on P2 a vn. 4.4 > nn en net “Dlarrin . a ne a ee - DmaEEr ...aonre re en u en ne EN TER I > fie ” “ rest u nah a. Sinn ent . ohenmiu . .w - “ . 5 or . ” ... u = . . Ps; .r. Pe "un. Par -_r Pr arm ” ’ . 3 i ” - ı . - "N E . - w ’ a Fabel = ‘ wu. - » Kunshlar . “ . . - Be > - . 5 - e 1 9 . ” , u % . = . - u . £ ‘ » - ö . : - F s en . - # - . - B “ 2 > . - ä h - . x 7 2 r : a .. s - Per) - 5 ? - % 4 = . : j 5 - z. - 5 Pr . 6 . 5 - “ - m. ERBE IEREN ıb' Alan) Vasen Fe \ HR g G Ren £ ef a f £, ES F A 4 Ä Fr Et £ EIER ae ur BE = Ta RZ Ur fr u Mi N Ah B Die natürlichen PFLANZENFAMILIEN nebst ihren Gattungen und wichtigeren Arten insbesondere den Nutzpflanzen bearbeitet unter Mitwirkung zahlreicher hervorragender Fachgelehrten von A. Engler und K. Prantl ord. Prof. der Botanik und Direktor des ord. Professor der Botanik und Direktor botan, Gartens in Berlin des botan. Gartens in Breslau, LIBRARY NEW YORK BOTANICAL UARDEN. IU. Teil. 2. Abteilung: Nymphaeaceae von R. Caspary; Ceratophyllaceae von A. Engler; Magnoliaceae von K. Prantl; Lactoridaceae von A. Engler; Trocho- dendraceae, Anonaceae, Myristicaceae, Ranunculaceae, Lardiza- balaceae, Berberidaceae, Menispermaceae, Calycanthaceae von K. Prantl; Monimiaceae, Lauraceae, Hernandiaceae von F. Pax; Pa- paveraceae, von K. Prantl u. J. Kündig; Cruciferae von K. Prantl; Tovariaceae, Capparidaceae von F. Pax; Resedaceae von F. Hell- wig; Moringaceae von F. Pax; Sarraceniaceae, Nepenthaceae von E. Wunschmann; Droseraceae von O. Drude. Mit 733 Einzelbildern in 168 Figuren und 4 Vollbild, sowie Abteilungs-Register, Leipzig Verlag von Wilhelm Engelmann 1891. Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzungen, sind vorbehalt ae AR ro, SDR en TR, LIBRARY NyYmPrHAEACEAE NEW (Seerosen, Teichrosen, Wasserlilien) 2 3 | | R. Caspary. Mit 36 Einzelbildern in 44 Figuren und 4 Holzschnitttafel. “Wichtigste Litteratur. J. E. Planchon, Etudes sur les Nymphac6es. Ann. seiene. nat, 3. ser. Bot. Tom. XIX. (Paris) 4853, 47. — Bentham et Hooker, Genera plantarum. Londini 4862, I, 45.— Rob. Caspary, Annales Musei botanici Lugduno-Batavi 1866, Tom. II, 244.— H. Baillon, Histoire des plantes. Monographie des Nymphacees. Paris 1874, 77. — Rob. Caspary, Nymphaeaceae in v. Martius, Fl. brasiliensis. Fasc. LXXVII, 1878, 430. Merkmale. Bl. meist groß, selbst riesig, seltener klein. Kelch meist 4blättrig, unter- oder oberständig, seltener 5-, 6-, 12blättrig, oder 3blättrig, oder noch seltener eine vielblättrige Blh. Blumenb. meist zahlreich, quirlig oder spiralig gestellt, unter- oder oberständig oder dem Frkn. seitlich aufsitzend. Stb. in unbestimmter, großer Zahl, unter- oder oberständig, oder dem Frkn. seitlich aufsitzend, seltener in bestimmter Zahl. A. mit Längsrissen aufspringend. Frb. selten frei und getrennt, meist viele, verbunden _ aufgewachsen zu einem unterständigen oder freien Frkn. oder die Frb. seitlich frei, nur am Rücken und an der Achse vereinigt. Sa. umgewendet, selten orthotrop, mit 2 Inte- gumenten. Fr. beerenartig oder eine Kapsel, die unregelmäßig auffault, od. sehr selten Schließfr. S. meist mit Samenmantel, hartschalig, seltener häutig, oft behaart, mit Nährgewebe und mehligem Perisperm, sehr selten ohne beides. Keim mit 2 dicken Samenlappen, sehr kurzem Stämmchen, flach kegeligem Würzelchen u. 2—4 Blattanlagen. Wasser- oder Sumpfpfl. mit untergetauchten und schwim- menden, meist großen, ja riesigen B., selten die untergetauchten zerschnitten oder die B. frei über dem Wasser erhaben. Bl. stets einzeln. Vegetationsorgane. Bei der Keimung verlängert sich das Stämmchen u. tritt mit dem vorläufig noch nicht sich entwickeln- den Würzelchen aus der Samenschale hervor; zwischen ihm und dem Würzelchen bilden sich 2 seitliche Wülste, die derbwarzig sind (Vietoria) oder nur warzige Auswüchse treiben (Zuryale), oder eine gleichmäßige Quererhabenheit darstellen und mit den Erstlingswurzelhaaren besetzt sind (Cabomba, Nymphaea, Nuphar). >Allmählich welken die Erstlingssaughaare oder Papillen auf den See ab und es bildet sich nun die Pfahlwurzel: nur bei Ne- Stumbo wird das Würzelchen nie entwickelt, sondern die Frucht- 1:1, ran chale spaltet sich auf der Seite der Plumula, die schon 4 B. zeigt, Auswüchse; b dasersteB. „um sie durchzulassen. Das erste B. ist außer bei Nelumbo stets „ pfriemenförmig, die folgenden untergetauchten Erstlingsb. lanzettlich, spießförmig, ei- Magnoliaceae. (Prantl.) achse, indem derselben die Bauchnaht des einzigen Carpells zugewendet ist. In den g'Bl. sind die Stb. spiralig angeordnet. Das Connectiv der Stb. ist fleischig, die Thecae sind normal 2fächerig und öffnen sich am Scheitel; das Endothecium besitzt keine Faser- zellen. Der Pollen ist unregelmäßig, mehr oder weniger länglich. Der Gr. der © Bl. ist oberwärts flach rinnig, unterwärts stielrundlich; aber nicht, wie von Garuel ange- geben, mit grundständiger N. Narbenpapillen sind überhaupt nicht bemerkbar. Frucht und Samen. Das Pericarp zeigt ein dünnes, dünnwandiges Exocarp, welches frühzeitig zerstört wird, und ein verbolztes, nach außen höckeriges Endocarp, welches sich auch in die Stacheln hinein fortsetzt. Das Vorhandensein grundständiger Stacheln und die Ausbildung derselben ist für die Unterscheidung der Arten von Wichtigkeit. Im S. liegen die großen Kotyledonen dem dünnen Integument an, während nur die Plumula von wenigen großen Nährgewebszellen umschlossen wird; die beiden ersten, lange nach den Kotyledonen entwickelten B. der Plumula sind mit den Kotyledonen gekreuzt und denselben so genähert, dass sie mit denselben beinahe einen Quirl zu bilden scheinen; dieses Verhalten hat früher zur Annahme von 4 Kotyledonen Veranlassung gegeben. Geographische Verbreitung. Die C. sind außer in den arktischen und antarktischen Gebieten fast überall in stehenden Gewässern anzutreffen; auch in Australien und auf den Fidji-Inseln fehlen sie nicht. Verwandtschaft. Wie alle Pfl. mit einfachem Blütenbau und vorzugsweise durch die eigentümliche Lebensweise bedingter Tracht sind auch die C. im System schwer unter- zubringen; man hat daher die C., nachdem man sie anfangs nicht einmal als Dikotyle- donen erkannt, sondern neben die Najadaceen und Coniferen gestellt, sie bald neben die Halorrhagidaceen, bald zu den Urticinen gestellt. Es ist aber ganz zweifellos, dass die C. mit den Ranales durch ihre mehrblättrige Blh. und zahlreichen Stb. auf convexer Achse, sowie auch durch ihr freies Carpell übereinstimmen. Von den Nymphaeaceen, insbesondere den Cabomboideae, mit welchen sie Asa Gray (On the affinities of Cerato- phyllaceae, in Annals of the Lyceum of nat. hist. IV. [1837] 41—50) auf Grund der em- bryologischen Untersuchungen Brongniarts (M&moire sur la generation et le developpe- ment de l’embryon dans les vegetaux phanerogames, Annales des scienc. nat. 1826) sehr passend verglichen hat, unterscheiden sie sich namentlich durch die geradläufigen Sa. und die quirlig gestellten B., abgesehen von der quirligen Anordnung der Stb. und das aus einem Carpell bestehende Gynöceum. Ceratophyllum L. (Dichotophyllum Dill., Hornblatt). 3 Arten in stehenden Gewässern, Gräben und Teichen. C. submersum L. mit unge- flügelten und am Grunde stachellosen Fr.; C. demersum L. mit am Grunde 2stacheligen Fr., beide Arten verbreitet; C. platyacanthum Cham. durch breitere Grundstacheln und seitliche gezähnte Flügel an den Fr. ausgezeichnet, seltener als die vorigen. MacnouıaceEAe von K. Prantl. Mit 410 Einzelbildern in 5 Figuren. Wichtigste Litteratur. De Candolle, Systema I, p. 439—462, 465; Prodromus I, p. 77—83. — Blume, Flora Javae, Magnoliaceae et Schizandreae. — Endlicher, Genera, p. 835—839. — Hooker et Thomson, Flora indica I, p. 72—86. — Bentham et Hooker. Magnoliaceae, (Prantl.) 13 Genera, I. p. 16—20. — Eichler, in Martius, Fl. Brasil. XII, I. p. 4122—140, — Baillon, in Adansonia VII; Hist. d. pl. I, p. 133—187. — Eichler, Blütendiagramme II, p. 4148—152. — Vesque, De l’anatomie des tissus, in Nouv. Arch. du Museum, II, Ser. IV, p. 34—MM, Merkmale. Bil. zwitterig oder eingeschlechtlich, hypogyn, spiralig gebaut oder die Blh. quirlig; keine Honigb.; Stb. meist zahlreich; Pollenkörner mit je einer Austritts- stelle; Frkn. gewöhnlich zahlreich, frei, nur bei Zygogynum verwachsen, mit wand- ständigen, anatropen Sa. mit % Integumenten; S. mit reichlichem, nicht zerklüftetem Nährgewebe, kleinem E. — Holzpfl. mit wechselständigen, ungeteilten oder gelappten B., meist einzeln end- oder achselständigen Bl.; im Parenchymgewebe Ölschläuche. Vegetationsorgane. Die holzigen Stämme sind aufrecht oder (Schizandreae) schlin- gend, die sommer- oder immergrünen B. stehen wechselständig, bei Liriodendron der Anlage nach 2zeilig, sind bei den Magnolieae mit einem Scheidenteil versehen, welcher in der Knospe sich über die Insertion erhebt, rings verwachsen ist und sich bei der Ent- faltung in 2% nebenblattartige Hälften spaltet; die Endknospe wird von der Scheide des letztvorhergehenden Laubb. umschlossen, die Seitenknospen von der Scheide ihres ersten B., dessen Spreite gewöhnlich verkümmert. Bei den Schizandreae und Illicieae fehlen die Scheiden; doch sind die Knospen beschuppt. Bei Liriodendron sind die Sprei- ten gelappt, bei den Schizandreae drüsig gezähnelt. Fig. 13. Blühender Zweig von Magnolia grandiflora L. (Nach Baillon.) Anatomische Verhältnisse. Die Gefäßbündel sind im Blattstiel der Illieieae und Schizandreae in Form eines Halbkreises, bei Magnolieae kreisförmig geordnet: im Stamme liegt bei den Schizandreae ein gleichmäßiger Sklerenchymring außerhalb der Gefäßbündel. Besonders bemerkenswert ist der Bau des Holzes von Drimys, welches nur aus behöft- getüpfelten Tracheiden besteht, und dadurch an das Holz der Coniferen erinnert, von welchem es sich durch die in Richtung der Achse gestreckten Markstrahlzellen unter- scheidet; auch in den primären Holzteilen finden sich keine echten Gefäße, sondern nur 14 Magnoliaceae. (Prantl.) Tracheiden. — In Mark und Rinde, dem Parenchym der Laub- und Blütenb. finden sich Ölschläuche; außerdem sind erwähnenswert Schleimschläuche im Palissadenparenchym der B. von Illicium, Schleimgänge im Bastkörper bei den Schizandreae, sowie Skleren- chymzellen im Marke, wo sie bei den Schizandreae und Illicieae unregelmäßig zerstreut liegen, bei den Magnolieae gewöhnlich Querlamellen bilden, sowie in der Rinde, wo sie häufig verzweigt, bei den Schizandreae bis zum Verschwinden des Lumens verdickt sind und reichliche Einlagerungen von Kalkoxalat zeigen. — Die Spaltöffnungen sind mit je 2 vorbereitenden Nebenzellen versehen; die Haare sind Zellreihen; Wachsüberzug findet sich auf der Blattunterseite einiger Magnolia und von aa NR! auf den B. der Blh. bei Magnolia acuminata L. Blütenverhältnisse. Endständige Bl. an beblätterten Zweigen kommen allen Mag- nolieen, Liriodendron, Michelia Cathcartii Hook. et Thoms., Zygogynum und Illiecium par- viflorum zu; in den Achseln der B. stehen einzelne Bl. bei allen übrigen Michelien, den Schizandreen (hier nur am Grunde der Triebe), den meisten /llicium, einigen Arten von Drimys; die übrigen Arten der letzteren Gattung haben an Stelle der Einzelbl. traubige oder doldig-cymöse Blütenstände; bei D. awillaris Forst. stehen die Bl. in den Achseln der vorjährigen B. Bei den Magnolieen geht jeder Bl. mindestens 1 (zuweilen auch 2—-3) Scheidenb. voraus, d. h..ein gewöhnlich auf den Scheidenteil reduziertes B., an dem indes ausnahmsweise (Fig. 15) auch Spreitenbildung erfolgen kann. Zwitterig sind die Bl. bei den Magnolieen, Illicium u. Zygogynum, eingeschlechtlich (monöcisch oder diöcisch) bei den Schizandreen und zwar meist ohne Rudimente des anderen Geschlechtes; doch wurden in © Bl. von Kadsura auch Staminodien beobachtet; bei Drimys sind die Bl. zwitterig, diklin oder polygam. — Nur bei den Magnolieen be- steht die Blh. aus 3 typisch 3- (doch auch mehr-) zähligen Quirlen; im übrigen ist der Bau der Bl. durchgehends spiralig. Eine Sonderung der Blh. in Kelch und Krone besteht im Allgemeinen nicht, mit Aus- nahme von Drimys und Zygogynum; hier bildet der äußere Teil der Blh. einen Sack oder Becher, der bei ersterer in —4 Lappen zerreißt und wohl aus ebensovielen B. ver- wachsen ist; bei einigen Magnolia und Liriodendron ist der äußere, aus 3 B. bestehende Kreis der Blh. von mehr kelchartiger Beschaffenheit, bei anderen (z. B. M. conspicua Salisb.), sowie den Schizandreen und Iilicium existiert keine scharfe Grenze und es em- pfiehlt sich daher, nur von einer Blh., nur bei Zygogymum und Drimys von Kelch und Krone zu sprechen. . Die gewöhnlich unbestimmt große Anzahl der Stb. sinkt nur bei Arten von Illieium und den Schizandreae zuweilen auf 4—6 herab; das Aufspringen der Antherenhälften erfolgt bei den meisten Magnolieen, Illicium und den Schizandreen seitlich oder intrors, nur bei Liriodendron, Drimys und Zygogynum extrors. Bei den Schizandreae sind durch Verbreiterung des Connectivs die Antherenhälften weit auseinandergerückt, zuweilen die Sıb. in ein Köpfchen verschmolzen, welchem die Antherenhälften eingesenkt sind; bei Kadsura chinensis Hance sind die innersten Stb. Staminodien. Die Pollenkörner besitzen bei den Magnolieen eine Längsspalte, bei Drimys eine kreisrunde Austrittsstelle. Die Frb. stehen entweder auf einer verlängerten oder stark gewölbten Achse (Mag- nolieae und Schizandreae), bei Michelia durch ein deutliches Internodium von dem Stb. getrennt; oder in einem Kreise bei den JIllieieen, wobei ihre Zahl auf nur 2 herab- sinken (Drimys lanceolata |Poir.) Baill.), auch eine Verwachsung zu einem syncarpen Frkn. eintreten kann (Zygogynum). Eine geringe Verwachsung am Grunde findet sich auch bei Magnolia, eine innigere besonders zur Fruchtreife bei Talauma. Die mit 2 In- tegumenten versehenen Sa. sitzen bei mehreren Arten von Magnolia und Michelia, bei Drimys und Zygogynum zahlreich in 2 Reihen an der Bauchnaht, ebendort zu 2% bei den übrigen Magnolieae und Schizandreae, und zwar absteigend mit der Mikropyle nach außen, einzeln bei /llieium, hier aufsteigend mit der Mikropyle nach außen. Die Bestäubung wird vermittelt durch Insecten, welche in den Bl. Herberge finden; die durch den Geruch angelockten Cetonien verzehren die mehrzelligen Wärzchen an den N.; der Geruch von Magnolia soll für Bienen tödtlich sein. An ar BE Magnoliaceae, (Prantl.) 15 Frucht und Samen. Den einfachsten Fall, an der Bauchnaht aufspringende Balgfr., zeigt nur Illieium; Drimys und die Schizandreae haben Beeren, welche bei Schizandr.a durch Streckung der Blütenachse auseinandergerückt werden, Liriodendron eine Asamige Schließfr., die vorne mit einem langen platten Flügelanhang versehen ist. Bei den meisten Magnolia und Michelia springen die Balgfr. am Rücken auf und es hängen dann die mit fleischiger Außenschicht versehenen S. an den sich abrollenden Spiralgefäßen des Funiculus aus den Fr. herab. Bei Magnolia stellata (Sieb. et Zuce.) Maxim. löst sich die Fruchtwandung ringförmig ‘vom stehenbleibenden Grunde los. Ähn- lich verhält sich Talauma, deren Fr. mit- einander dicht zusammenhängen und ihre Außenwandungen entweder in zusammen- hängenden Stücken ablösen, oder die S. nur durch Verwesung frei werden lassen — In allen Fruchtwandungen findet sich reichliches Sklerenchym. Geographische Verbreitung. Die WM. erstrecken sich von den Tropen, in welchen sie sowohl in Asien als in Amerika ver- treten sind (fehlen in Afrika), in das nörd- lich extratropische Florenreich sowohl in Centralasien (Himalaya) als besonders in Japan und dem atlantischen Nordamerika, waren jedoch nach Ausweis der fossilen Reste früher dort, sowie in Europa, circum- polar verbreitet. Südlich extratropisch ist nur die Gattung Drimys, welche in Ame- x £ w % Fig. 14. Frucht von Magnolia conspicua Salisb rika sich von Mexiko bis zur Magelhaen- (Nach Baillon.) straße erstreckt, sowie in Neuholland, Neuseeland, Neukaledonien, Neuguinea und Borneo vertreten ist. Verwandtschaftliche Beziehungen. Die nächsten Verwandten der M. sind zweifel- los die Anonaceae und Calycanthaceae, mit welchen sie den spiraligen Bau der Bl., den Bau des Pollens, die getrennten Frkn., die Ölschläuche im Parenchym gemeinsam haben: doch unterscheiden sich die Anonaceae durch das zerklüftete Nährgewebe, die Calycan- thaceae durch die perigynen Bl. und den großen E. Anderseits ist der Blütenbau gleich jenem der Ranunculaceae, von denen die M. durch die Ölschläuche und den Bau des Pollens abweichen. — Über die Trochodendraceae s. dort. (S. 23.) Nutzpflanzen. Die M. liefern meist wertvolles Bauholz; auch zeichnen sie sich durch Reichtum an Bitterstoffen aus; ihre Fr. und S. sind meist aromatisch. Einteilung der Familie. A. B. mit Scheiden, welche in der Knospe ringsum geschlossen sind; Bl. zwitterig mit NErmecier Achse a... 3 2 8.0 a ee al nr... 2. Mamolese B. B. ohne Scheiden oder Nebenb. a. Bl. eingeschlechtlich mit gewölbter, oft zuletzt verlängerter Achse; Stamm windend. II. Schizandreae. b. Bl. zwitterig oder eingeschlechtlich, mit kurzer Achse, in einen Kreis gestellten Arkn. DS aulrechh a va nett. 72, ihciene, 16 Magnoliaceae. (Prantl.) Magnolieae. Bl. zwitterig mit quirlig gebauter Blh., verlängerter Achse; aufrechte Sträucher od. Bäume mit ganzrandigen oder gelappten B., mit anfangs ringsgeschlossenen Scheiden. A. S. durch Aufspringen oder Verwesen der Fruchtwand frei werdend, mit fleischiger Außen- schicht; A. seitlich oder intrors; B. ganz. a. Frkn. ohne Unterbrechung auf die Stb. folgend. a. Fr. entweder auf dem Rücken oder einzeln ringfg. über dem Grunde aufspringend 1. Magnolia. 8. Fr. durch gemeinsames Ablösen der Außenwandungen oder gar nicht aufspringend 2. Talauma. b. Frkn. durch ein deutliches Internodium von den Sthb. getrennt; Fr. auf dem Rücken aufspringend . . : Ba, eh illeioceihneis B. Einsamige Schließfr. MN rs b Behr Me 2.0.0.4. Liriodendron. . Magnolia L. B. der Blh. a ee oder der äußere Kreis kelch- ne Fr. auf dem Rücken oder einzeln ringförmig über dem Grunde aufspringend, mit oder ohne stehenbleibenden Gr. — Bäume und Sträucher mit ganzrandigen, häufig über der Mitte am breitesten B., stets endständigen Bl. Ungefähr 21 Arten im tropischen Asien, Ostasien und atlantischen Nordamerika. A. Sa. 6 oder mehr; Fr. fleischig zusammenhängend (Manglietia Blume). 3 Arten im tropischen Vorderindien und auf Java, wovon M. Blumei Prantl (Manglietia glauca Bl.) in Java geschätztes Bauholz liefert. B. Sa. 2. I. Asiatische Arten mit meist 2 der Bl. vorhergehenden Scheidenb., meist vor der Be- laubung blühend. 3 Arten im tropischen Vorderindien und im Himalaya (bis 3300 m ansteigend); 8 Arten in Japan; unter diesen M. conspicua Salisb. (M. Yulan Desf.) mit weißen, sämtlich kronen- artigen B. der Blh., und M. obovata Thunbg. mit außen violetten inneren, kürzeren äußeren B. der Blh., nebst Bastarden bei uns verbreitete Ziergehölze. M. siellata Maxim. (Bürgeria Sieb. et Zucc.) hat zahlreiche schmale kronenartige B. der Blh. — Die bitteraromatischen Blütenknospen und die S. von M. conspicua Salisb. sind in Japan officinell. II. Nordamerikanische Arten mit nur 4 Scheidenb., nach der Belaubung blühend. a. Nebenb. dem Blattstiel nicht angewachsen, kahl, A. intrors: M. grandiflora L., Big Laurel, mit immergrünen B., sehr wohlriechenden Bl., in den südlicheren Staaten, wird auch allgemein im Mittelmeergebiet als Parkbaum kultiviert. b. Nebenb. dem Blattstiel angewachsen, kahl; die B. gegen die Spitze der Jahrestriebe zusammengedrängt; A. intrors: M. tripetala L. (= M. Umbrella Lam.) und M. Fraseri Walt., letztere mit am Grunde geöhrten B. ce. Nebenb. dem Blattstiel angewachsen, behaart: M. acuminata L., Cucumber-Tree, und M. cordata Michx., mit gelben, bereiften B. der Blh. und seitlich aufspringenden A.; M. glauca L., White-Bay, Beaver-Tree, und M. macrophylla Michx. mit weißen Bl., introrsen A. Die 6 letztgenannten in den nördlicheren und mittleren Staaten der Union einheimi- schen Arten werden in Europa als Zierbäume kultiviert; in Nordamerika werden die Rinde von M. grandiflora L. und M. glauca L., sowie die Fr. von M. acuminata L. und M. Fraseri Walt. medicinisch angewendet. Fossil sind etwa 30 Arten in B., einige auch mit Fr. bekannt, welche wohl meist der M. grandiflora L. nahestehen, in der Kreide- und Tertiärformation nicht bloß in Nord- amerika, sondern auch in Grönland, Spitzbergen, Sachalin, ganz Europa, einzelne auch in Japan ae Australien sich finden. Fossile Fr. kennt man aus der Kreide von Moletein in Mähren, woselbst auch die als M. speciosa Heer und M. ampüfolia Heer beschriebenen B. gefunden worden, desgl. von Salzhausen, wo M. Hoffmanni R. Ludw. u. M. Ludwig Ettingsh. vorkommen. 2%. Talauma Juss. Bl. und Wuchs wie vorige; Fruchtwandung in zusammen- hängenden Stücken vom bleibenden Grunde, oder gar nicht sich ablösend. 3 Arten im tropischen Vorderindien, 5 (Aromadendron Blume) auf Java und den Phi- lippinen, 4 im tropischen Amerika von Mexiko und Westindien bis Brasilien. — Von T. elegans (Blume) in Java wird das Holz zu Bauten, Rinde, Bl., Fr. und S. medieinisch ver- wendet. — Aus den Bl. von T. Plumieri Sw. in Westindien wird ein Liqueur bereitet. Magnoliaceae. (Prantl.) 17 3. Michelia L. B. der Blh. meist sämtlich kronenartig; Frkn. von den Stb. durch ein Internodium getrennt. Frkn. mit 2 oder mehr Sa.; sonst wie Magnolia, nur die Bl. meist achselständig. Ungefähr 43 Arten im tropischen Asien, Himalaya und China. M. Champaca L. (Cham- paka, Tjempaka), in Java einheimisch, im ganzen tropischen Asien, auch in anderen Tropengegenden kultiviert, spielt eine wichtige Rolle bei den Eingeborenen, welche ihre gelben Bl. wegen ihres Aromas als Schmuck tragen oder zum Parfümieren verwenden, alle Teile als Arznei und das Holz zum Bauen benutzen. Fie. 15. Michelia fuscata (Andr.) Hance. A Bl. nach Wegnahme der Blh., mit den beiden Scheidenb.; ZB Diagramm derselben. (Nach Baillon.) 4. Liriodendron L. B. der Blh. 3 äußere kelchartig, zurückgebogen; 6 innere kronenartig, gelb, aufrecht; A. extrors; Asamige Schließfr. — Großer Baum mit ge- stutzten 4lappigen B., endständigen Bl. 4 Art, L. Tulipifera L. (Tulpenbaum), im atlantischen Nordamerika, in Parkanlagen Europas allgemein kultiviert; eine zweite Art, oder wohl richtiger eine Varietät, wurde neuer- dings in China, Prov. Kiangsi, entdeckt. — Das Holz wird zum Schiffsbau verwendet; Rinde, B., S. und Wurzel (Gelbholz) zu medicinischen Zwecken. Fossile Arten: ZL. primaevum Newb. und L. Maaki Heer aus der Kreide von Ne- braska in Nordamerika und Grönland, sowie L. Procaceinii Ung. aus dem Miocen Ober- italiens, der Schweiz und Islands stehen der lebenden Art sehr nahe. 11. Schizandreae. Bl. eingeschlechtlich, spiralig gebaut, mit gewölbter, zuweilen zur Fruchtreife ver- längerter Achse; Stb. mit verbreitertem Connectiv; Beerenfr.; schlingende Sträucher mit drüsig gezähnelten sommergrünen B. ohne Scheiden oder Nebenb., einzeln achsel- ständigen Bl. Fig. 16. Schizandra coceinea Mich. A 5 Bl.; B © Bl. im Längsschnitt. (Nach Baillen.) Beh. eedränst in’kurzem Köpfchen \ ... „vn m. 0. 2 FR 5 Radsura. Beerzauf gestreckter Blütenachse . . . nein "2 202.8 Schizandra. Natürl. Pflanzenfam. IM. 2. e) - 18 Magnoliaceae. (Prantl.) 5. Kadsura Juss. B. der Blh. 9—15; Sıb. u. Frkn. zahlreich. — B. meist lederig; Bl. weiß oder rötlich. Gegen 7 Arten, meist im tropischen Asien, 4, K. japonica (L.) Dun., in Japan. 6. Schizandra Michx. (incl. Sphaerostemma Blume u. Maximowiezia Rupr.) B. der Blh. 9—12%; Stb. 5—15; Frkn. zahlreich. — B. häutig; Bl. rot, gelblich oder weißlich. 6—7 Arten, davon Sch. coccinea Michx. im atlant. Nordamerika, Sch. chinensis (Rupr.) Baill. in Japan und China, die übrigen im tropischen Asien und gemäßigten Himalaya. Im. Illicieae. Bl. zwitterig oder eingeschlechtlich, zuweilen mit Kelch und Krone, sonst spiralig gebaut, mit kurzer Blütenachse, in einen Kreis gestellten Frkn.; Balg- oder Beerenfr. — Immergrüne Bäume und Sträucher mit kahlen B., ohne Nebenb. oder Scheiden. A. B. der Blh. zahlreich, frei, von außen nach innen allmählich kronenartig werdend; A. intrors; Frkn. frei; ‚Balgfr.... “on. ne En Near B. Kelch einen anfangs geschlossenen Sack oder einen Becher bildend; A. extrors; Frkn. frei oder verwachsen. arErkn.. frei... ee A RL ur Pe EEE > ERBTERREINGE h.®Erkn. verwachsen®... 0 Na N De ET OD ZEN. A A - 14 Fig. 17. A Drimys Winteri Forst., blühender Zweig, n. d. Nat. — BD IMlieium anisatum L.; B Blüte; 0 Sammel- irucht; D Achse mit einem Carpell und $. im Längsschnitt, a die Achse, h der Nabel, m das Mikropylende des S. 7. Illiecium L. Bl. zwitterig; B. der Blh. zahlreich, äußere kürzer oder breiter als die inneren, mehr kelchartig; Gr. pfriemlich, zurückgebogen; Frkn. 8$—20; Sa. einzeln. — Bl. einzeln end- oder achselständig. 7 Arten, davon 2 im südlichen atlantischen Nordamerika, 2 in Vorderindien, 3 in China und Japan. I. anisatum L. in China, das aber nicht genau bekannt ist, liefert das Gewürz Sternanis, Badian, bestehend aus den reifen Fr.; daraus wird der Liqueur Anisette berei- tet; davon verschieden ist das in Japan um die Tempel gebaute I. religiosum Sieb. et Zuce., dessen Rinde zu Weihrauch verwendet wird; die Fr. des letzteren, welche innen heller, nicht glänzend sind, auch einen vom vorigen verschiedenen Geruch und Geschmack besitzen, a Lactoridaceae. (Engler.,) 19 enthalten eine giftige Substanz Sikimin. 7. floridanum Ellis, Giftlorbeer, soll giftige B. haben, Die Fr. von /. maius Hook. f. et Thoms. werden in Singapore als »Bunga lawang« verkauft. Fossile Arten wurden aus dem Tertiär Nordamerikas und Englands beschrieben ; eine fossile Fr., Illicites astrocarpus F. v. Müll., im Pliocen Neuhollands, 8. Drimys Forst. Bl. zwitterig, polygam oder diklin; Kelch aus 2—4 B. ver- wachsen; Kronenb. 6 bis zahlreich; Frkn. 2 bis viele mit sitzender N,, zahlreichen Sa. — Bl. einzeln oder in Blütenständen in den oberen Blattachseln oder in den Achseln der vorjährigen B. Ungefähr 10 Arten, davon D. Winteri Forst. in verschiedenen Varietäten von Mexiko bis zur Magelhaenstraße in den Gebirgen und höher gelegenen Gegenden, 4 Arten in Neu- holland, 2 in Neuseeland, je 4 in Neukaledonien, Neuguinea und Borneo. — Von D. Winteri Forst. war die Rinde früher in Europa officinell, wurde jedoch vielfach mit den Rinden von Canella alba und Cinnamodendron corlicosum verwechselt; in Brasilien Palo de Mambo, Canela de Paramo, Casca d’Auta, in Neugranada Arbol de Agi genannt, steht sie als Volksheilmittel gegen Skorbut und andere Krankheiten in hohem Ansehen. 9. Zygogynum Baill. Bl. zwitterig; Kelch becherförmig; Kronenb. wenige, un- gleich, hohl; Stb. zahlreich; Frkn. zahlreich, unter sich verwachsen mit kurzen Gr., kopfigen N., zahlreichen Sa. — Strauch mit einzelnen endständigen Bl., am Grunde ge- gliedertem Blütenstiel. 4 Art in Neukaledonien. » LACToRIDACEAE von A. Engler. Mit 10 Einzelbildern in 4 Figur. Wichtigste Litteratur. Philippi, in Verh. d. zool.-bot. Ver. in Wien XV. (1865). S. 521, Tab. XIII. — Bentham-Hooker, Genera IN. 127. — Engler, Über die Fam. der Lactori- daceae, in Bot. Jahrb. VIIL., S. 53—56. — Report on the Voy. of H. M. S. Challenger, Botany I. tab. 59. Merkmale. Bl. polygamisch-monöcisch. Blh. einfach, 3blättrig. Stb. 6 in 2 Quir- len, mit breitem Stf. und über die beiden von einander etwas entfernten, nach außen aufspringenden Thecae hinwegragend; Pollen kugelig, in Tetraden vereinigt. Carpelle 3, nur wenig mit einander vereinigt, mit kurzem, auf der Innenseite von Narbenpapillen besetztem Gr., an der Bauchnaht mit 6 hängenden umgewendeten Sa. S. länglich, mit häutiger, zart netzförmig gestreifter Samenschale und reichlichem, fleischigem Nährge- webe. Keimling klein, verkehrteiförmig an der Spitze des Nährgewebes. — Reich ver- zweigter Strauch mit knotig gegliederten Zweigen, abwechselnden, kleinen, mit Nebenb. versehenen B. und achselständigen Blütenzweigen mit 1 —3 kleinen Bl. Vegetationsorgane. Die dünnen runden Äste zeigen unterhalb der Knoten mehr oder weniger starke Anschwellungen, durch welche der Strauch im Habitus einige Ahn- lichkeit mit den Piperaceen gewinnt. Die Nebenb. der kleinen verkehrt-eiförmigen B. sind meist zu einem ochreaartigen, am Grunde stengelumfassenden Gebilde verwachsen. (Fig. 18 B). 20 Lactoridaceae. (Engler.) Anatomisches Verhalten. In dem Schwammparenchym der B. und im Grundgewebe des Stengels finden sich Öldrüsen. Die Zweige zeigen einen im Verhältnis zum Quer- schnitt mächtigen, von 2—3 Zelllagen starken Markstrahlen durchsetzten Xylemeylinder, der aus schmalen Strahlen von allseitig hofgetüpfelten Gefäßen mit einfacher Perforation der Querwände, und ebensolchen Prosenchymzellen sowie aus breiten Strahlen von punk- tierten Prosenchymzellen besteht. Den primären Bündeln entsprechen halbmondförmige Gruppen dickwandigen Bastes. Im Marke finden sich zahlreiche Gerbstoffschläuche, die häufig gerade zusammenhängende Reihen bilden. © a Ba Eig. 18. Lactoris fernandeziana Philippi. A Zweig in nat. Gr.; B Basalteil eines B., dessen Stipulargebilde das folgende Stengelinternodium umfasst; € Diagramm der Bl.; D, E Bl. von der Seite, nach Entfernung eines Hüllb.; F Pollentetrade; @ Carpell im Längsschnitt; H dasselbe am Rücken aufgeschnitten; J dasselbe im Querschnitt; K Sa. stark vergr. — (Nach der Natur.) Blütenverhältnisse. Die Blütenzweige tragen in den Blattachseln ihrer B. einzelne Bl., oder wenn sie schwach entwickelt sind, haben sie nur ein B. und eine endständige Bl. Vorb., welche von Philippi angegeben werden, habe ich an den getrockneten Exemplaren nicht vorgefunden. Unser Abbildung stellt nur Zwitterbl. dar; es kommen aber auf demselben Strauch auch g' und © Bl. vor. Verwandtschaftliche Beziehungen. Der einzige Vertreter dieser Familie wurde von Bentham fälschlich zu den Piperaceae gestellt. Die Pfl. gehört aber zweifellos in die Nähe der Magnoliaceae und zeigt mancherlei Übereinstimmung mit Drimys, von der sie anderseits erheblich abweicht, durch das Vorhandensein von Nebenb., durch vollständig quirlige Anordnung sämtlicher Blütenteile und die einfache Blh. (Ausführlicheres in meiner oben citierten Abhandlung, wo S. 54, Zeile 11 von oben in Folge eines Schreib- fehlers »eiweißlos« anstatt » eiweißhaltig« gedruckt ist.) Einzige Gattung: Lactoris Philippi. 1 Art, L. fernandeziana Philippi, ein etwa 1/,m hoher Strauch auf der Insel Juan Fernandez. TRoOCHODENDRACEAE von K. Prantl. Mit 6 Einzelbildern in 4 Figur, Wichtigste Litteratur. Siebold et Zuccarini, Flora japonica I. p. 83. Tab. 39. 40; p. 133. Tab. 72. — Endlicher, Genera II. p. 839; Suppl. II. p. 89. — Bentham- Hooker, Genera I. p. 954. — Hooker and Thomson, On the genus Euptelea, in Journ. Linn. Soc. VII. 1864. p. 240. — Eichler, Bemerkungen über die Structur des Holzes von Drimys und Trochodendron, in Flora 4864, p. 449—458 und 1865, p. 12—15. — Baillon, Hist. des pl. I. p. 162—164. — Eichler, Blütendiagramme, Il. p. 150. — Maximowiez, Diagnoses pl. nov. Japoniae et Mandschuriae, Decas X. Merkmale. Bl. zwitterig, polygam oder diöcisch, hypogyn oder perigyn, ohne Blütenhülle; Stb. zahlreich, spiralig; Frkn. getrennt, 2 bis vieleineinemKreis, mit zahlreichen oder nur 1 anatropen randständigen Sa.; Balg- oder Schließfr; S. mit reichlichem Nährgewebe und kleinem E. — Bäume und Sträucher mit wechsel- oder gegenständigen ungeteilten, drüsig gezähnten B., meist ohne Nebenb., ohne Öl- schläuche; Bl. einzeln oder in Trauben in den Achseln der Knospenschuppen. Vegetationsorgane. Die T. sind sämtlich Bäume und Sträucher mit wechselstän- digen, nur bei Cercidiphyllum gegenständigen, gestielten, ungeteilten, drüsig gezähnten, sommergrünen, nur bei Trochodendron mehrjährigen Laubb., die bei Trochodendron inner- halb jedes Jahrestriebes einander dicht genähert sind, mit Knospenschuppen. Nebenb. finden sich nur bei Cercidiphyllum und zwar auf der Oberseite des Blattstiels bis über die Mitte unter sich verwachsen. Die Bl. entspringen in der Achsel der Knospenschuppen, einzeln bei Zuptelea, in Trauben bei Trochodendron, und zwar bei ersterer an beson- deren Kurztrieben, welche sich jährlich nur wenig verlängern und, wie es scheint, jähr- lich nur 4 Laubb. tragen. Ähnlich dürfte sich Cereidiphyllum verhalten, dessen Laubb. an den rutenförmigen Langtrieben gegenständig sind, an den nur wenig in die Länge, aber stark in die Dicke wachsenden Kurztrieben jährlich nur je einzeln vorhanden sind; diesem soll die einzige Bl. »opponiert« sein (wohl in der Achsel einer dem Laubb. opponierten Schuppe ?) Anatomische Verhältnisse. Das secundäre Holz von Trochodendron ist dadurch merkwürdig, dass es ebenso wie jenes von Drimys (unter den Magnoliaceae) weder Tra- cheen noch Holzparenchyim besitzt, sondern ausschließlich aus behöftgetüpfelten Tracheiden besteht, von welchen jene des Frühjahrsholzes Treppenhoftüpfelung zeigen: die in Rich- tung der Achse gestreckten Markstrahlzellen lassen das Holz von dem der Nadelhölzer leicht unterscheiden. Hingegen besitzt Euptelea Gefäße. Ölschläuche fehlen: doch wer- den für Trochodendron und Cereidiphyllum gewürzhafte Eigenschaften angegeben. Ver- ästelte Sklerenchymzellen kommen in Mark und primärer Rinde bei Trochodendron vor. Blütenverhältnisse. Die Bl. entbehren der Blh. vollständig, meist auch der Vorbh., welch’ letztere für Cercidiphyllum als 1—4 decussierte Paare angegeben werden; sie sind bei Trochodendron zwitterig, bei Euptelea polygam mit rudimentären Frkn. in den g' Bl., bei Cereidiphyllum diöeisch. Die Stb. stehen in spiraliger Anordnung in unbestimmter Anzahl, bei Cereidiphyllum sind die Filamente am Grunde verwachsen; die linealischen A. öffnen sich seitlich und werden bei Euptelea und Cereidiphyllum von einer spitzen Verlängerung des Connectivs überragt. Die Pollenzellen zeigen bei Zuptelea 3 elliptische Austrittsstellen in der Exine. Die Frkn. bilden einen Kreis, bei Zuptelea so viele als Stb., 2,9, Trochodendraceae. (Prantl.) bei Trochodendron 5—8, bei Cereidiphyllum 2—5, und sind bei Trochodendron der becherförmig hohlen Blütenachse innen angewachsen, bei Euptelea und Cereidiphyllum gestielt; Euptelea besitzt eine auf dem Frkn. herablaufende N., die übrigen einen schma- len Gr. mit oberseitigem Narbenstreifen. Die Sa. stehen bei Cercidiphyllum zahlreich in 2 Reihen längs der Bauchnaht aufsteigend, umgewendet, mit der Mikropyle nach oben, bei Trochodendron ebenfalls 2reihig, horizontal, mit der Rhaphe einander zugewendet, bei Euptelea aber einzeln hängend mit der Mikropyle außen oben, oder wenige ab- oder schwach aufsteigend. N lan b Fig. 19. Trochodendron aralioides Sieb. et Zucce. A Zweig mit Blütenstand; B Bl.; C Längsschnitt durch das Gynöceum; D Frucht; E dieselbe im Längsschnitt; F ein S., am Mikropylende im Längsschnitt. B—F vergr. N) >) Frucht und Samen. Cercidiphyllum und Trochodendron haben Balgfr., welche bei letzterem der fleischigen Blütenachse eingesenkt sind; die Isamige Schließfr. von Eu- ptelea ist flach zusammengedrückt, von einem Flügelsaum umzogen. Das Nährgewebe ist reichlich, der E. klein. Geographische Verbreitung. Die T. gehören vorherrschend dem extratropischen Ost- und Centralasien an, erstrecken sich jedoch auch in das südliche Japan und sind im tropischen Ostindien durch eine Art vertreten. Anonaceae, (Prantl,) 25 Verwandtschaftliche Beziehungen. Die T. werden in neuerer Zeit gewöhnlich mit mehr oder weniger Bedenken den Magnoliaceen angeschlossen oder zugezählt, mit wel- chen sie im spiraligen Bau der Bl., den getrennten Frkn., im Bau der S. übereinstimmen; der Bau des Holzes von Trochodendron kehrt dort bei Drimys wieder; Nebenb. können in beiden Familien vorhanden sein od. fehlen. Anderseits ist aber hervorzuheben, dass den T. die Ölbehälter fehlen, und die Pollenkörner (bisher nur bei Euptelea untersucht) einem anderen Typus angehören. Ob die Familie, wie Baillon neuerdings vermutet, dem Ver- wandischaftskreise der Sawifragaceae näher steht, in welchem die getrennten Frkn., die perigyne Insertion, der kleine E. wiederkehren, muss einstweilen dahingestellt bleiben. Nutzpflanzen. Das Holz einzelner Arten findet Verwendung. Einteilung der Familie. A. Bl. hypogyn, polygam oder diöcisch; B. sommergrün. a. Sa. zahlreich; Balgfr..; Sf. am Grunde verwachsen . . . .. 1. Cereidiphyllum. b. Sa. einzeln oder wenige; geflügelte Schließfr.; Stf. frei. . -. ..... 2. Euptelea. Be Blopenieyn, zwitterig; B. mehrjähfig . .. . 0.202 2 02.....8& Trochodendron. 1. Cereidiphyllum Sieb. et Zuce. Bl. diöcisch mit kleinen Vorb. ; Stb. mit bespitz- tem Connectiv; Frkn. 2—5, gestielt, mit aufrechtem, linealischem Gr., zahlreichen zwei- reihigen Sa. — Bäume mit langen, rutenförmigen Zweigen, gegenständigen, handnervigen, rundlich-herzförmigen bis elliptischen B. mit verwachsenen Nebenb., die Bl. einzeln, an einblättrigen dicken Kurztrieben, mit den B. erscheinend. 2% Arten in Japan; das Holz von C. japonicum Sieb. et Zucc. findet Verwendung zur Herstellung der lackierten Holzwaaren. %. Euptelea Sieb. et Zucc. Bl. polygam, ohne Vorb.; Stb. mit bespitztem Connec- tiv; Frkn. zahlreich, gestielt, mit herablaufender N., 4 oder wenigen Sa. — Bäume mit wechselständigen fiedernervigen, rundlichen oder herzförmigen B. ohne Nebenb.; Bl. einzeln in den Achseln der Knospenschuppen armblättriger Kurztriebe, vor den B. er- scheinend. 3 Arten, je I in Japan, Osttibet, Ostbengalen. 3. Trochodendron Sieb. et Zucc. Bl. zwitterig, ohne Vorb., perigyn. Stb. mit stumpfem Connectiv; Frkn. 5—8 mit aufrechtem, linealischem Gr., zahlreichen Sa.; Balgir. der fleischigen Blütenachse eingesenkt. — Baum oder Strauch mit wechselstän- digen, fast quirlig gehäuften, eirautenförmigen B. ohne Nebenb.; Bl. in Trauben in den Achseln der Knospenschuppen, mit den B. erscheinend. 4 Art, T. aralioides Sieb. et Zuce., in Japan: ÄNONACEAE von K. Prantl. Mit 36 Einzelbildern in 45 Figuren. Wichtigste Litteratur. Dunal, Monographie de la famille des Anonacees. Paris 4817. — Blume, Flora Javae, Anonaceae. Tab. 4—53. — A. de Candolle, Mem. sur la famille des Anonacces, in Mem. de la Soc. de Geneve. V. 1832. p. 177—2241. — Endlicher, Ge- 34 Anonaceae. (Prantl.) nera, p. 830—834. — Martius, in Flora Brasiliensis XII. I, p. 1—64. Tab. 4—14. — Hooker and Thomson, Flora indica I. p. 86—153. — Bentham-Hooker, Genera I. p: 20—29 ; 955—958. — Baillon, Mem. sur la famille des Anonacees, in Adansonia VII. p. 162—184. — Baillon, Hist. d. pl. I. p. 193—288. — Eichler, Blütendiagramme II. p. 146—147. — Scheffer, Sur quelques plantes nouv. de l’Archipel Indien, in Ann. du Jard. bot. de Buitenzorg I. 1881. p. 1—31. — Vesque, De l’anatomie des tissus, in Nouv. Arch. du Museum II. Ser. IV. p. 4—44. Merkmale. Bl. zwitterig oder seltener diklin, hypogyn, nur bei Eupomatia perigyn ; B. der Blh. meist in 3 3gliederigen Quirlen; Stb. spiralig angeordnet, meist Fig. 20. Asimina triloba Dun. A blühender Zweig; B Fr. im Längsschnitt; C Same, D derselbe im Längsschnitt. (Nach Baillon.) zahlreich; Frkn. getrennt, zahlreich, nur bei Monodora ein syncarper Afächeriger Frkn.; Sa. anatrop mit 2 Integumenten an der Bauchnaht oder grundständig; meist Beerenfr.; S. mit reichlichem zerklüftetem Nährgewebe, kleinem E. — Holzpfl. mit ungeteilten B. ohne Scheiden oder Nebenb., mit Ölschläuchen, Bl. häufig über den Blattachseln entspringend oder übergipfelt. Anonacene. (Prantl.) 25 Vegetationsorgane. Mit Ausnahme von Kupomatia Bennettii F, v. Müll., von deren kriechendem Rhizom »fast krautige Sprosse« entspringen, sind alle A, Holzpfl., nicht selten schlingend, von sehr einförmigem Habitus; die ungeteilten gestielten B., welche der Scheiden oder Nebenb. entbehren, sind wenigstens an den in den Herbarien befind- lichen Zweigen fast stets 2zeilig angeordnet. Die Bl. stehen einzeln oder in Blütenslän- den, welche zum Teil traubig, zum Teil nicht näher analysirt sind, im einfachsten Falle endständig, z. B. bei Uvaria badüiflora Hance; in anderen Fällen werden sie durch einen deutlich unterhalb entspringenden Seitenspross zur Seite gedrängt, z. B. bei Melodorum Leichhardtii Benth., Phaeanthus Cumingii Miq., Rollinia longifolia St. Hil., bei welch’ letz- terer das Tragb. mit dem Laubspross etwas verwächst. Minder deutlich ist dieser sym- podiale Wuchs bei vielen als »blattgegenständig« beschriebenen Bl. und Blütenständen, welche zuweilen (z. B. Melodorum bicolor Hook. et Thoms.) dicht aufeinander folgen. Anderseits gehen die endständigen Bl. in achselständige über, indem die Bl. das Ende eines mit wenigen Laub- (z. B. Guatteria glauca Ruiz et Pav.) oder Schuppenb. |z. B. Sa- geraea Thwaitesia Hook. f. et Thoms.) versehenen oder blattlosen (Asimina) Seitenzweiges einnimmt. Dabei stehen diese Bl. bald in der Achsel junger B. (z.B. Guatteria Candolleana Schlecht.) bald in der Achsel vorjähriger B. (Asimina). Bei Oxymitra gigantea ‘Hook. et Thoms.) Baill. steht die Bl. etwas über der Achsel; ob deren noch größere Entfernung bei O. macrophylla (Blume) Baill. hierher gehört oder durch Übergipfelung zu erklären ist, muss dahingestellt bleiben. Beisprosse über den achselständigen Bl. wurden bei Arten von Guatteria und Aylopia beobachtet. Als besondere Eigentümlichkeit sind die gestauchten, seitlich an älteren Zweigen befindlichen Sprosse zu erwähnen, welche fort- während neue Bl. entwickeln, z. B. Stelechocarpus Burahol Hook. et Thoms., Polyalthia lateriflora (Blume). Bei Artabotrys sind die Enden kurzer Zweige zugleich Blütenstände und eigentümliche Greiforgane, welche sich (nach Treub in Folge des Berührungsreizes stark verdicken, sich um die Stütze krümmen und seitliche Bl. nur auf ihrer convexen Rückenlinie tragen (letzteres auch an Originalexemplaren von A. suaveolens Blume, wo nach Treub die Bl. fehlen sollen). Am Grunde des gekrümmten Endes entspringen vege- tative Sprosse (wie mir scheint seitlichen Ursprungs, nach Treub sollen diese die Haupt- achse, die gekrümmten Teile seitlich sein), welche nach einer-gewissen Anzahl von B. dasselbe wiederholen können. — Das auffallendste Verhältnis zeigt Anona rhizantha Eichl.; hier entspringen am Boden oder höher am Stamm Zweige, welche gewöhnlich nur Niederb. tragen, sich in den Boden senken, unter demselben hinweglaufen und die Bl. auf kurzen Trieben aus dem Boden heraus zum Vorschein bringen. Anatomische Verhältnisse. Die Gefäßbündel des Blattstiels bilden meist einen oben durch Sklerenchym geschlossenen Halbkreis; das secundäre Holz ist im allgemeinen locker und weich und durch tangentiale Parenchymbänder ausgezeichnet; bei Arten von Anona wurden Drusen von kohlensaurem Kalk in den Tracheen gefunden; in dem secun- dären Bastkörper liegen tangentiale, schlängelig verlaufende und anastomosierende Bast- fasergruppen (nicht bei Eupomatia). Im Mark finden sich (mit Ausnahme von Eupomatia) einzelne Sklerenchymzellen, welche häufig zu Diaphragmen geordnet sind. In den B. kommen Sklerenchymzellen vor, welche bald faserförmig in der Längsrichtung verlaufen, bald auch das Gewebe in Richtung der Dicke durchsetzen. Ölschläuche sind im gesamten Parenchymgewebe, auch der Blütenteile, verbreitet; Zellen mit dicken verschleimten Wän- den wurden bei Arten von Anona und ARollinia beobachtet. Die Spaltötfnungen besitzen je 2 seitliche Nebenzellen ; die Haare sind Zellreihen, oft nur 2zellig, einzeln oder Büschel- haare (bei Uvaria u. a.), indem die haarbildende Zelle in mehrere nebeneinander liegende Zellen zerfällt, deren jede zu einem Haar wird. Gestielte Schildhaare finden sich bei Duguetia. — In der Wurzel wurden primäre Bastfasern beobachtet; bei einer Xylopia kommt Berberin vor. Blütenverhältnisse. Über die Vorb. ist wenig bekannt; bei Anona involucrata Baill. sind deren 2, einen Sack bildende vorhanden, bei Zllipeia und Eupomatia mehrere, deren 36 Anonaceae. (Prantl.) oberstes anfangs die ganze Bl. einschließt. Perigyne Bildung besitzt nur Zupomatia; bei Nylopia werden die Frkn. meist von einer ringförmigen Achsenerhöhung umgeben, auf welcher die Stb. eingefügt sind. NORA NERE N Fig. 21. A Bl. von Monodora Myristica Dun. im Längsschnitt. B Bl. von Eupomatia laurina Benth.; C dieselbe im Längsschnitt. (Nach Baillon.) \ Die Blh. fehlt völlig bei Eupomatia, besteht bei den übrigen typisch aus 3 drei- zähligen Quirlen, von welchen bei Enantia der mittlere fehlt, bei mehreren Arten von Anona und Rollinia der innerste sehr klein ist oder fehlt; bei Disepalum und Tetrape- talum sind die Quirle 2gliederig; doch dürfte für die Systematik hierauf nicht zu viel Wert gelegt werden. Der Ausbildung nach sind vorherrschend die beiden inneren Quirle kronenarlig, der äußere kelchartig; indes bilden die 2 äußeren Quirle den Kelch, der innerste die Krone bei Miliusa (Fig. 23 A, B), Heteropetalum, Phaeanthus, Piptostigma, Cymbopetalum (Fig. 26 A). Wo 2% Kronen-: quirle vorhanden sind, sind diese entweder unter sich gleichartig, oder der innere er- £ fährt eine besondere Ausbildung; seine B. stehen bei Oxymitra (Fig. 27) aufrecht, sind bei den Melodoreae mit der Innenfläche auf- A Fig. 22. Diagramm der Bl. von Erpomatia Bennettii en selest, een Ber den Mi F. v. Müll. (Nach Baillon.) mit ihren gestielten oberen breiteren Teilen eine Mütze. Honigsecretion wurde an den inneren Kronenb. bei Asimina beobachtet, dürfte vielleicht weiter verbreitet sein. Auf Anonaceae. (Prantl.) 37 die Knospenlage der Krone wird in der bisherigen Systematik (vielleicht zu viel) Ge- wicht gelegt; dieselbe ist dachig bei den Uvarieae, jedoch bei Asimina nur schwach, sowie bei Sageraea und Oxandra. Verwachsungen der B. der Blh. in nennenswertem Grade kommen vor im Kelche von Cyathocalyx, in der Krone von Hexalobus- und Xylopia-Arten. Die zumeist zahlreichen Stb. treten in geringerer Anzahl (6—18) auf bei Popowia, Orophea, Bocagea, Mezzettia, Clathrospermum, Sageraea, in geringster, nur 3, bei Bo- cagea heterantha Baill. Die A. sind extrors, bei Eupomatia und Mezzettia jedoch intrors. Das Connectiv erfährt eine eigentümliche Anschwellung bei Clathrospermum, bei den meisten (außer den Miliuseae und Anona rhizantha Eichl.) eine Ausbreitung über dem Scheitel der A., welche sich (Cananga) wieder in eine Spitze verlängern kann. Zu Sta- minodien werden äußere Stb. bei Arten von Unona, Aylopia, Melodorum africanum Benth., Cananga, Duguetia longifolia Aubl., Sageraea, die innersten bei KEupomatia und Arten von Anaswagorea. — Die Pollenkörner hängen bei Anona in Tetraden lose zusammen und besitzen nur eine Austrittsstelle in der Exine. Mit Ausnahme von Monodora, deren Frb. zu einem Ifächerigen Frkn. verwachsen sind, sind die Frkn. monomer getrennt, in unbestimmter Anzahl, selten nur 5 oder 3, in der Einzahl bei Arten von Alphonsea und Kingstonia. Die Gr., welche bei Atrutregia, Hexalobus und Cymbopetalum 2armig sind, tragen längliche oder kopfige N., welche zuweilen unter sich verklebt sind, so besonders bei Piptostigma, wo sie als zusammen- hängende Masse abfallen. — Die S. stehen entweder an der Bauchnaht meist zahlreich, seltener einzeln (Ellipeia), oder zu I—2 im Grunde des Frkn.; bei Monodora an wand- ständigen Placenten. Die Bestäubung ist nur für Asimina bekannt, wo die Insekten unter die honig- führenden inneren Kronenb. der proterogynen Bl. kriechen; für die Formen mit zusam- menneigenden inneren Kronenb. darf eine Rolle der Insekten vermutet werden. Frucht und Samen. Die einzelnen Frkn. werden zu Balgfr. bei Anaxagorea, meist zu einzelnen Beeren, die, wenn mehrsamig, häufig zwischen den einzelnen S. einge- schnürt sind (Fig. 26, €, D). Bei Anona, Rollinia, Duguetia und Ararocarpus ver- schmelzen die einzelnen Frkn. zu einer gemeinsamen fleischigen Masse, an deren Bildung sich auch die Blütenachse mehr od. minder beteiligt, wobei die Fr. selbst holzig bleiben können. Die S. bilden zuweilen einen schwachen Arillus an der Basis aus. Geographische Verbreitung. Die A. gehören fast ausschließlich dem Tropengürtel an, innerhalb dessen sie in Asien, Afrika und Amerika vorkommen, in der Mehrzahl der Arten der alten Welt angehörig; extratropisch sind nur Asimina im atlantischen Nord- amerika, und einige Arten in Australien. Verwandtschaftliche Beziehungen. Am nächsten verwandt sind die A. mit den Magnoliaceen, von denen sie durchgreifend nur durch das zerklüftete Nährgewebe ge- schieden werden; im Blütenbau stimmen sie mit den Magnolieen, in der mangelnden Ausbildung des Blattgrundes mit den übrigen Tribus derselben üherein, teilen mit ihnen auch den Ölgehalt. Durch letzteren unterscheiden sie sich auch von den Menisperma- ceen und Lardizabalaceen, welchen der Blütenbau einiger Formen ähnelt, sowie von den Papaveraceen, an welche der Frkn. von Monodora erinnert. Anderseits nähern sie sich durch Eupomatia den Calycanthaceen, von welchen sie Nährgewebe und E. scheidet, so- wie den Myristicaceae, worüber s. dort. Nutzpflanzen. Die Familie der A. ist reich an Nutzpfl.; denn die stark aroma- tischen Teile dieser Pfl. (Rinde, Wurzel, Bl., B., S.) finden in den Tropen teils mediei- nische Verwendung, teils sind sie als Gewürze beliebt. Viele A. besitzen auch große fleischige Fr., welche wegen ihres Wohlgeschmackes zu den in den Tropenländern be- liebtesten Obstsorten gehören, auch als kühlende Arzneimittel angewendet werden. | 38 Anonaceae. (Prantl.) Einteilung der Familie. Die bisherige Anordnung und Umgrenzung der Gattungen dürfte den an ein natürliches System zu stellenden Anforderungen kaum genügen; doch war es nicht möglich, ein besseres Einteilungsprineip ausfindig zu machen, als die zum Teil gewiss an Ausbildungsformen der Blh. und der Stb. A. Blh. aus 3 (selten 2) Quirlen bestehend; Bl. hypogyn oder nur die Stb. auf einer die Frkn. umgebenden Erhebung der Achse near a. Frkn. in den Bl. getrennt, die reifen Fr. ebenfalls oder miteinander verschmolzen. a. Stb. über der A. nicht verbreitert, zuweilen in geringer Anzahl; Fr. stets frei; Haare einfach». 3... 220 n am en ee TEEN SEHIENEZ 3. Stb. über der A. breiter als diese, gestutzt oder verlängert (nicht bei Anona rhizantha). I. Wenigstens die äußeren Kronenb. dachig, ausgebreitet oder etwas aufrecht; Stha'stets zahlreich 2 nt ra ee er EN a Eee II. Kronenb. klappig. I" Kronenb. nicht über dem hohlen Grunde eingeschnürt, auf dem Rücken ohne Höcker. % Kronenb. ungefähr gleich groß, ausgebreitet oder etwas zusammen- neigend; Stb. zahlreich; Haare einfach. . . . . III. Unoneae. X X. Kronenb. sämtlich oder nur die inneren aufrecht, mit den Flächen aufeinander liegend; Stb. zahlreich; Fr. frei; Haare einfach IV. Melodoreae. % X X Innere Kronenb. meist gestielt, oben mit den Rändern einander be- rührend oder unter sich verklebt; Stb. zuweilen wenige; Fr. frei; Blaklenm 2 » 2... V. Mitrephoreae. 30 Kronenb. am Grunde honl, halber ale oder weniger eingeschnürt und wieder ausgebreitet oder en oder seitlich zusammengedrückt VI. ee b. Frkn. aus mehreren Frb. verwachsen, 1fächerig, mit wandständiger Sa.; Kronenb. am Grunde mehr oder weniger erraahsen, klappig . . VII. Monodoreae. B. Bilh. fehlt; Bl. perigyn; zahlreiche freie Frkrn. . . . . . VIII. Eupomatieae. I. Miliuseae. A. Kelch nur aus 1 Quirl, Krone aus 2 Quirlen bestehend. a. Krone klappig, beide Quirle unter sich ungefähr gleich. a. Stf. nicht verdickt; Connectiv nicht von auffallender Form. I. Stb. zahlreich, spiralig; Sa. zahlreich . . 2. m NT arrzAlphonsea: II. Stb. 3—12. HA TExXtWorst Brkm.3roderämehriee nr ee a Bocagea. DEN Nun trozs-Anrkn en en ER . Mezzettia. 3. Stf. dick, mit dem Connectiv von eigentümlichen, fast prismatischer , zahl- reich oder wenige . . nenne A. @lathrospermmm: b. Äußere Kronenb. klappig, innere "dachig, klein. ann na. Kenssbonte ce. Krone dachieg. c. Sth. zahlreich; 4" grundständige ‘Sa... Wan Een near B.2Sth. 1294; "zahlreiche wandständigensa. meer 7. Sageraea. B. Kelch aus 2, Krone aus 4 Quirl bestehend; Stb. und Frkn. zahlreich . 8. Miliusa. Alphonsea Hook. f. et Thoms. Frkn. zahlreich, selten nur I, Fr. gestielt. — Bäume mit lederigen, glänzenden B., kleinen Bl. in endständigen, übergipfelten Blüten- ständen, selten einzeln. 9 Arten im tropischen Vorderindien und Himalaya, ostasiatischen und malayischen Gebiet, am verbreitetsten ist A. lutea Hook. f. et Thoms. von Silhet bis Pegu und auch auf Ceylon. 2. Bocagea St. Hil. Stb. und Frkn. 3—1%; Sa. zahlreich, wenige oder nur 1. — Bäume und Sträucher mit kahlen oder unterseits behaarten B., endständigen oder über- gipfelten oder axillären kleinen Bl., die bei B. multiflora auf gestauchten Zweigen stehen. 8 Arten, davon 6 im tropischen Amerika, je eine im malayischen und tropisch-ostasia- tischen Gebiet. Anonaceae, (Prantl.) 29 3. Mezzettia Becc. (Lonchomera Hook. f. et Thoms.). Stb. 2reihig, intrors; 4 Frkn. mit @ Sa.; Fr. sitzend. — Bäume mit glänzenden, lederigen B.; Bl. in achselständigen Dolden. 9% Arten im malayischen Gebiet, Fig. 23. A, B Miliusa indica Lesch.; C—E Clathrospermum Barteri (Baill.); € Bl. nach Entfernung der Blh.; D im Längsschnitt; E einzelnes Stb. (Nach Baillon.) 4. Clathrospermum Planch. (Popowia Baill. und vieler Autoren). Bl. zuweilen diklin; Stb. meist 6—12; 6 oder mehr Frkn., mit 1—2, selten mehr Sa.; Fr. gestielt, wenn mehrsamig, eingeschnürt. (Vergl. Fig. 23 C—E.) 42 Arten im tropischen Afrika und malagassischen Gebiet; Cl. Vogelii Planch. und (l, Mannü Oliv. verbreitet in Ober-Guinea. 5. Kingstonia Hook. f. et Thoms. Frkn. I, mit wenigen Sa. — Baum mit büsche- ligen Bl. A Art, K. nervosa Hook. f. et Thoms., in Malakka. 6. Oxandra A. Rich. Frkn. 5 oder mehr; Fr. kurzgestielt. — Bäume und Sträucher mit kleinen axillären Bl. auf beschuppten Stielen. 6 Arten im tropischen Amerika; das Holz von O. lanceolata (Sw.) findet Verwendung zum Wagenbau. 7. Sageraea Dalz. Bl. zuweilen diklin; Frkn. 3—6. — Bäume mit lederigen, glän- zenden B., axillären Bl. oder Blütenbüscheln. 6 Arten im vorderindischen und malavischen Gebiet (I! im tropischen Amerika? 8. Miliusa Leschen. (incl. Saccopetalum Benn.). Bl. zuweilen polygam; Kronenb. 30 Anonaceae. (Prantl.) am Grunde mehr oder minder ausgesackt: Sa. 1 oder mehr; Fr. gestielt, 4- oder mehr- samig. (Vergl. Fig. 23 4, B.) 24 Arten im tropischen Vorderindien, im Himalaya, im malayischen Gebiet und tro- pischen Ostaustralien; verbreitete Arten sind M. Roxburghiana Hook. f. et Thoms. von Sikkim bis Tenasserim und M. indica Lesch. in Vorderindien und Ceylon. ı1. Uvarieae. A. Sa. wandständig, zahlreich, oder nur 1—2. a. Mit Büschelhaaren. a. Blütenquirle 3zählig. 1. Sa. zahlreich; Fr. mehr oder Asamien 2 raue. II. Sa. einzeln; Er. Asamie, schief. 7. TI rn ar oErliipeiar BeBiiitengnirle"2zahlis 2, ea Sn ee re 11. Tetrapetalum.- b. Mit einzelnen Haaren. a. Bl. diöcisch, mit verlängerter Achse N: 3. Bl. zwitterig, seltener diklin, mit gewölbter Achse. I. Kelchb. klappig. 19 Bl. kurzgestielt ; innere Kronenb. kleiner als die äußeren oder fast gleich groß 13. Asimina. 9° Bl. langgestielt; innere Kronenb. größer als die äußeren . . 14. Porcelia. II. Kelchb. dachig, groß, rundlich . -. . . 2. ........15. Sphaerothalamus. B. Sa. einzeln, grundständig. a. Fr. getrennt; Haare einfach. g. Kelchb.trei en ee en RIO Er Hausherren B. Kelch verwachsen, beim Aufblühen in 2—3Stückesichtrennend 17. Cleistochlamys. b. Fr. unter sich verschmolzen. a. Haare ‚einfach aaa 22 22 0.2: 2 ee ER SG arelilaraE Prokee B. Büschel-, Stern- ‘oder :Schildhaare . . . . u. 2 2 TIEDUSHERTEN. 12. Stelechocarpus. LEN. 72%, ml 0% (\ \ Ü ) Z N It Z N Fig. 24. Duguetia longifolia Aubl. A Blüte, Z Diagramm derselben. (Nach Baillon.) 9. UvariaL. (incl. Marenteria Thouars, Anomianthus Zoll. und Fitzalania F. v. Müll.) Stb. mit öfters blattartigem Anhang des Connectivs; Frkn. zahlreich, mit gestutztem Gr. ; Beere vielsamig, oft eingeschnürt oder Isamig, gestielt. — Meist schlingende Sträucher, mehr oder minder dicht mit Büschelhaaren bekleidet; Bl. einzeln oder zu wenigen, end- ständig oder übergipfelt, selten axillär. Anonaceae, (Prantl.) 31 Ungefähr 60 Arten, meist im malayischen Gebiet, auch im vorderindischen, tropisch- ostasiatischen, malagassischen Gebiet, Westafrika und im tropischen Ostaustralien. Von der malayischen U. duleis Dun. und U. heterophylla Bl. werden die Fr, gegessen; von U, zeyla- nica L., U. Narum Bl., beide in Vorderindien und Geylon, und U, moluccana Kostl. werden teils die Bl. kosmetisch, teils die Wurzelrinde medieinisch verwendet, 10. Ellipeia Hook f. et Thoms. Gr. länglich. — Schlingende (?) Bäume; Bl. in endständiger Rispe. 8 Arten im malayischen Gebiet. 11. Tetrapetalum Miq. Kronenb. 4, rundlich; Frkn. zahlreich; Gr. kurz, vorne rinnig. — Schlingstrauch;; Bl. in dichtblütigen, endständigen, übergipfelten Ähren. 1 Art, T. volubile Miq., in Borneo. 12. Stelechocarpus Blume. Frkn. zahlreich; N. sternförmig, sitzend ; Beeren kuge- lig, langgestielt. — Bäume mit lederigen B.; Bl. an älteren, sich weiter entwickelnden Zweigen, die © größer. 2 Arten im malayischen Gebiet; die Fr. der bei Singapore und in Java vorkommenden St. Burahol Bl. sind essbar. 13. Asimina Adans. Innere Kronenb. nicht dachig, mehr oder minder aufrecht; Frkn. 3—15 mit länglichen, zurückgekrümmten Gr., zahlreichen Sa.; Fr. nicht einge- schnürt. — Sträucher oder kleine Bäume; Bl. einzeln in den Achseln der vorjährigen sommer- oder immergrünen B., übelriechend. 6 Arten (s. A. Gray in Bot. Gazette 4836, p. 161) im atlantischen Nordamerika; A. tri- loba Dun., auch in Deutschland als Zierstrauch, mit essbaren Fr., »Assiminier, Papaw«; auch medicinisch werden die Fr., S. und B. angewendet. Fossil 2 Arten im Tertiär Nordamerikas. 14. Porcelia Ruiz et Pav. (incl. Sapranthus Seem.) Frkn. zahlreich; N. kopfig; Fr. kurz gestielt. — Sträucher; Bl. einzeln oder zu 2—3 auf achselständigen, wenig- blättrigen Zweigen. 4 Arten in Mexiko und Peru. Die B. der peruanischen P. nitidifolia Ruiz et Pav. dienen zum Gelbfärben. 15. Sphaerothalamus Hook. Frkn. zahlreich; Gr. kurz, stumpf. — Strauch mit großen Bl. — Unvollständig bekannt. 4 Art in Borneo. Sträucher oder Fig. 25. Fr. A von Guatteria Schomburgkiana Mart., B von Duguetia longifolia Aubl. (Nach Baillon.) 16. Guatteria Ruiz et Pav. Frkn. zahlreich; N. fast sitzend, kopfig; Beere ge- stielt. — Bäume und Sträucher mit einzelnen oder gebüschelten achsel-, selten end- ständigen Bl. (Vergl. Fig. 25 A.) 32 Anonaceae. (Prantl.) Über 50 Arten im mexikanischen, tropisch-amerikanischen und andinen Gebiet. — Das weiche und leichte Holz der brasilianischen Arten, »Pindaiba« genannt, wird zur Her- stellung von Gefäßen und Angelruthen verwendet; G. veneficiorum Mart. wird dem Gift Urari beigefügt. Cleistochlamys Oliv. Kelch verwachsenblättrig; Frkn. 6-—8 mit zurückge- krümmten Gr.; Fr. gestielt. — Strauch mit kleinen, achselständigen, sitzenden Bl. 4 Art, A. Kirkii Oliver, im tropischen Südostafrika .(Mozambiquedistrikt). 18. Cardiopetalum Schlecht. Wie folgende, aber mit einfachen Haaren; Baum mit endständigen, übergipfelten Bl. 4 Art, C. calophyllum Schlecht., in Brasilien. 19. Duguetia St. Hil. Frkn. zahlreich; Fr. fleischig verschmolzen oder holzig auf fleischiger Achse. — Bäume mit Büschel-, Stern- od. Schildhaaren; Bl. einzeln, seltener gebüschelt, groß, endständig, oft übergipfelt. (Vergl. Fig. 24, 25 B.) 48 Arten in Guiana und Brasilien; die biegsamen Zweige von D. quitarensis Benth. werden zu Peitschenstielen verwendet; auch kommt das elastische Holz (Lanzenholz, Yariyari) in Guiana beim Wagenbau zur Verwendung. Unoneae. A. Fr. an der Bauchnaht aufspringend eh Na zasine B. Einzelne Beerenfr. a. Kronenb. rundlich, zuweilen etwas verwachsen . . AS FErTEymeTa: b. Innere Kronenb. am Grunde stielartig verschmälert, vorne löffelförmig. Äußere Kronenb. vorhanden; Sa. zahlreich. . . . .... 22. Cymbopetalum.“ 3 Äußere Kronenb. fehlen; Sa. einzeln aufrecht . . . . .......28. Enantia. ce. Kronenb. linealisch, länglich oder lanzettlich. a. Sa. zahlreich, wandständig. I. Connectiv vorne gestutzt . . . le UmGrnE.- II. Connectiv vorne in eine Spitze verlängert 25 OHENEEETE ß. Sa. einzeln oder 2, grundständieg. 1. «Bl. 33Zzählie 4.0 ma ee ne ee ee 0 EEE Are I. Bl.422zählie 22.2 ar. Re Er TA ERST ER re G.,Er: “unter sieh verschmolzen . 2.2. 2 2. a ee ED ETRATATOLARISE Fig. 26. A Bl. von Cymbopetalum penduliflorum (Dun.) Baill.; B Fr. von Oymbopetalum obtusiflorum (DC.); € Fr. von Omona discolor Vahl; D Stück derselben im Längsschnitt (4/1). (Nach Baillon.) 20. Anaxagorea St. Hil. Die innersten Stb. öfters Staminodien; Frkn. zahlreich, mit 2 Sa. nahe dem Grunde; Fr. am Grunde verschmälert. — Bäume und Sträucher u Bun GE En nn al un ı im, a Zn ‘)« Anonacene, (Prantl,) 33 mit kleinen, achsel- oder endständigen übergipfelten Bl. oder armblütigen Blüten- ständen. 10 Arten, wovon 5 im vorderindischen und malavischen Gebiet, 5 im tropischen Ame- rika; sehr verbreitet ist A. luzonensis A. Gray von Pegu bis Malakka, auf Ceylon und den Philippinen. %1. Trigyneia Schlecht. (incl, Hexalobus St. Hil. et Tul., nicht DC.) Frkn. zahlreich oder wenige; Beeren gestielt, nicht eingeschnürt. — Bäume, Bl. in achsel- oder endstän- dig übergipfelten Büscheln. 14 Arten im tropischen Amerika. 22%. Cymbopetalum Benth. Frkn. zahlreich, mit dicker kopfiger, zuweilen 2spal- tiger N., zahlreichen Sa.; Fr. quer eingeschnürt, soll sich durch Druck mit einer Spalte öffnen. — Kleine Bäume mit oft etwas unsymmetrischen B. (Vergl. Fig. 26 A, B). 5 Arten in Mexiko und im tropischen Amerika. 23. Enantia Oliv. Frkn. zahlreich, mit lineallänglichem Gr. — Baum mit einzelnen kurzgestielten Bl. 1 Art, E. chlorantha Oliv., im tropischen Westafrika. 24. UnonaL. fil. (inel. Monocarpia Miq., Meiogıme Miq., Ancana F. v. Müll.) Innere Kronenb. fehlen zuweilen (Sect. Dasymaschalon Hook. f.); Frkn. zuweilen wenige oder nur I, Gr. zurückgekrümmt mit kopfiger N.; Beere meist gestielt, häufig eingeschnürt. — Bäume oder Schlingsträucher ; Bl. einzeln, groß, achselständig oder endständig übergipfelt. (Vergl. Fig. 26 C, D). Etwa 40 Arten, die meisten im tropischen Asien, 4 im tropischen Ostaustralien, 5 im tropischen Afrika. Sehr verbreitet sind U. Desmos Dun. von Assam bis Cochinchina und Singapore, U. discolor Vahl von Sikkim bis Malakka und im malayischen Archipel. 95. Cananga Rumph. Die äußeren Stb. oft Staminodien; N. kopfig verklebt; Fr. gestielt, schwach eingeschnürt. — Bäume; Bl. groß, in 2—A4blütigen, achselständigen Blütenständen. 3 Arten im ostasiatischen, malayischen Gebiet und im tropischen Ostaustralien; davon C. odorata (Lam.) Hook. f. et Thoms. in allen Tropengegenden kultiviert, wegen der wohl- riechenden Bl., die einen Bestandteil der Pomade »Borbori« bilden, und aus welchen das »Ilang-Ilang« oder Macassar-Ol dargestellt wird. %6. Polyalthia Bl. (incl. Guatteria Blume, nicht St. Hil., Monoon Miq., Trivalvaria Miq.) Frkn. zahlreich, mit länglichen Gr.; Beere gestielt. — Bäume und Sträucher; Bl. einzeln oder büschelig, achselständig, zuweilen auf langlebigen Kurztrieben oder end- ‚ständig übergipfelt. Etwa 70 Arten, die meisten im malayischen, auch im tropisch ostasiatischen und vorder- indischen Gebiet; 7 in Afrika und Madagaskar; 2 im tropischen Ostaustralien. Sect. I. Monoon Miqu. Bl. zwitterig; Blb. flach, Sa. einzeln am Grunde’ aufrecht. A. Bl. in den Achseln abgefallener B. P. longifolia (Lam.) Benth. et Hook. f., in trockenen Teilen Vorderindiens und Ceylons heimisch, in allen heißeren Teilen Indiens kultiviert. — P. Corinti (Dun.) Benth. et Hook. f., verbreitet im westlichen Teil von Vorderindien und Ceylon; ihre adstringierende Rinde wird medicinisch verwendet. — P. cerasoides Benth. et Hook. f. in Vorderindien. B. Bl. extraaxillär. P. biglandulosa (Blume) Benth. et Hook. f., verbreitet im malayischen Gebiet. — P. suberosa (DC.) Benth. et Hook., verbreitet in Vorder- und Hinterindien. Sect. II. Eupolyalthia Hook. f. Bl. zwitterig; Blb. flach, Sa. 2, am Grunde aufsteigend. P. cauliflora Hook. f. et Thoms., bei Singapore; Bl. in den Achseln alter B. Sect. III. Trivalvaria Miqu. Innere Blb. concav oder gewölbt. P. argentea Hook. f. et Thoms. in den Wäldern von Assam und Silhet. P. macrophylla (Blume) Hook. f. et Thoms., verbreitet im malayischen Gebiet. Von P. cerasoides und anderen werden die Fr. genossen. 27. Disepalum Hook. fil. Wie vor., aber Bl. 2zählig, klein. — Sträucher mit ein- zelnen endständigen Bl. 2 Arten in Borneo. Natürl, Pflanzenfam. III. 2. 3 34 Anonaceae. (Prantl.) 28. Ararocarpus Schef. 8—12 Frkn. mit länglichem Gr., zahlreichen Sa. — Kleiner Baum mit einzelnen achselständigen Bl. I Art, A. velutinus Scheff., auf Java. IV. Melodoreae. A, Innere Kronenb. kleiner als die äußeren. a. Nur innere Kronenb,. zusammenneigend, äußere abstehend . . . 29. Oxymitra. b.AllerRronenb.zusammenneigend zer Dre 30. Melodorum. B. Außere Kronenb. kleiner als die inneren, den Kelchb. ähnlich. a. Sa. zahlreich, wandständig; Gr. gemeinschaftlich abfallend . . 831. Piptostigma. h.'Sa. 4—2, wandständig.. 2.0... za ee. ne er has ana his® c. Sa. einzeln, grundständig. a..N. fast sitzend ... 2 ee a 088 SEReterDR Era BG San samt ZarmigeraNaer re nenn 284, PASTUTLEETA. 29. Oxymitra Blume (incl. Goniothalamus Bl. und Richella A. Gray). Frkn. meist zahlreich mit Jänglichem Gr., 1—4 Sa. über dem Grunde ; Beere 1samig, gestielt. — Bäume oder Sträucher, zuweilen schlingend; Bl. achselständig oiler endständig, einzeln, groß. (Vergl. Fig. 27.) Etwa 50 Arten, die meisten im vorder- indischen und malayischen Gebiet, auch im tropischen Himalaya, 4 in Afrika, 4 in Neu- kaledonien. Von O. macrophylla (Blume) Baill., in Java, wird die Wurzel »Kitjantung« medicinisch angewendet. 30. Melodorum Dun. (incl. Kentia Bl., Mitrella Miq., Pyramidanthe Bl.) Frkn. zahl- reich, mit länglichem Gr., 2 wandständigen Sa. — Meist Schlingsträucher; Bl. in achsel- und endständigen, zuweilen übergipfelten Trauben, zuweilen einzeln. Einige 30 Arten, die meisten im tropi- schen Asien, 2 in Afrika, 4 im tropischen Ost- australien. Sect. I. Eumelodorum Hook. (»Melo- Fig. 27. Bl. von Oxymitra Gardneri (Hook. et Thoms.) dorum proper«). Äußere Blb. länglich -ei- (Nach Baillon.) förmig oder eiförmig-lanzettlich. Frkn. filzig, mit vielen Sa. S. glatt, oft am Rande geflügelt. — M. latifolium (Dunal) Hook. f. et Thoms., verbreitet im malayischen Gebiet und auf den Philippinen. —. Ebenso M. fulgens Hook. f. et Thoms. Sect. Il. Kentia Hook. f. Frkn. kahl; S. rauh, M. elegans Hook. f. et Thoms. in Malakka. Von dem in Nordostaustralien yorkommenden M. Leichhardti Benth. werden die Fr. genossen. 31. Piptostigma Oliv. Innere Kronenb. zart; 4—6 Frkn. — Bäume; Bl. einzeln oder zu wenigen achselständig. 2 Arten im tropischen Westafrika. Phaeanthus Hook. f. et Thoms. Kronenb. dick, lederig; Frkn. zahlreich; Fr. gestielt. — Bäume und Sträucher, zuweilen schlingend; Bl. meist übergipfelt. 6 Arten im malayischen Gebiet. 33. Heteropetalum Benth. Kronenb. weniger dick; Frkn. zahlreich, mit kopfiger N. ; Fr. gestielt. — Baum mit lederigen B., Bl. einzeln oder wenige, kurzgestielt, achsel- ständig. Stimmt außer der Blh. völlig mit Guatteria überein. 4 Art , H, brasiliense Benth., in Nordbrasilien. 34. Atrutregia Bedd Frkn. zahlreich. — Kleiner Baum mit einzelnen achselstän- digen Bl. 1 Art, A. wynaadensis Beddome, in Vorderindien. Anonaceae, (Prantl.) 35 V. Mitrephoreae. A. Haare einfach. a. Stb. zahlreich; äußere Kronenb. größer als die inneren; Sa. zahlreich 35. Mitrephora. b. Stb. 6—18 (seltener mehr) ; äußere Kronenb, den Kelchb, ähnlich, kleiner oder so groß als die inneren; Sa. 2—4 oder nur 4, a. Innere Kronenb. nur undeutlich oder nicht gestielt . . . ....86. Popowia. ß. Innere Kronenb. deutlich gestielt A 37. Orophea. B. Stern- oder Schuppenhaare; Sth. und Sa. zahlreich . . . .....88. Rauwenhoffia. 35. Mitrephora Blume. Frkn. zahlreich, mit Jänglichen Gr.; Beere gestielt, 4- bis mehrsamig. — Bäume und Sträucher mit dicken B.; Bl. einzeln oder in Blütenständen endständig übergipfelt (oder auch achselständig ?). 19 Arten im tropischen Asien, besonders im malayischen Gebiet. 36. Popowia Endl. Frkn. wenige. — Kleine Bäume und Sträucher; Bl. endständig übergipfelt. 18 Arten im malayischen Gebiet, 4 zweifelhafte im tropischen Australien. 37. Orophea Blume (incl. Pseuduvaria Miq.)-. Bl. zuweilen diöeisch; Frkn. 3—15 mit kopfiger oder länglicher N. — Bäume und Sträucher; Bl. in achselständigen Trauben oder endständig übergipfelt. Etwa 30 Arten im tropischen Asien; 0. zeylanica Hook. f. et Thoms. in den Wäldern von Vorderindien und Ceylon. 38. Rauwenhoffia Scheff. Äußere Kronenb. breit oval, innere schmal. Frkn. zahl- reich; Fr. kurzgestielt. — Schlingsträucher mit einzeln endständigen oder über- gipfelten Bl. 2 Arten im tropisch ostasiatischen und malayischen Gebiet. | v1. Xylopieae. A. Kronenb. 3kantig oder flach. a. Fr. getrennt. a. Sa. zahlreich. annerenkronenbi 3kantier 2. 00: ee er rer 289.8 yl0P1aRz II. Kronenb. flach oder wellig. 1. Kelchb. frei; Kronenb. am Grunde verwachsen; Gr. 2teilig 40. Hexalobus. 2. Kelchb. verwachsen; Kronenb. frei; N. schildförmig. . 41. Cyathocalyx. Fig. 28. A Bl. von Xylopia grandiflora St. Hil., im Längsschnitt vergr.; B Bl. von Rollinia mucosa Baill.; © Längs- schnitt durch dieselbe vergr. (Nach Baillon.) B. Sa. 2, aufrecht; Zweige mit verdickten Greiforganen . . . . 42. Artabotrys. DEERLE VERSChIN OZEAN N 43. Anona. B. Kronenb. über dem hohlen Grunde seitlich zusammengedrückt; Fr. verschmolzen 44, Rollinia. 3* 36 Anonaceae. (Prantl.) 39. Xylopia L. (incl. Coelocline DC. und Habzelia DC.) Blütenachse häufig um die Frkn. ringförmig erhoben, äußere Stb. zuweilen Staminodien; Frkn. zahlreich oder wenige mit langen schmalen Gr.; Fr. länglich, eingeschnürt oder glatt. — Bäume und Sträucher mit lederigen B., achselständigen (oder auch endständigen ?) einzelnen oder büscheligen Bl. Ungefähr 60 Arten im vorder- indischen, malayischen Gebiet, Neu- kaledonien, Madagaskar, im tropi- schen Westafrika, Mexiko u. West- indien bis Brasilien. Sect. I. Habzelia A. DC. (als Gatt.) Blütenachse flach od. leicht concay. Reife Carpelle cylin- drisch oder verkehrt-eiförmig. Hier- her "gehören mehrere malayische Arten, die von Senegambien bis Sierra Leone verbreitete X. aethio- -pica A. Rich. (vergl. Fig. 29) und die auf den Antillen wie in Guiana vorkommende X. aromatica (A.DC.), die in feuchten Strandwäldern Bra- siliens verbreitete X. frutescens Aubl., die in Südbrasilien vorkom- mende X. brasiliensis Spreng. und die im ganzen tropischen Brasilien nicht seltenen X. sericea St. Hil. und X. grandiflora St. Hil. Sect. II. Euxylopia Hook. f. Blütenachse stark ausgehöhlt, am Rande die Stb. tragend und im Innern die Carpelle einschließend. Auch hierzu gehören mehrere ma- layische Arten. Nutzpflanzen. Die Fr. von X. aethiopica A. Rich, Mohrenpfeffer, dienen als Gewürz, bei den Eingeborenen in Uadai als Geld, »Kimba- nn a«; ebenso sind in Bra- silien die Fr. von X. grandiflora St. Hil, (Fig. 28 A), X. sericea St. Hil. (Pimento do Sertäo) und X. frutescens Aubl. Arzneimittel; X. aromalica (DC.), deren S. auch als Maniquetta-, Neger- und Guineapfeffer im Gebrauch sind, dürfte von Afrika nach Guyana gebracht worden sein. Der Bast von X. frutescens Aubl., Embira und Ibira, wird in Brasilien zu Seilen verarbeitet; diese und X. emarginata Mart. werden wegen der raschen Bewurzelung der Zweige zur Bildung von Hecken verwendet. 0. Hexalobus DC. (nicht St. Hil. et Tul.) Frkn. 3—12, mit 2teiligen Gr.; Fr. läng- lich. — Bäume und Sträucher mit einzelnen achselständigen Bl. 4 Arten, 3 im tropischen Afrika, 4 in Madagaskar; in Senegambien und dem Nilland H. senegalensis A. DC., und in Oberguinea H. grandiflorus Benth. 41. Gyathocalyx Champ. (incl. Drepananthus Maing.) Frkn. I oder mehrere; Fr. etwas eingeschnürt. — Bäume, zuweilen mit Sternhaaren, endständigen, übergipfelten oder büschelig achselständigen Bl. 9 Arten im vorderindischen und malayischen Gebiet. 42. Artabotrys R. Br. (incl. Parartabotrys Miq.) Kronenb. flach oder fast ceylin- drisch; Frkn. meist wenige mit zurückgekrümmten Gr. — Schlingende Sträucher mit glänzenden B., die Bl. einzeln oder in Gruppen auf der convexen Seite dicker, hakenför- miger Zweige. Etwa 20 Arten, die meisten im malayischen Gebiet, auch in Vorderindien und dem tropischen Himalaya, 4 in Madagaskar, 2 im tropischen Westafrika. Fig. 29. Zweig von Xylopia aethiopica A. Rich. mit Bl. und Fr. (?j3 nat. Gr.). (Nach Baillon.) e « J Anonaceae. (Prantl.) 37 Nutzpflanzen. Die Bl. sind sehr wohlriechend, die Fr. essbar. Von A. suaweolens Bl. im indischen Archipel, »Durie carhan«, wird eine Infusion der B, gegen Cholera ange- wendet, A. intermedia Wassk. und andere Arten in Java liefern das Ol »Minjak-Kenan- ganc«; A. odoratissima (Roxb.) R, Br. wird wegen der sehr angenehm riechenden Bl, in Ost- indien allgemein kultiviert. Fig. 30. Hexalobus grandiflorus Benth. A Blüte, 3 Frkn. (Nach Baillon.) 43. Anona L. Die 3 inneren Kronenb. meist kleiner, zuweilen fehlend. Frkn. mit länglichen Gr. und 1 aufrechten Sa. unter sich verwachsen. — Bäume und Sträucher mit einzelnen (seltener büscheligen) endständigen, oft übergipfelten Bl. Fig. 31. 4 Fr. von Anona murtcata L. im Längsschnitt; B Fr. von A. sgquamosa L.: C dieselbe im Querschnitt. Ungefähr 60 Arten im tropischen Amerika, davon 2—3 in Afrika und dem tropischen Asien, letztere wahrscheinlich nur eingeführt. ? 38 Anonaceae. (Prantl.) Sect. I. Guwanabani Plum. 6 Blb., die inneren ansehnlich. A. Acutiflorae, mit spitzen Blb.: A. muricata L. (Fig. 31 A', ausgezeichnet durch 4—5cm große Blb., stachelige Fr. und schwarze S. (vergl. Fig. 31 A), auf den Savannen der Antillen wildwachsend, in Brasilien und anderwärts kultiviert. — A. palustris L. in feuchten Strandwäldern Südbrasiliens (Ara- ticüu do Brejo, Cortissa) und auf den Antillen (Monkej-Apple, Corkwood). — A. spinescens Mart. (Araticu do Rio), ausgezeichnet durch sympetale Blkr.,, in über- schwemmten Niederungen Bahias. — A. rhizantha Eichl., der A. palustris etwas ähnlich, aus- gezeichnet durch 6 nahezu gleichgroße Blb. der roten Bl. und dadurch, dass diese an beson- deren in den Boden eingesenkten, unter demselben hinweglaufenden, nur mit Niederh. besetzten Sprossen stehen; in der Nähe von Rio de Janeiro, bei Cascadura an der Serra da Bica. — B. Obtusiflorae, mit stumpfen Blb.: A. obtusiflora Tussae (Atta, Frutto do Conde), auf den Antillen wildwachsend, in Brasilien kultiviert. Sect. II. Attae Mart. 3 Blb. oder, wenn 6 vorhanden, die inneren schuppenförmig. A. squamosa L. (Fig. 31 B, C), strauchig, mit länglich-lanzettlichen, unterseits graugrünen B. und gelbgrünen oder graugrünen Fr. mit etwas Zimmtgeschmack; in Westindien heimisch, in den Tropen allgemein kultiviert. — A. reticulata L. Baum mit unterseits rauhen, lan- zettlichen B., gelben oder rötlichen Fr., auch auf den Antillen heimisch und anderwärts kul- tiviert. — A. Cherimolia Mill. Baum mit eiförmigen, unterseils graugrünen und weichhaarigen B., in Peru heimisch und in anderen Teilen Südamerikas, sowie in Italien und Algier kultiviert. Nutzpflanzen. Die Fr., allgemein Corossol, Cachiman genannt, dienen als Nahrungsmittel und Medikament. A. squamosa L., engl. Sweet-Sop, Sugar-Apple, franz. Pomme de Ca- nelle, holl. Caneel-Appel, auch Anon genannt, wird in allen Tropenländern als Frucht- baum kultiviert; weniger geschätzt ist A. reticulata L. (engl. Bullocks heart, Custard- Apple, franz. Fruita coeur de boeuf.) Aus den Fr. der A. Cherimolia Mill. wird ein gegohrenes Getränk bereitet; die Fr. von A. muricata L. werden bis 2 Kilo schwer; die B. dienen in Französisch Guiana als Thee-Surrogat. Hingegen gilt die Fr. von A. palustris L. als giftig. — Das weiche Holz, insbesondere der Wurzeln, wird wie Kork verwendet. Fossile Arten werden 9 im Tertiär, auch Europas, beschrieben. 44. Rollinia St. Hil. Die 3 inne- ren Kronenb. klein oder verkleinert; Frkn. zahlreich, mit kopfiger N., 4 auf- rechten Sa., ver- wachsen. — Bäume und Sträucher mit endständigen,über- gipfelten Bl. oder Blütenständen.(Vgl. Fig. 28 B,.0). Etwa 20 Arten im trop. Amerika; die Fr. von R. silva- tica Mart. in Brasi- lien sind essbar, wäh- rend von der eben- falls brasilianischen R. salieifolia Schicht. die adstringierende Rinde in Brasilien medieinisch ver- wendet wird. vı1. Monodoreae. Einzige Gatt.: 45. Monodora Dun. Kelchb. frei oder verwachsen; 6 am Grunde oder höher hin- auf in eine Röhre verwachsene Kronenb.; Stb. zahlreich; Frkn. Ifächerig, mit zahlreichen Fig. 32. Monodora Uyristica Dun. Blühender Zweig (2/3). (Nach Baillon.) I ® A it an 47 a FE Anonacene, (Prantl.) wandständigen Placenten, breiter N.; Fr. eine Beere mit zuletzt holziger Außenschicht, dieS. im Fruchtfleisch eingebettet. — Bäume oder schlingende Sträucher; Bl. achselstän- dig und »blattgegenständig«. 6 Arten im trop. Afrika und Madagaskar, Nutzpflanzen. Die S. von M. Myristiea Dun. (Fig. 32, 21 A, 33) in Westafrika (auf den Antillen eingeführt), »Muscades deCalabash«, werden wie Muskatnüsse verwendet. vıı. Eupomatieae. Einzige Gattung: 46. Eupomatia R. Br. Bl. ohne Blh., perigyn; Stb. zahlreich, die inneren allmäh- lich breiter und petaloid, die innersten flei- schig, mit kopfigen Drüsen ; Frkn. getrennt, dicht gedrängt, mit kurzen Gr., 2reihigen Sa.; Fr. mehrsamige Beeren in der flei- schigen Blütenachse. Sträucher mit end- ständigen oder achselständigen Bl. mit Vorb., deren oberstes anfangs die ganze Bl. einschließt. 2 Arten im nordöstlichen Australien, E. Bennettüi F. v. Müll. und E. laurina R. Br. (Vergl Bierssa BAD, GC, 22.) Fig. 33. Monodora Myristica Dun. Fr. im Längs- schnitt (1/3). (Nach Baillon.) Fig. 34. A blühender Zweig von Zupomatia Bennettiüi F. v. Müll. B Fr. von E. laurina R. Br., Längsschnitt. (Nach Baillon.) € dieselbe im MyvrıstTicaceae von K. Prantl. Mit 7 Einzelbildern in 4 Figur. Wichtigste Litteratur. Blume, in Rumphia I. p. 179. — Endlicher, Genera, p. 829 —830. — Bentham, in Journ. of Botany 1853, p.1.— HookeretThamson, Flora indica, I. p. 153—164. — A. de Candolle, Note sur la famille des Myristicacees, in Ann. d. se. nat. 4. Ser. IV. p. 20—31; Prodromus XIV., p. 187—208; in Flora brasiliensis fasc. 25. — Baillon, Hist. d. pl. I. p. 498—505. — Eichler, Blütendiagramme II. p. 444445. — Bentham-Hooker, Genera, III. p. 135—137. — Voigt, Über den Bau und die Ent- wickelung des Samens und des Samenmantels von Myristica fragrans. Diss. Göttingen 1885. Merkmale. Bl. diöcisch; Blh. einfach, verwachsenblättrig, meist 3lappig; Stb. 3 bis 18, mit verwachsenen Filamenten, extrorsen A.; Frkn. 1, monomer, mit einer fast grüundständigen anatropen Sa. mit 2 Integumenten; Fr. eine an Rücken und Bauch auf- springende Beere; Sa. mit fleischigem Samenmantel, zerklüftetem Nährgewebe, kleinem E. — Holzpfl. mit ungeteilten, immergrünen B., Bl. in meist achselständigen, zusammen- gesetzten Trauben; im Parenchym Ölschläuche. Vegetationsorgane. Die M. sind Bäume, seltener Sträucher, mit 2zeiligen, ganz- randigen, fiedernervigen B., ohne Scheiden oder Nebenb.; die Blütenstände entspringen zuweilen etwas über der Achsel, sind selten endständig. Anatomische Verhältnisse. Im ganzen Parenchymgewebe finden sich Ölschläuche, deren Wandung zuweilen verschleimt; Sklerenchymzellen kommen gruppenweise im Marke, sowie einzeln im B. bei Myristica macrophylla Spruce und M. Farquhariana Wall. vor, bei letzterer in Form von Fasern, welche zahlreich parallel der Blattfläche verlaufen. Die Haare sind verzweigt und zwar zumeist in Form der Sternhaare; die Spaltöffnungen sind mit 2 vorbereitenden Nebenzellen versehen. — In den Zellen des Nährgewebes von M. officinalis Mart. findet sich je ein großes Krystalloid. Blütenverhältnisse. Die zusammengesetzt traubigen Blütenstände ohne Endbl. sind im Allgemeinen an der 9! Pfl. reicher verzweigt, als an der Q, wo sie selbst nur auf eine einzelne Bl. reduziert sein können; die Verzweigungen letzten Grades sind häufig doldig oder kopfig; Deck- und Vorb. fehlen nicht selten, oder erstere sind ihren Achsel- sprossen angewachsen; die Vorb. erscheinen zuweilen (z. B. $ Eumyristica) als ein über dem Deckb. stehendes (wohl aus 2 verwachsenes) B. Die Blh. ist aus 3 (an ein- zelnen Bl. auch aus 2—4) B. verwachsen; Stb. 3—18, ersterenfalls mit den B. der Blh. alternierend; die Filamente sind stets unter sich verwachsen in eine kürzere od. längere Säule, die A. frei oder unter sich verwachsen, häufig mit einer Verlängerung des Con- nectivs versehen. Die Pollenkörner besitzen eine Längsspalte in der Exine. — Der Frkn. ist mit seiner Bauchnaht der Abstammungsachse der Bl. zugewendet. Frucht und Samen. Die Fr. wird fleischig, springt aber an Rücken- und Bauch- linie auf. Der hartschalige S. wird von einem fleischigen Arillus umgeben, welcher seinen Ursprung sowohl vom Funiculus als auch von der Umgebung der Mikropyle nimmt, Myrislicaceae. (Prantl,) 41 anfangs in Form eines Ringwalles erscheint, später sich in mehrere Lappen spaltet. Das Nährgewebe ist durch Einwachsen der innersten Schicht der Samenschale zerklüftet, der E. klein mit flachen oder welligen spreizenden Kotyledonen. G Fig: 35. Hynistien fragrans Houtt. A fruchttragender Zweig (1/2); B Andröceum derselben (b/l); © © Bl. ders. (4/1); D dieselbe im Längsschnitt, # S. derselben (1/1) mit Arillus (ar), der das Hilum (%) umgiebt; F derselbe im Längs- schnitt, & Samienschale, e Nährgewebe, em: Embryo. — @ Andröceum ven M. corticosa Hook. f. et Thoms. (10/1). (E u. F nach Luerssen, die übrigen nach Baillon.) Geographische Verbreitung. Die Familie gehört ausschließlich den Tropen an und zwar überwiegend dem tropischen Asien; von den ungefähr 80 Arten gehören 20 Süd- amerika, wenige Madagaskar, 2 Guinea, 4 dem tropischen Australien an. Verwandtschaftsverhältnisse. Die von den neueren Autoren wohl allgemein an- erkannte Verwandtschaft mit den Anonaceen, welche in dem monomeren Frkn., dem Bau des S., der wechselnden Zahl der Stb., dem Ölgehalt, sowie dem vegetativen Habitus sich ausspricht, scheint uns so nahe, dass die Gattung Myristica ebensogut oder noch eher als Zupomatia dieser Familie einverleibt werden dürfte; der einzige Kreis der Blh. und die Verwachsung der Stb. sind die einzigen Charaktere, die sich bei keiner anderen Anonacee wiederfinden. Nutzen gewähren bis zu einem gewissen Grade alle Arten der M. durch den Ölge- halt ihrer wohlriechenden S., durch die adstringierende Rinde und die Fr. Einteilung der Familie. Alle Arten gehören zur einzigen Gattung: Myristiea L. mit dem Charakter der Familie. 42 Myristicaceae. (Prantl.) Die ungefähr 80 Arten (deren Verbreitung s. oben) werden von De Candolle in folgende 13 Sectionen gruppiert. Sect. I. Eumyristica A. DC. S—18 verwachsene A. länger als ihre Filamente; Bl. in traubig zusammengestellten Dolden, mit Vorb., oder @ einzeln; Tertiärnerven der B. im Adernetz nicht hervortretend.. 45 Arten im tropischen Asien, darunter M. fragrans Houtt. (M. mo- schata Thunb.), einheimisch auf einigen kleineren Inseln der Molukken, jetzt dort, sowie auf den Philippinen, Mauritius, in Brasilien und Guiana kultiviert. In den Handel kommen als Gewürz und Arzneimittel 4) die S, Muskatnüsse, Semen Myristicae, welche nach der jährlich 3mal (im April, Juli und November) stattfindenden Ernte von der harten Schale befreit und mit Kalk behandelt werden. Sie bestehen demnach fast nur aus dem Nährge- webe, welches Stärke, fettes und ätherisches Öl enthält. In ersterem ist die Myristinsäure, in letzterem das Myristicin, Muskatkampher, enthalten. Durch Auspressen der erwärmten S. wird ein Gemenge dieser beiden Öle, der Muskatbalsam, gewonnen. 2) Der Samen- mantel, Macis, auch Muskatblüte genannt, in dessen fleischigem Gewebe ätherisches Öl mit starkem aromatischem Geruch und Geschmack, hauptsächlich Macen enthaltend, vor- kommt. — In ihrer Heimat werden ähnlich verwendet M. succedanea Bl. auf Timor, M. fatua Houtt. im indischen Archipel. Sect. II. Caloneura A. DC. Wie vorige, aber mit starken, durch Tertiärnerven ver- bundenen Seitennerven der B. — Asien, 4 Art in Brasilien. M. malabarica Lam., M. aruana Houtt. von ähnlichen Eigenschaften wie N. fragrans; erstere liefert eine schlechte Sorte von Macis. Sect. III. Virola Aubl. (als Gatt.) Meist 3 verwachsene A.; keine Deck- u. Vorb., Blattnerven in mäßiger Anzahl. — Südamerika. Aus den S. von M. sebifera Sw. in Guiana wird ein zu Kerzen verwendeter Talg gewonnen; der rötliche Saft der Rinde wird medicinisch angewendet. Sect. IV. Sychnoneura A. DC. A. wie vorige; Deckb. dem Blütenköpfchen angewachsen; B. mit zahlreichen Seitennerven. Von M. officinalis Mart. und M. Bicuhyba Schott in Brasi- lien werden die S. medicinisch angewendet, aus letzteren ein Balsam bereitet; ebenso aus jenen. von M. surinamensis Roland, deren Aroma sich aber sehr rasch verflüchtig!; die S. der letzteren kommen im Handel als »African Nuts« vor. Sect. V. Otoba A. DC. 3 freie A. kürzer als die Filamente; Deckb. wie vorige; B. in der Knospe mit mehreren Falten. Aus dem Samenmantel von M. Otoba Humb. et Bonpl. in den Bergen Kolumbiens wird eine Salbe bereitet. Sect. VI. Compsoneura A. DC. 6 freie A.; keine (oder hinfällige) Deck- und Vorb. Tertiärnerven der B. quer, parallel. 14 Art in Brasilien. Sect. VII. Gymnacranthera A. DC. 3—5 oberwärts freie A.; keine Vorb.; Blütenstände doldig; 2 Arten in Oslindien und auf den Philippinen. Sect. VII. Horsfieldia Willd. (als Gatt.) 6 verwachsene A.; Bl. sitzend mit Deck- und Vorb.; Tertiärnerven undeutlich. 4 Art in Asien. Sect. IX. Dictyoneura A. DC. Wenige A. um eine hohle Scheibe; Bl. in sitzenden Büscheln; schon die Secundärnerven der B. im Adernetz aufgelöst. M. madagascariensis Lam. wird in Madagaskar wie die Muskatnuss verwendet.‘ Sect. X. Iryanthera A. DC. 3 kurze A.; Bl. in Büscheln mit Deck- und Vorb. Ter- tiärnerven netzaderig. 4 Art in Guiana. Sect. XI. Irya Hook. f. et Thoms. Staubfadensäule oben hohl mit kurzen A.; Deckh. hinfällig; keine Vorb.; Tertiärnerven netzaderig. M. Irya Gärtn. in Ostindien, wie Muskat- nuss verwendet. Sect. XII. Pyrrhosa Blume. Stb. in eine kugelige Masse verschmolzen; Deckb. hin- fällig; keine Vorb.; Tertiärnerven netzaderig. Asien. M. amygdalina Wall. in Ostindien, mit aromatischen S. Sect. XII. Knema Blume. Stb. in eine oben hohle Säule verwachsen, an deren Rand die A. sitzen (Fig. 35 G); Bl. doldig; Tertiärnerven quer. M. corlicosa Hook. f. et Thoms., wie Muskatnuss verwendet. Von zweifelhafter Stellung sind M. tingens Bl. in Amboina, mit deren rotem Samen- mantel sich die Eingeborenen die Zähne rot färben; M. spuria Blume auf den Philippinen, Dooshan, deren roter Saft Ersatz für Drachenblut ist; M. Niohue Beill. und M. Kombo Baill. in Guinea, deren S. dort die Muskatnüsse vertreten. 5 a RANUNCULACEAE von K. Prantl. Mit 49 Einzelbildern in 43 Figuren. Wichtigste Litteratur. De Candolle, Syst., I. p. 127—394; Prodr., I. p. 2—66. — Endlicher, Genera, p. 843—851. — Irmisch, Über einige Ranunculaceen, in Bot. Zeit. 1856. 4857. 4860. 1865. — Payer, Traite d’organogenie, p. 245—268. Tab. 51—58. — A. Braun, Über den Blütenbau von Delphinium, in Pringsheim’s Jahrbüchern, I. p. 307— 370. Tab. 22—23. — Wydler, Kleinere Beiträge zur Kenntnis einheimischer Gewächse, in Flora 1859, p. 258—268; 274—284. — Bentham-Hooker, Genera, ]J. p. 1—10. — Baillon, Memoire sur la famille des Renonculacdes, in Adansonia, IV, p. A—57; Hist. d. p!., I p. 1—88. — Eichler, Blütendiagramme, I. p. 4154—176. — Vesque, de l’anatomie des tissus etc., in Nouv. Arch. du Museum. 2. Ser., IV. p. 22—29. — Marie, Recherches sur la structure des Renonculacees, in Ann. d. sc. nat. 6 Ser., XX. p. 4—480. Pl. I—-VII. — A.Meyer, Ranunculaceen, Beiträge zur anatomischen Systematik, in Bolan. Hefte, hrsg. v. Wisand, I. p. 3—50. Taf. I. — Lohrer, Wurzeln, ebenda, II. p. 16—24. — Prantl, Bei- träge zur Morphologie und Systematik der Ranunculaceen, in Bot. Jahrb. IX. S. 225— 273. Merkmale. Bl. vorherrschend zwilterig und aclinomorph, stets hypogyn, spiralig oder in der Blh. quirlig, selten durchgehends quirlig gebaut; Blh. meist einfach, petaloid; häufig Honigb. zwischen dieser und den Stb.; Stb. in unbestimmter, meist großer Anzahl, fast stets frei, mit in Spalten aufspringenden A. Frkn. mehrere monomer, selten unter sich verwachsen oder nur I, mit mehreren, in 2 Reihen an der Bauchnaht oder I von deren Grund entspringenden Sa., diese analrop, mit I oder 2 Integumenten. Meist Balgfr. oder Isamige Schließfr., selten Beere; S. mit reichlichem, ölhaltigem Nährgewebe, kleinem, geradem E. — Meist Kräuter und Stauden mit verzweigten B., die oberirdischen Stengel meist mit einzelnen Gefäßbündeln; keine Sekretbehälter; Haare fast stets einzellig. Vegetationsorgane. Die Kotyledonen entfalten sich meist als kleine ungeteilte grüne B., deren Scheiden bei Caltha, Anemone coronaria u. a. röhrig verwachsen sind und von der Endknospe seitlich durchbrochen werden. ARanunculus Ficaria L. besitzt nur einen Kotyledon. Hingegen bleiben bei Anemone nemorosa und den verwandten Arten, sowie bei Paeonia und /sopyrum thalictroides die Kotyledonen unterirdisch. Einjährige Kräuter sind die Arten von XNigella, Adonis $ Adonia, Delphinium $ Delphinellum und $ Consolida, Leptopyrum fumarioides Rehb., Myosurus und viele Arten von Ranuneulus; bei einigen der letzteren, sowie bei Delphinium N Eustaphisagria kommt 2jährige Entwickelung vor. Unter den ausdauernden Arten bieten die einfachsten Verhältnisse die Arten von Ranunculus $ Batrachium, welchen sich wohl noch einige andere Arten dieser Gattung anschließen; deren Stengel kriecht auf feuchtem Boden od. dem Grunde von Gewässern und verzweigt sich in stets gleicher Weise, nur durch den Winter unterbrochen. — Die übrigen bilden Rhizome und zwar nur wenige |Anemone $ Omalocarpus, $ Hepatica und 44 Ranunculaceae. (Prantl.) vielleicht $ Anowltonia) unbegrenzte mit seitlichen Blütensprossen; die meisten sind lachsige Stauden, an welche sich die wenigen oberirdisch ausdauernden Formen an- schließen. Hier wächst die Achse der Keimpfl. mit ihrer Terminalknospe weiter bis zur Blüten- bildung; am Grunde des blühenden Stengels in den Achseln der in der Nähe der Boden- oberfläche auf kurzen Internodien zusammengedrängten (Nieder- oder Laub-) B. bilden sich die Knospen der gewöhnlich im folgenden Jahre zur Bl. gelangenden Erneuerungssprosse, während der Blütenstengel bis zu jenen Knospen herab abstirbt. Der Erneuerungsspross bleibt im Jahre seiner Entstehung entweder knospenförmig (z. B. Aconitum, Actaea, Paeonia), oder entfaltet noch im gleichen Jahre ein (z. B. Helleborus niger L., H. viridis L.) od. mehrere z. B. Caltha, Arten von Anemone, Ranunculus) Laubb. Bleiben die älteren Jahrgänge der unterirdischen Sprossachsen mehrere Jahre erhalten, so kommt ein sympodiales einfaches oder (wenn jährlich mehrere Erneuerungssprosse in absteigender Folge entstehen) ver- zweigtes Rhizom zu stande; durch nachträgliche Entwickelung von Knospen an älteren Rhizomteilen (z. B. Adonis vernalis L., Clematis recta L.) sowie durch ausläuferartige Zweige, welche rückwärts von den eigentlichen Erneuerungssprossen entspringen (Anemone coronaria, Ranunculus ilyricus), wird die Verzweigung noch reicher. In anderen Fällen (z. B. Ranun- culus acer L.) hingegen sterben auch die untersten Partien der blühenden Achse ab und es bleibt nur der Erneuerungsspross erhalten, der sonach das ganze Individuum vorzustellen scheint. Zu unterirdischen Ausläufern werden die Erneuerungssprosse bei Ranunculus Lingua L., zu oberirdischen bei R. repens L. Anderseits erfolgt Knollenbildung am Rhizom bei R. bulbosus L. durch Anschwellen der basalen Internodien der Erneuerungssprosse; bei Eranthis (vielleicht auch bei Anemone $ Barneoudia) schwillt schon das hypokotyle Glied und es erfolgt nur geringes Längenwachstum des Rhizoms, während dies bei Anemone coronaria L. lebhafter ist; auch bei der südafrikanischen Clematis Bakeri finden sich starke knollige An- schwellungen des Rhizoms. Die oberirdischen Sprosse strecken ihre Internodien und tragen Bl. gewöhnlich im Jahre, welches auf das Blütejahr ihres Muttersprosses folgt; einen längeren Zeitraum nimmt diese Entwickelung nur bei Helleborus foetidus L. in Anspruch, dessen holzige Sprosse mehrere Jahre in die Höhe wachsen, bis sie mit einem Blütenstand abschließen und an ihrem Grunde Erneuerungssprosse entwickeln. Hieran schließt sich Xanthorrhiza, deren Erneuerungssprosse nicht mehr am Grunde, sondern aus den Achseln der Knospen- schuppen des mit dem Blütenstande abschließenden Jahrestriebes entspringen. Ober- irdische krautige Sprosse mit gestreckten Internodien, welche, ohne zum Blühen zu ge- langen, im Herbste wieder absterben, kommen nur bei Adonis vernalis, Paeonia, Ranun- eulus Lingua, Aconitum und Clematis vor. Hieran schließen sich unmittelbar die ober- irdisch ausdauernden Formen von Paeonia und Clematis. Bei Paeonia Moutan entwickeln sich die Erneuerungsknospen nicht unterirdisch, son- dern in den Achseln von Laubb. oberirdischer blühender und nichtblühender Sprosse, jedoch näher dem Grunde als der Spitze der einzelnen Triebe, so dass diese jährlich auf eine Strecke weit von der Spitze herein absterben, was oft irrtümlicher Weise dem Frost zuge- schrieben wird. In der Gattung Clematis schließt sich C. patens Morr. et Dec. nahe an die Staudengewächse C. integrifolia L. u. a. an; hier entspringen die Blütensprosse nicht vom Rhizom, sondern von einem oberirdischen Laubspross des vorhergehenden Jahres, welcher nach der Blütezeit bis zum Grunde abstirbt; bei C. alpina Mill. u. a. treten aber auch am: Laubspross wieder Erneuerungssprosse auf, während ebensolche reichlich aus dem Rhizom entspringen; bei C. Vitalba L. endlich, welcher sich die übrigen hochwüchsigen Arten an- schließen dürften, erfolgt die Erneuerung schon an jungen, noch nicht blühkräftigen Pfl., aus Blattachseln der oberirdischen Triebe, die von der stets absterbenden Endknospe ent- fernt sind. Die Bewurzelung der Ajährigen Arten erfolgt durch Seitenwurzeln der Pfahl- wurzel, wozu bei Ranunculus u. Myosurus noch ein Kranz von Seitenwurzeln am Grunde des hypokotylen Gliedes oder noch höher oben kommt. Die ausdauernden Arten lassen 2 durch Übergänge verbundene Typen erkennen: bei Isopyrum $ Pachyrrhiza, Aquilegia und Anemone $ Pulsatilla, auch bei Helleborus foetidus bleibt die Pfahlwurzel erhalten, Ranunculaceae, /Prantl,) 45 während vom Rhizom keine oder nur sehr wenige Seitenwurzeln entspringen. Bei den übrigen hingegen stirbt die Pfahlwurzel eher oder später ab und die Rhizome bewurzeln sich selbständig. Knollig verdickte Wurzeln kommen vor bei Paeonia, Thalictrum ane- monoides, Th. tuberosum u. a., Ranunculus illyrieus, R. hybridus u. a., auch an der Keimpfl. von Anemone coronaria. Besonderes Interesse verdienen die knolligen Wurzeln da, wo sie in nähere Beziehung zu den Knospen treten. So bildet sich bei Aconitum Napellus 1. mit jeder Erneuerungsknospe eine von dieser abwärts steigende rübenförmige Wurzel, deren Reservenahrungsstofle durch die Entwicke- lung des betreffenden Sprosses verbraucht werden. Bei Ranun- eulus millefoliatus, welchem sich wohl die meisten Arten von $ Ranunculastrum, sowie R. bullatus anschließen dürften, ent- stehen außer den dünnen, der Nahrungsaufnahme dienenden Wurzeln dicke knollige Wurzeln unter den Achselknospen der erundständigen B. (Fig. 36) und lassen sich mit diesen Knospen zusammenhängend von der Pfl. trennen, können somit zur Ver- mehrung dienen. Im normalen Verlaufe bleiben indes diese Knospen mit Ausnahme einer Erneuerungsknospe unentwickelt und die Reservenahrung der Knollen wird für den Erneuerungs- spross verbraucht, an welchem sich wieder neue ebensolche Knollen bilden. Im Wesentlichen gleich verhält sich Ranunceulus Ficaria L., nur tritt hier schon unter der Terminalknospe der Keimpfl. eine solche knollige Wurzel auf, während die Pfahl- wurzel abstirbt; ferner bilden sich hier zahlreiche Achselknospen mit knolligen Wurzeln auch in den Achseln von Laubb. am ge- streckten Stengel, welcher schließlich bis auf jene zur Vermehrung dienenden knospentragenden Knollen abstirbt. Bei den genannten Arten von Ranuneulus dürfte die Knollenbildung an den Wurzeln, ebenso wie jene an den Rhizomen von Eranthis und Anemone, mil der verhältnismäßig kurzen Vegetationszeit zusammenhängen. Adventivsprosse anf Wurzeln kommen, und zwar reichlich, bei Anemone silvestris, A. japonica und den ver- wandten Arten vor, bilden sich auch sowohl hier, als bei Paeo- nia an einzelnen Wurzelfragmenten. Fig. 36. Knollige Wurzeln von Ranunculus millefoliatus Vahl Die Blätter stehen am Grunde der Sprosse gewöhnlich unter den Knospen; die dünne TO BR: 3 une WET Hauptwurzel schon abgestorben 2zeilig, im übrigen Verlaufe meistens mehrzeilig. Quirlige (5mal vergr.). (Nach Irmisch.) Stellung der Laubb. kommt nur der Gattung Clematis zu, deren B. gegenständig, ausnahmsweise auch in 3gliederigen Quirlen stehen. Über Quirlstellung der der Bl. unmittelbar vorhergehenden B. s. unten (S. 48). Der Grund des B. wird gewöhnlich von einer deutlichen Scheide gebildet, welche bei /sopyrum und Thalictrum sich in 2 seitliche Läppchen, Nebenb., verlängert; bei Caltha, in minderem Maße bei Trollius, setzt sich die Scheide auf der Oberseite des Blattstiels in ein Häutchen fort, welches in der Knospe die folgenden B. umschließt. Minimal ist die Scheidenbildung bei Clematis und einigen Thalietrum, z. B. Th. anemonoides; die Stiele der B., rinnig oder cylindrisch, werden an den oberen B. kürzer. Die Spreite ist nur selten ungeteilt, dabei entweder langgestreckt (Myosurus, Arten von Ranunculus und Clematis), oder herzförmig rundlich (Caltha, Ranunculus $ Ficaria, Thalietrum rotundi- folium), meist gelappt bis geteilt und zusammengesetzt, und zwar vorherrschend hand- förmig, bei Helleborus fußförmig; erfährt aber der mittlere Abschnitt des 3teiligen B. stärkere Entwickelung, so kommen Blattformen zu stande, die entweder noch die Dreitei- lung im ersten Verzweigungsgrade deutlich erkennen lassen |z. B. Aquilegia, Thalictrum, Paeonia) oder allmähliche Abstufung der Seitenzweige nach vorne zeigen, z. B. Anemone Pulsatilla,; einfach gefiederte B. kommen nur bei Xanthorrhiza, und Arten von Clematis, z.B. bei ©. Vitalba vor. Bei einigen Arten von Thalictrum finden sich häutige Auswüchse an der Basis der Verzweigungen des B., »Stipellen«, sowie auch Abgliederung der Blatt- abschnitte an ihrem Grunde. 46 Ranunculaceae. (Prantl.) Als besonders bemerkenswerte Formen der Laubb. sind folgende hervorzuheben: 1) Jene der wasserbewohnenden Arten von Ranunculus N Batrachium (s. Askenasy, über den Einfluss des Wachstumsmediums auf die Gestalt der Pfl. Botan. Zeit. 1870, p. 194— 235. Taf. 3 u. 4). Während die im Schlamme kriechenden Arten, wie A. hederaceus, 3lappige netzaderige Spreiten besitzen, sind die untergetauchten B. von A. aquatilis, R. fluitans u. a: in feine.linealische Inervige Zipfel zerteilt (Fig. 37 A), wobei die 3zählig angeordneten Auszweigungen der ersten Grade sich mehr oder minder quirlig ne stellen. Die obersten B. der Blüten- region werden bei R. aquatilis in der Regel, bei R. trichophyllus und R. fluitans seltener, zu Schwimmb. mit zusamımnenhängender, netzade- riger Spreite. Es giebt von den gleichen Arten aber auch Land- formen, diesowohl durch Austrock- nen des Wassers, als auch durch Keimen der S. auf feuchtem Boden entstehen. Deren B. sind ebenfalls reichlich verzweigt, aber die in einer Ebene liegenden Abschnitte sind starr, breiter (Fig. 37 B), auch mit mehreren Nerven versehen. Auch der in Nordamerika und Si- birien vorkommende, einer anderen Gruppe angehörige R. multifidus Pursh hat feinzerteilte Wasserb., sowie breite Schwimmb. undeben- solche Landb. 2. Die Ranken der Gattung Clematis. Viele Arten dieser Gatt. Fig. 37. Junge Pflanzen yon Ranumculus aquatilis L.; A der Wasser- mit gefiederten oder ungeteilten form, 3 der Landform. (Nach Askenasy.) langgestielten B. ranken mittels der Blattstiele, Spindeln und Stielchen ohne Beeinträchtigung der Spreitenentwickelung, so z. B. €. Vitalba L.; bei der Gruppe Crispae, sowie der C. zeylanica und verwandten wird aber das ganze Endblättcher zu einer dünnen Ranke umgebildet, während auch die vorderen Fiederblättchen entweder auffallend kleiner oder ebenfalls zu Ranken werden. Bei (Ü. aphylla O. Ktze. sollen sämtliche B. zu unverzweigten Ranken umgebildet sein und dafür die Stengelrinde die Ernährungsthätigkeit übernehmen. Bei C. alpina, CO. cirrhosa, C. lanuginosa u. a. kom- men zu den Rankenbewegungen der B. noch windende Bewegungen der Zweige. 3. Die B. von Caltha $ Psychrophila haben am Grunde Lappen, die gegen die Ober- seite der übrigen Spreite hinaufgeschlagen sind und mit ihren Oberseiten dieser auf- liegen. Bei ©. dionaeaefolia ist der Rand mit Dornen, die Innenfläche der Blattabschnitte mit Papillenhaaren besetzt, so dass die Vermutung gerechtfertigt erscheint, es liege hier eine zum Insektenfang bestimmte Einrichtung vor (s. Behrens, in Kosmos V. p. 11, Bot. Jahresb. IX. I. p. 61). Die Niederb. bestehen aus dem vorwiegend oder ausschließlich entwickelten Scheidenteil; sie scheinen bei Caltha, Aquilegia und einzelnen Arten anderer Gattungen zu fehlen. Die Hochb. unterscheiden sich von den Laubb. meist durch geringere Größe und Teilung, sind bisweilen ganz ungeteilt, und nehmen da, wo die Bl. oder Blütenstände unmittelbar aus Winterknospen hervorgehen, z. B. bei Helleborus foetidus und H. niger, eine den Niederb. ähnliche Ausbildung an. Ranuneulaceae. (Prantl,) 47 Anatomische Verhältnisse. 1. Wurzel. Im Bau derselben lassen sich 2 Typen unter- scheiden, einmal solche, welche kein Gambium, wohl aber eine mächtige fleischige Rinde besitzen (Hydrastis, Glaueidium, Eranthis, die meisten Helleborus, Caltha, Trollius, Callianthe- mum, Adonis $ Consiligo, die meisten Arten von Ranuncubıs), anderseits solche mit secun- därem Zuwachs, der indessen oft lange Zeit innerhalb der bleibenden Rinde stattfindet; bei Clematis erfolgt später umfangreiche Kork- und Borkebildung wie im Stamm. Die Anzahl der Xylem- und Phloembündel im axilen Strang schwankt von 2—5, ohne für die Species constant zu sein. Besonders bemerkenswert sind die Sklerenchymbildungen, welche regel- mäßig in den Wurzeln der Ajährigen Arten auftreten, bald in der Achse des Stranges, bald in den secundären Geweben, aber auch bei ausdauernden Arten, in großer Mannigfaltigkeit 2. B. bei den verschiedenen Arten von Thalietrum; dazu kommen noch kurze Steinzellen in der Rinde von Paeonia, Steinzellennester an der Peripherie der secundären Gewebe bei Thalietrum tuberosum. 2. Die Rhizome besitzen s!ets einen Cambiumring, auch da, wo, wie bei Anemone coronaria, saltiges parenchymatisches Gewebe vorherrscht. 3. Die oberirdischen Stengel sind hinsichtlich ihres Bündelverlaufes nur bei Clematis genau untersucht; hier vereinigen sich die von jedem Blattpaar absteigenden 6 Spur- stränge im nächstunteren Knoten mit den alternierenden 6 Strängen von dessen B. Je nach den Arten verlaufen noch Nebenstränge in verschiedener Zahl parallel mit jenen 6 Haupt- strängen durch die Internodien und setzen sich in den Knoten an diese an. In den blatt- reichen Stengeln von Aconitum und Adonis laufen die Spurstränge unter sallmählicher Ver- dünnung durch zahlreiche Internodien abwärts, ließen aber ein Gesetz ihres Anschlusses nicht erkennen. Bemerkenswert ist das Vorkommen markständiger Geläßbündel bei Actaea, Glaueidium, Hydrastis, Thalictrum, auch bei Anemone rivularis und A. japonica; da indes das Detail in den Einzelfällen nicht übereinstimmt, so scheint ein radialschiefer Verlauf der Spurstränge durch die Internodien vorzuliegen. Der Holzteil der einzelnen Geläßbündel zeist gewöhnlich V-förmige Querschnittsform; ein Cambiumring bildet sich bei den meisten Arten nicht; auch ist das Cambium der einzelnen Bündel nur minimal entwickelt; hingegen besitzen einen Cambiumring alle holzigen Stengel, sowie die krautigen von Paeonia, Clematis recta u. a. A. Echte, unzweifelhaft dem Stranggewebe angehörige Bastfasern sind nur bei Arten von Clematis beobachtet, wo sie auch im cambialen Zuwachs wiederkehren. Hingegen sind Bündel von Sklerenchymfasern, welche in naher räumlicher Beziehung zu den Gefäßbündeln stehen, sehr verbreitet. Derartige mechanische Elemente fehlen im Stengel von Ranunculus $ Batrachium, $ Ficaria, Oxygraphis, Anemone nemorosa und verwandten Arten, Eranthis, Helleborus niger. Sie finden sich als Bündel von gestreckten Fasern, welche die Gefäßbündel außen 'sichelförmig umgeben, zuweilen rings umfassen, bei Hydrastis, Glaucidium, Trollius, Caltha, Callianthemum, Nanthorrhiza, Anemone \ Hepatica, Arten von Clematis; schwache Ver- dickung der Markverbindungen bei Helleborus leitet hinüber zu den diekwandigen paren- chymatischen Elementen, welche jene Sicheln zu einem Ring verbinden bei Coptis, Actaea, Delphinium, Nigella (hier sind die centralen Elemente der Sicheln weitlichtiger), den meisten Arten von Ranunculus, Anemone und Clematis. Einen ringsum aus gestreckten Fasern bestehenden Ring, welchem innen die Gefäßbündel entweder direkt angelagert sind, oder mit dem sie durch Leisten ebensolcher Fasern in Verbindung stehen, besitzen Leptopyrum, Isopyrum, Aquilegia, Thalictrum, Myosurus, Ranunculus $ Ceratocephalus und Anemone virgi- niana. Collenchym ist nicht sehr verbreitet; in starker Ausbildung findet es sich nur in den Kanten bei Nigella und Adonis, als mehrfache Schicht rings um die Rinde bei Paeonia. — Die Stengel der wasserbewohnenden Arten von Ranunculus unterscheiden sich von den Landformen durch geringere Anzahl der Tracheen und stärkere Entwickelung der luft- führenden Zwischenräume. 