tt(f u HARVARD UNIVERSITY. LIBRARY OF THE MUSEUM OF COMPARATIVE ZOÖLOGY. \lffl GIFT OF ALEXANDER AGASSIZ. -Xcxaax^ojvm 3i^ \S o*i \> DIE LURCHPilUM EUROPAS. II. URODELA. SCOWAmURCHE. Vo n Dr. J. von Bedriaga MOSKAU. 1897. die Ltracmm moprs. IL URODELA. SCBWAmURCHE. V o n Dr. J. von Bedriaga. MOSKAU. yHBBepcBTeTCiaa THnorpatjnH, CipacTHofi fiyjbB. 1897. Hssanie HunepaxopcRaro Mock. 06m. Mcimt. üpiipoAbi, aai & 4 Bulletin 1896. INHALTSVERZEICHNIS S. s. Bestimmungs-Tabelle 3,8 Citirte und benutzte Litteratur 11 Gatt. Proteus ■ 28 1. Proteus anguinus Laur 28 Gatt. Spelerpes 49 2. Speierpcs fuscus ßp 49 Gatt. Salamandrina 64 3. Salamandrina perspicillata Sari 65 Gatt. Chiogtossa Boc 83 4. Chioglossa lusitanica Boc 84 Gat. Salamandra 97 5. Salamandra maculosa Laur . . 98 6. Salamandra atra Laur 137 Gat . Molge 151 7. Molge vulgaris L 1 52 8. Molge palmata Schneid 184 9. Molge Boscai Lat 214 10. Molge Montandoni Big 232 1 1. Molge alpestris Laur 250 1 2. Molge cristata Laur 284 13. Molge marmorata Latr 323 1 4. Molge Blasiusi de l'Isle 343 15. Molge Rusconi Gene 359 16. Molge montana Savi 380 1 7. Molge aspera A. Duges 397 IS. Molge Waltli Michail 414 DIE LÜRCHFAUM EUROPAS II. Urodela. Schwanzlurche. V ü n Dr. J. von Bedriaga. Die Verzögerung in der Vollendung dieser nunmehr fertig ge- stellten Arbeit bedarf meinerseits einer Entschuldigung und zu- gleich einer Aufklärung. Die Erstere glaube ich, damit geben zu können, dass ich all' die Zeit nur schwer jene Coutinuität der Müsse aufbringen konnte, welche zur Fertigstellung eines Buches unumgänglich nothwendig ist. Wenn ich nun bemerke, dass ich trotzdem, seit dem Erscheinen des ersten Theiles dieser Arbeit mehrere Aufsätze veröffentlicht habe und dennoch auch meine Schuld in dem vorliegenden Werke abzutragen bestrebt war, so wird hoffentlich mein guter Wille wohl auf wenig Zweifel stos- sen, die Verspätung aber auch umso mehr Nachsicht finden. Als ich zu Werke ging, wähnte ich anfangs auf dem betretenen WTege, mein Ziel ohne Zeitverlust und ohne grössere Hindernisse erreichen zu können; es galt, so dachte ich mir, täglich einen Schritt vorwärts zu kommen. Aber schon bei der Durchmusterung des damals vorhandenen Materials entstanden unerwartete Schwie- rigkeiten, die umso grösser wurden, je mehr Material mir zufloss, ja dermassen, dass ich eine Zeitlang die Hoffnung aufgegeben hat- te, dasselbe zu überwältigen. Namentlich waren es die sogenann- ten „Wassermolche", die sich durch keine constanten Kennzeichen — 2 — auseinander halten liessen. Auf costante, specifische Kennzeichen hatten allerdings schon von mehreren Jahren Leydig und Boulen- ger ihr Augenmerk gerichtet. Aber deren Auffindung ist ihnen nur bei wenigen Arten gelungen, so dass in sämmtlichen analy- tischen Tabellen immer die von alters her übliche Enumeration vun secundären Geschlechtscharakteren oder gar von periodisch wechselnden, geschlechtlichen Eigenthümlichkeiten wiederkehrte. Da diese Eigenthümlichkeiten vorzugsweise und prägnant nur im männlichen Geschlechte aufzutreten pflegen, so erhielten wir ei- gentlich keinen Begriff des Speciestypus, sondern vielmehr einen Complex von Merkmalen, der sich eher dazu eignete, die hoch- zeichtliehen Männchen zu bestimmen, während die Weibchen nicht gekennzeichnet, sondern nebenbei berücksichtigt wurden. Die Kenn- zeichen, nach denen die etwas unbewusste Unterscheidung der Weibchen erfolgte, waren in einigen Fällen lediglich in der im Weingeist verblassenden Färbung oder aber in der Grösse und Form des ganzen Körpers und einzelner Körpertheile zu suchen. Solche Unterschiede, wenn sie auch noch so leicht zu sehen sind, lassen sich nur schwer kurz und klar zusammenstellen, was ich auch kaum hervorzuheben brauche. Bei den Molge-Männchen sind allerdings die specifischen Charaktere, namentlich zur Brunstzeit, bedeutend schärfer ausgesprochen als bei den Weibchen. Sie fallen auch dem ungeübtesten Auge auf, und ich gebe gern zu, dass es recht schwer fällt, sich von dem alten Schlendrian vieler Systematiker zu emancipiren und einen Weg einzuschlagen, um den Begriff der Art zu erhalten. Thatsache ist es auch, dass die Molgemännchen eine ausgesprochene Variationstendenz in sich haben und dass diese Neigung sich namentlich in der Entfaltung ihrer Hochzeitsattribute kund gibt, während die Weibchen vereinzelte Fälle von Variabili- tät zeigen, überhaupt ein begrenztes Saison-Variabilitätsvermögen inne haben, sich mehr neigen ihre Ureigenschaften intakt zu er- halten und in Folge dessen auch die Entwickelung des neuen Speciestypus eher hemmen als fördern. Fälle von Dimorphismus des einen Geschlechtes sind bei unseren Molge-Arten bekannt. Mol- ge vulgaris und var. meridionalis, M. cristata und „var/longipes" sind Formen oder Individuen, welche sich lediglich dadurch un- terscheiden, dass die Hochzeitsausrüstungen oder einige untergeord- nete, ständige Eigenthümlichkeiten der Männchen verschieden sind. Es scheint beinahe, dass Abänderungen im Hochzeitskleide des Männchens den Dimorphismus des einen Geschlechtes verursachen und dass letzterer zur Bildung zweier Arten führen kann. Einerseits ö bewirken Hochzeitskleid, Yariationstendenz der Männchen und Di- morphismus des männlichen Geschlechtes im Frühjahre in die Au- gen springende, specifische, wenn auch mitunter temporäre Cha- raktere, andererseits aber erzeugen das Fehlen von besonderen Hochzeitsattributen und der Mangel an Abänderung sich nahezu gleichbleibende und ähnlich sehende Weibchen. Dieser Umstand erschwert ungemein die Zusammenstellung von wirklich brauchba- ren, beiden Geschlechtern zukommenden Kennzeichen. Mir wenigs- tens wollte es nicht gelingen solche äussere Kennzeichen ausfin- dig zu machen und ich habe mich gezwungen gesehen, die Was- sermolche nach einigen, hauptsächlich dem Schädel entlehnten osteo- logischen Merkmalen zu gruppieren. Auf solche verborgene und schwer zu untersuchende Merkmale begründete Systeme sind heut- zutage gang und gäbb. Kehlfalte deutlich. Vorderer Kopftheil sehr hoch. Internasalraum kürzer als der Interpalpebralraum, kürzer als die Distanz vom Auge bis zur Narine und kürzer als der 2. Finger (von der Aussenseite gemessen). Quadratum nach vorn und unten ge- richtet. Molge alpestris Laur. ** Bauch deutlich dunkel gefleckt. a. Der erste Finger erreicht höchstens die Basis der vorletzten Phalanx des zweiten Fingers '). Molge vulgaris L. ') In meinem Aufsatze „Synopsis der europäischen Molgen" (Zoolog. Anzeiger 1893, S. 214) muss es S. 216 l'ö Zeile von unten heissen: Der erste Finger reicht höchstens bis zum vorderen Ende der ersten Phalanx des zweiten Fingers. — 6 — b. Der erste Finger die Basis der vorletzen Phalanx des zweiten Fingers deutlich überragend J), Bauch gelb oder orangegelb mit dunklen Flecken. Mo Ige Blasiusi de Hsle. Bauch bräunlich oder graubraun mit bald mehr, bald weniger ausgesprochenen dunklen Flecken. Mo Ige marmorata Latr. 3. Zwischen dem kaum angedeuteten Processus post- fron t alis und dem Tympanicum ist keine Verbindung vorhanden. Molge cristata Laur. Nicht weniger hat ferner das Studium der Larven das Fort- schreiten dieser Arbeit verzögert. Während unsere Kenntnisse über die Larven der schwanzlosen Batrachier sich in jüngster Zeit, dank der Untersuchungen Lataste's, He'rou-Royer's, vou Bambeke's und vor allem Bouleuger's, bedeutend erweitert haben, waren wir hinsichtlich der Larven der Molche beinahe ebenso weit wie frü- her. Der erste Versuch, die letzteren zu beschreiben, ging von Leydig aus. Eben Leydig's Arbeit, wie auch die später erschiene- nen Untersuchungen Fatio's und Gachet's hatte Lataste wohl im Auge, als er im Jahre 1876 bei der Herausgabe seines Buches über die Kriechthiere der Gironde sich dahin äusserte, dass man die Larven der Urodelen besser kennt als diejenigen der Auuren. Allerdings, damals wussten wir so gut wie gar nichts über die Kaulquappen, oder richtiger, es fehlte uns noch au leicht sicht- baren Anhaltspunkten und an praktischen Bestiuimungsmittelu, um diese Thiere mit Sicherheit und Leichtigkeit klassificiren zu kön- nen, während wir heute in den meisten Fällen unter Zuhilfnahme der von Boulenger vorgelegten Bestimmungstabelle in der Lag« sind, sämmtlicbe europäische Anurenlarveu zu erkennen. Mit Be- zug auf die Urodelenlarven existirten bis vor kurzem noch keine tabellarisch zusammengefasste Charakteristiken. Diese Larven Hes- sen sich in vielen Fällen nur dann sicher erkennen, wenn es sich um die Fauna eines eng begrenzten Bezirkes handelte, wo nur wenige Arten zusammen leben. So lebeu beispielsweise in der Gi- ronde nur grundverschiedene Molche und ich stimme Lataste voll- kommen bei, wenn er sagt, dass die Bestimmung der dortigen Larven in den verschiedensten Altersstufen ohne Schwierigkeiten vor sich geht; denn wenn man mit den Amphibien nur etwas vertraut ist, so wird man wohl ohne irgend welche complicirte Bestimmungsmittel die Larven vom gefleckten Erdmolch, von Mol- ') Ibidem 11. Zeile vou unten muss es heissen: Der erste Finger deutlich län- ger als das vordere Ende dor ersten Phalanx des zweiten Fingers. — 7 — ge palmata und voq M. marmorata zu unterscheiden wissen. Hin- gegen erfordert die Bestimmung einer grösseren Anzahl von Arten aus einem umfangreichen Ländercoinplex oder die Ordnung einer Sammlung aus einem nicht näher bezeichneten Lande mehr Vor- sicht und einige Kenntnisse. Sogar mit Hilfe der Werke Leydig's und Fatio's, die die Fauna Württembergs und der Schweiz be- handeln und unter Berücksichtigung meiner Arbeiten, die diesen Gegenstand berühren, dürfte noch mancher Zweifel auftauchen, wenn es gilt die Larven von Arten wie M. vulgaris, M. palmata und M. Montaudoui zu unterscheiden. Mir selbst, sowie auch vie- len meiner Corresponden*en, die hinsichtlich der Urodelenlarven nur die elementarsten Kenntnisse hatten, ist es allerdings biswei- len vorgekommen, dass wir diese Thiere auf den ersten Blick er- kannten, aber es stellte sich in der Regel heraus, dass weniger die benutzten Nachschlagbücher als der Umstand uns dazu ver- half, dass wir über die Herkunft unterrichtet gewesen waren und im Voraus wussten, dass am betreffenden Fuudorte entweder nur die eine oder die andere Species lebt. Dass die Kenntniss des Fundpunktes auf die Bestimmung einen aphoristischen Einfiuss auszuüben vermag und dem Systematiker von Nutzen ist, kann nicht abgeleugnet werden. Larven aber von unbekannter Herkunft — und namentlich weun Arten wie M. vulgaris, M. palmata und M. Montaudoui einerseits und M. cristata und M. marmorata andererseits unter einander vermischt vorliegen, Hessen sich, be- sonders wenn die Stücke todt waren, auch unter der bewährten Leitung unserer besten Ainphibiologen nur mit grosser Mühe, weun überhaupt, abtrennen und bestimmen. Noch schwieriger wur- de die Aufgabe, sobald es sich darum handelte diejenigen Merk- male, deren man sich bedient hat, zusammenzufassen und in aller Kürze mitzutheilen, worin eben die specitischen Kennzeichen der Urodelen-Larven gipfeln. Noch von einigen Jahren, als mir die Aufgabe gestellt worden war, die Larven der Lurche Portugals zu beschreiben, habe ich darauf verzichten müssen Diagnosen zu geben. Seitdem aber glaube ich einige, weun auch vielleicht pre- käre Unterscheidungsmerkmale gefunden zu haben; dieselben genüg- ten nicht nur mir selbst zur Bestimmung meines Larvenmaterials, sondern liessen sich, worin die Hauptschwierigkeit bestand, tabella- risch gruppireu. Ich legte meinen Fachgenossen im Jahre 1891 eine Bestimmungstabelle vor; es war nur eine provisorische, denn es fehlten mir damals nicht weniger als drei Larven, von denen ich seitdem diejenigen von Molge aspera und M. Montandoui _ 8 — erhalten habe. Diese zwei Larven haben mich leider zu einer Umarbeitung meiner Tabelle veranlasst, da sie sich nicht gut in die gegebenen Grenzen einreihen Hessen. Die dritte mir bis zur Stunde noch fehlende Larve, und zwar diejenige von M. Bla- siusi, wird, wie ich glaube, keine nochmalige Umgestaltung mei- ner jetzigen Tabelle verursachen; diese Art ist nämlich ein Binde- glied zwischen M. cristata und M. marmorata und wird hoffent- lich leicht einen Platz in einer der Hauptabteilungen meiner Synop- sis finden. Die europäischen Larven können vielleicht in nachfol- gender Weise unterschieden werden: BESTIMMUNGS-TABELLE. Hinterbeine mit 4 Zehen Salamandrina perspicillata Savi. Hinterbeine mit 5 Zehen I. Rückenflosse fehlend, Längsdurchmesser des Auges merklich grösser als der Raum zwischen dem Auge und der Marine. Raum zwischen dem Auge und der Narine halb so gross wie der Internasalraum Chioglossa lusitanica Boc. Längsdurchmesser des Auges etwas kürzer als der Raum zwi- schen dem Auge und der Marine. Raum zwischen dem Auge und der Narine ungefähr so gross wie der Internasalraum Molge montana Savi. II. Rückenflosse vorhanden, A. Schwanz in eine lange, fast fadenförmige Spitze ausgezogen. 1) Längster Finger oder längste Zehe kürzer als die Schwanz- wurzel, der Breite nach gemessen, kürzer als der Kiemenab- stand, oben gemessen, und kürzer als der Raum zwischen dem Auge und der Narine Molge Boscai Lat. 2) Längster Finger oder längste Zehe nicht kürzer als die Schwanzwurzel, der Breite nach gemessen, nicht kürzer als der Kiemenabstand, oben gemessen, und nicht kürzer als der Raum zwischen dem Auge und der Narine, Rumpfseite mit 15 oder 16 Furchen, Bauch mit 9 oder 10 Furchen Molge cristata Laur. Rumpfseiten mit 12 oder 13 Furchen, Bauch mit 7 oder 8 Furchen Molge marmorata Latr. ?? Molge Blasiusi de l'isle. B. Schwanz ohne Eudfaden. 1) Schwanzkörperwurzel niedriger als die grösste Höhenausdeh- nung der oberen Schwanzflosse Molge Waltli Michah. 2) Schwanzkörperwurzel höher als die grösste Höhenausdeh- nung der oberen Schwanzwurzel, a. Iuternasalrauin merklich grösser als der Raum zwi- schen "Narine uud Auge Salamandra maculosa Laur. b. Internasalraum den Raum zwischen Marine und Auge nicht übertreffend, 1. Rückenflosse nicht länger als die halbe Rumpflänge, * Schwänzende ziemlich breit zugerundet oder kaum zu- gespitzt. Bauch mit undeutlich ausgeprägten Flecken oder mit einer schmalen, ungefleokten, hellen Mittelzone Molge aspera Duges. ** Schwanzende zugespitzt oder mit einem Zäpfchen '). Bauch hell und ungedeckt Molge Rusconii Gene\ 2. Rückenflosse die halbe Rumpflänge übertreffend, * Schwanzende zugespitzt, a. Längsdurchmesser des Auges wenig kürzer oder eben- so laug wie der Narinenabstand und kürzer oder eben- so lang wie die Entfernung der Narine vom Auge Molge alpestris Laur. b. Längsdurchmesser des Auges grösser als der Narinenab- staud und grösser oder ebenso laug wie die Entfer- nung der Nanne vom Auge a. Interpalpebralraum von doppelter Augenlidbreite uud der Distanz vom Auge bis zur Narine un- gefähr gleich Molge vulgaris L. ß. Interpalpebralraum von etwas über doppelter Au- genlidbreite und grösser als die Distanz vom Au- ge bis zur Narine Molge palmata Schneid. ** Schwanzende abgerundet oder stumpf zugespitzt, Läugsdurchmesser des Auges etwas länger der Nari- nenabstand und etwas länger oder ebenso lang wie die Distanz vom Auge bis zur Narine. Interpalpebralraum von etwas über doppelter Augeuüdbreite und bedeu- *) Meine frühere Beschreibung dieser Larve war auf drei schlecht erhaltene In- dividuen basirt, seitdem habe ich eine grössere Anzahl weit besser conservirter Stücke erhalten und meine Beschreibung corrigiren und vervollständigen können. — 10- tend grösser als die Distanz vom Auge bis zur Ka- rine ') Molge Montan doni Blgr. Dass diese Tabelle vielleicht auch der Verbesserung bedürftig ist, gebe ich gerne zu, denn ich habe mitunter aus Mangel an besseren Kennzeichen Zuflucht nehmen müssen zu solchen, die nur bei intacten Individuen und nur zu einer gewissen Entwickelungs- periode wieder zu linden sind. So habe ich die Gestalt der Schwanzspitze mitberücksichtigt, obschon ich wohl weiss, dass dieselbe leicht abbricht und bei ausgewachsenen Larven überhaupt verloren geht; doch können im ersteren Fnlle die event. Schwie- rigkeiten beim Bestimmen von lädirten Stücken mir schwerlich zur Last fallen und im letzteren Falle handelt es sich um Exem- plare, die im Begriffe sind, sich in lungenathmende Thiere umzu- wandeln und bereits das Aussehen des fertigen Thieres besitzen. Die Aufgabe, diese Mängel zu verbessern, sowie die osteologi- schen Charaktere durch äussere Kennzeichen zu ersetzen, bleibt den künftigen Amphibiologen überlassen. Die Beschreibungen der Schwanzlurche sind von mir nach leben- den Stücken gemacht worden und nur in den Fällen, wenn mir eine gewisse Farben- oder Zeichnungsabänderung nicht vorgele- gen hat, die bei den Autoren Erwähnung findet, habe ich die betreffende Beschreibung wiederholt und meistens auch die Quelle angegeben. Es ist leider äusserst schwierig Lurche in allen ihren periodisch wechselnden Kleidungen kenneu zu lernen und sie sich dann zu verschaffen, wenn man sie gerade braucht. "Namentlich sind sie in ihrer Wintertracht nicht oder nur schwer aufzutreiben. In der Gefangenschaft aber entwickelt sich in der Begel ihre Landlivre'e nicht normal, sie behalten vielmehr das Aussehen, das sie im Herbst im Freien tragen. ') Zu meinem Bedauern habe ich trotz meiner Bemühungen und Bitten um Zusendung einiger Larven von Molge Montandoni keine im Freien gesammelte und nach Wunsch conservirte Stücke zu Gesicht bekommen. Mir lagen nur drei Exem- plare vor, die zweifelsohne von M. Montandoni herstammen; es waren in der Ge- fangenschaft geborene, mit denen mich Herr G. A. Boulenger erfreute, während ich meine anderen Stücke — angeblich von M. Montandoni stammend -aus dritter Hand und für meine Zwecke nicht entsprechend conservirt erhielt und dieselben so gut wie gar nicht gebrauchen konnte. Den angeführten Charakter, die Schwanzspitze betreffend, habe ich einer Abhandlung Boulenger's entliehen. Es scheiut, dass er ein ständiger ist, da L. v, Me'hely, dem natürlich Larven von Montandoni in Fülle und Hülle zur Verfügung stehen, diesen Charakter wiedergefunden undspeciell her- vorgehoben hat. — 11 — Citirte und benutzte Litteratur. Hier citire ich, um Wiederholungen im Text zu vermeiden, die Wer- ke, die von mir benutzt worden siud. Die eingeklammerten Zahlen im Text beziehen sich auf die den nachstehenden Schriften beige- fügten Zahlen. Die mit einem Sternchen bezeichneten Werke sind mir durch Citate bekannt. 1. A n d r z e j o w s k i, Ampbibia nostratia seu enumeratio Saurio- rum, Opbidiorum nee non Sireniorum in excursionibus per Volhyniam, Podoliam guberniumque Chersonense usque ad Euxinum observatorum. Nouv. Mein. Soc. Imp. de Moscou, II. p. 321. 1832. 2. Bamps, C, Faune des Reptiles et des Batraciens de la Pro- vince de Limburg. Hasselt, 1894. 3. Barboza du Bocage, Liste des Mammiferes et Reptiles observes en Portugal. Revue et Mag. de Zoologie par Guerin Meneville, t. XVI. 2. ser. Paris. 4. „ Note sur un nouveau Batracien du Portugal, ibid. p. 249. Proc. Zool. Soc. London. 1864, p. 264. 5. Bechstein, De la Cepede's Naturgeschichte d. Amphibien. Weimar, 1800. 6. B e d r i a g a, J. v., Ueb. d. geographische Verbreit. d. europ. Lurche. Bull. Soc. Imp. Nat. de Moscou, t. LIV. JM» 2. p. 22. 7. „ Beitr. z. Kenntniss d. Rippenmolches, ibid. Vol. I. p. 179. 8. „ Die Amphibien u. Reptilien Griechenlands, ibid. Vol. LVI. 9. „ Verzeichniss d. Amphibien u. Reptilien Vorder-Asiens, ibid. 1879, Vol. II. p. 22. 10. „ Beitr. z. Kenntniss d. Amphibien u. Reptilien d. Fauna v. Corsika. Arch. f. Naturgeschichte. XLIX. Jahrg. l.Bd. S. 124. 11. . Die Amphibien u. Reptilien Griechenlands. Zoolog. Anzei- ger 1883, S. 216. Ueb. Molge platycephala Gravenh., ibid. 1879, S. 451. Svnopsis d. europ. Molgen, ibid. 1893. Ann. Mag. Nat. Hist., Vol. XII. p. 338. London. Ueb. Megapterna montana. Zoolog. Anzeiger. 1882. S. 4ö. Ueb. d. Begattung bei einigen geschwänzt. Amphibien, ibid. 1882, S. 265, 266, 357; ibid. 1893, S. 102 16. „ Mittheilungen üb. d. Larven d. Molehe, ibid. 1891, S. 295, 301, 317, 333, 349, 373, 397; ibid. 1895, S. 153. 17. „ Amphibiens et Reptiles recueillis en Portugal par M. A. F. Moller. Coimbia, 1890. Auch, in: 0 Instituto revista scientifica e litteraria, vol. XXXVI— XXXVIII. Coimbra 1889—90. 12. 13. 7) n 14. 15. 7) n — 12 — 18. B e d r i a g a, J. v., Les Larves des Batraciens recueillis en Por- tugal par M. A. F. Moller, ibid., vol. 38, pp. 668, 821. Coimbra, 1891. 19. „ Remarques supplementaires sur les Araphibiens et les Reptiles du Portugal et de l'Ile de St. Thome, ibid. vol. XL. Coimbra, 1893, 20. „ Reponse ä M. J. V. Barboza du Bocage, ibid., vol. XLI. p. 346. Coimbra, 1893. 21. „ Tableaux synoptiques pour servir ä la determination des larves des Batraciens urodeles d'Europe. Association Fran- chise pour l'avancement des Sciences. Congres de Mar- seille, 1891. Paris, 1891. 22. „ On tbe Pyrenean Newt, Molge aspera, Duges. Proc. Zool. Soc. London. 1895, p. 150. 23. „ Prof. Nauck's Mittheilung üb. d. Fortpflanzung d. Tri- tonen. Zoolog. Anzeiger 1881, S. 157. 24. Behrens, Die Amphibien u. Reptilien d. Umgegend v. Elberfeld. Jahr.-Ber. Nat. Ver. Elberfeld. 1884. Heft VI. S. 78. 25. B e 1 k e, Esquisse d. l'hist. nat. de Kamienetz Podolski. Bull. Soc. Imp. Nat. de Moscou, XXXII. JV° 1, p. 32. 26. Bell, A History of British Reptiles. London, 1839. 27. Beltremieux, Faune du departement de la Cbarente-Infe- rieure. La Rochelle, 1864. 28. B e r t, P., Catalogue des animaux vertebres qui vivent ä l'etat sauvage dans le departement de l'Yonne. Bull. Soc. Sc. hist. et nat. de l'Yonne, 1864. 29. B e r t h o 1 d, Ueb. verschied, neue od. seltene Amphibienarten. Act. Soc. reg. Goetting. VIII. Göttingen. 30. Bertkau, Vorkommend. Tr. helveticus bei Bonn. Sitzungsber. d. niederrhein. Ges. f. Natur- u. Heilkunde, 1872. 31. B e 1 1 a, E. de, Catalogo dei Rettili della Valle di Non. Verh. zool. botaniscb. Ver. in Wien. I. Bd. S. 153. Wien, 1852. 32. „ Rettili ed Anfibi. Fauna d'Italia IV. in: LTtalia sotto l'aspetto fisico, storico, artistico e statistico. Milano, 1874 33. „ Monografia degli Anfibi urodeli italiani. Mem. Istituto Veneto. Vol. XL 495. 34. „ Erpetologia delle Provincie Venete e del Tirolo meridio- nale. Verona, 1857. Auch in: Accad. di Agricoltura, Arti e Commercio di Verona, vol. XXXV. 35. „ Catalogus svsteroaticus reptilium Europae in museo extan- tium E. de Betta. Sectio I. Reptilia Europae. Verona, 1853. 36. „ I Rettili ed Anfibi del Regno della Grecia. Atti dellTst. Ven. di Sc, Lett. ed Arti. Ser. III. Vol. XIII. Venezia, 37. „ Nuova serie di note erpetologiche,ibid. Ser. V Venezia, 1879. 38. „ Terza serie di note erpetologiche, ibid. Vol. VI. 39. „ Bettencourt Ferreira, J., Revisäo dos reptis e batrachios de Portugal. Jornal de Sciencias math., phys. e naturaes. Tom. II. % VIII. p. 268. Tom. III. J6 IX. p. 19. Lisboa 1892—93. 40. „ Additamento ao catalogo dos reptis e batrachios de Por- tugal, ibid. Tom. in. tt XII. p. 231. — 13 — 41. Betta, E. Sur un Urodele rare ou peu connu du Portugal, ibid. p. 238. 42. Bibron et Boryde Saint Vincent, Reptiles et Pois- sons in: Exploration scientifique de Moree. Paris 1832 — 36. 43. Bielz, Fauna d. Wirbelthiere Siebenbürgens, Hermanstadt, 1856. Auch in: Verhandl. u. Mittheil. Siebenbürg. Ver. Nat. XXXVIH. Jahrg. S. 110. 44. Blanford, W. T., The Zoology and Geology in: Eastern Persia, vol. II. London, 1876. 45. Boettger, 0. Beitr. z. Kennt, d. Reptilien Spaniens u. Por- tugals. X. Ber. d. Off^nbacb. Ver. f. Naturkunde, S. 50, 1869. 46. „ Herpetolog. Mittheilungen, ibid. XXBi. u. XXIII. Bericht, S. 147. 1883. 47. „ Studien an palaearkt. Reptilien u. Amphibien, ibid. XIX— XXI. Bericht, S. 81. 48. „ Amphibien aus Südportugal. Zeitschr. f. d. ges. Naturwiss. Bd. LH. S. 497. 1879. 49. „ Verzeichn. d. v. Herrn Dr. H. Simroth aus Portugal u. v. d. Azoren mitgebracht. Reptilien und Batrachier. Sit- zungsber. d. k. Preuss. Akad. d. Wiss. zu Berlin. Phvs.-math. Cl. XII. S. 175. Berlin, 1887. 50. „ Verzeich, d. v. Herrn E. v. Oertzen aus Griechenland u. aus Kleinasien mitgebracht. Batrachier u. Reptilien, ibid. V. S. 139. Berlin, 1888, 51. „ Herpetolog. Miscellen. Ber. üb. d. Senckenberg. natur- forsch. Ges. in Frankfurt a. M. 1888—89. S. 273. 52. „ Fortsetzung d. Liste d. bei Prevesa in Epirus gesammelt. Kriechthiere, ibid. 1889—90. S. 299. 53. „ Katalog d. Batrachier-Sammlung im Mus. d. Senckenberg. naturf. Ges. Frankfurt a. M. 1892. 54. „ Beitrag z. Kenntniss d. Reptilien u. Amphibien Spaniens u. d. Balearen. Abhandl. d. Senckenberg. naturf. Ges. XII. Bd. S. 371. Frankfurt a. M. 1881. 55. Boettger, 0. u. P e c h u e 1-L o e s c h e, Die Kriechthiere u. Lurche. Brehm's Thierleben. Leipzig u. Wien, 1892. 56. Bonaparte, C. Iconografia della Fauna italica. T. n. Roma, 1834—41. 57. „ Amphibia europaea. Mem. R. Accad. Sc. di Torino. Ser. IL T. II. p. 385. 58. Bonnaterre, Tableau encyclopedique des trois regnes de la nature. Paris, 1789. 59. B o n i z z i, Enumerazione sistematica dei Rettili ed Anfibi che si sono finora raccolti e studiati nel Modenese. L'Ecol della Universitä, JV9 18—22. Modena, 1870. 60. Borcherding, F., Das Thierleben auf den Flussinseln u. am Ufer d. Flüsse u. Seen in: Zacharias, Das Thier- und Pflanzenleben des Süsswassers. Leipzig, 1891. 61. „ IH. Nachtrag z. Molluskenfauna d. nordwestdeutsch. Tief- ebene. Abhandl. d. naturwiss. Ver. Bremen. Bd. X. Bre- men, 1888. — *14 — 62. B o r c h e r d i n g, F., Beitr. z. Moüuskenfauna d. nordwest- deutsch. Tiefebene. Jahreshefte naturw. Ver. Fürstenth. Lüneburg. Bd. X. S. 46. 1887. 63. B o s c ä, Ed., Nota herpetologica. Anal. Soc. Esp. Hist. Nat. Tom Vin. p. 4 63, Madrid, 1879. €4. „ Catalogo de los Reptiles y Anfibios observados en Espaha, Portugal e Islas Baleares. Ibid. Tom. VI. Mad- rid, 1877. 65. „ Correcciones y adicioues al Catalogo de los Reptiles y Anfibios de Espana, Portugal y las islas Baleares. Ibid. lom. X. Madrid, 1881. 66. „ Catalogue des Reptiles et Amphibiens de la Peninsule Iberique et des lies Baleares. Bull. Soc. Zoolo. de France, vol. V. p. 240. 67. Böttcher, 0., Beitr. z. 4natomie v* Chioglossa lusitanica. Xordhauseu, 1883. 68. B o u 1 e n g e r, G. A., Catalogue of the Batrachia gradientia s. caudata and Batrachia apoda in the Collcction of the Bri- tish Museum. London, 1882. 69. „ Description d'une espece nouvelle de Triton. Bull. Soc. Zool. de France, vol. V. p. 157. Sur une forme interes- sante de iriton provenant de Moldavie, ibid. p. 37. 70. „ Quelques mots sur les Euproctes, ibid. vol. III. p. 304. 71. „ On the size of the British Newts. The Zoologist (3) Vol. XIII. p. 145. London. 72. , On the accurrence of the Palmatecl Newt in Oxfordshire, ibid. Vol. IX. p 266. 73. „ Catalogue of the Reptiles and Batrachians of Barbary. Transact. Zool. Soc. London. Vol. XIII , part III. Lon- don, 1891. 74. „ On the Reptiles and Batrachians obtained in Marocco by M. H. Vaucher. Ann. Mag. Nat. Hist. vol. III. p. 303. London, 1889. 75. „ On Strauch's Triton longipes, ibid. 1892, p. 144. 76. „ On the Larva of Molge Montandoni, ibid. 1892, p. 304. 77. „ Fecundation in the Tailed Batrachians. Zoolog. Jahrbuch. Abth. f. Systematik Geographie u. Biologie d. Thiere, VI. Bd. S. 447. Jena. 78. „ Accouplement de Salamandra atra et S. maculosa. Rev. Int. des Sciences, t. VII. p. 163. Paris, 1881. 79. Brüggemann, Ueb. einige Amphibien u. Reptilien <1. Fauna v. Bremen Abhandl. naturwiss. Ver. in Bremen, IV. Bd. S. 205, 1874. 80. „ Ueb. Triton helveticus. Arch. f. Naturgesch. Jahrg. 42. Bd. I S. 19. •81. B r ü g g e r, Naturgeschichtl. Beitr. z. Kenntniss d. Umgeb. v. Chur. Chur, 1874. 82. B r u h i n, Zur Wirbelthierfauna Vorarlbergs. Zoolog. Garten, Vin S. 437. Frankfurt a. M. 83. „ Die Wirbelthiere Vorarlbergs. Verhandl. zoolog. botan. Ges. in Wien, XVIII. S. 256. — 15 — 84. Buc'hoz, Aldrovandus Lothringae ou Catalogue des animaux qui habitent la Lorraine et les Trois - Eveches. Paris, 1771. 85. Bujack, Naturgeschichte d. höheren Thiere mit besonderer Berücksieht, d. Fauna prussica. Königsberg, 1837. 86. Camerano, L., Monografia degli Anfibi urodeli italiani. Mera. R Accad. Sc. Torino. Ser. IL T. XXXVI. Torino. 87. „ Ricerche intorno alla vita branchiale degli Anfibi, ibid. Ser. IL T. XXXVI. 88. „ Nuove osservazioni intorno alla Neotenia. Atti. R. Accad. Sc. Torino, Vol. XX. 89. „ Ueb. d. italienischen Euproctus-Arten. Zoolog. Anzeiger - 1881, S. 183. 90. „ Ueb. d. Amphibien-Fauna Italiens, ibid. 1884, S. 497. 91. Campeggi, Catalogo dei Rettili ed Anfibi presi nei dintorni di Milano, 1883. 92. Canestrini, Intorno alla Fauna del Trentino. Atti dellaSoc. Ven.-Trent. 1875, p. 21. Padova. 93. Carlini, de, In: Atti Soc. Ital. Sc. nat. Milano, Vol. XXXI. p 83. Milano. 94. Carruccio, Nuovi aggiunti alla fauna dei Vetrcbrati Mode- nesi etc. Annuario Soc. Nat. in Modena, 1879. 95. „ Catalogo metodico degli animali vertebrati, riportati delle escursioni nelle provincie meridicnali, in Sardegna ed in Sicilia. Atti Soc. ital. di Sc. nat. vol. XIII. Anno j 869. Milano. 96. Cederström, Anteckninger om norra Bohusläns Vertebrat- Fauna. Ofversigt af Kongl. Vetenskai)s Akademiens För- handlinger 1876, jYs 4, p. 63. Stockholm. * 97. C h a r v e t, Catalogue des animaux qui se trouvent dans le de- part. de l'Isere. 1846. * 98. Chauvin, M. v., Ueb. die Fortpflanzung d. Proteus anguinus. Zoolog. Anzeiger 1882. S. 330. 99. „ Ueb. d. Anpassungsvermögen d Larven v. Salamandra atra. Zeitschr. f. wiss. Zoologie, Bd. XXIX. S. 324. 100. Claudius, Flüchtiger Blick in die Natur d. Südrandes d. Herzogth. Lauenburg. Jahreshefte naturwiss. Ver. Lüne- burg, IL S. 82. 1866. * 101. Clessin, Beitr. z. Fauna d. Kriechthiere u. Lurche Bayerns. Correspondenzbl. d. zoologisch.-mineralog. Ver. Regens- burg. XXVII. Jahrg. JVe 3. S. 50. 1873. 102. C o 1 1 e t, Bemaerkinger om Norges Reptilier og Batrachier. For- handlingcr i Videnskabs-Selskabet i Christiania, 1878. 103. Collin de Plane y, Catalogue des reptiles et batraciens du dep. de l'Aube etc. Bull. Soc. Sc. nat. de Semur, 1877. 104. Configliachi e Rusconi, Del Proteo anguino di Laurenti Monografia. Pavia, 1819. 105. C r e s p o n, Faune meridionale. Nimes et Montpellier, 1844. 106. Cuvier, Regne animal, t. IL 1829. — 16 — 107. C z e r n a y, Beobachtungen gesammelt auf Reisen im Charkowschen u. d. anliegend. Gouvernements etc. Bull. Soc Imp. Nat.' Moscou, 1851, JV« 1. p. 269. 108. D a h 1, F., Die Thierwelt Schleswig-Holsteins. Die Heimath, IV. JV: 3—4, S. 49. 1894. 109. Daudin, Hist. nat., generale et particuliere des Reptiles, t. VIII. Paris, 1802. 110. Dehne, Verzeichn. derjenigen Reptilien, welche Herr Dr. Ra- henhorst im Jahre 1847 in Italien, gefunden hat etc. Allg. deutsche naturhist. Zeitung, II. Bd. S. 212. Hamburg, 1856. 111. D oderlein, P., Revista della Fauna sicula dei Vertebrati. Nuove Effemeride siciliane, vol. XI. Palermo, 1881. 112. Douglas s, G. Norman, Herpetology of the Grand Duchy of Baden. The Zoologist, vol. XV. London, 1891. Auch besonders abgedruckt (London, 1894). 113. D u b o i s, Hist. populaire des animaux utiles en Belgique, 1889. * 114. Dujes, Recherches zoologiques sur les Urodeles de France. Ann. d. Sc. nat. 3. serie. Zool. t. XVH. 1852. 115. Dumeril, A. et G. B i b r o n, Erpetologie generale, vol. IX. Paris, 1854. 116. E i c h w a 1 d, Naturhist. Skizze v. Lithauen, Volhynien u. Podo- lien. Vilna, 1830 117. Ei sen ach, Naturg. Mittheil, aus d. Kreise Rotenburg. I. Bir. d. Wetterau. Ges. Hanau, 1879—82, S. 1. 118. E 1 1 i o t, Palmated Newts in Worcestershire and Shropshire. Zoolo- gist, (3). Vol. XVin. 154.* 119. E r b e r, Die Amphibien d. Österreich. Monarchie. Verhandl. k. k. zoolog. Ges. Wien, XIV. Bd. S. 697. 120. F a t i o, V. Les Reptiles et les Batraciens de la Haute-Engadine. Arch. d. Sc. phys. et nat t. XXI. Geneve, 1864. 121. „ Faune des Vertebres de la Suisse. Vol. III. Geneve et Bäle, 1872. 122. F e c h n e r, Versuch einer Naturgeschichte d. Umgegend v. Gör- litz, II. Theil Jahresber. d. höheren Bürgerschule in Görlitz. * 123. F i 1 i p p i, F. de, Ueb. d. Larve d. Triton alpestris. Zeitschrift f. wiss. Zoologie, Bd. XXVRI, 1877. ^uch in: Archivio per la Zoologia. vol. I. p. 206. Genova, 1861. 124. Fischer, J. v., Die Reptilien u. Amphibien d. St. Petersburg. Gouvernement. Zoolog. Garten, XIV. S. 324. Frankfurt a. M. 1873. 125. n Der Höhlenmolch od. Erdtriton in d. Gefangeschaft, ibid. XXVIII. A<> 2. 126. „ Röle des Amphibiens en Agriculture. Progres agricole et viticole. Montpellier, 1866. 127. Fischer, G., Beitr, z. Kenntniss d. Geotriton fuscus. Verhandl. physikal. -medicinisch. Ges. Würzburg. N. F. Bd. XXV. Würzburc 1891. — 17 — 128. F i t z i n g e r, Ueb. d. Ausarbeitung einer Fauna d. Erzberzogth. Oesterreich. Abband), d. k. Böbmiscb. Ges. d. Wiss. I. Bd. N. F. Prag, 1829. 129. „ Ueb. d Proteus anguineus. Sitzungsber. d. matb. natur- wiss. Cl. d. k. Akad. d. Wiss. 1850. Wien. 130. „ Neue Classification d. Reptilien, S. 66. Wien. 1826. 131. de La Fontaine, Faune du Pays de Luxembourg. Reptiles. Luxembourg, 1870. 132. Fournel, Faune de la Mosclle. 1836. *. 133. Fraisse, Beitr. z. Anatomie v. Pleurodeles Waltlii. Würzburg, 1880 134. F r e y e r, Fauna d. in Krain bekannt. Säugetbiere, Vögel, Rep- tilien u. Fische. Laibacb, 1842. 135. F r i c, A., Die Wirbeltbiere Böhmens. Arch. f. d. naturwiss. Landesdurchforsch. v. Böhmen, II. Bd. 2. Th. Prag. 136. Fr i edel, Thierlebtn u Thierpflege in Irland. Zoolog. Garten XIX. Frankfurt a. M. 1878. 137. „ Ibid. 1882, S. 343. 138. „ Ibid. XXVHI. Jahrg. S. 323. 139. „ Ibid. S. 62. 140. Gachet, Notice sur la Salamandre terrestre. Bull. Hist. nat. Soc. lin. Bordeaux II. p. 161. 141. „ Xotice znol. sur un nouveau batracien urodele de Fran- ce. Ann. Soc. linn. Bordeaux, V. 142. Gallenstein, v.. Die Reptilien von Kärnten. Jahrber. d. na- turhist. Landesmus. v. Kärnten IL 1853. 143. G a 1 1 i, B. V., Materiali per la Fauna dei Vertebrati Valtelli- nesi. Sondrio, 1890. 144. G a s c o, Gli amori del Tritone alpestre. Ann. Mus. Civ. St. nat. Genova. vol. XVI. 145. „ Intorno alla storia dello sviluppo del Tritone alpestre. ibid. 146. G e i s e n li c y u o r, Wiibelthierfauna von Kreuznach. I. Th. Kreuznach, 1888. 147. Gene, Synopsis reptilium indisrenorum. Mem. R. Accad. Sc. di, Torino, Ser. IL Tom. I, p. 257. 148. Gentil, Erpetologie de la Sarthe. Bull. Soc. d'Agricult., Sc. et Arts de la Sartiie. Le Maus, 1884. 149. G i g 1 i o 1 i, E. H.. Nota sulle specie italiane del Genere Euproc- tus. Ann. Mus. Civ. St. nat. Geneva, vol. XDL p. 599. Gennva, 1878. 150. „ Corsican Herpetology. Näture, vol. XIX. j\° 475, p. 97. 151. „ Elenco dei Mammiferi, degli Uccelli e dei Rettili ittiofa- gi apparteuenti alla Fauna italica e Catalogo degli Anfibi e fdei Pesci italiani in: Catalogo generale della Sezione italiana alla Espo-izione internazionale della Pesca in Berlino nell'ano 1880. Firenze, 1880. 152. „ Beitr. z. Kenntn. d. Wirbeltbiere Italiens. Arch. f. Na- turgesch. 45. Jahrg. S. 97. 153. Giro d-C hantrans, Essai sur la geographie phys., le climat et l'hist. nat. du dep. du Doubs. T. I. Paris, 1810. 2 — 18 — 154. G 1 o g e r, Schlesiens Wirbelthier-Fauna. Breslau, 1733. 155. Glückselig, Synopsis reptilium et amphibiorum Bohemiae. Prag, 1832." 156. Godron, Zoologie de la Lorraine. Mem. Acad. de St. Stanis- las, 1862. 157. G r a n g e r, Keptiles et Batraciens, in: Hist. nat. de France, IV. Paris (E. Deyrolle). 158. Gravenhorst, Deliciae musei zoologici vratislaviensis I. Lip- siae, 1829. 159. Gray, Cat. Spec. Amphibia in the Collect, of the Brit. Mus. Batrach. gradientia. London, 1850. 160. G r e d 1 e r, Fauna d Kriechthiere u. Lurche Tirols. XXII. Program d. k. k. Gymnasiums zu Bozen. Bozen, 1872. 161. „ Herpetolog. Beobachtungen. Correspondenzbl. d. zool. mineralog. Ver. Regensburg. XXXVI. S. 22. 162. G r e e n i n g, in: The Zoologist (3), vol. X, p. 250. *. 163. G u i c h e n o t, Hist. nat. Reptiles et Poissons. Exploration scient. de l'Algerie pendant les aunees 1840, 1841, 1842. Zoolo- gie, V. Paris, 1856. 164. H a a s e, E., Sachsens Amphibien. Sitz.-Ber. u. Abhandl. Ges. Isis. Dresden. 1887. Abth. VII. S. 57. 165. Hai low eil, In: Journ. Acad. Philad. 2. ser. III. p 349. 166. Hamann, Ueb. kiementrae^ende Tritone. Jenaische Zeitschrift f. Naturwiss. Bd. XIV. N. F. VII. S. 567. 167. Heer und Blumer, Gemälde der Schweiz. Kanton Glarus. 1846. 168. Heldreich, Th. de, La Faune de Grece. Athenes, 1878. 169. Heinrich, Mährens u. k. k. Schlesiens Fische, Reptilien u. Vögel. Brunn, 1856. 170. Hero n-R oye r, A propos du Triton Blasiusi Bull. Soc. Zoll. de France, vol. XVI. p. 138. 171. Higginbotom, On the Brit. Tritons. Ann. Mag. Nat. Hist. vol. XII. 1853. 172. H o 1 a n d r e, Cat. d. animaux vertebres observes et recueillis dans le dep de la Moselle. Bull. Soc. d'Hist nat. de la Moselle. VI. Metz, 1851. 173. „ Faune du dep. de la Moselle et principalement des env. de Metz. 1826. 174. Holland, Die Wirbelthiere Pommerns. Stolp, 1871. 175. J u m e a u, G., Synopsis des Reptiles et Batraciens du dep. de l'Herault. Bull. Soc. d'Etudes Sc. nat. de Beziers 1879, p. 181. 176. J u 1 1 i e n, in: Comptes Rendus de l'Acad. des Sc. T. LXVII. p. 938 Paris, 1869. *. 177. J ä c k e 1, Die Kriechthiere u. Lurche d. Königreichs Bayern. Correspondenzbl. d. zool. mineralog. Ver. in Regensburg, J6 6, 7. XXV. Jahrg. 1871. 178. Jan, G., Cenni sul Museo Civico di Milano. Milano, 1857. 179. Jeitteles, Prodromus faunae vertebratorum Hungariae supe- rioris. Verh. zool. botan. Ges. Wien, XII. S. 244. Wien, 1862. — 19 — 180. J u r i n a c, Ein Beitrag z. Kenntn. d. Fauna d. kroatischen Karstes München, 1888. 181. Kafka, J., Untersuchungen üb. d. Fauna d. Gewässer Böhmens. Arch. d. naturwiss. Landesdurchforschung v. Böhmen. VIII. Bd. As 2. Prag. 1892. 182. K a 1 u z a, System. Beschreib, d schlesisch. Amphibien u. Fische. 1815. 183. Katuric, in: Bell. Soc. Adriat. Sc. nat. Trieste. Bd. IX, p. 219. 1886. 184. „ Ibid. Bd. VIII, 123. 185. Kelsall, In: The Zoologist, (3), Vol. IX. p 351. *. 186. Kessler, Reisebericht aus der Krvm. Bull. Soc. Imp. Nat. Mos- cou 1878, .\» 3, S. 209. 187. „ Amphibien u. Reptilien, in: Naturgeschichte d. z. Kiew'schen Lehrbezirk gehörend. Gouvernements, V. 1853. Russisch *). 188. „ Reise durch d. transkaukasische Gebiet im Jahre 1875 zum zoologischen Zweck in: Arbeit. St. Petersburg. Ges. Naturforsch. Bd. VIII. Beilage-Heft. St. Petersburg, 1878. Russisch -). 189 K i r c h b a u m, Die Reptilien u. Fische d. Herzogth Nassau. Wiesbaden, 1865. 190. Knauer, Die Reptilien u. Amphibien Nieder-Oesterreichs. Wien. 1875. 191. Koch, HerrichSchäffer u. Forster, Fauna Ratisbon- nensis in: Naturhist. Topographie v. Regensburg, 1840. 192. K o h 1 m a y e r, Der Reisskofel u. seine öst. Abhänge etc Jahrb. d. naturhist. Landesmus. v. Kärnten. Heft IV. S. 45. Kla- genfurt, 1859. 193. Kolombatovic, Catalogus vertebratorum dalmaticorum. Spa- lato, 1888. 194. „ Pesci delle acque di Spalato e Catalogo degli Anfibi e dei Rettili dei contorni di Spalato in: Godisnje Izvjesce oc. k. Velikoj Realci u. Splitu koncem skolske godini 1880—81. U. Splitu, 1881. 195. „ Jmenik kraljesnjaka Dalmacije. Dvozivici, Gmazovi, i Ri- bi. Split. 1886. 196 Koppen, F. Th., Zur Heipetologie d. Krim, in: Beitr. z. Kennt- niss d. Russisch. Reiches u. d. angrenzend. Länder Asiens. 2. Folge. Bd. VI. S. 63. St. Petersbnrg, 1883. 197. Körner, Ueb. d. Verbreit, unserer Tritonen. Zoolog. Garten XXIII. Jahrg. S. 216. 198. „ Einiges üb. unsere Eidechsen u. Tritonen, ibid. XXI. Jahrg. S. 189. ') KeccAepi, JKHROTHhiJi ueMHoBOAiiuH. EcTecTBeHiiaa Ilcropia ryöepHÜi Kießcsa- ro yieÖHaro ospyra, Y. KieBi, 1853. *) Keccjepi, IlyTeniecTBie no 3aitaBBa3CB0My npaio bt> 1875 rojiy ci soojorflie- ckoK) itbjmo. TpjAU C.-IIeTepöyprca. OömecTBa EcTecTBuncnbiTaTeaefi. T. VIII. IIpH- joateHie. C.-IIeTep6ypn>, 1878. 2* — 20 - 199. Krauss, Württemberg. Fauna, in: Das Königreich Württenv berg, S. 497. 200. K r y n i c k y, Observationes quaedam de reptilibus indigenis. Bull. Soc. Imp. Nat. Moscou. X. X^J 3, p. 46. 201. Ku lagin, N. M., Listen u. Beschreib, d. Reptilien- u. Batra- chiersamml. d. Museums. Nachricht, d. k. Ges. d. Freun- de d. Naturwiss., Anthr. u Ethn. Bd. LVI. Lieferung 2. Moskau, 1888. Russisch »). 202. Küster, H E., Zoolog. Notizen. Isis. 1844, S. 655. 203. Lacepede, Hist. nat. des quadruples ovipares, t. II. 204. Lallemant, Ch., Erpetologie de l'Algerie etc. Paris, 1867. 205. L a n d o i s, in: XVI. Jahr.-Ber. Westf. Prov. Ver. 1887, S. 59. 206. Lataste, F., L'accouplement chez les Batraciens urodeles. Revue Int. d. Sc. 1880, A^ 2. p. 496. Paris. 207. „ Liste des especes de Batraciens anoures et urodeles de France, ibid., t. IL p. 493. 208. „ Habitat en France du Spelerpes fuscus Bonap. Le Natu- raliste, Ns 37, p. 289. Paris. 209. „ Diagnose d'un nouveau Batracien urodele d'Europe. Rev. Int. des Sc. t. III. p. 275. 210. „ Bradybates ventricosus Tschudi est synonyme de Pleuro- deles Waltlii. Act. Soc. linn. Bordeaux, t. XXXII. p. 113. 211. „ Essai d'une Faune herpetologique de la Gironde, ibid., t. XXX. Bordeaux, 1876. 212. „ Catalogue des Batraciens et Reptiles des environs de Paris etc., ibid., t. XXXI, p. 5. 213. L a t r e i 1 1 e, Hist. nat. des Salamandres de France. Paris, 1800. 214. „ In: Sonnmi, Hist. nat. des Reptiles, t. II. *. 215. Laurent i, Synopsis reptilium. Viennae, 1768. 216. Latzel, Beitr. z. Fauna Kärntens. Jahrber. d. naturhist. Lan- desmus, v. Kärnten. Heft XII. S. 91. Klagenfurt, 1896. 217. L e s s o n, Catalogue d'une faune du dep. de la Chareute-Inf. Act. Soc. linn. Bordeaux, t. XII. p. 4. 218. Lessona, M., Contributo allo studio delle pelle degli urodeli. Mem. R. Accad. Sc. Torino, Ser. IL T. XXXIII 219. L e y d i g, F., Skizze zu einer Fauna tubingensis, in: Beschrei- bung d. Oberamts Tübingen. Stuttgart 1867. 220. „ Ueb. d. Molche (Salamandrina) d. Württemberg. Fauna. Berlin, 1868. Auch in: Arch. f. Naturgesch. 1867, S. 176. 221. „ Die Rippenstacheln >l. Pleurodeles Waltlii, ibid., XXXXV. Jahrg. 1. Bd. S. 211. 222. „ Triton helveticus u. R. agilis. Verh. phys. med. Ges. Würzburg, XXII. Bd. M 6. S. 191. N. F. 223. „ Schwanzflosse, Tastkörperchen u. Endorgane d. Nerven b. Beitrachiern. Arch. f. mikroskop. Anatomie. Bd. XII. 224. „ Beitr. u. Bemerk, z. Württemberg. Fauna. Jahreshefte d. Ver. f. vaterländ. Naturkunde 1871, S. 208, 270, Stuttgart. ') Ky ji a r ii h t>, H. M. CnncKti h onncaHi'e KOJiJieBuiH 3eMH0BO4HMXT> h DpecMhi- naiomuxca aysea. Mänicria Huu. OömeciBa JuoönTejea EcTecTB0snaaia, AHTpontuoriii b 9THorpaq)iu. T. LVI, bhii. 2. Mockba. 1S88. — 21 - 225. L e y d i g, F. Ueb. d. Verbreit, d Thiere im Rhöngebirge u. Mainthal mit Hinblick auf Eifel u. Rheinthal. Verhandl. d. naturh. Ver. Rheinl. u. Westf. XXXVIII. Jahrg. 4 Folge. VIII. Bd. 226. L i c h t e n s t e i n, Nomenciator reptilium et amphibiorum musei zoologici berolinensis. Berlin, 1856. 227. M a c h a d o, Erpetologia hispalensis. Revista di Ciencias, Lite- ratura y Artes, IV. p. 561 Sevilla, 1859 228. M a 1 h e r b e, Zoologie de la Mosselle, in: Statistique de la Mo- selle. Metz, 1854. 229. M arte ns, G. v., Ueb. Württemb. Fauna. Correspondenzbl. d. landwirthschaftl. Ver. Mainz, 1830. Auch besonders ab- gedruckt (Stuttgart, 1830). 230. Martens, Ed. v., In: Arcli. f. Naturgesch. 1858, S. 117. 231. Martin, R. et R o 1 1 i n a t, R., Vertebres sauvages du dep. de Tlodre. Paris, 1894. 232. „ Catalogue des Reptiles. Batraciens et Poissons du dep. de l'Indre- Bull. Soc. Zool. de France, T. V. p. 30. Pa- ris, 1892. 233. Mathieu. Zoologie, in: Le Departement de la Moselle. Sta- tistique historique et administrative par H. Lepage. 1. partie, p. 223. Nancy, 1843. 234. M a u d u y t, Herpetologie de la Vienne. Poitiers, 1844. 235. Mehelij, L. v., Die herpetolog. Verhältnisse d. siebenbürg. Burzenlandes, in: Beitr. z. einer Monographie d. k. freien Stadt Kronstadt. Kronstadt, 1892. 236. „ A magyar fauna Bombinatorjai s egy iy Triton (Molge) faj hazankböl. Math, es Termeszettud. Közlemenyek XXIV, k. IX. sz. p. 572. Budapest, 1891. 237. ., Ueb. zwei Blutsverwandte d. westpalaearkt. Molche. Math. u. naturwiss. Berichte aus Ungarn. Bd. XI. S. 333. Budapest u. Berlin, 1893. 238. Mejakoff, Quelques observations sur les reptiles du Gouver- nement de Wologda. Bull. Soc. Imp. Nat. Moscou, XXX. ,JVo 4 p. 581. Moscou, 1857. 239. Mela. Vertebrata Fenica Helsingissae, 1882. *. 240. Mels heimer, Verzeichn. d. b. Linz a. Rh. u. Umgegend vor- kommend. Amphibien u. Reptilien. Correspondenzbl. d. naturhist. Ver. d preuss. Rheinl. u. Westf. 1876. 241. Merrem, Tentamen systematis amphibiorum. Marburgi. 1820. 242. M e w e s, in: Öfversigt af Kongl. vetenskaps-akad. Forhandlin- ger 1856, p 282. 243. Michahelles, Neue südeurop. Amphibien. Isis, Bd. XXIII, S. 189 806 (1830). 244. „ Neue südeurop. Amphibien. Isis, Bd. XXIII. S. 195. 245. „ Beitr. z. Naturgesch. d. Proteus, ibid. 1831, S. 499; ibid. 182y. S. 1270. 246. M i 1 1 e t. Faune de Maine-et-Loire. Paris, 1828. Supplement, Angers, 1868. 247. M ö 1 1 e n d o r f f, 0. v., Beitr z. Fauna Bosniens. Görlitz, 1873. — 22 — 248. M o j s i s o v i c s, A. v.. Zur Fauna v. Belye u. Därda II. Graz, 1884 Auch in: Mittheil. d. naturwiss. Ver. f. Steiermark. Jahrg. 1883. 249. r Zoogeograph. Notizen üb. Süd Ungarn, ibid. 1888. Graz, 1889. 250. Müller, F., Katalog d. im Museum u. Universitätskab. zu Ba- sel ausgestellt. Amphibien u. Reptilien. Verh. naturf. Ges. Basel. VI. Tli. 4. Heft. S. 559. Basel, 1878 251. „ I. Nachtrag z. Katalog d. herpetolog. S-imml. d. Basler Mus. Ibid VII. Th. 1. Heft, S. 120. 252. „ II. Nachtrag z. Katalog etc., ibid., S. 166. 253. „ III. Nachtrag z. Katalog etc. ibid., VII. Th. 2. Heft, S. 274. 254. „ IV. Nachtrag z. Katalog etc. ibid., VII. Th. 3. Heft, S. 668. 255. „ V. Nachtrag z. Katalog etc. ibid., VIII. Th. 2. Heft. 256. „ VI. Nachtrag z. Katalog etc. ibid. 257. „ VIT. Nachtrag z. Katalog « tc. ibid. Bd. X, Heft 1. 258. ,, Mittheil, aus d herpetolog. Samml. d. Basl. Mus. ibid., VI. Th., 3 Heft, S. 411. 259. Nardo, Prospetti sistem. degli aiiimali delle Prov. Ven. e del Mare Adriatico. Atti delP Ist. Ven. 1859—60. T. V. Ser. II. p. 600. Venezia. 260. N e h r i n g, In : Zoolog. Garten XXVIII. Jahrg. S. 62. 261. Nils so n, S., Skandinavisk Fauna. Amphibierna. Lund, 1860. 262. N i n n i, Note sull'Erpetologia del Veneto I. Triton cristatus Laur. s. sp. Karelinii. Atti Soc. Ital. Sc. nat. Vol. XXIX. 263. „ Sul Proteo anguino. Atti R. Ist. Ven. Sc. Lett. ed. Arti, T. IV. Ser. VI. 264. N o b r e, A , Recherches anat. et histologiques sur le Cynops Boscai. Revista de Sciencias naturaes e socias, vol. I. }& 4. Porto, 1890. 265. N o 1 1, Einige d. Rheinthale v. Bingen bis Coblenz eigenthüml. Pflanzen u. Thiere etc. Jahresber. d. Ver. f. Geographie u. Statistik. Frankfurt a. M., 1878. 266. N ü s s 1 i n, Thierwelt ip: Das Grossherzogth. Baden, »I. b. S. 9. Karlsruhe, 1883. 267. 0 g e r i e n, Hist. nat. du Jura, t. HL Zoologie vivante. Paris, 1863. 268. Oken, TJeb. d. Olm. Isis, 1817, S. 641. 269. „ TJeb. d. speeifische Verschiedenheit d. gefleckt, u. d. schwarzen Erdsalamanders, ibid., Jalirg. 1833, S. 532. 270. 0 1 i v i e r, E., Faune du Doubs. Mem. Soc. d'emulation du Doubs, 1883. Besangon. 271. „ Essai sur la faune de l'Allier. Bull. Soc. d'emulation de l'Allier 1880. 272. 0 p p e 1, Die Ordnungen, Familien u. Gattungen d. Reptilien. München, 1811. 273. P a 1 u m b o, M i n ä, Prospetto degli studi di Erpetologia in. Sicilia. Palermo. 1863. _ 0} 274. Palumbo, Minä. Rettili ed Anfibi nebrodeusi. II Naturalista Siciliano, XII. JV9 11. Palermo 1893. 275. Parätre, E., Collections de Vertebres du musee de Chateau- roux, Mussee Municipal de Cbateauroux, 1892, JV° 7, p. 120. Chateauroux. 276. „ Notes sur la Salamandra maculosa. Mem. Soc. Zool. de France 1894, p. 132. 277. „ Batraciens du Centre de la Franre etc. Bull, central d'Aquicult. de France, V. % 4. Paris, 1893. 278. Pastor, Apuntes sobre la fauna asturiana. Oviedo, 1859. 279. P a v e s i, Materiali per una fauna del Cantone Ticino. Atti Soc. Ital. Sc. Nat. XVI. p. 24. Milano, 1873—74. 280. n Soigolature nel Museo Zoologico d .ll'Universitä di Paria. Rediconti del Ist. Lombardo dei Sc. e Lett., vol. X. p. 495. 281. P 8 n o t, In: Zoologie, p. 88. Statistique gener. du dep. du Haut-Rhin. Mulhausen, 1831. * 282. P e r a c c a, Sulla bontä speeifica del Triton Blasii etc. Boll. Mus. Zool. ed Anat. comp, di Torino, vol. I. N° 12. Torino, 1886. 283. Pittier et Ward, in: Bull. Soc. Vaud. Lausanne XXI. p. 112. 284. Du Plessis et Combe, Faune des Vertebres du district de l'Orbe. Bull. Soc. Vaud. Sc. nat. IX. Jfc 59. 1868. 285. P 1 i e n i n g e r, Verzeichn. ct. Reptilien Württembergs. Jahres- hefte d. Ver f. Vaterland. Naturkunde in Württemberg, III. 1847. 286. P r a c h, Plazove a obojziveinici zeme ceske, in: Ziva 1861. Prag. 287. P r o s s 1 i n g e r, Das Bad Ratzes in Südtirol. Blin, 1883. 288. Ramorino, Appunti sulla storia naturale della Salamandrina perspicillata. Genova, 1863. 289. R a f i n i s q u e Schmalz, Caratteri di aleuni nuovi generi e nuove specie di animali e piante della Sicilia. Pavia, 1810. 290. Ramis y Ramis, Specimen animalium, vegetalium et mine- ralium in insula Minorca frequentium. Magone, 1814. 291. R a t h k e, Verzeichn. d. in Ost- u. Wcstpreussen vorkommend. Wirbelthiere. Neue Preuss. Provinzialblätter, Bd. II. Heft 1. Königsberg, 1846. 292. Ray, J., Catalogue de la faune de l'Aube. Paris, 1843. 293. Razoumowsky, Hist. nat. du Jorat et de ses environs. Lau- sanne, 17ö9. 294. R e i b i s c h, Samml. sächsisch. Reptilien. Sitzungsber. d. na- turwiss. Ges. Isis. Dresden, J\» 10 — 12. 1866. 295. Reichenbach, Ein zweifelhafter Triton etc. Nova Acta Aeal. Leop. Carol XXXH. pars I. Dresden, 1865. 296. Reider u. Hahn, Fauna boica, IH. Amphibien. Nürnberg, 1832. 297. R e g u i s, Essai sur l'hist. nat. des vertebres de la Provence etc. Marseille, 1881. — 24 — 298. R i s s o, Hist. nat. princip. product. de PEurope merid. et prin- cipalement de celles des env. de Nice et des Alpes marit., t. III. Paris, 1826. 299. Rochebrunne, de, Cat. d'une partie des animaax vivant dans le dep. de la Charente. Act. Soc. linn. Bordeaux, XII. 1841. 300. Römer-Buch ner, Verzeichn. d. Steine u. Thiere, weichein dem Gebiete d. freien Stadt Frankfurt u. deren nächst. Umgeh, gefand, werden. Frankfurt a. M. 1827. 301. Rosenhauer, Die Thiere Andalusiens. Erlangen, 1856. 302. R u s c o n i, Amours des Salamandres aquatiques. Milan, 1821. 303. „ Hist. nat. developpement et metamorphose de la Sala- mandre terrestre. Pavie, 1854. 304. S a b a n e i e w, Materialien, z. einer Fauna d. Jaroslaw'schen Gouvernement. Bull. Soc. Imp. Nat. de Moscou, XLI. ft° 1. p. 234. Russisch 1). 305. „ Katalog d. im Mittleren Ural beobacht. Säugethiere, Vögel, Reptilien u. Fische. Bull. Soc. Imp. Nat. de Moscou, XLXV. JV» 2, p. 210, Russisch a). 306. S a s s i, Saggio sopra i pesci, rettili e mammiferi della Liguria. Estratto dal Quadro descritivo per l'YIII. Riunione. Ge- nova, 1856. 307. Sava, Lucubrazioni della Flora e Fauna Etnea Milano, 1844. 308. S a v i, P., Sopra una nuova specie di Salamandra terrestre, Sa- lamandrina perspicillata. Mem. scientiriche; decada prima, Pisa 1828, p. 163 — Biblioteca ital. T. XXII, p. 228. 309. „ Sopra la Salamandrina perspicillata. Nuovo giornale dei Letterati. T. IV, parte II. JNs 7. 1828, p. 104. Pisa. 310. „ Descrizione della Salamandra corsica e della Megapterna montana, nuovi animali della famiglia dei Batrachii. Nuovo Giornale dei Letterati. T. XXXVII. «Ns 102, p. 208. Pisa, 1838. 311. S c a r p a, Catalogo della raccolta zoologica dell Dott. G. Scarpa in Treviso. Troviso, 1882. 312. „ Catalogo dei Rettili ed Anfibi dei Trevignano. Atti Soc. Ven. Trent., vol. III. 313. Schäfer, Moselfauna etc. I. Trier, 1844. 314. S c h a w, General Zoology, III. Amphibia. London, 1802. 315. Schinz, Fauna helvetica. Neue Denkschrift, d. allg. Schweiz. Ges. f. d. gesammt. Naturwiss. I. Neuchätel, 1837. 316. „ Europäische Fauna, Bd. II Stuttgart, 1840. 317. Schlegel, Abbild, neuer od. unvollst, bkeannt. Amphibien, p. 122. Düsseldorf, 1837—44. * 318. „ De Diercn van Nederland. Gewerveide Dieren. Haarlem, 1862. ') CaöaHteBi, Maiepiajibi jua , rajoBi « pw6t cpeAHaro Ypaja, ibid., XL1V, .^ 2. p. 210. — 25 — 319. Schneider, Hist. amphibiorum naturalis et literaria. Jena 1799. 320. Schrank, Fauna boica. I. Bd. Nürnberg, 1798. 321. Schreiber, E, Herpetologia europaea. Braunschweig, 1875. 322. Schreibers, A bistorical and anatomical des( ription of a doubtful amphibious animal. Philos. Transact. 1801, p. 241. 323. Schulz, J. H., Fauna marchica. Berlin, 1845. 324. Schultz e, Bericht üb. eine botan. zoolsg. Excursion. Schrift. d. naturf. Ges. in Danzig, IV. Bd. 4. Heft, S. 74. 1880. 325. S c h u 1 1 z e, E., Amphibia europaea. Leipzig, 1892. 326. Schulze u. Fr. Bore herding, Fauna saxonica. Amphibia et Reptilia. Jena, 1893. 327. S c o p o 1 i, Annus quintus historico-naturalis. Leipzig, 1772. * 328. S e 1 y s-L o n g c h am p s, E. de, Faune beige, 1. partie, p. 169. Liege, 1842. 329. S e o a n e, V. L., Reptiles v Anfibios de Galicia. Anal. Soc. Esp. Hist. nat T. VI. Madrid. 330. Sequeira, Distribuicäo geographica dos Reptis em Portugal. Boletim da Sosiedade de Geographia de Lisboa, VI. ser. JVs 6. p. 261. 1862. 331. Serres, de, Essai pour servir ä l'Hist. des animaux du Midi de la France. 1822. 332. Sin et y, de, Notes p. servir ä la faune du dep. Seine-et-Marne. Rev. et Mag. de Zoologie, t. VI. p. 129. 1855. 333. Staats von Wacquan t-G e o z e 1 1 e s, Forschungsgänge durch Wald u. Feld. Zool. Gart., XXXIV. Jahrg. JV° 5. S. 137. 334. Strauch, A., Revision d. Salamandriden-Gattungen. Mem. Acad. Imp. Sc. St. Petersbourg, VII. serie. T. XVI. Ja 4. St. Petersbourg. 1870. 335. Struck, Die Reptilien Meklenburgs Aren. d. Ver. d Freunde d. Naturg. in Meklenburg 1857, S. 129. 336. Sturm, Deutschlands Fauna. Nürnberg, 1797—1805. 337. Suffrian, Verzeichn. d. innerhalb d. k. preuss. Regierungsbez. Arnsberg bis jetzt beobacht. wild lebend. Wirbelth. Jahr- buch, d. Ver. f. Naturk. im Herzogth. Nassau, HI. Heft. Wiesbaden, 1846. 338. T a c z a n o w s k i, Liste des Vertebres de la Pologne. Bull. Soc. Zool. de France 1877, p. 167. 339. Targioni-Tozzetti, Vertebrati e Molluschi osservati o rac- colti in una excursione pel Casentino. Atti della Soc. itai. Sc. nat, vol XV. Anno 1872, p. 309. Milano. 340. Taton, Liste des Reptiles et Batraciens recueillis dans le dep. des Ardennes. Bull. Soc. -Zool. de France, I, p. 211. Pa- ris, 1876. 341. Tobias, Die Wirbelthiere d. Oberlausitz. Abhandl. d. naturf. Ges. Görlitz, XII. Görlitz, 1865. 342. Tourneville, A., Description d'une nouv. espece de Batra-, cien urodele d'Espagne. Bull. Soc. Zool. de France, vol. IV. p. 69. — 26 - 343. T r e i c h e 1, Zoolog Notizen. Schrift, d. naturf. Ges. in Dan- zig, Bd. VII, Heft 2. 1889. 344. Trutat. E., Les Pyrenees. Paris, 1894. 345. T s c h u d i, F. v., Das Thierleben d. Alpenwelt. Leipzig, 1865. 346. „ Classification d. Batrachier. Mäm. Soc. nat. Neuchätel, 1839. 347. Vaillant, L., Note sur la ponte du Pleurodele de Waltl. Bull. So^. pbilomath. de Paris 1880. 34^. „ Sur quelques individus types d'especes critiques du genre Triton. Bull. Soc. Zool. de France, XX. p. 145. Paris, 1895. 349. Verauy, Zoologie des Alpes Maritimes. Nice, 1862. 350. Verhoeff, Ueb. Amphibien u. Reptilien einiger Nordseeinseln. Zoolog. Anzeiger 1892, S. 30. 351. Vieira, Lopez, Catalogo dos Amphibios e Reptis de Portugal existentes actualmente no Museu zoologico da Universi- dade de Coimbra, in: A. Giraldes, Relatorio do Professor de Zoologia 1885—86. Coimbra, 1887. 352. Wagler, Natürl. System d. Amphibien. München, 1830. 353. Wal eck i, in: Physiogr. Denkschr. Warschau, 1882. Bd. IL p. 358. ». 354. Wallengren. Nordöstra Skanes Fauna. Öfversigt of Kongl. Vetenskaps Akademiens Förhandlinger 1866, J\b 1. 355. Werner, Beitr. z. Kenntniss d. Reptilien u. Amphibien v. Istrien u. Dalmatien. Verh. zoolog. bot Ges. Wien. Bd. XLI. S. 751. 356. W e s t p h a 1-C a s t e 1 n a u, Alfred. Cat. de la Collect, d. Reptiles de feu Alex. Westphal-Castelnau. Compte-rendu d. travaux du Congres scient. de France tenu ä Montpel lier en 1868. Montpell er, 1870. 357. Wiedemann, A., in: XXIX. Ber. Nat. Ver. Ausburg, S. 193. 358. Wiedersheim, Salamandra perspicillata u. Geotriton ruscus, Genua, 1875. Auch in: Ann. Mus. Civ. St. Nat. Genova. vol. III. 359. „ Bemerk, z. Anatomie d. Euproctus Rusconii, ibid., vol. VII. p. 545. 360. „ Beitr. z. Entwicklungsgesch. v. Proteus anguinus. Arch. f. mikroskop. Anatomie, Bd. XXXV. S. 121. 361. „ Das Skelet v. Pleurodeles Waltlii. Morpholog. Studien, Heft I. Jena, 1880. 362. „ Das Kopfskelet d. Urodelen. Morph. Jahrb. HI. Bd. 363. W i e p k e n u. G r e v e, System. Verzeichn. d. Wirbelth. im Her- zogth. Oldenburg. Oldenburg, 1876. 364 Wolterstorf f, Triton palmatus am Harz. Zoolog. Anzeiger 1887, S. 321. 365. „ Alytes obstetricans u. Triton palmatus im Thüringer Wald, ibid., 1891, S. 65. 366. „ Weitere Mittheil. üb. Alytes obstetricans etc. ibid., 1893, S. 150. 367. „ Unsere Kriechthiere u. Lurche. Zeitschr. f. gesammt. Na- turwiss. 61. Bd. S 1. — 27 — 368. Wolterstorf f, Ueb. d. geograph. Verbreit. <1. Amphibien Deutschlands, insbesondere Württembergs. Jahreshefte d. Ver. f. vaterländ. Naturk. in Württemberg, 1890. S. 125. 369. „ Die Amphibien Westpreussens. Schrift, d. naturf. Ges. in Danzig, N. F. VII. Bd. 2. Heft. 1889. 370. „ Die Reptilien u. Amphibien d. nordwestdeutsh. Beiglande. Magdeburg, 1893. Auch in: Jahresber. u. Abhandl. d. na- turwiss. Ver. zu Magdeburg 1892. 371. Wurfbain, Salamandrologia. Norimbergae, 1683. 372. Zacharias, in: Zeitschr. Wiss. Zool. Bd. 41. S. 494. 373. Zawadzki, Fauna d. galizisch-bukowinisch. Wirbelthiere. Stutt- gart, 1840. 374. Z e 1 1 e r, Ueb. d. Befruchtung bei d. Urodelen. Zeitschr. f. wiss. zool. XLIX Bd. S. 583. 375. „ Vorlauf. Berichtigung betreff die Befruchtung b. d. Tri- tonen. Zool. Anzeiger 1893 JY: 338. 376. „ Ueb. die Larve d. Proteus anguinus, ibid. 1888, S. 570. 377. ., Ueb. die Fortpflanzung d. Proteus anguineus u. seine Lar- ve. Jahresheftc d. Ver. f. vaterländ. Naturk. in Württem- berg 1889. Eine anzahl Schriften, die nicht immer wieder in dieser Arbeit citirt werden mussten, sind nicht in dieses Schriftenverzeichuiss auf- genommen worden, sondern linden sich im Text und in den Anmer- kungen zerstreut. Zu meinem Bedauern habe ich nicht immer Ort und Jahr, wo und wann die Schriften erschienen sind, nennen können. Einerseits habe ich mitunter versäumt die nöthigeu Ver- merke zu machen, als ich in den Bibliothekeu meine Notizen nie- derschrieb, anderseits haben Verleger und Verfasser unbegreiflicher- weise Druckort und Jahr nicht angegeben, so z. B. liegt mir augenblicklich das ziemlich werthlose, kürzlich publicirte Büchlein Granger's über die Kriechthiere Frankreichs vor, aus dessen Ti- telblatt man nicht ersehen kann, wann es erschienen ist. Auch einige Sonder abzüge, die mir zu Verfügung stehen, euthalien we- der Druckort — noch Verlagsjahr und in einigen Fällen fehlt die ursprüngliche Seitenbezeichuung. Diese Gründe haben mich davon abgehallen eine chronologisch geordnete Liste beizufügen, wie sie neuerdings Field empfohlen hat. Dass die zu Math gezogenen Schriften in ausreichendem, aber bei weitem nicht erschöpfendem Maasse berücksichtigt worden sind, brauche ich wohl kaum hinzu- fügen zu müssen. Auch habe ich. um meine Vorarbeiten zum Abschluss zu bringen, die seit 1893 erschienen Schriften nicht immer eingehend prüfen oder überhaupt anführen können. Nizza, d. 27 November. 1895. — •28 — Gatt. Proteus Laur. Mit amphicoeleu Wirbeln. Nasenbeine, vordere Stirnbeine und Oberkiefer fehlend. Pterygo-palatinum durch Bindegewebe mit Vo- mera und Quadratum verbunden. Knorpeliges Pterygoid fehlend. Vomero-pterygo-palatin-Zähne in 2 Längsreihen. Keine Sphenoidal- Zähne. Mit persistirenden Kiemenquasten. Zunge am Vorderrande frei. Augen klein, mit der Haut — ohne Lidbildung — überzogen. 3 Vor- derzehen, 2 Hinterzehen, mit kaum angedeuteten Spannhäuteo. Schwanz seitlich zusammengedrückt. 1. Proteus anguinus Laur. 1768 1). Kennzeichen. Länge 200—300 mm. Fleischfarbig. Langgestreckt, aalförmig. Kopf ziemlich lang, mit hechtartig abgeplatteter Schnauze. Schwanz verhältnissmässig kurz, seitlich stark comprimirt. Zunge klein, vorn frei. Synonymik, Litteratur und Abbildungen 2). Proteus anguinus Laurenti (215), S. 37, Taf. IV. Fig. 3. Scopoli (327). Schreibers (322). Configliachi e Rusconi (104). Oken (268). Michahelles (245). Daudin (109), p. 266, pl. XCIX. fig. 1. Gray (159), p. 65. Oppel (272), S. 30. Dumdril et Bibron (115), p. 186. Atlas, pl. 96, flg. 2. Cope, in: Journ. Acad. Philad. 1868, t. VI. p. 104. Schreiber (321), S. 11. Fig. 2. Boulenger (68), p. 85. Boett- ger u. Pechuel-Loesche (55), S. 788, c. fig. Zeller (376, 377). M. v. Chauvin (98). Wiedersheim (360).— P roteus Zoisii, Cope, 1. c. p. 103. — Proteus Xanthostictus Cope, 1. c. p. 103. — Pro- teus Carrarae Cope, 1. c p. 103. — P roteus Schreibers! Cope, 1. c. p. 104. Siren anguina Shaw (314), p. 608, pl. 139. — Hy pocht hon anguinus v. Tschudi (346), II. S. 97. Bonaparte (57). Schinz (316), S. 56. Wagler (352), S. 210. H y- pochthon Laurenti Merrem (241), S. 188. Fitzinger (129, 1 30). — H ypochthon Schreibersi Fitzinger (1 29). — H ypo- chthon Freyeri Fitzinger (129).