L} r E dr DIE PAPAGEIEN, MONOGRAPHISCH BEARBEITET a\> Rp ) #7 = £. von — Fr: BILLAUD n = = N“ 6%) Dr. OTTO FINSCH, ® Conservator der Sammlungen der Gesellschaft ‚„ Museum’ zu Bremen, früher Assistent am Reichs-Museum zu Leiden, Mitglied der Kaiserlich Leopoldin. Karolin. Aca«- demie der Naturforscher, correspondirendem Mitgliede der Zoological Society zu London, u. 8. w ZWEITER BAND. ERSTE HAELFTE. Mit 5 nach der Natur lithographirten ‚und colorirten Tafeln und Uebersichts-Tabellen zur geographischen Verbreitung. en ROTT ERDAM, Van Baalen & Söhne (van Hengel & Eeltjes). 1868. Digitized by the Internet Archive in 2011 with funding from University of Illinois Urbana-Champaign http://www.archive.org/details/diepapageienO2fins IE Ag a A FY9R Ya SEINER KÖNIGLICHEN HOHEIT DEM KRONPRINZEN Friedrich Wilhelm VON PREUSSEN. ehrfurchtsvollst gewidmet vom Verfasser. VORWORT ZUM ZWEITEN BANDE. Nach mehr als Jahresfrist ist es mir vergönnt den von ver- schiedenen Seiten längst erwarteten zweiten Band dieser Mono- graphie der wissenschaftlichen Welt, besonders den Kennern und Freunden der Vogelkunde, zu übergeben. Die Anerkennung, welche dem ersten in so reichem Maasse zu Theil wurde, wie aus dem übereinstimmenden Urtheile der Kritik ') und aus brieflichen Mittheilungen wissenschaftlicher Fach- und Berufsge- nossen hervorgeht, wünsche ich in nicht geringerem Grade auch auf den zweiten übertragen zu sehen. Mit demselben gelangt ein Werk zum völligen Abschlusse, welches zum Erkennen und Bestimmen der Arten einer umfangreichen Familie unentbehrlich ist, und welches somit in der monographischen Literatur seinen Platz auszufüllen hoffen darf. Wenigstens war es mein unver- ändertes Bestreben allen Anforderungen möglichst gerecht zu werden. Eine genauere Einsicht wird die Ueberzeugung ge- 1) Literarisches Centralblatt für Deutschland redig. von Dr. Zarnke, 1867. N. 41. p. 1132. Nederlandsche Spectator, 1867. (Dr. Snellen van Vollenhoven). Zoologischer Garten von Dr. Noll, 1867. August p. 318. The Westminster Review, N®. LXIV. Octobr. 1867. p. 566. The Ibis, 1868. p. 112. The Record of zoolog. Literature for the year 1867. Edited by Dr. Albert Günther. Aves by Prof. A. Newton p. 83—85. Ya VORWORT. währen, dass meine Aufmerksamkeit dem Werke, trotz der Verzögerung des Druckes, welche mit der weiten Entfernung der typographischen Anstalt zu entschuldigen ist, von Anfang bis zum Ende gleich rege erhalten blieb. Von besonderer Wichtigkeit für dasselbe war die Durchsicht der Schätze der kaiserlichen Sammlung in Wien und des kö- niglichen Museum zu München im Sommer vorigen Jahres. Ich lernte dadurch, ausser den noch vorhandenen wichtigen Spix’schen Typen und den reichhaltigen, für die Papageienkunde Süd-Amerikas besonders instructiven Sammlungen Johann Nat- terer's, unterstützt durch die liebenswürdige Bereitwilligkeit meines Freundes, Herrn A. von Pelzeln, auch manche andere, mir bis dahin autoptisch unbekannte Seltenheit (z. B. Pıionias pyrilia, Chrysotis Nattereri, Trichoglossus pyg- maeus, etc.) aus eigener Anschauung kennen. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen, sowie alle während des fast 2'/, jähri- gen Druckes erschienenen Publicationen neuer Arten oder Beob- achtungen sind, soweit sich dieselben dem Manuseript nicht noch einfügen liessen, als Nachträge und Berichtigungen angefügt, die ich desshalb ganz besonders zu beachten bitte. Die Pro- ceedings of the zoological Society of London konnten bis zum Schluss des Jahres 1867, der Ibis bis zum 2ten Heft (April) 1868 benutzt werden. | Dem Drange der aufrichtigsten Dankbarkeit folgend, seı es mir gestattet, der warhaft aufopfernden Theilnahme eines lieben Freundes ganz besonders zu gedenken, dessen unermüdliche Sorge, mit welcher er sich einer zweiten Correctur und der umsichtigen Redaction vieler Einschaltungen und Umänderungen unterzog, die unentbehrlichste Hilfe leistete. Dieser öffentliche Ausdruck des wärmsten Dankes gebührt meinem werthen frühe- VORWORT. ! v1I ren Collegen am Leidener Reichs-Museum Herrn A. A. van Bem- melen, der durch das ehrenvolle Vertrauen seiner Mitbürger seit Beginn des Jahres 1866 zum Director des zoologischen Gartens in Rotterdam berufen wurde, und unter dessen umsichtiger und geschickter Leitung dieses rühmlichst bekannte Institut sich in der erfreulichsten Weise, sowohl was die practischen als wissenschaftlichen Vortheile betrifft, neubelebt kräftig zu ent- wickeln beginnt. Dem freundschaftlichen Eifer, mit welchem Herr Dr. Luchs ganz besonders diesem zweiten Bande bei Durchsicht der Druck- bogen hilfreich zur Seite stand, gebührt ın nicht minderem Grade der Zoll öffentlicher Danksagung. Zum Schluss darf ich es mir nicht versagen mit Dank und Anerkennung des Herrn Verlegers, Universitäts-Buchhändler E. J. Brill im Leiden zu gedenken, der aus warmen Interesse für die Wissenschaft weder Kosten noch Mühe scheute ein so umfangreiches Werk in würdiger Ausstattung herauszugeben. Bremen, am 8 August 1868. Orro FınscnH. TNEAEm DES ZWEITEN BANDES. Vorwort. 2: = 5 Uebersichts-Tabellen zur geographischen Verbreitung. Beschreibung der Gattungen und Arten von: Palacommis, 0, Rene ne Brotogerys. NT. Bolborrhynchus. . Melopsittacusgr 2. sc a Pezoporus. . . Euphema. Blatycereussags > Psittacus. RR Dasyptilusymeee ur Eur Eclectustt fr Re N nern Pionias. Chrysotis. . Psittacula. . Coryllis. Domicella. . Miichoplossusse m eu 2 Nestor. . Anhang. Dubiöse Arten. . . . . Nachträge und Berichtigungen. Index der wissenschaftlichen Namen. Druckfehler. ABBILDUNGEN. 2. Brotogerys subeaerulea (Museum Lawrence) 3. „ chrysosema (Bremer Museum). 4. Chrysotis Guatemalae Z u 5. Coryllis exilis (Bremer Museum). 