4. Die Blattstiele zeigen die Gefäßbündel auf dem Querschnitt bald in einem nach oben geöffneten Bogen, bald kreisförmig angeordnet; die Differenzierung des Mesophylis in Palissaden- und Schwammparenchym fehlt (abgesehen von den Formen schattiger Standorte den Wasserb. von Ranunculus $ Batrachium, welchen auch die Spaltöffnungen fehlen. — Die Blattzähne tragen Epitheme mit Wasserspalten. 5. Die Spaltöffnungen besitzen keine Nebenzellen; die Haare sind 1zellig, bei Cle- maltis mit einseitig verdickter Wandung, doch bei Thalietrum foetidum zuweilen Areihig, hier und da (Thalictrum foelidum, Helleborus foetidus) an der Spitze drüsig. 6. Secretbehälter kommen nicht vor mit Ausnahme der drusenführenden Krystall- 48 Ranunculaceae. (Prantl.) schläuche von Paeonia; doch zeichnet öliger Inhalt die Parenchymzellen in Wurzel und Rhizom von Helleborus und Eranthis aus. Durch Berberin bedingte Gelbfärbung der aus- dauernden Teile und Wurzeln zeigen Hydrastis, Coptis, Xanthorrhiza, einige Arten von Thalietrum. Blütenverhältnisse. 1. Anordnung der Bl. Bei zahlreichen Arten (z. B. den meisten Paeonia, Anemone $ Pulsatilla, Eranthis u. a.) trägt der Stengel nur 4 Endbl. Vermehrung der Blütenzahl erfolgt in der einfachsten Weise durch Seitenzweige, welche, dem Hauptstengel gleich, nach einer unbestimmten Zahl von Laubb. mit einer Bl. ab- schließen und diese nach der Endbl., unter sich in absteigender Reihenfolge entfalten, so bei Adonis vernalis, den meisten Nigella, gelegentlich bei Trollius. Bei Adonis$ Adonia entspringen solche Zweige auch aus den obersten, der Endbl. unmittelbar vorhergehen- den Blattachseln und tragen um so weniger Laubb., je höher sie entspringen. Diese Zweige können sich in der gleichen Weise weiter verzweigen. Bei Nigella damascena, N. Garidella, vielen Aquilegia kommen zu den sich absteigend entwickelnden Blüten- zweigen der unteren Blattachseln noch solche aus den oberen Achseln, die zwar nach der Endbl., aber unter sich in aufsteigender Reihenfolge zur Entfaltung gelangen; sie tragen nur 2 Vorb. und bleiben unverzweigt, bilden sonach eine Traube mit Endbl. Diese Trauben werden reichblütiger bei Delphinium, Aconitum, Actaea, bei denen aber die Endbl. nur ausnahmsweise zur Entwickelung gelangt; die in absteigender Folge auf- blühenden unteren Seitenzweige tragen statt der Einzelbl. ebenfalls Trauben, z. B. Aconi- tum paniculatum, Actaea Cimicifuga. Auch bei Thalictrum findet sich häufig traubige Verzweigung, jedoch entbehren die Zweige letzter Ordnung der Vorb. Anderseits kommt besonders bei Helleborus, Ranunculus, Anemone cymöse Verzweigung vor; dieselbe führt entweder zur Ausbildung von Dichasien (z. B. Anemone virginiana) oder durch Fort- setzung der Verzweigung aus dem ersten oder einzigen Vorb. zur Bildung von Wickeln (viele Ranunculus, z. B. $ Batrachium); die Zweige erster Ordnung entfalten ihre Bl. unter sich in aufsteigender Reihenfolge, sind gewöhnlich in geringer Zahl vorhanden; bei größerer Anzahl wird die Verzweigung im ersten Grade traubig, z. B. Helleborus foetidus, viele Arten von Clematis. Die Vorb. fehlen gänzlich bei Anemone narcissifolia, an den obersten Seitenbl. von Caltha und Leptopyrum. -— Accessorische Zweige zwischen den normalen und dem Tragb., mit nachträglicher Entwickelung, kommen besonders häufig bei Thalictrum, doch auch bei Clematis vor. 2. Der Bau der Blh. ist vorherrschend spiralig, indem die der convexen oder (z. B. Myosurus) verlängerten Achse inserirten Blattgebilde die spiralige Stellung der vorher- gehenden B. unmittelbar fortsetzen, nur mit der Modification, dass entsprechend der schmäleren Insertionsfläche höhere Divergenzen auftreten; im Andröceum treten ge- wöhnlich schräge Zeilen in auffallender Weise hervor. So ist es der Fall bei Helleborus, Nigella (meist), Adonis, Delphinium, Aconitum, auch zuweilen bei Trollius und Paeonia. Aus dem unmittelbaren Anschluss ergiebt sich eine wechselnde Orientierung der Bl. je nach dem Vorkommen und der Anzahl der Vorb. Bei Paeonia ist häufig gar keine scharfe Grenze der Bl. gegen die vorhergehenden B. vorhanden, indem durch Verkürzung der Internodien und Gestalt die obersten Laubb. unmittelbar in die Kelchb. übergehen. — Vielfach wird jedoch die Bl. hemicyklisch, indem die B. der Blh. Quirlstellung annehmen, so bei Anemone (meist), Clematis, Ranunculus, Eranthis, Paeonia zuweilen. Diese Quirl- stellung erstreckt sich bei einigen auch noch auf die der Bl. unmittelbar vorhergehenden B., welche dadurch zu einer Außenhülle werden. Diese kommt vor: A) bei Nigella damascena in Form von 5 Laubb. dicht unter den 5 mit ihnen alternierenden B. der Blh.; 2) bei Eranthis hiemalis Salisb. in Form von 3 sitzenden, durch ein kurzes Internodium von den mit ihnen alternierenden 3 äußeren B. der Blh. getrennten Laubb.; 3) bei allen Arten der Gattung Anemone; hier sind es 3 (seltener 2 oder 2mal 2) B. von der Gestalt der Laubb. (z. B. A. silvestris, A. nemorosa, A. alpina), oder davon verschieden (A. hor- tensis, Ö Campanaria), durch ein längeres Internodium von der Bl. getrennt und aus ihren Achseln ausschließlich die Verzweigung des Blütenstengels einleitend, seltener ($ Hepa- tica) der Blh. dicht genähert mit kelchartiger Ausbildung. Wie gering die Differenz Di Ze Dre ee Das a 200 oe N Ne ne Ranunculaceae, (Prantl.) 49 zwischen Spiral- und Quirlstellung’ist, zeigen jene Anemonen, deren Blh. bereits in die Spiralstellung übergeht. Durchgehends aus alternierenden Quirlen sind nur die Bl. von Agutlegia, Xanthorrhisa und zuweilen von Eranthis aufgebaut. — Die Entwickelung der Blattgebilde der Bl. erfolgt in acropetaler Reihenfolge, in den Quirlen simultan, Die Bl. sind vorherrschend zwitterig; doch kommen eingeschlechtige mit diöcischer Verteilung vor bei Actaea, Clematis (mit Staminodien in den © Bl.), Thalictrum, Hama- iryas; Nanthorrhiza scheint polygam zu sein; Anemone alpina begegnet in zahlreichen 9 Individuen, die aber als Zweige eines Rhizoms mit Zwitterbl. auftreten können. Die Blütenhülle ist ihrer Ausbildung nach ziemlich mannigfaltig. Im Gegensatz zur hergebrachten Ausdrucksweise, wonach die äußeren B. als Kelch, die inneren davon verschiedenen als Krone bezeichnet werden, werden wir hier zunächst unter Blh. nur solche Blattgebilde verstehen, welche keine Nektarien tragen. Diese eigentlichen B. der Blh., der Zahl nach häufig 5, doch auch 3, A, 6 und mehr, sind nur selten kelchartig, z. B. bei den meisten Arten von Helleborus, Thalietrum und Ranunculus, bei ersigenann- tem bis zur Fruchtreife bleibend, bei Thalietrum schon sofort nach der Entfaltung ab- fallend. Gewöhnlich sind die B. der Blh. weiß oder lebhaft gefärbt, dienen als Schau- organ; doch macht sich in der Regel ein geringerer oder größerer Unterschied in Farbe, Consistenz und Behaarung zwischen den in der Knospe bedeckten und freiliegenden Teilen bemerkbar, z. B. schon bei der einfachen Blh. von Caltha; wo die Zahl der B. größer wird, sind die äußeren B. derber, mehr kelchartig, die inneren zarter, kronen- artig, bald mit allmählichem Übergang (z. B. Trollius, wo die äußeren nicht selten vorne eingeschnitten sind, Anemone decapetala, A. japonica), bald mit raschem Wechsel, so dass ein »Kelch« von der »Krone« unterschieden werden kann (z. B. Anemone $ Knowl- tonia, Adonis, Paeonia). Mit einziger Ausnahme von Nigella sind die B. der Blh. mit breiter Basis eingefügt und gewöhnlich mit mehr als 3 eintretenden Nerven versehen; bei Myosurus sind sie nach rückwärts in einen spornartigen Fortsatz verlängert. Bei Del- phinium und Aconitum wird die Bl. zygomorph, indem (abgesehen von den unten zu be- sprechenden Differenzen der inneren B.) das hintere, der Abstammungsachse zugewen- . dete, in der spiraligen Aufeinanderfolge 2. B. der Blh. die Form eines hohlen Spornes oder Helmes annimmt, auch die beiden seitlichen von den beiden vorderen etwas ver- schieden sind. ’ S Fig. 35. Honigb. verschiedener Ranuneulaceen, vergr. A von Anemone PulsatillaL.: B von Trollius europaeus L.; C von Leptopyrum fumarioides Rehb.; D von Ranunculus platanifolius L., b dasselbe im Längsschnitt; Z von Ranunculus acer L., b im Längsschnitt; F von Nigella damascena L., bim Längsschnitt; @ von Aconitum Napellus L. Während bei mehreren Gattungen oder Artengruppen (Hydrastis, Glaucidium, Pae- onia, Caltha, Trollius $ Calathodes, Isopyrum $ Enemion, Anemone und Clematis meist, Adonis, Thalictrum, Trautvetteria) auf diese Blh. unmittelbar die Stb. folgen, gehen den Natürl. Pflanzenfam. II. 2. L + 50 Ranunculaceae. (Prantl.) letzteren bei den übrigen noch Blattgebilde voran, welche Nektarien tragen, von den B. der Blh. verschieden gestaltet, mit schmaler Basis inseriert sind, ihren Stellungs- verhältnissen nach sich unmittelbar an die Stb. anschließen und daher als nektarien- tragende Staminodien, kurz als Honigblätter zu bezeichnen sind. Dieselben lassen bei Anemone $ Campanaria (Fig. 38 A) in ihrer Gestalt noch die wesentlichen Teile des Stb. erkennen und secernieren ebenso wie die keulenförmigen oder flachen Honigb. von (le- matis $ Naravelia den Honig aus der ganzen Oberfläche des vorderen Teiles. Bei allen anderen Gattungen findet sich das Nektarium in einem Grübchen auf der Oberseite, das entweder frei liegt, wie bei Trollius (Fig. 38 B), vielen Arten von Ranunculus, Actaea $ Cimieifuga, Isopyrum, Xanthorrhiza, Coptis, Callianthemum, oder durch Emporwachsen seines unteren Randes eine aufliegende Schuppe erhält (Fig. 38 E, Ranunculus $ Buty- ranthus); bei vielen Arten von Ranunculus $ Marsypadenium, sowie bei Leptopyrum bildet sich das Grübchen zu einer taschenförmigen Ver- tiefung aus (Fig. 38 (), die bei Helleborus und Eranthis sich bis zur röhrenförmigen Gestalt des ganzen B. steigert: auch bei Nigella sitzt das Nektarium im Grunde einer Röhre (Fig. 38 F). Wuche- rungen seitlich und hinter dem Grübchen führen zu den Schuppen von Ranunculus $ Hypolepium (Fig. 38 D). Eine schon bei Isopyrum ange- deutete Krümmung an der Basis des Honigb. steigert sich bei Aqwilegia, Delphi- nium und Aconitum zur Bil- dung spornartiger Säcke, in Mt EN E E RnE deren Grund das Nektarium Fig. 39. Bl. er der Blh., sitzt; dieselben sind in den nickenden Bl. von Aquilegia aufwärts gerichtet, frei zwischen den B. der Blh. vorgestreckt, bei Delphinium und Aconi- tum in dem hohlen unpaaren B. der Blh. verborgen, bei letzterem gestielt (Fig. 38 @). Während bei den meisten Gattungen die blattartige Ausbreitung des Honigb. kürzer und schmäler ist, als die B. der Blh., ist dies Verhältnis bei den meisten Arten von Ranun- culus und bei Callianthemum umgekehrt; hier dienen die Honigb. zugleich als Schau- organ. — An Zahl sind die Honigb. den B. der Blh. entweder gleich (Nigella $ Garidella, Aquilegia, Ranunculus meist, Helleborus foetidus zuweilen, Eranthis, Isopyrum, Coptis, Xanthorrhiza), oder sie sind in größerer Zahl vorhanden (Helleborus meist, Trollius, Calli- anthemum, Ranunculus Ficaria, R. alpestris u. a.). — In den zygomorphen Bl. von Del- phinium und Aconitum sind stets nur & Honigb. vorhanden, welche vor dem unpaaren B. der Blh. stehen, bei D. $ Consolida in eines verwachsen sind. Die der Stellung nach ihnen entsprechenden Blattgebilde an den anderen Seiten der Bl. secernieren nicht, son- dern beteiligen sich in anderer Weise an dem Bestäubungsvorgang oder sind funetions- lose Staminodien; die Gesamtzahl der Staminodien ist hier gewöhnlich 8, bei D. $ Con- solida vielleicht nur 5 mit den B. der Blh. alternierende. < Die gleiche Stellung in der Bl. wie die eben beschriebenen Honigb. nehmen Stami- nodien ohne Nektarien ein bei einigen Arten von Coptis, bei Anemonopsis und Actaca $ Euactaea, bei Clematis $ Atragene; bei letzterer umschließen sie die Stb. dicht, bei Actaea sind sie petaloid ausgebildet. Das Nektariumgewebe (s. Behrens, in Flora 1879), in welchem bei vielen Ranunculus- - Ranunculaceae. (Prantl.) 51 Arten besondere Gefäßbündel endigen, besteht aus kleinen, mit dem Metaplasma gefüllten Zellen; die Sekretion erfolgt entweder durch einfachen Austritt des Sekretes durch die dünne Außenwand (z. B. Ranunculus), oder durch Verschleimung der Außenwand und Sprengen der Cuticula (Nigella). — Eine ähnliche Struktur besitzen bei Nigella auch noch die beiden Höcker am Grunde der Lappen der Honigb.; auffallend sind auch die von wasserhellem Gewebe umgebenen verdickten Gefäßbündelendigungen an den Spitzen der Lappen der Honigb. bei Nigella (außer N. damascena) und Actaea $ Cimicifuga. Die Füllung der Bl., welche bei den R. nicht selten ist, kommt entweder dadurch zu stande, dass an Stelle der Stb. Gebilde von der Gestalt der B. der Blh., jedoch oft mit schmälerer Insertion auftreten, so bei jenen Arten, welche keine Honigb. besitzen, z. BD. Caltha, Anemone, Clematis, Paeonia, Thalictrum anemonoides, aber auch bei Formen mit Honigb., die alsdann ebenfalls durch B. der Blh. ersetzt werden, z. B. Nigella damascena, Aquilegia vulgaris var. stellata. Oder aber, die Stb. nehmen in größerer Anzahl die Formen von Honigb. an, z. B. Ranunculus repens, Aquwilegia vulgaris, Delphinium. Die Staubblätter sind zumeist in unbestimmt großer Anzahl vorhanden, bei quir- liger Anordnung in wechselnder Zahl der Quirle, deren es bei Xanthorrhiza nur 1 oder 2 5zählige sind; geringe Anzahl kommt außerdem bei Myosurus, mehreren Arten von Ranunculus vor. Die Filamente dienen durch Verbreiterung oder Färbung bei mehreren Thalietrum-Arten als Schauorgan; bei Clematis $ Viorna übernehmen sie an ihrer Ober- seite die Sekretion des Nektars und sind, je weiter nach außen, desto mehr verbreitert. Die A. öffnen sich seitlich, doch bald schwach intrors oder schwach extrors; stark intrors sind sie nur bei Clematis $ Viorna gebaut, stark extrors bei den meisten Arten von Ranun- eulus. Die Krümmungen und Drehungen der Filamente während des Aufspringens bei Nigella, Delphinium und Aconitum hängen mit den Bestäubungseinrichtungen zusammen und führen dahin, dass das honigsuchende Insekt an der später mit den N. anderer Bl. in Berührung kommenden Stelle mit Pollen behaftet wird. — Bei Paeonia verwachsen die Filamente am Grunde zu einem ringförmigen, fleischigen Discus, der sich zuweilen (P. Moutan) noch in einen bis an die Spitze der Frkn. reichenden Sack fortsetzt. — Bei Aquilegia sind die innersten Stb. Staminodien. — Die Pollenkörner besitzen 3 oder mehr Austrittsstellen in der Exine. Die Fruchtknoten sind fast stets getrennt, monomer, entweder in größerer, un- bestimmter Zahl (die meisten Isamigen Frkn., aber auch bei Caltha, Trollius, Leptopy- pyrum) oder geringerer Zahl, meist 3—5 (die meisten mehrsamigen); auf 1 sinkt ihre Zahl herab bei Delphinium $ Consolida und Arten von Actaea. In ihrer Stellung schließen sie sich unmittelbar an die Stb. an. Verwachsung findet in geringem Maße am Grunde bei Helleborus statt, in der ganzen Ausdehnung, so dass ein 5fächeriger Frkn. zu stande kommt, bei H. vesicarius und Nigella. Jeder einzelne Frkn. wird von einem rücken- ständigen Gefäßbündel durchzogen (welches bei Arten von Nigella und Ranunculus noch von 2 Bündeln unmittelbar begleitet wird), und je nach der Anheftung der Sa. (s. unten von 2 oder | bauchständigen. Diese Bündel sind entweder die einzigen (z. B. Anemone, Clematis, Xanthorrhiza, Coptis trifolia u. a.) oder sie werden durch Queradern (meiste Helleboreae, manche Ranunculus, Adonis u. a.) verbunden, oder es verlaufen noch Längs- adern an den Seiten (Arten von Isopyrum, Coptis, Oxygraphis, Thalictrum u. a. Die Außenwand des Frkn. ist bei Caltha und Trollius (meist) mit secernierenden Haaren durchaus oder an beschränkten Stellen besetzt. Die Gr. sind gewöhnlich verlän- gert und tragen oberseits die Narbenpapillen; doch sind die N. bei Arten von Aetaea und Thalietrum kurz und verbreitert. In Bezug auf die Anheftung der Sa. sind 2 Typen zu unterscheiden: Entweder I) die Sa. entspringen in 2 Reihen längs der Außennaht von den beiden mit je I Bauch- strang durchzogenen Placenten (Fig. 40 B, Helleboreae) und bilden 2 Reihen, in welchen sie in annähernd querer, etwas aufsteigender Lage einander die Rhaphe zuwenden: zu- weilen schieben sie sich alternierend in eine Reihe zusammen, wobei (bei Nigella $ Ni- gellastrum) noch Drehungen der Sa. vorkommen können. Bei /sopyrum biternatum und Xanthorrhiza sinkt die Zahl der Sa. auf 2 herab; bei Callianthemum ist zur Blütezeit nur noch eine von dem einen der beiden Bauchstränge entspringende Sa. vorhanden, welche = 4 52 Ranunculaceae. (Prantl.) mit der Mikropyle nach oben gewendet ist (Fig. 40 C). Oder 2) eine einzelne Sa. ent- springt am Grunde der Bauchnaht, zuweilen von einigen rudimentären an deren Seiten begleitet (Fig. 40 A). Hier ist bis zur Einfügung der Sa. nur ein einziger Bauchstrang vorhanden, der sich oberwärts in 2 Äste gabeln kann; die Sa. ist entweder hängend, gegen die Bauchnaht zurückgekrümmt (Fig. 40 A, D), wenn die Basalregion des Frkn. eine Streckung erfährt, oder aufrecht (Fig. 40 EZ), wenn diese Streckung unterbleibt. Tritt ein Wachstum am Grunde des Frkn. nachträglich ein, so kann die ursprünglich aufrechte Sa. quergestellt bis hängend werden, so bei Adonis in verschiedenen Graden, bei Myo- surus (Fig. 40 F). Fig. 40. Frkn. verschiedener Ranumeulaceen im Quer- (B) und Längsschnitte (A, C-F); von A Anemone nemo- rosa L.; B Delphinium Consolida L.; C Calliunthemum rutifolium C. A. Mey; D Thalictrum minus Koch; E Ra- nunculus acer L.; FE Myosurus minimus L. Die Sa. besitzt nur 1 Integument bei Helleborus, Leptopyrum, Anemone, Clematis, Trautvetteria, Ranunculus, Myosurus, Oxygraphis. bei allen übrigen Gattungen 2, von welchen gewöhnlich das innere länger ist; bei den Paeonieen hingegen ist das äußere ganz nach Art der Berberidaceae verlängert und erweitert. Die Bestäubung erfolgt entweder, bei den honiglosen Bl., durch Pollen sammelnde Insekten; diese Bl. sind entweder proterandrisch (z. B. Clematis recta, Anemone narcissi- flora), oder homogam (Anemone nemorosa, Thalietrum aquilegifolium) oder proterogyn Anemone alpina, Clematis Vitalba); oder aber durch honigsuchende Insekten, wobei die Bl. meist proterandrisch oder homogam, nur selten (Helleborus, einige Ranunculus) pro- terogyn sind; complicierte Einrichtungen, die hier nicht näher beschrieben werden können, finden sich bei Nigella, Delphinium, Aconitum. Frucht und Samen. Die Fr. der Helleboreen und Paeonieen ist zumeist eine an der Bauchnaht aufspringende Balgfr.; nur Glaucidium soll am »Rücken« aufspringen; durch die Verwachsung der Frkn. wird die Fr. von Nigella zur septiciden Kapsel, welche bei N. damascena große Hohlräume in der Wandung erhält (Fig. 41 B); bei Nigella allein findet sich in der Fruchtwandung eine Hartschicht, während die Innenepidermis der- selben allgemein zu einer Faserschicht wird. Bei Aydrastis u. Actaea-Arten, z.B. A. spicata, wird die ganze Fruchtwandung fleischig, sonach eine Beere. Während die Fr. von Xan- thorrhiza, wenn auch Asamig, aufspringt, entsteht bei Callianthemum eine 1Isamige Schließfr. Solche kommen durchgehends allen Anemoneen zu, bei welchen, mit Aus- nahme einiger Anemone, der S. frei im Pericarp liegt. Bei Adonis und mehreren Abtei- lungen von Ranunculus kommt eine Hartschicht zur Entwickelung. Von Verbreitungs- mitteln können bei den Helleboreen nur die niedrigen Kämme auf den S. vieler Delphinium und Actaea namhaft gemacht werden; hingegen tragen unter den Anemoneen die Fr. von Anemone $ Eriocephalus dichte krause Wolle, jene von Anemone $ Pulsatilla und fast allen Clematis-Arten lange, behaarte Gr.; andere Flugorgane sind die häutigen Ausbreitungen Dt u re en fan + ; \ ; A ü Ranunculaceae, (Prantl.) 53 bei Thalietrum aquilegifolium und Th. eultratum; hakige Gr. und Stacheln an der Fläche und den Kanten der Fr. dienen bei Ranuneulus-Arten der Verbreitung durch Tiere. Die S. enthalten einen sehr kleinen E. im reichlichen ölhaltigen Nährgewebe (Fig. 41 0, D): bei Ranmuneulus Ficaria L. sind im Reifezustande die Kotyledonen noch nicht angelegt. Ein Arillus kommt nur andeutungsweise als schwacher fleischiger Wulst bei Paeonia vor. Fig. 41. A Fr. von Nigella damascena L.; B dieselbe im Querschnitt; C Fr. von Actaea spicata L. im Querschnitt ; S. von Delphinium Staphisagria L. im Längsschnitt; Z Sammelfr. von Anemone virginiana L. im Längsschnitt. (Nach Baillon.)! Geographische Verbreitung. Die Arten der R. gehören in der übergroßen Mehr- zahl dem nördlichen extratropischen Florenreiche an, innerhalb dessen ihre Verbreitung auf einen früheren circumpolaren Zusammenhang hinweist; bald sind es einzelne Grup- pen, die Nordamerika eigentümlich sind (z. B. Clematis virginiana L. und Verwandte), bald aber auch Arten, welche central- und ostasiatischen sehr nahe stehen (z. B. Anemone Nuttalliana DC.), oder sogar mit solchen identisch sind. Einige Gattungen gehören dem Mittelmeergebiet ausschließlich oder überwiegend an, so Helleborus, Nigella, Ranunculus & Ranunculastrum. Von den Gebirgspfl. sind einige, z. B. Callianthemum rutifolium im Altai und in den europäischen Hochgebirgen identisch; doch besitzen letztere auch ihnen eigentümliche Formenkreise, z. B. Ranunculus $ Hypolepium und $ Thora. In die Tropen oder südlich extratropischen Gebiete greifen die Helleboreen nur wenig über (wenige Delphinien in Vorderindien und Ostafrika, Caltha $ Psychrophila in den ant- arktischen Gebieten); hingegen sind die Anemoneen (außer Adonis, Oxygraphis und Traut- vetteria) in allen Gattungen in den Tropen und antarktischen Gebieten vertreten, am 54 Ranunculaceae. (Prantl.) schwächsten Thalicetrum durch einzelne Arten in Vorderindien und Mexiko (welche sich an die benachbarten extratropischen unmittelbar anschließen) und am Kap; von Anemone erstrecken sich ähnlich einzelne Gruppen durch die Anden bis ins antarktische Gebiet; aber ganze Gruppen (Pulsatilloides und Knowltonia in Afrika, Barneoudia in Chile) fehlen den extratropischen nördlichen Gebieten. Von Clematis gehören die Gruppen Pseudane- mone ausschließlich Afrika, Naravelia dem tropischen Vorderindien an; die Aristatae und ein Teil der Vitalbae bewohnen Neuholland und Neuseeland, die Wightianae Afrika und Vorderindien, abgesehen von den aus der Nachbarschaft sich in die Tropen erstreckenden Formenkreisen. Ranunculus ist durch alle Gebiete verbreitet. Verwandtschaftliche Beziehungen. . Durch die unbestimmt vielen Stb. und ge- trennten Frkn. in meist spiraliger Anordnung besteht eine Verwandtschaft mit den Mag- noliaceen und Anonaceen, von denen die R. jedoch durch den Mangel der Ölbehälter und den Bau des Pollens verschieden sind; auch die Dilleniaceen sind weiter entfernt, da deren zahlreiche Stb. durch Verzweigung entstehen. Wirkliche Verwandtschaft besteht zwischen den R. und den Berberidaceae, welch’ letztere sich hauptsächlich durch den 2—-3zählig quirligen Bau der Bl. und nur 1 Frb. unterscheiden: doch findet sich letz- teres, sowie auch quirliger Bau, wenn auch nicht gerade in der Dreizahl, schon bei R. Die für die Berberidaceen charakteristischen Integumente der Sa. kommen schon bei den Paeonieen vor, die sich auch habituell den Podophylleen anschließen und nur durch die Vielzahl der Stb. und Mehrzahl der Frkn. von diesen unterscheiden. Die Papaveraceen, die ebenfalls zahlreiche Stb. besitzen, entfernen sich durch die verwachsenen Frb., welche keinen vollständig gefächerten Frkn. (wie Nigella) bilden; die Nymphaeaceen, welche bald durch zahlreiche Stb., bald durch freie Frkn. den R. sich nähern, differieren stärker durch den Bau des S. — Außerdem bestehen unverkennbare Beziehungen zu den Rosaceen, deren Bl. aber vorherrschend perigyn gebaut sind. Nutzen. Die meisten Arten der R. enthalten flüchtige scharfe Stoffe, andere da- gegen beständigere Alkaloide; auch die in den Wurzeln einzelner vorkommenden bitteren Extraktivstoffe sind von Wichtigkeit für die medicinische Verwendung mehrerer R. Öko- nomisch und technisch haben sie keine Bedeutung. Einteilung der Familie. A. Sa. zu beiden Seiten der Bauchnaht von den beiden Bauchnerven entspringend, ge- wöhnlich in je einer Reihe, selten einzeln; mehr- (oder 1-) samige Balgfr., selten Beere oder Kapsel; nur bei Callianthemum Asamige Schließfr. a. Äußeres Integument der Sa. länger als das innere, mächtig; Bl. fast stets einzeln, ohne Honigb.; Fruchtknotenwand fleischig; N. verbreitert. . . I. Paeonieae. b. Äußeres Integument der Sa. nicht länger als das innere, zuweilen nur 1 vor- handen; Fruchtknotenwand nur selten fleischig, dann Bl. in Trauben; Bl. einzeln oder in cymösen oder traubigen Blütenständen . . . . . II. Helleboreae. B. Sa. einzeln am Grunde der Bauchnaht vom einzigen (oft oberwärts geteilten) Bauch- nerv entspringend, oft noch rudimentäre an den Seiten der Bauchnaht; Asamige Schlteßfe. : . 1... 1.200... Sa a TINTE I. Paeonieae. Sa. mit 2 Integumenten, deren äußeres über das innere vorragt, in 2 Reihen (selten nur 2) zu beiden Seiten der Bauchnaht; Stb. zahlreich; Fruchtknotenwand fleischig; N. verbreitert; Balg- oder Beerenfr.; Bl. ohne Honigb., fast stets einzeln. A. Blh. einfach; B. handförmig gelappt; Stengel mit einzelnen, auch im Mark zerstreuten Gefäßbündeln. a. Frkn. mehrsamig; Balgfr.; Blh. mehrmals länger als die Stb. . . 1. Glaueidium. b. Frkn. 2samig, 4—2samige Beere; Blh. kaum länger als die Stb. . . 2. Hydrastis. B. Kelch und Krone; B. doppelt 3zählig oder fiederig zusammengesetzt; Stengel mit Holzring i 3. Paeonia. Ranunculaceae, (Prantl,) 55 V: 1. Glaueidium Sieb. et Zucc. B. der Blh. 4, zart, rosa; Frkn. 1—3; Fr. »am Rücken « aulspringend; Stengel mit meist 2 B. / 1 Art, G. palmatum Sieb. et Zuce., in der alpinen Region des nördlichen Japans. v: 2, Hydrastis L. B. der Blh. rasch abfallend; Frkn. zahlreich. — Stengel mit - meist 2,B. , \. 9 Arten, wovon “H. jezoensis Sieb. et Zuce, im nördlichen Japan, die andere, H. canadensis L., in Wäldern des subarktischen und atlantischen Nord- amerika, deren bitterer Wurzelstock, enthaltend ein Alkaloid Hydrastin, dort officinell ist (Fig. 42). Laubb. übergehenden) bleibenden Kelchb. und 5—8 großen, roten oder weißen (selten gelben) Kronenb. bestehend; Stb. am Grunde in einen sich darüber erhebenden Ring verwachsen. — Stengel krautig oder holzig mit mehreren Laubb. Etwa 45 Arten, meist in Central- und Ostasien, bis ins subarktische, mitteleuropäische und mediter- rane Gebiet sich erstreckend, 1 im pacifischen Nord- amerika. — Mehrere Arten, besonders mit gefüllten Bl., verbreitete Zierpfl., »Pfingstrosen«. > Sect. I. Paeon DC. Stauden; Discus die Frkn. nur am Grunde umgebend. P. albiflora Pall. in Sibi- rien, Himalaya und Japan, mil oberseits glänzenden B.; P. anomala L. in Sibirien verbreitet, medicinisch ‘ angewendet; P. tenuifolia L. mit feinzerteilten B. in Südrussland bis Siebenbürgen; P. eorallina Retz. mil ünverdickter Wurzel, abstehenden Fr., doppelt-3zäh- "ligen B..in den Alpen und Südeuropa; P. Wiltman- niana Stev. mit gelben Bl. in Persien und der Krim; :P. officinalis L. mit knolligen Wurzeln, aufrechten :Fr., fiederig zusammengesetzten B., mit verwandten Arten in Südeuropa. — P. Brownii Dougl., deren Krone kaum länger als der Kelch ist, in Kalifornien. 'Sect. II. Moutan DC. Strauchig; Discus die Frkn. höher hinauf, oft ganz umschließend. P. Mou- tan Sims. (japan. Phonzo ‚Zoufou) mit der Abart Kerns Hear Tonkahkene I. A grmeh P. papaveracea Andr., in Thälern Japans, auch in der pf.; BBl.: C Blb.; DStb.; E Carpell im chinesischen Provinz Kansu, nördlich vom Hoangho, Längsschnitt; 7 5. im Längsschnitt. (Nach R 3 u “ E Zr der Natur und Asa Gray.) Zierpfl.; die stechend aromatische Wurzelrinde wird in Japan viel gebraucht. | 3. Paeonia L. Blh. aus 5 (oder mehr in die ı1. Helleboreae. Sa. mit 4 oder 2 Integumenten, wovon das äußere kürzer oder nur so lang als das ‚innere, in 2% Reihen.(selten nur 2 oder 4) von den beiden Bauchnerven entspringend; Bl. einzeln oder in cymösen oder traubigen Blütenständen; Fruchtknotenwand dünn, nur bei Actaea fleischig. U A. Honigb. ohne Sporn, zuweilen fehlend. a. B. handförmig (oder fußförmig) gelappt bis geteilt, oder ungeteilt herzförmig rundlich (selten 3zählig zusammengesetzt, dann 4samige Schließfr.); Frkn. mit Queradern; Stengel ohne Sklerenchymring. a. Honigb. flach, oberseits mit nackter Grube, zuweilen fehlend. I. Mehrsamige Balgfr.; Honigb. kürzer oder schmäler, als die B. der Blh. oder | fehlend. | g 1. B. ungeteilt oder nür gelappt; Honigb. fehlen stets. . . . . 4. Caltha. E 2. B. handförmig gespalten’ bis geteilt; Honigb. fehlen selten. . .59. Trollius. N- S. U. Asamige. Schließfr.; ‚Honi&b. länger und breiter als die B. der Bih.; B. 3zählig, u mehrfach zusammengesetzt . . . 2. 2.202.020. 0.6. Callianthemum. r 56 Ranunculaceae. (Prantl.) 3. Honigb. durchaus oder wenigstens am Grunde röhrig, I. Sa. mit nur 4 Integument; Blh. derb, bleibend; B. meist fußförmig geteilt 7. Helleborus. II. Sa. mit 2 Integumenten; Blh. zart, abfallend; B. handförmig geteilt, mehrfach eingeschnitten . |. . - ne 2 nt RS SMELRATENGE b. B. 3zählig oder fiederig me (nur selten 3- oder 5zählig, dann Frkn. ohne Adern); 4- bis mehrsamige Balgfr., selten Beere; Stengel mit Sklerenchymring. a. Frkn. am Grunde oder durchaus verwachsen . . . ....2.....9, Nigella. 3. Frkn. frei. I. B. zusammengesetzt, mit ganzrandigen oder nur vorne eingeschnittenen bis ge- lappten Abschnitten. : I. Sa. mit nur 4 Integument; Frkn. 20 . . . ....... 10. Leptopyrum. 99853. nit’ 2 Interumenten. Eirkn. 2 Sue: 11. Isopyrum. II. B. zusammengesetzt mit gesägten Abschnitten. 4. Frkn. ohne Adern oder mit Längsadern; Balgfı. >< Krautig; Bl. spiralig gebaut; Fr. mehrsamig . . . . . 12%. Coptis. ><>< Holzig; Bl. quirlig gebaut; Fr. meist Isamig . . . . 13. Xanthorrhiza. 2. Frkn. mit Queradern; Balgfr. oder Beere. >< Staminodien zahlreicher als B. der Blh., ohne Honiggrube; Bl. groß, wenige 14. Anemonopsis. ><>< Staminodien so viele oder weniger als B. der Blh., mit oder ohne Honie- srube; Bl. klein, zahlreich, in Trauben -. . . ..... ...15. Actaea. B. Honigb. gespornt. a. Bl. aktinomorph, mit 5 Honieb. . . . 20.22..16. Aqullesia b. Bl. zygomorph, mit 2 (zuweilen in A Herma ehasrEn) Elsimiel. a. Honigb. sitzend, unpaares B. der Blh. abstehend, schlank, spornförmig 17. Delphinium. 3. Honigb. gestielt; unpaares B. der Blh. aufrecht, helmförmig . 18. Aconitum. Caltha L. B. der Bih. 5 oder mehr, gelb oder weiß; keine Honigb.; Frkn. mit Drüsenhaaren. Etwa 16 Arten in 2 geographisch getrennten Untergattungen: Sect. I. Eucaltha. B. flach; Blh. rasch abfallend. Etwa 40 Arten im nördlich extra- tropischen Florenreich, wovon Ü. natans Pall. mit zahlreichen Frkn. im subarktischen und arktischen Gebiet, C. leptosepala DC. im pacifischen Nordamerika; C. alba Jacquem. im Hima- laya, mit weißen Bl.; C. palustris L. (Schmirgel, Butterblume) mit einigen nahestehen- den Arten und mehreren Varietäten (s. G. Beck, in Verh. d. zool. bot. Ges. 1886) in Europa, Asien und dem atlantischen Nordamerika. Sect. II. Psychrophila Gay (als Gattung). B. mit aufwärts geschlagenen basalen Lappen; Blh. länger bleibend; 6—8 Arten südlich extratropisch, davon 4 oder 6 (z.B. (. an- dicola Gay, C. dionaeifolia Hook.) im andinen und antarktischen Südamerika, C. Novae Zeelan- diae Hook. in Neuseeland, C. intraloba F. v. Müll. in Australien. 5. Trollius L. B. der Blh. 5 oder mehr, gelb, selten weiß; schmale Honigb. mit Grube; Frkn. meist mit Drüsenhaaren. Etwa 42 Arten im arktischen, subarktischen, mitteleuropäischen Gebiet, in Central- und Ostasien, im pacifischen und atlantischen Nordamerika. Sect. I. Calathodes Hook. f. et Thoms. (als Gatt.) Ohne Honigb. T. palmatus (Hook. 1. et Thoms.) Baill. im Himalaya. Sect. I. Euirollius. Mit Honigb.; Blh. gelb; Frkn. mit Drüsenhaaren; B. der Blh. entweder 5: T. laxus Salisb. in Nordamerika, T. Ledebouri Rehb. in Ostsibirien u. a.; oder zahlreich: T. europaeus L., auf Wiesen, in den Gebirgen und dem Norden Europas, T. asiaticus L. in Sibirien und Centralasien, dessen Honigb. fast länger als die B. der Blh. sind, u. a. Sect. II. Hegemone Bunge. Mit Honigb.; Blh. lila; Frkn. ohne Drüsenhaare; T. lila- cinus Bge. Altai. ? Callianthemum C. A. Mey. Bilh. abfallend, fast kelchartig, kürzer und schmäler als die 5—15 weißen Honigb. mit Grube; Stb. und Frkn. zahlreich; Isamige Schließfr., aber die 1 Sa. seitlich von der Bauchnaht entspringend. — Niedrige Stauden mit arm- blättrigem, meist Ablütigem Stengel. Ranunculaceae, (Prantl.) 57 3 Arten in den Gebirgen CGentralasiens und Kuropas, davon 4 nur im Himalaya, C, ruli- folium (L.) C. A. Mey., im Altai, in den Alpen und Pyrenäen; ©, anemonoides Zahlbr. nur in den östlichen Alpen. N 7, Helleborus L. B. der Blh. bleibend, grün oder rötlich oder weiß; Honigb. kür- zer, röhrig, 5 oder meist 8; Frkn. 3—5, am Grunde oder höher hinauf verwachsen, Ungefähr 15 Arten, z. T. sehr nahe unter sich verwandt (S. A. Braun, in Index sem. hort. Berol. 1861), im mediterranen und mitteleuropäischen Gebiet; mehrere Arten, besonders H, niger L. und H. orientalis Lam., Nieswurz, welche 2 giftige Glykoside Helleborein und Helleborin enthalten, wurden früher medieinisch angewendet. a. Otiulescentes. Laubb. mehrere am oberirdischen, meist holzigen Stengel; H. foetidus L. in Süd- und Westeuropa; H. lividus Ait. auf Corsika, Sardinien und den Balearen, H, ve- sicarius Auch. in Syrien. b. Scapigeri. Laubb. wenige, oder einzeln vom Rhizom entspringend; B. der Blüten- region meist laubig; unter diesen überdauern die Laubb. entweder den Winter, so bei den im Kaukasus und in Kleinasien einheimischen Arten, z. B. H. abchasieus A. Br., H, colchicus Regel, H. orientalis Lam., auch H. odorus Waldst. et Kit. in Ungarn; oder sterben im Herbst ab bei dem in Mittel- und Südeuropa verbreiteten H. wiridis L., sowie bei den verwandten süd- europäischen Arten. H. niger L. in der Waldregion der östlichen und südlichen Alpen trägt am Blütenstengel nur schuppenförmige B. — In Gärten wird letzterer, sowie mehrere der kaukasischen Arten nebst Bastarden dieser unter sich und mit H. purpurascens Waldst. et Kit. als Zierpfl. kultiviert. Von fossilen Pflanzen wurden hiermit die fußförmigen B. von Dewalquea in der oberen Kreide verglichen. 8. Eranthis Salisb. B. der Bth. abfallend, gelb; Honigb. kürzer, 5—8 ; Frkn. frei, mehr oder weniger gestielt. — Rhizom (ob immer ?) knollig. 7 Arten in Central- und Ostasien und im Mediterrangebiet; E. hiemalis PN Salisb. (Fig. 43), in Südeuropa, auch be- liebte Gartenzierpfl., bisweilen in Deutsch- land schon Ende Februar blühend. _ 9. Nigella L. B. der Blh. 5, meist gestielt, bläulich oder gelb; Honigb. 5 vor den B. der Blh. oder 8; Stf. beim Verstäuben nach abwärts gebogen, dann sich auseinander legend; Frkn. ganz oder eine Strecke weit unter sich verwachsen. — jährige Kräuter mit - fiederig feinzerteilten B. 16 Arten im Mittelmeergebiet, ein- Fig. 43. Eranthis hiemalis Salisb. zeln auch in Mitteleuropa. Sect. I. Garidella Tourn. (als Gatt.) Blh. kelchartig; 5 Honigb. mit Grube; Frkn. mit 4 Rückennerv. 2 Arten im östlichen, davon N. Garidella Spenn. auch im westlichsten Mittelmeergebiet. Sect. II. Nigellastrum DC. Bih. gelb; 5—8s Honigb. mit Grube; Frkn. mit 3 Rücken- nerven. — N. orientalis L. im Orient. Sect III. Ewunigella.. Bilh. blau; 8 Honigb. mit Grube und drüsigen Höckern und Spitzen. Frkn. mit 1 oder 3 Rückennerven. N. arvensis L. (Schwarzkümmel', vom Orient durch Süd- und Mitteleuropa auf Äckern; N. damascena L. (Jungfer im Grünen mit aufgeblasener Fr., unter der Bl. eine Außenhülle von 5 Laubb., im Mittelmeergebiet: auch Zierpfl. Von N. sativa L, Schwarzkümmel, waren die S. früher offieinell, werden in Südeuropa dem Brod beigemengt; ähnlich dienen in Afghanistan die S. einer N., »Siah- Dag« genannt, als Gewürz. B= 10. Leptopyrum Rchb. B. der Blh. —5, weiß; Honigb. ebenso viele, alternierend, mit oberseitiger Schuppe; Stb. S—10. — Ijähriges Kraut mit quirlig genäherten Stengelb. L. fumarioides (L.) Rehb. in Centralasien; möglicherweise gehört hierher auch Isopy- rum stipitatum A. Gr. in Californien, ausdauernd, ohne Honigb., mit 10 Frkn. 58 Ranunculaceae. (Prantl. 11. Isopyrum L. B. der Blh. 5—6, weiß; Honigb. fehlen oder ebenso viele alter- nierend, sitzend oder gestielt, mit Grube. Niedrige Stauden mit einzelnen, cymös oder traubig gestellten Bl. 47 Arten (s. Maximowicz, Diagn. pl. asiat. Fasc. 5. 1883) in 2 Sectionen: Sect. 1. Enemion Raf. Keine Honigb. 4 Art in Ostasien, 3 im pacifischen, 4 im at- lantischen Nordamerika. Sect. II. Euwisopyrum Prantl. Mit Honigb. a. Pachyrrhiza mit bleibender Pfahlwurzel; I. grandiflorum Fisch. und Mey. nebst 3 sehr nahe verwandten Arten, mit Ablütigen Schäften, in den Gebirgen Centralasiens bis zum Elbrus; I. adoxoides DC. und J. nipponicum Franch. in Japan. b. Leptorrhiza mit absterbender Pfahlwurzel, dünnen Seitenwurzeln: J. thalic- troides L. in Laubwäldern des Mittelmeergebietes und Mitteleuropas, nebst 4 Art in Central- asien, mit kurzgestielten, breiten, hohlen Honigb.; 4 Arten in Centralasien bis Japan mit langgestielten kleinen Honigb. >= 129. Coptis Salisb. B. der Blh. 5—6, weiß; Honigb. mit Grube, gestielt, od. nektar- lose Staminodien; Frkn. ohne oder mit Längs- adern, gestielt. — Stauden mit gelbem (ber- berinhaltigem) Rhizom ; Bl. einzeln od. traubig. S Arten, wovon (. trifolia (L.) Salisb. (Fig. 44), in Mooren des arktischen und subarktischen Gebietes (auch noch in Mittelrussland), Japan, im paeifischen und atlantischen Nordamerika, dort als »Golden-thread« officinell. Das Rhizom von C. Teeta Wall. im Himalaya ist die Drogue Mamira, Mishmee-bitter; die übrigen Arten in Japan u. dem pacifischen Nordamerika. Nee = 13. Xanthorrhiza Marsh. B. der Blh. 5, rasch abfallend, braun; 5 gestielte, 2lappige Honigb.; 5 oder 10 Stb. und Frkn., alle in quirliger Alternation ; Frkn. ohne Adern, mit 2 oder 1 S. — Kleiner Strauch mit gelbem Holz und Rinde, endständiger Rispe, kleinen, polygamen Bl. Fig. 45. Xanthorrhiza apiifoliv L’Her. A Zweig mit Blütenstand; B Bl.; C Stb.; D Honigb.; H Gynöceum; F Carpid im Längsschnitt; @ fruchtendes Gynöceum; 4 Fr. im Längsschnitt. (An.d. Nat., B-G nach Asa Gray.) X. apiüifolia L’Her. (Fig. 45). in Wäldern des atlantischen‘Nordamerika; das sehr bittere Rhizom ist dort officinell. % \ Ranuneulaceae, (Prantl.) 59 14. Anemonopsis Sieb. et Zuce. B. der Blh. 5—9, abfallend, rosa; Staminodien zahlreich, kürzer; Fr. 2—4, herabgebogen. — Staude mit zusammengesetzten B., Bl. in armblütigen Trauben, groß. A. macrophylia Sieb. eb Zuec. in Japan. 15. ActaeaL. B. der Blh. meist 4, rasch abfallend, weiß Fig. 46). Staminodien oder Honigb. ebenso viele oder weniger, länger bleibend; Sth. meist zahlreich; Frkn. 4 oder mehr; Balg- oder —— Beerenfr. — Stauden mit traubigem Blütenstand, kleinen, zuweilen polygamen Bl, i 13 Arten in 2 Untergattungen. U Untergatt. I. Kwactaea Pranll. Staminodien ohne % Honiggrube; Frkn. 1; Balgir. bei A. racemosa L. im atlan- tischen Nordamerika, deren Staminodien 2spaltig mil ge- sabeltem Nerv; die Wurzel wurde früher angewendet; Beerenfr. bei A. spicata L. von Japan bis Mitteleuropa, auch im arktischen Sibirien, und 2 verwandten Arten im allan- Fig. 46. Bl. ;von Actaea spicata L tischen und paeilischen Nordamerika; hier die Staminodien (Nach Baillon.) mit Mittelnerv, höchstens kurz 2spallig. Untergatt. II. Cimieifuga L. (als Gatt.) Honigb. mit Honiggrube (bei A. elata Nutt. fehlend); Frkn. 4 oder mehr; Balgfr. A. Oimiecifuga L. von Osteuropa bis zum pacifischen Nordamerika, nebst 5 Arten (hierher Actinospora Turcz.) in Gentral- und Ostasien, im paci- fischen und atlantischen Nordamerika, mit beblättertem Stengel, 3 Arten, darunter A. japonica Thunb., (Pityrosperma acerinum Sieb. et Zuce.) in Japan mit nur grundständigen Laubb. Früher waren das Kraut von A. Cimicifuga L, sowie in Nordamerika die Wurzel von A. americana (Michx.) offieinell. 2 16. Aquilegia L. (Ackelei). B. der Blh. 5, gefärbt, abfallend, 5 alternierende Honigb., gespornt mit aufrechter Platte; Stb. ©© in alternierenden Quirlen, sich zurück- biegend, die innersten Staminodien. — Stauden mit bleibender Pfahlwurzel, nickenden Bl. einzeln oder in armblütigen Trauben. Ungefähr 50 Arten beschrieben, unter sich sehr nahe verwandt. (S. Zimmeter, Ver- wandtschaftsverh. etc. der in Europa einh. Arten, Steyr 1875; Borbäs in Bot. Centralb. IX. p. 269 und Bot. Jahresber. X. 2. p. 123). Bei der Mehrzahl der Arten ist der Sporn der Honigb. nicht länger als deren Platte; diese in Centralasien, Sibirien, Mitteleuropa und im Mittelmeergebiet, einige auch in Nordamerika, z. B. A. vulgaris L., in Wäldern Deutschlands nicht selten, in vielen Formen nebst der in Süddeutschland vorkommenden A. atrata Koch, 4. glandulosa Fisch. und Mey. der himalayischen A. frayrans Benth. als Zierpfl. kultiviert: Arten der Gebirge tragen am Stengel nur kleinere B. als die breitlappigen Grundb., solche in Centralasien und den Gebirgen Europas, wie die großblumige A. alpina L. und A. Einse- leana. F. Schultz. Eine besondere Gruppe, Longicornes, deren Sporn länger als die Platte ist, gehört ausschließlich Ostasien und Nordamerika (bis Mexiko) an; von diesen sind A. canadensis L., A. Skinneri Hook., die kalifornische A. chrysantha Hook., 4. coerulea Jam., 4. formosa Fisch. u. a. als Zierpfl. in Kultur. 17. Delphinium L. (Rittersporn). B. der Blh. 5, gefärbt (meist blau), abfallend, - das hintere B. in einen abstehenden Sporn verlängert ; vor diesem 2 Honigb. (bei $ Con- solida in 4 verwachsen), mit ihren nektarientragenden Spornen in den Sporn der Blh. hinabreichend, mit der Platte vorragend, außerdem gewöhnlich noch 2 seitliche peta- loide Staminodien. Stb. 00, sich vor dem Öffnen zurückdrehend, dann wieder aufwärts- krümmend. Frkn. 3 oder 1, selten 5; Balgfr. — Kräuter und Stauden mit handförmig verzweigten B., Bl. in Trauben ohne Endbl. Ungefähr 120 Arten, zum Teil unter sich nahe verwandt, in 3 Sectionen. Sect. I. Staphisagria DC. 2 Honigb. ohne nervenlose Seitenflügel, 2 seitliche Stami- nodien; Frkn. 3, selten 5. a. Eustaphisagria. Kräuter; Staminodien kahl; 2 Arten im Mittelmeergebiet (bis Tene- riffa); von D. Staphisagria L. waren die S., Stephanskörner, früher officinell; sie ent- halten 2 giftige Alkaloide, Delphinin und Staphisagrin. b. Delphinastrum. Stauden; Staminodien behartet. Hierher «@. Gruppe des D. grandiflorum L., Honigb. der Blh. gleichfarbig oder heller, Hochb. 60 Ranunculaceae. (Prantl.) schmal, Blattstiele nicht scheidig. Dieses nebst D. cheilanthum Fisch. in Sibirien, auch Zierpfl., wie D. cardinale Hook. und D. nudicaule Torr. et Gr., beide mit scharlachroten Bl. in Kalifornien. Andere Arten in Nordamerika bis Mexiko. 3. Gruppe des D. hybridum Willd. (nicht der Gärten), mit scheidigen Blattstielen, sonst wie vor.; in Westasien, im Kaukasus, einzeln in Ungarn, den Gebirgen Italiens und der Dau- phine. D. dasycaulon Fres. im tropischen Himalaya und in Abessinien; D. pentagynum Lam. in Spanien, Algier und Sieilien. 2 y. Gruppe des D. elatum L. mit schwarzbraunen Honigb. und Staminodien, schmalen Hochb.; mehrere sehr nahe stehende Formen in Sibirien, Schlesien und den Alpen, verbrei- tete Gartenzierpfl. d. Gruppe des D. moschatum Hook. f. et Thoms. mit schwarz- (oder hell-) braunen Honigb. und Staminodien, länglichen bis eiförmigen Hochb., meist drüsig behaart, mit Moschusgeruch; sämtlich in Centralasien und dem Kaukasus; D. triste Fisch., D. Cashmirianum Royle und andere Zierpfl. Sect. II. Delphinellum DC. 2 Honieb. mit nervenlosen Seitenflügeln; 2 kahle Stami- nodien; Frkn. 3; Kräuter. Etwa 12 dem Mittelmeergebiet angehörige Arten, mit ungeteilten oberen B. D. junceum DC. mehr im Osten, D. cardiopetalum DC. im Westen, letzteres auch Zierpfl. 3 Arten dieser Gruppe sollen in China vorkommen. Sect. III. Consolida DC. 2 Honigb. in eines verwachsen, mit nervenlosen Seitenflügeln; keine seitlichen Staminodien; A Frkn.; Kräuter. Zahlreiche Arten, meist im Mittelmeerge- biet; doch D. Consolida L. Ackerunkraut fast in ganz Europa, eingeschleppt auch in Nord- amerika; D. Ajacis L. mit langem Sporn, kurzen Hochb., häufiger D. orientale Gay mit kür- zerem Sporn, langen Hochb., verbreitete Zierpfl. in vielen Sorten. 18. Aconitum L. (Eisenhut). Wie vor., nur das hintere B. der Blh. ein auf- rechter Helm, der die 2 langgestielten Honigb. mit kurzer Platte völlig einschließt. — Stauden. Ungefähr 60 Arten, meist unter sich sehr nahe verwandt (s. Reichenbach, Illustratio spec. Aconiti. Lips. 4823—27). Sect. I. Lycoctonum. DC. Wurzeln nicht knollig verdickt; Helm der Blh. hoch und schmal. Im subarktischen, mitteleuropäischen und Mittelmeergebiet. A. Lycoctonum L. mit meist blassgelben Bl. in verschiedenen Formen in Mitteleuropa. Sect. II. Napellus DC. (erweitert. Wurzel mit der Basis des Erneuerungssprosses zu einer rübenförmigen Knolle verdickt; Helm der Blh. niedriger und breiter. : a. Blh. blau, selten weiß, abfallend. Bei den Euchylodea ist die Röhre der Honieh. aufgetrieben, hierher A. volubile Pall. u. a. in Sibirien, Ostasien und Nordamerika; bei den Cammaroidea ist die Röhre eng; die Unterschiede der Arten liegen in Richtung der Honieb., Höhe des Helms, Behaarung, Teilung der B.,, außerdem ist die Gruppe des A. Napellus L. in Sibirien, Centralasien und Mitteleuropa, besonders in den Gebirgen, durch vorherrschend nur 4 reichblütige Traube ausgezeichnet; bei A. variegatum L. und Verwandten, die auch in Ostasien und Nordamerika vorkommen, sind die Trauben gewöhnlich armblütig, aber in srößerer Zahl vorhanden. In Gärten auch eine Bastardform der beiden genannten Arten, 4A. Störkeanum Rehb., als Zierpfl. b. Blh. blassgelb, bleibend. 3 Arten im subarktischen und Mittelmeergebiet; A. Anthora L. in der alpinen und subalpinen Region der südlichen Alpen. Nutzpflanzen. Von medicinischer Bedeutung sind die Knollen, die in Europa von A. Napellus L. verwendet werden; das daraus dargestellte Präparat Aconitinum enthält 2 in der Pfl. vorkommende Alkaloide, Aconitin und Pseudaconitin, nebst Spaltungsprodukten. In Ostindien gilt ebenso die Wurzel von A. ferox Wall. als Arznei und Gift, »Bikh«; doch werden dort die Knollen von A. heterophylium Wall. u. a. als »Atee« gegessen. Auch in Japan ist die Wirkung der Knollen der dort einheimischen Arten bekannt, welche ein anderes noch giftigeres Akaloid, Japaconitin, enthalten. In manchen Ländern sind auch die B. von A. Napellus L., welche weniger Aconitin, außerdem Aconitsäure enthalten, offieinell. Im. Anemoneae. Sa. einzeln, am Grunde der Bauchnaht von dem dort nur einfachen Bauchnerv ent- springend, zuweilen noch rudimentäre zu beiden Seiten der Bauchnaht; 1samige Schließfr.; Bl. einzeln oder in cymösen oder traubigen Blütenständen. N Ranunculaceae, /Prantl,) 61 A. Sa. mit nur 4 Integument. a. Sa. hängend; Frkn. ohne Adern; Honigb. ohne Grube oder fehlend. 4. B. wechselständig, nur die der Bl. vorhergehenden eine quirlige Außenhülle bildend 19. Anemone. EL ee ee ein Ha: 20, QlarmAa b. Sa. aufrecht, grundständig,- selten hängend; Frkn. ohne oder mit Längs- oder Quer- adern; Honigb. mit Grube über dem Grunde oberseits, selten fehlend. 4. Bl. zwitterig. 5 l. Fr. ohne Hartschicht. 1. Sa. durch nachträgliche Verschiebung hängend; B. der Blh. gespornt. 21. Myosurus,. 2. Sa. aufrecht; B. der Blh. nicht gespornt. EN HOIIED A a ee. Sorte ee ha a ee Se 22. Oxygraphis. > Vhmerklonich.. nm... 22. an aeTrantvetisriz. Nebmemit, Hartschich® . ir... 0. 0. ern 24 Bantuneulus. EB ahausig. . ..\. Re Se ER RE EINZEL ERAMAGEYVAR: B. Sa. mit 2 Integumenten; keine Honigb. a. Blh. einfach, meist unscheinbar; Frkn. mit Längsadern; Fr. ohne Hartschicht 26. Thalictrum. b. Kelch und Krone; Frkn. mit Queradern; Fr. mit Hartschicht . . . . 27. Adonis,. 19. AnemoneL. B. der Blh. 6 oder mehr, kronenartig oder die äußeren kelchartig; Frkn. mit oder ohne behaarten Gr. — Stauden, selten niedrige Sträucher, mit handför- mig, selten fiederig gelappten bis geteilten B.; Laubb. außer der Außenhülle nur grund- ständig; Außenhülle den Laubb. gleich oder ähnlich, oder verschieden, zuweilen kelch- artig; Bl. einzeln oder durch Verzweigung aus den Achseln der Außenhülle eymös. Gegen 90 Arten (s. Pritzel, in Linnaea 15. p. 561—698). Untergatt. . Euanemone. Gr. zur Fruchtzeit nicht verlängert; keine Honigb.; Pfahl- wurzel früh absterbend (ob immer’?). Sect. I. Anemonanthea (DC. emend.) (Windröschen). Aachsige Stauden mit kahlen oder steifhaarigen Fr. a. mit aufrechtem, gedrungenem Rhizom: A. pennsylvanica L. von Centralasien durch Sibirien bis ins atlantische Nordamerika; andere Arten in Centralasien, Nordchina, Mexiko bis Chile und Südbrasilien, 4 in Tasmanien. b. mit kriechendem, verlängertem, fleischigem Rhizom; etwa 14 Arten, die meisten in Gentral- und Ostasien; 3 in Nordamerika. Von europäischen Formen gehören hierher die bekannte und weit verbreitete A. nemorosa L., die in den südlichen Alpen nicht seltene A. trifolia L., die gelbblühende A. ranunculoides L. c. Rhizom knollig: A. apennina L., blau blühend, namentlich in Italien, sowie auch von Dalmatien bis Montenegro verbreitet. Sect. I. Eriocephalus Hook. et Thoms. fachsige Stauden mit wollig behaarten Fr. a. Rhizom nicht knollig: A. silvestris L. von Centralasien durch Europa, 4. vitifolia Ham. im Himalaya, A. japonica Sieb. et Zucc. mit zahlreichen B. der Blh. in Japan, beide schöne, im Herbst blühende Zierpfl.; mehrere Arten in Nordamerika, von denen 4. virginiana L. auch Zierpfl.; A. multifida DC. kommt in den Gebirgen Nordamerikas und wiederum in Chile bis zur Magelhaensstraße vor. b. Rhizom knollig. Mehrere Arten mit großen, intensiv gefärbten Bl.: 4. coronaria L. mit feinzerteilten Laub.- und Hüllb., purpurnen, breiten B. der Blh.; 4. fulgens Gay und A. hortensis L. mit weniger tief geteilten Laubb. und meist ganzen B. der Außenhülle, erstere mit vorne breiteren, meist scharlachroten, letztere mit schmalen, meist rosenroten B. der Blh., im Mittelmeergebiet, verbreitete Zierpfl.; A. decapetala L. in Nordamerika, Chile und Brasilien. ; Sect. III. Pulsatilloides Pritz. Aachsige, niedrige Sträucher mit steifhaarigen Fr. — 2 oder 3 Arten am Kap, 4 im tropischen Ostafrika.} Sect. IV. Homalocarpus DC. 2achsige Stauden mit seitlich zusammengedrückten Fr. Typus ist die von Centralasien sowohl über die Gebirge Europas, als bis nach Canada und Colorado verbreitete A. narcissiflora L., nebst 6 Arten in Central- und Ostasien, wovon eine sich ins tropische Vorderindien erstreckt; 4 Art in Chile. h Sect. V. Hepatica Spreng. (Leberblumen) 2achsig; Außenhülle der Bl. genähert, kelchartig. A. Hepatica L. in Sibirien und Europa, mit 2 nach verschiedenen Richtungen in 62 Ranunculaceae. (Prantl.) der Blattform abweichenden Formen in Nordamerika; A. angulosa (DC.) Lam. nur in Sieben- bürgen, auch Gartenpfl.; wahrscheinlich hierher A. Falconeri Thoms. im Himalaya. Sect. VI. Barneoudia (Gay). Außenhülle der Bl. genähert, eingeschnitten; Blütenstengel am Grunde beschuppt, vom knolligen Rhizom entspringend, mit den Laubb. nicht gleich- zeitig. 2 oder 3 Arten in den Cordilleren Chiles. Sect. VII. Knowltonia (Salisb... Kelch und Krone; Blütenstand doldig; B. habituell an Doldengewächse erinnernd. 5 Arten am Kap; 4A. vesicatoria (L.) wird dort als blasen- ziehendes Mittel gebraucht. Untergatt. II. Pulsatilla Tournef. Gr. der Fr. verlängert, behaart; Aachsige Stauden mit bleibender Pfahlwurzel. Sect. VII. Preonanthus Ehrh. B. der Außenhülle laubig; keine Honieb. 4. alpina L. Teufelsbart) in mehreren Formen auf den Hochgebirgen Europas und dem Kaukasus; 4. oceidentalis Wats. in Kalifornien. Fig. 47. A Anemone Pulsatilla L. B A. vernalis L. Sect. IX. Campanaria Endl. (Küchenschellen). B. der Außenhülle hochblattartig, tief eingeschnitten; äußerste Stb. in kopfige Honigb. umgebildet. 14 Arten von Central- und Ostasien nach Mittel- und Südeuropa. A. Pulsatilla L. (Fig. 47 A). (Stb. nur halb so lang als die hellviolette Blh.), A. pratensis L. (Stb. fast ebenso lang als die dunkelviolette Blh.), beide mit doppelt gefiederten B., in lichten trocknen Wäldern und auf sonnigen Hügeln ; A. patens L. mit gefingerten Grundb. und hellvioletter Blh. in lichten Kiefern- und Birken- wäldern. Mit letzterer ist A. Nuttalliana DC., im atlantischen Nordamerika, nahe verwandt. Während bei allen diesen die Grundb. im Winter absterben, überwintern sie bei der präch- tigen, durch aufrechte, rosenrote Bl. ausgezeichneten 4. vernalis L., welche einerseils in der Ebene mit den vorigen hier und da zusammen vorkommend Bastarde bildet, andererseits auch in die Hochgebirge hinaufsteigt (Fig. 47 B). Nutzpflanzen. Officinell ist das Kraut von 4A. pralensis L. (Herba Pulsatillae), welches Anemonin enthält. 20. ClematisL. (Waldrebe). B. der Blh. meist 4, seltener 6 oder 8, kronenartig; Bl. zuweilen diöcisch, © mit Staminodien; Stb. öfters über dem Grunde oberseits mit Nektarium; Fr. fast stets mit verlängertem, behaartem Gr. Stauden oder rankende Sträucher mit einfachen, 3zähligen, gefiederten oder mehrfach zusammengesetzten B.; Bl. einzeln in cymösen oder in den ersten Graden traubigen Bl. Etwa 170 Arten, in fast allen Gebieten (s. Prantl a. a. O., auch O0. Kuntze in Verh. d. bot. Ver. Brandenb. 26). Ranuneulaceae. (Prantl.) 63 Sect. I, Pseudanemone Prantl. Blh. mit dachiger Knospenlage, ausgebreitet; Stb. am Grunde behaart, ohne Nektarien, ohne verlängerte Conneetive, 48 Arten in Afrika, beson- ders im Steppen- und malagassischen Gebiet, Sect. II. Viorna Prantl. Blh. mit klappiger oder eingefalteter Knospenlage, aufrecht oder zusammenneigend mit schmalem oder vorne verbreitertem Saum; Stb. aufrecht zu- sammenschließend, mit Nektarien, von oben herab behaart, selten kahl, — (. integrifolia 1. in Sibirien, Ost- und Südeuropa mit verwandten Arten in Nordamerika; Staude mit sitzen- den, einfachen B.; C. Viorna L. und verwandte Arten, z. B. C. coccinea Engelm. in Texas, Gartenpfl,, mit rankenden B. in Nordamerika bis Mexiko; (C. tubulosa Turez, und verwandte in Ost-Centralasien; andere Arten im tropischen Indien und Afrika. — Hierher gehört auch die Gruppe Atragene (L. als Gatt.), in deren an besonderen kurzen Zweigen endständigen Bl. die äußeren Sth. Staminodien sind: C. alpina (L.) Mill. in den Gebirgen Europas, (. sibiriea (L, Mill, ©. macropetala Ledeb. u. a. in Sibirien und Ostasien. — (. cirrhosa L. mit 2 verwand- ten Arten im Mittelmeergebiet, 4 in Gentralasien; die Bl. stehen seitlich am Grunde von oft kurz bleibenden Zweigen. Sect. III. Viticella DC. emend. B. der Blh. mit eingefalteter Knospenlage, ausgebreitet oder zusammenneigend, vom Grunde an mit breitem Saum; Stb. lose abstehend, ohne Nek- tarien, kahl oder oben mit einzelnen Haaren, ohne verlängertes Gonnectiv. — (. florida Thunbg., C. patens Morr. et Dec., C. lanuginosa Lindl. in Ostasien, ©. bracteata S. Kurz. im tropischen Vorderindien, die ersteren mit großer Blh., verbreitete Garlenpfl., nebst Bastarden mit folgender. €. Viticella L. mit 2 verwandten Arten im Mittelmeergebiet. Sect. IV. Flammula DC. emend. B. der Blh. mit klappiger oder eingefalteter Knos- penlage, ausgebreitet oder nur vorne mit Saum; Stb. lose abstehend, ohne Nektarien, kahl oder am Grunde behaart, ohne verlängertes Connectiv. Zahlreiche Arten. C. songarica Bge. u. a. kleine aufrechte Sträucher mit schmalen, ungeteilten oder gelappten B., in den asia- tischen Steppen; C. recita All., aufrechte Staude in Süd- und Mitteleuropa, verwandte Arten in Ostasien; C. Flammula L., rankend in Südeuropa. An C. Vitalba L., die namentlich in Südeuropa verbreitet ist, schließen sich einige Arten in Asien, auch in den Tropen, sowie eine formenreiche Gruppe mit 2häusigen Bl. von Nordamerika bis ins äußerste Südamerika (Cl. dioica L. wird in Jamaika medicinisch angewendet). 2 ähnliche Artengruppen sind in Australien und Neuseeland heimisch; €. orientalis L. (auch Gartenpfl.) mit verwandten Arten im Mittelmeergebiet und in Centralasien, woran sich eine vorzugsweise dem afrikanischen Steppengebiet angehörige Gruppe schließt (von diesen wird C. mauritiana Lam. in Madagas- kar medicinisch angewendet). Sect. V. Naravelia DC. emend. B. der Blh. mit klappiger Knospenlage, ausgebreitet; Stb. mit bedeutend verlängertem Connectiv, oft an diesem mit Nektarium oder die äußeren zu Honigb. umgebildet. 6—8 Arten im trop. Asien; z. B. C. smilacina Bl., C. zeylanica (L.) Poir. Fossil kommen von wenigen Arten Früchte im Tertiär Europas, namentlich bei Öningen und Radoboj vor. %1. MyosurusL. (Mäuseschwanz). B. der Blh. meist 5, am Grunde gespornt, blassgelb; Honigb. ebenso viele, schmal, mit Nektarium in seichter Grube; Stb. wenige; Frkn. zahlreich, dicht auf verlängerter Achse. — 4jährige Kräuter mit linealischen Grundb., aus deren Achseln Seitenzweige. 5 Arten, wovon M. minimus L. Ackerunkraut in Mittel- und Südeuropa, Nordafrika, Orient, Kalifornien, im atlantischen Nordamerika und in Südostaustralien; M. aristatus Benth. in Kalifornien, Chile und Neuseeland; M. apetalus Gay in Chile; außerdem 2 Arten im paci- fischen Nordamerika. N 92. Oxygraphis Bge. B. der Blh. meist 5, zuweilen bleibend; Honigb. 5—12, meist ebenso groß oder größer, mit nacktem oder in kurzer Tasche liegendem Nektarium: Fr. mit Längsadern, ohne Hartschicht. — Stauden. 9 oder mehr Arten in Central- und Ostasien und Nordamerika; 0. glacialis Bge. in Centralasien; ©. Cymbalaria (Pursh) mit Ausläufern, von Asien und Nordamerika bis ins extratropische Südamerika verbreitet; wahrscheinlich gehören hierher auch Ranunculus hy- striculus A. Gray ($ Pseudaphanostemma A. Gray) und R. Nuttallii A. Gray (Cyrtorrhyncha Nutt.) in Nordamerika. 64 Ranunculaceae. (Prantl.) 23.? Trautvetteria Fisch. et Mey. B. der Blh. meist 4, weiß, abfallend, Honigb. fehlen; Frkn. zahlreich, mit 2 seitlichen Längsadern, ohne Hartschicht. — Staude mit handförmig gelappten B., zahlreichen cymös angeordneten Bl. ohne Vorb. 4 Art, T. palmata (Michx.) Fisch. et Mey., im atlantischen und paeifischen Nordamerika und in Japan; dürfte wohl noch in vorige Gattung einbezogen werden. 24. Ranunculus L. (Hahnenfuß). B. der Blh. 5, selten 3, kelchartig; Honigb. 5 oder mehr, selten weniger, kronenartig, meist breiter und länger, selten kleiner als die B. der Blh., ausnahmsweise fehlend, nahe dem Grunde der Oberseite mit Nektarium in einer Grube oder tieferen Tasche oder von freier Schuppe bedeckt oder von unterstän- diger Schuppe begleitet. — Kräuter und Stauden mit selten einfachen, meist handförmig gelappten bis geteilten B., I- oder cymös-mehrblütig Mindestens 250 Arten, in allen Gebieten, doch vorherrschend nördlich extratropisch. Sect. I. Ficaria Dill. (als Gatt,, Scharbockskraut). Fr. mit zarter Innenepidermis, ohne Krystalle; B. der Blh. meist 3; Honigb. meist 8, gelb, mit freier Schuppe über dem Nektarium; B. herzförmig, ungeteilt; Wurzeln teilweise dick. — 4 Arten in Europa (bis ins arktische Gebiet) und im Orient; R. Ficaria L. in Laubwäldern, Gebüschen verbreitet. Sect. Il. Ceratocephalus Pers. (als Gatt.) Fr. mit faseriger Innenepidermis, ohne Kry- stalle, mit 2 seitlichen Höhlungen in der Außenwand, in einen langen Schnabel verlängert; Honigb. gelb, mit freier Schuppe über dem Nektarium. Kräuter vom Wuchs wie Myosurus, aber mit ‘geteilten B. — 7 nahe verwandte Arten in Europa, im Orient und in Centralasien, z. B. R. falcatus L. Fig. 48. A Bl. von Myosurus minimus L. (vergr.); B im Längsschnitt; C Bl. von Ranunculus seeleratus L. verzr., Dim Längsschnitt. (Nach Baillon.) Sect. II. Marsypadenium Prantl. Fr. mit faseriger Innenepidermis, ohne Adern, ohne Krystalle, gewölbt; Honigb. gelb oder weiß, mit seichter Grube oder tieferer Tasche; Wur- zeln dünn; vorherrschend nur 4 Vorb. a. Batrachium DC. (als Gatt.) (Wasserhahnenfuß). B. der Blh. und weiße Honigb. meist 5; Nektarium in einer Grube; Fr. runzelig; Stengel im Schlamm kriechend oder im Ranunculaceae, (Prantl.) 65 Wasser flutend; Wasserb. vielfach zerteilt mit fädlichen, Anervigen Abschnitten. Einige 20 Arten, hauptsächlich in Europa, z. B. R. aquatilis L., R. trichophylius Chaix, AR. fluitans Lam,, auch in Asien und Nordamerika, einzeln in Abessinien, Chile und Tasmanien. b. Xanthobatrachium Prantl, Wuchs und Lebensweise wie vorige, aber Honieb. gelb; Fr. nicht runzelig; Nektarium öfters mit seitlichen Lappen. 4 Arten im arktischen und in Gentralasien und Nordamerika, z. B. R. multifidus Pursh. ce. Coptidium Beurl. Stengel kriechend; B. der Blh. 3; Honigb. meist 8; Nektarien in einer Tasche; B. gespalten bis geteilt. R. lapponicus L. im arktischen Europa und Asien, mit gelben Honigb., R. Pallasii Schlecht. von Lappland bis Alaska, mit weißen Honigb. d. Casalew St. Hil. Stengel kriechend oder aufrecht; B. ungeteilt; B. der Blh. und kleine gelbe Honigb. meist 3. — 3 Arten in Südamerika. e. Epirotes Prantl. Stengel aufrecht mit Grundb.; B. der Blh. und Honigh. 5; Nekta- rium in einer Grube oder Tasche; Fr. glatt. — Einige 30 Arten, z. B. R. alpestris L., mit weißen Honigb. in den höheren Gebirgen Süd- und Mitteleuropas; R. nivalis L. mit schwarzzottiger Blh., arktisch, mit Verwandten in Gentralasien und den Rocky Mountains; AR. pygmaeus Wahlenb. arktisch, sporadisch in den Alpen, in den Rocky Mountains; R, auricomus L. in Mittel- ‚europa verbreitet, kommt zuweilen ohne Honigb. und mit Übergangsbildungen zwischen Stb. und Frb. vor; R. sceleratus L. mit kleinen Bl., zahlreichen Frkn., an nassen Stellen in Eu- ropa, Gentral-, Nord- und Ostasien, Nordamerika. Sect. IV. Hypolepium Prantl. Fr. mit oder ohne Adern, ohne Krystalle, meist ge- wölbt; Nektarium mit 2 oder 1 unterständigen Schuppe; Wurzeln lleischig. a. R. glacialis L. im arktischen Europa und in der Schneeregion der Alpen, mit weißen oder roten, bis zur Fruchtreife bleibenden Honigb.; Fr. ohne Adern. b. Die übrigen 12 Arten mit geaderter Fr. in den höheren Gebirgen Europas (z. B. R. pyrenaeus L., R. Seguwierü Vill.), Südeuropa (zZ. B. R. gramineus L.), Mitteleuropa (z. B. R. platanifolius L.). Sect. V. Thora DC. Fr. mit Adern, gewölbt, mit kleinen Krystallen; Honigb. gelb, mit Tasche; Wurzeln fleischig. — 3 Arten; R. Thora L. von den Pyrenäen durch die Alpen bis Siebenbürgen und Bosnien; R. hybridus Bir. in den Alpen und den siebenbürgischen Karpathen. Sect. VI. Physophyllum Freyn. Fr. ohne Adern und Krystalle, gewölbt; Honigb. gelb, mit Tasche; B. ungeteilt, nur grundständig, aus ihren Achseln auch seitliche Blütenschäfte. — 4 Art, R. bullatus L., im westlichen Mittelmeergebiet. Sect. VI. Butyranthus Prantl. Fr. ohne oder mit Queradern, meist zusammengedrückt, mit Krystallen; Honigb. fast stets gelb, mit freier Schuppe, selten mit Tasche; fast stets 2 Vorh. ‘a. Flammula Prantl. Fr. mit 4 Rückennerv; Nektarium in Tasche oder mit kurzer Schuppe; Grundb. rundlich oder eiförmig, obere meist verlängert, ungeteilt; Wurzeln dünn. R. Lingua L. und R. Flammula L. in Sümpfen in Europa und Centralasien, verwandte Arten in Nordamerika; 3 Arten im tropischen Asien; 3 mit Knotiger Fr. in Südeuropa; 2 mit sehr kurzen Honigb. in Nordamerika. b. Leptocaules. Fr. mit 4 Rückennerv; B. geteilt; Wurzeln dünn. — 3 Arten in Australien, davon AR. sessiliflorus R. Br. und AR. leptocaulis Hook. an Flussufern. ce. Eubutyranthus. Fr. mit 3 Rückennerven; Nektarium mit freier Schuppe; B. hand- förmig gespalten bis geteilt. Teils Ajährig vom Typus des R. arvensis L. mit Knötchen auf der Fr., 14 Arten in Europa und dem Orient, als Ackerunkräuter zuweilen verschleppt, nur 4 Art im pacifischen Nordamerika. Teils ausdauernd ohne Knötchen an der Fr., vom Typus des R. acer L., auf Wiesen und in Wäldern, mindestens 60 Arten meist in Europa, dem borealen Asien und Nordamerika, doch auch im tropischen Asien, Abessinien, Kapland, Süd- amerika und Australien. d. Ranunculastrum DC. Fr. mit 1 Rückennerv; Nektarium mit freier Schuppe, die einer meist deutlichen Tasche aufsitzt; Blütenachse verlängert; Wurzeln teilweise fleischig. — Etwa 40 Arten im Mittelmeergebiet; unter diesen R. asiaticus L. (Kugelranunkel) mit selben, weißen oder roten Bl. Gartenzierpfl. Fossile Früchte von R. emendatus Heer im Tertiär von Oeningen. 95.? Hamadryas Comm. Bl. 2häusig; B. der Blh. 5—6; Honigb. 10—12. Nie- drige Stauden vom Wuchs wie vor. 4 Arten im antarktischen Amerika. Natürl. Pflanzenfam. II. 2. [913 66 Ranunculaceae. (Prantl.) 26. Thalietrum L. (Wiesenraute). B. der Blh. meist 4, gewöhnlich kelchartig, seltener kronenartig, oft schon beim Aufblühen abfallend; Stb. meist zahlreich, länger als die Blh.; Frkn. gewöhnlich wenige auf flacher Achse mit 4 oder meist mehreren Seiten- adern. — Stauden mit fast stets zusammengesetzten B., traubigen, selten ceymösen Blütenständen. Etwa 76 Arten, vorzugsweise im extratropischen Asien, Europa und Nordamerika. Sect. I. Camptonotum Prantl. Rücken der Fr. stärker gewölbt als der Bauch. a. Rotundifolia. B. oder Blätterabschnitte rundlich. T. rotundifolium DC. und 7 ver- wandte Arten in Central- und Ostasien, auch in Vorderindien und Java. b. T. rutifolium Hook. f. et Thoms. im Himalaya. c. Petaloidea. Bl. auffallend entweder durch petaloide Stb., so T. aquilegifokium L., das als Waldpfl. durch ganz Nordasien und Europa verbreitet ist; die verwandten Arten in - Central- und Ostasien, auch (T. clavatum DC.) im atlantischen Nordamerika. Oder aber die Blh. ist petaloid und länger als die Stb., so bei T. anemonoides Michx. im atlantischen Nord- amerika, T. orientale Boiss. im Orient, T. tuberosum L. in Spanien und Südfrankreich, die übrigen in Central- und Ostasien. Sect. I. Camptogastrum Prantl. Bauch der Fr. stärker gewölbt als der Rücken. a. Sparsiflora. Blütenstand übergipfelig ‚bis cymös, Gr. kurz. T. sparsiflorum Turcz. in Ostasien, im pacifischen und atlant. Nordamerika; andere Arten in Ost- und Centralasien. b. Macrocarpa. Blütenstand übergipfelig; Gr. länger als der Frkn. 'T. rhynchocarpum Dill. et Rich. in Guinea, Kamerun und Abessinien; T. macrocarpum Gren. in den Pyrenäen; T. calabrieum Spreng. in Süditalien. c. Piatycarpa. Blütenstand traubig; Fr. platt mit kurzem Gr. T. elegans Wall. u. a. Arten in Central- und Ostasien. d. Podocarpa. Blütenstand rispig; Bl. eingeschlechtlich; Fr. platt mit langem Gr. T. podocarpum Kunth u. a. in Nordamerika und durch die Cordilleren bis Peru. e. Dioict. Wie vorige; aber Fr. gedunsen. T. dioicum L. u. a. in Nordamerika. f. Flexuosa. Bl. meist zwitterig; Fr. gedunsen mit kurzem Gr., ein Formenchaos (z. B. T. minus L. auf Wiesen, T. flavum L. an Ufern), welches besonders in Europa entwickelt, doch auch mit einigen Arten in Central- und Ostasien, im tropischen Vorderindien und am Kap vertreten ist. br 27. Adonis L. Blh. aus Kelch und Krone bestehend, ersterer 5, letzterer meist mehr, bis 16 B. enthaltend ; Frkn. zahlreich, auf ceylindrischer Achse mit einer aufrechten oder hängenden Sa.; Fr. mit Hartschicht, geadert. — Kräuter und Stauden mit feinzer- teilten B., einzelnen endständigen Bl. Sect. I. Adonia DC. Ajährige Kräuter mit geradem Fruchtgr., hängender Sa. Unge- fähr 10 einander sehr nahe stehende Arten im Mittelmeergebiet, einige, wie A. aestivalis L., mit kahlem Kelch, A. fammea Jacg. mit behaartem Kelch, auch in Mitteleuropa; A. autum- nalis L. mit zusammenneigender Krone Zierpflanze. Sect.Il. ConsiligoDC. Ausdauernd; Fruchtgr. zurückgekrümmt; Sa. schief oder aufrecht. — 40 Arten, a) mit Grundb., A. chrysocaly& Hook. f. et Thoms. im Himalaya, A. cyllenea Boiss. m Peloponnes, A. distorta Ten. in den Apenninen, A. pyrenaica DC. in den Pyrenäen; b) ohne Grundb. 2 Arten in Ostasien, 3 in Sibirien und Centralasien, wovon A. wolgensis Stev. mit kurzen Abschnitten der B., westlich bis Siebenbürgen; A. vernalis L. mit verlängerten linealischen Abschnitten der B., auf Haiden in Ost- und Südeuropa, bis Süd- und Mittel- deutschland. Die schwarze, bittere Wurzel wirkt purgierend. ee ee u ne Sr ee ALTES LARDIZABALACEAE K. Prantl, Mit 9 Einzelbildern in 3 Figuren. Wichtigste Litteratur. Decaisne, Memoire sur la famille des Lardizabalees, in Arch. du Museum d’Hist. nat. I. Paris 4839. p. 443—243. Tab, X—XIII; Enumeratio Lardizaba- learum, in Ann. d. sc. nat. 2. Ser. XII. p. 99—108. — Hooker and Thomson, Flora indica. 1. p. 44—215. — Bentham-Hooker, Genera I. p. 42. — Baillon, Hist. d. pl. III. p. 42—47. — Eichler, Blütendiagramme II. p. 143. — Vesque, De l’anatomie des tissus, in Nouv. Arch. du Muscum II. Ser. IV. p. 48—54. Merkmale. Bl. polygam oder diklin, mit Rudimenten der Stb. resp. Frb., regel- mäßig, aus alternierenden 3gliederigen Quirlen aufgebaut, wovon meist je 2 auf Blh. und Stb.; zwischen der petaloiden Blh. und Stb. häufig 2 Quirle kleiner Honigb.; Stb. frei oder verwachsen mit extrorsen, in Spalten aufspringenden A.; Frkn. 3 selten bis 9), getrennt, mit zahlreichen, inLängszeilen an den Seitenwänden sitzen- den anatropen Sa., diese mit 2 Integumenten; Beerenfr., zuweilen innen aufspringend; S. mit reichlichem Nährgewebe, kleinem geradem E. — Meist schlingende Holzpfl. mit handförmig zusammengesetzten B. (nur Decaisnea aufrecht mit gefiederten B.); Bl. in Trauben ‘oder einzeln. x Vegetationsorgane. Die wechselständigen B. haben weder Scheiden noch Nebenb., sind nur bei Decaisnea unpaarig gefiedert, sonst stets handförmig zusammengesetzt, meist in einem, bei Lardizabala in 2 Graden; die Stielchen sind an Grund und Spitze artiku- liert. Die Blütenstände (bei Decaisnea »endständig und axillär«) entspringen nur bei Lardizabala direkt in den Achseln der Laubb., bei allen übrigen aus den unteren (Niederb.- oder Laubb.-) Achseln von Seitenzweigen, welche entweder ge- staucht bleiben oder in gestreckte Laub- sprosse auswachsen (Fig. 49.4). Anatomische Verhältnisse. Im Stamme liegen zahlreiche, zu einem Kreise ge- ordnete Stränge, durch Markstrahlen ge- trennt, in der Rinde Sicheln von Skleren- chymfasern über den Siebteilen, durch kurzzelliges Sklerenchym verbunden; Peri- derm entsteht später in der äußersten Rindenschicht. Sekret- und Milchsaftbe- hälter fehlen; Krystallschläuche kommen vor, bei Hollboellia und Lardizabala mit ein- seitig verdickter Wandung; Behaarung fehlt Fig. 49. Akgbia quinata Decaisne; A Stück des blühenden fast völlig; bei Bogquila sind die Haare Stengels; bl Narbe eines vorjährigen B. (nat. Gr.) B Quer- Zellreihen oder teilweise Azellig; Spalt- schnitt des Frkn.; r Rücken; 5b Bauch; sa Sa. (vergr.) öffnungen ohne Nebenzellen. Blütenverhältnisse. Einzeln stehen nur die © Bl. von Lardizabala; alle anderen stehen seitlich in Trauben ohne Endbl. Vorb. finden sich je 2 nur in den g', am Grunde beschuppten Trauben von Lardizabala. Wenigstens bei Akebia sind die unteren Bl. fast 5* 68 Lardizabalaceae. (Prant|.) jeder Traube ©. Die B. der Blh. sind gefärbt, weiß, braunrot oder grünlich; bei Akebia fehlen die 3 inneren. Honigb. mit wohl stets drüsiger Oberfläche, kleiner als die B. der Blh., finden sich bei Hollboellia, Parvatia, Boquila und Lardizabala. Die Stb. sind in den g' Bl. von Decaisnea, bei Boquila, Lardizabala, Stauntonia und Parvatia (?) zu einer Röhre verwachsen, bei den übrigen, wie in den Zwitterbl. von Decaisnea, sowie die rudi- mentären frei. Die A. sind verlängert, extrors; das Connectiv verlängert sich häufig in’ einen spitzen Fortsatz (Fig. 50 B). Die Frkn. tragen ohne Gr. eine kurze oder kopfige N. Die Sa. stehen bei Decaisnea und Boquila in 2 von der Bauchnaht entfernten Zeilen, sonst in mehreren parallelen Zeilen und wenden ihre Mikropyle der Rückenlinie zu: bemerkenswert ist ihre späte Entwickelung, indem sie bei Akebia in geöffneten Bl. erst wenig gekrümmt sind und erst die Anfangsstadien der Integumentbildung zeigen. Zwischen den Sa. entspringen zahlreiche Haare. — Die Bestäubung erfolgt durch Insekten, welche die Bl., wenigstens von Akebia, reichlich besuchen. Fig. 50. Decaisnea insignis Hook. et Thoms. A Bl. von außen; B Stb. der 5, C Stb. und Frkn. der © Bl.; D reife Fr.; E S. im Längsschnitt; # Embryo. (Nach Botan. Magazine t. 6731.) Frucht und Samen. Die Frkn. werden zum Teil unter erheblichem Wachstum und Ausbildung zahlreicher Gefäßbündel zu Beeren, deren Fruchtfleisch die S. eingesenkt sind; bei Decaisnea, Stauntonia und Akebia springen die Beeren an der Bauchnaht auf. Geographische Verbreitung. Die meisten Arten der L. bewohnen den gemäßigten Himalaya, Khasia, China und Japan; die Gattungen Lardizabala und Boquila gehören aus- schließlich Chile an. Lardizabalaceae. (Prantl.) 659 Verwandtschaftliche Beziehungen. Die L. zeigen nahe Beziehungen einerseits zu den Menispermaceae, anderseits zu den Berberidaceae, welch beiden sie auch schon zuge- zählt worden sind. Mit erstgenannten teilen sie den meist schlingenden Wuchs und hand- förmigen Bau der B., sowie den wesentlichen Bau und die Diklinie der Bl., unterscheiden sich aber durch die mehrsamigen Frkn. und den kleinen E. Mit den Berberidareae stim- men sie in den Zahlenverhältnissen der Bl. überein, unterscheiden sich aber durch die Mehrzahl der Frkn., die extrorsen A., die flächenständigen Sa. und die Diklinie. Nutzen. Viele L. besitzen saftreiche, essbare Fr.; auch dienen die langen klettern- den Stämmchen mancher Arten als Seile. Einteilung der Familie. A stammt aufrecht, B. gefiedert; Bl. polygaam . „ . „2. 22.20. ..1. Decaisnea. B. Stamm windend; B. geflingert. a. Monöcisch; Bl. an den vierten Achsen, ohne Vorb. a. B. der Blh. 6. IBNeMeL HONIEDr- Un. ae ee ee RE er a Va Me 2. Stauntonia. I. Honigb. 6. MOBBSCHER TERN nee Bau en Be en RE A 3. Hollboellia, SUNSChr VerwWächsen:e man. mn EB: . . ‚4. Parvatia. BRERNEÜCHERIHE EN. 2 en. ne ER TEE ee a on ve a Ai b. Diöeisch. 0. Sa. ın 2 Zeilen: BJ. an den vierten:Achsen, ohne Vorb. . . . . 6. Boquila, ß. Sa. in mehreren Zeilen; @ Bl..an den zweiten, 5 Bl. an den dritten Achsen mit i 7. Lardizabala. Vorb. re RE aertel 1. Decaisnea Hook. et Thoms. Bl. ohne Honigb.,. in den g! Bl. die Stb. röhrig ver- wachsen; Beere innen klaffend; Sa. in 2 Zeilen. — Aufrechter, wenig verzweigter Strauch mit gefiederten, 2—3 Fuß langen B. Einzige Art D. insignis Hook. et Thoms. im östlichen Himalaya (Fig. 50 u. 51); Fr. essbar. 2. Stauntonia DC. Stb. frei; Beere innen klaffend; Sa. in mehreren Zeilen. — Schling- sträucher mit 3—7zähligen B. 2 wahrscheinlich zu vereinigende Arten, St. chinensis DC. in China, St. hexaphylla Desne. in Japan, und dem Korea-Archipel. 3. Hollboellia Wall. B. der Blh. pur- purn oder grünlich; Stb. frei; Beere nicht auf- springend; Sa. in mehreren Zeilen. — Schling- sträucher mit 3—9zähligen B. 2 Arten im Himalaya; die Bl. von AH. lati- folia Wall. riechen wie Orangebl., die Fr. werden in Nepal genossen. 4. Parvatia Decaisne. B. der Blh. grün- lich-weiß, Stb. verwachsen (ob immer?); Sa. in mehreren Zeilen. — Schlingstrauch mit 3zähligen B. 4 Art, P. Brunoniana Decaisne, in Khasia. 5. Akebia Decaisne. B. der Blh. braun- violett; keine Honigb.; Stb. frei; Frkn. 3—9; } : ar Sa. in mehreren Zeilen; Beeren innen klaffend. le a Marake m — Schlingsträucher mit 3—5zähligen B. 2 Arten in China und Japan; A. quinata (Thunb.) Decaisne, in Japan, »Fagi-Kad- sura-Akebic«, bei uns als Zierpfl.; Fr. essbar (Fig. 49). 70 Berberidaceae. (Prantl.) 6. Boquila Decaisne. Honigb. 6; Stb. röhrig verwachsen. — Schlingsträucher mit einfach 3zähligen B. I (oder 2?) Art, B. trifoliolata (DC.) Decaisne in Chile, »Pilpil-Boquil« oder »Bo- quil-blanco« genannt; die Stämme dieser und der folgenden Gattung dienen als Seile; Fr. essbar. . 7. Lardizabala Ruiz et Pav. Honigb. 6; Stb. röhrig verwachsen. — Schling- sträucher mit 2—3fach 3zähligen B. 2 Arten in Chile; L. biternata R. et Pav. und L. triternata R. et Pav. mit ebensolcher Verwendung wie vorige. BERBERIDACEAE von K. Prantl. Mit 24 Einzelbildern in 6 Figuren. Wichtigste Litteratur. De Candolle, Syst. II. p. 1—35. Prodr. I. p. 405—112, — Endlicher, Genera, p. 852—854. — Bentham-Hooker, Genera, I. p. 40—45. — H. Baillon, Remarques sur l’organisation des Berberidees, in Adansonia Il. p. 268—291 ; Histoire des pl. II. p. 49—76. — Eichler, Blütendiagramme I. p. 134—438. — Vesque, De l’anatomie des tissus, in Nouy. Arch. du Museum. II. Ser. IV. p. 48—54.,— Tokutaro Ito, Berberidearum Japoniae Conspectus, in Journ. of the Linn. Soc. XXI. 1887. p. 422—437. Merkmale. Bl. zwitterig, aus alternierenden 2- oder 3gliederigen Quirlen aufge- baut, wovon meist je 2 auf die Blh. und das Andröceum, oft noch je 2 auf die dazwischen stehenden Honigb.; Stb. frei, mit meist klappig aufspringenden A.; Frkn. I, monomer; Sa. mit 2 Integumenten, zahlreich oder wenige (selten nur A) an der Bauchnaht oder grundständig; S. mit reichlichem Nährgewebe, meist kleinem, geradem E. — Stauden und Sträucher mit einfachen oder zusammengesetzten B.; Bl. in Trauben, seltener in Trugdolden oder einzeln. Vegetationsorgane. Die meisten Gattungen enthalten Stauden mit sympodialem Rhizom (auch Podophyllum) , dieses wächst kriechend, ist nur bei den meisten Arten von Leontice knollenförmig. Die oberirdischen Stengel tragen Laubb. entweder nur amGrunde, oder in geringer Zahl, oft nur 2 oder 1, höher oben. Die Bl. oder Blütenstände sind end- oder außerdem auch seitenständig. Holzpfl. sind nur Nandina und Berberis, erstere mit endständigen, letztere mit seitenständigen (es sollen auch endständige vorkommen) Blüten- ständen. Bei Berberis $ Mahonia entspringen die am Grunde mit Schuppen versehenen Blütentrauben aus den Achseln der Knospenschuppen am Grunde der Jahrestriebe; bei $ Euberberis nehmen sie das Ende von Kurztrieben ein, welche am Grunde Laubb. tragen, aus der Achsel der (mit Ausnahme von B. insignis Hook. et Thoms.) dornig metamorpho- sierten B. der Langtriebe schon im gleichen Jahre entspringen, aber erst im 2. oder einem späteren Jahre zur Blüte gelangen. Die Scheide der Laubb. ist nur bei den meisten Arten von Leontice ausgebreitet; sie setzt sich hier, sowie bei Berberis und den Stengelb. von Epimedium, in % kleine Nebenb. fort, verlängert sich an den Grundb. von Epimedium und an den unteren Stengelb. von Berberidaceae. (Prantl,) 1a Podophyllum Emodi Wall., sowie bei Nandina zu einer Haut auf der Oberseite des Blatt- grundes; an den Grundb. von Podophyllum umschließt sie bis auf eine schmale Spalte die Knospe; an den Stengelb. von Podophyllum, sowie bei Diphylleia, Jeffersonia und Achlys erfährt sie nur ganz geringe Entwickelung. — Die Spreite ist ungeteilt nur an den Laubb. und den oberen Dornen von Berberis $ Euberberis, 3zählig bei Achlys, einigen Arten von Epimedium und den meisten Dornen von Berberis; mit Unterdrückung des Endblättchens bei Jeffersonia und Epimedium diphyllum (Lodd.), woran sich die 2lappigen B. von Diphylleia schließen dürften. Handförmig verzweigt sind die B. von Leontice $ Gym- nospermium, die unteren Dornen von Berberis $ Euberberis, sowie mit schildförmiger Aus- Eig. 52. A ein Zweig von Berberis vulgaris L. mit 5teiligen Blattdornen; D blühender Zweig. (Nach der Natur.) bildung die B. von Podophyllum. Die übrigen haben gefiederte B., bald nur in einem Grade (Berberis $ Mahonia , Leontice $ Bongardia) oder in mehreren (Epimedium meist, Leontice $ Euleontice und $ Caulophyllum, Nandina). Artikulationen finden sich bei Ber- beris $ Euberberis am Grunde der Spreiten der Laubb., sowie bei $ Mahonia quer durch die Spindel. — Die Niederb. sind Scheidenteile von B., deren Spreite verkümmert. Anatomische Verhältnisse. Die kreisförmige Anordnung der Gefäßbündel in Stengel, Stamm und Rhizom wird im Stengel von Leontice $ Caulophyllum in geringem Grade, im Stengel von Podophyllum, Diphylleia und Leontice $ Euleontice, anscheinend durch reichliche Verzweigung der Bündel, sehr unregelmäßig. Außerhalb der Gefäßbündel liest ein Skleren- chymring, bald nahe unter der Epidermis (Epimedium), bald tiefer, an die Bündel sich öfters durch Leisten anlegend; bei Podophyllum sind die äußeren Stränge noch von Skleren- chymsicheln begleitet; bei Leontice $ Bongardia und $ Euleontice fehlt dieser Sklerenchymring in der unteren Region oder ist nur sehr schwach ausgebildet. Die Korkbildung erfolgt bei Berberis unmittelbar innerhalb des Sklerenchymringes. (Vergl. R. Böning, Anatomie des Stammes der Berberitze. Dissert. Königsberg 1885). — Im Blattstiel sind die Gefäßbündel meist kreisförmig angeordnet. — In der Wurzel von Epimedium, Leontice, Jeffersonia und Berberis, jedoch nicht von Podophyllum, ist das ganze Stranggewebe, mit Ausnahme der Tracheen und Siebröhren, Sklerenchym; Dickenwachstum zeigt von den genannten nur Ber- 7) Berberidaceae. (Prantl.) beris. — Haarbildungen finden sich sehr spärlich; die Haare an der Blattunterfläche von Podophyllum Emodi und Diphylleia Grayi sind nur Azellig, jene an den Stengelknoten und Verzweigungsstellen der Blattspindeln bei Epimedium sind Zellreihen. — Die Spaltöffnungen haben keine Nebenzellen. — Milchsaft und Harzbehälter fehlen; doch enthält das Rhizom von Podophyllum harzartige Stoffe; durch Berberin bedingt ist die gelbe Färbung der Ge- webe von Berberis und der Wurzel von Jeffersonia; auch Podophyllum peltatum L., Leontice thalictroides L. und Nandina‘ domestica Thunbg. enthalten dieses Alkaloid. Blütenverhältnisse. Einzelne endständige Bl. kommen nur bei Podophyllum pelta- tum L. und P. Emodi Wall., Jeffersonia und einigen Arten von Berberis (z. B. B. sibirica Pall., B. empetrifolia Lam.) vor; selten sind Trugdolden ohne Deck- und Vorb. (Diphylleia, wohl auch die mehrblütigen Podophyllum); alle anderen haben Trauben mit Endbl. (Epi- medium, Leontice$ Bongardia, Nandina) oder ohne Endbl. (Berberis $ Mahonia) oder deren Vorkommen wechselt bei der nämlichen Art. Die Aufblühfolge der Trauben ist aufstei- gend; doch öffnet sich die Endbl. zuerst. Die Trauben sind einfach, ohne Vorb. bei Leontice $ Gymnospermium und $ Euleontice, Berberis $ Mahonia (eine nicht näher be- stimmte Art hat 2 Vorb.), Epimedium pinnatum und den verwandten Arten (meist); mit Vorb. bei den meisten Arten von Berberis $ Euberberis; hier wechselt oft die Länge der Internodien und es kommen selbst Dolden zu Stande. Ährenförmig ohne Deck- und Vorb. ist der Blütenstand von Achlys. Zusammengesetzte Trauben haben die meisten Epime- dien ohne Vorb., Leontice $ Bongardia und $ Caulophyllum mit oder ohne Vorb. an den letzten Achsen, Nandina mit mehr als 2 Vorb., einzelne Arten von Berberis $ Euber- beris, z. B. B. paniculata Juss. mit Vorb. Die Bl. sind aus regelmäßig alternierenden Quirien aufgebaut, die aus je 3 oder (bei Epimedium, mit Ausnahme von E. hexandrum Hook.) 2, bei Jeffersonia vielleicht aus je 4 Gliedern bestehen, und von denen auf Blh. und Stb. mindestens 2 treffen. Ausnahms- . weise (so besonders an Endbl. von Berberis) wechseln in derselben Bl. 2- und 3gliederige Quirle, so dass dann 5 Stb. vor 5 B. der Blh. stehen. Ausnahmen von diesem Typus bilden Achlys ohne Blh. mit 9 Stb., sowie Podophyllum peltatum L., bei welchem Ver- doppelung von inneren B. der Blh. und Stb. in verschiedener Ausdehnung vorkommt, so dass die Zahl der Teile schwankt; vielleicht.findet sich ähnliches bei Jeffersonia. In der Blh. müssen vor allem, wie bei den Ranunculaceen, die inneren mit Nekta- rien versehenen Blattgebilde, welche bei Nandina, Epimedium, Leontice und Berberis vor- kommen, von der eigentlichen Blh. unterschieden werden, welche bei Podophyllum, - Jeffersonia und Diphylleia allein vorhanden ist. Die B. der eigentlichen BIh. ändern ihre Beschaffenheit von der kelchartigen, prophylloiden zu der kronenartigen, petaloiden ent- weder (Nandina) ganz allmählich von außen nach innen und treten dabei in großer Quirl- anzahl (”—10) auf, oder sie sind schärfer gesondert in einen äußeren kelchartigen Teil, der bei Berberis & Euberberis, Leontice $ Bongardia und $ Caulophyllum nur 1, sonst 2 oder (bei einigen Epimedium) 3 Quirle umfasst, und einen inneren kronenartigen Teil, welcher ebenfalls meist @ Quirle, bei Leontice $ Bongardia und Berberis & Euberberis indes nur 4 Quirl enthält. Die kelchartigen B. der Blh. sind gewöhnlich sehr hinfällig. — Die Honigb. stehen stets in 2 Quirlen (nur bei Nandina konnte ich nur 1 finden) und werden von den meisten Autoren als Krone bezeichnet. Die Nektarien liegen an deren Spitze bei Nandina (Fig. 53 B), am breiten Vorderrand bei Leontice $ Caulophylium (Fig. 53 D), an den beiden Seitenrändern bei Leontice $ Euleontice, in einer Grube über dem Grunde bei Leontice $ Bongardia (Fig. 53 A) und $ Gymnospermium, bei Epimedium diphyllum Lodd. ; bei den übrigen Epimedien vertieft sich die Grube zu einem kurzen Sack (E. sagittatum Maxim.) oder langen Sporn |E. macranthum Morr. et Decaisne); bei E. hexandrum Hook. ist die Fläche des Honigb. nach einwärts gebogen; endlich bei Berberis (auch bei $ Ma- honia, Fig. 53 C) bilden die Nektarien 2 Höcker am Grunde der beiden Seitennerven, oft mit besonderen kurzen Gefäßbündeln versehen. Die Platte der Honigb. ist niemals länger als die nächstäußeren B. der Blh. Die A. sind ihrem Baue nach intrors, d. h. das Connectiv, ist auf der Außenseite breiter als auf der Innenseite. Das Aufspringen erfolgt nur bei Nandina und Podophyllum Berberidaceae, (Prantl.) 73 Emodi Wall. durch eine Längsspalte zwischen den beiden Fächern jeder Antherenhälfte; bei Podophyllum peltatum L. löst sich die Wandung an der Innenseite vom Gonnectiv ab und breitet sich aus; bei allen anderen erfolgt das Öffnen durch 2 Klappen auf der Außen- seite, indem die seitliche Längsspalte sich auf der Außenseite am Grunde und dem Fig. 53. Honigb. von A Leontice Chrysogonum L.; B Nandina domestica Thunb,; © Berberis Bealei Curt.; D Leon- tice thalictroides L.; B Epimedium elatum Morr. et Decnisne (6/l). Connectiv entlang fortsetzt, und die so umschriebene Außenwand jeder Antherenhälfte sich mit Pollen behaftet aufwärts über den Gipfel nach innen krümmt. Einige Arten von Berberis $ Mahonia haben hornförmige Fortsätze zu beiden Seiten unter der A. Mit der Bestäubung hängt die Reizbarkeit der Stf. bei Ber- beris zusammen; indem die Stf., welche im Reifezustande den Honigb. aufliegen, bei Berührung sich gegen die N. zu krümmen, beladen sie die Insekten, welche den um den Grund des Frkn. sich sammelnden Honig suchen, mit Pollen und veranlassen sie durch die Beunruhigung, die Bl. zu verlassen und den Pollen auf die N. der nächstbesuchten Bl. zu bringen. Der einzelne monomere Frkn. (abnorm wurden bei Podo- phyllum und Epimedium mehrere getrennte beobachtet) trägt auf meist kurzem Gr. eine mehr oder minder ausgebreitete N. Die Sa. stehen entweder an der Bauchnaht zahlreich übereinander gie. 54. Bi. von Berberis in 2 Zeilen (Zpimedium) oder in mehreren Zeilen auf einer mäch- vulgaris L. tigen Placenta (Podophyllum, Jeffersonia), in geringerer Zahl bei Diphylleia, nur zu 2 bei Nandina; im Grunde des Frkn. oder etwas an der Bauchnaht hinaufrückend mehrere oder einzeln bei Leontice und Berberis, stets einzeln grundständig bei Achlys. Das äußere Integument der Sa. ist stets länger als das innere und sehr stark entwickelt. Frucht und Samen. Die Fr. öffnet sich der Länge nach bei Epimedium (Fig. 55 D) und zwar zu beiden Seiten in einer Linie, in welcher die von den Rücken- und Bauch- Fig. 55. Fr. und S. (s) der Berberidaceae; A von Podophyllum peltatum L., quer- und längsdurchschnitten: p Placenta; B von Jefersonia diphylla Pers.; C einzelner S. derselben (4/1); a Arillus; D von Zpimedium alpinum L.: E von Leontice Leontopetalum L., im Längsschnitt; / Fruchtwandung; a Nährgewebe, e Embryo; F von Achlys tri- phylla DC. (3/1); @ von Berberis vulgaris L. im Längsschnitt (2/1); n» Narbe; a Nährgewebe; e Embryo. strängen sich abzweigenden Adern einander, ohne sich zu vereinigen, begegnen, der Quere nach durch eine schon frühzeitig vorgezeichnete Spalte über dem Rücken bei 74 Berberidaceae. (Prantl.) Jeffersonia (Fig. 55 B); durch mehr oder minder unregelmäßiges Zerreißen der Frucht- wandung unter Schwinden des Parenchymgewebes werden die S. frei bei Leontice (Fig. 55 EZ), bei $ Caulophyllum schon lange vor der Reife durch deckelartiges Abwerfen des oberen Teiles. Achlys hat eine Isamige Schließfr. (Fig. 55 F), Berberis, Podophyllum (Fig. 55 A), Diphylleia und Nandina Beerenfr. Bei Epimedium und Jeffersonia (Fig. 55 C) erhält der S. am Grunde häutige An- hängsel, welche wenigstens bei ersterem durch Auswachsen einer Epidermisfalte ent- stehen; hingegen ist der fälschlich sogenannte Arillus von Podophyllum nur die die S. umwachsende Placenta (Fig. 55 A, p). DerE. ist meist kurz, nur bei Berberis fast so lang als das Nährgewebe (Fig. 55 G, e); bemerkenswert ist die Einfaltung des Embryo- sackes an seinem vorderen Ende bei Leontice (Fig. 55 E, bei e) und Nandina. Geographische Verbreitung. Die B. sind hauptsächlich in den extratropischen Ge- bieten der nördlichen Hemisphäre verbreitet; nur Berberis erstreckt sich von Centralasien bis in die Gebirge des tropischen Indiens, sowie von Nordamerika durch die Andenkette bis nach Feuerland. Die größte Mannigfaltigkeit hinsichtlich der Gattungen herrscht zu beiden Seiten des pacifischen Oceans. Verwandtschaftliche Beziehungen. Die B. sind einerseits den Ranunceulaceen nahe verwandt, von welchen sie durch den regelmäßig quirligen Bau der Bl., besonders des Andröceums, und den stets einzelnen Frkn., sowie die Gestalt der Sa. abweichen; ander- seits bestehen Beziehungen zu den Papaveraceen und Fumariaceen, von welchen sie sich ebenfalls durch den monomeren Frkn. unterscheiden. Nahe verknüpft sind die B. mit den Lardizabalaceen, welche sich durch die Mehrzahl der monomeren Frkn., extrorse A., flächenständige Sa. und Diklinie auszeichnen. Nutzen. Die krautigen Teile der B. und ihre Fr. sind reich an Äpfelsäure, es werden daher die Fr. häufig genossen. Ferner enthalten Rinde und Wurzel das bittere, gelbe, purgierend wirkende Berberin. Einteilung der Familie. A: Ohne Honigb.; Stauden. a. S. zahlreich oder wenige an der Bauchnaht; Blh. vorhanden; Bl. einzeln oder in Trug- dolden. 0... x% mit Langsspalten; Beere ©... nur. nee N Bodophyliunte ß. A. mit Klappen. I. Bl. einzeln, auf blattlosem Schaft, 4zählig oder 3zählig mit teilweiser Verdoppelung; Er. (quer 'aufspringend . u 2 es. en EoIETkETRSOrHdr II. Bl. in Trugdolden, 3zählig, auf 2blättrigem Stengel; Bere . . 3. Diphylleia. b. S. einzeln, grundständig; keine Blh.; Bl. in Ähren; Schließfr.. . . . 4. Achlys. B. Mit Honigb.' a. A. mit Längsspalten; Beere; Strauch 2 2 mn os Nandıma, b. A. mit Klappen. a. Sa. zahlreich an der Bauchnaht; 2klappige Kapselfr.;, Stauden. . 6. Epimedium. ß. Sa. wenige oder einzeln grundständig. I. Stauden; Fr. trocken; Samenschale um den E. einwärtsgefaltet 7. Leeontice. II. Sträucher; Beere; Samenschale nicht gefaltet . - » ...2....8. Berberis. 4. PodophyllumL. B. derBlh. in 4 3gliederigen Quirlen, die inneren groß, kronen- artig; Stb. meist 6, doch bei P. peltatum ebenso wie die inneren B. der Blh. in wechseln- der Zahl vermehrt; Sa. zahlreich, auf mächtiger’Placenta. — B. handförmig gespalten, schildförmig, selten 3zählig; Bl. einzeln oder in Trugdolden, weiß, seltener purpurn. 5 Arten, davon eine, Podophyllum peltatum L. (Fig. 56), mit mehr als 6 Stb., einzelnen weißen Bl., »May Apple«, »Mandrake« im atlantischen Nordamerika (zweifelhaft auch in Japan), mit essbarer Fr., auch »wilde Limone« genannt, aber giftigen Stengeln und Wur-. zeln, welche das medicinisch angewendete Podophyllin, ein Gemenge von Harz mit einem Glucosid, enthalten. Von den übrigen Arfen mit 6 Stb. hat P. Emodi Wall. im Hima- laya eine endständige weiße Bl, 2 Arten in Südchina und Formosa purpurne Bl. in Trugdolden. Berberidaceae. (Prantl.) 75 9. Jeffersonia Barton. B. der Blh. in 3 entweder Agliederigen oder vermehrt 3glie- derigen Quirlen, die inneren groß, kronenartig; Stb. 8; Sa. zahlreich, auf mächtiger Pla- centa; $. mit kleinem, zerschlitztem Arillus. — Laubb. 2teilig; Bl. einzeln, weiß, auf blattlosem Schaft. 2 Arten, J. diphylia (L.) Pers. im atlantischen Nordamerika, mit medieinisch angewen- deter Wurzel, eine zweite im mandschurischen Gebiet, J. dubia Benth, et Hook. RR [\\ Na u Fig. 56. Podophylium peltatum L. A Blütenstengel nach Wegnahme eines B.; B Diagramm der Blh.; © er schnitt durch den Stengel; D Querschnitt durch denselben; Z Sa. (Nach Asa Gray.) 3. Diphylleia Michx. B. der Blh. in 3 oder 4 3gliederigen Quirlen, die inneren größer, kronenartig; Sa. wenige, 2reihig an der Bauchnaht. — Stengel mit 2 2lappigen Laubb., Bl. in Trugdolde, weiß. 2% Arten, D. cymosa Michx. im atlantischen Nordamerika; D. Grayi Fr. Schmidt in Japan und Sachalin, beide Pfl. feuchter Standorte. k. Achlys DC. Bih. fehlt; Stb. meist 9. — Laubb. grundständig, 3zählig; Ähre ohne Deck- und Vorb. 2 sehr nahe verwandte Arten, 4. triphylla DC. im pacifischen Nordamerika, A. japonica Maxim. in Japan. 5. Nandina Thunbg. B. der Blh. in zahlreichen 3gliederigen Quirlen, nach innen allmählich größer und kronenartiger, weiß; 3 oder 6 Honigb. mit drüsiger Spitze; Sa. 2, an der Bauchnaht. — Strauch mit mehrfach gefiederten B., endständigen zusammenge- setzten Trauben. 4 Art, N. domestica Thunbg., in China und Japan in Gebüschen, dort auch Zierpfl. in Gärten; die Wurzel enthält ein Alkaloid Nandinin. 6. Epimedium L. (mit Aceranthus Morr. et Decaisne und Vancouveria Morr. et De- caisne). B. der Blh. in meist 2- (bei E. hexandrum) bis 3gliederigen Quirlen, davon die 1— 3 äußersten klein, kelchartig, 2 groß, kronenartig; darauf folgen 2 Quirle Honigb., deren Nektarien in einer Grube oder einem Sporn; S. mit häutigem Arillus. — Stauden mit 3zähligen oder mehrfach zusammengesetzten B., einfachen oder zusammengesetzten Trauben. 44 Arten, wozu noch einige zweifelhafte Gartenformen kommen, gruppieren sich fol- sendermaßen (s. bes. Franchet, in Bull. d. I. Soc. bot. de France. 33. 1886). 76 Berberidaceae. (Prantl.) Sect. I. Euwepimedium Franchet. Blütenquirle 2zählig. A. Stengel mit mehreren, wechselständigen Laubb. E. elatum Morr. et Decne. in Kashmir. B. Stengel mit nur 4 Laubb. a. Honiggrube oder Sporn kürzer als die Kronenb.: E. diphyllum Lodd. mit weißer Krone, seichter Grube, 2zähligen B., in Japan; E. alpinum L. mit brauner Krone in den Gebirgen Südeuropas, in der Waldregion. b. Sporn der Honieb. länger als die Kronenb.; Bl. weiß oder violett: E. macranthum Morr. et Decaisne in Japan. C. Stengel mit 2 gegenständigen Laubb. a. Sporn der Honigb. kürzer als die Kronenb.: E. sagittatum (Sieb. et Zucc.) Maxim. in China und Japan; E. pubescens Maxim. in China. b. Sporn der Honigb. so lang oder länger als die Kronenb. 2 Arten in Tibet und Ostchina.. D. Laubb. nur grundständig; Trauben meist einfach; Krone gelb, Sporn der Honigb. kürzer als die Honigb. E. pinnatum Fisch. in Persien und im Kaukasus; E. Perralderianum Coss. in Algier. Sect. II. Vancouveria Morr. et Decaisne (als Gatt.). Blütenquirle 3zählig; Wuchs wie D.; Trauben zusammengesetzt. E. hexandrum Hook. im pacifischen Nordamerika. 7. Leontice L. B. der Blh. in 3gliederigen Quirlen, die äußeren kelchartig, die inneren größer, kronenartig; ferner 2 Quirle Honigb.; Sa. wenige, grundständig; Frucht- wandung früher oder später zerreißend. — Stauden mit ein- oder mehrfach gefiederten B., gelben Bl. in einfachen oder zusammengesetzten Trauben. Fig. 57. Leontice Chrysogonum L. A ganze Pfl.;, B Staubblatt; C Kelch und Pistill; D Frkn. im Längsschnitt. (Nach Botanical Magazine t. 6244.) . 10—12 Arten: A. Honigb. mit Grube über dem Grunde. Sect. I. Bongardia C. A. Mey. (als Gatt.) Knollengewächse; Laubb. nur grundständig, einfach gefiedert; Trauben zusammengesetzt; Fr. zur Reifezeit geschlossen: L. Chrysogonum L. (Bongardia Rauwolfii C. A. Mey, Fig. 57), nach Rauwolf das Chrysogonum des Dioscorides, von den Inseln des griechischen Archipels bis Afghanistan; das knollige Rhizom und die B. werden gegessen. Sect. II. Gymnospermium Spach ex p. 4 Laubb. am Grunde der einfachen Traube, doppelt gefingert; Fr. vor der Reife am Scheitel geöffnet: L. altaica Pall. vom Altai bis Süd- russland; 4 Art in Turkestan. R = ; Berberidaceae. (Prantl.) 17 B. Honigb. am Rande drüsig. Sect. II. Euleontice Prantl. Rhizom knollenförmig; 4 oder mehrere einfache Trauben; Fr. unregelmäßig*zerrissen und durchlöchert: L. Leontopetalum L. in Südeuropa, Cyrenaica und Orient; die Knollen werden wie Seife verwendet, auch arzneilich angewendet; 3 andere Arten im Orient. Sect. IV. Caulophyllum \Michx. Rhizom kriechend; Trauben zusammengesetzt; Fr. lange vor der Reife oben geöffnet: L. thalictroides L. im atlantischen Nordamerika, Canada, Amurgebiet und Japan; das Rhizom wird medicinisch angewendet; die 5. dienen als Kaffeesurrogat.| 8. BerberisL. B. der Blh. in 3gliederigen Quirlen, wovon 1—2 äußere kelchartig, 1 größer, kronenartig; Honigb. 6 mit je 2 drüsigen Höckern über dem Grunde; Sa. wenige, grundständig. Sträucher mit einfachen oder verzweigten B.; Bl. in meist ein- fachen Trauben, gelb. Über 400 Arten, zum Teil unter sich sehr nahe verwandt, in Centralasien, wenige im Mittelmeergebiet, 4 in Mitteleuropa, wenige in China und Japan; zahlreich in Nordamerika und durch die Andenkette bis Feuerland. Sect. I. Mahonia (Nutt.) B. gefiedert; Blättchen meist dornig gezähnt, wintergrün; Trauben in den Achseln der Knospenschuppen. Über 20 Arten in Centralasien, China, Nord- amerika und besonders Mexiko. a. Stb. ohne Anhängsel; Blättchen vielpaarig, mit starken, grundständigen Seitennerven: B. nepalensis (DC.) Spreng. im Himalaya und in den Gebirgen Vorderindiens, B. Bealei Gurt. in China, B. nervosa Pursh im pacifischen Nordamerika. b. Stb. mit 2 Anhängseln unter der A. (ob immer?); Blättehen wenigpaarig: B. Aqui- folium Pursh, B. fascicularis Lindl., B. repens Lindl. mit fiederigen Seitennerven der Blättchen, in Nordamerika, in den europäischen Gärten mit Bastardformen kultiviert; die blauen Beeren liefern ein gegohrenes Getränk. — B. Chococo Schlecht. mit ganzrandigen Blättchen in Mexiko, dient zum Gerben. — B. Fortunei Lindl. in China mit grundständigen Seiten- nerven der Blättchen, bei uns Zierpfl. Sect. I. Euberberis (Berberitze). B. der Langtriebe in meist 3- (die oberen einfach, die unteren 5-) teilige Dornen umgebildet, nur bei B. insignis stets laubig; in deren Achseln Kurztriebe mit ungeteilten Laubb. und endständigen Blütentrauben (seltener Einzelbl.). Über 80 Arten, zum Teil sommergrün: B. vulgaris L. (Fig. 52) mit essbaren, länglichen, roten Beeren; der Strauch wird durch das auf den B. wohnende Aecidium der Puceinia graminis der Ge- treidekultur schädlich. — B. caroliniana Loud. in Nordamerika mit abgerundeten Honigb., B. sinensis Desf. mit vorne ausgerandeten Honigb. in China, bei uns Ziersträucher; das Holz von B. Lycium Royle und ähnlichen Arten im Himalaya dient zur Herstellung des medi- cinisch geschätzten Extraktes »Rusot«; zum Teil wintergrün: z. B. B. insignis Hook, f. et Thoms. u. a. in Centralasien; zahlreiche Arten wie B. Darwini Hook., B. empetrifolia Lam. u.a. in Südamerika. — Von den meisten Arten werden Rinde und Wurzeln zum Gelbfärben und Gerben benutzt. Vergl. E. Regel, Descript. plant. nov. I. p. 173, und Gartenflora 1874. p. 171; Lechler, Berberides Americae australis. Stuttgart 1857. Fossile Arten sind 5 beschrieben worden aus der Tertiärformation Südfrankreichs, Oberitaliens und der Schweiz; mit ziemlicher Sicherheit dürften hierher gehören B. helvetica Heer von Steinerberg, ähnlich der B. Aquifolium, sowie B. rhopaloides Sap. und B. stricta Sap. von Armissan, welche beide der B. Fortunei ähnlich sind. Menıspermaczar von K. Prantl. Mit 24 Einzelbildern in 6 Figuren. Wichtigste Litteratur. J. Miers, A few remarks on the Menispermaceae, in Ann. and Mag. of Nat. Hist. 2. Ser., VII. 4851, p. 33—45. — J. D. Hooker and Thomson, Flora Indica, L, p. 167—206. — Bentham-Hooker, Genera, I. p. 30, 958. — A. W. Eichler, Versuch einer Charakteristik der natürlichen Pflanzenfamilie Menispermaceae, in Denkschr. d. bot. Ges. !Regensburg, V. Bd. 4. Heft. 4864. — A. W. Eichler, in Martius, Flora Brasiliensis, XIII. 4, p. 160—226; Tab. 36—51. — J. Miers, Contributions to Botany, III; auch in Ann. of Nat. Hist. 3. Ser. Vol. 43—20; 4864—1867. — H. Baillon, Histoire des Plantes, III, p. 4—42. — A. W. Eichler, Blütendiagramme, II, p. 138—143. — J. Vesque, De l’anatomie des tissus, in Nouv. Arch. du Museum. 2. Ser., IV, p. 44—47. —R. Blottiere, Etude anatomique de la famille des Menispermees. Paris 1886. Fig. 58. A Zweig von Anamirta Cocculus Wight et Arn. (1/3); B männl. B]. derselben; C dieselbe im Längs- schnitt (3]1). (Nach Baillon.) Bl a a A ee = A, WELT EE DEM ge RN ESTER EURER ee u ee Ber PIE NM DE eo Menispermaceae, (Prantl,) 79 Merkmale. Bl. fast stets diöcisch, meist mit Rudimenten der Stb.-, resp. Frb., aus alternierenden 3- (selten 2-) gliederigen Quirlen aufgebaut, wovon typisch je 2 auf Kelch, Krone und Andröceum; Krone stets kleiner als der Kelch, zuweilen fehlend; Stb. frei oder verwachsen, A. mit Spalten sich öffnend. Frkn. 3 (selten mehr, zuweilen nur 4), getrennt, mit 4 (zuweilen 2) an der Bauchnaht hängenden, halbumgewendeten, mit der Mikropyle nach oben gerichteten Sa., diese mit 2 Integumenten. Steinfr,, deren Spitze durch starkes Wachstum des Rückens häufig der Basis dicht genähert wird, S, mit oder ohne Nährgewebe (Endosperm). — Meist schlingende Holzpfl. mit wechsel- ständigen, ungeteilten oder gelappten (nur bei Burasaia gefingerten) B., diese meist hand- förmig genervt; Bl. klein, fast stets in achselständigen Trauben. Vegetationsorgane. Sämtliche M. sind ausdauernd, meist holzig; doch einzelne, z. B. Cissampelos ovalifolia DC., auch Stauden; die Stengel sind seltener aufrecht, z. B. Coceulus laurifolius DC. u. a., meist schlingend, wobei das Festhalten durch große Lenticellen (z. B. Tinospora cerispa Miers) erleichtert werden kann. Die wechselstän- digen B. entbehren der Nebenb. und Scheiden, besitzen einen am Grunde und oft auch an der Spitze gegliederten Stiel und eine ungeteilte ganzrandige, seltener hand- förmig gelappte, nur bei Burasaia 3zählig zusammengesetzte Spreite; deren Nervatur ist seltener fiederig (z. B. Anomospermum), zuweilen mit am Grunde dicht genäherten Fiederpaaren (z. B. Abuta), meist handförmig, womit nicht selten schwach schildförmige Gestalt des B. verbunden ist. An den Zweiganfängen finden sich Niederb. In den Blatt- achseln stehen gewöhnlich mehrere Knospen übereinander, von denen die unterste ge- fördert ist oder zu einem Blütenstand wird. Die Wurzeln sind häufig knollig verdickt. —- Nicht näher bekannte Bildungen sind die bei Antizoma hinter den B. stehenden Stacheln, sowie die Cladodien u. kurzen dornigen Zweige von Cocculus Balfourii Schweinf. Anatomische Verhältnisse. Die Gefäßbündel, welche im Blattstiel gewöhnlich ringförmig angeordnet sind, laufen als 5strängige Blattspur mit der 3. und 5. ver- schränkt im Stengel abwärts u. sind dort kreis- _förmig angeordnet, von breiten Markstrahlen getrennt (in welchen bei Menispermum cana- dense L. Zwischenbündel auftreten), sowohl innen als außen von Sklerenchymsicheln um- geben; das secundäre Holz zeichnet sich durch sehr weite Gefäße aus. Der Wurzelstrang ist 2—4 arch. Besonders bemerkenswert ist der in Stamm und Wurzel mancher Arten vor- _ kommende abnormale Dickenzuwachs, welcher von Decaisne*) für Cocceulus laurifolius DC. zuerst beschrieben, späterhin auch für €. Leaeba DC., Oissampelos Pareira L., Cyclea Burmanni ul fr ax INIYA UL, IRrXH EN rg, IA GIFH ll) \N\ NN ne Hook. et Arn., Abuta rufescens Aubl., A. hetero- ZU) TS 7 phylla Miers., Hyperbaena domingensis Benth., SEN AAN IND N Chondrodendron tomentosum R. et Pav., Ch. SL) m NS platyphyllum Miers nachgewiesen wurde. u ERNLAENL y Ob derselbe sich auch bei anderen Gattungen S Sure findet, muss einstweilen dahingestellt bleiben; _. _ h B BE sehr starke Stammstücke von Jatrorrhiza und alle Hosran. (I): Wach Eic hie a Dr. a) Coseinium zeigten davon nichts. Es erlischt ' nämlich nach 1—2 Jahren die Thätigkeit des Cambiums, während im Grundgewebe der Rinde durch zahlreiche Teilungen ein Meristemring entsteht. Durch diesen vermehrt sich das Rindengewebe und in ihm entstehen secundäre Cambiumbündel, indem die Zellen *) Archives du Museum, I. p. 157—160; Tab. X.; s. darüber ferner besonders: L.Radl- kofer, Über das anomale Wachstum des Stammes bei Menispermeen. Flora 1858, p. 193 bis 206; Nägeli, in Beitr. z. wiss. Bot., I. p. 16—19; Eichler, in Fl. bras., p. 207—214. s0 Menispermaceae. (Prantl.) in der Längsrichtung mit ihren Enden nebeneinander vorbeiwachsen und sich hiedurch verlängern, sowie aueh einzelne Radialreihen sich auf Kosten anderer schwindender ver- längern. Diese secundären Cambiumbündel bilden nach innen hin Xylem, nach außen wenig Phlo&m ohne Fasern und erlöschen nach einiger Zeit wiederum, worauf in der Rinde wieder neue Cambiumbündel entstehen. So bilden sich zahlreiche, umeinander gelagerte Holzkörper (Fig. 59), die aber häufig auf verschiedenen Seiten sich ungleich stark entwickeln, auch auf einer Seite ganz fehlen können, so dass die (Juerschnittsform des Stammes eine oft sehr unregelmäßige wird. Außerhalb jeder neuen Cambiumzone entsteht ein Steinzellenring, sowie auch sonst Steinzellennester in der Rinde. Späterhin bildet sich Kork, bei Abuta eine schuppige Borke. Das Mesophyll des B. wird bei Anamirta Cocculus Wight et Arn. und Burasaia mada- gascariensis Thouars von rechtwinklig zur Fläche verlaufenden Fasern durchsetzt. Die Spaltöffnungen besitzen bei manchen, wie z. B. Menispermum canadense L., keine Neben- zellen; die bei Cocculus laurifolius DC. vorhandenen Nebenzellen bilden sich erst durch nachträgliche Teilungen. Die Haare sind bald Izellig, bald 2zellig (mit sehr kurzer Basal- zelle), bald auch mehrzellig Ireihig, bei Jatrorrhiza Zellkörper mit drüsiger Endzelle. — Ölbehälter und echte Milchsaftgefäße fehlen; die als solche für Anamirta Cocculus Wight et Arn., Burasaia, Jatrorrhiza palmata Miers, Tinospora cordifolia Miers, Arten von Cissampelos und Limacia beschriebenen Bildungen im Mark und Bast sind Längsreihen langer Zellen, welche im trockenen Zustande eine homogene, gelbe Masse (Gummiharz ?) enthalten. Krystalle, oft von Rhaphidengestalt, finden sich häufig in der Rinde, im Paren- chym und in der Epidermis der B., Sphärokrystalle eines nicht näher bekannten Stofles bilden sich in der Blattepidermis von Cocculus laurifolius DC. durch Einwirkung von Gly- cerin oder Alkohol (G. Kraus, in Pringsh. Jahrb. VII. p. 421—426). — Wachsüberzug auf der Unterseite wurde bei (issampelos sp. beobachtet. — Berberin kommt vor bei Jatrorrhiza palmata Miers, Menispermum canadense L., Coscintum fenestratum Colebr. Blütenverhältnisse. Die Bl. stehen nur selten (z. B. Anomospermum © , Sciadotaenia, Synelisia) einzeln in den Blattachseln, meist in Blütenständen, welche in oder etwas über den Achseln der gleichzeitig entwickelten oder auch älterer, bereits abgelöster Laubb. entspringen; im letzteren Falle können aus dem intercalaren Vegetationspunkt jährlich wiederholt neue Blütenstände hervorgehen. Im Allgemeinen sind die 5! Blütenstände reichblütiger als die ©. Bei der großen Mehrzahl gehören sie dem traubigen Typus an und erscheinen entweder als einfache Trauben oder Ähren, |z. B. Chasmanthera strigosa Baill.), oder als zusammengesetzte Trauben, welche in den letzten Verzweigungen in Dolden oder Köpfchen ausgehen (Coscinium) oder schon im 1. Grade zu Dolden, im 2. zu Köpfchen werden (Stephania).. Dem cymösen Typus gehören nur die ' Blütenstände von Crssampelos entweder durchaus oder im 2. Grade an und erscheinen bald als Dichasien, bald als Schraubeln. Die Deck- und Vorb. der Blütenstände sind hochblattartig, von verschiedener Form, bei Cissampelos @ meist an Gestalt den Laubb. ähnlich, doch kleiner und zur Fruchtreife sich vergrößernd. Die stets kleinen Bl. sind fast durchgehends eingeschlechtig (nur bei Parabaena tuberculata Becc. und sonst ausnahmsweise kommen Zwitterbl. vor); und zwar diöcisch (bei Albertisia monöcisch, bei Cissampelos kommen androgyne Blütenstände vor), fast stets mit Rudimenten des anderen Geschlechtes. Am häufigsten besteht die Bl. aus alter- nierenden 3gliederigen (Juirlen, wovon je 2 auf Kelch, Krone und Andröceum, 1 auf das Gynöceum trifft. Von den Kelchb. sind häufig die inneren größer; die Kronenb. sind stets kürzer als die Kelchb, und dürften wahrscheinlich, wenn ihre drüsige Beschaffen- . heit sich allgemein nachweisen ließe, den Honigb. der Berberidaceen und Lardizabalaceen gleichgestellt werden; sie umgeben gewöhnlich die Stb. am Grunde. Als geringe Abwei- chung von diesem Typus erscheint zunächst die bei mehreren Gattungen stattfindende Vermehrung der Kelchquirle, deren B. dann stets nach außen an Größe abnehmen, das Fehlen der Kronenb. bei Abuta, Calycocarpum, Anamirta, Coscinium u. a.; eine Vermeh- rung der Stb. auf 9 bei Pycnarrhena, auf 12 bei Calycocarpum, bis zu 24 und mehr bei Menispermacenae, (Prantl.) 