— H ypochthon Haiding e- ') Vergl. Taf. I. bei Configliachi e Rusconi, Del Proteo anguino ili Laurenti Monografia. Pavia, l8l9. ■) Die in Klammern stehenden Ziffern beziehen sich auf die den Schriften im litterarischen Nachweiser beigefügten Zahlen. — 29 — r i Fitzinger (129). — H y p o c h t h o n Xanthostictus Fitzinger (129). — Hypocbthoo Carrarae Fitziuger (129). — Hypoch- t h o n Z o i s i i Fitzinger ( 1 29). — P hanerobrancbus platyr- h y n c h u s Leuckart, Einiges üb. d. fisch art. Amphibien. Isis 1821, S. 260. Der 01m ist eines jener merkwürdigen Thiere, das nicht nur die Aufmerksamkeit der Naturforscher, sondern auch die des Vol- kes auf sich gezogen hat. Seit 1751 bekannt, ist er unzählige Ma- le beschrieben, abgebildet und anatomisch untersucht worden. Zum ersten Mal ist er, so viel ich weiss, von Laurenti (op. cit. Taf. IV. Fig. III.) abgebildet worden; die Wölbung der Stirn ist auf die- sem Bilde zu stark ausgeprägt, sonst sind die Umrisse der, allem Anscheine nach, nach einem lebenden Thiere beim Schwimmen verfertigten Figur ziemlich richtig. An den später veröffentlichten Abbildungen bei Daudin und Shaw ist dagegen mehr auszusetzen, namentlich ist die Figur im Werke Daudin's misslungen. Die Fi- guren bei Configliachi und Rusconi sind sowohl in künstlerischer als in technischer Hinsicht die vollendesten, die wir vom Proteus besitzen und orieutiren uns in ziemlich befriedigender W'eise mit Bezug auf den anatomischen Bau des Thieres; insbesondere sind die Organe des Kreislaufes mit Sachverständniss behandelt und neuerdings nochmals von Boas näher untersucht worden. Die Ab- bildungen bei Rusconi, die den Schädel veranschaulichen, sind aber insofern nicht befriedigend, weil die Nähte nicht berücksicht wer- den, und um diese sich vergegenwärtigen zu können, müsseu wir zu unseren Zeitgenossen greifen (Vergl. Morph. Jahrb. III. Bd.). Die Figuren bei den genannten italienischen Zoologen sind z. Th. colorirt, so z. B. das Bild des ganzen Thieres und ein anderesr das die Oberfläche des Kopfes wiedergibt. Auf Taf. IV. ist das ganze Skelett dargestellt. Schreilers hat ein wahres Riesenexemplar in der Isis 1817 (Taf. V. Fig. I) abbilden lassen. Dume'ril und Bibron (op. cit. Taf. 96. Fig. 2, 2a) uud Schreiber (op. cit.) geben uns Abbildungen des Kopfes. Auch Boulenger liess in seinem Katalog nur die Köpfe abzeichnen; diese Figuren aber sind für uns von grossem Werth, weil sie uns die Umrisse des Kopfes bei den verschiedenen Proteus-Formen versinnlichen. Zahlreiche Abbildun gen finden sich ferner bei den älteren Autoren, sowie bei den Zeit- genossen, die sich mit der Myologie, Osteologie und Histologie dieses Thieres befasst haben. Beachtung verdienen die Figuren bei Zeller; sie stellen ein Embryo aus dem Anfang der 13. Wrocbe? eine eben ausgeschlüpfte „Larve" von 22 mm. Länge bei dreifa- — 30 — ie eingeklammerte» Zahlen weiseu auf das Verzeichniss der bei dieser Ar- beit benutzten Littcratur. — 37 t — der 01m iu den tiefen Grotten Siciliens lebt (274), Jeitteles sagt, dass in der Drachenhöhle bei Demenfalva, also am südlichen Fuss der Tatra, ein dem „Hypochthon" ähnliches Thier in den unterir- dischen Gewässern vorkommt (179) und Heinrich vermuthet, dass in den unterirdischen Wässern der Höhlen Mährens und Oester- reich-Schlesiens, zumal in der Slouper, Holsteiner, Ostrover, Kiri- teiner etc. der 01m mit vieler, ja mit der grössten Wahrschein- lichkeit lebt (169). Lichtenstein's „"Nomenciator reptilium et am- phibiorum musei zologici Berolinensis" gibt für die Exemplare des Berliner Museums Kärnten als Heimath an. Schreiber, dem Verfas- ser der „Herpetologia europaea" und gründlichen Kenner der Fund- stellen des uns hier interessirenden Thieres sind jedoch Fundorte in Kärnten nicht bekannt geworden. „Am häutigsten", sagt er, „findet man die Ohne in Krain, wo sie besonders in der Magdalenen- und Kleinhäuslergrotte — hier an zwei Stellen — mitunter in Menge an- getroffen werden". Aus Kleinhäusel und es auch die ersten Olme gewesen, die 17(51 von Steinberg „als eine bisher unbekannte Fischart" erwähnt worden sind. In der Adelsbergergrotte hingegen, von wo sie mehrere Forscher erhalten haben wollen (311, 316), sollen sie gar nicht vorkommen. Bei meinem Besuch dieser Grot- te gestand mir mein Führer nach einigem Zögern, dass die Olme sich nicht in der Adelsberger, sondern in der Magdalenengrotte finden; in dieser fanden wir auch richtig ein Stück. Man hat bis jetzt gegen fünfzig Fundstellen kennen gelernt. Kaeh Schiuz (316), Dehne (110), Schreiber (321), Giglioli, (151), Ninni (263), Kolombatovic (194), Katuric (183), Marchesetti und Boettger finden sich Olme an folgenden Stellen vor: Cisternen von Gradisca bei Görz, Grotte dei Schiavi am Monte Comero am adriatisehen Meere (unweit Triest). Grotte, dei Cani und ein Brun- nen in Selz bei Monfalcone, die Schacht von Caprano bei Albona in Istrien, die Höhle bei Sittich, „aus der die Olme zuweilen im Sommer nach starken Regengüssen mit dem Wasser herausgespült werden", die Quelle bei Vir, zwischen Sittich und St. Veit, die Quelle der Rupnitza bei Rupa, eine Stunde von Vir, der Bach Shushiz nächst Shiza bei Töplitz, die Cisternen und Wasserlachen von Dol und Grisha bei St. Veit nächst Sittich— an vier verschie- denen Stellen—, die Quelle Shetebäh bei Laas, in der Nähe, wo die Uuz iu unterirdische Tiefen verschwindet, die Höhle von Potiskavz nächst Strug unfern Reifnitz, die Höhle von Kumpolje unfern Gutenfeld, zu Altenmarkt bei Weichselburg am Vishniza Bache, der Bach Globozhez bei Grintovz nächst Sagraz an der Gurk, bei Wal- — 38 — *e d d o r f an der Gurk, bei Karlovza nächst Waltendorf, bei Gradizh am Ursprünge des Gurkflusses, zu Klein-Podljuben bei Petane am Bache Podok, bei Ober-Planina und Haasberg, sowie die Wasserlachen gegen Maunitz, die Grotte und die Wasserlachen von Leutsch, zu Beden an der Unz nächst Läse bei Jacobvitz, beim Austritte des Flusses, bei Verd am Ursprung der Laibach, bei Oberalben, Joshetovajna und in den sogenannten Seefenstern des Laibacher Moores, sowie auch die Wassergräben, die mit dem Laibachtlusse zusammenhängen, bei Palzhje in der Nähe der Poik, die St. Canzianer Grotte, der Bach Go- ruszizza bei Sinj (Proteus anginus Carrarae, nach Katuric) und Verlica in Dalmatien. In den unterirdischen Höhlen des kroati- schen Karstes lebt auch der Olm; das erste Exemplar fand man im Jahre 1879 bei Ototschaz (180). Ferner finden sich die Thie- re in den unterirdischen Gewässern an der bosnisch-dalmatinischen Grenze (Sendtner, in: Ausland 1848, S. 126) und in einer Quel- le an der Nareuta, an der Greuze der Herzegovina. Durch Wer- ner erfahren wir, dass den Bewohnern von Solta, einer dalma- tinischen Insel, eine weisse, in den Cisternen lebende „Schlange" mit vier kleinen Füssen angeblich bekannt ist. Werner hält nicht für ausgeschlossen, dass darunter vielleicht der Olm gemeint sein könnte (310). Die vou Steinberg im Jahre 1761 in seiner „"Nach- richt über den Zirknitzer See" erwähnten Olme wurden bei Klein- häusel, gelegentlich einer durch den Unzfluss verursachten Ue- berschwemmung des Mühlthales erbeutet. Laurenti bezeichnet den See Zirknitz (215), Schreibers den Sitticher See (109. S. 266) als Fundorte der von ihnen untersuchten Olme; Configliachi und Rusconi behaupten, dass die ersten Exemplare aus den Grotten in der Nähe vou Sittich stammen (104). Lebensweise. Ueber die Lebeusweise der Olme im Freien siud die Mitthei- luugen immer noch sehr dürftig. In früheren Zeiten hat man angenommen, dass diese Thiere in einem unterirdischen See leben und von hier aus in die mit diesem See zusammenhängenden Gewässern gelangen; doch findet diese Annahme jetzt weniger An- klang, sie soll vielmehr den neuereu Grottenforschungen wieder- sprechen. Solang* uns die Geologen über die ausgedehnten Hohlrä- ume, Thrichteröffnungen, Sammelbecken und Abflüsse des Karstge- 39 — birges nicht besser unterrichten, sind 'wir nur auf Yermuthungen in Betreff des eigentlichen Aufenthaltsortes des Olmes augewiesen. Thatsache ist es aber, dass diejenigen Exemplare, die wir zu sehen bekommen, nur irrende Wanderer sind, die durch Zufall, so z. B. nach starken Regengüssen und Ueberschwemmungen vom heraustretenden Hochwasser fortgespült werden und in Trichtern, die von unten her gespeist werden, oder aber in Ausmündungen unterirdischer Bäche wider Willen gelangen und hier in liefen Buchten und Hohlen zurückbleiben müssen. Die Orte, welche sol- che ausgeworfene Cime beherbergen, sind dem Landeskundigen genau bekannt. Sie werden von den ßaueru zu gewissen Jahres- zeiten, so namentlich im Herbst, mit grösserem Erfolg aufgesucht. Die Beute fällt wohl in den seltensten Fällen reichlich aus und berechtigt uns nicht zur Annahme, dass die Thiere ihre unterir- dischen Wohnstätteu verlassen, um etwa in höher gelegenen Stel- len ihrem Laichgeschäft obzuliegen. Im Gegentheil weist die That- sache. dass trächtige Weibchen höchst selten ins Netz gelangen, darauf hin, dass die Brutstätte an für uns nicht erreichbaren Or- ten sich belindet. Auf trächtige Weibchen scheint mau überhaupt erst vor zwanzig Jahren gestossen zu sein. Der permanente Lar- venzustand des Proteus macht glaubhaft, dass er auschliesslich sich im Wasser aufzuhalten pflegt und der Umstand, dass diese Thiere mitunter auch am Ufer im feuchten Schlamm mit unbehol- fenen aalartigen Bewegungen herumkriechen, mag eher durch das Sinken des Wassers als dadurch zu erklären sein, dass sie, wie die Grottenführer angeben, beim Herannahen eines Gewitters das Wasser aus eigenem Trieb verlassen. Dass das Volk den Amphi- bien, die es tagtäglich sieht und die es so wenig kennt, über- triebene Eigenschaften zuschreibt, weiss man zu Genüge. Anderer- seits ist es richtig, dass Olme ausserhalb des Wassers längere Zeit hindurch verweilen können, ohne Schaden für ihr Wohlergeheu zu tragen. Es ist mir in früheren Zeiten, als ich Versuche an- stellte, den Axolotl auf künstliche Weise in ein ausschliesslich lungeuathmendes Thier zu verwandeln, gelungen, einen Olra län- gere Zeit hindurch ausserhalb des Wassers auf einem nasseu Lein- tuch am Leben zu erhalten '). Seitdem habe ich zu meiner nicht ') In einem Kreise Ton Fachgenossen Südwest-Deutschlands wird dieses Expe- riment, wie so manche meiner Angaben, die den Anstoss zu weiteren Experimenten ge- geben haben, entweder einfach ignorirt, oder ohne die Quelle, aus der die Initiative geschöpft worden ist, zu nennen, angeführt. — 40 — geringen Ueberraschung mich dessen überzeugen können, dass gefangene Olme aus eigenem Antrieb das Wasser verlassen. Im Juni stieg eines von meinen Thieren binnen einigen Tagen, abends ans Land und verblieb auf dem Moose vier bis fünf Stun- den in Gesellschaft von anderen Thieren. Der 01m hatte wohl ein sehr grosses ßedürfniss, sein nasses Element gegen den Land- aufenthalt zu vertauschen, denn er musste mit den grössten Schwierigkeiten kämpfen, um die steile Felseninsel im Aquarium zu erklimmen. Bei den Olmen, die allmählich an das Landleben gewöhnt werden, dehnen und vergrössern sich die Lungen merk- lich; geschehen aber derartige Experimente in Eile und zwingt man die Thiere von Anfang an, zu lauge ausserhalb des Wassers zu verweilen, so gehen sie, wie es im ßrehm'schen Werke rich- tig angegeben ist, unfehlbar zu Grunde. Auch Larven von ande- ren Lurchen, von denen wir wissen, dass sie die Salamander- form annehmen, vertrageu nicht zu beliebiger Zeit eine plötzlich eintretende Veränderung der Lebensbedingungen und verenden, wenn keine Vorsichtmassregeln angewendet werden. Das WTenige, was wir über Ohne wissen, zeigt, dass wir in ihnen echte Pro- teiden vor uns haben, die bekanntlich zeitlebens ihre Kiemenath- mung beibehalten. Dabei kommt mir ungerufen die Weismann'sche Arbeit über die Umwandlung des Axolotl in ein Amblystoma in Sinn; diese Reminiscenzen sind zugleich mit dem Bedauern verk- nüpft, dass damals so viel Scharfsinn auf so vielen Druckbogen eigentlich verprasst worden ist und zwar aus dem einfachen Grunde, weil der Axolotl und nicht der 01m als Untersuchungs- objekt gewählt wurde. In Bezug auf den Axolotl waren jene Schlussfolgerungen lediglich Eintagsfliegen, der Olm aber hätte eher als ein Rückschlagsform angesehen werden können; sein „Äugea galt bis jetzt als ein eclatantes Beispiel der Anpassung resp. Verkümmerung in Folge des Nichtgebrauches dieses Orga- nes und hätte auch der sogenannten „Panmixia" gute Dienste leis- ten können. Erst in letzter Zeit scheint man neue Thatsachen gefunden zu haben, aus denen man schliesst, dass das Auge des Proteus in seiner Entwicklung auf dem Stadium einer secundären Augen- blase stehen geblieben ist, mithin nicht verkümmert, sondern rudimentär entwickelt ist. Der Olm ist gegen Licht empfindlich; der Sitz dieser Empfindlichkeit ist übrigens nicht bloss in den Augen, sondern in der Hautdecke gelegen. Ein dem Licht ausge- setztes Exemplar wird sehr bald grau, dunkelviolett oder selbst — 41 — schwarzblau. Die Sonnenstrahlen verursachen nicht nur ein Un- behagen, sondern bringen frisch gefangene Individuen in grosse Aufregung, und finden sie nicht alsbald einen dunklen Schlupf- winkel, so s-hwimmen sie unruhig umher und machen verzwei- felte Versuche aus dem Wasser zu springen. Erst nach und nach legt sich ihre Lichtscheu in der Gefangenschaft. So sonderbar es auch erscheinen mag, muss ich doch bemerken, dass meine Olme, nachdem ich sie ein volles Jahr im Aquarium, ohne Vorkehrun- gen getroffen zu haben, das Licht abzuhalten, aufbewahrt habe, sich dermassen an die Lampen- oder Karzenbeleuchtuug gewöhn- ten, dass sie dem Licht stets zuschwammen, wenn ich meine Thie- re abends besichtigte. Tagsüber versteckten sie sich gern in den Höhlen und Ritzen der Felseninsel, und wenn nachts die übrigen Insassen im Aquarium ruhen, werden sie munter. In der ersten Zeit legen sie eine grosse Scheu zutage und verbergen sich eiligst in ihre Schlupfwinkel beim geringsten Lärm, wobei sie in der Regel in die von ihnen gewählten Versteckorte immer wieder zu- rückkehren. Nach und nach werden sie zutraulicher und lernen, so paradox es auch klingen mag, trotz ihrer Blindheit, ihren Pfle- ger kennen. Ihre Lieblingsspeise besteht aus Wasserflöhen; in raschen Kreisgängen schwimmend, lesen sie die Flöhe auf, die an den Glasscheiben des Aquariums sitzen, oder schnappen nach ihnen au allen Stellen. Ein bei mir mehrere Jahre hindurch lebender Olm kennt nicht nur den silbernen Löffel, dessen ich mich bedie- ne, um die Portion Futterthiere ins Aquarium zu schütten, son- dern auch meine Handbewegung: jedesmal wenn ich nach dem Ge- fäsSj worin ich das Futter hielt, griff, kam er herbeigeschwom- men, und ehe ich noch Zeit hatte, den Inhalt des Löffels ins Aquarium hinein zu giessen, schnellte er den Kopf aus d^m Was- ser empor, genau so wie es auf Ruscooi's Tafel abgebildet ist. Als Futter wirft mau den Olmen auch Mückenlarven, kleine Würmer und Schnecken hinein. Die hauptsächlichste Nahrung im Freien bildet wahrscheinlich der Flohkrebs. An Nahrung wird es ihnen jedenfalls nicht fehlen, denn in vielen unterirdischen kalten Gewässern sind Nematoden, Räderthiere und Iufusorien nachge- wiesen worden, welche zweifelsohne namentlich den jungen Thie- ren als Futter dienen. Im Magen frisch gefangener Exemplare hat man Reste von blinden Ringelwürmern vorgefunden. Das vom Grottenstein herabtriefende Wasser bringt Käferlarven, Schnecken, Rhizopoden und andere Vertreter der Höhlenfauna mit sich, die den Olmen wohl anheimfallen. Im Frühjahre mögen auch, wenn — 42 — thierische und pflanzliche Stoffe durch das Hochwasser ins Innere der Grotten und Hühlen geschwemmt werden, die Bassins zum Tummelplatz einer Welt kleiner Geschöpfe dienen, die eigentlich der Oberwelt angehören. Vor und in den Grotteneingängen leben zahlreiche Asselnkrebse und Rundwürmer, welche von Sturmwin- den ins Innere hineingeweht werden und auf diese Weise in die unterirdische Bäche gelangen. Fleischkost, wie auch alles, das sich nicht bewegt, verschmähen sie gewöhnlich in der Gefangen- schaft. Es ist mir aber kürzlich gelungen, zwei meiner Pfleglinge an die Mehlwurmkost zu gewöhnen, und ich habe das seltene Schauspiel vor mit gehabt, den Proteus etwas Consistentes essen zu sehen. Anfangs reichte ich den Thieren, wenn sie nach der Oberfläche des Wassers hinschwammen, um Luft zu schöpfen, ohne Erfolg lebende Mehlwürmer; hernach schnitt ich die Wür mer in Stücke, drückte den mehligen Brei etwas heraus und zwang den Olm, gerade im Augenblick als er den Mund öffnete, um nach Luft zu schnappen, den Mehlwurm zu packen; zu mei- ner grossen Ueberraschung spie das Thier diesen Bissen nicht aus, sondern verschluckte ihn mit einiger Anstrengung. Nach und nach gewöhnte ich auch ein anderes Exemplar daran, das Futter aus meinen Händen entgegenzunehmen, und nun hielten beide zu ei- ner gewissen Tageszeit, genau wie es die Axolotl zu thun pflegen, senkrecht stehend, Wache und bettelten förmlich nach ihrem Fut- ter. Diese Nahrung würde ich denjenigen, die Ohne halten ge- wiss empfehlen, wenn die Thiere nicht leichter als sonst au Unverdaulichkeit stürben. Einzelne Thiere, namentlich die Weib- chen, sind sehr gefrässig, andere wiederum sind nicht zum Fres- sen zu bewegen, halten aber, falls man ihr Wasser oft erneuert, längere Zeit in der Gefangenschaft aus, ohne dabei sichtlich ab- zumagern. Nachdem, was wir über die Temperatur des Wassers der Grot- tenbäche und Höhlenbassins wissen, sinkt dieselbe im Winter nicht unter 5° K. und steigt im Sommer nicht über 7° R. Auch in der Gefangenschaft fühlen sich die Olme in kühlem Wasser ;im wohlsten; sie können aber bedeutende Wärmedifferenzen ver- tragen, denn die Thiere, die Zeller in einem Gartenreservoir ge- fangen hielt, gedeihten vortrefflich bei einer Temperatur, die im Sommer bis auf 14° R. stieg und im Winter unter 4° R. herun- tersank. Wird das Wasser im Aquarium öfters erneut, so halten sie sich auf dem Boden ihres Behälters auf, sobald aber das Wasser die genügende Menge Sauerstoffes eiubüsst, werden sie — 43 — unruhig und streben nach der Oberfläche des Wassers, um Luft zu schöpfen. Trotz ihrer scheinbaren Zartheit und Emfindlichkeit gegen Licht und Temperatur, trotzdem, dass wir eigentlich nichts darüber wissen, wie sie zu halten und zu ernähren sind, so zeigen sie sich widerstandsfähiger und langlebiger als die Caudaten, die auf dem Lande leben. Die Bauern Krains, die sich mit dem Fang der so- genannten „Menschenfischlein" abgeben, behandeln ihre Beute in nachlässiger Weise. Sie bewahren die eingefangenen Exemplare, bisweilen längere. Zeit bis sich ein Abnehmer meldet in kleinen, mit Leinwand umbundenen Gefässen ohne jedwede Nahrung auf und schleppen ihre lebende Waare, wenn Touristenaudrang in Adelsberg sich kundgibt, in den Strassen herum. Mit der Ver- sendung der Olme wird ebenfalls, soirar seitens Grottenführer, welche die Ölme „wie ihreu Augapfel" hüten, wenig Staat ge- macht: eine enghals:ge, kaum anderthalb Liter enthaltende Caraffe, die überdies mit einem allerdings durchlöcherten Kork versehen ist. dient den Thieren als Reisegefäss, und dennoch gelangen sie, zum Theil dank der Versorglirhkeit der Post- und Fisenbahnbeam- teu, trotz Hitze und beständigem Schütteln und Rütteln unterwegs, nach mehreren Tagen Reise meist in gutem Zustande in unsere Hände. Mit anderen Schwanzlurchen kommen die Proteen sehr gut aus. Axolotl und marmorirte Molche, die sonst anderen ihres gleit heu gefährlich sein könneu, theilen mit den Olmeu dieselben Schlupf- winkel, ja sogar der Rippenmolch, dieser Gernegross unter #eu Insassen meines Aquariums, der sogar mit dem Axolotl beständig Streit sucht, lässt die Olme ungestört. Nur eine, bis jetzt in un- seren Aquarien recht seltene Art darf nicht mit diesen Thieren zusammengehalten werden. Es ist dies M. aspera. Brünstige Männ- chen dieser Art vergreifen sich, wie ich es an einer anderen Stelle zeigen werde, auch an allen anderen, die nicht ihresglei- chen sind, und ich habe zweimal die Erfahrung machen müssen, dass M. aspera die Olme mit dem Schwanz umschlungen hielt und sie erdrosselte. Die Haut beim Proteus scheint weuiger empfindlich zu sein, als man es von vorn herein anzunehmen geneigt ist, denn er schnei- det sich sehr oft am Flossensaume des Schwanzes an den schar- fen Kanten des Tufsteines ohne weiteren Schaden davou zu (ra- gen. An den Kiemen frisch gefangener Exemplare hat man fest- sitzende Infusorienarten nachgewiesen. Die Fortptlanzungsthätigkeit des Olmes beginnt um die Mitte — 44 — Februars und erstreckt sich bis in den April. „Im Jahre 1878", sagt Fräulein v. Chauvin, „zeigte sich an einem Individuum eine auffallende äussere Veränderung: die Kloakenlippen schwollen stark an, der Schwanz wurde breiter uud auch in der Hautfarbe ging eine, wenn auch uur unbedeutende Veränderung vor sich. Auf Grund dieser charakteristischen Erscheinung musste ich diesen Olm für einen männlichen halten. Ein Jahr später, im Frühjahr 1879, zeigt ein Olm der zweiten Sendung ungewöhnliche Gehäs- sigkeit und nahm auffallend an Körperumfang zu, so dass ich, ohne fehl zu gehen, in ihm ein Weibchen vermuthen konnte. In der That bestätigte sich diese Vermuthung, an demselbeu Thiere, im Frühjahre 1881: Der Leib wurde sehr dick und nun konnten zahlreich entwickelte Eier an den Eierstöcken, durch die Bauch- wand hindurch, deutlich wahrgenommen werden. Das Weibchen wurde mit dem im Jahre 1878 als Männchen erkannten Olm schon im Frühjahre 1879 in ein besonderes Gefäss gebracht, auf das sorgsamste gepflegt und genau beobachtet. Als am 15. Febru- ar 1882 die ersten Anzeichen von Brünstigkeit bei Männchen her- vortraten, setzte ich fünf Tage später das Pärchen in ein grosses Aquarium, dessen Boden mit Flusssand bestreut war, und in wel- chem ich eiue Grotte von Steinen hergestellt und ausserdem einige mit Moos bewachsene Steine hineingelegt hatte. Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, dass das Aquarium, wie alle Behälter, in welchen Ohne gehalten werden, vollständig vom Lichte abgesperrt war. Kurze Zeit nach Uebersiedelung des Proteus-Pärchens in das Aquarium zeigte das Männchen eine hochgradige Brünstigkeit, während das Weibchen gleichzeitig an Umfang zunahm. Am Abend das 1. März bemerkte ich ein auffallendes und ungewöhnliches Benehmen am Weibchen: es folgte überall dem Männchen, rieb die Schnauze au dessen Kör- per uud bewegte den Schwanz lebhaft nach beiden Seiten. Das Männchen hingegen zeigte sich anfänglich unempfindlich, wurde aber schliessich auch aufgeregt, folgte dem Weibchen und machte dieselben Bewegungen mit dem Schwänze. Das Weibchen begann in — ich wähle den von Blanchard als Beispiel gebrauchten Namen — dürfte öfters f.uf Schwierigkeiten stossen, wenn er sich den Regeln der internationalen zoologischen Congresse fügend, als Bogdanov oder Bogdanoff anreden Hesse oder unterzeichnen würde. Auch schreiben sich, wenn ich nicht irre, ostpreussische mit den Endungen ow, echt russisch klingende Namen, mit einem w und nicht mit einem v. lieber die richtige Schreibweise lässt sich streiten, und es müsste infolge- dessen einem jeden überlassen werden, seinen eigenen Familiennamen beim Ge- brauch eines fremden Alphabets so zu buchstaberen, wie es ihm gut dünkt. Mein eigener Familienname mit einem „ja" statt mit einem „ia" geschrieben, gilt bei den deutschretlünden Völkern als Wiedergabe des russischen Buchstabens „a' für rich- tiger. Dies mag auch in der That der Fall sein, doch ich vermeide absichtlich diese von Fr. Th. Koppen und seitdem auch von anderen gebrauchte Schreibweise aus dum einfachen Grunde, weil ich meinen eigenen Namen mit „ja" geschrieben und von Franzosen ausgesprochen, nicht wieder erkennen würde! — '70 — vermoderten Gegenständen oft zu Dutzenden beisammen angetrof- fen wird; selbst bis in die Gärten Genua's dringt sie ein. Schat- ten, Kühle und ein gewisser Grad Feuchtigkeit ist für sie unbe- dingt nothwendig, daher ist ihr Vorkommen am Vesuv ganz und gar undenkbar. Auch soll sie nicht hoch am Berge hinaufsteigen, sondern an Menge zunehmen, je mehr man sich der Thalsohle nähert, wo sie die meisten Aussichten hat, bei ihren nächtlichen Wanderungen auf Quellen und kleinere Wasseransammlungen zu stossen; hier sitzt sie auch in den Abendstunden auf der Lauer nach Myriapoden, kleinen Käferarten und Orthopteren. Wenn das spärliche Wasser in den von ihr bewohnten Strichen versiegt und die Hundstage sich einstellen, so verkriecht sie sich unter grösse- re Steinblöcke oder in Ritzen und verbingt daselbst die ungüns- tige Jahreszeit in einem schlafähnlichen Zustande, so dass ausge- grabene Stücke kaum ein Lebenszeichen von sich geben. Dieser Sommerschlaf dauert mitunter etwas länger und ist tiefer als der Winterschlaf, wohl aus dem Grunde weil die Winter in der vom Klima gesegneten Heimath des Brillensalamanders milde, die Re- gentage aber in der Regel im Winter zahlreicher sind als im Som- mer. Nach einem warmen Regentage wird der Brillensalamauder manchmal auch mitten im Winter angetroffen. Gewöhnlich verlässt er seine Winterverstecke nicht vor März, um welche Zeit man auch den ersten Laich Ihdet; das Laichgeschäft dauert bis in den April hinein und es scheint sogar, dass die eigentliche Legezeit in die zweite Hälfte des April fällt. Der Laich wird in kleineren Partien, zu traubigen Massen zusammengeballt vorgefunden oder aber in einzelnen Eiern gelegt, welche an Steinen und Pflanzen angeheftet werden. Die Gallertkugeln hängen öfters durch eine gelatinöse Substanz zusammen, die, wenn sie intakt und gespannt ist, eine förmliche Verbindungsschnur bildet. Die mir zu Verfügung stehen- den Eier, welche ich der Güte des Dr. Gestro verdanke, sind im Mai zugleich mit jungen Larven in der Umgebung Genuas gesam- melt worden. Die durchsichtige Gallertkugel hat 5 — 5*/2 mm. Durchmesser und enthält Embryonen, die in ihrer Ent vickeluug sehr vorgeschritten sind. Ramorino's Angabe zufolge erreicht der Laichkorn die Grösse eines Hirsenkornes und ist zur Hälfte braun, zur Hälfte weiss; die embryonale Entwickelung schätzt er auf 21 oder 22 Tage. Der Laich wird mit Vorliebe dort gelegt, wo die Gebirgsbäche kleine geschützte Wasserbecken bilden. Die Eier werden meistens in längeren Zwischenpausen abgesetzt, und wenn traubige Eiermassen entstehen, so ist es, weil das Weibchen auf — 80 - ein und demselben Fleck gesessen und die Eier auf ein und den- selben Pnnkt hat fallen lassen. Während der Eierablage verbleiben die Weibchen mehrere Stunden im Wasser und begleiten den Aus- tritt der Eier mit heftigen Torsionsbewegnngen des Leibes, wobei sie sich an den Steinen festklammern und den Schwanz hin und her bewegen. lieber die Begattung selbst fehlt noch jede Kunde. Wir wissen nur dass die Befruchtung innerlich erfolgt und glauben annehmen zu können, dass Begattung und Eierablage stets nach Sonnenunter- gang stattfinden und dass die Annäherung der Geschlechter beim Copulationsact ebenso vor sich geht wie beim Landsalamander. Die Thatsaehe, dass die Salamandrinen besonders im Frühjahr in zahlreicher Gesellschaft von ihresgleichen angetroffen werden und eine rege Thätigkeit entwickeln, scheint darauf hinzudeuten, dass die Begattung um diese Zeit vorgenommen wird. Ramorino be- hauptet, das die meisten von ihm eingefangenen Exemplare Weib- chen gewesen sind; andere wollen 95% Weibchen und nur 5% Manchen vorgefunden haben. Obschon ich keinen Grund habe, das anzuzweifeln, werfe ich mir die Frage auf, woran die Forscher, die das behaupten, die Geschlechter erkannt haben. DÄe Gesehlechts- unterschiede waren ihnen wohl nicht bekannt, sonst hätten sie uns dieselben sicherlich mitgetheilt, und dass solche Unmassen von Thieren auf ihr Geschlecht auf dem Sectionstisch untersucht wor- den sind, bezweifle ich entschieden; wenn ich mich nicht irre, so geschieht in dieser Schrift zum ersten Mal Erwähnung der äus- seren Merkmale beider Geschlechter. Da bei Salamandrina Driisen- schläuche in der Kloakenkammer sich vorfinden, die höchst wahr- scheinlich bei den Weibchen zur Aufnahme und Aufbewahrung der Samenfäden dienen, so ist die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, dass die Paarung im Herbste, die Eierablage aber im darauffol- genden Frühjahre vor sich geht, obschon mir das aus dem Grun- de etwas verdächtig vorkommt, als die Salamandrinen im Herbste seltener als im Früjahre und in geringerer Anzahl angetroffen werden. Nach Ansicht Ramorino's unterliegt es keinem Zweifel, dass der Brillensalamander von Myriapoden, Orthopteren und Coleopte- ren sich nährt. Eingefangene verweigern gewöhnlich jedwede Nahrung und es ist mir nur einmal gelungen, sie ans Fressen zu gewöhnen, als ich meine Pfleglinge mit gut fressenden Chioglossa in einem wenige Centimeter hohen Käfig hielt; beide Arten sassen stundenlaug sehnsüchtig nach den Fliegen am Deckel ihres Terra- — 81 — riunis umschauend; die Chioglossa gingen mit dem guten Beispiel voran: sie schnappten nach ihnen, und darauf hin thaten auch die Brillensalamander das Gleiche, nur müssen, damit sie die Fliegen auch wirklich verschlucken, den letzteren die Flügel ab- gerissen werden. J. v. Fischer fütterte, die seinigen auch mit jun- gen, frischgehäuteten Mehlwürmern und Larven von Alphitobius diaperinus und Gnathocerus cornutus; er brachte es fertig diese Art lange Jahre hindurch am Leben zu erhalten. Die Nahrung wird mit der klebrigen Zunge, die rasch hervorgestreckt wird, gefasst und dem Munde zugeführt. Das Verschlingen geht unter grossen Anstrengungen vor sich. Während der Häutung legten sich meine Salamandrina anfangs krampfhaft ausgestreckt, die Beine an den Rumpf und den Schwanz gezogen auf das Moos und schlugen darauf Purzelbäume, genau wie ein Fisch ausserhalb des Wassers, bis die Epidermis an irgend einer Körperstelle aufriss und in Fetzen war; der Rest der Haut wurde dann au Steinflächen und Pflanzen abgestreift. Romarioo und v. Fischer schildern den Häutungsprocess etwas anders. Die Häutung geht bei den Gefangenen nicht immer leicht von statten, denn sie sterben um diese Zeit sein- häutig ohne sichtlichen Grund; auch irisch gehäutete Thiere sind sehr hinfällig und erkranken an Beulen; schon bei der Häutung erkennt man derart erkrankte, Exemplare daran, dass sie im Wasser sitzen. Gesunde Individuen aber erscheine;1, nachdem sie sich gehäutet haben, in einer Far- benpracht von der man keine Ahnung hat. Hat mau bis dahin nur Stücke im alltäglichen Kleide gesehen, so fällt besonders das Roth auf, das an der Schwanzspitze schön durchsichtig ist und an das- jenige des jungen Acanthodactylus vulgaris erinnert. Der Brillen'sala- niander flüchtet sich nur ungern ins Wasser und verweilt auf dem Grunde desselben nie lange Zeit; im Wasser sitxen diese Thiere unbeweglich, erscheinen wie mit einem Sil! eriirniss überzogen und machen schon nach einer kurzen Weile verzweifelte Versuche audio Oberfläche zu gelangen, sinken aber stets auf den Grund zurück. Stücke, die durch Zufall gezwungen waren, eine volle .flacht im Was- ser zu verbringen, ertranken; die Kräfte des Thierchens reichen nicht hin, um länger als sechs bis acht Stunden immer wieder in die Höhe zu schwimmen uud sich mit frischem Luftvorrath zu ver- sehen. Der eigentümliche, glänzende Ueberzug, der sich im Wasser bei ihm zeigt, entsteht dadurch, dass seine Hautdrüsen sekretiren, das flüssige Hautsekret allmählich zusammenfliesst und einen wasser- dichten, silberglänzenden Ueberzug bildet, so dass, die aus dem — 82 — Wasser herausgenommenen Stücke, trocken erscheinen; das näm- liche kann beobachtet werden, wenn das Thier in Spiritus ge- bracht wird. Dieses Sekret scheint nur auf ganz kleine Thiere, t>o z. B. auf kleinere Molcharten giftig zu wirken und auch nur dann, wenn eine Salamandriue in Wassergefäss des Terrariums verendet, und das Wasser nicht sofort entfernt worden ist. Sonst scheint sie keine Vertheidigungsmittel zu besitzen. Fasst man sie an, oder wird sie, sei es nur durch eine Fliege erschreckt, so spitzt sie reichlich Urin aus. Beim niederen Volk ist sie schlecht augeschrieben und heisst auch „Tarantel", aber ernst ist es doch wohl nicht gemeint, denn sonst würde sie mehr vertilgt werden, als sie es in Wirklichkeit wird. Eine gesunde Salamamdrine hält, trotz ihres zarten Aussehens, Verletzungen und Quälereinen tapfer aus; Stücke, den man die Eingeweide herausgeschnitten hatte, sol- len sich bewegt haben, alswenn ihnen kein Leid zugestossen wä- re; hierin aber zeichnet sich das Thier keineswegs „vor allen Ge- schöpfen aus", wie Wiedersheim angibt, denn in jedem physiolo- gischen Laboratorium kann man sich vergewissern, dass auch an- dere Amphibien, so beispielsweise M. cristata, dieselbe Widerst- andskraft besitzt. Diese Wiederstandskraft lässt beim ßrillensala- mauder sehr bald nach, wenn er im Käfig stiefmütterlich behan- delt wird; bisweilen genügt es sogar, fünf Minuten lang ihn in der geschlossenen Hand zu halten, um ihn zu tödten. Auch sonst ist er empfindlich. Nimmt man ihn an den Rumpfseiten und übt man einen sanften Druck auf die stark vortretenden Rippen aus, oder legt mau ihn auf den Rücken, so wird er wie betäubt. Krö- cn und Geckone benehmen sich übrigens ebenso, wenn sie plötz- tlch erschreckt werden und es ist sogar behauptet worden, dass diiese Thiere in eine Art Starre verfallen und die Todten simuli- ren, um ihren Angreifer irre zu führen. Doch hierzu, glaube ich, ist ihre Gehirnthätigkeit doch zu gering; sie handelu vielleicht so ganz unbewusst, oder aber, und das scheint plusibel, ruft der Schreck bei ihnen eine Art Paralyse hervor. Der Brillensalamander erinnert durch die Conformation seiner Schnauze und dadurch, dass seine Augen hervortreten, etwas an die Kröte, aber um wie vieles ist letztere intelligenter, und wie ausdrucksvoll sind ihre Augen im Vergleich zur schmucken Sala- mandrine! Denn schmuck ist sie, sonst aber ein ziemlich lange- weiliger Geselle. Sie bewegt sich nur nachts im Terrarium, tags- über versteckt sie sich und scheint zu schlummern: zieht man an einem rothen Schwänze, der aus dem Schlupfwinkel hervortritt, so — 83 — bringt man zugleich die ganze, in einem Knäuel durcheinander liegende Schlafgesellschaft heraus. Es vergeht eine Weile, bis sie aus ihrer Betäubung erwachen, sich dann förmlich recken, ihre Schwänze, die starr, fast wie Draht sind, befreien und träge auseinandergehen, um schliesslich sich in dem Schlupfwinkel, aus dem sie eben herausgezogen worden sind, wiederzufinden. Ihre Mahlzeiten scheinen sie am liebsten beim Sonnenuntergang einzu- nehmen. Eine Stimme habe ich bei ihnen nicht vernommen und die Zähmungsversuche sind mir ebensowenig wie J. v. Fischer gelungen, auch habe ich ausser Schreck keine Aeusserungen von Gemüthsbewegungen bei ihnen wahrgenommen. J. v. Fischer scheint insofern glücklichlicher gewesen zu sein, denn er will t-cobachtet haben, wie zwei brünstige Männchen, als sie sich be- gegneten, ihren Zorn dadurch kundgaben, dass sie sich auf ihreü Extremitäten hoben und mit dem Schwänze schlängelnde Bewe- gungen ausführten. Dieser Forscher berichtet im Zoologischen Garten XXVII. Jahrg. J\° 1 sehr ausführlich über die Lebensweise in der Gefangenschaft. Ich will daher davon absehen, hier seine Worte zu wiederholen, muss aber aus meinen eigenen Erfahrun- gen das mittheilen, dass man am meisten Aussicht hat, die Sa- lamandrine in ganz niedrigen Terrarien am Leben zu erhalten, indem nämlich sie nur dann die eingesetzten Futterthiere erspäht und sich dieselben von der Decke des Käfigs holt. Gatt. Chiogiossa Boc. Mit opisthocoelen Wirbeln. Nasenbeine und vordere Stirnbeine vorhanden. Kein Arcus frontotemporalis. Zwischenkiefer paarig. Vomera nur hinter der Gaumengrube zusammeustossond. Gaumen- zähne in zwei von vorn nach rückwärts ziehenden, bogig gekrümm- ten, nach hinten divergirenden und vorn die Vorderränder der Choanen erreichenden Längsreihen. Keine Sphenoidalzähne '). Zunge protractil, in der Mitte an einem Stiel befestigt und vorn an den Kinnwinkel festgewachsec, so dass sowohl ihre hintere Hälfte, als auch ihre Seitenräuder in bedeutender Ausdehnung frei sind. Vor- derbeine mit 4, Hinterbeine mit 5 freien Zehen. Schwanz rund. Parotisähnliche Anschwellungen vorhanden. f) Böttcher will an den von ihm untersuchten Exemplaren ein zahntragendes Parasphenoid gefunden haben (Beitr. z. Anatomie v. Chiogiossa lusitanica, S. 11). 6* — 84 — 4. Chioglossa lusitanica Boc. 1864 »). Kennzeichen. Länge 140—150 mm. Schwärzlich oder dunkelbraun, mit röthli- chen (Spanien) oder kupfer- oder goldglänzenden (Portugal) Dor- salbinden; Kopf platt, mit zugerundeter Schnauze; Schwanz im Alter sehr lang, vorn fast drehruud, im hintersten Theil aber von der Seite etwas zusammengedrückt. Beine schwach. Augen vor- springend, ziemlich gross. Haut glatt. Synonymik, Liüeratur und Abbildungen ä)- i Chioglossa lusitanica Barboza du Bocage (4), p. 249, pl. XXI. Strauch (334). Schreiber (321). S. 64. Bouleuger (GS), p. 5- Böttcher (67). J. de Bedriaga (17), p. 762 (18), p. 821 (21); (16) 1891, S. 302. E. Schulze (325). Chioglossa findet zum erstenmal Eiwähnuiig in der Revue et Magasin de Zoologie 186 i und in den Proc. Zool. Soc. of Lon- don desselben Jahres. Seoane gibt allerdings an, sie schon viel früher und zwar im Jahre 1S49 in Händen gehabt zu haben; allein er unterliess die Untersuchung und Bestimmung derselben. Auf der der Originaldiaguose in der französischen ßevue beigege- benen Tafel findet sich eine colorirte Figur des ganzen Thieres, an der auszusetzen wäre, dass den Augenbulbi eher Knöpfe als wirk- liche Augen als Muster vorgelegen haben dürften, ferner, dass der dem Thiere so eigenthümliche Metallglanz gänzlich weggelassen worden ist. Ausserdem enthält die betreffende Tafel Abbildungen der Zunge, des Zungenbeinapparates und des Schädels. Letzterer hätte ebensogut auch ganz wegbleiben können; die Beschreibungen von Fachgenossen, wie sie uns von Böttcher und auch von Wieders- heim im Morph. Jahrb. III Bd. vorliegen, unterrichten uns über den Schädelbau weit besser als jene graphische Dilettanten-Dar- stellung Barboza du Bocage's. ßonnaret's im Anh. Cosmol. 1867, S. 99 erschienene, von G. A. Boulenger in seinem Katalog er- *\ Vergl. Taf. XXI. bei Barboza du Bocage in: Rev. et Mag. de Zoologie, t. XTI. •2. ser. Paris, 1S64. ;; Die in Klammern stehenden Ziffern beziehen sich auf die den Schritten im litterariaclien Nachweiser beigefügten Zahlen. — 85 — wähnte Arbeit und Tafel sind mir nicht zu Gesicht gekommen. In neuerer Zeit ist Chioglossa von E. Schreiber und Boulemrer genau beschrieben worden. Die Larve habe ich vor kurzem untersucht und beschrieben, während J. v. Fischer im Zoologischen Garten 1885, S. 289 ihre Lebensweise geschildert hat. Mit den eigen- tümlichen Kopfdrüsen bei diesem Thier hat uns Wiedersheim be- kannt gemacht (Zeitschr. f. wiss. Zoologie, Bd. XXVII. Taf. I. Fig. 4). Böttcher liefert uns einige Aufklärungen über die allge- meine Anatomie und Spengel theilt uns die Resultate seiner Un- tersuchungen mit über das Urogenitalapparat (Arb. aus d. zoolog.- zootom. Institut in Würzburg Bd. III). Die ausgezeichnete Arbeit SpengeUs enthält ausserdem eine sich über die meisten europäi- schen Caudaten erstreckende, wenn auch nicht mit gleicher Voll- ständigkeit behandelnde Schilderung der Harn- und Geschlechts- werkzeuge, worauf ich hierselbst die Aufmerksamkeit des Lesers hinlenken möchte. Gestalt. Maasse in mm. $ 9 Totallänge 140 149 Rumpflänge 33 36% Rumpfumfang 21 35V2 Kloakenschlitz 1% 2 Kopflänge 11 12 Kopfbreite 71/. 8 Kopfhöhe 4% 4% Schwanzläng« 96 100% Vorderbein 10 10 Hinterbein 13 12% Die Länge kanu bis 160 mm. ansteigen, beträgt jedoch in der .Regel nicht über 145 mm. Der Kopf ist im Verhältniss zu dem laugen Rumpf kurz, vorn abgerundet, mit flacher und abgeplatte- ter Oberseite, senkrechten Seiten, abschüssiger Schuauze und ver- rundeter Schnauzenkante: er ist hinter den Augen am breitesten, nach hinten nur sehr wenig verengt und durch eine halsartige Einschnürung vom Rumpf gesondert; seine Unterseite ist abgeflacht oder flach convex. Die Kopflänge, welche 3 mal in der Rumpf- länge enthalten ist, verhält sich zur Kopfbreite wie 4 : 3. Schnauze kurz, breit zugerundet, mit lateralwärts gerichteten und stark nach oben gerückten kleinen Narinen, die vou der Schnauzeuspitze etwa ebenso weit wie von den Augen entfernt sind. Die Augen sind — 86 — gross, breit oval, beinahe rund und bald mehr, bald weniger deut- lich schief nach vorn zu gegen einander gerichtet; sie liegen seit- lich und springen stark empor, bei den Mäu: chen sind sie gera- dezu kugelig vorgequollen. Interpalpebralraum etwas kürzer als der Iuternasalraum und ungefähr doppelt so lang als der Raum zwi- schen dem Auge und der Naseuöffnung. Längsdurchmesser des Auges grösser als die Entfernung des Auges vom Nasenloch, merk- lich kleiner als der Abstand vou Narine zur Marine und beinahe ebenso gross (cf) oder etwas kleiner als der Raum zwischen dem unteren Orbitalrand und der Lippe. Sowohl die oberen als die unteren Augenlider sind gut entwickelt; das obere Lid ist wenig kürzer {$) oder bedeutend kürzer ($) als der Raum zwischen den Augenbulbi. Mundspalte gross, etwas über das Auge hinaus verlängert. Keiue Oberlippenlappen. Oberkiefer kaum über den Un- terkiefer herabreichend. Bei den jungen Thieren lassen sich unter der Loupe dunkle Punkte wahrnehmen, welche jederseits drei kurze, an der Schnauzenspitze entspringende und nach rückwärts zu den oberen Augenlidern ziehende Reihen bilden. Diese „Punkte" haben weder mit den Schläuchen, noch mit dem Drüsengürtel, welcher sich zwischen den vorderen Hälften der oberen Orbital- ränder spannt '), etwas zu schaffen, sondern deuten wahrschein- lich auf die Organe des sechsten Sinnes hin. Die grosse, vorn ziemlich dicke Zunge ist von länglich-ovaler Gestalt, länger als breit, der Länge nach in der Mitte angewachsen, seitlich und hin- ten in bedeutender Ausdehnung frei; der vordere freie Zungen- rand ist sehr kurz; sie sitzt auf einem contractilen Stiele fest und kann auf eine ziemlich bedeutende Länge hervorgeschnellt werden. Die Gaumenzähne bilden zwei geschweifte, vorn bogenförmig con- vergirende, in der Mitte, und zwar in dem grössten Theile ihrer Erstreckung, fast parallel verlaufende und hinten plötzlich stark auseinaudertretende Längsreihen, deren Vorderendeu das Niveau der Choanenöffnungen erreichen. Auf ikn Kopfseiten findet sich jederseits eine lineare Impression, die am Hinterrande des Auges beginnt und die parotisähnlichen Anschwellungen begrenzt; sie ve- reinigt sich mit der deuilich ausgeprägten Gularfalte. Der Hals ist kurz. Der Rumpf ist laug, fast walzenförmig, schlank, bei gut genährten Thieren oder trächtigen Weibchen nach hinten schwach bauchiir aufgetrieben, mit einer bald mehr, bald weniger, in den meisten Fällen aber schwach ausgeprägten Vertebralfurche, welche ') Fig. 4, Tai'. I. bei Wiedersheim in: Zeitschrift f. wiss. Zoologie. XXVII. Bd. — 87 — manchmal nur zwischen den Hinterbeinen und vorn sichtbar ist. Von Axilla bis Schenkelgrube 12 Costalfurchen. Der in der Jugend etwa körperlange Schwanz ist bei den älte- ren Individuen bedeutend länger als der Körper und beträgt meist zwei Drittel der Gesammtlänge, mitunter übrigens etwas weniger, bisweilen auch wieder etwas mehr; er ist in dem gfössten Theil seiner Erstreckung fast drehrund, ganz nach hinten zu von den Seiten schwach compriroirt, am Ende zugespitzt und ebenso wie der Rumpf seitlich mit verticalen Furchen versehen. Die Form des Schwanzes lässt sich zur Unterscheidung des Geschlechts be- nutzen, besonders wenn man das, was ich über Vorderbeine, Kloaken- gegend und Stirn mittgetheilt habe und mittheilen werde, zugleich mit berücksichtigt. Das Männchen besitzt einen weniger dickeu, von dem unterseits längsgespaltenen Basaltheil etwas, aber stets deutlich gesonderten und von da au nach rückwärts sehr allmäh- lich, zugleich aber ziemlich stark verdünnten, am Ende merklich von der Seite zusammengedrückten Schwanz. Das Weibchen hat einen viel dickeren, in der ersten Hälfte oder selbst bis gegen Ende des zweiten Drittels ziemlich gleichdicken, erst von da au sehr allmählich verdünnten, am Ende von den Seiten schwach comprimirten und vom längsgespaltenen Basaltheil nicht abgesetzten Schwanz. Die Kloakengegend ist zur Paarungszeit, besonders beim Männchen wulstartig, beinahe halbkugelig aufgetrieben. Die den ziemlich kurzen Kloakensp:ilt einfassenden äusseren Lippen schwel- len nicht, sondern werden durch die stärk wulstig aufgetriebenen und emporgehobenen inneren Lippen auseinander gezerrt. Bei der Auseinanderzerrung der von mir als „äussere Lippen" bezeichneten Randpartieii '), entsteht beim Männchen ein Zwischenraum, der ') Wenn heutzutage eine grössere Arbeit an die Oeffentlichkeit kommt, so sind in der Regel die Kritiker rasch bei der Hand. Ich will daher hier ausdrücklich her- vorheben, dass in der gegenwartigen Abhandlung, die rein descriptiven Characters ist, ich Bezeichnungen gebrauche, die ich für eine anatomische Arbeit vielleicht nicht wählen würde. Mein Zweck wäre in der vorliegenden Schrift erreicht, wenn die zu beschreibenden Objecto kenntlich, wenn auch nicht gerade mit den von Anatomen gebräuchlichen „rein anatomischen" Namen bezeichnet sind. Demjenigen, der sich der Topographie der Kloake speciell befassen sollte, wird obige Beschreibung man- gelhaft erscheinen, obschon sie länger ausgefallen ist. als es in meiner Absicht ge- legen hat. In dieser Arbeit habe ich versucht mich möglichst kurz zu fassen. Dass dabei auch wichtige Dinge mitunter weggelassen werden, kommt auch bei denjeni- gen vor, die sich speciell der Bearbeitung eines einzigen Thieres widmen; so sehe ich, dass 0. Böttcher in seiner Schrift über die Anatomie von Chioglossa „die eigen- thümliche Zungenbildung und Zahnstellung" beinahe unberücksichtigt gelassen hat. Dagegen ist einiges über die Kloake erwähnt worden und unter anderem, dass ihre Wand von radiär verlaufenden Falten durchzogen wird, die beim "Weibchen bedeu- tend schwächer als beim Männchen ausgeprägt sein sollen; nun finde ich aber ge- rade das Gegentheil. — 88 — die Contouren eines allerdings sehr schmalen Kartenherzens zeigt und durch die aufgetriebenen, oberseits — d. h. wenn das Thier auf der Rückenseite liegt — glatten, gelblichweisseu, pigmentfreien, inneren Lippen ausgefüllt erscheint. Die eigentliche Kloakenöffnung reicht nicht bis zur vorderen, die äusseren, flachen, dunkelpig- meutirten Lippenränder verbindenden Comraissur; sie ist bedeutend kürzer als die Entfernung der vorderen Commissur von der Linie, welche, bei horizontal gestellten Schenkeln, die hinteren Ansatz- steilen der Beine untereinander verbindet. Die brünstigen Weib- chen zeigen die den Kloakenspalt einfassenden Lippen in stark auf- getriebenem Zustande. Die innerlich stark von radiär verlaufen- den Furchen durchzogeneu Lippen sind in dem grössten Theile ihrer Erstreckung ziemlich gleichdick und bilden, zusammen genommen, einen länglich-ovalen grau pigmentirten Wulst, dessen Längsspalt bis zu den die dunkelpigmentirten Lippen verbindenden Commissu- ren reicht; dieser Längsspalt ist länger als die Distanz von der vorderen Commissur bis zur Querlinie, welche die hinteren An- satzstelleri der Beine verbindet. Die Grenze zwischen den äusseren und inneren Kloakenlippen ist beim Weibchen undeutlicher als beim Wannchen. Bei abgelaichten Thieren ist die Kloakengegend flach oder kaum gewölbt und mit einem einfachen Schlitz versehen. Die Beine sind kurz und schlank, sie erreichen nicht die Mitte der Distanz von der Axilla bis Schenkelbeuge; die hinteren etwas länger und bedeutend kräftiger gebaut als die vorderen. Die in- neren Zehen sind sehr kurz, die übrigen massig lang, fast dur- chaus gleich dick, am Ende abgestumpft und breit; keine Spann- häute. Die 3. Vorderzehe ist die längste, dann die 2-te, 4-te, 1-ste. Die mittlere Hinterzehe ist die längste, die 4-te mitunter kaum kürzer als die 3-tte, es folgen dann die 2-te, 5-te und die auffallend kurze 1-ste. Hand- und Fussballeu fehlend. Männchen mit einem ziemlich deutlich ausgeprägten, kissenartig vorspringen- den Wulst auf der Unterseite des Oberarmes und spitzwinkelig ge- beugten und nach oben gerichteten Ellbogen; das Ellbogengelenk ist beim brünstigen Männchen derart steif, dass der Arm nur mit Schwierigkeit sich ausstrecken lässt. Diese merkwürdige Bildung ist wohl zum Begattungsact in Beziehung zu bringen; etwas Aehn- liches kommt beim Männchen von M. Waltli vor und ich glaube, dass die Paarung resp. Umarmung bei Chioglossa genau in der gleichen Weise wie beim Rippenmolch von statten geht, indem das Männchen seine hakenförmig nach oben gekrümmten Vorderbeine von unten und hinten her über die Vorderbeine des Weibchens legt. — 89 — Die Haut ist glatt, spiegelnd bei frischgehäuteten Thieren, matt vor der Häutung. Aeussere Geschlechtscharaktere. Männehen. — Ein Wulst am Oberarm. Ellbogen spitzwinkelig ge- beugt und nach oben gerichtet, Ellbogengelenk steif. Schwanz dün- ner, von der etwas verdickten Schwanzwurzel geschieden, nach hinten allmählich und merklich verjüngt. Grösste Breitenausdeh- uiiug des Lides wenig kürzer als der Interpalpebralraum. Kloaken- spalt bedeutend kürzer als die Entfernung der vorderen Commis- sur von der Schwanzinsertion. Kloakengegend in der Zeit der Paa- rung wulstartig, fast halbkugelig aufgetrieben. Aeussere Kloaken- lippen dunkel und ganz flach, innere farblos und vortretend. Klo- akenöffnung nicht bis zur Vereinigungsstelle der äusseren dunklen Lippenränder reichend. Weibchen.— Kein Oberarmwulst. Ellbogen und Ellbogengelenk normal. Schwanz bedeutend dicker, von der Schwanzwurzel nicht unterschieden, in dem grossten Theile seiner Erstreckung ziemlich gleichdick, nur am Ende verjüngt. Grösste Breitenausdehnung des Lides bedeutend kürzer als der Interpalpebralraum. Kloakenspalt länger als die Entfernung der vorderen Commissur von der Schwanz- insertion. Kloakengegend in der Zeit der Paarung wulstartig auf- getrieben, von länglich-ovaler Gestalt. Die von radiär verlaufen- den Furchen durchzogene graue Innenfläche der Lippen tritt we- niger hervor. Kloakenspalt bis zur Vereinigungsstelle der dunklen Lippen reichend. Färbung und Zeichnung. Die Rückenzone und die Parotisgegend zeigen auf bräunlich- schwarzem Grund zwei dicht goldbestäubte, am Rande ausgezackte Binden, die besonders im mittleren Theile des Rückens deutlich hervortreten, breiter werden und gewöhnlich zwischen den Wur- zeln der Hinterextremitäten sich, zu einer einzigen, ziemlich brei- ten und bisweilen bräunliche Fleckchen einschliessenden, goldfar- benen Längsbinde vereinigen. Der Raum, der zwischen diesen bei- den Rückenbinden liegt, stellt bisweilen nur einen schmalen bräun- lichen Spinalstreifen dar, der nicht immer continuirlich ist, son- dern ab und zu mit Goldstaub geziert und unterbrochen erscheint. Bei einigen Stücken ist keine Spur von diesem Streifen vorhan- den, so dass solche Stücke eine breite, die ganze Rückenzone einnehmende, dicht goldbestäubte, mit bräunlichen Arabesken, Punkt- — 90 - clien und Sternflecken versehene Binde zu besitzen scheinen. Der Goldstaub kann durch die Ausbildung und durch das Ueberhand- nehmen von anderen metallischglänzenden, sei es silbergrauen, kupferfarbenen oder lilarothen Farbstoffen zurückweichen. An der Kopfoberfläche, namentlich in der Mitte, tritt der Goldglanz in ge- ringen Mengen und etwas matter auf. An jeder Rumpfseite findet sich ferner auf dunkelbraunem Grunde Goldstaub und perlmutter- artiger Puder vor; gegen den Bauch hin sind die Flecken sparsa- mer mit Gold bestäubt, hier tritt der Perlmutterglanz deutlicher zum Vorschein. Auch an der Bauch- und Schwanzunterseite ver- misst man metallischglänzende Pigmente; hier tritt eine ganz dünne, das Dunkelbraun mildernde, milchfarbene, stellenweise perlmutterglänzende Schicht auf. Die Unterseite ist am Kopfe hell- bräunlich mit einem bald mehr, bald weniger tausgeprägten Stich ins Lila; einige dunkle Flecken und etwas Perlmutterglanz zieren die Kehle. Perlmutterfarbene Punkte sind ferner an den Halsseiten zu sehen; die Ränder der Kiefer, die Lider und mitunter auch die Schwanzseiten sind auf braunem Grunde mit Goldpuder bestreut. Die Beine sind oberwärts hellbraun mit lila Anflug und Goldstaub versehen, unterseits sind sie fein, aber dicht mit perlmutterfarbe- nen Punkten besetzt. Die Vorderbeine sind mitunter mit grösseren goldfarbenen Flecken versehen; die Zehen zeigen oben Andeutun- gen von goldfarbenen Querstreifen, unten sind sie auf Röthlich- grau spurweise hellgelb gestreift. Die Fuss- und Handfläche sind röthlichgrau mit gelblichen Punkten. Die Jungen sind von den Alten im allgemeinen nicht unter- schieden; die Grundfärbung bildet hier ein dunkles Braun, das mitunter bis zu Schwarz gesteigert ist. Die Farbe der Binden und Makeln ist gesättigter, meist rötblich, mit feinem Kupferstaub über pudert. Die rothe Kupferfarbe herrscht bei den Jungen und Alten namentlich auf der Schwanzoberseite vor, hier erhält sie sich am längsten bei den im Weingeiste conservirten Stücken. Die Pupille ist rundlich, mit einem kaum sichtbaren, nach unten vorspringenden Winkel. Die Iris ist dunkelbraun, unmittel- bar um die Pupille herum etwas heller. Goldschiller ist nur in Spuren oben und unten vorhanden; das hintere Eck der Iris enthält etwas Perlmutterglanz. Larve. Kennzeichen. — Länge: 45 mm. Habitus schlank. Hinterbeine mit 5 Zehen. Entfernung der Insertionen von Vorder- und Hinter- — 91 — gliedmasseii die Kopfbreite um mehr als das Doppelte übertreffend. Schwanz kürzer oder wenig länger als Kopf und Rumpf, mit nied- riger, am Ende zugespitzt gerundeter Saumflosse. Rücken ohne Hautkamm. Augen sehr gross. Längsdurchmesser des Auges merk- lich grösser als der Raum zwischen Auge und Nasenöffnung. Abstand vom Auge zur Narine der halben Breite des Internasalraumes gleich. Maasse in mm.— Totallänge: 44 Vt. Kopflänge: 6%. Kopfhöhe: 2V8. Kopfbreite: beinahe 4. Länge d. ob. Kieme: 1%. Rumpfläi;- ge: 16. Rumpfhöhe: 3'/4. Rumpfumfang: 12. Vorderbein: 5. Hinter- bein: 6. Schwanzlänge: 213/4. Diese Larve unterscheidet sich von allen anderen hier beschriebenen Arten durch schmäleren, längeren Rumpf und durch auffallende Kürze der Beine. Die Körperform ist fast walzig, allenthalben gleich dick, schlank uud gestreckt. Der Kopf erscheint im Vergleich zur Rumpfläuge massig lang, oben abgeplattet, etwas breiter als der Hals, ziemlich deutlich von diesem abgesetzt und von den Kiemen bis zum vorderen Augenwinkel fast überall gleich breit. Die Kopfbreite übertift't die hal- be Länge der Entfernuni; der Insertionen von Vorder- und Hinter- gliedmassen und entspricht bei älteren Larven einem Drittel der Ent- fernung der vorderen von der hinteren Extremität. Die Kopfseiten fast senkrecht abfallend; die Schnauze ist kurz, breit zugerundet. Die Augen stehen stark vor, sie sind gross nach oben und zu- gleich seitlich gerichtet und weiter von einander als von den "Ka- rinen, welche seitlich sich betinden, entfernt. Der Längsdurchmes- ser des Auges ist merklich grösser als die Distanz vom Auge bis zur Nasenöffnung, welch letztere ihrerseits grösser erscheint als der Abstand vom Nasenloch zur Lippe uud die halbe Länge des Zwischennarinenspatiums erreicht. Zwischennariueurauin etwas brei- ter als der Interpalpebralraum und der Liderabstand meist von etwa über doppelter Augenlidbreite Abstand vom Auge bis Lippe ziemlich gross. Pupille rund. Maulspalte den hinteren Augenwinkel nicht erreichend. Oberlippenlappen schwach entwickelt. Jederseits drei sehr kurze und wenig sichtbare Kiemenbüschel, von denen der oberste und längste bei Exemplaren von 44 mm Länge un- gefähr 11/« mm. misst. Der Raum zwischen den obersten Kiemen ist fast noch einmal so lang ats der Oberarm und übertrifft die doppelte Länge der Ausatzstelle der drei Kiemenbüschel. Der Rücken zeigt in der Mitte eine bisweilen auch am Nacken ausgeprägte Längsfurche. Die Zahl der queren Furchen an den Leibesseiten wechselt zwischen 12 und 13, die der queren Bauch- — 92 — furchen von 9 bis 10 Letztere vereinigen sich mit den Seiten - furchen des Rumpfes und verleihen dem Kürper ein geringeltes Aussehen. Ausserdem nimmt man bei jungen Larven jederseits am Rumpfe eine schwach angedeutete Längsl'urche wahr. Die Beine sind kurz und stämmig. Das Vorderhein, nach vorn gestreckt, überragt kaum den hinteren Augenwinkel, das Hinterbein, nach vorn au den Körper angelegt, erreicht nicht die Hälfte der Entfernung dir vorderen und hinteren Extremität. Hand und Fuss sind kurz, ohne Spur von Tuberkeln. Die Hand ist etwas länger als der Vorderarm, bedeutend kürzer aber als die Distanz vom Auge bis zur Kiemenwurzel. Suwohl die längsten Finger als auch die längsten Zehen sind kür zer als die Entfernung des Nasenloches vom hinteren Augenwin- winkel und bedeutend kürzer als der Zwischenkiemenraum oder die Breite der Schwanzwurzel. Von den Fingern ist der 1-ste der kürzeste; er erreicht weder die Mitte des 2. Fingers, noch die Länge der Entfernung der Narine von der Lippe; der 4. Finger ist bedeutend kürzer als der 2-te und der 3-tte am meisten her- vorragend. Die Mitte'lzehe ist die längste, dann die 4-te, 2-te. 5-te und die kürzeste ist die erste, jedoch kann die 2. Zehe der 4-ten an Länge gleich sein. Der mehr oder weniger deutlich quergeringelte, ziemlich kräftige, an der Basis sehr breite und gerundete, weiter nach hinten seitlich mehr zusammengedrückte Schwanz ist mit nicht besonders scharf zugespitztem, sondern mehr abgerundetem Ende versehen. Seine Höhe und Länge sind zu der Dicke verhältnissmässig gering; bei älteren Larven ist er wenig länger als der Körper oder etwas körperlaug, in ,der Jugend be- deutend kürzer als der übrige Körper. Die Breitenausdehnung der Schwanzwurzel kann, so z. B. bei älteren Larven, den Abstand vom Auge zum Auge übertreffen und beinahe die Schwauzhöhe an seiner Basis erreichen. Ein sehr niedriger, nur gegen das Schwanzende etwas an Höhe zunehmender Flossensaum umgibt den Schwanz- körper; dieser Saum ist auf den Schwanz beschränkt und scheint unterseits etwas längere Zeit als oberseits zu persistiren. Der Kloakenhügel schwach oder kaum angedeutet, der Länge nach auf- geschlitzt. Ganz junge Stücke sind gelbliehweiss. Kopf-, Rumpf- und Schwanzseiten sowie die Oberseite der Beine mehr oder weniger stark bräunlichgelb bestäubt. Die Puderung tritt vorwiegend in den Seitenfurchen des Schwanzes auf; die Bauchseite ist meist einfar- big gelbliehweiss. Bei älteren Larven ist die etwas dunklere Grundfärbung auf das feinste gepunktet, so dass sie ohne genaue- - 93 — res Zusehen gelbbraun erscheinen. Diese dunklen Punkte treten namentlich an den Leibesseiten am deutlichsten hervor, sowie auch auf der Mitte des Rückens, wärend die dazwischen liegen- den, beim lungenathmenden Thier metallglänzenden, bald kupfer- rotheu, bald goldenen Partien etwas heller erscheinen. Die Iris ist braun, mit schwarzem Pigment besprengt. Vorkommen ')• Diese interessante Art ist von Herrn Rosa auf dem Berge Bus- saco bei Coimbra entdeckt und später auch au verschiedenen Orten der iberischen Halbinsel angetroffen worden. Herr A. F. Möller hat sie in Casal du Frade bei Coimbra und in der Serra do Ge- rez beobachtet (17); in der Serra da Estrella soll sie nach Bött- cher leben (67) und dass sie in Elvas in Alemtejo und in Porto vorkommt, hat man durch Bosca und A. Fait erfahren (66.40 . in Spanien beschränkt sich ihr Verbreitungsbezirk auf den Nord- westen und auf die mehr im inneren des Landes gelegenen Pro- vinzen und zwar ist sie daselbst in Galicien, namentlich bei San- tiago, bei Cabarias, an den Ufern des Tambre und auf dem Berge San Julian in Tay und in La Serrota in Alt-Kastilien einheimisch (64.61.329). Herr Möller schreibt mir, dass sie in der Serra do Gerez eine Hohe von 400 M. erreicht (19). Lebensweise. Chioglossa hält sieh, wie Herr A. F. Möller mittheilt, währe der trocknen Jahreszeit tief unter der Oberfläche des Bodens auf und wird dann nur zufällig bei Erdarbeiten gefunden, im Spätherbst und Früjahr, bisweilen auch selbst im Januar, wenn die Tempe- ratur mild ist, zeigt sie sich, vornehmlich zur Dänimeruugsz^it ausserhalb ihres Versteckes; tagsüber hält sie sich meistens im Moose, unter Steinen und abgefallenem Laube auf. Herr Moller fand sie häutig in Tannenwäldern und in der Nähe von Bächen. Wenn sie zufällig gestört wird, sucht sie zu entriuuen, indem sie dem Wasser zueilt, untertaucht und sich schleunigst in die am tiefsten gelegenen Orte versteckt. Ziemlich viel Geschicklichkeit braucht mau, um ihrer habhaft zu werden; sie muss förmlich in ') iiie eingeklammerten Zahlen weisen auf das Verzeichniss der bei dieser Arbeit benutzten Liüeratur. — 94 — ihrem Schlupfwinkel überrascht werden, um sich anfassen zu lassen. Auf dem Lande ist sie äusserst lebhaft und führt die nach ihr haschende Hand durch die schlangenartisen Krümmungen ihres Rampfes und Schwanzes irre. Im Wasser ist sie noch behender und entfaltet eine Gewandheit und Schnelligkeit der Bewegung, die unter unseren Lurchen nur noch von dem Ulm übertroft'en wird. Man glaubt einen Aal vor sich zu haben. In ein Gefäss ge- bracht, benimmt sie sich so wild, dass sie, um zu entschlüpfen, über den Rand hinweg zu springen versucht. Zum Glück erlahmt ihre Lebhaftigkeit der Bewegungen auf dem Lande sehr bald, so dass man in der Regel abwartet, bis sie sich ausgetobt hat und sie dann erfasst, was übrigens auch mit Schwierigkeiten verbun- den ist, weil ihre Haut schlüpfrig und ihr Körperbau so zart ge- baut ist, dass man stets in Angst ist, ihr Leid zu verursachen. Sie geht schon im Februar ins Wasser, ob zum längeren Aufenthalt ist mir leider nicht bekannt. Quellen und Sümpfe des bewaldeten Gebirges sind ihre bevorzugten Plätze. Im Freien sucht sie, na- mentlich wenn es zu entkommen gilt, die tieferen Stellen auf. In der Gefangenschaft braucht sie zum Baden unbedingt flache Was- sergefässe und eignet sich nicht für unsere hohen Aquarien, son- dern ist eher ein Terrariumbewohner. Wie alle nicht fleischfres- sende und mit dünner Hautdecke versehene Lurche hält sie nur bei sorgsamer Pflege in der Gefangenschaft aus. In einem selbst wohnlich eingerichteten Käfig starben mir öfters meine Pfleglinge einer nach dem anderen weg, weil sich in einem von ihnen aus- gewählten Ruheplätzchen etwas Schimmel angesammelt hatte, das ich nicht zeitig genug entfernt habe. Dagegen blieben ein anders Mal eine Anzahl Thiere, die ich mit auf meine Sommerreisen in einem kleinen Blechkasten, den ich fortwährend mit frischem Moos austapiezerte, genommen habe, monatelang in ihrem engen Ge- fängniss am Leben und mästeten sich derart an Fliegen, dass sie dickbäuchig wurden und nichts mehr von ihrer früheren Schlank- heit zeigten. Da ich sie mit Stubenfliege abfütterte, so galt es ihnen den Fang derselben zu erleichtern. Ich hielt ihnen die Fut- terthiere vor und auf diese Weise wurden meine Pfleglinge so zutraulich, dass sie beim Oeffnen des Reisekästchens auf meine Hand zukrochen und die Finger absuchten, genau wie es die Eidechsen zu thun pflegen. J. v. Fischer theilt uns mit, dass seine Chioglossa mit ganz jungen Mehlwürmern und Larven von Gnatho- cerus cornutus und Alphitobius diaperinus genährt werden. „Haben sie ein Insekt oder dergl. erblickt", sagt v. Fischer, „so schleichen — 95 — sie sich an dasselbe nach Katzenart möglichst nahe heran, be- trachten es längere Zeit genau, nähern sich noch mehr, entfernen sich wieder etwas, endlich strecken sie sich, ohne ihren Platz zu wechseln, bis der Augenblick ihnen gekommen zu sein scheint, es mit Sicherheit erreichen zu könneu, und danu erst schleudern sie ihre kurze, weisse, klebrige Zunge unter heftigen Kopfbewegun- gen heraus und verschlingen den erfassten Bissen unter Einziehen ihrer stark hervorquellenden Augen". Um meinen Thieren ihre Jagd auf Fliegen zu erleichtern, halte ich sie von nun an in ganz nie- drigen Terrarien, deren Deckel aus feinem Drahtgitter gebildet wird. Ein fünf Centimeter hohes Zinngefäss, das mit Steinen, Was- ser und einem nach aussen gerichteten Krahn versehen ist, dient ihnen als Bad und daneben liegen Moosbeete, Erde mit Sand ver- mischt und Steine, die aufeinander gelegt, Höhlen bilden und den Thieren tagsüber willkommene Schlupfwinkel bieten. Das Wasser im Behälter wird täglich erneut, wobei das Gefäss erst trocken gewischt und das Moos und die Steine im Winter oberflächlich, im Sommer aber gründlich mit dem Zestäuber besprengt werden. Tagsüber, namentlich wen» die Sonne scheint, halten sich die Chio- glossa unter Steinen auf, meist in grösserer Anzahl zu einem Knäuel gehäuft. Ihre Schwänze bilden dabei förmlich Schlingen, so dass man mitunter, beim Herausholen eines Individuums, die ganze Gesellschaft mit hinausbefördert. Hungrige Exemplare halten in der Regel am Eingang des Versteckortes Umschau und betrachten stun- denlang den Deckel des Käfigs, bis sie eine herumkriechende Fliege entdecken. Die vorspringenden Augenbulbi, die elegante Hals- biegung, der Herzschlag, welcher die ganze Muskulatnr der Kehl- und Brustgegend in Bewegung setzt und nicht minder der diesem Thiere eigene Augeuglanz verleiht ihm ein kampflustiges, aufge- wecktes und schmuckes Aussehen. 'Nähert sich ihm eine auf der Decke herumkriechende Fliege, so wird sie in der Regel, in der von v. Fischer geschilderten Weise, ihr zu Beute. Gegen Einbruch der Nacht, setzt sich die ganze Gesellschaft entweder in aufmerk- same Betrachtung der Decke des Käfigs nach Fliegen oder aber ins Bad; dabei werden die im Behälter herumliegenden Steine mit dem Schwänze umschlungen; im Wasser habe ich sie nie fressen sehen. Im Winter vermindert sich während des Januars ihre Fress- lust, die Thiere verfalleu aber nicht in Winterschlaf. Ein schlaf- ähnlicher Zustand, zugleich mit einer gewissen Trübung des Me- tallglanzes stellt sich regelmässig im Hochsommer ein, und sei es, weil ich meinen Pfleglingen nicht die nöthige Ruhe geben konnte, — 96 — oder weil ich nicht wusste, wie sie einzurichten, verging kein Sommer, ohne dass ich einige Stücke verlor. Bei erkrankten Exem- plaien wird die Haut trocken, sehr runzelig an den Rumpfseiten und büsst allmählich den Glanz ein. Hand in Hand damit tritt eine starke Abmagerung ein; dergleiche Todeskandidaten habe ich stets bei Zeiten im Weingeiste ertränkt, nicht aber diejenigen, welche die, so oft auch bei anderen Arten vorkommenden Verwundungen am Schwänze zeigen. Hier genügt eine Amputation, eine Waschung und Isolirung des Kranken in ein reines Geiäss, das nur sehr we- nig Wasser enthält. Das übrig gebliebene Schwanzstück wird vom 1 liiere bis zur Heilung beständig emporgehoben, die Schnittstelle heilt schon in einigen Tagen, und es bildet sich am Schwänze nach und nach ein konisches Endstück aus, das bei ausgewachse- nen Individuen meistens nicht weiter wächst und fleischfarben oder grau erscheint, bei den Jungen hingegen zu einem regelrecht ge- färbten und metallischglänzenden,- wenn auch nicht allzulangen Schwänze auswächst Der Schwanz bricht bei Chioglossa sehr leicht ab und bisweilen, um unseren Händen zu entkommen, gibt sie einen kurzen Stoss und opfert ihren Schwanz, wenn sie im übri- gen mit heiler Haut Aussicht hat zu entkommen. Thiere, die ihren Schwanz verloren haben, schämen sich über ihre Verstümmelung, ähnlich wie ich es auch bei den Eidechsen zu beobachten Gele- genheit gehabt habe. Solche schwanzlose Individuen halten sich abseits, während sie sonst mit ihren schmucken Schwänzen gera- dezu stolz einhergehen. Die schlängelnden Convulsivbewegungen von rechts nach links, weiche die. Chioglossa mit ihren Schwän- zen ausführen, wenn sie bei ihren Wanderungen auf ihres glei- chen stossen, sind schon v. Fischer aufgefallen, dieser Forscher glaubt darin eine Aeusserung des Zornes zu erblicken. Doch hie- rin stimme ich mit ihm nicht überein, denn aus der ganzen Hal- tung des Thierchens und aus der Art und Weise wie es die Schwauzwurzel emporhebt, schliesse ich, dass alles das nur Hul- digungen sind, die das verliebte Männchen dem Weilchen entge- briugt, oder auch ein Wollustschauer ist. Der Schwanz spielt bei den Urodelen eine grosse Rolle bei der Werbung; er scheint eine Hauptwaffe bei der Verführungskunst des Männchens zu sein und unwillkürlich, wenn man die Chioglossa ihren Schwanz hin und her schlängeln sieht, denkt man an die zitternde Bewegung mit dem Schwänze, weiche alle unsere Molge- Männchen zur Brunst- zeit vor ihrem Weilchen machen, um ihre Herzen zu erobern. — 97 — Die alte Haut wird abgestreift, indem sie sich vom Kopfe an- fangend in sich selbst einrollt; die Extremitäten werden einfach wie aus einem Handschuh befreit, so dass, wenn die Haut wäh- rend des Häutungsprocesses keine Risse erhält, dieselbe am Schwänze zu einem Ring zusammengerollt erscheint und schliesslich von der Schwanzspitze ganz leicht abgleitet. Frisch gehäutete Thiere sehen wie ein Kleinod aus Gold, Silber und dunklem Email aus. Frisch gefangene Stücke sind sehr scheu, und da ihr Gesicht- und Ge- hör-Sinn äusserst scharf ist, so lassen sie sich schwer bei ihrem Schalten und AValten ertappen, sondern entfliehen sofort, wenn man ihnen zu nahe kommt. Erst nach und nach verlieren sie ihre Furcht und werden schliesslich sehr zahm. Das Berühren mit den Händen aber mögen sie nicht. Da sie an senkrechten glatten Flä- chen sehr gut hinauf klettern, muss der Käfig sorgfältig verschlos- sen bleiben; auch ist es rathsam denselben an einem kühlen, aber nicht kalten und der Sonne nicht ausgesetzten Orte aufzustellen. Ueber gefangene Chioglossa berichtet J. v. Fischer im Zoologischen Garten vom Jahre 1885; der Bericht enthält leider keine Kunde hinsichtlich des auch mir unbekannten Begattungsmodus bei die- sem Molche. Auch ist über seine Entwickelung nichts bekannt. Wir wissen nur, dass er seine erste Jugendzeit im Wasser verbringt und dass man die Larve im Juli antrifft. Letztere ist kurzlich von mir zum ersten Mal beschrieben worden. Gatt. Salamandra Laur. Mit opisthocoelen Wirbeln. Nasenbeine und vordere Stirnbeine vorhanden. Kein Arcus fronto-temporalis. Vomera nur hinter der Gaumenöffnung zusammenstossend. Zwischenkiefer paarig. Proces- sus palatini und sagittales fehlend. Gaumenzähne in zwei von vorn nach rückwärts ziehenden, geschwungenen, nach hinten zu diver- girenden und die Choanen nach vorn zu überragenden Längsreihen, welche zusammen eine etwa glockenförmige Figur darstellen. Keine Sphenoidal-Zähne. Zunge mit der Unterfläche an den Boden der Mundhöhle festgewachsen, an den Seiten und am Hinterrande in grösserer oder geringerer Ausdehnung frei. Vorderbeine mit 4, Hinterbeine mit 5 freien Zehen. Schwanz fast rund oder gerun- det vierseitig. Parotidenwülste deutlich. — 98 — 5. Salamandra maculosa Laur. 1768 '). Kennzeichen. Länge 150 — 285 mm. Schwarz und gelb gelleckt. Rumpf kräf- tig, plump oder ziemlieh schlank, gerundet vierseitig oder gerun- jet. Kopf flach, flach gewölbt oder deutlich gewölbt, mit gerun- deter oder spitzer (Var. Molleri) Schnauze. Schwanz stets kürzer als der übrige Körper, fast rund oder gerundet vierseitig. Glied- massen kräftig oder schwach (Var. algira). Augen gross, vorste- hend. Parotideuwülste stark entwickelt. Haut glatt; jederseits am Rumpfe und längs der Vertebrallinie reihenweise angeordnete ku- gelige Vorsprünge mit Drüsenöffnungen. Synonymik, Litteratur und Abbildungen 2). Salamandra maculosa vel maculata Laurenti (2 1 5). p. 42, 151. Merrem (241) S. 185. Reider u. Hahn (296), c. figi Fitzinger (130). Gravenhorst (158). Wagler (352), S. 208. Tschud, (346), S. 91. Schinz (316), S. 58. Bonaparte (57.56) c fig. Gray (159), p. 16. Dumenl et Bibron (115), p. 52. De Betta (34), p. 318.