air pH Ih e Ionen HE eh a es De a a ee N ne ae en nn EN T Me > Er en a gen c a ee er Fra Die natürlichen PFLANZENFAMILIEN nebst ihren Gattungen und wichtigeren Arten, insbesondere den Nutzpflanzen, unter Mitwirkung zahlreicher hervorragender Fachgelehrten begründet von A. Engler und K. Prant!! °® fortgesetzt von A. Engler ord. Professor der Botanik und Direktor. des botan. Gartens in Berlin. NN sa uk) LIBRARY NEW YORK IE BOTANKAL Nr GARDEN. IV. Teil. 3. Abteilung a: Convolvulaceae, Polemoniaceae, Hydrophyllaceae von A. Peter; Borraginaceae von M. Gürke; Verbenaceae, Labiatae von J. Briquet, Mit 800 Einzelbildern in 407 Figuren, sowie Abteilungs-Register. Leipzig Verlag von Wilhelm Engelmann 1897. PFLANZENFAMILI : nebst ihren Gattungen und wichtigeren Arten insbesondere den Nutzpflanzen - %37 ‘ bearbeitet unter Mitwirkung zählreicher hervorragender Fachgelehrten von A. Engler und K. Prantl ord. Professor der Botanik und Direktor des ord. Professor der Botanik und Direktor des 4 botan. Gartens in Berlin botan. Gartens in Breslau. y 68. Lieferung. * en Convolvulaceae, Polemoniaceae | von A. Peter. An Iv. Teil, 3. Abteilung a, Bogen 1 bis 3. Mit 76 Einzelbildern in 21 Figuren. nase #, i Leipzig IE Verlag von Wilhelm Engelmann | S Y 1891. & || Ä Subskriptionspreis M. 1,50. — Einzelpreis M. 3.—. . ® scheinen ca. 50 Bogen, in Hef ven (Lieferungen) von 3 Bogen; Phanerogamen, 4 Teile, jeder zu mehreren Abteilungen oder Bänden, ; Er Prospekt und ein Probeheft (20 S., zugleich ausführliche Ankündigung) gratis auch ' ve Verleger. 2 4 ; -D. Brandis in Bonn, J. Briquet in Genf, F. Buchenau in Bremen, R. Caspary (4) in Königsberg, Chodat in Genf, J. Clark in Downton, U. Dammer in Berlin, O0. Drud an Dresden, A. W. Eichler(#) in a; A. an in Berlin, W. O.Fockein Br ü bieten die Gewähr einer, auch die strengste Kritik bestehenden Behandlung des FRE a, Die Abteilungen (Bände) sind: je nach Vollendung für sich, zu höligrerm Preise, "inne Zahl ne Güte der Abbildun ge n lassen erwarten, ; dass ebensowohl: Bot: Fach, als einigermaßen vorgebildete Laien (Lehrer der Naturwissenschaft, Ap und Pharmazeuten, Aerzte, Forst- und Landwirte, Gärtner, wissens Die Abbildungen liefern ein kostbares, bisher nur ae he. Die Einteilung des Werkes ist folgende: 1. Teil. Kryptogamen, redigiert von K. Prantl. 4. Algen und Pilze. 3. Moose, Farne, Schachtelhalme, Bärlappe etc. I.—IV. Teil. Siphonogamen (Phanerogamen), redigiert von A. Engler II. Teil. Gymnospermen und monokotyledone Angiospermen, III. u. IV. Teil. Dikotyledone Angiospermen. V. Teil. Generalregister. zunächst beginne Das erste Heft ist zur Ansicht durch alle Buchhandlungen zu beziehen; ein kurze Verzeichnis der Mitarbeiter. Siphonogamen (Phanerogamen). P. Ascherson in Berlin, G. v. Beck in Wien, tingen, E. Er in Berlin, F.Krasser in Wien, M. Kronfeld in a Wen .J, Kündi, Zürich, Th. Loesener in Berlin, P. Magnus in Berlin, F. v. Mueller in Melbo 0. Müller in Demmin, F. Niedenzu in Berlin, F. W. Oliver in London, F. Pas Berlin, A. Peter in Göttingen, O0. G. Petersen in Kopenhagen, E. Plitger in Hei berg, A. Poulsen in Kopenhagen, K. Prantl iin Breslau, L. Radlkofer in Münch R. Raimann in Wien, K. Reiche in Dresden, W. Schimper in Bonn, H. Schin: Zürich, S. Schoenland in Graham’s Town, K. Schumann in Berlin, J.v.Szyszylow in Wien, H. Solereder in München, H. Graf zu Solms-Laubach in Strassburg, Aas bei Christiania. Bee Z=* Man bittet die 3. Seite des Umschlags zu beachten. >: FE LIBRARY CoNVOLVULACEAE‘) ER von BOTANICAL d3 a ru Ai Berichtigung zu IV. Teil, 3. Abt. a. Auf S. 270 in der Übersicht der Gattungen sind die Ziffern vor den Namen derselben um 4 zu niedrig, also muss es heißen: 79. Salvia, 80. Salviastrum, 81. Polakia, 82. Ramona. Auf S. 286, 287 sind die Ziffern vor den Gattungsnamen den vorigen entsprechend zu ändern. Auf S. 287 in der Übersicht der Gattungen muss es heißen: 83. Meriandra, 84. Dory- stoechas, 85. Perowskya. Auf $. 287 sind die Ziffern vor den Gattungsnamen den vorigen entsprechend zu ändern. uurunern aa EEE VEVIE DUDSIVUIHUISUII, _ namentlich in der Orientierung der Sa. sich eng an die Hydrophyliaceae anschließen, mit denen ein Teil ihrer Gruppen auch die Trennung der Gr. gemein hat. Da für einige Familien, wie die C., Polemoniaceae, Hydrophyllaceae, Borraginaceae, Verbenaceae, Labiatae die Orientierung der Sa. eine sehr constante ist, so hatte ich auch versucht, mit Rücksicht darauf zu selbständigen Familiengruppen zu kommen, bin aber auch dabei auf Hindernisse gestoßen; denn in der Familie der Scrophulariaceae ist die Orientierung der Sa. keineswegs constant. Auch eine Berücksichtigung der anatomischen Verhältnisse führt zu keiner be- friedigenden Einteilung der hierher gehörigen Familien, obgleich gerade einzelne anatomisch sehr gut charakterisiert sind. Während nach den Untersuchungen von Vesque und 0. Petersen die (C., Nolanaceae und Solanaceae durchweg durch bicollaterale Bündel, die den C. nahestehenden Polemoniaceae und die noch von den Solanaceae so schwer abzutrennenden Scrophulariaceae stets nur collaterale Bündel aufweisen, finden sich bei den Bignoniaceae, Acanthaceae und Borraginaceae neben zahlreichen Arten nit collateralen Bündeln einzelne mit B. bicollateralen. Sind auch nach dieser Richtung hin die Untersuchungen noch nicht abge- schlossen, so ist doch schon so viel klar, dass dieses anatomische Merkmal für einzelne _ Familien der Tubiflorae von großer Bedeutung, als Einteillungsmoment aber nicht zu brauchen ee. So bleibt nur übrig, alle diese Familien in eine Reihe zu vereinigen. Zur Entscheidung _ über die Reihenfolge bin ich durch folgende Übersicht geführt worden, welche zeigt, in wie weit die einzelnen Familien gegenüber den anderen morphologisch weiter vorgeschritten a: sind. Da in dieser Verwandtschaftsreihe ebenso wie in vielen anderen eine Familie in der Natürl. Pflanzenfam. IV. 3a, A 2 Convolvulaceae. (Peter.) (1869). — Bentham et Hooker, Gen. plant. II. 865 (4873). — Eichler, Blütendiagr. I. 494 (1875). — Boissier, Flor. orient. IV. 84 (4879). — Koch, Klee- u. Flachsseide (1880). einen Formation der Bl. morphologisch vorgeschritten sein kann, in der anderen aber zurück- geblieben, so muss der Fortschritt für jede Formation in Betracht gezogen werden. I. Stufe. Blkr. stets strahlig. Convolvulaceae Polemoniaceae (selten schwach zygomorph) Hydrophyllaceae Nolanaceae Andröceum stetsisomer. Convolvulaceae Polemoniaceae Hydrophrllaceae Borraginaceae Nolanaceae Gynäceum stets ober- ständig. Alle übrigen Familien. Carpelle bisweilen noch getrennt. Convolvulaceae Carpelle stetsmehrals2. Polemoniaceae Nolanaceae Carpelle mit 00 Sa. Nolanaceae Lentibulariaceae Gesneraceae Bignoniaceae Pedaliaceae Keine Klausenbildung oder Fächerung in den reifen Carpellen. Alle übrigen Familien. S. mit Nährgewebe. Alle übrigen Familien. II. Stufe. Blkr. strahlig und zygo- morph. Borraginaceae Verbenaceae Solanaceae Serophulariaceae Gesneraceae Acanthaceae Andröceum isomer oder oligomer. Solanaceae Scrophulariaceae Gesneraceae Verbenaceae Gynäceum oberständig und unterständig. Gesneraceae Carpelle vereinigt, Gr. getrennt. Convolvulaceae Hydrophyllaceae Borraginaceae Carpelle bisweilen mehr als 9, Convolvulaceae Solanaceae Verbenaceae Myoporaceae Carpelle mit 090—2 Sa. Polemoniaceae Hydrophyllaceae Solanaceae Scrophulariaceae Columelliaceae Acanthaceae Myoporaceae Klausenbildung oder Fächerung der reifen Carpelle vorhanden oder fehlend. Convolvulaceae Verbenaceae Pedaliaceae Myoporaceae S. mit und ohne Nähr- gewebe. Borraginaceae Verbenaceae Labiatae Gesneraceae Acanthaceae III. Stufe. Blkr. stets zygomorph. Labiatae Lentibulariaceae Orobanchaceae Columelliaceae Bignoniaceae Pedaliaceae Globulariaceae IV. Stufe. Andröceum stets oli- gomer. Lentibulariaceae Orobanchaceae Columelliaceae Bignoniaceae Pedaliaceae Globulariaceae Myoporaceae Gynäceum stets unter- ständig. Columelliaceae Carpelle vereinigt, 4 Gr. Convolvulaceae Hydrophyllaceae Borraginaceae und alleübrig. Familien. Carpelle stets nur 2. Carpelle 2—A. Alle anderen Familien. Globulariaceae Carpelle stets mit nur Carpellemitnurf Sa. 2 8a. Globulariaceae Convolvulaceae Borraginaceae Verbenaceae Labiatae Klausenbildung der reifen Carpelle stets vorhanden. Borraginaceae Labiatae Nolanaceae S. ohne Nährgewebe. Lentibulariaceae Bignoniaceae Pedaliaceae Convolvulaceae. (Peter.) 3 Radlkofer in Abhandl. naturhist. Vereines Bremen VIII. 442 (1883). — Baillon, Hist. d. plantes (1890). — Abbildungswerke: Botanical Magazine. — Bot. Register. — Hooker’s Icones plantarum. — Sweet, Brit. Flor. Garden ser. II. — Berg u. Schmidt, Arzneipfl. Merkmale. Bl. aktinomorph (nur bei Humbertia ein wenig zygomorph), 3, sehr selten (Cladostigma) durch Abort eingeschlechtlich, meist mit 2 Vorb. Kelch 5zählig, mit meist freien od. nur ganz am Grunde (selten höher hinauf: Cuscuta sp., Falkia, Wilsonia, Rapona) verwachsenen Sepalen mit dachiger Deckung, diese öfters ungleich groß, bleibend, zuweilen bei der Fruchtreife vergrößert und die Fr. einhüllend oder flügelförmig. Blkr. sympetal, alternisepal, trichterförmig, röhrig, präsentiertellerförmig, glockig oder fast radförmig, ihr Saum 5lappig oder nur mit = vorspringenden Ecken oder tief 5spaltig, selten mit 2spaltigen Abschnitten (£rycibe) , Lappen in der Knospenlage selten dachig, meist induplicat-valvat und so gefaltet, dass die Lappen durch Doppelfalten verbunden werden, zuweilen gedreht (Hildebrandtia hat fast immer, Cuscuta zuweilen Azählige Bl.). Stb. 5 (oder 4), meist im Grunde der Kronröhre, selten höher eingefügt, alternipetal, gleich oder ungleich lang, alle vollkommen ausgebildet, eingeschlossen od. aus der Blkr. hervorragend; Stf. fadenförmig oder seltener am Grunde = verbreitert, bei Cuscuta mit intrastaminalen oft gefransten Schuppen; A. eiförmig bis lineal, am Rücken über dem Grunde oder gegen die Mitte hin befestigt, 2fächerig, einwärts oder etwas seitlich durch Längsrisse aufspringend. Pollen kugelig oder eiförmig, öfters punktiert oder stachelig. Discus intrastaminal, ringförmig, ganz oder = gelappt, zuweilen undeutlich oder fast ®. Frkn. oberständig, mit breiter Basis, aus 2 (selten 3—5) Carpellen gebildet, 1—2- (bis mehr-)fächerig oder durch falsche Scheidewände mehrfächerig, einheitlich oder selten (Dichondreae) in 2 oder 4 Früchtchen oder Klausen geteilt; Gr. 1—2, fadenförmig oder kurz und dick bis fast ® (Eryeibe), endständig oder selten (Dichondreae) zwischen den Früchtchen an deren Basis stehend, einfach oder = 2spaltig, oder mit 2spaltigen Schen- keln (Evolvulus), mit endständigen einfachen oder = 2lappigen oder so vielen N. als Gr. oder Griffeläste vorhanden sind; N. kugelig, länglich, lineal, fadenförmig, keulig, Danach würden die Polemoniaceae an den Anfang der Reihe zu stellen sein, weil bei ihnen die meisten Formationen der Bl. sich in morphologischer Beziehung auf der I. Stufe befinden. Zieht man aber anderseits in Betracht, dass in der ganzen Reihe die Vereinigung der Carpelle und auch der Gr. dominiert, dass aber bei den C. mitunter noch getrennte Carpelle und vielfach getrennte Gr. vorkommen, so empfiehlt es sich mehr, die C. an die Spitze zu stellen. Ihnen schließen sich in vieler Beziehung, namentlich auch in der Orien- tierung der Sa. die Polemoniaceae an. Die Hydrophyllaceae und Borraginaceae haben die ent- gegengesetzte Orientierung der Sa., gehören aber wegen der bei ersteren ausschließlichen, bei letzteren häufigen Trennung der Gr. auch an den Anfang der Reihe. Die Verbenaceae und Labiatae bilden wieder eine kleine Gruppe mit gleicher Orientierung der Sa. wie bei den C., sind aber durch die vorherrschende decussierte Blattstellung und die ausgeprägte Neigung zur Zygomorphie der Bl. ausgezeichnet, ‘weiter vorgeschritten. Bei den übrigen Familien herrschen Carpelle mit oo Sa. vor, doch kann Reduction bis schließlich auf 4 ein- treten; alle diese Familien mit Ausnahme der etwas abseits stehenden Acanthaceae und Myoporaceae sind unter einander sehr nahe verwandt; am meisten verwischt sind die Grenzen zwischen Solanaceae und Scrophulariaceae, zwischen diesen, den Orobanchaceae und Gesneraceae. Im Ganzen gewinnt man aber den Eindruck, als seien auch in der Reihe der Tubiflorae die verschiedenen Familien neben einander aus äußerlich ähnlichen, aber durch ihre weitere Ausbildung von einander abweichenden Typen hervorgegangen. Für directe Ableitung der einen Familie von der anderen finden sich nur hin u. wieder Anhaltspunkte. Die Anordnung der Familien soll folgende sein: C., Polemoniaceae, Hydrophyllaceae, Borragi- naceae — Verbenaceae, Labiatae — Nolanaceae, Solanaceae, Scrophulariaceae, Lentibulariaceae, Orobanchaceae, Gesneraceae, Columelliaceae, Bignoniaceae, Pedaliaceae, Globulariaceae — Acantha- ceae — Myoporaceae. Die Plantaginaceae, welche sich nirgends sicher anschließen lassen, werden als Vertreter einer eigenen Reihe angesehen, der Plantaginales. Um den Druck der bereits bearbeiteten Familien zu ermöglichen, soll die 3. Abteilung des IV. Teiles auch in 2 Unterabteilungen a und b gespalten werden, von denen a mit den C., b mit den Nolana- ceae beginnt. Engler. 4 Convolvulaceae. (Peter.) kegelförmig, verbreitert oder mehrlappig. Sa. an jedem Carpell 2, collateral, seltener 1 oder 4, vom Grunde aufrecht, hemianatrop oder anatrop, sitzend, Mikropyle nach unten und außen gewendet, mit I Integument. Fr. meist einfach, kugelig oder länglich bis kegellörmig, beerenartig bis trocken und nicht aufspringend,, oder kapselartig mit harter bis häutiger Fruchtwand und meist 2—4klappig, seltener unregelmäßig oder deckelartig aufspringend od. zerbrechend; bei Dichondra meist 2 Fr., bei Falkia 4 einsamige Klausen. S. so viele als Sa. oder durch Fehlschlagen weniger, kugelig od. eiförmig bis = 3kantig, mit nackter oder unebener bis warziger oder = behaarter bis seidig- oder langzottig- bekleideter Testa; letztere häutig, krustig oder ein wenig saftig; Nährgewebe gering bis fleischig, zwischen den Falten der Kotyledonen. E. meist mit breiten, stark gefalteten und geknitterten, blattarligen, ganzrandigen od. ausgerandeten bis 2lappigen Kotyledonen und gegen das Hilum gerichtetem Wurzelende, selten (besonders Cuscuta) = spiralig und peripherisch, mit rudimentären oder fast ® Kotyledonen. Einjährige od. 9] spiralig beblätterte, oft Milchsaft führende Kräuter, Halbsträucher oder Sträucher, selten Bäume oder (Cuscuta) blasse, fadenförmige Schmarotzer, sehr oft mit linkswindenden Stengeln oder Zweigen, seltener rasenbildende Zwergsträuchlein od. kleinblätterige Dornsträucher od. Halbsträucher von Spartiumform ; kahl od. verschieden (oft seidig) behaart bis dicht filzig. B. meist einfach, lineal bis breit: herzförmig, öfters = handförmig oder fiederig gelappt od. geteilt bis geschnitten; sehr selten mit Nebenb. Haare einfach od. öfters gabelig (bis sternförmig). Bl. oft ansehnlich, zuweilen sehr groß, weiß oder (oft prächtig) gefärbt, seltener unscheinbar bis winzig, einzeln oder in achsel- ständigen, wenig- bis ooblütigen dichasischen bis traubigen od. fast doldigen Blütenständen, selten in endständigen = durchblätterten Rispen oder kopfarlig zusammengedrängt. Bracteen an den Verzweigungen des Blütenstandes oder unter den Einzelbl., opponiert, meist klein, selten vergrößert und den Kelch einhüllend. Man hat bisher 40 Gattungen mit ca. 4000 Arten unterschieden; eine neue monogra- phische Bearbeitung der Familie dürfte jedoch diese Zahl etwas reducieren. Vegetationsorgane. Die Wurzeln der (C. zeigen gewöhnlich nichts auffälliges, bei manchen Arten jedoch (z. B. /pomoea Batatas Lam.) werden die Seitenwurzeln fleischig- knollenförmig und haben dann einen besonderen anatomischen Bau (siehe unten). Viele andere Arten besitzen unterirdische Rhizomknollen od. verdickte Rhizome, so Exogonium Purga (Wender) Benth., Convolvulus Scammonia L., Ipomoea simulans Auct., /. paniculata R. Br. (hier bis 6 kg schwer), I. pandurata Mey. (bis I m lang, cylindrisch). An dem Aufbau derartiger Knollen beteiligen sich öfters (Fig. 4, A) ein Teil der hypokotylen Achse und deren Übergang zur Wurzel. Cuscuta hat ein haubenloses Wurzelende und entwickelt niemals Seitenwurzeln, auch keine Wurzelhaare. Die Verzweigung der Achsen ist monopodial und setzt sich gewöhnlich aus gleich- wertigen Sprossen mit entwickelten Internodien zusammen. Bei manchen /pomoea- Arten jedoch, bei Hildebrandtia etc. werden außer den Langtrieben noch mehr- oder ooblättrige Kurztriebe ausgebildet, an denen dann meistens auch die Bl. erscheinen. Durch Erlöschen des Vegetationspunktes entstehen bei mehreren Arten von Convolvulus Astdornen. In den Blattachseln finden sich nicht selten seriale Beisprosse, so häufig in der Gattung Evolvulus, bei Calystegia sepium blühende oberhalb der vegetativen ; bei Con- volvulus arvensis L. steht bald ein beblätterter Spross, bald eine Einzelbl. unter dem Blütenstand. Die Blütenknäuel von Cuscuta bestehen aus mehreren (bis 8) serial unter einander stehenden Sprossen, deren jeder mit einer Bl. abschließt und aus den beiden Vorb. oder aus einem derselben sich in ähnlicher Weise mittels serialer Sprosse weiter verzweigt; der oberste Serialzweig 1. Ordnung kann zu einem gewöhnlichen Ast ausge- bildet werden. Auch die vegetative Verzweigung erfolgt bei Cuscuta nicht selten durch seriale Sprosse, deren oberste nur sich für gewöhnlich entwickeln, während die unteren als Reservezweige dienen. Außerdem werden an den Contactstellen der die Haustorien tragenden Windungen des Stengels von Cuscuta mit der Nährpfl. aus dem Innern der Rinde heraus endogene Sprosse gebildet, so dass auch Stengelstücke ohne Phyllome sich lebendig erhalten und verzweigen können. Convolvulaceae. (Peter.) 5 Die B. sind meist ansehnlich, sie entbehren jedoch gewöhnlich der Stipularbildungen, “ nur bei /pomoea stipulacea Sweet und einigen nahen Verwandten derselben sind zer- schlitzte Nebenb. vorhanden. Selten fehlt der Blattstiel, zuweilen aber wird er so lang als die Spreite. Die Nervatur ist mannigfach, fingerig od. fiederig mit Übergangsbildungen; sie wäre einer neuen umfassenden Untersuchung wert und könnte vielleicht brauchbare Merkmale zur Abgrenzung von Sippen liefern. Entsprechend wechselt auch die Teilung des B., welches in seinen Extremen kammförmig-fiederschnittig (Quamoclit vulgaris Choisy) oder bis zum Stielansatz handartig geteilt sein kann (Ipomoea $ Multilobae, Fig. 1. Keimpfl. von Ipomoea lineariloba Peter. — B Querschnitt der Knolle von Exogonium Purgn Benth. — C Quer- schnitt der Knolle von Convolvulus Scammonia L.; D ein Teil desselben bei stärkerer Vergrößerung. (B nach Berg et Schmidt; die anderen Figuren Original.) "Pharbitis $ Cissoideae). — Bei mehreren in trockenen Klimaten wachsenden Arten von Ipomoea , Convolvulus, auch bei Hildebrandtia werden die Blattspreiten nur wenig aus- gebildet, so dass die Pfl. entweder Spartiumform annehmen od. zu dürren Dornsträuch- ur werden. Cuscuta hat äußerst rudimentäre, als winzige Schüppchen auftretende Blatt- gebilde. 6 Convolvulaceae. (Peter.) Eine große Mannigfaltigkeit zeigt die Haarbekleidung. Manche Arten (z. B. /pomoea sibirica Pers., Calonyction grandiflorum Choisy, Exogonium repandum Choisy) sind völlig haarlos, die meisten jedoch haben Izellige Haare, welche auf 1zelligem Postament stehen und schlauchförmig sind. Häufig erscheinen letztere gleich- oder ungleichschenkelig %armig mit mannigfachen Verdickungen der Membran; sie mögen in vielen Fällen dem längeren Festhalten von Regenwasser oder zur Aufnahme von Wassertropfen in das Ge- webe dienen und sollten eingehender studiert werden (vergl. auch Radlkofer.a. a. O.). Stern- und Köpfchenhaare sind seltener. Die Haarform stimmt nicht mit der bisher üb- lichen systematischen Einteilung überein, denn wenn auch die Dicranostyleae durchweg %schenkelige Haare zu haben scheinen, so kommen ganz ähnliche Bildungen doch auch in anderen Gattungen bei einzelnen Arten nicht selten vor. Nur bei wenigen Arten von Convolvulus (C. malvaceus Benth. und Verwandte) werden 2reihige Haare angetroffen. Manche Species treten in einer behaarten und in einer kahlen Form auf, und in ähnlicher Weise kann auch die Bekleidung der Blkr. bei einer und derselben Art wechseln (z. B. Calonyction speciosum Choisy). Bei der Keimung werden die Kotyledonen nach Aufsaugung des meist geringfügigen Nährgewebes unter Abwerfung der Samenschale bald frei und entfalten sich blattartig. Sie enthalten hin und wieder schon im S. Chlorophyll und zwar (Pharbitis hispida Ch.) bereits zu sehr früher Zeit der Ausbildung. — Cuscuta hat (mit Ausnahme des Blüten- standes) nur äußerst rudimentäre Blattorgane und keimt auch gewöhnlich ohne jede Spur von Kotyledonen. Bei Anwesenheit einer Nährpfl. schlingt sich der Sämling an dieser fest, entwickelt Haustorien und stirbt dann nach dem Verwachsen derselben mit der Nährpfl. am unteren Ende bis zum ersten Haustorium ab, so dass die Cuscuta-Pfl. hin- fort ohne jede Verbindung mit dem Erdboden bleibt u. alle ihre Nahrung ausschließlich aus dem befallenen Individuum entnimmt. Sie bildet abwechselnd der Nährpfl. enge anliegende, mit Haustorien versehene Windungen, u. solche, welche die Nährpfl. locker umgeben und ohne Haustorien bleiben. Die Richtung der Windung ist hier wie bei allen übrigen windenden (. links, kann aber in selteneren Fällen auch in rechts umsetzen. Anatomisches Verhalten. Alle C. besitzen im Stengel, ähnlich wie die Solanaceae und Nolanaceae, bicollaterale Gefäßbündel, deren inneres Phlo&m mit Hartbast versehen sein oder ohne solchen bleiben kann. Die Gefäße zeigen durchweg lochartige Durch- brechung der Querwände. Zuweilen werden im Holze statt der Gefäße und Spitzzellen nur Tracheiden ausgebildet (/pomoea pes caprae L.). In den dickeren knolligen Teilen von Convolvulus Scammonia und anderen Arten verholzt das im Xylem gelegene Paren- chym nicht, und es treten in diesem Neubildungen auf, welche endlich zur Herstellung eines oder mehrerer secundärer Cambiumringe führen, die nun die für einen solchen normale Thätigkeit beginnen. Dabei kann die Teilung-in dem primären Cambiumringe erlöschen oder nicht. Wiederholt sich der Vorgang, so kommt es zur Bildung von mehr oder weniger zahlreichen, unabhängig von einander in die Dicke wachsenden, strang- artigen Massen, welche in ein gemeinsames Gewebe eingebettet erscheinen (Fig. 4 (, D). Secundäre Cambiumringe werden zuweilen (Operculina Turpethum L.) auch im Phloem ent- wickelt, und bei manchen anderen (. gestalten sich die Verhältnisse noch complicierter. — Die Wurzeln sind gewöhnlich nach dem Typus der Dikotylen gebaut, abweichend verhalten sich jedoch die knollenartigen Seitenwurzeln mancher Arten, bei welchen das stark vermehrte Xylemparenchym unverholzt und saftig bleibt, und in denen zahlreiche, in concentrische Zonen geordnete Milchsaftgefäße ein der Jahrringbildung ähnliches Aus- sehen bewirken (Fig. I B). Die Milchsaftgefäße entstehen aus senkrechten Zellreihen vom Cambium aus, ihre Querwände bleiben entweder erhalten oder sie werden = vollständig aufgelöst. Ihr Inhalt ist eine Emulsion mit vielen kleinen Harz- und Öltröpfehen. Die ein ätherisches Öl führenden Secretbehälter von /pomoea Batatas Lam. haben verkorkte Membranen und plasmatischen Inhalt mit Zellkern. Von den übrigen C. weicht die Gattung Cuscuta in mehrfacher Hinsicht ab. Dies wird hauptsächlich durch die parasitische Lebensweise bedingt. Eine eigentliche Wurzel Convolvulaceae. (Peter.) 7 ‘ist kaum vorhanden (Wurzelhaube und Wurzelhaare fehlen), ihre Ausbildung auch über- flüssig, da der Sämling sich nur in den ersten Tagen seines unteren Achsenstückes als Stütze bedient, bis er eine Nährpfl. erreicht, worauf dann dieses untere Stück abstirbt. Eigenartig ist die Befestigung des Parasiten an der befallenen Pfl. u. die Verbindung der Gewebe beider Individuen (Fig. 2). An den Berührungsstellen des Cuscuta-Stengels mit der Nährpfl. entstehen exogen durch Wucherung scheiben- oder glockenförmige saug- napfarlige Warzen als Emergenzen, aus denen das eigentliche Haustorium (endogen aus Fig. 2. Cuscuta Epilinum Weihe, Schnitt durch die Verbindungsstelle eines Haustoriums mit dem Stengel der Nährpfl. E Oberhaut, £ Rinde, H Holz der Nährpfl., e, r, y die entsprechenden Teile des Parasiten. (Nach Sachs.) den. tieferen Rindenschichten) entspringt und, von einem Gefäßbündeleylinder durch- zogen, in das Rindengewebe des Wirtes eindringt. Die Zellreihen des Parasiten trennen sich dabei pinselfömig von einander, verlaufen selbständig hyphenartig bis zu den Ge- fäßbündeln der Nährpfl. u. verwachsen mit denselben aufs innigste. Bei Cuscuta Epithy- mum Babingt. fehlen die Saugnäpfe. Haustorien können zuweilen sogar an den Bl. auf- treten. — Obwohl die Cuscuta-Arten blass und nicht grün erscheinen, enthalten sie dennoch etwas Chlorophyll. - Die Samenschale der C. ist häufig recht hart und von fester Beschaffenheit, wobei die Festigkeit hauptsächlich durch die 3. Zelllage, die sogenannte Prismenschicht, mit der meist aus quadratischen Zellen bestehenden 2. bedingt wird (Fig. 3 B). Dabei ist die Epidermis der Testa häufig in eigentümlicher Weise entwickelt: entweder erheben sich Gruppen von Zellen höckerartig über die anderen u. machen die Testa rauh (Fig. 16 F); od.-sämtliche Oberhautzellen wachsen zu cylindrischen (Pharbitis hispida Choisy) od. zu- gespitzten Papillen (Quamoeclit luteola Jacq.) oder rundlichen Blasen aus (Cuscuta, Fig. 3 A, C); oder nur einzelne Epidermiszellen werden zu derartigen Blasen ausgebildet (Ipo- moea sibirica Pers. u. a.). Innerhalb der dickwandigen Prismenschicht folgt noch eine 4., aus mehreren Lagen ursprünglich dünnwandiger Parenchymzellen hervorgegangene, später oft stark verdrückte Schicht. Das Endosperm wird aus dickwandigen , stärke- reichen Zellen gebildet, deren äußerste Lage fast nur Plasma ohne weitere besonders sichtbare Einschlüsse enthält und dadurch einer Kleberschicht ähnlich erscheint. In den S. finden sich ferner Gerbstoffe als Nebenproducte vor. Bei einigen C. entstehen die Spaltöffnungen durch 3 vorbereitende, entgegengesetzt gekrümmte U-förmige Wände in einer Epidermiszelle; dann werden durch eine Wand, 8 Convolvulaceae. (Peter.) welche mit der idealen Achse der vorausgehenden Teilungen zusammenfällt, die Schließ- zellen angelegt. Ka : Blütenverhältnisse. Nicht selten zwar kommen achselständige Einzelbl. vor (/po- moea, Aniseia, Calystegia, Convolvulus etc.), häufiger jedoch sind doldenähnliche, kopfige oder lockere mehrblütige Blütenstände, die sich in einzelnen Fällen zu endständigen straußartigen Blütenständen zusammenordnen. Der Aufbau aller dieser Blütenstände ist = =) I = Fig. 3. Samenschale A von Cuscuta Epilinum Weihe, von der Fläche gesehen; B C. europaca L. und C von Con- volwulus arvensis L., im senkrechten Durchschnitt. (A Original; Z, C nach Harz.) dichasisch, wird aber leicht wickelartig mit Förderung aus dem 3-Vorb., selten schraubel- artig (Pharbitis hispida Choisy). Durch seriale Beisprosse können die Blütenstände complicierter werden, so ganz besonders bei Evolvulus und Cuscuta (S. oben). Ganz all- mi doch kommen auch 3 Hochb. vor (Cardiochlamys, Blinkworthia) oder mehr (Cuscuta, hier aber auch zuweilen nur 4). Es lassen sich alle Übergangsstufen von sehr ooblütigen, zusammengesetzten Blütenständen bis zur Einzelbl. verfolgen, so dass die Ablütigen Achselsprosse als durch Reduction entstanden aufzufassen sind. Die Bl. (Fig. 4) sind 5zählig, nur bei Hildebrandtia in der Regel Azählig, und bei Cuscuta kommen in selteneren Fällen 4zählige Bl. neben 5zähligen vor. Nur bei Falkia, Rapona, Wilsonia u. einigen Arten von Cuscuta ist der Kelch gamosepal, sonst frei bleibend mit gewöhnlicher Deckung, wobei das 2. Sepalum gegen die Achse fällt. Die stets sym- petale Blkr. — mehr oder weniger, zuweilen völlig getrennte Blb. werden nur als seltene Ausnahmen beobachtet, z. B. bei Convolvulus arvensis L., C. cantabrieus L., Calystegia silvatica W. K. — hat gewöhnlich rechtsgedrehte Präfloration, oft in der Weise, dass ein nach aufwärts spitz zulaufender Mittelstreifen, welcher sich durch derbere Beschaflen- gemein sind % transversale, zuweilen sehr große Vorb. (Calystegia, Rivea) entwickelt, Jay h S * 1 br up 4 A an ed Zur Kr AT MESWET AP u Zumal a u an u ua ann >, wis Convolvulaceae. (Peter.) 9 heit, Haarbekleidung od. besondere Färbung auszeichnet, äußerlich sichtbar ist, während die Seitenteile der Petalen faltenartig nach der der Drehung der Blkr. entgegengesetzten Seite eingeschlagen werden. Die 5 in wechselnder Höhe der Corolle eingefügten Stb. sind alle fruchtbar; bei dem diöcischen Cladostigma bleiben sie als Staminodien auch in der © Bl. erhalten. In der Gattung Cuscuta besitzen die Stb. Stipularbildungen, welche als intra- und infrastaminale, unter einander oft ringförmig verbundene, zer- schlitzte oder gelappte Schuppen unter den Filamenten erscheinen Fig. 17 E). Beim Diseus werden zuweilen 5 mit den Sitb. alternierende Lappen ausgebildet. Im Gy- näceum ist die Zweizahl Regel (Fig. 4 A), doch kommen bei Pharbitis 3-(—5-)car- Fig. 4. Blütendiagramme, A von Calystegia sepium L.; pellige Frkn. vor. Bei Fünfzahl fallen die ? vn Marbitis hispida hen Bienen Ally, Carpelle über die Petalen (Fig. 4 B). An z jedem Carpell werden gewöhnlich 2 Sa. entwickelt, niemals mehr, selten nur 4. Die Zahl der schließlich reifenden S. ist jedoch häufig eine geringere, so dass alle, meist für die Gattung charakteristische Zahlen von 4—1 beobachtet werden. Die Sa. entspringen meist im Grunde des Frkn., sie sind auf- steigend oder aufrecht, anatrop oder hemianatrop mit der Mikropyle nach unten und außen gerichtet. Bestäubung etc. Bei den großen, oft leuchtend gefärbten u. auffälligen Bl. vieler C. sorgen meist Insekten (Käfer, Fliegen, Tagfalter, Bienen etc.) für Fremdbestäubung; nicht wenig tragen oflenbar auch hier wie anderwärts vielfach die Arten von Thrips zur Be- stäubung bei; bei Cuscuta Epilinum wurden Grabwespen beobachtet. Honigabsonderung erfolgt an der Basis des Frkn., jedoch besitzen manche großblütige Arten, z. B. Calystegia Soldanella R.Br., ©. Tuguriorum R. Br., honiglose Bl. Duftend sind nur wenige in höherem Grade, besonders die Sphingophilen. Calystegia sepium L. ist ein Nachtblüher und hat ebenfalls Nachtschwärmerblumen. Örnithophile Bl. besitzen u. a. die Arten von Qua- moclit, wohl auch /pomoea Stocksii Peter etc. Aber auch Autogamie ist möglich und mehr- fach beobachtet worden (Quamoclit, Convolvulus tricolor L., Calystegia). Bei Convolvulus arvensis L. wurde eine besondere Einrichtung zur Selbstbefruchtung gefunden, nämlich proterogyne Bl. mit langem Gr., ferner sehr langgriffelige Bl. mit verkürzten Stb., endlich gegen den Herbst hin auch kurzgrifielige Bl. mit der Möglichkeit der Selbstbestäubung. Infolge fortgesetzter künstlicher Selbstbefruchtung wandeln sich nach Ed. Heckel bei ©. arvensis L. die Stb. in Blb. um; letzteres wird auch in freier Natur beobachtet. — Dichondra repens L. hat unscheinbare, grünliche Bl., deren kleinste oft kleistogam blühen. Bei den meisten €. bleiben die Bl. nur I Tag oder sogar nur wenige Stunden geöffnet, um sich für immer zu schließen; die Ränder der Blkr. welken dann in der Weise ab, dass sie sich einwärts rollen und die Kronröhre mit dem Frkn. schützen. Viele Arten besitzen extraflorale Nektarien (/pomoea Batatas Lam., I. glaberrima Bojer, I. muricata Cav., Pharbitis Learii Hook. etc.) am Blattstiel nahe der Spreite, An- schwellungen mit nach außen mündenden Spalten, deren Auskleidungszellen radial ge- streckt sind und Köpfchenhaare tragen, welche die Zuckersecretion besorgen; Pharbitis Nil (L.) und Calonyction Roxburghii Don haben flache Vertiefungen mit Drüsenhaaren zum gleichen Zweck; bei /pomoea Schiedeana Ham., I. ochracea Don, Calonyction speciosum Choisy, ©. muricatum Don kommen diese extranuptialen Nektarien auf den B. und auf den Kelchb. vor, bei Quamocht vulgaris Choisy und Q. hederifolia Choisy nur auf den leizteren. Diese Nektarien lenken solche Insekten von den Bl. ab, welche für die Über- tragung des Pollens ungeeignet sind. j Sehr viele C. sind durch Haarbekleidung mannigfacher Art, andere durch Aus- bildung einer dicken Cuticula oder durch lederige Beschaffenheit der Blattspreiten 10 Convolvulaceae. (Peter.) gegen die schädlichen Einwirkungen trockener Klimate geschützt. Ipomoea fistulosa Mart. wird in Ecuador baumartig und streut daselbst im höchsten Sommer die B. ab, behält aber ihre Bl. — Manche Arten (Calonyction muricatum Don, Ipomoea setosa Bot. Reg. u. a.) bekommen gegen die Reifezeit hin keulig angeschwollene, fleischige, zuckerhaltige Fruchtstiele, eine Einrichtung, welche vielleicht der Verbreitung der S. durch Vögel dient. — Cressa cretica L. schwitzt nach Volkens aus winzigen Drüsen der B. Caleium- und Magnesiumchlorür aus und erfährt dadurch Schutz vor weidenden Tieren. — Die S. von Cuscuta sind außerordentlich widerstandsfähig und können sich sehr lange Zeit lebensfähig erhalten, wenn sie nicht gequollen sind. Wird aber die dicke Palissaden- schicht (Fig. 3 C) auch nur wenig verletzt, so keimen sie alsbald und werden dann leicht vernichtet. Frucht und Samen. Die meisten ©. haben Fr., welche sich entsprechend ihrer Anlage zu 2fächerigen, wenigsamigen Kapseln ausbilden und freiwillig durch 2 oder mehr Klappen an der Spitze aufspringen. Öfters jedoch wird die Scheidewand nur un- vollständig oder auch gar nicht entwickelt, und der Grad ihrer Ausbildung kann von Species zu Species, sogar bei verschiedenen Individuen der gleichen Art wechseln. Andererseits treten zuweilen (Pharbitis, Calonyction, Quamoclit) falsche Scheidewände zwischen den $. des nämlichen Faches auf, so dass die S. isoliert werden. Bei Pharbitis kommen 3-(—5-Jcarpellige Fr. vor. Die Zahl der S. kann bis auf 1 sinken, und in diesem Fall öffnet sich gewöhnlich die Fr. gar nicht. Bei den Argyreünae ist das Nicht- aufspringen der Fr. Regel, und hier ist zugleich das Pericarp nicht trocken, sondern in verschiedenem Grade saftig oder fleischig, so dass die Fr. beerenartig wird. Besonders hervorzuheben ist Nephrophyllum, dessen zuerst sehr kurze Blütenstiele sich später stark verlängern, sich mit der jungen Isamigen Fr. in die Erde einbohren und die erstere unterirdisch reifen lassen. Nicht selten sind flügelartige Bildungen, welche entweder durch Vergrößerung einiger oder aller Kelchb., oder durch ungewöhnliche Flächenentwickelung eines oder beider Vorb. der Bl. entstehen: ersteres bei Hildebrandtia, Prevostea und Porana, letz- teres bei Neuropeltis, wo das Vorb. am Fruchtstiel herabläuft und zuletzt ein großes, trockenhäutiges Blattgebilde darstellt, in dessen Mitte die Kapsel sitzt. Die ungleiche, nachträgliche Vergrößerung der Kelchb. wird schon bei Operculina, Aniseia und Hewittia angebahnt, und ein geringes Anwachsen des Kelches zur Fruchtzeit ist bei ziemlich vielen Arten aus anderen Gattungen zu beobachten. Entsprechend der Zahl und Größe der in einer Fr. zur Entwicklung gelangenden S. ist deren Gestalt ungleich; bei Einzahl ist die kugelige Form Regel, bei Mehrzahl werden die S. kantig. In den Gattungen /pomoea, Pharbitis, Convolvulus u. a. herrscht diejenige Samenform vor, welche etwa einem Kugelquadranten entspricht. Die Oberfläche der S. kann völlig glatt und glänzend sein (Fig. 7 G u. 14 E), oft aber zeigt sie geringfügige papillenartige Unebenheiten od. größere Wärzchen od. eine nicht selten bis zur völligen Verdeckung der Oberfläche gehende Bekleidung aus einfachen Haaren. Bei manchen Arten von /pomoea, Operculina etc. ist der S. von sehr langen abstehenden Haaren pelzartig bedeckt (Fig. 14 C), bei anderen treten ziemlich regelmäßig verteilte Oberflächenzellen der Testa blasenartig hervor und überziehen die letztere in dichtem Gefüge nach der Art eines Steinpflasters. Bei Cuscuta sind alle Außenzellen blasig aufgetrieben (Fig. 3 B), so dass durch dieselben die darunter gelegenen palissadenartigen Zellen hindurchschimmern (Fig. 3 A). Die Warzen der Testa von Convolvulus arvensis L. dagegen (Fig. 16 F, Fig. 3 C) werden von Zellen gebildet, welche sich gruppenweise über die übrigen er- heben. Bei Bonamia wird ein Arillus auf der lederigen Testa beobachtet, welcher den S. beerenartig erscheinen lässt. Der E. zeigt gewöhnlich ein gerades Würzelchen und 2- oder mehrmals gefaltete Kotyledonen (Fig. 14 E). Die Breite der letzteren wechselt beträchtlich, am schmalsten sind sie bei Nephrophyllum, wo sie nur die Breite des Würzelchens haben; oft sind sie an der Spitze ausgerandet oder 2lappig (Fig. I A). Bei Cuscuta fehlen die Kotyledonen Convolvulaceae. Peter.) 11 entweder völlig oder es ist in seltenen Fällen eine Andeutung eines derselben vorhanden (€. Epilinum Weihe), oder es werden sogar 2 winzige Schüppchen als Anlagen von Keimb. beobachtet (C. compacta Juss., chilensis Ker.). Hier ist auch zugleich der E. kreisförmig oder spiralig, ein Verhalten, welches schon bei Nephrophyllum angedeutet ist. Geographische Verbreitung. C. kommen, mit Ausnahme der kältesten Gegenden, in allen Gebieten der Erde vor. Sie sind besonders zahlreich im tropischen Asien und Amerika, welche geradezu als Centra für diese Familie gelten können (in Westindien bilden sie 2 %/, aller Phanerogamen, von Ipomoea sind hier allein ca. 70 Arten vorhanden, etwa eben so viele wie in Ostindien), doch besitzen auch Australien (45 Arten), das tro- pische Afrika und Madagaskar nicht wenig Gattungen und Species. In Madagaskar sind einige merkwürdige Monotypen (Cardiochlamys, Humbertia, Rapona) endemisch, andere monotypische Genera finden sich im heißen Ostafrika (Nephrophyllum , Hildebrandtia). 'Eigenartige Sippen erscheinen auch namentlich in Mexiko (Mina) u. auf den Canarischen Inseln (Legendrea, Convolvulus $ Rhodorrhiza, zusammen mit 5 endemischen Arten). Der Orient beherbergt eine besonders große Fülle von Convolvulus-Arten, die Argyreiinae sind hauptsächlich im tropischen Asien vertreten, die Dieranostyleae besonders zahlreich in Südamerika und im tropischen Afrika, während Convolvulinae, Dichondra und Cuscuta weithin über die Erde verbreitet sind; die Wilsonia-Arten gehören ausschließlich Australien an. In Mitteleuropa kommen nur wenige Gattungen in einzelnen Arten vor, - diese allerdings allgemein vorhanden. — Dem Gesagten nach dürfen Madagaskar mit Ostafrika, die Canaren und Australien als alte Entwicklungscentren der C. angesehen werden, während das tropische Asien, der ganze Continent Amerika nebst den west- indischen Inseln und der Orient die heutigen Aus- und Umbildungsgebiete der großen Gattungen (Convolvulus, Ipomoea u. Verwandte, Argyreia, Cuscuta, Evolvulus) darstellen. Hier sind auch gegenwärtig die meisten polymorphen Arten anzutreffen, deren Menge darauf hinweist, dass die C. eine in voller phylogenetischer Umbildung begriffene Sippe darstellen. — In den Wüstländereien Ostindiens, welche durch das Preisgeben von Ackerland entstehen, spielen C. eine hervorragende Rolle; in Neuseeland treten auf dem Küstenstrich einige Arten von C. ganz besonders hervor; die äußerst dürftige Vegetation der Gobiwüste besteht neben Artemisien zumeist aus Convolvulus-Arten. — Ipomoea pes caprae Sw. soll dem Anscheine nach durch Meeresströmungen nach den Bermudasinseln gelangt sein. FossileC. Es werden etwa 10 Arten von Porana im Terliär angegeben, davon 2 im unteren Tertiär der Vereinigten Staaten, P. Ungeri Heer in dem zur aquitanischen Stufe gehörigen Brandschiefer des Jesuitengrabens im Leitmeritzer Gebirge in Böhmen. — P. petraeiformis und P. membranacea Ung. bildeten früher die Gattung Getonia. — Auch von Convolvulus soll 1 Art im Tertiär vorkommen. Verwandtschaft. In der Familiengruppe der Tubiflorae nehmen die C. eine centrale Stellung ein, von welcher aus sich nach verschiedenen Richtungen hin verwandtschaft- liche Beziehungen erkennen lassen. Am nächsten stehen sie ohne Zweifel den Solanaceae und Borragineae, aber auch mit den Polemoniaceae haben sie manches gewichtige Merk- mal gemeinsam, nicht nur die Knospenlage der Blkr., sondern oft auch den Aufbau der Blütenstände, sogar zuweilen die Trimerie des Gynäceums. — Von den Borragineae und Hydrophyllaceae trennt sie zunächst, schon äußerlich wahrnehmbar, die nicht wickelartige Anordnung der Blütenachsen, während die Solanaceae sich durch die so häufigen Ver- wachsungen der B. und Achsen nach einer anderen Richtung hin entfernen. Noch wich- tiger aber ist es, dass die in bestimmter Zahl (4 oder 2) vorhandenen Sa. ihre Mikropyle nach unten wenden: durch diese Zahl werden die C. von den meisten Solanaceae, durch die Richtung der Sa. von den Borragineae geschieden. Indessen finden sich bei manchen C. Anklänge an beide Familien, welche die Verwandtschaft doch recht nahe erscheinen lassen. Denn einerseits besitzen die Dichondreae ein apocarpes Gynäceum, welches bei Dichondra aus 2samigen, bei Falkia sogar aus 4 Asamigen Früchtchen sich zusammen- 12 Convolvulaceae. (Peter.) setzt, so dass hier die Klausen der Nuculiferae.(Borragineae u. Labiatae) gewissermaßen vorbereitet erscheinen; anderseits bieten die bei vielen Argyreiinae und bei Erycibe auf- tretende beerenartige Ausbildung der Fr., die so gewöhnliche Zweizahl der Carpelle und die Existenz des inneren Phlo&öms der Gefäßbündel Merkmale dar, welche an die Solana- ceae erinnern. Zwischen den letzteren und den C. vermitteln auch, wenigstens was die Bikr. betrifft, die Gattung Nolana und ihre Verwandten, welche auf der anderen Seite durch beginnende Klausenbildung ebenfalls an die Nuculiferae erinnern. Auch zu man- chen Verbenaceae u. Acanthaceae mit regelmäßigen Bl. u. bestimmter Zahl der Sa. haben die C. Beziehungen, welche nicht verschwiegen werden dürfen. Die von Bentham und Hooker mit zu den C. gerechneten Nolaneae müssen ihres vegetativen Aufbaues, ihres polymeren Gynäceums, ihrer mehrzelligen Haare und anderer Merkmale wegen ausge- schlossen und den viel näher verwandten Solanaceae angereiht werden. Die Gattung Cuscuta ist als eine infolge ihrer schmarotzenden Lebensweise in den vegetativen Organen äußerst reducierte Seitenlinie der C. aufzufassen: ihr öfters gamose- paler Kelch findet sich auch bei Falkia, Wilsonia, Rapona, eine weitgehende Reduction der B. bei /pomoea aturensis Don, das deckelartige Aufspringen der Fr. bei Operculina in gewissem Grade ähnlich ausgebildet, so dass in diesen Vorkommnissen der phylo- genetische Weg angedeutet erscheint, auf welchem die Gattung Cuscuta entstanden sein mag. Erwähnt darf noch werden, dass die Art und Weise der Behaarung der S. und die gekrümmte Form des E. mancher C. auffallend an die ähnlichen bei den Malvaceae statt- findenden Verhältnisse erinnern, ein Umstand, welcher vielleicht nur zufällig ist, immer- hin jedoch näherer Nachforschung wert wäre; selbst die Bildung von secundären Meristemzonen im Xylem ist den z. B. bei Althaea offieinalis L. vorkommenden Bildungen nicht unähnlich, wenn dieselben auch bei letzterer verkorken, während sie bei den C. in teilungsfähigem Zustande verharren. Nutzen und Schaden. Unter den C. finden sich teils wichtige Nahrungspfl. und ge- schätzte Arzneigewächse, auch gärtnerisch hervorragende Arten, teils landwirtschaftlich unbequeme und mehrere unserer Culturpfl. vernichtende Schmarotzer. Als Nahrungsmittel dienen die Knollen von /pomoea Batatas Lam. u. a. (siehe unter Ipomoea), sowie der Wurzelstock von Calystegia sepium. Als Arzneipfl. werden wegen ihrer stark purgierenden Eigenschaften geschätzt: Convolvulus Scammonia L., Exogonium Purga (Wender.) Benth., Operculina Turpethum (L.) Peter und mehrere /pomoea. Calystegia Soldanella L. wirkt als Diurelicum. Mehrere Argyreia-Arten gelten als Adstringentia. — Von Convolvulus scoparius L. der Canarischen Inseln stammt Lignum Rhodii und das Rosenholzöl. — Auf Ceylon und Jamaika be- nutzt man den Milchsaft von Calonyction und anderen €. zum Coagulieren des Milchsaftes von Castilloa elastica Cerv. — Ipomoea pes caprae Sw. wird an den indischen Küsten zum Festlegen des Sandes angepflanzt. Zierpfl. der Gärten aller Erdteile sind mehrere Arten von Calystegia und Jpomoea, in Europa ferner ganz besonders Convolvulus tricolor L. und Pharbitis hispida Choisy in 00 Rassen. Die ostindische Cuscuta reflewa Roxb. wird wegen ihrer den Maiblumen ähn- lichen Bl. auf Pelargonium cultiviert und durch Pfropfen von geschwulstähnlichen Wucherungen, die nach dem Abwelken der meisten Stengel übrig bleiben, vermehrt. Schädlich ist der fast kosmopolitische Convolvulus arvensis L. auf Feldern und in Gärten durch die tiefgehenden verzweigten unterirdischen Teile. — Unter den Arten von Cuscuta sind besonders (C. Epilinum Weihe und (. Trifolii Babingt. von den Landwirten gefürchtet. — Näheres bei den einzelnen Gattungen. Einteilung der Familie. on A. Selbständige Pfl. mit Laubb. Infrastaminale ®. E. gerade oder gekrümmt, mit gefalteten Kotyledonen . . - 2... I. Convolvuloideae. a. Frkn. meist geteilt, bildet Beh 2 öller % Isamige trockene Teilfr. 2 Gr. zwischen denselben grundständig . . . . . 2.0.2... 1. Diehondreae. Convolvulaceae. (Peter.) 13 b. Frkn. einheitlich. Gr. 1, seltener fast bis zum Grunde geteilt; oder 2 Gr. Gr. = verlängert. Kronlappen nicht gespalten, höchstens ausgerandet. I. Gr. 2teilig, oder 2 bis zum Grunde getrennte Gr. Bl. 5zählig. N. ungeteilt kopfig od. ein wenig lappig 2. Dieranostyleae. - 3. Bl. 4-(selten 5-)zählig. N. etwas unregelmäßig 4—5lappig. 2 äußere Kelchb. zur Fruchtzeit viel größer als die inneren, kreisförmig, an den Blütenstiel = angewachsen. Bl. meist an Kurzzweigen 3. Hildebrandtieae. I. en bis zur. N. ungeteilt . . . . . RS; 4. Convolvuleae. . Fr. nicht aufspringend, beerenartig ar harl . ... 4a. Argyreiinae. # Fr. kapselartig, aufspringend, mit dünnem oder hartem Pericarp 4b. Convolvulinae, B. Gr. äußerst kurz, N. fast sitzend, groß, 2teilig, mit 5—10 Furchen. Kron- lappen tief 2spaltig. Fr. re Isamig ee ei. ibR Biryerbeae. B. Schmarotzerpfl. ohne grüne B. Infrastaminale Schuppen meist vorhanden. E. ein- gerollt, ohne Kotyledonen oder nur mit Andeutung derselben II. 6. Cuscutoideae. 1. ı. Gonvolvuloideae-Dichondreae. Gynäceum mehr oder minder apocarp, aus 2 oder 4 Ifächerigen Frkn. gebildet. Gr. 2, ganz getrennt, zwischen den Frkn. grundständig. Blkr. verschieden tief gelappt. Fr. Er, 4—2samig, oder Isamige Klausen, meist nicht aufspringend. — Kleine, niederliegende oder kriechende Kräuter mit gestielten, ganzrandigen, rundlichen B. und kleinen Einzelbl. Frkn. 2 (zuweilen fast völlig verwachsen). Kelchb. frei . . . . . 1. Dichondra. elen ==: 2amosepal .. u. 4% 0 sten en a 25 Balkta, Dichondra Forst. Kelchb. frei, meist spatelig. Bikr. (Fig. 5 2) breit glockig, kürzer als der Kelch, tief 5spaltig, fast klappig. Stb. kürzer als die Blkr. Frkn. (Fig.5D) 2, zuweilen verwachsen Fig. 5 C), jeder 2fächerig mit 2 Sa. Gr. 2, zwischen den beiden Fig. 5. A, C Dichondra argentea Willd. A blühender Zweig; C Fr. mit verwachsenen Hälften. — B, D D. repens Forst. B längs durchschnittene Bl.; D Fr., vom Kelehe umhüllt. (BZ nach Baillon; sonst Original.) Frkn. stehend, fädlich, mit kopfigen N. Kapseln meist 2, I—2samig, nicht oder unregel- mäßig 9klappig Be prinoend, S. kugelig, kahl. — Kleine, niederliegende od. kriechende und an den Knoten wurzelnde, kahle oder seidig behaarte Kräuter, mit rundlichen oder nierenförmigen, gestielten B. und kleinen Einzelbl. in den Blattachseln. | _ 14 Convolvulaceae. (Peter.) 5 Arten in den wärmeren Gegenden aller Erdteile, besonders in Amerika. — D. repens Forst. ist die verbreitetste Art (Nord- und Südamerika, Neuseeland, Ostindien, Japan, China, Australien, Kap, Socotra, St. Helena ete.), mit grünen B. und stumpfen Kelchb.; D. sericea Sw. von Mexiko bis Patagonien, und am Kap der guten Hoffnung, mit oberseits grünen, unter- seits glänzend seidigweißen B., Kelchb. umgekehrt eifg.- spatelig; D. argentea Willd. in Mexiko, Argentina, B. beiderseits seidigweiß, Kelchb. — lanzettlich, spitz (Fig. 5 A). 2. Falkia Linn. f. Kelch gamosepal (Fig. 6 A), = tief 5spaltig. Zähne 3eckig, spitz. Blkr. glockig- trichterförmig, kurz 5lappig. Stb. kürzer als die Blkr., Stf. fädlich. Discus ringförmig. Frkn. (Fig. 6 0) 4 aufrecht, am Grunde = paarweise verbunden, mit je 1 Sa. Gr. 2 (Fig. 6 B), zwischen den Frkn. stehend, fadenförmig, mit kopfigen N. Fr. aus 4 Isamigen Klausen, häutig. S. aufrecht, mit harter Testa. E. ge- faltet, Kotyledonen breit. — Kleine, meist nieder- liegende oder kriechende Kräuter, Dichondra ähnlich, mit kleinen, einfachen, ei- bis nierenförmigen, ge- Fig. 6. Falkia repens L. A Bl. vergr.;, StieltenB. und achselständigen, kleinen, kurzgestielten B Fıkn.; C derselbe bei stärkerer Ver- Ds größerung, längs durchschnitten. (Orig.) Einzelbl. Etwa 4 Arten, 3 in Südafrika, darunter F. repens L. die häufigste, 4 Art (F. abyssinica Engl.) in Abessinien. I. 2. Convolvuloideae-Dicranostyleae. Gr. verlängert, 2teilig, oder 2 bis zum Grunde getrennte Gr. N. ungeteilt, kopfig oder ein wenig lappig, selten hufeisenförmig. Bl. 5zählig. Fr. kapselartig, klappig auf- springend, selten Isamig und sich nicht öffnend. Kräuter oder Halbsträucher, selten Sträucher von sehr verschiedenem Wuchs und mit mannigfaltiger Blattbildung. A. Griffeläste resp. Gr. ungeteilt. a. N. ungeteilt, kopfig oder selten ein wenig lappig. a. Blkr. trichter- oder glockenförmig. I. Frkn. 1—2fächerig, mit 2 Sa. 4. Kelchb. frei, sehr klein. Kapsel unterirdisch reifend, 4samig, (wahrscheinlich) nicht aufspringend. Blkr. trichterförmig. Kriechende Kräuter vom Habitus der Dichondra. . . . 8. Nephrophyllum. 2. Kelchb. Sen wachsen. Kapsel san ch aufspringend. * Kelchb. gleich groß. Blkr. präsentiertellerförmig. Frkn. 4—2fächerig. Auf- rechte oder niederliegende, kleinblättrige Halbsträucher oder Kräuter. B. Ze 1 ar A Heisehie,. - Bl’@inzeln HU ae 2 he - .. 4. Wilsonia. ** Kelchb. ungleich. Blkr. röhrig-trichterförmig. Erin, "Afächerig, mit unvoll- ständiger Scheidewand. Kletterndes Kraut mit herzförmigen B. und traubig geordneten DL RW N ee ea pe II. es == 2fächerig, mit 4 Sa. . Ein Vorb. der Bl. zuerst sehr klein, bei der Fruchtreife beträchtlich vergrößert, dem Blütenstiel angewachsen, netzig geadert. Lappen des Kronsaumes länger als die Kronröhre. Frkn. unvollständig 2fächerig, Kapsel 4klappig 6. Neuropeltis. 2. Vorb. später nicht vergrößert. Kronlappen meist kürzer als die Röhre. * Stb. insert. Bikr. nicht oder nur kurz gelappt, gefaltet. N. ganz. S. kahl oder behaart, ohne Arillus. - Kelchb. gleichartig und gleichlang. Windend oder niederliegend oder sparrig aufrecht... 1. We N Be --+ Kelchb. ungleichartig: entweder annähernd gleichlang, aber die äußeren von den inneren nach Form, Consistenz, Behaarung, Stellung verschieden; — oder äußere viel größer, zuweilen anders gefärbt als die inneren. Windende Pfl. . u. 22. ar me en... SA BrENDE = De en E Convolvulaceae. (Peter.) 15 ** Stb. exsert. Blkr. = tief 5spaltig. © S. mit fleischigem Arillus. N. etwas 2lappig. Blkr. induplicativ-valvat 9. Bonamia.- ©O S. ohne Arillus, glänzend glatt. N. ganz. Blkr. imbricativ 10. Cressa.‘ 8. Bikr. fast radförmig, tief 5spaltig breitert. ‚ induplicat, fast klappig. Stf. am Grunde ver- I. Connectiv breit, umgekehrt herzförmig, A. am Grunde desselben getrennt. Gr. 2, kurz, dicklich 11. Lysiostyles. — II. Connectiv undeutlich. Gr. 1, an der Spitze oder fast bis zum Grunde 2spaltig 12. Dieranostyles. - b. N. hufeisenförmig, mit kurzgelappten Schenkeln. 2häusig, 5 Bl. mit Staminodien. Blkr. tief 5spaltig. Frkn. 2fächerig B. Griffeläste 2spaltig, mit fadenförmigen N. 3. Nephrophylium A. Rich. (— Hygrocharis Hochst.) Äußerlich einer Dichondra ähnlich. Kelch sehr klein, aus 5 winzigen, stumpfen Blättchen be- stehend. Blkr. trichterförmig. Stb. ein- geschlossen. Frkn. kegelfg., Afächerig mit 2 Sa. Gr. 2, fädlich, mit kopfigen N. Fr. = kugelig, reift unterirdisch, Asamig, nicht aufspringend; E. einge- rollt, Kotyledonen länglich-lineal. — Kriechendes kleines Kraut, an den Knoten wurzelnd, mit nierenförmigen, langgestielten Be Bl. einzeln achsel- ständig, fast sitzend, Fruchtstiel jedoch verlängert und in den Erdboden ein- dringend. 4 Art in Abessinien: N. abyssinicum A. Rich. auf wiesenähnlichen Stellen in den Gebirgen, 2300 m. 4. Wilsonia R. Br. Kelch gamo- sepal, röhrig-glockig, kurz 5spaltig. Blkr. = präsentiertellerförmig, . mit dünner Röhre und abstehendem 5lap- pigem Saum. Stb. meist hervorragend. Frkn. 4—2fächerig, mit 2 Sa. Gr. fadenförmig, tief 2spaltig (Fig. 7 B), N. kopfig. Kapsel 2klappig, 1—2samig. — Kleine 9] Kräuter oder Halbsträuch- lein mit niederliegenden, oft sehr ästigen Zweigen, kahl bis seidig behaart; B. klein, dicht stehend, einfach, & fleischig. Bl. klein, einzeln, fast sitzend. 4 Arten, alle in Australien, im Ha- bitus sehr übereinstimmend, darunter W. humilis R. Br. die gemeinste, mit sehr ge- I ar 13. Cladostigma. Frkn. 4—2fächerig, Fächer Asamig 14. Evolvulus. - Fig. 7. A—C Wilsonia rotundifolia Hook. A blühender Zweig; B Gynäceum; C durchschnittene Fr. — D—G@ Cressa ereticaL. D Stück eines blühenden Zweiges; E Bl. vergr.; F Fr. ebenso; @ S. noch stärker vergr, (A, D, F, @ Original; B, C nach Icones plantar.; E nach Wight.) näherten, sich schuppig deckenden, 2zeiligen, eiförmigen B., seidenhaarig, Kronröhre kaum länger als der Kelch; W. rotundifolia Hook. mit ovalen bis fast kreisrunden B., sonst ähn- lich (Fig. 7 A); W. longiflora F. v. Müll. haarlos, glänzend, B. = lineal, Kronröhre doppelt so lang als der Kelch. 3 5. Rapona Baill. Kelch gamosepal, ungleich 5lappig, später nicht vergrößert. Blkr. röhrig-trichterförmig. Stf. am Grunde verbreitert, papillös; A. elliptisch. Frkn, 16 Convolvulaceae. (Peter.) fächerig, am Grunde in den Discus anschwellend; mit 2 unvollständigen, von der Wandung ausgehenden Scheidewandanfängen; 2 Sa.; Gr. 2spaltlig, Äste an der Spitze kopfig. — Kletternd, kurzhaarig. B. herzförmig, am Grunde 5 nervig. Bl. klein, »zu einer achselständigen, doldentragenden Traube, welche kürzer als das B. ist, zusammen- geordnet.« 4 nur durch Baillon bekannte Art in Madagaskar: R. madagascariensis Baill. Fig. 8. A Neuropeltis ovata Wall., Fr. mit dem flügelförmig vergrößerten Vorb. — B, C Bl. und Gynäceum von Prevostea sericea (Spring.) Choisy. — D Gynäceum von Breweria R. Br. (4 D Original; 3, C nach Humboldt, Bonpland, Kunth.) 6. Neuropeltis Wall. Sehr ähnlich den beiden vorhergehenden, aber Filamente am Grunde nicht verbreitert. Frkn. unvollständig 2fächerig; Gr. 2, getrennt, kurz, dicklich, mit großen, kugeligen N.; Kapsel 1samig, Aklappig. 1 Vorb. der Bl. zuerst sehr klein, bei der Fruchtreife aber (Fig. 8 A) ungemein vergrößert, netzaderig, trockenhäutig, am Blütenstiel herablaufend und an denselben so angewachsen, dass die Kapsel in der Mitte des Vorb. sitzt. — Klettersträucher mit kahlen, lederarligen, fiedernervigen B. und kleinen Bl. in achselständigen oder rispig zusammengeordneten braunfilzigen Sträußchen. 4 Arten im tropischen Asien, darunter N. racemosa Wall. und N. ovata Wall. in Ost- indien. 7. Breweria R. Br. (incl. Stylisma u. SedderaHochst.) Kelchb. gleichartig, gleich- lang. Blkr. meist glockig. Stb. eingeschlossen, Filamente am Grunde öfters verbreitert. Frkn. 2fächerig, mit 4 Sa.; Gr. (Fig. 8 D) fädlich, 2spaltig, mit gleichen oder ungleichen Schenkeln u. kopfigen N., zuweilen 2 vom Grunde aus getrennte Gr. (Fig. 8 0). Kapsel kugelig oder etwas kegelförmig, Aklappig, häutig oder lederig. S. 4 oder weniger, kahl oder behaart. — Kräuter, Halbsträucher und Sträucher von sehr verschiedenem Habitus, darin Convolvulus ähnlich, windend oder niedergestreckt oder aufrecht oder sparrig und fast dornästig, oft seidig oder filzig bekleidet, mit einfachen B., einzelnen oder häufiger zu wenig- bis mehrblütigen, gestielten, achselständigen Blütenständen vereinigten Bl. Circa 25 Arten in wärmeren Gebieten aller Weltteile; man hat dieselben früher in 3 Gattungen verteilt, welche gegenwärtig meist als Subgenera beibehalten werden. Untergatt. I. Stylisma Hochst. Kräuter mit Einzelbl. oder bis 3blütigen Blüten- ständen, windend, niederliegend oder selten aufrecht. — B. montevidensis Pet., Argentinien, windend, B. tief herzförmig-länglich, mit geschweiften Rändern; B. sericea Griseb. ebenda, niederliegend ,. dicht seidig bekleidet, B. elliptisch bis lanzettlich; B. tenella (Lam.) Peter, Georgia, Florida, fast kahl, mit länglichen B. und langen Blütenstielen; ähnlich B. elegans Ch. in Ostindien, jedoch kurzhaarig; B. Pickeringii Gray, Nordamerika, mit linealen B. und ebensolchen, sehr langen Vorb. der Bl.; B. linearis R. Br., Nordwestaustralien, aufrecht, B. lineal, Bl. einzeln, Convolvulaceae. (Peter.) 17 Untergatt. I. Eubreweria Peter. Windend, krautig oder öfter = holzig, mit mehr- bis vielblütigen Blütenständen, meist filzig bekleidet. — B. Roxburghiü Choisy, Ost- indien, Java, mit herzförmigen, filzigen B., doldigen Blütenständen, 1,5 cm langen Fr.; B. venulosa Meißn., Brasilien, ähnlich, mit eiförmigen, behaarten, stark netzaderigen B.; B. spectabilis Ch., Madagaskar, B. nicht netzaderig, Kelche seidenhaarig, Bl. an den Astenden gehäuft. Untergatt. II. Seddera Hochst. Halbstrauchig od. meist strauchig, nicht windend, meist sparrig-ästig u. fast dornig. — B. virgata Hochst. et Steud., Ostafrika, Arabien, junge Zweige dünn, aufrecht, B. lineal; B.latifolia Hochst. et Steud., Nordostafrika, Zweige sparrig, B. eiförmig; B. evolvuloides Wight et Arn., Ostindien, unbehaart, mit Einzelbl, u. kleinen B.; B. glaucata Balf. f., Sokotra, Zwergsträuchlein mit kopfigen Blütenständen. 8. Prevostea Choisy. Kelchb. ungleichartig; entweder alle annähernd gleichlang, aber die äußeren von den inneren nach Form, Consistenz, Behaarung, Stellung verschie- den; — oder (Fig. 8 B) äußere viel größer, zuweilen anders gefärbt als die inneren. Sonst wie Breweria. — Windende Pfl., kahl, langhaarig oder filzig. 7 Arten im tropischen Afrika und Amerika, darunter P. amazonica Ch., Brasilien, mit elliptisch-eiförmigen, an einer Seite herablaufenden B.; P. ferruginea Ch. ebenda, mit wenig verschiedenen Kelchb., beiderseits dicht rostflzigen B. und geknäuelten Blütenständen; P. glabra Ch. ebenda, kahl, mit sehr langgestielten Blütenständen; P. campanulata K. Schum,, Afrika, mit breit glockenförmiger Blkr. und sehr großen äußeren Kelchb.; P. sericea (Spreng.) Choisy (= Dufourea sericea H. B. K. — Reinwardtia sericea Spr.), Neugranada, ähnlich, mit gefärbtem Kelch und endständig gehäuften Bl. 9. Bonamia Thouars. Kelchb. gleichartig, stumpf, zuletzt die äußeren länger. Blkr. schlank, glockenförmig, außen langhaarig. Stb. lang, Stf. am Grunde behaart. Discus undeutlich. Frkn. 2fächerig, mit 4 Sa. Gr. fadenförmig, bis zur Mitte 2spaltig, N. etwas 2lappig. Kapsel 1—2samig; S. mit lederiger Testa und beerenartigem Arillus, ohne Nährgewebe. — Sträucher mit lederartigen = ovalen B. Fr. ansehnlich, geschnäbelt. Die Gattung ist von Breweria kaum zu trennen. 2 Arten: B. Menziesii Gr. auf den Sandwichinseln, mit beiderseits behaarten B. und gestielten Einzelbl.; B. madagascariensis Pet. Th. in Madagaskar, mit kahlen, welligen B. und endständigem, rispigem Blütenstand. 10. Cressa L. Kelchb. (Fig. 7. F) gleich, dachig, unverändert bleibend. Blkr. Fig. 7 E) trichterförmig, tief 5spaltig, mit dachigen Lappen. Stb. hervorragend. Discus undeutlich. Frkn. = 2fächerig, mit 4 Sa. Gr. 2, getrennt, N. kugelig. Kapsel meist 1-( bis 2-)samig, 2—4klappig. S. (Fig. 7 G) kahl, glänzend, trocken. E. aufrecht, mit linealen, gefalteten Kotyledonen. — Zwergsträucher, niederliegend und sehr ästig, meist kurz-grauhaarig, mit kleinen ungeteilten B. und sitzenden oder sehr kurz gestielten, kleinen Bl. 3 Arten in den wärmeren Gebieten aller Erdteile, davon C. cretica L. (Fig. 7 D) die häufigste, Bl. an den Zweigenden ähren- oder köpfchenartig gehäuft, B. dicht stehend und oft länger als die zugehörigen Internodien, im gesamten Mittelmeergebiet, Persien u. Arabien bis zu den Sandwichinseln, Madagaskar, Australien etce., eine polymorphe Species (vergl. Willkomm, Illustr. flor. Hisp.); C. nudicaulis Griseb., Argentinien, Bl. einzeln achselständig. B. schuppenförmig, 6—8mal kürzer als die Internodien. 44. Lysiostyles Benth. Kelchb. gleichartig, kreisrund. Blkr. etwas radförmig- glockig, tief 5spaltig, in der Knospenlage fast klappig. Stb. am Kronschlunde stehend, hervorragend; Stf. am Grunde verbreitert; A. eiförmig, ihre Hälften durch ein breites und dickes, fast herzförmiges Connectiv getrennt. Discus undeutlich. Frkn. Afächerig, mit 4 Sa.; Gr. 2, getrennt, kurz, dicklich, mit kugeligen. N. Kapsel ?kugelig, mit etwas fleischigem, zuletzt trockenem Pericarp, an der Spitze 2klappig. S. 1—2, kahl, — Kletterstrauch mit lederartigen , unterseits rostbraun-filzigen B. und kleinen weißen Bl. in achselständigen, filzigen, traubenähnlichen Sträußchen. A Art: L. scandens Benth. in Guyana; vielleicht giebt es noch andere Arten dortselbst. 12. Dieranostyles Benth. Ähnlich Lysvostyles, aber Connectiv der A. unmerklich ; Gr. fast bis zum Grunde 2spaltig, mit kugeligen N.; Kapsel Asamig, eiförmig, lederig, Natürl. Pflanzenfam. IV. 3a. 2 18 Convolvulaceae. (Peter.) 2klappig. — Hoch kletternde, kahle Sträucher mit lederartigen B. und kleinen, weißen Bl. in unansehnlichen achselständigen oder geknäuelten Sträußchen. 2 Arten im nördlichen Südamerika, darunter D. scandens Benth., von Meißner in der Fl. Brasil, VIII t. 148 abgebildet (jedoch ist der Gr. bis fast zum Grunde gespalten). 13. ET Radlk. Diöcisch, nur © Bl. bekannt. Kelchb. häutig, ansehnlich, ungleich, 2 äußere breiter, obovat, innere allmählich schmäler. Blkr. glockig, kürzer als der Kelch, tief 5spaltig, induplicativ-klappig. Staminodien 5, ungleich lang, fadenförmig, an der zuletzt eingekrümmten Spitze zungig-lanzettlich. Discus fast häutig, 5lappig. Frkn. vollkommen 2fächerig, jedes Fach mit 2 anatropen, aufrechten Sa., deren Mikropyle nach außen-unten gerichtet ist. Gr. I, bis zur Mitte 2spaltig, am Grunde gegliedert; N. hufeisenförmig, mit nach außen und oben gerichteten, etwas unregelmäßig einge- schnitten-gelappten Schenkeln. Kapsel dünnwandig, mit 4 Nähten. S. in jedem Fach durch Fehlschlagen meist einzeln, Ikantig, mit spärlichem Nährgewebe, glatt. — Spar- riger, kurz filzig bekleideter Strauch mit mittelgroßen, eiförmigen, fiedernervigen, krautigen B. Bl. gestielt, zu 2—3 in den Blattachseln doldig geordnet, mit kleinen, pfriem- lichen Vorblättchen. 4 Art: C. dioicum Radlk. in Nordabessinien um 4000 m, mit essbarer Fr. (nach Hildebrandt). I4. Evolvulus L. (= (ladostyles Humb. Bonpl. = Meriana Vellozo). Kelchb. gleichartig, klein. Blkr. trichterig, glockig, röhrig, bis fast radförmig, selten deutlich 5lappig. Stb. meist in der Mitte der Kronröhre, selten tiefer eingefügt, zuweilen hervor- ragend; Stf. fädlich; A. eiförmig od. längl. Frkn. 1—2fächerig, mit 4 Sa. Gr. 2, völlig getrennt oder 1 tief 2spaltiger Gr.; in jedem Fall die Hälften = tief 2teilig, mit lineal- fädlichen oder etwas keulenförmigen N. Kapsel kugelig, 2- oder Aklappig. S. 4 oder weniger, kahl. — Von sehr verschiedener Tracht; (-) oder 9] Kräuter, Halbsträucher oder Sträucher, aufrecht oder mit = niederliegenden Ästen, niemals windend, meist anliegend-seidig oder abstehend-behaart. Bl. klein, achselständig, einzeln od. in wenig- blütigen Blütenständen, seltener zu rispigen Gesamtblütenständen geordnet oder kopfig bis ährig gehäuft, weiß, rosa oder blau; B. meist klein, ganzrandig. Circa 80 Arten in wärmeren Klimaten, besonders in Südamerika, in Europa fehlend, in Afrika weniger vertreten. Unter Zugrundelegung der Meißner’schen Einteilung könnte man dieselben in folgender Weise ordnen: . I. En an den Zweigenden ährig oder kopfig gehäuft . . -» 2. 2.2... .J Spicatt. . Ähren mit kurzen, die Bl. nicht überragenden Bracteen. . . . $ A. Lagopodini. A Ähren mit größeren, blattartigen Bracteen . . » . 2.0202 8 2, BEIABieBssE 3. Ähren durchblättett. . . . BE rn, 3° AR PR ....8 3, Phyllostachyi. II. Bl. in endständigen Rispen oder Trauben rs ae ne II ZONEN: 4. Bl. in endständiger, großer Rispe, mit kleinen Bracteen ee 2 m Dre Pammeulaiee 2. Bl. in armblütigen Trauben an beblätterten Zweigen . . .....%5. Racemulosi. II. Bl. einzeln oder in achselständigen, wenigblütigen, zerstreuten Blütenständen UI. Sparsiflori. 4. Aufrechte, steifästige, dichtblättrige Sträucher oder Halbsträucher mit sehr kurz ge- stielten Einzelbl. A: „2.0...8 6. Passerinoidei. 2. Aufrechte, steifästige, schlanke Kräuter Et en meist seidig-grauen B. und =i= verlängerten Blüten- resp. Blütenstandsstielen. . . . 8 7. Linoidei. 3. Niederliegende oder aufsteigende, meist schlanke Kräuter (selten Halbsträudher); A. Blütenstiele kürzer als ihre Stützb., meist sehr kurz. . . . $ 8. Anagalloide:. B. Blütenstiele so lang oder länger als ihre Stützb. . . » 2. .....8 9. Alsinoidei. 1. Spicati. $ A. Lagopodini: E. pterocaulon Moric. mit herablaufenden B. und abge- setzten, länglichen Blütenköpfen; E. lagopus Mart. mit nicht herablaufenden B. und bis zur Ahre beblättertem Stengel, beide in Brasilien. — $ 2. Bracteosi: E. glomeratus Nees et Mart. und mehrere andere Arten in Brasilien. — $ 3. Phyllostachyi: E. fuscus Meißn. mit breiten, stumpfen, braunfilzigen B.; E. Martii Meißn. und E. echioides Moric. mit schmalen B.; alle in Brasilien. U. Acranthi. $ 4. Paniculati: E. paniculatus Spr. mit lanzettlichen, kahlen B. u. kleinen Bl. in großen, rispigen, sehr dünnästigen Blütenständen an den Zweigenden, in Venezuela. — Convolvulaceae. (Peter.) 19 $ 5. Racemulosi: E. phyllanthoides Moric., B. oval, Bl. in plötzlich abgesetzten, traubenartigen, endständigen Blütenständen, Brasilien. II. Sparsiflori. $ 6. Passerinoidei ausgezeichnet durch die sehr dichte Beblätterung und holzige Beschaffenheit der Achsen, sonst den Anagalloidei entsprechend: E. scoparioides Mart. mit linealen B.; E. diosmoides Mart. mit kahlen, kurz länglichen B., reich verzweigter Strauch; E. Maximiliani Meißn., langästig, mit rundlichen oder eiförmigen, kleinen B., filzig; E. speciosus Moric., halbstrauchig, vom Grunde vielstengelig-verzweigt, mit behaarten, herz- förmigen bis elliptischen B., alle in Brasilien. — $ 7. Linoidei von den Alsinoidei hauptsäch- lich durch den steif aufrechten Wuchs verschieden: E. linoides Moric., Brasilien, Kelchb. eiförmig, gewimpert, B. lineal, ihre Oberseite kahl, Blkr. tief gespalten; E. arbuscula Poir., Kuba, sparrig, mit dünnen Zweigen, sonst ähnlich; ' E. arizonicus A. Gray, Sonora und Arizona, aufrecht, silberweiß, mit lanzettlichen Kelchb. — $ 8. Anagalloidei von den Alsinoidei nur durch kurz gestielte bis sitzende Bl. zu unterscheiden. — $ Sa. Gnaphalioidei überall dicht anliegend-langhaarig oder fast wollig, sehr dicht beblättert: E. gnaphalioides Moric., Brasilien, bildet durch dicht gestellte, übereinandergreifende, breite B. einen Übergang zur Gruppe der Passerinoidei. — $ 8b. Fasci- culati, kurzhaarig oder kahl, mit mehrblütigen Blütenständen oder in den Blattachseln gebüschelten Bl.: E. anagalloides Meißn. mit ovalen B., sehr kurzhaarig, Brasilien; E. latifolius Bot. Reg. mit herz- bis eiförmigen B. — $ Sc. Latifolii ebenso, aber Bl. einzeln od. zu 2—3 büschelig, B. breit: E. nummularius L. ganz kurzhaarig, mit kreisrunden, ausgerandeten B., in Westindien, Central- und Südamerika allgemein verbreitet; E. Grisebachü Peter, zottig, B. eiförmig, spitz, Kuba. — $ 8d. Angustifolü wie c, aber B. meist lanzettlich bis lineal; E. madagaseariensis Vatke, kleines, rauhhaariges Kraut mit gestielten, elliptischen B., Madagaskar; E. incanus Pers., Argentinien, anliegend seiden- haarig, B. elliptisch, ungestielt; E. capensis E. M., Kap der guten Hoffnung, zottig, mit größeren Bl.; E. sericeus Sw. im tropischen und subtropischen Amerika, langhaarig, B. lineal. — $ 9. Alsinoidei durch verlängerte Blütenstiele ausgezeichnet. — $ 9a. Linarioidei mit linealen bis lanzettlichen B.: E. exilis Meißn., Achsen sehr dünn, die Pfl. daher äußerst zierlich, Blütenstiele mindestens 2 mal so lang als das Stützb., im tropischen Sird- amerika; E. linarioides Meißn. mit kürzer gestielten Bl. — $ 9b. Frondosi, B. breiter (rundlich, obovat, eiförmig, selten lanzett- lich): E. hirsutus Lam., Ostindien, Philippinen, Centralamerika, meist mit Einzelbl. und ovalen B.; E. alsinoides L., eine poly- morphe Art, im tropischen Amerika und Asien weit verbreitet, mit wenigblütigen Blütenständen u. = eiförmigen bis lanzettlich- linealen B.; E. glabriusculus Ch., kahl, B. = obovat, Mittel- amerika; E. Karstenii Peter (= Majera coerulea Karsten in sched.), ähnlich, in Kolumbien. I. 3. Gonvolvuloideae-Hildebrandtieae. Gr. 2, völliggetrennt. N. etwas unregelmäßig —5lappie. A a 5 Bl. 4-(selten 5-/zählig. Bl. meist an Be 2 Außere Kelchb. zur Fruchtzeit viel größer als die inneren, kreis- förmig, an den Blütenstiel = angewachsen; Bikr. halb 4spaltig. Fr. kapselartig, septi- frag, 2klappig. Sparriger Strauch, etwas dornspitzig, 15. Hildebrandtia Vatke. Bl. in K., C. und A. 4zählig, selten 5zählig. Kelchb. zuerst wenig verschieden, später die 2 (oder 3) äußeren sich unverhältnismäßig vergrößernd, kreisrund, am Grunde dem Blütenstiel angewachsen. Blkr. trichterförmig, halb 4spaltig, Lappen zuletzt abstehend, induplicativ od. dachig. Stb. zuletzt hervorragend, A. länglich. Discus unscheinbar. Frkn. 2fächerig, jedes Fach mit 2 Sa. Gr. 2%, ganz getrennt; N. etwas unregelmäßig —5lappig, mit verlängerten, knorrigen Lappen. Kapsel zwischen den an einander liegenden, vergrößerten Kelchb. verborgen ; S. durch Fehlschlagen öfters 9*# 20 Convolvulaceae. (Peter.) nur 1, glatt, mit dicklicher Testa. Kotyledonen wenig gefaltet, breit. — Sparrige Sträucher mit Lang- und Kurztrieben und etwas dornig endigenden Ästen. B. klein, grauseidig, an den Kurztrieben gebüschelt. Bl. sehr klein, einzeln, meist aus den Kurztrieben kommend, kurzgestielt. 2 Arten: H. africana Vatke in Ostafrika (Fig. 9), seidenhaarig, 2 Kelchb. größer, erinnert in der Tracht an manche Lycium-Arten; H. somalensis Engl. Ahlberge im Somalilande 4100 m, kahl, 3 Kelchb. größer, Bl. pentamer, Blkr. 5zähnig. I. 4. a. Gonvolvuloideae-Gonvolvuleae-Argyreiinae. Gr. ungeteilt, verlängert, N. endständig, ungeteilt oder öfter = 2knotig bis 2lappig. Blkr. mit kaum gelapptem bis tief 5lappigem Saum. Fr. nicht aufspringend, beerenartig‘ oder trocken bis hart. — Windende Kräuter od. hochkletternde Sträucher, selten Bäume oder niedergestreckte Kräuter. B. öfters lederartig. A. N. 2lappig, mit linealen oder länglichen Lappen. Fr. ziemlich trocken. Meist windend 16. Rivea.— B. N. kopfig oder = 2knöpfig. a. N. kurz 2lappig oder 2knöpfig. Sträucher oder Kräuter. . Frkn. 4fächerig. Windend, selten gerade. B. nicht lineal. Narbenlappen = kugelig oder nur angedeutet . . . 2.0... 19. Arsyzeiasz 8. Frkn. 2fächerig. Windend oder kletternd mit geraden Zweigen. B. nicht lineal. I. Fr. hart oder beerenartig. Fruchtkelch nicht besonders ausgebildet. Griffelbasis ohne Ring. A. B. unterseits grau bis zoltig. Fr. beerenartig. Windende Kräuter 18. Lettsomia. 9. B. unterseits kahl. Fr. hart, endlich trocken. N. zuweilen kaum andeutungs- weise 2knöpfig. Kletternde Sträucher mit geraden Zweigen . 19. Maripa. ll. Fr. dünnwandig. Fruchtkelch abstehend, etwas trockenhäutig werdend. Gr. am Grunde von einem Ringe umgeben . . 202.20. » 20. Gegendrea. y. Fr. Afächerig, 4—2samig. Kelch mit 3hlättrigem Aukönkelch aus Bracteen. I. Niederliegend. B. lineal. Bl. einzeln. Kelchb. gleichgroß, lederartig, immer frei 21. Blinkworthia. II. Windend. B. herzförmig. Bl. traubig. Kelchb. ungleichartig, 3 äußere größer, häutig, netzaderig, am Rande fest zusammenschließend zu einer blasenartigen Flle years: nn... 22%. Cardiochlauye: b. N. ungeteilt. Frkn. 2fächerig. Bl. etwas : zy Pomorph, Stb. herabgebogen, weit hervor- ragend. Baum mit rosettenartig gestellten BB . . . .......28. Humbertia. 16. Rivea Choisy. Kelchb. gleichartig, eiförmig oder länglich, stumpf. Bikr. präsentiertellerförmig bis breit trichterförmig, mit sehr kurzlappigem Saum. Stb. einge- schlossen, mit kurzen, zuweilen am Grunde bärtigen Stf. u. länglichen bis lanzettlichen, stumpfen A. Discus ringförmig. Frkn. Afächerig, jedes Fach mit 1 Sa. ; Gr. fadenförmig; N. 2lappig (Fig. 10 C), Lappen länglich bis lineal und fädlich. Fr. = fleischig oder fast trocken, glänzend, nicht aufspringend oder unregelmäßig zerbrechend. S. 4 oder durch Fehlschlagen weniger, glatt. — Windende, hoch kletternde (selten geradästige) Kräuter mit meist derben, holzigen Stengeln, ansehnlichen od. großen, fiedernervigen, oft unter- seits a B. und großen Bl., letztere selten einzeln, meist in wenig- od. mehr- blütigen, = doldigen oder kopfigen, oft von großen Bracteen umhüllten u. Iunssetiei achselständigen Blütenständen. Etwa 40 Arten, meist in Ostindien und Südamerika, darunter R. cuneata Roxb. in Ost- indien, die einzige nicht windende Art mit spatelig-keilförmigen B. und roten Bl.; R. hypo- crateriformis Choisy mit präsentiertellerförmiger, langer Bikr.; R. cymosa Sw. mit beiderseits grünen B.; R. speciosa Sweet (Fig. 40 A) hat große, oberseits grüne, unterseits glänzend weiße B. und trichterige Bl., kommt in Ostindien, China, Isle de France und Jamaika vor u. wird auf Haiti zu Lauben und als Arzneimittel verwendet; die Pfl. heißt dort Coup d’air, ihre B. sind »auf der einen Seite kühlend, auf der behaarten Seite erwärmend«. — Manche Autoren rechnen zu Rivea nur R, hypocrateriformis u. R. ornata Choisy, beide in Ostindien. 17. Argyreia Lour. Von ARivea hauptsächlich verschieden durch = kugelige oder nur angedeutete Narbenlappen (Fig. 10 D). Kelchb. oft länglich od. lanzettlich, gleichlang A — EN A u ie A N Convolvulaceae. (Peter.) 1 oder ungleich, die inneren schmäler, selten zur Fruchtzeit vergrößert. Blkr. trichterfg., 5eckig bis 5lappig. Stf. öfters mit verbreiterter Basis. Fr. fleischig bis trocken u. hart, nicht aufspringend, oft Isamig. — Windende od. aufrechte Kräuter wie Rivea. B. fieder- nervig, meist ansehnlich und breit, seltener schmal (lanzettlich). Blütenstände achsel- ständig, meist rispig, mit kleinen bis großen Bracteen und ansehnlichen violett oder rot gefärbten oder weißen Bl. Fig. 10. A Rivea speciosa Sweet, Bl. und Knospen. — B Humbertia madagascariensis Lam., Bl. — C Rivea sp, Gynäceum. — D Argyreia pomacea Lam., Gynäceum, Corolle entfernt. — E, F Erycibe paniculata Roxb. E Bl.; F Frkn. im Längsschnitt. (B, C, D Original; A, E, F nach Wight.) 25 Arten, fast alle im tropischen Asien und malayischen Archipel, 4 im tropischen Afrika. Habituell meist mit Rivea übereinstimmend u. auch systematisch kaum von dieser Gattung zu trennen. $ 4. Orthargyreia mit aufrechten Stengeln und nicht windenden Ästen, — Hierher die unter einander völlig unähnlichen A. abyssinica Choisy im tropischen Afrika mit sitzenden, lang seidig behaarten B. und purpurnen Bl. mit weißlichem Saum, und A. hancornüfolia Gardn. mit gestielten, kahlen, lederigen, eiförmigen, parallelnervigen B.. in Ostindien. $ 2. Strophargyreia mit windendem Stengel, unter einander habituell ziemlich überein- stimmend. — Hierher A. lanceolata Choisy mit lanzettlichen B.; A. tilifolia Ch. mit herz- förmigen B., einzeln stehenden purpurnen Bl. u. zuletzt stark vergrößertem Kelch; A. argentea Ch. und mehrere verwandte Arten mit unterseits prächtig silberweiß seidenhaarigen B.; alle in Ostindien. 18. Lettsomia Roxb. Unterscheidet sich von Rivea und Argyreia wesentlich nur durch den 2fächerigen Frkn. Kelchb. gleichartig, später nicht erheblich vergrößert. Blkr. verschieden groß, glockig oder trichterförmig, meist kurzlappig. Stb. selten exsert. Dis- eus ringförmig. Frkn. mit je 2 Sa. Gr. verlängert, fadenförmig; N. kugelig-2knöpfig. Fr. beerenartig, seltener hart, nicht aufspringend. S. dick, glatt, aufrecht. — Kräuter mit windenden Stengeln, ansehnlichen, meist herzförmigen, unterseits kurzhaarigen bis graufilzigen, fiedernervigen B. u. langgestielten, kopfig od. doldig, selten ebensträußig ge- -ordneten Bl., welche von hinfälligen oder länger persistierenden Bracteen gestützt werden. 43 Arten in Ostindien, Südchina und im malayischen Archipel. op») Convolvulaceae. (Peter.) Sect. I. Eulettsomia Benth. mit = rundlichen oder ovalen, stumpfen, außen meist seidig behaarten Kelchb. und 4samigen, kugeligen Fr. — Dazu IL. sikkimensis Clarke mit kahlem Kelch, ungelappter Blkr. und inserten Stb.; L. seiosa Roxb. mit dicht steifhaarigen B. und großen Bl. in lockeren Blütenständen; L. aggregata Roxb. mit unterseits weißfilzigen B., kleinen tief gelappten Bl. in gestielten Köpfen und exserten Stb. Sect. II. Moorcroftia Ch. (als Gatt.) mit spitzen, rauhhaarigen Kelchb. und Asamigen, elliptischen oder länglichen Fr. Dazu I. festiva Wall. und L. capitata Ch. mit dicken, kopfigen Blütenständen, erstere kürzer-, letztere überall lang-borstig; alle in Ostindien. 19. Maripa Aubl. — Mouroucoa Aubl.). Von Lettsomia durch meist trockenere Fr., die zuweilen nur andeutungsweise 2knöpfige N., die unterseits kahlen B. u. geraden Zweige verschieden. Kelchb. gleichartig, lederig, später unverändert. Blkr. glockig oder trichterförmig, — 5spaltig. Stb. insert od. exsert. Discus ringförmig. Frkn. 2fächerig, mit 4 Sa. Fr. = rundlich bis länglich, meist hart, nicht aufspringend, gewöhnlich isamig. S. dick, kahl, aufrecht. — Kletternde Sträucher mit nicht windenden Ästen, kahl, mit lederartigen, am Grunde meist nicht herzförmigen B. Bl. in endständigen, rispig-straußartigen, ooblütigen Blütenständen, seltener in achselständigen, traubenähn- lichen Sträußchen. Bracteen klein. 9 Arten in Brasilien, Guyana und Centralamerika. — Hervorzuheben sind: M. passi- floroides Spruce mit 6 cm langen, trichterförmigen Bl.; M. scandens Aubl. und M. glabra Choisy mit viel kleineren Bl. in großen, endständigen Rispen, erstere mit grauen, ungleich langen, letztere mit kahlen, gleichlangen Kelchb. 20. Legendrea Webb. Kelchb. länglich, gleichartig, äußere ein wenig kürzer, zuletzt ein wenig vergrößert, etwas häutig und sternartig ausgebreitet. Blkr. glockig, mit geringer Lappung des Randes. Stb. exsert. Stf. am Grunde verbreitert und hier mit Kopfhaaren besetzt. A. länglich. Frkn. 2fächerig, mit 4 Sa. Gr. fadenförmig, am Grunde abgegliedert, N. kopfig-2lappig. Fr. kapselartig, eilänglich, dünnlederig, nicht od. später fast 2klappig-aufspringend, Isamig. S. länglich, kurzhaarig. — Windender, ganz kurz- haariger Strauch mit herzförmig-rundlichen B., gestielten, achselständigen Blütenständen, welche am Ende der Zweige gehäuft sind, und weißen, im Grunde violetten, mittel- großen Bl. A Art: L. mollissima Webb, anscheinend auf Gran Canaria endemisch, selten. 34. Blinkworthia Choisy. Kelchb. gleichgroß, oval, lederig, zuletzt wenig ver- größert. Blkr. kurz, cylindrisch-krugförmig, kaum 5zähnig. Stb. eingeschlossen. Stf. nach unten allmählich verbreitert. Gr. fädlich, N. kopfig, 2lappig. Fr. beerenartig, glatt, Isamig. S. glatt. — Niedergestrecktes, behaartes Kraut mit verlängerten Ästen, linealen, oberseits kahlen, unterseits steifseidig behaarten B. und kurzgestielten, achselständigen Einzelbl. Dicht unter dem Kelch eine aus 3 kurzen, schuppenartigen Bracteen ge- > bildete Hülle. 4 Art, B. lycioides Wall. in Burma, vom Habitus eines Bocksdornsträuchleins. 22%. Cardiochlamys Oliv. Bl. klein, mit 2—3 kleinen, dicht unter dem Kelche stehenden Bracteen. Kelchb. ungleich, 3 äußere länger, zur Fruchtzeit sehr vergrößert, breit herzförmig, mit den Rändern fest verbunden und ein aufgeblasenes, 3kantiges Ge- häuse darstellend; 2 innere kleiner, lanzettlich, sich nicht vergrößernd, frei. Bikr. trichterförmig, 2—3mal länger als der Kelch, 5spaltig. Stb. ungleich lang, fast am Grunde der Blkr. inseriert, A. eilanzettlich, pfeilförmig. Frkn. auf säulenförmigem, dickem Träger, eiförmig, in die Griffelbasis verschmälert, 1fächerig, mit 2 Sa. Gr. ver- längert, ungeteilt; N. kopfig, 2knotig. Fr. gestielt, nicht aufspringend, 1—2samig. S. mit Nährgewebe. — Windendes, schlankes, kurzhaariges Kraut vom Habitus der Porana racemosa mit herzförmigen, gestielten B., welche nach oben in = sitzende, viel kleinere, herzförmige Blättchen übergehen. Bl. einzeln achselständig, zusammen traubenförmige, endständige Blütenstände darstellend. Fruchtkelch 3 cm lang und breit. 4 Art (©. madagascariensis Oliv.) in Madagaskar. 23. Humbertia Lam. Kelchb. fast gleich, breit-rundlich, lederig, zuletzt zurück- geschlagen. Blkr. (Fig. 10 2) trichterig-glockig, mit gefaltetem, sehr kurzlappigem Saum. | | j L [ L } \ EEE EDER AU ı TERRR Convolvulaceae. (Peter.) 23 Stb. weit hervorragend, herabgebogen, Stf. fädlich, nach unten allmählich verdickt, A. kurz-länglich. Frkn. 2fächerig, mit 4 Sa. Gr. fadenförmig, an der Spitze verdickt, mit stumpfer, ungeteilter N. Fr. nicht aufspringend ?, 2samig (nach Lamarck eine holzige Kapsel, nach Smith eine Drupa). — Kahler Baum mit seidig behaarten, jüngsten Zweigen, an diesen endständig-rosettig gehäuften, obovat-länglichen, lederigen, ganz- randigen B., achselständigen, kurz gestielten, ansehnlichen, außen dicht braunseidigen Einzelbl. Vorb. der Bl. 2, sehr klein, schuppenartig, spitz. 4 Art (H. madagascariensis Lam.) in Madagaskar, noch nicht genügend bekannt. — Ist nach Baillon identisch mit Endrachium Juss. und wird von demselben wegen der von den C. abweichenden Griflelspitze und der öfters unbestimmten Zahl der Sa. zu den Solanaceae gestellt. Das Holz soll ungewöhnlich fest sein, es hat eine gelbe Farbe und duftet ähnlich wie Sandelholz. I. 4. b. Convolvuloideae-Gonvolvuleae-Convolvulinae. Gr. ungeteilt, verlängert. N. endständig, ungeteilt kopfig oder öfter 2knöpfig oder teilig, sehr selten mehrstrahlig. Blkr. mit kaum gelapptem bis tief 5teiligem Saum. Fr. kapselartig, klappig od. selten der (Juere nach aufspringend, mit dünnem od. hartem Pericarp. — Meist windende Kräuter, zuweilen kriechend od. aufrecht, od. Halbsträucher oder sparrige Zwergsträucher. B. meist krautig. A. Kelchb. zuerst klein, zur Fruchtzeit alle flügelartig vergrößert und trockenhäutig 24. Porana. B. Kelchb. mannigfach, auch zuweilen ungleich groß, vergrößern sich aber später nicht in auffallender Weise. a. N. ungeteilt kopfig oder 2knöpfig mit kugeligen Hälften. a. Stf. am Grunde schuppenartig verbreitert. Bl. klein. . . . 25. Lepistemon. 3. Stf. am Grunde nicht oder nur wenig verbreitert. Bl. meist ansehnlich, zuweilen sehr groß. I. Außere Kelchb. von den inneren verschieden, meist herzförmig od. herablaufend. Frkn. 2fächerig Ne ER he 268. Aniseia..T II. Alle Kelchb. gleich oder nur Ban verschieden, niemals herablaufend. Frkn. 2—4fächerig. (Ipomoea Auct.) 4. Kapsel der Länge nach 9 8spaltig aufspringend. -* Blkr. aus kurzröhrigem Basalteil plötzlich verbreitert, gekrümmt-prismatisch. Sexualorgane hervortretend. Kelchb. behörnt. Bl. in Doppelwickeln 27. Mina. ** Blkr. trichterig oder glockig oder präsentiertellerförmig. Bl. in Dichasien oder doldenartigen bis kopfigen Blütenständen. + Sexualorgane hervortretend. © Blkr. sehr groß, präsentiertellerförmig, mit langer, enger, cylindrischer Röhre und breitem = flachem Saum. . . ... 28. Calonyction.- OO Blkr. mittelgroß, mit schmal trichterförmiger Röhre und wenig ausge- breitetem Saum. Fr. mit falschen Scheidewänden zwischen den S. . 29. Quamokclit. - @©OO Blkr. ansehnlich, röhrig, nach oben etwas erweitert, mit mittelgroßem Saum ers. N NSOETROSON UNE Br al era een © Kelchb. häutig oder lederig (selten krautig), stumpf bis spitz. Frkn. meist 2- oder 4fächerig, ksamig . . . . .... 31. Ipomoea s. str. — -©O Kelchb. krautig, allmählich verschmälert-spitz oder meist lang- und schmal zugespitzt. Frkn. meist 3fächerig, 6 samig . 32. Pharbitis.— 2. Kapsel der Quere nach unregelmäßig zerreißend, zuweilen fast deckelartig auf- Springend ,- „=. 8: 2. 22.88. Opereulina,- b. N. 2lappig od. 2teilig, mit eiförmigen, Er eben, "adlichen od. abgeplatteten Lappen. a. Äußere Kelchb. von den inneren verschieden, größer, eiförmig. Frkn. Afächerig. Narbenlappen oval od. länglich. Bracteen kürzer als der Kelch, lineal 34. Hewittia. 3. Alle Kelchb. gleich gestaltet und nahezu gleichgroß. I. Bracteen klein, vom Kelche entfernt stehend, denselben nicht verdeckend. Frkn. 2fächerig. 24 Convolvulaceae. (Peter.) 9. Narbenlappen fadenförmig oder dicklich . . » . . .86. Convolvulus. II. Bracteen breit, = blattartig, den Kelch einschließend. Frkn. Afächerig oder un- vollständig 2fächerig. Narbenlappen abgeflacht, eiförmig oder länglich 37. Calystegia. c. N. 8—4-(bis 2-)strahlig, mit lineal-fädlichen Strahlen. Frkn. 2fächerig 38. Polymeria. Fig. 11. A, B Porana racemosa Roxb. A blühender Zweig; B einzelne Bl., vergr. — C P. malabarica Clarke, Fr. mit dem vergrößerten Kelch. (Original.) %%4. Porana Burm. Kelchb. gleichartig, zuerst klein (Fig. 14 B), zur Fruchtzeit je- doch stark vergrößert (Fig. 14 C), flügelartig, trockenhäutig, aderig u. sternförmig aus- gebreitet. Blkr. meist klein, glockig bis schmal trichterig, mit breitlappigem, offenem Saum. Stb. = eingeschlossen, Stf. fädlich, A. kurz, länglich bis lineal. Discus ringförmig oder ®. Frkn. 2fächerig, mit —4 Sa. Gr. kurz od. etwas verlängert, meist ungeteilt, mit kopfiger oder 2knotiger N., selten gabelig mit kopfigen N. Kapsel klein, 4samig, meist zuletzt Qklappig aufspringend. S. glatt. — Kletternde oder windende, dünn- stengelige Kräuter mit meist herzförmigen, fiedernervigen, krautigen B. Bl. in rispigen oder traubigen Blütenständen an den Zweigenden, selten einzeln, achselständig. Circa 10 Arten in Ostindien, dem malayischen Archipel und in Australien. Sect. I. Euporana Peter mit 2teiligem Gr., 5spaltiger, glockenförmiger Blkr. und rispigen Blütenständen: P. volubilis Burm. in Malakka, Java, Timor, Ostindien, Philippinen. Sect. Il. Duperreya Gaud. (als Gatt.) mit ungeteiltem Gr., glockiger Blkr., einzeln stehenden Bl. und schmalen B.: P. sericea F. v. Müll 1. Narbenlappen eiförmig oder länglich, kurz, fach . . 35. Jacquemontia. | | Sen un 2 ya re Ye a Convolvulaceae. (Peter.) 35 Sect. III. Dinetus Hamilt. (als Gatt.) mit ungeteiltem Gr., trichterförmiger Blkr., mehr- blütigen Blütenständen und herzförmigen B.: P, grandiflora Wall. mit sehr großen, fast präsentiertellerförmigen Bl. in rispigem Stande, 3 cm langem Fruchtkelch in Nepal; P. race- .mosa Roxb. (Fig. 14 A), kahl, mit kleinen, traubig geordneten Bl., 2lappiger N., 4 cm langem Fruchtkelch, in Ostindien; P. paniculata Roxb., kurzsamtig, mit kleinen, rispigen Bl. und kugeliger N., in Ostindien. 25. Lepistemon Blume. Kelchb. gleichartig, spitz. Blkr. klein, = krugförmig, mit oben zusammengezogener Röhre und glockigem, kurz 5lappigem Saum. Stb. einge- schlossen, Stf. kurz, am Grunde in eine große, papillöse, höckerartige, innenseits abge- flachte Schuppe verbreitert, aus deren Rücken die Stf. hervortreten. A. länglich bis lineal. Discus mehr oder weniger becherförmig. Frkn. 2fächerig, mit 4 Sa. Gr. unge- teilt, kurz; N. aus 2 dicken, kugeligen Knöpfen. Kapsel kugelig, Aklappig. S. glatt. — Windende, mehr oder weniger behaarte Kräuter mit herzförmigen, öfters —3lappigen, gestielten, krautigen B. Bl. blassgelb, kurzgestielt, in achselständigen, ooblütigen Knäueln oder Köpfen. 4 Arten in tropischen Gebieten, darunter Z. Wallichii Ch. mit teilweise (2-)3lappigen B. und abstehender Behaarung, in Ostindien; L. asterostiygma Schum. mit ganzrandigen B., kahlem Kelch und 12 mm langen Bl., in Deutsch Neuguinea, und der ähnliche L. wrceolatus F. v. Müll. mit dicht behaartem Kelch der nur 5 mm langen Bl., in Queensland. 36. Aniseia Choisy. Kelchb. ver- schiedenartig, krautig, 2—(3) äußere größer, am Grunde oft herzförmig oder auf den Blütenstiel herablaufend, zur Blütezeit mehr oder weniger vergrößert, innere kürzer und schmäler (Fig. 12 4). Bikr. klein od. an- sehnlich, glocken- oder trichterförmig, mit kaum gelapptem Saum. Stb. eingeschlossen. Frkn. 2fächerig, mit 4 Sa. N. 2knöpfig, mit mehr oder weniger kugeligen Hälften. Fr. kapselarlig, 2fächerig, aufspringend. — Tropische Kräuter oder Halbsträucher, schlank, windend oder niedergestreckt, mit verschieden gestalteten B., kahl bis filzig; mit Einzelbl. oder achselständigen, doldigen Blütenständen. Etwa 15 Arten in den tropischen Gegen- den, besonders in Brasilien und Ostindien. $ 4. Cordatae. B. herzförmig bis = ei- förmig, breit; Bl. klein. — A. calycina Ch. mit pfeilförmigen Kelchb., fast kahl, in Ost- indien und Nubien; A. fulvicaulis Hochst. mit dicht behaarten, ausgerandeten B., in Abes- sinien. $ 2. Hastatae. B. 3eckig bis pfeilförmig, Bl. ansehnlich. — Dazu A. hastata Meißn. mit schmal pfeilförmigen B. und am Grunde ge- zähnten, äußeren Kelchb., in Brasilien und Guatemala. Fig. 12. A Aniseia uniflora Choisy, & Br — IR Mlz- ; _15 . : wittia bicolor (Vahl) Steud., Kelch u. Gynäceum, Blkr. N 3. Lanceolatae. B. lang-länglich bis entfernt. (Nach Wight und nach der Natur.) lanzettlich, meist in den Stiel verschmälert; Bl. ansehnlich. — A. cernua Moric. mit eiförmigen, kurz herablaufenden Kelchb. und wenig behaarten Laubb., in Brasilien; A. ensifolia Choisy mit Jinealen, langspitzigen, kahlen B. und eiherzförmigen, nicht herablaufenden, äußeren Sepalen, in Guiana, Guatemala; A. nitens Ch. dicht seidenfilzig, in Brasilien. 27. Mina Llave et Lex. Kelchb. gleichartig, krautig, mit plötzlich aufgesetzter, pfriemlicher Spitze, ähnlich wie Quamoclit (Fig. 13 D). Blkr. aus kurzröhrigem Basal- 96 Convolvulaceae. (Peter.) teil plötzlich aufgeblasen-erweitert, ein wenig gekrümmt-prismatisch, etwas zu- sammengedrückt, mit kurzem, wenig ausgebreitetem, 5eckigem Saum (Fig. 13 B, C). Stb. hervortretend, Stf. lang, etwas gebogen, fadenförmig, A. kurz länglich. Bl. in Doppel- wickeln. Sonst wie Jpomoea. — Schlingende, Ajährige Kräuter mit 00 gelb und rot ge- färbten Bl. in langgestielten, gabeligen Blütenständen und 3- bis mehrlappigen, krautigen, handnervig-neizaderigen B. e | 2 Arten; eine derselben M. lobata Llav& et Lex. aus Mexiko, wird in Gärten, selbst noch in Norddeutschland, als decorative Zierpfl. gezogen (Fig. 43). Fig. 13. Mina lobata Llav. et Lex. A Blütenstand und Beispross in einer Blattachsel; B Blütenknospe längs durchschnitten; C Bl.; D Kelch. (Original.) 28. Calonyction Choisy. Kelchb. behörnt wie bei Mina und Quamoclit oder ohne Spitze. Blkr. sehr groß, präsentiertellerförmig, mit enger, cylindrischer Röhre u. breitem — flachem Saum. Stb. exsert, Gr. mit kopfig- 2lappiger N. Fr. ansehnlich, 2fächerig, aber öfters mit falschen Scheidewänden zwischen den S. — Windende Kräuter mit ein- fachen herzförmigen B. u. in Doppelwickeln geordneten, seltener einzeln achselständigen, sehr großen, weißen oder purpurnen Bl.; Pfl. vom Aussehen großblütiger /pomoea. 4 Arten im tropischen Amerika, darunter C. speciosum Choisy (= Ipomoea bona nox L.) - mit bis 46 cm langen, weißen Bl., öfters in Gewächshäusern kultiviert. Nutzen. Der Milchsaft dieser Arten wird auf Ceylon und Jamaika zum Coagulieren des Milchsaftes von Castilloa elastica Cerv. benutzt. Convolvulaceae. (Peter.) 27 39. Quamoclit Tournef. Kelchb. gleichartig, krautig, meist mit plötzlich aufge- setzter, pfriemlicher Spitze, die zuweilen fast auf dem Rücken des Sepalums steht. Blkr. röhrig, nach oben = erweitert, öfters unter dem wenig ausgebreiteten oder glockigen Saum etwas zusammengezogen. Stb. hervortretend. Fr. mit falschen Scheidewänden zwischen den S. Sonst wie /pomoea. — Windende Kräuter mit meist ansehnlichen, ein- fachen, mehr oder weniger gelappten, handnervigen, selten kleinen und tief kammartig fiederteiligen B.; B]. in fast doldigen bis traubigen, langgestielten, achselständigen Blüten- ständen, meist ansehnlich, schlank trichterförmig, zierlich gebogen, rot oder gelb. Etwa 10 tropische Arten. Sect. I. Euquamoclit Peter. B. fiederteilig, mit schmal-linealen Lappen. — 0. vulgaris Choisy in Ostindien einheimisch, jedoch sonst in den Tropen vielfach eingebürgert und überall in Gärten als Zierpfl. kultiviert (Fig. 44 4). Sect. II. Calboa Cav. (emend.) B. handnervig, meist mehr oder weniger gelappt. — Q. coccinea Mnch. mit gerader, nach oben wenig erweiterter, 3 cm langer Kronröhre, im tropischen und subtropischen Amerika und Asien; Q@. Llaveana Meißn. mit ca. 6 cm langen, gekrümmten und nach oben erweiterten Bl., in Mexiko. D Fig. 14. A Quamoclit vulgaris Choisy, B. mit Blütenstand und Beispross. — B Ipomoea glabra Choisy, geschlitzte Bl. — CS. von Ip. glandulifera Peter, mit langen Haaren bekleidet. — D Pharbitis hispida Choisy, Blütenstand; ES. derselben. (B nach Meißner; das übrige Original.) 30. Exogonium Choisy (incl. Marcellia Mart.). Wie Quamoclit, jedoch Kelchb. meist ohne aufgesetzte Pfriemspitze, gewöhnlich gerundet oder stumpf, selten einfach spitz, öfters ungleich lang. Blkr. meist rot, ansehnlich, röhrig, nach oben etwas er- weitert, mit mittelgroßem Saum. Frkn. öfters 2fächerig. N. kopfig, 2lappig. Stb. mehr oder weniger hervortretend.. — Windende, ausdauernde Kräuter, Halbsträucher oder Sträucher Amerikas mit ganzrandigen oder verschiedenartig gelappten B. u. meist wenig- blütigen, dichasischen od. büscheligen od. doldigen, kurzgestielten Blütenständen, selten mit Einzelbl. an Kurztrieben. Circa 45 Arten im tropischen Amerika. Eine Übersicht derselben kann so gewonnen werden: 38 Convolvulaceae. (Peter.) Be $ 1. Bracteatae. Bracteen breit herzförmisg, gefärbt, 2—3 cm lang; Blütenstand traubig, B. ganzrandig. — E. spicatum Ch. in Centralamerika. ge $ 2. Integrifoliae. B. ganzrandig. Keine Kurztriebe. — E. racemosum Ch. Kelchb. länglich, 2 cm lang, Blütenstand rispig, mit 2 cm langen, gefärbten Bracteen, auf Kuba; E. Purga (Wender.) Benth. Bracteen sehr klein, Blkr. präsentiertellerförmig, 6 cm lang, in Mexiko, jedoch ihrer medicinisch verwendeten Knollen wegen in tropischen Gegenden (z.B. Jamaika) kultiviert; E. villosum (Mart.) Peter. Strauch mit unterseits runzelig wolligen B. und gelblich weißen Bl., in Brasilien. 2 $ 3. Heterophyllae. B. = gelappt oder teilweise ganz- (\ randig, Bracteen klein. — E. jalapoides Griseb. mit dicht N seidenfilzigen B. und E. fuch- \ sioides Griseb.mit armhaarigen B., in Kuba. $ 4. Heterocladae mit Lang- und Kurztrieben, an letzteren die Bl.; B. meist geigenfg., 3—4lappig, klein; Stengel holzig. — E. arena- rium Ch. in Westindien. Nutzpflanzen. Ex. Purga (Wender.) Benth. liefert in seinen Rhizomknollen die echte Jalapenwurzel, aus der die Resina Jalapae gewonnen wird. Die Kultur dieser Art ist nicht ohne Be- deutung; so hat z. B. Jamaika 4881 über 500 kg Knollen ver- kauft. 31. Ipomoea Linn. (sensu strictiore). Kelchb. gleichartig oder seltener un- gleichartig, häutig od. lederig (selten krautig), meist stumpf, gleichlang od. innere, selten äußere länger, später nicht wesentlich verändert. Blkr. (Fig. 14 B) glocken- oder trichterförmig, gefaltet, mit 5eckigem oder X 5lappigem Saum. Stb. nicht hervor- ragend, Stf. fädlich, oft am Grunde etwas behaart; A. Fig. 15. Exogonium Purga (Wender.) Benth. Unterirdische Sprosse mit eiförmig bis lineal, zuweilen knolligen Wurzeln. (Nach Baillon.) schließlich gedreht. Der ringförmig, öfters etwas lappig. Frkn. meist 2&—4fächerig, mit 4 Sa. Gr. fadenförmig, N. entweder ganz und fast kugelig oder 2knotig oder aus 2 kugeligen Lappen bestehend. Kapsel kugelig oder eiförmig, häutig bis lederig, 4- (selten 2-)klappig aufspringend. S. 4 od. weniger, dick, kahl oder kurzhaarig oder lang seidenhaarig (Fig. 14 C). Kotyledonen breit, ge- faltet, öfters Qspaltig. — Kräuter oder Sträucher mit windenden oder aufrechten oder niedergestreckten (und dann oft wurzelnden) Stengeln mit einfachen oder in verschiedener Weise gelappten bis tief fingerteiligen, meist krautigen B.; Bl. entweder einzeln oder in dichasisch , büschelig, doldig bis kopfig geordneten, meist gestielten, achselständigen Blütenständen, sehr verschieden gefärbt, meist ansehnlich. Convolvulaceae. (Peter.) 29 Circa 300 Arten in allen tropischen und wärmeren Gebieten; in Europa kommen nur 2 Arten (in den südlichsten Teilen) vor. Nach Ausschluss der oft zu Ipomoea gezogenen Gattungen Mina, Calonyction, Quamoclit, Exogonium, Pharbitis, Aniseia und Operculina könnte man die Arten etwa in folgender Weise gruppieren: A. Stengel aufrecht od. = aufsteigend bis niedergestreckt, aber weder windend noch wurzelnd A. Orthipomoea. a. B. rudimentär, schuppenartig. Sträucher von Spartiumform . a. s$ 1. Spartioideae. b. B. ansehnlich, tief fieder- oder fingerteilig. . - -» » 2.2.2... $ 2. Lobatae. e. B. ansehnlich, ungeteilt, lineal oder breiter -. . . . 2... $ 3. Integrifoliae. B. Stengel niederliegend und oft wurzelnd, nicht windend. . . . DB.‘ 4. Erpipomoea. C. Stengel oder wenigstens die Enden der Äste windend . . ...... ©. Strophipomoea. a. B. sanzrandig, selten hie und da etwas gelappt . . - » 2... a. Integrifoliae. a. B. am Grunde nicht oder kaum herzförmig. . . . ..2.....1.$ 5. Ecordatae. B. B. deutlich herzförmig (Cordifoliae). 4. Blütenstandsstiele Jänger als das ganze B. oder länger als der Blattstiel 2. Macropodae. * Kelchb. alle oder nur die äußeren graufilzig, meist alle gleichlang * 8 6. Tomenticalyces. ** Kelchb. alle oder nur die äußeren = rauhhaarig (oder warzig), alle gleichlang #* $ 7. Hirsuticalyces. *##* Kelchb. haarlos oder seltener gewimpert oder spärlich behaart **#* Oalvicalyces. Erkelchb: gleich’ groß’ 7". 7......20% nen. > Aeginisepalae © Blütenstände doldig zusammengezogen . . . ...© $ 8. Umbellatae. ©O Blütenstände dichasisch, lecker . . . . ....0©0 $ 9. Dichotomae. 0090 Bigemzein oder zwa- se 2 272... 225 .,2.80® %A0r Okganthae. zkelchb. uneleich groß . '.. .. . .. = 8 14. Inaequisepalae. 2 item standistiele kurz, wenigstens kürzer 2 der Blattstiel, wenig- bis Ablütig 3. $ 12. Brachypodae. y. B. herz- oder spießförmig-3eckig oder pfeilförmig, kahl. . . 4. $ 13. Hastatae. b. B. = 3—7lappig handteilig, selten hie und da ganzrandig. . . - b. Diversifoliae. %. Kelchb. klein oder mäßig groß, nicht über 13,5 mm lang . . .5. Microsepalae. 4. Kelchb. kahl oder gewimpert oder spärlich behaart . . . . . Calvicalyces. = Kelehb. gleich lang . . ee Sure Aeginsepalae. ** Kelchb. ungleich, äußere = > a N nn $ 15. Inaequisepalae. 2. Kelchb. dicht rauhhaarig oder zottig oder filzie ER ET ET * $ 46. Pilosicalyces. ß. Kelchb. 45—32 mm lang, zuletzt lederig . . . 6. $ 47. Macrosepalae. €. B. handförmig geteilt mit 3—7 fast völlig onen en .... ce. $48. Multilobae. Aa. $ 4. Orthipomoea, Spartioideae: I. aturensis Don in Brasilien auf Sandboden, mit winzigen, schuppenartigen B., schlanken, rutenartigen Zweigen und mehr als 2 cm langen Bl. Ab. $. 2. Orthipomoea, Lobatae: I. heterophylia Ort., Argentinien, mit rautenförmigen bis handförmig-7lappigen B. und niederliegenden Zweigen; I. Pringlei A. Gray, Mexiko, hochwüchsig, mit fiederteiligen, lineal-gelappten B.; /. muricata Choisy in Mittelamerika, niedrig, B. handteilig, Wurzel rübenförmig. Ac. $ 3. Orthipomoea, Integrifoliae: I. pinifolia Meißn., Brasilien, äußere Kelchb. kürzer als die inneren, B. lineal od. fädlich; I. angustifolia Choisy ebenda, alle Kelchb. gleich lang; I. fistulosa Mart. mit herzförmigen B. und dickem, röhrigem Stengel, im tropischen Amerika verbreitet; I. cana E. Mey., Südafrika, kurz grau bekleidet, B. lineal; /. paraguariensis Peter, ansehnliche Pfl. mit ovalen, besonders unterseits dicht seidenfilzigen B. und großen, end- ständigen Bl. in Sträußen; I. Buchneri Peter, Angola, B. kahl, nur unterseits an den Nerven kurzfilzig, Bl. zuerst von großen, ovalen, hinfälligen Vorb. umhüllt, später bis ca. 40 cm lang. B. $ 4. Erpipomoea: I. littoralis Ch., Mittelmeergebiet, Westindien, auf Sandboden, be- sonders am Meeresufer kriechend, mit ungleich großen Kelchb., großen, weißen Bl. und lederig-fleischigen, eiförmigen, ausgerandeten, am Grunde öfters 2lappigen B.; I. asarifolia R. S., Ostindien, Centralamerika, am Weißen Nil, mit vielblütigen Blütenständen u. großen, fast nierenförmigen B.; I. reniformis Ch., Ostindien, Philippinen, mit kleinen B. u. Bl, vom Habitus der Ausläufer von Glechoma hederaceum; I. pes caprae Sw. in Westindien und -Centralamerika, auch Ceylon, eine Strandpfl. mit fast kriechenden, öfters an der Spitze kurz 2lappigen B. > 30 Convolvulaceae. (Peter.) C. Strophipomoea. Ca.1l. $ 5. Integrifoliae, Ecordatae: 1. Eggersiana Peter, St. Thomas, Stengel schlank, > Lang- und Kurztriebe mit kleinen, kreisrund-2lappigen B., Bl. ansehnlich, aus den Kurz- trieben; J. calophylla Griseb. in sched., Kuba, weißfilzig, Bl. sehr groß, rosenrot, äußere Kelchb. viel größer als die inneren, elliptisch; ]. guyanensis Ch., Surinam, braunfilzig, mit langgestielten, kopfigen Blütenständen; I. Grisebachiana Meißn. in sched., B. lanzettlich, grün, fast kahl, Bl. einzeln mit außen lang behaarter Blkr., Venezuela. 4 Ca. 2. Integrifoliae, Macropodae. — $ 6. Tomenticalyces: I. carnea Jacq., Centralamerika, stattliche Pfl. mit breit herzförmigen, zugespitzten B., sehr großen, trichterigen Bl. und stumpfen, sehr kurz behaarten Kelchb.; I. argentinica Peter, Argentina, B. mucronat, Bl. kleiner, fast glockenförmig, Kelchb. spitz, seidenhaarig. — $ 7. Hirsuticalyces: I. rostrata Peter, Guatemala, Kelchb. eiförmig, gerundet-stumpf, langborstig, Blütenstandsstiele viel länger als das B., Pfl. derb; I. gracillima Peter, Venezuela, Kelchb. lanzettlich, sehr spitz, rauhhaarig, Pfl. sehr dünnstengelig. — $ 8. Calvicalyces, Aequisepalae, Umbellatae: I. cymosa R. S., Ostindien, mit lederigen, kaum herzförmigen B.; I. umbellata Meyer, Westindien, Centralamerika, Guiana, mit krautigen, herzförmigen B. und öfters etwas geflügeltem Stiel der oOblütigen Blütenstände, eine häufige Art. — $ 9. Aequisepalae, Dichotomae: I. Schrenkiana a Peter, Newyork, mit sehr großen, krautigen Kelchb. u. fast traubigen Blütenständen; I. race- mosa Roth in Ostindien, mit kleinen Bl. in Trauben; /. obscura Bot. Reg., Ostindien, Mada- gaskar, Abessinien etc., mit warzigen, spitzen Kelchb. und rauhhaarigem Stengel; I. hypar- gyraea Griseb., Kuba, mit kurzgestielten, unterseits silberweißen B.; /. Demerariana Ch., j Westindien, mit großen, lederigen, stumpfen Kelchb. und großen, beiderseits grünen B. — $ 10. Aequisepalae, Oliganthae: I. sibirica Jacq. mit kurzen, nach oben keulig verdickten Blütenstielen, Pfl. nackt. — $ 11. Calvicalyces, Imaequisepalae: I. paraensis Peter, Brasilien, äußere Kelchb. länger als die inneren (bei allen folgenden umgekehrt die inneren länger); I. erotonifolia Gardn. mit beiderseits filzigen B.; ]. alterniflora Griseb., Kuba, mit rundlichen Kelchb., hervortretend-bogenförmiger Handnervatur der lederartigen B.; ]J. sidifolia Ch., West- indien, Mexiko, mit ansehnlichen, länglichen, stumpfen, hellberandeten Kelchb.; /. fastigiata Sweet, von Mexiko bis Surinam, mit reichblütigen Blütenständen u. lanzettlichen, borstlich- zugespitzten Kelchb.; /. Bernouilliana Peter, Guatemala, mit bis 3 cm langen, häutigen, läng- lichen Kelchb. | Ca. 3. $ 12. Integrifoliae, Brachypodae: I. brevipes Peter, Guatemala, B. kahl, Kelchb. sehr ungleich, häutig; /. decora Meißn., Brasilien, B. (fast seidig) behaart, Kelchh. lederartig; J. Warmingiana Meißn., Brasilien, Kelchb. fast gleich, B. samtig behaart. Ca. 4. $ 43. Integrifoliae, Hastatae mit gleichen Kelchb.: I. chryseides Lindl., Ostindien, Ceylon, Kelchb. kahl, sehr stumpf, Blütenstandsstiel mindestens so lang als das B.; ]. triden- tata Roth. (= 1. filicaulis Vahl), Ostindien, Ceylon, Nubien, Portorico, Kelchb. kahl, sehr spitz, Einzelbl. kürzer gestielt; /. tenuissima Ch., Kuba, sehr schlank, mit = rauhhaarigen Kelchen; I. cardiophylla A. Gray, Mexiko, B. nierenförmig, zugespitzt, Kelchb. warzig, Blkr. mit rosa Saum u. grünem Trichter; — mit ungleich großen Kelchb. u. zwar äußere größer: ]. seti- fera Ch. in Mittelamerika, mit großen, breiten B.; — innere Kelchb. länger: /. pandurata Meyer, Alabama und Karolina bis Kanada, B. spitz, mit kreisförmigen Basallappen; I. sagittata Desf., Sicilien, Kuba, untere B. herzförmig-länglich, obere spießförmig mit line- alen Lappen. Cb.5. Diversifoliae, Microsepalae. — $ 14. Calvicalyces, Aequisepalae. Hierher gehören z. B. 1. triloba L., eine von Mexiko bis Uruguay weitverbreitete mehrförmige Art mit spitzen Kelchb., großen Bl. in reichblütigen Blütenständen und 3lappigen B.; I. leucantha Jacq. auf St. Thomas, mit kleinen Einzelbl. oder mehrblütigen Blütenständen; I. digitata L. in Suri- nam, Centralamerika, Ostindien, mit stumpfen Kelchb., mehrblütigen Blütenständen und großen, handförmig-mehrlappigen B. — $ 15. Calvicalyces, Inaequisepalae. Davon sind be- sonders hervorzuheben: /. Batatas Lam. mit mehr oder weniger spitzen, immer stachel- spitzigen Kelchb., ansehnlichen, zu mehrblütigen Blütenständen vereinigten Bl., kahlen, = tief eingeschnittenen, 3- bis mehrlappigen B., eine als weitverbreitete tropische Nahrungspfl. sehr wichtige Art, deren ursprüngliche -Heimat Centralamerika sein soll (4514 als wild- wachsend in Honduras angegeben), von der aber anzunehmen sein dürfte, dass die wilde Stammform ausgestorben ist, während sich die Kulturrassen erhalten haben; /. lineariloba Peter, Argentinien ?, mit stumpfen Kelchb., kurzgestielten Einzelbl., tief handförmig-Tteiligen B. mit linealen Lappen; I. pterygocaulos Ch., tropisches Nordostafrika, mit schmal geflügeltem Stengel, 3—5lappigen B. mit breiten Lappen, doldig-kopfigen Blütenständen; 7. obtusiloba Meißn., Südamerika, kurzfilzig, mit 5—7lappigen B. und bis 4,5 cm langen Bl. — $ 46. v5 Convolvulaceae. (Peter.) 31 Pilosicalyces. Hierzu. sind zu rechnen: ]. sericophylla Peter, Guatemala, mit ansehnlichen, 3lappigen, unterseits seidig behaarten B. und kürzeren äußeren Kelchb.; I. cordobana Peter, Argentina, mit gleichgroßen Kelchb. und spießförmig-länglichen B.; I. multifida Thbg., Kap, mit spießförmig-linealen B. und sehr kurzgestielten, seitlichen Bl. der armblütigen Blütenstände. Ch. 6. $ 17. Diversifoliae, Macrosepalae: I. vitifolia Sweet, Ostindien, mit sehr rauh- haarigen, kurz 5lappigen B.; I. rhynchorrhiza Dalz. ebenda, mit beiderseits zerstreut be- haarten, tief Tlappigen B. mit kleinlappigen Abschnitten; I. macrantha Peter, Guatemala, der westindischen /. setosa Lindl. ähnlich, aber mit dicken Borsten auf den Kelchb., bis 6 cm langen Bl. und nicht keuligen Blütenstielen; I. nuda Peter, Guatemala, ganz kahl, B. bis zur Hälfte 7lappig, Abschnitte ganzrandig; /. sinuata Ort. (= I. dissecta Pursh) in ganz Mittel- amerika, mit tief 7lappigen B., deren Abschnitte kurzlappig oder eingeschnitten bis gesägt sind, mit stumpfen Zähnen und mit borstigem Stengel. Ce. $ 48. Multilobae: I. conlorquens Ch. überall gelbbraunfilzig, in Brasilien, sonst die meisten Arten kahl oder zerstreut behaart, darunter mit ungleich großen Kelchb.: /. glabra Ch. (Fig. 44 B), Südamerika, kahl, mit 5teiligen B. und länglichen Kelchb.; /. ternata Ch. mit 3teiligen B.; /. pentaphylla Jacq. in Westindien und im tropischen Afrika, mit 5teiligen, anliegend behaarten B. und rauhhaarigen, spitzen Kelchb. ; — von den Arten mit kleinen Kelchb. (höchstens 14 mm lang) sind besonders zu nennen: I]. tortugensis Peter in Guatemala, bei welcher die äußeren Kelchb. länger sind als die inneren, während bei den folgenden Species die inneren Kelchb. die längeren sind; /. stipulacea Jacq. (= cahirica F.) mit weiter Verbrei- tung (Uruguay, Guadeloupe, Viktoria, Abessinien, Agypten, hier auch gebaut), hat zerschlitzte Nebenb. und ganzrandige Blattabschnitte; Stipeln besitzt ferner die mit = gesägten Blätt- chen versehene /. coptica Roth (tropisches Afrika, Ostindien, St. Vincent) und die mit der- selben verwandte /. Stocksii Peter, Ostindien, mit kleinen Bl. und nur nach oben hin ge- sägten Blättchen, dicknervigen Kelchb. und 7 cm langer röhrig-trichteriger Blkr.; — ohne Stipeln sind z. B. I. macrorrhiza R. S., Westindien, mit breiten, elliptischen, ganzrandigen Blättchen, I. Cavanillesi R..S. ebenda, mit sehr kleinen, spateligen Blättchen u. stacheligem Stengel; /. heptaphylla Griseb. ebenda, mit lanzettlichen Blättchen und leicht gekrümmten 3 cm langen Bl.; /. semisagitta Griseb. in Mesopotamien, mit ganz schmal-linealen, unan- sehnlichen Blättchen und glockenförmiger Blkr.; I. quinquefolia Griseb. in Westindien und Gentralamerika, mit oft gesägten, lanzettlichen bis elliptischen Blättchen. — Bei /. carolina L., Jamaika, stehen die 3 cm langen Bl. an Kurzzweigen und die Blättchen sind fast pfriem- lich; I. costellata Porr., Arizona, ist eine Ajährige Art mit spitzen, gestiellen Kelchb.; I. subre- voluta Ch., Surinam, hat gleichlange, lanzettliche, spitze Kelchb., schmal-lanzettliche, 5teilige B. und 4—5 cm lange Bl. Nutzpflanzen. /. Batatas Lam. ($ 15) ist eine der verbreitetsten Nahrungspfl. aller tropischen und subtropischen Gegenden, für Japan, Ostafrika etc. geradezu die wich- tigste, welche selbst im südlichsten Europa noch mit Nutzen kultiviert werden kann und in ihren faustgroßen, knolligen Seitenwurzeln eine stärkemehlreiche und zuckerhaltige, als »süße Kartoffeln«, »Bataten« oder »„Camoten« bezeichnete Massennahrung darbietet. In Westindien wird aus denselben durch einen Gährungsprozess ein »Mobby« od. »Mar- moda« genanntes berauschendes Getränke hergestellt. /. chrysorrhiza (Soland.), die Ku- marapfl., wurde in Neuseeland seit alten Zeiten auf Kies od. Sand, welcher oft mühsam herbeigeschafft wurde, kultiviert und durch Umzäunungen gegen den Wind geschützt. Auch noch manche andere Arten dienen in ihrer Heimat gleichen Zwecken. — I/. pes caprae L. wird an den indischen Küsten zum Festlegen des Sandes angepflanzt und mehrere andere Arten finden sich als Zierpfl. in Gärten aller Erdteile. 32. Pharbitis Choisy. Wie /pomoea, aber Kelchb. gleichartig, zuweilen ungleich lang, krautig, allmählich verschmälert-spitz oder häufiger lang- und schmal-zugespitzt Fig. 14 D). Frkn. (meist) 3fächerig, mit 6 Sa. — Windende 9. oder (*) Kräuter mit herzförmigen, ganzrandigen oder öfter = fingerig gelappten B. und meist ansehnlichen, lebhaft gefärbten Bl. in gestielten, doldigen oder ebensträußigen Blütenständen. 50—60 Arten in allen wärmeren und tropischen Gegenden der Erde, einzelne davon werden in unseren Gärten als Zierpfl. in zahlreichen Farbenformen gezogen, wie Ph. hispida Ch., hederacea L. Man kann die Gattung in folgender Weise übersehen: A. B. fiederteilig, mit linealen Lappen NR Ja Nr are on a. $ 1. Pinnatae. B. B. einfach oder = gelappt, meist & herzförmig . - . 2. 2.2... b. Simplicifoliae. 32 Convolvulaceae. (Peter.) a. Bracteen unter dem Blütenstand becherartig verwachsen „. . »...$%2 Pileatae. b. Bracteen nicht verwachsen. a. Bracteen .etwa so lang als die Kelchb. . . . . „2.83. Magnibracteatae. ß. Bracteen viel kürzer als die Kelchb.. . . . .....2...2..8 4. Parvibracteatae C. B. tief fingerförmig 5—9lappig . . ee Ne le ET D. B. bis zum Slielansatz finger- oder fußförmig . - ee N ersnnlan:. E- a. $ A. Pinnatae: Ph. pinnata (Hochst.) Peter in Kardofın mit einigen Verwandten. b. Simplieifoliae.e — $ 2. Pileatae mit Ph. pileata Roxb. im Himalaya, durch die schüsselförmig zusammengewachsenen untersten Bracteen der kopfigen Blütenstände sehr ausgezeichnet. — $ 3. Magnibracteatae: Ph. cordofana Ch. mit fast nierenförmigen B. und geöhrelt-herzförmigen, langspitzigen Kelchb. in Kordofan; Ph. bracteata Ch. mit herzförmigen, kurzhaarigen B. und großen, die Kelche einhüllenden, eiförmigen Bracteen in Kuba; Ph. R jamaicensis (Don) Peter in Amerika von Mexiko bis Uruguay verbreitet, überall kurz behaart, mit schmal trichterförmigen, roten Bl. — $ 4. Parvibracteatae, dazu: Ph. falkioides (Griseb.) Peter auf Kuba, winzige Pfl. mit kleinen, weißen Bl. auf langem Stiel und nur centimeter- großen, eiförmigen B.; Ph. sessiliflora Roth mit sitzenden, reichblütigen, kopfartigen Blüten- ständen, in Ostindien, Madagaskar, Nubien etc.; Ph. hispida Ch., sehr beliebte Zierpfl. aus Südamerika, mit rückwärts gerichteten Borsten am Stengel, rauhhaarigem Kelch u. mannig- fach gefärbten, oft gestreiften, großen Bl.; Ph. acuminata Ch. in Westindien, Venezuela, Surinam, Argentinien, der vorigen ähnlich, aber mit noch längeren Kelchzipfeln, wird in Argentinien gegen Schlangenbiss angewendet; Ph. Nil L. ebenfalls ähnlich, jedoch mit kürzeren Blütenstandsstielen und tiefgelappten B. ec. $ 5. Palmatae: Ph. pes tigridis L., Ostindien, Philippinen, mit tief 5—Tteilig einge- schnittenen B., deren elliptische geschweiftrandige Abschnitte durch gerundete Buchten ge- trennt werden, und kopfigen, stark borstig behaarten, umhüllten Blütenständen auf sehr langen Stielen. \ d. $ 6. Cissoideae: Ph. leptoloma (Torr.) Peter in Arizona, mit linealen Blättchen; Ph. cissoides (Ch.) Peter im tropischen Amerika, mit elliptischen, wellig-gesägten Blättchen. Nutzpflanze. Ph. hispida Choisy wird in zahlreichen Rassen als Zierpfl. kultiviert. 33. Operculina Silv. Manso. Wie /pomoea, aber die meist sehr große, kapselartige Fr. der Quere nach unregelmüßig zerbrechend, in selteneren Fällen fast deckelartig auf- springend, A. spiralig gedreht. — Stattliche windende Kräuter mit ansehnlichen Bl. und auffällig großen Kelchen. Etwa 10 Arten im tropischen Amerika und in Ostindien. $ 4. Pteropodae. B. ungeteilt, Blütenstandsstiele deutlich geflügelt. — 0. pterodes Meißn. in Centralamerika, mit glockenförmigen, schön gelben Bl. und nach oben hin ge- flügeltem Blütenstiel. : $ 2. Apterae. B. ungeteilt, Blütenstandsstiele ungeflügelt. — Hierher 0. Turpethum L.) Peter in Ostindien, mit glockigen Blumen; O. wentricosa (Bert.) Peter mit trichterförmigen Bl., in Surinam und Guadeloupe, beide mit pubescenten B. $ 3. Digitatae. B. oft bis nahe zum Grunde handförmig eingeschnitten oder voll- ständig geteilt. — O. Convolvulus S. Manso mit geflügelten Blütenstandsstielen in Guadeloupe; 0. tuberosa Meißn., ungeflügelt, mit sehr großen Kelchen und von denselben umhüllten Fr., in Centralamerika und Ostindien. Nutzpflanzen. Die Knollen von O. Turpethum (L.) Peter werden in Ostindien so wie 4 die von Exogonium Purga verwendet; O. tuberosa (L.) Meißn. wird der Knollen wegen angebaut. 34. Hewittia Wight et Arn. (— Shutereia Choisy). Kelchb. (Fig. 42 B) ungleich, äußere viel größer, = herzförmig. Bilkr. glockig. Stb. eingeschlossen, Stf. am Grunde verbreitert und mit der Blkr. faltig verbunden. A. kurz länglich. Frkn. 1fächerig, jedoch mit Andeutung einer Scheidewand, mit 4 Sa. Gr. verlängert, N. 2lappig, mit 2 ge- trennten, eilänglichen, dicklichen Lappen. Kapsel kugelig, Aklappig, = Ifächerig, S. glatt. — Windende, meist kurz behaarte Kräuter mit schlankem Stengel u. herzförmigen, zuweilen 3lappigen B. und 1- bis mehrblütigen Blütenständen aus den Blattachseln. Bracteen kurz, lineal. f 5 tropische Arten; darunter H. bicolor (Vahl) Steud. mit blassgelben oder weißen, im Grunde purpurnen Bl., von Java bis Ostindien verbreitet, andere zum Teil noch wenig be- 2 kannte Arten in Mosambique und in Mittelamerika. Convolvulaceae. (Peter.) 33 35. Jacquemontia Choisy. Kelchb. gleichartig oder seltener die äußeren länger und breiter, dann zuweilen fast kreisrund od. am Grunde herzförmig. Blkr. = glockig, nicht od. kaum gelappt. Stb. kürzer als die Blkr., über dem Grunde derselben inseriert, Stf. am Grunde nicht oder kaum verbreitert, A. länglich. Frkn. = 2fächerig, mit 4 Sa.; Gr. schlank, mit 2 getrennten, eiförmigen oder länglichen, kurzen, flachen Narbenlappen. Kapsel 2fächerig, 4- oder zuletzt Sklappig. S. glatt. — Windende, niederliegende oder aufrechte Kräuter oder Halbsträucher ohne oder mit Behaarung, zuweilen dicht filzig. B. ungeteilt, meist herzförmig. Bl. klein, meist in mehrblütigen, gestielten, achselständigen Blütenständen mit = blättchenartigen Bracteen, selten einzeln. Etwa 40 Arten im tropischen Amerika, 4 im tropischen Afrika, 1 andere auf den Sandwichinseln. $ 4. Cymosae. Blütenstände deutlich dichasisch, 5—o©blütig, meist locker. — Mehrere ausschließlich brasilianische Arten mit stumpfen Kelchb., darunter J. velutina Ch., kurzfilzig, mit gleichgroßen Kelchb.; J. glaucescens Ch., kahl, mit ungleichgroßen Kelchb. (äußere um die Hälfte kürzer). — Ferner mit spitzen oder zugespitzten Kelchb.: J. violacea Ch. überall im tropischen Amerika, poly- morph, äußere Kelchb. länger als die inneren, B. herzeifg., zugespitzt, Blütenstände dol- denförmig; J. havanensis Jacq. auf Kuba, mit gleichgroßen Kelchb. und elliptischen bis lanzettlichen B.; J. ferruginea Ch. in Brasilien, kurz braun- filzig. $ 2. Capitatae. Blüten- stände kopfartig, vielblütig, mit = sitzenden Bl., öfters von Bracteen umhüllt. — Windende Arten sind: J. capi- tata Don (= Convolvulus pyc- nanthus Hochst.) im tropischen Afrika weit verbreitet; J. tam- nifolia L. im tropischen Ame- rika, mit großen,seidenhaarigen Bracteen. — Aufrecht wachsen J. rufovelutina Meißn. in Brasi- lien und dessen nächste Ver- wandte. $ 3. Heterogeneae. Bl. zu ı—3 oder in lockeren, mehr- blütigen Blütenständen. — Dazu: J. sandvicensis A. Gr. auf den Sandwichinseln, mit ovalen B., kurzgestielten, lockeren Dolden und langen, schmalen Narbenlappen; J. evolvuloides Moric. mit kleinen, herzförmigen B., rauhhaarig, an den langen Stielen der arm- blütigen Blütenstände dicht drüsenhaarig, in Argentinien; \ j ; ii Tei i ne Fig. 16. A, B Comvolvulus oleifolius Desr. A blühender Zweig; B auf- J. linarioides Meißn. in Brasi geschlitzte ’Bl. — ( Gynäceum von (. Scammonia L.— D—EF [2 trieolor lien, mit lineal-lanzettlichen L., D Frkn. im Längsschnitt; E Fr. ebenso; F reifer S. (A, B, D Ori- B., niedergestreckt. ginal; CO nach Baillon; E, F nach Reichenbach.) 36. ConvolvulusL. (incl. Rhodorrhiza Webb). Kelchb. meist gleichlang. Bilkr. (Fig. 16 A, B) glockig, mit 5eckigem Saum. Stb. nahe dem Grunde derselben Natürl. Pflanzenfam. IV. 3a. 3 34 Convolvulaceae. (Peter.) entspringend, eingeschlossen, zuweilen ungleich lang; Stf. schlank, mit meist etwas ver- 2 breiterter Basis; A. länglich, intrors. Discus ring- oder becherase. Frkn. 2fächerig, mit 4 Sa. (Fig. 16 D). Gr. 'Tädlich : N. 2 (Fig. 16 B, C), fadenförmig oder dicklich bis keulenförmig. Kapsel kugelig, 2fächerig, 4klappig od. seltener unregelmäßig zerbrechend, sehr selten Isamig und nicht aufspringend (Rhodorrhiza). S. A—4, unbehaart (Fig. 16 E,; F). — Windende oder niedergestreckte oder aufrechte Kräuter u. Halbsträucher, zu- weilen von Spartiumform,, oder niedrige, sparrige Dornsträuchlein. Behaarung selten {ehlend, meist seidig. B. meist herz-, pfeil- od. spießförmig, seltener gelappt od. fiede - spaltig. Bl. verschieden groß, mannigfaltig gefärbt, einzeln od. in mehr- bis ooblütigen Blütenständen, welche nicht selten kopfartig gehäuft od. zu rispigen Sträußen zusammen geordnet sind. Bracteen klein und schmal. 160 Arten in gemäßigten, seltener in tropischen Klimaten, die meisten im Mittelmeer il gebiet und Orient. Man kann dieselben in folgender Weise gruppieren, ohne dass jedodi In unterschiedenen Sectionen als Untergattungen anzusehen wären. . Pfl. nicht windend, aufrecht oder sparrig oder mit niederliegenden Ästen & I. Orthocaulos. 4. Strauchig, halbstrauchig oder ausdauernde Kräuter, öfters dornig; meist filzig oder seidig bekleidet. iM A. Pfl. nicht gleichmäßig beblättert. a. Pfl. mit abgesetzt-endständigem, behülltem, kopfigem Gesamtblütenstande ga. Lanuginosi. b. Pfl. im oberen Teil kleinblättrig oder bracteentragend und reich verzweigt, daher mit großen Endrispen . . : . ....8 2. Dorycnioidei. B. Pfl. & gleichmäßig beblättert, Blütenstände nicht oder undeutlich abgesetzt. E a. Bl. an den Astenden gehäufte + kopfige bis ebensträußige Gesamtblütenstände bildend Er: . 2.0.8 3. Oleifohue b. Bl. in achselständigen, ooblütigen, lockeren Blütenständen . ...$ 4. Floribundi. c. Bl. in achselständigen, wenig-(5—2-)blütigen Blütenständen oder einzeln. E: a. Aufrechte, steife Halbsträucher von Spartiumform. . .....85. Virgati. 3. Pfl. mit niederliegenden od. aufsteigenden Stengeln u. RR Internodien $ 6. Prostrati. i 1- Sparrige Dornsträuchlein . . ....0..87 Spinosm ö. Rasenbildende Zwergsträuchlein mit gestauchten Internodien N 8. Puloingue d. Bl. in kopfigen oder ährenförmigen, achselständigen Blütenständen 2 59 Cephalophori.. $ 3. Krautig, Ajährig, weder filzig noch dornig . . 0202.22. 840. Haplocarpice II. m vollständig oder doch mit den Astenden windend 2.0020... I. Strophocaules . Strauchig oder halbstrauchig; B. weder geteilt, noch gelappt, noch pfeilförmig Be $ 41. Frutescentes. 2. Krautig, 4jährig oder ausdauernd, aber mit Ajährigen Stengeln; B. oft pfeilförmig oder. gelappt oder heteromorph. R A. B. ganzrandig, nicht pfeilförmig . - rt: B. B. ganzrandig, = pfeil- oder eBiormmie ne rer A C. B. nicht Sanzrandig, sondern = gekerbt, buchtig, gelappt. = a. B. alle herzförmig, a grob gekerbt oder buchtig . . . 844. Crenali. b. B. alle herzförmig, = klein gelappt . . - ......8.45. Zobulati.) c. B. heteromorph; untere & en N gekerbt en etwas gelappt, folgende successive tiefer eingeschnitten, obere = spießförmig, mit geteilten Basallappen $ 46. Heterophylli. d. B. alle spießförmig, u gelappten Basallappen, Mittellappen = lineal : $ 17. Dissecti. e. B. cospaltig . . Re ea LEN EU: Lach Hervorzuheben sind etwa FolkennE Arten: 3 I. Orthocaulos. Nicht windende Arten. — $ A. Lanuginosi: CO. lanuginosus Desr. mit’ einigen sehr nahe verwandter Arten im Mittelmeergebiet u. in Persien. — $ 2. Dorycnioidei: C. floridus L. (= Rhodorrhiza florida Webb) auf Tenerife endemisch, ein Strauch mit großen Sträußen weißer Bl., B. lineal-lanzettlich; C. Doryenium L. im östlichen Mediterrangebiet, Persien etc., mit spateligen, behaarten B. und sparriger Verzweigung; C. filipes Balf. auf der Convolvulaceae. (Peter.) 35 Insel Sokotra ist ein besenartiges, feinästiges Sträuchlein. — $ 3. Oleifolü: C. Cneorum L., Italien, Dalmatien, mit kopfig gehäuftem, abgesetztem Blütenstand. — Lockere Blütenstände haben: €. holosericeus M. B. in Kleinasien, Krim, Kaukasien, mit am Grunde aufgeblasenen Kelchb.; €. oleifolius Desr. in Griechenland, Rhodus, mit linealen, silberglänzenden B. und rauhen Kelchen (Fig. 146 A); C. lineatus L. von Portugal durch das gesamte Mittelmeergebiet bis zum altaischen Sibirien, mit niederliegenden Zweigen u. = spateligen bis lanzettlichen B. in einer grundständigen, centralen Rosette; C. cantabricus L., überall im nördlichen Mediterrangebiet bis zum Trentino, Wien, Budapest, Georgien und Nordpersien, ähnlich, mit abstehender Behaarung des Kelches. — $ 4. Floribundi: C. floribundus H. B. K. in Brasilien, Strauch mit aufrechten, nicht windenden Zweigen, kurzfilzig.. — $ 5. Vürgati (= Rhodorrhiza Webb part.): C. scoparius L. und der ähnliche C. virgatus Webb, in Tenerife endemisch, mit sehr schmal linealen, fast pfriemlichen B., lieferten ehemals das Lignum Rhodium der Apotheken. — $ 6. Prostrati: ©. plantagineus Ch. am Kap der guten Hoffnung, mit spieß- förmig-linealen, nackten B.; C. malvaceus Benth. in Mosambique, mit achselständigen, ge- stielten, mehrhblütis-doldigen Blütenständen; C. serpylloides Griseb. in Kuba, winziges Pflänzchen mit dichten, kleinen B. und Einzelbl.; €. persicus L. in Persien, Kaukasien und am Kaspischen Meere, völlig weiß-samtfilzig, mit ansehnlichen Bl.; C. Ammanni Desr. ist eine Charakterpfl. der sandigen Steppen Sibiriens; C. supinus Cosson et Kral. im westlichen Nord- afrika, mit kleinen, ovalen B. und großen, langhaarigen Kelchen; C. pluricaulis Ch. in Afghanistan u. Ostindien, ähnlich, aber mit linealen B.; C. Sellowii Meißn. in Brasilien, ganz kahl; C. mucronatus Engler mit sitzenden Einzelbl., im Betschuanalande. — $ 7. Spinosi: C. leiocalycinus Boiss. im südlichen Persien, mit kahlen Kelchen; C. spinosus Desr. in Son- garien und Turkestan, mit behaartem Kelch. — $ 8. Pulvinati, mehrere einander nahe ver- wandte Arten mit beiderseits dicht seidenhaarigen B., so (. nitidus Boiss. in der spanischen Sierra Nevada 6—7000’; C. compactus Boiss. u. C. cochlearis Griseb. im Orient, in Thracien, Griechenland, letzterer typisch für die Tannenregion Attikas; — andere mit oberseits kahlen, sonst steifhaarigen B.: C. assyricus Griseb. im Orient verbreitet. — $ 9. Cephalophori: C. arabicus Hochst. (= glomeratus Ch.) in Palästina, Arabien, mit verlängerten, niederliegenden Asten; C. Kotschyanus Boiss. im südlichen Persien, aufrecht, mit basaler Blattrosette, lang- steifhaarig; C. cephalophorus Boiss., ähnlich, aber braun-samtfilzig; 0. Forskalii Del. in Agypten, der arabischen Wüste und (. hystrix Vahl in Arabien und sonst, kleine Dornsträucher. — $ 40. Haplocarpiei: C. Rottlerianus Ch. mit sehr schmalen B. u. mehrblütigen, achselständigen Blütenständen, Ostindien; C. tricolor L. im Mittelmeergebiet, wird wegen der schön gefärbten (blauen, weißen, gestreiften), großen Einzelbl. in sehr zahlreichen Kulturrassen als Zierpfl. in den Gärten gezogen; C. pentapetaloides L. im Mittelmeergebiet (auch in Mexiko? siehe Breweria minima A. Gray in Jones, Mexiko No. 3720) und einige andere Arten sind ähnlich, haben jedoch unscheinbare Bl. U. Strophocaulos mit windenden Stengeln oder Ästen. — $ 41. Frutescentes: C. jamai- censis Jacq., Westindien, mit Sternhaaren, tief gespaltener Blkr., 8spaltiger Kapsel, linealen B.; C. parviflorus Vahl, Ostindien, B. herzförmig, Bl. in gestielten Dolden; C. nodiflorus Desr., Westindien, ähnlich dem vorigen, aber Blütenstände kurzgestielt, gegen die Zweigspitzen hin straußartig geordnet; C. Massoni Dietr. auf Madeira, kahl; C. canariensis L. u. 0. Perraudieri Coss. in Tenerife endemisch, behaart, sind stattliche Arten mit großen Kelchen und nicht- doldigen Blütenständen. — $ 12. Integrifolü: C. siculus L., Mittelmeergebiet, Bracteen an- sehnlich, den Kelch überragend, bildet mit mehreren nahe verwandten Arten den Übergang von den Nichtwindenden zu den Windenden; (. elongatus W. auf den Kanarischen Inseln, mit linealen, vom Kelch entfernten Bracteen, — $ 13. Sagitlati: C. farinosus L., Kap, mit großen, 3eckigen, bestäubt-kurzhaarigen B. und mehrblütigen Blütenständen; C. arvensis L., kahl, B. = spießförmig, Kelchb. stumpf, Bl. weiß mit rosenroten Streifen oder völlig rosa, in Europa, Asien, Nordafrika, Amerika allgemein verbreitet, auch in Mauritius einheimisch, vielfach durch den Verkehr verschleppt, überall sehr lästiges Unkraut in Gärten u. Feldern, besonders im Getreide (so auch in Chile, Kalifornien) und wegen der tiefgehenden Rhizome fast unausrottbar, wechselt besonders stark in der Blattform; C. hirsutus M. B. ebenso, im Mittelmeergebiet weit verbreitet, rauhhaarig, Kelchb. spitz; C. Scammonia L., kahl, B. 3eckig, pfeil- oder spießförmig, mit etwas gelappten Basallappen, Kelchb. ungleich, äußere kürzer, nach aufwärts verbreitert u. oft unregelmäßig kleingelappt, Bl. gelblich-weiß, in Kleinasien wild, geschätzte Arzneipfl. — $ 14. Crenati: C. fatmensis Knze., Arabien, Agypten, mit kleinen, herzförmigen, grob gekerbten B. — $ 15. Lobulati: C. Ottonis Meißn. in Brasilien, Argentinien und C. galaticus Ch. in Armenien sind 2 filzig bekleidete nahe verwandte Arten. — $ 46. Heterophylli: C. erubescens Sims, Australien und Tasmanien, grün, abstehend -kurzhaarig; 3% 36 Convolvulaceae. (Peter.) E C. althaeoides L. überall im Mittelmeergebiet bis Madeira u. zum Banat, anliegend-seiden- haarig, B. unregelmäßig tief eingeschnitten, Kelch s—10 mm lang, mit länglichen, zugespitzten (wenigstens äußeren) spitzen Sepalen; C. tenuissimus S. S. im östlichen Mediterrangebiet, sehr ähnlich, aber B. noch tiefer eingeschnitten und ihre Lappen noch schmäler, Kelch ca. 6 mm lang, äußere Sepalen stumpf oder sehr kurz zugespitzt (von dieser Art ist C. canescens Philippi in Chile kaum zu unterscheiden); C. Boedeckerianus Peter im Oranjestaat, E Bl. einzeln, klein, weiß, sehr kurz gestielt, Mittellappen der grünen kurzseidig behaarten B. fiederig gelappt oder gesägt. — $ AT. Dissecti: C. bonariensis Cav., Chile, und C. montevidensis Spr. in Siidamerika weit verbreitet, mit mehrblütigen Blütenständen; von ersterer scheint C. rhynchophyllus Bak. im Griqualand nicht verschieden zu sein; C. incanus Vahl im tropi- schen Nordamerika, mit stumpfen Kelchb. und sehr langem Oberzahn der Basallappen des B. — $ 18. Laciniati: C. laciniatus Desr., Brasilien, alle Blattlappen gleichbreit, schmal lineal. er Nutzpflanzen. C. Scammonia L. ($ 43) wird wegen ihrer schon den Alten bekannten h stark abführenden Eigenschaften geschätzt; der aus Einschnitten des dickfleischigen Rhizoms A fließende, ein drastisches Harz enthaltende, 'eingedickle Saft kommt von Smyrna als Scammonium in den Handel. Von C. scoparius L. ($ 5) und C. virgatus Webb wurde Lignum Rhodium gewonnen und daraus das jetzt nur noch selten verwendete Rosenholzöl dargestellt. 37. Calystegia R. Br. Wie Convolvulus, aber Vorb. der Bl. groß, = blattartig, bleibend, den Kelch einschließend; Frkn. Ifächerig oder unvollständig 2fächerig; Narbenlappen 2, ansehnlich, eiförmig od. länglich, flach. — Windende od. niederliegende, h: selten aufrechte Kräuter, meist kahl. B. selten handnervig-gelappt. Bl. einzeln, ansehn- lich, weiß, rosa oder violett. . D 7 Arten in gemäßigten u. subtropischen Gebieten aller Erdteile. — Hervorzuheben sind: 2 C. Soldanella R. Br., Strandpfl. in Südeuropa, an allen Küsten des Atlantischen Oceans (excel. Afrika), des Stillen Oceans, in Neuseeland, Australien, Borneo etc., in Deutschland nur auf den friesischen Inseln (Borkum, Nordwyk, Norderney), mit niederliegenden Stengeln und nierenförmigen, etwas fleischigen B.; C. sepium L., polymorphe Art, in Hecken u. an Ufern windend, mit ansehnlichen, weißen Bl. und herz- bis pfeilförmigen B., überall in Europa mit Ausnahme des höchsten Nordens, in Nord- u. Südamerika, Neuseeland, China, Sibirien, Tasmanien, Australien, Marokko ete., hin und wieder mit rosenroten Bl.; eine Varietät mit etwas unregelmäßig buchtig-gezähnten bis kleinlappigen B. ist C. silwatica W. K.; C. y hederacea Wall., windend, mit handlappigen, spießförmigen B., im südlichen und öst- lichen Asien; C. spithamea Pursh, eine sandliebende Art Nordamerikas, aufrecht, kurzhaarig, 3 B. länglich. e Nutzpflanze. C. Soldanella L. wirkt als Piureticum und dient als Heilmittel gegen Scorbut. Die rosenkranzförmigen Wurzelstöcke von C. sepium L. werden auf Neuseeland gekocht genossen. i 38. Polymeria L. Kelchb. gleichartig oder äußere viel breiter. Blkr. glockig. E Frkn. = vollständig 2fächerig, mit 2 Sa. Gr. an der Spitze in 8 oder 4 (oder 2) lineal- = fädliche N. auslaufend. Kapsel 4klappig, 2fächerig, 1—2%samig. S. kahl od. = behaart. — Aufrechte oder niederliegende Kräuter, manchen Convolvulus ähnlich, mit unge- teilten B., 1—3blütigen, achselständigen Blütenständen, kleinen Vorb. und weißen oder rosenroten Bl. 7 Arten, meist nahe verwandt, in Australien, darunter die bekannteste P. calycina R. ä Br. mit herzförmigen äußeren u. viel schmäleren inneren Kelchb., in Neusüdwales; P. pusilla R. Br. in Neukaledonien, Kelchb. fast gleich; beide im äußeren Ansehen einem kleinen Con- volvulus arvensis ähnlich. I. 5. Gonvolvuloideae-Erycibeae. Gr. 4, äußerst kurz, N. fast sitzend, groß, 2teilig, mit 5—10 Furchen. Kronlappen 4 tief 2spaltig. Fr. beerenartig, Isamig. | 39. Erycibe Roxb. (Fig. 10 E, F). Kelchb. fast gleich, rundlich, lederartig. Bikr. glockig, kahl, mit 5 2teiligen, induplicativen, abstehenden Lappen. Stb. sehr tief inseriert, fast eingeschlossen, mit kurzen, abgeflachten Stf. und lanzettlichen, am Grunde — Convolvulaceae. (Peter.) a en « 4 befestigten, zugespitzien A. Discus undeutlich. Frkn. Ifächerig, mit gewöhnlich 4 Sa. Gr. kaum entwickelt, N. halbkugelig. Fr. fleischig-beerenartig, eiförmig oder länglich. S. mit häutiger Testa, geringem Nährgewebe. Kotyledonen fleischig, faltig-lappig oder fast eben. — Klettersträucher, kahl od. nach den Spitzen hin braunfilzig, mit lederigen, ansehnlichen B. Blütenstände rispig, end- oder achselständig, aus kleinen, gelben Bl. zusammengesetzt. 44 Arten im tropischen Asien, Neuguinea und Oceanien, darunter die polymorphe E. paniculata Roxb. in Ostindien, Ceylon, China, Neuguinea. II. 6. Cuscutoideae-Guscuteae. Schmarotzerpfl. ohne grüne B., mit fadenförmigen Stengeln und Haustorien an den- selben. Bl. 5- (selten 4- zählig, mit kurzlappigem Kronsaum. Meist infrastaminale Fig. 17. Cuscuta. A Diagramm einer gewöhnlichen 5zähligen, B einer 4zähligen Bl. von C. Epithymum Murr., letztere unter Weglassung der Schüppchen. — C (. monogyna Vahl auf einer Salıx. — D Fr. von (. reflexa Roxb., von der verwelkten Blkr. halb bedeckt. — E Blkr. von ©. Trifolii Bab., ausgebreitet; F Fr. im Aufspringen. — GS. von C, europaeu L. — HE. von (. Epilinum Weihe. (A, B nach Eichler; D nach Hooker; E nach Reichenbach; @ nach Nees; sonst Original.) 38 Convolvulaceae. (Peter.) Schuppen vorhanden. Frkn. = 2fächerig, mit 4 Sa. Gr. 2, völlig getrennt oder = ver- wachsen, N. spitz bis kugelig. E. kreisförmig oder spiralig eingerollt, ohne Kotyledonen oder nur mit rudimentären Keimb., Würzelchen ohne Haube. — Nur 4 Gattung. f 40. Cuscuta L. Bl. 3-, zuweilen 4zählig (Fig. 17 A, B). Kelchb. frei (Fig. 17 F), gleichartig od. = verwachsen. Bilkr. glockig, kugelig, eiförmig bis fast krugförmig, kurz 5lappig (Fig. 17 E), innen fast immer mit eben so vielen infrastaminalen, gefransten od.” gelappten Schuppen, oft bis zur Fruchtreife auf der Kapsel haftend. Stb. am oder unter. dem Kronschlunde eingefügt, öfters kurz hervorragend, mit kurzen Stf. und stumpfen, introrsen A. Frkn. = 2fächerig, mit 4 Sa.; Gr. 2, völlig getrennt oder = weit ver-. wachsen; N. kugelig bis spitz. Fr. (Fig. 17 D, F) kugelig oder eiförmig, kapselarlig, zu" weilen etwas fleischig, umschnitten oder unregelmäßig zerbrechend. S. I—%, kahl 'Fig. 17 6); E. im fleischigen Nährgewebe peripherisch, drehrund, fadenförmig, kreis- förmig-gekrümmt oder spiralig, ohne Kotyledonen (Fig. 17 H) oder selten mit winzigen, F schuppenartigen Rudimenten solcher. — Blattlose nicht grüne Schmarotzerpfl. ohne Wurzeln, mit fadenförmigen, windenden und mittelst Haustorien befestigten Stengeln, kleinen, weißen od. rosigen Bl. in büscheligen od. kopfartigen Blütenständen mit Vorb.; leben auf Kräutern und Sträuchern, selten auf Bäumen. x 90 Arten in wärmeren und gemäßigten Gebieten der ganzen Erde, manche derselben weit verbreitet, zuweilen mit den Nährpfl. weithin verschleppt. Die eingehende syste- matische Bearbeitung der Gattung durch Engelmann führte zu nachstehender Anordnung der Arten: A. 2 gleichlange Gr. mit verlängerten N. — Alte Welt, sonst nur verschleppt ä Untergatt. Cuscuta, a. Gr. fast so lang und dick oder länger und dicker als die fadenförmige N. Kapsel regelmäßig umschnitten aufspringend . » » . 2... . Sect. I. Eucuscuta. 7 b. N. pfriemlich, fast sitzend. Kapsel öffnet sich quer, jedoch ohne regelmäßige Abtrennung 3 Sect. ll. Epistigma. c. Gr. pfriemlich, länger als die kurzen, pfriemlichen N. Kapsel beerenartig : Sect. Ill. Clistococca. d. N. eylindrisch od. länglich, dicker als die fadenförmigen Gr. Kapsel quer zerbrechend Sect. IV. Pachystigma. B. 2 ungleich lange Gr. mit verkürzten, meist kopfigen N. (Fig. 17 D). — 00 Arten in 2 Amerika und Oceanien, im Süden und Osten Asiens, wenige anderwärts E Untergatt. Grammica. a. N. kopfig. Kapsel = regelmäßig umschnitten aufspringend . Sect. V. Eugrammica, «. Gr. kurz und dick, aus breitem Grunde pfriemlich. Bl. meist groß und von fester Consistenz. Blkr. die reife Kapsel vollständig oder zum größeren Teil umhüllend. Kapsel öffnet sich früh durch + regelmäßigen Ringschnilt . . . A. Subulalae. 8. Gr. schlank, meist haarförmig. Bl. sroß oder klein, meist dünn u. häutig. Kapsel von der Blkr. umgeben oder bedeckt. Re. I. Kelchlappen meist stumpf. Bikr. kurz oder lang und cylindrisch, mit kurzen Lappen. Kapsel öffnet sich spät und meist unregelmäßig . . B. Obtusilobae, 4 ll. Kelch- und Kronlappen spitz, oft zugespitzt, meist schmal und verlängert, —= oder > als die meist glockige Röhre. Kapsel öffnet sich durch unregelmäßigen B oder ziemlich regelmäßigen Ringschnitt IR EDER C. Leptolobae. b. N. kopfig. Fr. beerenartig. - » = 2 2 2020002020, Sect. VI. Clistogrammica,: a. Kelchb. verwachsen. F I. Frkn. u. Fr. niedergedrückt-kugelig, mit gleichmäßig dicken Wänden. Bl. gestielt A. Platycarpae, ll. Frkn. und Fr. meist & kegelförmig, gegen die Spitze hin verdickt. Bl. fast sitzend oder gestielt u ee El 5 A. BT Se B. Oxycarpae. 8. Kelchb. frei, dachig, den umgebenden Bracteen ähnlich. Frkn. und Fr. kegelig, ° an der Spitze verdickt und fleischig. Bl. gestielt oder meist sitzend. Blkr. die Er. hutförmiesbedeckend?7. 7 Se ee er C. Lepidanche. c. Spitze der keuligen N. auf der oberen Fläche gelappt . . . Sect. VII. Lobostigma. . €. Gr. ganz oder teilweise verwachsen, mit kopfigen, eiförmigen oder kegelförmigen N. — Ansehnliche Arten mit dicken Stengeln, hauptsächlich in Asien, einzelne in Europa, Afrika und Aerikai N N re 0 WM Untereatt. Wonoy an re Convolvulaceae. (Peter.) 39 a. N. kopfig oder eiförmig, verwachsen oder getrennt. Meist auf Holzpfl. - Sect. VIII. Monogynella. b. N. kegelförmig oder fast pfriemlich (Fig. 47 F). Blkr. groß und abfallend Sect. IX. Callianche. Seet. I. Eucuscuta Engelm. Gr. länger als der Frkn.: €. Epithymum Murr. auf 00 krautigen und strauchigen Nährpfl., in Europa weit verbreitet, auch in Nordafrika, poly- morph; C. Trifolii Bab. ist eine üppige Form, welche auf Kleeäckern große Verwüstungen anrichten kann; C. planiflora Ten. ebenso, in Asien, im Mittelmeergebiet und in Afrika; C. palaestina Boiss. in den westlichen Mediterrangegenden. — Gr. so lang oder kürzer als der Frkn.: €. brevistyla A. Br., Abessinien bis Tibet; C. ewropaea L. in Europa die gemeinste Art, auf den verschiedensten Nährpfl.; C. Epilinum Weihe in Europa, Ägypten, Kanaren, wird auf Flachs sehr schädlich. Sect. II. Epistigma Engelm. Mehrere Arten im Orient und in Ägypten, darunter C. arabica Fres., in Ägypten die gemeinste Art. Sect. III. Clistococca Engelm. Hierher nur €. capitata Roxb. in Indien, im Himalaya bis 412000’ ansteigend. Sect. IV. Pachystigma Engelm. 3 südafrikanische, auf immergrünen Sträuchern schmarotzende Arten, darunter C. africana Thbg. mit sehr lockeren Blütenständen. Sect. V. Eugrammica Engelm. — A. Subulatae mit kreisrunden Kelchlappen: C. odorata Ruiz et Pay. in Peru, Ecuador und Chili mit intrastaminalen Schuppen; C. grandi- flora H. B. K. auf den äquatorialen Anden, ohne Schuppen, die Blkr. bleibt am Grunde der Kapsel; — mit spitzen Kelchlappen: C. foetida H. B. K. in Südamerika, bis 10000. — B. Obtusilobae mit kurzen Bl.: C. chinensis Lamk., verbreitet im tropischen Asien bis China; C. tinctoria Mart. in Mexiko auf Bäumen; — mit verlängerten Bl.: ©. americana L., die ge- meinste westindische !Art, meist auf Holzpfl., auch in Brasilien und durch ganz Mexiko; 0. corymbosa Ruiz et Pav., gemein im nördlichen Südamerika und in Mexiko, polymorph; C. prismatica Pavon, Guyaquil, hat keine intrastaminalen Schuppen. — C. Leptolobae: C. umbellata H. B. K. in Nord- und Südamerika verbreitet; C. graeillima Engelm., Stb. länger als die Kronlappen; (. hyalina Roth, ohne Schuppen, von Ostindien bis Abessinien. Sect. VI. Clistogrammica Engelm. — A. Platycarpae.e — Aa. Bl. in einzelnen oder zusammengesetzten, fast kugeligen Knäueln, Gr. meist kurz und dick: C. obtusiflora H. B. K. in zahlreichen Varietäten über einen großen Teil der Erde verbreitet; auch (. arvensis Beyr. in Nordamerika ist polymorph. — Ab. Bl. in lockeren, zusammengesetzten Blütenständen, Gr. meist schlank, so lang oder länger als der Frkn.: C. gyımnocarpa Engelm. auf James Island (Gallopagos) in ungeheurer Menge auf Mimosen; C. sandvichiana Choisy auf den Sand- wichinseln. — Ac. Bl. in verzweigten, rispigen Blütenständen, Gr. wie b: C. tenuiflora Engelm. an feuchten Orten im südlichen Nordamerika; C. californica Choisy ist polymorph. — B. Oxycarpae mit fast sitzenden Bl. in ziemlich dichten, kleinen oder großen und zu- sammengesetzten Knäueln: C. micrantha Ch. sehr niedrig, mit kleinen Bl., Chile; — mit ge- stielten Bl. in ziemlich lockeren rispigen, oft zuletzt gehäuften Blütenständen, und zwar ent- weder mit stumpfen, nicht eingekrümmten Kronlappen: €. Gronovü Willd., die gemeinste Art Nordamerikas, mehrförmig; — oder mit spitzen (oder selten stumpfen), an der Spitze. einwärts gebogenen oder behörnten Kronlappen: €. decora Ch. weit verbreitet von den Ver- einigten Staaten bis Brasilien, sehr polymorph, immer leicht zu erkennen an den fleischigen, weißen Bl., die aus großen. vorspringenden Zellen bestehen, durch welche die Oberfläche rauh und der Rand fein gekerbt erscheint; C. appendiculata Engelm. auf Eriken am Kap der guten Hoffnung; C. inflexa Engelm. auf Buschwerk und in den Prairien Nordamerikas; C. racemosa Mart. ist in mehreren Formen über einen großen Teil von Südamerika verbreitet, wurde in der var. chiliana Engelm. (= C. hassiaca Pfeiff.) um 4840 nach Europa verschleppt (auf Medicago sativa schädlich), scheint aber in Mitteleuropa meist bald wieder verschwunden zu sein. — C. Lepidanche mit gestielten, locker rispigen Bl.: €. cuspidata Engelm. im süd- lichen Nordamerika auf Kräutern; C. bracteata Engelm. in Brasilien auf Sträuchern; — mit sitzenden, zu compacten und oft zusammenfließenden Knäueln gehäuften Bl.: C. glomerata Ch. in den Prairiegegenden des centralen Nordamerika meist auf hochwüchsigen Compositen; C. compacta Juss. ebenfalls in Nordamerika verbreitet, auf Sträuchern. Sect. VII. Lobostigma Engelm. mit nur 4 Art: ©. tasmanica Engelm. in Tasmanien. Sect. VIII. Monogynella Engelm. Zur Hauptabteilung gehören u. a.: (. cassythoides Nees am Kap der guten Hoffnung; ‚C. monogyna Vahl (Fig. 47 C), von Südeuropa durch Mittelasien südöstlich verbreitet; C. lupuliformis Krock.,, meist auf Salix, in Ost- und Süd- 40 Polemoniaceae. (Peter.) ostdeutschland bis zur Oder, Böhmen, Österreich, Ungarn, Centralrussland etc.; C. japonica Ch. längs der Küsten von China und Japan in mehreren Varietäten. Sect. IX. Callianche Engelm. mit nur 4 Species: C. reflexa Roxb. in Ostindien und auf den benachbarten Inseln, die einzige Art in Kultur. Nutzen und Schaden. Die ostindische C. reflexa Roxb. wird wegen ihrer der Convallaria ähnlichen Bl. auf Pelargonium kultiviert und durch Pfropfen von geschwulst- ähnlichen Wucherungen, die nach dem Abwelken der meisten Stengel übrig bleiben, vermehrt. Großen Schaden richten an C. Epilinum Weihe auf Lein, (©. Trifolii Babingt. vorzugs- weise auf dem Klee, aber auch Vieia Faba, Setaria etc. sehr schädlich. Die Verbreitung dieser Schmarotzer ist um so sicherer, die Vertilgung derselben um so schwieriger, als selbst unreife S. schon keimfähig sind und die reifen unter den ungünstigsten Verhältnissen ihre Keimkraft lange Zeit behalten, so diejenigen von C. lupuliformis bei 50— 60tägigem Ver- weilen unter Jauche. Als wirksames Vertilgungsmittel wird das Bestreuen der betreffenden Stellen mit einer einige Centimeter hohen Schicht von Gips empfohlen, unter welcher die Cuscuta erstickt. Mischfelder aus Esparsette und Klee sollen von letzterer verschont bleiben, denn auf Onobrychis vicifolia geht die Kleeseide nicht. PoLEMoNIACEAE von A. Peter. Mit 33 Einzelbildern in 7 Figuren. (Gedruckt im November 1891.) Wichtigste Litteratur. Jussieu, Gen. pl. 436 (4789). — Cavanilles, lcon. et descr. plant. Hisp. IV (4794), VI (4804). — Ruiz et Pavon, Flor. Peruv. et Chil. II (4799). — Ventenat, Tabl. II, 398 (4799). — Bentham in Bot. Reg. XIX (1833) sub No. 4622. — Endlicher, Genera plant. (1836/40), 656. — Hooker, Fl. Bor. Americ. Il (4840). — Bent- ham, in De Cand. Prod. IX (1845), 302. — Wvydler, in Flora 1851, 390; 1860, 657. — Eichler, Blütendiagr. I, 493 (4875). — Bentham et Hooker, Gen. plant. II, 820 (4876). — A. Gray, Synopt. Fl. of N.-America, 4. ed. (4878) II, 4, 428 [2. ed. 1886]. — Watson, Bot. Calif. II (4880). — A. Gray, in Proc. Am. Acad. Boston VIII, XVII. — Baillon, Hist. des plantes (1890). Merkmale. Bl. vollständig, strahlig oder zuweilen etwas zygomorph, 3, mit oder ohne Vorb. Kelch 5zählig, bleibend, dachig oder klappig, glockig oder röhrig, Sepalen meist hoch hinauf verwachsen, öfters hautrandig, zuweilen durch Induplication 5 Flügel bildend. Blkr. sympetal, glockenförmig bis trichterig, radförmig od. häufiger tellerförmig, mit 5teiligem, meist rechtsgedrehtem, nicht faltigem Saum ; Lappen ungeteilt bis tief aus- gerandet, oft abstehend,, seltener glockig zusammenneigend, lebhaft gefärbt, zuweilen ungleich groß (Caldasia). Stb. 5, der Kronröhre in verschiedener u. oft ungleicher Höhe angewachsen od. am Schlunde eingefügt, alternipetal; Stf. fädlich, am Grunde oft = ver- breitert und hier behaart, zuweilen = herabgebogen; A. am Rücken befestigt, beweg- lich, meist aus der Blkr. = hervorragend, 2fächerig, einwärts durch Längsrisse auf- springend ; Pollen kugelig, mit netziger Oberfläche. Discus intrastaminal, meist deutlich ausgebildet, zuweilen (Cobaea) sehr groß und grob 5lappig. Frkn. oberständig, mit is Drang ES ee a ; er in TR ee rn > Polemoniaceae. (Peter.) 41 breiter Basis, aus 3 (selten 2 oder 5) Carpellen gebildet, 3-(—5-)fächerig; Gr. I, verlängert fadenförmig, an der Spitze = 3spaltig und papillöse N. tragend;; letztere lineal, ausgebreitet oder zurückgebogen; Placenten axil; Sa. I—co in jedem Fach, im letzteren Fall 2reihig, anatrop, sitzend, Mikropyle nach unten und außen gerichtet. Fr. einfach, meist oval bis länglich, kapselartig, mit harter bis papier- artiger Wandung, 3klappig, fachspaltig und etwas septifrag aufspringend (nur bei Cobaea scheidewandspaltig), oft mit halben falschen Scheidewänden auf der Mitte der Klappen. S. so viele als Sa., von sehr verschiedener Gestalt (== planconvex, zusammengedrückt oder kantig), bei Vielzahl oft unregelmäßig prismatisch-scharfkantig oder geflügelt ; Testa öfters (Collomia, Gilia part.) mit einer Schicht von eigentümlichen Schleimzellen (s. u.); Nährgewebe vorhanden, den E. umhüllend, meist = fleischig oder knorpelig; E. gerade, axil, mit glatten, etwas dicklichen, breiten Kotyledonen, oft so lang als das Nährgewebe. — (4), @) oder 9 grünbeblätterte Kräuter, seltener Halbsträucher od. niedrige Holzpfl. ohne Milchsaft, meist aufrecht, ausgebreitet ästig oder niederliegend, zuweilen dichte Rasen bildend, nur die Gattung Cobaea umfasst Kletterpfl. mit Blattranken. Pfl. kahl oder verschieden (meist kurz) behaart, öfters drüsenhaarig, zuweilen klebrig oder filzig. B. meist wechselständig oder öfters die unteren gegenständig, meist einfach, seltener fiederig oder fingerförmig geteilt, sehr selten einfach gefiedert (Cobaea), sitzend od. kurz- gestielt; Nebenb. fehlen. Bl. klein bis sehr ansehnlich, zuweilen sehr groß, meist leb- haft gefürbt; seltener einzeln achselständig, meist in dichasisch gebauten, lockeren oder == dichten, rispigen oder trugdoldigen Blütenständen am Ende des Stengels und der Äste, zuweilen ährenförmig oder kopfig gehäuft u. im letzteren Fall manchmal von blattartigen Bracteen umhüllt. 8 Gattungen mit gegen 200 bis jetzt bekannten Arten,-zu denen, besonders in Mexiko und im westlichen Nordamerika, fortwährend neue entdeckt werden. Mehrere Gattungen, besonders Gilia und Phlox, sind polymorph und bedürften neuer Bearbeitung. Vegetationsorgane. Wurzeln, Stengel und B. zeigen meist nichts besonders Auf- fallendes. Die Verzweigung ist wenigstens im unteren Teil der Pfl. zunächst monopodial, in den Blütenständen dichasisch, entsprechend der Neigung der P. zur opponierten Blatt- stellung, welche besonders am unteren Teil des Stengels öfters Platz greift. Bei 00 Phlox- Arten finden sich fast durchweg decussierte Blattpaare oder zuweilen auch 3zählige, alternierende Quirle. — Die meist fiedernervigen B. sind entweder ungeteilt (Phlox, Collomia, Loeselia) oder = eingeschnitten bis fiederteilig, selten sind sie handnervig und fingerig geteilt (Gilia $ Dactylophyllum). — Die Haare sind immer einfach, Ireihig- mehrzellig, mit spitzem Ende oder drüsentragend, im letzteren Fall ist das Köpfchen 1—3zellig. Anatomisches Verhalten. Im Holzteil der collateralen Gefäßbündel sind die Ge- fäße lochartig perforiert und meist von geringer Weite, nur bei Cobaea treten secundäre poröse Gefäße von auffällig großem Lumen auf. Der Weichbast ist im allgemeinen klein- zellig; er bildet entweder in gewöhnlicher Weise eine continuierliche Schicht, oder er stellt dadurch, dass außerhalb desselben Rindengewebe verholzt und dieses stellenweise mit dem Holzkörper in radiale Verbindung tritt, nesterartige eingeschlossene Gruppen dar, ein Verhalten, welches besonders deutlich bei Behandlung mit Phlorogluein u. Salzsäure hervortritt (z. B. Phlox paniculata L., P. divaricata L. ete., Gilia densiflora Benth. u. a.). Bei Cobaea scandens Gav. kommen im Phlo&em gelbe Secretmassen in Intercellularen vor. Die primären Gefäßbündel werden auf der Markseite nicht selten zunächst von dünn- wandigen, engen Zellen, und öfters noch samt diesen von dickwandigem Markgewebe umgeben (Gilia capitata Dougl., Cobaea, Polemonium). Das zartwandige Gewebe könnte dabei als ein Analogon des intraxylären Phlo&ms betrachtet werden, welches bei den Convolvulaceae und Solanaceae so allgemein vorkommt. Bastfasern sind nicht überall vorhanden, häufig nur angedeutet, öfters einzeln oder in kleinen Gruppen zerstreut (z. B. Gilia coronopifolia Pers., Phlox aristata Michx.); selten bilden sie einen geschlossenen 42 Polemoniaceae. (Peter.) Ring auf dem Querschnitt des Stengels (Collomia heterophylla Cav., C. grandiflora Dougl., Phlox longifolia Nutt., P. Douglasii Hook., P. acuminata Pursh, Gilia capitata Dougl.). In Rinde und Mark werden häufig mehr oder weniger zahlreiche Zellen sklerotisiert (Phlox aristata Michx., P. acuminata Pursh), zuweilen derartig, dass beide od. nur eines dieser Gewebe fast vollständig aus dickwandigen Zellen gebildet erscheinen (vergl. Cantua, Loeselia, Phlox subulata L., P. bifida Beck., P. speciosa Pursh, P. divaricata L.). Die Stärkescheide ist meist besonders deutlich, bei Gilia androsacea Steud. besteht sie aus auffällig großen Zellen. Die Reservestärke besteht aus einfachen (Bonplandia) oder drusig zusammengesetzten Körnern (Loeselia). Collenchym wird in besonders typischer Ausbildung bei Phlox maculata L., Polemonium paueiflorum Wats. u. a. beobachtet. Die Intercellularräume der äußeren Rinde sind öfters eigentümlich spaltenförmig und um- geben die Zellen gürtelartig (z. B. Cobaea scandens Cav., Polemonium pulchellum Bunge). Bei manchen 9]. oder holzartigen P. werden zuletzt mächtige Korklagen in den äußeren Rindenschichten erzeugt (Phlox Stellaria Gray). Phlox Hoodii Rich. scheint in einem großen Teil ihrer Rinde Zellen mit stark quellbaren Membranen zu besitzen. Die Epidermis ist sehr gewöhnlich chagriniert, besonders schön bei Phlox glaber- rima L., und oft mit Papillen (Phlox Stellaria Gray u. a.) oder einfachen, gegliederten, nicht selten A4—3zellige Drüsen tragenden Haaren besetzt. Ihre Zellen zeigen öfters starke Verdickungen beider Tangentialwände (Polemonium, Cobaea'. Blütenverhältnisse. Nur selten sind Einzelbl. (Cobaea, Gilia sp.) vorhanden, ge- wöhnlich treten die Bl. zu complicierteren Blütenständen zusammen. Jeder Spross schließt mit einer Endbl. ab. Die oberen Äste verzweigen sich zunächst dichasisch, weiterhin aber mehr und mehr schraubelartig mit Förderung aus dem unteren Vorb. Indessen entfaltet sich bei Polemonium und Phlox die dem oberen Vorb. entsprechende Bl. früher als die zum unteren Vorb. gehörige (bei Bonplandia ist es umgekehrt). Die Hochb. zeigen bei den P. überhaupt eigentümliche Verhältnisse; es kommen solche mit unbe- stimmter Hochblattzahl und damit verbundener botrytischer Verzweigung vor; andere mit 2 transversalen Vorb., wobei die Verzweigung dichasisch wird; endlich solche, bei denen gar keine Vorb. ausgebildet werden. In den großen, rispigen Sträußen von Phlox herrscht absteigende Aufblühfolge. Die Bl. (Fig. 18) sind pentamer in Kelch, Blkr. und An- dröceum, 3zählig im Gynäceum, doch werden ausnahmsweise auch Azählige (Phlox paniculata L.) oder 6zählige (Phlox Drum- Fig. 18. Diagramm von Pol- Mmondü Hook.) angetroffen, bei Cobaea scandens Cav. kommen monium coeraleum L. (Nach 3—5 Carpelle vor. Der Kelch zeigt verschiedene Deckung, ıchler. meist ist letztere offen, bei Cobaea indessen reduplicativ-klappig 4 und bei Phlox ein wenig rechtsgedreht (Fig. 20, 22 K), selten nur anders (z. B. bei Bonplandia absteigend wie bei den Labiatae). In der Gestalt der Blkr. herrscht bei den P. große Mannigfaltigkeit; erstere wechselt vom breit glockigen bis zum streng tellerförmigen, mit äußerst dünner Röhre (Gilia $ Leptosiphon, Fig. 21 @). Die Stb. zeigen alle Zwischenstufen von geraden bis zu stark herabgebogenen Sif., wobei in der Gattung Gilia die Übergänge zu finden sind; ebenso wechselt die Insertion der Stb. in der Kronröhre, so dass zwar bei Phlox und Collomia die Stb. in verschiedener Höhe von der Blkr. frei werden und den Schlund derselben auch ungleich weit über- 3 ragen, in der Gattung Gilia aber wiederum Übergänge bis zu gleichhoher Insertion und gleichlangen Stf. beobachtet werden. Überhaupt stellt Gilia einen Sippenschwarm dar, in welchem manche bei anderen Gattungen schon fixierte Verhältnisse noch erst undeut- lich differenziert resp. in Ausbildung begriffen erscheinen. Oft werden die A. ganz von der Blkr. eingeschlossen; zuweilen sind sie nicht nur ungleich hoch inseriert, sondern auch ungleich groß, und dann verstäuben sie in der ihrer Größe entsprechenden Folge. Der Pollen ist mit netzförmigen, aus Knötchen zusammengesetzten Leisten bedeckt, Polemoniaceae. (Peter.) 43 welche polygonale Vertiefungen umschließen, in denen (bei Cobaea) die Keimstellen regelmäßig verteilt sind, so dass die letzteren immer durch je eine Masche ohne Keim- porus getrennt werden. Auffällig ist eine Abnormität, welche ich bei Cobaea scandens Cav. im Göttinger bota- nischen Garten beobachtete. Die Blkr. ist bis fast zum Grunde geschlitzt, die 5 Petalen sind jedes für sich schlank trichterförmig ausgebildet, die zwischen denselben stehenden Stb. haben jedes nach außen ein zungenförmiges, grünes Anhängsel; Discus, Frkn. u. Kelch sind normal und haben auch ihre gewöhnliche Stellung. Bestäubung. Die weißen, blauen, violetten, roten, gelben Bl. der P. fallen oft weit- hin auf und werden wohl ausnahmslos von Insekten bestäubt. An Polemonium coeruleum L. wurden 6 Bienen und 1 Käferart als Besucher beobachtet; für die zuweilen äußerst langröhrigen Bl. der Gilia-Arten scheinen Beobachtungen noch zu fehlen. Neben den Ö8 Bl. treten bei mehreren P. auch kleinere rein © Bl. auf (Polemonium coeruleum L.). Trotz der entomophilen Bl. hat auch bei manchen P. (Collomia linearis Nutt., C. coccinea Lehm.) Autogamie Erfolg, während z. B. bei Cobaea penduliflora Karst. und 0. scandens Cav. Selbstbestäubung zur Unfruchtbarkeit führt. Bei Collomia grandiflora Dougl. kommen häufig kleistogame fruchtbare Bl. vor. Die Bl. der P. sind ausgesprochen proteran- drisch. Unter diesen Umständen sind Kreuzungen leicht auszuführen und gärtnerisch zu verwerten, und auch in freier Natur werden in den Gattungen Phlox, Gilia u. Pole- monium Bastarde beobachtet. Frucht und Samen. Entsprechend der Trimerie des Frkn. ist die Fr. der P. eine 3fächerige, je nach Gattung und Art verschieden viele S. enthaltende Kapsel mit bald härterer, bald papierartig dünner, selten sogar etwas beerenartiger Wandung. Häufig sind halbe falsche Scheidewände, welche von der Mitte der Klappen in die Fächer vor- ragen. Die S. werden in den meisten Fällen durch die Wirkung des Windes auf die schwanken Stengel herausgeschüttelt. Der Zahl der S. in einem Fruchtfach entspricht die Gestalt der ersteren. Einzels. sind eiförmig oder kaffeebohnenförmig oder dick und kurz convex-concav, die in ©Osamigen Fr. entstandenen aber sind unregelmäßig gestaltet, mehr kantig und eckig, bei Polemonium sehr scharfkantig, bei Cantua, Bonplandiaq und Loeselia etwas geflügelt, bei Cobaea mit breitflügeligem Saum umgeben. Fast immer ist ihre Oberfläche merklich körnig oder (zuweilen deutlich quer) runzelig, niemals aber wirklich warzig oder behaart. Bei allen Arten von Collomia und bei mehreren Arten von Gilia zeigt die Samenschale ein Verhalten, welches besonders an dasjenige von Teesdalia, Capsella etc. unter den Cruciferae erinnert. Die äußerste Zellschicht hat starke Mem- branverdickungen, welche bei Zutritt von Wasser unter Hervorstoßung einer gröberen oder feineren Spiralfaser oder ©© Faserringe rasch aufquellen und den S. in eine dicke Schleimmasse einhüllen. Letztere hat die Bedeutung, den S. an einer feuchten, die Keimung gewährleistenden Stelle festzukleben. Entgegen der Angabe von A. Gray fand ich auch bei Collomia graeilis Dougl., ferner bei (. eritrichioides Griseb. u. a. Spiral- fasern, wenn auch solche von äußerster Zartheit, die erst bei starken Vergrößerungen deutlich werden. Geographische Verbreitung. Die übergroße Mehrzahl der P. bewohnt die nörd- liche Hälfte des amerikanischen Continents, nur etwa 20 Arten aus 5 Gattungen werden in Chile und Peru, 5—6 Arten in Europa und Nordasien, keine dagegen in Afrika und Australien angetroffen. Überhaupt meiden sie größtenteils die Tropen und sind am zahl- ‚reichsten in dem meso- und mikrothermen Gebiete Nordamerikas vertreten. Ihr gegen- wärtiges Hauptgebiet ist der Westen der Vereinigten Staaten, ein Nebengebiet liegt an der Westküste Südamerikas. Einzelne Arten von Polemonium haben eine weite Ver- breitung in den nördlichen außertropischen Gegenden, so ist P. coeruleum L. eine boreal- alpine Art, welche in Europa die Alpen, Skandinavien und viele zwischenliegende Localitäten bewohnt; als arktische und subarktische Art kann P. humile Willd., als alpine Species müssen P. pulcherrimum Hook., P. viscosum Nutt. genannt werden. Die Gattung Phlox kommt mit Ausnahme I Art, P. sibirica L., nur in Nordamerika vor. Einige Arten 44 Polemoniaceae. (Peter.) von Collomia, besonders C. grandiflora Dougl., breiten sich in Mitteleuropa gegenwärlig mehr und mehr aus und bürgern sich daselbst ein. — Fossile P. sind nicht bekannt. Verwandtschaft. Es kann kaum zweifelhaft sein, dass die P. sehr nahe mit den Convolvulaceae verwandt sind. Mit den letzteren stimmen sie im Blütenbau bis auf wenige Punkte überein. Unter den Abweichungen sind namentlich zu nennen der fast immer gamosepale Kelch, die mangelnde Faltung der Blkr., die Trimerie des Frkn. und die wechselnde Zahl der Sa. Nutzen und Schaden. Die P. gehören teils wegen ihrer zierlichen, lebhaft gefärbten Bl., teils wegen ihres Wuchses und oft feinen Laubes, teils wegen ihrer Variabilität im Kulturzustande zu den wertvollsten Gartenpfl., welche im mitteleuropäischen Klima ge- deihen. Demgemäß werden 00 Arten derselben, besonders solche aus den Gattungen Phlox, Gilia und Polemonium, aber auch Cantua und Cobaea in unseren Gärten in 00 Formen gezogen. Phlox hat zeitweise geradezu gärtnerische Modepfl. geliefert. Die schönsten Formen scheinen hybriden Ursprunges zu sein. — Polemonium coeruleum L. ist im russischen Gouvernement Kasan eine Heilpfl. Einteilung der Familie. A. Pfl. mit Blattranken kletternd. Kapsel wandspaltig. Kelchb. laubig. S. breit ge- flügelt. Bl. einzeln, achselständig, sehr groß. B. gefiedert, mit Ranke endigend I. Cobaeeae. B. Pfl. nicht kletternd. Kapsel fachspaltig. Kelchb. nicht laubig. B. ganz bis geteilt, ohne Ranke. a. S. breitflügelig. Kapsel kurz klappig. B. ungeteilt. Holzgewächse II. Cantueae. b. S. ungeflügelt oder mit sehr schmalem Flügelrande. Kapsel tiefer gespalten. Kräuter oder Halbsträucher . . . . . 2 202.22... II. Polemoniese I. Gobaeeae. Bl. einzeln, glockenförmig, mit verschieden gestaltetem Saum, nickend od. hängend. Kelchb. laubartig, breit. Stb. = weit hervorragend, herabgebogen. S. breit geflügelt. B. gefiedert, mit Ranke endigend. — Einzige Gattung 1. Cobaea Cav. Kelchb. nur wenig verwachsen, breit, laubblattartig, zuweilen reduplicativ-verbreitert und dadurch der Kelch 5flügelig (Fig. 19 C). Blkr. (Fig. 49 B) glockig oder weit cylindrisch, Lappen des Saumes kurz und breit oder (zuweilen außer- ordentlich) verlängert und schmal. Stb. weit hervorragend, Stf. herabgebogen, an der Insertionsstelle dicht wollig. Discus sehr groß, 5lappig. Frkn. eiförmig, Sa. 2—00 in jedem Fach. Kapsel lederig, tief scheidewandspaltig 3klappig. S. zusammengedrückt, breit geflügelt, ohne Schleimzellen. — Hochkletternde, dünnstengelige Kräuter mit ein- fach gefiederten, ansehnlichen B., welche in mehrmals verzweigte, windende Ranken endigen. B]. einzeln in den Blattachseln, auffallend groß, violett bis hellgrün. 6 Arten im tropischen Amerika, von denen einzelne in Europa im Kalthause oder im Freien kultiviert werden können, darunter C. scandens Cav. die bekannteste. Untergatt. I. Eucobaea Pet. Zipfel der Blkr. kurz, nicht länger als die Röhre; Stb. höchstens um das Doppelte die Blkr. überragend; Sa. ©O in jedem Fach. — C. scandens Cav. (Fig. 19 A), Mexiko, Kelchb. und Blättchen ungewimpert, erstere breit herzförmig, plötzlich zugespitzt; C. macrostema Pav., San Salvador, Blättchen und die lanzettlichen, spitzen Kelchb. am Grunde gewimpert. Untergatt. II. Rosenbergia Oerst. (als Gatt.) Blumenkronenzipfel lineal, 3—4mal länger als die Röhre, Stb. die letztere sehr weit überragend, Sa. 2—6 in jedem Fach. — C. penduli- flora (Karst.) Pet. im tropischen Südamerika. x en a ai yes a FED EEE Polemoniaceae. (Peter.) 45 Fig. 19. Cobaea scandens Cav. A blühender Zweig; B Bl. im Längsschnitt; Fig. 20. Cantua buzifolia Juss., C Kelch, noch geschlossen. (Original, verkl.) Zweigspitze mit B]l., um die Hälfte verkl. (Original.) II. Gantueae. Bl. meist büschelig an den Astenden, öfters hängend, groß. Kelchb. nicht laubig. Stf. gerade. S. breit geflügelt. Kapsel kurzklappig, fachspaltig. B. meist ungeteilt, ohne Ranke. Pfl. aufrecht, mit holzigen Achsen. — Einzige Gattung 2. Cantua Juss. (— Periphragmos Ruiz et Pav.) Kelch röhrig oder glockenförmig, kurz und ungleichmäßig 3—5spaltig. Blkr. röhrig oder trichterig (Fig. 20), zuweilen am Schlunde verbreitert, Lappen des Saumes kurz, obovat. Stb. nahe dem Grunde der Kronröhre inseriert, eingeschlossen oder = hervorragend. Discus kurz. Frkn. eiförmig, Sa. 00 in jedem Fach. Kapsel lederig, fachspaltig, kurz 3klappig. S. 2reihig, zusammen- gedrückt, breit geflügelt, ohne Schleimzellen. Nährgewebe gering. — Bäume oder Sträucher, öfters behaart, selten klebrig. B. abwechselnd, ungeteilt od. selten fast fieder- spaltig. Bl. groß, rot, violett oder weiß, kurzgestielt, einzeln oder häufiger am Ende der Zweige = straußartig gehäuft, öfters hängend. 7 Arten in Peru und Bolivia, darunter C. quereifolia Juss. mit grob gekerbt-fieder- spaltigen, klebrigen B. und fast tellerförmiger Blkr. von doppelter Kelchlänge; C. lanceolata Peter n, sp. mit aufrechten Bl. auf kurzhaarigem Stiel, gekrümmter Röhre, welche die Stb. einschließt, und lanzettlichen, spitzen, ganzrandigen B., Peru; C. buxifolia Juss. (Fig. 20) mit gebüschelten, hängenden, roten Bl., gerader Kronröhre, »welche.3—4mal länger ist als der Kelch; C. bicolor Lam. mit nur nickenden, rotsaumigen Einzelbl., deren gelbe Röhre 2mal länger als der Kelch. 46 Polemoniaceae. (Peter.) Be I. Polemonieae. Bl. sehr verschieden angeordnet, mäßig groß oder klein. Kelchb. nicht laubig, grün oder = trockenhäutig. Stf. gerade oder = herabgebogen. S. nicht oder nur schmal geflügelt. Kapsel ziemlich tief fachspaltig. B. einfach bis doppelt geteilt, ohne Ranke. Pfl. nicht kletternd, krautig oder am Grunde = holzig, aufrecht oder gespreizt-verzweigt oder niederliegend. Habitus sehr mannigfach. A. Stb. ungleich hoch inseriert. a. Samenschale ohne Schleimschicht. Stb. eingeschlossen. Kronröhre engmündig. B. ganz, gegenständig . .. RAR, eine b. Samenschale mit Schleimschieht. Stb. öfters herviriritend. one mit erweiterter Mündung. B. meist = eingeschnitten oder geteilt, wechselständig . 4. Collomia, B. Stb. meist gleich hoch inseriert. a. Blkr. mit gleichmäßigem Rande, rad- bis teller- oder trichterförmig. ö a. Stf. gerade, am Grunde unbehaart. B. oft eingeschnitten oder geteilt . 5. Gilia, 8. Stf. herabgebogen, am Grunde behaart. B. fiederteliig . . . 6. Polemonium. ‘2 b. Blkr. mit ungleichmäßigem Rande, = zygomorph. Stf. am Grunde unbehaart, herab- gebogen. 4 a. Kelch o0-nervig, ohne Hülle. B. gesägt und leierförmig. . . .7. Bonplandia. hr. ß. Kelch 5kantig, oft von Bracteen umhüllt. B. ungeteilt oder fiederspaltig : 8. Loeselia. 3. Phlox L. Kelch röhrig bis glockig, — 5spaltig, Lappen spitz oder zugespilzt bis pfriemlich, oft hautrandig. Blkr. tellerförmig, mit enger Schlundmündung, Saum- F lappen gleichgroß, obovat bis kreisrund oder umgekehrt tief herzförmig. Sıb. in der Kronröhre sehr ungleich hoch inseriert, aber alle von derselben eingeschlossen (Fig. 21 B). Frkn. mit 1—2, selten 3—5 Sa. in jedem Fach. S$. eiförmig, ungeflügelt, ohne Schleim- schicht. — 24 oder seltener am Grunde verholzende und noch seltener (-) Kräuter von sehr verschiedener Tracht, mit ganzrandigen, schmalen, öfters nadelartig stechenden B., welche meist alle oder zum größeren Teil gegenständig sind. Bl. meist ansehnlich, rot oder violett bis weiß, einzeln oder = gehäuft an den Astspitzen, öfters zu großen, end- ständigen Sträußen oder Rispen geordnet. Etwa 30 Arten in Nordamerika, 4 in Sibirien. Dieselben sind öfters schwierig zu unter- scheiden, da sie z. T. durch Übergangsformen verbunden werden und auch Bastarde bilden. In Kultur variieren manche derselben, und durch Kreuzung der Rassen hat die Blumen- züchterei sehr 00 schönblütige Formen erzielt, welche zu den wertvollsten Sommer- und Herbstblühern gehören. Ich versuche, die Arten in folgender Weise zu übersehen: | A. Ganze Pfl. drüsig bekleidet, schlaff, weichblättrig; die meisten oder wenigstens die oberen B. wechselständig; Ajährig. . . ....$4. Drummondianae. B. Pfl. meist nur an der Spitze drüsenhesrig; "die a B. gesenständig. 22 a. Stolonen vorhanden. Pfl. niedrig, breitblättrig, behaart . . ....%2. Reptantes. b. Stolonen fehlen. E a. Pfl. steif aufrecht oder mit aufsteigenden Stengeln, nicht niedergestreckt. B. nicht subulat. ; I. Breitblättrig, d. h. alle oder wenigstens die oberen B. oval oder eilanzettlich. Pfl. hochwüchsig, steifstengelig, mit mehr als 40 gestreckten Internodien, kahl oder ganz kurz behaart . . vide "Paniculatae. 1I. Schmalblättrig, d. h. ne Be) die naten B. lineal oder schmal-lanzettlich, höchstens die obersten breiter. Pfl. mäßig hochwüchsig oder niedrig, aufsteigend, schwächlich, mit ca. 5 gestreckten Internodien, meist behaart $ ® Divaricatae. 8. Pfl. mit niedergestreckten Stengeln und Ästen. B. meist schmal-lineal oder subulat. Blb. herzförmig oder ausgerandet . . ». „2 2 20 02.=...85. Subulalaese v- Pfl. dicht rasig, aber die Äste kurz, nicht lang niedergestreckt. B. schmal lineal oder:subulas [ss Sky russ He I ee "00. 00..$ 6. Pulvinalaes $A. Drummondianae. P. Drummondi Hook. Er ansehnlichen Bl., wird in oo Rassen kultiviert. — $ 2. Reptantes. P. reptans Michx., niedrig, breitblättrie] behaart, durch die kriechenden Ausläufer sehr ausgezeichnet. — $ 3. Paniculatiae. P.paniculata L. Polemoniaceae. (Peter. 47 und P. acuminata Pursh mit breiterem Strauß, sind vielfach kultivierte Gartenpfl., mit zahl- losen Farbenvarietäten, bei beiden sind alle B. annähernd gleichgestaltet; P. maculata L. mit eylindrischem Strauß, untere B. schmaler als die oberen. — $ 4. Divaricatae. Blüten- stand ebensträußig, vielblütig: P. pilosa L. mit außen kurzhaariger Kronröhre, überhaupt . RE TOTER Fig. 21. A Phlos subulata L., Stück der Pf. in nat. G. -_ BP Drummondii Hook, Bl. aufgeschlitzt. — CE Collomiu linearis Nutt. C Bl. ‚DFEr. mit zurückgeschlagenem Kelch, Z Fr, quer durchschnitten. — F 0, hetero- phylla Cav., blühender Zweig (1/1). — @ Gilia mierantha Steud., Spitze eines Zweiges mit Bl. (4-D Original; E, F nach Bot. Mag.; @ nach Fl, des Serres.) überall behaart; P. divaricata L., Kronröhre kahl, obere B. breiter als die unteren; P, aristala Michx., alle B. ziemlich gleich breit, Kelchzähne pfriemlich, drüsig. — Blütenstand kopfig, mehrblütig: P. amoena Sims, Blütenstand durch Hochb. behüllt, Kronb. kurz bespitzt. — 48 Polemoniaceae. (Peter.) Bl. zu 1—4, sehr locker stehend, bilden keinen eigentlichen Blütenstand: P. sibirica L. in Sibirien, etwas zottig, mit fast rasenförmigem Wuchs und langen, flatterigen B.; P. se Pursh, drüsig, aufsteigend, Kronlappen umgekehrt herzförmig, Sa. zu 2—3 in jedem Fach; P. nana Nutt., ähnlich, aber mit meist wechselständigen B., obovaten Kronlappen und nur. 4 Sa. in jedem Fach. — $ 5. Subulatae. P. Stellaria Gray mit weichen B., Blütenstiele viel länger als die Kelche, Kronlappen bis zur Mitte gespalten; P. subulata 4a (Fig. 21 A) ° mit steifen, stechenden, sehr schmal linealen B., Blütenstiele etwa kelchlang, Kronlappen nur obeordat. — $ 6. Pulvinatae, mit spinnewebig oder wollig bekleideten B.: P. muscoides Nutt. und P. bryoides Nutt. von moosartigem, dichtrasigem Wuchs, mit anliegenden, nicht stechenden B.; P. Hoodii Richards. mit weniger anliegenden aber stechenden B., mehr breit- rasig; — mit nackten, nur am Rande gewimperten, sehr gehäuften B.: P. caespitosa Nutt.; ähn- lich ist P. Douglasii Hook. mit ungewimperten B. 4. Collomia Nutt. (incl. Phloganthea Cav., Courtoisia Rehb.) Kelch = glockig, halb 5spaltig bis 5teilig (Fig. 21 C). Blkr. tellerförmig, mit erweiterter Mündung oder etwas trichterig, Saumlappen länglich bis obovat. Stb. in der Kronröhre oder nahe am Schlunde ungleich hoch inseriert, öfters hervortretend. Frkn. mit 4 bis mehreren Sa. in jedem Fach. Kapsel umgekehrt eifg., 3klappig (selten nur 2klappig) (Fig. 21 D,E.S. oval, etwas zusammengedrückt, fast kaffeebohnenförmig, meist relativ groß, nicht kantig, Testa mit einer Schicht von spiralfaserführenden Schleimzellen, welche bei Befeuchtung rasch verquellen (s. 0.). — ©, © oder 4 Kräuter mit ovalen bis linealen und fädlichen, seltener ganzrandigen, meist = fiederschnittigen oder fiederteiligen B. und meist unan- sehnlichen, zerstreuten oder öfter = kopfig gehäuften, roten, gelbroten oder weißen Bl. B. meist wechselständig oder die untersten gegenständig. 48 Arten im nordwestlichen Nordamerika und in Chile, unter denselben sind besonders j zu nennen mit kopfig gehäuften Bl.: €. linearis Nutt.*) mit lauter ganzrandigen, lanzettlichen ° B., nach oben hin sparrig verzweigt; C. grandiflora Dougl., Bl. gelb, dann rötlich, wenigstens die untersten B. oft wenigzähnig eingeschnitten-gesägt, obere eilanzettlich und ganzrandig, ° im nordwestlichen Nordamerika, in Mitteleuropa schon an vielen Orten eingewandert und eingebürgert; C. coccinea Lehm. ähnlich, aber Bl. dunkelrot, obere B. an der Spitze oft 2- bis 4spaltig, Chile; C. heterophylla Cav. (Fig. 2! F) mit ungleich gestalteten B., unterste und ° mittlere = doppelt fiederschnittig oder -teilig, mit lanzettlichen und lineal-lanzettlichen Zipfeln, obere einfach, Blütenköpfe von laubigen Bracteen umhüllt; C. Pringlei (Gray) Peter, Mexiko, B. einfach fiederteilig, mit fädlichen Abschnitten, Pfl. vom Grunde auf reichästig, ° Blumenkronenröhre gekrümmt. — Bl. einzeln oder zu wenigen genähert: C. gracilis Hook. im westlichen Nordamerika, Bolivia, Chile, Argentinien bis zur Magelhaensstraße, mit ganz- randigen B., 4samigen Fruchtfächern und sehr feinen Spiralen in den Schleimzellen der Testa; C. eritrichioides Griseb., Chile, sehr ähnlich, aber Kelchlappen so lang oder länger als die Röhre, B. schmaler, lineal; C. leptalea Gray, Kalifornien, mit mehrsamigen Fruchtlächern, ° fädlichen B. und sehr dünnen Caulomen; C. gilioides Benth., Kalifornien, mit tief fiederig 3—5spaltigen B. % 5. Gilia Ruiz et Pav. Kelch glockig od. röhrig, mit ganzrandigen, spitzen, seltener stechenden, zuweilen ©Ospaltigen Lappen. Blkr. (Fig. 22 B, E, H, J) trichterfg., glockig, radförmig bis sehr lang und dünn präsentiertellerförmig (Fig. 21 G), mit meist regel- mäßigem Saum. Stb. meist gleichhoch inseriert (Fig. 22 H), in der Röhre oder am Schlunde oder in den Einschnitten der Blkr. stehend; Sif. gerade, am Grunde unbehaart. Frkn. = eiförmig (Fig. 22 D, G); Sa. oo bis 1 in jedem Fach. Kapsel fachspaltig 3klappig (Fig. 22 F). S. ungeflügelt, stumpfkantig oder rundlich eiförmig, meist ohne Schleim- zellen in der Testa. — © oder seltener (2) Kräuter von sehr verschiedenem Wuchs. B. einfach pfriemlich oder lineal bis doppelt eerleiie. Bl. sehr verschieden gefärbt und oft bei der nämlichen Art in der Farbe wechselnd. Die Gattung ist wegen Polymorphie mittelst Kulturversuche, welche am leichtesten in Amerika oder in einem Garten des Mittelmeergebietes auszuführen wären. *) Vergl. die Anmerkung unter Gilia. ® P Pilanzenfamilien. u ı: Lief. 36. (Bogen 4 u. 2). ee Acrasieae, Phytomyxinae, Myxo- SG E gasteres; Schizophyta, Diatomaceae, wird fortgesetzt. ER 2: Lief. 40, 41, 46, 60. Conjugatae, Chlorophyceae, Characeae, Phaeophyeeae Br | Florideae, wird fortgesetzt. % 3: Pilze, erscheint 1892 u. 1893. 4: Hepaticae, Musei, erscheint 1892 u. 1893. : Filieinae, Equisetinae, Lycopodinae, erscheint 1893. Teil‘ ET: lung 1: Lie. 14,48, 20, 30, 32, 35. Saururaceae bis Hydnoraceae, vollendet. ga: 'Polygonaceae, Chenopodiaceae, Batidaceae, Thelygonacsae, Amaranta- .. eeae, erscheint Ende 1891 und 1892. = 4b: Lief. 31,33. Phytolaceaceae bis Caryophyllaceae, vollendet. ER 2: Lief. 16, 19, 29, 55, 57,58. Nymphaeaceae bis Droseraceae, vollendet. 9a: Lief. 54,53, 56. Podostemaceae bis Platanaceae, vollendet. BR: 3: Lief. 24, 59 (Bogen 4), 63. Rosaceae bis Leguminosae, wird fortgesett. 4: Lief. 47, 52. Geraniaceae bis Cneoraceae, Rutaceae, Simarubaceae, Bur- seraceae, Meliaceae, Trigoniaceae, Vochysiacesae, Tremandraceae, Ne ©. Polygalaceae, Chailletiaceae, wird fortgesetzt. z 5: Lief. 42, 44,59 (Bogen 7, 8). Euphorbiaceae bis Coriariaceae, Cyrillaceae, et Buxaceae, Limnanthacease, Anacardiaceae, Celastraceae, Aquifolia- ceae, Stackhousiaceae, Hippocrateaceae, Icacinaceae, Staphyleaceae, Aceraceae, Hippocastanaceae, Sapindaceae, Melianthaceae, Balsa- minaceae, Sabiaceae, Rhamnaceae, Vitaceae, wird fortgesetzt. 6: Lief. 49, 50. Elaeocarpaceae bis Sterculiaceae, Dilleniaceae, Eueryphia-_ . ceae, 'Ochnaceae, Rhizobolaceae, Marcgraviaceae, Quiinaceae, Chlaena- ceae, Ternstroemiaceae, Guttiferae, Dipterocarpaceae, Elatinaceae, ; Tamarieaceae, Frankeniaceae, Cistaceae, Canellaceae, Violaceae, . . Bixaceae, wird fortgesetzt. sa: Turneraceae, Passifloraceae, Caricaceae, Loasaceae, Begoniaceae, Da- : tiseaceae, Cactaceae, Temasaceae: Thymelaeaceae, "Elaeagnaceae. e u RH.: none Sonneratiacsae, Punicaceae, Barringtoniaceae, Myrtaceae, ‚Rhizophoraceae, Combretaceae, Melastomataceae, Oenotheraceae, Halorrhagidaceae, erscheint Ende 1891 und 1892. . unadese: Umbelliferae, Cornaceas, erscheint 1892. tesl-IV,; : Lie. 37, 38, 45. Clethraceae bis Sapotaceae, Ebenaceae, Styracaceae, % Er Symplocaceae, vollendet, erscheint 1891. 2 Oleaceae, Salvadoraceae, Loganiaceae, Gentianaceae, Apocynaceae, Asclepiadaceae, { 32: Lief. 68. Convolvulaceae, Polemoniaceae, Hydrophyllaceae, Borragina- SE eeae, Verbenaceae, Labiatae, erscheint 1891 und 1892. 3b: Lief. 65, 67. Nolanaceae, Solanaceae, Scerophulariaceae, Lentibularia- m ceae, Orobanchaceae, Gesneraceae, Columelliaceae, Bignoniaceae, Pedaliaceae, Globulariaceae, Acanthaceae, I YORH nee, Plantagina- BR? ceae, wird fortgesetzt. IR Lief. 61, 62, 64, 66. Rubiaceae, Caprifoliaceae, Adoxaceae, Valerianaceae, ” “2 Dipsacaceae, vollendet. 2 5: Lief. 34 (Bogen 4, 5), = 43, 48, 54. Cueurbitaceae bis Compositae, wird e fortgesetzt. ' In der Reihenfolge der Familien dürften bei einzelnen Abteilungen, namentlich bei und III. 6 noch kleine Änderungen eintreten, da einerseits das genauere Studium en noch. zu anderen Ergebnissen über ihre systematische Stellung führen kann, lerseits die ‚Ablieferung der Manuskripte von Seiten der Herren Mitarbeiter nicht gerade zu dem festgesetzten Zement erfolgt. A | Engler. K. Prantl. Verzeichnis der lebende | sowie dr Botanischen ‚Anstalten, Gesellschaften. shi | Zeit li Herausgegeben von | Wechmanndık er. 8. 1891. Geh. # 5.-; geb. (in Leinen) .# 5.75. Nachtrag, dazu he 5 Vergleichende Morphologie und Biologie der ee: Pilze, Mycetozoen und Bacterien Dr. A. de Bary Professor an der Universität ae ‚Mit 198 5 Holsschntte, gr.8. 1884. geh. a —, Br A 15.—. Nach der vierten Auflage des Lehrbuchs der Botanik von J. Sachs nen bearbeitet von Dr. K. Goebel Professor an der Universität Rostock. Mit 407 Abe en in Holzschnitt. gr. 8. 1882. geh, # 12.—, geb. # 13.75. 5 EUNEEEENEIESENGER SER GHERL ERS. ln 0 = Soeben ereihnen. Lehrbuch der Botanik mittlere und höhere Lehranstalten Ei von h Dr. K. Prantl 2 x A Professor und Direktor des Botanischen Gartens in Breslan. Mit 326 Haptfen in Holzschnitt. 2, N Achte, vermehrte und verbesserte Auflage. N gr. 8. Geh. „#4 4.—; geb. „# 5.30. \. Plantae Europeae. Enumeratio systematiea et synonymica plantarum phanerogamicarum in Europa sponte erescentium vel mere inquilinarum Autore Dr. .K. Richter. Tomus I. gr. 8. 1890. geh. „#4 10.—; geb. # 11.—. Das Werk bildet eine werthvolle Ergänzung zu den »Natürlichen Pflanzen-. familiena und schliesst sich in seiner Eintheilung genau an ‘dieselben an. R Ra ganze Werk soll 4 Bände in gleichem Umfange ‚des vorliegenden Band umfassen. Druck von. Breitkopf Rn in Leipzig. Kt { ) Die natürlichen Y | PFLANZENFAMI nebst R j: ihren Gattungen und wichtigeren Arten IE insbesondere den Nutzpflanzen, = “ unter Mitwirkung zahlreicher hervorragender Fachgelehrten, ir begründet von A | A. Engler wmı K. Prantl, ll fortgesetzt von A. Engler, I ord. Professor der Botanik und Direktor des botan. Gartens in Berlin. 85. Lieferung, Polemoniaceae, Hydrophyllaceae von A. Peter; Borraginaceae von M. Gürke. IV. Teil, 3. Abteilung a, Bogen 4 bis 6. Mit 161 Einzelbildern in 15 Figuren. Leipzig Verlag von Wilhelm Engelmann 1893. _ url DK ETEEIERERL TEE EIER IIISIEITIEIRIRFFETTLTRTRITTTGTRTE are, resp, ERTL D 'D. Brandis in Bonn, J. Briquetin Genf, F. Buchenau in Bremen, R. Caspary(#) Es hat bisher an einem umfassenden Werke gefehlt, welches, nach streng wissen- schaftlichen Grundsätzen und von anerkannten Autoritäten bearbeitet, ein Gesam tbild der Pflanzenwelt in systematischer und dabei doch allgemeiner verständlicher Weise zur Darstellung zu bringen suchte. Die »natürlichen Pflanzenfamilien« hoffen -dies. erreichen; nicht nur die Art der Bearbeitung des Textes, sondern vor allem auch ie Zahl und Güte der Abbildungen lassen erwarten, dass ebensowohl Botaniker von Fach, als einigermaßen vorgebildete Laien (Lehrer der Naturwissenschaft, Apotheker und Pharmazeuten, Aerzte, Torst- und Landwirte, Gärtner, wissenschaftliche Reisende und Kolonisten) eine Fülle von Anregung und Belang finden werden - Die Namen der Herausgeber wie der zahlreichen Mitarbeiter (s. das folgende Verzeichnis) bieten die Gewähr einer, auch die strengste Kritik bestehenden Behandlung des Stoffes. N Die Abbildungen liefern ein kostbares, bisher nur Wenigen zugängliches Material und dürften zur Verbreitung des Werkes in weiten Kreisen ganz besonders beitragen. — Die Einteilung des Werkes ist folgende: iR I. Teil. Kryptogamen, redigiert von A. Engler. 4. Algen und Pilze. 2. Moose, Farne, Schachtelhalme, Bärlappe etc. II. —IV. Teil. Siphonogamen (Phanerogamen), redigiert von A. Engler. II. Teil. Gymnospermen und monokotyledone Angiospermen. III. u. IV. Teil. Dikotyledone Angiospermen. er V. Teil. Erläuterung des Systemes. Übersicht über die Familien und General- “ register. NE, ha Der Subskriptionspreis eines Heftes beträgt nur .# 4.50, der Einzelpreis # BER Die Abteilungen (Bände) sind je nach Vollendung für sich, zu höherem Preise, käuflich. RR Das erste Heft ist zur Ansicht durch alle Buchhandlungen zu beziehen; ein kurzer Me und ein Probeheft (20 S., zugleich ausführliche Ankündigung) eratie auch vom ‚Verleger. j {4 Verzeichnis der Mitarbeiter. Siphonogamen (Phanerogamen). P. Ascherson in Berlin, G. v. Beck in Wien, in Königsberg, Chodat in Genf, U. Dammer in Berlin, O. Drude in Dresden, A. W. Eichler(+) in Berlin, A. Engler in Berlin, W. O. Focke in Bremen, K. Fritsch in Wien, E. Gilg in Berlin, M. Gürke in Berlin-Schöneberg, E. Hackel in St. Pölten, - H. Harms in Berlin, A. Heimerl in Sechshaus bei Wien, G. Hieronymus in Berlin, F. Höck in Luckenwalde, O. Hoffmann in Berlin, Kamienski in Odessa, E. Knob- ‚lauch in Göttingen, E. Koehne in Berlin, F. Krasser in Wien, M. Kronfeld in "Wien, I. Kündig in Zürich, G. Lindau in Berlin, Th. Loesener in Berlin, P. Magnus in Berlin, F. v.Mueller in Melbourne, O. Müller in Demmin,.F. Niedenzu in Braunsberg, F. W. Oliver in London, F. Pax in Berlin, A. Peter in Göttingen, 0. @. Petersen in Kopenhagen, E. Pfitzer in Heidelberg, A. Poüulsen in Kopen- hagen, K. Prantl(4) in Breslau, L. Radlkofer in München, R. Raimann in Wien, K. Reiche in Dresden, W. Schimper in Bonn, H. Schinz in Zürich, S. Schoen- land in Graham’s Town, K. Schumann in Berlin, J. v. Szyszylowicz in Dublany, H. Solereder in München, H. Graf zu Solms-Laubach in Strassburg, P. Taubert in Berlin, G. Volkens in Berlin, O0. Warburg in Berlin, E. Warming in Kopen- hagen, R. v. Wettstein in Wien, L. Wittmack in Berlin, E. Wunschmann in Friedenau-Berlin. ! Kryptogamen. F. Cohn in Breslau, Ed. Fischer in Bern, M. Fünfstück in Stuttgart, F. Kjellman in Upsala, H. Potonie in Berlin, K. Prantl(+) in Breslau, V. . Schiffner in Prag, F. Schmitz in Greifswald, J. Schroeterin Breslau, F. Schütt Di in Kiel, N. Wille in Aas bei Christiania. EP — E< Man bittet die 3. ‚Seite des Umschlags zu ‚beachten. = Polemoniaceae. (Peter.) 49 Etwa 90 Arten in den außertropischen und subtropischen Gebieten Nord- und Süd- amerikas. Es sind CO Speciesgruppen als besondere Gattungen unterschieden worden, hier sollen dieselben als Sectionen aufgefasst werden, da die Grenzen zwischen denselben nicht immer scharf genug, vielmehr durch Übergangsformen verwischt sind. Fig. 22. A Gilia squarrosa Hook., oberer Teil einer Pfl. (1/1). — B—D 6. inconspicua Dougl, B Bl.; C Gynäceum; D Fr. im Querschnitt. — E, F @. capitata Dougl. E Bl.; F Querschnitt der Fr. — @ Fr. von 6. tricolor Benth. — HöBl, von @. Brandegei Gray im Längsschnitt. — J, K @. androsacea Steud, J Bl.; X Blkr. in Knospenlage, (B—D nach Bot. Mag.; H nach FI. d, Serres; übrige Fig, Original.) Übersicht der Sectionen. A. Blkr. = trichterförmig. B. wechselständig, meist + fiederteilig. a. Bl. straußig rispig, von unscheinbaren Bracteen umgeben. Phyllome nicht stechend. oO. a. Stf. dem Kronschlunde eingefügt, kürzer als die Kronlappen. Sa. 00 in jedem Fach. BE Ansehnlich, Offers toben u a ae. 1er TDOmopsis. Natürl. Pflanzenfam. IV. 3a. 4 50 Polemoniaceae. (Peter.) B. Stf. weit über die Kronlappen hervorragend. Sa. in jedem Fach 6—8. S. ohne Schleimschicht. Bl. kleiner, weiß oder bläulich . . . 2. Giliandrase b. Bl. kopfig gehäuft und ven blattartigen Bracteen umhüllt. Dren und Zähne der oft gelappten B., oospaltigen Bracteen und Kelche mit steifen oder dornartigen Spitzen. & - 3. Navarretia. B. Blkr. genau präsentiertellerförmig, höchstens am Schlunde etwas trichterig erweitert. a. Stb. eingeschlossen. Bl. zerstreut oder zu wenigen genähert. a. Sa. in jedem Fach mehrere (S—40). I. Kronröhre cylindrisch. Stb. unter der Mitte der Kronröhre inseriert. B. meist alle gegenständig, einfach oder weniglappig-geteilt . . . . . 4. Linanthus. II. Kronröhre mit etwas trichterig erweitertem Schlunde, Stb. an oder unter dem- selben eingefügt. B. meist alle wechselständig, handförmig geteilt, mit nadel- förmigen, stechenden Abschnitten . . .. 5. Leptodactylon. .Sa. in jedem Fach 4—4. Bikr. klein, weiß. ©. B. "nicht stechend, einfach oder zuweilen 3teillig .. . .. B RR 6. Microgilia. b. Sthb. am Schlunde inseriert, = nn Bl. Be Seknauele oder genähert. a. B. wechselständig, meist = fiederteilig; Lappen und Zähne der B., blattartigen Brac- teen und Kelche meist dornig, stechend-pfriemlich oder bespitzt. Junge Pfl. = wollig bekleidet, später wenigstens die Braeteen und Kelche = ebenso oder klebrig behaart . . a ee EEE 2 ß. B. gegenständig, handle. geteilt. = I. Blkr. mit dünner, verlängerter Röhre und meist plötzlich kurz becherförmig er- weitertem Schlunde; Röhre länger als der Kelch. Sa. in jedem Fach 6—146. ©. Wuchs niedrig . . . 2 22. 8. LEepbosein one II. Blkr. mit etwas Krichterie erw weitertem Sehluilie. Röhre nicht länger als der Kelch. Sa. in jedem Fach 2 oder 4. %. Hochwüchsig. . » . .. .9.,Sıphonellarse C. Blkr. aus kurzer Röhre glocken- oder radförmig oder kurz trichterförmie. ; a. B. alle oder die meisten gegenständig. Bl. zerstreut, sehr selten etwas gehäuft. E a. B. handförmig 3- bis mehrteilig. I. Blumenkronlappen innen am Schlunde mit breiter, obcordater Hohlschuppe 10. Fornicogilia. II. Kronlappen innen ohne Fornices . . . .. 44, Dactylophyllum 5 ß. B. ganz, fädlich, oder mit 4—2 ebensolchen Lappen 2.0, . 42. Dianthoides | | ENT a - N EG Be A R = a ET EEE b. B. wechselständig, meist fiederig eingeschnitten oder geteilt. Stf. in oder nahe an den Kronbuchten inseriert, nicht länger als die Kronlappen (sehr selten hervorragend). Bl zerstreut, gehäuft oder selten kopfig-geknäuelt . . . 2. 2. ..2.......43. Eugilia. Sect. 4. Ipomopsis Michx. (als Gatt., Ipomeria Nutt., Brickellia Raf.) G. coronopifolia Pers., stattliche Pfl., aufrecht, B. fiederteilig, mit = fädlichen Abschnitten, prächtige, groß- blütige Zierpfl. mit roten, hellgesprenkelten Bl., Nordamerika*); G. subnuda Torr. niedrig, ästig, drüsig, B. ungeteilt. 3 Sect. 2. Giliandra Benth. et Hook. G. pinnatifida Nutt., Neumexiko, mit fieder- teiligen B. und rispigem Blütenstand von kleinen Bl. Sect. 3. Navarretia Ruiz et Pav. (als Gatt., Aegochloa Benth.) B. und Bracteen alle oder mehrere fiederteilig, mit nochmals eingeschnittenen oder geteilten Abschnitten: G. squarrosa Hook. et Arn. (Fig. 22 A), aufrechte, starre, stechende Pfl. mit ungleich langen, in der Kronröhre eingeschlossenen Stb., drüsig klebrig, unangenehm riechend; G. intertexta Steud. im nordwestlichen Nordamerika und in Chile, ähnlich, aber kleiner, Stb. hervorragend, Pfl. rückwärts kurzhaarig, Kelch und Bracteen reichlich abstehend behaart; G. involuerata Ruiz et Pav., Chile, niederliegend, fast rasenbildend, Kelche dicht wollig. — B. einfach fieder- spaltig bis teilweise ungeteilt: G. divaricata Torr. fast kahl, drüSenlos, sparrig niederge- streckt, mit fädlichen Blattzipfeln; G. viscidula Gray und G. atractyloides Steud. mit breiteren B. und öfters knorpelrandigen Bracteen, sonst ähnlich. Sect. 4. Linanthus Benth. (als Gatt.) G. dichotoma Benth. mit geteilten B. und großen Bl., welche doppelt so lang.sind als der Kelch; G. Bigelovii Gray, ähnlich, aber kräftiger, Blkr. kaum länger als der Kelch. *) Wenn bei Gilia- und Collomia-Arten das Vorkommen nicht angegeben ist, so hat die Pfl. ihre Verbreitung in den westlichen resp. mittleren Vereinigten Staaten von Nordamerika. Polemoniaceae. (Peter.) 51 Sect. 5. Leptoductylon Hook. et Arn. (als Gatt.) G. californica Benth. mit holzigen Achsen, gespreizten B. und großen Bl.; G. pungens Benth. ist ähnlich, hat aber fast aufrechte B. und weniger Sa. im Fruchtfach, bei 2600 m über M. Seet. 6. Microgilia Benth. et Hook. G. tenerrima Gray, 2600 m, ein sehr zartes Pflänzchen mit ungeteilten B. und locker-rispiger Anordnung der Bl. Sect. 7. Hugelia Benth. (als Gatt., incl. Sect. Elaphocera Benth. et Hook., Wel- wilschia Rehb.) Ausdauernde, oostengelige oder rasenartige Pfl. mit kopfigen oder ähren- förmigen Blütenständen am Ende der unverzweigten Stengel oder Aste: G. densiflora Benth. mit einfach ährenförmigem Blütenstand, violettblauen Bl. und verlängerten Stf.; G. congesta Hook. mit lappigem oder dicht rispigem Blütenstand, in der Sierra Nevada. — © oder @) Arten, aufrecht, reichlich langästig-verzweigt, mit kopfigen Blütenständen an den Astenden: G. polycladon Torr. in Sonora, Blütenstand von breiten Bracteen umhüllt; G. virgata Steud. und Verwandte ohne Behüllung der weißwolligen Köpfe. Sect. 8. Leptosiphon Benth. (als Gatt.) G. densiflora Benth., Bl. sehr groß, Kronlappen so lang als die Röhre; G. androsacea Steud. und G. micrantha Steud. (Fig. 21 G) mit sehr schlank tellerförmigen Bl., bei denen die Kronlappen meist mehrmals kürzer sind als die Röhre, beide polymorphe Arten, welche wegen ihrer Zierlichkeit gern in Gärten gezogen werden und in mehreren Formen und Farben auftreten. Sect. 9. Siphonella S. Wats. G. Nuttallii Gray mit dichtem, endständigem, durch- blättertem Blütenstrauß. Sect. 10. Fornicogilia Peter. G. Parryae Gray, Mojave Desert, von niedrigem Wuchs, mit genäherten, gelben Bl., erinnert durch die hohlen Schlundschuppen an die Bor- ragineae und Hydrophyllaceae. Sect. 11. Dactylophyllum Benth. (als Gatt., Fenzlia Benth., Rossmaesslera Rehb.) Mit sehr kurzen Blütenstielen: G. bella Gray, B. 3teilig, mit breit linealen, am Grunde langhaarigen Abschnitten und fast glockenförmigen, breiten, violetten Bl. in den obersten Blattachseln; G. Lemmoni Gray mit nadelförmigen Lappen der 3—5teiligen B. und gelblichen, kurzen Bl. — Mit verlängerten, haarförmig dünnen Blütenstielen: G. liniflora Benth. mit weißen, G. aurea Nutt. mit gelben Bl.; G. pusilla Benth. überall kurz-steifhaarig, Blkr. kaum den Kelch über- ragend. Sect. 42. Dianthoides Endl. G. dianthoides Endl., Blkr. mit = ausgefressen - ge- wimperten Lappen. Sect. 43. Eugilia Benth. et Hook. G. debilis Wats. mit nur 4 Sa. in jedem Fach, alle übrigen hierhergehörigen Arten haben wenige oder mehrere Sa. — 2| mit holziger Basis und bleibender, basaler Blattroselte: G@. rigidula Benth. mit blauer, radförmiger Blkr., Mexiko, Texas; G. Brandegei Gray mit röhrig-trichterförmiger, gelber Blkr. und B., welche denjenigen von Polemonium confertum ähnlich sind. — Unter den © Arten mit meist bald verschwindender Roselte hat eine rad- bis glockenförmige Blkr.: G. incisa Benth., Texas, mit mannigfach ein- geschnittenen bis leierförmigen unteren B.; — alle anderen haben = trichterförmige Bl., darunter mit kopfig gehäuften Bl.: G. capitata Dougl., Bl. hellblau, in sehr dichten, kugeligen Köpfen, Kelch = kahl; G. achilleifolia Benth., Bl. violettblau, in weniger dichten Haufen, Kelch = wollig; — mit zerstreuten oder zu wenigen genäherten Bl.: G. latifolia Wats., in der Colorado-Wüste, mit = deutlicher, basaler Rosette und schleimzellenloser Testa; G. trieolor Benth., Bl. ansehnlich, violett mit braunpurpurnen Schlundflecken, aber in der Farbe bis ‚weiß wechselnd; G. inconspicua Dougl., B. meist Afach fiederschnittig, obere immer viel einfacher; G. multicaulis Benth., B. alle 2—3fach fiederschnittig, auch die obersten kaum einfacher, Bl. großenteils zu 3—5 (oder mehr) doldig oder locker kopfig; G. laciniata Ruiz et Pav., Chile, Bolivia bis 3000 m, aufrecht, rauhhaarig, Bl. mehr einzeln oder zu wenigen _ genähert, Krone nur wenig länger als der Kelch, kommt in einer niedrigeren alpinen Form (alpina Wedd.) in Argentinien und Bolivia bis 4000 m vor. Es giebt Bastarde von G. micranitha, liniflora, densiflora etc. 6. Polemonium L. Kelch glockenförmig, 5spaltig, später sich etwas vergrößernd und die Fr. einschließend. Blkr. fast radförmig oder breitglockig bis kurz trichterförmig, mit obovaten Lappen. Stb. gleichhoch inseriert, am Grunde bärtig (Fig. 23 D), herab- gebogen (Fig. 23 B). Discus gekerbt. Frkn. mit —12 Sa. in jedem Fach (Fig. 23 E). Kapsel eiförmig; S. scharfkantig, flügellos, mit spiralfaserführenden, verquellenden Zellen in der Testa. — 9 oder (-) Kräuter mit einfach fiederteiligen B. und endständigen, lockeren bis fast kopfigen Sträußen ansehnlicher, blauer violetter oder weißer Bl. 4% 523 Polemoniaceae. (Peter.) Etwa 44 Arten in Europa, Nordasien, Nordamerika, Mexiko und Chile. Untergatt. I. Melliosma Pet. Blkr. länger als der Kelch, Sa. wenigstens 3 in jedem Fach, Blkr. trichterförmig, ihre Röhre länger als der Saum, Blütenstand kopfig oder von ährigem Aussehen: P. confertum Gray, in der alpinen Region des nordwestlichen Nord- amerika, B. oopaarig fiederteilig, mit ca. 6teiligen Blättchen, letztere fast aus einem Punkt der Rhachis entspringend, wodurch das B. ein Aussehen erhält wie ein mit Blattquirlen dicht besetzter Stengel. vr \): DIENT EN S . SI 5 Fig. 23. 4A, B Polemonium coeruleum L. A Blüten, B Bl. im Längsschnitt. — € P. humile Willd., ein Exemplar aus Spitzbergen in nat. Gr. — D, E P. flavum Greene. D Stb. und Z Fr. im Längsschnitt. (D, E nach Bot. Mag.; sonst Original.) Untergatt. I. Eupolemonium Pet. Ebenso, aber Blkr. = glockig bis fast radfg,, ihre Röhre länger als der Saum, Blütenstand locker bis gehäuft, Blättchen ungeteilt: P. rep- tans L., in Nordamerika weit verbreitet, Pfl. niedergestreckt, kahl, B. wenigpaarig; P. coeru- leum L. in ganz Nordasien bis in den Himalaya (bis 3250 m), im Ural, Kaukasus, in den Alpen 41800—2400 m, Karpaten, in Russland, Skandinavien, in Deutschland zerstreut, auch verbreitet in den pacifischen Staaten Nordamerikas, dagegen in den östlichen sehr selten, Pfl. 2}, aufrecht, hochwüchsig, ooblättrig, oOblütig, wenigstens oben (nicht drüsig) kurz- haarig, B. oopaarig, Bl. blau oder weiß; P. lavum Greene in Nordamerika, ebenso, aber klebrig drüsig, Bl. gelb, außen schmutzigrot, größer; P. mexicanum Cerv., Mexiko, Pfl. © und @, mit lockerem, mehrblütigem Strauß und behaarten B.; P. pulcherrimum Hook. (== pulchellum Bunge), Rocky Mountains 2275 m, Colorado, Sierra Nevada, Daurien, Altai, von niedrigem Wuchs, mit basaler Rosette, armblättrigem Stengel, schlankem Kelch, lockerem, ebensträußigem Blütenstand; P. humile Willd. im nördlichen arktischen (Grönland, Spitz- H. bergen, St. Paul, Kolyma, Behringstraße) und subarktischen Gebiet (Bugönäs bei Vadsö in Norwegen), am Ostufer des Onegasees in Russland, in der Sierra Nevada Kaliforniens 2275 — 9925 m (Fig. 23 C), dem vorigen ähnlich, jedoch mit sehr großen Bl. in fast kopfförmigem Blütenstand, glockigem, langzottig-drüsigem Kelch, behaarten B. Untergatt. II. Polemoniastrum Pet. Blkr. kürzer als der Kelch, © kleine, zarte Kräuter, Kapsel :ca. 6samig: P. micranthum Benth., Britisch Columbia bis Oregon und Kali- fornien, etwas behaart, B. 5—6paarig, Blättchen eilanzettlich, Bl. langgestielt; P. antarctieum Griseb., an der Magelhaenstraße, ganze Pfl. reichlich behaart, B. 3—4paarig, Blättchen obovat k; oder spatelig, Bl. sehr kurz gestielt. Polemoniaceae. (Peter.) 