81 Memspermum, Anamirta u. a., anderseits eine Verringerung auf einen 3zähligen Quirl bei Disciphania, Sarcopetalum u. a.; auch im Gynäceum kommt Vermehrung auf 6—12 Car- pelle vor bei Tiliacora, Triclisia, Scladotaenia u. a., auf 30—40 bei Rameya, 2zählig ge- baute Bl. finden sich bei Arten von Pyenarrhena, A } B 3 Fig. 60. 5 Bl. von Cocculus carolinus DE. (6/1). Aganz, Bim Längsschnitt, © Diagramm der zwitterig gedachten BI. (Nach Baillon.) Die meisten Abweichungen vom typischen Blütenbau zeigt die Gruppe der Cissampe- linen, für deren © Bl. zunächst das constante Vorkommen von nur 4 Frkn., sowie das Feh- len der Staminodien charakteristisch ist; die Blh. dieser © Bl. ist bald aktinomorph mit 3 (seltener 4) Kelch- und Kronenb. (Stephania), oder 2 einander gegenüberstehenden Kelchb. mit 2% ihnen superponierten Kronenb. (Antizoma) oder ohne Krone (Peraphora) ; bald wird aber die Bl. zygomorph, indem überhaupt nur 1 Kelchb. mit 4 (Cyclea) oder 2 (Cissam- pelos) davor stehenden Kronenb. vorhanden ist; diese letzteren sind entweder frei oder zu einem vorne 2zähnigen B. verwachsen. In den g' Bl. der Cissampelinen begegnet häufig die Zweizahl der Quirlglieder, zuweilen auch Combinationen von 2- und 3zäh- ligen Quirlen, und es darf in dieser Gruppe nicht zu viel Gewicht auf die Anzahl der Quirlglieder gelegt werden. — Verwachsungen kommen im Kelch bei Peraphora 5' und Cyclea g' vor, in der Krone bei Antizoma g' und Cissampelos G'; Verwachsungen der Stb. finden sich häufiger, so bei Sarcopetalum, Chasmanthera, Odontocarya am Grunde oder bis zur Mitte, bei den Cissampelinen, sowie bei Aspidocarya, Parabaena, Anamirta jedoch bis zur Spitze, so dass die A. dem Gipfel einer axilen Säule angewachsen er- scheinen. Da die A. der Cissampelinen mit den Blütenhüllb. alternieren, so ist es wahr- scheinlich, dass sie überall, wie für Stephania nachweislich, nur die Antherenhälften vorstellen. Bei den übrigen Gattungen sind die Antherenhälften bald der Länge nach dem Gonnectiv angewachsen und öffnen sich durch eine Längsspalte; bald jedoch bildet die A. ein kugeliges, nach innen (z. B. Cocculus) oder außen (Jatrorrhiza) gebogenes Köpf- chen, das durch Vereinigung der beiden Längsspalten über den Scheitel scheinbar der Quere nach aufspringt; das Letztere gilt ebenfalls für die A. der Cissampelinen. Die Pollenkörner sind ellipsoidisch mit 3 Spalten. | Jedes Frb. ist für sich zu 14 Frkn. geschlossen, der in der Mitte seiner Bauchnaht eine halbanatrope, mit der Mikropyle nach oben gerichtete, mit 2 Integumenten ver- sehene Sa., zuweilen im jungen Zustande noch eine 2. verkümmernde daneben oder übereinander trägt. Die N. sind von verschiedener Gestalt, häufig geteilt. Über die Bestäubung liegen keine Beobachtungen vor; doch dürfte bei der Kleinheit der Bl. eine Rolle der Insekten kaum in Betracht kommen, wenn nicht etwa die Kronenb. mit Nektarien versehen sein sollten. Frucht und Samen. Die Fr. ist stets eine Isamige, zuweilen besonders bei Sceia- dotaenia) gestielte Steinfr. mit saftigem, indes nicht sehr mächtigem Mesocarp, und einem sklerenchymatischen Endocarp, welches in Verbindung mit der Formänderung des Frkn. wichtige Veränderungen erfährt, insbesondere zumeist an der Anheftungsstelle des S. in einen Innenfortsatz von verschiedener Form {von Miers Condylus genannt) auswächst, durch dessen Gestalt die Form des die Höhlung ausfüllenden S. bedingt wird. Dabei bleibt die Fr. nur selten gerade, so dass der Griflelansatz der Basis der Fr. gegenüber Natürl. Pfanzenfam. LI. 2. 6 82 Menispermaceae. (Prantl.) liegt (viele Tinosporeen, z.B. Fig. 61 Aa, Anomospermum) ; gewöhnlich erfolgt ein so starkes Wachstum der Rückenseite der Fr., dass der Griffelansatz seitlich oder zumeist der Basis der Fr. dicht genähert wird (Fig. 61B,(, D, E\. Die Gestalt des Ventralfortsatzes des Steinkerns sowie jene des S. wird am klarsten auf dem Querschnitt der Fr. überblickt, welcher im letztgenannten Falle quer zur gekrümmiten Längsachse, d. h. zwischen Basis und Griffel- ansatz hindurch rechtwinkeligzur größten Krümmung des Rückens zu führen ist (Fig. 61 ©). Fig. 61. Fr. verschiedener M. im getrockneten Zustande; a von der Seite, bim Durchschnitte nach der Richtung &x. A Calycocarpum Lyoni Nutt. (1/1); B Pericampylus incanus Miers (2/1); C Coceulus Leaeba DC. (2/1); D Anamirta Cocculus Wight et Arn. (1/1); E Pachygone ovala Miers (2/1). Der S., welcher den nach Gesagtem oft sehr compliciert geformten Hohlraum des Stein- kerns ausfüllt, besteht meist aus reichlichem Nährgewebe und dem darin der ganzen Länge nach eingebetteten E.; bei vielen Tinosporeen und den Tiliacorinen ist das Nähr- gewebe durch Einfaltungen der Samenschale zerklüftet; bei den Pachygoneen fehlt es völlig und nimmt hier der E. mit seinen großen Kotyledonen den ganzen Raum ein. Die beiden Kotyledonen sind entweder aufeinanderliegend, d.h. so, dass sie von der Symme- trieebene der ganzen Fr. beide geschnitten werden (Cocculeen, Fig. 61 B,b) od. spreizend, mit der gleichen Orientierung am Grunde, aber nach den beiden Seiten der Fr. sich aus- streckend (Tinosporeae, Fig. 61 D, b); oder endlich neben einander liegend, d. h. beider- seits der Symmetrieebene der Fr. auf der Radicula eingefügt (Limacieae und Pachygoneae, "Fig. 61 E). Bei Triclisia und Rameya ist nach Baillon der eine Kotyledon mächtig ent- wickelt, der andere verkümmert. Geographische Verbreitung. Die M. gehören überwiegend den Tropen beider Hemisphären an; nur wenige Gattungen (Menispermum, Calycocarpum) oder Arten (Coc- culus carolinus DC. in Nordamerika, C. Leaeba DC. im östlichen Mittelmeergebiet, Arten von Cocculus und Stephania in Japan) wohnen im nördlich extratropischen Florenreich, wo die Familie indes zur Tertiärzeit weiter verbreitet gewesen sein dürfte (s. unten). Südlich extratrop. sind einige Arten von Cocculus, Hypserpa, Stephania, Limacia, Pachy- gone, sowie die Gattungen Fawceettia, Sarcopetalum, Leichhardtia, Pleogyne, Husemannia, Carronia und Adeliopsis in Australien. Von den ausschließlich od. vorwiegend tropischen Gattungen erstrecken sich wenige (Cissampelos, Cocculus) über Asien, Afrika und Ame- rika; die meisten sind auf Asien und Afrika einerseits (letzterem eigentümlich: Antizoma, Chasmanthera, Triclisia, Burasaia, Rameya, Penianthus, Synclisia, Syrrhonema, Desmo- nema, Rhaptonema, Tripodandra, Perichasma), oder Amerika anderseits (Abuta, Odonto- carya, Disciphania, Anomospermum, Sciadotaenia, Hyperbaena, Chondrodendron, Sychno- sepalum, Somphoxylon) beschränkt. Verwandtschaftliche Beziehungen. Am nächsten sind die M. mit den Lardizaba- laceae verwandt, mit denen sie den Blütenbau, die Diklinie, die Apocarpie, den vorherr- schend schlingenden Wuchs teilen, von denen sie aber durch die einzelnen Sa und die Ausbildung der Fr., sowie die fast stets ungeteilten B. verschieden sind. Mit den Lardi- zabalaceen schließen sie sich durch den Blütenbau und die anatomischen Verhältnisse an die Berberidaceen an, von denen sie durch die vorherrschende Mehrzahl der Frb., die Menispermaceae,. (Prantl.) 83 einzeln wandständigen Sa. und! die Ausbildung der Fr. abweichen. Von einigen habituell und im Blütenbau ähnlichen Gattungen der Anonaceae und Magnoliaceae sind sie durch den Mangel der Ölschläuche und den Bau des Pollens weiter entfernt, Nutzen. Die M. enthalten meistens in ihren Wurzeln einen Bitterstoff, dem eine anregende Wirkung auf die Verdauungsorgane zugeschrieben wird, während einige andere auch noch Stoffe enthalten, welche auch die Secretionsthätigkeit der Nieren be- fördern. Die Fr. einiger Arten enthalten in ihrer Wandung scharfe narkotische Verbin- dungen und sind sehr giftig. Einteilung der Familie. Dieselbe gründet sich auf die Ausbildung von Fr, und $,, die, wie auch die übrigen Charaktere, ihre grundlegende Bearbeitung durch Miers ge- funden haben, dessen System mit geringen Änderungen hier befolgt wird. Die Gattungen dürften ebenso, wie die Miers’schen Arten, in Zukunft noch mehr an Zahl redueiert werden. Aufeine zum Bestimmen geeignete Übersicht nach anderen als den Fruchtmerk- malen muss hier aus verschiedenen Gründen verzichtet werden. *) A. Kotyledonen aufeinanderliegend; Nährgewebe vorhanden; Griflelansatz der Basis der Bendicht genähert : . .. . .. - . . LI. Cocculeae. a. Nährgewebe nicht zerklüftet; Fr. nierenformig, sältendn verke hrt-eiförmig; Frkn. 3; Stf. wenigstens oberwärts ei: © Bl. mit Staminodien . l. Menisperminae. b. Nährgewebe nicht zerklüftet,; Fr. nierenförmig; Frkn. 4; Stb. ganz verwachsen; Q@ Bl. ohne Staminodien . . 5 2. Cissampelinae. c. Nährgewebe zerklüftet; Fr. lönelich oder verkehrt- eiförmie mit dünnem, scheide- wandförmigem Innenfortsatz ; Ö Bl. mit Staminodien . . . 3. Tiliacorinae. B. Kotyledonen nur am Grunde aufeinanderliegend, dann spreizend; Nährgewebe vor- handen, selten fehlend; Griffelansatz der Basis gegenüber od. seitlich II. Tinosporeae. C. Kotyledonen nebeneinander liegend. Be Nabrsewebe vorhanden .. .. „ua arena u +nr al ‚IE Dimaeiese; b. Nährgewebe fehlt RR I a Me I Ele ya a ON SHEVE TPSCHvYEoHeNe, Cocculeae-Menisperminae. A. Fr. nierenförmig, seitlich vertieft; N. geteilt, SUSE DU TEE N Re er SL NEeTispermum: absasthr 65 frei... a ER nn DL ee a en. BMBerTcamipyIlus: c. Stb. 3, unterwärts en Se eh re a er ln Asık ser Szircopetaite _B. Fr. nierenförmig, seitlich convex; N. ungeteilt; Stb. 6, frei. . . » .. #4 Cocculus. C. Fr. verkehrt-eiförmig; N. ausgebreitet; Stb. 6, ei . . 2... ..0....9. Diploclisia. Menispermum Tournef. 6 Kelchb.; 6 an den Seiten eingerollte Kronenb.; 3 Frkn. mit zerschHlitzter, sitzender N.; Fr. nierenförmig, am Rücken mit 3 Längsleisten; Innenfortsatz ohne Höhlungen. — B. schild- oder herzförmig, eckig bis spießförmig ge- lappt; Trauben zusammengesetzt. 3 Arten, wovon M. canadense L. in Wäldern des atlantischen Nordamerika, bei uns in Gärten kultiviert; M. dahuricum DC. in Central- und Ostasien; M. diversifolium (Cocculus Miq. Prantl in Japan. %. Pericampylus Miers. 6 oder 9 Kelchb.; 6 am Rande eingerollte Kronenb.; Stf. auswärts gebogen, keulig mit schmal auslaufendem Connectiv; 3 Frkn. mit 3spaltiger N.; Fr. nierenförmig (Fig. 61 B) mit vielen nach außen und innen vorspringenden Warzen auf dem Rücken; Innenfortsatz ohne Höhlungen. — B. rundlich, schwach herzförmig; Trauben zusammengesetzt. 4 (von Anderen in eine, P. incanus Miers, vereinigte) Arten im tropischen Himalaya, im vorderindischen und malayischen Gebiet. *) Bei Aufzählung der Gattungen sind die in den Übersichten erwähnten Merkmale nicht mehr wiederholt; wo über den Habitus nichts anderes bemerkt ist, sind die Pfl. schlin- gende Sträucher, 6*r 54 Menispermaceae. (Prantl.) 3. Sarcopetalum F. v. Müll. 2—6 Kelchb.; 3—6 fleischige, vorne kurz 2lappige Kronenb.; 3—6 Frkn. mit 2 N.; Fr. an den Seiten hohl, mit hohlem perforiertem Innen- fortsatz. — B. schild- oder herzförmig; Trauben einfach. 4 Art, S. Harveyanum F. v. Müll., in Ostaustralien. 4. Coceulus DE. (mit Nephroica Lour., Holopeira Miers, Legnephora Miers und Tristichocaly& F. v. Müll. 6—9 Kelchb.; 6 Kronenb. mit 2 Öhrchen die Stb. um- fassend; A. rundlich; 3—6 Frkn. mit rundlicher N.; Fr. fast kugelig, mit 2 seitlichen Höhlungen im Innenfortsatz (Fig. 64 0). — Zuweilen aufrechte Sträucher; B. eiförmig bis linealisch; Trauben einfach oder zusammengesetzt, meist kurz. Etwa 30 (wohl zu reducierende) Arten, davon die meisten im tropischen Asien und Ostasien, 3 in Ostaustralien, 2 auf den Sandwichsinseln; 2 im tropischen Afrika, wovon C. Leaeba DC., aus dessen Früchten die Araber ein gegohrenes Getränk, Khumr vol maj- noon, bereiten, von Pundjab bis zu den Capverdischen Inseln verbreitet; 4 auf Sokotra; 2 in Texas und Mexiko; 4 im südlichen atlantischen Nordamerika. 5. Diploclisia Miers. 6 Kelchb., 6 Kronenb. mit eingerollten Seitenlappen; Sif. oben verdickt, A. kugelig; 3 Frkn.; Fr. mit seitlichen Höhlungen. — B. rundlich; Trauben zusammengesetzt. 4 Arten im tropischen Himalaya, vorderindischen und tropisch - ostasiatischen Gebiet, von Hooker fil. in Coceulus macrocarpus W. et Arn. vereinigt. I. 2. Gocculeae-Cissampelinae. A. Kelchb. der 5 Bl. frei. a. © Bl. regelmäßig. #. 5 Bl. mit meist 6 Kelchb., meist 3 freien Kronenb., @ mit meist 3 Kelch- u. Kronenb. 6. Stephania. 8. 5 Bl. mit 4 Kelchb. und verwachsenen Kronenb.; @ mit 2 Kelchb. und Kronenb. 7. Antizoma. b. © Bl..zygomorph, mit 4 Kelchb.; 2 oft in 4 verwachsene Kronenb.;, 5 mit meist 4 Kelchb., verwachsenen Kronenb.. . . . 2 .2..0.20.20....8. Cissampelos.- B. Kelchb. der 3 Bl. verwachsen, 4 oder 5. a. Keine Krone; © Bl. mit 2 gegenständigen Kelchb. . . . 9. Peraphora. b. 5 Bl. mit 4—5 verwachsenen Kronenb.; © mit 4 Kelchb. u. 1 Kronenb. 10. Cyelea. 6. Stephania Lour. (mit Clypea Blume, Ileocarpus Miers und Homocnemia Miers). N. zerschlitzt; Fr. mit reihenweise gestellten Höckern; Innenfortsatz plattenförmig, oft in der Mitte perforiert. — B. tief schildförmig, rundlich oder länglich; Dolden aus Dolden oder Köpfchen zusammengesetzt. Nach Miers über 30 (nach Anderen nur 3) Arten, vorzugsweise im ganzen tropischen Asien, außerdem in Ostasien, Australien, auf den Gesellschaftsinseln, im tropischen Ost- und Westafrika und Südafrika. 7. Antizoma Miers. N. kurz; Fr. unbekannt. — Aufrechte oder etwas schlingende Sträucher mit Stacheln hinter den linealischen bis länglichen B.; © Bl. einzeln; 9" dicht- gedrängt. 5 Arten im südlichen tropischen und extratropischen Afrika. 8. Cissampelos L. (incl. Dissopetalum Miers). N. 3teilig; Fr. an den Seiten schwach convex, gefurcht. — Zuweilen aufrecht; B. meist herzfg. rundlich; 5 Blüten- stände durchaus oder im 2. Grade cymös. Nach Miers 70 (nach Anderen nur 48) Arten, wovon nach letzterer Auffassung eine vielgestaltige Art, C. Pareira L. (Fig. 62), durch die ganzen Tropen überall verbreitet ist; in Brasilien wird von dieser die falsche Radix Pareirae bravae gewonnen (vergl. unten Chondrodendron); die übrigen bewohnen in größerer Zahl das tropische Amerika von Mexiko und Westindien bis Argentinien (CO. suborbicularis St. Hil. und C. glaberrima St. Hil. werden in Brasilien gegen Schlangenbiss angewendet) ; in geringerer Zahl Afrika vom Senegal, Niger und Abessinien bis zum Kap, sowie Madagaskar und die Maskarenen; dort liefert C. mauri- tiana Thouars ebenfalls eine Pareira-Wurzel. Menispermaceae. (Prantl,, s5 9. Peraphora Miers (Lophophyllum Grifl.). N. 3spaltig; Fr. an den Seiten convex, mit 3 Reihen Stacheln. — B. länglich, herzförmig, Trauben zusammengesetzt. 1 Art, P, robusta Miers, im subtropischen Himalaya und Khasia, C F D Fig. 62. Cissampelos Pareira L. A Stück des 5, B Stück des © Blütenstandes; € 5 Bl., D dieselbe im Längs- schnitt; 2 © Bl.; F dieselbe im Längsschnitt. (Nach Baillon.) 40. Cyclea Arnott. N. 3; Fr. an den Seiten convex, mit hohlem Innenfortsatz. — B. schildförmig; Trauben zusammengesetzt, im 2. Grade oft knäuelig. 44 (oder nur 3) Arten im ganzen tropischen Asien; die Wurzeln von ©. Burmanni (DC. Hook. et Th. und C. peltata (Lam.) Hook. et Th. dienen in Malabar als Arzneimittel. u. 3. Gocculeae-Tiliacorinae. Bazunenb> 16, A. vellangerb . 1° . N) vr en ne eisen en Ve Bibacora; Baiemes Kromes As; Kunze. Mic. A N FE EN a Te ee FA I Abate, 11. Tiliacora Colebr. 9—12 Kelchb.; 6 kleine fleischige Kronenb.; Stf. vorne verdickt; 3—12 Frkn.; Fr. gestielt. — B. länglich-eiförmig; Trauben zusammengesetzt. 4 Arten im vorderindischen Gebiet, Ceylon und Java, nach Hooker f.nur 1, T. race- mosa Colehr. 12. Abuta Aubl. (incl. Anelasma Miers).. 6—9 Kelchb.; Stf. vorne verdickt und einwärtsgebogen; 3 Frkn. mit meist 2—3teiligen N.; Fr. kurzgestielt, an den Seiten gefurcht. — Teilweise aufrecht; B. rundlich, eiförmig oder länglich; Trauben zusammen- gesetzt oder einfach. Sect. I. Butua Eichl. Antherenfächer an dem fast ebenso langen Connectiv nach außen gewendet, sich berührend, am Scheitel aufspringend: 4. rufescens Aubl., in Brasilien und Guiana u. a. Sect. I. Batschia Thunb. (als Gatt.) Antherenfächer an dem fast ebenso langen Con- nectiv fast seitlich, am Scheitel aufspringend: A. Imene Eichl. in Wäldern des Amazonen- stromgebietes. SG Menispermaceae. (Prant!.) Sect. II. Anelasma Miers (als Gatt.).. Antherenfächer an dem oberwärts kaum ver- dickten Stf. endständig und halb nach innen gewendet, quer aufspringend: A. coneolor Pöpp., weit verbreitet im ganzen tropischen Südamerika. Sect. IV. Corynostemon Eichl. Antherenfächer an dem Ende des keulig verdickten. Stf. seitlich stehend, getrennt, quer aufspringend: A. pancarensis Eichl. Nutz- und Giftpflanzen. 23 (oder nur 42) Arten im tropischen Südamerika; A. rufescens Aubl. liefert die weiße Pareira-Wurzel; von A. »amara« stammt die gelbe Pareira-Wurzel; A. r»fescens Aubl. und A. Imene Eichl., Butua genannt, dienen zur Bereifung des Curaregiftes; vielleicht gehört hierher (oder zu Chondrodendron) der von Weddell erwähnte Cocculus loxiferus, welchen die Indianer am oberen Amazonas als Pani, Eko, Icü dem Curare beilligen. 1. Tinosporeae. A. Fr. länglich oder rundlich; der Griffelansatz dem Grunde nahezu gegenüberliegend. a. Stb. 6; fast stets 6 Kronenb. a. Stb. frei. I. B. ungeteilt oder höchstens gelappt. 40 9—12 Kelchb.; Innenfortsatz des Steinkerns einen Längsstreifen oder eine Längs— platte bildend. X Nährgewebe vorhanden. -- 6 Kronenb. mit eingerolltem Rand; Innenfortsatz nur als Streifen angedeutet 13. Tinomiseium. "-" 6 Kronenb., sehr klein oder fehlen (2); Innenfortsatz plattenförmig 14. Fibraurea. X X Nährgewebe fehlt . . . . ..... 15. Husemannia- 2° 6 Kelchb.; Innenfortsatz schildförmig oder halbkusehe, hohl. NER. kugelig, auswärtsgebogen . . . . 2»... .. „16. Jatrorrhizar X%X A. länglich, gerade. E Nähreewebe zerklüftet . . W... era 2 ENoOSPoLEE ++ Nährgewebe nicht zerklüftet . . . . 2.2... ... 18. Fawcettia. II. B.>handformie23zählien re ee OLE EI SEHTeHe ß. Stb. bis zur Mitte verwachsen. I. Antherenhälften zusammenschließend . . . ........20. Chasmanthera. II. Antherenhälften getrennt . . . ee 2. 2 done y. Stb. völlig verwachsen, mit sitzenden BR I. 42 Kelchb.; ende nur als Längsstreifen angedeutet. 22. Aspidocarya. II. 6 Kelchb.; Tonenfortsatz eiförmig, hohl. . .... „u. ..1.2....28. Parapacneree b. Stb. 3:76 fleischige Kronenb. 7... u. a zu 2. ven 24, DiscrphanTzen c. Stb. 19: keine Krone. . . en re ars. 29. Calycocaiipume B. Fr. nierenförmig, mit seitlichem. Griffelansatz, : a. Keine Krone. a. Stb. zahlreich verwachsen; Innenfortsatz 2kammerig . . . . 26. Anamirta. ß. Stb. 6, die inneren bis zur Mitte verwachsen; Innenfortsatz 2kammerig 27. Coseinium. y. Stb. 9, kurz; Innenfortsatz fehlt . . . 2 0.2..7.28. Arcangelisia. b. 6 Kronenb,, 6 frei Sth.; Innenfortsatz Eanmerie in N 2129. Chlaenandra. 13. Tinomiscium Miers. Steinkern außen warzig, — B. eiförmig zugespitzt; Trauben einfach. 3 oder 4 Arten im tropischen Asien. 14. Fibraurea Lour. N. klein, sitzend. — B. eiförmig oder länglich; Trauben zusammengesetzt. 4 Arten im tropisch-ostasiatischen und malayischen Gebiet. Der Stengel von F. tinc- loria Lour. dient in China zur Bereitung einer gelben Farbe; die Wurzel wird von den Malayen gegen Fieber angewendet. 15. Husemannia F. v. Müll. Kronenb. sehr klein; Frkn. 6; Fr. deutlich gestielt, schief-eiförmig; Innenfortsatz dünn, flach; Kotyledonen »im größten Teil ihrer Länge dorsal gegen das Pericarp gewendet«. — B. meist eiförmig, Blütenstand ährig-rispig. . 4 Art, H. protensa F. v. Müll., in Nordostaustralien. Menispermaceae, (Prantl.) 57 16. Jatrorrhiza*) Miers. 6 Kronenb. mit eingebogenen Seiten; N. 3teilig; Stein- kern warzig. — B. herzförmig, handförmig gelappt; Haare aus Zellkörpern bestehend; Trauben zusammengeselzt. 2 Arten im trop. Ostafrika und auf Mauritius. J. palmata (Lam.) Miers (Fig. 63), ein- heimisch in Mozambique und Oibo, kultiviert auf Madagaskar, den Maskarenen und Geylon, von den Eingeborenen Kalumb genannt, liefert die Radix Columbo (auch Galumba), enthaltend den Bitterstoff Columbin, nebst Berberin und Columbasäure. 17. Tinospora Miers. 6 vorne 3lappige Kronenb., N. schildförmig zerschlitzt. — B. herzfg.; @ Trauben Ifach; (5! zusammengesetzt. 14 (oder nur 9) Arten im tropischen Asien, Nordaustra- lien, tropischen Ost- u. West- afrika; T. cordifolia (Willd.) Miers liefert in Stamm und Wurzel ein in Ostindien als Gulancha geschätztes Arznei- mittel; T. crispa (L.) Miers wird im malayischen Archipel, ebenso T. Bakis (A. Rich.) Miers am Senegal gegen Fieber angewendet. 18. Fawcettia F. v. Müll. 6 verkehrt-herzförmige Kronenb., Steinkern außen stachelig rauh. — B. lanzett- lich, herzförmig; Trauben zusammengeselzt. 4 Art, F. tinosporoides F. v. Müll., in Südostaustralien. 19. Burasaia Thouars. 6 Kelchb.: 6 Kronenb.; Stb. stark einwärtsgebogen; N. sitzend, gestutzt; Innenfort- ‚salz flach gewölbt, hohl. — Aufrecht (?); Blättchen kurz- gestielt, länglich, zugespitzt; Trauben einfach. 3 Arten auf Madagaskar. Fig. 63. Jatrorrhiza palmata (Lam.) Miers (1/3). (Nach Baillon.) 30. Chasmanthera Hochst. 6 Kelchb., 6 kaum eingeschlagene Kronenb.; Stein- kern oben 3spitzig; Innenfortsatz halbkugelig, hohl. — B. herzförmig, gelappt; Trauben einfach, mit büschelig gestellten Bl. 3 Arten (hierher auch Ch. strigosa [Miers] Baill.) im tropischen Afrika. 24. Odontocarya Miers. 6 Kelchb.; 6 Kronenb.; N. strahlig eingeschnitten; Stein- kern oben und unten 3spitzig; Innenfortsatz schildförmig, hohl. — B. herzfg.; Trauben zusammengesetzt oder die Bl. büschelig gehäuft. 7 (oder nur 2) Arten im tropischen Südamerika von Panama bis Brasilien und Peru; die knollige Wurzel von O. tamoides (DC.) Miers erfährt in Brasilien als »Abuta miuda« medicinische Anwendung, gilt auch als Mittel gegen den Schlangenbiss, daher Cipo de Cobras genannt; die Fr. von O. convolvulacea (Pöpp.) Miers werden in Peru als Uva del monte gegessen. *) Diese Schreibweise ist richtiger als die ursprüngliche: Jateorhiza. ss ' Menispermaceae. (Prantl.) %2%. Aspidocarya Hook. f. et Thoms. 6 Kronenb.; N. kopfig; Steinkern am Rande gezähnelt. — B. fast herzförmig; Trauben zusammengesetzt. 4 Art, +4. wvifera Hook. f. et Thoms., im subtropischen Himalaya, Sikkim, bis zu 1800 m; 1 zweifelhafte in Borneo. 33. Parabaena Miers. 6 Kronenb., N. ausgebreitet zurückgebogen; Steinkern mit stumpfen Dornen. — B. länglich-eiförmig; Trauben zusammengesetzt, sparrig. 3 Arten, davon P. sagittata (Ham.) Miers im vorderindischen Gebiet, östlich bis Assam und im tropischen Himalaya, 4 auf Neuguinea, Aru und Timor. %4. Disciphania Eichl. 6 Kelchb.; die Kronenb. schließen nach Art eines Discus zusammen; Stf. sehr kurz; in den © Bl. keine Staminodien; N. einfach; Steinkern mit Rippen am Rande und in der Mittellinie, ohne Innenfortsatz. — B. herzförmig, meist 3—7lappig; einfache Ähren. 2 Arten in Brasilien und Venezuela. 35. Calycocarpum Nutt. 9 Kelchb.; N. strahlig zerschlitzt; Steinkern glatt (Fig. 61 A); Innenfortsatz hohl. — B. 5lappig; Trauben zusammengesetzt. 4 Art, €. Lyoni Nutt., im atlantischen Nordamerika, in Wäldern bis auf die Spitze der Bäume kletternd. Rhigiocarya Miers. Zweifelhafte Gattung; Fr. der von Aspidocarya ähnlich; Steinkern dichtstachelig, mit schildförmigem hohlem Innenfortsatz. 4 Art im tropischen Westafrika. 26. Anamirta Colebr. 7—12 Kelchb.; 15—55 Sth.; Frkn. —5 mit convexer N. — B. ei-, oft herzförmig; Trauben zusammengesetzt. 7 {oder nur 4) Arten im vorderindischen und malayischen Gebiet. Nutzpflanze. A. Cocculus (L.) Wight et Arn. (= A. paniculata Colebr.) (Fig. 58 u. 64 D) liefert die Fructus Coceuli, Kokkelskörner, welche das giftige Pikrotoxin ent- halten und zum Betäuben der Fische, sowie zur Verfälschung des Bieres verwendet werden; das Fett der S. dient in Indien zur Bereitung von Kerzen; Wurzel und Stengel, »Petra- walli«, sind ein Fiebermittel; A. flavescens (DC.) Miers. wird auf den Molukken medicinisch angewendet. 37. Coscinium Colebr. 9 Kelchb.; N. zurückgekrümmt; Kotyledonen zerschlitzt. — B. eilänglich, oft schildförmig; Trauben zusammengesetzt, mit kopfig gehäuften Bl. 3 oder 3 Arten in Ceylon und Hinterindien; die Wurzel von (. fenestratum (Gärtn.) Colebr., »Woniwol«, findet. bei den Singalesen medicinische Anwendung. 38. Arcangelisia Becc. 9 Kelchb.; N. dick, 3eckig; Kotyledonen gefaltet. — B. eiförmig, am Grunde abgerundet. 2% Arten auf Java, Borneo, Celebes und Neuguinea. 39. Chlaenandra Miq. 9 Kelchb.; Steinkern stachelig. — B. breit eiförmig, am Grunde abgerundet; Trauben zusammengesetzt. 4 Art, Ch. ovata Miq., auf Neuguinea und Aru. It. Limacieae. A. Fr. länglich, mit endständigem Griffelansatz, leistenförmigem Innenfortsatz; Kelchb. 6 30. Anomospermum. — B. Fr. kugelig-nierenförmig, mit dem Grunde dicht genähertem Griffelansatz; Kelchb. 9—15 31. Limacia. 30. Anomospermum Miers. 6 fleischige, die Stb. umfassende Kronenb.; Nähr- gewebe zerklüftet. — B. elliptisch fiedernervig u. feinnetzaderig, fast lederig; S' Trauben zusammengesetzt, © Bl. einzeln. 8 Arten in Brasilien und Guiana; wahrscheinlich gehört hierher auch die nur als & bekannte Elissarrhena Miers aus Brasilien. 31. Limaeia Lour. (incl. Hypserpa Miers). 6 die Stb. umfassende Kronenb. ; Innen- fortsatz der Fr. mit 2 Höhlungen; Nährgewebe nicht zerklüftet. — B. elliptisch; Trauben einfach oder zusammengesetzt. 20 Arten, die meisten im tropischen Asien von Ceylon bis zu den Philippinen, am weitesten verbreitet von Bengalen bis zum malayischen Archipel L. cuspidata (Miers) Hook. f. et Thoms., 4 in Ostaustralien, 1 in Centralafrika. Dat en Mc Menispermaceae, (Prantl.) 1629) Iv. Pachygoneae. A. Frkn. 3—6. a. Fr. kugelig oder nierenförmig, mit endständigem oder seitlichem Griffelansatz; Innen- fortsatz des Steinkerns unbedeutend bis kurz nabelförmig. a. Fr. sitzend. I. Gonnectiv in eine Spitze vorgezogen . . Be re re) I RLOHLNEEN II. A. kopfig, mit ZU sammenschlioßenden Hälften. 40 Sth. a Alan A Dec... 0.804, BVEUBSELHENB, AUS UDEBEEIET.AB-—0 02... 2000 en Bu PlOOgyHe, Behr, gestielt. SR, 0 .20...85,. Seiadotaenia. b. Fr. länglich oder verkehrt- lärmie, seltonan nierenför mig, mit dem Grunde dicht ge- nähertem Griffelansatz. a. Innenfortsatz wenig entwickelt, einfach . . . . 2 ...86. Albertisia. ß. Innenfortsatz kurz schildförmig mit 2 seitlichen Höhlungen . 37. Pachygone. y. Innenfortsatz scheidewandförmig. I. Kelchb. 6; A. mit getrennten Hälften . . . . „2.2... 88. Hyperbaena. II. Kelchb. 12—24. 10 Stf. frei; Connectiv mit Spitze .. . . 2 0...89. Chondrodendron. 20 Innere Str. verwachsen; Connectiv ohne Spitze: Antherenhälften zusammenfließend 40. Sychnosepalum. 30 Stf. frei; Connectiv ohne Spitze; Antherenhälften getrennt 41. Haematocarpus,. TTS OS UL a ee a a ee ee A Bameyas 32. Trielisia Benth., 9—18 Kelchb.; 0, 3 oder 6 Kronenb.; Stb. 3 oder 6, ein- . wärtsgebogen; Frkn. 6 oder mehr. — B. herzförmig oder abgerundet; Trauben kurz büschelig oder ebensträußig. 4 Arten im tropischen Westafrika. 33. Pycnarrhena Miers (incl. Antitaxis Miers). 6—9 Kelchb.; 2—6 Kronenb.; Stf. sehr kurz. — Zuweilen aufrecht; B. länglich; Trauben knäuelförmig. Etwa 8 Arten im tropischen Asien. 33a. Macrococculus Becc. Zweifelhafte Gattung, deren Bl. unbekannt; Kotyle- donen in eine Masse verschmolzen; im übrigen gleicht die Fr. der vorigen. — B. eifg., am Grunde abgerundet. 4 Art, M. pomiferus Bece., im papuanischen Archipel. 34. Pleogyne Miers.. 6—15 Kelchb.; 6 Kronenb.; 3 einwärtsgebogene Stb. — B. länglich; Trauben zusammengesetzt. 4 Art, P. Cunninghami Miers, im tropischen Ostaustralien, wahrscheinlich identisch mit Microelisia Benth. 35. Sciadotaenia Miers. gt! Bl. unbekannt; © Kelchb. 9; keine Krone (nach Baillon 6 Kronenb.) ; 8S—16 Frkn. — B. elliptisch, 5rippig; Bl. einzeln langgestielt. 6 (oder nur 4) Arten in Guiana, Brasilien, Peru. 36. Albertisia Becc. Ahäusig, Kelchb. 6 äußere, 3 innere in 4 Röhre ver- wachsen; 3 dicke drüsige Kronenb.; Stf. in 4 Säule verwachsen, mit zahlreichen kugeligen A.; in den © Bl. 6 Kronenb., 5—6 Frkn. mit fädlichen Gr.; Fr. von der Seite zusammengedrückt. — B. eiförmig, am ne stumpf; Bl. büschelig anft. A Art, A. papuana Becc., in Neuguinea. 37. Pachygone Miers. 6 Kelchb.; 6 am Grunde geöhrte Kronenb., 6 Stb.; 3 Frkn.; Steinkern gefurcht. — B. eiförmig oder länglich; Trauben einfach; 5' Bl. büschelig. 10 (oder nur 4) Arten im vorderindischen und malayischen Gebiet bis Nordaustralien; die Fr. von P. ovata (Poir.) Miers dienen auf den Philippinen zum Töten der Fische und Krokodile. (Fig. 61 E.) 38. Hyperbaena Miers. 6 Kronenb.; 6 Stb. mit kopfigen A.; Fr. eirundlich. — B. länglich; Trauben zusammengesetzt, schlank. 5 (oder nur 4) Arten, von Mexiko und Westindien bis Brasilien. 90 Menispermaceae. (Prantl.) 39. Chondrodendron Ruiz et Pav. 12—18 Kelchb.; 6 Kronenb.; 6 einwärts- gebogene SIb.; 6 gestielte Frkn.; Fr. verkehrt-eiförmig. — B. rundlich oder länglich; Trauben zusammengesetzt. S (oder nur 3—4) Arten in Brasilien und Peru. Nutzpflanze. Ch. tomentosum Ruiz et Pav., liefert die echteRadix Pareiraebravae, deren Hauptbestandteil Pelosin (wahrscheinlich identisch mit Buxin) ist. 40. Sychnosepalum Eichl. 15—24 Kelchb.; 6 Kronenb.; 6 Stb., wovon die 3 inneren verwachsen; 6 am Grunde verwachsene Frkn.; reife Fr. unbekannt. — B. eifg.; Trauben zusammengesetzt, gedrungen. 2 Arten in Guiana und Nordbrasilien; wahrscheinlich gehören hierher auch die 2 als Detandra Miers beschriebenen, nur in 5 Pfl. bekannten Arten Brasiliens mit nur 3 Sth. 41. Haematocarpus Miers. 12—15 Kelchb.; 6 Kronenb.; 6 Stb.; 4—6 gestielte Frkn. ; Fr. eifg., mit außen faserigem Steinkern. — B. länglich; Trauben zusammengesetzt. 3 (oder nur 4) Arten im tropischen Himalaya und Khasia. 42%. Rameya Baill. Bl. unbekannt; E. mit I sehr großen und 14 verkümmerten Kotyledon. — B. herzeiförmig. 2 Arten auf Madagaskar und den Komoren. Gattungen, deren Stellung im System wegen mangelnder Kenntnis der Frucht unbekannt ist. I. Mit S' und © Bl. bekannt. 43. Carronia F. v. Müll. Kelchb. zahlreich; Kronenb. flach, benagelt; 6 freie Stb. mit 2lappigen rundlichen A.; Frkn. 6, mit sehr kurzer‘ cylindrischer N. — B. eilänglich ; Traube einfach oder mit büscheligen Bl. 4 Art, C. multisepalea F. von Müll., in Neusüdwales. 44. Adeliopsis Benth., 5—9 Kelchb.; 3 Kronenb.; 9—12% freie Stb.; A. kopfig; 3 Frkn. mit 2 übereinanderstehenden Sa. — Strauch mit eiförmigen B.; Bl. in Ahren. 1 Art, A. decumbens Benth., in Nordostaustralien. II. Nur mit © Bl. bekannt. 45. Penianthus Miers. 9 Kelchb.; 6 sehr kleine Kronenb.; 6 Staminodien; 3 Frkn. mit zurückgebogenen, strahlig 3lappigen N. — B. länglich-lanzettlich; Bl. in kurzen Dolden. — Erinnert im Habitus an Pyenarrhena. 4 Art, P. longifolius Miers, auf Fernando Po. 46. Bania Becc. 15 oder mehr Kelchb.; 6 Staminodien; 6 Frkn. mit verlängerten Gr.; Fr. gestielt, von der Seite zusammengedrückt, mit unvollständig scheidewand- förmigem Innenfortsatz. — B. eilanzettlich, schwach herzförmig; Trauben zusammen- gesetzt. — Vielleicht zu den Pachygoneen. 1 Art, B. thyrsiflora Becc., auf Neuguinea. III. Nur mit g' Bl. bekannt. a. Stb. frei. 47. Aristega Miers. 9 Kelchb.; 3 Kronenb.; 3 Stb. mit 2lappigen A. —B. ei- förmig; Trauben zusammengesetzt. — Vielleicht mit Husemannia verwandt. 4 Art, wahrscheinlich in Ostindien. b. Stb. mehr oder minder weit miteinander verwachsen. a Stb. 6. 18. Pselium Lour. 6 Kelchb.; 6 Kronenb. mit eingeschlagenen Seiten; die 3 inneren Stf. fast bis zur Spitze verwachsen; A. kopfig. — B. nierenförmig, Ö5nervig; Blütenstand kurz, ebensträußig. — Hat vielfach Ähnlichkeit mit Pericampylus. 4 Art in Cochinchina. Menispermaceae, (Prantl.) 91 ß. Sib. 9. 49. Synclisia Benth. 9 Kelchb., die innersten in eine Röhre verklebt; 5 sehr kleine Kronenb. ; 6 innere Stb. am Grunde verwachsen; Antherenhälften getrennt. B. herzeiförmig; Bl. zu 2 in den Blattachseln. — Vielleicht zu den Tiliacorinen oder zu den Pachygoneen gehörig. 4 Art, S. scabrida Miers, im tropischen Westafrika. 7. Sib. 3. 50. Syrrheonema Miers. 9 Kelchb.; keine Krone; Stf. bis zur Mitte verwachsen, mit kopfigen A. — Schlingender Halbstrauch mit fast herzförmigen, rundlichen B., büscheligen Bl. 1 Art, $S. fasciculatum Miers, auf Fernando Po. 51. Desmonema Miers. 6 Kelchb.: 6 Kronenb.; Stf. über die Mitte verwachsen ; A. kopfig. — B. dreieckig-herzförmig; Trauben einfach. 4 Art in Natal. 52. Rhaptonema Miers. 9 Kelchb.; 6 Kronenb.; Stf. über die Mitte verwachsen; A. 2lappig. — Halbstrauch mit länglichen B., zusammengesetzten Trauben. A Art auf Madagaskar. 53. Somphoxylon Eichl. 6 Kelchb., die äußeren am Grunde verwachsen; 6 Kro- nenb.; Stf. über die Mitte verwachsen; A. 2lappig. — Strauch mit großen, länglichen bis eiförmigen fiedernervigen B., abstehend ästigen Trauben. 1 Art, S. Wullschlaegelii Eichl., in Surinam. 54. Tripodandra Baill. 6 Kelchb.; 6 Kronenb.; Stf. bis zur Mitte verwachsen: Antherenhälften getrennt. — B. elliptisch-oval, fiedernervig; Trauben reich zusammen- gesetzt. ’ 4 Art auf Madagaskar. 55. Perichasma Miers. 6 Kelchb.; 3 fleischige Kronenb.; 3 A. — B. schildförmig, gekerbt; Trauben reich zusammengesetzt. — Vielleicht zu den Cissampelinae. 1 Art, P. laetificata Miers, im tropischen Westafrika. 56. Leichhardtia F. v. Müll. 6 Kelchb.; 3 fleischige Kronenb.; 3 in eine kurze Säule ganz verwachsene Stb. mit kopfigen A. — B. eilanzettlich, fiedernervig; Trauben zusammengeselzt. 4 Art, L. clamboides F. v. Müll., im wärmsten Ostaustralien. Gattungen, deren Stellung in dieser Familie zweifelhaft ist. Spirospermum Thouars. 6 Kelchb.; 6 Kronenb. mit eingeschlagenen Seiten; 6 Sıb., die inneren bis zur Mitte verwachsen; 9 Frkn.; Fr. gestielt, kreisrund zusammenge- drückt, mit fast basalem Griffelansatz ; S. spiralig eingerollt, mit nebeneinander liegenden Kotyledonen. — Strauch mit länglich-lanzettlichen B., hängenden, reich zusammenge- setzten Trauben. 4 Art auf Madagaskar. Clambus Miers. 6 Kelchb.; 6 ausgerandete Kronenb.; Stb. ganz verwachsen, mit 3A.; Q unbekannt. — Schlingend (?) mit eiförmigen oder elliptischen B., zusammen- gesetzten Trauben. (Vielleicht ein Phyllanthus?) 4 Art in Mexiko. Fossile Menispermaceae. ' Verschiedene im Tertiär Europas und Nordamerikas (hier auch in der Kreide), nörd- lich bis Grönland, gefundene Reste, beschrieben als Menispermites, Menispermum, Coceulites, Coceulus scheinen dieser Familie zuzugehören; im Pliocen von Neusüdwales wurde eine an Limacia und Cocculus erinnernde Fr. als Rhytidocaryon Wilkinsonii F. v. Müll. beschrieben. Ein in Ungarn gefundenes tertiäres Holz, Lillia viticulosa Ung,, stimmt in seinem Bau fast völlig mit Coscinium fenestratum (Gärtn.) Colebr. überein. — Die ebenfalls tertiäre Gattung Maccelintockia Heer wird von Einigen hierher, von Anderen zu den Urticaceen gestellt. (ALYCANTHACEAE von K. Prantl, Mit 7 Einzelbildern in 4 Figur. Wichtigste Litteratur. Lindley, in Bot. Reg. nr. 404 u. 451. 4849. —De Candolle, Prodromus III. p. 4—2. — Endlicher, Genera pl. p. 1239. — Bentham-Hooker, Genera I. p. 15—16. — Baillon, Histoire des pl. I. p. 289—295. — Eichler, Blütendiagramme II. p. 152—153. — M. Woronin, Über den Bau des Stammes von Calycanthus, in Bot. Zeit. 1860. p. 177—482. Taf. V. — J. Vesque, De l’anatomie des tissus, in Nouv. Arch. du Museum. 2. Ser. IV. p. 31—34. Merkmale. Bl. spiralig gebaut; B. der Blh. zahlreich, kronenartig; Stb. 10—30; Frkn. ungefähr 20, getrennt, im Grunde der hohlen Blütenachse, je mit 2 anatropen Sa., diese mit 2 Integumenten; Asamige Schließfr. in der vergrößerten Blüten- achse eingeschlossen. S. fast ohne Nährgewebe; E. groß, mit spiralig gerollten Kotyledonen. — Sträucher mit gegenständigen, ungeteilten B., mit Ölschläuchen. Vegetationsorgane. Die stets einfachen B. haben weder Scheide noch Nebenb. ; Knospenschuppen kommen bei $ Chimonanthus vor; über oder unter den Achselknospen finden sich Beiknospen. Anatomische Verhältnisse. Im Stamme verlaufen außerhalb des normalen Bündel- ringes 4 Rindenbündel, die mit ihrem Holzteil nach außen gerichtet sind und ein freilich nicht sehr ausgiebiges cambiales Dickenwachstum zeigen. Es sind dies die beiden seit- lichen Bündel der Blattspuren, deren mittleres in den normalen Bündelring eintritt. Außerhalb der Rindenbündel liegen Sklerenchymstränge, schwächere um den Siebteil des Bündelringes. — Die Wurzeln mit sklerenchymatischem Stranggewebe behalten ihre Rinde längere Zeit. — Ölschläuche finden sich im Parenchym des Stammes, der Wurzel, der Laubb., Blb. und Stb. — Die Haare sind Izellig, die Spaltöffnungen mit 2 vorbe- reitenden Nebenzellen versehen. Blütenverhältnisse. Die Bl. stehen einzeln auf dem Ende von Zweigen, welche aus der Achsel vorjähriger B. entspringen; diese tragen bei $ Eucalycanthus mehr oder minder zahlreiche, nach oben kleiner werdende Laubblattpaare, bei $ Chimonanthus zahl- reiche Paare von Schuppenb. Die Blattgebilde der Bl. sind in einer fortlaufenden Spirale angeordnet, ungefähr nach 8/21. Die B. der Blh. gehen nach außen in die grünen Hochb. oder Schuppen allmählich über, die innersten sind oft mit einer Spitze wie die Stb. ver- sehen. Die äußeren 5—13 Stb. sind mit extrorsen A. versehen, die inneren sind Stami- nodien. Die Pollenkörner besitzen eine Längsspalte in der Exine. Die Gr. ragen aus der Achsenhöhle vor. Frucht und Samen. Die einzelnen Asamigen Schließfr. werden umschlossen von der sich vergrößernden Blütenachse, welche einen zuerst fleischigen, späterhin trockenen, von den Staminodien gekrönten Sack bildet. Geographische Verbreitung. Von den 4 Arten kommen je 1 in Japan und in Kali- fornien, 2 im atlantischen Nordamerika vor. Verwandtschaftliche Beziehungen. Durch den spiraligen Blütenbau und den Öl- gehalt schließen sich die C. den Magnoliaceae und Anonaceae an, unterscheiden sich von Galycanthaceae. (Prantl,) 93 beiden durch den großen E. mit fast fehlendem Nährgewebe und die Blattstellung; von den ersteren und der Mehrzahl der letzteren (außer Eupomatia) durch die perigynen Bl. Über die Verwandtschaft mit den Monimiaceae s. dort, IR | N kl IN N \\ N fa N \ AN IN) > \ [ A TUN ! Mr MM, Um Ne D E F G Fig. 64. A Blühender Zweig von Calycanthus florida L. (112); B Bl. desselben im Längsschnitt (1/1); c einzelner En, der Länge nach angeschnitten, mit den Sa. (15/1); D Fr. von €. occidentalis Hook. et Arn.; E dieselbe im Längsschnitt; 7 Fr. von C. jertilis Walt., @ dieselbe im Längsschnitt. (Nach Baillon.) Einteilung der Familie. Die beiden gewöhnlich angenommenen Gattungen unter- scheiden sich nur in der Ausbildung ihrer B., sind daher wieder zu vereinigen in die einzige Gattung: 94 Monimiaceae. (Pax.) Calycanthus L. Charakter der Familie. Sect. I. Eucalycanthus. Keine Knospenschuppen, Bl. an Laubzweigen; B. der Blh. gleichfarbig, braunrot; fertile Stb. ungefähr 13. C. florida L. mit unterseits behaarten B., sehr wohlriechenden Bl., in den südlicheren Staaten der Union, »Carolina Allspice«, mil medicinischer Anwendung der Rinde; häufiger Zierstrauch, setzt selten Fr. an; C. fertlis Walt. mit unterseits kählen, zugespitzten B., helleren, minder stark riechenden Bl., von Pennsylvanien durch die Alleghanies; C. occiden- talis Hook. et Arn. mit unterseits kahlen, eilanzettlichen, spitzen B., blattreicheren Blüten- zweigen, übelriechenden Bl. in Kalifornien. Sect. II. Chimonanthus Lindl. Mit Knospenschuppen; Bl. an beschuppten Zweigen, vor der Belaubung blühend; äußere B. der Blh. gelblichweiß, innere purpurn; fertile Stb. ungefähr 5. C. praecox L. mit kahlen B., in Japan; Zierstrauch. MonımiacEAE von F. Pax. Mit 35 Einzelbildern in 5 Figuren. Wichtigste Litteratur. Jussieu, Monimieae, in Ann. Mus. XIV. p. 446. — Endlicher, Genera p. 313. — Lindley, Veget. Kingdom p. 298. — Schnizlein, Iconogr. II. t. 105. — Tulasne, Annales d. sciences naturelles 4. ser. vol. 3. p. 29° Arch. du Musee VIII p. 273 t. 25—34; Flora brasil. 1V p. 289, t. 82—87. — Baillon, Hist. des plantes I. p. 289. — A. de Candolle, in Prodr. XVI, 2. p. 640. — Bentham-Hooker, Genera plant. III. p- 137. — Hobein, Beitrag zur anatom Charakteristik der Monimiaceen, in Engler’s Jahrh. Bd. X p. 51. Atherospermeae Lindley, Veg. Kingdom p. 300. Merkmale. Bl. regelmäßig, hermaphrodit oder häufiger durch Abort eingeschlecht- lich, monöcisch oder diöcisch, mit wenigen oder zahlreichen, seltener fehlenden, meist. unscheinbaren oder kleinen Blütenhüllb., von denen die äußeren bisweilen kelchartig, die inneren petaloid ausgebildet sind. Stb. meistin unbestimmter Zahl, wenige . und dann in 1—2 Kreisen, oder viele von (bisher) unbestimmter Stellung ander ganzen Innenseite der Achsencupula. Stf. kurz, bisweilen beiderseits mit je 41 Drüse versehen. A. 2-locular; Antherenfächer frei oder an der Spitze zusam- menfließend ; sehr selten Stb. schildförmig, mit kreisförmigem Antherenfach. A. intrors oder extrors, mit Längsspalt oder mit Klappen sich öffnend. Staminodien in den © Bl. oft fehlend. Frb. frei, meist zahlreich, stets ein Apocarpes Gynöceumbildend, aberdurch Vermittlung der Achse zu einer Scheinfr. sichumbildend. Sa. I, grundständig, aufrecht, oderan der Spitze hän- gend, anatrop (selten orthotrop [?]). Blütenachse sehr mannigfaltig: Häufig schei- benförmig oder becherförmig ausgegliedert und daran Insertion der Blh. und der Stb. perigyn ; in den g' Bl. diese Achsencupula an der Innenseite häufig Trichome entwickelnd; in der © Bl. Blütenachse selten nur Trichome ausgliedernd oder kahlbleibend, häufig noch Monimiaceae, (Pax.) 95 zwischen die Carpelle eindringend und so einen mehr oder weniger unterständigen, feigen- ähnlichen Frkn. erzeugend. Fr. aus mehreren bis vielen, freien Garpellen be- stehend, welche entweder sitzend oder gestieltauf dem scheibenför- migen Fruchtboden stehen, odervon dernoch weiter anschwellenden Achsencupula umschlossen bleiben, oder in die fleischige Masse der Blütenachse eingesenkt eine kugelige, birnförmige oder feigenförmige Scheinfr. bilden. S$. mit dünner Testa und fleischigem Nährgewebe. E. klein mit eiförmigen, bisweilen spreizenden, flachen Kotyledonen, — Bäume oder Sträucher mit meist gegensländigen, seltener wechselständigen B., ohne Nebenb. ; Ein- zelbl. oder meist ceymöse Blütenstände. Ölzellen vorhanden, daher die Vege- tationsorgane von aromatischem Geruch; Schleimzellen fehlen im Blattimeso- phyllimmer, ebenso Gystolithen. Vegetationsorgane. Hier ist nur zu erwähnen, dass die B. immergrün und leder- arlig sind, ihr Rand bald ganz, bald gezähnt erscheint. Die Laubknospen entbehren meist der Knospenschuppen. Unter den strauchartigen giebt es kletternde Formen (Palmeria). Anatomisches Verhalten. Wie aus den Untersuchungen von Hobein hervorgeht, ist das Fehlen der bei den Lauracceen so verbreiteten Schleimzellen für die M. charakte- -ristisch. Die Secretzellen, welche im Blattgewebe und in der Rinde der Achsenteile vor- kommen, enthalten einen blassgelben bis bräunlichen Inhalt, der sich in Alkohol leicht löst. Die B., nicht selten mit Trichomen bekleidet, welche für die einzelnen Gattungen charakteristische Form besitzen, haben stets einen bilateralen Bau; ein hypodermales Wassergewebe fehlt nur bei den Gattungen Atherosperma, Daphnandra und einzelnen Arten von Siparuna. Dasselbe geht in einzelnen Fällen aus einer echten, mehrschichtigen Epidermis hervor. Die Breite der Markstrahlen liefert für die Trennung der beiden Unterfamilien dia- gnostische Merkmale. Blütenverhältnisse. Die Blütenachse nimmt in dieser Familie mannigfaltige Aus- gliederungen an, bald ist dieselbe flach tellerförmig, bald krugförmig vertieft, so dass in allen Fällen eine perigyne Insertion der Blh. und der Stb. daraus resultiert (vergl. Fig. 65 C [Peumus], 66 © [Monimia]); nicht selten zeigt sich dabei die interessante That- sache, dass Q' und © Bl. in hohem Grade verschiedene Form besitzen, so namentlich bei Hennecartia (Fig. 66 H, J). Infolge dessen lässt es sich bisweilen auch schwer oder gar nicht entscheiden, wie weit die Blütenachse an der Bildung der Blh. Teil nimmt, und ob die Blh. als aus Blatt- organen bestehend überhaupt nur auf die freien Abschnitte beschränkt ist. Ist dies der Fall, dann ist die g' Bl. von Hennecartia (Fig. 66 H) völlig nackt. In ihrer äußeren Form erscheinen solche Bl., an deren Aufbau die Achse in hohem Grade beteiligt ist, meist von kugeliger oder spindelförmiger oder feigenförmiger Gestalt (Fig. 66 © [|Monimia|, F [Tambourissa], Fig. 69 A [Conuleum]) und öffnen sich an der Spitze nicht selten nur mit einem kleinen Porus, welcher von einer geringen Zahl sehr kleiner Zähne umgeben wird. Zur Blütezeit wird der obere Teil der Blh. als Deckel abgeworfen oder aber es reißt die Achsencupula nicht selten in wenigen, mehr oder weniger bis zum Grunde gehenden, klappigen Abschnitten auf, so die g' Bl. von Monimia (Fig. 66 D) oder die © Bl. zur Fruchtzeit) von Laurelia (Fig. 67 C). Solche Bl. gewähren natürlich den Anblick, als ob die Stb. den B. der Blh. bis zu ihrer Spitze angewachsen wären, während in Wirk- lichkeit die Blh. selbst meist schon abgefallen ist. Es gewähren aber auch solche Bl. einen wesentlich anderen Anblick, als diejenigen, bei welchen die Blütenachse nur schwach .becherförmig entwickelt ist und die Blh. aus größer ausgegliederten B. besteht, wie z.B. die Bl. von Peumus (Fig. 65) oder Atherosperma (Fig. 68 C).. In solchen Fällen zeigen die inneren B. der Blh. im Gegensatz zu den äußeren eine mehr petaloide Ausbildung. 96 Monimiaceae. (Pax.) Nichtsdestoweniger ist die Blh. in der That immer nur einfach, wenngleich dieselbe nicht selten aus einer größeren Zahl von Blattorganen besteht. Es scheinen hinsicht- lich der diagrammatischen Stellung der einzelnen Glieder 2 Typen vorzukommen: Bl. mit spiraliger Stellung (Hortonia, Fig. 66 A z. B.) und solche, in denen die Blh. aus 2—3 Quirlen besteht, wie bei Piptocalyx, Mollinedia, Kibara u. a. Mit Ausnahme von Glosso- calyx (Fig. 69 E, F) sind die Bl. stets aktinomorph. Die Stb., meist von unbestimmter Zahl und nicht näher bestimmter Stellung, be- sitzen nach Art der Lauraceae in vielen Fällen beiderseits je eine Drüse, doch kann letz- tere häufig fehlen; ihre Stf. sind kurz und breit, ihre A. stumpf oder bei Doryphora mit langem Fortsatz des Connectivs versehen. Die A. öffnen sich intrors oder extrors durch Längsspalten oder durch Klappen (Atherospermoideae), wie bei den Lauraceen; bei den Hedycarieae sind die Loculamente an der Spitze vereint, und bei Hennecartia endlich erscheint die A. schildförmig mit kreisförmiger Öffnung aufspringend. Vergl. hierzu Fig. 65 € (Peumus), Fig. 66 H (Hennecartia), Fig. 69 C (Siparuna), Fig. 68 D (Atherosperma), H (Doryphora). Das Gynäceum erscheint allerwärts apocarp, aus zahlreichen, bei Piptocalyx z. B. aus 1, bei Hennecartia aus A—2 Carpellen bestehend, welche im Grunde der Achsen- cupula sitzen oder stehen (Fig. 65 D, E [Peumus], Fig. 66 E [Monimia|, F [Hennecartia], Fig. 67 E [Daphnandra|}, oder von der Blütenachse mehr oder weniger völlig überwallt werden und so in einzelnen von der Achse gebildeten Kammern stehen; so z. B. bei Tambourissa (Fig. 66 F, G), Siparuna (Fig. 69 D), Glossocaly& (Fig. 69 G). Die Gr. sind frei oder oberwärts vereint. Bei Conuleum (Fig. 69 A) bildet die Achse noch eine nach oben gerichtete kegelförmige Röhre, welche von den vereinten Gr. durchzogen wird. Aus dem Vorangehenden ergiebt sich, dass in den © Bl. die Achse in höherem Maße an der Blütenbildung beteiligt ist, als in den G'. Erwähnt mag noch werden, dass bei dem Vorhandensein einer Achsencupula diese nicht selten auf ihrer Innenseite be- haart ist (g' Bl. von Peumus, Fig. 65 C, © Bl. von Monimia, Fig. 66 E). Bestäubung. Hierüber fehlen Beobachtungen ganz und gar. Bei dem häufigen Auf- treten von diklinen Bl. ist eine Mitwirkung von Insekten in hohem Grade wahrscheinlich. Die Trennung der Geschlechter anlangend, mag noch bemerkt werden, dass in den gt Bl. rudimentäre Frkn. fehlen, während in den © Bl. häufig noch Staminodien auftreten. Frucht und Samen. Die einzelnen Carpelle zeigen auch bei der Umbildung des Gynäceums zur Fr. keine Verwachsung unter einander, doch kommen durch Vermittelung der Achse häufig Scheinfr. zu stande: 1) indem die fleischige, scheibenförmige Blüten- achse erhalten bleibt, auf welcher die einzelnen Carpelle sitzen, z. B. bei Hortonia, Mol- linedia (Fig. 66 A, B); 2) indem die röhrige oder becherförmige oder krugförmige Achsencupula nach der Befruchtung noch anschwillt, wie bei Monimia, Hennecartia u. a. (Fig. 66 E, J); oder 3) indem die von der Achse umwallten Carpelle gleichzeitig mit der Achse in ein feigenähnliches (aber nicht morphologisch ihr gleichwertiges) Gebilde sich verwandeln, so z. B. bei Tambourissa (Fig 66 F, G) oder bei Siparuna (Fig. 69 D). Echte Fr., an denen die Blütenachse einen nur geringen Anteil hat, besitzt z. B. Laurelia (Fig. 67 0). Die einzelnen Frkn. werden bei der Reife zu Steinfr. oder nussartigen Fr., welche einen hängenden oder aufrechten S. enthalten (Fig. 65 F [Peumus]). Geographische Verbreitung. Alle M. sind Bewohner der tropischen und subtrop. Gebiete und erreichen ihre Hauptentwickelung auf der südlichen Hemisphäre (Malagass. Gebiet, Polynesien, Australien, Sunda-Inseln); sie können als ein gutes Beispiel einer Pflanzenfamilie des oceanischen Florenreiches betrachtet werden. Nur die Hortonieae und Atherospermeae (diese nur australisch) fehlen in Amerika; erstere reichen aber bis Neukaledonien (Amborella) und zu den Fidji-Inseln (Trimenia) ; die Hedycarieae besitzen die monotypische Gattung Peumus in Chile, sowie eine Anzahl Arten von Mollinedia im tropischen Amerika; die Monimieae, vorzugsweise altweltlich, Monimiaceae. (Pax.) 97 sind mit der etwas isoliert stehenden Hennecartia in Paraguay vertreten. Die Laurelieae reichen von Australien (Daphnandra) über Neukaledonien (Nemuaron) bis Chile, wo eine sonst nur in Neuseeland entwickelte Gattung Laurelia in 4 Art vorkommt. Die Sipa- runeae sind vorwiegend amerikanisch und nur mit 2 Arten der endemischen Gattung Glossocalyx im tropischen Westafrika entwickelt. Verwandtschaftliche Beziehungen. Unter Berücksichtigung des bei den Lauraceae Gesagten kann hier nur kurz darauf hingewiesen werden, dass die nächsten Verwandten der M. bei den Calycanthaceae zu suchen sind, während anderseits, allerdings weniger innige Beziehungen gegen die Lauraceae hin existieren. Dennoch kann eine Vereinigung der Calycanthaceae mit den M. in eine einzige Familie, wie Baillon vorschlägt, kaum als natürlich gelten; dagegen spricht schon der Bau des S. und E. bei den Calycanthaceae, sowie das Vorkommen von 2 Sa. im Frkn. derselben. Nutzen gewähren die M. nur wenig. Die Gattungen Atherosperma , Laurelia und Peumus liefern in ihrer Rinde oder den B. Gewürze oder dienen zur Bereitung von Thee. Einteilung der Familie. A. Antherenfächer mit Längsspalte od. A. mit kreisförmiger Spalte sich öffnend; Antheren- fächer getrennt od. an der Spitze zusammenfließend. Sa. hängend. Markstrahlen breit, an der Grenze zwischen Holz und Rinde 2—6reihig . . . . . I. Monimioideae. a. Carpelle auf dem nur wenig verbreiterten Blütenboden sitzend oder gestielt. B. der Blh. abfallend oder bleibend und dann vertrocknend. . . I.1. Hortonieae. b. Carpelle auf dem scheibenförmig verbreiterten Blütenboden sitzend oder gestielt. Blh. als Deckel abgeworfen. Antherenfächer bisweilen an der Spitze zusammen- tiebend. 0 un. RS RE 2... ..1.2. Hedycarieae. c. Carpelle von der era. Blütenachse volle eingeschlossen, bisweilen überwallt. Antherenfächer getrennt . ... - ....I.3. Monimieae. B. Antherenfächer getrennt, mit Klappen sich öffnend. Sa. aufrecht od. hängend. Mark- strahlen an der Grenze Ellen Rinde und Holz 1 — 3reihig. II. Atherospermoideae. a. Blütenachse krug- oder scheibenförmig, innen bisweilen behaart, aber nicht die Carpelle überwallend. a. Blütenstand locker cymös oder traubig, ohne Hülle . . . II. 1. Laurelieae, ß. Blütenstand I—3blütig, mit 2klappigen, später abfallenden Hüllb. versehen. II. 2. Atherospermeae. b. Blütenachse in den @ Bl. die Carpelle überwallend. Blütenstand locker cymös, RANGE BEL EU I a a DE ER ER ED BIDOR ICH I. ı. Monimioideae-Hortonieae. Bl. hermaphrodit oder diklin-monöcisch oder -diöcisch, oder polygam. Blütenachse flach tellerförmig, nach der Blütezeit kaum oder nur wenig vergrößert. B. der Blh. ver- welkend oder einzeln abfallend. Antherenfächer getrennt, mit Längsspalte sich öffnend. Markstrahlen an der Grenze zwischen Rinde u. Holz 2—6reihig. Hypodermales Wasser- gewebe an der Blattoberseite stets vorhanden. A. Frb. in der © oder 8 Bl. zahlreich. a. Bl. hermaphrodit. Abschnitte der Blh. zahlreich. Stb. 7-12 . . . 1. Hortonia. b. Bl. monöcisch. Abschnitte der Blh. in der 5 Bl. 8, in der © 4. Stb. zahlreich. 2. Levieria. ce. Bl. diöcisch. Abschnitte in der $ Bl. 5—7, 2reihig. Stb. zahlreich 3. Amborella. B. Frb. in der © Bl. nur 4. Bl. polygam. a. Abschnitte der Blh. zahlreich. Stb. A2 . . 2.2... 20... 4. Trimenia. hAhschniiterder Blhs 6. »Sthe zahlreich” „nn. nm nun ri. 222. 8. Piptoealy Hortonia Wieht. Achsencupula kurz, glockig, mit mehr als 20 imbricaten Ab- schnitten, die äußeren krautartig, die inneren petaloid. Blütenachse innen behaart. Natürl. Pflanzenfam. II. 2. 7 98 Monimiaceae. (Pax.) Stb. 1—2reihig, mit kurzen Stf. und beiderseits je 1 Drüse. A. extrors. Gr. kurz oder sehr kurz mit kleiner N. Steinfr. schief eiförmig, kurz gestielt (Fig. 66 4). — Stark riechende Sträucher mit gegensländigen B., mit blassgelben, kleinen Bl. in kurzen, lockeren, gestielten, achselständigen Cymen. 3 Arten in Ceylon und Östindien. Vergl. Fig. 66 A (H. floribunda Wight). 2. Levieria Beccari. g' Bl. mit fast fehlender Achsencupula; die 4 äußeren Ab- schnitte der Blh. kelchartig, die 4 inneren pelaloid. Stb. in mehreren Reihen. OB. mit fast kugeliger oder krugförmiger Hülle, an der Spitze 4zähnig, dann unregelmäßig zerreißend, innen behaart. Frb. mit dickem Gr. Steinfr. eiförmig, klein. — Strauch mit weichhaarigen Trieben, wechselständigen, lang zugespitzten B. und axillären, ein- fachen oder wenig verzweigten Trauben. 1 Art, L. montana Becc., in Neuguinea und Amboina. 3. Amborella Baill. 9! Bl. mit halbkugeliger Hülle und breiten Blütenhüllab- schnitten. Stb. vielreihig mit kurzen und breiten, drüsenlosen Stf. und introrsen A. O Bl. unbekannt. Fr. mit zahlreichen, kleinen, kurz gestielten, schwach zusammenge- drückten Carpellen Sa. orthotrop (?). — Strauch mit wechselständigen B. und kleinen, in kurzen, lockeren, axillären Cymen stehenden Bl. 4 Art in Neukaledonien. 4. Trimenia Seemann. Abschnitte der Blh. vielreihig, imbricat, nach innen zu größer werdend, nach der Blütezeit abfallend. g' Bl. mit 2—3reihigen Stb. und sehr kurzen Stf. A. groß, fast extrors. Connectiv über die A. in einen kurzen Kegel ver- längert. Rudiment des Frkn. sehr klein. © Bl. mit sterilen Stb. N. sitzend, schief ab- gestutzt, breit. Fr. unbekannt. — Kahler Baum mit kantigen Ästen, gegenständigen B. und lockeren, rispigen Blütenständen. 4 Art auf den Fidji-Inseln. Stellung der Gattung noch unsicher: nach Seemann zu den Ternstroemiaceae, nach Bentham-Hooker (wohl richtiger) zu den M. gehörig. 5. Piptocalyx Oliv. Achsencupula sehr kurz oder fehlend, mit 2reihigen, imbri- caten Abschnitten. g' Bl. mit kurzen, fadenförmigen Stf. und länglich-linealischen A. ohne rudimentären Frkn. 3 Bl. mit Stb. N. sitzend, breit. Fr. unbekannt. — Kletternder Strauch mit gegenständigen B. und kleinen Bl. in traubenförmigen Blütenständen: darin die terminale Bl. S, die seitliche g'. 4 Art, P. Moorei Oliv., in Neusüdwales (Australien). I. 2. Monimioideae-Hedycarieae. Bl. meist diöcisch. Blütenachse breit becherförmig bis glockig, nach der Blütezeit zu einer fleischigen Scheibe anschwellend. Blh. als Ganzes deckelarlig abgeworfen. Antherenfächer getrennt oder oben zusammenfließend, mit Längsspalte sich Ööffnend. Markstrahlen breit, 3—6reihig. Hypodermales Wassergewebe an der Blattoberseite (mit Ausnahme von Matthaea) stets vorhanden, die Zellen desselben meist so groß wie die Epidermiszellen. A. Antherenfächer parallel, getrennt. Bl. diöcisch. a. 5 Blh. mit 4 Abschnittten in 2 Reihen. Stb. 4. © Bl. ohne Staminodien, von fast kugeliger Gestalt. . . „an ER ZER . PSE EE NE STRDE Matthaea. . 5 Blh. mit 7—10 Ansehmiken, Stb. zahlreich. © Bl. ne Staminodien, von kuge- liger oder niedergedrückter Form ea ee Hedyearia, c. & Bl. mit mit 10—12 in 2—3 Reihen Aalen an) en Stb. zahlreich. © Bl. mit kleinen Staminodien . . SA Ag Br ee 8. Peumus. B. Antherenfächer oben a menieBerd a. 5 Bl. mit 5—8 Stb., 4 äußere den B. der Blh. opponiert, die übrigen innere, kleiner. Blh. mit 4 zusammenneigenden Abschnitten. Meist monöcisch . . . 9. Kibara. b. 5 Bl. mit 10 Sth., 4 gegenüber den Blütenhüllb., 6 an deren Grunde. Achsen- cupula zuletzt tief 4teilig. Monöcisch oder diöeisch. . . . 10. Ephippiandra. ec. 5 Bl. wit unbestimmt vielen, zahlreichen oder wenigen Stb. Blh. mit zusammen- neigenden Abschnitten. Meist diöeisch. - . 2... 2.2... 11. Mollinedia. Monimincene, (Pax.) 99 6. Matthaea Blume. 5° Bl. von niedergedrückt-kreiselförmiger Gestalt. Stb. mit sehr kurzen Sif. und eiförmigen A. Frb. in der © Bl. sehr zahlreich, auf dem ebenen Fruchtboden sitzend oder kurz gestielt, in einen kurzen, länglichen Gr. ausgehend. Steinfr, auf dem scheibenförmigen Fruchtboden gestielt. E. länglich, mit kurzen, geraden Kotvle- donen. — Strauch mit gegenständigen, kurz gestielten, lederartigen, ganzrandigen oder entfernt gesägten B. Bl. büschelig, in den Blattachseln oder an den Blattnarben älterer B., gestielt. 4 Art, M. sancta Bl., im malayischen Achipel (Borneo, Sumatra ete.). 7. Hedycaria Forst. 5' Bl. mit kleinen Blütenhüllabschnitten. Sıb. fast die ganze Innenwand der Achsencupula bedeckend mit fast sitzenden A. © Bl. mit zahlreichen Frb., welche in einen kurzen Gr. endigen. Steinfr. klein oder mittelgroß, sitzend oder gestielt. E. kurz oder länger als die Hälfte des Nährgewebes. — Bäume oder Sträucher mit gegenständigen, lederartigen, ganzrandigen oder gezähnten B. und in kurzen Gymen oder traubenförmigen Rispen stehenden Bl. 3s—10 Arten in Australien, Neu-Seeland, Neukaledonien und auf den Fidji- Inseln. Vergl. p. 405. Fig. 65. Peumus Boldus Mol. A Zweig einer 5 Pfl. in nat. Gr.; B 5 Bl.; © dieselbe längs durchschnitten; DO@ Bl. längs durchschnitten, in derselben sind die 3 Frkn. entfernt, ? Insertionsstelle der Frkn.: E die 3 eng bei einander stehenden Fıkn. einer © Bl. nach Entfernung der Blh.; 7 S. längs durchschnitten. (nach Tulasne; Bu. Enach Endlicher, Iconogr. t. 21; das übrige nach der Natur.) 8. Peumus Pers. (Ruizia Ruiz et Pav., Boldea Juss., Boldoa Endl.) Bl. diöcisch: ao" Bl. mit breit glockenförmiger, innen behaarter Achsencupula und 10—12, in 2—3 Reihen angeordneten Abschnitten, die äußeren kelchartig, die inneren mehr petaloid. Stb. zahlreich. © Bl. etwas kleiner, mit wenigen, kleinen Staminodien und meist zahl- reichen, freien Frkn. — Immergrüner, stark riechender Baum mit lederartigen, rauhen, gegenständigen B., welche große Büschelhaare auf hügelförmigen Erhöhungen ihrer Fläche tragen, und weißen Bl. in verkürzten Cymen. — (Vergl. Fig. 65.) 4 Art, P. Boldus Mol. (= Ruizia fragrans Pav., Boldea fragrans Juss.), auf trockenen, sonnigen Hügeln in Chile. 100 Monimiaceae. (Pax.) Alle Teile des Baumes (Boldo oder Boldu der Chilenen) sind stark aromatisch; die B. liefern die »Folia Boldu«, die in Chile auch als Küchengewürz Verwendung finden, Die stark gerbstoffhaltige Rinde des Baumes dient zum Gerben, aus dem Holz wird eine sehr geschätzte Holzkohle bereitet. Die mit dünnem Epicarp und Mesocarp versehenen Steinfr. enthalten einen an ölhal- tigem Nährgewebe reichen, essbaren Kern. Peumus Mol. ist ein auf fehlerhafter Zusammenfassung beruhendes, aus Monimiaceen und Lauraceen bestehendes Collectiv-Genus. 9. Kibara Endl. (Brongniartia Blume, non H. B. K., Sciadicarpus Hassk., Sarcodis- cus Griff., Wilkiea F. v. Müll.) g' Bl. mit eiförmiger oder mehr weniger kugeliger Achsencupula und 4, in 2 Reihen stehenden Abschnitten. © Bl. mit oberhalb des Discus abfallender Blh., fehlenden Staminodien und zahlreichen, freien Frkn. Steinfr. zahlreich, sitzend oder gestielt. — Sträucher oder Bäume mit gegenständigen oder gezähnten B. und verkürzten Cymen. Etwa 40 Arten in Ostindien, dem malayischen Archipel und in Australien. Fig. 66. Blütenanalysen von Monimioideae: A Hortonia floribunda Wight, Fr.; B_Mollinedia longifolia Tulasne, Fr.; © 5 Bl. von Monimia citrina Tul., längs durchschnitten, vor der Blütezeit; D 5 Bl. von M. rotundifolia Thouars, zur Blütezeit; E © Bl. derselben Art im Längsschnitt; # © Bl. von Zumbourissa elliptica (Tul.) DC., längs durch- schnitten; @ desgl. von 7. guadrifida Sonner.; H (6) und J © Bl. von Hennecartia omphalandra Poiss., letztere im Längsschnitt. (Nach Tulasne, Baillon und Poisson.) Monimiaceae, (Pax.) 101 10. Ephippiandra Desne. 5! Bl. zu 1—2 in den Blattachseln, kugelig oder birn- förmig, anfangs fast geschlossen und oben 4zähnig, zuletzt in 4 klappige Abschnitte zer- reißend. © Bl. mit zahlreichen, kleinen, dicht gedrängten kleinen Frkn. — Kleiner Baum vom Habitus eines Myrtus, mit gegenständigen, ganzrandigen B, 1 Art, E. myrtoidea Desne., in Madagaskar, 11. Mollinedia Ruiz et Pav. (Tetratome Pöpp. et Endl.) Z' Bl. eiförmig, kugelig oder kreiselförmig mit 4, in 2 Reihen stehenden Blütenhüllb., von denen die inneren bis- weilen größer und gezähnt sind. A. fast sitzend. © Bl. ohne Staminodien und zahl- reichen, sitzenden oder gestielten, in vielen Reihen stehenden Frkn. Steinfr. zahlreich. — Bäume oder Sträucher mit gegenständigen, ganzrandigen oder gezähnten B. und klei- nen, in kurzen, lockeren, traubenförmigen Cymen stehenden Bl. — (Vergl. Fig. 66 B., Mehr als 30 Arten. Etwa 4 in Australien, alle anderen in Amerika von Mexiko bis Südbrasilien. I, 3. Monimioideae-Monimieae. Bl. meist diöcisch, seltener monöcisch. Achsencupula eng krugförmig, nach der Blütezeit anschwellend und die Carpelle einhüllend, oder dieselben auch überwallend. Blh. sehr rudimentär, seltener fehlend. Antherenfächer getrennt, mit Längsspalten sich öffnend, oder A. schildförmig, mit kreisförmiger Spalte aufspringend. Markstrahlen an der Grenze zwischen Holz und Rinde breit, 3——6reihig. An der Blattoberseite stets hypoder- males Wassergewebe, dessen Zellen bald größer, bald kleiner als die Epidermiszellen sind. A, Frkn. in der © Bl. zahlreich. A. mit 2 Längsspalten sich öffnend. a. & Achsencupula zur Blütezeit in 4—6 klappige Abschnitte zerreißend. Stb. beiderseits mit je 4 Drüse. Frkn. von der Blütenachse nicht überwallt . . . 12. Monimia, b. & Bl. halbkugelig, niedergedrückt. Stb. ohne Drüsen. Frkn. von der Blütenachse DICH EUER WALDE a ee een en „W132 Palmeria, No Bl. ähnlich wie bei Monimia. Stb. drüsenlos. Frkn. von der Blütenachse völlig uherwallt .. „u. 8. ‘ re a ae TA, VEN DOREIAHE: B. Frkn. in der © Bl. 1—2. A. sitzend, schildförmig, mit Kreisförmiger Spalte aufspringend 15. Hennecartia. 1%. Monimia Thouars. Bl. diöcisch: g' Bl. anfangs eiförmig oder kugelig mit sehr kleiner, — 6zähniger Öffnung, innen kahl. Stb. zahlreich mit kurzen Stf. © Bl. innen behaart. Staminodien fehlend. Frkn. wenig zahlreich. Kleine Steinfr., von der ange- schwollenen Achsencupula mehr weniger umschlossen. — Sträucher mit gegenstän- digen, ganzrandigen, lederartigen, oft weichhaarigen B. und kleinen, in kurzen, axillären Cymen stehenden Bl. — (Vergl. Fig. 66 C, D, E.) 3 Arten auf den Maskarenen. M. rotundifolia Thouars heißt auf Bourbon Mapoux. Vergl..p. 105. 13. Palmeria F. v. Müll. Bl. diöcisch: g! Blh. mit —6 schwach dachziegeligen Abschnitten; Achsencupula innen behaart. Stb. zahlreich, mehrreihig. A. fast sitzend. © Bl. fast kugelig, mit sehr kleiner Öffnung. Staminodien fehlend. Frkn. zahlreich, mit die Blh. etwas überragenden Gr. Steinfr. von der kugelig oder birnförmig anschwellen- den Achsencupula eingeschlossen. — Kletternde Sträucher mit gegenständigen, ganzran- digen B. und kleinen in axillären, trauben- oder rispenförmigen, reichblütigen Cymen stehenden Bl. 2 Arten in Australien, eine 3. in Neu-Guinea. - 44. Tambourissa Sonn. (4mbora Juss., Mithridatea Schreb.) Bl. diöcisch oder monöcisch: g' Bl. eiförmig oder rundlich, fleischig, an der Spitze mit kleiner, —6zäh- niger Mündung, später aufreißend. Stb. zahlreich, vielreihig. © Bl. fast geschlossen. Staminodien fehlend. .Frkn. zahlreich. — Bäume mit lederartigen, gegenständigen, sel- tener wechselständigen B. Bl. in den Blattachseln oder an der Spitze der Zweige wenige, cymös oder racemös (?), seltener in endständiger Rispe. — (Vergl. Fig. 66 F, @.) i 44 Arten. T. Ficus (Tul.) DC. auf Java, .alle anderen auf den Maskarenen. P., alterni- folia (Tul.) DC. (auf Mauritius) mit wechselständigen B., alle anderen Arten besitzen gegen- ständige B. 102 Monimiaceae. (Pax.) 15. Hennecartia Poisson. Bl. monöcisch oder diöcisch: g' Bl. ohne Blh., zahl- reiche Stb. auf scheibenförmiger Achse tragend. © Bl. mit flaschenförmiger Achsen- cupula, oben wenige, kleine Blütenhüllb. tragend. Staminodien fehlend. Fr. trocken, von der fleischigen Blh. eingeschlossen. — 3—4m hoher Baum mit gegenständigen, gesägten B. 9° Blütenstände axillär, —6blütig, die Q Bl. einzeln. — (Vergl. Fig. 66 H, J). I Art, H. omphalandra Poiss., aus Paraguay. I. 1. Atherospermoideae-Laurelieae. Bl. in kurzen Cymen oder traubig (?), ohne Involucrum. Bl. hermaphrodit oder polygamisch. Achsencupula becherförmig oder krugförmig, später zerreißend. Antheren- fächer mit Klappen sich öffnend. Markstrahlen schmal, an der Grenze zwischen Holz und Rinde 1—3reihig. Hypodermales Wassergewebe vorhanden oder fehlend. Sekret- zellen in der Epidermis fehlend, nur bei Daphnandra auch in der unteren Epidermis. A. Gr. excentrisch. Sa. aufrecht. A. intrors. Bl. hermaphrodit . . . 16. Nemuaron. B. Gr. terminal. Sa. aufrecht. A. seitlich. Bl. polygam-monöeisch oder -diöcisch. Hypo- dermales Wassergewebe in den B. vorhanden FRrhte 2.0 1% Rhautelar C. Gr. terminal. Sa. hängend. A. extrors. Bl. hermaphrodit. Hypodermales Wassergewebe in den B. fehlend . EEE PR, Ale: PR . „18. Daphnandra. 16. Nemuaron Baill. Achsencupula kurz. B. der Blh. 6—8, in 3—4 Reihen stehend. Stb. +—8; Stf. am Grunde beiderseits mit je 1 Drüse; Staminodien innen von den fertilen Stb., zahlreich, klein. Frb. wenige, schmal kegelförmig, mit langem. Gr. Achsencupula zur Fruchtzeit vergrößert, fleischig, in —3 Klappen zerreißend. Frucht- schale dem $. angewachsen. — Kahle Sträucher mit gegenständigen, lederartigen, kerbig- gezähnten B. und in kurzen, axillären, wenigblütigen Cymen stehenden Bl. 2 Arten in Neukaledonien. Fig. 67. A Zweig von Zuurelia sempervirens (Ruiz et Pav.) Tul.; B Fr. derselben; C desgl. sich öffnend; D Bl. von 2. Novae-Zeelandiae Cunn.; E Bl. von Daphnandra micramtha (Tul.) Benth. (A nach der Natur, B—D nach Baillon, E nach Tulasne.) 17. Laurelia Juss. (Pavonia Ruiz et Pav.) g' Bl. mit kurzer, glockenförmiger Achsencupula und 6—12, in 2—3 Reihen stehenden Abschnitten. Stb. 6—1% mit kurzen Monimiacene, (Pax.) 103 Stf. und je 1 Drüse am Grunde der Sıf. © und 8 Bl. mit nach der Blütezeit eifg.- ‘ cylindrisch anschwellender, zuletzt in 2—3 Klappen aufreißender Achseneupula. Sıb, alle oder die inneren staminodial. Frb. linealisch, mit langem, federartigeem Gr, — Hohe Bäume mit gegenständigen, lederartligen, ganzrandigen oder gezähnten B. und kurzen, axillären Cymen. Fig. 67 A—(..) 2 Arten: L. sempervirens (Ruiz et Pav.) Tul. in Chile (349—320 s. Br.), mit kleineren, äußeren Blütenhüllabschnitten; L. Novae-Zeelandiae Gunn. in Neuseeland mit gleichen Blüten- hüllabschnitten. — Die aromatischen B. von L. sempervirens dienen in Chile als Küchen- gewürz, die Fr. werden wie Muskatnüsse verwendet. In botan. Gärten als Kalthauspfl. in Kultur. Vergl. p. 105. 18. Daphnandra Benth. Achsencupula kurz, glockenförmig, nach der Blütezeit schmal ceylindrisch; B. der Blh. zahlreich; 4 äußere krautarlig, 6—8 innere länger, petaloid, 2reihig. Stb. —5 mit flachen, mit je 4 flügelförmigen Drüse versehenen S1f. und zahlreichen, in 2 Reihen stehenden Staminodien. Frb. zahlreich, Gr, behaart. Sa. orthotrop (?). Achsencupula zur Fruchtzeit schmal röhrig, wenige Früchtchen ein- schließend. — Baum mit gegenständigen, ganzrandigen oder seltener gestielten B. und kleinen Bl. in axillären Gymen oder Rispen. 2 Arten in Australien; am bekanntesten D. mierantha (Tul.) Benth. It. 2. Atherospermoideae-Atherospermeae. Bl. hermaphrodit oder polygam, in I—3blütigen, von einer 2blättrigen Hülle in der Jugend eingeschlossenen Blütenständen. Achsencupula becherförmig, zur Fruchtzeit er- härtend. Stf. mit Drüsen, A. mit Klappen aufspringend. Markstrahlen schmal, zwischen Rinde und Holz 1—3reihig. Sekretzellen niemals in der Epidermis. A. Bl. im Involuerum einzeln. Connectiv nicht verlängert. B. ohne hypodermales Wasser- EI OB N ee ee er RED ANLHETOSPErME, B. Bl. im Involucrum 3. Connectiv in eine lange pfriemliche Spitze ausgezogen. Gr. ex- centrisch. Hypodermales Wassergewebe vorhanden . . . . ......20. Doryphora. Fig. 68. A Zweig von Atherosperma moschatum Labill. in nat. Gr. B einzelne Bl. im Knospenzustand mit den beiden Involucralb. ?; C dieselbe geöffnet; D Stb.; Z Fr. F 3blütiger Partialblütenstand von Doryphora Sassafras Endl., © die N. der abgefallenen Involucralb.; @ einzelne Bl. im Längsschnitt; H einzelnes Stb. (©, D, F-H nach Baillon; A, B, E Orig.) 19. Atherosperma Labill. Bl. außen dicht behaart, polygam-monöeisch od. -diöcisch: SO" Bl. mit kurzer Achsencupula und 8—10, in 2 Reihen stehenden Blütenhüllb. Stb. 10 104 Monimiaceae. (Pax.) bis 12, 2—3reihig, mit kurzen Stf. und beiderseits je I flügelförmigen Drüse; A. extrors; © Bl. mit hinfälligen Blütenhüllabschnitten, zahlreichen Staminodien und zahlreichen Frb. Sa. aufrecht, anatrop. Gr. lang, federig-bewimpert. — Baum mit gegenständigen, ganzrandigen oder gezähnten, oberseits stark glänzenden, unterseits graugrünen B. und axillären Einzelbl., welche in- der Jugend von 2 stark gekielten, stark behaarten Bracteen eingeschlossen werden. (S. Fig E.) 4 Art, A. moschatum Labill., in Yietaria und Tasmanien. Die stark riechende Rinde dient zur Bereitung eines Thees. 20. Doryphora Endl. (Learosa Reichb.) Bl. hermaphrodit: Achsencupula nach der Blütezeit ceylindrisch sich vergrößernd; B. der Blh. 6, 2reihig; ihnen opponiert 6 Stb. mit kurzen Stf. und flügelartigem Drüsenansatz; A. extrors. Staminodien 6—12. Frb. zahlreich, sitzend, mit seitlichem .Gr. Sa. aufrecht, anatrop. — Baum mit gegenständigen, gezähnten B. und gestielten, axillären, 3blütigen, kopfförmigen Blütenständen, welche von 9% kelchförmigen Bracteen umhüllt werden. (S. Fig. 68 F—H.) 4 Art, D. Sassafras Endl., in Neusüdwales; daselbst Sassafras genannt. Anmerk. Die Diatomaccen-Gattung Doryphora ist jünger (1840), es braucht daher die Monimiaceen-Gattung (1837) nicht geändert zu werden, dagegen muss bei jener eine Ver- änderung des Namens stattfinden. 1. 3. Atherospermoideae-Siparuneae.) Bl. diöcisch in lockeren, armblütigen Cymen, ohne Involucrum. 9! Achsencupula becherförmig; in der © Bl. die Blütenachse die Frb. überwallend und von einander trennend, zur Fruchtzeit fleischig. A. mit Klappen sich öffnend. Markstrahlen schmal, zwischen Holz und Rinde 1—3reihig. Sekretzellen auch in der Epidermis. h A. Saum der Blh. mehr weniger regelmäßig. a. Obere Hälfte der Blh. ringförmig eingeschnürt, später abfallend. Bast mit zahlreichen, dickwandigen Elementen . . en... .21. CGonuleum; b. Blh. nicht abfallend, bleibend. Bast in ekvanııss Elemente . 22. Siparuna. B. Saumder Blih. zygomorph . .. m u... ann lm nr... 28, Glossoralyze 1. Conuleum A. Rich. Bl. diöcisch (selten monöecisch ?): g' Bl. verkehrt-eifg. bis keulenförmig, mit kurzem, fleischigem Discus am Grunde der Blh. und 7—8 Stb. in 2 Kreisen, die Glieder des inneren bisweilen mit abortierenden A. © Bl. spindelförmig, an der Spitze vermittels eines kleinen Porus sich öffnend, etwas oberhalb der Mitte (ober- halb der Blütenachse) eingeschnürt und später abfallend (Fig. 69 A). Blütenachse zwi- schen die Frb. eindringend, und in eine kegelförmige, fast bis zur Spitze der Blh. reichende Röhre ausgezogen, in welcher die zu einem einheitlichen Gebilde vereinten Gr. verlaufen. — Strauch mit gegenständigen, gestielten, ganzrandigen B. und kleinen, in kurzen, achselständigen Cymen stehenden Bl. B. und junge Triebe mit (Elaeagnus-artigen) Schuppen bekleidet. (S. Fig. 69 A.) 4 Art, C. guyanense A, Rich., aus Guiana. 92. Siparuna Aubl. (Citrosma Ruiz et Pav., Citriosma Tulasne). Bl. polygam- diöcisch: Bl. mit eiförmiger, kugeliger oder becherförmiger Achsencupula und kurzem, dickem, zusammenneigendem od. seltener ausgebreitetem Saum. g' Bl. mit ringförmigem oder fast verschwindendem Discus und wenigen bis vielen, von der Blh. eingeschlossenen Sthb. in I bis vielen Kreisen, mit nach innen aufspringenden A. © Bl. mit zwischen die Carpelle eindringender Achse, welche oberwärts in 4 kurze Röhre oder in 4 Ring sich verbreitert, durch welchen die freien oder vereinten Gr. vortreten. Carpelle wenige bis viele. Fr. feigenartig, durch die saftig werdende Achse vielfächerig. — Sträucher oder Bäume von ätherischem Geruch, mit einfachen Haaren, Büschelhaaren, Sternhaaren oder Schuppen bekleidet. B. gegenständig. Bl. in lockeren Cymen, welche zu 2 aus der Achsel der B. entspringen, oder an älteren Zweigen lateral stehen. (Vergl. Fig. 69 B—-D.) Mehr als 60 Arten im tropischen Amerika. Sie bilden 4 Sectionen: Monimiacene, (Pax, 105 Sect. 1. Eleutherandrae Pax. Diöcisch, mit freien Stb. Bl. nicht stachelig. Hierher die meisten Arten; dieselben mehr weniger behaart, nur 2 mit Schuppen, 8. laurifolia (NH. B. K.) DC. kahl. Sect. II. Echinatae Pax. Diöcisch (seltener monöecisch ?), mit freien Stb. Bl. stachelig. Kaum 40 Arten, S. petiolaris (H. B. K.) DC. kahl, die übrigen mehr weniger bekleidet. Bl Fig. 69. Blütenanalysen der Stiparunene: A Conuleum guyanense A. Rich. Längsschnitt durch die© Bl.; Z Sipa- runa Reginae (Tul.)A.DC. 5 Bl. im Längsschnitt; C einzelnes Stb. derselben; D Siparuna mollis (H. B. K.) DC. © Bl. im Längsschnitt; Z G@lossocaly® longicuspis Benth. 5 Bl.; F Glossocalyx brevipes Benth. © Bl.; @ die- selbe im Längsschnitt. (A Original, B—D nach Tulasne, E—-G nach Bentham, in Hooker, Icon, plant. .t. 1301, 1302.) Sect. III. Synandrae Pax. Diöcisch; Stb, mit ihren Stf. mehr oder weniger vereinigt 2 Arten, S. mollicoma (Mart.) DC., S. mollis (H. B. K.) DC. Sect. IV. Stylosae Pax. Monöcisch, mit freien Stb. und langen, vereinten Gr. 23. Glossocalyx Benth. Bl. diöcisch: Bl. mit glockenförmiger Achsencupula und zygomorphem Saum, welcher auf der einen Seite in eine lange, zungenförmige Spitze ausgezogen ist. Discus in der g' Bl. auf einen den Schlund abschließenden Ring be- schränkt, in der © Bl. zugleich zwischen die Carpelle eindringend, im letzteren Falle von einem Schlundring durch eine tiefe Furche getrennt. Stb. zahlreich, mit ihren Stf. etwas vereint. Carpelle zahlreich. Gr. frei. Fr. fleischig. — Bäume mit kurzgestielten, ab- “ wechselnden B. und in axillären, verkürzten, armblütigen Cymen stehenden Bl. (Vergl. Fig. 69 E—G.) 2 Arten, Gl. longicuspis Benth., mit deutlich gestielten B. und Bl., und GI. brevipes Benth, mit kurzgestielten B. und Bl., aus dem tropischen Westafrika. Fossile Gattungen der Monimiaceae. In ihrer äußeren Form besitzen die B. der M. so wenig charakteristische Eigen- schaften, dass die auf sie allein begründete Bestimmung fossiler Reste immer zweifelhaft bleiben wird. Das gilt von den von Unger und Ettingshausen beschriebenen fossilen »Arten« von Monimia, Hedycaria und Mollinedia. Auch die auf B. von Sezanne begrün- _ dete Gattung Monimiopsis Saporta ist zweifelhaft. Laurelia rediviva Unger von Radoboj stimmt in den B. mit recenten Laurelien wenig überein, doch könnte die dazu gerechnete Fr. vielleicht hierher gehören; erweisen wird sich allerdings die Zugehörigkeit der Fr.-Fragmente zur Familie der M. kaum lassen. — 'Vergl. Schimper, Traite de paleontologie II. p. 763. . LAURACEAE von F. Pax. Mit 66 Einzelbildern in 9 Figuren. Wichtigste Litteratur. Jussieu, Genera, p. 80 (Lauri).. — Lindley, Vegetable King- dom, p. 535. — Endlicher, Genera plant., p. 315; Enchiridion, p. 196. — Nees, Lauri- nearum expositio. Vratislaviae 1833; Systema Laurinearum. Berlin 1836. — Schnizlein, Iconogr. II. t. 106. — Heer, Flor. tert. Helvetiae II. p. 76, Ill. p. 184. — Payer, Traite d’organogenie de la fleur. Paris 4857, p. 470, t. 96. — Meißner, in De Candolle, Prodr. XV, 4, p. 4, in Flora brasiliensis V. 2, p. 136, t. 45—105, 107; Genera, p. 323. — Baillon, Histoire des plantes II, p. 429. — Schimper, Traite de paleontologie vegetale II. p. 814. — Eichler, Blütendiagramme I. p. 131. — Bentham et Hooker, Genera plant. III. p. 146. — Hobein, Beitrag zur Charakteristik der Monimiaceen. Engler’s Jahrb. Bd. X. p. 51. — Mez, Morphologische Studien über die Lauraceen. Diss. Berlin 1888 (Nicht mehr benutzt !). Cassythaceae, Lindley, Veg. Kingdom p. 538. Merkmale. Bl. hermaphrodit oder durch Abort monöcisch, regelmäßig, meist 3zählig. B. der Blh. in 2 Kreisen stehend. Stb. perigyn oder epigyn inseriert, in 3—4 Kreisen, davon einzelne Kreise bisweilen staminodial entwickelt und bisweilen beiderseits mit je I Drüse versehen. A. 2—Afächerig, mit Klappen sich öffnend, intrors, oder die des 3. Kreises extrors, sehr sel- ten alle extrors. Frkn. frei, später von der Achse oder den fleischig werdenden Blatibasen der Blh. mehr oder weniger umschlossen, Ifächerig, mit I einzigen Sa. Sa. hängend, anatrop. S. eiweißlos mit dünner Testa. E. gerade, Kotyledonen groß, flach und fleischig. — Bäume oder Sträucher mit meist lederartigen und wechsel- ständigen B., fehlenden Nebenb. und zahlreichen Schleim- und Ölzellen in den B. und der Rinde, aber ohne Cystolithen. Blütenstände sehr verschieden. Vegetationsorgane. Mit alleiniger Ausnahme der parasitisch lebenden Arten von Cassytha, die in ihrem Habitus sehr an die Cuscuta-Arten erinnern, und deren bloß mit kleinen Schüppchen besetzter Stengel (vergl. Fig. 78) wie der der genannien Gattung links windet, zeigen alle anderen Lauraceen in ihren Vegetationsorganen eine große Über- einstimmung: sie besitzen meist dicke, lederartige kahle, und glänzende, seltener be- haarte, meist ungeteilte und ganzrandige B. Eine Anzahl Arten, namentlich die von Cinnamomum und Tetradenia, sowie einzelne Lindera-Arten besitzen 3 vom Grunde ent- springende, fast gleich starke Nerven (s. Fig. 73) und bei Sassafras finden sich neben ungeteilten B. auch tief 3lappige (s. Fig. 76). Es ist beachtenswert, dass diese Gattung, wie auch Arten von Lindera, ihre B. alljährlich abwerfen. Die Stellung der B. an der Achse ist meist eine spiralige, doch kommen nicht selten durch Verkürzung von Inter- nodien eine büschelförmige Anordnung, sowie unechte Quirle und Blattpaare zu stande. Knospen finden sich nur bei den laubabwerfenden Sassafras. \ Anatomisches Verhalten. Wie schon erwähnt,‘ sind alle L. durch ihren Gehalt an ätherischen Ölen ausgezeichnet, das in isodiametrischen Ölzellen sich vorfindet. Dies be- dingt bei vielen Arten die Verwendung einzelner Teile zu Heilzwecken und verleiht dem Holz in einzelnen Fällen einen eigentümlichen, oft unangenehmen Geruch. Neben den Ölzellen sind, namentlich in den B., Schleimzellen außerordentlich verbreitet, wobei sich ein bestimmtes Verhältnis zwischen jenen Behältern nicht bemerken lässt. Aus den An- gaben von Bokorny (in »Flora« 1882, p. 359) geht hervor, dass Sekretbehälter wohl für Lauraceae, (Pax.) 107 die Familie der L. als solche charakteristisch sind, aber deren Beschaffenheit und Ver- teilung im Blattmesophyli zur Trennung einzelner Gruppen innerhalb der Familie nicht weiter ausreicht. Bei Cryptocarya (Fig. 70 C) beispielsweise fehlen die Sekretzellen in der Palissadenschicht, Drüsenhaare fehlen wohl durchgehends den L. Bei der Mehrzahl der L., vornehmlich denen mit festen, lederartigen B, sind die Epi- dermiszellen starkwandig und bilden eine einfache Zellschicht, an die sich das Gefäß- bündel gewöhnlich direct anlegt (vergl. Fig. 70 A); bei den meisten Gattungen der Eryp- tocaryeen, nämlich bei Cryptocarya (Fig. 70 C), Aydendron (B) und Ravensara, sowie bei Sala jalele/ajsjalelne Fig, 70. Blattquerschnitte von L. A Zaurus canariensis Webb. B Anydendron sericeum (Nees) Griseb. C Orypto carya Boldus (Mol.) — i Intercellularraum, s Sekretzellen. (Original.) einzelnen Arten von Beilschmiedia, findet sich zwischen der Palissadenschicht und der Epidermis ein Gewebe, welches aus früh eintretenden, tangentialen Teilungen der Epi- dermis seinen Ursprung nimmt (Fig. 70 B) — ob allerdings in allen beobachteten Fällen, mag dahingestellt bleiben — und als peripherische Wasserspeicher aufgefasst werden kann. Häufig vergrößern sich, dieser ihrer Function gemäß, die Zellen der inneren Zell- lage (Fig. 70 B) auf das Mehrfache derjenigen der äußeren Schicht, in der weitere Tei- lungen noch stattfinden können; dagegen erhalten bei Cryptocarya z. B. die Zellen beider Schichten gleiche Größe und Gestalt. Blütenverhältnisse. Nur in seltenen Ausnahmefällen (Dodecadenia, Iteadaphne) er- scheinen die Bl. einzeln; fast durchgehends finden sich meist reichblütige, rispen- oder köpfchenförmige Blütenstände, terminal oder axillär, häufig beides zugleich. Eine große Anzahl derselben ist in den ersten Auszweigungen nach dem botrytrischen Typus gebaut, während die Partialblütenstände an den letzten Verzweigungen Dichasien repräsentieren. In diesen Fällen sind die Tragb. für die einzelnen Bl. abortiert oder nur als kleine Schuppen wahrnehmbar. Bei den Zaureae und den meisten Litseeae findet sich unterbalb des Blütenstandes eine wenigblättrige Hülle, die anfangs den Blütenstand in einer mehr oder weniger kugeligen Knospe umhüllt. Nach Eichler sind dies botrytische Aggrega- tionen von Köpfchen, die selbst aus einer variabeln Zahl von Bl. bestehen. Diese be- sitzen hier keine Vorb., welche auch theoretisch nicht zu ergänzen sind, da die äußeren B. der Blh. transversal stehen (Fig. 71 D, F}. Im Gegensatz hierzu kommen den übrigen Lauraceenbl. 2 transversal gestellte Vorb. zu (Fig. TI A—C, E). Die in Fig. 71 A—E gegebenen Diagramme legen den Blütenbau der L. klar und bringen die wesentlichsten Modificationen zum Ausdruck. Die stets actinomorphen Bl. “ sind typisch apetal, denn die Fälle, wo innerhalb der einfachen Blh. von Laurus nobilis L. noch andere Blattorgane außerhalb der Stb. auftreten, erklären sich nach Eichler durch 108 Lauraceae. (Pax.) petaloide Umbildung der äußeren Stb. Demnach würde die allgemeine Blütenformel der L. Pa, Ayn @„ (?) lauten, wo P die Blh., A das Andröceum und @ das Gynöceum be- deutet. Die weitaus vorherrschende Zahl (n) ist 3, seltener 2 (Laurus, Tetradenia, Pota- meia, Syndielis u. a.); nach der Vierzahl schien mir die Bl. von Dodecadenia gebaut zu sein; die Fünfzahl wird von Jcosandra angegeben. Fig. 71. A Diagramm der Bl. von Cinnamomum zeylanicum Breyn., B von Aiouea tenella Nees, C von Eusidero- zylon, D von Tetradenia zeylanica (Nees) Pax, E von Cinnamomum Camphora (L.) Nees et Eberm., F von Laurus nobilis L. (A—F Orig. und Eichler, a.a. 0. p.131). @ Beere von L. nobilis L. im Längsschnitt (nach Baillon). H Beere von Persea stenophylla Meißn. J Fr. von COryptocarya moschata Mart., K dieselbe im Längsschnitt. (H—K nach Flor. bras. t. 53 u. 56.) ZL Fr. von Alouea Zenella Nees., M desgl. von Ravensara aromatica Sonner.,. N dieselbe im Querschnitt. (LZ—N nach Baillon.) 0—Q Junge Entwickelungsstadien des Frkn. von Cinnamomum zeylanicum Breyn (nach Payer). Die Blh. weist nur unwesentliche Modificationen auf, ist kahl oder behaart, ihre Abschnitte gleich, seltener ungleich, hierbei die äußeren kleiner als die inneren (Nota- phoebe, Oyanodaphne, Cassytha); nur selten tritt das Gegenteil ein (Eudiandra). .Die äußeren Abschnitte werden nach !/, Divergenz, die inneren simultan angelegt. Am Grunde zeigen die B. der Blh. in verschiedenem Grade eine Vereinigung, wie denn über- haupt perigyne Insertion der B. der Blh. und der Stb. vorherrscht. Im Andröceum besitzen die einzelnen Stb. meist, doch nicht ausnahmslos, ent- weder stets 4, oder stets nur 2 Pollenfächer, die sich durch Klappen öffnen (vergl. Fig. 74 Lauracenae, (Pax.) 109 und 77); dabei sind entweder alle Glieder mit introrsen A. versehen (Fig. 71 D, F), oder häufiger die A. des 3. Kreises extrors und alle anderen intrors; Eusidero@ylon (Fig. 71 C) und Pleurothyrium zeigt A., deren 2 Fächer nach innen und 2 nach außen orientiert liegen. Ebenfalls nur bei einer Gattung (Micropora) sind nach Hooker’s Angaben alle A. extrors; und Syndielis endlich zeigt die merkwürdige Eigentümlichkeit, dass die Antherenfächer einer A. in eins verschmelzen und sich dies eine Fach mit einer einzigen, vorn ausge- randeten Klappe öffnet. Die Stf. des 3. Kreises besitzen beiderseits je 1, meist gestielte Drüse (Fig. 70 und 71), zuweilen auch die der äußeren Kreise, vom morpholog. Wert einer Emergenz. Der Fall, dass alle 4 Staminalkreise fertil auftreten, ist selten, kommt aber bei ein- zelnen Litsea-Arten vor (Fig. 72 K); am häufigsten sind nur 3 Staminalkreise fertil ent- wickelt und der 4. entweder staminodial vorhanden (Fig. 71 A) oder fehlend (Fig. 71 D), indessen tritt bei Cinnamomum Camphora (L.) Nees et Eberm. (Fig. 71 E) neben dem kräftig entwickelten 4. Kreise noch ein 5. Kreis von Staminodien hinzu. — Eine weitere Reduction im Andröceum zeigen die Gattung Aiouea, Potameia und Berniera, bei denen auch der 3. Staminalkreis staminodial ausgegliedert wird (Fig. 71 B), wobei der 4. nicht selten ganz schwindet. Im Gegensatz zu den genannten Gattungen erfahren bei Euside- roxylon (Fig. 71 C) gerade die 2 äußeren Kreise eine Reduction zu staminodialer Aus- bildung; dasselbe gilt auch für die Gattungen der Acrodielidieae, nur dass bei diesen nicht immer der 4. (innerste) Kreis als Staminodien entwickelt auftritt, wie bei Euside- roxylon. — Diagrammatisch abweichend verhält sich Laurus, dessen äußerster Staub- blattkreis immer 4zählig ist und mit den B. der Blh. alterniert; bisweilen gilt dies auch noch vom 2., doch kehrt dieser, wie die folgenden, schon sehr häufig zu der typischen Dimerie der Blh. zurück (Fig. 71 F). Abgesehen von der nıcht selten auftretenden Trennung der Geschlechter, wobei fast immer Rudimente des jedesmaligen anderen Geschlechts vorhanden sind, erscheint der Frkn. Afächerig mit einer einzigen, an der vorderen Sutur inserierten, hängenden, anatropen Sa. Auf der Entwickelung des Pistills fußend (Fig. 71 O—0), betrachten denn auch Payer und Baillon dasselbe als aus einem Frb. gebildet, wogegen Eichler nach dem Vorgange von Nees 3 Frb. annimmt. Nach den bei Sassafras beobachteten Ver- grünungserscheinungen (mit getrennten Carpellen), der häufig tief 3lappigen N. und den mehr oder weniger in den Frkn. einspringenden Suturen, an denen (allerdings aus- nahmsweise) Bildung von Sa. auftreten kann, scheint die letztere Ansicht den Vorzug zu verdienen. Bestäubung. Eine Anzahl Gattungen der L. sind diöcisch oder polygam, doch sind auch hermaphrodite Bl. bekannt. Ob bei letzteren durch zeitige Unterschiede in der Ge- schlechtsreife des Andröceums und Gynöceums eine Fremdbestäubung begünstigt wird, muss dahin gestellt bleiben. Das Vorhandensein von Drüsen in der Bl. scheint darauf hinzudeuten, wiewohl sonst die einzelnen Bl. und Blütenstände keine auffallenden Schau- apparate besitzen und nur durch ihre große Zahl innerhalb eines Blütenstandes auf die Insekten anlockend wirken können. Frucht und Samen. Die Fr. stellt in den meisten Fällen eine Beere dar, seltener ist sie steinfruchtartig, von mehr oder weniger rundlicher oder birnförmiger (Persea gra- tissima Gärtn.) Gestalt und reichlichem Ölgehalt, in einzelnen Fällen große Dimensionen erreichend. Die Cupula, auf deren Rande die B. der Blh. und Stb. sitzen, fällt nach der Blütezeit entweder mit den B. der Blh. ab, wie z. B. bei Zaurus (Fig. 71 G@) — und dieses Merkmal besitzt für die Lauraceen-Gattungen systematischen Wert — oder bleibt mit oder ohne B. der Blh. als Becher oder Scheibe am Grunde der Fr. erhalten, wie z. B. bei Persea (Fig. 71 H). Nicht selten documentiert sich die axile Natur der Cupula auch dadurch, dass sie nach der Blütezeit fleischig anschwillt, erhärtet oder sonstige Verän- derungen erfährt. (Vergl. Fig. 71). In der Verwandtschaft der Cryptocaryeae entwickelt sich jene Cupula zu einem becher- oder krugförmigen Gebilde, das die Fr. ganz oder fast ganz umschließt (Fig. 74 J, X) und mit dem Pericarp bisweilen in eine überaus enge Ver- bindung tritt. Bei einigen anderen Gattungen, wie z. B. bei 4iouea (Fig. TIL), Dehaasia 110 Lauraceae. (Pax.) verdickt sich nach der Blütezeit der Blütenstiel ganz beträchtlich in seinem oberen Teil, so dass die Beere hier auf einem keulenförmigen Gebilde aufsitzt. Höchst eigentümlich erscheint der Fruchtbau von Ravensara (Fig. 71 M, N), die erst durch Baillon (in Adan- sonia IX fasc. 8) klar gelegt wurde. Auch hier verholzt die Cupula, wie bei Cryptocarya, aber während dieses Vorganges springen auch von der inneren Wand derselben 6 Scheide- wände nach innen zu vor und wachsen wenigstens in dem unteren Teil der Fr. so weit, dass sie sich im Centrum der Fr. vereinigen. Sie entsprechen den 6 Medianen der B. der Blh. Auf diese Weise werden nicht nur das Pericarp, sondern auch die Kotyledonen, letztere bis zu ihrer Basis, in 6 Lappen gespalten, denn die von außen nach innen und von oben nach unten schief abgegrenzten, aus der Cupula entspringenden Scheidewände reichen im oberen Teil der Fr. nicht so weit, um auch das Stengelchen des Keimlings zu verschlitzen. Der E. selbst ist gerade; die sehr kräftig entwickelten, planconvexen Kotyledonen (Fig. 71 G) verbergen bisweilen das Würzelchen fast vollständig. Die Keimung selbst erfolgt unterirdisch. Geographische Verbreitung und Geschichte. Die ersten Anzeichen von dem Auf- treten der L. auf der Erde finden sich in der Kreide, aus welcher in den Dacotaschichten des nordwestlichen Amerikas von Lesquerreux (Contributions to the fossil flora of Ihe western territories. Hayden’s geological and geographical survey 1874) B. einer Sassafras-Art beschrieben wurden. Abgesehen davon, dass das geologische Alter jener Schichten eine noch offene Streitfrage bildet, so sind doch schon aus dem Paleocen Eu- ropas, also den ältesten Schichten der Tertiärzeit, aus der Gegend von Lüttich lederartige B. beschrieben worden, die sehr wohl Vertretern der L. angehört haben können (vergl. Saporta et Marion, Revision de la flore Heersienne de Gelinden. Bruxelles 1878). Viel häufiger und sicherer sind die fossilen Reste im Miocen und im Pliocen; auch sind außer wohlerhaltenen B. dieser Ablagerungen aus den erwähnten Epochen noch Bl., Blüten- stände und Fr. bekannt geworden. Daher lässt es sich mit Sicherheit erkennen, dass die L. während der Tertiärzeit viel weiter nach Norden reichten, als es gegenwärtig der Fall ist. Denn jene Blattfunde erweisen dies schon allein; die Bl. und Fr. aber gestatten so- gar in einzelnen Fällen eine generische Bestimmung. Im mittleren Tertiär (Miocen) reif- ten Arten von Trianthera, Lindera, Laurus und Cinnamomum, vielleicht auch noch andere Gattungen, ihre Fr. in Europa, im Amurlande (vergl. Heer, Beiträge zur fossilen Flora Sibiriens. M&m. de l’Acad. imp. des sciences de St. Pötersbourg VIII. t. 25), sowie am oberen Mississippi, während wir aus den miocenen (also wohl gleichaltrigen) Ter- tiärschichten Grönlands 1 oder 2 laubabwerfende Sassafras-Arten kennen. In der Plio- cenzeit mussten im arktischen Gebiet die L. bereits fehlen, denn auch schon in Europa sind während jener Epoche fast alle L. verschwunden, mit Ausnahme der laubwechseln- den Sassafras- und Lindera-Arten (Sassafras Ferretianum Massal., Lindera latifolia |Sa- port.|, beide beispielsweise bei Meximieux im südlichen Frankreich). Nur Laurus no- bilis L. (beschrieben als L. assimilis Saporta) und L. canariensis Webb erscheinen noch im Pliocen von Sezanne, Meximieux und Lyon im südlichen Frankreich, ersterer noch in den quarternären Tuffen von Montpellier, letzterer auch auf Madeira. Diese Thatsachen erweisen, dass die L. erst seit der Eiszeit aus Europa verdrängt wurden, wiewohl die Möglichkeit, dass der Lorbeer an einzelnen Stellen des südlichen Europas jene mit dem Eintritt der Eiszeit erfolgende Temperaturerniedrigung überdauert haben kann, nicht aus- geschlossen werden darf. Durch den Eintritt dieser bedeutenden Temperaturerniedrigung wurde die Polargrenze der L. endlich in der Art modificiert, dass an gewissen, für die Erhaltung tertiärer Formen geeigneten Localitäten einzelne Formen besonders weit nach Norden reichen, so in Japan und Nordamerika. Auch auf den canarischen Inseln ist dies der Fall, wenigstens hat Heer aus den quarternären Tuffen von St Jorge auf Madeira (Denkschriften d. schweiz. naturforsch. Gesellsch. 1856) von den 4 jenen Inseln eigenen Arten 2 fossil nachgewiesen; es sind dieselben (Laurus canariensis Webb, Ocotea foelens [Spreng.] Baill.\, die auch aus dem Quarternär des Mittelmeergebietes bekannt wurden. Lauraceae. (Pax.) 111 Wenn wir von der tropischen Gattung Cassytha absehen, die als Parasit an die Nährpfl. gebunden erscheint, so erreichen die L. ihre Hauptverbreitung in den tro- pischen und subtropischen Gebieten beider Hemisphären, welche aber außer kultivierten Formen keine einzige Art gemein haben. Dagegen sind die einzelnen Verwandtschafts- kreise nicht auch geographisch begrenzt, denn selbst einzelne Gattungen, wie Persea, Phoebe, Ocotea u. a. besitzen Arten auf beiden Hemisphären. Die von Schumann (Petermann’s Mitteilungen. Ergänzungsband 16, 1883) entworfene Karte und seine statistischen Angaben über die geographische Verbreitung der Familie zeigen, dass es % Haupteentren der Verbreitung giebt: 4) das tropische Südostasien nebst den Sunda- Inseln und 2) Brasilien. Das altweltliche Entwickelungsgebiet verläuft sehr allmählich gegen das südliche China und Japan, wo noch etwa 30 Arten vorkommen, und gegen Australien, welches etwa 40 Arten besitzt; hier sind sie aber auf Nordaustralien, Queens- land und Neusüdwales beschränkt. Noch allmählicher verläuft das amerikanische Gen- trum. Nächst Europa, das bereits oben näher besprochen worden ist, ist das continentale Afrika sehr arm an L.: am Gaboon an der Westküste wurden nur 3 Arten gesammelt, die z. T. vielleicht auch erst nachträglich (durch Meeresströmungen ?, dahin gelangt sein mögen; ebenso viele besitzt das Kap. Dagegen weisen die ostafrikanischen Inseln 14 Arten auf, darunter endemische Typen, wie z. B. die höchst eigentümliche, mala- gassische Gattung Ravensara. Die Polargrenze der L. fällt im allgemeinen mit der der immergrünen Wälder zu- sammen: sie erreicht im extratropischen Ostasien beinahe den 50. Breitegrad. In Nord- amerika überschreitet diese Linie mit den laubwechselnden Gattungen Lindera und Sassafras jenen Breitengrad erheblich, wiewohl die immergrüne Umbellularia im paci- fischen Gebiet schon bei 45° n. Br. abschließt. In Südamerika findet sich noch bei 43" s. Br. auf der Insel Chiloe die Persea Lingue Nees, während auf der Nordinsel von Neu- seeland die Polargrenze durch 2 endemische Arten von Beilschmiedia abgeschlossen wird. Verwandtschaftliche Beziehungen. Die meisten neueren Systematiker suchen die nächste Verwandtschaft der L. bei den Monimiaceen, indem sie sich insbesondere auf die durch Klappen aufspringenden A. berufen, die einem Teil dieser Familie ebenfalls zu- kommen. Wenn wir dagegen in Betracht ziehen, dass die Bl. der Monimiaceen fast durch- gehends acyklisch gebaut sind und eine große Anzahl apocarper Frkn. einschließen, dass die S. reichlich Nährgewebe enthalten, so bleiben unter Berücksichtigung der Thatsache, dass etwa nur die Hälfte der Gattungen jene den L. eigentümliche Antherenbildung auf- weisen, als gemeinsame Charaktere beider Familien nur folgende Merkmale übrig: das Vorhandensein von Ölzellen, die aber auch den Calycanthaceae zukommen, die einzige, hängende, anatrope Sa., ein Merkmal, das indes schon innerhalb der Monimiaceae nicht constant auftritt, und der Ifächerige Frkn., auf den wir noch zurückkommen. Es mag vollständig richtig sein, dass man die Monimiaceae zu den Polycarpieis rechnet, und Baillon hat vollkommen Recht, wenn er sie als nächstverwandt mit den Calycanthaceae ansieht. Dagegen entfernen sich dieL. durch den durchaus eyklischen Bau der Bl. und das syncarpe Gynöceum, in 2. Reihe auch durch das Fehlen des Nährgewebes von den Polycarpieis und nähern sich dadurch den Thymelaeinae, bei denen die älteren Systematiker, auch Baillon und Bentham-Hooker, die nächste Verwandt- schaft suchen. Es spricht hierfür ferner auch die perigyne Insertion der Sıb., die schon innerhalb der L. in eine epigyne übergeht, sowie das Verhalten der Hernandiaceae, welche die L. mit den Thymelaeinae vollständig verbinden. Es verhalten sich etwa die L. zu den Polycarpieis, wie die Thymelaeaceae und Elaeagnaceae zu den Rosiflorae. Die Stellung der L. wird demnach vielleicht am richtigsten dadurch bezeichnet, dass man sie als Verbindungsglied der Polycarpiceae und Thymelaeinae auflasst. Nutzpflanzen. Wegen ihres Gehaltes an aromatischen Ölen sind eine große Anzahl ‘L. als Gewürze liefernde Pfl. von hervorragender Bedeutung, während andere ebendes- wegen in der Medicin eine Rolle spielen. Dies ist der Fall bei Arten von Cinnamomum -(Zimmt, Kampfer !), Cryptocarya, Dieypellium, Laurus, Lindera, Litsea, Nectandra und 112 Lauraceae. (Pax.) Sassafras. Persea gratissima Gärtn. ist als tropische Obstpfl. von hoher Wichtigkeit, einzelne Arten von Ocotea, Phoebe, Dicypellium, Nectandra, Umbellularia als Holz liefernde Pfl. von größerer oder geringerer Bedeutung. Einteilung der Familie. A. A 4lächenig 2... 2 ala le ET a 1. A Ma ne Tr EIER a. Stb. des 3. Kreises allermeist mit extrorsen A. a, ertile Sth..95=u..2...0.,2 a stern» ne ACHTE B. FertileStb. 3.2... en. ca ae een I 2 Tansidenor Een b\- Alle ‚Sth. mit. nirorsen. A... 84 a tar 2. Fan 2 Er TR IE B2 A, 2fächerie er: II. Lauroideae. a. Beblätterte Sträucher oder Bäume. a. Stb. des 3. Kreises mit extrorsen A. I. Die 2 oder 3 äußeren Staminalkreise fertil. I. Achse unterhalb der Fr. nicht zu einem Becher entwickelt II. 1. Apollonieae. 2. Achse unterhalb der Fr. zu einem becherförmigen Gebilde sich entwickelnd II. 2. Cryptocaryeae. — II. Nur der 3. Staminalkreis fertil . . . . 2.2... 1. 3. Acrodiclidieae. B.-Stb’ sämtlich mitintrorsen A... 2 0. a ne. re b. Blattlose, schlingende Schmarotzerple. . . ........... II 5. Cassytheae.- Fig. 72. A Teil des Blütenstandes von Nolaphoebe 'caesia (Meißn.) Pax. B Bl. von Phoebe Sellowii (Nees) Meißn. c, D&5 und © Bl. von Ocotea laxa (Nees) Pax. E Stb. von Nectandra Gardneri Meißn. (A—E nach Flora bras. t. 45, 49, 88, 89, 93.) #,@ und © Partialblütenstand von Tetiradenia Baueri (Endl.) Pax; H, J und © Bl. derselben. (#—.J nach Endlicher, Iconogr. t. nn K On von Litsea Wightiana (Nees) Benth. (Nach Wight, cones t. 1837.) ı Persoideae. I. ı. Persoidese-Cinnamomeae. Bl. hermaphrodit oder polygam-diöcisch, seltener diöcisch mit 9 fertilen Stb.: die der 2 äußeren Kreise ohne Drüsen und mit introrsen, 4fächerigen A., die des 3. Kreises mit je 1 seitlichen Drüse und extrorsen A. versehen. Die Stb. des 4. Kreises stets stami- Lauraceae. (Pax.) 113 nodial, bisweilen ganz fehlend. Fr. eine Beere, von der nach der Blütezeit scheiben- od. beohentärmig auswachsenden Blütenachse mehr oder weniger gestützt oder umschlossen, Blütenstand meist rispig. Die hierher gehörigen Gattungen lassen sich zum Teil nur schwer begrenzen, weil die Unterschiede allmähliche Übergänge aufweisen; wir konnten nicht ganz der von Bentha m vorgenommenen Zusammenfassung der älteren Gattungen folgen, wenn wir auch die Mehr- zahl derselben mit jenem Forscher einziehen. A. Staminodien des 4. Staminalkreises vorhanden, an der Spitze in verschiedener Art ver- dickt. Bl. hermaphrodit. a. Discus in der Bl. nicht oder nur wenig entwickelt. a. B. der Blh. gleich. I. Blh. nach der Blütezeit abfallend und zwar 1. die einzelnen Abschnitte derselben; Laubb. 3nervig . .1. Cinnamomum. greals Sanze;. Laubb. fiedernervig „u TI Sr N, 1.7 24 Person, II. Blh. nach der Blütezeit nicht abfallend. 4. die Abschnitte der Blh. zurückgebogen . . » ..... +. 8. Machilus, 2, der Fr. angedrückt oder abstehend te al a KANN Pho08bdl seBederBilh. ungleich. .,... IE RIES RE Ne SU Di Nptaphosbe. b. Discus in der Bl. vorhanden, slappig Zi ed NG Eleurotiyrium: B. Staminodien des 4. Staminalkreises pfriemlich; klein, oft fehlend. a. Discus in der Bl, nicht entwickelt, aber die Blütenachse in _ ver- schiedener Art aus- wachsend, a. Antherenfächer paar- weise übereinander, I. Blütenstand rispig, gestielt, meistlocker 7. Ocotea. II. Blütenstand doldig, vor der Bl. von einer kugeligen Hülle um- schlossen 8. Umbellularia. ß. Antherenfächer sämt- lich mehr od. weniger in gleicher Höhe 9. Nectandra. 9* Dieypellium. b. Discus in der Bl. ring- förmig entwickelt 10. Synandrodaphne, 1. Cinnamomum Bl. Bl. gelblichweiß, herma- phroditisch oder durch-Abort polygamisch, und dann die Q' kleiner als die ©. Röhre der Blh. kurz, sich wenig . oder nicht vergrößernd, die Beerezum Teilumschließend. _ — Bäume od. Sträucher mit immergrünen, gegenstän- digen oder teilweise ab- wechselnden, meist 3nervi- 2 Fig. 73. Cinnamomum zeylanicum Breyn. A Habitusbild (nach Berg sen B. (Vergl. Fig. 71A und et Schmidt). B Vegetative Knospe. C desgl.