— (33.32). Leydig (220), S. 77. Strauch (334). Fatio (121) p. 491. Schreiber (321) p. 75. Schlegel (317) p. 38, tab. X, fig. 1. Duges (114), p. 259. Boulenger (68), p. 3. Camerano (86), Tab. I, fig. 17 — 21. Lataste (207.211). Boettger u. Pechuel-Loesche (55), S. 745. c. fig. J. v. Bednaga (16), 1891, S. 304 (21.17.18). Schulze (325).— S. terrestris Wurfbain (371), p. 52, tab. II, fig. 2. La- cepede (203), t. I, p. 455, pl. 35. Bechstein (5). Bonnaterre (58). Rusconi (303), c. fig. Schneider (319), p. 54. Latreille (213), p. 32, pl. I, II. Daudin (109). p 221, pl. XCVII, fig. 1. Oppel (272). Ga- chet (140). — S. vulgaris Cloquet, Dict. sc uat. XL VII, p. 50, tab. 36. 1827 (nach Schreiber). — Lacerta salamandra Linne\ Systema naturae. Edit. XII, I, p. 371. Sturm (336) c. fig. In den Schriften der Alten wird des gefleckten Erdmolches oft gedacht. Schon Aristoteles erwähnt ihn als eines der Thiere, von denen gesagt wird, dass sie dem Feuer Widerstand leisten. Aelian äussert sich mit etwas mehr Bestimmtheit über diese seltsame ') Taf. I. bei Rusconi, Hist. nat. de'veloppement et me'tamorphose de la Sala- iii uidre terrestre. Pavie, 1854. ; i Die eingeklammerten Zahlen weisen auf das Verzeichuiss der bei dieser Ar- beit benutzten Litteratur. — 99 — Eigenschaft und erzählt darüber haarsträubende Geschichten für erwachsene Kinder. Bei Plinius steigert sich sichtlich Misstrauen und Aberglauben und das arme Thier wird als Symbol der schreck- lichsten und gefährlichsten Geschöpfe der Erde vorgeführt; es sei nicht nur, nach Claudius Aelianus' Annahme, ein zur Plage der Menschheit geschaffenes Ungeheuer, das sich an die Handwerkers- leute und Feuerarbeiter schleicht und ihr Feuer erlischt, sondern auch die grösste und raffinirteste Bosheit unter allen giftigen We- sen zeigt. Nicht nur einzelnen Menschen werde der Mohrensala- mander verderben, sondern er vergifte ganze Völker, indem er das Wasser verunreinige und das Haar am ganzen Körper zum ausfallen bringe; dass dieser Aberglaube noch heut' zu Tage vor- handen ist, gibt es Beispiele genug. In späteren Zeiten finden wir hei Albertus Magnus „eine", wie Leydig sagt, „wunderliche Be- schreibung" und bei Gessner in seiner Beschreibung „De quadru- pedibus oviparis" vom Jahre 1554, eine ziemlich gute Abbildung des Salamanders, jedenfalls eine viel bessere als diejenige Aldro- vandi's in seiner Schrift „De quadrupedibus digitatis oviparis" (Bononiae, 1637). Im Jahre 1676 befasste sich Oligerus Jaco- haeus mit der Anatomie dieses Thieres und gab in den Bartho- lini'schen Acta Hafniecsia 1676, Bd. IV. Illustrationen heraus, welche nachträglich von Wurfbain (1683), Blasius (1681) und Valentini (1720) wiedergegeben worden sind. Im Jahre 1734 erschien Perrault's Description anatomique de deux salamandres in den Mein. Acad. Sc. Paris, t. III. p. 7.3, begleitet von Abbil- dungen, welche das Thier in natürlicher Grösse, sowie dessen Anatomie veranschaulichen (Taf. III). Von den älteren Abbildun- gen müssen noch diejenigen bei Seba (Thesaurus rer. natur.), Rösel (Bist, natur. ranarum nostr. Titelblatt), Bonnaterre, Schnei- der und Bechstein erwähnt werden. Im Anfange dieses Jahr- hunderts haben Sturm, Latreille und Daudin weniger correct den Salamander abgebildet. Die Figuren bei Sturm, von denen die eine eine Kachbildung, die andere aber Original ist, sind colo- rirt und befriedigend ausgefallen; das gleiche muss von dem Bilde bei Latreille gesagt werden, obgleich, wie Leydig richtig bemerkt, das Vorderbein und insbesondere die Haut etwas missrathen sind. Latreille fügt auch eine Tafel bei, welche uns den Schädel dieses Thieres versinnlicht; dass Detailverhältnisse am Schädel sich nicht mit berücksichtigt vorfinden, wird man dem Zeichner der damali- gen Zeit nicht übelnehmen, wenn man sogar bei Abbildungen neueren Datums, wie diejenige vom Schädel der Chioglossa, die 7* — 100 — uns Barboza du Bocage geliefert hat, nach Einzelheiten umsonst suchen muss. Auch Cuvier hat uns im IV. Bande seiner Recher- ches sur les ossemens fossiles eine Öriginalflgur des Skelets gebo- ten. Funk's Monographie, welche im Jahre 1827 unter dem Titel „De salamandrae terrestris vita, evolutione, formatione" erschienen ist, enthält ausgezeichnete Abbildungen des ganzen Thieres, des Schädels, der Eingeweide uud der Stammesmuskulatur. Gravenhorst widmet ebenfalls vier Tafeln in seinem Werke „Deliciae musei zo- ologici vratislavieusis" der Darstellung der Eingeweide des Sala- manders. Beiträge zur Anatomie haben ferner Rusconi (op. cit.), Leydig (op. cit. Anat. histolog. Untersuchungen üb. Fische und Reptilien, 1853. Histologie, 1857) geliefert. Rusconi's Buch ist in iconographischer Hinsicht ein wahres Prachtwerk und veran- schaulicht uns die Entwickelung und Metamorphose des Thieres in Wort und Bild, und mit Recht zeichnet unser Meister und Lehrer Leydig den Verfasser mit einem warmen Nachrufe aus. Die Ab- bildung in Reider und Hahn's Fauna boica wäre nicht übel, wenn Kopf, Augenbulbi, Iris und Pupille richtig wiedergegeben wären. Auf den ersten Blnck scheint es, dass man dieses Bild in ver- kleinerten Masstabe schon bei Sturm gesehen habe, doch sind im Sturm'schen Buche die Augen sowie das ganze naturgetreuer ge- zeichnet. Bonaparte's Abbildungen der typischen S. maculosa, ihres Jungen und der S. corsica sind, abgesehen von einigen Nachlässig- keiten, die bei den Künstleren, welchen die Darstellung der Am- phibien für die Iconografia anvertraut worden ist, immer wieder- kehren, vorzüglich. Der Zeichner Quatrocchi wusste, wie es scheint, überhaupt nicht recht, was er mit den Gliedmassen der Caudateu anfangen sollte und gab ihnen, wie Leydig treffend bemerkt, das Aussehen „eines hohen steifen Stiefelschaftes von Glanzleder". S. corsica scheint nicht nach dem Leben abgezeichnet worden zu sein, hingegen hat Schlegel sicherlich eine lebende S. maculosa vor sich gehabt, als er Fig. 11 auf Taf. X. für seine Fauna der Niederlande verfertigen Hess, denn, dass das Thier zuweilen diese Haltung zeigt, wild dem Beobachter dieser Thiere nicht entgangen sein; das Bild ist im Ganzen genommen recht befriedigend ausge- fallen. Die Abbildungen in Camerano's Monographie sind geschickt ausgeführt und für uns recht interessant, weil sie gestatten, ein- zelne Körperpartien von S. maculosa und der Var. corsica zu ver- gleichen. Nicht minder wertlivoll ist die wirklich prächtige Tafel in Boulenger's Catalogue of Reptiles and Batrachians of Barbary (Irausact. Zool. Soc. of London, XIII. part III. pl. XVIII), welche — 101 — die Abbildung der Var. algira enthält. Auch Mützel's Bild in der neuesten Auflage von Brehm's „Thierleben" ist ausgezeichnet. Die Larve von S. maculosa ist, so viel ich weiss, von Rusconi und Graveuhorst abgebildet worden. Dass Laurenti's Proteus tritonius (op. cit. Tab. II. Fig. 2) als Larve vom Salamander zu betrach- ten ist, bin ich nicht Leidyg's Meinung; es könnte ebenso gut die Larve von einem Triton sein und zwar eher von einem solchen, weil die Schnauze mir zu spitz für einen Salamander auszusehen scheint. Die Aufzählung aller derjenigen, welche sich seit Wurf- bain und Perrault mit der Beschreibung, sowie überhaupt mit dem Körperbau und Eutwickelung des gefleckten Molches beschäftigt haben, würde uns hier zu weit führen. In dieser Hinsicht werden die geschichtlichen und kritischen Bemerkungen Leydig's in seiner Arbeit über die Molche der württembergischen Fauna, die Bib- liolheca zoologica von Carus und Engelmann, sowie die Jahres- berichte den Specialforsiiern gute Dienste leisten. Die auf S. ma- culosa sich beziehende überaus reiche Litteratur ist in so einer grossen Anzahl von grösseren und kleineren Werken, Special- schriften und Handbüchern zerstreut, dass ein Litteraturverzeichniss sehr umfangreich ausfallen würde. Gestalt. Masse in mm. Typische Form, <$ aus Nizza, $ aus Oester- reich. r? $ Totallänge 174 176. Kopflänge 21 20. Kopf breite 171/, 20. Kopfhöhe fast 8 9%. Rumpflänge 71 75. Piumpfumfang 57 72. Von Axilla bis Schenkel- beuge 46 51. Vorderbein 28 281/,. Hinterbein 31 '/., 32y~. Schwanzlänge 82 83. Afterspalt 8 7. Das grösste mir untergekommene Exemplar mass 285 mm. useum in Zürich, Exemplar aus Tiberias). Der Kopf ist höchstens um ein Viertel länger als breit, sehr — 102 — häufig (Var. Molleri, corsica, algira), namentlich bei den Weib- chen so lang als breit und sogar breiter als lang. Seiue Ober- fläche ist bald ziemlich platt und flach odür ganz tlach gewölbt (var. algira), bald mehr (Typus) oder weniger (var. corsica) deut- lich gewölbt, bald sehr stark gewölbt (var. Molleri). Die Form des Vordertheiles des Kopfes ist sehr verschieden: bei algierischen Exemplaren verhältnissmässig breit verrundet, bei typischen euro- päischen Stücken bald mehr, bald weniger verrundet, bei corsika- nischen Individuen in ziemlich spitzem Bogen gerundet uud bei der portugiesischen Varietät in auffallend spitzein Bogen gerundet. Die Kopfseiten sind entweder ziemlich steil oder schief nach aus- sen und abwärts gerichtet (algira, corsica). Wie die Breite des Kopfes eine sehr variable ist, so auch seine Höhe; bei den typi- schen Stücken und bei Var. Molleri verhält sich die Kopfhöhe zur Kopfbreite wie 1 : 2, bei Var. algira ungefähr wie 1 : 3 und bei Var. corsica wie 1 : 2%. Der grösste Breitendurchmesser des Kopfes geht meistens durch die Mundwinkel, die grösste Höhen- ausdehnung belindet sich an jener Stelle, wo die Ohrdrüsen her- vorragen. Diese Drüsenwülste sind gut doppelt so lang als breit oder anderthalbmal so lang als breit und fast ebenso lang oder merklich kürzer als die Entfernung zwischen ihnen und der Schnauzenspitze; sie sind bald mehr flach gewölbt und wenig hervortretend, bald auch wieder sehr deutlich gewölbt und stark wulstartig vortretend, vorn durch einen ziemlich grossen Zwischen- raum getrennt und ziemlich schmal, im Nacken und namentlich gegen Ende ihres Verlaufes erweitert und gegen einander ziehend. Diese Wülste sind nicht nur stark nach hinten verlängert, son- dern dehnen sich stets auch auf die Halsseiten aus; unmittelbar hinter den Parotideu findet sich die halsartige Einschnürung. Die Schnauze bietet in ihrem horizontalen Umkreise entweder die Fi- gur eines spitzen Winkels mit leicht abgerundeter Spitze (var. corsica, Molleri, forma typica) oder erscheint in stumpferem Bo- gen gerundet (algira); im ersten Falle und namentlich bei Var» Molleri, ist sie nach vorn zu stark abschüssig, im letzteren gegen die Spitze hin nur schwach abfallend. Schnauzenkante vorhanden oder fehlend. Die verhältnissmässig ziemlich weit vorn an den Seiten der Schnauze stehenden Nasenlöcher sind klein und unter der Schnauzenkante in einer ziemlich grossen Entfernung vom Kieferrand gelegen. Die Augen sind gross, oval, sehr vorstehend und seitlich gestellt. Die grösste Breite des oberen Augenlides ist bald um ein Viertel, bald um ein Drittel, bald um ein Fünftel — 103 — kürzer als der Iuterpalpebralraum. Der Zwischenraum zwischen den Lidern ist ebenso breit (Molleri) oder bedeutend schmäler (algira, typica, corsica) als der Internasalraum und entweder et- was länger (algira) oder aber auch bedeutend länger (Molleri, typica, corsica) als die Distanz vom Auge bis zur Narine; bei Var. Molleri erreicht er mitunter fast die doppelte Länge dieser Entfernung. Längsdurchmesser des Auges so gross wie der Ab- stand von Auge zur Narine, ungefähr um ein Drittel kürzer als der Internasalraum nud kürzer als der Raum zwischen den Augen- balbi. Die Entfernung der Marine "vom Lippenrand ist bald etwas länger, bald etwas kürzer, bald ebenso gross wie diejenige zwi- schen der Lippe und dem unteren Orbitalrand. Das untere Lid ist massig lang. Die grosse Muudspalte geht weiter als unter den hinteren Augenwinkel und ist nach hinten von einem mitunter sehr stark vortretenden Drüsenwulst begrenzt, der von den Pa- rotiden durch eine tiefe Furche geschieden ist. Keine Oberlippen- lappen. Schnauze mitunter weit über den Unterkiefer vorragend (Molleri). Die Zunge ist gross, ziemlich dick, länglich oval oder breit oval, länger als breit oder breiter als lang und im letzteren Falle etwa von rhombischer Gestalt mit abgerundeten Ecken und bogenförmigen Seiten; sie ist im Leben nur an den Seitenrändern in ziemlich bedeutender Ausdehnung frei, sonst ist sie an den Muudboden festgewacbsen, nur bei Weingeiststücken sind vorn unrl hinten Ränder in Spuren vorhanden. Die Gaunienzähne bilden zwei vorn durch einen kleinen Zwischenraum von einander ge- trennte, zwischen den inueren Nasenöffnungen oder zwischen den vorderen Orbitalrändern bogenförmig, eonvex nach aussen und lateralwärts gekrümmte, dann etwa in der Mitte ihres Verlaufes auf grössere oder geriugere Erstreckung, manchmal selbst bis zur Parallelität einander genäherte und von da nach rückwärts und aussen plötzlich und stark divergirende Reiben (vergl. Fig. 7 im Text bei Camerano, Monografia degli Anfibi Crodeli italiani, 1. c). Diese ungefähr S-förmig gekrümmten Reihen ragen vorn mehr oder weniger über den Vorderrand der Choanen vor; ihre hinte- ren Enden erstrecken sich weit nach rückwärts und stehen mitun- ter „weit nach aussen vom. Körper des Keilbeins ab" (Leydig). Der Rumpf ist kräftig, plump, gegen die Seiten zu bauchig ver- dickt, mit breitem, zugerundeten Rücken (?) oder verhältniss- mässig ziemlich schlank, gerundet vierseitig und ziemlich gleich- dick ( *? ). Die von mir als Var. algira unterschiedene Form zeich- net sich durch ihren etwas flachgedrückten und gestreckten Rumpf — 104 — aus. Ueber der Mitte des Rückens und des Schwanzes zieht sich mitunter eine bald mehr, bald weniger deutlich ausgeprägte ver- tiefte Linie. Der Abstand zwischen der vorderen und der hinteren Extremität ist beim Männchen stets etwas kürzer als beim Weib- chen. Der dicke, stumpf kegelförmig zugespitzte oder ziemlich spitz auslaufende (algira), hinten schwach von der Seite zusammen- gedrückte Schwanz ist fast gerundet vierseitig, deutlich höher als breit und hinten allmählich verdünnt; er erreicht niemals die Län- ge des übrigen Körpers. Die Schwauzvvurzel ist bald mehr (c?)i bald weniger deutlich ( 9 ), vom übrigen Theil des Schwanzes abgesetzt, mit einem beim Weibchen weniger, beim Männchen meist sehr deutlich aufgetriebeueu, längsgespaltenen Kloakenwulst; der Kloakeuspalt ist nahe der Absatzstelle des Schwanzes gelegen uud verhältnissmässig kurz ( 2 ) oder weit entfernt und zugleich länger (c?). Der Kloakenwulst des Männchens ist stets etwas länger als beim Weibchen; die den Kloakenspalt von beiden Sei- ten her begrenzenden Partien des Kloakengewölbes zerfallen beim Männchen in äussere und innere Lippen, die durch eine ziemlich tiefe, jederseits bogenförmig gekrümmte, beim brünstigen Thiere, und namentlich bei Weingeiststückeu, sehr deutlich ausgeprägte Rinne getrennt erscheinen. Die äusseren Lippen sehen stark vor- springenden Hautfalten ähnlich, die sich in der vorderen Commis- sur vereinigen, hinten aber medianwärts nicht zur Vereinigung kommen. Der Innenrand dieser Lippen senkt sich anfangs nach innen, kleidet die furchenartige Vertiefung aus, hebt sich dann empor und steigt etwas über die Innenlippen hinauf. Die linker- seits gelegene wulstig aufgetriebene innere Lippe geht vorn in die rechtseitige über, nach rückwärts bilden sie keine Vereinigung, sondern es bleibt eine Lücke dazwischen, die durch den Kloa- kenspalt verursacht wird. In voller Brunst nimmt die Breitenaus- dehuung der inueren radiär gerunzelten Lippen bedeutend zu, so dass sie die äusseren Lippen auseinander zerren und deutlich zum Vorschein treten. Beim Weibchen sind die inneren Kloakeulippen nicht oder nur in Spuren vorn vorhanden; die den Kloakeuspalt einfassenden Lippen sind zur Brunstzeit in schwach aufgetriebenem Zustande und nur zur Legezeit halbkreisförmig; die Innenwand des Kloakengewölbes ist fast vertical. Wenn nach der Begattungszeit der Kloakenwulst gesunken ist, sinken auch die Lippen etwas ein. Die Beine sind bald ziemlich schlank und gestreckt (c?), bald wieder dick und kurz (£); streckt man die Vorderbeine des Weibchens nach hinten und die Hinterbeine nach vorn und drückt — 105 — sie an den Rumpf an, so berühren die Zehen beider Gliedmassen einander mit ihren Spitzen, beim Männchen dagegen decken, bei gleicher Behandlung, die Vorderzehen die Hinterzeheii und ragen mitunter etwas weiter hinaus. Die freien Zehen sind bald ziem- lich schlank, beinahe cylindrisch und gestreckt (var. algira), bald mehr kurz, abgeplattet und kräftig, bald ziemlich dünn (algira) oder auffallend breit und stark abgeplattet (corsica); am äusseren Rand der Zehen machen sich mitunter ziemlich scharfe Kanten bemerklieb, welche in die derbe Haut am Grunde der Zehen übergehen. Die Hinterzehen nehmen von der 1. bis 3. an Länge zu, die 4. ist wieder etwas kürzer oder von Länge der 3.; die 5. ist länger als die 1.; die Vorderzehen nehmen von der 1. bis 3. an Länge zu, die 4. ist länger als die 1.; die Zehenspitzen sind entweder stumpf und breit zugerundet oder merklich verdünnt. Die auf der Bauchseite ziemlich glanzlose, gerunzelte Haut ist am Rücken glänzend und mit in Längsreihen gestellten kugelig vorspringenden Drüsen versehen. An der Grenze des Rückens nach aussen zu befindet sich jederseits eine derartige, der Linea latera- lis entsprechende Drüseureihe; auf der Mittellinie des Rückens vom Nacken bis zur Schwanzspitze verläuft eine doppelte Reihe solcher Drüsen, die klein und ziemlich deutlich gewölbt erscheinen und nach hinten gegen die Schwanzmitte zu allmählich llacher werden. Sowohl die grossen Drüssen, welche die einreihig gruppir- ten Lateralreihen constituiren, als auch die kleineren, zweireihig angeordneten Vertebraldrüsen und die flachen Drüsen, welche auf der Mittellinie des Schwanzes eine Doppelreihe bilden, sind mit Poren oder grübchenarligen Einsenkungen versehen. Aehnliche ganz Hache Drüsen stehen an der Hiuterseite der Hintergliedmasseu. Die Rumpfseiten zerfallen durch reifenartig angeordnete verlicale Furchen in 11 — 12 Myokommata; oberhalb der lateralen Drüsen- reihe befindet sich eine seichte, mehr weuiger deutlich ausge- prägte Läugsfurche; die Flanken sind ausserdem durch feine und gröbere, sich mannigfaltig durchkreuzende Runzeln und Falten ziemlich stark oder stark gerunzelt. Der Schwanz ist durch seich- te Querfurchen in zahlreiche, meist unterbrochene Ringe getheilt. Auf den Ohrdrüsen sitzen zahlreiche, ziemlich grosse Grübchen; mit ähnlichen Grübchen ist auch der zwischen dem Mundwinkel und dem Auge liegende Wulst versehen; auch am Oberkiefer, und zwar unter dem Auge, treten mitunter diese Poren sehr deutlich zu Tage; bei Var. Molleri, deren Haut an und für sich stark runzelig erscheint, ist der ganze obere Theil des Körpers mit — 100 — Wärzchen besetzt, die kleine Drüsen in ihrem Inneren bergen und durchbohrt erscheinen. Die Oberfläche des Oberarmes und der Vorderarm sind bei Var. Molleri reich an Drüsen und zwar sitzen sie hier mitunter so dicht au einander gedrängt, dass sie ovale Wülste bilden, die ziemlich stark vorspringen. Die Kehle ist ent- weder glatt und nur mit feinen kaum merkbaren Furchen versehen oder mit Wärzchen dicht besetzt (Var. Molleri); Kehlfalte deutlich aus- geprägt. Der Bauch ist entweder durch sehr zahlreiche feine Q,uer- furchen oder durch ziemlich stark ausgeprägte Falten gerunzelt. Die Vorderpartie der Kopfoberseite ist glatt. Hand- und Fusssohlen mit zwei schwach ausgeprägten Ballen unter der Basis der äus- seren Zehen. Aeussere Geschlechtscharaktere. M ä n n c h e u. — Vorderbeine, nach hinten gestreckt, erreichen die Fusssohlen der nach vorn gestreckten und au den Körper ange- legten Hinterbeine. Körper schlanker, Beine dünner. Die Entfer- nung der Axilla von der Schenkelbeuge kürzer, Schwanzwurzel dicker, Kloakenwölbung und Kloakenspalt länger. Kloakenspalt jederseits von einer doppelten Lippe umgeben. Weibchen. — Vorderbeine, nach hinten gestreckt, erreichen die Zehenspitzen der nach vorn gestreckten und au den Körper an- gelegten Hinterbeine. Körper bedeutend dicker, Beine kräftiger. Die Entfernuug der Axilla von der Schenkelbeuge länger, Schwanz- Wurzel weniger stark verdickt, Kloakenwölbung und Kloakeuspalt kürzer. Kloakenspalt jederseits von eiuer einzigen wulstigen Lippe umgeben. Färbung und Zeichnung. Typus. Die Grundfarbe der Oberseite ist schwarz mit einem bald bräunlichen, bald eiseugraueu Anfluge, ja ich habe sogar Exem- plare gesehen, welche fein und dicht olivenbraun gesprenkelt, wie bestäubt wareu. Auf dem Kopfe linden sich jederseits zwei gelbe Makeln, die das Lid und die Obrdrüse zieren. Diese Kopfflecken und auch diejenigen Zeichnungen, die au der Oberseite sämmt- licher Schenkel nahe der Iusertiousstelle sich beiluden, werden höchst selten vermisst. Ohr- und Lidflecken können zusammeustos- sen (vergl. Fig. 25 auf Taf. VII in: Zoolog. Jahrb. Bd. VI. Abth. f. Syst.) und zwei gelbe, ziemlich breite, wellig verlaufende Binden bilden, welche mitunter vorn oder hinten mit einander verschmel- zen. Rücken und vordere Partie des Schwanzes sind mit ähnlichen — 107 — stroh-, schwefel- oder orangegelbeu, verschieden geformten Ma- keln geziert, welche eine Tendenz haben sich in zwei Längsrei- reihen anzuordnen (vergl. die Figuren bei Bonaparte, 1. c). Diese Flecken dehnen sich meistens der Länge nach aus und verschmel- zen bisweilen in der mannigfaltigsten Weise miteinander, wodurch die verschiedenartigen Zeichnungen entstehen (vergl. die Fig. bei Sturm und Rösel, Hist. nat. ranar. nostrant. Titelblatt). Einige dieser Flecken stehen in Berührung und bilden eine bald kürzere, bald längere, und gerade Binde (vergl. Taf. X. bei Schlegel, op. cit.), andere verschmelzen zu schrägen oder winkelig gebogeneu Binden und noch andere endlich vereinigen sich mit denjenigen Makeln, welche auf den Rumpfseiten bald deutlicher, bald weni- ger deutlich vortreten, und erzeugen auf diese Weise in die Quere gezogene, meistens kurze und gebogene Streifen. Auch die Verei- nigung der Rückenbinden oder dorsalen Fleckenreiheu der Quere nach unter einander kann stattfinden, so dass bisweilen über deu Rücken und Schwanz weg eine unpaare schlangenförmig gekrüm- mte Längsbinde zieht (vergl. Fig. 23. Taf. VII. in: Zool. Jahrb. Bd. VI. Abth. f. Syst.), aber das geschieht meistens nur in der Schwanzgegend, wo beide Biuden resp. Fleckenreihen in der Regel in eine einzige Binde resp. Reihe in Contact treten und die Bin- den öfters in mehrere Bruchstücke aufgelöst erscheinen (vergl. die Abbildung in Brehm's Thierleben, S. 745. Bd. VII. Dritte Auflage). Die Rückenmakeln vereinigen sich mitunter mit den Kopfllecken und wenn dabei zugleich die Rückenmakeln mit deu benachbarten vertliessen, so entsteht eine vollkommen gebänderte Salamauderform (vergl. Fig. 24. Taf. VII. in: Zoolog. Jahrb. Bd. VI. Abth. f. Syst.). Die gelben Flankeutlecken, welche sich zu- weilen, aber selten, auf die Seiten des Schwanzes fortsetzen, meist jedoch schon vor denselben verschwinden, bilden die Fortsetzung der an den Mundwinkeln sich befindenden runden Makeln und sind iu der Regel breiter als jene am Rücken. Sowohl die Zahl als auch die Grösse dieser Flecken ist sehr veränderlich; sie bilden jederseits eine Reihe oder stehen in zwei Längsreihen, zeigen aber meistens keine regelmässige Anordnung; sie (Hessen bisweilen zu einer Flankeubinde, deren Länge sehr variabel ist. Bei man- chen Exemplaren werden diese Flecken sehr undeutlich und ver- schwimmen bis auf geringe Spuren mit der Grundfarbe. In mau- chen Fällen beträgt ihre Anzahl gegen drei jederseits. In den meisten Fällen sind jedoch diese Flecken deutlich ausgeprägt, rund, eckig oder hufeisenförmig: mitunter besitzen sie die Gestalt — 108 — einer der Quere nach gestellten Bohne oder einer in die Quere gezogenen kurzen und gebogenen Binde. Ausser den charakteri- stischen gelben Makeln an der Oberseite sämmtlicher Sehenkel, linden sich noch andere hellgelbe Flecken, die an den Zehenwur- zeln oder an der Oberfläche der Zehen zu sehen siod. Am häu- tigsten und beständigsten trifft man sie an den inneren Zehen. Die Unterseite des Thieres ist meist etwas heller und die Mackeln sind nicht so intensiv gelb colorirt. Bauch und Schwanzunterseite sind schwarz, dunkelbraun, gelblich oder wolkig gezeichnet; sie er- scheinen öfters ganz oder nahezu ungefleckt, die Kehle jedoch ist stets gefleckt; ihre Grundfarbe spielt sehr oft stark ins Bräunliche oder Gelbliche und ihre Flecken siud meistens gegen die Kiefer- ränder gedrängt, woselbst sie miteinander verschmelzen können. Endlich findet sich im südlichen Frankreich noch eine interes- sante Form, welche obwohl mit Bezug auf die Körperform mit der Stammform übereinstimmend, sich doch von derselben wesent- lich dadurch unterscheidet, dass die Farbe des Bauches ein ziem- lich lebhaftes Gelb ist. Ausserdem finden sich noch auf der Ober- seite breite gelbe Längsbinden, so dass das Gelb zur Grundfarbe wird und das ursprüngliche Schwarz die Zeichnung bildet. Das Museum in Paris besitzt ein bei Toulouse gefangenes Exemplar von dieser schönen Form. Auch im Wiener k. k. naturhistorischen Hofmuseum habe ich ein Stück aus Bilbao gesehen, dessen gelbe Rüekenseite von drei schmaleu bräunlichen Streifen durchzogen ist. Die gelbe Kopfoberseite ist bei diesem Exemplar mit einer bräun- lichen T-förmigen Figur versehen. Die von Schreiber, 1. c. S. 75, angeführten Varietäten h und i dürften wohl ebenfalls hierher ge- hören. DumCril und Bibron haben ebenfalls eine Varietät beschrie- ben, die auf gelber Oberseite von drei schwarzen Binden durch- zogen ist. Ebenso wie die Form und Anzahl der Flecken kann auch die Stellung derselben mannigfaltig abändern. Bei der von Camerano in seinem grossen Urodelen-Werk abgezeichneten S. ma- culosa ist dies in einer auffallenden Weise der Fall: die Flecken sind unsymmetrisch vertheilt und liegen fast alle rechterseits. Die Zeichnungen, welche die Grundform constituiren sind überaus zahl- reich; Schreiber und andere Forscher betrachten sie sammt und sonders als Varietäten, ich glaube aber die Ueberzeugung gewon- nen zu haben, dass diese „Abarten" auf ein keineswegs für alle Fälle stichhaltiges Unterscheidungsmerkmal begründet sind und nicht alle aufrecht erhalten werden können. Die Jungen sind von den Alten insofern verschieden, als das — 109 — Gelb in geringerer Menge und etwas matter auftritt; auch ist ihre Grundfarbe öfters etwas heller; die Unterseite des Körpers ist im ersten Jahre ihres Lehens grau gepuuktet. Die Pupille ist meiner Ansicht uach nicht eigentlich rund, son- dern zeigt, im Lichte gesehen, einen winkelig eingeknickten un- teren Rand. Ich unterscheide im ganzen drei Pupillenränder, von denen der obere stark gewölbt ist, der hintere untere abgerundet erscheint und der vordere untere flach bogenförmig zugerundet ist; die oberen Uebergangsstellen dieser Piänder sehen abgerundet aus, während unten eine nach aussen gewendete Spitze vorzutreten scheint, so dass das Ganze einem Karteuherz, dem die obere Ein- buchtung fehlt, etwas ähnlich sieht. Die dunkelbraune Iris ist un- regelmässig geädert und zwar derart, das man bei genauerem Zu- sehen vortretende Kurven zu erblicken glaubt. Varietäten. Var. Moller i m. aus Portugal 1). — Maasse in mm. Totallänge 107 $ 170 2 Kopflänge 17!/3 19 Kopfbreite 19% 20'/, Kopfhöhe 81/, 10 Von Axilla bis Schenkelbeuge 51 57 Rumpflänge 79 80 Rumpfurafang '1 70 Vorderbein 31 31'/. Hinterbein 34 30 Schwanzlänge 7 11/, 71 Afterspalt 7% 0 Kopf stark gewölbt, in der Parotidengegend am breitesten, vorn sehr stark zugespitzt und verschmälert, mit nach vorn stark ab- fallender, sehr weit über den Unterkiefer vorragender, fast kegel- förmig vorgezogener Schnauze. Rumpf und Beine kräftig gebaut. Zehen breit und massig abgeplattet. Sehr kurzer und dicker Schwanz. Haut durch überaus zahlreiche Falten, Furchen und Warzen une- ben, die ganze Oberseite — mit Ausnahme des Zwischenraumes zwi- ') J. de Bedriaga, Amphibiens et Reptiles recueillis en Portugal par M. A. F. Moller. Coirabra, 1890. Boulenger nimmt den Namen „var. gallaica Seoane" für „var. Molleri" an, was nicht statthaft ist. Seoane's „Diagnose" stimmt mit der meiui- gen gar nicht überein. — 110 — sehen den Ohrdrüsen — überdies noch mit Poren und feinen grüb- chenartigen Vertiefungen besetzt, die sich längs der Rücken- und Schwauzmitte, zu Seiten des Rückens, in der Parotidengegend, hin- ten am über- und Unterschenkel und auf der Oberseite der Hin- terzehen meist bedeutend besser abheben als bei der typischen Form. Die Färbung und Zeichnung dieser Abart ist ziemlich ver- änderlich. Die Grundfarbe ist gewöhnlich ein Graubraun, das bald mehr ins schmutzige Grau, bald mehr ins Braunschwarze oder auch ins Schwarze übergeht; die Grundfarbe ist oben und unten durch hellgelbe Flecken unterbrochen, denen sich auf dem Rücken graue oder graubraune hinzugeselien und zwar derart, dass das Gelb allmählich ins Graue oder Graubraune übergeht. Die an den Leibesseiten, auf den Beinen, am Schwänze, auf den Parotiden, in der Kehlgegend und auf den Lidern befindlichen gelben Flecken zeigen sich mit rothem Staub überpudert oder roth angeflogen und sehen mitunter blutroth aus. Die Kehle erhält bisweilen eine tief rothe Färbung; die Rückenflecken zeigen hie und da einen rothen Punkt. Sowohl die Form als auch die Zahl und Grösse der gel- ben Flecken ist sehr veränderlich; sie kommen entweder sparsam vor, in welchem Fall sie gross und rundlich erscheinen, oder es tritt eine Menge hufeisen- oder kreisförmiger Flecken auf, welche vier, sechs oder acht mehr weniger regelmässige Längsreihen bil- den; einzelne dieser Flecken lösen sich zum Theil auf oder ver- fliessen mehr oder weniger unter einander und bilden wellig ver- laufende Binden. Diese Flecken können so zahlreich auftreten, dass sie die dunkle Grundfarbe grösstentheils verdrängen; die gelbe Fleckung des Kopfes tritt am meisten hervor und die Zeichnung ist hier symmetrisch und sehr zierlich vertheilt. Var. corsica Savi *) aus Bocognano, Corsika. — Maasse in mm. 9 . Totallänge: 219. Kopflänge: 22. Kopfbreite: 25. Kopfhöhe: 10 72 — 11. Rumpflänge: 100. Rumpfumfang: 68. V. Axilla b. Schenkelbeuge: 56. Vorderbein: 38. Hinterbein: 42. Schwauzlän- ge: 97. Afterspalt: 11. Kopf massig gewölbt, sehr breit, in der Augengegend am brei- testen, niedrig, nach vorn massig zugespitzt verschmälert, mit schwach nach abwärts gewölbter, über den Unterkiefer wenig vor- ') Nuovo Giorhale dei Letterali, T. 37. JV> 102, u. 208. Pisa, 1838.— t. Be- driaga, Beitr. z. Kenntniss d. Amphibien u. Reptilien d. Fauna v. Corsika,. 1. c. Vergl. auch die Figuren in Bonaparte's Iconngrafia. — 111 — ragender, in ziemlich spitzem Bogen gerundeter Schnauze. Rumpf und Beine kräftig gebaut. Zehen auffallend breit, stark abgeplat- tet, am Rande mit ziemlich scharfen Kanten. Schwanz massig lang und dick. Parotiden stark entwickelt. Haut ziemlich uneben, wie bei der typischen Form; wenig zahlreiche und weniger deutlich ausgeprägte Drüsenöffnungen. Die Oberseite des Kopfes, der Beine uud des Schwanzes ist schwarz, mit zahlreichen kleinen, unregel- mässigen oder rundlichen gelben Flecken. Die Parotiden- und Augenliderflecken sind bisweilen so stark gestreckt, dass sie jeder- seits in S-förmige, ziemlich breite Längsbinden zusammenfliessen. Die Rumpfseiten, die Bauchseiten, die Kehle und die Unterseite der Extremitäten und des Schwanzes sind bräunlich, welche Fär- bung aber nicht selten an den Leibesseiten ins Bräunlichgelbe über- geht. Aehnliche gelbe Flecken wie am Rücken finden sich, obwohl minder grosse, auch auf den Leibesseiten und an der Kehle; die Bauchflecken sind sehr klein. Die Unterseite der Beine ist einfar- big, die Oberseite zeigt einige kleine gelbe Flecken. Bei jungen Thieren ist die ganze Oberseite tief schwarz, durch zwei bis vier Reihen blassgelber Punktflecken gezeichnet, doch können die Fleck- chen am Hinterrucken gänzlich mangeln; scharf ausgeprägt er- scheint mir die Parotidenfleckuug. Die Unterseite ist braun; an den Rurapfseiten, dort wo die Rückenfarbe au das Braun des Bauches grenzt, zieht sich jederseits eine aus gelblichen Punkttlecken ge- bildete Reihe hin, die meist auf dunklem Grunde stehend, deut- lich hervortritt. Var. algira m. aus Algerien. — Masse in mm '). Totallänge 149 149% Kopflänge 15 HVa Kopfbreite 141/, 15 Kopfhöhe • • • 51. .. 5 Rumpflänge 6- 63 Rumpfumfang 35 39 Von Axilla bis Sehen kelbeuge 41 42 Vorderbein 26 24 Hinterbein 29 28 Schwanzlänge 72 711/, Afterspalt 6V2 31/., *) V. Bedriaga, Beitr. z. Kenntn. d. Amuhibien u. Reptilien der Fauna v. Gor- sika, 1. c. ßoulenger in: Transactions Zool. Soc. of London, vol. XIII. 1891. PI. XVIII. fig. 8a. b, c. — 112 — Kopf breit, niedrig, wie platt geschlagen, hinter den Augen am breitesten, nach vorn massig und bogig verschmälert, mit sehr wenig über den Unterkiefer vorragender Schnauze. Rumpf und Beine gestreckt, schlank. Zehen lang, schmal und schwach abge- plattet. Schwanz lang und dünn. Farotiden flach gewölbt. Haut verhältnissmässig glatt mit wenig zahlreichen Drüsen und kleinen Drüsenöffnungen. Die Färbung der Oberseite ist grauschwarz oder schwarz, nur in der Kehlgegend und neben der Gularfalte kom- men kleine, undeutlich ausgesprochene gelbe Punktflecken vor. Sehr selten findet man Stücke, bei welchen der Bauch mit einigen gel- ben Punkten besetzt erscheint. Gewöhnlich ziehen über den Rü- cken hin zwei Längsreihen blassgelber Flecken, die bisweilen stel- lenweise znsaminenfliessen und sich vergrössern,. sonst sind sie ziemlich klein, rundlich und in kleiner Anzahl vorhanden. Die Pa- rotidei die Lider und die Wurzeln der Extremitäten zeigen wohl immer einen gelben Flecken; eben solche, aber bedeutend kleinere Flecken sind auf der Oberseite der Hände uud Füsse zu sehen. Die Kieferränder weisen einen bräunlichen Anflug auf. Ueber dem Mundwinkel belindet sich bisweilen ein bräunlichgelber runder Fle- cken. Die Rumpfseiten sind meist ganz oder nahezu ungefleckt. Auf der Schwanzoberseite tritt gewöhnlich eine Reihe gelber Fle- cken auf. Diese im Norden von Afrika lebende Form ist unter allen bekannten Salamander-Varietäten die kleinste, indem ihr Ge- sammtausmass in der Regel nur 150 mm., höchstens aber 163 mm. erreicht. Larve. Kennzeichen. — Länge: 40 — 75 mm. Körperform wechselnd, in der Jugend massig schlank, im Alter ziemlich robust. Hinterbeine mit 5 Zehen. Entfernung der Insertionen von Vorder- und Hinter- beinen von etwas unter doppelter Kopfbreite. Schwanz wenig kür- zer als der übrige Körper, mit einer ziemlich hohen, am Ende breit zugerundeten Saumflosse. Rücken mit Hautkamm. Augen massig gross. Längsdurchmesser des Auges grösser als der Raum zwischen Auge und Nasenloch, etwa y:. der Internalsalbreite erreichend '). ') In seinen kürzlich veröffentlichten „Notes sur la Salamandra maculosa" (1. c.) meint Parätre, dass man dieses Unterscheidungsmerkmal nicht braucht, um die Larven vom gefleckten Salamander sofort erkennen zu können. Um dies zu bewei- sen, gibt er nun eine seitenlange Beschreibung des Thieres, ohne jedoch zu be- rücksichtigen, dass es in jener, im Zoolog. Anzeiger veröffentlichten Synopsis le- diglich darum handelte, einzelne von den hervorragendsten Charakteren herauszu- greifen. Ich gebe vollkommen Paralre zu, dass es leicht ist, die Larve eines Sala- — 113 — Abstand vom Auge zur Narine bedeutend kürzer als der Interna - salraum. Distanz vom Nasenloch bis zur Lippe mindestens ebenso gross wie die halbe Länge der Entfernung des Auges vom Na- senloch. 1. Finger die halbe Länge des zweiten nicht oder kaum erreichend und die Distanz von Nasenöffnung bis zur Lippe nicht übertreffend. Meistens ein heller Fleck am Oberarm und Ober- schenkel. Maasse in mm. Lugano. Coimbra. ßaselland. Totallänge 44% 42% 35 Kopflänge 8% 9 8 Kopfhöhe 4% 4% 3—3% Kopf breite 6% 6% 5% Länge d. oberst. Kieme... 4 4 2 Rumpflänge 15 14% 11% Rumpfumfang 18% 19% 11% Rumpfliühe 5% 6 4 Vorderbein 7 7 6 Hinterbein 7% 7 6 Schwanzlänge 21 19 15V, Schwanzhöhe 6 5% 4% Die Länge der erwachsenen Larve beträgt gewöhnlich 40 — 44 mm., doch sah ich auch Stücke, welche die Länge von 65 mm. bedeutend überschritten und sogar 75 mm. hatten. Das grösste von mir gemessene Exemplar aus Portugal mass 65 mm., von denen manders oder diejenige gewisser Caudaten zu bestimmen; auch stimme ich mit Fi- scher-Sigwart überein, dass die Larven von S. maculosa und M. alpestris sofort zu unterscheiden sind, ohne dass man zu litterarischen Hülfsmitteln zu greifen braucht und namentlich dann, wenn man im Voraus weiss, dass die betreffenden Thiere aus einer Lache stammen, welche nur von dieser oder jener Art aufgesucht wird. An- ders verhält es sich aber, wenn man eine ganze Anzahl Larven von verschiedenen Species zu bestimmen und zu beschreiben hat. Ausführliche Beschreibungen einer einzigen Larve wie diejenige von S. maculosa, wie sie Parätre gegeben hat, gehö- ren nicht zu den schwierigen Aufgaben. Umständlicher wird- es erst dann, wenn es gilt, die gefundenen Merkmale derartig zu combiniren, dass sie eine clavisartige Uebersicht geben. Dass eine solche keine ausführliche Beschreibung, sondern viel- mehr nur eine kurz gefasste Wiedergabe einzelner Kennzeichen zulässt, brauche ich wohl kaum hervorheben zu müssen. Unter den Unterscheidungsmerkmalen gibt Parätre den Vorzug jenen gelblichen Flecken, die sich auf der Oberfläche der Extre- mitätenwurzeln befinden. Es ist dies auch ein ausgezeichnetes Kennzeichen, das schon Leydig längst hervorgehoben und gewürdigt hat, leider aber lä'sst sich daraus nur die typische Salamanderform bestimmen, nicht aber die Molleri, weil bei dieser das Gelb nicht auf einzelne Flecken begrenzt zu sein erscheint, sondern zur herr- schenden Farbe wird. Dieser Flecken bei den Larven der typischen Form habe ich übrigens schon in meiner ausführlichen Beschreibung der Larven im Zoolog. An- zeiger 1891 erwähnt. 8 — 114 — 13 mm. auf den Kopf und 27 mm. auf deu durch Abbruch be- schädigten Schwanz kommen. Der Kopf ist gross und breit, ober- seirs grösstenteils flach gerundet, von den Augen nach vorn schwach abwärts gewölbt und sehr allmählich und bogig ver- schmälert, mit am hinteren Kopftheil steil abfallenden, in der Zü- gelgegend aber mehr schief nach aussen und unten geneigten Sei- ten und ziemlich kurzer, breit zugerundeter Schnauze. Die massig grossen Augen liegen seitlich, sind ziemlich flach gewölbt und we- nig vorstehend. Der Abstand vom Augenlid zum Augenlid ist merk- lich grösser als die Distanz vom Vorderrand des Auges bis zur Marine und grösser als der Augendurchmesser. Der Augendurch- messer ist länger als der Raum zwischen Auge und Nasenöffnung; er erreicht 2/3 des Intemasalraumes. Der Abstand vom Nasenloch zur Lippe mindestens ebenso gross wie die halbe Länge der Ent- fernung des Auges vom Nasenloch. Der Internasalraum den Inter- palpebralraum um eine Kleinigkeit, den Abstand von Narine zum Aune aber um das Doppelte übertreffend. Die Stirn zwischen den Augenhügeln mindestens doppelt so breit als das Augenlid. Der Abstand vom Auge zur Lippe ist ziemlich gross. Die rundliche Pupille mitunter nach unten spurweise zugespitzt. Die Mundspalte etwas über das Auge hinaus verlängert, oder den hinteren Augen- winkel nicht erreichend. Die Oberlippeulappen sind in der Jugend stark entwickelt. Der Hals trägt jederseits 3 Kiemen, deren kur- ze, aber ziemlich dicke Stiele mit mässiglaugeu Fäden versehen sind. Bei Stücken von 37 mm. Länge misst die oberste Kieme 3 — 3% mm., bei anderen wiederum, die etwa 70 mm. lang sind, erreicht der Kiemenbüschel 7 mm. Der Zwischenkiemenraura ist länger als der Oberarm und länger als die Ansatzstelle der drei Kiemen. Kopf und Rumpf sind durch eine in der Jugend mehr, im Al- ter weniger ausgcsprochenene halsartige Einschnürung gesondert. Der Rumpf ist höher, aber schmäler als der Kopf, merklich hö- her als dick, besonders bei jungen Stücken, am Rücken flach ge- wölbt, an den Seiten sanft gerundet und am Bauche ziemlich abgeplattet. Die Zahl der queren Seitenfurchen des Rumpfes be- trägt 14 oder 15, die des Bauches 9 oder 10. Zu beiden Seiten des Rumpfes zieht eine sehr seichte und öfters sehr undeutlich ausgeprägte, von grösseren Drüssenöffnungen begleitete Längsfur- che. Die Beine sind ziemlich kurz und stämmig; die vorderen, an die Halsseiten angelegt, etwa bis zum hinteren Augenwinkel reichend, die hinteren nur halb so lang wie die Entfernung der — 115 — Insertionen von Vorder- und Hiutergliedmassen, oder, wie es bei ganz jungen Thieren der Fall ist, deren Beine im Vergleich zur Rumpllänge länger und dünner sind als bei den Alten, etwas länger. Hand und Fuss sind kurz und breit mit ziemlich breiten cylindrischen oder abgeplatteten Fingern und Zehen. Die Hand ist etwas länger als der Vorderarm und bedeutend kürzer als die Entfernung des Auges von den Kiemenbüschelu. Sowohl die längs- ten Zehen als auch die längsten Finger sind bedeutend kürzer als die Distanz vom hinteren Augenwinkel bis zum Nasenloch und auch bedeutend kürzer als der Zwischenraum zwischen den Kiemen und die Breite der Schwanzwurzel. Der 4. Finger ist etwas länger als der 1., der 3. ist der längste, während der 2. au Länge zwischen dem 3. uud 4. steht. Von den fünf Zehen ist die 1. die kürzeste, die 5. ist fast noch einmal so lang wie die 1., welche letztere kürzer als die 2. ist; 4. und 5. Zehe beinahe gleich weit vorspringend, nur bei näherem Zusehen er- gibt es sich, dass die 4. etwas länger ist als die 3. Der Schwanz ist kürzer als der übrige Körper, gegen die Wurzel zu ziemlich verdickt uud gerundet, oder, wie es bei jüngeren Larven der Fall zu sein pflegt, von den Seiten etwas, weiter nach rückwärts aber stark zusammengedrückt, am Ende in eine stumpfe Spitze ausgehend oder mit breit zugerundeter Saumtlosse und sowohl oben als unten mit einem ziemlich hohen Flossensaume versehen. Der Flossensaum beginnt am Rücken als ganz niedriger Hautsauni und steigt nach hinten in einem schwachen Bogen in die Höhe, seine grosste Ausdehnung in der zweiten Schwauzhälfte erreichend. Bei oberflächlicher Betrachtung erscheint der Schwanz nur gegen die Spitze hin niedriger und abgerundet, sonst aber überall von ziemlich gleicher Höhe uud mit beiuahe geradrandigem Saume. Der fleischige, namentlich nach hinten zu im Vergleich zum Flos- sensaum niedrige Theil des Schwanzes is mit undeutlich ausge- prägten verticaleu Furchen versehen; am letzten Schwauzdrittel scheinen diese linearen Impressionen gänzlich zu fehlen. Die Schwanzbasis ist breiter als hoch und breiter als der Raum zwi- schen den Lidern. Ganz junge Larven sind oberseits öfters nahezu einfarbig, je nach Standort lederbraun mit dunklen Punkten, schwärz- lichgrau oder ganz duukelbrauu. Zu dieser eintönigen Färbung gesellen sich dann später bald hellere, bald dunklere Tinten in Form von Flecken hinzu. Der Schwanz und Flossensaum zeigen dunkle Flecken. Die ferneren Veränderungen der Thiere sind nach den Fundorten ziemlich verschieden; so setzen sich bei der portu- 8* — 116 — giesischen Var. Molleri die Grundfarbe der Oberseite sowie die blassbraunen oder weisslichen Flecken immer mehr ins Gelbliche um, während die dunklen, manchmal nur sparsam vorhandenen Zeichnungen merklich verdunkeln und sich in's Schwarz umsetzen. Bei der typischen Form sowie auch bei den Varietäten corsica und algira hingegen breitet sich die dunkelbraune Färbung auf Kosten des ursprünglichen helleren Grundtones aus, welch'letzterer sich aufhellt, sich immer mehr in's Gelbliche umsetzt und in Form von Flecken hervortritt. Jedoch sind Larven mit einer ausgespro- chenen gelben Färbung selten und mir nur aus Portugal bekannt. An der oberen Fläche des Oberarmes und Oberschenkels heben sich schon im zartesten Alter helle Flecken ab, die mit fortschrei- tendem Wachsthum des Thieres zu einem förmlichen Armbande sich ausbreiten können. An den Rumpf- und Schwanzseiten sind goldglänzende Flecken sichtbar. Die Iris zeigt auf dunklem Grun- de goldfarbenes Pigment. Der Unterleib bleibt längere Zeit hin- durch hell, fast farblos, weisslich oder mit einem Stich in's Gel- bliche; erst wenn die Kiemen zu schwinden beginnen und der Goldglanz an den Leibesseiten verloren geht, tritt eine graubraune Nebel- oder Puderfleckung auf, die sich anfangs nur über die Mittelzoue des Bauches und über die Kehle ausbreitet. Die jungen Molche erlangen erst allmählich die Färbung der Alten und bleiben lange Zeit graubraun mit dunkleren und spä- ter helleren und goldglänzenden Flecken; der Bauch ist ebenfalls noch lange hellgefärbt. Erst nach etwa 3 Monaten erhalten sie das charakteristische Aussehen der Alten durch das Auftreten gel- ber Flecken. „Das Gelb und das Schwarz erhält erst nach und nach seine Sättigung". Ersteres entsteht nicht aus deu irisireuden Pigmentkörperchen, sondern für sich (Leydig). Nachdem bereits- das Gelb „in grösserer Menge aufgetreten ist, lassen sich noch bei gehöriger, starker Vergrösserung zwischen den nicht irisiren- den gelben Farbtheilchen Spuren des irisirenden herausfinden". „Der Bauch ist längere Zeit noch hell, bloss schwärzlich angelau- fen" (Leydig). Geographische Verbreitung 1). Der gelleckte Erdmolch bewohnt Mittel-Europa und einen gros- sen Theil des circummediterrauen Faunengebietes. In dem südlich ') Die eingeklammerten Zahlen weisen auf das Verzeichniss der bei dieser Arbeit benutzten Litteratur. — 117 — von Mittelmeer gelegeneu, afrikanischen Antheil des circumniedi- terranen Faunengebietes ist er mit Bestimmtheit nur in Algerien und in Marokko beobachtet worden. Es existiren zwar auch An- gaben über sein Vorkommen in Aegypten (226) und das Berliner Museum enthält sogar ein von Ehrenberg in Aegypten erbeutetes Exemplar, allein ich habe Grunl anzunehmen, dass die Anwesen- heit dieser Art in Aegypteu noch in Zweifel gezogen werden muss. Was zuerst sein Vorkommen iu Algerien anbetrifft, so kommt er zwar hauptsächlich im Osten vor, besonders im Walde Edough bei Böue iu einer ungefähren Höhe von 600 M. (256.204), bei Constautine (163), in Bougie (53), im Walde von Akfadou (68), am Fort Groselles bei Bougie (nach Kobelt) und am Fort Natio- nal (68), doch lässt sich aus dem Umstände, dass Laiaste ihn in Arba und Guichenot (163) bei Oran beobachtet haben, schliessen, dass er wahrscheinlich über ganz Nord-Algerien verbreitet ist. In Marokko soll er die Benider- Berge bei Tanger bewohnen (68). In Bezug auf Algerien und Marokko muss ich bemerken, dass, obgleich Dumeril und Bibron angeben, S. corsica käme in Alge- rien vor, sämmtliche nordafrikauische Stücke, die ich bis jetzt in den Museen gesehen habe, der Var. algira angehören. In Syrien und in Klein-Asien tindet sich diese Art in Haiffa, im Carmel- und Libanon-Gebirge (Museum in Stuttgart), in Tiberias (Mus. in Zürich), Brumana, am Zebel Bulghar Dagh im cilicischen Taurus iu einer Höhe von 4000 F. (68. 50), in den Bergen um Smyrna (53), in ßrussa und im Olympos-Gebirge bei Brussa (53). Das Muse'um iu Paris enthält ein Stücke mit der Etikette „Japon"; diese Fuudortsangabe scheint zu wenig verbürgt, als dass ich sie ohne weiteres für richtig acceptiren könnte; die Möglichkeit ist nicht ausgeschlossen, dass das betreffende Thier, ehe es nach Paris kam, schon durch dritte, vierte Hand gegangen war, in welchem Fall selbstverständlich gar kein Werth auf die Fuudorts- angabe zu legen sein würde. W7ie es um die Verbreitung der S. maculosa auf der Balkan- Halbinsel und im europäischen Russland steht, lässt sich zur Zeit nicht angeben, da, soweit mir bekannt, nur sehr dürftige Nach- richten darüber existireu. Was zuerst ihr Vorkommen in Russland anbetrifft, so scheint sie daselbst äusserst selten zu sein. Eich- wald beobachtete sie in Volhyuieu (116. 187) und Seidlitz be- hauptet, dass sie in den Ostseeprovinzen einheimisch ist (Verzeichn. ■d. Säugethiere, Vögel u. Reptilien d. Ostseeprovinzen. Dübeln u. Dorpat). Walecki verzeichnet sie unter den Amphibien der polni- — 118 — sehen Gouvernements (353). Nach Boettger (50) und Stussiner 'Jahrb. Deutsch. Malakozool. Ges. Bd. XII. S. 148) findet sifr sich in Thessalien, wo sie im Ossa- und Pelion-Gebirge, nament- lich in der oberen Region des Pelions bei Volo, gefangen worden ist. Das Berliner Zoologische Museum besitzt griechische Exempla- re, welche im Oiympos-Gebirge bei Hagios Vlassis und an den Quellen des Erymanthos gefunden worden sind und das Senken- bergische Museum enthält ein Stück aus Palras. In der Türkei ist sie bisher nur an einem Punkte, nämlich auf dem Berge Athos, mit Sicherheit beobachtet worden. Das Museum in Paris enthält ein Exemplar, das aus der Türkei stammt, aber der genauere Fundort ist leider nicht verzeichnet. In Bosnien ist S. maculosa gleichfalls einheimisch (247) und zwar hat das K. K. naturhisto- rische Hof-Museum in Wien sie aus Nisko bei Tau (Travnik) er- halten. Boettger gibt an, dass sie auf der Sutomorska planina und zwar auf dalmatinischen wie auf montenegrinischem Gebiete ange- troffen worden ist (Jahrb. Deutsch. Malakozool. Ges. Bd. XIII. S. 35). Alsdann kennt man sie aus Sinj und Imoski in Dalmatien (nach Katuric). Auch in Krain (134) und in Kärnten (142) ist sie nicht selten; v. Gallenstein gedenkt besonders grosser Exem- plare aus Oberkärnten, wo sie in „ziemlicher Höhe" angetroffen wird. Kohlmayer beobachtete sie auf dem Reisskofel (192). Gred- ler fand sie in Südtirol bis zu 3800 Fuss Seehöhe, wie um Klo- benstein am Ritten, um St. Michael bei Kastelruth, Seis und Völs, zwischen dem „Badl" St. Isidor und Kollern, um Bozen, zumal an den nordseitigen Abhängen bei Campil, am Calvarienberg, um Sigmundskorn, im Brandenthaie bei Leiters, bei Gargazou, um Meran und in Riva (160). Nach Leydig findet sie sich bei Bad Ratzes und de Betta nennt vom Nonsberge die Fundorte Tret, Fondo und Ai Molini bei Castelfondo (31). Dass sie in Tirol beträchtlich hinaufgehe, erwähnt Leydig (224). In Nordtirol soll sie angeblich bei Lermoos, vorzüglich aber am unteren Inn, z. B. am Eingange in die Wildschönau, um Fieberbrunn und bei Kufstein vorkommen. In Vorarlberg ist sie selten; Bruhiu fand sie bei Uebersaxen. In Nieder-Oesterreich scheint sie io allen feuchten Wäldern, insbesondere in Wäldern im Gebirge vorzukom- men (190). Wahrscheinlich stammen die Wiener gefleckten Molche, welche im Muse'um in Paris sich finden, aus dem Halterthal oder aus Hütteldorf bei Wien. Fric (135), Prach (286) und Grückse- lig (155) verzeichnen sie unter den Amphibien Böhmens. „Die wahre Heimath des Feuersalamanders", sagt Fric, „sind gebirgige — 119 — Waldungen und bei Prag kommt er schon im Zävisthale vor. Einzelne Localitäten sind besonders reich an dieser Art, so die Gegend von Tetschen und eine Partie des Eisengebirges bei Ro- nov". In Mähren und in Oesterreichisch Schlesien ist sein Vor- kommen von Heinrich constatirt worden (169), in Galizien und in der Bukowina ist er nach Zawadzki gemein durch die ganzen Karpathen (373); Boettger kennt ihn aus der Tatra, Stobieeki fand ihn in der Babia gorä (West-Karpathen). Iu Ungarn ist er überall häufig (321). A. v. Mojsisovics hat ihn in manchen Wäl- dern von Bellye und Därda im Drau-Eck und iu Orsowa gefun- den (248. 249); die aus Orsowa stammenden Exemplare sind durch die überwiegend schwarze Farbe und die Kleinheit der gel- ben Makeln ausgezeichnet nnd seheu folglich insofern den türki- schen und griechischen Individuen ähnlich. Ueber sein Yorkom men in Siebenbürgen meldet Bielz (43); im siebenbürgischen Bur- zenlaude hat L. v. Mehely ihn im Tömösch- und Zaizoner-Thal, in den schattigen tiefen Thälern des Persänyer Gebirges neben dem Varhegy bei Krizba, im Altschanzer-Pass am Fusse der Te'szla, sowie in dem gegen Rosenau abfallenden Theile der Kronstädter Pojana beobachtet (235). In der Schweiz, wo diese Art bis 1200 M. Meereshöhe hinauf- steigt, ist sie, wie Fatio und andere Faunisten übereinstimmend angeben, überall zu linden, jedoch wird sie dorten nirgeuds in grosser Anzahl angetroffen. Fatio fügt hinzu, dass sie im Süden, z, B. im Kauton Tessin, häufiger als im Norden anzutreffen ist (121). Ueber ihre senkrechte Verbreitung in den schweizerischen Alpen sagt er folgendes: „Les points les plus eTeve's oü je Tai rencoutre', dans uotre pays, sont, l'un dans le Jura, un peu au- dessus de Saiut-Cergues, l'autre dans les Alpes vaudoises, aux Ormonts supeiieurs, non loin du village des Plans". Sie bewohnt das waadtländische Ufer des Genfer Sees von Lausanne an nach Osten. In der Umgebung Vevey's findet man sie öfters. F. Müller verzeichnet nachstehende Fundorte: Grenzach, "Wiehlen, Herthen, Zunzgen, Klybeckschloss, Asp bei Mönchenstein, Basler Jura, na- mentlich die Gegend von Langenbruck, wo sie ungemein häufig ist, Müllheim, Schönthal, Allerheiligen, Brestenberg und Ziefen im Reigoklswylerthal (256. 257. 258. 250. 254). Sie ist nicht nur in der eigentlichen Jurakette von Baselland, sondern auch in allen nordwärts ausstrahlenden Thälern ungemein häufig. Durne'ril und Bibron haben sie aus Zürich erhalten (115) und die selbstgesam- melten Exemplare, die mir vorliegen, stammen aus Lugano und — 120 — Magadino (Langen-See). Ferner liodet sich der Erdmolch beinahe in ganz Deutschland. „In Württemberg", sagt Leydig, „scheint er an vielen Stellen zu leben. Um Tübingen ist er häufig in den feuchten Thälern des Schönbuch und im Burgholz.. In grosser Menge wird er neckarabwärts bei Rommeisbach, Jahr aus Jahr ein, gefan- gen. Häufig ist er auf der Alp, z. B. bei Urach; doch auch dem Unterlande fehlt er nicht, v. Martens sagt von ihm, dass er in Maulbronn „sehr häufig" sei, nach Kurr findet er sich im Oberamt Marbach (220). Wolterstorff beobachtete ihn im Teufelsloch bei Boll (368). In Plitninger's „Beschreibung von Stuttgart" ist er aufgeführt. Im Grossherzogthum Baden ist er nicht bloss weit verbreitet, sondern in einigen Gegenden, wie besonders in der Umgebung Heidelberg's und an verschiedenen Punkten in der Nähe der ßergstrasse ganz ausnehmend häufig. Norman Dou- glass, welcher der Verbreitung der Kriechthiere im Grossherzog- thum Baden eine wichtige Arbeit gewidmet hat, gibt mit folgen- den Worten die Hauptzüge seines Wohngebietes: „Plentiful throug- hout the whole length of the Grand Duchy, except in the woods of the Rhine Valley, where, to the best of my knowledge, it never oecurs. I have obtained it in numbers from the wooded hüls near Karlsruhe (Rittuer-Wald, Ettlingen), and throughout the Nothern Black Forest. It seenas here more abundant— espeeially in the Murg Valley — thau in the southern and higher districts of the Feldberg. Often as with S. atra, one linds large companies col- lected together at one poiut, and may then walk a long way before seeing another specimeu. This comes, I fancy, from their all having crawled out of the same retreat prior to separating in different directions, an not from any gregarious or patriarchal disposition. I have not met with this species on the Kaiserstuhl, where several peasauts assured me of its existence. This would be an interesting point to determine, as implyiug an emigration l'rom the Schwarzwald across a Stretch of level country; unless, indeed, it had been purposely liberated there. It is also univer- saly cited for the Palatinate, but must be considerably rarer than in Baden, as I never saw it in any part of the country, in spite of the most propitious weather" (112). S. maculosa ist auch in Elsass-Lothringen an passenden Oertlichkeiteu nicht selten. Ebenso in Hessen; im Jugenheimer Park wird sie in ziemlicher Menge ge- funden. Für das Nassauische hat sie Kirschbaum augezeigt (189). Im Frankfurter Wald ist sie seit langem durch Römer-Bucher nachgewiesen (300). ßorcherding fand sie an der Lahn (Nachrichtsbl. — 121 — d. Deutsch. Malakozool. Ges. JV2 5 u. 6. 1890. S. 71). Im Ge- biete zwischen Weser und Ems ist sie von mehreren Orten be- kannt (61). Im Nahegebiete kommt sie häufiger vor. Geisenheyucr erwähnt sie aus der Gegend von Biugerbrück, Laubenheim, Wald- böckelheim, Sponheim (147). Sie kommt auch an der ganzen oberen Gräfenbach, in Kirn und weiter naheaufwärts, z. B. Weier- bach, Fisehbach, Hüttenbach, vor (146). Auch im Blücherthale bei Bacharach, in Stug, Breitscheid, in der Gegend von Meisen- heim, Löllbach, Sulzbach, Grumbach und in Henau wäre sie nach Geisenheyner zu Hause. Schäfer gedenkt ihres Vorkommens im Regierungsbezirk Trier (313). Im Moselthal ist sie nach Leydig bei Trarbach vorhanden. Auch in der Eifel ist das Thier, den Mittheilungen Leydig's zufolge, verbreitet (225). Leydig gibt sie von Gerolstein und von ßertrich im Uesbachthal an und erwähnt ihres Vorkommens im Rheinthal (Eibingen, das Thal „Noth Gottes", das Siebengebirge, Ahrthal, Aggerthal). Cornelius hat den gefleck- ten Salamander auch im ßergischen Land beobachtet. Melsheimer sammelte ihn bei Linz a. Rh. (240). Der Verbreitung dieser Art im westfälischen Fauuengebiet hat Fr. Westhoff grosse Aufmerk- samkeit zugewendet (370). Sie iiudet sich überall im sauerländi- schen Gebirgslande bis zu den oberen Regionen und wird stellen- weise selbst in den belebtesten Stadttheilen gefunden. Nach gut verbürgten Angaben findet sie sich im Rothaargebirge (Zum- busch), bei Siegen, in Hilchenbach,Niedersfeld, im Ebbegebirge, im Arns- berger Walde, in einigen Schluchten bei Hagen, im Ardey Gebir- ge (Witten, Annen), auf dein Haarstrang, bei Bochum und Kas- trop, in Brilon, in Padeborn, im Wewerwalde zwischen Tudof und Wewer, im Egge-Gebirge im Lippischen und Teutoburger Walde bis 1440 Fuss Höhe. Desgleichen lebt sie in dem Osnabrücker Hügellande (auf dem Schölerberge und in der Gartlage bei Osna- brück, im Hon am Piesberge, auf dem Lengericher Kleie, am Hüggel und am Silberberge). In der Ebene des Münsterlaiides tritt sie hingegen nur sehr sporadisch auf uud ist durchweg in ihrer Existenz an grössere alte Waldungen gebunden, an solchen Orten aber zuweilen gar nicht selten. Der Münster am nächsten gelegene Fundplatz ist der Wolbeker Thiergarten; sie kommt auch weiter südlich nach Albersloh zu vor. Ferner ist dieser Molch gefunden bei Ostbevern und im fürstlichen Bagno zu Birgsteiu- furt, soll auch in den Hochwäldern bei Kappenberg (bei Lünen) vorkommen. Ein wohl entlaufenes Exemplar ist in der Stadt Münster gefangen. „Vielleicht reicht sein Vorkommen nördlich im — 122 — Münsterland und Osnabrückerland noch weiter, als bisher festge- stellt, denn in der Mitte der 70-er Jahre erhielt das Westfäli- sche Provinzi;iI-Museum für Naturkunde ein Stück aus der Gegend von Lingen, 1893 eines von Gildehaus" (370). Ueber sein Vor- kommen in den feuchten Wäldern der Oldenburgischen Geest, so im Urwalde Hasbruch, an der Ruine Kloster Hude, im Gries- teder Holz, in Aschhausen am Zwischenaner Meere und im Bokhorner Urwald meldet Borcherding (326). Auch Wiepken und Greve (363) und Brüggemann (79) haben ihn in Oldenburg ge- sehen. Nach Wiepken käme die Art im Herrenholze bei Vechta vor. Auf Nordeney soll sie vom Binnenlande importirt sein (350). In Lüneburg scheint sie ebenfalls zu leben. Ferner bewohnt sie das Leine- und Weserbergland. Wolterstorff erwähnt sie aus Hannöversch-Münden, Eisleben, Obernkirchen, Haarbrück, vom Büchenberge bei Detmold und aus der Umgebung vom Göttingen (370). Sie kommt, wie uns Staats von Wacquant-Geozelles mit- theilt, in allen Bergen, weit und breit um Hameln herum vor; er fand sie selbst oben auf einem langgestreckten Höhenzuge, dem bei Aerzen gelegenen „Pyrmonter Berg", „welch'ganzer Hö- henzug auch nicht eine einzige Quelle aufweist, so dass das fort- pflanzungsbedürftige Salamanderweibchen gewiss sehr weit zu Was- ser wandern ™uss" (333). Im Piegierungsbezirk Kassel, Kreis Roten- burg ist sie im Ringbach, Adelsbach in der Wildbahn und an ande- ren Orten beobachtet worden (117). Im Kyfthäusergebirge ist sie ein Bewohner der langen, schattigen und tiefen Thäler im Korden des Gebirges und kommt meist nur auf Rothliegendem vor und namentlich da, wo kleine Quellen, feuchte Waldstellen sind (370). Petry gibt das Wolwedathal im Kyffhäuser als Fundort an (Mitth. Ver. Erdkunde, Halle, 1891. S. 186). Das Berliner zoo- logische Museum besitzt Exemplare dieser Art aus Stollberg (Harz) und aus Helmstedt. Im Lappwald zwischen Helmstedt und Wal- beck, im Elm (am Reitlinge, Lichtenberge) ist sie von V. v. Koch und W. Wolterstorff gesehen worden. Im Tyrathale beobachtete sie Wolterstorff in grosser Zahl; in der Gegend zwischen Wippra und Ballenstedt ist sie nach Smalian überall gemein (370); sie rindet sich auch bei Quenstedt, am Meiseberg und im Selkethal; ferner auf der Lauenburg, im kalten Thal bei Suderode, im Hageuthal bei Gernrode, im Wurmthal, am Bodenkessel, in der Umgebung von Blankenburg, am Oberharze, am Nordrande des Oberharzge- birges und in seinen Thälern (370), im Christianenthal, bei Goslar (260), im ganzen Okerthal, iu Harzburg, am Abhang des Teufelsberges — 123 — im Innerstethal, bei Klausthal, im Teufelsthal und am Scharfberge, in Lauterberg, Seesen, Grund und Windhausen, bei Sachsa, na- mentlich in den Thälern um den Katzenstein und hier in grösster Mense im Kuckhansthal (370). Im Thüringer Walde ist sie stellen- weise recht häutig; ich selber fand sie in Luisenthal und auch in der Umgegend von Gera. In der Provinz Sachsen ist sie über- all verbreitet, bald häufiger, bald seltener; sie findet sich iu Saalfeld und Suiza, in "Naumburg, im Saalthal, in Merseburg, bei Halle in der Saalaue, auf den Cröllwitzer Höhen, ;uif dem Dautzsch bei Diemitz, dem Galgenberg und dem Petersberge, ferner bei Magdeburg im Alluvium am Biedritzer Busch (367). In der Rhön soll sie häufig vorkommen. Leydig fand sie am Fusse der Milse- burg, im Thale am Stellberg (225), Geheeb sah sie am Kreuz- berg, Geiserberg und Rockenstuhl. Im Taubergrund hat sie Leydig im Vorbachthal bei Rothenburg und im Wald bei Burgbernheim beobachtet. Sie findet sich fast in allen gebirgigen Gegenden Bayerns, wo dicke, schattige, feuchte Laubwälder und kalte, von Quellen durchschnittene fhäler sind (296. 