6. Domicella fuscata (Museum Kirchhoff). zu Seite. NE elek 107, 562, 7123 807. Vebersichts- Tabellen zur geographischen Verbreitung Papageien. Abgeschlossen am 15. Juni 1368, Die mit ? versehenen Arten, deren Vorkommen nicht völlig erwiesen ist, sind bei der Summirung nicht eingerechnet. Sittace ” Henico Il. America. hyacinthina. Lath. . glauca, Mel 2 0% Loarı, Sour Spixi. Wagl. . Lafresnayei. mihti. . militaris. 4 MACHOSS LE chloroptera. Gray. triecolor, Bechst. ararauna. L. » caninde. Wagl. macavuana. Gml. severa. UL nr maracana. Veill. auricollis. (ass. Are Hahni, Sour pachyrrhyncha. Sws. . gnathus leptorrhynchus. Conurus patagonus. Vieill. . icterotis Son. . King. ; acuticaudatus. Vieill. . haemorrhous. Spix. luteus. Gml. . Wagleri. Gray. mitratus. Tschud. frontatus. (Cab. hilarıs. Burm. erythrogenys. Jess. holochlorus. el. . pavua. Dodd. . euope. WHOLE carolinensis. L. nanday. Desm.. . solstitialis. L. jendaya. Gml. . Weddelli. Dev. aureus. Gml. Petzi. Leibl. . perlinaz. DT. ...% cactorum. Neuw. . nanus. Vig. azteec. Sou. . - 2: smaragdinus. Gml eruentatus. Nemv. vittatus. Shaw. . Devillei. Mass roseifrons. Gray. leucotis. Licht. ..» cyanopterus. Dodd. . — . Nord-America nördl. bis 450 Mexico II. Mittel-America Guatemala Honduras Costa-Rica [-} [3) m E < Pi [+] De En ee] De P= ee + IR 1 ee —. BEE mg tl. |. en Feue:land. ?? Chiloe. 7 |Magellan Str. t. Croix U9LUODSBIE A Bor ie de ans Mae Ne er Aeniet >. 18 o]ly,) BEREIT: ee BESERERDUN DREHEN) 0 Aunanın a u 6 GAREN SH N 2 ee Br en Ron un ale Ko, nein: Me Mayalle gie 3a), nenne Der te, Hronge AR EEE Südlich = iz a 2 ı YyeByS BEL] BT vn se ea el e Nalatn ka we Ya Fur Kulkse ke, Tan ieleter Baleto tler ner a alnecier Rees Dee RA die a BEN ÄUNDBAGT N Er RE RER un select Malen,.as Su de Rene Lestmhne Re hae, Ton ler uaktn ie ler, SUN de Dina Te feier ou], tOyollpus a ee Tre: VE ee an een ne Aus tesete Meier ad nase Jerctmeie, Le wtd.etmeii (l SISNY-ISO “ ee Er Be ee ER ORTE dic etc, De ar ODE ARTEN On | OSSO.LX) OYEN EI RR a . Brasilien SBUOZREWUNV a ee BR ee a OR N dee under Erde —- * _ - - — - = — a UOLLSB.UK] ee elle aleliaeisete efefmelen stenefmnetensfenetotätennn 0, a & elefecjem el u ae, 0 Late Le neh ef nefe lust Eee We leei un Seimietene ion BLALOH Bas reekerafe st cast Mercjen re ernten narefenie nie 10 La mil Lefniens (al ie Srerete sul egal Inn Fey elrm Ara zer UN Era Ela relederie A Sen Eee eure Wrzim Ler auie = Waelckae I + ae ) re . 00 . warn ..- ae o.‘ Bew ö tz JOoPenoT aa . de ae . . . . . Ba ae + > ur are re De er HR BUBINE) en 5) B= — an © EB 3 Be] 5) .- a= =} = = v[onzaud A a Ra a Se ne RE RT TE N Se Ten > 3 eILI9WY-PnS Hr HH ne en en re 09-0104 * . [ * . * . * . * ” . * * jr # * ” . . . 