53 7. Bonplandia Cav. (= Caldasia Willd.) Kelch röhrig (Fig. 24 D), oonervig, kurz 5lappig, unbehüllt. Blkr. etwas zygomorph (Fig. 24 E), nämlich die etwas trichter- förmige Röhre gekrümmt, die beiden oberen Lappen etwas größer und nach oben ab- stehend, die übrigen abwärts gebogen. Stb. entsprechend gekrümmt, am Grunde unbe- haart, unter der Mitte der Kronröhre inseriert, aus derselben hervorragend. Sa. einzeln in jedem Fruchtfach. Kapsel eilänglich, 3klappig; S. läng- lich, zusammengedrückt, schmal geflügelt, in der Testa mitverquellenderZellschicht. — Drüsig behaarter Halb- strauch mit wechselstän- digen, ungeteilten, gesägten bis leierförmigen B. und ein- zeln oder paarweise achsel- ständigen Bl., deren obere fast traubig angeordnet er- scheinen. 5 4 Artin Mexiko, B. hetero- phylla Cav., mit violetten Bl. 8. Loeselia L. (— Ho- ützia Juss.) Kelch oft von Bracteen umhüllt (Fig. 24 A, B, C), röhrig od. glockig, oft = häutig und netzaderig, 5kantig, 5spaltig, die Lappen grannenspitzig. Blkr. trichter- förmig, Saumlappen länglich oder obovat und öfters un- gleichmäßigabstehend, daher die Bl. etwas zygomorph er- scheinend. Sıb. meist herab- gebogen,öftershervortretend, Stf. unter der Mitte der Kronröhre inseriert. Frkn. mit 2—6 Sa. in jedem Fach. Kapsel kurz; S. zusammen- gedrückt und schmal ge- flügelt, mit Quellschicht in der Testa. — Halbsträucher oder starre Kräuter, kahl, Fig. 4. A Loeselia ciliata L., Zweig (1/l). — B, C1. Baer Dart haart io 7 B Bracteen; C Kelche. — D—F Bonplandia heterophylla Cav. Kelch; behaart oder klebrig, zart E Bl.; F Gynäceum. (D—F nach Bot. Mag.; sonst Original.) : ungeteilten oder fiederspal- tigen, öfters grannig-gezähn- ten, wechsel- oder gegenständigen B. und lebhaft rot bis violett gefärbten Bl., welche entweder einzeln achselständig sind oder am Ende der Äste gehäuft. Bracteen unter jeder Bl. mehrere, meist von anderer Gestalt als die Laubb., dornig gewimpert. 16 Arten im nordwestlichen Nordamerika, in Mexiko, Centralamerika und dem nord- westlichen tropischen Südamerika. Die wichtigsten sind folgende: Untergatt. I. Euloeselia Pet. Bl. meist + gehäuft, Bracteen oft häutig und netz- aderig (Fig. 24 B, C), B. lanzettlich, keilföürmig oder breiter, gesägt oder grobgezähnt: L. ciliata L., in Mexiko, Nicaragua, Guatemala, San Salvador, mit kopfigen Blütenständen (Fig. 24 A); L. coerulea G. Don, Mexiko, mit zerstreuten, traubigen Bl. und besonders aus- geprägt netzig-häutigen Bracteen (Fig. 24 B, C); L. coccinea G. Don, Mexiko, Bl. rot, ansehnlich, 54 Hydrophyllaceae. (Peter.) Bracteen nur am Rande häutig, aber nicht netzig; L. Carionis Peter n. sp. in Guatemala, mit ganz krautigen Hochb., Pfl. dicht drüsig bekleidet, mit kriechenden Ästen. Be Untergatt. II. Chaetogilia Gray. Bl. = gehäuft, B. lineal, lanzettlich od. breiter, oft fiederlappig, Pfl. mit niederliegenden Asten oder rasenartig: L. setosissima Gray, Ari- z zona etc., Stb. gerade, Blkr. fast regelmäßig; L. Schottii (Wats.) Gray, Südkalifornien, Stb. etwas herabgekrümmt, Blkr. stark zygomorph, B. nach aufwärts breiter, obere an der Spitze Es + 3lappig. Untergatt. III. Giliopsis Gray. Bl. zerstreut, B. fädlich oder dornig-lineal: L. tenuifolia Gray, Stb. und Gr. länger als die Kronlappen, Kalifornien; L. guttata Gray, Stb. und Gr. nicht länger als die Kronlappen, letztere purpurn, dunkel gefleckt. HYprRorHYLLACEAE von A. Peter. Mit 47 Einzelbildern in 7 Figuren. (Gedruckt im April 1892.) Wichtigste Litteratur. Ruiz et Pavon, Flor. Peruv. et Chil. III. 22, t. 244 (1802). — } Choisy, Deser. Hydrol. in M&m. Soc. Phys. Geneve Vl. 95, 3 tab. (1833). — Endlicher, Gen. pl. 658, 660 (4836—4840). — De Candolle, Hydrophyll. in Prodr. IX. 287 (14845). — Choisy, Hydrol. in Prodr. X. 479 (14846). — Meißner, in Fl. Bras. III (4869). — Bent- ham et Hooker, Gen. pl. II. 825 (1873). — Eichler, Blütendiagr. I. 495 (4875). —A.Gray, in Proc. Amer. Acad. X. 312 (4875); XII. 462 (4877). — Wydler, in Pringsh. Jahrb. XL 374 (4877). — A. Gray, Synopt. Fl. N. Amer. II, 4. 452 (4878 u. 4886). — Baillon, in Bull. mens. Soc. Linn. Paris 4890 Nr. 403, p. 818; Derselbe, Hist. pl. X. 358 (4890). Merkmale. Bl. vollständig, strahlig, meist 5zählig, S, mit oder meist ohne Vorb. Kelchb. am Grunde kurz verwachsen, meist lineal bis lanzettlich oder spatelig, gleich- artig oder bei einzelnen Gattungen in verschiedenem Grade ungleich, bleibend, später nur selten sich vergrößernd (Ellisia), dachig; Kelchbuchten meist ohne, seltener mit stipularen Anhängseln. Blkr. sympetal, meist radförmig, glockig oder kurz trichter- förmig mit meist breiten, abstehenden Zipfeln des Saumes, in der Knospenlage meist g dachig, seltener gedreht. Stb. meist 5 (sehr selten 4: Ellisiophyllum, oder mehr: Codon), meist im Grunde der Blkr. öfters in ungleicher Höhe eingefügt, alternipetal, gleich oder ungleich lang; Stf. fadenförmig, oft am Grunde verbreitert und in der unteren Hälfte be- haart; A. länglich, ei- oder pfeilförmig, am Rücken beweglich befestigt, 2fächerig, mit 4 Längsrissen innerseits aufspringend; neben denselben an der Blkr. zuweilen paarweise faltenartiige Schüppchen, welche auch zu je 2 vor den Stf. verwachsen können und so 3 intrastaminale Anhängsel darstellen; Discus nur selten deutlich entwickelt, dann 5lappig (Hydrophyllum, bei Ellisiophyllum sehr groß). Frkn. oberständig, mit breiter Basis, aus” 2 Frb. gebildet, 1—2fächerig, häufig mit halben Scheidewänden, welche auf der Kante die zuweilen sehr verbreiterten (häutigen, schwammigen) Placenten tragen; Gr. I oder 2, im ersteren Fall nach oben hin meist # geteilt; N. endständig, gewöhnlich etwas kopfig, seltener fädlich. Sa. an jedem Carpell 00 bis 2, sitzend oder hängend, anatrop oder 7 Hydrophyllaceae. (Peter.) 55 amphitrop, Mikropyle nach oben und außen gewendet, bei Zweizahl superponiert oder collateral (Phacelia). Fr. meist eiförmig oder kurz-länglich, kapselartig, mit häutigem bis hartem Pericarp, meist fachspaltig 2klappig (selten 4klappig oder unregelmäßig zer- brechend) aufspringend, so dass die (halben) Scheidewände mit den Placenten auf der Mitte der Klappen stehen bleiben, oder die Placenten sich septifrag ablösend und axil stehen bleibend. S. so viele als Sa. oder weniger, kugelig bis eckig; Testa häutig oder lederig, öfters runzelig, netzig, grubig oder blasig-höckerig; Nährgewebe reichlich, fast fleischig oder knorpelig; E. klein, gerade, meist axil. ©) oder 9] Kräuter oder Halbsträucher ohne Milchsaft, aufrecht oder niederliegend, selten wurzelnd, verzweigt, öfters rasenbildend, von sehr verschiedener Tracht und mannigfachem Aussehen, selten mit Astdornen versehen (Hydrolea). B. einfach bis mehr- mals fiederig (selten handförmig) geteilt, sehr klein bis riesig (Wigandia), ohne Nebenb., krautig bis zart, oft eine grundständige Rosette bildend, sonst wechsel- oder (alle oder nur die oberen) gegenständig. Bekleidung selten fehlend, sehr verschieden, sogar derb- stachelig (Codon). Bl. klein bis ansehnlich, meist weiß bis blau oder purpurn, zerstreut oder wickelartig geordnet, oft zu endständigen, reichblütigen Gabelwickeln od. Büscheln, Köpfen etc. solcher gehäuft. 47 Gattungen mit ca. 170 Arten, zu denen besonders in Nordamerika wohl noch ziem- lich 00 neue kommen werden. Einige Gattungen (Phacelia, Nama, Hydrolea) sind polymorph und bedürfen noch einer Durcharbeitung auf Grundlage von Kulturversuchen. Vegetationsorgane. Mit einer ziemlich großen Mannigfaltigkeit des Habitus ver- einigt sich eine nicht minder hervortretende Ungleichmäßigkeit der Consistenz, Farbe, Dicke etc. der Organe, welche von sehr zarter Beschaffenheit Nemophila) bis zu sehr derber Erscheinung wechseln (manche Nameae, Hydrolea); von den mit riesigen B. ausgestatteten Wigandien bis zu den stengellosen, als winzige Kräuter auftretenden Hesperochiron- Arten und der brüchig-zarten, steinbrechähnlichen Romanzoffia sitchensis Bongard giebt es alle Zwischenstufen. Nicht wenige Arten sind (-). In der Gattung Hydrolea stehen Sumpfpfl., welche zugleich öfters mit Zweigdornen versehen sind und in der Tracht manchen Solanaceae äußerst ähnlich werden; übrigens kann eine und dieselbe Art diese Bewehrung besitzen oder derselben entbehren. — Die B. sind gewöhnlich mit fiederiger, selten mit handförmiger Nervatur versehen, oft einfach, ebenso oft aber auch geteilt bis 3fach fiederschnittig (besonders Phacelia $ Euphacelia). — Bezüglich der Behaarung herrscht reicher Wechsel: spinnewebiger Überzug (Tricardia, Phacelia sp.), weißer Filz (Eriodietyon tomentosum Benth., Wigandia), Seidenpelz (Lemmonia, Phacelia hydrophyl- loides Torr.), steife Behaarung (Hydrolea spinosa L., Phacelia bipinnatifida Michx.), Stachelhaare (Phacelia circinata Jacq., Wigandia), Drüsenhaare (Hydrolea, Phacelia $ Gymnobythus und $ Whitlavia), derbe Stacheln bei Codon. Anatomisches Verhalten. Die collateralen Gefäßbündel des Stengels bleiben ent- weder durch = breite Mark-Rinden-Verbindungen getrennt (Hydrophyllum, Ellisia) oder sie schließen seitlich mehr oder minder dicht zusammen (Nemophila, Phacelieae), bis sie auf dem Stengelquerschnitt einen breiten, geschlossenen Ring darstellen (Whitlavia, Emmenanthe, Nama ete.). Bast tritt teils in Gruppen auf (Phacelia, besonders schön Nama Lobbüi Gray, Codon), teils in fast geschlossenem Kreise (kräftig bei Hydrophyllum, Cos- manthus, Tricardia, Nama, Wigandia, schwach ausgebildet bei Nemophila, Nama undu- latum H. B. K. und N. hispidum Gray), aber auch zuweilen nur in Einzelzellen oder wenigzelligen Gruppen (Romanzoffia, Hydrolea). Bei reicher Bastentwickelung kann noch eine Verstärkung durch Sclerenchym hinzutreten (Eriodictyon). Die äußeren Partien des Markes können verdickte Zellmembranen erhalten und dadurch die mechanischen Gewebe verstärken (Cosmanthus). — In der Rinde ist wenig bemerkenswertes, doch bei Allisia . Torreyi Gray und E. chrysanthemifolia Benth. wird die mittlere Schicht derselben von 2 Lagen auffällig großer Zellen gebildet, und bei Hydrolea ist die Rinde von schizogenen Lufikanälen durchzogen, welche von 00 Krystalldrusen begleitet werden, und auf deren 56 Hydrophyllaceae. (Peter.) Innenseite öfters Korkbildung eingeleitet wird. Am Grunde halbstrauchiger Nama-Arten tritt auch Oberflächenkork auf. Bei Hydrophyllum und einzelnen anderen H. beobachtet man unter der Oberhaut des Stengels tangential weit ausgedehnte Intercellularräume, welchen wohl die Bedeutung besonders großer Athemhöhlen von Spaltöffnungen zukommt. Bezüglich der Haarbildungen sind zu unterscheiden 1. Izellige, einfache, schlank kegelförmige Haare; dieselben kommen fast allen H. zu und sind zuweilen sehr dick- wandig (Eriodictyon); 2. Areihig-mehrzellige Haare als Vertreter der Izelligen (Tricardia, Romanzoffia, Ellisiophyllum); 3. Drüsenhaare mit Areihig-wenigzelligem Stiel und ge- wöhnlich kugeligem oder umgekehrt eiförmigem Köpfchen aus wenigen Zellen, welches selten oozellig-keulenförmig wird (Hydrolea spinosa L.); 4. bei Hydrophyllum appendieu- 2 latum Michx. finden sich Sternhaare; 5. nur Codon besitzt kräftige Emergenzstacheln aus gleichartigen Zellen. Die einfachen, 4zelligen Haare stehen häufig auf einem mehrzelligen Postament, welchem ihre erweiterte Basis eingesenkt ist, so nicht nur aufB. und Stengeln, sondern auch auf den Frkn. (Eutoca Wrangeliana u. a.) An der Samenschale der H. sind oft Runzeln, netzige Zeichnungen, punktförmige Grübchen etc. zu beobachten. Dies beruht darauf, dass die oberflächliche Zellschicht aus auffällig vergrößerten, blasenförmigen Zellen besteht, deren dicke Radialwände mit spiralig-netzigen Verdickungen versehen ’sind, während die Außenwände dünn bleiben und bei der Fruchtreife collabieren, so dass Gruben entstehen (Ellisia Nyctelaea L., Hydrophyllum canadense L.). Die Phacelien (Eutoca, Whitlavia) zeigen besondere, be- züglich ihrer Entstehung noch zu studierende Verhältnisse in der Testa, wobei rundliche, tief in das Nährgewebe eingreifende Gruben resultieren, welche von kleinzelliger Schicht überdeckt werden. Bei Ellisia Nyetelaea L. enthält die Samenschale oo große Einzel- krystalle. Das Nährgewebe besteht entweder aus dünnwandigen Zellen mit Reservestärke (Eutoca Wrangeliana) oder öfter aus Zellen mit sehr stark verdickten, grob porösen Wandungen, in denen die kleinen Stärkekörner zuletzt = verschwinden; als Übergang kommen mäßig verdickte Membranen und stärkeführende Lumina vor (Whitlavia grandi- flora Harv.). Nemophila hat in den Blb. zwischen den Oberhautzellen Lücken, welche von der Cuticula überspannt werden. “ Hervorzuheben ist, dass die Arten von Ellisia $ Eucrypta sich auch im ana- tomischen Verhalten von den Euellisieae wesentlich unterscheiden, nicht nur durch die oben erwähnte großzellige = £ - Mittelrinde, sondern auch durch den als Fig. 25. A Hydrophylium virginicum L. — B Hydrolea geschlossenen Ring entwickelten Gefäß- spinosa L. (Nach Eichler.) bündelkreis. Blütenverhältnisse. Am häufigsten sind wickelartige Blütenstände ohne Vorb., welche die Gipfelbl. der Pfl. oder der Äste übergipfeln und sich in die Fortsetzung der relativen Abstammungsachsen stellen. Das oberste B. wächst dabei nicht selten (Nemo- phila, Hydrolea) an seinem Achselspross eine Strecke weit hinauf. Noch öfter aber werden die Tragb. der Blütenstände vollständig unterdrückt (Hydrophyllum virginicum L., ß Cosmanthus, Eutoca, Euphacelia). Dazu kommen hin und wieder unterständige acces- sorische Sprosse (Cosmanthus viscidus DC., Phacelia). In manchen Fällen treten 2 oder mehrere Wickeln zusammen, um eine dichasische, doldige oder kopfartige Anhäufung zu bilden; ähnlich auch die obersten Dichasien bei Hydrolea. Die Förderung erfolgt in allen Fällen aus dem B-Vorb. In den Bl. herrscht die Fünfzahl, abgesehen von dem Gynäceum, welches fast immer %zählig ist (Fig. 25); die Bl. sind strahlig gebaut, nur in seltenen Fällen (einzelne Pha- celia-Arten, deutlicher Hesperochiron und besonders Ellisiophyllum) ein wenig zygomorph, sei es durch ungleiche Insertion oder Länge der Sıf., sei es durch fast unmerkliche Un- Hydrophyllaceae. (Peter.) 57 gleichmäßigkeit der Kronlappen; nur bei Ellisiophyllum ist (immer?) 4 Stb. unterdrückt. In diesen Verhältnissen liegt eine geringere Annäherung an die Scrophulariaceae. Die Orientierung der Frb. ist gewöhnlich median, bei Hydrolea jedoch öfters etwas schräg, so dass hierin eine Annäherung an die Solanaceae gegeben erscheint. In der Placentation herrscht, wie in so vielen anderen Einrichtungen, große Ungleichheit: entweder ist die- selbe parietal, oder an die unvollständigen Scheidewände gebunden, oder central, in diesem Fall der Frkn. 2fächerig. Die Sa. werden fast immer nur auf einer Seite der Placenten angelegt, wenn dieselben verbreitert sind, bei Zllisia (Euerypta) chrysanthemi- folia Benth. jedoch auf beiden Seiten derselben, so dass auch die S. entsprechende ge- ringe Ungleichheiten zeigen (vergl. damit auch das anatomische Verhalten dieser Pfl.). So constant die oben angegebene Orientierung der Sa. bei den meisten Arten der H. auch erscheint, so giebt es doch Fälle, in denen bei einer und derselben Species ungleiches Verhalten eintritt; Hydrophyllum virginicum L. z. B. zeigt an den = unvollstän- dig. anatropen Sa. folgendes: entweder sind beide Sa. in der oberen Hälfte der Pla- centa inseriert und aufsteigend, die Mikropyle unten; oder es entspringen beide Sa. in der unteren Hälfte der Placenta und sind absteigend, Mikropyle oben; od. an jeder Placenta ist eine Sa. aufsteigend, die andere absteigend, und es wechseln hierin die gegenüber- stehenden Sa. beider Placenten ab. — Bezüglich des Gr. verhalten sich die H. ähnlich wie die Convolvulaceae, indem alle Übergänge von 2 vollkommen getrennten Gr. bis zu völliger Verwachsung derselben vorkommen. Den anderen H. gegenüber fällt das Vorkommen von 6—-7zähligen Bl. bei der Gattung Hesperochiron auf, und ganz besonders ist in dieser Beziehung Codon Royeni L. zu beachten mit seinen pleiomeren Bl., in denen der Kelch 10—42zählig mit ungleich- artigen Lappen, Blkr. und Andröceum 6—10zählig ausgebildet sind; letztgenannte Pfl. weicht auch sonst in mehrfacher Hinsicht von den übrigen H. ab (Samenschale, Be- stachelung), so dass sie als Überrest eines besonderen Zweiges der Familie angesehen werden darf, welcher in Südafrika isoliert wurde und das Gepräge der Vorfahren der jetzigen H. noch mehr bewahrt hat. Hervorzuheben sind ferner die falten- oder schuppenartigen Anhängsel, welche paarweise getrennt oder = vereinigt auf der Innenseite der Blkr. zwischen oder vor den Stb. auftreten; dieselben erinnern an die Schlundschuppen der Blkr. bei den Borragina- ceae. In der Knospenlage verhalten sich die H. ebenfalls verschieden: bald ist dieselbe linksgedreht (Hydrophyllum, Nemophila) oder rechtsgedreht (Ellisia), bald dachig (Hy- drolea, Phacelia part.). Die gewöhnlich nackten Kelchbuchten zeigen bei Nemophila (Fig. 27 B) und einzelnen Hydrophyllum einfache Anhängsel, welche um so mehr als Stipularbildungen aufzufassen sind, als bei Nemophila phacelioides Nutt. (Fig. 27 F) oft paarige Anhängsel neben einfachen vorkommen. So stellt sich die Familie der H. ihren Blütenverhältnissen nach als eine noch nicht zu völligem Abschluss ihrer Ausbildung gelangte Pflanzengruppe dar, welche mancherlei Hinweise bezüglich der Verwandtschaft der Tubifloren-Familien darbietet. Bestäubung. Die oben erwähnten Anhängsel auf der Innenseite der Blkr. vieler H. haben für die Bestäubung insofern Bedeutung, als die Räume zwischen denselben mit Nektar angefüllt werden, welcher dadurch den besuchenden Insekten bequemer darge- boten wird. Nach den Beobachtungen von E. Loew steigt von dem 5lappigen Discus der Bl. von Hydrophyllum virginicum L. der Nektar in die prismatischen Röhren empor, welche von je 1 Paar Längsleisten und der Mittelrippe des Blb. gebildet werden. Als Besucher wurden zwar Hummeln und Bienen beobachtet, doch sind wohl eher Bomby- liden oder kleine, unter Tag schwärmende Sphingiden, welche im Schweben den Nektar holen, als eigentliche Bestäuber anzusehen. Bei Phacelia tanacetifolia Benth. bemerkte H. Müller 3 Käfer, 4 Rhingia und 4 meist langrüsselige Bienen als Besucher. — Die Bl. der H. sind’ proterandrisch. Frucht und Samen. Nur selten ist der Kelch bei der Fruchtreife erheblich ver- größert (Ellisia), gewöhnlich bleibt er unverändert. Alle H. besitzen kapselartige, auf- 58 Hydrophyllaceae. (Peter.) springende Fr., deren Stiele oft sehr kurz, in anderen Fällen verlängert und dann selbst zurückgekrümmt (Nemophila, Emmenanthe), bei Ellisiophyllum zur Zeit der Fruchtreife sogar spiralig gewunden und verdickt sind. Die Fruchtwandung pflegt häutig oder papier- arlig zu sein, selten derber. Gemäß der Placentation zeigt auch das Aufspringen der Kapseln Ungleichheiten: fachspaltig bei Nama, Phacelieae, Hydrophylleae ete., wand- spaltig bei Wigandia, Draperia; fach- und scheidewandspaltig zugleich bei Hydrolea, Ellisiophyllum. In den größeren Gattungen (Nemophila, Phacelia, Emmenanthe, Nama) wechselt die Zahl der Sa. jeder Placenta oft erheblich; und auch die kleineren Gattungen stimmen bezüglich derselben nicht überein: 00 Conanthus, Romanzoffia, Codon, Wigandia, Erio- dietyon, Hydrolea; 20 oder mehr bei Hesperochiron; 6—%4 Ellisiophyllum; 4 Tricardia; 9 Draperia, Ellisia, Lemmonia. Die geringste Zahl ist also 2, wie bei den (onvolvulaceae, dieselbe wird dann auch bei der Fruchtreife meist festgehalten, während bei 00 Zahl der Sa. oft nicht alle ausreifen, vielmehr eine geringere Anzahl S. in der Kapsel ange- troffen wird. Im allgemeinen sind die S. der H. kugelig, rundlich oder stumpfeckig, ihre Oberfläche ist glatt oder gewöhnlicher = runzelig, netzig, höckerig bis blasig, bei Ellisiophyllum mit verschleimender Zellschicht in der Samenschale. Geographische Verbreitung. H. kommen in allen Gegenden der nordamerikani- schen Union in 00 Arten vor und verbreiten sich nordwestlich bis nach Unalaska, Sitka und der Nordostspitze von Asien, südlich durch Mexiko und Centralamerika (einschließ- lich Westindien) längs der Anden von Bolivia, Peru und Chile durch Argentinien bis zur Magelhaenstraße; in Argentinien werden noch 6 Arten angetroffen. Aber auch im tro- pischen Indien, in’Madagaskar und auf den Sandwichinseln sind H. zerstreut, hier aller- dings nur Hydrolea-Arten; im tropischen Afrika kommen einzelne Hydrolea, und in Südafrika Codon Royeni L. vor; in Japan Ellisiophyllum repens Maxim. Wenn man diese zerstreute Verbreitung der Familie mit dem in den vorhergehenden Abschnitten Gesagten vergleicht, besonders auch die Thatsache berücksichtigt, dass diejenigen Species, welche isolierte Gebiete bewohnen (Codon, Hydrole« Barteri Pet., Nama sandvicense Gray), auch morphologisch von ihren nächsten Verwandten erheblich abweichen, so kann man zu der Annahme gelangen, dass die H. ehedem viel weiter verbreitet gewesen sein mögen, be- sonders auch im tropischen Asien und Afrika ein größeres Areal eingenommen haben, dass die Familie in weiten Gebieten der Erde in den letzten Stadien des Aussterbens begriffen ist und nur mehr in Amerika, besonders im Westen der Vereinigten Staaten, ihre Entwickelung fortzuführen vermag. Dafür spricht die Polymorphie der daselbst besonders reich auftretenden Gattungen Phacelia, Nemophila, Nama, und die Anpassung vieler Arten an die mannigfachsten Klimate von der Meeresküste des südlichen Kalifor- niens bis 3600 m ü. M. und bis zum arktischen Gebiet. Doch auch in Amerika ist das Vorkommen mancher Arten und Gattungen ein recht beschränktes; dies tritt besonders an den oligotypischen und monotypischen Gattungen hervor, z. B. Trieardia und Conan- thus, welche im Great Basin endemisch sind, Lemmonia und Draperia in Kalifornien: Thatsachen, welche die eben geäußerte Ansicht von dem Aussterben mancher Gruppen der H. weiter zu stützen geeignet sind. Als Beispiele arktischer Arten sind zu nennen die beiden Romanzoffia,; als alpine Formen: Phacelia sericea Gray, P. namatoides Gray; als Salzpfl.: Phacelia pachyphylla Gray; als ausschließlich tropische: mehrere Nama (N. jamaicense L., N. sandvicense Gray, N. origanifolium H. B. K.), alle Wigandia und Hydrolea. Die weiteste Verbreitung be- sitzen Phacelia eircinata Jacq. (von Britisch Columbia bis zur Magelhaenstraße), Nama dichotomum Choisy (von Mexiko bis Argentinien), Hydrolea glabra Schum. (Südamerika, tropisches Afrika, Madagaskar). Als vicariierende Arten resp. Varietäten können aufge- R fasst werden: Phacelia Ivesiana Torr. im westlichen Nordamerika und P. Cumingü Gray in Chile; Nama undulatum H. B. K. in Mexiko und N. echioides Griseb. in Argentinien (vergl. Collomia, Mimulus und andere Gattungen). Hydrophyllaceae. (Peter. 59 Verwandtschaft. Die Beziehungen der H. zu den übrigen Familien der Tubiflorae sind dem Vorausgehenden zufolge nicht ganz einfache. Mit den Convolvulaceae stimmen sie zwar im Aufbau der Bl. sehr überein, doch ist die Präfloration und die Gestalt der Blkr. meist eine andere, und die Richtung der Sa. ist die entgegengesetzte. In letztge- nannter Beziehung schließen die H. sich an die Borraginaceae an, denen sie sich ferner durch öfters vorkommende faltenarlige Schuppenbildungen in der Blkr. und durch die so allgemein verbreitete wickelartige Ausbildung der Blütenstände in so hohem Grade nähern, dass Baillon sie als eine Unterfamilie der Borraginaceae auffasst. Sie vermitteln dem- nach in mancher Hinsicht zwischen den Convolvulaceae-Polemoniaceae und den Borra- ginaceae, namentlich auch in der Zahl der Sa., welche hier von 00 bis 2 an jeder Placenta wechselt und sogar innerhalb der nämlichen Gattung (sogar Gattungssection: Phacelia $ Cosmanthoides) eine recht ungleiche sein kann. Hin und wieder tritt Vermehrung der Carpelle ein, so dass 3zählige neben 2zähligen Frkn. vorkommen (Romanzoffia, Hydrolea): ein Verhalten, welches auch einzelne Convolvulaceae zeigen. Als ein deutliches Binde- glied zwischen H. und Scrophulariaceae ist Ellisiophyllum hervorzuheben (vergl. den Abschnitt über die Blütenverhältnisse, S. 56, 57). Nutzen und Schaden. Der Saft von Hydrophyllum canadense L. soll als Gegenmittel bei Vergiftungen durch Rhus Toxicodendron L. wirken, auch gegen Schlangengift, ferner wurde derselbe gegen Erysipel und andere Hautkrankheiten angewendet. Eriodietyon glutinosum Benth. (Yerba santa; Holy Herb; Mountain Balm) und Hydrolea zeylanica Vahl sind in neuerer Zeit öfters als Heilmittel empfohlen und mehrfach anatomisch und chemisch untersucht worden. — Mehrere Arten von Nemophila, Phacelia, Wigandia sind Zierpfl. für Freiland und Gewächshäuser, andere verdienten es, in gleicher Weise be- nutzt zu werden, z. B. Emmenanthe penduliflora Benth., Codon Royeni L., Nama Parryi Gray, Eriodietyon tomentosum Benth. etc. Einteilung der Familie. A. Gr. einfach oder = 2teilig. a. Placenten breit, zuerst fleischig, später häutig und die ganze Kapsel auskleidend. Knospenlage der Blkr. meist gedreht. Kapsel Ifächerig . . I. Hydrophylleae. b. Placenten schmal, auf der Mitte der Klappen der fachspaltigen Kapsel. Knospen- lage der Blkr. dachig. Kapsel I—2fächerig . . 2. Ru Phacelieae. B. Gr. 2, getrennt. Kapsel = ?fächerig. Knospenlage der Bikr. dachig. a. Placenten geteilt, durch (oft halbe) Scheidewände mit den Fruchtklappen verbunden III. Nameae. b. Placenten groß, schwammig, zuletzt fast zu 1 verwachsen, mit 00 Sa. Kapsel randschnittig-septifrag, = 2klappig oder unregelmäßig zerbrechend IV. Hydroleae. I. Hydrophylleae. Gr. = 2spaltig. Kapsel Afächerig. Placenten breit, zuerst fleischig, dann häutig und die Innenseite der Kapsel nahezu völlig auskleidend. Knospenlage der Blkr. meist gedreht. A.'Stb. heryorragend. B. wechselständig. 4. . enar Hydrophyllium: B. Stb. eingeschlossen. B. alle oder wenigstens die ran gegenständig. ©. a. Kelehbuchten mit (stipularen) Anhängseln. Sa. 2 oder mehr an jeder Placenta 2. Nemophila. b. Kelchbuchten ohne Anhängsel. Sa. 2 an jeder Placnta. . . . ......3. Bllisia. 1. Hydrophyllum L. Kelchlappen sehr schmal, auch später unverändert (Fig. 26 B, C), die Buchten ohne oder mit stipularen Anhängseln. Blkr. fast radförmig bis etwas röhrig-glockig (Fig. 26 A, B), mit breit 5lappigem, linksgedrehtem Saum, innen mit 5 Paar linealen, zusammenneigenden Schlundschuppen. Stb. fast am Grunde der Blkr. 60 Hydrophyllaceae. (Peter.) inseriert, meist weit hervorragend, Stf. am Grunde behaart. Frkn. Afächerig (Fig. 26 D); 5 a Placenten 2, sehr breit, muschelförmig concav, fleischig, frei, nur in der Rückenlinie Fig. 26. Hydrophyllum virginicum L. A Habitusbild (1/2), der abgetrennte Zweig des Blütenstandes fast 1/1 B Bl.; C aufgesprungene Fr.; D Frkn. im Längsschnitt. (A—C Original; D nach Le Maout und Decaisne.) 2spaltig. Kapsel 2klappig, Klappen von den häutig gewordenen Placenten sich loslösend (Fig. 26 0). S. kugelig, I—4. — 9 aufrechte oder ausgebreitete Kräuter mit ansehn- lichen, handlappigen oder fiederschnittigen B. und langgestielten, gabelig- wickelartigen, lockeren oder gedrungenen Blütenständen, meist kurz- bis rauhharig; Bl. weiß oder blassblau. i Hydrophyllaceae. (Peter.) 61 6 nordamerikanische Arten. Untergatt. I. Decemium Raf. Kelchbuchten mit großen stipularen Anhängseln. Stb. kaum länger als die Blkr. Blütenstand sehr locker: H. appendiculatum Michx., ©), B. hand- förmig bis fiederig 5lappig, im östlichen Nordamerika und Oberkanada. Untergatt. II. Euhydrophyllum Pet. Kelchbuchten ohne (oder selten mit sehr kleinen) Anhängseln. Stb. weit länger als die Blkr. Blütenstand meist gedrungen; 2: H. canadense L., B. handnervig, halb 5—9lappig, Stf. außerhalb der Blkr. langbärtig, Verbreitung wie vorige Art; H. virginicum L. (Fig. 26 A), B. im Umriss herzförmig, 2—3paarig-fieder- schnittig, Stf. nicht bärtig, Carolina bis Alaska; H, macrophyllum Nutt., B. im Umriss läng- lich, 2—4paarig-fiederschnittig, Pfl. rauhhaarig, westlich bis zum Mississippi. 2. Nemophila Nutt. Kelch krautig, später sich vergrößernd, Buchten meist mit abstehendem oder zurückgeschlagenem Anhängsel (Fig. 27 B). Blkr. fast radförmig bis breit glockig (Fig. 27 A), innerseits meist mit 5 einfachen oder geteilten Schlundschüpp- chen versehen, 5lappig, Lappen breit, dachig oder linksgedreht. Stb. eingeschlossen, Fig. 27. A Nemophila atomaria FE. v. Müll., blühender Zweig (1/1). — B-E N. insignis Doug], {B Fr. mit Kelch, vergr.; 27 C kleine Bl. in nat. Gr.; D Frkn.; "ES. vergr.. — F N. phacelioides Nutt., Kelch mit "Frkn. „ vergr. — ‚ H Ellisia Nyctelae« L. 6 Kelch mit Fr. im Querschnitt ( 01); H Fr, im Längsschnitt, (Original.) nahe dem Grunde der Blkr. inseriert. Discus 5lappig oder ®. Frkn. Ifächerig; Pla- centen wie bei 1, jede innerseits mit 2—12 Sa. Gr. & 2spaltig. N. kopfig (Fig. 27 D). S. öfters wenige oder 1, höckerig (Fig. 27 E). Io zarte, niederliegende, kurz-rauh- haarige Kräuter mit cc oder ee = fiederteiligen B. und meist an- sehnlichen, gestielten, blauen oder weißen, gefleckten oder punktierten Einzelbl. oder seltener kurzen, traubenähnlichen Blütenständen. 62 Hvdrophyllaceae. (Peter.) 44 Arten in Nordamerika, von denen mehrere ihrer zartgefärbten Bl. wegen als jährige Zierpfl. in europäischen Gärten gezogen werden. N. racemosa Nutt. mit traubenartigen Blütenständen, Blkr. nur so lang als der Kelch, dessen Buchten ohne Anhängsel, B. mit 9—3 Paar lang-linealen, ganzrandigen, zurückgekrümmten Lappen, in Kalifornien, nur wenig verbreitet. — Alle übrigen Arten mit Einzelbl., Anhängseln in den Kelchbuchten und meist abstehenden oder vorwärts gerichteten Blattlappen; davon mit gegenständigen B.: N. aurita Lindl., mit umfassender oder breit herzförmiger Blattbasis, Kalifornien und Arizona; N. parviflora Benth., B. gestielt, eiförmig, halb 5lappig, Blkr. kaum länger als der Kelch, Kali- . fornien bis Britisch Columbia; N. insignis Dougl., B. länglich, 4—5paarig fiederschnittig, Lappen meist 2—3lappig, Blattstiel kürzer als die Spreite, Bl. blau (in unseren Gärten oft w mit teils gewöhnlichen, ansehnlichen, teils halb so großen Bl. [Fig. 27 A, C]j, in ganz Kali- fornien gemein; N. atomaria Fisch. et Mey. (Fig. 27 A), B. tief A4—4paarig gelappt, Ab- schnitte meist ungelappt oder zuweilen Alappig, Blattstiel = so lang als die Spreite, letztere —+- abgesetzt, Bl. weiß, dunkel punktiert, Kalifornien und Oregon; N. maculata Benth., Blatt- # spreite in den Stiel herablaufend, Lappen 3eckig bis eiförmig, Bl. weiß, mit 5 großen, blaucd i Flecken, Kalifornien. — Mit wechselständigen B.: N., microcalyx Fisch. et Mey., eine der N. parviflora analoge Art mit winziger, den Kelch wenig überragender Blkr. und im Umriss herz- oder nierenförmigen, 3teiligen B., Kelchanhängsel klein und unscheinbar, bewohnt E: feuchte Wälder der südlichen Vereinigten Staaten; N. phacelioides Nutt., B. im Umriss läng- lich, 5—7paarig fiederteilig mit 3—5lappigen Abschnitten, sehr großer, den Kelch weit überragender Blkr., Kelchbuchten oft mit paarigen Anhängseln (Fig. 27 F), in Arkansas und 2 Texas. — Mehrere Arten, wie N. atomaria, insignis, maculata bilden Bastarde, welche ebenso h wie die ersteren als Zierpfl. kultiviert werden. 3. Ellisia L. Kelch krautig, ohne Anhängsel in den Buchten, mit abstehenden, zur Fruchtzeit bedeutend vergrößerten Lappen (Fig. 27 @). Blkr. glockig oder röhrig, innen mit 5 kleinen Schlundschuppen, breit 5lappig, dachig oder rechtsgedreht. Stb. einge- schlossen, tief inseriert. Frkn. Ifächerig; Gr. 2spaltig, mit kopfigen N.; Sa. an jeder Placenta 2 (Fig. 27 G, H). Kapsel 2klappig; S. wenige oder 1. — (») niederliegende, zarte Kräuter, kurz- a mit fiederig gelappten bis fiederschnittigen, wechsel- oder gegenständigen B. und kleinen, einzeln end- und blattgegenständigen oder einseitswendig- i traubig geordneten Bl. 4 Arten in Nordamerika. Untergatt. I. Euellisia Gray. Sa. alle auf der Innenseite der Placenta, S. alle von gleicher Form (Fig. 27 H), B. einfach fiederteilig: E. Nyctelaea L. mit Einzelbl., B. fieder- teilig, mit grobgesägten oder gelappten, spitzen, lanzettlichen Abschnitten, Washington und Saskatchawan bis Virginien und New Jersey an feuchten, schattigen Orten; E. membranacea Benth., Bl. in mehrblütigen, traubenförmigen Blütenständen, Blattabschnitte lineal, ungelappt, nur in Kalifornien. R Untergatt. II. Euerypta Nutt. (als Gatt.) Sa. auf beiden Seiten der Placenten, S. 5 ungleich, die äußeren abgeflacht und zwischen Placenta und Fruchtklappe versteckt, die 3 inneren eiförmig: E. chrysanthemifolia Benth., B. mit umfassender Basis, im südlichen ° Kalifornien. F ıı. Phacelieae. Gr. einfach oder = 2teilig. Kapsel I—2fächerig, meist fachspaltig. Placenten schmal, auf der Mitte der Klappen, Knospenlage der Blkr. dachig. A. Bl. 5zählig. Pfl. nicht stachelig, wenn auch öfters steifhaarig. a. Gr. = 2spaltig. ’ a. B. alle gegenständig. Gr. an der Spitze 2spaltig . . . 4. Draperia. 8. B.: unterste gegenständig, übrige wechselständig. Gr. & Ge Ospaltig. Pfl. sauer } I. Kelchb. alle gleichgroß. 4. Sth. gleich und in gleicher Höhe inseriert. Blütenstände wickelartig. Ei * Blkr. abfällig. Gr. meist tief ee ne a Pa ei RE ** Blkr. bleibend. . . NR EBEE

Bz Fig. 928. A, E Phacelia tanacetifolia Benth. A blühender Zweig; E Basis eines Stb. — B—D Ph. congesta Hook. B Bl.; C Kelch mit Fıkn.; D ein Stb. — F—H Ph. Parryi Torr. F Gynäceum; @ ein Stb.; H Frkn. im Quer- schnitt. — J Ph. Franklinii Gray, Querschnitt des Frkn. — K, L Ph. Whitlavia Gray. K ein Stb.; Z Bl. in nat. &r. — M, N Ph. viscida Torr. M Fr. im Aufspringen; N ein Stb. (B, D—J nach Bot. Mag., übrige Fig. Original.) 5. Phacelia Juss. (dazu Aldeaea Ruiz et Pav., Endiplus Raf.) Kelchbuchten (Fig. 28 C, L) ohne Anhängsel. Blkr. glockig (Fig. 28 L), fast radförmig (Fig. 28 B), röhrig oder trichterig, dachig, innen ohne oder häufiger mit Schüppchen versehen, welche entweder 64 Hydrophyllaceae. (Peter.) paarweise zwischen den Sıf. stehen (Fig. 28 D) oder paarweise vor den Stf. verbunden (Fig. 28 E) und mit denselben verwachsen sind (Fig. 28 G, K). Stb. eingeschlossen oder 4 hervorragend, am Grunde der Blkr. eingefügt. Frkn. Afächerig (Fig. 28 J, M), mit schmalen oder ein wenig verbreiterten Placenten, selten 2fächerig (Fig. 28 H): Gr. ver- schieden tief (bis zur Mitte) 2spaltig (Fig. 28 F; N. kopfig bis winzig; Sa. an jeder Pla- centa 2 od. mehr. Kapsel 1fächerig, 2klappig, mit klappenständigen Placenten (Fig. 28 M); S. rauh oder knotig. — (-) oder 9 Kräuter von sehr verschiedener Tracht, niedrig und zart oder rasenförmig bis aufrecht einfach und kräftig, oft kurzbehaart bis rauhhaarig; mit selten ganzrandigen oder grobzähnigen, meist = fiederig eingeschnittenen bis doppelt fiederteiligen B. und violetten, blauen bis weißen Bl. in meist zuletzt verlängert-wickel- artigen, einseitigährigen, dichtblütigen, oft zu 2 oder mehreren genäherten oder ge- Be drängten Blütenständen (Fig. 28 A). i 70—80 Arten, die meisten im westlichen Nordamerika und Mexiko, wenige in den chilenischen und peruanischen Anden. Eine polymorphe Gattung, welche wegen ungewöhn- E licher systematischer Schwierigkeiten schon mehrfache Bearbeitungen erfahren hat und in eine größere Anzahl Gattungen zerlegt worden ist. Da indessen die letzteren durch mancherlei ; Übergänge mit einander verbunden erscheinen, so sind sie in neuerer Zeit durch A. Gray wieder als Untergattungen mit Phacelia vereinigt worden. Nach dieser Auffassung stellen sie sich dann folgendermaßen dar: A. Lappen der Bikr. gefranst, letztere innerseits ohne Falten. ©. . . I. Cosmanthus. B. Kronlappen ungefranst. a. Samenschale punktiert, grubig, netzig, aber nicht querrunzelig. 2 oder ©. a. Blkr. innen ohne oder mit kaum bemerkbaren Falten. I. Stf. ohne Anhängsel. 4. Placenten mit oO Sa. Kapsel zugespitzt, Pfl. sehr klebrig-drüsig. Bl. groß I. Gymnobythus. 2. Placenten mit 8S—3 (—2) Sa. Kapsel fast kugelig, sehr stumpf. Pfl. rauhhaarig Ill. Cosmanthoides. II. Stf. innerseits mit einem kleinen, schuppenförmigen Anhängsel. Placenten mit co Sa. Bl. groB "a a a ah a VI 2 N ee %. Blkr. innen zwischen den Stf. mit deutlichen, schuppenförmigen Falten. I. Placenten mit 00—6 Sa. Kronfalten 40, lamellenartig. . . . . V. Eutoca. 4 II. Placenten mit 2 Sa. Kronfalten paarweise neben dem Grunde der Stf. en VI. Euphacelia, b. Samenschale querrunzelig.. ©. Stb. ungleich, eingeschlossen. B. meist fiederspaltig VII. Microgenetes. Untergatt. I. Cosmanthus Nolte (als Gatt.). P. fimbriata Michx. in den höheren E Alleghanies von Ohio und Virginien bis Alabama, Pfl. schlaff, Fruchtstiele zurückgebogen, länger als der Kelch, durch die gefranste Blkr. sehr auffällig; die übrigen Arten dieser Ab- teilung sehr ähnlich. ® Untergatt. II. Gymnobythus A. DC. P. viscida (Benth.) Torr. (= Eutoca viscida Benth., Cosmanthus viscidus DC.) im südlichen Kalifornien, mit großen, blauen Bl., nach oben hin reichlich drüsenhaarig, hübsche Zierpfl. Untergatt. II. Cosmanthoides Gray. P. parviflora Pursh, von Pennsylvanien bis Mis- souri und Texas an schattigen Orten, Stengelb. sitzend, fiederspaltig; P. pubescens Pet, Guatemala, Mexiko, Pfl. in allen Teilen viel größer, Stengelb. gestielt, fiederschnittig. E. Untergatt. IV. Whitlavia Gray (als Gatt.). P. Whitlavia Gray (= Wh. grandifleora Harv.) im südlichen Kalifornien, ihrer großen, violetten, cylindrisch-glockenförmigen Blkr. wegen in Europa als Zierpfl. verwendet und zuweilen verwildert; P. longipes Nutt., Kali- fornien, mit nur !/3 so großer, offen-kurzglockiger Blkr. “ a Untergatt. V. EutocaR.Br. (als Gatt.) P. hydrophylloides Torr., auf trockenem Sand- und Kiesboden in der kalifornischen Sierra Nevada 4600—2900 m, Blkr. glockig, abfallend, 2 Schuppen den Stb. = angewachsen, Stb. hervortretend, Pfl. seidig weichhaarig, 2}; P. sericea Gray auf den höheren Bergen von Colorado und Nevada 4700—3570 m und bis in die ark- tische Region, mit freien Kronschuppen, am Kapselgrunde bleibender Blkr., aschgrau seiden- haarig, Blütenstand gedrängt, ooblütig ährenförmig, 2}; P. Menziesi Torr. im nordwestlichen Be Amerika verbreitet, vom Habitus einer Collomia, Stb. nicht hervortretend, Blkr. radförmig- Hydrophyllaceae. (Peter.) 65 glockig, B. ungeteilt oder 2—5spaltig mit lineal-lanzettlichen Abschnitten, © wie alle folgen- den Arten dieser Abteilung; P. infundibukformis Torr., Mexiko, Stb. eingeschlossen, Blkr. trichterförmig, B. fiederschnittig mit eingeschnitten-fiederspaltigen Segmenten, Wickeln dicht ooblütig, mehrere genähert; P. Davidsoni Gray, Kalifornien, Illinois, B. nur fiederspaltig, mit kurzen, stumpfen Lappen, lockerblütig; P. divaricata (Benth.) Gray, in Kalifornien um die Bucht von San Francisco häufig, mit ganzrandigen, eiförmigen B. und violetten, breit- slockigen Bl., von ausgebreitetem Wuchs; P. pachyphylla Gray auf Salzboden in der Mohave- wüste, drüsig-klebrig, B. dicklich, rundlich, Bl. in kurzen Wickelähren. Untergatt. VI. Euphacelia Gray. P. namatoides Gray, ©, Sierra Nevada Kaliforniens 2275 m, untere B. gegenständig, alle lineallanzettlich, Verzweigung nach oben doldig-wickel- ästig; — alle folgenden Arten mit wechselständigen B.: P. bipinnatifida Michx., Ohio und Illinois bis Alabama an schattigen Flussufern, mit freien Kronschuppen, drüsig-klebrig, Bl. wickeltraubig; P. circinata Jacq., Mexiko bis Britisch Columbia und Kalifornien, Sierra Ne- vada 3000 m, Anden von Bolivia, in Chile häufig, Argentinien bis 3570 m, bis zur Magelhaen- straße, Kronfalten (wie bei allen folgenden) am Grunde der Stf. = verbunden, B. ganzrandig oder fiederig 3—5teilig, mit ungeteilten Abschnitten, stattliche, hochwüchsige Pfl. mit 00 kleinen, weißlichen, gedrängten Bl. und stechend-borstlicher Behaarung; P. malvifolia Cham., an der Bai von San Francisco, mit fast handnervigen, rundlich herzförmigen, eingeschnitten 5—9lappigen B.; P. Palmeri Gray, ©, Mexiko, ansehnliche Pfl. mit = eiförmigen, doppelt- kraus-gekerbten B. und lockerem, endständigem Strauß aus dichtblütigen Wickeln; P. pin- natifida Griseb., 2}, Argentinien, Peru, noch kräftiger, mit länglich-lanzettlichen, fieder- lappigen, grobzähnig-gekerbt-gesägten B. und gedrängten Wickeln großer Bl.; P. invenusta Gray, Arizona und Kalifornien, B. fiederteilig, mit breiten, gerundeten, eingeschnittenen Segmenten; P. congesta Hook. an Gebüschrändern in Texas, ähnlich, mit spitzzipfeligen Blatt- abschnitten; P. tanacetifolia Benth., Kalifornien bis Arizona gemein, Kelch borstig rauhhaarig, viel länger als die Kapsel, B. doppelt fiederschnittig, wie die vorige Art häufig in Gärten als Zierpfl. kultiviert und zuweilen verwildert (Frankreich, Deutschland). Untergatt. VII. Microgenetes Gray. P. Ivesiana Torr., Utah, Nevada und Arizona, Blkr. wenig länger als der Kelch, blass, B. kaum doppelt fiederspaltig; P. Cumingü (DC.) Gray, Chile, sehr ähnlich; P. Fremontii Torr., vom südlichen Utah und Nevada bis Arizona und Kalifornien, kräftiger als die vorigen, Blkr. 2—3mal länger als der Kelch, violett. 6. Emmenanthe Benth. Kelchbuchten ohne Anhängsel. Bilkr. glockig, innen schuppenlos oder mit 10 winzigen Schüppchen, vertrocknend und bleibend, breitlappig. Stb. eingeschlossen, am Grunde der Blkr. inseriert. Discus vorhanden oder undeutlich. Frkn. 2fächerig, mit im Centrum = zusammenhängenden Placenten; Gr. fädlich, an der Spitze 2spaltig; N. kopfig; Sa. ©0—4 in jedem Fach. Kapsel 2klappig, Klappen auf der Mitte die Scheidewände und Placenten tragend. S. = netzig od. querrunzelig (Fig. 29 F). — (*) meist niedrige, kurz rauhhaarige oder langhaarige Kräuter mit wechselständigen, einfach buchtigen bis fiederschnittigen B. und kleinen oder mittelgroßen, ganz gelben oder im Schlunde purpurnen Bl. in endständigen, oft 2teiligen, einseitswendigen Wickel- trauben. 6 Arten, alle im nordwestlichen Nordamerika. Untergatt. IE Euemmenanthe Pet. Kelchzipfel gegen die Spitze hin schmaler, ei- lanzettlich, Bl. 40—12 mm lang, S. etwas runzelig-grubig-netzig, Gr. abfallend: E. penduli- flora Benth., hübsche Pfl. mit 00 glockigen, hängenden Bl., im südlichen Kalifornien bis Arizona und Süd-Utah. Untergatt. II. Miltitzia DC. (als Gatt.) Kelchzipfel meist gegen die Spitze breiter, daher oft = spatelig, Bl. 5—7 mm lang, S. = quer oder schief runzelig und feinnetzig, Gr. meist bleibend: E. parviflora Gray, Blkr. gelb, 5lappig, die reife Kapsel umhüllend, B, & eingeschnitten, Gr. kaum länger als der Frkn., Sa. 20—40, im Grenzgebiete von Oregon und Kalifornien; sehr ähnlich ist E. lutea (DC.) Gray, Gr. viel länger als der Frkn., Sa. ca. 42, Oregon und Nevada bis Kalifornien; E. glaberrima Torr., Blkr. fast weiß, 5spaltig, bei der Fruchtreife nur die Kapselbasis umgebend, B, = ganzrandig, Nevada und Nordarizona. 7. Conanthus Torr. Kelchbuchten ohne Anhängsel. Blkr. röhrig-trichterförmig (Fig. 29 D), innen ohne Schuppen, mit 5 breiten, abstehenden Lappen, bleibend. Sıb. eingeschlossen, ungleich, und unter der Mitte der Blkr. ungleich hoch inseriert. Frkn. Natürl. Pflanzenfam. IV. 3a. EU 66 Hydrophyllaceae. (Peter.) Be ıfächerig, Placenten schmal, Gr. fädlich, nur an der Spitze 2spaltig (Fig. 29 E), N stumpf; Sa. in jedem Fach 00, 2reihig. Kapsel ıfächerig, 2klappig, S. glatt. — Niedriges, —- rasenartig wachsendes, rauhhaariges Kraut mit wechselständigen, ganzrandigen DB und achsel- oder endständigen, sitzenden, violetten bis weißen Bl. iD 4 Art, C. aretioides Wats., in den trockenen Gegenden von Oregon bis Arizona längs der Ostgrenze von Kalifornien. SA Fig. 29. A, B Romanzojfia sitchensis Cham. A Pfl. in nat. Gr.; B Gynäceum,. — C Hesperochiron californi Wats. in nat. Gr. — D, E Conanthus aretioides Wats. D Spitze eines blühenden Zweiges; E Gynäceum, ve — FS. von Emmenanthe lutea Gray, vergr. — 6@—J Codon Royeni L. G Fr. mit Kelch; H Fr. im Längsse (1/1); J S., stark vergr. — K, L Tricardia Watsoni Torr. K Fr. nebst Kelch, ein Kelchb. zurückgeschlag! L Kelch von außen gesehen (1/1). (B nach Bot. Mag.; D, E, F nach Icon. plant.; sonst Original.) 3. Trieardia Torr. Kelchzipfel ungleich (Fig. 29 K, L): 3 äußere sehr groß, her förmig, netzaderig, 2 innere klein, lineal. Blkr. breit glockig, am Schlunde etwas ein- Hydrophyllaceae. (Peter.) 67 gezogen, nahe dem Grunde innerseits schmal 5faltig. Stb. am Grunde der Blkr. eingefügt. Frkn. 2fächerig; Placenten im Centrum = verwachsen, Gr. oben 2spaltig, N. kopfig, Sa. 4 in jedem Fach. Kapsel eilänglich, zusammengedrückt, 2klappig, unvollständig fächerig. S. hängend, länglich, zusammengedrückt. — 9 niedriges, spinnewebig be- kleidetes Kraut mit aufsteigenden Ästen, wechselständigen, ganzrandigen, gestielten B. und purpurnen, zu kurzen traubenartigen Blütenständen an den Astspitzen zusammen- geordneten Bl. 4 Art, T. Watsoni Torr., sehr selten, im westlichen Nevada, südlichen Kalifornien und Südutah, B. größtenteils eine grundständige Rosette bildend, die oberen stengelständigen nebst den Bracteen herzförmig, netzaderig. 9, Hesperochiron Wats. Bl. 5-(zuweilen 6—7-\zählig. Kelchzipfel ungleich, ei- förmig oder lineal. Blkr. fast radförmig bis röhrig-glockig, ohne Schuppen innerseits, mit 5 breiten, abstehenden, öfters ein wenig ungleichen Lappen, dachig. Stb. nahe dem Grunde der Blkr. inseriert, Stf. am Grunde zusammengedrückt und behaart. Discus ®. Frkn. Ifächerig, Placenten schmal, an = unvollständigen halben Scheidewänden; Gr. an der Spitze kurz 2spaltig, N. klein; Sa. 20 oder mehr an jeder Placenta. Kapsel Ifächerig, %klappig, Placenten in der Mitte der Klappen. S. 15—20, eng netzig, eckig-kugelig. — 9 niedrige, stengellose, weichhaarige Kräuter mit grundständiger Rosette von © ge- stielten, ganzrandigen, eiförmigen oder länglichen bis spateligen B. und einzelnen, an- sehnlichen, purpurnen bis weißlichen Bl. auf verlängerten, rosettenbürtigen Stielen. 2% Arten im ‚westlichen Nordamerika: H. californicus Wats. (Fig. 29 Cj, Blkr. etwas länglich-glockig, Lappen kürzer als die Röhre, von Washington bis Südkalifornien und Utah auf Wiesen und Hügeln; H. pumilus Porter, Blkr. fast radförmig, Lappen länger als die Röhre, vom östlichen Washington und Idaho bis Kalifornien auf quelligem Boden; beide Arten sind für die Waldregion der Felsengebirge charakteristisch. Die Gattung vereinigt Merkmale der H. mit solchen der Gentianaceae und Scrophu- lariaceae. 10. Ellisiophyllum Maxim. Kelch 5spaltig, zuweilen der obere Lappen größer, später wenig vergrößert. Blkr. glockig, 5spaltig, dachig. Stb. 5 (nach Baillon nur 4 und etwas didynamisch), dem Schlunde der Blkr. eingefügt. Discus becherförmig, sehr entwickelt, zuweilen so groß wie der Frkn. selbst. Frkn. 2fächerig, an der Spitze be- haart, Gr. ungeteilt, später zuweilen an der Spitze in 2 zahnartige, unscheinbare N. aus- laufend; Sa. in jedem Fach 4—6, aufsteigend, Mikropyle nach unten und außen gewendet. Kapsel im Kelch eingeschlossen, häutig, 4fächerig, 4klappig?, Placenten central, bei der Fruchtreife von den Klappen getrennt; S. eiförmig, mit dicker, runzelig-lederiger, im feuchten Zustande reichlich Schleim erzeugender Testa, jedoch deren Zellen ohne Spiral- fasern. — Zartes, kriechendes, behaartes Kraut mit wechselständigen, fiederteiligen, eingeschnittenen, gestielten B. und kleinen, weißen, zerstreuten, achselständigen Bl., deren Stiele bei der Fruchtreife verdickt und spiralig gewunden sind. 4 Art, E. reptans Maxim., in Japan, wahrscheinlich nicht selten. Wird von Baillon als eine mit Liitorella verwandte Scrophulariacea betrachtet, worauf allerdings das 4zählige Andröceum mit Andeutung von Didynamie, eine oft vorkommende leichte Zygomorphie in Kelch und Blkr. und auch die Beschaffenheit der Sa. hinweisen würde. 41. Romanzoffia Cham. Kelchzipfel lanzettlich. Blkr. glockig, ohne Schuppen innerseits, mit abstehenden Lappen. Stb. am Grunde der Blkr. inseriert, ungleich, ein- geschlossen. Frkn. 2-(selten 3-)fächerig, Placenten im Centrum zusammenhängend, Gr. ungeteilt, N. klein (Fig. 29 B), Sa. 00 in jedem Fach. Kapsel zusammengedrückt-eifg., fachspaltig, 2klappig, Placenten klappenständig. S. 00, mit netzig-runzeliger Testa. — 9 niedrige, zarte, rasig wachsende Kräuter vom Habitus mancher Sazifraga (z.B. S, rivularis), mit langgestielten, nierenförmig-rundlichen, handförmig gelappten B. und wenig verzweigten, armblättrigen Stengeln, mit weißen, einseitswendig wickeltraubig geordneten Bl. 2 Arten in den subarktischen Gegenden des westlichen Nordamerika und Ostasiens, R. sitchensis Bongard, mit knöllchentragendem Wurzelstock (Fig. 29 A), Blütenstiele länger 5* 683 Hydrophyllaceae. (Peter.) als die Bl., Gr. den Kelch überragend, Kelchzipfel viel kürzer als die Blkr., auch kürzer als die Kapsel, von Sitcha längs des Küstengebirges auf feuchten Felsen, auch in den Rocky Mountains 2275 m; R. unalaschkensis Cham., Wurzelstock nicht knöllchentragend, Blütenstiele kürzer als die Bl., Gr. auch an der Fr. den Kelch nicht überragend, Kelchzipfel etwas kürzer als die Blkr, und so lang oder länger als die Kapsel, Unalaschka und benachbarte Inseln. 12. Codon Linn. Kelchzipfel 10—12 (Fig. 29 G), ungleich, abwechselnd lineal pfriemlich und lineal-spatelig. Bikr. breit röhrig-glockig, in der Mitte ein wenig zu sammengezogen, innen ohne Schuppen; Kronlappen 6—10, breit, länglich, etwa abstehend, dachig, abwechselnd (die äußeren) am Grunde breiter. Stb. 6—10, ein weni ungleich, nahe dem Grunde der Blkr. inseriert, Stf. unter der Mitte behaart. Frkn. dure die in der Mitte fast zusammenstoßenden Placenten 2fächerig erscheinend; Gr. 2spaltig N. klein, Sa. 00 in jedem Fach. Kapsel 2klappig, Klappen auf der Mitte halbe Scheide- wände mit den Placenten tragend (Fig. 29 H). S. 0, klein, mit blasig-rauher Oberfläche” (Fig. 29 J). — (©) aufrechte, hochwüchsige, rauhhaarige und an allen Teilen mit derben, weißen Stacheln besetzte Kräuter, mit gestielten, wechselständigen, ungeteilten, höchstens buchtig gezähnten B. und weißen, purpurstreifigen, ansehnlichen, einzelnen oder an den Astspitzen gehäuften Bl., deren Kelche sehr stachelig sind. 2 Arten, C. Royeni L. und C. Schenckii Schinz, in Südafrika, B. eilänglich, etwas fleischig; weichen im Habitus und in der Polymerie der Bl. von den übrigen H. sehr ab. ııı. Nameae. Gr. 2. Kapsel = 2fächerig, verschieden aufspringend. Placenten geteilt, durch” (oft halbe) Scheidewände mit den Fruchtklappen verbunden. Knospenlage der Blkr. dachig. Br A. Blkr. trichterförmig. a. Kapsel häutig oder lederig, mehr- bis oosamig, mit ungespaltenen (selten später 2spaltigen) Klappen. Kräuter oder Halbsträuchlein AliR- 13. Nama. b. Kapsel’ krustig, fachspaltig, später scheidewandspaltig, also 4klappig, wenigsamig. Sträucher oder Halbsträucher . . ." . 2. 20202 020.0... 14. Eriodietyonze B. Blkr. breit, glockig. Kapsel 2klappig. ee a. Kapsel oosamig. Große, rauhhaarige, großblättrige Kräuter. . . . 15. Wigandia, b. Kapsel 4samig, Sa. in jedem Fach 2, superponiert. Kleines, niederliegendes, seidig behaartes Kraut Ne Bing 0 1. SC 13. Nama Linn. Kelchlappen lineal, spitz oder öfter = spatelig (Fig. 30 B). Blkr. trichterförmig. Stb. fast eingeschlossen, auf gleicher Höhe in der Kronröhre eingefügt, jedoch Stf. ungleich lang. Frkn. durch die in der Mitte = zusammenstoßenden, tief ein gedrückten Placenten fast 2fächerig; Gr. 2 (Fig. 30 C), ganz getrennt od. nur am Grunde ein wenig zusammenhängend; N. kopfig; Sa. oo oder mehrere in jedem Fach. Kapsel häutig oder lederig, 2klappig, mehr- bis oosamig, mit ungespaltenen (selten später’ 2spaltigen) Klappen; S. klein, = rauh. — (+) oder 9] Kräuter oder Halbsträucher von sehr verschiedenem Aussehen, meist behaart, mit wechselständigen, ungeteilten B. un ds kleinen, oft blauen, entweder einzeln achselständigen oder an den Astenden strau bildenden Bl. RB: 27 Arten, die meisten im westlichen Nordamerika, einzelne in Mexiko, in Südamerika“ und auf den Sandwichinseln. Sie lassen sich in folgender Weise ordnen: 4 A. B. herablaufend, Äste niederliegend. . . » .. era Ak Decurrentia, B. Alle oder die meisten B, etwas stengelumfassend-sitzend, nicht herablaufend B II. $ 2. Amplexicaulia, C. B. alle am Grunde verschmälert oder gestielt . . - . 2.2... „II. Petiolata, a. Kräuter. Re a. Pfl. hochwüchsig, großblättrig, mit zusammengesetztem, endständigem Blütenstande $ 3. Parryana. 3. Pfl. niedrig, kleinblättrig, ohne besondere Blütenstände; Kelchb. nicht nach der Spitz: zu verbreitert... 138 Sul line ab Pe NE JA In #0). 1 Hydrophyllaceae. (Peter.) 69 7. Pfl. ebenso; Kelchb. nach der Spitze hin spatelig verbreitert . & 5. Spathis pala. b. Pfl. am Grunde = holzig, also halbstrauchig. a. Kleinblättrig, weichhaarig $. 6. Origanifolia. 3. Großblättrig, rauhhaarig oder seidig bekleidt . . . . ....2....87. Hirsuta, 7. B. unterseits spinnewebig bekleidet . -. . . .222.2.2..20.8 8. Arachnoidea. .d. Pfl. grau oder etwas klebrig, B. sitzend . . . ....2.2...89. Cinerascentia. I, 4. Decurrentia: N. jamaicense L., weit verbreitet in Westindien, Mexiko, Texas, Florida, Georgia, auf den Bermudas, Blütenstiele sehr kurz. — II, 2. Amplexzicaulia: N. undulatum H. B. K., eine mehrförmige Art, in Mexiko häufig; eine Form mit schmaler Blattbasis ist N. echioides Griseb. in Argentinien. — III, 3. Parryana: N. Parryi Gray, aufrechte, bis 2 m hohe, stattliche Pfl. in Südostkalifornien. — 4. Hispida: N. hispidum Gray, mit schlanken, rauhhaarigen Zweigen und B., in den Prairien von Texas und Ari- zona, in der Mohavewüste. — 5. Spathi- sepala: N. sandvicense Gray, S. fast glatt, B. kurz, mit bald umgerollten Rändern, Blkr. wenig länger als der Kelch, auf den Sand- wichinseln; N. glandulosum Peter, S. deutlich grubig, B. flach, klein, lineal, Blkr. doppelt so lang als der Kelch, Pfl. überall dicht drüsenhaarig, Mexiko; N. dichotomum (Ruiz et Pav.) Choisy, S. tief grubig, größer als bei den vorigen, die meisten B. gestielt, ei- förmig bis länglich-lanzettlich, in Mexiko, Guatemala, den Anden von Ecuador und Bolivia, Argentinien; N. Coulteri Gray, B. flach, länglich-spatelig, nur die untersten in den Stiel verschmälert, Arizona. Andere hierher gehörige Arten in Kalifornien: N. depressum und N. pusillum Lemmon. — 6. Origanifolia: N. origanifolium H. B. K., B. länglich oder spatelig-obovat, mit deut- lichem Stiel, im tropischen Südamerika; N. Schaffneri Gray, B. lineal, mit umgerollten Rändern, Bl. endständig gehäuft, Mexiko. 7. Hirsuta: N. hirsutum Mart. Gal., B. breit, obovat, abgesetzt gestielt, Blütenstand locker, Bl. weiß, in Mexiko 2925 m. — 8. Arachnoidea: N. Lobbii Gray, B. lanzett- lich, allmählich in den Grund verschmälert, Bl. in sitzenden Knäueln, Pfl. spinnewebig, bildet dichte, halbstrauchige Rasen, in der Sierra Nevada Kaliforniens. — 9. Cinera- scentia: N. Rothrockii Gray, B. lanzettlich- länglich, fast fiederspaltig, sitzend, Bl. in endständigem, kopfartigem Knäuel, auf Wiesen in Kalifornien. 1A. Eriodietyon Benth. Kelchab- Fig. 30. A Eriodietyon tomentosum Benth. — B, C Nama schnitte lineal bis lanzettlich. Blkr. trichter- DE Wire a. Bee ne P förmig, mit wenig erweitertem Schlunde. reg (ED, Sıb. eingeschlossen, unter der Mitte der Blkr. inseriert, ungleich, Stf. in der unteren Hälfte behaart. Frkn. fast 2fächerig, Pla- centen fast 2spaltig, in der Mitte beinahe zusammenstoßend, Gr. 2, völlig getrennt, N. kopfig, Sa. ©©. Kapsel krustig, fachspaltig, später scheidewandspaltig, also 4klappig, Klappen an einem Rande die Placenten tragend, S. wenige, klein, runzelig. — Sträucher oder Halbsträucher, behaart, filzig oder klebrig, mit wechselständigen, ungeteilten, ge- zähnten B. und genäherten 2—3teiligen, einseitswendigen, ochblütigen Wickeln in an- sehnlichen, straußig-rispigen Gesamtblütenständen.' 70 Hydrophyllaceae. (Peter.) 4 Arten im westlichen Nordamerika, darunter E. tomentosum Benih. mit ‘beiderseits weißfilzigen, länglichen oder elliptischen B. (Fig. 30 A) im südlichen Kalifornien; E. gluti- nosum Benth. mit schmaleren, nicht filzigen, aber klebrigen B., auf trockenen Hügeln in Kalifornien ziemlich häufig, enthält Ericolin wie viele Ericaceae (besonders Ledum palustre), wird als Tonicum benutzt. L ı5. Wigandia H. B. K. Kelchlappen lineal, am Grunde verwachsen. Blkr. breit glockig oder tellerförmig. Stb. fast gleichhoch inseriert, öfters hervortretend, Stf. in der unteren Hälfte rauhhaarig, A. etwas pfeilföürmig. Frkn. = 2fächerig (Fig. 30 E), Pla- centen wie bei Eriodictyon, Gr. 2, getrennt (Fig. 30 D), N. keulenförmig-kopfig, Sa. sehr 00. Kapsel 2klappig, oosamig, Klappen auf der Mitte mit halben, placententragende Scheidewänden; S. klein, grubig-rauh. — Hochwüchsige, rauhhaarige () Kräuter mi wechselständigen, sehr großen, doppeltgezähnten B., Bl. sitzend, in reichblütigen Doppel- wickeln. BL. 6 Arten in. den gez birgigen Teilen des tropi- schen Amerika. W, scabra hort. Monac., B. beiderseits grün,kurzhaarigund außer- dem auf den Nerven mit derben Stachelhaaren be- setzt, Kelchb.lineal-pfriem- lich; W. macrophylla Schlt. in Mexiko, B. tief herz- förmig, mit über einander greifenden Ohren, unter- seitsweißfilzig,Stielstachel- haarig; W. wurens Ch, Kapsel und Achsen rauh- stachelhaarig, Blattrücken weiß, in Centralamerika; W. caracasana H. B. K, Kapsel kaum grau-kurz- haarig, aber nicht rauh, Pfl. kurz behaart, Blatt- rücken grün, Mexiko, in europäischen Gärten nebst anderen Arten als stattliche Blattpfl. gezogen. 16. LemmoniaGray. Kelchlappenschmallineal. Blkr. kurz glockenförmig, nicht länger als derKelch. Sıb. gleichhoch inseriert, am Grunde plötzlich ver- breitert. Frkn. 2fächerig, Gr. 2, kurz,:N. kopfeyse Sa. in jedem Fach 2, über Fig. 31. Hydrolea spinosa L. A blühender Ast (1/1); B Stück der Blkr. mit Ö in, Er © ty’ CO Querschnitt des Frkn.; D Fr. mit Kelch. (Original.) einander stehend. Kapsel 4samig, 2klappig, häutig, Klappen_ die halben Scheidewände tragend. S. groß, mit wenigen gröberen Runzeln. — Kleines, nieder liegendes, (+) grauseidig behaartes Kraut, vom Grunde auf spreizend-gabelig verzweigt, mit wechselständigen, nach oben hin gedrängten B. F 4 Art, L. californica Gray, im südlichen Kalifornien, B. klein, spatelig und länglich, Bl. sitzend, an den Zweigspitzen wickelkopfig gehäuft und von den oberen, die Köpfchen überragenden B. nach Art einer Hülle umgeben. | Borraginaceae. (Gürke.) zu! iv. Hydroleae. Gr. 2. Kapsel randschnittig-septifrag, = 2klappig aufspringend oder unregelmäßig zerbrechend. Placenten groß, schwammig, zuletzt fast zu: 1 verwachsen, mit 00 Sa. Knospenlage der Blkr. dachig. 47. Hydrolea L. (dazu Reichelia Schreb., Sagonea Aubl., Steris L.) Kelchzipfel lanzettlich (Fig. 31 D). Blkr. glockig-radförmig, 5spaltig. Stb. am Grunde der Bikr. ein- gefügt (Fig. 31 B), Stf. gleichlang, am Grunde öfters verbreitert, A. pfeilförmig. Frkn. %-(—3-)fächerig (Fig. 31 (), Gr. 2 (—3) getrennt (Fig. 31 D), N. kopfförmig, Sa. 00 in jedem Fach, an den Placenten ooreihig. Kapsel dünnwandig, 2-(—3-) oder 4klappig oder unregelmäßig zerbrechend, indem die Placenten im Centrum stehen bleiben; S. ©, sehr klein, unregelmäßig gerippt-runzelig. — (+) oder 9 Kräuter oder Halbsträucher, mit kopfigen Drüsenhaaren oder kahl, öfters mit dornigen Astspitzen, B. wechselständig, ungeteilt, ganzrandig, Bl. blau, in lockeren Sträußen oder an den Zweigspitzen gehäuft. Etwa 42 Arten in allen tropischen Gebieten der Erde zerstreut. Mit aufrechtem, = hohem Wuchs: H. elegans Bennett, Brasilien, dornig, Stengel und die lanzettlichen B. kahl, Blkr. blau, ansehnlich, über Ss mm lang; H. glabra Schum, sehr ähnlich, aber dornlos, Gr. länger als die Kapsel, in Madagaskar, Guinea, Südamerika; H. spinosa L. (Fig. 314 A), überall in Gewässern des tropischen Amerika, dornig (kommt aber auch dornlos vor), überall borstig-rauhhaarig und stieldrüsig, B. elliptisch bis lanzettlich,;, H. nigricaulis Wr. in Kuba, ganz kahl, mit kleiner, höchstens 3 mm langer Blkr., Stengel dunkel gefärbt; H. affinis Gray, Bl. dicht kopfig gehäuft, von blattartigen Bracteen umhüllt, von Mexiko bis zum südlichen Illinois; H. Barteri Pet., Bl. dicht trugdoldig, B. lang-lineal, Pfl. ganz kahl, dornlos, in den Nigergegenden Afrikas. — Wuchs niederliegend oder spreizend, Pfl. dornlos: H. multiflora Choisy, 2, Brasilien, Stengel nicht wurzelnd, Pfl. etwas klebrig, Kelch mit zerstreuten, grö- beren Drüsenhaaren besetzt; H. zeylanica Vahl, Ostindien überall häufig, besonders in den Reisfeldern, Java, Queensland (ob wild?), mit kriechenden, wurzelnden, kahlen Stengeln, reichlich kurzdrüsigem Kelch. BoRRAGINACEAE (Asperifoliaceae) M. Gürke. Mit 279 Einzelbildern in 22 Figuren. (Gedruckt im April 1893.) Wichtigste Litteratur. Jussieu, Gen. plant. p. 143. — Endlicher, Gen. plant. p. 644. — A. de Candolle, Prodr. IX. p. 466, X. p. 1. — Fresenius, in Mart. Flor. Bras. VI. p. 4. — Bentham, Flor. Austr. IV. 383. — Eichler, Blütendiagramme 1. p. 196. — Bentham et Hooker, Gen. plant. I. p. 832. — A. Gray, Fl. of North Am. II. Part I. p- 177. — Boissier, Fl. Orient. IV. p.-423. — Clarke, in Hook. El. of Brit,/Ind. TV. p. 134, — A. Gray, A revision of some Borragineous genera, in Proc. Ann. Ac. of Arts and Sciene. Boston XX. p. 257, — Baillon, Reconstitution de la famille des Borraginees; Organisation de ses ovules, in Bull. Soc. Linn. Paris Nr. 404, 408; Hist. des plant. X. p. 73 Borraginaceae. (Gürke.) 343. — Mez, Morphologische und anatomische Studien über die Gruppe der Dora in Engl. bot. Jahrb. XII. p. 526. Über die Blütenstände der B. vergl. C. Schimper, Beschreibung des Symphytum Zeyheri, in Geiger’s Mag. f. Pharm. XXIX. — Wydler, in Flora 1851. p. 392, 1860. Pa 673, in Berner Mitt. 4874, p. 280 und in Pringsh. Jahrb. XI. — Rosanoff, in Pringsh. Jahrb. V. p- 42 —W retschko, Beitrag zur Entwickelungsgeschichte des Blütenstandes der er. Familie der Asperifolieae, in Jahresb. d. acad. Gymn. zu Wien 4865—1866. — Kauffmann, Entwickelung der Cyma scorpioides bei den B., in Bot. Zeit. 1869, p. 885; und über die 3 Dichotomie des Wickels der Asperifoliaceae in Nouv. Mem. Soc. imp. Natural. Moscou XII. — Kraus, Über den Aufbau wickeliger Verzweigungen, besonders der Inflorescenzen, in Bot. Zeit. 1874, p. 120. — Warming, Forgreningsforhold, p. 97. — Göbel, Über die vr zweisung dorsiventraler Sprosse, in Arb. bot. Inst. Würzburg I. p. 353. — Celakovsky, Über die Inflorescenzen der Borragineae, in Sitzungsber. d. böhm. Ges. Wiss. Prag 1874, sowie 5 in Flora 4880, Nr. 23, 31 und 4884, Nr. 30, 34. — Schumann, Untersuchungen uhre das Borragoid, in Ber. D. bot. Ges. vr. P- 53; Beiträge zur Kenntnis der Monochasien, in 1 Sitzungsber. Acad. Wiss, Berlin 1889. p. 555; Uber die angewachsenen Blütenstände bei den Borragineen, in Ber. D. bot. Ges. X. p. 63. 4 Über die Anatomie der B. vergl. außerdem: Solereder, Über den system. Wert der Holzstructur der Dikot. p. 184. — Schibler, Vergl. system. Anatomie des Blattes und Stengels der Borragineen. — Schmidt, Vergl. Untersuchung über die Behaarung der La- biaten und Borragineen. — Schlepegrell, Beiträge zur vergl, Anatomie der Tubifloren, in Bot. Centralbl. 49, 50. : Merkmale. Bl. regelmäßig, meist 5-, ausnahmsweise 4zählig, seltener zygomorph, stets S. Kelch meist glockenförmig, weniger häufig mit cylindrischer Röhre, mit 5, selten weniger oder 6—9 dachziegelig sich deckenden oder in der Knospe offenen, selten klappigen Zipfeln. Blkr. röhren- oder trichterfg., mit meist tellerförmig ausgebreitetem Saum, meist mit 5, ausnahmsweise 4 gleichen, dachziegelig sich deckenden, in wenigen Fällen rechtsgedrehten Zipfeln, selten mit schrägem Saum und ungleichen Zipfeln. Stb. so viel als Blumenkronenzipfel, mit denselben abwechselnd, dem Schlunde oder der Röhre eingefügt, gleichlang oder etwas ungleich lang, meist alle fertil mit introrsen A. Unter dem Frkn. ein mehr oder weniger deutlicher, hypogyner, ringförmiger Discus. Frkn. oberständig, sitzend, aus 2 medianen Frb. bestehend, ursprünglich 2fächerig, aber bald durch falsche Scheidewände 4fächerig und in 4 Klausen mit je 4 Sa. zerfallend; Gr. meist am Grunde zwischen den Klausen stehend; selten Frkn. 2- oder A0fächerig, Sa. mehr oder weniger aufrecht, umgewendet, die Mikropyle nach oben richtend; Gr. einfach oder an der Spitze mehr oder weniger tief 2spaltig, die Lappen zuweilen wiederum geteilt, selten 2 getrennte Gr. Fr. eine Steinfr. mit endständigem Gr. und einem 4fächerigen, oder 2 2fächerigen oder 4 einzelnen Steinkernen, od. aus 4 einzelnen 4 Klausen bestehend, meist mit harter Wandung, mittelst einer Areole dem säulen- oder R kegelförmigen oder flachen Stempelpolster aufsitzend, selten 2 oder 10 Klausen. $. gerade oder gekrümmt, mit häutiger Samenschale, meist spärlichem Nährgewebe; E. gerade oder gekrümmt, Keimb. flach, planconvex oder gefaltet, mit kurzer, nach oben gerichteter Radicula. — Meist rauh oder borstig behaarte, Ajährige oder ausdauernde Kräuter, seltener Sträucher oder Bäume mit wechselständigen, sehr selten gegenstän- E digen B. ohne Nebenb., die Bl. in einfachen oder doppelten, vor der Entfaltung meist stark eingerollten, zur Fruchtzeit gestreckten, trauben- oder ährenförmigen Wickeln. Vegetationsorgane. Die Mehrzahl der B. sind Kräuter oder Stauden; die krautigen B. sind meist 1jährig, seltener, wie z. B. die meisten Arten von Cynoglossum und Echium, von 2jähriger Dauer, die staudenartigen B. sehr häufig in ihren unteren Stengelteilen mehr oder weniger verholzt. Nur die Section der Cordioideae, sowie die Gattung Tournefortia umfassen ganz, die Section der Ehretioideae zum größten Teil strauch- und baumartige Gewächse, welche letztere als Bestandteile des tropischen Urwaldes ansehn- liche Höhe erreichen können. Borraginaceae. (Gürke.) 73 Die B. besitzen in vielen Fällen eine starke, spindelförmige Hauptwurzel, die zu- weilen einen roten und auch zum Teil technisch verwerteten Farbstoff enthält (Alkanna, Arnebia, Echium, Lithospermum). Bei anderen Arten sind verdickte und kriechende Rhizome vorhanden, so bei Pulmonaria, bei Symphytum tuberosum L., wo das schiefe, fleischige Rhizom kurze Seitensprosse hervorbringt, während bei S. bulbosum L. der kriechende Wurzelstock rundliche Knollen trägt. Die Stengel der kraut- und staudenartigen 3. sind meist aufrecht oder aufsteigend, weniger häufig niederliegend oder kriechend (z. B. bei Asperugo, Coldenia-, Heliotropium- Arten). Unter den strauchartigen B. kommen einige rankende Formen vor (z. B. Tourne- fortia volubilis). Dornbildung ist selten (Rochefortia). Die B. sind meist wechselständig; gegenständig nur bei Antiphytum, jedoch kommen in einer ganzen Reihe von Galtungen, z. B. bei Suchtelenia, Harpagonella, Pectocarya, Allocarya, Asperugo, Trichodesma und Eritrichium, neben wechselständigen auch gegen- ständige vor, und zwar sind bei den genannten Gattungen meist die unteren Stengelb. gegensländig, während bei manchen Symphytum-Arten die obersten B. bisweilen sehr genähert und fast opponiert stehen. Bei gewissen (ordioideae u. Ehretioideae beobachtet man an dem holzigen Stengel in den Achseln der B. reichlich beblätterte Kurztriebe, so dass das Aussehen von büscheligen oder quirlständigen B. hervorgerufen wird; dies ist z.B. der Fall bei Rochefortia, Rhabdia und bei einigen Arten von Beureria. Bei einzelnen Gattungen, z. B. bei Allocarya, Eremocarya, Microula, z. T. auch bei Oreocarya und Plagiobothrys sind die unteren grundständigen B. des Stengels rosettenförmig gruppiert. Die Form der B. ist meist eine längliche, lanzettliche oder lineale; sehr selten (Coldenia) sind sie etwas gelappt; bei Cortesia sind sie keilförmig und an der Spitze 2—-3spaltig, bei Cerinthe am Grunde herzförmig und pfeilförmig-stengelumfassend. Fast überall sind sie ganzrandig, nur bei den Cordioideae und Ehreiioideae meist gezähnt, aber auch bei diesen ist die Zähnelung nur unbedeutend und wenig auffallend. Bei manchen Mertensia- Arten zeigen sie durchsichtige Punkte. In vielen Gattungen sind die Grundb. auffallend verschieden von den stengelständigen, meist breiter, langgestielt und von herzförmiger Gestalt; so z. B. bei Omphalodes, Thyrocarpus, Oynoglossum, Lindelofia, Myosotidium, Trachystemon, Pulmonaria, Moritzia. Nebenb. sind niemals vorhanden. Anatomisches Verhalten. Als hervorragendes, allen B., seien es nun baum- oder strauchartige Cordioideae od. krautige Borraginoideae, gemeinsames Merkmal ist vor allen die starke und charakteristische Haarbekleidung zu betrachten. Die Haare der B. ge- hören folgenden 4 Typen an. Die Striegel- oder Borstenhaare, d. h. die von der Spitze nach der Basis zu allmählich verbreiterten, mehr oder weniger diekwandigen, mit glatter, gekörnter oder warziger Oberfläche versehenen, bis zum Ende Izelligen und mit erwei- terter Basis bald gerade, bald schief im Gewebe des B. sitzenden Trichome, sind in all- gemeinster Verbreitung innerhalb der ganzen Familie zu finden. Nur bei Mertensia und Cerinthe fehlen sie ganz, an ihrer Stelle sind kieine, kaum vorspringende Epidermiszellen vorhanden, welche, wie die radial um diese gelagerten angrenzenden Zellen, vollständig von Kalkcarbonat incrustiert sind; in anderen Gattungen kommen vereinzelt kahle Arten oder Formen als verschwindende Ausnahmen vor, häufiger vielleicht bei Ehretia. Eine von der gewöhnlichen dolch- oder spießförmigen Form abweichende Gestaltung besitzen sie z. B. bei Cynoglossum, sowie bei manchen Heliotropium, Eritrichium- und Litho- spermum-Arten; ihre Basis ist hier verhältnismäßig klein und knopfförmig, das Haar selbst von der Basis zur Spitze überall von gleich dünnem Durchmesser. Bei manchen Myosotis-Arten zeigt der Kelch Borstenhaare, welche an der Spitze hakenförmig gekrümmt sind; ähnliche finden sich am Kelch von Harpagonella, und neben den gewöhnlichen Striegelhaaren auf dem Blatte von Symphytum officinale. Wenn die Borstenhaare in ihrer Basis Cystolithen (siehe unten) enthalten, so besitzen sie meist kürzere, mehr kegel- förmige Gestalt; sie finden sich hauptsächlich bei Cordia vertreten. Zu diesem Typus sind auch die bei Cordia Sect. Gerascanthus, sowie vereinzelt auch bei anderen Cordia- Arten vorkommenden Sternhaare zu rechnen; sie bestehen aus einer meist großen Anzahl 74 Borraginaceae. (Gürke.) dickwandiger, englumiger Strahlen, welche von einem mehrzelligen Fuß getragen werden. Bei Onosma sind um den Fuß von längeren Striegelhaaren secundäre kleinere Haare kranzförmig gruppiert. Sehr häufig sind auch, besonders an den Nüsschen der B., starke Borsten, deren Spitze mit hakenförmig rückwärts gekrümmten Haaren besetzt ist. Den Striegelhaaren schließen sich als zweiter bei den B. vorkommender Typus die Kropf- haare an, d. h. meist schief oder völlig horizontal liegende Trichome, welche nahe ihrer Basis eine sack- oder kropfartige Ausstülpung zeigen; sie finden sich vorwiegend bei der Gattung Cordia (vergl. Meza.a.0.S. 531). Auch der 3. Typus, die 2armigen Haare, sind bei dieser Gattung häufig; sie sind dünnwandig, 1- oder mehrzellig und bestehen aus einer senkrechten Fußröhre und den beiden meist eine gerade Linie bildenden, hori- zontal gelegenen Armen. Der 4. Typus der bei den B. sich findenden Haare sind die secernierenden Drüsen- oder Köpfchenhaare; sie sind bei den Cordioideae verbreitet, bei den Borraginoideae nur bei der Gattung Pulmonaria vorhanden; die das Haar an seiner Basis umgebenden Epidermiszellen sind hier stets radial angeordnet. Eine weitere Eigen- tümlichkeit der Epidermis der B. sind die Cystolithe. Sie finden sich gleichfalls in mehreren Typen. Die »unabhängigen« Cystolithe bilden sich in stark vergrößerten Epi- dermiszellen, welche nach außen kein Haar tragen, und zeigen die nämliche Form wie die Cystolithe bei Ficus. Bei dem 2. Typus, den Haareystolithen, ist die Epidermiszelle auf ihrer Oberseite zu einem Striegel- oder Kegelhaar ausgestülpt, in dessen Basis dann der Cystolith sitzt. Als 3. Typus sind die von Mez als »Kugelcystolithe« bezeichneten Kalkablagerungen zu betrachten; der Verkalkungsprocess, der bei den Haareystolithen auf den Basalteil eines einzigen Haares beschränkt ist, setzt sich hier auf die umliegen- den Epidermiszellen fort, und so entstehen jene um ein centrales Haar gelegenen Schein- schülferchen, welche sich so außerordentlich häufig bei den B. finden. Der Holzteil der stets collateralen Gefäßbündel der B. besitzt ziemlich englumige Gefäße mit einfacher, meist runder Perforierung bei vorherrschend horizontaler Scheide- wand; das Holzparenchym ist bei den Cordioideae einfach getüpfelt, bei den Ehretioideae, Heliotropioideae und Borraginoideae hofgetüpfelt. Im Phlo&m finden sich, ebenso wie im Mark, bei den Cordioideae Krystallschläuche. Bastfasern sind bei den Cordioideae, Ehre- tioideae und Heliotropoideae vorhanden, fehlen dagegen bei den Borraginoideae vollständig. Die B. stimmen in anatomischer Beziehung am meisten mit den Hydrophyllaceae überein, da diese ebenfalls collaterale Gefäßbündel, einfach perforierte Gefäße und vor allem dieselben Fermen der Borstenhaare, wie die B. besitzen, während die nächstver- wandten Polemoniaceae durch die mehrzelligen, Ireihigen Haare verschieden sind. Die Convolvulaceae, Nolanaceae und Solanaceae sind schon durch ihr intraxyläres Phloem scharf von ihnen getrennt. Blütenverhältnisse. Die Blütenstände sind reichblütige, einfache oder Doppel- wickel von trauben- oder ährenförmiger Gestalt. Dieselben sind als verarmte Dichasien aufzufassen, bei denen die Förderung aus dem 2. Vorb. stattfindet. Sie stellen einen besonderen Fall der sonst vorkommenden Wickeln insofern dar, als der Vegetations- kegel, im Gegensatz zu der lateralen Ausgliederung bei den echten Wickeln, eine dicho- tomische Spaltung erfährt; derselbe streckt sich quer und zerfällt durch eine entweder mit der kurzen Achse des entstandenen Ellipsoids zusammenfallende oder mit ihr parallel verlaufende Furche in eine neue Blütenanlage und einen neuen, conjugierten Vegetations- kegel. Sind ein oder beide Vorb. entwickelt, so haben dieselben zum Deckb. die normale rechtwinkelige Lage; die Begleitb. werden aber später in ihrer Stellung durch den sich dazwischen schiebenden Vegetationskegel gegen einander verschoben und stellen sich endlich parallel. Das eine Bl. begleitende B. ist ihr Deckb., das Deckb. der nächst höher inserierien Bl. ihr Vorb. Bei fehlenden Vorb. findet die dichotomische Teilung des Vege- tationskegels in derselben Weise statt, wie an den beblätterten. Die Doppelwickel ent- stehen durch dichotomische Teilung eines Sprossgipfels in 2 ungleiche Teile, aus deren größerem durch eine erneute, zur ersten Furchung senkrechte Furche die Mittelbl. abge- schnitten wird. Die ausgeprägt dorsiventrale Exposition der Blütenstände, welche Göbel Borraginaceae. (Gürke.) 75 veranlasste, dieselben den schon in der Anlage dorsiventralen Trauben zuzurechnen, ist eine secundäre Erscheinung: die um 90° divergierenden und auf einer Seite der Achse liegenden Blütenreihen kommen durch ein auf der entgegengesetzten Seile gemindertes Längenwachstum des Sympodiums auf die Ober- oder Lichtseite zu stehen, während die zu ihnen gehörigen Begleitb. eine mehr bodensichtige Lage einnehmen. Sicher ist diese Dorsiventralität als eine biologische Eigentümlichkeit aufzufassen, welche den Vorteil hat, die Bl. in eine für den Besuch der Insekten möglichst günstige Lage zu bringen. In einigen Fällen sind die Blütenstände ausgebildete Dichasien (Eremocarya, Piptocaly). Eine weitere Eigentümlichkeit im Aufbau der B. ist die Anwachsung von Blüten- zweigen an ihre Abstammungsachse, wodurch dieselben von ihren Tragb. oft weit ent- fernt zu stehen kommen und extraaxillär erscheinen (z. B. bei Symphytum, Pulmonaria, Cynoglossum, und sehr ausgeprägt bei Anchusa), und zwar erreicht gewöhnlich diese Entfernung der Blütenzweige von ihren Tragb. einen um so höheren Grad, je höher sie an der Hauptachse stehen, während die untersten, oft noch Laub tragenden Zweige durch- aus in den Achseln ihres Tragb. sich befinden. Auch sind die Tragb. häufig von ihrer Ursprungsstelle entfernt und eine Strecke weit an ihren Blütenzweigen hinaufgerückt. Diese »Anwachsungen« kommen dadurch zu Stande, dass die Lateralstrahlen ihren Ursprung nicht direct aus der Blattachsel nehmen, sondern dass zwischen dem Entstehungsheerde der ersteren und der Blattachsel eine Zone dehnungs- fähigen Gewebes liegt, die jenes, zu- weilen 4—3 Internodien umfassende, intercalare Schaltstück hervorbringt, um welches der Spross von seinem Tragb. emporgehoben erscheint. Fig. 32. A Diagramm der Bl. von Anchusa officinalis L. — Die Bl. sind allgemein 5zählig (Fig. B Diagramm der Bl. von Echium vulgare L. = y (Nach Eichler.) 32 A), Abweichungen davon finden sich nur als Ausnahmen in den Gattungen Rochefortia, Coldenia und Tournefortia $ Tetrandra, bei denen 4zählige Bl. vorkommen; bei mehreren Arten von Rochelia ist die Anzahl der Kelch- und Blumenkronenzipfel bis auf 9 vermehrt. Von der typischen aktinomorphen Ausbildung der Blkr. weicht zunächst die ganze Gruppe der Echieae (Fig. 32 B) durch die Zygomorphie ihrer Bl. ab. Dieselbe zeigt bei den einzelnen Gattungen dieser Gruppe einen verschieden hohen Grad. Bei Lobostemon (Fig. 52 A, B), Echium (Fig. 5% E) und Megacaryon ist der Kelch noch regel- mäßig ausgebildet und die Zygomorphie auf die Blkr. und die Stb. beschränkt, und zwar mehr ausgeprägt bei Echium und Megacaryon als bei Lobostemon, während bei Zwackhia (Fig. 52 H) und Echiochilon (Fig. 52 L) die Zygomorphie auch auf den Kelch ausgedehnt ist. Lycopsis (Fig. 45 E, J) ist ebenfalls durch die Krümmung der Blumenkronenröhre und die mehr oder weniger ungleiche Ausbildung der Zipfel deutlich zygomorph; bei Cacecinia (Fig. 44 C) zeigt sich die Symmetrie, wenn auch weniger auffallend, gleichfalls in den ungleichen Zipfeln der Blkr., sowie in der verschiedenen Größe der Stb. Bei Heliocarya (Fig. 41 F) geht die Verschiedenheit der letzteren noch weiter, indem nur das eine als Stb., die übrigen staminodial ausgebildet sind. Eine schwache Zygomorphie ist auch bei vielen Arten von Macrotomia (Fig. 50 B) und Arnebia durch die ungleich hohe Inserierung der Stb. in der Röhre angedeutet. Macromeria exserta D. Don (Fig. 47 N) ist durch eine ausgesprochen zygomorphe Blkr. ausgezeichnet, während andere Arten dieser Gattung aktinomorphe Bl. besitzen. Einen anderen Typus symmetrischer Ausge- staltung stellt die Gattung Harpagonella (Fig. 53) dar, indem hier die Blkr. selbst voll- ständig aktinomorph erscheint, während der Kelch nach dem Verblühen allmählich kahnförmig sich in der einen Richtung streckt, um den hier nur in der Zweizahl vor- handenen, in derselben Richtung hinter einander liegenden Nüsschen Raum zu gewähren. w Ca ee 2 % £ jr = 76 Borraginaceae. (Gürke.) Dieser Gattung schließt sich Asperugo (Fig. 43 O) durch seinen zur Fruchtzeit symme- trisch-2klappig ausgebildeten Kelch an. Bei den Echieae (Fig. 32 B), sowie bei Lycopsis und wahrscheinlich wohl auch in den anderen angeführten Fällen, ist die Zygomorphie eine schräge, wobei die - Symmetrieebene durch den 4. Kelchteil geht; jedoch wird das Gynäceum dadurch nicht symmetrisch geteilt, da es in derselben medianen Lage bleibt, wie bei den übrigen B. Der Kelch wendet das 2. Blatt gegen die Achse, seine Deckung ist bald offen, bald dachig, seltener klappig. Die Teilung des Kelches ist eine sehr verschiedene; wir finden kurz 5zähnige Kelche neben solchen, die bis auf den Grund geteilt sind. Von der typi- schen Fünfzahl der Zipfel finden sich nur wenige Ausnahmen; zunächst bei den oben erwähnten 4zähligen Bl., ferner bei manchen Cordia-Arten, wo die Anzahl der Zähne zuweilen 3—4 ist, bei Rochelia-Arten mit 6—7 Zipfeln und bei Cortesia, wo die Anzahl der kleinen Zähne bis auf 10—15 steigt. Eine ungleiche Größe der Kelchzipfel findet sich bei den schon oben besprochenen zygomorphen Bl. und sonst auch bei dachiger Knospenlage des Kelches, wie bei Cerinthe (Fig. 51 N) und Halgania. Sehr allgemein aber ist eine Vergrößerung des Kelches nach der Blütezeit vorhanden; bei den meisten Gattungen besteht dieselbe nur in der Verlängerung der Kelchzipfel, sei es nun, dass dieselben sich nach innen zusammenbiegen und die Fr. einschließen, oder dass sie unter- halb der Fr. sternförmig ausgebreitet sind. Sehr häufig wird aber die Form des ganzen Kelches während der Ausbildung der Fr. erheblich geändert. Dies ist z. B. der Fall bei Arnebia decumbens (Vent.) Coss. et Kral. (Fig. 50 N), wo die Rippen des Kelches. stark hervortreten und zu gezähnten Kämmen auswachsen. Bei Asperugo (Fig. 43 O0) wachsen die Kelchzipfel zu erheblicher Größe in der Weise an, dass der Kelch 2klappig und seit- lich zusammengedrückt erscheint und die Fr. vollständig einschließt. Auch bei Tricho- desma (Fig. 40 F) ist die Vergrößerung des Kelches eine bedeutende, wobei zuweilen die Zipfel durch Ausbildung von Flügeln zur Fruchtzeit vollständig geänderte Gestalt zeigen. Am weitesten geht diese Veränderung bei Patagonula, Saccellium und Auxemma: bei ersterer Gattung (Fig. 34 E) sind die stark verlängerten, schmalen Kelchzipfel unter der Fr. sternförmig ausgebreitet, bei Saccellium (Fig. 35 A) stellt der Fruchtkelch eine ei- runde, allseitig geschlossene, nur an der Spitze mit einer kleinen, 5zähnigen Öffnung versehene, membranöse, die Fr. völlig einschließende Blase dar; bei Auxemma (Fig. 34 H) ist dasselbe Gebilde vorhanden, aber erheblich größer und außen mit 5 flügel- artigen Rippen versehen. Auf die Umänderung des Kelches bei Harpagonella (Fig. 53) ist schon oben aufmerksam gemacht worden. Die Bikr. ist verschiedenartig ausgebildet. Es kommen ebenso häufig cylindrische und röhrenförmige Bl. mit mehr oder weniger ausgebreitetem Saume, als glocken- und trichterförmige Bl. vor; weniger häufig sind stark erweiterte Formen, wie besonders bei den zygomorphen Echieae (Fig. 52 A, E,H,L), bei Macromeria (Fig. 47 N) u. s. w. Die Fälle, wo die Anzahl der Zipfel von der typischen Fünfzahl abweicht, sind schon oben erwähnt worden. Die Knospenlage ist dachziegelig, nur bei Trichodesma, Trigonocaryum, Myosotis, sowie bei den Cordioideae rechtsgedreht. Bei Echium ist der zwischen dem 3. und 5. Kelchb. liegende Zipfel der kleinste, und die Knospenlage ist von diesem aus gegen das 4. Kelchb. hin eine absteigende, und zwar so, dass die nächsten beiden Zipfel größer und die am 4. Kelchb. liegenden die größten sind. Bei Lycopsis verhält es sich gerade umgekehrt, doch ist hier die concave Seite der gekrümmten Röhre gegen das 4. Kelchb. gerichtet. In beiden Gattungen, ebenso wie bei den übrigen Echieae, bilden die dem 4. Kelchb. zunächst gelegenen beiden Zipfel die eine Lippe, die 3 übrigen die andere; bei Echium ereticum wird zuweilen (nach Wydler) die Zygomorphie dadurch noch auffälliger, dass die ersten beiden Zipfel mit Spornen versehen sind. Die epipetalen Hohlschuppen sind mehr oder weniger tiefe Einstülpungen der Blkr. von außen her. Sie fehlen ganz bei den Cordioideae, Ehretioideae und Heliotropioideae, sind bei den Oyno- glosseae (mit Ausnahme von Trichodesma) und Anchuseae stets vorhanden, bei den Eri- tricheae und Lithospermeae in ihrem Auftreten aber schwankend. Am deutlichsten sind Borraginaceae. (Gürke.) in sie ausgebildet bei Symphytum (Fig. 44 (,D), wo sie sehr lange, pfriemenförmige, an der Spitze stark behaarte Organe darstellen, die mit den A. zusammen einen kegelförmi- gen Verschluss der Röhre bilden. In den meisten Fällen aber erscheinen sie als rund- liche, stumpfe, zuweilen ausgerandete, oft behaarte Höcker, die, häufig durch besondere Färbung vor der übrigen Blkr. ausgezeichnet, eine wichtige Rolle bei der Bestäubung spielen. Zuweilen finden sich an ihrer Stelle nur Haarbüschel, z. B. bei Pulmonaria (Fig. 46 L), Moltkia, Moritzia, Sericostoma (Fig. 48 B), Ancistrocarya, oder Querfalten z.B. bei Mertensia (Fig. 47 G), oder sie sind, wie bei Zithospermum (Fig. 49 B) nur als 5, tiefer in der Röhre liegende Längsfalten angedeutet. Die Stb. sind fast immer vollzählig; regelmäßig 4 kommen in den wenigen, oben angeführten Fällen von Vierzähligkeit der Bl. vor; auch bei Poskea und Rochelia ist die Anzahl der Stb. vermindert, während sich bei einigen Arten von (ordia 6 und mehr Stb. finden. In der Regel sind sie gleichlang; bei den symmetrisch ausgebildeten Bl. jedoch erstreckt sich die Zygomorphie auch auf die Stb.; so nimmt bei den Echieae die Länge der Stf. von dem vor dem 4. Kelchb. liegenden Stb. schrittweise zu. Bei Caccinia (Fig. 41 C, D) erreicht das hintere Stb. ungefähr die halbe Länge des Gr., die beiden benach- barten sind erheblich kürzer, die übrigen wieder etwas länger. Heliocarya (Fig. 44 F) ist vor allen Gattungen dadurch ausgezeichnet, dass nur das hintere Stb. entwickelt ist, während die übrigen 4 als kürzere Staminodien vorhanden sind. Die Stb. sind meist im oberen Teil der Röhre inseriert, weniger häufig direct am Schlunde, noch seltener ganz im Grunde der Röhre, wie bei Zycopsis (Fig. 45 F); die Stf. sind sehr häufig kurz, so dass die Stb. in der Röhre eingeschlossen sind; viel seltener ragen die Stf. weit aus dem Schlunde der Blkr. heraus. Sie sind einfach fadenförmig, zuweilen am Grunde verbrei- tert (Halgania, Mertensia, Echium, Cerinthe u. a.), bei Lobostemon (Fig. 52 B, D) und Trachystemon (Fig. 45 B) an der Basis mit Haarbüscheln besetzt und in einzelnen Fällen mit Anhängseln versehen; so trägt Borrago (Fig. 44 H—K) auf der Rückenseite der Stf. starre, gekrümmte, nach oben gerichtete Fortsätze, während Cystistemon (Fig. 51 C, D ebenfalls an der Rückenseite blasenartige Auftreibungen der Stf. zeigt. Die A. springen stets nach innen oder ein wenig seitlich mit Längsspalten auf, und haben lineale oder längliche, seltener mehr runde Form; meist sind sie auf der Rückenseite ziemlich nahe ihrer Basis am Faden befestigt, und nur selten, wie bei Moltkia (Fig. 48 C, E, F) ver- satil. Bei Cerinthe (Fig. 51 O, P) besitzt jede Beutelhälfte an der Basis ein schwanz- artiges Anhängsel; bei Onosma (Fig. 51 G, H) sind die unteren Enden der pfeilförmigen A. fast öhrchenförmig ausgezogen und seitlich unter einander zusammenhängend; bei Trichodesma (Fig. 40 D, E) sind die auf dem Rücken behaarten und zu einem Kegel zu- sammenneigenden A. an ihren oberen Ende in sehr lange Spitzen ausgezogen, die spiralig um einander gedreht sind. Auch bei anderen Gattungen sehen wir sie über dem Schlunde in einen Kegel (Borrago [Fig. 44 H], Symphytum) oder in eine cylindrische Röhre (Hal- gania, Fig. 36 K) zusammenschließen. Der Frkn. sitzt auf einer ringförmigen, honigabsondernden, häufig nur undeutlich ausgebildeten Drüsenscheibe, die sich auch in 4 Lappen teilen kann (Pulmonaria, An- chusa); bei Lithospermum arvense soll nach H. Müller der Frkn. selbst eine geringe Menge von Honig absondern. Die beiden median liegenden Frb. teilen sich schon früh- zeitig durch Einschnürung vom Rücken her, oder durch falsche Scheidewandbildung, oder wohl auch durch Vordringen der Placenten von der Achse aus (Heliotropium nach Rosanoff) meist in 4 Isamige Abteilungen oder »Klausen«. Von außen erscheint der Frkn. daher meist 4lappig, indem infolge starken Rückenwachstums die Klausen sich unabhängig von einander vorwölben, so dass der Gr. zuletzt im Grunde zwischen ihnen steht. Weniger häufig behält der Frkn. seine ursprüngliche Form und trägt den Gr. auf der Spitze (Cordioideae und die meisten Ehretioideae). Bei Cerinthe bleiben die beiden Klausen jedes Frb. verwachsen. Rochelia und Harpagonella sind vor den übrigen Gat- tungen durch einen 2lappigen und 2 Sa. enthaltenden Frkn. ausgezeichnet. Bei letzterer Gattung (Fig. 53) entwickelt sich nur das vordere Carpell, so dass zunächst 2 transversal stehende Klausen vorhanden sind; bei dem weiteren Wachstum dreht sich der Frkn. so, 78 Borraginaceae. (Gürke.) dass dieselben zuerst schräg und zuletzt in die Mediane zu liegen kommen und der Gr. sich seitlich von ihnen befindet. Zugleich aber kippt die Bl. durch Hebung des hinteren Teils des Blütenbodens nach vorn über, so dass die jetzt vorn stehende Klause vollständig unter die hintere zu liegen kommt und in der Höhlung des Kelches verschwindet. Dabei hat aber der Fruchtstiel, zugleich länger wachsend, eine Drehung um 180° vollzogen, und infolge dessen liegt schließlich die im Kelch eingeschlossene Klause oben, und die frei herausragende nach unten. Ein von den übrigen B. ganz abweichendes Verhalten zeigt Zoelleria, indem hier 10 einzelne Isamige Carpelle vorhanden sind. Jede Klause enthält eine umgewendete Sa., welche an dem inneren Winkel sitzt, selten mit einem deutlichen, mehr oder weniger fadenförmigen Funiculus (Moltkia, Macro- tomia) befestigt ist. Die Lage der Sa. ist meist aufrecht, zuweilen aber auch mehr oder weniger schief oder fast horizontal; seltener sind sie oberhalb ihrer Mitte befestigt, so dass sie herabhängen, stets ist aber die Mikropyle nach oben gerichtet. Der Gr. entspringt bei den nicht in deutliche Klausen geschiedenen Frkn. an der Spitze desselben, bei den übrigen zwischen den Lappen. Er ist bei den Borraginoideae fast immer einfach mit un- deutlich sich absetzender, kaum kopfförmiger N.; seltener zeigt die letztere eine mehr oder weniger deutliche Teilung in 2 Lappen (Anchusa, Lycopsis, Pulmonaria, Myosotis, Echiochilon u. a.). Zuweilen ist aber auch der Gr. selbst an der Spitze 2teilig (Nonnea, Arnebia, Macrotomia (Fig. 50), Megacaryon, Echium (Fig. 52 F). Bei den Heliotropioideae (Fig. 37, 38) besitzt der Gr. entweder eine kegelförmige oder 2lappige Spitze, trägt aber immer unterhalb derselben eine ringförmige N. Unter den Ehretioideae stimmen Rhabdia und Poskea mit den Borraginoideae überein; sie besitzen einen einfachen Gr. mit kopf- förmiger oder undeutlich 2lappiger N.; Saccellium (Fig. 35 B), Beureria (Fig. 35 G), Ehretia (Fig. 35 K) und Cortesia haben einen bis ungefähr zur Hälfte geteilten Gr., und bei Rochefortia, Coldenia (Fig. 36 C) und Pteleocarpus (Fig. 36 E, F) sind 2 bis zur Basis freie Gr. vorhanden. Die Cordioideae (Fig. 33, 34) sind durch einen 2 mal 2spaltigen Gr. ausgezeichnet. Bestäubung*). Nach den wesentlichen Bestäubungseinrichtungen können 2 Haupt- typen der B. unterschieden werden, nämlich solche mit offenen, nicht durch Hohlschuppen gesperrten Blumen (z. B. Echieae, Pulmonaria, Mertensia, Arnebia, Macrotomia) und solche mit durch Hohlschuppen verengten Blumenröhren (besonders die Cynoglosseae und An- ‚chuseae). Bei den Lithospermeae und Eritrichieae ist das Auftreten dieser Organe schwankend; bei Cerinthe werden dieselben durch die dicht aneinander schließenden Zipfel der Blkr. ersetzt. Die Function der Hohlschuppen ist mannigfach; sie dienen als Schutzorgane gegen Regen, als Mittel zur Beschränkung des Honigzuganges, als Schutz- decke gegen Pollenplünderung und als Nebenapparat der Pollenausstreuung, indem sie sich z. B. bei Symphytum mit den A. kegelförmig um den Gr. zusammenlegen und im Innern des so gebildeten Kegels pulverigen Pollen beherbergen; endlich bilden sie ein besonders wirksames Mittel der Rüsselführung. Der Weg zu dem von der Drüsenscheibe unterhalb des Frkn. abgesonderten Nektar wird durch Enge des Blumeneinganges, oder durch Länge der Röhre erschwert. Der Pollenschutz wird durch die Hohlschuppen oder durch die tiefe Insertion der A. innerhalb der Blumenkronenröhre bewirkt, bei den mit weit hervorragenden A. versehenen Bl. durch das kegelförmige Zusammenneigen der introrsen A. Letztere Einrichtung dient auch dazu, den in dem Kegel angesammelten Pollen auf die Besucher auszustreuen. Die habituellen Anlockungsmittel der B. bestehen in den charakteristischen Wuchsverhältnissen der ihre Bl. in 2 unter einem rechten Winkel divergierenden Reihen auf der biologischen Oberseite der Scheinachse tragenden Wickel, ferner durch Saftmale, als welche auch die häufig durch abweichende Färbung ausgezeichneten Hohlschuppen dienen, sowie im besonderen Schaufärbungen von Neben- teilen, wie sie z. B. die Arten von Cerinthe mit ihren blauen Blütenstielen und an der Wurzel blauen Kelchen darbieten. *) Vergl. Loew, Über die Bestäubungseinrichtungen einiger Borragineen, in Ber. D, bot. Ges. IV. p. 452. - Borraginaceae. (Gürke.) 179 Frucht und Samen. Bei den Cordioideae (Fig. 33 C, O, P) ist die Fr. eine Steinfr., meist mit spärlich entwickeltem Fruchtfleisch und 4fächerigem Steinkern mit 4 S. in jedem Fach; jedoch sind selten alle 4 S. entwickelt. Bei den Zhretioideae (Fig. 35 B, E; 37 D,G,H, J, M) und Heliotropioideae (Fig. 39 D) enthält die Steinfr. selten einen ein- zelnen 4fächerigen, sondern meist 2 2fächerige oder 4 Afächerige Steinkerne, welche letztere zuweilen aber paarig vereinigt erscheinen. In vielen Fällen ist das Fruchtfleisch außerordentlich spärlich, so dass die Fr. kaum als Steinfr. bezeichnet werden kann. Bei den Borraginoideae dagegen entstehen stets 4 einzelne, trockene, häufig hartschalige, nicht aufspringende, nüsschenartige Klausen, sehr häufig allerdings in geringerer Zahl als 4 zur Ausbildung kommend. Die äußere Gestalt der Klausen ist eine außerordentlich mannigfaltige. Wir finden neben ganz flachen, von oben her zusammengedrückten, oder andererseits seitlich comprimierten alle möglichen Übergänge bis zu fast kugelrunden oder mehr oder weniger 3kantigen Formen. Auch in Bezug auf die Berandung verhalten sich die Klausen sehr verschieden: neben gänzlich unberandeten kommen solche mit unbedeutendem Saume oder mit häutigem, zuweilen die Breite des Nüsschens selbst übertreffendem Rande vor; in anderen Fällen ist ein dicker, wulstiger, nach oben und innen gekrümmter Rand vorhanden, so dass die Klause auf der Rückenseite eine schüssel-, napf- oder sogar krugförmige Gestalt erhält. Sehr häufig sind die Fr. an der Rücken- seite mit widerhakigen oder krallenförmig gekrümmten, mehr oder weniger starken Borsten besetzt, eine Einrichtung, welche die Verbreitung der Fr. durch Tiere außer- ordentlich begünstigt. Zuweilen ist es der mit der Fr. abfallende Kelch, welcher, infolge seiner Ausrüstung mit hakenförmigen Borsten, dieselben Functionen bei der Verbreitung übernimmt (Harpagonella [Fig. 53], Rochelia). Schistocaryum ist vor allen übrigen Gattungen durch aufspringende Klausen ausgezeichnet; bei den Harpagonelleae sind nur 2, bei Zoelleria A0 Klausen vorhanden. Die Klausen sind dem sehr häufig kegel- föormigen, 4kantigen Stempelgrunde oder Stempelpolster Gynobasis) angeheftet; die stets deutlich umschriebene, an der Bauchseite oder der Basis der Klausen befindliche An- heftestelle zeigt rundliche, längliche oder lineale Gestalt. Die bei der Anheftung der Klausen vorkommenden verschiedenen Verhältnisse sind für die Einteilung der Borra- ginoideae von Wichtigkeit. Bei den Cynoglosseae überragen die Klausen mit ihren Spitzen nicht die flache, an ihrer Bauchseite befindliche Areole; bei den Zritricheae ist dies der Fall, so dass die freien Spitzen der Klausen den Gr. umgeben. Bei den Anchuseae und Lithospermeae ist die Stempelbasis flach oder weniger convex und nur ausnahmsweise kegelförmig; die aufrechten oder gekrümmten Klausen sitzen mit ihrer Basis derselben auf; bei ersterer Gruppe ist die Areole concav, ausgehöhlt und häufig von einem Ringe umgeben, bei den Lithospermeae fehlt meist dieser Ring, und die Areole ist flach. Die aufrechten, schrägen oder seltener fast horizontal sitzenden S. besitzen eine häutige Samenschale. Das Nährgewebe ist spärlich entwickelt oder fehlt ganz; bei den Cordioideae besteht es meist nur aus wenigen Zelllagen, umschließt, von dem feinen Gewebe des Integumentes überzogen, den E., von welchem nur das Ende des Würzel- chens herausragt, und drängt sich auch als dünne Schicht zwischen die Falten der Keimb. Der E. ist gerade oder gekrümmt; die Keimb. sind bei den Cordioideae gefaltet, bei allen übrigen B. flach oder planconvex und häufig dick fleischig; Amsinckia zeichnet sich durch 2teilige Keimb. aus. Die Spitze des kurzen, selten an Länge den Keimb. gleich kommen- den Würzelchen ist nach oben oder, entsprechend der Lage der S., mehr nach dem Centrum der Fr. zu gerichtet. Geographische Verbreitung. Die 3. sind über die gemäßigten und tropischen Gegenden beider Erdteile verbreitet. Ihr Hauptcentrum liegt im Mittelmeergebiet; von hier aus nimmt ihre Häufigkeit nach allen Richtungen allmählich ab: im mittleren Europa und Asien sind sie noch ziemlich zahlreich, aber nur wenige Arten überschreiten die Südgrenze des subarktischen Gebietes. Im pacifischen Nordamerika, besonders in Kali- fornien, besitzen sie ein zweites Centrum mit zahlreichen endemischen Arten, wenn auch bei weitem nicht in der gleichen Anzahl wie im Mittelmeergebiet. In der süd- so Borraginaceae. (Gürke.) lichen gemäßigten Zone ist ihr Auftreten viel beschränkter. Im außertropischen Südafrika sind sie neben einer Reihe von vereinzelten Arten hauptsächlich nur durch eine größere endemische Gattung (Lobostemon) vertreten, und auch Neuholland besitzt nur eine ende- mische Gattung (Halgania) mit wenigen Arten. In den Tropen sind die Borraginoideae verhältnismäßig schwach entwickelt; dagegen findet sich hier die Hauptmasse der Cor- dioideae und Ehretioideae, also der baum- und strauchartligen Vertreter der Familie, und zwar zum größeren Teil auf der westlichen Erdhälfte. So besitzt Brasilien, sowie das übrige tropische Südamerika bei weitem die Mehrzahl aller Cordia-Arten, und West- indien die meisten Arten von Beureria; nur von Ehretia liegt das Centrum im indisch- malayischen Gebiet. Fossile Arten. Die den 3. zugewiesenen fossilen Reste, aus B., Bl. und Fr. be- stehend, sind ganz unbedeutend und vollständig unsicher. Die als Borraginites und Helio- tropites von Heer und Ettingshausen aus dem Miocen von Öningen, Locle u. a. O. beschriebenen Fr. können wohl Nüsschen von B. sein, aber ebenso gut S. irgend einer anderen Familie, da vor allem keine Spur einer Areole an ihnen zu sehen ist. Aus der interglacialen Zeit dagegen kennen wir Nüsschen aus dem Forestbed von Munderley und Beeston in Norfolk, die mit ziemlicher Sicherheit zu Myosotis caespitosa zu rechnen sind. Eine von Heer als Borraginites myosotiflorus beschriebene Bl. sieht einer Borraginaceenbl. sehr ähnlich; die zu den B. gezogenen Blattreste dagegen sind durchaus fraglich. Verwandtschaftliche Beziehungen. Am nächsten unter den Tubiflorae stehen die B. den Hydrophullaceae, mit denen sie besonders in der gleichen Orientierung der Sa., ferner habituell durch dieselben wickelartigen Blütenstände und die starke Behaarung der B. übereinstimmen. Nach der anderen Seite zu offenbaren die B. eine größere Ver- wandtschaft zu den Verbenaceae und Labiatae, mit welchen letzteren sie in der Klausen- bildung vollständig übereinstimmen; die Neigung zur zygomorphen Ausbildung der Bl. ist in einer ganzen Reihe von Gattungen vorhanden, wenn es auch nur bei wenigen zur Gestaltung einer deutlichen Lippenbl. kommt. Beide erwähnten Familien aber sind durch die nach unten gerichtete Mikropyle ihrer Sa, von den 3. verschieden. Durch die Orien- tierung der Sa., sowie durch die Blütenstände sind sie auch von den Convolvulaceae getrennt, zu denen sie jedoch durch die bei den Cordiordeae vorhandenen gefalteten Keimb. eine gewisse Beziehung erkennen lassen. Nutzen. Der Nutzen, den die B. gewähren, ist sehr gering. Während früher eine Anzahl der mitteleuropäischen Arten gegen verschiedene Krankheiten gebräuchlich waren, ist bei uns jetzt nur noch die Wurzel von Alkanna tinctoria Tausch officinell. Die Cor- dioideae besitzen teils durch ihr Holz, teils durch die von einigen Arten essbaren Fr. einigen Wert. Einteilung der Familie. A. Gr. endständig. a. Gr. 2 mal 2spaltig. Frkn. nicht gelappt. Steinfr. mit meist 4fächerigem Steinkern. Keimb. gefaltet . . . . - . I. Cordioideae.— b. Gr. einfach, 2spaltig, oder 2 nnie Gr. ee mh 2 2samigen oder 4 Isami- gen Steinkernen oder in 4 Teile geteilt. Keimb. flach, nicht gefaltet. . Gr. ohne Haarring . . » . . II. Ehretioideae. 7 3. Gr. unter der kopfförmigen er Be Spitze meist mit einem breiten Haarring versehen . . . - . . III. Heliotropioideae. 7 B. Gr. einfach oder 2spaltig, zw en a a tief 4-, seltener 2- oder A0lap- pigen Frkn. Fr. aus mehreren Isamigen Klausen bestehend. a. Klausen 4, aber durch Verkümmerung zuweilen weniger . IV. Borraginoideae. a. Bl. regelmäßig. I. Stempelpolster mehr oder weniger kegelförmig. ER P: Borraginaceae. (Gürke.) 81 {. Klausen mit den Spitzen über die Ansatzfläche nicht hinausragend IV. 1. Cynoglosseae. © 2. Klausen mit ihren Spitzen die Ansatzfläche überragend IV. 2. Eritrichieae., ‘ II. Stempelpolster flach oder ein wenig convex. I. Klausen mit concaver. häufig von einem Ringe umgebener Ansatzfläche IV. 3. Anchuseae. © %. Klausen mit flacher Ansatzfläcke . . . . . IV. 4. Lithospermeae. — B. Bl. mehr oder weniger deutlich zygomorph . . . - . . IV.5. Echieae. Be m, en Br « EW..6.7Harpagonelleäe: FE een ers EV. Ze zoellerieae. I. Gordioideae. Bl. in der Regel zweigeschlechtlich, zuweilen durch Verkümmerung des einen Ge- schlechtes eingeschlechtlich, meist 5-, selten 4zählig. Frkn. nicht gelappt, mit end- ständigem, 2 mal 2spaltigem Gr. Steinfr. mit Afächerigem, meist aber nur 1 entwickelten S. enthaltendem Steinkern. E. mit gefalteten Keimb. — Bäume und Sträucher mit ab- wechselnden, seltener fast gegenständigen B. A. Kelch zur Fruchtzeit nur wenig oder gar nicht vergrößert . . . . ..... 1. Cordia.” B. Kelch zur Fruchtzeit stark vergrößert. a. Kelch zur Fruchtzeit mit 5 länglichen, fast lanzettlichen, unterhalb der Fr. sternförmig ausgebreiteten Zipfeln . . . nr... Patagonula. b. Kelch zur Fruchtzeit zu einer een AkBen. nie Flügeln versehenen, an der Spitze fast geschlossenen und die Fr. völlig einschließenden Blase vergrößert 3. Auxemma, 1. Cordia Linn. Kelch röhren- oder glockenförmig, mit Längsrippen versehen (Fig. 33 D) oder glatt, 3—5zähnig oder an der Spitze aufreißend (Fig. 33 G), nach der Blütezeit zuweilen ein wenig vergrößert. Blkr. trichter-, glocken- oder tellerförmig, mit 4—00, meist aber mit 5 rechtsgedrehten, seltener dachziegelig sich deckenden Zipfeln. Stb. so viel als Kronenzipfel, der Röhre eingefügt. Gr. (Fig. 33 E, K) meist verlängert, 3spaltig, die Äste wiederum mehr oder weniger tief 2teilig, mit kopf- oder keulenför- migen N.; Sa. aufrecht. Steinfr. (Fig. 33 C, O) am Grunde von dem bleibenden Kelche umgeben oder mehr oder weniger eingeschlossen, mit dickem, oft knochenhartem Stein- kern und 4 Fächern, von denen jedoch meist 3 verkümmern und nur 1 einen ent- wickelten S. enthält. S. aufsteigend, mit geringem, oft nur aus wenigen Zelllagen be- stehendem Nährgewebe, und unregelmäßig gefalteten, dicken, oder häufiger sehr breiten, dünnen und fächerförmig zusammengelegten Keimb. und kurzer, nach oben gerichteter Radicula. — Bäume oder Sträucher mit abwechselnden, zuweilen fast gegenständigen, gestielten, ganzrandigen oder gezähnten B. Bl. gestielt, meist weiß oder gelb, bald in Trugdolden, deren Endigungen in Wickel ausgehen, bald in cylindrischen Ähren oder dichten, köpfchenartigen Blütenständen angeordnet. Gegen 230 in den wärmeren Regionen beider Erdhälften, besonders im tropischen Amerika verbreitete Arten. Übersicht der Sectionen und Untersectionen: A. Kelch eircumseiss aufreißend, der obere haubenförmige Teil nach dem Aufreißen an dem ünllesen Teilfmeist ‚hängen bleibend . 7. 22.02. nr. en. 0.3... Sect. L. Varronig. B. Kelch niemals circumseiss aufreißend. a. Kelch mit cylindrischer Röhre, mit 10 deutlichen Längsstreifen, 3—5zähnig od. -teilig. BeBllıı bleibend)... m... 20 ae SECH-IL Gerasennthus: BeBikr. hinfällig ..02 AN I ER Sechä Il N EilcHEaig: b. Kelch nicht oder nur undeutlich Bestreiit. a. Kelch häutig, aufgeblasen, unregelmäßig aufreißend . . . Sect. IV. Physoclada. 8. Kelch 3—40zähnig. I. Bikr. groß, die Röhre länger als der Kelch . . . . .Sect. V. Sebestenoides. Natürl. Pflanzenfam. IV. 3a. 6 82 ; Borraginaceae. (Gürke.) 11. Bikr. klein oder mittelgroß, die Röhre so lang als der Kelch. Sect. VI. Myza. 4. Blütenstände trugdoldig oder rispig. . . . . . ÜUntersect. A. Laxiflorae. 3. Blütenstände ährenförmig . . 2... „ Untersect. 2, Spieiformes. 3. Blütenstände fast köpfchenförmig . . . . „Untersect. 3. Subcapitatae. 4. Bl. in sehr dicken, stark behaarten Köpfchen. . Untersect. 4. Dasycephalae. TE an FEit 2 Fig. 33. A—C Cordie abyssinica R. Br. ABl. von außen; B Bl. geöffnet; EC Fr. — D, EC. excelsa (Mart.) DC. D Bl. von außen; Z Frkn. mit Gr. — F—-K C. nodosa Lam. F Blütenknospe im geschlossenen Zustand; @ Kelch; H Bl. von außen; J A. von der Innenseite; X Frkn. mit Gr. — L C. superba Cham., Bl. von außen. — M—-PC. Myxa L. M Zweig mit Bl.; N Bl. von außen; O Fr. von außen; P Fr. im Längsschnitt. (0, P nach Baillon; die übrigen Fig. Original.) Borraginaceae. (Gürke.) 83 Nutzholzes und der essbaren, sehr süßen Fr. vielfach in Gärten und um die Dörfer culti- viert (»Wanza« in Amhara, »Auhi« in Tigre genannt). C. alba (Jacq.) R. et Sch. mit ovalen B. in Westindien und Mittelamerika, von Mexiko bis Venezuela; durch mehr rundliche B. von ihr unterschieden ist ©. rotundifolia R. et P., von Mittelamerika bis Peru. Mit letzterer nahe verwandt eine Anzahl auf den Galapagos endemischer Arten: C. Anderssoni Gürke (Varronia canescens Anderss.‘, C. flava (Anderss.) Gürke, C. galapagensis Gürke (Varronia scaberrima Anderss.), 0. leucophlyetis Hook. f., C. Hookeriana (0. Ktze.) Gürke (C. linearis Hook. f., non DC.), C. revoluta Hook. f. und C. Scouleri Hook. f. Sect. II. Gerascanthus Cham. 49 Arten: C. Gerascanthus Jacqg. mit länglich-lanzett- lichen, lang zugespitzten B. und reich verzweigten Blütenständen, im ganzen tropischen Amerika verbreitet; C. gerascanthoides H. B. K. in Mittelamerika und Westindien; CC. elae- agnoides A. DC. und C. tinifolia Willd. in Mexiko. C. alliodora (R. et Pav.) Cham. in Peru und Brasilien, Arbol del Ajo genannt; die frische Rinde und die B. besitzen einen durch- dringenden Zwiebelgeruch; C. Haenkeana Mez in Peru. Andere in Brasilien mehr oder weniger häufige Arten dieser Section sind C. asterophora Mart., C. hypoleuca A. DC., C. ex- celsa (Mart.) DC. (Fig. 33 D, E), C. Chamissoniana Steud., C. cujabensis Manso et Lhotzky, C. atro-fusca Taub., C. Nettoana Taub., €. glabrata (Mart.) A. DC., C. longipeda Mez und C. insignis Cham. Sect. Ill. Pilicordia A. DC. S Arten, sämtlich aus Brasilien: C. grandifolia A. DC., stark behaarte Pfl. mit kurz gestielten, sehr großen, eiförmigen, zugespitzten B. und dicht gehäuften, sitzenden Bl.; ferner C. trichoclada A. DC., C. obscura Cham., €. Sprucei Mez, C. trachyphylla Mart., C. scabrida Mart., €. acutifolia Fres. Sect. IV. Physoclada A. DC. Hierher nur C. nodosa Lam. (Fig. 33 F—K) aus dem tropischen Amerika, mit sehr großen, borstig behaarten und zu Scheinwirteln dicht zusammen- gedrängten B., unter denen der Stengel zu einer länglichen Blase angeschwollen ist, die ge- wissen Ameisen-Arten zum ständigen Aufenthalte dient; in Guiana und im nördlichen Bra- silien heißt die Pfl. Achira-Mourou und Pao de Formige. (. hispidissima DC. und C. miranda DC. sind wohl von der vorstehenden Art nicht specifisch verschieden. Sect.. V. Sebesienoides A. DC. 24 Arten: C. crispiflora A. DC., CO. dodecandra DC., C. parvifolia DC., €. Greggü Torr. und C. Boissieri A. DC. in Mexiko, letztere Art nördlich bis Texas vorkommend. Ü. Sebestana L. mit gestielten, eiförmigen, meist ganzrandigen B., in Florida, durch ganz Westindien und in den nördlichen Gebieten Südamerikas ziemlich häufige Pfl.;, C. serrata (L.) Gürke (C. mirabiloides [Jacq.| Röm. et Schult.), ©. Galeottiana Rich. und C. Leucosebestana Griseb. sind auf Westindien, C. laevis Jacq. auf Venezuela be- schränkt. €. superba Cham. (Fig. 33 L) mit langgestielten, länglich-keilförmigen, kurz zuge- spitzten B. und C. glabra Cham. mit lanzettlichen B. sind in Brasilien verbreitet; außerdem 7 andere Arten: ©. rufescens A. DC., C. mucronata Fres., C. Schottiana Fres., C. intermedia Fres., C. Blanchetii DC., C. piauhiensis Fres., C. ipomoeaeflora Hook. und C. glomerata Lem, Einen sehr auffallenden Habitus besitzt C. decandra Hook. et Arn. aus Chile, mit lineal- lanzettlichen, sitzenden, am Rande zurückgerollten, an der Unterseite weiß-grauen B., in Chile Carbon genannt, weil das Holz zur Herstellung von Holzkohle benutzt wird. C. sub- cordata Lam., mit langgestielten, eiförmigen, am Grunde fast herzförmigen B., orangeroten Bl. und eiförmigen, etwas zugespitzten Beeren, ist weit verbreitet von Ostafrika durch das malagassische Gebiet, ganz Südostasien und den malayischen Archipel bis Neuholland und den Sandwichinseln; das Holz wird vielfach zu Werkzeugen verwendet. Eine nahe ver- wandte Art ist C. octandra A. DC. in Ostindien. Sect. VI. Myxa Endl. Untersect. 4. Laziflorae A. DC. a. Gerontogeae. C. Myza L. (Fig. 33 M—P) mit gestielten, eiförmigen oder rundlichen B. und eiförmigen, zugespitzten, orangeroten, essbaren Fr., von Ägıpten durch Südostasien, den malayischen Archipel bis zum tropischen Australien weit verbreitet und häufig cultiviert; mit ihr nahe verwandt ist C. ovalis R. Br., ebenfalls mit essbaren Fr., in Abessinien, auch im Hereroland und hier Usakos genannt; ferner ©. Gharaf Forsk. (wozu auch C. Rothü Röm. et Schult. gehört) mit gestielten, länglichen, am Grunde verschmälerten, an der Spitze stumpfen B. und eiförmigen, zugespitzten, gelbroten Fr., im östlichen Afrika von Ägypten bis Zanzibar, in Arabien und im westlichen Indien von Panjab bis zur Küste Malabar, C. erenata Del., in Agypten cultiviert, C. senegalensis Juss. in Senegambien, C. guineensis Thoms. in Guinea, C. dioica Boj. in Ostafrika und Madagaskar, C. obovata Balf. und (. obtusata Balf. auf Socotra. Von den 8 indischen Arten ist ©. monoica Roxb. die häufigste; außerdem C. 4 Borraginaceae. (Gürke.) Macleodii (Griff.) Hook. f. et Thoms., C. fulvosa Wight, C. obligqua Willd., C. grandis Roxb., C. fragrantissima Kurz, C. Perrottetii Wight, C. vestita (A. DC.) Clarke, dem subtropischen westlichen Himalayagebiet angehörend; auf Ceylon sind endemisch C. oblongifolia Thw. und C. Roxburghii Clarke; auf Malakka C. Griffithii Clarke. Auf Java sind einheimisch C. sua- veolens Blume und 3 andere Arten; auf Timor C. subpubescens DC., C. trichostemon DC., auf den Molukken C. moluecana Roxb., auf den Philippinen C. Leschenaultü DE, Cure NIE. Vid., C. Blancoi Vid. Aus dem tropischen China ist C. venosa Hemsl. bekannt. b. Americanae. In Mexiko ist einheimisch C. rotata Moc.; in Westindien C. reticulala Vahl, C. Collococca DC., diese beiden auch in Venezuela vorkommend; weitere westindische Arten sind C. macrophylla Mill., ausgezeichnet durch ganz kurz gestielte, sehr große, rund- lich-eiförmige, weich behaarte B., und C. sulcata DC., ebenfalls mit sehr sroßen, aber mehr länglich-eiförmigen und länger zugespitzten B., ferner C. nitida Willd., €. elliptica Sw., C. salvifolia Juss., C. laevigata Lam,, C. tremula Griseb., C. Valenzuelana A. Rich., C. angicarpa A. Rich. und C. rariflora A. Rich. Aus Kolumbien sind bekannt C. cordifolia H.B. K., C. Muneco H. B.-K. und C. bogotensis Benth.; aus Ecuador C. membranacea A. DC.; aus Peru C. scaberrima H. B. K. und C. dichotoma (R. et Pav.) Gürke. Sehr zahlreich sind die in Guiana vorkommenden Arten, z. B. C. bicolor A. DC., ausgezeichnet durch die unterseits weißgrauen B., €. Toqueve Aubl., C. heterophylla Röm. et Schult., ©. calophylla Vahl, C. fla- vescens Aubl., C. tetraphylla Aubl., C. exaltata Lam., C. nervosa Lam., (. sericicaly& A. DC. und C. scabrifolia A. DC. Ein häufiger Baum Guianas und Brasiliens ist C. tetrandra Aubl. (C. umbraculifera DC.), durch seine weit ausgebreitete, schirmartige Krone auffallend und in Cayenne Arbre parasol, in Surinam Tafelboom, in Brasilien Arvore de ombrella genannt. Andere brasilianische Arten sind C. anabaptista Cham., C. ochnacea DC., C. salici- folia Cham., C. Glaziovii (Mez) Taub., C. leptocaula Fres., C. platyphylla Steud., C. Sellowiana Cham., C. pubescens Willd., C. brachypoda DC., C. hebecarpa DC., und ferner einige Arten, die durch dicke, lederartige B. ausgezeichnet sind, wie (. diospyrifolia Cham. mit großen, eiförmigen B., C. magnoliaefolia Cham. mit kurz gestielten, länglich-keilförmigen, kurz zuge- spitzten B., C. silvestris Fres., C. brachytricha Fres. und C. Meziana (0. Ktze) Gürke (C. ampli- folia Mez, non DC.). Untersect. 2. Spiciformes. 39 Arten, nur in Amerika vorkommend. Eine der im ganzen tropischen Amerika verbreitetsten Arten dieser Gruppe ist Ü. cylindrostachya (R. eb Pav.) Röm. et Schult., mit der die folgenden nahe verwandt, vielleicht ganz zu vereinigen sind: C. bahiensis DC., C. floribunda Spreng., C. interrupta DC., C. graveolens H. B. K., C. cinerascens DC. In Mexiko sind einheimisch C. brevispicata Mart. et Gal., C. crenulata DC., C. linearis DC., C. ferruginea Röm. et Schult., C. lazxiflora H. B. K. und C. peruviana Röm. et Schult., die letzteren 3 auch weiter südlich bis Peru vorkommend. Andere central- amerikanische Arten sind C. hispida Benth. und C. riparia H. B. K. Aus Kolumbien kennt man Ü. macrostachya (Jacq.) Röm. et Schult., C. lanata H. B. K., (C. canescens H.B.K., aus Peru ©. Poeppigüi DC. In Westindien finden sich C. portoricensis Spreng., ©. integrifolia Röm. et Schult., C. martinicensis Röm. et Schult., C. angustifolia Röm. et Schult. mit lineal-lanzett- lichen B. und (. curassavica (Jacq.) DC., ebenfalls mit schmalen, gesägten B. und von sehr unangenehmem Geruch, südwärts bis Brasilien verbreitet und dort Catinga de barräo genannt. In Venezuela kommen vor C. divaricata H. B.K., C. cuneiformis DC., C. polystachya H.B. K., C. ceracasana DC.; in Guiana C. Schomburgkiü DC., C. Aubletii DC., C. tomentosa Lam.) Röm. et Schult., €. oxyphylla DC., und in Brasilien C. multispicata Cham. (Fig. 34 4), C. campestris Warm., C. verbenacea DC., C. salicina DC., C. glandulosa Fres. und C. hir- sula Fres. Untersect. 3. Subcapitatae. AS amerikanische Arten: Ü. corymbosa (L.) Don (C. ulmi- folia Juss.) ist durch das ganze Gebiet bis nach Argentinien verbreitet. C. foliosa Mart. et Gal., C. parviflora Ortega, C. cana Mart. et Gal. und C. hermanniaefolia Cham. sind aus Mexiko bekannt, die letztere aber auch in Brasilien vorkommend; C. microcephala Willd. ist in Mittel- amerika bis Venezuela verbreitet, erylhrococca Wr. auf Kuba, C. lanceolata H. B. K. und C. mariquitensis H.B. K. in Kolumbien, C. polyantha Benth. in Ecuador, C. lantanoides Spreng. in Peru. Von den brasilianischen Arten sind C. discolor Cham. mit kleinen, eiförmigen, an der Unterseite weißgrauen B., und C. patens H. B. K. mit dichter, gelbroter Behaarung und sehr langen, abstehenden Blütenstandstielen ziemlich häufig, ferner C. guazumaefolia Cham., C. longifolia DC. und C. corchorifolia DC. Untersect. 4. Dasycephalae. 25 Arten, sämtlich in Amerika: C. ambigua Cham., C. oaxacana DC., C. macrocephala ‘Desv.) H. B. K., C. podocephala Torr. sind mexikanisch, die Borraginaceae. (Gürke.) S5 letztere kommt ‘auch weiter nördlich bis Texas vor; €. globosa H.B.K. ist eine durch ganz Mittelamerika, Florida und Westindien verbreitete Art, und C. dasycephala H. B. K. findet sich außer in Mexiko und Westindien auch am Nordrande Südamerikas. (. bullata L., C. Lima (Desv.) Röm. et Schult. und C. pedunculosa Wr. sind auf Westindien, ©. Bonplandiü Röm. et Schult. auf Venezuela beschränkt. Die brasilianischen Arten dieser Gruppe sind sehr zahl- reich: C. calocephala Cham. (Fig. 34 B), ausgezeichnet durch die außerordentlich großen, längliceh-walzenförmigen Köpfchen, C. grandiflora (Desv.) H. B. K. (diese auch in Venezuela), C, villicaulis Fres., C. Caput Medusae Taub., C. leucomalla Taub., C. poliophylla Fres., C. nivea Fres., C. truncata Fres., C. sessilifolia Cham., C. paueidentata Fres., C. Neowidiana DC., C. affinis Fres., C. leucocalyx Fres. und C. siriata Fres. Nutzpfl. Von einer Anzahl Arten wird das Holz als mehr oder weniger wertvolles Bau- und Werkholz gerühmt, so besonders von C. abyssinica R. Br., C. Myxa L., C. subcordata Lam., 0. Gerascanthus Jacq., C. alliodora Cham. u.s.w.; von einigen ostindischen Arten, wie C. Gharaf (Forsk.) Ehrenb. und (. obligua Willd. wird der Bast verwendet. Von C. Myxa L. waren früber die schleimig süßen Fr. als Sebestenae, Myxae oder schwarze Brustbeeren bei uns officinell und gegen Husten gebraucht; jetzt werden sie noch in Ostindien zu dem- selben Zwecke benutzt und auch als Nahrungsmittel verwendet. Dasselbe geschieht mit den Fr. von (0, Sebestena L. in Westindien. Die Beeren der meisten Arten haben süßes, wohl- schmeckendes Fleisch; besonders ist C. abyssinica (Wanza) in dieser Beziehung von den Abessiniern geschätzt. BIS EIIS SI Fig. 34. A Cordia multispicata Cham., Bl. von außen. — B C. calocephala Cham., Bl. von außen. — C-E Pata- gonula americana L. C Bl. auseinander gebreitet, voninnen; D Frkn. mit Gr.; E Kelch mit Fr. — F—H Auxemma oncocalys (Allem.) Taub. F Bl, von außen; @ Frkn. mit Gr.; HZ Kelch, die Fr. einschließend. (Original.) 2. Patagonula L. Kelch (Fig. 34 E) glockenförmig, bis über die Mitte 5teilig, mit länglichen, sich nach der Bl. stark vergrößernden und unterhalb der Fr. sternförmig aus- gebreiteten Zipfeln. Blkr. (Fig. 34 C) glockenförmig, bis etwa zur Hälfte 5teilig, mit dachziegelig sich deckenden Zipfeln. Stb. 5, im Grunde der Blkr. angeheftet, so lang wie die Blb., mit eiförmigen A. Frkn. (Fig. 34 D) kegelig-eiförmig, am Grunde von einem 4lappigen Discus umgeben, Afächerig; jedes Fach mit I nahe am Grunde be- festigten Sa.; Gr. 2teilig und die Äste wiederum 2spaltig, mit kleinen N. Fr. (Fig. 34 E) länglich-eiförmig, zugespitzt, mit dünnem, hartem Endocarpium, durch Abortus meist Afächerig und Asamig. S. aufsteigend, mit breiten, gefalteten Keimb. und kurzer Radicula. S6 Borraginaceae. (Gürke.) _— Sträucher mit zerstreuten, am Ende der Zweige zusammengedrängtien, ganzrandigen oder gesägten, kahlen oder schwach behaarten B. und kleinen, in lockeren, trugdoldigen Blütenständen angeordneten Bl. 2 Arten: P. americana L. (Fig. 34 C—E), im südlichen Brasilien und nördlichen Argen- tinien verbreitet, liefert ein sehr brauchbares Nutzholz (lIpe branco in Brasilien, Guayavi in Argentinien genannt), und P. bahiensis Moric. im nördlichen Brasilien. 3. Auxemma Miers. Kelch (Fig. 34 H) glockenförmig, an der Spitze 5zähnig, nach der Bl. stark vergrößert, eiförmig, mit 5 breiten, am Grunde in 5 rundliche Lappen aus- gezogene Flügel, an der fast geschlossenen Spitze kurz 5zähnig. Blkr. (Fig. 34 F) mit kurzer Röhre, ziemlich weitem Schlunde und 5 rundlich-eiförmigen Zipfeln. Stb. 5, der Röhre angeheftet und sie nicht überragend, mit sehr kurzen Stf. und eiförmigen A. Frkn. (Fig. 34 G) Afächerig, Gr. 2 mal 2teilig, mit kleinen, undeutlichen N. Steinfr. vom ver- größerten Kelche vollständig umschlossen, mit dickem, hartem Endocarp. S. meist nur 2—3, mit dicker Samenschale und fleischigen, längsgefalteten Keimb. — Bäume mit zerstreuten, gestielten, ganzrandigen oder buchtig-gezähnten B. und kurz gestielten Bl. in lockeren, trugdoldigen Blütenständen, deren letzte Verzweigungen in Wickel ausgehen. 2 Arten: A. oncocalyx (Allem.) Taub. (Fig. 33 F—H) und A. Glazioviana Taub., beide in Brasilien; das Holz (Pao branco) wird als Brennholz verwertet. Ehretioideae. Bl. 5zählig. Frkn. nicht gelappt, mit endständigem, einfachem oder 2spaltligem Gr. oder mit 2 völlig getrennten Gr. Steinfr. mit 2 2samigen oder 4 Isamigen Steinkernen oder in 4 deutliche Teile geschieden. Keimb. flach. — Bäume, Sträucher oder Halb- sträucher mit abwechselnden B,. A. A. frei. a. Gr. bis ungefähr zur Hälfte 2spaltig. . Kelch zur Fruchtzeit vergrößert, a aufgeblasen, an der Spitze 5- zähnig und fast geschlossen . . A ALNBACE ER 3. Kelch zur Fruchtzeit nicht vergrößert. I. Kelch in der Knospe geschlossen, dann 2—5spaltig. -. » ....8 Beureria. IL. "Kelch Stanig-# "02.9.2 22 ee ee ee ll 2 Re II. Kelch A0—Adzähnig. 7.0.2 ma 2 3 2 b. 2 getrennte Gr. BR. . Fr. fleischig, mit 4 Steinen . . u. 0.0.8. Bochelortar 8. Fr. wenig fleischig, in 4 einzelne Nüsse zerfallend . ; „0 ...9. Coldemazee j. ur. zusammengedrückt, mit breitem, geadertem Flügelrande . . 10. Pteleocarpus. c. Gr. ungeteilt, mit kopfförmiger oder undeutlich 2lappiger N. a. A. lanelich % 2 0 1 A RS N son B. A. fast kugelig. . in 0m, 1 Poskeasee B. A. zu einem den Gr. Sinsehliefenden Kegel zusamme meörleiet ,. 220. 1L3r’Baleanıe 4. Saccellium Humb. et Bonpl. Kelch ‘Fig. 35 A) stark behaart, 5zähnig, zur Fruchtzeit stark vergrößert, aufgeblasen, länglich-elliptisch, an der Spitze 5zähnig und fast geschlossen, häutig, von vielen Längsadern durchzogen. Bikr. 5lappig. Stb. 5, mit kurzen Stf. Gr. 2teilig. Fr. (Fig. 35 B) vom Kelch eingeschlossen, eiförmig, in den langen Gr. allmählich übergehend, mit nicht sehr fleischigem Exocarp; der Steinkern aus 4 mit einander fast verwachsenen, Asamigen Frb. bestehend. S. mit längsgefalteten Keimb. und kegelförmiger, fleischiger Radicula. — Baum mit zerstreuten, gestielten, mehr oder weniger lanzettlichen, ganzrandigen oder schwach gezähnten B. und endslän- diger, lockerer Rispe. Nur 4 Art: S. lanceolatum Humb. et Bonpl. (Fig. 35 A, B), in Peru und dem nördlichen Argentinien. 5. Beureria P. Br. (Morelosia Llav. et Lex.) Kelch (Fig. 35 D) in der Knospe kugelig oder eiförmig, geschlossen, später in 2—5 Zähne oder Lappen sich spaltend. Borraginaceae. (Gürke.) 87 Bikr. (Fig. 35 C) am Schlunde häufig erweitert, mit 5 dachziegelig sich deckenden Lappen. Stb. 5, mit kurzen Stf. und eiförmigen oder länglichen A. Gr. 2spaltig, mit kopf- oder keulenförmigen N. Steinfr. ‘Fig. 35 E) mehr oder weniger kugelig, mit 4 meist sehr harten, 3kantigen Steinen. $. mit flachen Keimb. — Bäume oder Sträucher mit zer- streuten, seltener fast wirtelföürmig gestellten, meist länglich-eiförmigen B. und meist lockeren, vielblütigen, seltener auf wenige Bl. reducierten Trugdolden. #4 Fig. 35. A, B Saccellium lanceolatum Humh. et Bonpl. A Kelch, die Fr. einschließend; B Frkn. mit Gr. — C, D Bewreria exsucca (L.) Jacq. C' Bl., von oben gesehen; D Kelch mit Frkn. und Gr. — E B. havanensis (Willd.) Miers, Fr. — F Ehretia acuminata R. Br., Zweig mit Bl. — G E. petiolaris Lam., Fr. — H E. corymbos«a Boj., Bl. von außen. — J Rochefortia acanthophora Griseb., Bl. von außen. (Original), Gegen 30 Arten, deren Zahl jedoch nach genauerer Untersuchung der von Miers auf- gestellten sich verringern dürfte, fast alle in Westindien, einige in Venezuela, dem continen- talen Mittelamerika und Florida vorkommend. Eine der häufigsten Arten in Westindien ist B. succulenta Jacq., deren Früchte gegessen werden, ferner B. domingensis (DC.) Griseb., B. virgata (Sw.) Don, B. tomentosa (Lam.) Griseb., B. havanensis (Willd.) Miers (Fig. 35 E), B. divaricata (DC.) Don, B. spinifex (Röm., et Schult.) Miers, B. microphylla Griseb., B. grandiflora (Poir.) Gürke, B. velutina (DC.) Gürke, aus Mexiko sind bekannt B. formosa (DC.) Hemsl., B. revoluta H. B. K., B. Andrieuxiü (DC.) Hemsl.,, B. huanita (Ll. et Lex.) Hemsl.; aus Guatemala B. guatemalensis (DC.) Hemsl.; aus Venezuela B. eumanensis (DC.) Gürke, B. exsucca (L.) Jacq. (Fig. 35 C, D) und B. fasciculata H. B. K. 6. Ehretia Linn. Kelch (Fig. 35 H) klein, 5teilig, mit dachziegeligen Zipfeln. Blkr. mit 5 stumpfen, abstehenden, sich dachziegelig deckenden Zipfeln. Stb. 5, meist aus . der Blkr. herausragend, mit länglichen oder eiförmigen A. Frkn. entweder 4fächerig 83 Borraginaceae. (Gürke.) oder 2fächerig, und jedes Fach dann mit einer unvollständigen Scheidewand ; Gr. 2teilig, mit kopf- oder keulenförmigen N. Steinfr. (Fig. 35 G) meist kugelig, entweder mit 4 ifächerigen oder mit 2 2fächerigen Steinkernen; S. mit sparsamem Nährgewebe und ei- förmigen, nicht gefalteten Keimb. — Bäume oder Sträucher mit zerstreuten, ganzrandigen oder gesägten B. und kleinen, weißen, in Doldentrauben oder Rispen angeordneten, seltener achselständigen Bl. Gegen 40 Arten, zum größeren Teil in den Tropen der alten Welt verbreitet, nur wenige in Westindien und Central-Amerika. Sect. I. Euehretia DC. Steinfr. mit 2 zweifächerigen zweisamigen Steinen. Weit ver- breitet durch Indien, China, Japan und das östliche Australien, in Mauritius verwildert und Ägypten als Zierpflanze cultiviert ist G. acuminata R. Br. (E. serrata Roxb.) (Fig. 35 F) mit länglichen, zugespitzten, gesägten B. und sehr reich verzweigten Rispen; ferner die durch die breiten, manchmal fast kreisrunden B. ausgezeichnete E. macrophylla Wall. in Indien und China; E. javanica Blume und E. dichotoma Blume sind auf Java, E. laurifolia Decaisne auf Timor beschränkt; E. polyantha DC. ist auf den Philippinen einheimisch; E. saligna R. Br., durch die schmal lanzettlichen, fast linealen B. sehr auffallend, E. membranifolia R. Br. und E. pilosula F. v. Müll. sind dem nördlichen und östlichen Neuholland eigentümlich., Von den amerikanischen Arten dieser Section gehören E. latifolia DC. und E. scabra Kth. et Bouche Mexiko ausschließlich an, während E. elliptica DC. nördlich bis Texas geht, und E, linifolia L. und E. longifolia Miers außer in Mexico sich auch in Westindien finden. Sect. II. Beurerioides Benth. et Hook. mit 4 getrennten Steinkernen. Hierher gehören eine Reihe von nahe mit einander verwandten afrikanischen Arten, wie E. cymosa Thonn. in Guinea, E. abyssinica R. Br. in Abyssinien häufig, aber auch aus Westafrika bekannt, E. Braunii Vatke im Somalilande, E. mossambicensis Kl. und E. amoena Kl. in Mossambique, E. hottentotlica Burch. in. der Kalahari und im Caplande häufig, E. petiolaris Lam. (Fig. 35 G) in Ostafrika und dem malagassischen Gebiete, E. corymbosa Boj. (Fig. 35 H} auf Madagaskar, Mauritius und den Comoren. E. obtusifolia Hochst. reicht von Abessinien durch Beludschistan bis zum Pendjab. Im indischen Gebiet ist am häufigsten E. laevis Roxb., die in vielen Varietäten von Persien durch Indien bis China, Queensland und Polynesien verbreitet ist. Andere indische Arten sind E. ovalifolia Wight, E. parallela Clarke, E. Wallichiana Hook. f. et Thoms., E. Wightiana Wall. und E. retusa Wall. Auf der Insel Hainan ist E. Hanceana Hemsl., auf Formosa E. formosana Hance und E. resinosa Hance endemisch, aus dem südlichen China ist E. longiflora Champ. bekannt. Sect. III. Carmona Cav. Steinfr. mit 4 vierfächerigen, viersamigen Stein und meist einzelnen, achselständigen, seltener zu wenigblütigen büschelförmigen Blütenständen ver- einigten Bl. Hierher nur E. microphylla Lam. (E. busifolia Roxb.), durch die kleinen, fast sitzenden, verkehrt eiförmigen oder keilförmigen B. und die langgestielten Bl. habituell von den übrigen E.-Arten sehr verschieden, von Indien durch das malayische Gebiet bis China verbreitet. Nutzpfl. Von den baumartigen Formen der Gattung wird das Holz benutzt; so wird das von E. abyssinica R. Br. (Kirroah in der Tigre-Sprache) vielfach als Werkholz verwertet; von anderen Arten, z. B. von E. elliptica DC. werden die Fr. gegessen; von E. microphylla Lam. wird die Wurzel in Westindien gegen verschiedene Krankheiten gebraucht; von E. ti- nifolia L. dienen die Steinkerne in Westindien zu Emulsionen. 7. Cortesia Cav. Kelch glockig-röhrenförmig, innen dicht behaart, unregelmäßig 40—A5zähnig. Blkr. mit 5 abstehenden, stumpfen, dachziegeligen Zipfeln. Stb. über der Mitte der Röhre, an 5 Einfaltungen der Blkr. befestigt, mit länglichen A. Frkn. un- vollständig 4fächerig; Gr. 2spaltig, mit kopfförmigen N. Steinfr. mit 2 harten, 2fäche- rigen, 2samigen Steinen. S. länglich, mit spärlichem Nährgewebe, planconvexen Keimb. und kurzer Radicula. — Ein kleiner, ästiger Strauch mit zerstreuten, länglich-keilför- migen, an der Spitze —3spaltigen B. und einzeln stehenden, sehr kurz gestielten Bl. ohne Tragb. 4 Art, C. cuneifolia Cav. (Fig. 36 A), in Argentinien. 8. Rochefortia Sw. (Lutrostylis G. Don, Diplostylis Karst. et Triana). Kelch (Fig. 35 J) 5-, seltener 4teilig, mit dachziegeligen Zipfeln. Blkr. mit sehr kurzer Röhre und 5, seltener 4 breiten, dachziegeligen, abstehenden Zipfeln. Stb. 5 oder 4, aus der Blkr. Borraginaceae. (Gürke.) sg herausragend, mit länglich-eiförmigen A. Frkn. 4fächerig; 2 getrennte, fadenförmige Gr. mit verbreiterten N. Steinfr. kugelig, mit 4 Steinen. S. länglich-spindelförmig, fast ohne Nährgewebe. — Sträucher mit zerstreuten oder büscheligen, länglichen, ganzrandigen, lederartigen B. und kleinen, am Ende der Zweige oder zwischen den Blätterbüscheln zu armblütigen, cymösen Blütenständen vereinigten Bl. 3 Arten: R. cuneata Sw. mit verkehrt-eiförmigen oder keilförmigen B. und R. acantho- phora Griseb. (Fig. 35 J) mit sehr kleinen, länglich-keilförmigen B. und am Grunde der Blattbüschel stehenden Dornen, beide in Westindien; AR. fasciculata (Karst. et Trian.) Gürke in Kolumbien. Fig. 36. A Cortesia cuneifoli« Cav., Zweig mit Fr. — B, C Coldenia Greggii (Toxr.) A. Gr. B Bl. von außen; GC Frkn. mit Gr. — D C. procumbens L., Fr. von der Seite. — E, F Pteleocarpus longistyla Becc. E Bl. von außen; 7 Kelch und Frkn. im Längsschnitt. — @ Rhabdia Iycioides Mart., Bl. von außen. — H—K Halgania cyanea Lindl. H Bl. von außen; J Kelch mit Fr. ung Ge: K Stb. von innen. (Eu. Fnach Bececari; die übrigen ig. Original.) 9. Coldenia L. Kelch (Fig. 36 B) —Bteilig, mit lanzettlichen od. linealen Zipfeln. Blkr. mit kurzer, breiter, innen glatter oder mit 4—5 Schuppen versehener Röhre und 4—5 dachziegeligen, abstehenden Zipfeln. Stb. —5, aus der Röhre nicht hervorragend, mit kurzen Stf. und eiförmigen A. Frkn. (Fig. 36 C) 4fächerig; Gr. 2, vom Grunde aus getrennt oder bis zur Mitte zusammenhängend, aber leicht zu trennen, mit kopfförmigen N. Steinfr. (Fig. 36 D) mit mehr oder weniger fleischigem Exocarpium und 4 Isamigen ‚Steinen. — Sehr ästige, häufig niederliegende Kräuter mit zerstreuten, meist kleinen B. und sitzenden oder sehr kurz gestielten Bl., die entweder achselständig oder, von großen Tragb. gestützt, zu endständigen, köpfchen- oder traubenförmigen Blütenständen ver- einigt sind. Gegen 42 Arten, deren eine in den wärmeren Regionen der alten Welt verbreitet ist, während die übrigen Arten auf die neue Welt beschränkt sind. Sect. I. Eucoldenia Benth. Fr. 4furchig, Nüsschen dickwandig, an der Innenseite flach; Bikr. ohne Hohlschuppen; Stb. gleich hoch inseriert. — Hierher gehören (. procumbens L., in den tropischen altweltlichen Regionen verbreitet, ferner C. canescens DC. und (0. Greggü (Torr.) A. Gr., beide in Nordamerika und Mexiko. Sect. I. Eddya A. Gr. Fr. tief vierlappig; die reifen Nüsschen abgerundet und nur an der Innenseite vereinigt, dünnwandig, aber krustig, grob gekörnt; Blkr. ohne Hohlschuppen; 90 Borraginaceae. (Gürke.) Stb. ungleich hoch inseriert. — C. hispidissima (Torr.) A. Gr., C, mexicana S. Wats. und C. tomentosa S. Wats., sämtlich in Nordamerika und Mexiko. Sect. III. Tiqwlia DC. Fr. tief 4lappig; die dünnwandigen, glatten und glänzenden Nüsschen rundlich und nur im Centrum vereinigt; Blkr. mit Hohlschuppen; Stb. gleich hoch inseriert. — C. Nuttallii Hook. und C. Palmeri A. Gr. in Nordamerika, C. dichotoma (R. et Pav.) Lehm. in Peru, €. fusca (Hook f.) Gürke und (. Darwini (Hook. f.) Gürke auf den Galapagos. Nutzpfl. Von C. procumbens L. werden die Fr. in Ostindien zu erweichenden Um- schlägen bei Geschwülsten benutzt. 10. Pteleocarpus Oliv. Kelch (Fig. 36 E) mit 5 dachziegeligen Zipfeln. Blkr. mit kurzer Röhre und mit 5 länglichen, stumpfen, imbricaten, ein wenig ungleich großen Zipfeln. Stb. 5, mit pfeilförmigen A. Frkn. (Fig. 36 F) 2fächerig, in jedem Fache 2 Sa., die eine hängend, die andere, kleinere aufsteigend ; Gr. bis zum Grunde in 2 Äste ge- teilt, an der Spitze mit kopflörmigen N. Fr. zusammengedrückt, mit breitem, geadertem Flügelrande, 4samig; S. mit Nährgewebe. — Bäume mit zerstreuten, kahlen, elliptischen oder länglich-lanzettlichenB.; Bl. in endständigen, trugdoldigen Blütenständen angeordnet. 2 Arten, P. longistyla Becc. (Fig. 36 E, F) in Borneo, und P. malaccensis Oliv. auf der Halbinsel Malacca. 11. Rhabdia Mart. Kelch (Fig. 36 G) teilig, mit lanzettlichen, spitzen, dach- ziegelig sich deckenden Zipfeln. Blkr. glockenförmig, mit kurzer Röhre und länglichen, imbricaten Zipfeln. Stb. 5, mit länglichen A. Frkn. 2fächerig, jedes Fach durch eine falsche Scheidewand noch einmal fast vollständig geteilt, Sa. oberhalb ihrer Mitte seitlich aufgehängt; Gr. ungeteilt, mit kopfförmiger oder undeutlich 2lappiger N. Steinfr. mit 4 Steinen. S. länglich, mit spärlichem Nährgewebe, eiförmigen Keimb. — Strauch mit rutenförmigen Zweigen, zerstreuten oder gebüschelten, länglichen oder keilförmigen, meist ganzrandigen B. und kleinen, am Ende der Zweige oder in den Blattbüscheln zu lockeren Wickeln angeordneten Bl. 1 Art, R. Iycioides Mart. (Fig. 36 G), in allen Tropenländern verbreitet. 12. Poskea Vatke. Kelch 5lappig, mit linealen, spitzen Zipfeln. Blkr. mit cylin- drischer, oben erweiterter Röhre, ohne Hohlschuppen, mit 5 breiten, kurz bespitzten Zipfeln. Stb. 5 oder weniger, im oberen Teil der Röhre inseriert, ein wenig aus der- selben herausragend, mit kurzen, stumpfen, fast kugeligen A. Frkn. nicht gelappt; Gr. einfach, mit kopfförmiger N. — Ein kleiner Halbstrauch mit kleinen, fast kreisrunden B., die Bl. in beblätterten Wickeln. 4 Art, P. africana Vatke, in bergigen Gegenden des Somalilandes. 13. Halgania Gaudich. Kelch (Fig. 36 J) 5teilig, mit lanzettlichen oder linealen, häufig ungleichen Zipfeln. Bikr. (Fig. 36 H) mit sehr kurzer Röhre und breiten, dach- ziegeligen Zipfeln. Stb. (Fig. 36 X) am Schlunde befestigt, mit sehr kurzen, verbreiterten Stf. und aufrechten, auf dem Rücken behaarten A., welche zu einer den Gr. einschließen- den, langen Röhre vereinigt sind. Frkn. Afächerig, mit fadenförmigem, ungeteiltem Gr. und kleiner, kopfförmiger N. Fr. trocken oder mit mehr oder weniger fleischigem Exo- carpium und 2 2fächerigen Steinen. — Kleine Sträucher oder seltener Kräuter mit zer- streuten, ganzrandigen oder gezähnten B. und meist roten oder blauen Bl., die zu end- oder seitenständigen, lockeren, cymösen Blütenständen vereinigt sind. 7 Arten, sämtlich in Neuholland. A. Stb. mehr oder weniger gezähnt, seltener ganz- randig, meist flach: H. solanacea F. Müll. in Nordaustralien, A. littoralis Gaud., H. corymbosa Lindl. und H. serieiflora Benth. in Westaustralien, H. cyanea Lindl. (Fig. 36 H—K), die häufigste der Arten, über ganz Neuholland verbreitet. B. B. ganzrandig, dick, convex oder mit zurück- sekrümmten Rändern: H. lavendulacea Endl., ebenfalls auf dem australischen Continent ver- breitet, und H. integerrima Endl. in Westaustralien. ıı. Heliotropioideae. Bl. 5zählig. Frkn. meist 4lappig, mit endständigem, unter der kegelförmigen oder 2spaltigen Spitze mit breitem Haarring versehenem Gr. Steinfr. mit 2 @samigen oder 4 A \ Ri, EN I ER Borraginaceae. (Gürke.) 91 Isamigen Steinkernen oder in 4 deutliche Klausen geschieden. Keimb. flach. — Meist mehrjährige Stauden, seltener Sträucher oder 4jährige Kräuter. A. Fr. steinfruchtartig, fleischig oder etwas korkig, mit 2 2fächerigen oder 4 1fächerigen Steinen 14. Tournefortia. — B. Fr. aus 4 getrennten Klausen bestehend oder sich zunächst in 2 Carpelle trennend, die zuletzt in je 2 Klausen zerfallen » - » » » = 2.2020... 15. Heliotropium. C. Fr. aus 2 vollständig 2fächerigen und sich nicht mehr teilenden, zuweilen aber durch Verkümmerung 4fächerigen und Isamigen Carpellen bestehend . . . 16. Cochranea. 2 Fig. 37. AD Tournefortia argentea L. fl. A Bl. von außen; B Bl. geöffnet; C Frkn. mit Gr.; D Fr. mit Kelch. — E—HT. sibirica L. E Bl. von außen; F Gr.; 6 Fr. mit Kelch; H Querschnitt durch die Fr. — J T. gnapha- lodes (Jacg.) R. Br., Querschnitt durch die Fr. — K-MT. elegans Cham. K Bl. von außen; Z Frkn. mit Gr.; M Querschnitt der Fr, — N T. Pohlii Fres., Bl. von außen. — 0, PT. Wallichii DC. O Bl. von außen; P Gr. (Original.) I4. Tournefortia L. Kelch (Fig. 37 A, E,G, N) 5teilig, mit linealen, lanzettlichen oder länglichen, meist dachziegeligen Zipfeln. Blkr. (Fig. 37 A, E,K, N, O) mit cylin- drischer, an der Insertion der Stb. zuweilen erweiterter Röhre ohne Hohlschuppen und 5 dachziegeligen oder einwärts gefalteten, bald breiten und krausen, bald schmalen und zugespitzten Zipfeln. Stb. 5, aus der Röhre nicht herausragend, mit lanzettlichen, läng- lichen oder eirunden A. Discus (Fig. 37 C) mehr oder weniger deutlich, zuweilen fast becherförmig. Frkn. (Fig. 37 C, F,L,P) 4fächerig; Gr. kurz, 2lappig, unterhalb der Teilung mit drüsigem Ringe versehen, seltener die N. an der Spitze. Steinfr. (Fig. 37 D, G, H, J, M) mit mehr oder weniger entwickeltem Fleisch und 4 meist von einander gänz- lich getrennten, seltener zu je 2 vereinigten Steinen oder einem einzigen 4fächerigen Steine; S. gerade oder gekrümmt, zuweilen fast hufeisenförmig, mit mehr oder weniger reichlichem, fleischigem Nährgewebe und geradem oder gekrümmtem E. — Bäume oder Sträucher, zuweilen mit rankenden Zweigen; B. wechselständig, ganzrandig; Bl. klein, meist in-Doppelwickeln. 92 Borraginaceae. (Gürke.) Gegen 420 Arten, mit Ausnahme von 4 Art den tropischen und subtropischen Ländern beider Erdhälften angehörend, aber in Amerika bei weitem zahlreicher. Sect. I. Mallota A. DC. Bl. 5zählig, mit breiten, in der Knospenlage dachziegeligen Zipfeln; Fr. beerenartig, kugelig-eiförmig. 4 Art: T. argentea L. fil. (Fig. 37 A—D), ein durch die silberglänzende, weiche und dichte Behaarung ausgezeichneter Halbstrauch, mit länglich-verkehrt-eiförmigen, sitzenden, ganzrandigen B., an den Meeresküsten vom Malagassi- schen Gebiet durch das ganze indisch-malayische Gebiet bis Neu-Guinea und dem tropischen Australien häufig. Sect. II. Arguzia (Amm.) DC. Bl. 5zählig, mit stumpfen, in der Knospenlage gefalteten Zipfeln; Fr. trocken, in zwei Hälften zerfallend. 4 Art: T. sibirica L. (T. Arguzia Röm. et Schult.) (Fig. 37 E—H), von Heliotropium-artigem Habitus, mit sitzenden, ganzrandigen, lan- zettlichen bis eiförmigen B., verbreitet vom mittleren und südlichen Russland und Kleinasien durch das ganze mittlere Asien bis China, Korea und Japan. Sect. III. Pittonia /H. B. K.) Cham. Bl. 5zählig, die Zipfel in der Knospenlage’ gefaltet; Fr. beerenartig, in 2 2fächerige Hälften zerfalleud. A. Zipfel der Blkr. meist breit und stumpf; Fr. eiförmig-kugelig. Hierher gehören T. puberula Bak. aus Madagaskar, und T. Bojeri DC. aus Mauritius. T. sarmentosa Lam. ist sowohl im malagassischen Gebiet, als auch im indisch-malayischen Archipel bis Nord- australien verbreitet. Indische Arten sind T. ovata Wall. (diese auch in China) und die damit nahe verwandte T. wiridiflora Wall., ferner T. Candollei Clarke, T. Khasiana Clarke, T. Hookeri Clarke, T. Roxburghii Clarke, T. Heyneana Wall., T. reticosa Wight und T. Wightii Clarke. Im malayischen Gebiet finden sich T. Horsfieldii Miqg. und T. Urvilleana Cham. Von den amerikanischen Arten sind am häufigsten T. hirsutissima L. und T. bicolor Sw. (von welcher letzteren T. laevigata Lam. vielleicht specifisch nicht zu trennen ist), beide von Westindien und Mexiko bis Brasilien verbreitet. Zahlreich sind die Arten dieser Gruppe in Mexiko vertreten, z.B. T. acutiflora Mart. et Gal., T. candida Mart. et Gal., T. chrysantha Mart. et Gal., T. trichocalycina DC., T. petiolaris DC., T. elliptica Mart. et Gal. u.a. Unter den westindischen Arten ist durch den Habitus vor den übrigen ausgezeichnet T. gna- phalodes (Jacq.) R. Br. (Fig. 37 J), ein aufrechter Halbstrauch mit dichter, weißgrauer, seiden- glänzender Behaarung und dichtgedrängten, linealen, stumpfen, an der Basis verschmälerten, ganzrandigen B.; andere auf den Antillen vorkommende Arten sind T. foetidissima L., T. scabra Lam., T. cymosa L., T. filiflora Gris., T. astrotricha DC. und T. staminea Gris.; T. nitida H. B.K., T. scabrida H.B.K., T. cornifolia H.B.K. und T. hispida H. B.K. finden sich in Columbia, T. loxensis H.B.K. in Ecuador; T. rufo-sericea Hook. f., T. opaca Anderss. sind Bewohner der Galapagos-Inseln. In Peru sind einheimisch T. polystachya_Ruiz et Pav., T. angustifolia Ruiz et Pav., T. octostachya DC. und T. virgata Ruiz et Pav., in Venezuela T. caracasana H.B.K., in Guiana T. Schomburgkü DC., T. obscura DC., T. melanochaeta DC., in Brasilien T. glaberrima Salzm: und T. breviflora DC. B. Zipfel der Blkr. meist schmal und zugespitzt; Fr. kugelig, 4lappig. Zu dieser Gruppe gehören mit Sicherheit nur amerikanische Arten. Unter ihnen sind am weitesten verbreitet T. ferruginea Lam., T. laurifolia Vent. und T. volubilis L., die letztere durch die kletternden Zweige ausgezeichnet. Aus Westindien sind sonst noch bekannt T. incana Lam., T. poly- ochros Spreng., T. caribaea Gris. und T. tomentosa Mill.; T. velutina H. B. K. und T. lepto- stachys Benth. finden sich in Mittelamerika, T. psilostachya Kth. in Ecuador, sowie auf den Galapagos; T. scandens Willd., T. undulata Ruiz et Pav. und T. longifolia Ruiz et Pav. in Peru, T. fuliginosa H. B. K., T. canescens H.B.K. und T. floribunda H.B.K. in Venezuela, T. surinamensis DC., T. syringifolia Rehb. und T. spigeliiflora DC. in Guiana. Sehr zahlreiche Arten sind in dieser Gruppe aus Brasilien bekannt, so T. paniculata Cham., T. intermedia Fres., T. subsessilis Cham., T. elegans Cham. (Fig. 37 K—M), T. brachiata DC., T. sericea Vahl, T. Blanchetü DC., T. Pohlii. Fres. (Fig. 37 N), T. pyrrhotricha Fres., T. maritima Salzm., T. Marti Fres., T. lanceolata Fres., T. salicifolia DC., T. grandifolia Fres. u. a. Sect. IV. Tetrandra DC. Bl. 4zählig. 4 Arten: T. Walkerae Clarke auf Ceylon, T. Wallichii DC. (Fig. 37 O, P) in Hinterindien, T. glabra Zoll. und T. Zollingeri Miqg. auf Java. Nutzpfl. Die B. von T. argeniea L., sowie anderer Arten werden äußerlich bei Ge- schwüren benutzt. !5. Heliotropium L. Kelch 5teilig oder -lappig, mit linealen oder lanzettlichen Zipfeln. Blkr. mit cylindrischer Röhre ohne Hohlschuppen, mit 5 dachziegeligen oder einwärts gefalteten, breiten oder mit schmaler, nach innen gebogener Spitze versehenen Zipfeln. Stb. 5, mit länglichen oder lanzettlichen A. Frkn. 4fächerig; Gr. unter der tr ee Borraginaceae. (Gürke.) 93 Spitze mit einem drüsigen Ringe versehen. Fr. trocken, in 4 einzelne oder zu je 2 zu- sammenhängende, nussartige Klausen zerfallend. S. gerade oder gekrümmt, mit spär- lichem Nährgewebe. — Kräuter oder Halbsträucher, seltener Sträucher mit abwechseln- den, sehr selten fast gegenständigen B. und kleinen, entweder achselständigen oder in Wickeln angeordneten Bl. Ungefähr 220 Arten, über die gemäßigten und wärmeren Regionen beider Erdhälften verbreitet. Fig. 38. A, B Heliotropium messerschmidioides O. Ktze. A Bl. von außen; B Fıkn. mit Gr. — 0—-F AH. zeylani- cum Lam. C Bl. von außen; D Blütenknospe; Z Stb.; ? Frkn. mit Gr. — @—J H. luteum Poir. @ Bl. von außen; H Bl. geöffnet; J Frkn. mit Gr. — K, L H, ophioglossum Stocks. K Bl. von außen; L Fıkn. mit Gr. — M, NH. supinum L. M Fr. vom Kelch eingeschlossen; N Fr. — 0, PH. europaeum L. O Bl. von außen; P Frkn. mit Gr. — Q—UDH. curassavicum L. Q ganze Pfl.; R Bl. von außen; $ Bl. geöffnet; 7 Stb.; U Frkn. mit Gr. (Original.) "Einteilung der Gattung. A. Zipfel der Blkr. schmal, in der Knospenlage nach innen gebogen. : a. Zipfel der Blumenkrone sehr lang zugespitzt . . „. 2. Sect. I. Messerschmidia. b. Zipfel der Blumenkrone mit kurzer, nach oben gebogener Spitze Sect. II. Catimas. 94 Borraginaceae. (Gürke.) B. Zipfel der Blkr. breit und stumpf, in der Knospenlage gefaltet. o. N. sehr lang, pfriemlich oder fast fadenförmig, an der Spitze tief 2spaltig Sect. III. Monimantha. 8. N. länglich, kegel- oder pilzförmig, ungeteilt oder undeutlich 2spaltig. aa. Kelch sehr kurz gezähnt, fa$t geschlossen, zur Fruchtzeit sich vergrößernd und die meist nur aus 4 Nüsschen bestehende Fr. ganz einschließend R Sect. IV. Piptoclaina. Kelch mehr oder weniger tief geteilt, mit meist schmalen Zipfeln, die Fr. nicht bb. einschließend. i aa. A. stumpf, ohne Anhängsel. 2. J. Die 4 Klausen deutlich von einander geschieden Sect. V. Euheliotropium. II. Klausen anfangs zu je 2 zusammenhängend, später sich trennend 2 Sect. VI. Heliophytum. * Fr. mehr oder weniger glatt oder nur von Längsnerven durchzogen. E + Jede Fruchthälfte 2fächerig, 2samig. O Fr. an der Spitze stumpf. 1 A Der Rand jeder Fruchthälfte mit starken Nerven versehen oder geflügelt, so dass die ganze Fr. von einer ringsherum laufenden Rippe oder Flügel umgeben erscheint R Untersect. 4. Pierotropium. AA Jede Fruchthälfte am Rande zusammengezogen, so dass die ganze Fr. von einer Furche umzogen ist Untersect. 2. Euheliophytum. OO Fr. an der Spitze mehr oder weniger 2spaltig. Untersect. 3. Hieranthemum. ++ Jede Fruchthälfte mit 2 samentragenden und außerdem mit 2—4 leeren Fächern. s O Fr. an der Spitze ungeteilt . . . . . ÜUntersect. 4. Coeloma, OO Fr. an der Spitze tief ur 200. Untersect. 5. Tiaridium ze "".Br.shockeries, . + Untersect. 6. ARuthidotheca. 58. A. an der Spitze zugespitzt, mit einem Anhängsel versehen oder drüsig-pinsel- haarig, über der N. kugelförmig zusammenschließend Sect. VII. Orthostachys. Sect. I. Messerschmidia DC. 3 Arten: H. messerschmidioides O. Ktize. (Messerschmidia fruticosa L. fil.) (Fig. 38 A, B), halbstrauchig, mit lanzettlichen, lang gestielten B., sehr reich verzweigtem Blütenstande und gelblichen, wohlriechenden Bl., auf Tenerifla; H. zeylanicum Lam. (Fig. 38 C—F), halbstrauchig, mit fast linealen B. und 2 spitzigen A., durch das ganze A tropische Afrika und Vorderindien verbreitet; H. tuberculosum (Cham.) Gürke, mit lanzettlichen, 2 kurz gestielten, am Rande buchtig-wellisen B. und 4spitzigen A., im Kaplande. Sect. II. Catimas A. DC. Ungefähr 25 Arten, sämtlich dem Mittelmeer- und asiatischen Steppengebiet angehörend. Es gehören hierher H. luteum Poir. (Fig. 38 G—J) verbreitet durch ganz Nordafrika, mit sehr verzweigtem, strauchigem, weißem Stengel; im vorder- asiatischen Gebiet bis Armenien H. grandiflorum Auch., H. Bovei Boiss., H. circinnatum Gris.; auf den Libanon beschränkt ist H. Schweinfurthi Boiss. Sehr zahlreich sind die Vertreter dieser Section in Persien, wie H. mamamense Bunge, H. teheranicum Bunge, H. Halame Boiss. et Buhse, H. Aucheri DC., H. carmanicum Bunge und mehrere andere. Aus Afghanistan sind H. Griffithii Boiss. und H. biannulatum Bunge bekannt. H. dasycarpum Ledeb. ist eine der verbreitetsten Arten dieser Section; sie findet sich von Persien durch Turkestan bis zum Penjab. Die am weitesten nach Norden gehende Art ist H. micranthos (Pall.) Boiss., die von Südrussland bis zum Fuße des Altai verbreitet ist. N” & A $ j Sect. Il. Monimantha Franch. 2 Arten, H. ophioglossum Stocks (Fig. 38 K, L), aus- gezeichnet durch die weit aus der Bl. hervorragende N., aus dem Somalilande, Beludschistan und Nordindien bekannt, und H. dentatum Balf. von der Insel Socotra. % Sect. IV. Piptoclaina (G. Don) Endl. 3 Arten: H. supinum L. (Fig. 38 M, N), eine durch = das ganze Mittelmeergebiet, den Sudan von Senegambien bis Abessynien und das westliche Asien bis Indien verbreitete Art, während H. ambiguum DC. und H. capense Sw. auf das Kapland beschränkt sind. Be Sect. V. Euheliotropium DC. Ungefähr 40 Arten: A. N. kugelförmig oder länglich, an der Spitze ungeteilt oder undeutlich 2teilig: H. europaeum L. (Fig. 38 O, P), von allen Arten am meisten nördlich gehend, im Mittelmeergebiet von Portugal bis Persien, auch in Nordafrika, und in Mitteleuropa in ‘Frankreich, sowie im Rheingebiet nordwärts bis Luxem- Borraginaceae. (Gürke.) 95 burg. Nahe verwandt sind H. Bocconi Guss. in Sicilien und Griechenland und mehrere weit verbreitete Arten, wie H. Eichwaldi Steud. im Mediterrangebiet von Italien bis zum nörd- lichen Indien und auch in Australien vorkommend, H. swaveolens M. B. im Mittelmeergebiet bis Persien, H. strigosum Willd., dessen Verbreitungsbezirk sich mehr südlich von Sene- sambien durch den Sudan, über Arabien, Beludschistan, das indisch-malayische Gebiet bis nach China und Australien erstreckt, und welche sich von den vorhergehenden besonders durch die schmäleren B. unterscheidet. Auch H. undulatum Vahl ist in Nordafrika, Sene- gambien, Westasien bis zum Indusgebiet häufig. H. rotundifolium Sieb. ist nur aus Syrien bekannt, H. denticulatum Boiss. et Haußkn., H. Kotschyi (Bunge) Gürke, H. crassifolium Boiss., H. Noeanum Boiss., H. chorassanicum Bunge und H. brevilimbe Boiss. in Persien, H. cabulicum Bunge aus Afghanistan, H. calcareum Stocks in Beludschistan und dem nördlichen Indien, H. radula Fisch. et Mey. und H. sogdianum Bunge aus Turkestan. H. rariflorum Stocks findet sich von Nubien über Socotra und Beludschistan bis zum Indusgebiet. Ausschließlich afri- Fig, 39. A, B Heliotropium pterocarpum Hochst. et Steud. A Fr. mit Kelch; B eine Fruchthälfte von der Bauch- seite. — C H. elongatum Willd., Er. — D, E H. monostachyum Cham. D Fr. mit Kelch; E Fr. im Querschnitt. — F—H H, indicum L. F oberer Teil einer Pfl.; @ Fr.; H eine Fruchthälfte von der Bauchseite. — J 4. longiflorum Hochst. et Steud., Fr. mit Kelch. — X, L H, inundatum Sw. K Bl. von außen; L Frkn. mit Gr. — MU H. para- dorum (Mart.) Gürke, Stb. — N Cochranea anchusasfolio (Poir.) Gürke, Fr. mit Kelch. (Original.) kanische Arten sind die folgenden: H. pallens Del., von Ägypten südwärts bis ins tropische Afrika, H. cinerascens Steud. und H. Eduardi Martelli in Abessinien, H. somalense Vatke im Somalilande, H. Oliverianum Schinz und AH. albiflorum Engl. im Kalaharigebiet und das durch große und besonders stark behaarte Kelche ausgezeichnete H. tubulosum E. Mey. im Kalahari- gebiet. Weniger zahlreich sind aus diesem Verwandtschaftskreise die Arten der Neuen Welt: 'Das zierliche, durch die fast fadenförmigen B. auffallende H. angustifolium Torr. in 96 Borraginaceae. (Gürke.\ N. Texas und Mexiko, H. citrifolium Lehm. in Centralamerika, H. latifolium Willd. in Venezuela, H. lanceolatum R. et Pav. in Peru; ferner in einem großen Teil des tropischen Amerikas verbreitet H. corymbosum R. et Pav. und ferner aus Peru und Ecuador das durch seinen Vanillegeruch ausgezeichnete und unter dem Namen Heliotrop in unseren Gärten culti- vierte H. peruvianum L. r B. Gr. kurz, mit schirmförmiger N. Hierher gehört eine der verbreitetsten Arten der ganzen Gattung, H. curassavicum L. (Fig. 38 Q), im ganzen tropischen und subtropischen Amerika, von Virginia südwärts bis Chile, auch in Marokko, Kapland und Australien vor- kommend, mit meist niederliegendem Stengel und lineal-lanzettlichen, völlig kahlen B. Nahe verwandt ist H. paronychioides DC. in Chile. Außerdem gehören in diese Gruppe einige altweltliche Arten, wie H. villosum Willd. im Mittelmeergebiet, H. arbainense Fres. in Ägypten, Nubien, Arabien und H. Boissieri Gürke (H. confertiflorum Boiss. et No&, non Torr.) und H. agdense Bunge in Persien. Sect. VI. Heliophytum (DC.) Benth. et Hook. Untersect. 4. Pterotropium DC. Hierher nur 3 Arten: H. pterocarpum Hochst. et Steud. (Fig. 39 A, B) und H. lignosum Schweinf. in Arabien, H. erosum Lehm. auf den Canaren und in Senegambien. Untersect. 2. Euheliophytum DC. Ungefähr 10 Arten, sämtlich amerikanisch. Am weitesten verbreitet ist H. parviflorum L., von Florida und Texas südwärts bis Peru und Brasilien; damit nahe verwandt ist H. oblongifolium Mart. et Gal. in Mexiko. Brasilianische Arten sind H. foetidum (DC.) Gürke, H. odorum (Fres.) Gürke, H. crispulum (Fres.) Gürke, H. phylicoides Cham.; in Peru ist H. brachystachyum (DC.) Gürke einheimisch, in Argentinien H. veronicaefolium Gris., H. salsum Gris. und H. repens Gris. Untersect. 3. Hieranthemum Endl. mit 2 brasilianischen Arten, H. tiaridioides Cham. und H. elongatum Willd. (Fig. 39 C). a 2 Untersect. 4. Coeloma DC. 3 Arten: H. macrostachyum (DC.) Gürke in Mexiko, H. persicariaefolium (DC.) Gürke und H. monastachyum Cham. (Fig. 39 D, E) in Brasilien, letztere Art durch die sehr großen, breit-lanzettlichen B. ausgezeichnet. a Untersect. 5. Tiaridium Lehm. umfasst nur 4 Art, H. indicum L. (Fig. 39 F—H), eins der häufigsten tropischen Unkräuter, mit sehr großen, eiförmigen, am Grunde in den Blati- stiel verschmälerten B. und blauen oder rötlichen Bl. ® Untersect. 6. Ruthidotheca DC. 5 Arten, H. longiflorum Hochst. et Steud. (Fig, 39J) im südl. Arabien, H. Steudneri Vatke und H. abyssinicum Vatke in Abessinien, H. simile Vatke in Ostafrika und H. lineare (DC.) Gürke im Kaplande. Sect. VII. Orthostachys DC. Ungefähr 420 Arten, von denen jedoch wohl noch manche bei näherer Untersuchung unter die übrigen Sectionen zu verteilen sein werden. Einen sehr großen Verbreitungsbezirk besitzt H. ovalifolium Forsk., welches in Afrika von Sene- gambien bis Nubien und Abessinien, in Arabien und im ganzen indisch-malayischen Gebiet bis Neuholland häufig ist. Dem Mittelmeergebiet gehören an H. aleppicum Boiss., H. Szovitsü Stev., H. dissitiflorum Boiss. und H. gracillimum Bunge. In Arabien kommt vor H. bacciferum Forsk., auf Socotra H. nigricans Balf. und H. Balfouri Gürke (H. odorum Balf., non Fres.), im Somalilande H. cressoides Franch., H. arenarium Vatke, H. Vatkei Gürke (H. calcareum Vatke, non Stocks). Aus dem tropischen Westafrika sind bekannt H. africanum Schum. und H. Baclei DC., aus dem Kaplande H. Burmanni Röm. et Schult. Im indisch-malayischen Gebiet bis Neuholland sind besonders 2 Arten sehr verbreitet, H. bracteatum R. Br. und H. paniculatum R. Br., mit denen die indischen Arten H. Roitleri Lehm., H. marifolium Retz. und H. scabrum Retz. nahe verwandt sind. Auch die zahlreichen neuholländischen Species dieser Section gehören wohl zum größten Teil in den Verwandtschaftskreis der genannten indischen Arten, so H. asperrimum R. Br., H. crispatum F. Müll., H. prostratum R. Br. und mehrere andere. Weit zahlreicher aber als die altweltlichen sind die amerikanischen Arten der Section Orthostachys. Am weitesten verbreitet von diesen ist wohl H. inundatum Sw. (Fig. 39 K, L), eine von Texas südwärts bis Brasilien häufige Pflanze. Auch das Areal von H. convolvulaceum vi (Nutt.) A. Gr., das sich durch die Größe der Bl. vor den anderen auszeichnet, erstreckt sich von Nebraska bis Mexiko. Andere nordamerikanische, zum Teil südwärts bis Mexiko gehende Arten sind AH. tenellum (Nutt.) Torr., H. confertiflorum Torr., H. glabriusculum A. Gr,, Mi: H. Greggü Torr. und H. phyllostachyum Torr. Auf Mexiko beschränkt sind A. rigidulum DC., H. oaxacanum DC., H. limbatum Benth., H. campechianum H. B. K., H. americanum Mill, H. coriaceum Lehm., H. rugosum Mart. et Gal. und H. Palmeri S. Wats. Unter den west- Fine ds bteilungen des 1., III. und IV. Teiles der natürlichen Pflanzenfamilien. Teil I. "Abteilung 1: Lief. 36 (Bogen 4 u. 2), 76. Myxomycetes: Acrasieae, Phytomyxinae, 5 Myxogasteres, Fungi wird fortgesetzt. » 42: Schizophyta, Diatomaceae, erscheint 1894. » 2: Lief. 40, 41, 46, 60. Conjugatae, Chlorophyceae, Characeae, Phaeophyceae, Nr; Florideae, wird fortgesetzt. | 3: Hepaticae, Musei, erscheint 1893. » 4: Filieinae, Equisetinae, Lycopodinae. Teil III. Abteilung 4: Lief. 14, 48, 20, 30, 32, 35. Saururaceae bis Hydnoraceae, vollendet. » 4a: Lief.70, 79. Polygonaceae, Chenopodiaceae, Amarantaceae, Batidaceae, ER Thelygonaceae, wird fortgesetzt. 4b: Lief. 31, 33. Phytolaccaceae bis Caryophyllaceae, vollendet. 2: Lief. 46, 49, 29, 55, 57,58. Nymphaeaceae bis Droseraceae, vollendet. 22: Lief. 54, 53, 56. Podostemaceae bis Platanaceae, vollendet. _ 3: Lief. 24, 59 (Bogen 4), 63, 71, 77. Rosaceae bis Leguminosae, wird fortgesetzt. 4: Lief. 47, 52. Geraniaceae bis Cneoraceae, Rutaceae, Simarubaceae, Bur- seraceae, Meliaceae, Trigoniaceae, Vochysiaceae, Tremandraceae, Polygalaceae, Chailletiaceae, wird fortgesetzt. > 5: Lief. 42, 44, 59 (Bogen 7, 8), 73, 78, 84. Euphorbiaceae bis Aceraceae, Hippocastanaceae, Sapindaceae, Melianthaceae, Balsaminaceae, Sabiaceae, Rhamnaceae, Vitaceae, wird fortgesetzt. u 6: Lief. 49, 50, 80, 82. Elaeocarpaceae bis Stachyuraceae, Guttiferae, Dip- terocarpaceae, Elatinaceae, Tamaricaceae, Frankeniaceae, Cistaceae, Bixaceae, Canellaceae, Violaceae, wird fortgesetzt. » 62: Flacourtiaceae, Turneraceae, Malesherbiaceae, Passifloraceae, Cariea- ceae, Lıoasaceae, Begoniaceae, Datiscaceae, Cactaceae, Penaeaceae, | Thymelaeaceae, Elaeagnaceae. » 7: Lief. 72, $1. Lythraceae bis Myrtaceae, Combretaceae, Melastomataceae, Oenotheraceae, Halorrhagidaceae, erscheint 1893. » 8: Araliaceae, Umbelliferae, Cornaceae, erscheint 1893. syuvsu teil-TV., "Abteilung 4: Lief. 37, 38, 45, 69. Clethraceae bis Symplocaceae, vollendet. » 2: Lief. 75. Oleaceae, Salvadoraceae, Loganiaceae, Gentianaceae, Apocy- naceae, Asclepiadaceae, wird fortgesetzt. D 38: Lief. 68, 85. Convolvulaceae bis Borraginaceae, Verbenaceae, Labiatae, ° wird fortgesetzt. » 3b: Lief. 65, 67, 83. Nolanaceae bis Gesneriaceae, Columelliaceae, Bignonia- ceae, Pedaliaceae, Globulariaceae, Acanthaceae, Myoporaceae, Plan- taginaceae, wird fortgesetzt. D » 4: Lief. 61, 62, 64, 66. Rubiaceae bis Dipsacaceae, vollendet. er 5: Lief. 34 (Bogen 4, 5), 39, 43, 48, 54, 74. Cucurbitaceae bis Compositae, wird ke fortgesetzt. > In der Reihenfolge der Familien dürften bei einzelnen Abteilungen, namentlich bei I. 5 und III. 6 noch kleine Änderungen eintreten, da einerseits das genauere Studium _ derselben noch zu anderen Ergebnissen über ihre systematische Stellung führen kann, anderseits die Ablieferung der Manuskripte von Seiten der Herren Mitarbeiter nicht mmer gerade zu dem festgesetzten Zeitpunkt erfolgt. A. Enegsler. nebst ihren Gattungen und wichtigen Arten een, im Nntz fa unter Mitwirkung zahlreicher hervorragender Fachgelehrten $ begründet von A. Engler und K. Prantl, fortgesetzt von A. Engler, ord. Prof. der Botanik und Direktor des botanischen Gartens zu Berlin. 2 r % = Bisher erschienen 85 Lieferungen. — Se Lex.-8. Zum Subskriptionspreis a .# 1.50. Einzelpreis a AM Fa Zu Zur Erleichterung der Anschaffung wird das Werk künft auch inPartien von je 5—10 Lieferungen bei Verpfliehtung zur Abnahme des ganzen Werkes zum Subskriptionspreis von.41.50 pro Lieferung abgegeben. Diejenigen Interessenten, denen die Anschaffung sämmtlicher erschienenen Lieferungen auf einmal bisher zu viel war, werden auf diese Bezugsweise besonders auf- merksam gemacht. u Die Voralpenpflanzen. Bäume, Sträuche, Kräuter, Arzneipflanzen, Pilze, Pa a ihre & Böachreibung, Verwertung und Sagen f von "Te Dr. Franz Daffner. Ay 8. 1893. Geheftet «4 8.—, gebunden #4 9.—. Be Soeben erschien: nn der Bon bearbeitet von Tr Dr. A. B. Frank, © Professor an der königlichen landwirtbschaftlichen Hochschule zu Berlin. PR Zweiter Band: PaEAtıe und specielle Morphologie. zum 77 und II. Band. er. 8. Geh. # 11.—; geb. (in Halbfranz) .4 13.—. Früher erschien: Erster Band: Zellenlehre, Anatomie und Physiologie, Mit 227 Abbildungen in Holzschnitt. gr. 8. 1892. Geh. .# 15.—; geb. \in Halbfranz) # 17.—. Die Leber- und Laubmoose West- und Ostpreussens von Dr. Hugo von Klinggraeff. ni Herausgegeben mit Unterstützung des Westpreussischen Provinzial-Landtages vom Westpreussischen botanisch-zoologischen Verein. n 8. 1893. Geh. M5.—; ‚geb. A ALCRER RR Silberne Medaille Erster Preis in Köln, SEE a nebst | PFLANZENFAMILI ihren Gattungen und wichtigeren Arten insbesondere den Nutzpflanzen, unter Mitwirkung zahlreicher hervorragender Fachgelehrten, begründet von A. Engler und K. Prantl, fortgesetzt von A. Engler, ord. Professor der Botanik und Direktor des botan. Gartens in Berlin. 106. und 107. Lieferung. % Cactaceae von K.Schumann; Geissolomaceae, Penaeaceae, * Oliniaceae, Thymelaeaceae, Elaeagnaceae von E. Gilg. N III. Teil, 6. Abteilung a, Bogen 13 bis 16 (Schluss) . nebst Abteilungsregister und Titel. ; Mit 149 Einzelbildern in 21 Figuren. Ya ee . \ Borraginaceae von M. Gürke. IV. Teil, 3. Abteilung a, Bogen 7 bis 8. Mit 168 Einzelbildern in 12 Figuren. —- — > Leipzig Verlag von Wilhelm Engelmann 1894. RE RE EL ET I EIN IR EEE N | \ 3 EZ, : OrT666, M. 3.—. — Einzelpreis M. 6.—. Br Verleger. Es hat bisher an einem umfassenden Werke gefehlt, welches, nach st schaftlichen Grundsätzen und von anerkannten Autoritäten bearbeitet, ein Gesamt der Pflanzenwelt in systematischer und dabei doch allgemeiner verständlicher zur Darstellung zu bringen suchte. Die »natürlichen Pflanzenfamilien« hoffen dies erreichen; nicht nur die Art der Bearbeitung des Textes, sondern vor allem auch Zahl und Güte der Abbildungen lassen erwarten, dass ebensowohl Botaniker ' E Fach, als einigermaßen vorgebildete Laien (Lehrer der Naturwissenschaft, Apothe ker E und Pharmazeuten, Aerzte, Forst- und Landwirte, Gärtner, wissenschaftliche _ Reisende und Kolonisten) eine Fülle von Anregung und Beldnrane finden werde Die Namen der Herausgeber wie der zahlreichen Mitarbeiter (s. das folgende Verzeichnis bieten die Gewähr einer, auch die strengste Kritik bestehenden Behandlung des Stoffe Die Abbildungen liefern ein kostbares, bisher nur Wenigen zugängliches Materiz und dürften zur Verbreitung des Werkes in weiten Kreisen ganz besonders beitragen. Die Einteilung des Werkes ist folgende: I. nr Kryptogamen, redigiert von A. Engler. . Algen und Pilze. 2. Moose, Farne, Schachtelhalme, Bärlappe etc. II.—IV. Teil. Siphonogamen (Phanerogamen), redigiert von A. Engler. II. Teil. Gymnospermen und monokotyledone Angiospermen, III. u. IV. Teil. Dikotyledone Angiospermen. V. Teil. Erläuterung des Systemes. Übersicht über die Familien und General- register. = Der Subskriptionspreis eines Heftes beträgt nur .# 4.50, der Einzelpreis 4 3.—. Die Abteilungen (Bände) sind je nach Vollendung für sich, zu höherem Preise, käuflich. Das erste Heft ist zur Ansicht durch alle Buchhandlungen zu beziehen; ein kurzer - Prospekt und ein Probeheft (20 S., zugleich ausführliche Ankündigung) gratis auch vom Verzeichnis der Mitarbeiter. Siphonogamen (Phanerogamen). P. Ascherson in Berlin, G. v. Beck in Wien, | D. Brandis in Bonn, J. Briquetin Genf, F. Buchenau in Bremen, R. Casparyit). in Königsberg, Chodat in Genf, U. Dammer in Berlin, O. Drude in Dresden, A. Ww. Eichler(t) in Berlin, A. Engler in Berlin, W. O0. Focke in Bremen, K. Fritsch in Wien, E.Gilg in Berlin, M. Gürke in Berlin-Schöneberg, E. Hackel in St. Pölten, H. Harms in Berlin, A. Heimerl in Sechshaus bei Wien, G. Hieronymus in Berlin, F. Höck in Luckenwalde, O0. Hoffmann in Berlin, Kamienski in Odessa, E. Knob- lauch in Karlsruhe, E. Koehne in Berlin, F. Krasser in Wien, M. Kronfeld in Wien, J. Kündig in Zürich, G. Lindau in Berlin, Th. Loesener in Berlin, P. ' Magnus in Berlin, F.v.Mueller in Melbourne, O. Müller in Demmin, F.Niedenzu in Braunsberg, F. Pax in Breslau, A. Peter in Göttingen, O. G. Petersen in Kopen- hagen, E. Pfitzer in Heidelberg, A. Poülsen in Kopenhagen, K. Prantl(#)in Breslau L. Radlkofer in München, R.Raimann in Wien, K.Reiche in Dresden, W. Schimper er in Bonn, H. Schinz in Zürich, S. Schoenland in Graham’s Town, K. Schumann % in Berlin, J. v. Szyszylowicz in Dublany, H. Solereder in München, H. Graf zu Solms-Laubach in Strassburg, O. Stapf in Kew, P. Taubert in Berlin, G. Volkens in Berlin, ©. Warburg in Berlin, E. Warming in Kopenhagen, R. v. Wettstein in Wien, L. Wittmack in Berlin, E. Wunschmann in Friedenau-Berlin. $ Kryptogamen. F. Cohn in Breslau, Ed. Fischer in Bern, M. Fünfstück in Stuttgart, F. Kjellman in Upsala, W. Migula in Karlsruhe, C. Müller in Berlin, stone Berlin, K. Prantl(+) in Breslau, R.Sadebeck in Hamburg, V. Schife M ner in Prag, F. Schmitz in Greifswald, J. Schroeter in Breslau, F. Schütt in Kiel. J. Stockmayer in Wien, N. Wille in Christiania. ee — #- Man-bittet die 3. Seite des. ümapktahe zu RT ER y Borraginaceae. (Gürke.) 97 indischen Arten ist am häufigsten H. fruticosum L., durch die dicken und starren B. aus- gezeichnet, und auch in Mittel- und Südamerika verbreitet; dieselbe Verbreitung zeigen H. polyphyllum Lehm. und H. filiforme H. B. K., während H. intricatum Gris., H. serpylloides Gris. und H. microphyllum Gris. auf Westindien beschränkt sind. H. lanatum H. B. K. ist in Kolumbien einheimisch, H. strietum H. B. K., H. Houstoni DC., H. Ottonis Lehm. und das damit nahe verwandte H. foliosum Willd. in Venezuela, H. heliophytum Mart. in Guyana. Außerordentlich zahlreich sind die brasilianischen Arten dieser Section: H. ellipticum (Fres.) Gürke, H. longipetiolatum (Fres.) Gürke, H. barbatum DC., H. leptostachyum (Fres.) Gürke, H. Marti Gürke (H. dasycarpum Fres., non Ledeb.), ‘4. Fresenii Gürke (H. incanum Fres. non Ruiz et Pav.), H. macranthum (Fres.) Gürke, H. Fumana (Fres.) Gürke, H. subracemosum (Warm.) Gürke, H. Clausseni DC., H. glomeratum DC., H. strietissimum Moric., H. piauhiense Gürke (A. ovalifolium Fres., non Forsk.), H. ocellatum Cham., H. pullulans (Fres.) Gürke, H. lagoense (Warm.) Gürke, H. macrodon (Fres.) Gürke, H. Gardneri (Fres.) Gürke, H. paradoxum (Mart.) Gürke (Fig. 39 M). H. parciflorum (Mart.) Gürke, H. linifolium (St. Hil.) Gürke, H. stenostachyum (St. Hil.) Gürke und AH. pubescens (Fres.) Gürke u. a. Peruanische Arten sind 5 bekannt. Schließlich gehören auch einige Arten aus Argentinien hierher, wie H. campestre Gris., H. mendozinum Phil. und H. chrysanthum Phil. Nutzpfl. Von H. europaeum L. war früher das bitterliche Kraut (Herba Heliotropii majoris s. Verrucarii s. Cancri) vielfach als Arzneimittel verwendet; im Altertum wurde es in Griechenland gegen Schlangenbiss und Skorpionstich benutzt. In ähnlicher Weise wurde das Kraut von H. supinum L. (Herba Heliotropii minoris) verwendet. Die B. von H. indicum L. dienen in Asien und Amerika zur Heilung von Geschwüren, in gleicher Weise in Brasilien H. elongatum (Crista de Gallo) und H. curassavicum L. H. ve- lutinum Lehm. wird in Ostindien mit Kokosnussöl gegen Hautkrankheiten angewendet. 16. Cochranea Miers. Kelch 5teilig, mit linealen Zipfeln. Blkr. ohne Hohlschuppen, mit eylindrischer Röhre und sehr kurzen, dachziegeligen Zipfeln. Stb. in der Röhre ein- geschlossen, mit länglichen A. Gr. meist 2spaltig, unter der Teilung mit einem Ringe versehen. Fr. (Fig. 39 N) trocken oder etwas fleischig, mit 2 harten, 2fächerigen, 2- samigen Steinen. S. mit meist reichlichem Nährgewebe. — Kleine Sträucher mit schmalen, ganzrandigen B.; B]. in endständigen, cymösen Blütenständen. 4 Arten, aus denen Miers 44 gemacht hat, die aber kaum als besondere Arten aufrecht erhalten werden können. C. stenophylla (Hook. et Arn.) Miers, C. florida (DC.) Miers und C. chenopodiacea (DC.) Miers sind chilenisch, die vierte Art, (€. anchusaefolia (Poir.) as (Tournefortia heliotropioides Hook.) (Fig. 39 N) ist in Brasilien und Argentinien heimisch, den Hafenplätzen Nordamerikas ab eingeschleppt und häufig verwildert. Iv. ı. Borraginoideae-Cynoglosseae. Bl. 5zählig. Blkr. meist mit Hohlschuppen. Frkn. 4lappig. Gr. einfach oder 2- spaltig. Fr. aus 4 getrennten Klausen bestehend, diese mit flacher Anheftestelle dem convexen, kegel-, seltener säulenförmigen Stempelpolster ansitzend, mit ihren Spitzen die Anheftestelle kaum oder gar nicht überragend. A. Kelch zur Fruchtzeit vergrößert, die Fr. einschließend oder unter derselben weit aus- gebreitet. Klausen fast mit der ganzen inneren Fläche dem Stempelpolster angeheftet. a. Stb. sämtlich entwickelt. geeSine die, Kohre, nieht überragend. °.°: 2.21. 22120. . 17. Suehtelenia, 3. Stb. aus der Röhre hervorragend. I. Stb. gleichlane. 1. A. sehr lang zugespitzt, an der Spitze gedreht. Kelch die Fr. einschließend. 18. Trichodesma. 2. A. stumpf, nicht gedreht. Kelch zur Fruchtzeit zurückgeschlagen. 19. Brachybotrys. ll. 4 Stb. erheblich länger als die übrigen. . . aa 20. Caceinia,. b. Nur das hintere Stb. entwickelt, die übrigen emmenkel, 2 2, Eeliocaryas B. Kelch zur Fruchtzeit nicht oder nur unerheblich vergrößert, die Fr. nicht einschließend. a. Klausen unterhalb der Ansatzfläche sackartig abgerundet und bogig vom Stempelpolster sich ablösend. 9. Stb. die Röhre nicht oder nur mit den Spitzen der A. überragend. Natürl,. Pflanzenfam. IV. 3a. 7 98 Borraginaceae. (Gürke.) I. Klausen länglich. ei 4. Klausen auf dem Rücken convex oder flach, allseitig abstehend 22. Actinocary 2. Klausen auf dem Rücken schüsselförmig oder flach, meist zu zweien genähert, II. Klausen flachgedrückt. 4. Klausen auf dem Rücken schüsselförmig. * Rand der.Klausen einfach». 2 Era ur a WET Omphalodes. 25. Thyrocarpus. ** Rand der Klausen doppelt AT. 9. Klausen auf dem Rücken flach oder convex. * Anheftestelle Jänglich oder rundlich °. . .„2..,.. 26. Cynoglossum. #%* Anheftestelle dreieckig . . -.. . „u nl....ur.27. Beikiruss ß. Stb. aus der Röhre weit hervorragend. iR I. Klausen gerandet. 4. Röhre cylindrisch, länger als die abstehenden Zipfel. . . 28. Lindelofia. 2. Bikr. trichter- oder kurzröhrenförmig, Zipfel meist aufrecht 29. Solenanthus, U. Klausen nicht gerandet. . . » 2 2 2.02.20.2...30. Kuschakewiezia. b. Klausen mit der inneren, zuweilen kielartig verlängerten Fläche dem kegel- oder säulenförmigen Stempelpolster angewachsen und eine kegelförmige oder rundliche Frucht darstellend. a. Stb. die Röhre nicht überragend. ve I. Klausen mit schmalem, ungezähntem Rande . . . . . 831. Myosotidium. II. Klausen mit breitem, meist gezähntem Rande. . . . . 32. Paracaryum, ß. Stb. die Röhre überragend. I. A. länglich oder lineal. Am Grunde der Röhre keine Schuppen 33. Rindera, II. A. kurz. Am Grunde der Röhre 10 Schuppen . . . ... . 34. Tysonia. Fig. 40. A—C Suchtelenia calycina (C. A. Mey) DC. var. acanthophora Kar. A Bl. mit Fr.; ZB Fr. von der Rücken- seite; C Klause im Längsschnitt. — D, E Trichodesma zeylanicum (L.) R. Br. D Bl. mit Kelch; E die’ kegel- förmig zusammenneigenden Stb. — F Tr. physaloides (Fenzl) DC., Fruchtkelch. — 6, H Tr. Hildebrandtii Gürke. @ Klause von der Rückenseite; H Kiause von der Bauchseite, — J, K Tr. trichodesmoides Hochst. J Klause vom Rücken gesehen; X Klause von der Seite gesehen. (Original.) 17. Suchtelenia Kar. Kelch (Fig. 40 A) 5spaltig, mit stumpfen Zipfeln, zur Frucht- zeit sehr vergrößert und abstehend. Blkr. klein, mit kurzer Röhre, mit 5 kurzen Hohl- schuppen und breiten, stumpfen Zipfeln. Stb. 5, der Röhre eingefügt, mit sehr kurzen Stf. und fast eiförmigen A. Frkn. eiförmig, 4lappig. Gr. kurz, mit kopfförmiger N. 23. Pectocarya. | KK N EN 2 EIER nl Te a a el a th ee An Be er Borraginaceae. (Gürke.) 99 Klausen (Fig. 40 B, C) 4, meist aber durch Verkümmerung weniger, eiförmig-länglich, an der Spitze schmäler, mit der concaven ganzen Bauchseite dem kugeligen, hohlen Stempelpolster angewachsen, dessen 4 Rippen die Klausen von einander trennen, auf dem convexen Rücken mit Stacheln besetzt oder auch mehr oder weniger glatt. S. ge- krümmt. — Niedrige, Ajährige Kräuter mit abwechselnden, oder gegenständigen unteren B., lockeren, meist einfachen, beblätterten Wickeln und ziemlich lang gestielten, blauen Bl. 4 Art, S. calycina (C. A. Mey.) DC. (Fig. 40 A, B), in den Gegenden um das caspische Meer. S. acanthophora Kar. ist als Art nicht von ihr zu trennen. 18. Trichodesma R. Br. (Pollichia Med., Streblanthera Steud., Spiroconus Stev.) Kelch (Fig. 40 F) tief 5teilig, mit dachziegeligen, meist zugespitzten, am Grunde oft ver- breiterten Zipfeln, zur Fruchtzeit stark vergrößert und aufgeblasen, am Grunde 5kantig oder 5flügelig. Blkr. (Fig. 40 D) ohne Hohlschuppen oder mit 5 Eindrücken versehen, die mit den meist lang zugespitzten, gedrehten Kronenzipfeln abwechseln. Stb. (Fig. 40 E) 5, in der Röhre inseriert, mit sehr kurzen Stf. und großen, zu einem Kegel zu- sammenneigenden, am Rücken meist stark behaarten, lang zugespitzten und an der Spitze gedrehten A. Gr. fadenförmig, mit kleiner, kugeliger N. Klausen (Fig. 40 G—K) vom Rücken her zusammengedrückt, fast mit der ganzen Bauchseite dem Stempelpolster an- gewachsen. S. länglich oder fast kreisrund, mit geradem oder wenig gekrümmtem E. — Krautige oder halbstrauchige Pfl. mit gegenständigen unteren, und abwechselnden oberen, ganzrandigen B. und ziemlich lockeren, beblätterten Wickeln. 24 Arten, im tropischen und subtropischen Afrika, Asien und Australien, welche nach der sehr charakteristischen Ausbildung der Klausen in die folgenden 4 Sectionen verteilt werden können, Sect. I. Leiocaryum (Hochst.) DC. Klausen ohne Rand, auf dem Rücken glatt, auf der Bauchseite runzelig. Hierher gehört T. zeylanicum (L.) R. Br. (Fig. 40 D, E), von Abessinien und Ostafrika über das malagassische Gebiet und Ostindien bis Neuholland; ferner T. indieum (L.) R. Br., durch die am Grunde spitz geöhrten Kelchzipfel ausgezeichnet, in Beludschistan, Afghanistan und Ostindien, auch auf Mauritius und Bourbon; T. Ehrenbergii Schweinf. in Asypten und Arabien, T. amplexicaule Roth im westlichen Ostindien. Sect. Il. Trachycaryum DC. Klausen ohne Rand, auf beiden Seiten runzelig. T. molle DC. in Persien und Afghanistan, T. incanum (Bunge) DC. in Turkestan und Persien, T. strietum Aitch. et Hemsl. in Afghanistan, T. Boissieri Post in Syrien, T. microcalyx Balf. auf Socotra und T. heliocharis S. Moore im Somali-Lande. Sect. III. Friedrichsthalia (Fenzl) DC. Klausen von einem gezähnten Rande umgeben. Hierher T. africanum (L.) R. Br., verbreitet von den Inseln des grünen Vorgebirges und Senegambien durch das ganze nördliche Afrika, Arabien, Beludschistan bis zum nordwestlichen Indien, auch in Südwestafrika; ferner T. physaloides (Fenzl) DC. (Fig. 40 F), ausgezeichnet durch den stark aufgetriebenen Fruchtkelch, im nordöstlichen Centralafrika; T. Hildebrandtii Gürke (Fig. 40 G, H) im Somalilande, T. angustifolia Harv., von den anderen Arten durch die fast linealen B. verschieden; mit ihr nahe verwandt T. lanceolata Schinz, in Südwest- afrika; T. Scotti Balf. fil. auf Socotra, durch die sehr großen Bl. und die breiten B. vor allen anderen hervortretend; endlich T. Khasianum Clarke in Ostindien. Sect. IV. Ommatocarpum DC. Klausen gerandet, Rand ungezähnt. T. Aucheri DC. in Persien und T. Siocksii Boiss. in Beludschistan, Persien und Maskat; T. trichodesmoides Hochst. (Fig. 40 J, K) in Abessinien und T. laziflorum Balf. fil. auf Socotra. 19. Brachybotrys Max. Kelch tief 5teilig, mit lanzettlichen, nach dem Verblühen zusammenneigenden Abschnitten. Blkr. (Fig. 41 4) radförmig, tief 5teilig, mit länglich- elliptischen, stumpfen, am Grunde mit kurzer, runder Schuppe versehenen Zipfeln. Stb. 5, in der Röhre inseriert, mit linealen Stf. und länglichen A. Gr. fadenförmig, mit kleiner, kugeliger N. Klausen (Fig. 41 Bj Akantig, glatt, glänzend, schwach behaart. — Krautige Pfl. mit abwechselnden, oben fast wirteligen B. und wenigblütigen Wickeln. 4 Art, B. paridiformis Maxim. (Fig. 44 A, B), aus der Mandschurei und dem nördl. Asien. 20. Caccinia Savi (Anisanthera Raf.). Kelch (Fig. 44 C) bis über die Mitte Steilig, mit lanzetllichen, spitzen Zipfeln, zur Fruchtzeit stark vergrößert. Bilkr. (Fig. 41 D) 7* 100 Borraginaceae. (Gürke.) krugförmig, mit enger Röhre, am plötzlich erweiterten Schlunde mit stumpfen Hohl- schuppen. Stb. 5, im oberen Teile der Röhre inseriert, die vorderen und seitlichen kleiner, mit sehr kurzen Stf., das hintere um das doppelte größer u. mit viel längeren Stf. Gr. fadenförmig, aus der Bl. lang herausragend; N. kaum verbreitert. Klausen meist nur ı oder 2, eiförmig oder fast kreisrund, vom Rücken her stark zusammengedrückt, glatt oder etwas rauh; $. gerade oder kaum gekrümmt. — Ausdauernde Kräuter mit abwech- selnden, am Rande gewimperten B. und sparrigen, lockeren, beblätterten Wickeln. Fig. 41. A, B Brachybotrys paridiformis Maxim. A Bl.; B Fıkn. und Gr. mit zurückgeschlagenem Kelch. — C, D Caccinia crassifolia (Vent.) O. Ktze, C Bl. von außen; D Bl. aufgeschnitten. — E—G@ Heliocarya monandra Bunge. Z Bl. von außen; #' Bl. aufgeschnitten; @ Klause. — H Pectocarya linearis DC., Fr. — J—L Ompha- lodes verna Mönch. J ganze Pfl.; X Bl.; 2 2 Zipfel der Bl. von innen gesehen. — M O0. linifolia (L.) Mönch, Fr. mit Kelch. — N—P Cynoglossum officinale L. N Bl. von außen; O Bl. aufgeschnitten; ? Klause von der Seite. (Original.) 6—7 Arten in Vorderasien, von Syrien bis Beludschistan. Sect. I. Eucaccinia Boiss. Sämtliche Stf. gerade. C. crassifolia (Vent.) O. Ktze. (©. glauca Savi) (Fig. 44 C, D), C. Rauwolfii C. Koch, non A. DC., C. strigosa Boiss., C. Kotschyi Boiss. und (C. Russelü Boiss. Sect. II. Actinobole Bunge. Das hintere crößere Stb. mit rechtwinkelig gebogenen Stf, C. Actinobole Bunge. Borraginaceae. (Gürke.) 101 31. Heliocarya Bunge. Kelch (Fig. 41 Z) bis zur Mitte 5teilig, zur Fruchizeit stark vergrößert, mit abstehenden Zipfeln. Blkr. (Fig. 41 F) röhrenförmig, am Schlunde auf der Rückseite etwas ausgebaucht, innen ohne Schuppen; der Rand undeutlich 2lippig, die beiden hinteren Zipfel etwas breiter als die 3 vorderen. Von den Stb. nur das hintere in der Ausbuchtung der Blumenkronenröhre liegende entwickelt, mit eiförmiger A. und kurzem, flachem Sif.; die übrigen staminodial, fadenförmig. Gr. fadenförmig, kürzer als die Röhre mit undeutlicher N. Klausen durch Verkümmerung A, fast kreisrund, flach, horizontal liegend, am Rande mit langen, einwärts gebogenen Zähnen versehen, die an der Spitze rückwärts gekrümmte, hakenförmige Borsten tragen. — Ausdauerndes Kraut, dicht mit weißen, langen, anliegenden Borsten besetzt, mit abwechselnden, breit eiför- migen B. und zahlreichen, von kleinen, fadenförmigen Tragb. gestützte Bl. Nur 4 Art, H. monandra Bunge (Fig. 44 E, F), in Persien. 22. Actinocarya Benth. Kelch tief 5teilig, in der Fr. nur wenig vergrößert. Blkr. fast glockenförmig, mit kurzer Röhre und 5 sehr kleinen Hohlschuppen, die Zipfel breit, stumpf, abstehend, in der Knospenlage dachziegelig. Stb. 5, mit sehr kurzen Sif. und kleinen, eiförmigen, stumpfen A.; Gr. kurz, mit fast kopfförmiger N. Die 4 länglichen Klausen abstehend, nur an ihrer Spitze dem Stempelpolster angewachsen, auf dem Rücken mit Borsten bedeckt. — Ein niederliegendes, zierliches, spärlich behaartes oder fast kahles Kraut mit abwechselnden, verkehrt-eiförmigen oder spatelförmigen B. und sehr kleinen, axillären, gestielten Bl. 4 Art, A. tibetica Benth., im westlichen Tibet. 23. Pectocarya DC. Kelch 5teilig, mit schmalen Zipfeln. Blkr. mit 5 dachziegelig sich deckenden, stumpfen, abstehenden Zipfeln und kurzer, mit kleinen Hohlschuppen . versehener Röhre. Stb. 5, in der Röhre angeheftet, dieselbe nicht überragend, mit sehr kurzen Stf. und eiförmigen A. Gr. kurz, mit kopfförmiger N. Klausen (Fig. 41 K) ei- förmig oder länglich, unterhalb der Ansatzstelle sackarlig erweitert, auf dem Rücken fast eben, stachelig oder schüsselförmig, indem der mit Widerhaken besetzte Rand verbreitert und nach innen gebogen ist. — Kleine, Ajährige Kräuter mit linealen, abwechselnden B. und sehr kleinen, in den Blattachseln sitzenden oder kurz gestielten Bl. 5 Arten im pacifischen Nord- und Südamerika. Sect. I. Kienospermum (Lehm.) A. Gr. Klausen zu je 2 genähert, der Rand wellig oder zerschlitzt: P. linearis DC. (Fig. 41 K) in Kalifornien, Utah, Arizona, in Chile, auch in Patagonien; P. penicillata DC. von Britisch Kolumbien bis Kalifornien und Nevada; P., lateri- flora DC. in Peru. Sect. II. Gruvelia (DC.) A. Gr. Klausen gleichmäßig von einander abstehend, ganz- randig geflügelt: P. setosa A. Gr. in Kalifornien, P. pusilla A. Gr. in Kalifornien und Chile. 24. Omphalodes Mönch. Kelch 5teilig, zur Fruchtzeit etwas vergrößert und ab- stehend. Blkr. (Fig. 41 X, L) mit 5 abstehenden, breiten, stumpfen, dachziegelig sich deckenden Zipfeln, sehr kurzer Röhre und stumpfen Hohlschuppen. Stb. 5, in der Röhre angeheftet und dieselbe nicht überragend, mit sehr kurzen Stf. und kleinen, stumpfen A. Gr. fadenförmig, mit kleiner oder kopfförmig verbreiterter N. Klausen (Fig. 44 M) mit ihren Spitzen die Anheftungsstelle nicht überragend, mit glatten oder stachelig-gezähnten und umgebogenen Rändern, daher schüssel- oder krugförmig. — 1jährige oder aus- dauernde, kahle oder wenig behaarte Kräuter mit lanzettlichen, eiförmigen, zuweilen am Grunde herzförmigen Wurzelb. und zerstreuten Stengelb. und in lockeren Wickeln stehen- den, weißen oder blauen, gewöhnlich lang gestielten Bl. Ungefähr 24 Arten, die Mehrzahl im Mittelmeergebiet und im gemäßigten Europa und Asien von Frankreich bis Japan, wenige Arten in Mexiko. Sect. I. Maschalanthus DC. Klausen kegelförmig-niedergedrückt, nur mit sehr kleiner Ansatzfläche am Rücken befestigt, den kurzen Gr. überragend; Bl. blattwinkelständig. 4 Arten: O. scorpioides (Haenke) Schrank mit schlaffem, niederliegendem Stengel, spatelför- migen Grund- und länglich-lanzettlichen Stengelb. und hellblauen Bl., in feuchten Gebüschen Mitteleuropas; damit verwandt die chinesischen Arten O. blepharolepis Maxim., O0. diffusa Maxim., O. trichocarpa Maxim. E4 102 Borraginaceae. (Gürke.) Sect. II. Euomphalodes DC. Klausen dem 4kantigen Stempelpolster mit ziemlich breiter Rückenfläche ansitzend, kürzer als der Gr.; Bl. in unbeblätterten oder nur am Grunde be- blätterten Wickeln. Gegen 20 Arten: O. amplexicaulis Lehm., ganz kahl, mit aufrechtem Stengel und länglichen, stengelumfassenden B., im südlichen Spanien; O. litoralis Lehm., der vorigen ähnlich, aber viel kleiner, an der Westküste Frankreichs; O0. linifolia (L.) Mönch (Fig. 41 M) mit linealen oder lanzettlichen B., im östlichen Mittelmeergebiet einheimisch, aber auch anderwärts vielfach in Gärten vorkommend und leicht verwildernd; ©. Pavoniana Boiss. in Spanien. O. nitida Hoffm. et Link mit lang gestielten, lanzettlichen Grundb., in Portugal und dem nordwestlichen Spanien, O. cappadocica (Willd.) DC. in Kleinasien, O. rupestris Boiss. im Kaukasus, O. Luciliae Boiss. an Felsen der alpinen Region in Griechenland und Kleinasien, O. verna Mönch (Fig. 44 J—L) im mittleren Europa vom Alpengebiet bis Süd- russland, häufig in Gärten cultiviert und zuweilen verwildernd; O0. Krameri Franch. et Sav., O. japonica (Thunb.) Maxim. und O0. sericea Maxim. kommen in Japan, letztere auch in China und Korea vor. Die mexicanischen Arten O. aliena A. Gr. und O0. cardiophylla A. Gr. sind in ihrer Stellung unsicher. Nutzpfl. Das Kraut von O. verna Mönch war als Herba Omphalodis s. Umbili- cariae ehemals als kühlendes und erweichendes Mittel gebräuchlich. 95. Thyrocarpus Hance. Kelch teilig, nach der Blütezeit wenig vergrößert, mit abstehenden Zipfeln. Blkr. mit 5 sehr stumpfen, dachziegelig sich deckenden, abstehen- den Zipfeln, kurzer Röhre und kurzen, dicken, ausgerandeten Hohlschuppen. Stb. 5, in der Röhre angeheftet, mit kurzen Stf. und kleinen, stumpfen A. Gr. kurz, mit kleiner N. Stempelpolster am Grunde kegelförmig und mit 4 Längsrippen versehen, zwischen denen die Klausen angeheftet sind; diese die Anheftestelle kaum überragend, am Grunde abge- rundet und beutelförmig, knotig-stachelig, auf dem Rücken schüsselförmig mit doppeltem Rande, der innere ganz, der äußere gezähnt. — Ausdauernde, stark behaarte Kräuter mit großen, lang gestielten Wurzelb. und zerstreuten Stengelb., die Bl. sehr klein, kurz ge- stielt, mit großen, laubigen Tragb. 3 Arten, T. fulvescens Maxim., T. glochidiatus Maxim. und T. Sampsoni Hance, sämtlich in China. 26. CynoglossumL. Kelch (Fig. 41 N) mehr oder weniger tief 5teilig, zur Frucht- zeit ein wenig vergrößert, die Zipfel abstehend oder zurückgeschlagen. Bilkr. (Fig. 41 O) mit kurzer Röhre, 5 dachziegeligen, stumpfen, abstehenden Zipfeln und 5 stumpfer. Hohlschuppen. Stb. 5, die Röhre nicht überragend, mit kurzen Stf. Gr. mit flacher oder fast kopfförmiger N. Klausen (Fig. 41 P) 4, mit dem oberen Teil der Rückenfläche dem convexen oder kurz kegelförmigen Stempelpolster angewachsen, am Grunde abgerundet, auf dem Rücken flach oder umrandet, mit widerhakigen Stacheln besetzt. — Meist aus- dauernde Kräuter mit wechselständigen Stengelb., häufig lang gestielten Grundb. und meist unbeblätterten Wickeln. Gegen 50 Arten, in den gemäßigten und subtropischen Gegenden beider Erdhälften ver- breitet, in den Tropen nur in den höheren Gebirgen vorkommend. A. Wickel unbeblättert. Hierher gehört die größere Zahl der Arten, z. B. C. officinale L. (Fig. 44 N—-P) mit länglich-lanzettlichen, kurz behaarten B., die unteren stielartig verschmä- lert, die oberen sitzend, mit schmutzig-dunkelroten Bl. und von einem wulstigen Rande umzogenen Klausen, verbreitet durch das ganze gemäßigte Europa und Sibirien, sowie in Amerika von Kanada südwärts durch die atlantischen Staaten Nordamerikas. C. germanicum Jacq. (C. montanum Lam.) unterscheidet sich von der vorhergehenden Art durch die ober- seits fast kahlen, glänzenden B. und die nicht umrandeten Klausen, verbreitet durch Mittel- und Südeuropa und in Vorderasien bis Persien, in den atlantischen Staaten Nordamerikas wohl nur eingeschleppt. C. holosericeum Stev. ist auf den Kaukasus beschränkt. C. clan- destinum Desf. im westlichen Mediterrangebiet, ist durch schmal-lanzettliche B. ausgezeichnet. Mit den vorhergehenden ist nahe verwandt C. siculum Guss. auf Sicilien. Andere Arten des Mittelmeergebietes sind C. nebrodense Guss. mit viel kleineren B., C. creticum Vill. (C. pietum Ait.) mit nach der Blütezeit stark vergrößerten Kelchen, C. Dioscoridis Vill., C. Columnae Biv. und (. sphacioticum Boiss., letztere auf Creta. Dem südlichen Sibirien und Turkestan ge- hören an C. macrostylum Bunge und C. viridiflorum Willd. Abessinische Arten sind (. coe- ruleum Hochst. und ©. amplifolium Hochst., letztere auch im Kilimandjarogebiet. Weitere Borraginaceae. (Gürke.) 103 Verbreitung besitzt C. lanceolatum Forsk., welches sich von Ostafrika und dem Kaplande bis in das indisch-malayische und chinesische Gebiet findet; auch C. furcatum Wall. ist durch das ganze indisch-chinesische Gebiet verbreitet. Andere indische, besonders dem Himalaya angehörende Arten sind C. denticulatum DC., C, glochidiatum Wall., C. petiolatum (Hook.) DC., C. Wallichii G. Don, C. membranaceum DC., C. microglochin Benth. und C. nervosum Benth. C. javanicum Thunb. findet sich auf Java und den Liukiuinseln, und C. australe R. Br. in Neuholland. Dem atlantischen Nordamerika gehört ©. virginicum L. an, mit lang gestielten, eirund-lanzettlichen Grundb. und lanzettlichen, stengelumfassenden Stengelb. Eine durch sroße B. und Bl. ausgezeichnete Art des pacifischen Nordamerikas ist C. grande Dougl.; auf Kalifornien beschränkt sind C. occidentale A. Gr. und C. laeve A. Gr. In Chile finden sich C. decurrens Ruiz et Pav., C. panniculatum Pöpp., sowie das damit nahe verwandte (©. pauci- florum Pöpp.; auch C. ovatifolium Gris. aus dem nördlichen Argentinien gehört in diese Verwandtschaft. ° B. Wickel beblättert. Von den Arten des Mediterrangebiets gehören nur 2 hierher: C. cheirifolium L., durch die weißgraue Behaarung ausgezeichnet, und C. magellense Ten., letz- teres auf Italien beschränkt. In Centralasien kommt C. divaricatum Steph. vor. C. hispidum Thbg. und C. enerve Turcz. gehören der Kapflora an, C. swaveolens R. Br., C. Drummondiü Benth. und (. latifolium R. Br. Australien, die letztere Art durch ihre breiten, kurzen B. und die lang gestielten, einzeln stehenden Bl. von besonderem Habitus, und vielleicht besser als Section für sich abzutrennen. Von den amerikanischen Species gehören C. revolutum Ruiz et Pav. aus Peru und Argentinien, und C. molle Phil. aus Chile hierher. Nutzpfl. Das unangenehm mäuseartig riechende Kraut von C. officinale L. war als Herba Cynoglossi, sowie die bis 30 cm lange und bis 2 cm dicke, braunrindige Wurzel als Radix Cynoglossi majoris officinell und wurden gegen Husten und bei Geschwülsten äußerlich gebraucht. Auch von anderen Arten wurde das Kraut im Altertum bei Geschwüren benutzt. 37. Selkirkia Hemsl. Blkr. fast radförmig, mit 5 stumpfen, abstehenden Zipfeln und halbmondförmigen Hohlschuppen. Stb. 5, etwas aus der Röhre hervorragend, mit stumpfen A. Gr. mit kopfförmiger N. Klausen mit 3seitiger Anheftestelle, am oberen Teil des Stempelpolsters befestigt, breit geflügelt, an den Rändern kammförmig gezähnt, auf dem Rücken mit 3— 4 dicken, an der Spitze rauhhaarigen Höckern versehen. — Ein ästiger Strauch mit lanzettlichen B. und kleinen, weißen Bl. A Art, S. Berteroi (Colla) Hemsl., auf der Insel Juan Fernandez. 38. Lindelofia Lehm. Kelch bis über die Hälfte 5teilig, zur Fruchtzeit wenig ver- größert. Blkr. (Fig. 42 A, B) cylindrisch, mit länglichen, aufrechten Hohlschuppen, die Zipfel etwas abstehend, stumpf; Stb. 5, im oberen Teile der Blkr. inseriert, A. länglich- lineal, aufrecht, im unteren Drittel des Rückens befestigt. Gr. ziemlich lang, fadenförmig, mit sehr kleiner, flacher N. Klausen auf dem Rücken und an den Rändern mit steilen Borsten, die an der Spitze Widerhaken tragen, besetzt. — Ausdauernde Kräuter mit langen, gestielten Wurzelb. und abwechselnden, sitzenden Stengelb., einfachen oder 2- teiligen, unbeblätterten Wickeln. 2 Arten, L. longiflora (Benth.) Gürke (Fig. 42 A—C) und L. Benthami Hook. f., beide im westlichen Himalaya, in 3—5000 m Höhe. 29. Solenanthus Led. Kelch 5teilig, mit schmalen Zipfeln, nach der Blütezeit etwas vergrößert. Blkr. (Fig. 42 D, E) mit 5 kleinen, stumpfen, aufrechten oder halb abstehen- den Zipfeln und 5 Hohlschuppen. Stb. in der Mitte der Röhre oder tiefer befestigt, meist dieselbe weit überragend. Gr. mit kleiner, kopfförmiger N. Klausen (Fig. 42 F, G) mit ziemlich nahe der Spitze liegender, ovaler Ansatzfläche dem kegelförmigen Stempelpolster ansitzend, am Grunde beutelförmig, auf dem Rücken gewölbt und häufig gerandet, meist mit widerhakigen Stacheln besetzt. — Ausdauernde Kräuter mit zerstreuten B., die dicht- blütigen Wickel meist zu einer endständigen Rispe vereinigt, Bl. mit oder ohne Tragb., blau oder rot. Gegen 45, im Mittelmeergebiet und centralen Asien verbreitete Arten. Sect. I. Eusolenanthus Gürke. A. länglich, an der Basis nicht pfeilförmig. — A, Stf, wenig oder gar nicht die Blkr. überragend: S. brachystemon Fisch. et Mey. und S, mollissi- 104 Borraginaceae. (Gürke.) mus (Lehm.) DC. in Persien, $. eriocalycinus Boiss. et Buhse in Transkaukasien und S. appe- :“ ninus (L.) Hohen. in Italien. — B. Stf. die Blkr. weit überragend. Hierher gehören $. la- a natus \L.) A. DC. (Fig. 42 D—G) aus dem algerisch-marokkanischen Gebiet, S. amplifoius = Boiss., S. Tournefortii DC. und S. petiolaris DC. in Vorderasien, S. Biebersteinii DC. in Taurien, S. tenuiflorus Fisch. et Mey. in Sibirien. Bi Sect. II. Trachelanthus (Kunze) Gürke. A. lang linealisch, am Grunde pfeilförmig: S. R cerinthoides Boiss. in Persien und S. kurdicus (Boiss.) Gürke in Armenien, beide, besonders die letztere, durch die großen, stengelumfassenden Stengelb. von abweichendem Habitus; S. angustifolius Fisch. et Mey. und S. nigricans Fisch. et Mey. in Sibirien. TE “ rd PEN x . Zur DEZ A A El a 9% N L. ui u RES BEE RENT LT Sr De En de u 2 0 N > NER Fig. 42. A—C Lindelofia longiflora (Benth.) Gürke. ABl. von außen; B Bl. aufgeschnitten; C Längsschnitt durch eine Schlundschuppe. — D—@ Solenanthus lanatus (L.) DC. D Bl. von außen; Z Bl. aufgeschnitten; # Klause von außen; @ Klause im Längsschnitt. — H—K Myosotidium nobile Hook. H Bl. aufgeschnitten; J Fre Klause im Längsschnitt. — L—C Paracaryum himalayense (Klotzsch) Clarke. ZL Bl. von außen; M Bl. aufge- schnitten; N Klause von außen; .O Klause im Längsschnitt. — P—-$ Rindera umbellata Waldst. et Kit. P Bl. von außen; Q Bl. aufgeschnitten; R Klause vom Rücken aus gesehen; S Klause von der Bauchseite. (A—K nach Bot. Mag.; L—N nach Klotzsch; sonst Original.) Er EEE SE ET WEN RENTEN NESP UNTER Borraginaceae. (Gürke.) 105 30. Kuschakewiczia Reg. et Smirn. Kelch zur Fruchtzeit kaum vergrößert. Blkr. mit 5 schmalen Zipfeln. Stb. 5, mit langen, aus der Röhre herausragenden Stf. und ei- förmigen, stumpfen A. Klausen länglich, stumpf, abstehend, zusammengedrückt, auf dem Rücken mit kegelförmigen Stacheln bedeckt. — Kraut mit zerstreuten, lanzeltlichen B. 1 Art, K. turkestanica Reg. und Smirn., in Turkestan. 31. Myosotidium Hook. Kelch tief 5teilig, zur Fruchtzeit wenig vergrößert. Blkr. (Fig. 42 H) mit dachziegeligen, sehr stumpfen Zipfeln, kurzer Röhre und dicken, ausge- randeten Hohlschuppen. Stb. 5, die Röhre nicht überragend, mit sehr kurzen Stf. Gr. kurz, dick, mit breiter N. Klausen (Fig. 42 J, K) mit schmaler Ansatzfläche dem fast säulenförmigen Stempelpolster angeheftet, glatt, auf dem Rücken mit hervorragendem Rande umgeben. — Ein ausdauerndes, schwach behaartes Kraut mit zerstreuten B. und blauen Bl. ohne Deckb. 4 Art, M. nobile Hook. (Fig. 42 H—K), auf der Chathaminsel einheimisch. 32. Paracaryum Boiss. Kelch mehr oder weniger tief 5teilig, mit meist schmalen, zur Fruchtzeit nur selten vergrößerten Zipfeln. Blkr. (Fig. 42 L, M) trichterförmig, mit 5 kurzen, stumpfen Zipfeln und 5 stumpfen Hohlschuppen. Stb. 5, mit kurzen Stf., die Röhre der Blkr. nicht überragend. Gr. kurz, mit kleiner N. Klausen (Fig. 42 N, O) mit der ganzen Innenfläche dem kegelförmigen Stempelpolster ansitzend, mit häutigem, breitem, meist gezähntem und zuweilen nach innen gebogenem Rande. — Ausdauernde oder 2jährige Kräuter mit zerstreuten B. und kleinen, blauen oder violetten Bl., meist ohne Tragb. Gegen 35, im Mittelmeergebiet und Centralasien verbreitete Arten. Sect. I. Euparacaryum Boiss. Rand der Klausen nach innen gebogen. Die Mehrzahl der hierher gehörigen Arten gehören Vorderasien an, z. B. P. calathicarpum Stocks, P. mi- cranthum Boiss., P. salsum Boiss., P. rugulosum DC., P. papillosum (DC.) Gürke, P. undulatum Boiss., P. strietum (C. Koch) Boiss. Diesen schließen sich die habituell sehr ähnlichen P. microcarpum Boiss. und P. tibeticum Clarke im Himalayagebiet an, während P. coelestinum Lindl., P. heliocarpum A. Kern. und P. Thomsoni Clarke, die ebenfalls dem Himalaya ange- hören, durch größere und breitere B. habituell verschieden sind. Sect. II. Mattiastrum Boiss. Rand der Klausen flach, meist breiter. — A. Gr. mehr- mals kürzer als die Fr. Auch hier herrschen die vorderasiatischen Arten vor, z. B. P. myo- soloides (Labill.) Boiss., P. Reuteri Boiss. et Haußkn., P. lamprocarpum Boiss., P. cristatum (Lam.) Boiss., P. leptophyllum (DC.) Boiss., P. ponticum (C. Koch) Boiss., P. erysimifolium Boiss., P. cappadocicum Boiss. et Bal., P. stenolophum Boiss., P. modestum Boiss. et Haußkn.; P. himalayense (Klotzsch) Clarke (Fig. 42 L—0O) und P. Lambertianum Clarke sind im Himalaya einheimisch. — B. Gr. so lang oder länger als die Fr.: P. ancyritanum Boiss., P. Aucheri (DC.) Boiss., B. calycinum Boiss. et Bal., P. longipes Boiss., P. asperum Stocks, P. incanum (Ledeb.) Boiss., P. glastifolium (Willd.) Boiss., P. corymbiforme (DC.) Boiss., und P. angusti- folium (Willd.) Boiss., sämtlich dem Mittelmeergebiet angehörend. Das im nördlichen Indien vorkommende P. malabaricum Clarke schließt sich habituell den indischen Arten der ersten Section an. 33. Rindera Pall. (Mattia Schult., Cyphomattia Boiss.) Kelch teilig, die schmalen Zipfel meist unterhalb der Fr. herabgebogen. Blkr. (Fig. 42 P, Q) trichterförmig, mit 5 dachziegeligen Zipfeln und 5 mehr oder weniger langen Hohlschuppen. Stb. 5, mehr oder weniger weit aus der Röhre herausragend, mit fadenförmigen Stf. und länglichen oder fast linealen A. Gr. fadenförmig, meist länger als die Blkr., mit kleiner, kopfför- miger N. Klausen (Fig. 42 R, S) vom Rücken her zusammengedrückt, glatt, fast mit der ganzen inneren Fläche dem kegelförmigen Stempelpolster angeheftet, von einem breiten, nicht gezähnten Rande umgeben. — Ausdauernde Kräuter mit eansleanateen B. mE gestielten Bl. ohne Deckb. 