-von (©. Camphora (L.) Fig. 73 ) Nees et Eberm. (Original.) Es werden von Meißner 354 Arten beschrieben, welche sich indes wohl erheblich Natürl. Pfanzenfam. II. 2. Ss 114 Lauraceae, (Pax.) reducieren lassen werden; sie stammen sämtlich aus dem tropischen resp. subtrop. Südost- asien, reichen nordwärts mit mehreren Arten bis Japan, und südwärts mit 4 Art (C. Tamala [Spr.] Nees et Eberm.) bis in das trop. Australien. Sect. I. Malabathrum Meißn. Knospen nackt oder nur unvollkommen von Schuppen umhüllt. Röhre der Blh. zur Fruchtzeit 6zähnig. Hierher die meisten Arten, so (©. javani- cum Bl. von Java, C. Cassia (Nees) Bl. aus dem südöstlichen China, C. zeylanicum Breyn, in vielen Varietäten von Ceylon, C. Culilawan (L.) Bl. und C. Tamala (Spr.) Nees et Eberm. im tropischen Südostasien und auf den Inseln weit verbreitet. Bei allen diesen Arten bilden die Nerven 3. Grades ein deutliches Adernetz, wohingegen bei dem formenreichen C. iners Reinw. und einigen anderen Species die Nerven 3. Grades überhaupt nicht mebr sichtbar sind und schon die Nerven 2. Ordnung stark zurücktreten. Sect. II. Camphora Nees (als Gatt., Cecidodaphne Nees, Parthenoxylon Bl... Knospen von Knospenschuppen umhüllt. Röhre der Blh. zur Fruchtzeit ganzrandig, meist viel flacher als bei Sect. I. Hierher gehören C. Camphora (L.) Nees et Eberm., C. Parthenoxylon (Jack) Meißn. und wenige andere; erstere in Japan, China und namentlich auf Formosa heimisch. Nutzpflanzen. Die culturhistorische Bedeutung des Zimmtbaumes ist in einer ge- lehrten Abhandlung »über die Zimmtländer« (Petermann’s geograph. Mitteilungen. Ergän- zungsheft 73) von K. Schumann bearbeitet worden, auf welche hier verwiesen werden soll. Im Altertum stand der Zimmt in hohem Ansehen und bedeutendem Preise (4 libra [328 g] 1500 Denare [1305 Mark]), doch wurde er ausschließlich zum Räuchern, zur Her- stellung von Ölen und Salben verwendet; Hippocrates erwähnt zuerst seine medicinischen Eigenschaften und bei Theophrast und Plinius wird zum ersten Male von der Verwen- dung zu Gewürzweinen gesprochen. Als Zusatz zu Speisen soll er nach Schumann erst im 9. Jahrhundert n. Chr. Verwendung gefunden haben. Im Altertum und Mittelalter war. es vorzugsweise China, das den meisten Zimmt lieferte, später Ceylon und gegenwärtig wieder China. 2 Arten sind es vor allen anderen, welche als Zimmt liefernde Bäume die erste Rolle spielen und deshalb in den Tropen beider Hemisphären vielfach kultiviert . werden, sofern jene Gegenden eine hohe Wintertemperatur und ein feuchtes Klima besitzen C. zeylanicum Breyn liefert die das ätherische Zimmtöl enthaltende »Cortex Cinnamomi aculi«, C. Cassia (Nees) Bl. die»Cortex Cinnamomi Cassiae« (enthält Stärke, Gerb- säure, Schleim, Cassia-Öl); daneben wird für letztere Rinde als zweite Stammpfl. auch C. Bur- manni Bl. genannt. Über die Art und Weise der Gewinnung findet sich eine knappe und genaue Darstellung in Endlicher’s Enchiridion p. 201—202. — Die Rinde mehrerer anderer Arten spielt in der Volksmedicin der asiatischen Völkerschaften eine wichtige Rolle, einige davon waren früher auch in Europa offieinell (Cortex GCulilawan); selbst die B. mancher Arten spielen in dieser Hinsicht eine Rolle, so die von C. iners Reinw., nitidum Hook., javanicum Bl.,. Tamala u. a.; sie lieferten die »Folia Malabathri« Die verblühten Bl. mancher Arten, namentlich die von C. Loureirii Nees, geben die früher im Handel vorkommenden »Flores CGassiae«. ; Die Arten der Section Camphora, unter denen der Kampherbaum, C. Camphora (L.) Nees et Eberm., die erste Stelle einnimmt, enthalten in allen ihren Teilen reichlich Kampher- öle, die durch Aufnahme von Sauerstoff in Kampfer übergehen. Er wird durch Sublima- tion namentlich aus dem Holze im Großen gewonnen. Geringere Sorten Kampher liefern C. Parthenoxylon (Jack) Meißn. und CO. glanduliferum Hook. Im fossilen Zustand ist die Gattung C. durch Knospen, sterile und fertile Zweige, durch Bl. und Fr. bekannt. Fast in allen miocenen Schichten sind B. nachgewiesen wor- den, die den C. Scheuchzeri Heer, C. polymorphum (A. Br.) Heer oder anderen Arten ange- hören; und da sie in organischer Verbindung mit Bl. und Fr. aufgefunden wurden, kann über die richtige Bestimmung derselben kein Zweifel bestehen. (Vergl. hierüber namentlich Heer, a. a. 0. p. 83). In den jüngeren Tertiärschichten fehlen die Cinnamomum-Arten, da- gegen sind auch aus dem Miocen des oberen Mississippi (C. laurifokium Ettingsh.) und von Nebraska (C. Heerii Lesq.) fossile Arten bekannt. — Hierher gehört vielleicht auch Majanthe- mophyllum Ludw. (Palaeontographica II.) Vergl. Nat. Pflanzenfam. U. 5. p. 137. %. Persea Gärtn. Bl. wie bei Cinnamomum gebaut; Blh. kahl oder behaart. Bäume mit abwechselnden, fiedernervigen, lederartigen B. — (Fig 74.) Die Gattung umfasst in unserer Umgrenzung nur 40 Arten, die in 2 Sectionen zerfallen: Sect. I. Euwpersea Benth. Fr. groß. Nur 4 Art, P. gratissima Gärtn. (Fig. 74, Ahuaca, Agnacate, Avocato-Birne), ursprünglich im tropischen Amerika heimisch, jetzt in den Tropen als wichtige Nutzpflanze viel kultiviert, auch schon im südlichen Spanien aus- Lauraceae. Pax.) 115 dauernd. Die bis 410 cm und darüber langen Fr. »Avocato-Birnen«, »vegetabilisches - Mark«) sind olivenfarbig und liefern ein öl- und zuckerreiches Fruchtfleisch, das reif und unreif nicht nur Tieren und Menschen eine wohlschmeckende Nahrung giebt, sondern auch in der Volksmedicin eine große Rolle spielt. Das harte Endocarp löst sich leicht vom Fruchtfleisch ab und schließt einen bitteren $. ein, der wie die B. bei den Eingeborenen gegen mancherlei Krankheiten Verwendung findet. ii am 2 Fig. 74. Persea gratissima Gärtn. A ein Zweig des Baumes. B Bl. und Knospen stärker vergrößert. € 2B. der Blh. mit den davorstehenden Stb. D Frkn. im Längsschnitt. E Reife Fr. im Längsschnitt. # Samen. (Nach Wight, Icones t. 1823; Flor. bras., a. a. 0. t. 105.) Sect. II. Alseodaphne Nees (als Gatt.). Fr. kugelig oder länglich, klein oder mittel- groß. 9 Arten, davon 5 nur unvollkommen bekannt, sämtlich aus dem tropischen Südost- asien, darunter 2 endemische Arten (P. chinensis [Champ.) Pax und P. breviflora [Benth.) Pax) von der Insel Hongkong. Die generische Bestimmung der für Persea-Arten gehaltenen fossilen Blätter ist unsicher. 3. Machilus Nees. Bl. kahl oder bekleidet mit fast fehlender Röhre der Blh. Die 3 äußeren Abschnitte derselben bisweilen wenig kleiner. Beere meist kugelig, ihr Stiel wenig oder nicht verdickt. B. abwechselnd, fiedernervig, lederartig. 45 Arten im tropischen und subtropischen Südostasien, 3 Arten noch in Japan (M. Thunbergü Sieb. et Zucc., japonica Sieb. et Zucc., longifolia Bl.), mehrere in Ostindien, M. velutina Champ. auf Hongkong. 4. Phoebe Nees. (Menestrata Vell.) Bl. kahl oder bekleidet, mit kurzer Röhre. Beere rundlich oder länglich. B. abwechsend, lederartig, elliptisch oder lanzettlich, fiedernervig. Etwa 50 Arten, fast gleichmäßig 2 Sectionen bildend: Sect. I. Euphoebe Pax. Blh. später längs der Hauptadern erhärtend, der Fr. angedrückt. Alle Arten aus Ostindien und dem malayischen Archipel; die Bl. der meisten dicht filzig. Sect. II. Gnesiopersea Benth. B. der Blh. abstehend. Die meisten Arten in Brasilien (vergl. Ph. Sellowii [Nees] Meißn., Fig. 72 B) und Peru, mehrere in Mexiko und einige auf den westindischen Inseln. Ph. indica (Spreng.) Pax auf den canarischen Inseln, in Spanien kultiviert und verwildernd, stammt ursprünglich höchst wahrscheinlich auch aus Amerika. . Das Holz dieser Art (Vinacito) steht an Härte und Farbe dem Mahagoni-Holz nicht nach und wird wie dieses in der Möbeltischlerei verwendet. s*+ 116 Lauraceae. (Pax.) \ J 5. Notaphoebe Blume. Blh. zur Fruchtzeit noch vorhanden oder als Ganzes ab- fallend. B. meist breit elliptisch, lederarlig, fiedernervig. Etwa 40 Arten in 2 Sectionen: Sect. I. Eunotaphoebe Pax. Blh. sehr klein, meist kahl, äußere Abschnitte derselben bis- weilen fast verschwindend klein. 9 Arten, davon S auf Java und den Sunda-Inseln, N. petio- laris Meißn. in Assam. Sect. II. Eriodaphne Meißn. Blh. meist bekleidet, größer als bei Sect. I., zur Frucht- zeit vorhanden. Die Arten alle amerikanisch und zwar vorwiegend in Brasilien (vergl. Fig. 72 A) und Peru, auch in Chile und 2 Arten auf den Gebirgen von Jamaika und Kuba (N. alpigena [Spreng.]) Pax, N. cubensis [Meißn.]) Pax); N. borbonica (L.) Pax (= Persea caro- linensis Nees) in Virginien und Louisiana. 6. Pleurothyrium Nees. Röhre der Blh. kurz, Abschnitte gleich, abstehend. Dis- cus fleischig, am Grunde die Stf. umschließend und in 6, mit den Stb. abwechselnde Zähne ausgezogen. Gr. kurz. B. abwechselnd, groß, unterwärts rostfarben. Nachdem Bentham darauf hingewiesen hat, dass die 8 von Meißner aufgezählten Arten nur zum geringen Teil der Gattungsdiagnose entsprechen, bleibt nur 4 Art, DI. chrysophyllum Nees, aus dem subandinen Peru als zu der Gattung gehörig, übrig. 7. Ocotea Aubl. Bl. meist polygam-diöcisch, seltener vollkommen hermaphrodit mit kurzer Röhre der Blh. und 6 gleichen Abschnitten. Die Stf. des 4. Kreises sehr klein oder fehlend. — Bäume oder Sträucher mit lederartigen, fiedernervigen, abwech- selnden B. (Vergl. Fig. 72 C u. D.) Die etwa 200 Arten, durch die nach der Blütezeit erfolgende Anschwellung des Blüten- bodens ausgezeichnet, wurden bis auf Bentham in eine große Zahl Gattungen ver- teilt, die nur schwer zu begrenzen waren, und da von vielen Arten Fr. überhaupt nicht bekannt sind, boten sich auch der Bestimmung erhebliche Schwierigkeiten dar. Wir folgen dem oben genannten englischen Forscher hinsichtlich der Umgrenzung der Gattung, sowie auch in der Anordnung der Sectionen derselben. Sect. I. Mespilodaphne Nees (als Gatt.). Beere anfangs ganz von der Achse umhüllt, später bis zur Hälfte eingeschlossen. Hierhin gehören 8 Arten von Madagaskar; 1 (O. bullata [Burch.]) Benth.) aus Südafrika, das »Stinkholz« der Eingeborenen, A von den Canaren (0. foetens [Spreng.]| Baill.,, die übrigen aus dem tropischen und subtropischen Amerika; hierher gehören wahrscheinlich auch die von Mann in Gaboon gesammelten Arten. Sect. II. Oreodaphne Nees (als Gatt.; Evonymodaphne, Leptodaphne, Petalanthera Nees; Nemodaphne Meißn.). Beere zur Fruchtzeit auch etwa bis zur Hälfte von der anschwellenden Achse umhüllt, diese aber einen viel lockereren Becher bildend. Die Arten amerikanisch. Sect. III. Strychnodaphne Nees (als Gatt., Gymnobalanus, Camphoromoea Nees). Blüten- achse nicht becherförmig, sondern flach concav, scheibenförmig, in den oberwärts verdick- ten Stiel allmählich übergehend. Hierher auch die in Fig. 72 C, D abgebildete O0. laxa (Nees) Pax. Die Arten dieser Section, wie die der vorigen, im tropischen und subtropischen Amerika. Fossile Blätter von O0. foetens (Spreng.) Baill. sind aus den quarternären. Tuffen von St. Jorge auf Madeira bekannt; dazu gehören wahrscheinlich auch B., die aus dem Quarternär des südlichen Frankreichs und Piemonts stammen. 8. Umbellularia (Nees) Nutt. (Drimophyllum Nutt.) Bl. hermaphrodit mit kurzer Röhre und 6 gleichen Abschnitten. Stb. des 4. Kreises fehlend. Dolden gestielt, reich- blütig; die einzelnen Bl. kurz gestielt. Hülle bald abfallend. 4 Art, U. californica (Hook. et Arn.) Nutt., in Kalifornien. Das Holz dieses Baumes (»Kaliforn. Olive, kaliforn. Lorbeer«) wird von den Tischlern verarbeitet. 9. Nectandra Roland. (Porostema Schreb.) Bl. häufiger hermaphrodit als polygam- diöcisch. Staminodien des 4. Kreises klein, fadenförmig, auch fehlend. Beere eiförmig oder länglich, mehr oder weniger von der becher- oder scheibenförmigen Achse umhüllt oder ihr aufsitzend. B. lederartig, fiedernervig. (Vergl. Fig. 75 und 72 E.) Etwa 70 Arten im subtropischen Südamerika und im tropischen Amerika von Brasilien und Peru nordwärts bis Mexiko und Westindien; viele darunter noch unvollkommen bekannt, Porostema der Autoren umfasst die kleinblütigen, Pomatia die großblütigen Arten. 2 Arten, deren Bl. bisher noch nicht bekannt sind, die aber von Nees und Mar- tius zu unserer Gattung gezogen werden, N. Puchury major Nees (Fig. 75) und N. Puchury Lauraceae. (Pax.) 137 minor Nees, liefern in ihren Kotyledonen, die von der Fruchtschale befreit und bei mäßiger Hitze getrocknet werden, die »Fabae Pichurim majores und minores« von scharf aromatischem Geruch und Geschmack, die bei den Eingeborenen und früher auch in Europa gegen mancherlei Verdauungskrankheiten ver- wendet wurden. — Die Rinde verschiedener Arten von N. cinnamomoides (Il. B.) Nees u. a. wird von den Eingeborenen wie Zimmt und auch als Heilmittel verwendet. Das Holz von N. emxaltata (Nees) Griseb. wird auf Ja- maika als »Timber Sweet wood« hoch geschätzt. 9* Dieypellium Nees bildet eine Gattung, deren Selbständigkeit bisher noch nicht feststeht; möglicherweise stellt sie die © Pfl. einer Art von Nectandra vor, mit der die Gatt. sonst eng verwandt ist. — 5 Bl. unbekannt. & Bl. mit 6 gleichen, leder- artigen Abschnitten der Blh. und 12 Stami- nodien: 4. Kreis blumenblattartig, wie die B. der Blh. nicht abfallend und später leder- artig erhärtend; 2. Kreis staubblattähnlich, oben 4 unvollkommene Fächer in gleicher Höhe tragend; 3. Kreis kleiner und 4. Kreis schuppenförmig, dem Frkn. angedrückt. Achse oben verbreitert. Beere länglich. 4 Art, D. caryophyllatum (Mart.) Nees, aus Brasilien. Die nelkenartig riechende und schmeckende Rinde kommt bisweilen als Nelkenzimmt, »Cassia caryophyllata«, in den Handel. Das Holz (Rosenholz in Cayenne genannt) wird von Kunsttischlern sehr geschätzt. 10. Synandrodaphne Meißn. Bl. hermaphrodit mit kreiselförmiger Röhre und 6 gleichen Abschnitten; diese kürzer als die Röhre. Die 6 äußeren Stb. in den Fig. 75. Nectundra Puchury major Nees. A Habitus- kreisförmigen Discus eingesenkt die des bild. 3 Fr. längs durchschnitten. C' Becherförmige Achse, E R = I welche die reife Fr. trägt, ohne diese und längs durch- 3. Kreises innerhalb desselben. B. abwech- schnitten. (Nach Flora brasil., a. a. 0. t. 95.) selnd, fiedernervig, netzaderig. 4 Art, S. laxa Meißn., aus Neu-Granada. I. 2. Persoideae-Eusideroxyleae. Bl. hermaphrodit mit kurzer Röhre und 6 gleichen Abschnitten. Die 2 äußeren Staminalkreise staminodial, der 3. allein fertil mit je 2 extrorsen und 2 introrsen An- therenfächern. Staminodien des 4. Kreises schuppenförmig. Fr. ansehnlich, groß; Blüten- achse unterhalb derselben, sich nicht vergrößernd. Einzige Gattung: ii. Eusideroxylon Teijsm. et Binnend. (Bihania Meißn.) mit abwechselnden, lederartigen, fiedernervigen B. und kleinen, filzigen Bl. in achselständigen Rispen. Nur 1 Art von Borneo. Fossile Gattung. Im baltischen Bernstein hat Conwentz |Flora des Bernsteins I, p. 49) die Bl, einer L. nachgewiesen, die in ihren diagrammatischen und morpholo- gischen Verhältnissen sich vollständig an die von Eusideroxylon anschließt und sich von dieser nur durch die Griffelbildung unterscheidet. Conwentz begründet darauf die Gattung Trianthera. Es verdient dieser gut erhaltene Fund in besonderem Grade die Beachtung der Pflanzengeographen. Lauraceae. (Pax.) 115 I. 3. Persoideae-Litseeae. Bl. meist diöcisch, seltener hermaphrodit, mit kurzer Röhre und 6 gleichen Ab- schnitten der Blh., 6, 9 oder mehr fertilen Stb.: die der 2 äußeren Kreise meist ohne Drüsen, die des 3. Kreises mit je I seitlichen Drüse; alle A. Afächerig, intrors. Blüten- stand verkürzt, seitlich, eine kurz gedrängte Rispe darstellend oder knäuelförmig, meist von einer wenigblättrigen Hülle gestützt. A. Fertile Stb. 9. a. Bl. hermaphrodit. Stb. des 4. Kreises staminodial .20.....12. Sassafridium. b. Bl. diöcisch. Staminodien fehlen. a. B. dünn. Blütenstand kurz, rispig Al, [Stzlstzksizust ß. B. lederartig. Blütenstand knäuelartig nen. rn JA Achnodaphne, B. Fertile Stb. 6 oder mehr, immer weniger als 9. . . .2..2.2.....15. Tetradenia. C. Fertile Stb. mehr als 9, 12 bis viele. a..Bl. zurmehrerenin'‘A Hülle. versenken RS ER ER 16. Litsea. beBl.reinzeln in der Hülle, u... ee END OTErABEIIER 12. Sassafridium Meißn. Blütenstand rispig, axillär. Staminodien des 4. Kreises dick, oben kopfförmig. Fr. eine Beere, anfangs von der becherförmigen Achse umhüllt. B. fast lederarlig. 3 Arten. SS. veraguense Meißn. in Centralamerika und Westindien;, dazu nach Bent- ham noch 2 fernere, unbeschriebene Arten aus Brasilien. Fig. 76. Sassafras officinule Nees. A Bütenzweig der & Pf. B Q@ Pf. mit reifen Fr. C $und DOBl. ESth. des 3. Kreises. 7 Frkn. im Längsschnitt. (Nach Berg et Schmidt.) Lauracene, (Pax.) 119 13. Sassafras Nees. Bl. gelblich. © Bl. mit 9 Staminodien. Beere in der becher- förmigen Achse sitzend (vergl. Fig. 76). 4 Art, S. officinale Nees (= Laurus Sassafras L.) im atlantischen Nordamerika, von Kanada bis Florida. (Vergl. Fig. 76.) Rinde und Holz waren früher officinell. Fossil sind B. beschrieben worden, von denen manche gewiss hierher gehören mögen ; am verbreitetsten von ihnen 8. Ferretianum Massal., auch im arkt. Gebiet, 14. Actinodaphne Nees (Jozoste Nees, Conodaphne Bl. z. T.). Blütenstände lateral, sitzend, von wenigen, leicht abfälligen Involucralschuppen umhüllt, Staminodien in der \®) Bl. 7. Blütenachse zur Fruchtzeit scheibenförmig oder concav. B. lederartig, fieder- nervig. Etwa 50 Arten in Östindien, dem malayischen Archipel und Ostasien; einige Arten noch in Japan, 5 in Nordamerika. Fossile Arten dieser Gattung sind von Stur von Hötting bei Innsbruck beschrieben worden; ob sie mit Recht hierher gezogen wurden, ist nicht ganz zweifellos. "15. Tetradenia Nees (Litsea Sect. Neolitsea Benth.). Blütenstände seitenständig, armblütig. Bl. diöcisch, nach der Zweizahl gebaut. Beere der scheibenförmigen oder concaven Blütenachse aufsitzend. B. meist 3nervig, lederartig. (Vergl. Fig. 72 F—J), (T. Baueri [Endl.| Pax). Etwa 30 Arten im tropischen Asien und Australasien. 16. Litsea Lam. (Tetranthera Jacq., Glabraria Bl., Tomex Thunb., Fiwa Gmel., Lepidadenia Nees). Blütenstand armblütig, 4—6 Bl. enthaltend, seitenständig, mit meist 4blättriger Hülle. Bl. diöcisch. B. der Blh. oft klein, Röhre sehr kurz. Stb. des 3. Kreises, bisweilen auch die des 2. mit & Drüsen versehen. Blütenachse sich wenig oder nicht vergrößernd. B. lederartig oder abfallend, fiedernervig. (Vergl. Fig. 72 K, L. Wightiana [Nees] Benth.) Mehr als 100 Arten im tropischen Asien und Australasien. B. und Rinde mehrerer Arten spielen in der Volksmedicin eine Rolle. Aus den Fr. mehrerer Arten, namentlich denen von L. sebifera Bl., wird ein Öl gepresst, das zur Fabrikation von Kerzen dient. Sect I. Tomingodaphne Blume. B. abfallend. Freie Abschnitte der Blh. 6, Röhre der Blh. an der Fr. nicht vergrößert. — Bäume der Gebirgsgegenden zwischen 1500 u. 3600 m. Im temperierten Himalaya, am verbreitetsten L. sericea (Wall.) Hook. Sect. II. Eulitsea Benth. B. bleibend. Freie Abschnitte der Blh. sehr klein, oft feh- lend. Röhre an der Fr. bisweilen vergrößert. Hierher auch die oben genannte L. sebifera. Sect. II. Conodaphne Bl. (als Gatt.) "B. bleibend. Abschnitte der Blh. 6, meist gleich, Röhre der Blh. an der Fr. schwach vergrößert. Sect. IV. Cylicodaphne Nees (als Gatt.). B. bleibend. Abschnitte der Blh. 6, Röhre scheibenförmig oder schüsselförmig, an der Fr. sich vergrößernd. Ob die beschriebenen fossilen Arten zu Litsea gehören, kann mit Sicherheit nicht entschieden werden. 17. Dodecadenia Nees. Bl. hermaphrodit, innerhalb einer —5blättrigen Hülle einzeln sitzend, mit kurzer Röhre und 8 abstehenden, gleichen Abschnitten. Gr. lang, N. stark verbreitert. Blütenachse oben verbreitert, kurz, die Beere tragend. B. leder- artig, fiedernervig. 3 Arten in Ostindien, davon 4 (D. paniculata Hook.) unsicher; D. grandiflora Nees im temperierten Himalaya bis 2300 m. ıt. Lauroideae. 1. ı. Lauroideae-Apollonieae. Bl. hermaphrodit, mit 9, seltener nur 6 fertilen Stb., welche den 3, resp. 2 äußeren Kreisen angehören: die 6 äußeren drüsenlos und mit introrsen oder seltener extrorsen A. versehen, die des 3. Kreises beiderseits mit je 1 Drüse und, wenn fertil, mit extrorsen A. versehen; alle A. 2fächerig. Die Stb. des 4. Kreises fehlend oder staminodial. Beere von der stehenbleibenden Blh. gestützt, oder letztere abfallend; niemals von einer becher- förmigen Hülle umgeben. Fruchtstiel bisweilen verdickt. 120 Lauraceae. (Pax.) Fig. 77. Blütenbau der Lauroideae. A Bl. von Beilschmiedia Roxburghiana Nees. (Nach Wight, Icones t. 1823.) B 5 Bl. von Ampelodaphne arumeiflora Meißn.; C © Bl. von A. macrophylia Meißn. D Bl. von Cryptocarya mo- schata Mart. E Bl. von Aiouea densiflora Nees. F, @ Bl. von Acrodiclidium Sprucei Meißn. H, J 5 und © Bl. von Laurus nobilis L. (Nach Berg et Schmidt.) K, L. desgl. von Lindera Benzoin (L.) Meißn. (Nach Baillon a. a. 0. — B-@ nach Flor. bras. t. 56—58, 61.) - A. Fertile Stb. 9. . a. B. der Blh. gleich. Staminodien des 4. Kreises entwickelt. a. Blh. zur Fruchtzeit nicht abfallend . .». . . 2.2020... 18. Apollonias. 3. Blh. zur Fruchtzeit als ganze abfallend . © - . . . .. 19. Beilschmiedia. b. B. der Blh. ungleich, die äußeren kleiner. Staminodien des 4. Kreises fehlend 20. Dehaasia. B. Fertile Stb. nur 6. a. Bl. nach der Dreizahl gebaut. u. Stb. und Staminodien kahl, die äußeren Sthb. intrors . . . . .. 21. Aiouea. 8. Stb. und Staminodien behaart, ‘die äußeren Stb. extrors . . . 22. Micropora. baBl mach zderZweizahleceb aut mes re 23. Potameia. Boaßerhle sth 4, Stamınodien ee 24. Syndiclis. 18. Apollonias Nees. Staminodien eiförmig oder herzförmig, sehr kurz gestielt. Rispen dicht oder locker, meist kürzer als die sommergrünen, netzaderigen, fiederner- vigen B. 2 Arten, A. canariensis (Willd.) Nees von den canarischen Inseln und Madeira und A. Arnotti Nees von Ceylon und Vorderindien. ı9. Beilschmiedia Nees (Nesodaphne Hook., Hufelandia Nees). Staminodien kurz gestielt, herz- oder eiförmig. B. oft fast gegenständig. Fruchtstiel bisweilen etwas ver- dickt. (Vergl. Fig. 77 A.) Mehr als 20 Arten im tropischen Asien, Afrika und Amerika; einzelne auch in Australien und Neuseeland. 20. Dehaasia Bl. (Paasia Nees). Staminodien nur selten und meist unvollzählig entwickelt. Fruchtstiel stark verdickt, fleischig, gefärbt. Blh. abfällig. B. fiedernervig. Rispen meist lang gestielt. Etwa 40 Arten aus dem malayischen Archipel. Lauraceae. (Pax.) 121 21. Aiouea Aubl. (Douglassia Schreb., Colomandra Neck., Ehrardia Scop.) Nur die Stb. der 2 äußeren Kreise fertil, seltener auch noch die des 2, Kreises abortierend. 3. und 4. Staminalkreis staminodial, die Glieder des 3. beiderseits mit je 4 Drüse. Frkn. anfangs last ganz eingeschlossen, später die Beere auf dem verdickten, oberwärts becher- förmig verbreiterten Blütenstiel aufsitzend. Gr. verlängert. (Vergl. Fig. 77 E u.Fig. TIL.) B. fiedernervig, Rispen locker, groß. 8 Arten im tropischen Amerika (Guiana und Brasilien). In die Nähe von Aiouea gehört die Gattung Berniera Baill. (Bull. mens. de la soc. Linn. de Paris p. 434) mit 1 Art, B. madagascariensis Baill. Der sehr kurzen Beschrei- bung zufolge besitzen alle 6 fertilen Stb. beiderseits je 4 Drüse. 22. Micropora Hook. (Hexapora Hook.) Röhre der Blh. kurz, tellerförmig, Ab- schnitte derselben gleich. Stb. länger als die Blh. mit sehr kurzen Stf. und viereckigen, mit je 2 kleinen Poren nach außen sich öffnenden A. Frkn. kahl, in I sehr kurzen Gr. sich verschmälernd. — Baum mit gestielten, fiedernervigen B., grau weichhaarigen Blattstielen und Zweigen und kleinen Bl. in armblütigen, axillären, verkürzten Trauben oder Rispen. 4 Art, M. Curtisii Hook., aus Ostindien. 23. Potameia Thouars. Staminodien des 3. Staminalkreises klein, am Grunde beiderseits I Drüse tragend, die des 4. Kreises klein oder fehlend. — Strauch mit aus- gebreiteten Ästen und wechselständigen B. Rispen axillär, stark verzweigt. 1 Art, P. Thouarsii Röm. et Schult., von Madagaskar; die Gattung wurde früher, bis auf Baillon, allgemein zu den Proteaceen gerechnet. 24. Syndiclis Hook. Bl. hermaphrodit, nach der Zweizahl gebaut, Abschnitte der Blh. kurz, breiter als lang. Stb. kurz, keilförmig, drüsig oder rauh behaart. Die 2 Antherenfächer in 1 verschmolzen, mit gemeinsamer, an der Spitze ausgerandeter Klappe sich öffnend. Staminodien klein, behaart. Frkn. in den Gr. verschmälert. B. abwech- selnd, gestielt, netzaderig. Bl. klein, in axillären Rispen. 1 Art, S. paradoxa Hook., aus Bhotan (Ostindien). II. 2. Lauroideae-Cryptocaryeae. Bl. hermaphrodit oder polygam-diöcisch mit 9 oder 15 fertilen Stb., welche den 3 äußeren Kreisen angehören. Bei 15 Stb. alle drüsenlos; sonst die des 3. Kreises beiderseits mit je I Drüse und extrorsen A, versehen, die 6 äußeren drüsenlos und mit introrsen A, versehen. Staminodien des 4. Kreises oft vorhanden. Fr. entweder immer von der Achse umschlossen und daher unterständig oder zur Fruchtzeit mehr oder weniger aus einem Becher hervortretend. A. Bl. 3zählig. a, B. der Blh. gleich. a. Beere zur Fruchtzeit nicht völlig eingeschlossen. I. Rispen (beiderlei Geschlechts) gestielt, lang und locker oder kürzer als die B. 25. Aydendron. II. 5 Blütenstände locker rispig, © dichter oder locker, ährenförmig 26. Ampelodaphne. 3. Beere zur Fruchtzeit völlig eingeschlossen. I.. Kotyledonen ganz, Fr. auf dem Querschnitt daher vollkommen 1fächerig 27. Cryptocarya. II. Kotyledonen durch 6 vorspringende Leisten des Pericarps in 6 Lappen geteilt, Fr. auf dem Querschnitt daher scheinbar unvollkommen 6fächerig 28. Ravensara. b. Die 3 äußeren B. der Blh. kleiner als die inneren . . . . . 29. Cyanodaphne. BB SRAh NE ee ee ee nat + 0 TebBinien 25. Aydendron Nees. Bl. hermaphrodit oder polygam-diöcisch. Staminedien des 4. Kreises klein oder fehlend. Beere anfangs völlig umhüllt, später im oberen Teil frei. Bl. klein, kahl oder bekleidet. (Vergl. Fig. 70 B.) 45 Arten im tropischen Amerika, aus 2 Sectionen: 122 Lauraceae. (Pax.) Sect. I. Euaydendron Pax. Bl. hermaphrodit. Connectiv meist nicht verlängert. Sect. Il. Göppertia Nees (als Gatt., Endlicheria, Schaueria Nees). Bl. polygam-diöecisch. Conneetiv über die Antherenfächer hinaus verlängert. Staminodien des 4. Kreises fehlen immer. 26. Ampelodaphne Meißn. Bl. diöcisch. Röhre der Blh. oben verengt. Stamino- dien des 4. Kreises fehlend. Beere in der Jugend völlig eingeschlossen, später nur in i Becher sitzend. Bl. meist filzig oder behaart. (Vergl. Fig. 77 B, C.) 5 Arten in Brasilien und Guiana. 4. arunciflora Meißn. und A. macrophylla Meißn. (Fig. 77 B, C), beide in Brasilien. 27. Cryptocarya R. Br. (Caryodaphne Nees, Bellota Gay, Boldu Nees). Bl. herma- phrodit. Röhre der Blh. nach der Blütezeit eingeschnürt. Staminodien des 4. Kreises eiförmig, kurz gestielt. Fr. von der Achse völlig umschlossen, außen längsrippig. (Vergl. Fig. 71 J, K.) Testa des S. vom Pericarp schwer oder nicht trennbar. Fr. von der achsenbürtigen Hülle mehr weniger leicht trennbar. Bl. klein, in achselständigen, ge- stielten Rispen. (Vergl. Fig. 77 D.) Etwa 40 Arten, die von Nees und Meißner in die beiden Genera Crypt. und Caryo- daphne getrennt wurden, je nachdem die B. fiedernervig oder am Grunde 3nervig sind. Schon Bentham bemerkt, dass diese Gruppen nicht einmal den Wert von Sectionen be- anspruchen können. Die Gattung erreicht ihre Hauptentwickelung im trop. Südostasien, namentlich auf Java und den Sunda-Inseln; 2 Arten (Or. latifolia Sond. und Cr. angustifolia E. Mey) wachsen am Kap, 9 im tropischen Australien; einzelne auf den Sandwich-Inseln und Neukaledonien. Etwa 10 Arten sind amerikanisch, vorzugsweise in Brasilien entwickelt, wenige in Chile. Die Fr. von Cr. moschata Mart. (vergl. Fig. 74 J, K) liefern die »amerikani- schen Muskatnüsse« und finden bei den Eingeborenen wegen ihres starken, aromatischen Geruches und Geschmackes als Speisezusatz Verwendung. 98. Ravensara Sonner. (Agathophyllum Juss., Evodia Gärtn.) Bl. hermaphrodit oder polygam mit nach der Blütezeit oben verengter Blütenhüllröhre. Staminodien des 4. Kreises eiförmig, gestielt, bisweilen fehlend. Pericarp mit der achsenbürtigen Hülle eng verwachsen. Testa des S. mit dem Pericarp nicht verwachsen. Wegen des Baues der Fr. vergl. S. 410 u. Fig. 71 M,N. Rispen gestielt, achselständig. B. fiedernervig. 4 Arten von Madagaskar, am bekanntesten R. aromalica Sonner. 29. Cyanodaphne Bl. Bl. hermaphrodit, mit glockenförmiger Blh. Staminodien des 4. Kreises klein, eiförmig. Rispen reichblütig, gestielt. 2 Arten auf den großen Sunda-Inseln, C. cuneata Bl., und C. tomentosa Bl. 30. Icosandra Philippi. Bl. hermaphrodit. Blh. mit 10 gleichen Abschnitten. Stb. 10, fertil, alle ohne Drüsen. Staminodien des 4. Kreises länglich-fadenfg. Rispen beblättert,- viel länger als die eiförmigen, stumpfen B. 1 Art, I. rufescens Philippi, aus Chile. Die Gattung weicht durch die 5zähligen Bl. von allen anderen L. erheblich ah. I. 3. Lauroideae-Acrodiclidieae. Bl. hermaphrodit mit 3 fertilen Stb.; die Glieder der 2 äußeren und des 4. Kreises staminodial oder fehlend. A. extrors, 2fächerig. Stf. beiderseits mit je I Drüse ver- sehen oder drüsenlos. Beere nicht oder nur zur Hälfte von der Achse becherförmig um- schlossen. Fruchtstiel nicht verdickt. B. lederartig, fiedernervig. Blütenstand rispig. A. Stf. frei\ a. Beere zur Reife nicht von der Achse umhüllt. %: ‚Bih. abfallend. 1,2. 0°. a0 BT N al En B. Bih! bleibend mn U NR RE ER Be b. Beere zur Reife halb umschlossen . . ..". .02.0.0...88. Acrodielidium. - B. Stf. verwachsen. . . en 3 NisScanteranee 31. Endiandra R. Br. (Dictyodaphne Bl.) Blütenhüllröhre kurz, glockenförmig, mit 6 gleichen Abschnitten, oder die 2 äußeren etwas größer. Staminodien des 4. Kreises entwickelt oder fehlend, die der 2 äußeren Kreise zu 1 ringförmigen Wulst ent- Lauraceae. (Pax.) 123 wickelt. Fertile Stb. jederseits mit je 4 Drüse. Frkn. sitzend mit kurzem Gr. Frucht- stiel nicht verdickt. . Etwa 16 Arten, die meisten davon in Ostindien und dem malayischen Archipel, auf den Fidji-Inseln, 7 Arten in Südostaustralien, Bi Silvia Allem. (Silvaea Meißn.) Blh. trichterförmig mit 6 gleichen Abschnitten. Staminodien fehlend, fertile Stb. drüsenlos. Gr. fadenförmig mit schildförmiger N, 2 Arten, S. navalium Allem., dessen Holz zu Bauzwecken Verwendung findet, nament- lich zum Bau der Schiffe, und $. /ta-uba ‘Meißn.) Pax, beide aus Brasilien. 33. Acrodiclidium Nees. Staminodien der 2 äußeren Kreise vorhanden, die des 4. Kreises fehlend; fertile Stb. beiderseits mit je 1 Drüse versehen. Fr. zuletzt von der becherförmigen Achse meist halb umschlossen, diese mit einfachem oder doppeltem Rande versehen. (Vergl. Fig. 77 F, G.) 12 Arten in Westindien und Brasilien. 34. Miscanteca Cham. et Schlecht. (Symphysodaphne A. Rich.) Röhre der Blh. fleischig, eiförmig, mit 6 sehr kurzen Abschnitten. Stf. um den kurzen Gr. zu einem Cylinder verwachsen, nur wenig aus der Blh. hervortretend. Staminodien der 2 äußeren Kreise bisweilen entwickelt, die des 4. Kreises fehlend. 4 Arten, davon 2 in Brasilien, 4 auf Kuba (M. cubescens [A. Rich.) Benth.), 4 in Mexiko (M. capitata Cham. et Schlecht.). It. 4. Lauroideae-Laureae. Bl. diöcisch oder polygam-diöcisch mit kurzer Blütenhüllröhre. Fertile Stıb. 6—12 oder mehrere, sämtlich mit introrsen, 2fächerigen A. Drüsen an den Stf. des I. Kreises meist fehlend, an denen der folgenden Kreise häufig vorhanden. Beere auf dem nicht verdickten Stiel aufsitzend, bisweilen zur Fruchtzeit noch von der Blh. am Grunde ge- stützt. Blütenstand kurz, doldig, anfangs von einer kugeligen Hülle eingeschlossen, 1- bis vielblütig. A. Bl. in der Hülle mehrere. a. Sth. 6—9. a. Stf. des äußersten Kreises in der 5 Bl. ohne Drüsen . . . ... 35. Lindera. 4 ß. Stf. in der 3 Bl. sämtlich beiderseits mit 4 Drüse versehen . . 36. Polyadenia. BUBEN SROGETMENTL Gwen „en ee ee nn. a, ar AR BBURUB, BeaBlenne der Hülleseinzelm:: „= Sea u ar EN ee EEE Thesdaphne; 35. Lindera Thunb. Bilh. meist 6-, seltener mehrblättrig. Auch der 2. Staminal- kreis drüsenlos. Staminodien des 4. Kreises fehlend. Blh. bleibend. Hülle meist Ablättrig. Bl. sitzend, oder die © gestielt. Etwa 60 Arten, von den Autoren häufig in mehrere Genera verteilt: I. Subgenus. Benzoin Nees (als Gatt.). B. dünn, selten später lederartig. Bl. vor oder höchstens mit den B. erscheinend. Blütenstand sitzend oder kurz gestielt. Sect. 4. Eubenzoin Pax (Euosmus Nutt. als Gatt.). B. fiedernervig, ungeteilt, Ajährig. Knospenschuppen dachziegelig. Etwa 5 Arten im Osthimalaya, 3—4 im südl. Japan, 2 im atlant. Nordamerika, davon L. Benzoin (L.) Meißn. von Kanada bis Florida verbreitet... Die Rinde des Baumes wurde in der Medicin gegen Fieber verwendet. — L. praecox Bl. (aus Japan), seltenerer Kulturstrauch der botan. Gärten. Sect. 2. Sassafrimorpha Benth. B. 3—5nervig, ungeteilt oder 3—5lappig, 4jährig. 3 Arten, davon Z. heterophylla Meißn. im Osthimalaya, L. iriloba Bl. und L. obtusifolia Bl. in Japan. I. Subgen. Daphnidium Nees (als Gatt.). B. lederartig, ungeteilt, ausdauernd. Blüten- stand sitzend oder kurz gestielt. Sect. 4. Eudaphnidium Pax. B.3nervig. Knospenschuppen wenige. 12 Arten in Ostindien, auf Ceylon, den Sunda-Inseln, 4 (L. strychnifolia [Sieb. et Zucc.] Benth.) in Japan. Das "Vaterland der in den botan. Gärten vielfach kultivierten L. gracilis (Nees et Otto) Benth. ist unbekannt. x Sect. 2. Cephalodaphne Bl. B. fiedernervig. Knospenschuppen dachziegelig. Die 5 Arten im östl. Himalaya und auf Java. 194 Lauraceae. (Pax.) III. Subgen. Aperula Bl. (als Gatt.) B. papier- oder lederartig, Ajährig oder aus- dauernd, Blütenstand gestielt. 15 Arten im tropischen Südostasien, nordwärts bis zum Himalaya und Japan. Fossile Arten. Die beschriebenen fossilen Blaltreste von Benzoin mögen z. T. hierher gehören; sie finden sich in den mittleren und jüngeren Tertiärschichten nicht selten. 36. Polyadenia (Nees) Meißn. Blh. 6blättrig, bleibend. Staminodien des 4. Kreises fehlend. Hülle 4blättrig. B. lederartig, ungeteilt, fiedernervig. 3 Arten in Ostindien; weit verbreitet im subtrop. Ostasien ist P. bifaria (Nees) Benth. 37. Laurus L. Bilh. 4spaltig. Stb. 8—14, meist 12. Stf. alle mit Drüsen ver- sehen oder die 2 oder 4 äußeren drüsenlos. In der © Bl. meist 4 Staminodien. (Vergl. Fig. 77 H, J.) Pe 2 Arten, L. nobilis L. aus dem Mittelmeergebiet, und L. canariensis Webb., von den canarischen Inseln und Madeira. Die ursprüngliche Heimat des edlen Lorbeers, d. h. sein spontanes Vorkommen in historischer Zeit, mag vielleicht auf Kleinasien beschränkt gewesen sein, wiewohl frei- lich im südlichen Europa sich Standorte finden können, an denen er die Eiszeit überdauert hat; denn so viel steht fest, dass der Lorbeer vor der Eiszeit auch in Europa existierte, und dass er gegenwärtig das Klima des Mediterrangebietes vorzüglich erträgt, ja noch bei Cher- bourg gut überwintert. Dass der Lorbeerkult aus Kleinasien kam, kann streng genommen nicht auch beweisen (wie Hehn es versichert), dass der Lorbeer in Europa vorher nicht existiert hat. Wegen des scharf aromatischen Geruches und Geschmackes seiner B. und Fr., die ihn noch heute als Gewürz und Arzneimittel (Folia Lauri, Baccae Lauri) eine Rolle spielen lassen, doch weniger, als es im Altertum der Fall war, wurde der Lorbeer bei den Griechen sehr bald ein Götterbaum, der, dem Apollo heilig, sühnende Eigenschaften besaß. Je mehr sich Griechenland mit apollinischen Heiligtümern bedeckte, desto häufiger wurden daselbst auch die Lorbeerhaine Weil er einem Gotte geweiht, nahm er auch Teil an dessen Neigungen und Verrichtungen; so verlieh der Lorbeerstab dem Seher die Kraft, das Ver- borgene zu schauen, und ebenso wurde sehr frühzeitig der Lorbeerzweig und der Kranz aus Lorbeerblättern das Abzeichen der Sänger und Dichter. — Näheres bei Hehn, Kultur- pflanzen und Haustiere. Berlin 1883, p. 18. Beide Arten sind auch fossil bekannt; L. nobilis L. im Pliocen des Mittelmeergebietes, daselbst auch ZL. canariensis Webb, dieser dann auch auf Madeira. 38. Iteadaphne Blume. Bilh. 6spaltig, bleibend. Stb. meist 6, die des äußersten Kreises drüsenlos. Hüllen sehr klein, die g' kurz gestielt, zu achselständigen Trauben angeordnet; die © länger gestielt, einzeln oder büschelig. B. derb, kaum lederartig, fiedernervig. A Art, I. confusa Bl., von Java und Sumatra. I. 5. Lauroideae-Gassytheae. Bl. hermaphrodit, bisweilen dimorph. Blh. 6spaltig, mit längerer od. kürzerer Röhre, die 3 äußeren Abschnitte viel kleiner. Fertile Stb. 9, die 6 äußeren drüsenlos, mit in- irorsen, die des 3. Kreises mit je 2 Drüsen versehen und mit extrorsen A.; alle A. 2fächerig. Staminodien des A. Kreises sitzend oder gestielt. Gr. kurz, N. kopfförmig. Fr. von der fleischig werdenden Blütenhüllröhre eingeschlossen und den Blütenhüll- abschnitten gekrönt. Schlingende, statt der B. mit kleinen Schuppen versehene Para- siten mit kleinen Bl., die zu ährigen, kopfförmigen oder traubigen Blütenständen ange- ordnet sind. 39. Cassytha L. (Volutella Forsk., Calodium Lour.) Einzige Gattung, als parasi- tischer Nebenzweig der COryptocaryeae zu betrachten. Mehr als 45 Arten, davon 14 auf Borneo (C. capillaris Meißn.), 2 in Südafrika, C. fii- formis L. in den Tropen beider Hemisphären weit verbreitet, auf verschiedenen Nährpfl.; alle übrigen in Australien, vorzugsweise in der Nähe des Meeres. Lauraceae. (Pax.) 125 Er” Fig. 78. Cassytha. A Habitusbild von (C. americana Nees, B Zweig mit Haustorien, stärker vergr. C Blüten-, D Fruchtzweig derselben. E einzelne Fr. F Bl. von C. filiformis L. @ dieselbe im Längsschnitt. H Längs- schnitt durch die Fr. derselben Art. (Nach Baillon, a. a. O., und Flora brasil. a. a. 0. t. 107.) Anhang. Als L. sind eine Anzahl Genera beschrieben worden. welche ihren unzulänglichen Diagnosen zufolge nicht wiedererkannt werden können und daher hier anhangsweise nur dem Namen nach angeführt sein mögen: Adaphus Neck. — Christamannia Dennst. (nach Bentham vielleicht eine Art der Celastraceae, aber durchaus unsicher). Gomortega Ruiz et Pav. (mit vielen Widersprüchen in den Diagnosen; Bl. und Fr. gehören verschiedenen Bäumen an); mit ihm synonym ist Adenostemon Pers. und Keulia Mol. (nach Nees). — Nyrophylla Neck. Vergl. hierzu Bentham-Hooker, Gen. III. p. 149, sowie Baillon, Hist. des pl. I. p. 323. Fossile Gattungen der Lauraceae. Der Abschnitt über die geographische Verbreitung der L. nennt die Gattungen, von welchen fossile Reste aufgefunden wurden; mit Hilfe desselben wird man bei den be- treffenden Gattungen nähere Angaben finden; man vergl. auch die fossile Gattung Trian- thera Conw. bei Eusideroxylon (S. 147). Hier bleibt nur zu besprechen: Laurinium (Unger) Felix. Gefäße kurzgliederig, einzeln oder paarweise, seltener in kurzen radialen Reihen, zahlreich, gleichmäßig verteilt, im Querschnitt sehr weit, sehr regelmäßig, oval, mit kleinen Hoftüpfeln und quer ovalen, schwach behöften großen Tüpfeln. In den Gefäßen meist Thylien. Markstrahlen zahlreich, 2—4 Zellreihen breit, sehr hoch, bis 1 mm hoch; mittlere Zellen der Markstrahlen isodiametrisch, od. niedrig, radial gestreckt, die oberen und unteren isodiametrisch oder in verticaler Richtung ver- längert.. Sekretschläuche fehlen im Holz. — Davon verschieden ist die Gattung Laurinoxylon Felix (Perseoxylon Felix) durch das Vorhandensein großer, eichelförmiger Sekretschläuche an den oberen und unteren Zellreihen mancher Markstrahlen. 126 Hernandiaceae. (Pax.) Zu ersterer gehört: L. primigenium (Schenk) Fel. aus dem versteinerten Wald von Cairo, L. Meyeri Fel. von Neu-Guinea, L. brunswicense Vater von Helmstedt, L. guatemalense Ung. aus Guatemala, L. xyloides Ung. aus Öberitalien. Zu letzterer Gattung: L. diluviale (Ung.) Fel. und L. aromalicum Fel. Wie man leicht sieht, liegen zwingende Gründe für die Zugehörigkeit jener Hölzer zu den L. nicht vor; auch über das Verhältnis beider Gattungen zu einander herrscht noch keine Klarheit. Vergl.‘hierzu die Angaben von Felix (Ztschr. d. deutsch. geolog. Gesellsch. 1883, p. 59 und 1886, p. 488) und Vater (dieselbe Ztschr. 1884, p. 844). HERNANDIACEAE von F. Pax. Mit 7 Einzelbildern in 4 Figur. Wichtigste Litteratur. Endlicher, Genera, I. p. 324 (Gyrocarpeae), p. 332 (Hernandia- ceae). — Lindley, Veg. Kingd., p. 531. — Blume, in Annal. des sciences natur. 2. sEr. t. 2, p. 95 (Illigereae). — Schnizlein, Iconogr. U, t. 107. — Meißner, in DC. Prodr. XV, 1, p. 244, 261.— Baillon, Hist. d. plantes II, p. 445—451, 484—486 (Gyrocarpeae, Illigereae, Hernandieae. — Bentham-Hooker, Genera plant. I, p. 689; III, p. 164 (Gyrocarpeae, Hernandiaceae). — Solereder, in Botan. Centralbl. XXIN. (1885) p. 163 (Gyrocarpeae). Merkmale. Bl. hermaphrodit oder durch Abort monöcisch, regelmäßig, mit 3- bis 10teiliger Blh., deren Abschnitte bei valvater Knospenlage meist deutlich 2 Kreisen angehören; dem äußeren opponiert I einfacher Staub- blattkreis mit introrsen, 2fächerigen, mit Klappen sich öffnenden A,., deren Stf. mit Drüsen versehen sind oder nicht. Frkn. unterständig, Ifächerig, mit 1 hängenden, anatropen Sa. Fr. bisweilen geflügelt. S. ohne Nährgewebe. E. gerade, Kotyledonen groß, runzelig, gefaltet oder gedreht. — Bäume oder Sträucher mit abwechselnden B. und fehlenden Nebenb. Ölzellen vorhanden, bis- weilen auch Köpfchenhaare und Cystolithen. Blütenstände rispenartig, reich verzweigt, axillär, oft pseudoterminal. Vegetationsorgane. Die H. sind teils kletternde Sträucher, teils ansehnliche Bäume mit B. von festerer Consistenz. Diese, bei Hernandia von schildförmiger Gestalt, zeigen durchgehends in mehr oder weniger ausgesprochener Weise eine fingerartige Nervatur, und innerhalb der Gattung Illigera löst sich das einfache B. in ein aus 3, resp. 5 Teil- blättchen zusammengesetztes auf. Anatomisches Verhalten. Die Gattungen Gyrocarpus, Sparattanthelium u. Illigera besitzen, wie aus den Angaben von Solereder hervorgeht, Ölzellen ähnlich wie die Lauraceen; ebendieselben kommen entgegen den Angaben von Bentham-Hooker auch der Gattung Hernandia zu, nur dass sie hier viel spärlicher auftreten und in den B. nur auf das Schwammparenchym beschränkt sind, wie auch bei Gyrocarpus und Sparat- tanthelium, wohingegen sie bei /lligera ebenfalls noch im Palissadenparenchym auftreten. Bei letzterer Gattung finden sich ferner besonders auf der Unterseite der B. mehr oder weniger reichlich Köpfchenhaare, die auf einem 1zelligen Stiel aufsitzen. Anstatt solcher Hernandiaceae, Pax.) 123 Drüsenhaare erscheinen bei Gyrocarpus und Sparattanthelium einfache, sklerenchyma- tische, in die Epidermis eingesenkte Trichome. In den Achsenteilen sind die Sekret- zellen auf die primäre und secundäre Rinde, sowie auf das Mark beschränkt. — Werfen ‚schon diese anatomischen Verhältnisse einiges Licht auf die Verwandtschaft der hierher gehörigen Gattungen, so in noch höherem Grade ein zweiter, constanter anatomischer Charakter — das Auftreten von Gystolithen, die Solereder im Blattgewebe von Gyro- carpus und Sparattanthelium zuerst nachwies, während sie bei Hernandia und Illigera fehlen. Die Cystolithen der letzteren jener Gattungen sind unregelmäßig gestaltet, ähn- lich verzweigten Sklerenchymzellen, während sie bei Gyrocarpus eine ellipsoidische oder mehr rundliche Gestalt besitzen. Blütenverhältnisse. Die Bl. bilden reich verzweigte, rispenartige Blütenstände, welche axillär oder schließlich scheinbar terminal an der Achse sitzen. Bei Gyrocarpus und Sparattanthelium scheinen Vorb. zu fehlen, wohingegen bei Illigera für jede einzelne Bl. 1—3 angegeben werden. Solche Vorb. sind bei Hernandia 4 vorhanden : sie schließen hier, indem sie sich stark vergrößern, um eine terminale Bl. einen 3blütigen Partial- blütenstand ein, als dessen Bracteen oder als dessen Hülle sie aufzufassen sind (vergl. Fig. 79 B). Die nicht selten filzig bekleideten, unscheinbaren Bl. unterliegen hinsichtlich Fig. 79. A Habitusbild von Hernandia. vitiensis Seem. B Partialblütenstand mit zugehöriger Hülle von H. sonora L. C und D 5 xesp. © Bl. derselben Art, längs durchschnitten. E Bl. von Hligera Coryzadenia Meißn. F Fr. derselben Art. @ Fr. von Gyrocarpus Jacquini Roxb. (A nach Seemann, FI. vitiens. t. 52, alles übrige nach Baillon, a. a. 0.) der Zahlenverhältnisse mancherlei Schwankungen, doch scheint die Fünfzahl für die Familie typisch zu sein. Die Blh. ist oberständig und aus 2% Kreisen zusammengesetzt, wobei beide Kreise klappige Knospenlage zeigen. Der einfache Staubblattkreis, den äußeren Abschnitten der Blh. an Zahl gleich und ihnen gegenüberstehend Fig. 79 E), wird in den © Bl. der diklinen Arten zu drüsenförmigen Staminodien (Fig. 79 D) redu- ciert. Die A. öffnen sich nach innen durch früh abfallende Klappen: die Stf., meist fadenförmig (Fig. 79 C, E), sind bei Sparattanthelium drüsenlos, bei @yrocarpus mit 1—2 128 Hernandiaceae. (Pax.) Drüsen am Grunde versehen, bei Hernandia stets mit je @ (Fig. 79 C). Bei Illigera nehmen diese 2 Drüsen eine schuppen- oder kapuzenförmige Gestalt an, deren Öffnung nach außen orientiert ist und ein klebriges Sekret absondert. Neben diesen 10 .Drüsen, welche paarweise zu den 5 Stb. gehören und (bei anderer Auffassung) natürlich ebenfalls paarweise den 5 inneren Abschnitten der Blh. gegenüberstehen, finden sich bei Illigera noch 5 weitere Drüsen, welche auch außerhalb des Staubblattkreises liegen und mit dessen Gliedern abwechseln (Fig. 79 E). Der unterständige, mit 1 hängenden, anatropen Sa. versehene Frkn. (Fig. 79 D, E) trägt einen dünnen Gr., der bei Gyrocarpus und Spa- rattanthelium in einer kopfförmigen N. endet, während letztere bei den beiden anderen Gattungen sich stark verbreitert und in eine mehr oder weniger schiefe Lage zu stehen kommt. Bestäubung. Die häufige Trennung der Geschlechter macht es wahrscheinlich, dass Fremdbestäubung vorkommt. Zwar sind die Bl. von /lligera (Fig. 79 E) herma- phrodit, allein ‘es wird schon von Gyrocarpus und Sparattanthelium Polygamie ange- geben, und bei Hernandia tritt vollkommene Trennung der Geschlechter ein, wobei gleichzeitig die G' Bl. nach der Dreizahl, die © nach der Vierzahl gebaut sind (Fig. 79 C, D). Die Trennung der Geschlechter ist an Monöcie gebunden, in der Art, dass in den Partialblütenständen letzter Ordnung die (terminale) mittlere Bl. die ©, die (lateralen) seitenständigen die 5" vorstellen. Frucht und Samen. Die Fr. ist bei den H. vorwiegend trocken, häufig an der Oberfläche durch hervorspringende Rippen ausgezeichnet, wie wir deren 8—A0 bei Hernandia zählen, während sich bei Illigera 2—4 in breite Flügel verbreitern (Fig. 79 F). Während Sparattanthelium nach der Blütezeit die Blh. abwirft, vergrößern sich bei Gyro- carpus 2 einander gegenüberliegende Abschnitte derselben in mehr oder weniger leder- artige Flügel (Fig. 79 G). Nährgewebe fehlt im S. durchaus. Die Kotyledonen sind bei Illigera und noch mehr bei Hernandia runzelig, bei Gyrocarpus spiralig gedreht. Geographische Verbreitung. Die Familie umfasst wenig mehr als 20 Arten in 4 Gattungen, darunter ist die monotypische Gattung Gyrocarpus in den Tropen beider Hemisphären verbreitet, ebenso wie Hernandia. Sparattanthelium ist amerikanisch, Illigera, mit Ausnahme einer etwas abweichenden Art von Angola, südostasiatisch. Verwandtschaftliche Beziehungen. Unter Berücksichtigung der über die verwandt- schaftlichen Verhältnisse der Lauraceen hervorgehobenen Thatsachen ist hier zunächst daran zu erinnern, dass die H. ihre nächsten Verwandten in den Lauraceen besitzen, wenn bei ihnen auch ein aus mehr als 1 Kreise bestehendes Andröceum bisher noch nicht nachgewiesen werden konnte. Das Vorkommen von Sekretzellen, der ähnliche Bau der Blh., der Fr. (Lauraceae-Cryptocaryeae) und die identische Beschaffenheit der A. und des Gynöceums sprechen für diesen engen Anschluss an die genannte Familie, welche sie mit den Familien der Thymelaeinae verbinden. Aus den durch die morphologische und anatomische Untersuchung gewonnenen Resultaten ergiebt sich zunächst, dass die 4 Gattungen in 2 gut unterschiedene Unter- familien zerfallen, in die Gyrocarpoideae und Hernandioideae; dass die Gattung Illigera, die man fälschlich in die engste Beziehung zu den Gyrocarpoideen brachte, von diesen weit absteht und vielmehr einem besonderen Zweig der Hernandioideen angehört, innerhalb deren aber eine Trennung in 2 besondere Tribus nicht notwendig erscheint. Ander- seits ist die Verwandtschaft von Gyrocarpus und Sparattanthelium wiederum eine sehr enge, doch werden beide Gattungen in gewisser Beziehung vermittelst Zlligera auch mit den. Hernandioideen in Verbindung gebracht. — Während alle Autoren die Gattung Hernandia bei den Lauraceen stehen lassen, oder in deren Nähe bringen, wird nach dem Vorgange von Lindley, Bentham-Hooker und Eichler die Gattung Illigera mit den Gyrocarpoideen verbunden und mit den Combretaceae verglichen, eine Ansicht, die schon Endlicher, Meißner und namentlich erfolgreich auch Baillon bekämpft hat. (Vergl. Hist. d. pl., a. a. O.) Neuerdings hat Solereder aber noch gezeigt, dass weder die Hernandiaceae, (Pax.) 129 Gyrocarpoideen intraxylären Weichbast besitzen, wie die Combretaceen (und die meisten Myrtales überhaupt), noch die Combretaceen Sekretzellen aufweisen, wie alle H. sie be- sitzen. Beide Charaktere nähern gleichzeitig die H. den Lauraceen. Im Besitz solcher Thatsachen gewinnen die Klappendehiscenz der A. bei den H. und die übrigen den H. und Lauraceae gemeinsamen Charaktere eine ganz andere Bedeutung als früher. Nutzen gewähren die H. nicht; nur die Arten von Hernandia werden in der Volksmedicin gepriesen. Einteilung der Familie. A. Gystolithen vorhanden. Vorb. unterhalb der Bl. fehlend (ob immer ?). Bl. poly- gamisch. N, kopflörmig. E. mit gefalteten oder gedrehten Kotyledonen. Bl. ganz # oder gelappt, strahlnervig . . ee Re Em 2. Ti GVROCHTDOLARBEN - a. Blh. abfallend. Stf. Sons Fr. ungeflügelt . . . . 1. Sparattanthelium. b. 2 B. der Blh. vergrößern sich nach der Blütezeit zu Flügeln. Stf. mit je I1—2 Drüsen versehen . . . 2. 2. Gyrocarpus, B. Cystolithen fehlen. Vorb. der Bl. vorhanden, bisweilen fi Partialblütenstand letzter Ordnung die Hülle bildend. N. stark verbreitert, schildförmig gelappt. E. mit flachen, mehr oder weniger runzeligen Kotyledonen . . . II. Hernandioidesae, a. Bl. hermaphrodit. B. fingerförmig Zusammmengesofz, Kletternde Sträucher 3. Illigera. b. Bl. monöcisch. B. ungeteilt, schildförmig. Ansehnliche Bäume 4, Hernandia. I. Gyrocarpoideae. 1. Sparattanthelium Mart. Cystolithen unregelmäßig, verzweigt. Blh. —6blättrig. Stb. «—6. Pollen sehr klein, gekörnelt. Kleinere, kletternde Bäume oder Sträucher mit dünnen, abwechselnden, ganzen, 3— 5nervigen B. und kleinen Bl. 4 oder 5 Arten im tropischen Amerika, von Mexiko bis Brasilien. %. Gyrocarpus Jacq. Cystolithen regelmäßig. Blh. 4—10blättrig, Stb. 3—6. Pollen klein, stachelig. Gr. fehlt. Fr. sehr hart; die 2 sich vergrößernden B. der Blh. zuletzt lederartig. (Vergl. Fig. 79 G.) 1 Art, G. Jacquini Roxb., in den Tropen der alten und neuen Welt, ansehnliche Bäume bildend. ı1. Hernandioideae. 3. Illigera Blume (Henschelia Presl, Gronovia Blanco, Coryzadenia Grifl.). B. mehr oder weniger reichlich 2zellige Drüsenhaare tragend. B. der Blh. 10; die 5 Stb. dem äußeren Kreis opponiert; mit diesem nach außen zu abwechselnd 5 Drüsen. Stf. am Grunde beiderseits mit je I extrorsen, verkehrt-kegelförmigen, kapuzenförmigen Schuppe versehen, daher die Gesamtheit der letzteren den 5 inneren Blütenhüllb. paarweise oppo- niert. Fr. in —4 Flügel auswachsend. (Vergl. Fig. 79 E, F.) $ Arten, davon 7 im tropischen Ostindien und dem malavischen Archipel mit gedreiten B.»und 4 mit 5zähligen B. in Angola (I. pentaphylla Wellw.). 4. Hernandia L. (Hertelia Neck., Hernandiopsis Meißn.) B. der Blh. 6—8 in den 91, S—10 in den © Bl. Stb. resp. Staminodien 3 resp. 4. Drüsen am Grunde der Stf. 2, I oder fehlend (Fig. 79 C). Q Bl. am Grunde von einer gelappten Cupula um- geben (Fig. 79 D). Partialblütenstände letzter Ordnung (Fig. 79 B) mit —5blättriger Hülle versehen, 3blütig, mit terminaler © sitzender Bl. und gestielten, lateralen 9" Bl. Hülle zur Eruchtzeit Pe aufgeblasen, oft gefärbt. S Arten in den Tropen beider Hemisphären, {vorzugsweise in maritimen Klimaten, nirgends sehr reich entwickelt, nur in Südostasien und Westindien je etwa 2—3 Arten: H. sonora L. auf den Antillen, H. peltata Meißn. im trop. Südostasien, nordwärts bis in das südl. China, H. vitiensis Seem., Fidji-Inseln. Natürl. Pflanzenfam,. II. 2. ) “PAPAVERACEAE von K. Prantl und J. Kündig. Mit 45 Einzelbildern in 44 Figuren. & (Gedruckt im Januar 1889.) Wichtigste Litteratur. De Candolle, Syst. II. p. 67-138 (Papaveraceae et Fumariaceae); Prodr. I. p. 447—130. — Bernhardi, Über den Charakter und die Verwandtschaft der Papaveraceen und Fumariaceen, in Linnaea VIII. p. 401 ff. — Endlicher, Genera p. 854 ff. — Parlatore, Monografia delle Fumariee, Firenze 4844. — Payer, Traite d’organogenie, p. A7f. — Irmisch, Über einige Fumariaceen, in Abh. der Naturf. Ges. Halle. VI. 1862. — Bentham-Hooker, Genera p. 49—56. — Eichler, Über den Blütlenbau der Fumaria- ceen etc., in Flora 1865 p. 433—444; 449— 460. Tab. V. — F. Hildebrand, Über die Be- stäubungsvorrichtungen bei den Fumariaceen, in Pringsh. Jahrb. VII. p. 423—471, Tab. 29 — 34. — Baillon, Hist. d. pl. III. p. 405—128. — Eichler, Blütendiagramme I. p. 189 —199. — Hegelmaier, Vergleichende Untersuchungen über Entwickelung dikotyledoner Keime, Stuttgart 1878, p. 42—131. — F. Benecke, Zur Kenntnis des Diagramms der Papa- veraceae und Rhoeadinae, in Engler, Bot. Jahrb. II. p. 373—390, Taf. II. Merkmale. Bl. zwitterig, actinomorph oder zygomorph, fast stets hypogyn, quirlig gebaut; Blh. aus zwei (selten 3) Kelchb. und vier (selten 6 oder mehr, oder fehlend) Kronenb. gebildet, die in regelmäßiger Alternation folgen; Stb. meist zahlreich in 2- oder 4- (selten 3- oder 6-) zähligen alternierenden Quirlen, zuweilen nur 4 oder 2, letzterenfalls von Grund aus verzweigt; A. in Spalten aufspringend. Frkn. einer, aus %2—16 Frb. verwachsen, meist Ifächerig, mit gewöhnlich zahlreichen nahtständigen, selten einer grundständigen Sa., diese anatrop oder campylotrop mit 2 Integumenten; Fr. meist eine Kapsel, deren Klappen sich meist von den bleibenden Placenten lösen, seltener Schließ-, Teil- oder Bruchfr. S. häufig mit Anhang am Grunde, mit reich- lichem, ölhaltigem Nährgewebe, kleinem E. — Meist Kräuter und Stauden, mit wechsel-, seltener gegenständigen B., häufig mit Milchsaft. Vegetationsorgane. Die Kotyledonen entfalten sich, soweit bekannt, bei der Keimung; die untersuchten Arten von Dicentra $ Oucullaria, Corydalis $ Pes gallinaceus und $ Radix cava haben nur einen Kotyledon, dessen Stiel bei letztgenannter Gattung mit Wurzelhaaren und sogar wenigen Wurzeln versehen ist. Dem Wuchse nach sind die meisten P. teils 1- oder 2jährige Kräuter, teils (Pieri- dophyllum, Romneya, fast sämtliche Chelidonieae, Meconopsis, Dicentra, Sarcocapnos, Arten von Papaver, Corydalis und Fumaria) Stauden, deren Erneuerung, soweit unter- sucht, durch Seitenknospen erfolgt; unbegrenzte Hauptachsen mit seitlichen Blüten- stengeln kommen nur den Sectionen Capnogorium und Radix cava von Corydalis zu. Holzgewächse, deren Wuchs übrigens noch nicht näher untersucht ist, sind nur Dendro- mecon und Bocconia. Bemerkenswert sind die bei einigen Fumarioideen vorkommenden Knollen- u. Zwiebel- bildungen; dieselben sind von dreierlei Art: 4. Die unbegrenzte Hauptachse von Corydalis & Radix cava (untersucht an (. cava) ist knollig verdickt und stirbt von rückwärts unter Hohlwerden, sowie Bildung stets neuer, dünner Seitenwurzeln ab; an ihrer Spitze entspringen aus den Achseln von Niederb. die selbst der Niederb. entbehrenden Blütensprosse (Fig. 80 B). Papaveraceae. (Prantl, Kündig.) 131 9. Bei Corydalis $ Pes gallinaceus (z. B. C. solida) hingegen ist die Knolle eine An- schwellung der Wurzel, welche zu dem blühenden Spross gehört (Fig. 80 A, w?, 2); mit der Entwickelung der Erneuerungsknospe (s?) aus einer Niederblattachsel bildet sich unter dieser im Inneren der alten Knolle eine neue, oberwärts sich knollig verdickende Wurzel, wodurch die alte Knolle auf hüllenartige Stücke an der Oberfläche und den Rest des axilen Strang- gewebes (ww!) zusammengedrängt wird. Die Blütensprosse tragen hier dicht über der Wurzel- knolle mehrere Niederb., sowie ein weiteres Niederb. in einiger Entfernung, Fig. 80. Knollen- und Zwiebelbildung der Aumarioideae. A Wurzelknolle von Corydalis solida Sw. zur Blütezeit, längs durchschnitten; s? der Blütenspross; w2 der axile Strang der zugehörigen verdickten Wurzel; sz2 die Er- neuerungsknospe für das nächste Jahr; 0! der axile Strang der vorjährigen Wurzelknolle. — B Knolle von Cory- dalis cava Schweigg. et Körte mit den jungen Blütensprossen. — € Rhizom von Dicentra Cucullaria DC. im Winter (nach Irmisch); s! fleischige Schuppe vom vorjährigen Spross; s? junge Sprosse; n fleischige Niederb. 3. Das Rhızom von Dicentra $ Cucullaria trägt infolge des Anschwellens von Niederb. und der Scheidenteile von Laubb. wirkliche Zwiebeln (Fig. S0 C), die Sprosse (s?) beginnen mit dünnhäutigen Niederb., auf welche die Laubb. mit fleischigen Scheiden oder fleischige Niederb. folgen; in deren Achsel (s}) stehen die Erneuerungssprosse. — Näheres über diese dreierlei Bildungen s. bei Irmisch a. a. 0. Die B. bilden bei Platystigma, Platystemon, einigen Corydalis- Arten anscheinend 9-—3zählige Quirle, sind im übrigen wechselständig. Mit Ausnahme mehrerer Esch- scholtzieae und Papavereae, sowie teilweise von Sarcocapnos sind die Laubb. mit ver- zweigter Spreite versehen, deren Fiederabschnitte bei den Hypecoideae gegen die Basis zu abnehmen, während bei Eschscholtzia und den Fumarioideae die erste Teilung in drei- zähliger Weise erfolgt. Adlumia und Fumaria capreolata ranken mit den Spindeln der unveränderten B., während bei Corydalis claviculata und Fumaria Mundtiü durch Ver- kümmerung eines Teiles der Blättchen besondere Ranken gebildet werden. Übrigens sind diese rankenden Sprosse mit Ausnahme von Adlumia nicht einfach, sondern cymöse Sprossketten. Scheidenbildung tritt gewöhnlich nur an den grundständigen B. deutlich hervor und führt durch Verkümmerung der Spreite zur Niederblattbildung; bei Dicentra spectabilis verlängern sich die auch an den Stengelb. vorkommenden Scheiden in je I Paar freier Stipulae. Anatomische Verhältnisse. Die Blattspurstränge, welche bei Papaver orientale in ‚mehrere Kreise geordnet sind, entbehren in den krautigen Stengeln des secundären Zu- ‚wachses; die Sklerenchymelemente bilden bald Belege auf der Außenseite der Gefäß- bündel, bald zusammenhängende Ringe. Die Wurzeln sind, soweit untersucht, diarch gebaut und zeigen cambialen Zuwachs; die mit der Zerklüftung der Wurzeln bei Cory- dalis nobilis u. a. zusammenhängenden Verhältnisse bedürfen noch näherer Aufklärung. .— Die Haare sind entweder Zellreihen oder, wie die derben Borsten bei mehreren Papavereae, Zellkörper. — Wachsüberzug findet sich öfters reichlich, z. B. bei Macleya cordata. g9*+ 132 Papaveraceae. (Prantl, Kündig.) Besonderes Interesse verdienen die der Mehrzahl der Papaveroideae eigentümlichen Milchsaftbehälter. Diese sind in ihrer einfachsten Gestalt geschlossene Schläuche von verschiedener Form, welche entweder nur in den Wurzeln (Eschscholtzia, Glaucium) oder in Wurzel und Stengel (Sanguinaria, Macleya) vorkommen. Während dieselben hier völlig isoliert sind, treten sie bei Chelidonium durch einzelne oder mehrere Perfora- tionen in den Querwänden unter sich in Verbindung. Den extremsten Fall zeigen end- lich die durch völlige Auflösung der Querwände netzartig verbundenen gegliederten Milchröhren von Roemeria, Argemone, Papaver; diese begleiten hier im Stengel vor- wiegend die Siebteile der Gefäßbündel, endigen in den Blättern, Frkn. u. dgl. in ein reich verzweigtes Netz, und durchziehen in den Wurzeln das Rindenparenchym und die Bast- schicht. — Den erstgenannten, einfach gebauten Elementen gleichwertig dürften die in Blatt, Stengel und Wurzel der Fumarioideae vorkommenden Schlauchzellen sein, welche keinen Milchsaft, wohl aber eigenartigen ölhaltigen Inhalt, zum Teil auch roten Farbstoff führen; letzterenfalls zeichnen sie sich vor den übrigen mit rotem Inhalt ver- sehenen Elementen schon durch ihre Länge, sowie den Mangel von Chlorophyll und Stärke aus. (Näheres s. bei De Bary, Vergleichende Anatomie, S. 450; W. Zopf, Unters. über die Gerbstoflf- und Anthocyanbehälter der Fumariaceen, Bibliotheca bot. 2%. Heft. Cassel 1886; E. Heinricher, Vorl. Mitth. über die Schlauchzellen der Fu- mariaceen in Ber. d. deutschen bot. Ges. V. S. 233— 239.) Blütenverhältnisse. 1. Anordnung der Bl. Bei den Papaveroideae stehen die Bl. vorherrschend einzeln endständig am Stengel und an den Seitenzweigen, welch letztere nach einer wechselnden Anzahl von B. oder auch sofort zur Blütenbildung schreiten; wo die Seitenzweige sich stärker entwickeln und nach 2 (gewöhnlich laubigen) Vorb. mit 4 Bl. abschließen, ergeben sich Dichasien mit Wickeltendenz (so bei Eschscholtzia, Glau- cium, auch bei Hypecoum), seltener schraubelartiger Wuchs (Platystemon); indes kommt auch traubige bis rispige Anordnung der Seitenzweige bei Arten von Papaver und Me- conopsis vor. Abgeschlossene Blütenstände mit Verzweigung aus den Achseln von Hochb. kommen vor bei Chelidonium, wo Dolden mit Endbl. und vorblattlosen Seitenstrahlen die Enden der wickelig verzweigten Laubsprosse abschließen, bei Eomecon in nicht näher bekannter Weise, bei Bocconia und Macleya in Form von zusammengesetzten Trauben, mit 2 Vorb. an den Blütenstielen, sowie endlich bei Pteridophyllum und den Fumarioi- deae in Form von Trauben. Diese letzteren sind bei Dicentra $ Eucapnos, Adlumia und Corydalis sempervirens mit Endbl. versehen, ein Umstand, der besonders durch deren zygomorphe Gestalt bei letzterer auffallend ist, besitzen ferner bei den ebengenannten (bei letztgenannter nur am Grunde stärkerer Blütenstände) und bei Pieridophyllum ent- wickelte Vorb., aus deren Achseln sich die Verzweigung wiederholen kann, während sonst bei Corydalis und Fumaria die Vorb. unentwickelt bleiben. Die Trauben stehen an den Stengeln und Zweigen endständig, nicht selten (z. B. Fumaria) durch Übergipfe- lung »blattgegenständig«; bei Dicentra spectabilis kommen auch seitenständige Trauben ohne vorhergehende Laubb. vor; bei Adlumia endlich nur achselständige Blütenstände am unbegrenzten Stengel. 2. Bau der Bl. Die Blütenachse bietet nur bei Eschscholtzia die Besonderheit einer fast perigynen Verbreiterung, welche nach außen einen ringförmigen Kragen bildet, innen den Grund des Frkn. scheidig umgiebt (Fig. 82 B). Die Blh. besteht fast stets aus 3 gleichzähligen alternierenden Quirlen, von denen der äußerste (je nach dem Vorkommen od. Fehlen von Vorb. verschieden orientierte) als Kelch, die beiden inneren als Krone aus- gebildet sind; nur bei Macleya und Bocconia fehlt die Krone. Zumeist sind die Quirle 2zählig, doch bei Platystigma, Platystemon, Romneya, Canbya in der Regel, bei Argemone und Papaver zuweilen 3zählig; eine größere Anzahl von Kronenb. (8$—12) findet sich bei Sanguinaria, wohl infolge von Verdoppelung der Anlagen, sowie (wohl durch eine die Füllung andeutende Umbildung von Stb.) bei Meconopsis. — Die Stb. stehen im einfach- sten Falle (bei den Hypecoideae, sowie bei Platystigma oreganum, Canbya, ausnahmsweise auch bei anderen Arten) in 2 mit regelmäßiger Alternation an die Blh. sich anschließenden Papaveraceae, (Prantl, Kündig.) 133 9- oder 3gliederigen Quirlen. Bei der Mehrzahl der Papaveroideae ist indessen sowohl die Anzahl der Quirle im Andröceum eine größere, als auch deren Gliederzahl meist 4 oder sonst ein Multiplum der in der Blh. vertretenen Zahl. (Näheres darüber s. bei Benecke.a. a. ©.) Hinsichtlich der Ausbildung der B. der Blh. und der Stb. sind folgende Besonder- heiten hervorzuheben. Der Kelch, welcher gewöhnlich mit oder schon vor der Entfal- tung der Bl. abfällt, ist vereintblättrig bei Eschscholtzia und Eomecon, zeigt bei Argemone und wenigen Arten von Papaver hornartige Ausstülpungen, bei komneya häutig gellügel- ten Rücken. Die Kronenb., welche meist sehr hinfällig sind, nur bei Arctomecon, Canbya, Dicentra formosa, Adlumia und Fumaria spicata bis zur Fruchtreife erhalten bleiben, sind bei Pteridophyllum und den Papaveroideae unter sich im Wesentlichen gleichgestaltet, in der Knospenlage bald gerollt (z. B. Eschscholtzia, Glaucium), bald zerknittert |z. B. Pa- paver). Bei Hypecoum sind die beiden äußeren Kronenb. 3lappig, die beiden inneren bis zum Grunde in 3 Abschnitte geteilt, deren mittlere aufgerichtet sind und die Stb. um- schließen (Fig. 81 E). Fig. Si. A Diagramm von Dicentra formosa DC.; B von Corydalis cava Schweigg. et Körte; © von Hypecoum procumbens L. — D Bl. von Corydalis cava Schweigg. et Körte (vergr.); die inneren Kronenb. k sind ebenso, wie bei der Bestäubung, herabgebogen; n Narbe; d Antheren. — E Bl. von Hypecoum procumbens L. (vergr.), a außeres Kronenb., & seitliche, im mittlerer Abschnitt eines inneren Kronenb. (A—C nach Eichler.) Die eigenartigsten Verhältnisse der Stb. und der Blh. zeigen die Fumarioideae. Hier bilden die Stb. 2 vor den äußeren Kronenb. stehende Gruppen, deren jede aus einem mittleren Stb. mit ditheeischer A. und 2 seitlichen mit monotheceischen A. besteht (Fig. 81 A, B). Für die Deutung dieses Verhältnisses können nur 2 Ansichten in Betracht kommen; nach der älteren (von De Candolle vertretenen) sind die Stb. mit monothe- eischen A. als die auseinandergerückten Hälften der bei Aypecoum u. a. vorhandenen beiden Stb. des inneren Quirls zu betrachten. Hingegen bestätigt die Entwicklungsge- schichte die von A. Gray ausgesprochene Ansicht, dass die 3 Stb. einer Seite 3 Teile eines einzigen Stb. sind, das ähnlich wie die inneren Kronenb. von Hypecoum*) 3teilig ist. — Außen am Grunde tragen die mittleren Stf. Nectarien, seltener auf der unverän- derten Oberfläche (Dicentra eximia), meist auf einer halbkugeligen bis spurnförmigen *) Ob indessen, wie Eichler angiebt, auch bei Hypecoum die Entwicklung der Stb. ähnlich stattfindet und dessen mediane Stb. durch Verwachsung der Seitenteile der lateralen entstehen, dürfte noch fraglich erscheinen. Die von Hildebrand beobachteten doppelten Gefäßbündel der medianen Stb. konnten wir nirgends finden, waren also wohl nur ein aus- nahmsweises Vorkommnis; die Figur Eichler’s (Flora 1865 Taf. V. Fig. 19) lässt Zweifel aufkommen, ob die 3teiligen Anlagen nicht vielmehr jene der inneren Kronenb. sind. 134 Papaveraceae. (Prantl, Kündig.) Anschwellung; das davorstehende äußere Kronenb. besitzt entsprechend eine Vorwölbung oder einen Sporn. Bei Dicentra und Adlumia verhalten sich hierin beide Seiten der Bl. gleich (Fig. 81 A); bei Corydalis, Sarcocapnos und Fumaria hingegen finden sich Necta- rium und Sporn der Krone nur auf einer (jedoch nicht gesetzmäßig bestimmten) Seite, so dass die Bl. zygomorph wird, und zwar, da hier die äußeren Kronenb. stets laterale Stellung besitzen, mit der sehr seltenen lateralen Lage der Symmetrieebene (Fig. 81 B, D); bei Corydalis ochroleuca fehlen Nectarien und Sporn der einen Seite nicht ganz, sondern sind nur schwächer entwickelt. Die inneren Kronenb. bilden stets eine über den A. und N. zusammenschließende Kapuze (Fig. 81 D, R). Von Bedeutung für die Einzelheiten des Bestäubungsvorganges bei den Fumarioideae sind die Verwachsungen der Blütenteile; bei Corydalis, Sarcocapnos und Fumaria sind die 3 Stf. jeder Seite fast bis zur Spitze unter sich verwachsen, bei Dicentra meist frei, bei Adlumia sind sämtliche 6 Stf. zu einer auch der Krone angewachsenen Röhre vereinigt; bei letzterer sowie bei Dicentra $ Eucapnos sind die 4 Kronenb. bis nahe gegen die Spitze unter sich vereinigt; über weitere Verwachsungen zwischen Stb. und Kronenb. s. beiHildebrand a. a. ©. — Hier darf nicht unerwähnt bleiben, dass abnormer Weise bei Arten mit zygo- morphen Bl. auch entweder beide Kronenb. gespornt sein können (beobachtet bei Corydalis solida) oder die Spornbildung völlig fehlen kann, so bei Corydalis sempervirens und bei Sarco- capnos enneaphylla, wo die Missbildung zur Aufstellung der Gattung Aplectrocapnos Anlass gab. Ob auch die von Franchet für Arten von Corydalis neuerdings angegebenen Fälle von 4- und 2spornigen Bl. an der gleichen Pfl. in ähnlicher Weise zu deuten sind, muss einstweilen dahingestellt bleiben. i Der Frkn. besteht bei den Hypecoideae, Fumarioideae und vielen Papaveroideae aus 3% Frb., welche unabhängig von der Zahl der Quirle im Andröceum stets vor den äußeren Kronenb. stehen und einen 1fächerigen Frkn. bilden. Bei den meisten Papavereae, sowie Stylophorum, Platystigma, Platystemon und Romneya beteiligen sich 3 oder mehr (bei Papaver bis 16) Frb. Durch Vorspringen der verwachsenen Ränder der Frb. nach innen wird der Frkn. mebrkammerig bei Papaver, fast oder völlig mehrfächerig bei Platystemon und Romneya. Gr. und N. bieten bei den Hypeceideae, den meisten Eschscholtzieae, sowie den Che- lidonieae und Fumarioideae insofern wenig Bemerkenswertes, als die Frb. mit ihrer Mittellinie in einzelne freie Gr. (Hypecoum, Platystemon [Fig. 82 A] u. a.) oder in die Äste eines unterwärts einheitlichen Gr. (Pteridophyllum, Chelidonieae [Fig. 82 E], Fu- marioideae) ausgehen; in letztgenannter Gruppe tritt eine auffallende Mannigfaltigkeit in der Gestalt dieser narbentragenden Griffeläste auf (Fig. 8% F—J). IR a 6 H Fig. 82. Gr. und N. verschiedener Papaveraceae. A Platystemon californicus Benth.; B Eschscholteia califormica Cham.; C_Argemone mezxicana L. jung; D Glaucium flavum Crantz; E Macleya cordata R. Br.; F Dicentra specta bilis DC.; @ Dicentra eximia DC.; H Corydalis cava Schweigg. et Körte; J Fumaria offieinalis L. (C—-J vergr.) Papaveraceae. (Prantl, Kündig,) 135 Bei Dendromecon (s. Fig. 86) sind die Gr. 3lappig, wobei die Placentarstränge in die Seitenlappen eintreten; daran schließen sich Eschscholtzia und Hunnemannia, wo die Placentarstränge in besondere (einfache oder geteilte) Gr. über den Placenten auslaufen (Fig. 82 B); für die Tribus der Papavereae ist eine Ausbreitung charakteristisch, welche zwischen den an die Chelidonieae sich anschließenden Griflelästen über den Placenten auftritt (Fig. 82 ©, D) und entweder nebst den Griflelästen oder allein die Narbenpapillen trägt; als extremste Form dieser Art erscheint die bekannte strahlige Scheibe von Papaver. Die Sa. von meist anatroper, bei Hypecoum und Fumaria jedoch schwach campvlo- (roper Gestalt, entspringen mit Ausnahme von Bocconia, welche eine einzelne, wirklich grundständige Sa. besitzt, von den nahtständigen Placenten, in je 2 oder auch (z. B. Pa- paver) mehr Reihen, jedoch bei Pteridophyllum, Macleya und Arten von Corydalis in nur geringer Anzahl; bei Fumaria gelangt von 4 angelegten nur eine zur Entwicklung. Die Bestäubung erfolgt bei den auffallenden aber honiglosen Bl. der Papaveroideae durch pollensammelnde Insekten; in den proterandrischen Bl. von Hypecoum nehmen die Mittellappen der inneren Kronenb. schon vor Öffnung der Bl. den Blütenstaub in sich auf, welcher hier von Insekten entnommen und übertragen wird; ob hierbei das klein- zellige Gewebe am Grunde der Sif. eine Rolle als Nectarium spielt, ist nicht untersucht. Die Bl. der Fumarioideae werden durch honigsuchende Insekten bestäubt, welche die Kapuze der inneren Kronenb. bei den 2spornigen Bl. beliebig nach beiden Seiten, bei den Ispornigen nach unten (Fig. 81 D) abbiegen und dadurch mit ihrer Bauchseite die N., beziehungsweise die A. berühren, während ihr Rüssel zum Honig vordringt. Wäh- rend die Kapuze der meisten Bl. sich nach dem Insektenbesuch wieder elastisch schließt, wird bei Corydalis ochroleuca und Fumaria spicata die N. gegen das obere Kronenb. ge- schnell. Sehr häufig wird bei Corydalis der Honig ohne Nutzen für die Befruchtung durch Hummeln, welche den Sporn anbeißen, entfernt. Meist ist neben Fremdbestäubung auch Selbstbestäubung möglich und erfolgreich; doch erwiesen sich bei letzterer Hypecoum grandiflorum und Eschscholtzia californica als ganz oder hochgradig unfruchtbar. Fig. 83. Fr. verschiedener P. A Papaver somniferum L. — B Argemone mexicona L. — C Glaucium flavum Criz. im Querschnitt. — D, E Macleya cordata (Willd.) R. Br. — F, @ Eschscholizia californica Cham., F geschlossen, @ geöffnet. — H Hypecoum procumbens L. — J Corydalis sempervirens (L.) Pers.— K Corydalis cava Schweigg. et Körte. — L Adlumia fungosa (Gmel.) Irmisch. — M Fumaria officinalis L., die unterste Fr. geöffnet. (Nach der Natur.) 136 Papaveraceae. (Prantl, Kündig.) Frucht und Samen. Die Fr. wird niemals saftig, wird bei verschiedenen Gattungen zu einer septiciden Kapsel (z. B. Eschscholtzia [Fig. 83 F, G], Adlumia [Fig. 83 L]), meist jedoch mit der Abänderung, dass die Klappen sich von den stehenbleibenden Placenten lösen, bald bis zum Grunde (z.B. Dendromecon, Glaucium, die Chelidonieae, darunter bei Chelidonium meist vom Grunde beginnend), bald nur eine Strecke weit von oben herab (z. B. Romneya, Papaver, wo.diese Fruchtform als »Porenkapsel« bezeichnet wurde). Bei einigen Formen von Papaver unterbleibt das Aufspringen gänzlich. Bei Glaueium (Fig. 83 C), Hypecoum (Fig. 83 H) und wohl auch der als Sophorocapnos beschriebenen Corydalis-Art verwachsen nach der Blütezeit die gegenüberliegenden Placenten unter sich, so dass bei Glaucium eine Längswand zwischen 2 Fächern, bei Hypecoum Aus- füllungen zwischen den durch Streckung in eine Längsreihe geordneten S. entstehen ; letzterenfalls kann die Fr. geschlossen bleiben oder in Isamige (uerglieder zerfallen. Die eigenartigste Ausbildung zeigt Platystemon (Fig. 85), dessen Fr. sich in die einzelnen alsdann in Asamige Querglieder zerfallenden Frb. trennt. Asamige Schließfr. hat Fumaria (Fig. 83 M), 1—2samige Sarcocapnos; Corydalis $ Ceratocapnos hat dimorphe Fr., indem die oberen Bl. jeder Traube 1—2samige Kapseln, die unteren Isamige Schließfr. liefern. Der S. erhält bei Dendromecon, den Chelidonieae, Cathcartia, einigen Meconopsis- Arten, Arctomecon, und den meisten Arten von Dicentra und Corydalis einen häutigen Anhang über dem Grunde der Rückenseite, welcher dem Arillus der Berberidaceae gleich- wertig sein dürfte, im Einzelnen verschiedene Formen zeigt. Von den Vorgängen im Innern des reifenden S. (worüber Näheres bei Hegelmaier a. a. O.) ist zunächst die von den Cruciferen abweichend erfolgende Ent- . wicklung des E. bemerkenswert, welcher aus den 2 —4 vordersten Segmenten des Vorkeims hervorgeht; bei Corydalis ochroleuca (Fig. 84) bildet sich noch ein be- sonderer Vorkeimträger mit z. T. mehrkernigen Zellen, welche durch starke Verlängerung den jungen Vorkeim bis gegen die Chalaza hin schieben, sodann durch Ver- breiterung und Verkürzung wieder zurückziehen. Der Stammscheitel des E. ragt meist (nicht bei Corydalis ochroleuca und Macleya) schon anfangs zwischen den Kotyledonen vor. Bei Corydalis cava erfolgt die Aus- bildung des relativ wenigzelligen E. erst nach dem Ab- fallen des S. Fig. 84. Junger Samen von Corydalis ne en Geographische Verbreitung. Die P. gehören fast o**) , ’ . . .. . . keimträger, ok Vorkeim. ausschließlich dem nördlichen extratrop. Florenreiche Nach Hegelmaier. me de an, in welchem sie in Central- und Ostasien, dem paci- fischen Nordamerika und dem Mittelmeergebiet am reichlichsten vertreten sind, und von dem aus sich einzelne Formen in das tropische Indien, sowie nach Mexiko erstrecken. Den Tropen selbst gehören nur Argemone und Bocconia in CGentral- und Südamerika an; südlich extratropisch finden sich in Südafrika einzelne Artengruppen von Corydalis und Fumaria, sowie eine Art von Papaver, welche (oder eine damit nahe verwandte) auch in Australien vorkommt. Verwandtschaftliche Beziehungen. Die engsten Beziehungen bestehen zwischen den P. und den Capparidaceae nebst Oruciferae, mit welchen die P. im wesentlichen Bau der Bl. und Fr. übereinstimmen, doch entfernen sie sich davon durch den nur vom äußersten Quirl gebildeten Kelch und die Gleichzähligkeit der beiden inneren, die Krone bildenden Quirle der Blh., sowie die nährgewebshaltigen S. Die Tovariaceae bilden eine Mittelgruppe zwischen P. und Capparidaceae. Anderseits besteht eine Anknüpfung an die Berberidaceae besonders durch den di- oder trimeren Bau der Bl., und die S.; doch werden sie durch den syncarpen Frkn. geschieden. la RT ’apaveraceae, (Prantl, Kündig.) 137 Nutzpflanzen. Besonders die milchsaftführenden Arten waren früher Gegenstand medicinischer Anwendung, die aber in eivilisierten Ländern jetzt auf wenige Arten ein- geschränkt ist. — In unseren Gärten werden zahlreiche P. als Zierpfl. kultiviert. Einteilung der Familie. Während viele Autoren die Papaveroideae und Fumarioideae als getrennte Familien auf- führen und Hypecoum bald der einen, bald der anderen zuteilen, sehen wir in letzterer Gattung und dem damit (nach eigener Untersuchung) verwandten Pteridophyllum die Ver- treter einer gleichwertigen Gruppe, an welche sich jene beiden nach verschiedenen Rich- tungen anschließen. Für die Papaveroideae sei noch bemerkt, dass Canbya und Arctomecon möglicherweise sich besser den Eschscholtzieae anschließen könnten. A. Kronenb. (zuweilen fehlend) ohne Sporn; Stb. sämtlich. mit ditheeischen A. in 2 bis vielen 2- bis mehrzähligen Quirlen. a. Stb. 4 in 2 2gliederigen (uirlen; Frkn. dimer . . » . I. Hypecoideae, b. Stb. in mehr als 2 Quirlen (selten in 2 3gliederigen), Frkn. di- bis polymer II. Papaveroideae. a. Gr. so viele als Frb., mit den Placenten alternierend, frei oder am Grunde kurz vereinigt, zuweilen 3lappig oder von ähnlichen über den Placenten entsprin- genden begleitet . . . . » 1. Eschscholtzieae. ß. Gr. in 2 (selten 3 oder 4) init den Placenten alternierende ungeteilte Äste en- digend, welche innen und am Rande die Narbenfläche tragen 2. Chelidonieae., x. N. über den Placenten liegend, bald auf lappigen Vorsprüngen zwischen den Griffelästen, bald auf den Strahlen einer Scheibe. . . . 3. Papavereae. B. Eines oder beide äußeren Kronenb. mit Sporn oder Aussackung; 2 vor diesen stehende 3teilige Stb., deren mittlerer Abschnitt mit dithecischer A., die seitlichen mit mono- Be N en tern RER, Pümishbsdbaen I. Hypecoideae. Kronenb. ungespornt, zuweilen 3teilig; 4 vor diesen stehende Stb. — Kräuter und Stauden ohne Milchsaft, mit ein- bis mehrfach gefiederten B., deren Fiedern nach rück- wärts abnehmen. A. Kronenb. ungeteilt, Bl. in Trauben . . . . 1. Pteridophyllum. B. Außere Kronenb. 3lappig, innere 3teilig; Bl. in f Dichasien oder Wickeln 2. Hypecoum. 1. Pteridophyllum Sieb. et Zucc. Kronenb. elliptisch; Frkn. rundlich, flach, die Placenten in der Mitte der Flächen; Sa. —4; Gr. oben in 2 Äste geteilt; Fr. unbekannt. — Staude mit nur grundständigen, einfach gefiederten B. 4 Art, P. racemosum Sieb. et Zucc., in Japan. %. Hypecoum L. (incl. Chiazospermum Bernh.) Frkn. eylindrisch; Sa. zahlreich; 2 Gr.; Fr. nur selten 2klappig, meist geschlossen bleibend oder in Asamige Glieder zer- fallend. — Kräuter mit mehrfach fiederteiligen Grundb. und ähnlichen kleineren B. an den Verzweigungen des Stengels: Kronenb. gelb oder weiß bis purpurn. Etwa.12 Arten, einige, z. B. H. leptocarpum Hook. f. et Thoms., H. erectum DC. in Centralasien, .die meisten im. Mittelmeergebiet, z. B. H. procumbens L., H. pendulum L. unter Getreide zuweilen auch in Deutschland verschleppt, H. grandiflorum Benth. Zierpfl. ı. Papaveroideae-Eschscholtzieae. Quirle der Bl. mit der Grundzahl 2 oder 3; Frb. zuweilen zahlreich; Fr. meist 2klappig septicid, seltener die Klappen von den Placenten Bluse — Kräuter, seltener Stauden oder Sträucher, in den oberirdischen Teilen (ob immer?) ohne Milchsaft, mit ungeteilten oder kedenie zerteilten B., kahl oder etwas zottig; Kronenb. weiß oder gelb. A. Frkn. aus 3 oder mehr Frb. gebildet; Quirle der Blh. und Stb. meist mit der Grundzahl 3. SU RTENG aus Sn Echasehldeuen 12. ee EN a PIATNSEIFTHR: b. Frkn. aus 6 oder mehr Frb. gebildet. 138 Papaveraceae. (Prantl, Kündig.) a. Fr. trennt sich in die einzelnen Frb., welche in Asamige Querglieder zerfallen; B. ungeteilt BE EEE EN ale Pa sr Re 0 NEE a N 7 urn 4. Platystemon. 3. Klappen der Fr. sich bis zur Mitte von den Placenten lösend; B. fiederig zerteilt 5. Romneya. B. Frkn. aus 2 Frb. gebildet; alle Quirle der Bl. mit der Grundzahl 2. a-7Gr. kurz; slappie«sSbrauch en. a ee. 6. Dendromecon. b. Gr. von 2—4 kürzeren über den Placenten entspringenden begleitet. «@. Kelchb. frei . PIE NEE 1 PR. . 7. Hunnemannia- 8. Kelchb. mützenförmig verwachsen . . 7. mein nn. 8. Eschscholtzia Fig. 85. Platystemon californicus Benth. Reife Fr. (Nach Baillon.) Fig. 87. Eschscholtzia crocea Benth. Fig. 86. Dendromecon rigida Benth. A blühender Zweig; B ein Stb.; Frkn. geöffnet. (Nach Baillon.) C Stempel; D Querschnitt durch denselben. (Nach Bot. Mag. t. 5134.) 3. Platystigma Benth. (incl. Meconella Nutt.) Blh. zuweilen 2zählig; Stb. 4 bis zahlreich, mit höchstens schwach verbreiterten Stf.; Gr. kurz oder lang; Fr. bis zum Grunde septicid aufspringend. — Kräuter mit ungeteilten, zu 2—3 quirlig gestellten B., lang gestielten gelben Bl. 3 Arten in Kalifornien und Oregon, z. B. P. lineare Benth. 4. Platystemon Benth. Stf. verbreitert; Frkn. vielfächerig; Gr. fädlich. — Kraut mit ungeteilten, oberwärts gegenständigen B., langgestielten gelben Bl. 1 Art, P. californicus Benth., in Kalifornien, östlich bis Utah (Fig. 85). SE Papaveraceae, (Prantl, Kündig.) 139 5. Romneya Harv. Kelchb. auf dem Rücken häutig geflügelt; Stf. oben verdickt; Frkn. fast vollständig vielfächerig. Staude (oder Halbstrauch ?) mit fiederteiligen B., großen weißen Bl. 4 Art, R. Coulteri Harv., in Kalifornien an Flussufern. 6. Dendromecon Benth. Stf. kurz mit linealischen A.; Frkn. eylindrisch; Klappen der Fr. sich von den Placenten lösend; S. mit Anhang. — Strauch mit ungeteilten, starren B., die gelben Bl. endständig an kurzen Zweigen. 4 Art, D. rigida Benth. (Fig. 86), in Kalifornien. 7. Hunnemannia Sweet. Achse der Bl. kaum verbreitert, Gr. kurz, eiförmig; Fr. septicid; S. ohne Anhang. — Kraut mit feinzerteilten B., gelben langgestielten Bl. 4 Art, H. fumarifolia Sweet, in Mexiko. 8. Eschscholtzia Cham. Bih. und Stb. auf einer den Frkn. scheidig umgebenden Ausbreitung der Blütenachse schwach perigyn eingefügt; Gr. fädlich; Fr. septicid oder auch Klappen von den Placenten gelöst; 5. ohne Anhang. Kräuter mit feinzerteilten B., langgestielten gelben, orangefarbigen oder weißen Bl. 40 Arten von Kalifornien bis Neumexiko und Utah, von Anderen nur als Varietäten einer Art, E. californica Cham. betrachtet; diese in vielen Sorten, auch mit gefüllten Bl.; Zierpfl. (Fig. 82 B, 83 F, G, Fig. 87.) 1. 2. Papaveroideae-Chelidonieae. Quirle der Bl. mit der Grundzahl 2; Frkn. nur selten aus mehr als 2 Frb. gebildet; N. nur auf den Griffelästen; Klappen der Fr. sich von den Placenten bis zum Grunde lösend; S. mit Anhang. — Stauden (selten Sträucher) mit gelbem oder rötlichem Milch- saft, gelappten bis gefiederten B. Deatonenbi 8-10 u ale rn a ee I, BANRUINATIE,. B. Kronenb. 4. a. Stengel ohne Laubb.; Bl. »racemös« . .» . 2. 2 2.2000... . 10. Eomecon. b. Stengel mit Laubb. a. Frkn: oval bis lanzettlich; Bl. in Achseln der wenigen Laubh. leRrkn. aus2 erh, gebildet, borstig 7. men ll. Stylophorum. II. Frkn. aus 2 Frb. gebildet, kahl a ar 12. Hylomecon. ß. Frkn. linealisch; Bl. in der Achsel kleiner Hochb., Dolden bildend 13. Chelidonium. C. Kronenb. fehlen; Bl. in zusammengesetzten Trauben. Basan wenige, wandständig;, Staude‘ . . .„.. 0.7.0.0 2 ..8022.200.0 14. Macleya. ß. Sa. einzeln, grundständig; Sträucher . ». » » 2 2.0.02... . 15. Bocconia. 9. Sanguinaria L. Kronenb. in der Kuospe flach, weiß; Fr. gestielt, länglich. — Staude mit dickem kriechendem Rhizom, von welchem jährlich ein handförmig gelapptes Laubb. und ein Ablütiger Schaft entspringen. 4 Art, S. canadensis L. (Fig. 88), in lichten Wäldern im atlantischen Nordamerika ver- breitet; das Rhizom ist in Nordamerika offieinell. 10. Eomecon Hance. Kelch vereintblättrig; Kronenb. in der Knospe flach, weiß; Stb. über 70; Fr. und S. unbekannt. — Staude mit kriechendem Rhizom, dicht gedrängten, handförmig genervten B. 4 Art, E. chionantha Hance, an Ufern in China, Prov. Kwang-si. 11. Stylophorum Nutt. Kronenb. in der Knospe zerknittert, gelb; Frkn. aus 2—4 Frb. gebildet, oval, borstig, mit langem bleibendem Gr. — Staude mit fiederteiligen, unterseits bläulichen B., buchtig gelappten Abschnitten, nickenden Knospen. 4 Art, S. diphyllum (Michx.) Nutt., in feuchten Wäldern im atlantischen Nordamerika. 12%. Hylomecon Maxim. Krone gelb; Frkn. lanzettlich, kahl, Griffeläste mit breitem Narbensaum. — Staude mit gefiederten B., gesägten Abschnitten, aufrechten Knospen. 4 Art, H. japonica (Thunb.) Prantl, in Bergwäldern Japans. — Wahrscheinlich gehört zu dieser Gattung auch das mangelhaft bekannte Dicranostigma lactucoides Hook. f. et Thoms. im gemäßigten Himalaya. 140 Papaveraceae. (Prantl, Kündig.) 13. Chelidonium L. Kronenb. gelb, in der Knospe zerknittert; Griffeläste sehr kurz; Fr. linealisch, meist von unten nach oben aufspringend. — Staude mit verzweig- tem, an den Knoten verdicktem Stengel, gefiederten B. mit buchtig gelappten Ab- schnitten. 4 Art, ©. maius L., Schöllkraut, in Europa, Mittel-, Nord- und Ostasien, auch ein- seschleppt in Nordamerika. IN U GHN, I N Fig. 89. Macleya cordata (Willd.) R. Br. Bl. und Fr. (Nach Baillon.) Fig. 88. Sanguinaria camadensis Le. (Nach Baillon.) Fig. 90. Bocconia frutescens L. A Bl., . B Gynäceum im Längsschnitt, (Nach Baillon.) 14. Macleya R. Br. Fr. flach, verkehri-eiförmig. — Staude mit fiederlappigen, unterseits grauen B., umfangreicher endständiger Rispe. 1 Art, M. cordata (Willd.) R. Br. in China und Japan, auch Zierpfl. (Fig. 83 D, E, 89). 15. Bocconia L. Fr. elliptisch; S. auf fleischigem Grunde. — Sträucher mit ganz- randigen oder fiederteiligen B. 2 Arten, B. frutescens L. und B. integrifolia Kunth, in Mexiko, Westindien und Peru \Fig. 90). Papaveraceae, (Prantl, Kündig,.) 141 Papaveroideae-Papavereae. Quirle der Bl. mit der Grundzahl 2 (seltener 3), Frkn. meist aus mehr als 2 Frb. gebildet; Klappen der Fr. sich von den Placenten gewöhnlich nur oberwärts lösend; 8. mit oder ohne Anhang. — Kräuter und Stauden mit gelbem oder weißem Milchsaft, A. Krone rasch nach dem Aufblühen abfallend. a. Fr. linealisch oder cylindrisch, bis zum Grunde aufspringend, Bakremitstalscher"Scheidewand'... . . 1. Tr an. 37, 7505:.0u'1@. Glauelum: ß. Fr. ohne falsche Scheidewand. I. Frb. 2—4 (meist 3); S. ohne Anhang . . . . ENT 00merId; II. Frb. 3—6; S. mit Anhang . . tr 018 Gatheartia, b. Fr. länglich, eiförmig oder kugelig, nur oberwärts (seltener gar nicht) aufspringend; Frb. 4 bis 16. a, Gr. deutlich . . . Pe ee in 6 LOSENLSCHNODENSE ß. Gr. sehr kurz oder fehlend. I. N. in den Einsattelungen zwischen den zusammenneigenden Griffelästen 20. Argemone., II. N. auf einer scheibenförmigen Ausbreitung. . . 2. .2..2..0..%21. Papaver. B. Krone vertrocknend und bis zur Fruchtreife bleibend. aeblihWwozäahlig; 'Sth. zahlreich ... 2 „er. Tann an ar 12 Arctomecon, BeRiheszahlie- !Stb. 6 oder 9." 2 Kran Re ern mr 9 28. Canbya, 16. Glaucium Juss. Kronenb. in der Knospe gerollt; N. auf beiden aufrechten Griffelästen und den zwischenliegenden abstehenden Lappen; Fr. lang linealisch. — 4- und 2jährige Kräuter mit fiederteiligen B., gelben oder rotgelben Bl. (Fig. 82 D, 83 0). Ungefähr 44 Arten, wovon die meisten im Mittelmeergebiet, von den kanarischen Inseln bis Afghanistan; G. corniculatum (L.) Curt. und G. flavum Crantz auch in Milteleuropa; 4 Art in China, Prov. Kansu. 7. Roemeria Medik. Kronenb. in der Knospe zerknittert; Griffeläste kopfig zu- sammenschließend. — 4jährige Kräuter mit ein- bis dreifach fiederteiligen B., violetten oder roten Bl. 3 Arten im Mittelmeergebiet, östlich bis Afghanistan, R. hybrida (L.) DC. auch in Südeuropa. 18. Cathcartia Fiook. f. N. sitzend mit plattenförmigen Strahlen; S. mit Anhang. — Kräuter mit fiederlappigen (oder ungeteilten) B., gelben (oder purpurnen) Bl. 4 Art, C. villosa Hook. f., im östlichen gen abseten Himalaya; wahrscheinlich gehören hierher 2 Arten mit unvollständig bekannten Fr. in China, Prov. Yunnan. 19. Meconopsis Vigu. Kronenb. zuweilen mehr als 4; Fr. eiförmig oder lanzett- lich; S. mit oder ohne Anhang. — Stauden (oder seltener Kräuter), z. T. niedrig mit blattlosen Schäften, mit ungeteilten bis fiederteiligen B., gelben, purpurnen oder blauen Bl. in Trauben. 40 Arten, und zwar 6 im Himalaya, wovon M. nepalensis DC. und M. Woallichii Hook. auch Zierpfll. 2 in China, Prov. Kansu und Yunnan, 4, M. Cambrica (L.) Vigu., in Wesi- europa, und 4, M. heterophylla Benth. in Kalifornien. Die Wurzeln der indischen Arten sollen giftig sein. 20. Argemone L. Bl. zuw En 3zählig; Kelchb. mit in der Knospe vorgezogenen Spitzen; Fr. länglich; S. ohne Anhang. — 1- A 2jährige Kräuter mit eingeschnittenen bläulichen B., weißen oder gelben Bl., borstig-stacheliger Bekleidung der Blattnerven und Frkn. 6 Arten im tropischen Amerika, wovon 4, 4. mezxicana L. (Fig. S3 B), nach Nord- amerika und in die Tropen der alten Welt verschleppt; A. hispida Gray von Neumexiko bis Kalifornien; 4A. grandiflora Sw. aus Mexiko, 4. Hunnemanniü Otto et Dietr. aus Chile Zierpfl. %1. Papaver L., Mohn. Bl. zuweilen 3zählig; Frkn. aus 4—16 Frb. gebildet, durch die vielsamigen, nach innen vorspringenden Placenten gekammert; Fr. sich mit ganz kurzen Klappen oder gar nicht öffnend; S. ohne Anhang. — Kräuter und Stauden mit gelappten bis geteilten B., meist lang gestielten, vor dem Aufblühen nickenden Bl., weißem Milchsaft. 142 Papaveraceae. (Prantl, Kündig.) Ungefähr 40 Arten, die meisten in Mittel- und Südeuropa und dem gemäßigten Asien, je eine Art in Südafrika und Australien. [S. Elkan, Tentamen monogr. gen. Papaver. Königsberg 1839]. Sect. I. Rhoeades Bernh. Ajährig; Stengelb. sitzend, ein- bis mehrfach fiederteilig. P. Rhoeas L., P. Argemone L. u. a. Arten, die im Mittelmeergebiet und in Mitteleuropa ver- breitete Ackerunkräuter und Ruderalpfl. sind. ? Sect. II. Mecones Bernh. Ajährig; Stengelb. umfassend, höchstens gelappt. Hierher nebst wenigen verwandten Arten des östlichen Mediterrangebietes P. somniferum L., dessen Varietäten sich in folgende Gruppen unterordnen lassen: «. setigerum (DC.) mit borstig be- spitzten Blattlappen und borstigen Kelchb., in Südeuropa wild; 8. nigrum DC. mit kahlen B. und Kelchb., schwarzen S., violetten Bl., und y. album DC. ebenfalls kahl, mit weißen S. und Bl. und geschlossen bleibenden Fr.; letztere beide kultiviert, teils als Zierpfl. mit, ge- füllten Bl. und verschiedenen Farbennüancen, teils zur Gewinnung des Opiums (Ss. u.). Sect. III. Horrida Elk. Ajährig (2); dicht mit Stacheln bewehrt. P. horridum DC. in Australien und P. Gariepinum Burch. am Kap, vielleicht zu einer Art gehörend. Sect. IV. Miltantha Bernh. 2jährig; B. ein- bis mehrfach fiederteilig; Narbenscheibe eckig gelappt mit entfernten Lappen, zuweilen conisch erhaben. P. caucasicum MB. mit etwa 6 verwandten Arten im Kaukasus, in Persien und Kleinasien. Sect. V. Macrantha Elk. Ausdauernd; Stengel beblättert, Ablütig, B. fiederteilig. P. orientale L. und P. bracteatum Lindl., beide aus den Kaukasusgegenden, Zierpfl. mit großen roten Bl., schwarzen, oben verbreiterten Stf., letzteres mit laubiger Außenhülle unter der Bl. Sect. VI. Pilosa Prantl. Ausdauernd; Stengel beblättert, mehrblütig, oft traubig; B meist umfassend, wenig geteilt. P. pilosum Sibth., P. spicatum Boiss. et Bal. u. a. in Klein- asien bis Armenien. Sect. VII. Scapiflora Rchb. Ausdauernd; Stengel blattlos, Ablütig, P. nudicaule L. eircumpolar im hohen Norden, außerdem in den Gebirgen Centralasiens und in Colorado; P. pyrenaicum {L.) DC. in den europäischen Hochgebirgen mit den nahe verwandten Arten P. alpinum L. in den östlichen Alpen und Savoyen, P. suaveolens Lap. in den Pyrenäen und der Sierra Nevada. Nutzpflanze. Von P. somniferum L., dessen S. auch als Gewürz und zur Ölge- winnung verwendet werden, sind Fr. und S. (und zwar von der Varietät album DC.) officinell, sowie das Opium, d. h. der eingedickte Milchsaft der unreifen Kapsel. Zur Gewinnung des letzteren wird die Pfl. besonders in Indien und dem Orient, in geringerem Maße auch in China, Ägypten und dem wärmeren Europa im Großen gebaut. Der weiße Milchsaft wird durch Anschneiden der unreifen Kapseln gewonnen, nimmt beim Trocknen eine braune Farbe an und kommt in Form von Kuchen, die in Mohnb. eingewickelt und mit Rumex-Fr. bestreut sind, in den Handel. Der wesentlich wirksame Stoff ist neben anderen Alkaloiden das Morphin, welches an Meconsäure gebunden ist und bis zu 24 % des Gesamt- gewichtes ausmachen kann; von den anderen Alkaloiden findet sich das Thebain bis zu 8 2 (im türkischen Opium), das Narcotin bis zu 40 % (im deutschen Opium), die. übrigen in geringeren Quantitäten. 22. Arctomecon Torr. Frkn. aus 4—6 Frb. gebildet, mit wenigen Sa.; Fr. nur bis zur Mitte aufspringend; S. mit Anhang. — 2jährig oder ausdauernd, niedrig, mit höch- stens vorne gelappten B., großen weißen Bl. 4 Art, A. californica Torr., in Kalifornien und Utah. 23. Canbya Parry. Frkn. aus 3 Frb. gebildet, mit zahlreichen Sa.; Fr. bis zum Grunde aufspringend; S. ohne Anhang. — 1jährig, mit ungeteilten linealischen B., Iblü- tigen Schäften, mit kleinen weißen Bl. 1 Art, C. candida Parry, in Kalifornien. Im. Fumarioideae. Eines oder beide äußere Kronenb. mit Aussackung oder Sporn; die Stb. 3teilig, eines oder beide am Grunde mit Nectarien. — Kräuter oder Stauden mit verzweigten, zuweilen rankenden B., ohne Milchsaft. A. Beide äußere net, gespornt oder ausgesackt; Frkn. quer zur Mediane der Frb. schmäler; Bl. mit Vorb. a. SIf. frei oder die je einer Seite oberwärts oder ganz verbunden . . 24. Dicentra. b. Stf. sämtlich in eine der Krone angewachsene Röhre vereinigt . . 25. Adlumia. P; Av Papaveraceae. (Prantl, Kündig.) 143 B. Nur eines der äußeren Kronenb. gespornt; Frkn. in der Mediane der beiden Frb. schmäler; Bl. fast stets ohne entwickelte Vorb. a. Fr, mehrsamig, aufspringend, zuweilen an der gleichen Traube auch Schließfr. 26. Corydalis, b. Fr. eine 4- oder 2samige Schließfr. a. Fr, zusammengedrückt, jederseits 3nervig . .- 0.2 0.2.. 27. Barcocapnos,. ß. Fr. kugelig, oder zusammengedrückt und jederseits Anervig. . . 28. Fumaria. 94. Dicentra*) Borkh. (Hedycapnos Planch.) Kronenb. häufig frei und rasch ab- fallend; Klappen der Fr. sich meist von den Placenten lösend; S. meist mit Anhang. Stauden mit endständigen oder übergipfelten Blütenständen. Ungefähr 15 Arten in Central-, Nord- und Ostasien und Nordamerika. Sect. I. Eudicentra. Rhizom nicht zwiebelig; Stengel beblättert, Kronenb. frei, ab- fallend; S. mit concavem, seltener ohne Anhang. Hierher 4 Arten mit rankenden B. im Himalaya, z. B. D. scandens Walp.; ferner 4 Arten mit aufrechtem Stengel in Nord- und Ostasien, von denen D. lachenaliflora (Fisch.) DC. sich auch nach Nordamerika erstreckt, D. spectabilis (L.) DC. in China und Japan verbreitete Zierpfl. — D. chrysantha Hook. et Arn. in Kalifornien hat keinen Anhang des S. Sect. II. Eucapnos Bernh. Rhizom nicht zwiebelig; blattloser Schaft; -Kronenb. ver- einigt, bleibend; S. mit abstehendem Anhang. — 2 Arten: D. formosa (Andr.) DC. in Kali- fornien und Oregon, D. eximia (Ker) DC. in Virginien, auch Zierpfl. | Sect. IH. Cuecullaria Raf. Rhizom mit Zwiebeln; blattloser Schaft; Kronenb. frei, ab- fallend; S. mit abstehendem Anhang. D. canadensis DC. und D. Cuecullaria (L.) DC. im atlan- tischen Nordamerika, auch Zierpfl.; D. uniflora Kell. und D. paueiflora Wats. in Kalifornien und Wahsatch. Fig. 91. Adlumia fungosa (Gmel.) Irmisch. A Stück eines Zweiges mit einem Rankenb. und einem in der Achse desselben stehenden Blütenstand; 3 eine Bl. nach Entfernung der halben Blkr. (Nach Asa Gr: ay und nach der Natur.) 25. Adlumia Raf. Kronenb. vereint, bis zur Reife bleibend, am Grunde nur sehr schwach ausgesackt; Fr. 2klappig; S. ohne Anhang. — 2jähriges Kraut mit kurz gestielten, rankenden B. ensalsklehaen Trauben. 4 Art, a fungosa (Gmel.) Irmisch, im atlantischen Nordamerika, auch Zierpfl. (Fig. 9). *) Der seit de Candolle gebräuchliche Name Diclytra ist auf einen Druckfehler für Dicentra zurückzuführen; über die Geschichte der Nomenclatur dieser und der verwandten Gattungen s. Pfeiffer in Bot. Zeit. 1857, S. 641, und 1859, S. 157. 144 Papaveraceae. (Prantl, Kündig.) 26. Corydalis DC. Nur ein Kronenb. gespornt; Klappen der Fr. sich meist von den Placenten lösend. — Kräuter oder Stauden. Ungefähr 90 Arten, zumeist in Central-, Nordostasien und dem Mittelmeergebiet. Sect. I. Eucorydalis Prantl. Ohne Knollenbildung; Stengel, wenn ausdauernd, endständig; Gr. bleibend; S. mit concavem Anhang. Zum Teil Ajährig, wie C. capnoides Wahlenb. in Centralasien und den südöstlichen Alpen, oder 2jährig, wie C. sempervirens (L.) Pers. (=' C. glauca Pursh), C. aurea Willd., in Nordamerika, oder ausdauernd, wie C. pallida (Thunb.) Pers. und andere Arten in Nord- und Ostasien; hierher auch Sophorocapnos pallida Turez. in China. Sect. II. Phacocapnos Bernh. (als Gatt.). Wie vorige, aber S. ohne Anhang. 4 Arten am Kap, Ajährig, mit rankendem Stengel, z. B. ©. Cracca Cham. et Schlecht.; C. vesicaria (L.) Pers. (Cysticapnos Börh.) mit blasig aufgetriebener Fr. Sect. II. Stylotome*) Prantl. Ohne Knollenbildung; Stengel, wenn ausdauernd, end- ständig, Gr. über dem Grunde abfallend; S. mit concavem Anhang. C. claviculata (L.) DC. in Westeuropa bis Norddeutschland mit rankenden B., 4jährig; ausdauernde Arten sind z.B. C. lutea (L.) DC., €. ochroleuca Koch in Südeuropa, sonst Zierpfl. und an Mauern ‚verwildert. Sect. IV. Ceratocapnos Durieu (als Gatt.). Wie vorige, aber dimorphe Fr. (in der gleichen Traube oben Kapseln, unten Schließfr.); S. mit sehr kleinem concavem Anhang. 2 ausdauernde Arten mit rankenden B., C. palaestina \Boiss.) Benth. et Hook. in "Palästina und Syrien; C. umbrosa (Dur.) Benth.-Hook. in Nordafrika. Sect. V. Pes gallinaceus Irmisch. Wurzel knollig verdickt; Stengel endständig, unter den Laubb. mit einer Schuppe; Gr. bleibend; S. mit abstehendem Anhang. — Über 20 Arten: in Europa C. solida Sw. (Fig. 92) mit einigen verwandten Arten, die meisten in Central- und Nordasien, z. B. C. bracteata (Steph.) Pers. im Altai, auch Zierpfl. Sect. VI. Capnogorium Bernh. (als Gatt.) Blütenstengel seitlich von der unbegrenzten Hauptachse entspringend; Wurzel bleibend; keine Knollenbildung. Hierher C. nobilis Pers. im Altai, auch Zierpfl., C. meifolia Wall. im Himalaya und wahrscheinlich noch mehrere centralasiatische Arten, für welche zahlreiche Grundb. angegeben werden. Fig. 92. Corydalis solida Sw. Stück des Blüten- Fig. 93. Fumaria officinalis L. A Bl. im Längs- standes. (Nach Baillon.) schnitt, B Andröceum u. Frkn. (Nach Baillon.) Sect. VII. Radix cava Irm. Blütenstengel mit wenigen (oft 2 gegenständigen) Laubb,, ohne Schuppe darunter, entspringend seitlich an der unbegrenzten, knollig verdickten, von hinten her absterbenden Hauptachse; Gr. bleibend; S. mit abstehendem Anhang. (. cava Schweigg. et Körte in Europa, nebst verwandten Arten im Orient und in Centralasien, dazu auch die Gruppe Cryptoceras Schott (als Gatt.), z. B. C. rutifolia (Sibth.) DC., mit lange unter dem Boden hinwachsenden Blütenstengeln, im Orient. *) Der von Irmisch gebrauchte Name Capnoides Bernh. ist, abgesehen von der anderen Bedeutung dieses Namens bei de Candolle unpassend, weil C. capnoides nicht zu dieser Gruppe gehört; Claviculella Rehb. bezieht sich nur auf C. claviculata, nicht auch auf Galutea u.a, Gruciferae, (Prantl.) 145 27. Sarcocapnos DC. Nur 4 Kronenb. gespornt; Gr. abfallend ; 2samige Schließfr, mit starken Nerven jederseits. $. ohne Anhang, Stauden mit einfachen bis doppelt 3zähligen, lleischigen B., kurzen Blütentrauben. 3 Arten in Nordafrika, Südspanien, Portugal und Südfrankreich, z.B. 8. enneaphylla (L.) DC, 28, Fumaria L. Nur 1 Kronenb. gespornt; Asamige Schließfr.; S. ohne Anhang. — Meist Ajährige Kräuter. 2 Ungefähr 40 Arten, vorwiegend im Mittelmeergebiet, wenige in Mitteleuropa und am Kap. S.0. Hammar, Monographia gen. Fumariarum in Nov. Act. Ups. 3. Ser, II. p. 257—306; auch Haußknecht, Beitrag etc. in Flora 1873, S. 404 ff. Sect. I. Sphaerocapnos DC. Ajährig;‘ N. 2hörnig,! abfallend; Fr. fast kugelig, nerven- los. — Über 30 Arten, deren Typus die F. offieinalis L. in Europa verbreitet, auch in Asien, in Nord- und Südamerika eingeschleppt; ähnlich sind F. Vaillantii Lois. mit stumpfer Fr,, in ganz Europa; F. parviflora Lam. mit zugespitzter Fr, mehr im Süden; F, muralis Sond. mit glatter Fr., mehr im Norden Europas; F. capreolata L. in Süd- und Westeuropa hat rankende B. Sect. II. Petrocapnos (Cosson. Wie vorige, aber ausdauernd; Bl. ebensträußig,. — 4 Arten in Nordafrika und Südspanien, z. B. F. corymbosa Desf. Sect. III. Platycapnos Bernh. (als Gatt.). N. 3spaltig mit verlängertem 2spaltigem Mittellappen, abfallend; Fr. zusammengedrückt, jederseits Anervig. F. spicata L., Ajähriges Kraut, in Südeuropa, und F. saxicola (Willk.) Nym. in der Sierra Nevada in Spanien, aus- dauernd, Sect. IV, Discocapnos Cham. et Schlecht. (als Gatt.) N. 2spaltig, bleibend; Fr. zu- sammengedrückt, jederseits Anervig. 1 Art, F. Mundti Spreng,, mit rankenden B., in Südafrika. ÜRUCIFERAE von K. Prantl. Mit 425 Einzelbildern in 34 Figuren. (Gedruckt im December 1890.) Wichtigste Litteratur. Systematik: A.P. De Candolle, Memoire sur la famille des Cruciferes, Paris 18241. — A. P. De Candolle, Systema naturale, Vol. II. Paris 1484. — De Candolle, Prodromus I. p. 4131—236. — Endlicher, Genera plantarum p. 861—889. — Boissier, Flora orientalis. I. 4867. p. 139—409. — Bentham et Hooker, Genera plan- tarum, I, p. 58—102, 966—968. — Baillon, Histoire des plantes, III, 1872. p. 4181 I. — G. Beck v. Mannagetta, Einige Bemerkungen zur systematischen Gliederung unserer Cruciferen, Sitzungsber. d. Zool. Bot. Ges. Wien XL,{4890. Morphologie und Entwicklungsgeschichte der Blüte: Eichler, Über den Blütenbau der Fumariaceen und Cruciferen, Flora 1865. S. 497 ff. — Wretschko, Beitrag zur Entwickelungsgeschichte der Cruciferenbl., Sitzber. d. Wiener Acad., LVII, 1868. p. 214 ff. — Eichler, Einige Bemerkungen über den Bau der Cruciferenblüte und das D&doublement, Flora 1869 p. 97 ff. — Engler, Über monströse Blüten von Barbarea vulgaris, ein Beitrag zur Bestätigung des Dedoublements in der Cruciferenblüte, Flora 1872 p. 449. — Eichler, Blütendiagramme, II, p. 200—206. — Hildebrand, Die Saftdrüsen der Cruciferen, Pringsh. Natürl. -Pflanzenfam. III. 2. 40 146 Cruciferae. (Prantl.) Jahrb. N, p. 41. — Velenovsky, Über die Honigdrüsen der Cruciferen, Sitzungsber. d. böhm. Ges. d. Wiss. VI. 42. 1884. — Schumann, Unters. über den Blütenanschluss. 41890. p. 475—187. — Penzig, Pflanzenteratologie I. 1890. p. 230—276. Anatomie der Vegetationsorgane. Dennert, Cruciferae in Wigand’s Botan. Hefte, I, p. 83—449. — Lohrer, Beiträge zur anatomischen Systematik der Wurzeln, ebend. II, p. 9—16. — Heinricher, Die Eiweißschläuche der Cruciferen, Mitt. aus d. bot. Inst. zu Graz, I, p. 1—87. — Derselbe, Histologische Differenzierung in der pflanzl. Oberhaut, Graz 1887. Merkmale. Bl. zwitterig, fast stets actinomorph, hypogyn, nur selten perigyn, Kelchb. 4; Kronenb. 4, diagonal; Stb. 2 seitliche mit kürzeren Stf. und 4 durch Ver- doppelung aus 2 medianen entstandene mit längeren Stf., selten mehr oder weniger; Frkn. |, aus 2 Frb. verwachsen, mit nahtständigen Sa., meist mit unechter Scheidewand; Sa. campylotrop, seltener anatrop; Fr. meist eine 2klappige Schote, seltener Schließfrucht, Teil- oder Gliederfrucht. S. ohne oder nur mit geringen Spuren von Nährgewebe. — Meist Kräuter und Stauden, seltener Halbsträucher, mit zumeist wechselständigen B., mit einfachen oder verzweigten, einzelligen Haaren, selten mit mehrzelligen Drüsenhaaren. Vegetationsorgane. Die C. sind zum großen Teil ein- und zweijährige oder aus- dauernde Kräuter, zum kleineren Teil besitzen sie halbstrauchigen oder niedrigstrauchigen Wuchs. Die ausdauernden Pfl. sind überwiegend einachsig in dem Sinne, dass jede Jahresgeneration mit einem Blütenstande abschließt und die folgenden Jahressprosse seit- lich entstehen; in einzelnen Verwandtschaftskreisen finden sich indes unbegrenzt fort- wachsende Hauptachsen, von welchen seitlich die Blütensprosse entspringen, so bei Pringlea, ferner Physaria, Lesquerella, Phoenicaulis, Alyssum $ Aurinia, Fibigia, wenig- stens gewissen Arten von I/beris; vielleicht kommt auch bei Ptilotrichum ähnliches vor. Ein unbegrenztes Rhizom wird für Thlaspi latifolium MB. angegeben. Halbstrauchige Formen sind zuweilen mit Dornen besetzt, so z. B. Arten von Aethionema, Ptilotrichum, Vella, Zilla; dieselben sind zum großen Teile, wenn nicht ausschließlich die Enden der Blütenstände. Gewisse Wuchsformen hängen aufs Innigste mit den Blütenständen zusammen, so dass diese am besten gleich hier besprochen werden. Fast stets ist der Blütenstand eine einfache Traube ohne Endblüte und zwar gewöhnlich mit Unterdrückung der Deck- und Vorblätter: indes ist die Zahl jener Arten, bei welchen die Traube durchaus oder wenigstens am Grunde mit laubigen Deckb. besetzt ist, so erheblich, dass eine Auf- zählung unthunlich erscheint; seltener ist das Auftreten von Deckb. erst im oberen Teil der Traube. Geringe Abweichungen bestehen darin, dass die Traube durch Verkürzung der Internodien zum Ebenstrauße wird, sowie dass, bei manchen Arten constant, meh- rere in absteigender Folge sich entwickelnde Äste mit Trauben endigen und hierdurch einen rispigen Gesamtblütenstand bilden (z.B. Isatis tinctoria), oder dass die Trauben durch andere oder durch Laubtriebe übergipfelt werden. An die mit Deckb. versehenen Trau- ben dürften sich wohl jene Formen anschließen, bei welchen die Bl. einzeln in der Achsel der Grundb. sich entwickeln, wie bei Jonopsidium, Morisia, Cossonia, Geococceus, Lea- venworthia, Platyspermum, gelegentlich auch bei Oardamine pratensis, es scheint, dass hier eine unbegrenzte Hauptachse vorhanden ist; dadurch dass zuweilen in einer Blatt- achsel ein armblütiger Zweig steht (z. B. Leavenworthia), nähert sich diese Wuchsform auch den obengenannten zweiachsigen Pfl. Eine auffallende Wuchsform findet sich bei Euelidium, Tetracme, Anastatica, Morettia, Carrichtera, gelegentlich auch bei Malcolmia, Eruca u. a.; es entspringt hier nämlich über den untersten Bl. der Traube noch ein (od. mehrere) Laubspross, und es macht ganz den Eindruck, als wäre dieser Seitenspross der Traubenspindel eine Strecke weit angewachsen. Nach Ascherson beruht bei Mo- rettia das Verhältnis auf der Bildung accessorischer, neben den Bl. entstehender Laub- sprosse, welche mit dem Mutterspross und dem Blütenstiel verwachsen. Auf solche Beisprosse wird auch das Vorkommen mehrerer Bl]. in einer Achsel bei Sisymbrium poly- ceratium zurückgeführt. Gruciferae, (Prantl.) 