220. 10 1. 177); für die Umgebung von Rothenfels und Amorbach ist die durch Ley- dig nachgewiesen (225) und im Kesselthal am Köuigsee von der Berchtesgader Gegend hat Clessin unseren Salamander gesehen (101). Wiedemanu fand ihn zwischen Dinkelscherben und Zusmars- hausen (357). Im obersächsischen Gebiete soll er bei Tharaud (Ailg. Deutsch. Naturhist. Zeitung 1841, S. 341). in den feuch- ten Thälern der Vorberge des Lausitzer Gebirges (341), im Hirsch- felder Thale, auf den Königshainer Bergen, bei Marklissa, Schaden- walde, am Oybin (bei Zittau) und im Leopoldshainer Walde leben (122. 226). In Schlesien ist „er nicht eben häufig, am gewöhn- lichsten im Vorgebirge an dunklen, feuchten Plätzen und in aller- hand Höhlungen" (154). Rathke, seiner Zeit mit den in Ost- und Westpreussen vorkommenden Vertebraten beschäftigt, sagt: „Sala- mandra maculata scheint nach Angaben, die mir mündlich ge- macht worden sind, in der Nähe von Königsberg, wenngleich nur höchst selten, vorzukommen. Bis jetzt hat das Museum weder aus Ostpreussen noch aus Westpreussen ein Exemplar davon erhalten können" (291). Seitdem ist es gelungen das Tbier in Westpreus- sen zu entdecken. Wolterstorff hatte in den Händen Exemplare von Danzig (369); die betreffenden Stücke waren allerdings in Kellern und Wohnhäusern erbeutet. Treichel bat Stücke von Neustedt zu Gesicht bekommen (343). In der Provinz Brandenburg, wo sie ziem- lich selten ist, findet sie sich nach Lütke auf dem Valentinswer- — 124 — der, eiuer kleinen Insel im Tegeler-See bei Spandau, nach Scha- low in der Nähe des Zelleugeiaugnisses bei Berlin, nach Mertens am Moorrande der Jävenitzer Forst (am Teufelsbache) und im Thale von Zichtau (Jahresber. u. Abth. naturwiss. Ver. in Mag- deburg 1890, S. 220) und nach Reinhardt (Zoolog. Garten 1877, S. 334) in dem Gehölze „Klöne" zwischen Klötze und Alten Salz- wedel, bei Buckow. In Laueuburg hat Claudius den gefleckten Erdmolch in den sogenannten „laugen Bergen" gefunden (100). In Dänemark, in Skandinavien und in Grossbritannien scheint er zu fehlen, hingegen ist er in Holland und in Belgien einhei- misch (321). Schlegel fand ihn in der Umgebung von Nimwegen (317). Nach Dubois wird er namentlich in den Wäldern auf der liuken Maasseite angetroffen (113). Im Luxemburgischen ist er nach de La Fontaine allgemein verbreitet, obschon nicht gerade häufig und wird hauptsächlich in den Ardeunen angetroffen (131). In Frankreich ist er nicht bloss weit verbreitet, sondern in eini- gen Gegenden, wie besonders im Norden und in einzelnen im Sü- den gelegenen Oertlichkeiten ziemlich häufig. Das Museum in Paris enthält Exemplare aus dem Departement du Pas de Calais und aus Rouen (115). In den Departements der Somme, Seine infe'rieure, Eure, Calavados, der Manche, Orne ist er nach Duges eine sehr gewöhnliche Erscheinung (114), kommt alsdann in den Departe- ments Cötes du Nord, Finisterre, Ille et Vilaine, Morbihan vor und findet sich am zahlreichsten in der Umgebung von Vannes (115). Nach Baillou lindet er sich bei Abbeville. Ferner bewohnt er die Departements der Loire inferieure, Maine-et-Loire (246), sowie dasjenige der Vendee (nach de l'Isle und Thomas. 212). Im De- partement der Sarthe ist er ziemlich häufig (148), im Departe- ment der Seine dagegen selten. In Paris kommen entlaufene Stücke in den Kellerräumen vor. Prof. Lataste, dem man genaue Angaben über das Vorkommen der Kriechthiere in der Umgebung von Pa- ris verdankt, schreibt mir, dass die Herren Desguez und Girard ihn in Marly und im Walde von Armainvilliers gefunden haben; eine spätere Nachricht spricht vom Vorkommen der S. maculosa in der unmittelbaren Umgebung von Paris. Im Departement Meur- the et Moselle kommt sie im Vallon de Vaux häufig vor (103. 228); alsdanu hat man sie nach Collin de Plancy in den Arden- neu, in der Gegend von Montherme, Charleville und besonders in Givet, sowie im Departement der Cöte d'Or, Haute Marne und Aube beobachtet (103) und P. Bert (28) und de Sinety (332) gebeu an, dass sie im Departement de l'Yonne im allgemeinen — 125 — selten, in Haute-feuille aber häufig angetroffen wird. R. Martin und R. Rollinat verzeichnen sie aus dein Departement de l'Indre (231). Nach Mauduyt kommt sie im Departement de la Yienne vor (234). Ihr Vorkommen in der Charente wird bezweifelt (299). In der Charente inferieure dagegen kommt sie sicher vor (217. 212. 27) und ist daselbst ziemlich häufig. In der Gironde ist sie nach Lataste gleichfalls häufig; Gachet hat sie bei Bordeaux gefunden (140). Ueber ihr Vorkommen in den Pyrenäen liegen mir die Angaben Trutat's vor (344); sie soll allenthalben in den Wäldern und im Gebirge leben. Einen aus Toulouse stammenden, eigenthümlich gezeichneten Salamander habe ich im Museum in Paris gesehen. Er findet sich auch in den Departements de l'He- rault, so bei Lodeve, La Salvetat, St. Pons, Lamalou, Roqueronde (331. 175), des Var und der Seealpen (349). Risso gibt an, dass er in den Bergen um Nizza lebt und das kann ich nicht bestäti- gen; ich besitze allerdings Stücke, die aus den langsam fliessenden Gewässern in Nizza und Cannes stammen, sie sind aber nur durch Verschleppung dorthin gelangt. Er ist ziemlich häufig in den See- alpen, beispielsweise in St. Martiu-Yesuhie, und wird nach star- ken Regengüssen vom Wasser gewaltsam fortgeschleppt und lan- det auf diese Weise in Nizza. Das zoologische Museum in Moskau enthält gefleckte Molche aus der Umgebung von Villefranche (201). Im Departement de l'Isere ist S. maculosa mich Charvet zu Hause (97). Oge'rieu erwähnt sie aius dem Departement du Jura (267), Girod-Chantrans und Olivier haben sie in Departements du Doubs beobachtet (153. 270), Olivier constatirt ihr Vorkomme!) im De- partements de l'Allier (271) und am Mont-Blauc (Vallees de Servoz) soll sie nach Venance Payot vorkommen. Endlich muss ich hinzufügen, dass das Museum in Paris Exemplare dieser Art vom Mont d'Or (Puy de Dome) erhalten hat. Die mir bekannten Fundorte in Corsika sind: Bastelica, Cauro, Bocoguano, Fozzedi Vizzavona, das Lucardo Gebirge und der Nio- lo, Orezza, Cap Corso und Cervioue (10). Ferner findet sich S. maculosa auf der pyrenäischen Halbinsel. Was zuerst ihr Vorkom- men in Spanien anbetritft, so ist sie daselbst in den nördlichen, westlichen und centralen Gebieten sehr häufig (64); so bemerkt schon Pastor, dass sie in den Asturien besonders häutig ist (278), Cistemas fand sie in Oviedo (66), F. Müller gibt an, dass sie in der Bucht von Andrin gefunden worden ist (257), das Sencken- bergische Museum bat sie aus Coruna erhalten (53), Bosca fand sie in San Julian de Tuy in Galizien (63). das k. k. uaturhisto- — 126 — rische Hofmuseuin in Wien enthält Stücke aus Bilbao und ßoscä bemerkt, dass sie in Painplona, Guipuzcoa, Alsasua und in Gor- bca (ßaskenland) einheimisch ist. Ferner findet sie sich in Ara- gon (64), in Alt-Kastilien, wo sie nach Boscä in der Siera do Gredos und in San Idelfouso vorkommen soll, in Neu-Kasiilien, und zwar in Escorial, Alcarria, Despoblado de la Caracollera und Fuencaliente,- in Estremadura, namentlich in Las Hurdas, Siles (Andalusien) und in Murcia (66. 65). In Portugal scheint unser Molch ebenfalls weit verbreitet zu sein, wenn auch nicht überall vorzukommen. Herr A. F. Moller fand ihn in der Umgebung von Coimbra und schreibt mir, dass er in Fönte de S. Bento bei Coimbra, in Chaves (Tras-os-Montes), Gerez, Caldo (Minho), Bein- fica bei Lissabon, Buarcos, Monchique und in Mertola lebt (17. 19). G. A. Boulenger (68) und Ö. Boettger (49) erwähnen ihn aus der Serra da Arrabida in Estremadura und aus Porto, Sequei- ra aus Pinhiio bei Porto (330). Boscä hat ihn aus Portalegre und aus der Serra de Sau Mamede erhalten (66) und das Mu- seum zu Coimbra enthält Stücke aus der Serra de Aire und aus Estarreja (Douro. 351). Dass sich diese Art in Cintra und in Setubal linde, erwähnt Betteucourt Ferreira (39). Nach Ramis findet sie sich auf Minorca (290); der „Catalogo de los reptiles y de los moluscos terrestres y de agua dulce, obserwados en las Baleares" (Palma de Mallorca, 1876) enthält sie nicht, so Wenig als das genauere Verzeichniss von Boscä über die Kriechthiere auf den Balearen. — Bettencourt Ferreira hat neuerdings mit peinlicher Sorgfalt alle Fundplätze der im Museum zu Lissabon aufgestellten Amphibien aufgezählt, er hat aber das Hauptsächlichste unterlas- sen, indem er die portugiesischen Provinzen, wo alle diese Orte sich finden, nicht genannt hat. Dieser Aufsatz scheint demnach ausschliesslich für seine Landsleute veröffentlicht worden zu sein, denn wenige Ausländer werden solche portugiesische Oertlichkei- ten kennen, die weder auf den Karten, noch in den geographi- schen Handbüchern verzeichnet stehen; eine einfache Aufzählung von solchen Localitäten ist für den Zoogeographen nur von ge- ringem Werthe. Ueber das Vorkommen der S. maculosa auf Sardinien fehlen zur Zeit noch nähere Nachrichten. Das British Museum enthält ein Exemplar mit der Etikette „Sardinien" (68), worunter, wie ich es aus der Monographie Camerano's entnehmen zu können glaube, das ehemalige Königreich Sardinien zu verstehen ist; das betreffende Stück dürfte eher aus Piemout stammen. Auf Sicilien soll sie nach — 127 — Doderlein iü den Wäldern im Centrum der Insel leben (111). Sava behauptet, dass sie auf dem Etna beobachtet, worden ist (307). Alsdann bewohnt sie Italien und scheint besonders im nördlichen Theile der Halbiusel häutig zu sein, ist aber auch in Galabrien, namentlich auf dem Aspromonte, in Arena (151), im Walde Man- cuso — 1000 M. üb. M. — und in der Umgegend von Rom gefan- gen worden (115). In Mittel- und Kord-Italien findet sie sich in Viterbo (68), in den Monti Cimini — zwischen Viterbo und Rom — (56), in der Garfagnana (56.32), bei Pistoja (86), in Abetone, Lueca Vallombrosa und Staghlioue (151), in Seravezza bei Massa (56.310), im Modenesischen, so in St. Pellegrino (59), in Ligu- rien (306.86), Piemont (R. Maodria bei Turin, Collina di Torino, Rivoli, Ormea, Nava, Varallo. 86), in der Lombardei (178), bei Domodossola, Varese, Regoledo, Presolana, auf dem Monte Tenera in Valsesia— 1000 M. üb. M. (86), in der Valtelliua (Grigioni, 370 M. üb. M., Montagna, 620 M. üb. M., Gaggio, 645 M. üb. M., Chiavenasco Berge. 143) und in Venetien, und zwar bei Belluno, Treviso und üdiue (35.151). Lebensweise. Ebenso verborgen wie der Mohrensalaraander leben auch die geileckten Erdmolche, die ebenfalls nächtliche Thiere sind und sich gewöhnlich in Höhlungen, unter Wurzeln, in Felsspalten und in vermoderten Baumstämmen aufhalten. Sie bewohnen feuchte Laub- wälder, seltener Tannenwälder und enge Thäler, dann halten sie sich im Gebirge und Hügellande, am liebsten aber am Gebirgsrande auf; sie meiden das eigentliche Sumpfterrain und waten nie im Schlamme umher, sondern suchen, wenn sie eines erfrischenden Bades bedürfen, seichtes lehmiges Wasser oder eine Quelle auf. Saudstein und Lehmboden wird von ihnen entschieden bevorzugt. Sie lieben ausserdem neben düsteren Orten auch windstille Luft und gehören mehr der Ebene und dem Thale an. Wro die Bergre- gion beginnt, findet man sie weit seltener heimisch als tiefer un- ten; in einer Höhe von 800 bis 1000 M. üb. M. trifft man sie nur in geringer Anzahl an. Bei trocknem Wetter zeigen sie sich nur des Nachts, aber auch dann werden sie nur einzeln gesehen, ziehen scheu und vorsichtig von eiuem Ort zum anderen und le- gen ganz kurze Strecken zurück. Ganz anders benehmen sie sich hei drohendem Regen in der Abenddämmerung; ihre Sinne erwa- chen förmlich: sie klettern in grosser Anzahl aus ihren Schlupf- — 128 — winkeln hervor, werden flink, keck und unternehmend und ver- suchen sogar denjenigen, der ihnen nachstellen will, zu überlisten, was ihnen aber nur dann gelingt, wenn sie sich gerade in der Nähe eines Schlupfwinkels befinden; den ihnen unbekanuten Schlupf- winkel betreten sie äusserst behutsam. Der gefleckte Molch wird nachts durch Feuer angelockt. Wenn Zawadzki angibt, dass er gegen Angriffe Schwanz und Kopf in die Höhe richtet, so ist es eben wohl nur eines der Märchen, deren es so viele über das Thier gibt. Heutzutage schwindet so mancher Aberglauben, der lange Zeit hindurch mit ihm verkuüpft gewesen ist, und nament- lich in den Universitätsstädten und Umgebung hat sich das ge- meine Volk mit ihm versöhnt, nachdem es zu einer Erwerbsquelle geworden ist für die Thierlieferanten an die Laboratorien. Es steht ausser Zweifel, dass das Secret von S. maculosa Gift enthält, dass dieses Gift, das „Salamandrin" benannt worden ist, in grösseren Quantitäten kleine Thiere betäubt und tödtet uud die Schleimhäute grösserer Thiere entzündet, zugleich aber auf die Salamander selbst von keiner Einwirkung ist. Staats von Wacquant-Geozelles, dessen Forschungsgänge durch Wald und Feld (Zoolog. Garten, 1893, S. 137) für den Naturforscher so viel Anziehung haben, erzählt, dass sein Puter nach einem Salamander gegriffen habe und her- nach schwer erkrankt sei; auch Landois berichtet über ähnliche, tödtlich ausgegangene Fälle. Eine giftige Eigenschaft besitzt aber auch das Secret unserer Wassermolche und Kröten, denn es genügt einen Kammmolch in ein Gefäss mit Wasser zu setzen, hernach zu reizen und schliesslich zu tödten, damit das von dem Haut- secret des Molches getränktes Wasser die übrigen Insassen ver- giftet. Vor Berührung der Augen mit den Fingern, die von diesem Secret verunreinigt worden sind, muss allerdings gewarnt werden, weil später ein ziemlich heftiges Brennen verspürt werden könnte. Diese Hautabsonderuug, der wenn auch nicht starke Geruch, den die gereizten Molche von sich geben uud die von weitem sicht- baren Farben schützen sie vor manchen Feinden uud machen ihnen das Dasein unter allen ihren Geschwistern am erträglichsten. Die Farbenzusammensetzung ihres Kleides, das Grellgelb auf Schwarz macheu nicht nur auf die Thiere, sondern auch auf viele Men- schen einen etwas schauerlichen Eindruck, während Thier uud Mensch vor seinem schwarzen Vetter sich weniger fürchten. In einem Terrarium hielt ich einst eine sehr bunt gewürfelte Gesell- schaft, die unter anderem aus räuberisch angelegten Pelobates cul- tripes bestand, die sich regelmässig an Mohrensalamandern ver- — 129 — griffen, vor den gelbgefleckten Erdmolchen aber einen heillosen Respect an den Tag legten. Nachdem S. maculosa während der Nacht herumgestreift ist, ver- kriecht sie sich gegen Tagesanbruch einzeln oder in grösserer An- zahl in den ersten besten Schlupfwinkel, der sie am Tage vor Licht und Wärme schützt; im Spätherbst aber, wenn es gilt in ein Winterquartier einzuziehen, begnügt sie sich keineswegs mit der ersten besten Herberge, sondern hält erst Umschau, und wenn geeignete Versteckorte spärlich sind, so nimmt eine ganze Gesellschaft ihresgleichen den passeuden Schlupfwinkel mit Beschlag. Die be- vorzugten Ruheplätze sind vermoderte Baumstämme, in die sie sich so tief verkriechen, wie es eben geht und liegen dann, zu einem Knäuel gehäuft, in einem schlafähnlichen Zustande. Auch in feuch- ter Erde, mitunter in einer Tiefe von ein und ein Viertel Meter vergraben, verbringen sie den Winter. Paratre ist der Ansicht, dass der Winterschlaf bei dieser Art nicht ein tiefer sein kann. „Elle ne reste", sagt er, „en ge'ne'ral dans son abri que pendant les jours de froid intense ou lorsque la neige couvre la terre. Meme au coeur de l'hiver, eile circule des que la tempe'rature s'adoucit et qu'elle peut espe'rer trouver quelques-uns des petits animaux qui composent sa nourriture". Dies gilt für gemässigte Zonen und nur für gewisse Orte. Hier in Nizza sonnen sich ja mi- tunter die Mauereidechsen im Januar im Freien, aber es ist dies nur eine Ausnahme und wir können daraus doch nicht den Schluss ziehen, dass L. muralis überhaupt nirgends in tiefen Winterschlaf verfällt, schon aus dem Grunde nicht, weil Amphibien uud Repti- lien im Winter nirgends genügend Nahrung finden würden, um die Functionen ihres Organismus im Winter zu fördern. Zur schönen Jahreszeit zeigen die Erdmolche keinen Hang zum Geselligleben, nur die Begattungslust treibt sie zu Paaren, sonst sind keine An- sammlungen von ihnen, wie es bei den Wassermolchen zu sein pflegt. Hinsichtlich der Begattung sind wir vor kurzem unterrich- tet worden. Zeller war es, dem es geglückt ist diese Thiere bei ihrem Liebesspiel zu ertappen; aus seinem Bericht folgt, dass die Vorboten der Begattung fast dieselben wie beim Rippenmolch und identisch mit denen beim Mohrensalamander sind. Es findet näm- lich eine eheliche Umarmung und ein Absetzen der Spermatopho- ren in's Wasser statt und zwar im Frühjahre. Zeller theilt uns ferner mit, dass er gesehen habe, wie eines seiner Männchen erst auf dem Lande, später aber im Wasser an das Weibchen heran- kroch, dasselbe in der Gegend des Kloakenwulstes mit seiner 9 — 130 — Schnauze berührte, wohl auch beroch, dann seinen Kopf zwischen den Hinterbeinen des Weibchens hindurchdränge und sich unter dessen Bauch vorwärts schob bis zum Kopfe desselben. Darauf legte es seine Vorderbeine von unten und hinten her über die Vorderbeine des V» ibchens, wobei es die Ellbogen, wie die Hand- gelenke rechtwinkelig beugte, und hielt in dieser Weise das Weib- chen fest, um es so kriechend oder auch schwimmend längere Zeit herumzuschleppen. Somit befindet sieh das Männchen zu Un- terst und trägt auf dem Rücken seine Gattin mit sich. v. Schrei- bers, der den Copulationsact beim Salamander in der Isis vom Jahre 1833 schilderte, hat offenbar die Geschlechter verwechselt. Er gibt an, dass das Männchen, nach Art der Frösche, sein Weib- chen am Rücken mit den Vorderfüssen fest umfasst, während letz- teres seine Vorderfüsse über jene des. Gatten von hinten nach vorn schlägt. „In der Wirklichkeit verhält sich die Sache umge- kehrt" sagt Zeller. Nachdem das Männchen Besitz vom Weibchen genommen hat, krümmt es den Hinterleib und den Schwanz häufig hin und her, wie es die Axolotl- und Molgemännchen machen, wenn sie ihre Spermatophoren herauspressen. Das Absetzen des Samens hat Zeller nicht beobachten können, hingegen sah er wie das umworbene Weibchen während des Liebesgeplänkels einige Jungen gebar (Zoolog. Anzeiger 1891, S. 292). Diese Begattungsprälimi- narien waren somit zu gleicher Zeit eine Geburtshilfe. Da Zel- ler im Wasserbehälter seines Terrariums einige Larven und zu- gleich Spermatophoren von S. maculosa vorfand, so glaubt er, dass Befruchtung und Gebäract Hand in Hand gehen und nimmt an, dass das Absetzen der Spermatophoren ähnlich wie bei M. alpestris stattfindet, indem das Samenpaket nicht direckt in die weibliche Kloake gelangt, sondern vom Weibchen vom Boden auf- gelesen und aufgenommen wird. Die Samenmasse gelangt nun in cylindrische Blindschläache *), um iu diesem Receptaculum mitun- ter längere Zeit hindurch aufbewahrt zu werden; dieser Vorrath an Samenfäden in den Drüsenschläuchen ermöglicht das Weibchen nach einer einmaligen Aufnahme des Sperma's im Laufe eines Jahres, oder sogar, wie Melsheimer behauptet, einige Jahre hin- durch ohne Zuthun des Männchens mehrmals trächtig zu werden und zu gebären, indem es nach Wunsch und Bedarf aus der Vor- ') Diese Schläuche finden sich auch heim Männchen vor; sie dienen aber dorn Weibchen als Samenbehälter und sind infolgedessen nicht morphologisch, sondern physiologisch ein Receptaculum seminis. — 131 — rathskammer die Spermatozoen entnimmt, sie leitet und die Eier befruchtet. Es ist von Beneke !) behauptet worden, dass die Tra- gezeit ein volles Jahr andauert; abgesehen davon, dass die Zeit- dauer für viel zu lange angegeben zu sein scheint, konnte mau eke den Einwurf machen, dass es sich schwer feststellen lässt, wann die im Drüsencomplex aufbewahrten Spermatozoen zur Ver- wendung gelangen. Die EntWickelung des Embryo und das Gebä- ren kann sowohl bei S. maculosa als auch bei S. atra durch un- günstige Umstände verzögert werden, aber das sind wohl nur Aus- nahmen, die weniger im Freien als in der Gefangenschaft vor- kommen dürften. An trächtigen Thieren lässt sich allerdings im Käfig sehr leicht experimentiren; es sind nicht nur Geburten auf künstliche Weise schon vorgenommen worden (Naturwiss. Wochen- schrift, VI. Bd. JVs 29, S. 295), sondern man hat auch die Ent- wicklung der Embryonen in den Eiern ausserhalb des Mutterlei- bes verfolgt (Zoolog. Anzeiger 1879, S. 550); andrerseits ist es gelungen durch völlige Entziehung des Wassers das trächtige Weib- chen zu zwingen, ihre Brut im Uterus lauge Zeit zurückzuhalten. In nur seltenen Fällen entschliessen sieh die Weibchen, ihre Jun- gen auf dem Lande abzuwerfen, und wenn es geschieht, so sind dies meistens Missgeburten, Larven mit verkrüppeilen Gliedmassen oder ohne Extremitäten. In anderen Fällen, wenn die Mutter ge- zwungen worden ist, längere Zeit ausschliesslich auf dem Lunde zu leben, kommen die Larven auffallend gross und mit kurzen Kiemen zur Welt und verwandeln sieh sehr rasch in lungen- athmende Thiere. Das Gebären bei S. maculosa hat bisweilen zu ganz absonderlichen Annahmen geführt. So erzählt de La Fontaine, dass ein Herr Premorel beobachtet hätte, wie mehrere dieser Thiere ihre „Eier" an den Rücken von Bufo calamita anhefteten; die- sem Beobachter scheint nicht eingeleuchtet zu haben, dass dies ein „reiner Zufall" gewesen ist; er nimmt vielmehr in allem Ernst an, dass die betreffende Kröte eine Nährmutter gewesen sei! Uner- klärlich ist es mir, dass Fatio, indem er diese Beobachtung Pre- morel's citirt, von einem event. Parasitismus spricht, der einer Bestätigung bedarf, oder ist es seitens Fatio's nur eine, in höfli- che Form gekleidete Ablehnung der betreffenden Behauptung? Zel- ler (Zeitschr. f. wiss. Zoologie ßd. XLIX, 1890, S. 594), Staats von Wacquant-Geozelles (Zool. Garten XXXIV. S. 137), Leydig (Ueb. d. Molche d. Württemberg. Fauna, 1. c), Fiseher-Sigwart ') Zoolog. Anzeiger 1880. S. 13. 9* — 132 — (Natur, XXXV. Jahrg. S. 462 u. 472) und so viele andere haben die Geburt der Larven im Frühjahre beobachtet; Cocteau sagt, dass in seinem Terrarium die Larven im October zur Welt ge- kommen seien (Bull. Sc. nat. et de Geologie XXVI, p. 81); nach Gachet findet das Absetzen derselben nicht im Frühjahre, sondern auch im Oktober und November statt (Bull. d'Hi^t. nat. Soc. linn. de Bordeaux II); andere Beobachter nehmen an, dass die Sala- manderweibchen den ganzen Sommer hindurch Junge abwerfen, während Parätre darauf besteht, dass die eigentliche Zeit hierzu vom Oktober bis zum Mai andauert (Bull. Soc. Zool. de France XIX, JHs 2, p. 40. Mein. Soc. Zool. de France VII, p. 132). Ohne zwingenden Grund sehe ich davon ab diese Schrift durch Citate zu beladen, umsomehr in den Fällen, bei welchen es sich nur um unbedeutende Fragen handelt, über die in neuerer Zeit in leicht zugänglichen Abhandlungen debattirt worden ist. Parätre hat die Frage der Legezeit bei dem uns hier interessirenden Thie- re kürzlich seine ganze Aufmerksamkeit zugewandt und einen recht interessanten Aufsatz darüber veröffentlicht; ich verweise den Leser auf denselben, nur möchte ich auf eine mich persönlich berührende Frage näher eingehen. In der oben citirten Schrift gibt Parätre folgenden Auszug aus meinen an ihn gerichteten Brie- fen wieder: „La saison ne peut pas etre fixe'e pour la naissance des petits de la Salamandre, la mere pouvant les retenir tres- longtemps ou avorter. La femelle depose ses petits pendant toute la belle saison, d'apres les auteurs au printemps: mais je pretends tout aussi bien en juin — juillet et meme en automne qu'au prin- temps. Si la saison n'est pas opportune eile garde ses petits dans l'uterus; c'est ainsi qu'on a remarque qu'elle retient les larves dejä developpe"es pendant tout l'hiver... La femelle de S. maculo- sa, que j'ai rapportee avec moi, en juin, de Vienne, et que j'ai envoyee en Algerie, a mis bas fln juin". Im Anschluss an die von mir ihm gemachte Mittheilung meint Parätre, dass die Natur- forscher nur deshalb dem Salamanderweibchen das Vermögen, seiue Brat iu den Eileitern zurückzuhalten, zuschreiben, um die Erscheinung erklären zu können, dass diese mitunter zur Winter- zeit in vorgeschrittenem trächtigen Zustande sich befinden. Darauf hin muss erwidert werden, dass es rein umöglich ist, dass die Salamanderweibchen in so sehr verschiedenen, von ihnen bewohn- ten Strichen gerade die ungünstigste Jahreszeit abwarten, um ihre Larven abzusetzen und unterzubringen. In milderen Gegenden, wo die Winter nicht streng sind oder fast ganz ausbleiben, mag es — 133 — vorkommen, dass die Thiere „au coeur de l'hiver" wie Parätre sagt, ihre Brut absetzen, in der Regel aber findet dieses nicht statt. Iu der Umgegend von Heidelberg, die ich so ziemlich aus meiner Studienzeit her kenne, wird man sicherlich nicht nach November und vor Ende März auf Salamaudra maculosa stossen, obschon gerade die Bergstrasse das eigentliche Eldorado für diese Thiere ist und von milderen Gegenden Suddeutschlands, wo doch S. maculosa bei weitem häufiger als in Frankreich ist, muss ge- nau dasselbe gesagt werden. Prof. Doumergue's Brief aus Orau — vom 29. Juni 1892— liegt augenblicklich vor mir, worin mir die- ser Herr mittheilt, dass das ihm von mir am 26. Juni des- selben Jahres zugesandte, iu Wien im Mai gekaufte Salaman'der- weibchen 48 Larven abgesetzt hat. Ich erinnere mich, ihm darauf hin geschrieben zu haben, dass ich es bedauern würde, wenn er sein Vorhaben, diese Larven ins Freie zu setzen, ausführen sollte, weil Algerien seine eigene Varietät aufweist. Ich erinnere mich auch, dass der wiener Reptilienhändler damals eine grössere Ansaht trächtiger Weibchen besessen hatte, die er in April draus- sen sammeln liess. Auch hinsichtlich der Worte Parätre's „il n'est guere admissibie qu'elle puiss'e altendre durant des semaines, pour de'poser ses larves arrivees ä coinplete maturite', le retour plus ou liioiiis probable d'une douce temperature" wäre einzuwenden, dass vielleicht die Entwicklung der Larven je nach den Wit- terungsverhältnissen beschleunigt oder im Gegentheil verzögert wird. Zahlreiche Beobachtungen zeigen, dass die Nahrung auf die Ausbildung der Larven einen grossen Einfluss ausübt; je karger die Nahrung ist, desto langsamer schreitet die Entwicklung vor- wärts, je reichlicher dagegen die Kost der Mutter oder der schon geborenen Larven ist, desto rascher wachsen und durchlaufen sie die verschiedenen Stadien ihrer Verwandlung. Besondere Erwäh- nung verdienen die von Parätre angestellten Versuche, den Lar- venzustand um einige Monate dadurch zu verlängern, dass er ih- nen wenig Nahrung reichte. Nach Melsheimer sind die Larven bereits vor dem Winter im Mutterleibe lebend anzutreffen, werden aber erst im kommenden Frühjahre, etwa in der Zeit vom Monat März bis Mai geboren. Nach Fischer-Sigwart werden ausnahms- weise und abnorm im Herbst schon Junge abgesetzt; solche Beo- bachtungen können sammt und sonders doch wohl nicht umgestos- sen werden, wie es vor kurzem von Parätre geschehen ist. Mit Bezug auf die Zeit, wann die Begattung stattfindet, sind die For- — 134 — scher nicht einig. Nach Zeller begatten sich diese Thiere im Mai, nach Fischer-Sigwart etwa im Laufe Februars und zwar nachts, nach Melsheimer aber erfolgt die Vereinigung der Geschlechter im Juli, während die eigentliche Befruchtung erst im kommenden Früjahr sich vollzieht. Melsheimer fügt hinzu, dass die Begattung in Erdhöhlen stattfindet und dass während derselben die Thiere einen eigentümlichen Geruch verbreitern. Die Larven sprengen in der Regel die sie umgebende Hülle schon beim Gebäracte, in seltenen Fällen kommen sie auf die Welt mit iiitacter Eihaut, aus welcher sie sich dann befreien. Zuv Geburtsstätte wählen die Weibchen kaltes, frei fliessendes Quellwasser oder die. Geburt erfolgt innerhalb des vom Wasser durchströmten Schlupfwinkels, immer in der Nähe des fliessenden Wassers, so dass die Larven erst nachträglich durch das Wasser ans Tageslicht befördert werden (Fischer-Sigwart). Die Legezeit ist gewöhnlich nachts; sobald sich Geburtsvorboten melden, be- gibt sich die Mutter in das Wasser. Sie stützt sich auf Steine, drückt den Leib gegen den Stein oder klemmt ihn zwischen Steine und streckt Kopf und Vorderrumpf aus dem Wasser heraus. Das Andrücken des Bauches gegen Steine übt wahrscheinlich einen Eiutluss auf die Eileiter aus, indem die Frucht hiuausgepresst und geleitet wird. Mitunter wird die gesammte Nachkommenschaft, die bis zur enor- men Zahl von 72, nicht durchweg gleich entwickelter Jungen sich steigern kann, im Laufe eines Tages, ja sogar binnen einigen Stunden abgesetzt; bisweilen aber werden die Larven in geringer Anzahl und in längeren Intervallen geboren, so dass vielleicht alle 5 bis 10 Tage nur eine oder einige Larven zur AVeit kom- men. Die Mutter stirbt sehr häufig nach oder während der Ge- burt und Staats von Waequant-Geozelles bemerkt ganz richtig, dass deieser Umstand fast an das Neunauge erinnert, das ein langes Leben vor der endlichen Fortpflanzung führt, um bald nach dem Ggbäracte zu sterben. S. maculosa verirrt sich öfters in sehr tiefe Brunnen, um zu laichen und verendet daselbst, uach- dem sie ihre Jungen abgesetzt hat; in Reservoiren, wo das Grundwasser zu gewissen Jahreszeiten steigt und fällt, steigen und fallen die Larven zugleich mit dem Wasser, und wenn die Thiere soweit in ihrer postembryonalen Entwicklung vorge- schritten sind, dass sie kein Wasser mehr nöthig haben, so stei- gen sie mit dem Wasser empor und verbleiben auf dem Lande. Die Zahl der mit Eihüllen abgesetzten Larven ist in der Regel verschwindend klein im Vergleich zu den hüllenlosen Thieren, und — 135 — nur Erlier will beobachtet haben, dass die Anzahl der „Eier" ge- nau dieselbe gewesen ist, wie diejenige der Larven. Die längere Zeit im Käfig gepflegten Weibchen bringen bedeutend weniger Junge zur Welt, als frisch gefangene Individuen; mit mehr als siebzehn Larven haben mich meine Terrariuminsassen nur in sel- tenen Fällen bescheert. Nach den Erfahrungen Leydig's, Fatio's, Melsheimer's, Fischer- Sigwart's und Parätre's sollen die Larven von ihrer Geburt an bis zur völligen Entwickelung zum Landthier 3 bis 5 Monate im Wasser verbleiben. Diese Zeitdauer indess gilt wohl nur für Sommerlarven; dass die Herbstlarven längere Zeit sich zum Leben im Wasser bequemen müssen, weiss ich aus eigener Erfahrung. Im Käfig geborene Larven verwandeln sich bedeutend schneller als die in der Freiheit lebenden Individuen, vorausgesetzt, dass man sie nicht einer Hungercur aussetzt; die im Freien abgesetzten Thiere sind 23 bis 34 mm. lang, während die in der Gefangen- schaft zur Welt gekommenen Larven selten weniger als 35 mm. messen. Die Larven kommen vierbeinig ans Tageslicht und errei- chen im fünften oder siebenten Monat — von der Geburt an gerech- net— die Länge von 40 bis GO mm.; einundzwanzig Monat alte Stücke, die Parätre gemessen hat, waren 120 bis 130 mm. lang. Die Larven lassen sich in der Gefangenschaft sehr leicht mit Mückenlarven ernähren und haben ein sehr zähes Leben; sie sol- len sogar wenn sie im Eisklumpen eingeschlossen werden, weiter leben. Sie sind sehr scheu und ihre Bewegungen beim Schwim- men sind ungemein rasch, so dass es schwer fällt, einer Larve, wenn sie blitzschnell im Zickzack davon schwimmt, habhaft zu werden Das geringste, verdächtig erscheinende Geräusch genügt, um sie in Schrecken zu versetzen; aber auch das geringste Hin- derniss beim Schwimmen macht sie stutzig und hält sie auf. Da sie in wenig tiefem und meistens klarem Wasser lebt und beim Schwimmen stets den Grund berührt, so kann man mit einiger Geduld jede Larve, die man erhaschen möchte, fangen; man hat nur den Augenblick abzuwarten, in welchem sie sich beruhigt, und muss dann sie mit dem Fangnetz decken. Die lungenathmenden Thiere benehmen sich im Wasser sehr unbeholfen, sie stehen in der Schwimmkunst sogar den Eidechsen nach und gehen überhaupt nur dann ins Wasser, wenn es warm ist, und wenn sie den Bo- den mit den Hiuterzehen fühlen können; in tiefes Wasser geworfen, machen sie auch keine regelrechte Schwimmbewegung, sondern schlagen verzweifelnd Purzelbäume, um zu entrinnen. Das — 136 — Wasser scheint ihnen aber unbedingt nothwendig zu sein, um ihre Spermatophoren und ihre Larven abzusetzen, sowie um die Sa- menpakete aufzunehmen, auch um hie und da ein erfrischendes Bad zu nehmen, namentlich aber dann wenn es gilt die alte Haut abzustreifen. Die Haut wird unter Krümmungen und beständigen Bewegungen mit den Rumpfmuskeln abgezogen. Sie bleibt selten unverdorben, weil das Thier sich an rauhen Flächen reibt und mit dem Mau- le nachhilft; an einigen Körperstellen können Hautfetzen längere Zeit hindurch kleben bleibeu. Der Häutungsprocess wiederholt sich bei gesunden Exemplaren zur milden Jahreszeit allmonatlich und ist bei Stücken, die unter günstigen Lebensbedigungeu lebten, fünf Male im Verlauf von ebensoviel Monaten beobachtet worden. Bei völligem Wasserentzug unterbleibt die Häutung. 20 cm. lange Thiere sind, nach Fischer-Sigwart, mindestens vierjährig. Staats von Wacquant-Geozelles bemerkt ganz richtig, dass die „Sala- mauderjugend" sich auf eine räthselhafte Weise dem Auge des Forschers zu entziehen weiss; nur ein Mal traf er junge Thiere auf der Erdoberfläche und ein anderes Mal fand er sie in einer Tiefe von 1 '/s m. in feuchter Erde. Auf Corsika bin ich jedes- mal, wenn Baumwurzeln ausgegraben wurden, auf ganze Nester von jungen Thieren gestossen. S. maculosa verlässt in der Schweiz und in Deutschland ihr Winterquartier Ende März oder im April und sucht es Ende Oktober oder auch im November wieder auf. Hier in Nizza bringen die Wassbrfluthen Stücke aus dem Gebirge schon im Februar; sie werden aus den Seealpen vom Wasser fort- geschleppt und kommen erst in den Niederungen zum Rasten. In der Gironde findet sie sich, nach Lataste, noch im December draussen und im December war es, dass ich sie aus Portugal zugeschickt erhielt. Ihre Hauptthätigkeit fällt in die Frühlings- und Herbstmonate; im Hochsommer hält sie sich verborgen und kommt nur dann zum Vorschein, wenn die Temperatur sinkt und Regen den Boden durchnässt, Staats von Wacquant-Geozelles er- zählt, dass Salamanderweibchen weite Wanderungen durch Dick und Dünn, fast ohne Rast unternehmen, wenn es gilt, nach geeig- neten Gewässern zum Absetzen ihrer Larven zu suchen. Im Käfig gehalten ist sie die anspruchloseste unter ihresgleichen, obwohl ihre Genügsamkeit nicht so weit geht, dass sie Erde schluckt oder ins Gras beisst, wie es Zawadzki behauptet. Erde, Steine, Moos, ein mit Wasser angefüllter Blumentopf-Untersatz, aber vor allem eine Handvoll Regenwürmer, die man allwöchentlich ihr zuwirft, — 157 — genügen, um ihr Kerkerleben erträglich zu machen. Erdmolche, denen man nicht immer wieder das Futter vor die Schnauze legt, suchen dasselbe von selbst im Käfige auf und gedeihen dabei viel besser als diejenigen, die man gewöhnt hat aus der Hand das Futter zu nehmen. Abgesehen davon, dass bei einer solchen Füt- terungsmethode die Thiere von ihrem Pfleger ganz und gar ab- hängig werden, sich nicht selbst zu helfen mehr wissen und noch stumpfsinniger werden als zuvor, leiden sie, wenn sie zufälliger- weise vernachlässigt oder stiefmütterlich behandelt werden. Ich suche daher, wenn es irgendwie möglich geht, den Käfig meiner Kriechthiere zu verproviautiren und überlasse es deu letzteren, ihr Futter sich selbst zu holen und sorge insbesondere dafür, dass sie nach Herzenslust fressen können. 6. Salamandra atra Laur. 1768 ')• Kennzeichen. Länge 119—158 mm. Schwarz. Rumpf ziemlich schlank, ge- rundet vierseitig oder gerundet. Kopf klein, ziemlich platt, mit gerundeter Schnauze. Schwanz kürzer als der übrige Körper oder körperlang, gerundet vierseitig. Gliedmassen mittelmässig. Augen gross, vorstehend. Parotidenwülste stark entwickelt. Haut glatt; jederseits am Rumpfe und längs der Vertebralliuie reihenweise abgeordnete kugelige Vorsprüuge mit Drüsenöffnungen. Synonymik, Litteratur und Abbildungen 2). Salamandra atra Laurent] (215), p. 42, 149. Tab. I. Fig. 2. Schneider (319), p. 6, 56. Daudin (109), p. 225. Oppel (272), S. 82. Merrem (241), S. 184. Fitzinger (130), p. 66. Wagler (352), p. 184. t. Reider u. Hahn (296). Bonaparte (57. 56. c. flg.). Duges (114), p. 260, pl. I. fig. 8, 9. Gravenhorst (158), p. 73. Dume'ril ') Yergl. Fig. bei Brehm, Thierleben, Bd. VII. Leipzig und Wien, 1892. s) Die in Klammern stehenden Ziffern beziehen sich auf die den Schritten im Hlterarisehen Nachweiser beigefügten Zahlen. 10 — 138 — et Bibron (115), p. 62. De Betta (33), p. 524. (32). Schinz (316), S. 57. Leydig (220), S. 109. Fatio (121), p. 499. Strauch (334). Schreiber (321), S. 72. Camerano (86), Tav. I. fig. 23—25. Boulen- ger (68), p. 4. Boettger u. Pechuel-Loesche (55), S. 749. Schulze (325). — S. nigra Gray (159), p. 16. — S. fusca Laurenti (215), p. 42.— Lacerta atra Sturm (336), c. fig. Dem Entdecker dieser Species — Laurenti nämlich — verdanken wir die erste Abbildung, die, wie Leydig treffend sagt, „abgesehen von einigen Einzelheiten, z. B. dem allzu starken Hervortreten der Seitendrüsen, wie wenn es zwei Reihen aufgesetzter Knöpfe wären, den etwas plumpen Zehen u. dergl., sehr gut zu nennen" ist. „Die Extremitäten sind am naturgetreuesten auf der Sturm'schen Tafel ausgefallen", fügt Leydig hinzu; es ist nur daran auszusetzen, dass die Abrundungen am Unterschenkel und die Kniee etwas missrathen sind, ferner, dass vorn den linearen Impressionen eine falsche Richtung gegeben worden ist. Sonst ist die Abbildung ziemlich gut und scheint auch bei Hahn Anklang gefunden zu habeu, denn er liess sie in der Fauna boica ohne jedwede Cor- recturen nachbilden und gab nur dem Kopfe und Schwänze eine etwas andere Lage. Die Originalfigur in Bonaparte's Iconografia ist hingegen ganz und gar missrathen; auch ist sie schwerlich nach dem Leben gezeichnet, weil der dem Thiere eigene Ausdruck bei derselben total fehlt. Die Augen sind nicht am richtigen Platze, die Parotiswülste erscheinen mit zu scharfen Kanten versehen, was in Wirklichkeit nicht der Fall ist, und längs der Wirbelsäule belindet sich eiue Reihe stark vorspringender Drüsen, statt einer schwach angedeuteten vertieften und geschlängelten Linie. Diese Drüsenreihe rnüsste eigentlich dem Beobachter unsichtbar sein, rechterhand nämlich einige Millimeter tiefer liegen und der linker- hand richtig wiedergegebeneu Serien entsprechen. Zwischen den beiden lateralen Serien von kugelig hervortretenden Drüsen belin- den sich allerdings flachgewölbte Hautdrüsen in der Nähe der Wirbel- säule; sie sind aber bei weitem nicht so stark ausgebildet, wie sie dem Zeichner Bonaparte's erschienen. Auch sind beim Bonaparte'schen Mohrensalamander die Beine viel zu plump und die Schwauzwurzel dick gerathen. Dieser Salamander scheint überhaupt ein schwie- riger Gegenstand für der Zeichner zu sein, da sogar ein Mützel es nicht fertig brachte, ein naturgetreues Bild dieses Thieres zu geben (Brehm's Thierleben); die Drüseureihen sind auch hier nicht richtig gezeichnet, und die Richtuug, in welcher sie sich nach rückwärts hinziehen, hätte genauer wiedergegeben werden können. — 139 — Die transversalen, linearen Eindrücke verschwinden bei S. atra ganz allmählich, namentlich bei wohlgenährten Weibchen, gegen die mittlere Rückenzone hin; in Brehm's „Thierleben" hingegen sind sie überall gleich tief angegeben und werden sogar an der Wirbelsäule nicht vermisst, so dass die Vertebralliuie gar nicht zum Vorschein kommt. Die Querfurchen am Schwänze sind stark übertrieben, die Nasenlöcher übermässig gross und ihre Umge- bung allzu sehr angeschwollen. An den Parotiswülsten wird der Einschnitt am inneren Rande vermisst, auch müssten sie mehr seitlich liegen. Die starke Wölbung dazwischen hätte wegbleiben können. Ausserdem sind die Umrisse des Thieres selbst nicht be- friedigend ausgeführt. Besser als die Abbildungen des ganzen Thie- res sind die Schädelzeichnungen, so in den Ann. des Sc. mit.; 3. sene. Zool. T. XVII. pl. I. 1852, im Arch. f. Naturgesch. 1867, Taf. V. Fig. 18 und im Morpholog. Jahrb. III. Bd. Taf. V. Fig. 71 uud 72. Auf Taf. I. in Camerano's „Monografia degli Aniibi urodeli italiaui" finden sich ausserdem drei Figuren, welche den Kopf von oben und von der Seite gesehen, sowie auch den Hiuterfuss veranschaulichen (Fig. 23 — 25). Dnges und Schreiber haben Zeichnungen des aufgesperrten Rachens verfertigt Gestalt. Maasse in mm. $ 2 . Totallänge 119 121 Kopflänge 13 13 Kopfbreite 11% 12 Kopfhöhe 5 5' Rumpflänge 47 öl1/, Rumpfunifang- 33 37 Von Axilla bis Schenkelbeiure- 31% 35 Vorderbein 21 17V, Hinterbein 24% 20% Schwanzlänge 59 57 Afterspalt 6 5 Länge bis 158 mm. (Schreiber), gewöhnlich nur 130 mm. Der Kopf ist ziemlich breit und platt, zwischen den Augen flach, au der Schnauze, ganz vorn, sanft abfallend, daselbst verschmälert, im hinteren Theile ziemlich gleich breit ( $ ) oder merklich verschmälert {<$). Die- Kopfseiten beim Weibchen ziern- 10* — 140 — lieh steil, beim Weibchen vorn mehr sanft nach aussen und unten altfallend, mit einer Vertiefung am unteren Rande der Orbitalgrube. Der hintere Kopftheil und die vordere Partie des Halses zeigen' kissenartig gewölbte, nach hinten erweiterte und auf die Kopf — resp. Halsseiten herabgebogene, längliche und von deutlichen Poren durchbohrte Parotiden, die in der Regel 2t/2 mal so lang als breit sind und lateralvvärts in Form einer sehr stumpfen Kante hinausragen; sie sind ungefähr ebenso lang wie die Entfer- nung zwischen ihnen und der Schnauzenspitze. Unmittelbar hinter den Parotiden betindet sich die halsartige Einschnürung. Die Schnauze ist massig lang und ziemlich breit verrundet, bei männlichen Exem- plaren massig hoch, bei jüngeren sowie bei den Weibchen in der Regel niedriger und nach unten geneigt. Schnauzenkante fehlend oder nur in Spuren vorhanden. Die sehr kleinen Nasenlöcher sind vom Kieferrand ziemlich entfernt und gegen die Oberseite des Kopfes gerückt. Die Augen sind gross, eiförmig, sehr vorstehend und seitlich gestellt. Die grösste Breite des oberen Augenlides ist um ein Viertel kürzer als der Interpalpebralraum, welch'letzterer ungefähr so breit ist wie der Internasalraum und bedeutend grös- ser als die Distanz vom Auge bis zur Narine sich erweist. Längsdurchmesser des Auges etwas länger als die Entfernung des Auges vom Nasenloch, bedeutend kürzer als der Nariuenabstand und der Raum zwischen den Augenbulbi. Entfernung der Narine vom Lippenrand länger oder ungefähr ebenso gross wie die Distanz vom unteren Orbitalrand bis zur Lippe. Das untere Lid ist kurz. Muudspalte gross, über das Auge hinaus verlängert. Keine Oberlippenlappen. Oberkiefer nicht vorragend. Die Zunge ist gross, breit oval, nach vorn etwas verschmälert, etwas länger als breit, ziemlich dick, an den Seiten in beträchtlicher Ausdeh- nung frei. Die Gaumenzähne bilden zwei vorn durch einen klei- nen Zwischenraum von einander getrennte, dann leicht oder mi- tunter sehr stark bogenförmig convex nach aussen gekrümmte Reihen, die sich etwa in der Mitte ihres Verlaufes auf grössere oder geringere Erstreckung, manchmal selbst bis zur Parallelität, nähern und von da nach rückwärts stark divergiren (Vergl. Textfig. 8 in Camerano's Monografia, 1. c). Die vorderen Enden dieser Zahnreihen können bis zu einem zwischen den Choanen liegenden Punkte reichen oder etwas über die Choanenöffnungeu hinausragen; ihre Hiuterenden resp. die bezahnten Ausläufer der Gaumenbeine erstrecken sich nicht so weit nach hinten und aussen wie bei S. maculosa (Leydig, Leb; d. Molche d. württemb. Fauna,. Taf V. Fig. 18), 141 — Der Rumpf ist ziemlich schlank, am Rücken flach convex, mitunter mit einer schwach vertieften Vertebrallinie, an den Sei- ten sanft (c?) oder deutlich gerundet ($), mitunter, so bei trächtigen Weibchen bauchig verdickt, unten mehr weniger abge- flacht. Er ist beim Mänuchen etwas kürzer und mehr gerundet vierseitig, beim Weibchen hingegen etwas länger und gerundet: beim ersteren ist die Kopfbreite 2i/i bis 2% mal in der Distanz von der Achselgrube bis zur Schenkelbeuge enthalten, beim letzte- ren 3 mal; bei jenem ist die Kopflänge 31/, — 33/4 mal, bei die- sem 4 mal in der Rumpilänge enthalten. Der kurze, stumpf ke- gelförmig zugespitzte, seitlich schwach zusammengedrückte Schwanz ist gerundet vierseitig, deutlich höher als breit, nach rückwärts sehr allmählich und wenig merkbar verdünnt, daher in dem grös- sten Theile seiner Erstreckung ziemlich gleichbreit, von oben betrachtet zeichnet er sich beim Männchen durch seine gerundet vierseitige, ziemlich scharf vom übrigen Schwanztheile abgesetzte Schwanzbasis; bein Weibchen ist die Grenze der längsgespaltenen Schwauzbasis nicht scharf markirt, von oben betrachtet geht der mehr gleichmässig abgerundete. Basaltheil, allmählich dünner wer- dend und ohne plötzliche Verengung in den eigentlichen Schwanz über. Der Schwanz ist kürzer als der Körper ( £ ) oder etwa körperlang (tf)- Die Kloakengegend ist zur Brunstzeit bei beiden Geschlechtern verdickt, kissenartig vortretend, beinahe halbkugelig. Nach der Fortptlanzungszeit tritt in beiden Geschlechtern eine Abllachung der längsgespaltenen Kloakenregion auf und zwar beim Weibchen etwas früher als beim Männchen; zur Winterzeit erscheint sie flach beim Weibchen und tlachgewölbt beim Männchen. Die Beine sind beim Männchen etwas länger und schlanker ge- baut, beim Weibchen hingegen etwas kürzer und kräftiger. Das Verhältniss der Gliedmassen zum Rumpf liefert, wie ich glaube, Erkennungsmerkmale für die Geschlechter: streckt man nämlich die Vorderbeine des Männchens nach hinten und die Hinterbeine nach vorn und drückt sie an den Rumpf an, so decken die Fin- ger die Sohle vollkommen, beim Weibchen dagegen decken, bei gleicher Behandlung, die Finger nur die Zehen. Ausserdem zeich- nen sich die Männchen durch ihre bedeutend breitere Hände und Füsse und durch ihre bedeutend längere Finger und Zehen aus. Die 1. bis 3. Zehe nehmen an Länge progressiv zu, die 4. und die 3. sind beinahe gleich lang, die 5. ist länger als die 1. Der 1. bis 3. Finger nehmen au Länge progressiv zu, der 4. ist läng r als der 1. und kürzer als der 3. Die Finger und Zehen sind frei, — 142 — platt und breit, nach vorn sehr schwach verjüngt und mit abge- stumpften Enden versehen. Bei den brünstigen Männchen sind mitunter Spanhäute am Grunde der Zehen und Kanten an den Zehenrändern in Spuren vorhanden. Die Haut ist oberseits spiegelnd, unterseits matt, oberseits mit ziemlich grossen halbkugelig vorspringenden Hervortreibungen, deut- lich sichtbaren grübchenartigen Vertiefungen, Furchen und kleine- ren Wärzchen. Jederseits auf dem Rumpfe findet sich eine Längs- reihe grosser, halbkugeliger Vorsprünge, die mit Poren versehen sind, dazwischen stehen 11 — 12 verticale Costalfurcheu. Mediane Rückenzone mit einer Doppelreihe Warzen, die vom Nacken bis zur Schwanzspitze verläuft und etwas schwächer hervortritt; am Schwänzende flachen sich diese Auftreibungen derart ab, dass sie nur an den „eingedrückten Punkten" kenntlich sind. Mit ähnlichen Poren sind die Ohrdrüsen, die Ober- und Unterschenkeldrüsen, welche auf der Hinterfläche der Hinterbeine sich befinden, sowie Wülste, die zwischen den Augen und den Mundwinkeln liegen, besäet. Die Kehle und die Flanken sind mit zahlreichen Warzen und Runzeln versehen. Kehle mitunter mit einer medianen Längs- falte. Gularfalte vorhanden. Die Oberseite der Beine, die Brust, die Schwanzunterseite, die Seiten des Schwanzes und die Kopf- oberseite sind glatt; der Bauch und die Sohlen sind mehr oder weniger gerunzelt, letztere sind mit kaum sichtbaren grübchenarti- iren Vertiefungen versehen, sonst aber glatt und kaum mit Spu- ren von Warzen. Am Aussenrande der Vorderfläche findet sich ein kleiner Ballen. Aeussere Geschlechtscharaktere. Männchen. —Die vom Schwanz seitlich deutlich gesondert, längs- gespaltene Schwanzwurzel ist von oben betrachtet nahezu gleich- stark und gerundet vierseitig. Schwanz etwa die Hälfte der gan- zen Körperläuge wegnehmend. Rumpf beinahe gerundet vierseitig, schlanker, kürzer. Kopfbreite 2«/4 bis 23/4 mal in der Distanz von Achselgrube bis zur Schenkelbeuge enthalten. Kopflänge 3 '/, — 33/4 mal in der Rumpflänse enthalten. Lange, schlanke Beine, lange Zehen. Streckt man die Vorderbeine nach hinten und die Hinterbeine nach vom, so decken die Vorderzehen die Planta des Fusses. WTeibchen. — Die vom Schwanz seitlich kaum abgesetzte, längs- gespaltene Schwanzwurzel ist, von oben betrachtet, nach hinten — 143 — allmählich, aher deutlich verengt. Schwanz kürzer als der Körper. Rümpf massig bauchig verdickt, breiter, länger. Kopfbreite 3 mal in der Distanz von Achselgrube bis zur Schenkelbeuge enthalten. Kopflänge 4 mal in der Rumpflänge enthalten. Kurze Beine, kurze Zehen. Streckt man die Vorderbeine nach hinten und die Hinterbeine nach vorn, so decken die Vorderzehen die Hinterzehen oder berühren einander mit ihren Spitzen. Färbung. Die Färbung der Oberseite ist in der Regel tief schwarz, das aber nach unten zu fast immer ins Gräulichschwarze oder selbst ins Schwärzlichbraune übergeht. Von vielen wird behauptet, dass unser Thier am ganzen Körper völlig schwarz sei und dass in seltenen Fällen es eine schwach ins Bräunliche neigende Färbung zeigt. Von den mir aus der Schweiz und aus Piemont vorliegen- den S. atra sind mehrere weder einfarbig tief schwarz, noch bräunlich, sondern zugleich schwarz und bräunlich colorirt, indem nämlich die Grundfarbe der Oberseite bei oberflächlicher Betrach- tung allerdings schwarz erscheint, das Schwarz aber nur selten gleichmässig über die ganze Oberseite des Körpers vertheilt ist, sondern stellenweise wenig ins Auge fallende Aufhellung zeigt und namentlich an der Vorderhälfte des Kopfes, an den Seiten- furchen des Rumpfes sowie an den Extremitäten ins Bräunliche hin- neigt, desgleichen sind Kiefer, Kinn und Bauch bräunlich — oder grauschwarz. Die Unterseite des Thieres sieht bisweilen aus, als wenn über Schwanz verdünnte Milch mit dem Pinsel aufgetragen worden sei. Die Aufhellung des Colorites ist öfters auch längs der Vertebrallinie wahrnehmbar. Sie tritt, was hinzugefügt werden muss, an den quergestreiften Zehen, an der Kehle und am hinteren Theile des Bauches etwas deutlicher hervor. Bei näherer Prüfung er- gibt es sich, dass die helleren Körperpartien mit winzig kleinen, bräunlichen, schwarz umsäumten Punkten dicht besäet sind; bei oberflächlicher Betrachtung des Thieres fallen sie allerdings nicht auf und beeinträchtigen auch nicht die allgemeine Färbung, so dass dieser Salamander insofern als echter Mohr gelten kann.— Die Jungen sind von den Alten nicht oder nur wenig verschie- den, indem sie mitunter braunschwarz und heller als die Alten sind. Die jungen Larven erscheinen während der Periode, in wel- cher die hintereu Gliedmasseu noch nicht ausgebildet sind und der Schwanz seitlich noch zusammengedrückt ist, oben grünlich- — 144 — graa und gemarmelt, nuten blass gelb. Auf die Beschreibung des Fötus muss ich verzichtten, da ich dieselbe aus der citirten Ar- beit M. v. Chauvin's entnehmen müsste und der Auszug mich zu weit vom wirklichen Thema ablenken würde. Auch entspräche es nicht meinem Zwecke hierselbst Larven, die aus dem Uterus ge- schnitten worden sind, zu beschreiben; es genügt, wenn ich sage, dass solche Larven unter Umständen sich weiter entwickeln und sich zum lungenathmenden Landthiere verwandeln. Hier weise ich nochmals auf den Aufsatz von M. v. Chauvin hin. — Die Iris ist beim Mohrensalamander braun, nur am Pupillenrande zeigt sich eine schwache Andeutung von metallischglänzendem Pigment. Die Iris sieht genau so aus, als wenn ein gefaltetes, zerknültes, brau- nes Stück Tuch unter ein rund erhabenes Glas gelegt wäre. Es gesellen sich mitunter dunkle Verästelungen hinzu. Die Einsenkun- gen und Erhabenheiten des braunen Farbstoffes machen den Ein- druck von Thälern und Hügeln im kleinen. Die Pupille ist et- was schief gestellt, rundlich-oval, nach unten zu, sowie vorn kaum winkelig ausgezogen. Verkommen *)• Das Verbreitungsgebiet des Mohrensalamanders ist, wie sich mit Bestimmtheit behaupten lässt, um vieles geringer als dasjenige der S. maculosa. Es umfasst die Alpen Savoyens, Nord-Italiens, der Schweiz, Tirols, Salzburgs und Überosterreichs, Steiermarks, Kärntens, Krains und einige südöstliche Gebirgszüge Württem- bergs und Bayerns. Einige Forscher behaupten, dass er in den mährisch-schlesischen Sudeten und in den Karpathen, ja sogar im Berliner Thierganen, bei Metz und auf Cypern einheimisch sei, diese Behauptungen, obschon z. Th. durch Belegstücke erhärtet, dürften wohl auf einer Verwechselung der Etiketten oder auf ir- gend einem anderen Irrthum beruhen. In der Schweiz scheint S. atra weit verbreitet zu sein, wenn auch nicht überall vorzukom- men; sie hält sich in den mittleren und oberen Regionen bis 2800—3000 M. Meereshöhe auf und wird selten unter 850 M. üb. M. angetroffen. An den Südabhängen der Alpen wird sie sel- ten in den unteren Regionen gefunden. In den Bündtnerbergen zeigt sie sich stellenweise in grosser Anzahl; die mir vorliegenden ') Die in Klammern stehenden Ziffern beziehen sich auf die den Schriften im litte- rarischen Nachweise hekefik-ten Zahlen. — 145 — Exemplare stammen aus der Umgebung Chur's, wo sie Herr F. Dawatz gesammelt hat. F. Müller hat sie aus Langwies (254) und das Senckenbergische Museum von der Via mala erhalten (53.99), wo sie am nördlichen Ausgange des Engpasses auf grauem Scheifer in grosser Zahl zu linden ist. Das Museum in Paris enthält ein Exemplar mit der Etikette „Zürich". Leydig fand sie hinter ßad Pfäffers. Ebenso bewohnt sie einige hochgelegene Striche des Rhätikon (257). Auch in Menzingen bei Zug soll sie ein- heimisch sein. Ebenso tindet sie sich am Fuss des „Schimbenr (256), auf dem Stoos (nördl. Vorsprung der Frohnalp), im Muot- tathal, in Richisau im Klönthale (53), im Maderanerthal, bei Fai- do und auf dem Pilatus. Als besondere Fundorte sind ferner durch Belege bekannt: Engelberger-Ioch (Basler Museum), Umgebung von Interlaken, Bäregg, Wengen über dem Lauterbrunnenthal (nach P. Philipon), die Alpen bei Murren (53), Fruttalp, Iflingeralp (250), Bex (33) und Dent de Jaman (250). Sie kommt ferner bei Dia- bleret, Anzeindaz und Argentine in der Nähe von Plans de Fre- ieres vor. Das Geufer Museum besitzt Exemplare dieser Art, wel- che aus den Waadtländischen Alpen stammen und nach Fatio wird sie auch im waadtländischen Jura, z. B. oberhalb St. Cer- gues, auf dem Wege nach Dole gefunden (121). Im Kanton Waadt wird sie bis zur oberen Waldgrenze augetrot't'en (Pittier et Ward in: Bull. Soc. Vaud. Lausanne XXI. p. 112). Das Vorkommen in den Bergen des Basler Jura ist nicht erwiesen (258). Von der Schweiz erstreckt sich der Verbreitungsbezirk dieses Salamanders nach Frankreich, wo er in Savoyen (157), in den Seealpen (349 i. im Departement du Jura, so in Conliege und Montaigu (267) und im Departement du Doubs (270) einheimisch ist. Alle sonstigen Angaben über das Vorkommen dieses Thieres im Departement de la Moselle (132.228), bei Metz (114), im Luxemburgischen, und zwar in den „Valle'es de la Moselle et de la Sure" (131) und im ehemaligen Departement du Haut-Rhin (281) rauss man für irrig erklären, da dieselben theils auf einem Bestimmungsfehler von Seiten des Verfassers der „Faune du Departement de la Moselle" (172) beruhen, theils aber auch ohne irgendwelche Gewähr für die Richtigkeit des angegebenen Fundortes gemacht sind. In Italien (321) soll S. atra in den Piemonteser Alpen, so in Valdieri und in Monviso, auf dem Berge Presolana in einer Höhe von 1800 bis 2000 M. üb. M., auf dem Berge von Chiavennasco, im Thale d'Agneda (passo del Salto), in einer Höhe von 2600 M., auf dem Monte Generoso im Val d'Intelvi (143), im Valle di Seal- ._ 146 — ve (86), im Wald . del Consiglio (Trevignano. 312) und in den Belluneser und Friauler Bergen vorkommen. In den Ost-Alpenlän- dern der österreichischen Monarchie (119) ist sie in einzelnen Gegenden, am Arlberg und längs des nördlichen Kalkreviers in Kordtirol fast überall. Am zahlreichsten sah sie Gredler bei Re- genwetter auf dem Wege durch den Schwangauer Wald, um Vils um! Reutte; ferner bei Lermoos, sporadisch auf der Thalebene des Inn, z. B. in der Haller Aue und bei Schwarz, im Volder- *hal, Zillergrund in der Wildschönau und Hinterriss, in Pillersee und in Stubai (160). Sie findet sich auch im Flussgebiete der Drau, beispielsweise um das Bad Innichen, scheint aber hingegen dem unteren Stromgebiet der Etsch völlig zu fehlen, obwohl sie noch im Pragser-Thale auf der Seiseralpe, bei Petersberg und Raben- stein noch zu Hause sein soll. Alsdann hat man sie in den Alpen Salzburgs, in Gastein (53), in Ober- und Niederösterreich und in den an die Steiermark grenzenden Gebirgen (Semmering, Raxalpe, Schneeberg, 53.190) beobachtet. Das k.k. Wiener Hof-Museum enthält Stücke vom Kassberg bei Kirchdorf und ich traf sie in der Umgebung von Ischl. In den Steirischen Alpen, in Kärnten, wo S. atra vorzugsweise in der Alpenregion sich zeigen und oft bis 7000 Fuss hinaufgehen soll (142), und in Krain (134) ist sie ebenfalls gesehen und gesammelt worden. Sie findet sich bei Pontebba. Im k.k. Wiener Hofmuseum habe ich Exemplare aus Klagenfurt und aus Dobratsch (Kärnten) gesehen, das Sencken- bergiscne Museum in Frankfurt a. M. besitzt Stücke aus Malbor- get im Kanalthal, Kohlmayer gedenkt ihres Vorkommens auf dem Reisskofel (191) und dass sich S. atra auf dem Loibl finde, er- wähnt Laurenti in seiner Synopsis (215). Ueber das Vorkommen der S. atra in den Sudeten (169) und in den Alpen der Bukowi- na (373) fehlen zur Zeit nähere Nachrichten und es bleibt daher zweifelhaft, ob Heinrich's Angabe, dass sie auf dem Altvater beo- bachtet worden sei, auf diese Art zu beziehen ist (169). Jeitteles vermuthet, dass sie in den höheren Gegenden von Zips im Tatra Gebirge sich vorfindet (179). Glückselig berichtet über ihr Vor- kommen in Böhmen (155). Ferner findet sich der Salamander in Bayern (101.177.320.220) „auf beinahe allen bayerischen Alpen, i:i einer Höhe von ungefähr 1000 Fuss" unter Moos und Steinen (296). Clessin fand ihn in grosser Anzahl in der Umgebung von Oberstdorf im Allgäu, am Wege zur Spielmannsau in einer Höhe von circa 3000 Fuss; er sagt, dass er dorten so reichlich vor- handen ist, dass man unter jedem im Walde liegenden Steine — 147 — Exemplare davon finden kann (101). Leydig sammelte ihn bei Partenkircheu und Berehtesgaden (220), das Seukenhergische Mu- seum hat ihn aus Reichenhall erhalten und Friedet kennt ihn von Füssen am Loch, 797 M. hoch in Bayrisch-Schwaben (Zoolog. Garten. XXV1I1. S. 323). In Württemberg findet sich diese Art nach Leydig „lediglich dort vor, wo im äussersten Südosten des Landes ein Stück subalpiner Höhen über die Grenze streicht" (220). Er hat sie aus dieser Gegend, von Isny, erhalten und Krauss hat sie im Fisenbachtbal am Fuss der Adelegg gesammelt (199). Nach Plieuinger soll das Thier auch bei Stuttgart gefunden worden sein; es wird aber wahrscheinlich ein aus dem Käfig entschlüpftes Indi- viduum gewesen sein (285). Die bei Metz (114), in der Eifel (Museum in Tonn), bei Wildbad und bei Freiburg (225), ferner im Meklenburgischen (335 1, im Berliner Thiergarten (323), in Schlesien (226), in den Ostseeprovinzen, bei Wien (Museum in Paris) und endlich auf Cypern (226.230) gefangenen Stücke sind ohne Zweifel der Gsfangeschaft entronnene oder durch Verschlep- pung mittels Baumstämmen dorthin gelangte S. atra. Im Schwarz- walde würde sie, nach dem Werke von Norman Douglass zu schliessen, fehlen (112). Lebensweise. S. atra hält sich mit Vorliebe am Waldsaume auf und ist ein echtes Nachthier; sie zeiüt sich tags nur bei bewölktem Himmel und regnerischem Wetter. Bei heissem Wetter und wenn es tro- cken ist, hält sie sich in hohlen Baumstämmen auf und ist trotz alles Suchens unauffindbar, trifft es sich aber, dass man in aller Frühe auf einer Fusswanderung in dem von ihr bewohnteu Distrikt vom Regen überrascht wird, so hat man das seltsame Schauspiel, diese Mohren, wie herbekrezaubert, in so grosser Anzahl auftau- chen zu sehen, dass man förmlich von ihnen umringt ist und den Schritt massigen muss, um nicht auf die Schaar dieser schwarzen Kobolde zu treten. Je ungünstiger die Witterung, umso lebhafter, unternehmender und kecker werden diese zu gewöhnlichen Zeiten so trägen und d;iher von den Tirolern mit dem Schraähnamen „Tattermanu" und „Tattermandl" bezeichneten Thiere, so dass man fast glaubt, es handle sich um eine überaus wichtige Begebenheit. Jedenfalls ist es nicht die Sorge um die Nahrung, die sie in eine derartige Aufregung versetzt und treibt, denn sie eilen zu rasch — 148 — dahin und Schemen keine Müsse zu haben, sich an einen Regen- wurm, auf den sie treten, zu laben. Die Möglichkeit, dass derar- tige Wettrennen dazu veranstaltet werden, damit sich die Heiraths- lustigen treffen und kennen lerner, ist keineswegs ausgeschlossen. Ueber die Liebe beim Mohrensalamander ist man noch nicht ganz in's Klare gekommen. Aber aus den Beobachtungen Schreiber's und G. A. Boulenger's können wir schliessen, dass das Liebesge- pläükel und die Begattung bei diesen Thieren genau in der glei- chen Weise geschieht, wie beim gefleckten Salamander. Boulen- ger theilt nämlich mit, dass er sein in Gefangeschaft gehaltenes Mohrensalamander-Männchen die Vorderbeine einer weiblichen S. maculosa von hinten nach vorn mit den seinigen umschlingen sah. Die Vereinigung beider Geschlechter war eine so innige, dass das Weibchen den ihr zu unterst sich befindenden Gatten im Terra- rium herum schleppte, ohne dass letzterer sich dadurch stören liess, und sogar als Boulenger das Pärchen berührte und in Hände nahm, lösten sich die Gatten nicht aus der ehelichen Umarmung. Das Männchen drückte seine Kopfdecke fest gegen die Kehle des Weibchens, und wenn letzteres seinen Kopf emporhob, so ahmte das Männchen drse Bewegung nach. Von Zeit zu Zeit rieb sich letzteres wollüstig am Körper des ersteren, ohne jedoch, dass die Kloakenlippen sich gegenseitig berührten. Die Begattung fand diesmal wahrscheinlich nicht statt, weil das Weibchen dazu nicht aufgelegt zu sein schien, denn es fing au sich zu bewegen und legte sich auf den Rücken, worauf das Männchen sie im Stiche liess. Wenn die Begierde beiderseits entflammt, muss das Pärchen wohl sicherlich den nächstliegenden Pfützen zueilen, um im Was- ser der eigentlichen Begattung obzuliegen, wie es die gefleckte Salamander-Art und sogar die Kröten, welche sich bisweilen auf dem Lande umarmen, zu thun pflegen. Ob dabei das Männchen das auf seinem Rücken liegende Weibchen oder das Weibchen das un- ter ihm sich befindende Männchen ins Wasser schleppt, bleibt unent- schieden. Bei der zum Kriechen für beide Ehegatten höchst unbe- quemen Stellung müssen sie sich wohl gegenseitig behülflich sein, da das Männchen seine nach oben hakenförmig gekrümmte Vorder- beine gar nicht gebrauchen kann und diejenigen des Weibchens in ihrer freien Bewegung gehemmt werden. — Da die Befruch- tung und Entwickelung der Molche im Wasser vor sich geht, und das Wasser in den vom Mohrensalamander bewohnten Höhen nicht nur selten vorgefunden wird, sondern wenige Futterthiere enthal- ten muss, so hat sich der Organismus von S. atra in der wun- — 149 — derbarstea Weist deu Lebensbedingungen angepasst, denn nach vollzogener Begattuog, wird das befruchtende Element im Mutterleibe aufgespeichert und nach und nach bei eingetretener Reife der Eier verbraucht. Infolgedessen können auch weibliche Mohrensalaman- der in grösseren Zwischenzeiten und ohne wiederholte Begattung mehrmals hintereinander gebären. Das Wesentlichste aber bei den Anpassungserscheinungen ist, dass die Mutter ihr Laich nicht in das spärliche Quellwasser absetzt, das ira Hochsommer zu versie- gen und im Frühherbst zu gefrieren droht, sondern die Eier in den Eileitern zurückbehält, wo die Embryonen und hernach die Larven ihre völlige Ausbildung durchmachen, so dass die Jungen kiemenlos, als fertige Laudthiere, oder mit ganz reducirten Kiemen auf die Welt kommen und das Wasser entbehren können. Die endgültige Entwicklung im Mutterleibe und der Gabäract wird je nach dem, ob die Jahreszeit günstig oder weniger günstig ist, für das Fortkoramen der jungen Brut verzögert oder aber beschleunigt. Frühgeburteu sind selten und ünden wohl nur in der Gefangeschaft statt. In diesem Fall werden Larven mit auffallend, ja beinahe die Hälfte der Länge des ganzen Thieres erreichendeu KJemen, im Wasser geboren. In den Eileitern siud bisweilen die Eier dut- zendweise vorhanden, jedoch entwickelt sich jederseits nur eines, so dass mehr als zwei Junge gleichzeitig nie zur Welt gebracht werden, während die übrigen Eier uubefruchtet sind und den Keim- lingen als Nahrung dienen. S. atra verträgt die Gefangeschaft ausgezeichnet; sie verspeist täglich ihren Regen- oder Mehlwurm, und findet sie ihn nicht vor, so bettelt sie ihren Pfleger förmlich darum an. In früher Morgenstunde finde ich meine Mohren stets im Wasser, ein Sitz- bad geniessend. Bei Witterungsveränderungen werden sie sehr un- ruhig und wollen hinaus. Als Wetterpropheten sind sie viel zuver- lässiger als der Laubfrosch, der sich nicht nur durch den atmos- phärischen Luftdruck, sondern auch durch seine Launen beeinflus- sen lässt. WTie seine meisten Verwandten wird auch S. atra von Wunden heimgesucht; die Hautabschürfungen, welche verunreinigt werden, sind gefährlich. Um meine Pfleglinge vor diesen Erkran- kungen zu schützen, lege ich auf den Boden des Terrariums Stei- ne statt Erde und sorge dafür, dass sie stets reines Wasser haben. Allwöchentlich wird nun eine grössere Anzahl Regenwürmer in den Kälig hineingeworfen, damit die Thiere sich nach Wunsch ihre Nahrung von selbst holen können. Die Suche nach den Würmern scheint für sie eiue Art Sport zu bilden; sobald sie einen Wurm — 150 — erspäht haben, nähern sie sich ihm langsam, öfters zu langsam, innlichung der Formenunterschiede zwischen M. vulgaris uud M. palmata besser zum Ausdruck bringen, haben Camerano und na- mentlich Leydig in ihren öfters citirten Werken geliefert. Unter den neueren Abbildungen verdienen ferner Beachtung diejenigen — 100 — bei Selys-Lougchanips ia seiner Faune beige (pl. V, fig. 2), Bi-fthin (1. c. S. 755), Fatio (op. cit. PI. IV) und Schlegel (1, c. Taf. \) Sowohl die Schlegel'sche Abbildung, als auch diejenigen Fatio's sind prächtig ausgeführte Darstellungen des überaus schmucken Thieres im Hochzeitskleide. Leydig (Taf. V. Fig. 13, 14), Fatio (Taf. V. Fig. 13) uud WiedersMm (Ann. Mus. Civ. Geuova, VII. Taf. XII. Fig. 85; haben den Schädel abgebildet und auf Bildungen hingewiesen, durch welche sich der Schädel der M. vulgaris von demjenigen des Fadeumolches unterscheidet. End- lich linden wir in der Herpetologia europaea auf S. 25 die Schwanzspitze, den Hinterfuss und die geöffnete Rachenhöhle und bei Higginbottom (1. c. Taf. XVI. Fig. 6, 7) Umris.e des Thie- res dargestellt. G e s t a i t. Maasse in mm. <$ $ Totallänge 8 79 Kopflänge 91/, 8 Kopf breite 7 % i i ' 4 Kopfhöhe 4 4 Rumpflänge 3Ü1 31 Rumpfumfang nupt. temp 31 25 „ post. nupt 23 23 V. Axilla b. Schenkelbeuge 22 22 Vorderbein 15 12 Hinterbein 15% . 