10 Arten, im Mittelmeergebiet, sowie dem mitteleuropäischen und aralo-kaspischen Gebiet. AR. umbellata Waldst. et Kit. (Fig. 42 P—S) im Banat, Serbien, Südrussland und Süd- sibirien. Nahe verwandt damit sind R. tetraspis Pall. und R. ochroleuca Kar. et Kir., beide in Südrussland und Sibirien, sowie R. cyclodonta Bunge in Turkestan und Afghanistan. Im westlichen Mediterrangebiet kommt nur R. gymnandra Coss. vor, während im östlichen Teile 106 Borraginaceae. (Gürke.) dieses Gebietes die Gattung stärker vertreten ist; hier finden sich R. graeca' Boiss. et Heldr. in den alpinen Regionen Griechenlands, ferner R. caespitosa (DC.) Gürke, R. lanata (Lam.)- Gürke, R. Schlumbergeri (Boiss.) Gürke und R. Bungei (Boiss.) Gürke. 34. Tysonia Bolus. Kelch Bteilig, mit lanzettlichen Zipfeln, zur Fruchtzeit wenig vergrößert. Blkr. fast radförmig, mit aufrechten, viereckig-länglichen Hohlschuppen und 5 fast abstehenden Zipfeln; im Grunde der Röhre 40 Schuppen oder Schwielen. Stb. 5, die Röhre überragend, mit kurzen, stumpfen A. und am Grunde verbreiterten Stf. Gr. fadenförmig, mit kopfförmiger N. Klausen 1—3, fast scheibenförmig, 4 derselben meist größer, mit breitem, knorpeligem, runzeligem, gekerbtem Flügel. — Kraut mit wechsel- ständigen B., verzweigtem, aus lockerblütigen Wickeln zusammengeselztem Blütenstand; Bl. lang gestielt, ohne Deckb. 4 Art, T. africana Bolus, in Südostafrika. Iv. 2. Borraginoideae-Eritrichieae. Bl. 5zählig. Blkr. mit oder ohne Hohlschuppen. Frkn. 4lappig. Gr. einfach. Fr. aus 4 getrennten Klausen bestehend, diese mit flacher Anheftestelle dem kegel- oder säulenförmigen Stempelpolster ansitzend, mit ihren Spitzen die Anheftestelle überragend. A. Klausen nicht aufspringend. a. Ansatzfläche der Klausen mindestens halb so groß als die Bauchseite der Klausen. a. Stb. die Röhre nicht überragend. I. Klausen gerandet, der Rand mit widerhakigen Borsten besetzt .. 35. Lappula. II. Klausen meist ohne Rand und nicht mit widerhakigen Borsten besetzt. 1. Keimb. ungeteilt. * Ansatzfläche der Klausen unterhalb der Mitte derselben 36. Eritrichium. .** Ansatzfläche der Klausen oberhalb der Mitte derselben. + B. gegenständig. . . nn 0 87. Alloeaıyas A B. wechselständig oder am Grunde roseltenartig gedrängt. O Stengel wiederholt regelmäßig dichasial verzweigt. /\ Kelch bis zum Grunde teilig. Ansatzfläche der Klausen rundlich 38. Eremocarya. AN Kelch bis zur Mitle 5teilig, der Tubus in der Mitte ringsumschnitten, und der untere Teil mit dem Blütenstiel stehen bleibend. Ansatz- fläche der Klausen nach unten zu getellt' . . .39. Piptocalyxz. OO Stengel nicht dichasial verzweigt. /\ Klausen mittelst eines rundlichen oder kegelförmigen Anhängsels am Stempelpolster befestigt . . . 0 4 40. BORUER: AA Klausen mit flacher Ansatzstelle am n Stempelpolster befestigt. X Blütenstiele bleibend. $ Klausen nach der Spitze zu gekielt. . .4l. Plagiobotrys. 66 Klausen ohne Kiel . . . . .....7...42. Oreocarya. “X Blütenstiele abfallend. . . - ... ... .. 48. Cryptanthe 9.’ Kemmb. teilig 2 SE ES NAHEN TEE ß. Stb. die Röhre überragend . . . . . „45. Craniospermum,. b. Ansatzfläche der Klausen weniger als Be Hälfte Br Bauichseite einnehmend. a. Ansatzfläche nicht gerandet. a. Kelch zur Fruchtzeit stark vergrößert. I. Klausen auf dem Rücken convex, nicht vertieft. . . . ....46. Asperugo. II. Klausen auf dem Rücken grubenartig vertieft . . . ..... 47. Tretocarya. 3. Kelch zur Fruchtzeit nicht oder nur unerheblich vergrößert. . . 48. Microula. b. Ansatzfläche mit einem Rande versehen. a. Ansatzfläche wenig concav, der Rand derselben undeutlich 49. Bothriospermum. 3. Ansatzfläche tief concav, Rand derselben knorpelig-gezähnt . . 50. Gastrocotyle. B. Klausen aufspringend . i 1: LM. 8. Einen Schistocrarsuze 35. Lappula Mönch (Echinospermum Sw.). Kelch Steilig, mit eiförmigen oder schmäleren Zipfeln. Blkr. mit 5 stumpfen, dachziegeligen Zipfeln und 5 kurzen Hohl- schuppen. Stb. 5, mit sehr kurzen Sif., die Blkr. nicht überragend. Gr. kurz, mit fast 4 Pr re ee au e r. af, LA ‘nm DE Er ae a £ Borraginaceae. (Gürke.) 107 kopfförmiger N. Klausen (Fig. 43 4, B) auf dem Rücken mit Kanten oder Rändern ver- sehen, die mit einer einfachen oder doppelten Reihe von widerhakigen Stacheln besetzt sind. — Ajährige oder ausdauernde Kräuter mit meist schmalen, wechselständigen B., meist am Grunde beblätterten Wickeln und sehr kleinen Bl. Gegen 50 Arten, durch die nördlichen gemäßigten Regionen beider Erdhälften, besonders der alten Welt, verbreitet, wenige Arten in Südafrika und Australien vorkommend. Sect. I. Heterocaryum (DC.) Boiss. Klausen länglich oder fast lineal, an der Bauch- seite und den Seitenflächen mit dem Stempelpolster und unter sich fest verwachsen, auf dem Rücken gerandet und bestachelt. Hierher gehören L. echinophora (Pall.) O. Kize., vom süd- lichen Russland und Kleinasien durch das ganze mittlere Asien verbreitet, und L. oligacantha (Boiss.) Gürke im südlichen Sibirien, sowie in Persien, Afghanistan und Beludschistan. Sect. II. Sclerocaryum DC. Klausen mit der ganzen Bauchseite dem Stempelpolster angewachsen, unter sich aber frei, auf dem Rücken mit kurzen, dicken, widerhakigen Stacheln _ besetzt, nicht gerandet. Hierher gehört nur L. spinocarpos (Forsk.) Aschers. (Fig. 43 B) vom südlichen Russland bis Beludschistan und auch in Nordafrika verbreitet, Sect. III. Eulappula Gürke. Klausen kurz und 3kantig, nur an der Basis mit dem Stempelpolster verwachsen, unter sich frei, am Rücken mit einem stacheligen Rande besetzt. A. Klausen am Rande mit 2—3 Stachelreihen besetzt: L. Myosolis Mönch (Fig. 43 A), durch ganz Mittel- und Südeuropa und durch das mittlere Asien bis Japan, auch in Nord- afrika verbreitet; in den atlantischen Staaten Nordamerikas wohl nur eingeschleppt. Die übrigen in diese Gruppe gehörenden Arten, z. B. L. anisacantha (Turez.) Gürke, L. barbata (Lehm.) Gürke, L. heteracantha (Ledeb.) Gürke, L. consanguinea \Fisch. et Mey.) Gürke, sämt- lich im Mittelmeergebiet und Centralasien vorkommend, stehen Z. Myosotis Mönch sehr nahe. B. Klausen am Rande nur mit 4 Reihe von Stacheln besetzt. — Ba. Stacheln so lang oder länger als der Querdurchmesser der Klause: Z. patula (Lehm.) Aschers. in Süd- russland, Vorderasien und Nordafrika ziemlich häufig; damit nahe verwandt L. Redowskü (Hornem.) Gürke in Centralasien; ob die zu dieser Art gerechneten nordamerikanischen Exemplare nicht eine besondere Art darstellen, ist fraglich. L. marginata (Lehm.) Gürke erstreckt sich von Galizien bis Turkestan. L. Bungei (Boiss.) Gürke und L. sessiliflora (Boiss.) Gürke sind persische Arten; andere Arten, wie L. semiglabra (Ledeb.) Gürke, L. macrantha (Ledeb.) Gürke, L. sirieta (Ledeb.) Gürke, L. affinis (Kar. et Kir.) Gürke, L. tenuis (Ledeb.) Gürke, L. diploloma (Schrenk) Gürke, L. microcarpa (Ledeb.) Gürke, L. rupestris (Schrenk) Gürke haben ihren Verbreitungsbezirk hauptsächlich im südlichen Sibirien. Auch 2 Arten des Kaplandes, L. capensis (DC.) Gürke und L. cynoglossoides {Lam.) Gürke gehören hierher. — Bb. Stacheln kürzer als der Querdurchmesser der Früchtchen: Hierher nur wenige Arten, z. B. L. stylosa (Kar. et Kir.) Gürke, L. brachycentra (Ledeb.) Gürke und L. tuberculosa (Ledeb.) Gürke im südlichen Sibirien, L. sinaica (DC.) Aschers. et Schweinf. von der Sinaihalbinsel bis Beludschistan. Sect. IV. Homalocaryum DC. Klausen flach, zusammengedrückt, mit breitem, gezähntem Rande: L. deflexa (Lehm.) Garcke, durch Mitteleuropa bis Sibirien verbreitet. Nutzpfl. Das Kraut von L. Myosotis Mönch wurde als Herba Cynoglossi mi- noris in derselben Weise wie Cynoglossum officinale L. gebraucht. 36. Eritrichium Schrad. Kelch mehr oder weniger tief 5teilig, selten zur Frucht- zeit etwas vergrößert. Bikr. Fig. 43 D) mit kurzer Röhre, meist mit 5 kleinen Hohl- schuppen und 5 stumpfen, abstehenden Zipfeln. Stb. die Röhre nicht überragend, mit kurzen Stf. Klausen (Fig. 43 E) mehr oder weniger aufrecht, mit kurzer Ansatzfläche dem Stempelpolster angeheftet, auf dem Rücken glatt oder mehr oder weniger höckerig. S. gerade oder seltener gekrümmt. — Meist ausdauernde Kräuter mit wechselständigen B., die Wickel meist unbeblättert. Gegen 30 Arten, über die gemäßigten Regionen beider Erdhälften verbreitet. Sect. I. Eueritrichium DC. Klausen eiförmig, ungleich 3kantig, an der Spitze nicht gestutzt, die Seitenkanten bisweilen gezähnt. Hierher gehören E. nanum Schrad. (Fig. 43 C—E) mit der Var. terglovense (Jacq.) DC., verbreitet in den Alpen, und auch in den Karpathen und im Kaukasus vorkommend; ferner E. Chamissonis DC. und A. arctioides (Cham.) DC., beide an der Behringsstraße und in Kamtschatka, vielleicht besser nur als Varietäten von E. nanum zu betrachten. Sect. II. Coloboma DC. Klausen an der Spitze gestutzt, auf der Rückenseite mit 108 Borraginaceae. (Gürke.) gezähntem Rande umgeben. Hierher gehören eine Reihe sibirischer und centralasiatischer Arten, z. B. E. villosum (Röm. et Schult.) DC., E. sericeum DC., E. jenisseense Turcz., E. ru- pestre (Pall.) DC., E. pectinatum (Pall.) DC., E. incanum (Turez.) DC., E. eiliatum (Rud.) DC., E. latifolium Kar. et Kir.; auch E. strictum Dene., im ganzen Himalaya verbreitet, gehört hierher. Sect. III. Amblynotus DG. Klausen länglich, auf dem Rücken stumpf und convex, an der Bauchseite mit einer Kante, kahl und glatt. Hierher nur E. obovatum (Ledeb.) DC. Fig. 43. 4A Zappula Myosotis Mönch, Klause. — B L. spinocarpos (Forsk.) Aschers., Klause. — (—E Eni- trichium nanum Schrad. C ganze Pfl.; D Bl. aufgeschnitten; Z Klause. — F Allocarya Scouleri (DC.) Greene, Klause. — @ Plagiobotrys tenella (Nutt.) A. Gr, Klause. — H Cryptanthe pterocarya (Torr.) Greene, Klause. — J, K Amsinckia intermedia Fisch. et Mey. J Bl. von außen; X Bl. aufgeschnitten. — Z A. Iycopsoides Lehm., Fr. mit Kelch. — M—P Asperugo procumbens L. M Bl. von außen; N Bl. aufgeschnitten; O0 Kelch zur Zeit der Fruchtreife; P Klause. — 0 Bothriospermum tenellum Fisch. et Mey., Fr. mit Kelch. (Original.) 37. Allocarya Greene. Kelch fast bis zum Grunde teilig, zur Fruchtzeit etwas vergrößert. Blkr. mit kurzer Röhre. Klausen (Fig. 43 F) länglich-eiförmig, glatt oder verschiedenartig höckerig bis stachelig, sehr häufig mit einem Kiel versehen. — Niedrige, meist Ajährige Kräuter mit linealen, ganzrandigen B., von denen die unteren stets gegen- ständig sind; Blütenstiele kegelförmig verdickt und unter dem Kelche mehr oder weniger deutlich 5kantig, nicht abfallend; Bl. weiß, mit gelbem Schlund. Gegen 25 Arten, im pacifischen Nordamerika und in Chile verbreilet. Wahrscheinlich sind noch mehrere von den von Philippi als Eritrichium aus Chile angeführten Arten hierher zu ziehen. A. ijährige Arten mit rauher Behaarunse. Aa. Bl. in lockeren Wickeln in den Achseln von mehr oder weniger blattartigen Bracteen. Die verbreitetsten der kalifornischen Arten Borraginaceae. (Gürke.) 109 sind A. Chorisiana (Cham. et Schlecht.) Greene und A. Echinoglochin Greene; weniger häufig sind in Kalifornien und den übrigen pacifischen Staaten A. lithocarya (A. Gr.) Greene und 40 andere Arten. A. plebeja (Cham. et Schlecht.) Greene geht in der Küstenregion nordwärts bis zu den Aleuten. Von den chilenischen Arten gehören in diese Gruppe z. B. A. uliginosa (Phil.) Greene, A. procumbens (DC.) Greene, A. humilis (R. et Pav.) Greene und A. sessilifolia (DC.) Greene. — Ab. Bl. ohne Bracteen in ziemlich dichten Wickeln. Hierher gehören einige Arten mit verhältnismäßig großer Blkr., z. B. die sehr häufige A. stlipitata Greene, und von selteneren Arten A. Scouleri (DC.) Greene (Fig. 43 F), A. hirta Greene, A. Cooperi (A. Gr.) Greene; die Bl. der in Kalifornien ebenfalls häufigen A. californica (Fisch. et Mey.). B. Ausdauernde, mit weicherer Behaarung. Hierher gehört nur A. mollis (A. Gr.) Greene aus Kalifornien. 38. Eremocarya Greene. Kelch bis zum Grunde öteilig. Klausen kahl, ohne Rand und nicht gekielt, ihrer ganzen Länge nach angewachsen. Gr. in der Fr. ver- größert und stehenbleibend. — Kleine, 1jährige Kräuter mit rosettenartigen Grundb., die zahlreichen Stengel wiederholt und sehr regelmäßig dichasial verzweigt, die En- digungen in ziemlich dichtblütige, beblätterte Wickel ausgehend. 2 Arten im pacifischen Nordamerika, E. mierantha (Torr.) Greene und E. lepida (A. Gr.) Greene. 39. Piptocalyx Torr. Kelch bis zur Mitte 5teilig, die Röhre in der Mitte rings- umschnitten, und der untere Teil mit dem sehr kurzen Blütenstiel stehenbleibend. Klausen ohne Kiel, aber deutlich berandet, glatt oder höckerig, die ventrale Ansatzfläche nach unten zu 2teilig. — Ijährige, niedrige Kräuter mit dichasial verzweigten Stengeln, die Endigungen in ziemlich dichtblütige, beblätterte Wickel ausgehend. 2 Arten im pacifischen Nordamerika, P. circumscissus Torr. und P. dichotomus Greene. 40. Sonnea Greene. Kelch bis zur Basis 5teilig, zur Fruchtzeit sich nicht ver- srößernd. Klausen rundlich-eiförmig oder 3kantig, an der Bauchseite mit einem spitzen Kiel, auf dem Rücken glatt oder höckerig-rauh, an dem kegelförmigen oder niederge- drückten Stempelpolster mittelst eines Anhängsels befestigt. — Niedrige Kräuter ohne rosettenlörmige Grundb. und meist beblätterten Wickeln. 6 Arten, sämtlich im paecifischen Nordamerika. — A. Klausen abgerundet, die weiche, rundliche Ansatzfläche oberhalb der Mitte: S. glomerata (A. Gr.) Greene, S. hispida (A. Gr.) Greene, $. foliacea Greene. — B. Klausen eckig, das knorpelige, kielförmig verlängerte An- hängsel in der Mitte: S. Kingü (Wats.) Greene, S. Jonesii (A. Gr.) Greene, S. Harpnessü Greene. 44. Plagiobotrys Fisch. et Mey. Kelch 5teilig, mehr oder weniger zur Fruchtzeit sich vergrößernd. Klausen (Fig. 43 G) eirund oder im Umriss kreuzförmig, nach der Spitze zu gekielt, gewöhnlich mit deutlichen Seitenrändern, auf dem Rücken sehr regel- mäßig höckerig, die Ansatzfläche auf der Bauchseite häufig hohl, nicht selten gestielt. — jährige, häufig niederliegende Kräuter, gewöhnlich weich behaart, zuweilen mit rosetten- förmigen Grundb. Gegen 15 Arten, teils im pacifischen Nordamerika, teils in Chile verbreitet. Zu den nordamerikanischen gehören P. tenella (Nutt.) A. Gr. (Fig. 43 G), P. Torreyi A. Gr., P. canes- cens (Benth.) A. Gr., P. nothofulva A. Gr. und andere; chilenische Arten sind P. procumbens (DC.) A. Gr. und P. tinctoria (R. et Pav.) A. Gr. 42. Oreocarya Greene. Kelch fast bis zum Grunde 5teilig, mit lanzettlichen, zur Fruchtzeit mehr oder weniger ausgebreiteten oder zurückgeschlagenen Zipfeln. Klausen glatt oder mehr oder weniger höckerig, ohne Kiel, die Ränder scharf oder fast geflügelt. — Kräftige, 2jährige oder ausdauernde Kräuter, meist mit gedrängten Grundb. Gegen 10 Arten, sämtlich den gebirgigen Regionen des pacifischen Nordamerikas an- gehörend. — A. Wickel zu lockeren, traubenartigen Blütenständen zusammengestellt: O. suffruticosa (Torr.) Greene und O. Palmeri (A. Gr.) Greene mit geflügelten Klausen, O. holoptera (A. Gr.) Greene mit ungeflügelten Klausen. — B. Wickel zu geknäuelten Blütenständen zu- sammengestellt. — Ba. Klausen flügelig-gerandet: O. setosissima (A. Gr.) Greene. — Bb. Klausen scharf gerandet: O. virgata (Port.) Greene, O0. glomerata (Pursh) Greene und O0. seri- cea (A. Gr.) Greene mit kurzer Blumenkronenröhre, O. fulvocanescens (A. Gr.) Greene und 0. leucophaea (Dougl.) Greene mit längerer Blumenkronenröhre. 110 Borraginaceae. (Gürke.) 43. Cryptanthe Lehm. (Krynitzkia Fisch. et Mey.) Kelch bis zum Grunde teilig, meist mit dem fadenförmigen Blütenstiel abfallend (nur bei $ Pterygium bleibend), die Zipfel meist die Fr. umschließend; Klausen (Fig. 43 H) sehr häufig durch Abortus 2 oder 1, glatt, höckerig oder stachelig, ohne Kiel, meist deutlich gerandet, zuweilen ge- flügelt, gewöhnlich mit der ganzen Bauchseite dem Stempelpolster ansitzend. — Meist jährige Kräuter mit wechselständigen, ganzrandigen B. und unbeblätterten Wickeln. Über 60 Arten, im pacifischen Nordamerika südwärts bis in das nördliche Mexiko, und in Chile. Die nordamerikanischen Arten können (nach Greene) in folgender Weise grup- piert werden: Sect. I. Eueryptanthe Gürke. Kelch zur Fruchtzeit geschlossen, abfallend, mit schmalen, rauhhaarigen Zipfeln. — A. Klausen stachelig. — Aa. Entweder nur 4 Klause, oder, wenn mehr vorhanden, 4 größer entwickelt: C. crassisepala (Torr. et Gr.) Greene, C. texana (DC.) Greene, C. angustifolia (Torr.) Greene, C. dumetorum Greene, C. micromeres (A. Gr.) Greene. — Ab. 4 Klausen gleichmäßig ausgebildet: C. muricatula (DC.) Greene, C. Jonesü (A. Gr.) Greene, C. ambigua (A. Gr.) Greene, C. foliosa (A. Gr.) Greene, (. barbigera (A. Gr.) Greene, C. intermedia (A. Gr.) Greene, C. pusilla (A. Gr.) Greene, C. ramosa (DC.) Greene, C. racemosa (Wats.) Greene u. a..— B. Klausen glatt und glänzend, hellgrau oder dunkelbraun gefleckt. — Ba. Nur 4—2 Klausen entwickelt: C. flaccida (Lehm.) Greene, C. marilima Greene und 6 andere Arten. — Bb. Klausen 4: C. leiocarpa (Fisch. et Mey.) Greene, C. hispidissima Greene, C. nemaclada Greene, C. Torreyana (A. Gr.) Greene, C. affinis (A. Gr.) Greene, C. Watsoni (A. Gr.) Greene, C. Pattersoni (A. Gr.) Greene, (. Fendleri (A. Gr.) Greene. Sect. II. Pterygium A. Gr. Kelch bleibend, mit ausgebreileten, weicher behaarten, breiten Zipfeln. — A. Klausen breit geflügelt: C. pterocarya (Torr.) Greene (Fig. 43 H), C. eycloptera Greene. — B. Klausen scharf gerandet: C. oxygona (A. Gr.) Greene, C. mohavensis Greene, (©. utahensis Greene, Von den chilenischen Arten nenne ich z. B. C. glomerata Lehm., C. mierocarpa Fisch, et Mey., C. congesta (DC.) Greene, C. linearis (Colla) Greene, C. glareosa (Phil.) Greene, .C. dimorpha (Phil.) Greene. Außerdem gehört wahrscheinlich die Mehrzahl der vielen, von Philippi als Eriirichium veröffentlichten Arten hierher. 44. Amsinckia Lehm. (Benthamia Lindl.) Kelch 5teilig, mit linealen Zipfeln. Blkr. (Fig. 43 J, K) mit 5 Zipfeln, ohne Hohlschuppen. Stb. 5, mit sehr kurzen Stf., die Blkr. nicht überragend. Gr. meist kurz, mit kopfförmiger N. Klausen (Fig. 43 ZL) auf dem Rücken glatt oder höckerig, unberandet. S. mit 2teiligen Keimb. — Ajährige, meist dicht behaarte, häufig niederliegende Kräuter mit wechselständigen B. und wenigblütigen Wickeln. 8 Arten, im pacifischen Nordamerika, dem nördlichen Mexiko und in Chile vorkommend. — A. Klausen runzelig, mit convexem Rücken. — Aa. Oberfläche der Klausen von regel- mäßigen Linien durchzogen, daher regelmäßig höckerig: A. tesselata A. Gr. im pacifischen Nordamerika. — Ab. Klausen unregelmäßig höckerig. — Abe. Kelchzipfel lineal: A. echi- nata A. Gr., A. intermedia Fisch. et Mey. (Fig. 43 J, K) und A. spectabilis Fisch. et Mey. im pacifischen Nordamerika, A. angustifolia Lehm. in Chile. — Abß. Kelchzipfel breit lanzett- lich: A. Iycopsoides Lehm. (Fig. 43 L) in Kalifornien. 45. Craniospermum Lehm. Kelch teilig, mit lanzettlichen Zipfeln, zur Frucht- zeit vergrößert und die Klausen einschließend. Blkr. mit 5 kleinen, stumpfen Zipfeln, ohne Hohlschuppen. Stb. in ungleicher Höhe befestigt, mit ziemlich langen Stf., die Röhre überragend. Gr. fadenförmig, mit undeutlich 2teiliger N. Klausen mit aufwärts und nach innen gebogenen Rändern. — Ausdauernde, niederliegende Kräuter mit wechsel- ständigen B. und kurzen, dichtblütigen, unbeblätterten oder nur im unteren Teil be- blätterten Wickeln. 2 Arten, C. hirsutum DC. und (. canescens DC., beide in Sibirien einheimisch. 46. Asperugo Linn. Kelch (Fig. 43 M, O) glockenförmig, ungleich 5teilig, zur Fruchtzeit stark vergrößert, zusammengedrückt, fast 2klappig, die Klappen lappig-ge- zähnt. Blkr. (Fig. 43 N) mit kurzer Röhre, abstehenden Zipfeln und 5 stumpfen, kurzen Hohlschuppen. Sıb. die Röhre nicht überragend, mit sehr kurzen Stf. Gr. kurz, mit kopfförmiger N. Klausen (Fig. 43 P) aufrecht, eiförmig, etwas zugespitzt, von der Seite Ei Pr Borraginaceae. (Gürke.) 111 zusammengedrückt, gekörnt, auf dem Rücken gekielt, über der Mitte mit kurzer, con- caver Ansatzfläche dem lang-kegelförmigen Stempelpolster angeheftet. — Ijähriges, niederliegendes, sehr rauhhaariges Kraut mit wechselständigen, hier und da aber auch gegenständigen B. und kleinen, in den Blattachseln einzeln oder zu 2 sehr kurzgestielten oder fast sitzenden, rötlichblauen oder weißen Bl. 4 Art, A. procumbens L. (Fig. 43 M—P), durch Europa und Asien verbreitet, und auch anderwärts zuweilen eingeschleppt. Das Kraut wurde früher als Herba Asperuginis wie Borrago benutzt. 47. Tretocarya Maxim. Kelch glockig, 5lappig, zur Fruchtzeit um das doppelte vergrößert. Blkr. tellerförmig, mit wenig hervorragenden, halbmondförmigen Hohl- schuppen. Stb. 5, mit stumpfen, die Röhre nicht überragenden A. Gr. mit fast kopf- förmiger N. Klausen vom Kelche eingehüllt, rundlich-3kantig, mit kleiner Ansatzfläche dem convexen Stempelpolster ansitzend, die Spitzen hervorragend und an der Innenseite gekielt, auf dem Rücken wellig-runzelig und mit Sternhaaren besetzt, in der Mitte des Rückens grubenartig vertieft. — Ein ausdauerndes, stengelloses Kraut mit länglich- spatelförmigen, rosettenartig gedrängten Grundb. A Art, T pratensis Maxim., in China. 48. Microula Benth. Kelch glockig, bis zur Hälfte 5teilig, zur Fruchtzeit wenig vergrößert. Blkr. mit kurzer Röhre, 5 sehr stumpfen Zipfeln und 5 Hohlschuppen. Stb. die Röhre nicht überragend, mit sehr kurzen Stf. Gr. kurz, mit fast kopfförmiger N. Klausen zuweilen weniger als 4, vom Rücken zusammengedrückt, ohne Kiel, rauh oder fast stachelig, oberhalb der Mitte mit kleiner Ansatzfläche dem kleinen, convexen Stempel- polster ansitzend, die Spitzen hervorragend und innen gekielt, die Enden unterhalb der Ansatzfläche breit und abgerundet. Ein sehr kleines, fast stengelloses Kraut mit läng- lich-spatelförmigen, rosettenartig angeordneten Grundb. und dichten, vielblütigen, zwischen den Grundb. versteckten, beblätterten Wickeln. A Art, M Benthami Clarke, im Himalaya. 49. Bothriospermum Bunge. Kelch 5teilig, zur Fruchtzeit wenig vergrößert. Blkr. mit kurzer Röhre, 5 stumpfen Zipfeln und 5 Hohlschuppen. Stb. die Röhre nicht über- ragend, mit sehr kurzen Stf. Gr. mit fast kopfförmiger N. Klausen (Fig. 43 Q) auf dem gerundeten Rücken gekörnelt oder runzelig, die Ansatzfläche auf der Bauchseite mit einem mehr oder weniger hervorragenden, zuweilen gezähnten Rande versehen. S. ein wenig gekrümmt. — I- oder 2jährige Kräuter mit wechselständigen, eiförmigen oder lanzettlichen B. und kleinen Bl., die unteren meist axillär, die oberen in lockeren, be- blätterten Wickeln. 4 Arten im tropischen und nordöstlichen Asien: B. tenellum Fisch. et Mey. (Fig. 43 Q) durch das ganze nördliche Indien, China, die Mandschurei und Japan verbreitet, auch auf den Maskarenen, wohl nur eingeschleppt, vorkommend. Die übrigen Arten, B. chinense Bunge, B. Kusnezowii Bunge und B. secundum Maxim., sind auf China beschränkt. 50. Gastrocotyle Bunge. Kelch 5teilig, mit ungleichen, unterhalb der Fr. ab- stehenden Zipfeln. Blkr. mit kurzer Röhre, 5 stumpfen Zipfeln und 5 sehr kleinen Hohl- schuppen. Stb. nicht die Röhre überragend, mit sehr kurzen Stf. Gr. kurz, mit kleiner N. Klausen eiförmig, aufrecht, eiwas gekrümmt, auf dem Rücken runzelig und undeutlich gekielt, dem dicken Stempelpolster mit concaver, gezähnter Ansatzfläche angeheftet und an demselben eine ringförmige Erhebung zurücklassend. — Ein niederliegendes Kraut mit schmalen, wechselständigen B. und sehr kleinen Bl., welche teils auf sehr kurzen Stielen axillär und einzeln, teils in kurzen, beblätterten Wickeln stehen. 4 Art, G. hispida (Forsk.) Bunge, verbreitet von Ägypten durch Vorderasien bis ins Pendschabgebiet. 51. Schistocaryum Franch. Blkr. mit kurzer Röhre und dicken Hoblschuppen. Stb. die Röhre nicht überragend. Klausen pyramidenförmig, am Grunde rundlich, an der Spitze seitlich zusammengedrückt, höckerig, am oberen Teil des Rückens mit sehr kleiner Öffnung und einem vom Rücken nach der Bauchseite verlaufenden und dort sich in 2 112 Borraginaceae. (Gürke.) Äste teilendem, bei der Reife aufspringendem Kiel. — Ausdauernde Pfl. mit dicker, fast holziger Wurzel. 4 Art, S. myosotideum Franch., in den Gebirgen von Yunnan bei 3500 m Höhe. Iv. 3. Borraginoideae-Anchuseae. Blkr. 5zählig, mit oder ohne Hohlschuppen. Frkn. 4lappig. Klausen dem flachen Stempelpolster mit concaver und häufig von einem Ringe umgebener Ansatzfläche auf- sitzend. A. Röhre der Blkr. mit Hohlschuppen. a. Hohlschuppen sehr lang, lineal oder lanzettich -. . . . .....52. Symphytum. b. Hohlschuppen kurz, meist stumpf. a. Stf. auf dem Rücken mit einem Anhängsel. Bikr. radförmig. . . 53. Borrago. ß. Stf. ohne Anhängsel. Blkr. röhrenförmig. I. Stb. aus der Röhre weit hervorragend. Blkr. mit linealen, zurückgerollten Zipfeln 54. Trachystemon. lI. Stb. die Röhre nicht überragend. Blkr. mit breiten Zipfeln. 4. Blkr. mit dachziegeliger Knospenlage. * Röhre: der Bikr, gerade. . 0... ..0,, N N win an. ve DaoseRgere *#* Röhre der Bikr. gekrümmt. . - . 2.2 90.2byCoRsIEs 2. Blkr. mit gedrehter Knospenlage. Stb. die Röhre en überragend 57. Trigonocaryum. B. Röhre der Blkr. ohne Hohlschuppen, oder an Stelle derselben Haarbüschel. a. Klausen runzelig, höckerig oder stachelieg. 2; Kelch- höchstens bis zur Mitte 5Blappig. . . . 2.0.2020. ....58. Nonnea. . Kelch bis über’ die Mitte 5teilig °. . ee Br he Anl HD OR ARNZERTLETEN b. Klängen elatt. “er. u Ee ae BON KRUIHOHamTER 52. Symphytum L. Kelch ee mit linealen Zipfeln. Bikr. (Fig. 44 B, C, G) breit röhrenförmig, oberhalb der Insertion der Stb. ein wenig erweitert oder nach oben zu fast glockig verbreitert, mit 5 lanzettlichen oder linearen, aufrechten, an der Spitze papillösen und häufig aus der Röhre weit hervorragenden Hohlschuppen (Fig. 44 D) und 5 sehr kurzen, aufrechten Zipfeln. Stb. (Fig. 44 E) 5, in der Mitte der Röhre inseriert und dieselbe nicht überragend, mit stumpfen oder 2spitzigen A. Gr. fadenförmig, mit stumpfer oder kopfförmiger N. Klausen (Fig. 44 F) schief-eiförmig, aufrecht, etwas ge- krümmt, runzelig, dem flachen Stempelpolster mit breiter, concaver und von einem ge- zähnten Rande umgebener Ansatzfläche angeheftet. S. fast kugelig. — Aufrechte Kräuter mit meist lang gestielten Grundb., oft herablaufenden Stengelb., von denen die oberen zuweilen gegenständig sind, meist beblätterten Wickeln und blauen, roten oder gelb- lichen Bl. Gegen 45 Arten, im gemäßigten Europa und dem Mittelmeergebiet verbreitet. — A. Hohlschuppen die Blkr. nicht überragend. — Aa. Wurzel spindelförmig oder verzweigt. Hierher gehört als die häufigste Art, welche durch das ganze gemäßigte Europa bis zum westlichen Sibirien verbreitet ist, S. officinale L. (Fig. 44 B—F), ferner S. molle Janka in Ungarn, $. cordatum W. K., durch die herzförmigen B. ausgezeichnet, hauptsächlich im danubischen Gebiet und Siebenbürgen vorkommend; die übrigen, hierher gehörenden Arten sind mediterran, z. B. S. mediterraneum K. in Südfrankreich, S. orientale L., S. caucasicum M. B., S. tauricum Willd., S. sylvaticum Boiss., S. anatolicum Boiss., S. brachycalyx Boiss., S. palaestinum Boiss., $S. kurdieum Boiss. et Haußkn., S. sepulerale Boiss. et Bal. und $. as- perrimum Sims (Fig. 44 A), das letztere wird im Kaukasus als Futterpflanze angebaut. — Ab. Rhizom knollenförmig: S. tuberosum L., vereinzelt im ganzen mittleren und südlichen Europa vorkommend, S, grandiflorum DC. im Kaukasus. — B. Hohlschuppen aus der Blkr. herausragend. S. bulbosum Schimp. (Fig. 44 G) im Mittelmeergebiet, und im Rheingebiet abwärts bis Heidelberg, und S. ottomanum Friv. im Banat und auf der Balkan- halbinsel. Nutzpfl. Die Wurzel, B. und Bl. von S. officinale waren als Radix Herba et Flores Symphytis. Consolidae majoris ehemals officinell, die Wurzel ist es jetzt noch in einzelnen Ländern; bei uns wird dieselbe, welche reichlich Schleim enthält, zu Umschlägen Borraginaceae. (Gürke.) 1.73 bei Knochenbrüchen (daher der Name Beinwell) angewendet, und auch zum Rotfärben benutzt; die Bl. werden zuweilen in der Volksmedicin gegen Katarrh benutzt, und die B. in manchen Gegenden als Gemüse gegessen. In ähnlicher Weise wurde die Wurzel von S. tuberosum L. als Radix Symphyti flore luteo angewendet. S. asperrimum M. Bieb. wird in den Kaukasusgegenden als vortreffliches Futterkraut angebaut. Fig. 4. A Symphytum asperrimum Sims, Teil einer Pl. — B—F S. officinale L. B Bl. von außen; € Bl. aufge- schnitien; D Längsschnitt durch eine Schlundschuppe; Z Stb. von der Seite; # Klause. — @ S$. bulbosum Schimp,, Bl. von außen. — H—L Borrago offieinalisL. H Bl. uE außen; J Stb. voninnen; X Stb. von der Seite; Z Klause. (Original.) 53. Borrago L. Kelch 5teilig, mit linealen Zipfeln. Blkr. (Fig. 44 H) radförmig oder breit glockenförmig, mit kurzer Röhre, 5 häufig behaarten Hohlschuppen und 5 spitzen Zipfeln. Stb. (Fig. 44 J, K) nahe am Grunde der Blkr. inseriert, die Stf. in ein aufrechtes, verbreitertes Anhängsel ausgehend, mit linealen, aufrechten, kegelförmig zu- sammenneigenden, zugespitzten oder stumpfen A. Gr. fadenförmig, mit fast kopfförmiger N. Klause (Fig. 44 L) eiförmig oder länglich, aufrecht; Ansatzfläche concav und mit einer ringförmigen Erhebung versehen. — Ijährige oder ausdauernde, aufrechte Kräuter mit wechselständigen B., lockeren, beblätterten Wickeln und ziemlich lang ge- _ stielten Bl. 3 Arten. Sect. I. Cyathonema DC. Hohlschuppen sehr klein und schwielenförmig. Stf. auf dem Rücken in ein großes, abgerundetes, an der Spitze 3—5zähniges Anhängsel verbreitert. A, an der Spitze lang begrannt. Klause fast stachelig: B..laxiflora DC. auf Korsika und Sar- dinien. Natürl. Planzenfam. IV. 3a. 8 114 Borraginaceae, (Gürke.) Sect. l1I. Euborrage DC. Hohlschuppen aufrecht, breit, ausgerandet. Stf. auf dem Rücken in ein Anhängsel verbreitert. A. kurz zugespitzt. Klause runzelig-stachelig: BB officinalis L. (Fig. 44 H—L), Boretsch, in Südeuropa und Vorderasien einheimisch, in 3 Mitteleuropa in Gärten cultiviert und zuweilen verwildert. ; Sect. III. Borraginastrum DC. Hohlschuppen aufrecht, breit, ausgerandet. Stf. auf dem Rücken in ein breites, an der Spitze 3zähniges Anhängsel verbreitert. A. kurz zuge- spitzt. Klause glatt: B. longifolia Poir. im marokkanisch-algerischen Gebiet. Nutzpfl. B. offieinalis L. war früher (jetzt noch in einzelnen Ländern) als Herba et Flores Borraginis officinell und wurde als schleimig kühlendes Heilmittel gegen Ent- zündungen benutzt. Die junge Pfl. wird in manchen Gegenden als Gemüse gegessen. 54. Trachystemon Don (Psilostemon DC., Nordmannia Ledeb.‘. Kelch glockig, bis zur Mitte 5teilig. Blkr. Fig. 45 A, B) mit eylindrischer Röhre, 5 Hohlschuppen mit 5 linealen, abstehenden und zuletzt zurückgekrümmten Zipfeln. Stb. 5, die Röhre weit überragend. Klause eiförmig oder länglich, mit concaver, von einem Ringe umgebener Ansatzfläche dem Stempelpolster angeheftet. — Ausdauernde, aufrechte Kräuter mit großen, lang gestielten Grundb., wechselständigen Stengelb. und lockeren, beblätterten Wickeln. 2 Arten im Mittelmeergebiet, T. orientale (L.) Don (Fig. 45 A, B) mit behaarten A. und > T. ereticum (Willd.) Don mit kahlen A. ) Fig. 45. A, B Trachystemon orientale (L.) Don. A Bl. von außen; B 3 Zipfel der Bl. von innen. — C, D Anchusa officinalis L. C Bl. aufgeschnitten; D Klause. — E—H Lycopsis arvensis L. E Bl. von der Seite; # Bl. aufge- schnitten; @ Klause von der Seite; 4 Klause im Längsschnitt, — J L. variegata L., Bl. von außen. (Original.) 55. Anchusa L. Kelch teilig, mit meist schmalen Zipfeln, zur Fruchtzeit wenig vergrößert. Blkr. (Fig. 45 C) mit gerader, cylindrischer, am Schlunde zuweilen etwas erweiterter Röhre, 5 papillösen Hohlschuppen und 5 stumpfen Zipfeln. Stb. 5, die Röhre nicht überragend, mit kurzen Stf. Klause (Fig. 45 D) aufrecht, schief oder gekrümmt, mit concaver, von einer ringförmigen Erhebung umgebener Ansatzfläche dem Stempel- polster angeheftet. — Ijährige oder ausdauernde Kräuter mit wechselständigen B.; Bl. weiß, blau oder violett, seltener gelb, in meist beblätterten Wickeln. Gegen 40 Arten, in Europa, dem nördlichen Afrika und westlichen Asien verbreitet, mehrere im Kaplande einheimisch, und einige auch in anderen Gegenden eingebürgert. Sect. I. Buglossum Rechb. Kelch teilig. Hohlschuppen am Rande von langen Papillen bärtig. A. länger als die Stf. Klause aufrecht, länglich, ziemlich groß. Wickel beblättert. Hierher gehört eine Reihe Arten aus dem Mittelmeergebiet, z. B. A. macrocarpa Boiss. et Hook., A. strigosa Labill., A. aggregata Lehm., A. caespitosa Lam., A. stylosa M. B, A. Barrelieri DC.; weiter verbreitet ist A. italica Retz., welche sich außer dem Mediterran- gebiet im mittleren Europa und auch auf Madeira findet. Borraginaceae. (Gürke.) 115 Sect. II. Buglossoides Rchb. Kelch Steilig. Hohlschuppen am Rande mit kurzen Papillen besetzt. A. meist halb so lang als die Stf. Stb. häufig in verschiedener Höhe der Röhre inseriert. Klause eiförmig oder länglich, kantig. Wickel beblättert. A. aegyptiaca (L.) DC., 4. Milleri (Horn.) Willd. und A. Aucheri DC., im Mittelmeergebiet. Sect. ill. Euanchusa Griseb. Kelch 5zähnig oder höchstens bis zur Hälfte 5spaltig. Hohlschuppen am Rande mit kurzen Papillen besetzt. A. länger als die Stf. Klause ge- krümmt oder schief, kantig. Wickel beblättert. Hierher gehört die durch das ganze ge- mäßigte Europa und die Mittelmeerregion verbreitete A. officinalis L. (Fig. 45 C, D); andere ausdauernde Arten des Mittelmeergebietes sind A. mierocalyx Vis., A. obliqua Vis., A. ochro- leuca M. B., A. Gmelini Ledeb. und A. calcarea Boiss., während A. granatensis Boiss., A. un- dulata L., A. hybrida Ten. und A. litorea Mor. A- oder 2jährige Arten sind. A. affinis Hochst. ist eine in den höheren Gebirgen Abessiniens häufige Art, und A. riparia DC., A. Dregei DC,, sowie A. capensis Thunb. sind südafrikanische Arten. Sect. IV. Caryolopha (Fisch. et Mey.) Benth. et Hook. Kelch 5spaltig. Blkr. mit kurzer Röhre. Klause aufrecht, die Ansatzfläche von einem schiefen, nach innen zu vorgestreckten Ringe umgeben. A. sempervirens L. im Mittelmeergebiet. Sect. V. Myosotoides DC. Kelch Steilig. Blkr. klein, mit kurzen, stumpfen, behaarten Hohlschuppen. A. so lang oder kaum länger als die Stf. Klause verkehrt -eiförmig, länger als der Kelch. B. membranös, die Grundb. herzförmig und lang gestielt. Wickel nicht beblättert. Habituell ist diese Section von den vorhergehenden sehr verschieden. Hierher gehören A. neglecta DC. und A. myosotidiflora Lehm., beide im Mittelmeergebiet. Nutzpfl. Von A. officinalis L. waren früher Wurzel, Kraut und Bl. als Radix, Herba et Flores Buglossi oder Lingulae bovis officinell und als kühlende, er- weichende Mittel angewendet, in einigen Gegenden auch als Mittel gegen die Hundswut ge- rühmt. Die jungen B. werden zuweilen als Gemüse gegessen. Auch A. azurea Mill., angusti- folia L. und sempervirens L. wurden in derselben Weise gebraucht, letztere war auch als Radix Buglossi folio Boraginis officinell. A. italica Retz. gilt in Ägypten als Mittel gegen die Gelbsucht. 56. LycopsisL. Kelch 5teilig, mit linealen Zipfeln. Bikr. (Fig. 45 E, F,J) mit gebogener Röhre, 5 behaarten Hohlschuppen, 5 stumpfen, ungleichen, halb abstehenden Zipfeln. Stb. 5, die Röhre nicht überragend, mit kurzen Stf. Gr. fadenförmig, mit dicker, undeutlich-2lappiger N. Klause (Fig. 45 G, H) aufrecht, eiförmig, netzig-runzelig, ob] mit schiefer und mit verdicktem Rande versehener Ansatzfläche dem kurz-kegelförmigen Stempelpolster angeheftet. — !jährige Kräuter mit wechselständigen B. und beblätterten Wickeln. 3 Arten. — A. Blkr. nur wenig unregelmäßig. Stb. unterhalb der Mitte der Röhre inseriert. L. arvensis L. (Fig. 45 E—H), durch das ganze gemäßigte und südliche Europa verbreitet, bis nach Centralasien vereinzelt vorkommend, in Nordamerika eingeschleppt.‘ L. orienlalis L. im Mittelmeergebiet. — B. Blkr. deutlich unregelmäßig. Stb. oberhalb der Mitte der Röhre inseriert. L. variegata L. (Fig. 45 J) im südöstlichen Europa ziemlich häufig, 57. Trigonoearyum Trautv. Kelch bis zur Hälfte 3spaltig, zur Fruchtzeit nur un- bedeutend vergrößert. Blkr. mit kurzer Röhre, 5 Hohlschuppen und 5 stumpfen, in der Knospenlage gedrehten, sich rechts deckenden Zipfeln. Stb. 5, mit kurzen Sıf., die Röhre nicht überragend. Gr. fadenförmig, mit kleiner N. Klause aufrecht, länglich, stumpf 3kantig, glatt, die breite, concave Anheftestelle von einem nur wenig hervor- ragenden Ringe umgeben. — 1jähriges, niederliegendes Kraut mit wechselständigen B. und sehr kleinen, sitzenden oder ganz kurz gestielten, axillären Bl. 4 Art, T. prostratum Trautv., in Daghestan. 58. Nonnea Medik. (Oskampia Mönch). Kelch 5zähnig oder bis zur Mitte 5spaltig, zur Fruchtzeit vergrößert und am Grunde um die Klausen herum erweitert. Blkr. (Fig. 46 A, B, E) mit cylindrischer Röhre, 5 stumpfen Zipfeln und 5 meist kleinen Schüpp- chen, welche nicht am Schlunde, sondern nahe der Mitte der Röhre entspringen. Stb. 5, mit sehr kurzen Stf., die Röhre nicht oder nur unbedeutend überragend. Gr. fadenfg., mit 2lappiger N. oder der Gr. an der Spitze selbst 2spaltig. Klausen (Fig. 46 CO, D) kugelig- zusammengedrückt oder fast eiförmig, netzig-runzelig; die breite, concave 116 Borraginaceae. (Gürke.) Ansatzfläche von einem kurz becherförmigen Ringe umgeben. — 1 jährige Kräuter oder aus- dauernde Stauden mit wechselständigen B. und beblätterten Wickeln; die Bl. violett, blau, weiß oder gelb und aufrecht, die Fruchtkelche häufig zurückgebogen. Gegen 30, hauptsächlich im Mittelmeergebiet verbreitete Arten. - Sect. I. Orthocaryum DC. Stb. die Röhre nicht überragend. Klause länglich, auf- recht, ziemlich glatt, an der kleinen, hohlen Basis mit einem schmalen, nicht runzeligen Ringe umgeben. — A. jährige Arten: N. Iutea (Lam.) Rchb. von den Balearen bis zum Kaukasus und Persien, N. obtusifolia (Willd.) Röm. et Schult. im östlichen Mittelmeergebiet und N. rosea (M. B.) Fisch. et Mey. im Kaukasus und Armenien. — B. Ausdauernd ist N. alpestris (Stev.) Don in den alpinen Regionen des Kaukasus. Sect. Il. Cryptanthera DC. Stb. die Röhre nicht überragend. Klause fast kugelig, die Spitze seitlich, nach der inneren Kante zu gerichtet, an der breiten hohlen Basis von einem dicken, ringförmigen Rande umgeben. — A. Die Schuppen in der Röhre kurz, sammet- artig behaart. — Aa. Ajährige Arten: N. Viviani DC. in Nordafrika, N. melanocarpa Boiss. von Syrien bis Persien, N. philistaea Boiss. in Palästina, N. picta Fisch. et Mey., weit ver- breitet vom südöstlichen Russland durch das ganze Vorderasien bis zum Pendjabgebiet; im westlichen Mediterrangebiet: N. nigricans DC. und N. micrantha Boiss. et Reut. — Ab. Fig. 46. A—C Nonnea pulla (L.) DC. A Bl. von außen; B Bl. aufgeschnitten; C Klause. — D N. ventricosa (Sibth. et Sm.) Gris., Klause. — E N. phaneranthera Viv., Bl. von außen. — F—-J Alkanna tinctoria (L.) Tausch. F Stück eines Zweiges; G Bl. von außen; H Bl. aufgeschnitten; J Klause. — A—M Pulmonaria officinalis L. K Bl. von außen; Z Bl. aufgeschnitten; M Klanse. (Original.) Ausdauernde Arten: N. pulla (L.) DC. (Fig. 46 A—C) im mittleren und südöstlichen Europa bis nach Persien, und N. persica Boiss. in Persien. — B. Die Schuppen in der Röhre groß und lang zerschlitzt. Hierher gehören eine Anzahl Arten aus den alpinen Regionen des öst- lichen Mittelmeergebietes, z. B. N. intermedia Ledeb., N. anchusoides Boiss. et Buhse, N. pulmonarioides Boiss. et Bal., N. decurrens (C. A. Mey.) Boiss., N. macrosperma Boiss. et Heldr., N. stenosolen Boiss. et Bal. Din Ger NE ss PETER TE! ar st ri what ENT a en se EIER PP Eh | ; R N ’ ; N 4 5 | E Borraginaceae. (Gürke.) 117 Sect. IH. Cyrtocaryum DC. Stb. die Röhre nicht überragend. Klause nierenförmig- gekrümmt, beiderseits stumpf, in der Mitte der Einbiegung angeheftet: N. ventricosa (Sibth. et Sm.) Gris. (Fig. 46 D) in Südeuropa und Westasien bis Mesopotamien verbreitet. Sect. IV. Phaneranthera DC. Stb. die Röhre überragend. Klause wie bei Cryptanthera. Gr. an der Spitze 2spaltig, aus der Röhre herausragend. Hierher gehören nur N. multicolor Kunze in Südspanien, und N. phaneranthera Viv. (Fig. 46 E) in Nordafrika. 59. Alkanna Tausch (Camptocarpus C. Koch). Kelch 5teilig, zur Fruchtzeit häufig an der Basis vergrößert, mit lanzettlichen oder linealischen, meist über den Klausen zu- sammenschließenden Zipfeln. Blkr. (Fig. 46 G, H) mit ceylindrischer Röhre, oberhalb der Stb. zuweilen mit 5 Schuppen, der Schlund wenig erweitert. Sib. mit kurzen Stf., die Röhre nicht überragend. Gr. fadenförmig, mit wenig verbreiterter N. Klausen (Fig. 46 J) häufig weniger als 4, eiförmig, zugespitzt, stark gekrümmt, höckerig-runzelig oder stachelig; die Ansatzfläche fast gestielt, eine hohle N. in dem Stempelpolster zurück- lassend. S. stark gekrümmt, mit ziemlich dicken Keimb. — Ausdauernde Stauden, häufig mit rotfärbender Wurzel, wechselständigen B., die Wickel beblättert. Gegen 30, hauptsächlich im Mittelmeergebiet verbreitete Arten. Sect. I. Baphorrhiza (Link) DC. Die Röhre in der Mitte mit 5 querverlaufenden Höckern versehen; Stb. abwechselnd mit denselben, und zwar 3 zwischen ihnen, 2 unterhalb inseriert. — A. Klausen dicht netzig-runzelig. — Aa. Blkr. außen behaart. A. Pulmonaria Griseb. und A. scardica Gris. in Macedonien, A. tubulosa Boiss. in Kleinasien. — Ab. Blkr. außen kahl. — Abe. Bl. blau. A. macrosiphon Boiss. et Heldr., A. strigosa Boiss., A. syriaca Boiss. et Hohen., A. megacarpa DC., sämtlich im westlichen Asien, und die im ganzen Mittelmeer- gebiet häufige A. tinctoria (L.) Tausch (Fig. 46 F—J). — Abß. Bl. gelb. — Abß*. Klause wenig gekrümmt, mit horizontalem Schnabel. Von diesen ist am häufigsten A. orientalis (L.) Boiss., von Griechenland bis Persien; außerdem A. Sartoriana Boiss. et Heldr. und A. pri- muliflora Gris. auf der Balkanhalbinsel, A. Sieberi DC. auf Creta, A. cordifoia C. Koch in Kleinasien, A. hirsutissima DC. in Syrien und Mesopotamien. — Abß**. Klause stark ge- krümmt, mit verticalem Schnabel. A. graeca Boiss. et Sprun. in Griechenland; die übrigen aus dieser Gruppe sind vorderasiatisch, z. B. A. Pinardi Boiss., A. Kotschyana DC., A. gali- laea Boiss., A. viscidula Boiss. und die in den alpinen Regionen Persiens vorkommenden 4. frigida Boiss. und A. viscidula Boiss. — B. Klausen nicht runzelig, sondern stachelig. A. in- cana Boiss., A. areolata Boiss., A. rostellata Boiss. und A. macrophylla Boiss. et Heldr., sämt- lich in Kleinasien. Sect. II. Campylocaryum DC. Röhre ohne Höcker. Stb. in gleicher Höhe im unteren Teil der Röhre inseriert. Klausen gekrümmt, höckerig-punktiert. A. lutea DC. im westlichen Mittelmeergebiet. Nutzpfl. Die als Radix Alkannae officinelle Wurzel von A. Linctoria L. besitzt eine leicht zerbrechliche, lockere und blättrige, braunviolette Rinde, die sich vom gelblichen Holzkörper leicht ablöst und den als Alkannin (Alkannarot, Anchusin) bezeichneten, in Alkohol, Äther und fetten, sowie ätherischen Ölen löslichen, purpurroten, harzigen Farb- stoff enthält, der jetzt nur noch zum Färben von Salben, Weingeist etc. verwendet wird. 60. Pulmonaria L. Kelch bis zur Mitte 5teilig, zur Fruchtzeit vergrößert und die Klausen einschließend. Blkr. (Fig. 46 K, L) trichterförmig, mit cylindrischer Röhre, 5 breiten, abstehenden Zipfeln und an Stelle der Hohlschuppen 5 Haarbüscheln. Stb. 5, mit sehr kurzen Stf., die Röhre nicht überragend. Gr. fadenförmig, mit kopfförmiger oder etwas 2lappiger N. Klausen (Fig. 46 M) aufrecht, auf der inneren Seite mit einem undeutlichen Kiel, die breite, leicht concave Ansatzfläche nicht von einem Ringe um- geben. — Ausdauernde Stauden mit lang gestielten Grundb. und wenigen, wechsel- ständigen Stengelb. Wickel meist 2spaltig, die Bl. gestielt und alle oder nur die unteren mit Tragb. 40 Arten, hauptsächlich im mittleren, weniger im südlichen Europa verbreitet. Sect. I. Strigosae Kern. Sommerb. lanzettlich, allmählich nach dem Grunde ver- schmälert, oberseits mit steifen Borsten besetzt und striegelhaarig; Stengel oberwärts nebst den Verzweigungen des Blütenstandes sehr borstig und rauh. P. angustifoia L. mit linea- lisch-lanzettlichen, ungefleckten B. und glockig-cylindrischem Fruchtkelch, in Mitteleuropa zerstreut; P. tuberosa Schrank mit ungefleckten, länglich-lanzettlichen B., am Grunde bauchig- 118 Borraginaceae. (Gürke.) glockigem Fruchtkelch, mit dickem, fleischigem, z. T. knollig verdicktem Rhizom, in West- und Südeuropa; P. longifolia Bast. mit gefleckten, lanzettlichen B, nur im südwestlichen Europa; P. saccharata Mill. mit gefleckten, lanzettlichen, in den schmal-geflügelten Blattstiel allmählich verschmälerten B., in Italien einheimisch, im mittleren Europa aber in Gärten cultiviert, aus denen sie bisweilen verwildert. Sect. II. Asperae Kern. Grundständige Sommerb. lang gestielt, herzförmig oder ei- förmig-lanzettlich, plötzlich in den Stiel zusammengezogen, oberseits von starken Borsten und Stacheln rauh; Stengel oberwärts nebst den Verzweigungen des Blütenstandes borstig und rauh. P. affinis Jord. ist auf Frankreich und das südliche Belgien beschränkt; P. offi- cinalis L. (Fig. 46 K—M) mit weißlich-gefleckten, spitzen B., häufig in Mittel- und Südeuropa. Sect. III. Molles Kern. Grundständige Sommerb. eiförmig, lanzettlich oder länglich, in den Stiel zusammengezogen, mit zarten Borsten und gestielten Drüsen besetzt, weich; Stengel oberwärts nebst den Verzweigungen des Blütenstandes mit sehr zahlreichen, ge- stielten Drüsen besetzt, klebrig. P. Vallarsae Kern. in Italien, P. rubra Schott im Gebiet der Karpathen, P. montana Lej. mit ungefleckten, spitzen B. und schwarz-violetten A., in Mitteleuropa zerstreut, P. mollissima Kern. mit gelblichen A., durch ganz Centraleuropa und das südliche Sibirien verbreitet. Nutzpfl. P. offieinalis L. war, ebenso wie die verwandten Arten, als Herba et Radix Pulmonariae maculosae einst officinell und als Mittel gegen Lungenkrankheiten berühmt. Von P. virginica L. wird in Nordamerika die Wurzel als Mittel bei Katarrhen und Brustbeschwerden gebraucht. Von allen Arten dienen die jungen B. in manchen Gegenden als Gemüse. Iv. 4. Borraginoideae-Lithospermeae. Bl. 5zählig, mit oder ohne Hohlschuppen. Frkn. Alappig. Klausen aufrecht oder gekrümmt, meist mit grundständiger Anheftestelle dem flachen oder etwas convexen Stempelpolster aufsitzend. A. Blkr::mit gedrehter Knospenlage-.'. 2»... „nn INNEN BT Norge B. Blkr. mit dachziegeliger Knospenlage. abe Segenständie. a We Ne EEE EBEN ARDIRRN EEE b. B. wechselständig. s 9. Wickel unbeblättert oder nur die untersten Bl. mit Bracteen. A. stumpf. I. Pfl. ohne langgestielte Grundb. 5 40 Bikr. röhrig-trichterförmig. -. - - - 2.202.2.%2.»..88. Mertensia. 39. >Blkr.; mit KurzerXhöhrprue ee ee en 4 6A HTIeonolsEe 11. Pf. mit langgestielten Grundb. 2: Ma I. A on, 285 NEO Zr 8. Wickel beblättert. I. A. stumpf oder höchstens ganz kurz bespitzt. 40 Klausen an der Spitze mit einem hakenförmig gekrümmten Horn 66. Anecistrocarya. 2° Klausen ohne Horn. * Stb. die Röhre überragend. + 'Blkr. lang; Tröhrenförmie m 27. 2. un en 2567. Macremerze ++ Bike. zwöhrie{trichterförmig. 1.2.7 „RT RT 9765er ** Stb. die Röhre nicht überragend. © A. länglich. A Röhre ohne honigabsondernden Ring. X Bikr. ohne Schuppen, aber am Schlunde lang und dicht behaart 69. Sericostoma. XX Blkr. mit Schuppen oder Falten, oder, wenn ohne solche, höchstens fein behaart . . . „ 70. Lithospermum. XXX Bikr. ohne Schuppen And mit en Schlunde 71. Macrotomia. AA Röhre mit honigabsonderndem Ring am Grunde . . 72. Arnebia. OR Ameal . 2.20 18. Onosmodıum: II. A. lineal, zugespitzt, an der Base häufig Hfeilformie. 40 Die 4 Klausen von einander getrennt. Pfl. behaart. * Stf. mit blasenartiger Erweiterung. . . . .:...... 74. Cystistemon. ** Stf. ohne blasenartige Erweiterung . . . . Bi: „N IDRFONOSMA- 2° Klausen zu 2 vereinigt. -Pfl. kahl ...2... 02.1, 72.002. 252.076. Cerinthe. Ba jpeg Sr a a RE ea Ve Tu Ze IA a AK ze dl ane = Borraginaceae, (Gürke.) 119 61. Myosotis L. Kelch 5spaltig, mit schmalen Zipfeln, zur Fruchtzeit etwas ver- größert. Blkr. (Fig. 47 A, C) mit kurzer Röhre, meist mit Hohlschuppen und mit 5 in der Knospenlage gedrehten, sich rechts deckenden, zur Blütezeit radförmig abstehenden Zipfeln. Stb. in der Röhre eingeschlossen oder dieselbe überragend. Gr. fadenförmig, mit kleiner, zuweilen etwas 2lappiger N. Klausen (Fig. 47 B, D) eiförmig, aufrecht, hart, glänzend, mit kleiner Ansatzfläche. — 1jährige oder ausdauernde Gewächse mit wechsel- ständigen B., gestielten oder fast sitzenden, blauen, roten oder weißen Bl.; die Wickel unbeblättert oder nur am Grunde beblättert. Gegen 30 Arten in den gemäßigten Regionen der alten Welt verbreitet. Sect. I. Eumyosotis DC. Röhre mit kleinen, oft ausgerandeten Hohlschuppen ver- sehen. A. aufrecht, länger als die Stf., die Röhre nicht überragend. — A. Haare des Kelches angedrückt, an der Spitze nicht gekrümmt. Von den mitteleuropäischen Arten gehören hierher M. palustris Roth (Fig. 47 C) mit schiefem, kriechendem Wurzelstock und kantigem Stengel, und M. caespitosa Schultz mit absteigender, faseriger Wurzel und stielrundem Stengel. Beide Arlen sind ausdauernd, ebenso wie das südeuropäische M. sicula Guss. Ajährige Arten dieser Gruppe sind M. Welwitschii Boiss. et Reut., M. pusilla Lois., M. idaea Boiss. et Heldr. und M. litoralis Stev., sämtlich dem Mittelmeergebiet angehörend. — B. Haare des Kelches ab- stehend, an der Spitze gekrümmt. Ausdauernde oder 2jährige Arten des mitteleuropäischen Gebietes sind M. silvatica Hoffm. (Fig. 47 A, B) mit flachem Saum der Blikr. und Frucht- stielen, welche so lang oder nur wenig länger als der Kelch sind, zu ihr gehört auch die auf den höheren Gebirgen Mitteleuropas sich findende M. alpestris Schmidt als Abart; ferner M. intermedia Lk. mit vertieftem Saum der Blkr. und Fruchtstielen, welche wenigstens doppelt so lang als der Kelch sind. Auch M. pyrenaica Pourr. in den Pyrenäen, auf Korsika und den nördlichen Appeninen, ist ausdauernd. Zu den Ajährigen Arten dieser Gruppe gehören M. arenaria Schrad. mit am Grunde beblätterten Wickeln und stets aufrechten Blütenstielen und M. versicolor (Pers.) Sm. mit unbeblätterten Wickeln und zuletzt abstehen- den Blütenstielen; bei beiden sind die Fruchtstiele kürzer als der geschlossene Fruchtkelch; von ihnen unterscheidet sich M. hispida Schlecht. durch die längeren Fruchtstiele und den offenen Fruchtkelch. Auch einige südafrikanische Arten, wie M. graminifolia und M. semi- amplezicaulis DC., sowie mehrere der neuseeländischen Species der Section Eumyosotis, wie M. Forsteri Röm. et Schult., gehören zu den Arten mit gekrümmten Kelchhaaren. Sect. II. Exarrhena DC. Blkr. mit ausgerandeten Hohlschuppen. A. kürzer als die Stf., die Röhre überragend. Hierher gehören nur neuholländische, wie M. australis R. Br. und M. suaveolens Poir., und neuseeländische Arten, z. B. M. petiolata Hook., M. macrantha Hook., M. Lyallii Hook., M. saxosa Hook. Sect. III. Gymnomyosotis DC. Blkr. ohne Hohlschuppen. A. kürzer als die Stf.,, aus der Röhre zum Teil herausragend. M. spathulata Forst. auf Neuseeland. Sect. IV. Strophiostoma Endl. Bikr. mit Hohlschuppen. Stb. die Röhre nicht über- ragend. Bl. in Wickeln. Ansatzfläche der Klausen mit einer hervorragenden, weißen Carun- cula versehen. M. sparsiflora Mik. |Fig. 47 D) in Mitteleuropa und Mittelasien bis Persien; nahe verwandt damit sind M. amoena (Rupr.) Boiss. im Kaukasus und M. propinqua Fisch. et Mey. in Persien. Sect. V. Phyllocephalum Boiss. Ausgezeichnet durch den dichasialen Blütenstand, an dessen Endigungen die Bl. köpfchenartig zusammengedrängt sind. Klausen mit einer Carun- cula, wie in Sect. IV. M. involuerata Stev. im Kaukasusgebiet. 62. Antiphytum DC. (Thaumatocaryon Baill.) Kelch 5spaltig oder fast 5teilig, mit linealen oder lanzettlichen Zipfeln. Blkr. (Fig. 47 E, F) mit kurzer, fast glockiger Röhre, mit Hohlschuppen und stumpfen Zipfeln. Stb. mit kurzen Stf., die Röhre nicht über- ragend. Gr. fadenförmig, mit dicker, zuweilen undeutlich 2lappiger N. Klausen eiförmig, aufrecht, glatt oder runzelig, auf der inneren Seite mit deutlichem Kiel, mit einem Stiel dem Stempelpolster ansitzend. S. mit ziemlich langem, fadenförmigem Funiculus. — Halbsträucher mit lanzettlichen oder linealen, gegenständigen B., beblätterten Wickeln und kurz gestielten Bl. ; 3 Arten, auf das südliche Brasilien beschränkt: A. eruciatum Cham.) DC., A. stoechadi- folium (Cham.) DC. (Fig. 47 E, F), A. teiraquetrum (Cham.) DC. 63. Mertensia Roth (Stenhammaria Reich., Casselia Dumort., Oreocharis Dene.). Kelch teilig oder 5spaltig, mit eiförmig-lanzettlichen oder linealen Zipfeln. Bilkr. 120. Borraginaceae. (Gürke.) (Fig. 47 G, H) röhrig-trichterförmig, an dem erweiterten oder fast glockigen Schlunde zuweilen mit quer verlaufenden Falten oder kurzen Schuppen. Stb. in der Mitte der Röhre oder höher inseriert, mit verbreiterten oder seltener fadenförmigen Stf., in der Röhre eingeschlossen oder dieselbe nur wenig überragend. Gr. fadenförmig oder an der Basis verbreitert, mit kleiner N. Klausen (Fig. 47 J) aufrecht, meist zugespitzt, glatt oder runzelig, an der inneren Seite mit einem Kiel versehen, außen bisweilen geflügelt, die Ansatzfläche meist klein, zuweilen schief. — Ausdauernde, häufig kahle Stauden mit wechselständigen, oft durchsichtig-punktierten B., wenigblütigen, unbeblätterten Wickeln und gestielten Bl. Fig. 47. A, B Myosotis sylvatica Hoffim. A Bl. aufgeschnitten; 3 Klause. — C M. palustris Roth, Bl. von außen. — DM. sparsiflora Mik., Klause. — E, F Antiphylum stoechadifolium (Cham.) DC. E Bl. von außen; 72 Zipfel der Blkr. von innen. — @ Mertensia sibirica (L.) @. Don, Bl. aufgeschnitten. — H, J M. maritima (L.) G. Don. H Bl. von außen; J Fr. mit Kelch. — K Trigonotis peduncularis Trev., Bl, von außen. — L, M Moritzia ciliata DC. Z Bl. von außen; M Klause. — N Macromeria exserta D. Don, Bl. von außen. (Original.) Gegen 45 Arten, in den nördlichen gemäßigten Regionen beider Erdhälften vorkommend. — A. Blkr. am Ende der Röhre ohne Falten, mit weitem, glockigem, sehr kurz 5lappigem Saum. A. pfeilförmig, kürzer als der Stf. M. virginica (L.) DC. und M. lanceolata DC., beide in den atlantischen Staaten Nordamerikas. — B. Blkr. am Ende der Röhre mit 5 Falten und 5spaltigem Saume. A. am Grunde fast 2lappig, ungefähr ebenso lang als der Stf. Klause sehr kurz, mit der vorspringenden inneren Kante an dem Stempelpolster befestigt. M. maritima (L.) G. Don (Fig. 47 H, J) im arktischen und subarktischen Gebiet beider Erd- hälften verbreitet, auch noch in Irland, Großbritannien und Jütland. — C. Blkr. am Ende der Röhre mit 5 Fallen und 5spaltigem Saum. A. an der Basis fast 2lappig. Klause convex, 7 = K “ f y i ERS ,, 121 Borraginaceae. (Gürke.) runzelig. — Ca. Kelch kahl. — Ca«. Kelch 5spaltig. M. simplieissima (Led.) G. Don und M. serrulata (Turcz.) DC., beide in Sibirien. — Caß. Kelch Steilig. M. sibirica (L.) G. Don (Fig. 47 G) in Sibirien und in Nordamerika. — Ch. Kelch behaart, 5teilig. Hieher gehören u. a. M. rivularis (Turcz.) DC. und M. stylosa (Fisch.) DC., M. dahurica (Fisch.) DC. und M. kamezatica (Turez.) DC. in Sibirien, sowie M. paniculata (Ait.) G. Don in Nordamerika. Nutzpfl. Von M. maritima L. werden die süßlich-schleimig schmeckenden Bl. und B. in Irland und Norwegen mit Fenchel und Honigwasser gegen Husten gebraucht, auch wird die junge Pfl. als Salat genossen. 64. Trigonotis Stev. (Endogonia Turez.) Kelch 5spaltig oder 5teilig, mit linealen Zipfeln, zur Fruchtzeit kaum vergrößert. Blkr. Fig. 47 X) mit kurzer Röhre und kleinen Hohlschuppen. Stb. mit kurzen Stf., die Röhre nicht überragend. Gr. meist kurz, mit kopfförmiger oder etwas verbreiterter N. Klausen aufrecht, glatt, kahl oder wenig be- haart. — Ausdauernde, kahle oder schwach behaarte Stauden mit wechselständigen, meist gestielten, eiförmigen oder lanzeitlichen B., lockerblütigen, unbeblätterten oder nur am Grunde beblätterten Wickeln und kleinen, gestielten Bl. Gegen 45, im mittleren und südöstlichen Asien einheimische Arten. \on den indischen Arten haben T. microcarpa (Wall.) Benth., 7. rotundifolia (Wall.) Benth. und T. multicaulis (Wall.) Benth. kahle Klausen; 7. ovalifolia (Wall.) Benth. und T..Hookeri Benth. behaarte Klausen. Unter den japanischen Arten sind häufiger T. brevipes Maxim. und T. Gwilelmi A. Gr. T. peduncularis Trev. (Fig. 47 K) ist durch das ganze mittlere Asien von Astrachan bis Japan verbreitet. T. radicans DC. und T. myosotideum Maxim. sind im Amurgebiet ein- heimisch. 65. Moritzia DC. (Weratia DC.) Kelch 5spaltig, mit linealen Zipfeln. Blkr. (Fig. 47 L) mit cylindrischer, gerader Röhre, am Schlunde mit langen Haaren oder mit lang behaarten Hohlschuppen; Zipfel stumpf. Stb. am Ende oder in der Mitte der Röhre be- festigt, entweder die Röhre gar nicht oder nur zum Teil überragend. Frkn. am Grunde von einem fast becherförmigen Discus umgeben; Gr. fadenförmig, mit kleiner N. Klausen (Fig. 47 M) häufig weniger als 4, aufrecht, eiförmig, spitz, glänzend, an der Innenseite . undeutlich gekielt, mit einem Stiel dem Stempelpolster ansitzend. — Ausdauernde Stauden mit verlängerten, grundständigen, abwechselnden, stengelständigen B. und unbeblätterten Wickeln. 4 Arten im tropischen Südamerika einheimisch. M. eiliata DC. (Fig. 47 L, M), M. Sel- lowiana (Cham.) Fres., M. dasyantha (Cham.) Fres. in Brasilien, und M. Lindeni (DC.) Benth. in Columbia. 66. Ancistrocarya Maxim. Kelch 5teilig, mit linealen Zipfeln. Blkr. mit kurzer Röhre, der Schlund behaart, aber ohne Hohlschuppen. Stb. mit sehr kurzen Sif., die Röhre nicht überragend. Gr. fadenförmig, mit kopfförmiger N. Klausen meist nur 1 —2, aufrecht, länglich-eilörmig, an der Spitze mit einem nach außen gekrümmten, hornartigen Fortsatz, ganz glatt und glänzend. S. gerade oder etwas gekrümmt. — Eine aufrechte, ausdauernde Staude mit schmalen, länglich-verkehrt-eiförmigen B., die Bl. in locker- blütigen, unbeblätterten Wickeln. 4 Art, A. japonica Maxim., in Japan. 67. Macromeria Don. Kelch teilig, mit linealen Zipfeln. Blkr. (Fig. 47 N) mit ziemlich langer Röhre, ohne Hohlschuppen, mit abstehenden Zipfeln. Sıb. mit langen Stf., meist die Röhre überragend. Gr. fadenförmig, mit kleiner N. Klausen meist nur 1—2, eiförmig, aufrecht, glänzend. — Ausdauernde Stauden mit wechselständigen B. und sehr großen Bl. Gegen 8 Arten in Mittel- und Südamerika. M. exserta D. Don (Fig. 47 N) in Mexiko, besitzt gelbe Bl. und sehr lange, die Röhre weit überragende Stf. Bei den übrigen Arten, z. B. M. longiflora D. Don, M. discolor Benth., ebenfalls in Mexiko, überragen die Stb. nur wenig die Röhre. 68. Moltkia Lehm. Kelch 5spaltig oder 5teilig, mit linealen Zipfeln. Blkr. (Fig. 480, E,F,G, K, L) röhrig-trichterförmig, der Schlund zuweilen behaart. Stb. (Fig. 47 H) mit langen Stf., die Röhre überragend; A. länglich-lineal, oft gekrümmt. Gr. fadenfg., a = lH m 5 Al a ann A a BT fer 122 Borraginaceae. (Gürke.) 3 rn mit kleiner N. Klausen (Fig. 47 D) sehr oft nur I—2, schief oder a dic runzelig oder glatt. S. häufig gekrümmt. — Ausdauernde Stauden, häufig von rasen arligem Wuchs, meist mit re Stengel, schmalen, wechselständigen B. und blaı oder gelben Bl. mit Tragb. Bi 6 Arten, 4 im Himalaya, die übrigen im Mittelmeergebiet. Sect. I. Lithospermoides Boiss. Klausen glatt. Neben den beiden auf Süddeutschlar beschränkten M. petraea {Tratt.| Benth. et Hook. (Fig. 48 G—J) und M. graminifolia (Vi Benth. et Hook. gehört auch M. parviflora Clarke aus Afghanistan und Kaschmir hierher. Sect. II. Eumoltkia Boiss. Klausen runzelig.. — A. Bl. blau: M. coerulea (Wil | Lehm. (Fig. 48 E, F), M. angustifolia DC. — B. Bl. gelb: M. aurea Boiss. (Fig. 48 C, D). Fig. 48. 4A, B Sericostoma Kotschyi (Boiss.) Benth. A Bl. von außen; B Bl. geöffnet. — C, D Noltkia aurea Boiss. C Bl. von außen; D Klause von der Seite. — E, FM. coerulea (wina.) Lehm. E Bl. von außen; FBl. geöffnet x — 6—J M. petraca (Tratt.) Benth. et Hook. @ Bl. von außen; H Stb. von innen; J Stb. von der Seite. — Are a M. graminifolia Viv. K Bl. von außen; Z Bl. geöffnet. (Original.) E r gi N 69. Sericostoma Stocks. Kelch 5spaltig oder fast 5teilig, mit schmalen, zur Frucht- he | zeit die Klausen umschließenden Zipfeln. Bilkr. (Fig. 48 A, 3) mit kurzer Röhre, ohne E Hohlschuppen. Stb. mit kurzen Stf., die Röhre kaum überragend. Gr. kurz, mie ver- breiterter oder ringförmiger N. Klausen eiförmig oder kurz zugespitzt, aufrecht, glatt oder runzelig, die Anheftestelle an der Basis oder etwas schief nach der Bauchseite zu, und gestielt. — Sehr ästige, kleine Sträucher mit kleinen, wechselständigen B., die Bl. Et, sitzend und einzeln oder die oberen in beblätterten Wickeln. D 3 Arten, $. paueiflorum Stocks im nordwestlichen Indien, $S. Kotschyi (Boiss.) Benth., (Fig. 48 A, B) in Persien und S. albidum Franch. im Somalilande. Be 70. Lithospermum L. Kelch Steilig. oder seltener 5spaltig, mit linealen Zipfeln. Blkr. (Fig. 49) trichter- oder tellerförmig, mit gerader, eylindrischer Röhre, kleinen, be- haarten Hohlschuppen oder vorspringenden Falten und stumpfen, abstehenden Zipfeln. ‚Stb. (Fig. 49 C, D) mit häufig sehr kurzen Stf., die Röhre nicht überragend, mit ln Bi lichen, stumpfen oder kurz zuzespitziten A. Gr. (Fig. 49 E) fadenförmig Dr ziemlich Borraginaceae. (Gürke.) 123 _ dick, mit 2 mehr oder weniger getrennten N. Klausen (Fig. 49 F, M, U) aufrecht, eifg. oder zugespitzt, meist steinartig, glatt oder runzelig, mit srundständiger oder etwas schiefer Anheftestelle. — Ausdauernde Stauden oder Halbsträucher mit wechselständigen - B., die unteren Bl. häufig einzeln in den Blattachseln, die oberen in beblätterten Wickeln. Fig. 49. A—G@ Lithospermun arvense L. A Bl. mit Kelch und Tragb.; B Bl. geöffnet; C Stb. von innen; D Stb. von außen; E Frkn. mit Gr.; F Kelch mit Fr.; G Klause. — H, JL. purpwreo-coeruleum L. H Bl. von außen; J Bl. geöffnet. — K-M L. officinaole L. K Bl. von außen; Z Bl. geöffnet; M Klause. — N, O 1, angustifolium Mich. N Bl. von außen; O Bl. geöffnet. — p, Q L. hirtum Lehm. P Bl. von außen; Q Bl. geöffnet. — R-U L. callosum Vahl. R Bl. von außen; SB]. geöffnet; 7 Klause vom Rücken; U Klause von der Seite, (Original.) 194 Borraginaceae. (Gürke.) Gegen 40 Arten in den gemäßigten Regionen beider Erdhälften, die Mehrzahl auf der nördlichen Halbkugel, nur wenige in Südafrika und Südamerika. Sect. I. Rhytispermum Link. Klausen eiförmig-3kantig, runzelig oder stachelig. Blkr. meist weiß oder gelb, am Schlunde mit. behaarten Längsfalten versehen. — A. Bl. weiß, Sehr selten rötlich oder bläulich. — Aa. Ausdauernde Arten: L. cinereum DC., L. inornatum DC., L. flexuosum Lehm., L. papillosum Thunb., sämtlich im Kaplande. — Ab. 4jährige Arten, Hierher gehört L. arvense L. (Fig. 49 A—G), in ganz Mittel- und Südeuropa, dem Mittelmeer- gebiet, Sibirien bis Japan einheimisch und auch in Nordamerika eingeschleppt. Die Mehr- zahl der damit verwandten Arten sind mediterran, so L. Sibthorpianum Gris., L. inerassatum Guss., L. tenuiflorum L. fil., L. Splitgerberi Guss. und L. minimum Mor. — B. Ajährige Arten mit gelben B.: L. apulum Vahl im Mittelmeergebiet. Sect. II. Eulithospermum DC. Klausen eiförmig, ganz glatt, steinhart. Blkr. mit Schlundschuppen oder Falten. Pfl. sämtlich ausdauernd. Von altweltlichen Arten gehören hierher L. officinale L. (Fig. 49 K—M) mit hellgrünlichgelben Bl. und L. purpureo-coeruleum 4 L. (Fig. 49 H, J) mit anfangs rötlichen, dann blauen Bl., beide in Europa und dem Mittel- meergebiet, ferner das nur auf die westlichen Pyrenäen beschränkte L. Gastoni Benth.; von nordamerikanischen Arten das mit L. offieinaleL. am nächsten verwandle Z. latifolium Mich., sowie L. tuberosum Rug. und L. pilosum Nutt. Sect. III. Lithodora Gris. Klausen eiförmig-3kantig, glatt oder sehr fein höckerig. Schlund der Röhre kahl oder feinbehaart, ohne Schuppen oder Falten. Kleine Sträucher. . Die hierher gehörenden Arten sind sämtlich mediterran; z. B. L. callosum Vahl (Fig. 49 R—Ü), L. hispidulum Sibth. etSm.,L. fruticosum L., L. prostratum Lois., L. calabrum Ten., L. oleaefoliumLap. Sect. IV. Batschia Endl. Klausen glatt. Schlund der Röhre mit Dear Falten. Blkr. gelb. Sämtliche Arten nordamerikanisch, z. B. L. multiflorum Torr., L. californicum A. Gr., L. canescens Lehm., L. hirtum Lehm. (Fig. 49 P, Q), L. angustifolium Mich. Nutzpfl. Von L. offieinale L. waren früher die Fr. als Semina Milii solis vel Lithospermi (Steinsame) officinell, ebenso die Fr. von L. arvense L. als Semina Litho- spermi nigri; von letzterer Art wurden auch die rotfärbenden Wurzeln als Schminke ge- braucht. Das Kraut von L. purpureo-coeruleum L. war unter dem Namen Herba Litho- spermi repentis als erweichendes Miltel gebräuchlich. 71. Macrotomia DC. (Leptanthe Kl.) Kelch 5teilig, mit lang-linealen Zipfeln. Bikr. (Fig. 50 A, B, D, E) trichterförmig, mit langer, schmaler Röhre, ohne Hohlschuppen. Stb. mit sehr kurzen Stf., die Röhre nicht überragend. Gr. (Fig. 50 €, J) einfach, mit %köpfiger N. oder 2spaltig. Klausen aufrecht, eiförmig oder kantig und spitz, runzelig, an der Innenseite gekielt. — Aufrechte Stauden mit wechselständigen B., die Wickel zu dichten, fast ährenförmigen Blütenständen vereinigt. 7—8 Arten, im Mittelmeer- und Himalayagebiet, z. B. M. perennis Boiss. von Südsibirien bis zum Himalaya, M. Benthami (Wall.) DC. (Fig. 50 D—F), ebenfalls im Himalaya, M. echioides (L.) Boiss. (Fig. 50 A, B) im Kaukasusgebiet und Persien, M. cephalotes DC. (Fig. 50 () in der alpinen Region von Griethenland bis Transkaukasien. 72. Arnebia Forsk. (Dioclea Spreng., Strobila G. Don, Meneghinia Endl., Steno- solenium Turez., Toxostigma A. Rich.) Kelch (Fig. 50 N) tief 5spaltig oder teilig, zur Fruchtzeit oft vergrößert, mit lanzettlichen oder linealen, zusammenneigenden, am Grunde bisweilen fast geöhrten Zipfeln. Blkr. (Fig. 50 @, H, K, L) mit schlanker, gerader Röhre, an der Basis mit einem honigabsondernden Ringe ohne Hohlschuppen, mit stumpfen Zipfeln, die Buchten zuweilen nach innen gebogen. Stb. in der Röhre in ungleicher Höhe inseriert, mit kurzen Stf. und die Röhre nicht überragend. Gr. (Fig. 50 J, M) fadenfg., an der Spitze 2spaltig, mit kopfförmigen oder 2lappigen N. Klausen (Fig. 50 0) zuweilen weniger als 4, aufrecht, länglich oder fast kegelförmig, runzelig, an der inneren Seite gekielt, die Ansatzfläche zuweilen gestielt. — jährige Kräuter oder ausdauernde Stauden mit dicker, meist rotfärbender Wurzel, wechselständigen B. und gelben oder violetten Bl. mit Tragb. Gegen 42 Arten im Mittelmeer- und Himalayagebiet. — A. Kelch zur Fruchtzeit nur unbedeutend vergrößert: A. hispidissima (Spreng.) DC. (Fig. 50 G—J) von Nordafrika bis zum nordwestlichen Indien, A. Griffithü Boiss. in Afghanistan und Nordindien, 4. Thomsoni Clarke und 4. tibetana Kurz im westlichen Himalayagebiet. — B. Kelch zur Fruchtzeit stark ver- Borraginaceae. (Gürke.) 125 größert, am Grunde mit 5 höckerigen oder kammförmig gezähnten, vorspringenden Kanten: A. decumbens (Vent.) Coss. et Kral. (4. cornuta Fisch. et Mey.) (Fig. 50 K—0O), verbreitet von Marokko durch Nordafrika und Asien bis zum altaischen Sibirien, und A. linearifolia DC. von Ägypten bis Persien. — C. Kelch zur Fruchtzeit vergrößert, aber nicht mit vorspringen- den Kanten: A. tinctoria Forsk. in Agypten und Arabien, A. Bungei Boiss. in Persien, A. fimbriopetala Stocks in Persien und Beludschistan. Fig. 50. A, B Macrotomia echioides (L.) Boiss. A Bl. von außen; B Bl. aufgeschnitten. — C M. cephalotes DC., oberer Teil des Gr. — D—F M. Benthami (Wall.) DC. D Bl. von außen; E Bl. aufgeschnitten; F oberer Teil des Gr. — @—J Arnebia »hispidissima (Spreng.) DC. @ Bl. von außen; H Bl. aufgeschnitten; J oberer Teil des Gr. — K—0 A. decumbens (Vent.) Coss. et Kral. K Bl. von außen; L oberer Teil der Blkr. von außen; M oberer Teil des Gr.; N Kelch zur Fruchtzeit; O0 Klause. — P-R Onosmodium carolinianum DC. P Bl. von außen; Q Bl. auf- geschnitten; R Kelch mit einer einzelnen Klause und dem Gr. (Original.) . 73. Onosmodium Mich. (Purshia Spreng.) Kelch 5teilig, mit linealen Zipfeln. Blkr. (Fig. 50 P, Q) mit gerader Röhre, ohne Hohlschuppen, mit aufrechten oder zusammen- neigenden, stumpfen oder spitzen Zipfeln. Stb. meist mit sehr kurzen Stf., linealen A., die Röhre nicht überragend. Gr. fadenförmig, mit kleiner N. Klausen (Fig. 50 AR) meist nur 1—2, eiförmig, aufrecht, glänzend. — Ausdauernde, aufrechte Stauden mit wechsel- ständigen B. und sehr kurz gestielten Bl. mit Tragb. Gegen 6 Arten in Nordamerika und Mexiko. “ 126 Borraginaceae. (Gürke,) Sect. I. Macromerioides A. Gr. Blkr. 3—4mal länger als der Kelch, die Buchten flach; Stf. länger als die lineal-länglichen, stumpfen A. Neben 4 oder 2 mexikanischen Arten ge- hört hierher O0. Thurberi A. Gr. in Arizona und Neumexiko. { : Sect. II. Euonosmodium A. Gr. Blkr. 2mal so lang als der Kelch, die Buchten na innen gebogen; Stf. kürzer als die meist pfeilförmigen A. Hierher gehören die nordam kanischen Arten O. bejariense DC., O. carolinianum DC. (Fig. 50 P—R) und 0. virginianum I 74. Cystistemon Balf. fill. Kelch (Fig. 51 A) 5teilig, mit linealen Zipfeln, z Fruchtzeit vergrößert und die Klausen einschließend. Blkr. (Fig. 51 B) glockenförm nach oben zu verbreitert, ohne Hohlschuppen, mit 5 eiförmigen, zugespitzten Zipfe Sıb. (Fig. 51 €, D) ungefähr in der Mitte der Röhre inseriert, dieselbe überragend, Stf. an der Basis ringförmig behaart und auf dem Rücken mit einem sackarligen Anhäng versehen, die A. länglich-lineal, lang zugespitzt, aufrecht, zu einem Kegel zusamme neigend und unter einander zusammenhängend. Gr. fadenförmig. Klause (Fig. 51 aufrecht, spitz, kantig, warzig, die Anheftestelle am Grunde. — Ein Kraut mit wechs sländigen B. und beblätterten Wickeln. 4 Art, (€. socotranus Balf. fil. (Fig. 51 A—E), auf Socotra. 5 Fig. 51. A—E Cystistemon socotranus Balf. fl. A Blkr. von außen; B Kelch mit Fr.; C die zusammenneigenden Stb.; D Stb.; Z Klause. — F—J Onosma arenarium W. K. F Bl. von außen; @ Bl. aufgeschnitten; A Stb.; J Klause. — K O0. syriacum Labill., Klause. — L, M O0. Emodi Wall. Z Bl. von außen; M Stb. — N—-0 Cerinthe” minor L. N Bl. von außen; O Bl. aufgeschnitten; P Stb.; Q Klause. (A—E nach Balfour; sonst Original.) 75. Onosma L. Kelch teilig, mit linealen oder lanzettlichen Zipfeln, 2 bisweilen an der Basis verwachsen, zur Fruchtzeit meist vergrößert und die Klausen umschließend. Blkr. (Fig. 51 F, G,_L) röhrenförmig oder bauchig, am Grunde mit einer honigabsondern- den Schuppe versehen, ohne Hohlschuppen, mit sehr kurzen, abstehenden Zipfeln. Sıb ‚Fig. 51 H) die Röhre selten überragend, mit linealen, an der Basis geöhrten, seitlich 0 Borraginaceae. (Gürke.) 127 k unter einander zusammenhängenden A. und an der Spitze verlängertem Connectiv. Gr. fadenförmig, mit kleiner N. Klausen Fig. 51 J, K) zuweilen weniger als 4, aufrecht oder gekrümmt, meist spitz und kantig, glänzend, glatt oder seltener höckerig-stachelig, die Ansatzfläche an der Basis oder bei den gekrümmten zuweilen mehr seitlich. — Stauden oder kleine Sträucher mit wechselständigen B., die Bl. gestielt oder sitzend, meist gelb, seltener weiß oder rötlich, mit Tragb. Gegen 70 Arten, sämtlich im Mittelmeergebiet, nur wenige im Himalayagebiet. Sect. I. Euonosma Clarke. Blkr. röhrenförmig, nach oben zu etwas erweitert. Stf. an der Basis nicht verbreitert. Klausen gerade. $ A. Haplotricha Boiss. Die Borsten der B. auf glatten Knötchen sitzend. — A. 2jährige Arten. — Aa. Honigschuppe kahl: O. echioides L., außerhalb des Mittelmeergebietes auch in Süddeutschland und dem Donaugebiet; auch O. arenarium W. K. (Fig. 54 F—J) geht nord- wärts bis Mainz; andere auf das Mediterrangebiet beschränkte Arten sind O. Zinclorium M. B., 0. graecum Boiss., O. stenosiphon Boiss. — Ab. Honigschuppe behaart: O. aleppicum Boiss. und 0. bulbotrichum DC. — B. Ausdauernde Arten. — Ba. A. fast bis zur Spitze zusammen- hängend: O. siamineum Ledeb. und O0. rostellatum Lehm. — Bb. A. nur an der Basis zu- sammenhängend oder ganz frei. — Bbe«. Honigschuppe kahl. — Bbe«lI. Die Borsten der B. ganz angedrückt: hierher z. B. O. sericeum Willd., ©. flavum Lehm. — Bbe«lIlI. Die Borsten der B. weniger angedrückt oder abstehend, die der Stengelteile sehr abstehend: O. nanum DC., O. frutescens Lam., O0. rupestre M.B., O. microspermum Stev. — Bbß. Honig- schuppe behaart: O. procerum Boiss., O. gracile Trautv. $ 2. Helerotricha. Die Borsten an den unteren B. auf glatten, an den oberen B., be- sonders auf der Unterseite, auf sternfürmig behaarten Knötchen sitzend. — A. Honigschuppe behaart: ©. lanceolatum Boiss. et Haußkn. — B. Honigschuppe kahl: O. chlorotrichum Beiss. et No&, 0. Olivieri Boiss. $% 3. Asterotricha. Die Borsten an sämtlichen B. auf sternförmig behaarten Knötchen sitzend. Honigschuppe kahl. A. nur an der Basis zusammenhängend. — A. Ausdauernde Pfl.: O. isauricum Boiss. et Heldr., 0. molle DC., O. alboroseum Fisch. et Mey., O. mite Boiss. et Heldr., O. armenum DC., 0. stellulatum W. K., die letztere Art auch im Donaugebiet, sowie in den südlichen Regionen der Alpen. — B. 2jährige Pfl.: 0. Spruneri Boiss., 0. gigan- teum Lam., O0. auriculatum Auch. Sect. II. Podonosma (Boiss.) Gürke. Blkr. röhrenförmig, nach oben zu etwas erweitert. Stf. an der Basis nicht verbreitert. Klausen stark gekrümmt. Hierher gehört nur 0. syriacum . Labill. (Fig. 51 K), in Vorderasien verbreitet. Sect. III. Maharanga (DC.) Clarke. Blkr. bauchig, am Schlunde verengert. Stf. an der Basis verbreitert. 2 Arten: O0. Emodi Wall. (Fig. 51 L, M) und O0. Woallichianum (DC.) Benth., beide im Himalaya. Nutzpfl. Von O. echioides L. war die Wurzel sonst als Radix Anchusae luteae officinell; jetzt wird sie noch zum Rotfärben benutzt und als Orsanette von der Provence aus verschickt. Auch die Wurzel von 0. Emodi Wall. dient in Nepal zum Rotfärben. 76. Cerinthe L. Kelch 5spaltig oder 5teilig, mit lanzettlichen oder eiförmigen Zipfeln. Blkr. (Fig. 54 N, O) weit röhrenförmig, gerade oder gekrümmt, am Schlunde häufig zusammengezogen und ohne Hohlschuppen, mit spitzen Zipfeln. Sıb. (Fig. 51 P) die Röhre nicht oder nur wenig überragend, mit kurzen, verbreiterten Stf., A. lineal- pfeilförmig, zugespitzt, die Fächer häufig an der Basis mit borstenförmigen Anhängen. Frkn. 2lappig. Gr. fadenförmig, N. zuweilen etwas ausgerandet. Klausen (Fig. 51 @) 2, aufrecht, kugelig oder zugespitzt, 2fächerig, in jedem Fach I 5. mit geradem E. und flachen, ziemlich dicken Keimb. — Ajährige Kräuter oder ausdauernde Stauden, kahl, oder die B. mit Höckerchen besetzt. B. wechselständig, herzförmig oder pfeillörmig- stengelumfassend; Wickel beblättert, Bl. gelb, meist mit purpurroten Flecken. 6—7 Arten in Mitteleuropa und dem Mediterrangebiet. — A. Blkr. 5spaltig bis über 1/, der Länge, mit aufrecht zusammenschließenden Zähnen: C. minor L. (Fig. 51 N—0) haupt- sächlich im mitteleuropäischen Gebiet, im Mediterrangebiet nur vereinzelt. — B. Blkr. kurz 5zähnig, die Zähne an der Spitze zurückgekrümmt: C. alpina Kit. in den Pyrenäen, Alpen und Karpathen; CO. major L., C. aspera Roth und C. retorta Sibth. et Sm. sind mediterrane Arten. Nutzpfl. Das Kraut von C. major L. und C. minor L. wurde früher als Herba CGerinthes gegen Augenentzündungen angewendet. 198 Borraginaceae. (Gürke.) iv. 5. Borraginoideae-Echieae. Bl. 5zählig, zygomorph. Kelch regelmäßig oder mehr oder weniger unregelmäßig. Blkr. weit trichterförmig, mit mehr oder weniger ungleichen Zipfeln und schiefem, zu weilen lippenförmigem Saum. Stb. ungleich lang. Gr. ungeteilt oder an der Spitze 2spaltig. A. Kelch regelmäßig. a..Gr. ungetelt- we 02 ar Der ee NO E NAT Ace b. Gr. 2spaltig. p:Klausen: runzelig. ce a ßB. Klausen glatt . . . „2 202 See uue ale». 10, Meracamyem B. Kelch unregelmäßig. a. Kelch nur wenig ungleich. Blkr. schief-trichterförmig EB, Zweck b. Kelch mit sehr ungleichen Zipfeln, der hinterste sehr en Du sanz fehlend. Bikr. deutlich Alippigs 2.732232, man 2 se Te ne er ee Echiochilon.. 77. Lobostemon Lehm. (Echiopsis Rehb.) Kelch 5teilig, mit lanzettlichen oder linealen Zipfeln. Blkr. (Fig. 52 A, B, D) röhrig-trichterförmig, mit ziemlich geradem Schlunde, ohne Hohlschuppen, die Zipfel sehr wenig ungleich. Stb. die Röhre über- ragend, häufig ungleich, mit langen Stf., die an der Basis häufig innen eine behaarte Schuppe oder ein Haarbüschel tragen. Gr. (Fig. 52 C) fadenförmig, ungeteilt, mit kleiner, kopfförmiger oder ganz undeutlich 2lappiger N. Klause aufrecht, 3kantig-eiförmig, m körniger oder runzeliger Oberfläche. — Stauden oder kleine Sträucher mit wechselstän- digen, sitzenden B. und weißen oder bläulichen Bl., die teils in lockeren Wickeln, teils in dichten, kopfförmigen Blütenständen angeordnet sind. Gegen 50 Arten, ausschließlich auf Südafrika beschränkt. 2 Sect. I. Eulobostemon Gürke. Stf. an der inneren Seite der Basis mit einer behaarten Schuppe. — A. Wickel locker, trauben- oder rispenartig; Äste meist ganz kahl; Stb. mehr | oder weniger die Röhre überragend. Hierher gehören z. B. L. laevigatus (L.) Buek, L. glaber R (Vahl) Buek, L. glaucophyllus (Pers.) Buek, L. Swartzii (Lehm.) Buek, L. acutissimus Buek. — B. Blütenstände traubig-ährenförmig; Äste weich behaart; Stb. die Röhre wenig oder gar nicht überragend. Unter den zahlreichen, hierher gehörenden Arten nenne ich nur die k 7 häufiger vorkommenden, wie L. fruticosus (L.) Buek (Fig. 52 A—C), L. argenteus (Lehm.) Buek, L. paniculatus (Thunb.) Buek, L. verrucosus (Swartz) Buek, L. trichotomus (Thunb.) Buek. — Er C. Blütenstände köpfchenförmig; Äste weich behaart; Stb. die Röhre überragend: L. ee cephalus (Vahl) Buek, L. capitatus (L.) Buek, L. cephaloideus DC., L. capitiformis DC., L. miero- phyllus Buek. Sect. II. Trichobasis DC. Stf. ohne Schuppe, an der Basis auf !/; der Länge der Röhre angewachsen und lang behaart. L. caudatus (Thunb.) Buek, L. viridi-argenteus Buek, Lo Ecklonianus Buek, L. latifolius Buek, L. eriostachyus Buek (Fig. 52 D), L. spicatus (L. fil.) Buek, 2 L. splendens Buek, L. alopecuroideus DC: N Sect. III. Synlobus DC. Kelchzipfel zum Teil untereinander verwachsen. Stf. ohne Schuppe. L. formosus (Pers.) Buek, L. montanus Buek, L. Sprengelianus Buek. | je en n E 78. Echium L. Kelch 5teilig, mit linealen, seltener lanzettlichen Zipfeln. Blkr. (Fig. 52 E) röhrig-trichterförmig, ohne Hohlschuppen, mit schiefem Saume und un- Br gleichen Zipfeln. Stb. unterhalb der Mitte der Röhre inseriert, häufig ungleich, die Röhre überragend, die Stf. selten verbreitert und ohne Schuppe. Gr. (Fig. 52 F) taden för häufig rs als die Röhre der Blkr., an der Spitze kurz 2spaltig, mit kleinen N. Klause Fig. 52 @) aufrecht, eiförmig oder zugespitzt, runzelig. — Stauden oder kleine Sträucher mit wechselständigen B., einfachen oder gabeligen Wickeln, die Bl. blau, violett oder rot, seltener weiß, mit mehr oder weniger großen Tragb. Gegen 30 Arten in Europa, dem Mittelmeergebiet und Makaronesien. — A. Strauch- förmige, auf die Canarischen Inseln und Madeira beschränkte Arten, die habituell der Gattung E Lobostemon gleichen, aber durch die angeführten Merkmale verschieden sind, z. B. E. simplex DC., E. fastuosum Jacq., E. lineatum Jacq-, E. bifrons DC., E. strictum L., E. candicans L. fil,, E. giganteum L. fil., E. aculeatum Poir. — B. Ausdauernde oder 2jährige Stauden, in Europa 2 und dem Mittelmeergebiet. Nur wenige Arten erstrecken ihren Verbreitungsbezirk auch über % Übersicht is über die Abteilungen des I, III. und IV. Teiles der natürlichen Pflanzenfamilien. TeikT. Abteilung 1: Lief. 36 (Bogen 4 u. 2), 76, 93. Myxomycetes: Acrasieae, Phytomyxinae, Abteilung Abteilung Myxogasteres, Fungi wird fortgesetzt. 4a: Schizophyta, Diatomaceae, erscheint 1894. 2: Lief. 40, 41, 46,60,86, 97. Conjugatae, Chlorophyceae, Characeae, Phaeophy- ceae, Florideae, wird fortgesetzt: 3: Lief. 91, 92. Hepaticae, Musei, wird fortgesetzt. 4: Filieinae, Equisetinae, Lycopodinae. Teil .1ı1, 4: Lief. 44, 18, 20, 30, 32, 35. Saururaceae bis Hydnoraceae, vollendet. 4a: Lief. 70, 79, Bogen 7 u. 8 aus 87/88. Polygonaceae bis Basellaceae vollendet 4b: Lief. 31, 33. Phytolaccaceae bis Caryophyllaceae, vollendet. 2: Lief. 16, 49, 29, 55, 57,58. Nymphaeaceae bis Droseraceae, vollendet. 22: Lief. 51, 53, 56. Podostemaceae bis Platanaceae, vollendet. 3: Lief. 24, 59 (Bogen 4), 63, 71, 77, 90, 404, 102, Bogen 23—25 aus 104/105. Rosaceae bis Leguminosae, vollendet. 4: Lief. 47, 52. Geraniaceae bis Cneoraceae, Rutaceae, Simarubaceae, Bur- seraceae, Meliaceae, Trigoniaceae, Vochysiaceae, Tremandraceae, Polygalaceae, Chailletiaceae, wird fortgesetzt. 5: Lief. 42, 44, 59 (Bogen 7, 8), 73, 78, 84. Euphorbiaceae bis Aceraceae Hippocastanaceae, Sapindaceae, Melianthaceae, Balsaminaceae Sabiaceae, Rhamnaceae, Vitaceae, wird fortgesetzt. 6: Lief. 49, 50, 80, 82, 95. Elaeocarpaceae bis Guttiferae, Dipterocarpaceae, Elatinaceae, Tamaricaceae, Frankeniaceae, Cistaceae, Bixaceae, Canellaceae, Violaceae, wird fortgesetzt. 62: Lief. 98, 99, 100, 103. Flacourtiaceae bis Elaeagnaceae, vollendet. 7: Lief. 72, 84, 87, 88, 94, 96. Lythraceae bis Halorrhagidaceae, vollendet 3: Araliaceae, Umbelliferae, Cornaceas, erscheint 1894. Teil IV. 4: Lief. 37, 38, 45, 69. Clethraceae bis Symplocaceae, vollendet. 2: Lief. 75. Oleaceae, Salvadoraceae, Loganiaceae, Gentianaceae, Apocy- naceae, Asclepiadaceae, erscheint 1894. 32: Lief. 68, 85. Convolvulaceae bis Borraginaceae, Verbenaceae, Labiatae, erscheint 1894. 3b: Lief. 65, 67, 83. Nolanaceae bis Gesneriaceae, Columelliaceae, Bignonia- ceae, Pedaliaceae, Globulariaceae, Acanthaceae, Myoporaceae, Plan- taginaceae, wird fortgesetzt. 4: Lief. 61, 62, 64, 66. Rubiaceae bis Dipsacaceae, vollendei. 5: Lief. 34, 36 (Bogen 4, 5), 39, 43, 48, 54, 74, 87, 89, Bogen 24—26 aus 104/405. Cuecurbitaeeae bis Compositae, vollendet. ; In der Reihenfolge der Familien dürften bei einzelnen Abteilungen, namentlich bei II. 5 und III. 6 noch kleine Änderungen eintreten, da einerseits das genauere Studium derselben noch zu anderen Ergebnissen über ihre systematische Stellung führen kann, anderseits die Ablieferung der Manuskripte von Seiten der Herren Mitarbeiter nicht immer gerade zu dem festgesetzten Zeitpunkt erfolgt. A. Engler. unter Mitwirkung zahlreicher hervorragender Farbgelehriäu begründet von _ F . A. Engler und K. Prantl, fortgesetzt von A. Engler ord, Prof. der Botanik und Direktor des botanischen Gartens zu Berlin. —— Bisher erschienen 107 Lieferungen. Lex.-8. Zum Subskriptionspreis a .% 1.50. Einzelpreis a # 3. DEE” Zur Erleichterung der Anschaffung wird das Werk künfti auch in Partien von je 5— 10 Lieferungen bei Verpflichtung zu! Abnahme des ganzen Werkes zum Subskriptionspreis von.Z1.b( pro Lieferung abgegeben. Diejenigen Interessenten, denen Anschaffung sämmtlicher erschienenen Lieferungen auf ein bisher zu viel war, werden auf diese Bezugsweise besonders a merksam gemacht. WE is ra der hr nordwestdeutschen Tiefebene. Bearbeitet von Prof. Dr. Franz Buchenau Direktor der Realschule beim Doventhor zu Bremen. 8. geh. # 7.—; geb. % 7.15 Das entdeckte Geheimnis der Natur im von Christian Konrad Sprengel. (1793.) Herausgegeben von Paul Knuth. In vier Bändchen mit sämtlichen Tafeln. $. 1894. In Leinen gebunden & Bdchen. 4 2.—. (Klassiker der exakten Wissenschaften. Nr. 48—51.) Prantl’s Lehrbuch der | Botanik. Herausgegeben und neubearheitet von Dr. Ferdinand Pax Professor der Botanik und Direktor des botanischen Gartens in Breslau. Bir Neunte, vermehrte und verbesserte el 2 ; R Mit 355 Figuren in a gr. 8. TLANZENFAMILIEN nehst = ihren Gattungen und wichtigeren Arten insbesondere den Nutzpflanzen, unter Mitwirkung zahlreicher hervorragender Fachgelehrten, begründet von A. Engler ma K. Prantl, fortgesetzt von A. Engler, ord. Professor der Botanik und Direktor des botan. Gartens in Berlin. 114. Lieferung. Borraginaceae von M. Gürke; : Verbenaceae von I. Briquet. IV. Teil, 3. Abteilung a, Bogen 9 bis 11. Mit 123 Einzelbildern in 15 Figuren. Leipzig Verlag von Wilhelm Engelmann 1893. 1.50. — Einzelpreis M, 3,—. e, TER SUR EX Es hat bisher an einem umfassenden Werke gefehlt, welches, n; schaftlichen Grundsätzen und von anerkannten Autoritäten bearbeitet, ei a der Pflanzenwelt in systematischer und dabei doch allgemeiner verständliche) zur Darstellung zu bringen suchte. Die »natürlichen Pflanzenfamilien« hoffen dies : erreichen; nicht nur die Art der Bearbeitung des Textes, sondern vor allem auch Fach, als einigermaßen vorgebildete Laien (Lehrer der Naturwissenschaft, Apoth und Pharmazeuten, Aerzte, Forst- und Landwirte, Gärtner, wissenschaf li Reisende und Kolonisten) eine Fülle von Anregung und Belehrung finden wer: Die Namen der Herausgeber wie der zahlreichen Mitarbeiter (s. das folgende Verzeich bieten die Gewähr einer, auch die strengste Kritik bestehenden Behandlung des Sto Die Abbildungen liefern ein kostbares, bisher nur Wenigen zugängliches Materi: und dürften zur Verbreitung des Werkes in weiten Kreisen ganz besonders beitragen. : Die Einteilung des Werkes ist folgende: R I. Teil. Kryptogamen, redigiert von A. Engler. 4. Algen und Pilze. 2. Moose, Farne, Schachtelhalme, Bärlappe etc. 1.—IV.Teil. Siphonogamen (Phanerogamen), redigiert von A. Engler, II. Teil. Gymnospermen und monokotyledone Angiospermen. a II. u. IV. Teil. Dikotyledone Angiospermen. BE. V. Teil. Erläuterung des Systemes. Übersicht ‚über die Familien und Genera - register. FR { Der Subskriptionspreis eines Heftes beträgt nur .# 1.50, der Einzelpreis .# 3. ann "Die Abteilungen (Bände) sind je nach Vollendung für sich, zu höherem Preise, käuflie Das erste Heft ist zur Ansicht durch alle Buchhandlungen zu beziehen; ein kurze Prospekt und ein Probeheft (20 S., zugleich ausführliche Ankündigung) gratis auch vo Verleger. Verzeichnis der Mitarbeiter. 2 Siphonogamen (Phanerogamen,. P. Ascherson in Berlin, G. v. Beck in Wi D. Brandis in Bonn, J. Briquetin Genf, F. Buchenau in Bremen, R. Caspary in Königsberg, Chodat in Genf, U. Dammer in Berlin, 0. Drude in Dresden, A. Eichler(+) in Berlin, A. Engler in Berlin, W. O. Focke in Bremen, K. Fritsch in ® Wien, E.Gilg in Berlin, M. Gürke in Berlin-Schöneberg, E. Hackel in St. Pölten H. Harms in Berlin, A. Heimerl in Sechshaus bei Wien, G. Hieronymus in Berli F. Höck in Luckenwalde, O. Hoffmann in Berlin, Kamienski in Odessa, E. Kno lauch in Karlsruhe, E. Koehne in Berlin, F. Krasser in Wien, M. Kronfeld Wien, J. Kündig in Zürich, G. Lindau in Berlin, Th. Loesener in Berlin, P Magnus in Berlin, F. v. Mueller in Melbourne, 0. Müller in Demmin, F. Niedenz in Braunsberg, F. Pax in Breslau, A. Peter in Göttingen, O. G. Petersen in Kopen hagen, E. Pfitzer in Heidelberg, A. Poulsen in Kopenhagen, K. Prantl(f) in Breslau L. Radlkoferin München, R.Raimann in Wien, K. Reiche in Dresden, W. Schimpe in Bonn, H. Schinz in Zürich, S. Schoenland in Graham’s Town, K. Schuman in Berlin, J. v. Szyszytowicz in Dublany, H. Solereder in München, H. Graf zı Solms-Laubach in Strassburg, O. Stapf in Kew, P. Taubert in Berlin, G. Volken: in Berlin, 0. Warburg in Berlin, E. Warming in Kopenhagen, R. v. Wettstei in Wien, L. Wittmack in Berlin, E. Wunschmann in Friedenau-Berlin. j En Kryptogamen. F. Cohn in Breslau, P. Dietel in Leipzig, Ed. Fischer in Bern M. Fünfstück in Stuttgart, P. Hennings in Berlin, F. Kjellman in Upsala, P. Linda in Berlin, W. Migula in Karlsruhe, C. Müller in Berlin, H. Potonie in Berlin, K. Prantl (+) in Breslau, R. Sadebeck in Hamburg, V. Schiffner in Prag, F. Schmitz (+) in Greifswald, J. Schroeter (t) in Breslau, F. Schütt in Kiel, J. Stock- mayer in Frankenfels, N. Wille in Christiania. RR a nn 1 eite des Umsc RAR Z5&- Man bittet die 3. $ Erster Preis in Köln. > Die natürlichen PFLANZENFANI nebst : insbesondere den Nutzpflanzen, begründet von A. Engler ma K. Prantl, fortgesetzt von A. Engler, ord. Professor der Botanik und Direktor des botan. Gartens in Berlin. 127. Lieferung. IV. Teil, 3. Abteilung a, Bogen 12 bis 14. „Mit 69 Einzelbildern in 14 Figuren. — — | u Leipzig Verlag von Wilhelm Engelmann 1895. De gi gs 2 2 r = \ Ss 5 S ihren Gattungen und wichtigeren Arten - unter Mitwirkung zahlreicher hervorragender Fachgelehrten, Verben.seae, Labiatae von J. Briquet. Sr ubskrip onspreis M. 1,50. — Einzelpreis M. 3.—. zur Darstellung zu bringen suchte. Die »natürlichen Pine hoffen die, erreichen; nicht nur die Art der Bearbeitung des Textes, sondern vor allem au Zahl und Güte der Abbildungen lassen erwarten, dass ebensowohl Botanik Fach, als einigermaßen vorgebildete Laien (Lehrer der Naturwissenschaft, Apot und Pharmazeuten, Aerzte, Forst- und Landwirte, Gärtner, wissenschaftlich Reisende und Kolonisten) eine Fülle von Anregung und Biken finden. werde Die Namen der Herausgeber wie der zahlreichen Mitarbeiter (s. das folgende Verzeich: bieten die Gewähr einer, auch die strengste Kritik bestehenden Behandlung des Sto Die Abbildungen liefern ein kostbares, bisher nur Wenigen zugängliches Ma! und dürften zur Verbreitung des Werkes in weiten Kreisen ganz besonders beitrage Die Einteilung des Werkes ist folgende: | [: ee Kryptogamen, redigiert von A. Engler. . Algen und Pilze. 2. Moose, Farne, Schachtelhalme, Bärlappe etc. ’e II. —IV. Teil. Siphonogamen (Phanerogamen), redigiert von A. Engler. II. Teil. Gymnospermen und monokotyledone Angiospermen, 3 III. u IV. Teil. Dikotyledone ne ee Der Subskriptionspreis eines Heftes beträgt nur .% 1.50, der Einzelpreis # 3. Die Abteilungen (Bände) sind je nach Vollendung für sich, zu höherem Preise, käufli | Das erste Heft ist zur Ansicht durch alle Buchhandlungen zu beziehen; ein kurz No Prospekt und ein Probeheft (20 S., zugleich ausführliche Ankündigung) gratis auch vom Verleger. ELF FIIR Verzeichnis der Mitarbeiter. Siphonogamen (Phanerogamen). P. Ascherson in Berlin, G. v. Beck in Wi D. Brandis in Bonn, J. Briquetin Genf, F. Buchenau in Bremen, R. Caspary in Königsberg, Chodat in Genf, U. Dammer in Berlin, 0. Drude in Dresden, A. V Eichler(+) in Berlin, A. Engler in Berlin, W. O. Focke in Bremen, K. Fritsch N Wien, E. Gilg in Berlin, M. Gürke in Berlin-Schöneberg, E. Hackel in St. Pölten H. Harms in Berlin, A. Heimerl in Sechshaus bei Wien, G. Hieronymus in Berlin _ F.Höck in Luckenwalde, O. Hoffmann in Berlin, Kamienskiin Odessa, E. Knob- lauch in Tübingen, E. Koehne in Berlin, F. Krasser in Wien, M.Kronfeld in Wien, J. Kündig in Zürich, G. Lindau in Berlin, Th. Loesener in Berlin, P Magnus in Berlin, O. Müller in Breslau, F. Niedenzu in Braunsberg, F. Pax in Breslau, A. Peter in Göttingen, O. @. Petersen in Kopenhagen, E. Pfitzer in Heidel. berg, A. Poulsen in Kopenhagen, K. Prantl(}) in Breslau, L. Radlkofer in München R. Raimann in Wien, K. Reiche in Santiago de Chile, W. Schimper in Bonn H. Schinz in Zürich, S. Schoenland in Graham’s Town, K. Schumann in Berlin, J. v. Szyszytowicz in Dublany, H. Solereder in München, H. Graf zu Solms- Laubach in Strassburg, O. Stapf in Kew, P. Taubert in Berlin, G. Volkens in Berlin, O0. Warburg in Berlin, E. Warming in Kopenhagen, A. Weberbauerin Breslau, R. v. Wettstein in Prag, L. Wittmack in Berlin, EE Wunschmann in Friedenau-Berlin. Kryptogamen. F. Cohn in Breslau, P. Dietel in Leipzig, Ed. Fischer in Bern, M. Fün,stück in Stuttgart, P. Henningsin Berlin, F.Kjellman in Upsala, G. Lindau in Berlin, W. Migula in Karlsruhe, C. Müller in Berlin, H. Potoni& in Berlin, K. Prantl (+) in Breslau, R. Sadebeck in Hamburg, V. Schiffner in Prag F. Schmitz (+) in Greifswald, J. Schroeter (+) in Breslau, F. Schütt in Greifswald, LU Stockmayer in Frankenfels, N. Wille in Christiania, A. Zahleruse in Wien. ee Zx& Man bittet die 3. Seite des Umschlags zu h 2a Bar ct Al a N REN E le cht Borraginaceae. (Gürke.) 129 einen Teil Mitteleuropas, wie E. vulgare L. (Fig. 52 E—@), E. rubrum Jacq. und E. planta- gineum L.; alle übrigen überschreiten nicht die Grenzen des Mittelmeergebietes. Die häufigsten von diesen sind E. pustulatum Sibth. et Smith, E. italicum L., E. maritimum Willd., E. are- narium Guss., E. calycinum Viv.;, auf das östliche Mediterrangebiet beschränkt sind E. sericeum Vahl, E. amoenum Fisch. et Mey., E. setosum Vahl, E. Rauwolfiü Del., E. longifolium Del.; die letzteren beiden gehen südwärts bis Nubien, Nutzpfl. Von E. vulgare L. war die Wurzel und das Kraut als Radix et Herba Echii s. Buglossi agrestis s. Viperini offiecinell und wurde als blutreinigendes Mittel gegen Epilepsie und Schlangenbiss gegeben; auch von E. rubrum Jacq. wurde die Wurzel gegen Schlangenbiss verwendet, während die Wurzel von E. italicum L. als Wundmittel gebraucht wurde. E. plantagineum L. wird in Brasilien als Burracha cimarona bei Wunden und Hautkrankheiten als schleimig-kühlendes Mittel angewendet. Fig. 52. A—C Lobostemon fruticosus (L.) Buek. A Bl. von außen; B Bl. aufgeschnitten; C oberer Teil des Gr. — D L. eriostachyus Buek, Bl. aufgeschnitten. — E—-@ Echium vulgare L. E Bl. von außen; F oberer Teil des Gr.; @ Klause. — H—K Zwackhia aurea Sendtn. H Bl. von außen; J Bl. aufgeschnitten; X Stb. — Z Echiochilon fruticosum Desf., Bl. von außen. (Original.) 719. Megacaryon Boiss. Kelch 5teilig, mit verlängerten, linealen Zipfeln. Bikr. röhrig-trichterförmig, ohne Hohlschuppen, mit etwas ungleichem Saum. Stb. in der unteren Hälfte der Röhre inseriert, ungleich lang. Gr. fadenförmig, die Röhre überragend, an der Spitze kurz 2spaltig, mit kleinen N. Klausen häufig nur I—2, groß, eiförmig, zugespitzt, steinartig und ganz glatt. — Eine aufrechte Staude mit wechselständigen B, und beblätterten Wickeln. 4 Art, M. orientale (L.) Boiss., in Kleinasien und Armenien. 80. Zwackhia Sendtn. Kelch fast 5teilig, mit lineal-lanzettlichen, ein wenig un- gleichen Zipfeln. Blkr. (Fig. 52 H—K) schief-trichterförmig, mit ungleichen Zipfeln, am Schlunde unterhalb der Stb. mit ausgerandeten Hohlschuppen. Gr. fadenförmig, mit Natürl. Pflanzenfam. IV. 3a. 9 ” N Fr MR 130 Borraginaceae. (Gürke.) kleiner N. Klausen häufig nur 1, dick, runzelig, an der inneren Seite gekielt. — Eine ausdauernde Staude mit dickem Rhizom, aufrechten Stengeln, schmalen, stumpfen, wechselständigen B., die Bl. kurz gestielt, in beblätterten Wickeln. 4 Art, Z. aurea Sendtn. (Fig. 52 H—K), im bosnisch-herzegowinischen und Balkangebiet. 81. Echiochilon Desf. Kelch teilig, mit sehr ungleichen Zipfeln, der hinterste sehr klein oder ganz fehlend. Blkr. (Fig. 52 L) mit cylindrischer, eiwas gekrümmter Röhre, ohne Hohlschuppen, mit 2lippigem Saume, die Oberlippe fast aufrecht u. 2lappig, die Unterlippe kürzer, mehr abstehend und 3lappig. Stb. 5, mit sehr kurzen Stf., die Blkr. nicht überragend. Klausen glatt oder schwach höckerig. — Sehr ästige, häufig niederliegende, ausdauernde, kleine Sträucher mit kleinen, wechselständigen B. und teils achselständigen, teils beblätterte Wickel bildenden Bl. 2 Arten, E. fruticosum Desf. (Fig. 52 L) in Nordafrika und E. longiflorum Benth. in Aden. IV. 6. Borraginoideae-Harpagonelleae. Bikr. 5zählig. Kelch 5—9teilig. Blkr. regelmäßig mit 5 oder weniger Stb. Frkn. 2fächerig, jedes Fach mit 1 Sa. Klausen 2. A; Keleh zur Früchtzeit zyeomorph - zT 7, nm nn. 1827 Harpapenetes B. Kelch zur Fruchtzeit aktiinomorph "=" 7... 2. er Te 288, Bochekee Fig. 53. Hurpagonella Palmeri A. Gr. A Bl. von außen; 3 Bl. im Längsschnitt; C Kelch ohne Blkr.; D Kelch, die eine Hälfte entfernt, um die Stellung des Frkn. zu zeigen; Z Kelch mit Fr., nach unten gekrümmt; F Fr. im Längsschnitt; @ Klause; HE. (Original.) - 82. Harpagonella A. Gr. Kelch mit 5 ungleichen Zipfeln, 3 von der Basis an frei, 2% bis fast zur Hälfte verwachsen, zur Fruchizeit sich vergrößernd, kahnförmig in medianer Richtung gestreckt, die 3 freien Zipfel besonders mit starken, hakenförmig gekrümmien Haaren besetzt. Blkr. (Fig. 53) mit sehr kurzer Röhre, fast radförmig, am Schlunde mit Borraginaceae. (Gürke.) 131 5 Hohlschuppen und stumpfen Zipfeln. Stb. die Röhre nicht überragend, mit sehr kurzen Stf. und eiförmigen A. Frkn. 2lappig, mit 2 Sa., Gr. seitlich zwischen den beiden Lappen des Frkn. stehend, mit fast kopfförmiger N. Klausen [Fig. 53 G, H) verkehrt-eiförmig- länglich, mit pergamentartigem Pericarp, fein behaart, das eine in die Höhlung des Kelches vollständig eingeschlossen, das andere herausragend. — Ein kleines, Ijähriges Kraut, die linealen B. wechselständig, die unteren zuweilen gegenständig, die Frucht- stiele herabgekrümmt. 4 Art, H. Palmeri A. Gr., im südlichen Kalifornien. 83. Rochelia Reichb. (Maccoya F. v. Müll.) Kelch 5teilig, mit linealen und nach der Blütezeit nach innen gekrümmten oder lanzettlichen und am Grunde pfeilförmig- geöhrten Zipfeln. Blkr. mit cylindrischer, zuweilen etwas gekrümmter Röhre, 5 Zipfeln mit oder ohne Hohlschuppen. Sıb. 5, zuweilen weniger, mit kurzen Stf., die Röhre nicht überragend. Frkn. 2fächerig, jedes Fach mit 4 Sa. Klausen 2, aufrecht, Isamig, mit der Bauchseite vollständig dem säulenförmigen Stempelpolster angewachsen. — Ajährige oder ausdauernde Kräuter mit abwechselnden B. und beblätterten oder unbeblätterten Wickeln. 432 Arten, nur 4 australisch, die übrigen im Mittelmeergebiet und Centralasien. — A. Kelch mit 5 Zipfeln. — Aa, Die Zipfel des Kelches zur Fruchtzeit nach innen gebogen und die Fr. umschließend. — Aa«. Fruchtstiel so lang oder kürzer als der Kelch: R. stellu- lata Reich., durch das ganze Mittelmeergebiet verbreitet bis zum westlichen Tibet; nahe verwandt sind damit AR. incana Kar. et Kir. und A. leiocarpa Ledeb. in Turkestan und der Songarei, sowie R. persica Bunge und R. mollis Bunge in Persien. — Aaß. Fruchtstiel kürzer als der Kelch: R. siylaris Boiss. in Afghanistan und dem Punjabgebiet, R. peduncularis Boiss. in Persien. — Ab. Zipfel des Kelches zur Fruchtzeit aufrecht: R. macrocalyzc Bunge in Persien und Turkestan, von der die im nordöstlichen Indien und Afghanistan vorkommende R. rectipes Stocks vielleicht nur eine Abart darstellt; AR. cardiosepala Bunge in Turkestan und dem westlichen Tibet. — B. Kelch mit 6—10 Zipfeln: AR. cancellata Boiss. et Bal. in Kleinasien und AR. Maccoya F. v. Müll. in Australien. Iv. 7. Borraginoideae-Zoellerieae. Bl. 5zählig. Blkr. regelmäßig, mit 5 Hohlschuppen. Frkn. 40lappig. Klausen 10. 84. Zoelleria Warb. Kelch teilig, mit eiförmigen Zipfeln, zur Fruchtzeit etwas vergrößert. Blkr. trichterförmig, mit kurzer, gerader, cylindrischer Röhre, mit 5 kurzen Schuppen unterhalb des Schlundes, und 5 dachziegeligen, stumpfen Zipfeln. Stb. 5, mit sehr kurzen Stf. und länglichen, stumpfen A., die Röhre nicht überragend. Frkn. 10- lappig; Gr. kurz, ziemlich dick, mit kleiner, undeutlicher N. Klausen 10, aufrecht, 3kantig-eiförmig, glatt, mit schmaler Anheftestelle dem Stempelpolster ansitzend; S. auf- recht, mit dicken Keimb., ohne Nährgewebe. — Ein niederliegendes, kleines Kraut mit wechselständigen, eiförmigen B. und beblätterten Wickeln. 4 Art, Z. procumbens Warb., auf dem Finisterregebirge in Neuguinea. Zweifelhafte Gattung. 85. Wellstedia Balf. fil. Kelch 4teilig, mit lanzettlichen, spitzen Zipfeln. Bikr. tellerförmig, mit cylindrischer Röhre und 4 dreieckig-eiförmigen Zipfeln. Stb. 4, am Schlunde inseriert, die Blkr. überragend, mit rundlichen A. Frkn. 2fächerig, mit I ana- tropen, hängenden Sa. in jedem Fach; Gr. an der Spitze 2spaltig, mit kleinen N. Fr. eine verkehrt-herzförmige, 2lappige, 2fächerige, loculicid aufspringende Kapsel, das eine Fach meist steril. S. von der Scheidewand herabhängend; E. groß, mit fleischigen, plancon- vexen Keimb., nach oben gerichteter Radicula, ohne Nährgewebe. — Ein kleiner Strauch, in allen Teilen angedrückt-behaart, mit wechselständigen, spatel- od. verkehrt-eiförmigen B. und beblätterten Wickeln. 4 Art, W. socotrana Balf. fil,, auf Socotra. Die Pfl. hat ganz den Habitus einer Borra- ginee und ähnelt im äußeren Ansehen am meisten gewissen Heliotropium-Arten; jedoch weicht sie durch die meisten angeführten Merkmale von den B. ab; ebenso schwer aber ist die Gattung bei den Verbenaceae oder Scrophulariaceae, mit denen sie in einzelnen Merkmalen übereinstimmt, unterzubringen. 9* VERBENACEAE von J. Briquet. Mit 409 Einzelbildern in 45 Figuren. (Gedruckt im December 1894.) Wichtigste Litteratur. Systematik: Jussieu, Gen. plant. p. 406 et in Ann. Maus. VII. p. 63. — Ventenat, Tabl. Il. p. 215. — Schauer, in De Candolle, Prodr. XI. p. 522 et in Mart., Fl. bras. IX. p. 164. — A. De Candolle, Prodr. XII. p. 604. — Endlicher, Gen. plant. p. 632 et 639. — Lindley, Veget. Kingd. p. 607 et 663. — Bocquillon, Revue du groupe des Verbenac6es (Adansonia II et III. — Bentham, Flor. austr. p. 31. — Bent- ham et Hooker, Gen. plant. II. 2, p. 41, 31. — Clarke, in Hooker et Thomson, FI. of brit. Ind. XII. p. 560. — Baillon, Histoire des plantes XI. p. 78. Morphologie: Wydler, in Flora 4854, p. 420 und Bern. Mitteil. n. 504—503, p. 55, — Payer, Organog. de la fleur, p. 558. tab. 445. — Bocquillon, 1. c. — Chatin, in Comptes rendus 4874, n. 40. — Rosanoff, in Pringsheim’s Jahrb. Vol. V.p. Au. f.— Eichler, Blütendiagramme I. p. 223. — K. Schumann, Blütenanschluss, p. 435. Anatomie: Möller, Anatomie der Baumrinden, p. 474. — Solereder, Über den syst. Wert der Holzstructur, p. 203. — Born, Vergl. Syst. Anat. der Lab. und Scroph., p. 50. — Vesque, Caract. des Gamop. tires de l’anat. comp. de la feuille, in Ann. sc. nat. Bot., 7. ser. I. p. 335. — Schenck, Beitr. zur Anat. der Lianen, p. 242. Merkmale. Bl. zygomorph, seltener = aktinomorph, 8 oder durch Abort polyö- eisch. Kelch gamosepal, glockig, röhrig oder becherförmig, mit 4, 5 oder seltener 6 bis 8 Lappen oder Zipfeln, seltener fast ganzrandig, unterständig. Blkr. sympetal, mit ge- wöhnlich entwickelter, cylindrischer oder nach oben zu erweiterter, oft gebogener Röhre; seltener ohne ausgeprägte Röhre breit glockenförmig; Saum 5—4-, seltener oOspallig, mit gleichen oder 2lippig geordneten, dachziegelig sich deckenden Lappen, die hinteren in der Knospe gewöhnlich die äußersten, der vordere immer nach innen gelegen. Stb. 4, 2mächtig, seltener gleich, oder durch Abort auf 2 reduciert; sehr selten sind die Sb. der Blkr. isomer und gleich; Stf. frei, mit den Blumenkronenlappen alternierend, fadenförmig oder an der Basis verdickt; A. intrors, 2fächerig; Thecae mit einem longitudinalen Riss aufspringend. Unter dem Frkn. ein zuweilen verdickt-fleischiger, sehr selten wulst- förmiger, gewöhnlich schwach entwickelter Discus. Gynäceum aus 2, sehr selten 4, aus- nahmsweise 5 Frb. gebildet. Frkn. oberständig, sitzend, abgerundet, 4lappig oder sehr selten 4spaltig, ursprünglich —Sfächerig, aber fast durchgehends bald durch falsche Scheidewandbildung 4—10fächerig; die axilen Placentarlappen tragen je 1 Sa., so dass in ungefächerten Fruchtknotenfächern 2 Sa., in gefächerten aber nur 1 Sa. zu finden sind; selten ist der Frkn. im oberen Teile Ifächerig, mit ziemlich ausgeprägt centraler Placen- tation; Sa. anatrop und grundständig, hemianatrop und seitenständig, oder auch orthotrop gipfelständig und hängend, aber durchgehends mit einer nach unten gerichteten Mikro- pyle; Gr. terminal, ausnahmsweise zwischen den Fruchtknotenlappen = eingesenkt, am Gr. ungeteilt oder öfter 2-, selten 4—5spaltig, mit kurzen, spitzen, seltener stumpfen Lappen, ausnahmsweise erweitert-kopflörmig. Fr. gewöhnlich eine Steinfr., seltener kapselartig, mit dünnem, trockenem oder öfter saftigem oder fleischigem Exocarp, und = hartem Endocarp; zur Zeit der Reife ist die Fr. —4fächerig und springt spontan nicht auf, oder sie zerfällt in 2 1—2fächerige oder 4, ausnahmsweise 8—10 Steine resp. Klausen. S. in verschiedenen Fächern getrennt, aufrecht, grund- oder seitenständig, Bi et ul Zn Si ze var EN Verbenaceae. (Briquet.) 133 oder gipfelständig hängend, mit dünner, seltener dicker Testa. Nährgewebe, wenn vorhanden, fleischig, gewöhnlich fehlend. E. gerade, mit flachen, = dicken, selten gefal- teten Kotyledonen, mit kurzer, stets unterständiger Radicula, fast den vollen, inneren Raum des S. einnehmend. — Kräuter, Sträucher oder Bäume, mit kahler oder verschieden be- haarter Epidermis, mit fast durchgehends gegenständigen, seltener wirtelständigen, sehr selten wechselständigen, ganzrandigen, gezähnten, geteilten, oder seltener gefingerten oder gefiederten B. Nebenb. 0. Blütenstand entweder vom botrytischen oder cymösen Typus, wobei die Cymen.axillär oder zu verwickelten Rispen, Doldenrispen oder Trug- dolden zusammentreten können. Man kennt bis jetzt ca. 750 Arten in 67 Gattungen, die vorwiegend tropisch oder subtropisch, oder daselbst am stärksten entwickelt sind. Vegetationsorgane. Die V. zeigen im Habitus eine große Mannigfaltigkeit. Meistens sind es Sträucher oder Halbsträucher, oft aber auch Bäume, die eine sehr ansehnliche Höhe erreichen (Tectona grandis, Gmelina arborea etc.). Zahlreich sind auch die Kräuter (Verbena, Bouchea, Stachytarpheta, Priva ete.), die aber fast ausschließlich aus- dauernd sind. In derselben Gattung (Verbena) findet man Stauden mit entwickelten, breiten, gezähnten oder geteilten B., neben anderen mit stark reducierten B., bei welchen der Stengel assimilatorisch thätig und zuweilen geflügelt ist. Sehr interessant sind. in dieser Hinsicht die Verbena-Arten aus der Gruppe Junciformes, Baillonia, und besonders die Gattung Neosparton mit zerbrechlichen, Ephedra-artigen Zweigen. Bei den Stilbordeae und auch bei den Verbena $ Pungentes sind die B. auf dem niedrigen Stengel so gedrängt, dass sie sich dachziegelig decken; in derselben Gruppe und bei den Acerosae verdornt der Gipfel der Spreite, oder die ganze Spreite wird auf 3 dornige Nerven reduciert (V. asparagoides). Bewehrungsorgane entstehen auch in verschiedener Weise in anderen Gruppen, sei es durch Bildung axillärer Dornen (Lippia $ Acantholippia, Rhaphithamnus, Citharexylum $ Duranta, Gmelina ete.), sei es durch Bildung gerader oder gebogener Stacheln-auf dem Stengel und auf dem Blattrücken (Lantana). Bei Clerodendron aculeatum sind es die Blattstiele, die nach dem Abfall der Spreite eine dornige Entwickelung bekommen. Die V. enthalten eine gewisse Anzahl von Lianen, welchen verschiedene Klimm- vorrichtungen zukommen. Man findet z. B. Spreizklimmer (Lantana), kletternde und halbkletternde Sträucher (Lantana, Aegiphila, Faradaya, Oxera, Clerodendron, Premna, Holmskioldia, Vitex, Glossocarya, Hymenopyramis, Symphorema, Sphenodesma, Congea), seltener deutlich windende (Clerodendron Thomsonü Balf. f., Petraea) oder schlingende (Vitex pyenophylla K. Schum.) Sträucher. Rankenbildung kommt nicht vor. Die B. sind fast immer gegenständig; wechselständig nur bei einigen Arten (Tali- galea, Dipyrena, Physopsis). Bisweilen sind sie auch zu 3 oder 4 wirtelständig (Chloanthes, Cyanostegia, Denisonia). Die Spreite zeigt alle möglichen Formen, doch besitzt sie immer eine fiederige Nervatur, die ausnahmsweise Annäherungen an den gefingerten Typus hervorbringt. Dabei kann das Netz der Nerven 3. Grades im Mesophyll = verborgen sein, oder im Gegenteil hervortreten und die Spreite runzelig machen (Chloanthes, Cya- nostegia, ‘Dicrastyles, Newcastlia etc.). Die B. sind einfach in der größten Mehrzahl der Gattungen. Bei Vitex sind gewöhnlich die B. 3zählig, zuweilen auch auf 1 Blättchen reduciert; bei Rapinia findet man A-3-5zählige B.; bei Peiraeovitex sind sie 2 —3zählig; bei Varengevillea und Vitex erreicht in gewissen Arten die Zahl der Blättchen 7. Nebenb. sind nie vorhanden. i Anatomisches Verhalten. Die V. besitzen, soweit die Untersuchungen reichen, “einen mannigfaltig gebauten Stamm. Bei Petraea z. B. kommen weder Bastfasern noch Steinzellen im Phloem vor, dagegen finden sich große Einzelkrystalle in kurzen Kammer- fasern. Im Gegensatz hierzu bilden bei Tectona grandis und Vitex Agnus-Castus die Bast- fasern mit Steinzellen tangentiale, durch die sklerosierenden Parenchymstrahlen ver- bundene Platten. Das Periderm ist bald hypodermischen Ursprungs, bald liegen die 134 Verbenaceae. (Briquet.) Initialen tief in der Rinde oder im Pericykel. Das Phloem ist bemerkenswert durch die Menge des Parenchyms und die relativ geringe Anzahl von Siebröhren; diese letzteren sind nach dem Cucurbita-Typus gebaut. Durch Schutzscheiden scheint das Phloem in den krautigen Stengeln der V. nicht häufig geschützt zu sein, wohl aber durch locale pericyklische Bastbelege. Holzparenchymstrablen sind stets vorhanden; sie sind I —4- reihig. Gegen die Holzparenchymstrahlen sind die Poren der Gefäßwand behöft oder auch einfach (Vitex, Aegiphila, Symphorema, Congea). Deutliche spiralige Verdickung wird von Solereder nur für die sehr englumigen Gefäße von Caryopteris angegeben, die zum Teil Tracheiden sein dürften. Nach demselben Forscher ist auch die Perforation der Gefäße nicht constant, so zeigen die Gattungen Stilbe und Campylostachys neben ein- fachen, elliptischen oder runden auch leiterförmige Perforierungen; aber die parallele, horizontale Anordnung fehlt oft den Speichen derselben. Das Holzparenchym kommt außerhalb der Strahlen in kleiner Menge in Beziehung zu den Gefäßen vor; bei Cithare- aylum dagegen existieren nach Möller tangentiale Binden von Holzparenchym. Im Libriform ist die Tüpfelung einfach; das Lumen der einzelnen Stereiden ist oft gefächert (Campylostachys, Vitex, Petraea, Lantana, Aegiphila, Symphorema, Congea'. Im Marke und in der Rinde treten in vielen Fällen Krystallnädelchen und spießige Kryställchen (Vitex, Lantana, Symphorema, Aegiphila) auf, bei Vitex saligna auch in den Holzparenchym- strahlen. Die kletternden V. haben bis jetzt wenig abweichendes in ihrer Structur aufge- wiesen. Zu erwähnen ist nur die Furchung des Holzkörpers, welche bei manchen Arten der Gattung Lantana vorkommt. Bei L. lilacina Desf., die genauer von Schenck untersucht worden ist, verbindet sich die Furchung mit Flügelbildung. Es treten sehr früh an den jungen Stengeln 4 flügelartige Längsrippen auf. Zwei dieser Rippen werden durch un- gleichmäßiges Dickenwachstum gefördert und es entstehen bandförmige Stämme, oder aber die 4 Rippen erfahren eine gleichmäßige Verdickung und es gestalten sich neue se- cundäre Rippen an die primären. An 3—4 cm dicken Stämmen erfährt das Holz eine Längsspaltung; im Centrum stirbt es ab, und die 4 Hauptflügel trennen sich von einander. Die Bruchteile des Holzkörpers wachsen nichts destoweniger an den Außenseiten weiter. Ähnliche Vorgänge sind für andere, aber nicht bestimmte Lantana-Arten von Fritz Müller und Crüger beschrieben worden. — Die Gefäßbündel sind durchgehends colla- teral gebaut. Die Gattung Avicennia, deren Arten gewöhnliche tropische Sträucher sind, zeigt im anatomischen Bau eine interessante an die Querschnittsbilder von Securidaca und vieler Menispermaceae erinnernde Anomalie; sie zeichnet sich nämlich durch successive Bildung von concentrischen Mestomringen aus. Im jungen Stamme der Avicenniae findet man einen geschlossenen schmalen Holzring, welcher außen von einem schmalen Phloemring um- geben wird, in welchem nach Schenck zwischen den primären Siebbündelchen keine Siebröhren, sondern nur Parenchym vorhanden ist. Das Phloem wird von der Rinde durch einen Beleg pericyklischer Sklerenchymfasern und Sklereiden abgegrenzt. Hat der Holzring eine gewisse Dicke erreicht (1/,—'/, mm), so bildet sich im Rindenparenchym ein Meristem, welches sich nach außen durch eine geschlossene Steinzellenzone abgrenzt. Innerhalb dieses Meristems differenziert sich nach der Innenseite Xylem, nach außen Phloem und dazwischen Cambium. Die Siebröhren sind in Strängen gruppiert, welche durch parenchymatische Streifen getrennt werden. Alles Parenchym bis auf die dünn- wandigen Siebstränge wird verdickt. Der Bau der successiven Ringe ist dem des ersten _ ähnlich; der Dickenzuwachs des letzten Ringes hört jedesmal auf mit dem Auftreten einer neuen Meristemzone. ; Die Structur der B. hat wohl einige Variationen bis jetzt aufgeboten, die aber zum größten Teile epharmonischer Natur sind. So hat Vesque bei Callicarpa americana ein kaum differenziertes, blos aus 3 Zellschichten bestehendes Mesophyll angegeben, während z. B. bei Vitex Aynus Castus das Mesophyll ganz und gar aus Palissaden besteht. Die Durchschnittsbilder der Mestombündel im Blattstiele sind ziemlich verschieden- arlig. Im einfachsten Falle findet man ein gekrümmtes Bündel ohne pericyklischem. Verbenaceae. (Briquet.) 135 Stereombeleg (Lippia montevidensis, Rhaphithamnus cyanocarpus); bei Stachytarpheta muta- bilis lösen sich die Rippen des Stranges, um zwei laterale Bündelchen zu bilden; bei anderen Arten entfernen sich diese 2 Bündel stark von dem mittleren (Petraea volubilis, Citharexylum quadrangulare, Callicarpa americana), schließlich kann sich auch der mitt- ' lere Strang in mehrere Bündelchen auflösen (Clerodendron viscosum). Premna scandens zeigt insofern einen complicierteren Bau, als die Bündel im Querschnitt leierförmig an- geordnet sind, während das Phloem durch Belege pericyklischen Stereoms geschützt sind. Geschlossene Mestombündelringe sind nur bei Cithareeylum barbinerve und Clerodendron foetidum von Vesque angegeben worden, werden aber gewiss später als viel verbreiteter sich herausstellen. Nach der Darstellung des letztgenannten Anatomen zeigte der Blatt- stiel von Viter Agnus-Castus eine Anomalie, die darin gipfelt, dass innerhalb des concaven medianen Bündels wieder neue Bündelchen zu finden sind, welche fast ausschließlich aus _ Phloem bestehen. Die Krystalle in der Blattspreite und im Blattstiele sind prismatisch, oft nadelförmig (Stachytarpheta, Vitex Agnus-Castus), oder flach octaedrisch (Clerodendron foetidum) etc. — Die nach dem gewöhnlichen Typus gebauten Spaltöffnungen sind von 3 oder mehr Neben- zellen umgeben. Die Haarbildungen sind sehr mannigfaltig. Einzelne Gruppen sind mit einiger Übung schon blos durch ihren Filz erkennbar, so die Cloanthoideae, wo verzweigte Haare häufig vorkommen. Außer den 4reihigen mehrzelligen einfachen Haaren findet man vielfach izellige kleine conische Haare. Oft sind die Haare unten von einem Gürtel basilärer Zellen umgeben. Bei verschiedenen Arten von Verbena, Lippia und Lantana enthalten die Gürtelzellen Cystolithen. Auf den Blättern von Petraea volubilis hat Vesque merkwürdige conische Wucherungen der Außenwand der Epidermis beschrieben, die vollständig ver- kieselt sind. Sternhaare sind in verschiedenen Gattungen bekannt (Tectona, Physopsis, Lach- nocephalus). Die Zweige und Kelche von Pityrodia sind mit dachziegelig sich deckenden Schuppenhaaren bedeckt; sie bestehen aus einem Stiele und einer mehrzelligen Platte, deren Randzellen wiederum haarartig ausgezogen sind. Schild- oder schuppenförmige Haargebilde sind für die Olerodendrea aus der Gruppe Squamata charakteristisch. Kopf- haare sind häufig; die Theilungen in der Kopfzelle sind immer vertical. Vielfach fungieren die Kopfhaare als Drüsen, besonders wenn der Stiel sehr reduciert ist (Citharexylum, Clerodendron foetidum, C. viscosum, Verbena Melindres). Milchsaftgefäße und andere innere secernierende Gewebe kommen bei den V. nicht vor. Blütenverhältnisse. Blütenstand. Der Blütenstand der V. ist entweder botrytisch oder cymös. Im ersten Falle können die Bl. in Trauben, in Ähren, in Köpfchen oder auch axillär sein. Besonders häufig kommen die Ähren und die Köpfchen vor (Verbena, Stachy- tarpheta, Lantana, Lippia). Dabei erfahren zuweilen die Bracteen bestimmte Änderungen und Gestaltungen. In den Gattungen Stachytarpheta sect. Melasanthus, Lippia $ Gono- stachyum $ Acantholippia, $ Dipterocalyx, & Euzapania etc. stehen die Bracteen in Reihen dachziegelig sich deckend übereinander, so dass die Ähre oder das Köpfchen = deutlich 4kantig wird. In anderen Gruppen (Lantana $ Imvolucratae) bilden die Bracteen ein lebhaft coloriertes, ausgebreitetes, das Köpfchen umhüllendes Involucrum. Sind zugleich die inneren Bracteen des Köpfchens stark entwickelt, so entstehen die kugligen, an großen membranartigen, lebhaft colorierten Bracteen reichen Köpfe der Lippien aus der Gruppe Rhodolippia. Die Vorb. sind bald beide entwickelt, bald auf 4 reduciert, bald ganz unter- drückt (z. B. Arten von Verbena, Lippia, Bouchea, Stachytarpheta). — Die eymösen Blüten- stände entstehen durch Sprossung aus den Vorb. dichasisch in den Nebenachsen. Ent- weder ist die Gabelung regelmäßig (Arten von Callicarpa, Cornutia, Premna etc.) oder aber sie geht sehr schnell in Wickelwuchs über (Arten von Vitex, Olerodendron etc.). Hier sind wieder entweder beide Vorb. vorhanden (Vitex) oder reduciert oder abwesend. Die Cymen sind bald axillär, bald unter Umgestaltung der B. in Bracteen sehr ver- schiedentlich in terminalen Rispen, Doldenrispen oder Trugdolden gruppiert. Köpfchen mit einer besonderen Hülle sind für die Symphoremoideae charakteristisch; diese Hülle 136 Verbenaceae. (Briquet.) ist entweder 6gliedrig (Symphorema, Sphenodesma) oder 3—4gliedrig (Congea). Alle Bracteen der Hülle sind nicht in einen Quirl geordnet, sondern man kann leicht, z. B. im ersten Falle, 2 größere äußere Hüllb. von den 4paarweise gekreuzten inneren unter- scheiden. Einen merkwürdigen Bau soll nach Baillon die madagassische Gattung Varen- gevillea besitzen, bei welcher die Cymen nicht in den Achseln der B. oder Bracteen stehen, sondern direct auf dem Holze des Stammes oder der Zweige gebildet werden. Collaterale Beibl. finden sich in den Bracteenachseln bei Arten verschiedener Gattungen. Diagrammatik. Die Bl. sind allgemein 5zählig; die verschiedenen Quirle aber verwirklichen diesen Typus in sehr ungleicher Weise. Der Kelch ist am allgemeinsten ögliedrig, die Blkr. zeigt schon eine Tendenz zur Reduction der Gliederzahl durch das häufige Verwachsen der 2 hinteren Lappen, im Andröceum ist die Fünfzahl eine Ausnahme, - während im Gynäceum 2 mediane Frb. fast die Regel geworden sind. Eine einzige Gattung weist eine vollkommen aktinomörphe Bl. mit durchgehends 5gliedrigen Quirlen (Geunsia Fig. 54 C), aber die Ausbildung ist in den verschiedenen Arten und innerhalb derselben Art schon unregelmäßig, da häufig das eine oder das andere Frb. abortiert. Bei der zygomorphen Bl. von Duranta findet man Pentamerie für die 2 äußeren Quirle, Tetra- merie für die 2 inneren. Tetramerie in den 3 äußeren Quirlen kommt hie und da vor (Physopsis |Fig. 54 B|, Callicarpa ete.). Auffallend ist die Pleiomerie von Symphorema, bei welcher der Kelch 4—-8gliedrig, die Bikr. 6—16gliedrig, das Andröceum der Blkr. isomer, und das Gynäceum 2gliedrig sind. Zygomorphie ist im Kelch viel weniger allgemein ausgeprägt als in der Blkr., wo Lippenbildung nach 2/3 sehr verbreitet ist. Der Kelch wendet allge- mein das 2. B. gegen die Achse, die Orien- folgenden Quirlglieder ist somit überall die- selbe. Eine Ausnahme ist von Bocquillon Fig. 54. B Diagramm der Bl. von Physopsis spicata nur für die Carvopteridoideengattung Cyclonema — € Diag der BI. Geunsia fari- 2 ach Bocanillon) a angegeben worden, wo das unpaare Kelchb. nach vorn fallen soll, wodurch die Orientierung » der übrigen (Quirle verändert wird; worauf diese Eigentümlichkeit beruht, ist vom Autor nicht ausgeführt worden. Kelch. Der Kelch ist immer gamosepal, von röhriger, glocken- oder trichter- förmiger Gestalt. Seine Zipfel (Q—8) zeigen sich sehr tief getrennt und die Röhre sehr kurz bei verschiedenen Chloanthoideae (Lachnocephalus, Chloanthes), oder die Zähne sind klein (Melina, Cornutia, Callicarpa\, zuweilen kaum entwickelt (Aegiphila) oder völlig abwesend wie bei Holmskioldia, wo der Rand des Kelchs etwas unregelmäßig, aber ohne deutliche Einschnitte ist. Je nach der Tiefe der Spaltungen zwischen den Gliedern wird der Kelch als 5zähnig, 5lappig, 5spaltig oder 5teilig bezeichnet, wobei die betreffenden Charaktere zum Unterscheiden von Gattungen sowie auch von Abteilungen innerhalb der- selben gebraucht werden. Die Zygomorphie des Kelchs ist wie gesagt nicht sehr stark ausgeprägt; Förderung der unteren Sepala nach ?/, ist der gewöhnliche Fall; bei Stachy- tarpheta und Lantana kommen Beispiele von Förderung der hinteren Sepala vor. Re- duction der Zahl der Zipfel kommt durch Verwachsung oder Abort bei Lippenbildung häufiger vor als sonst, so bei Vitex Sect. Glossocalyx, findet man Bildung von 2 Lippen mit einem 3spaltigen Kelch. In der Gattung Petraea ist der Kelch mit innenständigen Commissuralzipfeln begabt, die mit den Kelchb. alternieren. Bei allen V. ist der Kelch bleibend und oft zur Zeit der Reife stark verändert und vergrößert. In der Gattung Petraea sind die Kelchlappen stark vergrößert, steif, netzig-adrig und lebhaft coloriert. Bei Holm- skioldia bildet der fast lappenlose Kelch eine breite ringförmige Membran, welche im Centrum die Fr. einschließt und als Flugapparat fungiert. Ein Flugapparat verschiedener Construction wird bei Hymenopuyramis dadurch erreicht, dass der Kelch 4 große membran- arlige, fein adrig-nervige Flügel bildet, welche dann mit sich die Fr. in die Luft fort- tierung der anderen in gewöhnlicher Alternation ° a \ Verbenaceae. (Briquet.) 137 tragen. Die Fr. eng, vollständig oder unvollständig umschließende Kelche (Induvien) sind für Arten von Rhaphithamnus, Citharexylum und Duranta charakteristisch. Einfach vergrößerte Kelche, z. B. an der Basis erweitert und am Schlunde =# contrahiert, sind sehr verbreitet (Hierobotana, Priva). Was die Kelchdeckung betrifft, so ist dieselbe meist offen (Verbena, Lippia, Lantana) oder seltener absteigend (Vitex,. Bemerkenswert ist die Kelchform bei der Gattung Faradaya, wo der Kelch anfangs geschlossen ist, dann valvat am Gipfel in 2—3 Lappen sich spaltet. — Der Kelch ist, je nachdem es sich um eine Traube oder eine Ähre handelt, unter den botrytischen Y., und auch bei den cymösen V. gestielt oder sitzend. In den Stachytarpheta-Arten der Section Abena graben sich sogar = tief die Kelche in die Achse hinein. _ Blumenkrone. Die sympetale Blkr. der V. ist immer röhrig. Ausnahmsweise er- weitert sich die Röhre, so dass die Blkr. glockig wird. Sehr schön sind z. B. die mit stark erweiterter Röhre versehenen Blkr. yon Gmelina. Oft ist übrigens die Blumenkronen- röhre in einen Schlund oberwärts erweitert. Die Röhre kann entweder sehr kurz sein oder eine Länge von 45 cm erreichen (Clerodendron Sect. Siphonanthus). Im Innern der Röhre findet sich in verschiedenen Gattungen eine Saftdecke (Nectarostegium); bei Premna ist das ganze Innere der Röhre = behaart; in der Gattung Chloanthes findet sich im unteren Teile der Röhre ein dichter Kranz von verzweigten Haaren; bei Piüyrodia sind die Stf. an der Basis mit Haarbüscheln besetzt u.s. w. Der Saum ist fast durch- gehends ausgebreitet und 5lappig. Die zwei hinteren Lappen haben eine starke Tendenz zur Verwachsung, so dass bei manchen Gattungen (Lippia, Lantana etc.) eine scheinbare Tetramerie entsteht. Der Saum ist selten vollkommen aktinomorph (Aegiphila), gewöhn- licher ist Lippenbildung nach ?/,, welche in Gattungen wie Caryopteris, Cornutia, Vitex Sect. Chrysomallum sehr ausgeprägt sein kann. Eine deutlich concave oder gar sack- förmige Unterlippe in einer = nach ?/, gebauten Blkr. kommt bei Clerodendron Sect. Oy- clonema vor. In der Gattung Monochilus ist der Saum hinten gespalten, so dass die Tendenz der Lippenbildung nach °/, hervortritt. Die Präfloration ist sehr variabel: sie kann regel- mäßig quincuncial (Teetona, Geunsia) sein, oder die Seitenlappen der Unterlippe be- decken den Mittellappen und die Oberlippe (Duranta), oder die Seitenlappen der Unter- lippe werden von den anderen bedeckt (Lantana, Cornutia) etc. Im allgemeinen ist die Deckung absteigend; sie ist aber oft nicht für die Gattung, für die Art, ja nicht ein Mal für ein Individuum constant. Gewisse V. zeigen nämlich auf derselben Pfl. alternative und imbricative Präfloration (Callicarpa) oder quincunciale und cochleare Deckung (Duranta). Andröceum. Da die typisch geltende Fünfzahl der Stb. nur selten verwirklicht wird (Geunsia, Tectona) und die Erhaltung des fünften Stb. als Staminodium auch ein seltener Fall ist (Priva, Duranta, Petraea, Stachytarpheta mutabilis), so betreffen besonders die Variationen die 4 unteren Stb. Es kommt zuerst in Betracht das Abortieren von 2 Stb., die auf winzige Staminodien reduciert, wohl kaum aber völlig unterdrückt werden; häufiger sind es die vorderen Stb., welche fruchtbarbleiben (Oxera, Cornutia, Hierobotana), seltener die hinteren (Stachytarpheta). Sind die 4 Stb. gleich fruchtbar, so sind sie doch selten völlig gleich (Geunsia, Callicarpa, Petitia, Tectona), gewöhnlich sind sie 2mächtig. ‘“ Die Zweimächtigkeit äußert sich entweder durch ungleiche Länge der Stb. oder durch eine ungleiche Insertionshöhe der Sif., die vorderen Sif. sind höher inseriert als die hinteren (Verbena, Bouchea, Lantana, Lippia, Duranta) oder umgekehrt (Hymenopyramis). Die Stf. sind kaum entwickelt bei Petitia und bei verschiedenen Chloanthoideae (Denisonia, Mallophora, Physopsis), wo sie auch sehr hoch oder fast am Rande der Blkr. inseriert sind (Lachnocephalus). Die Stilboideae besitzen auch hoch angefügte Stf., besonders Cam- pylostachys und Stilbe. Andere Gattungen haben im Gegenteil den Insertionsplan der Stf. fast am Grunde der Blumenkronenröhre gelegen (Tectona). Exserte und einge- schlossene Stb. sind bald für Arten,. bald für größere Gruppen charakteristisch. Die A. sind immer intrors und 2thecisch. Die Thekae bleiben entweder parallel oder sie diver- gieren. Das Divergieren der beiden Thekae kann so weit gehen, dass dieselben in eine Linie zu stehen kommen, dass sie am Gipfel verschmelzen und monotheeisch zu sein 133 Verbenaceae. (Briquet.) scheinen (Stachytarpheta). In der Gruppe Achariteae der Chloanthoideae besitzen die Thekae an der Basis anhängselartige Fortsätze, in Gestalt von kleinen gegen die Basis der Stf. gerichteten Hörnchen. Bald sind diese Hörnchen allen Stb. gemein (Acharitea, Nesogenes, Spartothamnella), bald blos auf den vorderen entwickelt (Pityrodia). Drüsenartige An- hängsel finden sich bei gewissen Verbeneae (Sect. Glandularia). Die Gestalt der A. selbst ist ziemlich einförmig, sie variiert von den kugligen zu den eiförmigen und eilänglichen. Die relative Größe der Thekae einer und derselben A. ist in gewissen Gattungen ver- schieden (Gmelina, Duranta, Cornutia). Die Dehiscenz der Thekae geschieht immer durch einen longitudinalen Riss; bei Geunsia ist der Riss oft unvollständig und es hat so den Anschein, als ob sich die Dehiscenz mit einem Loche vollziehe. — Der Pollen der V. ist kugelig, eiförmig oder mehrkantig; er besitzt 3 longitudinale Falten. Zuweilen findet man je 2 Nebenfalten, die an den Enden zu einer Ellipse zusammenfließen und die Haupt- falte einschließen (Verbena hispida, bracteosa, tenera, erinoides nach Fischer). Bald ist die Exine fast glatt (Tectona, Verbena, Lantana, Vitex), bald mit feinen kurzen Stacheln bestreut (Clerodendron cernuum, ©. Thomsoni).— In der Präfloration nehmen die Stf., wenn sie lang exsert sind, eine besondere Stellung an. Sie richten sich gegen den hinteren Gipfel der Blkr., biegen dann nach vorn und nach unten, und nehmen schließlich ihre ursprüngliche Richtung wieder ein: dadurch drehen sich die Stf. 1 oder 2 Mal im . Kreise, wobei sie streng parallel und genähert bleiben (Caryopteris, Clerodendron, Tali- galea). Bei Tectona biegt sich der Stf. derart zurück, dass die A. extrors zu stehen kommt; die introrse Stellung wird erst beim Öffnen der Knospe wiedererlangt. Hymenopyramis zeigt zickzackartig gesammelte Stb.; einfach gewunden sind die Stb. bei Callicarpa. Discus. Der Discus spielt bei den V. eine geringe Rolle: sehr oft ist fast nichts oder nichts davon zu sehen (Clerodendron, Citharexylum, Vitex, Stachytarpheta). Wenn dis- coidale Bildungen vorkommen, so sind sie ringförmig \Physopsis, Chloanthes, Lantana), oder in Lappen geteilt (Gmelina), in Gestalt eines großen Podiums (Petraea racemosa). Ausnahmsweise ist der Discus zur Blütezeit voluminöser als der Frkn. (Oxera). Der Discus ist von dem grünen Frkn. immer durch sein zartes weißes Parenchym zu unter- scheiden. Angaben über Nektarausscheidung und über die Rolle des Discus bei der Bestäubung fehlen vollständig. Gynäceum. In diesem Quirle haben die V. einige interessante Eigentümlichkeiten aufzuweisen. Die Zahl der den Frkn. bildenden Carpiden ist gewöhnlich 2, seltener 4 (Duranta, Kalaharia), oder 5 (Geunsia). Sind nur 2 Carpiden vorhanden, so stehen sie median. In der Gruppe der Verbenoideae-Lantaneae abortiertin der Mehrzahl der Gattungen das hintere Carpid, wodurch das Gynäceum 4gliedrig wird. In der Jugend haben fast alle V. parietale Placentation; die Placenten vereinigen sich im Centrum entweder vollkommen oder unvollkommen; im letzteren Falle bleibt im Centrum des Frkn. eine Lücke. Die Placentarlappen sind gewöhnlich nach rechts und links zurückgerollt. Bei den Symphore- moideae, besonders aber bei den Avicennioideae giebt es eine Centralplacenta, welche aber geflügelt ist, wodurch sie sich noch von den typischen Centralplacenten der Lentibula- riaceae und Primulaceae unterscheidet. Jeder Placentarlappen trägt eine einzige Sa., dieser letztere Charakter ist ohne Ausnahme in der Familie. Die Frkn. haben durch- gehends eine Tendenz, sich durch falsche Scheidewände weiter zu fächern. Die falschen Scheidewände, wenn solche vorhanden sind, rücken immer centripetal von der Mitte der Carpiden gegen die Placenten vor, deren Lappen sie dann von einander trennen. Die Fächerung beginnt schon in der Anlage (Tectona), oft aber später (Verbena); sie kann auch sehr spät deutlich werden (Duranta, Cornutia etc.) oder zuweilen erst in der Frucht auf- treten. Äußerlich kann der Frkn. ganz abgerundet sein, gewöhnlich aber zeigt er schon, wenn auch in schwacher Weise, eine Lappung, welche mit den Carpiden resp. deren Fächern correspondiert. Daher findet man 2lappige (Lantana, Lippia, Stachytarpheta ete.), klappige (Clerodendron, Verbena, Caryopteris) oder ©olappige Frkn. (Duranta, Geunsia). Was die äußere Fläche des Frkn. betrifft, so zeigt sich dieselbe entweder kahl (Clero- dendron, Verbena), oder behaart (Chloanthes, Lachnocephalus), oder drüsig (Holmskioldia, Hymenopyramis); ausnahmsweise ist der Frkn. von einer gummiartigen Substanz bedeckt Verbenaceae. (Briquet.) 139 (Premna resinosa). Der Gr. ist einfach und terminal oder fast terminal; bei Schizo- premna ist er ziemlich tief zwischen den Fruchtknotenfächern eingesenkt. Der Gipfel ist gewöhnlich in ebensoviele Zipfel geteilt als Carpiden im Frkn. enthalten sind, z.B. 4 bei Duranta, 5 bei Geunsia. Die Gestalt der Zipfel zeigt einige Abänderungen. Aegiphila hat 2 lange fadenförmige divergierende Zipfel; Callicarpa hat % Lamellen; bei Lantana krümmt sich hakenartig der hintere Zipfel gegen den vorderen etc. Die Verteilung der Narbenpapillen ist auch ungleich, bei Verbena z. B. findet man sie blos auf dem vorderen Zipfel. Zuweilen ist der Gr. am Gipfel stumpf, köpfig oder keulenförmig (Verbenoideae, Lantaneae, Casselia etc.). Die Sa. werden immer am Rande der zurückgerollten Pla- zentarlappen, bald an der Basis, bald höher, bald am Gipfel der Fruchtknotenfächer ge- bildet. Man unterscheidet daher grundständige, seitenständige und gipfelständige Sa. Bei allen ist ausnahmslos die Mikropyle nach unten gerichtet. Grundständige Sa. (Stilboideae, die meisten Verbenoideae) sind vollständig anatrop; die Raphe ist ebenso lang als der Nucellus. Die seitenständigen Sa. (Verbenoideae-Petraeeae und Citharexyleae, Chloanthoideae, Viticoideae, Caryopterideae) sind hemi- oder unvollkommen anatrop; dıe Raphe ist bei ihnen kürzer als der Nucellus. Gipfelständigen Sa. begegnen wir bei den Symphoremoideae und Avicennioideae; in der letztgenannten Gruppe, wo sie sehr typisch sind, hängen die Eichen frei von dem Gipfel der Centralplacenta zwischen den Flügeln und sind orthotrop. Sehr interessant ist es zu sehen, wie, trotz der variabeln In- sertionshöhe, die Krümmung der Sa. sich immer so vollzieht, dass die Mikropyle nach unten zu stehen kommt; wo es die Insertionshöhe verlangt, kann sogar, um dies zu er- reichen, die Krümmung ganz unterbleiben. Die Sa. der V. besitzen ein einziges Tegument. Entwicklungsgeschichte, Die Entwicklungsgeschichte zeigt, dass das Auf- treten der einzelnen Glieder in jedem Quirle je nach den Gruppen ein verschiedenes sein kann. Der Kelch kann nach ?/, mit Sep. 2 gegen die Achse entstehen (Clerodendron); seine Bildung kann aufsteigend (Lantana, Stachytarpheta, Priva), oder absteigend sein (Vitex). Bei Peiraea sind zuerst die seitlichen Sepala sichtbar, dann die 2 vorderen und zuletzt das unpaar-hintere. Die Blkr. besitzt gewöhnlich eine aufsteigende Anlage, doch kann sie auch absteigend sein (Lantana, Holmskioldia, Callicarpa). Die Stb. verhalten sich, wie es erwartet werden durfte, ähnlich wie die Blkr., doch sollen sie bei Vitex nach Bocquillon absteigend entstehen, trotzdem die Anlage der Blkr. aufsteigend ist. Die Carpiden entstehen simultan. Bestäubung. Über die Beziehungen zwischen dem Bau und dem Befruchtungsmodus der V. ist sehr wenig oder gar nichts bekannt. Aus der Ähnlichkeit mit den Blüten der Labiatae.und der in einigen Gattungen constatierten Proterandrie kann bloß geschlossen werden, dass die Befruchtung in ähnlicher Weise hauptsächlich durch Hymenopteren und Dipteren ausgeführt wird. In der Gattung Aegiphila ist eine indirecte Befruchtung fast durchgehends sicher, weil die Bl. durch Reduction oder Abort diklinisch sind. Die g' Bl. haben exserte Sıb. und einen eingeschlossenen, kurzen, X reducierten Gr., bilden lockere Cymen und sind oft steril. Bei den © Bl. sind die Stb. eingeschlossen, mit reducierten, an Pollen armen A.; der Gr. ist lang, exsert, die Cymen sind gedrängtblütig und die Frkn. entwickeln reichlich S. Frucht und Samen. Die Fr. der V. ist fast immer eine Steinfr., seltener wird die Fr. dadurch Kapsel idee da Pericarp sich valvat in Stücke trennt. Das Exocarp kann fleischig, saftig oder t n sein. Das Endocarp ist fast durchgehends hart oder etwas knochig. Die Art, in welcher die Fr. in Steine zerfällt, spielt in der Gruppierung der Gattungen zu Unterableilungen eine große Rolle. Es können folgende wichtigere Modificationen auftreten: 4. Das Endocarp bildet einen 4fächerigen Stein (Tamonea, Viticoideae-Viticeae und Tectoneae); 2. es besteht aus 2 2fächerigen Steinen (Verbenoideae- Priveae und Citharexyleae); 3. es besitzt 2 ungefächerle Steine (Verbenoideae-Peiraeeae und Lantaneae); 4. oder endlich es zerfällt in 4 Steine (Verbenoideae-Monochileae, Viti- 140 Verbenaceae. (Briquet.) coideae-Callicarpeae und Clerodendreae). Dass diese Kategorien nicht immer streng zu unterscheiden sind, zeigt der Fall von Clerodendron Sect. Volkameria, wo die 4 Steine paarweise = vereinigt sind und somit den Übergang zwischen den Fällen 2 und 4 bilden. Duranta und Geunsia haben entsprechend der hohen Zahl ihrer Carpiden auch zahreichere Steine resp. Fächer im Endocarp. Bei den Symphoremoideae ist die Fr. blos bis zur Mitte %fächerig. Kapselartige Fr. sind in verschiedenen Gruppen bekannt. So besitzt Avicennia eine 2klappige, Campylostachys eine 4klappige Fr. Die Caryopteridoideae haben auch eine 4klappige Fr., deren Klappen die Steine losreißen oder von dem centralen Säulchen frei machen. Bei 2steinigen Fr. muss man unterscheiden zwischen denjenigen, wo die Steine median (Ubochea), und denjenigen, wo die Steine lateral (Lippia, Bouchea, Bail- lonia etc.) gelegen sind. Im ersten Fall ist das Gynäceum und die Fr. dimer mit unge- fächerten Carpiden, im letzteren monomer mit gefächertem Carpid. Die S. der Y. sind sehr einförmig gebaut. Sie sind von eiförmiger Gestalt, sind nie gestielt und haben eine srundständige, laterale oder apicale Anheftung, je nachdem früher die Sa. gelegen war. Die Testa des S. ist dünn, gewöhnlich häutig. Bei Adelosa soll der S. mit einem membranartigen Rande versehen sein. Es giebt normal so viel S. als Fächer oder Steine in der Fr.; bei den Symphoremoideae und Avicennioideae wird die Zahl auf 4 durch Abort reduciert. Nährgewebe findet sich in ansehnlicher Menge zur Zeit der Reife nur bei den Stilboideae und Chloanthoideae, wodurch diese 2 Gruppen hauptsächlich charakteri- siert sind. Fig. 55. Avicennia offieinalis L. A axiler Längsschnitt des Frkn.; 2 axiler Längsschnitt durch den Embryosack nach der Befruchtung; C dasselbe in einem späteren Stadium; D E. nach den ersten Zellteilungen; Z Gipfel der Sa. nach der Befruchtung in axilem Längsschnitt; 7 Sa., Nähbrgewebe und E. im Längsschnitt; @ dasselbe, späteres Stadium; H axiler Längsschnitt durch die Placenta, die Sa., das Nährgewebe, den Embryoträger und den E., links eine abortierte Sa. (Nach Treub.) Embryo. Die Bildung und der Bau des E. scheinen in allen V. dieselben zu sein, die Avicennioideae ausgenommen. Die Radicula ist immer im S. grundständig, ist also gegen die Mikropyle gerichtet. Klein und spitz bei Tectona, größer bei Casselia, etwas ab- gerundet bei Caryopteris, voluminöser bei Vitex und Chloanthes, die Radicula ist immer kleiner als die Kotyledonen. Die Kotyledonen sind parallel, flach auf der oberen Seite, a m PER SHE R EEE re Verbenaceae. (Briquet.) 141 convex auf der unteren Seite, und variieren etwas in der Gestalt, sie sind elliptisch (Verbena), eilänglich (Clerodendron), abgerundet (Tectona), herzförmig (Casselia) oder fleischig-verdickt (Symphorema). Die Kotyledonen sind bald parallel der Ebene von Raphe und Mikropyle (Lantanc, Lippia, Duranta), bald stehen sie auf dieser Fläche senk- recht (Verbena, Vitex, Tectona nach Bocquillon). Das Mesophyll ist ölhaltig. Der E. ist gerade oder sehr schwach gekrümmt, aber immer aufrecht. In der Gattung Avicennia hat der E. dicke, gefaltete Kotyledonen mit langer, behaarter Radicula. Die Embryogenie und Keimungsgeschichte ist in dieser Gattung sehr merk- würdig und völlig verschieden von den bei den übrigen V. bisher beobachteten Verhält- nissen (vergl. Fig. 55). Die ersten genauen Angaben über Avicennia verdanken wir Griffith*), der später von Treub**) berichtigt und ergänzt wurde. Griffith glaubte, dass bei Avicennia die Sa. nackt sei; das ist aber nicht der Fall, die Sa. besitzt ein ein- ziges dünnes Tegument epidermischen Ursprungs. Ursprünglich besteht der Nucellus einzig aus einer von der Epidermis bedeckten Primordialzelle. Diese Primordialzelle teilt sich nun sehr bald in 2 Tochterzellen: die untere größere bildet den Embryosack, während die obere lebhaft in Teilung tritt. Das Tegument und die Epidermis des Nu- cellus werden sehr bald resorbiert, während im Embryosack die zur Bildung des Nähr- gewebes führenden Kernteilungen vor sich gehen. Während man anfangs nur mit Mühe den E. von den Zellen des Nährgewebes unterscheiden kann, differenziert sich sehr schnell eine Zelle des Nährgewebes, welche durch ihre Größe auffällig ist und von Treub »kotyloide Zelle« (cellule cotyloide) genannt worden ist. Das an Masse zu- nehmende Nährgewebe öffnet und erweitert die Mikropyle und wächst aus dem Nucellus heraus. Der E. wächst auch aus der Mikropyle heraus, so dass er mit dem größten Teil des Nährgewebes ganz außerhalb der Sa. sich weiter entwickelt. Während sich im oberen Teile des Embryosackes diese Vorgänge abspielen, vergrößert sich im unteren Teile des- selben die »kotyloide Zelle« ungeheuer, ohne sich zu teilen; sie verlängert sich, verzweigt sich, gräbt sich Wege im Nucellus nach allen Richtungen aus und reicht sogar bis zur Basis der. Placenta. Die hyphenartig gebauten Verzweigungen fungieren wie Haustorien, sie entleeren alle Zellen, die ihnen im Wege stehen und welche Stärke und Inulin- (?) Sphäro-Krystalle enthalten. Die »kotyloide Zelle« selbst ist dieckwandig und enthält zahl- reiche Kerne; oben steht sie mit dem den E. enthaltenden Nährgewebe in inniger Be- rührung. Man kann also in diesem Falle den E. als einen Parasiten des Nucellus betrachten, wobei die »kotyloide Zelle« die Rolle eines Haustoriums spielt. Das Nähr- gewebe umgiebt derart die Radicula, dass es oft sehr schwer fällt, die Grenze zwischen beiden anzugeben. Die Schwierigkeit ist um so größer, dass die Radicula direct in den Embryoträger ohne Wurzelhaube übergeht. Erst nach und nach wird die Individuali- sation der Radicula deutlicher und es bilden sich Wurzelhaare. Je nach den Arten springen dann die Fr. mit ihrem weit entwickelten E. auf dem Baume oder im Wasser auf. Geographische Verbreitung. Die V. sind fast ausschließlich tropische und sub- tropische Pfl., in außertropischen Ländern sind sie sehr sparsam zu finden. Die Gattung Verbena ist wohl die einzige, welche in der alten Welt, besonders aber in Nordamerika, einige z. T. polymorphe Arten besitzt und dadurch bezeugt, dass sie in diesen Gegenden eine gewisse Entwickelung genommen hat. Die Morphologie zeigt, dass die V. durch die große Mannigfaltigkeit ihrer Typen und durch die Regelmäßigkeit des Blütenbaues vieler Gattungen (z. B. Geunsia) zu den ältesten Sippen der Sympetalen gehören müssen. _ Dieses wird auch durch die specielle Phytogeographie dieser Familie bestätigt. Es giebt nämlich 4 Triben, welche jetzt fast völlig endemisch sind: die Stilboideae in Südafrika, die Chloanthoideae in Australien, die Symphoremoideae im tropischen Ostasien und in Malesien, und die Caryopteridoideae in Ostasien und Malesien. Für die Stilboideae ist der Endemismus (mit 4 Gattungen) ohne Ausnahme. Die Chloanthoideae sind deshalb sehr *, Griffith, in Transact. Linn. Soc. Vol. XX. **, Treub, in Ann. Jard. Buitenzorg II. p. 79—85 (tab. XIV und XV). 1432 Verbenaceae. (Briquet.) interessant, weil für sie eine frühere, weit größere lemurische) Verbreitung ange- nommen werden darf; eine der zu dieser Gruppe gehörenden Gattungen, Acharitea, ist nämlich in Madagaskar einheimisch, während die andere, Nesogenes, einerseits auf den pacifischen Inseln, andererseits wieder auf der östlichsten der Maskareneninseln Rodriguez vorkommt. Die Symphoremoideae sind besonders im tropischen Ostasien von Vorder- indien und Ceylon bis in den malayischen Archipel und Borneo verbreitet, erreichen aber die Nordküste Australiens. Das Gleiche gilt auch für die Caryopteridoideae, welche aber im Norden bis Mongolien und Japan, südlich bis zu dem pacifischen Archipel sich er- strecken. Überhaupt sind bei den V. auf sehr enge Gebiete beschränkte, z. T. merkwürdige Gattungen relativ sehr zahlreich. Bemerkenswert sind: Geunsia (malayischer Archipel), Schizopremna (Timor), Montrousia, Oxera (Neukaledonien), Petraeovitex (indischer Archipel), Tatea (Australien\, Faradaya (Australien, pacifische Inseln), Nesogenes (pacifische Inseln, Rodriguez), Teucridium (Neuseeland), Oncinocalyx (Australien), Acharitea, Adelosa, Varen- gevillea (Madagaskar), Coelocarpus (Socotra), Kalaharia (Südafrika), Rhaphithamnus (Chile; weitere in Amerika endemische Gattungen werden unten erwähnt), Ubochea (Kap Verdische Inseln). Diese letztere Gattung ist, ihrer Beschreibung nach, eng verwandt mit der südamerikanischen Stachytarpheta, ist also ein neues Beispiel der Beziehungen zwischen Südamerika und den atlanlischen Inseln. Fasst man jetzt ins Auge die übrigen V., so muss man gleich auf die Auffindung primärer Entwickelungscentren verzichten, weil Gattungen wie Verbena, Lantana, Lippia, Bouchea, Priva, Callicarpa, Vitex und Clerodendron in beiden Welthälften zahlreiche Repräsentanten besitzen; höchstens wird man behaupten können, dass die Entwickelung des einen oder des anderen Genus in der alten oder in der neuen Welt überwogen hat, so Verbena, Lantana und Lippia in Amerika, Vitex und Clerodendron in der alten Welt. Sehr auffällig ist die Armut Afrikas an V.; zwar sind dort sehr zahlreiche Arten von Clerodendron und Vitex aufgefunden worden, aber die Zahl der Gattungen ist verschwindend klein im Vergleich mit Asien und be- sonders Amerika. Wenn man also unter Berücksichtigung dieser Verhältnisse versucht, secundäre wichtige Entwickelungscentren zu erkennen, wird man folgende aufstellen müssen (unter Weglassung der schon oben erwähnten endemischen Tribus). Südostasien und der malayische Archipel sind an eigentümlichen V. sehr reich und stellen zweifellos einen Entwickelungsherd dar- (Clerodendron, Vitex, Callicarpa, Schizopremna, Tectona, Premna, Geunsia, Gmelina). Centralamerika und Westindien haben als Eigentümlich- keiten Cornutia, Petitia, Hierobotana und Tamonea, während Taligalea, Petraca und Aegiphila bis Brasilien reichen. Südamerika ist als 3. wichtiges Entwickelungsgebiet zu betrachten. Es kommt da besonders ins Gewicht die artenreiche Gattung Stachytarpheta in Brasilien, dann Monochilus und Casselia. Citharexylum und Duranta reichen im Norden bis Mexiko. Rhaphithamnus ist in Chile endemisch. Dipyrena, Baillonia, Neosparton sind auf Argentinien und die benachbarten Gebiete beschränkt. Nicht zu unterschätzen sind auch einzelne, durch ihren Habitus bemerkenswerte Sectionen anderweitig verbreiteter Gattungen, so z. B. in den Anden und Bergen Südbrasiliens Verbena $ Pungentes, $ Junci- formes, $ Acerosae. — Die Arten der Gattung Avicennia bilden einen wesentlichen Be- standteil der Mangroveformation fast auf allen tropischen Küsten, wo sie in buntem Gemisch mit Rhizophoraceae, Lumnitzera- und Sonneratia-Arten vorkommen. Sie er- zeugen sehr lange, kabelartige Wurzeln, welche = horizontal im Sande umherkriechen und spargelartige, negativ-geotropische Seitenwurzeln in die Luft hervorbringen. Nach Goebel und Schenck bestehen diese Seitenwurzeln aus einem mit Mark versehenen Centralcylinder; die Rinde ist mächtig, von großen Luftcanälen durchbrochen; das Paren- chym führt zerstreute, mit Verdickungsleisten versehene Zellen. Die ganze Wurzel wird von einer dicken, auch den Vegetationspunkt überziehenden, von großen Lenticellen durchbrochenen Korklage bedeckt. Diese Wurzeläste zeigen sich nach alledem als be- sondere Respirationsorgane, was von Karsten und Gresshoff experimentell bestätigt worden ist. Es ist vonSchimper überzeugend gezeigt worden, dass diese Verhältnisse, sowie z. T. die für den Gr. geschilderten, als Anpassungen an die der Mangrove eigen- tümlichen Lebensbedingungen betrachtet werden müssen. Verbenaceae. (Briquet.) 143 Fossile Arten. Das zu den V. gewiesene fossile Material besteht einzig aus Blatt- resten und bietet botanisch so gut wie gar kein Interesse. Die als zu Clerodendron gehörig bestimmten Blattabdrücke, welche von v. Ettingshausen und Friedrich im Eocen von Alumbay und dem unteren Oligocen von Eisleben gefunden worden sind, stimmen nicht einmal genau in ihrem Adernetz mit der Nervatur in der Mehrzahl der jetzigen Arten. Die terliären Petraea borealis Eitingsh. und Vitex Lobkowitzii Ettingsh. sind zwar in der Blattform den jetzigen Arten ähnlich, könnten aber eben so gut mit vielen anderen, den V. nicht gehörenden Pl. identificiert werden. Verwandtschaft. Die verwickelte Aufgabe der Unterscheidung der V. von den Labiaten wird bei dieser Familie eingehend erörtert werden. Unter Weglassung dieses letzteren streitigen Punktes lassen sich die V. als natürlich abgegrenzte Gruppe leicht von anderen Sympetalenfamilien trennen. Durch die Stilboideae nähern sich die V. den Selaginaceae, diese letzteren haben aber eine mit nach oben gerichteter Mikropyle ver- sehene Sa. und eine oberständige Radicula. Durch dieses letztere Merkmal entfernen sich auch die Phrymaceae von den V. Deutliche Beziehungen zu den Familien mit freier Centralplacenta lassen sich durch die Avicennioideae erkennen. Wenn man aber die Flügelung der Centralplacenta, die regelmäßige Alternanz der Blumenkronenlappen und der Stb., die geringe Anzahl der Sa. und die enge Verwandtschaft mit den Syınphoremoi- deae in Betracht zieht, so wird man keine Zweifel über die Zugehörigkeit der Avicen- nioideae zu den V. hegen. Die Borraginaceae mit terminalem Gr. und aktinomorphen Bl. haben oft eine so starke Ähnlichkeit mit den V,, dass südamerikanische Lantana-Arten als der Gattung Ehretia gehörend beschrieben worden sind; die Borraginaceae aber haben eine absteigende Sa. mit oberständiger Mikropyle und eine oberständige Radicula. Die Solanaceae mit nur wenigen Sa. (Goetzea, Espadaea) sind von den V. nicht leicht zu trennen, dieselben haben aber ein isostemiones und kein 2mächtiges Andröceum; bis jetzt haben sich übrigens auch die Solanaceae durch ihre perimedullären Siebbündel ausge- zeichnet, was von keiner V. bekannt ist. Beziehungen zu den Convolvulaceae sind auch zu erkennen, ohne jedoch in der Praxis Schwierigkeiten zu bereiten. Nutzen. Die V. sind besonders durch ihre wichtigen Bauhölzer technisch von Wert, wovon bei den einzelnen Gattungen die Rede sein wird. Sonst sind die V. öko- nomisch nicht von großem Nutzen. Lippia citriodora Kunth ist im Handel sehr verbreitet; man bereitet mit den B. ein delicat duftendes Aroma. Dieselbe Art, sowie Priva echi- nata Juss., Bouchea Pseudogervao Cham., Stachytarpheta jamaicensis Vahl, Tamonea verbenacea Spreng. werden in Amerika als Thee gebraucht. Verbena officinalis L. hat früher in der Praxis der Hexerei eine große Rolle gespielt, später wurde sie als Adstrin- gens geschätzt. Vitex Agnus-Castus halte den Ruf, als Anaphrodisiacum zu wirken. Vitex Taruma Mart. gilt in Brasilien als antisyphilitisch. Als Adstringentia werden Gmelina arborea Roxb., Clerodendron inerme Gärtn., Callicarpa Lantana Vahl etc. gebraucht. Die Wurzel von Premna integrifolia L. gilt für kräftigend. Duranta Ellisia L. und einige Lantana-Arten haben essbare Fr. Aegiphila salutaris Kunth zieht ihren Namen von ihren purgierenden Eigenschaften und von ihrer angeblichen Wirksamkeit gegen Schlangenbiss. Die Rinde von Callicarpa Lantana \ahl ist aromatisch, sie wird von den Einwohnern wie Betel gekaut. Die (lerodendron-Arten sind zu sehr verschiedenen Zwecken gebraucht worden, als diuretisch, purgierend, und als Arzneimittel gegen alle möglichen Krankheiten der Lungen, des Magens, der Leber etc., was sich auch zuweilen in den Benennungen der Arten abgespiegelt hat (Clerodendron fortunatum, C. infortunatum ete.). — Näheres bei den einzelnen Gattungen. Einteilung der Familie. Die zuerst von Schauer gegründete, später von Bent- ham bedeutend verbesserte Einteilung der Familie darf als eine gute und natürliche gelten. Sie wird auch im folgenden im wesentlichen beibehalten. Ich habe mich be- müht, dem Vorgange von Baillon folgend, die von Bentham angedeutete Gliederung 144 Verbenaceae. (Briquet.) der Hauptgruppen weiter auszuführen und zu begründen, wobei häufig der Natürlichkeit wegen die Gattungen etwas anders als bei meinen Vorgängern gruppiert worden sind. Leider fehlt zuweilen nicht nur in den Herbarien, sondern auch in den Analysen der Autoren das nötige Material für eine Feststellung der Verhältnisse im Frkn. und in der Fr., deshalb ist zur Zeit die systematische Stellung einiger Gattungen noch zweifelhaft. A. Blütenstand von ährigem und botrytischem Typus. Sa. grundständig, aufsteigend, anatrop (ausgen. Petraeeae und Citharexyleae). as. S.mit Nährgewebe . .- 2. Rn 0200 ve em, zur. Se b. S.:0hne/Nährgewebe ‘;.»......» = da Serie Varcaı aa 2 nu. EL VerReIE a.. Blütenstand ährig. I. Fr. mit 4 Asamigen Klausen oder Fächern . . . „. . . 1. Euverbeneae. II. Fr. mit 2 (oder durch Abort 4) Steinen. 4. Steine ungefächert, 4samig . -. : . 2.2. 2020.2..0.. 2. Lanfaneae 9. Steine Afächerig) 33amiet MAINE TEE 8. Bl. in Trauben oder axillär. I. Fr. mit 4 ungefächerten, Asamigen Steinen . . . . ... 4. Monochileae. II. Fr. mit 2 Asamigen, ungefächerten Steinen . . . 2.2.2... 5. Petraeeae, II. Fr. mit 2 oder 4 2fächerigen, 2samigen Steinen . . . .6. Citharexyleae. B. Blütenstand von ceymösem Typus. Cymen oft zu Rispen, Doldenrispen oder Trug- dolden zusammengesetzt; wenn axillär, manchmal zu 4 Bl. reduciert. a. Sa. seitenständig oder hoch seitenständig, hemianatrop. Frkn. vollkommen oder unvollkommen 4—-1 0fächerig. a. Fr. gewöhnlich eine Steinfr., nie hr I. S. mit Nährgewebe . . . . 2 . 2... III. Chloanthoideae. 4. A. alle, seltener blos die Soracren, an = Basis mit anhängselartigen Fort- sätzen versehen Ba ne it ne re Te re ra 2. A. alle ohne Anhängsel. * Bl. zygomorph, schief 5spaltig, mit = 2lippiger Blkr. Stb. 4 2. Chloantheae. + Bl. aktinomorph oder fast aktinomorph, mit 4—8 Lappen. Stb. 4—8 8. Physopsideae. -I II. n ohne Nährgewehe. - . - . . . 2.2. 5... % »IV. Vaters . Blkr. aktinomorph. Stb. 4 (—5), gleich. + Steinfr. mit 4—00 Steinen . . . „20.0202.0.. 1. Galliearpeae, ++ Steinfr. mit 4 4fächerigen Steine . . . . 2. Tectoneae. 2. Blkr. fast durchgehends = zygomorph. Stb. 4, deutlich 2mächtig. + Steinfr. mit A ARcbEBER Steine . . N lie Heide DVITRGERE. ++ Steinfr. 4teilig, mit 4 (oder durch Abort UEr zahlreichen) Steinen 4. Clerodendreae. 3. Fr. kapselartig, Aklappig; die Klappen reißen die Steine los oder trennen sie von der placentalen Achse ab. . . . . 2 2... .. VW. Caryopteridoideae. b. Sa. gipfelständig, hängend, orthotrop. a. Frkn. bis zur Mitte 2fächerig, mit getrennten oder unvollständig getrennten Fächern. Fr. trocken, Asamig, mit verdicktem E. Dickenwachstum normal VI. Symphoremoideae. B. Frkn. unv ollkommen 4fächerig, mit einer centralen, freien, 4flügeligen, placen- talen Säule. Fr. kapselartig, 2klappig, Asamig. E. mit gefälteten Kotyledonen und behaartem Würzelchen. Ben mit successiver Anlage rinden- ständiger Mestomringe . .:. . . 2 2.2.2.2 °° ... VII Avicennioideae. I. Stilboideae. Bl. aktinomorph oder etwas zygomorph, seltener zygomorph, in centripetalen, oft kopfförmigen Ähren. Stb. 4. Gynäceum aus 1 2fächerigen Frkn. gebildet, deren einer manchmal steril. Sa. in jedem Fache I, grundständig, aufsteigend, anatrop. Fr. trocken. Verbenaceae. (Briquet.) 145 S. mit Nährgewebe. — Kleine, ericoide, südafrikanische Sträucher, mit zahlreichen, ge- drungenen, sitzenden, quirlständigen oder = wechselständigen B. A. Blkr. 5lappig, aktinomorph oder fast aktinomorph. a. Kelch fast gleich 5spaltig oder 5zähnig. A. mit parallelen, gewöhnlich deutlich ge- trennten Thecae. a. Kelch sehr tief 5spaltig. Fr. Aklappig. - - - - 1. Campylostachys. 8. Kelch 5zähnig oder Steilig. Fr. nicht aufspringend . . . .......2. Stilbe. b. Kelch 2lippig, die 2 unteren B. frei, die 3 oberen zu einer 3zähnigen Lippe vereinigt. A. mit divergierenden, an der Spitze zu einem Fache verwachsenen Thecae 3. Buthystachys. B. Blkr. 2lippig. Oberlippe größer, etwas concav, spaltig. Unterlippe 3teilig 4. Eurylobium., 1. Campylostachys Kunth. Kelch fast vom Grunde aus 5spaltig, mit schmalen, pfriemlichen, etwas dachförmig sich deckenden, fast gleich langen Zipfeln. Blkr. fast gleich Alappig, mit kurzer, breiter, am Schlunde haariger Röhre. Stb. 4, im obersten Teile der Röhre zwischen den Kronlappen inseriert; A. eiförmig, mit parallelen, deutlich ge- trennten Thecae. Gynäceum mit 1 2fächerigen, 2 Sa. enthaltenden, aus 1 Carpell be- stehenden Frkn.; N. am Gipfel kurz 2teilig. Fr. kürzer als der Kelch, verlängert eiförmig, anfangs 2rinnig, später seplieid.oder loculicid mit 4 Klappen bis zur Basis aufspringend. S. einzeln in den Frkn., aufrecht, groß, mit netzig runzeliger Testa. — Aufrechter, eri- eoider, kahler Strauch, mit pfriemlichen, dicken, gekrümmten, quirlständigen B. Ähren ‚kurz, kopfförmig, neigend, terminal; Bl. am Grunde der Deckb. sitzend; Deckb. am Grunde verbreitert, sich = dachförmig deckend; Vorb. pfriemlich. 4 Art, C. cernua (L.) Kunth, in Südafrika. 2. Stilbe Berg. Kelch = glockenförmig, 5zähnig oder teilig, gleichzähnig oder die 3 hinteren etwas höher verwachsen. Blkr. mit schmaler, nach oben etwas erweiterter, am Schlunde innen haariger Röhre, mit breitem, erwei- tertem, gleich 5lappigem Saume. Stb. 4, fast gleich, im obersten Teile der Röhre zwischen den Blumenkronenlappen inseriert; A. eiförmig, mit parallelen, gewöhnlich getrennten, seltener am Gipfel verwachsenen Thecae. Gynäceum mit einem aus 4 Carpell bestehenden, 2fächerigen, 2 Sa. ent- haltenden Frkn.; N. am Gipfel gar nicht oder sehr kurz teilig, Fr. verlängert, im Kelch eingeschlossen, ?rinnig, 2fächerig, seltener durch Abort eines Carpells 4fächerig, mit einem dünnen, membranartigen Pericarp, nicht auf- springend. S. einzeln in den Frkn., aufrecht, mit netzig runzeliger Testa. — Aufrechte, kahle, seltener haarige, ericoide Sträucher, mit quirlständigen (in jedem Quirle 4-6), zahlreichen, pfriemlichen, schmalen, harten, am Rande zurückgebogenen, nach oben in Bracteen übergehenden B.; Ähren terminal, gedrängt, mitten unter den obersten B. sitzend; Vorb. lineal oder lanzettlich. Bl. weiß oder rosa, Fig. 56. „Bl. von Stilbe vestitn Berg einzeln in den Achseln der Bracteen sitzend. im Längsschnitt. (Nach Baillon.) 4 Arten in Südafrika, z. B. St. vestita Berg (1767 = St. pinastra L. 4774) im Kapland, am Tafelberg (vergl. Fig. 56). 3. Euthystachys A. DC. Kelch 2lippig, die 2 unteren B. ganz frei, die 3 hinteren zu einer 3zähnigen Lippe verwachsen. Blkr. mit dünner, nach oben zu erweiterter, innen im Schlunde behaarter Röhre; Saum gleich 5lappig, mit schmalen, sich etwas dachförmig deckenden, am Rande verdickten und zurückgerollten, innen haarigen Lappen. Stb. 4, am Schlunde zwischen den Kronlappen inseriert; Stf. länger als die Blumenkronenlappen;; A. = nierenförmig, mit divergierenden, an der Spitze zu 1 Fache verwachsenden Thecae. Gynäceum mit 4 aus einem Carpell bestehenden, 2fächerigen, 2 Sa. enthaltenden Frkn.; N. ungeteilt. Fr. kürzer als der Kelch, im reifen Zustande unbekannt. — Aufrechter, Natürl. Pflanzenfam. IV. 3a. 40 146 Verbenaceae. (Briquet.) kahler Strauch, mit = quirlständigen, gedrängten, harten, linealen, am Rande zurück- gebogenen, nach oben in Bracteen übergehenden B.; Ähren terminal, kurz, gedrängt, mitten unter den obersten, die Bl. überragenden Bracteen sitzend; Vorb. schmal. Bl. einzeln in den Achseln der Bracteen sitzend. 4 Art, E. abbreviata (E. Mey.) A. DC. in Südafrika. 4. Eurylobium Hochst. Kelch eiförmig, 5rippig, gleich 5zähnig. Blkr. mit schmaler, innen behaarter, nach oben zu erweiterter, im Schlunde kahler Röhre; Saum 2lippig, mit großer, 2spaltiger, etwas concaver Oberlippe, mit kleinerer, 3teiliger Unterlippe. Stb. 4, am Schlunde der Blkr. inseriert, exsert; A. = nierenförmig, mit divergierenden, am Gipfel zu einem Fache verwachsenden Thecae. Gynäceum mit 1 aus I Carpell bestehen- den, 2fächerigen, 2 Sa. enthaltenden Frkn.; N. ungeteilt. Unreife Fr. wie bei Stilbe, im reifen Zustande unbekannt. — Kahler, ericoider Strauch, mit quirlständigen (in jedem Quirle 4), gedrängten, linealen, pfriemlichen, harten, ganzen oder unmerklich und sehr fein gesägten, convexen B. Ähren terminal, gedrängt, mitten unter den obersten B. sitzend; Vorb. lineal. Bl. weiß, einzeln in den Achseln der Bracteen sitzend. A Art, E. serrulatum Hochst., in Südafrika. II. ı. Verbenoideae-Euverbeneae. Bl. schwach zygomorph, in centripetalen Ähren. Stb. 4 oder 2. Gynäceum aus 2 2fücherigen Garpellen gebildet. Sa. in jedem Fache 1, grundständig, aufsteigend, anatrop. Fr. trocken oder fleischig, mit 4 Isamigen Klausen oder Fächern. S. ohne Nährgewebe. — Kräuter oder Sträucher, mit einfachen Haaren. B. fast überall opponiert, sehr selten quirlständig oder wechselständig. A. Kelch = röhrig. Fr. trocken, im Kelch eingeschlossen, im reifen Zustande sich in 4 Steine ° auflösend. a. Kelch im reifen Zustande ungeändert. SIb.4.. .. I. 2. „nn 0. Verbena: b. Kelch im reifen Zustande an der Basis erweitert. Stb.2 . . .. 6. Hierobotana. B. Reifer Kelch breit glockenförmig. Steinfr. 4klausig, mit = fleischigem Exocarp und hartem Endacanp 2.00 1 a N a TINTE BE ee 5. Verbena L. (einschl. Glandularia Gmel., Billardiera Mönch, Shuttleworthia Meißn., Uwarowia Bunge). Kelch = röhrig, 5rippig, 5zähnig, im reifen Zustande nicht oder kaum verändert. Blkr. mit gerader oder gekrümmter, nach oben zu oft etwas er- weiterter Röhre; Saum flach, schwach 2lippig, mit 5 stumpfen, rundlichen oder ausge- randeten, länglichen Zipfeln, bei deren Präfloration die 2 hinteren nach außen stehen, und der vordere der innerste ist. Stb. 4, 2mächtig, eingeschlossen, in der oberen Hälfte der Blkr. inseriert; A. eiförmig, mit parallelen oder kaum divergierenden Thecae. Frkn. aus 2 Carpellen bestehend, 4lappig, schon zur Blütezeit vollkommen 4fächerig, mit je 4 Sa. enthaltenden Klausen; Gr. kurz, am Gipfel kurz 2lappig, mit einem glatten, hinteren, und einem Papillen tragenden, breiteren, vorderen Lappen. Fr. im Kelch eingeschlossen, trocken, sich in 4 schmale Steine auflösend, mit hartem Pericarp. — Kräuter oder kleine Sträucher, mit niederliegenden oder aufrechten Stämmen, mit kahler oder verschieden behaarter Epidermis. B. gegenständig, seltener quirl- oder wechselständig, gezähnt, oft geteilt oder geschnitten, sehr selten ohne Zähnung. Ähren terminal, dicht gedrängt, oder verlängert mit entfernt stehenden Bl., oft in Rispen oder Dolden, selten axillär. Bl. klein oder mittelmäßig, einzeln in den Achseln der gewöhnlich schmalen Bracteen sitzend. Ungefähr S0 Arten in den tropischen und außertropischen Gegenden Amerikas ver- breitet, sehr wenige Arten auch in der alten Welt vorkommend. Sect. I. Verbenaca Schauer. Connectiv der oberen A. ohne Anhängseln. $ A. Pungentes Schauer. Bl. zu 2 oder sehr wenig zahlreich kopfförmig am Gipfel der Zweige. Kleine, verwickelt verzweigte, oft rasig niedrige, in den Anden von Peru bis Chile einheimische Sträucher, mit dachziegelig sich deckenden, spitzen, zuletzt = dornigen B. 2. B. V. caespitosa Gill. et Hook. aus Chile, V. erinacea Gill. et Hook. aus Argentinien, Y. minima Meyen aus Peru etc. Verbenaceae. (Briquet.) 147 $ 2. Nobiles Schauer. Bl. in Ähren; Ähren während der Blütezeit gedrängt + kopf- förmig, bei der Reife verlängert, mit entfernt stehenden Bl. Kriechende Halbsträucher aus den südlicheren Gegenden Südamerikas, mit röhrig verlängerten, die Fr. weit überragenden Kelchen, mit großen, anmutigen Blkr., mit ausgerandeten Lappen. Mehrere (6—8) ihrer prächtigen Bl. wegen viel cultivierte Arten, deren genaue Abgrenzung jetzt schwer geworden st, da sich in den Culturen zahlreiche Bastarde, teils spontan, teils durch die Hand der Züchter, gebildet haben. V. chamaedrifolia Juss. (Fig. 57 A—D, G) mit großen, scharlach- roten Bl. aus Argentinien und Südbrasilien. V. phlogiflora Cham. mit der vorigen eng ver- wandt, aber durch länger gestielte, breitere B., größere Bl. und einen kräftigeren Wuchs unterscheidbar. Die Bl. sind gewöhnlich in Argentinien und Brasilien purpurn oder lila- farbig, in den Gärten sind aber auch blaue und zahlreiche zwischen rot und blau blütige Rassen ge- züchtet worden. V. incisa Hook., V. tenerioides Gill. et Hook., V. marrubioides Cham., V. humifusa Cham., V. ribifolia Walp. etc. sind andere dieser Gruppe gehörende Arten. $ 3. Pachystachyae Schauer. Bl. in gedrängten Köpfchen oder Ähren. B. groß, laubartig. Im tropischen und südtropischen Ame- rika einheimische Sträucher und Halbsträucher. Zahlreiche Arten, deren A, V. venosa Gill. et Hook., mit einer verlängerten, zierlichen, lila- oder blaufarbigen Blumen- kronenröhre vielfach eultiviert wird. V. bonariensis L., auch eine in Cul- turen verbreitete Pfl., ist in zahl- reiche Teile Asiens und Afrikas eingeschleppt worden, kommt z. B. jetzt wie wild am Kap vor. $ 4. Junciformes Brig. Bl. in Köpfchen oder kurzen, sehr ge- drängten Ähren. Stb. nackt, mit reducierten oder schuppenförmigen B. Merkwürdige Halbsträucher aus Südbrasilien und den Bergen Argen- tiniens und Chiles, z. B. V. sagit- talis Cham. und V. alata Cham. mit = geflügellen Stb., V. ephedroi- \ ws des Cham., V. glauca Gill. et Hook., L/ A V. spathulata Gill. et Hook. von - . if 7 . Fig. 57. A—D Verbena chamaedrifolia Juss. A Zweig mit Blüten- niedrigem Wuchs, v- pseudojumcen Ed: B Bl. im Längsschnitt; © Fr.; D Fruchtklause im Längs- Clos von Juncus-artigem Aussehen. schnitt. — E A. von V. sulfurea Sweet, mit einem keulenförmigen % 8 { Anhängsel. — F Bl. von V. officinalis L. im Längsschnitt. — @ Frkn., $ 5. Acerosae Brig. Bl. in ge- HrFr. von TV. chamacedrifolia Juss. (A und F Original; das übrige drängten Köpfchen. B. geteilt oder me Dream Dn mi Eaillen.) ungeteilt, = hart und verdornend. Kleine Sträucher aus Südbrasilien und den Anden Chiles und Argentiniens. Z.B. V. selagi- noides Kunth, V. juniperina Lag. $ 6. Verticilliflorae Schauer. Ähren mit entfernt stehenden Scheinquirlen. Südameri- kanische Halbsträucher, mit langer, geneigter Blumenkronenröhre, im Aussehen den 2 vorigen Gruppen ähnlich, z. B. V. aspera Gill. et Hook. in den Anden von Peru bis Argentinien, V. scoparia Gill. et Hook. in den Anden Chiles, V. aphylla Gill. et Hook. in den Anden Chiles . und Argentiniens etc. $ 7. Leptostachyae Schauer. Bl. klein, in schmalen, zierlichen, verlängerten Ähren. — A. B. ungeteilt. Mehrere Arten in Nordamerika, woselbst ihre genaue Unterscheidung wegen 40* 148 : Verbenaceae. (Briquet.) der zahlreichen spontanen Bastarde schwer fällt; auch in den Gärten sind Kreuzungen ein- getreten, welche die Bestimmungen erschweren. Z. B. V. carnea Med. mit fleischroten, exserten Blkr., aus den südlichen Ver. Staaten; V. angustifolia Michx. mit weniger exserten, lilafarbigen Bl. und sehr schmalen B.; V. urticifolia L. mit weißer Blkr. findet sich auch in Mexiko, Cuba und Jamaica; V. hastata L. und YV. paniculata Lamk. mit violetten, kahlen Blkr.; V. caroliniana L., eine formenreiche, kleinblütige Art, die von den Carolinen bis Guatemala wächst; V. stricta Vent., stark behaart, mit relativ großer, blauer Blkr.; V. prostrata R. Br.. in den westlichen Staaten Nordamerikas einheimisch, etc. — B. B. alle, oder doch die oberen, geschnitten oder geteilt. V. officinalis L. (Fig. 57 F, H), gemeines, perennierendes Unkraut in den mittleren nnd nördlichen Teilen Asiens und Europas, reicht nach Süden bis zu den kapverdischen Inseln und Abessinien; außerdem fast überall verschleppt, so nach dem Kap, nach Indien, nach Australien, nach Cuba, nach Brasilien, Uruguay und Argen- tiniien, kommt in Nordamerika so häufig vor, dass sie dort von vielen Autoren als ein- heimisch betrachtet worden ist. Bekanntere Bastarde von V. offieinalis in Nordamerika sind V. pinnatifida Lamk. (V. hastata >< officinalis) und V. neo-mexicana Brig. (V. canescens = offi- einalis). Auf den Canaren, im Mittelmeergebiet und im Orient kommt eine 2. Art vor, nämlich V. supina L., ein gewöhnlich stark behaartes, vielverzweigtes, Ajähriges Kraut mit verlängerten Kelchzähnen. Andere nordamerikanische Arten sind V. zutha Lehm. (V. Lucaena Walp., Schauer), V. Ehrenbergiana Schauer, V. canescens Kunth, V. bracteosa Michx. In Süd- amerika findet sich eine besondere kleine Gruppe, V. pinnatisecta Schauer, Y. filicaulis Schauer und V. pogonostoma Klotzsch. Sect. Il. Glandularia Schauer. Connectiv der oberen A. mit einem bald mehr, bald minder deutlich entwickelten, drüsenartigen Anhängsel versehen. Kräuter und Halbsträucher mit geschnittenen B., aus den gemäßigten Teilen Amerikas und den Anden. Zahlreiche Arten, deren mehrere vielfach cultiviert werden, u. a. V. sulfurea Sweet (Fig. 57 E) mit blass-schwefelgelben Bl. und großen, gekrümmten, exserten, violetten Antherenanhängseln; V. tenera Spreng. mit breiten, zugespitzten Bracteen, deren Ränder von tellerförmigen Drüsen besetzt sind, mit keulenförmigen, kaum exserten Antherenanhängseln; V. Aubletia L. mit großer, lilafarbiger Blkr. und langer, am Schlunde mit einem Haarring besetzter Röhre, eine allgemein cultivierte Ornamentalpfl.; andere Arten sind V. Lamberti Ker, V. elegans Kunth, V. ciliata Benth., V. erinoides Lamk., V. Wrightii Gray etc. 6. Hierobotana Brig. Kelch röhrig, schwach 5rippig, gleich 5zähnig, im reifen Zustande an der Basis stark erweitert, mit pinselartig zusammengeneigten Zähnen. Blkr. mit kurzer, im Kelch eingeschlossener, am Schlunde behaarter Röhre; Saum klein, fast gleich 5lappig, mit rundlichen, etwas ausgerandeten Lappen, in den Knospen wie bei Verbena sich deckend. Sıb. 2, die 2 hinteren zu winzigen Staminodien reduciert oder 0, die 2 vorderen mit eiförmigen A. und parallelen Thecae, ohne Anhängsel. Frkn. und Fr. wie bei der vorigen Gattung. 4 Art, H. inflata (Kunth) Brig. (Verbena inflata Kunth), in Columbien. Kleiner Strauch mit zierlichen, 3teiligen B., deren Lappen wiederum geteilt und sehr schmal sind, mit grau- haarigen Stengeln. Ähren verlängert, mit gedrängten Bl. Klausen mit netzig runzeliger Testa. Im Habitus gewissen Verbena-Arten aus der Gruppe Ewverbena $ Leptostachyae B. (besonders V. canescens Kunth, V. pinnatifida Schauer etc.) ähnelnd, aber durch den Bau des Kelches und des Andröceums hinlänglich verschieden. 7. Tamonea Aubl. (Guinia Schreb., Kaempfera Houst., Leptocarpus Willd., Ischnia DC.) Kelch anfangs röhrig, bald glockenförmig, = gestutzt, mit 5 in kurze Zähne aus- gebildeten Rippen. Blkr. mit cylindrischer, nach oben zu wenig erweiterter Röhre; Saum ausgebreitet, schief 5spaltig, die 2 hinteren Lappen etwas kürzer, der vordere etwas verlängert. Sib. 4, 2mächtig, um die Hälfte der Blumenkronenröhre inseriert, einge- schlossen; A. eiförmig, mit parallelen Thecae; Connectiv der 2 vorderen A. mit einem kleinen, drüsenartigen Anhängsel versehen. Frkn. aus 2 Carpellen bestehend, fast voll- kommen 4fächerig, mit je 1 Sa. enthaltenden Fächern; Gr. eingeschlossen, mit verdickter, schiefer N. Steinfr. = kugelig, im Kelch fast ganz eingeschlossen, stumpf oder kurz Alappig; Exocarp fleischig; Endocarp hart, 4fächerig, mit einem centralen Lumen; S. einzeln in jedem Fache. — Halbsträucher oder aufrechte Kräuter, mit dünnen, steifen, gespreizten Zweigen; B. gegenständig, klein, fast sitzend, gezähnt oder geschnitten; A | h 4 e Verbenaceae. (Briquet.) 149 Hochb. meist ungezähnt. Ähren wenigblütig, dünn, terminal und axillär. Bl. klein, einzeln und entfernt in den Achseln der sehr kleinen Bracteen sitzend. 4 Arten im tropischen Amerika, von Mexiko bis Brasilien; 7. scabra Cham. et Schlecht. und T. juncea Schauer wachsen nur auf dem Continent, die eine in Mexiko und Centralamerika, die andere in Brasilien; während T. verbenacea Sw. und T. spicata Aubl. (Fig. 60 A) auch auf den westindischen Inseln vorkommen. ı1. 2. Verbenoideae-Lantaneae. Bl. aktinomorph oder = zygomorph, in centripetalen Ähren. Stb. 4 oder 2. Frkn. 2föcherig, aus 2 Ifächerigen oder aus 1 2fächerigen CGarpell gebildet. Sa. in jedem Fache 1, grundständig, aufsteigend, anatrop. Fr. trocken oder fleischig, mit 2 oder (durch Abort) 1 Asamigen Stein. S. ohne Nährgewebe. — Kräuter oder Sträucher mit einfachen, selten verzweigten Haaren. B. fast immer opponiert, sehr selten quirl- oder wechselständig. A. Vollkommene Stb. 4. a. Kelch verschieden, klein, mit dünner, membranartiger Röhre. 9. Kelch halbkugelig, fast gleich 5zähnig. Blkr. mit 5 sehr kurzen Lappen. E. mit oberwärts tordierten Keimb. . . . ea BER SenrEatean 3. Kelch gestutzt oder ausgeschweift gezähht. Blkr. 4—5lappig. E. mit flachen, ge- raden Keimb. Steinfr. mit saftigem Exocarp und hartem Endocarp; Fr. entweder 2fächerig oder in 2 Afächerige Steine sich auflösend . . . . ...9. Lantana. y. Kelch 2—4spaltig oder -zähnig. Blkr. 4lappig. E. mit flachen, geraden Keimb. Fr. klein, trocken, mit = hartem, dünnem Exocarp, in 2 Klausen sich auflösend 10. Lippia. b. Kelch größer, stärker, glockig oder röhrig. a. Fr. ungeflügelt. Gewöhnlich beblätterte Sträucher. I. Kelch glockig oder röhrig, 4—5zähnig. Steinfr. mit = saftigem Exocarp . 11. Baillonia. II. Kelch röhrig, schmal, deutlich 5rippig, 5zähnig. Fr. trocken, eilänglich oder lineal 12. Bouchea. 8. Fr. 2flügelig. Fast blattloser Strauch. . . . 2er 182 Neosparton. B. Vollkommene Stb. 2; A. mit divergierenden Thecae; hintere Stb. zu Staminodien reduciert. a. Frkn. aus 4 Carpell bestehend, 2fächerig. Fr. mit 2 2 lateralen Steinen 14. Stachytarpheta. b. Frkn. aus 2 Afächerigen Carpellen bestehend. Fr. mit 1 hinteren und 4 vorderen Steine 15. Ubochea. Anmerkung. Es wäre logisch, die Gruppe der Lantaneae in 2 zu trennen. In der einen würde man alle Gattungen, deren Frkn. aus 4 2fächerigen Frb. besteht, in der anderen alle Genera mit aus 2 Ifächerigen Frb. bestehendem Frkn. stellen. Die Orientierung der Fruchtsteine ist natürlich in jedem Falle eine verschiedene, so dass der betreffende Charakter sowohl zur Blütezeit als zur Zeit der Reife festgestellt werden kann. Leider ist der Bau des Gynäceums noch nicht genügend für alle Gattungen bekannt. Die Gattungen Lantana, Lippia, Baillonia, Bouches und Stachytarpheta haben z. B. 1 aus 1 2fächerigen Carpell be- stehenden Frkn.; Ubochea hat nach Baillon 2 aus 1 Afächerigen Carpell gebildete Frkn.; während man bei Tatea und Neosparton gar nicht weiß, ob die Sa., resp. Steine, auf der Mediane oder lateral gelagert sind. Bis diese Punkte erledigt sind, wird man also gezwungen sein, den Symmetriecharakteren des Gynäceums einen untergeordneten Wert zu verleihen. 8. Tatea F. v. Müll. Kelch halbkugelig, fast gleich 5zähnig. Blkr. mit kurzer, innen gegen die Mitte stark behaarter Röhre; Saum 5lappig, mit sehr kurzen, ungleichen, dachziegelig sich deckenden Lappen. Stb. 4, 2mächtig, eingeschlossen, mit kurzen Stf.; A. = herzförmig, mit parallelen Thecae. Frko. 2fächerig; Gr. sehr kurz, abfällig, mit winziger N. Fr. kugelig-eiförmig, 2fächerig, 2samig (oder durch-Abort {£icheri2, Asamig), _ mit sehr harten Steinen. E. mit oberwärts tordierten Keimb. — Behaartes Kraut, mit langem Rhizom und kurzen Zweigen; B. gewöhnlich 4, gegenständig oder quirlständig, gezähnelt, fast sitzend. 150 f Verbenaceae. (Briquet.) RR 1 wenig bekannte Art, T. acaulis F. v. Müll., in Australien, deren Stellung noch nicht sehr genau angegeben werden kann. ; 9. Lantana L. (Tamonopsis Griseb.) Kelch klein, gestutzt oder ausgeschweift, mit dünner, membranartiger Röhre. Blkr. mit dünner, cylindrischer, oft nach oben zu etwas erweiterter Röhre; Saum ausgebreitet, aktinomorph oder undeutlich 2lippig, 4—5spaltig, Fig. 58. 4A, B Lantana crocea Jaeg. A Habitusbild; Z Bl. derselben im Längsschnitt. — C, D Lippia asperifolia Rich., € Habitusbild; D Bl. derselben im Längsschnitt. — E Bl. von Baillonia amabilis Bocq.; F dieseibe im Längs- schnitt. — G—K Neosparton ephedroides Griseb. G Habitusbild; 4 Bl.: J dieselbe im Längsschnitt; X Querschnitt durch die junge Fr. (A—D Original; Zu. F nach Bocquillon; G—K nach Grisebach.) mit breiten, stumpfen oder ausgerandeten Lappen. Sıb. 4, 2mächlig, gegen die Mitte der Blkr. inseriert, eingeschlossen; A. eiförmig, mit parallelen Thecae. Frkn. 2fächerig, 2 Sa. enthaltend, aus 1 Carpell gebildet; Gr. gewöhnlich kurz, mit verdickter, schiefer N. S. mit = saftigem Exocarp; Endocarp hart, 2ficherig oder in 2 lfächerige Steine sich Verbenaceae. (Briquet.) ber auflösend. — Sträucher, selten aufrechte Kräuter, mit einfachen Haaren bedeckt oder ‚filzig; B. gegenständig, zähnig, oft runzelig. Ähren gedrängtblütig, oft terminal und zu Köpfchen zusammengezogen, seltener cylindrisch und in den Blattachseln gestielt. Bl. rot, orange, weiß oder verschiedenfarbig, klein oder mittelmäßig, einzeln in den Achseln der Bracteen sitzend; Bracteen an der Basis erweitert, pfriemlich; Vorb. sehr klein oder fast 0. Ungefähr 50 Arten, zum größten Teile aus dem tropischen und subtropischen Amerika, einige wenige aus Asien und Afrika. Sect. I. Callioreas Cham. Steinfr. == beerenartig, seltener halbfleischig; Endocarp äußerlich runzelig, an der Basis verschmälert, gewöhnlich am Gipfel und an «der Basis mit einer kleinen, unregelmäßigen Grube versehen. Steine im reifen Zustande völlig zusammen- hängend. Meistens unbestachelte Sträucher. $ A. Exinvolucratae Brig. Köpfchen ohne Involucrum. Kleine brasilianische Sträucher, z. B. L. Salzmannii Schauer mit kleinen, fein gekerbten, am Rande zurückgebogenen B. $& 2. Imvolucratae Brig. Köpfchen mit einem aus oft großen Bracteen gebildeten In- volucrum. Amerikanische Sträucher. Z. hispida Kunth, L. involuerata L. und L. odorata L. sind zuweilen cultivierte Arten. $ 3. Spicatae Brig. Köpfchen in der Jugend mit einem undeutlichen Involucrum, während der Blütezeit sich stark ährenförmig verlängernd. Mehrere, oft cultivierte, ameri- kanische Sträucher, z. B. L. lilacina Desf., L. salviaefolia Jacgq., L. trifoia L. und L. canescens Kunth; diese letztere Art ist eine = filzige Pfl. mit weißen, am Schlunde gelben Blkr. und sehr aromatischen B., von den Einwohnern in Venezuela komanceta genannt. A Art, L. viburnoides Vahl, kommt in Abessinien und Arabien, eine andere, ZL. alba Mill., in Vorder- indien vor. Sect. II. Camara Cham. Fr. # beerenartig. Endocarp wie in Sect. I. Steine im reifen Zustande nur an der Basis zusammenhängend. Meist bestachelte Sträucher. $ 1. Abbreviatae Brig. Köpfchen während der Blütezeit nicht oder kaum verlängert. Sträucher von sehr verschiedenfarbigen Blkr., deren einige öfters cultiviert werden, z. B. L. niveu Vent., L. multiflora Otto u. Dietr., L. purpurea Hornem., L. polyacantha Schauer, L. Camara L., L. crocea Jacq. (Fig. 55 A, B) mit anfangs schwach-, später tiefgelben Bl. etc. $ 2. Elongatae Brig. Köpfchen sich während der Blütezeit ährenförmig verlängernd. 3 brasilianische Arten, L. viscosa Pohl und L. Pohliana Schauer. Sect. III. Sarcolippia Schauer. Fr. mit dünnfleischigem Exocarp. Endocarp äußerlich glatt. Steine im reifen Zustande sich auflösend. Südamerikanische Sträucher, z. B. L. bra- siliensis Link. Sect. IV. Riedelia (Cham.) Brig. Fr. mit dünnfleischigem Exocarp. Steine völlig zu- sammenhängeud. Brasilianische Sträucher, z. B. L. Chamissonis (Schauer) Brig. 10. Lippia L. Kelch klein, mit eiförmig-glockenförmiger, 2rippiger oder 2flüge- liger Röhre, 2 —4spaltig oder izähnig. Blkr. mit cylindrischer, gerader oder gekrümmter, gewöhnlich wenig exserter, oft oberwärts etwas erweiterter Röhre, Saum ausgebreitet, schief, schwach 2lippig, 4spaltig, mit breiten, oft ausgerandeten Lappen, der vordere etwas größer. Sib. 4, 2mächtig, gegen die Mitte der Blumenkronenröhre inseriert, ein- geschlossen oder schwach exsert; A. eiförmig, mit parallelen Thecae. Frkn. 2fächerig, 2 Sa. enthaltend, aus I Carpell gebildet; Gr. gewöhnlich kurz, mit verdickter, schiefer oder gekrümmter N. Fr. klein, trocken, im Kelch eingeschlossen, mit hartem Pericarp, mit 2 Isamigen, sich auflösenden oder leicht trennbaren Steinen. — Sträucher oder Halbsträucher, seltener Kräuter, mit verschieden behaarter, seltener kahler Epidermis. B. gegenständig oder zu 3 wirtelständig, selten wechselständig. Ähren sehr ausgebildet oder zu Ähren reduciert. Bl. klein, einzeln in den Achseln der Bracteen sitzend. Bracteen in den Ähren klein, in den Köpfchen öfters breit und dachziegelig sich deckend. Vorb. klein oder fast 0. Circa 400 Arten, hauptsächlich im tropischen Amerika, 2 oder 3 in Afrika einheimisch. Untergatt. I. Aloysia (Ort.) Schauer. Verlängerte Trauben oder Ähren, terminal, axillär oder in Rispen gruppiert. Bl. oft in Scheinquirle zusammengezogen Bracteen klein, oft abfällig. Kelch fast gleich 4spaltig. — Ausschließlich südamerikanische Arten, davon die bekannteste L. citriodora (Lam.) Kunth ist. Dieser durch seinen äußerst feinen Geruch so 152 Verbenaceae. (Briquet.) beliebte und überall cultivierte Strauch ist leicht an seinen zu 3—4 quirlständigen, kurz gestielten, ungezähnten, unterseits mit zahlreichen Drüsen besetzten B., seinen zahlreichen, + rispig gruppierten Ähren und seinem röhrigen Kelch mit kurzen, 3eckigen Zähnen zu erkennen. L. citriodora wächst in Chile, Argentinien, Uruguay wild, und von diesen Gegenden spärlich weiter nordwärts bis Peru. Untergatt. II. Zapania (Scop.) Benth. Kurze, gewöhnlich zu Köpfchen gedrängte Ähren mit breiten, nicht abfälligen Bracteen. & A. Gonostachyum Schauer. Köpfchen etwas ährig, sich wenig verlängernd, mit de- cussierten, gefalteten, dachziegelig sich deckenden Bracteen, axillär, gestielt. Bl. sehr klein. Kelch unbeflügelt. Zahlreiche südamerikanische, besonders brasilianische Sträucher, z. B. L. sidoides Cham. mit silberweißen, jungen Zweigen in Südbrasilien, L. salviaefolia Cham. mit runzeligen, gekerbten B. etc. $ 2. Acantholippia (Griseb.) Brig. Köpfchen etwas ährig, sich wenig verlängernd, mit dachziegelig sich deckenden Bracteen. Kelch unbeflügelt. Kleine, dornige Sträucher mit kleinen, rückwärts gebogenen B. 3 oder 4 Arten in Argentinien, z. B. L. salsoloides (Griseb.) Brig. $ 3. Dipterocalyx (Cham.) Schauer. Köpfchen klein, mit mehreren Reihen dachziegelig sich deckender Bracteen, axillär, oft mit den reducierten B. eine Art Rispe bildend. Kelch zusammengedrückt, beiderseits mit einem schmalen, behaarten Flügel versehen, kurz 2teilig. Fr. im Kelch eingeschlossen. Tropisch-amerikanische Sträucher, z. B. L. americana L., L. hemisphaerica Jacq., L. hirsuta Mutis etec.; 4 Art, L. adoensis Hochst. in Abessinien. $ 4. Euzapania Brig. Köpfchen mit mehreren Reihen dachziegelig sich deckender Bracteen, während der Blütezeit sich = verlängernd. Bracteen concav oder flach, den Kelch deckend. Kelch kurz röhrig, hin und wieder zusammengedrückt, aber nicht flügelig. A. Awilliflorae (Schauer) Brig. Köpfchen axillär, = gestielt. Zahlreiche tropisch-amerik. Arten von sehr verschiedenem Aussehen, z. B. L. Pseudo-Thea (St. Hil.) Schauer aus der brasilianischen Provinz Minas Geraes, mit kleinen, an Salix repens erinnernden B., L. betulae- folia Kunth mit rhombisch-eiförmigen B., L. stoechadifolia (L.) Kunth mit einer an L. stoechas sich nähernden Belaubung, ZL. satureiaefolia Mart. et Schau., L. ocymoides Mart. et Schau. und L. micromera Schau. aus Brasilien und dem tropischen Amerika mit Thymus-artigem Habitus, L. alnifolia Schauer mit Alnus glutinosa ähnelnden B. L. asperifolia Rich. (Fig. 58 C, D) in Brasilien, Guyana, Venezuela etc. häufig, kommt auch am Kap und längs der südöstlichen Küste Afrikas vor, wo es aber wohl eingeschleppt worden ist. L. nodiflora (L.) Rich. ist ein an Ufern und sandigen Orten längs des Meeres in allen wärmeren Teilen der Erde gemeines Unkraut. Die var. sarmentosa Schau. mit zugespitzten Bracteen ist die tropische Form; die var. repens mit # stumpfen, am Rande leicht gefransten Bracteen ist durch Übergänge mit der vorigen verbunden; sie ist im ganzen Mittelmeerbecken verbreitet. B. Paniculatae (Schauer) Brig. Köpfchen halbkugelig, mit sehr gedrängten Bl., gestielt, einen = rispigen oder cymös-rispigen, terminalen Blütenstand bildend. 8—9 brasilia- nische Arten. ©. Corymbosae (Schauer) Brig. Ausgebildete Köpfchen ährenförmig verlängert, in rispigen Dolden gruppiert. 6—7 brasilianische Arten. $ 5. ARhodolippia (Schauer) Brig. Köpfchen zu Anfang der Blütezeit halbkugelig, mit gleichen, dachziegelig sich deckenden Bracteen, mit einem Involucrum versehen. B. des Involucrums breit, membranartig, blass, lila oder rosafarbig, nach der Blütezeit stark wachsend, endlich sehr groß, netzaderig. — A. Köpfchenstiele zu mehreren in den Blattachseln. Mexi- kanische Arten, z. B. L. wumbellata Cav., L. callicarpaefolia Kunth. — B. Köpfchenstiele einzeln oder zu 2 in den Blattachseln. Südamerikanische Sträucher mit prächtig lila- oder rosafarbig ausgebildeten Bracteen des Involucrums, z. B. L. lupulina Cham., L. rhodomensis Mart. und Schau., L. hederaefolia Mart. u. Schau. etc. 14. Baillonia Bocq. (Diostea Miers). Keich glockig oder kurz röhrig, sehr kurz 4—5zähnig, mit einem sehr kleinen oder kaum ausgebildeten, hinteren Zahn. Blkr. mit cylindrischer, gerader oder öfters gekrümmter, oft nach oben zu etwas erweiterter Röhre; Saum ausgebreitet, schwach 2lippig, 5spaltig, mit etwas ungleichen Lappen, die 2 hinteren an der Basis verwachsen, der vordere = größer. Stb. 4, @mächtig, in der oberen Hälfte der Blkr. inseriert, eingeschlossen oder kurz exsert; A. eiförmig, mit parallelen Thecae; hinteres Staminodium klein, mit einer manchmal keulenförmigen Spitze. Frkn. 2fächerig, a TE FE a BF 1 5 SR a Shane da SE a Et ya Verbenaceae. (Briquet.) 153 2 Sa. enthaltend, aus 4 Carpell gebildet; Gr. kurz, eingeschlossen oder schwach exsert, mit einer verdickten, X schiefen N. Fr. klein, im Kelch eingeschlossen oder kurz ex- sert, mit einem dickhäutigen, = saftligen Exocarp, und einem harten, in 2 4samige Steine sich auflösenden Endocarp. — Aufrechte, kahle oder an den Blütenstandsachsen etwas behaarte Sträucher oder Halbsträucher, manchmal mit nackten, Juncus-arligen Zweigen. B. opponiert oder zu 3 quirlständig, mit wenigen Zähnen oder ungezähnt, lanzettlich oder klein, in I Art (2. juncea) fast 0. Ähren terminal oder in den Achseln der oberen B. inseriert. Bl. einzeln in den Achseln der Bracteen sitzend. Bracteen klein; Vorb. 2, sehr klein oder fast 0. 2 Arten in Südamerika, z. B. B. amabilis Bocq. (Fig. 58 E, F). Fig. 59. A Bl. von Bouchea Ehrenbergiü Cham.; B dieselbe im Längsschnitt. — C Bl. von Valerianodes augusti- Folia (Vıhl) O. Ktze.; D dieselbe im Längsschnitt. — E Fr. von Priva abess'nica Jaub. et Spach; #' dieselbe im Querschnitt. (A—D nach Bocquillon; Zu. F nach Jaub. et Spach, Illustr. pl. or.) 12%. Bouchea Cham. Kelch schmal röhrig, abgestutzt, 5rippig, mit starken, in 5 kleine Zähne ausgezogenen Rippen, oder 5spaltig, bei der Reife nicht oder kaum ver- ändert. Blkr. mit dünner, cylindrischer, gerader oder schwach gebogener Röhre; Saum ausgebreitet, 5spaltig, mit stumpfen oder ausgerandeten Lappen; Lappen gleich oder die hinteren kleiner. Stb. 4, 2mächtig, in der oberen Hälfte der Blkr. oder unter dem Schlunde inseriert, eingeschlossen, mit kurzen Sitf.; A. eiförmig, mit parallelen Thecae. Frkn. 2fächerig, 2 Sa. enthaltend, aus I Carpell gebildet; Gr. fadenförmig, am Gipfel vorn in eine keulenförmige N. vorgezogen, hinten mit einem kleinen Zahn versehen. Fr. trocken, im Kelch eingeschlossen oder fast eingeschlossen, länglich oder lineal, hart, in 2 Steine sich auflösend oder leicht trennbar, mit auf der axoscopen Seite oft concaven Steinen. — Kräuter oder Halbsträucher, mit opponierten, gezähnten oder geschnittenen, selten ungezähnten B. Ähren terminal, öfters verlängert. Bl. einzeln in den Achseln der Bracieen sitzend oder fast sitzend, gewöhnlich gesondert. Bracteen klein, gewöhnlich schmal; Vorb. sehr klein oder 0. Circa 48 Arten in den wärmeren Teilen Amerikas, in Afrika und in Vorderindien. Sect. I. Rhagocarpium Schauer. Reifer Kelch nicht gespalten. Steine zur Zeit der Reife sich auflösend, an der Basis mit einer schiefen, grubenförmigen Ansatzfläche dem Gynophor angeheftet. — Amerikanische und afrikanische Kräuter, z. B. B. Ehrenbergiü Cham. / 154 Verbenaceae. (Briquet.) (Fig. 59 A, B) und B. prismalica (L.) Brig. im tropischen Amerika und Westindien, B. mar- rubiifolia Schau. und B. phrygocarpa Schau. in Abessinien. Sect. Il. Chascanum (E. Mey.) Schauer. Reifer Kelch vorn gespaltet und ausgebreitet. Steine zur Zeit der Reife zusammenhängend, aber leicht trennbar, mit einer äußeren, con- caven Ansa!zfläche dem schuppentragenden Gynophor angeheftet. — Südafrikanische und indische Sträucher, z B. B. Hyderobadensis (Rottl.) Walp. in Vorderindien, B. cuneifolia (Thunb.) Walp. in Südafrika mit langen Ahren und gezähnten B. Im Habitus ziemlich verschieden sind B. pinnatifida (E. Mey.) Schau. mit tief fiederteiligen B. und B. pumila (E. Mey.) Schau. mit kurzen axillären Ahren und zwergigem Stengel. 13. Neosparton Griseb. Kelch röhrig, undeutlich 5zähnig. Blkr. mit exserter, nach oben zu erweiterter Röhre; Saum ausgebreitet, gleich 5lappig. Sıb. 4, 2mächtig, — eingeschlossen; A. eiförmig, mit parallelen Thecae. Gynäceum aus 1 2fächerigen Frkn. gebildet. Gr. fadenförmig, mit verdickter, schiefer N. Steinfr. beiderseits 2flügelig, mit 4 einzigen Stein (durch den Abort der 4 Sa.). S. mit Nährgewebe (ob auch zur Zeit der vollen Reife?). — Kahle, blattlose Sträucher mit Juncus-arligen, steifen, glatten, gegensländigen oder quirlständigen Zweigen. Ähren kugelig oder eiförmig, mit gedrängten Bl., an den Frkn. sitzend, vielblütig. Bl. sitzend. Bracteen klein, oder größer, aber abfällig. 9 Arten im extratropischen Südamerika, z. B. N. ephedroides Griseb. (Fig. 58 G—K). 14. Stachytarpheta Vahl (Valerianodes Medik., Abena Neck., Cymburus Salisb., Stachyptarpha Link, Melasanthus Pohl). Kelch eng röhrig, mit dünner, 5rippiger Röhre, fast gleich 5zähnig, im reifen Zustande unverändert oder zuweilen verschieden gespalten. Blkr. mit eylindrischer, gerader oder gebogener, überall schmaler oder nach oben zu erweiterter Röhre; Saum ausgebreitet, 5spaltig, mit breiten, stumpfen oder ausgerandeten, gleichen oder verschieden ungleichen Lappen. Stb. 2, die vorderen, in der oberen Hälfte der Röhre inseriert, eingeschlossen, mit kurzen Stf.; A. mit divergierenden, auf 4 Linie stehenden Thecae; hintere Staminodien 2, klein. Frkn. 2fächerig, 2 Sa. enthaltend, aus I Carpell gebildet; Gr. verlängert, mit terminaler, etwas kopfiger, gerundeter N. Fr. im Kelch eingeschlossen, länglich, in 2 trockene, harte, Asamige Steine sich auflösend. — Kahle oder mit einfachen Haaren besetzte Kräuter oder Sträucher, mit gegen- oder wechselständigen, gezähnten, oft runzeligen B. Ähren terminal, verschieden gestaltet. Bl. weiß, blau, purpur oder rot, einzeln in den Achseln der Bracteen oder in kleinen Gruben der Achse inseriert. Bracieen verschieden; Vorb. 0 oder fast 0. Gegen 45 Arten, alle im tropischen oder subtropischen Amerika einheimisch, deren 4 auch in den tropischen Gegenden Asiens und Afrikas verbreitet ist. Sect. I. Abena (Neck.) Brig. Die Arten dieser Section sind von Schauer in 2 Gruppen geteilt worden. Bei der einen (Lepturae Schau.) sollen die Ähren dünn und schlank, der reife Kelch in den Grübchen der Achse halb verborgen sein. Bei den anderen (Packyurae Schau.) sollen die Ahren dicker und aufgerichtet sein; auch soll in dieser Gruppe der reife Kelch in den Grübchen der Achse eingeschlossen und von Schuppen = bedeckt sein. Diese Unterschiede sind aber nicht durchgreifend, ja manchmal nicht in einer und derselben Art constant, so dass diese Eiuteilung nicht mehr aufrecht erhalten werden kann, worauf schon mit Recht von O0. Kuntze hingewiesen worden ist. Wichtigere Arten dieser Section sind: St. dichotoma (Ruiz et Pav.) Vahl und St. cayennensis (Rich.) Vahl von Mexiko bis Brasilien; St. polyura Schau., St. lactea Schau. und St. Schottiana Schau. in Brasilien; St. 'elalior Schrad. in Brasilien und Venezuela ist durch sehr schmale, lanzettliche B. und große, aufrechte Ähren charakteristisch; St. augustifolia (Mill ) Vahl (Fig. 59 C, D), kommt zugleich in Guiana und Sene- gambien vor; St. jamaicensis (L.) Vahl, eine im tropischen continentalen Amerika und in Westindien häufige Art, bietet eine etwas verschiedene Form in den Maskarenen, in Indien und im malayischen Archipel. St. mutabilis (Jacq.) Vahl aus denselben Gegenden wird wegen ihrer großen, anfangs roten, später rosafarbigen Bl. cultiviert; sie besitzt ein petaloides, un- paarig-hinteres Staminodium. ji Sect. II. Melasanthus (Pohl) Brig. (Sect. Tarphostachys Schauer). Ähre mit dachziegelig sich deckenden Bracteen oder mit ausgebreiteten Bl. Blütenstandsachse eckig, ohne Grüb- chen und ohne Schuppen oder diese winzig. Kelch verlängert. Blkr. =E röhrig. Gr. ge- wöhnlich exsert. $ 4. Longespicatae (Schau.) Brig. Ähren sehr verlängert. Brasilianische Arten, davon eine St. albiflora DC. in Mexiko. St. coccinea Schau. hat prächt ge rote, mit langer Röhre I = Ai: y P ee 4 E l | En a a en a ur all a Verbenaceäe. (Briquet.) 155 versehene Blkr.; bei St. gesnerioides Cham. sind dieselben ähnlich, aber blau und kleiner andere Arten sind St. reliculata Schau., St. longespicata Pohl, St. scaberrima Cham. $ 2. Brevispicatae (Schau.) Brig. Ahren kurz. Brasilianische Arten; 4 Art: St. acuminata DC. in Mexiko. $ 3. Subspicatae (Schau.) Brig. Ähren äußerst kurz, cylindrisch, oft von den obersten B. = bedeckt. 6—7 rein brasilianische Arten, z.B. St. commutata Schau., St. Lychnitis Mart. etc. | $ 4. Capitatae (Schau.) Brig. Ähren zu gedrängten Köpfchen reduciert. 3—% brasi- lianische Arten, z. B. St. lacunosa Matt. 15. Ubochea Baill. Bl. fast wie bei Bouchea. Kelch röhrig, 5rippig, 5zähnig. Blkr. 2lippig, mit dachziegelig sich deckenden Lappen. Sıb. 2, die vorderen A. mit divergierenden, auf 4 Linie stehenden Thecae. Gynäceum 2 Frb. enthaltend, aus 3 2fächerigen, in jedem Fache 1 Sa. enthaltenden Frkn. gebildet; Gr. schlank, am Gipfel .exsert, mit kopfförmiger N. Fr. unbekannt. — Kahler, verzweigter Strauch mit gegen- ständigen, eiförmig-zugespilzten, gesägten B.; Bl. in gedrängten, terminalen Ähren. 4 von Baillon beschriebene, unvollständig bekannte, in den Kap Verdischen Inseln einheimische Art: U. dichotoma Baill. l1. 3. Verbenoideae-Priveae. Bl. schwach zygomorph, in centripelalen Ähren. Stb. 4. Gynäceum aus 2 2fäche- ‚rigen (selten durch Abort reducierten) Carpellen gebildet. Sa. in jedem Fache I, grund- ständig, aufsteigend, anatrop. Fr. schwach fleischig oder höckerig, mit 2 2fächerigen, 2samigen (selten durch Abort Asamigen, Steinen. S. ohne Nährgewebe. — Kräuter, selten Sträucher mit gegenständigen, gezähnten, selten wechselständigen, ganzrandigen B. A. Fr. im erweiterten oben geschlossenen Kelch verborgen. Kräuter mit opponierten ge- zähnten B. Ähren verlängert, unterseits unterbrochen . . . . . ....16. Priva. B. Fr. kuglig, den oben oflenen Kelch nicht überragend. Strauch mit wechselständigen, kleinen schmalen ganzrandigen B. Ahren gedrängt . . . » ......17. Dipyrena. 46. Priva Adans. (Tortula und Streptium Roxb., Castelia Cav., Pitraea Turcz., Phelloderma Miers, Blairia Gärtn.) Kelch zur Blütezeit röhrig, mit 5 in kurze Zähne aus- gezogenen Rippen, zur Zeit der Reife erweitert, der Fruchtfläche eng angedrückt, am Schlunde contrahiert. Blkr. mit cylindrischer, gerader oder gebogener, nach oben zu etwas erweilerler Röhre; Saum ausgebreitet, schief, schwach 2lippig, 5lappig, die 2 hinteren Lappen gewöhnlich eiwas kürzer. Stb. 4, 2mächtig, in der Mitte der Blumen- kronenröhre inseriert, eingeschlossen; A. mit parallelen oder etwas divergierenden Thecae; hinteres Staminodium sehr klein oder 0. Fr. 4fächerig, in jedem Fache 1 Sa. enthaltend, aus 2 2fächerigen Carpellen gebildet; Gr. fadenförmig, am Gipfel vorn in eine = keulenförmige N. vorgezogen, hinten mit einem kleinen Zahn versehen. Fr. im erweiterten Kelch eng eingeschlossen, in 2 2lächerige (oder durch Abort 1fächerige) Steine sich auflösend; Steine hart, mit verschieden gestaltiger Fläche. — Aufrechte, kahle oder verschieden behaarte Kräuter mit gegenständigen, dünnen, gezähnten B. Ähren terminal oder axillär und gestielt, verlängert, schlank. Bl. klein oder mittelmäßig, einzeln in den Achseln der Bracteen auf äußerst kurzen Stielen sitzend: Bracteen klein, schmal; Vorb. sehr klein oder fast 0. | Ungefähr 40 Arten in den wärmeren Teilen beider Erdhälften einheimisch. Sect. I. Castelia (Cav.) Brig. Reifer Kelch = aufgeblasen, die Fr. nicht eng um- schließend. Fr. mit 2 2samigen Steinen. Steine verdickt, hart, äußerlich glatt. 