147 Die B. sind-fast stets wechselständig (alle oder die unteren gegenständig, z. B. bei Eunomia, Buchingera, Chamira), entweder ungeteilt und dann häufig mit mehr oder weniger umfassender Basis dem Stengel eingefügt, mit drüsigen Zähnen am Rande dichter oder entfernter besetzt, oder sie sind fiederteilig, gewöhnlich leierförmig, d. h. mit größerem Endlappen, und zwar entstehen die Abschnitte in basipetäler Folge, ähnlich wie an den auch habituell ähnlichen B. mancher Cichoriaceae, Teilung in höheren Graden kommt z. B. bei einigen Vellinae, Brassieinae, besonders bei Descurainia vor. Brutknospen sind bekannt in den Blattachseln der Dentaria bulbifera, auf den B. von Cardamine pratensis und einigen Nasturtium; nicht näher untersucht sind die Knöll- chen von Loxostemon; Wurzelsprosse kommen bei mehreren Gattungen vor. Anatomische Verhältnisse. Die Wurzel besitzt meist ein diarches Gefäßbündel, nur bei Nasturtium Armoracia ist dasselbe meist tetrarch. Die fleischig verdiekten Pfahl- wurzeln von Brassica, Rhaphanus entwickeln ein mächtiges, vorzugsweise aus Parenchym bestehendes Xylem (Näheres s. bei Lohrer a. a. OÖ. und J. E. Weiß, Anatomie und Physiologie fleischig verdickter Wurzeln in Flora 1880). Der Stengel der €. besitzt entweder isolierte Gefäßbündel oder meist einen Cambiumring; an der Innenseite sind die Gefäßbündel durch prosenchymatisches Gewebe unter sich verbunden. (Näheres darüber s. bei Dennert a. a. O.). Besondere Beachtung verdienen die Eiweiß- scehläuche und die Epidermis. Die erstgenannten sind langgezogene, seltener kürzere mit Protoplasma versehene Zellen, deren wasserheller Saft gelöste Eiweißstoffe enthält; sie finden sich bei fast allen C., in den vegelativen Organen, wie auch in den Blüten- teilen, und zwar im B. meist im Mesophyligewebe, indes auch in oder innerhalb der Parenchymscheiden der Nerven, seltener unter der Epidermis; im Stengel finden sie sich in der Rinde, in den Siebteilen und im Marke. Es spricht vieles dafür, dass diese Organe gleichwertig sind den milchsaftführenden Zellen der Papaveraceae. (Näheres s. bei Heinrichera.a. O.). - In der Epidermis tritt eine Differenzierung der Zellen im Zusammenhang mit der ' Entstehung der Spaltöflnungen ein. Die Entstehung der letzteren wird eingeleitet durch Teilungen nach Art einer dreiseitigen Scheitelzelle. Es können nun entweder die hier- durch gebildeten vorbereitenden Nebenzellen zu der gleichen Größe heranwachsen, wie die übrigen Epidermiszellen (z. B. Hesperis), so dass schließlich ein Größenunterschied in den Epidermiszellen nicht besteht, oder aber die Nebenzellen bleiben klein, während die bei der Spaltöffnungsbildung unbeteiligten Zellen heranwachsen, oft zu langen schlauchförmigen Gebilden. (S. Heinricher, a. a. OÖ.) — Wachsüberzug der Epi- dermis ist bei den kahlen, blaugrünen Formen eine regelmäßige Erscheinung. Die Haare sind, abgesehen von den Drüsenhaaren, stets einzellig und zwar zum Teil einfach unverzweigt, zum Teil verzweigt, im letzeren Falle ist die Verzweigung ent- weder anscheinend regellos, oder sie findet nur am Grunde des Haares statt, so dass eigentliche Sternhaare, oder zweispitzige Haare entstehen. Bei Alyssum lepidotum u. a. werden die Sternhaare zu Schildhaaren. Die Membran ist häufig mit Kalk incrustiert, und es sind insbesondere die zweispitzigen, der Epidermis dicht anliegenden »Feilen- haare« von Erysimum als Schutzmittel gegen Schnecken betrachtet worden. Die Be- haarung dürfte aber auch einen Schutz gegen Verdunstung bilden; es verdient in dieser Hinsicht Beachtung, dass in gewissen Verwandtschaftskreisen nur einfache, in anderen nur verzweigte Haare vorkommen; beiderlei Formen vermögen dem gleichen Zwecke zu genügen, sowohl die einfachen als die verzweigten Haare können die Blattfläche dicht bedecken (z. B. Arten von Lepidium, Biscutella einerseits — Maithiola andrerseits'. Drüsenhaare sind verhältnismäßig selten und charakterisieren die Hesperidinae; es sind teils Zellreihen mit drüsiger Endzelle (Hesperis), teils mehrzellige Höcker (z. B. Chorispora, Matthiola, Bunias). Blütenverhältnisse. Die Bl. stehen stets seitlich, entbehren der Vorb. (ob jene von Iberis semperflorens als solche zu bezeichnen sind, ist zweifelhaft) und bauen sich aus 6 40° 148 Cruciferae. (Prantl.) zwei- bezw. viergliederigen Blattkreisen derart auf, dass der Kelch aus einem medianen und einem seitlichen 2gliederigen Quirl, die Krone aus einem hiermit als Ganzem sich kreuzenden, sonach diagonalem viergliederigen Quirl, das Andröceum aus einem äußeren seillichen zweigliederigen und einem inneren, ungefähr diagonalen viergliederigen, das Gynäceum aus einem seitlichen zweigliederigen Quirl besteht. Die von dieser Aus- drucksweise abweichenden älteren Auffassungen brauchen nicht wiederholt zu werden; hingegen ist zu bemerken, dass die 4 Stb. des inneren Kreises, welche gewöhnlich längere Stf. besitzen, als die beiden äußeren, durch Verdoppelung zu erklären sind; d. h. je 2 nehmen die Stelle ein, an welcher nach der Alternation nur je 1 zu erwarten gewesen wäre; sie scheinen auch, wenigstens zuweilen nach Eichler, paarweise aus je einem gemeinschaftlichen medianen Höcker zu entstehen. Über die Einzelheiten ist folgendes zu bemerken. Die Blütenachse ist dem Blütenstiel gegenüber mehr oder weniger verbreitert, bei Subularia und Teesdalea, in geringerem Maße auch bei Arten von Lepidium etwas vertieft, so dass ein geringer Grad von Perigynie entsteht; unter dem Frkn. findet sich bisweilen eine Verlängerung der Achse als Gynophor (z. B. Stanleya). Der Kelch ist nicht selten gesackt, d. h. die beiden inneren seitlichen Kelchb. sind an ihrem Grunde mit einer den Honigdrüsen entsprechenden Aussackung oder nach ab- wärts vorgezogener Inserlionsfläche versehen; hinsichtlich der Form und Richtung der Kelchb. ist zu unterscheiden, ob der Kelch offen ist, d. h. zur Blütezeit abstehend, aus meist verhältnismäßig kurzen B. gebildet, oder im entgegengesetzten Falle geschlossen, d. h. aus einander am Rande überdeckenden, verhältnismäßig langen und schmalen B. bestehend. Eine intermediäre Form wird als aufrecht bezeichnet. Die Kronenb. sind je nach der Lage und Gestalt der Kelchb. mit einem kürzeren oder längeren Nagel versehen; die Platte ist meist ungeteilt, zuweilen ausgerandet bis zweiteilig (Berteroa), seltener fiederig gelappt (Dryopetalum, Schizopetalum). Bei Iberis und Teesdalea nudicaulis sind die nach außen gewendeten Kronenb. größer. Bei gewissen Arten mancher Gattungen, besonders Lepidium und Coronopus, auch von Nasturtium und Cardamine, sind die Kronenb. sehr klein und fehlen auch zuweilen gänzlich; auch bei Pringlea findet man B]. ohne, mit I, 2, 3 oder 4 Kronenb.; bei Capsella Bursa pastoris sind sie zuweilen durch 4 Stb. ersetzt. Die Staubb. zeigen ebenfalls Reductionen; so fehlen bei Cardamine hirsuta meist die seitlichen Stb.; bei Arten von Lepidium und Senebiera kommt dazu noch das Unterbleiben der Verdoppelung der medianen Stb., so dass die Bl. nur 2männig wird. Andrerseits kommen bei Megacarpaea zahlreiche Stb. (bis 16) vor. Bei manchen Gat- tungen (besonders der Vellinae und Moricandiinae) sind die längeren Stf. paarweise unter sich vereint. Im Zusammenhang mit der Bestäubung durch Insekten stehen die flügel- artigen Ausbreitungen und zahnartigen Vorsprünge der Stf. (z. B. die Alyssinae, Aubrietia, Dontostemon), welche den Zugang zu den Honigdrüsen erschweren; schuppenförmige An- hängsel an der Außenseite der Filamente finden sich z. B. bei Teesdalea, Lepidostemon. Die Honigdrüsen am Grunde der Stb. gehören der Blütenachse an; sie fehlen wohl keiner C. und finden sich constant beiderseits der seitlichen Stf., bald als je 2 getrennte Höcker zu beiden Seiten des Stf. (Fig. 94 A), bald innerhalb oder außerhalb, oder rings um denselben zusammenfließend zu einer umfassenden Drüse, die wieder nach verschiedenen Seiten Lappen aussenden kann (Fig. 94 B). In gewissen Verwandt- schaftskreisen kommen dazu noch mediane Drüsen, welche zwischen oder außerhalb der medianen Stb. in Ein- oder Zweizahl stehen, zuweilen auch mit den seitlichen in einen einheitlichen Ring zusammenfließen (Fig. 94 C, D). (S. darüber besonders Vele- novskya.a. O.) Der Frkn. ist aus 2 Frb. verwachsen; Vermehrung der Zahl der Frb. kommt ge- legentlich vor; 3 Frb. wurden öfters beobachtet, von mir z. B. auch bei Biscutella; die Vierzahl hat zur Aufstellung der Gattungen Tetrapoma und Holargidium Veranlassung gegeben, welche indes nach ihren übrigen Merkmalen und (wenigstens bei letztgenannter, f 4 Gruciferae,. \Prantl.) 149 dem Vorkommen dimerer Frkn. in der gleichen Traube nur Abweichungen von Nastur- tium und Draba vorstellen. Die beiden Frb. tragen im einfachsten Falle an den beiden Verwachsungsstellen je eine Doppelzeile von Sa. ; von diesen Nähten erstreckt sich nach innen je eine Gewebeplatte, welche mit der gegenüberliegenden verwächst und eine Scheidewand bildet; diese ist als unechte zu bezeichnen, weil sie nicht vom samen- tragenden Rande der Frb. gebildet wird; dieselbe fehlt bei einigen Gattungen, z. B. /satis vollständig. Ü Fig. 94. Honigdrüsen, sämtlich von der Seite der Bl, gesehen, nach Entfernung der Kelch-, Kronen- und Sth, A Hesperis matronalis L. — B Selenia aurca Nutt. — C Sisymbrium strictissimum L. — D Brassica Napus L. (5mal vergr.) (Original.) Die Sa. sind fast stets hängend, auch da wo sie in der Einzahl vorhanden sind, oder wagerecht, wobei die Mikropyle der Spitze des Faches (z. B. Biscutella) oder dem Grunde (Megadenia) zugewendet sein kann; der Funiculus ist zuweilen der Scheidewand ange- wachsen. Aufrechte Sa. kommen nur bei einer Anzahl von Gattungen der Sisymbriinae und Brassicinae vor, und zwar im vorderen Teile der Fr.; s. darüber auch unten S. 150. Die Sa. sind gekrümmt, mit zweischenkeligem Embryosack: bei Cheiranthus wurden mehrere Embryosäcke beobachtet ; nur gering ist die Krümmung bei Leavenworthia. Der Gr. trägt auf seiner einfachen oder geteilten Spitze die N.; eine genauere Unter- suchung hat folgendes auch systematisch Wichtige über den Bau der N. ergeben. Als einfachster Fall dürfte jener gewisser Thelypodieae betrachtet werden, bei welchen der Gr. gerade abgestutzt ist und das Narbengewebe seinen nach innen hin abfallenden Rand in _ ringsum gleicher Weise einnimmt, wobei das papillentragende Narbengewebe eine dünne Lage oder ein dickeres Polster bilden kann (Fig. 95 A); bei einigen Thelypodieae ist der Gr. über der Mediane der Frb. etwas verlängert; bei einigen der in der Hauptsache sich ebenso verhaltenden Schizopetaleae zieht sich das Narbengewebe auf der Außenseite des Gr. nach abwärts, entweder (Mathewsia) ringsum gleichmäßig, oder nur über den Medianen der Frb. a 3B h D Fig. 95. Gr. und N. A von Heliophila amplexicaulis L. f.; B von Brassica oleracea L., a von außen, b im Längs- schnitt durch die Placenten; C von Moricandia arvensis L.; D von Barbarea vulgaris R. Br.: E von Thlaspi rotundifolium Gaud., sämtlich vergr. und von der Medianseite der Frb. gesehen. (Original.) Bei der übergroßen Mehrzahl der C. tritt indessen eine gesteigerte Entwicklung des Narbengewebes über den Placenten ein; dabei kann das Ende des Gr. gerade abgestutzt sein (z. B. die meisten Capsellinae und Cochleariünae [Fig. 95 E] und Alliariinae):; oder der Gr. wird mehr oder minder zweilappig (z. B. Sisymbriünae, Hesperidinae), wobei die über den Placenten liegenden Lappen divergiren (Fig. 95 B) oder aufrecht aneinander liegen. Das Narbengewebe geht an seiner Peripherie entweder allmählich in das Griffel- gewebe über (z. B. Matthiola) oder es ist gegen dasselbe scharf abgegrenzt (z. B. Mori- candia, Fig. 95 C), zuweilen ist die Lappenbildung dadurch verdeckt, dass der Gr. ein- gezogen ist, d. h. sein Gewebe convergiert zu einer abgewölbten Endfläche, welcher die nicht bis zum Rande reichende Narbe aufgesetzt ist (Fig. 95 D). Br E Be e NR 150 Cruciferae. (Prantl.) Die Bestäubung erfolgt in der Regel durch Insekten, welche den auch bei kleinen Bl. (z.B. Stenophragma) vorhandenen Honig aufsuchen; doch kommt auch Selbstbestäubung häufig vor und ist bei der unter Wasser blühenden Form von Subularia upbedingt nötig. Frucht und Same. DieFr. ist in den einfacheren Fällen eine Schote, wenn sie sehr kurz ist, Schötchen genannt, welche in Übereinstimmung mit vielen Papaveraceae in der Weise aufspringt, dass die Klappen von unten nach oben sich von den stehenbleibenden Placenten, dem Rahmen, lösen; wo keine starke Mittelrippe vorhanden ist, kann diese Lösung in elastischer Weise erfolgen z. B. bei Cardamine, Christolea. Die Placenten werden verbunden durch das abgestorbene Gewebe der Scheidewand, welches meistens nur aus der beiderseitigen Epidermis besteht; deren Zellen weisen durch Richtung und Dicke ihrer Wände, unter Umständen durch charakteristische Teilungen während des Heran- reifens systematisch verwertbare Verschiedenheiten auf; dazu kommt noch, dass das mittlere Gewebe der Scheidewand zuweilen ganz oder in Form einzelner faserförmiger Zellen erhalten bleibt, sowie dass ein bei allen Gattungen im obersten Ende der Scheide- wand vorhandenes Faserbündel in einzelnen Verwandtschaftskreisen sich durch die ganze Scheidewand bis zum Grunde hinabzieht, sich nicht selten verbreitert und dann sich zu einer zusammenhängenden oder in der Mitte unterbrochenen Faserschichte ausbreitet. Nach der Länge der Fr. pflegt man Schoten und Schötchen zu unterscheiden; indes ist die Grenze zwischen diesen beiden Formen durchaus willkürlich. In den kurzen »Schötchen« sind die S. in jedem Fache gewöhnlich 2reihig geordnet; diese Anordnung findet sich auch in manchen langgestreckten »Schoten« z. B. bei Diplotaxis, Turritis; doch greifen in den Schoten gewöhnlich die S. von beiden Placenten her zwischen einander ein und ordnen sich innerhalb des Faches zu einer einzigen Reihe. Zuweilen alternieren die S. auch in beiden Fächern miteinander und bilden in der ganzen Fr. nur eine Reihe (z. B. Rhaphanus). Es ist von Wichtigkeit und in dem bisher gebräuchlichen Systeme in erster Linie berücksichtigt worden, ob die Klappen der Fr. von ihrem Rücken (man beachte, dass dies in der Gesamtorientierung die Seite der Bl. ist) oder von ihrer Seite her flachgedrückt sind; in letzterem Falle sind sie häufig flügelig gekielt, d. h. zwischen ihrem Mittelnerv und der Fruchthöhlung in eine Platte ausgezogen; außerhalb des Mittelnervs liegt der Flügel nur bei Aethionema; dass diese flügeligen Ausbreitungen sowie hornförmige Aus- wüchse bei den 2klappig aufspringenden Formen eine Rolle für die Verbreitung der S. spielen, ist nicht anzunehmen. Bei vielen Gattungen unterbleibt das Aufspringen der Fr.; sie ist dabei mehrsamig, oder 2samig und 2fächerig, oder endlich nur Asamig mit oder ohne Scheidewand; an diesen Schließfr. sind zuweilen (z. B. Euclidium, Myagrum) die Klappen äußerlich noch gut erkennbar. Einige mehrsamige Fr., deren Klappen sich nicht lösen, sind der (Juere nach gegliedert durch Gewebe, welche bald der Fruchtwandung (Rhaphanus, Sterigma) bald der Scheidewand (Cryptospora, Chorispora) entstammen; bei Arten von Rhaphanus erfolgt in der That ein queres Zerbrechen in die einzelnen Glieder. Besonders zu betrachten sind die mit aufrechten S. versehenen Sisymbriinae und Brassi- cinae, hier sitzen wenige aufrechte S.in dem vordersten Teile der Fr. über den Klappen schon bei einigen Arten von Brassica u. a.; dieser vordere Teil wird zu einem mehr- samigen (Enarthrocarpus) oder einsamigen besonderen’Gliede, das sich in seiner ganzen Ausbildung schon frühzeitig von dem immer mehr reducierten hinteren Teil der Fr. unterscheidet; so entstehen die einsamigen Schließfr. von Rapistrum, Crambe u. a. durch Verkümmerung dieses hinteren Teils; bei Crambe kommt noch die Besonderheit hinzu, dass nur der Funiculus aufrecht ist und an seiner Spitze der S. hängt. Ähnliches, jedoch mit wagerechten $. und derber Scheidewand findet sich bei gewissen Vellinae (Fortu- ynia u. a.). | Besondere Abweichungen sind die zweierlei Fruchtformen einiger Arten ; so bildet Aethionema heterocarpum nebst einigen verwandten Arten in der unteren Region der Trauben einfächerige, einsamige Schließfr., während die oberen 2klappig mit 2samigen PER Cruciferae, (Prantl,) 151 Fächern sind ; bei Chorispora $ Diptychocarpus sind die oberen Fr. 2klappig, die unteren in Querglieder geteilt. Noch größer ist die Verschiedenheit bei (ardamine chenopodiifolia (Fig. 119); hier trägt die ganz kurz bleibende Hauptachse kurze eiförmige Fr., die durch die verlängerten Stiele in den Boden hinabgeschoben werden und dort reifen, die Seiten- sprosse tragen die gewöhnlichen Schoten von Cardamine, Unterirdisch reifende Fr, finden sich ferner bei der australischen Gattung Geococeus, von der eine andere Form mit ober- irdischen Fr. existieren soll, sowie ausschließlich bei Morisia. Der Same besteht in der Regel nur aus dem Embryo und der Samenschale, wenn auch geringe Mengen von Endosperm nicht gerade selten sich finden. Die Samenschale besitzt eine verschleimende Epidermis, welche beim Benetzen entweder unter Abheben der Guticula eine zusammenhängende Schleimschicht bildet oder in Form einzelner her- vorquellender Zapfen auftritt. (Näheres darüber s. bei Sempolowski, Beiträge zur Kenntnis des Baues einiger Samenschalen, Leipzig, Diss. 1874, und Abraham, Bau- und Entwicklungsgeschichte der Wandverdickungen etc. Pringsh. Jahrb. XVI. 8. 599 ff.) Die in den Schließfr. enthaltenen Sa. zeigen keine Schleimbildung; sie bedürfen dieses Verbreitungsmittels nicht. Der Embryo ist entsprechend der Krümmung des Embryosackes gekrümmt und zwar in der Regel so, dass die Wurzel den einen, die Keimb. den anderen Schenkel des Em- bryosackes einnehmen. Bei den Lepidiünae ist indessen die Wurzel kürzer und die Keimb. länger, als je ein Schenkel, so dass die Keimb. noch in den anderen Schenkel hinüberreichen (Fig. 96 C). Bei Lunaria u. a. ist im reifen S. ebenfalls die Wurzel kürzer als die Keimb., doch hat hier der Embryosack eine andere Gestalt; an letztere schließt sich Leavenworthia an, deren Embryo überhaupt gerade ist mit sehr kurzer Wurzel; wie sich die neuerdings beschriebene Orthorrhiza verhalte, vermag ich nicht zu beur- teilen. Bekanntlich ist seit De Gandolle der gegenseitigen Lage von Wurzel und Em- bryo im S. sehr viel Wert für die Systematik beigelegt worden. Von einzelnen nachher zu berührenden Fällen abgesehen kommen hauptsächlich folgende drei Lagen in Betracht: e,/ D 6 Fig. 96. Schematische Darstellung der Embryonen von Cruciferen. A—D Querschnitte von S.: A von Huichinsia alpina R. Br.; B von Zhlaspi arvense L.; C von Sinapis alba L.; D von Colepina Corvini L. — E Längsschnitt des S. von Zepidium perfoliatum L. — F ebensolcher von Heliophila. amplexicaulis. — 6 freipräparierter E, von Erucaria aleppica L. (Orxiginal.) 1) der rückenwurzelige Keim (notorrhiz, Keimb. aufliegend, incumbent hier ist die Krümmung des Embryos in der Richtung vor sich gegangen, dass das Wür- zelchen dem Rücken des einen Keimb. anliegt (Fig. 96 A): 2) der seitenwurzelige Keim (pleurorrhiz, Keimb. anliegend, accumbent; hier liegt das Würzelchen der Seitenkante der beiden Keimb. an (Fig. 96 B), 3) der Keim mit gefalteten Keimb. (orthoploc; Keimb. conduplicat) schließt sich an den rückenwurzeligen Keim an und unterscheidet sich dadurch, dass die beiden Keimb. (welche oft vorne ausge- randet sind) an ihrer Mittelrippe gefaltet sind und mit ihren Rändern das Würzelchen umschließen (Fig. 96 C). Es ist nun vor Allem zu beachten, dass in frühen Stadien die Orientierung dieser Teile des Embryos eine vollständig unbestimmte ist, dass die- selbe erst dann bestimmt wird, wenn der Embryo in den hinteren Schenkel des Embryosackes hinüberwächst; ferner ist für die Beurteilung wichtig, dass in S. von nicht ganz normaler Lage und Gestalt Abweichungen vorkommen. Es dürfte sich der Wert dieser Verhältnisse am geeignetsten folgendermaßen ausdrücken lassen: Im Anschluss an die verwandten Familien der Papaveraceae und Capparidaceae ist als einfachste Form jene mit schmalen, aufliegenden Keimb. zu betrachten; dieselben können, wenn der Embryosack und die Gestalt des S. dies gestattet, in dieser Lage eine 159 Cruciferae. (Prantl.) namhafte Breitenzunahme erfahren, womit zuweilen eine gegen das Würzelchen concave Krümmung verbunden ist (z. B. /satis). Mit fortschreitender Entwicklung werden die Keimb. breiter, sie müssen dann entsprechend den vorhandenen Raumverhältnissen ent- weder anliegend werden, oder aus der gewölbten Form in die gefaltete übergehen. Ein Zwischenstadium zwischen gewölbten und gefalteten zeigt Calepina (Fig. 96 D); ähnlich scheint nach den vorhandenen Abbildungen Chamira eine Einrollung der beiden Keimb. von der Seite her zu besitzen. Im Gegensatz zu dieser Verbreitung der Keimb. kommt in einigen Fällen auch eine Verlängerung derselben vor; so sind sie bei Erucaria auf- fallend lang, bei E. aleppica innerhalb ihres Embryosackschenkels umeinandergeschlungen (Fig. 96 G), bei Bunias spiralig eingerollt; ebenso bei Brachycarpaea, während die übrigen Heliophilinae eine zweifache entgegengesetzte Biegung der Keimb. aufweisen (Fig. 96 F). Selten ist die Verzweigung der Keimb. bei Lepidium sativum, Schizopetalum. Bei der Keimung entfalten sich die Keimb. und ergrünen. Das Gewebe des Embryos enthält stets fettes Öl, Geographische Verbreitung. Angehörige der Familie fehlen wohl keinem Gebiete völlig; doch erreicht sie den Höhepunkt ihrer Artenzahl in den borealen Gebieten, ganz besonders aber im Mittelmeergebiet. Einzelne Gattungen, wie z. B. Lepidium, Sisymbrium, Nasturtium erstrecken sich fast über die ganze Erdoberfläche, während die Mehrzahl auf kleinere Gebiete beschränkt ist. Es ist indes zu bedauern, dass die nicht borealen For- men der eingehenderen Untersuchung nicht zugänglich sind. “ Fossile Formen sind mit Sicherheit nicht bekannt, wenn auch 2 Fr. (von Lepidium und Clypeola) aus dem Miocän von Öningen, und einige S. von Sinapis aus der Braun- kohle der Wetterau aufgezählt werden. . Verwandtschaftliche Beziehungen. Durch den Blütenbau schließen sich die C. un- mittelbar den Papaveraceae an, von welchen sie sich durch die kelchartige Ausbildung des zweiten Blütenhüllkreises, die Vierzahl im innersten kronenartigen Blütenhüllkreis, die 2 Staubblattkreise mit Verdoppelung des inneren, die constante Zweizahl der Frb. und das Fehlen des Nährgewebes unterscheiden. Andrerseits sind sie nahe verwandt mit den Capparidaceae, welche hauptsächlich durch die Vielzahl der Stb. abweichen. Nutzpflanzen sind in erster Linie die als Gemüse- und Ölpflanzen dienenden Arten von Brassica, das Kraut von Lepidium sativum, ferner fleischige Rhizome von Nasturtium Armoracia, Pfahlwurzeln von Rhaphanus, die scharfe Stoffe enthaltenden S. von Brassica- und Sinapis-Arten; endlich ist der aus dem Kraut von Isatis gewonnene Indigo zu er- wähnen. Einteilung der Familie. Dieselbe steht bis heute wesentlich auf dem durch De GCandolle begründeten Standpunkte, welcher nach den Merkmalen der Frucht (Siliquosae, Siliculosae latiseptae und angustiseplae, Lomentaceae, Nucamentaceae) und der Lage der Keimb. im S. ein künstliches System aufstellte. Im Laufe der Zeit ist mehrfach darauf hingewiesen worden, dass das letztgenannte Merkmal bei Arten der gleichen Gattungen schwankt, sowie solche Gattungen, welche durch alle anderen Merkmale einander außerordentlich nahe stehen, in verschiedene Tribus verweist. Nach dem oben Gesagten muss es auch begreiflich erscheinen, dass die mit der Größenzunahme der Keimb. verbundenen Lagenänderungen in verschiedenen Verwandtschaftskreisen auftreten können. Ist hiermit der allgemeine Wert des einen von De Candolle in erster Linie berücksichtigten Merkmales zweifelhaft geworden, so sind auch gegen die Einteilung nach dem Aufspringen, der Größe und Breitenentwickelung der Fr. schwere Bedenken zu äußern. Mustert man die Lomentaceae und Nucamentaceae, so überzeugt man sich sofort, dass einzelne Gattungen derselben sich schlechterdings durch gar nichts als durch den Mangel der Zweiklappigkeit von anderen, Siliguosae oder Siliculosae unterscheiden. Wer wird, um nur das nächstliegende zu erwähnen, in Zweifel ziehen, dass Rhaphanus seine nächste Verwandtschaft bei Brassica, Sobolewskia bei Alliaria, Clypeola bei Alyssum, Boleum bei Vella, 'Peltaria bei Cochlearia findet? Nachdem wir ferner wissen, dass in einigen Gat- tungen (z. B. Aethionema) Asamige Schließfr. neben 2klappigen Schötchen in derselben Gattung, ja auch in der gleichen Traube vorkommen, nachdem es ferner bei Malcolmia und Ver- Gruciferae, (Prantl.) 153 wandten schwer zu sagen ist, ob die Schote überhaupt aufspringt oder nicht, ist es einleuch- tend, dass die natürliche Systematik von der Verwertung dieses Merkmales an erster Stelle Umgang nehmen muss. Es sei nochmals darauf hingewiesen, dass der Begriff von Schote und Schötchen ebenfalls ein schwankender ist; man denke an die Arten von Cochlearia und Nasturtium, an Smelowskia und Descurainia, an die Existenz von Schoten mit 2 Samenreihen, an den allmählichen Anschluss von Cardamine-Dentaria-Ricotia-Lunaria und man wird dieses Merkmal als nur innerhalb gewisser Grenzen verwendbar erkennen. Endlich zerfließt bei näherer Betrachtung auch der Begriff latisept und angustisept, wenn man z. B, Physaria, Didymophysa oder Hexaptera und die verwandten Gattungen ins Auge fasst. So leicht es nun ist, das Ungenügende des De Candolle’schen Systems darzuthun, ebenso schwer ist es, ein besseres System an die Stelle zu setzen. Ich betrachtete es als meine Aufgabe, neue Merkmale aufzusuchen, und es ist mir, wie ich glaube, auch gelungen, im Bau der Narbe solche aufgefunden zu haben; ferner habe ich die durch die Untersuch- ungen anderer Forscher näher bekannt gewordenen Honigdrüsen, die Verzweigung der Haare, und den sorgfältig studierten Bau der Scheidewand benützt, um einzelne Verwandtschafts- kreise zu charakterisieren. Wenn ich es versuchte, dieselben unter sich zu verknüpfen und zu einem System zu ordnen, so waren für mich folgende Gesichtspunkte maßgebend. Erstens ist die Zweireihigkeit der S. das ursprünglichere Verhältnis, die Einreihigkeit ist nur ein daraus hervorgegangener Specialfall; zweitens ist die 2klappige, mehrsamige Fr. das Ursprüng- lichere, die nicht aufspringenden arm- und A4samigen Fr. sind abgeleitet. Die größte Schwierigkeit lag indes darin, die nur teilweise oder gar nicht der Untersuchung zugäng- lichen Gattungen nach den Beschreibungen und Abbildungen einzureihen; und besonders schwer empfinden musste ich die Mangelhaftigkeit des aus den tropischen und südlich- extratropischen Gebieten vorliegenden Materials, da vom allgemein geographischen Gesichts- punkte aus dort die ursprünglicheren Formen vermutet werden durften, Trotzdem glaube ich, wie die folgende Darstellung darthun wird, die Abgrenzung von Sinapeae Hesperideae Moricandiinae Vellinae _Brassicinae | a Kr Cardamininae \ | Hesperidinae \ | / u | s Alliariinae N Malcolmüinae ef Erysiminae “ 2 Te 2 Mr \ Er £ .Cochleariinae. Sisymbriinae Turritinae- Alyssinae DR 27 | Be 8 Br Lepidüinae (apsellinae Cremolobinae Heliophilinae Chamirinae Physariinae Se ; Stanleyinae Schizopetalinae Thelypodieae Schizopetaleae Subtribus erreicht zu haben, welche nur wirklich unter sich nächstverwandte Arten ent- halten; man könnte einige dieser von mir aufgestellten Subtribus noch weiter zerlegen, oder einige noch unter sich vereinigen; für die von mir in solchen Fällen gewählte Abgrenzung waren vorwiegend diagnostische Zweckmäßigkeitsgründe maßgebend. Schwieriger ist die Zusammenfassung dieser Gruppen niedrigen Ranges zu höheren Einheiten; hierin dürfte das untenstehende System noch verbesserungsfähig sein. Auch hier war es das Interesse an 154 Cruciferae. (Prantl.) knapper Charakteristik, welche es mir ratsam erscheinen ließ, nur wenige Tribus aufzu- stellen. Da das natürliche System eine Vorstellung über die Phylogenie erfordert, so will ich hier, ohne auf eine ausführliche Besprechung der zwischen den Gruppen obwaltenden Beziehungen einzugehen, das Resultat meiner diesbezüglichen Erwägungen in vorstehendem Schema ausdrücken; weitere Aufklärung dürfte vom Studium mehrerer noch mangelhaft bekannter Gattungen zu erwarten Sein. A. Haare unverzweigt oder‘fehlen; keine Drüsenhaare oder Drüsenhöcker. a. N. ringsum gleich entwickelt auf ungeteiltem oder über den Medianen der Frb. verlängertem oder zurückgeschlagenem Gr. . . . . . .....I. Thelypodieae. 4. Keimb. weder gerollt noch gefaltet. L. Er. „aklappıe, mehrsamig: „1.00 Ges II. Spaltfr. mit isamigen Fächern . . . “.20...%2. Cremolobinae. 3. Keimb. verlängert, spiralig gerollt oder uerans zweimal quer gefaltet 3. Heliophilinae. x: Keimb. mit zweimal einwärtsgefalteten Seitenflächen. . . 4. Chamirinae. b. N. über den Placenten stärker entwickelt auf gestutztem oder seicht- bis tief 2lappigem, vorne zuweilen eingezogenem Gr. .. . ... ... II. Sinapeae. #. Keimb. hinter der Krümmung des Embryos entspringend; Bl. perigyn oder mit seitlichen und medianen Honigdrüsen . . . . . .... 5. Lepidiinae. A 3. Keimb. an der Krümmung des Embryos entspringend. I. Fr. fast stets ein Schötchen oder 1—2samige Schließfr.; Keimb. nicht ge- faltet; nur seitliche Honigdrüsen; Gr. fast stets gestulzt 6. Cochleariinae. Il. Fr. eine Schote, seltener ein Schötchen, oder quergegliedert, oder 1—2- samige Schließfr. ; meist seitliche und mediane Honigdrüsen. 1. Gr. gestutzt, nicht eingezogen; Schote oder Isamige Schließfr. ; mediane Honisdküsen vorhanden... Were # Re 7. Alliariinae. Gr. seicht- oder tief 2lappig oder eingezogen. X Keim rückenwurzelig, mit flachen oder gewölbten oder an den Seiten längsfaltigen Keimb., sehr selten seitenwurzelig (dann Gliederfr. oder Asamige Schließfr.); mediane Honigdrüsen vorhanden (diese fehlen bei IV. 19. Hesperidinae und 20. Moricandiinae) . 8. Sisymbriinae. X X Keimb. in der Mittellinie gefaltet; mediane Honigdrüsen vorhanden (diese fehlen bei 20. Moricandiinae). r Schötchen oder 2fächerige Schließfr., oder quergegliedert mit wage- rechten S. und derber Scheidewand im vorderen Glied; Zellen der Scheidewand nicht gestreckt und quergeteilt . . 9. Vellinae. r Schote, zuweilen quergegliedert mit aufrechten (selten vom auf- rechten Funiculus hängenden) S. und höchstens zarter Scheide- 15] wand im vorderen Glied. . . . » «10. Brassieinae. XxXxX Keim seitenwurzelig; mediane Honigdrüsen vorhanden oder fehlen; Eröösteis’2klappis wis ee . 0... . 11. Cardamininae. B. Haare sämtlich oder teilweise verzweigt, nur allsa sämtlich unverzweigt oder gänz- lich fehlend *) ; zuweilen außerdem Drüsenhaare oder Drüsenhöcker. a. N. ringsum gleich entwickelt auf ungeteiltem oder über den Medianen der Frb. verlängertem oder zurückgeschlagenem Gr. . . -» . .„ III. Schizopetaleae. a. Keim rückenwurzelig ." . a... 2, Nena. 12.,Schizopersitae 3. Keim seitenwurzelig . . . . 2... 18. Physariinae. b. N. über den Placenten stärker aueh, a inet en oder über den Placenten in kürzere oder längere Lappen verlängerten Gr... ..2°%.0% IV Hespezidese: 4. Oberhautzellen der Scheidewand nicht der Quere nach geteilt. I. Oberhautzellen der Scheidewand ohne zahlreiche parallele Teilungswände. 1. Nur seitliche Honigdrüsen ; Fr. meist kurz; S. nie Ireihig 14. Capsellinae. *) Diese Ausnahmen sind unter A. oder in den Schlüsseln der einzelnen Subtribus be- rücksichtigt. Gruciferae, (Prantl.) 155 ‘ 2. Seitliche Honigdrüsen mit je 4 medianer meist zu einem Ring vereinigt; nur selten fehlt die mediane Honigdrüse ; Fr. meist lang 15. Turritinae, 3. Seitliche und je 2 mediane Honigdrüsen; Fr. lang . 16. Erysiminae. IH. Oberhautzellen der Scheidewand mit zahlreichen parallelen, aber in den ver- schiedenen Zellen verschieden gerichteten Teilungswänden . ß. Oberhautzellen der Scheidewand der Quere nach geteilt. I. Keine Drüsenhaare oder Drüsenhöcker nr . 18. Malcolmiinae, II. Drüsenhaare oder Drüsenhöcker (nur selten fehlend) . .19. Hesperidinae, II. Behaarung fehlt vollständig; Keimb. gewölbt bis gefaltet 20. Moricandiinae. 17. Alyssinae, I. 1. Thelypodieae-Stanleyinae. Fr. ein gekieltes Schötchen oder längliche bis linealische, meist mit Gynophor ver- sehene 2klappige Schote; Gr. ungeteilt oder über den Medianen der Frb. verlängert, mit ringsum gleich entwickelter N.; Keim rücken- oder seitenwurzelig; Kelchb, abstehend oder aufrecht; 4 Paar seitlicher Honigdrüsen oder diese unter sich ringsum zusammenfließend ; Haare einfach. — Nur antarktisch und in Nordamerika, besonders im pacifischen Gebiet. A, Kl.*) flügelig gekielt; S. 2reihig . . - . „1. Nothothlaspi. B. Längliche oder linealische Schote (Schötchen mit 2reihigen S.: vgl. 444 Stenopetalum und 112 Menkea). a. Scheidewand fehlt; Kl. am Mittelnerv kantig b. Scheidewand vorhanden; S. Areihig. 4. Kl. gewölbt; Gynophor fast stets deutlich. I. Kelehb. abstehend; Blb. mit papillösem Nagel; Gynophor fast so lang als der Frkn. 4, Blb. mit rundl. Platte, weiß; Trauben ebensträußig . . . . 83. Warea. 2. Blb. mit linealischer Platte, gelb; Trauben verlängert . . . 4. Stanleya. II. Kelehb. aufrecht; Nagel der Blb. nicht papillös; Gynophor kürzer als der Frkn., zuweilen fast fehlend. ABEBlbemiitsfacherzBlattesi var war sn sr 20 2,05, Theivpodınm, 2,Blb. mit welligskrauser-Platter u „ne. 2 2.02.86. Caukinthas. 9. Kl. flach; kein Gynophor DT 7. Streptanthus. 1. Nothothlaspi Hook. fil. Blb. spatelig, weiß; Fr. länglich bis verkehrteiförmig, mit dickem Griffel; Scheidewand mit lockerer Mittelschichte ; S. sehr klein; Keim rücken- wurzelig. — Ausdauernde Pfl. mit rosettigen, gezähnten B. £ 3 Arten in den Gebirgen Neuseelands. 2. Pringlea Hook. fl. Blb. fehlen oder in schwankender Zahl, länglich, schwach rötlich, Fr. länglich, fast cylindrisch; keine Scheidewand; S. eiförmig, mit schwammiger Schale; Keim seitenwurzelig. — Rhizom dick, liegend; B. keilförmig, rund- lich, in einen dichten, kohlartigen Kopf zusammenschließend; Blütenzweige seitlich von der unbegrenzten Hauptachse entspringend, mit kleinen B. 4 Art, P. antiscorbutica Hook. f., Kerguelenkohl auf Kerguelensland, wird dort wie Kohl gegessen und ist gegen Scorbut wirksam {Fig. 97). 2. Pringlea. 3. Warea Nutt. Keim schief rückenwurzelig. — Iljährig, kahl, reich verzweigt, mit ungeteilten, sitzenden B., hängenden Fr. 2 (oder nur 1?) Arten, W. amplexifolia Nutt. und W. cuneifolia Nutt., beide in Florida. 4. Stanleya Nutt. Nägel der Blb. zusammenneigend, aufrecht; Stf. fast gleichlang; Keim rückenwurzelig. — Ausdauernd, mit fiederteiligen B., langen dichten Trauben. 3 Arten in Kalifornien und den Rocky Mountains, östlich bis zum Missouri, z. B. S. pinnatifida Nutt. 5. Thelypodium Endl. (Pachypodium Nutt., non Webb). Platte der weißen oder rosenroten Blb. linealisch bis kreisrund; Kl. der Fr. oft zwischen den S. etwas vertieft; *) Im Folgenden bedeutet die Abkürzung Kl. — die Klappen der Fr. (oder die denselben entsprechenden Stellen von Schließfr.) 156 Cruciferae. (Prantl.' Keim rücken- oder seitenwurzelig. — Wahrscheinlich 2jährig, mit ungeteilten od. fieder- teiligen B., kahl, mit lockeren oder ebensträußigen Trauben. Etwa 45 Arten, meist in Kalifornien und den Rocky Mountains, z. B. Th. sagittatum Endl., doch auch einzelne in Oregon, Texas, Mexiko und den atlantischen Staaten. Fig. 97. Pringlea antiscorbutica Hook. f. mit Azorella (110). (Nach einer Photographie von Dr. Naumann.) 6. Caulanthus Wats. Kelchb. am Grunde etwas gesackt; Blb. grünlichweiß oder purpurn, mit breitem.Nagel, kurzer Platte; S. ziemlich flach, Keim rückenwurzelig. — Zw eijährig, mit gezähnten bis fiederteiligen B. . 8 Arten in Kalifornien, Nevada und Utah;- C. procerus Wats., Wild Cabbage, dient als Küchenkraut. 7. Streptanthus Nutt. Kelchb. meist gefärbt, zuweilen gesackt; Blb. gedreht oder wellig, oft ohne deutliche Platte, weiß, blassgelb oder purpurn; längere Stf. zuweilen vereint; S. gerandet bis geflügelt; Keim seitenwurzelig. — A4- oder 2jährig mit ge- wöhnlich umfassenden oder pfeilförmigen, meist ungeteilten, selten fiederteiligen B., kahl oder rauhhaarig. 22 Arten im pacifischen Nordamerika bis Mexiko, Texas und Arkansas. Gruciferae, (Prantl.) 157 Sect. I. Eustreptanthus Wats. Bib. mit breiter Platte; z. B. 5. maculatus Nutt, Sect. II, Euelisia Nutt. Blb. schmal, welligkraus mit kaum verbreiterter Platte, z. B. S. tortuosus Kell. in der Sierra Nevada; S. hyacinthoides Hook.; 8. Breweri Gray mit ver- einten langen Stf, 1. 2. Thelypodieae-Cremolobinae. N. ringsum gleich, auf dem oben verbreiterten, oft über den Medianen der Frb. verlängerten oder zurückgeschlagenen Griffelende; Fr. mit Gynophor, mit je 1 5. in jedem Fache, mit ganz schmaler, holziger Scheidewand, in 2 Isamige Teilfr, zerfallend; Keim rücken- oder seitenwurzelig; je 1 Paar seitliche Honigdrüsen; Haare einfach. — Sämtlich in Südamerika.- Fig. 98. Fr. der Oremolobinae. A Cremolobus suffruticosus DÜ.; B Menonvillea linearis DC., b querdurchschnitten; C Hexaptera pinnatifida Gil. et Hook., b querdurchschnitten, (Original.) A. Fruchtfächer seitlich zusammengedrückt, gekielt . » » 2... ....8. Cremolobus, B. Fruchtfächer vom Rücken plattgedrückt oder gewölbt, seitlich über die schmale Scheide- wand vorragend.'‘ a. Teilfr. nur am Rande geflügelt . . . ne ee Ta, 2 08 Miodionvilleg, b. Teilfr. am Rande und auf dem Mittelnerv gefügelt era ON Hezapters: c. Teilfr. auch zwischen Mitte und Rand mit je 4 Flügel . . . . 11. Decaptera. 8. Cremolobus DC. Kelchb. kurz; Blb. gelb oder weiß; Honigdrüsen niedrig; Fr. von der Seite flach; Teilfr. von der kurzen Insertion nach unten vorgewölbt, gekielt bis geflügelt, Keim seitenwurzelig. — Ausdauernd bis halbstrauchig, mit ganzen od, fieder- teiligen, zuweilen gegenständigen B. (Fig. 98 A). 8 Arten in den Anden von Chile, Peru, Neugranada, z. B. C. peruvianus (Lam.) DC. 9. Menonvillea DC. (Dispeltophorus Lehm., Cymatoptera Turez.) Kelchb. lang, aufrecht, gesackt; Blb. linealisch, weiß oder trübrot; Honigdrüsen aufrecht, schuppen- förmig; Teilfr. gewölbt, mit breitem Randflügel; Gr. lang; Keim rückenwurzelig. — Ausdauernd bis halbstrauchig, kahl, mit linealischen, zuweilen fiederteiligen, etwas fleischigen. B. (Fig. 98 B). 4 Arten in Chile und Peru, z. B. M. linearis DC. 10. Hexaptera Hook. Kelchb. kurz, kaum gesackt; Blb. weiß; die längeren Stf. zuweilen verwachsen; Teilfr. gewölbt, an Rand und Mittelnerv geflügelt; Gr. ziemlich kurz; Keim seitenwurzelig. — Ausdauernd bis halbstrauchig, mehr od. minder behaart, mit ungeteilten bis fiederspaltigen B., kurzen, fast ebensträußigen Trauben (Fig. 98 ©). 6 Arten in Chile und Argentinien, z. B. H. pinnatifida Gil. et Hook. u . Decaptera Turcz. Blb. lang, keilförmig, blassgelb; A. lang; Teilfr. mit 5 Flüg a Gr. kurz; Keim seitenwurzelig. — Ausdauernd, vielstengelig, zottig, mit 3- spaltigen B. deArt, D: Kar: Turcz., in Chile. 1. 3. Thelypodieae-Heliophilinae. N. ringsum gleich, auf ungeteiltem Gr; Fr. eine Schote oder 2samige oder Isamige Schließfr.; Keim rückenwurzelig, mit langen, der Quere nach gefalteten oder spiralig ge- rollten Keimb.; Kelch offen; Haare einfach. — Sämtlich nur in Südafrika. s N 158 Cruciferae. (Prantl.) A. Fr. linealisch, selten kurz, fast kreisrund, mit Areihigen S., häufig quereingeschnürt. a. Fr. 3klappig’Aaufsprimgend? I 7. nr un Sr N N ESP ENER Be MIETE Five rernnEe b.. Fr. nieht aufspringend .2 u 1er en I EEE RE ATpamEeREH B. Fr. kurz, mit 4samigen Fächern. a. Fr. mit schmaler Scheidewand, mit gedunsenen Kl. . . . . 14. Brachycearpaea. b. Fr. vom Rücken flach. 2... 2... Ws. DE NBACvelDRE ee C. Er. 4samie, vom Rücken flach °. 7. On Wr wer... 2,16. Palmearnmeke ı2. Heliophila L. (Trentepohlia Roth). Kelchb. zuweilen gehörnt. Blb. weiß, gelb, rosa oder himmelblau; Fr. sitzend oder mit kurzem Träger, flach oder fast eylin- drisch, häufig zwischen den S. quereingeschnürt; S. flach, oft rings geflügelt. — Ajährig oder Halbsträucher mit ungeteilten oder fiederteiligen B., schlanken Blütenstielen. Über 60 Arten, sämtlich in Südafrika. (Vergl. W. Sonder, Revision der Heliophileen in Hamb. Naturw. Abh. I. S. 477—280. 13 Taf.) Sect. I. Leptormus DC. Fr. eingeschnürt, mit ovalen Gliedern, Ajährig; z. B. H. dis- secta Thunb. Sect. II. Ormiscus DC. Fr. eingeschnürt, mit kreis- runden Gliedern; Ajährig; z. B. H. amplexicaulis L. f., H. pendula Willd. Sect. III. Selenocarpaea DC. Fr. oval oder fast kreisrund; Ajährig z. B. H. diffusa (Thunb.) DC. Sect. IV. Orthoselis DC. Fr. mit geradem oder fast geradem Rande, mit Gr.; Ajährig, z. B. H. pilosa Lam., oder halbstrauchig, z. B. H. scoparia Burch. (Fig. 99). Sect. V. PachystyliumDC. Fr. linealisch, mit kurzem und dickem Gr.; behaarte Halbsträucher; z. B. H. in- cana Ait. Sect. VI. Lanceolaria DC. Fr. lanzettlich; kahle Sträucher, z. B. H. florulenta Sond. 13. Carponema Sond. Blb. blau oder purpurn; Fr. linealisch, an beiden Enden verschmälert, das eine Fach leer, das andere mit S., diese länglich, gedunsen, durch Querwände getrennt. — 1jähriges, fast kahles Kraut mit linealischen B., hängenden Fr. 1 Art, €. filiforme (L.) Sond., in Südafrika. 14. Brachycarpaea DC. Blb. groß, gelb oder purpurn; Fr. mit gedunsenen, etwas rauhen Kl., dickem Gr. — Kahler Halbstrauch mit linealischen bis läng- lichen B., langen, lockeren Trauben. 4 Art, B. varians DC., auf Sandfeldern in Südafrika. 15. Cycloptychis E. Mey. Blb. purpurn; Fr. kreisrund, in den Gr. verschmälert, auf der Fläche mit ausstrahlenden Leisten. — Liegendes Kraut od. Halb- strauch mit lanzettlichen B. 2 Arten in Südafrika, z. B. C. virgata (Thunb.) E. Mey. 16. Palmstruckia Sond. Bl. unbekannt; Fr. kreis- rund, flach, mit 4 rings geflügelten S. — Aufrechtes, kahles Kraut mit fädlichen B., nickenden Bl. Fig. 99. Heliophila scoparia Burch. (1/2). 4 Art, P. capensis (Thunb.) Sond., in Südafrika, seit e} der Stengel mit Gallen besetzt. (Orig), Thunberg nicht mehr gefunden. I. 4. Thelypodieae-Chamirinae. Gr. und N. wahrscheinlich wie vorige; Fr. eine 2klappige Schote mit Areihigen S. im Fäch; Keimb. mit gewölbter Mitte, doppelt eingeschlagenen Rändern. Einzige Gattung: Cruciferae, (Prantl.) 159 Chamira Thunb. Kelch geschlossen, gesackt; Blb. weiß; Fr. elwas gestielt, länglich, flach, mit pfriemlichem Schnabel; S. flach, — 1jähriges, kahles Kraut mit unter- wärts gegenständigen, sitzenden, nierenförmigen B., gestielten, herzförmigen, oberen Bl. 1 Art, ©, cornula Vhunb,, in Südafrika. I. 5. Sinapeae-Lepidiinae, Fr. ein Schötchen mit deutlichem, durch die ganze Kl. verlaufendem Mittelnerv, mit Yreihigen S. oder Isamigen Fächern, oder I- oder 2samige Schließfr. ; Gr. gestutzt bis kurz 2lappig; Keim rücken- oder seitenwurzelig, mit hinter der Krümmung entsprin- genden Keimb.; Bl. zuweilen perigyn; Kelch oflen bis geschlossen; seitliche und meist auch mediane Honigdrüsen; Stb. zuweilen nur 4 oder 2, oder auch mehr als 6; Haare einfach oder fehlen. A. Fächer der Fr. mit mehreren übereinanderstehenden $.; Bl. perizyn, nur seitl. Honigdr. RSINISDUCKENWUTZENE. u. ar. en. 18. Subularia. bebemeseitenwurzelig. . >. 22 2 2... HEN 22 19. Teesdalea. y B. Fächer der Fr. 1samig (selten 2 S. nebeneinander); Bl. höchstens ganz schwach perigyn; meist auch mediane Honigdrüsen. a. S. von der Spitze des Faches hängend. 4, Fr. rundlich, elliptisch oder länglich, am Grunde mehr oder weniger abgerundet bis herzförmig. I. Fr. 2klappig, mit lanzettlicher bis elliptischer Scheidewand . . 20. Lepidium, Il. Fr. mit ganz schmaler, linealischer Scheidewand, nicht aufspringend, oder die 8. von den Kl. eng umschlossen . . ser de a COTONODUEE Ill. Fr. fast kugelig, mit breiter, derber Scheidewänd: nicht aufspringend i 22. Ochthodium. 3. Fr. verkehrteiförmig, mit keiligem Grunde. Fig. 100. A Sabularia monticola A. Br. (nat. Gr.); D Bl.; E Fr. derselben (vergr.). — B Uferform, € Wasser- form von S. aquatica L. (Nach Hiltner.) 1. Fr. 2klappig, aan a 220.2. 23. Stroganovia. II. Asamige Schließfr. mit Seheidewand; Nügelig gekielt .. . . 24. Stubendorffia. b. S. von der Mitte entspringend, wagerecht; Fr. von ihrer Seite ganz flach gedrückt. a. Kl. sich lösend, die S. umschließend, Blb. elb . . » . .. 25. Biscutella. 3. Fr. nicht aufspringend;, Blb. weiß oder rosenrot . . . . . 26. Megacarpaea. Subularia L. Blütenachse vertieft; Blb. klein, weiß; Fr. länglich bis elliptisch «mit gewölbten Anervigen Kl.; B. sitzend. — 1jährig, kahl, mit pfriemlichen Grundb., 160 Cruciferae. (Prantl.) welche große Lufträume enthalten, end- und zuweilen außerdem seitenständigen Schäften, armblütigen Trauben. ß 2 Arten: S. aquatica L. (Fig. 100 B, C) an Ufern od. untergetaucht in stehenden Gewässern, letzterenfalls kleistogam, in Europa, Nordasien und Nordamerika. — S. monticola A. Br. (Fig. 100 A, D, E), mit gedrungener Traube in Abessinien und am Kilimandscharo in Höhen über 4000 m. (Vergl. L. Hiltner in Bot. Jahrb. VII. S. 264—272.) 19. Teesdalea R. Br. Blütenachse vertieft; Kelch offen; Blb. weiß, zuweilen die äußeren größer; Stf. am Grunde rückwärts mit schuppenförmigem Anhängsel (zuweilen nur 4); Fr. verkehrt-eiförmig, auf der Vorderseite stärker gewölbt, vorne kurz flügelig gekielt; 4 Sa. im Fach; Gr. kurz, vorne schief abgeschnitten. — jährige, kahle Kräuter mit grundständigen, fiederteiligen oder nur gezähnten, selbst ganzrandigen B., sehr kleinen Bl. 2 Arten, T. nudicaulis (L.) R. Br., auf Sandboden in ganz Europa, und T. Lepidium DC. in Südeuropa, Nordafrika und dem Orient. Fig. 101. Er. der Zepidiinae. A von Le- Fig. 102. ‚Lepidium perfoliatum L. Habitusbild, nat. Gr. (Original.) pidium Draba L.; B von L. sativum L., C von Coronopus didymus (L.) Sm.; Dvon Stroganowia brachyota Kar. et Kir.; E Stubendorffia orientalis Schrenk., überall b im Längs-, ce im Querschnitt. (Orig.) 20. Lepidium L. (mit Cynocardamum Webb, Thlaspidium Spach). Blütenachse zu- weilen etwas vertieft; Blb. klein, weiß, selten gelblich, oder fehlend; Stb. zuweilen 4 (nur je I medianes) oder 2 (außerdem die seitlichen fehlend); Honigdrüsen je 1 Paar seitliche, zuweilen auch je 1 mediane; Fr. von verschiedener Form, stets von ihrer Seite flachgedrückt und gekielt, höchstens vorne flügelig; Keim rücken- oder schräg seiten- wurzelig; Keimb. zuweilen 3teilig. — Ijährig, ausdauernd oder Halbsträucher, behaart oder kahl. Über 100 Arten in allen Gebieten mit Ausnahme des Nordens u. der Hochgebirgsregionen. Cruciferae, (Prantl,) 161 Sect. I. Cardaria (Desv. als Gatt.). Fr. eiförmig, gedunsen, ungeflügelt, vorne nicht ausgerandet, mit fädlichem Gr. L. DrabaL. (Fig. 104 A) im Orient, in Süd- u, Mitteleuropa, hier auf Schutt u. dgl. sich weiter ausbreitend; andere Arten im Orient. Sect. Il. Monoploca (Bge. als Gatt.). Fr. rundlich bis elliptisch, vorne geflügelt, mit freiem, fädlichem Gr. L. monoplocoides F. v. Müll,, L. linifolium Benth. u, a, in Australien. Sect. II. Lepia (Desv. als Gatt.). Fr, eiförmig bis länglich, vorne flügelig gekielt, die Flügel dem Gr. angewachsen. L. campestre (L.) R. Br, an wüsten Plätzen in Europa, auch eingeschleppt in Nordamerika; andere Arten, z. B. L, nebrodense Guss,., L. stylatum Lag., in der subalpinen Region der südeuropäischen Gebirge; L. glastifolium Desf. in Algier. Sect. IV. Dileptium DC. (erweitert). Fr. elliptisch, vorne verschmälert, zuweilen kurz flügelig gekielt, mit freiem, meist ganz kurzem Gr. a. Fr. ungeflügelt (Lepidiastrum DC.): Z« B. L. latifolium L. in Centralasien, Europa und Nordafrika; b. Fr. geflügelt: L. ruderale L. ist sehr weit verbreitet, auch in Nordamerika und Australien; L. virginicum L. mit schräg seitenwurzeligem Keim, in Nordamerika, kommt eingeschleppt auch in Europa vor; L. per- foliatum L. (Fig. 402) in Südeuropa und dem Orient, ist bemerkenswert wegen der feinzer- teilten unteren, ungeteilten oberen B., L. vesicarium L. im Orient wegen der angeschwollenen Stengelknoten. Sect. V. Cardamon DC. Fr. oval bis länglich, vorne geflügelt, mit kurzem, freiem Gr.; die Keimb. 3teilig. Hierher L. sativum L., Kresse, Gartenkresse, wahrscheinlich aus dem östlichsten Mittelmeergebiet, wo verwandte Arten vorkommen, stammend; wird als Salat gegessen, schmeckt scharf pfefferartig (Fig. 101 B). 21. Coronopus Gärtn. (Senebiera Poir.) Blb. weiß, selten purpurn, oder fehlend; Stb. und Honigdrüsen wie bei voriger Gattung; Fr. mit dicker Wandung, nierenförmig, platt oder mit gewölbten Kl., runzelig oder höckerig; Gr. ganz kurz. — I1- oder 2jährig, mit ausgebreitet niederliegendem, übergipfelig ästigem Stengel (Fig. 101 C, 103). Fig. 103. Coronopus didymus (L.) Sm., nat. Gr. (Original.) R Etwa 12 Arten, meist in den subtropischen Gebieten, so C. nilotieus (Delile) Prantl in Asypten, €. Ruellii All. im Orient und in Europa, C. integrifolius (DC.) Prantl in Südafrika, Madagaskar, China, Australien; C. didymus (L.) Sm. (Fig. 103) im tropischen Amerika ein- heimisch, eingebürgert in Nordamerika, Nordaustralien, Makaronesien, Afrika, Madagaskar und Europa. Natürl. Pflanzenfam. III. 2. 44 UN RER , 162 Cruciferae. (Prantl.) 32. Ochthodium DC. Blb. gelb; Fr. eckig-kugelig, höckerig, mit harter Wandung und harter Scheidewand, konischem Gr.; Keim schräg seitenwurzelig. — Ajähriges, ästiges Kraut mit fiederteiligen, gezähnten B. I Art, O0. aegyptiacum (L.)_DC., im Orient. 23. Stroganowia Kar. et Kir. Blb. weiß; Fr. verkehrteiförmig, gedunsen, am starken Mittelnerv der Kl. mehr oder weniger deutlich gekielt; Gr. kurz; 5. I im Fach, groß. — Hohe, kahle Stauden mit lederartigen, längsrippigen B., am Grunde mit Faser- schopf (Fig. 101 D). 3 (oder nur A ?) Arten in der Songarei und am Alataugebirge. %4. Stubendorffia Schrenk. Bl. unbekannt; Fr. hängend, verkehrteiförmig, netz- aderig, flügelig gekielt, mit I großen S. im Fach; Gr. ganz kurz; Keim schräg seiten- wurzelig. — Tracht wie vorige Gattung (Fig. 101 E). ; 4 Art, S. orientalis Schrenk, in der Songarei. 35. Biscutella L. Kelch offen oder geschlossen, mehr oder minder gesackt; Blb. ; gelb, genagelt; auch je I mediane Honigdrüse ; Fr. seitlich flachgedrückt, vorne vorge- 1 Ir IND MS 2 | RO 7 4 x N AN, { ( Fig. 104. Megacarpaea polyandra Strach. et Wint. A Stück des Stengels; B Bl.; C ebensolche ohne Blh.; D Fıkn.; EFr.; FS.; @ Keim. (Nach Hooker.) zogen oder tief ausgerandet; Gr. fädlich; 1 S. in jedem Fach, wagerecht; Würzelchen des Keims kürzer als die Keimb. — Ijährig, ausdauernd oder Halbsträucher mit un- geteilten bis fiederteiligen B., meist behaart. Gruciferae, (Prantl.) 163 Etwa 12 Arten, fast nur.in Süd- und Mitteleuropa. (Vergl. Cosson, in Bull. soc, bot, de France 49. 4872. p. 222.) Sect. I. Thlaspidia (Med. als Gatt.). Kelch-offen, kaum gesackt; Blb. kurz genagelt; Honigdrüsen nicht herabgestreckt; teils Ajährig, so B. Columnae Ten, im östlichen Mittel- meergebiet, nebst nahe verwandten Arten im übrigen Mittelmeergebiet; teils ausdauernd bis halbstrauchig, so B. laevigata L. in Süd- und Mitteleuropa auf trockenen Plätzen, besonders der Gebirge, verbreitet; andere Arten in Südeuropa. "Seet. I. Jondraba (Med. als Gatt.). Kelch geschlossen, tief gesackt; Blb. lang ge- nagelt, die seitlichen Honigdrüsen herabgestreckt; Ajährig. B. auriculata L. mit vorne in den Gr. vorgezogener Fr., im westlichen Mittelmeergebiet und auf den Canaren; B, eichorü- olia Lois. mit ausgerandeter Fr., im westlichen Mittelmeergebiet. 96. Megacarpaea DC. Blb. weiß oder rosenrot; Stb. zuweilen zahlreich, bis 16; Fr. seitlich lachgedrückt, flügelig gekielt, vorne tief ausgerandet, mit fast sitzender N., nicht aufspringend; S. wie vorige. — Ästige Stauden mit fleischigem Rhizom, große n doppeltfiederteiligen Grundb. i 5 a im Steppengebiet Centralasiens und Yunnan, z. B. M. polyandra Strach. el Wint. (Fig. 404). 1. 6. Sinapeae-Gochleariinae. Fr. ein Schötchen mit deutlichem, durch die ganze Klappe verlaufendem Mittelnerv, mit 2reihigen (sehr selten Areihigen) $. oder Isamigen Fächern, oder Isamige Schließfr., letztere bei Peltaria flach, ohne Mittelnerv; Gr. gestutzt, mit scharf abgegrenzter N. in 2 Polstern, seltener (/beris) 2lappig; Keim rücken- oder seitenw urzelig; Kelch meist offen oder aufrecht, selten geschlossen; stets nur seitliche Honigdrüsen; Haare einfach oder fehlend. A. Klappen sich vom seitlich und besonders am Grunde verbreiterten Rahmen lösend. a. Klappen gekielt, ohne Auswüchse, a. Fächer mehrsamig, Keim rückenwurzelig. . - » .......%27. Jonopsidium. ß. Je 4 hängender S. im Fach; Keim seitenwurzelig . . . . ..... 28. Iberis. b. Klappen gewölbt oder schwach gekielt. %. Klappen mit Auswüchsen. Teikschermehrsamis, .o.1%6 Ru: UM m ENHElN a DA 39 ER OPERH In Je 4:hängender- S. im Fach . 7. „ui sk 09 2 29.5.2030. Hemilophia. 8. Klappen ohne Auswüchse . . ; =, „a BEA DIPOME: B. Klappen sich vom schmalen (zuweilen dicken Rährmen lösend, oder Schließfr. a. Kelch mehr oder weniger gesackt. a. Klappen gekielt. I. Klappen nicht netzaderig, meist außerhalb des Mittelnervs geflügelt 32. Aethionema. II. Klappen netzaderig. 4. Fr. 2klappig; je 2 nebeneinander hängende S. im Fach. . . 33. Eunomia. 2. Schließfr.; 4—4 wagerechte S. in der Mitte . . . . ... 34. Brossardia. 3. Klappen mehr oder weniger gewölbt. I. Scheidewand sehr schmal, Klappen stark gewölbt . . . 35. Didymophysa. 11. So im größten Durchmesser der Fr. . Fr. kugelig aufgeblasen, nur an der Spitze sich öffnend. 36. Coluteocarpus. I 2. Klappen-Ziemlich tlach. . 3.2, 2: en en nr. 7 Pebrbgiiben b. Kelch nicht gesackt. a. Klappen gekielt. I. Keim rückenwurzelig; Klappen schwächer oder stärker flügelig gekielt ‘ohne Flügel: NE Nat Bean... 0 oe 1 II. Keim seitenwurzelig. OS aden MERKE Nach. a. 1= -Fnıı Velen ed auce oi. 23 Ve ER ETEEEEEEE 2. Fächer Asamig . en A leute ne 42 STERN 3. Klappen gewölbt oder flach. I. Fr. von ihrer Seite zusammengedrückt. 4. Er: Aklappıe, Fächer 9samig. .. . aan. 20.0.0227 24 PhyBabdıum. 44* 164 Cruciferae. (Prantl.) . Schließfr.; Fächer Asamig.. . oe... 42. Megadenia. II. oe mehr oder weniger gewölbt (Gr. in der "Mitte vertieft: vergl. 125. Draba No 153. Braya). - ..Stf. gerade AT. de Mena NR ee 11.120 Bam free NebB ss Gar ereee . Stf. gebogen . .- 20... 44. Kernera. III. Klapnen ganz flach (die eine Klappe Bewölbt: Ferel, 129. Thysanocarpus). . Klappen trennbar; Scheidewand vorhanden . . . . ..... 45. Graellsia. A Asamige Schließfr. ohne Scheidewand . . . 2. .2.....2. 46. Peltaria, 7. Jonopsidium Rchb. Blb. rosa; Fr. breitlänglich an beiden Enden stumpf, kaum flügelig gekielt; Schei- dewand mit welligen Wän- den; 5. —5 imFach, körnig- rauh. — Ajähriges, kahles Kraut mit ungeteilten, ge- stielten Grundb., in deren Achseln die Bl. 4 Art, J. acaule (Desf.) Rchb. (Fig. 405) in Portugal. %8. Iberis L. Kelch offen; Blb. weiß oder rosen- rot, die äußeren größer; Stf. ohne Anhängsel; Fr. oval bis verkehrt-eiförmig, amRücken und vorne fast stets flügelig gekielt; Gr. meist fädlich, vornekurz 2lappig; Ahängen- der S. im Fach. — 1jährig, ausdauernd oder Halbsträu- cher, letzterenfalls wenigstens z. T. mit seitlichen Blütenstengeln; Trauben ebensträußig. Etwa 30 Arten im Orient, in Süd- und Mitteleuropa. Sect. I, Iberidastrum DC. Fr. ungeflügelt; Sa. unter der Spitze entspringend. 1. semper- florens L. im westlichen Mittelmeergebiet, mit endständigen Blattrosetten, seitlichen Blüten- stengeln. Sect. II. Iberidium DC. Fr. vorne flügelig gekielt; Sa. von der Spitze hängend. Teils Ajährig, so /. amara L. in Süd- und Westeuropa, auch Gartenpfl., /. umbellata L. in Süd- europa u.a.; teils halbstrauchig, deren Wuchs noch näher zu untersuchen, bei einigen sicher endständige Blattrosetten, zZ. B. bei I. saxatilis L., I. sempervirens L., diese im westlichen Mittelmeergebiet; I. taurica im Orient; bei I. conferta Lag. ist der Gr. sehr kurz, die Flügel sehr schwach. Fig. 105. Jonopsidium acaule (Desf.) Rehb. (Original.) 29. Dilophia Thoms. Kelchb. und ungeteilte Blb. bleibend ; Fr. seitlich zusammen- gedrückt, mit kurzem, konischem Gr.; Klappen am Grunde sich schräg lösend, hohl, auf dem Rücken mit vorspringenden Höckern; Scheidewand in der Mitte offen; Keim rücken- oder seitenwurzelig. — Niedrige, ausgebreitet ästige Kräuter mit schmal spatelförmigen B., gedrungenen, ebensträußigen Trauben mit Deckb. 5 Arten in Centralasien, z. B. D. salsa Thoms. in Salzsümpfen in Westtibet und D. kasch- garica Rupr. in Ostasien, mit rückenwurzeligem Keim; D. fontana Maxim. in China, mit. seitenwurzeligem ‘Keim. 30. Hemilophia Franch. Kelch aufrecht; Blb. seicht 2lappig; Fr. von ihrer Seite schwach zusammengedrückt, mit länglichen, kahnförmigen Klappen; diese am Rande und in der Mitte mit stumpfen Warzen; Scheidewand verschwindend; Keim rückenwurzelig. _ — Ausdauernd, mit zartem Rhizom, kleinen, gestielten, ganzrandigen B., Trauben mit Deckb. 4 Art, H. pulchella Franch., an Kalkfelsen im Hochgebirge in Yunnan. Cruciferae. (Prantl,) 165 34. Dipoma Franch. Kelch aufrecht; Blb. ausgerandet, weiß, rotgestreift; Fr. seitlich flachgedrückt, mit 2 Sa. im Fach, oft nur Isamig. — Ausdauernd, liegendes be- haartes Kraut mit spatelförmigen, ganzen oder 3zähnigen B. 4 Art, D, iberideum Franch., in den Hochgebirgen Yunnans. 32. Aethionema R. Br. (mit Crenularia Boiss., Campyloptera Boiss., Lipophragma Sch. u. Ky., Diastrophis Fisch. et Mey.) Blb. weiß oder rosa, selten blassgelb: Fr. mit häutigem Flügelsaum, mit aderlosen oder nur längs der Placenta mit zarter Längsader versehenen Klappen, 2fächerig, mehrsamig oder mit Asamigen Fächern, oder 4fächerig, Isamig, dann nicht aufspringend; Gr. kurz oder lang; Keim rückenwurzelig, zuweilen schräg seitenwurzelig. — Ijährig bis Halbsträucher, mit ungeteilten, kleinen, wechsel- ständigen, zuweilen gegenständigen B., zuweilen dornig (Fig. 106 A). Fig. 106. Fr. der Cochleariinae, A Aethionema pulchellum Boiss. et Hohen.; B Brossardia papyracea Boiss,; © Thlaspi rotundifelium (L.) Gaud.; DT. OaSaR Bord Murr.; E Heldreichia Kotschyi Boiss.; F Peltaria alliacea L. (Original.) Gegen 50 Arten in den Gebirgen des östl. Mittelmeergebietes, einzelne auch weiter west- lich in den Alpen u.'Pyrenäen: a. Fächer mehrsamig; z. B. A. saxatile (L.) R. Br. von Monte- negro durch die Alpen bis Spanien verbreitet; b. Fächer Asamig, z. B. A. grandiflorum Boiss, et Hohen.; c. Fr. verschieden, die oberen der Traube mit 2samigen Fächern, 2klappig, die unteren Afächerig, Asamige Schließfr., z. B. A. heterocarpum J. Gay, A. cristatum DC.; d. 4- samige, Afächerige Schließfr., z. B. A. elongatum Boiss., A. Thomasianum Gay; e, Zweige dornig (Moriera Boiss. als Gatt.), 2 Arten in Persien, z. B. A. spinosum (Boiss.) Prantl, 33. Eunomia DC. (mit Iberidella Boiss.) Blb. weiß oder rosa; Fr. lanzettlich bis verkehrteiförmig, vorne spitz oder schwach ausgerandet; Klappen höchstens vorne ganz schmal flügelig gekielt, netzaderig; S. zu 2 nebeneinander von der Spitze des Faches hängend. — Ausdauernd, niedrig, rasig, mit gegenständigen oder wechselständigen B. Etwa 10 Arten in den Gebirgen des östlichen Mittelmeergebietes, z. B. E. oppositifolia (Labill.) DC. im Libanon,’ E. trinervia (DC.) Prantl in Persien und Armenien, E. iberidea Boiss. in Kleinasien. 34. Brossardia Boiss. Blb. rosenrot oder weiß, Fr. platt, netzaderig, mit breitem Flügelsaum, %—4 flachen, kreisrunden S. — Ausdauernd, am Grunde holzig, vielstengelig, mit blaugrünen B., herzförmigen Stengelb., hängenden Fr. 2 (oder nur 4?) Arten, B. papyracea Boiss. (Fig. 106 B) und B. retusa Boiss. in Persien, 35. Didymophysa Boiss. Blb. blassrosa; Klappen kugelig aufgeblasen, netzaderig; Fr. mit ganz schmaler Scheidewand; S. 2 im Fach hängend, mit sehr kurzen, freien Funieculi: Keim seitenwurzelig. — Ausdauernd, rasig, mit gegen die Spitze beblätterten Sprossen, 3—5leiligen B. 2 Arten, D. Aucheri Boiss. in den Hochgebirgen Persiens (vergl. unten 37. Petrocallis), 4 in Kokan. 36. Coluteocarpus Boiss. (Lagowskia Trautv.) Blb. weiß; Fr. aufgeblasen-eiförmig; Klappen mit Mittelnerv und netzaderig; S. bis 8 im Fach. — Rasig, niedrig, ganz kahl. mit schmalen, gezähnten, dichtgedrängten Grundb., eiförmigen, ganzrandigen Stengelb. 4 Art, €. reliculatus (Lam.) Boiss., in den Hochgebirgen Kleinasiens und Armeniens. 166 Cruciferae. (Prantl.) 37. Petrocallis R. Br. Blb. rosenrot: Fr. verkehrt-eiförmig, mit gewölbten Klap- pen; 2 hängende, längliche S. im Fach mit angewachsenen Funiculis. — Ausdauernd, rasig, mit liegenden Sprossen, 3teiligen gewimperten B. 4 Art, P. pyrenaica (L.) R. Br., in der Hochgebirgsregion der Alpen, Pyrenäen und Kar- pathen; die zweite angegebene, mangelhaft bekannte Art, P. fenestrata Boiss. am Elbrus in Persien, dürfte wegen der freien Funiculi eher zu Didymophysa gehören. — Hingegen dürfte in Pseudovesicaria digitata (C. A. Mey.) Rupr. im Kaukasus eine zweite Art von Petrocallis zu erblicken sein. 38. Bivonaea DC. Blb. weiß oder gelb. Fr. elliptisch, vorne ausgerandet oder ab- gerundet, mehr oder minder stark flügelig gekielt; Scheidewand mit welligen Wänden; S. 2—6 im Fach. — Ijährige, kahle Kräuter mit herzförmig umfassenden gezähnten B. 4 Arten im westlichen Mittelmeergebiet. Sect. I. Pastorea (Tod. als Gatt.) Traube mit Deckb.; Klappen schwach geflügelt; Blb. weiß. B. albiflora (Dur.) Prantl in Sicilien und Algier. Sect. II. Eubivonaea Prantl. Traube ohne Deckb.; Klappen stark geflügelt, 6 S. im Fach; Blb. gelb. B. lutea (Biv.) DC. in Sicilien. Sect. III. Minaea (Lojacono als Gatt.) Traube ohne Deckb.; Klappen schwach geflügelt; 3 S. im Fach; Blb. weiß. B. Saviana Caruel in Toscana und B. Prolongoi (Boiss.) Prantl in Südspanien. 39. Thlaspi L. Blb. weiß, seltener rosa; Fr. länglich bis elliptisch, mit meist flügelig gekielten Klappen, vorne meist ausgerandet; S. zahlreich oder nur 2 im Fach, gestreift, punktiert oder glatt; Scheidewand mit quergeteilten Zellen, geraden oder etwas gebogenen Wänden. — 1jährige oder ausdauernde Kräuter mit ungeteilten, höchstens gezähnten B., Stengelb. mehr oder minder herzförmig umfassend, kahl. Etwa 60 Arten im Mittelmeergebiet, in Europa, Centralasien und Sibirien, wenige auch in Nordamerika. Sect. I. Apterygium Ledeb. Klappen nicht geflügelt; S. glatt. T. rotundifolium (L.) Gaud. (Fig. 106 C) auf Gerölle der Alpen und Karpathen, andere Arten ebenda und im Kaukasus. Sect. II. Euthlaspi Prantl. Klappen vorne geflügelt, abgerundet, seltener spitz; S. glatt. Teils Ajährig, so T. perfoliatum L., in ganz Europa verbreitetes Ackerunkraut, und zahlreiche Arten .im Mittelmeergebiet; teils ausdauernd, so T. montanum L., T. alpestre L., in Süd- und Mitteleuropa, T. cochleariforme DC., in Osteuropa, Central- und Nordasien; hierzu vielleicht auch das T. Fendleri Gray im pacifischen Amerika. Sect. II. Nomisma DC. Klappen vorne geflügelt, abgerundet; S. gestreift. T. arvense L. in ganz Europa, Asien, auch in Nordamerika eingeschleppt, mit wenigen verwandten Arten. Sect. IV. Carpoceras DC. Klappen vorne spitz geflügelt; S. gestreift; 2 S. von der Spitze des Faches nebeneinander hängend. T. ceratocarpum Murr. (Fig. 106 D) in Centralasien mit einigen verwandten Arten (die Arten mit mehreren glatten S. besser zu II). Sect. V. Pachyphragma DC. Klappen stumpf geflügelt; S. glatt, zu 2 von der Spitze des Faches nebeneinander hängend, Scheidewand dick. T. latifolium M. B. im Kaukasus, mit kriechendem, angeblich unbegrenztem Rhizom, fast von der Tracht einer Alliaria. 40. Heldreichia Boiss. (Zygopeltis Fenzl). Blb. weiß oder rosenrot, die längeren Stf. geflügelt, zuweilen vorne gezähnt; Fr. seitlich ganz flach, verkehrteiförmig oder quer breiter, nicht ausgerandet. — Ausdauernde Kräuter mit ungeteilten bis feinzerteilten B., kurzen Trauben. 6 Arten von Afghanistan, z. B. silaifolia Hook. et Thoms., bis Kleinasien, H. Koischyi Boiss. (Fig. 106 E). 44. Physalidium Fenzl. Blb. weiß; Fr. elliptisch; Kl. kahnförmig; 2 längliche S. im Fach. — Ausdauerndes Kraut, mit gestielten, rundlichen, gelappten B. 4 Art, P. siylosum (Boiss. et Hohen.) Fenzl, in der Hochgebirgsregion des Elbrus in Persien. 12. Megadenia Maxim. Kelch offen; Blb. weiß; Honigdrüsen je 2 seitlich, groß; Fr. von ihrer Seite zusammengedrückt, mit kurzem Gr., dicker Scheidewand, 1 wage- rechten S. im Fach. — Ajähriges, kahles, niedriges Kraut, mit herzförmig-rundlichen, hr A; r s ur Gruciferae. (Prantl.) 167 handnervigen B.; Bl. teils einzeln langgestielt, teils in Trauben, in den Achseln der Grundb. außer der endständigen Traube. 4 Art, M. pygmaeg Maxim,, am Ufer des oberen Hoang-ho. 43. Cochlearia L. Blb. weiß oder violett; Fr. kugelig oder elliptisch, mit 2 oder mehreren ?2reihigen S. im Fach, seltener länglich, mit Areihigen S.; Klappen mehr od. weniger gewölbt, mit bis zur Spitze deutlichem Mittelnerv; Scheidewand mit welligen Wänden, — Ajährige oder ausdauernde, kahle Kräuter mit ungeteilten, höchstens gelappten B. Etwa 45 Arten im Norden und in den Gebirgen des östlichen Mittelmeergebiets,. Sect. I. Eucochlearia Prantl. Fr. fast kugelig aufgeblasen. C. offieinalis L. im mitt- leren und nördlichen Europa; das frische Kraut ist als Herba Cochleariae offieinell, enthält ein scharfes Öl; nahe verwandt sind C, anglica L., C. arctica Schlecht., ferner (€, danica L. mit geslielten Stengelb.; C. glastifolia L. im westlichen Mittelmeergebiet, Sect. II. Pseudosemperwivum Boiss. Fr. elliptisch; Grundb, keilförmig, rosettig; Stengel vom Grunde an ästig. C. Semper- vivum Boiss. et Bal. u. a. in den Gebirgen des östlichen Mittelmeergebietes. Sect. III. Pseudocamelina Boiss. Fr. eiförmizg od. linea- lisch; C. Szowitsii Boiss., ©. glaucophylla (DC.) Boiss. nur in den Gebirgen Persiens. 44. Kernera Medik. Blb. weiß; Stf. einwärts ge- krümmt; Fr. kugelig bis elliptisch, mit kurzem Gr.; Klappen mit Mittelnerv, netzaderig; S. zahlreich im Fach, Keim zuweilen rückenwurzelig. — Ausdauernd, mit grund- ständigen, ungeteilten bis fiederspaltigen B. mit ange- drückter Behaarung. 5 Arten in den Gebirgen Süd- und Mitteleuropas. Sect. I. Eukernera Prantl. Stengel schlank; keine Deckh.; Fr. kugelig, mit holziger Schale. K. saxatilis (L.) ‚ Rehb. in den Pyrenäen, Gevennen, Jura, Alpen, Karpathen und südosteuropäischen Gebirgen; verwandte Arten in Savoven, den Pyrenäen und der Sierra Nevada. Sect. Il. Rhizobotirya (Tausch als Gatt.). Stengel sehr kurz; Trauben beblättert; Fr. elliptisch mit dünneren Klappen k:. alpina (Tausch) Prantl (Cochlearia brevicaulis Facch.) in den Alpen Südtirols. 45. Graellsia Boiss. (Fig. 107). Blb. weiß; Fr. ellip- tisch, ganz flach, nicht aufspringend, aber die Klappen leicht lösbar; Klappen mit Mittelnerv u. Adernetz; Scheide- wand mit welligen Zellwänden; S. flach. — Ausdauerndes Kraut mit gestielten, rundlichen, gelappten B. 1 Art, @. saxifragifolia \DC.) Boiss., in den Hochgebirgen Persiens. Höchst wahrscheinlich dürfte hierher auch die Sect. Peltariopsis Boiss. von Cochlearia zu ziehen sein, deren Fr. ebenfalls ganz flach, elliptisch oder länglich sind, deren 2 Arten in den Gebirgen Persiens vorkommen. 46. PeltariaL. Blb. weiß oder rosa; Fr. vom Rücken ganz platt, ohne Scheidewand, nicht aufspringend; Klappen : R B ar S Fig. 107. Habitusbild von @raellsia neizig, nur am Grunde mit Mittelnerv; 4 Sa.; I S., dessen sazifragiyolia (DC.) Boiss., 1/2 nat. Funiculus den Klappen angewachsen. — Ausdauernde kahle Er ee Kräuter, mit ungeteilten B., sitzenden Stengelb., hängenden Fr. 3 Arten im östlichen Mittelmeergebiet; P. alliacea L. auch in Südosteuropa {Fig. 106 F). I. 7. Sinapeae-Alliariinae. Fr. eine Schote mit Ireihigen S. oder Isamige Schließfr. ohne Scheidewand; Gr. kurz, gestutzt (nicht eingezogen) mit scharf abgegrenzter N.; Scheidewand zart oder 168 - Cruciferae. (Prantl.) fehlend; Keim rücken- (sehr selten seiten-) wurzelig; Kelch offen bis aufrecht; seitliche Honigdrüsen mit Imedianen zu einem Ring vereinigt: Haare einfach oder fehlend. A. Fr. 2klappig, ohne Scheidewand, mehrsamig; Klappen fach . . . 47. Aphragmus. B. Fr. 2klappig mit Scheidewand, diese oft nur als schmaler Saum vorhanden. a. Klappen über dem sackförmigen Grunde der Fr. sich lösend 48. Taphrospermum. [b. Klappen vom Grunde sich lösend. a. Klappen gekielt . . . N 4 1 5 nes sch SIHBNEHEIGET. 3. Klappen gewölbt, oft en den S. etwas eingeschnhürt . . . 50. Alliaria. C. Fr. nicht aufspringend, oder mit höchstens am Grunde sich etwas lösenden Klappen. a. Fr. mit flachem Schnabel . . . 2.0200) ‚ol. Barlatorıa. b. Fr. nicht geschnäbelt oder vorne Konks nass 020.2 .52% Sobolewskia. 47. Aphragmus Andrz. (Oreas Cham. et Schlecht.) Fr. länglich, mit kurzem, cylindrischem Gr.; Klappen flach mit deutlichem Mittelnerv; Niedriges, ausdauerndes Kraut, mit eiförmigen, gestielten B., Deckb. in der wenigblütigen Traube. 4 Art, A. Eschscholtzianus DC., in Unalaschka. 48. Taphrospermum C. A. Mey. Blb. gelblichweiß; Fr. kurz, linealisch, mit kurzem, 2schneidigem Schnabel; Klappen gewölbt, dünnhäutig, mit starkem Mittelnerv; und netzaderig; Scheidewand vollständig mit geraden Zellwänden; S. 4 im Fach, körnig-rauh; Keim zuweilen seitenwurzelig. — Ausdauerndes, vom Grunde an ästiges kleines Kraut mit gestielten eiförmigen, Fig. 108. Fr. von A Taphro- Sganzrandigen oder schwach gekerbten B., Trauben mit Deckb. it c.A.M Bar ; | £ e 2 #Sonoieuskia elavata (Boica) 2 Arten; T. altaicum C. A. Mey. im Altai und Alatau (Fig. 1084). F 1. R ee 2 . a een) 49. Eutrema R. Br. Blb. weiß; Fr. länglich, mit kurzem fast eylindrischem Gr.; Bl. am starken Mittelnerv gekielt; Scheidewand in der Mitte mehr oder minder durchbrochen; Funiculi angewachsen. — Ausdauernde, kahle Kräuter mit länglichen, herzförmigen Grundb., ganzrandigen B. 4 Arten in den sibirischen Hochgebirgen und Nordsibirien, z. B. E. Edwardsü R. Br.; E. integrifolium (DC.) Prantl. 50. Alliaria Adans. Blb. weiß, deutlich genagelt; Fr. cylindrisch, mit kurzem, konischem Gr.; Kl. mit starkem Mittelnerv; Scheidewand mit geteilten Zellen, etwas welligen Wänden; S. gestreift. — Ausdauernde oder 2jährige Kräuter mit gestielten, ge- zähnten, herzförmigen B., aufrechten Fr. 5 Arten in Europa und dem borealen Asien, A. officinalis DC., in ganz Europa und Centralasien, riecht lauchartig; A. brachycarpa M. B., im Kaukasus, mit Deckb.; hierher auch Eutrema $ Wasabi Maxim. in Japan und Ostsibirien, z. B. A. Wasabi (Maxim.) Prantl mit gestieltem Frkn. 51. Parlatoria Boiss. Blb. weiß, kurz genagelt; Fr. linealisch oder lineallanzettlich, mit schwertförmigem Schnabel, am Grunde etwas aufspringend: Kl. mit starkem Mittel- nerv; S. mehrere. — 1jährige, spärlich behaarte Kräuter von der Tracht der vorigen Gattung: Fr. auf dicken Stielen abstehend. 2 Arten, P. cakiloidea Boiss. in Assyrien, P. rostrata Boiss. in Persien. 52. Sobolewskia M. B. Blb. weiß, kurz genagelt; Fr. länglich oder vorne keulig verdickt, ohne Schnabel, nicht aufspringend, meist Asamig, mit ganz schmalem Saum als Scheidewand. — ale oder ausdauernde (!) Kräuter von der Tracht der vorigen Gattung, aber mit abwärtsgebogenen dicken Fruchtstielen. 2 Arten, S. lithophila M.B. und S. clavata (Boiss.) Fenzl (Fig. 108 B) im Kaukasus und in Anatolien. II. s. Sinapeae-Sisymbriinae. Fr. eine linealische Schote, mit 1-, seltener 2reihigen S. im Fache, zuweilen nicht aufspringend, oder Asamige Schließfrucht, oder quergegliedert mit 1 aufrechten S. im Gruciferae, (Prantl,) Ä 169 vorderen Fach; Gr, kurz 2lappig oder vorne eingezogen; Keim rücken- (nur bei Cakile und Chartoloma seitemy.) wurzelig, mit flachen, zuweilen gewundenen oder an den Seiten längsfaltigen Keimb. ; Kelch offen bis geschlossen; je 4 umfassende seitliche und 14 me- diane Honigdrüse zu einem Ringe verbunden ; Haare einfach oder fehlend, Fig. 109, Fr. der Sisymbreinae, A Erucaria aleppica Gärtn.; B Cakile marilima Scop.; 0 Andreoskia car damine- folia (DC.) Prantl; D Myagrum perfoliatum L.; E Goldbachia laevigata (M.B.) DO.; # Calepina Corvini (All.) DO. @ Schimpera arabica Hochst. et St.; A Spirorhynchus sabulosus Kar. et Kir.; J Boreava orientalis Jaub. et Spach: K Pachypterygium multicaule Kar. et Kir., b im Querschnitt. (Original.) A. Fr. 2klappig, nicht quergegliedert, mit mehreren 4-, seltener 2reihigen S, im Fache, ohne Fortsätze der Klappen. a. Klappen gewölbt; Gr. kurz 2lappig (Gr. gestutzt bis eingezogen: vergl. 135 Stenophragma) 53. Sisymbrium. BENappen fach. Zum ee > . 0... 54. Ammosperma. B. Fr. quergegliedert, im vorderen nicht Aufäpringenden Glied 4 aufrechter S, a."Hinteres Glied 2klappig; Keim rückenwurzelig . » 2... ..... 55. Erucaria, b. Hinteres Glied nicht aufspringend; Keim seitenwurzelig era 2,0 CAkıle; C. Fr. nicht aufspringend, nicht quergegliedert, mit dünner oder ohne Scheidewand, 4 bis mehreren S. a. Klappen an der Spitze mit einem Fortsatz oder hohler Küktrerbung: I. Fächer mehrsamig; Klappe mit Fortsatz . . tu» 87. Andresskia, IH, Asamige Schließfrucht; Klappe mit hohler Auftreibung 12 7. 58.1 Myagrım, b. Klappen ohne Fortsatz oder Auftreibung. a. Fr. mit ziemlich kreisrundem Querschnitt. I. Sa. nicht geschnäbelt; verkümmerte Sa., wenn vorhanden, unter der entwickelten. 41. Fr. mit mehreren S, übereinander (zuweilen Asamig) . . 59. Goldbachia. 2. Fr. Asamig. * Fr. kurz bespitzt; Keimb. mit gefalteten Seitenfläcken . . 60. Calepina. ** Fr. mit plattem Schnabel; Keimb. nicht gefaltet. + S. bis zum Grunde der Fr. hinabreichend; Schnabel gerade, oder schief AUfDEeSelzU Eee En en ea. BI SLRRTTERSE -+L S, nicht bis zum Grunde der Fr. hinabreichend; Schnabel spiralig gerollt 62. Spirorhynchus. Il. Sa. geschnäbelt; verkümmerte Sa., wenn vorhanden, über der entwickelten. 4. Fr. mit kürzerem oder längerem, pfriemlichem Schnabel, aufrecht 63. Boreava. ZuRr. ohne, Schnabel,: hängend „. „U, 2 No EIN FN nt 64, Texiers ß. Fr. von ihrer Seite flachgedrückt, gekielt bis geflügelt, jederseits des Mittelnerven mit 4 Längsnerven; Sa. geschnäbelt, darüber eine verkümmerte Sa. 4. Gr. deutlich vorhanden; Fr. häutig geflügelt. * Flügel flach, zuweilen auch auf den Nähten kurze Flügel . .65. Sameraria. ESS HAUSERREINFESCHIBBEN. Kan ne ie heilen. au .e, 66: Tanscheiake 2. Gr. fehlt oder äußerst kurz. * Flügel häutig bis schwammig, nicht dicker als das Fruchtfach. 2 Keinmruckenwarrzehor tu 0, en. wen a U EBEN ++ Keim seitenwurzelig _. - Ä Ohne Sein 08, OHBrtEGE ar Flügel schwammig, dicker als das Fruchtfach. . +. 69. Pachypterygium. 53. Sisymbrium L. Kelch aufrecht oder abstehend ; Blb. meist gelb, seltener blass- gelb oder weiß; Stf. gegen den Grund verbreitert: Fr. linealisch oder nach vorne ver- schmälert: Kl. gewölbt, netzaderig, mit starkem Mittelnerv oder auch noch 2 starken - 170 Cruciferae. (Prantl.) Längsnerven;; Scheidewand zart oder häufiger mit verdickten Zellwänden, zuweilen mit Längsfasern od. krystallreichem Parenchym als Mittelschicht; S. Ir, seltener 2reihig, mit rückenwurzeligem Keim. — jährige bis ausdauernde Kräuter mit meist leierförmigen, fiederteiligen, selten ungeteilten B., kahl oder behaart. Etwa 50 Arten, doch von den nicht den borealen Gebieten angehörenden manche hin- sichtlich ihrer Zugehörigkeit zweifelhaft. (Vergl. Fournier, Recherches anat. et taxonom. sur la fam. des Cruciferes, Paris 1865, wo aber Arten anderer Gattungen mit einbegriffen sind). — Die besser bekannten Arten lassen sich folgendermaßen anordnen. Sect. I. Pseudobraya Prantl. Kl. Anervig, netzaderig; Scheidewand zart; S. 2reihig; Blb. weiß: S. supinum L. in Westeuropa, mit kurzgestielten Bl. in der Achsel von Deckb. Sect. II. Kibera DC. Fr. gekrümmt, vorne etwas verschmälert; Klappen 3nervig; Blb. blassgelb oder weiß; Bl. fast sitzend, mit Deckb. S. polyceratium L. und S. runcinatum Lag. im Mittelmeergebiet. Sect. III. Velarum DC. (Chamaeplium Wallr. als Gatt.) Fr. pfriemlich, verschmälert; Klappen 3nervig; Bl. fast sitzend, ohne Deckb. S. officinale (L.) Scop. im Mittelmeergebiet und in Europa an wüsten Plätzen verbreitet, auch in Nordamerika eingeschleppt. Sect. IV. Nasturtiopsis (Boiss. als Gatt... Klappen Anervig; Blb. gelb; Bl. schlank gestielt, ohne Deckb. S. coronopifokum Desf. in Nordafrika und S. arabicum (Boiss.) Prantl. Sect. V. Eusisymbrium Prantl. Klappen 3nervig; Blb. gelb. a. Leptocarpaea (DC. als Gatt. erweitert). Fruchtstiele dünner als die Fr.; Scheidewand zart, mit langgestreckten Zellen, geraden dünnen Wänden. S. LöselüL. und S. /rio L. in Europa, Orient und Central- asien, mit verwandten Arten im Mittelmeergebiet. b. Pachypodium (Webb als Gatt.) (Ton- guea Endl.). Fruchtstiele so dick als die Fr, kurz; Scheidewand mit verdickten Zell- wänden. S. Columnae Jacgq., S. austriacum Jacq. mit verwandten Arten im Mittelmeergebiet und in Mitteleuropa. c. Norta DC. Fruchtstiele dünn oder dick; :Scheidewand mit ver- diekten Zellwänden oder mehrschichtig; äußere Kelchb. an der Spitze gehörnt. S. strietissi- num L. an Ufern und in Gebüschen Mittel- und Osteuropas; S. junceum M. B. im Orient und in Centralasien, westlich bis Ungarn u. a.; S. pannonicum Jacq. vom Orient bis Mitteleuropa, mit mehrschichtiger Scheidewand. : Tricholobos Turez. mit 4 Art am Kap ist zweifelhaft. 54. Ammosperma Hook. f. Kelch geschlossen, gesackt; Blb. violett; Fr. linealisch; Kl. flach, durch die S. etwas aufgetrieben, mit deutlichem Mittelnerv oder mehreren gleichstarken Längsnerven; Scheidewand dünn, mit quergeteilten Zellen, geschlängelten Wänden; S. 1- oder 2reihig. — Ästige Kräuter mit fiederteiligen B., linealischen Ab- schnitten. Ss ; 2 Arten, A. cinereum (Desf.) Hook. f. mit Anervigen Klappen, 2reihigen S., anliegend behaart; A. teretifolium (Desf.) Prantl mit mehrnervigen Klappen, kahl, beide in Nordafrika. 55. Erucaria Gärtn. (mit Hussonia Boiss.) Kelch geschlossen, mehr oder minder gesackt; Blb. violett; -hinteres Glied der Fr. eylindrisch, mit mehreren Längsnerven, vorderes Glied kugelig oder geschnäbelt, mit 1—mehreren S. übereinander; Scheide- wand mit geschlängelten Wänden, dünn oder um die Mitte dickwandig; Keimb. lang, bei E. aleppica umeinandergeschlungen. — Ästige Kräuter mit fiederteiligen B., line- alischen Abschnitten, kurzgestielten, aufrechten oder abwärts gerichteten Fr. 5—6 Arten im Mittelmeergebiet; die verbreitetste (noch in Spanien) ist E. aleppica Gärtn. (Fig. 109 A); die übrigen in Agypten bis Persien; E. uncata Boiss. in Nordostafrika und Arabien, klettert mittels des langen gekrümmten Schnabels der Fr. 56. Cakile Gärtn. Kelch schwach gesackt; Blb. weiß oder blassrosa; unteres Glied der Fr. kreiselförmig, mit hängendem S. oder unfruchtbar ; oberes verschieden gestaltet, beide ohne Scheidewand. — Ajährige, ästige Kräuter mit fleischigen, gezähnten bis gefiederten B. (Fig. 109 B). 4 Arten, ©. maritima Scop. an.den Küsten Europas, des schwarzen Meeres und Nord- alrikas; C. americana Nutt. in Nordamerika, C. aequalis L’Her. in Westindien. 57. Andreoskia Rchb. nicht DC. Kelchb. aufrecht: Blb. weiß; Fr. linealisch, seitlich zusammengedrückt, nicht aufspringend; Kl. gekielt, an der Spitze mit einem hornförmigen Fortsatz; Gr. eylindrisch; Scheidewand mit langen Zellen, geschlängelten Cruciferae, (Prantl.) 171 etwas verdickten Wänden; Keim schief seitenwurzelig. — Ijähriges Kraut mit fieder- teiligen, am Grunde verbreiterten, umfassenden B. (Fig. 109 (). 4 Art, A. cardaminefolia (DC.) Prantl (Notoceras DC.), im östlichen Mittelmeergebiet, 58. Myagrum L. Kelchb. schwach gesackt; Blb. blassgelb; Fr. mit äußerlich er- kennbaren, längsnervigen, vorne erweiterten, hohlen Klappen, kurzem, dreieckigem Schnabel; keine Scheidewand;; 4 verkümmerte Sa. unter der entwickelten. — Kahles Ijähriges Kraut mit aufrechten, kurzen, dicken Fruchtstielen (Fig. 109 D). 4 Art, M. perfoliatum L., im Mittelmeergebiet und in Mitteleuropa. 59. Goldbachia DC. Blb. blassrosa; Fr. Akantig, zwischen den $, eingeschnürt, vorne mit kurzem, dreieckigem Schnabel, 1—3samig. — Ijähriges, kahles Kraut mit ungeteilten B., abwärtsgebogenen Fruchistielen (Fig. 109 E). 3 Arten, G. laevigala (M. B.) DC. in Centralasien und dem westlichen Mittelmeergebiet; G. laneifolia Franch. in Yunnan. 60. Calepina Adans. Blb. weiß; Fr. eiförmig, netzigrunzelig, mit kurzem, eylindri- schem Gr. — 1jähriges kahles Kraut mit leierförmigen, fiederteiligen Grundb., auf- rechten, schlanken Fruchtstielen (Fig. 109 f). 4 Art, CO. Corvini (All.) DC., im Mittelmeergebiet und in Mitteleuropa. 61. Schimpera Hochst. et Steud. (Traillia Lindl.) Blb. gelb; Fr. eiförmig, knotig- rauh, mit flachem, linealischem Schnabel; 4 verkümmerte Sa. unter der entwickelten. — Niedrige, Ajährige, papillösrauhe Kräuter mit fiederteiligen Grundb., kurzen, dicken, aufrechten Fruchtstielen (Fig. 109 @). 3 Arten, S. arabica Hochst. et Steud. und S$. persica Boiss. im östlichen Mittelmeer- gebiet, letztere mit zweierlei Fr., untere mit geradem, kürzerem, obere mit schrägem, längerem Schnabel. 62. Spirorhynchus Kar. et Kir. Blb. linealisch, schmutzigweiß; längere Stf. ver- eint, kürzere ohne A.; Fr. am Grunde verschmälert, länglich, mit sehr langem, schmal geflügeltem, spiralig gekrümmtem Schnabel; S. hängend (!) — Zartes 1jähriges Kraut mit fiederteiligen Grundb., herabgebogenen Fruchtstielen (Fig. 109 7. 4 Art, S. sabulosus Kar. et Kir., in Persien und der Songarei. 63. Boreava Jaub. et Spach (Martinsia Gods.). Kelchb. schwach gesackt; Blb. blassgelb; Fr. eiförmig, 4kantig bis 4flügelig, in einen kürzeren oder längeren Schnabel verschmälert; 1 verkümmerte Sa. über der entwickelten. — Einjährige kahle Kräuter mit schlanken, abstehenden Fruchtstielen (Fig. 109 J). 3 Arten, B. orientalis Jaub. et Spach und B. aplera Boiss. et Heldr., im östlichen Mittel- meergebiet. 64. Texiera Jaub. et Spach (Glastaria Boiss.). Blb. gelblichweiß; Fr. kugelig, glatt, ohne Schnabel oder Gr., mit dickem, schwammigem Mesocarp und hartem Endo- carp. — Ijähriges kahles Kraut mit hängenden Fr. 4 Art T. glastifolia (DC.) Jaub. et Spach in Syrien. 65. Sameraria Desv. Bilb. blassgelb; Fr. am Grunde herzförmig, lederig oder papierdünn, niemals schwammig, an den Nähten gekielt bis schmal geflügelt. — 1jährige kahle Kräuter mit hängenden Fr. 7 Arten im östlichsten Mittelmeergebiet. Sect. I. Eusameraria Boiss. Nähte nur gekielt, z. B. S. armena (L.) Desv. Sect. II. Tetrapterygium (Fisch. et Mey., als Gatt.). Nähte geflügelt, z.B. S. stylophora (Fisch. et Mey.) Boiss. 66. Tauscheria Fisch. Blb. gelb; Fr. hart, mit concaver Ober-, gewölbter Unter- seite, mit oberseits eingeschlagenen Flügeln; Gr. kurz dreieckig. — Ijähriges kahles (nur auf der Fr. meist steifhaariges) Kraut. 2 Arten, z. B. T. lasiocarpa Fisch., in Centralasien, westlich bis Persien. 172 Cruciferae. (Prantl.) 67. Isatis L. Blb. gelb, Fr. linealisch bis eiförmig, mit schwammigem bis baue flügeligem Kiel. — jährige er ausdauernde Kräuter mit hängenden Fr. Gegen 50 Arten, vorherrschend im östlichen Mittelmeergebiet. Sect. I. Eremoglaston Bge. Fr. nebst Flügel häutig; 3 Arten in Turkestan und der Songarei. - Sect. II. Samerarioides Boiss. Fr. schwammig, rings häutig geflügelt; I. latisiligua Stev. mit verwandten Arten im östlichen Mittelmeergebiet. ö Sect. III. Glastum Boiss. Fr. schwammig, rings schwammig geflügelt. I. tinctoria L. (Waid) von Centralasien bis Süd- und Mitteleuropa; das Kraut liefert Indigo; verwandte Arten im östlichen Mittelmeergebiet; J. alpina Vill. ausdauernd, in Italien und Dauphine. Sect. IV. Apterolobus Boiss. Fr. nur an der Spitze geflügelt. 5 Arten in Persien. 68. Chartoloma Bge. Kelchb. behaart; Blb. gelb; längere Stf. am Grunde verdickt; Fr. breit elliptisch, flügelig gekielt, dünn. — Ijähriges kahles Kraut mit hängenden Fr. 4 Art, ©. platycarpum Bge., in Turkestan. F 69. Pachypterygium Bge. (Pachypteris Kar. et Kir.) Blb. gelb; Fr. elliptisch, mit verdicktem, korkigem Rand; Funiculus angewachsen. — Ajährige zarte Kräuter (Fig. 109 K). 5 Arten in Persien, Turkestan und der Songarei, z. B. P. multicaule Kar. et Kir. Ir. 9. Sinapeae -Vellinae. Fr. ein Schötchen oder 2fächerige, 2samige Schließfr., oder Huerzeelkede mit derber Scheidewand und wagerechten S. im vorderen Glied; er seicht oder tief 2lappig; Scheidewand mit polygonalen, nicht quer geteilten Zellen, geraden oder gebogenen Wänden; S. selten platt und geflügelt, meist fast kugelig; Keim rückenwurzelig, mit ge- falteten Keimb.; Kelch meist geschlossen; je 4 seitliche und I mediane Honigdrüse; Haare einfach oder fehlend. — Ausschließlich im Mittelmeergebiet. Fig. 110. Fr. der Vellinue. A Psychine stylosa Desf.; B Succowia balearica (L.) Med., db im Querschnitt, ce im Längsschnitt; C Carrichtera annua (L.) Prantl, b im Längsschnitt, c von dar Seite; D Vella spinosa Boiss., b von der Seite, c im Längsschnitt; Z Boleum asperum (Pers.) Desv.; F Schouwia arabica (Vahl) DC.; @ Fortuynia Bungei Boiss.; H Physorhynchus brahuicus Hook. (Original.) 5 A. Fr. nicht quergegliedert. a. Gr. vorne kurz- und stumpfgelappt; Pfl. meist mehr oder minder behaart. Kl. der annähernd kugeligen Fr. mehr oder minder gewölbt bis gekielt; S. ungeflügelt. I. Gr. pfriemlich oder 4kantig. 1. Kl. flügelig: gekielt ..-.2..).0..2 at 2 D aa en ee re Gruciferae, (Prantl,) 173 DSL, DAULDEUGELE ZEWOLDU 0. 2 Merle is vr nr 7 Buocowia: II. Gr. platt, in gleicher Ebene wie die Scheidewand, er Bacher. der Ems #Bamig: Stk. frei . 22m le an... 1% QOarzrichters, 9, Facher der Fr. 4—2samig; längere Stf. vereint. OWEN TIRE EEE ee a 6 ee 5 ee, DOSE ORREE 74. Boleum. : .... .15, Bavigouy& #* 9samige Schließfr. a ß. Kl. der elliptischen Fr. flach; S. geflügelt . ; b, Gr. mit längeren, aufrechten, spitzen Lappen; Pfl. kahl. 4. Fr. 2klappig, flügelig gekielt, mehrsamig. «© 2 2 2. 2.2.%..76. Schouwia, ß. 2samige Schließfr., in den konischen Gr. verschmälett „ „ .„... x 77. Zilla. B. Fr. quergegliedert; hinteres Glied 2klappig, unfruchtbar; vorderes Glied viel breiter, mit derber Scheidewand; je 1—2 wagerechte, ungeflügelte S. im Fach. a. Vorderes Glied mit’ breitem, herablaufendem Flügelsaum; Kl. des hinteren Gliedes flach 78. Fortuynia, b. Vorderes Glied gedunsen, eiförmig, ohne Flügel; Kl. des hinteren Gliedes gewölbt 79. Physorhynehus, 70. Psychine Desf. Blb. weiß mit dunklen Adern; Fr. verkehrtherzförmig, mit ge- dunsenen, vorne flügelig gekielten Kl.; Gr. am Grunde Akantig; S. etwas flachgedrückt. — Ijähriges steifhaariges Kraut mit sitzenden, gezähnten Stengelb., Trauben mit Deckb., großen Bl., aufrechten Fr. (Fig. 110-4). 4 Art, P. stylosa Desf., in Nordafrika. 71. Succowia Med. Blb. gelb; Fr. kugelig mit steifen, dicken, abstehenden Haaren dicht besetzt; S. kugelig. — 1jähriges, fast kahles, aufrechtes Kraut mit doppelt fieder- teiligen B., deckblattlosen Trauben, ziemlich kleinen Bl. (Fig. 110 B). 4 Art, S. balearica (L.) Med., im westlichen Mittelmeergebiet und auf Teneriffa. I Yz R ME BN FE, Y bi Fig. 111. 4A Vella spinosa Boiss. — B Carrichtera annua (L.) Prantl. (Original.) N 72. Carrichtera Adans. Blb. blassgelb mit violetten Adern; Fr. eiförmig mıt '‚* schwach gewölbten Kl. — Ijähriges, niedriges Kraut mit fast doppeltfiederteiligen B., zuweilen übergipfelten Trauben ohne Deckb., kleinen Bl., hängenden Fr. (Fig. 110 0). 1 Art, C. annua (L.) Prantl (Fig. 114 B), im ganzen Mittelmeergebiet. 174 Cruciferae. (Prantl.) 73 Vella L. Blb. gelb, zuweilen mit violetten Adern; Fr. eiförmig, etwas seitlich zusammengedrückt, mit gewölbten Kl. ; S. kugelig. — Ästige, starre, kleine Sträucher mit ungeteilten B., Trauben unterwärts mit Deckb., großen Bl., aufrechten Fr. (Fig. 110 D). 3 Arten, V. Pseudocytisus L. mit verkehrteiförmigen B. in Spanien, V. ylabrescens Coss. in Alsier, V. 'spinosa Boiss. (Fig. 444 A) mit lineallanzettlichen B. und reichlichen Dornen, welche teils aus den Blattachseln entspringen, teils das Ende der Blütentrauben bilden, in Spanien. 74. Boleum Desv. ‚Wie vorige Gatt.; nur Fr. nicht aufspringend; S. zusammen- gedrückt. — .Ästiger, behaarter, dichtbeblätterter Halbstrauch mit linealischen B., gelben Bl. (Fig. 110 E). : 1 Art, B. asperum (Pers.) Desv., in Spanien und Portugal. 75. Savignya DC. Kelch offen, nicht gesackt; Blb. klein, blassrosa; Fr. mit kurzem Gynophor, eiförmig oder elliptisch mit eylindrischem, seicht 2lappigem Gr.; S. wage- recht. — Klebrige, spärlich behaarte, sparrigästige, kleine Kräuter, mit ungeteilten oder fiederlappigen B., kleinen Bl. 2 Arten, S. parviflora (Delile Webb im östlichen Mittelmeergebiet; S. longistyla Boiss. et Reut. in Algier. Fig. 112. Zilla spinosa (L.) Prantl. A in Bl., B in Fr, C Fr. im Längsschnitt, 3mal vergr. (Original.) 76. Schouwia DC. (Cyclopterygium Hochst.) Blb. violett ; Fr. seitlich flachgedrückt, rundlich elliptisch, am Grunde herzförmig, mit flügelig gekielten Kl.; Gr. Akantig; 5. etwas abgeflacht. — Ijährige, kahle, ästige Kräuter mit umfassenden, ungeteilten B., großen Bl. (Fig. 110 F). Gruciferae. (Prantl.) 175 9% (oder nur A), Arten, $. arabica (Vahl) DC. und S, Schimperi Jaub. et Sp. in Arabien und Nordafrika. 77. Zilla Forsk. Blb. rosenrot; Fr. eiförmig, in den pfriemlichen Gr. verschmälert, mit harter Wandung und’ holziger Scheidewand. — Dorniger, im Alter fast blattloser, sehr ästiger Strauch mit übergipfelten, am Grunde angewachsenen in Dornen endigenden Trauben, in der Jugend keilförmigen B., großen Bl. 2 Arten, Z. spinosa (L.) Prantl (Fig. 412) in Ägypten und Tunis, Z. macroptera Coss. in der Sahara. 78. Fortuynia Shuttl.. Kelch geschlossen, nicht gesackt; Blb. linealisch, weiß; Fr. flach; hinteres Glied linealisch, mit starkem Mittelnerv und netzaderig; vorderes Glied mit dicker schwammiger Wandung und herablaufendem, vorne ausgerandetem Flügel- saum. — Kahle Sträucher mit ungeteilten B., kurzgestielten Bl. (Fig. 110 @). 3 Arten, in Persien und Afghanistan. 79. Physorhynchus Hook. Kelch geschlossen, nicht gesackt; Blb. länglich, weiß: Fr. gedunsen; hinteres Glied mit gekielten Kl., vorderes eiförmig, in den pfriemlichen, 2spitzigen Gr. verschmälert. — Kahle Halbsträucher mit umfassenden B., kurzgestielten Bl. in sehr langen, lockeren Trauben (Fig. 110 M). 2 Arten in Afghanistan (P. brahuicus Hook.) und Persien. 1. 10. Sinapeae-Brassicinae. Fr. eine linealische Schote mit Areihigen, seltener 2reihigen S. im Fache, zuweilen nicht aufspringend, oder quergegliedert mit aufrechten, seltner vom aufsteigenden Funi- culus hängenden S. im vorderen Glied; Gr. kurz alappie, zuweilen eingezogen; Scheide- wand mit quergeteilten Zellen, meist len Wänden; Keim rückenwurzelig, mit ge- falteten, vorne gestutzten oder 2lappigen Keimb.; Kelch aufrecht oder abstehend; je eine seitliche und eine mediane Honigdrüse; Haare einfach, selten fehlend. Fig. 113. Fr. der Brassicinae. A Enarthrocarpus arcuatus Lab.; B Reboudia erucarioides Coss. et Dur., a von der Klappenseite, b von der Placentarseite; C Rapistrum per enne (L.) Berg.; D R. Linnaeanum Boiss. et Reut.; E Muricaria prostrata (Desf.) Desv.; # Crambe tataria Jacq. (Original.) A. Bl. in Trauben am beblätterten Stengel. ©: a. S. alle hängend oder die vorderen aufrecht, aber diese nicht in einem besonderen, schon zur Blütezeit breiteren Gliede. a. Fr. mit flachem, zweischneidigem Schnabel, 2klappig. I. Kl. mit nur einem.starken Mittelnerv . ... 2... nn... 80. Bruea. I Kl. mit 3 Längsnerven . . .-.... Hs WERBEN . Fr. mit cylindrischem oder konischem, höchstens ee abgeplattetem Schnabel. I. Fr. 2klappig. 4. S. oval bis länglich. 176 Cruciferae. (Prantl.) * Kl. flach; 'S. 2reihig; Keimb. eestutzt -. „In. 72.282, Diylotazzer ** Kl. gewölbt, mit starkem Mittelnerv; S. Areihig. + Keimb. gestutzt; Schnabel mit S.. . . . . . 83. Erucastrum. -+-- Keimb. 2lappig; Schnabel cylindrisch, ohne s. . . 84. Sinapidendron. . S. kugelig oder etwas flachgedrückt; Keimb. 2lappig . . . 85. Brassica. u = nicht aufspringend . . . 0 ....86. Rhaphanus. b. In einem besonderen, schon kurz nach Aer Blütezeit on vorderen Gliede der Fr. 4 oder mehrere aufrechte oder vom langen, aufrechten Funieulus hängende S. 4. Vorderes Glied mehrsamig. »I. Vorderes Glied 2klappig aufspringend . . . 2 2. 2 ....87. Hemicrambe. II. Vorderes Glied nicht aufspringend . . .- 2. .2..2....88. Enarthrocarpus. 8: Vorderes (Glied 7a2samig '*.. .. N 2 OR er see u DET Vorderes Glied 4samig. I. Hinteres Glied mehrsamig. 4. Hinteres Glied 2klappig, vorderes ohne Fortsätze . . . . 90. Reboudia. 2. Hinteres Glied kaum aufspringend, vorderes mit Fortsätzen 91. Cordylocarpus. - I. Hinteres Glied 0—2samig, nicht aufspringend. = 4. Vorderes Glied mit Scheidewand nr 792, Rapıstrom: 9. Vorderes Glied ohne Scheidewand. * Schnabel der Er. flach; S. aufrecht .% 222.98. Mumiearia, “ Fr. ohne Schnabel; S. vom aufrechten ntlenites hängend . 94. Crambe. B. Bl. in den er der Gründb. a. Fr. 2klappig, gedunsen . . Pe Et 2)20, AULONEISNEN- b. Fr. nicht aufspringend, bang oder flach ehe ee OO RCOESAHLEN E77 © 80. Eruca Lam. (Euzomum Lk.) Kelch geschlossen; Blb. weiß, gelblichweiß oder violett, mit dunkleren Adern; Fr. oval länglich mit gewölbten Kl., samenlosem Schnabel; Narbe weit herablaufend; S. 2reihig oder Areihig, etwas zusammengedrückt; Keimb. 2lappig. — Ästige aufrechte Kräuter mit leierförmigen B., aufrecht angedrückten Fr. Etwa 40 schwierig zu unterscheidende Arten im Mittelmeergebiet; E. sativa Lam. wird auch kultiviert wegen der ähnlich wie Senf wirkenden S. 81. Sinapis L. (nur $ Zeucosinapis DC.) Kelchb. abstehend ; Blb. gelb, oder blass mit violetten Adern; Fr.länglich bis ceylindrisch, mit gewölbten Kl., samenlosem oder samen- haltigem Schnabel; S. Ireihig, kugelig; Keimb. 2lappig. — Ästige aufrechte Kräuter mit leierförmigen B., schlank abstehenden oder zurückgekrümmten Fruchtstielen. 5 Arten im Mittelmeergebiet bis Mitteleuropa; am bekanntesten ist S. alba L., Weißer Senf, dessen hellgelbe S. ähnlich wie der schwarze Senf wirken und angewendet werden. Hierher auch S. longirostris Boiss. in Spanien, mit zahlreichen, zum Teil hängenden S. im Schnabel. 82. Diplotaxis DC. Kelchb. abstehend oder aufrecht; Blb. gelb, zuweilen violett oder weiß mit violetten Adern; Fr. linealisch oder lineallanzettlich, mit Schnabel oder rasch abgesetztem Gr.; Kl. ziemlich flach, mit deutlichem aber nicht scharf vorspringen- dem Mittelnerv; S. klein, 2reihig. — lines oder ausdauernde Kräuter, seltener Halb- sträucher mit een B., schlankgestielten, zuweilen hängenden Fr. Gegen 20 Arten im Mittelmeergebiet und in Mitteleuropa. Sect. I. Catocarpum DC. (Pendulina Willk. als Gatt.) Fr. herabgebogen, fast ohne Gr.; Blb. gelb. D. Harra (Forsk.) Boiss. von Persien bis Nordafrika, verwandte Arten in Spanien. Sect. II. Anocarpum DC. (z. T.) Fr. aufrecht, mit plötzlich verschmälertem Gr.; Blb. gelb. D. muralis (L.) DC.*und D. viminea (L.) DC., in Mittel- und Südeuropa, D. ienuifolia (L.) DC. mit holzigem Stengelgrund ebenda. Sect. III. Rhynchocarpum Prantl. Fr. aufrecht, vorne allmählich in einen Schnabel verschmälert, der meist 4—2 S. enthält, seltener leer ist; Blb. violett oder weiß mit violetten Adern bei D. acris (Forsk.) Boiss. in Ägypten und Arabien, D. erucoides (L.) DC. im Mittel- meergebiet u. a.; Blb. gelb bei D. catholica (L.) DC., D. virgata (Cav.) DC. u. a. in Spanien. 83. Erucastrum Schimp. et Spenn. (Corynelobus Boiss.) Kelchb. abstehend; Blb. gelb, selten weiß; Fr. linealisch, gewölbt, mit konischem, meist Isamigem Schnabel, Ds Be et Be Gruciferae, (Prantl,) 177 Klappen mit stark vorragendem Mittelnerv und Adernetz , 5. Ireihig (zuweilen undeutlich 2reihig). — Ijährige Kräuter mit fiederteiligen B. litwa 45 Arten im Mittelmeergebiet und in Mitteleuropa. Sect. I. Ewerucastrum Willk. Fruchtstiele schlank, meist abstehend. E. Pollichüi Schimp, et Spenn. mit Deckb. im unteren Teil der Traube; E. obtusangulum (Lois. Rehb. in Mittel- und Südeuropa, , Sect. I. Hirschfeldia (Mönch als Gatt.). Fruchtstiele so dick wie die Fr., der Trauben- achse angedrückt. E, incanum (L.) Koch mit verwandten Arten im Mittelmeergebiet. 84. Sinapidendron Lowe. Kelchb. lose abstehend, gesackt; Blb. gelb; Stf. pur- purn; Fr. eylindrisch, mit fast gleichbreitem Gr. ; Kl. gewölbt mit Mittelnery und Ader- netz ; Scheidewand mit geraden Wänden; 5. Ireihig, länglich. — Ästize Halbsträucher mit ungeteilten, nur gesägten oder gekerbten B. 5 Arten, davon 3 auf Madeira, z. B. $. frutescens (Ait.) Lowe; 2 mit Gynophor ver- sehene auf den Kapverdischen Inseln. 85. Brassica L. Kelchb. abstehend oder aufrecht; Blb. gelb oder weiß, zuweilen violett geadert ; Fr. linealisch, mit eylindrischem Gr. oder konischem, leerem oder samen- haltigem Schnabel; S. kugelig, Ireihig (selten oben 2reihig). — 1jährige bis ausdauernde Kräuter mit leierförmigen, fiederteiligen oder ungeteilten B. Etwa 50.Arten, vorwiegend im Mittelmeergebiet, doch auch in Mitteleuropa, CGentral- und Ostasien. Sect. I. Melanosinapis (Schimp. et Spenn. als Gatt., erweitert). Fr. mit cylindrischem oder schwach konischem Gr.; Kl. mit Mittelnerv und Adernetz; Stengel ästig mit Laubb. B. nigra (L.) Koch, schwarzer Senf, mit aufrecht angedrückten Fr., an Ufern im Mittel- meergebiet und in Mitteleuropa (s. unten), in Californien massenhaft verwildert; B. elongata Ehrh. mit abstehenden Fruchtstielen im östlichen Mittelmeergebiet; B. amplexicaulis \Desf. Batt. in Algier. Sect. II. Oreobrassica Prantl. Fr. mit konischem, samenlosem Gr., Kl. mit Mittelnerv und Adernetz; S. etwas flachgedrückt; B. nur grundständig; Stengel meist einfach. B. hu- milis DC., B. saxatilis Amo, B. latisiligua Boiss. et Reut. in den Gebirgen Spaniens und Nordaftikas, B. Gravinae Ten. in Italien und Nordafrika, B. repanda DC. in Piemont und Dauphine u. a. Sect. II. Eubrassica Prantl. Fr. allmählich in einen konischen, samenhaltigen oder leeren Schnabel verschmälert; Kl. mit Mittelnerv und Adernetz; zum Teil nur mit grund- ständigen Laubb., z. B. B. Tournefortiü Gou. im Mittelmeergebiet, z. T. mit beblättertem Stengel, z. B. B. oleracea L., B. campestris L., B. Napus L. (s. unten). Sect. IV. Ceratosinapis DC. Wie vorige, aber Kl. mit 3 ziemlich gleichstarken Längs- nerven. B. Sinapistrum Boiss. (Sinapis arvensis L.) im Mittelmeergebiet, ganz Europa und Sibirien, B. Cheiranthus Vill. in West- und Südeuropa u. a. Nutzpflanzen. Von B. nigra Koch (Sinapis L.) stammen die schwarzen Senfkörner, welche als Speisegewürz verwendet werden, sowie auch als Semen Sinapis officinell sind; sie enthalten Myrosin und Myronsäure, welche bei der Destillation zum ätherischen Senföl werden, außerdem auch fettes Öl. Zahlreiche Kulturrassen je nach der Benutzung der B., Stengel, Wurzeln, Bl. und S, besitzen die kultivierten Arten der $ Eubrassica, für welche übrigens kein Vaterland sicher angegeben werden kann; die Kulturrassen scheinen in Europa entstanden zu sein und die angegebenen spontanen Vorkommnisse auf Verwilderung zu beruhen. ({S. darüber S. Lund og H. Kiaerskou, En monogr. Skildring af Havekaalens, Rybsens og Rapsens Kulturformer., Landbrügets Kulturplanter N. 4. Kopenhagen 1884.) 4. B. oleracea L., Kohl, mit aufrechten Stf., glatten S. kommt in der anscheinend wilden Form a) silvestris DC. an den nordeuropäischen Küsten und in Ligurien vor. Die zahlreichen Varietäten, von denen Theophrast 3, Plinius 6, Tournefort 20, De Candolle über 30, Lund und Kjaerskou 422 aufführen, lassen sich nach den letztgenannten Forschern unter folgende 6 Gruppen unterbringen: b) acephala DC., Blätterkohl (Fig. 114 4), mit verlänger- tem Stengel, ausgebreiteten B., c) gongylodes L., Kohlrübe (Fig. 114 B', mit kugeliger An- schwellung des Stengels an den Blattbasen; d) gemmifera DC. (Fig. 114 C), Rosenkohl, mit zahlreichen kleinen, aus den Blattachseln entspringenden Köpfchen; e) sabauda L., Wirsing, Welschkohl (Fig. 444 D) mit blasigen, krausen B., die etwas kopfig angeordnet sind, Natürl. Pflanzenfam. III. 2. 12 178 Cruciferae. (Prantl.) f} capitata, K opfkohl, Kraut (Fig. 114 E), mit verkürztem Stengel, hohlen, in einen Kopf zusammenschließenden B., zuweilen violett gefärbt; g) Botrytis L., Blumenkohl (Fig. 445), mit Nleischigem, ebensträußigem Blütenstand und größtenteils verkümmerten Bl. — Unter n angehörig: A. acephala, gewöhnlicher blauer D sabauda L., norwegischer Wirsing; Z capi- Fig. 114. Kuliurrassen von Brassica oleraceu L., den 6 Hauptgruppe Kohl; B gongylodes, späte blaue Kohlrübe; C gemmifera Rosenkohl ; tata, Centnerkraut. (Nach Vilmorin.) > diesen steht acephala der Stammform am nächsten, an sie schließen sich nach verschiedenen Richtungen die übrigen 5 Gruppen an, ohne dass indes jede derselben mit ihren sämtlichen Rassen von einheitlichem Ursprung wäre. Gruciferae, (Prantl.) 179 2. B. campestris L. (B. Rapa L.), Rübsen, mit abstehenden kürzeren SU,, grubigen 8, von den geöffneten Bl. überragten Blütenknospen, grasgrünen Grundb. Als Olfrüchte werden gebaut a) annua Koch, Soemmerrübsen, und b) oleifera DC., Winterrübsen; Nleischig verdickte Pfahlwurzel hat ec) rapifera Metzg. mit zahlreichen Rassen, als weiße Rübe, Teltowerrübe, Turnips u. a. (Fig. 446 J—C). 3, B. Napus L., Raps, mit Stf. und S. wie vorige, aber von den geöffneten Bl. nicht überragten Blütenknospen, sämtlich blaugrünen B. Als Olfrüchte werden a) annua Koch, Sommerraps, und b) oleifera DC., Winterraps, gebaut; mit fleischig verdicktem Stengel- grund und Pfahlwurzel, ec) Napobrassica L., Bodenkohlrübe, Wruke. Fig. 115. Brassica oleracea L. g) Bolrytis, Veitch's Blumenkohl. (Nach Vilmorin.) | 86. Rhaphanus L. Kelchb. aufrecht, schwach gesackt; Blb. weiß oder gelblich, meist mit purpurnen Adern; Fr. cylindrisch, mit kurzem Gynophor, glatt oder mit mehreren Längsnerven, vorne pfriemlich verschmälert, schwammig oder in Querglieder zerfallend. — Ijährig oder ausdauernd mit leierförmigen B. Etwa 40 Arten, meist im Mittelmeergebiet und Europa, 1 auf Java. Sect. I. Rhaphanus DC. Fr. nicht quergegliedert; S. 2reihig in der Fr. R. sativus L., Rettig, von unbekannter Heimat, in ganz Europa und Asien gebaut, in verschiedenen Sorten, a) radicula, Radieschen, $) griseus, Sommer- und y) niger, Winterrettig, wegen der fleischigen Pfahlwurzel samt hypokotylem Glied; S. oleiferus in China zur Ölgewinnung aus den S. Von R. caudatus L. in Java werden die B. und die meterlangen Fr. gegessen. Sect. II. Rhaphanistrum DC. Fr. quergegliedert; S. in der Fr. Areihig. R. Rhapha- nistrum L. verbreitetes Ackerunkraut. Sect. III. Hesperidopsis Boiss. Fr. mit Areihigen S., nicht quer eingeschnürt. R. Aucheri Boiss. im östlichen Mittelmeergebiet, 87. Hemicrambe Webb. Kelchb. abstehend ; Blb. gelb; Fr. 2gliederig und 2- klappig; hinteres Glied kleiner, unfruchtbar oder mit 1—2 S.; vorderes linealisch, flach- gedrückt, mit leerem Schnabel, 1- (oder 3-?) nervigen Kl., verkümmerter Scheidewand, 3—4 S., wovon die vorderen wagerecht oder aufrecht; S. länglich, flach. — Halbstrauch mit gestielten, leierförmigen B., schlanken Fruchtstielen. 4 Art, H. fruticulosa Webb., in Marocco. 150 Cruciferae. (Prantl.) ss. Enarthrocarpus Labill. Kelch geschlossen, mehr oder minder gesackt; Blb. gelblich weiß, mit purpurnen Adern: Fr. eylindrisch oder flach, mit mehreren Längs- nerven, nicht aufspringend, hinteres Glied sehr kurz, mit 0—2 hängenden S.; vorderes länger, mit mehreren aufrechten S.; keine Scheidewand. — jährige Kräuter mit rauher Behaarung, leierförmigen B., häufig entwickelten Deckb., kurzen aufrechten Blütenstielen, gekrümmten Fr. (Fig. 113 A). 6 Arten im östlichen Mittelmeergebiet und in Nordafrika; E. arcuatus Lab., E. Iyratus DC. u. a. mit vorne allmählich verschmälerter Fr.; E. clavatus Delile mit plötzlich abgesetztem Gr. in Algier. RÜÄRRRÄRRQQ NÄÄRÄ PR, N AM ” HM a A Fig. 116. Kulturrassen von Brassica campestris L. c) rapifera Metzg. A Teltowerrübe, B runde weiße Rübe; CO runde weiße Turnips. (Nach Vilmorin.) 89. Guiraoa Coss. Kelch abstehend, gesackt; Blb. gelb; Fr. mit 2 2fächerigen, Mi 2samigen, sich später von einander trennenden, nicht aufspringenden Gliedern, das vor- dere kugelig in den konischen Gr. verschmälert, mit 8 flügeligen Rippen. — 1jähriges Kraut mit fiederteiligen unteren B., kurzgestielten Bl. 1 Art, G. arvensis Coss., in Spanien. (Könnte wegen des 2fächerigen vorderen Gliedes vielleicht zu den Vellinae gehören). Gruciferae. (Prantl.) 151 0. Reboudia Coss. et Dur. Kelchb. abstehend, gesackt ; Blb. rosenrot ; Fr. eylin- drisch ; hinteres Glied 2klappig, mit mehreren hängenden S.; vorderes Glied Isamig, nicht aufspringend, beide mit mehreren Längsnerven. — Ijährige Kräuter mit mehrfachfieder- teiligen B., kurzgestielten Bl., aufrechten Fr. (Fig. 113 B). 9% Arten, R. erucarioides Coss. eb Dur. in Nordafrika; R. microcarpa (Boiss.) Prantl (Eru- caria Boiss.) in Ägypten, Palästina und Arabien. 91. Cordylocarpus Desf. Kelch gesuckt; Blb. blassgelb; hinteres Glied der Fr. mehrsamig, vorderes Glied Isamig mit vorspringenden Rippen und 2 Flügeln. — I1- jähriges Kraut mit leierförmigen B., abstehenden kurzen Fruchtstielen. 