12 Schwanzlänge i 40 Schwanzhöhe nupt. temp 14% 5 „ post. nupt 4% Kloakenwulst 7 3 Kloakeuspalt 6 Kloakenrinne l3/4 M. vulgaris wächst, nach Boulenger, bis zu einer Länge von 104 mm. heran. Der in der Regel ziemlich schmale Kopf ist etwas länger als breit uud massig hoch, manchmal, besonders beim Männchen im Hoch zeiiskleide (typ. Form), auffallend hoch und gross; er ist in der Gegend des hinteren Augenwinkels am breitesten, nach vorn zu allmählich in sanftem Bjgeu verschmälert, nach hinten zu nur wenig oder beinahe gar nicht verschmälert; der grösste Breiten- — 156 — durchmesser des Kopfes geht bei der sogenannten ;ar. meridiona- lis mitten durch die Augenlulhi. Seine Oberseite ist bei abgelaich- ten Thieren hinten fast vollkommen flach, bei brünstigen Indivi- duen hingegen schwach gewölbt, na» h vorn senkt sich die Oberfläche des Kopfes und erscheint von drei Längsfurchcn durchzogen, deren ei- ne über die Mittellinie, die zwei anderen neben den Schnauzenkanten über den Orbitalrand hinziehen; von der mittleren Furche ist bei der Wasserform der typischen Form kaum etwas zu erkennen. Die obere Profillinie der Schnauze ist schwach convex. Kopfsei- ten ziemlich steil abfallend, von den Augen an nach vorn zu manchmal merklich vertieft. Schnauzenkante deutlich ausgeprägt. Der Schnauzenrand beschreibt entweder einen schwachen oder einen ziemlich starken Bogen; die Schnauze ist häufig verrundet abgestutzt; sie ist lang und ragt wenig oder beinahe gar nicht über den Unterkiefer. Die länglich ovalen Augen sind mittelgross, wenig vorspringend, etwas schief nach vorn gegen einander ge- richtet und einander mehr genähert als der Spitze der Schnauze. Die oberen Lider sind im Vergleich zum Interpalpebralspatium ziemlich schmal, die unteren wohl entwickelt. Die mittelgrossen rundlichen Nariuen sind unmittelbar unter dem Ende der Schnauzen- kante gelegen. Distanz vom Auge bis Marine beinahe so gross wie diejenige vom Augeulide zum Augeulide, so gross wie der Längsdurch- messer des Auges und grösser als der Internasalraum, welch'letzterer kürzer als der Interpalpebralraum ist. Die grösste Breitenausdehnung des oberen Lides ist ungefähr 1% bis 1% mal (var. meiidiona- lis $) in der Breite des Interpalpebralraumes enthalten. Längs- durchinesser des Auges iys bis 1% mal so lang wie der ftari- nenabstand und ungefähr zweimal so lang wie die Breite des oberen Lides. Die Entfernung des Nasenloches vom Lippenrande ist bei den abgelaichten Thieren bedeutend länger als die Distanz vom unteren Orbitalrande bis Lippe. Mundspalte gross, die Augen nach hinten etwas überragend; Oberlippenrand sehr lang bei den brünstigen Thieren. Zunge ziemlich gross, von breit ovaler Gestalt, mit der mittleren Partie ihrer Unterseite an den Boden der Mund- spalte festgewachseu, so dass nur die Seitenränder in ziemlich beträchtlicher Ausdehnung frei sind. Die Gaumenzähne bilden zwei bogentörmige oder vorn beinahe gerade und fast parallele, einan- der sehr genäherte und nach hinten zu divergirende Längsreihen, die zusammen die Figur eines nach hinten geöffneten engen V oder Y formiren, dessen vorderes Ende höchstens bis zu einem Punkte reicht, der in einer Linie mit dem Vorderrande der Choanen liegt. — 157 - Parotiswülste in der Zeit dei Paarung ziemlich stark vorspringend (typ. Form), halsartige Einschnürung ungefähr in der Mitte der Entfernung vom Kopf bis Arminsertion, Kehlfalte fehlend oder kaum merkbar. Der Rumpf ist beinahe vierseitig mit deutlichen Seitenkanten auf dem Rücken (var. meridionalis tf nupt. temp.) oder vollkom- men gerundet, ohne alle Spur von Seitenkanten auf dem Rücken -oder mit kaum spurweise angedeuteten lateralen Kanten (typ. Form). In der Mitte des Rückens, entlang der Wirbellinie verläuft eine seichte Furche (?) oder eine kaum angedeutete Leiste (<$). Im Hochzeitskleide erhöht sich beim Männchen diese Leiste und erwächst entweder zu einer gegen 2 mm. hohen, ungezähnten Vertebralflo>se (var. meridionalis) oder zu einem sehr hohen, rund- lich gekerbten, im Nacken beginnenden und über dem After nicht unterbrochenen, vielmehr dort besonders hohen Kamm. Dieser Kamm erreicht bei der typischen Form 3 bis 5 mm. an Höhe. Beim Weibchen im Hochzeitskleide erhebt sich auf dem Rücken anstatt des Kammes eine mehr oder weniger deutlich abgerundete stumpfe Kante (typ. Form) oder eine gegen 1 bis lVä mm. hohe zugeschärfte Leiste (var. meridionalis). Koptläuge fast 3V5 mal (S) oder 37/s mal (£ — typ. Form) und 2s/8 (r?) oder 3 mal (<*-- — Var. meridionalis) in der Rumpflänge und V/:i mal (-?) oder 23/\ mal ($ — typ. Form) und 2 {<$) oder 2% mal ($ — Var. meridionalis) in der Distanz von Arm- bis Beininser- tiou enthalten. Streckt mau die Vorderbeine des Weibchens nach hinten und die Hinterbeine nach vorn und druckt sie an den Rumpf an, so berühren die Zehen beider Extremitäten einander mit ihren Spitzen oder sie bleiben durch einen bald mehr, bald weniger beträchtlichen Zwischenraum von einander getrennt, beim Männchen dagegen decken, bei gleicher Behandlung, die Finger die planta pedis und die Zehen die vola manus. Der Schwanz ist an der Basis ziemlich breit, im ersten Drittel nur sehr wenig, nach hinten mehr zusammengedrückt und zur Paarungszeit in dem grössten Theile seiner Erstreckuug stark mes- serförmig comprimirt. Bei abgelaichten Stücken beträgt die Schwanz- höhe in der Mitte höchstens den achten Theil seiner Länge und nimmt in der hinteren Hälfte gegen die Spitze hin allmählich an Höhe ab; das Schwanzende ist zugespitzt. Beim hochzeitlichen Männchen erhöht sich der Schwanz und erwachsen die scharfen Schwanzkanten zu ei Der hohen, vorn oben gezähnten oder rundlich gekerbten, vorn unten rundlich gekerbten und hinten bogigen und ganzrandigen Sihwanz- — 15S — flösse; die Schwanzhöhe, nimmt zu dieser Zeit bei der typischen Form dergestalt zu, dass sie sich zur Schwanzlänge wie 1:2% ver- hält; hei Var. meridionalis ($ nupt. temp.) ist das Verhältniss von Höhe zu Länge des Schwanzes wie 1 : 4. Die obere Schwanz- flosse geht ohne Unterbrechung über dem After auf den Kücken über. Die Schwanzflosse b»im hochzeitlichen Weibchen erreicht nie dieselbe Ausdehnung wie beim Männchen; sie ist ganzrandig, mit schwach bogenförmigen Rändern und erreicht oben und unten l1/ mm. Höhe. Der Schwanz ist nach rückwärts allmählich in eine feine, oft ziemlich lange, fast fadig ausgezogene Spitze ver- längert ( $) oder am Ende einfach zugespitzt ($). Var meridio- nalis unterscheidet sich von der typischen Form durch einen im Hochzeitskleide — und zwar im männlichen Geschlechte — ganz an- ders gebildeten Schwanz; der Schwanz ist lanzettförmig, bedeu- tend niedriger als bei der typischen Form und mit ganzrandigen Flecken versehen; sein Ende läuft in einen feinen und langen Fa- den aus, der mit der Saumfiosse' insofern zusammen hängt als letztere mit einer schiefen, allmählichen Senkung in den Endfaden übergeht und ihn umnebt; er entsteht infolgedessen nicht unter einem plötzlichen, staffelartigen Absatz wie es bei M. palmata der Fall ist. Dieser erreicht eine Länge von 5 mm. Das Weibchen weist weniger Veränderungen auf; im ganzen ist es zur Paarungs- zeit den weiblichen Individuen der M. palmata ähnlich uud na- mentlich dadurch, dass die ganzrandigen Schwanzflossen etwas höher sind als bei der typischen Form; ihre Höhe beträgt mitun- ter 2'/4 mm. Der „fadenförmige Anhang" fehlt auch dem hoch- zeitlichen Weibchen nicht, er ist aber sowohl nach oben wie nach unten von einem relativ hohen Flossensanme umgeben, der mitun- ter kaum spurweise von der eigentlichen Schwanzflosse abgesetzt erscheint. Die Rumpflänge ist in der Schwanzlänge beim Weibchen fast 1% mal hei der typischen Form und fast 1 % mal bei Var. meridionalis enthalten; beim Männchen ist sie l'/2 mal bei der typischen Form und l2/3 mal bei Var. meridionalis in der Schwanz- länge enthalten. Die Analgegend ist beim Männchen zur Zeit der Hochbrunst auf- fallend stark aufgetrieben und fast vollkommen kugelförmig. "Nach Ablauf der Brunstperiode kann sich dieselbe so stark abplatten, dass die Kugeloberlläche nur wenig in die Augen fällt. Der Kloa- kenspalt ist sehr lang; Lippenränder nach hinten zu mit förmlich borsteuartig vorspringenden lamren Papillen besetzt. Das Volumen des Kloaken wulstes ist beim Weibchen um vieles geringer; bei abgelaichten Individuen erscheint die kleine Afteröffnung von et- — 159 — was wulstigen Rändern umgeben, bei brünstigen Exemplaren wölbt eich die mit Papillen besetzte Innenfläche der Kloakenlippen em- por und bildet einen Wulst von länglich-ovaler Gestalt, dessen Oberfläche kaum spurweise convex erscheint. Die Beine sind ziemlich schlank, die hinteren merklich stärker als die vorderen. Die Vorderbeine ragen beim Männchen über die Nasenlöcher hinaus, beim Weibchen reichen sie höchstens bis zu den Nasenlöchern; die hinteren reichen beim ersteren über zwei Viertel ihrer Entfernung von der Achselgrube, beim letzteren erreichen sie höchstens die Mitte der Entfernung zwischen vorde- rer und hinterer Extremität. Die Finger sind cylindrisch und nach vorn etwas verdünnt; sie sind länger beim Männchen uud nehmen zur Paarungszeit au Länge zu. Der 1-ste bis 3-tte Finger nehmen an Länge progressiv zu, der 4-te ist länger als der 1-ste. Die in- neren Finger sind zur Brunstzeit mitunter durch sehr schwach entwickelte Spannhäute verbunden, beim Weibchen sind sie aller- dings nur in Spuren vorhanden. Die Zehen sind bei der Landform cylindrisch oder etwas nachgedrückt; beim Männchen im Frühlings- kieide können sie so stark sich abplntten, dass sie sehr breit aussehen; zu dieser Zeit erhalten sie seicht gewellte Lappensäu- me, die hauptsächlich an den äusseren Zehenrändern wohl ent- wickelt erscheinen: diese Hautlappen sind nur am Grunde unter einander verbunden. Bei den männlichen Exemplaren der Var. meridionalis sind die Zehenränder nur mit ganz schmalen Haut- säumen versehen und diejenigen am Innenrande der Zehen sind mitunter nur in Spuren vorhanden. Die Länge der Zehen nimmt von der 1. bis 3. progressiv zu, die 4-te ist so lang wie 3-tte oder etwas kürzer, die 5-te ist länger als die 1-ste. Die längste Zehe ist so lang wie die Distanz vom vorderen Augenwinkel zum Nasenloch auf der entgegengesetzten Kopfseite (c?), manchmal auch wieder etwas länger (c?) oder bedeutend kürzer (?) als diese Distanz. Zwei Plantar- und zwei Palmarhöcker. Die Wasserform besitzt ein'1 fast glatte Haut, bei dem ausser dem Wasser befindlichen Thiere erscheint sie chagrinirt und mit feinen Höckerchen besäet. Auf der Kopfoberfläche, und zwar in ;. logigen Rinnen und in der Parotidengegend, sowie an den Rumpf- und Flankengrenzen sind Drüsenöffnuugen zu beobachten. Aeussere Geschlechtscharaktere. Manne heu.— Kopflänge fast 3'/. mal (typ. Form) oder 25/8 mal (Var. meridionalis) in der Rumpiläupe und 2% mal (typ. Form) oder 2 mal (Var. meridionalis) in der Distanz von Armin- — 160 — seiiion bis Beininsertion enthalten. Rumpflänge fast l'/2 mal (typ. Form) oder l2/3 mal (Var. meridionalis) in der Schwanzlänge enthalten. Streckt man die Vorderbeine nach hinten und die Hinter- beine nach vorn und drückt sie an den Rumpf an, so decken die Finger die planta pedis und die Zehen die vola manus. Vorderbeine die Nasenlöcher überragend, Hinterbeine über die Mitte ihrer Entfernung von der Achselgrube reichend. Längste. Zehe so laug wie die Distanz vom vorderen Augenwinkel zum Nasenloch auf der entgegengesetzten Kopfseite oder langer als diese Distanz. Die dunklen Flecken auf der Grundfarbe gross (typ. Form) oder klein (Var. meridionalis). Kloakeuwnlst mit grösseren dunklen Flecken oder dunkel angelaufen, mehr oder weniger deutlich halbkugelig aufgetrieben, Kloakenspalt lang. — In der Brunstzeit mit einem hohen, gezähnten (typ. Form) oder mit einem verhältniss- mässig niedrigen und ungezähnten Rückenkamm (var. meridiona- lis) und mit sehr hohen Schwanzflossen. Schwanzende zugespitzt, mitunter allmählich in eine lange, fast fadenförmige Spitze aus- gezogen. Hinterzehen mit Hautsäumen. Kloakenwulst kugelförmig aufgetrieben, sehr gross. Weibchen. — Kopflänge fast 4 mal (typ. Form) oder 3 mal (var. meridionalis) in der Rumpllänge und 23/4 mal (typ. Form) oder fast 2% mal (var. meridionalis) in der Distanz von Armin- sertiou und Beininsertion enthalten. Rumpflänge 1% mal (typ. Form) oder 1% mal (var. meridionalis) in der Schwanzlänge enthalten. Streckt man die Vorderbeine nach hinten und die Hinterbeine nach vorn und drückt sie an den Rumpf an, so be- rühren die Zehen beider Extremitäten einander mit ihren Spitzen oder sie bleiben durch einen bald mehr, bald weniger beträcht- lichen Zwischenraum von einander getrennt. Vorderbeine reichen höchstens bis zu den Narinen, Hinterbeine reichen höchstens bis zur Mitte ihrer Entfernung von der Achselgrube. Längste Zehe kürzer als die Distanz vom vorderen Augenwinkel zum Nasenloch auf der entgegengesetzten Kopfseite. Die dunklen Flecken auf der Grundfarbe klein. Kurzer Kloakeuspalt, von wulstigen Rändern umgeben, gelblich oder kaum spurweise dunkel angelaufen. — In der Brunstzeit massig entwickelte Schwanzflossen; ohne Rücken- kamm, als Spur davon eine sehr niedrige Vertebralleiste. Meist ohne alle Spur von einem Faden am Schwänzende, Schwanz ein- fach zugespitzt. Hinterzehen ohne Hautlappen. Kloakengegend we- niger verdickt als beim Männchen, wulstig aufgetrieben; Kloaken- wulst von !än^lich-ovaler Gestalt und klein. 161 — Färbung und Zeichnung. Die Grundfarbe der Oberseite aller Theile wechselt bei dieser Species in allen möglichen Nuancen von Gelblichbraun, Gelblich-, grün oder Gelblichgrau ins Graubraune. Olivgrüne, Braune, Roth - liehe und selbst Schwärzliche. Die brünstigen Männchen und namentlich solche, die „in grös- seren Gewässern leben" zeigen meist „ein sehr gesättigtes Oliven- grün"; diejenigen, die „in seichten Pfützen wohnen" sind „gewöhn- lich hell gelblich oder bräunlich gefärbt" und mit Bronzeschiller überzogen. Auf dem Rumpfe und Schwänze finden sich ziemlich grosse, meist rundliche, dunkelbraune, dunkelgraue, dunkelgrüne oder schwarze Flecken, von denen die oberen und unteren mehr oder weniger regelmässige Längsreihen bilden können. Aehnliche grosse schwarze Flecken, wie am Rumpfe, überziehen auch den Rückenkamm und die Schwanzflossen; übrigens sind diese Rücken- kammilecken gewöhnlich nur bei dunklen Stücken gut sichtbar, während sie bei den helleren öfters viel weniger ausgesprochen sind; nur selten kommt es vor, dass sämnitliche Rückeuflecken ganz" und gar verschwinden, sehr häutig bilden letztere zwei Längsreihen, von denen gewöhnlich eine Reihe über die Rumpfmitte hinzieht, während die andere am Rande sich befindet. Alle diese Rumpf- makeln fliessen nur äusserst selten der Länge nach, häufiger aber der Quere nach zusammen, auf diese Weise bald ziemlich senkrechte, bald mehr schief gestellte kurze Querbinden darstellend, welche die sie bildenden Makeln selten ganz einschliessen, so dass die Vereini- gungsstelle meistens sichtbar bleibt. Auf den Seiten des Schwanz- körpers finden sich drei Reihen dunkler Makeln, von denen die der centralen Reihe bald in der hinteren, bald in der vorderen Schwanzhälfte fehlen können. Bisweilen fehlt die reihenweise Anordnung der Flecken in der Schwanzmitte, in welchem Falle dann nur wenige kleine Flecken unregelmässig vertheilt erscheinen; auch kann es geschehen, dass diese schwarze Zeichnung gänzlich fehlt. Am beständigsten sind diejenigen Schwanzfleckenreiheu, welche, gleichsam als Fortsetzung der Rumptlecken, an den Randpartien des fleischigen Schwanztheiles sich hinziehen; die unteren Flecken berüh- ren nur den eigentlichen Schwanz beim brünstigen Männchen und be- finden sich eigentlich auf dem Hautsaume, wo sie sich zu schief — 162 — gestellten Querbinden oder Dreiecke umbilden, die für M. vulga- ris so bezeichnend sind. Die Zwischenräume dieser Flecken sind zum Thfil mit Bruchtheilen eines röthlichgelben Streifens besetzt, der die untere Schneide vorn säumt. Unmittelbar darüber befindet sich eine weisse, perlmutterglänzende, häutig praditvoll blauweiss schillernde Binde, die oben mit wei^s scharf beginnt, darunter bläulichweiss wird, während der untere Theil hellblau ist und Öfters dunkle Flecken trägt; diese helle Binde ist in der Regel länger als der sie begleitende Streifen. Auch oben am Schwanz- körper kommen unter den Flecken, welche die obere Reihe bilden, ähnliche ganz kurze, mehr längliche, verlical stehende dunkle Binden vor; diese Flecken dehnen sich in der Regel auch auf die obere Saumflosse des Schwanzes aus. Nebstdem könuen noch an- dere längliche oder runde dunkle Flecken auf dieser Saumflosse in einer grösseren oder geringeren Anzahl zerstreut erscheinen. Mitunter ist die Saumtlosse bepudert. Der gleiche Metallschimmer findet sich auf der Kehle, in der Brustgegend und an der Unter- seite der Extremitäten. Nach der Laichzeit, wenn das Männchen das Wasser verlassen hat, tritt der Goldglanz merklich zurück und da sich dann die Gewebe stark zusammenzieheu, so werden sämmtliche dunkle Flecken allmählich kleiner, so dass bisweilen nur roch Punktflecken übrig bleiben. Die beim brünstigen Männ- 'hen an der Basis des Rückenkammes befindlichen Flecken sind bei der Landform am Rumpfe längs dessen Mitte vertheilt. Mit ähnlichen dunklen Fleckeureihen sind obere und untere Schneide des Schwanzes besetzt. Der bläuliche laterale Schwanzstreifen wird schmäler und mitunter gesättigter als früher, die dunklen Flecken zu beiden Rückenseiten tliessen bisweilen zu AYellenbinden zusam- men. Unter dem Einfluss der Luft und des Landlebens nimmt die Grundfarbe einen dunkleren oder helleren Ton an. In der Rejrel verdunkelt die Färbung der Oberseite bei Thieren, die an feuchten Stellen leben. In manchen Fällen ist die Oberseite aller Körpertheile derart von dunklen, olivengrünen oder braunen Farbentönen überzogen, dass die Kopfbinden und Rumpfflecken nicht scharf begrenzt und oft an manchen Stellen, wie beispiels- weise am Rücken, kaum zu unterscheiden sind. Die Rumpfseiten zeigen gegen den Bauch zu eine duukle Bepuderuug und sie wer- den häufig von der röthlichen Baucbfarle durch Binden getrennt, die, wie die postorbitalen Streifen, gelblich oder weisslich gefärbt erscheinen und Goldglanz zeigen. Auch an der Kehle und manch- mal auch an der Brust und auf der Unterseite der Gliedmassen — 163 — ist Goldstaub vorhanden. Das Orange des Bauches verblasst oder ist ebenso intensiv wie bei den Männchen im Hochzeitskleide, wäh- rend jenes des Schwanzes sehr häufig gesättigter erscheint; mit- unter bleibt von der prächtig gefärbten Bauchmittelzone nur ein u rangegelber Streifen übrig, auch der bläuliche Schwanzstreifen kann ganz und gar verschwinden. Kehle schmutzig weiss oder gelblich, Unterseite der Beine gelblich weiss, grau bestäubt, Sohlen dunkel, Handflächen bräunlich. Die dunklen Flecken au den Bauchseiten sind von einem spurweise angedeuteten bläulichen Ran- de umgeben und gelblichweiss bepudert, auch die übrigen Bauch- Hecken, sowie die Schwanzseiten und der Geschlechtshügel sind oftmals gelblichweiss b°pudert. Das brünstige Weibchen ist in der Regel heller gefärbt als das Männchen; im allgemeinen ist die Färbung der Oberseite von Kopf, Rücken und Gliedmassen hellolivengrün, gelblichbraun, hellbraun, graubraun oder gelblich: dunkle Exemplare mit bronzegrünem Me- tallschimmer kommen auch vor, aber ziemlich selten. In manchen Fällen ist die ganze Oberseite mit schwach goldglänzendem Schim- mer überflogen. Die Rückenzone ist meistens etwas heller als die Rumpfseiten: eine helle gelb- oder röthlicbbraune Rückenfarbe wird von den Rumpfseiten sehr ..äulig durch hellere oder dunklere, häufig unterbrochene Wellenlinien oder gebuchtete Binden getrennt, die in der Nackengegend entspringen und sich auf die Schwanz- seiten fortsetzen. Die Rumpfseiten sind bei den dunkelgefärbten Stücken mit grau bestäubt und dunkel gepunktet, bei hell gefärbten Stücken kommt es häutig vor, dass das ins Bräunliche ziehende Gelb der Rückenzone auch auf die Leibesseiten hinabzieht, in welchem Fall die Punktflecken manchmal nur sparsam vorhanden sind oder von der Grundfarbe wenig abgehoben erscheinen, ja mitunter sogar vollkommen fehlen; bei derartigen Stücken ist in der Regel an den Körperseiten, namentlich nach unten zu, eine Aufhellung der Grundfarbe bald mehr, bald minder deutlich zu erkennen. Am Bauchrande zieht eine mitunter prächtig goldglän- zende Binde dahin. Die Färbung und die Zeichnung des Rumpfes linden sich am vorderen Schwanztheile wieder; die hintere Schwanz- hälfte ist heller gefärbt und sparsam mit undeutlich ausgeprägten dunklen Zeichnungen besetzt. Die Flossensäume sind viel hellei als der Schwanzkörper; die obere Flosse ist gelblich bei älteren Weibchen und farblos bei jüngeren Thieren, die untere ist gelbliih oder farblos. Die Oberseite der Beine ist im allgemeinen wie der Rücken gefärbt, bei hellen Stücken öfters dunkel gezeichnet. Die, — 164 — dunklen Kopfbinden sind bald mehr, bald weniger kenntlich oder auch ganz fehlend; der mittlere Kopfstreifen, den wir beim Männ- chen kennen gelernt haben, scheint beim Weibchen in der Regel zu fehlen; die dunklen Streifen an den Kopfseiten siud in den meisten Fällen ziemlich deutlich ausgeprägt und schliessen zwi- schen sich eiue goldgelbe Binde ein, welche sich vom Hinterrande der Augen bis zur Ansatzstelle der Vorderbeine erstreckt und oft auch längs der Rumpfseite am Bauchrande verläuft. Die Kehle ist gelblich und fast immer bald mit helleren und undeutlich con- tourirten, bald mit dunkleren kleinen Punkttlecken besetzt. Die Bauchmittelzone ist orange und fast immer mit kleinen dunklen, mi- tunter ganz verloschenen Punktflecken bald dichter, bald sparsa- mer gesprenkelt; diese dunklen Zeichnungen fehlen nur in selte- nen Fällen ganz, sondern sind wenigstens in geringem Grade an den Bauchseiten ausgeprägt, wo sie bisweilen durch Zusammen fliessen unterbrochene gezackte Binden bilden können. Die vordere Partie der Untersclmeide des Schwanzes ist orange, die hintere gelblich; das Orange des Bauches geht auch auf den Vordertheil des Kloakenhügels über, die hintere Partie dieses Hügels ist gelb- lich oder schmutzig gelb. Die Unterseite der Beine ist gelblich. Handfläche und Sohle sind gelblich grau. Die Färbung der am Lande lebenden Weibchen ist im We- sentlichen dieselbe, wie beim hochzeitlichen Thiere; es kommen mitunter besonders hellfarbige Stücke, daneben aber auch wieder dunkle, selten uniform gekleidete Individuen vor. Eine helle roth- brauue, gelbbraune oder lehmgelbe Rückenfarbe mit wenig vortre- tenden dunklen Pünktchen, die auf den Beinen undeutliche Zeich- nungen bilden, ist das Gewöhnlichste, dabei fehlen die dunkel- braunen lateralen Dorsalstreifen oder deren Spuren höchst selten; diese Linien oder Binden weisen mitunter am Ausseurande eine ganz helle Säumung auf. Die Rumpfseiten sind häufig mit äusserst feinen dunklen Punkten gepudert und zeigen kleine, dunkelbraune Flecken. Der Schwanz erscheint — durch die auf ihn fortgesetzte Rumpfzeichnung — gewöhnlich mit zwei dunklen, durch braune Zwi- schenräume getrennten und unterbrochenen Streifen oder Flecken- reihen versehen; die kleinen Rückenflecken sind auf ihm bald mehr, bald weniger ausgeprägt. Die Schnauzenkante ist hell, unmittelbar darüber befindet sich mitunter ein undeutlich ausge- prägter, gegen das Lid ziehender Streifen; die vom Nasenloch durch das Auge über die Schläfe hinziehende dunkle Binde ist hingegen fast immer scharf angegeben und geht nach unten — 165 — allmählich in die Färbung der Kehle über. Kehle schmutzig weiss, irelblich oder beingelb, mittlere, 2 bis 4 mm. breite Vertebral- zone orangegelb, vordere Partie der Unterschneide des Schwanzes und des Geschlechtshügels orangegelb. Bauch reichlicher, Kehle sparsamer dunkelgrau oder dunkelbraun punktirt; hintere Partie der Uuterschneide des Schwanzes gelblich und ungefleckt. Bauch- seiten schmutzig gelblichweiss mit dunklen Flecken, die oft eine ausgesprochene Längsreihe bilden und in diesem Fall von der Flankenfarbe durch eine gelblich- oder bräunlichweisse Binde ge- trennt erscheinen. Brust und Unterseite der Beine schmutzig gelb, Hand- und Fassfläche bräunlich gelb. „Stücke, die längere Zeit unter Steinen verborgen waren", sagt Schreiber, „erscheinen oft nahezu ganz farblos oder .nur mit einem schwachen grauen Au- flug". Etwas ähnliches kommt auch bei den alten Thieren vor. „Ein seltsames Aussehen" sagt Leydig, „boten diese Thiere im Frühjahre 1864 in hiesiger Gegend durchweg dar. Im April des genannten Jahres waren bei lang andauerndem Ostwinde alle Grä- ben noch wasserlos, so dass die Tritonen, iu grosser Gesellschaft, unter Steinen iu der Nähe der leeren Tümpel, lange auf Regen- tage warten mussten. Unter diesen Verhältnissen, des Lichtes entzo- gen, hatten die Thiere die Farbe fast völlig eingebüst; sie be- sasseu fast uur noch einen hellgraulichen Anflug, ungefähr so, wie Pflanzentheile aussehen, welche im Dunkeln getrieben haben". Junge M. vulgaris sind den am Laude lebenden Weibchen sehr ähnlich. Die Färbung der Oberseite ist hier gewöhnlich ein nach den Rumpfseiten zu mehr ins Graue ziehendes Gelbbraun, von zwei brauneu Wellenlinien, die zu beiden Seiten des Rückens lau- fen, unterbrochen. Die Unterseite ist einfarbig gelblich. Nach Schreiber wäre die ganze Oberseite in diesem Alter ocker- oder röthlichgelb, zu beiden Seiten des Rückens mit meist ziemlich deutlicher, dunkler Wellenlinie. „Die Kopitinden", sagt Schreiber, „sind bald mehr, bald weniger kenntlich, die Oberseite des Männ- chens hier und da mit zerstreuten dunklen Flecken oder Punkten. Der Bauch ist gelblich oder rostfarben, in der Mitte häufig orange und fast immer mit kleinen dunklen Punkten bald dichter, bald sparsamer gesprenkelt". Die Pupille ist rundlich, am Rande ringsum ein goldener Saum; der untere Pupillenrand scheint in der Mitte sich zuzuspitzen. Durch die goldgelbe, dunkel gemarmelte Iris zieht ein dunkler Streifen und trennt sie in eine obere und untere Hälfte. — 166 — Var. meridionalis Blgr '). Maasse in mm. c? $ Totallänge 64 69% Kopflänge 3 8% Kopfbreite 5Va 6 Kopfhöhe... .' 3% 4 Rumpfumfang '-3 29 Rumpflänge 21 25 Von Axilla bis Schenkelbeuge 15V, 191/, Vorderbein W/l 11 Hinterbein -. 12 11 Schwanzlänge 35 3G Schwanzhöhe post nupt 4 4 Schwanzhöhe nupt. terap 9 V/.i Kloakenspalt 31 2 */a Kloakenwulst 5 23/4 Kloakenrinne • 1 l/a Kleiner, schlanker. Kopflänge 2% mal ($) oder 3 mal (?) in der Rumpflänge und fast 2 mal ((5\) oder 2% mal ($) in der Distanz von Arminsertion bis Beininsertion enthalten. Rumpf- läuge 12/:1 mal (.-?) oder fast l4/2 mal (?) in der Schwanz- länge enthalten. Männchen im Hochzeitskleide mit einem niedrigen, ungezackten Rückenkamm und ungezackten, relativ gering entwi- ckelten Schwanzflossen. Schwanzende mit einem Faden, der allmäh- lich entsteht und nicht nach einem Absatz beginnt. Rumpf vier- seitig, Rücken mit zwei deutlichen Seitenkanten. Hinterzehen mit schmalen Lappeusäumen. Weibchen im Hochzeitskleide mit relativ hohen Schwanzflossen. Vertebralleiste wohl entwickelt. Kein freier Endfaden am Schwänze. Rumpf gerundeter, dicker, für gewöhn- lich ohne dorsolateralen Kanten. Zehen ohne Lappensaum. Die Männchen im Hochzeitskleide haben einige Aehnlichkeiten mit männlichen palmata. Die Grundfarbe des Körpers ist hier ') Boulengor, Cat. Batrach. gradieut. Coli. Brit. Mus., p. 16. Camerauo, Mono grafia degli Anfibi urodeli ital. 1. c, c. fig. Schreiber, Herpetulogia europaea, p. 25 (var.). ßibron et Bory de Saint Vincent, ßeptiles et Poissous in: Expedition scient. de More'e III. p. 7(5, pl. XV. fig. 4, 5. ^r. abdominalis)- Tourneville in: Bull. Soc. Zool. de France IV, p. 82 (rar. Orientalist. De Betta, Monografla degli Anlibi urodeli ital. 1. c. (Tr. palmatus). Rusconi, Ainours des Salamandres aqua- tiques (Salaniandra exigua), c. fig. — 167 — bräunlich, mitunter gold- oder kupferglänzend, gelblich oder licht olivengrün. Am Kopfe belinden sich sieben dunkle Streifen oder Binden '); die beiden unteren zieren die Kieferränder, die darü- ber sich befindenden, durch das Auge ziehenden, breitereu Binden sind nicht selten mehr oder weniger auf die Halsseiten verlängert; das dritte obere Paar bildet die Figur eines V, dessen Schenkel den zwischen den Schnauzeakanten uud den Lidern gelegeneu Theil des Kopfes begrenzen, der siebente Streifen nimmt genau die Kopfmitte ein. Die Zwischenräume sämmtlicher Streifen sind ge- wöhnlich lichter als der Rumpf, mitunter gelb, mit Goldglanz Übergossen. Der Rumpf zeigt oben und seitlich bald mehr, bald weniger runde, braune oder schwärzliche Flecken, die entweder ziemlich gross und oft in Luiigsreiheu geordnet, manchmal aber sehr klein und ganz unregelmässig gestellt sind. In den meisten Fällen sind diese Flecken von einander vollkommen getrennt und nur sehr ausnahmweise, z. B. bei Exemplaren aus Corfu, tliesseit sie namentlich gegen den Bauch zu in kurze Querstreifeu zusam- men; an den Rückenseiten, dort, wo die Längskanten vorspringen, und am oberen Rand des Schwauzkörpers zieht sich eine aus rundlichen dunklen Flecken bestehende Läugsreihe hin, die meist das Schwänzende nicht erreicht. Aehnliche Flecken überziehen den Rüekenkamm uud gewöhnlich ist auch die obere Scwauztlosse, wenigsten^ nach vorn und aussen zu, mit einigen Makeln besetzt, doch können diese Zeichnungen auf diesen meist ziemlich dunklen Kämmen fast gänzlich fehlen. Der gewöhnlich etwas hellere Schwanzkürper ist in seiner Mitte meistens nur vorn dunkel ge- fleckt; die dunklen Flecken, welche den heilen unteren Flossen- saum zieren, dehnen sich auch auf den Rand des Schwauzkörpers aus. Ein milchweisser, blan umsäumter oder hellblauer Längsstreüen ziert die untere Partie des Schwanzes. Kehle weisslich, gelblich oder gelblichgrau mit dunklen runden Flecken. Bauchmitte oraügeroth, Bauchseiten und die angrenzenden Partien der Flanken gelblich, mit blassem Goldglanz übergössen. Die Bauchtlecken sind ziemlich gross, mitunter wenig zahlreich, blauschwarz oder schwärzlich. Üeber der Wurgel der Hinterbeine hebt sich öfters ein goldener ') L. v. Mehely hat bei den von ihm untersuchten 31. vulgaris typ. 6 Streifen auf der Schnauze vorgefunden, es ist dies eine Anzahl, die ich noch nie bei diesem Thitre gesehen habe. Im Gegentheil die unparen Zahlen 3, 5 und 7 sind mir stets aufgefallen. Auch ist mir nicht klnr was „der auf der Mitte das Bauches gelegene orangegelbe Flecken", über den L. v. Me'hely in seiner Schrift „Die herpetoleg. Verhältnisse d. siebenbürgisch. ßurzenlandes" spricht, sein kann. — 168 — Flecken sehr gut ab. Ein röthlicher Flecken ziert vorn den Klo- akenwulst; die Lippen desselben sind dunkelbraun mit schwärz- lichen runden Flecken, oder schwärzlich, mitunter roth gepudert; am unteren Schwanzrand, namentlich vorn, zeigt sich ein röth- licher oder rothgelber Flecken. Die Unterseite der Füsse ist häu- tig bedeutend dunkler als die Oierseite, die Zehenspitzen sind hell. Das hochzeitliche Weibchen ist weniger schön gekleidet. Statt der sieben am Kopfe des Männchens befindlichen Streifen sind bei ihm nur die seitlichen sichtbar; die Kieferstreifen kommen sehr undeutlich zum Vorschein; sie können gänzlich fehlen; der helle Postocularstreifen ist ziemlich breit, häufig goldglänzend und auf die Halsseiten hinziehend. Die Grundfarbe des Rumpfes ist ein mit dunklen Punktflecken bedecktes, ins Gelbe, Olivengrüue oder Schwärzliche geneigtes Braun; da die Puiiktilecken in der Regel nicht sehr scharf abgehoben erscheinen, so treten sie bei den dunkel colorirten Stücken oft sehr wenig hervor. Bei den nord- italienischen Stücken, die mir augenblicklich vorliegen, zeigt die braune Rückenmitte lateralwärts eine Aufhellung und findet nach den Seiten zu durch bräuniichgelbe, voii braunen Streifen beg- renzte Binden ihren Abschluss. Diese Streifen sind sehr häufig durch hintereinander stehende Fleckchen ersetzt. Die Grundfarbe der Rumpfseiten ist meistens etwas dunkler; die Fleckeuzeichnun- gen siud hier zuweilen kaum merkbar, unregelmässig zerstreut und nicht zahlreich; an den unteren Partien der Leibesseiten be- iludet sich öfters Goldglanz; die Kopf- und Halsseiten und die Oberseite der Extremitäten sind mit gleichem Goldglanz besetzt. Au den Schwanzseiten befinden sich dunkle Punkte auf hellerem Grunde, die an den Räudern des Schwanzkörpers sich zu einer geordneten Reihe vereinigen oder zusammenfassen. Die untere Schneide des Schwanzes und die Bauchmittelzone sind orange oder orangegelb angelaufen. Die Kehle und die Unterseite der Beine siud gelblichweiss; die Kehle zeigt öfters nur hie und da dunkle Punkte, die Punktfleckeu am Bauch sind dagegen fast immer Ziemlich scharf markirt. Was die Farbe der Landform betrifft, ^o lasse ich hier Camerano's Beschreibung folgen, da er allem nach Gelegenheit hatte lebende Individuen zu untersuchen: „Pas- sata la stagione degli amori, e quando l'animale comincia a fare vita terragnola, la colorazione del maschio si fa piü scura e piü sbiadita e si avvicina allora a quello della femmina. Le macchie sopratutto del capo, del dorso e dei ßanchi si fanuo meno spic- cate. Talvolta durante il soggiorno a terra l'animale diventa su- — 169 — periormente di color bruno nerastro intenso. Cameraiio stiess auf folgende Abwechselung in Zeichnung und Färbung: Var. a. Mit zahlreichen, grossen, unregelmässig zerstreuten, zusammengedrängten rundlichen und schwärzlichen Flecken. — Var. b. wie Var. a, aber die Flanken- und Schwänztlecken in Längsreihen gestellt. — Var. c. Mit rundlichen, schwärzlichen, wenig zahlreichen, kleinen und unregelmässig verteilten Flecken. — Var. d. dunkel gepunktet.-- Var. e. Oberseite gelblich oder hell graubraun, mit sparsam zer- streuten, kleinen dunklen Fleckchen. Vorkommen: Italien, Tessin, Illyrien und Dalmatien, Grie- chenland. Larve. Kennzeichen. — Länge: 34 mm. Körperform ziemlich schlank. 5 Zehen. Kopfbreite kleiner (c?) oder grösser (?) als die Hälfte der Entfernung der Insertionen von Vorder- und Hintergliedmassen. Schwanz kürzer oder länger als der übrige Körper, mit einem hohen, am Ende zugespitzten Flossensaume. Rücken mit einer hohen Haut- riosse, welche nach vorn zu die Mitte des Rückens überragt. Augen gross. Längsdurchmesser des Auges grösser als der Internasalraum und mitunter auch grösser als die Entfernung der Narine vom Auge. Inter- nasalraum kürzer als die Entfernung der Narine vom Auge. Augenlid- breite halb so gross wie die Breite des Interpalpebralraumes. Interpal- pebralspatium der Distanz von Marine bis Auge ungeiähr gleich. Abstand vom Nasenloch zur Lippe etwa um ein Drittel so gross wie die Entfernung des Nasenloches vom Auge. 1. Finger die halbe Länge des 2-ten nicht immer erreichend. Masse in mm. Typische Form (zwei Exemplare). Totallänge: 31; 34. Kopflänge: 5%; 53/4. Kopfhöhe: 3; B1/,. Kopfbreite: 4; 41/,. Länge d. ober. Kieme: 4; 6. Rumpilänge: 11; 11. Rümpfhöhe: 4; 4%. Rumpfumfang: 12!/2; 13%. Vor- derbein: 5% — 53A; 5'/2« Hinterbein: 51/,; 5'/,. Schwanzlänge: 14%; 17?4. Schwanzhöhe: 4; 4%— 43// Der Körper ist ziemlich schlank und klein und erreicht in der Regel nur 31, höchstens 34 mm. Der Kopf ist ziemlich hoch, länger als breit und etwas breiter als der Rumpf, am Scheitel ziemlich flach oder schwach von hinten nach vorn und abwärts gewölbt, mit fast senkrechten oder etwas schief nach aussen abfallenden Seiten und mehr oder weniger breit verrundeter, mi- tunter gerundet abgestutzter Schnauze. Die Kopfbreite ist nicht halb so gross wie die Entfernung der Insertionen von Vorder- und 12 — 170 — Hiutergliedmasscn oder grösser als die Hälfte dieser Entfernung. Die grossen Augen sind seitlich, in einer gewissen Entfernung von der Sclinauzenspitze gestellt. Der Längsdurchmesser des Auges ist grösser als der Internasalraum und meistens auch grösser als die Entfernung des Auges vom Nasenloch. Die Distanz vom Lippen- rande bis zum Auge oder zur Narine ist bedeutend kürzer als der Längs- oder Höhendurchmesser des Auges. Der Raum zwischen Nasenöffnung und Auge ist ungefähr gleich der Distanz der Lider. Die grösste Lidbreite beträgt die Hälfte des Interpalpebralraumes, in der Mitte gemessen. Der Interpalpebralraum ist vorn meistens etwas schmäler als der Narinenabstand, welch'letzterer kleiner ist als der Abstand vom Nasenloch zum Auge, Die Distanz zwischen der Lippe und der Narine ist etwa dreimal in der Länge der Entfernung der Narine vom Auge enthalten. Die Pupille ist nicht ganz kreis- rund, sondern eher in's Ovale ausgezogen, bisweilen schwach zu- gespitzt am unteren Randeund in vier Mitte. Oberlippenlappen stark entwickelt. Die Mundspalte reicht ungefähr bis zum hinteren Augen- winkel. Jederseits 3 buschige und lange Kiemen mit langen Fransen. Der oberste Kiemenbüschel erreicht eine sehr bedeutende Länge; er misst etwa 6 mm. bei Gesammtlängen von 33 mm. Der Kie- menabstand ist ziemlich gering, ungefähr der Oberarmlänge oder der Ansatzstelle der drei Kiemen gleich. Rumpf massig lang, am Rücken schmal, vorn flach, hinten flach gewölbt, an den Seiten unten schwach bauchig verdickt. Kopf und Rumpf sind ziemlich deutlich geschieden. Die Leibes- seiten zeigen 11 bis 14 transversale, bogenförmig gekrümmte Furchen und jederseits eine mehr oder weniger stark ausgeprägte vertiefte Längslinie. Am Bauche zind 7 — 8 Querfurcken, von denen in der Regel nur 5 bis 6 deutlich zu Tage treten. Die Hinter- beine sind etwas stärker gebaut als die vorderen, etwa von der halben Rumpflänge. Die Vorderbeine reichen bis zum hinteren Augenwinkel (var. meridionalis) oder etwas darüber hinaus (typ. Form). Der Fuss ist ziemlich lang und schmal, in der Jugend etwas schmäler als im Alter. Die Hand ziemlich kurz, bedeu- tend kürzer als die Distanz vom Auge bis zur Kiemenwurzel, etwa ebenso lang wie der Oberarm, länger aber als der Vor- derarm. Die Zehen und Finger endigen in der Jugend dün- ner und spitzer als bei den älteren Larven. Der 1. Finger ist der kürzeste; er erreicht nich immer die halbe Länge des 2-ten, der 2. kürzer als der 3., länger aber als der 4. Die Zehen nehmen von der 1. bis 3. incl. progressiv an Länge zu. Die 4. — 171 — Zehe etwas länger als die 2. und bedeutend länger als die 5., welch'Ietztere merklich länger als die 1. ist. Die Höcker am Handteller und an der Fussohle sind bei älteren Larven gut ent- wickelt. Der an der Basis schwach verdickte, sonst aber stark seitlich zusammengedrückte Schwanz ist bald etwas kürzer, bald etwas länger als der übrige Körper; er ist nach rückwärts sehr allmählich in eine mehr oder weniger feine, oft ziemlich lange Spitze ausgezogen, die jedoch nie ein fadenförmiges Aussehen dar- bietet. Der sowohl oberseits als auch unten, namentlich aber im ersten Drittel des Schwanzes, hohe Flossensaum zieht sich über die Mitte des Rückens hin und erreicht nahezu die von der Inser- tion der einen Kieme bis zur Insertion der Kieme der entgegen- gesetzten Seite gezogene Linie. Die freien Ränder des Saumes sind schwach bogenförmig gekrümmt. Je älter die Larve wird, desto niedriger erscheint der Flossensaum, während der fleischige Schwanztheil an Höhe zunimmt und einen schwach bogenförmig ausgeschnittenen Unterrand aufweist. Die anfangs nur spurweise gewölbte, etwas seitlich zusammengedrückte Kloakengegend wölbt sich mit zunehmendem Alter immer mehr empor. Junge Larven sind auf der Körperoberseite weisslich, mit zahl- reichen braunen Pünktchen besetzt. Obwohl diese Punkte mitunter sehr dicht beisammen stehen, so bleiben sie doch von einander getrennt und iliessen bei jungen Exemplaren nur ausnahmsweise zu unregelmässig vertheilten Schnörkeln zusammen. Durch das Ueber- handnehmen dieser Pünktchen wird der Körper vorherrschend bräunlich. In diesem Falle lässt sich die Grundfarbe nur über der Längsfurche, die sich den Leibesseiten entlang hinzieht, als helle lleckenartige, reihenweise angedeutete Zwischenräume erkennen. Die Unterseite ist weiss oder gelblich. Je älter nun die Larve wird, desto mehr verdunkeln sich Grundfarbe und Punkte; erstere wird licht olivenbraun oder braun, während letztere dunkelbraun erscheinen. Hernach findet stellenweise eine bedeutende Verdunke- lung statt, welche dadurch ensteht, dass die inzwischen dunkler gewordenen Punkte zusammenlliessen und Flecken bilden, die an- fangs allerdings nur am Schwänze und gegen die Bauchgrenzen hin deutlich zu Tage treten. Schliesslich kann auch die mit fort- schreitendem Alter immer gelber werdende Unterseite dunkle Flecken zeigen, die gleichfalls durch ein Zusammenfliessen von dun- klen Punkten entstehen. Die Iris ist auf blassgoldglänzendem Grunde mit dunklem Pigment durchsetzt. Die untere Pupillenhälfte ist bis- weilen silberglänzend. 12* — 172 — Die geschlechtsreife Larve von M. vulgaris ist kürzlich von Westhofi' im Zoolog. Anzeiger 1893 beschrieben worden. Westhoff sagt am genannten Orte (S. 256), dass die Larve im allgemeine» in der Körperbeschai'fenheit und in der Proportion ihrer einzelnen Körpertheile eine gewisse Uebereinstimmung mit den lungenathmendea Weibchen zeigt; allein daneben hat das thier doch manche Eigen- heiten, welche es sowohl von diesen als auch von den ausgewach- senen gewöhnlichen Larvenstadien unterscheiden. Besonders aber in der Farbe nimmt es eine isolirte Stellung ein. Die Oberseite ist eigentlich erdbraun, mit einem gräulichen Schimmer überzogen; von dunklen Flecken und Punkten, welche sowohl bei den aus- gereiften Weibchen, als auch bei den erwachsenen Larven sich, vorfinden, sind höchstens leise Andeutungen vorhanden. Auch die seitliche Reihe heller Punkte, welche sonst für die letzteren so charakteristisch ist, fehlt hier vollständig. Diese Färbung nimmt auch die ganzen Seiten des Körpers und den Schwanz ein mit Ausnahme von dessen Wurzel und Saum. Letztere zeigen, wie die ganze Unterseite, eine helle Färbung, die am Bauche höchstens einen lichten Anflug von Gelb hat. Ausserdem befinden sich an der Unterseite zerstreut stehende punktförmige Fleckchen, wie sie auch bei dem lungenathmenden Weibchen bald mehr, bald weni- ger angetroffen werden, aber nur eine schwachbraune Farbe be- sitzen. Der Körper erscheint im allgemeinen schlank, bis auf den Kopftheil, welcher einen mehr gedrungenen Eindruck macht. Die Grössenverhältnisse sind folgende: Totallänge: 80 mm. Kopflänge: 9% min. Kopfbreite: 9 mm. Kopfhöhe: 6 mm. Länge d. ob Kieme: 5 mm. Rumpflänge: 30 % mm. Rumpfhöhe: 8 mm. Rumpfumfang: 24 nun. Vorderbein: 11 mm. Hinterbein: 16 mm. Schwanzlänge: 40 mm." Schwanzhöhe: 7% mm. Der Abstand der Vorder- und Hintergliedmassen beträgt mehr als das Doppelte der Kopfbreite, nämlich 22 mm. Die Augen sind gross, ihr Längsdurchmesser grösser als der Internasalraum und fast gleich der Entfernung des Nasenloches vom vorderen Augenwinkel. Lidbreite misst nicht ganz die Hälfte der Interpal- pebralraumbreite, diese ist jedoch gleich der Distanz vom Auge und Narine. Die Länge der 1. Phalanx erreicht weder am Vorder- uoch am Hinterbeine die halbe Länge der zweiten. Mitten über den ganzen Rücken zieht sich ein lichtgefärbter Hautkamm. Der- selbe beginnt oberhalb der Insertionsstelle der Vordergliedmassen und gewinnt eine Höhe von 1 mm. An der Wurzel des Schwan- zes steigt diese auf etwa 1,5 min., nimmt aber zum Schwanzende — 173 — l.iii schnell wieder ab. Auf der Unterkaate des Schwanzes ist dieser Saum noch niedriger, aber wegen seiner lichten Farbe deut- lich erkennbar. Am Schwanzende läuft der Kamm in ein feines Spitzchen aus, ähnlich wie bei dem ausgereiften Weibchen ausser- halb der Brunstzeit. Die Kloake zeigt zwei wulstige Lippen, die aber durchaus nicht die Grösse der Kloakenlippen lungenathmen- der Weibchen erreichen, auch keine Spur der Warzenkörnchen zeigen, welche die Lippen der weiblichen Kloake äusserlich bei dieser Art besetzt halten. Die Kiemenspalte ist noch in ihrer ganzen Ausdehnung ollen und jederseits ragen drei grosse Bü- schelkiemen nach hinten hervor. Von den Lungen ist nichts wahr- nehmbar. Die Eierstöcke sind prall gefüllt mit Eiern in verschie- denen Stadien der Entwicklung und im linksseitigen Oviduct liegen •drei zum Legen reife Eier. Der Genitalapparat unterscheidet sich demnach in nichts von dem eines trächtigen lungenathmenden Weibchens. Geographische Verbreitung *). M. vulgaris ist eine weit verbreitete Art und begleitet den 'Kammmolch in einem grossen Theile seines Wohngebietes. Was zuerst ihr Vorkommen im Südwesten Europas anbetrifft, so wird sie in Portugal wohl fehlen, wenigstens ist sie in den mir zugänglichen neueren Arbeiten über die Fauna dieses Landes nicht «wähnt; ebenso bezweifle ich ihr Vorkommen in Spanien, wo sie nach Perez Areas (64.321) um Toledo, nach Cistemas in Sala- manka (64) und nach Ramis auf Minorca (290) leben soll. Schon in 1879 sprach ich die Vermuthung aus, dass eine genauere Untersuchung der Molche ergeben würde, dass diese Art sich auf der pyrenäischen Halbinsel nicht linden dürfte, seitdem ist diese Vermuthung so gut wie bestätigt worden seitens Boscä. „II est hors de doute", sagt Boscä, „que les auteurs d'apres lesquel j'avais cite cette espece l'avaient coufondue avec Pelonectes Boscai La- taste, qui est tres repandu dans une grande partie de la Pe'nin- sule. Ce fait n'est pas surprenant quand on songe aux grandes difliculte's qu'offre la determination des especes de ce groupe. surtout lorsqu'on doit la faire d'apres des descriptions". Dass M. vulgaris überall in Frankreich einheimisch sei, stützt sich auf die Mittheilungen der dortigen Faunisten, doch beziehen sich in meh- ') Die eingeklammerten Ziffern weisen auf das Verzeiehniss der bei dieser Ar- bt.: benutzten Litteratur. — 171 — reren Fällen die Aussagen der Franzosen nicht auf diese Art, son- dern auf M. palmata, so gibt Lataste im Verzeichniss der Kriech- thiere in der Unmgebuug von Paris an: „Le Triton ponctue', es- pece qu'on retrouve en Suede, descend jusque daus le de'parte- ment de la Vienne et la Suisse. II a e'te' signale a tort,rpar Beltre- niieux daus la Charente-Infe'rieure. J'ai pu en visitant le muse'e Fleuriau, constater eette erreur ainsi que d'autres., commises, parait-il, autrefois par d'Orbigny, et concernant les batraciens. Mais il est signale dans l'lsere par Charvet, dans i'Heraulf par de Serres, dans le Midi par Crespon. Duges lui meme l'indique ä. Montpellier, avouaut cependant qu'il y est rare, tandis que le palme' y est commun. En face de si nombreux te'moignages, et devant des nonis comme ceux de Duges et Marcel de Serres, on me blämera peut-etre de conserver encore des doutes; d'autant plus que l'urodeie qui nous occupe existe pertinemraent dans le^ nord de l'Italie. Mais dans 1'Ouest, oü j'ai pu le suivre, je le vois si uettemeut disparaitre vers la Loire-Infe'rieure, la Vende'e, la Vienne, fort commun ä Paris, totalement absent dans la Gi- ronde. D'autre part, il est si facile, si on l'observe hors du temps des amours, de le confondre avec le Triton palme'; et, de fait, je les ai si souvent vu confondus tous les deux, qu'avaiit de croire ä une pareille irre'gularite' dans sa distribution, je voudrais de nouvelles recherches. Ce qui augmente mes doutes, c'est que Charvet le dit tres-comniuu, ainsi que le crete', dans l'lsere. Quant ä M. de Serres, sa liste date de 1822, epoque 011 la synouymie de nos diflerents Tritons e'tait encore bien embrouil- le'e. Enlin, en lisant attentivement le passage cite de Duges, je. reste convaincu qu'il n'a jamais observe lui-meme le Triton ponctue' dans le Midi et qu'il le cite sur la foi de M. de Serre, de Crespon et de l'opinion generale; car il connaissait fort bien cette espece, qu'il parait avoir observe ä Paris" (212). Mit der letzteren Bemerkung steht Collin de Plancy's Angabe, dass M. vulgaris in ganz Frankreich sich iindet, nicht im Einklänge (103). Im Norden Frankreichs ist sie recht häufig beobachtet werden; schon Daudin gibt an, dass sie in der Umgebung von Beau- vais (S. elegans) und von Paris (S. punctata) vorkommt (109)., Jullien erwähnt der Geschlechtsreifen Larven aus dem Sümpfen „de la tour de Crouy", oberhalb Chätillon (176), Lataste hat sie in Vincennes, Bondy, Komainville, Argenteuil, St. Germain, Marlyr Meudon, Levallois-Perret, Le Crotay und „ä La Glaciere^ beo- bachtet (212) und Collin de Plancy behauptet, dass sie in Pari& — 175 — selbst angetroffen wird (103). ßaillou fand sie bei Abbeville und Gentil gibt an, dass er sie im Departement de la Sarthe gesehen bat (148). In den Departements de la Loire-Inferieure und Vende'e kommt sie nach de l'Isle und Thomas selten vor; die mir vorlie- genden von Prof. Sirodot gesammelten Stücke stammen aus Ren- nes (Ille et Vilaiue). Millet erwähnt sie aus dem Departement de Maine-et-Loire (246), Beltremieux verzeichnet sie unter den Am- phibien des Departement de la Charente-Iuferieure (27), nach La- taste kommt sie in diesem Departement gar nicht vor, wohl aber im Departement de la Yienne (212). Im Departement de la Gi- ronde fehlt M. vulgaris. Ußber die Departements de Hsere (97) und de l'He'rault (331), welche Departements diese Art besitzen sollen, wird man neuere Aufklärung abwarten müssen. In dem neuesten Yerzeichuiss von Jumeau über die Kriechthiere im De- partement de l'He'rault ist sie nicht aufgeführt, sondern nur ÖL palmata und M. marmorata (175). Im De'p. de l'Indre würde sie, nach dem Katalog von Martin und Rollinat zu schliessen, nur im Norden vorkommen (232). Diese Faunisten fanden sie bei le ßlanc; dass sich M. vulgaris in Villentrois (Canton de Va- lencay), im Departement Loir-et-Cher (Canton de St. Aignan, Montrichard) und bei Amboise (Indre-et-Loire) finde, erwähnt R. Parätre in seiner Schrift über die „Collections de Vertdbre's du Muse'e de Chateauroux" (275). Parätre nimmt ebenfalls an, dass M. vulgaris ihre südliche Verbreitungsgreuze in den Departements de la Vieuue und de l'Iudre erreicht. Ferner findet sich diese Species am Mout Blanc (Erpe'tologie des euvirons du Mont Blanc. Ann. Sc. phys. et nat., d'Agricult., de ["Industrie de Lyon VIII. Lyon, 1864), im Jura (267), Doubs, wo sie ziemlich häutig sein soll (270), in den Departements de l'Yonne (28), de l'Aube (103), de la Meurthe et Moselle (103.173) und in den Ardennen, z. B. in Givet und Charleville (103). Im Luxemburgischen hat M. vulgaris eine beschränktere Ver- breitung als die Arten palmata und alpestris (131). In Belgien ist sie nach de Selys Longchamps sehr gemein (2.328), in Hol- land scheint sie ebenfalls weit verbreitet zu sein (318). In Irland hat Friedel sie in der Umgebung von Dublin sehr häufig gefun- den (136) und nach Bell findet sie sich in Grossbritannieu ..in almost every ditch and pond, especially in those in which the waters are clean, in considerable nunibers" (26). G. A. Boulen ger theilt uns mit, dass das British Museum Exemplare aus der Umgebung von London, aus Cobham, Wandsworth in Surry, Knock- — 176 — holt in Kent, Bridgewater in Somerset, Falrnouth sowie auch aus Schottland erhalten hat (68.71). In Deutschland ist sie nach Leydig „die gemeinste Art8 (220). Durch Rathke erfahren wir, dass in Ost- und Westpreussen „Tr. taeniatus" und „Tr. punctatus sehr häutig" resp. häufig sind (291). Rathke hat in diesem Fall entweder die beiden Geschlechter von M. vulgaris nicht unter- schieden, oder Individuen verno tempore und post nuptias vor sich gehabt und dieselben als besondere Species betrachtet. Auch Bu- jack führt sie als Glied der preussischen Fajna an. Aus der neu- esten Schrift Wolterstorff's geht hervor, dass sie in Westpreussen in Babenthal gefunden worden ist (324.369). Friedel kennt sie aus Greifswald (137). Sie ist „ungemein zahlreich in allen Teichen und vielen Gräben und Pfützen" in Schlesien (154) und findet sich „selbst bei Breslau" (182). Nach Tobias käme sie auch in Ober- lausitz vor (341). In der Mark Brandenburg ist sie seit langem durch Schulz (323) und Lichtenstein (228) nachgewiesen; das Vorkommen innerhalb Berlins erwähnt Friedel. In Pommern zeigt sie Holland an (174). Im Meklenburgischen wäre sie nach Struck zu Hause (335). Auch der Fauna Lüneburgs (X. Jahresber. naturw. Ver. Fürstenth. Lüneburg 1861, S. 15), Hamburgs Lauenburgs (326) und Schles- wig-Holsteins (108) gehört die Art an. Im Niedersächsischen Ge- biete (nordwestdeutsches Tiefland) ist sie bei Vegesack an vielen Orten, in Osterholz, Scharmbeck, im Bremerwald, in der Umgegend von Bremen, in Burglage am Dümmer, Hageburg am Steiuhuder Meere, Quakenbrück, Gross Minmelage bei Quakenbrück, Fürstenau, Kl. Bokern, Bippen, Ueffeln, Hasbruch, Zwischenan, Emden, Bre- merhafeu, Bederkesa, Flögein, Glinstedt und bei Harburg gefun- den worden (Borcherding: 62.61.326. Brüggemann: 79. Wiepken u. Greve: 363). Im Siegerlande, Arnsberger Land und unterem Ruhrgebiet, Egge, Osning, Osnabrücker Land und Münsterland ist sie überall, sowohl in den Bergen, wie in der Ebene verbreitet und allerorts an passenden Lokalitäten häufig, stellenweise gemein (Westhof: 370). In der Eifel ist sie von Leydig bei Bertrich, Dann, auch in der Umgebung des Weinfelder Maares, am Pulver- maar, Laacher See, in Niedermendig und in besonderer Menge und ansehnlicher Grösse am Palmberg gefunden worden (220). Auch der Fauna der Mosel- und Saargegend gehört die Art an. Schäfer sah sie in der Umgebung von Trier, Saarlouis, Saarbrücken und im Hochwald (313). Aus dem Nahegebiet hat sie Geisenheyner an- gezeigt (146). Auch im Odenwald, z. ß. bei Amorbach (225), hei Frankfurt, in der Ebene (198), in Nassau (189), und bei — 177 — Linz a. Rh. is M. vulgaris der gewöhnlichste Wassermolch. Sie wurde im Kreis Rothenburg (Regierungsbezirk Kassel) von Eise- Dach gefunden (117); von flenneberg bei Göttingen beobachtet, ebenso bei Haunöversch-Münden, Escherschausen, Haarbriick und Detmold von WolterstoriT, Cruse und Westhoff (370). Im Elm ist sie selten; bei Schöniugen kommt sie häutig vor: bei Helmstedt von Behring, z. B. im Badeteich, gefunden; von Weferlingen kennt Cruse die Art aus dem Meerpfuhl; in der Umgebung Braunschweigs cach den Mittheilungen Krefft's die „gemeinste Art"; auch an der Asse, bei Oder und Lichtenberge vorhanden (370). In Liebenburg, nördlich von Goslar, in Altenburg bei Quedlinburg, im Ziegelro- ter Forst und bei Wolferode ist sie von Schulze, V. von Koch und WolterstoriT gefunden worden. Im eigentlichen Harzgebiete ist sie auf dem Selkeplateau, besonders bei Harzgerode, Blanken- tburg, Wernigerode, Goslar, um Klausthal und bei Grund beobach- Set worden (370). Sie ist auch in der Rhön im Thiergarten, nteinwand, am Ebersberg bei Winkels und in Zeitloffs bei Brücke- uau durch Leydig (225) und Böttger (53) nachgewiesen worden und bei Tiefenort, Probstzella, Jena, Naumburg, Halle und Mag- deburg durch WolterstoriT, K. v. Fritsch, Brüggemann und Ö. Goldfuss. Dass sich diese Species über die Provinz Sachsen nicht bloss ausbreitet, sondern überall in der Ebene und auf den Höhen Läutig ist, erwähnt z. B. Wolterstorff in seinem Verzeichniss der Reptilien und Amphibien dieser Provinz (369). Reibisch bezeich- net sie als ein Glied der sächsischen Fauna (21)4). In Baien; Laben sie Jäckel (177), Olessin (101) und Hahn (296) beobach- tet, und zwar bemerkt letzterer, dass sie „allenthalben in ganz Bayern und den übrigen deutschen Ländern gemein" ist. Friedel kennt sie aus Ausburg und Umgegend (137). Im Mainthal ist sie den Mittheilungen Leydig's zufolge, ein sehr häutiger Molch (225). In Württemberg ist sie nach Leydig gleichfalls sald gerundet, bald gerundet zugespitzt oder auch mehr abgestutzt. — 190 — Im Hochzeitskleide erhebt sich bei beiden Geschlechtern der Schwanz und erwächst die den Schwanz oben und unten umgebende schar- fe Kante zu einer hohen, nicht gezähnten Flosse mit schwach bo- genförmigen Rändern, die dem Schwänze eine breite Lanzettform verleiht. Das Weibchen soll nur einen unbedeutenden, im ganzen schmalen Flossensaum besitzen, indess linde ich, dass bei den nordwestdeutschen brünstigen Weibchen eine sehr gut ausgebilde- te, gegen 2% mm. hohe Flosse vorhanden ist und dass der Schwanz mitunter genau dieselbe Höhenausdehnung besitzt wie beim Männchen. Diese Schwanztlosse beider Geschlechter existirt bei den abgelaichten Stücken nur noch als scharf gekielte Leiste. Die obere Schwanztlosse geht ohne Unterbrechung in den Rückeu- kamm über. Beim Männchen im Hochzeitsgewande sprosst am ab- gestutzten Schwauzende ein dunkler Faden von verschiedener Länge hervor. Obschon die Flosse auch auf diesen Eudfaden über- geht, ist sie sogar bei Loupenvergrösserung nicht immer deutlich sichtbar; die obere Schwanzflosse zeigt vor ihrem Ende eine stark vorspringende Ecke und ist von da gegen den Faden all- mählich verengt, während die untere Flosse dicht hinter dem Vorspruug der oberen eine schwache Einbuchtung und weiter hin ebenfalls eine graduellen Uebergaug in den Endfaden zeigt '); in der Regel erscheint der Schwanzfaden vom abgestutzten Schwanz- ende scharf stufenförmig abgesetzt. Beim Weibchen ist der Endfaden meistens zu einem kurzen Zäpfchen reducirt, das zur Brunstzeit aus dem Schwanzende hervorsprosst und von deutlich sichtbaren Flossensäumen umgeben ist; bei älteren Weibchen erscheint das Zäpfchen hin und wieder zu einem kurzen freien Faden umge- bildet. Der Schwanz beträgt ungefährt die Hälfte der Totallänge. Die Kloakenlippen und die die Decke der Kloakenkammer formie- renden lateralen Theile sind entsprechend der Jahreszeit beim Männchen stärker oder schwächer halbkugelig aufgetrieben; der Kloakenspalt ist sehr lang. Das Volumen des weiblichen Kloaken- wulstes ist um vieles geringer. Zur Zeit der Hochbrunst springt die Innenfläche der sonst abgeplatteten Kloakenlippen mit sphäri- ') Auch bei anderen Arien, so z. B. bei M. Ilusconii und bei ihrer Larve, ist es die untere Flosse, die eine Neigung zeigt in den Endfaden des Schwanzes gra- duell überzugehen und ihn zu umsäumen, während die obere Flosse zurückbleibt und einen mehr abgestutzten ilinterrand aufweist. Der Faden bei M. ualmata ist nicht cylindriseh, sondern „wiederholt vielmehr das Bild der Schwanzflosse im Kleinen, indem sowohl nach oben wie nach unten ein feiner Flossensaum sie 'i erhebt, in welchem die Hautdrüssen nicht fehlen". Leydig in: Aren, f. mikroskop. Anatomie, Bd. XII. S. 514. Taf. XXI. Fig. 1, 2. — 191 — scher Oberfläche nach oben vor und bildet einen Wulst von ova- ler Gestalt mit zahlreichen papillären Erhebungen. Die Gestalt des Kloakeuwulstes des brünstigen Weibchens oder eines Weibchens überhaupt, das im Weingeiste verendet hat, lä'sst sich schwer beschreiben. Das nämliche gilt auch für den Kloakenhügel bei den meisten europäischen Molch-Arten, am bestell noch lässt sich die in Turgescenz sich befindende weibliche Kloakenregion mit einem dickstieligen Pilz vergleichen, dessen Stiel sowie Unterfläche der in geringer Ausdehnung freien Seitenränder des Hutes von der Aussenfläche der Kloakenlippen formirt werden, während die papillenreiche und runzelige Oberfläche des Hutes durch die um- gestülpte Innenfläche der Lippen gebildet wird. Der Kloakenwulst des brünstigen Weibchens könnte auch mit einer sich entfalten- den Knospe verglichen werden, deren zwei dicke Blätter durch ein üppigeres AYachsthum ihrer Innenfläche mit dieser Fläche nach aussen getrieben werden, während die Aussenfläche in ihrem Wachsthum zurückbleibt, wodurch eine Umstülpung zu stanze kommt. Wenn nach Ablauf der Brunstperiode diese Innenfläcft e nicht mehr turgescirt, so sinken die Lippen ein, und der Kloa- kenwulst erscheint dann von schwach angeschwollenen Lippen um- geben. Der Kloakenspalt ist sehr kurz. Nach Ablauf der Brunst- periode wird bei beiden Geschlechtern das Volumen des Wulste^ um vieles geringer. Die Kloakenoberfläche plattet sich beim Männ- chen ab, doch ist eine Wölbung bei ihm stets wahrnehmbar. Die Beine sich schwach, die hinteren merklich stärker als die vorderen, beim Männchen schlanker uud länger, beim Weibchen plumper und kürzer. Die Vorderbeine ragen über die Karinen hinaus oder erreichen sie zum mindesten. Streckt man die Vorder- beine des Männchens nach hinten und die Hinterbeine nach vorn und drückt sie an den Rumpf an, so erreichen die Zehenspitzen die Handwurzel und überschreiten manchmal etwas dieses Aus- mass, beim Weibchen dagegen erreichen, bei gleicher Behand- lung, die längsten Zehen die Basis des längsten Fingers oder blei- ben oft bedeutend hinter dieser Länge zurück. Die Finger sind frei, gestreckt, cylindrisch und nach vorn etwas verdünnt, sie sind namentlich zur Brunstzeit merklich länger beim Männchen als beim Weibchen. Der längste Finger erreicht zu dieser Zeit beim ersteren die Länge der Distanz vom vorderen Augenwinkel bis zum "Nasenloch auf der entgegengesetzten Seite, beim Weib- chen erreicht er nur die Länge der Distanz vom vorderen Augenwinkel bis zur Schwanzenspitze. Die Finger zeichnen sich — 192 — beim brünstigen Männchen auch dadurch aus, dass sie nach vorn sehr allmählich in eine fein und öfters verhältnissmässig lange Spitze ausgezogen sind. Die Länge der Finger nimmt von dem 1. bis 3. rasch zu, der 4. ist etwas kürzer als der 1. Die Hinterbeine, nach vorn gelegt, reichen ziemlich weit über die Mitte ihrer Ent- fernung von der Achselgrube; sie erreichen beinahe '/., dieser Entfernung. Die Zehen sind massig lang, beim Männchen post nuptias beinahe cylindrisch, beim Männchen im Hochzeitskleide deutlich abgeplattet und nach vorn stark zugespitzt, beim Weib- chen ziemlich kurz und etwas abgeplattet. Das hochzeitliche Männ- chen besitzt bald mehr, bald weniger deutlich eingebuchtete, die Zehen bisweilen bis zu ihrer Spitze verbindende, regelrechte Schwimmhäute; bei den hochzeitlichen Weibchen kommen bis- weilen deutliche Spannhäute vor, die etwa ein Drittel der Zehen- länge einnehmen; diese Spannhäute sind allerdings nur zwischen den längsten Zehen vorhanden und fehlen in der Regel gänzlich. Die 1. bis 3. Zehe nehmen an Länge progressiv zu, die 4. ist so lang wie die 3. oder etwas kürzer, die 5. ist länger als die 1-ste. Zwei Plantar- und zwei Palmarhöcker, die äusseren sind deutlicher entwickelt als die inneren und springen über der Wur- zel der Hinterfüsse beim brünstigen Männchen mitunter geradezu spornartig vor. Bei der Landform sind diese Höcker schwach entwickelt und mitunter nur in Spuren vorhanden. Haut glatt (nupt. temp.) oder äusserst fein granulirt und quer- gerunzelt (past nupt.). In den lateralen Furchen auf der Kopfober- iläche, an den Kopfseiten und in der Parotidengegend sind deut- lich ausgeprägte Drüsenöffnungen sichtbar (vergl. Fig. 2, auf Taf. IV. in: Leydig, Ueb. die Molche d. Württemberg. Fauna). Aehnliche