4 Art, V. laevis Juss., mit kahler, = glauker Epidermis, mit dem Habitus von Bouchea, in Argen- tinien und Chile. Sect. II. Eupriva Schau. Kelch und Fr. wie vorhin, aber Steine äußerlich auf den stumpfen Kanten verschieden mit hakigen’ Borsten versehen oder hervoriretend runzelig; z.B. P. Bahiensis DC. und P. lappulacea (L.) Pers. im tropischen Amerika, P. leptostachya Juss. in Indien, P. deniata Juss. in Südafrika, P. abyssinica Jaub. et Spach (Fig. 69 E, F) etc. Sect. III. Aparinaria Schau. Reifer Kelch die Fr. eng umschließend und mit den Steinen trennbar. Steine durch Abort eines Faches = Afächerig, Asamig. Steine äußerlich hervortretend, runzelig. 2 Arten: P. mexicana (L.) Pers. und P. aspera Kunth in Mexiko. ure DT a a A a nr ; 156 Verbenaceae. (Briquet.) 17. Dipyrena Hook. (Wilsonia Gill. et Hook.) Kelch klein, röhrig-glockig, ur Blütezeit kurz, später tief 5spaltig, der hintere Zahn kleiner. Blkr. mit verlängerter, cylindrischer, oft gebogener, nach oben zu etwas erweiterter Röhre; Saum schief aus- gebreitet, schwach 2lippig, mit tief 2spaltiger Oberlippe und 3teiliger Unterlippe, mit breiten, schwach ungleichen Lappen. Stb. 4, 2mächtig, in der oberen Hälfte der Röhre inseriert, schwach exsert; A. eilänglich, mit parallelen Thecae. Frkn. 4fächerig, in jedem Fache 1 Sa. enthaltend, aus 2 2fächerigen Carpellen gebildet; Gr. am Gipfel keulenförmig mit schief ausgebreiteter N. Fr. halbkugelig, den oben offenen Kelch nicht überragend, ’ etwas fleischig, in 2 2fächerige Steine sich auflösend. — Aufrechter, steifer, verzweigter, kahler Strauch mit wechselständigen, kleinen, dicken, schmalen, am Gipfel stumpfen, ganzrandigen, oft an den Staubfädenknoten büschelweise gedrängten B. Ähren gedrängt, terminal. Bl. in den Achseln der kleinen, linealen Bracteen sehr kurz gestielt, mit > winzigen oder 0 Vorb. 4 Art, D. glaberrima Hook., in der argentinischen Provinz Mendoza. II. 4. Verbenoideae-Monochileae. Bl. = zygomorph, in Trauben. Sıb. 4. Ben aus 2 2fächerigen Carpellen % gebildet. Sa. in jedem Fache 1, grundständig oder = seitensländig, aufsteigend, ana- trop. Fr. mit fleischigem oder safligem Exocarp, in 4 harte Steine sich auflösend. S. ohne Nährgewebe. — Kräuter oder Sträucher mit wechselständigen, selten = gegen- ständigen B. ‚ Blumenkronenröhre hinten tief spaltig; Saum sehr schief, vorn ausgezogen; hintere‘ 3 Lappen kurz, seitwärts geschoben . . - „18. Monochilus. B. Blumenkronenröhre verlängert, hinten ungespaltet: Saum schw ach 2lippig 19. Taligalea. 48. Monochilus Fisch. et Mey. Kelch glockig, dünn, kurz 5spaltig, mit spitzen, etwas ungleichen Zähnen. Blkr. mit cylindrischer, nach oben zu schiefer, schwach er- weiterter, hinten tief spaltiger Röhre; Saum sehr schief, vorn in eine am Rande 3teilige Lippe ausgezogen; hintere Lappen kurz, seitwärts geschoben. Stb. 4, gegen die Mitte der Blumenkronenröhre inseriert, wenig ungleich; A. eilänglich, mit parallelen Thecae. Frkn. 4fächerig, in jedem Fache 1 fast basiläre Sa. enthaltend, aus 2 2fächerigen Carpellen = gebildet; Gr. verlängert, mit etwas stumpflicher N. Fr. im erweiterten Kelch einge- schlossen, mit fleischigem, etwas runzeligem Exocarp und lederigem Endocarp, in 4 (oder durch Abort minder zahlreiche) Steine sich auflösend. schwach klebrig-behaarte Staude mit kriechendem Rhizom, aufrechtem Stengel und — wechselständigen, dünnen, ausgeschweiften B. Bl. weiß, in langen, terminalen Trauben, einzeln in den Achseln der-sehr kleinen Bracteen gestielt; winzige Vorb. auf dem Blattstiel inseriert. 4 Art, M. gloxinifolius Fisch. und Mey. (Fig. 60 C, D), in Brasilien. 19. Taligalea Aubl. (Amasonia L. f.) Kelch breit glockenförmig, 5spaltig, mit spitzen, fast gleichen Zähnen, zur Zeitreife kaum erweitert. Blkr. mit cylindrischer, nach oben schwach erweiterter, gerader oder gebogener, verlängerter Röhre; Saum E, 5spaltig, schwach 2lippig, mit kurzen, ausgebreiteten oder zurückgebogenen Lappen, der vordere größer. Stb. 4, 2mächtig, gegen die Basis der Blumenkronenröhre inseriert, exsert oder etwas kürzer als die Röhre; A. ei-pfeilförmig, mit parallelen Thecae. Frkn. 4fächerig, in jedem Fache 1 seitenständige Sa. enthaltend, aus 2 2fächerigen Carpellen gebildet; Gr. pfriemlich, mit ganzem oder sehr kurz 2spaltigem Gipfel. Fr. mit saftigem Exocarp und hart lederigem Endocarp, in 4 Steine sich auflösend. E. fleischig, verdickt, ölhaltig. — Halbsträucher oder Sträucher, von der Basis verzweigt, kahl oder behaart, Ti mit wechselständigen, gewöhnlich gezähnten, am Gipfel der Zweige minder zahlreichen und kleineren B. Bl. in verlängerten, terminalen Trauben oder rispigen Trauben, einzeln in den Achseln der Bracteen gestielt oder öfters zu mehreren auf den Seitenzweigen der Trauben gruppiert. Primäre Bracteen gewöhnlich groß, die übrigen kleiner, mit den Kelchen und Blütenstielen schön rot coloriert. Blkr. gelb oder schwefelgelb_- > He Sl Verbenaceae. (Briquet.) 157 Circa 4—6 Arten im tropischen Amerika, z. B. T. campestris Aubl. (Fig. 60 E, F) mit einer Varietät punicea (Vahl) Briq. von Brasilien bis Trinidad wachsend, T. velutina (Schau.) 0. Ktze., T. angustifolia (Mart. et Sch.) O. Ktze. in Brasilien etc. I. 5. Verbenoideae-Petraeeae. Bl. schwach zygomorph, in Trauben. Stb. 4. Gynäceum aus 4 2fächerigen Carpell gebildet. Sa. in jedem Jache I, = seitenständig, aufsteigend, hemi- oder unvollständig anatrop. Fr. fleischig oder trocken, in 2 Isamige Steine sich auflösend. S. ohne Nähr- gewebe. — Sträucher oder Kräuter mit gegenständigen B. Fig. 60. A Bl. von Tumonew spicata Aubl.; B dieselbe im Längsschnitt. — C Bl. von Monochilus glozinifolius Fisch. et Mey.; D dieselbe aufgeschnitten. — E Bl. von Taligalen campestris Aubl.; F dieselbe vergrößert im Längsschnitt.” — @ Bl. von Casselia Mansoi Schau. im Längsschnitt; Z Fr.; J Fruchtstein im Längsschnitt. — K Bl. von Petraea racemosa Nees et Mart.; L dieselbe im Längsschnitt. — M Bl. von Cytharesylum_ villosum Jacg.; N dieselbe im Längsschnitt. — O Kelch und Frkn. von Rhophithamnus cyanocarpus Miers; P Frkn. im Querschnitt; Q geringelte Fr. mit den 2 Steinen; Z& Fruchtstein. — S Daranta Plumieri Jacq., Fr. im reifen Kelch eingeschlossen; T Fr. im Querschnitt. (C, D, H nach Schauer, FE]. brasil.; O—% nach Miers, Trans. x Linn. Soc. XXVII; das übrige nach Boequillon.) 158 Verbenaceae. (Briquet.) A. Reifer Kelch 5zähnig unverändert. Fr. lederig oder trocken . . . . 20. Casselia. Be B. Reifer Kelch 5lappig, mit stark vergrößerten, ziemlich steifen, netzig-adrigen, oft farbigen Lappen 2. Sul al Sl EN DE N U en: 3 ee EZ 20. Casselia Nees et Mart. Kelch röhrig oder glockig, 5rippig, gleich 5zähnig. Blkr. mit kurzer, im Schlunde stark und schief erweiterter Röhre; Saum ausgebreitet, schwach 2lippig, mit 5 breiten, etwas ungleichen Lappen. Stb. 4, 2mächtig, gegen die Basis der Blumenkronenröhre inseriert, eingeschlossen, mit sehr kurzen Stf.; A. eiförmig, mit parallelen Thecae; die vorderen mit einem auf dem Rücken verdickten, die hinteren mit einem schmalen Connectiv. Frkn. fast vollständig 2fächerig, in jedem Fache 4 grund- ständige Sa. enthaltend, aus 4 2fächerigen Carpell gebildet; Gr. kurz, mit verdickter, schiefer N. Fr. im Kelch eingeschlossen oder kurz exsert, eiförmig oder kugelig, mit dünnem Exocarp, mit 2 harten oder lederigen, äußerlich glatten, auf der inneren Seite concaven Steinen. — Niedrige, kahle oder schwach haarige, beim Trocknen oft schwarz werdende Kräuter, Halbsträucher oder Sträucher mit gegenständigen, dünnen, grob ge- zähnten, sehr selten ganzrandigen B. Bl. mittelmäßig, wenig zahlreich, in kurzen, axillären Trauben. Bracteen sehr klein; Vorb. winzig oder 0. Etwa 6 Arten in Brasilien, z. B. C. integrifolia Nees et Mart., C. serrata Nees et Mart,, C. chamaedrifolia Cham., ©. Mansoi Schau. (Fig. 60 G—J) etc. 24. Petraea L. Kelch = röhrig, 5—A5rippig, mit 5 als die Röhre längeren, gleichen, während der Blütezeit dünnen, colorierten, ausgebreiteten, zur Zeit der Reife stark vergrößerten, steifen, netzig-aderigen Lappen, innen im Schlunde zwischen den Zipfeln mit 5 innen zusammenneigenden, die Röhre = verschließenden Schuppen ver- sehen. Blkr. mit kurzer, evlindrischer, oberwärts schwach erweiterter Röhre; Saum ausgebreitet, schief, 5spaltig, mit oft ungleichen, stumpfen Lappen, die hinteren in der Knospe die äußersten überragend. Stb. 4, 2mächtig, gegen die Mitte der Blkr. inseriert, eingeschlossen, mit kurzen Sıf.: A. eilänglich, mit oben oft verdicktem, manchmal die Thecae überragendem Connectiv, mit parallelen Thecae. Frkn. = vollkommen 2fächerig, in jedem Fache 1 seitenständige Sa. enthaltend, aus 4 2fächerigen Carpell gebildet, auf einem ziemlich großen, erhabenen Discus sitzend. Gr. eingeschlossen, mit dickem, = schiefem, kurz 2spaltigem Gipfel. Fr. in der durch die 5 Schuppen = verschlossenen Kelchröhre verborgen, nicht aufspringend, lederig-eischig, = vollkommen 2fächerig, 2samig, oder durch Abort Ifächerig, Asamig. S. seitlich angeheftet. — Kletternde oder baumartig entwickelte Sträucher mit kabler oder kleiner, stachelige Haare tragender Epidermis, mit gegenständigen, hervortretend netzig-aderigen, lederigen B. Trauben ver- längert, terminal oder axillär. Bl. blau, violett oder purpurn, in den Achseln der Bracteen == kurz gestielt, mit winzigen oder 0 Vorb., unter einander oft entfernt stehend. Bracteen gewöhnlich sehr klein, lineal. Circa 42 Arten zwischen Mexiko und Brasilien und in den westindischen Inseln ein- heimisch. Bekannteste Art P. volubilis Jacq., in Westindien, Guiana und Brasilien verbreitet, mit großen blauen Kelchlappen, P. Blanchetiana Schau. aus der Provinz Bahia hat noch größere, prächtig violette Kelchlappen, P. racemosa Nees et Mart. (Fig. 60 K, L) etc. » I. 6. Verbenoideae-Citharexyleae. Bl. schwach zygomorph, seltener = aktinomorph, in Trauben oder axillär. Stb. 4. Gynäceum aus 2 oder. 4 2fächerigen Frkn. gebildet. Sa. in jedem Fache 4, = seiten- ständig, aufsteigend, hemi- oder unvollkommen anatrop. Fr. fleischig, in 2 oder 4 2fäche- rige, 2samige Steine sich auflösend. S$. ohne Nährgewebe. — Sträucher oder Bäume mit gegenständigen B. E A. Steinfrucht mit 2 Steinen; Steine 2fächerig, 2samig. a. Stb. mit divergierenden Thecae. «@. Kelch röhrig-glockig, 6rippig, später becherförmig ausgebreitet, der Fr. nicht ange- wachsen ©... 1.02 8. 20 2 BE I a Er 22 0EJTOLATDEE ER EN: IE FE ER ge) Verbenaceae. (Briquet.) 15 3. Reifer Kelch der Fr. eng angewachsen und dieselbe umschließend 23. Rhaphithamnus. b. Sib. mit parallelen Thecae . - a nern BANEitharexzylum: B. Steinfrucht mit 4 Steinen; Steine ce DNSATN RA BDSG 22. Coelocarpus Balf. f. Kelch glockis-röhrig, 6rippig, später becherförmig aus- gebreitet. Blkr. mit cylindrischer Röhre; Saum 5spaltig, ausgebreitet, mit eilänglichen Lappen, die 2 hinteren kleiner. Stb. 4, 2mächtig, eingeschlossen, mit kurzen Stf.; A. herzförmig, mit divergierenden Thecae. Frkn. 4fächerig, in jedem Fache 7 Sa. enthaltend, aus 7 2fächerigen Carpellen gebildet; Gr. eingeschlossen, mit ungleich 2spaltigem Gipfel, vordere Spalte mehr entwickelt. Fr. mit saftigem Exocarp und hartem Endocarp; Steine 2 %fächerig, 2samig, durch eine centrale Lücke getrennt. — Unbewehrter, haariger rauch mit gegenständigen, elliptischen, gekerbten B. Trauben kurz, an Bl. ohne Vorb. 4 Art, ©. socotranus Balf. f. auf Socotra. 33. Rhaphithamnus Miers (Poeppigia Bertero, nicht Presl). Kelch glockig-röhrig, kurz 5zähnig, zur Zeit der Reife vergrößert, der eingeschlossenen Fr. eng angewachsen. Blkr. mit gerader, oben erweiterter Röhre; Saum ausgebreitet, mit 4—5 schwach un- gleichen Lappen, die 2 hinteren kleiner, hoch verwachsen. Stb. 4, 2mächtig, gegen die Mitte der Blumenkronenröhre inseriert, eingeschlossen, mit fadenförmigen Stf.; A. ei- förmig, mit divergierenden Thecae. Frkn. = vollkommen 4fächerig, in jedem Faclıe 4 seilenständige Sa. enthaltend, aus 2 2fächerigen Carpellen gebildet; Gr. mit kurz 2spaltigem Gipfel. Fr. eingeschlossen, mit fleischigem, dem Kelch eng angewachsenem Exocarp, mit hartem Endocarp; Steine 2, 2fächerig, 2samig. — Kahle oder sehr schwach behaarte Sträucher mit axillären Dornen und kleinen, eiförmigen, ganzrandigen, — harten B. Trauben axillär, armblütig. Bl. einzeln in den Achseln der winzigen Bracteen gestielt; Vorb. 0 oder fast 0. 4 formenreiche Art in Chile, AR. ceyanocarpus Miers (emend.) (Fig. 60 O—R). 24. Citharexylum L. (Rawolfia Ruiz et Pav.) Kelch glockig-röhrig, dünn, X ab- gestutzt, kurz 5zähnig oder breit 5lappig, zur Zeit der Reife ausgebreitet oder becher- förmig, aber kürzer als die Fr. Blkr. mit eylindrischer, gleicher Röhre; Saum ausgebreitet, 5spaltig, mit breiten, wenig ungleichen Lappen, die 2 hinteren in den Knospen die äußersten. Sitb. 4, amäehlis, gegen die Mitte oder in der oberen Hälfte der Blumen- kronenröhre inseriert, eingeschlossen, mit kurzen Stf.; A. eilänglich, mit parallelen Thecae, mit verdicktem, die Thecae oft überragendem Connectiv. Frkn. = vollkommen 4fächerig, in jedem Fache I seitenständige Sa. enthaltend, aus 2 2fächerigen Carpellen gebildet; Gr. eingeschlossen, mit sehr kurz 2spaltigem Gipfel. Fr. mit saftigem Exocarp und hartem Endocarp, frei auf dem ausgebreiteten Kelch sitzend oder von demselben becherförmig umgeben, aber ihn überragend; Steine 2, 2fächerig, 2samig, durch eine Lücke öfters ge- trennt. — Kahle oder behaarte, En bewehrte Bäume oder Sträucher, mit gegensländigen, ganzrandigen, schwach gezähnten oder dornig gezähnten B. Trauben terminal, verlängert oder kurz, zuweilen auch axillär. Bl. = klein, gewöhnlich weiß, in den Achseln der kleinen Bracteen gestielt. Circa 20 Arten in den wärmeren Teilen Amerikas, von Brasilien und Bolivien bis Mexiko, z. B. C. spinosum Kunth mit gelblichen Bl. in den peruanischen Anden, C. villosum Jacq. (Fig. 60 M, N), C. cinereum L., C. quadrangulare Jacq. und C. caudatum L. im trop. Amerika und in Westindien, wo sie von den Einwohnern unter dem Namen »Bois cotelet« als sehr hartes Baumaterial liefernd geschätzt werden etc. Einige dorntragende Arten, wie C. spinosum Kunth, C,. dentatum D. Don etc. aus den Anden nähern sich durch den Habitus der nächst- folgenden Gattung. 25. Duranta L. Kelch röhrig oder etwas glockig, abgestutzt, sehr kurz 5zähnig, zur Fruchtzeit vergrößert, der eingeschlossenen Fr. angedrückt, aber nicht angewachsen, oft am Gipfel zusammengezogen. Blkr. mit ceylindrischer, gleicher, gerader oder gebogener Röhre; Saum ausgebreitet, gleich oder schief 5spaltig. Stb. 4, 2mächtig, gegen die Mitte der Blumenkronenröhre oder höher inseriert, eingeschlossen; A. eiförmig, mit parallelen 160 Verbenaceae. (Briquet.) Thecae. Frkn. = vollkommen sfächerig, in jedem Fache 4 Sa. enthaltend, aus 4 2fäche- rigen Carpellen gebildet; Gr. kurz, mit schief ausgebreitetem, sehr kurz ungleich 4spaltigem Gipfel. Fr. in dem oben zusammengezogenen Kelch ganz oder fast ganz eingeschlossen, mit saftigem Exocarp und hartem Endocarp; Steine 4, @fächerig, 2samig. — Kahle oder behaarte, oft bewehrte Sträucher, mit gegen- oder quirlständigen, ganzrandigen oder ge- zähnten B. Trauben verlängert oder kurz, terminal, selten axillär. Bl. klein, in den Ach- seln der kleinen Bracteen gestielt. Circa 8 Arten in Südamerika, von Bolivien und Brasilien bis Mexiko und Westindien. Z. B. D. Plumieri Jacq. (Fig. 60 S, T), eine oft cultivierte Art, D. triacantha Juss. in Peru, D. Benthami Brig. in Bolivien etc. Im. ı. Ghloanthoideae-Achariteae. Bl. = zygomorph, in cymösen Blütenständen. Cymen hier und da zu I Bl. reduciert, ährig oder axillär disponiert. Stb. 4; A. alle, seltener blos die vorderen, an der Basis mit anhängselartigen Fortsätzen versehen. Gynäceum aus 4 oder 2 2fächerigen Carpellen gebildet. Sa. in jedem Fache 1, seitenständig, hemianatrop. Fr. trocken oder mit saftigem Exocarp. S. mit Nährgewebe. — Sträucher oder Kräuter in Australien und in den Mas- karenen einheimisch. A. Reifer Kelch vergrößert, nach oben zu erweitert, mit dünner Wand, gleich 5zähnig 26. Acharitea. B. Reifer Kelch fast unverändert. a. Kelch oben 5spaltig. Bilkr. ziehlich klein. Fr. mit schwach fleischigem Exocarp, mit krustigem unvollkommen 2fächerigem Endocarp. . . 0. 27. Nesogenes. b. Kelch klein, offen, 5spaltig. Blkr. klein. Fr. mit saftigem Exocarp, mit hartem Endo- carp, in 4 durch eine centrale Lücke getrennte Steine sich auflösend 28. Spartothamnella. g. Kelch mit schmalen oder (zur Zeit der Reife) eiförmigen Zipfeln. Fr. trocken, mit hartem Endocarp, in 2 (oder durch Abort 4) Steine sich auflösend. 29. Pityrodia. 26. Acharitea Benth. Kelch glockig, zur Zeit der Reife vergrößert, mit dünner Wand, 10rippig, gleich 5zähnig, nach oben zu erweitert. Blkr. mit eingeschlossener ge- rader, oben etwas erweiterter Röhre; Saum kurz, schwach 2lippig mit 4 breiten Lappen, der vordere größer. Stb. 4, Qmächtig, gegen die Mitte der Blumenkronenröhre inseriert, eingeschlossen; A. eiförmig, mit parallelen an der Basis mit winzigen Fortsätzen ver- sehenen Thecae. Frkn. 2fächerig, in jedem Fache 1 Sa. enthaltend, aus 1 2fächerigen Carpell gebildet; Gr. verlängert, mit ungeteilter stumpfer N. Fr. halbkugelig, in der Kelch- röhre eingeschlossen, nicht aufspringend, durclı Abort Afächerig oder ungleich 2fächerig, mit dünnem Pericarp. E. mit kurzen kleinen Kotyledonen, die nicht größer als das Würzelchen sind. — Aufrechtes kahles Kräutchen, mit eiförmigen, ganzrandigen, gegen- ständigen B. Bl. zu 1—3 in den Achseln der Brabiecn kurz gestielt, in dorsiventralen Scheinähren; V. 0 oder winzig. 4 Art, A. tenuis Benth., in Westmadagaskar. 27. Nesogenes A. DC. Kelch = glockig, mit obconischer A0rippiger Röhre; Saum kurz 5spaltig, am Ende etwas vergrößert und ausgebreitet. Blkr. mit exserter = breiter cylindrischer, oben etwas erweiterter Röhre; Saum kurz ausgebreitet, schwach 2lippig, mit 5 ungleichen abgerundeten adrigen Lappen, die hinteren kürzer und in der Knospe die äußersten. Stb. 4, Qmächtig, schwach exsert; A. eiförmig, mit parallelen, gegen die Bee angehefteten, an der Basis mit anhängselartigen Fortsätzen versehenen Thecae. Frkn. en 2fächerig, in jedem Fache 1 Sa. enthaltend, aus 1 2fächerigen Carpell gebildet; Gr. verlängert, mit ungeteiltem oder sehr kurz 2 zähnigem Gipfel. Fr. klein, halbkugelig, im Kelch eingeschlossen, mitdünnem, etwas fleischigem Exocarp und krustigem, unvollkommen 2fächerigem Endocarp. — Schlankes, schwach behaartes, beim Trocknen schwarz werdendes Kraut, mit gegenständigen, kleinen, ganzrandigen oder sehr schwach gezähnten B. Bl. klein, einzeln oder zu 2—5 in den Achseln der B. kurz gestielt; Vorb. winzig. y Verbenaceae, (Briquet.) 161 2 Arten, deren eine N. euphrawioides A. DC. in den pacifischen Inseln, die andere, N. decumbens Balf. f., auf der Insel Rodriguez einheimisch. 38. Spartothamnella Brig. (Spartothamnus A. Cunn., nicht Presl). Kelch klein, ausgebreitet, fast gleich 5spaltig. Blkr. mit kurzer breiter Röhre; Saum ausgebreitet, 5spaltig, der vordere Lappen größer als die übrigen. Stb. 4, fast gleich, exsert; A. mit parallelen, an der Basis mit winzigen Fortsätzen versehenen Thecae. Frkn. = un- vollkommen, 2fächerig, in jedem Fache eine Sa. enthaltend, aus 1—-2fächerigen Car- pellen gebildet; Gr. fadenförmig, am Gipfel 2spaltig. Fr. klein, kugelig, mit saftigem Exocarp, in 4 durch eine centrale Lücke getrennte Steine sich auflösend. — Spärlich mit verzweigten Haaren versehener Strauch, mit steifen, Akantigen, besenstrauchähnlichen Zweigen und kleinen, gegenständigen, entfernten, fast ganzrandigen B. Bl. klein, einzeln in den Achseln der B. kurz gestielt; V. 2 in der Mitte des Stieles inseriert. 4 Art, S. juncea (Cunn.) Briq., in Australien. 29. Pityrodia R. Br. (OQuoya Gaudich., Dasymalla Endl.). Kelch = tief, fast gleich 5spaltig, außen filzig oder stark mit verzweigten Haaren bedeckt, zur Zeit der Reife un- verändert oder mit vergrößerten eiförmigen Zipfeln. Blkr. mit breiter, gewöhnlich kurzer Röhre; Saum schief ausgebreitet oder 2lippig, 5spaltig, der vordere Lappen größer. Stb. 4, = 2mächtig, in der oberen Hälfte der Blkr. inseriert, eingeschlossen oder kurz exsert; A. mit parallelen Thecae; anhängselartige, oft sehr kleine Fortsätze an allen oder blos an den vorderen Thecae vorhanden. Frkn. = vollkommen, 4fächerig, in jedem Fache 1 Sa. enthaltend, aus 2 2fächerigen Carpellen gebildet; Gr. mit sehr kurz 2spaltigem Gipfel, oft unter der N. breiter. Fr. trocken mit hartem Endocarp in 2 oder durch Abort 1 2fächerige Steine zerfallend. — Filzige oder stark behaarte Sträucher oder Halbsträucher, mit zerstreuten oder unregelmäßig opponierten, stengelumfassenden, sitzenden oder kurz gestielten, nicht herablaufenden B. Bl. einzeln in den Achseln der B. gestielt oder in axillären oder terminalen Cymen, oder diese ährenartig am Gipfel der Zweige. 42% Arten in Australien, z. B. P. salvifolia R. Br. (Fig. 61 G, H), in Queensland, V. hemi- genioides F. Müll. in Nord- und Westaustralien etc. Im. 2. Ghloanthoideae-Chloantheae. Bl. zygomorph, in cymösen Blütenständen. Cymen manchmal zu 1 einzigen Bl. re- duciert, ährig oder axillär disponiert. Blkr. 2lippig oder mit 5 ungleichen Zipfeln. Stb. 4; A. alle ohne Anhängsel. Gynäceum aus 2 2fächerigen Carpellen gebildet. Sa. in jedem Fache 4, seitenständig, hemianatrop. Fr. trocken. S. mit Nährgewebe. — Australische Kräuter oder Sträucher. A. Reifer Kelch schwach geändert. a. Kelch glockig-röhrig, tief 5spaltig. Blkr. klein mit cylindrischer Röhre. Fr. im Kelch eingeschlossen, mit hartem, in 2 en Nüsschen sich auflösendem Endocarp. Bl. asıllare no. .. . .. 80. Denisonia. b. Kelch elockig-röhrig, + =E tief sspaltig. Bike. ee een Röhre. Fr. mit hartem Endocarp, in 2 2fächerige, auf der inneren Seite ausgehöhlte Steine sich auflösend. -Bl. axillär, einzeln, die oberen oft ährenförmig sedrängt. a. Eertile Sth. 4 . . Se een staln.Chloanthes. ß. Fertile Stb. 2, die DB BRaen » 2... 32. Hemiphora. B. Reifer Kelch Berageewachen ausgebreitet ee as uchae, ausgeschweift-gezähnt. Bl. in terminalen Rispen Be ER ee en 38. Eeyanosterıar, 30. Denisonia F. Müll. Kelch oc nhrie. 40rippig, tief 5spaltig, mit schmalen Zipfeln. Blkr. mit cylindrischer schmaler Röhre und 2lippigem Saum; Hinterlippe auf- recht, 2spaltig, mit ausgebreiteten Lappen; Vorderlippe ausgebreitet Seise, Stb. 4, in der oberen Hälfte der Blkr. inseriert, kurz exsert; A. mit divergierenden Thecae. Frkn. 4fächerig, in jedem Fache 1 Sa. enthaltend, aus 2 2fächerigen Carpellen gebildet; Gr. fadenförmig mit sehr kurz 2spaltigem Gipfel. Fr. im Kelch eingeschlossen, trocken, ei- förmig, mit hartem Endocarp, in 2 2fächerige Steine zerfallend. — Duftender, kurz drüsig- filziger und mit verzweigten Haaren versehener Strauch, mit wechselständigen oder zu 3 Natürl. Pflanzenfam. IV. 3a. aA 7% P: 162 Verbenaceae. (Briquet.) wirtelständigen, steifen, sitzenden, gezähnten B. Bl. klein, einzeln in den Achseln der B. kurz gestielt; Vorb. 2 in der Mitte ka Stiels inseriert. 4 Art, D. ternifolia F. Müll., in Australien. 31. Chloanthes R. Br. Kelch 5spaltig oder 5teilig mit schmalen, krautigen, außen stark behaarten Zipfeln. Blkr. mit ausgezogener, oft gebogener, nach oben zu erweiterter Röhre und 2lippigem Saum; Hinterlippe aufrecht, 2spaltig mit ausgebreiteten Lappen; Vorderlippe ausgebreitet, 3spaltig. Stb. 4, = 2mächtig, in der unteren Hälfte der Blumen- kronenröhre inseriert; A. mit parallelen Thecae. Frkn. = vollkommen, 4fächerig, in jedem Fache 1 seitenständige Sa. enthaltend, aus 2 2fächerigen Carpellen gebildet; Gr. mit sehr kurz 2spaltigem Gipfel. Fr. trocken, mit hartem Endocarp, in 2 2fächerige, auf der inneren Seite ausgehöhlte Steine zerfallend. — Filzige oder drüsig behaarte Sträucher, Halbsträucher oder Kräuter mit gegen- oder wirtelständigen, sitzenden, herablaufenden, aufgeblasen-runzeligen B. Bl. axillär, einzeln, kurz gestielt, die oberen ährenförmig ge- drängt; Vorb. lineal in der unteren Hälfte des Blütenstiels inseriert. 8 Arten in Australien, z. B. C. glandulosa R. Br. und C. Stoechadis R. Br. (Fig. 61E, F), in Neusüdwales, C. coccinea Barth. in Westaustralien, C. parviflora Walp. in Neusüdwales und Queensland. 32. Hemiphora F. Müll. Kelch 5spaltig, mit schmalen, außen filzigen Zipfeln. Blkr. mit ausgezogener, nach oben zu erweiterter, innen an der Basis mit einer kleinen Saftdecke versehenen Röhre und 2lippigem Saum; Hinterlippe bedeutend länger als die vordere; Vorderlippe mit kurzen, dreieckig-zugespitzten, gleichen Lappen. Fertile Stb. 2 die oberen exsert, mit anhängsellosen, etwas pfeilförmigen A.; obere Stb. eingeschlossen, steril, mit verkümmerten, reducierten A. Frkn. wie in der vorigen Gattung. Fr. unbe- kannt. — Filziger Halbstrauch, mit gegenständigen, sitzenden, stark runzelig-filzigen B. Bl. axillär, einzeln, kurz gestielt; Bracteen breit lanzettlich, die kurzen Vorb. weit über- ragend. A Art, H. Elderi F. Müll., in Westaustralien. 33. Cyanostegia Turcz. (Bunnya F. Müll.) Kelch breit glockenförmig, zur Zeit der Reife vergrößert, dünnwandig, ausgebreitet, netzig-adrig, ausgeschweift gezähnt oder 5spaltig. Blkr. breit glockenförmig, innen kahl; Saum 5spaltig, die 2 hinteren Lappen länger. Stb. A, fast am Grunde der Blumenkronenröhre inseriert, kaum exsert; A. ei- förmig mit parallelen Thecae. 2 Frkn. deprimiert, 4fächerig, in jedem Fache 1 seiten- ständige Sa. enthaltend, aus 2 2fächerigen Carpellen gebildet; Gr. verlängert, mit winzig oft ungleich 2spaltigem Gipfel. Fr. klein, mitten im ausgebreiteten Kelch sitzend, trocken, gewöhnlich durch Abort Afächerig. — Sträucher mit kahlen, vegetativen Sprossen, mit gegenständigen, sitzenden, ganzrandigen oder am Gipfel schwach gezähnten B. Bl. zu I bis 3 in den Achseln der oberen = bracteenförmigen B. auf einem Stiel, in behaarten terminalen Rispen. 3 Arten in Westaustralien, z. B. C. angustifolia Turcz., in Westaustralien. Im. 3. Chloanthoideae-Physopsideae. Bl. fast aktinomorph, in cymösen Blütenständen. Cymen selten zu 1 Bl. reduciert und ährig oder axillär disponiert. Blkr. mit —8 fast gleichen Lappen. Stb. —8; A. alle ohne Anhängsel. Gynäceum aus 2% 2fächerigen Carpellen gebildet. Sa. in jedem Fache 1, seitenständig, hemianatrop. Fr. trocken. S. mit Nährgewebe. — Australische Sträucher oder Halbsträucher, mit stark filzig-wolliger Epidermis. A. Bl. 4gliedrig. a. Blkr. 4spaltig. Gr. kurz, 2lappig. Bl. einzeln, kopfförmig gedrängt; Köpfchen ein- zeln oder in Doldenrispen . : 20. ..84. Mallophora. 3. Blkr. 4lappig. Gr. fast ungeteilt. Bi. ern. Shrenformas gedrängt 35. Physopsis. B. Bl. 5—Sgliedrig. a. Gr. am/Gipfel tief 5spalie . .. . .. 0. Su ein. ae 2202096, Dierasbylen: ß. Gr. am Gipfel fast ungeteilt. Verbenaceae. (Briquet.) 163 I. Blkr. deutlich lappig. Stb. gegen die Mitte oder am Grunde der Blumenkronen- röhre inseriert . . SE ; USER » .......87. Neurastlia, II. Blkr. abgestutzt oder sehr kurzlappig, mit randständigen Stb. 38. Lachnocephalus. 34. Mallophora Endl. (Lachnocephalus Turez.) Kelch tief 5spaltig, mit schwach ungleichen Zipfeln, äußerlich stark wollig. Blkr. mit kurzer cylindrischer Röhre, mit fast gleich 4spaltigem Saum. Stb. 4, in der oberen Hälfte der Blumenkronenröhre inseriert, kurz exsert; A. eiförmig mit parallelen Thecae. Frkn. 4fächerig, in jedem Fache 1 seiten- ständige Sa. enthaltend, aus 2 2fächerigen Carpellen gebildet; Gr. fadenförmig, mit kurz und spitz 2spaltigem Gipfel. Fr. im Kelch eingeschlossen, trocken, sich zur Zeit der Reife nicht auflösend, 4fächerig. — Wollig-filziger Strauch mit wechsel- oder gegen- ständigen, sitzenden, schmalen oder eilänglichen ganzrandigen, wenigstens unterseits filzigen B. Bl. klein, einzeln in den Achseln der B. sitzend, in ährenförmigen, oft rund- lichen Köpfchen; Köpfchen einzeln oder in terminalen Doldenrispen. Bracteen kürzer als der Kelch, Vorb. winzig oder 0. 4 Art, M. globiflora: Endl., in den extratropischen Gegenden Westaustraliens. Fig. 61. A Bl. von Zachnocephalus Lepidotus Turez.; B dieselbe im Längsschnitt. — € Bl. von Physopsis spicata. Turez.; D dieselbe im Längsschnitt. — # Bl. von Chloanthes Stoechadis R. Br.; F dieselbe im Längsschnitt. — @ Kelch von Pityrodia salviaefolia R. Br. — H junge Blkr. von P. salviaefolia R. Br. im Längsschnitt. . (Nach Boequillon.) 35. Physopsis Turcz. Kelch röhrig, außen sehr stark wollig und daher fast kuglig - erscheinend, 4zähnig. Blkr. mit cylindrischer, kaum exserter Röhre und ausgebreitetem, fast gleich 4spaltigem Saum. Stb. 4, gegen die Mitte der Blumenkronenröhre inseriert, eingeschlossen, mit sehr kurzen Stf. A. & eiförmig, mit parallelen Thecae. Frkn. 4fächerig, in jedem Fache 1 seitenständige Sa. enthaltend, aus 2 2fächerigen Carpellen gebildet; Gr. fadenförmig, mit sehr kurz 2spaltigem Gipfel. Fr. im Kelch eingeschlossen, trocken, zur Zeit der Reife nicht zerfallend, gewöhnlich durch Abort Ifächerig und Isamig. — Aul- rechter, stark wollig-filziger Strauch, mit wechselständigen, sitzenden, ganzrandigen, unter- seits filzig-weißen, am Rande gerollten B. Bl. klein, einzeln in den Achseln der kleinen Bracteen sitzend, in ährenförmigen, terminalen Blütenständen. 4 Art, P. spicata Turez. (Fig. 61 C, D), in Westaustralien. 44* 164 Verbenaceae. (Briquet.) 36. Dierastyles Drumm. Kelch 5spaltig oder fast Steilig, mit gleichen Zipfeln, äußerlich mit verzweigten Haaren = wollig. Blkr. mit kurzer Röhre und ausgebreiteten, gleich 5spaltigem Saum. Stb. 5, in der oberen Hälfte der Blumenkronenröhre inseriert, exsert; A. & eiförmig, mit BSrallelen Thecae. Frkn. 4fächerig, in jedem Fache 1 seiten-. ständige Sa. enthaltend, aus 2 2fächerigen Carpellen gebildet. Fr. klein, trocken, zur Zeit der Reife nicht erlallere‘ ı—-4fächerig. — Filzige oder wollige Sträucher oder Halb- sträucher, mit gegen- oder wechselständigen, ganzrandigen, oft runzeligen B. Bl. klein, in wolligen, gedrängt köpfigen oder = doldenrispigen Cymen; Bracteen und Vorb. klein, abfällig. = Gegen 8 Arten in Nord- und Westaustralien, z.B. D. ochrotricha F. Müll., D. reticulata Drumm., D. Stoechas Drumm. etc. 37. Newcastlia F. Müll. Kelch glockig, 5spaltig, valvat(?), äußerlich wollig. Blkr. mit glockenförmiger Röhre und kurz, fast gleich 5lappigem Saume. Stb. 5, fast am Grunde oder höher als die Mitte der Blumenkronenröhre inseriert, eingeschlossen oder exsert; - A. Z eiförmig, mit parallelen Thecae, die der hinteren Stb. manchmal steril. Frkn.‘ 4fächerig, in jedem Fache 1 seitenständige Sa. enthaltend, aus 2% 2fächerigen Carpellen gebildet; Gr. fadenförmig, mit ungeteilter oder sehr kurz 2spaltiger N. Fr. im Kelch ein- geschlossen, trocken (von mir nicht gesehen). — Stark filzige oder wollige Sträucher, mit. - gegenständigen, sitzenden, netzig-runzeligen, ganzrandigen B. Bl. einzeln in den Achseln der Bracteen sitzend, in wollig-filzigen, terminalen, ährenförmigen Blütenständen. Brac- teen und Vorb. klein, abfällig. 5 oder 6 Arten im tropischen Australien, z. B. N. cladotricha und spodiotricha F. Müll. Anmerkung. Diese Gattung wird von Baillon mit Physopsis vereinigt; sie scheint mir aber durch die fast durchgehends 5gliedrige Bl. hinlänglich verschieden. 38. Lachnocephalus Hook. (Pycnolachne Turez., Walcottia F. Muell.) Kelch breit glockenförmig, 5—8spaltig, valvat, äußerlich stark wollig. Blkr. kürzer als der Kelch, breit glockenförmig, dünnwandig, abgestutzt oder sehr kurz und gleich 5—8lappig. Stb. 5—8, auf dem Rande oder zwischen den Lappen der Blkr. inseriert, exsert; A. = ei- förmig, mit parallelen Thecae. Frkn. 4fächerig, in jedem Fache 14 sehr hoch inserierte Sa. enthaltend, aus 2 2fächerigen Carpellen gebildet; Gr. fadenförmig, mit ungeteiltem oder sehr kurz 2spaltigem Gipfel. Fr. im Kelch eingeschlossen, trocken, gewöhnlich durch Abort Afächerig, Asamig. — Aufrechte, sehr stark wollig-filzige Sträucher, mit gegenständigen, sitzenden, ganzrandigen oder etwas gekerbien, runzeligen, am Rande verdickten oder umgerollten B.. Bl. einzeln in den Achseln der Bracteen sitzend, in wolligen, terminalen, ährenförmigen Blütenständen. Bracteen sich dachziegelig deckend, schnell abfällig; Vorb. winzig. 5 Arten in den extratropischen Teilen Westaustraliens, z. B. L. albicans F. Müll., L. verbaseifolia F. Müll., L. ferruginea Hook., L. Lepidotus Turcz. (Fig. 64 A, B) etc. IV. ı. Viticoideae-Gallicarpeae. Bl. aktinomorph, in cymösen, oft rispig oder doldenrispig ausgebildeten Blüten- ständen. Stb. 4—5, gleich. Gynäceum aus 2—5 vollkommen oder = unvollkommen 2fächerigen Carpellen gebildet. Sa. in jedem Fache 1, seitenständig, oft höher als die Mitte der Frkn. inseriert, hemianatrop. Fr. abgerundet oder Alappig, seltener 4spaltig, mit fleischigem oder saftigem Exocarp, mit 4fächerigem, hartem Endocarp, in 4, seltener (bei Geunsia) 8—10 unabhängige Steine zerfallend. S. ohne Nährgewebe. — Bäume oder Sträucher, oft mit sternförmigen oder verzweigten Haaren, mit gegenständigen B. A. N. mit kurzen, stumpfen Lappen. a. Gynäceum aus 5, seltener 4, Carpellen gebildet . . . „2... ...839. Geunsia. b. Gynäceum aus 2 Carpellen gebildet . . 2. 2. 202.20.2.....40. Callicarpa. B. N. mit pfriemlichen Lappen. a. Gr. terminal oder fast terminal. . . . j 20... 41. Aegiphila. b. Gr. zwischen den blos bis zur Mitte vereinigten Fruchtknotenfächern eingesenkt 42. Schizopremna. Verbenaceae. (Briquet.) 165 39. Geunsia Bl. Kelch kurz glockig, ausgeschweift 5—6zähnig, zur Zeit der Reife unverändert. Blkr. mit exserter, nach oben zu erweiterter Röhre; Saum ausgebreitet, 5—6spaltig, mit gleichen dachzieglig sich deckenden Lappen. Stb. 5—6, am Grunde der Blumenkronenröhre inseriert, kurz exsert; A. verlängert eiförmig, mit parallelen Thecae. Gynäceum aus 5 oder 4 (ausnahmsweise 3), = vollkommen 2fächerigen, je 2 Sa. ent- haltenden Carpellen gebildet; Gr. exsert, mit 5-, seltener 4- oder 3lappigem gleich und kurz erweitertem Gipfel. Fr. klein, kuglig oder etwas zusammengedrückt, auf dem Kelch sitzend, mit safligem, schwach ausgebildetem Exocarp, mit hartem, in 6—10 Isamige Steine zerfallendem Endocarp. S. eiförmig, mit häutiger Testa. — Verzweigt oder stern- förmig behaarte Sträucher oder Bäume, mit gegenständigen oder etwas wechselständigen, gestielten, ganzrandigen, lederigen, oben kahlen B. Cymen reichblütig, in den Achseln der oberen B. gestielt. Bl. klein. Untere Bracteen lineal; die oberen winzig. 4 Arten im malayischen Archipel, z. B. G. farinosa Bl. (Fig. 62 A), auf den Philippinen und Java, und G. Beccariana Brig., in Borneo. Fig. 62. A Bl. von Geunsia farinosa Bl. — B Bl. von Cullicarpa purpurea Juss. — C 5 Bl. von Aegiphila, cuspi- data Mart. im Längsschnitt. — D O Bl. von Ae. cuspidata Mart. im Längsschnitt; E Frkn. — F Bl. von Premna scandens Roxb.; @ dieselbe im Längsschnitt. — H Bl. von Gmelina arborea Roxb.; J dieselbe im Längsschnitt. (C, D, E nach Schaner, Fl. Bras.; das übrige nach Bocquillon.) 40. Callicarpa Linn. (Burchardia Duham., Spondylococca Mitch., Porphyra Lour.) Kelch kurz glockig, = abgestutzt und ausgeschweift 4zähnig, seltener 4spaltig, zur Zeit der Reife unverändert. Blkr. mit gewöhnlich kurzer, gerader cylindrischer Röhre. Saum ausgebreitet 4spaltig, mit gleichen dachziegelig sich deckenden Lappen. Stb. 4, gleich, in der oberen Hälfte der Blumenkronenröhre inseriert; A. klein, eiförmig oder verlängert, mit parallelen Thecae. Frkn. 4fächerig, in jedem Fache 1 hoch seitenständige Sa. ent- haltend, aus 2 2fächerigen Carpellen gebildet. Fr. kugelig oder etwas zusammengedrückt, auf dem Kelch sitzend, mit saftigem Exocarp, mit hartem, in 4 (oder durch Abort minder zahlreiche) Steine zerfallendem Endocarp. S. wie in der vorigen Gattung. — Oft stern- 166 Verbenaceae. (Briquet.) förmig behaarte, seltener ganz kahle Bäume oder Sträucher, mit gegenständigen I ge-, zähnelten B. Cymen reichblütig, in den Achseln der oberen B. sitzend oder gestielt. Bl. klein, weiß, bläulich oder purpurn. Fr. oft rot. Bl. und Fr. gewöhnlich stark mit sitzenden Drüsen besetzt. Über 30 Arten in den tropischen und subtropischen Teilen Asiens bis China und Japan, Australiens, des stillen Oceans, Nord- und Centralamerikas. & A. Tubulosae Brig. Kelch röhrig, = tief 4spaltig. Hierher C. Roxburghü Wall. mit scheinwirtelartig gedrängten Cymen und filzigem Kelch; C. Zollingeriana Schau. mit ziemlich armblütigen, doldenrispig ausgebreiteten, lang gestielten Cymen. & 2. Cyathimorphae Brig. Kelch glocken- oder becherförmig, kurz 4zähnig, fast ge- stutzt. — A. Bl. nicht gelappt, unterseits stark filzig, Drüsen durch den Filz gänzlich dem Auge entzogen oder fehlend, z. B. C. lanata L. in Ostindien, C. magna Schau. auf den Phi- lippinen, C. Reewvesi Wall.in China, C. ampla Schau., C. reticulata Sw. und C. aculeolata Schau. in Westindien, C. bicolor Juss. auf den Maskarenen und den Philippinen etc. — B. B. nicht: gelappt, unterseits kahl oder doch nur so schwach behaart, dass die zahlreichen sitzenden Drüsen leicht sichtbar sind. Zu dieser Gruppe gehören C. cana L. in Indien und im ma- layischen Archipel, C. americana L., eine in den östlichen Vereinigten Staaten Nordamerikas weit verbreitete Art, C. acuminata Kunth im tropischen Amerika, C. longifolia Lamk., eine, sehr drüsenreiche Art, die von Nordaustralien über Malakka und Penang bis Japan reicht, C. purpurea Juss. (Fig. 62 B), C. parvifolia Hook. et Arn. und C. subpubescens Hook. et Arn. in Mexiko etc. — C. B. gelappt handnervig; Drüsen vorhanden. Nur eine Art, C. lobata Clarke, in den alpinen Regionen des nordöstlichen Nepals. 44. Aegiphila Jacq. (Manabea Aubl., Omphalococca Willu., Amerina DC., Brueckia Karst.) Kelch glockig oder röhrig, abgestutzt 4zähnig oder 4spaltig, selten 5gliedrig, zur Zeit der Reife oft vergrößert, häutig oder lederig. Blkr. mit gerader, cylindrischer oder nach oben zu etwas erweiterter Röhre; Saum ausgebreitet, 4- seltener 5spaltig, mit gleichen, dachzieglig sich deckenden, oft kurzen Lappen. Stb. 4, seltener 5, hoch in der Blumenkronenröhre unterhalb der Lappen inseriert, gleich; A. eiförmig, mit parallelen Thecae. Frkn. unvollkommen 4fächerig, in jedem Fache 4 Sa. enthaltend, aus 2 2fäche- rigen Carpellen gebildet; Gr. fadenförmig, mit 2spaltigem Gipfel. Fr. auf dem vergrößerten’ Kelch sitzend oder in denselben eingeschlossen, verkehrt-eiförmig oder kuglig, mit saftigem Exocarp und hartem oder lederigem in 4 (oder durch Abort minder zahlreiche) Steine zerfallend. — Kahle oder behaarte oft kletternde Bäume oder Sträucher, mit ganz- randigen gegenständigen B. Cymen reichblütig, in den Blattachseln gestielt oder in ter-. minalen Rispen. Bl. gewöhnlich größer als bei Callicarpa, oft ausgeprägt diöeisch und dabei dimorph, die 5! gewöhnlich steril mit lang exserten Stb. und kurzen Gr., die © fertil mit langem Stiel und verkürzten Stb. und & verkümmerten A. Bracteen winzig. Uber 30 Arten im tropischen Amerika. $ A. Cymosae Schau. Cymen axillär. — A. Trifidae Brig. Kelch kräutig, verkehrt becherförmig oder verkehrt röhrig, 2—4spallig, z. B. Ae. trifida Sw. in Jamaica, Ae. B. Reifer Kelch nicht oder unwesentlich verändert. a. Kelch 5zähnig. Fruchtklappen schmal, am Rande ungefähr von der Mitte nach innen gefaltet, die Steine losreißend, am Grunde geflügelt, eine kurze centrale Lücke übrig lassen. 2 A EREN HN 42109: GLOBSO AT A: b. Kelch 5spaltig. a. Zipfel des Kelches pfriemlich. Stb. 4. Cymen auf dem Holze der Zweige inserjert 60. Varengevillea. B. Zipfel des Kelches spitz. Stb. 2. Cymen axillär . . .-. . 61. Peronema. C. Reifer Kelch vergrößert; Röhre en Lappen verlängert, verkehrt lanzettlich, stumpf, steif, adrig-nervig . „.....62. Petraeovitex. D. Reifer Kelch stark an en aaa " silüeelig, am Gipfel geschlossen 63. Hymenopyramis. Natürl. Pflanzenfam. IV. 3a, 12 178 Verbenaceae. [ Briquet.) 58. Caryopteris Bunge (Barbula Lour. nicht Hedw., Mastacanthus Endl.). Kelch glockig, tief 5spaltig, zur Fruchtzeit schwach vergrößert, mit lanzettlichen Lappen. Bilkr. mit kurzer, cylindrischer Röhre; Saum breit, 5spaltig, mit 4 eilänglichen oder verkehrt eiförmigen, ausgebreiteten gleichen Lappen, der vordere in der Knospe nach innen ge- legene größer, concav, am Rande gewimpert oder gezähnelt. Stb. 4, 2mächtig, unter- halb des Schlundes inseriert, exsert, mit fadenförmigen oder am Grunde verdickten Stf., A. mit unscheinlichem Connectiv, mit parallelen, divergierenden oder zuletzt am Gipfel verschmelzenden Thecae. Frkn. unvollkommen 4fächerig, mit je 1 seitenständige Sa. ent- haltenden Fächern, aus 2 Carpellen gebildet; Gr. verlängert, mit kurz 2spaltigem Gipfel. Kapsel kürzer als die Fr., 4klappig; Klappen von der Basis abfällig, mit einem von der Basis an nach innen gefalteten, den S. tragenden Rande; Steine Isamig, außen com- primiert, auf einem Rande flügelig, innen concav, in der Mitte ungleich kielförmig, keine centrale axile Säule übrig lassend. — Aufrechte, oft angenehm riechende, kahle oder schwach filzige Sträucher oder Halbsträucher, mit gegenständigen, ganzrandigen oder ge- zähnten B. Cymen ooblütig, in den Blattachseln sitzend oder eine terminale, ährenförmige Rispe bildend. Bl. blau, violett oder rot. Bracteen winzig. 5 Arten in China, in Japan und im Himalaya. Sect. 1. Mastacanthus Brig. Vordere 2 Lappen der Blkr. bewimpert-gezähnelt. Stb. mit parallelen oder kaum divergierenden Thecae. 7 ostasiatische Arten. C. mongolica Bunge (Fig. 66 E—G), in den Bergen Mongoliens mit schmal lanzettlichen, fast ganzrandigen B. und großer blauer Blkr. C. incana (Thunb.) Miq. (C. Mastacanthus Schau.) mit filzigen, ei- länglichen, grob gezähnten B. und violetten Blkr. in China und Japan. (. nepetaefolia Maxim. in Centralchina. C. divaricata Maxim. in Japan. C. tangulica Maxim. und C. terniflora Maxim. in den Westalpen Chinas. Sect. II. Pseudocaryopteris Brig. Vorderer Lappen der Blkr. am Rande runzelig. A. mit divergierenden, am Gipfel verschmelzenden Thecae. 3 Arten im Himalaya, C. Wallichiana Schau., ©. grata Benth. und C. paniculata Clarke. 59. Glossocarya Wall. Kelch glockig-röhrig, 5zähnig, zur Zeit der Reife schwach vergrößert. Blkr. mit schmaler, nach oben zu in einen Schlund erweiterter Röhre; Saum ehwach 2lippig, 5spaltig, die 2 hinteren in der Knospe nach außen gelegenen Lappen etwas höher verwachsen, die 3 vorderen fast gleich oder der mittlere größer. Stb. 4, 2mächtig, im Blumenkronenschlunde inseriert, lang exsert; A. eilänglich, mit parallelen Thecae. Frkn. unvollkommen 4fächerig, mit je 8 Staminodien, hoch seitenständigen, fast gipfelständigen, Sa. enthaltenden Fächern; Gr. verlängert, mit pfriemlichem, 2spaltigem Gipfel. Kapsel eilänglich, exsert, Aklappig, Klappen von der Basis abfällig, mit einem gegen die Mitte nach innen gewölbten, den S. tragenden Rande, unterhalb der Mitte ein axiles Säulchen übrig lassend; Steine Isamig, an der Basis flügelig. S. schmal. — Kletternde, filzige Sträucher, mit gegenständigen, eiförmigen, kurz gestielten, ganzrandigen B. Cymen reichblütig, in dichten, breit doldenförmigen Rispen. Bl. sitzend. Bracteen klein. 3 Arten in Burma, Ceylon und Australien, z. B. G. mollis Wall. 60. Varengevillea Baill. Kelch 5spaltig, mit pfriemlichen, behaarten Zipfeln. Blkr. etwas zygomorph, mit 5 imbricativ sich deckenden, außen gelb-filzigen Lappen. Stb. 2mächtig, mit divergierenden Thecae. Frkn. außen stark behaart; Sa. in den unvoll- kommenen Fächern 2, fast gipfelständig, hängend; Gr. mit 2 zurückgebogenen, pfriem- lichen Ästen. — Kahler Strauch oder Baum. B. gegenständig, aus 7 Blättchen zusammen- gesetzt; Blättchen kurz gestielt, eiförmig, ganzrandig. Cymen dicht, zusammengesetzt, ooblütig,.gelb-filzig, auf dem Holze der Zweige inseriert. 4 Art, V. hispidissima Baill. in Madagaskar. Sehr merkwürdige, mir leider nur aus Baillon’s Beschreibung bekannte Pfl. 61. Peronema Jack. Kelch glockig, kurz 5spaltig, zur Zeit der Reife unverändert. Blkr. mit kurzer Röhre; Saum schwach 2lippig, 5spaltig, mit schwach ungleichen Lappen, die 2 hinteren nach außen gelegen, der vordere größer als die übrigen, concav. Stb. 2, die vorderen im Blumenkronenschlunde inseriert, = exsert; A. klein, breit eiförmig, mit = parallelen Thecae. Frkn. 4fächerig, mit je 4 fast gipfelständigen, hängenden, Sa. ent- Verbenaceae. (Briquet.) 179 haltenden Fächern; Gr. am Gipfel gebogen, spitz, ungeteilt. Kapsel klein, halbkugelig, ‘ länger als der Kelch, 4klappig; Klappen von der Basis abfällig, etwas krustig, die 4 zü einer 4flügeligen axilen Säule verwachsenen Placenten frei machend oder losreißend. S. fast gipfelständig. — Hoher Baum, mit dünnem Filze auf Zweigen und B. bedeckt. B. gegenständig, unpaarig-gefiedert, mit fast gegenständigen, zahlreichen, lanzettlichen, ganz- randigen B. Cymen locker in axillären, reichblütigen Rispen. Bl. und Bracteen sehr klein. 4 malayische Art, P. canescens Jack. 62. Petraeovitex Oliv. Kelch glockig, sehr klein, 5zähnig, zur Zeit der Reife ver- größert; Röhre oonervig, mit verlängerten, verkehrt lanzettlichen, stumpfen, steifen, netzig-adrigen Lappen. Blkr. schief, hinten gespalten; Saum ausgebreitet, mit 5 stumpfen, am Gipfel zurückgebogenen Lappen. Stb. 4, fast gleich, exsert; A. klein, fast didym. - Frkn. unvollkommen 2fächerig; Placenten 2lappig; Gr. schlank, mit 2spaltigem Gipfel. — Strauch oder Baum mit braun-filzigen Zweigen. B. gegenständig, zusammengesetzt, mit 2—3zähligen, eiförmig-elliptischen, am Gipfel mucronierten Blättchen. Cymen in terminalen, entwickelten Rispen; Bracteen pfriemlich. 4 mir wenig bekannte Art, P. Riedeli Oliv., im indischen Archipel. 63. Hymenopyramis Wall. Kelch klein, kurz 4spaltig, zur Zeit der-Reife stark vergrößert, membranartig, breit 4flügelig, am Gipfel geschlossen. Blkr. mit kurzer, in einen Schlund erweiterter Röhre; Saum schief ausgebreitet, 4spaltig, mit schwach un- gleichen Lappen, der vordere in der Knospe nach innen gelegene größer als die übrigen. Stb. 4, im Schlunde inseriert, exsert; A. eiförmig, mit parallelen Thecae. Gynäceum aus 3 unvollkommen 2fächerigen, je 1 fast gipfelständige, hängende Sa. enthaltenden Frkn. gebildet. Kapsel klein, kugelig, im Kelch eingeschlossen, 4klappig; Klappen abfällig, krustenartig, außen behaart, die zu einer 4flügeligen axilen Säule verwachsenen Placenten freimachend oder losreißend. S. hängend, 3kantig, mit harter Testa. — Etwas kletternder Strauch, mit verlängerten, X dünn filzigen Zweigen und krautigen, .gegenständigen, ganz- randigen B. Cymen locker, in axillären und terminalen sehr entwickelten Rispen. Bl. und Bracteen sehr klein. 4 Art, H. brachiata Wall. (Fig. 66 H, J), in den himalayischen Bergzügen Vorderindiens und Birmas. vI. Symphoremoideae. Bl. aktinomorph oder zygomorph in cymösen Blütenständen. Cymen kopfig, 3—7- blütig, mit einer 3— 6blätterigen, ausgebreiteten Hülle umgeben, in Rispen. Stb. 4. Frkn. aus tief getrennten, = vollkommen 2fächerigen Carpellen gebildet. Sa. in jedem Fache A, eipfelständig, hängend, fast orthotrop. Fr. Isamig, mit dünner, membranartiger Testa und Pericarp. E. verdickt, fleischig. — Kletternde asiatisch-malayische Sträucher. A. Hülle 6gliederig. a. Blkr. aktinomorph, 6—A6gliederig mit 6—A6 Sth. . . . ......64. Symphorema. b. Blkr. aktinomorph oder schwach zygomorph, 5gliederig, mit 5 Stb. 65. Sphenodesma. B. Hülle 3—4gliederig. Blkr. schief, mit 5spaltigem = 2lippigem Saum. Stb. 4. 66. Congea. 64. Symphorema Roxb. (Analectis Juss., Decadontia Griff., Sczegleewia Turcz.) Cymen kopfförmig, Tblütig, von einer ausgebreiteten 6gliederigen Hülle umgeben. Kelch verkehrt eiförmig, anfangs geschlossen, später —8zähnig, zuletzt vergrößert. Blkr. mit nach oben zu erweiterter Röhre; Saum 6—-16spaltig, mit schmalen dachziegelig sich deckenden Lappen. Stb. 6—16, im oberen Teile der Blumenkronenröhre inseriert, ex- sert; A. eiförmig, mit verdicktem Connectiv und parallelen Thecae. Frkn. höher als die Hälfte 2fächerig, mit 2 Sa. enthaltenden, unvollkommen gefächerten Fächern, im oberen Teile Afächerig; Gr. verlängert, am Gipfel kurz 2spaltig; Sa. gipfelständig, hängend. Fr. im Kelch eingeschlossen, verkehrt eiförmig oder fast kugelig, durch Abort 4samig, schwach 2lappig, mit dünner Testa und dünnem Pericarp. E. fleischig-verdickt mit kurzem Würzelchen und innen = concaven Kotyledonen. — Kletternde, kahle, oder mit einfachen 192 180 Verbenaceae. (Briquet.) und sternförmigen Haaren = bedeckte Sträucher, mit gegenständigen, ganzrandigen oder ausgeschweift gezähnten B. Cymen gestielt, in terminalen Rispen. Hülle aus 2 größeren äußeren und A paarweise gekreuzten inneren Bracteen bestehend. Bl. sitzend, klein. 3 Arten, S. involucratum Roxb. (Fig. 67 A—D) und S. polyandrum Wight in Vorderindien, S. Cumingianum Brig. in den Philippinen. 65. Sphenodesma Jacgq. (Roscoea Roxb. z. T., Viticastrum Presl, Brachynema Griff.) Cymen kopfförmig, 3—Tblütig, von einer ausgebreiteten 6gliederigen Hülle umgeben. Kelch verkehrt eiförmig-glockig, nach der Anthese = kugelig aufgeblasen. Blkr. mit kurzer Röhre; Saum ausgebreitet, mit 5 eiförmigen, fast gleichen dachziegelig sich deckenden Lappen. Stb. 5, unterhalb des Blumenkronenschlundes inseriert, eingeschlossen Fig. 67. AD Symphorema involucratum Roxb. A Blütenstand mit Involuerum; B Bl.; C dieselbe im Längs- schnitt; D Frkn. im Längsschnitt. — E, F Sphenodesma pentandra Jacq. E Blütenstand mit Involuerum; # Bl. — @, H Congea tomentosa Roxb. G Blütenstand mit Involuerum; H Bl. (4—D Original; F—H nach Wight Ic. pl. Ind. Or. II.) oder schwach exsert; A. kurz oder eilänglich, mit parallelen oder divergierenden A. Frkn. höher als die Mitte 2fächerig, mit 2 Sa. enthaltenden, unvollkommen gefächerten Fächern, im oberen Teile Afächerig; Gr. verlängert, seltener winzig, am Gipfel kurz 2spaltig; Sa. sipfelständig, hängend. Fr. im aufgeblasenen Kelch eingeschlossen, wie bei der vorigen Gattung I—2samig. — Kahle oder schwach filzige, kletternde Sträucher, mit gegen- Ständigen, ganzrandigen B. Köpfchen gestielt, in terminalen Rispen. Hülle und Bl. wie bei Symphorema. Gegen 40 Arten in Vorderindien, Hinterindien und im malayischen Archipel. Sect. I. Brachynema (Griff.) Clarke. Blumenkronenlappen eilänglich oder schmal lanzett- Verbenaceae. (Briquet.) 181 lich. A. eingeschlossen, Gr. winzig. 3 Arten in Indien, S. unguiculata (Wall.) Schau., S. pani- culata (Wall.) Clarke und $. ferruginea (Griff.) Brig. Sect. II. Eusphenodesma Clarke. Blumenkronenlappen breit eiförmig oder eilänglich. A. schwach exsert. Gr. fadenförmig. — A. Eryeiboideae Brig. Bracteen der Hülle klein, kürzer als der Kelch, $. eryciboides Kurz, in Pegu und Tenasserim. — B. Bracteosae Briq. Bracteen der Hülle größer, fast alle länger als der Kelch, z. B. S. pentandra Jacgq. (Fig. 67 E, F), S. triflora Wight, S. barbata Schau. etc. 66. Congea Roxb. (Roscoea Roxb. z. T., Calochlamis Presl). Cymen kopfförmig, von einer 3—4gliederigen, ausgebreiteten Hülle umgeben, 5—7blütig. Kelch eiförmig-glockig, 5zähnig, zuletzt vergrößert. Blkr. mit nach oben zu erweiterter Röhre; Saum ausgebreitet, sehr schief, = 2lippig; mit 2spaltiger, äußerer Hinterlippe und doppelt kürzerer, 3spaltiger Vorderlippe mit eiförmigen Lappen. Stb. 4, unterhalb der Blumenkronenröhre inseriert, exsert; A. klein, mit parallelen Thecae. Frkn. höher als die Mitte 2fächerig, mit je 2 Sa. enthaltenden, unvollkommen gefächerten Fächern, am Gipfel Afächerig; Gr. verlängert, mit sehr kurz 2spaltigem Gipfel; Sa. gipfelständig, hängend. Fr. klein, verkehrt eiförmig, mit fast trockenem Exocarp, 4teilig, Asamig. — Filzige, kletternde Sträucher, mit gegen- ständigen, ganzrandigen B. Köpfchen gestielt, in terminalen Rispen. Bracteen der Hülle oft weiß oder buntfarbig, eiförmig oder elliptisch, an der Basis verwachsen. 4 Arten in Birma und in der malayischen Halbinsel: C. vestita Griff., C. villosa Wight, C. velulina Wight und €. tomentosa Roxb. mit einer var. coerulea (Griff.) Clarke (Fig. 67G,H). vıI. Avicennioideae. Bl. fast aktinomorph, in cymösen Blütenständen. Cymen in terminalen, beblätterten, ährenförmigen Blütenständen. Stb. 4. Gynäceum aus 2 Carpellen gebildet, ganz unvoll- kommen 4fächerig, mit einer centralen, 4flügeligen Placenta. Sa. 4, orthotrop, vom Gipfel der Placenta zwischen den Flügeln herabhängend. Fr. mit saftigem Exocarp, durch Abort isamig. E. mit behaarter Radicula und gefalteten Kotyledonen, außerhalb der eigentlichen Sa. sich entwickelnd. — Tropische Sträucher, mit Dickenwachstum durch Anlage successiver rindenständiger Mestomringe. 67. Avicennia Lc. (Bontia L., Donatia Loefl., Upata Adans., Sceura Forsk., Halo- dendron Dup.-Th.). Kelch kurz, 5teilig, zur Zeit der Reife unverändert, mit dachziegelig sich deckenden, eiförmigen Zipfeln. Blkr. mit kurzer, breit eylindrischer, gerader Röhre; Saum ausgebreitet, Aspaltig, mit fast gleichen Lappen. Stb. 4, im Blumenkronenschlunde in- seriert, mit sehr kurzen Stf.; A. schwach exsert, eiförmig, mit parallelen Thecae. Frkn. mit einer centralen, . Aflügeligen, conischen Säule, unvollkommen 4fächerig; Sa. 4, zwischen den Flügeln von dem Gipfel der axilen, placentalen Säule hän- gend. Fr. kapselartig, zu- sammengedrückt, mit 2 ver- dickten Klappen aufspringend. S. durch Abort Isamig. E. mit ie. 65. Avicennia tomentosa Jacg. ABl.; B Bl. im Längsschnitt behaartem Würzelehen und € Fr. im Längsschnitt. (Nach Baillon.) großen,der Längenach gefalteten Kotyledonen, vivipar (vergl. S. 141). — Gräuliche oder kahle Sträucher, mit gegenständigen, ganzrandigen, = lede- rigen B. Cymen gedrängt-blütig, gestielt, in ährenförmigen, terminalen, beblätterten Blütenständen. Bl. klein, sitzend; Bracteen kürzer als der Kelch. 182 Verbenaceae. (Briquet.) 3 Arten auf den tropischen Meerufern beider Erdhälften. Schimper, der diese Arten in situ genau studiert hat, entwirft von denselben die folgenden Diagnosen. A. iomentosa Jacq. (Fig. 68). Blkr. weiß, innen kahl. N. subsessil. Fr. auf dem Baume aufspringend, Fruchtschale aber erst nach der Bewurzelung der Keimlinge abgestreift. Hypokotyles Glied nahezu ebenso lang als der innere Kotyledon, beinahe der ganzen Länge nach behaart, meist. ohne sichtbare Seitenwurzeln in der Fr. Plumula mit dem bloßen Auge nicht sichtbar: tropisches Südamerika. — 4. nitida Jacgq. (inel. A. africana Pal.-Beauv.). Wie vorige, aber Blkr. innen behaart und Gr. ebenso lang wie die Stb.: Florida bis Venezuela (incl. westindische Inseln), Guinea, Senegambien. — A. officinalis L. (incl. A. alba Bl... Blkr. ocker- gelb, inwendig meist kahl. Gr. bald ebenso lang wie der Frkn., bald sehr kurz. Fr. erst im Wasser aufspringend. Hypokotyles Glied höchstens halb so lang als der innere Koty- ledon, nur auf eine kurze Strecke behaart, schon in der Fr. mit vorspringenden Seiten- wurzeln und deutlicher Plumula versehen: tropisches und subtropisches Ostafrika, Mada- gaskar, tropisches und subtropisches Asien, Australien, Polynesien, Neuseeland. Unvollständig bekannte und auszuschliefsende Gattungen. Contarenia Vand. Diese sehr schlecht beschriebene Gattung ist fraglich zu den Scrophulariaceen oder Verbenaceen zugewiesen worden; eine Klarlegung derselben auf Grund der Beschreibung ist nicht möglich. Guapira Aubl. (Gynastrum Neck.), von Schauer zu Avicennia gezogen, gehört nicht zu den Verbenaceen. Tetreilema Turcz., aus Chile, gehört nicht zu den Verbenaceen, wegen des mona- delphischen Andröceums und des 3spaltigen Gr. Dissolaena Lour. Diese sehr unvollständig bekannte Gattung gehört wahrscheinlich nicht in die Familie. Espadaea A. Rich. Von Bentham noch unter den Verbenaceen aufgezählt, wird, jetzt zu den Solanaceen gestellt. Rosenbachia Reg. Diese Gattung ist auf eine Art des Labiatengeschlechts Ajuga gegründet worden. Anmerkung. Nach den jetzt geltenden Nomenklaturregeln des Pariser Congresses 1867 sollten streng genommen anstatt der hier angenommenen Namen folgende gelten: Cornutioides L. (1747) = Premna L. (4774), Theka Ad. (1763) = Tectona L. f. (1784), Valerianodes Med. (4789) und Abena Neck. (4790) = Stachytarpheta Vahl (1805), zu welchen von den Phrymaceae hinzuzufügen ist: Leptostachya Mitch. (4747) = Phryma L. (4751). Da aber für alle diese Namen nachweisbar ist, dass sie während 400 Jahre von Niemandem berücksichtigt worden sind, so mag für sie einstweilen eine Verjährung gelten, welche sehr wahrscheinlich vom nächsten botanischen Congress als Gesetz betrachtet werden wird. LABIAaTaE von J. Briquet. Mit 290 Einzelbildern in 38 Figuren. (Gedruckt im Mai 1895.) Wichtigste Litteratur. Systematik: Jussieu, Gen. plant. p. 440. — R. Brown, Prodr. fl. nov. Holl. p. 499. — Endlicher, Gen. plant. p. 607. — Lindley, Veget. Kingd. p- 659 (Lamiaceae). — Bentham, in Bot. Reg. XV. — Derselbe, Labiatarum genera et species (1832 —4836). — Derselbe in DC., Prodr. XII. p. 27 (4848). — Schmidt in Martius, Flora brasiliensis VII. p. 64. — Bentham, Fl. austral. V. p. 70. — Bunge, Labiatae persicae, in Mem. Acad. imp. Petersb. ser. 7, XXI. — Bentham et Hooker, Genera plant. II. 2, p. 11461. — Boissier, Flora orient. IV. p. 537. — Hillebrand, Flora of the Hawaiian Islands, p. 343. — A. Gray, Synopt. Fl. of North Amer., p. 341. — Hookerfil. in Hookeret Thomson, FI. of Brit. India XII. 604. — Caruel in Parlatore, Fl. ital. VI. p. 42 (Lamiaceae) und in Bull. soc. bot. de France XXXIII. p. 266 (1886) (Scutel- lariaceae).. — Baillon, Hist. des pl. XI. p. 1. — Briquet, Les Labides des Alpes maritimes, 3 Teile, 4891—4895 (in Burnat, Mater. pour serv. a l'hist. de la fl. des Alp. mar.). — Der- selbe, Fragmenta Monographiae Labiatarum I—IV (wird fortgesetzt). Morphologie und Entwickelungsgeschichte. Mirbel, Memoire sur l’ana- tomie et la physiologie des Labices (Ann. du Mus. d’hist. nat. t. XV. 4840, p. 2413— 262). — Bentham, Labiatarum genera et species (Einleitung). — Bravais, in Ann. sc. nat. 2. ser., vol. 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Blkr. sympetal, mit gewöhnlich entwickelter, cylindrischer oder nach oben zu erweiterter Röhre, mit oder ohne Saftdecke; Saum 5spaltig, oder durch Verwachsen der 2 oberen Lappen scheinbar 4spaltig, verschieden 2lippig oder Alippig, selten fast gleich, mit dachziegelig sich deckenden Lappen, die hinteren in der Knospe die äußersten, der vordere nach innen gelegen. Stb. 4, oder durch Abort auf 2 redu- ciert, 2mächtig, seltener gleich, der Blumenkronenröhre angeheftet; sehr selten sind die Stb. der Blkr. isomer; Stf. frei, mit den Blumenkronenlappen alternierend, gewöhnlich fadenförmig und frei, selten zu einer Scheide verwachsen; A. intrors, 2thecisch, aber oft durch Abort Athecisch oder durch das Verschmelzen der 2 Thecae an der Spitze scheinbar Athecisch, oder zu anderen Functionen umgestaltet; Thecae mit einem longi- tudinalen Riss aufspringend; Pollen in ovoiden, freien, 3—6 longitudinale Falten auf- weisenden Körnern. Unter dem Frkn. ein gewöhnlich verdickter, fleischiger Discus, der bald gleichmäßig entwickelt, bald 2- oder 4lappig, bald zu einem Nektarium vorne ausgebildet ist. Gynäceum aus 2 Frb. gebildet, sehr bald durch falsche Scheidewand- bildung scheinbar 4gliederig. Frkn. oberständig, sitzend, selten auf einem differenzierten Gynophor gelegen, bis zur Basis 4teilig, seltener tief Alappig oder schwach 4lappig; die axilen Placentarlappen tragen je I Sa., so dass auch nach der Scheidewandbildung in jedem Fruchtknotenfach 4 Sa. sich findet, ganz ausnahmsweise giebt es Annäherung an die parietale Placentation; Sa. monochlamydisch, anatrop und grundständig, sehr selten seitenständig und = hemianatrop, aufrecht, ausnahmsweise mit gekrümmtem Nucellus = campylotrop; Raphe axoskop; Mikropyle nach unten gerichtet; Gr. gynobasisch, seltener hemigynobasisch oder höher inseriert, am Gipfel 2spaltig, selten ungeteilt, aus- nahmsweise 4spaltig. Fr. gewöhnlich in 4 trockene Nüsschen zerfallend, selten eine Steinfr., mit = hartem Endocarp und fleischigem oder saftigem Exocarp, verkehrt-ei- förmig oder telra@drisch, glatt, behaart oder runzelig, selten mit Rändern oder Flug- apparaten versehen, durch eine kleine, basiläre N. angeheftet; selten ist die N. ventral und groß; sehr selten etwas dorsal. S. einzeln in den Nüsschen, aufrecht, sehr selten transversal und gekrümmt, mit dünner Testa und dieselbe zuletzt oft völlig resorbiert, grundständig, selten seitenständig. Nährgewebe zur Fruchtzeit 0 oder, wenn vorhanden, sehr wenig entwickelt. E. mit flachen, selten convexen oder gefalteten, schwach flei- schigen Kotyledonen, der Fruchtachse parallel, selten transversal; Radicula kurz, unterständig, ausnahmsweise gekrümmt und den Kotyledonen beiliegend oder auf einem derselben liegend. — Wohlriechende, sehr allgemein mit epidermalen Drüsen begabte Kräuter, Halbsträucher oder Sträucher, sehr selten Bäume oder Kletterpfl. mit fast durchgehends 4eckigen Stengeln und gegen- oder wirtelständigen Zweigen. B. gegen- oder wirtelständig, einfach. Nebenb. 0. Blütenstand von cymösem Typus; die 2 Cymen je eines Blattpaares bilden Scheinwirtel, welche zu verwickelten Rispen, Doldenrispen, Trugdolden etc. zusammentreten können. Vorb. gewöhnlich 2 vorhanden, winzig oder klein, seltener fehlend. Labiatae. (Briquet.) 185 Man kennt bis jetzt etwa 2800 Arten in ca. 150 Gattungen, welche über die ganze Erd- oberfläche verbreitetsind; diese sind jedoch in den arktischen Ländern und auf den hohen Bergen sehr selten, besonders reich dagegen im Mittelmeergebiet und im Orient, sowie auf den subtropischen Gebirgszügen entwickelt. Vegetationsorgane. Obgleich die L. in ihrer äußeren Erscheinung eine gewisse Einförmigkeit zeigen, so haben sie doch eine Menge von interessanten Einzelheiten auf- zuweisen, welche aber noch lange nicht alle genügend untersucht worden sind. Bei weitem die Mehrzahl unter den L. sind 1jährige oder ausdauernde Kräuter, besonders in der gemäßigten Zone; je mehr man dann gegen Süden geht, desto größer wird der Procentsatz an Halbsträuchern und Sträuchern. Nur höchst selten trifft man Bäume, so Hyptis altissima St. Hil. (15 Fuß), H. arborea Benth. (30 Fuß); die größte bekannte L. ist wohl Hyptis membranacea Benth., welche nach Gardner in der Provinz Minas Gera&s bis 40 Fuß hoch wird. Die jungen Zweige sind 4eckig, seltener mehrkantig, sehr selten (z. B. Hyptis $ Cyrta) fast rund. Dem anatomischen Bau zufolge sind die Stengel schon von Anfang an sehr widerstandsfähig, sehr selten findet man articuliert-zerbrechliche Zweige (z. B. Dracocephalum fragile, Lagochilus). Der Stengel übernimmt selten assimi- latorische Functionen, weil die B. fast durchgehends gut entwickelt sind; in den Tropen begegnet man jedoch hier und da nackten assimilatorischen Stengeln (Hedeoma $ Rhab- docaulon, $ Gymnocylix), wobei nur schwache Andeutungen von Flügelbildung zu be- merken sind. In tropischen und subtropischen Ländern kommen hier und da Stengel vor, welche völlig von den dachziegelig sich deckenden B. bedeckt und unter diesen verborgen sind (Hyptis obtecta, H. imbricata, Salvia eryptoclada etc.). Durch dornig werdende Zweige sind die L. selten bewehrt (Prostanthera spinosa, Teucrium spinosum, Satureia spinosa etc.). Lianen sind bei den L. äußerst selten, deutliche Kletterer kommen nur in der pacifischen Gattung Stenogyne ($ Scandentes), in Colquhounia und in einigen amerikanischen Arten von Scutellaria vor. Die Mehrzahl der L. hat gleich im ersten Jahre entwickelte Internodien; verhältnismäßig wenige Arten haben bis zur Zeit der Anthese unentwickelte Internodien (Ocimum nudicaule, Hyptis nudicaulis, mehrere Salviae, Stachydes und Phlomides, Horminum pyrenaicum, Ajuga $ Genevenses etc.); bei ihnen erscheinen in den ersten Jahrgängen Laubrosetten. — In Bezug auf Wurzelbildung verhalten sich alle £. ziemlich übereinstimmend. Bei manchen, besonders bei Bewohnern feuchterer Standorte, stirbt die Hauptwurzel schon mit dem Schlusse der ersten Vegetationsperiode (Lycopus, Stachys palustris, Mentha, Scutellaria etc.). Bei der Mehrzahl aber besitzt sie die Fähig- keit, für die ganze Lebenszeit des Exemplars auszudauern. Eine besondere Verdickung erhält hier und da die Wurze!, um als Reservestoffbehälter zu fungieren (verschiedene Arten von Plectranthus, Orthosiphon, Coleus, Phlomis, Nepeta, Scutellaria etc.). Die Erhaltung des Exemplars (Innovation) geschieht auf 2 Weisen. Entweder bleiben die Innovationssprosse in Verbindung mit den früheren Generationen (Salvia, Horminum, Phlomis, Stachys, Marrubium, Ballota etc.), oder die älteren Generationen werden aufgegeben und sterben ab (Mentha, Lycopus, Stachys palustris, Scutellaria $ Vulgares, Teucrium scordium etc.) Die Erneuerungssprosse erscheinen in verschiedenen Formen. Bald sind es oberirdische Ausläufer mit langgestreckten Internodien und chloro- phyliführenden, wenngleich etwas reducierten B. (Ajuga reptans, Arten von Peltodon etc.). Oder es sind unterirdische Stolonen mit verkürzten Internodien und chlorophylllosen, schuppenförmigen B. (Stachys palustris, Teucrium scordium, Scutellaria $ Vulgares, Ly- copus ete.). Manche Arten besitzen die beiden Formen (Mentha aquatica, M. arvensis ete.). Gewöhnliche Rhizome sind häufig. In der Form von angeschwollenen und Nährstoffe enthaltenden Organen erscheinen sie seltener (Stachys affinis). Innovation durch Bildung von Adventivknospen auf den Wurzeln ist sehr selten (Ajuga genevensis). Was die B. betrifft, so sind sie regelmäßig gegenständig und einfach. Die Spreite nimmt je nach den Gattungen und Arten alle möglichen Formen an; das B. zeigt alle Über- sänge von der ganzrandigen Spreite zu den gezähnten, gelappten und geschnittenen Rändern (Lavandula, Teucrium, Amethystea). Bei manchen Salvia-Arten ist die Individua- . } 136 Labiatae. (Briquet.) lisation der Lappen bis zur äußersten Grenze geführt; die B. erscheinen mehrzählig und verdienen diesen Namen ebensogut als viele sogenannte zusammengesetzte B.; bei den einen ist die Anordnung der Segmente eine fiederige (S. pinnata, S. rosaefolia, S. spiraei- folia, S. Cedronella etc.) oder eine durch Reduction 3zählig gefingerte Anordnung (S, potentillaefolia, S. pisidica). Die Nervation ist gefiedert, aber durch die Unterschiede in der Dicke der Nerven und in der Complication der Anastomosen sehr mannigfaltig ; hie und da findet man eine gefingerte Nervation (Leonurus Cardiaca, verschiedene Lamium- Arten etc.) mit Übergängen zum vorigen Typus. Die meisten L. besitzen B. mit krautiger, dünner Beschaffenheit; in den wärmeren Gegenden sind auch harte und lederige Spreiten häufig, sogar einige etwas fleischige B. sind beschrieben worden [Aeolanihus, Ocimum, Anisochilus). Dornenbildung bei Laubb. ist nicht häufig; sie ist entweder sehr schwach und auf die Spitze beschränkt (Hemiandra), oder die Zähne werden dornig (Chamaesphacos). In anderen Gattungen (Molucella, Ballota $ Acanthoprasium, Otostegia $ Spinosae, Lago- chilus etc.) sind es die Bracteen und Vorb., deren Nerven zu Dornen ausgebildet sind und jahrelang bleiben. — Wirtelständige B. sind für Gattungen sehr verschiedener Ab- teilungen charakteristisch, 3wirtelig (Hemigenia, Microcorys etc.), 4wirtelig (Microcorys $ Microcorys, Westringia rubiaefolia, Dysophylla $ Verticillatae), 5—6wirtelig (Westringia senifolia), oder 6—8wirtelig (Dysophylla stellata). Wirtelständige B. erscheinen übrigens vereinzelt in einzelnen Arten (Teucrium vertieillatum, Geniosporum angolense etc.), oder in einzelnen Individuen oder Sprossen einer Art (Colebrookia oppositifolia); als teratologische Erscheinung sind sie ab und zu in den verschiedensten Gruppen anzutreffen. — Sehr oft kann man sowohl bei gegen- als bei wirtelständigen B. einen Unterschied in dem Grade der Entwickelung der einzelnen B. im Quirle constatieren; eines der B. ist größer als das andere (Galeopsis, Lamium, Ballota, Stachys etc.). Diese Ungleichheit überträgt sich auf die axillären Zweige, sodass Wydler an vielen Arten einen «- und einen 3-Spross unter- scheiden konnte. Nach meiner Untersuchung liegt aber der Grund dieses Verhaltens nicht in einer ungleichen Erscheinungsfolge der Blattprimordien, sondern darin, dass das nach- trägliche Wachstum ungleich schnell vor sich geht (Galeopsis). Bei einzelnen seltenen Arten (z. B.'Pogostemon paniculatum) sind die Größenunterschiede der B. in jedem Quirle bleibend und sehr auffallend. — Schließlich mögen noch die Beisprosse Erwähnung finden, welche in gewissen Gattungen basipetal entstehen und serial übereinander gelegen sind (Galeopsis $ Tetrahit, Ballota, Origanum, Teucrium etc.). Biologie. Die L. sind fast ausschließlich Landgewächse, zwar sind Arten von Hyptis, Mentha, Preslia, Lycopus, Scutellaria, Teucrium etc. Sumpf- oder Uferbewohner, aber wirkliche Wasserbewohner giebt es in der Familie nicht. Die erwähnten L. nasser Standorte zeigen manche der für ähnliche Pfl. gewöhnlichen Anpassungsmerkmale (Luft- canäle in der Rinde, Verschwächung des mechanischen Systems in den untergetauchten Organen etc.); bei Zycopus ist Aerenchym von Schenk gefunden worden. — Die specielle Biologie des vegetaliven Apparates der landbewohnenden Z. ist noch wenig erforscht. Große hohle Anschwellungen der oberen Internodien habe ich im Stengel einiger tropisch- brasilianischen L. (Eriope, Hyptis $ Hypenia) beschrieben; dieselben dürften vielleicht auf Myrmekophilie zurückzuführen sein, die nöthigen Beobachtungen an Ort und Stelle fehlen zur Zeit noch. — Extranuptiale Nektarien sind noch bei keiner Z. constatirt worden; vielleicht dürften jedoch die schildartigen concaven Fortsätze der Kelchzähne der Gattung Peltodon eine derartige Function übernehmen. — Die Arten von Galeopsis $ Tetrahit sind durch die Ausbildung dicker Gelenkpolster im oberen Teile der Internodien bemerkens- wert. In diesen Polstern localisiert sich, nachdem das Internodium sein Längenwachstum eingestellt hat, die geotropische und heliotropische Reizbarkeit, ähnlich wie in den Grami- neen und mehreren Polygonaceen. Über das Zustandekommen der Krümmungen und die Function der Polster wolle man meine Monographie von Galeopsis (Seite 73—A07) ver- gleichen. — Viele ZL. besitzen auf ihren Stengeln und Zweigen Einrichtungen zum Aul- fangen von Regen. Im Allgemeinen ist die Anordnung derart, dass die B. am Grunde behaart oder bewimpert sind; die 4kantigen Internodien sind unterhalb der Zwischen- räume der B. haarig, oft rinnenförmig, unterhalb der B. selbst aber kahl (Ajuga reptans, le TE UHR BEER U, Labiatae. (Briquet.) 187 Brunella vulgaris, Thymus Serpyllum in vielen Varietäten etc.). — Als Schutzvorrichtungen gegen schädliche Tierchen fungieren steife Haare (Galeopsis, Hyptis-Arten etc.) oder kleb- rige Drüsen (Salvia glutinosa etc.). — In dieser Hinsicht steht noch ein großes Be- obachtungsfeld offen. Anatomisches Verhalten. — Wurzel. Dieses Glied ist am wenigsten bekannt und scheint auch nichts besonders interessantes aufzuweisen. Der Centralcylinder ist von einem continuierlichen Pericykel (Pericambium) innerhalb der cuticularisierten Schutz- scheide umgeben. In der nach dem diarchen Typus gebauten Hauptwurzel begegnen sich gewöhnlich die 2 Holzbündel in der Mitte. In den polyarchen Seitenwurzeln giebt es da- gegen ein centrales Mark. Die Wurzelspitze weist ein Histogen für die Wurzelhaube und die haartragende Schicht und ein massives Histogen für die Rinde und den Centralcylinder. ‚Wenigstens lässt sich sehr oft Periblem von Plerom nicht deutlich trennen (Mentha, Galeopsis, Ocimum). Fig. 69. A Querschnitt eines Internodiums in der Mitte des Stengels von Teucrium Chamaedrys L., c Collen- chymsäulen, ep Epidermis, ec chlorophyllhaltige, centrifugale Rinde, ei chlorophylllose, centripetale Rinde, ed Endo- dermis, s Säulchen von Baststereiden, Z Leptomeylinder, b Hadrom-(Xylem-)Cylinder. — B Querschnitt durch ein Junges Internodium des Stengels von Leonurus Cardiaca L., cam Collenechymsäulen der Mediankanten, cal Collen- chymsäulen der Lateralkanten, cl seitliche Collenchymsäulen, ec, ed wie in A, fa Kantenleitbündel, f Seitenleit- bündel, ac Interfasceicularbogen. (Nach Briquet.) Stengel. Die Epidermis ist einfach, mit meist etwas erhobenen Spaltöffnungen. Bei den xerophilen Arten sehr verschiedener Gruppen nehmen die Cuticula und die Cuti- eularschichten an Dicke zu und die Spaltöffnungen werden ein wenig unter dem Niveau der Epidermis gesenkt (Lavandula coronopifolia, Stachys angustifolia, Ballota frutescens, Westringia, Prostanthera etc.). Vielfach sind die Haare conisch, vielzellig, Areihig; die Wände besonders gegen die Spitze mit Cuticularperlen besetzt. In manchen Arten, haupt- sächlich wenn die Haare steif und widerstandsfähig sind, wird die Basis von einem Zell- gürtel umgeben (Galeopsis $ Tetrahit, Arten von Lamium, Stachys etc.). Büschelweise ge- näherte Haare auf sockelartigen Erhöhungen finden sich hie und da (Phlomis-Arten, Ballota italica, Salvia Pittierietce.). Auch peitschenförmige Haare mit kurzer, dicker, basaler Zelle, und 4 oder 2 dünnwandigen, fädlichen Zellen sind bekannt (Salvia officinalis, Arten von Teucrium, Satureia ete.). Bei Westringia sind die Haare 2zellig, mit einer unteren, dick- wandigen, glatten, und einer größeren, stumpf abgerundeten, mit Cuticularperlen und Streifen gezierten oberen Zelle. Verzweigte Haare kommen in den verschiedensten Ver- wandtschaftskreisen vor (Lavandula, Rosmarinus, Teucrium Polium, Mentha rotundifolia, M. microphyllaetc.). Compliciertere gebaute Haare, mit an der Basis verwachsenen Astzellen, kommen bei Marrubium-Arten, Stachys affinis, St. rugosa etc. vor. Sternförmig verzweigte Trichome sind seltener (Phlomis lanata, Gomphostema strobilinum, Lavandula ete.). — Kopfhaare sind sehr verbreitet. Der Kopf, wenn mehrzellig, ist immer mit verticalen Wänden versehen. Die Kopfzellen fungieren als Drüsen und secernieren Öl, welches sich zwischen Zellwand und Cuticula ansammelt. Sitzende mehrzellige Drüsen finden sich auch in den verschiedensten Gruppen (Ocimum, Mentha, Thymus, Origanum, Hysso- pus etc. etc.). 188 Labiatae. (Briquet.) Collenchymsäulen, von variablem Querschnitt, finden sich regelmäßig in den Kanten und geben dem Stengel ein sehr einförmiges Aussehen (Fig. 69). Hierund da befinden sich die Collenchymstränge in flügelartig vorspringenden Leisten (Arten von Lycopus, Lo- phantus, Scutellaria). Sind mehr als 4 Collenchymstränge vorhanden, was selten ist, so bleibt dennoch der Stengel 4kantig, so bei Lycopus und Leonurus, wo 16 Rippen vor- handen sind (Fig. 694). Die Entwickelungsgeschichte zeigt, dass nur die Kantenstränge ursprünglich in einem besonderen Meristem sich bilden, während die übrigen Stränge sich nachträglich aus dem Parenchym der Rinde differenzieren. Die Entwickelung des Collenchyms schreitet centripetal. Das Meristem der Collenchymstränge ist immer von dem Procambium der Bündel geschieden (auch bei Leonurus, welches von Haberlandt als Beispiel des Gegenteils citiert wird). Mit dem Alter werden oft die Collenchymzellen, welche meistens parenchymatisch gestreckt sind, in deutliche Stereiden mit oder ohne Verholzung umgewandelt (Salvia interrupta, S. officinalis, Monarda rugosa, Bystropogon plumosus etec.). Seltener tritt zwischen den Kantensträngen ein zusammenhängender Collenchymmantel (Plectranthus, Coleus, Pogostemon, Collinsonia, Phyllostegia, Stachys lanata etc.). Die Prostantheroideae besitzen —ookantige Stengel, es ist aber bei ihnen bis jetzt kein Collenchym gefunden worden. Bei Marrubium vulgare ist der Collenchym- mantel der Seiten nicht unter der Epidermis gelegen, sondern von derselben durch eine mehrschichtige Lage von Chlorenchym getrennt. — Das Chlorenchym in der Rinde bietet wenig Interessantes; meistens ist es durch seine Kleinzelligkeit von dem großzelligen = chlorophylllosen inneren Parenchym zu unterscheiden (Stachys Heraclea, Ballota nigra, Lamium garganicum, Hyssopus officinalis etc.), oder es füllt die ganze Rinde (Brunella, Stachys germanica etec.), oder, aber weit seltener, ist palissadenartig ausge- bildet (Lavandula, Westringia longifolia ete.). — Vereinzelte Sklereiden kommen vielfach in der Rinde vor (Ballota frutescens, Teucrium Scordium etc.). Bei Prasium bilden sie eine unregelmäßige hypodermale Schicht. Bei Pycnanthemum linifolium bilden sie einen aus I—2 Lagen bestehenden Ring, welcher der Endodermis von außen anliegt. Bei sehr vielen Z. ist die innerste Rindenschicht (Phlöoterma) als verkorkte Endo- dermis ausgebildet. In diesem Falle bleibt das anliegende Pericykelgewebe wenig ent- wickelt, selten bildet es verhältnismäßig starke Stereombelege (Scutellaria peregrina, Phyllostegia grandiflora, Melittis melissophyllum ete.). Ist dagegen das Phlöoterma nicht als Endodermis ausgebildet, so wird sie gewöhnlich durch die Bildung mächtiger Stereom- belege ersetzt (Lavandula, Ocimum, Hyssopus ete.); hie und da schreitet die Sklerotisierung derart gegen das Holz zu, dass die Siebbündel völlig vom sklerotischen Gewebe umschlossen sind (Collinsonia canadensis, Salvia viscosa). Sehr selten wird die ganze Peripherie des Centraleylinders von einem pericyklischen Stereomring umgeben (Ajuga /va, Marrubium crelicum, Oymaria elongata etc.). Korkbildung findet sehr allgemein in den ausdauernden Stengelteilen statt. Ent- weder liegen die Initialen außerhalb des Phlöotermas oder sie liegen im Pericykel. Im ersten Fall kann die Korkbildung sowohl unterhalb des Collenchyms (Ballota indica, B. Pseudo-Dietamnus), als in der hypodermalen Schicht (Salvia aurea, Pogostemon plectran- thoides), mitten in der Rinde (Phlomis tuberosa) oder tief in derselben (Hyssopus) localisiert sein. Im zweiten Fall werden alle peripherischen Gewebe, incl. Stereombelege, Endo- dermis etc. durch den Kork abgeworfen (Rosmarinus, Ballota frutescens, Satureia, Sideritis, Thymus etc.). In den meisten Fällen ist es nicht möglich, von einem Phelloderm in der Rinde zu sprechen; die histogene Schicht bildet nur Peridermzellen nach außen (Origanum, . Hyssopus, Satureia, Thymus, Rosmarinus), oder nur im Anfang ein kaum differenziertes, schmales Phelloderm, welches später nicht mehr zu erkennen ist (Ballota frutescens). In den Kanten stehen, den Collenchymsträngen opponiert, je 2 Leitbündel, von welchen das eine Blattspur ist. Es treten nämlich aus dem B. 2 Bündel, welche im Stengel auseinander weichen und innerhalb der Kanten durch 2 Internodien hinabgehen. Sie vereinigen sich am zweitunteren Knoten mit denen der nächstunteren Spur, nachdem sie neben denselben durch ein Internodium gezogen sind (Fig. 69B). Der Stengelquerschnitt zeigt daher in der Jugend immer 8 Stränge, welche ungleich stark und paarweise ge- Labiatae. (Briquet.) 189 nähert unter den Ecken liegen; von diesen gehört der stärkere dem nächsten, der schwächere dem folgenden Blattpaare. Im Knoten finden keine Bündelanastomosen statt, wie sie von Kirchhoff angegeben und abgebildet worden sind. Die paarweise ge- näherten Bündel vereinigen sich bald dadurch, dass zwischen ihnen neue Gefäße auf- treten. Die dann auf dem Querschnitte erscheinenden 4 Stränge werden später durch die Thätigkeit des Interfascicularcambiums zu einem Cylinder von — 4eckigem (Juerschnitte und oft später zu einem geschlossenen Ringe vereinigt. In den von mir unter- suchten Fällen begann die Bildung des Interfascicularcam- biums im Pericykel (Galeopsis, Lamium etc.). Der Bau der Interfascicularstreifen ist je nach den Gruppen ein ver- schiedener; sehr oft localisieren sich die Gefäße und Sieb- röhren in kleinen Gruppen, welche durch Libriform von einander getrennt sind (Lamium, Galeopsis, Stachys, Ballota ete. etc.). Die so secundär gebildeten Interfasci- eularbündel haben aber nichts mit dem ursprünglichen Bündelnetze zu thun, weil sie eben nachträglich entstehen, und anastomosieren auch nicht mit denselben im Sinne von Kirchhoff und Born. Bei Satureia montana sollen nach Nägeli die Blattspuren 3 Internodien frei durchlaufen. Genaue Untersuchungen über anders als nach diesem Typus gebaute L. fehlen der Zeit noch vollständig; es ist z. B. sicher, dass der Leitbündelverlauf bei Horminum pyrenaicum, wo 3 Bündel aus dem B. in den Stengel treten, ein wenn auch in den Hauptzügen ähnlicher, doch erheblich verschiedener sein muss. — Der Siebteil ent- hält regelmäßig Parenchym, dünnwandige prosenchyma- tische Cambiformzellen, Siebröhren und Geleitzellen. Die Siebröhren sind immer, so weit meine Untersuchungen reichen, nach dem Cucurbita-Typus gebaut; sehr oft sind sie mit den Geleitzellen zu kleinen in Parenchym ge- tauchten Strängen genähert. Die Entwickelungsgeschichte lehrt, dass diese kleinen Stränge durch wiederholte Teilung einer Mutterzelle entstehen (Galeopsis); hiemit ist auch für die L. ein Vorgang verzeichnet, welcher von anderen Forschern (Vesque, Hovelacque, Bourriez, Jan- czewsky)als ein bei anderen Gamopetalen sehr verbreiteter bezeichnet worden ist. Relativ selten findet Sklereiden- 2 1 TEEN und Stereidenbildung im Siebteil (Rosmarinus, Ballota fru- acade ae gel. tescens, Salvia-Artenetc.) statt. — Der Holzkörper wird bei en le 5.2) allen Z. ohne Ausnahme von Parenchymstrahlen durchsetzt; dieselben sind gewöhnlich Ireihig, doch auch oft 2reihig (Nepeta nuda, Dracocephalum moldavicum, Leonotis Leonurus), sogar —5reihig (Pleciranthus fruticosus, Ballota fru- tescens). In Bezug auf die Höhe findet man alle Übergänge von Istöckigen bis 30stöckigen Parenchymstrahlen (Ballota frutescens). Fast allen ist gemein die verticale Anordnung der Zellen, seltener sind die Zellen = »liegend« (Ballota frutescens). Formunterschiede zwischen Randzellen und inneren Zellen sind gewöhnlich nicht deutlich zu erkennen; winzige Intercellularen durchziehen radial die Strahlen ; gewöhnlich sind die mit Gefäßen ın Berührung kommenden Strahlzellen mit erweiterten Poren versehen. Die primären Parenchymstrahlen münden nicht in das Mark, sondern in ein endoxyläres, die Gefäß- primanen umgebendes zartes Vasalparenchym, ihre Zusammengehörigkeit mit den Leit- geweben so schön bekundend. Die wirklichen Markstrahlen werden sehr früh durch die Thätigkeit des Interfascicularcambiums verwischt. Im Stengel ist das endoxyläre Gewebe wenig variiert, bald immer zart bleibend, bald an der Peripherie, gegen das Mark zu, 190 Labiatae. (Briquet.) sklerotisierend und verholzend (Nepeta nuda, Stachys densiflora ete.). — Bei andauerndem Dickenwachstum ist entweder der jährliche Zuwachs schwer erkennbar (Rosmarinus), oder sehr deutlich: bei Ballota frutescens z. B. bildet das Cambium jedes Jahr einen Ring groß- lumiger Gefäße. In ihrer Gestalt und Anordnung sind die Elemente des Holzkörpers (Gefäße, Tracheiden, Parenchym, Libriformstereiden) je nach den Gruppen verschieden. Die Fächerung des Libriforms ist bisher nur in wenigen Gattungen constatiert worden (Hyptis, Plectranthus, Coleus, Pogostemon, Prasium ete.). Das Vorkommen spiraliger Ver- dickungen in den porösen Gefäßen scheint unregelmäßig zu sein, besonders bei sehr eng- lumigen Elementen; sie sind für die untersuchten Prostantheroideae charakteristisch (Pro- stanthera rotundifolia, Westringia rosmariniformis, W. longifolia). — Das Mark ist abfällig oder bleibend; im letzteren Falle sklerotisieren und verholzen die Zellen, mit deutlicher Tüpfelbildung. Krystalle kommen hie und da im Marke vor: quadratische Täfelchen (Mentha viridis, M. piperita, Lycopus, Pogostemon, Leonotis etc.), seltener Oktaeder (Ly- copus, Leonotis, Lamium). Sehr selten sind morgensternähnliche Krystallcomplexe (Pyec- nanthemum linifolium) zu finden. — Die L. besitzen, so weit die Untersuchungen reichen, weder rinden- und markständige Leitlbündel, weder Anomalien im Fungieren des Cam- biums, noch markständige Siebbündel. Milchröhren und andere innere secernierende Gewebe fehlen; nur Gerbstofl ist hie und da entweder vorübergehend oder permanent in einzelnen Epidermis- oder Rindenzellen nachgewiesen worden. Blatt. Es ist schon oben angegeben worden, dass normal aus dem Stengel 2 Bündel in den Blattstiel eintreten; jeder dieser 2 Bündel giebt nun schon vor seinem Austritt aus der Rinde 4 oder mehrere Bündelchen ab, welche die sogenannten »Hörner«, d.h. die Wände der durch den Blattstiel gebildeten Rinne, durchziehen. Die 2 medianen Bündel vereinigen sich zu einem Strang schon an der Basis des Stieles (Mentha, Brunella hyssopifolia etc.) oder sie ziehen getrennt neben einander bis in die Spreite (Arten von Lamium, Mentha, Galeopsis etc... Erwähnt wurden schon die 3 medianen Bündel von Horminum. Bei verschiedenen Salvia-Arten lösen sich die medianen Bündel in zahlreiche je nach den Arten verschieden geordnete Stränge auf. Bei Leonurus Cardiaca biegen sich die Ränder der 2 medianen Bündel derart zurück, dass sie vor dem Eingang in die Spreite 2 kleine = deutliche Röhren bilden, welche isolierte, in Parenchym getauchte Siebteile enthalten; an der Basis der Spreite brechen dann die Röhren in getrennte‘ Stränge auf. Bei Hyptis Glaziovii bilden die 2 Bündel durch Verzweigung an der Basis einen geschlossenen Ring mit centralem Marke, wobei in seinem sonstigen Bau der Stiel doch noch zygomorph ist. Collenchymstränge fungieren als Tragbalken am Gipfel der »Hörner« und Collenchymstreifen sind oft unter der Epidermis im Stielkörper ausgebildet. Das Chlorenchym ist je nach den Arten verschieden verteilt; gewöhnlich ist es mehr in den »Hörnern« entwickelt. Das Phlöoterma an der Außenseite des Pericykels ist oft mit stärkebildendem Chlorophyll begabt (Arten von Galeopsis, Ballota, Lamium etc.), viel seltener als locale verkorkte Endodermis entwickelt (Arten von Satureia). Schließlich mag auf die systematisch wichtigen, mechanischen Verhältnisse im Pericykel und im Endoxyl aufmerksam gemacht werden. Entweder bleiben beide Gewebe zart und wenig entwickelt, oder das Pericykel wird collenchymatisch, oder Pericykel und Endoxyl werden beide collenchymatisch. In gewissen Gruppen sind die Bündel zwischen 2 dicken Collen- chymkisten eingebettet (Horminum, Arten von Salvia etec.). Der Bau des Mittelnerven in der Spreite ist dem des Stielkörpers im allgemeinen ähnlich; und so ist es auch in den seitlichen Nerven, wo jedoch die Reduction der Leit- bündel stärker hervortritt. — Die Epidermis und ihre Anhangsgebilde zeigen ähnliche Variationen wie im Stengel. Die Spaltöffnungen gehören im allgemeinen zum »Caryo- phylleen«-Typus von Vesque. Die Urmutterzelle teilt sich 2 mal, seltener mehr (Satureia montana, Origanum vulgare); eine der so erlangten Zellen wird die Mutterzelle der Spalt- öffnung, welche durch 2 Wände »aufgehängt« ist. Dieses Merkmal ist aber nicht constant, man findet nicht nur durch mehrere Wände mit der Epidermis verbundene Spaltöfinungen - bei den Ajugoideen, sondern auch bei den typischsten L. (Galeopsis). — Sehr variabel "sind die Verhältnisse im Mesophyll, wo sowohl centrische als bifaciale Anordnung der -SHAnE Labiatae. (Briquet.) 191 Elemente constatiert worden ist. Im Falle stark bifacialen Baues ist das Palissadengewebe ischichtig (z. B. Teucrium fruticans) oder mehrschichtig (Teucrium flavum). — Von den zahlreichen stark heliophilen und xerophilen L. sind noch sehr wenige gründlich unter- sucht. Rosmarinus tritt durch seine ericoiden B., mit stark zurückgebogenen Rändern, scharf hervor. Die Oberseite :besitzt ein als Wasserreservoir fungierendes Aschichtiges Hypoderm, welches durch behöfte Parenchymstreifen mit dem Leitsystem zusammen- hängt. — Die B. mit gezähnter Spreite tragen am Gipfel der Zähne vereinzelte oder in Schaaren zusammengruppierte Wasserspalten. Hypokotyl. Der Übergang von der Hauptwurzel in den Stengel ist wichtig zu kennen, wenn man über die Homologien zwischen den in den Beschreibungen oft wieder- Benden Geweben von Wurzel und Stengel unterrichtet sein will. In der ersten Jugend ist die Basis des Hypokotyls an dem Hautwechsel schon gleich zu erkennen. Die wurzel- haartragende Schicht wird von einer mit Cuticula versehenen Epidermis ersetzt. Im Inneren des Hypokotyls sind in immer höheren Stufen folgende Änderungen bemerkbar. Die Elemente des Pericykels (Pericambiums) teilen sich mehrmals und bilden Parenchym und Prosenchym. Die centrale Vasalplatte der Wurzel nimmt an Dicke in ihrer äqua- torialen Region zu; sie bricht dann in 2 Massen auf, welche durch eine Schicht von me- dullärem Parenchym getrennt sind. Diese 2 Massen sind auf dem Querschnitte = 3eckig und mit ihrer Basis opponiert, während die 2 anderen Seiten vom Phloem bedeckt sind, welches sich in 4 Massen geteilt hat. Diese secantielle Anordnung mit @ Xylem- und 4 Phloemsträngen setzt sich eine Strecke lang fort. Dann dringt nach und nach das Markstrahlgewebe in die Q Xylemdreiecke ein und teilt sie in Q Arme, welche gegen die Peripherie zurückgeschoben werden. Um die 4zählige Anordnung der Bündel zu erlangen, welche schon längst von Irmisch unter den Kotyledonen constatiert wurde, müssen also die Xylemmassen circa 135° um die Gefäßprimanen als Achse genommen herum sich drehen. Es erhellt daraus, dass alle Gewebe der Wurzel (incl. Perieykel) sich in den Stengel fortsetzen; die Anordnung derselben ist allerdings eine verschiedene, und die Unterschiede werden mit dem Alter, dank der Verschiedenheit der Functionen, immer größer. Später werden im Hypokotyl die erwähnten Verhältnisse total durch die Thätig- keit der innerhalb des Phloems und außerhalb des Xylems cambiumerzeugenden Meristem- streifen verwischt. Blüte. Hier mögen einige Angaben Platz finden zur Vervollständigung der weiter unten besprochenen Verhältnisse. Der Bau des Kelches ist bis jetzt (Galeopsis ausge- nommen), nebst einigen anderen Gattungen in Bezug auf das Indument, nie anatomisch untersucht worden. Der einzige untersuchte Fall hat blos gezeigt, dass, was schon ohne- hin wahrscheinlich war, man nicht aus der Structur des Laubb. auf die des Kelches schließen kann, weiter, dass der Kelch im Stande ist, Merkmale für die Systematik ab- zugeben. — Die Blkr. bietet an interessanten Einzelheiten besonders den Bau der Haare der Saftdecke. Dieselben haben z. T. ein ganz verschiedenes Aussehen als die Deck- haare; bei Lavandula z.B. sind die Äste der Sternhaare unregelmäßig und spitz gegabelt; bei Seutellaria albida sind die Haare dick, keulenförmig und tragen zahlreiche höckerige Ausbuchtungen etc. Der Leitbündelverlauf in der Röhre, welcher bis jetzt auch nie be- rücksichtigt worden ist, zeigt biologisch und systematisch wichtige Besonderheiten. .In der Gattung Salvia lässt sich die Section Covola von den übrigen $, und in der Gattung Galeopsis die $ Tetrahit und $ Ladanum, leicht durch den Bündelverlauf in der Blkr. unter- scheiden. — Der Discus ist histologisch wenig bekannt. Bei Galeopsis ist er ein bevor- zugter Anhäufungsort der bei den L. so seltenen morgensternähnlichen Krystalldrusen. — Die Pollenkörner der L. haben eine gewöhnlich ellipsoidale Gestalt; sie können nach der Zahl der longitudinal gerichteten Falten in 2 Gruppen verteilt werden. In die 1. Gruppe gehören die Stachyoideae-Stachydeae (ausgenommen Stachys arenaria, Brunella), Stachy- oideae-Marrubieae (ausgenommen Brunella), Prasioideae und Ajugoideae. Hier sind die . Körner mit 3 Falten versehen; die Exine ist glatt, manchmal fast glatt (Lamium); nach Fischer besitzt sie bei Scutellaria altissima eine Zeichnung in Gestalt flacher Runzeln, 192 Labiatae. (Briquet.) welche den Windungen der Hirnrinde ähneln. In die 2. Gruppe mit 6 Falten gehören alle übrigen untersuchten L., außer Stachys arenaria und Sideritis scordioides, welche 4 Falten besitzen. Hier ist der Äquator des gequollenen Kornes nicht ein Kreis, sondern eine Ellipse; die Exine ist netzförmig gezeichnet, seltener feinkörnig (Lavandula Spica). Pericarp. Die innerste Schicht des Mesocarps scheint allgemein als Steinschicht (Sklerocarp) ausgebildet zu sein. Die Zellen des Sklerocarps können isodiametrisch sein (Lamium album), oder radial palissadenartig gestreckt sein (Stachys silvatica, Galeopsis). Das Lumen enthält Krystalle (Lamium album, Melissa officinalis ete.); bei Galeopsis bildet es nach außen zu eine rundliche Kammer, welche ein einziges großes quadratisches Krystall enthält. In der letzterwähnten Gattung sind die Wände von merkwürdigen Canälen durchzogen, deren Entwickelungsgeschichte noch nicht klar ist. Die übrigen 3—10 Schichten des Mesocarps sind dünnwandig (Leptocarp) und von Leitbündeln durch- zogen; sie sind chlorophylllos (Galeopsis, Stachys silvatica, Satureia hortensis, Lamium album) oder die äußerste führt Chlorophyll (Brunella vulgaris). Das Endocarp ist gering und glatt, oder großzellig und chlorophyllreich (Lamium, Galeopsis). Das Epicarp ist oft palissadenartig ausgebildet (Stachys silvatica), es kann vor der Reifezeit Chlorophyll führen (Lamium, Stachys), oder verdickt und papillär sein (Satureia hortensis). Bei Galeopsis ist das Epicarp mit einfach getüpfelten, verdickten Außen- und Radialwänden versehen. Allgemeines. Die obige Zusammenstellung ist absichtlich etwas ausführlicher als sonst gegeben worden, weil die anatomischen Verhältnisse in den Beschreibungen der Gattungen unten nicht berücksichtigt worden sind. Nicht etwa dass anatomische Merk- male nicht geeignet wären, uns über systematische Fragen zu beleuchten, sondern weil, meiner Ansicht nach, die jetzt bekannten Thatsachen, wenn sie auch viel zahlreicher sind als in anderen Familien, wo man ohne Bedenken nach geringerem Material das System total modificiert hat, dennoch nicht dazu berechtigen. Man kann die Zahl der in den Vegetationsorganen anatomisch gut untersuchten Z. auf circa 200 schätzen, während über 2800 Arten bekannt sind. Es leuchtet sofort ein, dass spätere Studien die Resultate einer auf diesen 200 Arten gegründeten Systematik in kurzer Zeit völlig vernichten könnten. Eine solche hat zur Zeit nur für bestimmte Florengebiete Geltung, wie ich sie z. B. für die Seealpen aufgestellt habe. In diesem engeren Rahmen hat es sich gezeigt, dass fast immer von Art zu Art und oft zwischen Gattungen anatomische Unterschiede vorhanden sind, welche nicht nur zur Aufnahme histologischer Merkmale berechtigen, sondern gar dazu zwingen, weil man sonst die Systematik einseitig und deshalb mehr oder minder künstlich macht. Zur Zeit kann aber eben keine andere Systematik getrieben werden; deshalb ist in der Familie mehr an guten, eingehenden anatomischen Beschreibungen der einzelnen Arten Not als an allgemeinen histologischen Darstellungen. Blütenverhältnisse. Blütenstand. Bei den ZL. ist die 1. Achse des Jahrestriebes unbegrenzt, die 2. und die höheren sind durch eine Bl. abgeschlossen, selten die 3. Stachys $ Betonica, Horminum ete.). Die Bl. sind selten einzeln in den Achseln von Laubb. oder Bracteen (Scutellaria, Physostegia, Prostanthera etc.), viel häufiger stehen sie zahlreich in jeder Achsel und bilden Scheinwirtel oder Scheinquirle (verticillastri). Die Scheinwirtel setzen sich aus 2%, samt ihren Tragb. gegenständigen cymösen Blütenständen zusammen. Im einfachsten Fall bildet eine Blütengruppe ein 3blütiges Dichasium (Salvia pratensis, Lavandula Spica, Dracocephalum moldavicum, Brunella ete.). Viel häufiger be- steht eine Blütengruppe aus Dichasien, welche nach einer oder mehreren Dichotomien in armblütigen (Amethystea, Lamium-Arten etc.) oder reichblütigen Doppelwickeln (Ballota, Satureia, Monarda, Nepeta, Lycopus ete.) übergehen. Es können im Scheinwirtel alle Achsen gestaucht sein (Galeopsis, Lycopus etc.) oder nur die (n—A)Achsen (Mentha, Ocimum ete.), wobei die so erlangte Blütengruppe gestielt sein kann; man unterscheidet dann zwischen Cymenstiel (pedunculus) und Blütenstiel (pedicellus). In anderen Fällen sind alle Achsen = ausgebildet. Ein seltenes Beispiel von Monochasienbildung gleich nach der ersten Dichotomie mit ausgebildeten Sympodien findet sich bei Hyptis $ Müllerohyptis, Coleus Labiatae. (Briquet.) 193 atropurpureus etc. Nicht selten findet man auch ein wiederholt gabeliges Dichasium mit Wickelausgängen, in welchen die meisten Achsen entwickelt sind (Arten von Satureia, Nepeta etc.). Man sollte erwarten, dass die Bl. anfangs immer an den Wickeln unter rechten Winkeln zu einander stehen. Das ist aber sehr oft nicht der Fall; schon in der Anlage nähern sich die Blütenreihen so, dass die symmetrischen Teilungsebenen der Bl. unter sich = parallel zu stehen kommen. In vielen Fällen entsteht allerdings auch dieses Verhältnis nachträglich durch Drehung und Biegung der Sympodienglieder oder der Blüten- stiele (Teuerium etc.). Oft haben die Specialblütenstände die Tendenz, einen borragoid- ähnlichen Habitus anzunehmen. Die von Schumann als Beispiel citierte Gattung Ani- someles bietet die Borragoide in völlig entwickelter Form: die Bl. sitzen rechts und links auf einem horizontal gestreckten Sympodium, welches eine Neigung zur Einrollung an der Spitze zeigt. — Alle diese Scheinwirtelformen können entweder axillär sein, oder am Gipfel der Achse genähert sein. Im letzteren Falle differenzieren sich die oberen B. in Bracteen und wird der ganze Blütenstand zu falschen Ähren, Trauben etc., welchen man den allgemeinen Namen »Spicastrum« giebt ‚Anthura der älteren Autoren), wobei aber nicht zu vergessen ist, dass dieser in den Diagnosen lange Umschreibungen sparende Terminus für jede Gattung oder Artgruppe einen anderen Sinn haben kann und daher auch jedesmal definiert werden muss. Sind die Spicastra sehr kurz und gedrängt, so ent- stehen Köpfchen. Die Köpfchen sind bald einfach ohne besondere Bracteenbildung (Mentha $ Capitatae) oder sehr compliciert, mit einem Involucrum hoch differenzierter Bracteen (Acrocephalus, Peltodon, Hyptis $9, Monarda ete.). In der Anordnung der Köpf- chen zu Gesamtblütenständen zeigt sich wieder eine große Mannigfaltigkeit; zu den ver- wickeltsten gehört der Fall, wo die Köpfchen in großen ©© Köpfchen enthaltenden Rispen gruppiert werden, deren Achsen alle entwickelt sind (Hyptis $ Myriocephala). Gruppierung von Köpfchen oder kleinen Spicastris in Doldenrispen kommt auch hie und da vor (Nepeta $ Oxynepeta, Acrocephalus ete.). — Dorsiventrale Blütenstände entstehen dadurch, dass die Bl. alle auf eine Seite der Hauptachse geschoben werden Arten und $$ von Satureia, Nepeta, Scutellaria, Teucrium, Salvia ete.); die Dorsiventralität kann noch deutlicher werden dadurch, dass die Bracteen auf der den Bl. opponierten Seite Stellung nehmen (Zisholtzia, Scutellaria $$ etc.). Diese Erscheinung ist keine ursprüngliche; in der Anlage sind die Bl. und Cymen nicht dorsiventral. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die dorsiventrale Ausbildung der Sprosse in den erwähnten L. ihre Ursache in einer besonderen Reizbar- keit gegenüber der Schwerkraft hat; wenigstens ist das für Scutellaria experimentell von Rosenvinge nachgewiesen worden. — In der Blütenregion findet man in einigen aller- dings seltenen L. Abweichungen von der normalen Blattstellung. Die Bracteen fangen an der Basis des Blütenstandes an, nicht mehr genau gegenständig zu sein, und weiter nach oben zu sind sie deutlich samt den Bl. wechselständig (Lavandula $ Chaetostachys, Scu- tellaria $ Heteranihesia, Gomphostemma pedunculatum und G. Curtisii). Bemerkenswert ist, dass gewöhnlich in solchen Blütenständen die Bl. einzeln stehen, so dass dieselben als Trauben bezeichnet werden können. — Schließlich mag erwähnt werden, dass die in den Vegetationsorganen schon besprochenen Beisprosse sich wieder in der Blütenregion finden und den Blütenstand oft recht complicieren. Diese Beisprosse entstehen entweder Amal übereinander unter den Hauptblütensprossen und entfalten absteigend, gerade wie die der vegetativen Region (Galeopsis, Ballota), oder sie stehen wohl anfangs serial, ver- schieben sich aber nachher so, dass sie collateral und dann einander zugekehrt und ein- seitswendig an der Achse zu stehen kommen (Teucrium etc.). Diagrammatik. DieBl. der L. schließen sich gewöhnlich den B. durch 2 phylloskop- seitliche Vorb. an; in den Wickeln ist nur I ausgebildet (Lamium, Satureia ete.); oft fehlen auch beide (Teucrium, Brunella ete.\. Die Bl. selbst sind durchgehends heteromer und diagrammatisch in der ganzen Familie sehr einförmig. Kelch und Blkr. sind pentamer, Andröceum 4gliederig, Gynäceum 2gliederig. Der Kelch ist höchst selten 4gliederig (Preslia, Synandra); im gewöhnlichen (pentandrischen) Falle fällt das 5. unpaare Glied nach hinten. Die Blkr. ist überall 5gliederig; die Lappen alternieren mit den Kelch- gliedern. Das Verschwinden des 5. hinteren Staubb. scheint in Beziehung mit der starken Natürl. Pflanzenfam. IV. 3a, 13 194 Labiatae. (Briquet.) Zusammenziehung der 2 oberen Blumenkronenglieder zu einer Lippe oder einem Lappen zu stehen; nur sehr selten bildet sich in teratologischen Fällen dieses 5. Stb. aus, hie und da erscheint es als Staminodium, oder das dazu gehörige Leitbündel ist noch ent- wickelt; gewöhnlich aber ist es spurlos unterdrückt; normal ist das 5. Stb. ausgebildet bei Bystropogon spicatus. Reduction der 2 oberen Stb. zu Staminodien, mit Übergängen bis zur völligen Unterdrückung findet man öfters (Lycopus, Salvia, Hedeoma, Rosmarinus, Ramona, Westringia ete.). Weit seltener sind nur die 2 oberen Stb. entwickelt, während die 2 oberen verschwinden oder zu Staminodien reduciert sind (Microcorys, Westringia, Mosla, einige Salviae). Das Andröceum ist daher planmäßig 5gliederig zu nennen, aber durch Reduction 4- oder 2gliederig; die Stb. alternieren mit den Blumenkronenlappen. Das Gynäceum ist allerwärts 2gliederig, mit medianen transversalen Carpiden. — Die Tetramerietheorie Peyritsch’s, wonach die Bl. durchgehends typisch 4gliederig wären, ist als eine geistreiche Construction zu betrachten, welche aber keinem einzigen normalen Falle entspricht und die diagrammatischen Verwandtschaftsverhältnisse mit den Nachbar- familien völlig verdunkelt. Dass in manchen einfach gebauten L., wo die Cymen nur aus 4 Bl. bestehen, die Blattstellung wechselständig ist, hat Peyritsch nicht überlegt, sonst hätte er nicht so leicht von einer einfachen Übertragung der decussierten Blatt- stellung in die Bl. gesprochen; die Glieder der letzteren entstehen ja unter ganz anderen mechanischen Umständen als die Laubb. — Die Bl. sind in der ganzen Familie zygomorph, mit medianer Symmetrieebene. Nur hie und da trifft man Bl., wo die Zygomorphie nur schwach ausgeprägt ist (Mentha, Tetradenia etc.). Der Grundriss des Diagrammes ist daher fast allgemein = elliptisch; die lange Achse der Ellipse fällt mit der Symmetrie- ebene zusammen. Kelch. Bei den Z. ist der Kelch äußerst mannigfaltig gebaut: man kann sagen, dass außer der durch die verwachsene Basis der einzelnen Phyllome gebildeten Röhre alle anderen Merkmale von einer Gattung zur anderen variieren können. — Was die Nervation betrifft, so bietet sie biologisch und systematisch wichtige Verhältnisse. Normal laufen 5 Hauptnerven bis zur Spitze der Zähne, während 5 Secundärnerven in die durch die Zähne gebildeten Busen münden und sich da gabeln, um die nächstgelegenen Zahn- spitzen zu erreichen. Bald sind die Secundärnerven schwach, bald stark entwickelt. In vielen Fällen trennen sich die Secundärnerven in 2 parallel verlaufende Stränge (Hyssopus, Nepeteae), wodurch die Zahl der Nerven auf 45 erhöht wird. In anderen L. sind blos die 3 unteren Secundärnerven verdoppelt (Thymus, Mentha aquatica, Bystropogon $ Mintho- stachys etc.), die Kelche werden dann I3nervig. Es bedarf Vorsicht bei der Beurteilung der Nervenzahl, denn in vielen Fällen zerfallen die Secundärnerven in 2 Stränge erst an der Mitte oder am unteren Drittel etc. der Röhre, sodass die Nervenzahl mit dem Niveau wechselt; sehr interessant sind in dieser Hinsicht die Verhältnisse bei Satureia $8. Übrigens ist die Nervation bei hoch differenzierten Kelchen stark durch die Lippenbildung beeinflusst und zeigt daher je nach den Arten eine Menge von Besonderheiten. Oft sind z. B. die parallel verlaufenden Nerven im oberen Teile der Röhre durch einen trans- versalen Ringstrang vereinigt (Galeopsis), oder durch verschiedenartig gestaltete trans- versale Anastomosen (Geniosperum, Acrocephalus etc.) verbunden. — Nach der Gestalt der Röhre unterscheidet man glockige, röhrige, flaschenförmige, kugelige Kelche; die Röhre kann gerade oder gebogen sein, sogar leberartig gekrümmte Kelche sind constatiert worden (Plectranthus & Burnatastrum). Höckerförmige Ausbuchtungen (Teuerium $$8), schuppenartige dorsale Scutellen (Scutellaria), Dorsiventralität durch Abplattung der hinteren Seite (Coridothymus, Thymbra) sind andere hervorragendere Besonderheiten der Röhre. — Bei regelmäßigen Kelchen variiert stark die Gestalt der einzelnen Zähne und Lappen; man findet alle Übergänge von den kaum differenzierten kleinen Läppchen von Lavandula $ Stoechas und $ Spica und den 3eckig-spitzigen (Mentha- und Stachys-Arten etc.) zu den großen häutigen, adrig-nervigen, colorierten Lappen von Kapitania, Hymeno- crater etc. Bemerkenswert sind in verschiedenen Gattungen lange, fädliche Zipfel (Hyptis $$, Colebrookia), lange, stachelige, pfriemelige Zähne (Pycnostachys), am Gipfel hakenförmig gekrümmte, lineale, harte Zähne (Notochaete), dorsal mit einem grannenarligen, Labiatae. (Briquet.) 195 nicht.gekrümmten Fortsatz (Preslia), am Gipfel mit einem hohlen, schildförmigen Anhängsel (Peltodon) versehene Zipfel etc. — In Bezug auf Lippenbildung bestehen folgende Gegensätze. 1° Lippenbildung nach °/, (Thymus, Satureia, Salvia, Melissa, Horminum etc.), wobei die Gestalt der einzelnen Zähne, deren Nervation etc. höchst variable Verhältnisse bieten. In verschiedenen Gruppen kommen als Specialfälle dieses Typus 2lippige Kelche mit ganzrandigen Lippen, z. B. Perilomia (Stachyoideae), Scutellaria (Scutellarioideae), Hemi- genia $ Homalochilus, Wrixonia, Prostanthera (Prostantheroideae), Tinnea (Ajugoideae), welche durch völlige Verwachsung der einzelnen Glieder entstehen. 2° Lippenbildung nach 1/, ist bei Cafopherioideae und Ocimoideae sehr häufig (Ocimum, Orthosiphon ete.), kommt aber auch bei anderen Gruppen vor (Wiedemannia, Dracocephalum und Teucerium- Artenetc.). Hier begegnet man auch 2lippigen Kelchen mit ganzrandigen Lippen Platystoma, Mesona, Arten von Catopheria und Acrocephalus), welche aber durch das völlige Ver- wachsen der 4 unteren Glieder entstehen. Übergänge zu der ?/g-Stellung kommen da- durch zu Stande, dass die seitlichen Zähne oder Lappen sich an der Lippenbildung nicht beteiligen und eine zwischen beiden Lippen intermediäre Lage einnehmen (Arten von Plectranthus, Coleus etc.). 3° Lippenbildung nach ®/, ist durch die Schlitzung des Kelches nach vorne in der Gattung Majorana verwirklicht. — Nach der Anthese vergrößert sich der Kelch sehr allgemein; eine starke Verlängerung der Röhre ist besonders bei Oci- moideen bemerkenswert (Geniosporum, Acrocephalus ete.), welche manchmal mit Krüm- mung verbunden ist (Hyptis $$ etc.). In den verschiedensten Gruppen kommen blasen- förmig erweiterte Kelche vor (Alvesia, Salvia $ Hymenosphace, Saccocalyx, Salazaria etec.). — Der Kelch ist im allgemeinen bleibend und reifen die Nüsschen in seiner Röhre; es ist deshalb sehr oft eine Schutzeinrichtung Carpostegium) vorhanden, wovon noch in dem biologischen Abschnitt die Rede sein wird. Ganz vereinzelt stehen die beerenartig ent- wickelten Kelche (Induvien! von Hoslundia da. An der Basis durch einen kugelförmigen, ringförmigen Riss sich öffnende Kelche sind für Aeolanthus charakteristisch, unregelmäßig, aber ähnlich die Nüsschen befreiende Kelche besitzt Neomüllera. Merkwürdig sind die von der oberen Lippe im reifen Zustande umhüllten Kelche von Erythrochlamys. Endlich mag noch die seltene Differenzierung des Kelches in 2 Segmente erwähnt werden (Scu- tellaria, Perilomia), von welchen der hintere abfällig, der andere bleibend ist. — Eine höhere Zahn- oder Zipfelzahl als die normale wird in einigen Gattungen durch die Bildung von Commissuralzähnchen erreicht, wodurch die genannte Anzahl der Zipfel auf 6—10 (Marrubium, Acrotome, Ballota, Leucas $$), oder bis 13 (Arten von Molucella) erhöht wird; in diesen letzteren Gruppen macht sich für die Lappen und überhaupt die oberen Teile des Kelches das Bestreben wahrnehmbar, sich membranartig auszudehnen, wo- durch der Kelch trichterförmige, eigentümliche Gestalten annimmt. — Die Präfloration des Kelches ist meist offen, seltener in der ersten Jugend quincuncial. Viel seltener noch kommt absteigende Deckung vor (Rosmarinus, Physostegia etc.). Blumenkrone. Die gamopetale Blkr. der L. ist allgemein in Röhre und Saum differenziert. Die Röhre kann gerade oder in sehr mannigfaltigen Weisen gebogen oder gekrümmt sein; sie ist entweder gleich oder öfters nach oben hin zu einem breiten Schlunde erweitert. Von der Basis erweiterte Röhren von etwas glockigem Habitus sind seltener (Macbridea, Synandra, Chelonopsis, Melittis, Stenogyne-Arten etc.). Die Röhre ist innen entweder kahl oder trägt eine Schutzvorrichtung für das Nektar (Nectarostegium). Ausbuchtungen an der Basis fungieren in den verschiedensten Gruppen als Nektarophor (Coleus, Salvia etc.\; Spornbildungen sind selten (z. B. Plectranthus fruticosus). Huhle Apophysen, welche in Zusammenhang mit dem Befruchtungsmodus durch Insekten stehen, werden unten noch erwähnt werden. — Die 5 Hauptstränge, welche im unteren Teile der Röhre parallel verlaufen, verzweigen sich in dem Schlunde, um sich in die Saum- abschnitte zu begeben; hiebei treten sehr verschiedene Anordnungen zu Tage, welche danach trachten, eine solide Verbindung der das Gewicht der Insekten tragenden Unter- lippe mit der Oberlippe zu erreichen, sowie zu starke Zerrungen und Risse im Schlunde zu verhindern. — Der Saum ist selten fast gleich 5zähnig, 5spaltig oder 5lappig (Tetra- denia, Oreosphacus, Trichostema, Isanthus, Tetraclea) oder in Folge von Verwachsung der 13* 196 Labiatae. (Briquet.) 2 oberen Lappen subaktinomorph 4gliederig (Mentha, Preslia, Lycopus, Dysophylla, Cole- brookia ete.\. Weit verbreiteter ist Lippenbildung und ganz besonders Bildung einer Oberlippe (Labrum) und einer Unterlippe: (Labiolum); die Typen der Lippenbildungen können in 3 Kategorien gruppiert werden. 1° Lippenbildung nach ?/, ist der verbreitetste Modus. Die Oberlippe ist entweder flach (Thymus, Origanum, Satureia, Hyssopus, Hemi- andra, Westringia ete.), oder concav und gewölbt (Lamium, Galeopsis, Stachys, Glechon etc.). Im einzelnen kommt bei den letzteren Oberlippen eine sehr große Mannigfaltigkeit vor; sehr merkwürdig sind die sichelförmigen Oberlippen vieler Salviae, die mützenartig helm- förmigen Bildungen von Phlomis, Eremostachys etc. Die Lappen der Unterlippe sind ge- wöhnlich sehr ungleich, der mittlere größer und anders gestaltet. 2° Lippenbildung nach */, ist besonders für Catopherioideae und Ocimoideae, wenn auch nicht für alle, charakteristisch. Hier tritt die Rolle der Oberlippe ganz zurück, während der einzige die Unterlippe bildende Lappen die merkwürdigsten Gestalten nimmt, oft schmal und flach (Ocimum, Geniosporum, Orthosiphon etc.), er kann concav werden (Solenosteum, Plectranthus, Alvesia etc.), oder die Gestalt eines Schiffchens annehmen (Coleus, Hyptis, Eriope etc.) und am Gipfel geschnabelt sein (Arten von Coleus, Hyptis etc). 3° Lippenbildung nach ®/,, durch Schlitzung der Röhre an der oberen Seite und Verschiebung aller Lappen nach unten ist für Teucrium charakteristisch. Natürlich kommen auch Zwischenformen, in welchen die seitlichen Glieder wie ja auch im Kelche eine zwischen beiden Lippen inter- mediäre Stellung einnehmen, wodurch verständlich wird, dass sie von den Autoren je nach ihrem Standpunkte der Ober- oder der Unterlippe zugeschrieben worden sind. — Mannigfaltig wird die Gestalt der einzelnen Lappen dadurch, dass sie Anhängsel oder Läppchen tragen, welche den Zahn- und Anhängselbildungen der B. homolog sind (Pleu- ridien). Sehr bekannt sind die fädlichen Pleuridien der Seitenlappen bei vielen Lamium- ; Arten; rundliche Pleuridien bieten die Seitenlappen bei Lamium, Teucrium ete.; sehr häufig ist die Bildung von 2 großen rundlichen Pleuridien (Nepeta, Stachys, Salvia, Draco- cephalum, Lamium etc.), seltener von einem Büschel fädlicher Pleuridien (Arten von Eriope) am Gipfel des unteren Lappens. Die Pleuridienbildung und ihre Beziehungen zum Leitbündelverlauf in der Blkr. sind noch wenig erforscht. — Merkwürdig ist an der Blkr. von Lallemantia die wulstförmige Erhöhung, welche an der Unterseite die Ober- lippe zeigt; andere Besonderheiten der Blkr. werden im biologischen Abschnitt und in den Gattungsbeschreibungen erwähnt. — Die Präfloration ist überall absteigend. Andröceum. Das diandrische oder tetrandrische Andröceum ist immer mit der Blkr. verwachsen; die den Stb. gehörigen Leitbündel sind in der Blumenkronenröhre leicht aufzufinden; der Insertionsplan ist aber bald tief in der Röhre, bald im Schlunde gelegen. Die oft mit Anhängseln, Apophysen oder mit Haaren versehenen Staubfäden sind fast immer frei. Monadelphisch und den Griffel umschließend sind sie nur bei Coleus; monadelphisch, aber keine geschlossene Scheide bildend sind sie bei Solenostemon und Englerastrum. Die Antheren sind 2thecisch; jede Theca öflnet sich durch einen longitudinalen Riss; es spielen sich aber während der Entwickelung der Stb. zahlreiche Vorgänge ab, welche die ursprüngliche Lage total modificieren. Vielfach divergieren die Thecae; sind die Antheren dabei paarweise genähert, so bilden die Thecae je eines Paares ein Kreuz (Glecoma). Die Thecae sind nicht nur vielfach gespreizt, sondern mit dem Gipfel opponiert und darum oft zu einem einzigen Fach verschmolzen (Ocimoideae, Lavanduloideae, Catopheria, Marrubium, Acrotome). Dabei kann die Anthere kugelig, ei- förmig oder lineal-verlängert sein (Hormineae, Meriandreae, Salvieae etc.). Hie und da kommen durch Torsion des Staubfadens an seinem Gipfel transversal gelegene Antheren vor, wodurch durchgehends falsche Beschreibungen von Antheren mit transversaler Dehiscenz entstanden sind (Galeopsis). Haarbildungen sind an Antheren eine häufige Er- scheinung; weit seltener sind Spornapparate (Ceranthera). — Der Bau des Connectivs bietet gewaltige Schwankungen. Äußerst reduciert in den Ocimoideae, nimmt er in den Satureieae eine größere Ausbildung. Bei den Meriandreae bildet es einen breiten Rand, von welchem die Thecae herabhängen. Die Salvieae und Prostantheroideae haben ein fädlich verlängertes Connectiv, welches auf dem Staubfaden arliculiert sein kann. — Labiatae. (Briquet.) 197 Die Entwickelung der Thecae ist gewöhnlich gleich, doch sind Beispiele des Gegenteils nicht selten. Bei den erwähnten Salvieae und Prostantheroideae ist die vordere Theca sehr reduciert oder zu anderen Functionen umgewandelt. Sideritis und Scutellaria haben nur eine fertile Theca in den Antheren des unteren Paares; Synandra dagegen bietet das- selbe Verhalten in den oberen Stb., mit dieser Complication, dass die sterilen Thecae der 2 Antheren mit einander verschmelzen. — Außer den erwähnten Unregelmäßigkeiten tritt der Zygomorphismus des Andröceums durch die 2-Mächtigkeit hervor; dabei sind die hinteren Stib. die längeren nur bei den Nepeteae. Ein fast aktinomorphes Andröceum ist selten (Mentha, Preslia ete.). — Das Eingeschlossenbleiben des Andröceums oder seine Ausbildung derart, dass die Stb. weit hinausragen, findet sich in den verschiedensten Gruppen, bald als vollkommen fixiertes Merkmal (Marrubieae, Catopherioideae), bald als rein sexuelle Eigenschaft (Mentha, Lycopus, Thymus etc.). Von der Richtung der Stb. wird noch im biologischen Abschnitt die Rede sein. — In der Präfloration sind die Stb. nach vorn oder nach hinten eingerollt. Gynäceum. Allen L. ist gemein 4 2gliederiges Gynäceum, mit geschlossenen transversal-median stehenden Carpiden. Sehr früh tritt aber durch Einschnürung vom Rücken her eine falsche Wandbildung, welche die Carpiden in 4 Isamige Klausen zer- legt. — Der Gr. ist gynobasisch bei der großen Mehrzahl der L.; er ist gewöhnlich kahl, hie und da mit Haarbildungen versehen (Salvia-Arten etc.). Der Gipfel des Gr. ist selten ungeteilt oder gar etwas keulenförmig (Orthosiphon, Syncolostemon, Catopheria etc.), bei weitem häufiger 2spaltig. Die Griffeläste sind dann spitz oder gelappt (Lavandula, Satureia- Arten), oder keulenförmig (Phyllostegia), oder der eine gelappt, der andere spitz (Sideritis, Satureia-Arten etc.), übrigens oft sehr ungleich (Salvia-Arten). Bei Cleonia sind wiederum die Griffeläste geteilt, so dass der Gr. am Gipfel 4spaltig ist. Bei Perilla ist der Gr. tief bis zur Mitte 2teilig. Die Narbenpapillen sind gewöhnlich nur am Gipfel der Griffeläste localisiert. Die sogenannten »verbenoiden« Unterfamilien der L. (Ajugoideae, Prostanthe- roideae) haben nur unvollkommen gynobasische, hemigynobasische oder gar subterminale Gr. — Die Sa. sind fast durchgehends anatrop, mit deutlicher axoskoper Raphe und nach unten gerichteter Mikropyle.. Die Placentation ist basilär-axil. Es giebt nur ein dünnes, seltener dickes, oft unvollkommen entwickeltes Tegument. Besonderheiten bieten manche (vielleicht alle) Ajugoideen (Trichostema, Ajuga), bei welchen die Sa. nicht an der Basis des Fruchtknotenfaches, sondern höher, sogar erst an der Mitte angeheftet ist, wodurch das Ovulum hemianatrop wird. Die Scutellarioideae haben eine amphitrope, concav nach innen gekrümmte Sa. Discus. Achsenauswucherungen unterhalb des Frkn. sind bei den L. sehr ver- breitet; sie bilden rundliche Lappen, welche mit den Fruchtknotenlappen alternieren. Gewöhnlich fungiert der vordere Discuslappen als Nektarium, ist dann größer als die übrigen und zeichnet sich durch seine Gestalt aus; seltener ist der hintere Discuslappen größer (einige Ocimoideae). Bei Tetradenia sind alle 4 Lappen drüsenartig entwickelt und übertreffen die Fruchtknotenlappen an Größe. Die Scutellarioideae haben einen im unteren Teil als Gynophor entwickelten Discus, welcher verhältnismäßig lang und dann oft ge- bogen erscheint. Die Lavanduloideae sind durch dem Fruchtknotenlappen opponierte Discuslappen ausgezeichnet. Entwickelungsgeschichte. Der Kelch entsteht absteigend; der phylloskopen Lage der Vorb. gemäß oder, wenn dieselben fehlen, dank der Configuration der Primordien- scheibe wölbt sich zuerst der hintere Teil des Blütenprimordiums und erzeugt die 3 hin- teren Sepalen, erst später die 2 vorderen. Blkr. und Andröceum entstehen zugleich auf- steigend. Nach Schumann schiebt sich nun der hinten gelegene Teil des Kelches dicht über den benachbarten Teil des Blütenbodens und bedeckt ihn bis zum 3. oder 4. Teile, zuweilen sogar bis zur Hälfte. Schumann, der an Salvia glutinosa diese Beobachtung gemacht hat, erblickt in dieser Thatsache die wahrscheinliche Ursache, warum die dem Kelche folgenden Neubildungen nach vorn entstehen. In der Lücke zwischen den vorderen Kelchb. tritt ein kleines Zipfelchen hervor, das unpaar-vordere Glied der Blkr. und dann 198 Labiatae. (Briquet.) seitlich und rückwärts auf dem freien Teile des Blütenscheitels 2 größere, ellipsoidisch gestreckte Höcker, die Anlagen der 2 unteren Staubblattgefäße. Nach diesen entstehen erst die 2 seitlichen Blumenkronenlappen und endlich in höherer Lage. die 2 hinteren Blumenkronenlappen, welche sehr bald zu einem Gebilde sich verbinden. Zuletzt er- scheinen die 2 hinteren Stb. Von einer Anlage des 5. verschwundenen Stb., welche Payer bemerkt zu haben behauptet, haben weder Chatin, noch Schumann (Salvia, Teu- crium), noch ich (Galeopsis, Mentha) etwas gesehen. Vielleicht ist die Angabe Payer’s durch die Ähnlichkeit der 2 hinteren Blumenkronenprimordien mit einer Staminalanlage entstanden, worüber die sehr genauen Angaben Schumann’s (l. c. $ 429) zu vergleichen sind. Die Carpiden entstehen simultan. Über den Fächerungsmodus des Frkn. wird man besser durch die beigegebene Figur als durch eine Beschreibung unterrichtet (Fig. 71 V7). Fig. 71. Entwickelung des Frkn. von Phlomis pungens. Alter nach der Reihenfolge von I-VII; V ist Längs- schnitt, die anderen sind Querschnitte. A ist ein befruchtungsfähiges Gynäceum von außen gesehen; B ein solches im Längsschnitt. Die Linien o und bei B entsprechen den Querschnitten VII und VI. Es bedeutet pl die Placenta, x die falschen Scheidewände, f Fächer des Frkn., sk Samenknospe, c die Wand des Carpells, Z der Discus, n die N. (Nach Sachs.) Frucht und Samen. Die Fr. ist bei den L. so einförmig gebaut, dass sehr wenig Interessantes hier zu verzeichnen ist. Die Fruchtknotenlappen gestalten sich in sogenannte Nüsschen um, d. h. nicht aufspringende Teilfr. Meistens sind alle 4 Nüsschen einer Bl. gleich entwickelt, oder es bleiben einige in der Entwickelung aus (Arten von Hyptis, Gom- phostema etc.). Vom Pericarp ist schon im anatomischen Abschnitt die Rede gewesen; bei den histologisch noch nicht untersuchten Prasioideae zerfällt es in ein krustiges Endo- carp und ein saftiges, fleischiges oder einfach stark verdicktes Exocarp. Bei den meisten L. geschieht die Anheftung der Nüsschen basal, die nach der Trennung vom Torus ge- bliebene N. ist klein. Den Insertionsverhältnissen des Gr. gemäß besitzen die Ajugoideae und Prasioideae eine ventrale, große Insertionsfläche. Bei den Lavanduloideae steht die N. dorsal in Beziehung mit der Lage der Discuslappen. Die Nüsschen von Marsypianthes sind auf der ventralen Seite kahnförmig hohl, mit zurückgebogen häutigen, gefranzten Rändern. Andere Besonderheiten werden weiler unter Perilomia, Tinnea etc. erwähnt werden. Eine ganz untergeordnete Bedeutung besitzen bei den L. die S. Das Pericarp über- nimmt die schützenden Functionen des Teguments, weshalb das letztere schwach oder unvollkommen entwickelt ist. In der Fr. ist meistens der ganze Nucellus und ein Teil des Teguments resorbiert, so dass von dem eigentlichen S. nicht viel übrig bleibt. Die | Labiatae. (Briquet.) 199 Lage des S. ist der des Ovulums gemäß eine aufrechte, blos bei den Scutellarioideae eine transversale. Embryosack, Embryo und Keimung. Der Embryosack der L. ist durchgehends schmal und länglich, übrigens je nach den Gattungen untergeordnete Unterschiede bietend; er ist keulig (Prostanthera), gegen das Mikropylenende hin kugelig angeschwollen (Ajuga), an beiden Enden angeschwollen (Lamium, Stachys, Galeopsis etc.), oft etwas gebogen und unterhalb der Mitte zusammengezogen (Salvia etc.). Am Gipfel mit seitlicher Lage finden sich die Eizelle und die 2 Synergiden, welche keine Besonderheiten bieten. Der Kern des Embryosackes ist regelmäßig der Wand angeschmiegt, bald in der Nähe des Sexual- apparates (Prostanthera, Ajuga), bald gegen die Mitte des Sackes (Lamium, Galeopsisetc.). Die Antipoden *) erschei- nen hier nachträglich im Grunde des Embryosackes in der Gestalt von 3 über einander gelagerten Zellen, gehören mithin zu dem vonVesqueals »anticlines« unterschiedenen Typus von Antipodenzellen (Fig. 72 B). Die befruchtete Eizelle bildet sich durch schnell vorschreitende Ver- längerung des unteren Endes zu einem Schlauche um. Diesem Längenwachstum geht (nach Hofmeister) häufig die Bildung einer Querwand in der befruchteten Eizelle voraus (Lamium). Die weiteren Teilungen, welche die Differenzierung in Träger und eigentlichen E. zur Folge haben, bieten nichts besonderes. — Das Nährgewebe ent- steht teils durch Teilung des eigentlichen Kernes des Embryosackes (Prostanthera), teils durch wiederholte Teilung der 2 oberen Antipoden (Antiklinen) (Salvia etc.). Merkwürdig ist die Thatsache, dass bei vielen ZL. der Embryosack oder dessen Nährgewebezellen besonders am oberen Teile Fortsätze in den Nucellus treiben, worüber die von Tulasne gegebenen Figuren zu vergleichen sind; nach diesem Autor findet sich bei Satureia Acinos eine sehr große einseitige Anschwellung an der oberen Aus- weitung des Embryosackes, an der der Raphe abgewandten Fläche. Bei Dracocephalum peltatum treibt die unterste }i8. 72. Empryosatke von Salbia pra- Gegenfüßlerzelle blinddarmähnliche Ausstülpungen in die se. nat. ser. 6, t. VI. BI benachbarten Gewebe hinein und scheint als »kotyloide« a Zelle oder als Haustorium zu fungieren. Dieser Fall ist, wie von Westermaier betont, besonders interessant, weil er eine physiologische Bedeutung der untersten an der Bildung des Nährgewebes nicht beteiligten Antipodenzelle (Fig. 72 A) giebt. Die mediane, durch die Hauptnerven der Kotyledonen gelegene Ebene fällt mit der Symmetrieebene der Sa. zusammen. Die Radicula ist, der Lage von Mikro- pyle und Träger gemäß, nach oben gewendet. Es sind nur 2 Ausnahmen dieser Regel bekannt; die Scutellarioideae besitzen eine nach unten gekrümmte Radicula, welche auf einer der Kotyledonen liegt (Radicula incumbens); die Catopherioideae besitzen auch eine nach unten gekrümmte Radicula, welche jedoch den Kotyledonen beiliegt (radi- cula accumbens). Die Embryogenie dieser 2 Unterfamilien ist unbekannt, sodass über die näheren Vorgänge bei der Bildung dieser Embryonen noch gar nichts gesagt werden kann. — Das Nährgewebe ist zuletzt meistens völlig verdaut; nur bei den Prostanthe- roideae scheint sich dieser Process unvollständig abzuspielen. Während der Ent- wickelung des Nährgewebes werden die ohnehin dünnen Wände des Nucellus und ein *) In meiner Monographie du genre Galeopsis p. 198 wurden durch einen Schreibfehler die Synergiden anstatt der Antipoden als ein in der Ernährung des E. fungierendes Gewebe angegeben. 200 Labiatae. (Briquet.) Teil des Tegumentes, wie oben gesagt, zerdrückt und resorbiert, so dass man diese Organe überhaupt genau nur vor oder unmittelbar nach der Befruchtung studieren kann. Die Keimung zeigt bei den L. eine große Übereinstimmung. Die Kotyledonen er- heben sich durchgehends über den Boden, wobei oft lange das eine oder das andere Keimb. das sehr unregelmäßig aufgerissene Nüsschen trägt. Die Kotyledonen sind gestielt und haben eine grüne Spreite. Die Gestalt scheint innerhalb der Gattungen oder bei ver- wandten Gattungen constant, übrigens ziemlich einförmig: bald an der Basis und am Gipfel ohne Anhängsel (Marrubium, Sideritis ete.), bald am Grunde mit 2 kleinen Zähnen oder Öhrchen versehen (Zlsholtzia, Melissa, Leonurus, Hyssopus etc.), kommen sie auch mit 2 basilären Zähnchen und I! terminalen, eingesenkten Zähnchen vor (Lamium, Galeob- dolon). Anatomisch unterscheiden sich die Kotyledonen von den Laubb. besonders durch die Verteilung der Spaltöffnungen auf beiden Flächen, sowie durch die ins Chlorenchym getauchte Lage der Leitbündel. Bestäubungsverhältnisse. Sehr mannigfaltig und gründlich studiert ist die Biologie der Bl. Es kommen in der Familie 2 Typen der Anordnung vor, welche beide im Dienste der Befruchtung durch Insekten stehen. — Im 4. Typus (Schmetterlingstypus) ist der vordere Teil der Blkr. gefördert, Stb. und Gr. liegen auf der Unterlippe, die Honigsonderung wird bisweilen auf die Oberseite der Bl. verlegt. Der Pollen wird dann auf die Bauchseite und die Beine der Insekten gestreut. Dieser Typus wird auf 4 verschiedene Weisen ver- wirklicht. 1° Die Ocimoideae sind durchgehends nach dem geschilderten Plane gebaut. Sie sind zum größten Teil Bienen- und Hummelbl. Proterandrie ist bei ihnen sehr ver- breitet (Ocimum, Orthosiphon, manche Arten von Pleciranthus, Hyptis). Oft wird dieselbe durch eine nachträgliche Stellungsänderung der Geschlechtsteile verstärkt, indem sich nach der Ausstreuung des Pollens die Stb. nach unten, der Gr. aber sich nach oben wenden. Bei vielen Arten von Coleus und Plectranthus sind sogar die Geschlechtsteile in dem als Schiffehen ausgebildeten unteren Mittellappen enthalten, während die oberen je nach den Arten = deutlich nach oben gerichtete Fahnen darstellen. Die Unterlippe ist drehbar, unter dem Gewicht des Insektes schnellen Gr. und Stb. aus derselben hervor. Sack- und Spornbildungen, welche als Honigbehälter fungieren, kommen hie und da vor (Plectranthus melissoides, saccalus, fruticosus, eiliatus). 2° Im 2. Modus sind die Bl. resu- piniert mit Lobeliaceenstellung. Die Torsion des Blütenstieles bewirkt eine umgekehrte Stellung der Oberlippe und Geschlechtsteile, die der vorhin beschriebenen ähnlich ist (Lophantus chinensis, Trichostema $ Streptopodium). 3° Resupination, aber durch Torsion der Blumenkronenröhre, kommt bei einigen Ajugeen vor (Ajuga orientalis, Teucrium spi- nosum, T. resupinatum) und bei allen Arten von Satureia $ Cyelotrichium, wobei die all- gemeine Anordnung der Teile nach der Drehung gerade wie bei den Ocimoideen wird. 4° Schließlich mögen in diese Kategorie die seltenen Fälle eingereiht werden, in welchen die Bl. auf hängende Blütenstände gestellt sind, so dass die Oberlippe nach unten zu stehen kommt und als Unterlippe fungiert (Salvia nutans). Eine eingehende Untersuchung der Labiatenbl. mit Schmetterlingseinrichtungen wolle man in meinen jetzt im Druck befindlichen Fragmenta V nachlesen. Der 2. Typus begreift die eigentlichen Z., in welchen die Geschlechtsteile unter der als Dach ausgebildeten Oberlippe gruppiert sind und die Honigsonderung stets auf die Unterseite der Bl. verlegt wird. Die Ausstreuung des Pollens wird auf die Rückenseite des Insektes bewirkt. Sehr zahlreich sind die in den einzelnen Galtungen und Arten vor- kommenden speciellen, z. T. sehr verwickelten Einrichtungen dieser Bl. Zur Orientierung seien hier nur einige der wichtigsten erwähnt. Die Salvien sind durch articulierte Hebel- maschinen charakterisiert, in welchen der Rüssel des Insektes den Hebelarm der Kraft vor sich schiebt, während der längere Hebelarm sich auf den Rücken niederschlägt. Einen ähnlichen, wenn auch minder vollkommenen Apparat, besitzen viele Prostanthe- roideae. Eine schlagbaumartige Bewegung der Stb. kommt bei Brunella und Phlomis vor. Bei den von Loew sehr genau untersuchten Bl. dieser Gattung (P. Russeliana etc.) wird die Bewegung des Hebelapparates durch besondere Einrichtungen (Haarbesatz zwischen } Labiatae. (Briquet.) 201 und Sperrhaken am unteren Ende der Staubfäden) in bestimmte, zweckmäßige Bahnen eingeschränkt. Behufs Ausstreuung des Pollens dienen kleine Zähne (Physostegia), Sporne (Dicerandra), oder Haare (Lamium, Bostrychanthera, Scutellaria etc.) an den A. Bei Galeopsis sind die zur Ausstreuungszeit horizontal stehenden Thecae nach außen in Pollen enthaltende Säcke, nach innen in bewimperte Deckel differenziert. Diese letzteren werden vom Insekte nach einander beim Eingang und Ausgang geöffnet. Nach den Untersuchungen von Correns und von mir an mittelländischen /. ist dagegen eine geringe oder keine biologische Bedeutung den Delpino’schen Klebstoffkügelchen beizumessen, welche an den A. sitzen und einfach die nicht in besonderer Weise klebrigen, auf allen oberirdischen Organen der betreffenden Pfl. zu findenden, sitzenden Drüsen darstellen. Als Einrichtungen zur Leitung von Kopf und Rüssel sind zu erwähnen die Apophysen von Galeopsis und Scutellaria, die Längsrinnen an der Unterlippe von Teuerium Chamaedrys, Ballota nigra etc. In beiden Gruppen kommen Falterblumen mit langen Röhren und gewöhnlich prächtig gefärbten Bl. vor (Orthosiphon, Plectranthus, Coleus, Catopheria ete.; Satureia ($$), Hedeoma ($$), Arten von Salvia, Stachys, Scutellaria, Leonotis etc. etc.); bemerkenswert sind die elegant 2 mal halsartig gebogenen Röhren mancher Coleus-Arten. Ornithophile Bl. mit Anpassung an die Befruchtung durch Kolibris sind bei einigen südamerikanischen Salvia-Arten constatiert worden (S. gesneriaefolia, S. splendens ete.). Sehr allgemein ver- breitete Vorrichtungen sind in beiden Gruppen zur Anlockung von Insekten verschieden- artige Schauapparate. Entweder sind die oberen Bracteen steril und als lebhaft gefärbter Schopf entwickelt (Arten von Ocimum, Salvia, Lavandula $ Stoechas ete.) oder die fertilen Bracteen sind sehr entwickelt und bunt gefärbt oder weiß (Arten von Acrocephalus, Hyptis, Peltodon, Salvia etc.). Saftmale \Nectarosemia) sind sehr mannigfaltig: gelb auf purpur (Galeopsis Ladanum, G. Tetrahit), violett auf gelb (G. speciosa), braun auf gelb (Salvia glutinosa, S. aurea, Lamium Galeobdolon etc. etc.). Rein scharlachrote Blkr. sind bei Falter- und Kolibriblumen besonders zahlreich (Arten von Satureia $$, Hedeoma $$, Stachys, Salvia, Scutellaria, Leonotisetc.). Saftdecken (Nectarostegia) in Form von Haarringen (Arten von Zavandula, Lamium, Leonurus, Stachys, Ajuga, Satureia etc. etc.), oder Schuppen (Salvia), Höcker der Stb. (Ocimum, Mesona, Phlomis ete.), Haarbesatz an den Wänden der Blumenkronenröhre (Arten von Mentha, Thymus etc.) oder am Eingang des Schlundes (Nepeta-Arten etc.) sind sehr verbreitet. Zwischenformen, bei denen die Stb. spreizend und frei aus der Blume hervorragen und in den erwähnten Beziehungen die Übergänge zwischen den eigentlichen Z. und den L. von Schmetterlingstypus vermitteln, sind im Vergleiche zum Umfang der Familie wenig zahlreich (Mentha, Thymus, Origanum ete.). Außer der erwähnten Proterandrie ist noch den sexuellen Eigenschaften. die Gyno- diöcie zuzuzählen, welche in den verschiedensten Gruppen auftritt. Fast überall geht die Reduction der Stb. mit einer Reduction der Blkr. Hand in Hand (Mentha, Thymus, Salvia, Nepeta, Pycnanthemum ete.). Heteranthie, bez. Vorkommen von großblumigen und kleinblumigen Exemplaren ohne deutliche, sexuelle Unterschiede ist als eine An- passung an Insekten sehr verschiedener Körpergröße zu betrachten und ist relativ seltener beobachtet worden Arten von Satureia, Galeopsis). Diöcie durch starke Verkümmerung des männlichen oder des weiblichen Sexualapparates ist äußerst selten (Moschosma $ Myriostachys). Bei Nepeta $ Oxynepeta kommt der seltene Fall vor, dass aus demselben Blütenstande dimorphe Bl. gruppiert sind. Die seitlichen sind größer und durch Reduction des Andröceums g', während die centralen, früher entwickelten, durch Reduction © sind. Kleistogamie kommt hie und da in verschiedenen Gruppen vor (Salvia, Lamium, Ajuga). Außer bei den kleistogamisch gebauten Bl. scheint Autogamie relativ selten aufzutreten. Bei Lycopus virginicus werden im Herbste die auf den Ausläufern befindlichen Bl. unter die Erde geschoben, wo Autogamie und Fruchtbildung stattfindet (Meehan). Nach dem- selben Autor sind bei Trichostema dichotomum die Sexualorgane gleich entwickelt. Der Gr. hat seine Spitze derart gegen die Stb. gebogen, dass Contact mit ihnen und Autogamie regelmäßig stattfindet. Übrigens vermögen manche L. bei ausbleibenden Insektenbesuchen sich selbst zu befruchten (z. B. Galeopsis). 202 Labiatae. (Briquet.) Samenverbreitung. Die Vorrichtungen behufs Samenverbreitung sind verschieden- artig. Bald sind es geschlossene blasenförmig erweiterte Kelche (Alvesia, Saccocalyx) oder Kelche mit flügelartig ausgebildeten Kelchlappen (Kapitania, Otosteyia, Hymenocrater etc.), bald sind die Nüsschen mit einem Schleim enthaltenden Pericarp versehen, welches unter dem Einfluss von Wasser mächtig schwillt (viele Ocimoideae, Arten von Salvia, Sal- viastrum etc.), oder mit hakigen Rändern versehen (Perilomia). Ausnahmsweise findet man die Nüsschen mit einem besonderen Flugapparat ausgerüstet (Tinnea). In anderen Fällen sind die linealen Kelchzipfel ungeheuer verlängert, behaart und fungieren wie ein Pappus (Colebrookia). — Klettvorrichtungen werden in verschiedenen Gattungen durch spitzige, nach auswärts gekrümmte Kelchzähne, deren Gipfel oft etwas dornig wird (Marrubium, Galeopsis, Hyptis-Arten etc.), oder durch lange, spitze, dornige Zipfel (Pyc- nostachys), oder besser noch durch die langen, linealen, hakig gekrümmten Kelchzähne von Notochaete hergestellt. Zur Beschützung der im Kelch reifenden Nüsschen werden allerlei Einrichtungen getroffen. Bald wird der Eingang in die Röhre durch die pinselartig genäherten Kelch- zähne geschlossen (Neomüllera), oder durch das Schließen der 2 ganzrandigen Lippen (Tinnea, Scutellaria, Perilomia etc.), oder durch die Zurückbiegung der Unterlippe gegen die Oberlippe (Brunella) bewirkt.%Bald wird eine je nach den Gruppen verschieden gestaltete Fruchtdecke (Carpostegium) entwickelt, welche, wie in der Blumenkronenröhre die Saft- decke, den Eingang in die Kelchröhre verschließt (Thymus, Origanum, Salviastrum etc.). Bei vielen L. wird eine Beschützung der oft dann mit quellbarem Pericarp versehenen Nüsschen gegen Regen dadurch erreicht, dass der Kelch während der Reife gegen die Erde gewendet wird (Ocimum, Orthosiphon, Salvia etec.). Teratologie. Es kann hier nicht Absicht des Verfassers sein, eingehend die in zahl- reichen Abhandlungen niedergelegten teratologischen Thatsachen aufzuzählen. Eine der- artige Zusammenstellung wird man bei Penzig (a.a. O0.) finden. Zahlreiche, teils ganz neue, teils nur für die Familie neue teratologische Fälle, welche von allgemeinem Interesse sind, werden in meiner Monographie von Galeopsis ausführlich beschrieben (a. a. O.); sie konnten in dem Buche Penzig’s nicht mehr Aufnahme finden. Hier nur eine gedrungene Übersicht wichtigerer Monstrositäten. — A. Vegetationsorgane. Im Stengel sind Zwangsdrehungen (Mentha, Thymus, Hyssopus, Salvia etc.) und Fasciationen (Mentha, Hyssopus, Salvia, Dracocephalum, Ajuga etc.) constatiert worden. In der Blattstellung kommt Übergang von der gegenständigen zur wechselständigen Anordnung (Monarda, Physostegia, Lamium, Mentha etc.), sowie polymere Quirlbildung (Mentha, Melissa, Salvia, Monarda, Sideritis, Stachys, Galeopsis ete.) vor. Für die B. sind charakteristisch: Gabelung (Galeopsis), Ver- wachsung von 2 getrennten Blattanlagen (Salvia, Stachys ete.), Ascidienbildung aus 4 ver- wachsenen Spreiten (nach Masters), Lappenbildung (Coleus), Zerschlitzung der Spreite oder der Ränder (Marrubium, Mentha, Coleus, Lamium etc.) und Bildung von Adventiv- knospen (Melissa officinalis). — B. Blüte. Im Blütenstande sind unter anderem Hyper- trophie der Bracteen mit Atrophie der Bl. und Bracteomanie (Mentha, Salvia) beschrieben worden. Unter den zahllosen Abänderungen in den Bl. sind wichtig: Synanthie (Stachys), Vergrünung (Mentha, Thymus, Satureia, Stachys ete.), Pelorienbildung in fast allen Ab- teilungen der Familie, Polymerie und Oligomerie (Satureia, Origanum, Thymus ete.), Ver- wachsung von Vorb. mit dem Kelche (Salvia, Galeopsis), vollständige oder unvollständige Petalodie des Kelches (Nepeta, Brunella, Phlomis, Lamium, Galeopsis etc.); Sepalodie der Petalen (Thymus, Salvia, Stachys, Galeopsis, Teucrium etec.), Alabrie (Abort der Oberlippe) (Ballota), Bilabrie (Bildung von 2 Oberlippen anstatt einer) (Ajuga), Bilabiolie (Bildung von 2 Unterlippen anstatt einer) (Galeopsis), Staminodie der vorderen Petalen (Monarda); Spiralismus von Kelch und Blkr. (Salvia, Galeopsis), Einschalten der Petalen zwischen den Sepalen und Vereinigung aller zu 1 Quirle (Galeopsis); Adesmie der Stb. (Galeopsis), Synandrie und Monadelphie (Galeopsis), Pentandrie (Coleus, Mentha, Thymus, Lophantus, Melittis, Galeopsis etc.), anormale Tetrandrie (Lycopus, Salvia), Petalodie der Stb. (Mentha, Thymus, Ajuga, Salvia ete.), Pistillodie der Stb. (Salvia, Stachys ete.), Phyllodie der Stb. Labiatae. (Briquet.) 203 (Galeopsis); Verwachsung von Stb. mit dem Gynäceum (Galeopsis), Sepalodie der Carpiden (Galeopsis), Phyllodie der Carpiden (Galeopsis), Polymerie des Gynäceums (Plectranthus, Coleus, Mentha etc.). — Schließlich mögen die bei Lamium amplexicaule und purpureum beobachteten tricotylen Embryonen Erwähnung finden. — Für den Pollen sind einige Ab- weichungen von Fischer angegeben worden. Hieund da sind anstatt 3 Falten 4 abwech- selnd convergierende Falten beobachtet worden (Stachys recta, Galeopsis pubescens, G. Tetrahit, Teucrium Chamaedrys). Bei 6 faltigen Körnern werden bisweilen einzelne Falten verkürzt oder fehlen ganz, so dass deren nur 5 oder 4 vorhanden sind (Satureia croatica). Wird dagegen die Faltenzahl auf 7—9 erhöht, so zeigen sie meistens bogigen Verlauf (Satureia hortensis, Dracocephalum heterophyllum). — Bei weitem die größte Zahl der durch die specielle Teratologie der ZL. gewonnenen Thatsachen zeigt keinen atavistischen Charakter und deutet auf Einwirkung heterogener Factoren während der Entwickelung. Geographische Verbreitung. Es ist schon oben gesagt worden, dass wenige L. Be- wohner nasser Standorte seien. Diese wenigen bieten geographisch wenig Interesse, ihre Verbreitung ist eine sehr große (Lycopus, Scutellaria). Fasst man die übrigen L. ins Auge, so machen sich sogleich einige Gruppen durch ihren Endemismus bemerkenswert, und unter diesen zeichnen sich 3 durch ihre morphologische Eigentümlichkeit und ihre geo- graphische Isolierung aus. Das sind die Prostantheroideae mit 6 Gattungen in Australien und Tasmanien, die Prasioideae, indisch-oceanisch mit einer Gattung im Mittelmeergebiet, die Lavanduloideae von den kanarischen Inseln bis Indien mit einer Gattung. Die Prostan- iheroideae weichen durch ihre Fruchtverhältnisse, ihren Blütenbau und ihren besonderen Habitus stark von den übrigen ZL. ab, gehören wohl zu den ältesten Vertretern der Familie und haben in Australien einen ganz getrennten Entwickelungsgang genommen. Die Prasi- oideae, ebenfalls mit 6 Gattungen, sind in Vorder- und Hinterindien, im malayischen Archipel, in Cochinchina und China durch die Gattungen Gomphostemma und Bostrychan- ihera repräsentiert. Prasium kann als ein westliches Glied dieses Verbreitungsareals be- trachtei werden. Sehr merkwürdig ist dagegen die Localisation von Phyllostegia, Stenogyne und Haplostachys auf den Sandwichinseln. Es ist kaum anzunehmen, dass die Ankunft dieser arlenreichen Gattungen auf den vulkanischen Inseln sehr alten Datums sei, so dass hier, wie schon von Engler betont wurde, ein Beispiel rascher Differenzierung vorteil- haft im Blütenbau organisierter Phanerogamen auf freiem Terrain vorliegt. Phylogenetisch hängen gewiss die 3 genannten Gattungen mit dem indo-malayischen Gomphostemma zu- sammen. Die Lavanduloideae nehmen durch die eigentümliche Lappenbildung ihres Discus und die == dorsale Anheftung ihrer Nüsschen einen besonderen Platz im System ein und lassen sich nicht nur morphologisch, sondern auch geographisch mit den Marrubieae in Be- ziehung bringen. — Von den übrigen Gruppen kommen zuerst in Betracht die Ocimoideae. .Diese Tribus ist ausschließlich tropisch und subtropisch und zwar derart, dass von deren 3 Abteilungen 2 (die Moschosminae und die Plectranthinae) meistens auf die alte Welt fallen, während die 3 (Hyptidinae) ausschließlich in Amerika vorkommen. Die Trennung der Unterfamilie Catopherioideae von den Moschosminae, zu welchen sie früher gezählt wurde, ist auch geographisch gerechtfertigt; die Gattung Catopheria ist nämlich endemisch in Centralamerika, während das ähnliche Moschosminengeschlecht Orthosiphon blos im tropi- schen Asien und Afrika zu finden ist. Der Zusammenhang der Ocimoideae mit den Stachyoi- deae geschieht sowohl in Amerika mit den Gattungen Collinsonia als in der alten Welt mit den Gattungen Elsholtzia, Pogostemon etc. — Die Ajugoideae zeigen eine große Ver- breitung, sie scheinen blos in Südafrika und in Australien sehr selten zu sein. — Was schließlich die ungeheure Gruppe der Stachyoideae betrifft, so zeigen nur einige Gruppen einen ausgeprägten Endemismus. Es sind dies die Pogostemoneae im östlich-südlichen Asien und A Gattung in Madagaskar, die Thyminae und Hyssopinae im Mittelmeergebiet, die Glechoneae in Californien und Brasilien, die Lepechinieae in Mexiko, die Monardeae in Nordamerika, die Perilomieae in den Anden. Die übrigen zeigen sich sowohl in der neuen als in der alten Welt verbreitet. 204 Labiatae. (Briquet.) Was den Reichtum der verschiedenen Florengebiele an Z£. betrifft, so ist derselbe sehr ungleich (unter Weglassung der endemischen Prostantheroideae und Prasioideae). In erster Linie, sowohl in Bezug auf die Anzahl der Gattungen und der Arten als auf die Rolle, welche die L. in der Vegetation überhaupt spielen, muss das Mediterrangebiet gestellt werden. Hier werden die Individuen von Rosmarinus, Lavandula, Thymus etc. so zahl- reich, dass sie stellenweise in den Maquis den ersten Platz einnehmen und charakteris- tische Züge der Landschaft bedingen. Unter den endemischen Gattungen oder solchen, die dort ihr Verbreitungscentrum besitzen, gehören Ballota, Molucella, Marrubium, Side- ritis, Cleonia, Ziziphora, Rosmarinus, Coridothymus, Thymbra, Hyssopus, Thymus, Majo- rana, Preslia, Lavandula. Einige sind sehr localisiert, wie z. B. Cleonia in Portugal und Algerien. — Die canarischen Inseln bieten eine große Verwandtschaft mit der iberischen Halbinsel; nicht unerwähnt bleiben dürfen auch die Beziehungen zur amerikanischen Flora (Bystropogon $ Bystropogon), obwohl dieselben nicht so eng sind als man zu glauben geneigt ist, weil die canarischen Pfl. verschiedenen Sectionen als die ameri- kanischen gehören. Der Reichtum an ZL. im Orient und in Arabien ist wieder sehr groß: Wiedemannia, Eremostachys, Otostegia (auch in Abessinien), Lagochilus, Thuspei- nanta, Kapitania (auch am Kilimandscharo), Hymenocrater, Lallemantia, Ziziphora, Polakıia, Dorystoechas, Perowskia, Zataria. Die Nordküsten Afrikas bieten keine ende- mischen Gattungen außer Saccocalyx in Algerien. Chamaesphacos in den songarischen Wüsten, Hypogomphia in Turkestan sind endemische Gattungen des ärmeren Centralasiens. Im Himalaya zeigen sich Colquhounia, Eriophyton, Notochaete, Roylea, Craniotome, Me- riandra (auch in Abessinien). Diese Gattungen sind nicht alpine Pfl. im eigentlichen Sinne und können in dieser Hinsicht nicht mit dem in den europäischen Gebirgen ende- mischen Horminum verglichen werden, welches von 1600—2400 m hoch steigt. Das extratropische Asien besitzt eine mit Nord- und Mitteleuropa ähnliche L.-Flora (Gale- opsis, Stachys, Melissa, Melittis, Elsholtzia, Origanum ete.); eigentümlich ist nur Ame- thystea. Ostasien, besonders China und Japan, haben an Endemisten Comanthosphace, Chelonopsis, Perillula, Mosla, Keiskea und Perilla aufzuweisen, auch sind die Arten von Pogostemon zahlreich. Außer sehr zahlreichen Arten von Pleciranthus, Coleus und anderen Ocimoideae sind für das tropische Asien Mesona, Anisochilus (1 Art in Afrika), Dysophylla, Colebrookia, zahlreiche Arten von Pogostemon, Colebrookia, Anisomeles, Achyrospermum, Colquhounia und Cymaria charakteristisch. Bemerkenswert ist, dass Madagaskar nur 2 endemische Gruppen besitzt (Teiradenia, Pleciranthus $ Burnatastrum) und Neuseeland gar keine (auch nur sehr wenige Arten). Dagegen ist das tropische Afrika sehr reich an L., aber fast ausschließlich an Ocimoideen (Hoslundia, Solenostemon, Aeolanthus, Alvesia, Pyenostachys [auch in Madagaskar], Tinnea, Englerastrum, Neomüllera, Erythrochlamys), zu. welchen sich große Scharen von Acrocephalus, Plectranthus, Coleus, Ocimum, Ortho- siphon etc. gesellen. Die anderen Unterfamilien treten vor der letzterwähnten stark zurück, obwohl einzelne Gattungen (Stachys, Leucas, Salvia etc.) auch zahlreiche Repräsentanten besitzen. Für Südafrika sind Syncolostemon und Acrotome charakteristisch. — Wenn wir jetzt zur amerikanischen Flora übergehen, so wird man zunächst von der engen Locali- sation gewisser Gruppen überrascht, z. B. Meehania auf den atlantischen Küsten der Vereinigten Staaten, Brazoria und Salviastrum in Texas, Conradina und Ceranthera in Florida und Carolina, Perilomia und zahlreiche $$ anderer Gattungen (Bystropogon, Satureia etc.) in den Anden, Kurzamra in Chili, Cuminia auf der Insel Juan Fernandez, Peltodon, Eriope und Glechon in Brasilien, Pogogyne und Acanthomintha in Californien. Andere für das tropische Amerika charakteristische Gattungen sind Tetraclea, Salazaria, Brittonastrum, Sphacele (1 Art auf den Sandwichinseln), Lepechinia, Oreosphacus, Mar- sypianthes, Catopheria und Cunila. Eine wichtige Rolle spielt die Gattung Hyptis mit gegen 300 Arten; ferner die Salvien aus der Section Calosphace mit = 250 Arten. Nordamerika überhaupt weist ihrerseits auch eine Reihe eigentümlicher Gattungen auf (/santhus, Trichostema, Synandra, Macbridea, Physostegia, Blephilia, Monarda, Ramona, Hedeoma, Monardella, Koellia, Collinsonia). — Vergleicht man nun die Verbreitung der L.-Gattungen, wie sie eben geschildert wurde, mit den Diagnosen, so wird man im allgemeinen be- Labiatae. (Briquet.) 205 merken, dass die localisierten Gattungen zum größten Teil hoch differenzierte Bl. besitzen, während es auffällt, dass Gruppen wie Satureia mit sehr variablen Blkr. und z. T. wenig differenzierten Bl. über die ganze Welt verbreitet sind. Ja, eine der einfachst gebauten Satureineengattungen, die Gattung Mentha, ist über Europa, Asien, Nordamerika, südlich bis Mexiko, den malayischen Archipel und Australien verbreitet; I endemische Art kommt sogar in Neuseeland, dem an ZL. ärmsten Lande, vor. Es gewinnt dadurch der aus der Mor- phologie gezogene Satz an Wahrscheinlichkeit, dass die Satureineen, und speciell die Menthinae, am nächsten den Urformen der Familie stehen, aus welchen sich die übrigen Gruppen (excl. Ajugoideae und Prostantheroideae) herausgebildet hätten, und nicht etwa reducierte Abkömmlinge von verwickelter gebauten Typen darstellen. In der That bilden die Satureineae eine Gruppe, mit welcher einerseits die Ocimoideae und Catopherioideae, andererseits die eigentlichen Stachyoideae, die Lavanduloideae und Scutellarioideae, im engsten Zusammenhang stehen, z. T. sogar durch sanfte Abstufungen verbunden sind. Sichere fossile Überreste von L. sind mir nicht bekannt; in den interglacialen Bil- dungen enthaltene Nüsschen von Lycopus europaeus und Stachys palustris bieten botanisch kein Interesse. Verwandtschaftsverhältnisse. Mit den Borraginaceae sind die L. von vielen Autoren in Beziehung gebracht und sogar mit ihnen in eine Gruppe der Nuculiferae gestellt worden. Sie unterscheiden sich aber scharf von denselben durch die oberständige Micropyle, die nach außen gelegene Raphe und einen E. mit oberständiger Radicula. Rein äußerliche Ähnlichkeit besitzen die L. mit vielen Scrophulariaceae und Acanthaceae, besonders dann, wenn dieselben mit gegenständigen B. und 4kantigen Stengeln versehen sind, allein der Fruchtbau ist in diesen beiden Gruppen ein ganz verschiedener. Enge Beziehungen be- sitzen die Z. nur mit den Verbenaceae, und es mag hier gleich hinzugefügt werden, diese Beziehungen sind so eng, dass zwischen beiden Familien nach dem jetzigen Zustande unserer Kenntnisse nur künstlich eine Grenze gezogen werden kann. Baillon hat mit Recht hervorgehoben, dass in der parallelen Familie der Borraginaceae Gruppen mit terminalem Gr. (Ehretieae, Cordieae) nicht von den übrigen Borraginaceae mit gyno- basischem Gr. getrennt werden, während nach diesem einen Merkmal die L. von den Verbenaceae geschieden werden. Wenn dieses Merkmal durchgreifend wäre, könnte man beide Familien schließlich deutlich als blos phylogenetisch zusammenhängend betrachten und in der Praxis unterscheiden, dem ist aber leider nicht so. Die Unterfamilien der Prostantheroideaeund Ajugoideae haben keinen gynobasischen Gr., der Insertionsplan des Gr. ist am Drittel, an der Mitte oder am Viertel der Fruchtknotenhöhe gelegen, und die Nüsschen werden mit einer hohen ventralen Ansatzfläche angeheltet. Ihrerseits zeigen manche Verbenaceae einen & tief zwischen den Fruchtknotenlappen eingesenkten Gr. (Oxera, Schizopremna, Teucridium*) ete... Wenn man ferner betrachtet, dass diese Verbenaceae gerade einen cymösen Blütenstand wie die L. besitzen, wird man begreifen, dass die Trennung der 2 Familien ganz illusorisch wird. Auch die Art der Anheftung der Sa. ge- währt keinen festen Anhaltspunkt. Die Verbenaceae besitzen zwar seilenständige, hemi- anatrope Sa. in allen durch den Blütenstand den L. ähnlichen Gruppen, aber die L. weisen ihrerseits auch in vielen verbenoiden Gattungen (Amethystea, Cymaria, Trichostema etc.) seitlich angeheftete hemianatrope Sa. auf. Es hat deshalb sogar den Anschein, als ob die Prostantheroideae und Ajugoideae phylogenetisch nicht mit den wahren /L. zusammen- hingen. Wenn man diese 2 Tribus zu den Verbenaceae stellen würde und wenn man die L. durch einen gynobasischen und die Verbenaceae durch einen hemigynobasischen oder terminalen Gr. charakterisierte, so hätte man zweifellos 2 viel natürlichere und *) Teuceridium soll nach F. v. Müller besser wegen seines botrytischen Blütenstandes zu den Vervenaceae mit botrytischem Blütenstand wandern. Der Blütenstand ist aber nur durch Reduction scheinbar botrytisch, man findet oft die B. zu 2 oder 3 dichasisch in den Achseln. Spartothamnella (Spartothamnus A. Cunn.), welches von F. v. Müller und Baillon zu den botrytischen Verbenaceae gestellt wird, gehört auch zu den durch Reduction mit Ablütigen Cymen versehenen Chloanthoideae. 306 . Labiatae. (Briquet.) klarere Familien. Dieser Schritt kann aber noch nicht gethan werden, weil nachBentham bei Prostanthera die Fruchtverhältnisse in Bezug auf die Narbenstellung und die Lage des Gr. nicht constant sind, wobei leider dieser Autor versäumt hat anzugeben, auf welchen Arten dieser Satz begründet werden kann. Es bedarf also noch zur Entscheidung dieser schwierigen Frage einer eingehenden erneuten Untersuchung der Ajugoideae und Prostan- theroideae. Sollten durch diese Untersuchung die Angaben Bentham’s bestätigt werden, so wären endgiltig die L. und Verbenaceae in eine Familie zu vereinigen. Bei dieser Vereinigung müsste natürlich eine etwas verschiedene Gruppierung der Übergangsglieder getroffen werden, als die in dieser Arbeit angenommene. Nutzen. Die ZL. spielen eine gewisse Rolle als Arzneimittel, als Condimente und im Parfümeriehandel. Ihre Eigenschaften rühren von den durch ihr Drüsensystem secer- nierten ätherischen Ölen her, welche stark aromatisch sind und meistens tonisch oder kräftigend wirken. Das Detail soll bei den einzelnen Gattungen und Arten nachgesehen werden. — In seltenen Fällen werden die unterirdischen Teile (tuberöse Rhizome) wegen ihrer ernährenden Eigenschaften wie Kartoffeln gegessen, worüber das Nähere auch weiter unten zu vergleichen ist. Einteilung der Familie. Die Einteilung, zu welcher mich mehrjährige Studien ge- führt haben, weicht in erheblichen Punkten von derjenigen ab, welche Bentham im Prodromus, später dann in den Genera Plantarum entwickelt hat. Die Ajugoideae und Prostantheroideae sind im wesentlichen in unseren beiden Systemen ähnlich be- grenzt; man kann sie kurzweg verbenoide L. nennen. Die Scutellarioideae sind durch Sa., S. und E. so verschieden, dass man sie, nach dem Vorgange von Visiani, als eine eigene Tribus betrachten muss; Caruel hat sogar aus ihnen eine eigene Familie, die Scutellariaceae, gebildet. Dieses Vorgehen kann man aber nicht billigen, wenn man über den Wert der betreffenden Merkmale in den benachbarten Familien unterrichtet ist. Die Lavanduloideae sind von CGaruel von den Ocimoideae mit Recht getrennt, die Cha- raktere der Fr. in dieser Gruppe aber unrichtig verstanden worden; nach dem Vorgange von Baillon habe ich eine eigene Gruppe daraus gebildet. Die Ocimoideae, welche sich nämlich, was Artenzahl anbetrifft, stark vermehrt haben, verstehe ich wie Bentham; es darf aber nicht vergessen werden, dass diese morphologisch, geographisch und bio- logisch sehr natürliche Gruppe nur schwer gegen die Stachyoideae-Pogostemoneae be- grenzt werden kann. Die Catopherioideae nehmen gegenüber den Ocimoideae eine etwas ähnliche Stellung ein wie die Scutellarioideae im Vergleiche mit den Stachyoideae-- Stachydeae. Was schließlich die Stachyoideae anbelangt, welche den Kern der ZL. bilden, weicht meine Anordnung stark von derjenigen Bentham's ab. Die Monardeae, wie sie bei diesem Autor durch nur 2 Stb. charakterisiert stehen, sind eine äußerst artificielle Tribus, denn ein Andröceum mit nur 2 Stb. findet sich in vielen anderen Gruppen (Lycopus, Cunila, Hedeoma, Acanthomintha, Glechon) wieder. ‘Auch die Satureineae ent- halten so heterogene Pfl., dass man eine Diagnose derselben zu geben nicht im Stande ist. Ich glaube, dass in dieser Gruppe eine viel eingehendere Gliederung nötig ist, als es bei Bentham der Fall ist, und dass, um Natürlichkeit zu erlangen und eine phyloge- netisch klarere Einteilung zu bekommen, die Aufstellung zahlreicherer Unterabteilungen geboten ist. Dabei sind oft künstliche, ganz falsche Vorstellungen von dem Zusammen- hange der Gruppen gebende Gattungen eingezogen worden, einige andere dagegen wieder hergestellt worden. Dass übrigens auch an meinem System manches später zu ver- bessern oder nach der Einführung neuer anatomischer und morphologischer Merkmale zu ändern sein wird, gebe ich im voraus zu. A. Gr. nicht gynobasisch. Nüsschen mit seitenständig-ventraler Anheftung und gewöhn- lich großer, oft über die halbe Höhe des Frkn. vorgeschobener Ansatzfläche. a. S. ohne Nährgewebe. . . . AR, . . . I. Ajugoideae. a. Blkr. verschieden. Oberippe wenn erbauen, Sehr selten concav. Stb. 4 oder 2. A. 2fächerig. Nüsschen = runzelig. . . .. . . . 1. Ajugeae. Labiatae. (Briquet.) 207 B. Blkr. stark 2lippig. Oberlippe stark concav und gewölbt. Stb. 2. A. Afächerig. Nüsschen glatt. . . . ee ae 0 9, Bosmarımeae: b. S. mit Nährgewebe (in Ansmaben endemisch) - . 2... II. Prostantheroideae. B. Gr. vollkommen gynobasisch. Nüsschen mit basilärer Anheftung und gewöhnlich kleiner N., selten = basilär-dorsaler Anheftung und Ansatzfläche. . Nüsschen steinfruchtartig, mit saftigem, fleischigem oder stark verdicktem Exocarp und hartem, krustigem ennsa N. \., er EL. Prasiordeae, b. Nüsschen trocken, mit trockenem, == dünnem Perteapf BES.) == el. E. mit gekrümmter, auf einem der Kotyledonen liegender Badıeula' ...:. °..... - . . IV. Scutellarioideae. 3. S. aufrecht. E. mit de sen Ohorstandeee Radicula. I. Discuslappen den Eruchiknofenlappen superponiert. Nüsschen mit = deut- lich dorsal-basilärer Anheltung und Ansatzfläche. Blkr. 2lippig nach ?/,. Sıb. 4, eingeschlossen. A. durch das Verschmelzen der Thecae an der Spitze \ zuletzt Afächerig. . . . . . V. Lavanduloideae. II. Discuslappen, wenn Anime seien mie er Fruchtknotenlappen alter- nierend. Nüsschen mit kleiner, en Ansatzfläche. 1. Stb. aufsteigend oder rend und gerade vorgestreckt VI. Stachydoideae. * Blumenkronenröhre gewöhnlich eingeschlossen. Stb. und Gr. einge- schlossen . : . - 0... 1. Marrubieae. ** Blumenkronenröhre gewöhnlich nicht einzeschlossen. Sıb. in den S Bl. nicht in der Röhre eingeschlossen. - Kelch 2lippig mit ganzrandigen Lippen . . . . .2. Perilomieae. ir Kelch 5zähnig oder 2lippig, mit gezähnten Lippen (wenigstens die Unterlippe). ©) A. mit parallelen oder gespreizten Thecae; Thecae länglich oder eiförmig, am Gipfel aber nicht oder undeutlich zu einem Fache verschmolzen, nach der Ausstreuung des Pollens nicht flach aus- gebreitet. A Bikr. stark 2lippig, mit sehr ungleichen Lappen; Oberlippe concav, gewölbt, = sichel- oder helmförmig. A. eiförmig. X Sb. 4, die hinteren länger als die vorderen 3, Nepeteae. X xX Stb. 4, die hinteren kürzer als die vorderen 4. Stachydeae. [] Kelch 2lippig; Unterlippe nach der Anthese gegen die Oberlippe geneigt und den Schlund verschließend. Blkr. mit helmförmiger Oberlippe A. Brunellinae. UL] Kelch großglockig, breit, häutig oder krustig, mit schwach hervortretendem Adernetze, kurz 5zähnig oder breit 3—4lappig. Blkr. schon von der Basis breit oder nach oben zu stark erweitert, mit breiter, schwach concaver Oberlippe . . . B. Melittinae. UDO Kelch röhrig, glockig, oder mit erweiterlem Saume und dann = trichterförmig, 5—10zähnig, seltener 2lippig. Blkr. im Kelch eingeschlossen oder exsert; Oberlippe concav, oft helmförmig, selten flach ©. Lamiinae. XXX Stb. 2, die vorderen; die hinteren zu Staminodien redu- cierw. 230% » . . 5. Glechoneae. AA Bikr. stark oder eat ne, ik gewöhnlich sehr un- gleichen Lappen; Oberlippe öfters concav, gewölbt. A. mit linealen, schmalen Thecae. X Sıtb. 2, die vorderen, sehr selten die hinteren. « 208 Labiatae. (Briquet.) [] Connectiv lineal-fädlich, auf dem Stf. articuliert, be- weglich oder unbeweglich . . . . . 6. Salvieae. [IL] Connectiv erweitert, mit parallel herabhängenden Thecae. 23: “0... 7. Meriandreae.’ DIUITDJ Connectiv sehr Be De zu einem linealen Fach verschmolzen, oder die vordere zu einem kleinen, drüsenartigen Anhängsel reduciert 8. Monardeae. XX Stb.4. Blkr. schwach 2lippig, mit wenig differenzierten Lappen‘. . . . 9. Hormineae. — AAA Bikr. 2lippig oder fact, aktinomorph , mit schwach zierten Lappen; Oberlippe, wenn vorhanden, flach oder nur sehr schwach concav. A. eiförmig. X Kelch breit glockig, zur Fruchtzeit = aufgeblasen, mit langen, grannenartig ausgebildeten, den Schlund = ver- schließenden Zähnen. . . . . . .10. Lepechinieae.' X X. Kelch glockig oder röhrig, sehr selten zur Fruchtzeit auf- geblasen; Zähne nicht in lange Grannen fortgesetzt i ll. Satureieae, Ü Kelch 10—13-, sehr selten 15nervig. Blkr. 2lippig, Stb. unter der Oberlippe aufsteigend A. Melissinae. UI[J] Kelch Iönervig. Blkr. 2lippig. Stb. mit an der Basis aufsteigenden, dann aber spreizenden, gerade ausge- strecklen Stf. - - - =»... „= '». » B. Hyssppuseıe UIID Kelch 10—13nervig. Blkr. 2lippig. Sıb. von der Basis spreizend, gerade ausgestreckt C. Tihyminae. ° ODOD Kelch 10—13nervig. Blkr. fast aktinomorph. Sıb. von der Basis spreizend, gerade ausgestreckt, fast BleICh” 2 2 . 22... D. Menikınae: UDGODJDD Kelch 10nervig. Blkr. asien, %lippig oder fast aktinomorph. Stb. gerade ausgestreckt, 2mächtig E. Perillinae. (I) A. kugelig, mit gespreizten, am Gipfel zu einem Fache ver- schmelzenden, nach der Ausstreuung des Pollens flach sich aus- breitenden Thecae Ran “2... 12. Pogostemoneae. I 2. Stb. niedersteigend, auf der De a! oder von derselben umhüllt VII. Ocimoideae. * Vorderer Lappen der Blkr. kurz, scharf ee sackförmig, an der Basis eontrabiert.. 2... . .... A. Hyptidinae. ** Vorderer Lappen der Bikr. et concav ee kahnförmig, oft an der Basis contrahiert, aber während der Anthese nicht herabgebogen B. Plectranthinae. *** Vorderer Lappen der Blkr. kaum länger, aber schmäler als die übrigen, flach oder schwach concav.. . . 2. One x. S. aufrecht. E. mit gekrümmter, den Kotyledonen anliegender Radicula. Andere Merkmale wie bei der vorigen Gruppe. . . . . . . VIII. Catopherioideae. I. ı. Ajugoideae-Ajugeae. Kelch 10nervig, gleich 5zähnig, oder 2lippig nach dem Typus !/,, ausnahmsweise 2lippig mit 2 ganzrandigen Lippen oder nach dem Typus ?/,. Blkr. 2lippig nach dem Typus 23, oder °/,, oder subaktinomorph mit cylindrischer Röhre. Stb. 4, seltener 2 (die vorderen), parallel aufsteigend, ausnahmsweise spreizend; A. mit 2 parallelen oder divergierenden, am Gipfel oft verschmelzenden, aber deutlichen Thecis. Frkn. kurz 4fächerig oder bis zu !/, seiner Höhe geteilt. Nüsschen verkehrt eiförmig, mit trockenem Labiatae. (Briquet.) 209 oft diekem Exocarp, dem Torus durch eine große ventrale Ansatzfläche angeheftet, & stark warzig, ohne Nährgewebe. E. gerade mit unterständiger, gerader, kurzer Radicula. — Kräuter und Sträucher von sehr verschiedenartigem Habitus. A. Blkr. entschieden 2lippig, oder alle Lappen zu 4 einzigen Lippe herabgebogen oder wenigstens unterhalb der zwischen den hinteren Lappen exserten Stb. und Gr. gelegen. a. Alle 4 Stb. ausgebildet. a. Stb. aufsteigend. I. Kelch gleich oder ungleich 5zähnig. Klausen am Gipfel abgerundet. 4. Blumenkronenlappen fast gleichlang; Oberlippe helmfg.; Unterlippe ausgebreitet l. Cymaria. 2. Blumenkronenlippen sehr ungleich; Oberlippe kurz, 2teilig oder 2lappig, nicht helmförmig; Unterlippe groß, mit stark entwickeltem Mittellappen, ausgebreitet 2. Ajuga. 3. Alle Blumenkronenlappen zu einer einzigen Unterlippe herabgebogen oder unter- halb der zwischen den hinteren Lappen exserten Stb. und Gr. gelegen 3. Teucrium. II. Kelch 2lippig, mit ganzrandigen Lippen. Klausen mit einem dorsal angesetzten, radiär-schildförmig ausgebildeten Flugapparate versehen . . . . 4. Tinnea. B. Stb. spreizend, gerade ausgestreckt . . . . . 5. Leucosceptrum. b. Vordere Stb. allein ausgebildet; die 2 hinteren zu Staminodien reduciert 6. Amethystea. B. Blkr. fast gleich 5lappie. Beet parallelen. Thecae 3. 27 N. a en re ‚Metraelea b. A. mit divergierenden Thecae. a. Blumenkronenröhre kurz, am Schlunde trichterförmig erweitert. Stb. kurz exsert 8. Isanthus, 8. Blumenkronenröhre schmal und cylindrisch. Stb. weit hinausragend 9. Trichostema. 4. Cymaria Benth. Kelch glockig, 10nervig, gleich 5zähnig, zur Zeit der Reife flaschenförmig erweitert, mit nacktem Schlunde. Blkr. mit gerader, exserler, cylindrischer Röhre; Saum fast gleich 2lippig; Oberlippe helmförmig, ganzrandig; Unterlippe 3teilig, ausgebreitet, mit entwickeltem, ganzrandigem Mittellappen. Stb. 4, 2mächtig, die vor- deren länger, aufsteigend; A. mit zuletzt gespreizten Thecae. Discus gleich. Frkn. kurz 4lappig; Gr. am Gipfel kurz und spitz 2teilig; Hinterast sehr kurz. Nüsschen verkehrt eiförmig, netzig-runzelig, mit einer sehr großen, seitenständigen, über die !/, der Höhe vorgeschobenen Ansatzfläche. — Sträucher mit gezähnten B. Scheinwirtel locker, mit ge- stielten, reichblütigen Cymen, axillär oder zu einer terminalen Rispe gedrängt. Bl. klein. 3 Arten in Birma und im malayischen Archipel, nämlich C. acuminata Dene. in Timor, C. dichotoma Benth. (Fig. 74 A) und C. elongata Benth. in Birma. 2. Ajuga Linn. (incl. Bugula Moench, Chamaepithys Link, Phleboanthe Tausch und Rosenbachia Reg.). Kelch eiförmig- oder kugelig-glockenförmig, A0nervig oder unregel- mäßig oonervig, fast gleich 5teilig oder 5zähnig, zur Zeit der Reife flaschenförmig er- weitert, mit nacktem Schlunde. Blkr. mit gerader, = exserter, cylindrischer Röhre; Saum ungleich 2lippig; Oberlippe gerade, kurz oder nur schwach angedeutet; Unterlippe groß, 5teilig, ausgebreitet, mit entwickeltem Mittellappen. Stb. 4, 2mächtig, die vorderen länger, aufsteigend, oft exsert; A. mit gespreizten, am Gipfel oft verschmelzenden Thecae. Discus gleich oder vorne zu einem Nectarium angeschwollen. Frkn. kurz oder bis zur 1/, Alappig; Gr. am Gipfel gleich und spitz 2spaltig. Nüsschen verkehrt-eiförmig, netzig- runzelig, mit einer sehr großen, seitenständigen, über die !/ der Höhe vorgeschobenen Ansatzfläche. — 1jährige oder öfters ausdauernde, am Grunde oft verholzende Kräuter, mit gewöhnlich grob gezähnten B., oft Ausläufer treibend. Bracteen oft differenziert, rot oder blau. Scheinwirtel 2--oogedrängt, blütig, axillär oder in terminalen Scheinähren. Bl. sitzend, mit bleibender Blkr. Vorb. klein oder 0. Etwa 45 Arten, über alle Länder der alten Welt, vorzüglich im Orient, entwickelt. Sect. I. Chamaepithys Benth. Scheinwirtel 2blütig, sehr selten = 4blütig. Blkr. rosa oder gelb, mit sehr kurzer Oberlippe. Natürl. Pflanzenfam. IV. 3a. I4 _ 210 Labiatae. (Briquet.) $ 4. Ivae Brig. Oberlippe schwach ausgerandet. Bl. gezähnt oder 3spaltig, schmal oder, lineal. A. laevigata (Russ.) Boiss. (A. glabra Benth. non Presl) ist eine kahle, in Kleinasien endemische Art. A. bombycina Boiss. und A. argyrea Stapf mit einem weißen, schimmernden Filz, in Kleinasien. A. vestita Boiss. mit kurzem, gedrängtem Blütenstand, sehr kleinen Bl., verlängerten Kelchzähnen und weißer Blkr. in Assyrien. A. Chia Poir., polymorphe Art, von Griechenland bis zum Kaspischen Meere. A. Chamaepithys L. mit gelben Bl., schmal 3spal- tigen, behaarten B. in Südeuropa und im Orient. A. IwaL. (Fig. 74 B) mit rosafarbiger Blkr., und duftenden, am Rande zurückgebogenen B. im Mediterrangebiet; blüht auch gelb in der var. Pseudo-Iva (Rob. et Cast.) Benth. Andere orientalische Arten sind A. cuneatifolia Stapf, A. Lycia Stapf, A. cornuta Stapf etc. $ 2. Phleboantheae Brig. Oberlippe öfters tief ausgerandet oder gespaltet. B., wenigstens die mittleren und oberen, ganzrandig. A. Chamaecistus Ging., vielförmig (var. scoparia [Boiss.] Brig., euphrasioides Boiss.) in Persien und in Kurdistan. A. oblongata M. B. mit abstehend behaarten Stengeln und stumpfen B. in Transkaukasien und Mesopotamien. A. salicifolia (L.) Schreb. mit kurzer, angedrückter Behaarung und langen, schmalen B. im Orient. A. turke- stanica (Reg.) Brig. und A. Postii Brig. den vorigen verwandt. 4A. Laxmannit (L.) Benth. mit großen, stengelumfassenden B. und abgerundeten Bracteen im östlichen Europa und im mittleren Asien. Sect. II. Bugula Benth. Scheinwirtel meistens 6- oder ooblütig. Blkr. blau, rosa, purpurn oder weißlich, aber nicht gelb. A. Lobatae Maxim. B. an der Basis gestutzt oder herzförmig. Blumenkronenröhre gerade. Stb. und Gr. die Blkr. überragend. 3 ostasiatische Kräuter. A. lobata Don im Himalaya, A. japonica Mig. (A. grossedentata Franch.) in Japan, A. incisa Maxim. in Japan. B. Genevenses Maxim. B. an der Basis zugespitzt. Blumenkronenröhre gerade. Stb. und Gr. die Blkr. überragend. 42—44 oft mit Ausläufern sich erneuernde Kräuter. — a. Saum der Blkr. 2—3 mal kürzer als die Röhre. A. lupulina Maxim. in China, A. yezoensis Maxim. in Japan, A. pygmaea A. Gray in Japan, A. acaulis Brocchi in Calabrien. — b. Saum der Bikr. fast so lang oder länger als die Röhre. A. pyramidalis L. in den Pyrenäen, den Alpen und dem Kaukasus, dann in Nordeuropa, hier und da in der europäischen Ebene als Relict der Gletscherzeit, mit großen, lebhaft rosa gefärbten Bracteen; A. ciliata Bunge in China und Japan, an dem keilförmigen, ganzrandigen Mittellappen der Blkr. leicht kenntlich ; A. genevensis L. von Westeuropa bis Dahurien, Mandschurei und China, ohne Ausläufer, aber mit Adventivknospen auf den Wurzeln; A. remola Benth. in China und Japan ist nur die var. pallescens Maxim. der vorigen. A. reptans L. (Fig. 73 D) mit Ausläufern, sonst schwer zu unterscheiden von den Formen der A. genevensis mit schwach gezähnten B. Es existieren auch Bastarde, A. genevensis >< reptans (A. Hampeana Braun et Vatke [1872]; A. hybrida Kern. 1874]), welche aber außer an Ort und Stelle äußerst schwierig zu erkennen sind; zwischen - A. pyramidalis und A. genevensis ist seit 4840 auch ein Bastard (A. adulterina Wallr.) be- kannt. Weitere Arten sind A. densiflora Wall. in Indien; A. remota Benth. (p. p.) im Hima- laya und in Abessinien; A. ophrydis Burch. am Cap; A. bracteosa Benth. in Afghanistan und im nordwestlichen Indien; A. australis Br, (incl. A. diemenica Benth., virgata Benth. und tridentata Benth.) und A. sinuata Br. in Australien und Tasmanien; A. flaccida Bak., A. ro- busta Bak. und A. Hildebrandtü Brig. in Madagaskar. C. Geniculatae Maxim. Blumenkronenröhre oberhalb der Basis mit einer keulenartigen Erweiterung versehen oder knieförmig. Stb. und Gr. die Blkr. überragend. Asiatische Kräuter: A. decumbens Thunb. in Japan; A. macrosperma Wall. mit mehreren Varietäten, welche von Maximowicez als Arten beschrieben worden sind (A. geniculata Maxim., A. Thomsoniü Maxim., A. sikkimensis Migq.). D. Orientales Maxim. Blumenkronenröhre gerade. Stb. und Gr. völlig in der Blumen- kronenröhre eingeschlossen. 4 Arten, A. orientalis L., stark behaart, mit resupinierten Blumenkronenröhren, von Sicilien bis Kleinasien und Transkaukasien. Dann A. parviflora Benth., A. depressa Maxim. und A. brachystemon Maxim. im Himalaya und in Afghanistan. 3. Teucrium Linn. (inel. Poliodendron Webb, Scorodonia Moench, Chamaedrys Moench, Polium Moench, Scordium Moench). Kelch röhrig oder glockig, selten aufgeblasen, 10nervig, gleich 5zähnig oder der hintere Kelchzahn größer. Blkr. mit eingeschlossener, seltener exserter Röhre, ohne Saftdecke; Saum = Alippig, nach vorn gefördert und ausgebreitet; hintere und seitliche Lappen kurz, hoch verwachsen und = aufrecht oder eilänglich und herabgebogen; Mittellappen groß, bald schmal und ganzrandig oder breiter und concav. Labiatae. (Briquet.) 211 Stb. 4, Amächtig, die vorderen länger, zwischen den hinteren Blumenkronenlappen exsert; A. mit divergierenden oder verzweigten, am Gipfel oft zuletzt verschmelzenden Thecae. Discus gleich. Gr. am Gipfel gleich und spitz 2spaltig; Frkn. kurz 4lappig. Nüsschen verkehrt eiförmig, aderig-runzelig, mit einer großen, seitlichen, oft über die !/, der Höhe vorgeschobenen Ansatzfläche angeheftet. — Kräuter oder Sträucher von sehr mannig- faltiger Tracht. Scheinwirtel 2-, selten ooblütig, axillär oder in terminalen Köpfchen und Scheinähren, mit oder ohne differenzierte Bracteen. Fig. 73. A Teucrium Scorodonia L., Zweig mit Blütenständen; B Stück der dorsiventralen Scheinähre. — OT, Polium L., Zweig mit Blütenständen. — D Ajuga reptans L., Habitusbild. (Original.) Etwa 100 über die ganze Erdfläche entwickelte Arten, im Mediterrangebiet am zahl- reichsten, in den Tropen selten. Sect. I. Polium (Mönch) Benth. Scheinwirtel 3—6blütig, wenig zahlreich oder nur einige Bl. zu terminalen Köpfchen gedrängt. Kelch glockig-röhrig, herabgebogen, mit fast gleichen oder wenig differenzierten Zähnen. Hintere Blumenkronenlappen eilänglich, seitlich herabgebogen, die seitlichen klein. Aufrechte oder anliegende Halbsträucher oder kleine Sträucher, gewöhnlich behaart oder filzig, oft mit verzweigten Haaren. Zahlreiche Arten und Formen im Orient und im Mediterrangebiet. T. verticillatum Cav. mit wirteligen B. und obeonischem, schwach gekerbt-gezähntem Kelch in Spanien. T. montanum L., mit einfachen Haaren, schmalen, unterseits oder auf beiden Seiten kurz filzigen, ganzrandigen B. und langen, spitzen Kelchzähnen, auf trockenen Kalkfelsen im südlichen und mittleren Europa von Spanien bis Kleinasien unter mehreren Varietäten; zu erwähnen sind die var. pumilum (L.) Brig. in Spanien, und pannonicum (Kern.) Brig. im östlichen Europa. T. Polium L. (Fig. 73 C) ist eine durch reiche, verzweigt-haarige Filzbedeckung bemerkenswerte, in sehr zahlreiche Varietäten differenzierte Art, deren genaue Verbreitung wegen der minutiösen Charaktere, auf welchen sie beruhen, und der verwickelten Synonymie noch nicht ermittelt werden kann, interessant sind die unter den Namen T. capitatum L., T. aureum Schreb., T. majoricum Rouy, T. coeleste Schreb., T. gnaphalodes Vahl, T. ackaenensis Schreb., T. thymoides Pom., T. aureiforme Pom. etc. beschriebenen Formen. Zu der Gruppe des T. Polium, und 14% 312 Labiatae. (Briquet.) wohl zum Teil nur Formen desselben, gehören noch T. albidum Munb., T. Alopecuros de No&, T. bullatum Coss. und T. compactum Clem. in Algerien und Marokko, T. eriocephalum Willk. und T. Haensleri Boiss. in Spanien, T. sinaicum Boiss. in Arabien. Andere westeuropäische Arten dieser Section sind T. buzifolium Schreb., T. cinereum Boiss., T. granatense Boiss. et Reut., T. pyrenaicum L. in Spanien. Für den Orient und Westasien sind T. alpestre Sibth. et Sm., T. Stocksianum Boiss., T. cuneifolium Sibth. et Sm., T. leucocladum Boiss., T. cyprium Boiss., T. mascatense Boiss. und T. yemense Defl. charakteristisch. Sect. II. Chamaedrys (Mönch) Benth. Scheinwirtel 2— 6blütig, getrennt, in terminalen, dorsiventralen, traubenartigen Blütenständen. Kelch röhrig-glockig, herabgebogen, mit schiefer Basis und 5 fast gleichen Zähnen. Hintere Blumenkronenlippen eilänglich, herabgebogen; die seitlichen klein. Nüsschen aderig, schwach runzelig. Kahle oder behaarte Sträucher oder Halbsträucher im Mediterrangebiet und im Orient. — T. lucidum Linn. in den italie- nischen und französischen Seealpen und von da vereinzelt in den benachbarten Alpenketten, dann wieder im südlichen Spanien (angeblich auch in Nordafrika), mit kahlen, gelappten B. und kahlen Kelchen; T. Chamaedrys L. in Europa, nach Osten bis zum Kaspischen Meere, behaarte Art, auch anatomisch von der vorigen zu unterscheiden; 7. Webbianum Boiss. im südlichen Spanien ist eine vicariierende südliche Art. T. flavum L. mit dicken, gekerbten B. und großen, gelben Bl. im ganzen Mediterrangebiet unter verschiedenen Formen. T. di- varicalum Sieb. aus dem Orient ist dem vorigen nahe verwandt, hat aber eine verschiedene Behaarung und purpurrote Bl. T. microphyllum Desf., T. leucophylium Montb. et Auch., T. contortodes Boiss. und T. Socinianum Boiss. sind andere orientalische, eng verwandte Arten. T. Marum L. im westlichen Mediterrangebiet, mit rhombisch-eiförmigen, ganzrandigen, am Rande zurückgebogenen B. Mit der vorigen in nahen Beziehungen stehen T. quadratulum Schreb. aus Spanien und 7. ramosissimum Desf. in Nordafrika. T. intricatum Lange und T. fragile Boiss. sind 2 durch ihre Behaarung bemerkenswerte Arten Spaniens. Fig. 74. A Kelch von Cymaria dichotoma Benth. — B Bl. von Ajuga Iva Schreb. — C Bl. von Ameihystea coe- rulea L. — D Bl. von Teuerium Chamaedrys L. — E Bl. von Tetraclea Coulteri Gray; F und @ Nüsschen von derselben. — H Kelch von Isanthus brachiatus (L.) 0. K. — J Bl. von Trichostema lineare Nutt. (Original.) Sect. III. Isotriodon Boiss. Scheinwirtel 2blütig, in langen oder kurzen, terminalen, dorsiventralen Scheinähren. Obere Kelchzähne eiförmig oder eilänglich, breiter als die übrigen; die 2 unteren Kelchzähne schmäler und oft länger als die übrigen. Blkr. wie vor- hin. Ausdauernde, orientalische Kräuter. Hierher T. persicum Boiss. in Persien, T. Odontites Boiss. et Bal. in Cilicien, T. Montbreti Benth. mit dünnen, zerbrechlichen Zweigen in Kleinasien, T. poederotoides Boiss. et Hausskn. in Syrien, T. heliotropifolium Barb. auf der Insel Karpathos. Sect. IV. Scordium (Cav.) Benth. Scheinwirtel 2—6sblütig, axillär, dorsiventral. Kelch röhrig, herabgebogen, an der Basis auf der unteren Seite mit einer börsenförmigen Er- weiterung versehen, mit fast gleichen, nicht zugespitzt-dornigen Zähnen. Hintere und seit- liche Lappen der Blkr. seitlich herabgebogen. Ausdauernde Kräuter in der nördlichen Hälfte der alten Welt. — T. Botrys L. ist ein hauptsächlich in Südeuropa verbreitetes Ackerunkraut mit tief geschnittenen B. und rötlichen Bl. T. Scordium L., der Typus einer anderen, durch die gekerbt-gezähnten B. kenntlichen Gruppe, besitzt an der Basis verschmälerte B.; von Island bis Centralasien verbreitet. T. scordioides Schreb. unterscheidet sich durch die herz- förmige Blattbasis und bewohnt besonders die Meeresufer. T. serratum Benth. und T. melis- soides Boiss. et Hausskn. im westlichen Asien sind den vorigen verwandte Arten. Labiatae. (Briquet.) 213 Sect! V. Spinularia Boiss. Scheinwirtel 2—4blütig, axillär, entfernt. Kelch = röhrig, herabgebogen, an der Basis auf der vorderen Seite mit einer börsenförmigen Erweiterung versehen, mit zugespitzt-dornigen Zähnen; Hinterzahn eiförmig, breiter als die übrigen. Blkr. wie vorhin, aber resupiniert. Einige Arten im Orient, im Mediterrangebiet und in Makaro- nesien. T. spinosum L., vereinzelt durch das ganze Gebiet der Section, ist ein schwaches, niederliegendes, Ajähriges Kraut mit spitz-gezähnten, an der Basis verschmälerten, eiförmigen B. und weißer Bikr. Andere Arten sind T. resupinatum Desf., T. mauritanicum de No&, T. decipiens Coss. in Nordafrika und T. subspinosum Pourr. auf den Balearen. Sect. VI. Scorodonia (Mönch) Benth. Scheinwirtel 2blütig, in terminalen, dorsiven- tralen Scheinähren. Kelch = glockig, herabgebogen; Hinterzahn breiter als die übrigen. Hintere und seitliche Lappen der Blkr. eilänglich und seitlich herabgebogen,; der vordere weit größer, concav. Aufrechte, seltener niederliegende Kräuter der alten Welt. — T. scoro- donia L. (Fig. 73 A, B) ist eine in den Wäldern ganz Europas gemeine Pfl. mit eiförmigen, stumpfen, gekerbten B., kleinen Bracteen und langen Ähren mit gelben Bikr.; verwandte Arten sind T. Pseudoscorodonia Desf. im westlichen Mediterrangebiet von Süditalien bis Gibraltar und Tanger; T. smyrnaeum Boiss. und T. Kotschyanum Boiss. im Orient; T. lusitanicum Lamck., T. lancifolium Boiss. und T. baeticum Boiss. et Reut. im westlichen Mittelmeergebiet; T. mas- siliense, eine filzige Art mit runzeligen B., von Kreta bis Südspanien, Sect. VII. Stachyobotrys Benth. Bl. zerstreut oder in unregelmäßigen, seltener regel- mäßigen Scheinwirteln, zu einfachen, = dorsiventralen Scheinähren gedrängt. Kelch glockig, herabgebogen; obere Kelchzähne breiter, die 2 unteren schmäler. Hintere und seitliche Lappen der Blkr. eilänglich, seitlich herabgebogen, der untere eilänglich concav. Nüsschen stark aderig-runzelig, kahl. — Ausdauernde, hypogäische Ausläufer treibende Kräuter Ost- asiens, 2 in Amerika, einige in Malaysien und Australien. — T. inflatum Sw., durch den schon zur Blütezeit geschwollenen, am Schlunde contrahierten Kelch leicht kenntlich, von Uruguay bis Mexiko. T. canadense L. mit glockigem Kelch und rötlicher Blkr., von Canada bis Texas. Eine ganz andere Verbreitung besitzt die Gruppe des T. tomentosum Hayne. Am dichtesten sind die Arten dieser Gruppe in Vorderindien: T. tomentosum Hayne, T. stoloni- ferum Hamilt., T. laxum Don, T. Royleanum Wall., T. quadrifarium Hamilt., T. Wightü Hook. f., T. palmatum Benth. etc. Einzelne dieser Arten reichen bis Birma oder Java. Außerdem gehören hierher T. Perryi Franch. in Mongolien, T. viscidum Blume in Java, T. argutum Br. in Australien, T. quadrifarium var. Fortunei (Benth.) Brig. in China, T. veroni- coides Maxim. und T. japonicum Maxim. in Japan. Zu dieser Section sind schließlich noch folgende westliche Arten zu stellen: 7. hircanicum L. in Persien und auf den südlichen Ab- hängen des Kaukasus, T. Arduini L., T. lamiifolium Urv. und T. Halacsyanum Heldr. in Ost- europa und im Orient, T. bracteatum Desf. und T. collinum Coss. et Bal. in Nordafrika. Sect. VIII. Teueris Benth. Scheinwirtel axillär, 2blütig, oder locker mit armblütigen Cymen. Kelch glockig, aufrecht, gleich 5zähnig oder 5spaltig. Hintere und seitliche Lappen der Blkr. seitlich herabgebogen. Amphigäische Sträucher oder Halbsträucher. A. Incisae Brig. B. gesägt-gezähnt oder geschnitten. — a. Macrandrae Brig. Bl. groß oder mittelmäßig; Stb. mit = exserten Stf. Die Arten dieser Reihe spalten sich geographisch in 3 Hauptgruppen, innerhalb welcher die enger verwandten Formen zusammen gruppiert sind. Für Amerika sind zu erwähnen T. cubense Linn. in Westindien, den südlichen Ver. Staaten, Me- xiko und von da bis Argentinien, ein kahles Kraut mit spitz-rundlich gesägten, eiförmig- spitzigen B. und tief 5spaltigem Kelch. T. laciniatum Torr., dem vorigen nahe stehend, in Nordamerika. T. bicolor Sm. und T. nudicaule Hook. in den Bergen Südamerikas. In Süd- afrika wird diese Gruppe vertreten durch T. capense Thunb. und T. afriecanum Thunb., von welchen das australische T. corymbosum Br. nicht entfernt werden kann. Im Orient schließ- lich koınmt noch eine reiche Reihe von Arten vor, nämlich T. multicaule Montb. et Auch., T. orientale L., T. pruinosum Boiss., T. Taylori Boiss., T. procerum Boiss. et Bl., T. rigidum Benth., T. Oliverianum Ging., zu welchen noch T. campanulatum L. und T. Pseudochamae- pitys L. aus dem Mittelmeergebiet, sowie das australische T. sessiliflorum Benth. gesellt werden müssen. — b. Micrandrae Brig. Bl. klein; Stb. mit eingeschlossenen Stf. T. macrum Boiss. et Hausskn. und T. parviflorum Schreb. im Orient, B. Integrifoliae Brig. B. ganzrandig oder die unteren undeutlich gesägt. T. fruticans L. von Tanger bis Malta im Mittelmeergebiet verbreitet, mit harter, eiförmig-lanzettlicher, am Rande zurückgebogener, unten stark filziger, mit stark verdickter und cuticularisierter Ober- epidermiswand, großen, prächtigen, blauen Bl.; weiter T. aroanium Boiss. in Griechenland, T. Pestalozzae Boiss. und T. alyssifoiwm Stapf in Lycien, T. brevifolium Schreb. und T. ros- 214 Labiatae. (Briquet.) marinifolium Lamck. (T. ereticum L. aber auf Kreta nicht wachsend) im Orient, T. racemosum Br., T. integrifolium F. v. Müll. in Australien, T. riparium Hochst. in Südafrika. Sect. IX. Pycenobotrys Benth. (z. T.) Bl. zerstreut oder in unregelmäßigen Schein- wirteln, zu terminalen Scheinähren gedrängt. Kelch herabgebogen, zur Fruchtzeit vergrößert; Hinterzahn breit eiförmig, Vorderzähne schmäler. Hintere Lappen der Blkr. breit gestutzt, die seitlichen klein, etwas herabgebogen, der vordere breit concav. — 4 Art, T. abutiloides L’Herit., 3—4 Fuß hoher Strauch in Madeira. Sect. X. Teueropsis Benth. (Poliodendron Webb). Scheinwirtel 2blütig, seltener = 4- blütig, axillär oder in terminalen Scheinähren. Kelch herabgebogen; Hinterzahn breiter als die übrigen. Bikr. äußerlich filzig; hintere und seitliche Lappen aufrecht an der Basis der Lippe, sehr kurz. Filzige, canarische Sträucher, T. heterophyllum L’Herit., T. Betonicum L’Herit. Fig. 75. Tinnea aethiopica Kotsch. Au. C Keich; B Blkr.; D, E Nüsschen mit dem schildförmigen Flugapparate, D dorsale Seite, Z ventrale Seite. (Original.) ; 4. Tinnea Peyr. et Kotsch. Kelch eiförmig, 2lippig, mit rundlichen oder stumpfen, ganzrandigen Lippen, zur Fruchtzeit stark vergrößert, aufgeblasen, 2teilig. Blkr. mit kurzer, breiter, im Schlunde erweiterter Röhre; Saum 2lippig: Oberlippe aufrecht, kurz, ausgerandet oder 2lappig; Unterlippe viel länger, ausgebreitet, mit kurzen, abgerundeten, seitlichen Lappen und großem, ausgerandetem Mittellappen. Stb. 4, 2mächtig, die vor- deren länger, unter der Oberlippe aufsteigend; A. mit gespreizten, zuletzt = ver- schmelzenden Thecae. Discus gleich. Frkn. kurz Alappig; Gr. am Gipfel kurz und spitz 2spaltig mit einem oft sehr kurzen, hinteren Ast. Nüsschen an der Basis zusammen- gezogen, länglich, mit einer großen, seitlichen Ansatzfläche versehen, rückwärts mit einem großen, rundlichen oder elliptischen, radiär-schildförmig ausgebildeten Flugapparate ver- sehen, deren radiale Balken unter sich durch zusammengeflochtene Haare verbunden sind. — Hohe Kräuter oder Sträucher, mit ganzrandigen B. Bracteen, wenn differenziert, klein und schmäler als die B. Scheinwirtel gewöhnlich locker 2blütig, axillär oder zu einer terminalen, breiten Scheinähre gedrängt. Vorb. 2. Bl. dunkel- oder violett-purpurn, wohlriechend. 5—6 Arten im tropischen Afrika, z. B. T. aethiopica Peyr. et Kotsch. (Fig. 75). Anmerkung. Die von S. Le Moore als T. heterotypica unterschiedene Art ist von Vatke als Gattung unter dem Namen Renschia abgetrennt worden und wegen der längeren, hinteren Stb. und der basilären Insertion der Nüsschen zu den Nepeteae gestellt worden. Eine genauere Untersuchung der nur jung beschriebenen Bl. dieser Art steht noch aus. — Die große Mehrzahl der in den Sammlungen seltenen Exemplare der Tinnea-Arten kenne ich dagegen leider nur im Fruchtzustande. 5. Leucosceptrum Sm. Kelch glockig, herabgebogen, mit 5 kurzen, breiten, gleichen Zähnen. Blkr. klein, mit = eingeschlossener Röhre, ungleich 5lappig; Lappen abge- rundet, die oberen breiter. Stb. lang, exsert, 2mächtig, die vorderen länger; Staubfäden gerade, spreizend; A. mit gespreizten, zu einem nierenförmigen Fach verschmelzenden Thecae. Discus gleich. Frkn. kurz 4lappig; Gr. am Gipfel kurz und pfriemlich 2spaltig. Nüsschen länglich-tetradrisch, aderig. — Filziger oder behaarter Strauch oder kleiner Baum mit breiten B. Bracteen breit. Scheinwirtel in gedrängten, terminalen, cylin- drischen Scheinähren. 4 Art, L. canum Sm., im Himalaya. Labiatae. (Briquet.) 215 6. Amethystea Linn. Kelch kugelig-glockig, A0nervig, aufrecht, gleich 5zähnig. Blkr. mit kurzer Röhre ohne Saftdecke, mit schwach nach vorn gezogenen hinteren und seitlichen Lappen; Vorderlappen größer, ausgebreitet. Vollkommene Stb. 2, die vorderen aufsteigend, zwischen den oberen Blumenkronenlappen exsert; A. mit gespreizten, zuletzt = verschmelzenden Thecae; hintere Staminodien 2, winzig, fadenförmig. Discus gleich. Frkn. kurz 4lappig; Gr. am Gipfel kurz und pfriemlich 2spaltig, mit einem kürzeren, hinteren Ast. Nüsschen verkehrt eiförmig, netzig-runzelig, mit einer großen, seitlichen, über die !/, Höhe vorgeschobenen Ansatzfläche versehen, nach ihrem Abfall eine kleine, 2spaltige Gynobasis übrig lassend. — Aufrechtes, kahles, Ijähriges Kraut, mit 3—5- teiligen B. Scheinwirtel locker, mehrblütig, mit gestielten Cymen, zu doldenartigen Ris- pen gruppiert. Bl. klein, blau. 4 Art, A. coerulea L. (Fig. 74 C), vom Pontus bis Mandschurien. 7.2 Tetraclea A. Gray. Kelch breit glockig, 10nervig, fast gleich tief 5spaltig. Blkr. mit exserter, schmaler, cylindrischer Röhre; Saum ausgebreitet 5spaltig, mit fast gleichen, verkehrt-eilänglichen Lappen. Stb. 4, 2mächtig, die vorderen länger, mit aufsteigend gebogenen Staubfäden, hinausragend; A. mit parallelen, getrennten Thecae. Discus gleich. Frkn. kurz 4lappig; Gr. am Gipfel kurz, fast gleich und pfriemlich 2spaltig. Nüsschen verkehrt eiförmig, aderig-runzelig, mit einer breiten, kahnförmigen, über die !/, Höhe vorgeschobenen seitlichen Ansatzfläche versehen, nach ihrem Abfall keine Gynobasis übrig lassend. — Aufrechtes, an der Basis verholzendes Kraut, mitschwach gezähnten, eiförmigen B. Scheinwirtel locker, axillär, mit gewöhnlich 3blütigen, gestielten Gymen. Bl. weißlich. A Art, T. Coulteri A. Gray (Fig. 74 E, F, G), von Texas bis Arizona und in Mexiko. Anmerkung. Es i-t vielleicht zu erwarten, dass spätere Untersuchungen diese Gattung aus der Familie schließen. Die Sa. sind höher als in der Mitte angeheftet, sie sind schnabelförmig an der Spitze, was blos bei den übrigens anders gebauten Sa. der Scutel- larioideae ein Analogon findet. Außerdem sind aber nach Baillon’s Beschreibung die Car- piden nicht geschlossen, mit parietaler Placentation. Die Placentarlappen sind frei und biegen sich um die Sa.; die falschen Scheidewände sind kurz. Diese letzten Merkmale sind in keiner anderen L. zu bemerken. 8. Isanthus Michx. Kelch glockig, I0nervig, gleich 5spaltig. Blkr. mit kurzer, nach oben zu einem glockenförmigen Schlunde erweiterter Röhre; Saum 5spaltig. mit ausge- breiteten, fast gleichen Lappen. Stb. 4, mächtig, die vorderen länger; A. mit zuletzt gespreizten Thecae. Discusgleich. Frkn. tief 4lappig. Nüsschen verkehrt, eiförmig netzig- runzelig, mit einer schiefen, kurzen, inneren Ansatzfläche versehen, eine kurze conische Gynobasis nach ihrem Abfall übrig lassend. — Aufrechtes, kahles, Ajähriges Kraut mit ganzrandigen oder grob gezähnten B. Scheinwirtel axillär, locker 2—6blütig; Cymen 1—3blütig, gestielt. Bl. klein, blau. 4 Art, I. brachiatus (L.) O. K. (Fig. 74 H), in Nordamerika. 9. Trichostema Linn. Kelch glockig, A0nervig, gleich oder schief 5zähnig, im letzteren Falle die hinteren Zähne gefördert. Blkr. mit schmaler, gewöhnlich exserter Röhre, ohne Saftdecke; Saum last gleich 5spaltig, ausgebreitet, mit eilänglichen oder ei- förmigen breiten Lappen. Stb. 4, 2mächtig, die vorderen länger, gebogen, aufsteigend, weit hinausragend; A. mit divergierenden, oft zuletzt verschmelzenden Thecae. Discus gleich. Frkn. tief Alappig; Gr. am Gipfel pfriemlich und = gleich 2spaltig. Nüsschen verkehrt eiförmig, aderig-runzelig, mit einer kurzen, schiefen oder seitlichen Ansatzfläche versehen, nach ihrem Abfall eine kurze conische Gynobasis übrig lassend. — Kräuter mit ganzrandigen B. Scheinwirtel axillär, locker oder gedrängt ooblütig. 8 Arten in Nordamerika. Sect. I. Streptopodium Benth. Kelch schief 2lippig; Oberlippe viel länger als die Unterlippe, 3zähnig; Zähne der Unterlippe höher als die Mitte vereinigt. Blumenkronenröhre kürzer als der Saum. Cymenäste sehr verlängert, mit entfernt stehenden Blütenstielen. T. dichotomum L. von E. Massachusetts südlich bis Florida. T. lineare Nutt. (Fig. 74 J) von Connecticut bis Louisiana und Alabama. Sect. II. Orthopodium Benth. Kelch fast gleich 5zähnig. Cymen axillär in vielblütigen Scheinwirteln. — A. Blumenkronenröhre nicht länger als der Kelch. T, arizonicum A. Gray 216 Labiatae. (Briquet.) im südlichen Arizona, lehnt sich in Bezug auf den Blütenstand mehr der vorigen Section an. T. micranthum A. Gray und T. oblongum Benth. in Oregon und Kalifornien. — B. Blumenkronen- röhre schmal, exsert, länger als der Saum. Nüsschen oft warzig. T. laxum A. Gray und T. lanceolatum Benth. in Oregon und Kalifornien, sind Ajährige Kräuter mit zuletzt dorsi- ventral ausgebildetem Blütenstand. T. lanatum Benth. im südlichen Kalifornien trennt sich sehr deutlich von den vorigen ab durch seine zu einer terminalen Rispe gedrängten Cymen; es ist ein kleiner Strauch mit dem Habitus von Rosmarinus. I. 2. Ajugoideae-Rosmarineae. Kelch 41nervig, 2lippig nach dem Typus 2/3. Blkr. 2lippig; Oberlippe concav; Unterlippe 3spaltig, ausgebreitet. Stb. 2, die vorderen; Staubfäden unter der Oberlippe aufsteigend, an der Basis vorn mit einem Höcker versehen; A. Ithecisch. Frkn. tief 4lappig. Nüsschen verkehrt eiförmig, glatt, mit trockenem Exocarp, dem Torus durch eine ven- trale Ansatzfläche angeheftet, ohne Nährgewebe. 10. Rosmarinus Linn. Kelch eiförmig-glockig, mit kahlem Schlunde, 2lippig; Ober- lippe concav, sehr kurz 3zähnig; Vorderlippe 2spaltig. Blumenkronenröhre länger als der Kelch, am Schlunde erweitert, ohne Saftdecke; Saum 2lippig; Ober- NVA lippe aufrecht, ausgerandet oder 1 W/ kurz 2spaltig; Unterlippe ausgebreitet f 3spaltig, mit einem großen, concaven, | abgebogenen Mittellappen. ‘Vollkom- B mene Stb. 2, die vorderen, unter der Öberlippe aufsteigend; Stf. unter der Mitte vorn mit einem kleinen Zahn versehen; A. Ithecisch, zusam- menhängend; hintere Stb. 0. Discus gleich. Frkn. tief 4lappig; Gr. am Fig. 76. Rosmarinus offieinalis L. A Bl. B aufgeschnittener Gipfel pfriemlich 2spaltig, mit einem Kelch. C Nüsschen mit der ventralen Ansatzfläche. (Original.) z b De sehr kurzen, hinteren Ast. Nüsschen verkehrt eiförmig, glatt, mit einer seit- lich schiefen, im unteren !/, der Höhe gelegenen, eiförmigen Ansatzfläche. — Sträucher mit ericoiden, schmalen, am Rande zurückgebogenen B. Bl. in kurzen, terminalen Schein- ähren, wenig zahlreich, fast sitzend, mit kleinen Vorb. Blkr. weißlich oder bläulich. 4 Art im ganzen Mittelmeergebiet. R. officinalis L. (Fig. 76), eine anatomisch sehr interessante Pfl. mit mehreren Varietäten, deren einige in gewissen Gegenden streng endemisch sind, z. B. die algierischen, von De No& beschriebenen AR. laxiflorus, lavandulaceus etc. — Diese Art wurde von den Alten Kranzenkraut genannt, weil man sie gewöhnlich in den Kränzen mit Lorbeer und Myrtenzweigen flocht. Man schreibt vielfach die Güte des Honigs von Narbonne und Mahon dem Geruch der Rosmarinblüten zu; die Schafe fressen es gierig. Die officinelle Herba Rosmarini liefert ein Ol, aus welchem man eine die Menstruation be- fördernde, den Magen stärkende, kampherartige Substanz herauskrystallisiert. Diese Kry- stalle sind ein Hauptbestandteil des unter dem Namen »eau de la reine de Hongrie« be- kannten Geruchswassers. \ N N \ \ N u. Prostantheroideae. Kelch 10—A3nervig, selten 15nervig, 5zähnig oder 2lippig. Blkr. mit teller- oder becherförmig ausgebreitetem Saum; Oberlippe breit, flach oder etwas concav; Unterlippe ausgebreitet. Stb. 4, die vorderen manchmal mit rudimentären Thecae. Frkn. bis zum 1, oder zur !