4 Art, C. muricatus Desf. in Nordafrika. — Wahrscheinlich gehört hierher auch Rapi- strella ramosissima Pomel mit kugeligem vorderen Gliede, kantigem Schnabel; hinteres Glied mehrsamig, mit gekielten Kl.; nur einmal in Algier gefunden. 92. Rapistrum Desv. Kelchb. lose abstehend, mehr oder minder gesackt; Blb. weiß oder gelb; Fr. aus 2 nicht aufspringenden Gliedern bestehend, hinteres mit meh- reren Längsnerven, steril oder mit mehreren S., vorderes mit I aufrechtem S. und dünner Scheidewand mit verschiedengestalteter Außenfläche. — jährige, seltener ausdauernde Kräuter mit 1 bis 2fach fiederteiligen B., kurzen, aufrechten Fruchtstielen (Fig. 113 €, D). Etwa 40 Arten im Mittelmeergebiet, einzeln auch in Mitteleuropa. Sect. I. Didesmus (Desv. als Gatt.). Hinteres Glied mit 1 S., fast so breit als das vordere, dieses mit aufrechtem (!) S.; Blb. weiß; B. doppeltfiederteilig. 3 Arten im öst- lichen Mittelmeergebiet und in Nordafrika, z. B. R. tenuifolium (Sibth.) Benth. Hook. Sect. II. Euwrapisirum Prantl. Hinteres Glied mit 0—2 S.; vorderes kugelig, runzelig; Blb. gelb; B. leierförmig. 5 Arten im Mittelmeergebiet und in Mitteleuropa, hier besonders R. rugosum (L.) All.; R. perenne (L.) Berg. in Süd- und Osteuropa. Sect. III. Otocarpus (Dur. als Gatt.). Vorderes Glied mit 2 ohrförmigen Anhängseln. R. virgatum (Dur.) Benth. et Hook. in Nordafrika. Sect. IV. Ceratocnemon Coss. et Bal. (als Gatt.); Hinteres Glied mit 2 Hörnern. R. Cera- toenemon Prantl (C. rapistroides Coss. et Bal.) in Marbkko. 93. Muricaria Desv. Kelchb. ziemlich aufrecht, bleibend; Blb. weiß; Fr. mit kurzem, unfruchtbarem hinteren Glied; vorderes kugelig, mit vorspringenden Höckern, kurzem flachem Schnabel, ohne Scheidewand, 1 aufrechten |!) S.; Keimb. nicht ausge- randet (Fig. 113 E). — I!jähriges, ausgebreitetes, ästiges, behaartes Kraut mit doppelt- tiederlappigen B. 4 Art, M. prostrata (Desf.) Desv., in Nordafrika. Höchstwahrscheinlich gehört hierher . als zweite Art Kremeria Cordylocarpus Coss. et Dur. (Muricaria Benth. et Hook.) mit 1seitig gekrümmtem Fruchtglied, langem Gr., 3lappigen B., gelben Bl., ebendort. 94. Crambe L. Kelchb. lose abstehend; Blb. weiß; längere Stf. öfters gezähnt; seitliche Honigdrüsen zuweilen fehlend; Fr. mit unfruchtbarem hinteren Glied: vorderes kugelig mit harter, glatter Schale, öfters mit 4 starken Nerven: Gr. unter der N. meist eingezogen (daher diese den Cochlearinae ähnlich); keine Scheidewand; 1 S. hängend auf langem, aufsteigendem Funiculus; Keimb. 2lappig. — Iljährig, ausdauernd oder Halbsträucher mit reich verzweigtem Stengel, geteilten oder ungeteilten B. (Fig. I13 F). Gegen 20 Arten, meist im östlichen Mittelmeergebiet, doch auch in Centralasien, West- europa, Makaronesien, eine in Patagonien. Sect. I. Leptocrambe DC. Gr. ganz kurz; hinteres Glied cylindrisch; 4- oder 2jährig, z. B. C. hispanica L. im Mittelmeergebiet. Sect. lI. Sarcocrambe DC. Gr. ganz kurz; hinteres Glied niedrig, eiförmig; ausdauernd; z. B. C. cordifolia Stev. im ‚Kaukasus, C. maritima L. an den Küsten Europas; C. Tataria Jacq. in Osteuropa und in Centralasien; die fleischige, süßschmeckende, Tartar genannte Wurzel wird in Osteuropa gegessen. Sect. III. Dendrocrambe DC. Gr. deutlicher; hinteres Glied kurz, cylindrisch; Halb- sträucher. C. fruticosa L. fil.. auf Madeira, C. strigosa L’Her. auf den Canaren. 95. Morisia Gay. Kelch geschlossen, gesackt; Blb. gelb: Fr. länglich, gedunsen, mit 2reihigen S., Scheidewand mit geschlängelten Zellwänden; Schnabel konisch-pfriem- rue 182 Cruciferae. (Prantl.) lich, leer oder Isamig. — Ausdauernd, stengellos mit fiederteiligen Grundb., achsel- ständigen Bl., unterirdisch auf hinabgekrümmtem Stiel reifenden Fr. 4 Art, M. hypogaea (Viv.) Gay (Fig. 147), in Sardinien und Corsica. 96. Cossonia Dur. (Raffenaldia Godr.) Kelch geschlossen, gesackt; BIb. von verschie- dener Farbe; Fr. nicht aufspringend, Akantig oder flach, mit Ireihigen, hängenden S. — Wuchs wie vorige. ) 3 Arten in Nordafrika, z. B. C. africana Dur. Fig. 117. Morisia hypogaea (Niv.) Gay, nat. Gr. (Original.) 1. 11. Sinapeae-Cardamininae. Fr. eine linealische bis elliptische Schote mit 1- oder 2reihigen S. oder Schötchen, letzterenfalls mit vorne verschwindendem Mittelnerv; Gr. kurz-, seltener tief 2lappig, häufig eingezogen: Keim seitenwurzelig; Kelchb. aufrecht; mediane Honigdrüsen vor- handen oder fehlen ; Haare einfach oder fehlen. Diese Subtribus dürfte sich unmittelbar an Sisymbrium anschließen, von dem die Anfangsglieder dieser Reihe nur durch den seitenwurzeligen Keim abweichen; daran knüpfen sich unmittelbar die Gattungen mit verschwindendem Mittelnerv; durch letzteres Merkmal unterscheiden sich die hierhergehörigen Formen, welchen die medianen Honig- drüsen fehlen, von den einfachbehaarten oder kahlen Hesperidinae; doch bestehen auch Beziehungen zu den Cochleariinae. A. Kl. mit deutlichem, bis zur Spitze auslaufendem Mittelnerv. a. Kl. durch den starken Mittelnerv fast gekielt; Blb. gelb (Blb.: weiß vgl. 136. Turritis) 97. Barbarea. b. Kl. gewölbt; Blb. weiß oder violett. (Kl. flach: vgl. 184. Parrya und 137. Arabis). 4. Blb. ungeteilt. 1. Kelchb. nicht \gehörnt .. .. =. seh LS ah Son ie Se) SEE 1:-UKelchb.2gehörnt IL. Eos) aEe ne Be 2 Re OH ß. Blb. kraus, gelappt .. . „= 100. Dryopetalum, B. Kl. mit vor der Spitze verschwindendem oder {mit der Loupe) gar nicht wahrnehmbarem Mittelnerven. a. Kl. gewölbt; Fr. kugelig bis linealisch. . 2... b. Kl. flach oder höchstens durch die S. etwas aufgetrieben. 7%. 8. Areihig, hängend, meist ungeflügelt. I. Kl. zart netzaderig (mit der Lupe noch nicht wahrnehmbar), Rhizom ohne Niederb. 102. Cardamine. - „101. Nasturtium. Grucilerae, (Prantl,) 133 II. Kl. höchstens mit ganz zartem Mittelnerv; Rhizom meist mit Niederb, 103, Dentaria. B. S. 1- oder 2reihig, wagerecht, mit Flügelsaum. I. Trauben ohne Deckb.; Stengel beblättert. 4, Funiculi frei; Fr. am Grunde nicht stielartig verdünnt. . .„ 104, Ricotia. 2. Funiculi der Scheidewand angewachsen; Fr. am Grunde stielartig verschmälert 105. Lunaria. II. Trauben mit Deckb.; Stengel beblättert; Fr. kurz, stielartig verschmälert; Funi- TOD I UN EIN a dee. 7,2006: BOlomamm III, Blütenstiele oder Stengel aus den Achseln der Grundb. 4, Fr. lineallänglich mit deutlichem Gr, . . . . ...107. Leavenworthia. 9, Er. fast kreisrund mit ganz kurzem Gr. . . .. 108, Platyspermum. Fig. 118. Fr. von A Cardamine graecaL.; B Ricotia Lunaria (L.) DC.; C B. carnosula Boiss. et Heldr.; D Lunaria biennis Much.; E Selenia aurea Nutt.; F Leavenworthia Michauzii Gray. (Original.) 97. Barbarea R. Br. Blb. gelb; je 1 seitliche innere und I verlängerte mediane Honigdrüse; Fr. linealisch, mehr od. minder 4kantig, mit starkem Mittelnerv; S. Ireihig: Scheidewand mit zarten, welligen Zellwänden. — 2jährige oder ausdauernde Kräuter mit meist leierförmig fiederteiligen, selten ungeteilten B. 44 Arten, wovon B. vulgaris R. Br. durch fast ganz Europa und das boreale Asien verbreitet ist, auch in Nordamerika und Neuholland vorkommt, als Hubertuskraut als Futterpflanze empfohlen wird; B. strieta Andrz. in Europa und dem borealen Asien; die übrigen Arten meist im Mittelmeergebiet, dort auch die ausdauernden Arten z. B. B. inte- grifolia DC. 98. Pirea Durand (Dictyosperma Rgl.). Kelchb. stumpf, aufrecht; Blb. weiß mit violettem Nagel; Fr. linealisch, eylindrisch; Kl. mit vorragenden Längsnerven; Fr. kurz: S. Ireihig, kaum flachgedrückt, rauh. — Kahles Kraut mit aufsteigenden Stengeln, ge- fiederten B., abstehenden Fruchtstielen. 4 Art, P. Olgae (Rel.) Durand, in Kokan (Asien). 99. Jodanthus Torr. et Gr. Äußere Kelchb. an der Spitze gehörnt; Blb. violett: Fr. linealisch, verlängert; Kl. gewölbt, mit schwachem Mittelnerv; Scheidewand wie Barbarca; S. Areihig, länglich. — Ausdauerndes hohes Kraut mit ungeteilten oder etwas leierförmigen B. 4 Art, J. pinnatifidus (Michx.) Prantl, im atlantischen Nordamerika. 100. Dryopetalum A. Gr. Kelchb. aufrecht, etwas gesackt; Blb. weiß, 5—7lappig; Fr. linealisch, mit gewölbten 3nervigen Kl., sehr kurzem Gr.; Scheidewand zart, mit langen, geradwandigen Zellen; Keim schief seitenwurzelig. — 1- oder 2jährig mit fieder- teiligen, behaarten B., gedrungenen Trauben. 4 Art, D. runcinatum A, Gr, in Mexiko. 184 Cruciferae. (Prantl.) 101. Nasturtium R. Br. |mit Tetrapoma Turez., Sisymbrella Spach, Armoraeia Fl. Wett.) Blb. weiß oder gelb; Fr. kugelig, elliptisch, Jänglich bis linealisch, mit kürzerem oder längerem Gr.; Kl. gewölbt, netzaderig, mit schwachem, unter der Spitze oder schon über dem Grunde verschwindendem Mittelnerv; S. klein, eckig, rundlich oder länglich, 2reihig, seltener Ireihig. — Ajährig oder ausdauernd, mit meist tiederteiligen gezähnten B. Über 50 Arten in allen Gebieten; die nicht bo- realen Arten meist ungenügend bekannt und hinsicht- lich ihrer Zugehörigkeit zur Gattung nicht alle sicher; die besser bekannten lassen sich folgendermaßen an- ordnen. Sect. I. Cardaminum (Mönch als Gatt.). Keine mediane Honigdrüsen; Blb. weiß. N. officinale R. Br., Brunnenkresse, in Bächen in ganz Europa, Nord- und Ostasien, auch im tropischen und (eingeführt) in Nordamerika; das bitterlich schmeckende Kraut wird als Salat gegessen. Sect. II. Roripa (Scop. als Gatt., erweitert). Mit medianen Honigdrüsen; Blb. weiß oder gelb. a) Am- phibia. Fr. kugelig bis kurz elliptisch; B. teilweise un- geteilt. N. amphibium (L.) R. Br. an Ufern in Europa und Sibirien; N. austriaeum Crantz. in Südosteuropa und im Orient; beide mit gelben Bl. Bei einigen ge- wöhnlich zu Cochlearia gestellten Arten sind die Blb. weiß; so bei N. Armoracia (L.) F. Schultz, Meerrettig, in Ostrussland einheimisch, in Europa und Nord- amerika kultiviert (und verwildert) als Gemüsepflanze wegen der Rhizome; die Pflanze trägt in unseren Gärten fast niemals Fr.; verwandte Arten in Sibirien und Ungarn (N. hungaricum Prantl = Cochlearia macrocarpa W.K.). b) SiWwestria. Fr. deutlich verlängert, elliptisch, länglich bis linealisch, Blb. gelb. N. siwestre (L.) R. Br. verbreitet in Europa und Nordasien, auch ein- seschleppt in Nordamerika; N. palustre (Leys.) DC. im ganzen borealen Gebiet, sowie im tropischen Amerika, Java, Neuholland und Neuseeland; verwandte Arten in Nordamerika. Hierher auch N. pyrenaicum (L.) R. Br. mit verwandten Arten in Südeuropa, Orient, Südsibirien; N. asperum (L.) Coss. in Spanien. 102. Cardamine L. Blb. weiß oder rosenrot, zuweilen fehlend; Fr. schmal lanzettlich bis linea- lisch, mit zuweilen scharf gekielten Placenten, in den Gr. verschmälert; Kl. mit mehreren, äußerst zarten, spärlich netzigen Längsnerven, elastisch ab- springend; S. ziemlich dünn, länglich, elliptisch. — Ajährige oder ausdauernde Kräuter mit selten ungeteilten, meist fiederteiligen B.; Rhizom ohne Niederb. Über 50 Arten, meist in den borealen Gebieten; die tropischen wenig bekannt, daher unsere Sect. II. Fig. 119. Cardamine chenopodiifolia Pers., nur provisorisch. nat. Gr. (Original.) £ 7 Sect. I. Cardaminella Prantl (mit Pteroneurum DC.) Nur je 4 Paar seitlicher Honigdrüsen. C. alpina Willd. und C. resedifolia L. niedrige alpine Pfl. der Pyrenäen, Alpen und Karpathen; C.ibellidifolia L. in Skandinavien, Sibirien und Nordamerika. — C. graeca L. und verwandte Arten /mit scharf gekielten Placenten (Fig. 448 A), Ajährig, in den Gebirgen Südeuropas und des Orients; C. Chelidonia L. in Gruciferae, (Prantl.) 185 Corsica, Italien, Serbien, ausdauernd, — 2 Arten von Pleroneurum werden für Java an- gegeben. Sect. II. Eucardamine Prantl. Auch mediane Honigdrüsen. a. Hirsutae, A- und 2- Jährig, mit unscheinbaren Bl.,, deren Blb. kaum länger als der Kelch sind, zuweilen fehlen, C. hirsuta L. in ganz Europa, Nordafrika, West- und Ostasien, Australien; €. silvatica Lk, mit ähnlicher weiter Verbreitung; (©. impatiens L. in Europa, Orient, Central- und Ostasien, b, Pratenses, ausdauernd, mit großen Blb. ©. pratensis L,, Schaumkraut, auf feuchten Wiesen in Europa, Sibirien, Nordamerika; C. amara L. an Ufern in Europa und Sibirien, dient statt der Brunnenkresse; C. asarifolia L. in Südeuropa, mit ungeteilten, rundlichen Grundb.; C. trifolia L. mit kriechendem Rhizom, 3zähligen B., blattlosem Schaft, in feuchten Gebirgswäldern; (©. rhomboidea DC. in Nordamerika hat knolliges Rhizom, Sect. Ill. Plerygospermum Prantl. S. mit Flügelsaum; Honigdrüsen nur seitlich, sehr klein. C, chenopodifolia Pers. in Brasilien und Argentinien (Fig. 149) ist bemerkenswert durch die zweierlei Fr.; jene der aufrechten Stengel sind denen der anderen Arten gleich; aber an der dem Boden dicht aufsitzenden, kurzen, endständigen Traube entwickeln sich langgestielte, eiförmige, im Boden versteckt reifende Fr.; hiermit ist wahrscheinlich Hetero- carpus Fernandezianus Phil. identisch. Kardanoglyphos Schlecht. in Peru mit 2reihigen 8. nicht näher bekannt. 103. Dentaria L. Blb. weiß, gelblichweiß oder rosenrot, groß; Honigdrüsen seit- lich, meist auch ‚mediane ; Fr. schmallanzettlich, in den Gr. verschmälert; Kl. nervenlos od. nur mit einem äußerst zarten Mittelnerv; S. dick, oval. — Ausdauernd, mit fleischigem, mit Niederb. versehenem Rhizom (ob immer?), 3zähligen oder gefiederten, zuweilen quirlig genäherten Stengelb. Ungefähr 15 Arten, in Europa, dem borealen Asien und Nordamerika, besonders in Gebirgswaldungen; bei D. enneaphylla L., D. glandulosa W. K. sind die B. 3zählig und quirlig genähert, sonst meist gefiedert; bei D. digitata Lam. mit sehr’ verkürzter Spindel; D. bulbi- fera L. trägt zahlreiche Brutknospen in den Blattachseln; von amerikanischen Arten sei z. B. D. laciniata Müll., von sibirischen D. tenuifolia Ledeb. genannt; D. macrophylla DC, in Central- und Ostasien scheint keine Niederb. zu besitzen. 104. Ricotia L. Kelch gesackt; Blb. groß, violett; je I große umfassende seitliche Honigdrüse; Fr. elliptisch bis linealisch, mit Scheidewand; Kl. netzaderig, Gr. sehr kurz, mit spitzen N.; S. I- oder 2reihig, selten nur I. — Ijährige Kräuter mit fiederig ge- teilten B., hängenden Fr. (Fig. 118 B, €). . 5 Arten im östlichen Mittelmeergebiet z. B. R. Lunaria (L.) DC. mit elliptischer Fr. R. eamosula Boiss. et Heldr. mit linealischer Fr. 105. Lunaria L. Kelch geschlossen, gesackt; Blb. groß, violett; je eine große 3- lappige, seitliche Honigdrüse; Fr. mit stielartiger Basis, elliptisch bis fast rundlich, mit netzaderigen Kl.; Gr. mit 2 zuweilen sehr langen Narbenlappen; S. 2reihig; Scheidewand mit dicht parallel geteilten Zellen; Wurzel des Keims kürzer als die Keimb. — Ijährig oder ausdauernd, mit ungeteilten, gestielten B. (Fig. I18 D). 2 Arten, L. biennis Mönch mit beiderseits abgerundeter Fr., 4- oder 2jährig, in Süd- osteuropa, in Deutschland Zierpfl.; die großen, silberweißen Scheidewände der aufgesprun- genen Fr. werden zu Trockenbouquets verwendet; L. rediviva L. mit beiderseits verschmä- lerter, hängender Fr., ausdauernd, in Gebirgswaldungen Europas. 106. Selenia Nutt. Kelch offen, undeutlich gesackt; Blb. gelb; je I große, seitliche Honigdrüse mit I aufrechten und 4 abwärts gerichteten Lappen; Fr. mit stielartiger Basis, oval, netzaderig, ohne Mittelnerv; S. 2reihig; Scheidewand mit dicht parallel geteilten Zellen; Gr. lang; Wurzel des Keims kürzer als die Keimb. — Ijährige Kräuter mit fiederteiligen B. (Fig. 118 E). 2 Arten in Nordamerika (Arkansas und Texas). 107. Leavenworthia Torr. Kelch offen, undeutlich gesackt; Blb. gelb; je I große seitliche Honigdrüse mit 2 aufrechten und 4 abwärts gerichteten Lappen; Fr. länglich- linealisch, ohne stielartige Basis; Kl. netzaderig, am Grunde mit Mittelnerv, durch die S. etwas uneben; Scheidewand wie vorige; S. Ireihig; Wurzel des kaum gekrümmten 186 Cruciferae. (Prantl.) Keims sehr kurz. — Ijährige, kahle Kräuter mit leierförmig-fiederteiligen Grundb., in deren Achseln die langgestielten Bl. oder armblütige Trauben stehen (Fig. 118 F). 4 Arten im südwestlichen atlantischen Nordamerika. 108. Platyspermum Hook. Kelch offen, nicht gesackt; Blb. weiß; Fr. ohne stiel- artige Basis, oval bis rundlich; Kl. netzaderig, am Grunde mit Mittelnerv; Gr. sehr kurz; Scheidewand wie vorige; S. 2reihig oder nur 1. — 1jähriges, kahles, niedriges Kraut, mit fiederteiligen Grundb., in deren Achseln die langgestielten Bl. 4 Art, P. scapigerum Hook., in Oregon. II. 12. Schizopetaleae-Schizopetalinae. Fr. ein Schötchen oder Schote mit 1- od. 2reihigen S., zuweilen nicht aufspringend ; Gr. gestutzt, oder ringsum, oder über den Medianen der Frb. zurückgeschlagen, mit ringsum gleicher, oft mächtiger N.; Scheidewand zart, zuweilen fehlend, selten mit Fasern; Keim rückenwurzelig, zuweilen mit geteilten Keimb.; nur seitliche Honigdrüsen ; Kelch aufrecht bis geschlossen; Blb. öfters geteilt oder gedreht; Haare verzweigt oder fehlend ; keine Drüsenhaare. — Nur in Australien, Südamerika und Kalifornien. A. Kl. gekielt; N. niedrig. a. Schötchen mit 2reihigen S., nicht aufspringend . . » . e . . 109. Maneoa. b. Linealische Schote mit 2reihigen S . .». . . 2.2... 7110. Tropidoesrper: B. Kl. gewölbt oder flach. a. N. ein Polster auf dem gestutzten Gr. bildend. u. Kl. mehr oder minder gewölbt; Blb. mit verlängerter, oft gedrehter Spitze 111. Stenopetalum. 8. Kl. flach; Blb. kurz . . een an LI See b. Gr. über den Kl. oder ringsum ehren a. S. 2reibig; Gr. ringsum zurückgeschlagen . . 0.2.0... 113. Mathewsia. 8. S. Areihig; Gr. nur über den Kl. zurückgeschlagen . .... 114. Schizopetalum. 109. Mancoa Wedd. Kelchb. bleibend; Blb. weiß; Fr. elliptisch, von der Seite zusammengedrückt, nicht aufspringend, mit mehrsamigen Fächern, 2reihigen S. — Aus- gebreitet ästiges, Ajähriges Kraut mit buchtig fiederteiligen B., ebensträußigen Trauben, unterwärts mit Deckb. 4 Art, M. hispida Wedd., in den Anden von Peru und Argentinien. 110. Tropidocarpum Hook. Kelch offen; Blb. gelb; Fr. linealisch, seitlich flach- gedrückt, mit gekielten Kl., ganz kurzem Griffel; Scheidewand oft fehlend; S. flach. — Niedriges, behaartes, Ajähriges Kraut mit fiederteiligen B., Trauben mit Deckb. 4 (oder 2?) Art, T. gracile Hook., in Kalifornien. I11. Stenopetalum R. Br. Blb. orangegelb oder weiß; Fr. am Grunde kurz stiel- artig verschmälert, kugelig bis cylindrisch, Kl. mit undeutlichem Mittelnerv; Scheide- wand mit welligen Zellwänden, Fasern in der Mittelschicht. — Ijährige, kahle oder mit spärlichen, verzweigten Haaren versehene Kräuter mit schlanken Ästen, linealischen B., lockeren Trauben, sehr kurzgestielten Bl. 8 Arten in Süd- und Westaustralien, z. B. S. lineare R. Br. ı12. Menkea Lehm. Blb. weiß; Fr. breitoval oder lineallänglich, zuweilen etwas gedreht; Kl. ganz flach, mit deutlichem Mittelnerv; Scheidewand fehlt oder nur angedeutet. — Ajährige, kahle Kräuter mit wenigen linealischen B., im Habitus an Draba verna erinnernd. 2 Arten in Australien, z. B. M. australis Lehm. 113. Mathewsia Hook. et Arn. (mit Machaerophorus Schlecht.) Blb. am Grunde gedreht, ungeteilt, gelb; Fr. elliptisch oder lanzettlich; Kl. flach, netzaderig, mit Mittel- nerv; Scheidewand faltig, mit geraden Zellwänden. — Ästige Halbsträucher mit ganzen oder fiederteiligen B., graufilzig (Fig. 120 A). 3 Arten in Chile und Peru, z. B. M. foliosa Hook. et Arn. Pa I Grucilerae, (Prantl.) 187 114. Schizopetalum Sims. (mit Perreymondia Barn.) Blb. weiß oder purpurn, fiederteilig; Fr. linealisch; Kl. flach, durch die S. etwas aufgetrieben, netzaderig, mit Mittelnerv; Scheidewand dünn; 5. kugelig oder länglich, mit zuweilen 2spaltigen Keimb. — Aufrechte, graubehaarte Kräuter mit buchtig gezähnten bis fiederteiligen B., Trauben mit Deckb. 5 Arten in Chile, z. B. S. Walkeri Sims, ıı1. 13. Schizopetaleae-Physariinae. Fr.’ein Schötchen mit 2reihigen $., oder Teilfr., od. lanzettliche Schote mit Ireihigen S.; Gr. vorne etwas verbreitert oder über den Medianen der Frb. verlängert, selten ein- gezogen, mit ringsum gleich entwickelter N.; Scheidewand meist zart, ohne Faser- schicht, ohne dicht parallele Teilungen; Keim seitenwurzelig; nur seitliche Honig- drüsen; Kelch aufrecht bis geschlossen ; Haare verzweigt: keine Drüsenhaare. — Nur amerikanisch, von Brasilien bis Grönland. A. Kl. gekielt oder halbkugelig gewölbt; S. 2reihig oder einzeln im Fach. a. Kl. gekielt. a. Fächer mehrsamig; Gr. schlank. I. Fr. länglich bis linealisch 115. Synthlipsis, Fig. 120. Fr. der Schizopetaleae. A Mathewsia foliosa II. Fr. geigenförmig Hook.; B Lyrocarpa Coulteri Hook. et Arn.; © Lesquerella 116. Lyrocarpa. purpurea (Gray) Wats. (Original) 3. Fächer einsamig; Gr. ganz kurz 117. Dithyrea. b. Kl. des ziemlich kugeligen Schötchens gewölbt. a. Kl. an der ganz schmalen Scheidewand tief eingezogen . . . 118. Physaria. ß. Scheidewand von der Breite des Durchmessers der Fr. . . .119. Lesquerella, B. Kl. flach; Fr. lanzettlich, nach vorne verschmälert; S. Areihig. . 120. Phoenicaulis, 115. Synthlipsis A. Gray. Kelch offen; Blb. rosenrot (?), wellig; Fr. elliptisch, länglich, vorne ausgerandet, mit scharf gekielten Kl.; S. flach, rund. — Ausgebreitete, sternhaarig flaumige Kräuter mit buchtig fiederteiligen B. 2 Arten, in Mexiko und Texas, z. B. S. Greggü A. Gray. 116. Lyrocarpa Hook. et Harv. Kelch geschlossen; Blb. purpurn; Fr. seitlich flach- gedrückt, geigenförmig, vorne 2lappig, scharf gekielt, etwas wellig, mit schlankem Gr. S. flach, schmal geflügelt. — Ijährige, ästige Kräuter mit fiederteiligen B. (Fig. 120 B). 2 Arten, L. Coulteri Hook. et Harv. und L. Palmeri Wats., in Kalifornien. 117. Dithyrea Harv. Kelch geschlossen; Blb. linealisch spatelig, weiß oder pur- purn (?); Fr. seitlich flach, vorne und am Grunde ausgerandet, am Rande verdickt: Gr. ganz kurz; S. im Fach einzeln, nicht gerandet. — Kräuter mit buchtig gezähnten bis fiederspaltigen B. 2 Arten, D. californica Harv. in Kalifornien, D, Wislizeni Engelm. in Arizona und Texas, ı18. Physaria Nutt. Blb. gelb; Kl. aufgeblasen, gewölbt, netzaderig; Gr. schlank, vorne etwas verbreitert; S. nicht geflügelt; Scheidewand mit welligen Zellwänden. — Ausdauernd, mit seitenständigen Blütenstengeln, spatelföürmigen, meist ungeteilten B. 4 Arten im pacifischen Nordamerika, z. B. P. didymocarpa (Hook.) A. Gray. 119. Lesquerella Wats. (Vesicaria Aut. zum größten Teil). Kelch offen oder ge- schlossen: Blb. gelb; 1 Paar seitlicher Honigdrüsen ; Fr. eiförmig oder kugelig, mit breiter Scheidewand, diese mit welligen Wänden: Kl. netzaderig: Gr. schlank; S. flach, zu- 188 Cruciferae. (Prantl.) weilen etwas gerandet. — Ijährig oder ausdauernd mit seitenständigen Blütenstengeln, ganzen oder buchtig gezähnten B. (Fig. 120 (). 33 Arten in Mexiko, dem atlantischen, und besonders dem pacifischen Amerika und Grönland, 4 in Brasilien (s. Watson in Proc. Am. Acad. XXIII. 1888. S. 249 ff.). Sect. I. Alysmus. Wats. Haare abstehend; Stf. am Grunde etwas verbreitert, z. B. L. grandiflora (Hook.) Wats. Sect. II. Eulesquerella Wats. Haare angedrückt; Stf. nicht verbreitert; z. B. L. mon- tevidensis (Eichl.) Wats. in Brasilien, L. gracilis (Hook.) Wats. in Nordamerika, L. arctica Rich.) Wats. in Grönland. 120. Phoenicaulis Nutt. Kelch fast geschlossen, gesackt; Blb. purpurn; 1 Paar seitlicher Honigdrüsen; Fr. lanzettlich, mit oben eingezogenem Gr.; Kl. netzaderig, mit starkem Mittelnerv; Scheidewand mit welligen, verdickten Zellwänden. — Ausdauerndes Kraut mit länglichen, filzigen Grundb., neren Blütenstengeln. ARATt, 2 p. nen (Hook.) Prant! im pacifischen Amerika. IV. ı4. Hesperideae-Capsellinae. Fr. ein gekieltes, gewölbtes od. flaches Schötchen, selten lineallänglich, mit 2reihigen S., oder Isamige kugelige, oder Iseitig flache Schließfr.; Gr. kurz oder schlank, unge- teilt oder kurz 2lappig, mit mehr oder weniger scharf abgegrenzter N.; Scheidewand zart, ohne dichte parallele Teilungswände, ohne auffallend verlängerte Zellen; Keim rücken- oder seitenwurzelig; nur seilliche Honigdrüsen ; Kelch offen bis geschlossen; Haare verzweigt, häufig mit einfachen vermischt, selten sämtlich einfach oder feh- lend; keine Drüsenhaare oder Drüsenhöcker. A. Kl. gekielt. a. Fr. vorne abgerundet oder spitz . 121. Hutchinsia. b. Fr. vorne verbreitert bis ausgerandet 122. Capsella. B. Kl. gewölbt oder flach; zuweilen Schließfr. a. Keim rückenwurzelig; Fr. birnförmig bis kugelieg. a. Kl. sich über den Grund des Gr. hinauf erstreckend Fig. 121. Fr..der Capsellinae. A Came- i lina foetida (Schk.) Fr.; B Neslia pani- j Y a. Gr culata (L.) Desv.; C Aubrietia. Columnae 8. Schließfr.; Gr. über dem Grunde gegliedert, abfallend Guss.; D Thysanocarpus curoipes Hook. 124. Neslia (Original.) iR : : E Krb 3 b. Keim seitenwurzelig; Fr. kreisrund bis lineallänglich. a. Fr. 2klappie. I. Stf. weder geflügelt- noch ‚gezähnt °... U... 0. 2 0. nn Dee Il. Stf. geflügelt oder mit Zahn. 1. Kelch offen; längere Stf. flügelig verbreitert . . . . 126. Schivereckia. 2. Kelch geschlossen; kürzere Stf. oft mit Zahn. . . . .. 127. Aubrietia. 3. Asamige Schließfr. I. Fr. ganzrandig, Haare verzweigt. . . 7.128. Athysanıse II. Fr. am Rande mit außen über freien erisclhermätanen zusammengewachsenen platten Fortsätzen, Haare einfach . . . . .....129 Thysanocarpus. %1. Hutchinsia R. Br. (Hymenolobus Nutt.). Bib. weiß; Fr. länglich oval oder lanzettlich; S. im Fach zahlreich oder nur 2; Keim rücken-, seltener seitenwurzelig. — Niedrige, Ijährige oder ausdauernde Kräuter mit ungeteilten oder fiederteiligen B. 8 Arten, meist im Mittelmeergebiet und in den borealen Gebieten der alten Welt, 4 sehr weit verbreitet. Sect. I. Hinterhubera (Rchb. als Gatt.). Fr. vorne abgerundet, vielsamig; Keim rücken- wurzelig. H. procumbens (L.) Fr. in Südeuropa, dem Orient, Centralasien, auch in Chile und Australien; H. pauciflora (Koch) Nym. in den südöstlichen Alpen; H. divaricata (Nutt.) Prantl im pacifischen Nordamerika. Sect. II. Noccaea Rchb. Fr. vorne verschmälert, spitz, mit 2samigen Fächern; Keim rückenwurzelig. H. alpina (L.) R. Br. im Gerölle der Alpen, Pyrenäen und Karpathen mit einigen nahe verwandten Arten. Gruciferae, (Prantl,) 159 Sect. III. Hornungia (Rchb. als Gatt.). Fr. vorne abgerundet, mit 2samigen Fächern; Keim seitenwurzelig. H. petraea (L.) R. Br. auf steinigen Plätzen in Mitteleuropa und dem Mittelmeergebiet. 122. Capsella DC. Bib. weiß; Fr. von der Seite dreieckig, mit spitzem Grunde, vorne gestutzt bis ausgerandet; Fächer mehrsamig. — jährige Kräuter mit ungeteilten oder fiederteiligen B. 4 Arten, davon C, Bursa pastoris (L.) Mnch., Hirtentäschel, gemeines Unkraut in allen Gebieten; 3 andere Arten in Kleinasien, Griechenland und Westeuropa. Ob die für Australien angegebenen Arten hierher gehören, ist nicht sicher. ‚Fig. 122. A Draba Thomasüi Koch. — B D. alpina L. m C D. frigida Saut. — D D. aizoides L.— ED. siellata Jacaq. (Original.) 123. Camelina Crantz. Blb. blass- oder goldgelb; Fr. aus schmalem Grunde birn- förmig bis kugelig, selten linealisch, vorne verbreitert; Kl. gewölbt, mit deutlichem Mittel- E ei: wen hy Han Een = r z en . 190 Cruciferae. (Prantl.) nerv und netzaderig; Fächer vielsamig. — Ijährige Kräuter mit pfeillörmigen, umfassen- den Stengelb. (Fig. 121 A). | 8 Arten im Mittelmeergebiet, in Centralasien und Mitteleuropa, z. B. C. sativa (L.) Fr., C. silvestris Wallr., €. foetida (Schk.) Fr., letztere besonders als Unkraut unter dem Lein; C. anomala Boiss. et Haußkn. hat Areihige S. in linealischer Schote. 124. Neslia Desv. (Vogelia Med.) Blb. gelb; Fr. kugelig, hart, mit Scheidewand, 2 Sa., 1 S. — Ijähriges Kraut mit pfeilförmigen, umfassenden Stengelb. (Fig. 121 B). 1 Art, N. paniculata (L.) Desv., in Europa, Nordasien und im östlichen Mittelmeergebiet. 125. Draba L. (Fig. 122) (mit Pachyneurum Bge., Holargidium Turcz., Odontocyelus Turez.) Kelch offen oder aufrecht; Blb. weiß oder gelb, ganz, ausgerandet oder 2spaltig; Stf. ohne Flügel oder Zahn; je I Paar seitlicher Honigdrüsen; Fr. eiförmig oder elliptisch, sehr selten linealisch, flach oder gewölbt, mit deutlich auslaufendem, aber zartem Mittel- nerv; S. zahlreich, 2reihig. — Ijährige od, ausdauernde Kräuter mit ungeteilten, höchstens gezähnten B. Etwa 150 Arten in den Gebirgen fast aller Gebiete, insbesondere boreal und arktisch, die der übrigen Gebiete weniger bekannt. Sect. I. Drabella DC. Bl. und Fr. mit langen, schlanken, abstehenden Stielen; Gr. ganz kurz; Blb. ganz oder ausgerandel; Ajährig, mit meist beblättertem Stengel. — D. nemo- rosa L. in Europa, borealem Asien und Nordamerika, mit gelben Bl., kahlen oder behaarten Fr.; andere Arten in Europa, dem Mittelmeergebiet und Nordamerika. Sect. II. Heterodraba (Greene als Gatt.). Fr. Aseitig herabgebogen (nicht aufspringend?); Blb. weiß; Ajährig. D. unilateralis Jones in Kalifornien. Sect. III. Erophila (DC. als Gatt.). Wie I, aber Blb. 2spaltig; Stengel öfter blattlos. D. verna L. in Europa, Mittelmeergebiet, in Nordamerika wohl eingeschleppt, mit zahlreichen nahe verwandten Arten (s. Rosen in Bot. Zeit. 4889 p. 565 ff.). Sect. IV. Drabaea Lindbl. Fr. mit kurzen und dicken aufrechten Stielen, deutlichem Gr.; Blb. ungeteilt, weiß oder gelb; 2jährig oder meist ausdauernd. Eine Gruppe (Holarges DC.) hat beblätterle Stengel und weiße Bl., z. B. D. incana L. in Central- und Nordäsien, . Nordeuropa und Nordamerika; D. Thomasi Koch (Fig. 122 A) in den Alpen; gelbe Bl. haben D. aurea Vahl in Grönland und mehrere Arten im pacifischen Nordamerika; hierher auch die unter Parrya beschriebenen D. parryoides Cham. und D. grandiflora C. A. Mey.; die Gruppe Leucodraba DC. umfasst Arten mit dicht rasigem Wuchs, meist blattlosen oder klein- und armblätterigen Stengeln, weißen Bl., z. B. D. tomentosa Wahlbg., D. frigida Saut. (Fig. 122 C), D. stellata Jacq. (Fig. 122 E), D. fladnizensis Wulf., D. carinthiaca Hoppe u. a. A. in den Alpen; D. rupestris R. Br., D. lactea Adans. u. a. im Norden; hiervon ist Chrysodraba DC. durch gelbe Bl. verschieden, nur im Norden, z. B. D. alpina L. (Fig. 122 B), und in Centralasien, z. B. D. repens M. B.; hierher wohl auch D. oligosperma Hook. im pacifischen Nordamerika. Sect. V. Aizopsis DC. Fr. ziemlich kurzgestielt, aufrecht, mit langem Gr.; Blb. gelb; B. steif gewimpert. Nur in den Gebirgen Europas und des Mittelmeergebietes, z. B. D. aizoides L. (Fig. 122 D). 126. Schivereckia Andr. Kelch offen; Blb. ganz; die längeren Stf. geflügelt, innen mit Zahn; Fr. eiförmig bis länglich, mit gewölbten Kl., deutlichem Gr.; Scheidewand mit schräg vom Mittelstreif aufsteigenden Zellen der Mittelschicht; S. 8—10 im Fach. 2 Arten, $. podolica (Bess.) DC. in Osteuropa und im Ural, S. Bornmülleri Prantl im nördlichen Kleinasien. 127. Aubrietia Adans. Kelch geschlossen, gesackt; Blb. purpurn, selten weiß; Honigdrüsen wie Arabis $ II.; Stf. lügelig verbreitert, meist die seitlichen gezähnt; Fr. eiförmig bis länglich, selten linealisch, mit gewölbten oder ziemlich flachen Kl., mehr oder minder deutlichem Mittelnerv, schlankem Gr.; Scheidewand mit welligen Zell- wänden; S. 2reihig, ungeflügeltl. — Ausdauernde, niedrige, rasige Kräuter, auch in der Tracht sich an Euarabis anschließend (Fig. 121 (). 12 Arten in den Gebirgen des Mittelmeergebiets, z. B. A. gracilis Sprun., mit lineali- schen Fr. in Griechenland, A. deltoidea (L.) DC. in Griechenland und Kleinasien, A. Columnae Guss. in Süditalien, auch Zierpfl. Cruciferae, (Prantl.) 191 128. Athysanus Greene. Blb. klein oder fehlend; Fr. kreisrund, ohne besonderen Rand, mit sehr kurzem Gr., Isamig. — Ijähriges Kraut mit ausgebreiteten Stengeln, ge- zähnten B., verzweigten Haaren. 4 Art, A. pusillus (Hook,) Watson in Kalifornien. 129. Thysanocarpus Hook. Blb. klein, weiß oder rosa; Fr. planconvex, ziemlich kreisrund, mit eingeschnitten gekerbtem Rande, dessen Vorsprünge außen verbreitert und unter sich verwachsen sind, Isamig, mit Rest der Scheidewand; Gr. kurz. — 1jäh- rige Kräuter mit aufrechten Stengeln, ungeteilten bis fiederteiligen, mehr oder minder umfassenden B., einfachen Haaren, hängenden Fr. (Fig. 121 D). 6 Arten in Kalifornien, z. B. Fl curvipes Hook. ıv. 15. Hesperideae-Turritinae. Fr. ein gekieltes oder birnförmiges Schötchen, meist aber eine lanzettliche bis linealische Schote; Gr. ganz kurz, gestutzt oder etwas vertieft, mit scharf abgegrenzter, nur selten über den Rand übergreifen- der N.; Scheidewand zuweilen mit Faserstreif oder stark verlängerten [ Zellen; Keim‘ rücken- oder seiten- wurzelig; Honigdrüsen zu einem Ring um die Placentarseite verbunden, zu- weilen dort eine mediane Honigdrüse sich erhebend, nur bei Arten von Arabis bloß seitliche Honigdrüsen: Kelch offen bis geschlossen; Haare verzweigt, meist mit einfachen ge- +71 mischt, selten fehlend; keine Drüsen- A haare. Fig. 123. Fr. der Zurritinae. A Redowskia sophioides Case: A, Er. elliptisch, birnförmig oder lan 2 ml zettlich, ohne Fasern in der Scheide- wand. a. Fr. elliptisch oder eiförmig, mit 2reihigen S., dünner Scheidewand 130. Chrysochamela. b. Fr. birnförmig, mit nur am Rande angedeuteter Scheidewand . . 131. Redowskia. e. Fr. lanzettlich, mit dünner Scheidewand, Areihigen S. . . . .132. Smelowskia. B. Fr. linealisch oder lanzettlich, mit Fasern in der Scheidewand. DBEINEINDELUCKEIWUTZECH, ee ae ee 133. Descurainia. b. Keim seitenwurzelig . . . N ne a ee ATGERIHEFE C. Fr. linealisch, ohne Fasern in ae Scheidewang: a. Kl. mit starkem Mittelnerv, gewölbt bis gekielt. BRSNEITDETUCKENWUTZELIEN TE 3 a En, . 135. Stenophragma. BaReims»seitenwurzelie; -... 21.247 „1. 7 0 Wr nee 20er I Tarzilile b. Kl. mit schwachem Mittelnerv, flach. ER OBUBSENIEMHOLEE ae ey. een Se Fee 287. Aral 8. Fr. mit Gynophor .... .. .....2.= een en... 138. Macropodium. 130. Chrysochamela (Fenzl) Boiss. Blb. gelb; mediane Honigdrüsen verlängert; Fr. elliptisch oder eiförmig, mit nur schwach gekielten Kl. — Ijährige, kleine Kräuter mit pfeilförmig umfassenden Stengelb., winkelig gebogener Traubenachse. 3 Arten im östlichen Mittelmeergebiet, z. B. €. velutina (DC.) Boiss. 131. Redowskia Cham. et Schl. Blb. gelb; Fr. aus schmalem Grunde plötzlich verbreitert und wieder verschmälert; Kl. aufgeblasen, mit Mittelnerv und wenigen Adern; Gr. schlank; Scheidewand nur einen schmalen Saum bildend; S. ungefähr 6, reif nicht bekannt. — Ausdauerndes Kraut mit feinzerteilten, dichtbehaarten B. (Fig. 123 A). 4 Art, R. sophioides Cham., in Kamtschatka. 192 Crueiferae. (Prantl.) 132. Smelowskia C. A. Mey. Kelch zuweilen bleibend; Blb. gelb oder weiß; Fr. länglich oder lanzettlich, mit ganz kurzem Gr.; S. Ireihig, 2 oder mehr; Keim rücken- wurzelig. — Ausdauernde, rasige, dichtbehaarte Kräuter mit einfach- bis doppeltfieder- teiligen B. (Fig. 123 B). 7 Arten, meist in den Gebirgen Centralasiens, z. B. S. calicina C. A. Mey., 2 auch im pacifischen Nordamerika. 133. Descurainia Webb et Berth. Kelch abfallend; Blb. gelb; Fr. lanzettlich oder meist linealisch, mit kurzem Gr.; Kl. mit starkem Mittelnerv und Adernetz; Scheidewand mit welligen Zellwänden, um die Mitte mit verlängerten Zellen und 2 Bündeln von Fasern in der Mittelschicht: S. ireihig. — 1jährig, ausdauernd oder halbstrauchig, mit meist mehrfach fiederteiligen B. (Fig. 123 D). 42 oder mehr Arten in Europa, Makaronesien, Nordamerika, einzeln auch in Chile. Sect. I. Hugueninia (Rchb. als Gatt.).. Fr. gegen den Grund stark verschmälert; B. mit breiten, lanzettlichen Abschnitten. D. tanacetifolia (L.) Prantl in den südwestlichen Alpen (Fig. 123 D.) Sect. II. Eudescuriania Prantl. Fr. linealisch; B. feinzerteilt. D. Sophia (L) Webb in Europa und dem Orient verbreitet; auf den Canaren holzige Arten, z. B. D. Millefolium (Ait.) Webb; in Nordamerika D. canescens (Nutt.) Prantl; in Chile D. Cumingiana (Fisch.) Prantl, vielleicht noch mehrere unter Sisymbrium beschriebene Arten. 134. Alyssopsis Boiss. Blb. gelb; Fr. linealisch, mit kurzem Gr.; Kl. gewölbt, mit deutlichem Mittelnerv, Scheidewand mit welligen Zellwänden; S. 2reihig, Keim seitenwurzelig. — Ausdauernde Kräuter mit ungeteilten B., ebensträußigen Trauben, herabgebogenen Fruchtstielen. (Fig. 123 0.) 2 Arten, A. sagittata (Ait.) mit verlängerten Stielen und A. Kotschyi Boiss. rasig niedrig, beide in Persien. 135. Stenophragma Celak. erweitert. Blb. weiß; Fr. linealisch, mit kurzem Gr.; Kl. gewölbt und am Mittelnerv kantig; Scheidewand dünn oder um die Mitte dickwandig, zuweilen mit vereinzelten Fasern in der Mittelschicht; S. 4- oder 2reihig. — ljährige oder ausdauernde Kräuter von der Tracht wie Arabis mit ungeteilten oder leierförmig fiederteiligen B., zuweilen kahl. 10 oder mehr Arten in Centralasien, Miltel- und Nordeuropa und Nordamerika. 8. Thalianum (L.) Celak., weit verbreitet, mit 4kantigen Fr., Ar. S.; ähnliche Arten im Orient; S. suecicum (Fr.) Celak. in Nordeuropa; S. bursifolium (L.) Prantl in Südeuropa; $. salsugineum (Pall.) Prantl in Sibirien ist ganz kahl; hierher ist auch zu ziehen S. pinnatifidum (DC.) Prantl mit verwandten Arten in den Gebirgen Südeuropas, früher wegen der 2reihigen S. zu Braya gerechnet. 136. Turritis L. Blb. weiß oder gelblich-weiß; Fr. linealisch, mit kurzem oder etwas längerem Gr.; Kl. gewölbt, mif starkem Mittelnerv; Scheidewand dünn oder um die Mitte diekwandig; S. I- oder 2reihig; Keim seitenwurzelig. — ?2jährige oder aus- dauernde Kräuter mit kahlen, umfassenden Stengelb., behaarten oder kahlen, fiederteiligen oder ganzen Grundb. 5 oder mehr Arten; T. glabra L. in Europa, borealem Asien und Nordamerika, auch in Australien, einige nahe verwandte Arten im Orient; T. alpina (L.) Prantl, als Arabis bras- siciformis Wallr. bekannt, in den Gebirgen Mitteleuropas ist völlig kahl; ob auch von den nordamerikanischen Arten von Arabis mit 2reihigen S. einige hierher gehören, bleibt zu untersuchen, ebenso könnte Sisymbrium toxophyllum C. A. Mey. (Arabis M. B) hier unterge- bracht werden, wenn nicht die Angabe eines rückenwurzeligen Keims sie der vorigen Gatt. zuwiese. 137. Arabis L. Kelch fast geschlossen, zuweilen gesackt; Blb.-weiß, selten gelblich, rosenrot oder blassblau; seitliche Honigdrüsen meist umfassend, meist außerdem me- diane; Fr. linealisch, flach; Kl. mit mehr oder minder deutlichem Mittelnerv und längs- gestrecktem Adernetz; Gr. meist sehr kurz, Scheidewand mit welligen Zellwänden; S. Areihig, flach, zuweilen ringsgeflügelt. — jährige bis ausdauernde Kräuter mit meist ungeteilten B. Cruciferae. 'Prantl.) 193 Über 400 Arten, vorzugsweise in den borealen und dem Mittelmeergebiet; doch auch in Südamerika. Sect. I. Turritella G. A, Mey. Bilb. aufrecht; Stengelb. umfassend oder sitzend; A- 2jährig oder ausdauernd ohne Laubsprosse. A. hirsuta Scop. in ganz Europa und dem borealen Asien mit einigen nahe verwandten Arten; 4A. werna (L.) R. Br. u. a. im Mittel- meergebiet und in Mitteleuropa; 4A. ciliata R. Br. in England, A. alpestris Schleich. in den mitteleuropäischen Hochgebirgen ; A. Hollböllii Hornem. u. a. mit hängenden Fr. im arktischen und nördlichen pacifischen Nordamerika; einige Arten haben geflügelte 8. ($ Lomaspora DC.), so 4. Turrita L. im Mittelmeergebiet und in Mitteleuropa, A. canescens Nutt. im paeifischen Nordamerika u. a. Sect. II. Pseudarabis GC. A. Mey. (mit Drabopsis Gris., Dollineria Saut.) Kelch gesackt; Blb. abstehend; ausdauernd mit Laubsprossen; B. meist steif gewimpert. A. procurrens WK. in den südeuropäischen Gebirgen, A. Scopoliana Boiss. u. a. in Südosteuropa und dem Orient, durch kurze Schoten und den Wuchs an Draba erinnernd; bei einigen sind die 8. geflügelt, so bei A. pumila Jacq., 4A. 'coerulea Hke., A. bellidifolia L. in den europäischen Hoch- gebirgen. Sect. III. Euarabis C. A. Mey. Seitliche Honigdrüsen nach abwärts verlängert, sonst wie vor. 4. alpina L. in Central- und Nordasien, im arktischen Europa und in den Hoch- gebirgen; A. albida Stev. in den Gebirgen des Mittelmeergebietes und in Makaronesien, auch Gartenzierpfl., u. a. Sect. IV. Cardaminopsis Boiss. Kelch nicht gesackt; Blb. abstehend; Stengelb. gestielt, Grundb. meist fiedertheilig. A. Halleri L. in den Gebirgen Europas, A. petraea (L.) Lam. in Nordeuropa, Central- und. Nordasien u. a., auch in Nordamerika, Sect. V. Stevenia (Adams et Fisch. als Gatt.). Kelch gesackt; Blb. abstehend:; Fr. kürzer, länglich; St. zuweilen halbstrauchig. A. alyssoides (Fisch. Mey.) Benth. et Hook. A. incarnata Pall. u. a. in Central- und Ostasien. 138. Macropodium R.Br. Kelch aufrecht; Blb. schmal, weiß; Honigdr. stark ent- wickelt; Fr. mit deutlichem Gynophor, länglich-linealisch, mit kurzem, seicht 2lappigem Gr.; Kl. flach, netzaderig, mit Mittelnerv; Scheidewand dünn; S. Areihig, fast gerandet ; Keim seitenwurzelig. — Ausdauerndes Kraut mit ungeteilten B., sehr kurz gestielten Bl., hängenden Fr. 1 Art, M. nivale (Pall.) R. Br., im Altai und Baikal-Gebirge. IV. 16. Hesperideae-Erysiminae. Fr. eine linealische Schote mit 1- od. 2reihigen S.; Gr. kurz oder schlank, deutlich Alappig, mit ausgebreiteter, nicht scharf abgesetzter N.; Scheidewand um die Mitte mit verlängerten Zellen; Keim rücken- oder seitenwurzelig; seitliche und je 2 mediane Ho- nigdr. ; Kelch aufrecht bis geschlossen ; Haare verzweigt; keine Drüsenhaare. A. Gr. mit 2 langen, aufrechten Lappen; Haare mehrfach verzweigt. . . 139. Gregsgia. B. Fr. mit 2 kürzeren oder längeren abstehenden Lappen; Haare 2spitzig oder am Grunde sternförmig. BEREINNUCRERWUTZBIÜIG: 2... ta an 7 237,740, Eryaınıma, DERRENDESEIENWÜrZENE.. 2.0. ne a er nalen, 147, Cheiranthur 139. Greggia A. Gray. Kelch ziemlich offen, Blb. weiß (trocken z. T. rosenrot): Fr. linealisch, von der Seite flachgedrückt; Kl. scharf gekielt, mit zartem Mittelnerv: S. zahlreich, Areihig, oval; Keim rückenwurzelig. — Niedrige Halbsträucher mit weicher Behaarung, spatelförmigen , gezähnten B. 3 Arten, z. B. G. camporum A. Gray in Mexiko und Texas. G. montana Gris. in Ar- gentinien. 140. Erysimum L. (mit Strophades Boiss.) Kelch geschlossen, zuweilen gesackt: Blb. gelb, sehr selten purpurn; 2% mediane Honigdr. außerhalb der Stf.: Fr. linealisch mit gewölbten Kl. oder Akantig, mit starkem Mittelnerv der Kl., bald vom Rücken, bald von der Seite flachgedrückt ; Gr. deutlich, vorne kurz 2lappig; Scheidewand mehr oder weniger dickwandig; S. 4-, seltener 2reihig. — jährige, 2jährige oder ausdauernde Kräuter mit meist ungeteilten B. Natürl. Pflanzenfam. III. 2. 13 194 Cruciferae. (Prantl.) Etwa 80 schwer zu unterscheidende Arten, hauptsächlich im Mittelmeergebiet und in Europa, einige in Centralasien. Sect. I. Syrenia (Andrz. als Gatt.). S. 2reihig. E. siliculosum (MB.) DC. u. a. in Russ- land und Centralasien, E. angustifolium DC. in Osteuropa. Sect. II. Euerysimum Prantl. Aus der großen Zahl der schwierig zu unterscheidenden Arten seien als Beispiele genannt: E. cuspidatum (M.B.) DC. in Südosteuropa, habituell sich vorigen anschließend; E. odoratum Ehrh., E. cheiranthoides L. von Europa bis Kamtschatka, E. repandum L. in Europa und dem Orient. I41. Cheiranthus L. (Dichroanthus Webb). Kelch geschlossen, gesackt; Blb. gelb oder rosenrot, mit wechselnder Farbe; Fr. linealisch, 4kantig oder vom Rücken flach, mit starkem Mittelnerv der Kl.; Scheidewand wie vor.; S. Ireihig, flach. — Ausdauernd oder halbstrauchig, Tracht wie vor. 10 oder mehr Arten, vorzugsweise im Mittelmeergebiet; am bekanntesten ist C. Cheiri L. in Süd- und Westeuropa, auch bekannte Zierpflanze; C. mutabilis L’Her., C. scoparius Willd. u. a. in Makaronesien; C. asper Cham. et Schlecht. im nördlichen pacifischen Ame- rika. Zweifelhaft sind die im Himalaya angegebenen, mangelhaft bekannten Arten. Neuerdings vereinigt Wettstein die Gattung mit vor., nachdem ein Bastard Ch. Cheiri > Erys. odoratum beobachtet wurde. IV. ı7. Hesperideae-Alyssinae. Fr. mit 2reihigen S. oder nur je 1 S. im Fach, gewölbten oder flachen Kl., rundlich, birnförmig oder elliptisch, zuweilen 1samige Schließfr.; Gr. kurz oder lang, seicht 9- lappig, mit meist übergreifender N.; Scheidewand mit polygonalen, reichlich dicht pa- rallel geteilten Zellen, zuweilen einzelnen zerstreuten Fasern, selten fehlend; Keim seitenwurzelig; Kelch offen oder geschlossen; nur seitliche oder auch je 2 mediane borst- liche Honigdr. ; Haare verzweigt, keine Drüsenhaare. A. Kelch offen bis aufrecht, nicht gesackt. a. Bl. in den Achseln der Laubb.; Fr. Asamig, mit Scheidewand . 144. Buchingera. h. Bl. in Trauben. a. Blb. ungeteilt. I. Blb. gelb oder hlassgelb. 1. Fr. 2klappig, mit 4- bis mehrsamigen Fächern . .. . 142. Alyssum. 2. Asamige Schließfr. ohne Scheidewand . . . .. 143, Clypeola, II. Blb. weiß oder rosenrot. 1. Nur seitliche Honigdr., Scheidewand ohne Fasern 145. Ptilotriehum. 2. Auch mediane Honigdr., Scheidewand mit zerstreuten Kaserne are A ee Re Lobularia. 3. Blb. 2spaltig, meist weiß. I. Fr. fast kugelig mit Asamigen Fächern . . . . 1Aa7. Lepidotrichum. II. Fr. elliptisch, mit mehrsamigen Fächern. . . . ....148. Berteroa, B. Kelch geschlossen, gesackt oder ungesackt. a. Kl. flach . & b. Kl. kugelig gewölbt. a. Kelch abfallend. I. Fr. sitzend, mit häutigen Kl. BER . 150. Physoptychis. I. Fr. am Grunde stielartig verdünnt; Kl. knorpelig . 151. Vesicaria. B. Keleh zur 'Fruchtzeit 'aufgeblasen, u 2. . 152. Clastopus. . 149, Fibigia. 142. Alyssum L. Stf. geflügelt und vorne gezähnt, oder am Grunde mit Höcker, selten einfach fädlich; nur seitliche Honigdrüsen; Fr. eiförmig, elliptisch oder kreisrund mit mehr oder weniger gewölbten Kl., diese neizaderig, am Grunde mit Mittelnerv; S. im Fach I, 2 oder —8. — Einjährig, ausdauernd, bis halbstrauchig, zuweilen mit end- ständiger Blattrosette; B. ungeteilt oder gezähnt, mit schmalem Grunde sitzend ; Haare verzweigt, angedrückt oder abstehend, zuweilen auch mit einfachen ver- mischt. Etwa 400 Arten, zumeist im Mittelmeergebiet, einige auch in Mitteleuropa. CGruciferae,. (Prantl.) 195 - Sect. I. Meniocus (Desv. als Gatt.) Einjährig; Stf. alle oder nur die längeren mit Zähnen; Fr. flach mit 4—8 8. im Fach; z. B. A. linifolium Steph. in Centralasien, im östl. Mittelmeergebiet, in Nordafrika und Spanien, Sect. II. Psilonema (C. A. Mey. als Gatt.). Ajährig; Stf. ohne Zähne; Fr. gewölbt, mit 2 5. im Fach. 4. calieinum L., in fast ganz Europa und dem Orient mit verwandten Arten im Mittel- meergebiet. Sect. Ill. Eualyssum Boiss. Ajährig bis halbstrauchig, mit endständigem Blütenspross, Stf. fast stets mit Zähnen; Fr. gewölbt, mit 2 S. im Fach. Etwa 40 Arten im östlichen Mittelmeer- gebiet und in Europa, z. B. A. campestre L., 4. monltanum L. Sect. IV. Odontarrhena (C. A. Mey., als Gatt.).. Ein-, zweijährig oder ausdauernd; Stf. gezähnt; Fr. gewölbt oder flach, Fächer Asamig, z. B. A. alpestre L. im Mittelmeergebiet und in den westlichen Hochgebirgen Europas; 4A. ar- genteum Wittm. im östlichen Mittelmeergebiet. Sect. V. Aurinia (Desv. als Gatt.).. Aus- dauernd, mit endständiger Blattrosette; Fr. ge- wölbt oder flach, mit 2—6 S. im Fach. 7 Arten im östlichen Mittelmeergebiet bis Mitteleuropa, 2. B. A, gemonense L., A. sinuatum L., A. saxa- tile L. (Fig. 424). 143. Clypeola L. Stbf. gezähnt; nur seit- liche Honigdrüsen; Fr. flach, kreisrund, Isamig, ohne Scheidewand, mit sitzender N.; S. un- geflügelt. — jährige kleine Kräuter mit un- Fig. 124. Alyssum saxatile L. 1/2. (Original.) geteilten B., hängenden Fr., Sternhaaren. 42 Arten im Mittelmeergebiet, die meisten im östlichen. Sect. I. Jonthlaspi DC. Fr. ganzrandig, kahl oder mit glatten Haaren; C. Jonthlaspi L. und C. microcarpa Mor. im Mittelmeergebiet; C. Gaudini Trachs. in der südlichen Schweiz. Sect. II. Bergeretia DC. Fr. am Rande eingeschnitten, mit steifen, rückwärts rauhen Haaren. €, echinata DC. u. a. im östlichen Mittelmeergebiet; C. cyclodonta Del. in Nord- ‚afrika. Sect. Il. Pseudanastatica Boiss. Fr. mit kopfigen Haaren, übergipfelten Trauben, in Glieder zerbrechend. (. dichotoma Boiss. in Armenien und Persien. 144. Buchingera Boiss. Blb. weiß; Stf. ohne Zähne; Fr. kreisrund, flach, mit koni- schem Gr., mit widerhakigen Borsten besetzt; Kl. netzaderig; je I geflügelter S. im Fach. — Ijähriges ästiges Kraut mit keilförmigen gezähnten B. 4 Art, B. axillaris Boiss., in Persien. 145. Ptilotriehum €. A. Mey. Sitbf. nie gezähnt; nur seitliche Honigdr.; Fr. flach oder gewölbt, mit Qsamigen Fächern; S. zuweilen gerandet..— Halbsträucher von noch genauer zu untersuchendem Wuchs mit sternförmigen oder 2spitzigen Haaren. Etwa 10 Arten im Mittelmeergebiet, z. B. P. Lagascae Webb in Spanien; P. spinosum (L.) Boiss. (Fig. 125) in Spanien und Nordafrika. 146. Lobularia Desv. (Koniga Adans.) Stf. nicht gezähnt; auch 2 mediane borst- liche Honigdrüsen; Fr. flach mit Isamigen Fächern; S. gerandet. — Ausdauernd bis halbstrauchig, mit 2spitzigen Haaren. 4 Arten im Mittelmeergebiet und Makaronesien, z. B. L. maritima (L.) Desv. 147. Lepidotrichum Velen. et Bornm. Blb. weiß; Stf. am Grunde verbreitert und kurz gezähnt; nur seitliche Honigdrüsen; Fr. fast kugelig, mit gewölbten, harten Kl., E: 13* 196 Cruciferae. (Prantl.) langem Gr., Isamigen Fächern; Scheidewand mit Fasern. — Ausdauerndes, hochstenge- liges, ästiges Kraut mit nen ungeteilten B. 4 Art L. Uechtritzianum Vel. et Be bei Varna in Bulgarien. Fig. 125. Ptilotrichum spinosum (L.) Boiss. (Original.) 148. Berteroa DC. Blb. weiß, blassrosa oder gelb; die kürzeren Stf. am Grunde gezähnt; nur seitliche Honigdrüsen ; Fr. elliptisch oder kreisrund, gewölbt oder flach, mit häutigen Kl., langem Gr., mehrsamigen Fächern ; Scheidewand ohne Fasern; S. ge- randet. — jährige oder ausdauernde Kräuter mit hohem, ästigem Stengel, ver- zweigten Haaren. 5 Arten, z. B. B. incana (L.) (DC. von Centralasien bis Mittel- und Nordeuropa, die übrigen im östlichen Mittelmeergebiet und in der Songarei. 149. Fibigia Med. (Farsetia Aut. z. T., Brachypus Ledeb.) Kelch zuweilen gesackt; Blb. länglich, gelb oder purpurn; Stf. ohne Zahn oder nur die kürzeren gezähnt; Fr. kreisrund bis elliptisch, mit mehrsamigen Fächern; Scheidewand ohne Fasern; S. mit oder ohne Flügelsaum. — Ausdauernd oder Halbsträucher mit vielstrahligen Haaren. 42 Arten im östlichen Mittelmeergebiet. Sect. I. Edmondia Bge. Kelch nicht gesackt, alle Stf. ohne Zahn; S. ohne Flügel. 3 Arten in Persien, z. B. F. multicaulis Boiss. Sect. II. Eufibigia Boiss. Kelch gesackt, kürzere Stf. gezähntl; S. geflügelt. F. elypeata (L.) Boiss. im Orient und in Südeuropa verbreitet; F. tniquetra (DC.) Boiss., mit seitlichen Blütensprossen, in Dalmatien, 150. Physoptychis Boiss. Kelch nicht gesackt; Blb. gelb; kürzere Stf. gezähnt: Fr. kugelig, mit netzaderigen Kl.; Gr. schlank; S. ohne Flügel. — Ausdauerndes dicht sternhaarigfilziges Kraut. 4 Art P. gnaphalodes (DC.) in Persien. 151. Vesicaria Lam. (Cystocarpium Spach). Kelch gesackt; Blb. gelb; Stf. ohne Zahn; Fr. mit kurzer, stielartiger Basis, netzaderigen Kl., Gr. schlank, S. geflügelt. — Aus- dauernde Kräuter mit spärlichen, sternförmigen und 2spitzigen Haaren. 2 Arten V. utriculata (L.) Lam. von Burgund bis zum Banat; V. graeca Reut. in Italien, Dalmatien und Griechenland. Cruciferae, (Prantl.) 197 152. Clastopus Bge. Kelch nicht gesackt, zur Fruchtzeit aufgeblasen; Blb. gelb oder violett; Stf. gezähnt; Fr. eilänglich, mit knorpeligen Kl., 2spaltigem Gr.:; 2 8. im Fach, ohne Flügel. — Ausdauernde, graubehaarte Kräuter. 3 Arten in Persien, z. B. C, vestitus (Desv.) Boiss, ' ıv. 18. Hesperideae-Malcolmiinae. Fr. eine Schote mit 4- oder ?2reihigen S., seltener Schötchen, zuweilen 2fächerige, mehr- oder 2samige Schließfr., selten ein Fach verkümmernd; Gr. ungeteilt oder seicht- bis tief 2lappig, mit aufrechten Lappen, mehr oder minder scharf abgegrenzter N.; Scheidewand mit reichlich quer geteilten Oberhautzellen, meist auch faseriger, oft sehr derber Mittelschicht; Keim rücken- oder seitenwurzelig; nur seitliche Honigdrüsen, oft herabgezogen; Kelch offen bis geschlossen; Haare verzweigt, selten ganz fehlend; keine Drüsenhaare oder Drüsenhöcker. — Vorherrschend im Mittelmeergebiet einzelne auch in Gentralasien, arktisch und auf den Hochgebirgen. A, Scheidewand ohne Faserschicht.! a, Haare mehrfach verzweigt, selten fehlend. a. Stf. ohne Anhängsel; S. 2reihig . . 1585 Braya, ß. Stf. mit 2spitzigem, vorne verbreitertem Anhängsel; S. Areihig 154. Lepidostemon. b. Haare 2spitzig. 9. Längere Stf. außen verbreitet . . . . 2.222202... 155. Streptoloma. B: Längere Stf. mit Afächerigen A.. . . .. 2. 2.2.2.2... .158. Atelanthera. B. Scheidewand mit Faserschicht. a. Kl. vorne mit Auswüchsen. a. Jede Klappe mit 2 seitlichen Auswüchsen; Keim rückenwurzelig. ET UND Berg zit ine, ee a een ee OR Potzaonie: Berschheßfrse: „0... © . „158. Octoceras. 3. Jede Kl. mit A edanen Ausyiuchs; Keim söitenwnrzelig. I. Fr. linealisch. 4. Auswuchs spitz, an der Spitze der Kl.; Haare 2spitzig . . 159. Notoceras. 2. Auswuchs stumpf, unter der Spitze der Kl.; Sternhaare . 160. Diceratella, 32 Auswuchs: gabelig‘ verzweigt’. u „N. 2 Ser. 2* 161. Parofmis, II. Fr. elliptisch bis kugelig, mit abgerundetem Auswuchs . . 162. Anastatica. y. Nur 4 Fach ausgebildet, mit flügeligen Auswüchsen . . . . 163. Pugionium. b. Kl. ohne Auswuchs. a. Stf. frei.) I. Fr. mit mehrsamigen Fächern. 4. S. gedunsen; Keim rückenwurzelig. X Fr. 2klappig; Scheidewand flach oder grubig.. . . . 164. Malcolmia, XX Fr. nicht aufspringend, durch Biegungen der Scheidewand querfächerig 165. Cryptospora, 2. S. flach bis geflügelt; Keim seitenwurzelig (S. flach und rückenwurzelig: vergl, 183. Christolea). X Kl. zwischen den S. nach innen vorspringend. meBilesdunn,.gewölbtn as ne er en arm 20186: Eremobium: +r Kl. dick, natlane ae - ....167. Morettia. XxX Kl. zwischen den S. nicht nach innen vorspringend (Haare einfach oder fehlend: vergl. 184. Parrya). Er Haarer Sternformie." on a ne 2,168, Cithareloma -+- Haare ne \ EINE EAN Ufer Des LED, Rarneke =: Fächer Asamig; 2fächerige Schließfr.; Keim seitenwurzeliig . 170. Euelidium. 8. Längere Stf. vereint; Lappen des Gr, "aufrecht (diese kurz und abstehend: vergl. 487. Dontostemon). 14 ScaST eine RIO a Pe a N SR ee IT. 827 ATI N) RE N ee a ze DR REF 153. Braya Sternb. et Hoppe (Platypetalum Bge., Beketovia Krassnow.). Kelch offen; Blb. weiß bis purpurn; Fr. eiförmig, länglich od. linealisch, mit gewölbten Kl.; Scheide- 195 Cruciferae. (Prantl.) wand dickwandig. — Ausdauernd, rasig, mit ungeteilten oder gezähnten Grundb., blatt- losen oder armblättrigen Stengeln, kurzen, dichten Trauben. Etwa 8 Arten in den ‚Hochgebirgen Europas, Centralasiens und im Norden, z.B. B. alpina (L.) Sternb. et Hoppe (Fig. 126 A, B) im arktischen Norwegen und sporadisch in den Alpen. 154. Lepidostemon Hook. f. et Thoms. Kelch offen, bleibend; Blb. gelb; Fr. linea- lisch, mit wenig gewölbten Kl., deutlich abgesetztem Gr. — 1jähriges, kleines, dicht- behaartes Kraut mit gezähnten B., langgestielten Bl. in kurzer Traube. 4 Art, L. pedunculosum Hook. f. et Thoms., in der Hochregion des östlichen Himalaya. 155. Streptoloma Bge.. Kelch offen; Blb. weiß, klein; längere Stf. außen verbrei- tert, mit Honigdrüsen dazwischen (?); kürzere mit rundlichem Zahn; Fr. linealisch, gedreht, eingeschnürt, mit gewölbten Kl., fast sitzender N.; Keim rückenwurzelig. — Ajähriges, kleines Kraut mit linealisch spatelförmigen B., lockeren Trauben. 4 Art, S. desertorum Bge., um das Kaspische Meer. 156. Atelanthera Hook. f. et Thoms. Kelch aufrecht; Blb. linealisch; längere Stf. mit Afächeriger A.; Fr. linealisch, flach gewölbt; Keim seitenwurzelig. — Ajähriges, kleines Kraut mit linealischen, ungeteilten B. 4 Art, A. tenuis Hook. f. et Thoms,, in Westtibet. Fig. 126. A Braya alpina Sternb. et Hoppe, blühend; B dieselbe fruchttragend. — (Fr. von Tetraeme quadri- eornis (Steph.) Bge. — D Fr. von Euchdium syriacum (L.) R. Br. — E Fr. von Prgionium cormutum (L.) Gärtn (Original.) 157. Tetracme Bge. Kelch offen; Blb. gelb oder weiß; Fr. lineallänglich, fast 4kantig; Kl. mit 1 Paar starker, in die Hörner verlaufender Seitennerven; Scheidewand mit diekwandigen Zellen. — jährige, übergipfelig ästige Kräuter mit angewachsenen Ästen, ungeteilten B., grau behaart (Fig. 126 C). 5 Arten im östlichsten Mittelmeergebiet, z. B. T. quadricornis (Steph.) Bge. 158. Octoceras Bge. Kelch offen; Blb. weiß, sehr klein; Fr. cubisch, vorne ver- breitert, mit 4 starken Auswüchsen und dahinter kleineren Höckern, mit 1 S. im Fach. — Ajähriges, kleines, ästiges Kraut mit angewachsenen Ästen, buchtig gezähnten bis fiederteiligen B., kurzgestielten, aufrechten Fr., grau behaart. 4 Art, O0. Lehmannianum Bge., in Afghanistan und am Kaspischen Meere. 159. Notoceras R. Br. (Diceratium Lag.) Kelch fast offen; Blb. linealisch, weiß; Fr. ikantig: Kl. gekielt. — Liegendes, übergipfelig ästiges Kraut mit angewachsenen Asten, ungeteilten B., 2spitzigen Haaren. 3 Gruciferae, (Prantl.) 199 2 Arten, N. canariense R. Br., im Mittelmeergebiet, von Nordwestindien durch Nord- afrika, Südspanien, bis zu den canarischen Inseln; N. sinuata Franch. im Somaliland, 160. Diceratella Boiss. (Diceratium Boiss.) Kelch geschlossen; Blb. länglich, rosen- rot; Fr. fast Akantig, linealisch, kaum aufspringend; Kl. nach innen zwischen den 8. vor- springend. — Halbstrauch mit Sternhaaren, armblütigen Trauben. 3 Arten, D. floccosa Boiss. und D. canescens Boiss. in Persien, 4 in Socotra, 164. Parolinia Webb. Kelch aufrecht; Blb. rosenrot; Fr. verlängert, nicht auf- springend; N. kopfig; S. Ireihig. — Halbstrauch mit linealischen B. A Art, P. ornata Webb, auf den canarischen Inseln, (Original.) B ausgebreitet. A geschlossen ; Anastalica hlerochunlina 1. 127, Kig, 162. Anastatica L. Kelch fast aufrecht; Blb. weiß; Fr. elliptisch: Kl. nach innen zwischen den 2 S. des Faches vorspringend; Scheidewand mit nach allen Richtungen 200 Cruciferae. (Prantl.) verlaufenden Fasern. — Iljähriges, ausgebreitetes, übergipfelig ästiges Kraut mit ange- wachsenen Ästen, grobgezähnten B., verzweigten Haaren. 4 Art, A. hierochuntina L. (Rose von Jericho, Fig. 127), im östlichen Mittelmeergebiet von Asien bis Agypten; die Aste biegen sich beim Trocknen zusammen und es wird dann die ganze Pfl. vom Winde fortgerollt. 163. Pugionium Gärtn. Kelch aufrecht, gesackt; Blb. lineallanzettlich, rosenrot; Frkn. mit 2 Isamigen Fächern; N. sitzend, kopfig; Fr. nicht aufspringend, Isamig, schief, seitlich zusammengedrückt, am Rücken mit 2 häutigen Flügeln, auf der Fläche mit Stacheln, netzig; das sterile Fach am Grunde des kleineren Flügels; Keim rückenwurzelig. — 1- oder 2jährige Kräuter, wirr verzweigt, mit kugeligem Umriss, mit fleischigen, ab- sterbenden Grundb., fiederteiligen Stengelb. 2 Arten, P. cornutum (L.) Gärtn. (Fig. 126 E) und P. dolabratum Maxim., in der Mongolei. 164. Malcolmia R. Br. (Wilckia Scop., Strigosella Boiss.) Kelch aufrecht, oft ge- sackt; Blb. weiß oder rosa; längere Stf. oft zusammenhängend, aber nicht vereint; Fr. linealisch eylindrisch, oft träge aufspringend, mit 4-, zuweilen 2reihigen S. — I jährige Kräuter mit meist ungeteilten B., verzweigten oder 2spitzigen Haaren. Etwa 30 Arten im Mittelmeergebiet, bes. im östlichen. - Sect. I. Maresia Pomel (als Gatt.).. Gr. kurz- und stumpfgelappt; Scheidewand mit lockeren Fasern, größeren Zellen. M. nana DC. u. a. Sect. II. Ewmalcolmia Prantl. Gr. mit längeren, zuweilen sehr langen, spitzen Lappen, z. B. M. africana (L.) R. Br.; M. maritima (L.) R. Br.; M. litorea (L.) R. Br. u. a. 165. Cryptospora Kar. et Kir. Kelch kurz; Blb. klein; Fr. gekrümmt, zwischen den S. eingeschnürt und dort durch die Biegungen der dicken, faserlosen Scheidewand verengt, nicht aufspringend. — Ijähriges, aufrechtes Kraut mit ungeteilten B., ver- zweigten Haaren. 4 Art, GC. falcata Kar. et Kir., in der Songarei. 166. Eremobium Boiss. Kelch aufrecht, kurz gesackt; Blb. klein, rosa; Fr. linea- lisch; N. gewölbt, mit schwachem Mittelnerv, zwischen den S. eingeschnürt: N. 2spitzig; S. kreisrund. — Ästige Kräuter mit ungeteilten B., anliegenden Sternhaaren. 3 Arten von Ägypten bis Algier, z. B. E. lineare (Del.) Boiss. 167. Morettia DC. Kelch aufrecht; Blb. blassrosa; Fr. Akantig, mit 2spitziger N. ; S. flach. — Aufrechte, übergipfelig ästige Kräuter mit rauher Behaarung. 4 Arten, meist von Arabien bis Marokko, z.B. M. philaeana (Del.) DC.; 1 im Somaliland, 168. Cithareloma Bge. Kelch aufrecht, gesackt; Blb. weiß oder purpurn; Fr. flach, elliptisch bis linealisch; N. 2spitzig; S. geflügelt. — Übergipfelig ästige Kräuter mit Sternhaaren. 3 Arten in Turkestan, 0. Lehmanni Bge. und (. vernum Bge. 169. Farsetia Turr. (eingeschränkt). Kelch aufrecht, nicht gesackt; Blb. purpurn, schmal; Fr. elliptisch, oval bis linealisch, flach; N. 2spitzig; S. 2- oder Ireihig, geflügelt. — Aufrechte, ästige Kräuter bis Halbsträucher mit rutenförmigen Zweigen, schmalen, ungeteilten B., 2spitzigen Haaren. 7 Arten im östlichsten Mittelmeergebiet, von Nordwestindien bis Ägypten; Fr. bald elliptisch, z. B. F. aegyptiaca Turr., bald linealisch, mit fast 2reihigen S. F. Jacgquemontit Hook. f. et Th., oder /reihigen S. F. longisiligqua Decsne. 170. Euclidium R. Br. Kelch offen; Blb. weiß; Fr. nicht aufspringend, aber mit erkennbaren Kl., gedunsen elliptisch, in den Gr. verschmälert; Scheidewand derb holzig. — Ausgebreitet übergipfelig ästiges, Ajähriges- Kraut mit angewachsenen Seitenzweigen, ungeteilten B., kurzgestielten Bl. (Fig. 126 D). 4 Art, E. syriacum (L.) R. Br., im östlichen Mittelmeergebiet; die 2. Art, E. tataricum (Willd.) DC., ist hinsichtlich ihrer Hierhergehörigkeit zweifelhaft. ' schlossen; Haare verzweigt oder mit D Gruciferae, (Prantl,) 201 171. Leptaleum DC. Kelch geschlossen; Blb. linealisch, weißlichpurpurn ; längere Stf. bis zur Spitze vereint, oft nur je 1; Fr. linealisch, kaum aufspringend; Kl. schwach gewölbt, mit Mittelnerv und Adernetz; S. sehr klein. — Ijähriges Kraut mit feinzer- teilten B., mit laubigen Deckb, 4 Art, L. filifolium (Willd.) DC., im östlichsten Mittelmeergebiet bis Mittelägypten. 172%. Fedtschenkoa Regel. Kelch schwach gesackt; Blb. blasspurpurn; die längeren Stil. vereint; Fr. schmal linealisch, gedreht; Gr. kurz, mit aufrechten Lappen; Kl. nerven- los, über den $. halbkugelig aufgetrieben; Scheidewand hyalin; S. Ireihig. — Ijähriges Kraut mit einfachen und Sternhaaren, ungeteilten B. 4 Art, F, turkestanica Rgl. et Schmalh., in Turkestan. Iv. 19. Hesperideae-Hesperidinae. Fr. eine Schote mit 1- oder 2reihigen S., zuweilen quergegliedert oder nicht auf- springend, mehrsamig; Gr. mit kürzeren oder meist längeren, abstehenden oder auf- rechten Lappen, nicht scharf abge- srenzter N.; Scheidewand mit reich- lich quergeteilten Oberhautzellen, meist auch faseriger Mittelschicht ; Keim rücken- oder seitenwurzelig; seitliche Honigdrüsen oft herabge- zogen, oft auch gegen die Medianseite verlängert, selbst zu einem Ring mit eihaner Honigdrüse zusammen- fließend; Kelch aufrecht bis ge- einfachen gemischt, zuweilen vor- herrschend oder sämtlich einfach, hier und da gänzlich fehlend ; Drüsen- haare od. meist Drüsenhöcker, doch fehlen auch diese bei einzelnen Arten oder Varietäten. i Fig. 128. Fr. von A Lonchophora capiomontana Dur.; B Bunias A. Haare vorherrschend oder sämtlich Erucago L.; C Chorispora tenella DU.; D Christolea crassifolia verzweigt. Camb.; E Parrya nudicaulis (L.) Boiss. (Original.)' a, Stk. frei. o. Nur seitliche Honigdrüsen; Keimb. gerade. I. Keim rückenwurzelig; Gr. und Kl. ohne Auswuchs. . . . .173. Hesperis, ae: on seitenwurzelig; Gr. oder Kl. am Grunde mit Auswuchs. . Gr. auf dem-Rücken der Lappen mit Höcker oder Auswuchs. X Kl. ohne Auswuchs am Grunde . . . 2 .2.2.2....174. Matthiola. XX Kl. mit Auswuchs am Grunde . . 2. 2.2... ...175. Lonchophora. (2. Gr. ohne, Kl. am Grunde mit Auswuchs. . . . . .. 176. Pyramidium. 3. Auch mediane Honigdrüsen; Keim spiralig gerollt. . . -. . ...177. Bunias. b. Die längeren Stf, verwachsen. a. Kl. dünn, zwischen den S. nicht nach innen Tofrneend . .....178. Zerdana. 3. Kl. dick, Querglieder bildend. ; I. Gr. kurz,® plötzlich abgesetzt. . . . EEE RE 179. Sterigma. II. Gr. allmählich in einen Schnabel verschmälert 20.0... 180. Anchonium, B. Haare vorherrschend oder sämtlich einfach. a. Kl. gewölbt. a. Keim rückenwurzelig; Fr. 2klappig; Gr. mit kurzen Lappen . 181. Dontostemon. 8. Keim seitenwurzelig; Fr. meist quergegliedert; Gr. mit langen, aufrechten Lappen 182. Chorispora. b. Kl. flach. i a. Keim rückenwurzelig; Gr. mit kurzen Lappen . . . .......188. Christolea. 3. Keim seitenwurzelig; Gr. mit verlängerten Lappen. I. .Kl mit starkem Miktolnerv... »,. 20 0000.00: 002 are Dar a TE EB Phrrya, Ns Kl, mis undentlichemMittelnerv . u la 8 2 1857 Glausia: 202 Cruciferae. (Prantl.) 173. HesperisL. Kelch gesackt; Bl. purpurn bis trübgelb; Fr. linealisch, gewölbt, zwischen den S. meist eingeschnürt; Lappen des Gr. länger als breit, aufrecht; Scheide- wand quergeteilt, ohne Fasern; S. gedunsen länglich. 2jährige oder ausdauernde, aufrechte Kräuter mit ungeteilten od. buchtiggezähnten bis fiederteiligen B. mit Ireihigen Drüsenhaaren, einfachen und verzweigten Haaren in wechselndem Verhältnis. Etwa 24 Arten, meist ‘im östlichen Mittelmeergebiet; am bekanntesten ist H. matronalis L., die auch in Centralasien, Mittel- und Südeuropa vorkommt, häufig als Gartenflüchtling auftritt. Die südosteuropäische H. tristis L. hat trübgelbe Bl. 174. Matthiola R. Br. (Microstigma Trautv.) Kelch gesackt; Blb. violett, weiß oder trübgelb; Fr. eylindrisch oder fast flach; Lappen des Gr. aufrecht aneinanderliegend, auf dem Rücken mit Höcker od. verschieden gestaltetem Auswuchs; Scheidewand mit Fasern; S. flach. — 1jährig bis halbstrauchig, mit ungeteilten oder fiederteiligen B., graubehaart, mit verzweigten Haaren, mit Drüsenhöckern. i Etwa 50 Arten, die meisten im östlichen Mittelmeergebiet, 2 am Kap. M. incana (L.) R. Br. (Levkoje) im ganzen Mittelmeergebiet bis zu den Canaren, auch in England, be- kannte Zierpfl.; wohl nur Abart davon ist die Ajährige M. annua (L.) Sw. (Sommerlev- koje); M. varia DC. in Südeuropa; ähnlich M. valesiaca Gay in den südlichen Alpen; be- sonders starke, verzweigte Anhängsel haben M. bicornis (Sibth. et Sm.) DC. in Griechenland, M. oxyceras DC. im Orient u. a. 175. Lonchophora Dur. Kelch gesackt; Blb. violett; die längeren Stf. am Grunde verbreitert; Fr. 4kantig, schwer aufspringend, mit Anhängsel des Gr. und außerdem am Grunde der Kl. mit pfriemlichen, aufwärts gebogenen Fortsätzen; S. nur 3—4, flach, ge- randet. — Ajähriges, aufrechtes Kraut mit kurzgestielten B., von verzweigten Haaren filzig, mit Drüsenhöckern (Fig. 128 A). A Art, L. capiomontana Dur., in Nordafrika. 176. Pyramidium Boiss. Kelch geschlossen, gesackt; Blb. schmal linealisch; Fr. 4kantig, in einen langen, conischen Schnabel verschmälert, nicht aufspringend, am Grunde.jederseits mit dreieckigem Horn, 4fächerig mit je 1 S.; Keim seitenwurzelig. — Ajähriges Kraut mit gezähnten, länglichen B. A Art, P. Griffithianum Boiss., in Afghanistan. ; 177. Bunias L. Kelch offen oder aufrecht; Blb. gelb; Stf. frei; Fr. eifg., #kantig, zuweilen geflügelt, in den nur kurz 2lappigen Gr. verschmälert; Fächer I—2samig, die S. in einzelne Kammern harten Gewebes eingeschlossen; Keimb. spiralig eingerollt. — Ajährige oder ausdauernde Kräuter mit gezähnten bis fiederlappigen B., zerstreuten, ver- zweigten Haaren und Drüsenhöckern (Fig. 128 B). 5 Arten im Mittelmeergebiet und in Asien. Sect. I. Erucago (Tourn. als Gatt:). Fr. mit geflügelten Kanten, 4fächerig. B. Erucago L. auf Ackern Südeuropas. Sect. II. Laelia (Desv. als Gatt.). Fr. nicht geflügelt, 2fächerig. B. orientalis L. in Südosteuropa, im Orient und in Sibirien, in Mittel- und Nordeuropa eingeschleppt. 178. Zerdana Beiss. Blb. gelb; längere Stf. bis zur Mitte vereint; Fr. linealisch, etwas flach, mit 3nervigen Kl.; Gr. schlank, mit abstehenden Lappen; Scheidewand mit Fasern. — Ausdauernde, niedrigrasige Kräuter mit ungelteilten B., dichtem Filz ver- zweigter Haare. 2 Arten in den Hochgebirgen Persiens, z. B. Z. anchonioides Boiss. 179. Sterigma DC. Blb. gelb oder purpurn; längere Stf. vereint; Fr. linealisch, etwas eingeschnürt, zuletzt in Querglieder zerfallend; Gr. sehr kurz, mit abstehenden Lappen. — jährige Kräuter mit ungeteilten bis fiederteiligen B., mit Filz verzweigter Haare. 6 Arten in sandigen Gegenden Armeniens, Persiens und im Altai, z. B. S5. sulphureum DC., S. torulosum DC. Gruciferae. (Prantl.) 203 180. Anchonium DC. Kelch schwach gesackt; Blb. purpurn oder gelb; längere Sf. vereint; Fr. fast eylindrisch, in den schnabelförmigen, 2lappigen Gr. verschmälert, innen markig, mit 2—6 S. — Ausdauernde Kräuter mit ungeteilten B., Filz verzweigter Haare. 3 Arten, A. helichrysifolium (DC.) Boiss. und A. Billardieri DC., in den Gebirgen Klein- asiens und Armeniens. 181. Dontostemon Andrz. (Andreoskia DC. nee Rehb.) Blb. rosa oder weiß; die längeren Stf. vereint oder innen mit Zahn; Fr. linealisch; Kl. gewölbt, mit deutlichem Mittelnerv; Gr. eylindrisch, mit kurzen Lappen; Scheidewand quergeteilt, mit meist welligen Wänden, Fasern. — 1- bis 2jährige oder ausdauernde Kräuter mit ungeteilten bis fiederteiligen B., Drüsenhöckern, einfachen oder verzweiglen Haaren. $ Arten in Centralasien, z. B. D. pectinatus (DC.) Ledeb., D. integrifolius (L.) Ledeb. 48%. Chorispora DC. Kelch zuweilen gesackt; Blb. gelb oder rosenrot; Fr. eylin- drisch, durch Auftreibungen der dicken, aber faserlosen Scheidewand quergefächert; 8. geflügelt oder ungeflügelt. — 1jährige Kräuter mit ungeteilten oder fiederteiligen B., vorherrschend einfachen Haaren und Drüsenhöckern (Fig. 128 (). 42 Arten in Centralasien und dem östlichen Mittelmeergebiet. Sect. I. Diptychocarpus (Trautv. als Gatt.) (Alloceratium Hook. et Thoms.). Fr. zweierlei, die oberen 2klappig, die unteren gegliedert; S. ungeflügelt. €. strieta DC. Sect. II. Euchorispora Prantl. Alie Fr. gegliedert; S. geflügelt. C. tenella DC. u. a.; bei €. exscapa Bge. die B. einzeln in den Achseln der Grundb, 183. Christolea Camb. Kelch aufrecht; Blb. gelb, am Grunde purpurn; Fr. lineal- lanzettlich, in den Gr. verschmälert; Gr. kurz 2lappig; Kl. ganz flach, mit Mittelnerv; Scheidewäand mit 2 Faserstreifen; S. flach, undeutlich 2reihig; Keim rückenwurzelig. — Ausdauernd mit ausgebreiteten Stengeln, vorne gezähnten, fleischigen B., kahl oder mit vorherrschend einfachen Haaren (Fig. 128 D). 4 Art, ©. crassifolia Gamb., in Westtibet. 184. Parrya R. Br. Kelch zuweilen gesackt; Blb. rosenrot; Fr. lanzettlich bis linealisch, flach, mit deutlichem Mittelnerv; Gr. tief 2lappig; S. 2-, selten Ireihig, flach; Scheidewand wie vorige. — Ausdauernd oder halbstrauchig, mit vorherrschend einfachen Haaren und Drüsenhöckern, zuweilen kahl, mit grundständigen, ungeteilten oder fieder- teiligen B. (Fig. 128 E). 40 Arten in den Gebirgen Centralasiens und im Norden, auch im arktischen Amerika, 2. B. P. nudicaulis L.; bei P. exscapa C. A. Mey. u. a. entspringen die Blütenstiele in den Achseln der Grundb.; P. fruticulosa Rgl. et Schmalh. hat strauchigen Wuchs, ist ganz kahl. 185. Clausia Trotzky. Kelch gesackt; Blb. purpurn; Fr. flach, mit schwachem Mittelnerv; Scheidewand mit Fasern; S. Ireihig, gerandet. — Ausdauernd, mit einfachen und Drüsenhaaren, ungeteilten oder gezähnten B. Sicher 4 Art, C. aprica (Willd.) Trotzky, in Central- und Nordasien, vielleicht noch einige unter Hesperis beschriebene Arten. IV. 20. Hesperideae-Moricandiinae. Fr. eine Schote mit 4- oder 2reihigen S.; Fr. mit kurzen od. verlängerten und auf- rechten Lappen, mehr oder weniger abgegrenzter N.; Scheidewand mit quergeteilten “ Oberhautzellen, höchstens schwacher Faserschicht; Keim rückenwurzelig, mit gewölbten oder längsgefalteten Keimb.; nur seitliche Honigdrüsen, diese herabgezogen: Kelch ge- schlossen; Behaarung fehlt vollständig. A. Gr. mit ganz kurzen, zuweilen kaum erkennbaren Lappen; Keimb. gewölbt ; 186. Conringia, B. Gr. mit verlängerten, aufrechten Lappen; Keimb. gefaltet. a. Stf. frei. » a. Fr. 4kantig, mit gekielten Kl. . . . 2 .202020.2....187. Orychophragmus. 204 Cruciferae. (Prantl.) 3. Fr, linealisch, mit ziemlich flachen, 4- oder mehrnervigen Kl. 188. Moricandia. ‘. Fr. lineallänglich, zwischen den S. eingeschnürt, Kl. flach, mit starkem Mittelnerv 189. Henophyton. b. Die längeren Stf,. verwachsen; Kl. schwach gewölbt, 5nervig 190. Euzomodendron. 186. Conringia Heist. (Goniolobium Beck). Kelch zuweilen gesackt; Blb. blass- gelb, selten rotgeadert; Fr. linealisch; Kl. mit 1—3 starken N., flach oder kantig; Gr. meist kurz gelappt; S. Ireihig, länglich, gedunsen; Scheidewand quergeteilt, ohne Fasern. — jährige, kahle Kräuter mit umfassenden B. 6 Arten im östlichen Mittelmeergebiet; C. orientalis (L.) Andrz. auch in Mitteleuropa als Ackerunkraut verbreitet. 187. Orychophragmus Rgl. Kelch gesackt; Blb. violett; Fr. sehr lang, 4kantig, mit ekielten Kl., Areihigen, nicht gerandeten S. — Kahles, aufrechtes Kraut mit geöhrten tengelb., leierförmigen Grundb. 4 Art, O. sonchifolius Rel.,{in Nordchina. & oO = >) 188. Moricandia DC. [mit Oudneya*) R. Br., Douepea Camb.| Kelch gesackt; Blb. violett; Fr. linealisch; Kl. ziemlich flach, 1-(selten mehr-)nervig; Lappen des Gr. lang, spitz, aufrecht; Scheidewand mit quergeteilten Zellen, welligen Wänden, zuweilen Fasern; S. A- oder 2reihig, meist mit Flügelsaum. — Ausdauernd od. Halbsträucher, kahl. 40 Arten im Mittelmeergebiet. Sect. I. Eumoricandia Boiss. B. ungeteilt, die oberen umfassend. M. arvensis (L.) DC. in Südeuropa und Nordafrika, M. suffruticosa (Desf.) Coss. u. a.; M. tortuosa (Camb.) Hook. f. et Thoms. in Nordindien. Sect. II. Pseuderucaria Boiss. B. doppeltfiederteilig. M. clavata Beiss. et Reut. in Arabien. 189. Henophyton Coss. et Dur. (Henonia Coss. et Dur.) Kelch geschlossen, ge- sackt; Blb. violett; Fr. lineallänglich, zwischen den S. eingeschnürt; Kl. mit starkem Mittelnery und netzaderig; Gr. cylindrisch, 2spitzig; S. wagerecht, in 4 Reihe über- einandergreifend. — Kahler Halbstrauch mit fleischigen, ungeteilten, länglichen B., ziem- lich großen Bl. 4 Art, H. deserti Coss. et Dur., in Algier. 190. Euzomodendron Coss. Kelch geschlossen, gesackt; Blb. gelblichweiß, braun- geadert; Fr. lanzettlich länglich; Kl. schwach gewölbt, 5nervig; S. dreieckig, platt. — Kahler Strauch mit fiederteiligen oder ungeteilten B. 4 Art, E. Bourgaeanum Coss., in Südspanien. Gattungen, deren Stellung im System der Familie unsicher ist. 191. Agallis Phil. Blb. gelb; Schötchen mit schmaler Scheidewand, 4—6samigen Fächern. — Ijähriges Kraut mit fiederteiligen B., Deckb. in der Traube. '3”” 4 Art in Chile; möglicherweise mit Mancoa Wedd. identisch. 192%. Blennodia R. Br. Blb. weiß, violett oder gelb; Fr. sitzend oder mit kurzer, stielartiger Basis, lanzettlich, länglich oder linealisch, cylindrisch bis 4kantig, gerade oder etwas gekrümmt; Kl. mit deutlichem Mittelnerv; S. mehr oder minder 2reihig, mit fädig ausquellendem Schleim. — Ajährig, ausdauernd oder halbstrauchig, mit ungeteilten bis fiederteiligen B., kahl oder mit verzweigten oder einfachen Haaren. 44 Arten in Australien, z. B. B. trisecta Benth. kahl, B. eremigera Benth. mit einfachen Haaren, B. lasiocarpa F. v. Müll. mit Sternhaaren. — Die Arten dieser Gattung werden von E. v. Müller verteilt unter Sisymbrium und Erysimum; ich konnte nur dürftiges Material *) Nach Trimen soll die von R. Br. Oudneya genannte Pfl. Henophyton deserli sein. “,=} Gruciferae, (Prantl.) 205 kahler Arten untersuchen, deren N. den Bau der Thelypodieae zu besitzen scheint, und kann daher kein Urteil abgeben, ob die Behaarung hier innerhalb einer Gattung so verschieden, oder die Gattung besser zu teilen ist, 193. Chalcanthus Boiss. Kelch aufrecht, nicht gesackt; Blb. lineallänglich, pur- purnkupferfarbig; seitliche und mediane Honigdrüsen; Fr. lang linealisch, mit seicht Ylappigem Gr.; Kl. gewölbt, mit mehreren Längsnerven; S. Areihig; Keim unbekannt. — Kahles, ausdauerndes Kraut von der Tracht einer Conringia, wovon durch die Honig- drüsen und durch die Form der Blütenachse verschieden; vielleicht zu den Erysiminae oder Turritinae zu stellen. 1 Art, C, renifolius Boiss., in Persien. 4194. Coelonema Maxim. Kelch offen; Blb, gelb; Stf. am Grunde verbreitert, hohl ; Fr. seitlich zusammengedrückt, nicht aufspringend, mit abstehender Außenschicht; Gr. kurz, mit gestutzter N.; Kl. nicht geflügelt, Anervig; S. 5—6 im Fach. — Niedriges, halbstrauchiges Kraut mit rosettigen B., Haare einfach od. gegabelt, untere Bl. mit Deckb. 1 Art, ©. draboides Maxim., in China, Provinz Kansu. 195. Eudema H.B.K. Kelch offen; Blb. länglich, weiß; Fr. eilänglich, mit hohlen Kl., langem Gr., durchbrochener Scheidewand; S. zahlreich; Keim rückenwurzelig. — Rasige, niedrige, ausdauernde Kräuter mit ungeteilten, schmalen B., einzelnen, achsel- ständigen Bl. 2% Arten in den Hochgebirgen von Ecuador. 196. Geococcus J. Drumm. Blb. kürzer als die Kelchb.; Fr. länglich; Kl. gewölbt, mit vorragendem Mittelnerv. — B. alle grundständig, fiederig geteilt; Bl. einzeln auf aufrechten, kurzen Stielen; Fr. auf abwärts gekrümmten Stielen im Boden reifend; es soll auch eine Form mit aufrechten Stengeln vom Ansehen einer Cardamine existieren. Scheint mit Blennodia verwandt zu sein. 1 Art, G. pusillus J. Drumm., im nördlichen Westaustralien. 197. Hymenophysa C. A. Mey. Kelch offen; Blb. weiß: Fr. aufgeblasen kugelig, nicht aufspringend (?), mit schlankem Gr.; S. I oder 2 im Fach; Scheidewand dünn oder unterbrochen. — Ausdauernde Kräuter mit einfachen Haaren, ungeteilten B., eben- sträußigen Trauben. Keim nicht wie bei Lepidium geformt. % Arten im Altai und Persien. 198. Lachnocapsa Balf. Kelch aufrecht, gesackt; Blb. gelb; Fr. kurz, kreisrund, von der Seite flach, 1—3samig; Kl. öfters nach innen vorspringend, dick, schwammig: Scheidewand linealisch; Gr. ganz kurz, mit 2lappiger N.; Keim rückenwurzelig. Fil- ziger, ausgebreiteter Strauch mit ungeteilten B., achselständigen Bl. 4 Art, L. spatulata Balf., in Socotra. 199. Loxostemon Hook. f. et Thoms. Blb. violett; die längeren Stf. entweder vorne verdickt und zurückgebogen od. häutig geflügelt; N. »2lappig«; Fr. linealisch. — Rhizom mit Knöllchen am Grunde der Stb., Grundb. 3zählig, Stengelb. fiederteilig. Ob zu den Cardamininae?) 2 Arten, L. pulchellus Hook. f. et Thoms., in Sikkim, L. Delavayi Franch. in Yunnan. 200. Onuris Phil. 4 Art in Chile. Näheres konnte nicht gefunden werden. 204. Orthorrhiza Stapf. Kelch aufrecht, nicht gesackt; Blb. linealisch-keilig, weiß; Fr. linealisch; Gr. mit % aufrecht aneinanderliegenden Lappen; Kl. flach, mit Mittelnerv und Adernetz; Scheidewand mehrschichtig; S. geflügelt, Ireihig, Keim mit gerader Wurzel. — Ijähriges, behaartes Kraut mit Zweig am Grunde der Traube. (Vielleicht in die Verwandtschaft von Matthiola.) 4 Art, O. persica Stapf, in Persien. Ar. Nu Au RER Far . En 206 Cruciferae. (Prantl.) 202. Porphyrocodon Hook. f. Kelch aufrecht; Blb. purpurn ; Fr. linealisch, beider- seits verschmälert, mit langem Gr., 2lappiger N.; Kl. fast flach, Anervig; S. 1reihig, flach, nicht gerandet; Keim rücken- und seitenwurzelig. — Hohes kahles Kraut mit fiederteiligen B., Deckb., nickenden B. I Art, P. pictus Hook. in Neu-Granada. 303. Sphaerocardamum Schauer. Kelch offen, Blb. schmal weiß oder gelblich weiß; Fr. fast kugelig, mit sehr gewölbten, undeutlich Inervigen Kl., bleibendem Gr.; S. 2 im Fach, Keim rückenwurzelig. — Kleines, ein- oder zweijähriges Kraut, grau behaart, mit ungeteilten schmalen B., kleinen Bl. I Art, S. nesliiforme Schauer, in Mexiko. 204. Stanfordia Wats. Kelchb. gekielt, gesackt, purpurn; Blb. eingeschlossen, wellig, vorne verschmälert; Fr. linealisch, etwas seitlich flach gedrückt, mit gekielten, Inervigen Kl., kurzem 2lappigem Gr.; S. 2reihig; Keim rückenwurzelig, mit 3teiligen Keimb. — Ijähriges aufrechtes Kraut mit gezähnten B., fast kahl. — Vielleicht zu den Schizopetalinae ? 1 Art, S. californica Wats., in Kalifornien. 205. Stenonema Hook., (Leptonema Hook. non Juss., Dolichostylis Turcz.) Kelch fast aufrecht; Blb. groß, ausgerandet, gelb; Fr. eiförmig, ganz flach, mit langem Gr., kopfigerN.; Scheidewand häutig; Fächer ungefähr 8samig. — Ästiges, am Grunde holziges Kraut mit drüsighaarigen Aesten, ganzrandigen, etwas fleischigen, linealischen B., hängen- den Bl. mit linealischen Deckb. (Vielleicht zu den Physariinae.) 4 Art, St. Lindeni Hook., in Neugranada. 206. Syrenopsis Jaub. et Spach. Fr. länglich, seitlich zusammengedrückt, nicht geflügelt, Gr. schlank mit kopfiger N.; S. Ireihig, 4 im Fach; Keim schief rückenwur- zelig. — Kahles Kraut von der Tracht einer Conringia. 1 Art, S. stylosa Jaub. et Spach auf dem bithynischen Olymp. 207. Tehichatchewia Boiss. Kelch gesackt; Blb. rosenrot; Fr. verkehrt eiförmig, lach, Ifächerig, breit geflügelt; N. punktförmig; 2 flache S.; Keim seitenwurzelig, — 2jähriges oder ausdauerndes Kraut mit einfachen und gegabelten Haaren, ungeteilten, schmalen B. I Art, T. isatidea Boiss., in den Gebirgen am Euphrat. 208. Winklera Regel. Kelch aufrecht; Blb. gelb; Fr. lanzettlich bis elliptisch- länglich, Asamig, mit kurzem Gr.; Keim seitenwurzelig. — Ausdauerndes kahles Kraut mit mehrköpfigem Wurzelstock, fiederteiligen B., ebensträußigen Trauben, am Grunde mit Hochb. — Soll mit Hutchinsia verwandt sein; ob nicht zu den Cochleariinae? I Art, W. patrinoides Regel, in Turkestan. . TovAarIAaCcEAE von F.: Pax; Mit 10 Einzelbildern in 4 Figur. (Gedruckt im Februar 1891.) Wichtigste Litteratur. Ruiz et Pavon, Prodr. p. 49, t. 8; Fl. peruv. III, p. 73, t. 309 — Hooker, Icon. plant. t. 664. — Bentham et Hooker, Genera plant. I. p. 110, 969. — Eichler, in Flora brasil. XIII, 4. p. 239. Merkmale. Bl. hermaphrodit, aktinomorph, eyclisch, völlig isomer od. mitoligomerem Gynäceum, Stb. mit den Blb. alternierend, mit introrsen A. auf fadenförmigem Stf. Frkn. sitzend, mit schildförmiger, mehrlappiger N., 6—8lächerig. Placenten (Ränder der Frb.) bis in die Mitte vorspringend, nach außen umbiegend undan der sich verdickenden Außenseite die Sa. tragend. Sa. zahlreich, campylotrop. Fr. eine Beere. S. mit dünner Testa, spär- licehem Nährgewebe und campylotropem, notorrhizem E. Kotyledonen flach, von dem cylindrischen Würzelchen (im S.) durch eine Duplicatur der Testa ge- schieden. — Ijährige, kahle Kräuter mit aufrechtem, verzweigtem Stengel, gedreiten B. ohne Nebenb., endständiger, vielblütiger Traube, mit Tragb., aber ohne Vorb. für die einzelnen Bl. Blütenverhältnisse. Während Kelch, Blkr. und Andröceum wohl immer nach der Achtzahl gebaut sind, fand ich das Gynäceum doch auch nur aus 6 Frb. gebildet. Nach den Angaben der Autoren zu schließen, die eine Abweichung nirgends erwähnen, scheinen indes 8 Frb. das häufigere Vorkommen zu sein. Über die Plastik der Bl. giebt die Fig. 129 A—D Aufschluss. Frucht und Samen. Die Verwachsung der Fruchtblattränder untereinander ist in der Jugend (Fig. 129 G, H) eine ziemlich innige, doch sind auch hier die einzelnen Frb. von einander durch mehr oder weniger vollkommene Spalten getrennt. In der reifen Fr. (Fig. 129 /) verwandeln sich die dicken, und sich vergrößernden Ränder der Frb. zu einem fleischigen Gewebe, in das die einzelnen S. (Fig. 129 F) eingebettet erscheinen. In Fig. 129 J, die nach einer getrockneten und wieder aufgekochten Beere gezeichnet wurde, hat jenes Gewebe nicht wieder seine ursprüngliche Beschaffenheit angenommen. Verwandtschaftliche Beziehungen. Dass die Gattung Tovaria unstreitig zu den als Rhoeadinae zusammengefassten Familien Beziehungen aufweist, ergiebt sich schon aus dem Umstande, dass der Vorschlag Bentham-Hooker's, diese Gattung zu den Phyto- laccaceae zu stellen, keine Annahme gefunden hat. Sie steht in der Mitte zwischen Pa- paveraceae und Capparidaceae, letzteren (mit denen sie gewöhnlich vereinigt wird) viel- "leicht etwas näher als den Papaveraceae, denen Eichler sie einverleibt. Der isomere Bau der Bl. mit alternierenden Cyclen und die eigentümliche Placentation ist keiner der beiden genannten Familien eigen, so dass es sich empfiehlt, für die Gattung eine eigene Familie zu schaffen. Neben den eben genannten Merkmalen entfernt sich die hier zum ersten Male auf- gestellte Familie von den Capparidaceae noch durch die Narbenbildung, die mit Nährge- webe versehenen S. und die fehlenden Achseneffigurationen, wenn auch sonst, namentlich .) EEE nn rn 208 Tovariaceae. (Pax.) im Bau des $S. und im Habitus, mancherlei Übereinstimmung existiert. Gerade durch die Merkmale, welche Tovaria von den Capparidaceae scheiden, nähert sich diese Gattung den Papaveraceae. Neben der charakteristischen Placentation und dem isomeren Bau der Bl. stehen aber einer Vereinigung noch entgegen die erst lange nach der Blütezeit ab- fallenden Kelchb. von Tovaria, der im spärlichen Nährgewebe liegende, große E., der bei den Papaveraceae hingegen klein, excentrisch, im basilären Teil des Nährgewebes liegt, dann auch der Habitus. Fig. 129. Tovaria pendula Ruiz et Pav. A blühender Zweig; B einzelne B]., stärker vergr.; © 2 Stb., von vorn und von der Seite gesehen; D Frkn.; E reife Fr.; # S. im Längsschnitt; @ u. Z Querschnitte durch den Frkn. im jugendlichen Stadium; J Querschnitt durch eine reife Fr. (A—D nach Hooker, unter Benutzung eigener Analysen; ZE—J nach der Natur.) 1. Tovaria Ruiz et Pav. (Bancroftia Macf.) Einzige Gattung (Fig. 129). -A oder 2 Arten in Westindien und dem tropisch-andinen Südamerika, sehr stark nach Apium graveolens riechend. Bl. weiß. Ei 3 a ÜAPPARIDACEAE von F. Pax. Mit 89 Einzelbildern in 44 Figuren. (Gedruckt im Februar 1891.) Wichtigste Litteratur. Jussieu, Genera, p. 242. — De Candolle, Prodromus I, p. 237. — Endlicher, Genera, p. 889. — Delessert, Icones selectae II, t. I—-XIU. — Lindley, Vegetable Kingdom, p. 357. — Payer, Traite d’organog£nie, p. 201, t. 44—43. — Bentham et Hooker, Genera plantarum I, p. 103. — Eichler, in »Flora«, Regens- burger bot. Ztg. 4865, p. 545; Flora brasiliensis XIII, 4. p. 237 u. p. 323, t. 54—65, 68. — Oliver, Flora of tropical Africa I, p. 73. — Eichler, Blütendiagramme II, p. 206. — Baillon, Histoire des plantes III, p. 145. — Vesque, Essai d’une Monographie de la tribu des Cappartes, in Annales d. sciences naturelles. Botanique. 6. ser. Tom XII, p. 47. pl. I et II. — Radlkofer, in Sitzber. d. k. bayr. Akad. d. Wiss. math,-phys. Cl. 1884, 1887. — Pax, in Engler’s Jahrb. f. Systematik, Pflanzengeogr. und Pflanzengeschichte. Bd. IX, p. 39—69, Taf. II. — Vesque, Epharmosis sive Materiae ad instruendam anatomiam syste- matis naturalis: Folia Capparearum. Tab. I—LXXVII. Vincennes (1887, ohne Jahreszahl). Merkmale. Bl. sehr selten ganz regelmäßig, sehr häufig zygomorph, meist hermaphrodit, in der Blh. vorwiegend nach der Vierzahl gebaut, doch auch 3—8zählig. Kelch frei oder verwachsen, mit oder ohne Kelchröhre. Blb. meist vor- handen, frei, sehr selten vereinigt (Emblingia). Discus ring- oder schuppen- förmig, oder seltener zu einem röhrenförmigen Gebilde innerhalb der Blh. neben den Geschlechtsb. entwickelt. Stb. 4 oder durch Dedouble- ment 6 bis viele, bisweilen auf längerem oder kürzerem Androphor in die Höhe gehoben. Frb. 2 oder mehrere zu einem Ifächerigen oder mehr- fächerigen Frkn. vereinigt, welcher (mit seltenen Ausnahmen) auf einem längeren oder kürzeren Achsenstück (Gynophor) in die Höhe gehoben wird. Sa. zahlreich, campylotrop, an meist parietalen Placenten. Fr. kapsel- oder schotenförmig, beeren- oder steinfruchtartig. S. nierenförmig, ohne Nähr- gewebe, mitgekrümmtemE., dessen Würzelchen sehr häufig durch eine einspringende Duplicatur derSamenschale von den Kotyledonen getrennt wird. Kotyledonen zusammengewickelt oder gefaltet oder gedreht. — Kräuter oder Sträucher ohne Milchsaft, mit abwechselnden, nicht selten bekleideten oder mit Schuppen besetzten, einfachen oder fingerartig zusammengesetlzten B., mit oder ohne Nebenb. und axillären Einzelbl. oder racemösen, axillären und termi- nalen, einfachen Blütenständen, meist mit entwickelten Tragb., aber fehlen- den Vorb. Vegetationsorgane. Die C. sind bald Kräuter und dann nicht selten Ijährig, oder Halbsträucher resp. Sträucher, und in diesem Falle nicht selten kletternd. Die B. be- sitzen eine spiralige Anordnung, sind gestielt und besitzen nicht selten Nebenb.; letztere erscheinen krautig, oder mehr oder weniger zu trichomatischen Gestalten reduciert; bei einzelnen Formen (z. B. Forchhammeria) sind sie als kleine Drüsen ausgegliedert, wo- hingegen sie bei vielen altweltlichen Capparidoideae als Stipulardornen auftreten. Das Vorhandensein resp. Fehlen der Nebenb. ist für einzelne Arten, nicht aber für Gattungen charakteristisch. Natürl. Pflanzenfam. III. 2. 14 210 Capparidaceae. (Pax.) Bei einzelnen, trockene Klimate bewohnenden Formen zeigen die B. selbst in ihrer Form eine Reduction, so schon bei der mit vorn ausgerandeten B. versehenen Gattung Atamisquea; den höchsten Grad einer solchen Reduction bietet jedoch die das ägyptisch- arabische Wüstengebiet bewohnende Capparis decidua (Forsk.) Pax, sowie Cadaba juncea L.) Benth.-Hook. aus Südafrika dar; die erstere Art bildet einen mit rutenförmigen Ästen versehenen Strauch, an dem die Nebenb. als Dornen entwickelt werden, wohingegen das B. selbst bereits zur Blütezeit abgefallen ist, und schon vorher höchst unscheinbar als linealisches, zusammengerolltes, an der Spitze in einen schwachen Dorn auslaufendes Gebilde vorhanden ist. Für die Cleomoideae sind mit wenigen Ausnahmen die zusammen- gesetzten, 3—A1zähligen B. charakteristisch, wobei zu bemerken ist, dass eine fieder- artige Teilung niemals vorkommt, sondern die Teilung der Spreite stets nach dem strah- ligen Typus erfolgt. Viel häufiger als bei den Cleomoideae sind ungeteilte, einfache B. bei den Capparidoideae, und bei den Emblingioideae und Roydsioideae kommen geteilte B. überhaupt nicht vor. Die einzelnen, ganzrandigen od. am Rande schwach gezähnelten Blättchen der zusammengesetzten (geteilten) B. sind am Grunde vom gemeinsamen Blatt- stiel abgegliedert oder nicht; das erstere ist nicht selten selbst bei scheinbar einfachen B. der Fall. Solche Beispiele sind im Hinblick auf die bei den C. nicht selten vorkom- menden zusammengesetzten B. vielleicht besser als strahlig zusammengesetzte B. auf- zufassen, bei denen nur das mittelste, auch sonst stets am kräftigsten ausgegliederte Blättchen zur Entwickelung gekommen ist. Diese Ansicht wird um so wahrscheinlicher, als bei manchen Formen (z. B. Thylachium panduriforme Juss.) neben derartigen, schein- bar einfachen B. auch gedreite, auf demselben Individuum vorkommen. Anatomisches Verhalten. Durch die oben genannten Arbeiten von Vesque ist die mancherlei höchst interessante Details ergebende Anatomie der C. in ausgezeichneter Weise bekannt geworden; es hat sich auch gezeigt, dass die Cleomoideae im Gegensatz zu den übrigen Unterfamilien namentlich durch die Bekleidung mit Drüsenhaaren, wenn auch nicht ausschließlich, so doch bis zu einem gewissen Grade scharf abgegrenzt werden, wohingegen ihnen gerade die charakteristischen Schuppen der Capparidoideae fehlen; ferner haben sich im Bau des B. Eigentümlichkeiten ergeben, welche die Bestim- mung der zu den C. gehörigen Pfl. mit Hülfe der anatomischen Methode wesentlich er- leichtern. Dahin gehört vor allem die Anwesenheit von Kalkkrystallen in den Epidermis- zellen (Fig. 130 F), das Auftreten von Sklerenchymzellen im Mesophylli (Fig. 130 D, E), die bisweilen kräftige Entwickelung des Hypoderms (Fig. 130 C), sowie der centrale (isolaterale) Bau (Fig. 130 A, B) der B. Radlkofer (Sitzber. d. k. bayr. Akad. der Wissensch. mathem.-phys. Kl. 1884, p. 58 u. f.) machte ferner auf die sehr verbreitete Zerklüftung des Blattmesophylis beim Trocknen aufmerksam, wodurch die B. durchsichtig gestrichelt werden, eine Thatsache, die früher schon Blenck beobachtet hat; auch be- tonte ersterer, dass der Bau der viele Capparidoideae bekleidenden Schülferchen (Schup- pen) (Fig. 130 H) ein ganz charakteristischer ist. Einzelne anatomische Angaben giebt auch Radlkofer in den Sitzber. d. k. bayr. Akad. p. p. 1887, p. 365. Die C. sind zum großen Teil mit Trichomgebilden bekleidet; bald sind es einfache, 1- bis mehr- zellige Haare, die bei den Cleomoideae viel seltener auftreten als bei den Capparidoideae, bald nehmen die Trichome den Charakter von Emergenzen an (Cleome trachycarpaKlotzsch) vergl. auch Fig. 130 G). Drüsige Köpfchenhaare charakterisieren vorzugsweise die Cleomoideae, bei denen sie selten fehlen, wohingegen sie bei den übrigen Gruppen nur selten zur Ausgliederung gelangen. Bei den Capparidoideae sind Sternhaare sehr verbreitet von einem solchen Bau, dass auf einem kurzen Stielchen büschelartig gehäufte Aus- zweigungen stehen (Fig. 130 C, F); letztere sind übrigens bei vielen Capparis-Arten, für welche überhaupt die Art der Bekleidung gute Gruppencharaktere liefert, etagenförmig angeordnet, wobei die Glieder jedes Quirles mit einander mehr od. weniger genau alter- nieren. Zwischen den Sternhaaren und den oben erwähnten Schülferchen sind Über- gänge beobachtet worden. Die Schülferchen besitzen nach Radlkofer allgemein die charakteristische Eigenschaft, dass sie eine Verdoppelung aufweisen, Capparidaceae. (Pax.) 211 indem oberhalb der eigentlichen Schuppe eine oberflächliche Zellschicht selbst wieder ein kleineres, dem eigentlichen Schülferchen in der Mitte aufsitzendes Schüppehen darstellt (Fig. 130 W). Allerdings muss hervorgehoben werden, dass die Verdoppelung keineswegs immer so deutlich wahrnehmbar wird wie bei Capparis Sect. Quadrella und Breyniastrum; bei weiten schon nicht mehr so klar bei Morisonia und Atamisquea. MEOTEROTTTETETEN ee delelololkleleel | ren | blolereikkezre Se load ikea dle)e Ja Fig. 130. Blattquerschnitte von Capparis-Arten. A (©. pubiflora DU. — B C. Roxburghii DC. — C C. scabrida H. B.K. — DC. zeylanica L. — E C. odoratissima Jacq. — F (. Breynia Jacgq. — @ Haare von (. verrucosa Jaeq. — H 2 Schülferchen von ©. Breynia Jacqg. (H nach Flor. bras. t. 64: A—G nach Vesqne, a. a. 0.) Der Bau der B. ist allerdings meist bilateral, doch kennt man auch central (isolateral) gebaute B. (Fig. 130 A, B) bei manchen Capparis, Boscia, Cleome u. a. Die Spaltöffnungen liegen bisweilen tief eingesenkt unter das Niveau der nicht selten überaus stark cuticularisierten Epidermis. Beachtenswert ist die Thatsache, dass die Epidermiszellen von Stübelia reichlich Inhalt führen, sowie dass bei manchen Arten (Cleome, Capparis [Fig. 430 F], Cadaba, Morisonia, Maerua u. Ss. w.) die Epidermiszellen durchgehends je I Kalkkrystall enthalten. Dieses 14* 919 Capparidaceae. (Pax.) Salz ist sonst oft in sehr verschiedener Menge vorhanden, teils in Drusen, teils in Einzel- krystallen erscheinend; bei Capparis pubiflora DC. enthält fast jede Zelle des Blattmeso- phylis eine Druse (Fig. 130 B). Zwischen die Palissadenschicht und die Epidermis schiebt sich bei vielen Arten, namentlich den tropischen Formen, ein Hypodermein, welches, der Wasserspeicherung dienend, in sehr verschiedenem Maße ent- wickelt auftritt; bei Capparis scabrida H. B. K. (Fig. 130 C) erreicht dasselbe die Stärke von 5 Zellschichten und führt reichlich Kalk. Außer der schon oben er- wähnten Zerklüftung des Blattmesophylls ist schließlich noch das Vorkommen von Sklerenchymzellen im Blattgewebe (Capparis, Boscia u. a.) zu erwähnen: dieselben besitzen entweder nahezu isodiametrische Gestalt und liegen dann bisweilen als continuierliche Schicht direct unter der Epidermis (Fig. 130 D), oder sie sind in der Längsrichtung gestreckt (sog. Spicularzellen), oft verzweigt, und gehen, ähnlich wie in den B. des Theestrauches (Ternstroemiaceae), mehr od. weniger durch die ganze Dicke des B. (Fig. 130 E) hindurch. Für einige Capparis-Arten führte Radlkofer den Nach- weis, dass sie nichts anderes als eigentümlich ausgebildete Epidermiszellen sind. Die von Heinricher (Mitteil. d. botan. Instituts in Graz I [1886]) bei den Cruci- ferae aufgefundenen und für diese Familie als charakteristisches Element zu betrachten- den Eiweißschläuche kommen nach den Angaben des genannten Autors auch bei den C. vor, wenn auch ihre Verbreitung hier nur nebenbei studiert worden ist; ferner werden von Vesque im Mesophyll und im Parenchym des Blattstiels und der Nerven Gummi- zellen angegeben, deren Nätur übrigens noch völlig dunkel ist. Für die anatomisch untersuchten C. (vergl. Solereder, Holzstructur p. 62) ist die einfache Gefäßperforierung, meist aus einfacher Tüpfelung entstanden, und das einfach getüpfelte Prosenchym charakteristisch. Beachtenswert ist das Vorkommen von anormaler Holzstructur bei einigen C.: bei den Roydsioideae (nur Stixis ist nicht untersucht), bei Maerua u. Cadaba bilden sich erneuerte successive Zuwachsringe in folgender Weise. Das Cambium der zuerst ge- bildeten Gefäßbündel erlischt bald; dafür tritt außerhalb des primären Cambiums ein neues Meristem auf, welches seinerseits wieder Bündel erzeugt; außerhalb dieses zweiten Cambiums entsteht ein drittes, indem etwa gleichzeitig das zweite seine Thätigkeit ein- stellt, und so fort. Bei Maerua, Cadaba u. Roydsia bilden sich die neuen Zuwachsringe im Bast selbst, bei Forchhammeria hingegen in der primären Außenrinde, daher denn auch im letzten Falle der Hartbast der zuerst gebildeten Bündel später völlig einge- schlossen wird: die späteren Bündel bilden überhaupt Hartbast nicht mehr. Blütenverhältnisse. 1. Blütenstand. Die Blütenstände der C. bieten keine Schwierigkeiten dar; sie sind einfach, nie verzweigt; bei den Oleomoideae sind sie Trauben, die nach Art der Blütenstände der Oruciferae anfangs gestaucht sind und sich erst später strecken. Die Trauben schließen die Hauptachse oder die Zweige ab; die Bl. begrenzen demnach bei den Cleomoideae Achsen 2%. Ordnung. Bei den übrigen C. erscheinen die Blütenstände zwar auch als Trauben, bisweilen aber auch als Dolden od. Doldentrauben; in einzelnen Fällen, wie bei manchen Capparis-Arten, bei Apophyllum u. s. w., sind diese Blütenstände immer seitlich; in solchen Beispielen schließen die einzelnen Bl. Achsen 3. Ordnung ab, doch sind immerhin auch bei den Capparidoideae Bl. als Achsen 2. Grades häufiger. Die Deckb. für die einzelnen Bl. sind meist entwickelt, bisweilen auch fehlend, wenn vorhanden, bald hochblattartig, bald (die einzelnen Cleome-Arten) mehr oder weniger laubig. Vorb. werden nur selten in Gestalt kleiner Zähnchen bei wenigen (leo- moideae ausgegliedert, sind jedoch auch hier natürlich immer steril; die Orientierung der 2 äußeren Kelchb. lässt aber allerwärts 2 transversale (also stets abortierende) Vorb. ergänzen, ganz so wie es auch für die Oruciferae Regel ist. 2. Diagramm. Namentlich der diagrammatische Aufbau der Bl. spricht für einen engen Anschluss der C. an die Cruciferae, nur dass erstere sowohl den Grundtypus be- wahrt haben, als auch andererseits überaus verschiedenarlige Variationen aufweisen; doch ist hierbei beachtenswert, dass nur das Andröceum in seiner Gliederzahl so stark Capparidacene, (Pax,) 213 variiert, die Blb. hingegen von der typischen Vierzahl nur selten abweichen. Derartige Abweichungen der Gliederzahl in der Blh, sind nur für Emblingia und die Roydsioideae constant, treten hingegen bei den Cleomoideae und Capparidoideae nur ausnahmsweise, in abnormen Fällen, auf. Die 2 äußeren Kelchb. liegen median, die 2 inneren transver- sal; freilich ist die gegenseitige Stellung derselben nicht immer so deutlich, wie bei Atamisquea (Fig. 131 E), wahrzunehmen, weil in vielen Fällen die 4 Kelchb, nahezu in einen Kreis zu liegen kommen, wie bei Boscia (Fig. 131 H). Die 4 Blb,, wenn sie vor- handen sind, bilden ein diagonales Kreuz. Vergl. die Diagramme der Fig. 131. (Ce @®:3 i \ / / Fig. 131. Diagramme von Capparidaceae-Bl. A Cleome tetrandra Banks. — B Dactylaena micrantha Schrad. — C Cleome spinosa L. — D Polanisia, unbestimmte Art. — E Atamisgquea emarginata Miers. — F Roeperia cleo- moides F. v. Müll. — @ Polanisia graveolens Raf. — H Boscia senegalensis Lam. (Nur Discusbildungen und die Abstammungsachse sind schraffiert; bei Zu. H die Stellung der Frb. nicht ermittelt; C, E, H Original, das übrige nach Eichler, Blütendiagramme.) Viel verwickelter liegen die Verhältnisse im Andröceum; der Grundtypus findet sich nur bei wenigen Arten der Gattung Cleome (z. B. tetrandra Banks, droserifolia Del.u.s. w.), indem hier 2 äußere transversale und 2 innere mediane Stb. auftreten (Fig. 131 4); auch gilt dasselbe für Dactylaena (Fig. 134 B), nur mit dem Unterschiede, dass die 3 hinteren Stb. zu blattartigen Staminodien umgebildet sind. Viel häufiger tritt in den beiden medianen Stb. Dedoublement ein, somit der reine Cruciferae- Typus zur Aus- bildung (Fig. 131 C); dies ist der Fall bei den meisten Arten der Gattungen (leome und Physostemon, bei Pedicellaria, Cleomella, Isomeris, Wislizenia, Steriphoma und Cadaba. Auch die meisten Arten von Polanisia lassen den Cruciferae-Typus ohne weiteres er- kennen, mit der Modification, dass die beiden hinteren medianen Glieder als Staminodien ausgegliedert werden. An den Cruciferae-Typus schließen sich 2 weitere Reihen an, indem nämlich wie bei diesem die transversalen Stb. noch einfach bleiben, die medianen aber in verschiedener Weise sich noch weiter spalten. Bei Atamisquea und einzelnen Arten von Physostemon spaltet sich das median hintere Stb. in 3 oder mehr Glieder, das vordere nur in 2, wobei allerdings bei Atamisquea Fig. 131 E) das mittelste der 3 hin- teren Stb. dann staminodial ausgebildet wird. Derselbe Typus kehrt bei Roeperia wieder 314 Capparidaceae. (Pax.) mit der Modification, dass das median vordere Glied völlig unterdrückt wird (Fig. 131 F). Andererseits verändert sich der Crueiferae-Typus dadurch, dass durch Spaltung median vorn mehr Glieder hervorgehen, als auf der Rückseite, so bei einzelnen Arten von Pola- nisia und vielleicht auch bei Cristatella. Bei manchen Arten von Polanisia wird die Zahl der Stb. ferner noch dadurch vermehrt, dass auch die 2 seitlichen Stb. Dedoublement erfahren (Fig. 131 G). Die bisher besprochenen Diagramme zeigten, dass die beiden oberen (medianen) Stb. allein (Fig. 134 C—F) oder doch wenigstens in weit höherem Grade (Fig. 131 @) Spaltung aufweisen, als die unteren (transversalen) Stb.; dagegen finden sich 2 weitere Typen: 1. Boscia (Fig. 131 H), bei dem alle 4 Stb. in gleicher Weise durch Spaltung auf je 2 vermehrt werden, und 2. Stübelia, bei welcher Gattung die transversalen Stb. in je 5, die medianen in je 3 Glieder gespalten werden. Im allgemeinen ist die Zahl der Stb. bei den Cleomoideae geringer, als bei den Cap- paridoideae und Roydsioideae. Die Gattungen der Capparidoideae aber, deren Staubblatt- zahl eine geringe und zugleich bestimmte ist, verhalten sich analog den von Eichler näher studierten Stellungsverhältnissen der Cleomoideae, und wurden oben neben diesen mit genannt. Für die übrigen Capparidoideae, welche zahlreiche Stb. besitzen, ist anzu- nehmen, dass die 4 Stb. des Grundplans sich in viele Glieder gespalten haben, und zwar nicht nur collateral, wie in den bisher erwähnten Fällen, sondern auch serial; bei Cap- paris nach den Angaben von Payer durch centrifugales Dedoublement von 4 Primor- dien. Bei Maerua haben dabei nach meinen Untersuchungen die 2 transversalen Stb. in höherem Grade Verzweigung erfahren, als die medianen. — Näheres in meiner oben ge- nannten Arbeit. Carpelle sind bei sämtlichen Cleomoideae nur 2 vorhanden und stehen, wie bei diesen, transversal (Fig. 131 A—D, F, G); auch viele Capparidoideae besitzen 2% trans- versale Frb. (Steriphoma, Crataeva, Capparis u. s. w.), doch steigert sich in dieser Gruppe die Zahl bis auf 10 und 12 durch Hinzuziehung neuer Kreise und wohl auch durch De- doublement in diesen (vergl. Fig. 136 B, Seite 226). Dies wird durch das gelegentliche Auftreten von mehreren Frb. in der Gruppe der (leomoideae wahrscheinlich, wo alsdann den Angaben Eichler’s zufolge (Blütendiagramme II. p. 209) die neu hinzugetretenen Carpelle einem oberen Kreise angehörten, und dieselben bei vorhandener Sechszahl die- selbe Orientierung aufweisen, wie die Stb. in Fig. 131 C. Die von Payer und Eichler näher studierte Entwickelungsgeschichie hat gezeigt, dass die einzelnen Organe der Bl. nicht immer in derselben Reihenfolge in die Erschei- nung treten, und dass sich selbst bei systematisch nahe stehenden Gattungen tiefgreifende Unterschiede geltend machen. Übereinstimmend mit meinen Untersuchungen über den Gefäßbündelverlauf haben die entwickelungsgeschichtlichen Untersuchungen ergeben,. dass das Dedoublement der Sib. aus einer Spaltung ursprünglich einfacher Primordien hervorgeht, nicht nur bei Polanisia, Cleome, Pedicellaria u. s. w., sondern auch bei den oben bereits angeführten Gattungen Capparis und Maerua. Näheres darüber bei Eichler und in meiner oben genannten Arbeit. Bei einzelnen Arten der Gattung Capparis erleidet der Blütenstiel unter gleich- zeitiger Aufwärtskrümmung auch eine Drehung; beide Factoren bewirken zusammen, dass die Bl. für sich eine Drehung um 480° erfährt, in der Art, dass die ursprünglich hintere Seite die vordere und untere wird. In dieser schließlichen Orientierung ist das Diagramm B in Fig. 136 gezeichnet worden. 