Poren stehen reihenweise angeordnet, unterhalb der dorsalen Seitenleiste, an den Rumpfseiten, Flankengrenzen und Schwanzseiten; hier sehen sie fein eingestochenen Pünktchen ähn- lich. Die vordere Schwanzhälfte erscheint bei abgelaichten Weib- chen bisweilen mit ziemlich stark ausgeprägten Höckercheu ver- sehen. In den dorsalen Seitenwülsten, welche lediglich von der Haut erzeugt werden, liegen „grössere beuteiförmige Drüsen" (Leydig). Aeussere Geschlechtscharaktere. Männchen. — Kleiner, Kopf schmäler. Koptlänge beinahe 3 mal in der Rumptlänge und fast 2 mal in dem Abstand der Vorder- und Hintergliedmassen enthalten. Streckt man die Vorderbeine — 193 — nach hinten und die Hinterbeine nach vom und drückt sie an den Rumpf an, so erreichen die Zehenspitzen die Handwurzel und "überschreiten manchmal dieses Ausmass. Kloakengegend dunkel, tiaibkugelig. Im Hochzeitskleide: Kloakengegend fast kugelför mig, stark vorspingend, mit langem Kloakenspalt (Fig. 4, Taf. IV. in: Leydig, Ueb. d. Molche d. wiirttemb. Fauna). Rumpf vierseitig, Rücken mit sehr gut ausgebildeten Seitenwülsten (Fig. 8, ibid.). Vertebralleiste kammartig erhaben oder ein Rückenkamm. Aus dem Schwänzende ragt ein feiner, langer, dunkler Faden her- vor (Fig. 6, ibid und Fig. 25 auf Taf. V. in: Fatio, Faune des Verte'bres de la Suisse, III). Hinterfüsse mit vollständiger dunk- ler Schwimmhaut zwischen den Zehen (Fig. 4, Taf. IV. bei Ley- dig, op. cit. und Fig. 23, Taf. V. bei Fatio, 1. c). Weibchen. — Grösser, Kopf breiter. Koptlänge beinahe 31/. mal in der Rumpllänge und fast 2V2 mal in dem Abstand der Vorder- und Hintergliedmassen enthalten. Streckt man die Vor- derbeine nach hinten und die Hinterbeine nach vorn und drückt sie an den Rumpf an, so erreichen die längsten Zehen die Basis des längsten Fingers oder bleiben oft bedeutend hinter dieser Länge zurück. Kloakengegend in der Regel hell, der Längsspalt ist von etwas wulstigen Rändern umgeben. Im Hochzeitskleide: Kloaken- wulst von länglich- ovaler Gestalt; die ilach gewölbte Oberfläche des Kloakenwulstes mit Papillen besetzt, weniger stark vorsprin- gend, bedeutend kleiner, mit kurzem Längsspalt. Rumpf annähernd gerundet vierseitig oder ziemlich gerundet. Rücken mitunter mit ziemlich deutlich ausgebildeten Seitenwülsten Vertebralleiste. Aus dem Schwänzende ragt ein kurzes Zäpchen oder ein sehr kurzer Endfaden hervor. Hinterfüsse ausnahmsweise mit schwach entwic- kelten Spannhäuten, meistens ohne Spannhaut. Färbung und Zeichnung. M. palmata können insofern ein anderes Aussehen erhalten, als die braune Grundfarbe der Oberseite bald dunkler, bald heller erscheint. Das Hellbraun neigt bei Exemplaren aus Frankreich mehr ins Grünliche, während bei deutschen Stücken der Untergrund gewöhnlich etwas dunkler ist. Unter den, in der Umgebung von Cadillac und Chateauroux gesammelten Individuen, habe ich am häufigsten folgende Zeichnungen gefunden. Männchen im Hochzeitskleide: Die fleckenlose Vertebral- kante ist ebenso colorirt wie der Rücken oder etwas dunkler. Am Kopfe geht die Grundfarbe mehr ins Gelbliche über, und an den Lei- — 194 — kesselten erhält die Farbe einen bisweilen sehr stark ausgeprägten Goldglanz. Die grösseren, oftmals etwas schräg gestellten, in die- sem Fall länglichen oder aber runden und schnörkelförmigen, zum Theil zusammenlassenden Flecken, welche die Leihesseiten — meist ohne alle Regel, bunt durcheinander gestellt — zieren, enthalten ebenfals viel Goldpulver, der auf dunkelgrünem oder aber, wie es bei den minder schön gekleideten Stücken der Fall ist, auf dunkel- braunem Grunde gestreut ist. Aehnliche Flecken in geringer An- zahl und weniger gross sind auch an den Rückenseiten, den La- teralkanteu entlang, augeordnet. Am Schwänze sind gleichfalls dunkle, runde Flecken in zwei Längsreihen vorhanden, von denen die obere mehr grün, die untere mehr schwärzlich gefärbte Ma- keln enthält, welche durch bräunliche, graublaue oder kreideweisse Intervalle von einander getrennt erscheinen. Häufig treten diese blauen oder weisslichen, manchmal aber silberglänzenden Stellen gegen das Schwanzende hin in Berührung untereinander, so dass ein Streifen entsteht, der eine regelrechte Trennungslinie zwischen dem Schwanz und seinem Saume bildet. Die Reihen dunkler Flecken nehmen die Kanten des Schwanzkörpers ein und greifen auf die Flossensäume etwas über, so dass der obere Flossensaum eigentlich ungelleekt und nur grünlichbraun und goldgelb bepudert ist, während die untere, lichter gefärbte Schwanzflosse vorn mehr gelblich oder bläulichgrau, hinten aber rauchfarben erscheint; ihr freier Rand ist rauchgrau, nur in der Nähe der Kloakenwöl- bung tritt etwas Gelb zum Vorschein. Der Endfade 11 des Schwan- zes ist schwärzlich oder dunkel braun mit schwarzer Spitze; die- fleischige Schwanzpartie ist bräunlichgelb mit Goldpulver dicht bestreut und ohne Flecken; hinten gesellt sich ein röthlicher Schimmer hinzu, der durch die hier durchscheinenden Blutgefässe verursacht wird. Die Kopfoberseite ist auf gelblichem Grunde hinten zierlich dunkel braungrau gesprenkelt und gemarmelt, vorn bald grünlichbraun gemarmelt, bald deutlich gestreift. In diesem Fall bildet die helle Grundfarbe mehrere deutlich ausgeprägte feine Läugsstreifen, die bisweilen ziemlich weit sich nach hinten ausdehnen. In jenem Fall aber sind mitunter nur diejenigen Strei- fen vorhanden, welche der Schnauzenkante entlang ziehen, stets aber scheint ein goldgelber Oberlippenstreifen entwickelt zu sein, der auch hinter dem Auge zu sehen ist, sowie am Halse, wo er bedeutend breiter wird, und auch andeutungsweise hinter den Vorderleinen. Khenso beständig scheint eine dunkelgrüne oder grünlichbraune und manchmal eine etwas hellere Mittelzone enthol- — 195 — tende Binde zu sein, welche über dem Oberlippeustreifen liegt und sich längs der oberen Partie der Schläfen hinzieht. Die Überseile der Extremitäten ist auf gelblichem, schwach goldgläuzendem Grunde mit kleinen dunkelgrünen oder dunkelbraunen Punktflecken und Schnörkeln besetzt, die ihrerseits etwas Goldglanz enthalten. Die Zehen sind oben mehr oder weniger deutlich quergebändert, unten gelblich oder tlleischfarben, schwach grau bepudert. Der Vorderarm ist unten gelblich, der Unterarm bisweilen farblos und durchsichtig; die äusseren Tubercula an der Handfläche sind gelb. Die Hinterbeine sind oberseits genau von der Farbe des Rückens, sie sind nur au ihren hinteren Flächen spärlich dunkel gefleckt; gegen die Fusswurzel hin tritt eine Verdunklung auf. Der Fuss ist oben und unten schwärzlich, besonders dunkel sind die Schwimmhäute colorirt; Fersenhöcker sind hell. Kehle gewöhnlich ungefleckt, in selteneren Fällen auf farblosem oder rötl.lich durch- scheinendem Untergründe mit einigen Punkten versehen. Bauch- mitte hoch orangegelb, gelb oder geblichweiss, fleckenlos oder mit einigen kleinen Flecken geschmückt '); gegen die Bauchseiten Lin geht das Gelb mitunter ins Weissliche oder Perlmutterglänzen- de über, das auch auf den unteren Grenzpartien der Finnken zu sehen ist, obschon es hier durch Goldstaub und zahlreiche braune oder braunschwarze runde Flecken z. Tb. verdrängt wird. Letztere lüden oftmals beiderseits eine Längsreihe, die durch eine etwas, weniger deutlich ausgeprägte schmale weissliche oder gelbliche Zone von der Grundfarbe der Flanken abgesondert erscheint. Diese Zone ist sehr oft schön metallisch glänzend und stellt nichts anders als die Fortsetzung des goldschimmernden Postorbitalstreifens dar. Bei vielen Exemplaren erfährt sie über der Wurzel der Hinterextre- mitäten eine Aenderung ihres Verlaufes, indem sie hier in fast senkrechter Richtung sich hinzieht, zum Theil die Umgebung des Kloakenwulstes schmückt und sich hier als ein etwas schräg gestellter Strich ausnimmt. Andeutungen dieses Striches sind auch bei den Weibchen mitunter sichtbar. Auf den Bauchseiten ist übri- gens die Farbe sehr häutig so düiiD, dass dieselben fast oder ganz farblos erscheinen. Die Kloakenlippen sind schwärzlich, gehen aber nach hinten zu und gegen die Bänder hin ins Bläuliche !) Duges macht folgende interessante Mittheilung: „Les Palmatus du Nord res- semblcnt bien plus aux Punctatus que ceux du midi, sous le rapport des coulenrs J'ai toujours trouve a Montpellier ces tritons olivätres ou fauves ä ventre jaune cleii ou blanchätre, et je ne Tai tu rouge que chez les jennes, tandis qu'ä l'aris leurs tuuleurs sont Celles des PonctueV'. — 19C — oder Dunkelgraue über; lateralwärts mit zwei oder vier dunklen runden Flecken geziert. Weibchen im H o c h z e i t s k 1 e i d e: Die Grundfarbe der Oberseite erscheint als ein lichtes Olivengrau, mitunter auch ockergelb, von dem sich dann kleine dunkelgrüne oder dun- kelbraune Flecken abheben. Diese Flecken können ganz fehlen und nur noch an den Rumpfseiteu, naraeutl ch nach unten zu, kenntlich sein oder aber durch gegenseitiges Zusammenflies- &en mehr weniger breite, wellig verlaufende Streifen bilden, wel- che die Rückenzone von den Rumpfseiten trennen. Bei den spär- lich gezeichneten Stücken ist die Färbung keineswegs einför- mig, sondern aus mehreren Schattirungen von Olivengrau oder Olivenbraun, die nebeneinander wie Staubtheilchen aufgestreut erscheinen und den Eindruck machen, als wäre es nur ein Far- benton. Die sich schlängelnden, dunklen Streifen am Aussenrande der Rückenzone sowie der hellbraune, gelblich- oder röthlichbraune Streifen, welcher die vortretende Rückgratlinie ziert, kann sich, wenn auch selten, auf den hinteren Kopftheil ausdehnen, sonst aber sind auf der Kopfoberiläche keine eigentliche Streifen sicht- bar, nur an der Schnauzenspitze ist eine Andeutung eines ganz kurzen hellen Streifens vorhanden; die der Schnauzenkante parallel sich hinziehenden dunklen Porenreihen nehmen sich als Streifen aus. Rings um die Nasenlöcher scheint etwas Goldstaub gestreut zu sein; unter und hinter dem Auge aber zieht ein, mitunter in mehrere Flecken aufgelöster, breiter, goldglänzender Streifen, der auf den Oberkiefer übergeht und sich bis zur Inserstionsstelle der Vorderbeine und an den Rumpfseiten erstreckt; darüber geht ein anderer dunkler Postorbitalstreifen. Die Oberseite der Beine ist auf hellbraunem Untergrunde dunkelbraun gepunktet und gefleckt. Zehen mehr weniger deutlich dunkel quergestreift. Schwanz bald deutlich dunkel geileckt, bald weniger deutlich oder gar nicht gezeichnet; häufig belinden sich auf jeder Seite drei Fleckenreihen, von denen die oberen die Fortsetzung der gekerbten Rückenbin- den vorstellen und sich durch Zusammenstossen der einzelnen Flecken in mehr oder weniger regelmässige dunkelbraune Schwanzstreifen umwandeln. Die zunächst liegenden mittleren Reihen, die auch vorn bei den Männchen zu zehen sind, bestehen aus einigen Punkttieeken an der vorderen Schwauzhälfte, während die unteren Reihen sich weiter nach hinten auszudehnen pflegen und öfters eine schmale, am Rande des fleischigen Theiles des Schwanzes sich hinziehende Binde bildet. Diese Zeichnungen greifen nicht — 197 — auf die. Schwanzflosse über. Letztere ist oben dicht, unten aber bedeutend weniger mit bräunlichem oder grauem Puder auf gel- bem Grunde bestäubt; am Aussenrande ist sie durchsichtig; da wo- sie dicker wird und in den Schwanzkörper übergeht, wird die Färbung gelb oder goldgelb, und auch gegen den After hin tritt das Gelb deutlich zutage. Der kurze Schwanzfaden ist in der Re- gel dunkler als die Flosse. Bauchmitte orangegelb, gelb oder blassgelb, gewöhnlich heller als beim Männchen; diese gelbe Zone wechselt sehr in ihrer Breite und erscheint bisweilen kaum 21,, mm. breit. Bauchseiten weisslich; die ßauchgrenzen zeigen oft eine spärliche weissliche Färbung, sehen daher eher durchsichtig oder schmutziggrau aus. Das Gelb am Bauche kann ganz und gar durch eine äusserst dünne Lage von Weiss ersetzt erscheinen. Am Bauche sind häutig, obwohl in geringer Anzahl, dunkle Punkte oder runde Flecken zu sehen; ähnliche Abzeichen zieren meistens die Bauchgrenzen und bilden hier zuweilen Längsreihen, oder, wie es bei den dunkelgefärbten Individuen der Fall ist, Binden, welche durch einen gelblichen, schwach metallisch glänzenden Streifen von den Flanken getrennt sind. Die ungefleckte, durchsichtige Kehle ist mit feinen Blutgefässen durchsetzt und sehr spärlich gefärbt, nur gegen die Kieferränder nimmt man Spuren weisser oder gelblicher Farbe wahr. Die Brust und die Unterseite der Beine sind eben- falls nahezu farblos und durchsichtig, nur an der Fusswurzel tritt eine helle Farbe zum Vorschein; Handfläche und Sohle sind gelblich, schwach dunkel bestäubt; Hand- und Fusshöcker sind gelblich. Afterhügel vorn und hinten gelblich, in der Mitte fleischfarben. Die Landform unterscheidet sich insofern vom brünstigen Thiere, als bei ihr einerseits eine Verdunklung des Grnndtones auftritt, andererseits die Farben weniger rein zu Tage liegen, zugleich kommen auch die Zeichnungen weniger deutlich hervor. Die von mir untersuchten Männchen waren auf der Oberseite schmutzig gelbgrün, dunkelgrün gezeichnet; die Rückenzeichnung war äusserst fein, die gebuchteten, dunklen Lateralbinden am Rücken wenig vortretend, die Kopfzeichnung war erhalten, schien aber weniger scharf ausgeprägt, des Gelb jenes Streifens, der sich längs der Backen- und Flankenregion hinzieht, war nur vorn zu sehen, während weiter nach hinten diese Farbe in Blassrosa überging. Die unteren Körpertheile erschienen mir noch durchsichtiger wie zuvor, während die Kloakenlippen und Sohlen eine weniger inten- siv dunkle Färbung zeigten; die bräunliche Mitte der Schwanzseiten war oben und unten von feinen, dunklen Zeichnungen begleitet» — 198 — Bei den Weibchen, die ich auf dem Lande iraf, fiel mir die ungefleckte Vertebrallinie auf, welche sich vom gelblichbraunen, grünlich gepunkteten Rücken abhob. Was die Unterseite betrifft, so war die Farbe der Bauchmitte und des Schwanzes ein ziemlich gesättigtes Gelb, diejenige der Bauchseiten ein Gelblichweiss mit Spuren von Goldglanz. Kehle, Brust, Unterleib und Unterseite der Beine waren farblos oder blassrosa, die Kloakengegend gelb ange- flogen und die Sohlen grau beschattet. Bei Exemplaren, die mir Herr F. Borcherding aus der Umge- bung von Vegesack sandte, zeigte das Gelb am Bauche eine grös- sere Ausdehnung und einen etwas vollkommenem Ton, auch schien mir das mitunter mit einem fast orangegelben Spinalstreifen ver- sehene Weibchen oberseits etwas dunkler colorirt als die franzö- sischen Stücke, während die Hinterfüsse bei letzteren dunkler wa- ren als bei den nordwestdeutschen Männchen. Es ist ferner er- wähnenswerth, dass manchmal das Gelb an den unteren Körper- teilen ganz und gar vermisst wird und durch Weiss ersetzt ist, in anderen Fällen ist die Bauchmitte goldgelb, während die Bauch- seiten hellgelb und metallisch glänzend erscheinen. Dieser Metall- glanz, wie überhaupt der Goldglanz an allen Körpertheilen, so am Kloakenhügel beim Männchen, an den Schwanz- und Rumpfseiten, an letzteren namentlich unten, ferner oberhalb der Wurzeln der Vorderbeine, wo ein oder mehrere goldene Punkte deutlich aus- geprägt zu sein pflegen, am Kopfe und auch auf der ganzen Rumpfobertläche kann manchmal weniger deutlich zu Tage tre- ten; bei der Landform sind nur Spuren davon vorhanden; am beständigsten noch ist der Goldglanz an den Backen. Perlmutter- glanz ist zuweilen unten an den Rumpfseiteu sichtbar. Es muss schliesslich hinzugefügt werden, dass bei sehr dunklen grünlich- braunen Weibchen der untere Schwanzflossensaum öfters citronen- gelb erscheint, während die obere Flosse bräunlich ist. Die Grundfarbe der Oberseite ist bei ganz jungen Thieren ein helles Braun, das sich auf die Kopfoberfläche und auf den Schwanz erstreckt; zu beiden Seiten des Rückens und der medianen Zone des Schwanzes findet sich ein feiner dunkelbrauner, röthlichgel- ber oder röthlichbrauner Zickzackstreifen, der übrigens auch fehlen kann. Auf dem Rücken zeigen sich Spuren einer dunklen Pude- rung; intensiver dunkel bestäubt ist der Kopf, wo sowohl oben als auch seitlich markirte Zeichnungen zu sehen sind, wie z. B. kaum spurweise angedeutete Frenal- und Postorbitalstreifen. Der punkle Puder setzt sich stark auf die Rumpf- und Schwanzseite — 193 — und auch etwas auf die Oberseite der Beine fort. Am Halse seit- lich ist ein gelblichweisser Streifen und eine Andeutung eines solchen auf den unteren Partien der Rumpfseiten, darauf Spuren von Metallstaub. Der Bauch pflegt in der Mitte gelblich oder goldgelb, seitlich schmutzig weiss und durchsichtig zu sein. Die Schwanzunterseite ist orangegelb, der Unterleib, die Unterfläche der Beine und die Kehle durchsichtig, gelbgrau, die Kloakenge- gend etwas heller als die Umgebung, die Schwanzspitze dunkel, die Zehen dunkel quergebändert. Die rundliche Pupille ist von einem Goldrand umgeben, der unten in der Mitte und bisweilen auch vorn durch Schwarz unter- brochen wird. Dadurch, dass dieser Goldrand unten stets zerissen erscheint, berühren sich Pupille und das dunkle Pigment der Iris, so dass der untere Pupillenrand einen winkelig gebrochenen Ver- lauf zu bilden scheint. Genau dasselbe ist bei vielen Arten zu sehen, und, um ungerechtfertigte Verweise zu vermeiden, will ich au dieser Stelle darauf hinweisen, was bei der Beschreibung der Pupilleugestalt unter der Zuspitzung des Unterrandes der Pupille gemeint ist. Bei näherer Betrachtung der in Rede stehenden Stelle an der Pupille meint man, dass der Goldsaum geborsten ist und dass der Pupillenfarbstoff auf die Iris quillt. Bei brünstigen M. palmata zeigt die Iris in ihrer oberen Partie viel Goldpigment, das ins Röthliche zieht, bei abgelaichten Stücken ist das Gold etwas blasser; die untere Irishälfte ist vorherrschend dunkelbraun, mit etwas Goldstaub versehen. Durch einen bräunlichen Streifen wird die Iris in zwei Hälften getheilt, in eine untere und in eine obere; dieser Streifen scheint als wenn er eine Fortsetzung des Postorbitalstreifens wäre. Endlich befindet sich um die Iris herum, also am Orbitalrande, ein äusserer blassgoldgelber Ring. Larve. Kennzeiche n. — Länge: 29 mm. Körperform schlank. 5 Zehen. Kopfbreite grösser als die halbe Länge der Entfernung der Inser- tionen von Vorder- und Hiutergliedmassen. Schwanz kürzer als der übrige Körper oder körperlang, mit einem ziemlich hohen, am Ende zugespitzten Flossensaume. Massig hohe Rückenflosse, nach vorn zu die Rückenmitte überragend. Augen massig gross. Längsdurch- messer des Auges grösser als der Internasalraum und der Ent- fernung des Nasenloches vom Auge gleich. Internasalraum in der Regel etwas kürzer als die Entfernung der Karine vom Auge. — 200 - Augenlidbreite die halbe Breite des Iuterpalpebralraumes nicht erreichend. Interpalpebralraum grösser als die Distanz von der Narine bis zum Auge. Abstand von Narine zur Lippe etwa um ein Drittel so gross wie die Entfernung des Nasenloches vom Auge. 1. Finger die halbe Länge des 2-ten nicht erreichend. Masse in mm. — Totallange: 29. Kopflänge: 5. Kopfhöhe: 3. Kopf- breite: 4. Länge d. ob. Kieme: 31/.,. Rumpflänge: 9. Rumpfhöbe beinahe: 4. Rumpfumfang: 11. Hinterbein: 4%. Vorderbein: 5. Länge d. Schwanzes: 15. Schwanzhöhe: 4. Die Körpergestalt ist ähnlich wie bei M. vulgaris, nur etwas schlanker. Der Kopf ist etwas mehr als ein Drittel länger als breit und ungefähr um ein viertel breiter als hoch, ober- seits nach vorn zu schwach nach abwärts gewölbt, von den Augen, oder, wie es übrigens selten der Fall ist, schon von den Kiemen an nach vorn zu sehr allmählich in sanftem Bogen verschmälert, mit ziemlich breit gerundeter Schnauzenspitze und steil abfallenden Seiten. Die Kopfbreite übertrifft die halbe Länge der Entfernung der Insertionen von Vorder- und Hinterglied- massen. Die fast senkrecht, in ziemlich grosser Entfernung von einander und von der Schnauzenspitze gestellten Augen sind ziem- lich gross, massig stark gewölbt, länger als der lnternasalraum und ungefähr ebenso lang wie die Distanz vom Auge bis zur Ma- rine. Die Entfernung des Auges von der Lippe ist bald grösser, bald kleiner, bisweilen ebenso gross wie der Höhendurchmesser des Auges. Der Abstand vom Nasenloch zur Lippe ist kürzer als der Höhendurchmesser des Auges. Der Zwischenraum zwischen den Augenhügeln ist sehr breit, von etwas über doppelter Augenlid- breite, bisweilen beinahe noch einmal so breit wie der lnterna- salraum und merklich grösser als der Raum zwischen der Narine und dem Auge. Die Distanz zwischen der Lippe und Narine ist, ungefähr dreimal in der Länge der Entfernung der Narine vom Auge enthalten. Die abgerundete Gestalt der Pupille wird durch eine, wenn auch spurweise zu Tage tretende Einknickung am unteren Ende Pupille beeinträchtigt. Die Mundspalte endigt unter dem hinteren Augenwinkel oder erstreckt sich ein klein wenig weiter. Oberlippenlappen massig stark entwickelt. Jederseits 3 lauge, breitstielige Kiemenbüschel mit ziemlich langen Fäden. Ret Exemplaren von 30 mm Gesammtlänge misst die oberste und längste Kieme 3'/2 mm. Der Zwischenkiemenraum ist schmal, obschon etwas grösser als die Breite der Ansatzstelle der drei Kiemen oder der Oberarm. — 201 — Der Rumpf ist massig lang, vom Kopfe ziemlich deutlich ge- sondert, oben mehr oder weniger verschmälert, nach unten zu vorn etwas bauchig erweitert. Die Rurapfseiten haben 1 3 trans- versale Furchen und eine bisweilen nur schwach angedeutete Längsfurche. Am Bauche sind circa 8 Querfurchen, von denen 5 oder 6 am deutlichsten zu Tage treten. Die Beine sind in der Jugend schwach, später werden sie etwas kräftiger; die vorderen etwas länger als die hinteren, Dach vorn gestreckt überragen sie bisweilen den vorderen Augenwinkel um ein Geringes, während die hiuteren ungefähr die halbe Rumpflänge erreichen. Der Fuss ist ziemlich breit mit kurzen, an der Basis etwas verdickten Zehen, von denen die Mittelzehe die längste ist. Die 4. Zehe ist etwas länger als die 2-te und die 5-te wenig länger als die 1-ste. Die Hand ist kürzer als die Entfernung des Auges von den Kie- men, etwas länger als der Vorderarm und ungefähr ebenso lang wie der Oberarm. Der 1. Finger, an den 2-ten angelegt, erreicht dessen Mitte nicht und ist in der Regel kürzer als der 4., der 2. Finger ist etwas kürzer als der 3., merklich länger aber als der 4. Die; äusseren Höcker am Handteller und an der Fusssohle treten deutlich hervor. Der Schwanz ist ziemlich hoch, etwa so lang oder etwas kürzer als der Körper, am Grunde nur wenig verdickt, nach hinten stark seitlich zusammengedrückt und in eine mehr oder weniger deutlich abgerundete, bisweilen massig lange Spitze ausgezogen; mitunter ist das Schwänzende zugespitzt: es kann auch eine äusserst kleine Spitze aus dem sonst abgerundeten Ende abstehen, die sich aber nie, auch nicht annähernd, zu einem Schwauzfaden, wie ihu die luugenathmenden Fadenmolche zur Brunstzeit zeigen, oder zu einem fast fadenförmigen Anhang, wie ihn die Larven von M. cristata, marmorata und Boscai auf- weisen, entwickelt. Der ziemlich hohe, mit bogigen Rändern ver- sehene Flossensaum zeigt die grösste Höhenausdehnung in der Schwanzmitte; er geht auch auf den Rücken über, ohne jedoch den backen zu erreichen. Die Kloakengegend ist massig stark gewölbt. Die Farbe des Rückens ist im mittleren Theil bräunlich gelb, dunkel bestäubt; häufig fliessen diese Pünktchen zusammen und bilden vielfach gekrümmte Linien und Verästelungen. Zu beiden Seiten des dorsalen Mittelfeldes geht je ein bräunliches Band, das nur nach oben deutlich begrenzt ist, nach unten hingegen allmäh- lich in die helle Färbung der Bauchseiten übergeht. Nicht selten erscheinen die Rurapfseiten dunkel. Bei derartigen Stücken ist in — 202 — der Kegel an der Schwanzoberseite eine namentlich vorn erwei- terte und deutlich ausgeprägte dunkle Binde vorhanden. Die helle- re Dorsalzone erleidet durch das dunkle Lateralband jederseits mehr oder weniger zahlreiche Einkerbungen, die ebenfalls für die älteren Thiere sehr charakteristisch sind. Die bräunlichgelben Beine, die Kopf- und Schwanzseiten sind aufs feinste mit Grau oder Graubraun bestäubt. Die Körperseiten besitzen beinahe stets eine in der Regel nur bei der lebenden Larve zum Vorschein tretende Längsreihe gelblicher Punkte oder kurzer Striche. Die röthlichgelben Kiemen sind grau bestäubt und mit etwas Goldpulver versehen. Haben die Thiere die Hälfte ihrer Ausbildung erreicht, so tritt eine Verdunkelung der Färbung auf. In einer viel späteren Periode setzt sich der Grundton mehr in lichtes Olivenbraun um; ein verhältnissmässig nur spärlich und fein dunkel punktirtes Band nimmt die Riickenzone und die Schwanzoberseite ein und wird von den etwas dunkleren Rumpfseiteu durch dunkelbraune Säume getrennt, die sich auch auf den Schwanz ausdehnen können. Die anfangs weissliche, meist fleckenlose oder spurweise und spär- lich, namentlich nach hinten zu dunkel bestäubte Bauchseite er- scheint bei älteren Larven gelblich, mit schwachem Metall- glanz. Die Kehle ist farblos. Die blassgoldgelbe Iris ist schwärz- lich gemarmelt und um die Pupille herum ist ein fleckenloser goldgelber Ring zu sehen. Die Ktemenquasteu sind röthlichgelb, mit etlichen dunklen Punkten versehen und mit Goldpulver be- stäubt. Bei ganz jungen, ungefähr vier Wochen alten, 16 mm. lan- gen Larven ist die Grundfarbe der Oberseite ein helles Gelbbraun, darauf zahlreiche dunkelbraune Punkte. Geographische Verbreitung l). M. palmata hat ihre Heimath in Frankreich, wo sie beinahe allerwärts, bald gesondert, bald vergesellschaftet mit M. marmo- rata, M. cristata, M. vulgaris und M. alpestris vorkommt. Von hier hat sie sich über Belgien, Holland, Deutschland und die Schweiz verbreitet. Auch nach England und Spanien, wo sie übri- gens auf ein sehr kleines Gebiet im ^Nord-Osten des Landes be- schränkt zu sein scheint, hat sie ihre Verbreitung ausgedehnt. Barboza du Bocage behauptet allerdings, dass das Museum in ') IMe eingeklammerten Zahlen weisen auf das Verzcichniss der bei dieser Ar- beit benutzten Litteratur. — 20b — lissaboo ein Stück dieser Art besitzt, das aus Coimbra stammt. ßettencourt Ferreira hat sich die Aufgabe gestellt, das betreffende Exemplar eingehend zu untersuchen und die Angaben Barbozn du ßocage's zu bestätigen. Um dies zu können, hat er sich mit aus dem Norden Portugals stammenden Material versorgt und ist nun zum folgenden Schluss gelangt: „'Nous croyons donc, que les uro- deles en question se rapnrochent inftniment du T. paimatus Schneid, dont ils constituent le repre'sentant portugais, si ce n'est pes l'espece meine, dont les palmures ne seraient pas encore tout-a- fait developpees lors de la capture". Eben dieser Satz bezeugt ein Herumtappen im Dunkeln und ßettencourt Ferreira wird zu- geben müssen, dass ich nicht über die ihn speciell interessirende Frage mich bestimmt äussern kann, weil er darin selbst kein Bescheid weiss und in seinem Ansichten herumschwankt. Es han- delt sich ja nicht darum, ob die betreffenden Molche mit M. pal- mata verwandt sind oder eine Uebergaugsform von M. palmata und M. vulgaris repräsentiren, sondern darum ob sie der Species „palmata" angehören. Solange dieser Forscher nach einer gründ- lichen Untersuchung seines „genügenden und wohkonservirten Ma- terials" uns immer noch die bestimmte Antwort schuldig bleibt. so kann er es mir gewiss nicht verdenken, wenn ich seine An- gaben mit einigem Zweifel wiedergebe, denn in dieser Arbeit ist es mir darum zu thuu, nur sicher verbürgte Angaben, ohne Vor- behalt meinerseits, aufzunehmen, ßettencourt Ferreira aber legt uns lediglich sein Material zum Studium vor, oder richtiger, er beschreibt dasselbe nach bestem Wissen und Können und bestimm!, es mit aller Vorsicht, indem er sich ein Pförtc.hen stets offen halt, das ihm den Rückzug gestattet, denn anders ist seine fol- gende Aeusserung nicht auszulegen: „Trata — se talvez de uma for- ma intermediaria ao T. palmatus e ao T. vulgaris, mas uäo da variedade meridionalis Blgr., porque, como veremos n'outro logar, a forma portugueza differe sensivelmeute do T. vulgaris L., o bastante para constituir pelo menos uma variedade distiucta, que alias se refere antes ao T. palmatus Schneid.". An einer anderen Stelle linden wir wörtlich: „Ou peut supposer que le palme Por- tugals dil'fere du palme typique, mais ou ne saurait probablement le rapprocher d'une autre espece avec laquelle il evidencie uue plus proche parente". Bettencourt Ferreira hatte infolgendessen noch nicht sein endgültiges Urtheil abgegeben! Ich habe nirgends behauptet, dass die angebliche M. palmata mit Var. meridionalis identisch sein könnte und dass mir dies von ßettencourt Ferreira 14* — 204 — io die Schuhe geschoben wird, ist geradezu unbegreiflich, umso- mehr als ßettencourt Ferreira es selbst ist, der folgenden Aus- spruch gethan hat: „"Kous eümes aussi FoccaEiou d'aller un peu plus loin et d'en faire la diagnose differentielle avec le T. vulga- ris L., la seule espece avec laquelle il etait possible de confondre nos exemplaires". Var. meridionalis scheint dieser Gelehrte noch nicht selbst je gesehen zu haben und ist daher dessen so sicher, dass andere sie nicht kennen werden, dass er das längst bekann- te Fundgebiet dieser Varietät uns nochmals vorführt. Darauf hin muss erwidert werden, dass das Fundgebiet dieser Abart eigent- lich mit dem, was er uns zu beweisen sucht nichts zu schauen hat. Das Fundgebiet der meridionalis ist im grossen und ganzen demjenigen von Vipera ammodytes ähnlich, und dennoch gibt die- ser Forscher die Möglichkeit zu, dass letztere vielleicht auch in Portugal zu finden sei. Obschon ich sehr wohl einsehe, dass meine Abhandlungen genug Material enthalten, um Bettencourt Ferreira für seine Arbeiten als Thema zu dienen, ist es mir immer noch nicht klar, wesshalb er gerade mich zur Zielscheibe wählt, habe ich doch nichts anders behauptet und kann auch jetzt mich nicht anders über das Vorkommen von M. palmata in Portugal aus- drücken als was schon von ßoettger in seinem Verzeichniss der von Herrn Dr. Simroth aus Portugal und von den Azoren mitge- brachten Reptilien und Amphibien gesagt worden ist, nämlich^ dass Molge palmata, von der zwar früher einmal ein Exemplar von dem alten Hrn. Jose Maria Rosa de Carvalho bei Coimbra gefunden worden sein soll, zu den verdächtigen Arten gehört, deren Vorkommen in Portugal seit dieser Zeit nicht mehr con- statirt werden konnte. Genau dasselbe und nichts anderes habe ich wiederholt, und dennoch ist es erst jetzt Barboza du Bocage und Bettencourt Ferreira aufgefallen, dass man an ihren Ent- deckungen Zweifel hegt. Bettencourt Ferreira, der doch selbst jetzt eingestehen muss, dass es „scheinbar paradox" ist, dass seine M. palmata erst die Schwimmhäute und dann den Schwanzfaden einbüssen, hätte mich nicht zur Verantwortung heranziehen sollen, weil mir diese Eigenthümlichkeit bei seinen Molchen sofort auf- gefallen ist. Die Erklärung dieser Erscheinung, die er gibt, ist nicht plausibel, weil jene Hochzeitsattribute bei den männlichen palmata nichts mit dem Schwimmen zu schaffen haben. Schwim- men doch andere Arten in no. de FAube vor (292). Im Dep. de FYonne (28. 103) und in den Ardennen ist sie nach P. Bert und Taton gleich- falls gemein. Baillon gibt an, dass sie in der Umgebung Abbe- villes (Somme) lebt. In der Umgebung von Paris soll diese Art nach Lataste (112), Collin de Plaiicy (103) und Latreille (213) überall leben; sie wird speciell von Bondy, Romainville, St. Ger- main, Marly, Chaville, Meudon, Levallois-Perret, Fontainebleau und La Glaciere angegeben. Daudin meldet, dass sie in der Umgebuim von Beauvais (Oise) lebt (109). Im Dep. de la Sartlie ist sie nach Gentil gemein (148); sie findet sich in dem Departement de la Manche (Museum in Paris), bei Uennes, im Dep. Maine-et-Loire Infe'rieure (212), Indre (275.232). Creuse (Museum in Paris), Correze (Umgeh, von Brive. 213) und Allier (271). Die angeblichen Fundorte in der Lombardei (178) und in Ye- netien (35) dürften vorläufig noch bis auf weitere speciellere Bestätigung hin zu beanstanden sein. Einige F.xemplare dieses Molches erbeutete ich vor mehr als zwanzig Jahren bei Bordi- ghera (80.6), fand jedoch in den darauf folgenden Jahren weder in der betreffenden Cisterne, noch sonstwo in Bordighera und sei- ner weiteren Umgebung eine Spur von M. palmata und bin der Ansicht, dass die betreffenden Stücke hierher nur durch irgend einen Zufall, vielleicht aus den Berten verschlagen sein konnten, isach "Noll käme die Art auch im italienischen Xizza — also wohl in Piemont — vor (265), allein mir ist wahrscheinlich, dass Noll die Art noch so" wenig zu unterscheiden wusste, als viele andere Zoologen jener Zeit und dass sein italienischer Fadenmolch zu M. vulgaris var. meridionalis gehört. Im Jahre 1881 hatte auch ich in der Aufzählung der Kriechthiere Griechenlands den Fehler began- gen eine Abart von M. vulgaris zu M. palmata zu rechnen (8). In der Schweiz scheint das Vorkommen dieser Species auf den Korden und Süd-Westen beschränkt zu sein. Im Kanton Tessin ist sie noch nicht gefunden worden und im Gebirge, steigt sie nach Fatio sel- ten über 800 M. Nach genanntem Beobachter findet sie sich in der Umgebung von Genf, bei Lausanne, Neuchätel, Solotlnirn. — 208 — Hern, Konstanz und Chur. Heer und Blumer verzeichnen sie unter den Amphibien des Kanton Glarus, wo sie zusammen mit M. cris- tata unterhalb der Montanregion leben soll; ich selbst fing das Thier bei Luzern und Prof. 0. Stoll fand es in Wollishofen bei Zürich. F. Müller gedenkt desselben aus der Umgebung von Basel (250.257). In Deutschland lebt es im Gebiete des Rheines und seiner Nebenflüsse, in Württemberg, im Spessart, in Westfalen, in der Umgebung von Bremen, im Thüringer Wald, im Harz und höchst wahrscheinlich in Oberschwaben. M. palmata wird aus dem südwestlichen Württemberg und zwar speciel aus dem Golders- bachthal bei Bebenhausen, von Schönbuch bei Bebenhausen — ia der Nähe von Tübingen — , von der Umgegend von Reutlingen (224.220.222), dann aus dem Wilden See (960 M. üb. M.), zwischen Knibis und Hornisgrinde, Schwarzwald, Mumelsee und Herrenwiesensee angegeben (224.222). Nach Boettger soll sie auch im Madenthale bei Stuttgart leben. 0. Schulze hat sie im Spessart „im oberen Theile der Hafenlohr zwischen Lichtenau und Weibersbruun" entdeckt (53). Für Baden gilt diese Art als Selten- heit (266); der mir aus eigener Erfahrung bekannte Fundort ist ein kleiner Teich bei Freiburg; in der Heidelberger Gegend, wo sie bei Stift Neuburg leben soll (51), habe ich sie umsonst ge- sucht. Als besondere Fundorte sind ferner durch Belege bekannt: Rippoldsau und Allerheiligen (112). Sie ist häufig in der Pfalz; das Senckenbergische Museum besitzt eine Anzahl von Stücken aus St. Martin. Sie findet sich bei Metz und Trier (265) und ist voa Geisenheyner oberhalb Waldalgesheim, also auf der Wasserscheide /.wischen Rhein und Nahe konstatirt worden (146) C. v. Heyden fand sie bei Königstein im Taunus (189.220), Körner sah sie dorten „in grosser Menge" (198), so an der Schmidtröder Wiese, eine halbe Stunde nördl. von Königstein und bei Scblosshorn und Kirschbaum bei Wiesbaden (189); aus Wiesbaden linde ich als speciellen Fundort die „Platte" genannt (53). Noll sammelte sie bei Homburg, am Abhang des Taunus (265), das Senkenbergische Museum enthält einige Exemplare mit der Fundortsangabe: Falken- stein, Taunus. Im Rheinthale wäre M. palmata nach Leydig weit verbreitet (225); Noll sah sie in grösserer Zahl bei St. Goar (265), Melsheimer gibt sie von Linz a. Rh. an, wo sie in den Wassertümpeln des Rheinbrohler und des Leubsdorfer Waldes mit M. alpestris zusammen leben soll (240). Leydig und ßertkau ha- ben sie bei Bonn, „sowohl in Tümpeln auf den Bergen, Yenus- berg z. B., als auch in denen des Thaies z. B. in den „südlich — 209 — vou Kessenich gelegenen Wasseransammlungen, dann in Waldgrä- ben des Kottenforstes" gefunden (225.30). Im Bergischen hat sie Behrens iu deQ Sümpfen der Varresbeck aufgefunden (24). Nach Suft'rian ist sie im Regierungsbezirk Arnsberg einheimisch (337) und nach Becker kommt sie in der Gegend von Hileheubach in Westfalen vor (370). Von F. Brüggemann zuerst in Oberneulaod bei Bremen wahrgenommen (79), ist sie kürzlich von F. Borcher- ding auf der rechtseitigen Wesergeest in der Umgegend Vegesacks wieder aufgefunden worden (60.62). Weiter findet sich M. pal- mata im Thüringer Wald, oberhalb Ruhla und bei Eisenach (365; und im Harz, wo sie W. Wolterstorff an zahlreichen, weit von einander entfernten Punkten aufgefunden hat. Man kennt sie bis jetzt von folgenden Orten: Wippra, Hochflache von Pansfelde, Schwarzer Stamm bei Mägdesprung, Selkethal, llirschteich zu ßallenstedt, in der Nähe des Maliniusteiches, Hagenthal, Hagengrund, Umgegend von Gernrode, Kaltethal bei Suderode, Sägenmühlenteich, Kloster- grund, Dreckthal, Schwarzthal, Umgegend von Blankenburg, Wer- nigerode, Inuersthal, Okerthal, zwischen Oker und Goslar, Teufelsthal in Vorharz, oberhalb Lauterbergs im Odertlial, Wasseransammlungen bei Bockwiese, am Dammhause (Hochfläche von Klausthal), bei Grund und Lauterberg im Vorharz (367.370.366). Um Göttingen wäre sie nach W. Heuneberg zu Hause (370). Auch im Weser- bergland von Hannöversch-Mümlen, bei Esclierhauseu und iu Fiu- kenhom bei Hameln ist das Tliier gefunden worden (Wolterstorff, €ruse, Henneberg). Iu (kn östlichen Tbeilen Deutschlands scheint es zu fehlen; aus der Mark wird es zwar aufgeführt (226), doch scheint mir dieses Vorkommen nicht ganz einspruchsfrei. Aus den Werken Brehm's (55) und Schreiber's (321) erfährt man, dass es in Holland gefunden wurde; wer diese Art in Holland zuerst beobachtet hat, ist mir bis jetzt unbekannt geblieben; in Schle- gel's Fauna wird sie nicht namhaft gemacht. In Belgien ist sie nach Selys-Longchamps „commune lä oü eile existe" und wurde von Genanntem in den Thälern von der (Jurthe und Vesdre sowie iu Campine beobachtet (328). Boulenger und Dubois (68.113) fanden sie in der Umgebung von Brüssel und nach Bamps wird sie in Genck-Bockryck und Diepenbeek (Provinz Limbourg) an- getroffen (2). Im Luxemburgischen ist M. palmata fast überall gemein, jedoch nicht allerwärts gleich häutig (131). In Irland scheint sie vorzukommen. In Schottland ist sie im Westen beo- bachtet worden. Ueber das Vorkommen von M. palmata in Suther- land und Edinburgh berichtet Boulenger (72); dann zieht sie durch — 210 — ganz England, wo sie z. 11. Kelsall für Yorkshire, Norfolk, Berkshire Hampshire und Surry (185), Boulenger für Oxfordshire (Wormsley bei Stoken-Church), Herrfordshire, Glaucestershire '), Somersetshire (Bridgewater), Dorsetshire, Devonshire, Com wall (Falraouth, Fo- wey), dio Insel Wight (71.72.68), Greening für Lancashire (162) und Elliot für Worcestershire und Shropshire (118) angezeigt, haben. Lebensweise. Der Fadenmolch bewohnt das westliche Europa, verbreitet sich ausserdem auch über Mitteldeutschland. In Frankreich und in den schweizerischen Kantonen tritt er häutig auf, namentlich aber in den klaren, langsam fliessenden Gewässern. Stehendes Wasser sucht er nur im flothfall auf und scheint in Teichen und Pfützen nie die Längenmasse derjenigen Molche zu erreichen, deren Lar- ven in (Messendem Wasser aufgewachsen sind. Das Wachsthum hängt aber auch wohl vom Klima ab. Fatio gibt z. B. an, dass ihm in der Schweiz nie Fadenmolche begegnet sind, die mehr als 86 mm. Länge aufweisen, unter den Exemplaren aber, die ich aus den südöstlichen französischen Departements in Händen gehabt habe, waren etliche, die 92 mm. Länge hatten. In der Schweiz sollen diese Molche in höheren Gebirgen nicht vorkommen und nur selten in mehr als 850 M. Höhe zu linden sein. Ihr Wohn- gebiet in Frankreich ist entschieden die Ebene; sie leben hier an vielen Orten zusammen mit M. marmorata und dringen bis nahe an die Meeresküste vor. Nach meinen und anderer Beobachtungen findet man sie in den an das Mittelmeer grenzenden französischen Departements sogar au Stellen, die salzhaltiges Wasser führen. In Deutschland wird M. palraata zu den Bergformen gerechnet und soll an vielen Orten an den Wald gebunden sein. Das Sommer- leben dieser Art beginnt erst im März und April, obgleich man sie in günstigen Frühjahren im Süden schon in den ersten Tagen Februars ausserhalb ihrer Winterherberge sieht, ja ein oder das andere bei besonders warmen Witterung auch schon früher bt mer- ken kann. Derartige Funde, sind es wohl, welche Fatio bewogen haben die Möglichkeit, dass diese Art sich während des Winters im Wasser aufhält, zuzulassen. In ausnehmend milden Wintern mögen einzelne Exemplare sich täuschen lassen und ihre Winter- ») Verg!. auch Macpherson in: Tiie Zoologist (3) Vol. VII. p 22G. - 211 — quartiere nicht aufsuchen. Ich bezweifle aber sehr, dass Molche, bei denen unter dem Wassereinlluss zur Brunstzeit markante For- menunterschiede, wie Kämme, Kanten etc. aufzutreten pflegen, fast das ganze Jahr hindurch im Wasser verbringen können. Denn eben der Umstand, dass Molche, die in der Gefangenschaft gehalt- ten werden, ihre Lebensgewohnheiten ändern und ihren Land- und Wasseraufenthalt nicht regelmässig einhalten, ist Grund und Ur- sache, dass sich bei ihnen weder die Hochzeitsattribute entwickeln, noch der Begattungstrieb auftritt. Dagegen steht es ausser Zwei- fel, dass die spät ausgekrochenen Larven von M. palmata im Wasser überwintern und sich erst im darauffolgenden Frühjahre verwandeln; ob sie auch später noch im Wasser verbleiben und geschlechtsreif werden können, ist mir nicht bekannt geworden. Zugleich mit dem Herauskriechen aus den Winterquartieren be- ginnt der Hochzeitsschmuck sich zu zeigen, und wenige Tage später suchen sich die Geschlechter gegenseitig auf. In der Regel sind es allerdings die Männchen, die den Weibchen nachstellen; es kommt aber auch vor. dass brünstige Weibchen sich bei (\e\\ Männchen melden und diesen in der unzweideutigsten Weise den Hof ma- chen, in solchen Fällen hat man beinahe dasselbe Schauspiel vor sich nur mit gewechselten Hollen. Der Tastsinn ist der erste Bote der Liebe und der Geruch gibt den mächtigen Antrieb zur Liebe. Die Thatsache an und für sich, dass brünstige Wassermolche stark riechende Sccretahsonderungen au verschiedenen Körper! heilen ha- ben, lässt mich vtrmuthen, dass enge Beziehungen zwischen dem Gerüche und der Liebe bestehen und dass diese Absonderungen bei ihnen wahrscheinlich zur geschlechtlichen Anreizung dienen. Die Bewegungen der paaruugslustigen Thiere sind ungemein rasch und überraschend gewandt, besonders ist es das Männchen, das sich durch eine den Schwanzlurchen sonst nicht eigene Gewand- theit und Raschheit der Bewegung auszeichnet. Es zeigt sich höchst unruhig und macht man Versuche, es aus dem Wasser zu ziehen, so schiesst es wie ein Pfeil davon, macht plötzlich eine Schwen- kung, sinkt auf den Boden herab und ist sofort bereit seine Ver- führungskiinste bei dem Weibchen wieder aufzunehmen. In einer abwartenden Stellung, (kn Körper beinahe aufrecht hallen*'!, mit umgebogenem Schwanz und herabhängenden Hinterfüssen, die mü mit Flughaut versehenen Gliedmassen einer Fledermaus nicht un- ähnlich sehen, hat das Thiercheu ein ganz eigentümliches Aus- sehen und eignet sich sehr zu einer Momentaufnahme. Ist ein Weib- chen in der Nähe, so nähert es sich ihm mit hoch bogenförmig o|2 emporgehobenem Schwänze, so dass der turgescirende Afterwulst gut exponirt wird und stellt sich dem Weibchen, Kopf gegen Kopf. gegenüber, bisweilen in gerader Linie, meistens aber im stumpfen Winkel. Die Beine richten den Körper hoch auf, mit der Schnauze streichelt und liebkost es die Schnauze und Kehle der Ausgewählten und mit sei.iem zu zwei Drittel umgebogeneu Schwanz führt es rasche wellenförmige und auch zitternde Bewegungen aus. Je mehr seine Begierde wachst, umso rascher werden diese oszillirenden Bewegungen des nach vorn gekehrten Schwanzendes. Es ist ein förmliches Zittern und Peitschen seiner eigenen Flanken, Genita- lien und Schwanzwurzel. Mitunter werden auch dem Weibchen einige Schwanzhiebe beigebracht und letztere geräth aus ihrem schlafähnlichen Zustande; macht sie aber Anstalten ihres Weges zu gehen, so schneidet ihm der Gatte förmlich den Weg ab, in- dem er sich blitzschnell der Quere nach vor dasselbe stellt. Nur wenn das Weihchen das Bedürfniss hat, frische Luft zu schöpfen und nach der Oberfläche des Wassers zustrebt, geht es ihrem Be- werber verloren, denn er folgt ihm selten hinten nach, sieht sich aber s mleunigst nach einem anderen Weibchen um, und hat er ein solches, das seinem Geschmack entspricht, gefunden, so ver- folgt er dasselbe und fordert es nachdrücklich zur Nachgiebigkeit auf. Den stürmischen Bewerbungen schliesslich nachgebend, hält das Weibchen inne und wird durch das Liebesgeplänkel wiehyp- uotisirt. Die jedesmaligen Oszillationen mit dem Schwänze können drei oder vier Minuten währen; anfangs bewegt sich die Schwanzspitze mit grosser Schnelligkeit, nachher aber immer langsamer, so dass man das Hin- und Herschlängeln zählen kann. Diesen Oszillationen folgt nun das Herauspressen und Absetzen des Samens in der "Nähe des Weibchens. Fisch er- Sig wart sagt, dass bei dem krampfhaften Einbiegen und federartigen Aufschnellen des Männchens sich letzte- res der „Samenflüssigkeit" entledigt, die dann durch die mit dem Schwänze erregte Strömung unter dem Weihchen hindurch geführt wird und so mit. dessen Geschlechtsteilen in Berührung kommt (Das Thierleben im Terrarium. Mit.theil. d. Aargauisch, naturf. {ies. V. Heft. 1889); darin würde dieser Forscher mit den Beo- bachtern früherer Zeiten übereinstimmen, dessen ungeachtet ist es sehr zweifelhaft, dass der Befruchtungsvorgang bei M. palmata an- ders von statten geht als dies bei M. alpestris von Gasco nach- gewiesen worden ist. Ueber das Eierlegen gibt Fischer-Sigwart Kunde; er sagt, dass die Eierablage während der Begattungszeit beginnt und dass während dessen immer noch Paarungen stattfin- 01 _ 1 D den. Genau das Dämliche habe ich auch hei M. aspera zu beobach- ten Gelegenheit gehabt. Die Ehegatten befanden sich noch in ehe- licher Umarmung als das Weilchen in Zwischenpausen mit dem Eierlegen anfing. Paarung und Eierablage dauern, nach Fischer- Sigwart, drei bis vier Wochen an. Die Eier werden entweder an eingekrümmte Blätter von Wasserpllanzeu oder an ins Wasser ban- gendes Gras gelegt, auch in Conferven, und dann stark mit den sie umgebenden Pflanzen verklebt. Das Weibchen liegt hiebei auf den Conferven oder auf den Blättern der Pflanzen, oft so. dass der Rücken über das Wasser herausschaut. Es krümmt sich lang- sam hin und her, wobei es mit den Uinterfüssen die beiden Seiten des Hinterleibes streicht, das Ei so heransbefördert und dann mit den Conferven oder Pflanzenblättern verklebt. M. palmata liebt es namentlich, die Eier in Conferven zu legen und diese finden sich dann ziemlich tief in dem Pflanzengewirr, jedes einzelne einen erb- sengrossen Klumpen bildend, in dessen Mitte das etwa 3 Millime- ter im Durchmesser haltende Ei sich befindet. Die Geburt und das Verkleben eines Eies dauert eine Minute. "Nun bleibt das Thier etwa 3 Minuten absolut ruhig, erschöpft liegen. Dann beginnt von neuem das Wandern, um wieder einen geeigneten Platz zum Ab- setzen eines weiteren Eies zu linden (Fischer- Sigwart). Die von mir gemessenen Eier waren nicht so gross, denn ihre Längsaxe schwankte zwischen 2'/< und 2'.. nun., während ihre transver- sale Axe ungfähr die Länge von 1% mm. ergab. Das einzelne, gelblichweisse, z. Th. grau oder braun colorirte Laichkorn hatte 1% mm. Durchmesser und schien durchweg nicht in der Mitte der eiförmig ausgezogenen, durchsichtigen Gallerte zu liegen. Meine Weibchen legten ihre Eier einzeln ab, selten zwei zugleich. Die Entwickelung der Eier dauerte 16 bis 28 Tage. Die frisch aus- geschlüpften Larven waren 8 mm. lang, sie wuchsen ziemlich langsam, innerhalb etwa 120 Tagen zu beinahe 30 mm. langen Thieren heran, mit breiten und ziemlich durchsichtigen Flossen am Schwänze. Die Länge der Larve soll aber auch manchmal ein weit bedeutendere Grösse erreichen, denn Martin und Rollinat erwähnen >olche, die 38 und sogar 53 und 58 mm. Länge hatten. Diese Thiere waren allerdings achtzehn Monate alte und auch sonst Abweichun- gen, so beispielsweise in der Färbung, zeigende Stücke. Die Ver- wandlung der Larven fällt in die Monate Juli, August und Sep- tember, und da die Begattung zwei Mal im Jahre stattfinden kann, so trifft man bisweilen an ein und derselben Stelle zugleich junge Thiere, in Verwandlung begriffene und halbausgewachsene Lar\ — 214 — buvvic frisch abgesetzte Eier. Die Larven vei wandeln sich mitun- ter an ein und demselben Tage. Auf einem Spaziergange in der Umgebung von Luzeru am 13. August 1892 abends längs dem Fahrweg der nach Seeburg führt, traf ich eine Unmenge von jun- gen, kaum verwandelten M. palmata und auch einige M. alpe- .stris darunter. Die Thiere — es war förmlich ein Pilgerzug — gin- gen quer über den staubigen Weg und zwar aus einem übelrie- chenden und zum Theil wasserleeren Graben, der längs einer dür- ren mit Tannen bewachsenen Anhöhe sieh schlängelte, und eilten nach der entgegengesetzten Seite zu, wo eine feuchte Wiese zum See führte. Eine ähnliche Wanderung von jungen Kröten habe ich schon früher am Vierwaldstätter See bei Brunnen zu beobachten Gelegenheit gehabt. Die Thiere haben nach ihrer Verwandlung eine Länge von 18 bis 30 mm. und führen bis zum Auftreten der Geschlechtsreife ein subterranes Leben. Die volle Entwicklung des Fadenmolches, von dem Eizustande bis zur Mannbarkeit, erfordert mindestens zwei -lahre. 9- Molge Boscai Lat. 1879 ')• Kennzeichen. Lauge 65 — 97 mm. Oberseite schwärzlich, bräunlich oder oli- venfarbeu. mit kleinen dunklen Fleckchen. Dunkle Kopfstreifen feh- lend. Unterseite safrangelb oder mennigroth mit dunklen, runden Flecken. Haut ziemlich glatt (nupt. temp.) oder chagrinirt (post nupt.). Rumpf ziemlich schlank, von gerundet vierseitigem Quer- schnitt oder abgerundet. Kopf mittellang und hoch, oben mit einer deutlichen Längsfurche. Schwanz niedrig, in der Kegel länger als der übrige Körper, seitlich zusammengedrückt. Beine mittelmässig. Füsse normal; die Breite der drei längsten Zehen ungefähr eben- so gross wie der Internasalraum. Gaumenzahnreihen überragen nicht die Choanen. Zunge massig gross, au den Seiten in beträcht- licher Ausdehnung frei. Gularfalte, Ohrdrüseu und Palmar- und Plantarballeu wohl entwickelt. Knöcherner Arcus frouto-temporalis kräftig entwickelt. Septum nasale doppelt und verknöchert. Ptery- goid den Oberkiefer bogen erreichend. Quadrat um nach vorn und unten gerichtet. Vergl. Tal'. VII. l»ei Toumeville in: Bull. Soc. Zool. 'irf Francs vol. IV. — 215 — Synonymik, Litteratun und Abbildungen '). Felonectes Boscai Lataste (209). Tourneville (342), pl. VII. J v. Bedriaga (6).— T r i t o n p aluiatus Sehn var. B o s c a i Boettger (48). — T r. B o s c a i Schulze (325).— T r. M a 1 1 z a 11 i Boett- ger (48). — Cynops Boscai Mattozo Saatos, Sur le tetard du „Cy- nops (Pelonectes) Boscai" in: Jornal Sc. Math. Phys. Nat. Acad. Lisboa, t. XL, p. 99. A. Nobre, Rechercb.es anatomiques et histologiques sur le Cynops Boscai. Revista de Sciencias Naturaes e Sociaes, vol. I. J£ 4. Porto, 1890. — Mol ge Boscai Boulenger (08), p. 18. J. de Bedria- ga (17), p. 25. (18) p. 625. (21). (16) 1891, S. 373. (13) S. 214. Diese Art ist bekanntlich zum ersten Mal im Jahre 1S79 von Lataste beschrieben worden. In der einige Zeit darauf erschiene- nen Abhandlung Tourneville's sind alle auf diesen Molch sich be- ziehenden Figuren von Terrier meisterhaft ausgeführt. Das Thier erscheint auf der betreffenden Tafel in seinem schönsten Farben- kleid von der Rücken- und Bauchseite betrachtet, sowie auch im Profil. Ausserdem sind noch drei Abbildungen beigefügt, welche (kn Schädel, die geöffnete Rachenhöhle und den Kloakeukegel veranschaulichen. Ursprünglich ist dieser Molch als Pelonectes Bos- cai beschrieben worden, später aber als Triton Boscai und heute wird er bald in jenen, bald in diesen Genus versetzt oder als Cynops oder Molge Boscai bezeichnet. Mit Bezug auf die Klassili- catiou der Schwauzlurche nehme ich das System Boulenger's an, solange kein besseres mir zu Gebote stehen wird, trotzdem, das> Bettencourt Ferreira daran auszusetzen gefunden hat und sich nicht vor - *)• Totallänge 38% 70 Kopflänge 7 10f/3 S Trächtige weibliche Larve aus Caldas do Gerez in Portuga . — 225 — Masse in mm, As 1. AJ 2. Kppfhöhe 31 . 5% Kopfbreite 3%— 4 "7 Länge der oberen Kiemenquaste . . . 61/, 5 Rumpflänge 11 23 Rtimpfhöhe 5 — ö1 , 91/., Rumpfumfang IS1. 28 Vorderbein .V . 101/. — 1 1 Hinterbein 61/» 10 Schwanzlänge • 20' 37 Schwanzhöhe 41/, 81/, Schwanzspitze 3 Von den vorbeschriebenen Arten unterscheidet sich die Lame von M, Boscai dadurch, dass bei der letzteren der Schwanz in eine feine, massig lange, fadenförmige Spitze ausgezogen ist, die jedoch von seinem Ende nicht abgesetzt .erscheint. Der Kopf ist gross, etwas länger als breit, ziemlich hoch, von den Augen nach vorn verschmälert und obeseits schwach gewölbt. Die Seiten des Kopfes sind ziemlich steil nach aussen und abwärts gerichtet, die Schnauze ist kurz, breit, stumpf zugerundet oder verrundet ab- gestutzt. Die Kopfbreite ungefähr halb so gross wie die Entfernung der Insertionen von Vorder- und Hintergliedmassen. Die nur wenig vorstehenden grossen Augen sind ziemlich weit r.ach vorn gerückt. Der Läugsdurchmesser des Auges ist länger als der Internasalrauin, wenig länger als der Raum zwischen dem Auge und dem Nasenloch und um ungefähr zwei Drittel länger als die Distanz vom Nasenloch bis zur Lippe. Die Entfernung des Auges von der Lippe ist etwas kürzer als der Höhendurchmesser des Auges. Der quer über die Stirn gemessene Abstand vom Au- genhügel zum Augenhügel ist beinahe noch einmal so gross wie der Internasalraum, beinahe dreimal so gross wie das Augenlid und bedeutend grösser ;'ls die Distanz von der Karine bis zum Auge. Der Abstand vom Auge zur Nasenöffnung ist um beinahe zwei Drittel länger als die Distanz von der kippe bis zur Narine. Die Pupille ist iu's Ovale ausgezogen, unten in der iMiite und vorn spurweise winkelig eingeknickt. Die Mundspalte erstreckt sich bis zum hinteren Augenwinkel. Oberiippenlappen scliwa h ausgebildet. Jederseits 3 sehr lange, fein verästelte Kiemeuquasten mit langen Fransen; die oberste Quaste ragt ziemlich weit über die Rumpfhälfte hinaus und erreicht Sei Stücken von 39 mm. — 226 — Gesammtlänge 6 mm. Der Zwischenkieinenraum ist sehr gross, er übertrifft an Länge die längste Zehe und den längsten Finger, die Oberarmlänge und die Breite der Ansatzstelle der 3 Kiemen. Der vom Kopfe meist nicht besonders deutlich abgesetzte Rumpf ist ziemlich lang und hoch, in der Mitte nach unten zu schwach bauchig erweitert. Der Rücken ist tlach gewölbt und breit, die Rumpfseiten sind mit 11 oder 12 transversalen Furchen und einer mehr oder weniger deutlich ausgeprägten Längsfurche ver- sehen und am Bauche sind 7 Querfurchen constatirbar. Die Gliedmassen sind ziemlich lang und kräftig, die vorderen ragen über den vorderen Augenwinkel, die hinteren etwas über die Rumpfmitte hinaus oder erreichen nur genau die halbe Rumpf- länge. Hand und Fuss sind im Verhältniss zur Breite ziem- lich kurz. Die Hand ist gewöhnlich etwas länger als der Vorder- arm, hingegen etwas kürzer als der überarm und bedeutend kürzer als die Distanz vom Auge bis zur Kieme. Sowohl die Finger als auch die Zehen haben am Ursprung ziemlich die gleiche Breite, gegen die Enden aber laufen sie zugespitzt aus. Der Fersenhöcker und der äussere Höcker am Handteller treten wenig hervor. Der 1. Finger erlangt kaum die halbe Lauge des zweiten, der 2-te ist kürzer als der 3-tte, während der 4-te kürzer als der 2-te, länger aber als der 1-ste ist. Die Länge der Zehen nimmt von der 1. bis 3. incl. zu, die 3-tte ist die längste, die 4-te wenig kürzer als die 3-tte, länger aber als die 2-te und die 5-te etwas länger als die 1. Sowohl die längsten Zehen als auch die längsten Finger sind kürzer als die Entfernung der Marine vom hinteren Augenwinkel. Der intakte. Schwanz ist länger als der übrige Kör- per, in der ersten Hälfte, namentlich aber an der Wurzel, ver- dickt und sehr hoch, nach hinten aber von der Seite zusammen- gedrückt, am Ende scharfzugespitzt und allmählich in eine massig lange, fadenförmige Spitze ausgezogen. Die Breite der Wurzel des Schwanzes ist länger als die längste Zehe oder der längste Fin- ger, die fadenförmige Schwanzspitze kanu 2 mm. messen bei Stücken, deren Gesammtlänge 39 mm. beträgt. Der namentlich oben sehr hohe Flossensaum zieht sieht längs der Rückenmitte hin, erreicht aber den Nacken nicht. Die Kloakenregion ist ziem- lich llach gewölbt. Die hellbraune oder licht olivenfarbene Ober- seite des Körpers sowie die Schwanzseiten sind mit zahlreichen duMkelbraunen oder olivengrossen Pünktchen bestreut, die in der Regel ziemlich gleichmässig über den ganzen Oberkörper vertheilt sind, mitunter aber häufen sie sich stellenweise in grösserer An- - 227 — zahl an und bilden durch gegenseitiges Zusammensfliessen kleine Flecken oder Streifen, wie z. B. zwischen der "Sarine und dem Auge. Eine oder zwei Reihen runder heller Flecken verlaufen an den Leibesseiten über die Läugsfurche, um sich auch auf den Schwauzanfang fortzuziehen. Die Unterseite ist farblos, mitunter weisslich; auf der Grenze des Bauches und der Rumpfseiten sind kreideweisse Punkte oder kurze Striche reihenweise angeordnet. Die Kiemen sind ganz dunkel und dicht bestäubt. Die Iris ist blass goldgelb mit Einmischung von Schwarz, meistens durch einen dunklen Strich in eine untere und obere Hälfte zerlegt. Bei Lar- ven mit zur Hälfte eingeschrumpften Kiemen ist die Körperu nte-r- seite gelblich, tleckeulos, während die Oberseite auf hellbraunem Grunde mehr oder weniger röthlichbraun gepunktet und bestäubt erscheint. Was ich mir über die geschlechtsreil'e. 70 mm. lange weibliche Larve aus Caldas Au Gerez in Portugal angemerkt habe ist folgendes: In der Körperform, Farbe und Proportionen der Keine mit dem lunnenathmendeu Thiere übereinstimmend, ist sie dadurch verschie- den, dass der hohe Schwanz von einem ziemlich hohen Randsau- me umgeben wird. Audi ist die Farbe des Bauches bei den Ge- schlechtsreifen Larven bedeutend blasser als bei lun^enailiin^ nc.eti Stücken. Der Kopf ist gross, wenig abgesetzt vom Rumpf, länger als breit, nach vorn allmählich verengt, mit verr undeter Schnauze. Seine Oberfläche wölbt sich schwach nach vorn zu abwärts, hin- ten geht sie durch allmähliche Abrundung in die Seitenfläche über; im vorderen Kopt'theile sind die Seiten, wenn auch nur spurweise, schief nach aussen geneigt. Schnauzenkante abgerundet. Die Augen sind ziemlich gross und liegen seitlich in ziemlich grosser Entfer- nung von einander und von den Narinen. Der Kaum zwischen den Mach gewölbten Augenbulbi ist gut doppelt sc gross wie der Internasalraum und ebenso gross wie die Distanz vom Augapfel bis zur Nasenöffnuug. Der Interpalpebralraum von etwas über doppel- ter Augenlidbreite. Der Längsdurchmesser des Auges beträchtlich länger als der Internasalraum und ungefähr der Entfernung des Nasenloches vom Auge gleich. Der Kaum zwischen Marine und Äuge etwa doppelt so lang wie der Internasalraum und die Dis- tanz vom Lippenrand bis zum Nasenloch. Letztere ist hau gross wie der Längsdurchmesser des Auges. Die Pupille in's Ova- le ausgezogen, unten, bisweilen auch vorn und hinten, spurweise winkelig eingeknickt. Die Mundspalte geht weiter als unter den hinteren Augenwinkel. Der obere Labiallappen ist nur auf der — 228 — einen Seite sichtbar. Der Hals trägt jederseits 3 massig lange Kiemen mit ziemlich starken Stielen und mittellangen Fransen; die oberste Kieme hat fast '/, der Rumpflänge. Der Kiemenabstand, oben gemessen, übertrifft an Länge die Finger und ZQhen, auch die Breite der Ansatzstelle der drei Kiemenquasten und so- gar den Oberarm. — Der Rumpf ist robust, sehr hoch, oben massig seitlich zusammengedrückt, nach unten zu bauchig erwei- tert, mit schmaler, schwach gewölbter Rückenfläche und niedri- gem, über die Mittellinie hinziehenden, in ziemlicher Entfernung vom Nacken beginnenden und zum Theil unterbrochenem Haut- kamme. Die Bauchfurchen sind gar nicht, diejenigen an den Rumpf- seiten nur äusserst wenig sichtbar. Die Beine sind mittellang, die vorderen erreichen mit der Spitze des längsten Fingers den Vor- derrand des Augapfels, die hinteren nicht ganz die Rumpfmitte. Die Hand ist schmal und lang, etwa von der Länge des Oberar- mes, länger aber als. der Vorderarm, hingegen kürzer als die Distanz vom Auge bis zur Kieme. Der 1. Finger erreicht nur ein Drittel der Länge des 2. Fingers; der 2. ist merklich kürzer als der 4. Die mittlere Zehe ist die längste, dann kommt die 4-te, 2-te, 5-te und die kürzeste ist die 1-ste. Sowohl die läng- sten Zehen als auch die längsten Finger sind kürzer als der Raum zwischen der Marine und dem Hinterwinkel des Auges. Der äus- sere Metatarsaltuberkel ist sichtbar. Der hohe, an der Wurzel breite, nach hinten zusammengedi iiekte Schwanz bildet etwas mehr als die Hälfte der Totallänge. Die Schwauzbreite am Grun- de ist länger als die längsten Zehen und Finger. Das Schwanzen- de einfach zugespitzt ohne fadenförmigem Anhang. Der Flossen- saum ist im Vergleich zum sehr hohen Schwanzkörper niedrig. Die stark vorspringende Kloake hat bei der mir vorliegenden trächti- gen Larve eine noch nicht ganz ausgesprochene Kegell'orm und erscheint nicht nach hinten geneigt. Der Kloakenwulst ist etwa 2 mm hoch, von oben betrachtet oval, längsgespalten und mit kleinen Wärzchen besetzt. Die Körperhaut ist beinahe ganz glatt, oben oliveubraun, mit zahlreichen hellen Punkten besäet; auf je- der Seite linden sich gegen die Bauchlläche zu mehrere bräun- liche Flecken auf gelblichgrauem Grunde. Unterseite gelb; an den Bauchseiten gibt es einige verwischte dunkle Makeln, auf der Bauchmitte spurweise angedeutete Pünktchen. Die Kehle ist flecken- los. Der Schwanz, namentlich in der hinteren Hälfte, heller als der Rumpf, auch sind keine grösseren Flecken vorhanden, sondern nur zahlreiche bräunliche Punkte auf bräunlichgelbem Untergründe. — 229 — Der Flossensaum ist gel!