/, seiner Höhe geteilt. Nüsschen verkehrt eiförmig, dem Torus durch eine seitlich ventrale oder seitlich schiefe Ansatzfläche angeheftet, zur Fruchtzeit Nährgewebe enthaltend. E. gerade, mit unterständiger, gerader Radicula. — Ausschließlich austra- lische Sträucher. A. A. der fertilen Stb. durch Abort Atheeisch. a. Fertile Stb. 2, die oberen; A. der unteren Staminodien in 2 lineale oder keulenförmige Lappen umgewandelt. Labiatae. (Briquet.) 217 a. Connectiv der oberen Stb. nicht verlängert. Blkr. mit fast flacher Oberlippe 11. Westringia. ß. Connectiv der oberen Stb. verlängert; der untere Schenkel erweitert und bärtig behaart. Blkr. mit concaver oder gewölbter Oberlippe . . . 12. Microcorys. b, Fertile Stb. 4. a. Vorderer Schenkel des Connectivs bei den hinteren Stb. erweitert, geschlitzt oder schwanzförmig, bei den vorderen (selten bei nr lineal. B. stumpf oder spitz, aber ohne stachelige Spitze. . . las klemisenga: ß. Vorderer Schenkel des Connectivs bei allen Stb. zu 4 kleinen Höcker reduciert. B. mit stacheliger Spitze. . . . 2... 14. Hemiandra. B. A. der fertilen Stb. 2theeisch, mit Seal rlehellien Thecae a. Fertile Stb. 2, die unteren; A. der oberen Staminodien zu winzigen Köpfchen reduciert 15. Wrixonia. b. Fertile Stb. 4, mit kurzen Connectiven; Thecae aller A. normal entwickelt 16. Prostanthera. 11. Westringia Sm. Kelch glockig, = I5nervig, gleich 5zähnig. Blkr. mit kurzer, nach oben zu glockenförmig erweiterter Röhre; Saum 2lippig; Oberlippe aufrecht, fast flach, breit 2spaltig; Unterlippe ausgebreitet, breit 3spaltig. Fertile Stb. 2, die hinteren, unter der OÖberlippe aufsteigend; A. durch Abort Ithecisch, mit hervortretendem Connectiv; A. der 2 kurzen vorderen Staminodien in 2 lineale oder — keulenförmige Lappen umge- wandelt. Discus gleich. Gr. am Gipfel pfriemlich und fast gleich 2spaltig. Nüsschen Fig. 77. Zweige mit Blütenständen von Prostuntheroideue. A Hemiandra pungens R. Br.; B Prostanthera rotundi- Jolia R. Br.; C Westringia rigida R. Br. (Original.) verkehrt eiförmig, netzig-runzelig, durch eine große, concave, ventrale, ofr über die !/a Höhe vorgeschobene Ansatzfläche der kurzen, conischen Gynobasis angeheftet. — Sträucher mit 3—4(—6)wirteligen, kleinen, ganzrandigen B. Scheinwirtel 2blütig, axil- lär, entfernt, selten zu terminalen, blattreichen Köpfchen gedrängt. Bl. sitzend oder kurz gestielt, mit 2 Vorb. Gegen 42, äußerst eng verwandte Arten in Australien. $ A. Awillares Brig. Bl. alle in den Blattachseln. Bracteen nicht differenziert. W. longifolia R. Br. und W. glabra R. Br., auf dem Continente, haben 3wirtelige, beiderseits grüne, fast flache B.; W. rubiaefolia R. Br. in Tasmanien hat 4wirtelige B. Auf den Rändern stark zurückgebogene B. haben W. eremicola A. Cunn., W. senifolia F, v. Müll., W. rigida 218 ‘ Labiatae. (Briquet,.) R. Br. (Fig. 77 C) und W. Dampieri R. Br., continentale Arten, die beiden letzteren auch in Tasmanien. Unterseits stark filzige B. und Kelchzähne, halb so lang als die Röhre, kenn- zeichnen W. brevifölia Benth. (Fig. 78 A), W. rosmariniformis Sm. und W. grandifolia F. v. Müll. $ 2. Cephalanthae Brig. Bl. in terminalen, kugeligen Köpfen. Bracteen nicht länger als der Kelch. A Art, W. cephalantha F. v. Müll. in Westaustralien. 12. Microcorys R. Br. (incl. Anisandra Bartl.) Kelch glockig, fast A5nervig, gleich 5zähnig. Blkr. mit eingeschlossener oder exserter, nach oben zu glockenförmig erweiterter Röhre; Saum 2lippig; Oberlippe aufrecht, concav oder gewölbt, ganzrandig oder in 2 diver- gierende Lappen gespalten; Unterlippe ausgebreitet, 3spaltig. Fertile Stb. 2, die hinteren, unter der Oberlippe aufsteigend; A. durch Abort Afächerig; Connectiv vorn zu einem oft erweiterten und bärtigen Schenkel verlängert; A. der 2 kurzen vorderen Staminodien in % lineale oder = keulenförmige Lappen umgewandelt. Discus gleich. Gr. am Gipfel pfriemlich und fast gleich 5spaltig. Nüsschen verkehrt eiförmig, netzig-runzelig, durch eine große ventrale, concave, oft über die !/,) Höhe vorgeschobene Ansatzfläche der kurzen, conischen Gynobasis angeheftet. — Sträucher oder Halbsträucher, mit 3—4wirteligen oder gegenständigen, ganzrandigen B. Scheinwirtel 2blütig, axillär, entfernt oder seltener zu blattreichen, terminalen Köpfchen gedrängt. Bl. gestielt oder sitzend, mit 2 Vorb. Blkr: innen gewöhnlich behaart. Circa 45 Arten in Südwestaustralien. Sect. I. Microcorys Benth. Blumenkronenröhre nicht länger als die Kelchzähne, Ober- lippe sehr kurz, schwach ausgerandet; Unterlippe viel länger, ausgebreitet. B. 3-, selten 4wirtelig.. M. purpurea R. Br. und M. obovata Benth. mit breiten B. und großen Bl. M. lenticularis F. v. Müll. mit runden, kleinen B. und kleinen Bl. Lineale B. mit kleinen Bl., denen der vorigen Art ähnlich, besitzen M. barbata R. Br. und M. virgata R. Br. Sect. II. Anisandra (Bartl.) Benth. Blumenkronenröhre eingeschlossen oder selten exsert; Oberlippe gespaltet, mit 2 seitlichen, ausgebreiteten Lappen. B. 3-, seltener 4wirtelig. $ A. Amwilliflorae Brig. Bl. alle in den Blattachseln axillär. Keine Bracteen differenziert. Hierher M. glabra Benth. und M. ewxserta Benth. mit kahlen oder sehr schwach behaarten Kelchen, M. ericifolia Benth. mit stark behaartem Kelch, M. subcanescens Benth. mit seiden- artigem Überzug und relativ langen, lineal-keilförmigen B. $ 2. Bracteosae Brig. Bl. in terminalen, blattreichen Köpfen oder Scheinähren. Bracteen differenziert, breiter als die B.e 2 Arten: M. pimeleoides F. v. Müll. und M. capitata Benth. Sect. III. Hemigenioides Benth. Blumenkronenröhre exsert. Oberlippe kurz gelappt, wenig kürzer oder ebenso lang als die Unterlippe. B. gegenständig. 4 Arten: M. loganiacea F. v. Müll. und M. tenuifolia Benth. mit breiter Blkr., M. longiflora F. v. Müll. und M. longi- folia Benth. mit schmälerer Blkr. ı3. Hemigenia R. Br. (incl. Atelandra Lindl. und Colobandra Bartl.) Kelch glockig, 5zähnig oder 2lippig mit ganzrandigen oder gezähnten Lippen. Blkr. mit exserter oder eingeschlossener, nach oben zu glockenförmig erweiterter Röhre; Saum 2lippig; Ober- lippe concav, ausgerandet oder 2lappig; Unterlippe ausgebreitet, 3spaltig; mit einem großen, 2spaltigen Mittellappen. Stb. 4, 2mächtig, die unteren länger, aufsteigend; A. durch Abort Afächerig; Connectiv verlängert, vorn zu einem Schenkel ausgebildet; Schenkel der hinteren Stb. erweitert oder geschlitzt, in den vorderen (selten in allen) lineal oder schwanzförmig oder eine reducierte Theca tragend. Discus gleich, hervor- tretend. Gr. am Gipfel pfriemlich und fast gleich 2spaltig. Nüsschen netzig-runzelig, durch eine große concave, oft über die !/s Höhe vorgeschobene Ansalzfläche der kurzen conischen Gynobasis angeheftet. — Sträucher oder Halbsträucher mit gegenständigen oder zu 3wirteligen, an der Spitze nicht stacheligen B. Scheinwirtel 2blütig, selten ooblütig, axillär. Bl. gestielt oder fast sitzend, mit 2 Vorb. Circa 20 Arten in Südwestaustralien, 2 in Ostaustralien. Sect. I. Diplanthera Benth. Kelchzähne 5, fast gleich, pfriemlich oder spitz. Vordere Connectivschenkel der unteren Stb., manchmal auch aller Stb., eine reducierte Theca tragend. B. sitzend, gegenständig. 3 Arten: H. diplanthera F. v. Müll. mit linealen B., H. pimelifolia F. v. Müll., abstehend behaart, mit eilänglichen B., H. Drummondi Benth., kahl oder schwach behaart, mit, eilänglich-keilförmigen B. Labiatae. (Briquet.) 219 Sect. II. Hemigenia Benth. Kelchzähne 5, fast gleich, pfriemlich oder spitz. Vorderer Connectivschenkel der unteren Stb. schwanzförmig. B. fast durchgehend sitzend, gegen- oder wirtelständig. — A. Patentipilosae Brig. Zweige kahl oder abstehend behaart. Bl. alle einzeln. Die westlichen Arten, H. westringioides Benth., H. teretiuscula F. v. Müll., H. scabra Benth., H. humilis Benth., haben gegenständige B., die östlichen, H. cuneifolia Benth. und H. purpurea R. Br. (incl. H. Silteri Benth.), dagegen besitzen zu 3 oder 4 wirtelständige B. — B. Lanatellae Brig. Zweige wollig oder = filzig. Bl. auf den Hauptachsen in Scheinwirteln, selten einzeln auf den Nebenachsen. H. curvifolia F. v. Müll. mit am Rande zurückge- bogenen, gefalteten B., H. barbata Bartl. und H. sericea Benth. (incl. H. parviflora Bartl.) mit flachen oder concaven B. Sect. III. Atelandra (Lindl.) Benth. Kelch 2lippig; Oberlippe 3zähnig oder 3lappig, Mittellappen = breiter als die seitlichen; Unterlippe tief 2lappig; alle Lappen zugespitzt. ‚Vorderer Connectivschenkel der unteren Stb. schwanzförmig, selten keulenförmig, kahl. B. stumpf, an der Basis zu einem kurzen Stiel zusammengezogen. Angedrückt behaarte oder fast kahle Arten. Hierher H. obtusa Benth., H. gläbrescens Benth., H. platyphylia Benth. (inel. H. subvillosa Benth.), H. podalyrina F. v. Müll., H. canescens Benth., H. incana Benth. (Fig. 78 B). Sect. IV. Homalochilus Benth. Kelch 2lippig; Oberlippe ganzrandig oder breit und kurz 3lappig; Unterlippe ganzrandig oder kurz 2lappig, den Schlund zuletzt = verschließend. Vorderer Connectivschenkel der unteren Stb. schwanzförmig oder schwach keulenförmig. Kleine Bl. und zu 3 wirtelständige B. besitzen H. microphylla Benth. und H. ramosissima Benth., opponierte B. haben H. rigida Benth. und H.. macrantha F. v. Müll.; bei letzterer ist die Blkr. 2 mal länger als der Kelch. 14. Hemiandra R. Br. Kelch glockig, = A5nervig, 5zähnig, mit dornigen Zähnen oder ?lippig; Oberlippe ganzrandig oder ungleich 3zähnig; Unterlippe 2spaltig. Blkr. mit exserter, nach oben zu breit glockenförmig erweiterter Röhre; Saum 2lippig; Ober- lippe aufrecht, kurz, breit 2lappig; Unterlippe länger, ausgebreitet, breit 3spaltig, mit einem großen, oft 2spaltigen Mittellappen. Stb. 4, Qmächtig, die vorderen länger, auf- steigend; A. durch Abort Ifächerig; Connectiv an der Basis zu einem linealen oder zahn- förmigen Fortsatz ausgebildet. Discus gleich, um den Frkn. herum erhöht. Gr. am Gipfel. kurz, pfriemlich und gleich 2spaltig. Nüsschen verkehrt eiförmig, netzig-runzelig, durch eine große, concave, ventrale, oft über die !/, Höhe vorgeschobene Ansatzfläche der kurzen conischen Gynobasis angeheftet. — Viel verästelte Sträucher oder Halbsträucher, mit steilen Zweigen und kleinen, ganzrandigen, steifen, an der Spitze stacheligen B. Schein- wirtel axillär, 2blütig. Bl. weiß oder rosa, gestielt, mit 2 Vorb. 3 Arten in Südwestaustralien. $ 1. Regulares Briq. Kelch mit 5 pfriemlichen, steifen, fast zleichen Zähnen. A Art, H. incana Bartl., mit stark abstehend behaarten Zweigen und linealen B. $ 2. Chilocalieinae Brig. Kelch 2lippig; Oberlippe ganzrandig oder mit kleinen, seitlichen Lappen; ÜUnterlippe 2lappig. H. leiantha Benth. mit stumpfen Lappen an der Unterlippe. H. pungens R. Br. (Fig. 77 A, 73 C) mit pfriemlichen, steifen Kelchlappen ist eine poly- morphe Art, von welcher manche Varietäten als Arten beschrieben worden sind (AH. linearis Benth., H. longifolia Bartl., H. glabra Benth., H. juniperina Bartl. etc.). 45. Wrixonia F. v. Müll. Kelch glockig, 10nervig, 2lippig; Lippen ganzrandig, fast gleich, zur Fruchtzeit zusammenneigend und den Schlund verschließend. Blkr. mit kurzer, eylindrischer, nach oben zu erweiterter Röhre; Saum 2lippig; Oberlippe ausgerandet; Unterlippe kürzer, 3spaltig. Fertile Stb. 2, die unteren A. mit 2 normal ausgebildeten Thecae, ohne Anhängsel; A. der oberen Staminodien zu winzigen Köpfchen reduciert. Gr. an der Spitze kurz und gleich 2spaltig. Nüsschen schief, verkehrt eiförmig, aderig. — Kleiner Strauch, mit zuletzt dornigen Zweigen, kleinen gegenständigen B. Bl. in terminalen, kurzen Scheinähren oder Köpfen. Bl. mit 2 Vorb. A Art, W. prostantheroides F. v. Müll., in Westaustralien. 16. Prostanthera Labill. (incl. Chilodia R.Br., Cryphia R.Br., Klanderia F. v. Müll.) Kelch glockig, 10—Aönervig; Saum 2lippig; Lippen ganzrandig oder die untere leicht . ausgerandet. Blkr. mit kurzer oder exserter und gebogener, oben zu einem glockigen 220 Labiatae. (Briquet.) Schlunde erweiterter Röhre; Saum 2lippig; Oberlippe aufrecht, gewöhnlich kurz, = concav, breit 2lappig; Unterlippe kurz, selten lang, ausgebreitet 3spaltig, mit einem großen, ausgerandetien oder 2spaltigen Mittellappen. Stb. 4, 2mächtig, die vorderen länger, gebogen aufsteigend, eingeschlossen oder etwas kürzer als die Oberlippe; A. mit 2 parallelen, gleich entwickelten, selten divergierenden Thecae; Connectiv auf der dor- salen Seite hervortretend oder mit A—2 hornförmigen, z. T. zusammenhängenden An- hängseln versehen; Thecae manchmal selbst zu Anhängseln ausgebildet. Discus gleich oder tief 2spaltig. Gr. am Gipfel kurz, pfriemlich und gleich 2spaltig. Nüsschen ver- kehrt eiförmig, netzig-runzelig, durch eine große, concave, ventrale (selten kleine, schiefe) Ansatzlläche der kurzen conischen Gynobasis angeheftet. — Harzig drüsige, wohlriechende Sträucher oder Halbsträucher. Scheinwirtel 2blütig, axillär oder in terminalen Schein- ähren. Bl. weiß oder rot, kurz gestielt, mit 2 Vorb. Circa 40 Arten in Australien. Sect. I. Depresmenilia (F. v. Müll.) Brig. Kelch kurz 5zähnig, A0nervig, mit 3eckigen Zähnen. Blumenkronenröhre kurz. A. mit divergierenden, an der Basis zu winzigen An- hängseln zugespitzten Thecae; Connectiv sehr schmal. B. zu 3 wirtelständig, ganzrandig. — 4 Art, P. chrysocalyx (F. v. Müll.) Brig. in Westaustralien. Sect. II. Cryphia (R. Br.) Brig. (Sect. Klanderia |F. v. Müll.) Benth.) Kelch 2lippig, mit ganzrandigen Lippen. Blumenkronenröhre gebogen, oben erweitert; Oberlippe aufrecht, concav; Unterlippe ausge- breitet, ebenso lang oder kürzer. Anhängselder Thecae0 oder winzig. P. chlorantha F. v. Müll. und P. calicina F. v. Müll. in Südaustralien, P. ringens Benth. und P. Leich- hardti Benth. in Queensland, P. Grylloana F. v. Müll. in Westaustralien. Verbreitete Arten sind P. aspalathoides A. Cunn. und P. serpyllifolia (R. Br.) Brig. (P. mierophylla R. Br.) Sect. III. Euprostanthera Benth. (Prostanthera und Chi- lodia R. Br.) Kelch 2lippig mit ganzrandigen Lippen. Blkr. Fig. 78. A Bl. von Westringia brevifolia Benth. — B Stb. von Hemigenia mit kurzer und breiter Röhre; incana Benth. — C Stb. von Hemiandra pungens R. Br. — D Bl. von - E B Prostanthera lasianthos Labill.; EZ Kelch derselben; # Nüsschen im Längs- Oberlippe kurz, sehr breit, » schnitt und in Seitenansicht. (Original.) aufrecht; Unterlippe viellänger. A. gewöhnlich mit Anhängseln versehen. $ A. Subconcavae Benth. B. klein oder schmal, sitzend oder sehr kurz gestielt, = con- cav. Bl. alle axillär, keine differenzierten Bracteen vorhanden. A. mit einem Anhängsel, das 2 mal länger als die Theca ist, versehen. Polymorphe, artenreiche (circa 12 Arten) Gruppe, z. B. P. eurybioides F. v. Müll., P. eryptandroides A. Cunn., P. Eckersleyana F. v. Müll., P. euphrasioides Benth. etc. ı $ 2. Convexae Benth. B. klein oder schmal, sitzend oder kurz gestielt, convex oder mit zurückgebogenen Rändern. Bl. axillär. Keine differenzierte Bracteen vorhanden. An- therenanhängsel sehr mannigfaltig ausgebildet. — I. B. lineal. Hierher P. scutellarioides (R. Br.) Brig. (P. empetrifolia Sieb.), P. decussata F. v. Müll., P. phylieifolia F. v. Müll., P. linearis F. v. Müll. — II. B. verkehrt-eiförmig, eiförmig oder rund. P. cuneata Benih. bis 7000 Fuß hoch in den Alpen von Victoria. P. spinosa F. v. Muell. ebenfalls an nassen Stellen in den Alpen. P. rhombea R. Br., P. marifolia R. Br. und P. rugosa R. Br. in den Bergen von Neusüdwales. $ 3. Racemosae Benth. Bl. in terminalen Scheinähren. Bracteen membranartig, breit, zugespitzt, gewöhnlich rasch abfallend. — I. B. kurz gestielt, mit zurückgebogenen Rändern. P. denticulata R. Br., P. hirtula F. v. Müll., P. incana A. Cunn. in den Bergen von Victoria und Neusüdwales. — II. B. klein, lang gestielt, flach oder fast flach. Antherenanhängsel kürzer als die Thecae. P. violacea R. Br., P. rotundifolia R. Br. (Fig. 77 B), P. Sieberi Benth,, Labiatae. (Briquet.) 221 P. incisa R. Br., P. ovalifolia R. Br. — III. B. flach oder fast flach, größer, lang gestielt, beide Antherenanhängsel länger als die Theca. P. melissifolia F. v. Müll., P. coerulea R. Br. — IV. Wie vorhin, aber nur 4 Antherenanhängsel länger als die Theca. P. prunelloides R. Br., P. lasianthos Labill. (Fig. 78 D—F\. I. Prasioideae. Kelch 5—10nervig, 5zähnig oder 2lippig. Blkr. 2lippig, mit concaver oder helm- förmiger Oberlippe. Stb. 4, unter der Oberlippe aufsteigend. Frkn. teilig. Nüsschen steinfruchtartig, verkehrt eiföürmig oder = tetra@drisch, mit dickem, fleischigem oder = saltigem Exocarp, dem Torus durch eine kleine basiläre N. angeheftet, zur Fruchtzeit ohne Nährgewebe, glatt oder behaart. E. gerade mit gerader, unterständiger Radicula. — Fast ausschließlich tropische Kräuter und Sträucher. A. A. mit divergierenden Thecae. a. Blumenkronenröhre im Kelch fast eingeschlossen; Saum mit breiten Kappen 17. Prasium. b. Blumenkronenröhre aus dem Schlunde des Kelches hinausragend. a. Griffeläste pfriemlich. Blumenkronenröhre nach oben oder schon von der Basis an ERWEILENbEN... ee ae ee 2292518. Stenosyne» 8. Griffeläste kurz, = keulenförmig. en one cylindrisch, am Schlunde kaum erweitert. I. Nüsschen mit fleischigem Exocarp. Kelch zur Fruchtzeit offen 19. Phyllostegia. II. Nüsschen mit dickem, aber nicht fleischigem Exocarp. Kelch zur Fruchtzeit ge- schlossen. . . 2722207 Haplostachys: B. A. mit kurzen, adossierten, zuleizt am Gipfel versehmelzenden Thecae, deren Ränder von einem dichten Kranze von Haaren besetzt sind . . . .... 21. Bostrychanthera. C. A. mit parallelen, zuletzt in transversaler Lage sich befindenden Thecae 22. Gomphostemma. 17. Prasium Linn. Kelch breit glockig, häutig, A0nervig, tief 5spaltig, mit lanzett- lichen in 2 Lippen schwach verwachsenen Lappen. Blkr. mit eingeschlossener Röhre; Saftdecke bestehend aus einem Kranze schuppenartiger Haare; Saum fast gleich 2lippig ; Hinterlippe aufrecht, concav, eiförmig, ganzrandig; Unterlippe ausgebreitet, 3spaltig, mit breiten, stumpfen, seitlichen Lappen und großem, ganzrandigem, concavem Mittellappen. Stb. 4, mächtig, die vorderen länger, unter der Oberlippe aufsteigend; A. mit diver- gierenden Thecae. Discus gleich. Gr. gleich und pfriemlich 2spaltig. Nüsschen ver- kehrt eiförmig, = abgestutzt, kahl, mit fleischigem Exocarp und krustigem Endocarp. — Kahler, ästiger Strauch mit gezähnten B. Scheinwirtel 2blütig, axillär. Bl. weißlich oder blass purpurn, ohne Vorb. 4 Art, P. majus L. (Fig. 79 C u. S0 A), von den Canarischen Inseln durch das Mittel- meergebiet bis Syrien und Palästina. 18. Stenogyne Benth. Kelch eiförmig oder glockig, I0nervig, 5spaltig, mit breiten, blattarligen Lappen oder 5zähnig, gleich oder schief mit längeren und höher verwachsenen Vorderlappen. Blkr. mit = gebogener, exserter, mit nach oben oder schon von der Basis erweiterter Röhre ; mit oder ohne Saltdecke, letztere aus continuierlichem oder in Gruppen gebrochenem Ringe von Haaren bestehend; Saum 2lippig ; Oberlippe aufrecht, breit, concav, ausgerandet; Unterlippe fast so lang oder kürzer, ausgebreitet, 3spaltig, mit fast gleichen, kurzen, ganzrandigen Lappen. Stb. 4, 2mächtig, die vorderen länger, unter der Ober- lippe aufsteigend oder die längeren gebogen; A. mit zuletzt auseinander gespreizten Thecae. Discus gleich. Gr. am Gipfel pfriemlich und gleich 2spaltig oder mit einem kürzeren, hinteren Ast. Nüsschen verkehrt eiförmig, kahl, = steinfruchtartig, mit saftigem Exocarp und krustigem Endocarp, mit kleiner, = schiefer, basilärer Ansatzfläche. — Kräuter von sehr mannigfaltigem Habitus. Scheinwirtelgewöhnlich 6blütig, axillär; Vorb. winzig oder 0. 47 Arten, ausschließlich auf den Sandwichinseln. $ A. Sarmentosae Hillebr. Niederliegende oder = aufrechte Kräuter. Bilkr. rot, mit geförderter Unterlippe. Stb. und Gr. kaum länger als die Unterlippe. — I. B. gestielt. S. calaminthoides A. Gray (Fig. 79 A) mit einer durch ihre großen B. bemerkenswerten Subspecies 323 Labiatae. (Briquet.) Kamehamehae (Wawra) Hillebr.; $S. rugosa Benth. mit runzeligen B., mit unterseits hervor- tretendem Adernetze; S. angustifolia Gray; S. purpurea Mann; S. Kaulae Wawra; S. bifida Hillebr.; S. scrophularioides Benth. (incl. S. Nelsoni Benth.). — II. B. sitzend. S. sessilis Benth., polymorph, mit lederigen, herzförmigen, stumpfen oder abgerundeten, kahlen, runzeligen B.; S. cordata Benth. mit papierartigen, blassen B. $ 2. Scandentes Hillebr. Stark verästelte, gewöhnlich kletternde Kräuter. B. im allge- meinen abgerundet und gekerbt, hier und da gelappt. Blkr. blass. Stb. und Gr. exsert. — A. Macrophyllae Hillebr. B. sehr entwickelt. Blkr. blass purpurn oder, wenn behaart, blass gelblich. — I. Blkr. mit vorgezogener Unterlippe. $. macrantha Benth.; S. rotundifolia A. Gray (S. Haliakalae Wawr.) (Fig. 80 B). — II. Bikr. mit kurz 3zähniger Unterlippe. S. viridis Hillebr.; S. cinerea Hillebr. — B. Microphyllae Hillebr. B. viel kleiner. Blkr. grün- gelblich, fast aufrecht, mit abgestutzter oder sehr schwach gespaltener Unterlippe. Ver- wickelt verästelte Kletterer. $. microphylla Benth. (incl. S. diffusa A. Gray), S. crenata A. Gray, S. vagans Hillebr., S.? serpens Hillebr. Fig. 79. Zweige mit Blütenständen der Prasioideae. A Stenogyne calaminthoides A. Gray; B Phyllostegia glabra Benth.; C Prasium majus L. (Original.) 19. Phyllostegia Benth. Kelch eiförmig, glockig oder röhrig, 4 Onervig, fast gleich, 5spaltig oder 5zähnig. Blkr. mit lang exserter, oft gebogener, cylindrischer oder nach oben zu erweiterter Röhre ob ıe Saftdecke; Saum 2lippig; Oberlippe aufrecht ausgebreitet, fast flach, ganzrandig; Unterlippe ausgebreitet, 3spaltig, mit eiförmigen Lappen, der mitt- lere breiter, ganzrandig. Stb. 4, 2mächtig, die vorderen länger, unter der Oberlippe auf- steigend; A. mit divergierenden oder Zuletzt auseinander gespreizten Thecae. Discus gleich. Gr. fast am Gipfel verdickt und fast ungeteilt oder Griffeläste keulenförmig, ge- spreizt oder gekrümmt, mit oft kopfförmigen N. Nüsschen verkehrt eiförmig, kahl, = steinfruchtartig, mit fleischigem Exocarp und krustigem Endocarp, mit einer kleinen, basi- lären, oft etwas schiefen Ansatzfläche versehen. — Aufrechte oder niederliegende Kräu- ter oder Halbsträucher, mit oder ohne deutlich differenzierte Bracteen und gezähnten B. Scheinwirtel 6—10blütig, locker, axillär in terminalen Scheinähren oder Rispen. Blkr. weiß oder etwas purpurn. 17 Arten auf den Sandwichinseln, 4 in Tahiti. $ A. Terminales Brig. Blütenstand terminal. — A. Holophyllae Brig. B. ungelappt, sonst ganzrandig oder gezähnt. Artenreiche Gruppe: P. vestita Benth. (incl. P. dentata Benth.), P. grandiflora Benth. (Fig. 80 C, D), P. clavata Benth., P. brevidens A. Gray, P. ambigua Hillebr., Labiatae. /Briquet. 223 P. stachyoides A. Gray, P. Hillebrandi Mann, P. glabra Benth. (incl. P. chamissonis Benth.) (Fig. 79 B), P. parviflora Benth. (incl. P. leptostachya Benth., P. honolulensis Wawra und P. macrophylla Benth.), P. hirsuta Benth., P. mollis Benth., P. Waimeae Wawra, P. racemosa Benth. — B. Lobatae Brig. B. gelappt, mit stumpfen, kerbartig gezähnten B. P. hispida Benth. $ 2. Axillares Brig. Bl. in axillären, rispenartigen oder traubenartigen Scheinähren. P. floribunda Benth., an der Basis holzig, mit dünnen, behaarten, eiförmigen B., und P. Kund- senü Hillebr. 30. Haplostachys (A. Gray) Hillebr. Kelch röhrig, eylindrisch, 5zähnig, zur Frucht- zeit geschlossen. Blkr. mit fast gerader, nach oben zu kaum erweiterter Röhre, ohne Saftdecke; Saum 2lippig; Oberlippe ganzrandig; Unterlippe ausgebreitet 3spaltig; alle Lappen am Rande abgerundet mit undulierten, etwas gekraustem Rande, fast gleich. Stb. wie in der vorigen Gattung. Gr. eingeschlossen, nach oben zu etwas flach, am Gipfel fastungespalten, keulenförmig erweitert, mit 2 narbentragenden Polstern, behaart. Nüsschen teiraedrisch, mit convexer, behaarter Oberfläche, obconisch, zusammenhängend, mit dickem aber nicht fleischigem Exocarp und krustigem Endocarp, zur Fruchtzeit im geschlossenen Kelch bleibend. — Aufrechte, stark filzige Kräuter mit lederigen, runzeligen B. Schein- wirtel 2blütig, in terminalen Scheinähren. Bl. fast sitzend, weißlich oder etwas purpurn. 3 Arten auf den Sandwichinseln. H. Grayana Hillebr. mit an der Basis abgestutzten oder herzförmigen B. und spitzen Kelchzähnen (Fig. 80 E, F); H. truncata (A. Gray) Hillebr., wie die vorige aber mit stumpfen Kelchzähnen; H. rosmarinifolia Hillebr. mit linealen, fast sanzrandigen, am Rande zurückgebogenen B. %1. Bostrychanthera Benth. Kelch obconisch-glockig, undeutlich 10nervig, gleich und kurz 5zähnig. Blkr. mit lang exserter, gerader, nach oben zu erweiterter Röhre; ohne Saftdecke; Saum 2lippig, mit breit eiförmigen Lappen; Oberlippe ganzrandig, kurz; Unterlippe länger, 3spaltig. Stb. 4, 2mächtig, die vorderen länger; A. fast kugelig, mit adossierten, sackartig ausgebildeten, nach oben sich öffnenden und verschmelzenden, mit einem dichten Haarbüschel versehenen Thecae. Discus verdickt, gleich. Gr. am Gipfel kurz, gleich und pfriemlich 2spaltig. Nüsschen mit einer basilären Ansatzfläche, mit verdicktem Exocarp, im reifen Zustande unbekannt. — Scheinwirtel locker, mehrblütig, axillär, dorsiventral disponiert. Bl. groß, denjenigen von Gomphostemma ähnlich. 4 wenig bekannte Art, B. deflexa Benth., im inneren China. 32. Gomphostemma Wall. Kelch glockig oder röhrig, I0nervig, fast gleich 5zähnig. Blkr. mit unten schmaler, oft exserter, nach oben zu einem breiten Schlunde ge- schwollener Röhre, ohne differenzierte Saftdecke; Saum 2lippig; Hinterlippe gewölbt, ganzrandig; Vorderlippe ausgebreitet, breit 5spaltig. Stb. 4, 2mächtig, die vorderen länger, unter der Oberlippe aufsteigend; A. paarweise genähert, mit parallelen, kahlen, transversal gelegenen Thecae. Discus fast gleich oder vorn zu einem kurzen Nectarium angeschwollen. Gr. am Gipfel fast gleich, kurz und pfriemlich 2spaltig. Nüsschen ver- kehrt eiförmig, kahl oder behaart, nach dem Trocknen runzelig, mit fleischigem oder fast korkartigem Exocarp und krustigem Endocarp, mit einer mittelmäßigen, = schiefen An- satzfläche versehen. — Ausdauernde Kräuter von sehr mannigfaltigem Aussehen. Schein- wirtel 6—ooblütig, axillär oder in terminalen Scheinähren. Bl. gedrängt oder locker, gewöhnlich gelb. Vorb. lanzettlich oder lineal. 235 Arten in Vorderindien, Birma,. der malayischen Halbinsel und den benachbarten Teilen Chinas und des Archipels. Wir folgen hier der prächtigen Arbeit von Prain, einer nach theoretisch-systematischen Principien wissenschaftlich ausgeführten Monographie, wie man sie für tropische Gattungen nur selten bekommt: An account of the genus Gompho- stemma (Ann. roy. bot. Gard. Calcutta, vol. III. 1894). $ A. Pogosiphon Prain. Blumenkronenröhre gebogen, innen behaart, der cylindrische Teil nicht länger als der Kelch; Saum = breit, mit kleinen Lippen. Nüsschen durch Abort zur Fruchtzeit 2—3. — A. Strobilina Prain. Scheinwirtel in terminalen Scheinähren. Kelch- röhre innen kahl. Kelchzähne innen behaart. Nüsschen kahl, eiförmig, runzelig: G. Wal- lichii Prain in Assam, Oberbirma und Yunnan, mit einer gelben Blkr., deren Röhre viel länger als der Kelch ist; G. sirobilinum Wall. in Birma (Fig. 50 G), G. nutans Hook. f. in Assam, G. Heyneanum Wall. im südlichen Vorderindien. — B. Hemsleyana Prain. Schein- u A UHR mia Tver öe- P5E e na } ne. > dr s ö f 2 a 294 Labiatae. (Briquet.) wirtel entfernt stehend, axillär. Kelchröhre und Kelchzähne innen behaart. Nüsschen breit eilänglich, kahl, runzelig: G. Hemsleyanum Prain in Oberbirma. — C. ?Anthocoma Prain. Scheinwirtel entfernt stehend, axillär. Kelchröhre und Kelchzähne innen kahl. Nüsschen eilänglich, = behaart: ?G. flavescens Miq. in Java. $ 2. Stenostoma Prain. Blumenkronenröhre gerade, innen kahl, der cylindrische Teil länger als der Kelch. Saum schmal, mit kleinen Lappen. Nüsschen durch Abort zur Frucht- zeit einzeln, glatt. — A. Nivea Prain. Kelchröhre kaum berippt, innen kahl. Kelchzähne innen kahl. Frkn. kahl. Nüsschen am Gipfel stumpf, kahl: G. niveum Hook. f. in Assam. — B. Parviflora Prain. Kelchröhre kaum berippt, innen steif behaart. Kelchzähne innen steif behaart. Frkn. kahl. Nüsschen verkehrt-eiförmig, am Gipfel verschmälert, kahl: G@. micro- caly& Prain auf der malayischen Halbinsel, mit sehr kurzen Kelchzähnen und einer am Schlunde nur schwach erweiterten Blumenkronenröhre; G. Thomsoniü Benth. in Assam, G. parviflorum Wall. (incl. G. dichotomum Zoll. und G. multifliorum Benth.) vom Himalaya und Assam bis zur malayischen Halbinsel, G. crinitum Wall. in Assam und auf der malayischen Halbinsel haben dagegen verlängerte Kelchzähne und eine am Schlunde deutlich erweiterte Blumenkronenröhre. — C. Eriocarpa Prain. Kelch schwach berippt, innen kahl. Frkn. be- haart. Nüsschen kugelig, behaart: G. eriocarpum Benth. im südlichen Hindostan. Fig. 80. A Kelch von Prasium majus L. — B Nüsschen von Stenogyne rotundifolia A. Gray im Längsschnitt. — C Bl. von Phyllostegia grandiflora Benth.; D reifer Kelch derselben, mit Fr. — E reifer Kelch von Haplo- stachys Grayana Hillebr.; # Nüsschen derselben im Be Eonuitt: — @ Bl. von Gomphostemma strobilinum Wall. (Original.) $ 3. Eugomphostemma Prain. Blumenkronenröhre gebogen, innen kahl, der eylindrische Teil länger als der Kelch. Saum breit, mit großen Lappen. Nüsschen breit, eiförmig. — A. Lucida Prain. Kelch hervortretend berippt. Kelchröhre und Kelchzähne innen behaart. Frkn. zottig. Nüsschen glatt: G. Philippinarum Benth. in den Philippinen, G. Scortechinü Prain in Birma und der malayischen Halbinsel, G. oblongum Wall. in Birma und den Anda- maninseln, G. javanicum Benth. im malayischen Archipel, G. rugosum Prain in Java(?) und Birma, G. lucidum Wall. im Himalaya, in Assam, in Birma und in Yunnan; G. phlomoides Benth. im malayischen Archipel, mit kleinen Bl., deren Röhre nicht länger als der Kelch. — B. Pedunculata Prain. Kelch nicht hervortretend berippt, innen in der Röhre kahl, auf den Zähnen schwach behaart. Frkn. kahl. Nüsschen fein warzig. Cymen locker: @G. chinense Oliv. in Südchina. G. pedunculatum Benth. in Assam, und G. Curtisi Prain auf der ma- layischen Halbinsel sind durch wechselständige Bl. und Bracteen im Blütenstande bemerkens- wert. — C. Melissifolia Prain. Kelch schwach berippt. Kelchröhre innen kahl. Kelchzähne innen behaart. Frkn. kahl. Nüsschen glatt. G. velutinum Benth. und G. Mastersi Benth. in Assam sind durch kurze Bracteen und oben mit Sternhaaren besetzte B. charakteristisch. Lange Bracteen und Blumenkronenröhren haben G. ovatum Wall. im Himalaya und in Assam, mit oben mit steifen Haaren besetzten B., und @. melissifolium Wall. in Assam mit oben ganz kahlen B.- IV. Scutellarioideae. Kelch 2lippig. Blkr. 2lippig, mit helmförmiger Oberlippe. Stb. 4, unter der Ober- lippe parallel aufsteigend, die vorderen länger. Frkn. 4teilig. Nüsschen £ flach kugel- förmig, mit trockenem Exocarp, dem als Gynophor deutlich ausgebildeten Torus durch Übersicht a e $ "Abteilungen des I., III. und IV. Teiles der natürlichen Pflanzenfamilien. TeilT. Abteilung 1: Lief.36 (Bogen 4 u. 2), 76, 93, 110. Myxomycetes: Acrasieae, Phytomyxinae, Myxogasteres, Fungi wird fortgesetzt. sn. » 4a: Schizophyta, Diatomaceae, erscheint 1895. h N e » %: Lief. 40, 41, 46,60,86, 97. Conjugatae, Chlorophyceae, Characeae, Phaeophy- A: ceae, Florideae, wird fortgesetzt. 3: Lief. 91, 92, 442. Hepaticae, Musei, wird fortgesetzt. 4: Filicinae, Equisetinae, Lycopodinae. Teil IL. 4: Lief. 44, 48, 20, 30, 32, 35. Saururaceae bis Hydnoraceae, vollendet. Bin 1a: Lief. 70, 79, Bogen 7 u. 8 aus 87/88. Polygonaceae bis Basellaceae vollendet. Er, » 4b: Lief. 31,33. Phytolaccaceae bis Caryophyllaceae, vollendet. TER >» 2: Lief. 46, 19, 29, 55, 57,58. Nymphaeaceae bis Droseraceae, vollendet. DS » 92: Lief. 51, 53, 56. Podostemaceae bis Platanaceae, vollendet. ik » 3: Lief. 24, 59 (Bogen 4), 63, 71, 77, 90, A04, 102, Bogen 233—-25 aus 104/105 Rosaceae bis Leguminosae, vollendet. » 4: Lief. 47, 52. Geraniaceae bis Cneoraceae, Rutaceae, Simarubaceae, Bur- seraceae, Meliaceae, Trigoniaceae, Vochysiaceae, Tremandraceae, Polygalaceae, Dichapetalaceae, wird fortgesetzt. » 5: Lief. 42, 44,59 (Bogen 7, 8), 73, 78, 84, 447, 148. Euphorbiaceae bis Sabiaceae, Melianthaceae, Balsaminaceae, Rhamnaceae, Vitaceae, wird fort- | gesetzt. 3 v 6: Lief. 49, 50, 80, 82, 95, 443, 449. Elaeocarpaceae bis Violaceae, vollendet. Pe: » 6a: Lief. 98, 99, 100, 103, Bogen 43—16 aus 406/107.: Flacourtiaceae bis ee. Elaeagnaceae, vollendet. et » 7: Lief. 72, 81, 87, 88, 94, 96. Lythraceae bis Halorrhagidaceae, vollendet. » 8: Lief. 141. Araliaceae, Umbelliferae, Cornaceae, wird fortgesetzt. Teil IV. Abteilung 1: Lief. 37, 38, 45, 69. Clethraceae bis Symplocaceae, vollendet. » 2: Lief. 75, 120, 121, 429, 423, 424, 125. Oleaceae bis Asclepiadaceae, vollendet. „ 32: Lief. 68, 85, Bogen 7 und 8 aus 106/107, 414, 427. Convolvulaceae bis Labiatae, erscheint 1895. v 3b: Lief.65, 67, 83, 408, 109, 415, 446, 126. Nolanaceae bis Plantaginaceae, vollendet. » 4: Lief. 61, 62, 64, 66. Rubiaceae bis Dipsacaceae, vollendet. » 5: Lief. 34, 36 (Bogen 4, 5), 39, 43, 48, 54, 74, 87, 89, Bogen 24—26 aus 104/405. Cueurbitaceae bis Compositae, vollendet. : In der Reihenfolge der Familien dürften bei einzelnen Abteilungen, namentlich bei > III. 5 noch kleine Änderungen eintreten, da einerseits das genauere Studium derselben noch zu anderen Ergebnissen über ihre systematische Stellung führen kann, anderseits die Ablieferung der Manuskripte von Seiten der Herren Mitarbeiter nicht immer gerade zu dem festgesetzten Zeitpunkt erfolgt. Br; A. Engler. Ye a 2 En Verlag von Wilhelm Die natürlichen Pflanzenfamilien 3 nehst ihren Gattungen und wichtigeren Arten insbesondere den Nutzpflanzen unter Mitwirkung zahlreicher hervorragender Fachgelehrten begründet von A. Engler und K. Prantl, fortgesetzt von A. Engler ord. Prof. der Botanik und Direktor des botanischen Gartens zu Berlin. — Bisher erschienen 127 Lieferungen. — Lex.-$. Zum Subskriptionspreis a .# 1.50. Einzelpreis a # 3.—. WEE- Zur Erleichterung der Anschaffung wird das Werk künftig auch in Partien von je 5—10 Lieferungen bei Verpflichtung zur Abnahme des ganzen Werkes zum Subskriptionspreis von.#1.50 pro Lieferung abgegeben. Diese Vergünstigung erstreckt sich auch auf dieBand- und die Abteilungsausgabe, die ebenfalls nach und nach zum Subskriptionspreis (also zu 50 2 pro Bogen) be- zogen werden können. Diejenigen Interessenten, denen die An- schaffungsämmtlicher erschienenen Lieferungen aufeinmalbisher zu viel war, werden aufdiese Bezugsweisenbesondersaufmerksam gemacht. BZ Demnächst erscheint: Die Vegetation der Erde. Ri Sammlung pflanzengeographischer Monographieen 2 herausgegeben von. San A. Engler 'und ©. Drude. 1. Br Grundzüge der Pflanzenverbreitung auf der iberischen Halbinsel Re: von Moritz Willkomm. Ein Band von etwa 20 Bogen in gr. $. mit 2 Karten, 2 Heliogravüren und 21 Textfiguren. Sechs pflanzenphysiologische Abhandlungen von Thomas Andrew Knight. (1803— 1812.) Übersetzt und herausgegeben von H. Ambronn. | M; 8. 1895. In Leinen gebunden .# 1.—. En, (Ostwald’s Klassiker der exakt. Wissensch. No. 62.) Era; Handbuch Br. F für f botanische Bestimmungsübungen von z Dr. Franz Niedenzu 0.6. Professor und Leiter des botanischen Gartens am Kgl. Lyceum Hosianum zu Braunsberg, O.-Pr. z Mit 15 Figuren im Text. 8. 1895. Geh. #4 4.—; geb. (in Ganzleinen) .# 4.75. [3 ‚Druck von Breitkopf & Härtel in Leipzig. ee: ee ee RE Silberne Medaille — 3 Erster Preis in Köln. = WINTER e I m | PFLANZENFAMILIEN nebst ihren Gattungen und wichtigeren Arten =) Die natürlichen =, | insbesondere den Nutzpflanzen, unter Mitwirkung zahlreicher hervorragender Fachgelehrten, begründet von A. Engler wa K. Prantl, fortgesetzt von A. Engler, ord. Professor der Botanik und Direktor des botan. Gartens in Berlin. 134. Lieferung. Labiatae von J. Briquet. Iv. Teil, 3. Abteilung a; Bogen 15 bis 17. Mit 60 Einzelbildern in 11 Figuren. —.— > Leipzig Verlag von Wilhelm Engelmann 1896. zur Darstellung zu bringen suchte. Die »natürlichen Pflanzenfamilien« hoffen dies g% erreichen; nicht nur die Art der Bearbeitung des Textes, sondern vor allem auch die Zahl und Güte der Abbildungen lassen erwarten, dass ebensowohl Botaniker von ‘Fach, als einigermaßen vorgebildete Laien (Lehrer der Naturwissenschaft, Apotheker Hg und Pharmazeuten, Aerzte, Forst- und Landwirte, Gärtner, wissenschaftliche E Reisende und Kolonisten) eine Fülle von Anregung und Belehrung finden werde 39 Die Namen der Herausgeber wie der zahlreichen Mitarbeiter (s. das folgende Verzeichnis Ki, bieten die Gewähr einer, auch die strengste Kritik bestehenden Behandlung des Stoffes. 1 und dürften zur Verbreitung des Werkes in weiten Kreisen ganz besonders ee _ Die Einteilung des Werkes ist folgende : I: ware Kryptogamen, redigiert von A. Engler. . Algen und Pilze. 2. Moose, Farne, Schachtelhalme, Bärlappe etc. HI.—IV. Teil. Siphonogamen (Phanerogamen), redigiert von A. Engler. II. Teil. Gymnospermen und monokotyledone Angiospermen. II. u. IV. Teil. Dikotyledone Angiospermen. A V. Teil. Erläuterung des Systemes. Übersicht über die Familien und General- register. 12 Die Abbildungen liefern ein kostbares, bisher nur Wenigen zugängliches Mei a | Der Subskriptionspreis eines Heftes beträgt nur .# 4.50, der Einzelpreis # 3.—. = Die Abteilungen (Bände) sind je nach Vollendung für sich, zu höherem Preie, käuflich = Fi Das erste Heft ist zur Ansicht durch alle Buchhandlungen zu beziehen; ein kurzer “2 Prospekt und ein Probeheft (20 S., zugleich ausführliche Ankündigung) er auch vom PB Verleger. ee. Bader“ Verzeichnis der Mitarbeiter. 25 Siphonogamen (Phanerogamen). P. Ascherson in Berlin, G. v. Beck in Wien, A D. Brandis in Bonn, J. Briquetin Genf, F. Buchenau in Bremen, R. Caspary(#) in Königsberg, Chodat in Genf, U. Dammer in Berlin, O. Drude in Dresden, A. W. Eichler(+) in Berlin, A. Engler in Berlin, W. O. Focke in Bremen, K. Fritsch in # Wien, E. Gilg in Berlin, M. Gürke in Berlin-Schöneberg, E. Hackel in St. Pölten, H. Harms in Berlin, A. Heimerl in Sechshaus bei Wien, G. Hieronymus in Berlin, i F.Höck in Luckenwalde, O. Hoffmann in Berlin, Kamienski in Odessa, E. Knob- . lauch in Tübingen, E. Koehne in Berlin, F. Krasser in Wien, M. Kronfeld in "iR Wien, J. Kündig in Zürich, @. Lindau in Berlin, Th. Loesener in Berlin, P. H: ‚Magnus in Berlin, O. Müller in Breslau, F. Niedenzu in Braunsberg, F. Paxm Breslau. A. Peter in Göttingen, O0. G. Petersen in Kopenhagen, E. Pfitzerin Heidel- 8 berg, A. Poülsen in Kopenhagen, K. Prantl(#) in Breslau, L. Raälkofer in München, 2 R. Raimann in Wien, K. Reiche in Santiago de Chile, W. Schimper in Bonm H. Schinz in Zürich, S. Schoenland in Graham’s Town, K. Schumann in Berlin, ‚R J. v. Szyszytowicz in Dublany, H. Solereder in München, H. Graf zu Solms- Laubach in Strassburg, O0. Stapf in Kew, P. Taubert in Berlin, G. Volkens in Berlin, 0. Warburg in Berlin, E. Warming in Kopenhagen, A. Weberbauer in Breslau, R. v. Wettstein in Prag, L. Wittmack in Berlin, E Wunschmann in Pr Friedenau-Berlin. Kryptogamen. F. Cohn in Breslau, P. Dietel in Leipzig, Ed. Fischer in Bern, M. Fünfstück in Stuttgart, P. Henningsin Berlin, F.Kjellman in Upsala, G. Lindau in Berlin, W. Migula in Karlsruhe, C. Müller in Berlin, H. Potoni& in Berlin, K. Prantl (+) in Breslau, R. Sadebeck in Hamburg, V. Schiffner in Prag, F. Schmitz (#) in Greifswald, J. Schroeter (+) in Breslau, F. Schütt in Greifswald, J. Stoekmayer.in Frankenfels, N. Wille in Christiania, A. Zahlbruckner in Wien. ee — { ee ER a ET ERBE ET TR URST SAN. DR Se RES RR RR LRERTE NER Labiatae. (Briquet.) 335 eine kleine, rundliche, basiläre Ansatzfläche angeheftet. S. transversal oder subtrans- versal, mit ventralem Hilus, ohne Nährgewebe. E. mit gekrümmter, auf einem der Kotyledonen anliegender Radicula. — Kräuter, selten Sträucher. A. Reifer Kelch aufgeblasen, mit geschlossenen Lippen, ohne Scutellum . 283. Salazaria. B. Reifer Kelch nicht aufgeblasen, 2teilig; hinteres Segment auf der Rückenseite mit einem schuppenähnlichen Scutellum versehen, abfällig; vorderes Segment ohne Scutellum, bleibend 24. Scutellaria. 33. Salazaria Torr. Kelch verkehrt eiförmig, häutig, ohne Scutellum, 2lippig, mit kurzen, runden, ganzrandigen Lippen, zur Fruchtzeit stark vergrößert, aufgeblasen, netzig- aderig, mit kleinem, geschlossenem Eingang. Blkr. mit lang exserter, rückwärts ge- bogener, aufsteigender, nach oben zum Schlunde erweiterter Röhre; Saum 2lippig; Hinter- lippe aufrecht, concav oder helmförmig, ganzrandig; Seitenlappen kurz, mit den oberen seitlich angewachsen. Stb. 4, 2mächtig, die vorderen länger, unter der Blkr. aufsteigend; A. bewimpert, paarweise genähert, in den hinteren Stb. 2fächerig, mit getrennten, = ge- spreizten Thecae, in den vorderen durch Abort Ithecisch (verkümmerte Theca klein oder obsolet). Discus dick und gleich , aber nicht deutlich zu einem Gynophor ausgebildet. Gr. am Gipfel ungleich 2spaltig, mit kleinen oder undeutlichen hinteren Lappen. Nüsschen abgeplattet kugelig, stark warzig. — Stark verzweigter Strauch mit kleinen, ganzrandigen, entfernten B. Scheinwirtel 2blütig, in unterbrochenen Scheinähren am Gipfel der Zweige. Bl. blau, kurz gestielt. 4 Art, S. mezxicana Torr., im südöstlichen Kalifornien, Sierra Nevada und Utah, Arizona und Mexiko. 24. Seutellaria Linn. (Cassida Mönch). Kelch glockig, 2lippig, mit kurzen, breiten, sanzrandigen, zur Fruchtzeit geschlossenen Lippen, zuletzt bis zur Basis 2teilig; hinteres Segment auf der Rückenseite mit einem rundlichen, concaven, schuppenähnlichen Scu- tellum versehen, abfällig; vorderes Segment bleibend, ohne Scutellum; Blkr. mit lang exserter, aufsteigender, rückwärts gebogener, oben zum Schlunde erweiterter Röhre. Saum 2lippig; Oberlippe aufrecht, helmförmig, ganzrandig oder ausgerandet; seitliche Lappen bald frei, bald mit den oberen verwachsen, sehr selten mit der ausgebreiteten Unterlippe verbunden. Sıb. 4, 2mächtig, die vorderen länger, unter der Oberlippe auf- steigend; A. paarweise genähert, bewimpert, in den hinteren Stb. 2thecisch, mit deut- lichen, = gespreizten Thecae, in den vorderen durch Abort Ithecisch (verkümmerte Theca klein oder obsolet). Discus zu einem säulenförmigen, gebogenen oder massiven Gynophor ausgezogen; Gr. am Gipfel pfriemlich, ungleich 2spaltig, mit einem sehr kurzen, hinteren Lappen. Nüsschen = abgeplattet kugelig, warzig oder mit mannig- faltigen Haaren bedeckt, selten kahl. — Kräuter, selten Halbsträucher oder Sträucher von sehr verschiedenem Habitus. Blütenstand in den einzelnen Sectionen verschieden. Circa 480 Arten in der ganzen Welt, selten im tropischen Afrika, in Südafrika fehlend. Sect. I. Euscutellaria Brig. Nüsschen ohne membranartigen Rand, flügellos. $ 1. Lupulinaria Ham. Bl. in 4eckigen, terminalen Scheinähren, nicht oder undeutlich dorsiventral. Bracteen differenziert, membranartig. S. alpina L. (Fig. 82 C—E) mit ei- förmigen, gezähnt-gekerbten, beiderseits grünen, behaarten B. und großen, violetten Schein- ähren, in den Gebirgszügen der alten Welt, von der Sierra Nevada bis zum Altai; weit seltener als der Typus ist die gelbblütige Varietät lupulina (Linn.) Benth. Eng verwandt sind S. prosirata Jacq. und S. Heynei Hook. im westlichen Himalaya, S. pulchella Bunge (S. grandiflora Benth. an et Sims?) im Altai. S. orientalis L. mit tief gezähnten oder fiederig geschnittenen, unterseits weißlichen B. und gelben Blkr., in den Bergen Griechenlands, Klein- asiens, Persiens und im Libanon; verwandte Arten sind S. virens Boiss. in Armenien, S. Pichleri Stapf, S. mucida Stapf, S. pinnatifida Ham. in Persien. S. glechomoides Boiss. in Persien besitzt kleine, breite, stumpfe, an der Basis abgestutzte, ausgeschweift-gekerbte B. S. pectinata Montb. et Auch. in Cappadocien ist durch die lanzettlichen, fein geschlitzten, kleinen B. bemerkenswert; weiter S. Haussknechtii Boiss. in Armenien, S. Stocksii Boiss. in Beludschistan mit zerbrechlichen, harten, blattreichen Zweigen, rhombisch-eiförmigen, ganz- randigen B. und Bl. in Köpfchen. Eine andere Gruppe orientalischer Arten neigt durch den viel lockereren, unterbrochenen, mehr traubenähnlichen Blütenstand der folgenden Section zu; Natürl. Planzenfam. IV. 2a. 15 _— 226 Labiatae. (Briquet.) es sind dies S. fruticosa Desf., im Oriente verbreitet, S. cretacea Boiss. et Hausskn. in Meso- potamien, S. multicaulis Boiss. und S. chorassanica Bunge in Persien. $ 2. Heteranthesia Benth. Bl. in terminalen, dorsiventralen Trauben. Bl., besonders die oberen, wechselständig und nicht opponiert. Bracteen klein, krautig. — Hauptsächlich tropisch-amerikanische Arten mit großen, langröhrigen, scharlachroten Bl. Hierher gehören S. longifolia Benth. und S. multiflora Benth. in Neuspanien; S. splendens Link. (Fig. 81 und 82 F, G) in Mexiko, S. atriplicifolia Benth. in Peru, S. coccinea Kunth in Neugranada, S. Hartwegii Benth. in Columbien. S. Ventenatii Hook. und S. incarnata Vent. werden ihrer eleganten Bl. und ihres schönen Colorits wegen vielfach in Treibhäusern gezogen. — In einer %. Gruppe werden die blau blühenden Arten gesammelt. Hier sind besonders zu nennen I Fig. SI. A Scutellaria splendens Link, Zweig mit Fig. 82. C Andröceum von Scutellaria alpina Blütenstand. — B Habitusbild von S. galericulata L. L.; D Gynophor und Frkn. von derselben; (Original.) E Kelch von derselben. — F $. splendens Link, Gynophor und Nüsschen; @ Nüsschen im Längs- schnitt. (Original.) die brasilianischen S. tubiflora Benth., S. uliginosa St. Hil. und S. agrestis St. Hil.; S. brevi- flora Benth. ist in Peru endemisch; S. purpurascens Sw. ist eine in Brasilien, Centralamerika und Westindien gemeine Art mit ausgeschweift gezähnten, stumpfen, an der Basis breit abgestutzten B. und fast kahlen Kelchen. S. discolor Coleb., eine ostindische Art, nimmt in dieser Section geographisch eine sehr isolierte Stellung ein. $ 3. Vulgares Benth. Bl. alle opponiert, in dorsiventralen Scheinwirteln; diese letzteren bald axillär, bald in terminalen Scheinähren. Labiatae. (Briquet.) er) A. Salviaefoliae Boiss. Niedrige, niederliegende Kräuter mit kleinen B. Bl. in termi- nalen, traubenartigen Scheinähren. Bracteen ganzrandig. Orientalische Arten: S. salviaefolia Benth. in Kleinasien und Armenien, S. pontica C. Koch in Lazistan, S. diffusa Benth. in den Bergen Kleinasiens und des nördlichen Syriens, $S. heterophylla Montb. et Auch. in Cilicien und Syrien. B. Peregrinae Boiss. Aufrechte Kräuter mit breiten, gekerbten, gestielten, eiförmigen B. Bl. in terminalen, traubenartigen Scheinähren. Bracteen ganzrandig, klein. — I. Aus der alten Welt ist hierher eine sehr große Anzahl von Arten einzuordnen. In Südeuropa S. Columnae All. mit breit herzförmigen oder abgestutzten B., behaartem Kelch und großen, blauen Blumenkronenröhren; S. altissima L. in Osteuropa, kahl, mit kleineren Bl.; S. pere- grina L. im Orient und in Sicilien, mit langen Bracteen und sternförmigen Haaren auf den Nüsschen; S. Tournefortü Benth. im Orient, kahl, mit sehr großen Bl.; S. albida Linn. mit klebrig- haarigem Blütenstand, breiten Bracteen und weißlicher Blkr.; S. wiriculata Labill. im Libanon und Antilibanon, mit zuletzt stark geschwollenem Kelch; S. violacea Heyne auf der Dekkan- halbinsel und in Ceylon, sehr polymorph (incl. S. Colebrookiuna Benth., S. robusta Benth., S. Wightiana Benth., S. floribunda Benth. etc.). Weitere Arten sind S. Sieberi Benth., S. hirta Sibth. et Sm., S. brevibracteata Stapf etc. — II. Vertreten wird diese Gruppe in Amerika durch S$. versicolor Nutt. in den Vereinigten Staaten von Pennsylvanien bis Texas, S. saxa- tilis Ridd. auf feuchten Ufern von Delaware bis Ohio und Tennessee. C. Cuneatae Briq. Aufrechte Kräuter mit eiförmigen oder lanzettlichen, gekerbten oder gezähnten, sitzenden oder kurz gestielten B. (die untersten ausgenommen). Bl. in terminalen, traubenartigen Scheinähren. Bracteen ganzrandig, graduell aus den B. umgestaltet. Bl. blau. Hierher aus der alten Welt S. glutinosa Benth. in Turkestan und S. arabica Jaub. et Sp. in Arabien, mit verwickelten kleinen Ästen und kleinen, rhombisch-eilänglichen, wenig ge- sägten B.; ferner die ostindischen $. oblonga Benth., S. incurva Wall., S. glandulosa Hook., S. grossa Wall., S. khasiana Clarke etc. Amerikanische Arten sind S. montana Chapm., S. serrata Andr., S. canescens Nutt, S. pilosa Michx., S. integrifolia Linn. etc. D. Coccineae Brig. Wie in der vorigen Reihe, aber Blkr. scharlach, mit langen, ex- serten Röhren. S. Lindeniana Benth. in Venezuela. mit oben kahlen, unten sehr kurz und angedrückt behaarten, ausgeschweift-gezähnten B. E. Angustifoliae (Benth.) Brig. Aufrechte Kräuter mit lanzettlichen oder linealen, & ganzrandigen, sitzenden oder kurz gestiellen B. Bl. in terminalen, = deutlichen, trauben- ähnlichen, dorsiventralen Scheinähren. B. unmerklich in kleinere Bracteen übergehend. — Ss. macrantha Fisch. in Ostasien, S. linearis Benth. in Ostindien, S. viscidula Bunge in Nord- china, S. Schweinfurthü Brig. in Centralafrika. F. Galericulatae Boiss. Aufrechte oder kleine Kräuter mit lanzettlichen, = sitzenden oder kurz gestielten, ganzrandigen oder schwach gezähnten B. Bl. axillär, dorsiventral dis- poniert. Hierher S. galericulata Linn. (Fig. 84 B), in feuchten Wiesen verbreitet über Europa, Asien und Nordamerika, mit lanzettlichen, an der Basis abgerundeten oder = herzförmigen B. S. hastaefolia Linn. in Europa und Westasien, mit an der Basis spießförmigen B., kleineren Blkr. und gedrängteren Bl. S. minor L. in den Sümpfen Europas und des mittleren Asiens. In Preußen und im Jura ist ein Bastard S. galericulata >< minor Michalet (S. Nicholsoni Taub.) gesamme:t worden. Weitere Arten dieser Gruppe in der alten Welt sind S. scordifolia Fisch., S. rivularis Wall., S. balearica Barc. In Central- und Südamerika S. rumicifolia Kunth, $. microphylia Moc. et Sess., nummulariaefolia Hook. f.; in Australien S. humilis R. Br. und S. möllis R. Br. Nordamerika besitzt eine reiche Anzahl von Arten dieser Reihe, z. B. S$. an- gustifolia Pursh, S. parvula Michx., S. resinosa Torr., S. tuberosa Benth. etc. G. Lateriflorae (Benth.) Brig. Stark verästelte Kräuter. Bl. blau oder violett, meistens in kleinen, axillären Scheinährchen. Hierher S. repens Hamilt. und $. angulosa Benth. in Ostindien, S. lateriflora Linn. in Nordamerika. Sect. II. Scutellariopsis Brig. Nüsschen von einem deutlichen, membranartigen Saume umringt. S. nervosa Pursh in Nordamerika; S. Guilielmi A. Gray in Japan. v. Lavanduloideae. Kelch 13—15nervig oder 2lippig, nach dem Typus °/s oder !/,. Blkr. 2lippig, nach dem Typus ?/,, mit eylindrischer Röhre. Stb. 4, in der Blkr. eingeschlossen und auf dessen Boden = herabgebogen; A. mit % auseinander gespreizten und am Gipfel zu einem Faclıe verschmelzenden Thecae. Frkn. 4teilig. Nüsschen trocken, mit dünnem 15# 228 Labiatae. (Briquet.) Pericarp, mit = dorsal-basilärer Anheftung und Ansatzfläche, ohne Nährgewebe. Discus- lappen den Fruchtknotenfächern und Nüsschen superponiert. E. gerade, mit unterstän- diger, gerader, kurzer Radicula. — Ausdauernde Kräuter, Halbsträucher und Sträucher. 95. Lavandula L. (Fabricia Adans., Stoechas Mill., Chaetostachys Benth.) Kelch eiförmig-röhrig, gerade, zur Zeit der Reife kaum vergrößert. Blkr. mit exserter Röhre; Oberlippe 2spaltig; Unterlippe 3teilig, mit eiförmigen, stumpfen, selten lanzettlichen Lappen. Stb. 2mächtig, die vorderen länger. Gr. am Gipfel kurz 2spaltig, mit flachen, eiförmigen, oft lang zusammenhängenden Lappen. — Cymen 2—-10blütig, in eylin- drischen, oft lang gestielten, einfachen oder an der Basis verästelten Spicastris, mit oft dachförmig sich deckenden, die Kelche kaum überragenden Bracteen, die obersten oft bunt gefärbt und als Schauapparat fungierend. Bl. fast sitzend, blau oder violett. Etwa 20 Arten im Mediterrangebiet, von den canarischen Inseln bis Vorderindien. Sect. I. Stoechas Ging. Cymen 3—5blütig, in dichten Spicastris, mit dachförmig sich deckenden Bracteen, die obersten steril, breit, gefärbt und als Schauapparat fungierend. Kelch mit Lippenbildung nach !/;; Hinterzahn relativ groß, breit. Sträucher. L. stoechas L., fast im ganzen Mediterrangebiet, mit linealen, ganzrandigen, am Rande zurückgebogenen B. und kurz gestielten Spicastris. L. pedunculata Cav., der vorigen ähnlich, aber mit lang gestielten Ähren, typisch im westlichen Mediterrangebiet (Spanien, Portugal, Marokko, Ma- dera), kommt auch etwas modificiert (var. cariensis [Boiss.] Benth.) in Kleinasien vor. L. viridis Ait. mit beiderseits grünen und behaarten B., grünem Spicastrum und größerem Kelchhinterzahn, in Portugal und Madera. L. dentata L. im westlichen Mediterrangebiet, mit stumpf gefiedert-gezähnlen B. und lang gestielten Spicastris. Sect. II. Spica Ging. Cymen 3—5blütig, in = lockeren Spicastris; Bracteen alle fruchtbar, die obersten nicht als Schauapparat ausgebildet. Kelch mit Lippenbildung nach 1/4; Hinterzahn anhängselartig entwickelt, breit. Halbsträucher mit ganzrandigen B. L. spica L. (L. vera DC.) im westlichen Mediterrangebiet, mit breiten, papierartigen Bracteen, hat mehrere Varietäten (var. delphinensis [Juss.) Brig., var. pyrenaica |DC.) Benth. etc.). L. latifolia Vill. (L. spica DC.), hauptsächlich von der vorigen verschieden durch die schmalen, krautigen Bracteen, besitzt eine ähnliche Verbreitung wie L. spica, steigt aber nicht so hoch in die Berge. In den Seealpen kommt ein Bastard L. Burnati Brig. (latifolia >< spica) vor. L. lanata Boiss. in den spanischen Gebirgen zeichnet sich durch die starke, weiß-wollige Behaarung und die schmalen Bracteen aus. Sect. III. Pterostoechas Ging. Cymen Ablütig, gegenständig, in lockeren Spicastris. Kelch = deutlich 2lippig, nach ®/, mit dreieckigen Zähnen. Ausdauernde Kräuter oder Halbsträucher mit gezähnten oder gefiedert-geschnittenen, selten ganzrandigen B. L. atri- plicifolia Benth., im Habitus der Z. pinnata ähnlich, aber mit ganzrandigen, linealen B. und schmalen, fast gleichen Blumenkronenlappen, in Ägypten. L. rotundifolia Benth. mit ge- stielten, breit eiförmigen, gesägten, am Grunde rundlichen, beiderseits kahlen B., auf den Cap Verdischen Inseln. L. multifida L. mit Afach oder doppelt gefiederten B., mit schmalen Lappen, unter mehreren Varietäten: var. canariensis (Mill.) O. Ktze., var. Minutolii (Bolle) O. Ktze., var. pinnata |L. f.) O. Ktze. auf den canarischen Inseln, var. multifida (L.) Brig. im west- lichen Mittelmeergebiet und in Agypten etc. Weitere Arten sind L. coronopifolia Poir. und L. pubescens Decaisne im Orient. Sect. IV. Chaetostachys Benth. Cymen Ablütig, wechselständig, in lockeren Spi- castris. Kelch mit gleichen, dreieckigen Zähnen. Ausdauernde Kräuter mit gefiedert-ge- schnittenen B. L. bipinnata (Roth) O. Ktze. (L. Burmannii Benth.) ist eine polymorphe asiatische Art mit schmalen, bräunlichen, häutigen Bracteen: var. Burmanniana 0. Ktze., var. intermedia O. Ktze., var. Rothiana O. Ktze. in Indien, var. Nimmoi {Benth.) O. Ktze. auf Socotra etc. L. Gibsoni Benth. mit krautigen, grünen, die Kelche bedeckenden Bracteen, im Concangebiet. Nutzen... L. latifolia Vill. wird in der Provence gierig von den Bienen besucht und giebt dem Honig einen besonders süßen Geruch. Sie gilt für tonisch und kräftigend; der Ge- schmack ist warm, aromatisch und bitter. Sehr lange nach dem sie getrocknet worden ist, verbreitet sie einen starken, äußerst süßen Geruch, welcher in den Schränken alle Gegen- stände wohlriechend macht und die Insekten entfernt. Durch Destillation wird aus den blühenden Zweigen ein gelbes ätherisches Öl (Aspie Öl) gezogen, welches eine kampherartige Substanz und ein dem Terpenthin ähnliches Hydrocarbur enthält. Dieses Öl wird in der Tierarzneikunde und von den Porzellanmalern zur Herstellung gewisser Firnisse benutzt. Labiatae. (Briquet.) 229 Auf den Mittelmeerküsten werden vielfach die Lockspeisen von den Angelfischern mit diesem Öl überzogen, weil dann die Fische besser an der Angel beißen sollen. L. Spica L. hat einen schwächeren und weniger angenehmen Geruch; sie dient zur Bereitung des bekannten Aqua Lavandulae. Z. Stoechas wird als antispasmodisch gebraucht: sie wurde früher empfohlen gegen Asthma und atonische Lungenkrankheilen. We vı. Stachyoideae. Kelch verschieden. Blkr. 2lippig, nach dem Typus ?/,, selten fast aktinomorph, mit eylindrischer, seltener glockiger Röhre. Stb. 4, seltener 2, parallel aufsteigend oder spreizend oder gerade vorgestreckt; A. mit parallelen oder divergierenden Thecae. Frkn. 4teilig. Discuslappen mit den Fruchtknotenlappen alternierend. Nüsschen mit trockenem, dünnem Pericarp, verkehrt-eiförmig, dem Torus durch eine kleine, basiläre Ansatz- fläche angeheftet, zur Fruchtzeit ohne Nährgewebe, glatt oder behaart. E. gerade, mit gerader, kurzer, unterständiger Radicula. — Kräuter und Sträucher von sehr verschieden- artligem Habitus. v1. 1. Stachyoideae-Marrubieae. Kelch röhrig oder glockig, mit hervortretenden Nerven, 5—10zähnig. Blkr. mit eingeschlossener, selten exserter Röhre. Stb. und Gr. eingeschlossen. BeaNnSschentobenstlach, abgestutzt.. 02 a ent en 26. Acrotomer B. Nüsschen oben abgerundet. a. Blumenkronenröhre schmal, exsert; Hinterlippe schmal, fast flach. Nüsschen schmal, fast lineal. Ajährige Kräuter ER N 27. Thuspeinanta. b. Blumenkronenröhre eingeschlossen; Hinterlippe verschieden. Nüsschen eiförmig. | a. Kelch 5-40zähnig. A. mit auseinander gespreizten, zuletzt am Gipfel verschmel- zendeni.Theeis? Scheinwirtel axıllar . a. 2a Ir 7238, Marrubium. 8. Kelch 5zähnig. A. der hinteren Stb. 2theceisch, mit divergierenden Thecis; A. der vorderen Stb. gewöhnlich verkümmert. Scheinwirtel axillär oder Spicastra bildend 29. Sideritis. 26. Acrotome Benth. Kelch glockig-röhrig, IOnervig, mit schiefem, 5—10zähnigem Saume, zur Zeit der Reife vergrößert. Blkr. mit eingeschlossener oder exserter Röhre, ohne Saftdecke; Hinterlippe aufrecht, = concav und helmförmig, ganzrandig oder aus- gerandet; Unterlippe ausgebreitet, 3spaltig, mit einem größeren Mittellappen. Sıb. 4, 2mächtig, die vorderen länger; A. mit auseinander gespreiziten, am Gipfel verschmel- zenden Thecae, die der hinteren Sıb. eiförmig, die der vorderen Stb. 2 mal größer, ei- länglich, auf dem zurückgebogenen Stf. hängend. Discus gleich. Gr. unterhalb des Gipfels bärlig behaart, ungeteilt oder sehr kurz 2spaltig. Nüsschen spitz tetra@drisch, oben flach abgestutzt. — Kräuter oder Halbsträucher mit ganzrandigen oder kaum ge- zähnten B., die oberen oft kleiner. Scheinwirtel in den oberen Achseln gedrängt, reich- oder armblütig. Bl. klein, sitzend. 3 Arten in Südafrika, z. B. A. pallescens Benth. 27. Thuspeinanta Th. Dur. (Tapeinanthus Boiss., nicht Herb.) Kelch glockig, A0nervig, kurz 5zähnig, der hintere Zahn während der Anthese sehr klein, zur Zeit der Reife vergrößert, nach abwärts gerichtet, glockig-röhrig, mit gleichen Zähnen. Blkr. mit exserter, schmaler, nach oben zu kaum erweiterter Röhre, ohne Saltdecke; Ober- lippe aufrecht, schmal, fast flach, kurz 2spaltig; Unterlippe 3spaltig, mit einem breiteren, ganzrandigen Mittellappen. Stb. 4, 2mächtig, die vorderen länger, unter der Oberlippe aufsteigend, aber nicht exsert; A. mit auseinander gespreizten, bald am Gipfel ver- schmelzenden Thecae. Discus gleich. Gr. am Gipfel kurz 2spaltig, mit stumpfen Lappen, von welchen der vordere breitere den hinteren an der Basis umschließt. Nüsschen ei- länglich, schmal, stumpf, glatt, fast lineal. — Kleine, 1jährige Kräuter mit ganzrandigen oder kaum gezähnten B. Scheinwirtel 2blütig, axillär. Bl. klein, kurz gestielt. 2 Arten: T. persica (Boiss.) Brig. in Persien und Turkestan und 7. brahuica (Boiss.) Brig. in Persien und Beludschistan. 230 Labiatae. (Briquet.) 28. Marrubium L. (incl. Lagopsis Bunge und Maropsis Pomel). Kelch röhrig, 53—10nervig, 5—10zähnig, mit gleichen, dornigen Zähnen oder mit kleineren, auf- rechten oder zuletzt ausgebreiteten und zurückgebogenen Commissuralzähnen. Blkr. mit eingeschlossener Röhre; Saftdecke 0 oder schwach entwickelt; Oberlippe aufrecht, fast flach oder concav, ganzrandig oder kurz 2spaltig; Unterlippe ausgebreitet, 3spaltig, mit einem breiteren, oft ausgerandeten Mittellappen. Stb. 4, 2mächtig, die vorderen länger; A. mit auseinander gespreizten, rasch am Gipfel verschmelzenden Thecis. Discus gleich oder vornen entwickelt. Gr. am Gipfel 2spaltig, mit kurzen, stumpfen Lappen. Nüsschen eiförmig, glatt, oben abgerundet. — Ausdauernde, oft filzige oder wollige Kräuter mit runzeligen, gezähnten oder geschnittenen B. Scheinwirtel axillär, gewöhnlich dicht reichblütig, mit linealen, selten eiförmigen Vorb. Bl. klein, weiß oder purpurn, selten gelb. Gegen 30 Arten in Europa, Nordafrikaund dem extratrop. Asien; 4 Artin Amerika eingeschleppt. Sect. I. Ballotoides Boiss. Kelch unregelmäßig 5zähnig. Blumenkronenröhre ohne Saftdecke; Oberlippe 2spaltig. Vorb. eilänglich, gezähnt. B. breit-eiförmig oder rundlich. 4 Art, M. ballotoides Boiss. et Bal. in Kleinasien. Sect. II. Marrubium Benth. Kelch 5—40zähnig. Blkr. mit unregelmäßig und schwach entwickelter Saftdecke; Oberlippe ausgerandet oder 2spaltig: Vorb. lineal, ungezähnt, selten fast 0 oder 0. B. rundlich oder eiförmig, gekerbt, seltener eingeschnitten. $ A. Decemdentata Brig. Kelchzähne 6—40; Commissuralzähnchen so lang oder kürzer als die primären Zähne. M. vulgare L. (Fig. 83 C, D) mit einem dicht weißwolligen Stengel, von den canarischen Inseln bis Centralasien, ist überall verschleppt worden durch die Schafe, welche in ihrer Wolle die Kelche dieser Art mit sich tragen. M. pannonicum Reichb. in Osteuropa, mit filzigem Stengel und großen, die Kelche weit überragenden Bracteen. Andere Arten sind M. parviflorum Fisch. und Mey., M. polyodon Boiss., M. cuneatum Russ. mit einer var. radiatum (Del.) Brig., M. crassidens Boiss., M. praecox Janka im Orient. M. Vaillantii Coss. et Germ. bei Etampes (Dept. Seine et Oise), mit geschnittenen B., ist vielfach für einen Bastard Marrubium vulgare >< Leonurus Cardiaca gehalten worden, stellt aber nach meiner Ansicht blos eine monströse Form von M, vulgare dar. $ 2. Quinquedentata Brig. Kelchzähne 5, sehr selten 6—7, dann aber sind die Commis- suralzähnchen sehr klein. — I. Stellata Brig. Kelchzähne verlängert, zuletzt sternartig aus- gebreitet. M. Alysson L. in Spanien, Marokko, Algerien, Ägypten und Arabien, ohne Vorb,, mit eingeschnitten-gekerbten, an der Basis spilz zusammengezogenen B. M. persicum C. A. Mey. in Transkaukasien mit harten, dornigen Kelchzähnen und sehr kleinen Vorb.; M. leo- nuroides Desr. mit weißfilzigen Bracteen und Kelchen, im Kaukasus und Orient; M. velutinum Sibth. und Sm., mit einer var. cylleneum Boiss., in der alpinen Region der griechischen Gebirge; verwandte Arten sind M. Friwaldskyanum Boiss., M. propinguum Fisch. und Mey,., M. procerum Bunge, M. catariaefolium Desr. im Orient, M. alyssoides Pomel in Algerien. — II. Pseudalyssa Brig. Kelch oben trichterförmig erweitert, mit großem, blättrigem Saume; Zähne ungleich, die 3 hinteren lanzettlich, zugespitzt, die 2 vorderen rundlich, stumpf: 4 Art, M. pseudo-Alysson de No&, im südlichen Oran. — III. Heterodonta Brig. Kelchzähne verlängert, gerade, zuletzt sehr ungleich; die 2 vorderen kaum kürzer als die Röhre, die 3 hinteren weit kürzer. M. heterodon Boiss. et Bal. in der alpinen Region des Taurus. — IV. Mecynodonta Brig. Kelchzähne gleich, verlängert, gerade, kaum kürzer als die Röhre. M. thessalum Boiss. et Heldr. in der alpinen Region des Olymps. — V. Microdonta Brig. Kelchzähne aufrecht, gerade, 2—5 mal kürzer als die Röhre. — A. Scheinwirtel, besonders die unteren, entfernt stehend. M. peregrinum L. in Osteuropa und im Orient ist eine niedrige, stark verzweigte Pfl. mit eiförmigen, weißlich filzigen B., armblütigen Scheinwirteln und filzigen Kelchen. M. candidissimum L. von Italien bis Bosnien, mit eiförmigen B. und weich behaartem Kelch. M. supinum L. in Spanien. Andere Arten sind: M. rotundifolium Boiss., M. Bourgaei Boiss., M. trachyticum Boiss., M. faucidens Boiss. et Bal., M. micranthum Boiss. et Heldr., M. condensatum Boiss., M. globosum Montbr. et Auch., M. libanoticum Boiss., M. Kotschyi Boiss. et Hohenack., M. purpureum Bunge, M. astracanicum Jacgq., M. depauperatum Boiss. et Bal. im Orient, M. deserti de No@ und M. echinatum Ball. in Algerien und Marokko. — B. Scheinwirtel kopfförmig genähert. Hierher M. cephalanthum Boiss. et No@ und M. lutescens Boiss., 2 alpine Arten Kleinasiens. Sect. III. Lagopsis (Bunge) Benth. Kelch 5zähnig. Blumenkronenröhre ohne Saftdecke; Oberlippe ganzrandig. Vorb. lineal. B. rundlich, gefingert-geschnitten. Ostasiatische Arten. M. flavum Walp. in den Alatan Alpen, M. lanatum Benth. im Altai, M. eriostachyum Benth an der Grenze von Sibirien und Mongolien, M. inceisum Benth. in Ostsibirien und China. Labiatae. (Briquet.) 231 29. Sideritis L. (Marrubiastrum, Hesiodia und Burgsdorffia Mönch, Leucopha@ Webb, Empedoclea Rafin.) Kelch röhrig, 5—A0nervig, mit 5 aufrechten, == dornigen, seltener stumpfen, bald gleichen bald ungleichen Zähnen. Blkr. mit eingeschlossener Röhre, ohne oder mit Saftdecke; Oberlippe fast flach, ganzrandig oder 2spaltig; Unterlippe 3spaltig, mit einem größeren, oft ausgerandeten Mittellappen. Stb. 4, mächtig, die vorderen länger; A. der hinteren Stb. 2theeisch, mit auseinander gespreizten Thecis, A. der vor- deren Stb. gewöhnlich verkümmert oder = reduciert. Discus gleich. Gr. am Gipfel kurz 2spaltig, mit stumpfen Lappen, von welchen der vordere den hinteren an der Basis umgreift. Nüsschen eiförmig, glatt, oben stumpf oder abgerundet. — Oft behaarte oder filzige Kräuter, Halbsträucher oder Sträucher mit ganzrandigen oder gezähnten B. Bracteen gewöhnlich differenziert. Scheinwirtel 6—ooblütig, axillär oder in Spicastris. Bl. klein, oft gelblich. Sect. I. Hesiodia (Mönch) Benth. Kelch 2lippig nach 3/3, die 3 oberen Zähne an der Basis + verwachsen. Bikr. meistens kürzer als die Kelchzähne. Bracteen kaum von den Laubb. verschieden, stumpf und schwach gezähnt. Grüne, 4jährige, stark und weich be- haarte Kräuter. S. montana L. mit eilänglichen, an der Basis zusammengezogenen B., am Gipfel dornigen Bracteen und Kelchzähnen, die letzteren zuletzt ausgebreitet; im Mittelmeer- gebiet von Portugal und Nordafrika bis Afghanistan. Diese Art bietet, wie Salvia Horminum, eine Varietät comosa mit sterilen Gipfelbracteen, welche als Schauapparat fungieren, so dass Charaktere, welche in anderen Teilen des Systems für Sectionen constant sind (Thymus, Lavandula), hier blos Artunterabteilungen definieren. S. montana kommt hier und da kleisto- gamisch vor. S. remota Urv. in Griechenland, der Türkei und dem Küstenlande Kleinasiens ist der vorigen verwandt, aber stärker, mit entfernt stehenden Scheinwirteln, wolliger Be- haarung, verlängerten Kelchzähnen und größerer Blkr. S. Balansae Boiss. in Cilicien und Armenien, unterscheidet sich durch einen doppelt srößeren Kelch und purpurner, nicht weiß-gelblicher Blkr. Sect. II. Burgsdorffia (Mönch) Brig. Kelch 2lippig nach Y/,, der hintere Zahn breiter und größer als die 4 unteren, welche schmal und zugespitzt sind. Sonst wie in der vorigen Section. S. romana L. gleicht im Habitus ungemein der S. montana, welche letztere oft mit ihr verwechselt worden ist, unterscheidet sich aber sogleich durch den Kelch, kommt im ganzen Mittelmeergebiet von Spanien und Nordafrika bis Syrien vor. S. purpurea Talb. mit purpurner, Selten weißer, größerer Blkr. und längerer Be- haarung, in Griechenland, Dalmatien und Kleinasien. S. approximata Gasp. scheint eine in Sicilien die gewöhnliche $. romana vicariierende Rasse zu sein. S. lanata L., weich wollig-behaart, mit eiförmigen, am Grunde abgerundeten B., in Griechenland, Fig. 83. A, B Sideritis scordioides L. A Bl.; B Bikr. Kreta und Kleinasien. Mit den vorigen ver- im LauSeR chen. a D a ulgareL. C Bl.; wandte Arten sind S. villosa Coss. und S. NSS An Cossoniana Ball. in Marokko. Sect. III. Eusideritis Benth. Kelch mit 5 gleichen, spitz-dornigen Zähnen. Bilkr. die Kelchzähne kaum überragend. Bracteen stark differenziert, sitzend, breit herzförmig, die Blumengruppen umgebend, netzig-aderig, am Rande = dornig gezähnt. Gewöhnlich be- haarte oder = wollige, selten kahle Halbsträucher. S. hyssopifolia L. (S. scordioides Koch, nicht Linn.) mit glockig-röhrigem oder glockigem, anliegend behaartem, weißem Kelche und lanzettlich zugespitzten, in eine weiße Spitze ausgezogenen, fast gleichen Kelchzähnen mit grünen, selten weißen, fast ganzrandigen oder schwach gezähnten B.; in den Bergen Süd- westeuropas von Castilien und Catalonien bis Savoyen und dem Schweizerjura, unter zahl- reichen Varietäten (var. alpina |Vill.] Briq., var. pyrenaica |[Poir.]) Briq., var. Peyrei |Timb.- Lagr.] Brig. etc.). Eng verwandt ist S. scordioides L. (Fig. 83 A, B), verschieden durch weiße, am Rande tief und spitz gesägte B. (wenigstens die unteren); Kelch mit ungleichen, zuletzt 232 | Labiatae. (Briquet.) ausgebreiteten Zähnen. Diese Art kommt in Marokko, Algerien, Spanien, Süd- und West- frankreich unter mehreren Varietäten vor (var. Guillonii [Timb.-Lagr.] Brig., var. fruticulosa [Pourr.) Brig., var. pusilla Lange etc.). S. hirsuta L. mit röhrigem, stark abstehend behaartem, hervortretend nervigem Kelch mit eilanzettlichen, am Gipfel in eine harte Spitze aus- laufenden Kelchzähnen, die oberen an der Basis verbunden. Diese Art bewohnt Algerien, Marokko, die iberische Halbinsel, die Provence, die Seealpen und Ligurien und bietet, wie die vorigen, mehrere Localvarietäten. An diese 3 Arten schließt sich nun eine Anzahl von Species, welche alle in der iberischen Halbinsel localisiert sind: S. grandiflora Salzm., S. ovata Cav., S. stachyoides Willk., S. spinosa Lamk., S. fragrans Costa, S. glacialis Boiss., S. leucantha Cav. Weiter S. arborescens Salzm., S. angustifolia Lamk., S. Lagascana Willk., S. incana L., S. lasiantha Pers., S. glauca Cav. etc. Mehrere dieser Arten kommen zugleich in Nordafrika vor, so S. incana, spinosa etc.,;, außerdem findet man in Alrika: $S. Guyoniana Boiss. et Reut., S. pyenostachys Pomel, S. ochroleuca De No&, S. maura De Noe&. Sect. IV. Empedoclea (Rafin.) Benth. Bracteen ganzrandig, breit herzförmig, die sitzenden Blumengruppen umgebend. Ausdauernde, an der Basis wollige Kräuter oder Halb- sträucher, sonst wie in der vorigen Section. — A. B. an der Basis spitz zusammengezogen. Hierher eine Reihe orientalischer Arten: S. hololeuca Boiss. et Heldr., S. cretica Boiss. (nicht Linn.), S. sipylea Boiss., S. erythrantha Boiss. et Heldr., S. Iycia Boiss. et Heldr., S. taurica Marsch.-Bieb., $S. Roeseri Boiss. et Heldr., S. scardica Griseb., S. theezans Boiss. et Heldr., S. libanotica Labill., S. eilicica Boiss. et Bal., S. pisidica Boiss. et Heldr., S. phlomoides Boiss. et Bal., S. condensata Boiss. et Heldr. Im Mittelmeergebiet verbreiteter ist S. sicula Ucria, weiß-wollig, mit dicken, eilänglichen, an der Basis spitzen, schwach gekerbten B., großen, netzig aderigen Bracteen und sehr schmal lanzettlichen, spitz dornigen Zähnen; kommt in Spanien, Sieilien und im südlichen Italien vor. — B. B. an der Basis herzförmig, halb um- fassend. S. pullulans Vent. mit eilanzettlichen B., grün, behaart, am Grunde etwas wollig, in Palästina und Syrien. S. perfoliata L., von der vorigen durch die pfriemlichen, nicht lanzettlichen Kelchzähne und die häutigen, nicht lederigen Bracteen sogleich zu unterscheiden, ist irrtümlich in Spanien und Sieilien angegeben worden, kommt aber nur im Orient vor. Eng verwandte, orientalische Arten sind S. stricta Boiss. et Heldr. und S. dura Benth. (ge- hört der Beschreibung nach wohl nicht zu S. iaurica, wie Boissier angiebt). Manche der hier erwähnten Arten dürften nach und nach, wenn das nötige Material sich angehäuft haben wird, eingezogen werden. Sect. V. Marrubiastrum (Mönch) Benth. (Gen. Leucophae Webb). Kelch gleich 5zähnig. Blkr. mit exsertem Saume, ohne Saftdecke. Bracteen krautig, ganzrandig oder gekerbt, die unteren den Laubb. fast gleich, die oberen winzig. Weich-wollige, oft schneeweiße, rein canarische oder maderische Sträucher. Z. B. S. canariensis L., S. macrostachyos Poir., S. candicans Ait. (S. eretica L., aber auf Kreta nicht wachsend), $S. Massoniana Benth. v1. 2. Stachyoideae-Perilomieae. Kelch 2lippig, mit ganzrandigen Lippen, zuletzt bis zur Basis 2teilig; hinteres Segment abfällig; vorderes Segment bleibend. Blumenkronenröhre exsert. Stb. 2mächtig, die vorderen länger, aufsteigend, parallel unter der Oberlippe. Stb. und Gr. nicht in der Blumenkronenröhre ein- geschlossen, aber gewöhnlich die Oberlippe nicht überragend. 30. Perilomia Kunth. Kelch glockig; die Lippen vor und nach der Fig. $1. Perilomia scutellarioides Benth. A Blkr.; B Kelch; Anthese geschlossen. Blkr. mit ex- CRueRulen. serter, gebogener, nach oben zu etwas erweiterter Röhre, 2lippig nach #/,; Oberlippe aufrecht; Unterlippe größer, ausgebreitet. A. kahl oder kaum behaart, die der hinteren Stb. 2thecisch, mit geschiedenen, kaum divergierenden Thecis, die der vorderen mit einer reducierten oder verkümmerten Theka. Frkn. kurz gestielt oder sitzend; Gr. am Gipfel pfriemlich, mit einem winzigen oder kaum entwickelten hinteren Lappen. -Discus gleich oder vornen zu 1 Nectarium angeschwollen. Nüsschen aufrecht, tetra- Labiatae. (Briquet.) 235 edrisch oder vom Rücken her comprimiert, mit spitzen, oft flügelartigen oder hervor- ragenden Seitenkanten. — Sträucher mit gezähnten B. Scheinwirtel 2blütig, axillär oder die oberen zu unvollständigen Spicastra genähert, dorsiventral disponiert. Bl. scharlach- rot, mit gewöhnlich behaarten Blkr. Etwa 8 Arten in südamerikanischen Gebirgen von Chile und Bolivien bis Mexiko. Sect. I. Euperilomia Brig. Nüsschen mit einem membranartigen, unregelmäßig ge- schnittenen Rande versehen, warzig. 4 Art, P. scutellarioides Benth. (Fig. 84) in Peru und Bolivien, kahl, mit gestielten, eiförmigen, an der Basis rundlichen oder schwach herz- förmigen B., mit kahlem oder fast kahlem Kelch und außen stark behaarter Bikr., die Bl. auf Rispen bildenden, zierlichen Zweigen. Sect. II. Holocraspeda Brig. Nüsschen mit einem scharfen, hervorragenden, aber nicht gezähnelten oder geschnittenen Rande versehen, glatt. P. ocimoides Kunth in Peru, kahl, mit großen Blkr. P. tomentosa Benth., ganz mit dichtem Filze bedeckt, mit kleineren Blkr., in Peru und Mexiko. Sect. III. Aprosphyla Brig. Nüsschen mit = scharfen, aber unbeflügelten Kanten. — A. Nüsschen warzig. P. gardoquioides (Benth.) Brig., weich behaart, mit = ganzrandigen, eiförmigen oder rundlichen, am Rande zurückgebogenen B., in Peru. Mit der vorigen ver- wandt (?) ist P. fruticosa Cham. et Schlecht. (Scutellaria Mociniana Benth.) in Mexiko. — B. Nüsschen glatt. Hierher P. malvaefolia (Kunth) Briq., P. cumanensis (Kunth) Brig. und P. volubilis (Kunth) Briq. in Neugranada. Die Arten dieser Gruppe, früher wegen ihres hinten mit einem = deutlichen Scutellum versehenen Kelches zu Scutellaria gerechnet, sind in den Herbarien selten und schlecht repräsentiert. Es sind weitere Untersuchungen nötig, um festzustellen, ob sie wirklich dem Verwandtschaftskreise von Perilomia gehören. v1. 3. Stachyoideae-Nepeteae. Kelch 5zähnig oder 2lippig, mit gezähnten Lippen. Blkr. mit exserter Röhre und concaver Oberlippe. Stb. 4, 2mächtig, die hinteren länger, parallel unter der Oberlippe aufsteigend; A. mit parallelen oder gespreizten Thecae. Stb. und Gr. nicht in der Blumenkronenröhre eingeschlossen. A. Alle 4 Stb. fruchtbar. a. Kelch zur Zeit der Reife nicht oder kaum verändert. a. A. mit parallelen oder zuletzt schwach divergierenden Thecis. I. Hintere Stb. niedersteigend; vordere Stb. aufsteigend . . . .31. Agastache. II. Hintere Stb. aufsteigend; vordere Stb. = gerade vorgestreckt 32. Loophanthus. II. Alle 4 Stb. parallel aufsteigend. 4. Kelch 2lippig nach °/;; die unteren Zähne gewöhnlich etwas kürzer als die oberen; die oberen an der Basis verbunden. * Blkr. groß, nach oben zu vornen sehr stark bauchig erweitert; Stb. unter der Oberlippe verborgen. Niederliegendes, kriechendes Kraut 33. Meehania. ** Blkr. mit schwach cylindrischer, nach oben zu schwach erweiterter Röhre; Stb. und Gr. exsert. Aufrechte Kräuter . . . . 34. Brittonastrum. 2. Kelch gleich 5zähnig. Blkr. mit schmaler, nach oben zu kurz erweiterter Röhre. Aufrechtes Kraut mit 3teiligen (-zähligen) BB . . 35. Cedronella. 3. A. mit divergierenden, zuletzt aus einander gespreizten Thecis. I. Hintere Stb. aufsteigend; vordere Stb. + gerade vorgestreckt 36. Schizonepeta. ll. Alle 4 Stb. parallel aufsteigend. 1. Kelch röhrig, mit schiefem, selten gleichem, 5zähnigem Saume, nie deutlich 2lippiee nase: . ....87. Nepeta. 2. Kelch 2lippig nach 1/4 Aalen e 3/2; im Ieeieren Falle ei 3 oberen Zähne deutlich an der Basis verbunden. * Oberlippe der Blkr. innen glatt. ! + A. mit rechtwinkelig gespreizten Thecis und derart genähert, dass die Thecae kreuzweise gelegen sind . . . . 2.....88. Glecoma. 7r A. mif ganz aus einander gespreizten, mit als. Gipfel opponierten Theecis = 39. Dracocephalum. ** Oberlippe der Blumenkronenröhre innen mit einer hervorstehenden Falte Verschensup en mo Nr a BAT a ie 2440 Ballemantia; 334 Labiatae. (Briquet.) b. Kelch zur Fruchtzeit nach oben zu in einen sehr großen, häufigen, aderigen Saum ausgebreitet. a. Saum 5lappig, mit breiten, fast gleichen Lappen; Schlund mit einem entwickelten Carpostegium versehen . . . - ... . 41. Hymenoecrater. 3. Saum 5lappig, aber mit ann 3 a 2 gegenständige Lappen sind sehr P pPIs p PP groß, ch ausgerandet; die 3 anderen sind klein, am Gipfel in eine kleine Spitze auslaufend; Schlund kahl . . - 42. Chartocalyx. B. Fertile Stb. 2, die hinteren: die vorderen auf fädliche, am n Gipfel keulenförniige Stami- nodien reduciertt. . . . : N... 48. Hypogpmplue: . Agastache Clayt. (Plechia Rafın., Token sect. Chiastandra Benth.) Kelch a g, A etwas gebogen, Sraling, mit schiefem Schlundeingang und etwas längeren, hinteren Zähnen. Blkr. ebenso lang als der Kelch oder schwach exsert, nach oben zu = erweitert; Saftdecke 0; Oberlippe fast aufrecht, ausgerandet; Unterlippe schwach ausgebreitet, 3spaltig, mit einem breiten, gekerbten Mittellappen. Hintere Stb. niedersteigend, vordere Stb. aufsteigend; A. mit parallelen oder zuletzt schwach diver- gierenden Thecae. Discus gleich. Gr. am Gipfel kurz, spitz und fast gleich 2spaltig. Nüsschen verkehrt eiförmig, glatt. — Aufrechte Kräuter mit gezähnten B. Scheinwirtel in terminalen Spicastris. Vorb. lineal. Bl. purpurn, blau oder gelb. 4—5 Arten in Nordamerika. $& 1. Ambiyodonta Brig. Kelchzähne grün oder krautig, eiförmig, stumpf. Blkr. grün- lich-gelb, fast eingeschlossen. A. nepetoides (L.) O. Ktze., kahl, mit eiförmigen, spitzen B. und lineal-cylindrischem Spicastrum, in den Wäldern von Vermont und Connecticut bis Wisconsin, südlich bis Carolina und Texas. $ 2. Oxyodonta Brig. Kelchzähne spitz, membranartig, = coloriert. Blkr. purpurn oder blau, größer. Hierher A. scrophulariaefolia (Willd.) ©. Ktze., A. foeniculum (Pursh) 0. Ktze. (Lophanthus anisatus Benth.), A. urtieifolia (Benth.) O. Ktze. (Fig. 85 B), A. rugosa (Fisch. et Mey.) O. Ktze. ist eine zweifelhafte, angeblich in China cultivierte Pf. 32. Lophanthus Benth. (Lophanthus sect. Resupinaria Benth.) Kelch röhrig-glockig, 45nervig, fast gleich und = stumpf 5zähnig; Röhre mit einem tief gelegenen Carpo- stegium versehen. Blkr. mit kurz exserter, nach oben zu erweiterter Röhre; Saftdecke 0; Öberlippe aufrecht, tief 2spaltig; Unterlippe erweitert, ausgebreitet, 3lappig, mit einem großen Mittellappen. Hintere Stb. aufsteigend, exsert, die unteren = gerade vorge- streckt, kürzer als die Blumenkronenoberlippe; A. mit parallelen oder zuletzt schwach divergierenden Thecae. Discus gleich. Gr. kurz, spitz und fast gleich 2spaltig. Nüsschen mir unbekannt. — Aufrechte Kräuter mit gezähnten B. Scheinwirtel axillär, mit ge- stiellen, armblütigen, lockeren Cymen. L. chinensis Benth. ist eine etwas drüsig-klebrige Pfl. mit Lobeliaceenstellung der Bl. durch Resupination des Blütenstiels. Hierher gehört wohl auch als verwandte Art L. tomen- tosus Reg. aus Turkestan. Die typische Species ist in Sibirien und Nordchina einheimisch. 33. Meehania Britton (Cedronella Benth., z. T.). Kelch glockig oder glockig- röhrig, A5nervig, 2lippig nach °/,; Oberlippe mit längeren, etwas schmäleren, an der Basis zusammenhängenden Zähnen; Zähne der Unterlippe lanzettlich, kürzer. Blkr. stattlich, innen kurz behaart, mit an der Basis schmaler, nach oben zu vornen stark bauchig erweiterter Röhre; Oberlippe 2lappig, etwas concav, kurz; Unterlippe etwa so lang wie die obere, 3lappig, ausgebreitet, der mittlere Lappen breiter als die übrigen, ausgerandet. Stb. alle parallel aufsteigend, kürzer als die Blumenkronenober- lippe; A. mit parallelen oder zuletzt sehr schwach divergierenden Thecae. Discus fast gleich. Gr. am Gipfel kurz, spitz und gleich 2spaltig. Nüsschen eiförmig, glatt. — Niederliegendes, = kriechendes, behaartes, schwächliches Kraut mit lang gestielten, herzförmigen, gezähnten B. Scheinwirtel in terminalen, dorsiventral disponierten Spi- castris mit differenzierten Bracteen. Bl. blau oder purpurn. ; A Art, M. cordata (Nutt.) Britton von Westpennsylvanien bis Tennessa, Virginien und Nordcarolina. 34. Brittonastrum Brig. (Cedronella Benth., z. T.) Kelch röhrig, sehr schwach gebogen, A5nervig, 2lippig nach 3/9; Oberlippe mit etwas längeren, an der Basis höher Labiatae. (Briquet.) 235 verwachsenen Zähnen; Zähne der Unterlippe etwas breiter und kürzer. Blkr. mit schmaler, cylindrischer, lang exserter, nach oben zu wenig erweiterter Röhre; Oberlippe kaum aufrecht, 2lappig, mit rundlichen Lappen, kurz; Unterlippe ausgebreitet, 3spaltig, mit rundlichen Seitenlappen und größerem, ausgerandetem, oft gekerbtem Mittellappen. Stb. alle parallel unter der Oberlippe aufsteigend, exsert;: A. mit parallelen oder zuletzt sehr schwach divergierenden Thecae. Discus fast gleich. Gr. exsert, am Gipfel kurz, spitz und gleich 2spaltig. Nüsschen eiförmig, glatt. — Aufrechte Kräuter mit gestielten, gezähnten B. Scheinwirtel in terminalen, massiven, oft unterbrochenen Spicastris mit differenzierten Bracteen. Bl. weiß, karmin, rosa oder purpurn. 5—6 Arten in Arizona und Mexiko: B. mezicanum (Kunth) Brig. (Fig. 85 J), B. pallidum (Lindl.) Briq., B. aurantiacum (A. Gray) Brig., B. micranthum (A. Gray) Briq., B. coccineum (Greene) Brig., B. canum (Hook.) Brig. 35. Cedronella Mönch. Kelch breit röhrig, fast gerade, 13—A5nervig, gleich özähnig, mit spitzen Zähnen. Bikr. mit cylindrischer, lang exserter, nach oben zu graduell erweiterter Röhre; Oberlippe kaum aufrecht, tief gespaltet, mit eilänglich rund- lichen Lappen; Unterlippe schwach entwickelt, 3spaltig, mit einem größeren Mittel- lappen. Stb. parallel unter der Oberlippe aufsteigend und dieselbe nicht überragend ; A. mit parallelen oder zuletzt sehr schwach divergierenden Thecae. Discus fast gleich. Gr. am Gipfel kurz, spitz und fast gleich 2spaltig. Nüsschen eiförmig, glatt. — Hohes, aufrechtes Kraut mit 3teiligen (3zähligen) B.; Abschnitte gezähnt und gestielt. Schein- wirtel in terminalen, dicken Spicastris, mit schmalen Bracteen und Vorb. Blkr. weiß. 4 Art, C. canariensis (Linn.) Willd. (C. triphylla Mönch) in den canarischen Inseln und auf Madeira endemisch. 36. Schizonepeta Brig. (Nepeta sect. Schizonepeta Benth.) Kelch röhrig, gerade oder etwas gebogen, A5nervig, mit gleichem oder schiefem Schlundeingang, gleich özähnig. Blkr. mit schmaler, cylindrischer, nach oben zu erweiterter, = exserter Röhre ; innere Saftdecke 0; Oberlippe gerade, etwas concav, 2spaltig; Unterlippe ausgebreitet 3spaltig, mit einem größeren, sehr breiten, 2spaltigen, nach innen gebogenen Mittel- lappen. Hintere Stb. aufsteigend, die unteren = gerade vorgestreckt; A. nicht paarweise genähert, mit stark divergierenden, zuletzt aus einander gespreizten Thecis. Discus nach vornen etwas stärker entwickelt. Gr. am Gipfel spitz und fast gleich 2spaltig. Nüsschen eiförmig, glatt. — Aufrechte Kräuter mit geschnittenen oder gelappten B. Scheinwirtel gedrängt, die oberen ein unterbrochenes Spicastrum bildend; Cymen sitzend. Bl. gelb oder blau. 3—4 Arten in Sibirien und China, z. B. S. botryoides (Ait.) Briq., S. tenuifolia (L.) Briq., S. multifida Brig. [Nepeta multifida L. (4753), nicht L. (1781); N. lavandulacea L. f.]. 37. Nepeta L. (incl. Cataria et Saussuria Mönch, Oxynepeta Bunge). Kelch röhrig, Iönervig, gerade oder öfter schwach gebogen, mit schiefem Schlundeingang, die hinteren Kelchzähne oft etwas länger, aber an der Basis nicht verbunden, nie eine deutliche Lippe bildend, selten eiförmig, mit gleichen Zähnen und Schlundeingang.. Blkr. mit an der Basis schmaler, cylindrischer, eingeschlossener oder exserter, nach oben zum Schlunde erweiterter Röhre; innere Saftdecke 0, aber häufig durch Haarbüschel auf der Unterlippe ersetzt; Oberlippe gerade oder aufrecht, oft concav, ausgerandet oder 2spaltig; Unter- lippe ausgebreitet, 3spaltig, mit einem großen, concaven, ganzrandigen oder gekerbten Mittellappen; oft trägt dieser Lappen 2 große, terminale Pleuridien, welche = zurück- gebogen sind. Stb. parallel unter der Oberlippe aufsteigend, selten exsert; A. paarweise genähert, mit stark divergierenden,, zuletzt aus einander gespreizten Thecis. Discus gleich oder vornen zu einem massiven Nectarium ausgebildet, glatt oder kurz 4lappig. Gr. am Gipfel pfriemlich, kurz und fast gleich 2spaltig. Nüsschen verkehrt-eiförmig, glatt oder warzig. — Kräuter von sehr variablem Habitus, mit gezähnten oder ge- schnittenen B., mit oder ohne differenzierte Bracteen. Scheinwirtel gedrängt oder mit lockeren, sehr entwickelten Cymen, in terminalen Blütenständen. Blkr. gewöhnlich blau oder weiß, selten gelb. 336 Labiatae. (Briquet.) Ca. 450 Arten, hauptsächlich in den außertropischen nördlichen Teilen der alten Welt entwickelt; in den Tropen selten; 4 Art in Nordamerika und Südafrika verwildert. Die Gattung Nepeta, wegen ihrer großen Einförmigkeit im Blütenbau, setzt große Schwierig- keiten einer natürlichen Einteilung entgegen. Die unten stehende provisorische Darstellung lehnt sich hauptsächlich an Boissier’s Bearbeitung an; sie trachtet danach, positive Merk- male für die Speciesreihen anzugeben, ohne jedoch die verwandten Formen von einander zu sehr zu entfernen. Sect. I. Eunepeta Boiss. Bl. homomorph, alle 8. Lippen der Blkr. wenig ungleich. Ausdauernde Kräuter ($ 1—13) mit glatten Nüsschen ($ A—6) und mit warzigen Nüsschen ($ 7—43), seltener Ajährige Kräuter ($ 14 und 15). $ 1. Spicatae Boiss. (sect. Pycnonepeta $ Spicatae Benth.) Scheinwirtel dichtblütig, in terminalen, gedrängten, manchmal an der Basis lockeren Spicastris. Kelch mit gleichem Schlundeingang und geraden, pfriemlichen Zähnen, ohne Carpostegium. Bikr. klein oder mittelmäßig. Nüsschen glatt. Zahlreiche Arten in Vorderindien, Afghanistan, Turkestan und Kaschmir. N. linearis Royle und N. connata Royle im Himalaya zeichnen sich durch schmale, ganzrandige B. aus. Andere Arten haben gezähnte oder geschnitten-gesägte B., so im Hima- laya: N. nervosa Royle, N. campestris Benth., N. elliptica Royle, in Afghanistan und Turkestan: N. podostachys Benth., N. pubescens Benth., N. subincisa Benth., N. maracandia Bunge. Wieder andere Arten haben breitere, am Gipfel stumpfe, an der Basis schmale, öfter aber abge- rundete oder etwas herzförmige, gekerbte B., so N. eriostachys Benth. mit unterseits weiß- filzigen B. und stark behaarten Spicastris, N. densiflora Kar. et Kiril., N. spicata Benth., N. raphanorrhiza Benth., N. discolor Royle etc. $ 2. Capituliferae Boiss. (sect. Pycnonepeta $ Capituliferae Benth.) Scheinwirtel.in termi- nalen, eiförmigen oder kugeligen Köpfchen. Kelch mit schiefem Schlundeingang, ohne Car- postegium; vordere Zähne durch einen tieferen Busen von einander getrennt. Blkr. klein oder mittelmäßig. Nüsschen glatt. — Stark behaarte Kräuter oder Halbsträucher mit schwäch- lichen Zweigen. — Orientalische Arten: N. lagopsis Benth. in Afghanistan, N. prostrata Benth., N. cephalotes Boiss., N. teucrioides (Boiss.) Brig. (N. lasiocephala Benth.) in Persien, N. floccosa 3enth. in Nordwestindien, dem westlichen Tibet und Afghanistan. $ 3. Catariae Boiss. (sect. Calaria Benth.) Scheinwirtel in terminalen, oft unterbrochenen und lockeren Spicastris. Kelch mit schiefem Schlundeingang, ohne Carpostegium; vordere: Zähne durch einen tieferen Busen von einander getrennt. Blkr. klein oder mittelmäßig, mit eingeschlossener oder kurz exserter Röhre. Nüsschen glatt. Aufrechte Kräuter mit pfriem- lichen Vorb. — Mittelländische und orientalische Arten. N. Cataria L. im mittleren und südlichen Europa, sowie im mittleren Asien bis Kaschmir, in Amerika und Südafrika ver- wildert, mit eiförmigen, fast ebenso langen als breiten, ziemlich lang gestielten B. und weißer Blkr., 3—4 mm den Kelchschlund überragend. Mit der vorigen eng verwandt ist N. nepetella L. Diese polymorphe Art zeichnet sich immer durch elliptisch-lanzeitliche, deutlich länger als breite, kurz gestielte B. aus; die Blkr. überragt 5—7 mm den Kelchschlund. Die zahlreichen Formen der N. nepetella zerfallen in weißblühende Varietäten, welche im ganzen Verbreitungs- bezirk der Art zu finden sind (var. nepetella Brigq., var. argutidens Brig., var. arragonensis [Lamk.] Brig., var. humilis Willk.), und blau blühende Varietäten, welche nur in Nordafrika und in der iberischen Halbinsel wachsen (var. amourensis [Batt.| Brig., var. Bourgaei Brig., var. amethyslina |Poir.) Brigq., var. mureica [Guir.) Brig. etc... Verwandte Arten sind N. agrestis Lois. in Korsika, N. azurea R. Br. in Abessinien. Orientalische Repräsentanten dieser Gruppe sind N. supina Stev., N. crispa Willd. mit verzweigten Haaren, N. menthoides Boiss. et Buhse, N. chionophila Boiss. et Hausskn., N. Bodeana Boiss., N. crinita Montbr. et Auch. In Afgha- nistan und Indien findet man ferner: N. ruderalis Hamilt., N. rugosa Benth., N. leucophylla Benth. etc. $ 4. Longiflorae Boiss. (sect. Macronepeta Benth., z. T.) Scheinwirtel armblütig, mit ge- wöhnlich lockeren Cymen. Kelch mit schiefem Schlundeingange, ohne Carpostegium. Blkr. groß, die Röhre 2—4 mal länger als die Kelchröhre. Nüsschen glatt. Aufrechte, elegante, orientalische Kräuter. N.-lamüfolia Willd. mit sehr langer, gebogener Blumenkronenröhre, N. longiflora Vent. mit kürzerer Blumenkronenröhre, anliegend grünlich behaart, N. teucrü- folia Willd., der vorigen verwandt, aber kahl, mit eiförmigen, nicht linealen Vorb.; ferner N. Calverti Boiss., N. gracilescens Boiss., N. Trautvetteri Boiss. et Buhse, kleinblättrig, mit breiten Kelchzähnen, N. brevifolia C. A. Mey. (N. lamiifolia Benth., nicht Willd.), N. macro- siphon Boiss. mit einer 42—44 cm langen Blumenkronenröhre, wohl die prächtigste Art der Gruppe, N. leptantha Boiss. et Hausskn., N. leptoclada Trautv. etc. Indische Species sind Labiatae. (Briquet.) 237 N. Govaniana Benth., N. erecta Benth., N. salviaefolia Royle etc. Im altaischen Gebirge N. macrantha Fisch. $ 5. Psilonepetae Boiss. (sect. Psilonepeta Benth.) Scheinwirtel armblütig, mit lockeren Cymen. Kelch mit gleichem Schlundeingang und Zähnen; Carpostegium bestehend aus einem am Schlunde inserierten Ringe von steifen Haaren. Blkr. mit lang exserter Röhre. Nüsschen glatt. Persische Halbsträucher und aufrechte Kräuter. N. sessilifolia Bunge, mit unzähligen kleinen Drüsen besetzt, wodurch die Pfl. glaucescierend wird, mit sitzenden, breit eiförmigen, an der Basis abgestutzten B. und kurz dreieckig spitzen Kelchzähnen; N. laxiflora Benth., ähnlich, aber kahl, mit gestielten, eilänglichen, an der Basis herzförmigen B.; N. oxyodonta Boiss. mit lanzettlich-pfriemlichen Kelchzähnen; N. depauperata Benth. hat lanzettliche Kelch- zähne, welche auf einem etwas erweiterten Saume stehen. 3 $ 6. Denudatae Brig. Scheinwirtel armblütig, locker. Kelch gerade, mit = schiefem Schlundeingange und ungleichen Zähnen; die vorderen kürzer und durch einen tieferen Busen getrennt; Carpostegium bestehend aus spitzlichen Haaren, welche die ganze innere Fläche des Kelches bedecken. Blkr. mit schmaler, lang exserter Röhre. Nüsschen glatt. — 1 Art, N. denudata Benth., in Persien, mit filzigen, eilörmigen, gekerbten, abfälligen B. und fast kahlen Stengeln von Juncus-artigem Aussehen. $ 7. Macrostegiae Boiss. (emend. sect. Pycnonepeta $ Laxae Benth., z. T.) Scheinwirtel dichtblütig, entfernt, mit eiförmigen oder eilänglichen Vorb. Kelch mit gleichem Schlund- eingang und gleich langen, lanzettlichen oder pfriemlichen Zähnen; Carpostegium 0. Bilkr. mit kaum exserter oder exserler Röhre. Nüsschen warzig. Aufrechte Kräuter. N. Scordolis Linn. in Kreta; N. Sibthorpii Benth. in Griechenland; N. leucostegia Boiss. et Heldr. in Kleinasien. $ 8. Spartonepetae Briq. (sect. Pycnonepeta $ Laxae Benth., z. T.) Scheinwirtel = dicht- blütig, die unteren entfernt, mit eiförmigen Vorb. Kelch mit schiefem Schlundeingang und lanzettlichen Zähnen; die unteren durch einen tieferen Busen von einander getrennt; Carpo- stegium 0. Blkr. mit eingeschlossener oder exserter Röhre. Nüsschen warzig. Aufrechte, aus hartem Rhizom oder halbsträuchiger Basis, nackte, spartienartige Stengel treibende Pfl.; obere B. abfällig. N. glomerulosa Boiss. in Persien und N. juncea Benth. in Afghanistan und Beludschistan. $ 9. Subinterruptae Brig. (sect. Pycnonepeta $ Subinterruptae Benth.) Scheinwirtel dicht- blütig, mit schmal lanzettlichen Bracteen, in verlängerten, terminalen, an der Basis unter- brochenen Ahren. Kelch mit gleichem, geradem Schlundeingang; Zähne gleich, klein, viel kürzer als die Röhre; Carpostegium 0. Blkr. mittelmäßig, mit eingeschlossener oder kaum exserter Röhre. Nüsschen warzig. Aufrechte, im Mittelmeergebiet einheimische Kräuter: N. multibracteata in Nordafrika, N. acerosa Webb, N. tuberosa L., N. reticulata Desf., N. Apulei Neria im westlichen Mittelmeergebiet, N. Teydea Webb auf Teneriffa, N. biloba Hochst. in Abessinien. $ 10. Stenostegiae Boiss. (z. T.) Scheinwirtel dichtblütig oder locker mit lanzettlichen oder linealen Vorb. Kelch cylindrisch, mit gleichem Schlundeingange und gleichen, aus lanzettlicher Basis pfriemlichen Zähnen; Carpostegium 0. Bikr. groß, aber mit kaum ex- sertem, selten exsertem Schlunde. Nüsschen warzig. Aufrechte Kräuter. N. cadmea Boiss., N. isaurica Boiss. et Heldr. in Kleinasien, N. camphorata Boiss. et Heldr., N. parnassica Heldr. et Sart., N. spruneri Boiss. in Griechenland. $ 44. Plagionepetae Brig. Scheinwirtel wie in der vorigen Gruppe. Kelch gerade oder elwas gebogen, mit schiefem Schlundeingang und lanzettlichen, schwach ungleichen Kelch- zähnen; die vorderen durch einen tieferen Busen von einander getrennt; Carpostegium 0. Blkr. mittelmäßig; Röhre nicht länger als der Kelch. Nüsschen warzig. Hierher N. orientalis Mill. (N. italica L., aber in Italien nicht wachsend!), N. Caesarea Boiss., N. viscida Boiss., N. Tmolea Boiss. sämtlich in Kleinasien, dort auch durch Bastarde verbunden, ferner N. cyanea Stev. im Kaukasus. $ 42. Macronepetae Brig. (sect. Pycnonepeta $ Betonicoideae Benth., $ Laxae Benth. z. T., sect. Cataria Benth. z. T., sect. Macronepeta Benth. z. T.) Wie die vorige Gruppe, aber Blkr. groß, Röhre 4—3 mal länger als der Kelch. Diese einigermaßen unter den Nepetae mit warzigen Nüsschen mit den Longiflorae zu vergleichende Reihe ist gegen die vorige Gruppe schlecht abgegrenzt. Sehr typisch sind N. cilieica Boiss., N. glomerata Montb. et Auch. und N. curviflora Boiss. in Kleinasien, deren Blumenkronenröhren 3 mal länger als der Kelch sind. Daran schließt sich eine große Anzahl von Arten, welche graduell von dieser Reihe zu der vorigen führen. Unter diesen seien beispielsweise erwähnt: im Orient N. Mussini Henk., N. 338 Labiatae. (Briquet.) racemosa Lamk., N. melissaefolia Lamk., N. grandiflora Marsch.-Bieb., N. betonicaefolia C. A. Mey., N. septemcrenata Ehrenb.; im Himalaya: N. grata Benth. etc. $ 13. Orthonepetae Briq. (sect. Orthonepeta Benth.) Scheinwirtel dichtblütig, kurz gestielt, entfernt. Kelch eiförmig, mit gleichem Schlundeingange und gleichen, lineal-lanzettlichen Zähnen; Carpostegium 0. Blkr. mit kaum exserter Röhre. Nüsschen warzig. Aufrechte Kräuter. Hierher N. nuda L. (Fig. 85 C) unter verschiedenen Varietäten, deren in Europa verbreitetste (N. violacea Vill.) in den südlichen Thälern der Pyrenäen und Alpen einheimisch ist; andere Formen sind unter N. nuda Jacgq. und N. pannonica Jacq. unterschieden worden. Verwandte, aber besser unterschiedene Arten sind N. latifolia DC. in den Pyrenäen, Spanien und auf Teneriffa, N. foliosa Moris in Sardinien, N. marrubioides Boiss. et Heldr. in Griechenland. $ 44. Micranthae Boiss. (sect. Cataria Benth., z. T.) Cymen in lockeren, terminalen Blütenständen. Kelch mit schiefem Schlundeingang; Carpostegium 0. Ajährige, orientalische Kräuter. Hierher N. humilis Benth., N. micrantha Bunge, N. saccharata Bunge. $ 45. Micronepetae Boiss. (sect. Micronepeta Benth.) Kelch mit gleichem, geradem Schlund- eingang, sonst wie vorhin. Kleine, aufrechte, Ajährige, orientalische Kräuter: N. petraea Benth., N. hymenodonta Boiss., N. pungens Boiss., N. satureioides Boiss., N. bracteata Benth. etc. Sect. II. Oxynepeta Benth. Bl. dimorph; die centralen, in den Cymen früher blühen- den durch Abort weiblich, die peripherischen größer, männlich. Kelch mit gleichem, ge- radem Schlundeingang. Blkr. mit kurzer Oberlippe. Ausdauernde, orientalische Kräuter, mit großen, lockeren, terminalen Blütenständen: N. ucranica L., N. heliotropifolia Lamk., N. curvidens Boiss. et Bal., N. calycina Fenzl, N. eryptantha Boiss. et Hausskn., N. callichroa Hausskn. et Briq. 38. Glecoma L. (Glechoma L. [spätere Schreibart], C'hamaeclema Mönch, Marmorites Mönch). Kelch röhrig, glockig, 1önervig, mit einwärts schiefem Schlundeingang, 2lippig nach ®/,; Oberlippe mit an der Basis deutlich verbundenen Zähnen; Unterlippe 2spaltig, mit schmäleren Zähnen. Blkr. mit eylindrischer, nach oben zu stark erweiterter Röhre; Oberlippe = flach, gerade, ausgerandet; Unterlippe ausgebreitet, 3spaltig, mit einem großen, ausgerandeten Mittellappen, mit einer die fehlende Saftdecke ersetzenden Haar- fläche versehen. Stb. parallel unter der Oberlippe aufsteigend; A. mit rechtwinkelig divergierenden Thecis und derart genähert, dass die Thecae kreuzweise gelegen sind. Gr. am Gipfel kurz, spitz und gleich 2spaltig. Nüsschen glatt. — Niederliegende, kriechende oder von der Basis verzweigte Kräuter mit gekerbten oder gezähnten B. Scheinwirtel armblütig, alle axillär. Bl. gestielt, blau oder violett. Ca. 6 Arten in der alten Welt. G. hederacea L. in Europa und dem nördlichen Asien von Island bis Japan, auch in Amerika verwildert, mit gestielten, eiförmig-rundlichen, ge- kerbten B., stark gynodiöcisch, somit groß- und kleinblütig. G. hirsuta Waldst. et Kit. in Osteuropa von Österreich, Mähren etc. bis in die mittleren Teile Russlands, durch den größeren Kelch und die sehr verlängerten, lanzettlich zugespitzten Kelchzähne verschieden. In den nördlichen Bergen Vorderindiens kommen ferner vor: G. nivalis Jacgm., G. thibetica Jacqm. Etwas zweifelhaft sind: G. longibracteata (Benth.) Briq., ?G. rotundifolia \Benth.) Brig. Anmerkung. Glecoma ist von Bentham mit Nepeta vereinigt worden, welcher Vor- gang von vielen Autoren befolgt wurde. Ich glaube aber mit Boissier, dass dieses Ver- fahren zur Zeit nicht gerechtfertigt ist. Denn wenn man den 2lippigen Kelch und die kreuzartige Lagerung der Thecae außer Betracht zieht, so muss man auch Dracocephalum und mehrere andere Nepeteengattungen einziehen. Es darf dieses erst nach einer eingehenden monographischen Bearbeitung aller Arten der Tribus geschehen. Für den Augenblick muss man darauf bestehen, dass keine bekannte Nepeta die charakteristische ceruciale Lagerung der Thecae von Glecoma besitzt, so dass diese durch den Blütenstand von Nepeta sehr ver- schiedene Gattung beizubehalten ist. 39. Dracocephalum L. (Moldavica Mönch, Ruyschiana Mill.) Kelch röhrig, 15- nervig, gerade, seltener gebogen, 2lippig; Oberlippe entweder durch die 3 oberen, an der Basis verbundenen Zähne oder durch den hinteren, breiteren Zahn gebildet; Unter- lippe 4-, resp. 2spaltig. Blkr. mit an der Basis schmaler, nach oben zu in einen Schlund erweiterter, eingeschlossener oder öfter exserter Röhre; Saftdecke 0; Oberlippe aufrecht, concav, ausgerandet, innen glatt; Unterlippe ausgebreitet, 3spaltig, mit einem breiteren, 2spaltigen Mittellappen. Stb. parallel unter der Oberlippe aufsteigend; A. mit zuletzt Labiatae. (Briquet.) 239 aus einander gespreizten, mit dem Gipfel opponierten Thecis. Discus vornen zu einem —= deutlichen Nectarium ausgebildet. Gr. am Gipfel kurz, spitz und fast gleich 2spaltig. Nüsschen eiförmig, glatt. — Ausdauernde, an der Basis manchmal verholzende, = auf- rechte Kräuter mit ganzrandigen, gezähnten oder = gefingerten oder gefiederten B., mit oder ohne differenzierte Bracteen. Scheinwirtel axillär oder in terminalen Spicastris, mehrblütig. Vorb. oft blattartig, kammartig gezähnt. Bl. blau oder purpurn, selten weiß. Ca. 40 Arten, in Europa, dem Mittelmeergebiet und dem extratropischen Asien; A in Nordamerika. Untergatt. I. Eudracocephalum Brig. A. kahl. Sect. I. Buguldea Benth. (emend.) Kelch 2lippig nach !/y. $ 1. Keimodracontes Brig. (sect. Keimodracen Benth., z. T.) B. rundlich, geschnitten- gesägt oder gefingert-gefiedert. Scheinwirtel in terminalen, kopfförmigen oder eilänglichen Spicastris. Verzweigte Kräuter mit an der Basis niederliegenden Stengeln. Meistens altaische Arten: D. palmatum Steph., D. discolor Bunge, D. pinnatum L., D. origanoides Steph.; ferner D. Aucheri in Persien, D. botryoides Stev. im Kaukasus. $ 2. Calodracontes Brig. (sect. Calodracon Benth.) B. verlängert, ganzrandig oder gezähnt. Scheinwirtel in terminalen, kopfförmigen oder eilänglichen Spicastris. Stengel aufrecht oder aufsteigend. Sibirisch-altaische Arten: D. imberbe Bunge, D. grandiflorum L., D. speciosum Benth., D. fragile Turcz., D. chamaedryfolium Turez. Fig. 85. A Blütenstand von Dracocephalum Ruyschiana L. — B Bl. von Agastache urticifolia O. Ktze. — C Bl. von Nepeta nuda L. — D Bl. von Dracocephalum stamineum Karel. et Kiril. — E junges Andröceum von D. sta- mineum Karel. et Kiril. — # Andröceum und Blumenkronenoberlippe von Lallemantia canescens Fisch. et Mey. — G Kelch von Z. peltata Fisch. et Mey. — H Bractee von 2. peltata E. et M. — J Blkr. von Brittonastrum mesi- canum Brig. — K Kelch von Hymenocrater calycinus Boiss. } $ 3. Idiodracontes Brig. (sect. Moldavieae Benth., z. T.) B. verlängert, ganzrandig oder gekerbt. Scheinwirtel entfernt in den Achseln stehend; Tragb. nicht in Bracteen differenziert, oder die obersten kleiner als die Laubb. Stengel aufrecht oder aufsteigend. Altaische Arten: D. integrifolium Bunge, D. fruticulosum Steph., D. nutans L. In Nord- und Osteuropa und Sibirien verbreitet ist D. ihymiflorum L. $ 4. Cryptodracontes Brig. (sect. Crypiodracon Benth.) B. verlängert, geschnilten-gekerbt. Scheinwirtel in kopfförmigen, terminalen Spicastris. Bl. klein, Blkr. kaum länger als der Kelch. Aufrechtes, verzweigtes Kraut. A Art: D. parviflorum Nutt. in Nordamerika. Sect. II. Moldavica (Mönch) Benth. Kelch 2lippig, nach 3)». 240 Labiatae. (Briquet.) $ 4. Androdracontes Brig. B. herzförmig-rundlich, stumpf geschnitten-gekerbt. Schein- wirtel in eiförmigen, terminalen Spicastris. Stb. und Gr. exsert. Verzweigtes Kraut mit an der Basis niederliegenden, dann aufsteigenden Stengeln. 2 Arten, D. stamineum Kar. et Kir. Fig. 85 E, F) in den alatauischen Alpen, im Himalaya und in Tibet; D. Hookeri Clarke in Tibet. $ 2. Stenodracontes Brig. B. länglich, ganzrandig oder gezähnt. Scheinwirtel in termi- nalen, = verlängerten, oft beblätterten Spicastris. Sib. und Gr. nicht oder kaum exsert. Stengel aufsteigend oder aufrecht. D. Moldavica L. mit großen, blauen Bl. wird vielfach cultiviert, und daher in Europa und Amerika hier und da als Gartenflüchtling angetroffen; einheimisch ist die Art in Ostsibirien und im Himalaya. Im Himalaya kommen ferner vor: D. heterophyllum Benth., D. acanthoides Edgew.; im Tibet: D. Ruprechti Reg.; in Sibirien: D. foetidum Bunge, D. peregrinum L.; im Orient: D. Kotschyi Boiss., D. multicaule Montb. et Auch., D. setigerum Boiss. et Huet. Untergatt. lI. Ruyschiana (Mill.) Benth. A. behaart. Stengel aufrecht, beblättert. Scheinwirtel in beblätterten, terminalen Spicastris. $ 4. Euruyschiana Brig. B. lineal-lanzettlich, ganzrandig. D. argunense Fisch. in Dahu- rien; D. Ruyschiana L. (Fig. 85 A) in den Pyrenäen, den Alpen, Südnorwegen und Süd- schweden, ferner im Kaukasus, im Altai und bis in die japanischen Gebirge; außerdem hier und da in der Ebene (Preußen, Russland etc.) als Relict der Gletscherzeit. $ 2. Austriaca Brig. Entwickelte B. 3—5spaltig, mit linealen, am Rande zurückgebogenen Lappen. D. austriacum L. in den warmen Thälern der Pyrenäen, der Alpen; verbreiteter in Osteuropa, und reicht bis zum Kaukasus, Lagistan und Daghestan. 40. Lallemantia Fisch. et Mey. (Zornia Mönch, z. T.) Kelch röhrig, A5nervig, gerade, 5zähnig, der hintere viel breiter als die übrigen, also 2lippig nach !/,, zur Frucht- zeit durch die zusammentretenden Zähne geschlossen. Blkr. mit schmaler, eingeschlos- sener oder kurz exserter, nach oben zu in einen Schlund erweiterter Röhre; Oberlippe aufrecht, concav, innen mit 2 hervortretenden, massiven, oft zu 4 vereinigten Falten versehen; Unterlippe 3spaltig, mit einem breiteren Mittellappen. Stb. 4, unter der Ober- lippe parallel aufsteigend; A. 2fächerig, mit zuletzt ganz aus einander gespreizten Theecis. Discus gleich oder vornen zu einem kleinen Nectarium ausgebildet. Gr. am Gipfel kurz, gleich und spitz 2spaltig. Nüsschen eiförmig, glatt. — Kahle oder graue, 1- oder 2jährige Kräuter mit lang gestielten, gezähnten, unteren B., die oberen schmäler, mehr sitzend und weniger gezähnt. Scheinwirtel axillär, = 6blütig, mit aufrechten, oft etwas flach gedrückten Blütenstielen. Vorb. bewimpert-gezähnelt. Bl. klein, blau. 4 Arten im Orient: L. peltata (L.) Fisch. et Mey. (Fig. S5 G), L. Royleana (Wall.) Benth. (reicht bis Afghanistan, Beludschistan und den nordwestlichen Teilen Vorderindiens), L. iberica (Marsch.-Bieb.) Fisch. et Mey., L. canescens (L.) Fisch. et Mey. (Fig. 85 F). 41. Hymenocrater Fisch. et Mey. (Sectinia Boiss.\ Kelch eiförmig oder röhrig, I5nervig, zur Fruchizeit stark vergrößert, mit einem sehr großen, häutig-erweiterten, 5lappigen Saum und breiten, netzig-aderigen, fast gleichen Lappen; Carpostegium be- stehend aus zahlreichen, am Schlunde des Kelches inserierten Haaren. Blkr. mit an der Basis schmaler, nach oben zu in einen Schlund erweiterter Röhre; Oberlippe aufrecht, 3spaltig; Unterlippe 3spaltig, mit einem ausgerandeten, breiteren Mittellappen. Stb. 4, unter der Oberlippe parallel aufsteigend; A. mit zuletzt aus einander gespreizten Theeis. Discus fast gleich, ungeteilt oder 4lappig. Nüsschen eiförmig, glatt oder warzig. — Halbsträucher mit gezähnten B. Scheinwirtel 6—40blütig, axillär oder die obersten ge- drängt, mit sitzenden oder kurz gestielten, dorsiventral disponierten Cymen. 9 Arten im Orient: H. bituminosus Fisch. et Mey., H. calycinus Boiss. /Fig. 85 K), H. pallens Bunge, H. macrophyllus Bunge, H. longiflorus Benth., H. paniculatus Bunge, H. elegans Bunge, H. incanus Bunge in Persien; H. sessilifolius Benth. in Turkestan. 42. Chartocalyx Regel. Kelch röhrig, IOnervig, mit einem großen, häutigen, hori- zontal ausgebreiteten, netzig-aderigen, tief 5lappigen Saume; 2 Lappen gegenständig, sehr groß, ausgerandet, die 3 übrigen in eine kleine Spitze auslaufend ; Carpostegium 0. Blkr. mit subeylindrischer, nach oben zu erweiterter Röhre; Oberlippe aufrecht, helmförmig, ungeteilt; Unterlippe ausgebreitet, 3spaltig, mit einem breiten, ausgerandeten, etwas Labiatae. (Briquet., 241 gekerbten’Mittellappen. Stb. 4, aufsteigend; A. mit aus einander gespreizten Thecae. Gr. am Gipfel kurz und pfriemlich, 2spaltig. Nüsschen unbekannt. — Habitus wie in der vorigen Gattung. 4 Art, C. Olgae Regel, in Turkestan. — Jedenfalls eine merkwürdige Pfl. Die von Regel gegebene Beschreibung des Kelches ist unklar. Man sieht daraus nicht wohl, welche - Kelchlappen groß und häutig sind; und wenn dieselben 2 Lippen bilden, wie es aus der Beschreibung hervorgeht, so ist nicht leicht einzusehen, wie dieselben opponiert sein können, da doch der Kelch ö5gliedrig ist. 43. Hypogomphia Bunge. Kelch glockig, häutig, 10nervig, fast gleich 5zähnig. Blkr. mit oben schwach gebogener, kaum exserter, in einen Schlund kurz erweiterter Röhre; Oberlippe aufrecht, schmal, bogig, concav; Unterlippe ausgebreitet, 3spaltig, mit eilänglichen Seitenlappen und größerem, verkehrt herzförmigem Mittellappen. Fertile Stb. 2, die hinteren, unter der Oberlippe bogig aufsteigend, die Sf. kurz über die A. entwickelt; A. am Gipfel in 1 Fach verschmelzend; Staminodien 2, die vorderen, fädlich, am Gipfel keulenförmig. Discus gleich. Gr. am Gipfel kurz 2spaltig, mit pfriem- lichen Lappen, der hintere sehr kurz. Nüsschen stumpf, sehr schwach warzig. — Kleine, jährige, behaarte Kräuter mit ganzrandigen oder wenig gezähnten B. Scheinwirtel 2- bis iblütig, axillär. Bl. klein, weiß, fast sitzend. 2 Arten, H. nana Benth. in Afghanistan und A. turkestanica Bunge in Turkestan. VI. 4.A. Stachyoideae-Brunellinae. Kelch 2lippig nach °/,; Unterlippe nach der Anthese gegen die Oberlippe geneigt und den Schlund verschließend. Blkr. mit exserter Röhre und helmförmiger Oberlippe. Stb. 4, 2mächtig, die vorderen länger, unter der Oberlippe parallel aufsteigend, nicht in der Blkr. eingeschlossen; A. mit parallelen oder gespreizten Thecae. — Kräuter. A. Kelch vom Rücken her flach gedrückt. A. mit divergierenden Thecis. Bsarskuptel 2spaltig N, 1. nn tn an. ern A Brunella.” Petesam Gipfel sspaltie" - ı .,.. „u. ee NEE Eleonga: B! Kelch aufgeblasen-glockig. A. mit parallelen Thecae . . . . 2... 46. Brazoria. 44. Brunella L. (Prunella ist die zweite spätere Schreibart Linn&’s). Kelch röhrig- slockig, vom Rücken her flach gedrückt, unregelmäßig 10nervig und netzig-aderig; Oberlippe flach, breit, gestutzt, kurz 3zähnig; Unterlippe 2spaltig; Schlund kahl. Bilkr. mit breiter, exserter, aufsteigender, nach oben zu bauchig erweiterter, am Schlunde dann zusammengezogener Röhre; Saftdecke an der Basis der Röhre aus einem Ringe von Haaren oder Schüppchen bestehend; Oberlippe aufrecht, cariniert, ganzrandig; Unter- lippe 3lappig, mit herabgebogenen, seitlichen Lappen und größerem, concavem, etwas gekerbtem Mittellappen. Stf., besonders die hinteren Stb., am Gipfel mit einem spitzen, nach hinten gerichteten, apophysenähnlichen Fortsatz versehen; A. paarweise genähert, mit geschiedenen, gespreizten Thecis. Discus gleich. Gr. kahl, am Gipfel spitz 2spaltig. Nüsschen eiförmig oder eilänglich, glatt. — Ausdauernde Kräuter mit geschnitten-ge- zähnten oder gefiedert-gelappten B. und differenzierten Bracteen. Scheinwirtel 6blütig, in dichten, terminalen Spicastris, mit breiten, dachförmig über einander gelagerten Bracteen. Vorb. winzig oder 0. Bl. violett, blau oder weißlich. 5 Arten, von welchen 4 fast über die ganze Welt verbreitet ist. A. B. lineal-lanzettlich, ganzrandig, mit umgebogenen, = fein bewimperten Rändern und behaartem, hervortretendem Mittelnerv. B. hyssopifolia L. in Spanien, Südfrankreich, Ligu- rien; oft in Gärten cultiviert. — B. B. laciniata L. (4763 excel. var., B. alba Pall. 4808) in den mittleren und südlichen Teilen Europas. Kelchoberlippe mit kurzen Zähnen, der mittlere sehr breit, fast abgestutzt; Stf. der oberen und unteren Stb. heteromorph; Bl. weißlich-gelb; B. ganzrandig oder geschnitten-gelappt. B. vulgaris L., fast auf der ganzen Erdkugel; wie vorige, aber mit bläulich-violetten Bl., ganzrandigen oder schwach gezähnten B. B. grandi- flora Jacq. (Fig. 86 C—E) fast in ganz Europa, besonders in den Bergen. Kelchoberlippe mit stärkeren, dreieckig-spilzen Zähnen; Stf. der hinteren und vordern Stb. homomorph; Bl. groß, violett. Eng verwandt ist B. hastaefolia Brot. von den Pyrenäen südwärts, An Natürl. Pflanzenfam. IV. 32. 16 j 3423 Labiatae. (Briquet.) hybriden Verbindungen seien hier erwähnt: B. laciniata >< vulgaris (B. intermedia Lamk.); B. grandiflora >< vulgaris (B. spuria Stapf); B. grandiflora >< laciniata \B. bicolor Beck). 45. Cleonia L. Kelch wie in der vorigen Gattung. Blkr. mit schmaler, exserter, aufsteigender, am Schlunde schwach erweiterter Röhre; Saftdecke 0; Oberlippe aufrecht, helmförmig, cariniert, ganzrandig; Unterlippe kurz, ausgebreitet, 3spaltig, mit eiläng- lichen Seitenlappen und breitem, 2spaltigem Mittellappen. Stb. wie bei Brunella. Discus vornen zum Nectarium ausgebildet. Gr. kahl, am Gipfel kurz, gleich und spitz Aspaltig. Nüsschen eiförmig, mit stark schleimigem Pericarp. — Ajähriges Kraut mit schmalen, grob gezähnten B. und differenzierten Bracteen. Scheinwirtel 6blütig, in dichten Spicastris, mit dachziegelig sich deckenden Bracteen, mit kurz grannenartig ausge- bildeten Zähnen. Vorb. 0. Blkr. blau oder violett. A Art, C. lusitanica L. (Fig. 86 B) in Portugal, Spanien und Algerien. 46. Brazoria Engelm. et Gray. Kelch = aufgeblasen-glockig; Oberlippe breit, kurz 3spaltig; Unterlippe 2spaltig, zur Fruchtzeit kaum vergrößert. Blkr. mit lang exserter, am Schlunde kurz erweiterter Röhre; Saftdecke aus einem Ringe von Haaren bestehend oder 0; Öberlippe auf- recht, etwas helmförmig, ganzrandig oder kurz 2lappig; Unterlippe ausgebreitet, 3spaltig, mit rundlichen Lappen. Sif. ohne Apophysen; A. paarweise genähert, parallel Fig. 56. A Bl. von Brazoriu trımcata Engelm, et Gray. oder schwach divergierend. Discus gleich. Tranaüre Dee 0 Bine D Bleneukrnenriänele Gr. am Gipfel kurz, pfriemlich und gleich Andröceum; E Kelch. 2spaltig. Nüsschen aufrecht, scharf tetrae- drisch, kahl oder schwach behaart. — Aufrechte Kräuter mit schmalen, gezähnten B. und differenzierten Bracteen. Scheinwirtel 2blütig, in Spicastris gruppiert. Bl. fleischrot. 2 Arten in Texas endemisch, B. iruncata Engelm. et Gray (Fig. S6 A) und B. scutel- larioides Engelm. et Gray. V1.4.B. Stachyoideae-Melittinae. Kelch großglockig, breit, häutig oder krustig, mit schwach hervortretendem Ader- neize, kurz 5zähnig oder breit 3—4lappig. Blkr. schon von der Basis breit oder nach oben zu stark erweitert, mit breiter, schwach concaver Oberlippe. Stb. 4, Qmächtig, die vorderen länger, unter der Öberlippe parallel aufsteigend; A. mit getrennten, parallelen oder divergierenden Thecis, nicht in der Blumenkronenröhre eingeschlossen. — Kräuter der gemäßigten nördlichen Welthältte. A. Kelch gleich oder fast gleich 5zähnig. a. A. mit parallelen Thecis. Scheinwirtel in terminalen Spicastris . 47. Physostegia. b. A. mit aus einander gespreizten Thecis. Scheinwirtel axillär . . 48. Chelonopsis. B. Kelch 3- oder 4lappig. a. A. der hinteren Stb. mit verkümmerten, stumpfen, oberen Thecis, welche zusammen verwachsen sind Jia Ins IB Ban AD Be EAN Re b. Alle Thecae gleich fruchtbar; hintere Stb. nicht mit einander verbunden. 2. A. mit gespreiziten Thecis; diese dem Dehiscenzriss entlang kurz bewimpert-gezähnt. Discus vornen zu einem großen, den Frkn. überragenden Nectarium ausgebildet 50. Macbridea. ß. A. mit kahlen, divergierenden Thecis. Discus fast gleich . . . 51. Melittis. Labiatae. (Briquet.) 243 47. Physostegia Benth. Kelch glockig-röhrig, undeutlich 40nervig, fast gleich 5zähnig, zur Fruchtzeit aufgeblasen-glockig. Blkr. mit lang exserter, oberhalb der Hälfte. vornen stark erweiterter Röhre; Oberlippe fast aufrecht, schwach concav, ungeleilt oder ausgerandet; Unterlippe ausgebreitet, 3spaltig, mit rundlichen Lappen, der vordere breiter, ausgerandet. A. paarweise genähert, mit getrennten, parallelen Fächern, oft bewimpert- gezähnelt längs des Dehiscenzrisses. Discus vornen zu einem großen, den Frkn. über- ragenden Nectarium ausgebildet. Gr. am Gipfel pfriemlich, kurz und fast gleich 2spaltig. Nüsschen scharf = tetraedrisch, am Gipfel abgerundet, glatt. — Hohe, aufrechte, kahle oder schwach behaarte Kräuter mit oft gezähnten und gewöhnlich differenzierten Bracteen. Scheinwirtel 2blütig, in terminalen Spicastris, in dorsiventraler Steliung. Bl. sitzend, purpurn oder fleischrot. 3 Arten in Nordamerika. P. virginiana Benth. (Fig. S7 D) ist eine polymorphe, oft culti- vierte Art. P. parviflora Nutt. unterscheidet sich hauptsächlich durch die kleinere Blkr. und kurze, fast stumpfe Kelchzähne. P. intermedia Gray ist der P. virginiana verwandt, aber mit langen Kelchzähnen, während sie bei letzterer Art nur halb so lang als die Röhre sind. 48. Chelonopsis Miq. Kelch aufgeblasen glockig, häutig, = A0nervig, 5zjhnig; Zähne unregelmäßig 2lippig. Blkr. mit kurzen, breiten Lippen und lang exserter, fast von der Basis an erweiterter, schwach gebogener Röhre; Saftdecke 0; Öberlippe auf- recht, 2spaltig:; Unterlippe breit 3spaltig, = ausgebreitet. Stb. mit flach gedrückten Stf.; A. paarweise genähert, mit getrennten, aus einander gespreizten, vornen bewim- perten Thecis. Discus gleich. Gr. am Gipfel pfriemlich und fast gleich 2spaltig. Nüsschen vom Rücken her flach gedrückt, oben mit einem schiefen, flügelartigen Fort- satze versehen. — Ausdauerndes, nach Moschus riechendes Kraut mit holzigem Rhizom, aufsteigendem, fast einfachem Stengel und grob gesägten B. Scheinwirtel axillär, locker 2—40blütig. Bl. groß, rosa oder purpurn. 4 Art, C. moschata Mig. (Fig. S7 C), in Japan. 49. Synandra Nutt. Kelch aufgeblasen, glockig, häutig, unregelmäßig aderig, kurz und fast gleich 4lappig: hinterer Lappen spurlos verschwunden. Blkr. mit lang exserter, nach oben zu stark erweiterter Röhre; Saftdecke 0; Oberlippe aufrecht, == concav, ganzrandig; Unterlippe ausgebreitet, 3spaltig, mit eiförmigen Lappen, der mittlere breiter, ausge- randet. Sıb. mit bärtigen Sıf.; A. paarweise genähert, mit getrennten, aus einander gespreizten Thecis: obere Thecae der hinteren Sıb. ver- kümmert, stumpf und verwachsen, die übrigen fruchtbar, spitz. Discus vornen zu einem die Höhe des Frkn. erreichenden Nectarium ausgebildet. Gr. 2lappig, mit kurzem hinterem 0 eine ne ee ee ee ee Nüsschen groß y eiförmig- compri- Miq. — D Bl. von Pjysostegia virginiana Benth. miert, fast tetraedrisch, mit scharfen Kanten, am Gipfel stumpf. — Ausdauerndes Kraut mit herzförmigen, gekerbten B. Untere Bracteen den Laubb. ähnlich, die oberen ganzrandig, lanzettlich. Scheinwirtel 2blütig, wenig zahlreich, entfernt stehend. Bl. groß, sitzend, gelblich. 4 Art, S. grandiflora Nutt. (Fig. 87 B), in den Vereinigten Staaten. 50. Machridea Ell. Kelch glockig, häutig, unregelmäßig aderig, 3lappig, der hintere Lappen eiförmig oder eilänglich, die vorderen mit den seitlichen verschmolzen, rundlich. Blkr. mit lang exserter, nach oben zu stark erweiterter Röhre; Saftdecke 0; Oberlippe aufrecht, = concav, ungeteilt; Unterlippe etwas kürzer, ausgebreitet, 3spaltig, mit rund- 168 244 Labiatae. (Briquet.) lichen Lappen, der mittlere breiter. A. paarweise genähert, mit divergierenden oder aus einander gespreizten Thecis, den Dehiscenzrissen entlang kurz bewimpert-gezähnelt. Discus vornen zu einem den Frkn. überragenden Nectarium ausgebildet. Gr. am Gipfel sehr kurz und spitz 2spaltig. Nüsschen eilänglich, aderig. — Hohe, aufrechte, kahle oder sehr schwach behaarte Kräuter mit ganzrandigen oder undeutlich gezähnten B. Bracteen kurz und breit. Scheinwirtel einzeln oder zu wenigen am Gipfel der Zweige, 3—6blütig. Bl. groß, sitzend, purpurn oder weiß. 2 Arten, M. pulchra Ell. und M. alba Chapm., in den südwestl. Vereinigten Staaten. 51. MelittisL. Kelch breit glockig, häutig, unregelmäßig aderig, schwach 2lippig; Oberlippe breit, ganzrandig oder undeutlich 2lappig oder unregelmäßig gezähnt; Unter- lippe 2spaltig, mit breiten, stumpfen, seltener = spitzen und gezähnelten Lappen. Bikr. mit breiter, lang exserter Röhre; Saftdecke 0; Oberlippe fast concav, ganzrandig; Unter- lippe ausgebreitet, mit breiten Lappen, der mittlere breiter ausgerandet. A. paarweise genähert, mit getrennten, divergierenden Theecis.. Discus fast gleich. Gr. am Gipfel 2- spaltig, mit gleichen, kurzen, spitzen, flachen Lappen. Nüsschen eiförmig, glatt oder sehr schwach aderig. — Aufrechtes, ausdauerndes Kraut mit dünnen, runzeligen, gekerbien B. Scheinwirtel axillär, gewöhnlich 6blütig. Bl. groß. 4 Art, M. melissophyllum L. (Fig. 87 A), in Mittel- und Südeuropa. Die Blütenfarbe variiert je nach den Standorten: weiß, fleischrot oder rosa. Die Gestalt der Kelchlappen ist höchst variabel und nicht in besonderen Varietäten fixiert. Diese Art wird vielfach als Wunden heilend, blutreinigend und diuretisch angegeben. v1. 4.C. Stachyoideae-Lamiinae. Kelch röhrig, glockig,; oder mit erweitertem Saume und dann == trichterförmig, 5—40zähnig, seltener 2lippig, 5—10nervig. Blumenkronenröhre im Kelche einge- schlossen oder hinausragend; Oberlippe gewöhnlich concav, oft helmförmig, seltener fast flach. Stb. 4, 2mächtig, die vorderen länger, unter der Oberlippe parallel aufsteigend; A. mit getrennten, mannigfaltig disponierten Thecis. — Kräuter und Halbsträucher mit erdweiter Verbreitung A. Oberlippe der Blkr. concav oder helmförmig, seltener fast flach, gewöhnlich stark behaart. a. Kelcehzähne 5, membranartig, concav, mit einer rückenständigen, lang ausgezogenen, am Gipfel hakenartig gekrümmten Spitze versehen. . . . . .. 52. Notochaete. b. Kelehzähne 5—10, ohne rückenständige, am Gipfel gekrümmte Spitze. a. Griffeläste sehr ungleich, der hintere viel kürzer als der vordere. I. Oberlippe viel länger als die Unterlippe, ausgezogen . . . . 53. Leonotis. ll. Lippen gleich, oder Oberlippe kürzer als die Unterlippe. 4. Nüsschen äußerlich stark behaart. Oberlippe der Blkr. innen stark behaart 54. Eremostachys. 2. Nüsschen schwach behaart oder kahl. * Kelch röhrig-glockenförmig, 5zähnig, oder abgestutzt. Oberlippe der Blkr. auf den Seiten comprimiert, helmförmig oder stark concav 55. Phlomis. ** Kelch röhrig oder Pr 5—10zähnig. Oberlippe der Blkr. aufrecht, concav . . 22,2) 9=911.SReu@ass *** Kelch aufgeblasen, kugelförmig;, am Feinde zusammengezogen, gleich und kurz A0zähnig. Oberlippe der Blkr. aufrecht, concav 58. Physoleucas. . Griffeläste fast gleich oder gleich. I. Thecae der A. zur Zeit der Anthese transversal über einander gestellt; diese Lage ist durch eine apicale Torsion der Stf. bewirkt. Unterlippe der Blkr. mit 2 hohlen Apophysen versehen . . . IE BSIENSATEODEIT. ll. Thecae der A. parallel oder spreizend, I verhenler oder schiefer Lage. Unter- lippe der Blkr. ohne Apophysen. 1. Nüsschen = scharf dreieckig, mit abgestutztem Scheitel. * Kelch glockig oder röhrig, ohne erweiterten Saum (Ausnahme Eremostachys $$). + Blkr. mit bauchig erweitertem Schlunde und meistens verlängerter Röhre. Kelchzähne nicht dornig. Labiatae. {Briquet.) 245 >) Kelchzähne gleich . . „nn .2..60.Bamium. 00 Kelch 2lippig; Oberlippe ie: I P Shane Zähne an der Basis zu einer Unterlippe = verwachsen. . . . . ... 61. Wiedemannia. +7 Blkr. mit kaum bauchig erweitertem Schlunde und eingeschlossener oder schwach exserter Röhre. Kelchzähne = dornig oder stachelig. © Kelchzähne am Gipfel = stachelig. Unterlippe der Blkr. mit ausge- breiteten Lappen; die seitlichen ganzrandig, der mittlere meistens = ausgerandet. . Se a 921 EONUNEUSEEE OO Kelchzähne Unterlippe der Blkr. mit aufrechten, eilänglichen Seitenlappen und ausgebreitetem, ausgerandetem Mittellappen 63. Laagochilus. +rr Blkr. mit = eingeschlossener Röhre; Oberlippe mützen- oder helmförmig, von den Seiten comprimiert. Stf. der hinteren Stb. an der Basis mit einer stumpfen Auswucherung versehen. O Kelch röhrig-glockig oder mit häutigem, breitem Saum und pfriem- lichen oder dornigen Zähnen. Nüsschen mit behaartem Scheitel 54. EHremostachys. OO Kelch breit glockig, breit 5zähnig. Nüsschen kahl 56. Eriophyton. rrr Blkr. mit exserter Röhre; Kelch 2lippig, nach 3/, mit dornigen Zähnen, Snervig. Nüsschen kürzer als der entwickelte Discuss 64. Loxocalyx. ** Kelch nach oben zu stark erweitert und mit einem netzig-aderigen Saum versehen. + Seitenlappen der Blumenkronenunterlippe kurz, aufrecht; Mittellappen aus- gebreitet. Stf. durch eine dichte Behaarung zusammenhängend. Thecae mit bewimpertem Dehiscenzriss. . . . ......85. Chlainanthus. + Blumenkronenunterlippe mit aus sgebreiteten Lappen. Stf. nicht zusammen- hängend. Thecae nackt . . . .. . ...66. Moluccella. 2. Nüsschen von mehr eiförmiger Gestalt, mit stumpf abgerundetem Gipfel. * Kelch nach oben zu in einen schiefen Saum erweitert; Oberlippe kurz, ganz- randig oder 3zähnig; Unterlippe groß, eckig oder kzähnig . 67. Otostegia. ** Kelchzähne 5—10 (—00) an der Basis erweitert oder zu einem kreisförmigen Kranzer-er verwachsen. ie ran 2200026872, Ballofa, *** Kelchzähne 5, gleich, aufrecht, eilänglich, BE Eier, netzig-aderig 69. Roylea. **** Kelchzähne 5, dreieckig, spitz oder zugespitzt, gleich oder die hinteren länger; seltener Kelch 2lippig nach a . . 2. 2.10.2108 Stachyaa B. Oberlippe der Blkr. meistens kurz und = flach, kahl en el schwach behaart. (Alle Gattungen dieser Gruppe, welche durch die Blkr. mit Arten der vorigen Reihe zu Ver- wechselungen Anlass geben könnten, lassen sich leicht durch die Merkmale der A. und Nüsschen erkennen.) a. Thecae der A. zuletzt am Gipfel zu A einzigen Fache verschmelzend. oa. Nüsschen am Gipfel mit einem membranartigen Rande versehen 71. Colquhounia. %. Nüsschen nach oben zu mit schuppenartigen Trichomen bedeckt 72. Achyrospermum. b. Thecae der A. gelirennt. 4. Thecae der vorderen A. parallel, mit transversaler Lage; Thecae der hinteren A. verkümmett . . . ee ee, .deds Anisomeles. . Thecae aller A. gleich de emern. * Oberlippe der Bikr. = helmförmig, sehr kurz. Nüsschen fast kugelförmig 74. Craniotome. ** Oberlippe der Blkr. helmförmig. Stf. an der Basis stark bebaart. Thecae zuletzt am Gipfel verschmelzend. Nüsschen am Gipfel eifg., an der Basis = 3eckig, glatt '75. Microtoena. *** Oberlippe der Blkr. flach. Nüsschen am Gipfel mit einem schmalen Flügel berandet 16. Chamaesphacos. 52. Notochaete Benth. Kelch röhrig, 5nervig, gleich 5zähnig, mit etwas concaven, membranartigen Zähnen: Mittelrippe auf dem Rücken des Zahnes und unterhalb der Spitze zu einer langen, steifen, am Gipfel hakig gekrümmten Granne ausgezogen. Blkr. mit eingeschlossener Röhre; Saftdecke 0; Oberlippe aufrecht, concav, helm- 246 Labiatae. (Briquet.) förmig, behaart; Unterlippe ausgebreitet, 3spaltig, mit schwach ungleichen Lappen. A. paarweise genähert, mit aus einander gespreizten Thecae. Discus gleich. Gr. am Gipfel pfriemlich und gleich 2spaltig. Nüsschen schmal, eilänglich, kahl, dreieckig, am Gipfel abgestutzt. — Aufrechtes Kraut mit breiten, runzeligen, gezähnten B. Schein- wirtel axillär, dicht reichblütig, zur Zeit der Reife zu dornigen Kugeln umgewandelt. Blkr. klein, schwach purpurn. 4 Art, N. hamosa Benth. (Fig. 89 V), in der gemäßigten Region der centralen und öst- lichen himalayischen Ketten. 53. Leonotis Pers. Kelch röhrig, 10nervig, am Gipfel oft gebogen, schief 8—10- zähnig, mit steifen, oft dornigen, ungleichen Zähnen, der hintere größer als die übrigen. Bikr. mit cylindrischer oder nach oben zu kaum erweiterter, oft exserter Röhre; Saft- decke mangelnd oder unvollkommen ausgebildet; Oberlippe concav, lang ausgezogen, stark behaart; Unterlippe kurz, ausgebreitet, fast gleich 3spaltig. A. paarweise genähert, mit gespreizten, zuletzt = verschmelzenden Thecae. Discus gleich. Gr. pfriemlich und ungleich 2spaltig, mit 4 kurzen, hinteren Aste. Nüsschen eiförmig dreieckig, kahl, am Gipfel stumpf oder abgestutzt. — Kräuter oder Sträucher mit gezähnten B. und graduellen, kaum differenzierten Bracteen. Scheinwirtel axillär, dicht mehrblütig, manch- mal einzeln am Gipfel der Zweige; Vorb. zahlreich, lineal. Bl. sitzend, oft prächtig ge- färbt, scharlach oder gelb. Fig. 55. 4A blühender Zweig von Leonotis Leonurus (L.) R. Br. — B blühender Zweig von Holuccella laevis 1. Circa 42 Arten im tropischen und südlichen Afrika. 1 Art ist im tropischen Asien und Amerika verwildert, nämlich L, nepetaefolia (Linn.) R. Br. mit prächtigen, scharlachroten Bl.; sie wird vielfach als Schmuckpfl. in den Treibhäusern cultiviert. Andere Arten sind Z. africana (Pal. de Beauv.) Brig. (L. pallida Benth.) im tropischen Afrika, L. velutina Fenzl in Athiopien, L. rugosa Benth. in Abessinien, L. Leonitis (Linn.) Brig. (L. ovata Spr.) in Süd- afrika und auf den Maskarenen; ferner L. mollis Benth., L. dubia E. Mey., L. hirtiflora Benth., L. dysophylla Benth., L. intermedia Benth. in Südafrika. L. Leonurus (Linn.) R. Br. (Fig. 88 A) übertrifft noch L. nepetaefolia an Schönheit; die Bl. sind scharlach, stark behaart, und 2 mal srößer als bei dieser Art. Die Pfl. ist in Südafrika einheimisch, aber vielfach cultiviert. 54. Eremostachys Bunge. Kelch breit röhrig, = glockig, oder nach oben zu zu einem großen, membranartigen Saume ausgebreitet, an der Basis 5—I Onervig, gleich Labiatae. (Briquet.) 247 aber spitz, oder etwas dornig 5zähnig. Blkr. mit eingeschlossener Röhre, innen kahl oder mit einer ringförmigen Haarleiste versehen; Öberlippe aufrecht, eilänglich, an der Basis verschmälert, helmförmig, äußerlich stark behaart, innen und am Rande bärlig behaart; Unterlippe ausgebreitet 3spaltig, mit abgerundeten Lappen, der mittlere breiter. Stf. sie hinteren Sib. an der Basis mit einem stumpfen oder gefranzten Anhängsel ver- sehen; A. paarweise genähert, mit aus einander gespreizten, zuletzt verschmelzenden Thecae. Discus gleich. Gr. am Gipfel = ungleich und pfriemlich 2spaltig; der hintere Ast olt sehr kurz. Nüsschen eiförmig-dreieckig, mit abgestutztem, sehr stark behaartem Scheitel. — Aufrechte, schwach verästelte Kräuter mit breiten, grob gezähnten oder mannigfaltig geschnittenen unteren B. und = deutlich differenzierten Bracteen. Schein- wirtel dicht mehrblütig, entfernt, oder ein langes, dickes, bald schwach bald stark be- haartes Spicastrum bildend. Bl. sitzend, mit gewöhnlich gelber Blkr. Etwa 40 Arten im mittleren und westlichen Asien. Vergl. E. Regel, Monographia seneris Eremostachys (Petersburg 1886). Sect. I. Phlomoides Bunge. Kelchröhre nach oben zu schwach oder kaum erweitert (vergl. Fig. 90 B). $ A. Tuberosae Brig. Wurzeläste zum Teil knollenförmig verdickt. Scheinwirtel sitzend, 6- bis mehrblütig, seltener z. T. 2—4blütig. 1 Art, E. labiosa Bunge, im westlichen Turkestan und im Westen Dschungariens. $ 2. Sessiliflorae Brig. Wurzeln ohne Knollen. Scheinwirtel sitzend, 6- bis mehrblütig, seltener z. T. 2—4blütig. — A. Vorp. lineal, ebenso lang oder kürzer als die halbe Kelch- röhre. Einige Arten besitzen eine am Schlunde abgestutzte Kelchröhre und kleine, kurze Zähne mit kleinen, rückenständigen Dörnchen, so E. fulgens Bunge, E. Kaufmanniana Reg. und E£. Vicaryi Benth. Bei anderen ist der Kelch mit zugespitzten Zähnen versehen, so E. adpressa Reg. mit langen, einfachen Haaren und kleinen Sternhaaren, in Turkestan, E. iliensis Reg., dicht weißwollig, im westlichen Dschungarien, E. gymnocalyx Schrenck, fast kahl oder mit winzigen Härchen, im westlichen Dschungarien. — B. Vorb. winzig oder 0. Hierher die kahle E, nuda Reg. in Turkestan. — C. Vorb. lanzettlich, ungefähr so lang als die Hälfte der Kelchröhre. E. baldschuanica Reg. mit Sternhaaren und E. hissarica Reg. ohne Sternhaare, beide in Turkestan. — D. Vorb. lanzettlich, die Länge der Kelchröhre erreichend. E. laevigata Bunge und E. adenantha Jaub. et Spach, in Persien, haben an der Basis breite, dann plötzlich zu einem kurzen Dorn verschmälerte Kelchzähne; E. acanthocaly& Boiss. in Beludschistan und E. Lehmanniana Bunge in Turkestan haben an der Basis auch breite, aber graduell in eine lange, dornige Spitze ausgezogene Zähne. — E. Vorb. pfriemlich oder lineal-pfriemlich, die Hälfte oder fast die ganze Länge der Kelchröhre erreichend. Bei diesen Arten sind gewöhnlich die Bl. ungeteilt oder grob fiederspaltig, so bei E. glabra Boiss. in Persien, E. Fetisowi Reg. in Dschungarien und Turkestan und E. Sarawschanica Reg. in Turkestan; dagegen bietet die mit weichen Haaren bekleidete E. pulvinaris Jaub. et Sp., in Armenien und Persien, fiederartig geteilte B. — F. Vorb. pfriemlich-lineal oder pfriemlich, an Länge variabel, aber völlig mit der Kelchröhre unter einer dichten, wolligen Haar- bedeckung verschwindend. Hierher E. cordifolia Reg. in Turkestan, E. Trautvetteriana Reg. in Turkestan und E. laciniata Bunge auf den Bergen des mittleren und westlichen Asiens, E. transiliensis Reg. in Dschungarien, alle mit Vorb., welche die halbe Länge der Kelchröhre erreichen oder übertreffen; ferner E. loasifolia Benth. in Beludschistan und Afghanistan, mit leierfiederig geteilten B. und kurzen Vorb. $ 3. Pedunculaiae Brig. Wurzeln ohne Knollen. Scheinwirtel gestielt, 2—6hlütig. A Art, E. Alberti Reg., in Turkestan. Sect. II. Metazxoides Brig. Kelchröhre graduell nach oben zu erweitert. Wurzeln fast durchgehends knollig. Stengel gewöhnlich schon von der Basis verästelt. $ A. Multiflorae Brig. Scheinwirtel sitzend, meistens —5blütig, seltener 4—Sblütig. — A. Vorb. winzig oder 0. E. uwniflora Reg. mit einzeln in den Achseln stehenden Bl., in Turkestan. — B. Vorb. pf[riemlich, die Länge der Kelchröhre erreichend oder übertreffend. Zahlreiche Arten. E. Boissieriana Reg. mit abstehend behaartem Kelche, in Turkestan; E. Bungei Reg., in Persien, besitzt einen Kelch mit zuletzt pulveriger, dünner Behaarung; E. Beckeri Reg. am Kaspischen Meer, E. phlomoides Bunge und E. aralensis Bunge in Dschun- garien, E. desertorum Reg. in Turkestan sind durch die dichte, = wollige Kelchbehaarung gekennzeichnet. — C. Vorb. kürzer als die Hälfte des Kelches. E. eriocalyx Reg. in Turkestan und E. hyoscyamoides Bunge in Persien. 348 Labiatae. (Briquet.) $ 2. Pauciflorae Brig. Scheinwirtel gestielt, 2blütig. Bl. einzeln, axillär. E. paniculata Reg. und E. transoxana Bunge in Turkestan. $ 3. Thyrsiflorae Brig. Scheinwirtel gestielt, zu lockeren Monochasien ausgebildet. E. thyrsifiora Benth. in Afghanistan und Beludschistan. Sect. II. Moluccelloides Bunge. Kelch trichterförmig, mit ausgebreitetem Saume. Scheinwirtel sitzend, Q2—4- bis mehrblütig. — A. Vorb. winzig oder 0. E. tuberosa (Pall.) Bunge im westlichen Sibirien, in den kaspischen und kirgisischen Wüsten, in Dschungarien und in Turkestan; die tuberösen Wurzeln werden in Turkestan vielfach gegessen. — B. Vorb. entwickelt, pfriemlich. E. rotata Schrenck und E. moluccelloides Bunge im westlichen Asien weit verbreitet. 55. Phlomis L. (incl. Phlomidopsis Link, Phlomoides Mönch). Kelch röhrig oder glockig-röhrig, 5—10nervig, oft gefaltet, am-Schlunde gleich, abgestutzt oder gleich 5zähnig. Blkr. mit eingeschlossener oder kaum exserter Röhre; Saftdecke aus einem Kranze von Haaren bestehend oder fehlend; Oberlippe aufrecht oder auf die Unterlippe herabgedrückt, helmförmig, von den Seiten = comprimiert, manchmal gar schmal sichelförmig, stark behaart; Unterlippe ausgebreitet, 3spaltig, mit rundlichen Lappen, von welchen der mittlere oft breiter als die seitlichen. Stf. der hinteren Stb. oft an der Basis mit einer Auswucherung versehen; A. paarweise genähert, mit aus einander ge- spreizten, bald am Gipfel verschmelzenden Thecae. Discus gleich. Gr. am Gipfel pfriem- lich und ungleich 2spaltig; der hintere Ast kürzer als der vordere. Nüsschen eilörmig- dreieckig, am Gipfel stumpf, kahl, seltener abgestutzt oder schwach behaart. — Gewöhnlich behaarte, oft wollige Kräuter, Halbsträucher und Sträucher mit runzeligen B., differenzierten oder undeutlichen Bracteen. Scheinwirlel axillär, dicht mehrblütig; Vorb. gewöhnlich zahlreich, eiförmig, lanzettlich oder lineal. Bl. sitzend, gelb, purpurn oder weiß. Etwa 65 Arten im Mittelmeergebiet und im westlichen Asien, von da an Zahl bis China abnehmend. Sect. I. Euphlomis Benth. Oberlippe der Blkr. sehr groß, auf die Unterlippe drückend, filzig, seltener einfach stark behaart, innen und am Rande kurz bärtig. Seitenlappen der Unterlippe klein, mit einer lanzettlichen oder eiförmigen Pleuridie versehen; Mittellappen sehr groß, breit, abgerundet, ausgerandet oder 2lappig. $ A. Lychnitis Benth. Halbsträucher. Bracteen breit, an der Basis erweitert, die Bl. umfassend. 4 Art, P. Lychnitis L., im westlichen Mittelmeerbecken, mit sitzenden, eilänglich- linealen, die Stengel umfassenden, runzeligen B., seidig behaarten Kelchröhren, kurzen, aus breiter Basis zugespitzten Kelchzähnen und gelben Blkr. $ 2. Gymnophlomis Benth. Ausdauernde Kräuter oder Halbsträucher. Bracteen an der Basis verschmälert. Scheinwirtel armblütig. Vorb. wenig zahlreich, locker oder fast 0. Kelchzähne weich, nicht dornig. — A. Kelchzähne ebenso lang oder länger als die Röhre. P. Bruguierü Desf. in Mesopotamien, Kurdistan und Persien; P. Aucheri Boiss. im südlichen Persien; ferner P. crinita Cav. im südlichen Spanien und in Algerien. — B. Kelchzähne die halbe Länge der Kelchröhre erreichend oder kürzer. Eine Reihe von Arten besitzt an der Basis verschmälerte B., so P. linearis Boiss. et Bal. in Kleinasien und Armenien, P. oppo- sitiflora Boiss. et Haussk. in Cataonien, P. ghilanica C. Koch im nördlichen Persien. Wieder eine andere Reihe ist dadurch charakterisiert, dass die gewöhnlich breitere Blattspreite an der Basis herzförmig ist. Zu dieser Reihe gehören P. bucharica Reg. in Turkestan, P. Nissolü L. in Kleinasien und Syrien, P. orientalis Boiss. (Mill.?) in Kleinasien, Mesopotamien und Persien, P, brevilabris Ehrenb. im Libanon und Antilibanon, P. cordala Boiss. et Kotsch. in Syrien, P. capitata Boiss. in Cilicien und Cappadocien. Eine zwischen beiden Reihen intermediäre Stellung nehmen P. armeniaca Willd. in Kleinasien, Armenien und dem Kaukasus, und P. betonieifolia Reg. in Turkestan ein. $ 3. Dendrophlomis Benth. Sträucher, seltener Halbsträucher. Scheinwirtel dicht. Vorb. angedrückt, zahlreich, fast so lang als der Kelch. Kelch oft abgestutzt, mit kurz stachel- spitzigen Zähnen. — A. Vorb. am Gipfel nicht dornig. P. purpurea L., flockig-filzig, mit eilänglichen, an der Basis abgestutzten oder schwach herzförmigen, sehr runzeligen, unten weißen B., weiß-filzigen Vorb. und Kelchen und lanzettlichen, weich zugespitzten Kelch- zähnen, im südlichen Spanien; P. italica Sm., von der vorigen durch den abgestutzten Kelch mit sehr kurzen, stumpfen Zähnen verschieden, auf den Balearen, angeblich auch in Italien; Labiatae. (Briquet.) 249 P. lanata Willd., in Süditalien und auf Kreta, ist ein kleiner Strauch mit divergierenden Ästen, kleinen, eiförmig-rundlichen, am Gipfel sehr stumpfen B. mit kurzen, stumpfen Vorb.; P. fruticosa L. in Sicilien, Sardinien, Süditalien, Dalmatien, auf der Balkanhalbinsel und im Orient, auch in Mexiko verwildert, mit eiförmigen, an der Basis rundlich-keilförmigen B., breit eiförmigen, spitzen Vorb. und abgestutzten, plötzlich zu einer steifen Spitze ausge- zogenen B.; P. ferruginea Ten. mit stumpfen, fein gekerbten, an der Basis herzförmigen B., ° lanzettlichen, zottig behaarten Vorb., innen lang behaartem Kelch mit kurzen, steifen, pfriem- lichen Zähnen, in Süditalien, Griechenland, Creta, Rhodus. Andere orientalische Arten sind P. lunariaefolia Sibth. et Sm., P. elliptica Benth., P. Iycia D. Don, P. floccosa D. Don, P. aurea Decsne. und P. Bourgaea Boiss. — B. Vorb. pfriemlich, steif, am Gipfel etwas stachelig. P. chrysophylia Boiss. in Syrien und P. viscosa Poir. (P. Russeliana Benth.) (Fig. 89 U) in Syrien und Palästina. Diese Arten machen den Übergang zu der folgenden Gruppe. $ 4. Oxyphlomis Benth. Kräuter oder Halbsträucher. Scheinwirtel gewöhnlich reich- blütig, seltener kaum 6blütig. Vorb. sehr spitz, am Gipfel steif, =E dornig. P. Herba-venti L. in Spanien, Südfrankreich (fehlt sonderbarerweise in den Meeralpen), Italien, Griechenland, Kleinasien und von da bis Persien und in das westliche Sibirien, auch in Nordafrika, auf- recht, mit langer Behaarung, eilänglichen, gekerbten, an der Basis abgerundeten, lederigen B, pfriemlichen, bewimperten Vorb. und pfriemlichen, steifen, = ausgebreiteten Kelchzähnen. Eng verwandt, und vielleicht nur als Subspecies aufzufassen, ist P. pungens Willd. im öst- lichen Europa und im Orient, mit filzigem Stengel, schmäleren, ganzrandigen oder gezähnten, selten filzigen B., zahlreicheren Scheinwirteln und filzigen Kelchen mit deutlich ausge- breiteten Zähnen. In Nordafrika vicariierend ist P. Bovei De No&. In Europa (Griechen- land, Abhänge des Korthiati und des Athos) kommt noch P. Samia L., eine in Kleinasien auch verbreitete Art, mit eiförmigen, an der Basis breit herzförmigen, oben runzeligen, zottigen, unten filzigen B., grünen, behaarten, gefalteten Kelchröhren und lanzettlich- pfriemlichen Zähnen. Weitere in Kleinasien, Syrien und Persien verbreitete Arten dieser Gruppe sind P. anisodonta Boiss., P. cancellata Bunge, P. chorassanica Bunge, P. rigida Labill., P. meso- polamica Boiss., P. persica Boiss. Die Wüsten Turkestans besitzen andere eigentümliche Arten: P. thapsoides Bunge, P. canescens Reg., P. Olgae Reg., P. tomentosa Reg., P. salicifolia Reg. Am weitesten gegen Osten verbreitet sind P. spectabilis Falc. und P. cashmeriana Royle im westlichen Himalaya, P. Stewartii Hook. f. in Panjab. Sect. I. Phlomoides (Mönch) Brig. (Sect. Phlomidopsis [Link] Benth.) Oberlippe deı Bikr. fast aufrecht, behaart, innen und am Rande mit langen Haaren bärtig; Mittellappen der Unterlippe kaum größer als die Seitenlappen. Grüne, abstehend behaarte, selten schwach wollige Kräuter, seltener Halbsträucher. Scheinwirtel dicht. Vorb. angedrückt. Blkr. purpurn oder weiß. Die einzige europäische Art dieser Gruppe ist P. tuberosa L., von Öster- reich östlich über die Balkanländer und Mittelrussland bis Turkestan, Dschungarien und die kirgisische Wüste. P. iuberosa ist ein aufrechtes, fast kahles Kraut mit breit eiförmigen, stumpfen, gekerbten, an der Basis tief herzförmigen B., eilänglich-lanzettlichen Bracteen, pfriemlichen, schwach bewimperten Vorb. und Kelchzähnen und purpurner Blkr. Alle, die übrigen Arten sind rein asiatisch. Die einen sind in Turkestan, Dschungarien, den kirgi- sischen Wüsten und bis hoch in die altaischen Thäler verbreitet: so P. alpina Pall., P. oreo- phila Karel. et Kir., P. agraria Bunge, P. pratensis Karel. et Kir., P. oblongata Schrenck, P. lamiiflora Rupr., P. hyssarica Reg., P. Maximoviczi Reg., P. Ostrowskiana Reg. Die östlichste Art ist P. umbrosa Turcz. in Nordchina. Die andere Schaar ist im Himalaya einheimisch: P. macrophylla Wall., P. breviflora Benth., P. setigera Falc., P. bracteosa Royle (mit mehreren Varietäten), P. rugosa Benth. und P. rotata Benth. 56. Eriophyton Benth. Kelch breit glockig, 10nervig, häutig, dünn, gleich und breit 5zähnig. Blkr. mit eingeschlossener Röhre; Oberlippe groß, helmförmig, compri- miert, auf die Unterlippe drückend, stark behaart; Unterlippe klein, = ausgebreitet, 3spaltig, mit rundlichen Lappen. Stf. des hinteren Stb. an der Basis mit einer stumpfen Auswucherung versehen; A. paarweise genähert, 2fächerig, mit gespreizten Thecae. Discus gleich. Gr. am Gipfel fast gleich und pfriemlich 2spaltig. Nüsschen verkehrt- eiförmig dreieckig, mit stumpfen Ecken und fast flachem Scheitel. Kotyledonen am Gipfel etwas gekrümmt. — Niedriges, stark wolliges Kraut mit rundlichen oder rhom- bischen, gezähnten B. und schwach differenzierten Bracteen. Scheinwirtel gedrängt oder die unteren entfernt, 6blütig: Vorb. 0. Bl. sitzend, gelb. A Art, E, Woallichianum Benth. (Fig. 89 W), im Himalaya. 250 Labiatae. (Briquet.) 57. Leucas R. Br. incl. Lasiocorys Benth., Hemistoma Ehrenb.) Kelch röhrig oder röhrig-glockig, 10nervig, gerade oder etwas gebogen, mit nach vornen oder nach hinten schiefem Eingang oder gleich, gleich oder schwach ungleich 5—10zähnig. Blkr. mit eingeschlossener Röhre; Saftdecke aus einem Kranze von Haaren bestehend oder 0; Fig. 89. A Nüsschen von Chamaesphacos ilieifolius Schrenck, — B Bl. von Craniotom — C Bl. von Anisomeles malabarica (L.) R. Br. — D Nüsschen von Achyros von Colguhounia vestita Wall. — F Bl. von Stachne grandifiora (Willd.) Benth. — GE Bl von Zeonurus Cardiaca L., von vorn gesehen. — dubia Leers, a von der Seite, 5 von vorn gesehen. — Z Stb. von 6. dubia Leers, a Vorderan M Kelch von Wiedemannia orientalis Fisch. et Mey. — N Bl. von Lamium purpureum L., a von der Seite, 5 von vorn gesehen. — O0 Zweig von LZagochilus cuneatus Benth. — P Bl. von Ballota nigra L.— Q Kelch von Roylea ealycina (Roxb.) Brig. — R Kelch von Otostegia integrifolia (R. Br.) Benth. — S Kelch von Leucas urticifolia (Vahl) R. Br. — 7 Kelch yon L. capensis (Benth.) Engl. — U Bl]. von Prlomis viscosa Poir., a Oberlippe in natür- licher Stellung, 5 mit zurückgebogener Oberlippe. — V Kelch von Notochaete hamosa Benth. — W Kelch von Eriophyton Wallickianum Benth. im Längsschnitt. Labiatae. (Briquet.) 251 Oberlippe aufrecht, concav, ganzrandig, seltener ausgerandet, sehr stark behaart; Unter- lippe ausgebreitet, 3spaltig, mit einem sehr großen Mittellappen. A. paarweise genähert, mit gespreizten, zuletzt am Gipfel verschmelzenden Thecae. Discus bald gleich, glatt- wandig, bald unregelmäßig gezähnt, bald vorne zu einem = großen Nectarium ausge- bildet. Gr. am Gipfel pfriemlich und ungleich 2spaltig, mit einem sehr kurzen, hinteren Aste. Nüsschen eiförmig dreieckig, am Gipfel stumpf oder kaum abgestutzt. — Behaarte oder wollige, seltener kahle Kräuter oder Halbsträucher mit ganzrandigen oder ge- zähnten B., mit oder ohne differenzierte Bracteen. Scheinwirtel arm- oder reichblütig, axillär oder die oberen genähert. Blkr. weiß, seltener = purpurn. Circa 60 Arten in den tropischen Teilen Afrikas und Asiens, 2 im tropischen Amerika verwildert. Sect. I. Hemistoma Benth. Kelch röhrig, S—A0zähnig, membranartlig, mit schiefem Schlunde, die untere Seite befördert, die obere gespalten oder mit kürzerer Lippe. Schein- wirtel kugelig. Vorb. zahlreich, die Länge des Kelches erreichend. Wir folgen hier der Darstellung Gürkes (Bot. Jahrb. XXII, p. 132). — A. Bracteen lineal oder pfriemenförmig. — Aa. Die 3 unteren Kelchzähue kurz, pfriemlich, die oberen verkümmert; Oberseite des Kelches gespalten: L. Brownü Briq. (L. indica R. Br., aber in Indien nicht wachsend), auf den Inseln Madagaskar und Johanna, krautig, mit seidigen Stengeln und Blattunterseite. — Ab. 7—8 Kelchzähne. L. ebracteata Wawr. et Peyr. im tropischen Afrika. — Ac. 8—10 Kelchzähne. — Ace. Kelchzähne zur Fruchtzeit gerade. — Ace«I. Unterlippe des Kelches aufrecht. Hierher L. urticifolia (Vahl) R. Br. (Fig. 89 S), in Ostindien und im trop. Afrika, Daran reihen sich die afrikanischen L. Schweinfurthiü Gürke, L. grandis Vatke, L. calostachys Oliv., L: orbicularis Gürke etc. — Ac«&II. Unterlippe des Kelches nach unten herabgebogen; B. lineal-lanzettlich, spitz: L. stenophylla Gürke, an der Sansibarküste. — Acß. Kelchröhre zur Fruchtzeit gekrümmt. — AcßlI. Kelchröhre erst an der Mündung erweitert; hierher, im tropischen Afrika: L. usagarensis Gürke, L. deflexa Hook. f. etc. — AcßII. Kelchröhre vom Grunde ab allmählich erweitert, Unterlippe nicht herabgebogen: L. Volkensii Gürke, L. densi- flora Vatke etc. — B. Die äußeren Bracteen breit eiförmig, dünnhäutig. ZL. bracteosa Gürke im centralafrikanischen Seengebiet. Sect. II. Loxostoma Benth. Kelch röhrig, 40zähnig, mit schiefem Schlunde, die untere Seite befördert, die obere kaum gespalten. Scheinwirtel armblütig. Vorb. winzig. L. glabrata (Vahl) R. Br. in Arabien, Abessinien und von da längs den Küsten Ostafrikas bis Delagoabay. Andere afrikanische Arten dieser Gruppe sind: L. Neuflizcana Courb., L. somalensis Vatke, L. Ruspoliana Gürke, L. natalensis Sond., L. pratensis Vatke etc. Sect. III. Ortholeucas Benth. Kelch röhrig oder = glockig, berippt, mit gleichem oder kaum schiefem Eingang, fast nacktem Schlunde und 10 aufrechten dreieckigen oder pfriemlichen, oft sehr kurzen Zähnen. Scheinwirtel = locker, oft armblütig; Vorb. winzig oder wenig zahlreich, sehr schmal, sehr selten die Länge des Kelches erreichend. Rein asiatische Arten. — A. Teretes Brig. Ausdauernde Kräuter, Halbsträucher oder Sträucher, mit eylindrisch-runden Zweigen. Kelchzähne 1/3 der Kelchröhre nicht übertreffend. L. teres Benth., Strauch, mit kurzgestielten, elliptischen, schwachgezähnten B., sehr kurzen Vorb. und Kelchzähnen, in Birma. Z[. nepetaefolia Benth., mit gestielten, rundlichen, ge- kerbten B., pfriemlichen Vorb. und dreieckigen Kelchzähnen, in Vorderindien. L. Helferi Hook. f., ist eine verwandte Art aus Tenasserim. — B. Angulatae Brig. Ausdauernde Kräuter, Halbsträucher oder Sträucher mit deutlich viereckigen Zweigen. Kelchzähne 1/, der Kelchröhre übertreffend. L. lanata Benth., ganz wollig, mit abstehenden Haaren auf den Zweigen, dicken, sitzenden, eiförmigen B., pfriemlichen, !/; der Kelchröhre nicht über- treffenden Vorb. und winzigen aufrechten Kelchzähnen, in Südchina, dem westlichen Himalaya, Banda, Behar und der vorderindischen Halbinsel. L. chinensis (Retz) Benth., in China und Vorderindien, L. montana (Roth) Spreng., in Vorderindien, L. mollissima Wall. inel. L. angustifolia Wall. und L. strigosa Benth.), von den himalayischen Bergzügen bis Ceylon und in China, L. ovata Benth., in Birma, sind eng verwandte Arten mit abwärts gerichteten Haaren auf den Zweigen, gewöhnlich reichblütigen Scheinwirteln und längeren Kelchzähnen. L. pilosa Benth., in Birma, zeichnet sich durch seine abstehend behaarten Zweige aus. L.procumbens Desf., in Vorderindien, ist fast kahl mit 1—2blütigen Schein- wirteln. Andere Arten mit an Länge variabeln Vorb. sind L. biflora (Vahl) R. Br., L. marru- bioides Desf., L. angularis Benth., L. pubescens Benth., in Vorderindien und Ceylon, L. java- nica Benth., in Java und Luzon. — C. Annuae Briq., einjährige Kräuter mit viereckigen 252 Labiatae. (Briquet.) Zweigen. L. flaccida R. Br. (incl. L. parviflora Benth., L. melissaefolia Benth., L. melissaeflora Benth., L. decemdentata Sm.), in Birma, Tenasserim, Siam, den malayischen und pacifischen Inseln, Australien, auch in Westindien verwildert. L. longifolia Benth., im Concan. — Neben diesen asiatischen Arten sind neuerdings zahlreiche Arten aus dem tropischen Afrika be- schrieben worden: L. massaiensis Oliv., L. tomentosa Gürke, L. Stormsi Gürke etc. Sect, IV. Astrodon Benth., Kelch röhrig, mit gleichem Eingang und gewöhnlich stark behaartem Schlunde, Kelchzähne 40, nach der Anthese = sternförmig ausgebreitet. Scheinwirtel gewöhnlich kugelig, reich- oder armblütig. Vorb. kaum kürzer als der Kelch. — A. B. ganzrandig. Asiatische Arten: L. suffruticosa Benth., im südlichen Deccan; L. ros- marinifolia Benth., in den Nilghiribergen; L. helianthemifolia Desf., im südlichen Deccan; L. lanceaefolia Desf., auf den Nilghiribergen. — B. B. gezähnt oder gekerbt. Asiatische und afrikanische Arten. L. stelligera Wall. in Ceylon; L. eriostoma Hook. f.; L. vestita Benth. und L. hirta (Heyne) Spreng., auf der deccanischen Halbinsel; L. lamiifolia Desf., in den Nilehiribergen; L. ciliata Benth., im Himalaya; L. nubica Benth., im Kordofan etc. Sect. V. Plagiostoma Benth. Kelch röhrig oder obconisch, mit kahlem oder fast kahlem Schlunde und schiefem Eingang, die obere Seite befördert. Scheinwirtel gewöhn- lich kugelig, reich- oder armblütig, die oberen manchmal kopfförmig. Vorb. kürzer als der Kelch oder denselben erreichend. Meistens Ajährige asiatische Kräuter. — a. Schein- wirtel gipfelständig oder axillär. Kelchzähne schmal und lang. ZL.stricta Benth. L. Clarkei Hook. f. L. nutans Spreng., in Ostindien. L. martinicensis R. Br. ist eine im tropischen Afrika einheimische Art, mit gestielten eiförmig-lanzettlichen, grob gekerbt-gesägten B., kugeligen, etwas dornigen Scheinwirteln und = gebogenen Kelchen. Diese Art ist ein im tro- pischen Asien und in Amerika verbreitetes Unkraut geworden, wird daselbst als Heilmittel gegen Hysterie benutzt. L. milanjiana Gürke, ebenfalls im tropischen Afrika, unterscheidet sich hauptsächlich von der vorigen dadurch, dass der obere Kelchzahn nicht länger als die übrigen ist. — b. Scheinwirtel gipfelständig, selten axillär. Kelchzähne sehr kurz. L. Cephalotis (Roth) Spreng., von Afghanistan bis Assam. L. zeylanica (Linn.) R. Br. (incl. L. Walkeri Benth.), in Vorderindien, Ceylon, der malayischen Halbinsel, dem malay- ischen Archipel und China. L. diffusa Benth., in der deccanischen Halbinsel. — ec. Schein- wirtel gipfelständig und axillär. Kelchzähne äußerst kurz. L. hyssopifolia Benth., im Hima- laya. L. Wighliana Benth., in der deccanischen Halbinsel. L. aspera (Willd.) Spreng. (incl. L. Plukenetii Benth. L. dimidiata Benth. und L. linifolia (Roth) Spreng. besitzen eine weite Verbreitung (Ostindien, malayische Inseln, Philippinen, Mauritius). Sect. VI. Lasiocorys (Benth.) Gürke. Kelch glockig oder röhrig, gleich oder schief, 5zähnig oder mit unregelmäßig entwickelten accessorischen Zähnen. Scheinwirtel axillär, arm- oder reichblütig. Vorb. winzig oder pfriemlich, steif, den Kelch nicht überragend. Kleine afrikanische Sträucher und Halbsträucher. L. capensis \Benth.) Engl., in Südafrika und L. abyssinica (Benth.) Brig. zeigen eine unregelmäßige Bildung von accessorischen Zähnen. Regelmäßiger 5zähnig scheint der Kelch zu sein bei L. stachydiformis (Hochst.) Briq., aus Abessinien, Z. argyrophylla (Vatke) Briq., L. Franchetiana Gürke, L. royleoides (Benth.) Gürke etc. 58. Physoleucas Jaub. et Spach. Kelch breit glockig, gleich und kurz 10zähnig, 10nervig, schon zur Zeit der Bl. angeschwollen, zur Zeit der Reife aufgeblasen-kugelig, am Schlunde schwach behaart und zusammengezogen. Blkr. mit etwas exserter Röhre; Oberlippe aufrecht, concav, ganzrandig, sehr stark behaart; Unterlippe ausgebreitet 3spaltig, mit rundlichen Lappen, der mittlere breiter. A. paarweise genähert, mit ge- spreizten, zuletzt verschmelzenden Thecae. Discus vorne als Nectarinm ausgebildet. Gr. am Gipfel pfriemlich und ungleich 2spaltig, der hintere Ast äußerst kurz. Nüsschen eiförmig-dreieckig, am Gipfel stumpf abgestutzt. — Mit weichem Filze bedeckter Strauch. B. eiförmig, gestielt} die oberen Bracteen abgerundel, = herzförmig, sitzend. Scheinwirtel in langen Spicastris, die unteren entfernt, 6—A0blütig; Vorb. winzig. Blkr. weiß. 4 Art, P. inflata (Benth.) Jaub. et Spach, unter mehreren Formen, in Arabien. 59. Galeopsis L. (Ladanum und Tetrahit Gilib., Tetrahit Mönch, Ladanum O. K.) Kelch glockig-röhrig, 10nervig, mit = gleichem Eingange; Zähne 5 gleich oder die hinteren länger, nach oben zu pfriemlich und steif, = dornig oder stachelig. Blkr. mit exserter, — gerader, einer deutlichen Saftdecke mangelnder, nach oben zu in einen Labiatae. (Briquet.) 253 Schlund erweiterter Röhre; Oberlippe aufrecht helmförmig, oben concav, ganzrandig, behaart; Unterlippe ausgebreitet, 3spaltig, mit eiförmigen Seitenlappen und verkehrt- eiförmigem oder 2spaltigem Mittellappen; Gaumen der Unterlippe mit 2 hohlen Apo- physen versehen. A. mit transversal gestellten Thecae; diese Lage ist durch eine apicale Torsion der Stf. bewirkt; Thecae stark differenziert, in Gestalt von 2 nackten, Pollen enthaltenden Säcken mit adossierten, gefranzten Deckeln (Fig. 89 L). Discus vornen mit einer als Nectarium fungierenden Auswucherung. Gr. am Gipfel gleich und piriem- lich 2spaltig. Nüsschen tetra&drisch-eiförmig, mit = stumpfem Scheitel, glatt. — Auf- rechte, stark verästelte, meistens behaarte Kräuter mit == gezähnten oder gekerbten, gestielten B., ohne differenzierte Bracteen. Scheinwirtel 6—coblütig, axillär oder die oberen am Gipfel der Zweige genähert. Bl. sitzend, gelb, rosa oder bunt. 7 Arten in der gemäßigten Zone der alten Welt, 2 Arten auch in Amerika verwildert. Vergl. meine Monographie du genre Galeopsis. Paris 41893 (M&em. Acad. Brux. LII). Untergatt. I. Ladanum (Gilib.) Reichb., Stengel ohne Gelenkpolster, ohne accesso- rische Axillarknospen. Apophysen der Bikr. sanft in den Schlund herablaufend, durch einen breiten Busen getrennt. Nüsschen an der Basis mit einem halsartigen Fortsatz ver- sehen. Haare nie zottig und auf einem mehrzelligen Kissen inseriert. G. Reuteri Reichb. f., in den italienischen und französischen Meeralpen endemisch, mit kahlem, durch einen feinen Wachsüberzug glaucescierendem Stengel; Bl. rosa mit gelbem Saftmal auf der Unterlippe und gelbem Ringe um den Schlund herum. G. Ladanum L., varietätenreiche Art, über Europa, Sibirien, den Kaukasus, Armenien und Lazistan verbreitet; zerfällt in 2 durch Über- sangsformen verbundene Subspecies: Subsp. angustifolia (Ehrh.) Gaud., mit 10 Varietäten und Subsp. intermedia (Vill.) Briq., mit 2 Varietäten. G. Ladanum unterscheidet sich von G. Reuteri durch die Abwesenheit des Wachsüberzugs und des gelben Ringes am Schlunde der Blkr. G. dubia Leers (Fig. 89 K) ist leicht von der vorigen dadurch zu unterscheiden, dass die oberen B. und der Kelch weichbehaart und seidig sind und die Blkr. gelb. Diese Art ist in Westeuropa lokalisiert und zwar ausschließlich auf kieselhaltigem Boden; sie reicht nach Osten kaum weiter als Venetien, Kärnthen und Croatien. G. Wirtgeni Ludw. (G. dubia >< Ladanum), ist ein besonders in der Schweiz und in Westdeutschland häufiger = steriler Bastard. G.pyrenaica Bartl., hat mit der vorigen Art den weichen Filz gemein, trennt sich aber durch breitere, stumpfe, an der Basis abgerundete ‘oder herzförmige B. ab; Blkr. rosa. Untergatt. II. Tetrahit (Gilib.) Reichb., Stengel mit geo- und heliotropisch reizbaren Ge- lenkpolste:n unterhalb der Knoten; oft mit accessorischen Axillarknospen. Apophysen der Blkr. konisch, nach vorne gewendet. Nüsschen ohne halsartigen Fortsatz an der Basis. Haare ohne und mit polsterartigem Sockel an der Basis. @.pubescens Bess., in Osteuropa über Russland, Serbien, Macedonien, Bosnien, Montenegro, Dalmatien, Croatien, Ungarn, Österreich, Nord-, Mittel- u.Süd- deutschland, die östl. Schweiz, Norditalien bis in die Alpen Savoyens; ferner in Südskandina- vien. G.pubescens ist durch die feine, weiche Behaarung des Gelenkpolsters und des Kelches cha- rakterisiert; Blkr. rosa mit gelbem Saftmal und nach oben zu gelber Röhre. G. speciosa Mill. unterscheidet sich durch die viel geringere Entwickelung oder den Mangel des feinen weichen Induments auf den Gelenkpolstern und Kelchen, die meistens viel größere bunte oder gelbe Blkr. In mehreren Varietäten über Westsibirien, den Kaukasus, Armenien, Ru- melien, Bulgarien, Serbien, Montenegro, Croatien, Österreich-Ungarn, der östlichen Schweiz, Norditalien, den Seealpen und in Mittel- und Nordeuropa; in Westeuropa giebt es ein kleineres setrenntes Verbreitungsgebiet im französischen Departement Finislere, England und Schott- land. Eine besonders merkwürdige Varietät ist die var. sulfurea (Jord.) Reichb., hauptsäch- lich in den Seealpen, mit breiteren B., bleichen gefärbten Blkr. und mit einem dünnen Wachsüberzuge versehenen Stengel; sie ist aber durch Übergangsformen mit den übrigen (var. hispidior Friv., var. speciosa Brig.) verbunden. G. Tetrahit trennt sich von @. specios@ durch kleinere purpurn-rosa oder weiße Blkr. mit gelbem oder braunem Saltmal. Sie zer- fällt in 2 Subspecies, subsp. genuina Brig. mit 6 Varietäten und die monotypische subsp. bifida (Boenn.) Fries, welche von Östsibirien und dem Himalaya bis Irland und den Faroeinseln verbreitet, auch zum Teil in Amerika verwildert sind. Wichtige aber doch durch nicht hybride Übergangsformen mit den übrigen verbundene Varietäten sind die var. Reichenbachiüi (Reut.) Rap., in den Alpen, stark zottig-behaart, mit tief und grob gezähnten B. und langen Kelchzähnen und die var. bifida (Boenn.) Lej. et Court., mit kleinen Bl. und tief ausgeran- deter schmaler Unterlippe. Hauptsächlich in Ost-, Nord- und Mitteleuropa. Ein sicherer, aber schwer erkennbarer Bastard dieser Untergattung ist G. acuminata Reichb. (G. pubescens >< Tetrahit); andere Bastardformen sind noch zur genaueren Untersuchung überlassen. 254 Labiatae. (Briquet.) 60. Lamium L. (incl. Orvala L., Pollichia Willd., Erianthera Benth., Galeobdolon Mönch). Kelch röhrig oder obconisch-glockig, 5nervig, mit gleichem oder schiefem Eingang, Zähne 5, meistens am Gipfel pfriemlich oder zugespitzt, gleich oder die hinteren länger. Blkr. mit exserter, selten eingeschlossener, nach oben zu bäuchig erweiterter Röhre; Saftdecke aus einem Haarringe im Grunde der Röhre bestehend oder 0; Ober- lippe aufrecht, eiförmig oder eilänglich, concav oder = helmförmig, an der Basis oft schmäler, am Gipfel ganzrandig, ausgerandet oder 2spaltig, = behaart; Unterlippe aus- gebreitet, Seitenlappen abgestutzt, seltener eiförmig, meistens mit einer linienförmigen Pleuridie versehen. Mittellappen erweitert, an der Basis zusammengezogen, breit ver- kehrt-herzförmig. A. paarweise genähert, mit zuletzt aus einander gespreizten, äußerlich meistens behaarten Thecae. Discus fast gleich oder vornen mit einer schwachen, als Nectarium fungierenden Auswucherung. Gr. am Gipfel fast gleich und pfriemlich %spallig. Nüsschen tetra@drisch, meistens mit scharfen Ecken, mit flachem Scheitel, nackt oder fein warzig. — Ausdauernde oder Ajährige, aufrechte, vielverzweigte oder niedrige, kahle oder behaarte Kräuter mit gekerbten, gezähnten oder mannigfaltig geschnittenen B. und kaum differenzierten Bracteen. Scheinwirtel dicht reichblütig, axillär, die oberen oft genähert; Vorb. wenig zahlreich, kurz, pfriemlich oder lanzettlich. Bl. an Größe variabel, rosa, purpurn oder gelb. selten weiß. Circa 40 Arten in Europa, Nordafrika und im extratropischen Asien. Untergatt. I. Orvala (L.) Brig. (Sect. Orvala Benth.) Blkr. purpurn, mit gerader, nach oben zu in einen geräumigen Schlund erweiterter Oberlippe; Saftdecke bestehend aus einem Fig. 90. A blühender Zweig von Zamium Orvala L. — B blühender Zweig von Eremeostachys Regeliana Bunge. transversal gelegenen Haarringe; Oberlippe helmförmig, eiförmig; Seitenlappen der Unterlippe mit einer fadenförmigen Pleuridie versehen, A. kahl. ZL. orvala L., in Norditalien, Südtirol, Kärnten, Krain, Styrien bis Montenegro einerseits und Siebenbürgen andererseits, mit breit eiförmigen, an der Basis abgestutzten oder herzförmigen, etwas runzeligen, sehr schwach behaarten, grob gezähnten B., fast kahlem Stengel und sehr großen prächtig purpurnen Blkr. Unptergatt. II. Eulamium Aschers. Blkr. purpurn, rosa oder weiß; Seitenlappen der Unterlippe mit oder ohne fadenförmige Pleuridie. A. behaart. Sect. I. Pollichia (Willd.) Brig. (Sect. Lamiopsis Dum.) Blumenkronenröhre regel- mäßig eylindrisch, an der Basis nicht zusammengezogen, mit oder ohne Saftdecke, nach oben zu in einen geräumigen Schlund erweitert. $ 4. Rhomboidea Brig. Bikr. groß mit breiter Oberlippe; Saftdecke 0; Seitenlappen der Unterlippe ohne Pleuridie. Ausdauernd. L. rhomboideum Benth., in Turkestan, Afghanistan, im westlichen Himalaya und im westlichen Thibet, mit runzeligen seidig-wolligen B. und seidigem Kelch; Blkr. 3 mal so lang als der Kelch. Labiatae. (Briquet.) 255 $ 2. Garganica Brig. Bikr. groß mit großer, ausgerandeter, 2- oder mehrspaltiger, selten sanzrandiger Oberlippe; Saftdecke 0; Seitenlappen der Unterlippe mit einer = entwickelten fadenförmigen Pleuridie versehen. Ausdauernde Arten: Z. garganicum L. ist eine poly- morphe, die Berge bewohnende Art, welche von den Meeralpen ostwärts bis Griechenland und den bythinischen Olymp verbreitet ist. Die var. genuinum Brig. ist stark behaart, die var. mollis (Boiss. et Orph.) Brig. weichfilzig, andere Formen sind = kahl (var. glabratum Griseb. [L. bithynicum Benth.], var. inflatum [Heuff.) Briq.), oder gar mit einem Wachsüber- zuge versehen und glaucescierend (var. grandiflorum Brig.: [= L. grandiflorum Pourr. = I. longiflorum Ten.]; var. gracile Briq.). Alle diese Formen hängen durch Übergangsglieder zu- sammen und besitzen eine charakteristische große purpurne Blkr. mit ausgerandeter Ober- lippe. (Vergl. Briquet, Lab. des Alp. mar. p. 291—299, ann. 4883.) Eng verwandte orien- talische Arten sind Z2. striatum Sibth. et Sm. polymorph (incl. L. eylleneum Boiss. et Heldr., recium Schrank, L. nepetaefolium Boiss. et Kotsch., L. reniforme Boiss. et Auch. etc.), mit tief 2spaltiger Blumenkronenoberlippe, L. veronicaefolium Benth. (auch in Italien bei Sirente!), L. armenum Boiss., L. microphyllum Boiss., L. cymbalariaefolium Boiss., L. tenuiflorum Fisch. et Mey., L. stenosiphon Boiss. et Hausskn. $ 3. Amplexicaulia Brig. Blkr. klein, mit kleiner 2spaltiger oder ganzrandiger Oberlippe; Saftdecke 0; Seitenlappen der Unterlippe mit einer = entwickelten fadenförmigen Pleuridie versehen. Einjährige Arten: L. bifidum Cyr., in Corsica, Sardinien, Sicilien, Italien, Dalma- tien und der Balkanhalbinsel, mit eiförmigen, geschnitten-gelappten B. und tief 2spaltiger Blumenkronenoberlippe; kommt auch kleistogamisch vor. L. amplexicaule L., ebenfalls oft kleistogamisch, mit geschnitten-gelappten B., die oberen sitzend, den Stengel umfassend, mit sanzrandiger Blumenkronenoberlippe; über ganz Europa, außer dem hohen Norden, verbreitet, seltener im Süden, gegen Westen bis zu den canarischen Inseln, ostwärts über Persien und Turkestan bis zu den himalayischen Ketten reichend, auch in Nordamerika verschleppt. L. intermedium Fries in Nordeuropa kommt dem vorigen sehr nahe, unterscheidet sich aber durch viel längere Kelchzähne. Eng verwandte orientalische Formen sind L. aleppicum Boiss. et Hausskn., L. Ehrenbergü Boiss. et Reut., L. macrodon Boiss. et Huet, L. eriocephalum Benth. $ 4. Purpurea Brig. Blkr. klein, mit kleiner, ganzrandiger Oberlippe; Saftdecke im Grunde der Röhre, bestehend aus einem transversalen Haarringe; Seitenlappen der ÜUnter- lippe mit einer = entwickelten, fadenförmigen Pleuridie versehen. Einjährige Arten. L. pur- pureum L. (Fig. 89 N), über ganz Europa außer dem Süden (Südspanien, Süditalien, Sardinien, Sicilien) und dem hohen Norden, bis zum Altai, mit breit eiförmigen, gekerbt-gezähnten B,, die oberen kurz gestielt, den Stengel nicht umfassend. L. hybridum Vill. (L. incisum Willd.) mit geschnitten-gelappten B., nähert sich durch die Blattgestalt sehr dem L. amplesicaule, und ist vielfach als ein Bastard (L. amplexicaule >< purpureum) angegeben worden. In den meisten Fällen bildet jedoch diese Art regelmäßig fertile Nüsschen und muss als Blendart betrachtet werden. Die ursprüngliche hybride Herkunft erklärt die von einigen Beobachtern constatierte unregelmäßige Entwickelung der Saftdecke. Sect. II. Lamiotypus Dum. Blumenkronenröhre an der Basis cylindrisch und gerade, dann aber plötzlich ringförmig zusammengezogen; auf der contrahierten Stelle ist eine aus einer Haarleiste bestehende Saftdecke inseriert; oberhalb der Saftdecke erweitert sich die aufgerichtete Röhre zum Schlunde. — A. Ausdauernde Kräuter. L. Iycium Boiss. in Lycien, mit tief 2spaltiger Blumenkronenoberlippe; L. truncatum Boiss. in Palästina und Syrien, grün, mit feinen, steifen Härchen besetzt, und abgestutzter Blumenkronenoberlippe; die Seitenlappen der Unterlippe lang zugespitzt. L. maculatum L., unter mehreren Varietäten (var. rubrum [Wallr.) Brig., var. cupraeum [Schott.] Briqg., var. rugosum [Ait.] Brig. etc.) von Spanien und Portugal über ganz Europa nach Persien und dem Altai verbreitet; die var. genuinum Reichb. (= L. alba linea nolatum Bauh.) ist äußerst selten und mir typisch nur aus Italien bekannt. L. maculatum ist durch die am Gipfel stumpfen oder spitzen B., die purpur-rosa, selten weiße Blkr., die horizontale Saftdecke, die auf den Rändern kurz be- haarte Oberlippe und den dunkelgelben Pollen charakterisiert. L. album L., seltener als die vorige Art, reicht bis zum Himalaya und Japan, unterscheidet sich von L. purpureum durch am Gipfel mehr zugespitzte B., die blass-weiße, oft grünliche Blkr., die schiefe Saftdecke, die auf den Rändern lang behaarte Oberlippe und durch den blassen Pollen (vergl. über diese 2 Arten und ihre Formen: Briquet l.c. p. 305—345). Eng verwandt mit den vorigen Arten ist L. Gundelsheimeri C. Koch in Armenien; ferner L. Robertsoni Boiss. mit glaucescierenden Stengeln, stumpfen, gekerbten B. und gerader Blkr., in Persien, L. tomentosum Willd. mit rundlichen, gekerbten B. und weichbärtigen Scheinwirteln, im östlichen Kaukasus und in Persien, L. crinitum Montb. et Auch. mit sehr langen, pfriemlichen Kelchzähnen und mehr 356 Labiatae. (Briquet. abstehend behaarten Stengeln, in Cappadocien und in Persien, L. barbatum Sieb. et Zucc. mit sehr großen, an L. Orvala erinnernden Bl., in Japan. — B. Einjährige Arten. Hierher L. moschatum Mill., L. galactophyllum Boiss. et Reut. und L. ponticum Boiss. et Bal. im Orient. Untergatt. III. Galeobdolon (Mönch) Aschers. (Sect. Galeobdolon Benth.) Blkr. gelb oder purpurn; Saftdecke im Grunde der Röhre, bestehend aus einem schiefen Haarringe, welcher an einer zusammengezogenen Stelle der Röhre inseriert ist; Röhre oberhalb der Saftdecke erweitert, > gebogen-aufgerichtet, mit mittelmäßig erweitertem Schlunde; Oberlippe ei- länglich, an der Basis verschmälert; Seitenlappen der Unterlippe mit reducierter oder ohne fadenförmige Pleuridie; A. kahl. L. flexuosum Ten. in Catalonien, Südfrankreich, Süditalien und Sieilien, mit eiförmigen, am Gipfel zugespitzten, an der Basis abgestutzten oder herz- förmigen, schwach behaarten B. und weißer Blkr.; L. pubescens Sibth. in Süditalien und Sieilien, mit runzeligen, behaarten B. und purpurner Blkr. L. Galeobdolon (L.) Crantz (Galeobdolon luteum Huds.) mit eiförmigen, zugespitzten, kahlen oder behaarten, an der Basis abgerundeten, abgestutzten oder herzförmigen B., gelber Blkr. mit beblätterten, epigäischen Stolonen, in Mitteleuropa, Lazistan, Persien. L. chinense Benth. mit lanzettlichen, weich be- haarten B. und purpurner Blkr., in China. 61. Wiedemannia Fisch. et Mey. Kelch glockig-röhrig, 2lippig; Oberlippe = aus- gebreitet, lanzettlich, ganzrandig, die 4 unteren Lappen pfriemlich und steif, zu einer gleich 4zähnigen Unterlippe = hoch verwachsen. Blkr. exsert, gebogen-aufsteigend, mit erweitertem Schlunde; Saftdecke im Grunde der Röhre aus einem transversalen Haarringe bestehend ; Oberlippe aufrecht, verkehrt eilänglich, helmförmig, dicht behaart; Unterlippe ausgebreitet, mit kurzen, abgestutzten oder mit einer kleinen Pleuridie ver- sehenen Seitenlappen, und breitem, 2spaltigem Mittellappen. A. paarweise genähert, mit getrennten, aus einander gespreizten Thecae. Discus gleich. Gr. am Gipfel pfriem- lich und fast gleich 2spaltig. Nüsschen tetra@drisch, mit = abgestutztem Scheitel. — Einjährige Kräuter mit grob gezähnten oder geschnittenen B., die oberen kleiner, = sitzend. Scheinwirtel dicht reichblütig, axillär, entfernt oder die oberen genähert. Bilkr. purpurn oder gelb. 2 Arten, W. multifida (L.) Benth., schwach und kurz behaart, die oberen B. geschnitten gelappt, die obersten fiederspaltig, in Armenien und Anatolien. W. orientalis Fisch. et Mey. (inel. W. erythrotricha [Boiss.] Benth.) (Fig. 89 M), kurz, klebrig behaart, die oberen B. stumpf und grob gezähnt, in Anatolien, Phrygien, Lydien, Pisidien, Cappadocien, Syrien und Armenien. 62. LeonurusL. (incl. Chaiturus Mönch, Cardiaca Mönch, Panzeria Mönch). Kelch obconisch oder glockig-röhrig, önervig, fast gleich 5zähnig, mit pfriemlichen, am Gipfel steilen, dornigen Zähnen. Blkr. mit kurzer, eingeschlossener oder schwach exserter, nach oben zu mittelmäßig erweiterter Röhre; Saftdecke im Grunde der Röhre aus einem schiefen Haarringe bestehend oder 0; Oberlippe eilänglich, aufrecht, helmförmig oder fast flach, behaart; Unterlippe ausgebreitet, 3spaltig, mit eilänglichen Seitenlappen und verkehrt eiförmigem Mittellappen; A. mit parallelen oder auseinander gespreizten Thecae. Discus gleich. Gr. am Gipfel pfriemlich und gleich 2spaltig. Nüsschen tetra@drisch, kahl, mit abgestutztem Scheitel. — Aufrechte Kräuter, meistens geschnitten-gelappt, handnervig. Scheinwirtel dicht 6—ocblütig, axillär, entfernt oder die oberen genähert; Vorb. pfriemlich. Bl. rot, purpurn, rosa oder weiß, sitzend. Circa S Arten, im extratropischen Asien und in Europa, 4 in allen tropischen Gegen- den verbreitet. Sect.I. Chaiturus (Mönch) Benth. Blkr. klein, mit gerader Röhre; Saftdecke 0; Ober- lippe = helmförmig; Unterlippe mit fast gleichen Lappen. Stf. kurz. A. mit spreizenden Thecae. L. Marrubiastrum L., in Mitteleuropa und Sibirien, in Nordamerika verschleppt mit eiförmigen, geschnitten-gesägten, am Gipfel und an der Basis verschmälerten B. Sect. II. Cardiaca (Mönch) Benth. Bilkr. viel länger als der Kelch, mit nach oben zu erweiterter Röhre; Saftdecke bestehend aus einer vollkommenen oder unvollkommenen ring- förmigen Haarleiste, selten 0; Oberlippe schwach concav, an der Basis viel schmäler; Un- terlippe ausgebreitet. A. parallel oder schwach divergierend. L. pubescens Benth., mit tief gesägten B., im Himalaya und in den kamaonischen Bergen. L. Cardiaca L. (Fig. 89 J) be- haart, mit geschnitten-lappigen B., fast über das ganze Gebiet des Genus verbreitet; poly- morph, merkwürdige Formen sind die var. Royleanus (Benth.) Hook. f., in Indien und var. Labiatae. (Briquet.) 257 persicus (Boiss.) Briq., in Persien. ZL. glaucescens Bunge, im östlichen Altai, durch den Wachsüberzug sehr charakterisiert. L.tataricus L., nicht glaucescierend, mit linealen Blatt- zipfeln, in Sibirien, Sect. III. Panzeria (Mönch) Benth., Kelch meistens größer als in den beiden ande- ren Sectionen, mit breiteren Zähnen. Blkr. mit gerader Röhre; Saftdecke 0; Oberlippe helmförmig; -Unterlippe kaum oder blos deren Mittellappen ausgebreitet. A. mit parallelen Thecae. L. sibiricus L. hat sich fast überall in den Tropen auf den Küsten verbreitet, ist aber wohl aus Asien ursprünglich; nähert sich durch den Habitus den Arten der vorigen Sectionen, unterscheidet sich aber durch die Sectionscharaktere. L. lanatus (L.) Spreng. weißfilzig, in Sibirien; damit eng verwandt ist L. canescens .(Bunge) Benth., im Altai. 63. Lagochilus Bunge (Yermolojia Bel.). Kelch röhrig-glockig, 5nervig, mit . gleichem oder schiefem Eingange, 5zähnig, mit breitlichen, oft eilänglichen, am Gipfel = dornigen Zähnen, diese gleich oder die hinteren länger. Blkr. mit schwach exserter, nach oben zu wenig erweiterter Röhre; Saftdecke im Grunde der Röhre, bestehend aus einer ringförmigen Haarleiste; Oberlippe aufrecht, eilänglich, = concav, behaart, 2- spaltig; Unterlippe 3spaltig, mit aufrechten, kurzen Seitenlappen und ausgebreitetem, 2spaltigem Mittellappen, Stf. durch ihre dichte Behaarung zusammenhängend; A. paar- weise genähert, mit parallelen oder divergierenden, längs des Dehiscenzrisses behaarten Thecae. Discus gleich. Gr. am Gipfel pfriemlich und fast gleich 2spaltig. Nüsschen ‘scharf tetra@drisch , mit abgestutztem Scheitel. — Kahle, steife Halbsträucher, seltener Kräuter mit geschnitten-gelappten B., die Lappen oft gesägt-dornig. Scheinwirtel arm- blütig, axillär. Vorb. pfriemlich, oft dornig. Zweige leicht in die einzelnen Internodien zerbrechlich. Circa 45 Arten im Oriente. $ A. Inermes Boiss. Vorb. nach dem Abfall der Bl. nicht ausdauernd. Nüsschen meistens nicht warzig-drüsig. ZL. hirtus Fisch. et Mey., Stengel, Vorb. und Kelche stark behaart, Lappen der B. stumpf, Kelchzähne eiförmig-lanzettlich, in Songarien. L. pungens Schrenck, mit zugespitzten abstehenden Blattlappen, behaarten Stengeln und Vorb., = kahlem Kelche und eiförmig-lanzettlichen Kelchzähnen, in Songarien. L. Bungei Benth., weich, nicht ab- stehend behaart, mit stumpfen Blattlappen, kahlen Vorb. und Kelchen; Kelchzähne 2 mal kürzer als die Röhre, eiförmig-lanzettlich; felsenbewohnende Art Songariens. L. acutilobus Fisch. et Mey., ganz kahl, mit zugespitzt-dornigen Blattlappen und kurzen 3eckig-dornigen Kelchzähnen, auf den Ufern des Kaspischen Meeres. L. ilicifolius Bunge, mit lanzettlichen, dornig-gezähnten B., mit lineal-dornigen Kelchzähnen, im südlichen Mongolien. L. glaberri- mus C. Koch, ganz kahl, mit sehr kleinen, kreisförmigen, in kleine keilförmige, stumpfe Lappen zerlesten B. und pfriemlich-zugespitzten Kelchzähnen, angeblich in der Krim. L, inebrians Bunge, abstehend behaart, mit breit verkehrt-eiförmigen, an der Spitze abgerundeten, grob gelappt-gezähnten und kleinen 3eckig-eiförmigen, dornigen Zähnen, in Turkestan. Diese im tatarischen Bangi Deivana und im arabischen Basul baasch genannte Pflanze wird nach Bunge mit Honig und Zucker gebrüht und giebt ein berauschendes Gemisch. $ 2. Spinosi Boiss. Vorb. nach dem Abfall der Bl. als Dornen ausdauernd. Nüsschen meistens warzig-drüsig. L. cuneatus Benth. (Fig. 890), kahl, mit verkehrt-eiförmigen oder keilförmigen, ganzrandigen oder grob 2—3gezähnten, am Gipfel spitzig-dornigen B., kahlem Kelch und eilänglichen, stumpfen, am Gipfel schwach darnigen B., in Afghanistan. L.aluta- ceus Bunge, ganz kahl, mit lederigen, 3lappigen, schwach dornigen B. und elliptischen, kurz spitzig-dornigen B., in Persien. L. insignis (Bel.) Fisch. et Mey. (incl. L. macracanthus Fisch. et Mey.), schwach und weich behaart, mit kleinen keilförmigen, schmal, kurz und dornig, 3spaltigem, lederigem,"glaucescierendem Kelche, lineal-lanzettlichen Kelchzähnen und langen Dornen, in Persien. L.cabulicus Benth., weich und schwach behaart, mit stumpfen, kurz dor- nigen, steif bewimperten Kelchzähnen, in Afghanistan und Persien. L. hispidus (Bel.) Fisch. et Mey., steif abstehend behaart, mit kahler Kelchröhre, in Persien. L. Kotschianus Boiss., mit dünn-filzigen Stengeln und Kelchen und elliptisch-linealen Kelchzähnen, und E. Aucheri Boiss., kahl, mit schmäleren Kelchzähnen, in Persien. ZL. diacanthophyllus (Pall.) Benth. und L. leiacanthus Fisch. et Mey., sind 2 großblütige Arten der bucharischen und songarischen Wüsten. 64. Chlainanthus Brig. Kelch an der Basis 5nervig, nach oben zu stark erweitert, mit einem breiten, häutigen, netzig-aderigen, eckig-5lappigen, die Blumenkronenröhre Natürl. Pflanzenfam. IV. 3a. 47 2358 Labiatae. {Briquet.) umgebenden Saum; die Ecken des Saumes tragen eine kleine, dornige Spitze. Blkr., Stb. und Gynäceum wie in der vorigen Gattung. — Kleiner Strauch mit weich behaartem Stengel, 3spaltigen B. mit lineal geschnittenen, spitzig-dornigen Kappen und etwas be- haarten, dornigen, ausdauernden Vorb. 4 Art, C. platycalyx Brig. (Lagochilus platycaly& Schrenck), in Songarien. Diese Gattung besitzt die Kelchmerkmale von Moluccella, während der Habitus und der innere Blütenbau mit denen von Lagochilus zusammenfallen. 65. Loxocalyx Hemsl. Kelch röhrig, innen kahl, Snervig, 2lippig, zur Fruchtzeit kaum verändert; Oberlippe aufrecht 3zähnig; Unterlippe stark verlängert, 2zähnig; alle Zähne stachelig zugespitzt. Blkr. mit exserter Röhre; Saftdecke bestehend aus einer ringförmigen Haarleiste; Oberlippe aufrecht, helmförmig; Unterlippe ausgebreitet fast gleich 3lappig, mit rundlichen Lappen. Stb. fast gleich lang, mit erweiterten, sehr kurz behaarten Stf.; A. paarweise genähert, mit zuletzt aus einander gespreizten Thecae, Discus gleich, fleischig, zur Fruchtzeit verlängert. Gr. kurz, exsert. Nüsschen breit, tetraedrisch, kurz behaart, kürzer als der Discus. — Aufrechtes, verzweigtes Kraut mit eiförmigen, gesägten B. Scheinwirtel dicht armblütig, axillär; Vorb. pfriemlich, winzig. A Art, L. urticifolius Hemsl., in den chinesischen Provinzen Hupeh und Szechuen. 66. Moluccella L. (Molucca Mönch, Chasmonia Presl). Kelch an der Basis schief glockig, 5—10nervig, berippt, nach oben zu in einen breiten, netzig-aderigen, 5spitzigen » oder 5—40dornigen, nach hinten beförderten Saum erweitert. Blkr. mit eingeschlossener, zum Schlunde schwach erweiterter Röhre. Saftdecke bestehend aus einem schiefen Haarringe; Oberlippe aufrecht, concav, ganzrandig oder ausgerandet, behaart; Unterlippe 3spaltig, mit == aufrechten, eilänglichen Seitenlappen und ausgebreitetem, verkehri- berzförmigem Mittellappen. A. paarweise genähert, mit = getrennten, aus einander gespreizten Thecae. Discus gleich. Gr. am Gipfel fast gleich und pfriemlich 2spaltig. Nüsschen scharf dreieckig, mit abgestutztem Scheitel. — Kahle, 4jährige Kräuter mit gestielten, gezähnten oder geschnittenen B. Scheinwirtel ooblütig, axillär; Vorb. pfriem- lich, dornig. Bl. weißlich. 2 Arten im Mediterrangebiet. Sect. 1. Eumoluccella Brig. Saum des Kelches sehr groß, häutig, ausgebreitet, am Rande undeutlich 5eckig, mit 5 winzigen Spilzen versehen. M. laevis L., (Fig. 88 B), in Klein- asien, Syrien und Babylonien, mit lang gestielten, am Gipfel rundlichen, an der Basis ab- gerundeten oder keilförmigen, grob und stumpf gezähnten B. Sect. II. Chasmonia (Presl) Brie. Saum des Kelches mittelmäßig erweitert, mit 5 dornigen Zähnen, von welchen der hintere größer und mit accessorischen seitlichen Zähnen versehen ist. M. spinosa L., im südlichen Spanien, Süditalien, Sieilien, Griechenland, Syrien und Palästina, mit kleineren, tief geschnilten-gelappten B. 67. Otostegia Benth. Kelch an der Basis röhrig, A0nervig, mit erweitertem, häuligem, aderigem, 2lippigem Saume;; Oberlippe kurz, ganzrandig, dreieckig oder 3zähnig; Unterlippe sehr groß, verkehrt-eiförmig oder abgerundet stumpf-eckig oder kurz 4zähnig. Blkr. mit eingeschlossener Röhre; Saftdecke im Grunde der Röhre, bestehend aus einer ringförmigen Haarleiste; Oberlippe aufrecht, eilänglich, concav, ganzrandig, sehr stark behaart; Unterlippe ausgebreitet, 3spaltig, mit einem breiten, ausgerandeten Mittellappen. A. paarweise genähert, mit zuletzt aus einander gespreizten Thecae. Discus gleich. Gr. am Gipfel gleich und pfriemlich 2spaltig. Nüsschen verkehrt-eiförmig, abgerundet. — Sträucher oder Halbsträucher mit ganzrandigen oder gezähnten B. Scheinwirtel axillär, lockerreichblütig; äußere Vorb. lanzettlich oder pfriemlich, oft dornig. Blkr. meistens weiß. 7 Arten in Persien, Arabien und Abessinien. $ 1. Inermes Boiss. Vorb. nach dem Abfall der Bl. nicht ausdauernd. Arabisch-abessi- nische Arten. O0. Schimperi (Benth.) Boiss., in Arabien, mit verlängerten, rutenförmigen, sehr dünn weichhaarigen Zweigen, sehr kleinen kurz gestielten, dünn-filzigen, gekerbten B., dünn-filzigem, kurz und stumpf 40-gekerbtem Kelche. O0. fruticosa (Forsk.) Briq. (O. moluc- coides [Vahl] Jaub. et Spach, O. scariosa [Br.] Benth.), in Arabien und Abessinien, sehr kurz abstehend behaart, mit langen krautigen, rutenförmigen Zweigen, gestielten, eiförmigen, Labiatae. (Briquet.) 259 an der Basis keiligen oder abgestutzten, stumpf gezähnten B. und 5—7eckig gezähntem Kelche. O0. integrifolia (Br.) Benth., (Fig. 89 R.), mit ganzrandigen, seidigen B., in Abessinien. O. repanda (Br.) Benth., in Abessinien und Arabien, mit eiförmigen, gezähnten, runzeligen, unten filzigen B.; Oberlippe des Kelches 3eckig. $&2. Spinosae Boiss. Vorb. nach dem Abfall der Bl. kräftig gefördert, hart und dornig, ausdauernd. Persische Arten: O. persica (Burm.) Boiss. (0. microphylla Boiss.), mit kleinen, verkehrt eiförmigen, dornig-gezähnten, gekerbten, unten filzigen B., Kelch an der Basis be- haart, mit ganzrandiger, eilänglicher Oberlippe und kreisförmiger 4lappiger Unterlippe. O. Kotschyi Boiss., mit fast kreisförmigen, weich-filzigen, kurz gestielten B., Kelch an der Basis behaart, mit ganzrandiger, eilänglicher Oberlippe und kreisförmiger 8&—40zähniger Unterlippe. O0. Aucheri Boiss., mit steifen, ganzrandigen B., Kelch an der Basis kurz weiß-filzig, mit ei- förmiger, ganzrandiger Oberlippe, Lappen der Unterlippe ungleich, die 2 seitlichen kleiner ‚als die 2 Mittellappen. 68. Ballota L. (incl. Beringeria Neck., Pseudodietamnus Mönch und Acanthoprasium Spenn.) Kelch = trichterförmig, an der Basis röhrig, 40nervig, 5—10—-oozähnig, mit an der Basis erweiterten oder zu einem kreisförmigen, ausgebreiteten oder nach vorne schiefen Saume verwachsen. Blkr. mit = eingeschlossener Röhre ; Saftdecke im Grunde der Röhre, bestehend aus einer ringförmigen Haarleiste; Oberlippe aufrecht, = concav, eilänglich, ausgerandet, stark behaart; Unterlippe ausgebreitet, 3spaltig, mit breitem, ausgerandelem Mittellappen. A. genähert, mit zuletzt aus einander gespreizten Thecae. Discus gleich, unregelmäßig eckig oder vorne zum Nectarium auswuchernd. Gr. gleich und pfriemlich 2spaltig. Nüsschen eilänglich, abgerundet, kahl. — Ausdauernde Kräuter oder Halbsträucher, seltener Sträucher mit runzeligen, gezähnten B. Scheinwirtel axillär, reich-, seltener armblütig; oft am Gipfel der Zweige gedrängt; Vorb. pfriemlich oder länglich, seltener dornig oder sehr klein. Blkr. meistens rosa, purpurn, seltener weiß. Etwa 25 Arten, meistens im Mittelmeergebiet, 4 in Europa und Westasien verbreitet, A in Südafrika endemisch. Sect.I. Acanthoprasium (Spenn.) Benth. Sträucher oder Halbsträucher, mit = 6blütigen Scheinwirteln. Vorb. pfriemlich, steif, dornig. Saum des Kelchs 5—A0zähnig. B. limbata Benth. mit eilänglichen, ganzrandigen, fast sitzenden B. und etwas ungleich häutig-erwei- terlem = A0zähnigem Saum, in Panjab; nähert sich sehr den Arten der vorigen Gattung. B. frutescens (L.) Woods (B. spinosa Link), in den Meeralpen endemisch, polymorphe schöne Art. mit ganzrandigen oder mannigfaltig gezähnten, kahlen oder stark behaarien, eiförmigen B.; Kelch mit fast aufrechtem Saum und 5—40 aus breiter Basis dornigen Zähnen. B.inte- grifoiia Benth., auf der Insel Cypern, verwickelt-verzweigt, mit stumpfen = ganzrandigen, fast kahlen B.; Kelch mit ausgebreitetem, fast bis zur Basis in 5 3eckig-spitze Zähne ge- teiltem Saume. g Sect.1I., Ballota Benth. Vorb. lineal-pfriemlich, weich. Saum des Kelches 5zähnig. B. nigra L., in Europa, Nordafrika und im Oriente bis Nordpersien, mit breiten an der Basis = abgestutzten oder herzförmigen B.; Kelch mit = aufgerichtetem, gleich 5zähnigen Saume. Diese Art ist mir unter 3 Varietäten bekannt, welchein 2 Subspecies zerfallen, einesubsp. nigra Brig. (Fig. 89 P) (hierher B. nigra L. p.p., B. alba L. p.p., B. foetida Lamk., B. borealis Schweigg. et Körte, B. sepium Paulet etc.), mit kurzen Kelchzähnen, und eine Subsp. ruderalis Brig. (hierher B. nigra L.p.p., B. alba L.p.p., B. ruderalis Schweigg. et Körte, B. vulgaris Hofimgg. et Link, B. urticifolia Ortm., B. aristata Reichb. etc.), mit lang zugespitzten Kelch- zähnen. .B. Royleoides Benth., eine wenig bekannte arabische Art, gehört wegen des großen hinteren Kelchzahnes und der hoch verwachsenen, unleren Zähne kaum hierher. Sect. III. Beringeria (Neck.) Benth. Vorb. eilänglich oder pfriemlich, weich. Saum des Kelches 6—40zähnig oder gekerbt. — A. Microselidae Briq., Saum des Kelches kurz, tief oder bis zur Basis gezähnt. B. acuta (Mönch) Brig. (Pseudodietamnus acutus Mönch [4794], Marrubium rupesire Biv. [1816], B. rupesiris Vis, B. italica Benth. etc., auch Marrubium hispanicum L., aber in Spanien und überhaupt im westlichen Mittelmeergebiet nicht vor- handen), behaart, mit herzförmigen B. und kurzen, pfriemlich-dornigen (10) Kelchzähnen, in Sicilien, Süditalien, Croatien, Istrien, Dalmatien etc. B. rugosa (Russ.) Benth. (incl. B. saxatilis Sieb. nicht Guss., B. obligua Benth. und B. Russelliana Benth.), an der Basis halbstrauchig, mit abstehend behaarten, unten weißlichen, breit eiförmigen, runzeligen, gekerbten B., mit 5 größeren aus dreieckiger Basis zugespitzten Hauptzähnen und 5 kleineren Secundärzähnen, 47* 260 Labiatae. (Briquet.) in Kleinasien, Syrien und Palästina. B. macrodonta Boiss. et Bal., in Cappadocien, kurz und —+ klebrig behaart, mit kleinen gestielten, herzförmigen, rundlichen, stumpf-ausgeschweiften B., Kelch abstehend behaart, mit 40 lanzettlich-zugespitzten, zurückgebogenen Zähnen. B. rotundifolia C. Koch (incl. B. armena Boiss. und B. glandulifera Trautv.), in Armenien, weich- drüsig behaart, mit fast kreisförmigen, gekerbt-gezähnten B. und alternierend größeren und kleineren, schmal lanzettlichen (40) Kelchzähnen. B. Larendana Boiss., in Kleinasien, mit kreisförmigen, grob gekerbten, stark behaarten B. und kleinerem = klebrig behaartem (10-) spaltig-dornigem Kelche. — B. Macroselidae Briq., Saum des Kelches breit, häutig, oberfläch- lich gekerbt oder gezähnt. B. Aucheri Boiss., in Persien, mit kreisförmigen, gekerbten, weich behaarten, mit 40—20 ungleich dreieckig-spitzigen Kelchzähnen. B. cinerea (Desr.) Brig. (B. hirsuta Benth.), in Nordafrika, mit kreisförmigen, gekerbten, behaarten B. und breit ı0zähnigem Kelche; polymorph (var. hispida Benth., var. bullata [Pomel] Brig. etc.). B. un- dulata (Fres.) Benth., B. acelabulosa (Linn.) Benth, B. damascena Boiss., B. Pseudodiclamnus (L.) Benth. sind andere verwandte orientalische Arten, die 2 letzteren auch auf griechi- schem Boden oder in Creta. B. africana (L.) Benth., am Cap, mit rundlichen, unregelmäßig gekerbten B., eiförmiger Blumenkronenoberlippe und aus der Blumenkronenröhre nur kurz exserten B. Diese Art steht in Südafrika unvermittelt da. 69. Roylea Wall. Kelch an der Basis röhrig, 10nervig, gleich 5spaltig, mit auf- rechten, eilänglichen, steifen, häutigen, netzig-aderigen Lappen. Blkr. mit einge- schlossener Röhre; Saftdecke im Grunde der Röhre, bestehend aus einer ringlörmigen Haarleiste; Oberlippe aufrecht, ganzrandig, behaart; Unterlippe 3spaltig, mit einem breiteren, ganzrandigen Mittellappen. A. paarweise genähert, mit aus einander ge- spreizten, zuletzt am Gipfel verschmelzenden Thecae. Discus vorne zu einem kleinen Nectarium auswuchernd. Gr. am Gipfel pfriemlich und fast gleich 2spallig. Nüsschen eilänglich, oben abgerundet, glatt. — Aufrechter, grauer Strauch mit grob gezähnten B. Scheinwirtel axillär, locker 6—10blütig, mit kleinen, pfriemlichen Vorb. t Art, R. calycina (Roxb.) Brig. (R. elegans Wall.) (Fig. 89 Q), im westlichen Himalaya. 70. Stachys L. (incl. Betonica L., Galeopsis Mönch nicht L., Zietenia Gled., Trixago Mönch, Tetrahitum Hoflm. et Link, Eriostomum Hofim. et Link). Kelch glockig, röhrig- glockig, sehr selten zuletzt aufgeblasen, 5—40Onervig, mit gleichem oder schiefem Ein- gang, 5zähnig mit spitzen Zähnen, sehr selten 2lippig nach 3/, oder mit accessorischen Zähnchen versehen. Bilkr. mit cylindrischer, eingeschlossener oder exserter, gerader oder gebogener, nach oben kaum oder schwach erweiterter Röhre; Saftdecke 0 oder mit einer 4 vollkommen ringförmigen Haarleiste versehen; Öberlippe aufrecht, meistens concav oder helmförmig, seltener fast flach, ganzrandig, ausgerandet oder 2spaltig, behaart; Unterlippe ausgebreitet, 3spaltig, mit einem größeren hinteren, ganzrandigen, ausgerandeten oder 2spaltigen Mittellappen. Stb. nach der Anthese meistens seitwärts abgebogen; A. mit getrennten, parallelen oder divergierenden Thecae. Discus gleich, seltener nach vorne zum Nectarium auswuchernd. Gr. am Gipfel kurz und gleich 2spaltig. Nüsschen verkehrt-eiförmig oder länglich, am Gipfel abgerundet. — Einjährige oder ausdauernde Kräuter, seltener Halbsträucher oder Sträucher mit ganzrandigen oder ge- zähnten B., mit oder ohne differenzierte Bracteen. Scheinwirtel 2—ooblütig, axillär oder in terminalen Spicastris. Bl. sitzend oder kurz gestielt, purpurn, scharlach, rosa, gelb oder weiß. Die drittgrößte Gattung der Labiaten mit etwa 180—200 Arten, über die ganze Erd- kugel verbreitet, Australien und Neuseeland ausgenommen, besonders zahlreich im Orient, im Mittelmeergebiet, am Cap und in Chile. — Die Einteilung dieser Gattung ist äußerst schwer, weil es für eine große Anzahl von Arten an guten Beschreibungen der Bl. fehlt. Einige Sectionen hat Bentham durch A. mit parallelen Thecae, noch andere durch das Vor- handensein einer Saftdecke etc. charakterisiert, während er versäumt hat anzugeben, wie sich die übrigen Gruppen in diesen Hinsichten verhalten. Manche dieser Charaktere scheinen auch da, wo sie angegeben werden, oberflächlich festgestellt worden zu sein, so dass man oft nach den Sectionsdiagnosen eine bestimmte Art entweder gar nicht auffinden kann, oder lange in ganz verschiedenen Gruppen als den vom Autor gemeinten sucht. Es liest auf der Hand, dass eine eingehende monographische Bearbeitung dringend Not thut, um in diese schwierige Systematik Ordnung zu bringen; bis es geglückt ist, diese zeitraubende Labiatae, (Briquet.) 261 Arbeit erledigt zu haben, muss man sich, nach dem Vorgange von Boissier, mit einer pro- visorischen Einteilung begnügen. Sect.I, Alopecurus Benth. Scheinwirtel mehrblütig, in terminalen Spicastris gedrängt. Blkr. gelb, mit eingeschlossener Röhre; Saftdecke im Grunde der Röhre, bestehend aus einer ringförmigen Haarleiste.. A. mit parallelen Thecae. A Art, S. Alopecuros (L.) Benth., unter 2 verschiedenen Varietäten in den europäischen Gebirgen, in vereinzelten kleinen Verbrei- tungsgebieten von Spanien bis Griechenland; von der Dauphinde westwärts kommt die var. genuina Brig. vor, mit dickem Spicastrum, netzig-adrigem Kelche, kurz behaarter stumpfer Blumenkronenoberlippe; von der südöstlichen Schweiz bis Griechenland wird letztere durch die var. Jacquini (Gren. et Godr.) Brig. ersetzt, mit locker cylindrischem Spicastrum, berippt- nervigem Kelche und 2lappiger Blumenkronenoberlippe. Sect. II. Betonica (L.) Benth. Scheinwirtel in terminalen, ceylindrischen Spicastris. Vorb. entwickelt. Blkr. purpurn, sehr selten gelb, meistens mit exserter Röhre. Saft- decke 0. Vordere Stb. am Ende der Anthese kaum seitwärts gebogen. A. mit fast par- allelen Thecae. S. densiflora Benth. (Betonica hirsuta L.), auf den höheren Bergen und in der alpinen Region von Aragonien und Neucastilien bis Kroatien, mit langröhrigem, netzig- adrigem Kelche, dickem weich behaartem Spicastrum. S. officinalis (L.) Trev. (1842 —= Be- tonica officinalis L. = S. Betonica Benth., non Crantz nec Scop.) in Europa, Algerien und im Kaukasus, hauptsächlich von der vorigen durch den glockig-röhrigen, kürzeren, schwach- nervigen Kelch verschieden. S. grandiflora (Willd.) Benth. (Fig.89 F} vom Pontus, Armenien und Persien bis zum Kaukasus mit sehr großen Blkr., häutigem netzig-adrigem Kelche und breit herzförmigen B. S. macrostachya (Wender.) Brig. (Betonica orientalis L.; Stachys longifolia Benth.), im Kaukasus und in Armenien, weich behaart, mit an der Basis herzförmigen, lan- zettlichen B., eilänglichen Spicastris, netzig-adriger Kelchröhre, pfriemlichen Kelchzähnen und kahler Blkr. S. nivea (Stev.) Benth. im Kaukasus, auch weiter südlich auf den höheren Bergen bis zum Elbrus, mit schmalen, unten schneeweißen B., netzig-adrigem Kelch, lan- zettlichen Kelchzähnen und exserten Stb.; Blkr. groß, purpurn, selten gelb; Scheinwirtel wenig zahlreich, meist entfernt. Andere verwandte Arten sind S$. scardica (Griseb.) Brig. Betonica graeca Boiss. et Sprun.; B. scardica Griseb.) in Atolien und Macedonien, $. Brantü Benth. in Turkestan. Sect. III. Eriostomum (Hoflm. et Link) Brig. (Sect. Eriostachys Reichb., Benth. etc... Scheinwirtel in terminalen Spicastris. Vorb. entwickelt, die äußeren die Hälfte der Kelch- röhre erreichend oder übertreffend. Kelchzähne meistens am Gipfel steif und etwas dornig, die oberen oft befördert. Blkr. purpurn, selten gelb, meistens mit eingeschlossener Röhre. Saltdecke im Grunde der Blumenkronenröhre bestehend aus einer schiefen, ringförmigen Haarleiste.e Vordere Stb. am Ende der Anthese seitwärts abgebogen. A. mit divergierenden oder auseinandergespreizten Thecae. Ausdauernde, weichbehaarte oder wollige Kräuter. $ A. Germanicae Boiss. Scheinwirtel reichblütig. Blkr. groß, mit ganzrandiger oder ausgerandeter Oberlippe. — A. Blkr. gelb. S. orientalis Vahl (L.?) in Kroatien, Dalmatien, Griechenland, der Türkei und den griechischen Küsten Kleinasiens, mit breiten herzförmigen B.; Habitus von S. Heraclea. S. Tmolea Boiss., dichter behaart, mit an der Basis ausge- zogenen B., entfernten Scheinwirteln, schmalen Vorb. und kurzen Kelchzähnen in den alpinen und subalpinen Regionen des Tmolus und des Olympus. — B. Blkr. purpurn. S. germanica L. ist eine an Localvarietäten außerordentlich reiche Art, welche in Mittel- und Südeuropa, den nördlichen Küsten Afrikas und im Orient verbreitet ist. Die verschiedenen Rassen können in 4 Subspecies natürlich gruppiert werden. In Südfrankreich, Italien, Sicilien, Dalmatien, Bulgarien, der Türkei, Griechenland, im Archipel und im Orient kommt die subsp. italica Brig. vor, sie hat schmale, an der Basis schiflförmige, runzelige, fast ganz- randige oder fein gekerbte B.; orientalische Varietäten dieser Gruppe sind die var. Boissieri Brig. (S. cretica Sibth. et Sm. vix L., S. italica Benth. p. p.), var. Mersinaea (Boiss.) Brigq., var. Garana (Boiss.) Briq., in Südeuropa verbreiteter ist die var. italica (Mill.) Brig. (einschl. 