3. Plastik der Blüte. Im Verhältnis zu den nicht nur innerhalb der einzelnen Gruppen, sondern auch innerhalb der einzelnen Gattungen so wechselnden Stellungs- verhältnissen zeigt die Ausbildung der einzelnen Glieder weniger beachtenswerte That- sachen. Die Kelchb., unter einander gleich oder ungleich, werden meist frei ausge- gliedert, seltener sind sie mit einander vereinigt und bilden wie bei Capparis Section Beautempsia, eine kurze Kelchröhre. ‘Bei Capparis Sect. Calyptrocalye und Busbeckia bleiben die beiden äußeren Kelchb. bis zur Blütezeit vereinigt und weichen erst dann auseinander. Bei Steriphoma, Stübelia und Morisonia endlich ist die Vereinigung der Kelchb. unter einander eine so enge, dass die dadurch entstehende kapuzenförmige Hülle Capparidaceae. (Pax,) 215 bei der Entfaltung der Bl. entweder unregelmäßig in 2—4 Lappen zerreißt, oder, wie bei Thylachium, mit einem abspringenden Deckel sich öffnet. Die Knospendeckung bei frei- blättrigen Kelchen ist bald offen (Oleomoideae , bald klappig, bald dachig. Die Kronb. sind nur bei Emblingia, wo sie (wohl durch Abort?) nur in der Zwei- zahl auftreten, zu einem pantoffelförmigen Gebilde vereinigt, welches sich dem Spalt, mit dem der vereintblättrige Kelch aufreißt, gegenüberstellt; sonst sind die Kronb; immer frei, meist lang benagelt, ganz, nur bei Cristatella zerschlitzt, in der Knospenlage un- regelmäßig dachig oder gerollt. Beachtenswert ist das Vorkommen von fächerförmigen Ligularschuppen an der Basis der Blb. bei einigen Arten von Cleome (vergl. Franchet, in Journal de Botanique. 1887). Die Blb. fehlen bei Boscia, Buchholtzia, Courbonia, Thy- lachium, Maerua, bei einzelnen Arten von Cadaba; bei letzterer Gattung sind oft nur die hinteren entwickelt; dasselbe wird bisweilen auch bei Apophyllum beobachtet. Bei den Roydsioideae tritt eine Differenzierung in Kelch und Blkr. überhaupt nicht auf, Die Stf. erscheinen oft schon in der Knospe von beträchtlicher Länge und daher in verschiedener Weise gekrümmt oder einwärts gebogen; beachtenswert ist die An- schwellung der Stf. unterhalb der A. bei den Arten der Gattung Physanthemum, so wie die Vereinigung der Stf. zu 1 (viele Beispiele) oder 2 (Cladostemon) Bündeln; in letz- terem Falle sind alsdann die Bündel in verschiedener Weise inseriert. k. Achseneffigurationen. An der Blütenbildung der €. beteiligt sich in weit- - gehender Weise auch die Achse, einerseits durch Streckung, andererseits durch Effigura- tionen der verschiedensten Art. Am einfachsten liegen die Verhältnisse bei Polanisia (Fig. 137 A), einzelnen Cleome-Arten und bei Physostemon, wo es nur zur Ausgliederung Fig. 132. Halbschematische Längsschnitte durch Bl. von Capparidaceae: A Polanisia graveolens Raf. — B Cleome siculifera Eichl. — C Capparis lineata Juss. — D Cleome integrifolia Torr. et Gray. — E Atamisquea emarginata Miers. — F Steriphoma paradoxum (Jacq.) Endl. — @ Cadaba capparoides DC. — H Chiliocalyx tenwi- Folius Klotzsch. Überall bedeutet k Kelchb., 5 Blb., s Stb., fr Frkn., d Discus, dr Discusröhre, ds Discusschuppe, a Androphor, g Gynophor; dasselbe ist meist unterhalb des Frkn. abgeschnitten, daher dieser entfernt, (Original.) eines mehr oder weniger ringförmigen, sehr oft einseitig verdickten Discus (d) zwischen Andröceum und Blh. kommt. Im diesen wenigen Beispielen fehlt also das gestreckte Achsenglied, welches sich sonst zwischen Andröceum und Gynäceum einschaltet und als Gynophor (g) bezeichnet wird. Dasselbe ist meist schon in der Knospe deutlich wahr- nehmbar, entwickelt sich aber erst später, oft erst nach der Blütezeit zu seiner defini- 916 Capparidaceae. (Pax.) tiven Länge, die bei COladostemon A0—15 cm, bei Capparis siculifera Eichl. bis 30 cm erreichen kann (vergl. hierbei stets die Fig. 133 u. 136). Einen einseitig verdickten Dis- cus und ein Gynophor finden wir häufig, so bei Apophyllum (Fig. 136 M), bei Cleome (Fig. 132 B) und vielen anderen Gattungen oder Arten. Bei Cladostemon sind die Stb. in 9 Bündel verwachsen, ein hinteres, welches am Grunde des Gynophors steht und diesem die Öffnung zukehrt, welche von den zu einem rinnenförmigen Gebilde vereinigten Stf. gebildet wird, und ein vorderes Bündel, welches am Gynophor in die Höhe wächst. Gerade umgekehrt als Cladostemon verhält sich Roeperia. Hier sind nur die 3 median hinteren und die beiden seitlichen Stb. ausgegliedert: sie verwachsen unter einander und wachsen am Gynophor in die Höhe; ein diesem hinteren Bündel entsprechender vorderer Staubblattcomplex ist bei Roeperia nicht vorhanden. Ein solches Anwachsen ist anderer- seits nicht anzunehmen für Pedicellaria (Fig. 133 M) und wenige andere Gattungen, bei denen das Andröceum insgesamt mehr oder weniger in die Höhe gehoben wird durch die Ausgliederung eines zwischen Blh. und Andröceum sich einschiebenden Achsen- stückes, das als Androphor (a) bezeichnet werden kann. Bei Pedicellaria, Stübeliau. s. w. erscheinen demnach die Achseneffigurationen 1. als Discus, 2. als Androphor und 3. als Gynophor. Der Discus seinerseits erscheint bei sehr vielen C. nicht immer als ein niedriger, ringförmiger Wulst, sondern erreicht nicht selten ansehnliche Größe in mehr od. weniger regelmäßiger, napf- oder schüsselförmiger Gestalt; häufig erreicht er seine definitive Ausbildung erst nach der Blütezeit, wie z. B. bei Buchholtzia. Er tritt dann entweder außerhalb der Blkr. auf, wie z. B. bei Capparis lineata Juss. (Fig. 132 C), oder innerhalb derselben, wie bei Crataeva (Fig. 136 K, L). Bei Boscia, Buchholtzia und Courbonia, wo der Discus ebenfalls kräftig entwickelt erscheint, liegt er zwischen Kelch und Stb.; Blb. fehlen bekanntlich diesen Gattungen. Bei /someris u. überhaupt vielen Cleomoideae erscheinen am Discus schuppenförmige, nicht selten am Rande drüsige oder zerschlitzte Gebilde, die der Achse zugerechnet werden müssen und am besten als Discusschup- pen (ds) bezeichnet werden. Bei Cleome integrifolia Torr. et Gr. liegen sie nahe am Scheitel des Discus (Fig. 132 D), ebenso bei /someris und einigen anderen Cleomoideae; für gewöhnlich stehen sie in keiner Verbindung mit dem Androphor und erscheinen grundständig auf der Rückseite der Bl. Bei Atamisquea (Fig. 131 E u. Fig. 132 E), wo ein Androphor fehlt, stehen sie zu 3 auf der Rückseite der Bl., sind nur am Grunde mit einander kurz vereinigt, und neigen zu einem rinnenförmigen Gebilde zusammen. Denkt man sie sich kräftiger entwickelt und völlig vereint, dann ergeben sie ein auf der Rück- seite der Bl. stehendes Röhrchen, Discusröhrchen, wie wir es von Cristatella (Fig. 133 F) kennen. Hiervon weicht Cadaba (Fig. 132 G u. Fig. 136 F) nur darin ab, dass bei dieser Gattung ein Androphor ausgegliedert wird. Wesentlich abweichend verhalten sich eine Anzahl Genera aus der Unterfamilie der Capparidoideae. Schon bei Steriphoma (aus der Tribus der Capparideae) werden die Discusschuppen zu 4, frei unter einander, entwickelt in episepaler Stellung, in welcher sie den mit einander selbst vereinigten Kelchb. anwachsen (Fig. 132 F); demnach be- teiligen sich hier an der Bildung der Kelchröhre nicht nur die Kelchb., sondern auch in beschränktem Maße die Achse. In höherem Grade ist dies aber bei der am Grunde ringsum stark verdickten Kelchröhre von Maerua der Fall, wo wir demnach annehmen, dass nicht einzelne Discusschuppen mit dem Kelch in Verbindung treten, sondern eine ringsum geschlossene Achseneffiguration, wie wir sie frei ausgebildet als Discus unter den C. oft wiederfinden, den Kelch in die Höhe hebt. Wir sehen bei Maerua nämlich (Fig. 136 H) ein Androphor, ein Gynophor und eine »Kelchröhre« mit 4 freien, valvaten Abschnitten, während Kronb. fehlen. Innerhalb der Kelchb. an der Mündung der »Kelchröhre« erscheint eine zierlich zerschlitzte Nebenkrone, und diese stellt nichts. anderes vor als die obersten freien Spitzen jener trichter- oder röhrenförmigen Achsen- cupula. Diese Ansicht ist um so wahrscheinlicher, als einerseits auch sonst bei den C. die Discusbildungen am Rande häufig zerschlitzt auftreten, und andererseits Ligular- bildungen an den Kelchb. gänzlich fehlen. Ferner spricht aber für die Richtigkeit dieser Gapparidaceae, (Pax.) 217 Deduction die perigyne Insertion der Kronb. von Maerua Sect. Streblocarpus, die inner- halb der hier schwach ausgegliederten »Nebenkrone« am Schlunde entspringen. Chiliocalya, eine Gattung, welche gewöhnlich eingezogen wird, zeigt das Verhalten von Fig. 132 MH, also eine kurze, urnenförmige Kelchröhre, welcher das an der Spitze etwas verbreiterte Androphor angewachsen ist, und ein kurzes Gynophor. Vergl. hierzu meine oben citierte Arbeit. 5. Symmetrie der Blüte. Im strengen Sinne genommen sind nur äußerst wenige Bl. der C. völlig regelmäßig, eigentlich nur die wenigen Arten, welche dem Diagramm A (vielleicht auch 4?) in Fig. 131 entsprechen und einen ringförmigen oder gleichmäßig entwickelten Discus besitzen; denn schon Dactylaena ist median zygomorph monosym- metrisch). Die dem Diagramm © (Fig. 131) entsprechenden, ziemlich zahlreichen Arten würden noch @ Symmetlrieebenen (die Mediane und Transversale) aufweisen, wenn nicht, wie so überaus häufig, der einseitig entwickelte oder verdickte Disceus die Transversal- ebene als Symmetrieebene ausschlösse. Die im Folgenden mit einzelnen Beispielen näher erörterten Thatsachen zeigen, dass die Zygomorphie der Bl. eine mediane, teils in der Anlage selbst bedingt ist, teils auf Abort zurückgeführt werden muss; dass aber auch ferner, ganz abgesehen von diesen Fällen, die zygomorphe Ausbildung der Bl. auch erreicht wird durch ein späteres, un- gleichartiges Wachstum oder noch häufiger durch später eintretende Krümmungen der Blb. und Stf. Dabei treten allerdings nicht selten verschiedene Factoren gleichzeitig in Thätigkeit. Die Zygomorphie der Bl. ist häufig schon in der Anlage der einzelnen Blütenorgane begründet, enich durch den Umstand, dass die Stb. der beiden Paare in verschiedener Weise und in verschiedenem Grade Spaltung erfahren (vergl. die Diagramme der Fig. 131), sowie durch die ungleichmäßige Vereinigung der Stf. zu 2 Bündeln und deren verschiedene Insertion am Androphor resp. Gynophor, wie dies bei Cladostemon vorkommt, wo das median hintere Bündel am Grunde des Gynophors steht, das median vordere bis zu nicht unbeträchtlicher Höhe dem Gynophor anwächst. Wenn wir uns nun unterhalb des basilär stehenden Bündels ein Androphor eingeschoben denken, das bei Oladostemon also fehlt, so ergiebt sich das Verhalten von Cadaba, nur dass hit die Vereinigung der Stf. bloß am Grunde stattfindet und die hinteren Stf. nicht viel tiefer stehen, als die vorderen. Der Abort einzelner Organe der Bl., der ebenfalls Zygomorphie be- dingt, geht so weit, dass nicht selten die a unar Glieder selbst in der Anlage nicht mehr nachweisbar sind; dies gilt höchst wahrscheinlich von den Fällen, w 0, wie bei Emblingia, Blb. nur auf nr Seite entwickelt werden; ob dies bei Emblingia die hinteren sind, wie bei einzelnen Arten von Cadaba, bleibt unentschieden, wenn auch immerhin (aus Analogie) wahrscheinlich. Die Zy gomorphie der Bl. von ARoeperia wird durch völligen Abort des median vorderen Stb., die von Polanisia-Arten durch rudimen- täre (staminodiale) Ausbildung der durch Spaltung aus dem hinteren Stb. entstandenen Glieder bedingt. Der Discus selbst wird sehr häufig ungleichmäßig ausgegliedert, wobei die der Abstammungsachse zugekehrte Seite die geförderte ist und demnach auch früher bei der Entwickelung der Bl. in die Erscheinung tritt; bei Atamisquea werden die Discus- schuppen nur auf der hinteren Seite ausgegliedert, ebenso das Discusröhrchen von Cadaba und (ristatella. Wenn die Zygomorphie der Bl. allerdings meist schon in der Anlage begründet ist, und auf Abort häufig zurückgeführt werden kann, erfolgt ihre weitere Ausbildung doch auch durch ein späteres ungleichmäßiges Wachstum der einzelnen Glieder; dahin gehören die sehr häufigen Fälle, wo die hinteren Blb. beträchtlich größer erscheinen als die vorderen (so namentlich bei Pteropetalum), oder das hintere Kelchb. eine kapuzenförmige Ausbildung erfährt, wie bei manchen Arten von Capparis und bei Atamisquea ; bei Physostemon erscheinen die Stf. der hinteren Stb. unterhalb der Spitze angeschwollen, die der vorderen hingegen fadenförmig (Fig. 133 @). Diesen Fällen 318 Capparidaceae. (Pax.) reihen sich die Beispiele von Polanisia-Arten an, bei denen die medianen Stf. die seit- lichen an Länge beträchtlich übertreffen. Zu den erst nach Anlage aller Blütenorgane auftretenden Erscheinungen, die eine zygomorphe Ausbildung der Bl. zur Folge haben, gehören endlich auch die (na- mentlich bei den’Cleomoideae fast allgemein verbreiteten) Krümmungen, durch welche die 4 Blb., selbst in den Fällen, wo sonst Zygomorphie nicht auftritt, \seitignach der Oberseite (Rückseite) der Bl. zusammengedrängt werden. Zum Teil liegt dies daran, dass schon vor der Entfaltung die lang gestreckten Stf. mit dem Gynophor zwischen den Nägeln der vorderen Blb. heraustreten, während A. und Frkn. noch von den Platten der Blb. festgehalten werden. Dass gerade vorn Stf. und Gynophor heraustreten, hängt damit zusammen, dass der Discus auf der Vorderseite ge- wöhnlich nur schwach entwickelt ist oder ganz fehlt und daher die Stf. hier den gering- sten Widerstand zu überwinden haben. Wie die Symmetrieebene bei den mit unregelmäßig zerreißendem Kelch versehenen G.-Gattungen (vergl. unter 3., Seite 214) liegt, bleibt noch zu ermitteln. Bestäubung. Die Bl. der €. sind ihrer Anlage nach hermaphrodit, monöeisch ist Forchhammeria, diöeisch ist nur der auch sonst abweichende Monotypus Apophyllum ; doch tritt in vielen Fällen Dichogamie dadurch ein, dass die A. früher stäuben, als die Narben ihre Geschlechtsreife erlangt haben. Ferner ist beobachtet, dass in manchen Fällen Bl. durch Abort des Frkn. männlich werden; ebenso ist von Delpino für Cap- paris, Cleome und Polanisia Proterandrie constatiert worden. (Vergl. Bot. Ztg. 1867, p- 283). Trotz des Mangels an eingehenden Beobachtungen über die Art der Uebertragung des Pollens machen es doch schon die mannigfaltigen Discuseffigurationen, von denen an einzelnen Nectarabscheidung wirklich beobachtet wurde, wahrscheinlich, dass bei der Befruchtung die Insekten eine Rolle spielen werden; an Capparis hat Radlkofer die für Insektenbefruchtung geeigneten Vorrichtungen näher studiert (Sitzber. d. K. bayr. Akad. d. Wiss.; math.-physik. Kl. XIV, 1884, p. 114) und hervorgehoben, dass die Pollen übertragenden Insekten hauptsächlich wohl solche sein mögen, die, wie etwa der Taubenschwanz (Macroglossa), im Schweben saugen. Für die C. ist endlich die Möglichkeit der Bestäubung nicht ausgeschlossen, dass durch Vermittlung des Gynophors höher stehende Narben in Berührung mit A. tiefer stehender Bl. oder Bl. benachbarter Individuen gelangen. Dazu wäre allerdings erforderlich, dass bei der im allgemeinen acropetalen Aufblühfolge der Bl. eine weit gehende Proterogynie stattfindet. Jedenfalls ist aber so viel sicher, dass durch spätere Veränderung der Lage Narben und A. derselben Bl. stets in eine solche Stellung kommen, dass sie sich nicht berühren. Näheres hierüber bei Hildebrand, Ber. d. deutsch. botan. Gesellsch. IV, P.7329, Tat X IX. Frucht und Samen. Der aus 2 bis mehreren Frb. gebildete I-, seltener unvoll- kommen mehrfächerige Frkn. wandelt sich bei der Reife in eine schotenartige (Oleo- moideae), nüsschenartige (Dipterygium, Fig. 135), beerenartige (Oapparidoideae) oder steinfruchtartige (Roydsioideae) Fr. um. Die Übereinstimmung in der Bildung der Fr. der Cleomoideae, wo nur 2 Frb. vorhanden sind, mit den Oruciferae ist eine überaus vollkommene, wie schon Fig. 133 B zeigt; es lösen sich hier, wie bei den Crueiferae, bei der Reife die beiden Klappen von einem stehenden bleibenden »Replum« ab, dem die S. ansitzen. Die Beere der Capparidoideae tritt mehr oder weniger kugelig, aber auch länglich und cylindrisch auf, und bei Maerua ist sie von cylindrischer Gestalt und zwischen den einzelnen S. leicht eingeschnürt, äußerlich auf diese Weise den Anblick gewisser Gliederschoten zeigend. Zwischen den kapselartigen und beerenartigen Fr.- Formen lassen sich aber Übergänge bei solchen Arten beobachten, welche später auf- springende Beeren tragen. In gleicher Weise vermittelt auch Forchhammeria mit dem papierartigen Endocarp der Fr. den Übergang von den beerenfrüchtigen Capparidoideae Gapparidacene, (Pax.) 219 zu Roydsia, wo das Endocarp verholzt und das Mesocarp lleischige oder schwammarlige Beschaflenheit annimmt. Der Frkn. enthält meist zahlreiche campylotrope Sa., bei einzelnen Gattungen (Boscia, Oxystylis, Wislizenia, Dipterygium) wenige, bei Apophyllum nur eine einzige (Fig. 135 M). Diese erscheint dann nahezu grundständig, während sie sonst parietal an mehr oder weniger vorspringenden Placenten (Fig. 136 B, G) inseriert sind. — Aus den Sa. gehen $. von charakteristisch nierenförmiger Gestalt (vergl. Fig. 133 und 136 hervor mit lederartiger oder krustiger Testa, die bei den Capparidoideae glatt, bei den Cleomordeae (Fig. 133 C, K) in verschiedener Art Excrescenzen aufweist oder borstig behaart ist. Durch eine mehr oder weniger tief einspringende Duplicatur der Samen- schale wird (auf dem Längsschnitt betrachtet) für das längere oder kürzere Würzelchen des Keimlings gleichsam ein besonderes Fach geschaffen (Fig. 133 D, L; Fig. 136 D), das jedoch in einzelnen Fällen nicht vorhanden ist, und daher als ein die Familie cha-' rakterisirendes Merkmal nicht die Bedeutung besitzt, die ihr Eichler zuschrieb. Das Nährgewebe fehlt in den S. der G., dafür enthalten die Kotyledonen Ol und mehr oder weniger reichlich Stärke; ob letztere überall vorkommt, ist bisher noch nicht constatiert worden. Die Form und Lage der Kotyledonen ist eine sehr verschiedene. Bei den Cleomoideae (Fig. 133 D, L) erscheinen sie von eylindrischer, leicht gebogener Gestalt und geben damit dem Keimling die ihm eigene hufeisenförmige Krümmung; da- bei liegt das Würzelchen (freilich meist durch die bereits oben erwähnte Duplicatur der Samenschale getrennt) in der Mediane der Kotyledonen (Cleome, Polanisia, Physoste- mon, Wislizenia u. s. w.); solche Samenkeimlinge sind also nach der bei den (rueiferae üblichen Bezeichnungsweise notorrhiz; viel seltener sind bei den (leomoideae pleu- rorrhize Keimlinge (Pedicellaria), d.h. solche, wo das Würzelchen der Spalte zwischen beiden Kotyledonen anliegt. Bei den Roydsioideae treffen wir ungleiche, fleischige Keimb,., die so zusammengelegt sind, dass der größere den kleineren völlig umfasst, dabei liegt bei Roydsia das Würzelchen noch frei, wird aber bei Forchhammeria von den Keimb,. mit eingeschlossen; demnach ist der Keimling der Roydsioideae ptychorrhiz oder or- thoplok. Bei den Emblingioideae und den Capparidoideae endlich sind die Keimb. auch nicht völlig gleich, in sehr verschiedener Weise zusammengerollt und zwar: spiralig mit der Mediane der Keimb. anliegendem Würzelchen bei Maerua (Fig. 136 I, Steri- poma, Cadaba und andere; während diesem Typus /spirolob) die notorrhizen Keimlinge der Cleomoideae entsprechen, bildet Boscia das Analogon zu Pedicellaria, in- dem die Keimb. auch spiralig eingerollt sind, das Würzelchen aber über die Spalte zu liegen kommt; der Keimling ist hier also spirolob-pleurorrhiz. Bei Capparis endlich liegen die Keimb. über einander, um die Längsachse zusammen- und über ein- ander gerollt. Längsschnitte dieser E. ergeben natürlich sehr verschiedene Bilder (Fig. 136 D). Über die Keimung selbst liegen Beobachtungen nicht vor. Geographische Verbreitung. Die C. sind an die tropischen und subtropischen Gebiete gebunden, deren Grenzen sie wenig überschreiten, dagegen steigen sie in Ame- rika in den Gebirgen bis zu beträchtlicher Höhe empor: sie bevorzugen im allgemeinen trockene, in einzelnen Fällen ausgesprochen continentale Gegenden und wüste Stand- orte; namentlich beobachtet man dies bei Arten aus der Gruppe der (leomoideae. Mit Ausnahme der Emblingioideae, deren einzige Art auf Westaustra- lien beschränkt ist, und der Dipterygioideae, diedem afrikanisch-arabi- schen Wüstengebiet eigen sind, kommen die 3 andern Gruppen inder altenund neuen Welt vor; dasselbe gilt auch von den Gattungen (Cleome, Pola- nisia, Pedicellaria, Capparis und Crataeva. Doch hat sich die interessante Thatsache dabei ergeben, dass das gattungsreiche Entwicklungscentrum der Cleomoideae im paci- fischen Nordamerika, ein zweites, artenreiches, aber gattungsarmes, im südlichen Afrika liegt. Die Capparidoideae sind mit der Tribus der Maerueae auf die altweltlichen Tropen beschränkt, mit dem Entwicklungscentrum in Afrika. Den NMaerueae entsprechen im 320 Capparidaceae. (Pax.) tropischen und subtropischen Südamerika, vornehmlich im andinen Gebiet, eine Anzahl Gattungen der Tribus der Capparideae, als deren Hauptvertreter Capparis selbst und Stübelia genannt sein mögen. Gegenüber dem Reichtum Brasiliens an Capparis-Arten erscheint die alte Welt arm-an Species dieser Gattung; dafür besitzt aber Afrika 3 ape- tale endemische Gattungen aus der Verwandtschaft von Boscia, ferner ist der Verwandt- schaftskreis von Crataeva, der mit dieser Gattung auch in Amerika vertreten ist, in Afrika mit 3 weiteren Genera (Euadenia, Ritchiea, Pteropetalum) entwickelt; Apophyllum ist auf Australien beschränkt. — Die Roydsioideae besitzen, abgesehen von Forchhammeria (Mexiko), das Entwicklungscentrum in Hinterindien. Fossile C. sind bisher bis auf einen unter Capparis erwähnten Fund mit Sicher- heit noch nicht nachgewiesen worden; Capparis ogygia Ung. soll nach Schimper, (Trait€ de paleontolog. II. p. 350) zu den Leguminosae-Phaseoleae gehören und ist jedenfalls als Capparidacee von höchst zweifelhafter Natur. Auch die Gattung Dieune F. v. Müller ist unsicher. Verwandtschaftliche Beziehungen. Die Capparidaceae sind nächst verwandt mit den Cruciferae, und zeigen sonst wohl kaum irgend welche näheren Beziehungen zu andern Familien. Der Typus, von dem die Bl. der C. sich ableiten, ist derselbe, wie bei den Cruciferae, mit denen sie auch in der Samenbildung übereinstimmen. Hin- sichtlich der Blütenorgane, wie auch der vegetativen Teile erweisen sie sich aber fast durchgehends als phylogenetisch vorgeschrittener als jene, was übrigens vielleicht auch aus der großen Veränderlichkeit der Bl. im Gegensatz zu der großen Einförmigkeit der- selben bei den Cruciferae geschlossen werden kann. Die Cleomoideae stehen den Cruci- ferae näher, als die andern Gruppen, und wenn auch der Bau des Diagramms bei vielen Arten derselben mit dem der Crueciferae völlig übereinstimmt, so wird man doch bei der Bestimmung kaum in Verlegenheit kommen. N gewähren die ©. nur geringen. Einige Arten (Cleome, Pedicellaria, Cap- paris u. s. w.) werden in botanischen Gärten, seltener als Zierpflanzen (Oleome spinosa L.), lie "edieinische Eigenschaften . den Arten von Cleome, Pedicellaria, Pola- nisia, Capparis, Crataeva zugeschrieben. Cleome, Pedicellaria und Capparis liefern Ge- nuss- und Nahrungsmittel. Am wichtigsten ist wohl noch Capparis spinosa L., der Kappernstrauch. Einteilung der Familie. A. Meist Ajährige drüsige, niemals mit Schuppen bekleidete Kräuter. Fr. kapselartig (schotenförmig), aufspringend mit bleibendem Replum. Kotyledonen cylindrisch, ge- krümmt. E. notorrhiz und pleurorrhiz . . . . .. » 1 Cleomoideae.- B. Meist Sträucher, mit Sternhaaren,, Schuppen oder en Haaren bekleidet oder kahl, seltener drüsig. Fr. bei dar Reife ohne Replum. a. Fr. ein einsamiges, geflügeltes Nüsschen. E. notorrhiz . . II. Dipterygioideae. b. Fr. beerenartig. Kotyledonen in verschiedener Weise gerollt III. Capparidoideae. a. Kelchröhre fehlend, aber Kelch bisweilen unregelmäßig, nicht bis zum Grunde ZETTISSEN 0. - . . . III 1. Capparideae. P. Kelchröhre denen eeelheiten, varoan ken alten Welt III. 2. Maerueae.) c. Fr. steinfruchtartig. Kotyledonen ungleich, der größere den kleineren umfassend. IV. Roydsioideae. C. Niederliegende Halbsträucher. Kelchröhre vorhanden, Blb. 2, zu einem pantoffel- förmigen Gebilde verwachsen. Fr. trocken, nicht aufspringend. Kotyledonen zu- sammengerollt ..... 0. Wen ne. Dar a mn 22 EN Tmblresserderes I. Gleomoideae. Oft 1jährige, nicht selten drüsige, niemals mit Schuppen bekleidete Kräuter mit meist zusammengesetzten B., einfachen, traubigen Blütenständen, 4zähliger Blh. und 4 bis Capparidaceae. (Pax.) 221 zahlreichen Stb. Kehlchröhre fehlend, selten (Chiliocalyx) entwickelt. Gynophor bis- weilen unterdrückt. Fr. eine Schote mit bleibendem Replum. Kotyledonen gekrümmt, Würzelchen aufliegend (E notorrhiz) oder seltener anliegend (E. pleurorhiz . A. Stb. 6, selten nur 4, alle fertil, gleich. Stf. fadenförmig. a. Discus schwach entwickelt. Androphor 0, a. Fr. Afächrig. I. Sa. zahlreich. Discus bisweilen in Schuppen auswachsend „ . 1. Cleome. II. Sa. wenige, Discus ohne Anhängsel . . „2 202.0... 2. Cleomella. wubr, @fächerig; jedes Fach mit 2 Sa... . 2.22. 0... 0. Wislizenie. b. Androphor entwickelt, Sa. immer zahlreich. 4. Androphor kurz säulenförmig, oben verbreitert, drüsig, nach hinten in einen schmalen Fortsatz ausgezogen . . «a 2 2.0208. .0...4& Isomeris, ß. Androphor stielförmig. Stf. völlig frei. . . . . . 5. Pedicellaria, B. Stb. 6—8, die Stf. der hintern Stb. unterhalb der Spitze blasig verdickt 6. Physostemon. - C. Stb. 6—14. Stf. ungleich, nicht verdickt. Blb. gezälhnt oder zerschlitzt. 7. Cristatella. D. Stb. 4 — viele, meist zahlreich, ungleich, einige stets staminodial. a. Androphor sehr kurz oder meist 0. Busibnk.bısi viele, davon 3 oder. mehrerertertil. » en 2 8. Polanisia. Beste 8 davon nur A fertilt. . '. ne een rre 8% Dactylaena. Fig. 133. A Bl. von Cleome spinosa L. im Längsschnitt; 3 sich öffnende Fr. derselben; C S.; D derselbe im Längsschnitt. — Z Isomeris arborea Nutt. Die Blb. sind entfernt, ebenso das vordere Kelchb. — F Bi. von Crista tella erosa Nutt. — G Bl. von Physostemon lanceolatum Mart. et Zuce. — Hu. J Stb. von vorn und hinten ge- sehen derselben Art. Ä S. derselben Art. Z S. im Längsschnitt. — M Bl. von Pedicellaria pentaphylla (L,) Schrank. — N von Dactiylaena microphylla Pohl. (A—D nach Baillon; Z nach Bot. Mag. t. 3342; F nach Maout et Decaisne p. 422; @—NX nach Flora brasiliensis t. 54, 58.) . 929 Capparidaceae. (Pax.) b. Androphor entwickelt, aber kurz. a. Ohne Kelchröhre. Androphor frei. Stf. am Grunde vereinigt. . 10, Roeperia. 3. Mit urnenförmiger (kurzer) Kelchröhre. Androphor der Kelchröhre angewachsen. 11. Chiliocalyx. I. Cleome L. (4nomalostemon Klotzsch, Atalanta Nutt., Buhsia Bunge, Peritoma DG., Roridula Forsk., Siliquaria Forsk.) Kelch bisweilen als ganzer abfallend. Bilb. benagelt, ganzrandig, dachig oder gerollt in der Knospenlage. Discus scheibenförmig. Androphor sehr kurz oder fehlend; nicht selten die hintere Hälfte des Discus kräftiger entwickelt oder zu einer Schuppe auswachsend. Stf. am Grunde bisweilen vereinigt. (Vgl. Fig. 133 A—D). — Häufig drüsige Kräuter oder Halbsträucher mit meist zusammen- gesetzten B. und axillären oder traubigen, weißen, gelben oder roten Bl. (Fig. 134). Etwa 70 Arten in den tropischen und wärmeren Gebieten beider Hemisphären, zahl- reich in Südamerika (hier z. T. auch subalpin) und Arabien und Ägypten entwickelt: 2 Arten (Cl. violacea L in Spanien und Cl. canescens Stev. in Taurien) in Europa; in Japan fehlend, hingegen in Nordamerika die Vereinigten Staaten nordwärts mit einigen Arten erreichend; ebenso nur wenige Arten in Nordaustralien und am Kap. — Die Länge des Gynophors, das zwischen kaum wahrnehmbarer Größe (Cl. arabica L.) und fußlanger Entwicklung (C. lon- gipes Lamb.) variiert, reicht nicht zu der früher allgemein anerkannten Einteilung in Sectionen Pedicellaria DC., Siliquaria Forsk.) aus; wir legen im Folgenden die von Eichler (Flora brasil.) gegebene Gruppierung zu Grunde. Fig. 134, Habitusbild von (leome spinosa L.; daneben eine Bl, (Nach der Natur.) Sect. I. Fruticosae Eichl. Meist strauchig mit 5- bis 44teiligen B. a. Fr. schötchen- artig. Cl. anomala H. B. K., rubiginosa Triana et Planch. in Brasilien. b. Fr. schotenartig. Hierher Cl. gigantea L. in ganz Südamerika und Westindien, Cl. dendroides Schult. in Brasilien, beide mit kahlen Fr. u. a.; ferner Cl. stylosa Eichl. in Venezuela, Cl. glandulosa Ruiz et Pav. in Peru u. a. mit drüsigen Fr. Sect. II. Seandentes Eichl. Kletternd, mit gedreiten B. Hierher nur Cl. longipes Lamb. in Peru. Capparidaceae. Pax.) 223 Sect. III. Herbaceae Eichl. Krautig, mit 3- bis Tteiligen, selten einfachen B. a, Fr, schötchenförmig: Cl. siculifora Eichl. in Brasilien. b. Fr, schotenfg. Hierher zahlreiche Arten, zunächst solche @. mit kahlen oder schwach behaarten Fr.: Cl. procumbens Jaeq. mit einfachen B., ferner psoraleaefolia DC. im tropischen Südamerika, Cl. oxalidea F. v. Müll. in Nordaustralien, Cl. ciliata Schum., Cl. Iberidella Welw. im tropischen Westafrika; (I. Schim- peri Pax in Abessinien, Cl. socotrana Balf, auf Socotra, Cl, brachycarpa Vahl von Nordwest- indien bis Nubien reichend, alle mit zusammengesetzten B. u.a. Bei diesen Arten ist das Gynophor kürzer als der Blütenstiel; bei vielen andern erreicht oder übertrifft es die Länge desselben; zu diesen gehören Cl. lutea Hook. in Oregon, Cl. spinosa L. (Fig. 434) von Costa rica bis zum Wendekreis des Steinbocks verbreitet, auch im tropischen Westafrika, CI, rosea Vahl in Brasilien, Cl. paradoxa R. Br. im Gebiet des oberen Nil, serrulata Pax im tropischen Ostafrika; letztere bildet den Übergang zur Gattung Chiliocalyx. Die bisher unter b. ge- nannten Arten besitzen kahle Fr., im Gegensatz hierzu sind die Schoten bei vielen andern 5. drüsig oder stachelig; diese Gruppe vorwiegend altweltlich. Hierher CI. violacea L., arabica L., der Verwandtschaftskreis von Ül. ornithopodiodes L. in Arabien und den benach- barten Ländern, Cl. trachycarpa Klotzsch in Brasilien u. s. w. Einfache B. besitzt aus dieser Gruppe (. procumbens Jacq. in Westindien., Sect. IV. Thylacophora Franch. Krautig, mit einfachen kreis- oder eiförmigen B., gelben Bl. und mit einer fächerförmigen Ligularschuppe versehenen, kurz benagelten Blb. Hierher etwa 8 Arten in Arabien und Ägypten, Ci. droserifolia Del. in Nubien, Abessinien, Arabien und Ägypten; Cl. monophylla L. vom Senegal bis Abessinien und zum Zambese, auch am Cap; Cl. papillosa Steud. vom Nilgebiet bis Nordwestindien. Nutzpflanzen: Mehrere Arten, namentlich Cl. trachyvarpa, spinosa und violacea sind bekannte Kulturpfl. botan. Gärlen; Cl. fruticosa Aubl. ist in Guiana als blasenziehen- des Mittel im Gebrauch, mehrere andere Arten werden in Brasilien gegen Magenbeschwer- den angewendet. Die S. von Cl. ornithopodioides liefern den sog. »levantinischen Senf. Ol, gigantea L. dient in Südamerika als Rotfärbemittel. 2. Cleomella DC. Discus kurz säulenförmig. Fr. eiförmig rundlich auf langem Gynophor, deren Klappen seitlich verbreitert. — 1jährige Kräuter mit gedreiten B. und traubigen gelben Bl. Mehrere Arten, in den trockenen westlichen Gebieten des atlantischen Nordamerikas und in Kalifornien; südwärts bis Mexiko reichend (Cl. mexicana DC., longipes Torr. et Gray). 3. Wislizenia Engelm. Blb. kurz benagelt. Discus ohne Anhängsel. Frkn. auf verlängertem Gynophor. Fruchtfächer 2-, bei der Reife durch Abort Isamig, als nüss- chenförmige Teilfrüchtchen abfallend. Gr. fadenförmig. — Ijähriges Kraut mit gelben, traubigen Bl. und I—3teiligen B. 2 Arten (W. refracta Engelm. und W. Palmeri Gray) in Kalifornien und Neumexiko. Ozystilis Torr. et Frem. Von der vorigen Galtung kaum generisch zu trennen; so weit bekannt nur durch den dornigen, stehen bleibenden Griffel verschieden. O0. lutea Torr., nur einmal im Thal des Armagosaflusses in Kalifornien gesammelt und unzulänglich be- schrieben. 4. Isomeris Nutt. Kelch nicht abfällig, Blb. länglich, sitzend. Gr. kurz Fig. 133 E). — Stark riechender, kleiner Baum mit hartem, gelbem Holz und bekleideten Zweigen. B. gedreit, Bl. gelb, groß, traubig. Fr. aufrecht. 1 Art, I. arborea Nutt., an trockenen Standorten in Kalifornien häufig. 5. Pedicellaria Schrank (1790!) (Gynandropsis DC. [1824], Podogyne Hilmsegg.) Kelch abfällig. Blb. genagelt. Gr. kurz oder fehlend. (Vergl. Fig. 132 M.) Würzelchen des E. den Rändern der Keimb. anliegend. — Ijährige Kräuter mit 3— "zähligen B., beblätterten Trauben und meist ansehnlichen, weißen oder purpurfarbenen Bl. 10—15 Arten aus 2 Sectionen. Sect. I. Gymnogonia (R. Br.) Eichl. Blb. in der Knospendeckung offen. Hierher die Arten der alten Welt. P. pentaphylla (L.) Schrank durch die wärmeren Gebiete der alten Welt weit verbreitet, in Amerika eingeschleppt und jetzt völlig eingebürgert. Häufige Pfl. botan. Gärten. Sect. II. Eüpedicellaria Pax. Blb. in der Knospendeckung imbricat. Hierher die Arten aus Columbien und Peru, in Brasilien fehlend. NER 234 Capparidaceae. (Pax.) Nutzpfl. Die S. von P. pentaphylla werden gemahlen wie Senf verwendet, das Kraut derselben in Abessinien als Gemüse gebraucht, ist aber von schlechtem Geschmack; das Kraut von P. triphylla (L.) Pax findet gegen Scorbut Verwendung. 6. Physostemon Mart. et Zuce. Blb. kurz benagelt, deren Knospendeckung oflen. Discus ringförmig, Gynophor sehr kurz. (Vergl. Fig. 133 G6—L.) — Ajährige Kräuter mit einfachen, ganzrandigen B. und gelben, einzeln stehenden, axillären Bl. 4 Arten im tropischen Südamerika, an sandigen Standorten. 7. Cristatella Nutt. (Cyrbasium Endl.) Kelch klein, abfällig. Discus sehr klein, hinten in ein cylinderförmiges Röhrchen ausgezogen. Gynophor fehlend. Placenten 3 (Fig. 133 F). — Drüsig bekleidetes Ajähriges Kraut mit gedreiten B. und weißen oder gelben Bl. z 2 Arten aus Nordamerika, an sandigen Standorten wachsend: Cr. erosa Nutt. (am Red River) und Or. Jamesiü Torr. et Gr. (Arkansas). 8. Polanisia Raf. Kelch abfällig. Discus ringförmig, oft wenig entwickelt. Gyno- phor länger oder kürzer, bisweilen fehlend. — Kräuter, bisweilen kahl und blaugrün oder = drüsig bekleidet, mit 3—9zähligen B. und traubigen Bl. Etwa 30 Arten in den tropischen und subtropischen Gebieten beider Hemisphären. Sie bilden folgende, durch Übergänge mit einander verbundene Gruppen, wie denn überhaupt die Unterschiede gegen die Gattung Cleome hin sehr geringfügige sind. a. Stb. 8 bis viele, mehr als 4 fertil. Sect. I. Eupolanisia Endl. (Decastemon Klotzsch, Symphyostemon Klotzsch). Bilb. lang benagelt. Stf. fadenförmig. Discus hinten in eine Schuppe ausgezogen. Hierher P. graveolens Raf. von Canada bis Mexiko verbreitet, im pacifischen Nordamerika durch P. irachysperma Torr. et Gr. vertreten; ferner einige Arten im tropischen Afrika; von diesen beachtenswert P. hirta (Klotzsch) Sond. im tropischen West- und Ostafrika bis Hereroland gehend, mit rosafarbenen, großen Bl.; P. strigosa Bojer im tropischen Ostafrika; P. lutea (Klotzsch) Sond. im extratropischen Südafrika u. a. A. Sect. II. Raumanissa Endl. Blb. kurz benagelt oder sitzend, sonst wie vorige. Vorzugsweise im tropischen Asien entwickelt, doch auch in Brasilien (P. microphylla Eichl.) vertreten. Sect. II. Corynandra Schrad. (als Gatt.) Blb. kurz benagelt oder sitzend, Discus einfach, Stf. oben verdickt. Hierher P. Chelidonü (L.) DC. aus Ostindien. — Hiervon nur wenig verschieden P. maculata Sond. im Kapland, auf welche Sonder seine Gattung Te- tratelia gründete. b. Stb. 4—10, davon nur 2—4 fertil. Sect. IV. Dianthera Klotzsch. Afrikanische Gruppe. Typische Art P. Dianthera DC. (= D. Burchelliana Klotzsch) mit kahlem, blaugrünem Kraute und fast fadenförmigen Blätt- chen, im tropischen und extratropischen Südafrika verbreitet. P. bicolor Pax und carnosa Pax, beide in Hereroland. Das Kraut von P. graveolens Raf. wird in Amerika als Wurmmittel verwendet. 9. Dactylaena Schrad. Kelch abfällig, Blb. linealisch. Discus ringförmig, hinten verbreitert. Stb. A, die 3 hinteren staminodial, das vordere fertil mit kurzen Stf. Gyno- phor sehr kurz (vergl. Fig. 132 N). — Ajährige oder ausdauernde, drüsig bekleidete Kräuter mit kleinen gedreiten B. und unscheinbaren, weißen oder rosa Bl. in Trauben. 3 Arten in Brasilien; D. micrantha Schrad. in botanischen Gärten nicht selten in Kultur. 10. Roeperia F. v. Müll. Bl. ansehnlich mit 5 Stb., 2 seitlichen und 3 (durch Spaltung des hinteren hervorgegangen) hinteren Stb., das vordere unterdrückt, sämt- lich unter einander am Grunde zu einer achsensichtigen Platte vereinigt, aus der sich die einzelnen Stf. in ungleicher Höhe lösen. Schote linealisch. — Ajähriges, drüsiges Kraut mit 3—Steiligen B. und kurz gestielten, gelben Bl. ı Art, R. cleomoides F. v. Müll., aus Nordaustralien. — Wegen des stielförmig ent- wickelten Androphors der Gattung Pedicellaria sehr ähnlich, von der sie durch die am Grunde vereinigten Stf. und den verschiedenen morphologischen Bau des Andröceums ab- weicht. Auch ist das Androphor hier nicht rein axiler Natur wie bei Pedicellaria, sondern durch Anwachsen der Stf. (an das Gynophor) enistanden. Gapparidaceae, (Pax.) 225 41. Chiliocalyx Kloizsch. Kelchröhre kurz urnenförmig, mit lang zugespitzten, ungleichen Kelehb. Androphor an der Röhre angewachsen, über derselben noch kurz frei und die am Grunde zu einer Platte vereinigten 41 Stb. (ragend. Gynophor sich später verlängernd. Kahles Kraut mit gedreiten B. und violetten, ansehnlichen Bl. 2% Arten in Ostafrika (Ch. tenuifolius Klotzsch, macrophyllus Klotzsch). Ir. Dipterygioideae. Halbstrauch mit sehr kleinen, ungeteilten B. an rutenförmigen Ästen, kleinen, weißen Bl., langen, mit Bracteen versehenen Trauben, Azähliger Blh. und 6 gleichen Stb. Kelchb. abfallend; Blb. kurz genagelt. Androphor und Gynophor fast fehlend. Frkn. oft 4flügelig, der vordere und hintere Flügel kleiner, später verschwindend, Ifächerig, mit 1—2 Sa. Gr. verlängert; N. kopfig. Nüsschen zusammengedrückt, lederartig, mit kreisförmigem Flügel, Isamig. E. notorrhiz. (Vergl. Fig. 135 MH.) Nur eine Gattung. 12%. Dipterygium Desne. (Pteroloma Hochst. et Steud.), früher fälschlich zu den Oruciferae gestellt. 5 Arten in Nubien, Arabien ‚und im Penjab. D. glaucum Desne. im Gebiet der Gattung verbreitet (Fig. 135). Fig. 135. Dipterygium glaucum Desne. A Habitusbild; B einzelner Zweig, stärker vergr.; C Bl.; D Frkn.; Eder- selbe im Längsschnitt; Z' desgl. im Querschnitt; @ u. H Fr., letztere längs durchschnitten, (Nach der Natur.) um. ı. Gapparidoideae-Capparideae. Sträucher oder Bäume, häufig mit Schuppen, seltener mit Drüsenhaaren bekleidet, mit einfachen oder zusammengesetzten B., traubigen, doldigen oder doldentraubigen Blütenständen, 4zähliger, seltener 2- oder 3zähliger Blh. Stb. meist zahlreich. Kelch- röhre fehlend, sehr selten sehr kurz. (Vergl. aber Capparis Sect. XII, Steriphoma). Kelch Natürl. Pflanzenfam. II. 2. 15 226 Capparidaceae. (Pax.) bisweilen unregelmäßig sich öffnend. Gynophor entwickelt. Fr. beerenartig. Kotyle- donen in verschiedener Weise zusammengerollt: E. daher entweder spjrolob oder spi- rolob-pleurorrhiz, oder die Keimb. zusammen* und über einander gerollt. Fig. 136. A—D Capparis spinosa L. A Habitusbild; B Diagramm der Bl. nach stattgehabter Drehung; im Anfang ist also das Diagramm um 1800 gedreht zu denken; (reife Fr.; D S. im Längsschnitt. — Z Bl. von Steriphoma paradoxum (Jaeq.) Endl. — FB]. von Cadaba capparoides DC.; @ Fr. derselben im Querschnitt. — H Bl. von Noerua angolensis DUO. im Längsschnitt; J S. derselben, längs durchschnitten. — X u. Z Blütenboden von Ora- ‚ taeva Tapia L.— M Bl. von Apophyllum anomalum E.v.Müll. (A—D nach Baillon; Z nach Eichler; #, G nach = Delessert; H nach Baillon; J nach Delessert; X, Z nach Eichler; M nach Baillon.) A. B. 3—5teilig (vergl. aber Ritchiea simplicifolia Oliv.) Blb. vorhanden. a. Androphor stark verkürzt oder fehlend. 0. Blb. unter einander gleich. a I. Ohne Discusschuppe. Knospenlage des Kelches imbricat oder offen, der Blkr. offen. Stb. zahlreich. Placenten &, 7. nu... 0% 7E2la, Grafgeva a ER Capparidaceae. (Pax.) 227 II. Mit Discusschuppe. Knospenlage des Kelches offen. Stb. 5—7. Placenten 2. 14. Euadenia. III. Knospenlage des Kelches valvat, der Krone imbricat, Stb. zahlreich, Pla- GERDOEA EI KERLOEEEE ß. Blb. unter einander sehr ungleich . . . . Era: 16. Pteropetalum. be Androphor stielförmig verlängert . . „vu . 17. Cladostemon, B. B. einfach, ungeteilt. a. Bl. hermaphrodit. a. Discus in Schuppen answachsend oder ohne solche. I. Blb. vorhanden. 4. Kelchb. frei oder die 2 äußeren verwachsen (Capparis), zur Blütezeit regel- mäßig sich lösend, BERBLELOHSNN. BI 00 N a EN N 18 Atem ** Fertile Stb. sehr zahlreich EAN PN, 19. Capparis. 2. Kelchb. sämtlich verwachsen; der kapuzenförmige Kelch zur Blütezeit unregel- mäßig in 1—4 mehr oder weniger bis zum Grunde reichenden Spalten zer- reißend, * Freie Discusschuppen fehlend. Placenten 2 . . . ......20. Stübelia. ** Freie Discusschuppen vorhanden. "+ Stb. 6, länger als die Blb. Placenten? . . . . 21. Steriphoma. ++ Stb. 6—20, kürzer als die Blb. Placenten 4 ; . ..22. Morisonia. ++ Stb. etwa 16. Placenten 2. Frkn. 2fächerig „0.28. Beleneitsa, II. Blb. fehlend, A. Discus unscheinbar. Sa. wenige Ber ae N 2A BOBEIEB 2. Discus ansehnlich. * Kelchb. 4, selten 5; Frkn. 4fächerig; Sa, in jedem Fach zahlreich 25. Buchholtzia. ** Kelchb. 3, seltener 2—4; Frkn. 2—3fächerig; Sa. in jedem Fach 2 26. Courbonia. ß. Discus auf der Hinterseite der Bl. in ein cylindrisches Röhrchen auswachsend; Die 2 tender tenlendı. 20). a0. 2 ea ee ap UT. Gadabe. b. Bl. diöcisch. Sa. 1, höchstens 2 im Afächerigen Frkn.. . . . 28. Apophyllum. Fig. 137. Crataeva religiosa Forst. A blühender Zweig; B Bl., durch Verkümmerung des Frkn. 5 geworden ED € Frkn.; D Fr. (Nach der Natur.) 225 Capparidaceae. (Pax.) 13. Crataeva L. (Othrys Thouars). Bl. bisweilen durch Abort eingeschlechtlich. Kelch abfallend. Blb. lang benagelt. Androphor kurz säulenförmig, an seiner Spitze die 8S—50 Stb. tragend, am Grunde in nach innen gekrümmte Schuppen auswachsend. Gynophor lang, Frkn. 1- oder fast 2fächerig, die zahlreichen Sa. in 4 oder mehr Reihen an 2 Placenten. N.- sitzend. — Kahle Sträucher oder Bäume mit gedreiten B. und doldentraubigen, ansehnlichen Bl. und großen Beeren. (Vergl. Fig. 136 K und L und Fig. 137.) Etwa 10 Arten in den Tropen beider Hemisphären. Cr. religiosa Forst. (Fig. 137) im tropischen Afrika verbreitet, auf den Gesellschaftsinseln; zwei eigentümliche Arten auf Ma- dagaskar, darunter Cr. excelsa Bojer. Cr. Tapia L. im tropischen Amerika. Die pomme- ranzenähnlichen Fr. derselben (»Tapia« der Brasilianer) sind von süßlichem Geschmack, aber widerlichem, lauchartigem Geruch, daher der Baum auch als »Päo d’alho« bezeichnet wird. Die Rinde des Baumes findet gegen das Fieber Verwendung. I4. Euadenia Oliv. Kelchb. lanzettlich, Blb. linealisch spatelförmig, lang genagelt. Stb.5— 7. Staminodien 2 oder fehlend. Discus in eine linealische, an der Spitze mit 5 Drüsen versehene oder 5kerbige, flache oder rinnige Schuppe ausgehend. Gynophor verlängert. — Kahle Sträucher mit gedreiten B. und terminalen Blütentrauben. 2 Arten, E. trifoliata Oliv. mit 2fächerigem Frkn. von Oberguinea, und E. Kirkiü Oliv. von Mosambique mit Afächerigem Frkn. Ve Na Y Ur Hin an Ir dp. Fig. 138. Pteropetalum Klingii Pax. A Habitusbild; B einzelne Bl.; C' dieselbe nach der Blütezeit; D Frkn.; E derselbe im Querschnitt. (Nach der Natur.) - 15. Ritehiea R. Br. Blb. lang genagelt, am Rande wellig. Discus halbkugelig. Stb. 12 bis viele. Staminodien in wechselnder Zahl "vorhanden oder 0. Gynophor lang, Frkn. Ifächerig mit 2—4 Placenten. N. sitzend, scheibenförmig. DBeere elliptisch länglich, 3—-4rippig. — Aufrechte oder windende Sträucher mit 3- bis Capparidaceae, (Pax.) 229 Bteiligen B. und großen, wohlriechenden, grünlichen Bl. in terminalen oder lateralen Doldentrauben. 9% Arten: R. fragrans (Sims) R. Br. im tropischen Westafrika mit gedreiten B.; A. sim- plieifolia Oliv. am Kamerunfluss mit einfachen B. 16. Pteropetalum Pax. Kelch bleibend. Blb. lang genagelt, schmal spatelförmig, schon vor der Blütezeit ungleich: schließlich die beiden oberen stark vergrößert, die Kelchb. 3—4 mal überragend, lederartig, flügelartig; die beiden unteren kaum größer als die Kelchb. Stb. 6, die Stf. nach der Blütezeit sich vergrößernd und am Grunde verbreiternd. Staminodien I oder 0. Discuseffigurationen fehlen. Gynophor von der Länge der Stf. Frkn. eiförmig, Afächerig mit 2 Placenten. Sa. zahlreich, vielreihig. N. sitzend, kopflörmig-scheibenförmig. — Kahler Strauch mit gedreiten, lang gestielten B., Blättchen kurz gestielt. Bl. in straußförmigen, terminalen Trauben, sehr ansehn- lich (Fig. 138). 4°Art, Pt. Klingü Pax, in Togoland (Fig. 138). 17. Cladostemon A. Br. et Vatke. Kelchb. 4, nicht oder spät abfallend. Stb. in % mediane Bündel verwachsen: das vordere Bündel dem Gynophor hoch hinauf ange- wachsen, dasselbe am Grunde halb umfassend und sich oberwärts (fast dichotom) in 5—9 A. tragende Äste gabelnd; das hintere Bündel eine halb geschlossene Röhre bildend, deren Öffnung dem Gynophor zugewendet ist, und welches oberwärts 5—9 sterile A. trägt. Frkn. Afächerig auf sehr langem Gynophor, mit 2 Placenten. N. fast sitzend. — Ästiger Strauch mit gedreilen B. und axillären, großen, weiß und rosa gefärbten Bl. 4 Art, Cl. paradowus A. Br. et Vatke, von der Insel Mombassa an der Küste Zanzibar. 18. Atamisquea Miers. 2 äußere, große Kelchb. valvat, 2 innere klein, spatel- förmig. Blb. A, gleich, linealisch. Discus hinten in 3 Schuppen ausgehend, die am Grunde etwas vereinigt sind. Gynophor vorhanden. Placenten 4. — Mit Schuppen be- kleideter Strauch, mit axillären Bl. und kleinen, vorn schwach ausgerandeten B. Be- kleidung mit Doppelschülferchen. 4 Art, A. emarginata Miers, in Chile und Argentinien. 19. Capparis L. Blb. in der Knospenlage imbricat oder fast gedreht. Discus bei den altweltlichen Arten sehr reduciert, bei den amerikanischen ringförmig oder in 4, episepalen Schuppen entwickelt. Stb. selten wenige, Stf. nicht selten am Grunde be- haart und unter einander vereinigt. Gynophor lang oder kurz. Frb. 2—8. Frkn. I- bis mehrfächerig. Fr. vielsamig. — Sträucher oder Bäume, nicht’ selten kletternd, bisweilen dornig, in verschiedener Art bekleidet, mit blattartigen, oder dornigen, oder fehlenden Nebenb. (Fig. 136 A—D). Einzelne Arten sind vermöge der hakig gekrümmten dornigen Stipulae sog. Hakenkletterer. Mehr als 150 Arten aus den tropischen, subtropischen und wärmeren Gebieten beider Hemisphären; in Nordamerika fehlend; sie werden nach Eichler (Flora bras.) in folgende Sectionen eingeteilt: A. Kelchb. frei, 2reihig. a. B. entwickelt. a. Kelchb. nahezu gleich. I. Nebenb. vorhanden, bisweilen klein. 4. Dornig. Beere rundlich. Discusschuppen fehlend. Hinteres äußeres Kelchb. HEIMEOKNTERR IE ER ne Re ah Le Se Sect. I. Eucapparis. 2. Dornenlos. Beere länglich. Discusschuppen oft vorhanden. Bekleidung fehlend BleRrenlsch a DE EN IODTE FEN FEUER SIT. ir} Seck TE/ GunounE II. Dornenlos. Nebenb. fehlend. Discusschuppen 4. Bekleidung mit Sternhaaren. Sect. Ill. Mesocapparis. 8. Äußere Kelchb. viel kürzer als die inneren; diese petaliid . .Sect. IV. Petersia, b. Dorniger, fast blattloser, kahler Strauch » » -» 2» 22.02.02... Sect. V. Sodada. B. Kelchb. frei, 4reihig. Dornenlos oder mit nur kleinen Dornen, a. Nebenb. vorhanden. Bekleidung mit einfachen Haaren oder kahl. 230 Capparidaceae. (Pax.) x. Kelch in der Knospenlage valvat, oder kaum imbricat . Sect. VI. Monostichocalyx. 8. Kelch in der Knospenlage offen . . . 2.2... ... Sect. VII. Capparidastrum. b. Nebenb. fehlend. 4. Kelchb. in der Knospenlage valvat. 1. Kelchb. groß. Beere schotenförmig. Bekleidung mit Schuppen. Spieularzellen haURar aa he ee Bes iSech MITTEL vu 2. Beere rundlich. Bekleidung mit Sternhaaren . . . Sect. IX. Colicodendron. 3. Kelch in der Knospenlage offen. 4. Beere schotenförmig. Bekleidung mit Schuppen . . Sect. X. Breyniastrum. 2. Beere rundlich. Bekleidung mit Sternhaaren . . . . Sect. XI. Calanthea. C. Äußere 2 Kelchb. verwachsen und zur Blütezeit regelmäßig zerreißend. Dornenlos. a. Discusschuppen fehlend. . . . =... 0... Beet. XUCBusbeckin: b. Diseusschuppen 4. Bekleidung mit Sosalhandin 0... Sect. XII. Calyptrocalyz: D. Kelchb. am Grunde zu einer halbkugeligen Röhre verwachsen. Beere rundlich. Beklei- dung mit Sternhaaren. Dornenlos, ohne Nebenb. . . . . Sect. XIV. Beautempsia. Sect. I. Eucapparis DC. Hierher mehr als 50 Arten, nur in der alten Welt, in Amerika ganz fehlend, doch ostwärts reichend bis Australien, den Fidjiinseln (0. Richiü A. Gray), den Sandwichinseln (C. sandwichensis DC.), mehrere Arten am Kap; reich entwickelt in Ostindien, den Sundainseln, mehrere Arten afrikanisch. C. spinosa L., sehr formenreich, deren Varietäten z. T. als selbständige Arten ange- sehen werden, im Mittelmeergebiet im weiteren Sinne und Nordafrika, auch schon in Südeuropa, wild und kultiviert. Die unreifen, in Essig eingelegten Blütenknospen dieser Art (Fig. 136 A—D) bilden die als Gewürz vielfach verwendeten »Kappern«; im Handel vielfach verfälscht durch junge Blütenknospen von Caltha pa- lustris L. Die echten Kappern be- sitzen an der Oberfläche (auf den Kelchb.) weiße Flecke, welche durch besondere, mit einem krystallinischen Inhalt (Rutin) erfüllte Zellen hervor- gerufen werden. In Italien werden die Fr., welche die Größe einer kleinen Pflaume erreichen, ebenso verwendet. Die bittere, gewürzhafte Rinde war schon im Altertum ein geschätztes Arzneimittel und wurde namentlich gegen Milzkrankheiten in Anwendung gebracht. Formenreiche und verbrei- tete Arten des tropischen Afrika sind: 0. tomentosa Lam. und corymbosa Lam. 0. Kirkiü Oliv., Fischeri Pax, mierantha Rich. im tropischen Ostafrika, €. Thon- Fig. 139. Capparis decidua (Eorsk.) Pax. A Zweigspitze, die ningüi Schum. et Thonn. @% Poggei kleinen B. zeigend; B älteres Zweigstück, blühend, die B. sind z 2 A bereits abgefallen; 0 Bl.; D Fr. (Nach der Natur.) Pax u. a. im trop. Westafrika u. S. w. Sect.II. Cynophalla DC. (Uter- veria ‚Bertol. z. T.) Hierher etwa 12 bis 15 Arten aus Amerika: bei C. linearis Jacq. aus den Wäldern Kolumbiens, und (. hetero- phylla Ruiz et Pav. von Guajaquil ist das Gynophor kurz, bei allen anderen verlängert; von diesen ist die Mehrzahl auf das tropische andine Amerika beschränkt (Peru, Kolumbien), einige Arten auch auf den westindischen Inseln; die sehr formenreiche 0. cynophallo- phora L. in Westindien und dem ganzen tropischen Südamerika. . Sect. III, Mesocapparis Eichl. Hierher nur C. Jacobinae Moric., aufrecht, mit end- ständiger Traube, und C. lineata Domb., kletternd, mit einzeln stehenden, axillären Bl., aus Brasilien. Bin Capparidaceae. (Pax.) 231 Sect. IV. Petersia Oliv. (Klotzsch als Gatt.) 2 Arten, €. erythrocarpa Isert, aus dem tropischen West- und Centralafrika, und €, rosea (Klotzsch) Oliv. aus dem trop. Ostafrika. Sect. V. Sodada Benth. (Sodada Forsk., Lindackera Sieb. Mansc.) (C. decidua (Forsk.) Pax (Ü. Sodada R. Br., aphylla Roth) im arabisch-ägyptischen Wüstengebiet, von Agypten ‘ durch Arabien bis Ostindien reichend (Fig. 139). Fr, essbar. Sect. VI. Monostichocalyx Radlk. C. micrantha DC. von den Philippinen und malayischen Inseln, C. flexuosa Bl, und callosa Bl. von Java. Das Nähere bei Radlkofer, Sitzber. d. kgl. bayr. Akad. d. Wiss., math.-phys. Kl. 4884, p. 104, Sect. VII. Capparidastrum DC. (Uterveria Bertol. z. T.) Hierher die völlig be- kleidete C. tenuisiligqua Jacgq. aus Venezuela; C. petiolaris H. B. K. aus Peru, mit bekleideten Kelchen, sonst kahl, besitzt ansehnliche Discusschuppen; die übrigen 8 Arten völlig kahl, in Peru und Brasilien. C. frondosa Jacq. in Gentralamerika und auf den Antillen, sowie in Kolumbien weit verbreitet. Fr. und S. dieser Art sind nach Martius stark giftig. Sect. VIII. Quadrella DC. (Meißn. als Gatt.) 5 Arten von den Antillen und Central- amerika; C. jamaicensis Jacq. nordwärts bis Florida gehend. Kritische Bemerkungen über die Arten dieser Section, sowie über Sect. X bei Radlkofer, Sitzb. d. k. bayr. Akad. der Wiss., mathem.-naturw. Kl. 1884, p. 132, 1887, p. 410. Sect. IX. Colicodendron Eichl. (Mart. als Gatt., Destrugesia Gaud.) umfasst 7 Arten in Peru und Bolivia; 2 Arten (C. angustifolia H. B. K. und C. crotonoides H. B. K.) auch in Mexiko, erstere daselbst endemisch, letztere bis Peru gehend. Sect. X. ‚Breyniastrum DC. (Breynia Plum.) C. Breynia Jacq. von den Antillen, Kolumbien und Panama, mit elliptischen oder lanzettlichen B., einzige Art. Sect. XI. Calanthea DC. umfasst 5 Arten von den Antillen, sowie ©. hypoleuca Presl aus Peru; ferner C. incana H. B. K. und C. asperifolia Presl in Mexiko, erstere mit glatten, letztere mit rauhen B. Sect. XII. Busbeckia Benih. Hierher die typische C. elegans (Endl.) F. v. Müll., auf die Endlicher seine Gattung Busbeckia gründete, von der Norfolkinsel und in Australien; hier noch 6 weitere Arten, von denen C. Mitchellii Lindl. in ganz Nord-, Ost- und Süd- australien verbreitet auftritt. Sect. XII. Calyptrocalyx Eichl., gegründet auf die mit schotenförmigen Fr. ver- sehene C. nectarea Vell. in den Strandwäldern der Provinz Rio de Janeiro. Sect. XIV. Beautempsia Benth.-Hook. (Gaud. als Gatt.) mit (©. avicennifolia H.B.K. in Peru und den Landschaften am Stillen Ocean, am Golf von Daria. — Durch die am Grunde vereinigten Kelchb. vermittelt diese Section den Übergang von Capparis zu Morisonia und Steriphoma, die aber neben anderen Merkmalen schon durch die kapuzenförmig verwachsenen Kelchb. und den zur Blütezeit unregelmäßig zerreißenden Kelch abweichen. Im Anschluss hieran mag erwähnt werden die fossile Gattung Plesiocapparis F. v. Müll. Fr. zusammengedrückt kugelig, Ifächerig, nicht auf- springend, außen rauh; Placenten 2, mit zahlreichen, herz-nierenförmigen S. mit un- regelmäßigen Eindrücken. 4 Art, P. prisca F. v. Müll., in den goldführenden Schichten von Haddom in Victoria (Australien). Am nächsten stehend den Arten der Sect. Busbeckia. Fig. 140. Stübelia nitida Pax. A Bl.; B dieselbe nach Entfernung der Blb.; G Längsschnitt durch den basalen Teil des Androphors; Du. E Sternhaare, ersteres von einem jungen B., letzteres vom Blütenstand. (Nach der Natur.) 2332 Capparidaceae. (Pax.) 20. Stübelia Pax. Kelch unregelmäßig in einer Spalte bis zum Grunde aufreißend, mit meist 2 Zähnen (Fig. 140 B). Blb. groß, am Grunde des Kelches der Blütenachse eingefügt. Stb. 16, auf kurzem Androphor (Fig. 140 B, ©). Gynophor verlängert. Frkn. Ifächerig, mit sitzender N. -B. einfach, lederartig, unterseits (sowie der Blütenstand) mit Sternhaaren besetzt, oberseits glänzend. Bl. sehr ansehnlich. 4 Art, S. nitida Pax, in Kolumbien (Fig. 140). 21. Steriphoma Spreng. (Hermupoa Löffl., Roemera Tratt., Stephania Willd.) Kelch zur Blütezeit in 2 nicht bis zum Grunde geteilten, in die Mediane fallenden Abschnitten unregelmäßig sich öffnend. BlIb. ungleich, zwischen ihnen 4 der Kelchröhre angewach- sene Schuppen. Gynophor lang. Frkn. durch die in der Mitte zusammenstoßenden Pla- centen 2fächerig. — Sträucher, mit Sternhaaren bekleidet, ohne Dornen und Nebenb.; B. lanzettlich, mit an der Spitze verdicktem Blattstiel. Bl. in endständigen Trauben, orangefarben. Vergl. Fig. 136 E. S. paradoxum (Jacg.) Endl. in Venezuela und Neugranada, S. peruwianum Spruce in Peru und S. elliptieum Spr. in Venezuela und auf der Insel Trinidad. 2%. Morisonia L. Kelch glockig, mit —4 Zähnen aufspringend, am Grunde mit 4 zungenförmigen Discuszähnen. Stb. 6—20, kürzer als die 4 Blb. Frkn. auf kürzerem oder längerem Gynophor, Afächerig oder durch die in der Mitte zusammenstoßenden A Placenten 4fächerig. Beere rundlich. — Dornenlose Bäume mit einfachen, lederartigen, gestielten B. und axillären und endständigen, vielblütigen Doldentrauben. 4 Arten in Westindien und Südamerika; am längsten bekannt M. americana L. 33. Belencita Karst. Kelch Iseitig gespalten, an der Spitze kurz —3spaltig. Blb. eiförmig, gedreht. Discusdrüsen 4, nierenförmig, alternipetal. Androphor kurz. Gyno- phor von der Länge der Stf. Frkn. 2fächerig, mit sitzender N. Sa. zahlreich. — Immer- grüner Baum mit abwechselnden, ganzrandigen, herzförmigen, spitzen B., ohne Nebenb. Bl. einzeln, seitlich. Fr. groß, grün, hängend. 4 Art, B. Hagenii Karst., in Kolumbien, in der Nähe des Meeres. 24. Boscia Lam. (Podoria Pers.) Kelchb. 4, gleich, valvat. Discus mehr weniger ringförmig, zwischen den 8 bis zahlreichen Stb. verdickt und vorspringend. Stf. in der Knospenlage S-förmig gebogen, am Grunde wenig vereinigt. Gynophor vorhanden. Pla- centen 2. Fr. I-bis wenigsamig. — Kahle Kräuter mit lederartigen B., sehr kleinen Nebenb. und unscheinbaren, traubigen oder doldentraubigen Bl. 3 Arten, davon 2 in Hereroland (B. foetida Schinz und B. Pechueli Kunze), die übrigen im tropischen Afrika. B. urens Welw. in Angola; B. microphylia Oliv. mit kleinen B. im tropischen Westafrika; B. senegalensis Lam. im tropischen Nordafrika weit verbreitet; B. angustifolia Rich. von Senegambien bis zum Zambese und Abessinien reichend; fast ebenso verbreitet B. salicifoia Oliv. B. coriacea Pax, der vorigen ähnlich, im tropischen Ostafrika. 25. Buchholzia Engl. Kelch spät abfallend. Discus becherförmig, am Rande ge- kerbt, nach der Blütezeit sich vergrößernd und wie das Gynophor verdickend. Stb. zahl- reich, alle fertil. N. kopfförmig, schwach Alappig. — Kahler Strauch oder Baum mit großen, lederartigen, länglichen oder verkehrt-eiförmigen B., kleinen Nebenb. und axil- lären Trauben. B. coriacea Engl., von Mungo (Kamerun); Die wallnussgroßen, grünen Fr. (»Bända« der Eingeborenen) werden als scharfes Arzneimittel gegen Husten gebraucht. B. macrophylia Pax (Sibange Farm) im tropischen Westafrika. — Steht der letzten Gattung sehr nahe. 26. Courbonia Brongn. (Physanthemum Klotzsch, Saheria Fenzl). Kelchb. am Grunde zu einer kurzen Röhre vereinigt. Discus napfförmig, mit gekerbtem Rand. Gy- nophor verlängert. Stb. zahlreich, mit an der Spitze zugespitzten A., alle fertil. Fr. 1- bis wenigsamig. — Strauch mit kleinen, mehr weniger blaugrünen, kurz gestielten B. und zahlreichen, mittelgroßen, axillären Bl. 2 Arten, (. decumbens Brongn. und virgata Brongn., erstere im tropischen Ostafrika, letztere in Senegambien, Sennaar, Abessinien und Nubien. Capparidaceae, (Pax.) 233 97. Cadaba Forsk. Kelchb. abfallend, die 2 äußeren valvat, die inneren sich deckend (Fig. 141 B). Blb. lang benagelt. Discus hinten in ein längeres Röhrchen ausgezogen; ‘Androphor stielförmig (Fig. 141 B, C). Placenten 2—4, N. klein (Fig. 136 F, G). — Sträucher von verschiedenem Habitus (Fig. 141 A. Fig. 141. Cadaba farinosa Forsk. A blühender Zweig; B Bl.; C' dieselbe nach Entfernung der Kelchb. und Bib.; Ä DFr.; ES. (Nach der Natur.) Die bekannten 14 Arten zerfallen in 3 Untergattungen. Untergatt. I. Eucadaba Endl. B. einfach. Stb. 4—6. Blb. 4 oder fehlend: Haupt- entwickelung im ägyptisch-arabischen Wüstengebiet (vom arabischen Namen »Kahdab« der Gattungsname abgeleitet); hier zu nennen von den apetalen Species (©. glandulosa Forsk. mit kleinen, und C. rotundifolia Forsk. mit größeren B.; von den mit Blb. versehenen C. fari- nosa Forsk. (Fig. 141); letztere bis Indien reichend, wo andere Arten hinzukommen; 3 Arten im tropischen Ostafrika (C. Kirkiü Oliv., somalensis Franch., scandens Pax), 1 in Port Natal (C. natalensis Sond.);. C. capparoides DC. auf Java, Timor und in Nordaustralien. Untergatt. I. Desmocarpus Wall. B. gedreit. Blb. 2. Stb. 6. C. trifoliata Wight et Arn. in Ostindien. Untergatt. II. Schepperia Benth.-Hook. (Neck. als Gatt.) Blattloser Strauch aus “ der Wüste Karroo. Blb. fehlend. Stb. Ss. C. juncea (L.) Benth.-Hook. 28. Apophyllum F. v. Müll. Kelchb. 3—4, 2reihig. Blb. 2—4, sitzend. 9! Bl. mit 8—-16 Stb., ohne Rudiment des Frkn.; Stb. in der © Bl. meist fehlend, seltener 1—3. Gynophor entwickelt. Sa. einzeln oder zu 2 (Fig. 136 M). — Fast blattloser Strauch mit rutenförmigen Ästen. B. nur an den jüngeren Trieben vorhanden, klein, linealisch, grau-filzig. Bl. in lateralen Büscheln, kurz gestielt. 4 Art, A. anomalum F. v. Müll., in Nordaustralien und Queensland. Capparidaceae. (Pax.) 189] os > ıı. 2. Capparidoideae-Maerueae. Sträucher oder Bäume mit einfachen oder zusammengesetzten B., 4teiliger Blh. und zahlreichen Stb. Kelch mit cylindrischer Röhre versehen, bisweilen mit Deckel sich öffnend. Fr. beerenartig, ohne Replum, rundlich oder cylindrisch. Kotyledonen in ver- schiedener Weise gerollt; E. spirolob. Nur auf die Tropen der alten Welt beschränkt; Entwickelungscentrum trop. Afrika. A. Kelchröhre kürzer oder länger, cylindrisch bis trichterförmig, bleibend, mit 4 freien, abfallenden Abschnitten. Blb. vorhanden oder fehlend. . . . .....29. Maerua. B. Kelch seitlich aufbrechend und mit Deckel sich öffnend. Blb. immer fehlend . 30. Thylachium. 39. Maerua Forsk. Kelchb. & valvat, Kelchröhre bisweilen mit kranzförmigem Discusring, der am Rande zierlich zerschlitzt ist. Stb. sehr zahlreich. Frkn. auf langem Gynophor, Ifächerig bis fast 2fächerig, mit 2—4 Placenten (Fig. 136 H). Fr. bald rund- lich, bald lang ceylindrisch und zwischen den S. eingeschnürt. — Bäume oder Sträucher mit einfachen oder gedreiten, bisweilen lederartigen B., unscheinbaren Nebenb. und dol- digen oder doldentraubigen, seltener einzelnen, axillären, oft ansehnlichen Bl. (Fig. 142). Fig. 142. Maerua angolensis DC. Blühender Zweig, daneben ein Fr. tragender Zweig. (Nach der Natur.) Die Gattung (von mir selbst früher in 3 Genera gespalten) umfasst etwa 20 Arten, welche folgende 3 Gruppen bilden. Sect. I. Sireblocarpus Arn. B. einfach oder gedreit. Blb. immer vorhanden, ge- nagelt. Etwa 43 Arten. a. Mit gedreiten, seltener 5zähligen B. Aus dem Gebiet des oberen Nil: M. triphylia Rich., aus dem Gebiet des tropischen Ostafrika: M. nervosa (Hochst.) Oliv., angeblich bis Natal reichend, und M. Grantiü Oliv. In Natal ferner M. rosmarinoides Hochst. M. angustifolia Schinz im Hereroland. b. Mit einfachen B. M. arenaria Hook. et Thems. im Westhimalaya und in Centralindien, in 4 Varietät auch in Madagaskar. M. oblongifolia Rich, im nördlichen tropischen Afrika von Senegambien bis Abessinien verbreitet; M. aethiopica (Fenzl) Oliv. im Gebiet des oberen Nil; M. juncea Pax mit rutenförmigen Asten im tropi- schen Ostafrika, und M. grandiflora Pax im tropischen Westafrika. Im extratropischen Süd- afrika wahrscheinlich noch mehrere Arten. Aus Hereroland sind beschrieben M. Schinziü Pax und Gürichiü Pax. Sect. II. Niebuhria DC. (als Gatt.) B. einfach, meist gedreit. Blb. immer fehlend. Fr. nicht gegliedert. a. B. gedreit. M. madagascariensis (DC.) auf Madagaskar; M. linearis (DC.) in den westlichen Provinzen Ostindiens. M. caffra (Burch.) Pax im Kapland. b. B. ein- fach. Hierher M. uniflora Vahl auf Nubien und Arabien beschränkt. ie, Capparidaceae, (Pax.) 235 Sect. II. Eumaerwa Pax. B. gedreit, häufiger einfach. Blb. immer fehlend. Fr. gegliedert. a, Mit gedreiten B. M. acuminata Oliv. im tropischen Ostafrika. b. B. einfach. Hierher M. angolensis DC. (Fig. 442) im tropischen nördlichen Afrika verbreitet, bis in das extratropische Gebiet südwärts gehend, Im tropischen Ostafrika M, tomentosa Pax; M, crassi- folia Vahl in den Ländern am Roten Meer, vertritt hier die ihr nahe verwandte M. rigida R. Br. des tropischen Westafrikas, M. somalensis Pax, ähnlich der M, angolensis, 30., Thylachium Lour. Kelch zur Blütezeit mit einem abfallenden Deckel sich öffnend. Stb. 40—70, frei auf einem convexen Discus. Gynophor lang. Frkn. Ifächerig, mit 6—10 Placenten. N. sitzend. — Kahle, dornenlose Sträucher mit einfachen oder gedreiten B. und ansehnlichen, zu terminalen und axillären Doldentrauben vereinigten Bl. Wenige Arten im tropischen Ostafrika (T. africanum Juss.), auf Madagaskar (T, hetero- phyllum Juss., angustifolium Bojer) und Mauritius (T. panduriforme Juss.). iv. Roydsioideae. Sträucher mit einfachen B. und 3—-Steiliger Blh., ohne Blb. Kelchröhre fehlend, Gynophor bisweilen fehlend. Fr. steinfruchtartig, ohne Replum. Kotyledonen fleischig, ungleich, der größere den kleineren umfassend. Holzstructur anomal (vergl. Anatomisches Verhalten). A, Frkn. 3-, seltener 4fächerig, jedes Fach mit 4—10 Sa. Bl. hermaphrodit. a. Gr. 3—4teilig, Wandung des Steinkerns dick . I 31. Roydsia., b. Gr. ungeteilt, mit 3 punktförmigen N. Wandung des Steinkerns hart, aber dünn 32. Stixis. B. Frkn. 2fächerig, jedes Fach mit 2 Sa. Bl. diöcisch . . . . .83. Forchhammeria. 31. Roydsia Roxb. Bilh. 6teilig, 2reihig, oft zurückgekrümmt. Stb. zahlreich am Grunde des kurz cylindrischen Gynophors. Sa. in jedem Fach —10. Gr. pfriemlich. Fr. weiß, orange oder rötlich, 1—2samig. — Kletternde Sträucher mit großen, einfachen B. ohne Nebenb. Bl. wohlriechend, in axillären, einfachen Trauben und endständigen, zusammengesetzten Rispen. 4 Arten in Vorder- und Hinterindien. 3%. Stixis Lour. (Alytosiylis Hook. als Gatt. oder Untergatt.; nach Pierre, Bull. de la soc. Linn. de Paris 1887, Nr. 82). Von voriger Gattung durch die oben angegebenen Merkmale verschieden. Sa. in jedem Fach 4—8. Fr. Iisamig. — Habitus von Roydsia. 6 Arten in Hinterindien, nur S. floribunda (Planch.) Pierre auf den Philippinen. 33. Forchhammeria Liebmann. gt! Bl. mit —6—-Steiliger Blh. und 12—24 auf kurzem, fleischigem Discus inserierten Stb., deren Stf. am Grunde mehr oder weniger verwachsen sind; Frkn. rudimentär. © Bl. mit 6—Steiliger, bleibender Blh., 8—12 Staminodien. Frkn. sitzend, mit fleischiger, sitzender N. — Unbewehrter Strauch mit ganzrandigen, abwechselnden B. und sehr kleinen, zu Drüsen reducierten Nebenb. Bl. in Trauben. 2 Arten, F. pallida Liebm. und apiocarpa Radlk., aus Mexiko. — Die Gattung wurde allerdings nrit Vorbehalt bald zu den Euphorbiaceae (Bentham et Hooker), bald zu den Malvaceae (Baillon) gestellt; erst neuerdings bestätigte Radlkofer (Sitzber. d. k. bayr. Akad. der Wiss., mathem.-phys. Klasse. Bd. XIV, p. 58) in eingehender Untersuchung die bereits von Liebmann ausgesprochene Zugehörigkeit der Gattung zu den C. v. Emblingioideae. Niederliegende Halbsträucher mit fast gegenständigen, einfachen B. (Fig. 143 4). Bl. hermaphrodit, axillär. Kelch 5lappig, an der oberen Seite mit bis zum Grunde zer- schlitzter Kelchröhre. Diesem Spalt gegenüber die zu einem pantoffelförmigen Gebilde vereinigten % Blb. (Fig. 143 B, C). Androphor kurz, flach, linealisch, gekrümmt, am Grunde innen eine Drüse tragend, an der Spitze mit 8S—10 Sıb., davon die —6 äußeren staminodial, filzig. Gynophor fehlend. Frkn. 2flügelig, mit sitzender, 2lappiger N., 236 Capparidaceae. (Pax.) 1fächerig, mit 2 Placenten und je I Sa. Fr. trocken, nicht aufspringend. S. mit ge- lapptem Funiculus (Fig. 143 D, E). E. spirolob (Fig. 143 F). 34. Emblingia F. v. Müll. Einzige Gattung. E. calceoliflora F. v. Müll. in Westaustralien; einzige Art der Gattung (Fig. 143). Fig. 143. Emblingia calceoliflora F. v. Müll. A blühender Zweig; B Bl., von der Seite gesehen; ( Krone, von innen gesehen; D—F S., den gelappten Funiculus zeigend. (Nach F. v. Müller.) Anhang. Anhangsweise mag hier die Gattung Tirania erwähnt werden, welche deren Autor für eine C. hält; ob mit Recht, muss dahingestellt bleiben. Tirania Pierre. Kelchb. 6, imbricat, 2reihig, abfällig. Stb. an der Spitze eines eiwa 2 mm langen, säulenartigen, 6seitigen Androphors, an dessen Basis die beiderseits weichhaarigen Blb. stehen. Stb. 20—26, frei, mit wolligen, am Rücken angehefteten A. Frkn. Afächerig, sitzend, mit verlängertem, kurz 4teiligem Gr. Sa. 5—6 in jedem Fach, 2reihig, horizontal oder fast aufsteigend. Fr. — Strauch mit einfachen B., dornigen Nebenb. u. axillären, purpurfarbenen Einzelbl. auf etwa 7 mm langen Stielen, ohne Vorb. T. purpurea Pierre, einzige Art aus Cochinchina. Fossile Gattungen der Capparidaceae. Dieune F. v. Müll. Fr. bis zum Grunde 2klappig, rund, glatt; Klappen dick, hart. Höhlung central, ohne Scheidewände. Placenta parietal, dünn, fadenförmig. Sa. läng- lich, je 4 auf einer Placenta. S. unbekannt. D. pluriovulata F, v. Müll. in den goldführenden Schichten von Haddom in Victoria (Australien). ; Systematische Stellung unsicher; wiewohl äußerlich an Grevillea (Proteaceae) erinnernd, vergleicht sie F. v. Müller doch mit den C. oder Pittosporaceae. ResevAaccAE von F. Hellwig (f). Mit 18 Einzelbildern in 2 Figuren. (Gedrnekt im Februar 1801.) Wichtigste Litteratur. Baillon, Histoire des plantes III, p. 293—30%. — Bentham et Hooker, Genera I, p. 110—112. — Eichler, Blütendiagramme II, p. 212—218. — F, Müller-Argov., Monographie de la famille des Resedacces. Zürich 1857, und in De Can- dolle, Prodromus XVI. 2, p. 548—589. — L. Reichenbach, Icones Florae Germanicae et Helveticae II, tab. 99—102, Fig. 4444—4449. — Payer, Organog£nie, tab. 39—40. Merkmale. Bl. 8 oder durch Abort eingeschlechtlich, unregelmäßig. Kelchb. frei oder teilweise verwachsen bleibend; Blb. frei; beide Kreise an Zahl ihrer Glieder sehr verschieden: Kelch 4—8, Blkr. 0—8, bei Gleichzähligkeit die Glieder beider Kreise alternierend. Stb. 3—40, frei oder am Grunde kurz vereinigt. Garpelle 2—6, frei und offen oder zu einem Ifächerigen Frkn. verwachsen, welcher vor wie nach der Befruchtung an der Spitze geöffnet ist. N. sitzend. Sa. 1—00 in jedem Carpell, umgewendet, entweder aufrecht und grundständig (dann Rhaphe nach innen) oder hängend und wandständig (dann Rhaphe dem Rücken des Frb. zugekehrt). S. nierenförmig, ohne Nährgewebe. E. gekrümmt; die Keimb. einander aufliegend. Die Sexualorgane sind gewöhnlich durch ein Gynophor gehoben, welches sich unterhalb der Stb. zu einem excentrischen oder mitunter einseitig halbmondförmigen Discus verbreitert. — 1- oder 2jährige, mitunter ausdauernde Kräuter, seltener Sträu- cher, mit wechselständigen, Nebenb. besitzenden, einfachen oder 3teiligen, doppelt- 3teiligen oder gefiederten B. und mit endständigen, ährig-traubigen Blütenständen, deren Bl. von der Basis nach der Spilze zu sich entfalten. Die Vegetationsorgane sind nach den Standorten der Arten sehr verschieden. Da sie häufig in den trockenen, heißen Gegenden des Mediterrangebiets vorkommen, sind die B. mitunter klein und leicht abfällig, während sie bei anderen groß und entwickelt er- scheinen. Nirgend in der Familie aber kommen vollständig ungeteilte B. vor, da nach Müller-Argov. stets gleich am Anfang am Grunde des B. 2 Zähnchen entstehen, die sich später mehr oder weniger entwickeln. Blütenverhältnisse. Die Bl. stehen in der Achsel von Deckb., welche häufig am Grunde mit 2 stipularen Zähnchen versehen sind. Vorb. fehlen typisch, weshalb die Blütenstände stets einfach sind. Die Ausbildung derBl. ist median zygomorph, indem sich auf Hinterseite ein Discus entwickelt und die Petalen an dieser Stelle größer und complicierter gebildet sind als an der entgegengesetzten. Die reich- haltigste und regelmäßigste Bildung in Kelch und Blkr. wird bei Randonia gefunden Fig. 144 A), bei welcher beide Kreise $zählig sind; am häufigsten sind die Bl. der A. 5- und 6zählig, seltener 4zählig im Kelch und noch seltener sind die Blb. auf 2 redu- ciert oder gänzlich fehlend (Oligomeris, Fig. 144 F, @). Bei 4 Sepalen ist das hintere - Der Verf. hat diese Bearbeitung bereits im Jahre 1887 vor Antritt seiner Reise nach Neuguinea geliefert. Leider erlag derselbe schon im 4. Jahre seines dortigen Aufenthalts (am 24. Juni 1889) dem Fieber. 338 Resedaceae. (Hellwig.) abortiert (Reseda Luteola, Fig. 144 E), bei 2 Petalen sind die 3 vorderen abortiert (Fig. 144 F); auch verwachsen bisweilen die 2 allein erhaltenen Blb. zu 1 (Oligomeris subu- lata, Fig. 144 G). In der Größe verhalten sich Kelch und Blkr. entgegengesetzt, während die median hinteren Kelchb. kleiner sind als die vorderen und mitunter abortieren, sind die median hinteren Blb. bedeutend größer. Diese sind in ihrer Ausbildung ebenfalls sehr variabel; gewöhnlich bestehen sie aus einer basalen, an den Rändern verbreiterten Schuppe, an deren Rückseite nicht weit vom Rande eine tiefzerschlitzte, mitunter viel- teilige Platte eingesetzt er- scheint (Fig. 144 B). Das E ER hintere B. ist am reichsten a ER, in lineale Teile zerschlitzt, ae ” successiv nach vorne werden ) ( NASE die Blb. einfacher. Kelch- R 00080 wie Blb. sind in der Regel 000 frei; bei Astrocarpus ver- B „D- wachsen gewöhnlich die © Sr beiden vorderen, bei Oligo- NN N meris die hinteren Kelchb., OS VA Ren Verwachsung der Blb. findet o@& ne sich nur bei Reseda Luteola 2 60 und Oligomeris subulata und zwarnur der beiden hinteren. Zwischen den Blb. und den Sexualorganen findet eine Fig. 144. Diagramme der Bl. mehrerer R. A Randonia africana Coss.; . . B Astrocarpus sesamoides Necker; ( Reseda odorata L.; D R. alba 1.: internodiale Strecku ns ER. Luteola L.; F Oligomeris dipetala (Ait.) Müll.-Arg. (ohne die Stb.); der Achse statt, die bei G 0. subulata (Delile) Boiss. (Nach Eichler.) N = Caylusea am stärksten her- vortritt; unterhalb der Sexualb. erweitert sich dieselbe zu einer nach hinten sehr bedeutenden, concaven Schuppe, welche die Zygomorphie verstärkt (Fig. 145 B, d) und die Geschlechtsorgane nach vorn und unten drängt. Die Stb. sind bei Randonia perigynisch, sonst immer hypo- gynisch inseriert. Ihre Stellung wie Zahl ist sehr verschieden; auf der Vorderseite be- findet sich häufiger die Mehrzahl, auch sind sie hier mitunter etwas länger und an der Basis verwachsen, so dass eine Förderung des Kelchs und der Stb. auf der Vorderseite einer solchen der Petalen und des Discus auf der Hinterseite gegenübersteht, welche letztere jedoch die bei weitem vorwiegende ist und der Bl. ihr Ansehen verleiht. Die A. sind stets intrors und springen durch Längsspalten auf. Das Gynäceum ist gewöhnlich sitzend, jedoch findet bei Caylusea auch hier eine Streckung der Achse statt, die dasselbe über das dem Discus inserierte Andröceum er- hebt (Fig. 145 C). Die Zahl der Carpiden ist bei Randonia 2, bei Ochradenus 3, bei Reseda 3 und 4, bei Oligomeris 4, bei Astrocarpus und Caylusea 5 und 6. Die Frb. schließen mit Ausnahme von Ochradenus, bei welcher sich die Fr. bei der Reife beeren- ähnlich ausbildet, niemals zusammen, so dass die Ovarhöhle offen bleibt, bei Caylusea, Astrocarpus, Reseda Luteola bleiben auch die Carpiden untereinander frei, ebenso wie die Ränder der einzelnen. Die Sa. stehen bei Caylusea an der Basis der Frb. aufrecht, während sie bei Astrocarpus in der Mitte des Frb. und bei den übrigen an parietalen Placenten hängend angeheftet sind. Die S. sind nierenförmig, mit glatter oder grubig rauher, dünner, lederiger Schale (Fig. 145 J). Ausführlicheres über diese Ver- hältnisse in Eichler, Blütendiagramme II, 212 —218. Geographische Verbreitung. Die Familie der R. ist eine ausgesprochen dem Me- diterrangebiet angehörende, ihre sämtlichen Gattungen haben hier ihre Vertreter; und zwar kann man eine größere Anhäufung der Arten sowohl in Spanien und Nordwest- alrika als auch in Ägypten, den Gegenden des Roten Meeres, in Palästina bis Persien Resedaceae,. (Hellwig.) 239 bemerken. Astrocarpus und Randonia gehören ausschließlich dem westlichen Mittelmeer- gebiet an, Caylusea dagegen dem östlichen Teil desselben mit 1 Art in Abessinien; auch Ochradenus findet sich nur im Orient, besonders in Persien. #eseda allein hat eine weitere Verbreitung von den Canarischen Inseln bis Ostindien und geht nördlich über das Mediterrangebiet hinaus; je 1 Art geht im Osten (R. inodora) und Westen (R. alba) weiter nach Norden bis Ungarn resp. Holland, R. lutea und AR. Luteola sind noch in Mittelrussland, Norddeutschland und Schottland heimisch. Eine merkwürdig dislocierte Verbreitung, im Gegensatz zu der scharf begrenzten der anderen Gattungen, besitzt Oli- gomeris, von deren 5 Arten sich 4 am Kap vorfinden, während 1, 0. subulata, durch das ganze Mediterrangebiet bis Ostindien und auch noch in Kalifornien spontan vor- kommt {Geological Survey of California. Botany I, p. 53). Die R. sind vorzugsweise Bewohner niederer, trockener, sandiger und warmer Gegenden, nur Astrocarpus und die auf Spanien beschränkte Untergattung Glaucoreseda geht bis in die alpine Region der Gebirge. Verwandtschaftliche Beziehungen. Solche bestehen nur zu den Orueiferae und Capparidaceae, mit welcher letzteren Familie sie die parietale Placentation, das Gyno- phor und die zygomorphe Ausbildung der Bl. gemein haben. Nutzen. Siche bei Reseda. Fig. 145. A Längsschnitt der Bl. von Reseda lutea L. — B derselbe von Caylusea canescens (L.) St. Hil. — C der- selbe von Caylusea abyssinica (Fres.) Fisch. et Mey. — D Fr. von Reseda odorata L. — E Längsschnitt der Fr. von R.Phyteuma L. — F Fr. von Astrocarpus sesamoides (L.) Duby. — @ Fr. von Caylusea canescens (L.) St. Bil., 2 vordere Carpelle fortgelassen, um die Sa. zu zeigen, ebenso Blb. und A., um das stark entwickelte Gynophor zu zeigen. — H Blb. von Astrocarpus sesamoides (L.) Duby von der Innenseite. — JS. von Reseda odorata L. — Kapsel auf langem -Gynophor und Z durchwachsene Bl., beides von Reseda lutea L. (4—D nach Baillon: | E, H, Jnach Schnizlein; F, X, Z nach Reichenbach.) 240 Resedaceae. (Hellwig.) Einteilung der Familie. A. Carpelle frei. a. Placenta central-basal!.Sa. 2—3, aufrecht . . .... „nn... 2 SIT CaylLusee: b. Placenta parietal; A hängende Sa... .- . min... nn ITASTLOCHTHBE B. Carpelle verwachsen. © 3.2Blb.ound,Stb7,panieyit. ma. so ee ae 2 37 9ıae . ., 3. Randonia. b. Blb. und Stb. hypogyn. | . Fr. offen. I. Blb. 4—7, Discus entwickelt, Stempel gestielt AmBesenlar II. Blb. 2, frei oder verwachsen, kein Discus, Stempel Son . „5. Oligomeris. 3. Fr. geschlossen, beerenähnlich; Bl. apetal . . . ...2........6. Ochradenus. . Caylusea A. St. Hilaire (Chirocarpus A. Br., Hexastylis Rafinesque, Resedae sp. auct. ah Bl. S, Kelch und Blkr. 5zählig, das vordere kleinere Kelchb. frei, die übrigen N: alle bleibend; Blb. Tea, Discus excentrisch, groß, fleischig; Stb. 10—15; Gynäceum lang gestielt, ähnlich wie bei den Capparidaceae, aus 5—6 Frb. bestehend, deren Placenten basal sind und den Gipfel des Gynophors überwallen, so dass die Sa. scheinbar aus dem Achsenscheitel entspringen (Fig. 145 C u. G). — Glatte oder behaarte, 1—2jährige Kräuter mit ganzrandigen, lanzettlichen B. vom Habitus der Reseda Luteola. 2 Arten, von denen die 4 in den Bergen (C. abyssinica [Fres.] Fisch. et Mey.) Ostafrikas, die andere (C. canescens |L.) St. Hil.) in Nordafrika, Arabien, Persien und Nordwestindien vorkommt. 2. Astrocarpus Necker (Sesamella Rchb., Sesamoides Tournef., Resedae sp.). Bl. 8 (Fig. 145 B), Kelch u. Blkr. wie vorige; Discus sich nach vorne verschmalee il nie fleischig. Stb. 6—20, deren Mehrzahl auf der Vorderseite steht; 5, seltener 6 es. in welchen die einzige Sa. der Öffnung gegenüber in der Mitte des Frb. angeheftet ist; bei der Reife spreizen die Carpelle sternförmig auseinander (Fig. 145 F). Die einzige Art, A. sesamoides (L.) Duby, ist ein vom Grunde an verästelter Strauch mit alternierenden, ganzrandigen, lanzettlichen B. — 4 Art, A. sesamoides (L.) Duby, im südwest- lichen Europa (Spanien, Südfrankreich, Westitalien, Korsika, Sardinien), wo sie von der Ebene bis an die Schneegrenze hinauf vorkommt und sehr variiert. 3. Randonia Cosson. Bl. 8, Kelch und Blkr. 8zählig, Kelchb. von gleicher Größe, an der Basis verwachsen. Discus doppelt, der äußere dem Kelch angewachsen, der innere häufig weiß, gezähnelt (wird von Müller-Argov. dem Andröceum zugerechnet). 16 freie Stb. mit kurzen Stf. Gynäceum sitzend, 1fächerig, aus 2, selten 3 Carpellen bestehend, mit —3 parietalen Placenten, an denen die vielen Sa. 2reihig stehen. Fr. eine Kapsel mit wenigen S. Nur 4 Art, R. africana Coss., in der algerischen Sahara. h. Se L. (Arkopoda Rafinesque, Eresda Spach, Luteola Tournef., Pectanisia Rafi- nesque). S (Fig. 145 D) oder durch Abort eingeschlechtlich. Kelch 4— Szählig, len, Al, ne ‚nophor und Discus deutlich entwickelt, ersteres erreicht bei abnormen Bl. mitunter eine bedeutende Länge, wodurch sich die Fr. an Gestalt derjenigen der Cap- paridaceae nähert (Fig. 145 K). 7—40 freie oder beinahe freie Stb. Gynäceum 3- bis 4zählig, &, Placenten mit den Zähnen alternierend, mit 2—4reihig stehenden vielen Sa. (Fig. 145 E). Fr. eine offene Kapsel (Fig. 145 D) mit vielen nierenförmigen S., deren E. gekrümmt ist (Fig. 145 J). — I—2-, selten mehrjährige Kräuter mit alter- nierenden einfachen od. fiederteiligen B., der nördlichen, gemäßigten und subtropischen Zone der alten Welt angehörend, besonders um das Mittelmeer und. Rote Meer vor- kommend. A. Placenten 2teilig, B. lanzettlich. Sect. I. Luteola DC. Gynäceum 3zählig, Carpelle nur am Grunde verwachsen, die Ränder eingeschlagen und die Sa. tragend. Kelch 4zählig, Bl. gelb. — 1 Art, R. Luteola L., verbreitet in Mittel- und Südeuropa, auch vielfach verwildert. Resedaceae. (Hellwig.) 341 Sect. II. Glaucoreseda DC. Gynäceum Azählig, Kelch 5—6zählig. Bib. weiß. — 4 Arten, sämtlich in Spanien, mit Ausnahme von R, virgata Boiss. et Reuter Gebirgspfl.; R. glauca L. in den Pyrenäen. B. Placenten einfach, Sa. 2—hreihig. Sect. III. Resedasirum DC. Gynäceum 3zählig. B. lanzettlich bis doppeltfieder- spaltig, Blb. weißlichgelb oder gelb. — Von 41 Arten kommen die meisten im östlichen Mediterrangebiet von Agypten bis Persien vor, doch besitzen auch Algier und Spanien eine nicht unbeträchtliche Anzahl. — R. odorata L. mit verkehrt-eiförmig hängender Kapsel, von unsicherer Herkunft; R. lutea L. mit länglich-walziger, aufrecht abstehender Kapsel, in Mittel- europa und dem Mittelmeergebiet; R. Phylteuma L. mit länglich-keuliger, stumpfkantiger Kapsel (Fig. 145 E), in Mitteleuropa und dem Mittelmeergebiet, Sect. IV, Leucoreseda DC. Gynäceum 4zählig, B. fiederteilig. Blb. weiß od. weißlich- gelb. — 7 Arten, zerstreut von Spanien bis Persien. — AR. alba L., im Mittelmeergebiet und in Westeuropa weit verbreitet. Nutzpflanzen. R. odorata L., wahrscheinlich aus Nordafrika stammend, ist eine durch ihren Geruch beliebte Zierpfl. — R. Luteola L. liefert in allen ihren Teilen einen halt- baren, gelben Farbstoff, Luteolin, und wurde früher häufiger unter dem Namen »Waua« “kultiviert. 5, Oligomeris Cambess. Bl. S od. durch Abort eingeschlechtlich. Kelch bleibend, 2—5zählig, 2 nicht geteilte, bisweilen verwachsene Blb., keine internodiale Streckung zwischen Blkr. und Geschlechtsteilen. 3—10 freie oder an der Basis elwas verwachsene Stb. 4 Carpelle. Kapsel beinahe kugelförmig. — I- oder mehrjährige Kräuter od. Halb- sträucher mit glatten, blaugrünen B. 5 Arten. Sect. I. Holopetalum (Turez.) Harv. 10 Stb. — O. dipetala (Ait.) Müll.-Arg. und 2 andere Arten im Kapland. Sect. II. Resedella (Webb et Berth.) Harv. (Dipetalia Rafin., Ellimia Nult.) 3—4 Stb. — 0. Dregeana Müll.-Arg. im Kapland und O. subulata (Del.) Boiss. von den Canaren durch Nordafrika bis nach dem nördlichen Indien, sowie in Kalifornien und Neumexiko. 6. Ochradenus Del. Bl. S oder durch Abort eingeschlechtlich, apetal. Kelch 6- zählig. Discus dick und fleischig (Euochradenus) oder dünn und lappig (Homalodiscus). 10—30 Stb.; Gynäceum 3zählig, Afächerig, an der Spitze vor der Befruchtung geöffnet, nach derselben geschlossen. Fr. eine beerenähnliche Kapsel. — Verzweigte Sträucher mit glatten, linealischen, einzeln oder büschelig stehenden B. 4 Arten im westasiatisch-afrikanischen Wüstengebiet. Sect. I. Homalodiscus (Bunge) Müll.-Arg. Kapseln nicht fleischig. Discus dünn, — 3 Arten, 2 in Persien, 4 in Mascat. Sect. II. Ewochradenus Müll.-Arg. Kapseln zuletzt fleischig. Discus dick. — 1 Art, 0. baccatus Delile, in den Wüsten von Agypten bis Südpersien, sowie in Abessinien und dem Somaliland. Natürl. Pflanzenfam. III. 2. 16 MorınGAcEAE FF. Pax 3 Mit 7 Einzelbildern in 4 Figur. (Gedruckt im Februar 1891.) Wichtigste Litteratur. Jussieu, Genera 348. — De Candolle, Prodr. II. 478. — Endlicher, Genera 43324. — Lindley, Veget. Kingdom 336. — Schnizlein, Icono- graphia IV, t. 275. — Bentham-Hooker, Genera plant. I. 430. — Baillon, Hist. d. plantes III. p. 463 u. 479. — Boissier, Flor. orient. II, 22. — Hooker, Flora of British India II. 45. — Solereder, Holzstructur 407. — Urban, in Flora brasil. XII. 4. p. 487. tab. 141. Merkmale. Bl. zweigeschlechtlich, unregelmäßig einachsig (mono- symmetrisch), bis auf die Frb. nach der Fünfzahl gebaut. Insertion der Kelchb,, Blb. und Stb. perigyn, am Rande einer vom Discus ausgekleideten Achsencupula (Fig. 146 C). Kelchb. länglich-linealisch, zur Blütezeit zurückgekrümmt. Blb. etwas un- gleich, das vordere (?) aufrecht, die andern zurückgekrümmt (Fig. 146 B). Stb. in 2 Kreisen, mit etwas ungleichen Stf., davon die episepalen = staminodial (Fig. 146 B). A. Afächerig, intrors. Frkn. auf kurzem Gynophor, Ifächerig, mit 3 parietalen Placenten (Fig. 146 C). Gr. terminal, zart. Sa. zahlreich, 2reihig angeheftet, hängend, anatrop mit ventraler Rhaphe (Fig. 146 0). Kapsel schotenförmig, lang (Fig. 146 E), 3—6kantig, Afächerig, zur Reife 3klappig, die Klappen auf ihrer Mitte die S.in einer Reihe tragend, die S. durch schwam- mige Gewebewucherungen getrennt. S. groß, 3flügelig oder flügellos. E. ohne Nährgewebe, gerade, mit dicken Kotyledonen, das Würzelchen nach oben gewendet, die Plumula mit mehreren Blattanlagen (Fig. 146 F, G). Große Bäume mit abfallenden B. B. abwechselnd, unpaarig 2—3fach gefiedert, die Blättchen verkehrt eiförmig oder länglich, ganzrandig, oft sehr hinfällig. Nebenb. 0 oder am Grunde der B. und Blättchen bisweilenDrüsen. Rispen reichblütig, axillär, mit ansehnlichen, weißen oder roten Bl. (Fig. 146 A). Rinde und Mark enthalten Iysigene Gummi- oder Gummischleimlücken oder Gänge. Vegetationsorgane. Während Moringa oleifera Lam. (Fig. 146) einen schönen Baum mit schlanken Zweigen und zierlicher Beblätterung bildet, erinnert M. arabica Pers. mit ihrer blaugrünen Farbe, der rutenförmig verlängerten Blattspindel, den langen Stielen der zusammengesetzten Blattteile, deren Blättchen leicht abfallen, an viele Besensträucher, wird jedoch ein stattlicher Baum, welcher bis 10 m Höhe erreichen kann. Anatomisches Verhalten. In der Rinde erfolgt eine kräftige Entwickelung der Bast- fasern, doch kommt es nicht zur Bildung eines geschlossenen Sklerenchymrings. Im Xylem sind die Gefäße weitlumig, daher das Holz leicht und weich erscheint. Die Ge- fäßperforation, sowie die Tüpfelung des Holzprosenchyms ist einfach. In der Rinde finden sich kleinere, seltener größere, Iysigen entstandene Schleim- oder Gummischleimlücken, während im Centrum des Markes 1—2 lysigene Gänge des nämlichen Inhalts verlaufen. Moringaceae, (Pax, 243 Blütenverhältnisse. Zu den bereits gemachten Angaben ist hier nur nachzutragen, dass die Kelchb. quincuncial, die Blb. imbricat sich decken, dass das vordere (?, Blb. aufrecht und etwas größer erscheint als die anderen, wie überhaupt die Vorderseite der Bl. gefördert ist. Ausnahmsweise begegnen auch 2 oder 4 Frb. De 146. Moringa oleifera Lam. A Stück eines blühenden Zweiges; B einzelne Bl,; C dieselbe im Längsschnitt; D: Frkn. quer durchschnitten; E Fr.; F Stück einer en Fr., von welcher die vordere Klappe entfernt ist; @S, (Original.) Bestäubung. Directe Beobachtungen liegen nicht vor, doch deuten verschiedene Umstände auf Fremdbestäubung hin, so die gefärbte Blh., der die Achsencupula aus- kleidende Discus und der Wohlgeruch der Bl. Frucht und Samen. Der ursprünglich Ifächerige Frkn. (Fig. 146 C, D) wird durch ‘falsche Scheidewände, welche aus einer schwammigen Gewebewucherung des Pericarps hervorgehen, in 4samige Klausen gegliedert (Fig. 146 F). Die S. von M. arabica Pers. (aptera Gärtn.) sind rundlich, stumpf 3kantig; die Kanten entsprechen den 3 Dehiscenz- ‚stellen der Fr. An diesen Stellen bilden sich bei M. oleifera Lam. Flügel, welche an den benachbarten S. sich decken (Fig. 146 F), Verwandtschaftliche Beziehungen. Die M. bieten einen engeren Anschluss wohl an keine Familie des Systems, innerhalb dessen sie schon an den verschiedensten Stellen 16* 244 Sarraceniaceae. (Wunschmann.) eingeordnet wurden. Dalzell vermutet eine Verwandtschaft mit den Bignoniaceae, Lindley und Hooker mit den Violaceae. Grisebach, Baillon u. a. bringen sie mit den Rhoeadinae, speciell den-Capparidaceae, in nähere Verbindung oder reihen sie ihnen sogar ein, während Endlicher, Decaisne, Bentham u. a. sie den Leguminosae zur Seite stellen oder einverleiben. Andere Forscher glaubten Beziehungen zu den Gera- niales zu erkennen. Von einer näheren Verwandtschaft der M. mit allen den genannten Familien kann indes nicht die Rede sein. Um sie im System unterzubringen, wird man sie vielleicht noch am besten als eine Art Mittelglied zwischen Rhoeadinae und Rosales (Leguminosae) auffassen können. Nutzen. Moringa oleifera Lam. (Fig. 146) wird in den tropischen u. subtropischen Gebieten vielfach angepflanzt. Die Wurzel hat einen scharfen Geschmack, ähnlich wie die von Cochlearia Armoracia, und wird wie diese verwendet. Die jungen Fr. sind ess- bar. Die Rinde liefert ein schleimiges Gummi (vergl. Anatomisches Verhalten), und aus den S. von M. arabica Pers. wird das milde, nicht ranzig werdende Ben Öl gepresst. Einteilung der Familie. Nur eine Gattung: Moringa Juss. (Hyperanthera Forsk., Anoma Lour.) 3 Arten: M. arabica Pers. (M. aptera Gärtn.) mit flügellosen S., im arabisch-afrikanischen Wüstengebiet verbreitet, arab. Elban, von den Somalis Mokor genannt. M. oleifera Lam. (pterygosperma Gärtn., Fig. 146) mit geflügelten S., in Ostindien; als Kulturbaum weit ver- breitet, auch in Amerika und Afrika. M. concannensis Nimmo in Ostindien. SARRACENIACEAE von E. Wunschmann. Mit 22 Einzelbildern in 6 Figuren. (Gedruckt im Februar 1891.) Wichtigste Litteratur. Bentham et Hooker, Genera I, p. 48. — De Candolle, Prodr. XVII, p. 1—6. — Asa Gray, Genera flor. amer. illustr., p. 107. — John Torrey, in Smithsonian Contributions to Knowledge VI. 4853. — Flore des serres VI, VIL X. Oudemans, De bekerplanten. — Vogl, Phytohistolog. Beiträge in Sitzungsber. d. Wiener Akad. d. Wiss. 4864. Bd. 50, p. 2851. — Kurtz, Verhandl. d. Bot. Vereins d. Prov. Branden- burg 4878. Jahrg. 20, p. V—-XXVI. — Zipperer, Beitrag z. Kenntnis d. Sarr. Diss. inaug. Erlangen 1885. Anm. Es ist zuerst durch Eichler (Blütendiagramme Il. S. 227—229) darauf hinge- wiesen worden, dass die 3 Familien der Sarraceniaceae, Nepenthaceae und Droseraceae, welche, in ihrem physiologischen Verhalten so übereinstimmend, von den übrigen Archichlamydeae abweichen, hinsichtlich ihres Blütenbaues mancherlei Anklänge zeigen; es wurden daher diese 3 Familien von Eichler der Reihe der (istiflorae zugerechnet wegen der diagram- Sarraceniaceae, (Wunschmann.) 245 Merkmale. Bl. 3, regelmäßig. Kelchb. unterständig, (9) 8—5, spiralig, bei mehr als 5 die 3 äußeren klein; Blb. soviel wie innere Kelchb. und mit denselben abwech- selnd, oder ganz fehlend. Stb. zahlreich, ohne ersichtliche Ordnung. Garpelle (6) 5—3, von Grund aus verwachsen, mit zahlreichen, an den eingerollten Carpellarwänden inserierten anatropen Sa., deren Naht der Samenleiste zu- gekehrt ist. Ein Gr. mit verschiedenartig entwickelten Narbenflächen. Fr. eine trockene, (6)5—3fächerige, fachteilig aufspringende Kapsel mit zahlreichen kleinen, eine meist membranöse Samenhaut tragenden S. mit fleischigem Nährgewebe. E. sehr klein, mit kurzen, länglichen Kotyledonen und diese überragender Radicula. — Ausdauernde, vorzugsweise in Sümpfen wachsende, auf Amerika beschränkte krautartige Ge- wächse mit eigentümlichen, krugartigen B., denen, wie den ähnlich geformten Blattschläuchen der Gattung Nepenthes u. Cephalotus, mit Hülfe eines in ihnen ausgeson- derten Secretes von einigen Autoren insektenfressende Eigenschaften beigelegt werden. Blütenstand ein eine einzige Gipfelbl. tragender Schaft oder eine lockere Traube mit wenigen überhängenden Bl. Vegetationsorgane. Die zu einem hohlen Körper umgeformten Laubb. der S. geben der ganzen Familie ein charakteristisches Gepräge. Aus dem dicken, dunkelbraunen Rhizom entspringen 5 oder mehr der zu einer Rosette vereinigten B., bald fast sitzend, bald auf mehr oder weniger langen Stielen, mitunter I m Höhe erreichend. Typisch für die Familie ist die Schlauchform, welche indessen bei den verschiedenen Arten von kurzen, gedrungenen, aufgeblasenen, fast tonnenförmigen Gestalten bis zu langgestreckten, trichter- oder röhrenförmigen Gebilden abändert. Im einzelnen lassen sich an jedem B. unterscheiden: ein verschieden langer Blatt- stiel, ein hohles Mittelstück (Schlauch) und ein teils flächenförmig ausgebreitetes, teils nur knopfförmiges Endstück (Deckel). Der Schlauchteil geht an seiner Außen- oder Rückenseite unmittelbar in den Deckel über. Senkrecht auf seiner Innen- oder Bauch- seite erhebt sich ein flügelartiger Kiel, der teils unmittelbar in den Blattstiel übergeht (Sarracenia), teils an der Basis sich in 2 membranöse, Stipula ähnliche Hälften teilt (Dar- lingtonia), teils seiner ganzen Länge nach in 2 dünnhäutige Flügel geteilt ist (Heliam- phora). Die Mündung des Schlauches umsäumt ein nach außen umgerollter, knorpelig- steifer, glänzender, z. T. gefärbter Rand. Der Deckel ist verschieden gestaltet: teils senk- recht aufgerichtet, teils kappenartig über die Mündung gewölbt, teils nur knopfförmig. Eine auffallende Bildung besitzt die Gattung Darlingtonia, deren helmartig gewölbter Deckel einen eigentümlichen, fischschwanzähnlichen Anhang trägt, der über die Schlauch- matischen Übereinstimmung von Drosera mit den aktinomorphen Violaceae. Die Reihe der Cistiflorae glaube ich aber in dem ihr von Eichler gegebenen Umfang nicht aufrecht er- halten zu können und halte es für das beste, aus den genannten 3 Familien eine eigene Reihe Sarraceniales zu bilden, welche zwischen den meist aphanocyklischen oder hemi- cyklischen Ranales und den eucyklischen Rosales in der Mitte steht, wiewohl ich noch keines- wegs von einer wirklich genetischen Verwandtschaft der 3 Familien untereinander überzeugt bin. Die S. (vergl. daselbst unter verwandtschaftliche Verhältnisse) schließen sich offenbar an die Ranales an und zwar steht Sarracenia durch das polyandrische Andröceum und das syncarpe Gynäceum etwa auf gleicher Stufe mit Nuphar; der aphanocyklische Kelch bei Sarracenia und die einfache Blh. bei Heliamphora finden ebenfalls ihre Analoga in der Reihe der Ranales, nur bei Darlingtonia ist die Bl. cyklisch geworden. Bei den Nepenthaceae haben wir auch eine homoiochlamydeische Blh., die aus 2 2gliedrigen Quirlen besteht; in den 5 Bl. steigt die Zahl der Stb. von S auf mehr als 16; es ist danach anzunehmen, dass das Andrö- ceum aus 2—4 4gliedrigen Quirlen zusammengesetzt ist; es erinnert das einigermaßen an Merispermaceae. Was nun endlich die Droseraceae hetriflt, so finden wir bei Dionaea und Drosophyllum die Stb. in größerer Zahl vor, während die übrigen Gattungen aus nur 4 Cyklen bestehende Bl. haben; sie nähern sich dadurch in diagrammatischer Beziehung manchen ‚Saxifragaceae, von denen Parnassia auch früher allgemein den Droseraceae zugerechnet wurde. (Engler. 946 Sarraceniaceae. (Wunschmann.) öffnung herabhängt. Außerdem zeigen die B. der letztgenannten Gattung eine meist nach links gerichtete Drehung, wodurch die ursprünglich nach oben sehende Mündung des Schlauches nach unten zu liegen kommt. Daneben kommen auch nicht gedrehte B. ohne Appendix vor. Die Schläuche werden ihrer ganzen Länge nach von ungefähr 12 stärkeren und annähernd ebenso vielen schwächeren Gefäßbündeln in paralleler Richtung durch- zogen, die unter einander.wieder mit einem Maschenwerk feiner Nerven verbunden sind. Auf der Außenseite grau oder blassgrün gefärbt, zeigen die Schläuche an ihrem oberen Teile ein dunkleres, rötliches oder purpurnes, z. T. marmoriertes Aussehen und sind, im Alter wenigstens, derb und lederartig; resistent gegen Witterungseinflüsse, sollen sie mehrere Jahre ausdauern. Fig. 147. Sarracenia purpurea L. A ganze Pfl., nach Entfernung einiger B. und eines Teiles des Blütenstieles, ein B. links nach Entfernung der oberen Hälfte; 2 Stiel mit 7 einer Knospe. (Nach Asa Gray, Gen. El, amer. ill. t. 45.) Fig. 148. Darlingtonia californica Torx. (Nach Bot. Mag. t. 5920.) RN, UN HZUi NT? In Bezug auf die morphologische Deutung der Sarracenia-B. halten einige Autoren, wie A. Saint-Hilaire (Morphol. vegetale 14%) und M. Duchartre (Elem. de Bot.), dafür, dass die Schläuche als Blattstiel, der Deckel dagegen als die eigentliche Spreite anzusehen seien, während Baillon (Adansonia, Bd. IX. p. 331) auf Grund entwickelungs- geschichtlicher Untersuchungen annimmt, dass der Sarracenia-Schlauch selbst die krug- förmig ausgehöhlte Spreite sei, von welcher der Deckel nur einen lappenartigen Randteil darstelle. Die letztere Ansicht dürfte den Thatsachen am besten entsprechen. Die anatomischen Verhältnisse der Sarracenia-B. sind wegen der sich hieraus er- gebenden Schlüsse für ihre physiologische Function von besonderer Wichtigkeit. Am besten bekannt sind in dieser Hinsicht die Schläuche der Gattung Sarracenia, bei welcher ins in; hr Sarraceniaceae. (Wunschmann,) 947 Vogl und Zipperer (vergl. Litteratur) die einschlägigen Verhältnisse am genauesten an S. purpurea studiert haben. Die Blattaußenseite zeigt wenig Bemerkenswertes. Ihre aus buchtig- tafelföürmigen Zellen bestehende Epidermis trägt Spaltöffnungen von gewöhn- lichem Bau, zahlreiche, weiter unten zu beschreibende Drüsen und vereinzelt stehende warzige Härchen, dagegen differenziert sich die innere Schlauchfläche in verschiedene, bereits mit bloßem Auge deutlich unterscheidbare Zonen. Zunächst ist die Deckel- unterseite mit zahlreichen steifen, mit der Spitze nach abwärts gerichteten, weißlichen, langen, borstenähnlichen Haaren besetzt, die stets mit Luft gefüllt sind und unter dem Mikroskop auf ihren nicht eben dicken Wandungen ein System von 20—30 längsver- laufenden, faltenähnlichen Streifen zeigen. In der Höhe der Schlauchmündung ver- schwinden die Haare und machen einer 2., matt aussehenden, ziemlich schmalen (bei Sarracenia flava nur A cm breiten) Zone Platz, deren Oberhautzellen durch ihren eigen- tümlichen Bau auffallen. Von der Fläche gesehen, geben sie das Bild eines Ziegeldaches, insofern jede einzelne, im Querschnitt rhombische Zelle eine Aseitig nach unten zuge- spitzte Verlängerung der Zellmembran besitzt, welche über die nächstfolgende Zelle herübergreift und die bei einigen Arten (S. variolaris, rubra, flava) durch ihre Aus- dehnung fast haarartig wird. Die ziemlich dicke Membran ist stark cuticularisiert. Am stärksten entwickelt ist diese merkwürdige Oberhaut an dem wulstigen Saume der Schlauchmündung; ihre Zellen gehen hier allmählich in jene der Epidermis der Außen- seite über. Dieser 2. Zone fehlen außer den Haaren auch die Spaltöffnungen, dagegen besitzt sie ebenfalls mehr oder weniger zahlreiche Drüsen. Diese letzteren sind von kugeliger Form, mit einer nach außen gerichteten halsförmigen Verengung. Ihr Haupt- körper liegt unter der epidermidalen Gewebsschicht und besteht in der Regel aus 16 dünnwandigen, einen braun gefärbten, körnigen Inhalt führenden Zellen. Die Guticula senkt sich da, wo die Drüsen sitzen, jede einzelne gleichsam einhüllend, in die Tiefe. Die Entwickelungsgeschichte der Drüsen, sowie ihre Function, ist noch unbekannt. Ohne Übergang folgt auf diese %. malte Zone eine durch ihren Glanz sofort auffallende, ziem- lich ausgedehnte, nach abwärts bis zur Schlauchmitte reichende Partie. Sie ist wie die vorige vollkommen haarlos, besitzt auch keine Spaltöffnungen, ist dagegen reich an Drüsen, als deren Hauptcentrum sie anzusehen ist, während ihre Epidermiszellen von buchtig-tafelförmigem Aussehen, denen der Deckelunterseite gleichen. Einigen Arten, wie S. variolaris, rubra und flava, fehlt die glänzende Zone ganz. Den Schlauchgrund endlich nimmt eine Gewebszone ein, die der Drüsen ganz entbehrt. Dafür aber treten eigentümliche nadelförmige, auf schief-ellipsoidischer Basis entspringende und mit der Spitze nach abwärts gerichtete Haare auf. Spaltöffnungen fehlen auch hier. Das Meso- phyli des Sarracenia-Schlauches stellt ein schwammiges Gewebe dar aus großen, un- regelmäßigen, starkwandigen Zellen ‚mit weiten Intercellularräumen, gebildet und durch- setzt von zahlreichen Gefäßbündeln. Die anatom. Verhältnisse des B. von Darlingtonia sind den entsprechenden in der Gattung Sarracenia durchaus analog. Der wesentlichste Unterschied liegt darin, dass, vom:Helm abgesehen, die ganze Innenseite des Schlauches der Drüsen entbehrt, während die letzteren, wie erwähnt, bei Sarracenia nur der unter- sten Zone fehlen. Über die Anatomie des B. von Heliamphora liegen specielle Unter- suchungen noch nicht vor. Was nun die physiologische Function der B. der S. betrifft, die Natur der Saft- abscheidung, sowie die Art des Secretes, womit die Frage nach den »insektenfressenden« Eigenschaften dieser Pfl. zusammenhängt, so sei hierüber Folgendes bemerkt. Die that- sächlichen Beobachtungen an Ort und Stelle, die allein entscheiden können, da die Schläuche der in den Gärten kultivierten Arten nicht secernieren, sind noch zu wenig umfangreich, um zu durchaus sicheren Schlüssen zu berechtigen. Am eingehendsten hat Dr. Mellichamp aus Bluffton in Südcarolina die Frage studiert, welcher auf Anregung Asa Gray’s von April bis August 1874 an der an seinem Wohnorte verbreiteten S. variolaris diesbezügliche Untersuchungen angestellt hat. Daran reihen sich Beobach- tungen von W. Robinson, W. M. Canby, J. G. Lemmon und der für die Frage nach Sarraceniaceae (Wunschmann. } der Natur der insektenfressenden Pfl. sehr interessierten Dame Mrs. R. M. Austin über Darlingtonia californica (Litteratur darüber vergl. Kurtz a. a. O.). Mellichamp hat nun festgestellt, dass S. variolaris, wo übrigens, wie schon bemerkt, die Epidermis der Innenwand des Schlauches durch das Fehlen der drüsenreichen, glänzenden Zone nur in 3 verschiedenartig gestaltete Partien differenziert ist, zweierlei Arten von Secretion zeigt. Einmal secerniert die Innenfläche selbst bei ganz jungen, noch geschlossenen B. eine ge- ringe Menge eines farblosen, etwas schleimigen, indifferent schmeckenden Saftes, sodann findet später (Anfangs Mai) an der Mündung des Schlauches eine Absonderung von Honig statt, die sich eine Strecke abwärts in den Schlauch hinein erstreckt, allmählich an dem ganzen freien Rande des Flügels sich herabzieht und so einen honigbedeckten Pfad vom Boden bis zur Mündung des Schlauches darstellt. Diese letztere Absonderung scheint durch Insolation und Feuchtigkeit des Bodens beschleunigt zu werden. Sie dauert jedoch stets nur I—2, höchstens 3—4 Tage; später bildet der Honig einen festen, weißen, pulverigen Überzug der drüsenführenden Partie. Auch die Secretion der farblosen Flüssigkeit scheint nur wenige Wochen zu dauern. Insekten und Insektenreste fand Mellichamp fast stets in den geöffneten Schläuchen, in den jungen sowohl, wie in den alten, vorwiegend Ameisen, dann aber auch Käfer, Fliegen, Wanzen u. a.; eine Erschei- nung, die man übrigens auch bei kultivierten Pfl. antrifft. Diese Insekten stehen indessen nicht sämtlich in derselben Beziehung zur Pfl. Wie Mellichamp’s und anderer Beob- achtungen lehren und die Untersuchungen Riley’s (Trans. of the Acad. of science of St. Louis. Vol. III. Nr. 2. 1875. p. 235) bestätigt haben, sind es zunächst 2 Insekten, welche behufs ihrer eigenen Ernährung die B. von S. variolaris befallen: eine Motte, Xanthoptera semicrocea Guenee, u. eine Schmeißfliege, Sarcophaga Sarraceniae Riley. Die Larven der ersteren spinnen die Schlauchmündung zu und verzehren die Wände bis auf die äußere Epidermis, während die Sarcophaga-Maden, von denen man im April 3—4 oder noch mehr, im Juni und Juli indes gewöhnlich nur noch 1 findet, welche die übrigen aufgefressen hat, nachdem der Vorrat an verwesenden Insekten ge- tilgt ist, gegen die Zeit der Verpuppung den inzwischen schwarz und morsch gewordenen Schlauch durch ein Loch verlässt, um den Ruhezustand ihrer Metamorphose außerhalb des B., wahrscheinlich in der Erde, zu verleben. Die übrigen Insekten werden sämtlich wider ihren Willen in den B. gefangen. Angelockt werden sie nach Melliehamp durch den Honig am Rande des Schlauches, und in demselben festgehalten durch die nach unten gerichteten starren Haare, sowie die eigentümliche Ziegeldachpartie der Epidermis, welche ihnen, wie Versuche mit lebenden Insekten gezeigt, ein unüberwindliches Hinder- nis für ihre Befreiung bieten, während die beiden, den B. feindlichen Insekten durch die Organisation ihrer Gliedmaßen diese Hemmnisse überwinden können. Darlingtonia zeigt ebenfalls eine Secrelion von Honig und einer wässerigen Flüssigkeit, und auch hier sind die Schläuche stets mit Insektenresten (namentlich solchen fliegender Insekten) gefüllt, die durch ihre Verwesung dem im Schlauchgrunde befindlichen Saft eine rötliche Fär- bung und einen widerlichen Geruch mitteilen. Nach Mrs. Austin halten sich auch in ihnen, wahrscheinlich ebenfalls zwecks ihrer eigenen Ernährung, lebende Larven auf, deren systematische Stellung die Beobachterin indes nicht feststellen konnte. So scheinen denn in der That die B. der S. wohl geeignet für den Insektenfang. Unbeantwortet ge- blieben ist aber noch die Frage nach der physiologischen Verwertung dieser Einrichtung. Selbst über den Ort der Entstehung des Secrets weichen die Ansichten der Autoren noch wesentlich von einander ab. Während Oudemans (s. Litteratur) den gefalteten Haaren des Deckels die Abscheidung des Honigs, den Drüsen im Innern aber diejenige der wässerigen Flüssigkeit zuschreibt, glaubt Vogl (s. Litteratur), dass die Haare an der Secretion unbeteiligt seien, der Honig durch die Deckeldrüsen, der Saft im Innern durch die Epidermiszellen des Schlauchgrundes ausgeschieden würden, zumal die letzteren, wie er annimmt, ohne Cuticula seien, was Zipperer (s. Litteratur) jedoch bestreitet. Allerdings fehlen dem Schlauchinnern von Darlingtonia die Drüsen ganz. Indes hat A. . Batalin (Acta hort. petropol. T. VII. 4880) wahrscheinlich gemacht, dass vermöge des durch die hineingefallenen Insekten auf die Epidermis ausgeübten Reizes eine Ablösung Sarraceniaceae. (Wunschmann.) 