« mit dunkler Bestäubung. Iris blass gold- gelb, dunkel besprengt; um die. Pupille ein Goldring. Vorkommen ')• Diese Art. die in ihrem Vorkommen auf die pyrenäische Halb- insel beschränkt zu sein scheint, soll besonders in den nordöstli- chen Gegenden Spaniens und in Portugal zu Hause sein, fehlt jedoch auch in den central gelegenen Provinzen Spaniens nicht, denn Boscä bemerkt, dass sie in Neu-Kastilien, so in Eskorial, P. de Avila, Toledo, Malagon, Despoblado de la Caracollera einhei- misch sei und auch im Süden, z. B. bei Sevilla (Pedroso de la Sierra), vorkommen soll (66). Alsdann hat Boscä den ihm zu Ehren benannten Molch aus Ogarrio in Alt-Kastilien, Las Hurdas in Estremadura und aus Tuy und Pontevedra in Galicien erhalten. Die mir vorliegenden Exemplare stammen aus Cabafias in G (ded. V. L. Seoaue) und aus Ciudad-Real (ded. Ed. Boscä). G? A. Boulenger hat diese Art aus Coruiia erhalten (68). In Portugal scheint sie ziernlii h gemein zu sein. Boettger gibt an, dass s e in Monchique vorkommt (48), Herr A. F. Moüer hat sie in Mertola und in der Serra d'Ossa (Alemtejo) beobachtet (17.19), Lopez Vieira führt unter den Amphibien des Museums in Coimbra Exem- plare auf. die aus Serra dn Gerez stammen (351) und das seum iu Lissabon enthält Stücke aus VilJa Nova de Gaya in E Douro e Miuho (nach Boscä), grande Cabeceiras de Basto, Oli- veira de Frades, S. Pedro do Sul iu Beira Alta, Castello de \ Barca d'Alva, Setubal, Borba, Alfeite, Lissabon, Aregos, Avil. Boa Hora7 Mattosinhos und Arredores de Chaves (uach Betten- :ourt Ferreira 2) 39.40). Ferner findet sieh M. Boseai in Valk ') Die eingeklammerten Zahlen weisen auf das Verzeichniss der bei die- 1 & ■ ; benutzten Litteratur. s) Die meisien von den von Bettencourt Ferreira aufgeführten Lokalitäten habe ich auf den mir zu Gebote stehenden geographischen Karten nicht ausfindig im: können. Dieser Faunist hat in den meisten Fallen es unterlassen, uns auch nur annähernd zu orientiren, in welchen Proviuzen diese Oertlichkeiten zu suchen tili Gegentheil er führt den Leser irre, indem er bald die Provinzen, bald die Na- men in Klammern setzt, und da in Portugal bisweilen Orte und Leute genau I - selben Namen tragen, so wurde ich öfters beim Durchlesen der Arbeit Betten 1 1 Ferreira 's stutzig, was unter Guimaraes ohne Initialen gemeint ist; ob es der örters citierie Herr A. ß. P. Guimaraes oder aber die Stadt Guimaraes in de: Braga's ist! — 230 — Santa Cruz do Bispo (Entre Douro e Minho). in der Serra da Estrella (330), bei Porto Espada in der Serra de Sau Mamede (66), bei Porto (Umgebung von Boa Vista uud das Flüsschen Ervilha westlich von Foz do Douro), wo das Thier nach Nobre sehr häu- fig vorkommen soll (264), and auf dem Born Jesus do Monte in ßraga '63). Lebensweise. Sach deu übereinstimmenden Berichten von Correspondenten, welche M. Boscai in ihrer Heimath selbst gesehen haben, schei- nen diese Molche hinsichtlich ihrer Gewohnheiten wenig von den übrigen Arten sich zu unterscheiden; höchstens will mau darin einen Unterschied in der Lebensweise gefunden haben, dass"~sie klares Wasser anderen Aufenthaltsorten vorziehen. Sie steigen, so viel ich weiss, bis 1400 M. im Gebirgslande empor und dürften in Portugal in dieser Höhe vielleicht neben S. maculosa so ziem- lich die einzige Caudatenart sein. Ihr Treiben im Wasser beginnt diese Species in der zweiten Hälfte des Winters; das Wasser dürfte sie erst im Hochsommer verlassen, denn Boscä fand sie sowohl im Winter als auch im Frühjahr, Sommer und Herbst im Wasser. Audi erinnere ich mich lebendige Stücke, die ihre Hochzeitsattri- bnte noch nicht ganz abgelegt hatten, von Herrn A. F. Moller im Juli und andere, die ihre Landlivree noch nicht an hatten, im De- zember erhalten zu haben. Die jungen Thiere hingegen halten sich auf der Erde an kühlen Orten, unter Steinen versteckt. Das We- ssen der M. Boscai ist ein ruhiges im Vergleich zu der in vielen Stücken ahnlichen Art M. palmata; sie besitzt weder einen Kamm, noch Schwimmhäute, noch besonders stark entwickelte Flossensaume .am Schwanz und ist nicht so elegant bei Schwimmen. Die Larven erreichen im Juli 35 mm. Länge (Boscä); ausgewachsene Larven sind 38 mm. lang, während perennirende Individuen, von denen ich ein schönes Exemplar, aus Caldas do Gerez stammend, Herrn Moller verdanke, 70 mm. Länge haben können, lieber die Fortpf- lanzung linde ich keine Angabe; diejenigen Exemplare aber, die ich aus Coimbra, Galicien und Ciudatl-Real zugeschickt erhielt, laug- ten in der Regel hier — in Kizza — so ermattet au, dass ihnen jedwe- de Lust verging, auf Liebesabenteuer auszugehen. Die einförmige Kost and die Zimmerluft mag dazu beigetragen haben, dass sie — 231 — ihre Sitten in der Gefangenschaft änderten. Wenn sie auch Fleisch- stücke gern zu sich nehmen, so kann ihnen dennoch diese Kost auf die Dauer nicht genügen und muss daher ab und zu durch andere Nahrung ersetzt werden, da aber die Wahl nicht gross ist, so muss man immer wieder nach Regenwürmern zurückgreifen, ob- schon beides, sowohl Fleisch als Würmer, für die Wassermolche sehr unverdaulich ist, auch sagt ihnen diese Nahrung selten zu, da ihre Aufmerksamkeit nur durch die Bewegung der lebenden Futterthiere gelenkt wird, und sie die vorgelegten Fleisch- oder Regenwurmstücke mitunter ausser Acht lassen und diese dann den Wasserbehälter verunreinigen und das Wasser vergiften. Sollte es vorkommen, dass einer der Pfleglinge Hautabschlürfungen erhält, so werden letztere in verdorbenem Wasser zu Wunden, die in den meisten Fällen nicht wieder heilen. Im Wasser entfärbtes Fleisch wird überhaupt nicht angerührt und sehniges ausgespien. Erdwür- mer, die stark riechen, oder solche, die in Düngerhaufen leben, werden ebenfalls verschmäht; Mückenlarven dagegen werden be- sonders gern vertilgt, leider aber sind sie nicht leicht und auch uicht allerorten zu haben; mit solchen Leckerbissen würden unsere Pfleglinge in der Gefangenschaft sich gewiss wohler fühlen, als wenn wir sie mit Käse füttern. Dass Schwanzlurche Käse essen, wird manchen ebenso neu sein und merkwürdig erscheinen wie mir selbst, und dennoch scheint es der Fall zu sein, wie Fischer- Sigwärt versichert. — M. ßoscai kann auf dem Lande häuten. Eines von meinen Weibchen, das seit drei Monaten nicht mehr ins Was- ser gestiegen ist und sich seitdem nur auf feuchtem Moose auf- gehalten hat, sah ich im September die Epidermis vom Körper mit den Kiefern abziehen; die Haut ging wie ein Handschuh ab, wo- bei die Innenfläche nach aussen gewendet wurde. Ehe ich Zeit hatte die Haut in Verwahrung zu nehmen, frass sie das Thierchen auf, ich fand sie hernach uuverdauet in den Fäces. Darüber, wie oft der Hautwechsel unter normalen Zuständen stattzufinden pflegt, habe ich leider keine Erfahrung, ich kann nur sagen, dass er- krankte Stücke sehr oft, ja auffallend oft eine gründliche Wechs- lung vornehmen. Bei mit Wunden bedeckten M. Boscai ging die Haut zwei Mal binnen dreizehn Tagen ab, während bei ähnlich erkrankten M. aspera die Häutung vier Mal binnen zwei Wochen stattgefunden hat. Schwanzlurche häuten fast jedesmal, wenn sie, nachdem sie längere Zeit auf dem Lande sich aulgehalten haben, ins Wasser gesetzt werden. Nach der Häutung treten bei M. Boscai auf diinkelgraubraunem Grunde einige ganz dunkelfarbige Punkte auf. — -232 — 10. Molge Montandoni Blgr. 1880 l). Kennzeichen. Länge 78 — 85 mm. Oberseite bräunlich oder olivenfarben, in er Regel mit dunklen Flecken, Punkten oder Fleckenbinden, bald mehr, bald weniger gezeichnet. Bauchmitte ungefleckt, satt oran- geroth, orangegelb oder gelb. Kehle ausnahmsweise dunkel ge- lleckt. Kopfoberseite ohne Streifen. Haut glatt oder ziemlich glatt (nupt. temp.) oder sehr rauh (post. nupt ,.). Rumpf von gerundet vierseitigem Querschnitt oder abgerundet, ziemlich kräftig. Kopf ziemlich lang, massig hoch, oberseits mit drei Längsfurchen. Schwanz I ald kürzer, bald länger als der übrige Körper oder körperlang, von den Seiten anfangs sehr wenig, nach hinten starkfTusammen- gedrückt, nach der Laichzeit ziemlich niedrig. Vorderbeine schlank; Hinterbeine stämmig, breite Füsse: die Breite der drei längsten Zelien bedeutend länger als der Internasalraum. Gaumenzahnreihen die Choanen nicht überragend. Zunge mittelgross, au den Seiten in beträchtlicher Ausdehnung frei. Gularfalte und Palmar- und Plan- tarballen deutlich. Ohrdrüsen massig entwickelt. Knöcherner Arcus fronto-temporalis kräftig entwickelt. Septum nasale doppelt unl verknöchert. Pterygoid den Oberkieferbogen erreichend. Qaadratum nach vorn und unten gerichtet. Synonymik, Litteratur und Abbildungen s). Triton Montandoni Boulenger ( 69), p. 37, p. 157, pl VII, :. Schulze (325). L. v. Mehely (230), S. 572. (235), (237), S. 333. Taf. XXI. XXIL— Molge Montandoni Boulenger (68 1, p. 17. (76). p. 304, c. fig. G. A. Boulenger's Abhandlung im Bull. Soc. Zool. de France 1S80 enthält künstlerisch vollendete colorirte Abbildungen vom Männchen und Weibchen im Hochzeitskleide sowie die Umrisse der verticalen Sektion des Rumpfes und eine Figur, welche die geöffnete Rachenhöhle vorstellt, Im vergrößerten Massstabe ist auch die Larve von Boulenger zum ersten Mal abgezeichnet wor- den (Ann. and Mag. Nat. Hist. 1892, p. 305). In einer kürzlich ') Vegl. Taf. VII. bei Boulenger in: Bull. Soc. Zool. de France, vol. V. ') Die in Klammern stehenden Ziffern beziehen sich auf die den Schriften im iitterarischen Nachweiser beigefügten Zahlen. 23° o veröffentlichten Arbeit (237) hat Me'hely ausser der eingehenden Beschreibung der uns hier interessirenden Species diese letztere mit M. palmata verglichen und ihre Artberechtigung durch anato- mische Befunde befestigt; letzlere sind z. Th. auch bildlich auf Taf. XXII. I. c. dargestellt. Ausserdem enthalten die Me'hely'schen Tafeln noch etliche andere Figuren, welche uns die Kopfumrisse mit (U.n Kopil'urchen und Drüsenüffnnngen, ferner Querschnitte durch den Rumpf mit den zwei Rückenleisten und der medianen Riickenkante, dann den Hinterfuss des brünstigen Männchens, die Schwanzspitze mit dem daranhängenden Eiidfaden und endlich die Samenfäden versinnlichen. G e'_s t a i t. Maasse in mm. <$ $ Totallänge 78 84% Kopflänge 9 9 Kopfbreite 7% 8 Kopfhöhe 4% 3%— 4 Rumpflänge 30 31% Rumpfumfang 30% 26 V,— 37 Schwanzlänge 38 44 Schwanzhöhe nupt. temp 4% 4 Schwanzhöhe post nupt 7% .v . SchwaDzfaden 1 Vorderbein 14% 14% Hinterbein 14% 14% Von Axilla bis Schenkelbeuffe 38 44 •ov Kloakenwulst 6% 41. ., Kloakenspalt 5 Kloakenrinne 2% Diese Art erreicht in der Regel eine Länge von 85 mm., manuchmal trifft man aber auch 100 mm. messende Exemplare. Der Kopf ist mittelgross, etwas länger als breit, ungefähr um die Hälfte länger als hoch, nach den Mundwinkeln zu am brei- testen, von da, oder richtiger, von den Augen an nach vorn bei den Weibchen weniger, bei den Männchen hingegen ziemlich stark, obwohl nur allmählich in sanftem Bogen verschmälert, mit sanft gegen die Schnauzenspitze abfallender, vorn mit drei deutlichen Längsfurchen versehener, in der Mitte eingedrückter, am Hinter- kopfe aber oft fast bucklig erhabener Oberseite; die Kopfseiten sind ziemlich steil abfallend, vor den Augen etwas schief von oben nach unten und aussen gerichtet und ziemlich deutlich ver- 1G — 234 — tieft, hinten oft auf grössere Erstreckung annähernd parallel. Die Schnauzenkante tritt sehr gut hervor. Schnauze ist lang und ziem- lich breit, mitunter stumpf zugerundet, fast abgestutzt; ungefähr von der Spitze der Schnauze erheben sich zwei stumpfe Kanten, welche am iuneren Lidrand und von da nach rückwärts ziehen, wo sie zusammentreffen. Die ziemlich grossen Augen sind voll- kommen seitlich, fast vertical gestellt, eiförmig, vorn und hinten zugespitzt, vorspringend, von einander weit entfernt, mit schma- len oder ziemlich breiten Lidern und verhältnissmässig gut aus- gebildeten unteren Lidern. Die mittelgrossen Nasenlöcher sind rundlich oval und unmittelbar unter, sogar fast inmitten der Schnauzenkante gelegen. Die Schnauzenspitze ragt sehr wenig über den Unterkiefer vor. Die Mundspalte ist ziemlich gross, et- was über die Augen hinausragend. Die Entfernung des Nasen- loches vom Auge ist etwas oder kaum grösser als der Längs- durchmesser des Auges, ebenso lang oder kürzer als der Inter- palpebralraum und um ein Viertel oder um ein Drittel länger als der Internasalraum, welch'letzterer etwa um ein Drittel kürzer ist als der Interpalpebralraum. Die grösste Breitenausdehnung des oberen Lides ist gewöhnlich um ein Drittel, seltener um ein Viertel kürzer als dieser Kaum. Der Längsdurchmesser des Auges ist stets etwas oder merklich länger als der Nariuenabstand und bedeutend länger als die grösste Breitenausdehnung des oberen Lides. Der Abstand vom Nasenloch zur Lippe ist bedeutend grös- ser als die Entfernung des unteren Orbitalraudes von der Lippe. Labiallappen zur Brunstzeit gut einwickelt. Zunge von mittlerer Grösse, oval, mit einem ziemlich schmalen, aber bis an den Vor- der- und Hinterrand reichenden Mittelstreifen ihrer Unterfläche an den Mundhöhlenboden befestigt, so dass sie lateralwärts in sehr beträchtlicher Ausdehnung und in etwa zwei Drittel der Zungen- breite vollkommen frei ist, der hintere Rand ist etwas abgehoben und die hintere Partie der Zunge ist herausschlagbar. Die Gau- menzähne bilden zwei, etwas unterhalb der Linie, welche die Vorderränder der Choanenöffnungen verbindet, entspringende, vorn im ersten Drittel ihrer Erstreckung einander manchmal selbst bis zur Parallelität genäherte und nach hinten zu plötzlich stark di- vergirende Längsreiheu, ahmen also die Form einer Drahtzange nach. Ohrdrüsen wenig vorspringend, Halsartige Einschnürung schwach angedeutet, Gularfalte wohl entwickelt. Das Männchen ist vom Weibchen schon durch die Rumpfform ziemlich unterscheidbar. Der Leib ist beim ersteren oben deutlich — 235 — kantig, von gerundet vierseitigem Querschnitt, indem zu beiden Seiten des Rückens eine mitunter leistenartig vorspringende Längs- kante sich zeigt, die namentlich im Früjahr sehr deutlich zu Ta- ge tritt; der Rücken ist flach, die Rumpfseiten leicht algerundet und etwas schief, aber immer noch ziemlich steil abfallend, die Bauchseite flach gewölbt. Zur Winterzeit rundet sich bei den gut genährten Mänuchen der Rumpf ab. Anstatt des Rücken- kamines erhebt sich die Medianlinie des Rückens in Gestalt einer sehr gering entwickelten Kante, die in die obere Schwanzflosse übergeht. Der beim Weibchen etwas längere Rumpf ist grössten- teils abgerundet, die Rückenkanten treten nur bei den abgema- gerten Stücken hervor; die mediane Rückenkante nur in Spuren vorhanden. Die Koptläuge ist ii der Entfernung zwischen vorde- rer und hinterer Extremität ungefähr 2'/4 (c?) oder 2 V, mal (?) und in der Rumpflänge 3% («31) oder 3'/, (?) mal (Mithalten. Der verschieden lange Schwanz ist an der Basis ver- bältnissmässig breit, in dem grössten Theil seiner Erstreckunu ziemlich dick und in seinem hinteren Theil verdünnt, comprimirt und in eine ziemlich lange Spitze ausgezogen (vergl. Fig. bei Boulenger auf Tai". VII. in: Bull. Sor. Zool. de France 1880). Im Hochzeitskleide erhöht sich bei beiden Geschlechtern der Schwanz und erwächst die mitunter oberseits vorn nur in Spuren vorhandene Kante zu einer, namentlich beim Männchen, ziemlich hohen Schwanzflosse mit bogig gekrümmtem Rand. Zu dieser Zeit ist der Schwanz lanzettförmig und mit einem fadenförmigen, bis 6 mm. langen Anhang am Ende der zugespitzt genr.deten Saum flösse versehen. Die untere und obere Flosse geht „mit ein-' schiefen allmählichen Senkung in den Schwanzfaden über". Mit herannahender Zeit der Brünstigkeit kann auch beim Weibchen ein Zäpfchen am Schwanzende hervorsprossen, welches sich nie zu einem Faden ausbildet, sondern stets sehr gering entwickelt und nur in Spuren vorhanden ist. Nach Ablauf dieser Periode bleibt bei beiden Geschlechtern das Endstück der Chorda etwas verdickt. Die Schwanzflosse ist beim Weibchen nur in Spuren vorhanden, r einstigen Grundfärbung nur noch als helle Puderung zu er- — 239 — kennen ist. Bei den fleckenbindigen Exemplaren sind die Flanken gewöhnlich spärlich und undeutlich gefleckt, während das Gegen- theil bei den nur mit einigen Flecken am Aussenrande der Rücken- zone versehenen Stücken ziemlich häutig, ja sogar gewöhnlich der Fall ist. Nahezu einfarbige, und in diesem Fall meist oliven- oder braungraue Exemplare, habe ich vorzugsweise unter den Weibchen zu beobachten Gelegenheit gehabt. Die Rumpfzeichnung findet sich auf dem Schwanz wiederholt. Die auch hier zur Einfassung der helleren, bläulichgrün oder bräunlichweiss gesäumten, nach hinten allmählich schmäler werdenden obereu Medianzone dienenden, ge- buchteten, continuirlichen oder unterbrochenen dunklen Längsbinden sind gewöhnlich etwas schwächer entwickelt als diejenigen, die zu beiden Rückenseiten zu sehen sind; diese Fortsetzung der letzteren kann jedoch am Schwänze, namentlich in dessen zweiten Hälfte gänzlich fehlen oder durch einen etwas dunkleren Streifen mit ver- wischten und unmerklichen Grenzlinien ersetzt erscheinen. Die la- terale mittlere Schwanzzone ist ziemlich breit, röthlich- oder grau- braun, spärlich gelb bestäubt, bisweilen dunkel gedeckt, nach un- ten lichter, nach oben dankler werdend und öfters mit den ge- kerbten, dunklen oberen Schwanzbinden zusammenhängend. Die an den Schwanzkörper grenzenden lichten und ungefleckten unteren Partien sind bei den Weibchen sehr häutig— wenigstens vorn — durch (ine dunkle Punktreihe abgegrenzt. Bei den Männchen sind ähnliche Flecken vorhanden, nur sind sie bedeutend grösser, mi- tunter dunkelblau grau und dehnen sich auf die unteren Theile des Schwanzes ans; bei einigen männlichen Individuen ist nur der vordere Schwauztheil mit solchen Flecken besetzt, bei anderen ist der untere Flossensaum vollkommen ungedeckt und nur an der Grenzlinie, „wo er mit dem Schwanzkörper zusammenstösst", treten rundliche dunkle Flecken — wie bei M. palmata — auf. Die Rücken- farbe erstreckt sich auch auf die Kopfoberfläche und auf die Glied- massen; beim Männchen erscheint die vordere Kopfpartie dunkel grün oder braun gezeichnet auf gelblichbraunem Untergrunde, beim AVeibchen ist der obere Theil des Schwanzes vorherrschend einfar- big und etwas heller als die Stirn. Frenalstreifen mehr oder we- niger hervortretend, gelblich, mitunter goldglänzend und mit Ne- beltlecken versehen; eigentliche Kopfbinden fehlen bei M. Montan- doni. Au den hellgraugrünen oder braunen Kopfseiten kommen öfters goldgelbe Flecken und ein dunkler Postorbitalstreifen zum Vorschein. Unter dem Auge befindet sich ein blass goldgelber Strei- fen, der sich weiter über die untere Partie der Backen und die — 240 — Leibesseiten erstreikt; dieser Streifen ist übrigens bei den Männ- chen nur angedeutet und nur an den Backen und am Halse sicht- bar; die Mannchen haben gewöhnlich dunkle Fleckchen oder zwei dunkle senkrecht stehende und kurze Streifen an der Schnauzen- spitze. An der Oberfläche der Gliedmassen finden sich dunkle. Fle- cken, die bald mehr, bald weniger deutlich hervortreten; die Vor- derbeine erscheinen in der Kegel lichter als die Hinterbeine; an der Kniebeuge und am Ellbogen steht beim Männchen fast immer ein dunkler Flecken. Die Zehen sind in der Regel dunkel querge- bändert, die Spitzen sind hell; die Sohlen beim Weilchen sind gelb- lich, dunkel gefleckt, beim Männchen dehnen sich diese Flecken bedeutend aus und bedecken die ganze Sohle, so dass die Sohlen entweder dunkelbraun oder fast schwarz erscheinen. Die gelbliche Handfläche, ist undeutlich gefleckt. Unterseite der Gliedmassen gelb, Kehle nur ausnahmsweise gefleckt, gelblich beim Weibchen, gelb beim Männchen, Bauch ungefleckt, satt orangeroth beim Männchen, gelb, orangegelb oder orangeroth beim Weibchen, seitlich gegen die Flanken zu in der Regel mit dunkelbraunen, schwarzen oder bläulichschwarzen, runden, hintereinander stehenden Flecken oder Punkten gezeichnet. Diese Flecken sind bedeutend grösser bei den Männchen, und während sie bei diesen vorwiegend den Rumpf- seiten, so zu sagen, als unterer Saum dienen, greifen diese, meist hell gesäumten Punkte bei den Weibchen in das Orangegelb der ventralen Grenzzonen etwas weiter hinein und berühren nicht die Flankenzeichnung; zu diesen Punktreihen gesellen sich manchmal noch zwei Längsserien, die zu beiden Seiten des Leibes auf dun- klem Untergründe sich befinden. Nur ausnahmsweise kommt es vor, dass diese Zeichnung an den Bauchseiten fehlt, weit häutiger sind diese Flecken resp. Punkte nur unvollständig und in geringer Anzahl vorhanden. Das Orange des Bauches dehnt sich, unterbro- chen von runden dunklen Flecken (<$) oder ununterbrochen (?) auch über die untere Schneide des Schwanzes aus. Unmittelbar über diesem orangegelben Band kommt bei den meisten Weilchen die erwähnte Längsreihe dunkler Punkte zum Vorschein; bei den Männchen beiludet sich häutig über diesem, von dunklen Flecken unterbrochenen Band ein milchweisser Streifen, der sich nicht im- mer bis zur Spitze forterstreckt. Bei einzelnen „brünstigen Männ- chen (4 — 5 unter 100) ist die untere Schneide des Schwanzes rauchgrau verdunkelt, welch'dunkler Saum sich mit den dunklen, aufrechtstehenden Flecken buchtenartig verbindet (v. Mehely). Der Geschlechtswulst des Männchens ist vorn an seiner Basis orange — 241 — oder gelb, von da an aber schwärzlich oder blauschwarz, sammt- artig; der gelbliche Geschlechtshügel des Weibcheus ist am Rande grau oder graubraun beschattet. Bei guter Beleuchtung lassen sich bei AI. Montandoui Spuren des irisirenden Pigments au verschiede- nen Körperstellen herauslinden, so z. B. am Unterkiefer, an den Zehen, Leibesseiten und Extremitäten, auch an den Kopfseiten und am Bauch, namentlich lateralwärts, wo dunkle Flecken sich beiin- den, ist mitunter etwas Goldstaub vorhanden. Auf dem Lande sind DI. Montandoui nicht bloss blasser gefärbt, sondern auch weniger deutlich gezeichnet. Besonders wird die braune Grundfarbe nach und nach blasser und gebt zuweilen in Lehm- gelb über. L. v. Mehely hat ziegelrothe Exemplare in Händen ge- habt. Bei den eher grünlich als braun eolorirten Stücken, die ich im Käfig zu beobachten Gelegenheit gehabt habe, scheint die Farbe in geiingerem Grade zu verblassen. Ervvähneuswerth linde ich fei- ner, dass mau der Wirbelsäule entlang eine helle, oder im Gegeu- theil eine dunkle Läugsliuie gewahrt, die sehr häufig nur in Spu- ren in der ^ackengegend vorhanden ist. Die gebuchteten lateralen Dorsalbinden, welche die Rückenzoue bei den brünstigen Thieren umfassen und oft ununterbrochen sind, loseu sich im Spätherbst gewohnlich auf, so dass dadurch unregelmässig geformte Fleck- chen entstehen, die bisweilen sehr wenig hervortreten. Auch die übrigen dunklen Zeichnungen werden durch allmählich weiter ge- hende Zertheiluug betroffen, ja sogar die zu beiden Seiten d< s Bauches und der unteren Schneide des Schwanzes belindlichen Flecken werden „beträchtlich kleiner". Die Laudform vou M. Mon- tandoui habe ich leider nur im Terrarium gesehen, also bei Thie- ren, die im Winter häuteten uud folglich nicht ihr regelrechtes Winterkleid an hatten. An solchen ist mir mitunter nur eine Auf- hellung des Untergrundes und der Farbe aufgefallen, während die Seiten, die Schwänze uud der Oberkiefer die Sommerzeichnung auf- wiesen. An <\e\i oberen Körpertheilen hatten sich kleine dunkel- braune Höcker entwickelt, während der Goldglanz geschwunden war. Das Granne des Bauches zeigte lateralwärts eine Aufhellung, die Unterseite der Beine, des hinteren Schwanztheiles und der vor- deren Partie der Kehle zeigten ein ins Grau oder Bräunliche zie- hendes Gelb. Andere braune Exemplare, die ich im Winter zu Hause hielt, setzten gegen Januar ihre Farbe ins Lehmgelbe um, die Zeichnung am Rumpfe war nur in Spuren vorhanden, nur die Schwanzseiteu zeigten in der Mitte oder mehr nach oben zu eine ziemlich breite bräunliche Lämisbinde. — 212 — Was die Farbe der Landform betrifft, so lasse ich hier v. Me- hely's eigene Worte folgen, da er allem Anschein nach Gelegen- heit hatte Thiere im Freien zu beobachten: „Die Grundfarbe der im zeitlichen Frühjahr aus dem Schlamme der Tümpel hervorkrie- chenden Thiere ist oberseits schmutzig lehmgelb mit einem Stich ins Grüne. Die oberen und Seitentheile des Kopfes sind mit brau- nen Tupfen dicht besäet; von den Nasenlöchern geht quer über die Augen je ein dunkelbrauner, am Rande ausgezackter Streifen, der sich hinter dem Auge in Flecken auflöst und von unten mit einer gelblich-weissen länglichen Mackel begrenzt wird. Der iunere Rand der Regenbogenhaut ist glänzend goldgelb, der äussere bräun- lich; die grössere untere Hälfte der Iris ist stark verdunkelt. Un- terkiefer gelblich, mehr weniger braun getupft. Zu beiden Seiten des Rückens läuft ein schon am Hinterhaupte beginnendes, au den Rändern gekerbtes, dunkelbraunes (beim $ breiteres) Band, das aus ineinanderfliessenden grossen Flecken besteht und beständig die Lage der Rückenleisten verfolgt; dieses Band geht auch auf die Seiten des Schwanzes über, wird von der bräunlichen oberen Kante durch einen helleren Streifen abgesondert und löst sich in der hinteren Hälfte des Schwanzes meist in Punkte auf. Die niedrige mediane Rückenkante ist dunkelbraun. Die Seitentheile des Rump- fes sind braun gefleckt, die Flecken sind in der Nähe der Rücken- leisten klein und liegen zerstreut, gegen den Bauch zu nehmen sie an Grösse zu und stehen auch gedrängter. Au der gelben Grenz, linie zwischen Flanke und Bauch steht beim Weibchen eine gerade- aus rundlichen schwarz-braunen Flecken bestehende Reihe, die beim Männchen mehr unregelmässig aussieht. Die Vordergliedmas- sen sind hell gelblich gefärbt, die hinteren lehmgelb; Finger und Zehen sind oberseits schwarzbraun quergestreift. Kehle, Brust, die Unterseite der Gliedmassen und der Geschlechtshügel der Weibchen sind hell braungelb, der Bauch hingegen orangegelb und wie die vorhergenannten Theile gewöhnlich ungefleckt. Der Geschlechtshiigel des Männchens ist schon zu dieser Zeit aufgedunsen und mitsammt der Sohle der Hinterfüsse dunkel schwarz grau. Die untere Schwanz- tirste des Männchens ist im ersten Drittel gelblich, weiter nach hinten zu weisslich und über ihr zieht ein sehr blasser bläulbh- weisser Streifen dahin; die ganze untere Kante ist mit vertical ge- stallten dunkelgrauen, viereckigen Flecken unterbrochen (Taf. XXI. Fig. 4). Die untere Schwanzkante des Weibchens ist rein oran- gegelb und über ihr verläuft an beiden Seiten eine aus rundli- chen braunen Flecken bestehende Reihe. Beim Männchen ist der — 243 — äussere Rand der obexen Schwanzfirste mit winzigen Tupfen reih— weis besetzt". Nach Ablauf der Paarungszeit verblasst die Grund- farbe „und geht bei den die Landtracht angenommenen Thieren in ein bräunlich-gelb, röthlich-gelb. mitunter fast ziegelroth über; die dunklen Flecken und Tupfen ziehen sich in beiden Geschlechtern beträchtlich zurück und zeigen sich von nun an höchstens in bräun- lichgrauen Spuren, nur die zu beiden Seiten des Bauches und der unteren Schneide des Schwanzes betindlichen bleiben bestehen, ob- zwar auch diese beträchtlich kleiner werden; die gebuchteten Sei- tenbinden des Rückens lösen sich auf und bleiben nur durch eine Lage kleinerer oder grösserer, unregelmässiger bräunlicher Flecken und Makeln angedeutet, das kastanienbraune Seitenband des Schwan- zes, welches nach dem Eingehen der Flossensäume sowohl bei den Weibchen, als auch bei den Männchen fast die ganze Seite des Schwanzes einnimmt, bleibt aber auch in der Landtracht bestehen (wenn es auch beim Weibchen nie so scharf ausgeprägt ist, als im anderen Geschieht): endlich nimmt der Geschlechtshügel der Männchen, sowie auch die Sohlen der Hinterfüsse eine schwärzlich braune Farbe an". Um die rundliche Pupille herum befindet sich ein goldgelber Rinn, der unten in der Mitte zerissen ist und dem Pupülenrand einen winklig gebrochenen Verlauf gibt. Iris auf dunkelbraunem Grund mit Goldgelb und etwas Kupferroth durchsetzt; das metallisch glän- zende Pigment häuft sich besonders oben und unten an; mitunter trennt ein dunkler Streifen die Iris in eine obere und untere Hälfte. Larve. K e n n z e i c h e n. — Länge: 27 mm. Körper massig schlank. 5 Zehen. Kopfbreite grösser als die halbe Länge der Entfernung der Insertion von Vorder- und Hintergliedmassen. Schwanz etwas länger od. ebenso lang wie der übrige Körper, mit massig hoher, am Ende gerundeter oder stumpf zugespitzter Saumflosse. Rückentlosse niedrig, nach vorn die Mitte des Rückens überragend. Augen massig gross. Längsdurchmesser des Auges etwas grösser als dtx Internasalraum und länger od. ebenso lang wie die Entfer- nung der Narine vom Auge. Internalsalraum den Raum zwischen Narine und dem Auge nicht übertreffend. Augenlidbreite die halbe Breite des Interpalpebralraumes nicht erreichend. Interpalpe- bralraum bedeutend grösser als die Distanz von der Karine bis zum Auge. Abstand vom Nasenloch zur Lippe etwa um ein \ , oder — 244 — ein V, so gross wie die Entfernung des Nasenloches vom Auge. 1. Finger die halbe Länge des 2-ten nicht erreichend. Diaasse in mm. Totallänge: 23. Kopflänge: 4%. Kopfhöhe: 2. Kopfbreite: 3%. Länge d. ob. Kieme: 2%. Rumpflänge: l1/,. Rumpfhöhe: 3 '/,. Rumpfumfang: 10. Hinterbein: 4. Vorderbein: 41/,. Schwanzlänge: 11. Schwanzhöhe: 33/, — 4. Die Larve von M. Montandoni soll, Bouleuger zufolge, die Länge von 27 mm. erreichen können; davon beträgt die Koptlän- ge 5 und der Schwanz 13 mm. Der ziemlich kurze Körper ist nicht sehr schlank. Der Kopf ist etwa um ein Viertel länger als breit und fast doppelt so breit wie hoch. Die Breite des Kopfes ist grösser als die halbe Entfernung der Insertionen von Vorder- und Hintergliedmassen. Die Kopfoberseite ist von den Augen an nach vorn zu schwach nach abwärts gewölbt, der hintere Kopftheil ist ziemlich flach gewölbt und vom Rumpfe durch eine schwach ausgeprägte Verengung ge- schieden. Die ziemlich breite Schnauzeist bei jungen Larven stumpf abgerundet und kurz, bei den älteren fast abgestutzt und etwas länger; die Schnauzenkante ist mitunter unterscheidbar, die Seiten senkrecht abfallend. Die senkrecht seitlich stehenden, ziemlich stark hervortretenden Augen sind von einander viel weiter als von der Schnauzenspitze entfernt. Längsdurchmesser des Auges etwas län- ger als der Iuternasalraum und zugleich etwas länger wie die Di- stanz vom Auge bis zur Narine. Diese Längenverschiedenheiten sind übrigens durch das Alter bedingt; vollkommen erwachsene In- dividuen sind von den halbwüchsigen Stücken durch eine etwas längere Schnauze und längere Augenlider unterschieden, so dass die Verhältnisszahlen unwesentlich differiren. Internasalraum kleiner oder ebenso gross wie der Raum zwischen Karine und dem Auge. Abstand vom Nasenloch zur Lippe etwa um ein l/3 so gross wie die Entfernung des Nasenloches vom Auge. Die Entfernung des Auges von der Lippe ist kleiner als der Höheudurchmesser des Auges, die Nasenlöcher stehen bei den Jugeudzuständen weit nach vorn und sind mehr nach unten gegen den Lippenrand zu gerückt. Der Raum zwischeu den Augenhiigeln ist sehr breit, von etwas über doppelter Augenbildbreite, etwas grösser als der Internasalraum und bedeutend grösser als die Distanz zwischen der Karine und dem Auge. Die Mundspalte endigt unter dem hinteren Augenwin- kel oder erstreckt sich ein klein wenig weiter; Oberlippenlappen sehr schwach entwickelt. Jederseits 3, ziemlich kurze breitstielige Kiemen mit ziemlich kurzen Fäden. Bei Exemplaren von 22 mm. — 245 — Gesammtlange misst die längste Kieme 2'/, mm. Der Zwischen- kiemenraum ist merklich breiter als die Breüe der Ansatzstelle der drei Kiemen oder der Oberarm. Der Rumpf ist kurz, oben verschmälert, unten ziemlich aufge- trieben, mit niedriger Flosse. Die Rumpfseiten haben 10 oder 11 Fürchen und sind von einer seichten Längsrinne durchzogen; ßauch- furchen schwach oder gar nicht hervortretend. Die Beine sind in der Jugend ziemlich lang, später stämmig; die vorderen sind län- ger als die hinteren, nach vorn gestreckt erreichen sie den vorderen Augenwinkel oder die Karinen, die hinteren erreichen beinahe die halbe Rumpflänge. Der Fuss ist breit mit ziemlich langen und ziemlich dicken Zehen; die Mittelzehe ist etwas länger als die 4-te, die 4-te etwas länger als die 2-te und die 5-te ist wenig länger als die 1-ste. Die Hand ist bedeutend kürzer als die Entfernung des Auges von den Kiemen und ungefähr ebenso lang wie der Vorderarm oder Oberarm. Der 1. Finger, an den 2-ten augelegt, erreicht dessen Mitte nicht; er ist etwas kürzer als der 4-te; der 2. Finger ist etwas kürzer als der 3-tte. Die erwachsenen Larven haben verhältnissmässig kurze und dicke Zehen und Finger. Die Höcker am Handteller und an der Fusssohle treten sehr deutlich hervor. Der Schwanz ist ebenso lang oder etwas länger als der Kör- per, am Grunde nur wenig (juv.) stark verdickt, nach hinten seitlich zusammengedrückt, mit massig hoher, am Ende gerun- deter oder sehr stumpf zugespitzter Saumtlosse, mitunter iu eine kurze Spitze auslaufend Die Säume zeigen die grösste Höhenausdeh- nung in der Schwanzmitte; die obere Flosse ist niedriger als die untere, sie weist einen schwach gekrümmten Rand auf und zieht sich über die ganze Mittellinie des Rückens hin; die untere Flosse ist ziemlich stark bogenförmig gekrümmt. Die Kloakengegend ist schwach gewölbt. Die Oberseite des Thieres und seine Kiemen- quasten sind dunkel; die dunkle Färbung setzt sich durch einge- streute, sehr dicht beisammen stehende schwarze Punktllecken bei- nahe ins Schwarze um. An den Rumpfseiten befinden sich jeder- seits eine oder zwei Reihen von kleinen, runden gelblichen Flecken, von denen die untere längs der lateralen Furche verläuft. Der Schwanz ist mit gehäuften schwärzlichen Sprenkeln besetzt; die durch- sichtige Bauchfläche ist blass rosa und fleckenfrei. Die goldgelbe, mettallisch glänzende Iris ist mitunter stark mit Schwarz gemengt. Dass die vorliegende Larve selbst für den Kenner nicht so leicht von den übrigen Arten zu unterscheiden ist, wird jeder, der die Larven von M. palmata und M. alpestris kennt, zugestehen raus- — 246 — t,en; ebenso lässt sich eine gewisse Aehnliehkeit der jüngeren Exem- plaren mit denjenigen von M. vulgaris nicht verkennen. Ich mache deswegen auf die besonders unterscheidenden Kennzeichen aufmerks- am, die Boulenger uns in seiuer Abhandluug „ün the Larva of Molge Montandoni" (Ann. and Magaz. of Hat. Hist. 1892, p. 305, c. (ig.) gegeben hat. — Obige Beschreibung ist nach drei Exempla- ren gemacht worden, die ich Herrn G. A. Boulenger verdanke. Sie sind in London in der Gefangenschaft auf die Welt gekommen, so dass au der richtigen Bestimmung derselben nicht gezweifelt werden kann. Anders aber verhält es sie h mit den sechs Larven, angeblich von M. Montandoni s.tammend, die ich von einer Natu- ralienhandlung bezogen habe. Sie haben, oder genauer, einige von ihnen haben einen ziemlich spitz auslaufenden Schwanz, und das stimmt nicht ganz mit den Angaben Boulenger's, die L. v. Mehely neuerdings bestätig hat, überein; bis auf Weiteres, lasse ich die betreffenden Budapester Acquisitionen unberücksichtigt. Vorkommen •)• Diese Molchart ist bekanntlich in Brosteuii und später auch im Thale der Barnaria (69) gefunden worden. Das Senckenbergische Museum hat sie aus Sinai in Rumänien erhalten und in Siebenbür- gen hat sie v. Mehely im ganzen Zuge der östlichen Karpatheu vom Tomöscher bis zum Yereczkeer Pass nachgewiesen (235). Dass M. Montandoni in den Karpathen zu finden ist, war mir schon im Jahre 1883 bekannt, als ich die Amphibien des naturhistori- schcii Hofmuseums in Wien studierte. Ich hatte schon damals an Dr. F. Steindachuer geschrieben, dass seine aus dem Tatra -Ge- birge stammenden Molche der Art „Montandoni" angehörten. Von üen mir nachträglich von Herrn Direktor F. Steindachner zur An- sicht zugesandten Montandoni aus der Tatra habe ich zwei Stücke für meine Sammlung behalten dürfen und bin auch nach wieder- holter Prüfung dieser Exemplare der Ansicht, dass ich mich da- mals in der Bestimmung nicht geirrt habe. Lebensweise. Ueber das Freileben liegen mir die Angaben v. Mehely's vor. Diese Art erscheint gegen Ende März in den kleinen Tümpeln 1) Die eingeklammerten Zahlen weisen auf das Verzcichniss der bei dieser Ar- beit benutzten Litteratur. — 247 — des Berglandes und zwar kommen die Männchen zuerst zum Vor- schein; etwa vier Wochen später kriechen die Weibchen aus dem „Schlamme" hervor, in welchem sie den Winter zugebracht hatten. Die Paarungszeit fällt auf Ende April und endigt mit den ersten Tagen des Mai. „"Nach Ablauf der Paarungszeit verweilen die Thiere noch eine Zeitlang im Wasser, gegen den 17 Juni beginnen sie sich aber aufs Trockene zu begeben, wo sie dann unter der Rinde vermoderter Fichtenstümpfe, unter Steinen, Moos etc. augetroffen werden; im Herbst ziehen sie sich wieder in das Wasser zurück und bringen im Schlamme erstarrt den Winter zu. Die ihre Ver- wandlung bestandenen jungen Thiere suchen auf kurze Zeit auch das Trockene auf, aber die in ihrer Entwickelung durch etwaige un- günstige Umstände gehemmten Larven verbleiben und überwintern im Wasser und beenden ihre Verwandlung erst im kommenden Frühjahr. Die überwinterte Larve ist um vieles heller gefärbt, als die Suminerlarven, das schwärzliche Pigment der oberen Theile geht zum grössten Theil ein, die gelben Flecken der Flanken ver- schwinden auch, nur die stumpfe Schwanzspitze bleibt eiufärbig schwärzlich". L. v. Mehely fügt noch hinzu, dass M. Montandoni im ßurzenlande mit M. alpestris dieselben Aufenthaltsorte theilt. In der Gefangenschaft benehmen sich diese Thiere insofern anders, als sie ihren Wasseraufenthalt bedeutend abkürzen uml auf's Land gehen und von da an übermässige Kasse meiden. In der ersten Zeit ihres Gefangenlebens suchen sie ab und zu ihren Wasserbe- hälter auf, später aber gehen sie beinahe gar nicht ins Weisser, oder nur dann wenn sie im Begriffe sind, sich zu häuten. Der Aufenthalt auf dem Laude kann sogar ununterbrochen über zwei Jahre dauern. Meine Pfleglinge häuteten sehr oft auf dem Laude; nach vollzogener Häutung schienen ihre Warzen stark prononcirt und grob gekörnt; wurden sie ins Wasser gesetzt, so sahen sie aus, wie wenn eine eng an den Körper anliegende dünne Blase sie umgäbe. Dieser glashelle Ueberzug wird, ähnlich wie beim Brillensalamander, durch Drüsensecretion erzeugt und schützt die Haut vor Nässe, so dass die aus dem Wasser gezogenen Stücke trocken oder kaum angefeuchtet erscheinen. Diejenigen Exemplare von M. Montandoni, welche, wenn sie die Landlivree an haben, gezwungen werden, eine Zeitlang im Wasser zu verbleiben, wer- den ohnmächtig und sterben. Sonst sind diese Thiere sehr zäh. Ich hatte Gelegenheit Stücke, die den Sonnenstrahlen ausgesetzt wa- ren und ganz und gar betäubt und regungslos da lagen, ins Leben zurück zu rufen. Diese Exemplare waren nämlich in der, durch — 248 — die Sonne erhitzten Reisebüchse fast erstickt, und der Herzschlag war nicht mehr wahrnehmbar, so dass ich sie bereits für todt hielt. Ich wusch sie tüchtig, mit der Absicht sie hernach im Wein- geiste aufzubewahren. Nach dem Bade schien mir aber, alswenn schwache Herzpulsationen sich zeigten, uud nachdem die bereits todt geglaubten Thiere rücklings auf feuchtem Moose drei Stunden lang gelegen waren, pulsirte nicht nur das Herz, sondern der Mundboden hob und senkte sich in längeren Zwischenpausen, wo- rauf ich ihnen ihr kaltes Bad mehrmals erneute. Nach nud nach erholten sie sich und konnten am nächsten Tage ihre Glieder be- wegen, doch nicht alle, denn einige blieben mit paralysirteu Vor- der- oder Hinterbeinen. Die Reconvaleszenten häuteten sich sehr oft; die Haut aber war schleimig und ging in Fetzen ab. Erst nach zwei Wochen erlangten die stärksten unter ihnen ihr frühe- res Aussehen wieder und die Fresslust zeigte sich wieder. M. Mon- tandoni ist vielleicht mit Bezug auf sein Benehmen unter den klei- nen Molchen obenanzu zu stellen und wird in der Gefangenschaft sehr bald bei guter Behandlung zahm und zutraulich. Er gewöhnt sich sehr leicht daran, die Nahrung aus der Hand des Pflegers entgegen zu nehmen, merkt sich genau die Zeit, wann er gefüt- tert wird und folgt buchstäblich mit den Augen den Bewegungen des Pflegers. Gegen Abend, um eine gewisse Zeit, welche meine Montandoni-Molche einhalten, kriechen sie aus ihren Verstecken hervor und setzen sich auf die Lauer, und wenn ich nebenan das sie bestimmte Fleisch schneide, so richten sie sammt und sonders ihre Köpfe nach dem Telier hin. Die Kunde, dass im Terrarium etwas Aussergewöhnliches vorgehe und vielleicht gefüttert wird, gelangte erst eine gute Weile später zu den übrigen Insassen, wie z. B. M. Boscai, M. palmata und M. vulgaris, die letzteren hink- ten stets nach. Dabei habe ich öfters bemerkt dass der Geruch des rohen Fleisches sowie das Schnalzen die in ihren Verstecken zurückgebliebenen schliesslich doch herauslockt. Nur scheint es, dass der Geruchsiun nicht genug scharf entwickelt ist, um den Molchen als Richtschnur zu dienen, denn wenn ein Fleischslück an einen ungewohnten Ort in den Käfig gelegt worden ist, so findet es das Thier erst nach längerem Suchen. Die Liebliugsspeise der M. Montandoni sind entschieden die Stubenfliegen, die si^ sehr ge- schickt, aber nur bei Tageslicht, mit ihrer kaum hervorstreckba- ren Zunge fangen; auch jagen sie auf die Fliegen, wenn diesel- ben auf der Wasseroberfläche schwimmen. Sogar wenn diese Mol- che auf dem Boden des Aquariums liegen, merken sie wenn die — 249 — Fliege oben zappelt, denn sie eilen sofort, an die Wasseroberfläche und ergreifen i.as laseckt meistens ohne fehlzuschlagen und zwar so, dass der Kopf der Fliege erst in den Schlund glei'et, damit die Flügeln beim Herunterschlucken kein Hindemiss bereiten. Die Weib- chen sind resignirter als die Männchen, denn sie sind es, die dem guten Beispiele auch in der Gefangenschaft zu fressen vorangehen, wahrend di Männchen sich erst dann dazu entschließen, wenu sie sieb aus der nächsten Nähe vergewissert haben, dass der Bis- sen dem Nachbar gut geschmeckt hat. Wenn mit dem Fütter nicht gekargt wird, so mästen sich diese Thiere in der Gefangenschaft und verlieren ganz und gar ihr schlankes Aussehen. Ausschliess- lich mit Fleisch gefütterte M. Montandoni erkranken sehr leicht; ihre Schwanzspitze nämlich schwillt au, wird roth und durchsich- tig und bröckelt schliesslich ab. Schnitt ich aber das erkrankte Stück ab und hielt meinen Patienten auf massig feuchter und vor allem reiner, lockerer Erde, so genas er stets hinnen ein oder zwei Wochen. So lauge die wunde Stelle nicht gänzlich vernarbt ist, hält das Thier die Schwänzspitze nach oben, damit sie nicht mit dem Boden in Berührung kommt und verunreinigt. Den Be- gattungsact konnte ich ebensowenig wie v. Meliely beobachten. Es ist aber wohl zweifellos, dass er genau auf dieselbe Weise vor sich gebt wie bei H. alpestris; es spricht dafür seine Verwandt- schaft mit diesem Molch sowie auch die Bildung des Kloakenhü- gels. Auch glaube ich kaum, dass bei Arten, deren Schwanz zur Brunstzeit mit einem Endfaden versehen ist, eine Umarmung, wie sie bei den Salamandern oder bei M. Waltli beobachtet worden ist, oder eine Umschlingung mit dem Schwanz, wie es bei M. Rus- coni, M. montana und M. aspera stattfindet, der Befruchtung vor- angeht. Nur diejenigen Arten, denen keine Hochzeitsattribule zu- kommen, mit welchen sie das Weibchen fesseln können, benehmen sieh in recht brutaler Weise, um den Weibchen die Eheschliessung zu erzwingen. Sie nehmen letztere in ihre Gewalt. Dagegen muss keine eheliche Umarmung stattfinden bei denjenigen Arten, die mit Hochzeitslivreen ausgestattet sind. Solche mit Flatterhaut am Rücken und Schwanz, mit Endfaden am Schwanz und Lappen an (Ln Füssen versehene Männchen zwingen lediglich durch ihre Beize die Weibchen aus ihrer passiven Haltung. Der Bruusttrieb wurde bei den mir aus Ungarn oder aus der Moldau zugeschickten Thie- ren stets durch die lauge Reise beeinträchtigt. Die Weibchen laich- ten allerdings, die Männchen aber, obschon noch in ihrem Hoch- zeitsgewande, verhielten sich indifferent. Die Eier hängen entwe- 17 — 250 — der zu unregelmässigen Klumpen vereinigt, zwischen Wasserpflan- zen, oder es bilden drei bis sechs Eier eine kurze Schnur, oder aber sie werden einzeln abgesetzt. Das einzelne Ei hat einen Durchmesser von 1% bis 2 min.; es ist bräunlich weiss an der einen Hemisphäre und bräunlich an der anderen. Die Längsachse der ovalen durchsichtigen Gallertkugel, in der das Ei eingeschlos- sen sich befindet, inisst 31/', bis 4 mm., während die Querachse nur etwas grosser ist als das Ei selbst, also ungefähr 21/, mm. lang. Meine iu Gefangenschaft gehaltenen Thiere laichten am 10. Mai. Nach v. Mehely erlangt die Larve in drei Monaten ihre endgültige Grösse, zu welcher Zeit sie die drei Paare, der im kleinen an die Blätter der Cocuspalme erinnernden äusseren Kie- men abwirft, wobei sie auch den Rückenkamm und den Flos- sensaum des Schwanzes einbüsst. 11. Molge alpestris Laur. 1768 ')• Kennzeichen. Länge. 96 — 117 mm. Grundfarbe der Oberseite bräunlich, schwärzlich, bläulich oder grünlich, einfarbig oder durch dunklere, meist unregelmässige inselartige Fleckchen unterbrochen. Bauch einfarbig, safrangelb oder feuerroth. Kehle mitunter gefleckt. Haut glatt oder fein sammtartig chagrinirt. Körper ziemlich gedrungen, gerundet. Kopf klein, ziemlich hoch. Schwanz kürzer als der übrige Körper oder körperlang, seitlich zusammengedrückt, ziem- lich niedrig. Gliedmassen kurz und ziemlich schwach. Gaumen- zahnreihen die Choanen nach vorn zu nicht überragend. Zunge mittelgross, an den Seiten frei. Kehlfalte und Palmar- und Plan- tarballen deutlich. Ohrdrüser* schwach vortretend. Internasalraum kürzer als der Interpalpebralraum, kürzer als die Distanz vom Auge bis zur Narine und kürzer als der 2. Finger (von der Aus- senseite gemessen). Knöcherner Arcus fronto-temporalis fehlend. Pro- cessus postfrontnlis wohl entwickelt und mittels eines Ligaments mit dem Tympanicum verbunden. Septum nasale doppelt und ossi- ') Vergl. Taf. III. bei Fafcio, Fairtie des Verte'bre's de la Suisse. Geneve et Bäle. 1872. lirirt. Quadratum nach vorn und unten gerichtet. Pterygoid ziera- lich schmal und den Jochfortsatz nicht erreichend. Synonymik, Litteratur und Abbildungen '). Triton alpestris Laurenti (215), p. 38, 142. Tab. II. fig. 4. Wader (352), S. 208. Fitzinger (130), S. 66. Bonapartc (57. 5(3. c. flg.). Gray (159), p. 21. Koch (330). v. Reider u. Halm (296). Dnmeril et Bibron (115), p. 146. De Betta (34), p. 348. (32). Lev- dig (220), S. 36. Taf. V. Fig. 11, 12. Fatio (121), p. 541, pl. III. Strauch (334). Schreiber (321), S. 38. Gasco (144.145) c. tav. La- taste (207). Camerano (86). Tav. L, fig. 26. 27. Tav. II. fig. 17. (87. 88). De Pilippi (123). E. Schulze 325).— T r. Wurfbaini Schinz (316), S. 60. — T r. s a 1 a m a 11 d r 0 i d es Laurenti (215), p. 40.— Tr. apuanus Bonaparte (56), c. fig. — Hemitriton al- pestris Duges (114), p. 268, pl. I., fii>-. 23, 24. — S a 1 a ra a n- dra cinctaletreille (213), p. 31, 52, pl. V. fig. 5. Daudin (109), p. 259.— S. rubriventris Daudin (109), p. 239, pl. 98, fig. 1.— 5. alpestris Bechstein (5), Bd. II. S. 282. Tat- XX. Schneider (319), L, p. 71. — S. aquatica Wurfbaiu (371). — Molge ignea Gravenhorst (158), p. 81. — M. alpestris Merrem (241), p, 187. Boulenger (68), p. 12. Boettsrer u Pechuel-Loesche (55), S. 753, c. fig. J. v. Bedriaga (16) 1891, S. 337; (13); (21). In den Werken Wurfbaio's, Laurenti's, Lacepede-Bechstein's, Daudin's, Sturm's, Hahn's, Bonaparte's, Crimerauo's, Fatio's, Gas- co's und Brehm's linden sich Originalliguren von M. alpestris. Die ältesten sind wohl diejenigen bei Wurfbain und Laurenti: die Wurfbain'sche Salamandra aquatica in der „Salamandrologia" vom Jahre 1683 stellt das Männchen vor, diejenige von Laurenti (op. cit. Taf. 11. Fig. 4) ist ein Weibchen post nuptias. Iq dem später erschienen Werke Latreille's ist ebenfalls eine schwarze Abbildung auf Taf. V. (Fig. 5. Salamaadre ceinturee) zu verzeichnen, jedoch steht sie derjenigen Laurenti's nach. Bedeutend besser, ja sogar aulfallend gut den übrigen Figuren gegenüber sind die Abbildun- gen hei Bechstein: Männchen und Weibchen sind nämlich im allge- meinen richtig gezeichnet, richtig nach beiden Geschlechtern er- kannt und überdies in Farben wiedergegeben (Taf. XX.). Dage- gen hat Daudin nur das Weibchen gekannt und dasselbe auf Taf. XCVIII. abbilden lassen: die betreffende Fig. 2 ist nicht ') Die in Klammern stehenden Ziffern heiehen s-ich auf die den Schriften in literarischen Kachweiser beigefügten Zahlen. 17* — 252 — besonders gut ausgefallen. Das fünfte Heft der Sturm'schen Fauna Deutschlands liegt mir leider uicht vor; aus Leydig's Abhandlung über die Salamandrinen Württembergs ersehe ich aber, dass das betreffende Heft die Beschreibung und Abbildung der uns hier interessirenden Species enthält. Hahu's Figuren sind reiht primi- tiv. Entgegen der Ansicht Leydig's glaube ich, dass diejenige Figur, welche den Molch mit gelbem Rückenstreit'eu darstellt, sich auf das Männchen bezieht, dass dagegen das darunter sich befin- dende Thier in Akrobatenpose ein Weibchen ist. Bouaparte's Ico- nogratia liegt mir nicht in der colorirten Ausgabe vor: ich finde daher nicht diejenigen Mängel, die Leydig aufgefallen sind. Dis farbigen Abbildungen bei Fatio, Männchen nnpt. temp., post nup- tias,, juv. und Weibchen, von denen eines marmorirt, das andere einfarbig ist, vorstellend, sind vortrefflich; auch ist seine Be- schreibung ausgezeichnet. Von Camerauo wird das Männchen und Weibchen abermals coiorirt uns vorgeführt; Fig. 26 auf Taf. I. in der Monographie der italienischen Amphibien zeigt lei- der eine etwas übertrieben gekrümmte Kürperlage und man möchte fast glauben, dass sie nach einem Weibchen post mortem ausge- führt worden sei. Sonst aber ist die Zeichnung und besonders die Färbung gut gerathen und jedenfalls besser ausgefallen als auf demjenigen Bilde, das eiu Männchen vorstellt. Gasco's musterhafte Arbeit über die Entwicklung des Alpenmolches zieren nicht we- niger als vier technisch vollendete Tafeln, die nichts zu wünschen übrig lassen; Text und Abbildungen bezeugen das Wissen und Können des leider zu früh verstorbenen Freundes. 36 Figuren sind den vorgeschrittenen Embryonen gewidmet, 8 Figuren stellen, mit gröss- ter Genauigkeit ausgeführt, die Larver. in ihren verschiedenen Entwickelungsstadien dar, und endlich finden wir eine Figur, wel- che den vorderen Körpertheil des fertigen Thieres wiedergibt. Beinahe zu gleicher Zeit mit dieser embryologischen Arbeit hat Gasco seine Erfahrungen über die Liebesspiele und die Begattung uns mitgetheilt. Für die neueste Auflage von Brehm's Thierleben hat Mützel Abbildungen des uns interessirenden Thieres geliefert, doch ist diejenige, welche auf S. 733 im Vordergrunde sich be- findet, mangelhaft. Abbildungen des Schädels sind den Schriften Leydig's (op. cit. Taf. V. Fig. 11, 12) und Wiedersheira's (Ann. Mus. Civ. Genova, vol. VII. Tav. XII. Fig. 84) beigegeben. Ley- dig berücksichtigt unser Thier ziemlich viel und fügt interessante geschichtliche und kritische Bemerkungen hinzu. M. alpestris ist überhaupt eine der am genauesten bekannten und nicht nur von — 253 — Zeitgenossen, sondern auch schon viel früher in befriedigender Weise beschriebene und gekenzeichnete Art. G e s t a i t. Miiasse in mm« <$ $ Totallänge 98 97.5 Köpflänge 10 10.5 Kopfbreite 9 10 Kopfhöhe 4.5 5 Rumpflänge '32 39.5 Bumpfumfang 31 38 Schwanzlänge 45 47.5 Schwanzhöhe nupt. temp 9 9.3 Schwanzhöhe post nupt 5 4.5 Vorderbein 17 IG. 5 Hinterbein 17 15.8 Von Axilla bis Schenkelbeuge 23.5 27 Kloakenhügel 7 4.3 Kloakenöffnung 6.5 1 Kloakenrinne 1.3 M. alpestris wächst, nach Fatio, bis- zu einer Länge von 117 mm. heran. Der ziemlich kleine Kopf ist etwas länger als breit, mit breit zugerundeter oder gestutzt gerundeter, nach vorn allmählich ve- rengter und abschüssiger Schnauze; sein grösster Breitendurchmes- ser geht durch die Augen; die Oberfläche ist am Scheitel gewölbt, von den Augen nach vorn ziemlich flach und nach abwärts ge- neigt; seine Seiten sind von den Nasenlöchern bis zum Vorder- winkel der Augen schief ($) oder sehr schief (?) nach aussen und abwärts gewölbt und oft deutlich eingedrückt oder vertieft (cT)t von den Augen nach hinten zu ziemlich senkrecht abfallend. Die Schnauze ist beim Weibchen etwas länger und breiter als beim Männchen; die Schnauzenkante tritt meistens sehr gut her- vor. Die Augenwölbungen sind massig; die etwas schief nach vorn gegen die Schnauzenspitze gekehrten ziemlich kleinen Augen sind breit oval, ziemlich vertical oder etwas schief gestellt und von oben sichtbar. Die oberen Augenlider sind schmal, die unte- ren verhä'ltnissmässig gut entwickelt. Die kleinen, rundlichen, ne- ben der Schnauzenspitze stehenden Karinen sind vom Kieferrande ziemlich entfernt. Die Distanz vom Auge bis zum Nasenloch et- — 254 — was grösser oder ebenso gross wie der Längsdurchuiesser des Auges, kürzer oder fast so gross wie der Zwischenraum zwischen den Augenhügeln und grösser als der Internasalraum, welch'letzte- rer kürzer ist als der Interpalpebralraum; die grösste Breitenaus- dehnung des oberen Lides 1 '/, bis l*/s mal in der Breite die- ses Raumes enthalten. Der Längsdurchmesser des Auges ist be- peutend kürzer oder um eine Kleinigkeit kürzer als der Narinenab- stand. Der Abstand vom Nasenloch zur Lippe ist bai den Thieren post nuptias etwas grösser als die Entfernung des unteren Orbi- talrandes von der Lippe. Mundspalte ziemlich gross, etwas weiter als unter den hinteren AugenAviurikel gehend. Der Oberkiefer über- ragt den Unterkiefer um eine Kleinigkeit, der Oberlippenlappeu ist kurz. Die Zunge ist breit oval, nach vorn etwas verschmälert und ziemlich verdickt, mit ihrer Unterfläche an den Boden der Mund- höhle festgewachsen, so dass sie nur an den Seiten einen freien Rand von geringer Ausdehnung zeigt. Die Gaumenzähne bilden zwei massig lange, gerade oder leicht bogenförmig gekrümmt ver- laufende, nach vorn zu convergirende und von einander getrennte, nach hinten zu stark divergirende Längsstreifen, deren Vorderen- den bis zu einem Punkte reichen, der in einer Linie mit dem Vorderrande der Choanen liegt. Diese Streifen ahmen also die .Figur eines V nach, dessen Schenkel gerade oder leicht convex nach innen gekrümmt sind. Ohrdrüsenwülste wenig vorspringend; halsartige Einschnürung beinahe ebenso weit vom Kopfe wie von der Arminsertion entfernt; Gularfalte wohl entwickelt. Der Rumpf ist im allgemeinen ziemlich gerundet, oben und unten etwas flach gedrückt, beim Männchen kürzer und schmäler, beim Weibchen länger und etwas \ erdickt, bei jenem ist die Kopf breite 31/. mal, bei diesem 31/«, bis 4 mal in der Rumpflän- ge enthalten. Der Rücken des Weibchens ist längs der Mittellinie etwas vertieft. Das Männchen besitzt zur Paarungszeit eine meist etwas vor der halsartigen Einschnürung beginnende, ganzraudige, gegen V/i bis 2V2 mm. hohe mediane Rückenleiste, welche in ihrem ganzen Verlaufe ziemlich gleich hoch bleibt und ohue Unter- brechung über dem After auf den Schwanz übergeht. Der mitun- ter sehr stark zugespitzte Schwanz ist höchstens von Körperlänge, an der Basis noch ziemlich dick und etwa von ovalem Quer- schnitt, erscheint er bald seitlich stark zusammengedrückt und nach hinten allmählich, aber sehr merklirh verschmälert; der obe- re schwach bogenförmig gekrümmte Rand ist zugespitzt, der unte- re flach gerundet und ziemlich stumpf. Zur Hochzeitszeit erhöht — 255 — sich der Schwanz und erhält eine ziemlieh hohe, nicht gezahnte obere und eine, namentlich beim Weibchen niedrige untere Flosse; der obere Rand dieser ziemlich dicken Flosse ist stark bogenför- mig gekrümmt, der untere bildet einen schwachen Bogen. Auf der Unterseite der Schwanzwurzel zieht sich der longitudinale Afterspalt. Bei den Männchen ist diese Oeffnung von Kloakenlip- pen begrenzt, die zur Brunstzeit stark vorgebaucht und kugelig vorspringen; der lange Spalt reicht nach rückwärts fast bis zur Schwanzkaute, nach vom zu erstreckt er sich nicht so weit und erreicht nicht die Basalpartie des Afterswulstes, so dass die längs- gespaltene Kugeloberfläche mehr nach hinten gerichtet erscheint. Hach der Laichzeit erscheint das Volumen des Afterwulstes um vieles geringer und der Wulst nimmt allmählich die Gestalt einer Birne an, deren breite, nach hinten gerichtete Partie der Länge nach gespalten erscheint. Die die kurze Kloakenrinne einfassen- den Lippen bilden beim brünstigen Weibchen einen hervorspringen- den länglich ovalen Wulst dessen flach gewölbte Oberfläche mit Pappillen besetzt ist; in der Mitte liegt die gegen 1 '/, mm. lange Oeffuung.Wenn nach der Fortpflanzungszeit die Papillen bis auf schwache Spuren geschwunden sind, sinkt auch der Wulst ein. so dass die Kloakenregion Bach gewölbt erscheint. Die Beine sind kurz und ziemlich schwach, nur die hinteren Gliedmassen des Weibchens sind stärker gebaut. Die Vorderbeine reichen bald bis zu den Nasenöffnungen, bald bis zur Schnauzen- spitze; sie ragen selten viel über die Schnauzenspitze hinaus. Die Hinterbeine erreichen die Mitte der Entfernung zwischen vorderer und hinterer Extremität (?) oder überragen die Mitte dieser Ent- fernung ((51); streckt man die Vorderbeine des Weibchens nach hinten und die Hinterbeine nach vorn und drückt sie an den Rumpf an, so berührt der längste Finger mit seiner Spitze die Basis der längsten Zehe, beim Männchen dagegen erreicht, bei gleicher Be- handlung, der längste Finger den äusseren oder inneren Plantar- höcker und überschreitet manchmal dieses Ausmass. Die Finger sind sehr kurz, die längste Zehe ist stets kürzer, mitunter, beson- ders bei den Weibchen, bedeutend kürzer als die Entfernung der Narine vom hinteren Augenwinkel. Die Finger sind etwas (?) oder kaum ((51) platt gedrückt und in diesem Fall annähernd cylin- drisch; die Länge der Finger nimmt von dem 1. bis 3. rasch zu, der 4. ist länger als der erste. Die Zehen sind namentlich zur Brunstzeit und besonders beim Weibchen nachgedrückt; die 1. Zehe ist in der Regel die kürzeste, manchmal ebenso lang wie die 5-te. — 256 — die 2-te ist bedeutend länger als die 1., die längste]) 3. und 4. sind beinahe gleich lang, die 5. erreicht nicht die halbe Länge der 4-ten. Sämtliche Finger und Zehen sind am Ende verschmälert und ohne Schwimm- oder Spannhäiiten. Die äusseren und die inne- ren Palmar- und Plautnrhöcker treten stark hervor, die beiden äus- seren Höcker sind grösser als die inneren. Haut in der Zeit der Paarung glatt ($, $) oder feinkörnig am Rücken ($), nach der Paarungszeit erscheint sie oberseits warzig und rauh, unterseits querrunzelig und mehr oder weniger ehagrinirt. Kehle und Bauch sind mit Warzen bald mehr, bald weniger dicht besetzt; die Sohlen sind warzig. An den Bauchsei- ten, (/ort, wo die dunkle Flankenfarbe an das Orange des Bau- ches grenzt, zieht sieh eine Porenreihe hin; eine ähnliche Reihe ist oben an den Rumpfseiten sichtbar. Die Kopfporen sind sehr deutlich; sie bilden jederseits eine bogig gekrümmte, an der Schnauzenspitze beginnende und auf die Seiten sieh hinziehende Serie; auch die Kopfseiten sind mit solchen Poren besetzt. Aeussere Geschlechtscharaktere. Männchen. — Kleiner und dünnleibiger. Kopfbreite 3V- mal in der Rumpflänge enthalten. Hinterbeine die Mitte der Entfer- nung zwischen vorderer und hinterer Extremität deutlich iiberra- iiend. Streckt man die Vorderbeine nach hinten und die Hintei- beine nach vom und drückt sie an (k\\ Rumpf an, so erreicht der längste Finger den inneren oder äusseren Plantarhöcker oder überschreitet dieses Ausmass. Das Orange des Bauches gesättigt. Kloakengegend halbkugelig aufgetrieben, mit dunklen Flecken. In der Paarungszeit mit einem niedrigen ungezackten Kamm auf der Rückenlinie. Weibchen. — Grösser und dickbäuchiger. Kopfbreite 3V2 bis 4 mal in der Rumpflänge enthalten. Hinterbeine die Mitte der Ent- fernung zwischen vorderer und hinterer Extremität nicht überra- gend. Streckt man die Vorderbeine nach hinten und die Hinter- beine nach vom und drückt sie an den Rumpf an, so berührt der längste Finger mit seiner Spitze die Basis der längsten Zehe. Das Orange des Bauches heller, mehr ins Gelbe ziehend. Kloakenlip- pen wulstig aufgetrieben; die länglich ovale, ilach gewölbte Ober- fläche des Kloakenwulstes mit zahlreichen Papillen besetzt und ungefleckt. Kein Kamm auf dem Rücken, äusserst selten eine spurweise angedeutete Leiste, in der Regel mit einer Vertebralfurche. — 257 — Färbung und Zeichnung. Die Grundfarbe der Oberseite wechselt bei dieser Art in zahl- reichen Nuancen von Schiefergrau ins Bläuliche. Grünliche, Oliv- grüne, Gelbbraune, Bräunliche und selbst Röthliche und Schwärz- liche, die Unterseite ist schön safrangelb oder feuerroth. Obgleich ein Hinüberspielen der Farbe des einen Geschlechts in die des an- deren öfters stattfindet, ist die typische Grundfarbe der männlichen M. alpestris im Hochzeitskleide das Bläuliche, während die bräun- lichen und grünlichen Tinten meistens bei den Weibchen auftre- ten. In allen Einzelheiten tritt das bunte Sommerkleid üppiger beim Männchen auf als wie beim Weibchen. Bei der Unterschei- dung des Geschlechts der brünstigen Thiere lässt sich vor allem die Zeichnung der Rumpfseiten benutzen. Beim brünstigen Männ- chen ist die graue, bläulich-bleigraue, dunkelblaue, dunkelbraune oder tief schwarze obere Körperfläche mitunter, so bei den jün- geren Individuen, mit dunkleren, bräunlichen, graubraunen oder beinahe schwärzlichen Flecken geziert, die öfters eine unregelmäs- sige Marmorzeichnung bilden; diese Zeichnungen sind jetloch meis- tens bis zur Unkenntlichkeit verwischt und nur bei den mehr hell- grauen oder hellblaugrauen Individuen scharf begrenzt, in wel- chem Falle dann auch die übrigen dunklen Kopfzeichnungen deut- lich hervortreten. Die dunklen runden Flecken auf den Kopfseiten und namentlich die vollkommen isolirt auf hellem Grunde stehen- den hell gesäumten Kiefermakeln sind viel deutlicher und schal - fer ausgeprägt als auf der Kopfoberfläche. Die Schnauze zeigt in der Regel mehr eiulichtes Grau, das ins Braune zieht und mit- unter mit Goldpulver bestreut erscheint: dieser Metallglanz triit besonders an den Schnauzenkanten deutlich hervor. Bei erhöhter Lebensenergie leuchten die Flanken in gesättigtem Lasurblau. Den unteren Theil der Rumpfseiten ziert eine lichte bräunlichweisse oder gelbliche, goldglänzeu !e Zone mit schwarzen oder dunkel- blauen rundlichen Flecken, welche ziemlich regelmässig vertheilt sind und eine, zwei oder drei Längsreihen bilden; die Zwischen- räume dieser Flecken sind gewöhnlich so schmal, dass die Grund- farbe öfters nur in Form von hellen Kreisen, die diese Flecken in sich einschliessen, hervortritt. Diese meistens hellumsäumten Flecken sind auch an den Halsseiten vorhanden, sie können stel- lenweise zusamenfliessen und „bilden nicht selten auf diese Weise dne Art von zackigem Längsband an der Seite des Leibes", wel- — 25S — eher von der feuerrotheu Bauchfarbe in der Regel durch eiue schmale ungefleckte, hellgraue oder blaue Binde getrennt wird. Auf dem gelblichen Rückenkamm findet sich jederseits 1 bis 2 Längsreihen dunkelgrauer oder beinahe schwarzer Makeln, die mit einander alternieren und von denen die der oberen Serie mehr oder weniger deutlich halbkreisförmig, die der unteren dagegen ausgesprochen rund sind und häuüg auf den Rücken übergreifen; mitunter ist nur die untere dieser Reihen vorhanden und manch- mal nehmen die Flecken an Umfang zu, so dass der niedrige Rückenkamm quergebändert erscheint. Aehnliche schwarze Flecken überziehen auch der oberen und unteren Saum des Schwanzes und treten besonders dann deutlich hervor, wenn der Untergrund gelblich gefärbt ist; die unteren Flecken sind bedeutend grösser als die oberen. Der untere vordere Saum ist meist gelblich und zeigt grosse, scharf ausgeprägte Makeln, während von diesen Flecken, ebenso wie von den gelben Zwischenräumen auf dem meistens grau oder blau grau colorirten hinteren Theile des Schwanzsaumes nur schwache Andeutungen auftreten oder nichts vorhanden ist. Die bläuliche oder graue Grundfarbe des Schwanz- körpers ist oben gewöhnlich durch bläuliche Flecken unterbro- chen, die mitunter zu zackigen Binden zusammentliessen; gegen den unteren Flossensaum zu hellt sich der Untergrund auf, das Grau oder Blaugrau geht ins Blau oder Blauweiss über und bildet häutig eine schöne, bisweilen metallgläuzende Zone; die sie meis- tens begleitenden runden, isolirt stehenden, dunkelblauen Flecken sind in der Regel dunkler und kleiner als die übrigen Schwanz- makeln. In seltenen Fällen werden die dunklen Schwarzdecken so gross, dass sie durch Ineinauderfliesseu die Grundfarbe theiweise verdrängen, so dass dann jederseits nur eine aus unregelmässig geformten hellblau- oder grauweissen Flecken bestehende Längs- reihe die Schwanzseiten ziert. Die Schwanzspitze ist meistens rötli- lichbrauu und ihre gelbe Unterschneide ist häuüg ungeileckt. Die Grundfarbe der Vorderbeine ist meist grau, die Hinterbeiue sind etwas dunkler, die dunklen Flecken erscheinen scharf abgehoben, vorn am Oberarm uud hinten am Oberschenkel tritt eiue Spur von Goldgelb zum Vorscheiu, Hand- und Fusstlächen grau, Zehen oberseits dunkel quergebändert. Der Geschlechtshügel ist zum grössten Theil orangegelb, nur an den Seiten mit grossen, hell gesäumten, schwärzlichen oder dunkelblauen runden Flecken und hinten au den Lippenränderu mit dunklem Anfluge. Die runden dunklen Flecken am After und au den unteren Partien der Rumpf- — 259 — und Kopfseiten sind häufig von weissen metallisch glänzenden Säu- men begleitet. Der Hauch ist lebhaft orange oder geradezu feuer- roth und nur in äusserst seltenen Fällen — ausnahmsweise — gefleckt (Vergl. Böttger's Katalog d. Batracbier-Sammlung im Mus. d. Senckenberg. naturforsch. Ges. in Frankfurt a. W. S. 54. Frank- furt a. M. 1892). Die Kehle hingegen zeigt ziemlich häufig, na- mentlich bei norditalienischen Stücken bald sparsam, bald mehr zahlreiche runde, hell umsäumte Flecken oder Punkte. Auch die schwarzen Flecken auf der Brust, an den Bauchseiten, am Unter- leib und in der Bauchmitte kommen vorzugsweise bei piemoutesi- schen und alpinen Individuen vor. Das Orange der Kehle und der Unterseite der Beine erscheint bedeutend weniger lebhaft: an der Wurzel des Schwanzes tritt Gelb zum Vorschein. Die in den Alpen lebenden M. alpestris sind überhaupt einfa- cher gekleidet; sie sind bedeutend dunkler, so dass die Zeichnun- gen sehr verschwommen und undeutlich hervortreten; bei fast schwarz oder dunkelbraun colorifien Stücken kann die zierliche Zeichnung an den Rumpfseiten ganz und gar oder fast gänz- lich fehlen, in welchem Falle dann die dunkle Rumpffarbe an das Orange des Bauches grenzt. Auch kann bei diesen dunklen Exem- plaren der bläulich-weisse Reif, mit «lein alle dunklen Körper- theile des Thieres gewöhnlich überzogen erscheinen, fehlen. Die goldglänzende Flankenbinde ist nur in Spuren oder üiar nicht vorhanden. Das Orange der Bauchseite mitunter fast teuer! nach den Seiten etwas blasser, an der Kehle und gegen den ter hin bisweilen mit schwärzlichen Flecken. Auch nach der Laichzeit ist die Grundfarbe der Oberseite weniger lebhaft, meist viel dunkler; die dunklen Flecken am Rumpfe sind zu dieser Zeit selten scharf begrenzt und häufig bis zur Unkenntlichkeit verwischt; mitunter „überzieht ein einförmiges, mit weissen Körn- chen untermischtes Schwarz die ganze Oberseite des Körpers". Unter allen Flecken sind die auf dem Halse befindlichen wohl die beständigsten, während die Augenflecken an dtn Rumpfbeiten im Winter nur unvollständig vorhanden sind. Die schöne Bauchfarbe bleibt in der Regel den ganzen Winter hindurch bestehen. Das Weibchen unterscheidet sich von den Männchen wesent- lich; seine Färbung ist weit eintöniger, das schöne Blau, das die Männchen ziert, kommt bei ihm in äusserst seltenen Fällen vor. Zur Zeit der Fortpflanzung überziehen sich in den meisten Fallen die oberen Körpertheile mit Grün oder Olivengrün oder sie behal- ten ihre braune, graubraune, grünlichschwarze oder beinahe — 200 — schwärzliche Winterfarbe bei. Die Oberseite zeigt eine dunkle Marmorirung und an den Seiten zahlreiche kleinere Schnörkeln. welche hellbraun bei lichteren, dunkelbraun, dunkelgrün oder schwärzlich bei dunkleren Stücken erscheinen. Am häufigsten kommt es vor, dass die spärlich gelleckte, aber mitunter mit vielen dunklen Punkten versehene Rückenzone, nach den Seiten zu von bald mehr, bald minder unterbrochenen, zackigen und geschlängelten dunklen Binden unvollkommen begrenzt erscheint, seltener geschieht es, dass die Flecken durch Vermehrung und Zusammenlliessen ein Netzwerk bilden, dessen kleine Maschen durch die übrig gebliebene helle Grundfarbe ausgefüllt werden; der liest der einstigen grünlichen, bräunlichen, grauen oder bläu- lichen Farbe ist dann nur noch als helle Zeichnung zu erkennen. "Nur ausnahmsweise linden sicli Stücke, bei denen die grünlich- graue Oberseite lleckenlos ist, oder solche, die einen langen rotheu Spinalstreifen aufweisen; diese Rückenlinie ist meistens gelblich, bräunlichgelb oder hellbräunlich und nur vorn und hinten angedeutet; sie fehlt häufig ganz und gar, es zeigt sich an die- ser Stelle „ein wirklicher schwach erhabener, punktirter Rückens- s tum". Der meist einfarbige citronengelbe oder orangegelbe und fieckenfreie Rauch wird von der Rnmpffarbe jederseits durch eine schmale aschgraue oder bläuliche, mehr oder weniger deutlich ausgeprägte Längende getrennt, die von den Backen über die Wurzeln der Beine längs der Leibesseiten bis zu den Hiuterschen- keln oder bis auf den Schwanz hinaus verläuft. Diese Binde ist siets durch eine grossere oder geringere Anzahl dunkelblauer oder schwarzer Punktflecken unterbrochen, welche bisweilen mehr oder weniger zusammenlliessen und von weissen Punkten begleitet erscheinen; sie. ist viel undeutlicher als beim Männchen „da sie nicht nur aus kleinen Flecken besteht, sondern auch wegen des hier nicht so ausgesprochenen oder auch ganz fehlenden hellen Seitenstreifens viel weniger hervortritt". „Auch fehlt hier die blaue Seiteulinie gegen den Bauch zu, so dass hier die schwarze Flecken- reihe unmittelbar an das Gelb der Unterseite grenzt", die Flecken „liegen auch selten in einer lichten, weisslichen Zone, oder we- nigstens umgeben von weisslichen Punkten". Die Seiten des Schwanzes besitzen in der Kegel eine durch Anhäufung der Flecken hervorgebrachte, dunkle, unterbrochene, stark ausgezackte Binde. Zu dieser Fleckenbinde gesellen sich einzelne dunkle un- regelmässig geformte Flecken. Nehstdem laufen noch jederseits am crangegelben oder gelben unteren Schwanzsaum eine oder — 261 — zwei Ptciheu dunkler Flecken hin, deren obere auf den untere» Titeil des Schwanzkörpers hiriaufgreifen. An der oberen Kante des Schwanzes sind meistens Spuren von dunklen Flecken und gelbli- chen Intervallen zu sehen. Was die Schwanzfärbung betrifft, so ist sie gewöhnlich genau dieselbe wie, diejenige des Buinpfes; auch ist die Oberseite der Beine in Zeichnung und Färbung mit dem Körper übereinstimmend; die Zehen sind hell und dunkel geringelt: Wahrend die Flecken an den Kiefern, namentlich am Unterkiefer manchmal nur sparsam vorhanden sind, ja mitunter sogar vollkommen fehlen, sind sie in anderen Fallen, so . B. bei piemontesischen Stücken nicht nur in grosser Anzahl an den Kiefern entwickelt, sondern linden sich in ziemlicher Menge bei- sammen stehend auf der orangegelben Kehle. Desgleichen erschei- nen bei diesen norditalienischen Stücken die Bauchgrenzen, die Brust und der Unterleib öfters dunkel gefärbt. Das Gelb der Bauchseite — ein gesättigtes Orange oder mehr ins satte Citronen- gelb ziehend— erstreckt sich, unterbrochen von einzelnen dunklen Flecken an der Basis des Kloakenhügels, an der Untersihneide des Schwanzes bis zu dessen Spitze. Die Unterseite der Beine im grau, verschieden dunkel gepunktet und gelleckt \u\u weiss und gelb gezeichnet. Planta grau mit einzelnen gelblichen Spritz- decken, Unterfläche der Zehen gelblich, grau bestäubt; Palm:; gelb mit grauem Anflug, Fingerunterfläche gelb mil schwach aD ten dunklen Punkten, Unterseite der Finger- und Zehenspitzen gelblich. — Unter den in die Alpen lebenden Weibchen linden sich oft einfarbige aschgraue oder dunkelbraune Stücke vor, doch giebt «s auch unregelmässig gemarmelte Stücke und aschgraue Exem- plare mit schwarzen und weissen Punkten an den Leibesseiten: _a de grandes hauteurs, et avec im habitat force'ment plus ter- restre, les deux sexes presque semblables". Im Winter ist die Färbung der Oberseite ein ins Schwärzliche oder ins Graue zie- hendes Braun, das von ganz dunklen Marmorflecken unterbrochen erscheint; die Zeichnung ist übrigens meist sehr verschwommen, ja sie fehlt mitunter gänzlich, in welchem Falle die Oberseite des Thieres entweder einfarbig, oft aber auch mit weissen Wärzchen gezeichnet ist; die Wärzchen treten meistens nur au den Rumpf- seiten und au der Ünterfläche der Beine hervor. Unter Umstän- den erhält sich die hochzeitliche Färbung bei M. alpestris ziem- lich lange Zeit; „es wurde", sagt Leydig, „im Frühjahre eine Anzahl unseres Bergsalamanders in einen steinernen, schattig ste- henden Trog im Garten eingesetzt und reichlich mit RegenwUr- — 262 — mern gefüttert. An diesen Thieren war Mitte Juni die Färbung noch äusserst lebhaft, insbesondere das Blau der Männchen an der Seite des Körpers und am Schwänze so rein, wie es sonst nur am Uebergaug zum Gelbroth des Bauches zu sein pflegt. Ferner wa- ren die grossen Fleckeo von sehr scharfen Umriss und bei mehre- ren individuell zu einem zackigen Längsband an der Seite des Leibes zusammengeflossen, während sie sich am Schwänze netz- förmig verbanden. Gegen Ende August, wo ich zum letzten Mal nach den Trifolien sah, war die Schärfe der Zeichnung noch eben dieselbe; dabei hatten die Thiere ein sehr wohlgenährtes, fast fettes Aussehen, die Männchen sowohl wie die Weibchen. Der Farbe fehlte nur der zarte Reif, den das Männchen im Frühjahre hat und selbstverständlich die Flossenhaut des Rückens und des Schwanzes" (Vergl. auch: Norman Douglass, On the Herpetology of the Grand Duchy of Baden. London. 