5. italica Mill., S. salviaefolia Ten. [p. p.], S. Thirkei C. Koch, S. Janiana Ces. Pass. et Gib.). Im ganzen Verbreitungsbezirk der Art kann man die subsp. germanica Brig. verzeichnen; sie hat eiförmige oder eilängliche, an der Basis abgestutzte oder herzförmige, grob netzig- adrige, gekerbte oder gezähnte B. und an der Basis nicht oder schwach herzförmige Bracteen. Orientalische Formen dieser Subspecies sind die var. Cassia (Boiss.) Briq., var. Huetii (Boiss.) Brig.; auf den südeuropäischen Bergen von Spanien bis Griechenland die var. alpina (Heldr. et Sart.) Brig. (S. germanica de,Not. p. p-, S. acutifoia, cretica und lanata Bor. et Chaub,, S. dasyanthes var. alpina Heldr. et Sart., S. Rainerti Heldr., S. penicillata Heldr. et Sart. etec.; in Norditalien die var. Orsiniana Brig.; im ganzen Verbreitungsbezirk der Art die var. ger- 262 Labiatae. Briquet.) manica |L.) Brig. ($. germanica L. [sensu stricto], S. tomentosa Gat., S. polystachya Ten., S. argentea Tausch etc.); andere südeuropäische Formen sind die var. serrala Brig. und dasyanthes (Rafin.) Brig. Die subsp. cordigera Brig. unterscheidet sich von den vorigen durch erweiterte, an der Basis stark herzförmige, den Stengel fast umfassende Bracteen. Eine Varietät ist im westlichen Mittelmeergebiet (Canaren, Marokko, iberische Halbinsel) localisiert, nämlich die var. lusitanica (Hoffm. et Link) Briq., die 2 anderen, var. Ehrenbergü 'Boiss.) Brig. und var. bithynica (Boiss.) Briqg., sind orientalisch. Eilänglich-lanzettliche, an der Basis herzförmige, dünne, fein- und dichtfilzige B. kennzeichnen die var. spectabiis Brig. Hierher gehören die var. spectabilis (Chois.) Briq., var. hypoleuca (C. Koch) Brigq., var. elata (C. Koch) Brig., sämtlich orientalisch. Vergl. übrigens über diese schwierige Gruppe meine Monographie derselben in Lab. des Alp. mar. p. 218—235. Um S. germanica L. herum gruppieren sich nun einige nicht immer leicht zu unterscheidende Arten. S. lanata Jacg. trennt sich durch die sehr dicke, angedrückte, schneeweiße Filzdecke, welche alle Organe überzieht; die Art lässt sich auch anatomisch erkennen. S. libanotica hat rötliche, abstehend und steif behaarte Zweige und einen zuletzt lederigen Kelch mit lanzettlichen netzig-adrigen, am Gipfel stark dornigen Kelchzähnen. S. Tournefortii Poir. (S. Sieberi C. Koch) besitzt die Behaarung von S. lanata, aber breit herzförmige B. Eine andere Reihe von Arten unterscheidet sich von S. germanica durch das Vorhandensein von gestielten Drüsen auf den Kelchen. Hierher gehören S. pinelorum Boiss. et Bal. in Cilicien, S. Balansae Boiss. et Kotsch. in Galatien, Cataonien und Cappadocien, S. Heraclea All. mit eilänglichen, gekerbten, betonicaähnlichen B. und stark behaarter Blumenkronenoberlippe, in Spanien, Süd- und Centralfrankreich, Italien, Sicilien, S. alpina L. in den europäischen Bergen von den Pyrenäen bis zum Kaukasus, mit eiförmigen, gekerbt-gezähnten B. und weniger be- haarter Blumenkronenoberlippe. Hybride Verbindungen der Formel $S. alpina >< germanica kommen hier und da vor (S. intermedia Ait., S. oenopontana Kern. etc.). Mit S. alpina eng verwandte Arten sind S. floccosa Benth. im westlichen Himalaya und in Afghanistan, S. sericea Wall. (einschl. S. vestita Benth. und S. splendens Wall. z. T.) im westlichen Himalaya, Afghanistan und Centralasien, S. melissaefolia Benth. (S. splendens Wall. z. T., S. oblongifolia Benth. z. T.) im Himalaya. Zu dieser Gruppe istauch wohl S. mollissima Willd. (S. decumbens Pers.) auf der Insel Corcyra, mit gelben Bl., zu rechnen. $ 2. Temnocorydes Brig. Scheinwirtel reichblütig. Blkr. purpurn, mit tief 2spaltiger Oberlippe. S. graeca Boiss. et Heldr. mit aufsteigenden, abstehend behaarten Stengeln, membranartigen, angedrückt behaarten, etwas runzeligen, gekerbten, stumpfen, = herzförmi- gen B., 3eckig-lanzettlichen Kelchzähnen, in Griechenland. $ 3. Micranthae Boiss. Scheinwirtel reichblütig. Blkr. purpurn oder rosa, mit ganz- randiger oder ausgerandeter Oberlippe, sehr klein (3mal kleiner als in dem vorigen $). S. vitieina Boiss. in Syrien, kurz filzig, mit eilänglichen, gekerbten, = runzeligen, stumpfen, an der Basis abgestutzt-herzförmigen B., zahlreichen getrennten Scheinwirteln, wolligen Kelchen mit 3eckig-eiförmigen, nicht dornigen Zähnen; Habitus des Blütenstandes von Boissier ziemlich richtig mit dem von Viter agnus-castus verglichen. S. selifera C. A. Mey., weich behaart, mit eilänglichen, gezähnelten, am Gipfel etwas dornigen, fast sitzenden B., ent- fernten Scheinwirteln, 3eckigen, am Gipfel dornigen Kelchzähnen und = kahlen Bikr. in Lycien, Cappadocien, Armenien, Transkaukasien, Persien und Afghanistan. S. longespicata Boiss. et Kotsch., in Kleinasien und Armenien, von der vorigen durch an der Basis herz- förmige, gestielte, am Gipfel nicht dornige B., gedrängte Scheinwirtel und nicht oder kaum dornige Kelchzähne verschieden. $ 4. Biflorae Brig. Blkr. wie in der vorigen Gruppe, aber Scheinwirtel 2blütig, mit einzeln in den Achseln sitzenden Bl. S. rosea (Desf.) Boiss., im Orient (oder in Ägypten ?), abstehend behaart, mit sitzenden, eilänglichen, gekerbten, an der Basis etwas herzförmigen, am Gipfel stumpfen B., glockigem, drüsigem, abstehend behaartem Kelche und gleichen 3eckig-lanzettlichen Kelchzähnen; Habitus von Teucrium Scordium. Sect. IV. Eustachys Brig. (Sect. Calostachys Benth., Sect. Stachyolypus Dum., Sect. Olisia Dum., Sect. Campanistrum Reichb., Sect. Chamaesideritis Reichb. etc. etc.) Schein- wirtel meistens in terminalen Spicastris. Vorb. winzig. Blkr. purpurn, gelb, weiß oder scharlach, mit exserter oder eingeschlossener Röhre. Saftdecke im Grunde der Blumen- kronenröhre bestehend aus einer ringförmigen Haarleiste oder 0. Vordere Stb. am Ende der Anthese meistens seitwärts abgebogen. A. mit divergierenden oder auseinandergespreizten Thecae, sehr selten mit parallelen Thecae. Ausdauernde oder Ajährige Kräuter und Halb- sträucher von’sehr mannigfaltiger Tracht, in beiden Welthälften. Labiatae. \Briquet.) 263 $ A. Calostachydes Brig. (Sect. Calostachys Benth.) Ausdauernde, kahle oder behaarte Kräuter, mit an den Kanten oft abwärts behaarten oder stacheligen Stengeln. Scheinwirtel —= s6blütig. Kelchzähne sehr spitz oder etwas dornig. Blkr. scharlach oder purpurn, mit lang exserter Röhre. S. coccinea Jacq., aufrecht, weich oder steif behaart, mit gestielten, eiförmig-lanzettlichen, am Gipfel stumpflichen, an der Basis herzförmigen, gekerbten B., verlängerten Spicastris und langröhrigen, scharlachroten Blkr. in Mexiko und vom westlichen Texas bis Südarizona, ab und zu auch in Treibhäusern cultiviert. S. Bigelowiü A. Gray im südwestlichen Texas, der vorigen verwandt, aber mit breiteren Kelchzähnen und kleineren Blkr. S. ciliata Dougl. im westlichen Nordamerika, $. Chamissonis Benth. in Kalifornien und S. Riederi Benth. in Kamtschatka zeichnen sich durch purpurrote Blkr. aus. Andere ver- wandte Arten sind S. Lindeni Benth., S. hirsuta Kunth, S. Schiedeana Schlecht. in Mexiko, S. lamioides in Columbien. S. hispida (Thunb.) Briq. (S. Thunbergi Benth.), mit roten Blkr., etwas lederigen, gestielten, eilänglich zugespitzten, an. der Basis zugespitzten, gekerbten, kahlen oder mit langen Haaren besetzten B.; steht der S. Lindeni sehr nahe, besitzt auch wie diese Art nach abwärts gerichtete kleine Stacheln auf den Stengelkanten und den Nerven der Blattunterseite, hat aber die Bl. von S. ciliata und steht sehr isoliert am Kap da. $ 2. Genuinae Brig. (Sect. Eriostachys Reichb. z. T., Sect. Stachyotypus $ Genuinae Benth. [1834], $ Elatae Benth. [1848], $ Silvaticae Boiss.) Ausdauernde, behaarte oder kahle, selten wollige Kräuter, oft mit abwärts steif behaarten oder etwas stacheligen Stengelkanten, im Habitus den Eriostomumarten ähnelnd. B. eiförmig bis lanzettlich. Scheinwirtel 6—10blütig. Blkr. groß, purpurn (selten gelb oder weiß), mit eingeschlossener oder exserter Röhre. Meistens amerikanische Arten, einige auch in Asien, Europa und Südafrika. S. silvatica L., abstehend behaart, mit gestielten, breit eiförmigen, gezähnten, an der Basis herzförmigen, am Gipfel zugespitzten B., entfernten Scheinwirteln, gespreizten, am Gipfel etwas dornigen Kelchzähnen, = kahler Blkr. mit exserter Röhre, in Mitteleuropa und Mittelasien: von Irland bis zum Altai und Kaschmir. S. palustris L., aufrecht, abstehend behaart, mit eilänglichen oder lanzettlichen, sitzenden B. und fast eingeschlossener Blumenkronenröhre, in Europa, Mittelasien und Nordamerika südlich bis Neumexiko; treibt im Frühling Ausläufer, welche im Herbste sich am Gipfel zu Knollen verdicken. Bastarde der Formel S. palustris > sil- vatica (S. ambigua Sm.) sind in Europa, wo beide Arten oft zusammentreflen, häufig. Eng verwandt mit S. palusiris sind die asiatischen S. baicalensis Fisch., S. Sieboldii Miq. und S. chinensis Bunge, sowie die südafrikanische S$. nigricans Benth. In Amerika lassen sich meh- rere Formenkreise unterscheiden. S. hyssopifolia Michx. und S. aspera Michx. (einschl. S. tenuifoia Willd., S. glabra Ridd.), in Nordamerika, lehnen sich an S, palustris durch ihre fast sitzenden länglichen B. S. floridana Shuttlew. im östlichen Florida, S. cordata Ridd. (S. Nuttallii Shuttlew.) vom südlichen Ohio bis Virginien und Tennessee, mit gestielten (die unteren herzförmigen) B. und kurzen = kahlen Blkr. S. bullata Benth. (einschl. $. californica Benth., S. Nuttallii var. occidentalis Benth., S. rigida Nutt. etc.) mit gestielten, an der Basis abgerundet-herzförmigen B. und größeren Blkr., die Röhre länger als der Kelch, auf den pacifischen Küsten. Ähnliche aber behaartere südliche Arten sind S. mexicana Benth., 8. pilosissima Mart. et Gal., S. boraginoides Cham. et Schlecht. in Mexiko und S. chonotica Hook. f. auf den südchilenischen Inseln Chonos. In der alten Welt ist S. hydrophila Boiss., in Syrien, die einzige mit S. silvatica eng verwandte Art; sie unterscheidet sich durch nicht zugespitzte B., nicht gespreizte Kelchzähne und die eingeschlossene Blumenkronenröhre; hierher wohl auch S. scaberula Vatke in Indien. Eine besondere, etwas zweifelhafte Stellung nehmen die griechischen S. messeniaca Boiss. und S. canescens Bor. et Chaub. durch ihren abweichenden Habitus und ihre gelben oder weißlichen Blkr. ein. S. viridis Boiss. et Heldr. in Griechen- land und S. menthoides Boiss. et Kotsch. in Armenien lassen sich leichter an S. palustris anreihen. $ 3. Fragiles Brig. (Sect. Stachyotypus $ Fragiles Boiss.) Ausdauernde, kurz drüsig-be- haarte orientalische Kräuter, mit schwächlichen, von den Felsen herabhängenden Stengeln. B. gestielt, an der Basis herzförmig. Scheinwirtel 2—6blütig. Bl. purpurn oder weiß. S. Pinardi Boiss. auf den carischen Küsten, 4—6blütig, mit gezähnten B., weißer Bikr. S. longiflora Boiss. et Bal., in Cilicien, 2blütig, mit sehr grob gezähnten B. und lang exserter, purpurner Blkr. $ 4. Rectae Brig. (Sect. Stachyotypus $ Ruderales Benth. et Sect. Chamaesideritis Benth. z. T.; Sect. Stachyotypus $ Rectae Boiss.) Ausdauernde, behaarte, seltener kahle Kräuter, mit aufrechten Zweigen. B. mannigfaltig. Scheinwirtel gewöhnlich reichblütig. Bl. purpurn, gelb oder weiß. — A. Europäisch-orientalische Arten. S. recta L. (Fig. 89G) von Spanien bis zum Kaukasus ist eine interessante, sehr polymorphe Art. Bemerkenswert ist subsp. suberenata 264 Labiatae. (Briquet.) Brig. mit ganzrandigen ‚oder fast ganzrandigen B. und nicht drüsigem Kelch in den adriati- schen Küstenländern unter 3 Varietäten: var. fragilis Boiss. (S. fragilis Vis., S. recta var. hyssopifolia Ten.), var. suberenata Brig. (S. suberenata Vis.), var. Visianii Brig. (S. suberenata var. labrosa Vis.). Ferner subsp. labiosa Brig. (S. labiosa Bert., S. oblongifolia Reut. nicht Benth., S. Reuteri Schröt.) in den insubrischen Voralpen und auf den nördlichen Apennin- ketten localisiert, mit elliptischen, gezähnt-gekerbten B., drüsigem Kelch und großer Blkr. Weit verbreitet ist subsp. recta Brig:, der vorigen ähnlich, aber mit kleinerer Blkr. und nicht drüsigem Kelch; die var. major Ten. ist die gemeinste Form, seltener ist die var. stenophylla Briq. (S. stenophylla Spreng., S. recia var. angustifolia Gren. et Godr. nicht Ten.); ganz localisiert sind die var. Lisae Brig. in den Meeralpen und die var. leucoglossa Boiss. (S. leucoglossa Griseb.) auf dem M. Athos (letztere angeblich auch in Bulgarien). Im Orient und im Mittelmeergebiete kommt schließlich eine subsp. hirta Brig. unter 2 Varietäten (var. angustifolia Ten. [= S. atherocalyx, S. sideritoides und S. linearifolia C. Koch, S. transsilvanica Schur etc.] und var. hirta Ten. [= S. patula Griseb.] vor, welche durch ihre dichte grobe langhaarige Decke von den übrigen Gruppen abweicht. (Vergl. über diese Art Lab. des Alp. mar. p. 254—264.) S. Parolinii Vis. in Griechenland ist von den Formen der S. recta durch die kopfförmigen Blütenstände und den Kelch verschieden. S. nepetaefolia Desf. (Nepeta circinnata Willd.) in Kappadocien, in der Gattung durch die eingeschlossenen Stb. fast einzig dastehend. S. iberica Marsch.-Bieb. ist eine polymorphe orientalische Art, von S. recta’ durch fast eingeschlossene A., nicht grannenförmig verlängerte Bracteen und pur- purne Blkr. verschieden. S. arenaria Vahl in Sicilien und Nordafrika (meine Angabe dieser Pfl. in Ligurien [Lab. des Alp. mar. p. 268] beruht auf unrichtigen Angaben eines von Visiani herrührenden Herbariumzettels). S. virgata Bor. et Chaub. mit dicht seidiger Be- haarung, ganzrandigen linealen B., 2blütigen Scheinwirteln und kurzen lanzettlich-dornigen Kelchzähnen, in Griechenland. $. angustifolia Marsch.-Bieb., kahl, die unteren B. gefiedert- geteilt, die übrigen sehr schmal, mit 2blütigen Scheinwirteln in Südrussland und im Orient. S. distans Benth., weißwollig, mit kleinen weißlichen, gestielten, herzförmigen, stumpf ge- kerbt-gezähnten B., reichblütigen Scheinwirteln und gelben Blkr., in Syrien und Palästina. S. bombycina Boiss., der vorigen ähnlich, aber mit dicht weißwolligen B. und Kelchen und geraden, nicht gekrümmt-gespreizten Kelchzähnen, in Syrien. S. aleurites Boiss. et Heldr. in Pamphylien, im Habitus dem Lamium Galeobdolon ähnelnd, aber mit dicht angedrückter, spinngewebeartiger Behaarung, reichblütigen Scheinwirteln und größeren Kelchen. S. diversi- folia Boiss. in Syrien, S. subnuda Montb. et Auch. in Kappadocien und Kurdistan, S. viscosa Montb. et Auch. in Armenien, S. ballotaeformis Vatke (S. Benthamiana Boiss., S. plebeia Vatke) in Persien und Kurdistan sind verwandte orientalische Arten. — B. Südamerikanische Arten. S. Gilliesii Benth., aufsteigend, behaart, mit gestielten, stumpfen, gekerbten, an der Basis herzförmigen, grünen B., abstehend und steif bebaarten Kelchen in den chilenischen Anden, S. grandidentata Lindl., steif abstehend behaart, mit grob gezähnten, an der Basis keilförmigen B. in Fernando Po und in den chilenischen Anden. S. Macraei Benth., in Chile, der vorigen verwandt, aber kleiner, dichter und steifer behaart, mit kahler kurzröhriger Blkr. S. albi- caulis Lindl., S. Bridgesi Benth. und S. sideritidoides Gill., in den chilenischen Anden, trennen sich von den vorigen durch dichte seidig-filzige Behaarung. — C. Nordamerikanische Arten, weich behaart bis weißlich wollig, mit weißen oder weißlichen, sitzenden oder fast sitzen- den, am Gipfel kurzröhrigen und kurzlappigen Blkr. Hierher S. Rothrockii Gray in Neu- ‚mexiko, S. ajugoides Benth., S. albens Gray und S. pycnantha Benth. in Kalifornien. — D. Südafrikanische Arten. S. grandifolia E. Mey., aufsteigend, abstehend behaart, mit ge- stielten, eiförmigen, stumpfen, breit herzförmigen, gekerbten, weich behaarten B., 6blütigen Scheinwirteln, steif behaarten glockigen Kelchen, mit lanzettlichen, etwas dornigen Zähnen und kurzröhriger Blkr., am Cap. S. nemorivaga Briq., aufsteigend, abstehend behaart, mit eilänglichen, stumpfen, an der Basis rundlichen oder abgestutzten, kurzgestielten, grünen B. und kurzen, 3eckig-lanzettlichen Kelchzähnen in Angola. S. sessilifolia E. Mey., am Cap, auf- steigend, weich weißlich behaart, mit kurz gestielten oder sitzenden, an der Basis herz- föürmigen B. und pfriemlich zugespitzten, schwach dornigen Kelchzähnen. Verwandte, aber niederliegende Arten sind: S. kumifusa Burch., S. aethiopica Linn., S. subsessilis Burch., auf dem Continente, während S. brachiata Boj. (S. madagascariensis Brig.) in Madagaskar einheimisch ist. $ 5. Fruticulosae Brig. (Sect. Zietenia Benth., Sect. Stachyotypus $ Fructiculosae Boiss.) Halbsträucher, unten mit verholzten Stengeln, mit zahlreichen kurzen, manchmal am Gipfel dornigen Zweigen. Kahle oder behaarte, aber nicht weißfilzige, meist orientalische Pflanzen, mit mannigfaltigen B., gewöhnlich reichblütigen Scheinwirteln und purpurner oder gelber, Labiatae. (Briquet.) 265 seltener weißer oder fleischroter Blkr. S$. Swainsoni Benth., weich und angedrückt be- haart, mit kleinlichen, etwas runzeligen, an der Basis kurz zugespitzten B., mit lanzett- lichen, am Gipfel schwach dornigen Zähnen und fleischroten Bikr., mit lang ausgezogener Oberlippe, in Griechenland. S. Spruneri Boiss., mit steifen, abstehend gezähnten, schmalen B. und breiten, zugespitzten Bracteen, in Griechenland. S. tetragona Boiss. et Heldr., kurz und steif behaart, mit eilänglichen, basilären und fast schuppenförmigen, oberen B., ent- fernten Scheinwirteln, dreieckigen, kurz dornigen Kelchzähnen und gelber Blkr., auch in Griechenland. $. spinosa L., in Creta, seidig-wollig, mit harten, dornigen Zweigen, ganz- randigen, linealen, sitzenden B., 4—2blütigen, unter dem terminalen Dorne stehenden Schein- wirteln, sitzenden, seidigen Kelchen, dreieckig-lanzettlichen, dornigen, kurzen Kelchzähnen und behaarten weißlichen Blkr. S. glutinosa L., in Sardinien und Korsika, dornig, fast kahl, mit seidig behaarter Blkr. S. mucronala Sieb. und S. acerosa Boiss. sind mit den vorigen, eng verwandte, orientalische Arten. S. fruticulosa Marsch.-Bieb. (incl. S. macrocheilos Boiss.), niedrig, grün, mit kleinen, fast sitzenden, eilänglich-lanzettlichen oder linealen kahlen B,, etwas gestielten, kurz behaarten Kelchen und angedrückt behaarten, bleich-rosa-farbigen Bikr., vom Kaukasus bis Persien. Andere verwandte persische Arten sind $. multicaulis Benth., S. Aucheri Benth., S. izodes Boiss. et Hausskn., S. pilifera Benth. $ 6. Ambleiae Brig. (Sect. Ambleia Benih., Sect. Stachyotypus $ Ambleiae Boiss.) Filzige und nicht abstehend behaarte, selten kahle Sträucher und Halbsträucher. B. gekerbt, ge- zähnt oder ganzrandig, Scheinwirtel 2—6blütig, selten reichblütiger. Kelchzähne weich, selten am Gipfel etwas dornig. — A. Orientalische Arten. S. obtusicrena Boiss., in der alpinen Region des südwestlichen Persien, mit aufrechten Zweigen, breit-eilförmigen oder rundlichen, stumpf gekerbten, etwas herzförmigen B., 8S—A0blütigen Scheinwirteln, sehr kurzen, stumpf dreieckigen Kelchzähnen, ohne Vorb. S. nivea Labill., mit fast sitzenden, unten hervortretend berippten, eilänglichen, stumpfen, ganzrandigen B., sitzenden Bl. und weißlichen Bikr., von Syrien bis zum Sinai. S. in/lata Benth., von allen anderen Arten der Gattung durch die zuletzt ballonförmig aufgeblasenen Kelche verschieden, reiht sich jedoch in allen anderen Hinsichten äußerst eng der vorstehenden Art an, vom Kaukasus bis Meso- potamien und Persien. S. parviflora Benth., mit sitzenden, ganzrandigen, linealen, im unteren Teile der Stengel elliptischen B., 2—4blütigen, entfernten Scheinwirteln in langen Spicastris, lineal-eiförmigen Kelchzipfeln und sehr kleinen weißlichen Blkr., in Afghanistan. S. orientalis Forsk. (incl. S. palaestina Vahl, S. affinis Fres., S. aegyptiaca Pers., S. pauci- flora Benth. etc.) in Agypten und Arabien, mit an der Basis zugespitzten B., stumpfen Kelch- zähnen und meist 2blütigen Scheinwirteln. S. palaestina L. (S. lanata Mönch nicht Jacq.) in Syrien und Palästina, mit sitzenden, den Stengel umfassenden B., am Gipfel etwas dor- nigen Kelchzähnen; Scheinwirtel meist 4—6blütig. S. Kotschyi Boiss. (S. Haussknechti Vatke) mit lang zugespitzt-dornigen, auseinander gespreizten Kelchzähnen, in Kurdistan. Verwandte Arten sind $. Kotschyi Boiss., S. tomentosa Benth. (incl. S. Bodeana Bunge) und 8. laxa Boiss. et Buhse in Persien, S. candida Bory et Chaub., S. chrysantha Boiss. et Heldr., S. Iva Griseb., in Macedonien und Griechenland. — B. Südafrikanische Arten. S. integrifoliä Vahl, mit fast sitzenden, eilänglichen, stumpflichen, ganzrandigen oder schwach gekerbten, an der Basis verschmälerten B., linealen Vorb., dicht wolligen Kelchen, stumpfen Kelch- zähnen. S. aurea Benth., mit gelblicher Behaarung. S. nutans Benth.. mit breiten, oben grünen, lang behaarten B. und nickenden Kelchen. S. Lamarckii Benth., mit dicken, stark runzeligen, an der Basis abgerundeten, verschmälerten, beiderseits filzigen B., röhrigen Kelchen, stumpfen Kelchzähnen, und außen filzigen Blkr. Mit den vorigen eng verwandte Arten sind S. multiflora Benth., S. Burchelli Benth., S. cuneata Banks, S. denticulata Burch., S. lavescens Benth., S. gariepina Benth., S. foliosa Benth., S. rugosa Ait., S. Dregeana Benth. S. ros- marinifolia Benth., ist eine bemerkenswerthe Pflanze mit rosmarin-ähnlichen B., lanzettlich- pfriemlichen Kelchzähnen und außen filzigen Blkr. Dieser Art reihen sich an: S. linearis Burch., S. spathulata Burch., S. Deserti Benth., S. macilenta E. Mey., S. coerulea Burch., S. hyssopoides Burch., S. caffra E. Mey. etc. $ 7. Infrarosulares Brig. (Sect. Stachyotypus & Infrarosulares Boiss.) Ausdauernde Kräuter, deren blühende Zweige unterhalb einer Rosette oder eines centralen, sterilen Triebes ent- steht. B. mannigfaltig. Scheinwirtel meist reichblütig. Bl. purpurn oder gelb. Gewöhn- lich behaarte oder filzige, orientalisch-mittelländische Arten. S. lIavandulaefolia Vahl, kurz filzig und zugleich mit längeren, abstehenden Haaren versehen, mit schmalen, linealen, am Gipfel stumpfen, am Rande etwas umgebogenen B., zarten, federförmigen, langen Kelch- zipfeln und purpurner Blkr., in der alpinen und subalpinen Region von Anatolien bis Persien. S. pumila Russ., mit lang gestielten, etwas runzeligen, fein filzigen, eiförmig-herzförmigen 266 Labiatae. (Briquet.) B., entfernten Scheinwirteln, pfriemlichen Vorb. und pfriemlichen, zuletzt zurückgebogenen Kelchzähnen, in Syrien. S. rupestris Montbr. et Auch., in Cilicien, von der vorigen durch die längere, abstehende, drüsige Behaarung, die größeren Kelche und längeren Kelchzähne ver- schieden. S. ceitrina Boiss. et Heldr. (incl. S. Chamaesideritis Boiss. et Bal.', mit einem dicht angedrückten, gelblichen Filze bedeckt, eilänglichen, stumpfen, runzeligen, undeutlich ge- kerbten B., nach oben kopfförmig gedrängten Scheinwirteln, filzig-wolligem Kelche und kurz dreieckigen Kelchzähnen, in den höheren Bergen Kleinasiens. S.maritima L., auf den Küsten Spaniens, Südfrankreichs, Italiens, Dalmatiens und Griechenlands, kurz filzig, mit = run- zeligen, gekerbten, zum Stiele zusammengezogenen, stumpfen B., —6blütigen in Spicastris genäherten Scheinwirteln, röhrig-glockigen, wollig-filzigen Kelchen, lanzeitlichen, am Gipfel kurz dornigen Kelchzähnen und kleinen gelben Blkr. S. pubescens Ten. (inel. $S. decumbens Willd. nicht Pers., S. maritima Urv. nicht L., S. lazica Boiss.), von der vorigen durch an der Basis nicht zusammengezogene basiläre B., längeren Bracteen, schmäleren, mehr dornigen Kelchzähnen, und exserter Blumenkronenröhre, von Süditalien und Dalmatien über Klein- asien zum kaspischen Meere und Nordpersien. $ 8. Olisiae Brig. (Sect. Olisia Dum. et Sect. Stachyotypus Dum. $ Agrestes Benth.) Ein- jährige, kahle oder behaarte, aber nicht filzige Kräuter. B. variabel. Scheinwirtel meistens 6blütig. Kelchzähne oft am Gipfel etwas dornig. Blkr. gelb oder weißlich, selten rötlich- violett. — A. Europäisch-orientalische Arten. S. annua L., unter mehreren Varietäten, von Großbritannien bis Armenien und dem Kaukasus, aufrecht, kahl, oder nach oben zu behaart, mit gestielten, grünen, gekerbten oder gezähnten B., nach oben zu genäherten Scheinwirteln, glockig-röhrigen, etwas gebogenen Kelchen, lanzeltlichen, sehr spitzen Kelchzähnen, und langen gelblich-weißen Blkr., ohne Saftdecke. S. Marrubiastrum (Gouan) Brig. ($. hirta L.) im westlichen Mittelmeergebiet von Teneriffa und Madera bis Sieilien, aufrecht oder auf- steigend, lang abstehend behaart, mit gestielten, breiten, an der Basis herzförmig-abge- stutzten B., nach oben zu genäherten Scheinwirteln, lanzettlich, am Gipfel dornigen Kelch- zipfeln, außen sanft behaarten Bikr., mit eingeschlossener Röhre und tief 2spaltiger Ober- lippe. S. plumosa Griseb., in Macedonien, von der vorigen durch die längere Behaarung und die ganzrandige Blumenkronenoberlippe verschieden. S. spinulosa Sibth. et Sm., von Dalmatien bis Anatolien und Creta, mit an den Ecken sehr steif und kurz behaarten Stengeln, schwach behaarten, breiten, herzförmigen B., getrennten Scheinwirteln, grünem, drüsig-abstehend behaartem Kelche, dreieckig-eiförmigen, am Gipfel schwach dornigen Kelchzähnen und großen etwas klebrigen, gelblich-weißen Blkr. S. arabica Hornem., in Palästina und Syrien, kurz abstehend und etwas klebrig-drüsig behaart, mit dicken Stengeln, etwas gekerbten, gestielten (die oberen sitzenden), breiten B., zur Zeit der Reife vergrößerten Kelchen und zuletzt zusammenneigenden Zähnen. S. arsensis L., von den canarischen, maderischen und azorischen Inseln, über Nordafrika, Süd- und Mitteleuropa bis Griechen- land und Creta, kurz abstehend behaart, stark verästelt, mit kleinen gestielten, gekerbten, eiförmigen, an der Basis herzförmigen, stumpfen B., entfernt stehenden Scheinwirteln, slockig-röhrigen Kelchen, lanzettlichen, berippten, Kelchzipfeln und sehr kleinen be- haarten, bleich-rosa-farbigen Blkr., auch in Amerika von den Vereinigten Staaten südlich bis Brasilien verwildert. Verwandte Arten sind S. ramosissima Montbr. et Auch., in Cappa- docien und Mesopotamien, S. satureioides Montbr. et Auch., in Syrien und Mesopotamien, S. burgsdorffioides Boiss., in Syrien, Mesopotamien und Armenien, S. neurocalicina Boiss., in Palästina und Syrien, S. persepolitana Boiss., in Persien, S. marrubüfolia Viv., in Nord- afrika, Korsika und Italien, S. corsica Pers., in Sardinien und Korsika etc. — B. Südafrika- nische Arten: Hierher einige mit S. arvensis eng verwandte Arten: S. serrulata Burch., am Cap, 8. rupicola Boj., S. Lyallii Benth. (S. Hildebrandtü Briq.), S. Bakeri Brig. (S. debilis Baker nicht Kunth]), in Madagaskar ete. — C. Amerikanische Arten: S. Drummondii Benth., in Texas, aufrecht, abstehend behaart, mit gestielten, breiten, an der Basis herzförmigen oder rundlichen B., mit lanzettlich-pfriemlichen, die Länge der Röhre erreichenden Kelch- zipfeln. An diese Pflanze reihen sich südwärts eine lange Reihe verwandter Arten, von denen beispielsweise die folgenden genannt werden mögen: S. rotundifolia Moc. et Sesse, S. eriantha Benth., S. repens Mert. et Gal., S. agraria Cham. et Schlecht. (auch in Texas), S. parvifolia Mert. et Gal., S. Keerlii Benth., in Mexiko, S. costaricensis Briq., in Costa-Rica, S. truncata Kunze, in Chile und Paraguay, S. Meyeni Walp., S. Bogotensis Kunth, S. debilis Kunth. ete., in Columbien und Peru. Sect. V. Chilostachys Benth. Ausdauernde Kräuter aus der a!ten Welt. Scheinwirtel in terminalen Spicastris. Vorb. winzig. Kelch schief 2lippig; Oberlippe 3zähnig; Unterlippe 2zähnig; Blkr. gelb oder rosa. Blkr. im Grunde der Blumenkronenröhre bestehend aus einer Labiatae. (Briquet.) 267 _ schiefen Haarleiste (ob immer vorhanden?). Vordere Stb. am Ende der Anthese seitwärts _ abgebogen. A. mit divergierenden oder auseinandergespreizten Thecis. — S. menthaefolia _ Wis., vereinzelt in Dalmatien, aufsteigend oder aufrecht, abstehend behaart, mit kurz ge- _ stielten, eilänglichen, an der Basis abgerundeten oder herzförmigen, gesägten B., 6-1 0blü- _ tigen, nach oben zu gedrängten Scheinwirteln, erweitert glockigen Kelchen, breiten, spitzen Kelchzähnen und gelben Blkr. S. persica Gmel., in Persien, mit dünnfilziger Behaarung, gestielten, eiförmigen, an der Basis herzförmigen, oben grünen, unten weißlichen B.; Bracteen etwas kürzer als der K.; K. abstehend behaart, mit lanzettlichen, am Gipfel etwas _ dornigen Kelchzähnen, die der Oberlippe höher verwachsen; Blkr. rosa, außen behaart. In diese Gruppe lässt sich auch am besten S. Steingröveri Brig. aus Südostafrika einreihen. Nutzen. Eine im Handel immer größere Bedeutung hat in letzterer Zeit S. Sieboldii — Migq. (S. tuberifera Naud., S. affinis Bunge), eine aus Ostasien stammende, mit der Gruppe der S. palustris verwandte Form, eingenommen. Die verdickten Knollen dieser Art werden nämlich wie Kartoffeln gegessen. Interessante Analysen dieser Knollen, welche von Planta ausgeführt worden sind, haben für diese Knollen folgende Zusammensetzung ergeben. Frische Knollen Trockengewicht Ser N en 78.33 — Erweißstbstanzent.» .ı 2 :.0....* . 1.50 6.68 Anders Sn an. ©. 4.67 7. Fett (Ätherextract) . EN ENT 0.18 0.82 Kohlenhvdrates 0... u 1 2a 1 A 76.74 Cellulose 0.73 3.38 Aschen 1.02 RO 400.00 100.00 Bi; In den Knollen sind also die Stickstoff- und besonders die Kohlenstoffverbindungen in starkem Procentsatz vorhanden. Eine genauere Untersuchung ergab nun, dass die letz- teren zum größten Theil aus dem im Jahre 1886 von E. Schultze und Steiger im - Lupinensamen entdeckten Galaktan bestehen. Diese Substanz nimmt zwischen Zucker - und Stärke eine vermittelnde Stellung ein und ist dem Dextrin analog; sie lässt sich - äußerst leicht assimilieren. Unter den Stickstoffverbindungen hat sich Glutamin und Tyrosin isolieren lassen. Zucker war nur in Spuren vorhanden. Stärke existiert, aber nur transi- _ torisch und im Herbste in den Knollen. Die Menge von Galaktan macht besonders die $. Sieboldii zu einer für Kranke oder an Schwäche des Magens leidende Leute sehr wertvollen _ Pflanze, und sind schon thatsächlich in England, Frankreich und der Schweiz die soge- - nannten »crosnes du Japon« eine von Vielen beliebte Speise geworden. SS. Sieboldii wird gegenwärtig in Frankreich immer intensiver cultivier. Man giebt an, dass für gewöhnlich 600 Knollen 4 Kilo wiegen. Die Pfl. ist besonders für kleine Culturen geeignet. In großem - Maßstabe kann man auf 42000 Kilo pro Hectar rechnen. Derartige große Culturen sind aber - schwer auszuführen wegen der Schwierigkeiten im Herausziehen der Pfl. und in der Con- servierung der Knollen. S. Sieboldii leidet nicht durch den Frost, ist gar eher durch die - Wärme in Südeuropa beeinträchtigt. — Die übrigen Stachys-Arten haben ihren früheren Ruf - als Medieinalpflanzen gänzlich verloren. S. germanica, siwatica, palustris, arvensis, recta etc. werden noch manchmal als kräftigend und schweißtreibend empfohlen. S. anatolica ist als - Heilmittel gegen Cholera angegeben worden. ä Ti. Colquhounia Wall. Kelch röhrig-glockig, A0nervig, schwach gebogen, fast - gleich 5zähnig, mit nacktem Schlunde. Bikr. mit exserter, gebogener, nach oben zu - graduell in einen langen Schlund erweitert, ohne Saftdecke; Oberlippe aufrecht, ganz- _ randig, fast flach; Unterlippe ausgebreitet, 3spaltig, mit kurzen, eiförmigen, ganzrandigen, etwas ungleichen Lappen. A. paarweise genähert, mit gespreizten, zuletzt am Gipfel verschmelzenden Thecae. Discus gleich. Gr. am Gipfel pfriemlich und fast gleich 2spaltig. Nüsschen eilänglich, comprimiert, glatt, am Gipfel mit einem membranartigen _ Rande versehen. — Aufrechte oder windende Sträucher, mit filzigen, jungen Zweigen, E breiten gekerbten B. und graduell differenzierten Bracteen. Scheinwirtel locker, arm- 3 blütig, axillär oder in terminalen Spicastris; Vorb. winzig. Bl. groß, scharlach. = 2—4 Arten im Himalaya und in Birma. C. coceinea Wall. ist ein 8&—10 Fuß hoher e Strauch, mit ei- oder herzförmigen B.; C. vestita Wall. (Fig. 89 E) und C. elegans Wall. ie sind wahrscheinlich blos Localformen der vorigen. C. tenuiflora Hook. f. unterscheidet sich leicht durch zugespitzte Kelchzähne und die lange schmächtige Blkr. 268 Labiatae. (Briquet.) 72. Achyrospermum Wall. Kelch röhrig-glockig, gerade oder gebogen, 40Onervig, gleich 5zähnig oder = 2lippig, zur Zeit der Reife vergrößert, kraulig. Blkr. mit ein- geschlossener oder exserter, gerader oder gebogener, nach oben zu kurz erweiterter, einer Saftdecke ermangelnder Röhre; Oberlippe kurz, aufrecht, ausgerandet oder 2spaltig; Unterlippe länger, 3spaltig, mit rundlichen Lappen, der mittlere größer, ausgerandet oder 2lappig. A. mit gespreizten Thecae, sehr früh durch das Verschmelzen der Thecae an der Spitze scheinbar Afächerig. Discus gleich. Gr. am Gipfel 2spaltig, beide Äste oder nur der vordere sehr kurz. Nüsschen verkehrt eiförmig, am Gipfel dicht mit schuppenartigen Trichomen besetzt. — Niedrige oder hohe, an der Basis oft nieder- liegende Kräuter, mit breiten, gezähnten B. und eiförmigen, den Kelch kaum überragen- den Bracteen. Scheinwirtel = 6blütig, in axillären oder terminalen Spicastris. Blkr. bald kaum den Kelch überragend, bald lang exsert. Circa 7 Arten im malayischen Archipel, in Madagaskar, den Seychellen und im tro- pischen Afrika, z. B. A. Wallichianum Benth. in Vorderindien, A. densiflorum Bl., A. phlo- moides Bl. in Java, A. philippinense Benth. (Fig. 89 D) in den Philippinen, A. fructicosum Benth. in Madagaskar. 73. Anisomeles R. Br. Kelch eiförmig-röhrig, gleich 5zähnig, aufrecht, zur Frucht- zeit kaum vergrößert. Blkr. mit eingeschlossener Röhre; Saftdecke bestehend aus einem Ringe von abstehenden Haaren im Grunde der Röhre; Oberlippe aufrecht, ganzrandig, kurz, etwas concav; Unterlippe länger, ausgebreitet, 3spaltig, mit kurzen Seitenlappen und größerem ausgerandetem oder 2lappigem Mittellappen. Stb. exsert; A. der hinteren Stb. durch Abort einer Theca Ifächerig, die der vorderen Stb. 2thecisch, alle in trans- versaler Lage. Discus gleich. Gr. am Gipfel pfriemlich und fast gleich 2spaltig. Nüss- chen eiförmig, stumpf, glatt. — Meistens hohe, grob behaarte oder etwas wollige Kräuter mit schwach gezähnten, graduell in Bracteen übergehenden B. Scheinwirtel bald dicht mehrblütig, axillär oder in falschen Trauben am Gipfel der Zweige, bald sehr locker und gestielt, bald alle axillär armblütig. Etwa 5—6 Arten im tropischen und subtropischen Asien, sowie in Nordaustralien und Queensland. A. secunda (Wall.) ©. K. (A. Heyneana Benth.), in der Deccanischen Halb- insel; A. indica (L.) ©. K. (A. wata R. Br.) in Vorder- und Hinterindien, Ceylon, dem malayischen Archipel, den Philippinen und China; A. candicans Benth. in Birma; A. mala- barica (Linn.) R. Br. (Fig. 89 C), in der Deccanischen Halbinsel, Ceylon und Mauritius. A. salvifolia R. Br. (incl. A. moschata R. Br. und A. inodora R. Br.) ist eine in Nordaustralien und in Queensland verbreitete sehr polymorphe Art, deren Varietäten dicht weißfilzig, bald abstehend behaart, bald fast kahl sind. 74. Craniotome Reichb. Kelch klein, eiförmig, gleich 5zähnig, zur Fruchtzeit flaschenförmig-kugelig, mit aufrechten Zähnen und einem behaarten Schlunde. Bilkr. mit schmaler, exserter Röhre; Oberlippe sehr kurz, aufrecht, concav, ganzrandig; Unter- lippe länger, ausgebreitet, 3spaltig, mit kurzen Seitenlappen, und größerem Mittellappen. Stb. kaum exsert; A. mit getrennten, zuletzt gespreizten Thecae. Discus gleich. Gr. am Gipfel 2spaltig, mit kurzen, spitzen, fast gleichen Ästen. Nüsschen fast kugelig, glatt. — Aufrechtes. hohes, behaartes Kraut mit herzförmigen, gekerbten, graduell in Bracteen übergehenden B. Cymen gestielt, in lockeren, reichblütigen Rispen. Bl. klein, sehr zahlreich, weiß, rosa und purpurn. 4 Art, C. versicolor (Trev.\ Reichb. (Fig. 89 B), im Himalaya. 75. Microtoena Prain. Kelch undeutlich 42nervig, mit kahlem Schlunde, 5zähnig, der hintere Zahn zuletzt etwas entwickelter als die übrigen. Blkr. lang exsert, mit an der Basis cylindrischer, nach oben zum Schlunde erweiterter Röhre; Saftdecke 0; Ober- lippe aufrecht, helmförmig, concav, ganzrandig; Unterlippe ausgebreitet, flach, 3spaltig, mit einem schmäleren, ganzrandigen Mittellappen. Stb. fast gleich lang oder deutlich 2 mächtig, die vorderen länger unter der Oberlippe aufsteigend, eingeschlossen oder kaum exsert; Stf. an der Basis, bärtig behaart; A. sehr früh mit divergierenden, zuletzt am Gipfel zu 4 Fach verschmelzenden, ausgebreiteten, vom Gipfel der gebogenen Sitf. herab- Il 2 0 u Ka Zi nt 2 2 u ai Zu le Zu a a LE nn u Zn a le a a u ee ee nn Labiatae. (Briquet.) 269 hängend. Discus vorne schwach auswuchernd. Gr. am Gipfel ungleich 2spaltig; der untere Ast pfriemlich, der hintere sehr kurz. Nüsschen am Gipfel eiförmig, am Grunde = dreieckig, glatt. — Aufrechte, ausdauernde Kräuter, mit holzigem Rhizom (und oft mit holziger Stengelbasis), lang gestielten, membranartigen B. Scheinwirtel axillär und terminal,inlockeren Rispen, seltenerindichtenthyrsusähnlichen Blütenständen. Vorb.klein, = bald abfallend. 6 chinesische oder indo-chinesische Arten, eine in Java. Wir folgen der neuesten Dar- stellung von Prain. (Vergl. Bull. soc. bot. de France XLII. p. 417—427, 4895). — A. Mittellappen der Blumenkronenunterlippe schmal zungenförmig: M. insuavis Prain (Gomphostemma insuave Hance, Microtoena cymosa Prain*), in China, Tonking, Siam, Birmah, Assam etc. und in Java (dort nach Prain vielleicht verschleppt). — B. Mittellappen _ der Blumenkronenunterlippe rundlich oder elliptisch. — Ba. Cymen in gedrängten Blütenstän- den: M. Griffithi Prain, in Assam. — Bbe. Hinterzähne des Kelches zuletzt 2mal länger als die übrigen: M. Delavayi Prain, mit weißer Blumenkronenröhre und Unterlippe, mit roter Unterlippe, in Yunnan; AM. urticifolia Prain, mit gelber Blkr., die Oberlippe beider- seits mit spitzen, ohrenförmigen Fortsätzen versehen, in China. — Bbß. Alle Kelchzähne fast gleich lang: M. moupinensis Franch. im westlichen Tibet, mit schmal lanzeltlichen Kelchzähnen; M. robusta Hemsl. mit eilänglichen Kelchzähnen, in China. 76. Chamaesphacos Schrenck. Kelch glockig, 10nervig, fast gleich 5zähnig, mit verlängerten, pfriemlichen Zähnen. Blkr. mit exserter, schmaler, am Gipfel sehr kurz erweiterter, einer Saltdecke ermangelnder Röhre und kurzen Lippen; Oberlippe aufrecht, flach, ausgerandet; Unterlippe ausgebreitet, 3spaltig. Stb. = exsert; A. mit gespreizten Thecae. Discus gleich. Gr. am Gipfel pfriemlich und gleich 2spaltig. Nüsschen eiläng- lich, glatt, am Gipfel abgerundet und mit einem schmalen, membranartigen Rande ver- sehen. — Niedriges, schmächtiges, = kahles Kraut; B. eilänglich, am Gipfel dornig und auf den Rändern mit dornigen Zähnen versehen. Scheinwirtel %blütig, axillär, mit kleinen, fast sitzenden violetten Bl. 4 Art,. C, ilieifolius Schrenck (Fig. 894), in der Songarei. vi. 5. Stachyoideae-Glechoneae. Kelch 2lippig nach °/, oder gleich. Blkr. mit eingeschlossener Röhre, concaver, sichelförmiger oder helmförmiger Oberlippe und ausgebreiteter Unterlippe. Stb. 2, die vorderen; die hinteren zu Staminodien reduciert. A. mit parallelen oder divergierenden, eiförmigen, manchmal am Gipfel zu 4 Fach verschmelzenden Thecae. — Amerikanische Sträucher oder Halbsträucher, seltener Kräuter. A. Kelch 5zähnig, gleich oder undeutlich 2lippig. Hintere Staminodien sehr klein oder 0. Nüsschen eilänglich. Brasilianische Halbsträucher und kleine Sträucher .77. Glechon. - B. Kelch deutlich 2lippig; Oberlippe 2zähnig; Unterlippe 2spaltig. Hintere Staminodien fädlich, am Gipfel keulenförmig, eine verkümmerte A. tragend. Californisches A jähriges ee ee 2 een rar er Acantkorainthz *, Prain verficht (l. c.) die Ansicht, dass der Name M. insuavis (bei Prain ist M. bald weiblich bald neutrum, er schreibt M. insuave, M. moupinense und M. robusta, M. cymosa), nicht gebraucht werden kann, weil er unmöglich ahnen konnte, als er seine Gattung Micro- toena beschrieb, dass eine hierhergehörige Pflanze schon unter dem Namen Gomphostemma insuave beschrieben worden war. Derartige Fälle kommen aber jeden Tag vor und ist es gerade dann nützlich, die Regel des Pariser Codex (Art. 55) anzuwenden, weil man gleich auf die verwickelte Geschichte der betreffenden Art aufmerksam gemacht wird. Wenn Prain die Paternität des Namens M. insuavis verweigern wollte, so hätte er ihn eben nicht schaffen sollen. 270 Labiatae. (Briquet.) £ 77. Glechon Spreng. Kelch eiförmig oder röhrig, A3nervig, gleich oder schwach 2lippig, 5zähnig, die 2 vorderen Zähne oft länger als die übrigen. Blkr. mit einge- schlossener, innen kahler Röhre; Oberlippe helmförmig oder sichel- förmig, aufrecht oder der Unterlippe angedrückt, ausgerandet oder = 2spaltig; Unterlippe ausgebreitet, 3spaltig, die Seitenlappen breiter als der Mittellappen und oft an der Basis mit der Oberlippe zusammenhängend. Fertile Stb. unter der Oberlippe aufsteigend oder schwach exsert; A. mit parallelen oder divergierenden, ge- trennten Thecae; hintere Staminodien fadenförmig oder 0. Discus " gleich. Gr. kahl, am Gipfel kurz und ungleich 2spaltig, der hintere ig. 91. Bl. von Glechon = = “ren P spathulata Benth. Ast sehr kurz, der vordere flach verlängert. Nüsschen eilänglich, glatt. — Gewöhnlich weißliche Sträucher oder Halbsträucher mit meistens kleinen, ganzrandigen oder gekerbten B. und schwach oder deutlich differenzierten Bracteen. Scheinwirtel —6blütig, axillär oder am Gipfel der Zweige in kurzen Spicastris gedrängt. Blkr. gelb, fleischrot oder blau. Etwa 40 Arten in Brasilien, z. B. G. spathulata Benth. (Fig. 91), mit gestielten, schwach gekerbten, abgerundeten, dicken, weißlich filzigen B. und kurzen Kelchzähnen, G. marifolia Benth., mit kurzgestielten, eiföürmigen, ganzrandigen, sehr dünn filzigen B. und langen pfriem- lichen Kelchzähnen etc. 78. Acanthomintha A. Gray. Kelch röhrig-glockig, I3nervig, 2lippig; Oberlippe 3zähnig; Unterlippe 2spaltig; alle Zähne am Gipfel stachelig, die vorderen kürzer. Bilkr. mit eingeschlossener, innen kahler Röhre; Oberlippe aufrecht, schmal, concav, = helm- förmig; Unterlippe ausgebreitet, 3lappig, mit zurückgebogenen Seitenlappen und breitem, ausgerandetem Mittellappen. Berüle Stb. unter der Oberlippe aufsteigend; A. mit diver- gierenden, zuletzt aus einander gespreizten oder am Gipfel zu I Fach verschmelzenden Thecae; hintere Staminodien fädlich, am Gipfel keulenförmig, oder kleine, verkümmerte A. tragend. Discus gleich. Gr. kahl, am Gipfel pfriemlich 2spaltig, der hintere Ast kürzer. Nüsschen eiförmig, glatt. — Kahles, Ajähriges Kraut mit verkehrt-eiförmigen oder fast kreisförmigen, grob gezähnten B.; Bracteen den Laubb. ähnlich, aber kleiner. Scheinwirtel dicht ooblütig, am Gipfel der Zweige gedrängt, mit je 2 großen, krautigen, dornig-gezähnten Vorb. 4 Art, A. ilicifolia A. Gray, im südlichen Californien. VI. 6. Stachyoideae-Salvieae. Kelch 2lippig nach 3/3. Blkr. mit eingeschlossener oder exserter Röhre, concaver, sichelförmiger oder helmförmiger Oberlippe und ausgebreiteter Unterlippe. Stb. 2, die’ vorderen (sehr selten die hinteren); die hinteren zu Staminodien reduciert oder 0: Con- nectliv lineal-fädlich, auf dem Stf. articuliert, beweglich oder unbeweglich, hinten eine fertile, lineale Thecae tragend, vorne steril, = verändert. — Kräuter oder Halbsträucher, seltener Sträucher von sehr mannigfaltiger Tracht. A. Connectiv vorne ausgestreckt, fädlich, ruderförmig, keulenförmig, oder am Gipfel eine verkümmerte Theca tragend. a. Nüsschen eiförmig-3 eckig, oft etwas comprimiert, seltener kuglig. a. Schlund des Kelches kahl oder wenig behaart. Hintere Staminodien sehr klein oder 0 (sehr selten deutlich entwickelt). Nüsschen + eiförmig-3eckig . . 78. Salvia. Schlund des Kelches dicht mit langen Haaren geschlossen. Hintere Staminodien kurz fädlich, am Gipfel keulenförmig oder 2zähnig. Nüsschen fast kuglig. 79. Salviastrum. b. Nüsschen groß, stark comprimiert, die vorderen reduciert, auf der Innenseite stumpf kielförmig . . ur 80. Polakıy B. Connectiv vorne ch entwickelt ner = N Sehr Klone pie Teduciert. 81. Ramona. 79. Salvia L. (einschl. Covola Medik., Schraderia Mönch, Jungia Mönch, Sclarea [Tournef.] Mönch, Horminum [Tournef.] Mönch [nicht L.], Stenarrhena Don, Gallitrichum e P Bet Labiatae. (Briquet.) 271 Jord. et Fourr., Leonia Llav. et Lex.) Kelch eiförmig, glockig oder röhrig, am Schlunde kahl oder schwach behaart, 2lippig; Oberlippe ganzrandig oder 3zähnig; Unterlippe %zähnig oder 2spaltig. Blkr. mit eingeschlossener oder exserter, gleicher, bauchiger oder nach oben zu erweiterter Röhre; Saftdecke bestehend aus einer transversalen oder schiefen, ringförmigen Haarleiste, oder aus 2 zahnförmigen Höckern oder auf Haarschöpfe reduciert oder 0; Oberlippe aufrecht, seltener etwas ausgebreitet und = gerade, meistens concav oder sichelförmig, ganzrandig oder ausgerandet; Unterlippe ausgebreitet, 3spaltig, mit eiförmigen oder rundlichen, oft zurückgebogenen Seitenlappen, mit größerem, ganz- randigem, ausgerandetem oder am Gipfel in 2 aus einander gespreizten Pleuridien differenziertem Mittellappen. Stf. der vorderen Stb. kurz, mit den Connectiven articuliert und meistens über dieselben hinaus kurz muschelförmig ausgezogen; durch die Articu- 'lation werden die Connective in 2 Äste oder Schenkel zerteilt; Oberschenkel (pollina- torium) fädlich, unter der Oberlippe aufsteigend, am Gipfel eine lineale, fertile Theca tragend ; Unterschenkel (vectiarium) meistens kürzer, zuerst cylindrisch, bald aber zu einem löffelförmigen oder ruderförmigen Organ erweitert (cochlear), dessen Gestalt je nach den Arten vielen Abänderungen unterworfen ist; in der Nähe der Articulation ist der untere Schenkel mit einer ebenfalls mannigfaltig gebauten Apophyse versehen; manchmal sind die Connectivlöffel der beiden hinteren Stb. am Gipfel durch kleine An- hängsel (glutinatoria) verbunden, deren Papillen mit dem Alter sehr stark zusammen- zuhängen kommen; seltener sind die unteren Gonnectivschenkel pfriemlich oder sie tragen eine verkümmerte Theca; hintere Staminodien klein oder 0 /sehr selten deutlich ent- wickelt). Ausnahmsweise sind die hinteren Sib. fruchtbar, die vorderen steril (Allagos- padonopsis). Discus vorne = zum Nectarium auswuchernd, seltener fast gleich. Gr. am Gipfel 2spaltig, mit gleichen Ästen oder der hintere Ast länger oder = flach. Nüsschen eiförmig-dreieckig, glatt. — Kräuter, Halbsträucher oder Sträucher mit ganz- randigen, gezähnten, geschnittenen oder fiederig geteilten B., meistens mit differenzierten Bracteen. Scheinwirtel 2—ocoblütig, zu sehr mannigfalttgen Blütenständen zusammen- treiend, aber selten alle axillär, mit sitzenden oder gestielten Bl.; Vorb. meistens klein. Bl. von allen Größen und Farben. Etwa 500 Arten in den gemäßigten und wärmeren Teilen beider Welthälften. — Salvia ist das an Arten reichste Labiatengeschlecht. Trotz dieser großen Anzahl von Formen ist die Gattung bis jetzt fast in ihrer Integrität behalten worden, wie sie von Bentham zuerst (Labiatarum genera et species p. 490) umschrieben worden war. Erst im Jahre 1849 gewann Scheele durch die Aufstellung seiner Gattung Salviastrum einen engeren Begriff dieses Formenkreises. ihm folgte neulich Stapf mit der Beschreibung von Polakia. Eine bedeu- tendere Entdeckung hat dann Maximowicz gemacht, als er in seiner neuen chinesischen Section Allagospadon die merkwürdige Thatsache feststellte, dass hier die hinteren Stb. fertil sind, während die vorderen nur als Staminodien entwickelt sind. Ich hätte Maximo- wicz’ Section zur Gattung erhoben, um den in der Systematik der Labiaten üblichen Prin- cipien getreu zu bleiben, wenn ich beim Studium des asialischen Materiales für die Redaction dieses Artikels nicht dasselbe Verhalten bei einer Art aus einem etwas verschiede- nen Formenkreis, nämlich S. saxicola Wall., gefunden hätte. Durch diesen Fund angerest, habe ich genauere vergleichende Untersuchungen über die Morphologie der Bl. in den Sec- tionen Heterosphace, Notiosphace und Hemiphace Bentham'’s unternommen. Da aber die zu behandelnden Arten sehr zahlreich sind, dürfte es sich bis zur Erledigung dieser Arbeit empfehlen, von provisorischen Gattungsbegründungen abzusehen und einstweilen noch den Bentham'’schen Rahmen zu behalten, Untergatt. I. Schraderia (Mönch) Brig. Kelchlappen zur Fruchtzeit erweitert, häutig adrig. Saftdecke im Grunde der Blumenkronenröhre bestehend aus einer ringförmigen Haar- leiste. Untere Connectivschenkel der vorderen Stb. etwas aufgerichtet, mit einer + verküm- merten Theca versehen, am Gipfel zusammenhängend. Orientalisch-Südafrikanische Arten. Sect. I. Hymenosphace Benth. (emend. Bunge). Meistens ausdauernde Kräuter, selten Halbsträucher oder Sträucher. Blkr. mit breiter Röhre; Oberlippe aufrecht oder schwach gebogen, nicht oder kaum comprimiert. Orientalische Arten. — S. smyrnaea Boiss., mit auf- steigenden, an der Basis dichter beblätterten, abstehend behaarten, drüsigen Stengeln, blass- grünen, klebrig-behaarten, lang gestielten, elliptischen B., ei-rhombischen, kurz zugespitzten, sitzenden Bracteen, ungleichen Kelchlippen; die Oberlippe mit kurzen 3eckigen Zähnen, die 272 Labiatae. {Briquet.) Unterlippe mit tiefgetrennten eiförmigen Zähnen in den Bergen Phrygiens. $. cadmica Boiss., in Kleinasien verbreiteter, von der vorigen durch die sehr kurzen Zähne der Kelchoberlippe und die kurze weiße Blkr. verschieden, die Blattspreite ist an der Basis mit 2—4 sehr klei- nen eiförmigen Anhängseln versehen. S. pomifera L. in Creta, filziger Strauch, mit gestielten, schwach gekerbten, undulierten, etwas runzeligen, eilänglichen, stumpfen B., kleinen gefärb- ten abfälligen Bracteen und sitzendem, breit glockigem Kelche. Kelchoberlippe fast ganzrandig; Unterlippe 2lappig. S. calicina Sibth. et Sm. in Griechenland und im Archipel, trennt sich von S. pomifera durch kürzere und breitere, nicht undulierte B. und stumpfere Kelchzähne. Mit den vorigen verwandte Arten sind S. euphratica Montbr. et Auch. in Cappadocien und Süd-Armenien, $S. Haussknechtii Boiss. in Cataonien, $. Bodeana Bunge in Persien, S. dra- eocephaloides Boiss. in Persien uud Armenien. S. Hydrangea DC., in Persien und Kurdistan, zeichnet sich durch die fiederartig geschnittenen B. und durch die zur Fruchtzeit sehr großen, stark erweiterten, intensiv-rosafarbigen Kelche aus. S$. Sheilei Boiss., ebenfalls in Per- sien, hat kleinere gezähnelte Blattsegmente, kleinere Bl. und kaum ungleiche Kelchlippen. S.acetabulesa Vahl in Kleinasien, Armenien und Mesopotamien, kurz und klebrig behaart, mit langgestielten runzeligen, angedrückt behaarten, eiförmigen, an der Basis der Spreite mit Anhängseln versehenen B., lang und steif behaarten, zur Fruchtzeit netzig-adrigem, sehr stark erweitertem Kelche. S$. ceryptantha Montbr. et Auch., in Kleinasien, zeichnet sich durch län- gere schmälere B., gedrängte Scheinwirtel und weißliche und membranartige Kelche mit sehr ungleichen Lippen aus. Verwandte Arten sind $. Szovitsiana Bunge in Persien, $. Rascheyana Boiss. im Antilibanon, S. Pinardi Boiss. in Syrien etc. Sect. II. Nactosphace Brig. (sect. Hymenosphace Benth. z. T.) Meistens harte, holzige Halbsträucher oder Sträucher. Blumenkelch mit schmälerer Röhre; Oberlippe gebogen oder sichelförmig, comprimiert. Südafrikanische Art, 4 auf den canarischen Inseln. — 8. garie- pensis E. Mey, mit gestielten, breit eiförmigen, unregelmäßig gezähnelten, an der Basis ab- gestutzten oder herzförmigen runzeligen B., 2blütigen dorsiventralen Scheinwirteln, 3zähni- ger Kelchoberlippe und 2spaltiger Unterlippe, am Cap. S. Eckloniana Benth., mit gestielten, kreisförmigen, geschnilten-gezähnten oder fast gelappten, krautigen, beiderseits grünen, klebrig-behaarten B., gedrängten 2blütigen Scheinwirteln, undulierter Kelchoberlippe und ausgerandet-2spaltiger Kelchunterlippe. S. aurea L., weiß-filzig, mit gestielten eiförmig- rundlichen, ganzrandigen oder undulierten lederigen B., ausdauernden, sitzenden, behaarten Bracteen, kurzen gedrängten Spicastris, breit abgerundeter, fast ganzrandiger Kelchoberlippe und ausgerandeter oder 2spaltiger Kelchunterlippe. Verwandte Arten sind $. nivea Thunb., S. hastaefolia Benth., S. albicaulis Benth., S. Dregeana Benth. etc. S. africana L., besitzt fast ganzrandige, sitzende, spitze, lederige, oberseits fast kahle, unten weiße, steife B., breit eiförmige, ausdauernde Bracteen und sehr stark behaarte Kelche, und eine schwach gebo- sene Blumenkronenoberlippe. Eine ähnliche Blkr. besitzen S. crispula Benth. und S. dentata Ait. S. paniculata L., hat wieder eine derjenigen von S. aurea ähnliche Blumenkronenober- lippe, mit = kahlen, aber derben Stengeln und B.: diese schwach gezähnt, lederig, beiderseits srün. Mit der vorigen verwandt ist S. undulata Benth. S. canariensis L., mit weiß-filzigem Stengel, lanzettlichen, 3eckig-spießförmigen, gestielten, runzeligen, fast kahlen B., eilanzelt- lichen, großen, colorierten Bracteen, 6 blütigen = gedrängten Scheinwirteln, 3zähniger Kelch- oberlippe, 2spaltiger Kelchunterlippe und großer purpurner Blkr. mit = sichelförmiger Oberlippe, steht auf den canarischen Inseln isoliert da. Untergatt. II. Salvia Benth. Kelchlappen zur Fruchizeit nicht oder schwach ver- ändert. Saftdecke im Grunde der Blumenkronenröhre bestehend aus einer ringförmigen Haarleiste. Untere Connectivschenkel der vorderen Stb. etwas aufgerichtet, mit einer = verkümmerten Theca versehen, am Gipfel zusammenhängend. Arten des Mittelmeerbeckens und Westasiens; eine kleine Gruppe von Arten auch in Madagaskar. Sect. III. Eusphace Benth. Sträucher oder Halbsträucher, sehr selten Kräuter. Kelch- zähne spitz. Oberlippe der Blkr. aufrecht, fast gerade, concav. $ 1. Simplieifoliae Boiss. B. gestielt, mit ungeteilter Spreite. S. divaricata Montbr. et Auch., mit kurz und angedrückt behaarten Stengeln, eiförmigen, winzig gekerbten, runzeligen, oben kahlen, unten weißlich-behaarten, an der Basis verschmälerten B., rispenartigem kahlem Blütenstand mit auseinandergespreizten Ästen, langen Blütenstielen, kurz klebrig-behaarten Kelchen; die Oberlippe kurz 3zähnig, die Unterlippe 2zähnig, in Cappadocien. S. Aucheri Benth., in Kleinasien, zeichnetsich durch an derBasis niederliegende, wurzeltreibende Stengel, fast sitzende Bl. und fast gleiche kurz lanzettliche Kelchzähne aus. S. Candelabrum Boiss. ist eine prächtige Art Südspaniens, mit behaartem Stengel, ganzrandigen, eiförmigen, runzeligen, beiderseits be- Buch‘ 2 Di ni 7 = “ E . 1 EL Übersicht über die Abteilungen des I., IH. und IV. Teiles der natürlichen Pflanzenfamilien. LeiltT. Abteilung 1: Lief.36 (Bogen 1 u. 2),76,93, 110,130. Myxomycetes: Acrasieae, Phytomyxinae. Myxogasteres, Fungi wird fortgesetzt. » 4a: Lief. 129, Schizophyta, Diatomaceae, wird fortgesetzt. » 2: Lief. 40, 41, 46, 60,86, 97. Conjugatae, Chlorophyceae, Characeae, Phaeophy ceae, Florideae, wird fortgesetzt. » 3: Lief. 94, 92, 442. Hepaticae, Musei, wird fortgesetzt. » 4: Filicinae, Equisetinae, Lycopodinae. Teil III. Abteilung 4: Lief. 14, 48, 20, 30, 32, 35. Saururaceae bis Hydnoraceae, vollendet. » 42: Lief. 70, 79, Bogen 7 u. 8 aus 37/88. Polygonaceae bis Basellaceae vollendet, n 4b: Lief. 31,33. Phytolaccaceae bis Caryophyllaceae, vollendet. » 2: Lief. 46, 19, 29, 55, 57, 58. Nymphaeaceae bis Droseraceae, vollendet. » 9a: Lief. 54, 53,56. Podostemaceae bis Platanaceae, vollendet. » 3: Lief. 24, 59 (Bogen 4), 63, 71, 77, 90, 404, 102, Bogen 23—25 aus 104/105 Rosaceae bis Leguminosae, vollendet. » 4: Lief. 47, 52, 134, 132, 133. ‘ Geraniaceae bis Burseraceae, Meliaceae, Trigoniaceae, Vochysiaceae, Tremandraceae, Polygalaceae, Dicha- petalaceae, wird fortgesetzt. » 5: Lief.42, 44,59 (Bogen 7, 8), 73, 78, 84, 447, 148, 128. Euphorbiaceae bis Rham- naceae, Vitaceae, wird fortgesetzt. » 6: Lief. 49, 50, 80, 82, 95, 443, 449. Elaeocarpaceae bis Violaceae, vollendet. » 62: Lief. 98, 99, 400, 403, Bogen 43—46 aus 406/107. Flacourtiaceae bis Elaeagnaceae, vollendet. 5 7: Lief. 72, 84, 87, 88, 94, 96. Lythraceae bis Halorrhagidaceae, vollendet. » 8: Lief. 141. Araliaceae, Umbelliferae, Cornaceae, wird fortgesetzt. Teil IV. Abteilung A: Lief. 37, 38, 45, 69. Clethraceae bis Symplocaceae, vollendet. » 2: Lief. 75, 120, 124, 422, 423, 424, 425. Oleaceae bis Asclepiadaceae, vollendet. > 32: Lief. 68, 85, Bogen 7 und 8 aus 406/407, 414, 427, 134. Convolvulaceae bis Labiatae, erscheint 1896. » 3b: Lief.65, 67, 83, 408, 409, 415, 116,|4126. Nolanaceae bis Plantaginaceae, vollendet. » 4: Lief. 61, 62, 64, 66. Rubiaceae bis Dipsacaceae, vollendet. » 5: Lief. 34, 36 (Bogen 4, 5), 39, 43, 48, 54, 74, 87, 89, Bogen 24—25 aus 104/405, Cucurbitaceae bis Compositae, vollendet. . In der Reihenfolge der Familien dürften bei einzelnen Abteilungen noch kleine Änderungen eintreten, da einerseits das genauere Studium derselben noch zu anderen Ergebnissen über ihre systematische Stellung führen kann, anderseits die Ablieferung der Manuskripte von Seiten der Herren Mitarbeiter nicht immer gerade zu dem fest- gesetzten Zeitpunkt erfolgt. A. Ensgsler. KR Verlag von Wilhelm Engelmann in Leipsi Die natürlichen Pflanzenfamilien nebst ihren Gattungen und wichtigeren Arten insbesondere den Nutzpflanze unter Mitwirkung zahlreicher hervorragender Fachgelehrten - begründet von A. Engler und K. Prantl, fortgesetzt von ® A. Engler ord. Prof. der Botanik und Direktor des botanischen Gartens zu Berlin. = Bisher erschienen 134 Lieferungen. B Lex.-8. Zum Subskriptionspreis ä ‚#4 1.50. Einzelpreis a # 3— 3e6” Zur Erleichterung der Anschaffung wird das Werk künftig auch in Partien von je 5—10 Lieferungen bei Verpflichtung zur AR, Abnahme des ganzen Werkes zum Subskriptionspreis von.#1.50 pro Lieferung abgegeben. Diese Vergünstigung erstreckt sich auch auf dieBand- und die Abteilungsausgabe, die ebenfalls nach und nach zum Subskriptionspreis (also zu 50 2 pro Bogen) be- 000 zogen werden können. Diejenigen Interessenter, denen die An- sehaffung sämmtlicher erschienenen Lieferungenaufeinmalbisher zu viel war, werden aufdiese Bezugsweisen besondersaufmerksam semacht. SE fe, .n Soeben erschien: e. Die Vegetation der Erde. > Sammlung pflanzengeographischer Monographien herausgegeben von | Bl H, A. Engler und ©. Drude EEE a h ord. Professor der Botanik und Direktor ord, Professor der Botanik und Direktor ar, i des botan. Gartens in Berlin des botan. Gartens in Dresden. I. Grundzüge der Pflanzenverbreitung auf der iberischen Halbinsel von | IR Moritz Willkomm. Be £ Mit 21 Textfiguren, 2 Heliogravüren und 2 Karten. , % Ä gr. 8. geh. „4 12.—, geb. (in Ganzleinen) .# 13.50. Bor — Weitere Bände befinden sich in Vorbereitung. —— Soeben erschien: r Monographie der RR Gattung Euphrasia Dr. R. v. Wettstein Ba. Professor an der deutschen Universität in Prag. rs: Arbeiten des botanischen Instituts der k.k. deutschen Universität in Prag Nr.IX, { | Mit einem De Candolle’schen Preise ausgezeichnete Arbeit, Se Herausgegeben mit Unterstützung der Gesellschaft zur Förderung deutscher Wissen- schaft, Kunst und Litteratur in Böhmen. EN REN, Mit 14 Tafeln, 4 Karten und 7 Textillustrationen. or. 4. 4 30.—. Druck von er & Härte in Leipzig. ER: nebst ihren Gattungen und wichtigeren Arten I: % insbesondere den Nutzpflanzen, ll + unter Mitwirkung zahlreicher hervorragender Fachgelehrten, begründet von 1% A. Engler „na K. Prantl, N fortgesetzt von A. Engler, ord. Professor der Botanik und Direktor des botan. Gartens in Berlin, 140. Lieferung. Labiatae von J. Briquet. IV. Teil, 3. Abteilung a, Bogen 18 bis 20. Bl Mit 73 Einzelbildern in 10 Figuren. Leipzig Verlag von Wilhelm Engelmann 1896. x onspreis M. 1.50. — Einzelpreis M. 3.—. der Pflanzenwelt in systematischer und dabei doch er ee, zur Darstellung zu bringen suchte. Die »natürlichen Pflanzenfamiliens hoffen dies erreichen; nicht nur die Art der Bearbeitung des Textes, sondern vor allem auch die Zahl EN Güte der Abbildungen lassen erwarten, dass ebensowohl Botaniker von j Fach, als einigermaßen vorgebildete Laien (Lehrer der Naturwissenschaft, Apotheker und Pharmazeuten, Aerzte, Forst- und Landwirte, Gärtner, wissenschaftliche Reisende und Kolonisten) eine Fülle von Anregung und Belehrung finden werden. \ Die Namen der Herausgeber wie der zahlreichen Mitarbeiter (s. das folgende Verzeichnis) bieten die Gewähr einer, auch die strengste Kritik bestehenden Behandlung des Stoffes. Die Abbildungen liefern ein kostbares, bisher nur Wenigen zugängliches Material und dürften zur Verbreitung des Werkes in weiten Kreisen ganz besonders beitragen. — Die Einteilung des Werkes ist folgendei: I. Teil. Kryptogamen, redigiert von A. Engler. 4. Algen und Pilze. 2. Moose, Farne, Schachtelhalme, Bärlappe etc. {I.—IV. Teil. Siphonogamen (Phanerogamen), redigiert von A. Engler. II. Teil. Gymnospermen und monokotyledone Angiospermen. III. u. IV. Teil. Dikotyledone Angiospermen. V. Teil. Erläuterung des Systemes. Übersicht über die Familien und General- register. _ Der Subskriptionspreis .eines Heftes beträgt nur .# 1.50, der Einzelpreis # 3.—. Die Abteilungen (Bände) sind je nach Vollendung für sich, zu höherem Preise, käuflich Das erste Heft ist zur Ansicht durch alle Buchhandlungen zu beziehen; ein kurzer Prospekt und ein Probeheft (20 S., zugleich ausführliche Ankündigung) gratis auch vom Verleger. Verzeichnis der Mitarbeiter. Siphonogamen (Phanerogamen). P. Ascherson in Berlin, G. v. Beck in Wien, D. Brandis in Bonn, J. Briquetin Genf, F. Buchenau in Bremen, R. Caspary(#) in Königsberg, Chodat in Genf, U.Dammer in Berlin, O0. Drude in Dresden, A. W. Eichler(+) in Berlin, A. Engler in Berlin, W. 0. Focke in Bremen, K. Fritsch in Wien, E. Gilg in Berlin, M. Gürke in Berlin-Schöneberg, E. Hackel in St. Pölten, H. Harms in Berlin, A. Heimerl in Sechshaus bei Wien, G. Hieronymus in Berlin, F.Höck in Luckenwalde, O. Hoffmann in Berlin, Kamienski in Odessa, E. Knob- lauch in Tübingen, E. Koehne in Berlin, F. Krasser in Wien, M. Kronfeld in Wien, J. Kündig in Zürich, G. Lindau in Berlin, Th. Loesener in Berlin, P, Magnus in Berlin, O0. Müller in Breslau, F. Niedenzu in Braunsberg, F. Pax in Breslau. A. Peter in Göttingen, O. G. Petersen in Kopenhagen, E. Pfitzer in Heidel- berg, A. Poülse'n in Kopenhagen, K. Prantl(}) in Breslau, L.Radlk ofer in München, R. Raimaunn in Wien, K. Reiche in Santiago de Chile, W. Schimper in Bonn, H. Schinz in Zürich, S. Schoenland in Graham’s Town, K. Schumann in Berlin, J.v. Szyszylowicz in Dublany, H. Solereder in München, H. Graf zu Solms- Laubach in Strassburg, O. Stapf in Kew, P. Taubert in Berlin. G. Volkens in Berlin, ©. Warburg in Berlin, E. Warming in Kopenhagen, A. Weberbauer in Breslau, R. v. Wettstein in Prag, L. Wittmack in Berlin, E. Wunschmann in Friedenau-Berlin. Kryptogamen. P. Dietel in Leipzig, P. Falkenberg in Rostock, Ed. Fiechse in Bern, M. Fünfstück in Stuttgart, P. Hauptfleisch in Würzburg, P. Hennings in Berlin, ©. Kirchner in Hohenheim, F. Kjellman in Upsala, G.Lindau in Berlin, W. Migula in Karlsruhe, C. Müller in Berlin, H. Potoni& in Berlin, K. Prantl (+) in Breslau, R. Sadebeck in Hamburg, V. Schiffner in Prag, F. Schmitz (4) in Greifswald, J. Schroeter ($) in Breslau, F. Schütt in Greifswald, N. Willein Christiania, A. Zahlbruckner in Wien., a Labiatae. (Briquet.) 2173 haarten, unten weißlichen B. mit verlängertem, lockerem, rispenartigem Blütenstand, entfernten Scheinwirteln mit gestielten Bl., klebrig-behaartem, schwach 2lippigem, 5zähnigem Kelch und großer Blkr.; die Oberlippe mit weißen Strichen, die Unterlippe violett. S. officinalis L. (Fig. 92 F, G und K), von Spanien bis zu den Adriatischen Küsten, aber sonst vielfach eultiviert, zeichnet sich durch den weißwolligen Stengel, die fast ganzrandigen, eiförmigen, an der Basis abgerundeten oder verschmälerten, runzeligen, unten oder beiderseits = weiß- filzigen B., die sitzenden, eiförmigen, zugespitzten Bracteen, die reichblütigen getrennten Scheinwirtel, die gestielten, colorierten, behaarten Kelche mit 3zähniger Oberlippe, 2spalti- ger Unterlippe und pfriemlichen. Zähnen aus. S. lavandulaefolia Vahl (S. Hispanorum Lag.) in Spanien unterscheidet sich beständig von der vorigen durch viel schmälere, beiderseits weiß-filzige B. S. grandiflora Ettling. ist eine im Oriente mit S. officinalis vicariierende Art, mit großen eiförmigen oder eilanzettlichen, an der Basis herzförmig-abgerundeten B. und ‚3eckig-spitzen, nicht pfriemlichen Kelchzähnen. Andere mit den vorigen verwandte Arten sind S. rotundifolia Vis. auf dem Berge Ida, S. oxyodon Webb und S. Blancoana Webb in Spanien, S. Eichleriana Heldr. in Griechenland elc., S. libanotica Boiss. et Gaill. im Orient etc. S. macrochlamis Boiss. et Kotsch. in Armenien unterscheidet sich von allen übrigen Arten dieser Gruppe durch die großen ei-lanzettlichen, weißlichen, membranartigen Bracteen. — Am Anhange muss noch erwähnt werden, dass eine kleine Anzahl von Arten auch in Mada- gaskar vorkommt. Es sind dies Halbsträucher mit stark runzeligen, netzig-aderigen, am Rande gebogenen oder dicht gedrängten, weißlich-filzigen, glatten B., z. B. S. cryptoclada Bak., S. sessilifolia Bak., S. porphyrocalyx Bak., S. tartanarivensis Brig., S. Goudotü Brig. elc., ferner S. leucodermis Bak. und S. parvifolia Bak. $ 2. Pinnatae Boiss. B. gestielt, mit fiederig oder (durch Reduction) fingerig bis zur Basis geteilten BB — A. Fruticosae Boiss. Sträucher mit steifen, holzigen Zweigen. — Aa. Bracteen viel kürzer als die Bl. S. triloba L. f., angedrückt weißfilzig, mit runzeligen, winzig gekerbten, unten weißeren, aus gestutzter oder herzförmiger Basis eilänglichen oder lanzettlichen, an der Basis mit 2 elliptischen Segmenten versehenen B., klebrigen rispenartigen Blütenständen, 4—6blütigen Scheinwirteln, = 2lippigem, behaartem Kelche und 3eckigen Kelchzähnen, von Süditalien und Sicilien bis Anatolien, Cypern, Syrien und Palästina. Mit der vorigen eng verwandt ist S. cypria Kotsch. mit viel kleineren kürzen B., 2 mal kleineren Bl. und klei- nen stumpfen Kelchzähnen. S. Cedronella Boiss., mit zahlreichen steifen kahlen Zweigen, glaucescierenden, kurz gestielten, etwas fleischigen, fiederartig geteilten B., die Segmente ge- nähert, keilförmig, stumpf gezähnt, mit 2—4blütigen entfernten Scheinwirteln, kurz gestielten Bl., fast kahlem Kelche, die Oberlippe sehr kurz 3zähnig, die Unterlippe 2spaltig, alle Zähne dornig-zugespitzt, mit gelber Blkr., in Phrygien und Carien. S. rosaefolia Sm. in Armenien ist der vorigen verwandt, aber behaart, mit schmalen entfernt gesägten Blattsegmenten, an- gedrückt-behaartem Kelche, die Oberlippe kurz und spitz 3zähnig, die Unterlippe mit eiför- migen zugespitzten Lappen, mit purpurner Blkr. S. suffruticosa Montbr. et Auch., in Cataonien, Cappadocien und Turkestan, trennt sich von der vorigen durch längere dornige Kelchzähne und die gelbe Blkr. S. spireaefolia Boiss. et Hohen. in Spanien und Mesopotamien hat größere spitzgezähnte Blattsegmente und blaue Bl. S. potentillaefolia Boiss. et Heldr., eine gelb- blütige Art Lyciens und Ciliciens, hat durch Reduction fingerig 3teiligeB. Mit den vorigen verwandt sind S. pisidica Boiss. et Heldr., S. Tchihatcheffii (Fisch. et Mey.) Boiss., S. Wiede- manni Boiss. — Ab. Bracteen groß, die Bl. überragend. S. caespitosa Montb. et Auch. hat membranartige, netzig-adrige, am Gipfel gefranzte Bracteen, bewohnt die Berge Anatoliens, Lyciens, Cataoniens und Russisch-Armeniens bis zur Höhe von 8000’. S. Rüssegeri Fenzl, im Taurus und in Isaurien, hat ganzrandige Bracteen. — B. Herbaceae Brig. Zweige krautig, aus einem holzigen Rhizom hervortretend. — Ba. Bracteen kürzer als die Bl., meistens abfällig. S. ringens Sibth. et Sm. in Macedonien, Thracien und Griechenland, mit niederliegenden, oft wurzeltreibenden, sterilen Zweigen, und aufrechtem, kahlem, blättertragendem Stengel, blassgrünen, unten klebrig-behaarten B., Segmente eirundlich, mit 2—6blütigen entfernten Scheinwirteln, nickendem Kelch und blauer Blkr. S. scabiosaefolia Lamk. (einschl. S. Ha- blitziana Willd. und S. vulnerariaefolia Willd.), kurz und abstehend behaart, mit aufsteigendem Stengel, ei- oder lineal-lanzettlichen Blattsegmenten, und breitglockigem, membranartigem, tief 2lippigem Kelch, in der Krimm. S. pinnata L. in Kleinasien, Syrien und Palästina, ab- stehend drüsig und klebrig behaart, mit kurzgestielten, oft alternierenden Blattsegmenten, 4—sblütigen entfernten, locker rispenartig disponierten Scheinwirteln und langgestieltem, flaschenförmigem, wollig behaartem, sehr kurzlippigem Kelch. S.rubifolia Boiss. im Libanon und Antilibanon hat 3—5zeilige B. mit stumpf ei-rundlichen, gekerbten Segmenten. Ver- wandte Arten sind S. recognita Fisch. et Mey. in Cappadocien und Cilicien, S. calaonica Natürl. Pflanzenfam. IV. 2a. 18 274 Labiatae. (Briquet.) Boiss. et Haussk. in Cataonien, S. pilifera Montbr. et Auch. in Cappadocien. — Bb. Bracteen groß, die Bl. überragend, ausdauernd. S. bracteata Russ. von Syrien, durch Kleinasien bis Armenien, hat schüsselförmige, an der Basis colorierte, = häutige, oben zugespitzte, die Bl. umgebende Bracteen; bei der mesopotamischen S. trichoclada Benth. sind die Bracteen eilanzettlich ganzrandig. Sect. IV. Drymosphace Benth. Aufrechte, oft klebrig drüsige Kräuter. Oberlippe der Blkr. sichelförmig, comprimiert. Saftdecke im Grunde der Blumenkronenröhre bestehend aus einer ringförmigen Haarleiste.e Untere Connectivschenkel der vorderen Stb. etwas aufgerichtet, mit einer = verkümmerten Theca versehen, ‚am Gipfel schwach zusammen- hängend. S. glutinosa L. in Europa, West- und Centralasien, mit aufrechtem, abstehend behaartem, klebrig-drüsigem Stengel, gestielten, an spieß-herzförmiger Basis eiförmigen, zugespitzten, membranartigen, gezähnten B., lockeren, armblütigen, entfernten Schein- wirteln, röhrigen Kelchen, ganzrandiger Kelchoberlippe, 2zähliger Kelchunterlippe und großer, gelber Bikr.; im Himalaya kommt eine var. nubicola (Wall.) Brig. vor. Eng verwandte Arten sind S. hians Royle und S. campanulata im Himalaya. S. Forskolei im Orient, $. mil- tiorhiza Bunge, S. umbratica Hance et Seem., $. Przewalskii Maxim., S. Roborowskii Maxim. etc. in China. Untergatt. III. Sclarea (Mönch) Benth. Kelchlappen zur Fruchtzeit nicht oder schwach verändert. Saftdecke 0. Unterer Connectivschenkel der vorderen Stb. vorne her- abgebogen, am Gipfel löffelartig differenziert und zusammenhängend. Arten der alten Welt. Sect. V. Horminum (Mönch) Benth. Ajährige Kräuter. Kelch röhrig; Oberlippe abge- stutzt, mit winzigen entfernten Zähnen. Bikr. klein; Oberlippe aufrecht, concav. A Art, S. viridis L. mit mehreren Varietäten im ganzen Mittelmeergebiete, bemerkenswert ist die var , Horminum (L.) Batt.*) bei welcher die obersten Bracteen sehr entwickelt sind und wegen ihrer blau-violetten oder roten Farbe als Schauapparat fungieren. Eine var. intermedia Brig. füllt die Brücke zwischen der var. Horminum und der eigentlichen var. viridis aus; andere Formen sind die var. hypoleuca Brig. in Dalmatien und angustifolia (Boiss.) Brig. in Syrien, Sect. VI. Stenarrhena (Don) Brig. (Sect. Aethiopis Benth.). Kräuter (sehr selten Halb- sträucher). Kelch glockig oder röhrig; Oberlippe 3zähnig, mit aufrechten oder kaum zu- sammenneigenden Zähnen, der mittlere oft sehr klein. Blkr. entwickelt; Oberlippe sichel- förmig, comprimiert. ; $ 4. Homalosphaceae (Boiss.) Brig. (Sect. Homalosphace et Clonosphace Bunge). Bilkr. nach oben graduell zum Schlunde erweitert, ohne Saftdecke. S. syriaca L., mit = kahlen Stengeln, stark runzeligen, sehr kurz behaarten, herzförmigen, gestielten B., lockeren, breiten Blütenständen, kleinen Bl., filzigen, glockigen, undeutlich 2lippigen Kelchen und lanzettlichen Kelchzähnen in Kleinasien, Armenien, Mesopotamien und Persien. S. rhytidea Benth. in Af- ghanistan‘, der vorigen ähnlich, aber großblütig. S. compressa Vahl in Mesopotamien, Kur- distan, Persien und Afghanistan, mit gestielten, aus rundlicher oder herzförmiger Basis breit eiförmigen, oben spinnwebeartig filzigen B., dünnen, kreisförmigen, am Gipfel zugespitzten Brac- teen, zur Fruchtzeit vergrößertem Kelche, und mit eiförmigen stumpfen Zähnen, der hin- tere sehr kurz fädlich. S. eriophora Boiss. et Kotsch. in Cilicien, mit aufrechtem, kleinem, stark beblättertem Stengel, grünen, sehr runzeligen, angedrückt behaarten, sehr schmal lanzettlichen, spitzen B., 2—4blütigen, zu dünnen weißfilzigen Spicastris genäherten Schein- wirteln, großen bläulichen Bracteen, kleinen sitzenden Bl. und blauer Blkr. mit eingeschlos- sener Röhre. S. Montbretii Benth., mit unten weißlichem, oben klebrigem Stengel, genäherten, oben grünen, unten weißfilzigen, eilänglichen oder verkehrtlanzettlichen, stumpfen, zum Stiele allmählich verschmälerten, ganzrandigen oder mit einigen spitzen Zähnen ver- sehenen unteren B., linealen spitzen oberen B., 6—A0blütigen entfernten Scheinwirteln in langen Spicastris, breiten, am Gipfel zugespitzt umgebogenen Bracteen, weißem Kelch und violetter Blkr. in Kleinasien und Nordsyrien. Ähnliche verwandte Arten sind S. canescens C. A. Mey. im Caucasus, S. hypochionaea Boiss. in Nordpersien, S. phlyctidea GC. Koch in Grusien etc. S. leriaefolia Benth. in Afghanistan und Nordpersien, dicht weißfilzig, hat nie- drige aufrechte Stengel, dicke, breite, eiförmige, unregelmäßig gelappte, an der Basis ge- schnittene und zum Stiele verschmälerte Grundb,., sitzende obere B., spinnwebeartige filzige, *) Als ich für diese Art die Bezeichnung S$. Horminum vorzog (Lab. des Alp. mar. p. 500) hatte ich übersehen, dass vor mir Battandier und Trabut (Fl. d’Algerie p. 685) dieselbe Reduction schon vorgenommen und den Namen S. viridis für die ganze Gruppe gewählt hatten. Diese Bezeichnung muss also prioritätsmäßig angewandt werden. Labiatae. (Briquet.) 375 _ bis zur Mitte 2lippige, lanzettlich-gezähnte Kelche und eine weiße Bikr. $. spinosa L. in Arabien, Syrien und Mesopotamien, mit oben klebrig-drüsigem Stengel, kurz filzigen oder blassgrünen, breit eiförmigen, fast herzförmigen, unregelmäßig geschnittenen, oft etwas ge- lappten B., klebrig abstehend behaartem, zur Fruchtzeit vergrößertem Kelch, die Oberlippe fast gleich 3zähnig, die Unterlippe mit dornigen, 3eckig-lanzettlichen Zähnen. Mit S. spinosa verwandte Arten sind S. Reuteriana Boiss., S. persepolitana Boiss. in Persien, S. palaeslina Benth., von Ägypten und Arabien bis Persien etc. S. macrosiphon Boiss. in Südpersien trennt sich von allen übrigen Arten der Gruppe durch den großen lang röhrigen Kelch und verlängerte Blkr. mit lang ausgezogener Röhre. $ 2. Gongrosphaceae (Boiss.) Brig. (Sect. Gongrosphace et Physosphace Bunge). Blumen- kronenröhre plötzlich in einen unten sackförmigen Schlund erweitert; Saftdecke am unteren Ende des Schlundes bestehend aus einer behaarten oder gefransten Schuppe oder aus einem Haarschopfe. S. graveolens Vahl in Palästina und Syrien ist die einzige halb- strauchige Art der Section. S. Sclarea L. in Nordafrika, Südeuropa (xerothermische Colonien bie und da in Mitteleuropa) und im Orient, mit dickem, unten behaartem, oben drüsigem Stengel, Fig. 92. A Blütenstand von Salvia argentes L. — B Bl. von $. pratensis L. — C Blütenstand von S. carduacen Benth. — D Bl. von S. carduacea Benth. — E Blütenstand von $. patens Cav. — F Blütenstand von $. officinalis L. — G Bl. von 8. officinahis L. — H gespaltene Blkr. und Stb. von $. officinalis L. — J Stb. von S. pratensis L. — KB. von S$. verticillata L. — L Stb. von 8. vertieillata L. — M Stb. von Ramona grandiflora (Benth.) Brig. grünen, behaarten, breit eiförmigen meistens herzförmigen, gestielten, gekerbten oder gezähnten B., großen eiförmigen concaven, gefärbten Bracteen, 2—6blütigen, entfernt ste- henden ‚Scheinwirteln, gestielten, kurz und breit glockigen, kurz steif behaarten Kelchen, die Oberlippe 3zähnig, die Unterlippe 2spaltig, mit am Gipfel pfriemlichen, etwas dornigen Zähnen, die Blkr. rosa bis blau. S$. Aethiopis L. im Mittelmeergebiet und Orient, mit weiß- filzigen, nicht klebrigen Kelchen, eirhombischen, am Grunde zusammengezogenen, unregel- mäßig gezähnt-gelappten, runzeligen, kurzgestielten B., die oberen herzförmig und den Sten- gel umfassend, mit kahleren, breit eiförmigen, zugespitzten Bracteen, 6—A0blütigen, entfernt stehenden Scheinwirteln, wolligem, zuletzt vergrößertem Kelch und lanzettlichen, am Gipfel etwas dornigen Kelchzähnen; die Bikr. weißlich. S. aristata Auch. in Persien, mit steif 18* 276 Labiatae. (Briquet.) abstehend behaartem Kelche und langen, aus 3eckiger Basis dornigen Zähnen. S. ceratophylla L. in Marokko und von Syrien bis Persien, locker weißwollig, mit dickem, aufrechtem Sten- gel, breit lanzettlichen am Rande in schmale Zipfel geschnittenen B., eiförmigen, zuge- spitzten Bracteen, klebrig-drüsigen Blütenständen, 4—6blütigen, entfernt stehenden Schein- wirteln, abstehend behaartem, zur Fruchtzeit vergrößertem Kelche, auseinandergespreizten Kelchlippen, 3zähniger Kelchoberlippe, der hintere Zahn sehr kurz, und 2spaltiger Kelch- unterlippe. S. argentea L. (Fig. 92 4), mit spinnwebartig filzigen, gelappten B., klebrigen, dünnen, grünen, eiförmigen, zugespitzten, kurzen Bracteen, 4—6blütigen, entfernt stehenden Scheinwirteln, drüsig abstehend behaartem Kelche und pfriemlichen, am Gipfel = dornigen Kelchzähnen, der hintere kurz, in Nordafrika und Südeuropa. S. palula Desf., mit runze- ligen, dicht oder schwach filzigern B., klebrig-drüsigem Blütenstande, großen Bracteen, kurz gestieltem, abstehend behaartem, stark beripptem Kelche, und plötzlich grannenförmig ver- längerten Kelchoberzähnen, in Nordafrika. S. phlomoides Asso in Algerien und Südspanien, von allen übrigen durch die langröhrigen Kelche verschieden. An die vorher kurz charak- terisierten wichtigeren Arten reihen sich nun eine große Anzahl von anderen, von welchen manche später nur als Varietäten zu betrachten sein werden, z. B. S. tingitana Ettl. in Tunisien und Spanien, S. aurasiaca Pomel in Algier, S. anisodonta Hausskn. et Briq. in Per- sien, $S. chionantha Boiss. in Carien und Lycien, S. Tmolea Boiss. auf dem Berge Tmoli, S. verbascifolia Marsch.-Bieb. von Nordpersien bis Transcaucasien, S. atropatana Bunge, S. urmiensis Bunge in Persien, S. Jaminiana de No& in Algerien, S. candidissima Vahl in Grie- chenland und Kleinasien, S. oligophylla Auch. und S. hypoleuca Benth. in Persien, S. asperata Fale., S. Moorcroftiana Wall. und S. lanata Roxb. in Indien etc. etc. S. limbata C. A. Mey. im Talyschlande, Persien und Armenien besitzt muschelförmige Haare auf dem Kelche und horizontal gekrümmte Kelchoberzähne. Mit dieser enger verwandte Species sind S. Beckeri Trautv. im Daghestan, S. sahendica Boiss. et Buhse und S$. chorassanica Bunge in Persien, S, brachycaly& Boiss. nähert sich durch die oben = 2rinnige Kelchoberlippe der nächsten Section, besitzt aber die normalen Merkmale der Blkr. Sect. VII. Plethiosphace Benth. (Gallitrichum Jord. et Fourr.) Kräuter, sehr selten Halbsträucher. Kelch eiförmig, mit concaver 2rinniger Oberlippe und kurz zusammen- neigenden Zähnen. Blkr. mit aufrechter, concaver oder sichelförmig-comprimierter Oberlippe. Saftdecke bestehend aus einer gefransten Schuppe oder aus einem Haarschopfe im unteren Teile der Blumenkronenröhre oder 0. — A. Algerienses Batt. et Trab. Kelchoberlippe mit kurz grannigem Hinterzahn, die vier übrigen Zähne lang grannenförmig verlängert. Blkr. sehr groß. S. bicolor Desf. in Spanien, Algerien und Marokko ist ein hohes Kraut mit sehr sroßen, grünen, behaarten, eiförmigen oder = 3eckigen, ungleich bauchigen, oft an der Basis herzförmigen B., lang zugespitzten Bracteen und blauen Bikr., der Mittellappen der Unterlippe weiß. S. algeriensis Desf. in Algerien und Marokko, mit weniger bauchigen B. und blauen Blkr. Den vorigen verwandt ist die gelbblütige S. ochroleuca Coss. in Marokko und S$. inamoena Schousb. in Spanien. — B. Euplethiosphaceae Brig. (Plethiosphace et Euple- thiosphace z. T. et C Ininterruptae Batt. et Trab.). Kelchoberlippe breit, rundlicher, mit sehr kurzen, nicht oder schwach grannenförmig verlängerten Zähnen. Bikr. mittelmäßig oder klein. S. pratensis L. (Fig. 92 B und J), in Mittel- und Südeuropa, mit am Grunde des Stengels gedrängten B., herzförmigen Bracteen, 6blütigen Scheinwirteln, glockenförmigen, schwach behaarten Kelchen und sichelförmiger Blumenkronenoberlippe, ist eine biologisch bekannte, gynodiöcische, sehr polymorphe Art. Die zahlreichen Varietäten können in 3 Sub- species gruppiert werden. Monomorph ist subsp. laciniosa (Jord.) Brig. mit tief fiederartig geschnittenen B, bis jetzt nur im französischen Dep. Cöte d’Or gefunden. In Mitteleuropa sehr verbreitet sind die Varietäten der subsp. vulgaris Brig. mit ungeschnittenen oder nur schwach gelappten B. und nicht oder schwach klebrigen Blütenständen: var. rostrata (Schmidt) Reichb., var. nicaeensis Briqg., var. modesta Briq., var. vulgaris Reichb., var. dumetorum Andr.) Brig. Diese letzte Varietät ist in Songarien, Sibirien und Südrussland einheimisch; was in Centraleuropa unter diesem Namen bezeichnet wird, besteht aus @ Exemplaren der var. vulgaris. Die subsp. haematodes Briq. hat kleinere 8 Bl. als die vorhergehenden Formen, sie unterscheidet sich von subsp. vulgaris durch den stark drüsig-klebrigen Blüten- stand. Alle Varietäten dieser Subsp. gehören dem Mittelmeergebiete an: var. bullata (Schousb.) Briq. (S. lusitanica Poir., S. elongata Spreng., S. baetica Boiss.), var. sclareoides (Brot.) Brigq., var. lusitanica (Jacq.) Briq., var. haematodes (Lhinn.) Car. \S. haematodes L., S. Barrelieri Ten., S. Tenorii Spreng.) etc. Äußerst eng verwandte und kaum von S$. pratensis zu trennende Arten sind S. Baumgarleni Grisb. (S. transsilvanica Schm.) und die orientalischen $. hieroso- limitana Boiss., S. virgata Ait., S. viscosa Jacq. etc. S. Verbenaca L. ist eine polymorphe, Br - Labiatae. (Briquet.) 277 der S. pratensis äußerst eng verwandte Art, welche sich jedoch unter allen Fällen von ihr durch die weniger sichelförmige Blumenkronenoberlippe und die dichte weiße Behaarnng der Kelchzähne unterscheidet. T. Verbenaca ist eine Pfl. des Mittelmeergebietes mit verein- zelten nördlicheren aus der xerothermischen Periode stammenden Colonien; die Bl. sind trimorph: groß- und kleinblütig S, und kleistogam. Diese sexuellen Unterschiede sind häufig mit Unrecht zur Charakterisierung von Sippen verwandt worden. Die mir bekannten Varietäten können unter 3 Subspecies verteilt werden. Subsp. Verbenaca Brig. hat eiläng- liche, seltener eiförmige B. mit ungelappten oder sehr schwach gelappien B., hierher var. oblongata (Vahl) Brig. (S. betonicaefolia Lamk. nicht Ettl.), var. Verbenaca Briq. (S. Spielmanniana Marsch.-Bieb., S. Verbenaca var. sinuata Vis. etc.) und var. amplifrons Brig. Bei der subsp. clandestina Brig. sind die B. eiförmig oder eilänglich, bis zum Drittel der halben Spreite fiederartig gelappt, hierher gehören die var. clandestina Brig. (S. clandestina L., S. praecox .Savi, S. hiemalis Brot., S. horminoides Gren. et Godr., S, mixta Timb.-Lagr. etc.) und var. horminoides Briq. (S. horminoides Pourr., $. Verbenaca var. dilatata Boiss.) Extreme Formen werden durch subsp. multifida Brig. geboten, bei welcher die B. tief fiederartig geschnitten sind, mit oft wiederum geschnittenen Segmenten: var. controversa Brig. (S. controversa Ten., nicht Benth., nicht Boiss.), var. multifida Vis. (S. multifida Sibth. et Sm., S. verbenacoides Brot., S. obtusata und $S. acutata Link etc.). Vergl. übrigens für S. pratensis und S. Verbe- naca meine Monographie dieser beiden Arten (Lab. des Alp. mar. p. 510—534). Mit S, Ver- benaca verwandte, aber doch zu unterscheidende Arten sind S. lanigera Poir. (S. clandestina L. herb. nicht Sp., $. coniroversa Benth., Boiss. etc. nicht Ten., $. rugosissima Zucc.) in Nordafrika und im Orient, S. ceratophylloides L. in Südeuropa, S. nubia Ait. in Abessinien, $. disermas L., S. radula Benth., S. rugosa Thunb. am Kap etc. Zu dieser Section gehören noch in Europa und im Orient $. austriaca L., S. silvestris L.. S. nemorosa L., S. valentina Vahl und S. nutans L., S. betonicaefolia Ettl. (S. pendula Baumg.), ist ein in Siebenbürgen nicht seltener, der Formel $. nutans > silvestris entsprechender Bastard. — C. Stenophyliae Brig. Kelch wie in der vorigen Gruppe. Bikr. groß. B. lineal-lanzettlich. S. Balansae De No&@ in Algerien, mit unten filzigen, stark runzeligen B., drüsigen, wohlriechenden Blüten- ständen, tief gespaltenem Kelch und großer, gefalteter, weißer Blumenkronenoberlippe; eine var. aurasiaca De No& hat blaue Bl. und schmälere B. als beim Typus. Untergatt. IV. Jungia (Moench) Brig. (Untergatt. Calosphace Benth.) Kelchlappen zur Fruchtzeit nicht oder kaum verändert. Saftdecke im Grunde der Blumenkronenröhre 0 oder bestehend aus 2 schuppenförmigen Anhängseln. Untere Connectivschenkel der un- teren Stb. vorn herabgebogen, lineal, allmählich ruderförmig erweitert, der Länge nach £ zusammenhängend, aber ohne differenziertes Glutinatorium. Amerikanische Arten. Sect. VIII. Calosphace Benth. Kräuter, Halbsträucher und Sträucher. Kelch eiförmig, glockig oder röhrig, mit ganzrandiger oder 3zähniger Oberlippe, der hintere Zahn den an- deren gleich oder größer als die übrigen. Blumenkronenoberlippe aufrecht, concav. $ A. Mierosphaceae Brig. (Sect. Microsphace Benth.) Bracteen klein und abfällig, sel- tener bleibend. Bikr. klein, kaum die Hälfte der Länge des Kelches erreichend. Vorderer Ast des Gr. flach und rundlich oder beide Äste flach und abgerundet. — A. Misellae Brig. Beide Griffeläste flach und rundlich. S. occidentalis Sw., verzweigtes oder niederliegendes Kraut mit gestielten, breit eiförmigen, spitzen, gezähnten B., eilanzeitlichen bleibenden Brac- teen, und stumpf 3zähnigem Kelche in Mexiko, Peru und Westindien. S. misella Kunth in Mexiko, mit sehr kurz gestielten rhombisch-kreisförmigen, gekerbten, kahlen B., abfälligen, zugespitzten Bracteen und pfriemlich 3zähnigem Kelche. — B. Privoideae Brig. Hinterer Ast des Gr. spitz, der vordere flach und rundlich. S. privoides Benth. in Centralamerika, mit abstehend behaartem Kelch, kurz gestielten, unten weißlich oder gelblich behaarten B., ei- förmigen, bleibenden Bracteen, und etwas drüsigem, pfriemlich 3zähnigem Kelch. $ 2. Micranthae Benth. Bracteen klein, abfällig oder bleibend. Bilkr. klein, die Hälfte der Länge des Kelches erreichend, seltener 2 mal größer. Beide Griffeläste spitz. Kräuter, seltener Sträucher, mit kleinen, oft vorn bauchigen blauen oder weißlichen Blkr., gerader Oberlippe, ausgebreiteter längerer Unterlippe, die Lappen breit, der mittlere ausgerandet. — A. Hypolipontes Brig. Bracteen bleibend. S. obscura Benth., der S. occidentalis äußerst ähn- lich, mit an der Basis keilförmig gestielten B., röhrigen Kelchen und kurz pfriemlichen Kelchzähnen, in Jamaica. S. tenella Sw. in Jamaica ist die kleinste Art der Gattung; Ajähriges 3 Zoll hohes, niederliegendes Kraut mit schmächtigen, aufsteigenden angedrückt behaarten Stengeln, breit eiförmigen, an der Basis herzförmigen, gekerbten, oben angedrückt behaarten, unten kahlen B., kleinen lanzettlichen Bracteen, kurz und stumpf 3zähnigem 278 Labiatae. (Briquet.) Kelch. — B. Phthartae Brig. Bracteen abfällig. — Ba. B. rundlich oder eiförmig, breit. S. riparia Kunth in Peru mit aufrechtem, behaartem Stengel, kurz gestielten, herzförmigen, beiderseits behaarten, gezähnten B., eilänglich spitzen Bracteen, drüsig-behaartem Kelche und spitz 3zähniger Kelchoberlippe. S. inconspicua Benth. in Mexiko hat auch fast sitzende B., aber eine ganzrandige Kelchoberlippe. S. micrantha Vahl in Mexiko und Westindien hat gestielte, breit eiförmige, stumpfe, gekerbte, an der Basis abgestutzte oder herzförmige B., lanzettliche Bracteen und röhrige, drüsig-behaarte, stumpf 3zähnige Kelche. $. or- bicularis Benth. in Panama, strauchig, mit kreisförmigen B. und kurzen spitzen Kelch- zähnen. Verwandte Arten sind S. prostrata Hook. fil. auf den Galapagosinseln, S. serotina L. in Westindien, S. humilis Benth. in Mexiko, S. palaefolia Kunth in den Anden Neu-Granadas, S. tiliaefolia Vahl, auf den Galapogosinseln, in Westindien, Mexiko, Guatemala und Vene- zuela mit aufrechtem, fast kahlem Stengel, breit eiförmigen, an der Basis abgestuzten oder herzförmigen, gekerbten, weichrunzeligen B., lanzettlichen Bracteen, röhrigen, an. den Ner- ven bewimperten Kelchen und spitzen eilanzettlichen Kelchzipfeln. S. flexuosa Presl in Mexiko trennt sich von der vorigen Art durch vielverzweigte, gewundene, kahle Stengel, eiför- mige kahle, an der Basis keilförmige B. — Bb. B. lanzettlich oder lineal. S. lanceolata Willd. von Nebraska bis Arizona, Texas und Florida und in Mexiko, mit kahlem Stengel, gestielten, stumpflichen oder zugespitzten lanzettlich-linealen B., röhrigen, berippten, kahlen, spitz- zähnigen Kelchen und schwach bärtigen Gr. S. leptophylla Benth. in Mexiko, mit schmäle- ren ganz kahlen B. und größeren Bl. $ 3. Membranaceae Benth. Bracteen fast kreisförmig, bleibend, häutig, aderig, die Kelche erreichend oder überragend. Bl. wie in dem vorigen $ oder etwas größer. Colum- bianische und mexikanische Kräuter. S. nitida (Mart. et Gal.) Benth., kahl, mit kurz- gestielten, eilanzettlichen, grünen, kahlen B., entfernten Scheinwirteln, sehr breit herzför- migen, zugespitzten, häutigen, adrigen, die Bl. einschließenden Bracteen, in Mexiko. S. Mo- cinoi Benth., mit kurz behaartem Stengel, gestielten, eiförmigen, zugespitzten, an der Basis keilförmigen oder abgestutzten = kahlen B., sehr großen, kreisförmigen, zugespitzten, häu- tigen, aderigen, ausgebreiteten B. und sitzendem, eiförmig-röhrigem, weißlichem Kelch in Neuspanien. S. bupleuroides Presl in Mexiko ist durch den sitzenden, häutigen Kelch be- merkenswert. S. lasiocephala Hook. et Arn. in Mexiko besitzt dicht weißwollige Kelche. S. hyptoides Mart. et Gal. in Centralamerika, mit lang gestielten, membranartigen B., he- misphärisch kopfförmig gedrängten Scheinwirteln, nierenförmigen Bracteen und nach der Anthese geschlossenem Kelche. S. lophantha Benth., in Guatemala, besitzt nach oben zu membranartig erweiterte, gefärbte, sehr kurz 3zähnige Kelche. S. rubiginosa Benth. in Mexiko ist der vorigen verwandt, hat aber stumpfere, nicht runzelige B., ungefärbte, überall gleich und kurz behaarte Kelche. $ 4. Brachyanthae Benth. Bracteen klein, nach der Anthese abfällig, selten bleibend. Blkr. mittelmäßig, den Kelch 1—2 cm überragend, meistens blau, sehr selten weißlich oder fleischrot, nie scharlach, mit eingeschlossener oder kurz exserter, vorne bauchiger und oft am Schlunde contrahierter Röhre, gerader oder kaum gebogener Oberlippe, und ausgebrei- teter Unterlippe, diese nicht länger als die Oberlippe, mit breiten Lappen, der mittlere aus- gerandet. — A. Angustifoliae Benth. Mexikanische oder nordamerikanische Kräuter oder Halbsträucher mit schwach verzweigten Stengeln, B. lineal, lanzettlich oder ei-lanzettlich, an der Basis verschmälert, keilförmig oder abgerundet-abgestutzt. $S. hirsuta Jacq., Krautig, mit eilänglichen Spitzen, entfernt gesägten, behaarten B., sitzenden, breiten, kreisförmigen, zugespitzten Bracteen, sitzendem, glockig-röhrigem Kelche und unterseits bärtigem Gr. in Mexiko. $. angustifolia Cav., krautig, dicht abstehend behaart, mit fast sitzenden, eilänglich- linealen, ganzrandigen oder = gezähnten B., lineal-lanzettlichen Vorb., röhrigen Kelchen, spitzen Kelchzähnen und unterseits bärtigen Gr. in Mexiko und Texas. Mit S. angustifolia eng verwandt sind S. linifolia Mart. et Gal. in Mexiko, S. Fischeri Torr. in Nordamerika, S. farinacea Benth. in Texas, S. subincisa Benth. in Mexiko etc. S. azurea Lamk. von Nord- carolina und Colorado bis Texas und Florida und im nördlichen Mexiko, unterscheidet sich sogleich durch den kahlen Kelch. Lineale oder lineal-lanzettliche B., aber mit häutigen, breit eiförmigen, zugespitzten Bracteen haben S. laevis Benth. in Mexiko, S. lavanduloides Kunth in Mexiko und Guatemala, S. stachyoides Kunth in Mexiko etc. Eine andere kleine Gruppe von Arten besitzt ei-lanzettliche an der Basis keilförmige B., hierher gehören S. remota Benth., S. helianthemifolia Benth., S. assurgens Kunth, S. nana Kunth, S. prunel- loides Kunth, $. odlongifolia Marb. et Gal. etc., alle in Mexiko. Unter dem Namen Serratae hat Bentham einige argentinische und brasilianische blaublühende, krautige, sehr selten strauchige Arten gruppiert. Die Bl. sind gestielt, lineal, lanzettlich oder eilanzettlich. Diese Labiatae. (Briquet.) 279 Gruppe lässt sich durch kein durchgreifendes Merkmal von der vorigen trennen; sie be- greift S. pallida Benth., S. uliginosa Benth., S. serrata Benth., S. uruguayensis Benth., S. arenaria St. Hil. ete. — B. Vulgares Benth. Mexikanisch-peruvianische oder nordamerika- nische, aufrechte Kräuter, selten Halbsträucher. B. gestielt, eiförmig, seltener eilänglich, an der Basis abgerundet, abgestutzt oder breit herzförmig. Der Habitus hält die Mitte zwischen den Angustifoliae und den Cordifoliae. — Ba. Scheinwirtel in dichten terminalen Spicastris. S. hispanica L. ist ein aufrechtes, behaartes Kraut mit gestiellen, eilanzettlichen, spitz ge- kerbt-gezähnten, an der Basis verschmälerten kahlen B., eiförmigen, bewimperten, zuge- spitzten Bracteen, aufgeblasen-röhrigen, weichbehaarten Kelchen und ganzrandiger Kelch- oberlippe; in Mexiko, Centralamerika, Jamaica einheimisch; angeblich in Spanien eingeführt, früher auch bei Oneglia in Ligurien, von wo sie aber verschwunden ist. S. polystachya Ort., mit eiförmigen, zugespitzten, gesägten, an der Basis abgerundeten oder herzförmigen, unten oft filzigen, runzeligen B., eiförmigen, zugespitzten Bracteen, dorsiventral disponierten Schein- wirteln, glockig-röhrigem, = filzigem Kelche und spitzen Kelchzähnen, in Mexiko und Central- amerika. Verwandte Arten sind S. xalapensis Benth. in Mexiko, S. densiflora Benth. auf der Insel Dominica. — Bb. Scheinwirtel in deutlich unterbrochenen, langen, terminalen Spicastris. S. glechomaefolia Kunth in Neuspanien, mit gestielten, eiförmig-3eckigen, stumpfen, an der Basis == verschmälerten, gekerbten B., eiförmigen, zugespitzten, abfälligen Bracteen, und 3zähniger Kelchoberlippe. S. urticifolia L. in den südl. Vereinigten Staaten, mit auf- rechtem, etwas drüsigem, behaartem Stengel, kurz gestielten, ei-rhombischen, zugespitzten, an der Basis keilförmigen oder abgerundeten B., breiteiförmigen, abfälligen Bracteen und ganz- randiger Kelchoberlippe. Mit der vorigen verwandt sind S. gracilis Benth., S. leptostachya Benth., S. longispicata Mart. et Gal. und S. albiflora Mart. et Gal. in Mexiko etc. Gegen die Arten der Gruppen D und F neigt S. incurvata Ruiz. et Pav., in Peru, mit dünn filzigem Stengel, gestielten, eiförmigen, spitzen, gesägten, an der Basis abgerundeten oder herzförmi- gen, unten weich weißfilzigen B. An diese reihen sich sehr zahlreiche Arten, von welchen die- jenigen mit beiderseits grünen B. allmählich zu den Cordifoliae und Scorodonieae hinüber- führen, z. B. S. galeata Ruiz et Pav. in Peru mit concaver Kelchoberlippe, S. rhombifolia Ruiz et Pav., S. violacea Ruiz et Pav., S. Tafallae Benth., S. Cruikshanki Benth. in Peru, S. tricuspıdata Mart. et Gal. in Mexiko etc. etc. — C. Axillifiorae Benth. Niedrige, stark verzweigte, mexikanische oder westindische Halbsträucher und Sträucher. Scheinwirtel axil- lär, ohne differenzierte Bracteen. Blkr. unten manchmal kaum bauchig, sonst wie in den übrigen Gruppen des $ gebaut. S. awillaris Moc. et Sess. in Mexiko, mit eilänglich linealen, spitzen, ganzrandigen, rauhen B., fast sitzenden berippten, behaarten Kelchen und 3zähniger Kelchoberlippe, alle Kelchzähne pfriemlich zugespitzt. S. cuneifolia Benth., mit sitzenden ei- keilförmigen, schwach gezähnten, beiderseits grünen B., röhrigen, behaarten Kelchen, kurz 3zähniger Kelchoberlippe, 2spaltiger Kelchunterlippe und kahlem Gr., in Mexiko. S. cala- mintaefolia Vahl auf der Insel Domingo hat gestielte, breit eiförmige, stumpfe, gekerbte, an - der Basis herzförmige, beiderseits filzige B., gestielte, glockig-röhrige, = kahle Kelche, und einen oberwärts bärtigen Gr. S. ballotaeflora Benth. in Mexiko unterscheidet sich von der vorigen durch die oberseits grünen B. und die nach der Anthese erweiterten Kelchlappen. — D. Candicantes Benth. Stark verzweigte, mexikanisch-peruvianische kleine Sträucher. B. eiförmig, eilänglich oder lanzettlich, nicht herzförmig, unten kurz filzig, weißlich. Schein- wirtel in terminalen Spicastris. S. laxa Benth. in Texas, mit gestielten, ei-rhombischen, stumpfen, gekerbten, an der Basis keilförmigen B., 2blütigen, dorsiventralen Scheinwirteln ‚in kurzen Spicastris, ganzrandiger, zurückgebogener Kelchoberlippe und erweiterten, stum- pfen, netzig-aderigen Lappen an der Kelchunterlippe. S. sideritidis Presl in Peru hat weiß- filzige Stengel, kurz gestielte, eiförmige, stumpfliche, gekerbt-gezähnte, an der Basis ver- schmälerte, oben grüne, unten filzige B., kurze Spicastra und spitz 3zähnige Kelche. Ver- wandt, und ebenfalls peruvianisch, ist S. leucoclada Benth. S. chamaedryoides Cav. in Mexiko ist ein niederliegender kleiner Strauch mit weißfilzigen Zweigen, gestielten, eilänglichen, stumpfen, etwas gekerbten, unten weißfilzigen B., abfälligen, eiförmigen, zugespitzten Bracteen, und kurz und spitz 3zähnigem Kelche. Andere Arten sind S. thymoides Benth. in Mexiko mit sehr kleinen, eiförmigen, sitzenden B., S. collina Kunth, S. flocculosa Benth. in Columbien, S. spicata Roem. et Schult., $. breviflora Moc. et Sess., S. pauciflora Kunth, S. candicans Mart. et Gal. in Mexiko etc. — E. Scorodonieae Benth. Mexikanische oder peruvianisch-brasilianische Sträucher mit runzeligen, meistens am Grunde herzförmigen B. Scheinwirtel in terminalen Spicastris. — Ea. Mexikanische Arten mit stark netzig-aderigen, runzeligen B. S. fruticulosa Benth., mit weißfilzigen Zweigen, gestielten, eiförmigen, stumpfen, schwach gekerbten, an der Basis herzförmigen oder abgestutzten B., eiförmigen, zugespitzten, abfälligen Bracteen, fast 2850 Labiatae. {Briquet.) sitzendem, glockig-röhrigem, weißfilzigem Kelche und stumpfen, abgestutzten Kelchzähnen. SS Scor odoniaefolia Poir. (S. melissodora Lag.), mit weißfilzigen Zweigen, gestielten, eiförmigen oder eilänglichen, stumpfen, schwach gekerbten, oben weichbehaarten, unten blass- oder weißfilzigen B., drüsig-behaartem, beripptem, stumpf 3zähnigem Kelche. $.semiatrata Zucc. von der vorigen durch doppelt größere Kelche, verlängerte Blütenstiele und eine dunkler gefärbte (blaue) kürzere Blumenkronenunterlippe verschieden. Bei S. thyrsiflora Benth. haben die Cymen sehr entwickelte Stiele und bilden einen größeren lockeren Blütenstand. S. Keerlü Benth. besitzt gestielte, eiförmige, stumpfe, gekerbte, unten weißfilzige B., eiförmige, abfäl- lige Bracteen, reichblütige, genäherte Scheinwirtel, glockig-röhrige und abstehend behaarte, spitz 3zähnige Kelche. — Eb. Peruvianisch-mexikanische Arten mit minder runzeligen B. S. cuspidata Ruiz et Pav. in Peru, mit gestielten, eiförmigen, stumpflichen, gekerbten, an der Basis herzförmigen, unten Klassen! behaarten B., glockig-röhrigem, behaartem Kelche, und kurz 3zähniger Kelchoberlippe. S. Gilliesii Benth. in Chile und S. cardiophylla Benth. in Brasilien sind 2 verwandte Arten mit 3zähnigem Kelche. — F. Cordifoliae Benth. Mexika- nisch-peruvianische hohe aufrechte Kräuter oder Sträucher mit krautigen Zweigen. B. herz- förmig, krautig, grün oder unten blass. Scheinwirtel in terminalen Spicastris. S. amarissima Ort. ist ein mexikanisches, früher in Treibhäusern oft cultiviertes Kraut mit abstehend behaartem Stengel, gestielten, an der Basis herzförmigen, eiförmigen, gekerbten, runzeligen, + angedrückt behaarten B., glockig-röhrigen, spitz 3zähnigem Kelche, blauer Blkr. und oberwäris bärtigem Gr. S. carnea Kunth in Columbien und Venezuela, strauchig, mit kahlem oder an den Knoten behaartem Stengel, lang gestielten, breit eiförmigen, zugespitzten, grob gezähnten, an der Basis herzförmigen, + behaarten B., glockig-röhrigem, behaartem, spitz 3zähnigem Kelch, fleischroter Bikr. und dicht weichbehaarter Blumenkronenoberlippe. SS. racemosa Ruiz et Pav. in Peru und S$. sidaefolia Mart. et Gal. sind mit den vorigen eng verbunden. — G. Rudes Benth., südbrasilianische Kräuter, bald mit niederliegendem Stengel, oder gestielten, kreisförmigen oder herzförmigen B., bald mit aufrechtem Stengel (sehr selten Sträucher) und fast sitzenden, eiförmigen oder eilänglichen, stumpfen, sehr selten. lanzett- lichen, an der Basis nie keilfürmigen B. Scheinwirtel in terminalen Spicastris. — Ga. Stengel niederliegend oder an der Basis wurzeltreibend. S.procurrens Benth. mit aufsteigenden, blüten- tragenden Zweigen, gestielten, fast rundlichen oder breit eiförmigen, an der Basis herzförmi- gen, gekerbten B., kurz gestielten, glockigen, drüsigen Kelchen und fast kahlem Gr. $. propin- qua Benth., von der vorigen durch dickere Stengel, kurzgestielte B., langgestielte, röhrige, braun- filzige Kelche verschieden. S. ovalifolia St. Hil., mit aufsteigendem, blütentragendem Stengel, sehr kurz gestielten, eiförmigen, stumpfen, gekerbten, an der Basis abgerundeten, kahlen, eiwas lederigen B., eilanzettlichen Bracteen, röhrigen, weich behaarten, berippten, spitz 3zähnigen Kelchen und sehr kurzem, bärtigem-Gr. S. lachnostachys Benth., mit abstehend behaartem, aufsteigendem, blütentragendem Stengel, fast sitzenden, eilänglichen, stumpfen, regelmäßig gekerbten, unten verrostet- filzigen B. und abstehend behaarten, glockigen, spitz 3zähnigen Kelchen. — Gb. Aufrechte Kräuter, seltener Sträucher. S. cordata Benth., mit kurz gestielten, eiförmigen oder eilänglichen, spitzen, herzförmigen, runzeligen, unten weich weißfilzigen B., glockig-röhrigem, weich behaartem, beripptem, spitz 3zähnigem Kelch und kahlem Gr. S. nervosa Benth., mit zugleich verrostet-filzigem und behaartem Stengel, sitzenden, eilanzettlichen, spitzen, gekerbt-gezähnten, lederigen, oben runzeligen, kahlen, unten auf den Nerven verrostet-filzigen B., eiförmigem, weich behaartem, beripptem Kelche, breit eiförmigen Kelchzähnen und bärtigem Gr. Verwandte Arten sind $. rigida Benth., : S. brevipes Benth. etc., S. viscida St. Hil., strauchig, mit klebrigen Zweigen, fast sitzenden, eilanzettlichen. spitzen, gekerbt-gezähnten, an der Basis herzförmigen, beiderseits grünen, weich abstehend behaarten B., glockig-röhrigen, klebrigen, spitz 3zähnigen Kelchen und oberwärts bärtigem Gr. S. rosmarinoides St. Hil., ebenfalls strauchig, hat sitzende, lineale oder lineal-lanzettliche, lang zugespitzte, gekerbte, an der Basis steife, oben fast kahle, unten weißfilzige B. $. 5. Erianthae Benth. Mexikanisch-peruvianische Sträucher mit meistens runzeligen B, Kelch dicht wollig. Blkr. mit gleichen Lippen oder die Oberlippe größer, mit gerader, bauchiger oder nach oben zu erweiterter Röhre. Gr. mit spitzen Ästen. — A. Laxae Brig. Scheinwirtel in lockeren Spicastris, oder wenigstens die unteren von einander entfernt. — Aa. B, lineal oder lineal-lanzettlich. S. revoluta Ruiz et Pav. mit weißfilzigen Zweigen, kurzgestielten, lineal-lanzettlichen, stumpfen, gekerbten, am Rande umgebogenen, beiderseits weißfilzigen B. und röhrigem, spitz 3zähnigem Kelche in Peru. S.leucantha Cav. in Mexiko mit weißwolligen, fast stielrunden Zweigen, kurzgestielten, lineal-lanzettlichen, spitzen, winzig gekerbten, an der Basis abgerundeten, oben runzeligen, weich behaarten, unten weißfilzigen, flachen B. und a a u uam ne er a Labiatae. (Briquet.) 281 fast sitzendem, eiförmigem, spitz 3zähnigem Kelche. — Ab. B. ei-lanzettlich oder eiförmig. S. eriocaly& Bert. in Jamaica mit ei-lanzettlichen, zugespitzien, an der Basis keilförmigen, gesägten, oben weißbehaarten, unten dicht weißfilzigen B. und glockigem, stumpf 3zähnigem Kelche. Verwandte Arten sind S. sordida Benth. in Neugranada, S. acutifolia Ruiz et Pav. in Peru, S. lasiantha Benth. in Mexiko etc. — B. Confertae Brig. Scheinwirtel in sehr dichten, eiförmigen, terminalen Spicastris. S. lantanaefolia Mart. et Gal. in Mexiko mit weich behaart- wolligen Zweigen und Blattstielen, eiförmigen, spitzen, gekerbten, oben runzeligen, etwas be- haarten, unten weißfilzigen B. S. leucocephala Kunth in Peru mit weißfilzigen Zweigen, ge- stielten, eiförmigen, stampflichen, am Grunde herzförmigen, gekerbt-gezähnten, unten weiß- filzigen B. $ 6. Bracteaiae Benth. (1833) ($ Macrostachyae Benth. [1848]. Mexikanisch-peruvianische, behaarte, großblättrige Sträucher, sehr selten hohe Kräuter. Scheinwirtel in dicken, ge- drängten Spicastris, mit großen, grünen und bleibenden oder farbigen und abfälligen Bracteen. Bl. blau oder purpurn, fast 2 mal länger als der große Kelch. Gr. mit spitzen Ästen. S. clinopodioides Kunth in Mexiko, mit krautigem, aufrechtem, nach oben zu weißwolligem St., gestielten, eiförmigen, stumpflichen, an der Basis herzförmigen, gekerbten, unten angedrückt behaarten B., rundlich-eiförmigen, behaarten Bracteen und herabgebogener kurzer Kelch- unterlippe. S. parquerensis Moc. et Sess. in Mexiko, von der vorigen durch breitere, in den geflügelten Blattstiel allmählich übergehende B. verschieden. S. macrostachya Kunth in Peru mit aufrechten, = abstehend behaarten Stengeln, tief herzförmigen, gedrängten, beiderseits be- haarten B., breit eiförmigen, behaarten Bracteen und röhrigem, behaartem Kelch. SS. speciosa Presl und S. Maithewsü Benth. sind den vorigen näher stehende peruvianische Arten. $ 7. Longiflorae Benth. Blkr. groß, verschieden gefärbt, bis 5 Zoll lang. Kräuter und Sträucher von sehr mannigfaltiger Tracht. Gr. mit spitzen Ästen. Sehr artenreiche, schwer einzuteilende Gruppe. — A. Elongatae Benth. Brasilianische Halbsträucher, seltener aus- dauernde Kräuter. Scheinwirtel 6—8blütig, in langen, terminalen Spicastris. Blkr. weiß, rot-gelb oder scharlach. — Aa. Bikr. weißfilzig mit nach oben erweiterter oder etwas bauchiger Röhre und kurzen Lippen. Hierher S. tomentella Pohl und S. velutina Benth. — Ab. Bikr. äußerlich mit gelbem Filze versehen, innen rötlich. S. confertiflora Pohl, mit ver- rostet- filzigen Zweigen, gestielten, eilänglichen, runzeligen, unten verrostet-filzigen B. und kahlem Gr. — Ac. Blkr. scharlach mit kürzerer Unterlippe. Gr. bärtig. S. asperifolia Benth., mit sitzenden, eilänglichen, an der Basis verschmälerten, oben warzigen, unten kahlen B. — Ad. Bikr. rein rot, mit verlängerter, etwas bauchiger Röhre; Oberlippe größer als die Unterlippe; Gr. bärtig. S. scabrida Pohl mit oberseits warzigen B. und S. altissima Pohl mit oberseits kahlen B. — B. Biflorae Brig. Peruvianische Halbsträucher, mit 2blütigen dorsiventralen Scheinwirteln in verlängerten Spicastris. Bikr. gelb, orange oder gelb-scharlach, mit verlängerter, gebogener, nach oben zu erweiterter, nicht bauchiger Röhre. S. scrobiceulata Meyen mit gestielten, eiförmigen, stumpfen, gekerbten, sehr runzeligen, beiderseitig weiß- lichen B., röhrigem, spitz 3zähnigem Kelche und äußerlich dichtfilziger, kurz und fast gleich 2lippiger Blkr. S. oppositiflora Ruiz et Pav. scheint der vorigen sehr nahe zu stehen. S. stricti- fiora Hook. unterscheidet sich durch dicke, fast fleischige = kahle B. S. tubiflora Sm. hat unten weißfilzige, oben behaarte, grüne, gestielte, eifürmige, am Grunde herzförmige B. — C. Luteae Benth. Mexikanisch-peruvianische Sträucher. Scheinwirtel 6—Sblütig, axillär oder öfter in terminalen Spicastris. Blkr. gelb, unter dem Schlunde bauchig. — Ca. Multiflorae Brig. Scheinwirtel 6—A0blütig in terminalen, oft lockeren Spicastris. S. punctata Ruiz et Pav. in Peru mit aufrechtem, drüsig-behaartem Stengel, gestielten, eiförmigen, oder eilänglichen, an der Basis ganzrandigen, weiter oben gesägten, lederigen, aderigen, spitzen, oberseits klebrigen B., elockigen, klebrig-behaarten Kelchen, ganzrandiger oder schwach 3zähniger Kelchoberlippe und bärtigem Gr. S. Pavonü Benth. in Peru und Columbien unterscheidet sich durch stumpfe B., breitere Kelche und längere Blkr. mit weiterer Röhre. S.integrifolia Ruiz et Pav. in Peru hat kahle Zweige und ganzrandige, etwas fleischige, kahle B., röhrige, kahle, spitz 3zähnige Kelche und einen kahlen Gr. S. lutea Kunth in Peru besitzt unten weißfilzige B., eine 3zähnige Kelchoberlippe und einen bärtigen Gr. S.chrysantha Mart. et Gal. in Mexiko hebt sich durch goldfilzige Kelche und B., innen rote, außen gelbe Blkr. hervor. — Ch. Solitariae Briq. Scheinwirtel 2blütig, axillär; keine differenzierten Bracteen. 4 Art, S. aspera Mart. et Gal. in Mexiko. — D. Corrugatae Benth. Peruvianische Sträucher mit lederigen, stark runzeligen, unten behaarten oder wolligen B. Scheinwirtel in terminalen Spicastris. Blkr. fiefblau, mit bauchiger Röhre. S. corrugata Pohl mit verrostet-filzigen Zweigen, gestielten, ei-lanzettlichen, stumpfen, gekerbten, am Grunde rundlichen, oben kahlen, unten verrostet-wolligen B., ei- oder kreisförmigen, zugespitzten, abfälligen Bracteen 232 Labiatae. (Briquet.) u und glockig-röhrigem, beripptem, stumpf oder spitzlich 3zähnigem Kelch. Näher stehende Arten sind S. bullulata Benth., S. pustulata Benth. ete. — E. Leonuroideae Benth. Peruvianische oder brasilianische Sträucher. Scheinwirtel axillär. Blkr. scharlach, mit meistens bauchiger Röhre, nicht sehr weit aus dem Kelch exsert. S.leonuroides Glox. in Columbien und Peru mit glockig-röhrigem, kahlem Kelch und fast gleich langen Blumenkronenlippen. S. plumosa Ruiz et Pav. in Peru trennt sich von der vorigen durch länger gestielte, viel schmälere B. S. lutea Benth. in Columbien hat kurzgestielte, eiförmige, lang zugespitzte B. und eine ver- längerte Blumenkronenoberlippe. Die brasilianische S. balaustina Pohl ist = abstehend be- haart, nicht filzig, wie die vorhergehenden Arten, mit gestielten, eilänglichen, spitzen, gesägten, am Grunde verschmälerten, beiderseits grünen, behaarten B. und röhrigen, behaarten, spitz 3zähnigen Kelchen und gerader, verlängerter Blumenkronenoberlippe. — F. Nobiles Benth. Brasilianische Sträucher. B. membranartig, dünn, am Grunde verschmälert oder abgerundet. Scheinwirtel = 6blütig, in terminalen, meistens lockeren Spicastris. Blkr. scharlach oder blau, mit gerader oder gebogener, gleicher, sehr schwach bauchiger oder nach oben zu etwas erweiterter Röhre. — Fa. Coccineae Benth. Blkr. elegant scharlach. S. splendens Sell. ist ein prächtiger, in den Treibhäusern vielfach cultivierter Strauch mit kahlen Zweigen, gestielten, eiförmigen, zugespitzten, gekerbt-gezähnten, beiderseits kahlen B., eiförmig zugespitzten, scharlach-roten, abfälligen Bracteen, membranartigen, glockigen, scharlach-roten, = kahlen, breit und spitz 3zähnigen Kelchen, nach oben zu etwas erweiterter Blumenkronenröhre und kahlem Gr. An diese Art reiht sich eine große Anzahl höchst zierlicher Species, welche wohl später in allgemeinere Cultur aufzunehmen sein werden, z.B. $. Benthamiana Gardn. mit filziger, etwas bauchiger Blumenkronenröhre und mit breilröhrigen Kelchen, S. macrocalyxz Gardn. mit erweiterten, glockig-röhrigen, außen filzigen Kelchen, S. persicifolia Benth., deren Kelcheäußerlich mit einem purpurnen Filze bedeckt sind, S. salicifolia Pohl mit schwach gezähnten, schmalen, an beiden Enden zugespitzten B. und kahlem oder schwach behaartem Kelche, $. Hilarii Benth., S. Mariana Mart., S. mentiens Pohl etc. etc. — Fb. Coeruleae Benth. Blkr. tiefblau mit lang exserter, nicht bauchiger Röhre. Scheinwirtel dorsiventral. S. guaranitica St. Hil. mit ab- stehend behaarten Zweigen, gestielten, eilörmigen, spitzen, am Grunde abgestutzt-herzförmigen, sehr runzeligen, steif behaarten, spitz gesägten B., röhrigen, = kahlen, eiförmig-spitz 3zäh- nigen Kelchen und unterseits bärtigem Gr. S. coerulea Benth. mit kahlen oder abstehend behaarten Zweigen, gestielten, eiförmigen, lang zugespitzten, am Grunde abgestutzt-herz- förmigen, kahlen B., röhrigen, stumpf 3zähnigen Kelchen und kahlem Gr. — G. Secundae Benth. Brasilianische hohe Kräuter oder Halbsträucher. B. wie bei den Nobiles. Schein- wirtel dorsiventral. Kelch kurz. Blkr. rot oder violett. S. fruticetorum Benth. mit eiförmigen, gestieltlen, zugespitzten, an der Basis keilfürmigen, oben kahlen, unten weich behaarten oder dünn filzigen B., berippten, behaarten, glockig-röhrigen, spitz 3zähnigen Kelchen, außen be- haarten Blkr. und behaartem Gr. Verwandte Arten sind S. montana Gardn., S. melissaeflora Benth., $S. secunda Benth., S. neovidensis Benth. etc. — H. Inflatae Benth. Mexikanische Sträucher. Kelch aufgeblasen-glockig, gefärbt. Blkr. scharlach mit etwas bauchiger Röhre. S. Sessei Benth. mit etwas kahlem Stengel, gestielten, breit-eifärmigen, zugespilzten, beiderseits kahlen oder behaarten B., armblütigen Scheinwirteln, kahlen, breit eirundlich 3zähnigen Kelchen und kahlem Gr. S. Regla Cav. ist ein schöner, in den Treibhäusern eultivierter Strauch, mit kahlen-oder unterhalb der Achseln behaarten Zweigen, gestielten, 3eckig-rund- lichen, stumpfen, ausgeschweift-gekerbten, am Grunde breit herzförmigen, lederigen, runzeligen, oben steif und kurz behaarten, unten aderigen, behaarten B., sitzendem, breit eiförmig, aber etwas spitz 3zähnigem Kelch und kahlem Gr. Andere Arten sind $. pubescens Benth., $. agglu- tinans Lag. etc. — I. Fulgentes Benth. Mexikanische Sträucher, seltener Kräuter. Kelch glockig-röhrig. Blkr. scharlach- oder kermesrot, mit gerader bauchiger Röhre (dadurch von den Tubiflorae wesentlich zu unterscheiden). S. fulgens Cav., als Ornamentalpfl. öfters culti- viert, mit abstehend behaartem Stengel, breit eiförmigen, oben behaarten, grünen, unten weiß- filzigen oder wolligen B., 6blütigen Scheinwirteln, gestieltem, glockig-röhrigem, behaartem Kelch, eiförmigen, kurz zugespitzten Kelchzähnen, fast 2 Zoll langen, behaarten Blkr. und bärtigem Gr. S. Lindeni Benth. mit ei-rhombischen, zugespitzten, gekerbt-gezähnten, am Grunde stumpfen, oben mit winzigen Sternhaaren versehenen, unten verrostet-filzigen B., kurz klebrig-be- haartem Kelch und grannenförmig-zugespitzten Kelchzähnen. S. involucrata Cav., vielfach cultiviert, mit verlängerten, kahlen Zweigen, gestielten, eiförmigen, zugespitzten, gekerbt- sezähnten, kahlen B., sitzenden, breit eiförmigen, zugespitzten, gefärbten, vor der Anthese dachziegelig sich deckenden, zur Blütezeit abfälligen Bracteen, glockig-röhrigen, berippten Kelchen, pfriemlich-zugespitzten Kelchzähnen und bärtigem Gr. Andere, z. T. cultivierte Arten dieser Gruppe sind S. stolonifera Benth., S. rectiflora Vis., S. pulchella DC, S. Grahami Labiatae. (Briquet.) 283 Benth., S. microphylla Kunth etc. ete.. — K. Cyaneae Benth. Mexikanisch - peruvianische Kräuter oder Sträucher (4 Art in Westindien). Kelch glockig-röhrig. Blkr. blau oder violett, seltener rosa, mit gerader, bauchiger Röhre. — Ka. Blkr. rosa oder rosa-purpurn. S. pur- purascens Mart. et Gal. und S. Martensii Gal. in Mexiko. — Kb. Blkr. blau oder violett. S. cyanea Benth. in Mexiko mit röhrigen, drüsig-behaarten, gefärbten Kelchen und sehr kurz spitz 3zähniger Kelchoberlippe. S. amethystina Sm. in Centralamerika, Neugranada, Columbien etc., mit kürzerem, glockig-röhrigem, behaartem Kelch und ganzrandiger Kelchoberlippe in Mexiko. S. mexicana L. mit gekerbt-gezähnten, an beiden Enden zugespitzten, gestielten B., glockig-röhrigen, an den Nerven bewimperten, spitz 3zähnigen Kelchen. S. lamiifolia Jacq. in Westindien mit fast kahlen Zweigen, gestielten, eiförmigen, zugespitzten, gekerbt-gezähnten, kahlen B., verlängerten Spicastris, fast sitzenden, röhrigen, spitz 3zähnigen Kelchen und fast gleich eylindrischen Blumenkronenröhren. Diese 4 Sträucher werden als Ornamentalpflanzen . eultiviert. Krautige Repräsentanten dieser Gruppe sind S. biserrata Mart. et Gal., S. glabrata Kunth, S. recurva Benth. etc. in Mexiko. — L. Tubiflorae Benth. Mexikanisch-peruvianische Sträücher, seltener Kräuter. Kelch glockig-röhrig. Blkr. scharlach, fleischrot oder purpurn, selten violett, mit gerader oder gebogener, gleicher oder nach oben zu erweiterter, aber nicht bauchiger Blkr. Sehr artenreiche, höchst schwierig einzuteilende Gruppe. — La. B. an der Basis keilförmig oder verschmälert, seltener rundlich. — La«. Blkr. violett. S. discolor Kunth, in den peruvianischen Anden, mit klebrigen, jüngeren Zweigen, ganzrandigen, etwas lederigen, gestielten, eilanzettlichen, spitzlichen, oben kahlen, unten weißfilzigen B. und weißfilzigen Kelchen. S. nervata Mart. et Gal. in Mexiko mit kurz behaarten Zweigen, eiförmigen oder eilanzettlichen, membranartigen, oben kurz behaarten, unten sammetartigen B. und röhriger, fast kahler Kelchröhre. — Laß. Blkr. scharlach, kermesrot, rot oder purpurn. S. Orbignaei Benth. in Peru mit alternierend kahlen und kurz behaarten internodialen Stengel- seiten, sitzenden, lanzettlich-linealen, etwasgezähnten, runzeligen, beiderseits grünen und kurz behaarten B., röhrigem, etwas gebogenem, drüsig-behaartem Kelche und zugespitzten Kelch- zähnen. S. pauciserrata Benth. in Neugranada und Columbien, kahl oder schwach behaart, mit eilanzettlichen, zugespitzten, membranartigen, grünen, unten etwas purpurnen B., röhrigem Kelche, erweiterter Kelchoberlippe und zugespitzten unteren Kelchzähnen. S. rufula Kunth in den höheren Regionen der Anden Neugranadas, mit verrostet-filzigen Zweigen, gestielten, eiförmigen, zugespitzten, gesägten, unten verrostet-filzigen Be. und etwas behaartem, spitz 3zähnigem Kelche. $. nerwata Mart. et Gal. in Mexiko mit oberseits rauhen B., breitglockigem, fast kahlem Kelche und sehr kurzen, breiten, am Rande wolligen Kelchzähnen in Columbien. S. derasa Benth. in Columbien mit röhrig-glockigem, locker wollig-behaartem Kelche und nach oben zu gebogener Blumenkronenröhre. Andere verwandte Arten sind S. florida Benth., S. hirtella Vahl in Peru, $. Goudotiü Benth., S. quitensis Benth., S. tortuosa Kunth in Columbien, S. moschata Kunth in Neugranada, S. curviflora Benth. in Mexiko etc. — Lhb. B. an der Basis meistens herzförmig oder breit rundlich-abgestutzt. — Lbe. Bilkr. bläulich, violett oder purpurn-violett. S. purpurea Cav., in Mexiko und Centralamerika sehr verbreitet, mit gestielten, eiförmigen, zugespitzten, gesägten, kahlen oder unten dünn-filzigen B., dichten, dorsiventralen Spicastris, röhrigen, weiß- oder purpurn-filzigen Kelchen und pfriemlichen Kelchzähnen. S, Zubifera Cav. in Mexiko, ab und zu cultiviert, mit gestielten, eiförmigen, gekerbt-gezähnten, grünen oder unten filzigen B., dorsiventralen Spicastris, fast sitzenden, röhrigen, = kahlen und zugespitzt 3zähnigen Kelchen. Verwandte Arten sind S. aristulata Mart. et Gal., S. affinis Cham. et Schlecht., S. Littae in Mexiko etc. Die blaublütige $. kar- winskii Benth. in Mexiko ist von den vorigen sehr verschieden durch verrostet-filzige Zweige, gestielte, eiförmig zugespitzte, gekerbte, unten verrostet-filzige B., breitröhrige, drüsig- behaarte Kelche und kahlen Gr. — Lbß. Blkr. scharlach, kermesrot, rot oder purpurn, seltener blass fleischrot. Aus dieser gegenwärtig über 30 Arten zählenden Gruppe mögen hier folgende oft cultivierte hervorgehoben werden: S. elegans Vahl in Mexiko, krautig, mit auf- rechten, kahlen oder schwach behaarten Stengeln, gestielten, eiförmigen, oben etwas rauhen, unten kahlen, gesägten, zugespitzten B., kurz gestielten, glockig drüsig-behaarten Kelchen, kurz grannenförmig 1—3gezähnter Kelchoberlippe, blutroter Bikr. und bärtigem Gr. S. coccinea L. im tropischen Amerika, aber in der alten Welt verwildert (Vorderindien, Ceylon), krautig, mit aufrechten, weißlich-angedrückt behaarten St., gestielten, breit eiförmigen, zugespitzten, unten dünn weißfilzigen, gekerbten B., entfernten Scheinwirteln, glockig-röhrigen, spitz ge- zähnten Kelchen, kahlen, scharlachroten Blkr. $. pseudo-coceinea Jacq., ähnlich verbreitet, aber mit abstehend behaarlem, höherem Stengel und größeren Bl., ist vielleicht nur eine Varietät der letzteren. Übrigens kennt man aus den europäischen Gärten zahlreiche Culturrassen von beiden. S. phaenicea Kunth in Columbien mit rauh und steif behaarten St., gestielten, 234 Labiatae. (Briquet.) eilänglichen, gekerbt-gezähnten, kahlen oder sehr kurz behaarten B., bleibenden kurzen drüsig-behaarten Bracteen, drüsig und steif behaartem, spitz 3zähnigem Kelche, gebogener, nach oben zu erweiterter blutroter Röhre. Ferner $. Haenkei Benth. in Peru, S. squalens Kunth, S. acuminata Ruiz et Pav. in Peru, S. vestita Benth. in Columbien etc. etc. — M. Hastatae Benth. Mexikanisch-peruvianische ausdauernde Kräuter mit oft knolligen Wur- zeln, seltener Sträucher. B. alle oder z. T. spießförmig oder eckig-herzförmig. Spicastra klebrig behaart, oft verzweigt. Blkr. blau mit gleicher, gegen die Mitte bauchiger, nach oben zu erweiterter Röhre. Stb. und Gr. = exsert. S. macrophylla Benth. mit aufrechtem, abstehend behaarliem Stengel, lang gestielten, breit eiförmigen, beiderseits grünen, steif be- haarten B., die oberen etwas spießförmig, eiförmigen, abfälligen Bracteen, gestielten, glockigen, zuletzt verlängerten, behaarten Kelchen, kurz 3zähniger Oberlippe und kahlem Gr., in Peru und Columbien. S. sagittala Ruiz et Pav. mit gestielten, 3eckig-spießförmigen, spitzen, ge- kerbt-gezähnten, runzeligen, weich behaarten B., eiförmig-zugespitzten, abfälligen Bracteen, eiförmigem, gestieltem, behaartem Kelche, breit eiförmiger, stumpfer oder schwach 3zähniger Kelchoberlippe und kahlem Gr. in Peru, Neugranada und Columbien. S, rumieifolia Kunth in Ecuador, strauchig, mit behaarten Zweigen, eiförmigen, spießförmigen, stumpfen, gekerbten, unten weißwolligen B. und drüsig-behaarten Kelchen. S. petiolaris Kunth, krautig mit auf- rechtem, behaartem Stengel, sehr lang gestielten, .3eckig-spießförmigen, stumpflichen, un- regelmäßig gekerbt-gesägten B., drüsig-behaartem Kelche und 3zähniger Kelchoberlippe. S. scutellarioides Kunth, krautig, mit gestielten, eiförmig-3eckigen, gekerbt-gesägten, am Grunde spieß-herzförmigen, beiderseits etwas behaarten B., glockigen, klebrig-behaarten Kelchen, und kurz 3zähniger Kelchoberlippe, alle Zähne spitz, in Peru, Ecuador und Granada. S. patens Cav. in Mexiko, oft in den Treibhäusern cultiviert, mit krautigem, aufrechtem, be- haartem Stengel, gestielten, 3eckig-eiförmigen, gekerbten, am Grunde spießförmigen, beiderseits steif behaarten B., lineal-lanzettlichen Bracteen, sehr großen Bl. und pfriemlich-zugespitzten Kelchzähnen, der obere meistens kurz 3spaltig. S. vitifolia Benth. in Mexiko mit breit 3eckig- spießförmigen, eckig-gelappten B. S. cucaliaefolia Benth., von der vorigen durch zugespitzte, ungelappte, unten weich behaarte B. verschieden. Untergatt. V. Leonia (Llav. et Lex.) Benth. Kelchlappen nach der Anthese nicht oder kaum verändert, Saftdecke im Grunde der Blumenkronenröhre, bestehend aus einer ring- förmigen Haarleiste. Untere Connectiv-Schenkel der vorderen Stb. = aufgerichtet, eine pollen- führende Theca tragend, nicht zusammenhängend. Nordamerikanische oder altweltliche Arten, Sect. IX. Echinosphace Benih. Bracteen und Vorb. dachziegelig gedrängt, dornig. Kelchoberlippe 3zähnig; Unterlippe 2spaltig, alle Zähne dornig. 4 Art, S. carduacea Benth. (Fig. 92 C u. D) mit weiß-wolligem Stengel, gestielten, eilänglichen, fiederig geschnittenen, unten locker wolligen B., die Lappen eiförmig ausgeschweift-gezähnt, entfernt stehenden dicht reichblütigen Scheinwirteln, aufgeblasenen, wolligen Kelchen und eingeschlossener Blumenkronenröhre, der Mittellappen der Unterlippe gelranst, in Californien. Sect. X. Pycenosphace Benth. Bracteen und Vorb. dachziegelig gedrängt, nicht dornig. Kelchoberlippe 3zähnig; Unterlippe 2spaltig, alle Zähne pfriemlich. $S. Columbariae Benth. in Californien mit tief fiederspaltigen, runzeligen, kahlen B., die Lappen eilänglich-lineal, stumpf unregelmäßig gezähnt; Scheinwirtel vereinzelt oder zu 2 dicht mehrblütig, hemi- sphärisch, mit breit eiförmigen, membranartigen, zugespitzten Bracteen, verlängerter concaver Kelchoberlippe und eingeschlossener Blkr., der Mittellappen der Unterlippe etwas gekerbt. S. Leonia Benth. (Leonia salvifolia Llav. et Lex.) in Mexiko, mit gestielten, herzförmigen, runzeligen, behaarten B., eiförmig-zugespitzten, sitzenden Bracteen, 3zähniger, abgestutzter Kelchoberlippe, spitz 2spaltiger Kelchunterlippe und schön roten Blkr., der Mittellappen der Unterlippe breiter ausgerandet. Sect. Xl. Heterosphace Benth. Bracteen abfällig. Kelchoberlippe abgestutzt 3zähnig; Unterlippe 2spaltig. Blkr. mit kurzer, gerader Oberlippe und ausgebreiteter kleinlappiger Unterlippe. — A. Südafrikanische Arten. S. triangularis Thunb. mit langgestielten, ei- rundlichen, stumpfen, gezähnten oder etwas geschnittenen oder fast spießförmig abgestutzten, beiderseits behaarten B., eilanzettlichen, spitzen, kurzen Bracteen, + dorsiventralen. Spicastris, gestielten, röhrigen, farbigen, berippten Kelchen, und lanzettlich, sehr spitz 3zähniger Kelch- oberlippe. S. aurita Benth. mit gestielten, leierförmig-fiederspaltigen B., sehr klein eiförmigen Bracteen, dorsiventralen, armblütigen Scheinwirteln, sitzenden, röhrigen, farbigen Kelchen und pfriemlich 3zähniger Kelchoberlippe. S. runcinata L., im Habitus manchen Formen der S. Verbenaca ähnlich, ferner S. rudis Benth., S. silvicola Burch., S. obtusata Thunb., S. mar- ginata Thunb., S. scabra Thunb., S. raphanifolia Benth. ete. etc. — B. Nordamerikanische Arten. S.Iyrata L. (einschl. S. obovata Ell.), von New Jersey bis Illinois, Florida und Texas, Labiatae. (Briquet.) 285 mit fiederspaltigen B., die oberen sitzend oder in kurze, beflügelte Stiele verschmälert.. Bl. blau oder violett. S. Roemeriana Scheele in Texas und $. Henryi Gray in Neumexiko haben scharlachrote, lang exserte Blkr.; alle oberen B. sind gestielt, die unteren in 3—5 Segmente geteilt. Sect. XII. Notiosphace (Benth.) Bunge. Bracteen und Vorb. klein oder winzig. Kelch eiförmig oder = röhrig, mit ganzrandiger Oberlippe. Blkr. meistens klein mit gerader Ober- lippe und ausgebreiteter Unterlippe. Ostasiatische und australische Arten. S.japonica Thunb. in Japan mit aufrechten, krautigen, kahlen Stengeln, gestielten, gefiedert-spaltigen, kahlen B., die Segmente eiförmig, zugespitzt, an der Basis verschmälert, geschnitten-gesäg!, mit lanzett- lichen, kurzen Bracteen, glockig-röhrigen, kahlen, berippten Kelchen. S. Fortunei Benth. in China, mit gestielten, 3spaltigen B., die Segmente eiförmig, zugespitzt, gekerbt, an der Basis gestielt, herzförmig, mit eiglockigen, kahlen oder behaarten Kelchen. S chinensis Benth. mit ungeteilten, breit eiförmigen, stumpfen, gekerbten, an der Basis abgestutzt-herzförmigen (oder die unteren 3spaltig). S. brachiata Roxb. (S. plebeia Br.) im tropischen Asien und in Australien, mit gestielten, eilänglichen, runzeligen B., stark verzweigtem Blütenstande und glockigen, stumpf 3zähnigen Kelchen. 4 Untergatt. VI. Viasala Brig. Kelchlappen nach der Anthese nicht oder kaum ver- ändert. Saftdecke 0. Untere Connectiv-Schenkel der vorderen Stb. = aufgerichtet, eine pollenführende Theca tragend, nicht zusammenhängend. Seet. XIII. Neosphace Brig. Bracteen klein. Kelch glockig; Oberlippe abgestutzt, 3zähnig, mit spitzen, entfernten, nicht zusammenneigenden Zähnen; Unterlippe 2spaltig. Bilkr. ohne Saftdecke mit gerader Oberlippe; Unterlippe ausgebreitet mit etwas herabge- bogenen Lappen. 4 Art, S. nilotica Vahl in Abessinien, angeblich auch in Egypten (?), mit aufrechtem, krautigem, behaartem Stengel, gestielten, eiförmigen, gekerbten, unregelmäßig gezähnten oder leierförmigen, am Grunde verschmälerten, oberen B., eilanzettlichen, sehr spitzen Bracteen und eiglockigen, behaarten Kelchen. Sect. XIV. Eremosphace Bunge (Sect. Notiosphace Benth. z.T.). Bracteen und Vorb. klein oder winzig. Kelch eiförmig oder glockig-röhrig; Oberlippe 3zähnig mit zusammen- neigenden Zähnen; Unterlippe 2spaltis.. Blkr. ohne Saftdecke mit gerader Oberlippe und + ausgebreiteter Unterlippe. Arten des Orientes und Mittelmeergebietes. S. aegyptiaca L., halb- strauchig, stark verzweigt, mit kleinen, entfernten, sitzenden, lanzeltlich-linealen, spitzen, ge- zähnten B., winzigen Bracteen, entfernt stehenden, = 2blütigen Scheinwirteln, eiförmigem, behaartem Kelche, pfriemlich-zugespitzten unteren Kelchzähnen, von Indien über Persien, Arabien, Agypten bis zu den Canarischen und Cap Verdischen Inseln, eine var. pumila (Benth.) Hook. in Beludschistan und Afghanistan. S. Deserti Decsne. in Ägypten und Arabien, weiß- filzig, stark verzweigt, mit kurzen, aufrechten Zweigen, kleinen eiförmigen oder eilänglichen, gestielten, stumpfen, am Rande umgebogenen, runzeligen B., elliptischen, spitzlichen Bracteen, eiförmigem, lang abstehend wollig-behaartem Kelche und kahler Blkr. S. santolinaefolia Boiss. in Persien, halbstrauchig, stark verzweigt, kurz abstehend behaart, mit sehr kleinen, schwach gestielten, schmal und kurz linealen, am Rande fein gefranzt-gelappten, zurück- gebogenen B., = 2blütigen, entfernten Scheinwirteln, eiförmigem, lang und steif federig- behaartem Kelche und kurzen, 3eckigen Kelchzähnen, diejenigen der Oberlippe durch minder tiefe Busen von einander getrennt. S. eremophila Boiss. in Südpersien, von der vorigen durch langgestielte, gedrängte Kelche mit sehr kurzen, stumpfen Zähnen*) verschieden. Weitere persisch-turkestanische Arten dieser Gruppe sind S. trichocalicina Benth., S. tebesana Bunge, S. macilenta Boiss. Untergatt. VII. Allagospadonopsis Brig. Kelchlappen nach der Anthese unverändert. Blkr. ohne Saftdecke. Obere Connectiv-Schenkel der hinteren Stb. als Vectiaria .fungierend oder steril und reduciert, nicht zusammenhängend; fertile oder untere Schenkel viel länger als die hinteren. Vordere Stb. zu Staminodien reduciert oder 0. Sect. XV. Allagospadon Maxim. Hintere Schenkel der hinteren Stb. (Vectiaria) eine pollenführende Theca tragend, 2 mal kürzer als die vorderen Pollinatoria. Kelchoberlippe ganzrandig. Blkr. mit gerader Oberlippe und ausgebreiteter Unterlippe, der Mittellappen breiter ausgerandet. 4 Art, S. Piasezkii Maxim., klebrig-behaart, mit krautigen, aufrechten Stengeln, gestielten, fiederig-spaltigen B., die Segmente eiförmig, an der Basis verschmälert, gesägt, mit lanzettlichen Bracteen, glockig-röhrigem Kelche und violetter Blkr. in China. *) Bentham giebt an, dass bei dieser Art die unteren Connectivschenkel pfriemlich seien, weshalb sie wahrscheinlich kaum hierher gehört. 256 Labiatae. (Briquet.) Sect. XVI. Gymnosphace (Benth.) Brig. Hintere Schenkel des hinteren Stb. (Vectiaria) kurz und pfriemlich zugespitzt, viel kürzer als die vorderen, eine fertile Theca tragenden Schenkel. Kelchoberlippe ganzrandig. Blkr. mit fast gerader Oberlippe und ausgebreiteter Unterlippe, der Mittellappen etwas größer als die übrigen. 4 Art, S. saxicola Benth. in Indien, mit kahlen, blütentragenden Zweigen, rundlichen, herzförmigen, gekerbten, kahlen, unteren B., die oberen wenig zahlreich, eilanzettlich, geschnitten-gesägt, mit winzigen, eiförmigen Bracteen, glockig-röhrigen, neigenden, kahlen Kelchen und zurückgebogener Kelchoberlippe. Untergatt. VIII. Covola (Medik.) Brig. Kelchlappen nach der Anthese unverändert. Saftdecke im Grunde der Blkr. bestehend aus einer ringförmigen Haarleiste. Untere Connectiv- Schenkel der vorderen Stb. sehr kurz, pfriemlich; Connective unbeweglich. Sect. XVII. Hemisphace Benth. Kelch röhrig; Oberlippe abgestutzt 3zähnig; Unterlippe 2spaltig. Blkr. mit aufrechter, concaver, am Grunde verschmälerter Oberlippe; Unterlippe ausgebreitet. Nervation der Blkr. von der der übrigen Sectionen stark abweichend (vergl. Briquet, Lab. des Alp. mar. p. 534—536, Fig. 56). Arten des Mittelmeergebietes und des Orients. S. verticillata L. (Fig. 92 K und L), grün, kurz behaart, mit breit ausgeschweilt- gekerbten, gestielten, eiförmigen, an der Basis herzförmigen oder leierförmigen B., die oberen sitzend, = herzförmig-stengelumfassend, mit kleinen elliptischen, abgebogenen Vorb., reichblütigen Scheinwirteln in langen, lockeren Spicastris, langgeslielten, behaarten Kelchen, die Oberlippe kurz 3zähnig, die Unterlippe 2spaltig, mit violetter Blkr., von Spanien bis Nordpersien. S. peloponnesiaca Boiss. et Heldr. in Griechenland, von der vorigen durch den angedrückten, seidigen Filz, die tief fiederspaltigen B. mit ungleichen Segmenten und den tiefer 2lippigen Kelch verschieden. S.napifolia Jacq., auf den ägäischen Küsten Kleinasiens, lang und klebrig behaart, mit stumpferen B., armblütigen Scheinwirteln, zurückgebogener Kelchoberlippe und spitzeren Kelchzähnen. Andere orientalische Arten sind $. judaica Boiss., S. Russelii Benth., S. pseudoverticillata Hausskn. etc. Nutzen. Die Salviaarten sind bekannt als kräftigende, aromatisch-bittere, tonische, die Verdauung fördernde, schweißtreibende und blutreinigende Arzneikräuter. Bei den Römern war besonders S$. officinalis gerühmt (Salvia soll von salvare herzuleiten sein; ein Aphorismus der Salerna’schen Schule lautete: »Cur moriatur homo, cui Salvia crescit in horto?«). In der Praxis zeigen sich die blühenden Zweige in Wasser- oder Weininfusionen einfach als tonisch und etwas antispasmodisch. SS. pratensis, S. Verbenaca, S. Sclarea, S. Horminum, S. Aethiopis, S. glutinosa etc. sind ebenfalls früher öfters in Anwendung gebracht worden. Die Samen von $. Columbaria werden im Handel unter dem Namen Chia oder Chia-Pinoli als Schleim verkauft. S. pomifera trägt sehr regelmäßig am Gipfel der Zweige apfelähnliche Gallen von der Größe einer Kirsche, welche einen Kranz von verkümmerten B. führen. In der Jugend sind diese Gallen süß und essbar, später werden sie hart und holzig. 79. Salviastrum Scheele. Kelch glockig, tief 2lippig, zur Fruchtzeit vergrößert, nach abwärts geneigt; Oberlippe erweitert 3zähnig; Unterlippe 2spaltig; Schlund innen dicht mit weißen Haaren geschlossen. Blkr. mit exserter, nach oben zum Schlunde er- weiterter Röhre; Saftdecke im Grunde der Blumenkronenröhre aus einer Tingförmigen Haarleiste bestehend; Oberlippe aufrecht, concav oder fast flach, ausgerandet oder 2spaltig; Unterlippe ausgebreitet 3spaltig, mit einem breiteren, ausgerandet-2spaltigen Mittellappen. Connective denjenigen von Salvia ähnlich, die vorderen Connectivschenkel der unteren Stb. eine pollenführende oder = verkümmerte Theca tragend, nicht zu- sammenhängend. Discus gleich oder vornen zum Nectarium auswuchernd. Gr. am Gipfel spitz, gleich oder ungleich 2spaltig. Nüsschen fast kugelig, mit schleimigem Pericarp. — Hohe, abstehend behaarte oder weißliche Kräuter mit linealen, ganz- randigen B. Scheinwirtel axillär, @blütig. Bl. mittelmäßig oder groß, kurz gestielt, mit linealen Vorb. 2—3 Arten in Texas und Neumexiko. S. texanum Scheele, $. Engelmanni (Gray) Brig. 80. Polakia Stapf. Kelch eiförmig-glockig, gleich 2lippig, zur Fruchtzeit kaum verändert; Oberlippe 3zähnig; Unterlippe tief 2spaltig; Schlund innen kahl. Blkr. mit eingeschlossener, gerader, nach oben zu erweiterter Röhre; Saftdecke 0; Oberlippe auf- recht, 2lappig; Unterlippe ausgebreitet 3spaltig, der Mittellappen ausgerandet. Connective denjenigen von Salvia ähnlich; vordere Connectivschenkel der unteren Stb. eine pollen- führende Theca tragend, nicht zusammenhängend. Hintere Staminodien fädlich. Gr. am Gipfel fast gleich und spitz 2spaltig. Nüsschen glatt, groß, verkehrt-eiförmig, stark ni ” are Labiatae. (Briquet.) 287 comprimiert, auf der Innenseite stumpf cariniert. — Ausdauerndes Kraut mit am Grunde der Stengel gedrängten, fiederteiligen B. und differenzierten Bracteen. Schein- wirtel aus 3—4 Cymen bestehend, in langen, terminalen Scheinähren. Bl. groß, weiß, gynodiöcisch. 4 Art, P. paradoxa Stapf, in Persien. — Diese Gattung, wie die vorige, muss als provi- sorisch betrachtet werden, bis die Untergattungen Viasala, Allagospadonopsis und Covola von Salvia völlig aufgeklärt sind. 81. Ramona Greene (Audibertia Benth. ann. 1829 nicht ann. 1832, Audibertiella Briq.). Kelch eiförmig, mit nacktem Schlunde, 2lippig; Oberlippe concav, ganzrandig oder sehr kurz 3zähnig; Unterlippe 2spaltig. Blkr. mit schwach oder deutlich exserter Röhre; Saftdecke 0; Oberlippe ausgerandet oder 2spaltig, mit ausgebreiteten Lappen; Unterlippe ausgebreitet, 3spaltig, mit einem sehr breiten, ausgerandeten Mittellappen. Vordere Stb. ähnlich wie bei Salvia gebaut, aber der vordere Schenkel winzig oder fast 0. Discus gleich oder vorne zu einem kleinen Nectarium auswuchernd. Gr. am Gipfel kurz und pfriemlich 2spaltig. Nüsschen eiförmig, comprimiert, glatt. — Behaarte oder filzige Halbsträucher mit ganzrandigen oder gekerbten B. und differenzierten Bracteen. Schein- wirtel meistens dicht reichblütig, getrennt, die unteren oft axillär, selten locker arm- blütig. Blkr. blau, violett oder rot, purpurn, seltener weiß. 40 Arten in Nordamerika. $& A. Glomeratae Brig. Bl. in dichten, = gedrängten Scheinwirteln, mit zahlreichen Vorb. Blumenkronenröhre viel länger als der Saum. — R. grandiflora (Benth.) Briq. (Fig. 93 M), behaart und drüsig, mit stark runzeligen, unten filzigen, ausgeschweift gekerbten B., die unteren spießförmig, lanzettlich, die oberen eilänglich, sitzend, mit breit eiförmigen, membran- artigen Bracteen und großer, rot-purpurner Bikr., in Californien. Eine andere Schaar, eben- falls californische Arten, trennt sich von der vorigen Art durch viel kleinere, violette oder blaue Blkr., hierher gehören: AR. capitata (A. Gray) Briq., R. Clevelandi (A. Gray) Briq., R. Dorrii (Kell.) Briq., R. humilis (Benth.) Greene, R. incana (Dougl.) Brig., R. nivea (Benth.) Brigq., R. Palmeri (A. Gray) Briq., R. stachyoides (Benth.) Briq. und R. Vaseyi (Port.) Brig. $& 2. Paniculatae Brig. Bl. in thyrsusähnlichen Rispen; Bracteen und ‘Vorb. klein und locker. Blikr. groß, weiß oder blass, mit kurzer Röhre. R. polystachya (Benth.) Greene, filzig, mit gestielten, ei-lanzettlichen, stumpfen, schwach gekerbten, an der Basis verschmälerten, runzeligen, beiderseits weißlichen B., lockeren, lanzettlichen Bracteen und Vorb., auf den trockenen Bergen Colorados von Santa Barbara bis San Diego. Anmerkung. Der Name Audibertia wurde 1829 von Bentham einer monolypischen Gattung vergeben, welche er von Mentha abtrennte. Diese Trennung, welche Bentham später verwarf, nehme ich zwar nicht an, aber sie ist von manchen Autoren anerkannt worden und ist es noch. Wenn man nicht zugleich 2 verschiedene Gattungen Audibertia in der Litteratur ganghaft haben will, so ist man genötigt, für das oben beschriebene Geschlecht die Umtaufung Greene’s anzunehmen. Es ist dies ein Fall, wo man dem Princip der Priorität streng rückwirkende Kraft geben muss, um Klarheit zu gewinnen. VI. 7. Stachyoideae-Meriandreae. Kelch 2lippig nach ®/,. Blkr. klein, mit schwach ungleichen Lappen. Stb. 2, die vorderen; die hinteren zu Staminodien reduciert oder 0. A. mit parallel von einem kleinen oder erweiterten Connectiv herabhängenden Thecae. — Central- und west- asiatische oder abessinische Kräuter, Halbsträucher oder Sträucher. A. Thecae von einem linealen, erweiterten Connectiv getrennt herabhängend. Reifer Kelch Biuneiienem; Schlünde; .. 211. ran, „ala ae el al 00208 Meriandra, B. Thecae von einem sehr kleinen Connectiv genähert herabgehängt. a. Reifer Kelch elliplisch-cylindrisch; Schlund durch die zusammenneigenden Lippen geschlossen. Scheinwirtel in terminalen Spicastris. . . . . 83. Dorystoechas. b. Reifer Kelch glockig-röhrig, mit offenem Schlunde. Scheinwirtel in lockeren Blütenständen 84. Perowskia. 82. Meriandra Benth. Kelch eiförmig-glockig, 10nervig, 2lippig, zur Zeit der Reife vergrößert, mit offenem Schlunde; Oberlippe breit, concav, ganzrandig oder sehr kurz 3zähnig; Unterlippe 2spaltig. Blkr. mit eingeschlossener Röhre und 4spaltigem Saum, 238 Labiatae. (Briquet.) alle Abschnitte fast gleich, das hintere ganzrandig oder ausgerandet. Fertile Stb. kaum exsert, mit geraden, entfernt stehenden Stf.; A. mit linienförmig erweitertem Connectiv, von dessen Enden die linealen Thecae parallel herabhängen; hintere Staminodien ge- wöhnlich sehr klein, seltener = entwickelt. Discus gleich. Gr. am Gipfel fast gleich und pfriemlich 2spaltig. Nüsschen eilänglich, am Gipfel sehr stumpf, glatt. — Aufrechte Sträucher mit runzeligen, etwas gekerbten, unten weißlichen oder wolligen B., mit sitzenden Bracteen. Scheinwirtel reichblütig, entfernt stehend oder in dichten, termi- nalen Spicastris. B]. klein. 2 Arten. M. strobilifera Benth., flockig-wollig, mit 4eckigen, dichten Spicastris und dachziegelig sich deckenden, breit eiförmigen Bracteen, im westlichen gemäßigten Himalaya. M. dianthera (Roth) Brig. (M. bengalensis [Roxb.] Benth.) (Fig. 93 B), filzig, mit kugeligen, ent- fernt stehenden Scheinwirteln, in Abessynien. Diese Art ist in Vorderindien eingeführt worden (aber dort nicht einheimisch), wo sie in den Gärten culltiviert wird; sie wird in der populären Arzneikunde ähnlich wie Salvia officinalis gebraucht. 83. Dorystoechas Boiss. et Heldr. Kelch kurz glockig, 2lippig; Oberlippe ganz- randig, breit, concav; Unterlippe viel kürzer, 2zähnig; Kelch zur Fruchtzeit stark ver- größert, ellipsoidal-cylindrisch, an der Basis verschmälert, mit am Gipfel durch die zusammenneigenden Lippen geschlossenem Schlunde. Blkr. mit exserter, schmaler Röhre; Oberlippe ausgebreitet, ganzrandig oder kaum ausgerandet; Unterlippe 3spaltig, ausge- breitet, mit einem breiteren Mittellappen. Fertile Stb. kaum exsert, aufrecht, parallel entfernt stehend; A. mit linealen, gebogenen, am Gipfel vom sehr kleinen Connecliv parallel herabhängenden Thecae; hintere Staminodien 0. Discus gleich vorne zu einem kleinen Nectarium auswuchernd. Gr. am Gipfel kurz 2spaltig, mit etwas flachen Lappen. Nüsschen im geschlossenen Kelche enthalten, eilänglich-lineal, schnabelförmig-zugespitzt. — Aufrechter Strauch mit runzeligen, gekerbten, unten filzigen, lanzettlich-spieß- förmigen B. und lanzettlich linealen Bracteen. Scheinwirtel reichblütig, in dichten oder an der Basis lockeren, terminalen Spicastris. Bl. sehr klein. 4 Art, D. hastata Boiss. et Heldr., in Lycien und Pamphylien. 84. Perowskia Karel. Kelch glockig-röhrig, 2lippig, stark behaart, zur Fruchtzeit vergrößert, aber mit offenem Schlunde; Oberlippe ganzrandig oder kurz 2—3zähnig; Unterlippe 2zähnig. Blkr. mit kurz exserter, nach oben zu er- weiterter Röhre; Saum ausgebreitet, 5spaltig, die 4 oberen Lappen fast gleich oder die 2 hinteren kleiner und eine Oberlippe bildend, der 5. vordere größer, herabgebogen. Fertile Stb. exsert, auf- recht, aus einander spreizend; A. mit linealen, gebogenen, am Gipfel vom sehr kleinen Connectiv parallelherabhängenden Thecae; hintere Staminodien sehr klein, unterhalb der Busen der Ober- lippe inseriert. Discus gleich oder vorne kurz zum Nectarium Fig. 93. A Stb. von ?r- auswuchernd. Gr. am Gipfel kurz 2spaltig, mit membranartigen, ee a an keilförmigen Lappen. Nüsschen eilänglich, sehr stumpf, glatt. — thera (Roth) Brig. Kräuter oder Halbsträucher mit tief gezähnten oder geschnittenen B. Scheinwirtel 2—ooblütig, entfernt stehend oder in termi- nalen Spicastris. Bl. klein. 4 Arten im westlichen Asien. P. abrotanoides Karel. in Persien und in Thibet, P. scrophulariaefolia Bunge, P. artemisioides Boiss., P. airiplicifolia Benth. (Fig. 93 A) in Afgha- nistan und Beludschistan. — Diese Gattung steht durch den Bau ihrer Blkr. unter den Nachbargruppen ganz unvermittelt da; die Verhältnisse im Andröceum weisen ihr jedoch sehr ausdrücklich hier ihren Platz. ; v1. s. Stachyoideae-Monardeae. Kelch röhrig, fast gleich 5zähnig oder 2lippig nach °/. Bikr. mit exserter oder eingeschlossener Röhre, concaver oder sichelförmiger oder aufrechter Oberlippe und ausgebreiteter Unterlippe. A. mit äußerst kleinem Connectiv; Thecae am Gipfel in 4 Fach verschmelzend. — Nordamerikanische Kräuter. N VE SE © N , ' Labiatae. (Briquet.) 289 A. Kelch 45nervig, fast gleich 5zähnig esta Nonarda: Ben Asneryie, 2lippis;nacht3ja...n Mau na ee Bar an el. SifenBlephilia. 86. Monarda L. (einschl. Cheilyctis Raf.) Kelch verlängert-röhrig, A5nervig, fast gleich 5zähnig, am Schlunde zur Fruchtzeit meist dicht behaart. Blkr. mit exserter oder eingeschlossener, nach oben zu kurz erweiterter Röhre; Saftdecke 0; Oberlippe schmal, aufrecht oder gebogen, ganzrandig oder ausgerandet; Unterlippe ausgebreitet, kurz 3spaltig, mit einem größeren ausgerandeten Mittellappen. Fertile Stb. unter der Ober- lippe aufsteigend, meistens etwas exsert; Stf. ohne Anhängsel; A. lineal, mit aus einander gespreizien, zu einem Fache am Gipfel verschmelzenden Thecae; hintere Staminodien winzig oder 0. Discus gleich. Gr. am Gipfel kurz 2spaltig, mit gleichen, spitzen Lappen. Nüsschen eiförmig, glatt. — Kräuter mit meistens gezähnten B., mit gefärbten oder sonst durch die Gestalt differenzierten Bracteen. Scheinwirtel dicht reichblütig, mit zahlreichen Vorb., am Gipfel der Zweige vereinzelt oder zu mehreren. Blkr. oft drüsig-punktiert, scharlach, gelb, purpurn oder weiß. Etwa 48 Arten in Nordamerika, Sect. I. Euwmonarda Benth. Oberlippe der Blkr. sehr schmal, spitz; Unterlippe kurz 3lappig, mit einem mehr vorgezogenen Mittellappen; Stb. und Gr. exsert. Scheinwirtel ver- einzelt oder wenig zahlreich und terminal. — A. B. deutlich gestielt. Kelchzähne nicht oder wenig länger als die Breite der Kelchröhre. M. didyma L. (einschl. M. purpurea Lamk., M. fistulosa Sims, M. coccinea Michx, etc.), abstehend behaart bis kahl, mit dünnen, eilanzett- lichen, zugespitzten B., roten Bracteen, pfriemlichen Kelchzähnen und fast kahler, scharlach- roter Bikr., von Canada südlich bis in die Berge Georgiens, vielfach unter verschiedenen Spielarten culliviert. M. clinopodia L. (einschl. M. glabra Lamk., M. rugosa Ait. etc.), behaart oder fast kahl, mit eiförmigen oder eilanzettlichen, dünnen, scharf gezähnten B., weißlichen Bracteen und sanft behaarter, weißlicher oder fleischig-weißer Blkr., vom westlichen Canada und Illinois bis zu den Bergen Georgiens. M. fistulosa IL. (Fig. 94 A u. B), sanft behaart bis kahl, mit dünnen, scharf gezähnten B., weißlichen, seltener purpurnen Bracteen, die inneren meist bewimpert-behaart; der Kelch ist am Schlunde dichter behaart als in den vorigen Arten; Blkr. = behaart; von Canada bis Florida und Texas, westlich bis Arizona und Brit. Fig. 94. A Bl. von Monarda fistulosa L. — B Stb. von M. fistulosa L. — C Bl. von Blephilia ciliata Raf. — D Bl. von Ziziphora clinopodioides Marsch.-Bieb. (Original.) Columbien; vielfach in mehreren Varietäten cultivierte Art. — B. B. fast sitzend; Kelch- zähne locker oder nach der Anthese sternförmig ausgebreitet. M. Bradburiana Beck., dünn behaart oder kahl, mit aus breiter Basis eiförmigen oder eilanzettlichen B., behaarter, am Schlunde etwas contrahierter Kelchröhre und verlängerten, pfriemlichen Kelchzähnen und sehr auffallend verlängertem Mittellappen der Unterlippe, von Illinois bis Tennessee und Kansas. M. Russelliana Nutt , der vorigen verwandt, aber mit nacktem Kelchschlunde, in Arkansas. Sect. II. Cheilyctis (Raf.) Benth, (Monarda $ Coryanthus Nutt.) Oberlippe der Blkr. breiter, ausgerandet; Unterlippe kurz 3lappig, mit einem breiteren Mittellappen. Stb. und Gr. die Oberlippe nicht oder kaum überragend. Scheinwirtel kleiner und zahlreicher als in der vorigen Section. — A. Wurzel ausdauernd. Bracteen meistens nicht grannenförmig verlängert. Kelchzähne lanzettlich oder 3eckig-pfriemlich. Blkr. gelb mit zahlreichen, braun- purpurnen Flecken. M. punctata L. mit dünnen, zugespitzten Bracteen, steifen, bald stern- förmig ausgebreiteten Kelchzähnen, diese kaum länger als die Breite des behaarten Schlundes; von Newyork bis Wisconsin und südlich bis Florida und Texas; eine stark behaarte Form, var. lasiodonta Gray, in Texas, Neumexiko und Arizona. — B. Wurzel Ajährig. Bracleen deutlich grannenförmig verlängert. Kelchzähne grannenförmig oder pfriemlich. Blkr. weiß oder karminrot, nicht befleckt, aber = punktiert. M. pectinata Nutt., kleinköpfig, mit meist Natürl. Pflanzenfam. IV. 3a. 19 290 Labiatae. (Briquet.) grünen, kurz grannenförmig verlängerten, undeutlich 3nervigen, behaart-bewimperten Brac- teen, aus breiter Basis pfriemlichen, bald ausgebreiteten Kelchzähnen; diese 2 mal länger als die Breite des stark behaarten Schlundes; in Neumexiko, angeblich ein Bastard von der Formel punctata >< citriodora (A. Gray). M. clinopodioides A. Gray, kleinköpfig, mit meist grünen, aufrechten, eiförmigen bis verkehrt-eilanzettlichen, steifen, stark 3—5nervigen, kräftig bewimperten Bracteen, aufrechten, steifen, zugespitzt-grannenförmigen, verlängerten, pur- purnen Kelchzähnen, in Texas. M. citriodora Cerv. mit schmal eilänglichen, weißlichen oder etwas purpurnen, plötzlich grannenförmig verlängerten Bracteen, stark verlängerten, grannen- förmigen Kelchzähnen, von Nebraska über Texas, Ostcolorado und Arizona bis Mexiko. 87. Blephilia Raf. Kelch röhrig, I3nervig, 2lippig; Oberlippe 3zähnig; Unterlippe 2zähnig; alle Zähne oder nur die 3 oberen grannenförmig verlängert; Schlund innen kahl. Blkr. mit schwach exserter, nach oben zum Schlunde erweiterter Röhre ; Saft- decke 0; Oberlippe aufrecht, ganzrandig; Unterlippe ausgebreitet 3spaltig, mit einem schmäleren, eilänglichen Mittellappen. Fertile Stb. unter der Oberlippe aufsteigend, exsert; Stf. ohne Anhängsel; A. lineal, mit ausgespreizten, am Gipfel zu I Fache ver- schmelzenden Thecae; hintere Staminodien kurz fädlich oder 0. Discus gleich. Gr. am Gipfel kurz, pfriemlich und fast gleich 2spaltig. Nüsschen eiförmig, glatt. — Kräuter mit gezähnten B. Scheinwirtel dicht mehrblütig, mit zahlreichen Vorb., kugelig, zahl- reich, klein, entfernt gelegen oder die oberen zu einem terminalen Spicastrum genähert. 2 Arten in Nordamerika. B. ciliata (L.) Raf. (Fig. 94 C) mit fast sitzenden, eilänglichen, an der Basis verschmälerten, unten weißlichen B., eiförmigen, grannig-zugespitzten, membran- artigen, stark bewimperten Bracteen, von Pennsylvanien und Massachussets bis Wisconsin, Georgien und Missouri. B. hirsuta (Pursh) Benth. mit gestielten, aus rundlich-herzförmiger Basis eiförmigen, beiderseits behaarten B. und lineal-pfriemlichen Bracteen, von Canada und Vermont bis Wisconsin und Missouri, Osttexas und Georgien. v1. 9. Stachyoideae-Hormineae. Kelch 2lippig nach ?/, oder gleich. Blkr. mit exserter oder eingeschlossener Röhre, schwach 2lippig, mit breiten, = flachen Lappen. Stb. 4, 2mächtig, die vorderen länger; A. mit divergierenden oder aus einander gespreizten Thecae. Kräuter, Halbsträucher oder Sträucher von sehr mannigfaltiger Tracht. A. Kelch 2lippig. Blkr. mit gebogener, aufsteigender Röhre. A. durch das Verschmelzen der Thecae an der Spitze Afächerig. Ausdauerndes europäisches Kraut 88. Horminum. B. Kelch glockig, zur Fruchtzeit erweitert oder aufgeblasen, mit aus einander gespreizten, am Gipfel stumpfen oder grannigen Zähnen. Blkr. mit gerader Röhre. A. mit diver- gierenden oder aus einander gespreizten Thecae. Amerikanische und pacifische Sträucher und. Halbsträucher .,- ., 00.0 0%... Im u ve ln 02 Dan Ks) nn MEET 88. Horminum L. Kelch glockig, zur Fruchtzeit vergrößert, breit röhrig, nach abwärts geneigt, I3nervig, 2lippig; Oberlippe 3zähnig; Unterlippe 2spaltig. Blkr. mit exserter, gebogener, aufsteigender, nach oben zum Schlunde erweiterter Röhre; Saftdecke im Grunde der Röhre bestehend aus einer ringförmigen Haarleiste; Oberlippe gestutzt, ausgerandet; Unterlippe ausgebreitet, 3spallig, mit kurzen, breiten, abgerundeten Lappen, der mittlere breiter ausgerandet. Stb. unter der Blumenkronenoberlippe aufsteigend; Stf. am Gipfel mit einer kleinen Apophyse versehen; A. paarweise zusammenhängend, mit am Gipfel zu I Fache verschmelzenden Thecae. Discus gleich. Gr. am Gipfel kurz, gleich und pfriemlich 2spaltig. Nüsschen eiförmig, fast glatt. — Ausdauerndes Kraut mit seicht gezähnten, am Grunde des Stengels rosettenartig gruppierten B. und kleinen Bracteen. Scheinwirtel 6blütig in lockeren, dorsiventralen, terminalen Spicastris. Bl. violett. 4 Art, H. pyrenaicum L. (Fig. 95 B), im europäischen Hochgebirge, von den Pyrenäen bis Tirol verbreitet,. aber oft über große Strecken fehlend. 89. Sphacele Benth. (Alguelagum Ad., Phytoxys Sprengel). Kelch glockig, unregel- mäßig == I0Onervig, netzig-aderig, zur Fruchtzeit vergrößert oder etwas blasenförmig aufgetrieben, gleich 5zähnig, oder undeutlich 2lippig, mit grannigen, seltener am Gipfel stumpfen Zähnen. Blkr. mit erweiterter, eingeschlossener oder exserter Röhre; Saft- Labiatae. (Briquet.) 291 decke im Grunde der Röhre bestehend aus einer ringförmigen Haarleiste; Saum schwach 2lippig, Aspaltig, mit breiten, aufgerichtet-ausgebreiteten Lappen, der hintere = 2spaltig, die seitlichen ganzrandig, der vordere ausgerandet. Stb. oft schwach mächtig, gerade oder = aufsteigend, oft so lang als die Blkr. oder dieselbe überragend; A. lineal, mit getrennten divergierenden oder aus einander gespreizten Thecae. Discus dick, fast gleich. Gr. am Gipfel kurz 2spaltig, mit fast gleichen, pfriemlichen oder etwas flachen, spitzen Lappen. Nüsschen eiförmig, glatt. — Halbsträucher oder Sträucher mit meistens runze- ligen, unten weißlichen B. und kleinen Bracteen. Schein- wirtel locker 2—6blütig oder dicht 6- bis reichblütig, am Gipfel der Zweige in lockeren oder dichten Spicastris. Bl. violett, blau oder weiß. Circa 20 Arten von Chile und Brasilien bis Californien, 4 Art auf den Sandwichinseln. Z. B. S. Lindleyi Benth. (Fig. 95 A), S. subhastata Benth., S. chamaedryoides (Balb.) Brig. (S. campanulata Benth.) in Chile; S. speciosa St. Hil. in Brasilien; S. tomentosa Benth., S. radula Benth., S. cordifolia Benth. in Peru; S. salviaefolia (Kunth.) Benth., S. paniculata (Kunth) Benth., $. bullata (Kunth) Benth. in Columbien und Fig. 95. ABl. von Sphacele Lindleyi Neugranada; S. mexicana Schauer in Mexiko etc. S. calicina en le Benth. ist eine californische Art mit weich behaarlten Zweigen, eiförmigen, an der Basis herzförmigen, sehr runzeligen, unten weißfilzigen B., mit 2blütigen, entfernt stehenden Scheinwirteln, breiten, stark behaarten Kelch- röhren, 3eckig lanzettlichen Kelchzähnen und erweiterten, den Kelch kaum überragenden Blkr.; sonst auch unter verschiedenen Varietäten bekannt. Ganz vereinzelt auch auf den Sandwichinseln ist S. hastala Gray. Anmerkung. Nach den Nomenclaturregeln haben die Namen Alguelagum Ad. und Phytoxys Molin. ex Spreng. vor Sphacele die Priorität, und müssten streng genommen für diese Gattung vorgezogen werden. Da aber der erstere Name während mehr als einem Jahrhundert und der zweite über 50 Jahre lang von niemandem gebraucht worden sind, empfiehlt es sich, die Entscheidungen eines derartige Nomenclaturfragen behandelnden Congresses abzuwarten, um diese Änderungen vorzunehmen, da derselbe vielleicht für solche Fälle eine Verjährung anzu- nehmen geneigt sein wird, welche die jetzt durchzuführenden Namensänderungen sparen wird. v1. 10. Stachyoideae-Lepechinieae. Kelch gleich oder schwach 2lippig nach ?/.. Blkr. mit eingeschlossener oder schwach exserter Röhre, schwach 2lippig, mit breiten, = flachen Lappen. Sib. 4, 2mächtig, die vorderen länger, fast gleich; A. eiförmig, mit parallelen Thecae. Mexikanische Kräuter. 90. Lepechinia Willd. (einschl. Dekinia Mart. et Gal.) Kelch breit glockig, unregelmäßig = 10nervig, netzig-aderig, zur Fruchizeit stark vergrößert, blasenförmig aufgetrieben, nach abwärts geneigt, schwach 2lippig; Oberlippe 3zähnig oder 3spaltig; Unterlippe 2zähnig oder 2spaltig; alle Zipfel grannig, nach der Anthese zusammenneigend. Bikr. klein; Saftdecke 0; Oberlippe = aufrecht, flach, ausgerandet oder 2spaltig; Unterlippe = ausgebreitet, 3lappig, mit flachen Lappen, der mittlere ganzrandig, gekerbt oder ausgerandet. Stb. = aufsteigend; A. eiförmig, genähert, mit parallelen og ee Ex Heyne Thecae. Gr. kahl, am Gipfel gleich und spitz 2spaltig. spicata Willd. — B reifer Kelch Nüsschen eiförmig, glatt. — Kräuter mit gezähnten, oft 2 oa, runzeligen B. und = differenzierten Bracteen. Scheinwirtel 6—-10blütig, in gedrängten oder an der Basis lockeren, terminalen Spicastris, 3—4 Arten in Mexiko. $ A. Eulepechinia Brig. Bikr. klein, mit eingeschlossener Röhre, gelblich oder weiß 19% 292 Labiatae. (Briquet.) L. spicata Willd. (Fig. 96 A) mit aufrechtem Stengel; die Scheinwirtel in terminalen, ge- drängten Spicastris; Kelch zur Fruchtzeit geschlossen. L. procumbens Benth. (Fig. 96 B) mit niederliegendem Stengel, entfernt stehenden, dorsiventral disponierten Scheinwirleln; Kelch zur Fruchtzeit breit glockig. $ 2. Dekinia (Mart. et Gal.) Brig. Blkr. größer, mit exserter Röhre, scharlachrot. L. coccinea (Mart. et Gal.) Briq., aufrecht, mit gestielten, eiförmigen, an der Basis herzförmigen, am Gipfel zugespitzten, beiderseits behaarten, gezähnten B.; Scheinwirtel gedrängt, blos der unterste entfernt gelegen. vI. ı1.A. Stachyoideae-Melissinae. Kelch glockig oder röhrig, sehr selten zur Fruchtzeit aufgeblasen, 40—43, sehr selten 15/—20-)nervig, = 2lippig nach °/g, seltener aktinomorph; Zähne nicht in lange Grannen fortgesetzt. Blkr. 2lippig, mit flachen Lappen. Stb. 2—4, unter der Oberlippe aufsteigend; A. eiförmig. — Kräuter, Halbsträucher und Sträucher von sehr mannig- faltiger Tracht. A. Fertile Stb. 2, die vorderen; die hinteren 0, oder zu Staminodien redueiert. a. Thecae der am Rande zusammenhängenden A. bald am Gipfel zu 4 einzigen Fache ver- schmelzend, oder die untere Theca verkümmert und zu einem kleinen Anhängsel reduciert otler 0: R on... Ole Ziziphor b. Thecae der freien A. Ai versevend oder tn gespreizi, aber durch das + enl- wickelte Connectiv deutlich von einander getrennt. a. Untere Kelchzähne ebenso lang oder kaum länger als die oberen. Gr. kahl 92. Hedeoma, ß. Untere Kelchzähne meistens länger als die oberen. Gr. elwas behaart 93. Hedeomoides,. B. Fertile Stb. 4 a. Kelch eylindrisch oder mit einer oberwärts kaum flachen, nicht comprimierten Röhre. ee der A. ohne Sporn. Pue Kelchzähne ebenso lang oder etwas länger als die hinteren. Gr. kahl. Thecae der A. divergierend, seltener parallel, kahl. * Kelch mit stumpfen, spitzen oder zugespilzten, aber nicht am Gipfel kurz- pfriemlich-dornigen Zähnen. + Blkr. exsert, unterhalb der Mitte aufsteigend-zurückgebogen 94. Melissa. ++ Blkr. gerade oder etwas gebogen, eingeschlossen oder exsert. © Kelch zur Fruchtzeit nicht oder kaum verändert . . 95. Satureia. OO Kelch zur Fruchtzeit aufgeblasen, am Schlunde etwas contrahiert. 96. Saccocalyx. ** Kelch mit gleichen, kleinen, am Gipfel kurz pfriemlich-dornigen Zähnen. 97. Kurzamra. 2. Thecae der A. parallel, am Grunde mit einem Büschel von Haaren versehen. 98. Conradina. II. Untere Kelchzähne viel länger als die oberen. Gr. behaart. 99. Pogogyne. . Thecae der A. mit auseinander gespreizten, am Gipfel mit einem Sporne versehenen Ihecae en. ........100. Ceranthera. b. Kelch vom Rücken has ah Nach eier deutlich dorsiventral 101. Thymbra. c. Kelch eylindrisch, mit ganzrandiger oder 3zähniger Oberlippe, die untere etwas kürzer, 2zähnig oder viel kleiner oder fast 0. ealteeher von anmuliger Tracht mit nickenden kleinen Spicastris, und großen colorierten, kreisförmigen Bracteen, durch den allgemeinen Bau der Bl. und Blütenstände mit Origanum und Majorana (vergl. S. 305) eng verwandt, aber dieser Gruppe durch die unter die Oberlippe aufsteigenden Stp.“sich anschließend..." RE T e rr e ET OS 91. Ziziphora L. (einschl. Faldermannia Trautv.). Kelch röhrig, verlängert, I nervig, 2lippig, mit innen behaartem Schlunde; Oberlippe 3zähnig, Unterlippe %zähnig; Zähne nach der Anthese zusammenneigend. Bikr. klein, mit kaum exserter, nach oben zu erweiterter Röhre; Saftdecke 0 ; Oberlippe aufrecht, ganzrandig; Unterlippe 3spaltig, ausgebreitet, mit rundlichen Lappen, der mittlere länger, ausgerandet. Thecae der am Rande zusammenhängenden A. bald am Gipfel zu einem einzigen Fache verschmelzend, Ey a Du Labiatae. (Briquet.) 293 oder die untere Theca verkümmert und zu einem kleinen Anhängsel reduciert oder 0; hintere Staminodien sehr klein oder 0. Discus gleich. Gr. am Gipfel 2spaltig, der untere Ast pfriemlich, der hintere sehr klein. Nüsschen eiförmig, glatt. — Einjährige, kleine steife Kräuter oder verzweigte, niedrige, oft weißliche Halbsträucher mit kleinen, ganz- randigen oder schwach gezähnten B. Scheinwirtel armblütig, axillär, im oberen Teile der Zweige oft gedrängt, mit aufrechten, sitzenden oder gestielten Bl.; Vorb. sehr klein. Etwa S Arten im südlichen Mittelmeergebiet, im Orient und im mittleren Asien. $ 4. Serpyllaceae Benth. Stengel ausdauernd, an der Basis holzig (strauchig) werdend. Scheinwirtel am Gipfel der Zweige gedrängt. A. kahl, ungefähr an der Mitte oder etwas unter der Mitte dem Stf. angeheftet. — Z. clinopodioides Marsch.-Bieb. (Fig. 94 D) ist eine orien- talisch-asiatische, höchst polymorphe Art, mit schmal cylindrischem, behaartem Kelche, mit lineal-lanzettlichen, sehr kurzen, am Gipfel stumpflichen Zähnen, die oberen etwas länger, schwach exserter Blkr. und A. ohne Anhängsel, Wichtigere Varietäten sind var. serpyllacea (Marsch.-Bieb.) Boiss., klein, mit niederliegenden St., lanzettlichen, kahlen oder fast kahlen B.; var. Branti (C. Koch) Brig. (var. canescens Boiss. nicht Benth., Z. canescens Benth., Z. Brantii C. Koch, Z. Gundelsheimeri C. Koch), halbstrauchig, mit breiteren, eilänglichen, weiß- lichen, seltener kahlen B. und weichbehaartem Kelche; var. dasyantha (Marsch.-Bieb.) Boiss. (Z. nummularia Fisch. et Mey.), ähnlich wie var. serpyllacea, aber mit rundlicheren B. und stark behaartem Kelch etc. $ 2. Acinoideae Benth. Einjährige Kräuter. Scheinwirtel am Gipfel der Zweige gedrängt oder etwas entfernt. A. unterhalb der Mitte oder an der Basis dem Filamente angeheftet, oft an der Basis etwas höckerig, aber ohne Anhängsel. Z. hispanica L. in Spanien, Nord- afrika und Syrien, mit fast sitzenden, eiförmigen oder eilänglichen, steifen B., rhombischen, die Bl. überragenden Bracteen, 6—10blütigen, oben = gedrängten Scheinwirteln, kurz und steif behaartem, an der Basis etwas aufgeblasenem, sitzendem oder fast sitzendem Kelche. Z. acinoides L. im südlichen Arragon, mit kurz gestielten, breit eiförmigen B., entfernten locke- ren, 6—I0blütigen Scheinwirteln, gestieltem, abstehend-behaartem Kelche und größeren Blkr. Z. acutifolia Montbr. et Auch. in Syrien, mit eiförmigen, sehr spitzen, an der Basis ver- schmälerten, behaarten B., getrennten = 6blütigen Scheinwirteln und kurz gestieltem, weich behaartem Kelche. Z. capitata L. mit lanzettlichen, an der Basis verschmälerten B., sehr breiten, rhombischen, zugespitzten Bracteen und steif abstehend behaartem Kelche; Schein- wirtel zu einem fast kugeligen, terminalen Köpfchen gedrängt. Z. capitala ist im ganzen Oriente von Persien bis Griechenland verbreitet; in Europa rückt sie bis Südrussland, Ser- bien, Bulgarien und zu der Herzegowina vor. Die Pfl. ist in Italien ziemlich gemein; sie soll aber mit Getreide erst seit dem Jahre 41795 um Florenz eingeführt worden sein, von wo aus sie sich allmählich fast über die ganze Halbinsel verbreitet hat; sehr zweifelhaft ist die Angabe von Z. capilala in Spanien. $ 3. Appendiculatae Benth. (Faldermannia Trautv.) Einjährige Kräuter. Scheinwirtel alle entfernt gelegen. A. an der Basis angeheftet und daselbst mit einer sterilen, meistens anhängselförmigen Theca versehen. Z. tenuior L., von den ägäischen Küsten Kleinasiens und der Krim bis Beludschistan, Songarien und dem Altai, mit lanzettlichen, an der Basis verschmälerten B., den B. ähnlichen Bracteen, getrennten, axillären Scheinwirteln, steif und lang abstehend-behaartem Kelche und kurz exserten Blkr. Z. taurica Bieb. von der Krim und den ägäischen Küsten Kleinasiens bis Persien, unterscheidet sich von der vorigen durch längere exserte Blumenkronenröhren mit breiterem Saume. Z. cleonioides Boiss. am Fuße des Berges Mesogis in Kleinasien, trennt sich von der vorigen Art durch eiförmige, an der Basis rundliche B., größere Kelche und Bikr. 92. Hedeoma Pers. (einschl. Keithia Benth., Eriothymus J. A. Schmidt, Poliomintha A. Gray). Kelch röhrig, 13—15nervig, = cylindrisch, = gleich 5zähnig oder 2lippig; Oberlippe 3zähnig, Unterlippe 2spaltig; Schlund nackt oder behaart. Blkr. von mannig- faltigem Aussehen, bald schmal, eingeschlossen, bald = kräftiger exsert bis lang exsert; Öberlippe aufrecht, ganzrandig oder 2spaltig; Unterlippe ausgebreitet, 3spaltig, mit flachen, fast gleichen Lappen, oder der mittlere breiter, ausgerandet. A. der 2 unteren fertilen Stb. mit getrennten, divergierenden oder aus einander gespreizten Thecae; hintere Staminodien sehr klein oder 0. Discus gleich. Gr. am Gipfel 2spaltig, mit fast gleichen, pfriemlichen Lappen oder der vordere größer, den kurzen hinteren umfassend. Nüsschen eiförmig, glatt. — Kräuter, Halbsträucher und kleine Sträucher mit kleinen, ganzrandigen 294 Labiatae. {Briquet.) oder schwach gekerbten B. Scheinwirtel locker, armblütig, axillär, oder die oberen zum Spicastrum genähert. Circa 25 amerikanische Arten von Brasilien bis Canada. Anmerkung. Die Unterscheidung von Hedeoma, Keithia und Poliomintha als Gattungen, wie sie von Bentham und A. Gray angenommen worden ist, verträgt sich nicht mehr mit dem jetzigen Zustande unserer Kenntnisse. Hedeoma unterscheidet sich lediglich von Keithia durch die eingeschlossene Blumenkronenröhre, während dieselbe bei Keithia lang exsert ist. Derartige Unterschiede, welche mit einer Anpassung an die Befruchtung durch langrüsselige Schmetterlinge zusammenhängen, finden sich aber innerhalb zahlreicher Labia- tengattungen. Überdieß machen jetzt zwischen beiden Gattungen manche Arten die Brücke (z. B. Hedeoma tenella Hemsl., Habitus von Hedeoma, Blkr. 3mal länger als der Kelch!) Poliomintha ist durch keinen deutlichen Charakter von den beiden vorigen abzugrenzen, namentlich findet man bei Arten von Hedeoma Spuren der Staminodien, welche für Polio- mintha charakteristisch sein sollen. Sect. I. Pseudacinos Benth. (Hedeoma sect. Euhedeoma A. Gray). Scheinwirtel = 6blütig, axillär, Bl. gestielt. Kelch an der Basis mit einem sackförmigen Höcker versehen, = deutlich 2lippig; Oberlippe 3zähnig; Unterlippe 2spaltig; Schlund innen mit Haaren ge- schlossen. Blkr. klein, mit schmaler, eingeschlossener Röhre; Saftdecke 0. Ausdauernde und Ajährige Kräuter. — A. Hintere Staminodien fädlich, am Gipfel kopfförmig; Kelch deut- lich 2lippig; Oberlippe mit 3eckigen Zähnen; Unterlippe mit pfriemlichen Zähnen. H. pule- gioides (L.) Pers. (Fig. 97 H), aufrecht, behaart, mit gestielten, eiförmigen,' an beiden Enden verschmälerten, fast ungesägten B.; der Satureia Acinos höchst ähnliche Pflanze, von Canada bis zu den südlichen Vereinigten Staaten. — DB. Hintere Staminodien winzig, pfriemlich, oder 0; alle Kelchzähne pfriemlich. — Ba. Kelchzähne fast gleichlang, aufrecht. Vorb. lineal oder pfriemlich, nach der Anthese nach abwärts geneigt. Ajährige Kräuter. H. aci- noides Scheele in Texas und Arkansas. MH. hispida Pursh von Dakota bis Louisiana und Arkansas, Illinois (daselbst verw. nach A. Gray). — Bb. Untere Kelchzähne deutlich länger als die oberen. Vorb. pfriemlich, meistens aufrecht. Hierher mehrere Arten mit ganz- randigen oder fast ganzrandigen B., wie H. nana (Torr.) Brig. (H. thıymoides A. Gray), H. Drummondi Benth. etc. in den südlichen Vereinigten Staaten, und mit gezähnten B., wie H. dentala Torr. in Arizona, H. plicata Torr. in Südwesttexas, H. costata A. Gray in Mexiko etc. Sect. ll. Hedeoma Benth. (Hedeoma sect. Stachydeoma A. Gray). Scheinwirtel in ter- minalen, unterbrochenen Spicastris mit + differenzierten Bracteen. Bl. sitzend oder fast sitzend. Kelch röhrig, eylindrisch, an der Basis ohne oder mit einem schwach angedeuteten sackförmigen Höcker, mit behaartem Schlunde und pfriemlichen oder lanzettlichen Zähnen, Bilkr. purpurn oder rot, größer, oft exsert, mit schmaler Röhre, und 2 vorspringenden Falten unter der Unterlippe. Ausdauernde und Ajährige Kräuter. Hierher H. ciliata Benth. in Texas, H. graveolens Chapm. in Texas etc. Sect. III. Poliomintha (A. Gray) Brig. Scheinwirtel axillär, locker armblütig. Bl. ge- stielt. Kelch eylindrisch, gleich 5zähnig, mit innen behaartem Schlunde, an der Basis ohne sacklörmigen Höcker. Blkr. mit gerader, nach oben zu etwas erweiterter Röhre; Saftdecke im Grunde der Blumenkronenröhre bestehend aus einer ringförmigen Haarleiste. Weißlich- filzige Halbsträucher. — H. incana Torr. mit silberweißem Filze, linealen oder eilänglichen, sitzenden B., Aönerviger Kelchröhre und langen, pfriemlichen Kelchzähnen von Westtexas bis Utah. H. mollis Torr., dichter filzig, krautiger, mit eiförmigen, zum Stiele verschmälerten B., A3nerviger Kelchröhre und kleinen, ungleich ausgebreiteten Kelchzähnen, in Mexiko und Texas. Andere mexikanische Arten sind AH. glabrescens (A. Gray) Brig., H.longiflora (A. Gray) Brig., H. marifolia (Schauer) Brig. Sect. IV. Eriothymus (Benth.) Brig. Scheinwirtel axillär, armblütig. B]. gestielt. Kelch eylindrisch, fast gleich spitz 5zähnig, mit innen behaartem Schlunde, an der Basis ohne sackförmigen Höcker. Blkr. lang exsert, mit gerader, großer, oben etwas erweiterter Röhre; Saftdecke 0. Strauch mit beblätterten Zweigen; B. zahlreich, = kahl. 4 Art, H. rubiacea (Benth.) Brig. in Brasilien (Prov. Minas Gera&s). Sect. V. Keithia (Benth.) Brig. Scheinwirtel axillär, armblütig. Bl. sitzend oder fast sitzend. Kelch cylindrisch, mit linealen, spitzen Kelchzähnen, die oberen etwas länger, mit einem innen nackten Schlunde, an der Basis ohne sackförmigen Höcker. Blkr. lang exsert, mit gerader, großer, oben etwas erweiterter Röhre; Saftdecke 0. Ausdauernde Kräuter, mit verlängerten, niederliegenden, beblätterten Zweigen. — H. scutellarioides (Benth.) Brig. Labiatae. (Briquet.) 295 (Fig. 97 K), mit einer var. pilosa (Benth.) Briq. in Brasilien. H. nitida (Benth.) Brig. in der brasilianischen Serra das Orgaos. Sect. VI. Rhabdocaulon (Benth.) Brig. Scheinwirtel in terminalen Spicastris. Bl. sitzend oder gestielt. Kelch eylindrisch, mit kurzen, spitzen, = gleichen Zähnen, mit innen stark behaartem Schlunde; an der Basis ohne sackförmigen Höcker. Blkr. lang exsert, mit gerader, großer, oben etwas erweiterter Röhre; Saftdecke 0. Halbsträucher oder aufrechte Kräuter; am unteren Teile der Zweige heblältert oder nackt. NH. villosa (Benth.) Briq. mit einer var. lavanduloides (Benth.) Brig. in Brasilien, mit sitzenden, lineal-eilänglichen, stumpfen, beiderseits behaarten oder filzigen, am Rande umgebogenen B., sitzenden Bl. und sehr kleinen, sehr spitzen, zurückgebogenen Kelchzähnen. H. gracilis (Benth.) Brig. mit einer var. albiflora (Benth.) Brig., in Brasilien, mit fast kahlen, nackten Zweigen und kurz begrannten Kelchzähnen. A. denudata (Benth.) Brig., mit kahlen, nackten, = articulierten Zweigen, gestielten Bl. und kurzen, breit lanzettlichen, spitzen Kelchzähnen, in Südbrasilien, Prov. San Paul und Minas Gera&s. Sect. VII. Gymnocylix (Benth.) Brig. Scheinwirtel armblütig, getrennt, in undeut- lichen Spicastris. Bl. kurz gestielt. Kelch eylindrisch, stumpf 5zähnig, mit innen kahlem Schlunde, an der Basis ohne sackförmigen Höcker. Blkr. scharlach, sehr lang exsert, mit gerader, großer, nach oben etwas erweiterter Röhre; Saftdecke 0. Ausdauerndes Kraut, mit aufrechten, steifen, kahlen, nackten, fast articulierten Zweigen. — H. coccinea (Benth.) Brig. in der brasilianischen Provinz Minas Gera&s. 93. Hedeomoides Brig. (Pogogyne $ Hedeomoides A. Gray). Kelch glockig, = 15- nervig, 2lippig; Oberlippe 3zähnig; Unterlippe 2spaltig, länger als die obere; Schlund innen kahl. Blkr. mit lang oder kurz exserter Röhre; Saftdecke 0; Oberlippe 2lappig; Unterlippe 3spaltig; alle Lappen ausgebreitet, flach. Fertile Stb. 2, die vorderen, mit parallelen Thecae; hintere Stb. zu fädlichen, am Gipfel keulenförmigen Staminodien reduciert oder 0. Discus gleich. Gr. am Gipfel schwach bärtig behaart, mit stark un- gleichen Lappen. Nüsschen glatt, kugelig-eiförmig. — Niedrige, Ajährige Kräuter mit eiförmigen, = ganzrandigen B. Bl. meistens klein, in armblütigen Scheinwirteln; Gesamtblütenstand locker ähren- oder kopfförmig. 3 Arten in Californien. — A. Grandiflorae Brig. Blkr. groß, exsert, mit einer den Kelch überragenden Röhre. H. tenuiflora (A. Gray) Brig. auf der Insel Guadelupe. — B. Parviflorae Brig. Bikr. klein, mit kurzer, = eingeschlossener Röhre. H. ziziphoroides (Benth.) Brig. im Thale des Flusses Sacramento, mit schwach ungleichen, breit lanzettlichen Kelchzähnen. H. serpylloides (Torr.) Brig. mit stark ungleichen, alle die Röhre an Länge übertreffenden Kelchzähnen, von Monterey bis Humboldt Colorado. 94. Melissa L. Kelch röhrig-glockig, A3nervig, zur Fruchtzeit geneigt, mit innen fast kahlem Schlunde, 2lippig; Oberlippe fast flach, 3zähnig; Unterlippe 2teilig. Blkr. mit exserter, zurückgebogen-aufsteigender, nach oben zu erweiterter Röhre; Saftdecke 0; Oberlippe aufrecht, ausgerandet; Unterlippe ausgebreitet 3spaltig, mit flachen Lappen, der mittlere ganzrandig oder ausgerandet. Stb. 4, 3mächtig, die hinteren länger, unter der Öberlippe gebogen, zusammenneigend; A. mit zuletzt aus einander gespreizten Thecae. Diseus gleich. Gr. fast gleich und pfriemlich 2spaltig. Nüsschen eiförmig, glatt. — Süß riechende Kräuter mit gezähnten B. Scheinwirtel armblütig, locker, axillär, dorsi- ventral. Vorb. wenig zahlreich, kraulig. Bl. weiß oder gelblich. 3 Arten im südlicheren Europa und im mittleren Asien. — M. officinalis L{Fig. 97 P), aufrecht, verzweigt, mit breit eiförmigen, gekerbten, an der Basis abgestutzten oder herz- förmigen B.; Blkr. 2 mal länger als der Kelch; in Europa, Nordafrika und im Orient. M. parviflora Benth. im Himalaya, auf den Khasiabergzügen und in Java, schwach behaart oder fast kahl, mit eiförmigen oder eilanzettlichen, spitzen, schwach gezähnten, an der Basis rund- lichen oder verschmälerten B.; Blkr. weiß, kaum länger als der Kelch. M. flava Benth. in Nepal, Kumaon und Bhotan, der vorigen ähnlich, aber Blkr. gelb, 3 mal länger als der Kelch. Nutzen. M. officinalis ist eine von Alters her bekannte officinelle Pflanze; sie be- sitzt einen ausgeprägten Citronengeruch, der nach dem Trocknen der Pflanze an Inten- sität zunimmt. Deshalb ist sie in Südfrankreich, wo sie hie und da in größerer Menge eultiviert wird, unter dem Namen Citronelle bekannt. Die Melisse besitzt erregende Eigen- schaften und wird in theeartiger Infusion in den spasmodischen Krankheiten, gegen chro- 296 Labiatae. (Briquet.) nische Katarrhe, Schwäche des Magens etc. gebraucht. Es wird aus der Melisse durch Destillation eine Essenz, welche den größeren Teil des magenkräftligenden, unter dem Namen »Eau de Me6lisse des Carmes« bekannten Wassers ausmacht. 95. Satureia L. (einschl. Clinopodium L., Acinos, Calamintha et Sabbatia Mönch, Xenopoma Willd., Zygis Desv., Gardoquia Ruiz et Pav., Rizoa Cav., Micromeria Benth., Piperella Presl, Cuspidocarpus Spenn., Tendana Reichb., Micronema Schott). Kelch glockig-röhrig oder röhrig, seltener glockig, cylindrisch oder fast cylindrisch, 40—13- (—15-)nervig, fast gleich 5zähnig oder 2lippig, mit 3zähniger Oberlippe und 2spaltiger Unterlippe. Blkr. mit schwach oder lang exserter Röhre; Saftdecke 0; Oberlippe flach, ganzrandig oder ausgerandet; Unterlippe ausgebreitet, 3spaltig, mit flachen Lappen, der mittlere oft größer und ausgerandet. Stb. 4, unter der Oberlippe aufsteigend-gebogen; A. mit divergierenden oder gespreizten, selten parallelen, kahlen Thecae. Gr. am Gipfel pfriemlich und gleich 2spaltig, oder der vordere Ast breit lappig den hinteren spitz um- fassend, oder beide breit und lappig. Nüsschen eiförmig, glatt, manchmal am Gipfel zupespitzt. — Kräuter und Halbsträucher mit ganzrandigen, schmalen, kleinen oder ge- zähnten, breiteren und größeren B. Scheinwirtel bald axillär, bald in terminalen Spi- castris, mit = differenzierten Bracteen; Cymen locker oder mit gestauchten Achsen, mit meistens dorsiventral disponierten Bl. Circa 430 Arten in den wärmeren Teilen beider Welthälften, besonders zahlreich im Mittelmeergebiete, im Öriente und in den Anden. Anmerkung. Bentham hat in der Unterscheidung der Gattungen bei den Melissinae einen Maßstab angewandt, wie nirgends in den übrigen Abteilungen der Familie. Hätte er nach denselben Principien seine Monardeen, Ajugeen und Ocimeen behandelt, so wären Gruppen wie Salvia, Teucrium und Hyptis in zahlreiche Gattungen zersplittert worden, welche zum mindesten besser gegen einander abgegrenzt gewesen wären, als z. B. Micero- meria, Salureia, Gardoquia und Calamintha. Hat man aber einmal beschlossen, welche Prin- cipien man bei Gattungsunterscheidungen in einer Familie anwenden will, so muss man sich doch dabei logisch halten. Nun gehört zu den wichtigsten, von Bentham auch ange- nommenen dieser Prineipien, dass durch allmähliche Übergangsreihen verbundene Sippen in eine Gattung vereinigt werden müssen. Es ist leicht einzusehen, dass, wenn man nachher derartig construierte systemalische Sippen in verschiedene Gattungen losreißt, man dem Leser ganz falsche Ideen über den jetzigen Zusammenhang der unterschiedenen Gruppen giebt. Praktisch ist mit diesen Gattungsunterscheidungen auch nichts gewonnen, da man beim Bestimmen irgend einer Art manchmal zwischen 2, 3, ja 4 Gattungen im Zweifel bleiben kann und in jeder dieser abgesonderten Gruppen in sehr unsicherer Weise nachsuchen muss. Ich verzichte darauf, hier eine eingehende Kritik der seit 41848 in der Labiatensystematik gel- tenden Gattungsdiagnoslicierungen der Melissinae zu geben, da eine solche nächstens in meinen Fragmenta Monographiae Labiatarum erscheinen soll, möchte aber doch zu den von Salureia abgespaltenen Gattungen folgende Bemerkungen machen. Micromeria wird von Satureia dadurch unterschieden, dass die Kelchröhre A3nervig ist, während sie bei letzterer A0nervig sein soll. Der Unterschied geht in der That dahin, dass die secundären Nerven der Kelchunterlippe schon im unteren Teile der Röhre sich in 2 teilen, oder erst im oberen Teile. Nun findet man aber alle Übergänge zwischen beiden Extremen, nämlich Kelche, in welchen die besagten Rippen sich gegen die Mitte der Kelchröhre teilen, so dass man gar nicht sagen kann, ob der Kelch zu Salureia oder zu Micromeria zu stellen ist. Micronema ist von Schott auch aus denselben Gründen von Micromeria abgetrennt worden. Hier teilen sich noch auch die 2 interdentalen Rippen der Oberlippe am Grunde der Kelchröhre. Ähnlich wie vorhin sind aber Teilungen dieser Rippen in allen Höhen in verschiedenen Arten von Satureia, Mieromeria und Calamintha zu beobachten. Calamintha soll im Gegensatz zu Satureia und Micromeria 2lippige Kelche besitzen. Ich habe aber gezeigt (Lab. des Alp. mar. p. 396 und f., 444. und f.), dass 2lippige Kelche bei Saiureia und Micromeria gemein, aber oberflächlich beobachtet worden sind. Was die Tracht anbetrifft, so besitzt Bentham’s Micromeria sect. Pseudomelissa ganz diejenige von Calamintha. Gardoquia steht zu Micromeria in einem ähn- lichen Verhältnis wie Bentham’s Gattung Keithia zu Hedeoma; sie besitzt langröhrige, scharlachrote, an die Befruchtung durch Schmetterlinge angepasste Blkr. Vermittelnde Arten sind aber seit Bentham’s Zeit gefunden worden (z. B. die mexikanische Gardoquia micromerioides Hemsl.), welche zwischen beiden völlig die Mitte halten. Cuspidocarpus be- | | | Labiatae. (Briquet.) 297 sitzt zwar am Gipfel zugespitzte Nüsschen, dieses findet sich aber bei typischen Micromeria- arten (z. B. M. Juliana Benth.). Die Gestalt der Griffellappen variiert stark: beide pfriemlich, der vordere breit und den hinteren spitzen umfassend, oder beide breit (Tendana); diese ver- mittelte Unterschiede, welche in anderen Gattungen vorkommen, können meiner Ansicht nach nur zur Charakterisierung der Sectionen beitragen. Bemerkenswert ist der Parallelis- mus zwischen manchen Hedeoma- und Satureiaarten. Die Section Pseudacinos der ersteren ist der Section Acinos der letzteren, die Sectionen Poliomintha, Keithia etc. der ersteren der Section Gardoguia der letzteren homolog u. s. w. Unter den Arten von Satureia sect. Gar- doquia sind noch einige Arten zweifelhaft, von denen Bentham angiebt, es gäbe nur 2 fertile Stb. (bei G. argentea Kunth gar nur 4 Stb.), ohne jedoch irgend etwas über die Ge- stalt und den Entwicklungsgrad dieser Stb. zu sagen; diese Arten gehören wahrscheinlich zur Gattung Hedeoma. Vermischt man, wie es Bentham gethan hat, diandrische und tetrandrische Sippen, so kann überhaupt von einer klaren Gattungsdiagnosticierung in diesen Gruppen nicht mehr die Rede sein. Fig. 97. A Bl. von Thymus vulgaris L.— B Kelch von T. vulgaris, a von außen gesehen, b ausgebreiteter Längs- schnitt. — C B]. von Hyssopus officinalis L.— D Bl]. von Satureia montana L. (Sect. Sabbatia L.). — E Kelch von Saccocalyx satureioides Coss., a von außen gesehen, db ausgebreiteter partieller Längsschnitt. — F Bl. von Satureia Juliana L. (Sect, Sabbatia). — @ Bl. von Satuwreia Acinos (L.) Scheele (Seet. Acinos). — H Bl. von Hedeoma pulegioides Pers. (Sect. Pseudacinos). — J Bl. von Satureia multiflora (Ruiz et Pay.) Brig. (Sect. Gar- doguia). — K aufgeschnittene Blkr. von Hedeoma scutellarioides (Benth.) Briq. (Sect. Keithia). — L Längsschnitt der Blkr. und fertile Stb. bei A. longiflora (A. Gray) Brig. (Sect. Poliomintha). — M Kelch von Pogogyne multi- Aora Benth. — N Kelch von Thymbra spicata L. — O Anthere von Dicerandra linearifolia Benth. — P Bl. von Melissa officinalis L. (Original.) Sect. I. Tragoriganum Benth. Scheinwirtel dicht kugelig, reichblütig, entfernt, von Bracteen = involucriert. Kelch lang glockig, fast gleich-lanzettlich 3zähnig, A0Onervig, mit innen kahlem Schlunde. Blkr. mit eingeschlossener Röhre; Saftdecke 0. Gr. gleich und pfriemlich 2spaltig. Stark verzweigter, niedriger Halbstrauch. — S. Thymbra L. !Thymus Tragoriganum L.) im Oriente und in Sardinien. Sect. II. Pycenothymus Benth. Scheinwirtel in eilänglichen, terminalen Köpfchen ge- drängt, mit zahlreichen, langen, entwickelten, lanzettlich - stumpfen Vorb. Kelch glockig, 40nervig, cylindrisch, tief und ungleich 5spaltig. Blkr. mit kurz exserter Röhre; Saftdecke 0, Gr. am Gipfel gleich und spitz 2spaltig. Ausdauerndes Kraut. — 1 Art, S. rigida Benth., isoliert in Ostflorida. 298 Labiatae. (Briquet.) Sect. III. Sabbatia Brig. (Sabbatia Mönch., Thymus $ Zygis Pers. p. p., Satureia et Micromeria Benth. p. p.). Scheinwirtel axillär, reich- oder armblütig, von Bracteen nicht oder undeutlich involucriert. Kelch glockig, schwach 2lippig oder gleich 5zähnig, 40—43- nervig, mit innen kahlem oder schwach behaartem Schlunde. Bilkr. mit eingeschlossener oder mäßig exserter Röhre; Saftdecke 0. Gr. gleich und pfriemlich 2spaltig. Niedere Halb- sträucher, seltener Kräuter, alle aus der alten Welt. — A. Kelch fast gleich 5zähnig; 4jäh- riges Kraut. S. hortensis L., im Mittelmeergebiet und im Oriente, von Spanien bis Sibirien, vielfach verwildert (Nordamerika, Ostindien, Cap etc... — B. Kelch schwach 2lippig. Halb- sträucher. S. montanaL, (Fig. 97 D, 99 A), mit lineal-eilänglichen B., reichblütigen, locker dorsi- ventral disponierten Scheinwirteln, steifen, lanzettlichen Kelchzähnen, von Algerien, Portugal und Spanien bis zum Kaukasus, ist eine interessante polymorphe Art (vergl. Labieces des Alp. mar. p. 398—403). Wichtigere Varietäten sind var. chamaebuxzus Brig. mit relativ breit-lanzettlichen, dicken, lederigen, glänzenden B., in den Bergen von Savone; var. com- munis Vis. (S. hyssopifolia Bert., Micromeria montana Reichb.), mit allseitig kurz behaarten Zweigen, dünneren, schmal lanzettlichen B., fast im ganzen Verbreitungsbezirk der Art; var. prostrata Boiss. (S. intricata Lange), mit dickem, unterirdischem Rhizom und unteren Zwei- gen, die übrigen Äste steif, verwickelt, dichte Massen bildend, in Spanien; var. variegala (Host.) Vis. (Micromeria variegata Reichb.), mit sehr entwickelter, breiter, 2spaltiger Blumen- kronenunterlippe, auf dem adriatischen Küstenlande und in Serbien; var. subspicata Vis. (S. subspicata Vis., Micromeria pygmaea Reichb., S. illyrica Host.) mit tief colorierten Bl. und von einem Internodium zum anderen alternierend behaarten und kahlen, oder fast kahlen Zweigen, in den nördlichen Teilen der balkanischen Halbinsel; andere Varietäten sind var. Kitaibelii (Wirzb.) Brig., var. stenophylla Boiss. etc. Mit S. montana verwandte Arten sind S. spinosa L. in den Bergen Kreta’s mit dornigen Zweigen, S. obovata Lag. in Spanien, S. cuneifolia: Ten. in Italien und im Oriente, $. approximata Friv. (S. parnassica Boiss.) in Ma- cedonien, Griechenland und Lydien, S. coerulea Janka auf den Bergzügen des Balkans und des Baliens, S. intermedia C. A. Mey. im Kaukasus, $. Boissieri Hausskn. in Cataonien, S. subdenlala Boiss. in Daghestan, S. subdentata Fisch. et Mey. im Kaukasus; S. spieigera C. Koch auf den Ufern des Schwarzen Meeres; S. macrantha C. A. Mey. in Transkaukasien, $. Boissieri Brig. (S.longiflora Boiss. et Hausskn., nicht Presl) und S. atropatana Bunge in Persien, 8. inodora Salzm. in Marokko und Südspanien. S. bachtiarica Bunge, weißlich, mit zahlreichen, winzigen, eilänglich-spathelförmigen, gefalteten B., sehr kleinen Bl., kurz glockigem, 3eckig und spitz 5zähnigem Kelche, ist eine bemerkenswerte Sippe der südpersischen Wüsten. S. JulianaL. (Fig. 97 F) (Mieromeria Juliana Benth., Sabbatia corymbosa Mönch.), grau, mit sitzen- den, linealen, umgebogenen B., dicht zusammengezogenen Scheinwirteln, steifen, schmalen Kelchzähnen, innen kahlem Kelchschlunde und am Gipfel zugespitzten Nüsschen ; die Bracteen ebenso lang als der Kelch, von Portugal und Nordafrika bis Persien. $. graeca L. ist eine sehr interessante, höchst polymorphe Art des Mittelmeergebietes, von welcher einige Formen der vorigen recht ähnlich sind, welche sich aber immer durch die gestielten Gymen und die am .Gipfel abgerundeten Nüsschen von ihr unterscheiden lässt. Die zahlreichen Varie- täten können unter 5 Subspecies subsumiert werden (vergl. Lab. des Alp. mar. p. 446— 422). Subsp. congesta B. ist dünn behaart, mit gedrungenen Scheinwirteln, kurzen Cymenstielen und genäherten, der Achse parallelen Bl. in Sieilien, Süditalien, Norditalien (z. T.) und West- ligurien; hierher var. leptobia Brig. (Micromeria KerneriMurb.?) und var. congesta(Hornem.) Briq. (S. angustifolia Ten., S.tenuifolia Ten.S. sessiliflora Presletc.). Subsp. graeca Briq., grün oder violett angestrichen, = dünn hehaart, mit = lang gestielten, lockeren, mit der Achse einen be- trächtlichen Winkel machenden Scheinwirteln; Bikr. klein, 2—4 mm länger als der Kelch- schlund; hierher var. ihymoides (De Not.) Briq., typisch in den italienischen Meeralpen, var. consentina Ces. Pass. et Gib. (S. consentina Ten., ? S. anguslifolia Presl etc.) in Sicilien und Calabrien, var. graeca Brig. (S. graeca L. sensu strict., Thymus hirtus Russ., Micromeria graeca Benth.), verbreitet wie die vorige; var. micrantha Brig. (Thymus micranthus Brot., S. mieran- iha Hoffm. et Link, S. nervosa Desf. herb.) von Algerien bis Kleinasien und var. paueiflora (Vis.) Brig. (M. cypria Kotsch.) in Dalmatien und auf der Insel Cypern. Subsp. longiflora Brig., behaart und mit dem Blütenstande der vorigen, aber Blkr. viel größer, den Schlund des Kelches 5—7 mm überragend; eine einzige Varietät: var. longiflora Guss. (Satureia longi- flora Presl) in Sicilien. Subsp. garganica Briq., der vorigen Subsp. ähnlich, aber weiß-filzig; eine einzige Varietät: var. garganica Brig. auf dem Monte Gargano. Subsp. macrotricha Brigq., von allen anderen Gruppen durch die abstehende, dichte, etwas zottige Behaarung ver- schieden; hierher die var. canescens Guss. (Brig. (Micromeria canescens Benth.) in Calabrien und Sicilien, und var. hispida (Boiss. et Heldr.) Brig. in Dalmatien und auf Kreta. Um S. En | | ee Labiatae. (Briquet.) 