349 der Gulicula an den betreffenden Stellen stattfindet und zwar dadurch, dass zwischen Guticula und Gellulosemembran eine Substanz ausgeschieden wird, welche sich nach und nach in größeren Massen sammelt, bis sie schließlich die Guticula sprengt. Nach deren Entfernung können die stickstoffhaltigen Lösungsprodukte aus den gefangenen Insekten durch die Epidermis eingesogen werden. Für nicht unwahrscheinlich hält es auch Ba- talin, dass der zwischen Epidermis und Cuticula ausgeschiedene Stoff das Lösungsmittel der Eiweißstoffe ist. Im übrigen ist die chemische Zusammensetzung des flüssigen Se- erets im Sarracenia-B. noch ganz unbekannt. Pepsin scheint nach A. S. W. Schimper (Bot. Zeitung 1882. 14 u. 15) dasselbe nicht zu enthalten. Trotzdem glaubt dieser Forscher auf Grund von Experimenten an S. purpurea, dass die Zersetzungsprodukte der ertrunkenen Insekten in der That in das Blattgewebe eindringen, weil bei künstlich ge- fütterten Pfl. eigentümliche Veränderungen im Inhalte der Epidermiszellen des Schlauch- grundes stattfänden, die bei nicht gefütterten Pfl. nicht aufträten. Bei dieser Unsicher- heit in der Beurteilung der thatsächlichen Vorgänge kann man füglich wohl nur sagen, dass die S. in ihrer Mehrzahl (für die Gattung Heliamphora fehlt noch jede diesbezüg- liche Untersuchung) wohl den insektenfangenden, aber noch nicht den insektenfressenden Pfl. beizuzählen sind. Fig. 149. Sarracenia purpurea L. A ein Blb.; B senkreehter Durchschnitt durch die Bl. nach Entfernung der Kelchb, und Blb., /r Fıkn., gr Gr., n N.; GC’ eine A. von hinten; D dieselbe von vorn; EZ Querschnitt durch den Frkn.; # S., @ Längsschnitt durch denselben. (Original.) Blütenverhältnisse. Die Blütenverhältnisse der S. zeigen bemerkenswerte Ver- schiedenheiten: Während die Gattungen Sarracenia u. Darlingtonia Bl. mit 5 Blb. und 5gliedrigem Gynäceum besitzen, die den Gipfel des bei Sarracenia nackten, bei Darling- tonia mit einigen zerstreut stehenden, schuppenartigen Deckb. versehenen Schaftes krönen, hat Heliamphora eine einfache 4-, sehr selten 5blättrige Blh. und einen aus 3 Carpellen verwachsenen Frkn. Die Bl. selbst sitzen hier zu einer lockeren, 2—6blütigen Traube vereinigt in.den Achseln von scheidenartigen Deckb. Die bei Sarracenia dicht unter den größeren Kelchb. stehenden 3 kleineren B. kann man entweder dem Kelch zurechnen, mit dem sie eine continuierliche Spirale bilden, oder als Involucrum bezeichnen. Bei 5zähliger Bl. zeigen Kelch- und Blb. Deckung nach ?/;. Die Zahl der freien und gleich- langen Stb. ist stets größer, als die der übrigen Quirlglieder; ihre Insertion hypogyn. Von den 15 Stb. von Darlingtonia fallen je 3 vor ein Blb.; im übrigen ist die Anordnung der Stb. bei dem Mangel an entwickelungsgeschichtlichen Untersuchungen noch unbe- kannt. Die Stb. von Darlingtonia scheinen ein und demselben Kreise anzugehören. Die A. zeigen introrse Anheftung; ihre 2 Fächer, die bei Heliamphora an der Spitze etwas getrennt und hornartig nach innen gebogen sind, springen durch Längsritzen auf. Von ganz besonderem Interesse ist der Bau des Gynäceums der S., der ein treflliches ge- nerisches Unterscheidungsmerkmal bietet. Den einfachsten Fall zeigt die Gattung Heliam- phora. Hier erhebt sich über dem kugelförmigen Frkn. ein kurzer, einfacher Gr. mit kopfförmiger, schwach 3lappiger N. Bei Darlingtonia erweitert sich der Frkn. schildfe. nach oben und trägt auf seiner etwas verlieften Mitte einen kurzen, ebenfalls einfachen 250 Sarraceniaceae. (Wunschmann.) Gr., dessen Ende in 5 lineale, an der Spitze röhrig eingerollte Schenkel ausgeht, die an ihren oberen Rändern die Narbenpapillen tragen. Ganz besonders merkwürdig gestaltet sich der Gr. bei Sarracenia. Seine Spitze erweitert sich nämlich zu einem dachartigen Gebilde, das in Form eines aufgespannten, 5sprossigen Regenschirmes die Stb. und Frb. überdeckt. Die 5 Zipfel dieses Schirmes tragen ebenso viele, den Carpellmitten ent- sprechende stärkere Furchen u. 5 mit den Scheidewänden correspondierende schwächere. Sie gehen am Ende in 2 stumpf ausgerandete Zipfel über, unterhalb deren sich auf einem kleinen vorspringenden Zäpfchen die Narbenpapillen finden. Einen Fall einer ausnahms- weise eingetretenen Reduction der schirmartigen Erweiterung des Gr. zu 5 einfachen, bis zur Basis getrennten Ästen erwähnt A. Gray (Silliman’s Americ. Journal. Ill. Ser. Vol. XVI. 1878. p. 488). In der Bildung des Frkn. stimmen Sarracenia u. Darlingtonia insofern überein, als sie beide 5 völlig verwachsene Carpelle besitzen, die indessen bei Sarracenia den Kelchb., bei Darlingtonia den Blb. gegenüber liegen. Heliamphora hat 3 Carpelle, die nach 4; Stellung orientiert sind. Bestäubung. Die gegenseitige Lage der Blütenteile macht es bei Sarracenia nach F. Hildebrand (Ber. d. Deutsch. bot. Gesellsch. Bd. I. 1883. p. 457) wahrscheinlich, dass, wiewohl Pollen und N. zu gleicher Zeit in einer und derselben Bl. entwickelt sind, dennoch Kreuzbefruchtung durch Insekten stattfindet, zumal nicht selten bei gewissen Arten, wie S. variolaris, ein Käfer, Euryomia melancholica, sich in der Bl. findet. Es biegen sich nämlich sowohl die Spitzen der nahezu rhombischen Kelchb., als auch diemitihnen abwechselnden Blb. in der Weise nach innen, dass sie $ich nicht nur gegen- seitig decken, sondern auch über das Griffel- dach hinüberreichen, so dass die Bl., wiewohl völlig entfaltet, dennoch knospenartig ge- schlossen erscheint. Pollen und Narbenpa- pillen sind um diese Zeit gleichfalls ent- wickelt. Da die Bl. überhängt, muss also der reife Pollen in die Mitte der schirmarligen Griffelerweiterung fallen, ohne die N. zu be- Fig. 150. Sarracenia purpurea L. Schematischer rühren. Den Zugang zur Bl. öffnen 5 nur Durchschnitt der Bl., um die Befruchtungsweise durch schmale, zwischen je 2 Blb., einem Kelchb. Insekten zu zeigen; b äußereKelchb., cinnereKelchb., . . . . . p Blb., si Griffelausbreitung, 2 Zäpfchen mit Narben- und einem Zipfel des Schirmes liegende Ein- ee ek Znge derartig, dass ein durch eine dieser (Nach F. Hildebrand, in Bericht d. Deutsch. bot. Öffnungen einkriechendes Insekt zwar etwa Ban de en on ale UL) mitgebrachten Pollen an die ihm entgegen- stehenden Narbenzäpfchen abstreifen, neuen Pollen aber nur dann aufnehmen kann, wenn es bis in die Mitte des Griffelschirmes ge- langt ist. Beı der Rückkehr kann der dem Bestäuber nun anhaftende Pollen schwer auf die N. derselben Bl. gelangen, da der Weg ins Freie seitwärts von den an der Spitze der Schirmsprossen liegenden Narbenpapillen vorbeiführt. Auch bei Darlingtonia vermutet Al. Braun (Sitzungsbericht d. Gesellsch. naturf. Freunde. Berlin 1873. p. 73—75) die Existenz einer Insektenbestäubung, während bei Heliamphora, für welche Gattung ein- schlägige Untersuchungen nicht vorliegen, der viel einfachere Bau der Sexualorgane der überdies völlig offenen Bl. Selbstbestäubung mindestens nicht ausschließt. Frucht und Samen. Die Fr. der S. ist eine trockene, durch die Scheidewände sanz oder fast vollständig bei Sarracenia und Darlingtonia in 5, bei Heliamphora in 3 Fächer geteilte Kapsel mit fachteiliger Dehiscenz. Die 2 nach den Scheidewänden zurück- gekrümmten, wulstigen Samenleisten tragen kleine, zahlreiche S. in vielreihiger An- ordnung. Letztere besitzen eine mehr oder weniger membranöse Samenhaut, welche bei Sarracenia als einseitiger, bei Heliamphora als kranzförmiger Flügel, bei Darlingtonia Sarraceniaceae, (Wunschmann,) 251 als in die Länge gezogener, stielarliger Fortsatz auftritt. Bei letzterer sind die 5. mit weichen Haaren dicht besetzt. Da die S. meist sumpfartige Localitäten bewohnen, so erscheint es wahrscheinlich, dass die in das Wasser gefallenen Samenkörner, nachdem sie letzteres eingesogen, durch ihr Gewicht auf den Boden sinken, um dort zu keimen. Bei Heliamphora, das in bedeutenden Höhen wächst, dürfte die Samenhaut einer Ver- breitung durch den Wind günstig sein. Das fleischige, den ganzen S. ausfüllende Nähr- gewebe schließt einen kleinen E. in der Nähe des Nabels ein, der beim Keimen 2 kurze Kotyledonen entwickelt. Geographische Verbreitung. Die Familie der S. ist auf Amerika beschränkt |s. bei den einzelnen Gattungen). Verwandtschaftliche Beziehungen. Die Stellung der S. im natürlichen Pflanzen- systeme ist noch unsicher. Eichler reiht sie den Droseraceae an, mit denen Sarracenia und Darlingtonia, abgesehen von einiger habitueller Ähnlichkeit in den Vegetations- organen, auch im Blütenbau durch die Zahl der Quirlglieder und durch die analoge Samenbildung Übereinstimmung zeigen, während sie allerdings durch die Polyandrie und den mehrfächerigen Frkn. von ihnen abweichen. Letzterer unterscheidet sie auch von den Papaveraceae, in deren Nähe Bentham u. Hooker die Familie gestellt haben, ge- stützt auf die ähnliche Bildung des Staminalkreises und Gr. Die Übereinstimmung mit den Nymphaeaceae, die Baillon hervorhebt, giebt sich in der Polyandrie, in der Stellung der Laubb. am Stengel, dem Vorherrschen des Iblütigen Blütenstandes und in der spira- ligen Anordnung der Kelchb. kund, welche letztere um so mehr hervortritt, wenn man bei Sarracenia die 3 von Eichler als Vorb. bezeichneten B. dem Kelch zuzählt (Engler). Nutzen. S. unter Sarracenia. Einteilung der Familie. A. Einige Bl. in einer Traube. Bih. einfach. Frkn. 3fächerig . „. . 1. Heliamphora. B. Eine Bl. am Ende eines Schaftes. Blh. doppelt. Frkn, 5fächerig. a. Kannendeckel der B. ohne Anhang. Gr. schirmartig erweitert. . . 2. Sarracenia. b. Kannendeckel der B. mit fischschwanzähnlichem Anhang. Gr, 5ästig, geteilt 3. Darlingtonia. 1. Heliamphora Benth. Blh. einfach, aus 5, seltener 4 lanzettlichen, abstehenden, hellrosenroten B. gebildet. Stb. 00. Frkn. 3fächerig. Gr. einfach, abgestutzt, mit 3 kleinen N. Kapsel eiförmig. S. 00, mit der Länge nach ringsum verlaufendem Flügel, genetzt. — B. mit langgezogener Öffnung und kurzem, knopfförmigem Deckel. Bl. in den Achseln von lanzettlichen Tragb. in lockerer Traube. 4 Art, H. nutans Benth., auf der Roraimakette in Britisch Guiana, daselbst 1842 von R. Schomburgk entdeckt (Fig. 151), 2%. Sarracenia L. Kelchb. 8S—9, 3 kleinere (auch als Vorb. bezeichnet) und 5 größere, corollinisch gefärbte, abstehende Blb., 5—6 zusammenneigend. Frkn. 5—6- fächerig. Gr. am Scheitel schirmförmig erweitert, 5—6lappig, unterwärts mit 5 kleinen, zäpfchenartigen N. Kapsel 5klappig, mit zahlreichen, an einer Seite geflügelten S. — Schlauchb. mit Deckel. Blütenschaft 1blütig. 6 Arten im atlantischen Nordamerika, von diesen $S. purpurea L. (Fig. 147) südwärts bis Neufundland verbreitet, die übrigen nur auf Mooren der südlichen Staaten von Florida . bis Carolina. Es besitzen purpurrote oder violette Bl.: S. purpurea L., S. Drummondii Croom, S. psittacina Michx., S. rubra Walter; blaugelbe Bl.: S. variolaris Michx. und S. flava L. In den Gärten werden viele Formen und Bastarde gezüchtet. Die verbreitetste Art, S. pur- purea mit großen, dunkelpurpurnen Blb., hat ebenso wie S. psittacina bauchig aufgeblasene, fast horizontal am Boden ausgebreitete Schläuche, unterscheidet sich aber von letzterer Art durch den aufrechten Deckel, der bei S. psittacina Michx. kapuzenförmig umgebogen ist. Die Schläuche der übrigen Arten sind sämtlich senkrecht aufsteigend, lang trichterförmig, von ansehnlicher Länge und zum Teil schöner Färbung. So zeigt die schönste Art, S. Drum- mondii Croom, einen unten grünen, nach oben hin purpurnen und an der Mündung wie auf Be 952 Sarraceniaceae. (Wunschmann.) dem Deckel weißgefleckten, über 50 cm hohen Schlauch und sehr große Bl. mit außen purpurnen, innen grünen Kelch- und violetten Blb. Sie gehört neben S. purpurea und S. flava L. zu den Arten mit aufrechtem Deckel. Letztgenannte Art steht ihr auch an Größe und Form des Schlauches sehr nahe, hat aber grün gefärbte, ungefleckte Kannen und grün- lichgelbe Kelch- und Blb. Ahnlich gefärbt ist die Bl. bei S. variolaris Michx. Diese Art besitzt jedoch in dem mit durchscheinenden Flecken (variola, d. Pocke) gleich Fenster- scheiben besetzten Mündungsteil des Schlauches ein treffliches specifisches Unterscheidungs- merkmal, da keine Art eine ähnliche, durch Vertiefung gewisser Gewebepartien bedingte Zeichnung besitzt. Die am wenigsten hervorstechende Art, S. rubra Walter, hat lange, schmale, fast röhrenförmige, grüne Schläuche mit zarter, violetter Aderung an der Mündung und auf dem Deckel, auch kleinere Bl. als die übrigen, außen purpurn, innen grün gefärbte Kelch- und bräunlichrote Blhb. Nutzpflanze ist S. purpurea L., deren Rhizome und Wurzeln in Nord- amerika von amerikanischen Ärzten als Specificum gegen die Blattern em- pfohlen wurden (Bentley, Pharm. Journ. p. 294). Untersuchungen von Hetet (Comptes rendus LXXXVIN) ergaben außer 2 nicht sicher festge- stellten Alkaloiden ein 3., das alle Eigenschaften des Veratrins zeigt und als »Sarracenin« in Husemann und Hilger’s »Pflanzenstoffe«, Bd. II. 812, aufgeführt ist. Fig. 151. Heliamphora nutans Bth. A ganze Pfl.; B Stb,, a von Fig. 152. Darlingtonia californica Torr. A Bl. vorn, b von hinten; C Andröceum; D Gynäceum; Z Querschnitt nach Entfernung der Kelch- und Blb., 2mal des Frkn.; #S. mit Testa; @ S. im Längsschnitt; 4 Keimling. vergr.; B Querschnitt durch den Frkn.; CO ein (Original.) S.; D Längsschnitt durch denselben. (Orig.) 3. Darlingtonia Torr. Kelchb. 5, weißlich. Blb. 5, abstehend, purpurn. Stb. 15, je 3 vor jedem Blb. Frkn. 5fächerig, am Scheitel concav; Gr. 5spaltig, mit schmalen, abstehenden, zurückgekrümmten und abgestutzten Lappen. Kapsel länglich, mit unge- flügelten S. — Schlauchb. mit Deckel, der mit einem geschwänzten Anhang versehen ist. Blütenschaft nackt, Ablütig (Fig. 152). 4 Art, D. californica Torr. et Gray, auf Gebirgssümpfen der Sierra Nevada vom Truckee- pass nördlich bis zu den Grenzen des Staates Oregon (Shasta Butte), 300—2000 m. NEPENTHACEAE von E. Wunschmann. Mit 14 Einzelbildern in 6 Figuren, (Gedruckt im Februar 1891.) Wichtigste Litteratur. Bentham et Hooker, Genera plant. III. p. 115—116. — De Gandolle, Prodromus XVII p. 90—405. — Miquel, Flora Ind. Batav. — Korthals, Over het geschlacht Nepenthes (Verhandlungen over da natuurlijke geschiedenis d. nederlandsche overzeesche bezittingen. — Botanie — 41839—42). — Oudemans, De bekerplanten. — J. D. Hooker, Address to the Department of Zoology and Botany of the British Association. Bel- fast 1874. — E. Wunschmann, Über d. Gattung Nepenthes. Diss, inaug. Berlin 1872. Merkmale. Bl. diöcisch, regelmäßig, mit 2 + 2blättriger Blh. g' Bl.: 4—16 oder mehr in eine Säule verwachsen. Stb. mit bald 1-, bald 2reihigen oder unregelmäßig gehäuften, ditheeischen, nach außen durch Längsritzen sich öffnenden A. © Bl.: ober- ständiger Frkn. mit 4, den B. der Blh. gegenüberliegenden, vollständigen Fächern, und .ebensovielen 2teiligen Narbenläppchen. Zahlreiche, auf beiden Seiten der Scheidewand vielreihig angeheftete, umgewendete Sa. Fr. eine lederartige, Akantige, von der N. ge- krönte, fachteilig aufspringende Kapsel. S. langgestreckt-spindelförmig, mit einer mem- branösen, nach beiden Seiten hin spindelförmig in die Länge gezogenen Samenhaut, mit seitlichem, nahe der Basis gelegenem Nabel und fadenförmiger Rhaphe. Keimling gerade, in der Achse des fleischigen Nährgewebes mit linearen Keimb. — Sträucher oder Halb- sträucher, teilweise klimmend, mit alternierenden, ungeteilten B. Der obere Teil der Blattspreite ist in ein becherförmiges, eine Flüssigkeit secernierendes, mit einem Deckel versehenes Organ umgewandelt. Letzteres, welches nur noch in den Blattschläuchen der Sarraceniaceae und Cephalotaceae ein einigermaßen entsprechendes Analogon besitzt, giebt ein ebenso leichtes, wie sicheres Erkennungsmerkmal der Familie. Vegetationsorgane. Aus dem bald unter dem Boden horizontal weiterwachsenden, bald über demselben hinkriechenden und dann stengelähnlich werdenden Rhizom ent- springen in unregelmäßigen Abschnitten Sprosse verschiedener Größe, von denen jedoch nur einer, auf Kosten der übrigen sich vergrößernd, zum Hauptstengel wird. Am unteren Teile schwarz und holzig und meist stielrund, wird er nach oben grün, krautartig, häufig durch die herablaufenden Blattränder geflügelt, stets mehr oder minder stark grau oder bräunlich behaart. Die B. sind alternierend, in der Regel nach ?/, Stellung, bald gestielt, bald sitzend dem Stengel inseriert. Im ausgebildeten Zustande lassen sich an ihnen meist folgende 3 Teile unterscheiden: ein unterer, der Stengelachse zunächst liegender Teil von der Gestalt und Textur gewöhnlicher Blattspreiten. Diesem folgt dann als Ver- längerung des Mittelnerven ein rankenförmiger Fortsatz, der schließlich nach mehreren - ‚Windungen an der Spitze in den mit einem Deckel versehenen eigentümlichen Becher übergeht. Sämtliche Blattteile variieren bei den einzelnen Arten beträchtlich nach Größe und Form. Bei besonders großen Arten (N. Rajah, Rafflesiana u. a.) kann das gesamte B. gegen 4 m lang werden, während es bei der kleinsten (N. tentaculata) 5—8 dm nicht übersteigt. Der laminaartige Teil ist am wenigsten verschieden ausgebildet. Meist oval oder langgestreckt-lanzettlich, nach oben und unten zugespitzt, ist seine Oberseite ge- wöhnlich lebhaft grün, lederartig oder von zarterer Consistenz, kahl oder langbehaart und ohne Spaltöffnungen, die der Unterseite jedoch niemals fehlen. Die Nerven verlaufen 354 Nepenthaceae. (Wunschmann.) parallel. Der rankenartige Teil hat die Neigung, sich korkzieherartig zu winden. Läuft er nicht in das becherförmige Organ aus, was nicht selten, namentlich bei den dem Blütenstande zunächst sitzenden B. der Fall ist, so versieht dieser Blattteil die Function gewöhnlicher Ranken. Endet indes die Ranke in den becherförmigen Teil, so zeigt sie Fig. 153. Nepenthes gracilis Korthals. (Nach Korthals.) derartige Windungsverhältnisse, dass sie zunächst ziemlich senkrecht nach oben verläuft, sich dann in % oder 3 Windungen krümmt, darauf lotrecht nach unten sich biegt, um zuletzt in den umgebogenen Fuß des Bechers überzugehen. Auf diese Weise gewinnt die Ranke durch sich selbst einen festen Halt und bedingt zugleich die unter allen Um- ständen aufrecht gerichtete Stellung der Becher. Diese letzteren variieren am meisten &4 FE: a 7 Nepenthaceae. (Wunschmann.) 255 nach Form und Größe. Zwar herrscht die Becher- oder Krugform als Typus vor; doch finden sich innerhalb derselben mancherlei Unterschiede, die teils in langgestrecki- cylindrischen, teils ovalen, teils tonnen- und trichterartigen Formen zum Ausdruck kommen. In jedem Becher verlaufen in verticaler Richtung, nahezu parallel, 3 stark hervortretende Nerven, von denen der eine auf seiner Rückseite, d. h. auf derjenigen Seite des Bechers sich befindet, welche an ihrer Mündung den Anheftungspunkt des Deckels trägt, während die beiden anderen, einander mehr genähert, auf der jener ent- gegengesetzten Vorderseite verlaufen. Hierdurch teilen die Nerven den Umfang des Bechers in eine meist ebene Vorderfläche und 2 mehr oder minder convex gerundete Seitenflächen. Die Vorderfläche ist der Achse der Pfl. bald zu- bald abgekehrt, ein Ver- hältnis, das sogar an demselben Pflanzenstocke nicht constant ist. Nicht selten sind die beiden Vordernerven mit häutigen, kammartig gezähnten oder gewimperten Flügeln ver- sehen. Außer den 3 Hauptnerven durchzieht noch ein, diesen paralleles, aber weniger ausgeprägtes Nervensystem den Becher fast senkrecht vom Fuß bis zur Mündung. In der Nähe der Bechermündung convergieren die einzelnen Gefäßstränge nach der Anheftungs- stelle des Deckels und vereinigen sich teils zu einem hier stets vorhandenen hakenför- migen Anhängsel, teils gehen sie in den Deckel selbst über und verzweigen sich dort. Endlich findet sich noch ein 3., horizontal verlaufendes, tiefer liegendes Nervensystem, das namentlich auf der Innenseite des Bechers stärker hervortritt. Charakteri- stisch für den Habitus der Becher sind auch noch die Ränder ihrer Mündungen. Hier treten nämlich die Ge- fäßbündel aus dem Blattparenchym hervor und bilden den geringelten Saum der Bechermündung, der bei den verschiedenen Arten sehr verschiedene Modificationen zeigt. Die äußere Becherfläche ist bald grün gefärbt, bald gelbgrün, hellviolett oder grün mit purpurnen Flecken. Der oberhalb der Bechermündung befindliche Deckel, eine häutige, in der Consistenz mit der Becher- wandung übereinstimmende, in der Größe nach der Bechermündung sich richtende Platte, sitzt im jugend- lichen Zustande des B. der Mündung festgeschlossen auf, trennt sich jedoch später von derselben, indem er nur an einem Punkte der Rückseite der Becherwandung an- geheftet bleibt, um eine aufrechte Stellung anzunehmen, die er dann nicht mehr ändert. Die Nervatur des Deckels ist mehr netzförmig. In Bezug auf die morphologische Deutung des Nepenthes-B. scheint auf Grund der von J. D. Hooker angestellten entwickelungsgeschichtlichen Untersuchungen (Transact. Linn. soc. 1859) die An- nahme die natürlichste, nach welcher die 3 Teile des- selben nur Differenzierungen einer Blattlamina sind, während die Ansicht anderer Autoren (De Candolle, Korthals), dass nur der Deckel der Blattspreite ent- spreche, der Becher aber, sowie der spreitenartige untere Teil nur ein flächenartig ausgebildeter Blattstiel sei, ge- zwungen und künstlich erscheint. E. Faivre (Recher- Fig. 154. Nepenthes gracilis Korth. (N. ches sur la structure, la mode de formation et uelues ann Fir aan one ae fansee : Ä Länge nach halbierten Urne, die Innen- points relatifs aux fonctions des urnes chez. le Nep. de- wand derselben oder die Oberseite des \ & Fa e B. zeigend. 5b die basale Region mit still. Compt. rend. 1876. p. 1155) hilft sich mit der GE Vordnaunpndränen, de BlAEEEEe u ei var Br achs überkleidete Teil, d der Rand Erklärung, dass der Becher der Nepenthes-Pfl. als eine der Ume, e der Deckel. (Nach Sachs.) Phyllombildung sui generis anzusehen sei, welche histo- logisch sich dem B. anschließt und teils durch Umbildung, teils durch Neubildungen aus der verlängerten Medianrippe des B. entstanden ist. 356 Nepenthaceae. (Wunschmann.) Von besonderer Wichtigkeit sind die anatomischen Verhältnisse des Blattes, namentlich in Bezug auf die Ausbildung der Oberhaut. Der Blattstiel, der spreitenarlige Teil und die Ranke bieten in dieser Hinsicht keine Abweichung von dem typischen Ver- halten anderer Laubb., ebensowenig zeigt die äußere Becherfläche viel Bemerkenswertes. Letztere ist durch den Besitz von Spaltöffnungen, die auf beiden Deckelseiten nicht fehlen, als Blattunterseite charakterisiert. Meist ist sie mit bald farblosen, bald braun gefärbten 4zelligen Sternhaaren besetzt. Die Innenseite der Becher dagegen ist in 2 deutlich ge- schiedene Zonen getrennt. Schon dem bloßen Auge tritt bei einem der Länge nach durchschnittenen Becher (Fig. 155) ein merklicher Unterschied entgegen zwischen einer oberen matten, vom Wasser nicht benetzbaren Partie und einer unteren, glänzenden, benetzbaren, von augenscheinlich drüsigem Charakter. Die scharf ausgeprägte Trennungs- linie beider verläuft horizontal, entweder nur wenige Millimeter unter der Bechermün- dung (N. villosa, Edwardsiana) oder, was der häufigere Fall, tiefer unten, nahezu in der Bechermitte. Nur selten fehlt die matte Schicht ganz (N. madagascariensis, bicalcarata, Rajah, und z. T. bei Rafflesiana u. ampullaria). Das anatomische Bild, welches die Epi- dermis der Drüsenschicht unter dem Mikroskope zeigt, ist folgendes: Die oberste Zell- Fig. 155. Entwickelung der Drüsen an der Innenfläche des Blattbechers von N. phyllamphora Willd. (A—C) und N. gracilis Korth. (D, E); A—D im Längsschnitt, EZ von oben gesehen. (Original.) schicht der Epidermis besteht aus ziemlich starkwandigen, lückenlos an einander schließenden Zellen mit unregelmäßigen Umrissen. Da, wo die zahlreich über die ganze Fläche zerstreuten Drüsen sitzen, wölbt sich die Zellschicht in die Höhe, die darunter liegende Drüse bis etwa zur Hälfte wallartig überdeckend (Fig. 155 EZ). Die Zellen des Walles sind langgestreckter, als die in der Ebene liegenden Epidermiszellen und schließen mit geraden Wänden eng aneinander. Die Drüse selbst ist ein vielzelliger Körper von nahezu ellipsoidischer Form, welcher der Epidermis mit breiter Fußfläche aufsitzt (Fig. 155 D). Ihre Zellen liegen in mehreren horizontalen Schichten übereinander und ‚sind würfelförmig mit stark verdickten, geraden Wandungen. Der Inhalt ist farblos und führt kleine Körnchen und Öltropfen. Ihre gegenseitige Lage ist stets so, dass die obere Kante des Walles nach dem Becherfuße gerichtet ist (Fig. 155 4—D). (Über die Entwickelungs- geschichte der Drüsen vergl. Wunschmann, a. a. O. p. 16, 17.) Die Größe der Drüsen ist gering. Unter der Lupe erscheinen sie eben noch als warzige Unebenheiten der Oberhaut. Der obere, matte Teil der inneren Becherfläche ist drüsenlos. Seine Un- beneizbarkeit durch Wasser wird durch eine Wachsschicht bedingt, welche in der Form unregelmäßiger Körper diesen Teil der Epidermis überzieht. Außerdem befinden sich noch an dieser Stelle, von der Körnerschicht bedeckt, Izellige Haargebilde (Fig. 156), die insofern eigentümlich sind, als sie bedeutend breiter sind, als hoch, so dass ihr Nepenthaceae, (Wunschmann.) 257 Längendurchmesser die doppelte Länge des Höhendurchmessers noch übertrifft. In der Gestalt einer Mondsichel, mit der concaven Seite nach unten sehend, erheben sie sich schräg über die Ebene der übrigen Epidermiszellen. Wenig wahrscheinlich ist die An- nahme von Oudemans (a. a. O.), als ob möglicherweise diese Gebilde die Wachs- körnchen ausscheiden. In Bezug auf die ana- tomischen Verhältnisse des Deckels ist zu be- merken, dass auf seiner Unterseite sich eben- falls bei einigen Arten, aber nicht bei allen und auch nicht constant, drüsenähnliche Hautgebilde vorhanden sind, die in ihrem Baue den Becherdrüsen analog, nur durch eine ringsherum verlaufende Überwallung seitens der Epidermis von jenen unterschieden sind. Nach Hooker (a. a. O.) sollen sie Honig absondern. Endlich sei noch hingewiesen auf die in den oberirdischen vegetativen Organen der Nepenthes-Arten, im Grundgewebe des Stammes sowohl, wie in allen Teilen des B. Fig. 156. Oberflächenschnitt des oberen Teiles der \ 5 : inneren Blattfläche von Nepenthes phyllamphora Willd. sich zahlreich vorfindenden, langgestreckten (275mal vergr.) Die unteren Zellen zeigen den kör- ralzell hi | Con A & it nigen Wachsüberzug, welcher bei den oberen völlig piralzellen, die, ohne Communication mi entfernt ist. (Original.) den umgebenden Zellen, nach Kny und Zimmermann (»Die Bedeutung der Spiralzellen von Nepenthes«. Ber. d. Deutsch. Bot. 5 I 1 Gesellsch. 1885. Bd. III, S. 123 etc.) die Aufgabe haben sollen, für eine Speicherung und möglichst gleichmäßige Verteilung des Wassers an das Assimilationsgewebe Sorge zu tragen. Hinsichtlich der physiologischen Function der Becherdrüsen von Nepenthes besteht kein Zweifel, dass durch sie die Ausscheidung der Becherflüssigkeit bewirkt werde. Es beweist dies einmal die Beobachtung, dass selbst in jungen, noch geschlossenen Bechern die drüsige Zone mit Tropfen des Secretes dicht besetzt erscheint, sodann aber der ex- perimentelle Versuch mit vom Stengel entfernten und in Wasser gestellten Bechern, welche, nachdem sie vorher entleert waren, schon nach einigen Tagen sich von neuem mit der charakteristischen Flüssigkeit füllten, vorausgesetzt, dass man kräftig vegetierende Versuchspfl. benutzt hatte (Ausführlicheres bei Wunschmann, a. a. O.). Die Regenera- tionskraft der Becher in der Kultur ist übrigens geringer, als bei wildwachsenden Pfl., schwankt aber auch bei letzteren und scheint überhaupt von den mehr oder minder günstigen Vegetationsbedingungen abhängig zu sein. Wärme und Feuchtigkeitsgehalt der Luft wirken auf die Ausscheidung nur insofern ein, als sie die Wachstumsvorgänge über- haupt beeinflussen. Was nun die Natur der Becherflüssigkeit betrifft, so erscheint letz- tere farblos, etwas schleimig und von schwach säuerlichem Geschmack. Nach einer chemischen Analyse von Völker (Annals and mag. of nat. hist. 1849. Vol. IV) variierte bei 7 in dem Edinburger Garten kultivierten Pfl. der nach dem Eindampfen verbliebene feste Rückstand zwischen 0,92% und 0,85°/, pro Becher. Er bestand aus Chlorkalium, kohlensaurem Natron, Kalk und Magnesia, letztere beide an Äpfel- und Citronensäure gebunden. Von organischer Materie fand sich nur eine Spur. Eine flüchtige Säure ist in dem Safte nicht enthalten. Beim Eindampfen tritt ein Geruch nach gebackenen Äpfeln auf. — Die Schläuche der Nepenthes-Pfl. sind in ihrer Heimat fast regelmäßig mit toten Insekten oder deren Resten angefüllt, mitunter in solchen Massen, dass durch ihre Fäulnis ein penetranter Geruch sich entwickelt, der von neuem Insekten zum Besuche anlockt. Nach Beobachtungen von Burbidge (Maxwell T. Masters in Linn. Soc. of London. Vol. XIX. II, 1880) sollen gewisse schwarze Ameisen durch gewaltsamen Einbruch sich un- gefährdeten Zugang zu dem Becherinhalte verschaffen, wie auch der Koboldmaki |Tar- sius spectrum) behufs Aneignung der Insektenreste gleichfalls die Becher von N. Rafflesiana aufsuchen soll. Rumph (Herbarium amboinense. Lib. VII. Cap. LXI. 1747 Natürl. Pflanzenfam. III. 2. 17 955 \ Nepenthaceae. (Wunschmann.) giebt an, dass die Affen den Saft der Becher austränken. Der Frage, inwieweit die aus- geschiedene Flüssigkeit auf tierische Stolle auflösend wirke, inwieweit also von einer Verdauung der letzteren durch das pflanzliche Gewebe die Rede sein könne, sind in neuerer Zeit Hooker (a. a. O.) und, durch diesen veranlasst, Gorup-Besanez im Verein mit H. Will (Sitzungsber. d. phys.-med. Societät Erlangen, 1875—1876, p. 152) auf experimentellem Wege näher getreten. Hooker hat in die Kannen lebender Pf. kleine Stückchen von gekochtem Eiweiß, von Fleisch, Fibrin und Knorpel gebracht und gefunden, dass diese Stoffe in der That in mehr oder minder kurzer Zeit (1—3 Tagen) aufgelöst werden, während er zugleich feststellte, dass die auflösende Wirkung der Flüssigkeit, wenn sie außerhalb der Becher geprüft wurde, ungleich geringer war. Dies führte ihn zu dem Schluss, dass ein verdauendes Ferment in der Flüssigkeit vorhanden, aber nie in größerer Menge vorrätig sei und nur in dem Maße von den Drüsen geliefert werde, als es verbraucht wird. Die beiden anderen Forscher sonderten bei ihren Ver- suchen das Secret von solchen Drüsen, die nicht durch Insekten gereizt waren, von dem- jenigen aus Schläuchen mit Insektenresten. Ersteres reagierte neutral, höchstens sehr schwach sauer, letzteres deutlich sauer. Sie fanden nun, dass im ersteren Falle Fibrin schon im bloßen Secrete bei 40° in ®/,—1 Stunde, bei 20° in 2% Stunden, nach Zusatz einiger Tropfen stark verdünnter Salzsäure aber in viel kürzerer Zeit sich löse, kleine Scheibchen geronnenen Hühnereiweißes jedoch nur in Gegenwart verdünnter Salzsäure an den Kanten angegriffen wurden. Im 2. Falle erlitt gequollenes Fibrin bei 20—300 selbst in 24 Stunden keine Veränderung, nach Zusatz von wenig Salzsäure wurde es ge- löst in 11/5 Stunde, während bei Gegenwart von Ameisensäure die Lösung fast momentan erfolgte. Aus ihren Untersuchungen ziehen nun die beiden Autoren den Schluss, dass der saure Saft der Nepenthes-Schläuche als pflanzliche Pepsinlösung zu bezeichnen sei. Demnach darf man wohl die Nepenthes-Arten zu den insektenverdauenden Pfl. zählen. Inwieweit indessen die betreffende Flüssigkeit von den Gewebezellen absorbiert und so- mit für die Ernährung der Pfl. verwen- det werde, ist hinreichend sicher noch nicht nachgewiesen worden, wenn auch Hooker (a. a. O.) behauptet, dass die Drüsenzellen jene eigentümlichen Zu- sammenballungen ihres Inhaltes zeigen, welche von Darwin bei den übrigen sogenannten insektenfressenden Pfl. beobachtet wurden. Blütenverhältnisse. So mannig- faltig die Formen der vegetativen Or- gane bei den N. sind, so einfach und gleichförmig sind diejenigen ihrer Blütenteile. Die Diöcie ist bei allen Fig. 157. N u hyllamphora L. A Bl.; 3 Bl.; Fig. 158. Nepenthes destillatoria L. AG Bl; a] Det: er Ds onen) ER } Boö Bl., n N. von unten, mit dem quer durch- schnittenen Ovargipfel, in welchem noch die Fächer zu erkennen. (Nach Eichler.) Arten streng durchgeführt. Auf eine 4blättrige Blh. folgt in der g' Bl. ein röhriges Andröceum mit wechselnder Zahl der A., in der Q ein 4fächeriger Frkn. Nur bei N. Pervillei findet man bisweilen im Kreise der Blh. und des Frkn, die Dreizahl. In der Nepenthaceae, (Wunschmann, 259 Knospenlage decken sich die B. der Blh. dachziegelartig. An der Basis mehr oder weniger zusammenhängend, sind die kreuzförmig gegenüber gestellten Abschnitte so an- geordnet, dass die in der Mediane liegenden die äußeren sind. Sie sind rundlich, eifg. bis elliptisch, in den seltensten Fällen kahl, meist wie die Blütenstiele und die Spindel des Blütenstandes lichtgrau bis rotbraun, zum Teil dickfilzig behaart, von gewöhnlich derber Consistenz und unscheinbarer, grüner oder graurötlicher Färbung, Die Staub- fädensäule überragt selten die Bl. Die Zahl der am Gipfel sitzenden freien A. schwankt zwischen 4—16 oder wenig mehr. Bei 8 Sıb. fallen 4 vor die B. der Blh., 4 zwischen dieselben. Die A. sind nach außen gerichtet, bald in 1, bald in 2 Reihen angeordnet oder auch unregelmäßig gehäuft. Die 4 Carpelle der © Bl. liegen den 4 Perianthab- schnitten gegenüber und tragen an ihrer Spitze ebensoviele, meist 2teilige Narbenläpp- chen. Auch der Frkn. ist in der Regel mehr od. weniger stark behaart. Der Blütenstand ist terminal oder durch Übergipfelung blattgegenständig, bald einfach traubig, bald zu- sammengeselzt und dann in den Nebenachsen eymös-wicklig. Vorb. fehlen. Frucht und Samen. Aus dem oberständigen Frkn. entwickelt sich eine, zur Zeit der Fruchtreife die stehenbleibenden Abschnitte der Blh. weit überragende, trockene, lederartige, 4kantige, von den Narbenlappen gekrönte Kapsel (Fig. 157 B, €). Nach den 4 Fächern aufspringend, entlässt sie die in den inneren Winkeln zwischen den Scheide- wänden und der Kapselwand sitzenden zahlreichen S. Diese sind außerordentlich klein und tragen eine sehr lange, fadenförmig ausgezogene Samenhaut (Fig. 157 D. Nach Decaisne u. Maout (Traite general de Botanique 1868, p. 483) vermögen durch letz- tere die kleinen S. eine Zeit lang auf dem Wasser zu flottieren, bis sie, von diesem durchtränkt, zu Boden fallen, um dort zu keimen. Das fleischige Nährgewebe schließt einen geraden Keimling ein. Geographische Verbreitung. Das Verbreitungsgebiet der Gattung Nepenthes liegt innerhalb des tropischen Gürtels der alten Welt mit dem Centrum im asiatischen Archipel (indisches Monsungebiet), nach Osten bis Neukaledonien, nach Westen bis zu den Sey- chellen und Madagaskar ausstrahlend, während es nach Norden und Süden die Wende- kreise nicht überschreitet. Die meisten Arten (20) zählt Borneo. Daran reihen sich Sumatra mit 10, Singapore mit 5, die Philippinen mit 4, Java, Celebes, Malakka, das australische Festland (die Halbinsel York) mit je 2, Neukaledonien, Neuguinea, die Mo- lukken, Ceylon, Madagaskar und die Seychellen mit je I Art. Verwandtschaftliche Beziehungen. Ältere Autoren (R. Brown, Brongniart, Link, Endlicher u. a.) stellen die N. im System in die Nähe der Cytineae u. Aristo- lochiaceae, mit denen sie indessen höchstens in der Perianthbildung, den extrors auf- springenden A., der vielsamigen Fruchtkapsel und vielleicht noch in der Bildung der Narbenlappen gewisse Ähnlichkeiten zeigen, von denen sie jedoch durch Diöcie, den oberständigen Frkn. und die fachteilige Dehiscenz der Carpelle beträchtlich abweichen. Besser passen die N. (nach Lindley, Grisebach und Eichler) in die Nähe der Dro- seraceae und Sarraceniaceae, denen sie bezüglich der Frucht- und Samenbildung sich eng anschließen, wenngleich auch hier noch in der Diöcie und Monadelphie nicht unwesent- liche Unterschiede obwalten. Die Blh. der N. findet in der ebenfalls einfachen, von Heliamphora aus der Familie der Sarraceniaceae ein Analogon. Endlich aber ist auch die habituelle Übereinstimmung der Blattorgane, namentlich zwischen der letzteren Familie und den N. ein wohl zu berücksichtigendes Argument für ihre verwandtschaftliche Stellung. Nutzen gewähren die N. nicht, doch sind sie als Zierpfl. in Warmhäusern sehr ge- schätzt, namentlich die Arten mit bunt gefärbten Blatikrügen. Außer den ursprünglichen Arten werden auch zahlreiche hybride Formen in den Gärten kultiviert (vergl. Ham- burger Garten- und Blumenzeitung. 38. Jahrg. 1882, p. 541). 4T* 260 Nepenthaceae. (Wunschmann.) Nepenthes L. (Phyllamphora Lour., Cantharifera Rumph, Bändura Burm., Amra- matico Flacourt). Nahezu 40 Arten, die nach Hooker fil. (in De Cand. Prodr. XV. 90) sich auf fol- sende Sectionen verteilen. Sect. I. Aneurosperma Hook. f. S. eiförmig, ohne Anhängsel. Einzige Art N. Pervillei Blume auf den Seychellen. Sect. II. Eunepenthes Hook. f. S. mit langer, haarförmiger, fast schwanzähnlicher Schale. Die größeren Abteilungen innerhalb dieser Section werden gebildet nach der Form des Blütenstandes, der Beschaffenheit des Deckels und der Schlauchmündung, während die Unterschiede der einzelnen Arten in der Form und Größe der Becher, der Anheftungsweise des Spreitenteils und der Gestalt der Becherflügel liegen. — A. Mit einfach traubigem, in den Seitenachsen 4—2blütigem Blütenstande: N. Lowiü Hook. f. auf Borneo ist die einzige Art dieser Gruppe mit unterseits dicht behaartem Deckel. N. villosa Hook. f. und N. Ed- wardsiana Low., 2 nahestehende Formen derselben Insel sind durch den an der Mündung der großen Schläuche besonders stark ausgeprägten Ringwulst, dessen Lamellen sich weit zurückbiegen, charakterisiert. Durch die Größe der Schläuche auffallend sind ferner N. Rajah Hook. f., N. Veitchii Hook. f., N. Rafflesiana Jack., letztere eine der schönsten und am häufigsten, auch in mehreren Varietäten kultivierten Arten mit purpurn gefleckten Schläuchen. Dieser ähnlich ist die schöne N. bicalcarata Hook. von Borneo, ausgezeichnet durch 2 an der Anheftungsstelle des Deckels sitzende, nach dem Schlauchinnern gerichtete, lange, spitze Dornen. Eine der am längsten bekannten und vielfach kultivierten Arten mit weitem Ver- breitungsgebiet (Singapore bis Neuguinea und Louisiadenarchipel) ist N. phyllamphora Willd.; sie besitzt kleinere, grüne Schläuche mit wenig entwickeltem, enggeringeltem Wulste an der Schlauchmündung. Ihr nahe steht die eine der beiden australischen Formen, N. Kennedyana F. v. Müll., durch engere Schlauchmündung von ihr unterschieden. Bei den genannten Arten ist der Spreitenteil (das Phyllodium) gestielt. Sitzende Phyllodien haben u. a. die in Malakka heimische N. sanguinea Lindl. mit weichbehaartem, dunkelrot gefärbtem Schlauche, die durch Kleinheit ihrer B. und stark gewimperte Kiele auffallende N. tentaculata Hook. in Borneo und N. albo-marginata Lobb (N. tomentella Miq.) in Sumatra, Borneo und Singapore, bei welcher letzteren der Becher unterhalb der Mündung ein breites, weißes, samtartig be- haartes Band zeigt. Endlich sei noch an dieser Stelle die zierliche N. gracilis Korth. (N. laevis Hort.), weil ebenfalls häufig in Kultur, angeführt. Ihr nahe stehen N. Reinwardtiana Miq., N. Teysmanniana Migq., N. trichocarpa Miq., sämtlich im Centrum des Verbreitungs- gebietes. — B. Mit cymös-wickligem Blütenstand in den Nebenachsen. Von den wenigen hierher gehörigen Arten ist vor allen zu nennen: N. destillatoria L., die einzige auf Ceylon wachsende Art, von dem deutschen Arzte Paul Herrmann in der zweiten Hälfte des 47. Jahrhunderts entdeckt. Sie erhielt zuerst den Gattungsnamen Nepenthes (vnrevwVn<, Kummer lindernd, weil man dem Secrete fröhlichmachende Eigenschaften zuschrieb). Etwas früher wurde N. mada- gascariensis Poir. durch den damaligen französischen Gouverneur von Madagaskar entdeckt. Beide Arten hielt Linn& für identisch. Sie unterscheiden sich aber durch die Form ihrer Becher, die bei der letzteren Art trichterförmig, mit einer Ausbauchung am Rande, bei N. destillatoria röhrenförmig mit erweitertem Grunde sind. Eine auch aus der Kultur bekannte Art ist N. ampullaria Jack., im ostindischen Archipel weit verbreitet, charakterisiert durch tonnenförmige, z. T. kugelrunde Schläuche. DrosErACcEAE von & 0. Drude, Mit 64 Einzelbildern in 40 Figuren. (Gedruckt im März 1591.) Wichtigste Litteratur. De Candolle, Prodromus I. p. 317. — Endlicher, Genera plant. p. 906.— Lindley, Vegetable Kingdom, p. 433. — Le Maout et Decaisne, Traite el&m. (1876), p. 446.— Bentham et Hooker, Genera plant. I. p. 664.— Agardh, Theoria system. plant. p. 85. — Payer, Organog. de la fleur, p. 4184. t. 38. — Baillon, Histoire . des pl. IX. p. 225. — Planchon, Fam. des Dros6racees in Annales sc. nat,, III Ser. t. IX (41848). — Eichler, Blütendiagramme I, 224. — Bentham, Flora australiensis II. p. 452. — Harvey et Sonder, Flora capensis I. p. 75. — Hooker, Flora Noy. Zeel. p. 49, tab. IX. — Eichler, in Flora brasiliensis XIV. pars II. p. 385, tab. 90—91. (Biologische Speciallitteratur siehe unter Vegetationsorgane und Anatomie, Merkmale. Bl. 3, diplochlamydeisch, aktinomorph, 5- oder 4zählig, mit häufiger Reduction in den Carpellen, die Cyklen in regelmäßiger Alternanz; Insertion der Blkr. und 5, (4), od. 5” Sıb. hypogyn, selten am Kelchrohr in die Höhe gerückt perigyn; Frkn. oberständig frei vom Kelchrohr; Blütenachse kurz abgestutzt oder bei mittelständigen Sa. schwach gewölbt. Kelchb, mit sich deckender Knospenlage, am Grunde oder hoch hinauf verwachsen, stehen bleibend. Blb. genagelt, frei, mit sich deckender, oft links gedrehter Knospenlage, welkend mit den Stb. Diese meistens den Blb. gleichzählig, seltener von doppelter oder mehrfacher Anzahl; Stf. lang, frei; Pollen meistens in Te- (raden zusammenhängend. Carpelle 2, 3, 5 (selten 4) mit einander verwachsen, die Placenten in ganzer Länge angewachsen randständig, oder selten zu einer Mittelsäule verwachsen und mit den Carpellrändern durch zarte Scheidewände verbunden, oder es stehen die Sa. central auf der Spitze der Blütenachse im Afächerigen Frkn.; Griffel- säule lang, mit kurzen N., oder häufiger die N. auf den geteilten Griffelarmen über der Mitte der Carpelle stehend, einfach, 2teilig oder wiederholt gabelästig; Sa. anatrop, zu 3—00© im Frkn. mit lockerem, äußerem Integument. Fr. eine in den Rückenlinien der Carpelle aufspringende I-, selten mehrfächerige Kapsel; S. 3—&, klein, mit sackartig-lockerer oder krustenartiger, äußerer Schale und eiweißhaltigem Nährgewebe;E. klein, am Grunde liegend; seltener lang eylindrisch. — Kräuter mit ausdauerndem (oft kurzlebigem) Wurzelstock und frei überwinternden Endknospen. Die B. zerstreut stehend oder in Rosetten zusammengedrängt, an dem Wasserstengel einer Art gequirlt, in den Knospen nach innen eingerollt und durch Digestions- drüsen ausgezeichnet, zuweilen mit reizbaren Borsten versehen; Nebenb. häufig durch Wimperanhänge am Blattgrunde vertreten. Bl. in wickelartigen Blütenständen, seltener in Trauben oder einzeln, auf endständigem oder in den Blattachseln seitenständigem Schaft, gestielt oder fast sitzend, mit kleinen oder unterdrückten Deck- und Vorh. Vegetationsorgane. Die Mehrzahl der D. sind kleine Kräuter mit gedrängten Blatt- rosetten, und die Drosera pygmaea DC. mit ihren B. von ca. 2 mm Durchmesser und ihren 4blütigen Blütenständen von I—2 cm Gesamthöhe gehört mit zu den winzigsten Gefäßpfl. der Erde. Zu den D. gehört kein eigentlicher Strauch, obwohl die größte Art, Roridula dentata L., eine Höhe von 3—6 Fuß erreicht und ihre Hauptachse dabei über Bleistiftsdicke verholzen lässt. Allein auch hier ist es nur ein Wachstum, wie es Fig. 962 Droseraceae. (Drude.) 160 B von Drosera rotundifolia L. darstellt, mehrjährige Verlängerung der Hauptachse mit Blattrosettenbildung und gelegentlichem Entstehen von Seitentrieben. x a) Die Hauptmasse der D. besteht aus kleinen, perennierenden (aber wahrscheinlich einer häufigen Samenregenerierung bedürftigen) Kräutern, welche Sumpfmoosbestände und Torfboden lieben und ihre Wachstumsweise den ersteren angepasst haben (vergl. Fig. 160 und 467). Die Keimpfl. entwickelt eine zarte Pfahlwurzel und über den, später oft in ra CK L u PA M \ Fig. 159. A-C Drosera stenopetala Hook. f. A einzelne endständige Bl.; B genageltes Blb.; C Blütenstiel, Ein- fügung der Stb. und Frkn. — D—K D. rotundifolia L. D kurz genageltes Blb.; # Stb.; 7 Frkn.; @, H reife Kapsel, in 3 Klappen mit den inmitten angehefteten, zahlreichen S. aufgesprungen, die 3 2spaltigen N. auf der Spitze der Mittelklappe; J ein einzelner S. in seiner sackförmigen Schale; X derselbe herausgenommen im Längs- schnitt. — Z, M D. longifolia Hay. M einzelner S. mit krustenförmig-warziger Schale; Z derselbe im Längs- schnitt. (A—C nach Hooker; D—H Original; J—M nach Maout et Decaisne.) ungleicher Höhe stehenden Keimb. die ersten mit Digestionsdrüsen versehenen Laubb.; D. rotundifolia L. wird schon im 2. Jahre blühbar und schließt schon im 4. Jahre mit einer Rosette von Laubb. ab, welche vom Moos umhüllt überwintert, indem sie eine aus ge- schlossenen B. eng aneinander gedrängte Winterknospe (Hibernaculum, Fig. 160 C, D) aus- bildet; in jedem Jahre treibt aus letzterer ein gestreckter Stengel, welcher über dem Moose wiederum eine Rosette bildet oder sogleich zur Rosettenbildung schreitet, wenn er frei auf der Oberfläche der Erde steht. In den Achseln der oberen B. stehen die Blütenschäfte, seltener Ablütige Stiele (D. uniflora W., D. Arcturi Hook. f.), neben denen die neue Winter- knospe terminal angelegt wird und endlich den Blütenstiel zur Seite drückt. b) Der 2. Wachstumstypus enthält Formen mit aufrechten, beblätterten Stengeln, welche oben mit den Bl. abschließen und sich jährlich erneuern (D. eistiflora L., peltata Sm.). Viele derselben haben eine unterirdische, oft sehr kleine Knolle, über deren Bildungsweise und alljährliches Austreiben noch nichts genaueres bekannt geworden ist. .Bei einigen derselben konnte ich am Herbarmaterial feststellen, dass dieser 2. Wachstumstypus sich direct aus dem 4, ableitet, indem auch er über der Knolle zunächst Blattrosetten bildet, aus denen dann die blühbare Pfl. mit beblättertem Stengel hervorgeht; die B. des letzteren weichen dabei oft ab von der Form der Rosetten (D. peltata Sm.!). c) Aus der 2. Form leitet sich unmittelbar die der halbstrauchartig emporwachsenden ab, an denen seitliche Innovationen bei terminalen Blütenständen mehrere Jahre hindurch den Haupttrieb erhalten; es scheint nicht so, als ob auch hier die Terminalknospe fort- dauernd seitliche Bl. erzeugte. Dies ist der Typus von Drosophyllum, Roridula. d) Eine Gattung, Aldrovanda L., ist schwimmende Wasserpfl., wurzellos, mit dünnem, dicht in 5—8zähligen Quirlen beblätterten Stämmchen und achselständigen Zweigen wie Einzelbl.; die Zweige entwickeln sich aus nur je 1 B. des Quirls und erscheinen gabelfg,, die Endknospen bilden sich auch bier nach dem Modus Fig. 160 C zu Hibernakeln um. ‚Byblis und einigen Dro- Droseraceae,. (Drude,) 263 Vergl, für Aldrovanda die Speciallitteratur von Cohn, in Flora 1850, p. 678, und Beitr. 7. Biol. I. T. II, p. 74 mit Taf. I; Caspary, in Bot. Zeitg, 4859, p. 447, Schen ck, in Biologie d. Wassergew. p. 16, 91 und Anatomie d. submersen Gew, p. 47, 37 u. Fig. 14, 84. Die stets mit gestielten oder sitzenden Digestionsdrüsen versehenen B., wodurch alle D. zu »earnivoren« oder insektenfressenden Pfl. gestempelt werden, sind ebenfalls nach 4 Haupttypen geformt: a) die Mehrzahl der Arten hat rundliche oder eiförmig- längliche bis lanzettliche B., wie die deutschen Arten von Drosera (Fig. 167) und besonders D. cuneifolia L. oder die prächtigen Spatelroselten von D. capensis L.; hier- von weicht die D. peltata Sm.-Form durch mond- förmig vorgezogenen Rand und andere Anheftung des Blattstieles ab. b) Aus der Lanzettform ent- wickelt sich die grasartig schmale, bei welcher Stiel und Spreite des B. nicht mehr geschieden sind und die Drüsen ober- wärts in & langenWimper- zeilen am Rande stehen; dies ist die Grundform bei Drosophyllum, Roridula, sera (D. graminifolia St. Hil. und filiformis Raf.). c) Sehr seltsam ist die Form des B. bei D. binata - 4 Fig. 160. Entwickelung von Drosera rotundifolia L. A Keimpfl. (vergr.); Lab. durch die zweimal B 3jährige Pfl. im Herbst; die letztjährige Rosette mit der Torkisknoege: wiederholte Dichotomie; welche noch durch den Fruchtstand zur Seite gedrückt erscheint; in einer : = Blattachsel der vorjährigen Rosette hat sich eine Seitenknospe als Winter- auf langem, glattem Stiel knospe entwickelt, in. ihr der Rest des vorjährigen Fruchtstandes; auch as ‘ano an der zweitvorjährigen Rosette ist noch der Rest des Fruchtstandes zu sehen; sitztdiein 2 lange, schmale C die Winterknospe für sich allein schwach vergr.; D die Winterknospe Ende Bänderpaare zerschlitzte April im Beginn des Abrollens der B.; Z dieselbe weiter vorgeschritten, mit S > ] 1 1 Drüsen an den B.; F, @ Keimung. (4—C nach Nitschke, in Bot. Zeitg, preite nach rechts unc 1860 u. 1861; D, E Original; F, @ nach Maout et Decaisne.) links divergierend wie bei einer Gleichenia. d) End- lich sind die B. von Dionaea und Aldrovanda nach unter sich ähnlichem Typus als Fangb. mit in dem Mittelnerv zusammenklappender Spreite auf breit geflügeltem, und nach den Flügeln wieder kurz zusammengezogenem Stiel gebaut und durch reizbare Borsten neben den Digestionsdrüsen auf der Ober(Innen-)seite ausgezeichnet. Dieser Bau macht beide Gattungen zu interessanten Versuchspfl. über Reizbarkeit sowie über den Erfolg carnivorer Eigenschaften, worüber die in jüngerer Zeit reich gewordene “ ‚Speciallitteratur nachzusehen. Vergl. meine Abhandlg. in Schenk ’s Handbuch d. Bot. I. 444148 u. flgd., und hier unter »Anatomie«. Mit Ausnahme des unter d) genannten Typus sind alle B. der D. in der Knospenlage schneckenförmig eingerollt und mit den Rändern nach innen eingeschlagen, wie auch die Blütenstände vor der Blütezeit dieselbe Rollung zeigen. Die Nebenb. sind trockenhäutig und oft groß, ähnlich Blatttuten (Ochrea) zerschlitzt, tragen keine Drüsen und schwinden bei vielen Arten bis zur Unkenntlichkeit. 264 Droseraceae. (Drude.) Anatomische Verhältnisse. Die D. sind besonders durch die zahlreichen, in man- nigfaltiger Form die B. dicht bedeckenden »Digestionsdrüsen«, d. h. auf Reiz ein saures peptonisierendes und Tiersubstanz lösendes Secret ausscheidende Drüsen, ausgezeichnet. Dieselben fehlen nur bei Aldrovanda, was mit deren Leben im Wasser zusammenhängt und morphologisch insofern ohne Bedeutung ist, als auch diese Gattung außer reizbaren Borsten Gruppen von Sternhaaren und Papillen trägt, deren Zellen in Fleischaufguss die charakteristische Aggregation des Plasmas zeigen, durch welche die Epithelzellen der Drosera- und auch Dionaea-Drüsen nach Darwin’s Entdeckung in jüngerer Zeit be- merkenswert geworden sind. Fig. 161. A Drüsenkopf von Drosera rotundifolia L. im optischen Längsschnitt bei mittlerer Vergrößerung; 5 zu- sammengesetztes Haar vom Blattstielrande, zahlreiche, wenigzellige Drüsenköpfehen zeigend, welche in gleicher Weise am Grunde der Tentakeln aufsitzen. — C Dionaea muscipula L., Teil des Blattquerschnittes mit einer reiz- baren Mittelborste und zahlreichen (schematisierten) Digestionsdrüsen wie Sternhaaren; D ein ausgewachsenes Sternhaar von der Oberseite; am rechten Rande zwischen den Epidermiszellen der 2zellige (spaltöffnungsähnliche) Stielansatz eines abgefallenen Sternhaares; Z noch nicht ausgewachsene Digestionsdrüse im Längsschnitt; die ausgewachsene besteht aus 4+8-+16 Zellen. — F Blattquerschnitt von Aldrovanda vesculosa L. (A Original; B nach Nitschke, 1861; O nach Munk u. Kurtz; D, E nach Fraustadt, in Cohn's Beitr. II, Taf. 1; 7 vergl. Caspary, in Botan. Zeitg. 1859, Taf. IV—V.) Die Aggregation (vergl. Vries, in Botan. Zeitg. 1886, p. 4, und Glauer, in Jahresber. der Schles. Gesellsch. für vaterl. Kultur, 4886 p. 167) besteht in einem Zerfall der großen conc. Gerbsäurelösung enthaltenden Vacuole der Tentakelzellen in viele kleine Teile auf er- folgten Reiz; vielleicht wird durch den dabei stattfindenden Säureaustritt aus den Zellen eine Abscheidung (Segregation) albuminhaltiger Massen bewirkt, wobei das wandständige Plasma beschleunigte Circulation zeigt. Nach der Wirkung des Reizes (ausgeführt in 1/5 bis 1/, Tage) fließen die Vacuolen allmählich wieder zusammen. Die Drosera-Drüsen, von denen die längsten mit stark reizbarem (einkrümmungs- fähigem) Stiel an den Rändern der B. stehen und kurzweg »Tentakeln« genannt werden, enden in einem rotglänzenden Kopfe, unter dessen meist 2schichtigem Epithel der Innen- raum durch Spiroidenzellen ausgefüllt ist, die in Zusammenhang mit denen des Stieles als Wasserleitung dienen und die als »Sonnenthau« wirkende Ausscheidung aus dem Epithel ermöglichen. Dieselben Drüsen besitzt auch Drosophyllum und Roridula, letztere Droseraceae. (Drude.) 265 zumal bei R. dentataL. am ergiebigsten, indem hier der Blattrand mit schmalen Wimper- zähnen auftritt, welche nur als Träger sehr langer und zahlreicher Tentakeln erscheinen. Daneben finden sich zahlreiche sitzende Digestionsdrüsen, und allein solche hat Dionara (s. Fig. 464 Cu. E) außer ihren sensitiven, oben abgebildeten Borsten, auf deren Reizung das B, sich schließt. Bei diesem Vorgange ist in Dionaea das Aul- treten elektrischer Ströme beobachtet worden. (Burdon-Sanderson, in Proceedings of the Roy. Soc. XAI. 495, Nature 187%, p. 105, Botan. Zeitg. 4874, p. 6. Munk, Elektr. und Bewegungserscheinungen am B. der Dionaea, Leipzig 1876.) Bekanntlich ist die Wirkung der klebrigen Digestionsdrüsen das Fest- halten, Einhüllen in Saft, Töten und Auflösen von kleinen Tieren (Blatt- läusen, Fliegen) durch die B. in freier Natur, wodurch der Pfl. eine beträcht- liche Menge stickstoffhaltiger Nahrung zugeführt werden kann, Nachdem man durch Kulturversuche festgestellt hatte, dass die Einzelpfl. dieser Zufuhr zu ihrer Lebenshaltung nicht unbe- dingt bedarf, musste die Frage experi- mentell entschieden werden, ob jene wenigstens der Erhaltung der Art und der Kräftigung nützlich ist. Später erst, als die in Schenk’s Handbuch d. Botanik (I. 138) gemachte Zusammen- stellung v. J. 1879, ist durch Büs- gen’s Versuche mit Drosera, von der Keimung an mit oder ohne Fleisch- nahrung gezüchtet, der Nutzen un- widerleslich dargethan, indem beson- ders das Samengewicht und die Kapselzahl (im Verhältnis 4:51.) zu Fig. 162. Dionaea muscipula L. B. nach Wegnahme der vor- ap elzanı \ 5 " ja N deren Hälfte der Lamina 55; die hintere Hälfte zeigt ihre Gunsten der gefütterten Pfl. sich heraus- Oberseite mit den 3 reizbaren Haaren; c der geflügelte Blattstiel. ‚stellte. Siebe Botan. Zeitg. 1883. p. (Nach Sachs.) 569; frühere Versuche mit ähnlichem Resultat von Rees ebenda 4875, p. 743 u. 1878, p. 209. Bei Aldrovanda sind Stengel u. B. gemäß dem Wassertypus zart gebaut |s. Schenck a. a. OÖ. und Fig. 161 F); der Stengel zeigt die Gefäße resorbiert, das Phloem entwickelt; der Blattstiel assimiliert in seiner Aschichtigen Oberhaut und entbehrt beinahe des durch Lufigänge ersetzten Mesophylis; die sensitiven Borsten hier ähnlich wie bei Dionaea. Einige andere Eigentümlichkeiten der D. hat Oels aufgedeckt (Vergleichende Ana- tomie der D., Dissert. Breslau 1879). Im Blütenschaft fehlt der Hartbast und wird durch einen Sklerenchymring ersetzt. Bei Drosophyllum lagern außerhalb desselben kleine . Leitbündel, welche Verzweigungen in die Drüsenemergenzen des Schaftes entsenden. Die Leitbündel selbst zeigen nicht selten ein ringförmiges Umschließen des Xylems um das Phlo&m, sind aber sonst typisch collateral. Die regelmäßig strahlige Anordnung der Xylem- und Phlo&melemente in den älter werdenden Wurzeln wird durch einen Ring collateral gebauter oder perixylematischer Leitbündel aufgehoben, wodurch ein dem Stammquerschnitt ähnliches Aussehen erzeugt wird. | Blütenverhältnisse. Der grundlegende Blütenstand der D. ist der im Knospen- zustande eingerollte Wickel. 266 Droseraceae. (Drude.) jei Drosera selbst endet die Blütenstandsachse in einer Gipfelbl. mit 4—2 häufiger unterdrückten als vollentwickelten Hochb., und aus letzteren entspringen entweder 1 oder 2, dann einer Gabelung gleichende Wickelfußstücke, deren entwickelte Glieder sich zu einer mit gleichsinnig gerichteten Bl. nach oben abblühenden Scheinachse abrollen (siehe Fig. 167, wo aber nur einfache Wickel dargestellt sind); die sympodialen Achsen strecken sich sehr gerade; dadurch und durch die Verschiebung der Hochb. kann der Eindruck ein- seitiger Trauben hervorgerufen werden, worüber Velenovsky ausführlicher berichtet (Flora 1883. S. 461 mit Taf. V). Nicht selten sind die Blütenstände auf 2 Bl. beschränkt, deren zweite in Wickel- stellung tritt: indem oft dieselbe Art auch nur einblütige Stengel hervorbringt (Drosera eistiflora L.), erscheint es richtig, diese Fälle unter die gleiche Inflorescenz zu bringen. Aber bei Roridula und Byblis sind die Bl. botrytisch angeordnet. Diese beiden Gattungen, und zumal Roridula, sind überhaupt in der Blütenstructur so abweichend, dass sie am besten zunächst außer Betracht bleiben. Alsdann unter- scheiden sich die übrigen Formen nur wesentlich in dem Grade der perigynen Insertion, welcher bei den meisten ein sehr geringer ist und am höchsten bei der winzigen Drosera uniflora W. steigt, in der Zahl der Stb. 5, 10 oder 15—20, wobei der letztere Fall (Dionaea) nach Payer von Verdoppelung des den Blb. gegenüberstehenden Staubblatt- cyklus herrührt, durch gelegentliche Abweichungen zur Tetramerie (Drosera pygmaea DC.), durch die Zahl der im Afächerigen Frkn. verwachsenen Carpelle und durch einfache, gegabelte oder vielästige Gr. mit N. im Zusammenhange mit der Placentation (vergl. Fig. 159 u. 166). Die Variabilität in der letzteren erscheint schwerwiegend, wenn wir von dem als Norm angenommenen Drosera-Typus zu der vielsamigen, bodenständigen Centralplacenta von Dionaea, und dann von diesen zu den anomalen Gattungen Byblis und Roridula vorschreiten, welche sich beide durch die lange Griffelsäule auszeichnen und von denen Byblis einen etwa nach dem Typus von Veronica gebauten ?fächerigen Frkn. mit 2% schildförmigen, 1seitig eine Menge von Sa. tragen- den Placenten besitzt, Roridula dagegen einen 3- fächerigen Frkn. mitlang-säulenförmiger, in 3Knöpfen endender Centralplacenta, von der in jedes Fach je I Sa. lang herabhängt. Diese Mannigfaltigkeit hängt zusammen mit der gesonderten Entstehung der Placenten nach der An- lage des Carpellkreises und in Alternanz mit diesem. . Sie lehnen sich alsbald an die Carpelle an und ver- schmelzen mit ihnen, entwickeln die nach innen ge- richteten Sa. und folgen bei der Mitwirkung zum Gr. und zur N. in der Zweiteiligkeit den 2gespaltenen Carpellspitzen, indem in jeder Hälfte ein Arm des ge- gabelten Rückennerven der Carpelle verläuft. So bei Aldrovanda, bei Drosera; bei Drosophyllum stehen die Sa. nur am Grunde der Placenten, und so wird Dio- naea mit centralen Sa. verständlich. Bleiben die Pla- centen freier von den Carpellen und unter sich bis oben hin verbunden, so entsteht der Bau von Bybüs Fig. 163. Drosera rotundifolia L. A Pollen- une Boniilie: iD ecnen die Scheide wand tetrade mit austreibendem Schlauch und zahl. dazu tritt. — Vergl. meine frühere Abhandlung über reichen, unentwickelten Schlauchspitzen, 4001 Parnassia in Linnaea, Bd. 39 p. 274. vergr.; B Sa. vor der Befruchtung, Höhlungen an der Chalaza und zwischen äußerem und Annerem (nbegniEn rue Bestäubung. Genauere Einzelheiten sind nur 80/1 vergr. (Original.) ; Ru e von den einheimischen Drosera bekannt geworden, welche sich durch schnelles Abblühen der gleichzeitig beide Geschlechter entwickelnden und dadurch sowohl für Insekten- als Selbstbestäubung geeigneten Bl. auszeichnen, Droseraceae. (Drude,) 267 Kleistogame Bl., welche vor den sich öffnenden erscheinen, kommen selten vor. Die Pollenkörner bleiben zu Tetraden vereinigt; schon in reifen A. findet man verhältnis- mäßig wenige, große Tetraden durcheinander gelagert, die aus den seitlich nach außen aufspringenden A, hervorquellen, an den Rändern haften bleiben und teils so teils durch Insektenhülfe mit den zurückgebogenen papillösen N, (s. Fig. 159 G) in Berührung treten, wo sie mit ihrer feinstacheligen Exine sofort haften bleiben. Nur 4 oder 2 Schläuche sieht man zwischen die Narbenpapillen eindringen, während eine viel größere Zahl kurzer Schlauchenden, die Fugenstellen jeder Tetrade oft wie mit einem dichten Gewebe füllend, außerdem gebildet wird; vergl. Fig. 163 A, wo die kurzen Schläuche im Holzschnitt etwas derb aussehen. — Kirchner (Flora v. Stuttgart, p. 322) giebt an, dass die kleinen weißen Bl, sich nur am frühen Morgen öffnen; ich habe beobachtet, dass sie es bei Eintritt von Sonnenschein zu thun pflegen, an trüben Morgen also dann, wenn die Sonne durchbricht, und stets sind die Bl. an regnerischen Tagen geschlossen. — Die wunderschönen, rosenroten oder weiß- lichen Bl. von D. cistiffora L. und anderen Arten des Kaplandes und Australiens müssen einen starken Eindruck gegenüber der geringen Blütengröße unserer kleinen Sonnenthau- sterne machen. Frucht und Samen. Der Kapselbau folgt genau der Structur des Frkn., indem die Fr. den größten Teil der angelegten Sa. auch zu S. heranreift. Die S. haben eine lockere, oder fest anschließende äußere Schale (vergl. Fig. 159 J—L, Fig. 166 u. 168), stets aus sroßmaschigen Warzen gebildet und stark gerippt. Das Nährgewebe besteht aus festen, eiweißführenden Zellen mit Öltröpfehen und ist an Masse dem E, weit überlegen. Dieser ist meist von kurzer Grundform und liegt dann am Grunde des Nährgewebes in der obersten Ecke des S., so dass die breiten Kotyledonen allein an dasselbe anstoßen (Fig. 168 K); von diesem Charakter, welcher recht bezeichnend für die Familie wäre, macht Roridula, wie Byblis, wiederum eine starke Ausnahme, indem hier der E. lang und ey- lindrisch, mit schmalen Kotyledonen fast bis zur Mitte des Nährgewebes reicht und von diesem allseitig umschlossen wird (vergl. Fig. 168 (). Geographische Verbreitung. Die D. sind durch die Weite ihres Areals bei kleinem Umfang der Familie ausgezeichnet, indem sie von den patagonischen Anden und den Aucklandinseln bis zu’ der arktischen Baumgrenze in Europa—Sibirien—-Kanada reichen. Diesen Hauptumfang besitzt die Gattung Drosera selbst, von welcher auch einzelne Arten ein sehr weites Specialgebiet besitzen: D. rotundifolia L., longifolia Hay. und intermedia Hay. im ganzen nordischen Florenreich und weit darüber hinaus, D. longifolia Hay. bis Kauai (Sandwichinseln) und D. intermedia Hay. bis Südbrasilien, ferner D, indica L. vom tropischen Afrika bis Indien und China einerseits, Australien andererseits; sonst ist nur noch Aldrovanda in der Alten Welt zu beiden Seiten des Äquators verbreitet, die 4 übrigen Gattungen aber verteilen sich auf 4 subtropische Florenreiche des Nordens und Südens in weiter Sonderung auf engem Raum. Moosige Sumpfstellen in Niederungen und auf Gebirgen liefern fast allen Arten die hauptsächlich zusagenden Standorte. Mit 3 Gattungen und 46 Arten, unter denen 43 Drosera, hat Australien den größten Reichtum an D. aufzuweisen, hiernach das Kapland, dann Brasilien, dann die südlichen atlantischen Staaten des mittleren Nordamerikas, während merkwürdiger Weise im mexikanisch-centralamerikanischen Gebiete bisher noch keine D. aufgefunden worden ist. Verwandtschaftliche Beziehungen. Die Abweichungen von einem Grundtypus im Blütenbau lassen die Verwandtschaft weniger klar erkennen und führen insofern zu schwankenden Ansichten, als manche mehr auf die Ausnahmen, andere mehr auf den . Grundtypus mit hypogyner Insertion und echt parietaler Placentation Gewicht legen. Mit Rücksicht auf letztere hatte man den D. den Platz bei den Cistaceae, Violaceae an- gewiesen, während die gelegentlich auftretende perigyne Insertion und Fächerung des Frkn. eine Verwandtschaft mit den Sawifragaceae, insbesondere Parnassia, wahrschein- lich macht (Lindley, Hooker, Agardh). Die Einheit der Familie ist von Jussieu 4789 nur angedeutet und erst von P. de Candolle zur Thatsache erhoben; ihre innere Gliederung ist zuerst durch Planchon’s ausgezeichnete Arbeit vollführt. 268 Droseraceae. (Drude.) Nutzpflanzen und Eigenschaften. Die Haupteigenschaft der D., an den Digestions- drüsen Insekten zu fangen, soll bei Drosophyllum und Roridula praktisch in Portugal und im Kaplande zur Verwendung in den Wohnungen kommen. Schon Lindley macht auf die färbenden Eigenschaften der westaustralischen Arten, zumal der D. gigantea Lindl. mit tiefem Purpur, aufmerksam, so dass von diesen B. od. Knollen (D. erythrorhiza Lindl. und D. stolonifera Endl.) zur Verwendung gelangen könnten. In Italien bildete D. ro- tundifolia L. einen wesentlichen Bestandteil der als Rosoglio bekannten Liqueure, ebenso in dem früher als Universalmittel bekanntem Aqua auri (Rosenthal, Synopsis plant. diaphor. S. 656). Einteilung der Familie. A. Frkn. aus 3—5 Carpellen, Afächerig. E. kurz kegelförmig, am Grunde des Nährgewebes (Drosereae). a. B. im Mittelnerv zusammenklappend, mit auf jeder Spreitenhälfte eingefügten Reiz- borsten, die Ränder frei von Digestionsdrüsen (Drosereae irritabiles).® a. Stb. polyandrisch (45); B. in Grundrosetie . . . . 2 2 nn. 1. Dionaea. 8. Stb. 5; B. in Quirlen, Bl. einzeln in den Achseln . . . ... ..2. Aldrovanda. b. B. mit flach-rundlicher oder linealer Spreite, am Rande mit langgestielten, einkrüm- mungsfähigen Digestionsdrüsen (Drosereae genuinae). a. Stb. polyandrisch . NR EIN USER NT, da AR . 3. Drosophyllum., 8. Stb. von gleicher Anzahl wie die Blb.. . . . . .. DT DDEREE B. Frkn. aus 2—3 Carpellen, gefächert. E. lang cylindrisch, rings vom Nährgewebe ein- geschlossen (Roriduleae). 3.78. sim Sfächerisen JErkn- zahlreich. 2: 200.2 ne ee . 5. Byblis. b. S. 3, einzeln in den 3 Fächern des Frkn. hängend, groß. . . . . 6. Roridula. ı. Dionaea Ell., L. Bl. 5gliederig, Stb. meist 15 (20) mit am Grunde ringförmig verwachsenen Sif., A. seitlich aufspringend, mit Pollentetraden. Frkn. aus 5 Carpellen, gelappt und oben in einen dicken Gr. mit 5 zerschlitzten N. auslaufend; Sa. zahlreich auf der gewölbten Blütenachse central eingefügt. Kapsel 5klappig, S. oo mit schwarzer, glatter Schale; E. klein, mit dicken Kotyledonen am Grunde des Nährgewebes. — Aus- dauerndes Kraut mit wurzelständiger Blattrosette und Blütenschaft, welcher oben eine aus armblütigen Wickelästen zusammengesetzte 3—ooblülige Scheindolde trägt; Hochb. entwickelt, von der Länge der Kelchb. (Fig. 161 C—E, 162, 164, 166 A—E). 4 Art, die berühmte Venus-Fliegenfalle D. muscipula EIl., in den südöstlichen Vereinsstaaten endemisch, wo sie in moosigen Gründen der »Pine barrens« auf Sandunter- grund in Nord- und Südkarolina vorkommt und April bis Mai blüht. Vergl. die ausführ- lichere Charakterisierung in Curtis’ Plants of Wilmington, Boston Journ. of Natural History 1 (1834). In der Gewächshauskultur Europas ist die Pfl. sehr in Aufnahme gekommen, nach- dem die Erforschung der sensitiven Organe sie zu einem anziehenden Versuchsobject ge- macht hat; vergl. unter Anatomie. Das B. (s. Fig. 162) zeichnet sich vor allen anderen D. durch die keine Drüsen tragenden steifen Randborsten (im Range von starken Emergenzen) und die zu 3 und 3 auf der Innenseite der Spreite verteilten, höchst sensiblen Reizborsten aus, während die Drüsen klein und sitzend sind. 2. Aldrovanda L. (Aldrovandia Monti). Bl. 5gliederig, Stb. 5, mit seitlich auf- springenden A. Frkn. aus 5 Carpellen, über den Placenten in freie Gr. mit ästig-wimpe- rigen N. auslaufend; Placenten in ihrer Mitte mit nicht zahlreichen Sa. besetzt (!); S. mit harter Schale, E. kurz, mit in das Nährgewebe reichenden Kotyledonen (Fig. 165). 4 Art, A. vesiculosa L., wurzellos schwimmende Wasserpfl. mit meist zu 8 gequirlten B. und einzeln in den Blattachseln auftretenden Bl. Die Blattquirle stehen an der Spitze gedrängt und bilden so die sehr große Endknospe, welche sich im Herbst zum Hibernakel ausbildet und auf den Grund des Wassers sinkt. Am hinteren Ende fault ein Stengelglied nach dem anderen ab und ersetzt die fehlende Hauptwurzel auch nicht durch Nebenwurzeln aus dem Stengel. Die von Cohn und Caspary sehr genau beschriebenen und namentlich in Botan. Zeitg. 4859, Taf. II—V ausführlich abgebildeten B. haben einen in 4(—7) .paren- chymatische Borsten endenden, nach oben flügelartig verbreiterten Stiel, auf welchem die Droseraceae,. (Drude,) 269 rundliche Spreite eingelenkt ist; die innere, dem Mittelnerven nahe gelegene Fläche derselben bildet beim Zusammenklappen einen linsenförmigen Hohlraum, ist mehrschichtig und trägt reizbare Borsten nebst Papillen und Sternhaaren, während die Saumteile der Spreite Aschichtig sind, der Reizborsten entbehren und sich aneinander, häufiger aber festgepresst aufeinander schlagen (s. Fig. 464 F). — Die Art hat ein weitzerstreutes Vorkommen zwischen Queensland, Fig. 164. Dionaea muscipula El. (Oviginal.) Fig. 165. Aldrovanda vesiculosa L. A blühende Pä.; B ein Quirl von B.; C’ ein B. vergr.; D, E überwin- ternde Knospen, (A Original; B—-E nach Caspary.) Bengalen (Salzsümpfe südlich Calcutta), Oberitalien und Südfrankreich, wo sie bei Bordeaux und Arles am häufigsten ist; in Deutschland ist sie aus Schlesien (Rybnik) erst seit 1846 bekannt, in Lithauen und bei Krakau ebenso sporadisch. Sie blüht nicht immer, und es scheint an den nordischen Exemplaren noch niemals die Reifung der S. beobachtet zu sein. Nach Beobachtungen an indischem Herbarmaterial (Hooker) findet Selbstbefruchtung der . Bl. statt. Der Blüteneinsatz ist abweichend, worüber Eichler, Blütendiagr. II. 224, zu vergleichen. 3. Drosophyllum Lk. Bl. 5gliederig, Stb. 10—20, hypogyn (meist 2 ungleich lange Kreise zu je 5), A. nach innen aufspringend (!). Frkn. aus 5 Carpellen in 5 freie Gr. aus- laufend, mit kopflörmigen N.; Placenten nur am Grunde mit Sa. besetzt(!), dann leer. S. verkehrt-eirund, mit harter Schale; E. aus dem Nährgewebe gegen den Nabel hervor- tretend (Fig. 166 H—L). 4 Art, D. lusitanicum Lk., halbstrauchartig wachsend, mit den aus den dichten Grund- rosetten entspringenden Blütenständen etwa !/a m hoch; Stieldrüsen sowohl an den 10—20 cm 270 Droseraceae. (Drude.) langen, grasartigen B. als auch an den verzweigten Blütenständen, welche in 3—7 große Bl. auf den Zweigenden auslaufen. Endemische Gattung der atlantischen Flora von Marokko bis Portugal und dem südlichen Spanien (Algeciras u. s. w.). — Vergl. 0. Penzig, Unters. über D. lusitanicum, Dissertation. Breslau 4877. Fig. 166. A—E Dionaea muscipula Ell. A Blütenstand; Z Diagramm der Bl.; C Frkn. mit den zerschlitzten N.; D aufgesprungene Kapsel; E S. im Längsschnitt. — F, @ Roridula dentata L. F Stb. von vorn und hinten; @ die Centralplacenta mit ihren 3 Knöpfen, die S. abgefallen. — H—-L Drosophyllum lusitanicum Lk. H ein Kelchb. J die Stb. und Frkn.; X ein S. im Längsschnitt; ZL der E. aus seinem Grunde herausgenommen. — M—P Byblis gigantea Lindl. M Stb. von der Seite und von vorn; N Frkn. im Längsschnitt (der Fuß der aufsteigenden Pla- centen nicht sichtbar); O die Placenten von vorn und hinten; Peine Sa. — Q—I1' B. liniflora Salisb. Q Kapsel; R Stb.; $ Querschnitt durch die Fr.; 7’ ein einzelner S. (A—E nach Maout et Decaisne; Q—T7 nach End- licher, Iconogr. t. 113; das übrige Original.) : 4. Drosera L. (Sondera Lehm.) Bl. meist 5(4—8-)gliederig, Stb. den Blb. gleich- zählig und mit diesen welkend die Fr. umhüllend; A. mit Längsspalten aufspringend, Pollen in Tetraden, feinstachelig. Frkn. aus 3 (2—5) Carpellen Afächerig, die Sa. zahl- reich an den flach-wandständigen Placenten; Gr. vom Grunde an frei oder zu kurzer Säule zusammenhängend und dann in eine mit den Carpellen gleiche oder doppelte An- zahl von Schenkeln gespalten, N. zart-papillös auf der Spitze der Schenkel. Kapsel 3- (2—5-)klappig, mit zahlreichen, bis über die Mitte hinaus sitzenden S., Samenschale gerippt, E. kurz und breit, am Grunde des Nährgewebes. — Kräuter mit beblätterten Stengeln oder nackten Blütenschäften, die B. in den Knospen eingerollt, Nebenb. häutig zerschlitzt oder unterdrückt. Etwa 90 Arten im Bereich der ganzen Familie mit Ausnahme der arktischen Flora ubiquitär. (Aufzählung der Arten siehe außer bei Planchon auch in Gartenflora 1886, p. 655.) In der Einteilung der immerhin nach Wuchs sowie Bau des Frkn. und Gr. mannig- faltigen Gattung steht sich eine starke Zerspaltung von Planchon in 43 Sectionen und eine starke Zusammenziehung derselben auf die beiden alten Untergattungen von P. de Can- dolle in Bentham-Hooker’s Genera gegenüber, welche eines Ausgleiches bedarf. Am ehesten wird derselbe gefunden werden können, wenn außer auf die Structur des Gr. und der N. auch auf die Blütenbildung aus der Spitze des Stengels oder in den Blattachseln Rücksicht genommen wird, was allerdings oft an lebendem Material erst sicher entschieden werden kann. Demnach scheint folgende Einteilung natürlich: . Untergatt. I. *Ros-Solis (DC., Planch. erweitert). Blütenstand aus den Achseln von Rosettenb. Frkn. aus 3 Carpellen, Sa. zahlreich an langen Placenten;. Gr. 2gabelig, in lang papillöse, oft keulenförmige N. auslaufend. Droseraceae, (Drude,) 271 Sect. 4. Psychrophilae. Bl. einzeln achselständig. Eine Art, D. uniflora W., hat deutlich perigyne Insertion, D. stenopetala Hook. und D. Arcturi Hook. sind hypogyn, aber die letztere hat ungeteilte Gr. Südamerikanische Anden, Tasmanien, Neuseeland, Auckland. Sect. 2. Vagae. Bl. in Wickeln. Hierher die eine Hauptmasse der Arten, welche mit den 3 Arten (s. Fig. 467) im Nordischen Florenreich und außerdem am Kap (D. capensis L.,, im wärmeren Amerika und Brasilien (D. brevifolia Pursh, willosa St. Hil., graminifolia St. Hil,) reichlich vertreten, in Australasien (D. spathulata Lab.) aber selten ist. Fig. 167. Die 3 deutschen Drosera-Arten: A D. rotundifolia L.; B D. intermedia Hag. und © D, longifolia Hag, in Bl. und beginnender Fruchtreife. (Original. Untergatt. II. *Thelocalyx& (Planch. erweitert). Gr. 5, 4 oder 3, einfach! Sa. im Grunde des Frkn. oder an der unteren Hälfte des Frkn. Hierher D. sessilifolia St. Hil., Brasilien, D. pygmaea DC. Tasmanien, D. pulchella Lehm. und mehrere andere Arten in Australien. Untergatt. Ill. *Piyenostigma (Planch. erweitert). Gr. 3, 2gabelig und wiederholt ausgebreitet-zerschlitzt. Bl. einzeln oder in Wickeln aus der Spitze des Stammes. Hierher 372 Droseraceae. (Drude.) D. eistiflora L. mit beblättertem Stengel und D. pauciflora vom Kap, D. binata, Lab. und D. petiolaris Br. aus Australien. Untergatt. IV. *Ergaleium (Planch.). Gr. 3, in schmale, pinselförmige Zipfel aufge- löst. Stengel am Grunde knollentragend, an der Spitze blühend, beblättert oder mit Grund rosette. Hierher die andere Hauptmasse australischer Arten, D. peltata Sm. und D. Whit- takerii Planch. als Haupttypen derselben. Untergatt. V. *Arachnopus (Planch.). Stengel sympodial aufgebaut, die Wickel blatt- gegenständig. D. indica L. Afrika—Indien— Australien. 5. Byblis Salisb. Kelchb., Blb. und Stb. 5, A. mit kurzen Spalten und Poren auf- springend, Pollenkörner frei (!), mit glatter Exine. Frkw. aus 2 Carpellen, von langem, säulenförmigem Gr. mit kurzen N. gekrönt; Placenten kurz, einer Scheidewand ange- wachsen und von dieser abgewendet-zahlreiche Sa. tragend. Kapsel 2fächerig, 2klappig mit 00 S. mit warziger Schale. — Kräuter von zu- weilen niedrig-halbstrauchigem Wuchs und schräg aufsteigendem Rhizom, dem in den Achseln von schmalen B. mit ebensolchen B. besetzte Stengel od. Iblütige Stiele entspringen. Bl. einzeln achsel- ständig, langgestielt (Fig. 166 M—T). 2 Arten in Australien endemisch, die bekannteste B. gigantea Lindl. vom Swan-River, außerdem die viel zartere, von Endlicher a.a.0. trefflich abgebildete, im Habitus einer Drosera mit Ablütigen Schäften und schmalen Grasb. sehr ähnliche B. liniflora Salisb. Die Drüsen sind an den Herbarexemplaren vergänglicher als bei den übrigen D.,, bedecken aber gleichwohl die Pfl. dicht. 6. Roridula L. Kelchb., Blb. und Stb. 5, schwach perigyn eingefügt, A. auf dem hakenförmig umgebogenen Connectiv an schwarzer Drüse auf- recht befestigt, an der Spitze getrennt und mit Porus nach außen aufspringend(!). Frkn. aus 3 Carpellen Fig. 168. Roridula dentata L. A Ende des 3fächerig, mit kurzem Gr. und 3teiliger N.; Sa. 3, en De een Mose: ) von der in 3 Knöpfen endigenden Mittelsäule herab- hängend. Kapsel 3klappig-fachspaltig, S. groß, cylindrisch, mit schleimiger, verdickt-gewürfelter Schale (!). E. lang cylindrisch, bis zur Mitte des Nährgewebes reichend, mit schmalen Kotyledonen. — Halbstrauchig wachsende Pfl. mit schmal lanzettlichen, lang zugespitzten B. und auf den Zweigspitzen zu wenigen in den Achseln von Hochb. stehenden Bl. (Fig. 166 F, G u. 168). 2 Arten im Kaplande endemisch: R. dentata L. (Fig. 168) auf Berggipfeln und R. Gor- gonias Planch. auf hochgelegenen Moorplätzen bei Tulbagh etc. Erstere Art trägt ihren Namen von den langen, sehr schmalen Zipfeln, welche die Blattränder fast fiederschnittig erscheinen lassen und sich ganz in 2—4 mm lange, feine Stieldrüsen zerteilen. Die 2. Art hat ganzrandige B. Zusätze und Verbesserungen, 2 1 w- Zusätze und Verbesserungen zu Teil III, Abteilung 2. Magnoliaceae. S. 18. 5. Kadsura Juss. Hierzu Synonym Cosbaea Lem. in Illustr. hort. 71 (1855). Die unter dem Namen Cosbaea coccinea kultivierte Pfl. — bis jetzt nur in 3 Exem- plaren bekannt — ist nach Baillon (Hist. d. pl. I, p. 150, Note 3) identisch mit K. chi- nensis Hance. 6. Schizandra Michx. Hierzu Synonym Trochostigma Auct. p. p. (T. repandum 'S. et Z.) S. 19. 8. Drimys Forst. Hierzu Synonyme: Winterana Sol. (Med. obs. V, 46), Wintera Murr. (Syst. 507) und H. B. K. (Nov. g. et s. I, t. 58), Tasmannia R. Br. (in DC., Syst. veg. I, 445). Trochodendraceae. S. 233. Zweifelhafte Gattung. Tetracentron Oliv. (Hooker’s Ic. pl. t. 1892). Vom Autor zu Cereidiphyllum und Trochodendron in Beziehung gesetzt, unterscheidet sich aber, wenn hierher gehörig, von den übrigen T. durch das paarweise decussiert 4blättrige Perigon, das allerdings auch als 2 Vorblätterpaare gedeutet werden kann, und die völlig eueyeli- schen Bl. 4 Stb., vor den B. der Blh. stehend; A. basifix, stumpf. 4 Frb., mit den Stb. alternierend, innenseitig verwachsen; Gr. anfangs ventral und aufrecht, bei der Frucht- reife infolge überwiegenden Wachstums der Bauchseite fast am Grunde der Rückenseite der Fr. und abwärts gerichtet; N. schief endständig; etwa 4 hängende Sa. in jedem Frb. — Baum; B. handnervig; Bl. in kätzchenartigen Ähren. A Art, T. sinense Oliv., 6—16 m hoch, mit kahlen, herzförmigen, stumpfgesägten B,., in der chinesischen Provinz Hupeh. — Die Gattung dürfte zur Stütze der Ansicht dienen, dass die Familie mit den Hamamelidaceae zunächst verwandt ist, . Anonaceae. S.29. 8. Miliusa Leschen. Hierzu Synonym Hyalostemma Wall. (Cat. n. 6434). S. 31. 43. Asimina Adans. Hierzu Synonym Orchidocarpum Mchx. (Fl. bor. am. I, 329). 15a. Marcuccia Becc. (N. giorn. bot. it. II, 184). Gleicht durch die sehr großen Kelchb. der Gattung Sphaerothalamus, unterscheidet sich aber durch den Habitus, die Form der Blb. (die äußeren klappig, die inneren schwach dachig) und besonders durch die einzelnen, grundständigen, aufrechten Sa. (bei Sphaerothalamus 2—3 ven- trale). — Strauch mit einzelnen, extraaxillären Bl. 4 Art, M. grandifiora Becc., in Borneo (Sarawak). 15b. Enicosanthum Becc. (N. giorn. bot. it. III, 183). Stb., Frb., Sa. und Habitus wie bei Marruccia, unterscheidet jedoch durch die nur kleinen Kelchb. und die stark dachigen, löffelförmig ausgebuchteten Blb. 4 Art, E. paradoxum Becc., in Borneo (Sarawak). S. 32. 19. Statt Duguetia St. Hil. setze Aberemoa Aubl. (Duguetia St. Hil.) S. 33. 25. Cananga Rumph. Hierzu Synonym Fitzgeraldia F. v. Müll. (F. mi- trastigma in Fragm. phyt. VI, S. 41 = Unona Fitzgeraldü F. v. Müll. coll.‘ 27a. Tridimeris Baillon (Adans. IX, 219). Nach dem Autor nahe verwandt mit Disepalum, mit welchem sie die aus 3 2zähligen Quirlen bestehende Blh. gemein hat; doch sind hier die Bl. axillär oder übergipfelt und besitzen nur einen einzigen Frkn. 4 Art, T, Hahniana Baill., in Mexiko. Natürl. Pflanzenfam. II. 2. 18 274 Zusätze und Verbesserungen. S. 34. 30. Melodorum Dun. Hierzu Synonym COyathostemma Griff. (Notul. IV, 707,t. 650). 33a. Marsypopetalum Scheffer (Obs. phyt. II, S. 30). Erinnert sehr an Heterope- talum, ist aber unterschieden durch die am Grunde stärker ausgehöhlten, ober- wärts stielrunden, zugespitzten und zurückgekrümmten Blb. und. durch die Gestalt des Torus, der hier zusammengedrückt-halbkugelig, bei Heteropetalum mehr gestreckt ist. 4 Art, M. ceratosanthes Scheff., auf Java, vielleicht besser zu den Xylopieae zu stellen. S. 35. 36a. Eburopetalum Beccari (N. giorn. bot. it. II, 181). Gleicht nach dem Autor am meisten der Gattung Popowia, unterscheidet sich indes durch das Fehlen derinnerenBlb. A Art, E. borneense Becc., im nördlichen Borneo. S. 36. 39. Xylopia L. Hierzu Synonyme: Waria Aubl. (Guian. 604, t. 243), Patonia Wight (Il. I, 18). 42%. Artabotrys R. Br. Hierzu Synonym Ropalopetalum Griff. (Notul. IV, 716). Anmerkung 4. In Durand, Index generum Phanerog. findet sich auf S. 493 das Citat: 72b. ?Pleuripetalum Becc. in N. giorn. bot. ital. III, 484. — Sp. 4 Borneo. Dasselbe beruht auf einem Irrtum; wahrscheinlich liegt eine Entstellung des Namens Eburopetalum vor. Anmerkung 2. Hornschuchia Nees (Denkschr. bot. Ges. Regensburg U, 159, t. 44, 12), - vom Autor zu den Sapotaceae, von Endlicher und anderen zu den Menispermaceae, von Bentham-Hooker (Gen. II, S. 663) zu den Anonaceae gesetzt, gehört zu keiner der beiden letzteren Familien. Ranunculaceae. S.57. 8a. Komaroffia O. Kuntze. B. der Blh. 5, nicht gestielt, kronenartig; Honigb. nicht gestielt, vorn 2lappig, am Grunde mit kleinem, ziemlich flachem Nectarium; Stb. 10 (—8), Frkn. 3, seltener 5, bis zur Hälfte oder darüber verwachsen, mit konischen Gr., 10—20 Sa.; S. dreieckig zusammengedrückt, papillös-runzelig; am Rücken 3rippig, weißlich. — 1jähriges Kraut mit lanzettlichen, handschnittigen unteren B.; die obersten B. umhüllen die Bl. 1 Art, K. diversifolia (Franch.) O. Ktze., im Gebirge bei Aschahad in Turkmenien. Lardizabalaceae. S. 70. 7. Lardizabala Rz. et Pav. Hierzu Synonym Thouinia Domb. ms. ex. Endl. Gen. n. 4703, nec Poit. Anhang. 8. Berberidopsis Hook. f. (Bot. Mag. t. 5343). In der Gestalt der tiefroten Bih. mit Berberis übereinstimmend. 6 Stb.; A. sitzend, lang, in ein Spitzchen auslaufend, mit Längsspalten aufspringend. 3 Frb. zu einem Ifächerigen Frkn. verwachsen; Gr. einfach, kurz cylindrisch; N. 3lappig; 3 parietale Placenten mit je —3 Sa. Fr.? — Kletterstrauch mit berberitzenähnlichen B., aber ohne Nebenb. und Dornen; Bl. langge- stielt, in endständigen Trauben. 1 Art, B. corallina Hook. f., in den Wäldern bei Valdivia (Chile). — Die Gattung weicht durch den syncarpen Frkn., die Stb., den Blütenboden, die Sa. und den Blütenstand von allen Berberidaceae weit ab. Berberidaceae. S. 74. Aa. ?Ranzania T. Ito (in Seem., Journ. of bot. 26 [1888], S. 302) = Po- dophyllum japonicum T, Ito (in Mel. biol. Tome XII [1886], S. 561). B. zusammenge- setzt, 3zählig, Blättchen gestielt. Im übrigen noch zu wenig bekannt, vom Autor zwi- schen Podophyllum und Diphylleia gestellt. S. 75. 2. Jeffersonia Barton. Hierzu Synonym Plagiorhegma Maxim. (Prim. Fl. am. 34,1. A). + Zusätze und Verbesserungen, 275 Menispermacenae, $, 8%. 4. Coceulus D.C. Hierzu Synonyme: Epibaterium Forst. (Char, gen. 1. 54), Wendlandia Willd. (Spec. pl. II, 275), Cebatha Forsk. (Fl. aeg.-ar., 171), Leaeba Forsk. (l. c., 17%), Cocculidium Spach (Suit. a Buffon VII, 16), Adenocheton Fenzl (Flora A844, 312), Selwynia F, v. Müll. (Fragm. IV, 453), Galloa Korth., Quinio Schlecht. (Linn. XXVI, 732). S. 85. 10. Cyelea Arn. Hierzu Synonym Ahaptomeris Miers (Ann. nat. hist. ser. 2%, VII, 44). S. 87. 19a. ?Orthogynium Baill. (Bull. soc. Lin. Par. p. 459). Vom Autor zwi- schen Burasaia und Chasmanthera gestellt. g' Bl. fehlen; die Gattung überhaupt nicht genügend bekannt. Frkn. gerade, bei der Reife verkehrt-eiförmig, sitzend. — Die lang- gestielten Bl. in lockeren, reichblütigen, achselständigen Trauben; B. denen von Spiro- spermum gleichend. 1 Art, O. gomphoides (DC.) Baill. (Coceulus gomphoides DC., Syst. n. 43), in Madagaskar, %0a. Hypsipodes Miq. (Ann. Mus. bot. Lugd.-Bat. IV, p. 82). 6 Kelchb., die äußeren kleiner. 6 Blb., viel kleiner als die inneren Kelchb. g': 6 Stb., doppelt so lang als die Blb.; die Stf. der 3 inneren bis über die Hälfte verwachsen; A. endständig, eiförmig; Fächer oben zusammenhängend, mit Längsspalten aufspringend. Gr. 0. ©: 6 keulige Staminodien, kürzer als die Blb. 3 Carpelle, auf einem Gynophor sitzend, das doppelt so lang wie die Blb., schief elliptisch; Gr. endständig; N. schildförmig. S. auf der Bauchseite ausgehöhlt. Kotyledonen? — Windender Strauch mit Jatrorrhiza- ähnlichen B.; Bl. in zusammengesetzten, achselständigen Trauben. 4 Art, H. subcordatus Miq., auf Timor. — Die vom Autor behauptete Zugehörigkeit der Gattung zu den Tinosporeae ist zwar wegen mangelnder Kenntnis der Kotyledonen nicht absolut sicher, nach den übrigen Merkmalen jedoch wahrscheinlich. 21. Odontocarya Miers. Hierzu Synonym Chondrodendron Auct., non Rz. et Pav. S. 88. 30. Anomospermum Miers. Hierzu Synonym Trichoa Pers. (Syn. II, 63%). S. 89. 39a. ?Gamopoda Baker (Journ. Lin. soc. London XXII, 443). Vom Autor als mit Triclisia verwandt bezeichnet; doch nur g' bekannt, und daher Stellung unsicher. 6 Kelchb., verkehrt lanzettlich, stumpf, außen dicht behaart. 6 kaum halb so große, längliche, kahle, hohle BIb. 3—4 Stb.; Stf. bis über die Mitte verwachsen; A. endständig angewachsen, 4kantig. — Aufrechter Strauch mit schlanken, dicht braun behaarten Zweigen, kurzgestielten, eilanzettlichen, oberseits kahlen, unterseits dicht behaarten, derblederigen B. und büschelig gedrängten, kurzgestielten, achselständigen Trauben. 4 Art, G. densiflora Bak., in Madagaskar. 33. Pycnarrhena Miers. Hierzu Synonym Galiba Baill. 33b. ? Telotia L. Pierre (Bull. soc. Lin. Paris p. 754). Nach dem Autor mit Anti- taccis Miers nächstverwandt; doch nur 9! bekannt, und darum Stellung nicht ganz sicher. 6 Kelchb., nach dem Autor in 2, wahrscheinlich aber wohl in 3 Quirlen, die beiden äußeren klein, die beiden mittleren größer, diese 4 länglich, die beiden innersten am Rücken ausgesackt. 2% quergestreckte, schild- od. ohrförmige Blb. 2—4 freie Stb.; Stf. dick, sehr kurz; A. 4lappig, mit Querspalten aufspringend. — Hoch kletternde Liane mit langgestielten, länglich-lanzettlichen, kahlen B. und vielblütigen, knäuelförmigen, achsel- ständigen Blütenständen. 4 Art, T. nodiflora L. Pierre, in Hinterindien. S. 90. 39. Chondrodendron Rz. et Pav. Hierzu Synonym Botryopsis Miers (Ann. nat. hist. ser. 2, VI, 43). 40. Sychnosepalum Eichl. Hierzu Synonym Detandra Miers (Ann. nat. hist. Sep. 3, XIX, 124). x 48* 276 Zusätze und Verbesserungen. S. 91. 52a. ? Strychnopsis H. Baill. (Bull. soc. Lin. Paris p. 456). 9 Kelchb. in 3 Quirlen, nach innen an Größe zunehmend. 6 Blb., weit kürzer als die innersten Kelchb., verkehrt dreieckig, mit eingerolltem Rand. 3 Stb.; Stf. fast bis zur Spitze verwachsen; A. 2knöpfig, 2fächerig. —-Wahrscheinlich aufrechter Strauch; B. länglich-lanzettlich, kahl und glatt, lederig; Bl. in schwach verzweigten, dicht büschelig gedrängt achsel- ständigen Trauben. — Die Beschreibung enthält nichts, wodurch sich die Gattung von Rhaptonema Miers unterscheiden könnte, und ist auch wahrscheinlich mit dieser identisch. 4A Art, S. Thouarsi Baill., in Madagaskar. Lauraceae. S. 121. 21a. Systemonodaphne Mez (in Jahrb. d. Berl. bot. Gart. V. [1889] 79), Bl. 3zählig. Staminalkreise 3, die Glieder der 2 äußeren ohne Drüsen mit introrsen A.; die 3 inneren Stb. zu einem kegelförmigen Hohlkörper verwachsen, an dessen oberem Teil die extrorsen A., an dessen Grunde 6 Drüsen sitzen. A. sämtlich 2fächerig. Gr. kürzer als der behaarte Frkn. Beere elliptisch, einem gekerbten Discus aufsitzend. — Baum mit kahlen, abwechselnden B. und 2—4blütigen, axillären Blütenständen ohne In- volucrum, 4 Art, S, geminiflora (Meißn.) Mez, in Guyana. 21b. Urbanodendron Mez (a. a. O. 80). Bl. 3zählig. Staminodialkreise 3, die Glieder der 2 äußeren mit introrsen, die 3 inneren mit extrorsen A.; alle A. 2fächerig; sämtliche Stf. mit je 2 Drüsen. Gr. dünn, so lang als der kahle, rundliche Frkn. Beere elliptisch, einer doppelt geränderten Cupula aufsitzend. — Baum oder Strauch mit kahlen, lederartigen B. und axillären Rispen. Bl. fleischfarben. 4 Art, U. verrucosum (Nees) Mez, im östlichen Brasilien. Capparidaceae. S. 236. Anhang. Cleomodendron Pax. Kelchb. 4, Blb. 4, lang genagelt. Stb. 6, gleich lang, frei. Discusdrüsen 4, klein und unscheinbar. Androphor und Gynophor fehlend. Frkn. un- vollständig 2fächerig. Sa. 2reihig, viele. Gr. verlängert; N. kopfförmig. — Baum mit hartem, gelblichem Holz, mit blaugrünen, abwechselnden, nebenblattlosen B. und wenig- blütigen Trauben. Junge Triebe und B. anliegend seidig behaart. 4 Art, C. somalense Pax, in Somaliland. Systematische Stellung noch unsicher, da reife Fr. zur Zeit unbekannt sind. Die jungen Fr. lassen auf ein stehen bleibendes Replum ohne Scheidewand schließen, daher die Gattung sich wohl den Cleomoideae anreihen dürfte," doch sind verwandtschaftliche Beziehungen gegen die Crueiferae nicht zu leugnen. — Vergl. Berichte d. deutsch. botan. Gesellsch. Bd. IX. S. 32. ne Register zur 2. Abteilung des III. Teiles: Anonaceae (S. 23—39), Berberidaceae (S. 70—77), Calyeanthaceae (S. 92 —94) von K. Prantl; Capparidaceae (5. 209—236) von F. Pax; Ceratophylla- ceae (S. 40—12) von A. Engler; Cruciferae (S. 145—206) von K. Prantl; Droseraceae (S. 264—272) von 0. Drude; Hernandiaceae (S. 126—129) von F. Pax; Laetoridaceae (S. 19—20) von A. Engler; Lardizabalaceae (S. 67 — 70) von K. Prantl; Lauraceae (S. 106—126) von F. Pax; Magnoliaceae (S. 19—19), Menispermaceae (S. 78—91) von K. Prantl; Monimiaceae (S. 94 —105), Moringaceae. (S. 342—244) von F. Pax; Myristicaceae (S. 40—42) von K. Prantl; Nepenthaceae (S. 253—260) von E. Wunschmann; Nym- phaeaceae (S. 1—10) von R. Caspary; Papaveraceae (S. 130—145) von K. Prantl u. J. Kündig; Ranunculaceae (S. 4#3—66) von K. Prantl; Resedaceae (S. 237—241) von F. Hellwig; Sarraceniaceae (S. 244—252) von E. Wunsch- mann; Tovariaceae (S. 207—208) von F. Pax; Trochodendraceae (S. 21—23) von K. Prantl. (Die Abteilungs-Register berücksichtigen die Familien und Gattungen; die Unterfamilien, Gruppen, Untergattungen, Sectionen und Synonyma werden in dem zuletzt erscheinenden General-Register aufgeführt.) Aberemoa 273, Abuta 85. Achlys 74, 75. Aconitum 56, 60. Acrodiclidium 4122, 123. Actaea 56, 59. Actinodaphne 448, 119. Adaphus 125. Adeliopsis 90. Adlumia 442, 443, Adonis 61, 66. Aethionema 463, 465. Agallis 204. Aiouea 120, 42. Akebia 69. Albertisia 89. Aldrovanda 268. “ Alliaria 168. Alphonsea 28. Alyssopsis 494, 492. Alyssum 194, Amborella 97, 98. Ammosperma 469, 470. Ampelodaphne 421, 422, Anamirta S6, S8. Anastatica 497, 499, Anaxagorea 32. Anchonium 204, 203. Andreoskia 169, 170. Anemone 61. Anemonopsis 56, 59. Anoectomeria 10. Anomospermum 88, 275. Anona 35, 37. Anonaceae 23, 273. Antizoma 84. Aphragmus 168. Apollonias 120. Apophyllum 227, 233. Aquilegia 56, 59. Arabis 494, 492. Ararocarpus 32, 34. Arcangelisia 86, SS. Arctomecon A414, 142. Argemone A44, Aristega 90. Artabotrys 35, 36, 274. Asimina 30, 31, 273. Aspidocarya 86, 88, Astrocarpus 240. Atamisquea 227, 229. Atelanthera 197, 498. Atherosperma 403, Athysanus 188, 491. Atrutregia 34. Aubrietia 188, 190. Aydendron 124. Bania 90. Barbarea 182, 483, Barclaya 40. Beilschmiedia 420. Belencita 227, 232. Berberidaceae 7 Berberidopsis 2 Berberis 74, 77. Berniera 421. Berteroa 194, 496. Biscutella 459, 462. Bivonaea 463, 466. Blennodia 204. Bocagea 28. Bocconia 439, 440. Boleum 473, 474, Boquila 69, 70. Boreava 169, 474, Boscia 227, 232. Brachycarpaea 158. 0, 274, 74 278 Brasenia 6. Brassica 176, 477. Braya 197. Brossardia 463, 169. Buchholtzia 227, 232. Buchingera 194, 195. Bunias 204, 202. Burasaia 86, 87. Byblis 268, 272. Cabomba 5. Cadaba 227, 233. Cakile 169, 470. Calepina 469, A171. Callianthemum 55, 56. Galtha. 55, 56. Calycanthaceae 92. Calycanthus 94. Calycocarpum 86, SS. Camelina 188, 489, Cananga 32, 33, 273. Canbya A44, A442. Capparidaceae 209, 276. Capparis 227, 229. Capsella 188, 189. Gardamine 182, 184. Cardiopetalum 30, 32. Carponema 458. Garrichtera 173. Carronia 90. Cassytha 124. Cathcartia A4A, Caulanthus 455, 456. Caylusea 240. Ceratophyllaceae A0. CGeratophyllum 42. Cereidiphyllum 23. Chalcanthus 205. Chamira 459. Chartoloma 469, 172. Chasmanthera 86, 87. Cheiranthus 4193, 194. Chelidonium 139, 440, Chiliocalyx 222, 225. Chlaenandra 86, 88. Chondrodendron 89, 90, 275. Chorispora 201, 203. Christamannia 4125. Christolea 204, 203. Chrysochamela 494, Cinnamomum 413. Cissampelos 84. Cithareloma 197, 200. Cladostemon 227, 229, Clambus 9. Clastopus 194, 197. Clathrospermum' 28, 29. Clausia 204, 203, Cleistochlämys 30, 32. Clematis 61, 62. Cleome 224, 222. Cleomella 221, 223. Cleomodendron 276, Clypeola 494, 495. Coceulites 9. Coceulus 83, 84, 94, 275. Cochlearia 164, 167. Coelonema 205. Register. Coluteocarpus 463, 465. Conringia 203, 204. Conuleum 104. Coptis. 56, 58. CGordylocarpus 4176, A184. CGoronopus 159, A61. Corydalis 143, 444, Coseinium 86, 88, 91. Cossonia 176, 182. Courbonia 227, 232. Crambe 476, 481, Crataeva 226, 228. Cremolobus 157. Cristatella 224, 224. Cruciferae 445. Cryptocarya 124, 422. Cryptospora 197, 200. Cyanodaphne 424, 122. Cyathocalyx 35, 36. Cyclea 84, 85, 275. Cyeloptychis 158. Cymbopetalum 32, 33. Dactylaena 221, 224. Daphnandra 102, 103. Darlingtonia 254, 252. Decaisnea 69. Decaptera 157. Dehaasia 120. Delphinium 56, 59. Dendromecon 138, 139. Dentaria 483, 185. Descurainia A494, 192. Desmonema 94. Dicentra 142, A43. Diceratella 497, 199. Dieypellium 443, 447. Didymophysa 463, 165. Dieune 236. Dilophia 463, 164. Dionaea 268. Diphylleia 74, 75. Diploclisia 83, 84. Diplotaxis 176. Dipoma 163, 165. Dipterygium 225. Disciphania 86, 88. Disepalum 32, 33. Dithyrea 187. Dodecadenia 448, 449. Dontostemon 201, 203. Doryphora 403, 104. Draba 488, 190. Drimys 18, 19, 273. Drosera 268, 270. Droseraceae 261. Drosophyllum 268, 269. Dryopetalum 482, 183. Duguetia 30, 32, 273. Eburopetalum 274. Ellipeia 30, 31. Emblingia 236. Enantia 32, 33. Enarthrocarpus 476, 180. Endiandra 123, Enicosanthum 273, Eomecon 139, Ephippiandra 98, 404, Epimedium 74, 75. Eranthis 56, 57. Eremobium 497, 200. Eruca 475, 176. Erucaria 469, 470, Erucastrum 476. Erysimum 193. Eschscholtzia 138, 439. Euadenia 227, 228. Euclidium 497, 200. Eudema 205. Eunomia 163, 465. Eupomatia 39. Euptelea 23. Euryale 7. Eusideroxylon 447. Eutrema 168, Euzomodendron 204. Farsetia 197, 200, Fawcettia 86, 87. Fedtschenkoa 197, 201. Fibigia 194, 196. Fibraurea 86. Forchhammeria 235. Fortuynia 173, 475. Fumaria 143, 445, Gamopoda 275. Geococcus 205. Glauceidium 54, 55. Glaucium 144. ‚Glossocalyx 404, 105. Goldbachia 469, 471. Gomortega 125. Graellsia 464, 4167, Greggia 193, Guatteria 30, 31, Guiraoa A476, 180, Gyrocarpus 129, Hamadryas 61, 65. Haematocarpus 89, 90. Hedycaria 98, 99, 105. Heldreichia 463, 166. Heliamphora 251, Heliophila 458. Helleborus 56, 57. Hemicrambe 476, 179, Hemilophia 163, 164. Hennecartia 401, 1092, Henophyton 204. Hernandia 129. Hernandiaceae 126. Hesperis 204, 202. Heteropetalum 34. Hexalobus 35, 36. Hexaptera 157. Hollboellia 69. Holopleura 10. Hornschuchia 274. Hortonia 97. Hunnemannia 138, 139. Husemannia 86. Hutchinsia 188. Hydrastis 54, 55. . Hylomecon 139. ur Iymenophysa 205. IHypecoum 437, Iyperbäena 89. Ilypsipodes 975. Jatrorrhiza 86, 87. Iberis 163, A164. Icosandra A191, 422. Jeflersonia 74, 75, 274, Illicium 18, Illigera 129. Jodanthus 182, 183. Jonopsidium 163, 164. Isatis 169, 172. Isomeris 221, 923. Isopyrum 56, 58. ‚Iteadaphne 123, 124, Kadsura 17, 48, 273. Kernera 464, 467. Kibara 98, 100. Kingstonia 28, 29. Komaroffia 274. Lachnocapsa 205. Lactoridaceas 19. Lactoris 20. Lardizabala 69, 70, 274. Lardizabalaceae 67, 274. Lauraceae 406, 276. Laurelia 102, 405. Laurinium 125. Laurinoxylon 125. Laurus 493, 194. n Leavenworthia 183, 185. Leichhardtia 91. Leontice 74, 76. Lepidium 159, 160. Lepidostemon 497, 198. Lepidotrichum 194, 195. Leptaleum 197, 204. Leptopyrum 56, 57. Lesquerella 187. Levieria 97, 98. Lillia viticulosa 91. Limacia 88, 9. Lindera 423. Liriodendron 46, 47, Litsea 148, 449. Lobularia 194, 495. Lonchophora 201, 202. Loxostemon 205. Lunaria 183, 485. Lyrocarpa 187. Macelintockia 9. Machilus 413, 415. Macleya 139, 140. . Macrococeulus 89. Macropodium 191, 193. Maerua 234. Magnolia 46. Magnoliaceae 42, 273. Malcolmia 497, 200. Mancoa 186. Marcuccia 273, Marsypopetalum 274. Mathewsia 186. Register, Matthaea 98, 99. Matthiola 201, 202, Meconopsis 144, Megacarpaea 159, 463, Megadenia 464, 466, Melodorum 34, 274, Menispermaceae 78, 275, Menispermites 94. Menispermum 83, 91. Menkea 186. Menonvillea 457, Mezzettia 28, 29. Michelia 16, 17. Micropora 120, 424, Miliusa 28, 29, 273. Miscanteca 422, 123. Mitrephora 35. Mollinedia 98, 104, 405, Monimia 104, 105, Monimiaceae 94. Monimiopsis 105. Monodora 38. Morettia 197, 200, Moricandia 204. Moringa 244. Moringaceae 242. Morisia 476, 481. Morisonia 227, 232. Muricaria 176, 481, Myagrum 169, 471. Myosurus 61, 63. Myristica 41. Myristicaceae 40. Nandina 74, 75. Nasturtium 182, 134. Nectandra 113, 116, Nelumbo 5. Nemuaron 102. Nepenthaceae 253, Nepenthes 260. Neslia 188, 190. Nigella 56, 57. Notaphoebe 113, 116. Nothothlaspi 455. Notoceras 197, 198. Nuphar 9. Nymphaea 7. Nymphaeaceae 1. Nymphaeites 10. Nyrophylla 125. Ochradenus 240, 244. Ochthodium 159, 162. Ocotea 113, 416. Octoceras 197, 198. Odontocarya 86, 87, 275. Oligomeris 240, 241, Onuris 203. Orophea 35. Orthogsynium 275. Orthorrhiza 203. Orychophragmus 203, 204. Oxandra 28, 29. Oxygraphis 64, 63. Oxymitra 34. Oxystilis 223. 279 Pachygone 89, Pachypterygium 169, 172, Palmeria A104. Palmstruckia 458. Paeonia 5%, 55. Papaver Au, Papaveraceae 130, Parabaena 86, 88, Parlatoria 468. Parolinia 497, 499, Parrya 204, 203. Parvatia 69. Pedicellaria 224, 223. Peltaria 464, 467. Penianthus 90, Peraphora 84, 85. Pericamphylus 83. Perichasma 94, Persea A413, AA4. Petrocallis 163, 166, Peumus 98, 99. Phaeanthus 34. Phoebe A443, 445, Phoenicaulis 187, 188, Physalidium 163, 166, Physaria 487. Physoptychis 194, 196. Physorhynchus 173, 475. Physostemon 221, 224. Piptocalyx 97, 98, Piptostigma 34. Pirea 182, 483. Platyspermum 483, 486. Platystemon 438. Platystigma 137, 438. Pleogyne 89. Plesiocapparis 231. Pleuripetalum 274. Pleurothyrium 143, 116, Podophyllum 74. Polanisia 221, 224, Polyadenia 423, 424. Polyalthia 32, 33. Popowia 35. Porcelia 30, 31. Porphyrocodon 206. Potameia 120, 121. Pringlea 455, Pselium 90. Psychine 172, 173. Pteridophyllum 137. Pteropetalum 227, 229. Ptilotrichum 494, 195. Pugionium 197, 200. Pycnarrhena 89, 275. Pyramidium 204, 202. Rameya 89, 90. Randonia 240. Ranunculaceae 43, 274. Ranunculus 61, 64. Ranzania 274. Rapistrum 476, 181. Rauwenhoffia 35. Ravensara 121, 122. Reboudia 176, 181. Redowskia 191t, Reseda 240, 280 Resedaceae 237. Rhaphanus 476, 179. Rhaptonema 9. Rhigiocarya 88, Rhytidocaryon 91. Ricotia 483, 485. . Ritchiea 227, 228. Roemeria A441, Roeperia 222, 224. Rollinia 35, 38. Romneya 138, 139. Roridula 268, 272. Roydsia 235. Nageraea 28, 29. Sameraria 469, 474. Sanguinaria 139. Sarcocapnos 443, 145. Sarcopetalum 83, 84. Sarracenia 251. Sarraceniaceae 94h. Sassafras 448, 449. Sassafridium 448. Savignya 173, 474. Schimpera 469, ATA. Schivereckia 188, 190. Schizandra 17, 48, 273. Schizopetalum 486, 187. Schouwia 173, 174. Sciadotaenia 89. Selenia 183, 485. Silvia 122, 123. r Sinapidendron 176, 177. Sinapis 475, 476. Siparuna 404. Sisymbrium 169. Smelowskia 491, 492. Sobolewskia 168. Somphoxylon 91. Sparattanthelium 4129. Sphaerocardamum 206. Sphaerothalamus 30, 31. Spirorhynchus 169, ATA. Register. Spirospermum 91. Stanfordia 206. Stanleya 455. Stauntonia 69. Stelechocarpus 30, 31, Stenonema 206. Stenopetalum 186. Stenophragma 191, 492. Stephania 84. Sterigma 201, 202. Steriphoma 227, 232. Stixis 235. Streptanthus 155, 156. Streptoloma 197, 498. Stroganovia 159, 162. Strychnopsis 276. Stübelia 227, 232. Stubendorffia 159, 162. Stylophorum 139. Subularia 459. Succowia 173. Sychnosepalum 89, 90, 275. Synandrodaphne 143, 417. Synelisia 9. Syndiclis 420, 424. Synthlipsis 187. Syrenopsis 206. Syrrheonema 91. Systemonodaphne 276. Talauma 16. Tambourissa 404. Taphrospermum 168. Tauscheria 169, A7A. Tehichatchewia 206. Teesdalea 459, 160. Telotia 275. Tetracentron 273. Tetracme 497, 498. Tetradenia 418, 449. Tetrapetalum 30, 31. Texiera 469, 174, Thalictrum 64, 66. Thelypodium 455. Thlaspi 163, 466. Thylachium 234, 235. Thysanocarpus 188, 494. Tiliacora 85. Tinomiscium 86. Tinospora 86, 87. Tirania 236. Tovaria 208. Tovariaceae 207. Trautvetteria 61, 64. Trianthera 417. Triclisia 89. Tridimeris 273. Trigyneia 32, 33, Trimenia 97, 98. Tripodandra 9. Trochodendraceae 21, 273. Trochodendron 23. Trollius 55, 56. Tropidocarpum 486. Turritis 494, 499, Umbellularia 143, 116. Unona 32, 33. Urbanodendron 276. Uvaria 30. Vella 473, 174. Vesicaria 494, 196. Victoria 6. Warea 155. Winklera 206. j Wislizenia 221, 223. Xanthorrhiza 56, 58. Xylopia 35, 36, 274. Zerdana 204, 202. Zilla 4173, 475. Zygogynum 48, 49. Verzeichnis der Nutzpflanzen und Vulgärnamen. Abuta miuda 87: Ackelei 59. African Nuts 42. Agnacate 144. Ahuaca A144. Anisette 18. Anon 38. Araticü do Brejo 38. Araticü do Rio 38. Assiminier 34. Atee 60. Atta 38. "Avocato-Birne 444, 145. Badian 18. Bända 232. Beaver-Tree 16. Ben Ol 244. Berberitze 77. Bigh Laurel 46. Bikh 60, Blätterkohl 477. Blumenkohl 1478. Bodenkohlrübe 179. Boldo 100. Boldu 100. Boquil blanco 70. Borbori 33. Brunnenkresse 184. Bullocks heart 38. Bunga lawang 19. Butterblume 56. Butua 86. Cachiman 38. Calumba 87. Caneel-Appel 38. Canela de Paramo 19. Carolina Allspice 9%. Casca d’Auta 49. Champaka 17. Cipo de Cobras 87. Corkwood 38. Corossol 38. Cortissa 38. Cucumber-Tree 16. Curare 86. Custard-Apple 38. Dooghan 42. Durie carhan 37. Eisenhut 60. Eko 86. Elban 244. Embira 36. Fagi-Kadsura-Akebi 69. Fruit coeur de boeuf 38. Frutto do Conde 38. Gartenkresse 160. Golden-thread 58. Guineapfeller 36, Gulancha 87. Hahnenfuß 64, Hirtentäschel 189. Hornblatt 42. Hubertuskraut 483, Ibira 36. leu 86. Ilang-llang 33. Jungfer im Grünen 57. Kalumb 87. Kampherbaum 41%, Kandelblume 9. Kappern 230. Kerguelenkohl 455. Khumr vol majnoon 84. Kimba-Kumba 36. Kitjantung 34. Kohlrübe 177. Kopfkohl 478. Kraut 478. Kresse 160. Küchenschellen 62. Kugelranunkel 65. Lanzenholz 32. Leberblumen 61. Levkoje 202. Limone, wilde 74. Lorbeer, edler 124. Lotos, blauer 9. Luteolin 244. Macassar-Öl 33. Macis 42. Mais del Aqua 7. Mamira 58. Mandrake 74. Maniquettapfeffer 36. Mark, vegetabilisches 145. Mäuseschwanz 63. May Apple 74. Meerrettig 184. Minjak-Kenangan 37. Mishmee-bitter 58. Mohn 444, Mohrenpfeffer 36. Mokor 244. Register. Monkej-Apple 38. Muscades de Calabash 39. Muskatbalsam 42, Muskatblüte 42, Muskatnüsse 42, Muskatnüsse, 129, Negerpfeffer 36. Nieswurz 57. Nuts, african 42, Opium 142. Palo de Mambo 49, Pani 86. Päo d’alho 228. Papaw 34. Pareira-Wurzel, gelbe 86. Pareira-Wurzel, weiße 86, Pfingstrosen 55. Phonzo Zoufou 55. Pilpil-Boquil 70. Pimento do Sertäo 36. Pindaiba 32. Podophyllin 74. Pomme de Canelle 38. Pufer ciceghi 9. Radieschen 179. Raps 179. Rettig 479. Rittersporn 59. Rose von Jericho 200. Rosenholz 417. Rosenkohl 177, Rübe, weiße 479. Rübsen 1479, Rusot 77. Rutin 230. Sarracenin 252. Sassafras 404. Scharbockskraut 64. Schaumkraut 485, Schmirgel 56. Schöllkraut 140. Schwarzkümmel 57. Seekandel 9. Seerosen A, 7. Senf, levantinischer 223. Senf, schwarzer 177. amerikanische Senf, weißer 476, Siah-Dag 57. Sikimin 49. Sommerlevkoje 202, Sommerraps 479, Sommerreitig 479. Sommerrübsen 479, Stephanskörner 59. Sternanis A8, Stinkholz 146, Sugar-Apple 38. Sweel-Sop 38. Tapia 228. Tartar A484. Teichrosen A. Teltowerrübe A479, Teufelsbart 62. Tjempaka 17. Timber Sweet wood 417. Tulpenbaum 47, Turnips 479. Urari 32. Uva del monte 87. Venus-Fliegenfalle 268. Vinaecito 445. Waid 472. Waldrebe 62. Wasserhahnenfuß 64. Wasserlilien 4. Wassermais 7. Water lily 7. Wau 34. Welschkohl 477. White-Bay 16. Wiesenraute 66. Windröschen 64. Winterraps 179. Winterrettig 179. Winterrübsen 479. Wirsing 477. Wruke 1479. Yariyari 32. Zimmtbaum 114. 281 n k Y 2 r\ f 4 h > Bee Breitkopf & Härtel in Leipzig. LM uhr TR ya Ne) RUN) RN) an Kyl N) 3 5185 00 ae 0 “A PER ET Dying rc a an TE ur a“ “ Be a went anlenen ER el er e ge nu ee et en w BR Mr rn an ee n TE = rt id Fee Feitke tiere Bu - - ee a a a an nn are BEE UE wehren ut .. .. au a en AT T ee an } Bu" men > rl Sn A 2 nern 50 Feiner vie zug u R x - ’ e er — ? e 4 < _ Eu ; ee, A En} Fe! ö x » Fi - um .- m n PR Ber # . Ey n f . = : \ ee : ns . ’ x Ei = a on . Br u =. - > ® = : - wa ii er - - - ? 2 “ EEE = „much - d . dere 2 EB N. r # m - N Er - j wo Ar + r} Ber z en . De = an - + - - [3 5 un ‘ u r ir ee a 7 De u ER N