1894). Junge Thiere sind auf der Oberseite dunkelgrau, grau oder bräunlich mit einem undeutlichen dunklen Netzwerk. An den Rumpf- seiten, gegen den Bauch zu, ist die Farbe lichter als oben. Viel häufiger als am Rücken, linden sich dunkle Flecken an den Flanken, wo sie nicht selten von feinen weisslichen Punkten begleitet erscheinen. Mit ähnlichen Punkten sind die Schwanzseiten bald mehr, bald weni- ger dicht besetzt. Bei den mehr lederbraunen Stücken ist mitun- ter die hellere Rückenmitte nach aussen zu durch ein dunkles, bräunliches Band begrenzt, welches nach innen lichter werdend, sich nach und nach in Punkte auflöst. Die Schwanzseiten und die Oberseite der Gliedmassen sind im allgemeinen wie der Oberkörper gefärbt und gezeichnet, lieber die Mitte des Rückens zieht sich eine un- terbrochene und am häufigsten nur vorn sichtbare gelbliche Linie. Bauch, Kehle > Aftergegend und Unterschneide des Schwanges oran- gegelb oder gelb, Unterseite der Beine gelblich; hintere Beinfläche und Halsseiten mit weissem Puder besetzt. Frenalstreif fehlend, Postorbitalstreif nicht sichtbar. Pupille rundlich, Iris goldgelb mit Einmischung von Dunkel- braun, mitunter stark pigmentirt, so dass der Goldglanz nur oben und unten hervortritt. Larve. Kennzeichen. — Länge: 32 — 78 mm. Körper ziemlich sehlank. Hinterbeine mit 5 Zehen. Kopfbreite grösser als die halbe Länge des Abstandes zwischen den Insertionen von Vorder- und Hinter- gliedmassen. Schwanz höchstens körperlang, mit hohem, am Ende — 263 — zugespitztem oder zugespitzt gerundetem Flussensaume. Rücken- flosse nach vorn zu die Mitte des Rückens überragend. Augen klein. Längsdurchmesser des Auges etwas kürzer oder ebenso lang wie der Raum zwischen Auge und Narine, kürzer oder so lang wie der Internasalraum. Internasalraum ebenso lang oder kürzer als die Entfernung der "Narine vom Auge. Distanz vom Nasenloch bis zur Lippe ein Drittel der Entfernung des Au- ges von "Nasenloch erreichend. 1. Finger die halbe Länge des 2-ten nicht erreichend und wenig länger oder ebenso lang wie der Abstand von der Narine zur Lippe. Schwanzende dunkel. Die aufgezählten Charaktere finden sich grösstentheils nur bei normal entwickelten Larven wieder; bei perennierenden laichreifen Larven sind die Merkmale des fertigen ihieres dermassen aus- geprägt, dass sie eher mit diesem als mit normalen Larven ver- glichen werden können. Die Bestimmung der geschlechtsreifen, kiementragenden Alpestris bietet in Folge dessen auch nicht die geringste Schwierigkeit und kann ohne jedwede Kenntnisse der normal entwickelten Larven von statten gehen. Masse in mm. Exemplare aus Freibug (Baden). Tötalläuge 57 Kopflänge • 9 Kopfhöhe 3.5 Kopfbreite 6.5 Längste Kieme 2.5 Rumpflänge 21 Rumpfhöhe ;~*-S Rumpf umfang 29 Vorderbein . 9.5 Hinterbein 10 Schwanzlänge 27 Schwanzhöhe 5 Geschlechtsreife Larve aus dem Lago di Antilone (Ossola. Alpi Lepontine). Masse in mm. Tottallänge: 78. Kopilänge: 13. Kopfhöhe: 4%. Kopfbreite: 9, Längste Kieme: 2%. Rumpiläuge: 26. Vorderbein: 13. Hinterbein: 13 %. Schwanzlänge: 39. Schwanzhöhe: 8. Der Kopf ist ziemlich gross, länger als breit und etwas brei- ter als der Rumpf, abgeplattet oder sanft von hinten uach vorn 44 2'J.5 8 <; 3.7 s 5.7 4.3 4.5 2.5 14 '.) 5 4 17.3 12 7.3 5.3 7.3 4.8 22 14.5 5.5 4 — 264 — gewölbt, seine Seiten fast senkrecht abfallend; die Schnauze er- scheint abgBstutzt verrundet oder breit zugerundet. Die grösste breite des Kopfes übertrifft die halbe Entfernung d»r Insertionen von Vorder- und Hintergliedmassen. Die kleinen Augen sind ziem- lich weit nach hinten an den Seiten des Kopfes gelegen und i:i schiefer Richtung nach oben gerichtet, wodurch der vordere Augenwinkel etwas höher zu liegen kommt als der hintere; sie treten, mit kurzen Lidern versehen, schwach hervor. Die Pupille ist iu's Ovale ausgezogen mit bisweilen spurweise .winkelig gek- nicktem Unter- oder Hinterrande. Interpalpebralraum grösser als der Längsdurchmesser des Auges und auch grösser als der Abstand vom Auge zur Nasenöffnung. Längsdurchmesser des Auges kürzer oder ebenso lang wie der Internasalraum und kürzer oder so laug als die Distanz vom Auge bis zur Narine, sogar eher etwas kürzer als ebenso lang. Die Entfernung des Nasenloches vom Lippenrande bedeutend kürzer als der Raum zwischen Nariue und Auge. Die Breite des Internasalraumes ist nicht immer die- selbe, in der Kegel aber dem Interpalpebralspatium und der Eilt- ieruung der Narine vom Auge ziemlich gleich oder um eine Kleinig- keit kürzer als letztere. Die Mundspalte endigt gewöhnlich unter dem hinteren Augenwinkel. Die Überlippenlappen sind lang, und die Distanz vom Lippenrand bis zum Auge ist merklich grösser als der Höhendurchmesser des Auges. Die Larven haben in ihren frühesten Stadien lauge, ziemlich dickstielige Kiemen mit mittel- grossen Fransen; die oberste Kieme misst 3 mm. bei einer Ge~ sammtlänge von 32 mm. In einer viel späteren Periode misst bei etwa 41 mm. laugen Individuen die oberste Kieme 5 mm. Der Raum zwischen den obersten Quasten ist etwas grösser als die Breite der Ansatzstellen der drei Kiemen und zugleich grösser als der Vorder- oder Oberarm. Der namentlich bei jungen Larven kurze, vom Kopf geschiede- ne Rumpf ist oben ziemlich schmal, schwach gewölbt, nach unten verdickt und schwach bauchig aufgetrieben, seitlich mit einer bogig gekrümmten Längsfurche und 12 — 13 Querfurchen, unten am Bauch mit 7 — 8 transversalen Furchen versehen. Die P>eine sind ziem- lich stimmig, die vorderen kurz; sie erreichen, an den Kopf an- gelegt, meistens nur den vorderen Augenrand; die hinteren mas- sig lang und nach vorn gestreckt, überragen die halbe Entfer- nung zwischen den Wurzeln der Vorder- und Hinterbeine. Hand und Fuss mittellang, ziemlich schmal bei jungen Larven, etwas breiter bei älteren Stücken. Die Haud etwas länger als Vorderarm, — 265 — ebenso lang oder kürzer wie der Oberarm und kürzer als der Raum zwischen Auge und Kiemen, Die fast drehrunden, ziemlich spitz endenden Finger nehmen von dem 1. bis 3. incl. progres- siv an Länge zu, der 4. ist wenig kürzer als der 2. Der 1. Fin- ger, an den zweiten angelegt, erreicht dessen halbe Länge nicht, ist ebenso lang oder wenig länger als die Distanz vom Lippen- rand bis zum Nasenloch. Die spurweise abgeplatteten Zehen neh- men von der 1. bis 3. incl. an Länge zu, die 4. Zehe ist et- was länger als die 2., während die 5. bald etwas kürzer, bald etwas länger ist als die 1., oder aber die Zehen 1 und 5 sind an Länge gleich. Sowohl die längsten Finger als auch die längs- ten Zehen sind kürzer als der Zwischenkiemenraum und auch kürzer als die Breite der Schwanzbasis. Fuss und Handfläche mit zwei kleinen Höckern versehen. Der Schwanz ist hoch, kürzer als der übrige Körper oder körperlaug, in der Jugend an der Basis kaum, im Alter merklich verdickt, nach hinten stark von den Seiten zusammengedrückt und in dem grössten Theil seiner Ausdehnung, so namentlich bei jüngeren Larven, überall ziemlich gleich hoch, mit heinahe parallel verlaufenden oder schwach bogig gekrümm- ten Rändern. Die Schwanzflosse sowohl oben als unten hoch, in der Jugend stellenweise fast ebenso hoch wie der fleischige Ba- saltheil des Schwanzes. Die hinterste Schwanzpartie ist entweder sehr hodi, oder allmählich verschmälert, mit einer am Ende zu- gespitzt oder zugespitzt gerundeter Saumflosse. Die obere Flosse zieht über die Mittellinie des Rückens hin, erreicht jedoch meist den Nacken nicht. Bei erwachsenen Larven, deren Kiemen einzu • schrumpfen begonnen haben, wird die Rückenflosse durch eine vertiefte Linie oder Furche ersetzt, die den Rest der verkümmer- ten Flosse birgt. Die Kloake ist mehr oder weniger flach gewölbt. Ganz junge Larven sind in der Regel sehr dunkel colorirt; dunkelbraune Flecken bilden durch gegenseitiges Zusammenflies- sen ein feinmaschiges Netzwerk, dessen Maschen durch bräun- lichgelbe in's Grünliche oder Gräuliche ziehende, oder, wie es bei den eher hell als dunkel gefärbten Thieren der Fall i^t, durch blassbraune Töne ausgefüllt werden; die grösseren Maschen be- finden sich in der Mittellinie des Rückens und oberseits am flei- schigen Theil des Schwanzes. Die Schwanzflosse ist mehr oder weniger, je nachdem das Thier dunkler oder heller gekleidet ist, dicht schwärzlich oder bräunlich gegittert. Die dunkle Zeichnung pflegt namentlich an der Schwanzspitze sehr markirt aufzutreten. Der helle Untergrund tritt, bisweilen nur punktweise auf. Grössere IS — 266 — dunkle Flecken, wie sie die erwachsenen Larven am untere» Schwanzsaume aufweisen, fehlen bei jungen Individuen. Zwischen dem Netzwerk der Schwanzflosse und dem dunkel gegitterten flei- schigen Schwanztheile ist bisweilen ein deutlich zu Tage treten- der heller Streifen zu sehen. Die Körperunterseite ist hell und fleckenlos. Die Kiemenbiischel sind stark dunkel pigmentirt. Je älter nun das Thier wird, desto mehr vergrössern sich die hellen Maschen; ihre Farbe setzt sich allmählich in's Graue, Hellgrün- liche oder Grünlichbraune um, während die Umrandungen braun oder graubraun erscheinen. Am unteren Kieferrande, unterhalb der Wurzel der Gliedmassen, an den ßauchgreozen, am Kloaken- hügel sowie auch an dem jetzt gelblichen Unterraud des Schwan- zes kommen dunkle rundliche Flecken zum Vorschein. Bei Larven, die spät im Herbst zu ihrer Verwandlung schreiten und eine für M. alpestris ziemlich bedeutende Grösse erreichen, sind die Ma- schen ganz hellbraun, während das Netzwerk Iederbraun erscheint. Sowohl bei diesen als auch bei den vorbeschriebenen Larven sind die vollständig unbefleckten unteren Partien des Körpers gelb- lich. Silber- und Goldglauz tritt spärlich unterseits an deu Rumpf- seiten auf. Die Seitenlinie tritt nicht deutlich auf. Es sei noch hier erwähnt, dass bei den Larven von M. alpestris ein ziemlich ausgeprägter Dimorphismus vorkommt, der, wie ich glaube, darauf hinzudeuten scheint, dass die Larven schon vor ihrer Verwand- lung oder Geschlechtsreife gewisse äussere Sexualcharaktere an sich haben. So trifft man unter den Larven von alpestris, die aus einer und derselben Lokalität stammen, oder genauer, in einer und derselben Lache zur selben Zeit getischt worden sind, hell- farbige Stücke mit verhältnissmässig spitz endendem Schwänze und dunkelfarbige Exemplare mit am Schwanzende eher stumpf zu- gerundeter Saumtlosse, und ich glaube nicht irre zu sein, wenn ich aus dem Vergleich der jungen Larven mit den geschlechts- reifen kiementragenden Thieren den Schluss ziehe, dass die hellen weiblichen, die dunklen aber männlichen Geschlechtes sind. Die Kiemeiiäste sind auf olivengrünem Grunde mit zahlreichen dunk- len Punkten versehen; die Kiemenfaden siud röthlichbraun. Dass die Larven von M. alpestris mannbar werden, ist längst uekannt. Es gibt gewisse Orte, namentlich in Italien, wo pereu- lierende Larven keine Seltenheit sind. Dieselben weichen in Form und Farbe von der normalen Larve etwas ab, und ihre Kenn- zeichen lassen sich nicht gut in die allgemeine, in meiner Ein- ! ituug proponirte Charakteristik einverleiben. Andererseib aber — 207 — sehen sich, wie schon gesagt, geschlechtsreife Larven und völlig ausgewachsene Alpenmolche so ähnlich, dass es genügt letztere zu kennen, um erstere ohne Schwierigkeiten zu bestimmen. Die geringen Unterschiede bestehen nur darin, dass bei den Larven die dunklen runden Flecken, welche die Leibesseiten gegen die Bauchgrenze beim lungenathraenden Männchen zieren, sowie die schönen blauen Töne fehlen. Aach ist ihre Unterseite wohl nie lebhaft orangegelb, sondern bedeutend blässer, gelblich oder nur mit einem Stich in's Orange. Die gelblicheu Zeichnungen am Röckenkamm kommen nicht oder nur spurweise zum Vor- schein. Die Grundfarbe der Oberseite bei den laichreifen Larven ist gewöhnlich mehr in's Braune geneigt, bald dunkler (c?), bald heller oder sogar sehr hell (9), mit kleineren (<$) oder grösseren bläulichen oder grauen Flecken besetzt. Die Unterseite des Schwanzes ist beim Männchen gelb, blau geileckt; diese Flecken bilden öfters zwei parallele Reihen '). Die zur Brunstzeit stark verdickte Kloakengegend ist genau so geformt und gefärbt wie beim ausgewachsenen Thiere. In Bezug auf die Körperform un- terscheidet sich die geschlechtsreife Larve von den normal ent- ') Ich erzähle Erzählltes. Meine Erfahruugeu stimmen damit nicht in allen Stücken iibereiu. Die mir augenblicklich (.18 Sept. 1895) vorliegenden, selbstge- sammelten ausgewachsenen Percnnibranchiaten stammen aus einem grösseren Tüm- pel in der Nahe von Castello di tjuarzina (Ital. Seealpen). Die meisten Weibchen, die aus dieser unwirklichen, hoch gelegenen Oertlichkeit stammen, haben schön mtwickelte Kiemenquasten; bei einigen Männchen sind kleine Stiimpfchen oder kiemenspalten zu sehen und bei den anderen sind diese Spalten geschlossen: diese etzteren besitzen aber eine hohe Schwanzflosse und stark vortretende Keratobran- chialia und geben dadurch zu erkennen, dass sie eben erst aus dem Larvenstadium h rausgetreten sind. Die weibliche Larve ist von dem Männchen schon durch die Färbung der Überseite leicht unterscheidbar. Die Färbung ist im ganzen meisi heller, olivengrün, bräunlich, seltener graubraun, aber meistens mit grösseren dunkelgrauen Flecken besetzt;' bei einigen Stücken ist vorn eine helle Vertebral- rorhanden, viel öfters jedoch ist >ine ziemlich hohe olivengrüne Rückenflosse vorhanden. Die männlichen Larven sind den lungenathmenden Thieren sehr ähnlich, namentlich dadurch, dass überall auf dein Körper ein blauer Ton vorherrscht und die gelbe Vertebralflosse durch dunkle, länglich runde Flecken, die inselartig und reihenweise gestellt sind, unterbrochen erscheint. An den Leibesseilen ziehen sich fast immer jederseits zwei bis drei, aus rundlichen, dunklen, hell umrandeten Punktflecken bestehende Reihen, die häufig auf die Schwanzseiten übergehen und vom goldgelben Grunde sich deutlich abheben; an den Schwanzseiten stehen aus- serdem häufig ziemlich grosse, bläulichweisse runde Flecken. Die Unterscheide des Schwanzes ist beim Männchen gelb oder dunkel, beim Weibchen vorn gelblich, hinten dunkel. Die den kleinen Larven charakteristische, dunkle Pigmentirung am Schwänzende ist auch bei den ausgewachsenen Larven sichtbar. An der Grenze zum Orange oder Gelb des Bauches zeigt sich meistens eine ungelleckte hellblaue Ausser den zahlreichen dunklen Keulpunkten unterscheidet mau bisweilen auch einige dunkle Tupfen zur Se • ches. 18* — 2G8 — wickelten Larven in folgenden Punkten. Ihr Kopf ist vorn be< : tcud schmaler als hinten. Die Entfernung des Nasenloches Auge ist ebenso lang wie der Kaum zwischen den Augenhügeln, länger aber als der Längsdurchmesser des Auges. KieinenabsL Ober- und Vorderarm sind von ziemlich gleicher Läng*1. Die Längs- und Querfurehen des Rumpfes gar nicht oder schwach ausgeprägt. Die Gliedmassen sind ziemlich lang, die vorderen nach vom gestreckt, überragen in der Regel, so beim Männriien, um ein Bedeutendes den Vorderwinke! des Auges. Der 1. Fin- ger, an den zweiten angelegt, kann die halbe Länge desselben erreichen. Die Schwanzflosse ist verhältnissmässig niedrig. Rücken- kamm niedrig und stellenweise unterbrochen oder nur am hinte- ren Rückmtheil sichtbar. Schwanzende ziemlich stumpf abgerundet. Geographische Verbreitung '). M. alpestris ist über ?anz Mittel- und Südeuropa mit Ausschluss von Russland, des südlichen Italiens, Portugals und Moreas verbreitet. Was zuerst ihr Vorkommen in Spanien anbetrifft, so existieren darüber zur Zeit nur sehr dürftige Nachrichten. Schreiber bemerkt, seine Stücke wahrscheinlich aus den Pyrenäen oder aus den asturischen Gebirgen stammen (321. S. 43) und Prof. E. Boscä schreibt mir, dass M. alpestris in Gijon bei Oviedo beobachtet worden ist. Wenn Schreiber ferner angibt, dass ihre Verbreitung sich über ganz Frankreich erstreckt, so geschieht es wohl, weil einige Andeutungen vorliegen, als ob im Süden Frankreichs die- ser Molch zu Hause wäre. Dass er im Süden Frankreichs vor- kommt, erwähnen Lichtenstein (226) und Crespon (105), doch scheint der beste Kenner der französischen Amphibienfauna, Prof. F. Lataste, diese Angaben in Zweifel zu ziehen. Jedenfalls soll er weder in der Gironde, noch bei Montpellier, noch im Depar- tement des Bouches-du-Rhöne vorkommen (Lataste, v. Fischer, Marion). Die Existenz des Alpenmolches in der Umgebung Nizza's muss ich entschieden in Abrede stellen; die bekannten Natura- lienhäudler Gebrüder Gal in Nizza haben mir allerdings ein le- bendes, in der Umgebung von Nizza erbeutetes Stück überlassen und ein zweites Exemplar aus Nizza ebenfalls habe ich im Mai- länder Museum aufgestellt vorgefunden, ich glaube aber dass beide ') Die eingeklammerten Zahlen weisen auf das Verzeichnis« der bei dieser Arbeit benutzten Litteratur. — 269 — Stücke nur durch Verschleppung mittels Baumwurzeln hier gelangt sein mögen. Sonst wird die Arf aus dem Süden Frankreichs noch erwähnt für die Basses Alpes (297). Nachgewiesen wurde sie am Mont-Blanc bis zu einer Höhe von 2000 M. (Yenance Payot, Erpeto- logie des env. du Mt. Blanc in: Ann. Sc. phys. et nat., d'Agri- cult., de l'Industrie de Lyon, VIII.) und in den Departement Jura (103. 2G7), Doubs (270), Meurthe et Modelle (172.233), Arden- nes .(103), Somme — bei Abbeville — (Baillon, Cata'ogue des mam- miferes, oiseaux etc. d'Abbeville), Oise (Umgebung von Beauvais), Seine-et-Oise (bei Limours. 103), Seine (Wald von St. Germai!! und Marly. 276.103.212.), Seine-et-Marne (332), Yonne (28), Aube (bei Bar-sur-Aube. 103), Allier (271», Vienne (212), Mai- ne-et-Loire (246), Loire Infe'rieure, Vendee (212), Ille et Vilaine (Reimes) und Sartlie (bei Grand-Luce, in Ecommoy, Fontenaille) (] 48). R. Parntre, R. Martin und R. Rolliuat haben kürzlich ver- it diese Art in le Blanc und Argenton (Dep. de l'Indre) zu akklimatisiren (275) und haben sie auch in Pont-Levoy im De'p. Loir-et-Cher ausgesetzt (277). In der Schweiz i^t M. alpestris die verbreiteste Art von .Molchen: man trifft sie in den Berggegenden so gut, wie in der Ebene. Fatio berichtet, dass sie in den Alpen bis zu einer Höhe von 2600 DI. hinaufsteigt; er fand sie in der Umgebung von Genf, wo die brünstigen Paare schon in der zwei- ten Hälfte Februars sich zeigen s Ilen. Ziemlich verbreitet scheint sie am Genfer See vorzukommen. Die mir persönlich bekannten Fundorte sind Tercier bei Vevey und die Umgebung von Lausanne; ferner habe ich sie im waadtländischeu Jura bei Ballaigues ge- sammelt. Nach F. Müller wird sie in Reichenstein, in den Bergen von Baselland, in der Nähe der Stadt Basel, in den Gumpeo der Langen Erlen, in Neudorf, Ettinger-Blauen, Langenbrnck, Arleusheim. Langwies, Schönthal, auf der Fruttalp, auf dem Fähnern und im llardtwald angetroffen (255.257.250.253.254); Schinz verzeichnet sie für die Umgebung von Zürich (316. S. 75). Meine Sammlung besitzt Stücke aus Ramsach bei Laufelfingen (Baselland), von Waldspitz (Weg von Grindelwald nach dem Faul- horn), aus der Umgebung von Luzern und aus Ragaz. Herr P. Philipon fand sie auf dem Wege zwischen der kleinen Scheideck und der Wengernalp. In der Umgebung von Chur wurde sie von Brügger gefunden (81), auf dem Gotthard von Fatio (121), im kleinen See am Vecchio Albegro Prosa von Pavesi (279) und in den Bergen Devero und im See von Antüone (Formazza Thal) wurde sie öfters beobachtet. Fatio. welcher das Faunengebiet des — 270 — <)ber-Eiigadiiis durchforscht hat, bezeichnet die Gegend zwischen Bevers und Samaden, die Thalmiiaduug von Rosegg und die Grä- ben am Waldesrande zwischen Pontresina und dem Statzer See als Orte des Vorkommens (120). Auch auf den Passübergängen des Bernhardiu und Splügen (112) kommt diese Art vor. In Italien ist M. alpestris uach Giglioli (151) in den Alpen und Apenniuen zu Hause. In Ligurien kommt sie ausnahmsweise in sehr geringen Höhen — von etwa über 10Ü M. — vor. Gaseo hat über ihr Vorkommen bei Genua, so in der Vallata della Pol- cevera, pozza die Villa Regia, im villagio di Piedimonte, in der Villa del march. Serra, am linken Ufer der Secca, in einigen Wasserbecken zwischen Certosa di Rivaralo ligure und dem Dor- fe Granarolo und bei Rocchetta Cairo (Bezirk von Savona) be- richtet (144). Auch bei Ormea, am Castello di Quarziua, ist sie gefunden worden (8G). Camerano hat sie aus Varese, Valli im O^solaner Gebirge erhalten und theilt uns mit, dass kiementragen- de geschlechtsreife Larven von M. alpestris in Castino leben (Boll. dei Musei di Zool. ed Anat. comp. 1889. Torino). lieber ihr Vorkommen in Valtellina macht Galli Mittheilungeu (143); er fand kiemenlose und neotenische Exemplare im nördlich gelege- nen Theile des Sees Scale (Valle di Fraelle, 1986 M.— ■). Giglioli bringt Notizen über ihr Vorkommen in Stresa und in Beiuno (151); de Betta beobachtete sie auf fast allen höheren Bergen in der Provinz von Verona, namentlich aber im Lago dei CraccM bei Bolco und auf dem Berge Baldo (34), und gibt an, dass sie auf t zur genüge be- kannt. Larve. Kennzeichen. — Länge: 50 — 82 mm. Körperfom robust. 5 Ze- hen. Kopfbreite grosser als die halbe Länge der Entfernung der Insertionen von Vorder- und Hintergliedmassen. Schwanz länger als der übrige Körper oder aber, wie es bei ausgewachse- nen Larven vor ihrer Metamorphosa der Fall ist, etwas kürzer, mit hohem Flossensaum und langer, fadenförmiger Spitze. Rücken- flösse deu ganzen Rucken einnehmend. Augen gross. Längsdurch- — 304 — messer des Auges ungefähr der Distanz der Nasenlöchern gleich. Internasalraum kleiner als die Entfernung des Nasenloches vom Auge. Augenlidbreite bisweilen, so bei den jungen Individuen, die halbe Breite des Interpalpebralraumes überragend. Interpalpebral- raum etwas kleiner als die Distanz von der Narine bis zum Au- ge; Abstand vom Naseololh zur Lippe l/\, oder '/4 der Entfernung des Nasenloches vom Auge gleich. 1. Finger die halbe Länge des 2-ten überragend. Längster Finger oder längste Zehe nicht kürzer als die Breite der Schwanzwurzel, nicht kürzer als der Raum zwischen den obersten Kiemen und nicht kürzer als die Distanz vom hinteren Augenwinkel bis zur Narine. Leibesseite mit 15 — 16 Querfurchen; 9 oder 10 transversale Bauchfurchen. Masse in mm. Exemplare aus Freiburg im Breisgau Totallänge 54.0 82 Kopflänge 10.5 15 Kopfhöhe 5 7.7 Kopfbreite 7.3 7 Länge d. obersten. Kieme. 7.3 7 Rumpflänge 10 15 Rumpfumfang 23 31 Rumpfhöhe.. 7.5 10 Vorderbein 10 15 Hinterbein 10.5 16 Schwanzlänce 29 40 Schwanzhöhe 7.5 11 Schwanzspitze 8 fehlt. Die Larve von M. cristata erreicht bisweilen — bei einer Länge von 82 mm. — eine Dicke von oft nahezu 33 mm. Ihr Kopf ist sehr gross, namentlich aber sehr breit, am Scheitel hoch, vorn von den Augen an allmählich niedriger werdend, mit massig langer, hreit zugerundeter Schnauze; er ist oben stark nach vorn und abwärts gewölbt, mit entweder senkrecht abfallenden oder, wie s namentlich bei älteren Stücken der Fall zu sein pflegt, mit schief nach aussen und abwärts gerichteten Seiten. Die ziemlich grossen, wenig vorstehenden Augen liegen seitlich; der Raum zwi- schen den Lidern ist wenig grösser als der Narinenabstand oder der Längsdurchmesser des Auges und wenig kürzer als die Ent- fernung des Nasenloches vom Auge. Bei ausgewachsenen Larven sind sich Augenliderabstand und Augengrösse ziemlich gleich. Der Augendurchmesser ist gleich der Distanz der Nasenlöcher oder — 305 — aber- wenig kürzer als letztere: die Entfernung des Auges von der Karine hingegen ist merklich länger als der Augendurchmesser; hei erwachsenen Larven tritt die Differenz dieser Längen weniger deutlich zu Tage. Die Karinen sind sehr weit nach vom gerückt und nahe dem Lippeurande gelegen, ihr Abstand von der Lippe ist y, oder !/3 der Distanz vom Auge bis zum Nasenloch und gut der halben Augengrösse gleich. Die Lider sind breit, öfters, so bei jungen Exemplaren, breiter als die halbe Breite des Iuter- palpebralraumes. Die Pupille ist rundlich, mitunter unten in der Mitte oder hinten spurweise eingeknickt. Die Mundspalte reicht bei jüngeren Larven etwas weiter nach hinten als bei den älte- ren, bei jenen dehnt sie sich etwas über den hinteren Augenwin- kel hinaus, bei diesen erreicht sie bisweilen nur diesen Winkel. Die Oberlippenlappen sind in der Jugend stärker als im Alter ausgebildet, Jederseits sitzen drei lange Kiemenquasten mit feinen und langen Fransen; die oberste und längste Kieme erreicht die Mitte des Rumpfes. Der Kiemenabstand, oben gemessen, ist grös- ser als der Vorderarm und die Ansatzstelle der 3 Kiemenbüschel. Der Rumpf ist selten merklich abgesetzt vom Kopf, bei jungen Larven plump, dick und hoch; die grösste Breite erreicht er in der Mitte, wo er bauchig aufgetrieben erscheint. Der abgerunde- te Rücken ist verhältnissmässig schmal; die obere schmälere Rumpf- partie ist deutlich vom unteren bauchig erweiterten Theile durch eine bei jungen Stücken gut sichtbare Längsfurche geschieden. Von der ♦Seite gesehen, bildet diese Furche einen mit der Convexität nach oben gerichteten Bogen, dessen Fortsetzung auch am Schwänze constatirbar ist. An den Leibesseiten sind 15 meistens aber 16 schwach bogenförmig gekrümmte oder stumpfwinkelig nach vorn gerichtete transversale Furchen zu sehen; am Bauche deren 10, seltener 9. Die Gliedmassen, besonders Hand und Fuss, sind sehr lang und zart gebaut. Bei jungen, etwa 32 mm. langen Larven überragen die Vorderbeine, sobald sie au den Kopf angelegt sind, die Karinen um eine Kleinigkeit; bei grösseren Exemplaren von <;twa 50 bis 82 mm Gesammtläuge erreichen sie die Mitte zwi- schen Kasenöffnung und Auge. Die anfangs im Vergleich zu den Vorderbeinen kürzeren hinteren Gliedmassen überragen bei Indivi- duen von 45 mm Länge die Rumpfmitte. Die Hand ist läuger als der Vorder- oder Oberarm und, wie es bei jungen Stückeu der Fall ist, der Entfernung des Auges von den Kiemen wurzeln gleich, oder aber sogar ein wenig länger. Der Fuss ist in der Jugend merklich länger als das Bein, im Alter dagegen kürzer oder gleich — 306 — lang. Die Finger haben anfangs eine im Verhältnis zur Körper- lange sehr beträchtliche Länge; sie sind sehr zart und sehen beinahe fadenförmig aus, späterhin nehmen sie bedeutend an Dicke zu, scheinen an Länge einzubiissen und werden cylindrisch. Bei Exemplaren von ca. 32 mm. Länge misst der 3-tte und längste Finger 33/< mm., der nächstfolgende 2 te 3 mm., dann der 4 te beinahe 2 mm. und endlich der kürzeste erste über 1 mm. Bei Individuen von 55 mm Gesammtlänge sind die Finger verhältniss- inässig bedeutend kürzer : 1. Finger = 1% mm., 2-ter = 3 mm., 3-tter = 3 */2 — 33/4 mm., 4-ter = 2 mm. Die Hinterbeine kom- men bekanntlich später zum Vorschein als die vorderen und er- reichen ihre definitive Länge bevor noch Körper und Schwanz zur vollen Ausbildung gelangen. Bei circa 45 mm. langen Stücken misst die 3-tte und längste Zehe ertwas über 4 mm., die 4-te und zweite etwas über 3 mm., die 5-te l1/, mm. und die erste ungefähr % mm., hingegen bei 82 mm. laugen Exemplaren misst die 3-tte Zehe keine volle 5 mm., die 4-te ist etwas kürzer als diese, die 2-te erreicht die Länge von 3% mm, die 5-te ist wenig länger als 2 mm. und die erste misst etwa l*/2 mm. in der Jugend ist die längste Zehe oder der längste Finger wohl niemals kürzer als der Kiemenabstand, die Breite der Schwanz- wurzel und der Baum zwischen dem hinteren Augenwinkel und der Narine. Die zwei Metatarsal- und Meiacarpalhöcker sind bei e»re de son t on , e tfc Mit prendre brusquement ä sa qaeue une courbure WMrt« Lire ä celle qu'elle avait auparavanl, il er, frappe du bout les flaues de sa femelle, de teile sor.e qu'il la repousse un taut so t neu sur le edle, Pendant qu'il donne ainsi des coups a sa e.om- pa-ne quelquefois il se renverse presque sur eile, mais il rep- Lnd Mutet sa premiere Position. Son anus tres-ouvert est to t kfthrf interieurement de petils points d un blanc d urgent Ce e espto de salamandre parait moins vivace que la p dee nie < e M vulgaris ineridiooalis), aussi le male n'a pas l'habrtnde, In faisant des agireries ä sa femelle, de replier sa queue. eu avant il semble remplir les vues de la natnre avec mens d'em- l essemeot et de volupte que le male de la petate espece, qu e t S änimee et parait avoir beaueoup plus rapports avec les aus Le male apres avoir frappe de sa qnene deux a tt s s les' flaues de sa ,'ompagne, s'eloigne on taut so« pen el et tombe dans une espece d'assonpissemeut; il ne se soutient plus ur ses pal es, et s'Jtend de moniere que son venire se tronve «ent a pliquee sur le limon; on dirait qn, 1. perd 1« - Re de ses membres. sa queue cependant se releve et Wl«l ques legers n.ouvements convnlsifs qu. aecompagueut ord.nl re S 1 s sensn.ions tres-vives; on remarque meme «•»»»»£ L ei oar-lä de tres-legeres contrarius, enlin les peüts flocons ricus Haue t es-dpais qui en sortmt de l'anns. vont au fond t "eau Is p rouveut asslz que l'animal goüte dans ce momeu es Pia fein de la iouissance que la natnre semble avoir prepa d TUsles animanx pour les engager a remphr ses vues Ce e .ctP,p ,1'assouinssement «Iure tres-peu. l'auimal se reveiHe, n 2 Lcel K de sa qnene 1. femelle rdpand e aouveau la liaueur prolilique, et aprüs avoir rdpdtd deux ou trois iois. cett e p ce d'acco^lement, il abaodonne sa compagne. La f - Sil oii est restee touiours immobile pendant que le male la ftl.it de a queue se meut enlin, et avec cette len.eur qu. I.i stTropre .U.Vl chercher la plante la plus convenable pour «„Jede ses oeufs; c'est presque tonjours la pers.caine qu eile ö'isit: ce,teepla°n.e se trouvl eu ,res-gra,.de aboudance dansjes marais et eile en couvre presque entierement les n\ es. Lamme ^b/sa iL anx bordsP d'uuo feuil.e, et avec ^ * imime ses bords de mauiere qu». la surface Interieure oe u Sl qui regardait le fond de l'eau, se trouve touraee vers sa — 320 — poitriue; puis avcc ses pattes de devant ll fait passer la feuiile, ainsi tournee, sous son ventre, la saisit avec ses pattes de der- viere et la porte sous I'anus, ayant soin eo meme temps de la plier et de la faire faire uu angle dont l'oiiverture est dirigoe vers sa queue. L'oeuf en sortant de l'anus, doit necessairement passer a;i milieu de 1'angle forme' par la feuiile, mais est arrete dans ,sa chute parce que la salamandre, au moyen de ses pattes de derriere. ferme aussitot cet aimle, et par-lä forme ä la feuiile un pli dans lequel l'oeuf se trouve renferme'". (Fig. 3. PI. I. Fig. 1, 2. PI. IL op. cit.). Mehrere Jahrzehnte später berichtigte Gasco diese Angaben Rusco- ni's. Nach dem Befunde dieses Beobachters ist es nicht vermittelst, des Wassers, dass die Spermatozoen in die weibliche Klokenkam- mer gelangen, sondern es ist das Weibchen, das die Samenmasse auflest, indem sie dieselbe vom Boden mit den Kloakenlippen auf- nimmt. Für diese Art Samenaufnahme könnte man noch am bes- ten die Nauck'sche Bezeichnung „Schluckbewegung" gebrauchen (Correspondenzbl. d. Naturforsch. Ver. zu Ptiga XIV. Bd. S. 85). Den neuesten Beobachtungen Zeller's zufolge, bringt das Weibchen nicht in activer Weise die Samenmasse in die Kloake iiinein, son- dern die stiftartige Samenmasse lässt sich in der Rinne der fest- geschlossenen Kloakenspalte anhängen. Das Eindringen von hier in den Kloakenraum würde nach Zeller Sache der Spermatozoeu sein. Dass dem wirklich so ist, betrachte ich nicht als erwiesen; vielleicht liudct ein Einsaugen seitens des Weibchens statt, das Avir aber nicht beobachten können. Die neueste Schilderung des Befruchtungsvorganges bei M. cristata haben wir von R. Martin und R. Roilinat (Verte'bres sauvages du Departement de l'Iüdre. Paris, 1894). Diese Forscher scheinen die schönen Eutdei kungeu Gasco's und Zeller's nicht zu kennen, denn sie erwähnen diesel- ben mit keiner Silbe, und da sich schon so viele in Betreff des Fortpfianzungsgeschäftcs bei den Caudaten geirrt haben, so ist die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, dass ihre hier wiedergegebene Beschreibung auf falschen aprioristischen Annahmen begründet ist. ,,En grand costume", sagen sie, „sa haute crete dorsale ondulant gracieusement, le male s'approche de la femelle, la touche de *oii museau, agite l'eau au moyen de sa queue qu'il replie ;sur l'un des cöte's de son corps, approche son cloaque le plus pres possiMe de celui de sa compagne et lance sa liqueur fdeon- dante. La femelle ouvre son cloaque, et le liquide spermatique, Transporte par Leau, eutre et fe'coude les quelques oeufs conte- — 321 — aus daus les oviductes. Ces oeufs pondus, un nouvel accutipleroeat est nece^saire, aussi ret acte se repete-t-il assez souvent pendant plusieurs semaines, taut que dure ia ponte de la femelle. Bien enteudu, les couples formes sc desuoissent ä chaque instant et un male va indiffe'rement d'une femelle ä Lautre". Dass künftig liiu bei erneuerten Versuchen die Sehwanzlurche, beim Fortptlan- -/ungsaktc zu ertappen und dasselbe zu schildern, man gut thun wird stets die Entdeckungen Spallanzani's, Rusconi's, Gasco's und Zeller's im Auge zu behalten, brauche ich wohl kaum hervorzuheben. "Das gelblich- oder grünlichweise Laichkoni hat ungefähr l'/s mm. Durchmesser, die ovale Gallertkugel, von der es umschlos- sen ist, ist 4 bis 4'/2 mm. lang und 2 bis 2*/f mm. breit. Die Geburt und das Verkleben des Kies dauert ziemlich lang und her- nach wird lange ausgeruht; so dass das Laichgeschäft, das ge- wöhnlich des Nachts stattfindet, mitunter drei Nächte hindurch währt. „In der Gefangenschaft und geängstigt", sagt Leydig, ,,z. ß. zu mehren in einem engen Gefässe, lassen sie auch eine grössere Anzahl Eier, als kurze Schnur zusammenhängend, auf einmal ab- gehen und ohne sie anzukleben auf den Boden des Glases fallen. Ob das Ei langsam oder rascher zum Embryo sich umgestaltet, hängt sehr von der höheren oder niederen Temperatur ab". Die Larve verlässt in den meisten Fällen ungefähr am zwanzigsten Tag die Eihülle und ist um diese Zeit 10 mm. lang. M. cristata laicht mit dein Alpenmol« h zugleich oder etwas später, Ende März und Anfang April, in höheren und kälteren Strichen mögen April und Mai die Laichmonate für den Kammmolch sein. Die Entwicke- lung der Larve muss mindestens eine dreimonatliche sein. Die Verwandlung, der ausgewachsenen Larven vollzieht sich in der letz- ten Hälfte des Monats August und dauert bis in den Kovember hinein. "Nach der Verwandlung messen die Thiere in der Regel etwas weniger als die Larven und weisen meistens eine gelbe oder in selteneren Fällen orangegelbe Dorsallinie. Verzögerungen der Metamorphose um einige Monate kommen, wenn auch selten, doch vor, so hat v. Ebner sogar sehr grosse 9 und 13 cm. lau- ge Larven in Händen gehabt und darunter eine mit vollkommen entwickelten inneren und äusseren Genitalien; die betreffenden Stücke waren in der Umgebuug von Graz Ende April und Anfang Juli erbeutet worden. In der Hoffnung ein besonders grosses EKem- plar im Larvenzustande zu erhalten, brachte sie der glücklich« Finder in ein gut ventilirtes Aquarium und fütterte sie mit Kegen- wiirmern. Allein schon nach 14 Tagen waren die Kiemen voll- Q09 ständig verschwunden und der Kiemenspalt geschlossen. „Hier han- delte es sich also", sagt v. Ebner, .,um eine Prokrastiniruug der Metamorphose im Sinne von Schreibers, um eine Larve, die als solche überwintert hatte, um erst im folgenden Jahre sich zu verwandeln. Aus diesen Beobachtungen", fügt v. Ebner hinzu „er- gibt sich zunächst die wichtige Thalsaclie, dass die Metamorphose der Triton- und Salamanderlarveu an keine bestimmte Grösse und Lebensdauer der Thiere gebunden ist, sondern je nach Umständen zu sehr verschiedenen Zeitpunkten eintreten kann; ja mitunter so spät, dass die Thiere schou nahezu vollständig erwachsen sind". Die Jungen wachsen im Freien ziemlich rasch; einjährige Stücke messen 100 mm , sie brauchen aber eine ziemlich lange Zeit zu ihrer Entwickelung und sind erst im dritten Jahre fortpflanzungs- fähig. Sie schliessen aber ihr Wachsthum mit ihrer Geschlechts- reife nicht ab, sondern wachsen so laug sie leben, besonders wer- den die Weibchen gross, namentlich in den wasserreichen ebenen Gegend Norditaliens. Bei geeigneter Pflege hält M. cristata in der Gefangenschaft sehr lange aus: es sind Beispiele bekannt, dass Exemplare bis zu zehn Jahren im Aquarium lebten: viel Mühe erfordert ihre Pflege nicht, denn sie gewöhnt sich leicht au die Zimmertemperatur, an jede Nahrung und wird sehr zahm. Im Freien dagegen ist sie ziemlich wählerisch in Bezug auf ihre Aufenthaltsorte und steigt selten bis 1000 M. uud wohl noch seltener bis 1200 M. Höhe empor; sonst aber wird sie sowohl im langsam fliessenden und kalten Wasser als auch im stehenden und den Souuenstrahlen ausgesetzten Wasser angetroffen; sie scheint den Aufenthalt im Wasser dem Landaufenthalt vorzuziehen und wird im Süden bisweilen das ganze Jahr hindurch im Wasser vorgefunden; auch ist sie eine ausgezeichnete Schwimmerin. Ihr Aufenthalt in den Wasserbehältern ist übrigens an einen bestimm- ten Entwickelungszustaud der Geschlechtsorgane gebunden, weil ganz junge Thiere höchst ungern ins Wasser gehen und darin sterben, sobald sie nicht bald au das Land gelengen können. Die München werden etwas früher fortpflanzungsfähig als die Weib- chen. Die Alten verbringen die heisse Jahreszeit auf dem Lande und steigen erst gegen Oktober ins Wasser; mitunter legen sie auch im Herbst ihr Hochzeitsgewand au, aber die Flossen errei- chen nie diejenige Entwickelung wie im Frühjahr. Die Weibchen sterben im Herbst sehr leicht, wenn sie am Eierlegen verhindert werden. Ueber die Häutung linde ich bei Bonnet die Mittheilung, da.^s - 323 — ein in der Gefangenschaft gehaltenes Exemplar nicht weniger alt elf Mal im Jahre und zwar in der verhältnissmässig kurzen Zeis vom Juli bis zum September seine Epidermis gewechselt hat. 13- Molge marniorata Latr. 1800 '). Kennzeichen. Länge: 130 — 148 mm. Grünlich, mit dunklen Marmelfleckeu, unten bräunlich, mit bald mehr, bald weniger ausgesprochenen dunklen Flecken und wisslichen Punkten. Haut chagrinirt. Körper kräftig und ziemlich gedrungen, Kopf breit und hoch, Schwanz hoch, bald länger, bald kürzer als der übrig* Körper, mitunter körperlaiig, an der Wurzel ziemlich dick, nach hinten zu messerförmig compri- mirt. Beine stämmig. Kehlfalte, Ohrdrüsen und Palmar- und Plan- tarballen vorhanden. Zunge massig gross, an den Seiten frei. Die Gaumenzähne bilden zwei nach hinten auseinander tretende, die Vorderräuder der Choanen nicht überragende Längsreihen. Kein knöcherner Arcus fronto-temporalis. Processus postfrontalis wohl entwickelt und mit dem Tympanicum durch ein Ligament verbun- den. Nasenseptum doppelt und verknöchert. Quadratum nach vorn und unten gerichtet. Synonymik, Litieratur und Abbildungen *)• Salamandra niarm o r a t a Latreille (213), p. 29, 33, pl. III. fig. 2. Daiulin (109), p. 241. -S. elegans Lesson (117), p. 62, pl. IV. (nach Lataste!)— P y r o n i c i a marmorata Gray in: Proc. Zool. Soc of London 1858, p. 137.— T r i to n m a r m o r a t u s Oppel (272), S. 81. Schinz (315), S. (.0. Gray (15!)), p. 20. Dume- ril et Bibron (115», p. 135. Atlas, pl. 10«, fig. 1. Gachet (141). Lataste (211), (207). A. de l'Isle du Dreneuf, Nötice zoologique sur un nouveau batracien urodele etc. Ann. Sc nat. 4. sene. Zoologie, t, XVII. p. 364, pl. XII. fig. 5. Schreiber (321), S. 43. Peracca (282). Tav. II. fig. 3, fig. II. (H y b r i d u s T rousseart i). Fatio (121), p. 532. Bonaparte (57). R. Martin et R. Kollinat (231). p. 37!».—? T r. G e s d e r i Laurent! (2 1 5) p. 38. Schneider (3 1 9).— M o 1 g e mar- morata Boulenger (68), p. 11. 0. Boettger u. Pechuel-Loesche (55), ') Vergl. Taf. II. bei Peracca in: Boll. Musei di Zool. ed Anat. comp, di To- rino, toI. I. }k V?. *) Die in Klammern stehenden Ziffern beziehen sich auf die den Schriften im litterarischen Nachweiser beigefügten Zahlen. — 324 — S. 765, c. fig. J. de Bedriaga (17), p. 764, (18), p. 823, (21), (16) 1893. S. 214, (13). H e m i s a I am a n d r a marmorata Du- ges (114). Von Abbildungen, welche nicht so zahlreich sind als diejenigen von M. cristata, sind mir ausser den Latreille'schen und Dume- ril-Bibron'schen nur noch die von Peracca und Brehm bekannt geworden. Bei Latreille (op. cit. PI. III. Fig. 2.) ist das Männ- chen im Hochzeitsgewande im ganzen recht gut abgebildet, jeden- falls bedeutend besser als im Atlas von Dume'ril und ßibron (1. c. PI. 106. Fig. 1), denn hier sind die Contouren um einige Milli- meter über das wirkliche Körpermass sowohl in der Breite als auch in der Höhe hinausgegangen: auch siud die Runzeln am Rumpf viel zu tief wiedergegeben und verleihen dem Thier daher das Aussehen eines Salamanders. Mehr uoch als Latreille's Origi- nalabbildung verdienen Beachtung und Lob die herrlichen Profilau- sichten von zwei Männchen im Hochzeitskleide, die Peracca's Schrift '» -Sulla bontii specifica del Triton Blasii" zieren (1. c. Tav. I. Fig. II. Hybridus Troussearti, Fig. III.); sie gehören zu den schönsten, die bis jetzt überhaupt erscheinen sind. In Brehm's „Thierlebeir sind Männchen und Weibchen, hochzeitlich gekleidet, in naturge- treuer Haltung abgebildet; leider tritt das hübsche Männchen auf diesem Bilde zu wenig in den Vordergrund. Fig. 3 auf Taf. 86 in Naturgeschichte und Abbildungen der Reptilien von Schinz liegt mir leider nicht vor, hingegen die Figuren bei Schreiber, welche die geöffnete Rachenhöhle veranschaulichen (op. cit. S. 44). Gestalt. Masse in mm. S ? Totallänge 137 148 Kopflänge 14'/.. 1 5 Kopfbreite 131/, 141/, Kopfhöhe 7% 7*/3 FUunpflänge 51 59 Rumpfumfang 46 55 Von Axilla bis Schenkelbeuge 35*/, 4oV, Vorderbein 26 25 Hinterbein 26 V, 25% Schwanzlänge 71 74 Schwanzhöhe post nupt 7*4 — 8 7 — 7*/8 „ nupt. temp 15 1 1 7a Kloakenspalt 8 1% Kloakenrinne *'/« Längste Hinterzehe 8y4 6% — 325 — Der Kopf, der ziemlich breit, fast so lang wie breit, beinahe doppelt so lang wie hoch ist und auf der Oberseite in Folge der zur Medianebeue schräg liegenden Schädeldecke gewölbt erscheiut, läuft in eine massig lange, ziemlich stumpf zugerundete Schnauze aus und bietet in seinem horizontalen Umkreise die Figur eines Eies mit nach vorn gerichtetem schmäleren Ende Die Kopfober- seite ist vom backen oder von den Augen nach vorn schwach gewölbt; die Kopfseiten sind hinten abgerundet und ziemlich senk- recht abfallend, vorn etwas schief nach ausseu und abwärts ge- richtet, vor den Augen kaum merkbar vertieft, von den Nasen- löchern zum Vorderwinkel der Augen mit meist deutlicher Kante. Eine Queraxe, mitten durch die Mundwinkel resp. Quadratbeine gezogen, repräsentirt die grösste Breitenausdehuung des Kopfesr die Längsachse des Kopfes erreicht nicht die seitlich stark aus- geprägte halsartige Einschnürung. Die vollkommen senkrecht ge- stellten, schwach gewölbten, ziemlich grossen Augen stehen weit auseinander und sind von länglich ovaler Gestalt; die Augenlider sind wohl entwickelt. Die grossen, rundlichen oder sphärisch-drei- eckingen. durch einen verhältnissmässig kleinen Zwischenraum von einander getrennten Karinen sind sehr weit nach vorn an die Schnauzenspitze gerückt und nach vorn gerichtet, Die Distanz vom Auge bis zur Nasenöffnung ist grösser als der Längsdurch- messer des Auges, ebenso gross oder etwas grösser als der Inter- palpebralraum und bedeutend grösser als der Internasalraum. welch'letzterer merklich kürzer ist als der Zwischenraum zwischen den Lidern. Die grösste Breitenausdehnung des oberen Lides isi ungefähr 1 '/2 mal in der Breite des Interpalpebralraumes enthal- ten. Der Längsdurchmesser des Auges ist länger als der Narinen- abstand und um einen Drittel oder um einen Viertel länger als die grösste Breitenausdehnung des Lides. Der Abstand von Nasen- loch zur Lippe ist ebenso gross wie die Entfernung des unteren Orbitalrandes von der Lippe. Mundspalte gross, weiter als unter die hinteren Augenwinkel gehend und vorn vollkommen auf der Kopfunterseite hinter der Schnauzenspitze gelegen. Oberlippenlap- pen in der Zeit der Paarung wohl entwickelt und den Unterkiefer seitlich bedeckend. Zunge ziemlich gross, im ganzen etwa von elliptischer Gestalt oder länglich-oval, vorn verschmälert, hinten ziemlich flach bogenförmig zugerundet, mit ihrer ganzen Unterseite an den Boden der Mundhöhle festgewachsen, so dass nur die Seitenwänder in geringer Ausdehnung frei sind. Die Gaumeuzähne bilden massig lange, nach vorn zu und in der Mitte einander — 326 — sehr genäherte, gerade oder sehr schwach bogenförmig gekrümm- te und daher mehr parallel, bald mehr divergent verlaufende, nach hinten aber stets divergierende Längsreihen, deren Vorderen- den nicht über die Choaneu vorragen, Rarotiswülste ziemlich stark vorspringend und durch eine halsartige Verdünnung vom Rumpfe deutlich geschieden. Eine Gularfalte ist stets zugegen. Der Rumpf ist ziemlich kräftig und kurz, vorn cylindrisch, in der Mitte mehr (?) oder weniger (tf) deutlich bauchig auf- getrieben, beim Männchen etwa von gerundet vierseitigem Quer- schnitt und etwas schlanker. Auf dem Rücken zieht sich eine meist unterbrochene, seichte Furche hin, die eine mehr weniger deutlich ausgebildete, niedrige und stumpfe Vertebralkaute enthält. Wenn bei verwaudlungsfähigen Larven mit rückgebildeten Kiemen die Rückenflosse bis auf eine schwache Leiste geschwunden ist, sinkt auch die Spinallinie ziemlich stark ein, später, wenn die Tliiere das Wasser verlassen, ist diese Spinalfurche mitunter nur in Spuren vorhanden ( 2 ) oder sie kann ganz schwinden; zu dieser Zeit bildet sich die Vertebralleiste zu einer stumpfen Kante aus. Bei ausgewachsenen Thieren macht diese seichte Längsfurche und die darin sich befindende, manchmal nur vorn und hinten etwas deutlicher ausgeprägte Kante eiue helle continüirliche oder unter- brochene Linie, welche längs der Rückenmitte auftritt, kenntlich. Beim Männchen erhebt sich zur Brunstzeit auf dem Rücken an- statt der niedrigen Leiste ein hoher, zwischen den Augen begin- nender Kamm mit einem bogenförmig gekrümmten, meist wellig geschweiften, sonst aber nicht festonirten Rand. Der etwa körperlange Schwauz ist bei der Landform niedrig, am oberen Rande scharf schneidig und am unteren Rande in dem grössten Theile seiner Erstreckung stumpfkantig; an seiner Wur- zel ist er dick und, abgesehen von der Oberseite, wo eine schwach angedeutete Abflachung zu Tage tritt, mehr gleichmässig abgerun- det, von ovalem Querschnitt, während er gegen die Mitte seines Verlaufes seitlich zusammengedrückt und weiter nach rückwärts messerförmig comprimirt und zugleich in eine ziemlich lange und dünne Spitze ausgezogen erscheint. Im Hochzeitskleide erhöht sich bei beiden Geschlechtern der Schwauz, indem sich die scharfe Kante zum flossenartigen Kamm entwickelt, gleichzeitig bildet sich die Unterschneide des Schwanzes zu einem solchen tlossenartigen Hautsaume aus. Diese Schwanzflossen sind stets beim Männchen bedeutend höher und dünner als beim Weibchen; ihre Ränder haben keine Zacken, sondern sind bogenförmig abgerundet, mit- — 327 — unter wellig gebogen. Die obere Schwanzflosse erscheint über dem After erniedrigt. Am Anfange des Schwanzes auf der Unterseite liegt der Kloakenspalt. Die Männchen zeigen die den Längsspalt einfassenden Lippen und die Decke der Kloakenhöhle formirenden Theile in stark aufgetriebenem Zustande, während bei den Weib- chen das Volumen derselben um vieles geringer ist. Die äussert1 Beschaffenheit des Kloakenwulstes ist ganz besonders geeignet das männliche Geschlecht von dem weiblichen zu unterscheiden. Heim Männchen erscheint die ganze untere Partie, an welcher die Af- teröffnung augebracht ist, biruförmig, eiförmig (post nuptias) oder halbkugelig (nupt. temp.) aufgetrieben; die halbkugelige Anschwel- lung tritt zur Brunstzeit immer stärker hervor, sie erreicht eine Länge von 14 mm., eine Breite von 9 mm. und eine Höhe von 7 mm. und ist durch einen weit nach vorn und hinten reichen- den Längsspalt in zwei Hälfte geschieden. Die Kloakenwinkel sind flach, die Querverbindung der Vordereuden der Kloakenlippen ist so gering entwickelt, dass sie nicht vorragt und die mit Faltungen versehene Innenfläche der Lippen oder die sogenauuten inneren Lippen treten nur bei der hochgradigen geschlechtlichen Aufregung des Thieres hervor. Nach der Fortpflauzungszeit erscheint die Kloa- kenregion weniger verdickt, etwa bim- oder eiförmig, vorn etwas breiter als hinten. Bei den Weibchen erhebt sich auf der Unter- seite der Schwanzwurzel anstatt der Halbkugel eine flache, vorn verschmälerte, mandelförmige Protuberanz, die bei heranuaheuder Zeit der Brünstigkeit etwas aoschwillt, olivenförmig erscheint und zu dieser Zeit die Länge von 7 mm., die Breite von 4'/s mm. und die Höhe von 2 bis 21/, mm. erreicht. Dieser Unterschied wird dadurch bedingt, dass bei den Männchen in der von den Kloakenlippen überwölbten Kloakenkammer eine zur Brunstzeit stark turgescirende Drüse (Pseudopenis) sich befindet, die Kloa- kenlippeu dehnt und emporhebt, während bei d9 — Zunge klein, an den Seiten frei. Kehlfalte, Ohrdrüsen und Palmar- und Plantarballen fehlend. Mit knöchernem Arcus fronto-tempora- Iis. Nasenseptum doppelt, ossiflcirt. Quadratum nach hinten und unten gerichtet. Pterygoid schmal. Synonymik, Litteratur und Abbildungen '). Euproctus Rusconii Gene (147), p. 257. Tav. I. Schinz (316) part. S. 05. Giglioli (149.150). J. v. Bedriaga (0.12), (15) 1893, S. 102 (10), S. 124. Taf. III. V. Wiedersheim (359), S. 545, c. fig. Lessona (218). De Betta (38). Camerano (86.89). — Euproc- tus p la t y cep hal u s Bonaparte part. (59) c. fig. (57); De Betta (32.33). Gray (159), p. 24.— T r i t o n pl.itycephalus Schreiber (321), S. 54. part. Strauch (334), part— Tr. Rusconii E.Schul- ze (325). — Molche Rusconii Bouleuger (68), p. 24. J. v. Be- driaga (13.21), (16) 1891, S. 315. Ein erwachsenes männliches Exemplar der sardinischen Molchart neben einem ganz jungen Thier ist in Gene's „Synopsis reptilium Sardiniae indigeuorum" (1. c. Tav. I. Fig. 3, 4, 5) dargestellt. Was die erste Figur anbetrifft, so ist an ihr auszusetzen, dass das Thier zu stämmig uud zu dick gerathen ist, namentlich sind die Hiutergliedmasseu viel zu plump und der Hals viel zu breit aus- gefallen, sonst sind die charakteristischen Merkmale des Männchens ziemlich richtig wiedergegeben. Das Colorit ist nicht naturgetreu. Das ebenfalls colorirte Bild des jungen Thieres ist im ganzen recht gut. Die übrigen zwei Figuren (Taf. I. Fig. 5 u. Sa) veranschaulichen den Schädel von oben und den Kloakenkegel. Auch in Bonaparte's Iconografia findet sich eine männliche M. Rusconii abgebildet und wiederum sind die Proportionen falsch; insbesondere ist auszusetzen, dass der Kopf viel zu hoch gerathen ist; auch scheint mir die Krümmung des Leibes viel zu schwach angedeutet und die Rückenlinie nicht richtig wiedergegeben zu sein. Der Kloakenkegel mit seiner uach oben gerichteten Mündung ist hingegen recht naturgetreu abgezeichnet. Auch die Larve und die Oberseite des Kopfes sind kenntlich und richtig abgebildet. Die Abhandlung Wiedersheim's enthält die Kopfansicht von der Seite in vergrößertem Massstabe; auf Beifall kann diese Abbildung kei- nen Anspruch machen. Wiedersheim gibt uns ausserdem eine Fi- ') Die in Klammern stehenden Ziffern beziehen sich auf die den Schriften im litterarischen Nachweiser beigefügten Zahlen. — 360 - gur, welche den Klöakenkegel und den Hinterfuss des Männchens veranschaulicht und einige anatomische FigureD, wovon eine den Schädel von oben und von unten zeigt (Morph. Jahrb. III. Taf. IX. Fig. 135. 141). Meine „Beiträge z. Kenntniss d. Amphibien u. Reptilien d. Fauna v. Corsika" enthalten mehrere auf M. Rusco- nii sieh beziehende Figuren (Taf. III. Fig. 8, 11—17. Taf. Y. Fig. 40). Die der Lessona'schen Arbeit über die Hautdecke von M. Rusconii beigegebenen Abbildungen »sind technisch gut ausge- führt; über ihren wissenschaftliehen Wertti kanu ich mich nicht aussprechen. Mit der gröberen Anatomie haben sich Wiedersheim und v. Bedriaga ziemlich eingehend beschäftigt und ihre Resultate in den oben citirten Werken niedergelegt. M. Rusconii und M. montana wurden von Gravenhorst im Jahre 1829 vereinigt und zum ersten Male, als M. platycephala beschrie- ben. Zehn Jahre später haben Gene und Savi die speeiüseh ver- schiedenen sardi ischen und corsikanischen Molche untersucht, ge- nau und richtig beschrieben und die Gattungen „Euproctus" und „Megapterna" begründet. Auf diese Weise wurde Grawenhorst's Art in zwei Gattungen zerlegt. Die in den Jahren 1838 und 1839 publicirten Schriften Gene's und Savi's waren Bonaparte, als er sein Prachtwerk veröffentlichte, wohl bekannt, dennoch berück- sichtigte er dieselben nur sehr oberflächlich und machte kehrt, indem er die Gattungen Megaptema und Euproctus unter der Be- zeichnung „Euproctus" vereinigte. Unter den Synonymen des Bo- naparte'schen Euproctus linden wir sonderbarerweise auch „M. platycephala Gravenhorst" vor; es enstand infolgedessen nachträg- lich ein „Euproctus platycephalus" und hinterdrein ein „Triton pla- tycephalus", oder richtiger eine Collectivbezeichnung für die cor- sikanische und die sardinisehe Species, und die Confusion wurde noch grösser als mau noch eine dritte Art, i. e. die pyrenäische „M. aspera", hineinzwängte. Diese drei Arten von einander zu trennen, ist ers kürzlich Giglioli, Lataste, Boulenger und mir ge- lungen, Gestalt. Masse in mm. <$ ?• Totallänge 127 105 Kopflänge 18 15 Kopfbreite 12% 9 Kopfhöhe G 41/. Rumpflänge 45 38 Rumpf umfang 34 27 — 361 — Masse in mm. g 9 Schwanzlänge 64 52 0 Scliwanzhöhe 6 Vorderbein 18'/, 14 Hinterbein 20 16 Kloakenkegel 6 Sporn am Hinterschenkel. . . . l1/. ö a In den Hochseen erreichen M. Rusconii die ansehnliche Länge von 140 mm., in den übrigen niedriger gelegenen Gegenden er- reicht diese Art höchstens die Gesammtlänge von 110 mm. Der sardinische Molch hat einen sehr grossen und sehr niedri- gen, in seiner vorderen Partie auffallend flachgedrückten Kopf, dessen Länge, etwa um einen Drittel beträchtlicher ist, als die Breite in der Gegend der Mundwinkel; die halsartige Einschnü- rung erscheint infolge der — besonders beim Männchen — stark auf- getriebenen Backengegend sehr deutlich ausgeprägt. Die Kopfober- seite senkt sich gleichmässig und allmählich nach vorn, die Kopf- seiten sind beim Männchen sehr schräg abfallend, beim Weibchen etwas schief nach aussen und abwärts gerichtet. Der Kopf des Weibchens besitzt keinen so stark ausgesprochenen depressen Charakter wie beim Männchen. Schnauzencanthus stumpf, aber recht deutlich, darunter eine Vertiefung. Die zugerundete (?) oder verrundet abgestutzte ($) Schnauze ist lang, beim Männ- chen etwas länger als beim Weibchen und hier, wegen der ge- ringeren Länge, massig verengt und zugleich etwas höher. Die Distanz vom Auge bis Nasenöffnung ist merklich grösser als der Läugsdurchmesser iks Auges und bedeutend grösser als der Iu- ternasal — oder der Interpalpebralraum, welch'letztere kleiner ist als der Abstand vom Nasenloch bis Nasenloch. Der Raum zwischen den Augenhügeln ist auffallend schmal; seine Breite, die derjenigen ei- nes einzelnen Augenlides häulig gleichkommt, ist in der Regel kleiner als der Längsdurchmesser des Auges und verhält sich zur Grösse der Distanz vom Auge bis Nasenloch wie 1 : 2 ($) oder 1:17, ($). Maulspalte sehr gross und über die Augen hinaus verlängert; die Oberlippenlappen sind beim Männchen ziemlich stark entwickelt. Die Zunge ist sehr klein, oval und dünn, nach vom zu erweitert, nach hinten allmählich in einen langen Fortsatz ausgezogen; sie nimmt etwa den drittel Theil des Mundbodens ein und ist an deu Seiten vollkommen frei, ihr Vordertheil ist derart an den Boden der Mundhöhle festgewachsen, dass der 24 — 362 — Rand daselbst 'f) den lebenden Individuen kaum augedeutet er- scheint. Die Gaumenzähne bilden zwei nach hinten massig aus- einander treten''^ nach vorn aber convergirende Streifen, die zu- sammen einen. ^ ir schmalen Winkel constituiren, dessen Spitze die transversale Linie, welche die Vorderränder der Choanen ver- bindet, nicht erreicht Ohrdrüsen und Kehlfalte fehlen. Der Hals ist beim Männchen ziemlich kurz, beim Weibchen etwas länger. Der Rumpf ist beim Männchen schlank und oben platt, beim Weib- chen aber ziemlich kräftig und oft schwach bauchig erweitert. Die Kopflänge ist ungefähr 2'/., bis 3 mal in der Rumpflänge enthalten. Kehle und Bauch flach. Rückenkamm und vertiefte Vertebrallinie fehlend. Der Schwanz ist sehr niedrig, in der Ju- gend kürzer, bei erwachsenen Exemplaren ziemlich gleichlang mit der Kopf- und Rumpflänge, an der Basis gerundet, in seinem vor- deren, verdickten Theile vierseitig, oben abgeplattet und nach hinten allmählich verschmälert, am Ende in eine abgerundete Spitze ausgehend; die Schwanzwurzel ist etwas niedriger als das zweite Schwanzviertel und bald mehr ((?), bald weniger ($>) nach aufwärts bogenförmig gekrümmt. Die obere Schwanzkante erreicht nicht die beim Männchen etwas eingedrückte Schwanz- wurzel, die untere beträgt etwa drei Viertel der ganzen Schwanz- länge. Diese Kanten verwandeln sich zur Brunstzeit in ziemlich niedrige, wellig gebogene, ganzrandige Hautsäume, von denen der obere und höhere Saum im zweiten vorderen Schwanzviertel sich schnell erhebt und dann ebenso plötzlich sich senkt. Der obere Saum ist beim hochzeitlichen Männchen an der Spitze des Schwan- zes gekerbt, so dass das fadendicke, etwa 1 !/2 mm. lange End- stück des Schwanzkörpers mit seiner unteren intakten Umsäumung derjenigen bei der Larve ähnlich sieht und einigermassen an den mit äusserst feinem Flossensaum versehenen Schwanzfaden bei M. vulgaris var. meridioualis erinnert. Die Vorderbeine sind schlank und ziemlich lang, die hinteren sind stämmig und etwas länger als die vorderen; jene reichen an den Kopf angelegt, bis zum vorderen Augenwinkel und haben ziemlich schmale, lange, beinahe überall gleich dicke und ziem- lich cylindrische Finger; die Länge der Finger nimmt von dem 1. bis 3. rasch zu, der 4. ist bedeutend kürzer als der 3. Die Hinterbeine sind entweder so lang wie die Entfernung der Insertionen von Vorder- und Hintergliedmassen {<$) oder bedeutend kürzer ($). Die Zehen sind lang, cylindrisch oder merklich flachgedrückt, ziemlich schmal, fast überall gleich dick, nur gegen das Ende — 363 — kaum etwas zugespitzt; 4. Zehe etwas kürzer f . s die 3-tte. Spanu- häute am Grunde der Zehen fehlend. Das Mä iJehen besitzt eine spornartige Hervorragung an der hinteren Kante des 'Unterschen- kels, welche auf einer excessiven Entwickele