299 graeca herum gruppieren sich nun eine große Anzahl von Arten, welche einer kritischen Behandlung noch harren; eine Anzahl derselben, mit dem jetzt vorhandenen Material, wer- den sich als bloße Localrassen oder Varietäten herausstellen. Es sind als hierher gehörend folgende Arten zu nennen: S. nervosa Desf. (Fl. atl. nicht herb.) auf den Balearen, Sicilien, Nordafrika und im Oriente, S. cristata (Griseb.) Briq. in Macedonien, Phrygien, Pisidien, Anatolien und Syrien, $S. cremnophila (Boiss. et Heldr.) Brig. auf dem Parnassus, 8. elliptica (C. Koch) Brig. in Türkisch-Armenien, S. sinaica (Benth.) Brig. in Arabien und Nubien, S. microphylia (Urv.) Brig. auf Malta, Sicilien und in Griechenland, S. persica (Boiss.) Brig. in Südpersien, S. cordata Moris in Sardinien, S. tenuis Link, S. lanata Link, S. Benthamii (Webb.) Briq., S. helianthemifolia (Webb.) Brig., S. varia Webb. et Berth., S. lachnophylla (Webb.) Brig. S. lepida (Webb.) Briq., S. poliodes (Webb.) Briqg., S. Teneriffae (Benth.) Briq., S. julianoides (Webb.) Brig., S. densiflora (Benth.) Brig., S. Bourgaeana (Webb.) Briq., S. Perezii (C. Bolle) Briq., S. ieydensis (C. Bolle) Brig. und S. herpyllimorpha (Webb.) Brig. bilden eine den ‘ Canarischen Inseln eigene Schar. Mit den vorigen verwandt sind $. Fontanesiü Brig. (Thymus inodorus Desf., Micromeria inodora Benth.) in Algerien und S. Forbesü (Benth.) Brig. auf den Kap Verd’schen Inseln. Aus dieser Section sind noch zu erwähnen: $. capi- tellata (Benih.) Briq. auf den Nilgherries, S. filiformis (Ait.) Brig. in Spanien und auf den Balearen, S. punctata Br. in Abessynien, S. biflora (Hamilt.) Brig. in Indien, Abessynien und am Cap, und $. imbricata (Forsk.) Brig. in Arabien, S. sphaerophylia (Bak.) Brig. und M. flagellaris (Bak.) Brig. in Madagaskar. Sect. IV. Cymularia Brig. (Satureia sect. Cymularia Boiss.). Scheinwirtel bestehend aus 2 gestielten, dicht reichblütigen, fast kugeligen Cymen, mit zahlreichen, die Länge der Bl. erreichenden Vorb. Bl. sehr klein. Kelch glockig, A0nervig, mit 5 fast gleichen, lanzett- lich-pfriemlichen Zähnen, mit fast nacktem Schlunde. Blkr. mit schwach exserter Röhre; Saftdecke 0. Thecae der Stb. am Gipfel durch ein äußerst kleines Connectiv verbunden. (Das Connectiv ist immer breit in den übrigen Satureia-Sectionen.) Gr. gleich und piriemlich 2spaltig. — Die einzige Art, S. cymuligera (Boiss. et Hausskn.) Briqg., ist ein kleines, stark verzweigtes und beblättertes, kurz behaartes, Ajähriges, in Cataonien einheimisches Kraut. Sect. V. Piperella Brig. (Micromeria sect. Piperella Benth. [z. T.]), Tendana Reichb., Micromeria [z. T.) und Micronema Schott). Scheinwirtel in = beblätterten terminalen, dorsi- ventralen, lockeren Spicastris. Kelch 43—15nervig, röhrig, schwach 2lippig, am Schlunde behaart. Bikr. mit exserter Röhre; Saftdecke 0. Gr. mit 2 = flachen, breiten, stumpfen, gleichen Lappen. Niedrige Halbsträucher. — S. Piperella (All.) Bert. (Thymus Piperella All., Calamintha Piperella Reichb., Micromeria Piperella Benth., Micronema Piperella Schott, Tendana Piperella Reichb. f.), mit fast sitzenden, breit eiförmigen, stumpfen, beiderseits kahlen oder fast kahlen, steifen B. und A3nervigem Kelche, in den italienischen und französischen Meer- alpen endemisch. S. croatica Brig. (Thymus croalicus Pers., Calamintha croatica Host., Micro- meria croalica Schott), allseitig mit abstehenden Haaren behaart, mit A5nervigem Kelche, unter 2 Varietäten in Croatien, Südbosnien, Dalmatien, Montenegro, Herzegowina und Serbien. Sect. VI. Cyelotrichum Brig. (Micromeria sect. Piperella Benth. [z. T.], Calamintha sect. Cyelotrichum Boiss.). Scheinwirtel in = entfernten reichblütigen Scheinwirteln. Kelch röhrig, 43nervig, schwach 2lippig, am Schlunde behaart. Blkr. mit exserter Röhre, resupiniert (die Röhre um circa 180° tordiert); Saftdecke bestehend im unteren Teile der Blumenkronenröhre aus einer ringförmigen Haarleiste. Stb. oft lang exsert. Gr. mit pfriemlichen Lappen. — S. origanifolia (Benth.) Brig., fast kahl oder grau, mit entfernten kleinen, sitzenden, fast kreisförmigen, ganzrandigen B., elliptischen Bracteen, lineal-lanzettlichen Vorb. und kaum exserten Blkr. und Stb., in Pisidien und im Libanon. S. florida (Boiss.) Briq., stark verzweigt, mit verlängerten, aufrechten, behaarten Zweigen, kurz gestielten, eiförmigen, stumpfen, ganz- randigen B., steif abstehend behaartem Kelch, mit tief geschnittener Kelchoberlippe, exserter Blkr. und lang exserten Stb., in der subalpinen und alpinen Region des cilicischen Taurus. S. Haussknechtii (Bunge) Briq., drüsig und abstehend behaart, stark verzweigt, mit kleinen, fast sitzenden, eiförmigen, spitzlichen, ganzrandigen B., lanzettlichen Vorb., sehr schwach 2lippigem Kelche, etwas exserter Blkr. und exserten Stb., in Südpersien. S. staminea (Boiss.) Briqg., kahl oder fast kahl, mit aufrechten Zweigen, kurz gestielten, eiförmigen, an der Basis abgestutzten oder abgerundeten, ganzrandigen B., kleinen zugespitzten Bracteen, lineal-lan- zettlichen Vorb., sehr schwach 2lippigem Kelche, lanzettlich-pfriemlichen Kelchzähnen, lang exserter, rosa-farbiger Blkr. und sehr langem Stb., in den Bergen Kurdistans und Armeniens. Mit S. staminea verwandte Arten sind S. depauperata (Bunge) Briq. in Persien, und $, nivea (Boiss.) Brig., eine weiß-flzige Art aus Cappadocien und Cataonien. _ 300 Labiatae. (Briquet.) Sect. VII. Xenopoma Brig. (Xenopoma Willd., Zygis Desv., Micromeria sect. Xenopoma Benth.). Scheinwirtel 2—6blütig, axillär, mit fast sitzenden Bl. Kelch glockig, gleich oder fast gleich 5zähnig, A3nervig, mit innen = behaartem Schlunde. Blkr. mit eingeschlossener oder mäßig exserter Röhre; Saftdecke 0. Gr. gleich und pfriemlich 2spaltig. Amerikanische Halbsträucher, mit ganzrandigen B. (Diese Gruppe ist von der Sect. Piperella nur sehr schwach verschieden.) — S. viminea L. (S. incana Spreng., Zygis aromatica Desv., Xenopoma obovatum Willd., Micromeria obovata Benth.), in Jamaika, = Weißlich behaart, stark ver- zweigt, mit verkehrt-eiförmigen, stumpfen, an der Basis verschmälerten, unten weißen B., lanzettlich-pfriemlichen Kelchzähnen, innen schwach behaartem Kelchschlunde und kurz exserter Blumenkronenröhre. S. Darwini (Benth.) Brig., niedrig, verzweigt, weißlich, mit gestielten, stumpfen, an der Basis verschmälerten, am Rande kaum umgebogenen B., 2blü- tigen Scheinwirteln, kurzen, stumpfen Kelchzähnen, innen behaartem Kelchschlunde und eingeschlossener Blumenkronenröhre, in Patagonien. Mit den vorigen verwandt sind S$. boliviana (Benth.) Brig. in Bolivien und S. nubigena (Kunth.) Brig. in Columbien und Peru, ferner S. Gilliesii (Brig.) Benth. in Peru und Argentinien, und S. bonariensis (Fisch. et Mey.) Brig. in Uruguay. Sect. VIII. Hesperothymus Brig. (Micromeria sect. Hesperolhymus Benth.). Scheinwirtel axillär, meistens 2blütig, mit verlängerten Stielen. Kelch glockig, gleich oder fast gleich 5zähnig, 43nervig, mit einem innen = behaarten, seltener kahlen Schlunde. Bikr. mit ein- geschlossener oder schwach exserter Röhre; Saftdecke 0. Gr. gleich und pfriemlich 2spaltig. Kleine amerikanische, niederliegende Kräuter, mit gezähnten oder gekerbten B. (wenigstens die unteren). — S. stolonifera (Benth.) Brig. in Mexiko, kahl, mit sitzenden, eirundlichen, stumpfen, schwach gekerbten B., kahlen, verlängerten Blütenstielen und eilanzettlichen Kelchzähnen. S. Browniü (Swarz) Briqg., kahl, mit gestielten, eirundlichen, stumpfen, fast sekerbten B., kahlen, verlängerten Blütenstielen und eilanzettlichen Kelchzähnen, in Florida, Jamaika und von da bis Brasilien und Paraguay; mit einer var. pilosiuscula (Gray) Brig. in Texas. Die abstehend behaarte S. zalapensis (Kunth) Brig., in Mexiko, ist vielleicht nur eine extreme Varielät der vorigen. S. Douglasii (Benth.) Brig., von der Insel Vancouver bis Los Angeles Colorado, hat gestielte, eirundliche, stumpfe, gekerbte, an der Basis abgerundete, gestutzte, kahle B., einen innen kahlen Kelchschlund und pfriemliche Kelchzähne. S$. pur- purea (Gray) Brig. in Californien, aufrecht, dünn und kurz behaart, mit kurz gestielten, lanzettlichen, zugespitzten, gesägten B. und reichblütigen Cymen, gehört der Beschreibung nach nicht in diese Gruppe und ist weiteren Studien empfohlen. Sect. IX. Gardoquia (Ruiz et Pav.) Brig. Scheinwirtel arm-, seltener reichblütig, locker oder dichtblütig. Kelch röhrig, meistens etwas gebogen, gleich 5zähnig oder schwach 2lippig, A3nervig, mit einem meistens innen kahlen oder wenig behaartem Schlunde. Bilkr. meistens groß, lang exsert, gelb oder scharlach; Saftdecke 0. Gr. gleich und pfriemlich 2spaltig. Mexikanische und südamerikanische Sträucher, mit meistens ganzrandigen B. — Einige Arten bilden durch ihre verkürzten Blütenkronenröhren einen allmählichen Übergang zur Section Xenopoma, so S. breviflora (Benth.) Briq., S. rugosa (Benth.) Brig. in Peru und S. mieromerioides (Hemsl.) Brig. in Mexiko. Von beiden ersteren Arten sagt Bentham selbst, dass man sie mit gleichem Rechte zu seinen Gattungen Micromeria, Calamintha (irr- tümlicherweise wird Melissa dafür angegeben) oder Gardoqguia ziehen könne. Die übrigen Arten bilden eine geographisch interessante, abgegrenzte andinische Gruppe. — A. B + gezähnt, ziemlich groß. S. glabrata (Kunth) Briq., in Columbien, mit eilanzettlichen, schwach gesägten B. S. elliptica (Ruiz et Pav.) Brig. in Chili und S. multiflora (Ruiz et Pav.) Brig. (Fig. 97 J, 99C)in Peru und S. mexicana (Benth.) Brig. in Mexiko, haben beiderseits grüne, eiförmige, gekerbte B. Eine andere Gruppe besitzt (wenigstens unterseits) weiß-filzige B., so S. thy- moides (Kunth) Briq., S. tomentosa (Kunth) Briq., S. Kunthiü Brig. (Gardo wia grandiflora Kunth), S. elegans (Kunth) Brig. in Columbien, S. pulchella (Kunth) Briq., S. acutifolia (Benth.) Brig. in Peru. — B. B. meistens schmäler, ganzrandig. Unten oder beiderseits weiß-filzige, oft silberweiße B. haben S. revoluta (Ruiz et Pav.) Brig. in Peru, S. foliolosa (Benth.) Briq., S. discolcr {Kunth).Briq., S. sericea (Presl) Briq., S. argentea (Kunth) Brig. Die Arten mit bei- derseits grünen B. zweigen sich in 2 Gruppen ab; die einen mit verkehrt-eiförmigen, eiläng- lichen oder lanzettlichen, relativ längeren B.: hierher S. Gilliesii (Grah.) Brig. in Chile, S. obovata (Ruiz et Pav.) Brig. in Peru, S. fasciculata (Benih.) Brig. in Columbien, S. lazxifolia (Kunth) Brig. in Ecuador; die anderen mit eiförmigen, viel kleineren B.: hierher S. striata (Ruiz et Pav.) Brig. und S. Jamesoni (Benth.) Brig. in Peru, $. microphylla (Kunth) Brig. in den Pastoischen Anden. Labiatae. (Briquet.) 301 Sect. X. Pseudomelissa Brig. (Micromeria sect. Pseudomelissa Benth., Calamintha sect, Orthomeria Griseb., Cuspidocarpus Spenn.). Scheinwirtel locker, reichblütig, mit entwickelten, gestielten Cymen, in großen dorsiventralen Blütenständen. Kelch A3nervig, röhrig, cylin- drisch, fast gleich 5zähnig oder schwach 2lippig, mit innen kahlem oder behaartem Schlunde. Blkr. mit exserter Röhre; Saftdecke 0. Gr. mit pfriemlichen, = gleichen Lappen. Aus- dauernde Kräuter oder Halbsträucher der alten Welt, mit aufrechten Zweigen und gezähnten B. (wenigstens die unteren). Diese Gruppe hält völlig die Mitte zwischen sect. Piperella und sect. Calamintha. S. Hydaspidis (Falc.) Briq., im Himalaya, mit aufrechten, behaarten Stengeln und kurz gestielten, eiförmigen, stumpfen, schwach gekerbten B., breit röhrigem, innen am Schlunde kahlem Kelche, aufrechten, lanzettlichen Kelchzähnen. S. abyssinica (Hochst.) Briq., krautig, aufrecht, mit gestielten, eiförmigen, gekerbten B., lang röhrigem, innen am Schlunde fast kahlem Kelche und pfriemlich-zugespitzten Kelchzähnen, in Arabien und Abessynien. S. Pulegium (Roch.) Brigq., krautig, aufrecht, behaart, mit gestielten, eiförmigen, 'gezähnten, beiderseits grünen Bl., innen behaartem Kelchschlunde und pfriemlichen Kelch- zähnen, im Balkan. Eine verwandte Art (oder wahrscheinlich eine Varietät) ist S. Friwaldsz- kyana (v. Deg.) Brig. in Osteuropa. S. marifolia (Benth.) Briq., weiß-filzig, aufsteigend, mit eiförmigen oder eilänglichen, stumpfen, fast ganzrandigen B., stumpfen, fast gleichen Kelch- zähnen, innen behaartem Kelchschlunde und relativ lang exserten Blkr., sporadisch im Mittelmeergebiete von Portugal bis Syrien. S. rupesiris Wulf. in Ungarn, Kärnthen, Istrien, Dalmatien etc., fast kahl, mit gestielten, eiförmigen, stumpfen, schwach gezähnten B., kurz röhrigem, innen am Schlunde fast kahlem oder kahlem Kelche; die Blkr. 3mal länger als der Kelch; die Nüsschen am Gipfel kurz zugespitzt und etwas behaart. S. dalmatica (Benth.) Briq., bleich-dünn behaart, mit kleiner Blkr. und abgerundeten Nüsschen, in Dalmatien. Verwandte orientalische Arten sind: $. nummularifolia (Boiss.) Brig., S. libanolica (Boiss.) Briq., S. congesta (Boiss. et Hausskn.) Brig. und S$. serpyllifolia (Marsch.-Bieb.) Brig. (auch in Albanien). Sect. Xl. Calamintha Brig. (Calamintha Mönch, Calamintha sect. Calamintha und Macro- melissa Benth., Calaminiha sect. Eucalamintha Boiss. z. T.). Scheinwirtel axillär oder die oberen einen = lockeren, dorsiventralen Blütenbestand mit = entwickelten Cymen bildend, mit kleinen Vorb. Kelch cylindrisch, A3nervig, röhrig, deutlich 2lippig, innen am Schlunde = behaart. Blkr. meistens groß, exsert; Saftdecke 0. Gr. meistens mit ungleichen Ästen, der untere breiter, lappig, der hintere kurz und pfriemlich. Europäisch-asiatische, aufrechte Kräuter, seltener Halbsträucher. — S. grandiflora (L.) Scheele, krautig, aufrecht, schwach behaart, mit gestielten, eiförmigen, spitzen, grob gezähnten, beiderseits grünen B., innen fast kahlem Kelchschlunde und großer, lang exserter, purpurner Blkr., von Algerien und Spanien bis Syrien, Anatolien und dem Kaukasus. Mit der vorigen verwandt sind die orientalischen S. betulaefolia (Boiss. et Bal.) Brig. und S. pamphylica (Boiss. et Heldr.) Brig. und die afrikanische $. baborensis (Batt.) Briqg., S. Calamintha (L.) Scheele, von der vorigen durch weit kleinere Bl. und nicht grobgezähnte B. verschieden, ist eine äußerst polymorphe gyno- diöcische, sehr interessante Art. Die zahlreichen Varietäten lassen sich in 3 Subspecies zusam- menfassen (vergl. Lab. des Alp. mar. p. 430—443). Subsp. silvatica Briq. besitzt große, deutlich gesägte B., einen entwickelten Blütenbestand mit lockeren, gestielten, ausgebreiteten Scheinwirteln, einen großen, deutlich 2lippigen Kelch, mit wenig hervortretenden Schlundhaaren und eine große 8 Blkr. (die © Blkr. ist bedeutend kürzer); hierher var. silvatica Briq. (Melissa Calamintha L. in engerer Fassung, Calamintha silvatica Bromf. etc.) in Mitteleuropa von der Insel Wight bis zum Schwarzen Meere, im Süden seltener, und var. calaminthoides Brig. (Thymus cala- minthoides Reichb., Calamintha baetica Boiss. et Reut. etc.) auf den Canarischen Inseln, Madera, in Marokko, Algerien, Portugal und Südspanien. Subsp. ascendens Briq. hat weniger deutlich gesägte oder gekerbt-gezähnte B., einen gedrungeneren Blütenstand mit doldenförmigen Cymen; Kelch fast wie vorhin; S Blkr. mittelmäßig; hierher var. heterotricha (Boiss. et Reut.) Briq. in Algerien, var. ascendens (Jord.) Brig. im südlichen, vorzugsweise westlichen Europa, var. hirta Brig. auf dem Monte Athos. Subspec. Nepeta Brig. ist niedriger, mit mittelmäßigen oder kleinen, undeutlich gesägten oder fast ganzrandigen B.; Blütenstand gewöhnlich wie bei Subsp. silwatica, Kelch kleiner, schwach 2lippig, mit hervortretend behaartem Kelch- schlunde; & Bilkr. klein; hierher var. nepetoides Brig. (Calamintha nepetoides Jord,, C. Nepeta Host., C. Einseleana F.Sch. etc.) und var. mollis (Jord.) Brig. in den Bergen Südeuropas, var. Nepeta Brig. (Melissa Nepeta L., Calamintha parviflora Lamk., C. tricholoma Mönch, C. Nepeta Savi, C. obligua Host etc. etc.) im Mittelmeergebiete, var. glandulosa Briq. (Thymus glaudulosus Reg., Calamintha glandulosa Benth., Satureia glaudulosa Car.) typisch in Korsika und Sardinien. Mit S. Calamintha verwandte Arten sind S. Rouyana Briq. auf den Balearen, S. incana (Sibth. 302 Labiatae. (Briquet.) et Sm.) Briq., S. eretica (L.) Brig. im Oriente, S. annua (Schrenck) Brig. in den Alatauischen Alpen, $. thymifolia (Host.) Brig. in Venetien und Istrien, S. Pomeli Briq. (Calamintha ner- vosa Pomel) und S. candidissima (Munb.) Brig. in Afrika; S. Boissieri Brig. ist ein der Formel incana >< Calamintha v. Nepeta entsprechender, um Athen häufiger Bastard. Sect. XII. Calomelissa Brig. (Calamintha sect. Calomelissa Benth.). Scheinwirtel mehr- oder reichblütig, mit doldenförmig gedrängten Scheinwirteln. Bl. lang gestielt, mit lineal- eilänglichen oder oft verbreiterten Vorb. Kelch A3nervig, röhrig, eylindrisch, mit innen = behaartem Schlunde. Blkr. meistens groß, mit exserter Röhre; Saftdecke 0. Amerikanische Kräuter und Sträucher (von den typischen Arten der Sect. Gardoquia blos durch den deut- lichen, 2lippigen Kelch verschieden). A. Glabellae Brig. Kahle oder fast kahle Kräuter. Bl. klein, mit pfriemlich-zugespitzten Vorb. — S. glabella (Michx.) Briq., mit niederliegenden Zweigen, kurz gestielten, schmal-eilänglichen, schwach gezähnten B. und pfriemlich-zuge- spitzten Kelchzähnen; auf Felsen an den Ufern des Kentuckys- und des Cumberlandes. S. arkansana (Nutt.) Briq., mit aufrechten, blühenden Zweigen, sonst Ausläufer treibend, mit eilänglich-linealen, stumpfen, ganzrandigen B., diejenigen der Ausläufer eiförmig; Bl. wie vorhin, aber größer; von den Niagara-Fällen bis zum Superiorsee und von S. Missouri bis Texas. — B. Coccineae Brig. Sträucher oder Halbsträucher. Bl. groß, mit lang 'exserier Röhre; obere Kelchzähne meist stumpf. S. macrostema (Benth.) Brig. in Mexiko, mit be- haarten Zweigen, gestielten eiförmigen oder eilänglichen Spitzen, beiderseits kahlen oder etwas rauhen B., lockeren Blütenständen und kahlem Kelche mit ausgebreiteter Oberlippe. S. coceinea (Nutt.) Bert., kahl oder sehr schwach und kurz behaart, mit = schmalen, verkehrt- eiförmigen, stumpfen, fast kahlen, an der Basis zu einem kurzen Stiele verschmälerten, fast ganzrandigen B., und großer, lang exserter, scharlach-roter Blkr. von Westflorida bis Ala- bama. S. caroliniana (Michx.) Brigq., kahl, mit gestielten, eiförmigen, stumpfen, schwach ge- kerbten, an der Basis verschmälerten B., verbreiterten Vorb., kahlem Kelche und großer, purpurner, kahler Blkr. Eine verwandte Art soll S. dentata (Chapm.) Brig. aus Westflorida sein; wenn aber die Angaben des Autors über die sterilen, oberen Stb. richtig sind, so gehört sie zu Hedeoma. — C. Mimuloideae. Drüsig-behaartes Kraut. Kelch weniger deutlich 2lippig. Bikr. groß, orange-farbig. A Art, S. mimuloides (Benth.) Brig. in Californien. Sect. XIII. Clinopodium (L.) Brig. (Calamintha sect. Clinopodium Benth.). Scheinwirtel reichblütig, seltener locker armblütig, in kugeligen Köpfchen. mit zahlreichen, pfriemlichen Vorb. Kelch eylindrisch, 43nervig, 2lippig, mit innen kahlem oder schwach behaartem Schlunde. Blkr. mäßig, meist exsert; Saftdecke 0. Gr. wie bei Sect. Calamintha. Kräuter der nördlichen Welthälfte. — S. Clinopodium L., aufrecht, weich behaart, mit dichten Schein- wirteln; Vorb. so lang als der Kelch; Kelchzähne schmal, in Nordafrika, Europa, Mittel- asien, Nordamerika von den Rocky Mountains bis zu den großen Seen. Diese Art zeigt besonders in südlichen Gegenden mehrere von unseren europäischen Formen abweichende, oft stark behaarte Varietäten, so var. arundana (Boiss.) Brig. in Spanien, var. villosum (De No&) Brig. und var. glabrescens (Pomel) Brig. in Algerien, var. atlanticum (Ball.) Brig. in Ma- rokko etc. S. umbrosa (Marsch.-Bieb.) Scheele, vom Kaukasus bis Java und Japan, nieder- liegend, locker behaart, mit kugeligen = lockeren Scheinwirteln; Kelchoberzähne 3eckig, die unteren pfriemlich. Diese Art besitzt ebenfalls zahlreiche Varietäten (var. repens [Benth.] Brig., var. javanica [Benth.) Brig. ete.). Verwandte asiatische Arten (oder vielleicht blos Localformen) sind S. debilis (Benth.) Brig. im Altai, S. chinensis (Benth.) Brig. — S. piperita Brig. (Thymus piperitus und origanifolius Don, Calamintha longicaulis Benth.) aus dem cen- tralen Himalaya wird jedenfalls nicht in der Gattung bleiben, weil die 2 oberen Stb. steril sind, was diese Art zu Hedeoma stellen würde. Die Beschreibungen bieten keinen genügen- den Inhalt um zu wissen, ob vielleicht nicht diese geographisch in Asien von Hedeoma ganz isolierte Art eine besondere Gattung darstellt; die Frage bleibt weiteren Untersuchungen vorbehalten. Sect. XIV. Acinos (Mönch) Brig. (Calamintha sect. Acinos Benth.). Scheinwirtel meist + 6blütig, gedrängt, axillär. Kelch 43nervig, an der Basis mit einem sackförmigen Höcker versehen, stark berippt, 2lippig, mit einem innen behaarten Schlunde. Blkr. klein oder groß, oft heteranthisch (vergl. oben S. 201); Saftdecke 0. Gr. wie in der vorigen Section. Ausdauernde oder Ajährige Kräuter der nördlichen Welthälfte. — S. Acinos (L.) Scheele (Fig. 97 G) in Marokko und in Europa (die nördlichen Teile ausgenommen) bis Anatelien und dem Kaukasus, unter mehreren Formen, ist Ajährig mit kleinen Bl.; bemerkenswert ist die var. lancifolia (Murb.) Brig. des Mittelmeergebietes mit lanzeitlichen, dicken, behaarten, stark berippten B. S. rotundifolia (Pers.) Brig. (Calamintha graveolens Benth.), von Spanien bis Süd- russland, mit breiten, rundlichen, am Gipfel plötzlich zugespitzten B., mit convergierenden, Labiatae. (Briquet.) 303 hervortretenden Nerven; eine var. purpurascens (Pers.) Brig. in Spanien. Verwandte Arten sind S. simensis (Hochst.) Brig. in Abessynien, S. maritima (Benth.) Briq. in Thracien und S. corsica (Pers.) Brig. in Korsika. S. alpina (L.) Scheele in den Bergen Nordafrikas, Europas und des Orientes, von S. Acinos durch die Kelchzähne, die holzige, ausdauernde Wurzel und die größere Blkr. (auch bei micranthen Exemplaren) verschieden, ist eine rassenreiche Species. Die zahlreichen Varietäten kann man in folgender Weise sichten (vergl. Lab. des ‘Alp. mar. p. 446—457). Subsp. swaveolens Brig. hat = schmal lanzettliche, zugespitzte, an der Basis zu einem kurzen Stiel keilförmig verschmälerte B. Hierher var. suaveolens Brig. (Thymus suaveolens Sibth. et Sm., Acinos acuminatus Friv., Thymus acinoides Bert., Cala- mintha suaveolens Boiss. etc.) in den neapolitanischen Bergen und der alpinen Region Griechenlands und der Türkei; var. viridis Brig. (Calamintha acinoides Strobl. nicht Bert., Calam. suaveolens var. viridis Heldr.; in den Abruzzen und der alpinen Region Griechen- lands, weniger typisch in Centralspanien. Subsp. alpina Brig. hat elliptische oder eiförmige B.; sie ist in Griechenland mit der vorigen durch interessante Übergangsformen verbunden. Hierher gehören var. granatensis Brig. (Calam. granatensis Boiss. et Reut., Calam. alpina var. prostrata Hook., C«lam. aetnensis Strobl., Calam. meridionalis Nym.), mit relativ kleinen Bl. und kurzen, steifen, nach oben gekrümmten Kelchhaaren, in den Bergen des Mittelmeer- gebietes von Algerien und Marokko, durch Spanien, die Pyrenäen, die Meeralpen, die Abruzzen bis Kleinasien; var. latior (Schott) Brig. in der ganzen Alpenkette, im Süden viel- fach zur vorigen Varietät übergehend, mit größeren Bl. und geraden, weniger steifen Kelch- haaren. Andere weniger verbreitete Varietäten sind var. Baumgarteni (Simonk.) Brig. in Südeuropa, var. nebrodensis (Kern. et Strobl) Brig. auf den Nebroden, var. patavina (Jacq.) Brig. in Osteuropa (vielleicht auch in Spanien und Algerien), var. elatior Briq. (Acinos alpinus var. elatior Griseb., Melissa hungarica Simonk. etc.) in Transsilvanien und Macedonien; var. vuachensis Brig. im südlichen Jura. Andere Arten dieser Section sind S. hispidula (Boiss. et Reut.) Brig. in Algerien und S. Palmeri (Gray) Briq., isoliert in Südkalifornien. Nutzen. Manche Arten von Satureia werden wegen ihrer anmutigen Bl. cultiviert, es ist dies für die großblütigen Arten der Sectionen Gardoquia und Calomelissa in den Treib- häusern und für die europäische S. grandiflora in unseren Gärten der Fall. Außerdem wer- den einige Arten zu verschiedenen Zwecken verbraucht. S. hortensis gilt für tonisch, diu- retisch und magenkräftigend. Alle Teile derselben besitzen einen sehr angenehmen Geruch und Geschmack, deshalb wird sie viel als Condiment gebraucht; in manchen Gegenden wird sie immer mit Sauerkraut vermischt. S. montana wird auch als Condiment cultiviert. Mit S. Calamintha bereitet man die Verdauung befördernde und diaphoretische Infusionen. 96. Saccocalyx Coss. Kelch kugelig-glockig, 15—20nervig, fast gleich 5zähnig, nach der Anthese aufgeblasen, stark vergrößert, am Schlunde zusammengezogen. Blkr. klein, mit eingeschlossener Röhre; Saftdecke 0; Oberlippe nur wenig von den Lappen der Unterlippe verschieden. Stb. 4, aufsteigend, mit divergierenden Thecae. Discus gleich. Gr. gleich und pfriemlich 2spaltig. Nüsschen eilänglich. — Halbstrauch mit kleinen eilänglichen oder linealen, an der Basis bewimperten, ganzrandigen B. Schein- wirtel —6blütig, mit fast sitzenden Bl. Blkr. rosa oder purpurn. 4 Art, S. satureioides Coss. et Dr. (Fig. 97 E) in Algerien. 97. Kurzamra O. Ktze. (Soliera Clos [1849] nicht Ag. [1847]). Kelch glockig, 13nervig, gleich 5zähnig; Zähne dicht behaart, fast federig, am Gipfel dornig. Blkr. mit kurz exserter, gerader, nach oben erweiterter Röhre; Saftdecke 0; Oberlippe breiter, ausgerandei; Unterlippe mit ganzrandigen Lappen; alle Lappen gleich, ausgebreitet. Stb. 4, 2mächtig, etwas exsert, mit divergierenden Thecae. Discus gleich. Gr. am Gipfel kurz 2spaltig, der hintere Lappen kürzer. Nüsschen eiförmig, glatt. — Aus- dauerndes, kleines, verzweigtes Kraut mit kleinen, ganzrandigen B. Scheinwirtel 2blütig, am Gipfel der Zweige genähert. Bl. klein, rosa. 4 Art, K. pulchella (Clos) O. Ktze., in Chile. 98. Conradina A. Gray. Kelch eilänglich-röhrig, 13nervig, 2lippig, nach der Anthese nach abwärts geneigt ; Oberlippe breit 3zähnig, ausgebreitet; Unterlippe 2teilig; alle Zähne pfriemlich. Blkr. mit exserter, oberhalb der Mitte plötzlich nach oben ge- bogen-aufsteigender, unten bauchiger, nach oben zu erweiterter Röhre; Saftdecke 0; Oberlippe aufrecht, nicht ausgerandet, Unterlippe ausgebreitet, 3spaltig, mit rundlichen 304 Labiatae. (Briquet.) Lappen, der mittlere breiter, ausgerandet. Stb. 4, 2mächtig, gebogen-aufsteigend; A. mit fast parallelen, graduell divergierenden, an der Basis mit einem Büschel von Haaren ver- sehenen Thecae. Discus gleich. Gr. kahl, gleich und pfriemlich 2spaltig. Nüsschen kugelig, glatt. — Halbstrauch mit zahlreichen, linealen, ganzrandigen B., ohne differen- zierte Bracteen. Scheinwirtel axillär, locker, mit fast sitzenden, 2—7blütigen Cymen. Bl. weißlich-purpurn. 4 Art, C. canescens (Torr. et Gr.) A. Gray, in Florida. 99. Pogogyne Benth. Kelch glockig, = I5nervig, 5zähnig, mit geraden, lanzeit- lichen Zähnen, die 2 vorderen viel länger als die oberen, mit innen kahlem Schlunde. Blkr. mit gerader, exserler Röhre; Saftdecke 0 ; Oberlippe aufrecht, ganzrandig; Unter- lippe 3spaltig, mit flachen, ganzrandigen Lappen. Stb. 4, aufsteigend, 2mächtig, am Gipfel genähert; A. mit parallelen, getrennten Thecae. Discus gleich. Gr. oben bärtig behaart, am Gipfel gleich und pfriemlich 2spaltig. Nüsschen eiförmig, glatt. — Niedrige oder aufrechte, Ajährige Kräuter mit linealen, ganzrandigen B., schwach gezähnten und lang bewimperten Bracteen. Scheinwirtel 6—&blütig, in dichten, beblätterten Spicastris, mit linealen Vorb. 3 Arten in Californien. — A. Spicastrum ziemlich dicht, eylindrisch, weißlich behaart, die Vorb. und Kelche lang bewimpert. P. Douglasi Benth., aufrecht, kahl, mit gestielten, eiförmigen, stumpfen, ganzrandigen, an der Basis spitz verschmälerten B.; Bracteen und Vorb. länger als die Bl.; Stb. kürzer als die Blkr. Eine Varietät mit kürzeren Bracteen ist var. multiftora {Benth.) Brig. P. parviflora Benth. ist kleiner und schmächtiger, mit schmäleren B., kürzerem Spicastrum, = stumpfen Vorb., kürzeren Kelchzähnen und kleinen Blkr. — B. Scheinwirtel = getrennt; Vorb. und Kelch schwach bewimpert, behaart; A. der hinteren Stb. etwas kleiner als diejenigen der vorderen. P. nudiuscula Gray, mit plötzlich zugespitzten Vorb. und Kelchzähnen und sehr kleinen Blkr. 100. Ceranthera Ell. (Dicerandra Benth.) Kelch röhrig, = I3nervig, 2lippig, mit innen behaartem Schlunde; Oberlippe ausgebreitet, ganzrandig oder kurz 3zähnig; Unter- lippe 2spaltig. Blkr. mit exserter, gerader, nach oben zu schwach erweiterte Röhre; Saftdecke 0; Oberlippe aufrecht, fast flach, breit, kaum ausgerandet; Unterlippe ausge- breitet, 3spaltig, mit eilänglichen, etwas ungleichen Lappen. Stb. 4, aufsteigend, exsert, am Gipfel etwas divergierend; A. mit breitem Connectiv und aus einander gespreizten, am Ende mit einem spornartigen Anhängsel versehenen Thecae. Discus gleich. Gr. be- haart, am Gipfel gleich und pfriemlich 2spaltig. Nüsschen eiförmig, glatt. — Etwas kahle Kräuter mit schmalen, ganzrandigen B. und kleineren Bracteen. Scheinwirtel axillär, mit lockeren, mehrblütigen Gymen, die oberen zu einem beblätterten Blütenstand genähert. 2 Arten in Georgien, Florida und Alabama: C, linearifolia Ell. und €. densiflora (Benth.) A. Gray. 101. Thymbra Linn. Kelch eiförmig oder eilänglich, I3nervig; die Röhre von oben her stark flach comprimiert, deutlich dorsiventral, 2lippig, mit innen behaartem Schlunde, nach der Anthese aufgerichtet; Oberlippe 3zähnig, flach, mit gebogenen Rändern; Unter- lippe 2teilig, mit pfriemlichen Zähnen. Blkr. mit exserter Röhre; Saftdecke 0; Oberlippe aufrecht, fast flach, ausgerandet; Unterlippe 3spaltig, ausgebreitet, mit flachen Lappen, der mittlere breiter. Sıb. #, @mächtig, aufsteigend; A. paarweise genähert, mit parallelen, getrennten Thecae. Discus gleich. Gr. mit fast gleichen, pfriemlichen Lappen. Nüsschen eiförmig, glatt. — Steifer, Tiyymus-ähnlicher Halbstrauch mit linealen, ganzrandigen B. und differenzierten Bracteen. Scheinwirtel 6—40blütig, in kurzen, dichten Spicastris, mit eiförmigen oder lanzettlichen, = colorierten Bracteen. 4 Art, T. spicata L. (mit einigen Varietäten) von Griechenland und Palästina bis Kurdistan. 102. Amaracus Gled. (Origanum sect. Amaracus und Anatolicon Benth.) Kelch eiförmig-glockig, I I3nervig, mit innen kahlem oder behaartem Schlunde, 2lippig; Oberlippe ganzrandig oder 3zähnig; Unterlippe 2zähnig; alle Zähne eiförmig. Blkr. mit exserter Röhre; Saftdecke 0; Oberlippe aufrecht, flach ausgerandet; Unterlippe 3spaltig, / Labiatae. (Briquet.) 305 ausgebreitet. Stb. 4, mit aufsteigend-gebogenen Sif., exsert oder eingeschlossen; A. mit getrennten, = aus einander gespreizten Thecae. Discus gleich oder vorne eiwas aus- wuchernd. Gr. am Gipfel fast gleich und spitz 2spaltig. Nüsschen eiförmig oder eiläng- lich, glatt. — Ausdauernde Kräuter oder Halbsträucher mit ganzrandigen oder schwach gezähnten, gewöhnlich kleinen B. Scheinwirtel @blütig, in nickenden, kleinen Spicastris, mit großen, kreisförmigen, schön colorierten, die Kelche bergenden Bracteen. Etwa 43 Arten im Orient. Anmerkung. Die Vereinigung von Amaracus, Origanum und Majorana in eine Gattung, wie sie von Vogel und Bentham 1848 ausgeführt worden ist, scheint mir nicht glücklich. Der Hauptgrund hierfür liegt in der ähnlichen Ausbildung der Bracteen in diesen 3 Gruppen. Aber eine ähnliche Tracht findet sich wieder bei Thymus sect. Pseudotihymbra und bei manchen anderen Labiatengattungen. Ich möchte der Ausbildung eines derartigen Schauapparates keinen allzugroßen systematischen und phyletischen Wert beimessen. Schwerer fällt aber in die Wage, dass man bei der Bentham'’schen Reduction Pflanzen in derselben Gattung vereinigt, welche die Charaktere verschiedener Bentham'’schen Subtriben besitzen. Amaracus besitzt nämlich die Stb. der Melissinae (Melisseae Benth.), Origanum und Majorana diejenigen der Thyminae (Menthoideae Benth. z. T... Da nun keine Schwierigkeiten dem Auseinanderhalten von Amaracus, Origanum und Majorana entgegen treten, sehe ich nicht ein, warum man sie notwendigerweise nicht als Gattungen unterscheiden sollte. Wollte man sie blos der Tracht wegen vereinigen, so müsste man überhaupt auf eine Diagnosti- zierung der Mehrzahl der Satureiengattungen verzichten. Ich glaube nicht, dass man gegen die hier vorgetragene Ansicht die Existenz eines Bastardes von der Formel Amaracus pulcher >< Origanum hirtum ins Feld zu führen berechtigt ist. Dieser Bastard (auf dem Monte Delphi!) beweist doch nur, dass alle diese Satureiengattungen äußerst eng verwandt sind und dass ihre phyletische Differenzierung jüngeren Datums ist, was ohnebin aus morpho- logischen und biologischen Gründen für unbestreitbar gelten kann. Auch zwischen 2 Gat- tungen der Salvieae ist ein Bastard bekannt, nämlich Ramona stachyoides >< Salvia Columbariae (S. Bernardina Parish), ohne dass man sich deshalb für gezwungen hält, diese beiden sehr verschiedenen Pflanzen unter einem Namen zu vereinigen. Derartige Fälle von hoher sexueller, intergenerischer Verwandtschaft sind bei anderen Familien, z. B. bei den Orchideen, welche durch die Schwierigkeit der generischen Systematik mit den Labiaten in vielen Hinsichten vergleichbar sind, nicht allzu selten. Sect. I. Euamaracus Brig. (Origanum sect. Amaracus Benth.) Kelchoberlippe ver- längert, membranarlig, ganzrandig; Unterlippe viel kürzer, mit schmalen oder undeutlich entwickelten Zähnen; Schlund innen kahl oder schwach behaart. Blkr. ziemlich groß. B. sanzrandig. — A. Tournefortii (Sibth.) Benth., halbstrauchig, kahl oder abstehend wollig, mit dicht beblätterten Stengeln, sitzenden, glaucescierenden, kreisförmigen, ganzrandigen B., ver- einzelten oder zu 2—3 vereinigten kleinen Spicastris, purpurnen, breit elliptischen, die Kelche überragenden Vorb., und kurz 2zähniger Kelchunterlippe; Blkr. rosa, 3mal länger als der Kelch, mit vorne gegen die Mitte gebuchteter Röhre; auf der griechischen Insel Amorgos. 4A. Dietamnus (L.) Benth. (Fig. 98 W), halbstrauchig, weißwollig, mit unten dicht beblätterten, oben nackteren Zweigen, wolligen, kreisförmigen, sitzenden oder fast sitzenden, ganzrandigen B., eiförmigen, etwas aufgerichteten kleinen Spicastris, großen, colorierten Vorb. und fast ungezähnter Kelchunterlippe; Blkr. rosa, 2mal länger als der Kelch, mit cylindrischer Röhre; in Kreta. Diese prächtige, unter den Namen Dictamnos, Stomatochorton, Airontas in ihrem Heimatlande bekannte Art wird als Zierpflanze vielfach cultiviert. Die Griechen teilten den Blumenständen dieser Art merkwürdige Eigentümlichkeiten zu; sie sollten besonders gegen den Biss giftiger Tiere von Nutzen sein. Sect. II. Anatolicon Brig. (Origanum sect. Anatolicon Benth.) Kelchoberlippe nicht oder wenig länger als die untere, deutlich 3zähnig, mit eiförmigen Zähnen; Unterlippe schmaler, 2zähnig; Schlund innen schwach behaart. Blkr. meistens kleiner als in der vori- gen Section. B. ganzrandig. — A. B. an der Basis nicht herzförmig. A. pulchellus (Boiss.) Brigq., orientalische Zierpflanze, dem A. Diectamnus ähnlich, aber mit zahlreichen Spicastris, eiförmigen B. und kleineren Bracteen. A. sypileus (L.) Brig. in Anatolien, Lydien, Phrygien, Carien und Pisidien, an der Basis behaart, sonst kahl, mit aufgerichteten Zweigen, kleinen eiförmigen, glaucescierenden, ganzrandigen, schwach gestielten B., eilänglichen, gestielten Spicastris, kahlen, elliptisch-eiförmigen, stumpflichen Bracteen; die Blumenkronenröhre vorne etwas gebuchtet. A. libanoticus (Boiss.) Brig., in den mittleren und subalpinen Regionen des Libanon, von dem vorigen durch gestielte B. und eiförmige, nicht 3eckige Kelchoberzähne Natürl. Pflanzenfam. IV. 3a. 30 306 Labiatae. (Briquet.) und die cylindrische Blumenkronenröhre verschieden. — B. B. an der Basis = herzförmig. A. ciliatus (Boiss. et Kotsch.) Briq., im eilicischen Taurus, abstehend behaart, mit dicht be- blätterten Zweigen, sitzenden, eiförmigen, stumpfen, bewimperten B., kurz gestielten, = lockeren, eiförmigen Spicastris, ei-keilförmigen, spitzlichen, bewimperten Vorb., verlängerter, am Gipfel bewimperter, kurz 3zähniger Kelchoberlippe, viel kürzerer, lanzettlicher, 3zähniger Unterlippe und eingeschlossener, an der Basis gebuchteter Blumenkronenröhre. A. cordi- folius Montb. et Auch. in Syrien, kahl, glauk, mit sitzenden, eiförmigen, spitzlichen, ganz- randigen oder ausgeschweift-gezähnten, am Rande unbewimperten B., eiförmigen Spicastris, sroßen, rhombisch-kreisförmigen Vorb., kurz 3zähniger Kelchoberlippe und tief 2spaltiger Unterlippe, die Zähne lanzettlich, am Gipfel stumpf; Blkr. rosa, mit am Gipfel etwas ge- buchteter Röhre. A.pulcher (Boiss. et Heldr.) Brig. in Griechenland, ganz kahl, mit aufstei- genden, dicht beblätterten Stengeln, sitzenden, ei-kreisförmigen, etwas spitzen, lederigen, am Rande glatten B., eiförmigen, gestielten Spicastris, purpurnen, ei-elliptischen, stumpfen Vorb., tief eiförmig 3spaltiger Kelchoberlippe und tief lanzettlich 2spaltiger Unterlippe; Blkr. rosa, mit exserter cylindrischer Röhre. Andere verwandte Arten sind A. leptocladus (Boiss.) Brig. in Cilicien, A. scaber (Boiss. et Heldr.) Brig. in Griechenland, A. rotundifolius (Boiss.) Brig. in Armenien, A. Haussknechti (Boiss.) Brig. in Cataonien und A. Vetteri (Barb. et Brig.) Brig. auf der Insel Karpathos. VI. 11.B. Stachyoideae-Hyssopinae. Kelch röhrig, 15nervig, gleich 5zähnig; Zähne nicht oder selten (vergl. Koellia) in lange, grannenartige Fortsätze ausgezogen. Blkr. 2lippig, mit flachen Lappen. Stb. 4, mit an der Basis aufsteigenden, dann aber spreizenden, gerade ausgestreckten Stf.; A. eifg. — Halbsträucher der alten Welt. 103. HyssopusL. Kelch mit innen nacktem Schlunde. Blumenkronenröhre ebenso lang als derKelch; Oberlippe aufrecht-ausgebreitet, ausgerandet ; Unterlippe ausgebreitet, 3spaltig, mit flachen, breiten Lappen, der mittlere erweitert ausgerandet oder spreizend 2lappig. Stb. 2mächtig, exsert; Thecae der A. länglich, aus einander gespreizt. Discus gleich. Gr. am Gipfel 2spaltig, mit pfriemlichen, fast gleichen Lappen. Nüsschen 3eckig-eiförmig, = glatt. — Stark verzweigter Strauch mit ganzrandigen, linealen oder lanzettlichen B., die oberenkleiner. Scheinwirtel 6—ooblütig, in beblätterten, = lockeren, dorsiventralen, terminalen Spicastris. Vorb. entwickelt. Blkr. blau, seltener rötlich oder weiß. 4 Art, H. officinalis L., im Mittelmeergebiete und im mittleren Asien. Die Varietäten dieser polymorphen Art können unter 4 Subspecies subsumiert werden. Subsp. aristatus (Godr.) Brig. ist unter einer einzigen Varietät in den Pyrenäen und in Spanien bekannt; sie ist dadurch charakterisiert, dass die Kelchzähne und die Bracteen am Gipfel mit einem kleinen dornigen Fortsatz versehen sind. Bei Subsp. officinalis Brig. fehlen diese dornigen Fortsätze auf den Bracteen, während sie noch auf den Kelchzähnen wahrnehmbar sind (hierher var. decussatus Pers. [H. myrtifolius Desf., H. officinalis var. latifolius Benth.], var. vulgaris Benth., var. angustifolius [Marsch.-Bieb.) Benth., var. decumbens [Jord. et Fourr.] Brigq.). Subsp. montanus Brig. ist kahl oder fast kahl; die Bracteen sind stumpf, die Kelchzähne 3eckig, ohne dornigen Fort- satz (hierher var. montanus [Jord.etFourr.] Briq., var. wolgensis Briq.). Eine graue abstehende Behaarung und eiförmig-zugespitzte Kelchzähne kennzeichnen die Subsp. canescens Brigq., welche bisher nur in den Pyrenäen, in Süd- und in Westfrankreich gefunden worden ist (hierher var. canescens DC. [H. cinerascens Jord. et Fourr.], var. stenothrix Briq.). Vergl. über diese Formen: Labi&es des Alpes maritimes p. 383—388. — Die Blütenstände von H. officinalis werden noch ab und zu in der Heilkunde als Magen und Brust kräftigend ge- braucht. Es wird daraus durch Destillation ein süß riechendes Wasser und ein ätherisches Öl gewonnen. AH. officinalis wird vielfach als Einfassung in den Gärten cultiviert. v1. 11. c. Stachyoideae-Thyminae. Kelch glockig oder röhrig, (5-)10 —A3nervig, 2lippig nach ?/,, seltener aktinomorph; Zähne nicht in lange Grannen ausgezogen. Blkr. 2lippig, mit flachen Lappen. Stb. 4 von der Basis spreizend, gerade ausgestreckt; A. eiförmig. — Kräuter, Halbsträucher und Sträucher beider Welthälften. a al DB ann a in nn Labiatae. (Briquet.) 307 A. Thecae der A. divergierend oder auseinander gespreizt. Stb. 4. a. Zipfel der Blütenkronenröhre breit, eiförmig oder abgerundet. 4. Kelch mit schiefem Schlunde; Oberlippe ganzrandig; Unterlippe klein oder 0. 104. Majorana. B. Kelch gleich 5zähnig, + A3nervig . . . 105. Origsanum. y. Kelch 2lippig nach 3/5; Oberlippe er Szähnie, nenne 2spaltig. 109. Thymus, ö. Kelch gleich 5zähnig, önervig . aller Zeiehsleic b. Zipfel der Blütenkronenröhre länelich, einmal, oft & = lineal . . 106. Monardella. B. Thecae der A. parallel. Stb. 4. a. Kelch gleich 5zähnig, oder die 3 oberen Zähne am Grunde etwas verwachsen. Schein- wirtel groß, terminal, fast kugelig, von breiten Bracteen umgeben . 107. Koellia. b. Kelch 2lippig, nach 3)». a. Kelchröhre von oben her stark flach comprimiert, deutlich dorsiventral. 108. Coridothymus. . Kelch eylindrisch oder mit einer von oben her kaum flachen, nicht comprimierten Rahreter=....". A en a a SE en ROTH yTLLS® c. Kelch gleich szähnig. a. Kelch önervig SR ro ae N, ee O0 zatarTar ß. Kelch 40—A3nervig . . REN . „ 111. Bystropogon. C. Thecae der A. parallel oder diyerserend Fertile Stb. 2, die vorderen 112. Cunila. 104. Majorana Mönch (Schizocalyx Scheele, Origanum sect. Majorana Vog.). Kelch trichterförmig, klein, mit schiefem Schlunde; Öberlippe ganzrandig oder undeutlich 3zähnig; Unterlippe kürzer als die obere, schwach 2zähnig, fast ungeteilt oder undeutlich entwickelt. Blkr. mit kurzer Röhre; Saftdecke 0; Oberlippe aufrecht, ausgerandet; Unter- lippe ausgebreitet, 3spaltig. Stb. 4, gerade, von der Basis spreizend, exsert oder einge- schlossen; A. mit aus einander gespreizten Thecae. Discus fast gleich oder vorne zu einem kurzen Nectarium auswuchernd. Gr. am Gipfel spitz und etwas ungleich 2spaltig. Nüsschen eiförmig, glatt. — Meist filzig behaarte, ausdauernde Kräuter oder Halbsträucher mit ganzrandigen oder gezähnten B. und kreisförmigen, behaarten, nicht colorierten, dachziegelig sich deckenden Bracteen. Scheinwirtel in dichten Spicastris. Etwa 6 Arten, hauptsächlich im Öriente. Sect. I. Schizocalyx (Vog.) Brig. Kelch vorne gespalten; Unterlippe kaum differenziert, Kelch also eigentlich Alippig nach 5/9. — M. Onites (L.) Benth., halbstrauchig, mit aufrechten, dicken, abstehend behaarten Stengeln, graufilzigen, eiförmigen, etwas gesägten, fast sitzen- den, spitzen B., dichten, eiförmigen, zu einer großen Doldenrispe vereinigten Spicastris, becherförmig concaven Bracteen und weißer Blkr. mit eingeschlossener Röhre, in Griechen- land, dem Archipel, Kreta, Lydien, Lycien, Pamphylien und Syrien. M. dubia (Boiss. )Briq., halbstrauchig mit gestielten, dicht weißlich-filzigen, stumpfen, ganzrandigen B., eiförmigen, genäherten Spicastris, ei-spathelföürmigen, stumpfen Bracteen und weißer Blkr., mit einge- schlossener Röhre, auf den Inseln Naxos und Cypern und in Cilicien. M. Maru (L.) Brig. (Origanum Maru L., Majorana crassifolia Benth.) in Syrien, unterscheidet sich von M. Onites durch weiße, unten hervortretend berippte, ganzrandige B., größere Spicastra in pyrami- dalen Rispen und größere Bl.; eine var. nervosa Briq. (Origanum nervosum Vog., O. aegyp- tiacum L., O. Maru var. sinaicum Boiss.) auf dem Sinai. M. hortensis Mönch (Origanum Majorana L.) (Fig. 98 V), auf den afrikanischen Küsten des Mittelmeeres und im mittleren Asien, mit gestielten, eilänglichen, stumpfen, ganzrandigen, beiderseits weißfilzigen B., eiläng- lichen, sitzenden, gedrängten Spicastris und fast ungezähntem Kelche. Mit der vorigen eng verwandt ist M. Orega (Vog.) Brig. Sect. II. Holocalyz Brig. Kelch kahl, schief abgestutzt, ungezähnt oder fast unge- zähnt, mit einem bärtigen Schlunde M. microphylia (Sieb.) Benth., in der Bergregion Kretas, an der Basis niederliegend und wurzeltreibend, mit aufrechten Zweigen, sehr kleinen weißfilzigen, entfernten, kurz gestielten, eiförmigen, ganzrandigen B., fast kugeligen, kurz gestielten, weißwolligen Spicastris. Sect. III. Chilocaly& Brig. Kelch 2lippig; Oberlippe etwas verlängert, sehr kurz und stumpf 3zähnig; Unterlippe 2zähnig, mit 3eckigen Zähnen; Schlund innen behaart. M. micran- tha (Vog.) Brig. im cilicischen Taurus, angedrückt weißfilzig, mit sehr kleinen, ei- oder kreisförmigen, ganzrandigen, stumpfen, fast sitzenden B., zahlreich dichten, genäherten, 20* 308 Labiatae. (Briquet.) kleinen Spicastris, und eiförmigen, concaven Vorb. M. majorica (Camb.) Brig. auf den Ba- learen und in Portugal, krautig, fein und angedrückt, grünfilzig, mit gestielten, ei- ellip- tischen B., kurzen, gedrungenen Spicastris, mit eiförmigen, stumpfen Zähnen, diejenigen der Unterlippe sehr kurz. Nutzen. Majorana hortensis wird sehr allgemein in beiden Welthälften in den Gärte‘ı cultiviert. Es wird durch Destillation ein Öl mit den Blütenständen dieser Pfl. präpariert, aus welchem campherartige Krystalle erworben werden, welche früher als Medicamente einen großen Ruf besaßen. Diese Producte treten jetzt noch in der Zusammensetzung von zahlreichen Pulvern und als Balsame auf, besitzen aber nur wie viele andere ätherische Öle der Labiaten antispasmodische, tonische und etwas kräftigende Eigenschaften. 3; KM SA b Fig. 98. A Bl. von Colliusonia canadensis L. (der gefranste Blumenkronenlappen ist der untere). — B A. von C. canadensis L. — C Kelch von Parilla ocimoides L. — D Nüsschen von P. ocimoides L. — E aufgeschnittene Blkr. und Andröceum von Mosla dianthera (Ham.) Maxim. — F Kelch von M. dianthera (Ham.) Maxim. — @ An- dröceum von Perillula reptans Maxim. — H Kelch von P. reptans Maxim. — J Bl. von Mentha aquatica L. — K Bikr. von M. aquatica L. — L Blkr. von M. Pulegium L. — M Kelch von 4. Pulegium L. — N Kelch von Lycopus europaeus L. — O L. europaeus L., Nüsschen von oben gesehen. — P Bl. von Bystropogon canariensis L’Herit. — Q Kelch von Cunila origanoides (L.) Brig. — R Andröceum von C. origanoides (L.) Brig. — S ausgebreiteter Kelch von Preslia cervina Fres. — T Bl. von Koellia virginic« (Willd.) Baill. — U Bl. von Monardella villosa Benth. — V Bl. von Majorana hortensis Mönch. — W Bl. von Amaracus Dietamnus (L.) Benth. — X ausgebreiteter Kelch von Origanum vulgare L. — Z Blkr. von O. vulgare L. - 105. Origanum L. (Origanum sect. Euoriganum Vog.) Kelch eiförmig-glockig, = I3nervig, gleich 5zähnig, mit bärtigem Schlunde. Blkr. mit = exserter Röhre; Saft- decke 0; Oberlippe aufrecht, flach, ausgerandet; Unterlippe ausgebreitet 3spaltig. Stb. 4, gerade, von der Basis spreizend, exsert (die Q Exemplare der gynodiöcischen Arten ausgenommen); A. mit gespreizten Thecae. Discus gleich oder vorne kurz zum Nectarium Labiatae. (Briquet.) 309 auswuchernd. Gr. am Gipfel spitz und ungleich 2spaltig, der hintere Lappen kürzer und etwas aufgerichtet. Nüsschen eiförmig, glatt. — Ausdauernde Kräuter mit ganzrandigen oder gezähnten, mäßig entwickelten oder relativ großen B. Kleine Spicastra aufrecht, mit eiförmigen oder lanzettlichen, grünen oder colorierten Vorb., oft zu = complicierten, - doldenrispenartigen oder rispenartigen Gesamtblütenständen vereinigt. 5—7 Arten, hauptsächlich im Mittelmeergebiete. — O.laevigatum Boiss., inCataonien und Syrien, ganz kahl, mit aufsteigenden Stengeln, kleinen, blassgrünen, sitzenden, ei-elliplischen, spitzlichen, fast ganzrandigen B., kurzen, kurz gestielten, lockeren Spicastris, grünen, schmal elliptischen, spitzen, etwas carinierten Vorb., und nicht drüsig punktiertem Kelche mit 3eckig-stumpfen Zähnen. 0. Ehrenbergii Boiss. im Libanon, fast kahl, mit eiförmigen, stumpfen, drüsig-punktierten, nach abwärts geneigten, fast sitzenden B., fast sitzenden, ent- fernten, lockeren, verzweigten Spicastris, eiförmigen, spitzen, ganz kahlen, drüsig punktierten Vorb., kahlem, dicht rot-drüsig punktiertem Kelche und lanzettlichen Kelchzähnen. O0. virens Hoffmgg. et Link., in Portugal, Spanien, den Azoren, Madeira und den canarischen Inseln, aufrecht, etwas behaart, mit gestielten, eiförmigen, fast ganzrandigen, kahlen, bewimperten B., fast kopfförmigen, dicht gedrängten Spicastris und breit-eiförmigen, fast kahlen, blass- grünen, papierartigen Vorb., diese viel (3mal) größer als der Kelch; Kelchzähne schmal und spitz. O. vulgare L. (Fig. 98 X, Z) ist von der vorigen durch die kleineren, nicht drü- sigen, derberen, oft colorierten, nicht membranartigen Vorb. leicht zu unterscheiden. Diese Art, welche von England und Schottland bis zum Himalaya verbreitet ist, hat sich in zahl- reiche Sippen untergeordneten Ranges gespaltet. Erwähnt seien hier nur die folgenden: var. puberulum G. Beck und var. glabrescens G. Beck in Centraleuropa, var. semiglaucum Boiss. (0. semiglaucum Boiss. et Reut.), var. humile Benth. (O. humile Mill.), var. spieuligerum Brig. in den Meeralpen, var. viridulum Briq. (O0. vulgare var. virens Benth. nicht Brot., O. virens Bor., Gren. et Godr. nicht Hoffmgg. und Link, O. viridulum Mart.-Don), var. cereticum Brig. (0. ereticum L., O. lalifolium Mill., O. megastachyum Link, O. macrostachyum Link, 0. vulgare var. prismaticum Gaud. etc:), var. purpurascens Brig. etc. sind in Südeuropa ver- breitetere Varietäten; ferner var. normale (Don) Briq., var. laxiflorum (Royle) Brig. im Hima- laya. (Über europäische Formen vergl. Lab. des Alp. mar. p. 480—486.) 0. hirtum Voeg. (O.neglectum Vog.) im Mittelmeergebiete, ist von der vorigen Art durch die innen drüsigen Vorb. verschieden. O0. glandulosum Desf. in Nordafrika hat sehr kurze Kelchzähne; die Vorb. sind kürzer als der Kelch. O0. floribundum Munb. (0. cinereum De No&), grau behaart, mit niederliegenden, jungen Zweigen, ei- oder kreisförmigen, kleinen, fast ganzrandigen B. und lockeren, verlängerten Spicastris, in den Bergen Algeriens. 0. compactum Benth. in Marokko, Portugal und Südspanien hat fast sitzende, eiförmige, stralfe, kaum gezähnte B., dicht kopfförmige, cylindrische Spicastra, eiförmige, lanzettliche, colorierte Vorb., diese 2 mal länger als der äußerlich kahle Kelch. 406. Monardella Benth. Kelch röhrig, oft verlängert, 10—A3nervig, mit innen kahlem Schlunde, gleich 5zähnig, mit kurzen, geraden Zähnen. Blkr. mit eingeschlossener oder kurz exserter Röhre; Saftdecke 0; Oberlippe 2spaltig; Unterlippe 3spaltig; alle Lappen verlängert, eilänglich oder lineal, flach, fast gleich. Sıb. 4, fast gleich oder 2 mächtig, gerade, spreizend, exsert; A. mit divergierenden oder gespreizten Thecae. Discus gleich. Gr. am Gipfel sehr kurz, gleich und spitz 2spaltig. Nüsschen eilänglich, glatt. — Ausdauernde oder 4jährige Kräuter mit ganzrandigen, gekrausten oder undeut- lich gekerbten B. und differenzierten Bracteen. Scheinwirtel groß, vereinzelt, terminal, fast kugelig, von breiten Bracteen umgeben. 43—44 Arten in den westlichen Teilen Nordamerikas (Californien und angrenzende Gebiete). Wir folgen hier der Einteilung A. Gray’s (Synopt. Fl. of North. Amer. p. 356). $ A. Macranthae Brig. Bl. groß und wenig zahlreich, in lockeren Scheinwirteln. Blumen- kronenröhre viel länger als der Saum. Thecae stark auseinander gespreizt. Wurzel aus- dauernd. Hierher M. macrantha Gray, M. nana Gray. $ 2. Pycnanthae Brig. Bl. kleiner, zahlreicher, dicht kopfförmig gedrängt. Kelch kurz. Blütenkronenröhre kurz exsert und wenig länger als der Saum. Thecae divergierend. — A. Ausdauernde, oft an der Basis holzige Kräuter. Blkr. rosa, fleischrot bis weiß, mit linealen Lappen. Kelchzähne lanzettlich oder 3eckig-lanzettlich, weich. — Aa. B. eiförmig bis lanzettlich, gestielt, = hervortretend berippt. Bracteen stumpf. Hierher M. hypoleuca Gray, M. villosa Benth. (pleomorph) (Fig. 98 U) und M. odoratissima Benth. — Ab. B. lineal oder eilänglich-lineal, ganzrandig, dick, mit fast erlöschendem Nervennetze, fast sitzend. 310 Labiatae. (Briquet.) Hierher M. linoides Gray und M. Palmeri Gray. — B. Locker verzweigte, Ajährige Arten. B. ganzrandig oder ausgeschweift, von einander entfernt, an der Basis zum Stiele verschmälert. Kelchzähne mit kräftigen Randnerven. — Ba. Bracteen steif, pfriemlich-zugespitzt, weiß, = rasseldürr (die Nerven ausgenommen). Blkr. rosa oder purpurn. M. Douglasiü Benth. und M. Breweri Gray. — Bb. Bracteen stumpf oder spitz, berippt, kaum durchsichtig oder die äußeren kraulig. Blkr. rosa oder purpurn. Kelchzähne kurz, nicht pfriemlich: M. lanceolata Gray, M. undulata Benth. — Be. Bracteen stumpf oder kaum zugespitzt, breit-eiförmig, = weiß und rasseldürr, deutlich nervig. Blkr. weiß oder fast weiß, klein und kurz. Kelch- zähne behaart mit rasseldürren Spitzen. Grünliche Kräuter. Hierher M. candicans Benth. und M. leucocephala Gray. 107. Koellia Mönch (Pycnanthemum und Brachystemum Michx.*), Tullia Leavenw.). Kelch glockig oder röhrig, = A3nervig, 5zähnig, mit geraden, fast gleichen Zähnen oder die 3 hinteren an der Basis kurz verwachsen, mit innen kahlem Schlunde. Blkr. mit nicht oder kaum exserter Röhre; Saftdecke 0; Öberlippe gerade, flach, ganzrandig oder kurz ausgerandet; Unterlippe 3spaltig, ausgebreitet, flach, mit eiförmigen, stumpfen Lappen. Stb. 4, fast gleich oder etwas 2mächtig, exsert oder eingeschlossen, gerade, aus einander gespreizt; A. mit parallelen Thecae. Discus gleich. Gr. am Gipfel fast gleich und pfriemlich 2spaltig. Nüsschen eiförmig oder eilänglich, glatt oder winzig punktiert-runzelig, seltener am Gipfel behaart. — Aufrechte, oft weißliche, in der Blüten- region doldenrispig verzweigte, ausdauernde Kräuter mit linealen, lanzettlichen oder eiförmigen, ganzrandigen oder gezähnten B. Scheinwirtel dicht, reichblütig, von Bracteen umgeben, meistens in terminalen Köpfchen. Blkr. weiß oder purpurn, die Unterlippe oft mit purpurn belleckt. Etwa 44 Arten in den südöstlichen Staaten Nordamerikas, 4 Art in Californien. $ 4. Nudae Benth. Kelch kurzröhrig, gleich 5zähnig. Nüsschen kahl. Scheinwirtel dicht doldenrispig, terminal, mit lockeren Bracteen, die inneren sehr kurz. B. klein, entfernt, sitzend. A Art, K. nuda (Nutt.) O. K. $ 2. Aristatae Benth. Kelch fast gleich 5zähnig. Bracteen und Kelchzähne pfriemlich- grannig, nackt, die Länge der Blkr. erreichend. Nüsschen bärtig behaart, Scheinwirtel dicht, meistens terminal. B. kurz gestielt, steif. K. aristata (Michx.) O. K. $ 3. Capitellatae Benth. Kelch gleich 5zähnig. Blkr. mit kurzen Lippen. Nüsschen kahl. Scheinwirtel dicht kopflförmig, von sleifen, angedrückten Bracteen umgeben, zahlreich, in doldenrispigen Gesamtblütenständen, fast alle terminal oder büschelförmig genähert. B. zahlreich, sitzend, schmal. K. lanceolata (Pursh) O. K. und K. virginica (L.) Baill. (P. lini- folium Pursh) (Fig. 98 T). $ 4. Muticae Benth. Kelch fast gleich 5zähnig. Nüsschen meistens kahl. Scheinwirtel locker, kopfförmig, meistens terminal, in doldenrispigen oder rispigen Gesamtblütenständen. Bracteen kürzer als die Bl. B. kaum gestielt. K. californica (Torr.) ©. K., K. mutica (Pers.) 0. K., K. leptodon (A. Gray) O. K., K. Torreyi (Benth.) O0. K., K. clinopodioides (Gray) O. K. $ 5.. Tulliae Benth. Obere Kelchzähne an der Basis zu 4 Oberlippe verwachsen, meistens pfriemlich, oft mit steifen Haaren versehen. Nüsschen meistens behaart. Scheinwirtel locker. B. gestielt. K. Tullia (Benth.) ©. K., K. dubia (Gray) Briq., K. incana (Michx.) Baill., K. albescens (Torr. et Gray) O.K. Diese Artengruppe und die 2 vorigen sind durch das Vor- handensein zahlreicher Bastarde äußerst verwickelt, dieselben bedürfen in situ dringend eines genauen Studiums. $ 6. Macrocephalae Benth. Kelch gleich 5zähnig. Nüsschen bärtig behaart. Scheinwirtel breit, fast kugelig, von Bracteen dicht umgeben, vereinzelt, terminal oder oft in den Achseln der oberen B. zu 2—3 sitzend. B. schwach gestielt. A Art, K. montana (Michx.) O. K. 108. Coridothymus Reichb. f. Kelch eiförmig, I3nervig, vom Rücken her stark flach comprimiert, deutlich dorsiventral, 2lippig; Oberlippe fast flach, kurz 3zähnig; Unterlippe tief 2spaltig, mit pfriemlichen, bewimperten Zähnen; Schlund innen behaart. Blkr. mit exserter, nach oben zum Schlunde erweiterter Röhre; Saftdecke 0; Oberlippe *, Koellia hat entschieden die Priorität vor den Michaux’schen Namen, welche nur zum Teile dem Begriffe der heutigen Gattung entsprechen. Es giebt also keinen Grund, sie der Mönch’schen Koellia vorzuziehen. Labiatae. (Briquet.) St %spaltig, flach; Unterlippe 3spaltig, ausgebreitet. Stb. von der Basis spreizend, gerade, exsert; A. mit einem kleinen Connectiv und divergierenden Thecae. Discus fast gleich. Gr. am Gipfel ungleich 2spaltig, der hintere Lappen kürzer. Nüsschen eiförmig, glatt. — Steifer, niedriger, stark verzweigter Strauch mit harten, etwas dornigen, sterilen Zweigen, sitzenden, linealen oder eilänglichen, flachen B. und dicht gedrängten, eiförmigen, be- wimperten, die Kelche deckenden Bracteen. Scheinwirtel 6blütig, dicht, in kugeligen oder eilänglichen, terminalen Köpfchen. A Art, €. capitatus Reichb. f. (Satuwreia capitata L., Thymus capitatus Hoffm. et Link) in den wärmeren Teilen des Mittelmeergebietes von Marokko, Spanien und Portugal bis Ägypten, Palästina, Syrien und Kleinasien. Anmerkung. Diese Gattung ist ein interessanter Fall von paralleler Entwickelung: sie unterscheidet sich von Thymus durch eben dieselben Charaktere wie Thymbra von Satureia. Derartige phyletische Eigentümlichkeiten sind bei den Labiaten häufig, hier aber trifft der Parallelismus eine sehr seltene Organisation des Kelches. 109. ThymusL. Kelch eiförmig, cylindrisch, 10 —13nervig, 2lippig, mit behaartem Schlunde, zur Fruchtzeit nach abwärts geneigt; Oberlippe breit, gerade oder aufrecht, kurz oder bis zur Mitte 3zähnig; Unterlippe 2spaltig, mit pfriemlichen oder schmalen, bewimperten Zähnen. Blkr. mit eingeschlossener oder exserter Röhre; Saftdecke 0; Öberlippe gerade, fast flach, ausgerandet; Unterlippe 3spaltig, ausgebreitet, mit gleichen Lappen, oder der mittlere breiter. Stb. 4, exsert oder seltener eingeschlossen, gerade, spreizend, fast gleich oder etwas 2mächtig; A. mit parallelen oder divergierenden Thecae, mit dickem Connectiv. Discus gleich oder vorne etwas auswuchernd. Gr. am Gipfel kurz, gleich oder fast gleich und pfriemlich 2spaltig. Nüsschen eiförmig oder eilänglich, glatt. — Halbsträucher oder kleine Sträucher mit kleinen, ganzrandigen B., ohne oder mit differenzierten Bracteen. Scheinwirtel meistens armblütig, ‘bald alle getrennt und axillär, bald in terminalen Köpfchen oder lockeren bis dichten Spicastris. Vorb. winzig. Etwa 35 Arten in der alten Welt, die meisten im Mitielmeergebiete, einige in den Canarischen Inseln und in Abessynien. Sect. I. Pseudothymbra Benth. Blkr. mit lang exserter, schmaler Röhre. Bracteen groß, dachziegelig disponiert, bunt gefärbt, die Kelche bergend und weit überragend. — T. Broussonelii Boiss. in Marokko, mit gestielten, breit eilanzettlichen, kahlen B., breit ei- förmigen, spitzen, nervigen, colorierten, am Rande bewimperten Bracteen; Scheinwirtel in eiförmigen Köpfchen. T. eiliatus Benth. in Marokko und Algerien, mit behaarten Stengeln, fast sitzenden, eilanzeltlichen bis linealen, bewimperten B., genäherten Scheinwirteln, zuge- spitzten, sleifen, colorierten, behaarten Bracteen (sehr polymorphe Pfl., vergl. über die Local- rassen Batt. et Trabut, Fl. d’Alg., p. 673). T. Cephalotus L. in Spanien, weißlich- behaart, mit sitzenden, linealen, umgerollten B., großen, eiförmigen, spitzen, colorierten Bracteen; Scheinwirtel in kugeligen Köpfchen. T. longiflorus Boiss. in Südspanien, stark verzweigt, sehr kurz, weißlich-behaart, mit sitzenden, linealen, umgebogenen, weißlichen B., breit eiförmigen, zugespitzten, steifen, colorierten Bracteen; Scheinwirtel in eiförmigen Köpfchen. Verwandte Arten sind T. integer Griseb. (T. Billardieri Boiss.) auf der Insel Cypern, T. pallidus Goss. in Marokko, T. membranaceus Boiss. und T. Funkü Coss. in Spanien. Sect. II. Serpyllum Benth. Blkr. mit eingeschlossener oder kurz exserter Röhre. $ A. Bracteatae Brig. Bracteen breit, groß, die oberen oft gefärbt. Scheinwirtel in dichten Köpfchen oder in lockeren Spicastris. — T. capitellatus Hoffmgg. et Link, weißlich, mit lanzettlichen, stumpfen, am Rande gebogenen, unten weißfilzigen B., fast dachziegeligen, breit eiförmigen, den Kelch überragenden Bracteen und kleinblütigen Scheinwirteln in ter- minalen Köpfchen, in Portugal. T. villosus L., stark verzweigt, mit behaarten, aufsteigenden Zweigen, schmal linealen, spitzen, in den Achseln gedrängten, bewimperten B., breit ei- förmigen, behaarten Bracteen, eiförmigen Spicastris, unbehaarten Kelchen, lanzettlichen Zähnen der Kelchoberlippe und pfriemlichen Zähnen der Kelchunterlippe, in Portugal. T. bracteosus Vis., niederliegend, mit aufsteigenden, blühenden Zweigen, gestielten, eilänglichen, an der Basis verschmälerten, flachen, aderigen, am Rande und auf den Stielen bewimperten B., sitzenden, breit rundlich-herzförmigen, dachziegeligen Bracteen und behaarten Kelchen, in Dalmatien. Andere Arten sind T. algarbiensis Lange in Portugal, T. albicans Hoffmgg. et Link in Portugal ete. T. striatus Vahl in Ungarn, Dalmatien und Süditalien, mit aufsteigenden, behaarten, blühenden Zweigen, linealen, steifen, an der Basis verschmälerten, kahlen, bewim- al Labiatae. (Briquet.) perten, fast sitzenden B., breit ei-herzförmigen, berippten, behaarten Bracleen, dichten, in eilänglichen Spicastris genäherten Scheinwirteln und steifen Kelchzähnen. Eng verwandle Arten und z. T. wohl nur Varietäten sind T. conspersus Celak. (T. hirtus Rafin., T. Marinosci Presl), T. paronychioides Celak., T. zygioides Griseb., T. alticus Celak., T. leucostachys Celak., T. holosericeus Celak. etc. $ 2. Serpylla Brig. Bracteen den Laubb. ähnlich, aber kleiner und kürzer. Scheinwirtel in Köpfchen oder Spicastris. — T. Serpyllum L. in Nordafrika, Europa, Nord- und Central- asien ist eine sehr rassenreiche Art, deren zahllose Varietäten in Central- und Westeuropa unter folgende Subspecies gruppiert werden können. 4. Subsp. ovatus (Mill.) Brig., kurz behaart, mit meist kahlen, nur an der Basis bewimperten B., abwechselnd kahlen und be- haarten Seitenflächen der Stengel, ährenähnlichen Blütenständen und = kahler Kelchober- seite; z. B. var. ovatus (Mill.) Brig. (T. ovatus Mill., T. montanus W. et K., T. istriacus H. Braun, T. Charnaedrys auct. mult., nicht Fries etc.), var. praelongus Briq., var. nummularius (Marsch.-Bieb.) Brig. etc. 2. Subsp. subeitratus (Schreb.) Briq., wie vorhin, aber Blütenstände in kugeligen Köpfchen; z. B. var. subeitratus (Schreb.) Brig. (T. subeitratus Schreb., T. Cha- maedrys Fries etc.), var. ligusticus Brig., var. alpestris (Tausch) Briq., var. parvifolius (Op.) Briq., var. pachyderma Brig. etc. 3. Subsp. Serpyllum (L.) Brig., kurz behaart, mit gleich- mäßig rings herum behaarten Stengeln; B. wie vorhin; Blütenstände in kugeligen Köpfchen Fig. 99. A blühender Zweig von Satureia montana L. (sect. Sabbatia). — B blühender Zweig von $. multiflora (Benth.) Brig. (seet. Gardogwia). — C Habitusbild von Zhymus vulgaris L mit stärker und gleichmäßiger behaartem Kelche; z. B. var. empetroides (Wimm. et Grab.) Briq., var. ericöoides (Wimm. et Grab.) Beck, var. Marschallianus (Willd.); Brig., var. angusli- folius (Pers.) Koch, var. linearifolius (Wimm. et Grab.) Brig. (T. brachyphyllus Op., T. calvi- frons Borb. et Braun elc.), var. silvicola (Wimm. et Grab.) Brig., var. praecox (Op.) Brig. etc. etc. 4. Subsp. polytrichus (Kern.) Briq., weißlich langhaarig, mit abwechselnd kahlen und behaarten Seitenflächen der Stengel, beiderseits behaarten B. und + ährenförmigem, weißlich-behaartem Blütenstande; z.B. var. carniolicus (Borb.) Briq., var. polytrichus (Kern.) Briq. etc. 5. Subsp. lanuginosus Briq., wie die vorige, aber mit gleichmäßig rings herum behaarten Stengeln; Labiatae. (Briquet.) >13 z. B. var. lanuginosus (Mill.) Brig. (T. lanuginosus Mill., T. pannonicus All. z. T. etc.), var. Ortmannianus (Op.) Brig., var. vallesiacus Briq., var. pannonicus (All.) Briq., var. Kösteleckyanus (Op.) Brig., var. Bernardensis Brig. 6. Subsp. marginatus (Kern.) Brig. Von den vorigen Subspecies durch das Vorhandensein eines continuierlichen, hervortretenden Randnerven auf der Blattunterseile verschieden; Seitenflächen der Stengel abwechselnd kahl und behaart; z. B. var. marginatus (Kern.) Briq., var. pulcherrimus (Schur) Brig. 7. Subsp. comosus (Heuff.) Brig., wie vorhin, aber Stengel rings herum gleichmäßig behaart; z. B. var. comosus (Heuff.) Brig., var. hirsutior (Marsch.-Bieb.) Briq., var. sudeticus (Op.) Brig. Außerdem existiert noch im Orient eine lange Reihe von Formen, die früher Boissier (wohl absichtlich) sehr flüchtig behandelt und mit T. serpyllum vereinigt hat; diese hat neulich Celakowsky genauer studiert und als gesonderte Arten (z. T. mit Zweifel) beschrieben. Ich glaube, dass diese Formen meistens Subspecies von T. serpyllum bilden werden, möchte aber jetzt bis zur Vollendung meiner diesbezüglichen Studien noch keine Ansicht über die Anordnung derselben äußern; beispielsweise seien hier von diesen Formen genannt: T. Chaubardi Boiss. et Heldr., T. heterotrichus Griseb., T. Balansae Boiss., T. lancifolius Celak., T. Daenensis Celak., T. Kotschyanus Boiss. et Hohen. etc. Andere, mit T. serpyllum sehr eng verwandte Formen sind T. comptus Friv., T. odoratissimus Marsch.-Bieb., T. hirsutus Marsch.-Bieb., T. herba- barona Lois., T. nilidus Guss., T. lanceolatus Desf. etc. $ 3. Piperellae Brig. Bracteen und Blütenstände wie vorhin. B. gestielt, breit rhombisch- eiförmig, an der Basis gestutzt oder herzförmig. — T. teucrioides Boiss. in Griechenland, mit gestielten, am Rande gebogenen, stumpfen, an der Basis = gestutzten, dicken, sehr kurz behaarten, unten drüsig-punktierten B., entfernten, 2—6blütigen Scheinwirteln und reifigem Kelche. T. Piperella L. mit gestielten, an der Basis abgestutzt-herzförmigen, dicken, steifen, drüsigen B. und fast kahlen Kelchen in Nordafrika und Spanien. Ferner T. caespititius Brot. in Westfrankreich und Portugal, T. origanoides Webb auf den Canaren, T. Bovei Benth. in der ägyptisch-arabischen Wüste etc. $ 4. Vulgares Brig. Bracteen und Blütenstände wie vorhin. B. filzig. — T. vulgaris L. (Fig. 99 B) mit sitzenden, linealen bis ei-lanzettlichen, spitzen, am Rande gebogenen, in den Achseln büschelweise gedrängten, unten fein filzigen B., lockeren oder dichten Blütenständen und bewimperten Zähnen der Kelchunterlippe, auf den europäischen Küsten des Mittelmeeres. Verwandte Arten sind T. sabulicola Coss., T. hiemalis Lange, T. Zygis L., T. carnosus Boiss., T. hirtus Willd. ete., alle auf der iberischen Halbinsel. $ 5. Mastichinae Brig. Bracteen breit. Blütenstand in terminalen Köpfchen. Kelch be- haart, mit bärtig-behaarten, verlängerten Kelchzähnen. T.-Mastichina L. in Spanien und Portugal, verzweigt, grünlich oder weißlich, mit gestielten, eiförmigen oder eilänglichen, stumpfen, an der Basis verschmälerten, kahlen, flachen B. Verwandte Arten sind T. tomen- tosus Willd. in Spanien und Portugal, T. Welwitschii Boiss. in Portugal, T. Fontanesii Boiss. et Reut. in Algerien. Nutzen. Thymus vulgaris L. besitzt einen eigentümlichen, kräftigen Geruch und schmeckt stark aromatisch; die Pfl. wird deshalb oft in Gärten zu culinarischen Zwecken eultiviert. Ausgedehnt wird die Pfl. besonders in Südfrankreich benutzt, wo man aus ihr ein ätherisches Öl destilliert. Es dient die ganze Pfl. dazu. Eine erste Destillation wird zur Blütezeit in den Monaten Mai und Juni vorgenommen, eine zweite erst im Herbste. Das Öl ist braun bis dunkel rötlich; bei einer erneuten Destillation wird es farblos und riecht weniger stark. Beide Öle finden sich im Handel unter den Namen rotes Thymusöl und weißes Thymusöl. — Das Thymusöl zersetzt sich nach fractionierten Destillationen in 2 Teile. Das erste kocht zwischen 478° und 480°, und ist ein Gemisch von Cymen (Co Hı4) und Thymen (Cıo Hıe). Das zweite ist das Thymol (Co H14 0), ein mit Phenol verwandter Körper. Das Thymol bildet große, zum hexagonalen System gehörende Krystalle, welche bei 44° schmelzen und bei 230° kochen; es kann leicht aus dem unreinen Öl mittelst der caustischen Alkalien extrahiert werden, da es darin lösbar ist. — Das Thy- musöl gilt als ein äußerlich wirksamer, kräftigender Körper. Der Hauptnutzen ist in der Tierarzneikunde. Das Thymol ist unter dem Namen Thymiansäure als antiseptisches Mittel anstatt der Carbolsäure vorgeschlagen worden für die Fälle, in welchen man die letztere Substanz wegen ihres Geruches und ihrer toxischen Eigenschaften nicht gebrauchen kann. 110. Zataria Boiss. Kelch eiförmig, membranartig, önervig, gleich 5zähnig. Blkr. mit kaum exserter, am Schlunde erweiterter Röhre; Saftdecke 0; Oberlippe ausgebreitet, kurz 2lappig; Unterlippe 3spaltig, ausgebreitet, alle Lappen fast gleich. Stb. 4, 2mächtig, 314 Labiatae. (Briquet.) gerade, spreizend, kürzer als die Blkr., mit kurzen, nackten Stf.; A. mit divergierenden Thecae. Discus vorne etwas auswuchernd. Gr. am Gipfel kurz und pfriemlich 2spaltig, der hintere Lappen kürzer. Nüsschen eiförmig, glatt. — Steifer, niedriger Strauch mit kleinen, kreisförmigen, herzförmigen B., die obersten zu Bracteen reduciert. Schein- wirtel unterblütig, bald axillär, bald zu Spicastris genähert; Cymen sitzend oder gestielt. Vorb. klein, die äußeren länger, entwickelter in den gestielten Cymen. 4 Art, Z. muliiflora Boiss., in Persien und Beludschistan, mit einer var. bracteata (Boiss.) Brig. in Afghanistan. 14. Bystropogon L’Herit. (einschl. Minthostachys Bunge). Kelch glockig oder röhrig, oft behaart, manchmal fast federig, 10—A3nervig, gleich 5zähnig, mit innen be- haartem Schlunde. Blkr. mit eingeschlossener, am Schlunde glockiger Röhre; Oberlippe = aufrecht, ausgerandet oder 2spaltig; Unterlippe 3spaltig, mit flachen, ganzrandigen Lappen, der mittlere breiter. Stb. 4, Qmächtig, gerade, spreizend, kürzer als die Blkr., Fig. 109. A blühsnder Zweig von Bystropogon origanifolius WHsrit. — B blühender Zweig von B. piperitus Lowe. — C Zweig von B. mollis Kunth. mit oft sehr kurzen Stf.; A. mit parallelen Thecae. Discus gleich oder vorne zu einem kleinen Nectarium wuchernd. Gr. am Gipfel kurz, pfriemlich und gleich 2spaltig, oder der hintere Ast kürzer. Nüsschen eiförmig, glatt. — Sträucher mit mäßigen oder kleinen B., die oberen oft zu Bracteen reduciert. Scheinwirtel bald kugelig, sitzend, die oberen genähert, bald mit lockeren, sehr entwickelten, doldenrispenähnlichen Cymen; Vorb. lanzettlich oder pfriemlich, klein. Circa 44 Arten auf den Canarischen Inseln und in den Bergen Columbiens, Ecuadors, Boliviens und Perus. Labiatae. (Briquet.) 315 Sect. I. Bysiropogon Benth. Canarisch-maderische Sträucher mit lockeren, entwickelten, stark verzweigten Cymen. Kelch glockig, seltener röhrig, A0nervig. Oberlippe der Blkr. ausgerandet, seltener mäßig 2spaltig.. — B. punctatus L’Herit. in Madera, mit gekerbten, beiderseits kahlen oder unten kaum filzigen B. und sehr kurzen, eilanzettlichen Kelchzähnen. B. maderensis Webb in Madera, mit abstehend steif behaarten Zweigen, gekerbten, beider- seits grünen B. und sehr kurzen, lanzettlichen Kelchzähnen. B. serrulatus Webb, abstehend behaart, mit lanzettlich-elliptischen, gesägten B., gedrungenen Cymen, röhrigem Kelche und langen, lanzettlichen Kelchzähnen, auf der Insel Canaria. B. canariensis (L.) L’Herit. (Fig. 98 P) mit stark behaarten Zweigen, beiderseits grünen B. und pfriemlichen, kurzen Kelchzähnen, auf den Inseln Canaria, Palma, Teneriffa etc. B. plumosus L’Herit. mit gekerbt-gesägten, unten weißfilzigen B. und pfriemlichen Kelchzähnen, verbreitet wie die vorige Art. Andere Arten sind B. odoratissimus C. Bolle, B. origanifolius L’Herit. (Fig. 100 A), B. meridiani C. Bolle, B. piperitus Lowe (Fig. 100 B). Sect. II. Minthostachys Benth. Südamerikanische Sträucher oder Halbsträucher mit dichten, kugeligen, entfernten Scheinwirteln, oder die oberen genähert. Kelch glockig-röhrig oder röhrig, A3nervig. Oberlippe der Blkr. tief 2spaltig. — B. mollis Kunth (Fig. 400 C) in Columbien, mit eiförmigen oder eilanzettlichen, oben kahlen oder fast kahlen, unten weiß- filzigen B. und pfriemlichen Kelchzähnen. B. spicatus Benth., kahl, mit lanzettlichen Kelch- zähnen, die Scheinwirtel zu einem Spicastrum genähert, in Peru. B. iomentosus Benth. mit oben steif und kurz behaarten, unten weißfilzigen B., locker ährenarlig gestellten Schein- wirteln und lanzettlich pfriemlichen Kelchzähnen, in Peru. B. canus Benth. mit eilanzett- lichen, kaum gezähnten, beiderseits weißlichen B. und lanzettlich-pfriemlichen Kelchzähnen, in Peru. B. glabrescens Benth. in Columbien, mit eiförmigen, zugespitzten, beiderseits grünen, fast kahlen B., verzweigten, beblätterten Blütenständen und pfriemlichen Kelchzähnen. 112. CunilaL. (Hedyosmos Mitch.*)). Kelch eiförmig-röhrig, 10—13nervig, gleich 5zähnig, mit innen behaartem Schlunde. Blkr. mit eingeschlossener oder etwas exserter Röhre; Oberlippe aufrecht, fast flach, meistens ausgerandet; Unterlippe 2spaltig, ausge- breitet, der mittlere Lappen oft breiter, ausgerandet. Stb. 2, die vorderen, gerade, spreizend, exsert, mit nackten Stf.; A. mit parallelen oder zuletzt etwas divergierenden Thecae; hintere Staminodien 0 oder klein, keulenförmig. Discus gleich. Gr. am Gipfel kurz 2spaltig, mit pfriemlichen Lappen oder der vordere etwas länger, flacher. Nüsschen eiförmig oder eilänglich, glatt. — Halbsträucher oder Sträucher, meistens mit kleinen B, Scheinwirtel reichblütig, mit lockeren, doldenrispenartigen Cymen, oder armblütig axillär, oder reichblütig in Spicastris oder Köpfchen. Bl. klein, weiß oder purpurn. Etwa 45 Arten in Nordamerika, Mexiko, Südbrasilien und Argentinien, 4 Art in Peru. — Die bekannteste Art ist C. origanoides (L.) Brig. (C. Mariana L.) (Fig. 98 Q, R), krautig, mit fast sitzenden, eiförmigen, gesägten, an der Basis herzförmigen B., mit axillären, gestielten, locker doldenrispenartigen Cymen, kleinem Kelche und kurzen, lanzettlichen Kelchzähnen. Diese Art, von S. Newyork und Ohio bis Georgien einheimisch, ist officinell; früher wurde sie als Heilmittel gegen Schlangenbiss gerühmt. Verwandte mexikanische Species sind C. leucantha Benth., C. polyantha Benth., C. stachyoides Mart. et Gal. etc. Zahlreicher sind die Cunila-Arten in Südbrasilien, Uruguay und Argentinien: C. incisa Benth., 0. stricta Benth., C. spicata Benth., C. galioides Benth. ete. C. microcephala Benth. von Argentinien bis Peru, wird in Südamerika als Medicament in Lungenkrankheiten gebraucht. *) Hedyosmos ist der älteste Name der Gattung; da er aber während mehr als hundert Jahre in der Vergessenheit geblieben ist, scheint es ratsamer, den Entschluss eines Con- gresses über die Anwendbarkeit derartiger Namen abzuwarten. Linne& hat 2 verschiedene Gatlungen Cunila aufgestellt. Die 4. (Genera pl. ed. 4. n. 484 [1737], ed. 2 n. 576 [4742]) gehört zu der Didynamia gymnospermia und enthält Arten, welche jetzt nicht mehr von Sideritis getrennt werden. Die 2. (Systema ed. 40. app., 4759) gehört zur Diandria mono- gynia und ist die heutige Gattung Cunila geworden. Wenn man die Existenz eines früheren Homonyms nicht für einen triftigen Grund zur Verwerfung eines Gattungsnamens ansieht, so muss man, wie es Bentham gethan hat, dem Namen Cunila seinen 2. Sinn beibehalten. Bis zur endgültigen Regelung der betreffenden Nomenclaturprincipien glaube ich, dass man an der hier vorgetragenen Ansicht festhalten muss. Es giebt nämlich gar keine Aussicht, dass jemals die erste Cunila (Sideritis z. T.) restauriert werde. 316 Labiatae. (Briquet.) VI. 11.D. Stachyoideae-Menthinae. Kelch glockig oder röhrig, gleich 5zähnig oder undeutlich 2lippig, (5-) 10—13nervig; Zähne nicht in eine lange Granne ausgezogen (vergl. Preslia). Blkr. fast aktinomorph, 4—5lappig, mit flachen Lappen. Stb. 4, von der Basis spreizend, gerade ausgestireckt, fast gleich; A. eiförmig. — Kräuter, seltener Sträucher. A. Bikr. 5lappig oder 5spaltig.. Kleine südamerikanische Sträucher. a. Blkr. 5spaltig, mit fast eingeschlossener gleicher Röhre. Scheinwirtel 2blütig 113. Oreosphacus. b. Blkr. 5lappig, mit exserter, nach oben zu erweiterter Röhre. Scheinwirtel reichblütig 114. Cuminia. B. Blkr. 4spaltig. Kräuter der alten Welt (meistens die Ufern bewohnende oder die Nachbar- schaft des Wassers liebende Arten). a. Fertile Stb. 2, die vorderen, mit divergierenden Thecae. Nüsschen mit flach abge- stutztem: Scheitel "1... 2) 041. en a ya ea ee eben MIND Er He erEERFIE rn b. Stb. 4, mit parallelen Thecae. Nüsschen mit abgerundetem Scheitel. @. Kelch 4zähnig; Zähne mit einem am Gipfel dorsal angesetzten, grannenartigen Fort- Satz, vensehen,.. u. u, 2 ug samt u leer ae bee Es Inte Haie Da a ß. Kelch 5zähnig; Zähne ohne apicalen Fortsatz . . -. » . » ... 117. Mentha. 113. Oreosphacus Phil. Kelch glockig, 5nervig, schwach 2lippig nach ?/,, mit sehr spitzen, zurückgebogenen Zähnen, mit innen behaartem Schlunde. Blkr. mit einge- schlossener Röhre, fast gleich 5lappig, alle Lappen breit, eiförmig, rundlich. Stb. 4, eingeschlossen, mit sehr kurzen Sif.; A. herzförmig. Gr. eingeschlossen, tief 2spaltig, der vordere Lappen zurückgebogen. Nüsschen eilänglich, glatt. — Strauch mit winzigen, ganzrandigen, eilänglichen B. Scheinwirtel axillär, 2blütig, zu Spicastris genähert. 4 Art, O. parvifolia Phl., an der chilenisch-argentinischen Grenze. 114. Cuminia Colla. Kelch röhrig-glockig, = I3nervig, fast gleich 5zähnig. Blkr. mit exserter, oben zum Schlunde erweiterter Röhre; Saftıdecke bestehend aus unterhalb der Insertionsstelle der Stf. gelegenen Haaren; Saum kurz, ausgebreitet, fast gleich 5lappig. Stb. 4, eingeschlossen, gerade, spreizend, fast gleich; A. mit parallelen Thecae. Discus gleich. Gr. am Gipfel kurz und spitz 2spaltig. Nüsschen eiförmig-3kantig, glatt oder etwas runzelig. — Sträucher mit schwach gezähnten B. Scheinwirtel bestehend aus axillären, gestielten, reichblütigen Cymen; Vorb. sehr klein. 3 Arten auf der Insel Juan Fernandez. C. eriantha Benth., C. Fernandezia Colla und C. brevidens Benth. 115. Lycopus Linn. Kelch glockig, gleich —5zähnig, mit stumpfen, spitzen oder etwas dornigen Zähnen und innen kahlem Schlunde. Blkr. mit eingeschlossener Röhre; Saum ausgebreitet, gleich 4spaltig, mit flachen Lappen. Fertile Stb. 2, die vorderen exsert, gerade, spreizend; A. mit parallelen, bald divergierenden Thecae; hintere Stami- nodien klein, keulenförmig oder 0. Discus gleich. Gr. am Gipfel 2spaltig, mit flachen, spitzen, fast gleichen Lappen, oder der hintere kleiner. Nüsschen tetra&drisch, mit ver- dicktem Rande und abgestutztem Scheitel, glatt. — Sumpf- und Uferkräuter mit gesägien oder fiederspaltigen B. Scheinwirtel dichtblütig, alle axillär. Bl. klein, sitzend, mit meistens kleinen Vorb. Circa 7 Arten in den gemäßigten Teilen der alten Welt und Nordamerikas, alle Be- wolıner nasser Standorte. $ 1. Stoloniferi Brig. Untere Stengelteile mit langen, am Gipfel = verdickten Ausläufern versehen. — A. Kelchzähne 4 oder 5, stumpf oder 3eckig spitz, zur Fruchtzeit kürzer als die Nüsschen; Vorb. sehr kurz, spitz. L. virginicus L. (einschl. L. uniflorus Michx. und Z£. macrophyllus Benth.) mit stumpf kantigem, hohem Stengel, eiförmigen oder eilanzettlichen, an beiden Enden zugespilzten, in der Mitte grob gesägten, kurz gestielten B. und winzigen Staminodien; unter mehreren Varietäten von Labrador und Britisch Columbien bis Florida. — B. Kelchzähne 5, ausnahmsweise 4, sehr spitz, zur Fruchtzeit länger als die Nüsschen. — Ba. Vorb. winzig. Blkr. meistens 2 mal größer als der Kelch. Staminodien sehr kurz, ei- oder zungenförmig. L. sessilifolius A. Gray in New Jersey, mit spitz 4kantigem Stengel, 7 WGETWIEE 3 ‘ 1 Labiatae. (Briquet.) 17 eiförmigen oder lanzettlich-länglichen, entfernt spitz gesägten B. und steifen, pfriemlichen Kelchzähnen. ZL. rubellus Mönch (einschl. L. arkansanus Fres.) mit stumpf 4kantigem Stengel, eilänglichen oder länglich-lanzettlichen, in der Mitte spitz gesägten, an beiden Enden zuge- spitzten, gestielten B. und 3eckig-pfriemlichen Kelchzähnen. — Bb. Äußere Vorb. sehr spitz, oft so lang als die Bl. Blkr. meistens kürzer als in der vorigen Gruppe. Staminodien fäd- lich, am Gipfel kopf- oder keulenförmig. L. luceidus Turcz. in Sibirien, China und Japan, eine abweichende Form auch in Nordamerika (L. obtusifolius Benth.) mit lanzettlichen oder eilanzettlichen, spitzen oder zugespitzten, sehr scharf und grob gesägten B. (mit 3eckig- pfriemlichen Zähnen), drüsig punktiertem Kelche und zugespitzt-pfriemlichen Zähnen. L. auslralis Br. in Australien und Tasmanien, fast kahl oder spärlich steif abstehend behaart, mit fast sitzenden, eilanzeltlichen, an beiden Enden verschmälerten, aufrecht gesägten B. und sehr spitzen Kelchzähnen und Vorb. L. ezaltatus L. mit gestielten, eilänglichen, fiederig geschnittenen B. und steifen, lanzettlich-p/riemlichen Kelchzähnen, in Osteuropa und Mittel- asien. — Be. Äußere Vorb. spitz, mäßig. Blkr. länger als der Kelch. Staminodien winzig oder 0. L. europaeus L. (Fig. 98 N, O) mit gestielten, eilänglichen, grob gezähnten oder an der Basis etwas geschnittenen B., steifen, lanzettlich-pfriemlichen, sehr spitzen Kelchzähnen und innen behaarter Blkr., in Europa und Asien, auch nach Nordamerika eingeschleppt. $ 2. Astolonosi Brig. Untere Stengelteile mit oft kriechenden Wurzelstöcken, aber ohne ausgeprägte Ausläufer. — L. sinuatus Ell. mit spitz 4kantigem, kahlem oder fast kahlem Stengel, eilänglichen oder lanzettlichen, zugespitzten, unregelmäßig gelappten oder fiederig- geschni!tenen, kurz gestielten B. und 3eckig-pfriemlichen Kelchzähnen, vom nördlichen Canada bis Florida und Texas, westwärts bis Oregon und Nordcalifornien. 146. Preslia Op. Kelch röhrig, 42nervig, gleich 4zähnig, innen am Schlunde be- haart; Kelchzähne mit dorsal angesetzten, grannenarligen Fortsätzen. Blkr. mit einge- schlossener Röhre und fast gleich 4spaltigem Saume. Stb. 4, gleich. gerade, mit spreizenden, kahlen Sitf.; A. mit parallelen, getrennten Thecae. Discus gleich, vorne kaum verdickt. Gr. am Gipfel kurz, pfriemlich und gleich 2spaltig. Nüsschen eilänglich, glatt. — Niederliegendes, steifes Kraut mit linealen B. Scheinwirtel dicht reichblütig, axillär. Vorb. eiförmig oder eilanzettlich, die Länge der Bl. erreichend und um die Scheinwirtel herum eine deutliche Hülle bildend. A Art, P. cervina (L.) Fres. (Fig. 98 S u. 401 C), an nassen Standorten des westlichen Mittelmeergebietes. 147. Mentha L. (einschl. Pulegium Mill., Audibertia Benth. [1829 nicht 1832] und Menthella Per.) Kelch glockig oder röhrig, 10—13nervig, gleich 5zähnig oder schwach 2lippig nach °/g, mit innen kahlem oder behaartem Schlunde. Blkr. mit eingeschlossener, am Schlunde erweiterter, selten etwas bauchiger Röhre; Saum fast gleich 4spaltig oder der obere breiter, ganzrandig oder ausgerandet. Stb. 4, gleich, gerade, mit kahlen, spreizenden Stf.; A. mit parallelen, getrennten Thecae. Discus gleich, vorne kaum ver- dickt. Gr. am Gipfel kurz, gleich und spitz 2spaltig. Nüsschen eiförmig, glatt oder sehr schwach warzig, selten am Gipfel etwas behaart. — Aufrechte, stark verzweigte oder zwergige Kräuter mit gegenständigen B. Scheinwirtel meistens reichblütig, seltener 2- bis 6blütig, bald alle entfernt und axillär, bald in terminalen Köpfchen oder Spicastris, dann mit differenzierten Bracteen. Bl. gestielt, mit kleinen, = entwickelten Vorb. 45 Arten in der alten Welt, vornehmlich in den gemäßigten Teilen; mehrere Arten sind aber fast überall eingeschleppt worden. — Diese Gattung ist, trotz der geringen Zahl der Arten, eine sehr schwierige, weil sie einige der polymorphsten Species des Pflanzenreichs enthält. Außerdem sind die Bl. vieler Arten gynodiöcisch, was die Bildung zahlreicher Bastarde erleichter. Dazu kommt noch, dass manche Formen, und gerade Bastarde (M. piperita, M. rubra, M. gentilis), von Alters her wegen ihres Geruches und ihrer ätherischen Öle ceultiviert werden. Diese Pfl. sind fast vollständig steril, vermehren sich aber um so kräftiger mit ihren Ausläufern. Daher kommt es, dass sie in vielen Gegenden ziemlich ver- breitet sind, auch dann wenn beide Stammeltern fehlen. Es sind dies ganz specielle Ver- hältnisse, die man kaum in einer anderen kritischen Phanerogamengattung auffinden dürfte. Leider ist dieses complicierte Thema meistens von Autoren behandelt worden, welche der dazu nötigen wissenschaftlichen Vorbereitung völlig entbehrten. Die Artzersplitterung, mit vollständiger Verkennung der sexuellen und Bastardverhältnisse, hat zur Zeit von Host an- 318 Labiatae. (Briquet.) gefangen, mit Opiz eine riesige Entwickelung genommen und blüht jetzt noch kräftig. Zwei Botaniker haben sich in dem wissenschaftlichen Studium der Arten und besonders der Bastarde große Verdienste erworben, es sind dies Ph. Wirtgen und E. Malinvaud. Ganz besonders sind die geistreichen Aufsätze des letzteren Forschers zu empfehlen (Bull. de la soc. bot. de France 1877—14883). Ich beendige meinerseits gegenwärtig eine aus- führliche Monographie dieser Gattung, die Frucht A0jähriger Studien, als Beitrag zur Kenntnis des phylogenetischen Prozesses bei den höheren Pfl., aus dessen Manuscripte ich die folgende Übersicht excerpiere. Untergatt. I. Pulegium (Mill.) Lamk. et DC. Kelch glockig oder röhrig, schwach 3lippig; Oberlippe 3zähnig, mit 3eckig-zugespitzten Zähnen; Unterlippe 2spaltig, mit schmä- leren, lanzettlich-zugespitzten Zähnen. Sect. I. Eupulegia Brig. Scheinwirtel axillär, reichblütig. Kelch röhrig, 43nervig, mit lanzettlichen Zähnen und innen weißbehaartem Schlunde. Blumenkronenröhre vorne unter- halb des Saumes bauchig erweitert, mit = behaartem Schlunde. Haare einfach. — M. Pule- giumL. (Pulegium vulgare Mill.) (Fig. 98 L, M u.104 A) mit stark verzweigtem, oft niederliegendem Stengel, kleinen eiförmigen, ganzrandigen oder schwach gezähnten B., kugeligen Scheinwirteln und = behaartem Kelche, im Mediterrangebiet und im Orient, reicht im Norden bis Südengland und Südschweden, sonst vielfach verwildert, jetzt z. B. in Chile und an vielen Orten Mexikos vollständig eingebürgert. Die relativ wenig zahlreichen Varietäten dieser Art lassen sich unter 3 Subspeecies gruppieren. Subsp. vulgare (Mill.) Brig., kahl oder schwach behaart, mit langem Kelche, verlängerten Kelchzähnen und großen Blkr., ist die gemeinste Gruppe. Subsp. gibraltaricum (Willd.) Brig. in Südspanien und Nordafrika, mit langen und dichten weißen Haaren völlig bedeckt, die Scheinwirtel groß, kugelig, weißlich. Subsp. micranthum (Fisch.) Briq., klein, schwächlich, kahl, mit kleinen B., kleineren Kelchen und Blkr. sowie kürzeren Kelchzähnen, in Südrussland. Sect. II. Audibertiae Briq. (Gatt. Audibertia Benth., Menthella Per.) Scheinwirtel axillär, locker armblütig. Kelch kugelig-glockig, A3nervig, mit lanzettlichen Zähnen und innen weiß- lich behaartem Schlunde. Blkr. mit gleicher, nach oben zu gleichförmig schwach erweiterter Röhre. — M. Requieni Benth. (Thymus parviflorus Req., T. corsieus Moris [nicht Pers.], Audi- bertia parviflora Benth., Menthella Requienii Per.) in Corsica und Sardinien, ist ein winziges, kriechendes, ganz kahles oder etwas behaartes, in Felsenrissen lebendes Pflänzchen mit fäd- lichen, aufsteigenden Zweigen, kleinen kreisförmigen, kurz gestielten, fast ganzrandigen B. und nur je 2—6 Bl. in jedem Scheinwirtel. Diese mit den australischen Arten und ganz besonders mit der neuseeländischen M. Cunninghamii verwandte Art steht in Europa ganz isoliert da und gehört wohl zu den genetisch ältesten Formen der Gattung. Untergatt. II. Menthastrum Coss. et Germ. (Eumentha Gren. et Godr.) Kelch kugelig- glockig, glockig oder röhrig, gleich oder fast gleich 5zähnig, ohne Lippenbildung (oder diese sehr undeutlich). Sect. III. Verticillatae L.*) (Axillares Roch., Briq.). Scheinwirtel axillär. Kelch”ver- schieden. Blkr. mit cylindrischer, nach oben zu gleichförmig erweiterter Röhre, mit innen behaartem Schlunde. Meistens australische Arten, 4 Art in der nördlichen Welthälfte. $ 1. Eriodontes Benth. Scheinwirtel armblütig, mit je nur 2—6 Bl. Kelch glockig oder glockig-röhrig. Kelchzähne innen dicht weißlich behaart, seltener spärlich behaart, lanzett- lich oder eiförmig. B. klein, Thymus-förmig, stumpf, ganzrandig oder fast ganzrandig. — M. Cunninghamü Benih. in Neuseeland, mit fädlichen, schwächlichen, oft niederliegenden, dünn behaarten Zweigen, gestielten, fast ganzrandigen, + kreisförmigen B., 2blütigen Schein- wirteln, verlängerten Blütenstielen, glockigem, zur Fruchtzeit kugeligem Kelche, 3eckig-lanzett- lichen, nicht zugespitzten Kelchzähnen, innen = spärlich behaartem Schlunde und 2teiligem Blumenkronenoberlappen. Bei dieser Art und der folgenden sind die 2 unteren Kelchzähne durch einen breiteren Busen von den 3 oberen getrennt, bilden also eine Annäherung an die Kelchverhältnisse der Audibertiae. — M. satureioides Br., kahl oder fast kahl, mit dünnem Stengel, fast sitzenden oder kurz gestielten, lineal-eilänglichen oder elliptischen, ganzrandigen *) Ich habe früher die Namen Verticillatae und Spicatlae verworfen, weil sie streng genommen morphologisch irrtümlich sind. Wenn man aber in solch strenger Weise die bei den Labiaten und anderen Familien angewendeten Namen durchmustern wollte, so müsste eine Unzahl von Anderungen getroffen werden. Das Verfahren wäre aber zwecklos, denn jeder versteht ohne weiteres, dass die Wörter Verticillatus und Spicalus sich auf den Habitus beziehen und keine morphologische Erklärung in sich schließen. Labiatae. (Briquet.) 319 B., lockeren, 6blütigen Scheinwirteln, die unteren gestielt, glockigem Kelche, 3eckigen, kurzen Kelchzähnen, innen weißbehaartem Kelchschlunde und = 2spaltigem Oberlappen der Blkr., in Queensland, Neusüdwales, Victoria, Südaustralien und Westaustralien. M. repens (Hook.) Brig. (Mieromeria repens Hook. f. [1847], Meniha serpyllifolia Benth. [1848]) in Tasmanien, Vietoria und Südaustralien, mit fädlichem, schwach und kurz behaartem Stengel, sehr kurz sestielten, eiförmigen, stumpfen, ganzrandigen B., 2—blütigen Scheinwirteln, kurz gestielten Bl., glockigem oder glockig-röhrigem, kurz behaartem Kelche, schmal lanzettlich zugespitzten, innen weißbehaarten Kelchzähnen und kurz 2spaltigem Oberlappen der Blkr. Eine var. affinis (Hook.) Brig. (Micromeria affinis Hook. f., M. serpyllifolia var, latifolia Cunn.) mit breiteren Kelchen, ebenfalls in Tasmanien. $ 2. Tubulosae Brig. Scheinwirtel reichblütig. Kelch lang röhrig, sehr kurz angedrückt behaart. Kelchzähne innen nicht oder kaum am Rande behaart, pfriemlich-fädlich, A3nervig. Blkr. mit eingeschlossener Röhre. B. eiförmig oder lanzetllich, ganzrandig oder fast ganz- randig. — M. diemenica Spreng. (Micromeria gracilis Benth., Mentha gracilis Br. non Sm.) in Tasmanien, Victoria und Südaustralien, mit dünnem, kahlem oder sehr spärlich und kurz behaartem Stengel, kurz gestielten, eilanzettlichen, stumpfen, ganzrandigen, sehr kurz ange- drückt behaarten B., kurz gestielten Bl. und verkehrt eiförmigen Blumenkronenlappen, der obere ausgerandet. — M. uustralis Benth. in Tasmanien, mit auf den Kanten steif behaarten Stengeln, kurz gestielten, lanzettlichen, an beiden Enden spitzen, fast ganzrandigen, kahlen oder unten etwas behaarten B., sehr kurz gestielten Bl., sehr lang röhrigem Kelche und ei- länglichen Blumenkronenlappen, der obere 2spaltig. $ 3. Grandiflorae Brig. Scheinwirtel locker 6blütig. Kelch groß, röhrig, hervortretend, A3nervig, mit lanzettlichen, innen schwach behaarlen Zähnen. Bilkr. sehr groß, exsert. B. eiförmig, deutlich grob gezähnt. — M. grandiflora Benth. in Queensland, weich behaart, mit aufrechten, kräftigen Stengeln, gestielten, großen B. und lanzettlich-pfriemlichen Kelchzähnen. Sehr ausgezeichnete, durch die Blattform an M. laxiflora erinnernde, aber durch den Kelch und die Blkr. sehr verschiedene Art. $ 4. Laxiflorae Brig. Scheinwirtel reichblütig. Kelch glockig-röhrig, A0nervig, mit lan- zettlich-3eckigen, innen, besonders am Rande dicht und kurz behaarten Zähnen. Blkr. mit schwach exserter Röhre, viel kleiner als in der vorigen Gruppe. B. grob gezähnt, seltener fast ganzrandig. — M. laxiflora Benth. in Victoria, mit aufrechten, an den Kanten steif be- haarten Stengeln, gestielten, eiförmigen oder eilänglichen, stumpfen, spärlich abstehend behaarten B., lang gestielten Bl., die Stiele sehr kurz, dicht flaumig behaart, abstehend be- haarten Kelchen und eilänglichen Blumenkronenlappen, der obere schwach ausgerandet. Die Art ist von M. arvensis total verschieden und steht wegen der inneren Behaarung des Kelches gewiss mit den übrigen australischen Gruppen in engerem genelischem Zusammenhange. Sie zeigt den Anfang einer Spaltung in untergeordnete Kreise; erwähnenswert sind die var. subintegrifolia Brig. mit an der Basis spitzen, undeutlich gezähnten B., var. genwina Briq. mit an der Basis spitzen, grob gesägt-gekerbten B., var. truncata Brig., der vorigen ähnlich, aber mit an der Basis scharf abgestutzten B. $ 5. Arvenses Benth. (z. T.) Scheinwirtel reichblütig. Kelch glockig, A0nervig, innen am Schlunde kahl, mit 3eckigen oder lanzettlichen Zähnen. Bikr. mit schwach exserter oder eingeschlossener Röhre. B. gezähnt. — M. arvensis L., über Europa, Asien und Nordamerika verbreitet, in den wärmeren, besonders tropischen Gegenden seltener oder sehr selten, mit kahlen oder abstehend behaarten Blütenstielen und Kelchen, aber nie mit einer der von M. laxiflora ähnlichen Behaarung. Die zahlreichen Varietäten dieser Art gruppiere ich in folgender Weise. Subsp. haplocalyx Brig. (M. haplocalyx Brig.) mit lanzettlichen, lanzettlich-elliptischen oder eilanzettlichen B. und lanzettlich-pfriemlichen oder deutlich zugespitzten, verlängerten Kelchzähnen, im tropischen Asien (Ceylon, Java etc.), Ostasien (Sibirien, Thibet, China, Japan) und Nordamerika (südlich bis Mexiko) unter zahlreichen Varietäten, von welchen hier beispielsweise erwähnt werden mögen: var. canadensis (L.) Brig. und var. Penardi Brig. in Nordamerika, var. sachalinensis Brig. auf der Insel Sachaline, var. haplocalyx Brig. in Ceylon, var. Zollingeri Briq. in Java, var. Schmitzii Brig. und var. Pavoniana Briq. in Mexiko. Subsp. austriaca Brig. mit lanzettlichen, lanzettlich-elliptischen oder eilanzettlichen B. und 3eckigen, nicht oder kaum zugespitzten Kelchzähnen, in Europa und in den gemäßigten Teilen West- asiens, geht allmählich in Ostasien und in Nordamerika in die vorige Subspecies über. Sehr zahlreich sind die Varietäten dieser Subspecies; aus Europa seien genannt: var. Hille- brandtiü (Ortm.) Brig. (M. Hillebrandtii Ortm., M. argutissima Borb.), var. silvatica (Host) Brigq., var. austriaca (Jacq.) Briq., var. cuneifolia Lej. et Court. etc. Die Zahl der Varietäten ist jedoch in DE DEREN Ed = en aeaen auu 2a a N ar a He a ee a Ela ne aa 320 Labiatae. (Briquet.) bei weitem nicht so groß, als es nach der Zahl der aufgestellten sogenannten »Arten« den Anschein haben könnte, es sind nämlich als solche eine große Menge bloßer Standorts- modificationen, individueller Variationen und sogar sexuell differenzierter (gynodiöcischer) Exemplare beschrieben worden. Subsp. agrestis (Sole) Brig. besitzt ähnliche Charaktere wie die vorige Subspecies, hat aber breite, ei-kreisförmige, stumpfe, gekerbt-gezähnte B. Typische Repräsentanten dieser Sippe sind z. B. die var. agrestis (Sole) Smith und var. Scribae (F. Sch.) H. Braun. Weit zahlreicher sind die Zwischenformen, welche subsp. agrestis mit subsp. austriaca verbinden, z. B. var. procumbens Beck. (nicht M. procumbens Thuill.), var. praecox (Sole) Sm., var. axioprepa Brig. etc. | Sect. IV. Capitatae L. Scheinwirtel in terminalen Köpfchen. Kelch röhrig, hervor- tretend, A3nervig, mit lanzeitlichen, innen nackten Zähnen. Blkr. mit cylindrischer, nach oben zu .‚gleichförmig erweiterter Röhre, mit innen behaartem Schlunde. — M. aquatica L. (4753) (M.hirsulaL., 1767) (Fig. 98 J, K), aufrechtes, behaartes Kraut mit eiförmig-elliptischen bis eirund- lichen, selten lanzettlichen, gestielten, gezähnten oder gekerbt-gezähnten B., behaarten Blüten- stielen und Kelchen, im Mittelmeergebiet, Europa, Orient, Sibirien und am Cap, sonst auch in anderen Weltleilen (z. B. Australien und Nordamerika) verwildert. Diese Art spaltet sich Fig. 101. A Habitusbild von Mentha Pulegium L. — B blühender Zweig von M. piperita (L. p. p.) Huds. — E- C Habitusbild von Preslia cervina (L.) Fres. — D unterirdische Ausläufer von P. cervina (L.) Fres. 1 in 2 Subspecies. Subsp. sibirica Brig. hat kleinere Kelche mit kürzeren, breiteren, weniger zugespitzten Zähnen; bisher nur in Sibirien. Diese Form ist es, die Bentham als M. da- hurica bezeichnet hat, und die Willdenow Lepechinia clinopodifolia bezeichnete; sie gehört aber in die Sect. Capitatae und nicht zu den Verticillatae; diese falsche Stellung ist ihr von Bentham infolge einer Confusion mit einer von Fischer aus Sibirien geschickten cultivierten Form gegeben, welche zu M. gentilis (vergl. unten) gehört. Subsp. aquatica hat größere Kelche mit lang zugespitzten, lanzettlich-pfriemlichen Zähnen. Diese polymorphe Sippe enthält etwa 20 Varietäten; bekanntere Formen sind: var. capitata (Op.) Briqg., var. denticulata (Strail) H. Braun, var. acuta (Op.) H. Braun, var. inciso-serrata (Strail) Brig., var. Weiheana (Op.) H. Braun, var. Ortmanniana (Op.) H. Braun, var. obscura Wimm. et Grab., var. eriomastis Briq., var. nicaeensis Brig. etc. . Übersicht über die A m " De bteilungen des I., III. und IV. Teiles der natürlichen Pflanzenfamiien. 24 Teil:E Abteilung 1: Lief.36 (Bogen 4 u. 2),76, 93, 110,430, 437. Myxomycetes: Acrasieae, Phyto- RER myxinae, Myxogasteres, Fungi wird fortgesetzt. gr > » 42: Lief. 129. Schizophyta wird fortgesetzt. » 4b: Peridiniales: Gymnodiniaceae, Prorocentraceae, Peridiniaceae; Bacil- “= lariales: Bacillariaceae (Diatomeae), erscheint 1896. es, 2: Lief. 40, 44, 46,60,86, 97. Conjugatae, Chlorophyceae, Characeae, Phaeophy- ceae, Florideae, wird fortgesetzt. f . 3: Lief. 94, 92, 442. Hepaticae, Musei, wird fortgesetzt. » 4: Filieinae, Equisetinae, Lyceopodinae. B3.,: Teil III. : Abteilung 4: Lief. 44, 48, 20, 30, 32, 35. Saururaceae bis Hydnoraceae, vollendet. ar » 4a: Lief.70, 79, Bogen 7 u. 8 aus 37/88. Polygonaceae bis Basellaceae vollendet, » 4b: Lief. 31,33. Phytolaceaceae bis Caryophyllaceae, vollendet. , ser = Er N 3 ä k TA 5 a er De U EN Eee rn a ee A 5 en LOW 2x5 EEE nn an ng >£, v N Y » 2: Lief. 46, 19, 29, 55, 57,58. Nymphaeaceae bis Droseraceae, vollendet. » 22: Lief. 54, 53, 56. Podostemaceae bis Platanaceae, vollendet. 3 » 3: Lief. 24, 59 (Bogen 4), 63, 71, 77, 90, 404, 102, Bogen 23—25 aus 104/105 Ba IR Rosaceae bis Leguminosae, vollendet. - » 4: Lief. 47, 52, 131, 132, 133, 435, 438,439. Geraniaceae bis Dichapetalaceae, = vollendet. N R RT U EEE TREE » 5: Lief.42, 44, 59 (Bogen 7, 8), 73, 78, 84, 417, 448, 428, A36. Euphorbiaceae bis Vitaceae, vollendet. =». 6: Lief. 49, 50, 30, 82, 95, 443, 1449. EBlaeocarpaceae bis Violaceae, vollendet. » 62: Lief. .98, 99, 400, 403, Bogen 43—16 aus 406/107. Flacourtiaceae bis R Elaeagnaceae, vollendet. T » 7: Lief. 72, 84, 87, 88, 94, 96. Lythraceae bis Halorrhagidaceae, vollendet. Be Bi » 8: Lief. 141. Araliaceae, Umbelliferae, Cornaceae, wird fortgesetzt. ; 4 Teil IV. R E Abteilung 1: Lief. 37, 38, 45, 69. Clethraceae bis Symplocaceae, vollendet. R » 2: Lief. 75, 120, 424, 422, 423, 4124, 425. Oleaceae bis Asclepiadaceae, vollendet. a 4 ‚ 32: Lief. 68, 85, Bogen 7 und 8 aus 106/407, 444, 427, 434,440. Convolvulaceae» u Bi bis Labiatae, erscheint 1896. 3 r 3b: Lief. 65, 67, 83, 408, 409, 415, 446,'126. Nolanaceae bis Plantaginaceae ER ‘vollendet. : 5 4: Lief. 61, 62, 64, 66. Rubiaceae bis Dipsacaceae, vollendet. a. % » 5: Lief. 34, 36 (Bogen 4, 5), 39, 43, 48, 54, 74, 89, Bogen 24—26 aus 404/405. a Cueurbitaceae bis Compositae, vollendet. 3 In der Reihenfolge der Familien dürften bei einzelnen Abteilungen noch kleine "Änderungen eintreten, da einerseits das genauere Studium derselben noch zu anderen Ergebnissen über ihre systematische Stellung führen kann, anderseits die Ablieferung der Manuskripte von Seiten der Herren Mitarbeiter nicht immer gerade zu dem fest- gesetzten Zeitpunkt erfolgt. A. Engler. unter Mitwirkung zahlreicher hervorragender Fe begründet von A. Engler und K. Prantl, fortgesetzt von A. Engler ord. Prof. der Botanik und Direktor des botanischen Gartens zu Berlin. — Bisher erschienen 140 Lieferungen. — Lex.-8. Zum Subskriptionspreis a .# 1.50. Einzelpreis a4 3—. 35” Zur Erleichterung der Anschaffung wird das Werk künfti auch in Partieen von je 5—10 Lieferungen bei Verpflichtung z Abnahme des ganzen Werkes zum Subskriptionspreis von. #1.5 pro Lieferung abgegeben. Diese Vergünstigung erstreckt sieh auch auf dieBand- und die Abteilungsausgabe, die ebenfalls nac und nach zum Subskriptionspreis (also zu 50 2 pro Bogen) zogen werden können. Diejenigen Interessenter, denen die A schaffungsämmtlichererschienenen Lieferungen aufeinmalbisher zu vielwar, werden aufdiese Bezugsweisen besonders au fmerkEäuie gemacht. u; Flora 5 { . B I / = ostfriesischen Inseln FE (einschliesslich der Insel Wangeroog) Ä R Prof. Dr. Franz Buchenau Bi X 3 / Direktor der Realschule beim Doventhor zu Bremen. f 5 BES Dritte umgearbeitete Auflage. 8. 1896. geh. .# 3,60; geb. # 4.10. a Flora der nordwestdeutschen Tiefebene. Bearbeitet von Prof. Dr. Franz Buchenau Direktor der Realschule beim Doventhor zu Bremen. 8. 1894. geh. .# 7.—; geb. # 7.75 Gesammelte Abhandlungen über Pflanzen-Physiologie Julius Suchs, I. Band: Abhandlung I bis XXIX vorwiegend über Physikalische und chemische Vegetationserscheinungen. Mit 46 Textbildern. st. 8. 1892. Geh. #4 16.5 geb. (in Halbfranz) #4 18.—. % IL. Band: Abhandlung XXX bis XLIII vorwiegend über Wachsthum, Zellbildung und Reizbarkeit. Mit 10 lithographischen Tafeln und 80 Textbildern. gr. 8. 1893. Geh. „4 13.—; geb. (in Halbfranz) „Z 15.—. EN Druck von Breitkopf & Härtel in Leipzig. Silberne Medaille. — EN TENBAU FAUSSTEKELN \\ nebst ihren Gattungen und wichtigeren Arten insbesondere den Nutzpflanzen, unter Mitwirkung zahlreicher hervorragender Fachgelehrten, begründet von A. Engler wa K. Prantl, fortgesetzt - von A. Engler, ord. Professor der Botanik und Direktor des botan. Gartens in Berlin, 146. und 147. Lieferung. Labiatae von J. Briquet. IV. Teil, 3. Abteilung a, Bogen 21 bis 24 (Schluss), nebst Abteilungsregister und Titel. Mit 70 Einzelbildern in 6 Figuren. Titel und Inhalt für IV. Teil, Abteilung 1 u. 2, 3au. 3b, 4u. 5, sowie für III. Teil, Abteilung 4 u, 5. 40 Leipzig Verlag von Wilhelm Engelmann R 1897. Ba: BELEZEGEDESISELEIII EIER III TIL TEIF | h NE Einzelpreis M. Kar lie 5 ur > I der Pflanzenwelt in systematischer und dabei doch allgemeiner verständlicher Weis zur Darstellung zu bringen suchte. Die »natürlichen Pflanzenfamilien« hoffen dies z erreichen; nicht nur die Art der Bearbeitung des Textes, sondern vor allem auch di Zahl und Güte der Abbildungen lassen erwarten, dass ebensowohl Botaniker vo Fach, als einigermaßen vorgebildete Laien (Lehrer der Naturwissenschaft, Apothek er und Pharmazeuten, Aerzte, Forst- und Landwirte, Gärtner, wissenschaftliche Reisende und Kolonisten) eine Fülle von Anregung und Belehrung finden werden. Die Namen der Herausgeber wie der zahlreichen Mitarbeiter (s. das folgende Verzeichni bieten die Gewähr einer, auch die strengste Kritik bestehenden Behandlung des Stoffes. Die Abbildungen liefern ein kostbares, bisher nur Wenigen zugängliches Material und dürften zur Verbreitung des Werkes in weiten Kreisen ganz besonders beitragen. — Die Einteilung des Werkes ist folgender: Mi Be Kryptogamen, redigiert von A. Engler. . Algen und Pilze. 2. Moose, Farne, Schachtelhalme, Bärlappe etc. II. —IV, Teil. Siphonogamen (Phanerogamen), redigiert von A. Engler. II. Teil. Gymnospermen und monokotyledone Angiospermen. II. u. IV. Teil. Dikotyledone Angiospermen. V. Teil. Erläuterung des Systemes. Übersicht über die Familien und General- register. 20 Der Subskriptionspreis eines Heftes beträgt nur .# 1.50, der Einzelpreis #4 3._. Die Abteilungen (Bände) sind je nach Vollendung für sich, zu höherem Preise, käuflich en Das erste Heft ist zur Ansicht durch alle Buchhandlungen zu beziehen; ein kurzer Prospekt und ein Probeheft (20 S., zugleich ausführliche Ankündigung) gratis auch vom Verleger. Verzeichnis der Mitarbeiter. Siphonogamen (Phanerogamen). P. Ascherson in Berlin, G. v. Beck in Wien, D. Brandis in Bonn, J. Briquetin Genf, F. Buchenau in Bremen, R. Caspary(4) in Königsberg, Chodat in Genf, U. Dammer in Berlin, O. Dirude in Dresden, A.W. Eichler(f) in Berlin, A. Engler’ in Berlin, W. 0. Focke in Bremen, K. Fritsch in Wien, E. Gilg in Berlin, M. Gürke in Berlin-Schöneberg, E. Hackel in St. Pölten, H. Harms in Berlin, A. Heimerl in Sechshaus bei Wien, G. Hieronymus in Berlin, F.Höck in Luckenwalde, O0. Hoffmann in Berlin, Kamienski in Odessa, E. Knob- lauch in Tübingen, E. Koehne in, Berlin, F. Krasser in Wien, M. Kronfeld in. Wien, J. Kündig in Zürich, G. Lindau in Berlin, Th. Loesener in Berlin, PB Magnus in Berlin, O. Müller in Breslau, F. Niedenzu in Braunsberg, F. Pax in Breslau. A. Peter in Göttingen, O0. G. Petersen in Kopenhagen, E. Pfitzerin Heidel- | berg, A. Poülsen in Kopenhagen, K. Prant](}) in Breslau, L.Radlkofer iin en R. Raimann in Wien, K. Reiche in Santiago de Chile, W. Schimper in Bonn, H. Schinz in Zürich, S. Schoenland in Graham’s Town, K. Schumann in Berka J. v. Szyszylowicz in Dublany, H. Solereder in München, H. Graf zu Solms- Laubach in Strassburg, O. Stapf in Kew, P. Taubert in Berlin, G. Volkens ine Berlin, O. NarunE in Berlin, E. ee in ee A. Weberbauer in’ rredennn Berlin. Kryptogamen. P. Diet’el in Leipzig, P. Falkenberg in Rostock, Ed. Fischer in Bern, M. Fünfstück in Stuttgart, B: Hauptfleisch in at P: Hennings W. Msn in Karlsruhe, C. Müller i in Berlin,H. Potonie in Börcke: K. Prantl in Breslau, R. Sadebeck in Hamburg, V. Schiffner in Prag, F. Schmit: in Greifswald, J. Schroeter (4) in Breslau, F. Schütt in N Christiania, A. Zahibruckner in WER: Labiatae. (Briquet.) 321 Sect. V. Spieatae L. (Sect. Spicastreae Brig.) Scheinwirtel in terminalen Spicastris. Kelch glockig, undeutlich 10nervig, mit mannigfaltigen Zähnen. Blkr. mit cylindrischer, nach oben zu gleichförmig erweiterter Röhre, mit innen kahlem Schlunde. $ A. Silwesires Malinv. (emend.) Kelch glockig oder lang glockig, mit pfriemlich-fädlichen oder pfriemlichen Kelchzähnen. Haare einfach, conisch, gewunden oder gerade. Ausläufer rein hypogäisch, mit schuppenförmigen B. — M. viridis L., grün, fast.kahl, mit lanzetllichen oder eilanzettlichen, seltener elliptischen, gesägten B., kahlen Blütenstielen und kahler Kelch- basis, stark und angenehm riechend. Diese Art ist in Europa, besonders Südeuropa und ‚auf den canarischen Inseln einheimisch, ist aber vielfach eultiviert, verwildert und bleibt daher ihr natürlicher Verbreitungsbezirk sehr schwer zu charakterisieren. Ich unterscheide folgende Subspecies. Subsp. viridis Brig. mit eilanzettlichen oder lanzettlichen, sitzenden, großen B., z..B. var. angustifolia Lej. et Court. (M. Lejeuneana Op., M. tenuiflora Op.), var. piperella (Op.) Lej. et Court., var. ocymiodora (Op.) H. Braun, var. laevigata (Willd.) H. Braun, var. horiensis Wirtg., var. tenuis (Michx.) Briq., var. spadana Briq., var. phaneroneura Brig. etc. Subsp. exquisita Brig. mit eilänglichen oder eielliptischen, am Gipfel stumpfen oder winzig apiculierten, an der Basis abgerundeten, gestielten, gekerbt-gezähnten B., z. B. var. exquisita Briq., var. holotilta Brig. Subsp. Malinvaldi Brig. mit kleinen, sitzenden B., z. B. var. Malin- valdi Brig., var. Frivaldszkii Brig. Subsp. crispata Brig. mit breiteren, sitzenden oder fast sitzenden B., runzelig-kraus, am Rande geschlitzt oder tief und unregelmäßig eingeschnitten- gesägt, hierher var. crispata (Schrad.) Koch, var. cordifolia (Op.) H. Braun, var. villoso-nervata (Op.) H. Braun, var. phyllopogon Brig. ete. — M. longifolia Huds. (4762, M. spicata var. longi- folia L. 4753, M. silwestris L. A763) in den canarischen Inseln, dem Miltelmeergebiet, Europa, dem Orient und Centralasien, in Abessinien und wieder nach einer langen Unterbrechung in Transvaal, in Natal und am Cap. Von M. viridis constant durch. die. behaarten Blüten- stiele und die nicht kahle Kelchbasis sehr verschieden. Diese Art ist eine der polymorphsten des Pflanzenreiches; ihr Studium ist von höchstem Interesse wegen der verwickelten Ver- breitungsverhältnisse der einzelnen Formen und der erkennbaren divergierenden Richtungen der morphologischen Differenzierung in den Sippen. Ich kenne jetzt über 150 bessere Varie- täten, welche sich übersichtlich unter 24 Subspecies ordnen lassen; im Folgenden gebe ich eine gedrängte Darstellung dieser Subspecies, das Nähere wird in meiner Monographie aus- führlich erörtert werden. Es möge jedoch gleich hinzugefügt werden, dass diejenigen wissen- schaftlich unvollkommen geschulten Systematiker, welche diese Subspecies oder gar die einzelnen Varietäten als »Arten« beschreiben, dem Leser ganz falsche Begriffe von denselben geben; sie lassen nämlich glauben, dass diese Sippen scharf charakterisiert und deutlich begrenzt sind, während das gar nicht der Fall ist. Die von vielen Autoren beliebte syste- matische Vernachlässigung der Zwischenformen, welche für den Aufbau des Systems min- destens so wichtig sind als die einseitig herausgegriffenen und arbiträr hervorgehobenen Hauptformen, darf als eine Plage der monographischen (auf Europa sich beziehenden) Systematik bezeichnet werden. 4. Subsp. capensis (Thunb.) Brig. mit 3eckig-lanzettlichen, ganzrandigen oder fast ganzrandigen, sitzenden oder kurz gestielten, am Rande etwas um- gebogenen, unterseits weißfilzigen B. und gedrängten Spicastris, am Cap, z. B. var. capensis (Thunb.) Briq., var. salicina (Burch.) Brig. 2. Subsp. Bouvieri Briq., der vorigen ähnlich, aber mit unterseits grünen, deutlich drüsig-punktierten B., am Cap, z. B. var. Bouwvieri. Brig. 3. Subsp. polyadena Brig. mit sitzenden, lanzettlichen, am Rande ungleich entfernt-gesägten, beiderseits grünen, ganz kahlen, dicht punktierten B. und gedrungenen Scheinwirteln, nur 4 Varietät, var. polyadena Brig. in Transvaal. 4. Subsp. lavandulacea (Willd.) Brig. mit lineal- lanzettlichen, sitzenden, am Rande umgebogenen, undeutlich schwach gezähnten B. und ge- drängten, kleinkelchigen Scheinwirteln und langen, schmalen Spicastris, nur 1 Varietät, var, lavandulacea Brig. in Arabien. 5. Subsp. Schimperi Brig. mit 3eckig-lanzettlichen, unregel- mäßig gesägten, beiderseits grauen, unten drüsig-punktierten, sitzenden B., und dickeren, gedrängten Spicastris, in Abessinien und Arabien, z. B. var. Schimperi Brig. in Abessinien, 6. Subsp. calliantha (Stapf) Brig. mit kleinen Tnzeischen unten grünen, drüsig-punktierten, unregelmäßig gezähnten, sitzenden B. und schmalen Spicastris, in Persien; nur 1 Varietät, var. calliantha Brig. 7. Subsp. Kotschyana (Boiss.) Brig. mit großen sitzenden, eilanzettlichen, regelmäßig und scharf gesägten, beiderseits grünen, unterseits drüsig-punktierten, sitzenden B. und sehr großen, dicken, oft violett colorierten ns in den eiliecischen Alpen; nur 4 Varietät, var. Kotschyana hass. 8. Subsp. longifolia (L.) Brig. mit großen sitzenden (aus- nahmsweise an gewissen Exemplaren, besonders an Berhelrichen etwas gestielten), oben grünen oder grau-grünen, unten weißfilzigen, gesägten B., ohne Kerbfilz, und gedräneten Spicastris, in Europa, dem Mittelmeergebiet und im Orient (dort seltener), auch am Cap Natürl. Pflanzenfam. IV. 2a. 34 3223 Labiatae. (Briquet.) (Übergangsformen zur Subsp. capensis), unter etwa 35 Varietäten; erwähnenswert sind var. hololasia Briq., var. splendens Briq., var. alpigena (Kern.) Briq., var. grandis (Wimm. et Grab.) Brig. (M. Huguenini Des. et Dur.), var. mollicoma (Op.) Brig., var. oblongifolia (Wimm. et Grab.) Brig. (M. Favrati Des. et Dur.), var. gracilis (Wimm. et Grab.) Brig. (var. jurana Brig.), var. Lereschii (Des. et Dur.) Brig., var. sordida (Wimm. et Grab.) Brig. (M. Weinerniana Op.), var. lepidioides Malinv., var. iyphoides Briq., var. reflexifolia (Op.) Brig., var. capitata Wirtg., var. brevifrons (Borb.) Brig. etc. etc. 9. Subsp. Dumortieri (Des. et Dur.) Brig. mit kleinen, kurz eilanzettlichen, am Gipfel fast stumpfen, sitzenden, unten mit etwas netzförmigem, dickem Filze versehenen B. und dichten Spicastris, in Belgien; nur 4 Varietät, var. Dumortieri Brig.. 40. Subsp. pellita (Des.) Brig. mit mäßigen oder kleinen, unregelmäßig gezähnten, beiderseits dicht weißfilzigen, sitzenden B. und dichten, dicken Spicastris, im Orient und in Abessinien, z. B. var. pellita Briq., var. amphileuca Brigq., var. polyophylla Brig. 44. Subsp. erminea Brig. mit sitzenden, beiderseits dicht und glänzend einfach weißfilzigen, winzig gezähnten B. und schmalen, schwachen, dichten Spicastris, in Kreta; nur 4 Varietät, var. erminea Brig. 42. Subsp. caucasica Briq. mit großen, dicken, eilanzettlichen, gesägten, oben grünen, unten sehr dicht kerbfilzigen, sitzenden B. und dichten, gedrängten, breiten, langen oder kurzen Spicastris, im Kaukasus, z. B. var. caucasica Briq., var. argenticapilla Brig. 43. Subsp. diabolina Briq. mit unten grauen, aber nicht dicht filzigen, großen, sitzenden, stumpfen, gesägten B. Nervatur einfach; Spicastra dicht oder meistens im unteren Teile unterbrochen, in Osteuropa und im Orient, z. B. var. subobtusa Brigq., var. caesarea Brigq., var. diabolina Brig. . 14. Subsp. grisella Brig. (M. grisella subsp. grisella Brig. 1889 p. p.) mit mäßigen oder kleinen, sitzenden, unten grauen, aber nicht dicht filzigen, sehr spitzen B., Nervatur und Spicastra wie vorhin; in Osteuropa und im Orient, z. B. var. Wirzbickiana (Op.) Briq., var. firmicaulis Brig., var. Hollo- syana (Borb.) Brig. ete. 45. Subsp. mollis Brig. mit mäßigen oder kleinen, unterseits von einem dicken Kerbfilze bedeckten B., Spicastra wie vorhin; in Osteuropa und im Orient, z. B. var. incana (Willd.) Briq., var. densicapilla Brig., var. mollis (Roch.) Briqg., var. subintegri- folia (Des.) Brig., var. pantotricha Brig. etc. 46. Subsp. minutiflora (Borb.) Brig. mit kleinen, sitzenden, schwach gezähnten B. und lockeren Spicastris; alle oder fast alle Scheinwirtel entfernt gelegen; Kelche klein; in Osteuropa und im Orient, z. B. var. minutiflora (Borb.) Brig., var. viridescens (Borb.) Brigq., var. subincana (Borb.) Brig., var. seriata (Kern.) Brig. etc. 47. Subsp. syriaca (Des.) Brig. mit eiförmigen, breiten, sitzenden B. und größeren Kelchen; Scheinwirtel wie vorhin; in Syrien, z.B. var. syriaca (Borb.) Brig. 18. Subsp. Royleana Brig. mit eilänglichen oder lanzettlich-eilänglichen, an der Basis herzförmigen, normal gestielten B., = regelmäßiger Serratur und gedrängten Spicastris, im Orient und in Sibirien, z. B. var. ienella Brig., var. Galatae Brig., var. cyprica Brig. etc. 49. Subsp. hymalaiensis Brig. mit meistens schmal lanzetllichen, an der Basis zum Blattstiele verschmälerten B.; Spicastra meistens dicht; zahlreiche Varietäten in Centralasien, seltener im Orient, z. B. var. oxeilema Briq., var. cosmiostachya Briq., var. Kashmiriana Briq., var. Ehrenbergü Brig. etc. 20. Subsp. modesta Brig. mit eilanzettlichen, gestielten B. und dichten Spicastris, in Centralasien, z. B. var. lhibetana Brigq., var. albata Brig. 21. Subsp. Noöana Brig. mit eielliptischen, am Gipfel stumpfen, gestielten B. und dichten Spicastris, in Persien; 4 Varietät, var. Nodana Briq. 31. Subsp. undulata (Willd.) Brig. mit breiten, gekraust-geschlitzten, sitzenden B. und dichten Spicastris, Culturpfl., z. B. var. undulata (Willd.) Koch. $ 2. Rotundifoliae Malinv. Kelch kugelig-glockig, mit breit 3eckigen oder 3eckig-lanzett- lichen, kurzen Kelchzähnen. Haare. verzweigt, breitzellig.. Ausläufer hypogäisch, mit schuppenförmigen B., und epigäisch mit grünen. Niederb. — M. microphylla C. Koch (M. to- mentosa D’Urv. [1822], nicht Hull [1799] noch Sm., M. orientalis Brig.) mit stark verzweigten, kräftigen, ziemlich engzelligen Haaren, kleinen, ausgeschweift gezähnten, lanzettlichen B., ohne deutlichen Kerbfilz, kleinen, kurz gestielten Kelchen mit oft lockeren Spicastris, in Griechenland und auf den asiatischen Küsten des ägäischen Meeres, unter einigen Varietäten, z. B. var. condensata (Boiss.) Brigq., var..glareosa Brig. ete. — M. rotundifolia L. im westlichen Mittelmeergebiet und auf den Canaren, in Europa nördlich vereinzelt bis zur Insel Bornholm, in Mexiko seit lange eingebürgert, von M. tomentosa meistens schon durch die großen, ei- kreisförmigen, stumpfen, gekerbten oder gekerbt-gezähnten, netzig-aderigen B. zu unterscheiden, in schwierigeren Fällen jedenfalls durch die großzelligen, locker verzweigten, langen Haare und die mehr lanzettlichen Kelchzähne. Die zahlreichen Varietäten können unter 2 Sub- species in folgender Weise subsumiert werden... Subsp. rotundifolia Brig. mit. sitzenden, ei- rundlichen, seltener elliptischen B., breiten Bracteen und kurzen Kelchzähnen, im ganzen Verbreitungsgebiete der Species. Hierher sehr zahlreiche Varietäten, z. B. var. pedemonlana Briq., var. oblongifolia Strail, var. suaveolens (Ehrh.) Brig., var. bullata Brig., var. serrata Per., Labiatae. (Briquet.) 323 var. glabrescens Timb.-Lagr., var. meduanensis (Des. et Dur.) Briq., var. Bauhini (Ten.) Brig. etc.etc. Subsp. insularis (Req.) Brig. hat schmälere, eielliptische bis lanzettlich-längliche, kurz gestielte B., schmälere Bracteen und längere Kelchzähne, unter mehreren Varietäten auf den Balearen, in Corsica und Sardinien, z. B. var. sardoa Briq., var. insularis Briq., var. hadrophylla Brig., var. cinereo-virens (Mab.) Briq., var. Mabillei Briq., var. glabrata (Deb.) Briq. etc. Bastarde, Die Bastarde sind in der Gattung Mentha äußerst zahlreich, was sich daraus leicht erklärt, dass viele Arten gesellschaftlich blühen, dass sie gynodiöcisch sind und dass die 8 Bl. protandrisch sind. Wenn man bedenkt, dass die Stammeltern sich in zahlreiche untergeordnete Sippen gespaltet haben, so kann man sich vorstellen, welche Unzahl von Bastardcombinationen zu stande kommen können. Ich erwähne hier nur die Hauptver- bindungen. M. rolundifolia >< longifolia (M. villosa Huds., M. niliaca Jacq., M. gratissima Wigg,., M. nemorosa Willd. ete.) in Westeuropa äußerst gemein; von M. rotundifolia = viridis mor- phologisch nicht zu trennen, da die Unterscheidungsmerkmale von M. viridis und M. longifolia im Bastarde ganz verwischt werden. MM. rotundifolia >< aquatica (M. pyramidalis Ten., M. Maximilianea F. Sch. etc.) in Westeuropa, selten. M. rotundifolia > arvensis (M. carinthiaca Host, M. Mülleriana F. Sch. etc.) äußerst selten. M. microphylla >< aquatica (M. Reverchoniana Briqg.), bisher nur auf Kreta. M. longifolia >< viridis (M. Nouletiana Timb.) in Westeuropa, selten und schwer erkennbar. M. longifolia >< aquatica (M. dumetorum Schult., M. nepetoides Lej.), unter vielen Formen im ganzen Verbreitungsbezirk der M. aqualtica. M. longifolia > arvensis (M. dalmatica Tausch, M. Skofitziana Kern., M. Haynaldiana Borb. etc.), fast ausschließlich in Osteuropa. M. viridis >< aqualica (M. piperita [L. p. p.] Huds., M. citrata Ehrh. etc.) (Fig. 101 B) selten, aber seit den ältesten Zeilen cultiviert (z. B. schon bei den Agyptern) und vielfach ver- wildert. M. viridis >< arvensis (M. gentilis L., M. gracilis Sm., M. Pugeti Per. etc.) ist wie die vorige seit Jahrhunderten cultiviert und existiert vielfach auch da, wo beide Eltern fehlen, ist aber daselbst immer aus Gärten oder ehemaligen Culturen entflohen. M. aqualica >< arvensis (M. verlieillata L., M. sativa L. p.p., M. palustris Mönch etc.) ist der gewöhnlichste Bastard der Gattung und existiert immer in zahlreichen Formen überall, wo die Stammarten zusammen- treffen. M. rubra Huds. ist ein Trippelbastard von der Formel viridis >< (aquatica > arvensis). Einige allgemeine Züge erleichtern das Studium dieser schwierigen Gruppen. Die Verbin- dungen von M. viridis mit M. aquatica und M. arvensis kennzeichnen sich immer dadurch, dass die Kelchbasis kahl ist. Die Bastarde von M. rotundifolia wit anderen Arten besitzen wenn nicht immer verzweigte Haare, so doch gekrauste, großzellige Trichome. Die Bastarde der Spicatae mit den Capitatae und Verticillatae haben meistens einen innen kahlen Blumen- kronenschlund. Die Blütenstände der Verbindungen Spicatae >< Verticillatae schwanken oft auf demselben Individuum (f. bracteosa und f. foliosa). Der Blütenstand ist auch bei den Verbindungen Capitatae >< Verticillaiae höchst unbestimmt (f. pseudostachya, f. subspicata und f. verticillata bei fast allen Formen). — Alle Mentha-Bastarde sind ganz steril oder fast ganz steril, sehr oft (bei gewissen Verbindungen fast ausschließlich) ©, der Pollen ist schlecht entwickelt, oft fast 0; dagegen sind gewöhnlich die vegetativen Teile, besonders die Aus- läufer, stark entwickelt. Nutzen. Die wichtigste Mentha-Gruppe, in Bezug auf ihren Nutzen, ist M. piperita. Die genaue Zusammensetzung, der Geruch und der Geschmack der extrahierten Öle variieren natürlich mehr oder weniger, je nach der Varietät, die man ins Auge fasst. Die von den Destillatoren beliebte var. officinalis Sole giebt eine durchsichtige, bleichgelbe oder grünliche Flüssigkeit, das Oleum Menthae piperitae, deren specifisches Gewicht zwischen 0,84 und 0,92 sich bewegt. Ihr Geruch ist stark und angenehm; der Geschmack ist stark aro- matisch und giebt deutlich das Gefühl der Kälte, wenn man nachher durch den Mund Luft einatmet. Das Öl verschiebt die Polarisationsebene nach links. Lässt man das Pfeffer- münzöl bis — 4° erkalten, so lagern sich hexagonale, farblose Krystalle von Menthol (CioHı90H) ab. Diese kampherartigen Krystalle kochen bei 212° und besitzen denselben Geruch wie das gewöhnliche Öl; die alkoholische Lösung verschiebt ebenfalls die Polari- sationsebene nach links. Der in den verschiedenen Ölen enthaltene Procentsatz an Menthol ist höchst variabel. Rein findet man diesen Körper im Handel unter dem Namen Japanisches oder Chinesisches Pfeffermünzöl. Fälschungen von Pfeffermünzöl werden oft ausgeführt; man bedient sich hierzu von anderen Ölen, Alkohol und besonders Terpentin. Zur Erkennung dieser Fälschungen sind zahlreiche Mittel vorgeschlagen worden (vergl. Roze, La Menthe poivre&e. Paris 1868; Schack, in Arch. d. Pharm. Bd. 219, p. 428), welche aber nicht immer sicher zum Ziele zu führen scheinen. 77 394 Labiatae. (Briquet.) Die Pfeffermünze war schon von den Ägyptern eultiviert und wird gegenwärtig in großem Maßstabe in Europa, Nordamerika und in Ostasien gebaut. Außerdem aber in geringerer Menge fast auf der ganzen Erdoberfläche, z. B. in Australien und be- sonders in Südamerika, wo sie sich auf großen Landstrecken verwildert hat. Die ältesten Pfeffermünzdistrikte befanden sich in England in der Umgegend von Mitcham (Surrey), im Lincolnshire, im Cambridgeshire und im Hertfordshire. Die der Cultur von M. piperita gewidmeten Flächen haben aber seit 50 Jahren fast stetig abgenommen. Im allge- meinen bekommt man in England 8—42 Pfd. Öl pro Acre. Ausgedehnte Pfeffermünz- culturen finden sich in Frankreich in der Umgebung von Sens im Departement Yonne, in Sachsen und in Thüringen. Die größten Culturen sind wohl die amerikanischen, in den Staaten Michigan, Newyork und Ohio. Die Pfl. ist in Michigan erst vor 70 Jahren eingeführt worden; nach Flückiger bedeckte sie 4878 daselbst eine Fläche von 2000 Acres. Gegen- wärtig haben die berühmten Culturen von Wayne County eine Fläche von 3323 Acres. Diese enorme Fläche verteilt sich auf zahlreiche Eigentümer. Commissionäre kaufen das Öl von den Farmern ab und bemühen sich, die Production von jenen Destillatoren für sich zu sichern, welche ihre Felder am sorgsamsten von Unkraut rein halten. Die Reinhaltung der Felder ist nämlich die Hauptschwierigkeit der Cultur. In Europa mischen sich oft andere Mentha-Arten mit M. piperita (besonders M. arvensis), welche die Qualität des Öles bedeutend herabsetzen. In Amerika sollen Erigeron canadensis und Erechtites hieracifolia einen großen Schaden in den Ernten anrichten. — Sehr ausgedehnt haben sich in den letzten Jahren die Japanischen Culturen. In der Zeit vom 4. Januar 1889 bis Anfang August desselben Jahres betrugen die Verschiffungen von Pfeffermünzöl und Krystallen aus Japan 630 Kisten oder ca. 18000 kg. Ein Teil dieser im Vergleiche mit Europa colossalen Production fällt aber auf wohlriechende Varietäten von M. arvensis, welche in Japan anstatt M. piperita neuerlich eultiviert werden, In Europa geschieht die Ernte im August; in Japan giebt es jährlich 2 Schnitte: der erste im September— October, der zweite im November— December. Gewöhnlich lässt man die geschnittene Pfl. auf dem Felde trocknen, bevor man sie destilliert. Die englischen Destillierkolben sind sehr groß, sie enthalten 4000—2000 Gallons und werden mit Erdkohle geheizt. In Frankreich benutzt man kleinere Kolben, welche zwischen 250 und 500 Liter enthalten. Die Destillation muss bei der möglichst niedrigen Temperatur vorgenommen werden. Das Wasser, welches mit dem ätherischen Öle in den Condensator übergeht, wird nicht ein zweites mal destilliert; man lässt es herausfließen oder behält einen Teil davon als Belohnung für den Arbeiter. Man berechnet in England, dass eine Tonne von trockener Pfefflermünze 2'/, bis 31/; Pfd. Öl abgiebt. Neben M. piperita werden auch die schon erwähnten asiatischen Varietäten von M. arvensis, ferner M. viridis, M. longifolia var. undulata (M. undulata Willd., M. foliosa Op., M. crispa Auct. nonn.), M. gentilis, M. dalmatica und M. Pulegium gebaut. M. viridis wird in Europa wenig cultiviert (in den Gärten meistens die var. crispata [Schrad.]), während in Nordamerika die Ölfabrication intensiver ist, ohne jedoch bei weitem diejenige von M. piperita zu erreichen. Das Oleum Menthae viridis besteht aus einem dem Terpentin isomeren Hydrocarbur und aus der laevogyren Abänderung des Carvols. M. longifolia var. undulala existiert nur in kleinen Mengen in den Gärten; das ist auch der Fall für M. gentilis und M. dalmatica. M. Pulegium giebt das officinelle Poleiöl, Oleum Pulegii. Diese Flüssig- keit (G;oHı5 0) kocht zwischen 483° und 188° C.; ihr specifisches Gewicht ist 0,927. M. Pule- gium wird nie in großem Maßstabe cultiviert; in Algerien, Spanien und Südfrankreich, wo das Öl destilliert wird, erntet man einfach die wilde Pfl. in großen Mengen. Auch aus Russ- land hat man seit einigen Jahren Poleiöl angeboten. M. Pulegium ist, wie oben gesagt, in Amerika eingeführt und kommt in vielen Teilen Südamerikas in großer Menge verwildert vor. Es soll aber nach den Angaben der Fabrikanten Geruch und Geschmack der ameri- kanischen Destillate von den europäisch-afrikanischen sehr abweichend sein und wenig Beifall sefunden haben. Die wässerige oder alkoholische Lösung von Pfeffermünzöl ist kräftigend und wird in vielen Fällen mit anderen Arzneien gemischt. Menthol ist als Heilmittel gegen Herzklopfen empfohlen worden. Es werden jährlich große Mengen von Pfeffermünzöl verbraucht, um den Geruch und den Geschmack von Zuckerwerken. Liqueurs und Seifen zu verbessern. Das Oleum Menthae viridis dient zu denselben Zwecken. Die Poleimünze erfreute sich schon bei den Griechen eines großen Rufes in allerlei Krankheiten; sie wird jetzt noch ab und zu als carminativ und antispasmodisch vorgeschrieben. 1 1 E 4 Labiatae. (Briquet.) 325 VI. 11. E. Stachyoideae-Perillinae. Kelch glockig oder röhrig, 5—40nervig, gleich 5zähnig, oder 2lippig nach °/,; die Zähne nicht in lange Grannen ausgezogen. Blkr. verschieden 2lippig oder fast aktino- morph, mit flachen Lappen. Stb. 2—4, gerade ausgestreckt oder schwach aufsteigend, mächtig; A. eiförmig. — Meistens Kräuter der nördlichen Welthälfte. A. Stb. mit parallelen Thecae. Reifer Kelch 2lippig, nach abwärts geneigt. Blkr. 5spaltig, Behwaeh 3lıppis, der-obereTeil befördert 7... 3,0. 2. .,2., 8118. Periliula B. Stb. mit aus einander gespreizten Thecae. a. Blumenkronenunterlippe Alappig, gezähnt oder gefranst. Nüsschen glatt, a. Fertile Stb. 4, meistens 2 = aufsteigend, die 2 anderen niedersteigend. Blkr. breit 119. Micheliella. B. Fertile Stb. 2, die vorderen, die hinteren zu [adlrhen Staminodien reduciert. Blkr. Sehmaler.. . . . 120. Collinsonia. b. Ei lenktonenunterlippe "Ungefranst. "Nüsschen meist as a. Fertile Stb. 4, mit geraden, spreizenden Stf. Blkr. kurz 5spallig, der vordere Lappen länger . . EI HBerila: B. Fertile Stb. 2, die hinteren: "die vorderen zu " fädlichen Staminodien reduciert. Bikr. schwach alippie: Oberlippe ausgerandet; Unterlippe 3spaltig . . . 122. Mosla. 118. Perillula Maxim. Kelch glockig, A1nervig, zur Fruchtzeit vergrößert, nach abwärts geneigt, 2lippig; Oberlippe sehr kurz 3zähnig; Unterlippe 2zähnig. Blkr. mit cylindrischer, nach oben zu erweiterter Röhre; Saftdecke 0; Saum fast gleich 5lappig, mit rundlichen Lappen, undeutlich 2lippig; Oberlippe ae befördert; Te 3lappig. Stb. 4, = 2mächtig, eingeschlossen, schwach parallel aufsteigend; A. mit parallelen genäherten Thecae. Discus fast gleich. Gr. am Gipfel fast gleich und kurz 2lappig, mit verkehrt-eiförmigen Lappen. Nüsschen eiförmig, glatt. — Ausdauerndes, kriechende Ausläufer besitzendes Kraut, mit gesägten B. und linealen Bracteen. Schein- wirtel 2—6blütig, locker, mit gestielten Bl. in terminalen Spicastris. 4 Art, P. reptans Maxim. (Fig. 98 G, A), in Japan. 119. Micheliella Brig. (Collinsonia [L.] Benth. z. T.) Kelch glockig, 10nervig, zur Blütezeit gleich 5zähnig oder 2lippig nach ?/,, zur Fruchtzeit regelmäßig 2lippig. Bilkr. schwach exsert, mit breit-cylindrischer, nach oben zu schief erweiterter Röhre; Ober- lippe kurz 4lappig; Unterlippe Alappig, größer, am Rande gefranst oder gezähnt. Sıb. 4, 2 mächtig, die vorderen länger, exsert, 2 aufsteigend, 2 niedersteigend; A. mit aus einander gespreizten, zuletzt am Gipfel = verschmelzenden Thecae. Discus vorne zum Nectarium auswuchernd. Nüsschen kugelig, glatt. — Hohe Kräuter mit breiten, gestielten, grob gezähnten B. und schmalen oder eiförmigen Bracteen. Scheinwirtel 4 blütig, in dorsi- ventralen, lockeren Spicastris, mit winzigen Vorb. Bl. gelb oder purpurn, gestielt. 2 Arten in den südöstlichen Staaten Nordamerikas. — M. verticillata (Baldw.) Brig. mit genäherten, scheinbar quirlständigen, eiförmigen, grob gezähnten oberen B, und zugespitzt- pfriemlichen Kelchzähnen. M. anisata (Sims) Briq., wohlriechend, mit stumpf gezähnten, breit-eiförmigen, etwas runzeligen B. und schon zur Blütezeit schwach 2lippigem Kelche; Oberlippe stumpf 3zähnig; Unterlippe lanzettlich 2spaltig. 120. Collinsonia L. Kelch glockig, 40nervig, zur Blütezeit mit fast gleichen Zähnen, _ zur Fruchtzeit vergrößert, nach abw = geneigt, mit kahlem Schlunde, 2lippig; Ober- lippe 3zähnig; Unterlippe 2spaltig. Blkr. mit ae ahlnssenen oder az exserter, eylin- drischer, nach oben zu schief glockenförmiger Röhre; Saftdecke bestehend aus einer ringförmigen Haarleiste oder 0; Saum 5spaltig, X ausgebreitet, die 4 hinteren Lappen fast gleich, der vordere nach abwärts gebogen, fast flach, gezähnt oder gefranst. Stb. 2 die vorderen, die hinteren zu fädlichen Staminodien reduciert oder 0; A. mit aus einander ‚gespreizten Thecae. Discus vorne zu einem breiten Nectarium auswuchernd. Nüsschen ‚kugelig, glatt. — Wohlriechende Kräuter mit eiförmigen, gezähnten, gestielten B. und differenzierten Bracteen. Scheinwirtel 2blütig, in dorsiventralen, lockeren Spicastris, mit kurzen Vorb. Bl. gelb oder mit purpurnen Flecken. 326 Labiatae. (Briquet.) 9 Arten in den atlantischen Staaten Nordamerikas. — C. canadensis L. (einschl. C. ovalis Pursh, C. serotina Walt. und C. punctata Ell.) (Fig. 98 A, B) mit breit-eiförmigen oder eiläng- lichen B., entwickelten Blütenständen und großer, gelber Blkr. C. scabriuscula Ait. (einschl. ©. tuberosa Michx. und (. scabra Pers.) mit verdicktem, unterirdischem Stengel, kleinerer, gelber, oft purpurn befleckter Blkr. und oben etwas rauh behaarten B. 121. Perilla L. (Dentidia Lour.) Kelch glockig, A0nervig, zur Blütezeit fast gleich 5spaltig, zur Fruchizeit stark vergrößert, mit einem nackten Schlunde, nach abwärts ge- neigt, an der Basis höckerig, 2lippig; Oberlippe erweitert, 3zähnig, der hintere Zahn kleiner; Unterlippe 2spaltig. Blkr. mit eingeschlossener, nach oben schief glocken- förmiger Röhre; Saum kurz 5spaltig, der vordere Lappen länger. Stb. 4, schwach 2 mächtig, gerade, spreizend, die Länge der Blkr. erreichend; A. mit zuletzt aus einander gespreizten Thecae. Discus vorne zu einem breiten Nectarium auswuchernd. Gr. tief, gleich und pfriemlich 2spaltig. Nüsschen kugelig, mit elwas hervortretenden, netzigen Adern. — Einjährige Kräuter mit eiförmigen, dünnen, oft violetten oder schwach werdenden B. Scheinwirtel 2blütig, in dorsiventralen Spicastris, mit winzigen, seltener die Kelche überragenden Vorb. Bl. klein, gestielt, weißlich. 4—3 Arten in Ostindien, Cochinchina, Indien und Japan; z. B. P. ocimoides Linn. (Fig. 93 C, D), P. arguta Sieb. 122. Mosla Hamilt. (Hedeoma sect. Mosla Benth., Orthodon Benth. et Oliv.) Kelch glockig, A0nervig, zur Blütezeit kaum 2lippig, zur Fruchtzeit vergrößert, nach abwärts geneigt, an der Basis höckerig, 2lippig, mit einem behaarten Schlunde; Oberlippe 3zähnig oder fast abgestutzt; Unterlippe 2spaltig; seltener ist der reife Kelch mit undeutlichen Lippen und ungleich 5spaltig. Blkr. mit eingeschlossener oder exserter Röhre; Saftdecke bestehend aus einer ringförmigen Haarleiste oder 0; Öberlippe ausgerandet; Unterlippe 3spaltig, mit rundlichen Seitenlappen und größerem, oft etwas gekerbtem Mittellappen. Fertile Stb. 2, die hinteren, spreizend, gerade; A. mit aus einander gespreizten Thecae; vordere Stb. zu fädlichen, mit einer verkümmerten Theca versehenen Staminodien redu- ciert. Discus und Nüsschen wie in der vorigen Gattung. — Wohlriechende, Ajährige Kräuter mit eiförmigen, gestielten, gezähnten B. Scheinwirtel 2blütig, in dorsiventralen Spicastris mit meistens winzigen Vorb. 7—8 Arten in Ostasien, von den himalayischen Ketten bis Japan; z. B. M. dianthera (Ham.) Maxim. (Fig. 98 E, F), schwächlich, zerstreut behaart, mit gestielten, eiförmigen, spilzen, gesägten B., im Himalaya und im nördlichen Bengal, Birma und China. Verwandte Arten sind M. japonica Maxim., M. chinensis Maxim., M. Fordii Maxim. etc. v1. ı2. Stachyoideae-Pogostemoneae. Kelch gleich 5zähnig oder 5spaltig, oder der hintere Zahn größer. Blkr. mit oft ein- geschlossener Röhre; Saum 4—-5spaltig, fast gleich oder der vordere Lappen befördert, oder 2lippig nach ?/3. Stb. 4, oft exsert, spreizend, geradeaus gestreckt oder schwach niedersteigend; A. etwas kugelig, durch das Verschmelzen der Thecae an der Spitze Ifächerig, zuletzt ausgebreitet. — Übergangsgruppe zwischen den Stachyoideae und Ocimoideae. A. Blkr. schwach 2lippig oder 2lippig, die Oberlippe etwas concav. A. mit meistens spät verschmelzenden Thecae. a. Kelch gleich 5zähnig. : a. Blkr. kurz 4spaltig; der obere Lappen etwas concav, aufrecht, ausgerandet, der vordere und die seitlichen ausgebreitet. Discus vorne zu einem ansehnlichen Nectarium auswuchernd. ur. or ve Mo. er sa Se a ER 2 SHICHUAFer 8. Bikr. 5lappig, 2lippig nach ?/3, mit = ausgebreitetem Saume. .Discus gleich 124. Comanthosphace. b. Kelch tief: 5spaltig N, TE IA I N a ER RR RR u SE B. Bikr. gleich 4—5spaltig, oder der vordere Lappen = befördert. A. mit sehr bald ver- schmolzenen, zuletzt ausgebreiteten Thecae. > a. Kelch gleich 5zähnig. a a a u en Nana u 9 Sy Labiatae. (Briquet.) 327 a. Kelch eiförmig-röhrig, 5zähnig. Blkr. 4spaltig, der vordere Lappen meistens befördert, mehr ausgebreitet. Süd- und ostasiatische Kräuter . . . .126. Pogostemon. 3. Kelch eiförmig-glockig, 5zähnig. Blkr. fast gleich 4spaltig. Südostasialische und australische Kräuter . . Ni TOD ySophyillae x. Kelch kugelig-glockig, Szähnig, ax hintere Zahn breiter. Blkr. fast gleich 5spaltig. Discus mit 4 großen, die Ovarlappen anfangs überragenden Saftdrüsen versehen. ‚Madagascarische Siräncher a . .....128. Tetradenia. b. Kelch tief 5teilig, mit linealen, federigen, pappusähnlichen Zipfeln 129. Colebrookia. 123. Elsholtzia Willd. (einschl. Aphanochilus Benth.) Kelch eiförmig oder glockig, fast gleich 5zähnig, mit nacktem Schlunde, zur Fruchtzeit meistens verlängert, gerade, schmal oder schwach blasenförmig. Blkr. mit eingeschlossener, seltener exserter, gerader oder sehr schwach gebogener Blkr.; Oberlippe aufrecht, ausgerandet, etwas concav, Alappig; Unterlippe 3spaltig, mit rundlichen, ausgebreiteten Lappen. Stb. 4, meistens exsert, aufsteigend oder spreizend, die vorderen länger, mit nackten Stf.; A. mit aus ein- ander gespreizten, zuletzt am Gipfel meistens zu einem Fache verschmelzenden Thecae. Discus vorne zu einem großen, manchmal die Fruchtknotenlappen überragenden Nec- tarium auswuchernd. Gr. am Gipfel kurz, pfriemlich und gleich 2spaltig. Nüsschen eiförmig oder eilänglich, warzig-runzelig oder = glatt. — Kräuter und niedrige oder hohe Halbsträucher von mannigfaltiger Tracht. Scheinwirtel reichblütig, in lockeren oder "gedrängten, cylindrischen oder dorsiventralen Spicastris, oft dachziegelig über einander gelagert, mit differenzierten Bracteen. Vorb. eiförmig, lanzettlich oder winzig. Bl. klein, oft winzig. Etwa 20 Arten im nördlichen und mittleren Asien, südlich bis zum malayischen Archipel, 4 Art in Europa, 4 andere auch in Abessinien. Sect. I. Elsholtzia Benth. Spicastra kurz, dicht, mit dachziegelig sich deckenden Bracteen, dorsiventral. A. lineal, mit aus einander gespreizten Thecae. — E. cristata Willd. (Fig. 402 D, E). Krautig, fast kahl, mit gestielten, eiförmigen oder eilänglichen, beiderseits verschmälerten B., eiförmigen, spitzen, bewimperten Bracteen, genäherten Scheinwirteln und rispig gruppierten Spicastris, in Osteuropa und in dem nördlichen und gemäßigten Asien. Sect. II, Cyelostegia Benth. Spicastra dicht, eylindrisch, mit dachziegelig über einander gelagerten Scheinwirteln und verwachsenen, häutigen, aderigen, becherförmigen, am Rande bewimperten Bracteen. A. eiförmig, mit zuletzt am Gipfel zu 4 Fache verschmelzenden Thecae. — E. strobilifera Benth., zerstreut behaart, mit kleinen, gestielten, eiförmigen, stumpfen, = gekerbten oder gesägten B., und behaarten Spicastris mit winzigen Vorb., in der gemäßigten und alpinen Region des Himalaya. Sect. III. Aphanochilus Benth. Spicastra locker oder verlängert, rispenartig gruppiert, eylindrisch oder = dorsiventral, mit lanzettlichen oder pfriemlichen Bracteen oder mit dicht ziegelig über einander gelagerten Scheinwirteln, mit eiförmigen oder lanzettlichen Bracteen, A. mit divergierenden oder aus einander gespreizten, am Gipfel zuletzt verschmelzenden Thecae. $ 4. Platyelasmeae Brig. Bracteen breit eiförmig oder, rundlich, sehr kurz. Nüsschen dunkel und glanzlos. — E. eriostachya Benth. im alpinen Himalaya, sanft behaart, mit kurz gestielten, eiförmigen bis eilänglichen, stumpf gezähnelten B., kräftigen, einsamen, cylin- drischen, behaarten Spicasiris, kurzen, eiförmigen Bracteen und winzigen, 3eckigen Kelch- zähnen; eine var. pusilla (Benth.) Hook. in den inneren Ketten des Himalaya. E. densa Benth. im westlichen Himalaya und im westlichen Tibet, zerstreut behaart, mit kurz gestielten, eilanzettlichen oder elliptischen, spitzen oder stumpfen, gesägten B., eilänglichen oder kurz eylindrischen, behaarten Spicastris, kurzen, abgerundeten Bracteen und Kelchzähnen. $ 2. Stenelasmeae Brig. Bracteen schmal, lineal-pfriemlich oder steif spitzig. Nüsschen glänzend. Zahlreiche asiatische Arten. — E. pilosa Benth. im Himalaya und in den Khasia- bergen, grob behaart, mit gestielten, eiförmigen, stumpfen, grob gekerbten, fast einsamen, kurzen, kräftigen, dichten Spicastris, pfriemlichen, bewimperten, die Bl. überragenden Bracteen und steif abstehend behaartem Kelche mit lanzettlichen Zähnen. Verwandt ist E. Griffithiü Hook. f. im oberen Assam. E. incisa Benth. im Himalaya, in Ava und Chittagong, sehr kurz behaart, mit lang geflügelt-gestielten, breit eiförmigen, stumpfen, grob gekerbt-gezähnten B., eylindrischen, schmächtigen Spicastris und drüsig-behaartem Kelche mit aufrechten, lanzett- lichen Zähnen, Neben die letztere Art sind folgende Formen zu stellen: E. mollissima Benth., E. eriantha Benth., E. elata Zoll. et Mor., E. pubescens Benth. in Java, E. integrifolia Benth. 328 Labiatae. (Briquet.) in China etc. E. blanda Benth., schwächlich, == behaart, mit gestielten, elliplisch -lanzett- lichen, zugespitzten, gesägten B., schmächtigen, dorsiventralen Spicastris, kurzer Blumen- kronenröhre und drüsig behaartem Kelch mit aufrechten, lanzettlichen Zähnen, im Himalaya, im Khasiagebirge, in Ava und Sumatra. E. polystachya Benth., kräftig, verästelt, == behaart, mit fast sitzenden, lanzettlichen oder elliptisch-lanzettlichen, zugespitzten, gesägten B., langen | schmächtigen Spicastris, innen behaarter, langröhriger Blkr., gebogener Kelchröhre und auf- rechten Kelchzähnen, im gemäßigten Himalaya und auf dem Khasiagebirge. Verwandte Arten sind E. Thompsoni Hook. f. in Oudh, E. Beddomei Clarke in Tenasserim, E. Stauntoni Benth. in China, E. leptostachya Jacg. in Caschmir, E. flava Benth., kräftig, mit etwas rauhen Zweigen und Blattstielen, großen, lanzgestielten, eiförmigen oder ei-rhombischen; lang zugespilzten, gezähnten B., kräftigen, cylindrischen, kurz behaarten Spicastris, langröhriger Blkr., röhrigem, an der Basis erweitertem Kelche und aufrechten Kelchzähnen, im gemäßigten Himalaya und im Khasiagebirge. 124. Comanthosphace S. Le Moore. Kelch röhrig, etwas ungleich 5zähnig. Blkr. 5lappig, 2lippig, mit exserter Röhre und ausgebreitetem Saume; Oberlippe 2lappig; Unterlippe 3lappig. Sıb. 4, fast gleich, mit lang exserten, nackten Sif.; A. eiförmig, mit 4 aus einander gespreizten, am Gipfel bald verschmelzenden Thecae. Discus gleich. Gr. gleich, pfriemlich und kurz 2spaltig. Nüsschen eilänglich, glatt. — Aufrechte, aus- dauernde Kräuter mit grob gezähnten, gestielten, eiförmigen bis lanzettlichen B. Schein- wirtel armblütig, in terminalen oder axillären Spicastris und differenzierten Bracteen. . ’ 4 Arten in Japan, C. japonica (Miq.) Le Moore, C. stellipila (Miq.) Le Moore, C. sublanceo- lata (Mig.) Le Moore, ©. barbinervis (Miq.) Le Moore. u a To i 125. Keiskea Miq. Kelch glockig, tief 5spaltig, mit fast gleichen Lappen. Bikr. | mit kurz exserter, zum Schlunde erweiterter Röhre, kurz 2lippig; Oberlippe kurz, breit, & ausgerandel; Unterlippe 3spaltig, mit rundlichen Seitenlappen und längerem, ausge- 1 breitetem Mittellappen. Stb. 4, exsert, aufsteigend, spreizend, die vorderen länger, mit 4 nackten Stf.; A. mit aus einander gespreizten, zuletzt am Gipfel zu 1 Fache verschmelzen- den Thecae. Discus vorne zum Nectarium auswuchernd. Gr. am Gipfel fast gleich und pfriemlich 2spaltig. — Kraut (oder Halbstrauch?) mit gezähnten B. und winzigen Bracteen. i Scheinwirtel 2blütig, in axillären, lockeren, kurzen Spicastris. Bl. klein, kurz gestielt. 4 Art, K. japonica Mig. (Fig. 402 F), in Japan. 126. Pogostemon Desf, (Wensea Wendl.) Kelch eiförmig-röhrig, gleich 5zähnig, mit innen nacktem Schlunde, zur Fruchtzeit meistens verlängert. Blkr. mit einge- schlossener oder seltener kurz exserter Röhre; Saum 4spaltig, ausgebreitet, mit gleichen Lappen, die 4 oberen = zu einer Oberlippe verwachsen, der vordere mehr ausgebreitet, die Unterlippe bildend. Stb. 4, exsert, etwas ungleich, gerade oder kaum herabgebogen, mit langbärtigen oder nackten Stf.; A. eiförmig oder kugelig; Thecae bald am Gipfel zu einem zuletzt ausgebreiteten Fache verwachsen. Discus gleich oder kaum vorne zum Nectarium differenziert. Gr. am Gipfel kurz, gleich und pfriemlich, 2spaltig. Nüsschen eiförmig oder eilänglich, glatt. — Kräuter oder Halbsträucher mit gestielten oder sitzen- den, gekerbten oder gezähnten, meistens gestielten B. Scheinwirtel reichblütig, seltener armblütig, dorsiventral oder gleich, bald von Bracteen umgeben, ährenarlig gedrängt, die kleinen Spicastra rispig gruppiert oder kugelig und entfernt, selten in continuierlichen, verlängerten Spicastris. Bracteen klein, selten die Scheinwirtel umhüllend; Vorb. meistens winzig. Etwa 28--30 Arten in Ostindien und im malayischen Archipel. — Unsere Darstellung lehnt sich eng an diejenige von Hooker f. in Fl. of Brit. Ind. t. V, p. 631 an. $ A. Racemosa Benth. Spicastra einfach, unterbrochen. Bracteen lineal-pfriemlich, kürzer als der Kelch. A. Glabriuscula Brig. Stb. mit nackten oder fast kahlen Stf. — P. brachystachys Benth, auf dem Khasiagebirge und in Assam, niedrig, stark verzweigt, mit fast niederliegenden Zweigen, mit abwärts gewendeten Haaren, kleinen, eiförmigen, fast spitzen, doppelt gekerbten, behaarten oder dünn filzigen B., schmalen, dicht behaarten Bl., fast continuierlichen Spi- castris, winzigen, linealen Bracteen, kleinem, = abstehend behaartem Kelche und pfriem- lichen, bewimperten Kelchzähnen. P. reflexus Benth. in Ceylon, dicht und kurz filzig mit BR: Labiatae. (Briquet.) 329 abwärts gewendeten Haaren, lang gestielten, eiförmigen oder eiherzförmigen, fast spitzen, doppelt gekerbten B. und 3eckigen, pfriemlichen, bewimperten Kelchzähnen. P. iravancoricus Bedd. in Travancore, ganz kahl, mit langgestielten, eiförmigen, doppelt gekerbten, fast spitzen, an der Basis abgerundeten oder keilförmigen B., lockeren Spicastris und 3eckigen, unbewimperten Kelchzähnen. P. speciosus Benth. mit oberhalb der Knoten abstehend drüsig- behaarten Zweigen, großen, lang gestielten, breit eiförmigen, doppelt gekerbten, an der Basis abgerundeten oder herzförmigen B., kräftigen, dichten Spicastris, winzigen Bracteen, eckigem, kahlem oder zerstreut behaartem Kelch und pfriemlichen, bewimperten oder unbewimperten Zähnen auf den Nilgherri- und Anamallaybergen. Andere verwandte Arten sind P. atropur- pureus Benth. in den Nilgherriketten, P. relatus Benth. auf den Philippinen, P. menthoides Blume in Java. ; B. Barbata Brig. Stb. mit deutlich dichtbärtigen Stf. — P. strigosus Benth. auf dem Khasiagebirge, mit dicht abstehend behaarten Zweigen, fast sitzenden, lanzettlichen, zu- gespitzten, gesägten, behaarten B., zierlichen, langen Spicastris und röhrig-eylindrischen be- haarten, ungleich und pfriemlich gezähnten Kelchen. P. vestilus Benth. auf der dekkanischen Halbinsel, Discus weißwollig, mit kurz gestielten, dicken, runzeligen, eiförmigen, gekerbten B., dichten, kurzen Spicastris und 3eckig lanzettlichen Kelchzähnen. P. rotundatus Benth., ebenfalls auf der dekkanischen Halbinsel, behaart, mit kreisförmigen, doppeltgekerbten B. kräftigen Spicastris und kantigen Kelchen mit 3eckig, lanzettlichen Zähnen. P. mollis Benth. und P. Wightii Benth. sind verwandte, auf den Nilgherri- und Anamallaybergen wachsende Arten. P. fraternus Miqg. in den Bergen des Sikkim-Himalaya, Khasia und Tenasserim sowie auf Java hat drüsige, filzige oder behaarte Zweige, eiförmige, gekerbte oder gesägte B. und lange, pfriemliche, bewimperte Kelchzähne. P. paludosus Benth. auf den Nilgherribergen, kahl oder schwach behaart, mit grobgekerbten, stumpfen, ‘rundlich-eiförmigen B., steifen, geraden, unterbrochenen Spicastris, steif behaartem, eylindrischem Kelche und 3eckigen, be- ' wimperten Kelchzähnen. In Ceylon kommen noch von dieser Gruppe P. rupestris Benth. und P. hirsutus Benth. vor.- Fig. 102. A Kelch von Pogostemon Patchouli Pell. — B Kelch von Dysophylia auricularia Benth. — C Kelch von Colebrookia oppositifolia (Poir.) Sm. — D Bl. von Eisholtzia eristata Willd. — E Anthere von E, cristata Willd. — F Bl. von Keiskea japonica Miq. (Original.) $ 2. Paniculata Benth. Spicastra rispig verzweigt. Stb. überall mit bärtig behaarten Stf. — A. Scheinwirtel meistens entfernt, in unterbrochenen Spicastris. P. elsholtzioides Benth. in den Bergen von Bhotan und Khasia, filzig-behaart, mit gestielten, lanzettlichen, zugespitzten, schwach gezähnten, kahlen B., dorsiventral disponierten Scheinwirteln, schmäch- tigen Spicastris, kleinen, behaarten, cylindrischen Kelchen und schmalen, unbewimperten Kelchzähnen. P. amarantoides Benth. in den Thälern der Himalaya- und Khasiagebirgszüge, kahl oder kaum behaart, mit eiförmigen, zugespitzten, tief gesägten B., verlängerten Spicastris, kleinen, eylindrischen Kelchen und 3eckigen, inwendig und auf den Rändern sanft behaarten Kelchzähnen. P. suavis Ten. scheint in Vorderindien nur cultiviert vorzukommen, mit sroßen, breiten, gelappt-gekerbten B., großen, dicken Spicastris, eckigem Kelche und pfriem- lich-lanzettlichen Kelchzähnen. P. Patchouli Pell. (P. Heyneanus Benth., Fig. 402 A), in Vorder- indien, Ceylon, Malacca, Singapore, Sumatra und Borneo (ob aber immer wild?), mit lang- gestielten, eiförmigen, spitzen oder zugespitzten, gekerbten, gezähnten und tief gesägten, an der ‚Basis verschmälerten -B., schmächtigen Spicastris, und 3eckigen, bewimperten Kelch- zähnen. P. tuberculosus Benth. im tropischen Himalaya ist leicht durch seine steifen Stern- haare zu erkennen. — B. Scheinwirtel meistens in dicken oder dichten Spicastris (vergl. 330 Labiatae. (Briquet.) oben P. suwave). P. glaber Benth. im subtropischen Himalaya und in den Khasiathälern, kahl oder kaum behaart, mit langgestielten, eiförmigen oder eilanzettlichen, zugespitzten, doppelt gesägten oder gekerbten B., kleinen, fast kugeligen Scheinwirteln, kurzen, eiförmigen Vorb., und kurz bewimperten, 3eckigen Kelchzähnen. P. parviflorus Benth. (P. pubesceus Benth.) in Vorderindien vom Himalaya- bis zu den Anamallaybergen, in Birma und Hong- kong, kahl oder behaart, mit langgestielten, eiförmigen, einfach oder doppelt gekerbten oder gezähnten, an der Basis keilförmigen B., dicht kugeligen, sanft behaarten Scheinwirteln, den Kelch überragenden eiförmigen Vorb. und 3eckigen, lanzettlichen, kurzen Kelchzähnen. Verwandte indische Arten sind P. purpurascens Benth., P. villosus Benth., P. plectranthoides Desf., P. Gardneri Hook. f. und P. paniculatus (Willd.) Benth. — Zu der Gruppe der Paniculatae ge- hören außerdem noch einige malayische, oft von den vorderindischen Arten kaum zu trennende Formen, z. B. P. gracilis Hassk., P. cristalus Hassk., P. Cablin Benth. etc. Nutzen. Es wird durch Destillation aus den B. und Stengeln von P. Patchouli ein ätherisches Öl gewonnen, welches einen großen Ruf besitzt und in der Herstellung von Parfüms und wohlriechenden Wassern eine große Rolle spielt. Die Patchouliculturen sind besonders in Ostindien und Südchina entwickelt, in den letzten 20 Jahren auch in West- indien. Ein großer Teil des im Handel unter dem Namen Patchouli verkäuflichen Öles rührt von dem verwandten P. suave, dem Pucha-pat der Einwohner, her; die Eigenschaften (Geruch, Geschmack ete.) sind denjenigen des echten Patchouli sehr ähnlich. Es wird behauptet, dass der Geruch des Patchouli von den Wollkleidern und Pelzen die Insekten fernhält. 127. Dysophylla Lour. (Chotekia Op. et Corda). Kelch eiförmig-glockig, gleich und kurz 5zähnig, innen am Schlunde kahl. Blkr. mit eingeschlossener Röhre, fast gleich 4spaltig, mit ausgebreiteten Lappen, der hintere ganzrandig oder ausgerandet, der vordere mehr ausgebreitet. Sıb. 4, exsert, etwas ungleich, gerade oder schwach herabgebogen. mit gegen die Mitte bärtig behaarten Stf.; A. fast kugelig, durch das Verschmelzen der Thecae an der Spitze Afächerig, zur Zeit der Reife ausgebreitet. Discus fast gleich. Gr. am Gipfel kurz, pfriemlich und gleich 2spaltig. Nüsschen eiförmig oder eilänglich, glatt. — Ausdauernde oder 4jährige Kräuter mit quirlständigen oder gegenständigen B. Schein- wirtel reichblütig, in langen, dichten, dünnen Spicastris, die Bracteen länger oder kürzer als die B. Etwa 47 ostasiatische Arten, 4 auch in Australien. — Wir folgen im wesentlichen der Darstellung von Hooker f. in Fl. of Brit. Ind. IV, p. 637. Sect. I. Rhabdocalicinae Brig. Kelchröhre cylindrisch und stielrund oder sehr undeut- lich, stumpf 5eckig. B. gegen- oder quirlständig, gezähnt oder ganzrandig. $A. Oppositifoliae Benth. B. gegenständig. — A. Ausdauernde Arten, mit meistens holziger entwickelter Wurzel oder unterirdischem Stengel. — D. myosuroides (Roth) Benth., seidig filzig, mit holzigen Zweigen, fast sitzenden, lineal-eilänglichen, stumpfen, schwach gezähnten B., dünnen, filzigen Spicastris und sehr kurzen, 3eckigen Kelchzähnen, auf der Dekkanischen Halbinsel. D. rugosa Hooker f., gelb-wollig, mit holzigen Zweigen, fast sitzenden, stumpfen, lineal-eilänglichen, fast ganzrandigen B., kürzeren und dickeren Spicastris, ebenfalls auf der Dekkanischen Halbinsel. D. salicifolia Dalz., angedrückt behaart oder seidig, mit sitzenden oder gestielten, lineal-lanzettlichen, fast ganzrandigen oder entfernt gesägten B., dünnen be- haarten Spicastris, und 3eckigen, die Länge der Röhre fast erreichenden Kelchzähnen in Concan. — B, Einjährige Art. D. auricularis (L.) Benth. (Fig. 402 B), abstehend behaart, mit 2 sitzenden oder kurz gestielten, eilänglichen, gesägten B., behaarten Spicastris und 3eckigen, zur Fruchtzeit nach innen gebogenen Kelchzähnen, in Vorderindien, Ceylon und ostwärts bis Südchina, Borneo und zu den Philippinen. $ 2. Verticillatae Benth. B. in Quirlen zu 3 oder 4 (selten bis 40). — D. quadrifolia (Roxb.) Benth., auf den Felsen der vorderindischen Bergzüge, ausdauernd, filzig, seidig, oder bloß dicht behaart, mit zu 4quirlständigen, kurz gestielten, linealen oder lineal-eilänglichen, gesägten, oder fast ganzrandigen B., verlängerten, an der Basis oft unterbrochenen Spicastris. D. cruciata Benth. im subtropischen Himalaya, auf den Khasia- und auf den Nilgherribergen, abstehend behaart, mit einfachem aufrechtem Stengel, zu 3—6wirteligen, sitzenden, linealen, stumpfen, am Rande umgebogenen, ungezähnten B. und behaarten Spicastris. D. linearis Benth. im Khasiagebirge, der vorigen ähnlich aber fast kahl, mit kurzen, dichten Spicastris und 2mal größeren Blkr. und Nüsschen. D. vertieillata ıRoxb.) Benth., in Vorderindien, Ceylon, östlich bis zum Malayischen Archipel, China, den Philippinen, südlich bis Australien, Ajährig, kahl oder kaum behaart, mit 4—40wirteligen, linealen, ganzrandigen oder fast ne, a 3 I Labiatae. (Briquet.) 331 ungesägten B. und zur Fruchtzeit sternförmig ausgebreiteten Kelchzähnen. D. crassicaulis Benth, im. nordwestlichen Himalaya und auf den vorderindischen Gebirgszügen, von der vorigen durch größere Bl., kahleren Kelch und zur Fruchtzeit nicht sternförmig ausgebreitete Kelch- zähne verschieden; eine var. pumila (Grah.) Hook. f. ist zwergig, mit behaarterem Kelche. D. Helferi Hook. f. in Tenasserim, Ajährig, zwergig, kahl, mit 4wirteligen, linealen oder ei- länglichen, gesägten B., kurzen, behaarten Spicastris und zuletzt aufrechten Kelchzähnen. D. stellata (Ham.) Benth., Ajährig, mit niederliegendem, dicht beblättertem, verzweigtem, be- haartem Stengel, 6—8wirteligen, schmal linealen, stumpfen, ganzrandigen, am Rande um- gebogenen B., schwächlichen, filzigen Spicastris, fast kugeligem Kelche und zuletzt aufrechten, nach innen gebogenen Kelchzähnen, auf der dekkanischen Halbinsel. D. tomentosa Dalz. im südlichen Concan, größer, langhaarig, mit kräftigeren Spicastris. D. gracilis Dalz. auf der Dekkanischen Halbinsel, von der vorigen durch dünne Spicastra und viel kleinere Kelche ver- schieden, D. erecia Dalz. im südlichen CGoncan ist mit der vorigen eng verwandt. Sect. II. Goniocalicinae Brig. Kelchröhre 5kantig, mit vorspringenden Kanten. Ajährige Arten mit quirlständigen, sitzenden, ganzrandigen B. — D. peniagona Clarke, fast kahl, mit 4wirteligen, linealen, stumpfen B., schwächlichen, behaarten Spicastris, dicht behaartem, stumpf 5kantigem Kelche, dessen Schlund zuletzt durch die kleinen, stumpfen Zähne ge- schlossen ist, in den Bergen von Chota Nagpore. D. Griffithii Hook. f. in Orissa, mit ob- konischer, spitz 5kantiger, kahler Kelchröhre und behaarten, nach innen gebogenen Kelch- zähnen. D. Stocksii Hook. f. kräftig, aufrecht, fast kahl, mit 9—20wirteligen, schmal linealen, stumpfen, am Rande umgebogenen B., schwächlichen Spicastris, dicht behaartem Kelche, mit spitz 5kantiger Röhre; der Schlund zuletzt durch die winzigen, stumpfen Zähne geschlossen. 128. Tetradenia Benth. Kelch glockig, 5zähnig, der hintere Zahn breiter, mit innen kahlem Schlunde. Blkr. mit eingeschlossener Röhre, nach oben zu = glockig, gleich 5spaltig oder der vordere Lappen breiter und etwas länger. Stb. 4, gleich, sprei- zend, exsert, mit kahlen Stf.; A. eiförmig, durch das Verschmelzen der Thecae an der Spitze Ifächerig, zuletzt ausgebreitet. Discus stark entwickelt, mit 4 Saftdrüsen ver- sehen, diese länger als der junge Frkn. Gr. am Gipfel kurz, gleich und pfriemlich 2spaltig. Nüsschen eilänglich, schmal, glatt. — Filzige Sträucher oder kleine Bäume mit filzigen B. Scheinwirtel 6—40blütig, in langen, dicht rispig disponierten Spicastris. Bracteen eiförmig, vor der Anthese dachziegelig sich deckend, zur Blütezeit abfällig. Bl. winzig. 3 Arten in Madagaskar. — T. fruticosa Benth. mit gestielten, eiförmigen, gekerbten, an der Basis abgerundeten, weichen, runzeligen, oben graugrünlichen, unten weißfilzigen B., und zahlreichen kleinen Spicastris. T. Hildebrandtii Briq., ein 2 m hoher Baum, ist von der vorigen durch eilängliche, an der Basis verschmälerle, oben grünliche, unten weißliche, aber nicht runzelige, feiner gekerbte B., weißliche Zweige, und kürzere Spicastra mit kleineren Bl. verschieden. T. Goudotii Briq. mit größeren, beiderseits weißfilzigen, aderig-runzeligen, grob doppelt gekerbten B., pfriemlichen Kelchzähnen, so lang oder länger als die Röhre und durch größere Bl. 429. Colebrookia Sm. Kelch glockig, gleich 5teilig, mit linealen, federigen, zur Fruchtzeit pappusähnlichen Zipfeln, die Nüsschen mit sich forttragend. Blkr. mit innen nackter, die Länge des Kelches erreichender Röhre; Saum kurz und fast gleich Aspaltig, der hintere Lappen ausgerandet. Stb. 4, gleich, spreizend, eingeschlossen oder exsert, mit nackten Stf.; A. halbkugelig, durch das Verschmelzen der Thecae an der Spitze Afächerig, zuletzt ausgebreitet, kreisförmig. Discus gleich. Gr. tief, gleich und pfriem- lich 2spaltig. Nüsschen eilänglich, fast 3kantig, am Gipfel behaart. — Filziger Strauch mit gegenständigen oder 3wirteligen B. Scheinwirtel dicht reichblütig, in langen, eylin- drischen Spicastris. Bl. klein, gynodiöcisch. 1 Art, C: oppositifolia (Poir.) Sm. (C. ternifolia Roxb.) (Fig. 102 C) im subtropischen Hima- laya und von da über die Berge Vorderindiens in einer Höhe von 4000 bis 4000 Fuß. vi. Ocimoideae. Kelch 5—10zähnig, 2lippig, nach dem Typus !/,, seltener nach dem Typus 3/5 oder gleich 5zähnig. Blkr. 2lippig nach dem Typus */,, sonst sehr mannigfaltig. Stb. 4, 332 Labiatae. (Briquet.) _ seltener 2 (die vorderen), parallel niedersteigend: A. mit gespreizten, sehr bald am Gipfel zu 1 Fache verschmelzenden, zuletzt ausgebreiteten Thecae. Frkn. bis zum Grunde kteilig. Discuslappen mit den Fruchtknotenlappen alternierend. Nüsschen mannigfaltig, mit trockenem, dünnem Exocarp, dem Torus durch eine kleine, basiläre Ansatzfläche angeheftet. E. gerade, mit gerader, kurzer, unterständiger Radicula. — Kräuter und Sträucher, seltener Bäume von sehr mannigfaltigem Habitus. vır. 41. Ocimoideae-Hyptidinae. Kelch gleich 5zähnig, seltener 2lippig nach ?/,. Unterlippe der Bikr. plötzlich herab- gebogen, sackförmig, an der Basis zu einem schmalen, gebogenen Stielchen zusammen- gezogen. Stb. und Gr. über der Blumenkronenunterlippe herabgebogen. A. Kelchzähne oder Kelchlappen ohne schildförmige Anhängsel. a. Se kugelig, eiförmig oder eilänglich. . Kelch breit elockig, zur Fruchtzeit nach abwärts geneigt, mit erweitertem, innen = bärtigem, nach dem Typus 3/Jlippigen Saume . . a 2) Eriope, iR ß. Kelch manniglaltig, oft zur Fruchtzeit verlängert, aber nicht becherförmig erweitert und schief 2lippig z \ 7.2181. Oypeoe b. Nüsschen auf der Ahlen Seite Kannlöraig: air der enilee Seite mit membran- artigen, gefransten, nach innen gebogenen Rändern versehen. 132. Marsypianthes. B. Kelchzähne pfriemlich, am Gipfel mit einem schildförmigen, etwas concaven, ausgebreiteten Anbängsel versehen. 2. un le Ser 130. Eriope Humb. et Bonpl. Kelch glockig, kreiselförmig, zur Blütezeit ausge- breitet, fast gleich oder gleich 5zähnig, zur Fruchtzeit vergrößert, nach abwärts geneigt oder ganz herabgebogen, die 3 oberen Zähne zu einer membranartig erweiterten Ober- lippe vereinigt, die 2 unteren kaum verändert, nach vorne gebogen: der Schlund innen dicht bärtig behaart. Blkr. mit = exserter, am Schlunde stark erweiterter Röhre; Ober- lippe bestehend aus 3 eilänglichen oder rundlichen, aufrechten, hinteren, und 2% ausge- breiteten seitlichen Lappen; Unterlippe sacklörmig, an der Basis schmal und gekniet, scharf herabgebogen, mit zugespitztem, 2zähnigem oder gefranstem Gipfel. Stb. mitan der Basis dicht bärtigen Stf. Discus gleich. Nüsschen eilänglich, etwas comprimiert, glatt. — Sträucher, Halbsträucher oder ausdauernde Kräuter. Scheinwirtel 2blütig, in + traubenähnlichen Spicastris oder in stark verzweigten, lockeren, rispigen Blüten- ständen aufgelöst, mit winzigen, abfälligen Bracteen. Vorb. 2, winzig. Etwa 20 Arten in Guiana, Brasilien und Paraguay. 8 A. Botryanthae Brig. Blütenstände rispig verzweigt. B. meistens groß (ausgenommen E. pallens), durch verlängerte Internodien von einander getrennt. Zweige behaart. Brasilianische Aıten. — E. macrostachya Mart. mit gestielten, ei-lanzettlichen, spitzen, gezähnelten, an der Basis abgerundeten oder herzförmigen, runzeligen, beiderseits behaarten B. E. alpestris Mart., ab- stehend langhaarig, mit gestielten, eiförmigen, stumpfen, gekerbten, an der Basis rundlich- keilförmigen, runzeligen, beiderseits behaarten B. E. foetida St. Hil. mit an der Basis abstehend langhaarigen Zweigen, gestielten, eiförmigen, spitzlichen, gekerbt-gesägten, etwas kahlen, lederigen, oft etwas klebrigen B. E. pallens Benth., filzig, mit auf den Zweigen zer- streuten, abstehenden langen Haaren, kleinen, gestielten, breit eiförmigen, fein gekerbten, an der Basis rundlichen oder herzförmigen, steifen, kaum runzeligen, beiderseits grünen oder fein filzigen B. 5 $ 2. Crassipedes Briq. Blütenstände verlängert, fast einfach oder bloß an der Basis mit 1—2 Zweigen versehen. B. meistens groß (ausgenonimen E. complicata), durch verlängerte Internodien von einander getrennt. Zweige behaart. Brasilianische und guianische Arten. — E. complicata Mart., mit zugleich filzigen und abstehend behaarten Zweigen, kleinen ge- stielten, breit eiförmigen, stumpfen, gekerbten, an der Basis rundlichen, runzeligen, beider- seits behaarten, unten weißlichen B. E. crassipes Benth. (Fig. 104 Bl, Ci), polymorph, mit fast sitzenden, eiförmigen oder lanzettlichen, stumpfen oder spitzlichen, kahlen oder fast kahlen, etwas lederigen B. E. striata Benth. mit gestielten, eilänglichen, beiderseits fein behaarten, blassen B. und schmaler, exserter Blumenkronenröhre. E. teucrioides St. Hil., niederliegend, mit an der Basis abstehend behaarten Zweigen, kurz gestielten, eiförmigen, stumpflichen, schwach sekerbten, kahlen, am Rande etwas bewimperten B. TA ne Labiatae. (Briquet.) 3393 $ 3. Parvifoliae Brig. Blütenstände wie vorhin. B. klein, gedrängt, kürzer als die Internodien. Zweige behaart. Brasilianische Arten. E. parvifolia Mart. mit fast sitzenden, eiförmigen, spitzen, gefalteten, beiderseits grünlichen, weichfilzigen, am Rande nackten B. E. crassifolia Mart. mit sitzenden, dachziegelig sich deckenden, breit eiförmigen, spitzen, ge- sägten, dick lederigen, beiderseits kahlen B. E. polyphylla Mart. mit kurz geslielten, ei- förmigen oder lanzettlichen, spitzen, gesägten, lederigen, oben glänzenden, unten = filzigen, am Rande bewimperten B. E. obtusata Benth., mit fast sitzenden, eiförmigen, stumpfen, Schwach gekerbten, lederigen, oben schwach runzeligen, unten filzigen, am Rande be- wimperten B. $ 4. Hiypenioideae Briq. Blütenstände rispig verzweigt, seltener einfach, ganz kahl 'und glatt. B. verschieden. Zweige unterhalb der Bl. kahl. Arten aus Brasilien und Paraguay. — A. Latifoliae Brig. B. eiförmig oder eilänglich, kurz gestielt, breit. E. monticola Mart. mit ei-rundlichen, lederigen, oben glänzenden, mit kurzen, zersireulen, stacheligen Haaren versehenen, unten weißlichen, am Rande bewimperten B. E. hypenioides Mart. mit eiläng- lichen oder eiförmigen, spitzen, an der Basis abgerundeten oder keilförmigen, lederigen, unten weißen, fein gekerbten oder gesägten B. und großer, außen behaarter, rosafarbiger Blkr. E. trichopoda Brigq., blassblau blühend, mit beiderseits grünen B., sonst mit der vorigen verwandt. E. micrantha Benth. mit braunfilzigem Stengel, eiförmigen, gekerbten, an der Basis herzförmigen, sehr runzeligen, oben behaarten, unten braunfilzigen B. — B. Filifoliae Brig. B. fast sitzend, lineal-fädlich, steif, kahl, mit am Rande umgebogenen B. 4 Art, E. filifolia Benth. 131. Hyptis Jacq. (Mesosphaerum P. Browne*), ?Condea Adans., Brotera Spreng., Hypothronia Schrank, Raphiodon Schau., Schaueria Hassk.) Kelch eiförmig, glockig oder röhrig, gleich ae seltener 2lippig nach °/,, oft zur Fruchtzeit stark vergrößert, gerade, gebogen oder mit schiefem Schlunde. Blkr. mit cylindrischer oder bauchiger, nach oben zu gleicher oder etwas erweiterter Röhre; Oberlippe 2lappig, mit rundlichen, eiförmigen oder eilänglichen, aufrechten oder ausgebreiteten Lappen; Seitenlappen ent- weder mit der Oberlippe oder der Unterlippe vereinigt oder getrennt, ausgebreitet; Unterlippe sackförmig, an der Basis schmal knieförmig, plötzlich herabgebogen, am Gipfel gezähnt, ana oder ganzrandig, stumpf oder zugespitzt. Stb. mit freien SIf., ohne Apophysen. Discus ungeleilt oder vorne zum Nectarium wuchernd. Gr. am Gipfel fast ungeteilt oder kurz 2spaltig. Nüsschen eiförmig oder eilänglich, glatt oder warzig- runzelig, selten von einem schmalen, membranartigen Flügel umgeben. — Kräuter, Halbsträucher und Sträucher, sehr selten Bäume von selır mannigfaltiger Tracht. Etwa 300 Arten in den wärmeren Teilen Amerikas, vorzüglich Brasiliens, einige wenige in den tropischen Teilen der alten Welt verwildert. Übersicht der Sectionen. A. Vorb. winzig oder sehr wenig zahlreich, locker, pfriemlich. a. Bl. einzeln, rispig oder traubenförmig disponierft . . . 2.2... Sect. I. Hypenia. b. Bl. in verlängerten, gabeligen Cymen. a. Kelchschlund innen nackt. eblutenstandsaehsen! ganz kahl, elaue er 2 m 2, 20222. Sech In Hypenig: 1I. Blütenstandsachsen filzig oder beharrtt . . . . .... Sect. 1I. Siagonarrhen. ß. Kelchschlund innen behaart . . . ie 2222 2Seer. VI. Beechnarın: c. Bl. in doldenförmigen, kopfförmigen Eden (Cymen sehr selten ur und entwickelt) Sect. IV. Umbellaria. d. Bl. in traubig oder ährig disponierten Köpfchen, a. Kelch glockig, am Schlunde schief und innen = behaart . Sect. VIII. Mesosphaeria. ß. Kelch gerade, mit gleichem, innen nacktem Schlunde . . Sect. III. Buddleioides. *) Mesosphaerum P. Br. (Ann. 4756) hat unbestreitbar die Priorität vor Hyptis Jacq. (Ann. 4786). Dieser Name ist aber während 100 Jahre von Niemandem gebraucht worden; es ist deshalb vorsichtiger, bis zur Regelung derartiger schwieriger Fälle die diesbezüglichen Entscheidungen eines Nomenclaturcongresses abzuwarten und einstweilen die traditionelle Benennung beizubehalten, Condea Ad. (Ann. 1763) ist zweifelhaft, da die Diagnose schlecht mit der damit gemeinten Art (H. scoparia Poit.) passt; übrigens verhält sich dieser Name in Bezug auf die Verjährung gerade wie der vorige. 334 Labiatae. (Briquet.) e. Bl. in axillären oder locker ährenartig disponierten Scheinwirleln Sect. V. Minthidium. f. Scheinwirtel in kleinen, kugeligen Köpfchen, diese in fast nackten, verzweigten Rispen Sect. VI. Myriocephala. B. Ne zahlreich, kaum kürzer als der Kelch oder die Länge desselben übertreffend. . Scheinwirtel bestehend aus 2 Berne gestielten oder fast sitzenden Köpfchen. a. Kelch gerade. I. Köpfchen dicht reichblütig. 4. Köpfchen besonders im- Anfange halbkugelig. * Kelch kahl oder behaart, aber die Bl. nicht von einer dichten wolligen Hülle umgeben. + Köpfchen fast sitzend, zahlreich, in dichten traubenartigen Gesamtblüten- ständen . . . . „Sect. IX. Polydesnia. ++ Köpfchen = Tone ges Shit: ee fast Bean aber dann in den Blattachseln gelegen. O Bl. alle an einem gemeinsamen Orte sitzend, ohne entwickelte gemeinsame Achse . Ber Er Arhae . . Sect. XI. Cephalohyptis. ©® Sympodialachse Er Bl. verlängert; Köpfeben sehr breit. Sect. X. Müllerohyptis. ** Bl. von einer dichten, wolligen oder filzigen Hülle umgeben. Sect. XlI. Eriosphaeria. 2. Köpfchen von Anfang an kugelig (die unteren Vorb. zurückgeschlagen). * Kelchzähne kürzer als die Röhre oder kaum 2mal so lang. + Vorb. pfriemlich; Kelch gegen die Mitte erweitert, am Schlunde etwas zusammengezogen . . Sn . Seot. XV. Xanthiophaea. ++ Vorb. lanzettlich oder rent: Kelch ne die eben erwähnten Charaktere Sect. Xl. Cephalohyptis. ** Kelchzähne öfter 3mal länger als die Kelchröhre Sect. XIV. Trichosphaeria. ll. Köpfchen eiförmig, armblütig. 4. Köpfchen kurz gestielt, mit lanzettlichen oder kurz pfriemlichen, fast kahlen Kelchzähnen . . . e 22... , Sect. IX. Polydesmia: 2. Köpfchen lang gestielt, Ei verlängerten temehen weich behaarten Kelch- zähnen . . . 2.2... .Sect. XIN.Ooeephalus: ß. Kelch am Gipfel zuletzt schogen “oder schief l. Kelch am Schlunde schief, = 2lippig, mit ungleichen Zähnen. Sect. XVII. Plagiolis. II. Kelch mit gleichem Schlunde, gleich 5zähnig. . Kelch von einer dichten, wolligen Hülle umgeben. Blütenboden filzig. Gr. am Gipfel 2spaltig . . 20. .Sect. XV. Zeucocephala. 2. Kelch nicht wollig Der wenn filzig, Blrlenbpäen nackt. Gr. am Gipfel unge- teilt oder kaum der Pe E ee... Sech KV SCHE b. Scheinwirtel dicht, die Cymen beiderseits undentlich Serenut, a. Kelch gerade. I. Scheinwirtel entfernt stehend. I. Scheinwirtel einen einfachen, nackten, traubenartigen Blütenstand bildend Sect. XIX. Apodotes. 2. Scheinwirtel in kurzen, rispigen, traubenähnlichen Blütenständen Sect. IX. Polydesmia. 3. Scheinwirtel in den Blattachseln gelegen. * Nüsschen glatt. 0, mom WM a ee 2 2 Sect. XII A GERT ** Nüsschen runzelig . . “0. Sect. XIX. Apodotes. lI. Scheinwirtel zu einem dichten, ferminalen, ährenähnlichen Spicastrum genähert Sect. XX. Spicaria. ß. Kelch am Gipfel gebogen Se ee £ 2.20... Sect. XXI Gummems Sect. I.. Hypenia Benth. Bl. einzeln oder fast einzeln, fast sitzend oder gestielt, bald in locker verzweisten Rispen, bald zu NSS ans Spicastris genähert. Vorb. 2, winzig, seltener pfriemlich, locker und fast die Kelchlänge erreichend. Kelch glockis-röhrie, gleich oder seltener gebogen, zur Fruchtzeit vergrößert, mit lanzettlichen, seltener stumpfen Zähnen. Stf. stark behaart. — Brasilianische Kräuter, Halbsträucher und Sträucher, einige Arten auch in Guiana und Paraguay. Labiatae. (Briquet.) 31013) $ 4. Longiflorae Brig., Rispen verzweigt, locker, mit fädlichen, gegensländigen, oder zu mehreren genäherten Blütenstielen, kahl, glauk. Blkr. deutlich exsert, die Länge des Kelches 4—5mal übertreffend.. Vorb. pfriemlich. — H. glauca St. Hil. mit an der Basis kaum be- haartem Stengel, gestielten, eiförmigen, am Rande ausgeschweift-gekerbten, an der Basis keiligen, dicken, lederigen, beiderseits grünen, oben etwas rauhen B. H. reticulata Mart. mit gestielten, eiförmigen, eilänglichen oder lanzettlichen, doppelt-gesägten, an der Basis keiligen oder rundlichen, lederigen, oben kahlen, etwas rauhen, unten netzig-aderigen, an den Nerven filzigen B., zur Fruchtzeit glockigen Kelchen mit lanzettlichen Zähnen. AH. longi- floraPohl, mit an der Basis behaartem Stengel, gestielten, eilänglichen oder rundlichen, stumpfen, gekerbten, dicken, oben rauhen, unten netzig-runzeligen, braun behaarten B., zur Fruchtzeit glockigen, häutigen Kelchen mit lanzettlichen Zähnen. H. paniculata Benth. (Fig. 403 A, B) mit kurz gestielten, eiförmigen, stumpfen, gekerbten, an der Basis rundlichen, dicken, runzeligen, beiderseits dicht weißwolligen B., lanzettlichen Kelchzähnen und scharlachroter Blkr. AH. coccinea Mart. mit gestielten, ei-lanzettlichen, unregelmäßig gezähnten, an der Basis rund- lichen oder herzförmigen, dicken, oben behaarten, unten filzigen B., zur Fruchtzeit ver- längerten Kelchen und scharlachroter Blkr. AH. vitifolia Pohl mit gestielten, breit eiförmigen, zugespitzten, unregelmäßig gelappt-gekerbten, an der Basis tief herzförmigen, oben rauhen, unten weißfilzigen B., kahlem, häutigem, glockigem, schief und kurz gezähntem Kelche und lang exserter scharlachroter Blkr. H. Glaziovü Brig. unterscheidet sich von der vorigen durch den filzigen Kelch und durch am Gipfel blasenförmig angeschwollene Internodien*). Alle diese Arten sind brasilianisch. $ 2. Ellipticae Brig. Rispen verzweigt, locker, mit fädlichen, gegenständigen Blüten- stielen, kahl, glauk. Blkr. exsert. Vorb. eiförmig oder elliptisch-lanzettlich. Brasilianische Arten. — H. macrantha St. Hil. mit gestielten, eiförmigen (die oberen elliptisch oder lanzett- lich), gekerbt-gezähnten, an der Basis keilförmigen, lederigen, beiderseits grünen B., zur Fruchtzeit verlängerten Kelchen mit lanzettlichen Zähnen und lang exserler Blkr. H. calicina Pohl mit sehr dicken, beiderseits filzig-zottigen B. und zuletzt kahlen Kelchen. H. laxiflora Mart. mit gestielten, rundlichen, stumpfen, gekerbten, beiderseits filzigen, unten netzig- aderigen B. und behaartem Kelche. S 3. Pubescentes Brig. Rispen verzweigt, locker, mit fädlichen, gegen- oder quirl- ständigen Blütenslielen, dicht und fein behaart. Blkr. nicht oder kaum exsert. Vorb. pfriem- lich. Paraguayische Arten. — H. floribunda Brig. mit lanzettlichen oder ei-lanzettlichen, spitzen, an der Basis verschmälerten, unten weich behaarten, fein gezähnten B. und 3eckig- lanzettlichen Kelchzähnen. H. elegans Brig. mit breit ei-elliptischen, gezähnelten, am Gipfel stumpfen B. und eiförmigen Kelchzähnen. H. gracilipes Britt. mit fast ganzrandigen B. und eiförmigen Kelchzähnen. S 4. Laxiflorae (Benth. 2. T.) Brig. Rispen verzweigt, locker, mit fädlichen, gegen- ständigen oder zu mehreren genäherten Blülenstielen, kahl, glauk. Blkr. nicht oder kaum exsert. Vorb. pfriemlich. Guianisch-brasilianische Arten. — H. calophylla St. Hil. hat mit Anschwellungen versehene Zweige, breit eiförmige,. zugespitzte, ausgeschweift gelappte, an der Basis tief herzförmige, oben rauhe, unten dicht weißfilzige B., und kahle, glauces- eierende, sehr kurz gezähnte, häutige Kelche. H. simplex St. Hil. besitzt fast sitzende, beider- seits filzige, dicke, runzelige BB H. campanulata Benth. unterscheidet sich durch gestielte, eilängliche, dicke, runzelige, beiderseits weich behaarteB., den kreis-glockenförmigen Kelch und spitze Kelchzähne. H. Salzmanni Benth. ist eine polymorphe Art mit Anschwellungen an den Zweigen, unregelmäßig gezähnelten, unten bleichen B. und aderigen Kelchen. $5. Coarctatae Brig. Rispen gedrängt; Bl. in unregelmäßigen, traubenähnlichen Spicastris; Blütenstiele fädlich; Blütenstandsachsen kahl, glauk. Bilkr. exsert. Vorb. pfriemlich. — A. erispata Pohl in Brasilien, mit gestielten, eilänglichen, am Rande ausgeschweift-gekerbten, an der Basis rundlichen, sehr dicken, steifen, oben zottigen, unten weich behaarten B., weich behaarten, glockig-röhrigen Kelchen und breit lanzettlichen Zähnen. $ 6. Irregulares Brig. Bl. fast sitzend, in eilänglichen oder unregelmäßigen Spicastris rispig disponiert. Blütenstand ganz mit feinen Haaren bedeckt. Bikr. nicht oder kaum exsert. Vorb. pfriemlich. 4 Art in Brasilien, H. irregularis Benth., mit sitzenden eiförmigen, *) Nach einer mündlichen Mitteilung von Prof. Schumann hat sich meine früher ge- äußerte Ansicht bestätigt, dass diese Anschwellungen myrmecophile Bildungen seien. Ich hatte nur das Vorhandensein von kleinen Löchern an manchen der mir zur Verfügung stehen- den Anschwellungen beobachtet. Prof. Schumann hat aber in den Blasen Ameisen gefunden, 336 Labiatae. (Briquet.) gekerbten, an der Basis herzförmigen, dicken, steifen, oben rauhen, unten grob aderig-runze- ligen B., etwas gebogenem Kelche und kurzen Kelchzähnen. Hierher gehört wahrscheinlich noch die brasilianische H. concinna Benth. $ 7. Densiflorae Benth. (emend.). Bl. wie vorhin, aber Rispe kahl, glauk. Bikr. und Vorb. wie in dem vorigen $ 6. Brasilianische Arten. — H. pruinosa Pohl mit sitzenden, breit ei- förmigen, gekerbten, an der Basis herzförmigen, dicken, oben rauhen, unten netzig-runzeligen B. und lanzettlich zugespitzten Kelchzähnen. H. Blanchetii Benth. mit gestielten, eiellip- tischen, stumpfen, gekerbten, lederigen, beiderseits kahlen B. und breit lanzettlichen Kelch- zähnen. H. densiflora Pohl mit gestielten, eilänglichen oder lanzettlichen, spitzlichen, ge- kerbten, an der Basis rundlichen, dicken, oben etwas rauhen, unten netzig-runzeliger filzigen B. und zugespitzten Kelchzähnen. Andere Arten dieser Gruppe sind H. brachystachys Pohl, H. marifolia Pohl und #. melochioides St. Hil. Sect. II. Siagonarrhen Mart. Cymen dichasial oder unregelmäßig entwickelt, reich- blütig, in beblätterten oder nackten Rispen. Vorb. klein oder pfriemlich, locker. Kelch fast sitzend. röhrig-glockig, gebogen, mit schiefem, innen kahlem Schlunde und lanzelt- lichen, schwach ungleichen, oder etwas 2lippig (nach 3/s) disponierten Zähnen. Bikr. mit meistens exserter Röhre. Nüsschen oben am Rande stark flach comprimiert. — Brasilianische, meistens filzige Sträucher, seltener hohe Kräuter. $ 4. Nudiflorae Benth. Vorb. winzig oder fast 0. Bl. in unregelmäßigen Cymen. — H. salviaefolia Pohl mit weich angedrückt behaarten Zweigen, gestielten, eielliptischen, stumpfen, gekerbten, an der Basis abgerundeten, runzeligen, beiderseits weich- und weißbehaarten B., gedrängter, traubenähnlicher dorsiventraler Rispe und sitzenden Bl. H. hypoleuca Benth., dünn, weißfilzig, mit kurz gestielten, breit eiförmigen, schwach. gekerbten, an der Basis rundlichen dicken, oben kahlen oder fast kahlen, unten weißfilzigen B., gedrängter, reich- blütiger, weißfilziger Rispe, unregelmäßigen Cymen und glockigen, weißfilzigen, spitzgezähnten Kelchen. AH. latifolia Mart., weich behaart, mit gestielten, breit eiförmigen, stumpfen, ge- kerbten, an der Basis rundlichen, sehr dicken, steifen, oben samtartig behaarten, unten weißfilzigen B., dichter, = dorsiventraler Rispe, unregelmäßig entwickelten Cymen und sitzen- den, einsamen Bl., lanzettlichen, abfälligen Bracteen und glockigem, weißbehaartem, kurz stumpf gezähntem Kelche. Alle 3 in der Provinz Minas Gera&s. H. heterantha Benth., samt- artig behaart, mit kurz gestielten, eiförmigen, schwach gekerbten, dicken, an der Basis ab- gerundeten, beiderseits = filzigen B., reichblütiger, nackter, gedrängter Rispe, unregelmäßig entwickelten Cymen, gestielten Bl. und glockigen, weißfilzigen, lanzettlich gezähnten Kelchen, in der Provinz Bahia. $ 2. Cymosae Benth. Bracteen von den Laubb. nur wenig verschieden. Cymen regel- mäßig oder blos die oberen unregelmäßig verlängert. — H. altissima St. Hil. in der Provinz Goyaz, mit gestielten, eilänglichen, stumpflichen, oder schwach gekerbten, an der Basis rundlichen, runzeligen, beiderseits weißfilzigen B., gestielten lockeren Cymen in breiten Blüten- ständen und fast sitzenden, glockig röhrigen, gebogenen, klebrig behaarten, lanzettlich ge- zähnten Kelchen. H. conspersa Benth. in der Provinz Piauhy, mit kurz gestielten, breit ei- länglichen, stumpfen oder spitzlichen, dicken, runzeligen, oben rauhen, unten dünn filzigen B., dichten reichblütigen, die B. kurz überragenden Cymen, kleinen pfriemlichen Vorb. und gebogenen, lanzettlich gezähnten Kelchen. H. sordida Pohl in der Provinz Minas Gera&s, flockig-filzig, mit kurz gestielten, eirundlichen, sehr stumpfen, kaum gekerbten, beiderseits filzigen B., reichblütigen, dichten Cymen, pfriemlichen Vorb. und sitzenden, gebogenen, weiß- wolligen, lanzettlich gezähnten Zähnen. H. cana Pohl, der vorigen ähnlich, aber mit oben rauheren B., gestielten Bl. und lockeren Cymen, ebenfalls in der Provinz Minas Gera&s. H. scabra Benth. in den südlicheren Teilen Brasiliens, filzig, mit eielliptischen, oben rauhen ; # B., gestielten, reichblütigen, lockeren Cymen und kurz gestielten Bl. H. leucophylla St. Hil. S und A. laurifolia St. Hil. in der Provinz Minas Geraes, trennen sich von den vorigen Arten durch ihre oben glatten, glänzenden B. Sect. III. Buddleioides Benth. Cymen zahlreich, gestielt, reichblütig, in Rispen oder in 4 Köpfchen. Vorb. winzig. Kelch glockig-röhrig, mit kurzen, fast gleichen Zähnen. Blkr. mit exserter, äußerlich filziger Röhre. Nüsschen am Gipfel flach, comprimiert oder mit einem flügelartigen Rande versehen. Hohe brasilianische, peruvische oder guianische Sträucher oder Bäume. — H. Tafallae Benth. in Peru, filzig, mit gestielten eilanzettlichen, an der Basis herzförmigen, oben runzeligen, glatten glänzenden, unten weißfilzigen B., mit gestielten, y lockeren, reichblütigen Cymen, winzigen pfriemlichen Vorb. und kurz gestielten filzigen 2 Kelchen. H. arborea Benth. in Guiana, mit gestielten, eielliptischen, schwach gekerbten, zu- gespitzten, an der Basis rundlichen oder verschmälerten, oben rauhen, unten braun behaarten Labiatae. (Briquet.) 337 B., lockeren Cymen in beblätterten Rispen, gestielten Bl. und sehr spitzen Kelchzähnen. H, membranacea Benth. (Fig. 104 Y, Z und At), braun oder gelb filzig, mit gestielten, eielliptischen, an der Basis rundlichen oder verschmälerten, oben sehr rauhen, unten filzigen B., kurz ge- stielten Bl. und stumpfen Kelchzähnen, in Brasilien. Sect. IV. Umbellaria Benth. (1833, emend.) (Sect. Turbinaria Benth. 4848). CGymen axillär, entweder sehr kurz 4—3blütig, oder mehr entwickelt und reichblütig. Vorb. winzig. Kelch glockig oder glockig-trichterförmig, zur Fruchtzeit meistens stark A0nervig mit trans- versalen Rippen, gleich 5zähnig. Nüsschen stumpf, dick, oft durch Abort auf 4—2 reduciert. — Sträucher oder Halbsträucher. $ A. Eriocalycinae Brig. Kelch weißwollig. Mexikanisch-californische Arten. — AH. laniflora Benth., mit dünnem filzigem Stengel, gestielten, breit eiförmigen, spitzen, grob gezähnten, an der Basis verschmälerten oder abgestutzten, dicken, = kahlen B., lang gestiellen, lockeren, doldenförmigen Cymen und kurz gestielten, pfriemlich gezähnten Kelchen, in Californien. H, tomentosa Poit., mit flockig filzigen Zweigen, kurz gestielten, eilänglichen, stumpfen, gekerbten, an der Basis abgerundeten, runzeligen, beiderseits filzigen B., gestielten, reichblütigen, dolden- förmigen Cymen und gestielten, weißwolligen, zugespitzt gezähnten Kelchen. $ 2. Leiocalycinae Brig. Kelch kahl oder behaart. Brasilianische Arten. — H. Clausseni Benth. in der Provinz Minas Geraes, lang und steif behaart, mit sitzenden, eiförmigen, stumpfen, runzeligen B. und pfriemlichen Kelchzähnen. H. vepretorum Mart., mit kleinen, gestielten, eiförmigen, stumpfen, an der Basis rundlichen, = lederigen, oben glänzenden, unten blassen, aderigen, = kahlen B. und kahlen, kurz eilanzettlich gezähnten Kelchen, in der Provinz Minas Gera@s. H. dictiocalyx Benth. in der Provinz Goyaz, filzig behaart, mit kleinen, gestielten, gesägten, lederigen, beiderseits schwach filzigen B. und filzigen, lanzett- lich gezähnten Kelchen. H. rhabdocalyxz Mart. bei Rio de Janeiro, mit = filzigen Zweigen, kurz gestielten, fast rundlichen, spitz gesägten, an der Basis rundlichen, runzeligen, beider- seits weich behaarten B., armblütigen, steifen Cymen und gestielten, röhrigen, lang und pfriemlich gezähnten Kelchen. AH. glutinosa Benth. in der Serra da Chepada, klebrig behaart, mit sitzenden oder kurz gestielten, kreisförmigen, gesägten, an der Basis breit herzförmigen, steifen, beiderseits grünen behaarten B., lockeren, reichblütigen Cymen, die oberen in rispen- artigen Trauben und zur Fruchtzeit erweiterten, lanzettlich gezähnten Kelchen. H, amethy- stoides Benth. in der Provinz Ceara, unterscheidet sich von den vorigen durch die gestielten, eiförmigen, gekerbten, runzeligen B. und die stark behaarten hinteren Stf, Sect. V. Minthidium Benth. Bl. sitzend oder kurz gestielt in reichblütigen, axillären Scheinwirteln, die oberen manchmal zu einem Spicastrum genähert. Vorb. winzig und sehr klein oder locker und pfriemlich. Kelch meistens glockig, selten röhrig, mit geradem, innen nacktem Schlunde. Blkr. kaum länger als der Kelch, — Kräuter, seltener Halbsträucher oder Sträucher von Mexiko bis Argentinien. 8 A. Vesiculosae Brig. Kelch glockig, zur Fruchtzeit blasenförmig erweitert, häutig, am Schlunde = zusammengezogen, mit kurzen pfriemlichen Zähnen. — H. vesiculosa Benth. in der Provinz Guayaquil, dünn, verrostet-filzig, mit kurz gestielten, eilänglichen, spitzen, an der Basis verschmälerten, schwach gekerbten, unten filzigen B., getrennten, armblütigen, = dorsiventralen genäherten Scheinwirteln. $ 2. Tubulosae Brig. Kelch röhrig, oder anfangs glockig und zur Fruchtzeit röhrig, oben abgestutzt, mit kurzen, pfriemlichen Zähnen (vergl. auch $ 3 Ba.). — H. calida Mart. in der Provinz Minas Gera&ös, mit behaarten Zweigen, kurz gestielten, rundlichen, sehr stumpfen, schwach gekerbten, runzeligen, unten weißlichen B., sitzenden, lockeren, dicht genäherten Scheinwirteln, gestielten Bl. und röhrigen Kelchen. H. macrostachys Benth. in der Provinz Bahia, der vorigen verwandt, aber mit oben rauhen B. und sitzenden, erst zur Fruchtzeit deutlich röhrigen Kelchen. $ 3. Campanulatae Brig. Kelch glockig, meistens mit stumpfen, oder 3eckig spitzen, oder pfriemlichen Zähnen, oft zur Fruchtzeit vergrößert, seltener röhrig, aber dann oben nicht abgestutzt. — A. Scheinwirtel locker, armblütig, oder am Gipfel der Zweige dicht gedrängt. — Aa. B. eiförmig oder eilänglich. H. eriocalyx St. Hil. in der Provinz Minas Geraes, mit gelb filzigen Zweigen, gestiellen, eiförmigen, spitzen, gezähnt gekerbten, unten filzigen B., ge- näherten, lockeren Scheinwirteln und wolligem, eiförmig gezähntem Kelche. AH. fasciculata Benth. in Brasilien, Paraguay und Argentinien, kahl oder kaum behaart, mit gestielten, ei- förmigen, spitzen, beiderseits grünen B., lockeren, mehrblütigen Scheinwirteln in verlängerten Spicastris und kahlem, eiförmig und spitz gezähntem Kelche. H. fastigiata Benth. in Brasilien, Paraguay und Argentinien ist mit der vorigen eng verwandt, unterscheidet sich aber durch Natürl. Pflanzenfam. IV. 3a. 92 338 Labiatae. (Briquet.) ‚die Behaarung, den dichteren Blütenstand und die zahlreichen, lockeren, 2—6blütigen Schein- wirtel. — Ab. B. lanzettlich oder lineal. H. verticillata Jacq. in Centralamerika und West- indien, mit kurzgestielten, lanzettlichen, spitzen, gesägten, an der Basis verschmälerten, schwach behaarten B., lockeren, reichblütigen, gedrängten Scheinwirteln und kahlem, ei- lanzettlich gezähntem Kelche. H. americana (Poit.) Brig. (H. scoparia Poit.) in Porto Rico, San Domingo und Mexiko, mit kahlen, auf den Kanten rauhen Stengeln, sehr kurz gestielten, linealen, stumpfen, = ganzrandigen, kahlen B., lockeren, 2—6blütigen, entfernten Schein- wirteln, und fast kahlem, stumpf gezähntem Kelche. — B. Scheinwirtel dicht kugelig, kürzer als die Internodien. — Ba. Kelchzähne aufrecht, nicht dornig. H. pulegioides Pohl in Brasilien, krautig, mit angedrückt behaarten Zweigen, kurz gestielten, lanzettlichen, spitzen, an der Basis verschmälerten, runzeligen, etwas behaarten B., kugeligen, dicht reichblütigen, getrennten Scheinwirteln, röhrigem, häutigem, an der Basis behaartem Kelche mit lanzettlich pfriemlichen Zähnen. H. albida Kunth in Mexiko, flockig-wollig, mit gestielten oder fast sitzenden, eiförmigen, stumpfen, gekerbten, runzeligen B., kugeligen, lockeren, getrennten Scheinwirteln und wolligem, lang und pfriemlich gezähntem Kelche. Eng verwandte Arten sind H. Emoryi Torr. und H. Ghiesbreghtii Brig. ebenfalls in Mexiko. — Bb. Kelchzähne fast dornig, zuletzt = sternförmig ausgebreitet. H. spinulosa Moc. et Sess. in Neuspanien, schwach behaart, mit gestielten, eiförmigen, zugespitzten, schwach gekerbt-gezähnten, an der Basis herzförmigen B., kugeligen, reichblütigen, getrennten Scheinwirteln in verlängerten Spicastris, behaarten Kelchröhren und kurzen, kahlen, steifen, pfriemlichen Kelchzähnen. H. Mociniana Benth. in Neuspanien, von der vorigen durch die sehr langen Kelchzähne ver- schieden. H. pubescens Benth. ebenfalls in Neuspanien, filzig behaart, mit fast sitzenden, eilänglichen, spitzlichen, gesägten, an der Basis rundlichen, unten blassen B. H. stellulata Benth. in Mexiko, mit bräunlich behaarten Zweigen, kurz gestielten, eiförmigen, spitzen, ge- kerbt gesägten, an der Basis rundlichen, runzeligen, behaarten B., dicht kugeligen Schein- wirteln und behaarten Kelchen. Sect. VI. Mwyriocephala Benth. Bl. in kleinen, dicht kugeligen, reichblütigen Köpfchen, diese in stark verzweigten, fast kahlen Rispen. Vorb. winzig. Kelch zur Fruchtzeit auf- steigend, im oberen Teile gekrümmt, mit sehr schiefem Schlunde und kleinen, gleichen Zähnen. Gr. am Gipfel kurz 2spaltig. — H. odorata Benth., mit verrostet-filzigen Zweigen, kurz gestielten, eielliplischen, gekerbten, an der Basis rundlichen, oben rauhen, unten filzigen B., kurz exserter Blkr. und eilänglich-linealen glatten Nüsschen, in Peru und Bolivien. Sect. VII. Pectinaria Benth. Cymen während der Anthese fast kopfförmig, später ver- längert, dorsiventral, kammförmig. Vorb. locker, pfriemlich. Kelch fast sitzend, zur Frucht- zeit oben abgestutzt, mit geraden, pfriemlichen Zähnen; Schlund innen hehaart. — H, pecti- nata (L.) Poit. (Fig. 403 E und F), mit gestielten, eiförmigen, gekerbt-gesästen, an der Basis rundlichen, unten blassen oder weißfilzigen B., von Mexiko bis Südbrasilien und den Inseln St. Catharina, von dort aus durch den Schiffsverkehr nach den Marianne’schen Inseln, Mayotie, Madagaskar und den afrikanischen Küsten verschleppt; in Afrika ist jetzt die Pfl. über große Strecken gemein. Sect. VIII. Mesosphaeria Benth. Bl. in lockeren, armblütigen -Köpfchen oder in ent- wickelten Cymen mit gestielten Bl. Vorb. bald winzig oder fast 0, bald pfriemlich und locker. Reifer Kelch schief glockig, mit abgestutztem Eingang, innen am Schlunde behaart (selten ganz nackt), mit pfriemlichen, geraden Zähnen. Bilkr. mit eingeschlossener oder kurz exserter Röhre. Kräuter, seltener Halbsträucher, mit gestielten Köpfchen oder Cymen, diese axillär, oder die oberen zu verlängerten Spicastris genähert; von Mexiko bis Südbrasilien. — A. Vorb. winzig, pfriemlich. — H. suaveolens (L.) Poit., von Mexiko bis Peru und Süd- brasilien, von da nach den Philippinien, den Molukken, Java, China und Ostindien ver- schleppt, mit krautigem, aufrechtem, behaartem Stengel, gestielten, breit eiförmigen, aus- seschweift gesägten, an der Basis (wenigstens die unteren) herzförmigen, hehaarten, oder unten filzigen B., kurzem Köpfchenstiele, verlängerten Spicastris, schief großglockigen, stark berippten Kelchröhren, abgestutztem, behaartem Schlunde und pfriemlichen, steifen Kelch- zähnen. Verwandte Arten sind H. diversifolia Benth. in Mexiko und (?) H. lamiifolia Weinm. in Brasilien, A. pilosa Benth. in Peru. H, melissoides Kunth, strauchig, mit gelb-filzigen Zweigen, kurz gestielten, eiförmigen, spitzen, gekerbt-gesägten, an der Basis rundlichen, oben behaarten, unten dicht weißfilzigen B., sehr kurzen, axillären Kopfstielen, reichblütigen, lockeren, dorsiventral disponierten Köpfchen und behaarten Kelchen, in Neu-Granada. AH, obtusata Benth. in Peru, mit abstehend behaarten Zweigen, gestielten, eiförmigen, stumpfen, gekerbten, runzeligen, unten dicht weißfilzigen B. und abstehend behaartem Kelch; Stiele a A ee a eng u Daslau u Hu de an Bun ı Sr Ds nd a Labiatae, (Briquet.) 339 meistens länger als die Köpfchen. An die vorige Art knüpfen sich H. oblongifolia Benth. in Mexiko, H. Purdiaei Benth. in der Serra Nevada de S. Martha, H. eriocephala Benth. in Peru. H. polyantha Poit. in Peru und Ecuador, mit aufrechtem, krautigem, klebrig behaartem Stengel, sehr behaarten Blattachseln, gestielten, eiförmigen, spitzlichen, unregelmäßig gekerbt- gezähnten, oben rauhen, unten weißfilzigen B. und kurzen Kelchzähnen; Köpfchenstiele viel länger als die lockeren 5—30blütigen Köpfchen. H. umbrosa Salzm. in Brasilien, Peru, Ecuador und Neugranada, in der Tracht der H. suaveolens ähnlich, aber mit verlängerten dünnen Köpfchenstielen und 3 Mal kleineren Kelchen; damit verwandt ist H. Benthamiana Brigq., (H. spinulosa Benth. n. 479) mit entwickelten Cymen, verlängerten Blütenstielen und kahlen, etwas ungleich gezähnten Kelchen, in Brasilien. H. urticoides Kunth ebenfalls in Mexiko, mit etwas rauhen Stengelkanien, gestielten, spitzen, gesägten, an der Basis verschmälerten, oben rauh, unten sanft behaarten B. und locker armblütigen, lang gestielten Cymen in dorsi- ventralen Spicastris. — B. Vorb. locker, fast so lang als die Länge der Kelchröhre. AH. lila- cina Schiede et Deppe in Mexiko, weich behaart, mit gestielten, eielliptischen, spitzen, doppelt gesägten, an der Basis keilförmigen oder verschmälerten, unten weißfilzigen B., locker armblütigen, axillären, gegenständigen, kleinen, gestielten Köpfchen und pfriemlich zugespitzten, zuletzt ausgebreiteten Zähnen. H. fruticosa Salzm., strauchig, mit kurz gestielten, eiförmigen, stumpfen, gekerbten, an der Basis keilförmigen, sehr runzeligen B., langen Köpfchenstielen, locker reichblütigen, fast kugeligen Köpfchen und ausgebreiteten Kelch- zähnen. H. racemulosa Mart., gelblich behaart, mit glatten Stengelkanten, gestielten, ei- förmigen, spitzen, doppelt gesägten, an der Basis rundlichen und in den Blattstiel herab- laufenden, unten braunfilzigen B., sehr kurz gestielten, armblütigen Köpfchen in dorsiventral disponierten Cymen und bräunlich filzigen Kelchen. H. communis St. Hil., mit kurz ge- stielten, rundlichen bis eilänglichen, gekerbten, an der Basis verschmälerten B., gestielten, locker armblütigen Köpfchen und sitzendem Kelche mit innen wolligem Schlunde. AH. plectran- thoides Benth., mit lang abstehend behaartem Stengel, kurz gestielten, breit eiförmigen oder rund- lichen, stumpfen, gekerbt gesägten, an der Basis rundlichen oder herzförmigen behaarten B. und gestielten, armblütigen Köpfchen. Die 4 letzten Arten alle in Brasilien. Sect. IX. Polydesmia Benth. Bl. in sitzenden oder kurz gestielten, eiförmigen oder fast kugeligen Köpfchen; diese von zahlreichen eiförmigen, lanzettlichen oder fast linealen Bracteen und Vorb. umgeben, bald zahlreich in terminalen, rispenartig verzweigten Spicastris, bald sitzend, axillär oder zu ährenförmigen Spicastris genähert. Reifer Kelch röhrig, mit abgestutztem Eingang und pfriemlichen, geraden Zähnen, seltener glockig-röhrig, mit lanzett- lichen, spitzen Zähnen. Bikr. meistens exsert. Gr. am Gipfel kurz 2spaltig, seltener fast ungeteilt. — Kräuter und Halbsträucher von Mexiko bis Argentinien. $A. Vulgares Benth. Köpfchen gestielt, seltener fast sitzend, eiförmig, meistens arm- blütig, in dorsiventralen, rispig verzweigten Spicastris. Reifer Kelch häutig, röhrig, mit ab- gestutztem Eingang und kurzen, pfriemlichen Zähnen. — H. mutabilis (Rich.) Brig. ist eine polymorphe, in den wärmeren Teilen Amerikas einheimische, aber nach manchen tropischen Gegenden der alten Welt verschleppte Art, mit rauhen Stengelkanten, gestielten, eiförmigen, spitzen, ungleich doppelt gesägten B., halbeiförmigen, mäßig gestielten Köpfchen in ver- zweigten, lockeren Spicastris, eiförmigen oder lanzettlichen, fast häutigen Vorb., häutigen, verlängerten, zuletzt an der Basis erweiterten Kelchen. Bekanntere Varietäten dieser Art sind: var. spicata (Poit.) Briq., var. polystachya (Kunth) Briq., var. canesceus (Kunth) Brig., var. rostrata (Salzm.) Brig., var. micrantha (Pohl) Briqg., var. Bromfieldii (Benth.) Brig. Mit H. mutabilis verwandt, aber doch verschieden, sind H, sylvularum St. Hil., H. tenuiflora Benth., H. multiseta Benth., H. expansa Pohl, H. dubia Pohl und H. macrotera Brig. in Brasilien, H. trichocaly& Brig. in Paraguay. $ 2, Glomeratae Benth. Köpfchen kurz gestielt, eiförmig, oder seltener die der Haupt- zweige fast sitzend. Kelchzähne häutig, lanzettlich. Bracteen und Vorb. coloriert, meistens den Kelch überragend. Brasilianische Arten. — H. petraea St. Hil,, mit kurzen, dichten Spicastris und beiderseits filzigen B. H. pauciflora Pohl, mit verlängerten, lockeren Spicastris, oben behaarten, unten + filzigen B. H. foliosa St. Hil., mit lockeren, beblätterten Blüten- ständen und beiderseits grünen, klebrig behaarten B. H. glomerata Mart., mit unterbrochenen, verlängerten Spicastris und eiförmigen oder eilänglichen bis lanzettlichen, spitzlichen, gesägten, an der Basis abgerundeten, membranartigen, beiderseits sanft behaarten B. $ 3. Rigidae Benth. Köpfchen sitzend, getrennt oder zu einem Scheinwirtel verschmolzen, am Gipfel der Zweige zu Spicastris genähert. Kelchzähne pfriemlich oder lineal. Blüten- boden oft verdickt. Außere Vorb. den Kelch überragend. — Südamerikanische Arten, 4 in Mexiko. — A. Kelchzähne lanzettlich oder pfriemlich, ebenso lang oder länger als die 33# 340 Labiatae. (Briquet.) Kelchröhre. H. rubicunda Pohl in den Provinzen Minas Geraäs und Goyaz, mit rauhen Stengelkanten, gestielten, breit eiförmigen, oben rauhen, unten auf den Nerven flaumigen, kurz zugespitzten, doppelt gesägten, an der Basis rundlich-verschmälerten B., eiförmigen, armblütigen, sehr kurz gestielten Köpfchen in dorsiventralen Spicastris, lanzettlichen, colo- rierten, den Kelch überragenden Vorb. und kurzen, linealen Kelchzähnen. Mit der vorigen verwandte Arten sind H. muricata Schott und H. inodora Schranck in den Provinzen Rio und Minas Gera&s. H. rhytidea Benth. in Mexiko, mit drüsig behaarten Zweigen, kurz gestielten, eilanzettlichen, gesägten, steifen, oben sehr rauhen, unten etwas behaarten B., dichten, arm- blütigen, fast sitzenden Köpfchen in unterbrochenen Spicastris, lanzettlichen oder pfriem- lichen, wenig zahlreichen Vorb. und lanzettlich-pfriemlichen, am Gipfel etwas dornigen Kelchzähnen. H. Iythroides Pohl in der Provinz Goyaz, mit kleinen, sitzenden, eiförmigen, stumpfen, an der Basis rundlichen, beiderseits etwas rauhen und bräunlich behaarten B,, eiförmigen, armblütigen Köpfchen in verlängerten Spicastris, lanzetllichen, colorierten, den Kelch überragenden Vorb. und pfriemlichen, die Länge der Kelchröhre erreichenden Kelch- zähnen. Mit der vorigen Art in enger Beziehung stehen H. humilis Benth. und H. hispida Benth. AH. violacea Pohl in der Provinz Goyaz, mit fast sitzenden, eiförmigen bis eilanzelt- lichen, doppelt gesägten, beiderseits sehr rauhen, grünen, lederigen B., sitzenden Köpfchen in unterbrochenen Spicastris, häutigen, colorierten, eiförmigen, den Kelch überragenden Vorb. und röhrigem Kelch mit linealen Zähnen. H. carpinifolia Benth. in Brasilien und Peru, mit sitzenden, eirundlichen, gezähnten, an der Basis herzförmigen, lederigen, oben etwas kahlen, unten aderig runzeligen, = filzigen B., sitzenden Köpfchen in verlängerten Spicastris, angedrückten, eilanzettlichen, den Kelch überragenden Vorb. und röhriger, kahler, am Schlunde bewimperter Kelchröhre. Diese Art nähert sich der nächsten Schar durch die kurzen (pfriemlichen) Kelchzähne. In diese Gruppe gehören noch H. obvallata Spreng,., H. barbata Schranck und H. aquatica Pohl. — B. Kelchzähne undeutlich oder schwach ent- wickelt, oder ungleich und kürzer als die Kelchröhre (vergl. oben H. carpinifolia). H. vestita Benth. in Brasilien, mit flockig-filzigen Zweigen, gestielten, rundlichen, stumpfen oder kurz zugespitzten, unregelmäßig gekerbt-gezähnten, an der Basis abgestutzt herzförmigen, beider- seits behaarten B., sitzenden Köpfchen in = dichten Spicastris, angedrückten, eiförmigen oder lanzettlichen, die Länge des Kelches erreichenden Vorb., kahlem, zuletzt = erweitertem Kelch mit abgestutztem Eingang und sehr schwach entwickelten Zähnen. AH. althaeaefolia Pohl, in Brasilien und Paraguay, unterscheidet sich von der vorigen durch die beiderseits filzigen B. H. duplicato-dentata Pohl in Brasilien, hat an der Basis verschmälerte, oben rauhe, unten filzige B. $ 4. Axillares Benth. Köpfchen zu Scheinwirteln oder fast zu Scheinwirteln genähert, die unteren axillär und entfernt-ständie, die oberen ein unlerbrochenes Spicastrum bildend. — H. hirsuta Kunth, mit grob behaarten Zweigen, sitzenden oder kurz gestielten, eiläng- lichen, an der Basis keilförmigen, verschmälerten, unregelmäßig gezähnt-gekerbten, runze- ligen, behaarten B., sitzenden, kugeligen, dicht reichblütigen Köpfchen, lanzettlichen, die Länge des Kelches erreichenden Vorb., steif abstehend behaartem Kelch und harten, zuletzt ausgebreiteten, lanzettlichen Kelchzähnen, in Brasilien und Paraguay. AH. sclerophylla Brig., angedrückt behaart, mit eilänglichen, an der Basis verschmälerten, kurz gestielten, oben grünen, kaum behaarten, unten aderig filzigen, lederigen, gekerbten B., halbkugeligen, kurz gestielten Köpfchen, hinten eine Hülle bildenden äußeren Bracteen und glockigem Kelche mit lanzettlichen, steifen Zähnen, in Brasilien. Verwandte Arten sind die H. amaurocaulos Brig. in Brasilien und H. uncinata Benth. in Peru. Sect. X. Müllerohyptis Briq. Bl. in halbkugeligen, zuletzt etwas flachen, dicht reich- blütigen Köpfchen. Vorb. sehr lang, lineal. Cymenachsen alle = entwickelt, mit horizontal verlängerten, monochasialen Sympodien. Blütenboden fast kahl. Kelch anfangs glockig, später lang röhrig, gerade, am Eingange abgestutzt, mit pfriemlichen Zähnen. Gr. am Gipfel fast ungeteilt. Nüsschen eiförmig. — 4 Art, H. Mülleri Brig. in Paraguay, mit fast sitzenden, sehr breit eiförmigen, an der Basis herzförmigen, beiderseits mit kurzen, steifen Haaren ver- sehenen, gekerbten B. und großen Köpfchen in langen, zuletzt orangefarbigen, prächtigen Spicastris. Sect. XI. Cephalohyplis Brig. Bl. in halbkugeligen oder zuletzt kugeligen, dicht reich- blütigen Köpfchen. Vorb. zahlreich, angedrückt, eiförmig, lanzettlich-lineal, oder pfriemlich. Blütenboden kahl oder behaart. Kelch glockig oder röhrig, gerade, kahl oder behaart, aber nicht wollig, mit pfriemlichen oder lanzettlichen, sehr selten kurzen stumpfen Zähnen. Blkr. den Kelch nur kurz überragend. — Kräuter oder Halbsträucher, mit axillären, gestielten oder fast sitzenden Köpfchen. Sehr zahlreiche Arten von den südlichen Vereinigten Staaten Labiatae. (Briquet.) 341 bis Argentinien, einige auch in den übrigen tropischen oder subtropischen Weltteilen ver- wildert. $& A. Brachyodontes Benth. Bräunlich behaarte, steife Kräuter oder Halbsträucher mit runzeligen B. Köpfchen halbkugelig, in den Blattachseln fast sitzend oder kurz gestielt. Vorb. lanzettlich. Kelchzähne kurz oder sehr kurz. — A. Obtusidentes Brig. Kelchzähne eiförmig, stumpf. AH. obtusiflora Presl in Peru, mit gestielten, eiförmigen oder eilanzettlichen, stumpflichen, an der Basis verschmälerten, beiderseits steif behaarten B. — B. Acutidentes Brig. Kelchzähne lanzettlich, spitz. H. homalophylla Pohl in Brasilien, abstehend, bräunlich behaart, mit kurzgestielten, eilänglichen stumpfen, an der Basis verschmälerten, gekerbten, runzeligen, behaarten B. und sehr kurz gestielten, halbkugeligen, dicht reichblütigen Köpf- chen. H. ferruginosa Benth. auch in Brasilien, schmutzig rötlich, filzig, mit kurzgestielten, rundlichen, gekerbten, an der Basis abgestutzten, sehr dicken, oben steif behaarten, unten filzigen B. und halbkugeligen, unterwärts gestielten, oberwärts sitzenden Köpfchen. H. Parkeri Benth. in Guiana und Guatemala, mit in den Blattstiel breit flügelartig herablaufenden B. und lineallanzettlichen, stumpfen, entwickelten, äußeren Bracteen. $ 2. Xylodontes Brig. Steife Sträucher oder Halbsträucher (Kräuter), mit oft rostbrauner Behaarung und runzeligen oder lederigen B. Köpfchen halbkugelig. Außere Vorb. lanzett- lich oder aus lanzettlicher Basis zugespitzt. Blütenboden meistens behaart. Kelch glockig oder röhrig, mit steifen, pfriemlichen, oft fast holzigen, zuletzt = gelben Zähnen. Bikr. äußerlich meistens behaart. Sehr artenreiche, meistens südamerikanische Gruppe, einige Arten auch in Mexiko; die Arten werden hier blos der Übersichtlichkeit halber nach den Blättern gruppiert. — A. B. sitzend oder kaum gestielt, breit eiförmig oder rundlich, an der Basis = herzförmig. H. orbiculata Pohl, grob braun behaart, mit rundlichen B., in der Prov. Goyaz. H. nigrescens Pohl, sanft behaart, mit eiförmigen B., in der Prov. Goyaz. H. cordala Pohl, in der Prov. Goyaz, mit runzeligen, oben rauhen, unten an den Nerven braun behaar- ten B. H. proteoides St. Hil. in der Prov. Minas Geraös, kurz, verrostet-filzig, mit lederigen steifen, oben glänzenden, unten an den Nerven behaarten B., mit langen, steifen, kahlen Vorb. H. complicata St. Hil. in der Prov. Minas Gera@s, seidig-behaart, mit zahlreichen, sitzenden, gefalteten, steifen, oben etwas rauhen, unten aderigen B., fast sitzenden Köpfchen und an der Basis behaarten Kelchen. H. aristata Benth. in Neuspanien, mit eilänglichen, beiderseits runzeligen B., verlängerten Köpfchenstielen und linealen, dornigen Vorb. Den Übergang zur Gruppe B machen eine Reihe von Arten mit an der Basis rundlich-verschmä- lerten B., z. B. H. remota Pohl, H. zanthiocephala Mart. etc. in Brasilien. Bemerkenswert durch die prächtige Hülle langer, zugespitzter Vorb. sind H. caespitosa St. Hil. in Brasilien, A, mirabilis Brig. in Paraguay, H. elliptica Brig. in Südbrasilien und Paraguay. Hierher gehört auch die durch ihre an der Basis verschmälerten B. künstlich untergebrachte H. alutacea Pohl in den Prov. Goyaz und Minas Gera&s. — B. B. gestielt, eiförmig oder eilänglich, an der Basis keilförmig oder verschmälert. H. lutescens Pohl in Brasilien, mit kurzgestielten, stumpfen, gekerbt-gesägten, oben rauhen, unten braun behaarten B. und sehr kurz gestielten Köpfchen. Verwandte Arten sind H. affinis Benth., H. rubiginosa Benth. etc. H. rotundifolia Benth. in Brasilien, filzig behaart, mit kleinen, gestielten, gekerbten, steifen, sehr runzeligen, rauhen B., gestielten Köpfchen, linealen Vorb., an der Basis behaarten Kelchen und lanzett- lichen, zuletzt zurückgebogenen oder ausgebreiteten Kelchzähnen. An diese Art reihen sich die brasilianischen H. complicata St. Hil. und H. lucida Pohl, H. monticola Mart. in der Prov. Minas Gera@s, mit kleinen, gestielten, eiförmigen, gekerbten, lederigen, oben rauhen, unten sanft bräunlich behaarten B., mäßig gestielten Köpfchen, lanzettlichen, steifen Vorb., röhrigem, an der Basis behaartem Kelche und kleinen Zähnen. Mit der vorigen Art eng verwandt sind H. corymbosa Benth. und A. tricephala St. Hil. in derselben Provinz. H. conferta Pohl in den Prov. Goyaz, Piauhy und Minas Geraäs, mit gestielten, eielliptischen oder ei-länglichen, stumpfen, gekerbten, oben rauhen, unten bräunlich-filzigen B., großen, mäßig gestielten Köpfchen, eiförmigen, verlängerten, äußeren Vorb. und ausgebreiteten Kelchzähnen. H. ex- celsa Mart. et Gal., fein bräunlich behaart, mit kurz gestielten, ei-lanzettlichen, gekerbt-ge- zähnten, spitzen, unten fein bräunlich-filzigen B., = lang gestielten Köpfchen, lanzettlichen, beiderseits filzigen, das Köpfchen etwas überragenden Bracteen und pfriemlichen, fast dor- nigen Kelchzähnen, in Mexiko. Um diese Art gruppieren sich H. Lundii Benth. in Brasilien, H. ferruginea Benth. in Neuspanien, H. Jurgenseni Brig. in Mexiko etc. $ 3. Genuinae Benth. Hohe Kräuter mit membranartigen B. Köpfchen zuletzt kugelig, mit linealen oder lanzettlichen, zuletzt umgebogenenB. Reifer Kelch häutig, mit + abgestutztem Eingang und pfriemlichen oder aus 3eckiger Basis zugespitzten, etwas steifen Zähnen. Schwierige Gruppe mit engverwandten und polymorphen Species. — A. Radiatae Brig. 342 Labiatae. (Briquet.) Kelch glockig-röhrig, mit steifen, fast dornigen Zähnen. Äußere Vorb. stark entwickelt, länger als der Kelch (vergl. auch bei B. H. villosa). H.radiata Willd. (Fig. 103 C und D) von Nordcarolina bis Texas und in Mexiko, mit gestielten, ei-lanzettlichen, zugespitzten, gekerbten, an der Basis verschmälerten B., gestielten, kugeligen Köpfchen, ei-lanzettlichen, den Kelch überragenden Vorb., glockigem Kelche und lanzettlich-pfriemlichen Kelchzähnen. Verwandte Arten sind H. macrocephala Mart. et Gal. und AH. involucrata Benth. in Mexiko. H. forida Benth. in Ecuador, mit langen, breiteren, stumpfen, äußeren Vorb. — B. Latibracteatae Benth. 4 (4833). Kelch meistens glockig, mit = steifen Zähnen. Äußere Vorb. die Kelche nicht Be überragend, breit, eiförmig, meistens & stumpf. H. petiolaris Pohl in Brasilien, aufrecht, De. Pc. Fig. 103. A Zweig von Hyptis paniculata Benth., mit Blütenstand. — B Bl. von H. paniculata Benth. — C Habitus- bild von H. radiata Willd. — D Köpfchen von AH. radiata Willdl. — E Habitusbild von AH. pectinata (L.) Poit. — F Köpfchen von A. pectinata Poit. — G Zweig von H. brevipes Poit. — H Köpfchen von H. brevipes Poit. hi mit rauhen Stengelkanten, langgestielten, breit eiförmigen, spitzen, doppelt gesägten, kahlen f oder oben rauhen B., lang gestielten, fast kugeligen Köpfchen und fast kahlen, aderigen, runzeligen, unten + filzigen B. und langgestielten Köpfchen; an der Basis niederliegende, oft kriechende Pf. AH. villosa Pohl in Brasilien, mit fast sitzenden, rundlichen, sehr stumpfen, gekerbten, an der Basis = herzförmigen, sehr dicken, runzeligen, oben rauhen B., blätterigen, sehr breiten, gezähnten, den Kelch überragenden Vorb. H.atrorubens Poit. von Mexiko und Labiatae. (Briquet.) 343 ten, breiten, membranartigen B. H. paraguayensis Briq., aufrecht, mit kurzen, linealen Kelch- zähnen, in Paraguay. — C. Capitatae Brig. Kelch anfangs glockig, später röhrig, die Zähne dann kürzer als die Röhre. Vorb. lanzettlich oder lineal, schmal. H. capitata Jacq. von Mexiko bis Paraguay und Brasilien, mit langen Köpfchenstielen, eilänglichen, geschnitten- gesägten B. und relativ kurzen Vorb., ist unter mehreren Varietäten bekannt. H. ina- moena Benth. in Brasilien, mit fast sitzenden, eiförmigen, gekerbten, an der Basis verschmä- lerten B. H. Mariannarum Brig., der vorigen ähnlich, aber mit kürzeren, viel kräftigeren Köpfchenstielen und doppelt größeren Köpfchen, merkwürdigerweise bisher nur auf den Marianneninseln. H. lanceaefolia Schum. mit lanzettlichen, spitzen, gesägten, an der Basis ‘ ganzrandigen B., kurzen Köpfchenstielen und lanzettlichen, an der Basis erweiterten Kelch- zähnen, in Brasilien, von dort nach Gambien und anderen Orten der westafrikanischen Küste durch den Sklavenhandel verschleppt. H. lanceolata Poir., unter mehreren Varietäten in Westindien und Brasilien und von dort nach den Philippinen verschleppt, von der vorigen hauptsächlich durch den am Eingange abgestutzten, mit pfriemlichen Zähnen versehenen Kelch verschieden. H. Gaudichaudii Benth., mit eiförmigen, unregelmäßig gekerbt-geschnit- tenen B. und kurzen Köpfchenstielen, in Brasilien. H.barbarensis Brig. in Paraguay, durch die Länge der Köpfchenstiele und die Blattgestalt mit A. capitata verwandt, besitzt aber zur Fruchtzeit fast doppelt kleinere Köpfchen. — D. Brevipedes Briq., Kelch glockig; die Zähne ungefähr ebensolang als die Röhre; zur Fruchtzeit nicht röhrig. Vorb. schmal. — H. longi- folia Pohl in Brasilien, mit ei-lanzettlichen B. und relativ langen Köpfchenstielen. H. lap- pulacea Mart. in Brasilien, auch mit langen Köpfchenstielen und eiförmigen B. H. brevipes Poit. (Fig. 103G und H) von Mexiko und Westindien bis Südbrasilien und Paraguay, auf den Küsten des tropischen Asien und in Afrika verschleppt, von den vorigen durch die sehr kurz gestielten Köpfchen verschieden, in der Blattgestalt mit A. capitata übereinstimmend. $ 4. Marrubiastreae Benth. (4833, Marrubieae Benth. 1848). Köpfchen zuletzt groß, kugelig, mit zahlreichen linealen, zuletzt zurückgebogenen Vorb. Blütenboden kahl oder etwas behaart. Reifer Kelch a röhrig, häutig, mit kurzen, an der Basis erweiterten, oft behaarten Zähnen. Gr. am Gipfel kurz 2spaltig. Untere B. meistens = gelappt. Brasi- lianisch-paraguayische Arten. — H. sinuata Pohl, mit am Gipfel etwas behaarten Kelchen und = aufrechten Kelchzähnen; die Bracteen länger als die Köpfchen. H. angulosa Scholt, mit ganz kahlen Kelchen und sternförmig ausgebreiteten Zähnen; die Vorb. ebenso lang als die Köpfchen. Diese beiden Arten haben deutlich ausgeschweift-gelappte, fast spießförmige B. und einen fast kahlen Blütenboden, während es mit H. mollis und H. Marrubiastrum um- gekehrt der Fall ist. H. mollis Pohl ist ganz von einer dichten weißen Behaarung bedeckt. H. Marrubiastrum Pohl (1833, H. marrubiaea Benth. 1848) besitzt fein und angedrückt be- haarte Zweige, sowie beiderseits steif behaarte Be Zu dieser Gruppe scheint noch H. ramosa Pohl zu gehören. $ 5. Pedunculosae Benth. Köpfchen lang gestielt, halbkugelig. Vorb. pfriemlich. Kelch kahl oder behaart, mit pfriemlichen, kurzen, steifen, an der Basis erweiterten Zähnen. Gr. am Gipfel 2spaltig. Brasilianische Arten. — H. multibracteata Benth., mit runzeligen, beider- seits behaarten, an der Basis rundlich-keilförmigen B. und linealen, verlängerten Vorb, AH. ietragona Pohl, mit oben rauhen, kurz und steif behaarten, unten bräunlichen, an der Basis verschmälerten B. und riekalichen Vorb. $ 6. Lavandulaceae Benth. (4833, Eriodontes Benth. 1848 z. T.. B. ganzrandig, nur am Gipfel etwas gezähnelt, an der Basis verschmälert. Köpfchen zur Fruchtzeit halbkugelig. Vorb. lanzettlich. Blütenboden nackt oder kaum behaart. Reifer Kelch an der Basis ver- schmälert, kahl, am Gipfel behaart, mit stark behaarten, lanzettlich-pfriemlichen Zähnen. Gr. am Gipfel ungeteilt oder kaum sehr kurz ausgerandet. Brasilianische Arten. — H., vero- nicaefolia Pohl in der Prov. Goyaz, mit sitzenden, eilänglichen, ganzrandigen oder am Gipfel gezähnelten, an der Basis rundlich-verschmälerten, beiderseits fast kahlen B., langgestielten Köpfchen, lanzettlichen, stumpfen, das Köpfchen nicht überragenden Vorb. und röhrigen, behaarten, pfriemlich gezähnten Kelchen. ZH. linarioides Pohl in den Provinzen Goyaz und Minas Gera&s, mit sitzenden, linealen, fein weißlich behaarten, fast ganzrandigen, an der Basis verschmälerten B., langgestielten Köpfchen, lanzettlichen, weißfilzigen Vorb., die äußeren den Kelch überragend, und langen, weich behaarten, pfriemlichen Kelchzähnen. Mit der letzteren Art eng verwandt sind H. arenaria Benth. und H. densifolia Benth, in den Prov. Goyaz und Minas Geraäs. $ 7. Gnidiaefoliae Benth. (1833 z. T., Eriodontes Benth. 1848 z. T.). B. klein, ganzrandig, an der Basis erweitert-herzförmig, mit umgebogenen Rändern. Köpfchen zur Fruchtzeit kugelig, behaart. Bracteen eiförmig oder lanzettlich. Kelchzähne behaart. — H. imbricata 344 Labiatae. {Briquet.) Pohl in den Prov. Goyaz und Minas Gera@s, mit sitzenden, dachziegelig sich deckenden, auf- rechten, lanzettlichen, beiderseits = kahlen, am Rande bewimperten B., verkürzten Köpf- chenstielen und abstehend behaarten, glockigen Kelchen. Sect. XII. Eriosphaeria Benth. Bl. in halbkugeligen, dicht reichblütigen, meistens kurz gestielten, sanft seidig-filzigen oder wollig-behaarten Köpfchen. Vorb. zahlreich, ange- drückt oder lineal, zuletzt ausgebreitet, seidig-fälzig oder wollig. Blütenboden stark behaart oder wollig. Kelch glockig-röhrig, gerade, an der Basis fast kahl, oben wollig-behaart, mit weißen, kurzen, geraden Zähnen. Bikr. kaum länger als der Kelch. Gr. am Gipfel ganz- randig oder sehr kurz 2spaltig. — Meistens steife Kräuter oder Halbsträucher; nur bolivia- nische und brasilianisch-paraguayische Arten. $ A. Sessilifoliae Benih. B. sitzend, an der Basis herzförmig oder erweitert, runzelig, behaart. — A. Stenophyllae Brig. B. eilänglich-lineal oder lanzettlich. — H. asteroides St. Hil. in Brasilien, mit aufrechten, lanzettlichen, stumpfen, gekerbten, an der Basis herzförmigen, am Rande umgebogenen, runzeligen B., mäßig gestielten Köpfchen, lanzettlich-pfriemlichen, das Köpfchen nicht überragenden Vorb., und sehr stark behaartem Kelche; die Kelchzähne stark behaart, länger als der Kelch. H. turneraefolia Mart. in der Prov. Minas Geraes, mit eilänglich-lanzettlichen, stumpfen, schwach gekerbten, an der Basis = herzförmigen, ange- drückt weich-behaarten B., kurz gestielten Köpfchen, lanzettlich-linealen, das Köpfchen nicht überragenden Vorb., und lanzettlich-pfriemlichen, die stark behaarte Kelchröhre an Länge übertreffenden Kelchzähnen. — B. Platyphyllae Brig. B. eiförmig oder ei-länglich, breit. — Ba. Vorb. und Kelchzähne lang pfriemlich. — H. crenata Pohl in Brasilien und Bo- livien, mit eiförmig-eilänglichen, stumpfen, gekerbten, an der Basis rundlichen, beiderseits behaarten, netzig-runzeligen B., an der Basis lanzettlichen, oben lang pfriemlichen, die Kelche überragenden Vorb. und dicht behaarten Kelchen; die pfriemlichen Zähne etwas länger oder so lang als die Röhre. An diese Art knüpfen sich H. dilatata Benth. in Nordbrasilien, H. pycenocephala Pohl in der Prov. Goyaz, H. ovata Pohl in der Prov. Minas Gera&s. AH. gratiolae- folia St. Hil. in der Prov. Minas Gera&s, mit bräunlich-behaarten Zweigen, kleinen, zahlreichen, eiförmigen, stumpfen, gekerbten, bräunlich-behaarten B., mäßigen Köpfchenstielen, lanzett- lich-linealen, das Köpfchen etwas übertreffenden, am Gipfel umgebogenen Vorb. und sehr stark behaarten Kelchen; die Zähne ungefähr ebenso lang als die Röhre. — Bb. Vorb. und Kelchzähne spitz oder kurz, pfriemlich. H. goyazensis St. Hil. in der Prov. Goyaz, mit lang behaarten Zweigen, ei-elliptischen, stumpfen B., kurz gestielten Köpfchen, linealen, geraden, die Köpfchen nicht übertreflenden Vorb., stark behaarten Kelchen und kurzen, pfriemlichen Kelchzähnen. H. alpestris St. Hil. auf den hohen Plateaux der Prov. Minas Gera&s, mit herab- gebogenen, eilänglichen, an der Basis erweitert-herzförmigen, den Stengel umfassenden, sanft behaarten B. und pfriemlichen kurzen Kelchzähnen. H. coerulea St. Hil. auf den Bergen der Prov. Minas Gera&s, ist ein niederliegendes Kraut mit zahlreichen, kleinen, stumpfen B. und kleinen Köpfchen. H. Adamantium St. Hil. in der Prov. Minas Gera@s, hat beiderseits mit einer bräunlichen Wolle bedeckte sammetartige B. $ 2. Velutinae Benth. B. aderig, an der Basis graduell verschmälert oder deutlich ge- stielt. H. sazatilis St. Hil. in den Bergen der Prov. Goyaz, seidig-filzig, mit ei-lanzettlichen, spitzen, am Gipfel gezähnten, an der Basis ganzrandigen, verschmälerten, beiderseits seidigen B., die Köpfchen an Länge übertreffenden Köpfchenstielen, lanzettlichen, seidigen Vorb. und slockigen, seidigen, kurz lanzettlich gezähnten Kelchzähnen. Andere verwandte Arten aus derselben Prov. sind H. heterophylla Benth., H. dictyodea Pohl, H. Hilarii Benth. etc. H. ve- lutina Pohl in den Prov. Goyaz und Minas Gera&s, sanft seidig, mit ei-lanzettlichen, stumpfen, gekerbten, an der Basis zum Blattstiele lang verschmälerten B., kurz gestielten Köpfchen, ei-lanzettlichen, das Köpfchen nicht überragenden Vorb. und sehr stark behaarten, kurz lanzettlich-pfriemlich gezähnten Kelchen. H. angustifolia Pohl in den Bergen der Prov. Goyaz, mit linealen oder schmal eilänglichen, am Gipfel gezähnten, an der Basis lang verschmäler- ten, ganzrandigen, beiderseits seidigen B., lanzettlichen, seidig-filzigen, das Köpfchen nicht übertreffenden Vorb. und glockigen, seidig-behaarten, kurz lanzettlich gezähnten Kelchen. Andere Arten dieser Gruppe sind H. origanoides Pohl, H. leptoclada Benth., H. Gardneri Brigq., H. venosa Briq., H. neglecta Brig. etc. $ 3. Passerinae Benth. B. äußerlich nicht aderig, weißlich-seidig, ganzrandig, oder fast ganzrandig. — H. Sellowii Benth. in Südbrasilien, ist ein kleiner Strauch mit niederliegendem Stengel, linealen, stumpfen, ganzrandigen, flachen, an der Basis verschmälerten, weiß-filzigen B., lanzettlich-linealen, das Köpfchen nicht überragenden seidig-filzigen Vorb. und glockigen, seidigen, kurz und lanzettlich gezähnten Kelchen. H. Passerina Mart. in der Prov. Minas Geraös, ist ein seidig-filziger Strauch mit kleinen, verkehrt eiförmigen oder eilänglichen, Labiatae. (Briquet.) 3415 stumpfen, undulierten, an der Basis verschmälerten B., kleinen, kurz gestielten Köpfchen und glockigem Kelche, mit seidig-behaarten, lineal-lanzettlichen Zähnen. H. obtecta Benth. in den Prov. Minas Geraäs und Piauhy, ist durch die kleinen, aufrecht angedrückten B. mit zurückgebogenen Rändern bemerkenswert. $& 4. Ditassoides Benth. (4848, Cephalohyptis $ Gnidiaefoliae Benth. 1833 z. T.). B. klein, oben kahl, blasig-runzelig. — H. ditassoides Mart., ist ein kleiner Strauch, in der Tracht den Penaea- und Ditassa-Arten ähnlich, mit zahlreichen, eiförmigen, sehr stumpfen, ganzrandigen, am Rande umgebogenen, an der Basis herzförmigen und den Stengel umfassenden, unten behaarten B., in der Prov. Minas Gera&s. Sect. XIII. Oocephalus Benth. Bl. in dichten, eiförmigen, armblütigen, gestielten Köpfchen. Vorb. zahlreich, angedrückt, eiförmig. Kelch glockig-röhrig, gerade, mit pfriem- lichen, sehr weich behaarten, die Röhre an Länge übertreffenden Zähnen. Blütenboden nackt. Brasilianische Sträucher und Halbsträucher. — H. lacunosa Pohl, mit fast sitzenden, eiförmigen, sehr stumpfen, kaum gekerbten, an der Basis herzförmigen, runzeligen, unten filzig-behaarten B. H. crassifolia Mart., mit dicht abstehend behaarten, filzigen Zweigen, zahl- reichen, rundlichen, sehr stumpfen, an der Basis herzförmig umfassenden, am Rande um- gebogenen, beiderseits stark grob behaarten B. und kurz gestielten Köpfchen. H. halimi- folia Mart., weißlich-filzig, mit fast sitzenden, eiförmigen, stumpfen, ganzrandigen, an der Basis rundlichen B. Sect. XIV. Trichosphaeria Benth. Bl. in gestielten, kugeligen, dicht reichblütigen, eine terminale, beblätterte Rispe bildenden Köpfchen. Vorb. pfriemlich oder lineal, zahlreich, angedrückt. Reifer Kelch verlängert, oft gegen die Mitte erweitert, innen mit einem dichten Haarringe versehen und mit langen, federig-behaarten Zähnen. Blkr. meistens kürzer als die Kelchzähne, mit enger Röhre. Gr. am Gipfel kurz 2lappig oder fast ungeteilt. Nüsschen groß, oft durch Abort auf 4 reduziert. Brasilianische Arten. — H. eriophylla Pohl, wollig, mit gestielten (wenigstens die unteren), eiförmigen, stumpfen, gekerbten, an der Basis rund- lichen B. H. brachyphylla Mart., hat kleinere, breitere B. H. Martiusi Benth., mit fein filzigen Zweigen, gestielten, eilänglichen, stumpfen, gekerbten, an der Basis rundlich verschmälerten, oben etwas runzeligen und behaarten, unten weiß-filzigen B. H. multiflora Pohl, hat breitere, an der Basis rundliche und derber gekerbte B. H. spiraeifolia Mart., zeichnet sich durch kurzgestielte, keilförmig-eilängliche, stumpfe, gekerbte, unten filzige, = steife B. aus. H. crinita Benth., hat fast sitzende, ei-elliptische oder fast lanzettliche, spitzliche, fast ganz- randige, an der Basis verschmälerte, weiß-filzige B. Sect. XV. Xanthiophoea Mart. (4833, gen. Raphiodon Schauer, 4844). Bl. in axillären oder rispigen, langgestielten, kugeligen, dicht reichblütigen Köpfchen. Vorb. zahlreich, an- gedrückt, pfriemlich. Blütenboden nackt. Kelch innen nackt, zur Fruchtzeit häutig, gegen die Mitte oder nach oben zu erweitert oder etwas aufgeblasen, am Schlunde etwas zusam- mengezogen, steif, 5—A0zähnig. Gr. am Gipfel ungeteilt. Niederliegende brasilianische Kräuter. — H., lagenaria St. Hil., mit aufsteigenden, = kahlen Stengeln, gestielten, eiförmigen, zugespitzten, doppelt gesägten, an der Basis rundlichen, grünen, behaarten B. und flaschen- förmigen, am Schlunde schiefen Kelchen. AH. lobata St. Hil., mit ausgeschweift-gelappten, gekerbten, an der Basis herzförmigen, beiderseits grünen B. und flaschenförmigen, 5—6ge- zähnten Kelchen. H. Sideritis Mart., mit steif abstehend behaarten Stengeln, gestielten, ei- förmigen, spitzen, einfach- oder doppeltgesägten, an der Basis rundlichen oder herzförmigen B., axillären, lang gestielten Köpfchen und gegen die Mitte der Röhre erweitertem, am Schlunde derb zusammengezogenem Kelche und 5—40 fast dornigen, sternförmig ausge- breiteten, ungleichen Zähnen. 2 Sect. XVI. Cyrta Benth. (1848, Sect. Cyrta und Cyanocephalus Benth. 1833). Bl. in axillären, lang gestielten, kugeligen, dicht reichblütigen Köpfchen. Vorb. zahlreich, ange- drückt, pfriemlich. Blütenboden fast nackt. Kelch innen kahl, zur Fruchtzeit verlängert, häutig, im oberen Teile gebogen, mit = langen, pfriemlichen Zähnen. Gr. am Gipfel un- geteilt, stumpf oder kopfförmig, sehr selten kurz 2lappig. Südamerikanische Kräuter, Halb- sträucher und Sträucher. $A. Cordifoliae Benth. Steife Kräuter oder kleine Sträucher, mit sitzenden, eiförmig- herzförmigen oder kreisförmigen B. — H. mollissima Benth. in Südbrasilien und in der Prov. Minas Gera@s, mit spitzlichen, gekerbten, an der Basis herzförmig-umfassenden, aderig- runzeligen, beiderseits weich behaarten B. und mäßigen, gestielten, kugeligen, dicht reich- blütigen Köpfchen. H. lanata Pohl, mit stark wollig-behaarten Zweigen, eiförmigen, gekerb- ten, an der Basis herzförmig umfassenden, beiderseits wollig-behaarten, sehr runzeligen B. 346 Labiatae. (Briquet.) H. rigida Pohl, ähnlich, aber sanft behaart, mit gesägt-gekerbten, oben sehr fein, unten dichter bräunlich-behaarten B. H. coriacea Benth., mit fast kreisförmigen, sehr stumpfen, doppelt gekerbten, an der Basis herzförmigen, steifen, oben behaarten, unten filzig-behaar- ten, weißlichen B. und relativ kurzen Kelchzähnen. B. fragilifolia St. Hil,, mit”ei-rundlichen, stumpfen, gekerbten, an der Basis herzförmig den Stengel a steifen, oben kahlen, = glänzenden, unten aderigen, fast kahlen B. H. piumosa Benth., mit kreisförchigen, an der Basis herzförmigen, geschnitten-gesägten, runzeligen, steifen, beiderseits wollig-be- haarten B., vielleicht wegen der nicht gekrümmten reifen Kelche nicht hierher gehörig. AH. cardiophylla Pohl, mit breit herzförmigen, den Stengel umfassenden, spitzen, kaum gesägten, weich seidig-wolligen B. Alle diese Species stammen aus den Prov. Minas Gera@s und Goyaz; andere Arten dieser Gruppe sind H. adpressa St. Hil,, H. candida Pohl, H. nervosa Pohl, H. elata Briq. etc. $ 2. Rigidae Benth. Steife Kräuter oder Halbsträucher, mit schmalen oder. gestielten, steifen oder runzeligen, = grob behaarten B. — H. rugosa Benth., mit kurz gestielten, ei- rundlichen, spitzen, abstehend scharf gesägt-gekerbten, an der Basis rundlichen oder herz- förmigen, runzeligen, beiderseits kurz bräunlich-behaarten B. und langgestielten Köpfchen. H. brunnescens Pohl, mit gestielten, verkehrt eiförmigen oder eilänglichen, stumpfen, ge- kerbten, an der Basis verschmälerten, runzeligen, oben rauhen oder beiderseits bräunlich- filzigen B., langgestielten Köpfchen und kahlem Blütenboden. H. elongata Benth., mit kurz- gestielten, eilänglichen, entfernt geschnitten-gekerbten oder gesägten, an der Basis ver- schmälerten, beiderseits weich weißlich behaarten B. und lang gezähnten Kelchen. H. re- flexa St. Hil., krautig, dicht bräunlich behaart, mit fast sitzenden, eiförmigen, spitzen, scharf ungleich gesägten, an der Basis verschmälerten, beiderseits weich behaarten B., am Eingang abgestutztem Kelche, zuletzt zurückgebogenen Kelchzähnen und behaarten Stb. H. subsessilis Benth., mit H. brunnescens verwandt, aber mit spitzeren, ungleich gesägten, steifen, schwach behaarten B. AH. incisa St. Hil. et Mart., mit an der Basis niederliegenden, dann aufsteigen- den Stengeln, kurz gestielten, eiförmigen oder lanzettlichen, spitzen, unregelmäßig ge- schnitten-gesästen, undulierten, steifen, beiderseits fast kahlen, glänzenden B. und kahlem Blüten- 3 boden. H. peduncularis Benth., ähnlich, aber mit stumpfen, fast lederigen, oben kahlen, 2 glänzenden, unten aderigen, fein behaarten B. H. longipes St. Hil., ebenfalls mit H. incisa Pr verwandt, aber mit stumpf gezähnten, langgestielten, gefalteten, bräunlich behaarten B. H. selaginifolia Mart., mit kleinen, fast sitzenden, linealen, spitzen, tief abstehend geschnitten- gesägten, an der Basis verschmälerten, steifen, kahlen, glatten B., langgestielten Köpfchen und kahlem Blütenboden. AH. caprariifolia Pohl, mit kurz behaarten Zweigen, kleinen,- büschelweise genäherten, fast sitzenden, lanzettlich-keilförmigen, spitzen, gezähnten, grünen, sehr kurz behaarten B. Andere hierhergehörige Arten sind H. cuneata Pohl, AH. lippioides Pohl, H. arguta Pohl, H. desertorum Benth., H. albipes St. Hil., H. Araripensis Benth., H. visci- dula Benth., H. camporum Benth., H. nididula Benth., H. subnuda Brig. etc. Alle diese Arten wachsen in Brasilien; einige wenige andere sind in Bolivien oder in Paraguay einheimisch (H. dumetorum Morong, H. dyscheres Brig. etc.). > $ 3. Tomentosae Benth. Kräuter oder Halbsträucher mit stumpf 4kantigen oder gestreif- ten Zweigen und gestielten oder fast sitzenden kleinen oder schmalen, beiderseits = filzigen B. — H. lavandulacea Pohl, mit linealen, am Gipfel gezähnelten, an der Basis verschmälerten B. und schiefem Kelchschlunde, in der Prov. Goyaz. H. divaricata Pohl, mit lineal-lanzett- lichen, entfernten, an der Basis lang verschmälerten, oben grünlichen, unten weißlichen B. Ye H. clavellifera Benth., mit kleinen, verkehrt eiförmigen oder eilänglichen, schwach gekerbten, an der Basis verschmälerten, beiderseits weiß-filzigen B. und filzigen, am Gipfel verdickten, fast hakigen Kelchzähnen. H. microphylla Pohl, mit kurz ren eiförmigen bis eiläng- lichen, gekerbten, an der Basis verschmälerten, runzeligen, = filzigen B., fleischroter Bikr. und sehr kleinen, blassen Nüsschen. Alle Arten brasilianisch. $ 4. Argenteae Brig. Seidig-flzige Halbsträucher, mit eiförmigen, sitzenden, beiden silberweißen, seidig-filzigen B. Bikr. relativ groß, blau, exsert, Kelchzähne lineal, am Gipfel ° stumpf verdickt. Sıf. nach oben zu behaart (vergl. auch $ 3 H. clavellifera). — H. incana Briq., mit am Gipfel kurz zugespitzten, an der Basis rundlichen, gezähnelten, unten aderigen f B. und an der Basis schon erweiterter Blumenkronenröhre. Mit dieser eng verwandt ist H. poliodes Briq.; beide Arten in Paraguay. B $ 5. Lobatae Brig. Halbstrauch mit 3lappigen oder 3teiligen gestielten grünen B. Bikr. und Kelch denjenigen des vorigen $ ähnlich. — H. tripartita Brig. in Paraguay; die Seiten- lappen nur aus den untersten B. gut entwickelt; Medianspreite eilänglich, gezähnt. i $ 6. Tetragonae Benth. Kräuter mit geslielten, eiförmigen oder eilänglichen, behaarten N Labiatae. (Briquet.) 347 B. — H. paludosa Benth., weich behaart, mit kurz gestielten, eiförmigen, spitzen, gesägten, an der Basis rundlich-keilförmigen, runzeligen, weich behaarten, unten weißlichen B., am Schlunde erweiterter Kelchröhre und lanzettlich pfriemlichen Kelchzähnen, in Brasilien. H. recurvata Poit., pleomorph, behaart, mit kurz gestielten, eiförmigen, gekerbten, an der Basis rundlichen oder herzförmigen, runzeligen, behaarten B. und langgestielten Köpfchen, in Guiana und Brasilien. Sect. XVII. Leucocephala Benth. Bl. in kugeligen, dicht reichblütigen Köpfchen. Blüten- boden wollig. Vorb. zahlreich, pfriemlich, angedrückt. Reifer Kelch verlängert, im oberen Teile gebogen, dicht wollig. Gr. kurz 2spaltig. — H. leucocephala Mart., niederliegend, mit aufsteigenden, nach oben zu weißlich behaarten, an der Basis = nackten Zweigen, fast sitzenden, lanzettlichen, stumpf gesägten, an der Basis verschmälerten, runzeligen, unten . weißfilzigen B., langgestielten, kleinen, weißwolligen Köpfchen und pfriemlichen, sehr weich behaarten Kelchzähnen, in den brasilianischen Provinzen Bahia und Piauhy. Sect. XVIlI. Plagiotis Benth. Bl. in kleinen, dichten, halbkugeligen oder kugeligen, reichblütigen, axillären, langgestielten Köpfchen. Reifer Kelch verlängert, im oberen Teile gebogen, mit schiefem Schlunde und kurzen, ungleichen Zähnen. Gr. am Gipfel kurz 2spaltig- Kleine, südamerikanische Kräuter. — H. laciniata Benth. in Guiana, aufrecht, mit federig geschnittenen B., die Zipfel lineal, scharf gesägt, eiförmigen oder lanzettlichen Vorb. und kurzen, fädlich zugespitzten Kelchzähnen. AH. uliginosa St. Hil. in der brasilianischen Provinz Sao Paulo, sehr klein, kahl, mit sitzenden, lanzettlichen, spitzen, gesägten, an der Basis herz- förmigen, den Stengel umfassenden B. und an der Basis erweiterter, nach oben zusammen- gezogener Kelchrühre. Sect. XIX. Apodotes Benth. Bl. sitzend, in sitzenden oder kurz gestielten Schein- wirteln; diese genähert oder seltener in terminalen, unterbrochenen, lang gestielten Spicastris. Vorb. pfriemlich. Reifer Kelch gerade, mit kurzen, pfriemlichen Zähnen. Gr. am Gipfel kurz 2spaltig. Seidig-wollige Kräuter mit gegen die Mitte oder an der Basis des Stengels genäherten B. und kleinen Bracteen. — H. sericea Benth. in Südbrasilien, mit seidig-wolligen, nach oben zu blattlosen Stengeln, fast sitzenden, eiförmigen oder verkehrt-eiförmigen, stumpfen, fast ganzrandigen, dicken, nervigen, beiderseits seidig-wolligen B., kugeligen, dicht reichblütigen, kurz gestielten Scheinwirteln und röhrigem, pfriemlich gezähntem Kelche. H. nudicaulis Benth. in Südbrasilien, in der Provinz Minas Gera@s und in der Provinz Goyaz, mit fast nackten, seidig-wolligen Stengeln, basilären, eiförmigen, stumpfen, gekerbten, run- zeligen, steif behaarten B., kugeligen, reichblütigen Scheinwirteln, die oberen genähert, und röhrigem, spitz gezähntem Kelche. Sect. XX. Spicaria Benth. Bl. sitzend in reichblütigen Scheinwirteln; diese in dichten oder an der Basis unterbrochenen Scheinwirteln. Vorb. zahlreich, angedrückt, lineal-pfriem- lich. Reifer Kelch gerade, mit pfriemlichen Zähnen. Gr. am Gipfel kurz 2spaltig. Beblätterte Kräuter. — AH. siricta Benth. in Südbrasilien, -mit aufrechtem, rauh behaartem Stengel, kurz gestielten, eilanzettlichen, stumpfen, grob gesägten B., röhrigem Kelche und verzweigten, rispig disponierten Spicastris. H. lophantha Mart. in der Provinz Minas Gera@s, mit niedrigem, fast kahlem Stengel, gestielten, eilänglichen, stumpfen, gekerbt-gezähnten, an der Basis ver- schınälerten, beiderseits fast kahlen B., pfriemlichen, steifen Kelchzähnen und terminalen, unterbrochenen Spicastris. H. spicigera Lamk. von Westindien bis Peru, Brasilien und Para- guay, von dort aus nach den Inseln Luzon, Madagascar etc. verschleppt, mit aufrechtem, rauhkantigem Stengel, gestielten, eiförmigen, zugespitzten, gesägten, an der Basis verschmä- lerten B. und unverzweigten, dichten Spicastris. Sect. XXI. Gymneia Benth. Bl. sitzend, in reichblütigen, fast kugeligen Scheinwirteln; diese in dichten ader unterbrochenen, einfachen oder an der Basis verzweigten Spicastris. Vorb. zahlreich, angedrückt, pfriemlich. Kelch mit ungleichen, lang pfriemlichen Zähnen, zur Fruchtzeit häutig, im oberen Teile gekrümmt. Gr. meistens am Gipfel kurz 2spaltig. Brasilianische Kräuter mit nach oben zu nacktem Stengel und kleinen Bracteen. — H. platani- folia Mart. mit an der Basis niederliegendem, wurzeltreibendem Stengel und breit eiförmigen, eckig-gelappten, unten weißlichen B. H. ovalifolia Benth. mit kurz gestielten, eiförmigen, doppelt gezähnten, runzeligen, oben abstehend grob behaarten, unten filzigen B. H. mala- cophylla Benth., sehr weich behaart-wollig, mit kurz gestielten, eiförmigen, unregelmäßig gezähnten, schwach gelappten, an der Basis herzförmigen, runzeligen, beiderseits wollig be- haarten B. und an der Basis unterbrochenen Spicastris. _H. interrupta Pohl, der vorigen ähnlich, aber mit eielliptischen, beiderseits grünen B. H. virgata Benth. mit an der Basis gedrängten, eiförmigen, stumpfen B., nacktem Stengel und gedrängtem Spicastrum. 348 Labiatae. (Briquet.) 132. Marsypianthes Mart. Kelch glockig trichterförmig, gleich lanzettlich 5zähnig, mit innen kahlem Schlunde. Blkr. mit gerader, die Kelchzähne nicht überragender Röhre; Oberlippe 2spaltig, mit eiförmigen Lappen; Seitenlappen aufrecht-ausgebreitet, eiförmig; Unterlippe sackförmig, an der Basis schmal knieförmig, plötzlich herabgebogen, am Gipfel zugespitzt. Stb. mit freien Stf., ohne Apophysen, kahl. Discus fast ungeteilt. Gr. am Gipfel kurz 2spaltig, mit = flachen Lappen. Nüsschen eiförmig, comprimiert, auf der dorsalen Seite kahnförmig, auf der ventralen Seite mit häutigen, gefransten, nach innen gebogenen Rändern versehen. — Niederliegende oder aufsteigende, oft etwas klebrige Kräuter mit membranartigen oder runzeligen B. Bl. in Köpfchen oder seltener einsam, von lanzettlich-linealen oder pfriemlichen Vorb. umgeben. 3 Arten im tropischen und subtropischen Amerika. — M. Chamaedrys (Vahl) ©. K. (M. hyptoides Mart.) (Fig. 104 W, X), unter zahlreichen Varietäten von Mexiko und Westindien bis Südbrasilien, mit gestielten, eiförmigen oder lanzettlichen, membranartigen B. und reich- blütigen Köpfchen. Eng verwandte Arten sind M. montana Benth. und M. foliolosa Benth. in Brasilien. 133. Peltodon Pohl. Kelch glockig, gleich 5zähnig, am Schlunde bärtig behaart; zur Fruchtzeit vergrößert, häutig, etwas angeschwollen; Kelchzähne pfriemlich, am Gipfel mit einem schildförmigen,, etwas concaven, ausgebreiteten Anhängsel versehen. Blkr. mit gerader, etwas angeschwollener, den Gipfel der Kelchzähne fast erreichender Röhre; Oberlippe 2spaltig, ausgebreitet; Seitenlappen eilänglich, ausgebreitet; Unterlippe sack- förmig, mit schmaler, transversal verdickter, knieförmiger Basis und spitzem, ganz- randigem Gipfel, während der Anthese scharf herabgebogen. Stb. mit freien Stf., ohne Apophysen, kahl. Discus wie vorhin. Nüsschen fast rundlich-comprimiert, glatt. — Niederliegende oder aufsteigende Kräuter mit einem entwickelten Rhizom. Bl. in flach- gedrückten Köpfchen, mit einem Kranze entwickelter Vorb. Etwa 4 Arten in Brasilien und Paraguay. — P. pusillus Pohl (Fig. 404 U, V), niedrig, mit sitzenden, elliptischen, gekerbten, aufgeblasen-runzeligen, kahlen, an den Nerven be- haarten B. und an der Basis rundlichen oder keilförmigen, die Bl. etwas überragenden Vorb. und weißen Bl. P. longipes St. Hil., der vorigen ähnlich, aber weit größer, mit sehr langen Köpfchenstielen und dunkel purpurnen Köpfchen. P. radicans Pohl mit grünen B. und großen, gekerbten, an der Basis herzförmigen Vorb. P. tomentosus Pohl mit unten filzigen B. und an der Basis herzförmig-ohrenförmigen, gekerbten, behaarten Vorb. vıı 2. Ocimoideae-Plectranthinae. Kelch äußerst mannigfaltig, bald gleich 5zähnig, bald 2lippig nach °/, oder 1/4. Unterlippe der Blkr. länger als die Lappen der Oberlippe, oft sehr groß, deutlich concav und löffelförmig oder kahnförmig. Stb. und Gr. meistens in der Blumenkronenunterlippe gelegen. A. Reifer Kelch trocken. Stb. 4. a. Stf. der Stb. alle frei. a. Kelch zur Fruchtzeit an der Basis durch einen ringförmigen Riss dehiscierend 134. Aeolanthus, ß. Kelch an der Basis nicht dehiscierend. I. Reifer Relch blasenförmig aufgetrieben, häutig, netzig-aderig . 135. Alvesia. II. Reifer Kelch nicht blasenförmig aufgetrieben. 1. Reifer Kelch nicht siphonartig verlängert und gekrümmt. * Kelch fast gleich 5zähnig, mit pfriemlichen, dornigen Zähnen 136. Pyenostachys. ** Kelch fast aufrecht, mit schiefem Schlunde, 2lippig nach 3/3 oder 1/4; die 'Oberlippe eiförmig oder verlängert, oft etwas gebogen oder gar über die kleinen, unteren Zähne herabgebogen . . . . ....137. Anisochilus. *** Kelch fast gleich 5zähnig, mit schiefem Schlunde, vorne gespalten, Alippig näch a (m. 2 ....188. Stiptanthus. *#%* Kelch gleich Szähnig oder alıppız eh E72 Ber 1/4, aber weder mit dornigen Zähnen noch mit zungenförmig entwickelter Oberlippe 139. Pleetranthus. ‚a 1 a - Et ET a4 u en a ln u an nz Labiatae. (Briquet.) 349 2. Reifer Kelch siphonartig verlängert und gekrümmt, an der Basis erweitert, gegen die Mitte eingeschnürt und scharf gebogen, mit schiefem Schlunde und fast gleichen Zähnen . . . 2... 140. Burnatastrum. b. Stf. der Stb. an der Basis zu einer hinfen Oele Scheide vereinigt. a. Kelch offen, radförmig-glockig, mit rundlichen Lappen, zur Fruchtzeit sehr stark erweitert, ssermn, häufig, amelon : . 0... 141. Capitanya. ß. Kelch fast gleich 5zähnig, glockig, zur Fruchtzeit rim, verändert. Schlankes Kraut mit dorsiventralen, een Spicastris . . . ...... 142. Englerastrum. y: Kelch 2lippig; a obere Zahn eiförmig, die ee kurz mit dem oberen ver- einigt oder frei und = abgestutzt, die 2 vorderen zu 4 Unterlippe verwachsen. Auf- rechtes Kraut mit terminalen, dichtblütigen, nicht dorsiventralen Spicastris 143. Solenostemon. c. Stf. der Stb. an der Basis zu einer geschlossenen Scheide vereinigt. a. Kelch 2lippig nach . oder 3/3, zur Fruchtzeit zwar vergrößert, aber nur schwach verändert . : . ...20...144,. Coleus. 8. Kelch zur Eruchtzeit 5 apselläris, mie. zusammengezogenem Schlunde, an der Basis durch einen unregelmäßigen Riss die Nüsschen frei lassend 145. Neomüllera. B. Reifer Kelch beerenförmig, mit saftigen Wänden, am Schlunde zusammengezogen. Stb. 2, die vorderen; die 2 oberen zu fädlichen Staminodien reduciert . . 146. Hoslundia. 134. Aeolanthus Mart. Kelch eiförmig, glockig oder röhrig, am Eingange abge- stutzt oder ausgeschweift gezähnt, seltener deutlich gezähnt, zur Fruchtzeit am Schlunde etwas zusammengezogen, an der Basis durch einen kreisförmigen Riss dehiscierend. Blkr. mit exserter, etwas abgebogener, nach oben zu schief erweiterter Röhre; Oberlippe kurz, stumpf 4zähnig; Unterlippe ganzrandig, länger, kahnförmig concav, aber nicht tief. Stb. 4, mächtig, mit freien, ungezähnten Stf., in der Blumenkronenunterlippe herabgebogen. Discus vorne zum Nectarium auswuchernd. Gr. am Gipfel kurz und pfriemlich 2spaltig. Nüsschen rundlich, glatt, etwas comprimiert. — Verzweigte Kräuter oder kleine Sträucher mit oft etwas fleischigen oder membranartigen B. Cymen in terminalen, rispigen Blüten- ständen oder gestielt, lockerer verzweigt, mit dorsiventral disponierten, sitzenden oder kurz gestielten Bl. Bracteen den Laubb. ähnlich oder durch Kleinheit und Gestalt deut- lich differenziert; Vorb. klein oder winzig. Blkr. meistens blass violett oder blau. Etwa 25 Arten, im tropischen und subtropischen südlichen Afrika. Sect. I. Euaeolanthus Brig. Blütenstand locker rispig, mit gestielten Cymen und sitzenden oder fast sitzenden, auf verlängerten Gesamtstielen dorsiventral disponierten Bl. $& A. Chilocalycina Brig. Kelch kurz röhrig, 2lippig, mit ganzrandigen, abgerundeten Lippen, die Unterlippe kürzer, zur Fruchtzeit sehr schwach ausgerandet. 1 Art, 4A. virgatus Gürke, kleiner Strauch mit großen Bracteen, sitzenden, lanzettlichen oder lineal lanzettlichen, an der Basis verschmälerten, etwas fleischigen, beiderseits kahlen B. und ährenförmigen, axillären oder terminalen Cymen, im Ghasalquellengebiet. $& 2. Heterodonta Brig. Kelch glockig oder eiförmig, ungleich aber deutlich 5zähnig, der obere Zahn breiter, oft größer; die unteren Zähne kürzer, schmäler, 3eckig-spitz oder schmal lanzettlich. — A. elsholtzioides Brig., in Angola, krautig, mit aufsteigenden, verzweigt be- haarten Zweigen, eiförmigen, am Gipfel kurz zugespitzten, an der Basis zum Stiele ver- schmälerten, fast kahlen, am Rande doppelt gesägten B., dicht genäherten, dachziegelig sich deckenden Scheinwirteln, eilanzettlichen Bracteen und 3eckig-lanzettlichen Zähnen, der obere breiter. A. Bichneriahnus Brig. im oberen Kongogebiet, strauchig, mit eilänglichen, am Gipfel kurz zugespitzten, gestiellen, etwas fleischigen, oe angedrückt behaarten, unten sametig behaarten, am Rande unregelmäßig gekerbt-gezähnelten B., längerem, etwas coloriertem Kelchoberzahn und kürzeren, 3eckigen Unterzähnen. $ 3. Gürkeana Brig. Kelch cylindrisch-röhrig, ungleich aber deutlich 5zähnig; Oberzahn 3eckig; Seitenzähne 3eckig-lanzettlich, länger als die übrigen; Unterzähne rundlich-eiförmig, hoch verwachsen. — 4 Art, A. Holstii Gürke, in Usambara, mit eilänglichen oder eilanzett- lichen, an der Basis zum Blattstiele verschmälerten, am Gipfel stumpfen oder spitzlichen, am Rande unregelmäßig gezähnelten oder sehr kurz und schwach behaarten, unten schwarz drüsigen B., die oberen sitzend. $ 4. Truncata Brig. Kelch eiförmig oder glockig, am Eingange abgestutzt oder undeut- lich ausgeschweift-gezähnt. — A. suavis Mart. im tropischen Ostafrika (in Brasilien cultiviert), 350 Labiatae. (Briquet.) mit fast sitzenden, länglichen, verkehrt-eiförmigen, stumpfen, ganzrandigen oder unregelmäßig E gezähnten B. A. parvifolius Benth. in Südafrika, mit gestielten, eiförmigen, kaum gezähnten, viel kleineren B. A. pubescens Benth. am Flusse Quorra, mit dicht behaarten Bracteen und Kelchen. A. abyssinicus Hochst. in Abessinien, ganz kahl, mit fast sitzenden, lineal lanzett- lichen, ganzrandigen B. A. pinnatifidus Hochst. (Fig. 104 M—0O) mit fiederig gelappten, unteren B., ebenfalls in Abessinien. A. Candelabrum Brig., den vorigen ähnlich, mit einem großen, armleuchterartigen, durch lang gestielte Cymen gebildeten Blütenstand, in Angola, Andere zu dieser Gruppe gehörende Arten sind A. ambustus Oliv., A. Büllneri Gürke, A. canescens Gürke, A. Poggei Gürke, A. ukamensis Gürke, A. Welwitschü Brig., A. morensis Schweinf. etc. Sect. II. Cephalaeolanthus Brig. Cymen in kopfiörmig rispigen, terminalen Blüten- B ständen gedrängt, sitzend oder fast sitzend. Reifer Kelch röhrig, am Eingange abgestutzt. — A. floribundus Briq., strauchig, mit dicht angedrückt behaarten Zweigen, verkehrt lanzett- lichen, am Gipfel stumpfen oder abgerundeten, an der Basis allmählich zum Stiele ver- B: schmälerten, beiderseits grünen, kahlen, am Gipfel schwach gezähnelten, sonst ganzrandigen B., in Angola. Verwandte Arten sind A. Engleri Brig. und A. obtusifolius Briqg., ebenfalls in Angola. A. Poggei Gürke im oberen Kongogebiete, strauchig, mit kahlen Zweigen und B. und kräftiger Blatt- und Bracteennervatur. u 135. Alvesia Welw. Kelch während der Anthese fast kugelig-glockig, sehr kurz abgestutzt 2lippig oder ausgeschweift gezähnt, zur Fruchtzeit häutig, netzig-aderig, stark blasenförmig aufgetrieben, am Schlunde geschlossen. Blkr. mit kaum exserter, abge- bogener, oberhalb des Kelches zu einem schiefen, breit glockigen Schlunde erweiterter Röhre; Oberlippe fast ganzrandig, klein, ausgebreitet, zurückgebogen; die Seitenlappen bilden beiderseits einen schmalen Saum zum Schlundeingang; Unterlippe eilänglich, con- cav, schwach kahnförmig. Stb. 4, in der Blumenkronenunterlippe herabgebogen, mit freien, ungezähnten Stf. Discus dick, gleich oder schwach 4lappig. Gr. am Gipfel sehr kurz und spitz 2spaltig. Nüsschen breit verkehrt-eiförmig, etwas warzig. — Aufrechte Halbsträucher mit schmal lanzettlichen, ganzrandigen, am Rande umgebogenen B. und kleinen, abfälligen Bracteen. Scheinwirtel reichblütig in terminalen, filzigen Spicastris. Blkr. rosa. 1 Art, A. rosmarinifolia Welw. (Fig. 404 P), im tropischen Afrika. 136. Pyenostachys Hook. (Echinostachys E. Mey.) Kelch eiförmig-glockig, gleich, mit 5 pfriemlichen, steifen, zuletzt = abstehenden, etwas dornigen Zähnen. Blkr. mit exserler, = scharf herabgebogener, am Schlunde = erweiterter Röhre; Oberlippe kurz, aufrecht, 4zähnig; Unterlippe länger, ganzrandig, concav, = kahnförmig. Stb. 4, in der Blumenkronenunterlippe herabgebogen, mit freien, ungezähnten Stf. Discus fast gleich. ° Gr. am Gipfel sehr kurz und pfriemlich, gleich 2spaltig,. Nüsschen = rundlich, glatt. — Aufrechte Kräuter. Scheinwirtel dicht, in terminalen, einfachen, gedrängten Spicastris; Bracteen kürzer als der Kelch. Blkr. blau. Etwa 8—40 Arten, vorwiegend im tropischen Afrika, einige in Südafrika und auf Mada- gaskar. — A. Reticulatse Brig. B. unterseits hervortretend, netzig-aderig berippt, runzelig. re P. reticulata Benth. (Fig. 404 T) in Südafrika, filzig-behaart, mit sitzenden oder kurz ge- E stielten, eilänglichen oder fast lanzettlichen, gezähnten B. P. niamniamensis Gürke im Ghasal- quellengebiete, mit sitzenden oder sehr kurz gestielten, lanzettlichen, grob gesägten, lederigen, beiderseits kurz angedrückt behaarten, mit roten Drüsen versehenen B. und kugeligen Kelch- röhren. — B. Laevia Brig. B. mit einfacher, unten nicht oder schwach hervortretender Nervatur. P. coerulea Hook. (Fig. 104 S), kahl, mit sitzenden, ei- oder lineal-lanzettilichen, spitzen, dünnen B., in Madagaskar. P. abyssinica Fres. in Abessinien, behaart, mit gestielten, eilörmigen, zugespitzten, grob gesägten, an der Basis keilförmigen B. und drüsig behaartem Kelche. P. Schweinfurthi Brig. im Ghasalquellengebiete, mit sehr lang und schmal lanzett- lichen, gestielten, beiderseits grünen, kahlen, fast ganzrandigen oder regelmäßig gesägten B. und kopfförmigen Spicastris. P. Meyeri Gürke am Kilimandscharo, der P. coerula ähnlich, aber mit größeren Bl. und einem zur Fruchtzeit mehr vergrößerten und gekrümmten Kelche, Andere Arten sind P. urticifolia Hook. in Südafrika, P. Volkensü Gürke, im tropischen Afrika { sehr verbreitet, P. Eminii Gürke im Seengebiet etc. r 137. Anisochilus Wall. Kelch eiförmig, fast aufrecht, zur Fruchtzeit an der Basis oder gegen die Mitte = erweitert, mit abgestutztem oder schiefem Eingange; Oberlippe Labiatae. (Briquet.) ol aus dem unpaaren, eiförmigen oder verlängerten, gebogenen oder nach vorne gewendeten, oft zuletzt den Schlund = verschließenden Zahne gebildet; Unterlippe aus den vorderen kleineren oder winzigen 4 unteren Zähnen bestehend. Blkr. mit schmaler, exserter, scharf herabgebogener, nach oben zum Schlunde erweiterter Röhre; Oberlippe kurz, stumpf 3—4spaltig; Unterlippe ganzrandig, verlängert, concav, kahnförmig. Stb. 4, in der Blumenkronenunterlippe herabgebogen, mit freien, ungezähnten Stf. Discus 4lappig, der vordere Lappen oft als großes, zur Blütezeit die Fruchtknotenlappen überragendes Nectarium ausgebildet. Gr. am Gipfel kurz, pfriemlich und gleich 2spaltig. Nüsschen eiförmig, glatt. — Kräuter oder Halbsträucher mit oft etwas fleischigen B. Scheinwirtel in eiförmigen, eilänglichen oder cylindrischen, dicht dachziegeligen Spicastris oder Köpfchen mit abfälligen, kurzen Bracteen oder die oberen länger, bleibend und am Gipfel des Blütenstandes einen Schopf bildend. Bl. klein. Etwa 44 Arten in Ostindien, 4 Art im (ropischen Westafrika. Vergl. Hooker, Flora of Brit. Ind. XII, p. 627. $ A. Oleiocalycini Brig. Reifer Kelch mit einer großen, breiten, ganzrandigen, nach ab- wärts gewendeten, den Schlundeingang verschließenden Oberlippe; Unterlippe abgestutzt, undeutlich gezähnt. — A. carnosus (L.; Wall. in Ava und im westlichen Himalaya, und von da durch die Gebirgsketten südlich bis Ceylon, Ajährig, kahl oder filzig, mit langgestielten, stumpfen, fleischigen, gekerbten B., eiförmigen, stumpfen Bracteen und 4eckigen Spicastris; pleomorphe Pflanze. A. scaber Benth., strauchig, grob filzig, mit kurzen, eilänglich-stumpfen, gestielten, dicken, etwas gekerbten B., behaartem Kelche und eiförmig-stumpfer, bewimperler Kelchoberlippe. 4A. eriocephalus Benth. in Behar und auf der dekkanischen Halbinsel, krautig, kahl oder schwach behaart, mit gestielten, breit eiförmigen oder herzförmigen, ge- kerbten B., eiförmigen oder cylindrischen Spicastris, stark behaartem Kelche und zugespitzter Kelchoberlippe. A. Wightii Hook. f. in dem Anamallaygebirge, strauchig, grob filzig, mit kurz gestielten, eilänglichen oder eiförmigen, stumpfen, gekerbten B., langgestielten, schmalen, cylindrischen Spicastris, schwach behaartem Kelche und. kurzer, spitzer Kelchoberlippe. A. paniculatus Benth. in Ceylon und in der dekkanischen Halbinsel, = kahl oder grob filzig, mit kurz gestielten, am Gipfel abgerundeten oder stumpfen, gekerbten B., zahlreichen kleinen Spicastris, kleinem behaartem Kelche und sehr kurzer, stumpfer, bewimperter Kelchoberlippe. $ 2. Anagocalycini Brig. Reifer Kelch mit einer kurzen, breiten, umgebogenen, ganz- randigen oder kurz 3zähnigen, den Schlundeingang nicht verschließenden Oberlippe; Unter- lippe abgestutzt. — A. dysophylloides Benth. auf den Nilgheri- und Anamallaygebirgen, seidig- filzig, strauchig, = niederliegend, mit dicken, fast sitzenden, verkehrt-eiförmigen oder eilänglichen, stumpfen, ganzrandigen oder gekerbten B., lang cylindrischen, axillären und terminalen, kräftig gestielten Spicastris, wolligem Kelche und eingeschlossener Blumenkronen- röhre, A. plantagineus Hook. f., niedrig, strauchig, behaart, mit kleinen, sitzenden, länglichen, stumpfen, ganzrandigen B., kräftigen und filzigen Spicastrumstielen, wolligem Kelche und exserter Blumenkronenröhre, im Bababoodangebirge. A. suffruticosus Wight im Nilgheri- gebirge, strauchig, dicht filzig, mit kurz gestielten, eilanzettlichen, fast spitzen, ganzrandigen B., zahlreichen, langgestielten Spicastris, behaartem Kelche, kurzen, abgestutzten Kelchlippen und exserter, scharf herabgebogener Blumenkronenröhre. A. sericeus Benth. auf der dekka- nischen Halbinsel, aufrecht, dicht seidig-filzig, mit dicht gedrängten, sitzenden, lineal- eilänglichen, stumpfen, fast ganzrandigen, parallel berippten B. und verlängerten Bracteen, A. robustus Hook. f., ebenfalls auf der dekkanischen Halbinsel, strauchig, kräftig, dicht filzig, mit kräftig gestielten, eiförmigen, schwach gekerbten, dicken, unten netzig-aderigen B. und dünnen Spicastris mit wolliger Hauptachse; reifer Kelch bauchig, mit abgestutzter, umge- bogener Oberlippe und sehr kurzer Unterlippe. A. verticillatus Hook. f., seidig behaart, mit sitzenden, schmalen, quirlständigen B. und breiten, lanzettlichen Bracteen, im Concan. $ 3. Rhinocalycini Brig. Reifer Kelch mit einer schmalen, 3zähnigen, helmförmigen oder = schnabelförmigen, nach abwärts gewendeten und den Schlundeingang schließenden Ober- lippe; Unterlippe sehr kurz. — A. pallidus Wall. (Fig. 4104 Q, R) in Birmah und im Sikkim- Himalaya, 4jährig, sehr schwach behaart, mit langgestielten, eilanzettlichen, zugespitzten, dünnen, gezähnten B., filzigem, reifem Kelche und pfriemlichem Mittelzahne der Kelch- oberlippe. ; $& 4. Tegocalycini Brig. Reifer Kelch mit einer stark verlängerten, verkehrt-eiförmigen, ganzrandigen, dachförmig vorspringenden, aber den Schlundeingang nicht verschließenden Oberlippe; Unterlippe mit 4 kurzen, 3eckigen Zähnen. — A. africanus Bak. (A. Engleri Brig.) 352 Labiatae. (Briquet.) in Sierra Leone und im Kongogebiete, mit verkehrt-eilänglichen, = lederigen, unten hervor- tretend netzig-aderigen, gekerbt gezähnten B., abfälligen Bracteen und exserter Bilkr. 138. Stiptanthus Brig. (Anisochilus sect. Stiptanthus Benth., z. T.) Kelch eiförmig, fast aufrecht, zur Fruchtzeit nach oben gebogen, vorne geschlitzt, 5zähnig, alle Zähne spitz, fast gleich, zu einer den Schlundeingang nicht verschließenden Oberlippe vereinigt. Blkr. mit dünner, exserter, herabgebogener, nach oben zu etwas erweiterter Röhre; Oberlippe kurz und stumpf 4lappig; Unterlippe ganzrandig, verlängert, concav. Stb. in die Blumenkronenunterlippe herabgebogen, mit freien, anhängsellosen Stf. Discus mit 4 =. hervortretenden Lappen. Gr. am Gipfel kurz und pfriemlich 2spaltig. Nüsschen ei- förmig, glatt. — Aufrechtes, dünnfilziges, Ijähriges Kraut mit lanzettlichen, dünnen, gesägten B.; Scheinwirtel in gestielten Spicastris mit weißlichen Bilkr. e 4 Art, S. polystachyus (Benth.) Briq., im tropischen Himalaya, im Khasiagebirge und in Assam. — Eine ähnliche Ausbildung des Kelches findet sich unter den Labiaten nur bei der Gattung Majorana wieder. Stiptanthus ist jedenfalls mit Anisochilus eng verwandt; es ent spricht jedoch mehr dem Gattungsbegriffe in der Familie, wenn man diese 2 Gruppen von einander generisch trennt. Ließe man Stiptanthus mit Anisoelähis vereinigt, so wäre eine abgerundele Diagnose der letzteren Gattung kaum mehr möglich. E 139. Plectranthus L’Herit. (einschl. Germanea Lamk., Rabdosia Hassk.) Kelch zur Blütezeit glockig, 5zähnig, zur Fruchtzeit = vergrößert, aufrecht oder nach abwärts ge- wendet, gerade oder etwas gebogen, gleich 5zähnig oder 2lippig, entweder nach ®/, oder 2 '/; im letzteren Falle die Oberlippe ab und zu der Kelchröhre entlang herablaufend. Blkr. mit exserter, an der Basis hinten oft höckeriger oder gespornter, herabgebogener, gegen die Mitte herabgeschlagener oder fast gerader, nach oben zu gleich oder schief zum Schlunde erweiterter Röhre; Oberlippe kurz 3—4spaltig; Unterlippe ganzrandig, verlängert, concav, oft schiffförmig. Stb. 4, 2mächtig, in der Blumenkronenunterlippe herabsteigend, mit freien, anhängsellosen Stf.; Discus vorne zu einem großen, oft die jungen Fruchtknotenlappen überragenden Nectarium ausgebildet. Gr. am Gipfel kurz, pfriemlich und fast gleich 2spaltig. Nüsschen eiförmig oder eilänglich, glatt oder sehr fein punktiert. — Sträucher, Halbsträucher und hohe Kräuter von ziemlich mannig- faltiger Tracht. Cymen in (2-) 6—ooblütigen Scheinwirteln oder locker entwickelt, = ver- wickelte Rispen bildend oder seltener in dichten Spicastris, mit abfälligen, differenzierten Bracteen, die unteren oft von den B. kaum verschieden. Bl. klein oder mäßig, selten groß, meistens gestielt. { Etwa 90 Arten im tropischen und südlichen Afrika, tropischen und subtropischen Asien nördlich bis Japan; einige im malayischen Archipel, in Australien und auf den paci- fischen Inseln. R Untergatt. I. Isodon Benth. Kelch gleich 5zähnig oder 2lippig nach 3/.. Nüsschen eilänglich oder rundlich, am Gipfel stumpf. Fr Sect. I. Aulanthus Brig. Reifer Kelch aufrecht (nach Maximowicz), sehr breit, mit offenem Schlunde, tief 2lippig; Oberlippe sehr breit, mit 3 entfernt stehenden, dornigen Zähnen; Unterlippe mit 2 langen, pfriemlichen Zähnen. Bikr. groß, mit gerader, an der Basis gleicher Röhre. — Asiatische Kräuter. — P. macranthus Hook. f. in Birma, im Khasiagebirge und im Sikkim-Himalaya, schwach behaart, mit gestielten, eilanzettlichen, grob gesägten B, rispigem Blütenstand und gegenständigen Bl. Eng verwandt ist P. longitubus Mig. in Japan, Sect. l1I. Euisodon Brig. (Sect. /sodon und Melissoides Benth.) Reifer Kelch nach ab- wärts gewendet, glockig oder eiförmig, länger als breit, 5zähnig oder 2lippig. Blumenkronen- röhre an der Basis hinten gleich oder höckerig erweitert, aber spornlos, herabgohnpegn und gerade oder herabgeschlagen. ; $ 4. Scrophularioidei Brig. Kelch mit 3zähniger Oberlippe und 2zähniger Unteriippil Blkr. mäßig, mit gerader, am Grunde gleicher Röhre. Cymen in = lockeren Blütenständen, Asiatische Arten. — P. scrophularioides Wall. im gemäßigten Himalaya, fast kahl, mit lang- gestielten, eiförmigen, gekerbten, an der Basis herzförmigen oder keilförmigen B., stumpf gezähntem, reifem Kelche, breiter Blumenkronenröhre und glatten, fast kugeligen Nüsschen. P. pulneyensis Hook. f. auf der dekkanischen Halbinsel, kräftig, behaart, mit kräftig ge- stielten, ei-herzförmigen, nelzig-aderigen, gekerbten, unteren B., stumpf gezähntem, steif Labiatae. (Briquet.) 358 abstehend behaartem, reifem Kelche, kurzer und breiter Blumenkronenröhre und breit ei- länglichen Blumenkronenlappen. P. nigrescens Benth. in Ceylon, aufrecht, fein behaart, mit kleinen, gestielten, ei- oder ei-herzförmigen, gekerbten B., schmalen Cymen, stumpf gezähntem, schwach abstehend und steif behaartem reifem Kelche, kurzer Blumenkronenröhre mit kurzen Lippen und fast kugeligen Nüsschen. ?P. Walkeri Arn. in Ceylon und auf der dekkanischen Halbinsel, mit gestielten, lanzettlichen, gesägten, kahlen B., fast kahlem, stumpf gezähntem, reifem Kelche, breiter Blumenkronenröhre und breit eilänglichen Nüsschen. P, rivularis Wisht auf den Nilghiri- und Anamallaygebirgen, stärker behaart, mit langen, gestielten, gekerbten B. $ 2. Gerardiani Brig. Reifer Kelch kurz 5zähnig oder nur undeutlich 2lippig. Bikr. mäßig, mit gerader, am Grunde gleicher Röhre. Cymen in = lockeren Blütenständen. Asiatische Arten, 4—3 in Afrika. — P. Gerardianus Benth., kräftig, fast kahl, mit langge- stielten, eiförmigen, gekerbten oder gezähnten B., = spitz gezähntem, fast kahlem Kelche und ellipsoidalen Nüsschen, pleomorphe Pfl.; P. oblongifolius Benth. ist ein anomaler Zustand mit leeren, vergrößerten Kelchen. P. striatus Benth. mit kleinen, gestielten, breit eiförmigen, gekerbten B., stumpf gezähntem, steif abstehend behaartem Kelche und eilänglichen Nüsschen. P. hispidus Benth., dicht behaart, mit fast sitzenden, eiförmigen, gekerbten oder gesägten, unten filzigen B., dicht behaartem Kelche und winzigen, ellipsoidalen Nüsschen. Diese Arten sind Be- wohner der Himalaya- und Khasiaketten. P. Stocksi Hook. f. auf der dekkanischen Halbinsel, kahl oder kaum behaart, mit gestielten, eiförmigen oder ei-herzförmigen, gekerbten, dünnen B,., fast spitz gezähnten, etwas rauhen, reifen Kelchen, kurzer, breiter Blumenkronenröhre und breit eilänglichen Röhren. P. Wighti Benth. und P. nilghiricus Benth. auf den Nilghiri- und Anamallaygebirgen sind mit den vorigen verwandt. P. capillipes Benth. in Ceylon, Ajährig, weich behaart, schwächlich, mit kleinen, gestielten, ei- oder herzförmigen, gekerbten B., röhriger Blkr. mit sehr kleiner Unterlippe, stumpf gezähntem, schwach behaartem Kelche und eilänglichen Nüsschen. P. nepetaefolius Benth. auf den Bergen der dekkanischen Halb- insel, lang abstehend behaart, mit gestielten, ei-herzförmigen, gekerbten, sanft behaarten B. und stumpf gezähntem Kelche. P. exeisus Maxim. in der Mandschurei und in Japan, ist durch die am Rande tief geschnitten-gesägten B.' bemerkenswert. — P. Zenkeri Gürke in Kamerun, schwach und kurz behaart, mit eiförmigen oder eilänglichen, lang gestielten, zu- gespitzten, gekerbten, oben kahlen, unten behaarten, dünnen B., 3blütigen Cymen und fast gleichen, lanzettlichen Kelchzähnen, nimmt in der Subsect. eine eigentümliche Stellung ein. — Hierher gehört noch vielleicht eine alpine afrikanische Art, nämlich P. ramosissimus Hook. f. in Fernando Po und in den Bergen Kameruns (?, der Autor giebt in seiner Be- schreibung nicht einmal an, ob der Kelch 2lippig sei oder nicht, und sagt auch nichts von der Gestalt der Kelchzähne). $ 3. Repentes Brig. Kelch gleich 5zähnig. Blkr. mäßig, mit gerader, an der Basis hinten höckerig erweiterter Röhre. Cymen in = lockeren Blütenständen. — P. repens Wall. im ceniralen und östlichen Himalaya, mit lang gestielten, breit ei- oder kreis-herzförmigen, stumpfen, gekerbten B., stumpf gezähntem, etwas rauhem, reifem Kelche und winzigen, breit eilänglichen Nüsschen. $ 4. Coeisae Brig. Kelch 2lippig. Blkr. mäßig, mit herabgebogener oder herabge- schlagener, an der Basis hinten höckerig erweiterter Röhre. Cymen in = lockeren Blüten- ständen. — P. Coeisa Ham. in Birma, auf den Khasiagebirgen, im gemäßigten und im subtropischen Himalaya, aufrecht, mit eiförmigen, an der Basis zum Blattstiele herablaufenden B., spitz gezähntem Kelche und großer, sackförmiger Blumenkronenunterlippe. P, menthoides Benth. in Ceylon und im Süden der dekkanischen Halbinsel, behaart oder filzig, mit ge- stielten, eiförmigen, an der Basis zum Blattstiele verschmälerten, gekerbten B., grob be- haartem, = spitz gezähntem Kelche und kurzer Blkr. P. Maddeni Benth. im gemäßigten Himalaya, dem P. Coetsa ähnlich, aber mit stumpf gezähntem Kelche. P. melissoides Benth. im Khasiagebirge, krautig, aufrecht, mit kleinen, sitzenden oder kurz gestielten, eiförmigen oder rundlichen, gekerbten B., lockeren Blütenständen, steif abstehend behaartem, spitz ge- zähntem, reifem Kelche, kurzer, breiter Blumenkronenröhre und kugeligen Nüsschen. $ 5. Rugosi Brig. Kelch gleich 5zähnig. Blkr. mit herabgebogener oder herabgeschlagener, an der Basis hinten höckerig erweiterter Röhre. Cymen in = lockeren Blütenständen. — P. rugosus Wall. in Afghanistan, Marwar, Bhotan und im westlichen Himalaya, strauchig, mit Sternhaaren versehen, mit kurz gestielten, eiförmigen oder elliptischen, stumpfen, ge- kerbten, runzeligen, unten dicht weißfilzigen B. und sehr behaartem, spitz gezähntem Kelche, Natürl. Pflanzenfam. IV. 3a. 93 394 Labiatae. (Briquet.) Sect. III. Pyramidium Benth. Reifer Kelch aufrecht, röhrig, gleich 5zähnig. Blkr. mit herabgebogener, an der Basis höckerig erweiterter Röhre. Nüsschen 3eckig, eilänglich, zu- gespitzt. — P. ternifolius Don im tropischen Himalaya, im Khasiagebirge, in Bengal, Assam, Behar, Birma und Südchina, kräftig, dicht weißwollig, mit gegenständigen oder 3wirteligen, fast sitzenden, lanzettlichen, zugespitzten, gesägten, runzeligen BB Cymen in dichten, weiß behaarten Rispen, kurz und stumpf gezähntem Kelche und kurzer, behaarter Blkr. P. cali- cinus Benth. (Fig. 404 D—F), filzig-behaart, aufrecht, mit 3wirteligen, fast sitzenden, eiläng- lichen, an der Basis keilförmigen, runzeligen B., eiförmig-röhrigem Kelche und pfriemlichen Kelchzähnen, in Südafrika. 2 Sect. IV. Amethystoides Benth. Reifer Kelch aufrecht, glockig, gleich 5zähnig. Bikr. mit an der Basis hinten höckerig erweiterter Röhre. Bl. locker rispig, in gestielten, ent- wickelten.Cymen. Japanisch-chinesische Arten. — P. inconspicuus Mig. in Japan, mit kurz gestielten, eiförmigen, an der Basis keilförmigen, am Gipfel zugespilzten, grob gekerbt- gesägten B. und behaarten Nüsschen; die B. der Blütenregion den Laubb. ähnlich. P. serra Maxim. in Mandschurien, mit gestielten, beiderseits an den Nerven behaarten, sonst kahlen, eiförmigen, zugespitzten, grob gesägten B., violetter Blkr. und am Gipfel bärtig behaarten Nüsschen. P. glaucocalyc Maxim. in Mandschurien, Nordchina und Japan, mit eiförmigen, zugespitzten, grob und abstehend gesägten B., weißer Blkr. und am Gipfel warzigen Nüsschen; eine var. japonicus (Burm.) Maxim. (P. Maximowiezü Miq., P. Buergeri Miq., P. Coetsa Benth. z. T.) in Japan, mit behaarten und drüsig-punktierten, stumpfen, gezähnten B. und weißlich- behaartem Kelche. P. amethystoides Benth. mit eirundlichen, gekerbten, an der Basis lang verschmälerten, ganzrandigen B. und glockigen, kurz gezähnten Kelchen, in China. Ver- wandte Arten sind P. dubius Vahl und P. inflexus Vahl in Japan. Untergatt. II. Germanea (Lamck.) Benth. Kelch 2lippig nach 1/, (vergl. Sect. VI. $ 3); Oberlippe eiförmig, selten den Zähnen der Unterlippe ähnlich, dann aber an der Basis breiter und mehr abstehend; Unterlippe mit schmäleren, spitzen oder pfriemlichen Zähnen. Sect. V. Germanea Benth. Reifer Kelch nach abwärts gewendet; Oberlippe eiförmig; Unterlippe mit lanzettlich-pfriemlichen Zähnen, die untersten an der Basis vereinigt. Blkr. mit an der Basis hinten sackförmiger oder gespornter Röhre. — Südafrikanische Sträucher und Halbsträucher, 4 Art in Australien. Scheinwirtel locker 3—6blütig, in einfachen oder verzweigten Spicastris und sitzenden Cymen. — P. saccatus Benth. mit niederliegendem, halbstrauchigem Stengel, gestielten, kreisförmigen oder rhomboidalen, an der Basis abge- stutzten, grob gezähnten B., lockeren, einfachen Spicastris und sehr breiter, an der Basis hinten stumpf sackförmiger Blumenkronenröhre. P. fruticosus Lamck. mit gestielten, breit eiförmigen, fast herzförmigen, doppelt gesägten, = kahlen B., differenzierten Bracteen, lockeren Spicastris und an der Basis hinten gespornter Blumenkronenröhre. P. ciliatus E. Mey., der vorigen Art ähnlich, aber mit behaarten Zweigen, an der Basis hinten stumpf sackförmiger, nach oben contrahierter Blumenkronenröhre und erweitertem, häutigem Kelche mit bewim- perten Zähnen. P. pratensis Gürke in Usambara und am Kilimandscharo, mit lang gestielten, eiförmigen, an der Basis rundlichen oder fast herzförmigen, oben spitzen, gesägten, beiderseits behaarten B., ziemlich dichten Spicastris, kurz röhrigem Kelche und an der Basis hinten sackförmig erweiterter Blumenkronenröhre. P. longicornis F. Müll. in Queensland, behaart, mit gegen den Grund des Stengels gedrängten, eilänglichen, stumpfen, ausgeschweift-gezähnten, kurz gestielten B., 6blütigen Scheinwirteln und lang gespornter Blumenkronenröhre. Sect. VI. Coleoides Benth. Reifer Kelch nach abwärts gerichtet; Oberlippe meistens eiförmig, seltener 3eckig oder lanzettlich; die Zähne der Unterlippe spitz und schmäler. Blkr. mit einer an der Basis hinten gleichen oder höckerig erweiterten, aber nicht gespornten Röhre. — Kräuter und Sträucher von sehr mannigfaltiger Tracht. $ A. Stachyanthi Brig. Cymen fast sitzend, mit sehr kurz gestielten Bl. in verlängerten, =+ dichten Spicastris. Kelchoberlippe eiförmig, von den Zähnen der Unterlippe nur mäßig verschieden. Blkr. mit gegen die Mitte herabgeschlagener Röhre. — P. marrubioides Hochst. im abessinischen Hochgebirge, mit aufrechlem, dickem, behaartem Stengel, eilänglichen, stumpfen, gekerbten, an der Basis zum Blattstiele verschmälerten, dicken, fleischigen, etwas behaarten B., verlängerten Spicastris mit getrennten Scheinwirteln. °P. cylindraceus Hochst., ebenfalls im abessinischen Hochgebirge, = weißfilzig, mit eiförmigen, gekerbten, an der Basis keilförmigen, dicken, dünn filzigen, weißlichen B., genäherten Scheinwirteln, oder die 3 unteren getrennt, und stark gelb behaarten Kelchen. P. Fischeri Gürke am Kilimandscharo und im Massaihochland, mit der vorigen eng verwandt, aber mit größerem Kelchoberzahn und länger behaarten Kelchen. oh 1 All Z nen. a une ad Dun ae Hal nl a a 2 ins u Labiatae. (Briquet.) 355 $ 2. Defoliati Brig. Cymen mit sehr gestielten Bl. in = verlängerten Spicastris. Kelch- oberlippe aus breiter Basis lang zugespitzt, abstehend; Unterlippe mit genäherten, an der Basis schmäleren Zähnen. Bl. mit gegen die Mitte herabgeschlagener Röhre. — P. defoliatus Hochst. im abessinischen Hochgebirge, behaart, mit wirteligen, abfälligen B. und großer Blkr. Fig. 104. A Hoslundia verticillata Vahl, vollständige Bl. — B Andröceum von H. verticillata Vahl. — C reifer Kelch von A. verticillata Vahl. — D Bilkr. von Plectranthus calicinus Benth. — E Kelch von P, calicinus Benth. — F Andröceum von P. calicinus Benth. — @ (oleus palustris Vatke, vollständige Bl. — H (. palustris Vatke, Andröceum mit Gr. — J Capitanya otostegioides Gürke, Blkr. — K Kelch von C. otostegioides Gürke. — L Andrö- ceum von (. otostegioides Gürke. — M Blkr. und Geschlechtsorgane von Aeolanthus pinnatifidus Hochst. — N junger Kelch von A. pinnatifidus Hochst. — 0, a reifer Kelch von A. pinnatifidus Hochst., b Deckel mit Nüsschen, c Cupula. — P rreifer Kelch von Alvesia rosmarinifolia Welw. — Q Kelch von Anisochilus pallidus Wall. — R Bikr. und Geschlechtsorgane von A. pallidus Wall. — S Kelch von Pycnostachys coerulea Hook. — T Blkr, von P. reti- tulats Benth. — U Köpfchen von Peltodon pusillus Pohl. — V Kelch von P. pusillus Pohl. — W Kelch von Marsy- "pianthes Chamaedrys (Vahl) 0. K.— X, a Tetrachaenium von M. Chamaedrys (Vahl) 0. K., b Nüsschen von der Seite gesehen, c Nüsschen in ventraler Ansicht. — F Hyptis membranacea Benth., vollständige Bl.— Z Kelch von H. membranacea Benth. — Al Nüsschen von H. membranacea Benth. — Bl vollständige Bl. von Zriope crassipes Benth. — C1 reifer Kelch von Z. crassipes Benth. — D! vollständige Bl. von Zavandula Stoechas L. — Eı Tetra- chaenium von Z. Stoechas L., b Nüsschen in ventraler Ansicht, c discoidaler basilärer Kragen der Nüsschen, 23# 356 Labiatae. (Briquet.) $ 3. Malinvaldiani Brig. Scheinwirtel 6—40blütig, zu 2—6 in lockeren, köpfchenförmigen = Gruppen vereinigt, mit verlängerten Gesamtstielen und Blütenstielen und kleinen, abfälligen Bracteen. Kelch anfangs mit eiförmiger, nicht herablaufender Oberlippe und sehr kurzen; 3eckigen Zähnen der Unterlippe; zur Fruchtzeit vergrößert, nach oben zu häutig erweitert ” die seitlichen Zähne mit dem oberen zur Oberlippe erweitert, die unteren 3eckig-zugespitzl. Blkr. mit herabgeschlagener Röhre. — 4 Art, P. Malinvaldi Briq., in Abessinien, strauchig, mit abstehend verzweigten Zweigen, vor der Anthese abfälligen, breit eiförmigen, am Gipfel fast stumpfen, an der Basis rundlichen oder zum Stiele kurz verschmälerten, etwas fleischigen, beiderseits grünen und sehr kurz behaarten, fast ganzrandigen B. und großer Bikr. $ 4. Laxiflori Brig. Cymen meistens gestielt, in 6blütigen Scheinwirteln; diese in lockeren oder gedrängten Spicastris. Kelchoberlippe eiförmig, von den Zähnen der Unterlippe sehr verschieden. Blkr. mit = gerader oder sanft herabgebogener Röhre. — P. vestitus Benth. in Madagaskar, mit dicht behaarten Zweigen, gestielten, eielliptischen, stumpflichen, etwas gekerbten, an der Basis keilförmigen, runzeligen, dicht behaarten B., pfriemlich zugespitzten Zähnen der Kelchunterlippe; die Ränder der Kelchoberlippe nicht herablaufend. Verwandte madagassische Arten sind P. canescens Benth. und P. longiflorus Benth. P. coloratus E. Mey. in Südafrika, mit breiten, eiförmigen, gekerbten, an der Basis ungleich verschmälerten, schwach abstehend behaarten B., pfriemlich-zugespitzten Zähnen der Kelchunterlippe und sehr langer, gerader Blumenkronenröhre. P. Eckloni Benth. am Kap, fein filzig, mit breiten, eiförmigen, zugespitzten, gekerbt-gesägten, an der Basis ungleich verschmälerten, kahlen B. und kürzerer, breiterer Blkr. P. laxiflorus Benth. vom Kap bis Angola, mit aufrechtem, be- haartem Stengel, gestielten, eiförmigen, zugespitzten, gekerbten, an der Basis herzförmigen, runzeligen, derb behaarten B., lockeren Spicastris, gestielten, 3blütigen Cymen, eiförmigen Kelchen, lanzettlich-zugespitzten Zähnen der Kelchunlerlippe und sanft herabgebogener Blumenkronenröhre; die Ränder der Oberlippe nicht herablaufend. P. orbicularis Gürke in Usambara und Sansibar, mit langgestielten, kreisförmigen, grob gezähnten B. P, Holstii Gürke in Usambara, mit eiförmigen oder ei-rhombischen, lang gestielten, kleinen, gezähnten B., die obere Kelchlippe länger als die Zähne der Unterlippe. Mit den letzteren Arten verwandt sind P. violaceus Gürke in Usambara, P. albus Gürke am Kilimandscharo, P. kamerunensis Gürke in Kamerun, P. hylophilus Gürke in Kamerun, P. miserabilis Brig. im oberen Kongo- gebiete etc. $ 5. Punctati Brig. Scheinwirtel mit entwickelten, reichblütigen Cymen. Kelchoberlippe eiförmig, der Röhre entlang = herablaufend; die unteren Zähne lanzettlich. Blkr. mit herab- seschlagener Röhre. — P. punclatus (L.) L’Herit. in Abessinien, abstehend behaart, mit kurz gestielten, eiförmigen, stumpfen, gekerbten, an der Basis rundlichen B. Hierher scheinen noch P. Leschenaultii Benth. in Java und P. coleoides Benth. in den Nilgherrigebirgen zu gehören. — Diese Gruppe bedarf noch näherer Untersuchung; die von mir gesehenen Blüten- stände waren zu jung, um genau beschrieben werden zu können. $ 6. Vulgares Brig. Scheinwirtel 2—10blütig, gedrängt, mit gestielten oder sitzenden Cymen. Kelchoberlippe = eiförmig, der Röhre entlang meist nicht oder kaum hberablaufend; die unteren Zähne meist lanzettlich. Blkr. mit herabgeschlagener Röhre. — A. Polyanthi Brig. Scheinwirtel 40blütig, selten 6—A0blütig. — Aa. Indische Arten. P. incanus Link (P. cordi- folius Benth.) vom Himalaya bis zu den Anamallayketten, krautig, grob behaart, mit großen, breit herzförmigen, gekerbten, lang gestielten B., pfriemlichen Zähnen der Kelchunterlippe ° und kurzer Blumenkronenröhre. P. subincisus Benth. auf der dekkanischen Halbinsel und in Ceylon, kahl oder fast kahl, mit ei-kreisförmigen, stumpfen, lang gestielten und ge- schweift-gekerbten B., rundlicher Kelchoberlippe, pfriemlichen Zähnen der Kelchunterlippe und sehr kleiner Blumenkronenröhre. P. Parishii Hook. f. in Tenasserim, Ajährig, schmächtig, mit ei-kreisförmigen, grob gekerbten oder fast gelappten, in einen jänsen Stiel verschmä- lerten B. und schmaler, am Schlunde erweiterter Röhre; die Kelchoberlippe 3eckig. P. zei- laniecus Benth. in Ceylon (unbekannt im wilden Zustande), fein drüsig-behaart, mit kurz gestielten, kreis-herzförmigen, gekerbten B., winzigen Scheinwirteln, rundlicher, apiculierter Kelchoberlippe, piriemlichen Zähnen der "Kelchunterlippe und ee Blumenkronenröhre. P. fruticosus (Benth.) Wight in den Pulneybergen der dekkanischen Halbinsel, kräftig, strauchig, mit filzigen Zweigen, en ei- oder herzförmigen, stumpf zugespitzten, grob gekerbten, unterseits weißkilzigen B., dorsiventral disponierten Spicastris, eiförmiger Kelchoberlippe und zugespitzten Zähnen der. Kelchunterlippe. Andere, mit den vorigen verwandte Arten sind P. urtieifolius (Benth.) Hook. f. auf der dekkanischen Halbinsel, P. Griffithii Hook. f. im öst- lichen Assam, P. crenulatus Hook. f. im oberen Assam, P. Heiferi Hook. f., wahrscheinlich in 2 Labiatae. (Briquet.) 357 Tenasserim (kein Standort vom Autor angegeben). — Ab. Australisch-paeifische Arten. P. foelidus Benth. im tropischen Australien, mit dickem, behaartem Stengel, kurz gestielten, breit eiförmigen, gekerbten, an der Basis abgestutzten oder herzförmigen, dicken, sehr runze- ligen, stark behaarten B., genäherten Scheinwirteln, weich behaarten Kelchen, eiförmig- lanzettlicher Kelchoberlippe und weich-pfriemlichen Zähnen der Kelchunterlippe. P. congestus R. Br. in Queensland, mit gestielten, eiförmigen, stumpfen, gekerbten, an der Basis keil- förmigen, dicken, runzeligen, weißlich-behaarten B., dichten Spicastris, stumpfer Kelchober- lippe, lanzettlichen Zähnen der Kelchunterlippe und kleiner Blkr. P. parviflorus R. Br. (mit den var. elatior Benth., graveolens [R. Br.) Brig. und australis [R. Br.) Briq.) in Australien, in Mauritius und auf den Sandwichinseln, sowie P. Sieberii Benth. im tropischen Australien, sind mit der vorigen Art verwandt. P. Forsteri Benth. auf den Neuhebriden, fast kahl, mit gestielten, eiförmigen, stumpflichen, an der Basis keilförmigen, entfernt gekerbten B., kahlen Kelchen mit eiförmiger Oberlippe, lanzettlichen, seitlichen Zähnen und pfriemlichen unteren Zähnen, scheint auch kaum von P. parviflorus specifisch verschieden zu sein. — Ac. Afri- kanisch-arabische Arten. P. rotundifolius Spr. angeblich in Mauritius, mit niederliegendem, wurzeltreibendem Stengel, gestielten, eirundlichen, stumpflichen, gekerbten, an der Basis rundlichen oder verschmälerten, dicken, nervigen, kahlen B., breit eilänglicher, spitzlicher Kelchoberlippe, abgestuizten seitlichen Zähnen und breit eiförmigen, an der Basis vereinigten, sehr kurz zugespitzien unteren Zähnen. P. ternatus Sims auf Madagaskar und auf den Co- moren, P. madagascariensis Benth. (auch in Afrika und nördlich bis Südarabien verbreitet), P. hexaphyllus Bak. etc. sind andere madagassische Arten dieser Gruppe. P. ovatus Benth. in Südarabien, mit kurz gestielten, eiförmigen, zugespitzten, gekerbten, an der Basis abge- rundeten, oberseits derben B., aderigen, fein behaarten, reifen Kelchen, eiförmiger, spitz- licher Kelchoberlippe und lanzettlichen Zähnen der Kelchunterlippe. P. petiolaris E. Mey. in der Capcolonie und in Natal, mit breiten, lang gestielten, fast rundlichen, grob gezähnten, an der Basis herzförmigen, fast kahlen B., rhomboidalen Bracteen, eiförmiger, zugespitzter Kelchoberlippe und eilanzettlichen Zähnen der Kelchunterlippe. P. tomentosus Benth. in Natal, mit gestielten, breit eiförmigen, stumpfen, grob gekerbten, an der Basis rundlichen, beiderseits behaart-filzigen B., rhomboidalen, abfälligen Bracteen, eiförmiger Kelchoberlippe, lanzettlich-pfriemlichen Zähnen der Kelchunterlippe und langer, am Schlunde erweiterter Kelchröhre. Andere verwandte südafrikanische Arten sind P. Thunbergi Benth., P. strigosus Benth., P. hirtus Benth. etc., ferner P. cyaneus Gürke in Usambara, P. crenatus Gürke in Usambara ete. — B. Spanianthi Brig. Scheinwirtel armblütig, mit meist 2blütigen Cymen. Afrikanische Arten. P, usambarensis Gürke in Usambara, mit lang gestielten, breit eiförmigen oder rhombisch-eiförmigen, spitzen, gesägten, lang und zerstreut behaarten B., bleibenden Bracteen, lang gestielten Bl., 3eckig spitzer, etwas herablaufender Kelchoberlippe, zugespitzten seitlichen Zähnen und längeren, lanzeltlich-zugespitzten unteren Zähnen. Mit dieser ver- wandt sind P. flaccidus (Vatke) Gürke an der Sansibarküste und P. Emini Gürke im Seen- gebiete. $ 7. Singuliflori Gürke. Bl. lang gestielt, einzeln in den Achseln der gestielten Bracteen. Kelch mit eiförmiger, zugespitzter, nicht oder schwach herablaufender Oberlippe und lanzett- lichen Zähnen der Unterlippe. Blkr. gelb, mit kurzer Röhre, Nüsschen schwarz. Afrika- nische Kräuter mit derb behaarten Stengeln. — P. tetragonus Gürke in Usambara, mit eilänglichen, in den Stiel allmählich herablaufenden, am Gipfel spitzen, beiderseits kahlen, oder unterseits an den Nerven schwach behaarten B., bleibenden Bracteen, röhrigem, reifem Kelche, mit 3eckig-lanzettlichen seitlichen Zähnen und lanzettlich-pfriemlichen unteren Zähnen P. melanocarpus Gürke in der Massaisteppe, von dem vorigen durch den zur Fruchtzeit reifen, deutlicher röhrenförmigen Kelch mit stumpfer Oberlippe verschieden. Nutzen. Mehrere Plectranthus-Arten besitzen essbare Knollen und werden deswegen von den Einwohnern cultiviert, z. B. P. incanus Link, P. rotundifolius Sims und P. ternatus Sims in Madagaskar. Diese Knollen besitzen den Geschmack und ähnliche ernährende Eigen- schaften wie unsere Kartoffeln; sie enthalten meistens reichlich Stärke. Weitere knollen- treibende Arten sind P. miserabilis Brig. im oberen Kongogebiete, P. esculentus M. E. Brown in Natal (UÜmbondive oder Kaffir potato der Einwohner), P. floribundus N. E. Brown im trop. Afrika etc. Einige andere Arten werden als officinelle Pfl. cultiviert; man zieht aus denselben durch Destillation oder durch einfaches Kochen die durch die zahlreichen Drüsen secernierten ätherischen Öle, welche fieber- und rheumatismustreibende Eigenschaften be- sitzen sollen, jedenfalls aber, wie viele andere Labiaten, als schweißtreibend zu bezeichnen sind. Am bekanntesten unter den offieinellen Plectranthus-Arten sind P. graveolens R. Br., P. fruticosus Wight und P. zeylanicus Benth. 358 Labiatae. (Briquet.) 140. Burnatastrum Brig. (Plectranthus & Burnatastrum Brig. olim). Kelch zur Blüte- zeit glockig, etwas gebogen, fast gleich 5zähnig mit 3eckig-verlängerten Zähnen, zur Fruchtzeit syphonartig verlängert und gekrümmt, der untere Teil erweitert nach abwärts gerichtet, der obere Teil nach einem scharfen Bogen und einer Einschnürung nach oben gerichtet, mit schiefem Schlundeingang; der obere Zahn etwas breiter, die untersten Zähne durch einen tieferen Schnitt getrennt und gegen den Schlundeingang zurückge- bogen. Blkr. mit an der Basis aufsteigender, vorne höckerig erweiterter, weiter aufwärts herabgebogener, erweiterter, innen kahler Röhre; Oberlippe aufrecht, kurz 4lappig; Unterlippe an der Basis zusammengezogen, verlängert, concav, kahnförmig, ganzrandig. Stb. 4, in der Blumenkronenunterlippe herabgebogen, mit freien, anhängsellosen Stf. Discus vorne zum Nectarium auswuchernd. Gr. am Gipfel sehr kurz 2lappig. Nüsschen sehr klein, 3eckig-eilänglich, am Gipfel abgerundet, glatt und glönzend, durch Riss des basalen erweiterten Teils der Kelchröhre zuletzt frei werdend. — Hohe, kurz grünlich behaarte Kräuter oder Halbsträucher mit abfälligen B. Bl. sehr kurz gestielt, in locker gestellten, gegenständigen Dichasien; diese Dichasien lösen sich gleich in dorsiventrale lockere Monochasien. Blkr. mäßig, exsert. 2 Arten, B. lanceolatum (Boj.) Brig. und B. lavanduloides (Bak.) Briq., in Madagaskar 4 andere, B. spicatum (E. Mey.) Briq., in Südafrika. — Ich habe früher die Art aus Mada- gaskar zu Plectranthus unter dem Namen P. Burnati als eigene Section gestellt; die Ent- wickelung des Kelches während der Blütezeit und seine schließliche Gestalt sind aber so merkwürdig, dass eine generische Abtrennung gerechtfertigt erscheint. Die Gestalt des reifen Kelches ist ja von derjenigen der Hyptis-Arten mit gekrümmten Kelchen durchaus ver- schieden, und für die Gruppe der Plectranthinae hat keine Gattung etwas Ahnliches aufzu- weisen. Der Name P. Burnati ist dadurch entstanden, dass Bentham seinen P. lanceolatus in dieselbe Gruppe als P. cylindraceus, P. marrubioides etc. stellt (vergl. oben unter Plec- tranthus sect. Coleoides & Stachyanthi), deren Blütenstand ein total verschiedener ist, so dass nicht geahnt werden konnte, es sei in diese Gruppe eine mit der Diagnose völlig wider- sprechende Art aufgenommen worden. Was B. spicatum (E. Mey.) Brig. betrifft, so ist seine Angehörigkeit zu Burnatasirum noch etwas zweifelhaft, da ich keine reifen Kelche gesehen habe. In der Tracht stimmt aber diese Art mit B. lanceolatum, und Bentham beschreibt die reifen Kelche treffend als »circinnati«e. Die von Baker als P. lavanduloides aus Central- madagaskar beschriebene Pfl. scheint mir auch trotz der sehr verschieden gestalteten B. generisch hierher zu gehören. 141. Capitanya Schweinf. Kelch radförmig-glockig, 5lappig, mit rundlichen Lappen, die unteren kürzer, zur Fruchtzeit vergrößert, häutig-papierartig, netzig-aderig. Blkr. mit exserter, oberhalb der Mitte scharf herabgeschlagener Röhre. Oberlippe ei- förmig, aufrecht, ganzrandig; Unterlippe verlängert, am Gipfel stumpf, ganzrandig, kahn- förmig, mit gewellten Rändern. Stb. 4, 2mächtig, mit anhängsellosen, an der Basis zu einer hinten offenen Scheide vereinigten Stf. Discus vorne zum Nectarium kaum wuchernd. Gr. am Gipfel pfriemlich 2spaltig. Nüsschen eiförmig, glatt. — Etwas suc- culentes Kraut mit niederliegenden und aufsteigenden Stengeln. Scheinwirtel 6blütig, in dichten, terminalen, aufrechten Spicastris mit abfälligen Bracteen. 4 Art, C. otostegioides Gürke (Fig. 404 J—L), in Abessinien und im Kilimandscharo- gebiete. 142. Englerastrum Briq. Kelch zur Blütezeit kugelig-glockig, fast gleich 5zähnig, zur Fruchtzeit kaum vergrößert, schwach nach abwärts gerichtet. Blkr. mit exserter, gerader, an der Basis nicht höckerig erweiterter, nach oben zu zum Schlunde erweiterter Röhre: Oberlippe kurz 4lappig; Unterlippe verlängert, concav. Stb. 4, in der Blumen- kronenunterlippe herabgebogen, mit anhängsellosen, an der Basis zu einer hinten offenen Scheide vereinigten Stf. Gr. in der Blumenkronenunterlippe herabgebogen, am Gipfel pfriemlich 2spaltig. Discus vorne zum Nectarium wuchernd. Nüsschen ei-kugelig, glatt. — Stark verzweigtes, schmächtiges Kraut. Scheinwirtel I—2blütig, entfernt, in axil- lären, lang gestielten, dorsiventral disponierten Spicastris, mit kleinen Bracteen. A Art, E. Schweinfurthii Brig., im Ghasalquellengebiete. Labiatae. (Briquet.) 359 143. Solenostemon Schum. et Thonn. (Plectranthus Sect. Heterocylix Benth.) Kelch eiförmig-glockig, zur Fruchtzeit nach abwärts gerichtet, 2lippig; Oberlippe eiförmig, mit der Kelchröhre entlang etwas herablaufenden Rändern, die seitlichen Zähne klein, mit der Oberlippe vereinigt; die unteren Zähne zu einer stumpfen, ganzrandigen oder am Gipfel winzig 2gezähnelten, zur Fruchtzeit nach innen gebogenen Unterlippe vereinigt. Bikr. mit exserter, schmaler, scharf herabgebogener, nach oben zu schief und schwach zum Schlunde erweiterter Röhre; Oberlippe kurz 4zähnig; Unterlippe verlängert, concav, ganzrandig. Stb. 4, 2mächtig, in der Blumenkronenunterlippe herabgebogen, mit an- hängsellosen, an der Basis zu einer hinten offenen Scheide vereinigten Stf. Discus vorne zum Nectarium wuchernd. Gr. am Gipfel kurz und pfriemlich 2spaltig. Nüsschen ei- förmig, glatt. — Aufrechte Kräuter. Scheinwirtel locker 6—ooblütig, in verlängerten, lockeren Spicastris mit abfälligen Bracteen. 3—4 Arten im tropischen Westafrika. — S. monostachyus (Pal. de Beauv.) Briq. (Plec- irantha Palisoti Benth.) mit eiförmigen, stumpfen, gekerbten, an der Basis rundlichen oder herzförmigen, beiderseits an den Nerven behaarten B., entfernten Scheinwirteln und 2zäh- niger Kelchunterlippe. S. ocimoides Schum. et Thonn. (Coleus africanus Benth., S. africanus Brig.) mit an der Basis rundlichen, zum Stiele herablaufenden B., reichblütigen Scheinwirteln und ungeteilter oder fast ungeteilter Kelchunterlippe. S. bullatus Briq. (Coleus bullatus Briq. olim) mit eiförmigen, am Gipfel zugespitzten, an der Basis rundlichen oder sehr kurz zum Stiele verschmälerten, runzeligen, netzig-aderigen, gekerbt-gesägten B., farbiger, etwas herab- laufender Kelchoberlippe, abgestutzten Seitenlappen und häutiger, am Gipfel 2zähniger Kelch- unterlippe. 144. Coleus Lour. Kelch eiförmig-glockig, zur Fruchtzeit nach abwärts gewendet, seltener fast aufrecht; Oberlippe eiförmig, größer als die übrigen Zähne der Unterlippe, mit manchmal der Kelchröhre entlang herablaufenden Rändern; Seitenzähne eiförmig- abgestutzt oder schmal und spitz; die unteren Zähne spitz, oft über die Mitte verwachsen. Blkr. mit exserter, herabgebogener oder öfter scharf herabgeschlagener, nach oben zu gleicher oder zum Schlunde erweiterter Röhre; Oberlippe stumpf 3—4spaltig; Unterlippe ganzrandig, concav, meistens kahnförmig. Stb. 4, 3mächtig, in der Blumenkronenunter- lippe herabgebogen, mit an der Basis anhängsellosen, zu einer geschlossenen, freien Scheide vereinigten Stf. Discus vorne zu einem = großen Nectarium wuchernd. Gr. am Gipfel gleich und pfriemlich 2spaltig. Nüsschen eiförmig oder kugelig-eiförmig, glatt. —- Kräuter, Halbsträucher und Sträucher mit meist gezähnten B. Scheinwirtel 6—00- blütig oder mit lockeren, entwickelten Cymen, in Rispen, Doldenrispen oder Spicastris, mit zurückgebogenen oder abfälligen Bracteen, die oberen manchmal coloriert und bleibend. Etwa 90 Arten in den tropischen und subtropischen Teilen Afrikas, Ostindiens und des malayischen Archipels, 1 Art auch in Australien und auf den paecifischen Inseln. Sect. I. Calceolus Benth. Scheinwirtel 6—A0blütig. Reifer Kelch nach abwärts ge- wendet, innen am Schlunde behaart. Asiatisch-abessinische Arten. — C. caninus (Roth) Vatke (C. spicatus Benth., C. Heynei Benth.) mit abstehend behaartem oder kahlem Stengel, fast sitzenden, verkehrt-eiförmigen bis kreisförmigen, kahlen, fleischigen, ganzrandigen oder - gekerbten B., großen, concaven, abfälligen Bracteen, dicht cylindrischen Spicastris und sehr breiter, abgestutzter Kelchoberlippe, im südlichen Dekkan und in Abessinien. C. Forskohlii (Willd.) Brig. (C. barbatus Benth.) mit lang behaarten Zweigen, gestielten, eiförmigen oder verkehrt-eiförmigen, stumpfen, gekerbten, behaarten B., eiförmigen, abfälligen Bracteen, ent- fernten Scheinwirteln und eiförmiger, spitzer Kelchoberlippe, im subtropischen Himalaya, Behar, auf der dekkanischen Halbinsel, in Ceylon und in Abessinien. C. Zatarrhendi Benth. (Ocimum a. Zatarrhendi Forsk.) aus Südarabien, scheint dem vorigen sehr nahe zu stehen. Sect. II. Aromaria Benth. Scheinwirtel dicht, = kugelig. Reifer Kelch kaum nach abwärts geneigt, innen am Schlunde kahl. — C. amboinicus Lour. (C. aromaticus [Roxb.] Benth.) in Indien, Ceylon, Mauritius und Comoren (kaum im wilden Zustande bekannt), mit an der Basis strauchigem Stengel, behaarten Zweigen, gestielten, breit eiförmigen, gekerbten, an der Basis rundlichen oder verschmälerten, sehr dicken, beiderseits behaarten B., kurzen Bracteen, einfachen Spicastris, entfernt stehenden Scheinwirteln, außen filzigen, fast auf- rechten Zweigen, eiförmiger Kelchoberlippe, kurzen, pfriemlichen Kelchunterzähnen und pur- 3650 Labiatae. (Briquet.) purroter Blkr. Eine var. violaceus Gürke mit violetten Bl., wild am Kilimandscharo. Eine andere verwandte afrikanische Art ist C. lactiflorus Vatke. Sect. II. Solenostemonoides Vatke (Sect. Solenostemon Benth.). Scheinwirtel locker, reichblütig, mit oft beiderseits entwickelten Cymen. Reifer Kelch nach abwärts gewendet, innen am Schlunde kahl. Sehr artenreiche Gruppe, am zahlreichsten in Afrika entwickelt. $ A. Vulgares Benth. Oberlippe des Kelches eiförmig, flach, nicht oder kaum der Röhre entlang herablaufend; die seitlichen Zähne kurz, eiförmig oder abgestutzt, seltener fast lanzett- lich; die unteren Zähne verlängert, von den seitlichen frei, aber unter sich verwachsen. — A. Scutellarioidei Brig. Seitliche Zähne des Kelches abgerundet oder rundlich-abgestutzt; die 2 unteren über die Mitte verwachsen. — Aa. Madagassische Arten. C. Bojeri Benth. in Madagaskar, mit niederem, behaartem Stengel, gestielten, eiförmigen, stumpfen, gekerbten, an der Basis rundlichen oder fast herzförmigen, oben und unten an den Nerven behaarten B,, winzigen Bracteen, verlängerten, einfachen Spicastris, lockeren, = A0blütigen Scheinwirteln und am Schlunde kaum erweiterter Blumenkronenröhre. Verwandte madagassische Arten sind C. Goudotii Brig., C. Persoonii Benth., C. gracilifolius Briq., C. Bernieri Brig. etc. — Ab. Asiatisch-australische Arten. C. parviflorus Benth. auf der dekkanischen Halbinsel, in Ceylon cultiviert, mit feischigem Stengel, knolligen Wurzeln, gestielten, ei-rundlichen, stumpfen, grob gekerbten, kahlen oder fast kahlen B., etwas entfernten Scheinwirteln und kleinen Bl. C. scutellarioides (L.) Benth. unter mehreren Varietäten im malayischen und im indischen Archipel, in Australien und auf Mauritius, fast kahl, mit an der Basis strauchigem Stengel, gestielten, eiförmigen, kurz zugespitzten, gezähnten, an der Basis rundlichen, kahlen oder fast filzigen B., mit abfälligen kurzen Bracteen, verlängerten, an der Basis ab und zu ver- zweigten und locker reichblütigen Spicastris. C. ingratus Benth. in Java, behaart, mit ge- stielten, eiförmigen, zugespitzten, gekerbt-gezähnten, an der Basis rundlichen oder keil- förmigen, beiderseits behaarten B., locker reichblütigen Scheinwirteln, kurzem Gesamtstiel, verlängerten Blütenstielen, abstehend behaarten Kelchen und am Schlunde etwas erweiterter Blumenkronenröhre. C. atropurpureus Benth. im malayischen und indischen Archipel, mit kurz behaarten Stengel, gestielten, breit eiförmigen, gekerbten, an der Basis rundlichen, sehr kurz behaarten B., eiförmigen, kleinen, abfälligen Bracteen, einfachen Spicastris, kurzem Ge- samtstiele und Blütenstielen und am Schlunde erweiterter Blumenkronenröhre. Andere ver- wandte Arten sind €. multiflorus Benth. in Manilla, C. macrophyllus (Bl.) Benth., C. bicolor (Bl.) Benth., C. galeatus (Vahl) Benth. in Java, ©. Blumei Benth. in Java etc. — Ac. Afrika- nische Arten. C. silvaticus Gürke in Usambara, mit eiförmigen, an der Basis stumpfen oder zum Stiele kurz verschmälerten, am Gipfel kurz zugespitzten, grob gesägten, oben kahlen, unten schwach behaarten B., entfernten, 8S—A0blütigen Scheinwirteln, kurzen Gesamtstielen und verlängerten Blütenstielen. C. shirensis Gürke im Nyassalande, behaart, nach oben zu = filzig, mit kurz gestielten, breit eiförmigen B., denjenigen der vorigen Art ähnlich, unten mit kleinen schwarzen Drüsen bestreut und verzweigten, entwickelten, filzigen Blütenständen. C. salagensis Gürke im Togolande, mit langgestielten, eiförmigen, an der Basis verschmälerten, am Gipfel spitzen, gekerbten, beiderseits mit schwarzen, kleinen Drüsen besetzten B., lockeren Spicastris und sehr kurzen seitlichen Zähnen des Kelches etc. — B. Latifolii Brig. Seitliche Zähne des Kelches abgestutzt; die 2 unteren = hoch verwachsen. (Diese Gruppe ist hier En von der vorigen der Übersichtlichkeit wegen abgetrennt, ist aber mit ihr durch die Arten mit rundlich-abgestutzten Seitenzähnen des Kelches eng verbunden.) — Ba. Asiatische Arten. C. acuminatus Benth. in Manilla, mit behaartem Stengel, gestielten, eiförmigen, lang zu- E: gespitzten, tief gesägten, an der Basis rundlichen oder verschmälerten, beiderseits schwach behaarten B., behaart-bewimperten Blattstielen, abfälligen Bracteen, einfachem Spicastrum, locker reichblütigen Scheinwirteln, kurzem Gesamtstiele und Blütenstielen, in Manilla. C. grandifolius Benth. auf der Insel Timor, mit breit-eiförmigen, gestielten, grob gekerbten, an der Basis rundlichen oder = herzförmigen, fast fleischigen B., gefärbten, vor der Anthese den Blütenstand krönenden Bracteen, einfachen, verlängerten Blütenständen, locker reichblütigen Scheinwirteln, kurzem Gesamtstiele, verlängerten Blütenstielen und am Schlunde erweiterter % Blumenkronenröhre. C. laciniatus (Bl.) Benth., mit unregelmäßig geschnitten-gesägten B., in Java etc. — Bb. Afrikanische Arten. C. latifolius Hochst. in den Gebirgen Abessiniens, mit aufrechtem Stengel, breit eiförmigen, gekerbten, an der Basis abgestutzten und kurz in den Stiel herablaufenden, mit wenigen steifen Haaren besetzten B., einfachem Spicastrum, etwas entfernten, reichblütigen Scheinwirteln, kurzem Gesamtstiele und kurzen Cymenzweigen. C. Schweinfurthi Brig. im Ghasalquellengebiete, aufrecht, grün, fast kahl, mit eilanzettlichen, am Gipfel lang zugespitzten, an der Basis zu einem langen Stiel verschmälerten, membran- artigen, beiderseits grünen und fast kahlen, regelmäßig gezähnten B., verlängerten Spicastris, Labiatae. (Briquet.) b 361 reichblütigen Scheinwirteln und gegen die Mitte der Cymenzweige gedrängten Blütenstielen; die Internodien unterhalb der Spicastra sind gedrängt. C. viridis Briq., im oberen Kongo- gebiete, ist den vorigen verwandt, aber mit an der Basis abgestutzten oder herzförmigen B., sehr locker entwickeltem Blütenstande und abgestutzten, gegen die Mitte mucronierten Seitenzähnen des Kelches. C. Poggeanus Briq., ebenfalls im-oberen Kongogebiete, unter- scheidet sich durch gedrängte Cymen, kleinere Bl. und rundlich gekerbte B. C. nervosus Brig. im oberen Kongogebiete, mit eilänglichen, netzig-aderigen, runzeligen, gekerbt-gezähnten, beiderseits grünen B. C. Welwitschiü Brig. in Angola, besitzt auch netzig-aderige B., aber dieselben sind eirundlich, oben angedrückt behaart, unten schwach filzig ete. — C. Preus- siani Brig. Seitenzähne des Kelches lanzettlich oder spitz; die unteren Zähne pfriemlich zugespitzt, = hoch verwachsen. (. Preussii Gürke in Kamerun, behaart oder nach oben zu filzig, mit breit eiförmigen, sehr lang gestielten, am Gipfel zugespitzten, an der Basis sehr kurz verschmälerten, grob gezähnten oder gezähnt-gekerbten, membranartigen, drüsigen, aber sonst kahlen B., lockeren Spicastris, langgestiellen Cymen, eiförmigen, zugespitzten Bracteen und nach Anthese gegen die Oberlippe gebogenen, seitlichen unteren Zähnen des Kelches. C. gymnostomus Gürke in Ostafrika, mit weißfilzigen Zweigen, eiförmigen, an der Basis in einen kurzen Stiel verschmälerten, am Gipfel stumpflichen, gekerbten, beiderseits filzigen, dieken B. und filzigem Kelche. C. repens Gürke ebenfalls in Kamerun, mit kleinen, rund- lichen B., einem kriechenden Stengel und kurzen Blütenständen etc. Fig. 105. A Coleus mirabilis Briq., Zweig mit Blütenstand. — B C. mirabilis Briq., Cyme mit Bl. — ( Lavandula Stoechas L., Zweig. — D Ocimum Basilicum L., blühender Zweig. $ 2. Autraniani Brig. Kelch breit glockig, mit aus einander gespreizten Lippen; Ober- lippe eiförmig, gefärbt; Seitenzähne kurz, rundlich; die unteren Zähne zu einer gefärbten, abgestutzten, verlängerten Scheide verwachsen, deren beide Ecken spitz verlängert sind und welche gegen die Mitte 2 kleine fädliche Anhängsel trägt. — 4 Art, C. Antrani Brig., in Abessinien;, krautig, aufrecht, mit behaarten Knoten, breit eiförmigen, an der Basis + herz- förmigen, gestielten, beiderseits grünen, gekerbten B., verlängerten Spicastris, gedrängten Cymen, verlängerten Blütenstielen und großer Blkr. | $ 3. Hiantes Benth. Kelch zur Blütezeit klein, die 4 unteren Zähne kurz, zur Fruchtzeit stark vergrößert, die Oberlippe aufsteigend, mit umgebogenen Rändern. Seitenzähne spitz, 362 Labiatae. (Briquet.) zur Fruchtzeit mit den unteren zu einer verlängerten Unterlippe verwachsen. Blkr. mit herabgebogener Röhre; Schlund und Lippen breit. — C. malabaricus Benth. in Ceylon und in den Travancore- und Nilghirigebirgen, mit breiten, lanzettlichen oder eiförmigen, membran- artigen, langgestielten, spitzen oder zugespitzten, gekerbten B. und lockeren Cymen; unter zahlreichen Varietäten bekannt (var. mollis [Benth.) Hook. f.; var. leptostachys [Benth.] Hook. f.; var. Macraei [Benth.) Briqg.; var. macrophyllus [Benth.] Briq.; var. ovatus [Benth.] Briq. etc.). C. macrostachys Benth. in Java, dem vorigen verwandt, aber mit eiförmigen, gestielten, zu- gespitzten, an der Basis rundlichen, oben und unten an den Nerven steif behaarten, gekerbt- sesägten B., abfälligen Bracteen, verlängerten, fast einfachen Spicastris und lockeren, ent- fernten Scheinwirleln. Hierher, aber eine ganz eigenartige Stellung einnehmend, gehört auch C. mirabilis Brig. (Fig. 405 A, B), strauchig, mit = grünlich-filzigen, aufrechten Zweigen, lanzettlichen, am Gipfel spitzen, an der Basis zum Stiele verschmälerten, oben grünen, unten weißfilzigen, unregelmäßig gekerbt-gesägten oder gezähnten B., die oberen fast ganzrandig; mit großen, verlängerten, verzweigten Blütenständen, entwickelten Scheinwirteln, zuge- spitzten, häufigen, vor der Anihese dachziegelig sich deckenden Bracteen und sehr großen, prächtigen, blauen Bl.; diese Pfl. kommt in Angola und im oberen Kongogebiete unter mehreren Formen vor. $ 4: Longiflori Benth. Kelch zur Blütezeit klein, die 4 unteren Zähne kurz; zur Frucht- zeit stark vergrößert, nach abwärts gerichtet; Oberlippe eiförmig, zugespitzt, mit flachen Rändern; die seitlichen Zähne klein, mit den unteren zu einer Unterlippe = verwachsen. Blkr. mit langer, gebogener, am Schlunde etwas erweiterter Röhre und kleinen Lippen. — C. inflatus Benth. in Ceylon, kahl oder an den Blattnerven flaumig, mit gestielten, breiten, eiförmigen, zugespitzten, gezähnten, an der Basis lang verschmälerten B., abfälligen Bracteen, etwas verzweigten Spicastris, unregelmäßig cymösen Scheinwirteln und kurzen Blüten- stielchen; eine var. Benthamianus (Arn.) Briq., ebenfalls in Ceylon, besitzt dickere, schmälere B. $ 5. Paniculati Benth. (z. T.) Reifer Kelch mit kurzer, breiter Röhre; Oberlippe zuge- spitzt, mit flachen Rändern; die 4 Zähne der Unterlippe frei oder fast frei. Blkr. mit herab- gebogener oder herabgeschlagener, am Schlunde erweiterter Röhre; Unterlippe verlängert- kahnförmig. Meistens afrikanische Arten. — C. lanuginosus Hochst., krautig, aufrecht, mit gestielten, eiförmigen, gekerbten, an der Basis verschmälerten, dünnen, beiderseits mit langen Haaren bedeckten B., einfachem Spicastrum, 40—20blütigen Scheinwirteln und lang schmal- lanzettlichen unteren Zähnen des Kelches, in Abessinien. C. trichophorus Brig. in den Bergen Abessiniens, von der vorigen besonders durch eine hinten höckerig erweiterte Blumenkronen- röhre verschieden. C. palustris Vatke (Fig. 404 G, H) ebenfalls in Abessinien, besitzt fast sitzende, herzförmig-eiförmige, gesägte, stumpfliche, oben etwas rauhe, unten fast kahle B., abfällige Bracteen, dichte, reichblütige Blütenstände, lanzettliche, seitliche Zähne und pfriemliche untere Zähne des Kelches. Andere verwandte abessinische Arten sind C. edulis Vatke (C. tuberosus Rich.), C. rivularis Vatke, C. Schimperi Vatke, C. albidus Vatke, C. alpinus Vatke (bei einer Höhe von 3000 m) etc., ferner C. aquaticus Gürke am Kilima- ndscharo. C. longipetiolatus Gürke in Usambara ist ein kleiner Strauch mit ei-elliptischen, in einen langen Stiel verschmälerten, spitzen, grob gesägten, auf den Nerven schwach behaarten, am Rande bewimperten B., armblütigen Scheinwirteln, linealen Bracteen, eiförmiger, zuge- spitzter Kelchoberlippe; die seitlichen Zähne 3eckig-zugespitzt, die unteren lanzettlich zuge- spitzt. C. camporum Gürke im Kilimandscharogebiete, mit kurz gestielten, breit eiförmigen, an der Basis zum Stiele verschmälerten, am Gipfel stumpfen oder spitzlichen, am Rande grob und unregelmäßig gekerbten, unten filzigen B., entfernten, 6—A0blütigen Scheinwirteln, breit eiförmigen oder rundlichen, zugespitzten Bracteen und abstehend behaarten Blüten- standsachsen. Andere, hierher gehörige Arten sind C. decurrens Gürke, C. montanus Gürke und (C. dissitiflorus Gürke in Kamerun, C. maranguensis Gürke am Kilimandscharo, C. coeru- leus Gürke in Usambara, C. Mechowianus Brig. in Angola und C. membranaceus Brig. im oberen Kongogebiete. C. tricholobus Gürke in Usambara trennt sich von den übrigen Arten der Gruppe durch die außerordentlich langen und schmalen, pfriemenförmigen, unteren Kelchzähne 27 $ 6. Scandentes Brig. Reifer Kelch kurz röhrig; Oberlippe schwach differenziert, etwas breiter als die schmäleren und längeren, freien, unteren Kelchzähne. Spicastra lang ge- stielt, verlängert, mit dorsiventral disponierten Scheinwirteln. — 4 Art, C. scandens Gürke, in Usambara, mit schlanken, vermöge der sparrig abstehenden Zweige im Gebüsche empor- kletternden Stengeln, lang gestielten, eirundlichen, am Grunde stumpfen, am Gipfel spitzen, srob gekerbt-gezähnten, dünnen, beiderseits schwach behaarten B. vg ri h: “ 3 Labiatae. (Briquet.) »63 Nutzen. Zahlreiche Arten werden, wie Plectranthus, als officinelle Kräuter zur Be- reitung von Infusionen in ihrer Heimat benutzt. Wichtiger scheinen die Coleus-Arten in Bezug auf die Ernährung des Menschen zu sein. Mehrere Species werden wegen ihrer an Stärke reichen Knollen cultiviert und als Kartoffeln gegessen, so z. B. C. salagensis Gürke, im Togolande von den Deutschen Salagakartoffel genannt, C. edulis Vatke in Abessinien, C. parviflorus Benth. in Ostindien, Ceylon und im malayischen Archipel, C. Forskohlii Brigq., C. lanuginosus Vatke und C. albidus Vatke in Abessinien, C. dysentericus Baker am Niger etc. — Ferner haben sich in Europa seit den letzten 40 Jahren die Coleus-Culturen ungeheuer entwickelt. Obgleich einige Arten höchst elegante Bl. besitzen, werden diese Arten doch nicht deswegen cultiviert, sondern wegen der weiß, gelb, braun und rot in allen möglichen Weisen panaschierten B.e Es werden die Culturformen in großen Mengen zum Einrahmen von Beeten oder zur Ausführung von Zeichnungen in denselben (Mosaikcultur) verwandt. Besonders ist es C. Blumei Benth. und die verwandten Formen (C. bicolor, C. laciniatus), welcher derartige, sich aber z. T. nur durch Stecklinge erhaltende Culturarten hervorgebracht hat. Mischlinge sind zuerst vom deutschen Gärtner Bause in London zwischen den ex- tremen Formen’: von C. Blumei (C. Verschaffeli Lem.), dem Typus und den benachbarten Arten resp. Varietäten erzielt worden. Daraus sind eine Menge von Formen mit grün, gold- gelb, dunkel purpurrot und schwarzrot gefärbten B. entstanden. Regel gruppiert die zahl- reichen Formen wie folgt: a. B. rot, mit grünem oder gelbem Rande (Coleus bicolor, The Shah, Sunrin, Princesse royale etc.); b. B. auf grünem Grunde, mit gelb und rot oder braun- rot nüanciert (Beauty of Wilmere, Berkeleyi, Bourei, Batemanni, Duchess of Edinburgh, Rückeri, Verschaffelti ete.); ce. B. dunkelrot (Marcel, Renoson, Ramburgh, Ruvesi, Wilsoni); d. B. schwarzpurpur (Hero). — Gegenwärtig scheint jedoch die Vorliebe für die pana- schierten Coleus-Formen ziemlich abgenommen zu haben. 145. Neomüllera Brig. Kelch zur Blütezeit glockig, 5zähnig;; der obere Zahn ver- längert, schmal, die übrigen spitz, kurz, zur Fruchtzeit vergrößert, die unteren Zähne pinselartig gegen den oberen gewendet, mit zusammengezogenem Schlunde, kapselförmig an der Basis erweitert und mit einem unregelmäßigen Riss dehiscierend. Blkr. mit exserter, außerhalb des Kelches gebogener, herabgeschlagener, nach oben zum Schlunde schief erweiterter Röhre; Oberlippe kurz und = stumpf 3—4lappig, aufrecht; Unter- lippe ganzrandig, verlängert, tief kahnförmig. Stb. 4, 2mächtig, in der Blumenkronen- unterlippe herabgebogen, mit anhängsellosen, an der Basis zu einer geschlossenen, den Gr. umhüllenden, freien Scheide vereinigten Stf. Discus vorne zu einem die Frucht- knotenfächer überragenden Nectarium wuchernd. Gr. am Gipfel gleich und pfriemlich 2spaltig. Nüsschen eiförmig, glatt, durch den basalen Riss aus dem Kelche tretend. — Verzweigtes, elegantes Kraut mit gestielten, herzförmigen, gezähnten B. Cymen locker entwickelt, in reichblütigen Doldenrispen; die Achsen aller Ordnungen verlängert; Bracteen abfällig. 4 Art, N. angolensis Briq., in Angola. 146. Hoslundia Vahl (Micranthes Bert.). Kelch röhrig, kurz 3zähnig, zur Frucht- zeit angeschwollen, beerenförmig, mit fleischigem Mesophyll, am Schlunde contrahiert, durch die zusammenneigenden Zähne geschlossen. Blkr. mit = gerader, exserter, nach oben zum Schlunde etwas erweiterter Röhre; Oberlippe sehr kurz 3—4spaltig; Unter- lippe länger, ganzrandig, concav, = kahnförmig. Fertile Stb. 2, die vorderen, in der Blumenkronenunterlippe herabgebogen, mit freien, anhängsellosen Sif.; hintere Stami- nodien kurz fädlich. Discus vorne zum Nectarium wuchernd. Gr. am Gipfel kurz 2- spaltig. Nüsschen eiförmig-länglich, punctiert, im beerenförmigen Kelche eingeschlossen. — Sträucher und Halbsträucher. Scheinwirtel 2—4blütig, in Trauben, die Trauben in pyramidalen Gesamtblütenständen, mit kleinen, abfälligen Bracteen. Bl. klein, weißlich, gestielt. Vorb. winzig, oft bleibend. Etwa 3 Arten im tropischen und subtropischen Afrika. — H. opposila Vahl in Guinea, H. verticillata Vahl (Fig. 404 A—C) in Senegal und im tropischen Westafrika, H. decumbens Benth. an der Delagoabay. 364 Labiatae. (Briquet.) vi. 3. Ocimoideae-Moschosminae. Kelch 2lippig nach !/,, die 4 unteren Zähne bald frei, bald = verwachsen, seltener 2lippig nach °/a oder 5zähnig. Unterlippe der Blkr. kaum länger als die Lappen der Oberlippe, oft schmäler, flach oder schwach concav. Stb. und Gr. über oder auf der Oberlippe herabsteigend. A. Reifer Kelch mit außerordentlich stark vergrößerter, = 3eckiger Oberlippe, welche den Rest des Kelches umhüllt . . . . .....147. Erythrochlamys. B. Reifer Kelch meistens vergrößert, aber Bine specielle Differenzierung der Oberlippe. a. Reifer Kelch fast gleich 5zähnig oder die vorderen Zähne länger. a. Blkr. relativ groß, mit exserter Röhre. Vordere Stf. fast ihrer ganzen Länge nach verwachsen. Gr. am Gipfel ungeteilt und undeutlich und schwach ausgerandet 148. Syncolostemon. ß. Blkr. klein, unscheinbar, mit sehr kurzer Röhre. Vordere Stf. frei. Gr. wie vorhin. Bl. manchmal diöcisch . . - “2... .153. Moschosma. b. Reifer Kelch mit ganzrandiger, nach innen gehogener Da Oberlippe ganzrandig oder beiderseits mit einem schwachen Zahne versehen oder 3spaltig. a. Kelch zur Fruchtzeit eiförmig-glockig, nach abwärts geneigt; beide Lippen durch breite Busen getrennt; die Oberlippe ganzrandig. Hintere Stb. an der Basis mit einem zahnförmigen Anhängsel versehen. . . . ....149. Platostoma. 8. Kelch zur Fruchtzeit röhrig, nach abwärts geneigt; die Oberkane 3spaltig. Hintere Stb. ohne Anhängsel . . .„ . me, 0... 150, SieBpnne x. Kelch zur Fruchtzeit röhrig, fast aufrecht. Scheinwirtel in dichten Köpfchen 151. Acrocephalus. c. Reifer Kelch mit freien oder doch nur zu einem 2zähnigen Gliede verwachsenen unteren Zähnen. o. Ränder der Kelchoberlippe der Röhre entlang nicht herablaufend. l. Kelch zur Fruchtzeit röhrig, verlängert. 4. Reifer Kelch an der Basis ohne besonders entwickelte Rippen. Scheinwirtel in dichten Köpfchen . . . . ..1581. Acrocephalus 2. Reifer Kelch an der Basis nt starken, transversalen Rippen versehen. Scheinwirtel in verlängerten Spicastris. . . . . .. 152. Geniosporum, Il. Kelch zur Fruchtzeit glockig. . . ....153. Moschosma. ß. Ränder der Kelchoberlippe = der Röhre "entlang herablaufend. I. Gr. gleich und pfriemlich 2spaltig. Blkr. meistens mit eingeschlossener oder wenig a Röhre. . Stf. der vorderen Stb. bis über die Mitte verwachsen . . 154. Hemizygia. . Stf. der vorderen Stb. frei . . 2.2.05: 199. Ocmnam 1. A ungeteilt oder undeutlich und sehr wach ausgerandet, an der Spitze meistens kopfig-keulenförmig. Blkr. meistens mit deutlich exserter Röhre 156. Orthosiphon. 147. Erythrochlamys Gürke. Kelch glockig, 5zähnig, 2lippig; Oberlippe breit, mit der Röhre entlang herablaufenden Rändern; Unterlippe mit 3eckig-zugespitzten, fast gleichen Zähnen; zur Fruchtzeit vergrößert, röhrig, die Oberlippe sehr groß 3eckig, die übrigen Teile des Kelches umfassend. Blkr. mit etwas exserter, gerader, am Schlunde schwach erweiterter Röhre; Oberlippe 4lappig; Unterlippe ganzrandig, eiförmig. Stb. 4, 2 mächtig, mit freien, anhängsellosen, sehr langen, exserten Sif., an der Basis bärtig be- haart im unteren Teile, die vorderen am Schlunde der Blumenkronenröhre inseriert. Discus fast gleich. Gr. aufrecht, fädlich, am Gipfel fast ungeteilt (?). Nüsschen in dem bleibenden Kelche eingeschlossen, glatt. — Strauch mit eilanzettlichen, gekerbt-gesägten B. Scheinwirtel 6blütig, mit fast kreisförmigen Bracteen und gestielten, mäßigen Bl. 4 Art, E. spectabilis Gürke, im tropischen Afrika (Massaisteppe). 148. Syncolostemon E. Mey. Kelch glockig oder eiförmig-röhrig, gerade oder fast gerade, zur Fruchtzeit gerade oder nach abwärts gebogen, oft vergrößert, gleich 5zähnig, oft der hintere Zahn breiter, aber nicht mit herablaufenden Rändern, oder die vorderen länger. Blkr. mit exserter, gerader, cylindrischer, am Schlunde kaum erweiterter Röhre; Da a en Da Labiatae. (Briquet.) 365 Oberlippe 4lappig; Unterlippe kaum länger, ganzrandig, concav oder = flach. Stb. 4, % mächtig; die vorderen mit fast bis zum Gipfel verwachsenen Stf., die hinteren frei Discus gelappt, hinten den Frkn. überragend oder nicht. Gr. am Gipfel spitz, keulen- förmig oder kaum geteilt. Nüsschen meistens groß, eilänglich, comprimiert, glatt. — Kleinblättrige Sträucher. Scheinwirtel 2—4blütig, in terminalen, einfachen oder ver- zweisten, oft dicken Spicastris und ganzrandigen, differenzierten, abfälligen Bracteen. Bl. groß oder klein, gestielt. 5—6 Arten in Südafrika. — A. Macranthi Brig. Blkr. exsert, die Länge des Kelches 2 mal und mehr übertreffend. S. rotundifolius E. Mey. (Fig. 106 D—F) mit verkehrt-eiför- migen bis rundlichen B., reichblütigen, dicken Spicastris und fast kahlen, gefärbten Kelchen. S. ramulosus E. Mey. mit verkehrt-eiförmigen, stumpfen, ganzrandigen B., lockeren, ver- zweigten Spicastris und klebrig-behaarten, geraden Kelchen. S. densiflorus Benth. (Fig. 106 H!, €!) mit eiförmigen, spitzen, ganzrandigen oder schwach gezähnten B., dichten, reich- blütigen Spicastris, geraden, klebrig-behaarten Kelchen und lang exserten Blkr. und Stb. — B. Micranthi Brig. Blkr. kaum exsert oder die halbe Länge des Kelches nicht übertreffend. S. dissitiflorus Benth. mit weich behaartem Stengel, eiförmigen, stumpfen, ganzrandigen B., = verzweigten Blütenständen, 2blütigen, entfernten Scheinwirteln und geraden, klebrig- behaarten Kelchen. S. parviflorus E. Mey., weich behaart, mit eiförmigen oder eilänglichen, am Gipfel gesägien B., einfachen oder etwas verzweigten Blütenständen, 2blütigen Schein- wirteln, geraden, klebrig-behaarten Kelchen und kaum exserter Blkr. 149. Platostoma Beauv.*) Kelch glockig-eiförmig, zur Fruchtzeit nach abwärts gewendet, 2lippig; Oberlippe eiförmig, ohne herablaufende Ränder, an der Basis beider- seits Azähnig; Unterlippe eiförmig, ganzrandig, abgestutzt, nach innen gebogen; beide Lippen durch eine breite Einbuchtung getrennt. Blkr. mit sehr kurzer, am Schlunde breit glockiger Röhre; Oberlippe breit, kurz 4spaltig; Unterlippe kaum länger, ganz- randig, concav. Stb. 4, mit freien, an der Basis erweiterten, anhängsellosen Sif. Discus vorne zum Nectarium wuchernd. Gr. am Gipfel 2spaltig. Nüsschen eiförmig, glatt. — Einjährige Kräuter. Scheinwirtel locker, 6—A0blütig, in terminalen, schmächtigen Spicastris, mit differenzierten, kleinen Bracteen und sehr kleinen Bl. 3—4 Arten in Ostindien und im tropischen Afrika. — P. africanum Beauv. (Fig. 106 0—0), aufrecht, behaart, mit gestielten, eiförmigen, stumpfen, gekerbten B., zugespitzten, die Bl. kaum überragenden Bracteen und lockeren, = A0blütigen Scheinwirteln, im tropischen Westafrika. P. flaccidum (Rich.) Hook. f. ist ein im tropischen Afrika und in Ostindien ver- breitetes, schmächtiges, dünnes, = niederliegendes Kraut mit eilänglichen oder eiförmigen, gezähnten oder gezähnt-gekerbten, fast kahlen B. P. Büttnerianum Brig. im oberen Kongo- gebiete, unterscheidet sich von P. africanum Beauv. durch ei-rhombische, breite, tief gesägte B. und zur Fruchtzeit größere Kelche. 150. Mesona Bl. Kelch zur Blütezeit glockig, zur Fruchtzeit röhrig und transversal berippt, nach abwärts gewendet, 2lippig, mit häutigen Lippen; Oberlippe 3spaltig; Unter- lippe abgestuizt, ganzrandig. Blkr.. mit sehr kurzer, am Schlunde erweiterter Röhre; Oberlippe breit, abgestutzt oder kurz 4zähnig; Unterlippe etwas länger, eilänglich, ganz- randig, etwas concav. Stb. 4, mit freien Stf., die hinteren an der Basis mit einem An- hängsel versehen. Discus vorne zum Nectarium wuchernd. Nüsschen eiförmig oder eilänglich, glatt oder fein warzig. — Aufrechte oder von der Basis verzweigte Kräuter. Scheinwirtel reichblütig, in terminalen Spicastris, mit abfälligen, oft colorierten, differen- zierten Bracteen. Bl. klein oder winzig, kurz gestielt. ; 3 Arten in den Khasiagebirgen, Südchina und im malayischen Archipel. — M. palustris Bl. in Java, aufrecht, mit eiförmigen B. und kreis-spathelförmigen Bracteen. M. parviflora (Benth.) Brig. (M. Wallichiana Benth.) (Fig. 106 M, N), aufsteigend oder aufrecht, mit ei- lanzettlichen, an der Basis spitzen B. und eiförmigen, zugespitzten Bracteen. Ferner M. chinensis Benth. in China. 154. Acrocephalus Benth. Kelch zur Blütezeit eiförmig, zur Fruchtzeit verlängert, röhrig, oft an der Basis etwas höckerig, 2lippig; Oberlippe ganzrandig oder sehr kurz #) Bentham schrieb Platysioma. 366 Labiatae. (Briquet.) 3zähnig; Unterlippe ganzrandig, ausgerandet oder 4zähnig, innen am Schlunde kahl. Blkr. mit kurzer, am Schlunde glockiger Röhre; Oberlippe kurz 4spaltig, fast gleich oder die 2 oberen Lappen höher verwachsen als ” übrigen; Unterlippe ana kaum länger; hier und da die Blumenkronenlappen kaum verschieden. Sıb. 4, mit freien, an- hängsellosen Stf. Discus vorne zu einem kleinen Nectarium chem Gr. am Gipfel kurz 2spaltig. Nüsschen eiförmig oder eilänglich, glatt. — Steife Kräuter von sebr mannigfaltiger Tracht. Scheinwirtel meistens in dichten, kugeligen oder cylindrischen Köpfchen, mit dachziegelig sich deckenden, stark differenzierten Bracteen, die 2—4 unteren oft coloriert, - entwickelt und dem Köpfchen eine Hülle bildend. Bl. klein oder sehr klein, blau, violett, lila oder weiß. Etwa 30 Arten im malayischen Archipel, in Ostindien und in Madagaskar, die meisten aber im tropischen Afrika. Sect. I. Acrocephalus Brig. Scheinwirtel in terminalen, seltener axillären, kugeligen, getrennten, gestielten Köpfchen. $ 4. Holochili Brig. Kelch 2lippig, mit ganzrandigen Lippen. — A. villosus Benth. in Madagaskar, aufrecht, dicht behaart, mit eilänglich-elliptischen, gesägten, an der Basis ver- schmälerten, behaarten, unten drüsigen B. und kugeligen, mit einer Hülle versehenen Bracteen. A. elongatus Br, schwach behaart, mit eilanzettlichen, zugespitzten, an der Basis zum Blattstiele verschmälerten, beiderseits grünen, regelmäßig gezähnten oder gekerbt- gezähnten B., fast sitzenden Köpfchen und schwach diflerenzierter Hülle, im oberen Kongo- gebiele. A. Welwitschii Briqg., von verzweigten Haaren bedeckt, mit lanzettlichen, am Gipfel spitzen oder zugespitzten, an der Basis verschmälerten, kurz gestielten, beiderseits grünen, behaarten, entfernt gesägten B., kleinen cylindrischen, gestiellen Köpfchen und schmalen, lanzettlichen, nach abwärts gerichteten Bracteen der Hülle, in Angola. A. angolensis Gürke, ebenfalls in Angola, dicht abstehend behaart, mit kurz gestielten, eilanzettlichen, spitzen, an der Basis verschmälerten, gekerbten, beiderseits behaarten B., wenig zahlreichen, fast kugeligen Köpfchen, rhombischen oder lanzettlich-3eckigen, gekerbten Bracteen der Hülle und bewimperten Kelchlippen. Mit den vorigen verwandt sind A. cylindraceus Oliv. und 4. zambesiacus Bak., ebenfalls im tropischen Afrika. A. Poggeanus Brig. mit lanzettlichen, ver- längerten, am Gipfel zugespitzten, an der Basis zum Blattstiele verschmälerten, beiderseits grünen, schwach behaarten, regelmäßig gekerbt-gezähnelten B., flach kugeligen, gestielten, axillären Köpfchen in beblätterten Blütenständen und wenig entwickelten, unten = weißen Bracteen der Hülle. $ 2. Meriochili Brig. Oberlippe des Kelches eiförmig, ganzrandig oder fast ganzrandig, stumpf oder abgerundet; Unterlippe deutlich ausgerandet oder 2spaltig. — A. coeruleus oliv. im tropischen Afrika, aufrecht behaart, mit lanzettlichen oder eilanzettlichen, zugespitzten, an der Basis verschmälerten, gesägten B., kugelig-cylindrischen, terminalen Köpfchen und bläulichen Bracteen der Hülle. A. campicola Brig. im oberen Kongogebiete, angedrückt be- haart, mit schmal lanzettlichen, spitzen, an der Basis zum Blattstiele verschmälerten, beider- seits grünen, schwach und entfernt gesägten B., großen, ceylindrischen, terminalen, gestielten Köpfchen und sehr breiten, eiförmigen, an der Basis und an der Spitze weißlichen Bracteen der Hülle. $ 3. Odontochili Brig. Oberlippe des Kelches 3zähnig; Unterlippe deutlich ausgerandet oder 2spaltig.. — A. iododermis Brig.,, im oberen Kongogebiete, kommt durch die sehr schwache Ausbildung der Zähne in der Kelchoberlippe der vorigen Gruppe nahe; diese Art besitzt schmal-lanzeitliche, sehr spitze, an der Basis in einen kurzen Blattstiel ver- schmälerten, beiderseits grüne, schwach behaarte, winzig entfernt gezähnte B. und cylin- drische, terminale, gestielte Köpfchen, mit schmal eilanzettlichen, lang zugespitzten, an der Basis bläulichen Bracteen der Hülle. — 4. Schweinfurthi Brig. im Ghasalquellengebiete, mit linealen, sehr spitzen, an der Basis in einen linealen Stiel verschmälerten, winzig abstehend gesägten oder fast ganzrandigen grünen B., flach kugeligen, weißfilzigen, gestielten Köpf- chen in prachtvoller großer Doldenrispe, mit eilanzettlichen, bläulichen Bracteen der Hülle, Zu dieser Gruppe gehören noch A. lilacinus Oliv. und A. Heudelotii Brig. im westlichen tro- pischen Afrika. $4. Schizepichili Brig. Oberlippe des Kelches 3zähnig; Unterlippe ganzandig, abgerundet. — 4A. Büttneri Gürke in Oberguinea, seidig, mit lanzettlichen, spitzen, an der Basis in einen kurzen Stiel verschmälerten, ganzrandigen oder fast ganzrandigen B., fast kugeligen Köpf- chen, seidigen, 3eckigen oder 3eckig-lanzettlichen, zugespitzten Bracteen der Hülle. Labiatae. (Briquet.) 367 $5. Heterochili Brig. Oberlippe des Kelches Azähnig, eiförmig oder 3eckig; Unterlippe 4zähnig. — A. Membranacei. B. häutig, mit einfacher Nervatur. — A. indicus (Burm.) Brig. (A. capitatus Benth. [Fig. 106 R und S]), mit niederliegendem Stengel, eiförmigen oder lan- zettlichen, gestielten, entfernt gesägten B., terminalen und axillären, eiförmigen Köpfchen, und eiförmigen, sitzenden Bracteen der Hülle, in Hindostan, Muneypoor, Birma, Java und Bornev. 4A. graceilis Brig. in Angola, mit schmal-lanzettlichen, sehr spitzen, gezähnelten oder fast sanzrandigen, grünen B., flach kugeligen, terminalen Köpfchen und eiförmigen, zugespitzten, an der Basis weißen, = filzigen Bracteen der Hülle. A. callianthus Brig. im Nyassalande, mit lanzettlichen, sehr spitzen, an der Basis zum Blattstiele verschmälerten, dünnen, beider- seits angedrückt behaarten, grünen, regelmäßig gezähnten B., flach kugeligen Köpfchen mit stark behaarten Stielen und verlängerten, an der Basis papierartigen, weißlich-violetten Brac- teen der Hülle. A. minor Briq. in Angola, ist mit den vorigen verwandt, aber von niedriger ‚Tracht, angedrückt behaart, mit an der Basis stark behaartem Kelche und 3eckiger Kelch- oberlippe. A. sericeus Brig. in Angola, seidig-filzig, mit parallelen, hervortretenden Seiten- nerven der Blattunterseite etc. — B. Reticulati Brig. B. dick, mit netzig-aderiger, hervor- tretender Nervatur. A. reticulatus Brig. mit braun-filzigem Stengel, lanzettlichen, spitzen, an der Basis verschmälerten, fast sitzenden, oben grünen kahlen, unten grünen, behaarten, schwach gezähnten B., braun-filzigen Köpfchen, mit kräftigen Stielen und eiförmigen, spitzen, schmutzig-grünen B. A. Mechowianus Brig. kommt dem vorigen nahe, besitzt aber ge- kerbte B., kleinere Köpfchen und nicht filzige Stengel. A. praealtus Brig. unterscheidet sich durch = flache Köpfchen und häutige, gegen die Basis papierartige, weiße Bracteen der Hülle. Diese drei Arten sind in Angola einheimisch. Sect. II. Malocephalus Brig. Scheinwirtel dicht kugelig, in den Achseln der Laubb. sitzend. — 4 Art, A. axillaris Benth. mit verkehrt-eiförmigen oder eilänglichen, behaarten B., eilänglicher, stumpfer Kelchoberlippe und 4zähniger Kelchunterlippe, in Assam, Sect. III. Botridiocephalus Brig. Köpfchen zu großen Köpfen vereinigt, mit schwach differenzierten Bracteen, diese Köpfe einen großen, schweren, rispigen Gesamtblüten- stand bildend. — A. paniculatus Brig. im oberen Kongogebiete, mit schmal eilänglichen, verschmälerten, an der Basis kurz zum Stiele verschmälerten, beiderseits grünen, schwach steif behaarten, netzig-aderig berippten, gekerbten B. und ganzrandigen Kelchlippen. 152. Geniosporum Wall. Kelch zur Blütezeit eiförmig, zur Fruchtzeit röhrig, stark transversal berippt, fast aufrecht oder nach abwärts gewendet, 5zähnig, der obere Zahn breiter mit nicht herablaufenden Rändern, die seitlichen frei oder mit dem hinteren zu einer Oberlippe vereinigt, die vorderen frei oder zu einer Unterlippe vereinigt. Blkr. mit kurzer, am Schlunde glockiger Röhre; Oberlippe breit, kurz Aspaltig; Unterlippe kaum länger, nach abwärts gebogen, ganzrandig, fast flach. Stb. 4, mit freien, anhängsellosen Stf. Discus vorne zum Nectarium wuchernd. Gr. am Gipfel kurz 2spaltig, mit meistens flachen, erweiterten Lappen. Nüsschen eiförmig oder eilänglich, glatt oder fein warzig. — Aufrechte oder niederliegende, kahle oder abstehend behaarte Kräuter, selten Halb- sträucher. Scheinwirtel reichblütig, in einfachen oder kaum verzweigten, terminalen Spicastris, mit an der Basis meistens gefärbten, papierarligen oder knorpeligen Bracteen. Bl. klein oder sehr klein, meistens gestielt. Etwa 12 Arten, in Ostindien, Madagaskar und im tropischen Afrika. $ A. Prostrata Brig. Stengel schmächtig, niederliegend, an der Basis olt wurzeltreibend, Kelchoberlippe 3zähnig; die Unterlippe 2zähnig. Hintere Stf. an der Basis schwach behaart. G. prostratum (L.) Benth. auf der dekkanischen Halbinsel und in Ceylon, mit gestielten eiförmi- gen bis lanzettlich-linealen, an der Basis verschmälerten B., reichblütigen Scheinwirteln, die unteren entfernt stehend, und innen am Schlunde behaartem Kelche; eine var. gracile (Benth.) Thwaites, mit kahlen, schmäleren B. G. thymifolium Benth. in Madagaskar, mit sitzenden, eiförmigen, stumpefn, gekerbten B. und weißen knorpeligen Bracteen. $ 2. Heterodonta Brig. Stengel aufrecht, kräftig. Kelchoberlippe 3zähnig, der mittlere Zahn breiter, die Unterlippe 3zähnig. Hintere Stf. an der Basis schwach behaart. — G. coloratum (Don) Brig. (G. strobiliferum Wall.) (Fig. 106 J—L) mit fast sitzenden, eilänglichen, spitzen, am Grunde verschmälerten, gezähnten, rauhen B., genäherten Scheinwirteln, die untersten getrennt, und fast sitzenden Kelchen. $ 3. Anisodonta Brig. Stengel meistens aufrecht, kräftig. Kelchoberlippe 3eckig oder eiförmig; die Unterlippe 4zähnig. Hintere Stf. an der Basis meistens dicht behaart. — 6. indicum (Burm.) Brig. (G. elongatum Benth.) im nördlichen Circars und in Ceylon, neigt 368 Labiatae. (Briquet.) durch die schwach behaarten hinteren Stbf. gegen die vorige Gruppe; die Stengel sind an der Basis etwas niederliegend, die B. kurz gestielt, ei-lanzettlich spitz, gesägt, die Kelche kurz gestielt. G. madagascariense Benth. mit an der Basis niederliegendem Stengel, gestielten, eiförmigen oder eilänglichen = stumpfen, gekerbten, an der Basis rundlichen oder herz- förmigen, runzeligen, beiderseits behaarten B. und an der Basis stark behaarten hinteren Stf., in Madagaskar. G. membranaceum Briq. (G. glabrum Gürke), kahl, mit häutigen, am Grunde verschmälerten B. und an der Basis schwach behaarten hinteren Stf., in Centralmada- gaskar. G. rotundifolium Brig. in Angola, mit elliptisch-kreisförmigen, gekerbten, unten grün- lichen, am Grunde fast herzförmigen, sehr kurz gestielten B. und breiten, weißen, unteren Bracteen. G. angolense Brig. in Angola, bat 3wirtelige, eilängliche, stumpfliche, am Grunde zum Blattstiele verschmälerte, fast fleischige, gekerbte B. G. lasiostachyum Brig. in Angola, trennt sich von den vorigen durch das wollig-filzige Spicastrum. G. scabridum Brig. im oberen Kongogebiete, ist von den übrigen durch die netzig-aderigen, runzeligen, steif rauh behaarten B. und Bracteen sehr verschieden. $ 4. Gürkeana Brig. Stengel aufrecht, halbstrauchig. Kelchoberlippe 3zähnig; Unterlippe häutig, eiförmig, ganzrandig. — G. affine Gürke, im Seengebiete, mit kurz gestielten, breit eiförmigen, spitzen oder stumpflichen, an der Basis rundlichen oder herzförmigen, gekerbten, behaarten B., kreisförmigen unteren Bracteen und langgestielten Bracteen. 153. Moschosma Reichb. (Basilicum Mönch* , Lumnitzera Spreng., Lehmannia Jacq.) Kelch eiförmig oder glockig, zur Fruchtzeit = nach abwärts gewendet, innen am Schlunde kahl, schwach verlängert; der hintere Zahn oder die 3 hinteren etwas größer, aber ohne herablaufende Ränder, die seitlichen und vorderen Zähne fast gleich. Blkr. mit eingeschlossener oder kurz exserter, am Schlunde erweiterter Röhre; Oberlippe 4lappig, die 2 oberen Lappen ab und zu höher verwachsen als die übrigen; Unterlippe etwas länger, flach oder schwach concav. Stb. 4, 2mächtig, mit freien, anhängsellosen Stf. Discus gleich oder vorne zum Nectarium wuchernd. Gr. am .Gipfel 2spaltig, mit sehr kurzen oder mehr entwickelten, pfriemlichen Lappen. Nüsschen eiförmig, = com- primiert, glatt. — Ausdauernde oder 4jährige Kräuter. Scheinwirtel 6—10blütig und dorsiventral, oder ooblütig und fast gleich, in axillären und terminalen, oft rispig dis- ponierten Spicastris, mit kleinen Bracteen. Bl. winzig. 5—6 Arten, in den tropischen Teilen der alten Welt. Sect. I. Eumoschosma Brig. Bl. 8; Scheinwirtel 6—ooblütig. — M. polystachyum (L.) Benth. (Fig. 106 T, V, W), in den Tropen der alten Welt verbreitet, mit glatten oder kaum rauhen Stengelkanten, eiförmigen, gestielten, gezähnten B.,, 6—10blütigen Scheinwirteln und kurzen Griffellappen; pleomorph (var. siereocladum Brigq., var. flaccidum Briq., var. dimi- diatum |Benth.] Briq., var. moschatum [Benth.]) Briq., [M. australe Benth.). M. multiflorum (Hochst.) Benth., in Abessinien, mit filzigen Zweigen, fast sitzenden, kreisförmigen, grob ge- kerbten, an der Basis herzförmigen, dicken, unten filzigen B., stark yerzweigtem Blütenstande, größerer Blkr. und deutlichem, 2spaltigem Gr. M. riparium Hochst. in Natal, mit gestielten, eiförmigen, gekerbten, dicken, beiderseits behaarten B., sonst der vorigen Art ähnlich. Sect. II. Myriostachya Benth. Bl. diöcisch; & Bl. mit exserter Blkr., in schmalen, lockeren Spicastris, © Bl. mit kurzer Blkr., dichten Spicastris. — 4 Art, M. myriostachyum Benth. im Zambesigebiete. 154. Hemizygia Brig. (Ocimum sect. Hemizygia Benth.) Kelch glockig, zur Frucht- zeit etwas vergrößert; Oberlippe breit, eiförmig, mit schwach herablaufenden Rändern; Unterlippe mit kurzen, breiten seitlichen und pfriemlichen unteren Zähnen. Blkr. mit schwach exserter, innen nackter, am Schlunde erweiterter Röhre; Oberlippe 4lappig; Unterlippe herabgebogen, kaum länger, ganzrandig, = flach. Stb. 4, 2mächtig, die 2 hinteren frei, ohne Anhängsel, die 2 vorderen bis zur Mitte verwachsen, stark nach ab- wärts gebogen. Discus vorne zum Nectarium = wuchernd. Gr. am Gipfel 2spaltig. Nüsschen verkehrt-eiförmig, glatt. — Kleiner Strauch mit fast sitzenden, eilänglich- *) Der Name Basilicum Mönch besitzt eine unbestreitbare Priorität vor Moschosma Reichb.; er ist aber während nahezu 400 Jahren von Niemandem gebraucht worden. Des- halb wird hier noch einstweilen, wie in den schon besprochenen ähnlichenFällen, die übliche Benennung beibehalten. ni. - 1 Er E Labiatae. (Briquet.) 369 linealen oder lanzettlichen, ganzrandigen, am Rande umgebogenen, = filzigen B. und filzig behaarten Kelchen. Scheinwirtel armblütig, in lockeren, terminalen Spicastris mit differenzierten Bracteen. 4 Art, H. teucriifolia (Hochst.) Brig. in Natal. — Der Hauptunterschied von Hemizygia gegenüber Ocimum liegt, wie bei Syncolostemon, in der merkwürdigen Verwachsung der Stf. bei beiden vorderen Stb. 155. Ocimum Linn. (einschl. Becium Lindl.) Kelch eiförmig oder glockig, zur Fruchtzeit nach abwärts gewendet; Oberlippe verkehrt-eiförmig oder kreisförmig, mit der Röhre entlang herablaufenden Rändern; Seitenzähne meistens kurz, die vorderen zu- gespitzt, manchmal hoch verwachsen. Blkr. mit eingeschlossener, selten exserter, innen nackter, meistens am Schlunde schief erweiterter Röhre; Oberlippe fast gleich 4spaltig; Unterlippe kaum länger, herabgebogen, ganzrandig, flach oder sehr schwach concav. Stb. 4, mit freien oder die vorderen an der Basis verwachsenen Stf., die hinteren an der Basis mit oder ohne Anhängsel. Discus I—-4lappig, der vordere Lappen größer, seltener alle Lappen am Anfang der Anthese die Höhe des Fruchtknotenlappen erreichend. Gr. am Gipfel kurz 2spaltig, mit fast gleichen, flachen oder zugespitzten Lappen. Nüsschen ei- förmig oder fast kugelig, glatt oder fein warzig, im nassen Zustande klebrig-schleimig. — Kräuter oder kleine Sträucher von sehr variabler Tracht. Scheinwirtel 6blütig, selten bis 10blütig, in terminalen, einfachen oder rispigen Spicastris, mit meistens gestielten, ganzrandigen, die Bl. gewöhnlich nicht überragenden, oft abfälligen Bracteen. " 50-60 Arten in den wärmeren Teilen beider Welthälften. Sect. I. Ocimodon Benth. Hintere Stf. an der Basis mit einem Anhängsel versehen. $ A. Basilica Brig. Reifer Kelch ganz nach abwärts geneigt; die Oberlippe kreisförmig, mit breiten, bis zur Mitte der Kelchröhre herablaufenden Rändern; die Unterlippe mit ei- förmigen, spitzen, seitiichen Zähnen, und schmäleren, längeren, nicht oder kaum verwachse- nen unteren Zähnen. Kräuter, seltener kleine Sträucher. — 0. Basilicum Linn. (Fig. 405 D) ist eine in zahlreichen Varietäten bekannte, in den wärmeren Teilen Asiens und Afrikas einheimische, aber vielfach cultivierte Art. Sie besitzt eiförmige oder eilängliche, gestielte, an der Basis verschmälerte, gezähnte oder fast ganzrandige, kahle oder fast kahle B., ge- trennte Scheinwirtel, große bewimperte Kelche, und eine entwickelte den Kelch ücerragende Blkr. Beispielsweise mögen folgende Formen hier erwähnt werden: var. pilosum (Willd.) Benth., var. ciliatum (Hornem.) Briq., var. lanceolaium (Schum.) Brigq., var. integerrimum (Willd.) Brig. etc. etc. O.canum Sims in Ostindien, Ceylon, Java, dem südöstlichen Asien, Madagas- kar, tropisch Afrika, sonst auch in Amerika cultiviert, mit der vorigen Art eng verwandt, jedoch leicht durch 2 mal kleinere Bl., kleinere an beiden Enden verschmälerte, fast ganz- randige, unten kurz weißliche, behaarte B. zu unterscheiden. O0. Forskolei Benth. in Arabien, trennt sich von den beiden erwähnten Arten durch die kurz gestielten, an der Basis rund- lichen; dicken B. ab. O0. Fischeri Gürke im tropischen Afrika (Massaihochland) hat kleine, schmale, ganz kurz gestielte oder sitzende B. und breit eiförmige, sitzende, große, an der Spitze des Spicastrums schopfig hervortretende Bracteen und relativ große Bl. O. minimum L. bisher nur cultiviert bekanut, mit lang gestielten, eiförmigen, fast ganzrandigen, kahlen B., einfachen kurzen Spicastris, lockeren Scheinwirteln und kurzen, spitzen, unteren Kelch- zähnen, 0. menthaefolium Hochst. in Athiopien, Abessynien und Südarabien, in der Tracht dem O. basilicum var. iniegerrimum (Willd.) Briq. recht ähnlich, aber strauchig und mit kurz weißlich behaarten B. O. fruticulosum'’Burch. am Kap, halbstrauchig, mit lanzettlichen oder linealen, fast ganzrandigen, in einen kurzen, allmählich verschmälerten B. und kleinen Bl. $ 2. Gratissima Benth. Reifer Kelch = nach abwärts gerichtet, die Oberlippe breit ver- kehrt eiförmig, mit schmalen, kurz der Röhre entlang herablaufenden Rändern; Unterlippe mit kleinen seitlichen Zähnen: die beiden unteren Zähne zu einem 2zähnigen den Kelch- schlund = verschließenden Gliede verwachsen. Sträucher. — 0. gratissimum L. in Ost- indien, Ceylon, Java, im tropischen Afrika und im tropischen Amerika, mit = kahlem Stengel, gestielten, eiförmigen bis lanzettlichen, spitzen, gezähnten oder gekerbten, an der Basis ver- schmälerten B. (unter mehreren Formen: var. macrophyllum Briq., var. Mascarenarum Brig., var. Hildebrandti Brig. ete.). O. suave Willd. im tropischen Afrika, mit behaartem Stengel, gestielten, eiförmigen, spitzen, grob gekerbten B. und größeren Bikr. als in der vorigen Art. 0. viride Willd. im tropischen Westafrika, mit schmalen, grünen B., aufrechtem aber nie- drigerem Stengel und pfriemlichen, seitlichen Kelchzähnen. Natürl. Planzenfam. IV. 3a. DIA 370 Labiatae. (Briquet.) $ 3. Hiantia Benth. Reifer Kelch + nach abwärts geneigt, mit offenem Schlunde; Ober- lippe breit, verkehrt eiförmig, mit kurz herablaufenden Rändern; Unterlippe mit kurzen, breiten oder abgestutzten, meistens bewimpert-gezähnelten Seitenzähnen und pfriemlichen oder zugespitzten, entwickelteren, unteren Zähnen. Anhängsel der hinteren Stf. oft größer 2 Fig. 106. A Bl. von Orthosiphon rubicundus Benth. (die Oberlippe der Blkr. ist mit abgeschnittenen Seitenlappen gezeichnet). — B Kelch von O. subicundus Benth.; C dasselbe aufgeschnitten, v Unterlippe, h Oberlippe. — D Gynäceum von O. rubicundus Benth. — Hi Syncolostemon densiflorus Benth., a vollständige Bl., b aufgeschnittene Blkr.; C! dasselbe, aufgeschnittener Kelch. — Z Kelch von S. rotundifolius E. Mey.; F dasselbe aufgeschnitter ee D! Gynäceum von S. rotundifolius E. Mey. — @ Ocimum Rlamentosum Forsk., h hinterer Teil des halbierten Kelches, c vorderer Teil’desselben. — 4. 0. filamentosum Forsk., a unterer Teil der hinteren Stb., 5 oberer Teil derselben. — J Gentosporum coloratum (Don) Briq., vollständige Bl.; K dasselbe, Kelch; L dasselbe, halbierter Kelch, v vorderer Teil, A hinterer Teil. — M Mesona parviflora (Benth.) Brig., Kelch; N dasselbe, halbierter Kelch, h hinterer Teil, v vorderer Teil. — O Platystoma africanum Beauv., vollständige Bl.; ? dasselbe, reifer Kelch; 9 dasselbe, halbierter Kelch, v vorderer Teil, A hinterer Teil. — R Acrocephalus indicus (Burm.) Brig., Kelch; Ö dasselbe, halbierter Kelch, A hinterer Teil, v vorderer Teil. — T Moschosma polystachyum Benth., aufgeschnittene k Bl.; U dasselbe, Kelch; 7 dasselbe, aufgeschnittener Kelch; W dasselbe, Nüsschen mit Wasser benetzt. Labiatae. (Briquet.) 371 und bewimpert. Kleine Sträucher, seltener Stauden, die meisten in Afrika. — 0. ascendens Willd. in Ostindien, mit niederliegendem Stengel, gestielten, eiförmig-eilänglichen, stumpfen, kaum gezähnten, an der Basis verschmälerten, behaarten B., einfachen Spicastris, abgestutz- ten, am Rande häutig-bewimperten, seitlichen Zähnen des Kelches, die unteren sehr kurz, pfriemlich-zugespilzt, kurzen Blkr. und exserten Stb. Mit dem vorigen scheint O. Knyanum Vatke in Abessynien verwandt zu sein. O. obovatum E. Mey. in Südafrika, mit breit eiför- migen oder verkehrt-eiförmigen, in der Jugend weißlichen B., abfälligen Bracteen, armblü- tigen Spicastris, weißlichen Kelchen mit abgestutzten, stark bewimpert-behaarten, seitlichen Zähnen des Kelches, die unteren sehr kurz pfriemlich zugespitzt, exserten Blkr. und lang exserten Stb. O. Bojeri Benth. in Madagaskar, mit filzigem Stengel, gestielten, eiförmigen, gekerbten, an der Basis rundlichen oder herzförmigen, runzeligen, filzigen B., eiförmigen, zugespitzten Bracteen, = A0blütigen Scheinwirteln und sehr kurzen, unteren Zähnen des Kelches. O. filamentosum Forsk. (Fig. 106 G, H), in Abessynien und Südarabien, mit weiß- lich-filzigem Stengel, kurz gestielten, eiförmig-eilänglichen, an beiden Enden verschmä- lerten, spitz gesägten, fein behaarten B., einfachen Spicastris, abgestutzten, bewimper- ten, seitlichen Zähnen des Kelches, die unteren kurz zugespitzt, und lang exserten Stb. 0. Schweinfurthii Brig. im Ghasalquellengebiet trennt sich von der vorigen Art ab durch kleinere Blkr., kürzere B. und durch die abstehende Behaarung. O.affine Hochst. in Abes- sinien unterscheidet sich von O. filameniosum durch krautige Zweige und eine kleinere Blkr. O. comigerum Hochst. in Abessinien und im Ambolande besitzt ein mit schopfartig genäher- ten Bracteen gekröntes Spicastrum, eine schmale verlängerte Blumenkronenröhre und eine zur Blütezeit ziemlich schmale Kelchröhre. O. fimbriatum Brig. in Angola, mit großer, kurz- röhriger, nach abwärts gewendeter Blkr,, tief gefransten Seitenzähnen des Kelches und lineal- lanzettlichen, scharf abstehend, gesägten B. O.glossophyllum Brig. im oberen Kongogebiete hebt sich von allen anderen Arten dieser Gruppe durch die eingeschlossene Blumenkronenröhre, die sehr langen, ganzrandigen, lederigen, sehr schmalen, gegen die Mitte des Stengels genäherten B. und durch die abfälligen Griffeläste ab. O. Burchellianum Benth. am Kap ist ein kleiner Strauch mit kleinen, fast sitzenden, eilänglichen, ganzrandigen, weißlichen B., abfälligen Bracteen, 6blütigen Scheinwirteln in lockeren Spicastris, und kaum entwickelten, seitlichen Zähnen des Kelches, die unteren spitz, sehr kurz. O. hians Benth. in Südafrika, mit kurz gestielten, eiförmigen oder lanzettlichen, fast ganzrandigen, fein behaarten B., abfälligen Bracteen, 6blütigen Scheinwirteln in kurzen Spicastris, winzigen, seitlichen Zähnen des Kel- ches, pfriemlichen unteren Zähnen, und exserter Blumenkronenröhre. Diese Art ist pleomorph. Mit ihr eng verwandt sind O. helianthemifolium Hochst. und O0. angustifolium Benth. in Süd- afrika, O. linearifolium Briq. im oberen Kongogebiete, O. modestum Briq. in Angola, O. Stuhl- manni Gürke im Seengebiete, O. serpyllifolium Forsk. in Südarabien etc. O0. Poggeanum Brig. im oberen Kongogebiete mit fast kahlen Zweigen, linealen, fast ganzrandigen, ver- längerten, beiderseits grünen, kahlen, gegen die Mitte des blühenden Stengels genäherten B.. gehört auch in die letzterwähnte Artgenossenschaft. Sect.II. Hierocimum Benth. Hintere Stf. an der Basis erweiter( oder fast gleich, be- haart, oder mit einem Büschel von Haaren versehen, aber ohne Anhängsel. Scheinwirtel 6blütig in lockeren, meistens verlängerten Spicastris. Reifer Kelch auf abstehendem Stiele nach abwärts gerichtet. — A. Foliosa Brig. Stengel regelmäßig beblättert. — Aa. Arten der alten Welt. O. lamüfolium Hochst. in den Bergen des tropischen Afrika, mit lang gestielten, eiförmigen, zugespitzten, gekerbt-gesägten, am Grunde keilförmgen, schwach behaarten B., breit glockig-röhrigen, reifen Kelchen, lang pfriemlichen, unteren Kelchzanden O0. sanctum E. in Asien von Südarabien bis zum ann Archipel, weiter im pacifischen Archipel und in Australien, behaart, mit gestiellen, eiförmigen, stumpfen, gezähnten, behaarlen B., kleinen Bracteen, stumpfer Kelchoberlippe, kurzen unteren Kelchzähnen und kaum exserter Blumen- kronenröhre. O. oblusifolium E. Mey. in Südafrika, mit gestielten eiförmigen, stumpfen, oben rauhen, unten weichen behaarten B., sitzenden, die Stiele erreichenden Bracteen, eilänglichen Kelchen und exserter Blkr. O. gracile Benth. im tropischen Ostafrika und in Madagaskar, von O. sanctum durch schmälere B., kleinere Bl. und einen innen am Schlunde bärtigen Kelch verschieden. O. tenellum Benth. in Madagaskar, mit einem schwachen, dünnen krie- chenden Stengel, gestielten, eirundlichen, gekerbten B., lockeren, einfachen Spicastris, lang gestielten Kelchen, stumpfer Kelchöberlippe und en kahlem Keletsde — Ab. Ame- rikanische Arten, O. Sellowii Benth. von Centralamerika bis Paraguay, kahl, mit gestielten, breit eiförmigen, spitzen, grob gekerbten, an der Basis + keilförmigen B,, nen, kurzen, abfälligen Bracteen, kahlem, eiförmigem Kelche, stumpfer Kelchoberlippe, eiförmigen, kurz zugespitzten, seitlichen Zähnen und eiförmigen, lang pfriemlichen Zähnen des Kelches. 0. 24* 312 Labiatae. (Briquet.) carnosum Link et Otto in Brasilien, kahl, mit gestielien, eiförmigen, spilzlichen, grob ge- sägten, etwas fleischigen B., abfälligen Bracteen, kahlen, glockigen Kelchen, umgebogenen Rändern der Kelchoberlippe, abgesetzten, plötzlich zugespitzten, seitlichen Zähnen und pfriem- lichen, unteren Zähnen des Kelches; die Blumenkronenröhre kaum exsert. Verwandte Arten sind: O. Tweedianum Benth. in Uruguay und O. Balansae Brig. in Paraguay. — DB. Nudi- caulia Brig. B. am Grunde des nackten, blütentragenden Stengels, rosettenartig gedrängt. O. nudicaule Benth. in Südbrasilien und in Paraguay, mit breit eirundlichen, kaum gestielten == behaarten B., verlängerten Spicastris, stumpfer Kelchoberlippe, und pfriemlich-zugespitz- ten unteren Zähnen des Kelches. Sect. III. Gymnocimum Benth. Stf. alle kahl, ohne Anhängsel. — A. Brevituba Brig. Blumenkronenröhre sehr kurz oder eingeschlossen. — Aa. Amerikanische Arten. 0. micran- thum Willd. im tropischen Amerika, fast kahl, mit gestielten, eiförmigen, spitzen, am Grunde rundlichen, gesägten B., abfälligen Bracteen, eiförmiger, concaver Kelchoberlippe, eilanzett- lichen Zähnen der Unterlippe und eingeschlossener Blumenkronenröhre. 0. Campechianum Mill. in Gentralamerika und in Venezuela, von der vorigen Art durch die behaarten Sten- gelknoten, Blattstiele und Blattnerven, sowie durch kleinere, unten weißlich-filzige B. ver- schieden. O0. ovatum Benth. in Südbrasilien, mit fast sitzenden, breit eiförmigen, kaum gezähnten, an der Basis rundlichen, schwach behaarten B., ablälligen Bracteen, verkürzten Spicastris, eiförmigem, erweitertem, reifem Kelche, stumpfem Kelchoberzahn, die Ränder fast bis zum Grunde des Kelches herablaufend, und mit eiförmigen, kurz zugespitzten, unteren Zähnen des Kelches. — Ab. Arten der alten Welt. — O. dichotomum Hochst. im Kordofan und in Äthiopien, dem 0. menthaefolium und dem O0. Basilicum var. integerrimum höchst ähnlich, aber die Kelchbasis dicht mit kurzen, abstehenden, steifen Haaren bedeckt. O. rigidum Benth. in Angola, ist durch die sitzenden, stengelumfassenden, lanzettlichen, spitzen, ganzrandigen, steifen, bewimperten B. bemerkenswert. O0. tereticaule Poir. in Guinea und Senegambien, behaart, mit kurz gestielten, eilänglichen, unregelmäßig gesägten, an der Basis lang verschmälerten, beiderseits behaarten B., bleibenden obersten Bracteen, röhrigen, steif behaarten Kelchen, und eingeschlossener Blumenkronenröhre sowie Stb. O. bracteosum Benth. im Sudan und in Senegambien, ©. membranaceum Benth. in Angola, sind andere mit den vorigen verwandte Arten. — B. Longituba. Blumenkronenröhre röhrig, exsert nach Art der Orthosiphonarten. O. Hildebrandtii (Vatke) Brig. in Centralmadagaskar, mit lanzettlichen, an beiden Enden verschmälerten, dünnen, häutigen, grünen, kahlen oder fast kahlen, fast ganz- randigen B., stumpfer Kelchoberlippe, kurzen, spitzen, seitlichen Zähnen und langen pfriem- lichen Zähnen der Unterlippe. Nutzen. Die Ocimumarten, besonders O. Basilicum, O. minimum, O. gratissimum eltc., sind von Alters her cultiviert worden. Das aus denselben durch Destillation gewonnene fein riechende ätherische Öl wird in ausgedehntem Maße zur Verfertigung von Chartreuse ähnlichen Liqueurs verwandt; die Ocimuminfusionen besitzen einen gewissen Ruf als fieber- treibende und cephalalgische Arzneien (z. B. O. viride, von Lindley daher O. febrifugum genannt). Die Knollen von O. Balansae (Alvaaca der Einwohner) werden in Paraguay ge- kocht und die Infusion zum Baden der Füße benutzt. 156. Orthosiphon Benth. Kelch eiförmig oder röhrig, zur Fruchtzeit nach abwärts gewendet; Oberlippe eiförmig, häutig, mit der Röhre entlang herablaufenden Rändern; Unterlippe mit meistens freien Zähnen. Blkr. mit exserter, meistens gerader oder ge- bogener, weder höckeriger noch herabgeschlagener, am Schlunde meistens kaum erwei- terter Röhre; Oberlippe 3 —4spaltig; Unterlippe ganzrandig, kaum länger als die übrigen Lappen, flach oder kaum concav. Stb. 4, Qmächtig, mit freien, anhängsellosen Stf. _ Discus vorne zum Nectarium wuchernd. Gr. am Gipfel kopfig-keulenförmig oder stumpf, seltener kaum ausgerandet. Nüsschen eiförmig, glatt oder sehr fein warzig. — Stauden oder Halbsträucher, selten Sträucher. Scheinwirtel meistens 6blütig, seltener 2—k- blütig, dicht oder entfernt, in meistens verlängerten Spicastris. Bl. gestielt; die Bracteen meistens kürzer.als die Blütenstiele. Etwa 30 Arten, in Indien und im malayischen Archipel, zahlreicher im tropischen Afrika. $ 4. Diffusi Brig. Kelch innen am Schlunde mit Haaren verschlossen. Stb. und Gr. kürzer als die Blkr. — O0. diffusus Benth. in der dekkanischen Halbinsel, strauchig, verzweigt, klebrig filzig mit elliptischen oder eiförmigen, stumpfen, gekerbten B., und kurz exserter Blkr., eine behaartere Form ist var. hispidus (Benth.) Hook. f. auf den Nilgehiri und Cudda- Labiatae. (Briquet.) 373 pahbergen. O0. tenuiflorus Benth. in Südarabien. mit fast sitzenden, eilänglichen, kaum ge- zähnten, an der Basis verschmälerten, unten weißlichen B. und exserter Blumenkronenröhre. $ 2. Virgati Brig. Kelch innen am Schlunde nackt. Stb. und Gr. kürzer als die Blkr., oder kaum exsert. — A. Petiolati Brig. B. eiförmig oder lanzettlich, am Grunde meistens verschmälert, gestieltl. — Aa. Asiatische Arten. O. pallidus Royle in Nordostindien, Be- ludschistan und Arabien, strauchig, verzweigt, kahl oder fein behaart, mit eiförmigen, stum- pfen, grobgezährten oder gekerbten B., und pfriemlichen unteren Kelchzähnen. ©. tomen- tosus Benth. auf der dekkanischen Halbinsel und in Ceylon ist eine polymorphe. Art mit eiförmigen, gestielten B., verlängerten Spicastris, eiförmigen Bracteen, pfriemlichen Zähnen der Kelchunterlippe und fast kugeligen Nüsschen. Formen sind: var. tomentosus (Benth.) Hook. f.; var. viscosus (Benth.) Hook. f.. var. rubiginosus Clarke, var. glabratus (Bonth.) Hook. f., var. parviflorus (Benth.) Hook. f. etc. O. incurvus Benth. im subtropischen Himalaya und im Khasiagebirge, dünn behaart bis filzig, mit eiförmigen oder eilanzettlichen, grob gekerb- ten B., eiförmigen Bracteen, pfriemlichen, untersten Kelchzähnen und breit ellipsoidalen Nüsschen. O0. robustus Hook. f. in Assam, fein behaart, mit stielrundem Stengel, kurz ge- stielten, einlanzettlichen = spitzen, undeutlich gekerbten B., eiförmigen, spitzen Bracteen und pfriemlichen untersten Kelchzähnen. — Ab. Afrikanische Arten. O. Schimperi Benth. in Abessinien, mit eiförmigen, gekerbten, am Grunde rundlichen oder keilförmigen behaarten B., behaartem Kelche und schwach exserter Röhre. O. Ehrenbergii Vatke in Abessinien, mit eilänglichen, stumpfen, lang gestielten, unregelmäßig gekerbt-gezähnten B., abfälligen Bracteen, die oberen schopfartig vereinigt, & bleibend, steif behaartem Kelche, und fast bis zur Spitze vereinigten unteren Kelchzähnen. — B. Subsessiles Brig. B. eiförmig, eilänglich oder lan- zettlich, seltener fast rundlich, sehr kurz oder kaum gestielt. — Ba. Asiatische Arten. O0. rubicundus Benth. (Fig. 106 A—D), mit 4eckigem Stengel, eiförmigen oder eilanzettlichen, grob gezähnten B., winzigen Bracteen und fast kugeligen Nüsschen; die 4 unteren Kelchzähne pfriemlich. — Bb. Afrikanische Arten. — O. tuberosus' Briq. in Angola, knollentreibend, ab- stehend behaart, mit eilänglichen, fast spitzen, am Grunde rnndlich-spitzen, ganzrandigen B. O. heterochrous Brig. im oberen Kongogebiete, fast kahl, mit eiförmigen oder eilänglichen, spitzen oder spitzlichen, am Grunde verschmälerten, oben grünen, unten glaucescierenden, kahlen, gekerbt gezähnten B., verlängerten Spicastris, getrennten Scheinwirteln, pfriemlich- dornigen unteren Zähnen des Kelches und schwach exserter Blkr. O. iubulascens Brigq., ©. menthaefolius Briq., O0. villosus Briq., O. violaceus Briq., O.scabridus Brig. in Angola etc. sind mit den vorigen verwandte Arten. — C. Rugosi Brig. B. sitzend oder fast sitzend, runzelig. 0. retinervis Brig. im oberen Kongogebiete, mit eilänglichen, stumpfen oder spitzlichen, am Grunde verschmälerten, beiderseits grünen, rauhen, mit kleinen steifen Haaren, netzig-aderi- gen B. und abfälligen Bracteen. 0. comosus Wight auf der dekkanischen Halbinsel, strauchig, mit stielrunden Zweigen, eilänglichen oder lineal-eilänglichen, stumpfen, gekerbten, filzigen, runzeligen B., sitzenden und von einem Schopfe von Bracteen gekrönten Spicastris; die 4 unteren Kelchzähne fast gleich, pfriemlich. $ 3. Exserti Brig. Kelch innen am Schlunde nackt. Stb. exsert. — A. Vulgares Brig. Blütentragende Stengel beblättert. Stb. und Gr. mäßig exsert. — O0. Schinzianus Brig. im Ambolande, abstehend behaart, mit lanzettlichen, spitzen, am Grunde verschmälerten, fast sitzenden, oben grünen, unten gräulichen, dicht behaarten, gezähnten B., verlängerten, am Gipfel von einem Schopfe von Bracteen gekrönten Spicastris, und pfriemlich-dornigen un- teren Kelchzähnen. O. iodocaly& Brig. im oberen Kongogebiete, strauchig, mit fast kahlen Zweigen, eilänglichen, spitzen oder spitzlichen, am Grunde zum Stiele verschmälerten, oben grünen, unten glaucescierenden, beiderseits kahlen, gekerbt-gezähnten B., zur Blütezeit röh- rigem Kelche und aus 3eckiger Basis pfriemlich-dornigen unteren Kelchzähnen. O. ador- natus Brig. in Angola und im oberen Kongogebiete, polymorph, neigt zur nächsten Gruppe durch die große langröhrige Blkr. und die verlängerten Geschlechtsorgane. — B. Staminei Brig. Blütentragende Stengel beblättert. Stb. und Gr. 2 mal länger als die sehr langröhrige Blkr. O.stamineus Benth. in Assam, Birma, Martaban, dem Anamallaygebirge, den Nicobar- inseln, dem malayischen Archipel, den Philippinen und in Australien, kahl oder fein be- haart, mit gestielten, eiförmigen, zugespitzten, grob gezähnten, am Grunde keilförmigen B., glockigen Kelchen und pfriemlichen, untersten Kelchzähnen. — C. Scapigeri Brig. Blüten- tragende Stengel nackt, mit an der Basis rosettenartig gedrängten B. Stb. und Gr. lang exsert. O. scapiger Benth. in Nepal, kahl, mit kurzem Stengel, gestielten, eilänglichen, stumpfen, grob gekerbten B., verlängerten Spicastris, glockigem Kelche und kurzer Blumen- kronenröhre; die 4 unteren Kelchzähne pfriemlich. 374 Labiatae. (Briquet.) VII. Gatopherioideae. Kelch reichnervig, 2lippig, nach dem Typus '/;. Blkr. 2lippig, nach dem Typus #/,, mit cylindrischer, zum Schlunde erweiterter Röhre. Sıb. 4, niedersteigend, auf der Blumenkronenunterlippe liegend; A. mit am Gipfel zu einem zuletzt ausgebreiteten Fache verschmolzenen Thecae. Frkn. bis zum Grunde 4säulig. Nüsschen von fast kreisförmigem Umriss, comprimiert, mit trockenem, dünnem Exo- carp, dem Porus durch eine kleine, basiläre Ansatz- fläche angeheftet. S. aufrecht. E. mit gekrümmter, den Kotyledonen anliegender Radicula. 157. Catopheria Benth. (Orihosiphon sect. CatoferiaBenth.) Kelch häutig, eiförmig oder röhrig, zur Fruchtzeit nach abwärts gewendet; Oberlippe breit, eiförmig, mit umgebogenen, aber der Röhre entlang kaum herablaufenden Rändern; die seit- lichen Zähne mit den vorderen zu einer ganzrandigen oder 4zähnigen Unterlippe vereinigt. Blkr. mit an der Basis schmaler, kaum aus dem Kelche exserter, am Schlunde erweiterter Röhre; Oberlippe sehr breit, 4lappig; Unterlippe schmal, flach oderschwach concav. Stb. 4, 2mächtig, sehr lang exsert, mit freien, anhängsellosen Stf. Discus ringförmig, fast becherförmig, ausgeschweift-gelappt. Gr. am Gipfel fast kugelig-köpfig, kaum ausgerandet. Nüsschen glatt, glänzend. — Hohe, aufrechte Kräuter mit eilanzettlichen, gezähntenB. Scheinwirtel in dichten, kugeligen oder verlängerten, terminalen Spicastris, mit ziemlich großen, sitzenden, nach abwärts ge- wendeten B.; die Vorb. kürzer als der Kelch. 3 Arten, in Columbien, Centralamerika und Mexiko, z.B. Catopheria capitata (Benth.) Hemsl. (Fig. 107), in Neuspanien und Ecuador, mit kurzen, armblütigen Fig 107. A blühender Zweig von Catopheria Spicastris und großen Bikr., und 0. spicatus (Benth.) capitata (Benth.) Hems].; 3 vollständige B].; . . . : z De C hinterer Teil des halbierten Kelches; Brig. in Neugranada, mit dichten, längeren, reich D vorderer Teil des halbierten Kelches; blütigen Spicastris und kleineren Blkr. Verwandt ist E Nüsschen mit Wasser benetzt. C. chiapensis A. Gray in Mexiko Auszuschliefsende, missverstandene und un vollständig bekannte Gattungen, Holmskioldia Retz, Oxera Labill. Diese beiden Gattungen, welche früher zu den Labiaten gestellt wurden, gehören zu den Verbenaceen und sind oben, p. 174 und 176, behandelt worden. Astemon Reg. Diese von Regel auf eine peruvianische Pfl. gegründete Gattung bietet, wie schon von Bentham hervorgehoben worden ist, viele Charaktere von Bystro- gogon. Sie kann aber kaum nach der Beschreibung identificiert werden, weil letztere unvollkommen und zum Teil falsch ist: es wird nämlich von der Bl. gesagt, dass sie keine Stb., aber 4 Antheren besitze. Rhodochlamys Schau. R. speciosa Schau. ist eine von Aschenborn in Mexiko gesammelte Pfl., welche vom Autor zwischen Macbridea und Synanthera (Stachyoideae- Melittinae) gestellt worden ist. Es wird in der Beschreibung vom Andröceum gesagt: »Stb. 4, aufsteigend, die hinteren am Grunde der Blumenkronenröhre angeheftet, etwas exsert, die vorderen am Schlunde der Röhre angeheftet, exsert, untere Stf. erweitert, bis zur halben Höhe verwachsen; A. lineal, mit parallelen Thecae. Dieser Bau findet sich Flle a Nachträge und Verbesserungen. 875 bei keiner bekannten Labiate wieder. Bentham wirft dabei die Frage auf, ob Rhodo- chlamys nicht einfach Salvia Sessei Benth. oder eine ihr verwandte Art sei, bei welcher die Stf. für die hinteren Stb. und die Connectivschenkel für die vorderen Stb. beschrieben worden sind? Dieser sehr wahrscheinlichen Ansicht schließe ich mich mangels der zur Aufklärung dieser rätselhaften Pfl. nöthigen Originalexemplare einstweilen an. Theresa Clos. Diese Gattung ist wohl sicher ein Synonym von Perilomia Kunth. Hancea Hemsl. Kelch = glockig, undeutlich 10nervig, 5spaltig, der hintere Zipfel viel breiter, alle breit, plötzlich fädlich zugespitzt. Blkr. mit gebogener, lang exserter, am Grunde schmaler, -hinten allmählich erweiterter, innen nackter Röhre; Oberlippe kurz, rundlich, ausgerandet; Unterlippe 3lappig, der mittlere Lappen breiter. Stb. 4, fast gleich, mit höher als die Mitte der Blumenkronenröhre gelegener Insertionsfläche, einge- schlossen, mit erweiterten, kurz behaarten Stf.; A. mit aus einander gespreizten, zuletzt am Gipfel verschmelzenden Thecae. Discus vorne zu einem großen, den Frkn. über- ragenden Nectarium wuchernd. Gr. am Gipfel 2spaltig. — Ausdauerndes Kraut mit ver- längerten, gezähnten B., großen Bl., armblütigen Scheinwirteln in langen, axillären Spicastris mit kleinen Vorb. 4 Art, H. sinensis Hemsl. in der chinesischen Provinz Szechuen. — Diese mir unbe- kannte Gattung wird von Hemsley zu den Prasioideae gestellt. Dies setzt aber unbe- dingt die Kenntnis der Früchte voraus, welche in dem vom Autor beschriebenen Exemplar fehlen. Von einer genauen Bestimmung der Verwandtschaft dieser Gattung muss daher vorderhand abgesehen werden. Mahya Cordem. Die Beschreibung dieser auf der Insel Reunion nach Cordemoy bei einer Anhöhe von 2800 m wachsenden Gattung stimmt bis auf die Haare mit der oben S. 291 als Sphacele chamaedryoides (Balb.) Brig. (= S. campanulata Benth.) er- wähnten Pflanze. Diese Art ist nun von mir früher (Fragm. II, p. 16) als auf der Insel Reunion verwildert wachsend angegeben worden und hätte dieser Missgriff bei Benutzung der Litteratur leicht vermieden werden können. Chaunostoma Donnell Smith. Diese Gattung scheint mir auf einer Art von Satureia $ Gardoquia gegründet zu sein. Ich kann aus der Beschreibung keine unterscheidende Merkmale gegenüber der eben erwähnten Gruppe entnehmen und muss die Gattung füg- lich als ein Synonym betrachten. Nachträge und Verbesserungen zu Teil IV, Abteilung 3a. Convolvulaceae. S. 3 zu Wichtigste Litteratur ist hinzuzufügen: H. Schinz, Beitr. z. Flora von Deutsch-Südwestafrika u. der angrenzenden Gebiete, in Verhandl. Botan. Vereines d. Prov. Brandenburg XXX, 1888, 270. — H. Hallier, Versuch einer natürl. Gliederung der Conv. auf morphol. und anatom. Grundlage, in Engler’s botan. Jahrb. XVI, 1893, p. 453—591. — Derselbe, Convolvulaceae africanae, ebendaselbst X'VIII, 1893, p. SI—160. — Von Schlepegrell, Zur vergleich. Anatomie d. Tubifloren, in Bot. Centralblatt, Band 50. — F. Czapek, Zur Kenntnis des Milchsaftsystemes der Convolv., in Sitzungsber. Akad. d. Wiss. Wien, math.-naturw. Klasse CIII, I, 1894. — A. Engler, Die Pflanzenwelt Ostafrikas. S. 6. Anatomisches Verhalten. Dichondra hat querwandlose Milchsaftröhren mit verdickten Wandungen; die übrigen untersuchten (€. besitzen gegliederte Milchsaft- behälter. 376 Nachträge und Verbesserungen. s. ı2. Einteilung der Familie. Auf Grund seiner Untersuchungen an großem Material, wobei in erster'Linie die Beschaffenheit des Pollens herangezogen wird, kommt H. Hallier zu einer neuen Einteilung der C., welche hier in den Hauptzügen Platz finden möge. Pollen glatt (exel. Cardiochlamys). Streifen der Blkr. selten scharf abgegrenzt; Blkr. meist gleichmäßig von unten nach oben erweitert. . . . . . . A. Psiloconiae. Embryo ohneKotyledonen, spiralig. B.Ö&oderschuppenartig. Pfl.nichtgrün, parasitisch I. Cuscuteae (dazu Cuscuta). Embryo mit Kotyledonen, gerade oder wenig gekrümmt. Pfl. grün. Kelch verwachsenblättrig oder unscheinbar. Bl. einzeln. B. sitzend. Frkn. ungeteilt, 2carpellig, mit 2 Sa. II. Wilsonieae (Wilsonia). B. gestielt. Frkn. 2—4spaltig mit 4 Sa. oder ungeteilt und %samig III. Dichondreae (mit Hygrocharis — Nephrophyllum, Dichondra, Falkia) . Kelch freiblättrig (excl. Rapona, wo die Bl. traubig). Fr. aufspringend; oder klein, klappenlos, dünn. Bl. dichasisch oder einzeln. Kapsel klappig oder gedeckelt, selten unregel- mäßig aufspringend. Kelchb. bei der Fruchtreife meist nicht vergrößert. Frkn. mit 4 Sa. Gr. 2spaltig, oder 2 Gr. IV. Dieranostyleae (mit Evolvulus, Hilde- brandtia, Cladostigma, Cressa, Stylisma, Seddera, Prevostea, Bonamia, Neuropeltis, Dieranostyles, Lysiostyles). Gr, ungeteilt V. Convolvulaee (mit Jacquemontia, Aniseia, Convolvulus, Calystegia, Hewittia, Polymeria, Merremia, Operculina). Bl. rispig oder öfter traubig. Kapsel klappenlos, dünn, häutig, 1 (—2-)samig. Die 3 äußeren oder alle Kelchb. später vergrößert, rauschend. Frkn. mit 2(—4) Sa. Gr. ungeteilt oder 2spaltig VI. Poraneae (mit Rapona, Porana, Cardiochlamys). Fr. nicht aufspringend, groß, holzig oder fleischig. Gr. ungeteilt oder © VII. Eryeibeae (mit Erycibe, Maripa). Pollen dornig. Streifen der Blkr. seitlich durch 2 vortretende Nerven scharf abgegrenzt. Bikr. unregelmäßig erweitert . . . . 4 .. .„ B. Echinoconiae. Fr. 4klappig oder seltener klappenlos, nah: vH. Ipomoeeae (mit Le- pistemon, Ipomoea, Astrochlaena, Calonyction, Quamoclit, Blinkworthia). Fr. nicht aufspringend, holzig, mehlig oder fleischig IX. Argyreieae (mit Rivea, Argyreia, Stietocardia). S. 20 nach Argyreia füge hinzu: 17a. Stietocardia H. Hallier, von Argyreia verschieden durch den Habitus und durch 4fächerige Schließfrüchte; letztere werden von den dunkeln heranwachsenden Kelchb. dicht umhüllt und enthalten 4 äußerst kurzsammetigeS. Die B. sind unterseits mit großen, feigenförmigen, eingesenkten Drüsen bestreut. 3 Arten in Afrika und den benachbarten Inselgruppen, darunter die weitverbreitete Rivea tiliaefolia Choisy. S. 25 nach Lepistemon: 25a. Lepistemonopsis Dammer (inEngler, Pflanzenwelt Ostafrikas, C. 331). Kelchb. frei, nach dem Verblühen stark vergrößert. Bilkr. glockig, 5lappig, fleischig, die 5 Mittelstreifen glänzend, durch 2 hervortretende Nerven scharf abge- grenzt. Stb. eingeschlossen; Stf. kurz, gleichlang, jeder am Rücken einer kahlen, tleischigen, am Grunde der Blkr. angewachsenen Schuppe entspringend. Discus kurz becherförmig. Frkn. 2fächerig, mit 4 Sa. N. aus 2 dicken, flachen Lappen, Kapsel 2klappig. S. gekörnelt. — Windendes, dicht behaartes Kraut mit herz- förmigen, 3lappigen, gestielten, krautigen B. Bl. weiß, grüngestreift, in lang gestielten Trugdolden. 4 Art, L. Volkensiü Dammer, am Fuß des Kilimandscharo. U EEREBERLENN Nachträge und Verbesserungen. Di S. 34 vor Pharbitis einzuschalten: 3la. Merremia Dennst., von /pomoea hauptsächlich verschieden durch glatten Pollen mit 3—11 Längsfalten oder allseitig verstreuten, kreisrunden Austrittsstellen oder dodeka&drisch angeordneten Falten, und durch die von 5 dunkeln, gleichstarken Linien durchzogenen Kronenstreifen. Hierher etwa 40 bisher meist zu /pomoea und Batatas gestellte Arten aus allen warmen Gegenden der Erde. 31b. Astrochlaena H. Hallier. Wie /pomoea, jedoch die Narben lineal wie bei Convolvulus. S. sammetig oder kurz spinnewebig. 40 teils neue, teils bisher zu Ipomoea oder Convolvulus gerechnete afrikanische Arten (vergl. Dammer in Engler, Pflanzenwelt Ostafrikas, C 330). Polemoniaceae. S. 54 füge hinzu: 9. Langloisia Greene (in Pittonia III. 29, 1896). Kelch regelmäßig oder 2lippig, mit zwischen den Rippen häutiger Röhre und gleich großen, dornigen Abschnitten, bis- weilen bis zum Grunde in 5 sternförmig abstehende Teile zerreißend. Blkr. gewöhnlich Ylippig. Stb. bisweilen gekrümmt, herabgebogen. Kapsel 3kantig, vielsamig. S. im an- gefeuchteten Zustande schleimig. — Kleine, ausgebreitete, starre, 1jährige Kräuter mit fiederig geteilten B., von denen nur der Endabschnitt krautig ist, während die übrigen Abschnitte in weißliche Borsten umgebildet sind. Bl. wenig oder einzeln in den Blatt- achseln, ohne Vorb. 3 Arten, welche früher zu Loeselia und Gilia gestellt wurden, in den Wüstengebieten von Südostcalifornien bis Utah; L. Matthewsi (Gray) Greene, L. Schottü (Torr.) Greene, L. setossima (Torr. et Gray) Greene. Hydrophyllaceae. S. 54 zu Wichtigste Litteratur füge hinzu: J. G. Willis, Fertilization of Claytonia, Phacelia and Monarda, in Journ. Linn. Soc. London, Bot. XXX. 1893, p. 54—63 c. tab. Borraginaceae. S. 109 muss es heißen: 44. Plagiobotrys Fink. et Mey. (Echidiocarya A. Gr.) S. ı31. Zweifelhafte Gattungen. 86. Ixorrhoea Fenzl. Diese Gattung stellt nach dem Autor ein Bindeglied dar zwischen den Cordioideae und Heliotropioideae; mit den ersteren hat sie den Kelch und die größeren Bl. gemein, mit den letzteren die Bildung der Corolle, die Form und In- sertion der sitzenden A., die Beschaffenheit des Gr. und der N. 4 Art, I. Tschudiana Fenzl. Strauch mit länglichen, abwechselnden B., im andinen Ge- biete Argentiniens. Cienkowskia Reg. et Rach in Ind. sem. Hort. Petrop. 48 (1858) ist bei Bentham und Hooker (Gen. pl. I, 997) als zweifelhaft bei den Celastraceae untergebracht, und wird von Durand zu den Borraginaceae gebracht, bleibt aber wegen mangelhafter Be- schreibung in ihrer Stellung gänzlich unsicher. Verbenaceae. S. 133. Vegetationsorgane. Biologisch interessant ist folgendes: Einige Arten der Gattung Olerodendron sind ausgesprochen myrmecophil und zeigen merkwürdige Anpassungen an die Ameisen. 373 Nachträge und Verbesserungen. C. fistulosum Bece. dient einer besonderen Ameisenart (Cabopsis Clerodendri) zur Wohnung. Der Stamm besteht aus soliden Knoten und hohlen Internodien. Am oberen Ende der Internodien, dicht unter den B., befinden sich rundliche Stellen, welche von außen an ihrem geringen Glanz unterscheidbar und auf kleinen, hornartigen Fortsätzen gelegen sind. Das Gewebe besteht an diesen Stellen nur aus dünnwandigem Parenchym und ist daselbst die Wand der Internodien dünner. Diese vorbereiteten Stellen sind es, welche von den Ameisen durchbohrt werden, um in den hohlen Internodien ihre Wohn- stätte zu nehmen. Angelockt werden die Ameisen durch zahlreiche, längs der Mittel- rippen auf der Blattunterseite gelegene, Zucker absondernde Nectarien (Genaueres bei Beccari, Malesia II, p. 48, und Schimper, Bot Mitt. aus den TropenI, p. 52). Neuerdings hat Ridley (Journ. of Bot. XXXIII, 1895) 2 neue myrmecophile Clero- dendron-Arten aus dem malayischen Archipel beschrieben, nämlich ©. myrmecophila Ridl. und C. breviflora Ridl. Beide gehören, wie C. fistulosum, in die nähere Nachbarschaft von C. Siphonanthus. Die erstere Species wird von einer Pheidole-Art aus der Ver- wandtschaft von P. megacephala Fabr. besucht. S. 133. Anatomisches Verhalten. In meiner eben erschienenen Arbeit (Recherches anatomiques sur l’appareil vegetatif des Phrymacees, Stilboidees, Chloanthoidees et Myoporac&es [Mem. de la soc. de Phys. et d’hist. nat. de Gen&ve 4896) habe ich zur Anatomie der Y. aus- gedehnte Beiträge geliefert, auf welche hiermit verwiesen werden möge. S. 440. Embryo. Zur Keimentwickelung bei den Verbenaceae hat neulich Koorders einen wichtigen Beitrag durch Studium von Tectona grandis geliefert. (Die Keiment- wickelung von Tectona grandis L. f. [Natuurk. Tijdschrift v. Ned. Indie, Deel LI p. 139, 4893]. Die Sa. besteht aus einem sichelförmigen Nucellus mit großem Embryosacke und einem dichten Integumente. Der Keimsack entsteht aus einer subepider- malen Zelle des Nucellus. Diese teilt sich durch eine horizontale Wand in 2 Zellen, deren untere sich wieder durch 3 oder 4 Querwände teilt. Die unterste Zelle dieser Reihe ver- größert sich, wird zum Embryosacke und verdrängt die übrigen Tochterzellen. Kurz nachher findet man viel der Ernährung der später im Keimsacke neu auftretenden Bildungen dienen- des Öl. Die weiteren Vorgänge sind nicht von den bei den anderen Angiospermen bisher beschriebenen verschieden, nur wird der Nucellus bald resorbiert, so dass die Sa. einzig aus dem Embryosack und dem Integumente besteht. Der Eiapparat ist normal; bisweilen findet sich nur eine Synergide. Antipoden konnte Verf. mit Sicherheit nicht nachweisen. Der aus dem befruchteten Ei hervorkommende Proembryo ist oft seitwärts dem Embryo- sackscheitel inseriert. Das 3zellige, durchscheinende Endosperm entwickelt sich früh im Embryosacke. Sobald der A4zellige, fädliche Proembryo bis zu ?/3 der Embryosacktiefe durchgedrungen, findet die erste horizontale Teilung im unteren Ende des Proembryo statt. Das halbkugelförmige Unterstück wird zum Embryo, das fädliche Oberstück aber zum Em- bryoträger. Die Grenze zwischen Embryo und Embryoträger ist mit Genauigkeit nur bei fast ausgewachsenen Embryonen wahrzunehmen. In dem letzteren Stadium ist das Endo- sperm auf 4 Schicht reduciert. — Gleich nach der Differenzierung zwischen Embryo und Embryoträger zeigt der Embryosack eine Einschnürung. Oberhalb und unterhalb dieser Einschnürung ist das Endosperm verschieden, das an Zellen reichere Unterendosperm zeigt sich auch als ein bevorzugter Anhäufungsort von Nahrungsstoffen. Verf. sieht in den Ober- endospermzellen ein Analogon der cotyloiden Zelle von Avicennia, da sie zur Aufnahme und Weiterführung der Nahrung aus dem Integumente dienen. Einige Unterendospermzellen 4 a a En a Ad Zn au N, a u 5 ann fungieren auch als Saugblasen, indem sie mit dem Embryoträger verwachsen und dem- selben aus dem umgebenden Endosperm Nährstoffe zuführen. Stärke fand Verf. an vielen Stellen im Ovulum, aber selten im Embryo selbst. Andere aufgefundene Nährstoffe waren Glucose, Eiweißstoffe und fettes Öl. Überhaupt lässt sich der Ernährungsprocess des Embryo bei Tectona in 3 Phasen teilen. In der ersten entzieht der Embryo aus dem Endosperm keine Nahrung, der Embryoträger leitet dieselbe zum Keime. In der zweiten geschieht die Ernährung durch den Embryoträger und durch die Saugblasen. In der letzten Phase nimmt der Embryo direct die Nährstoffe durch seine sanze Außenwand und vornehmlich durch die Kotyledonen auf. Nachträge und Verbesserungen. 379 Dass die Angabe der Systematiker, Tecitona besitze kein Endosperm, modificiert wer- den müsse, versteht sich von selbst, wenn es sich um genaue anatomische Angaben handelt. Da wo es aber darauf ankommt, den Gegensatz zwischen endospermarmen und relativ en- dospermreichen S. hervorzuheben, wie es eben in der Systematik der Verbenaceen und Labiaten der Fall ist, kann man die mikroskopische übrig bleibende Schicht des Unterendo- sperms in der Diagnose ganz gut vernachlässigen. Die im Laufe der Abhandlung von Koorders geäußerte Meinung, dass der Frkn. bei Tectona aus 4 Frb. zusammengestellt sei und nicht aus 2, mit erfolgender Scheidewand- bildung, scheint mir sehr unwahrscheinlich. S. 446 nach Euthystachys schalte ein: 3a. Xeroplana Brig. Kelch röhrig, schmal, 5zähnig, schwach 2lippig; Oberlippe bestehend aus den an der Basis verwachsenen 3 hinteren Zähnen, die Unterlippe aus den 2 unteren freien Zähnen. Blkr. mit schmaler, cylindrischer, nach oben zu kaum erwei- terter, am Schlunde innen etwas behaarter Röhre; Saum 2lippig, mit lineal-eilänglichen, schmalen, flachen Lappen; Oberlippe aus 2 langen Lappen bestehend; Unterlippe mit 3 kürzeren Lappen. Stb. 4, fast gleich, am Schlunde der Blkr. zwischen den Lappen angeheftet, exsert, mit nackten, geraden Stf.; A. eiförmig, mit parallelen, getrennten Thecae. Frkn. 2fächerig, 2 Sa. enthaltend. Gr. zwischen den Stb. exsert, am Gipfel ungeteilt, kaum köpfig. Sa. von der Basis der Fruchtknotenfächer aufsteigend, anatrop. Reife Fr. unbekannt. — Kleiner, kahler, ericoider Strauch mit der Tracht von Stilbe oder Eurylobium, mit 3wirteligen, genäherten, linealen, = dicken, umgebogenen B. Bl. in terminalen, mitten unter den obersten B. sitzenden Köpfchen, einzeln an der Basis von kaum differenzierten Bracteen sitzend. Vorb. schmal, 2, seitlich, kürzer als die Bl. 4 Art, X. Zeyheri Briq., in Südafrika. — Diese Gattung unterscheidet sich von Stilbe durch den 2lippigen zygomorphen Kelch und Blkr., von Euthystachys durch die zygomorphe Blkr. und die A. mit parallelen Thecae, von Eurylobium durch die nicht concave Blumen- kronenoberlippe und die A. mit parallelen Thecae. S. 454 nach Neosparton schalte ein: 13a. Tryothamnus Philippi. Kelch röhrig, 5kantig, bis zur Mitte tief 3spalltig. Blkr. mit gebogener, allmählich erweiterter Röhre, am Schlunde kahl, 5lappig, mit rund- lichen, ganzrandigen Lappen. Stb. im oberen Teile der Blumenkronenröhre angeheftet, eingeschlossen, 2mächtig. Gr. bis zur Mitte der Blumenkronenröhre reichend, nach oben zu graduell dicker, am Gipfel 2lappig. — Strauch (?) mit stielrunden Zweigen, von Juncus-artigem Aussehen, mit 3teiligen B., der mittlere Zipfel beiderseits Izähnig. Bl. in dichten, reichblütigen, terminalen Köpfchen. 4 unvollständig beschriebene Art, T. juneiformis Phil., in Chile (Dep. Ovalle). — Nach Philippi ist diese Pfl. mit Lippia, Verbena, Dipyrena, Neospartum, Baillonia (Diostea) ver- wandt. Jedenfalls lässt sich die Gattung, wie Philippi hervorhebt, durch den Bau des Kelches von den erwähnten Gruppen trennen; etwas genaues über ihre Verwandtschaft zu sagen ist aber nach Philippi’s fragmentarischen Angaben unmöglich (es kommt da be- sonders auf die Fr. an, welche unbekannt ist). Labiatae. S. 200 nach Zeile 2 füge hinzu: Über die Entwickelung des Embryosacks bei den Labiaten sind die die Ves- que’schen Angaben in vielen Punkten berichtigenden Angaben von Guignard zu vergleichen (in Ann. des sc. nat. 6. ser. XIII, p. 172). S. 228 Z. A5 von oben, nach L. Stoechas L., füge hinzu: (Fig. 405 C, 404 C!u. D!), S. 244 nach Melittis schalte ein: 51a. Cruzia Philippi. Kelch kurz röhrig, undeutlich berippt, 2lippig, mit kurzen, sanzrandigen Lippen; Röhre auf der Rückenseite höckerig. Blkr. exsert, groß, mit breiter Röhre; Oberlippe breit eiförmig, ausgerandet; Unterlippe 3lappig, mit rundlichen Lappen, der mittlere 2 mal breiter als die anderen, innen bärtig-behaart. Stb. 2mächtig, unter der Oberlippe aufsteigend; A. mit am Gipfel verschmelzenden, zuletzt kreisförmigen Thecae. — Niedriger Strauch mit ee bis kreisförmiger 5 Stiele verschmälerten, ganzrandigen, 3nervigenB. Bl. kurz gestielt, mit pfriemlichen \ 4 Art, C. serpyllacea Philippi, in Südpatagonien. S. 245 muss es heißen 65. Loxocalyx, 64. Chlainanthus. 1 S. 298 Z. 28 von oben, statt S. subdentata Fisch. et Mey. lies S. mutica Fisch. et aM S. 299 Z. 43 von oben, statt S. herpyllimorpha, lies S. serpyllimorpha. S. 299 muss es heißen: Sect. VI. Minthostemon (Griseb.), da dieser Name älter ist als Cyclotrichum Boiss. S. 300 Z. 15 von oben, statt S. Gilliesii (Benth.) Brig. lies S. oligantha Brig. (Micro: Gilliesü Benth.) S. 345 nach Bystropogon ist einzuschalten: 444. Ceratominthe Brig. Kelch glockig, 43nervig, schwach 2lippig nach 3% “ fast gleich 5zähnig, mit innen schwach behaartem Schlunde, zur Fruchtzeit erwe breit glockig, am Grunde abgestutzt, deutlicher 2lippieg. Bikr. mit eingeschlossene: innen nackter Röhre; Saum flach ausgebreitet, fast gleich 5lappig, mit kleinen rundlic Lappen, die 2 oberen an der Basis verwachsen. Stb. 4, sehr kurz, eingeschlossen, | rade; A. mit parallelen Thecae. Discus gleich oder vorne kaum dicker. Gr. am G kurz, pfriemlich und gleich 2spaltig. Nüsschen eiförmig, am Gipfel spitz hörnchenarti: ver Ionzerk, — Kleine Sträucher mit grünen, elliptischen, schwach gezähnten, kleinen B und armblütigen, axillären Scheinwirteln. ß 2 Arten in den bolivianischen und argentinischen Anden. C. Kuntzeana Brig. und C. achalensis Brig. ea Bergedait, dass zum Aschbuss dieser die siphonogamen Embryopkyien‘ a ex Phanerogamen behandelnden Teile nur noch der Schluss der Labiatae, ‚die Umbelli iferae, die Cornaceae und die Nachträge (umfassend die noch nieht £ bearbeiteten Familien) fehlen. Die Bearbeitung der Cornaceue von Dr. Harms ‚aufgeführten, bis zum Jahre 1896 hinzugekommenen Gattungen der bereits Ds druckfertig vor; Herr Ha Dr. Bean in \ Genf hat en. de 1897. zum Abschluss zu bringen, Die in Botaniker werden a. Schwierigkeiten, welche die Redaktion zu überwinden hatte, zu würdigen m; wissen und entschuldigen, dass der Abschluss der Siphonogamen noch nicht x ‚erfolgt ist. Da einem großen Teil der Subskribenten daran liegen dürfte, vor . Allem die Bearbeitungen der Siphonogamen vollständig zu haben und recht bald bequem benutzen zu können, so haben Verleger und Herausgeber sich entschlossen, für die Siphonogamen und Kr yptogamen getrennte Generalregister ih, trotzdem gewisse Bedenken gegen solche wohl bestehen. Aber das langsame Fortschreiten der Bearbeitungen der Kryptogamen nötigt dazu, ; jetzt zunächst ein Generalregister für die Siphonogamen erscheinen Zu en dessen. Bearbeitung ein IBENNEEF Bibliograph: bereits energisch in’ Angriff ge- ER Die Bearbeitung der Algen und Pilze schreitet rüstig vorwärts, so dass dieselbe. 1897 zu Ende kommen dürfte; dagegen ist es fraglich, ob die Bryo- phyten und Pteridophyten noch in demselben Jahre werden gedruckt werden KEDBEEN, Die nicht unerkehfohe Tnechreitune des ursprünglich in Aussicht ge- nommenen Raumes erklärt sich vorzugsweise dadurch, dass mehrfach von den ie, namentlich von den Besitzern von nee innen der Wunsch nach einer weitergehenderen Berücksichtigung der Arten geäußert wurde. Anderseits sind auch die Mitarbeiter, namentlich diejenigen für EEoeamen bei der gründlichen Boscharlein > ihrer Familien, mehr auf ‚ die einzelnen Arten eingegangen, als ursprünglich bewilligt war. Nach den . Mitteilungen vieler Botaniker ist jedoch auch diese etwas weitergehende Be- . handlung der Kryptogamen sowohl für den Botaniker wie für den Era nur von Vorteil. | Druck von Breitkopf & Härtel in Leipzig. Register zur 3. Abteilung a des IV. Teiles: Borraginaceae [Asperifoliaceae] (S. 71—131, Nachträge und Verbesserungen S. 377) von M, Gürke; Convolvulaceae (S. 1—40, Nachträge und Verbesserungen S. 375—377), Hydrophyllaceae (S. 54—71, Nachträge und Verbesserungen S. 377) von A. Peter; Labiatae (S. 183—375, Nachträge und Verbesserungen S. 379 — S. 380) von J. Briquet; Polemoniaceae (S. 40—54, Nachträge und Verbesserungen S. 377) von A. Peter; Verbenaceae (S. 132—182, Nachträge und Verbesserungen S. 377) von J. Briquet. (Die Abteilungs-Register berücksichtigen die Familien und Gattungen; die Unterfamilien, Gruppen, Untergattungen, Sectionen und Synonyma werden in dem zuletzt erscheinenden General-Register aufgeführt.) Acanthomintha 269, 270. Acharitea 160. Achyrospermum 245, 250, 268. Acrocephalus 364, 365, 370. Acrotome 229. Actinocarya 98, 101. Adelosa 169, 170. Aegiphila 164, 165, 166. Aeolanthus 348, 349, 355. Asgastache 233, 234, 239. Ajuga 209, 214, 242. Alkanna 442, 416, A447. Allocarya A06, A408. Alvesia 348, 350, 355. Amaracus 304, 308. Amethystea 209, 212, 215. Amsinckia 4106, 408, 410. Anchusa 75, 442, A444. Anecistrocarya 448, 144. Aniseia 23, 25. Anisochilus 348, 350, 355. Anisomeles 245, 250, 268. Antiphytum A418, 149, 420. Argyreia 20. Arnebia 448, 424, 425. Asperifoliaceae 74. Asperuga 406, 108, A440. Astemon 374. Astrochlaena 377. Auxemma 814, 85, 86. Avicennia 440, 484, Baillonia 449, 450, 152. Ballota 245, 250, 259. Beureria 86, 837. Blephilia 289, 290. Blinkworthia 20, 22. Bonamia 45, 47. Bonplandia 46, 53, Borraginaceae 74, 377. Borrago 442, 413. Bostrychanthera 221, 223. Bothriospermum 406, 408, 444. Bouchea 449, 453. Brachybotrys 97, 99, 400. Brazoria 244, 242. Breweria 44, 46. Brittonastrum 233, 234, 239. Brunella 241, 242. Burnatastrum 349, 358. Bystropogon 307, 308, 344. Caccinia 97, 99. Callicarpa 164, 465. Calonyction 23, 26. Calystegia 9, 24, 36. Campylostachys 145. Cantua 45. Capitania 349, 355, 358. Cardiochlamys 20, 22. Caryopteris 476, 477, 478, Casselia 1457, 458. Catopheria 374. Cedronella 233, 235. Ceranthera 292, 304. Ceratominthe 380. Cerinthe 448, 126, 127. Chamaesphacos 245, 250, 269. Chartocalyx 234, 240. Chaunostoma 375. Chelonopsis 242, 243. Chlainanthus 245, 257. Chloanthes 164, 462, 463, Cienkowskia 377. Citharexylum 159. Cladostigma 45, 18. Cleonia 241, 242. Clerodendron A473, 474, Cobaea 44, 45. Cochranea 9, 95, 97. Codon 63, 68. Coelocarpus 458, 459. Coldenia 86, 89. Colebrookia 327, 329, 331, Coleus 349, 355, 359, 361. Collinsonia 308, 325. Collomia 46, 47, 48. Colquhounia 245, 250, 267. Comanthosphace 326, 328. Conanthus 62, 65, 66. Congea 479, A484. Conradina 292, 303. Contarenia 182. Convolvulaceae A, 375. Convolvulus 5, 8, 24, 33. Cordia 81, 82, 85. Coridothymus 307, 340. Cornutia 169. Cortesia 86, 88, 89. Craniospermum 406, 440. Craniotome 245, 250, 268. Cressa 45, 17. Cruzia 379, 382 Cryptanthe 406, 408, 440. Cuminia 346. Cunila 307, 308, 345. Cuscuta 7, 8, 37, 38. Cyanostegia 461, 462. Cymaria 209, 242. Cynoglossum 98, 400, 102. Cystistemon 448, 126. Cytharexylum 457. Daranta 157. Denisonia A61. Dicerandra 297. Dichondra 43. Dicranostyles 45, 17. Dicrastyles 162, 164. Dipyrena 455, 156. Dissolaena 182. Dorystoechas 287, 288. Dracocephalum 233, 238, 239. Draperia 62, 63. Duranta 459. Dysophylla 327, 329, 330. Echiochilon 428, 129, 430. Echium 428, 429. Ehretia 86, 87. Ellisia 59, 61, 62. Ellisiophyllum 63, 67. Elsholtzia 326, 327, 329. Emmenanthe 62, 65, 66. Englerastrum 349, 358. Eremocarya 106, 109. Eremostachys 244, 245, 246, 254. Eriodicetyon 68, 69. Eriope 332, 355. Eriophyton 245, 249, 250. Eritrichium 406, 407, 408. Erycibe 24, 36. Erythrochlamys 364. Espadaea 182. Eurylobium 445, 446. Euthystachys 445. Evolvulus 45, 48. Exogonium 5, 23, 27, 28. Falkia 43, 44. Faradaya 473. Galeopsis 189, 244, 250, 252. Gastrocotyle 406, 441. Geniosporum 364, 367, 370. Geunsia 436, 464, 465. Gilia 46, 47, 48, 49. Glechon 269, 270. Glecoma 233, 238. Glossocarya 477, 478. Gmelina 465, 469, 473. Gomphostemma 221, 223, 224. Guapira 182. Halgania 86, 89, 90. Hancea 375. Register. Haplostachys 221, 223, 224. Harpagonella 430. Hedeoma 292, 293, 297. Hedeomoides 292, 295. Heliocarya 97, 400, A04A. Heliotropium 94, 92, 93, 95. Hemiandra 247, 249, 220. Hemigenia 247, 218, 220. Hemiphora 461, 462. Hemizygia 364, 368. Heroplana 379. Hesperochiron 63, 66, 67. Hewittia 23, 25, 32. Hierobotana 146, 148. Hildebrandtia 19. Holmskioldia 473, 476, 374. Horminum 290, 29. Hoslundia 349, 355, 363. Humbertia 20, 22. Hydrolea 70, 7A. Hydrophyllaceae 54, 377. Hydrophyllum 56, 59, 60. Hymenocrater 234, 239, 240. Hymenopyramis 476, 477, 479. Hypogomphia 234, 244. Hyptis 332, 333, 342, 355. Hyssopus 297, 306. Jacquemontia 24, 33. Ipomoea 5, 23, 27, 28. Isanthus 209, 2142, 245. Ixorrhoea 377. Kalaharia 469, 172. Keiskea 326, 328, 329. Koellia 307, 308, 340. Kurzamra 292, 303. Kuschakewiczia 98, A05. Labiatae 183, 379. Lachnocephalus 463, 464. Lagochilus 245, 250, 257. Lallemantia 233, 239, 240. Lamium 245, 250, 254. Langloisia 377. Lantana 149, 450. Lappula 406, 408. Lavandula 228, 355, 364. Legendrea 20, 22. Lemmonia 68, 70. Leonotis 244, 246. Leonurus 487, 245, 250, 256. Lepechinia 294. Lepistemon 23, 25. Lepistemonopsis 376. Lettsomia 20, 24. Leucas 244, 250. Leucosceptrum 209, 244. Lindelofia 98, 403, 404. Lippia 449, 450, 451. Lithospermum 448, 122, 423. Lobostemon 128, 129. Loeselia 46, 53. Lophanthus 233, 234. Loxocalyx 245, 258. Lycopsis 442, 444, 445. Lycopus 308, 346. Lysiostyles 45, 17. Macbridea 242, 243. Macromeria 448, 420, 421. Macrotomia 448, 424, 425. Mahya 375. Majorana 307, 308. Mallophora 462, 463. Maripa 20, 22. & Marrubium 229, 230, 234. 2 Marsypianthes 332, 348, 355. = Mechania 233, 234. Megacaryon 428, 429. Melissa 292, 295, 297. Melittis 242, 243, 244. Mentha 308, 346, 347, 320. Meriandra 287, 288. Merremia 377. Mertensia 148, 449, 420. Mesona 364, 365, 370. Micheliella 325. Microcorys 217, 218. Microtocna 245, 268. Microula 406, 444. Mina 23, 25, 26. Moltkia 418, 424, 422. Moluccella 245, 246, 258. Monarda 289. Monardella 307, 308, 309. Monochilus 456, 457. Moritzia A448, 420, A. Moschosma 364, 368, 370. Mosla 308, 325, 326. Myosotidium 98, 404, 405. Myvosotis 448, 149, 420. Nama 68, 69. Nemophila 59, 64. Neomüllera 349, 363. Neosparton 449, 450, 454. Nepeta 233, 235, 239. Nephrophyllum 14, 45. Nesogenes 460. Neurastlia 463. Neuropeltis 44, 46. Newcastlia 164. Nonnea 412, 445, 446. Notochaete 244, 245, 250. Ocimum 361, 364, 369, 370. Omphalodes 98, 400, 404. Oncinocalyx 473, 477. Onosma 448, 426. Onosmodium A448, 425. Operculina 23, 32. Oreocarya 406, 409. Be Oreosphacus 346. Origanum 307, 308. Ei Orthosiphon 364, 370, 372, Otostegia 245, 250, 258. E-: Oxera 474, 473, 474, 374. + Bes nu Paracaryum 98, 404, 105. Parilla 308. Patagonula 81, 85. Pectocarya 98, 400, 104. Peltodon 332, 348, 355. Perilla 325, 326. Perillula 308, 325. Perilomia 232. Peronema 477, 478. Perowskia 287, 288. Petitia 467. Petraea 457, 158. Petraeovitex 477, 479. Phacelia 62, 63. Pharbitis 9, 23, 27, 34. Phlomis 198, 244, 248, 250. Phlox 46, 47. Phyllostegia 221, 222, 224. Physoleucas 244, 252. Physopsis 136, 162, 163. Physostegia 242, 243. Piptocalyx 106, 109. Pityrodia 460, 164, 463. Plagiobotrys 106, 108,109, 377. Platostoma 364, 365, 370. Pleetranthus 348, 352, 355. Pogogyne 292, 297, 304. Pogostemon 327, 328, 329, Polakia 270, 286. Polemoniaceae 40, 377. Polemonium 42, 46, 51, 52. Polymeria 24, 36. Porana 23, 24. Poskea 86, 90. Prasium 224, 224. Premna 465, 469, 170. Preslia 316, 347, 320. Prevostea 44, 47. Priva 453, 455. Prostanthera 217, 219, 220. Pteleocarpus 86, 89, 90. Pulmonaria 412, 446, 417. Pycenostachys 348, 350, 355. Quamoclit 23, 27. Register. Ramona 270, 287. Rapinia 167, 469. Rapona 14, 15. Rhabdia 86, 89, 90. Rhaphithamnus 157, 159. Rhodochlamys 374. Rindera 98, 104, 105. Rivea 20, 21. Rochefortia 86, 87, 88. Rochelia 430, 131. Romanzoffia 63, 66, 67. Rosenbachia 182. Rosmarinus 216. Roylea 245, 250, 260. Saccellium 86, 87. Saccocalyx 292, 297, 303. Salazaria 225. Salvia 199, 270, 275. Salviastrum 270, 286. Satureia 292, 296, 297, 312. Schistocaryum 106, A444, Schizonepeta 233, 235. Schizopremna 164, 166, Scutellaria 225, 226. Selkirkia 98, 403. Sericostoma A418, 122. Sideritis 229, 231. Solenanthus 98, 103, 104. Solenostemon 349, 359. Sonnea 106, 109. Spartothamnella 160, 161. Sphacele 290, 294. Sphenodesma 479, 480. Stachys 245, 250, 260. Stachytarpheta 449, 454, Stenogyne 221, 222, 224. Stietocardia 376. Stilbe 445. Stiptanthus 348, 352. Suchtelenia 97, 98. Symphorema 479, 180. Symphytum 442, 443. Synandra 242, 243. Syncolostemon 364, 370. 383 Taligalea 156, 457. Tamonea 4146, 148, 457. Tatea 149. Tectona 167, 468. Tetraclea 209, 212, 245. Tetradenia 327, 334. Tetreilema 182. Teucridium 473, 476, 477. Teucrium 187,209,210,214,242, Theresa 375. Thuspeinanta 229. Thymbra 292, 297, 304. Thymus 297, 307, 344. Thyrocarpus 98, 102. Tinnea 209, 244. Tournefortia 94. Trachystemon 442, 414. Tretocarya 106, 411. Tricardia 63, 66. Trichodesma 97, 98, 99. Trichostema 209, 242, 215. Trigonocaryum 442, 445. Trigonotis 448, 420, 424. Tryothamnus 379. Tysonia 98, 406. Ubochea 449, 455. Valerianodes 153. Varengevillea 477, 478. Verbena A446, 147. Verbenaceae 132, 377. Vitex 469, 470, 474. Wellstedia 431. Westringia 217, 220, Wiedemannia 245, 250, 256. Wigandia 68, 69, 70. Wilsonia 44, 45. Wrixonia 247, 219. Xeroploma 379. Zataria 307, 343. Ziziphora 292. Zoelleria 434. Zwackhia 428, 129. Verzeichnis der Nutzpflanzen und Vulgärnamen. Achira-Mourou 33. > Alkannarot 447. Alkannin 447. Alvaaca 372. Anchusin 447. Aqua Lavandulae 229. Arbol del Ajo 83. Arbre parasol 84. Arvore de ombrella 84. Auhi 83. Bangi Deivana 257. Basul baasch 257. Bataten 34. Beinwell 443. Blendart 355. Bois cotelet 459. Booscuru A470. Boretsch 444, Brustbeeren, schwarze 85. Burracha cimarona 429. Camoten 34. Carbon 83. Catinga de barräo 84. Chartreuse 372, Chia-Pinoli 286. Coup d’air 20. Crista de Gallo 97. CGymen 343, Djati 169. Ericolin 70. Flores et Herba Borraginis 414 —— Herba et Radix Buglossi 445. —— Herba et Radix Symphyti s. Consolidae majoris 442. Galaktan 267. Goomar-Tek 473. Guayavi 86. Gumaldi 473, 354 Heliotrop 96. Herba Asperuginis 441. —— Cerinthes 427. —— Cynoglossi 403. —-— —— minoris 4107. Heliotropii majoris s.Ver- rucarii Ss. Cancri 97. —— minoris 97. —— Lithospermi repentis 124. —— Omphalodis s. Umbili- cariae 102. —— et Flores Borraginis 444. ——, Radix et Flores Buglossi 415, —— et Radix Echii s. Buglossi agrestis s. Viperini 129. —— et Radix Pulmonariae maculosae 448, ——, Radix et Flores Symphyti s. Consolidae majoris 412. Jalapenwurzel 28. Ipe branco 86. Kaffir potato 357. Kartoffeln, süße 31. Kirroah 88. Komanceta 151. Kranzenkraut 216. Kumarapfel 34. Lignum Rhodii 42. N, Pi Ei EA WE NT SER Register. 2 Lignum Rhodium 35, 36. Lingulae bovis 445. Macla 172. Marmoda 31. Mibella 172. Mobby 34. Myrole 172. Myxae 85. Nagal 470. Oleum Menthae piperitae 323. —— —— viridis 324. —— Pulegii 324. Orsanette 427. Pao branco S6. —— de formige 83. Patchouli 330. Pechiche 472. Pedda Gomra 473. Pucha-pat 330. Radix Alkannae 447. Anchusae luteae 127. —— Buglossi folio Borraginis 445. —— Cynoglossi majoris 103. —— Symphyti flore luteo 443. Druck von Breitkopf & Härtel in Leipzig. « t Herba Echii s. B lossi agrestis s. Viperini / ‚ Herba et Flores Symp) s. Consolidae majoris —— et Herba Pulmon: maculosae A448. Resina Jalapae 28. Rosenholzöl 12, 36. Salagakartoffel 363. Sampaga Palu 472. Scammonium 36. Sebestenae 85. j Semina Lithospermi nigri —— Milii solis velLithos 4124. | Sholah 468. Tafelboom 84. Tek 469. Teligu Naura 470. Thymen 313, Thymol 343. Tjorig 472. Umbondive 357. Usakos 83. Wanza 83, 85. myxinae, ee rd fortgesetzt. 4a: Lief. 129. Schizophyta wird fortgesetzt. £ 4b: Lief. 143—445. Peridiniales: Gymnodiniaceae, Prorocentraceae, Peri- diniaceae; Baeillariales: Bacillariaceae (Diatomeae), vollendet. 2: Lief. 40, 44,46, 60, 86, 97, 141,142, Conjugatae bis Florideae, wird fortg, 3: Lief. 94, 92, 442. Hepaticae, Musei, wird fortgesetzt. 4: Filieinae, Equisetinae, Lycopodinae. Terl all: ; Abteitunyf : Lief. 44, 48, 20, 30, 32, 35. Saururaceae bis Hydnoraceae, vollendet. } = Lief. 70, 79, Bogen 7 u. 8 aus 37/88. Polygonaceae bis Basellaceae vollendet. 4b: Lief. 31, 33. Phytolaceaceae bis: Caryophyllaceae, vollendet. v2: Lief. 46, 19, 29, 55, 57,58. Nymphaeaceae bis Droseraceae, vollendet. ‚v/ 2a: Lief. 51, 53, 56. Podostemaceae bis Platanaceae, vollendet. v3: Lief. 24, 59 (Bogen 4), 63, 71, 77, 90, 404, 102, Bogen 23— 25 aus 104/108 $ Rosaceae bis Leguminosae, vollendet. 4: Lief. 47, 52, 131, 132, 133, 435, 438,439. Geraniaceae bis Dichapetalace .e, - vollendet. | % V 5: Lief.42, 44, 59 (Bogen 7, 8), 73, 78, 84, 447, 148, 128, 436. Euphorbiaceae Vitaceae, vollendet. V6: Lief. 49, 50, 80, 82, 95, 443, 419. Elaeocarpaceae bis Violaceae, vollendet. “6a: Lief. 98, 99, 400, 403, Bogen 43—16 aus 106/107. Flacourtiaceae Elaeagnaceae, vollendet. i ® v7: Lief. 72, 84, 87, 88, 94, 96. Lythraceae bis Halorrhagidaceae, volle 8: Lief. 111. Araliaceae, Umbelliferae, Cornaceae, wird fortgesetzt. A. Engler : -. Ga Verlag Se Wilhel | mann ı Fee “710. ı ns Die natürlichen Planzenfamilien “nebst ihren Gattungen und wichtigeren Arten insbesondere den Nutzpflanzen unter Mitwirkung zahlreicher hervorragender Fachgelehrten 3 begründet von A. Engler und K. Prantl,; fortgesetzt von A. Engler ord. Prof. der Botanik und Direktor des botanischen Gartens zu Berlin. — Bisher erschienen 147 Lieferungen. — Lex.-8 Zum Subskriptionspreis a .# 1.50. Einzelpreis a # 3.—. SEE” Zur Erleichterung der Anschaffung wird das Werk künftig auch in Partieen von je 5—10 Lieferungen bei Verpflichtung zur Abnahme des ganzenWerkes zum Subskriptionspreis von ‚41.50 pro Lieferung abgegeben. Diese Vergünstigung erstreekt sich auch auf dieBand- und die Abteilungsausgabe, die ebenfalls nach und nach zum Subskriptionspreis (also zu 50 2 pro Bogen) be- zogen werden können. Diejenigen Interessenten, denen die An- schaffungsämmtlichererschienenen Lieferungen aufeinmalbisher zu vielwar, werden aufdiese Bezugsweisenbesondersaufmerksam gemacht. @E Hlora der nordwestdeutschen Tiefebene. Bearbeitet von Prof. Dr. Franz Buchenau Direktor der Realschule beim Doventhor zu Bremen. 8. 1894. geh. .# 7.—; geb. # 7.75. Physiologische Pflanzenanatomie Dr. G. Haberlandt 0. 6. Professor der Botanik, Vorstand des botanischen Institutes und Gartens an der k. k. Universität Graz. Zweite neubearbeitete und vermehrte Auflage. Mit 235 Abbildungen. gr. 8. 1896. geh. # 16.—; geb. # 18.—. Gesammelte Abhandlungen über Pflanzen-Physiologie. von Julius Sachs. I. Band: Abhandlung I bis XXIX vorwiegend über Physikalische und chemische Vegetationserscheinungen. Mit 46 Textbildern. gr. 8. 1892. Geh. # 16.— geb. iin Halbfranz) .# 18.—. II. Band: Abhandlung XXX bis XLIII vorwiegend über Wachsthum, Zellbildung und Reizbarkeit.. Mit 10 lithographischen Tafeln und 80 Textbildern. gr. 8. 1893. Geh. .# 13.—; geb. (in Halbfranz) .# 15.—. - Druck von Breitkopf & Härtel in Leipzig. TE < ————S ——o 5 ——— an 185 en | Fe 1 „. N . | a - Ve en Do _ . ” ER een ee ET oe \ - . ran a a. en a mn ae A en Du g » een £ A 5 nam waralsar, F 4 = vum - .. .