3 ” . ” ” er . . re ’ ” * 2 ” * * ” ” * * G 4 * : . * ” ® e o3utuol] . . . . . . . . “ “ . . . “ . . * . “ ” . . . . ” - . “ . De . . . . . sure . . . . ” a . . . . RWBL . “ ” . ” ” ” . ” “ . . . . . . - * . ” ” . * * . . . ” . . . . . ” . . D - . . . .J— * * ” . * . . ” 1014 Nest-Indien vqny) EV na ah m) neh an m ne A En De Ka rn in > ne u I. America. Conurus Luciani. Dev. lepidus. ZU... Molinae. ou. ai rhodogaster. F haematotis. Sou. R Hoftmanni. (Cab. 4 eallipterus. Sou. = melanurus. e Souancei. Verr.. rupicola. Brotogerys tiriea. Gml. Natt. Spin. . Tsehud. . 5 xanthoptera. Spix.. rn virescens. L.. h pyrrhoptera. subeaerulea. n rn tovi. G@rml.. n jugularis. Dev. n tuipara. Gml. ; 5 chrysosema. Natt. . n tui. Gml. ren Bolborrhynehus monachus. Bodd. . Luchsi. mihi. : aymara. d’Orb.. rnbrirostris. Durm. Dorbignyi. lineolatus. Pionias cyanogaster. brachyurus. Spix. melanotis. Lafr.. mitratus. Neuw. . amazoninus. pysliss BP. > haematotis. Sel. . Barrabandi. vulturinus. Il. histriv. Bodad. . S33933J3 3.373 97'803 leucogaster. Kahl. xanthomerus. menstruus. L.. Maximiliani. sordidus. L. gerontodes. mihi. tumultuosus. senilis. Spin. chalcopterus. violaceus. Bodad.. aceipitrinus. ZL. Chrysotis festiva. L. YES I EI TESZITy EI SIEB ISIS ES aurifrons. Less. Desm. . Levaill. melanocephalus. L.. Gray. Kuhl. . Tschud. Frras. h Lath.. Lawr. Cass. Neuw. . al Nord-America nördl, bis 430 Mexico Par Peer u nt a ie aaa Aa et II. Mittel-America 8 alles 8 5 |8|.o eis 5|#s < 2173|: 312/38 33|5|70 = Tl 19 El = N IE aeg, Et | I) «ler8 | ee . Be Ta I" 1. a Two üdlich S Brasilien Nördlich u. westlich 7 V | uoruoseyeg NOMS oe) OOo Go oo oe oc | AUnSsntN ET AT ECO One | ‘yeB)g vyeld ®eT DD A ER N N ee ee a ee En | Kensveurd TE | Toy L 1Oypupus ana, ae ee sa oo Nala No one oa SISNY-ISO a N | 08So.10)-oYLM Be N a 2) SBUOZLWUV A en On ae genau UOL[ISB.IET el eo 0 Den Gen Dee 00 0 oder na BLATOH Bft lern, fe} ne, 0 20 0% ofen llaie el lest ML. aefmiejwelmcheita: heimizen ge al ker ctenmelh en A nı1od I ee aopenoq oo. 0 no ana uf oo oo 0000 ON, 0a oo BpeurR.Ig-naN a N a ee | vueıng) Er WE REIT ey RE BE EEE ES Pan Eee ejonzauo A RE u a a TEE A e9lJdawy-pnS dd dd dd dd dd Hd He 1 West-Indien \ | oar-orog Pte ee er a Let Leu Kor feier rei ler ta Ne) e, ‚0, „augen Kal 10, Prerlare heiter te he Yon oBumog a a N RENT OR re RN N aa SBRTWULL I ehren lelherheil ter ae Bejhel Lara helles in, 0. aftesalgse „eTnere La) 0 Mae a. Re vegan) N —__—_— w— = —— - —— — = —- Do = nn —— = = IE II. II. Mittel-America . — oe \l|Sina|® I. America. s:|8 je <|3 2:18 |< 323% = = = = Eur 5 * ans — = SS = 101.| Chrysotis+Sallei. 2,Sel: 2 2.005 Ian.) m oe ni : 5 la 102 E vittata. Bodası.. A SA ele wege : . ee er 103 x Collanal Al. Er RE : 5 ar, 104 £ leucocephala...B; „N I Are ee eReee 105 = eyanops.- "Vreden. Sad ar e : 5 3 106 u albifrons,F Sparrm: A nm. nun : Fa Rellee 107 z. zantholoras Gray: .- ud 1 2.0. lriıe - Bali 108 = Pretei- Memm.. = 20a ms, wre : ee 109 „ RErlisen Bar or Den 0a RA - - 2 ee 110 R Brasıliensis:. Diner sea wa Are : : le 111 5 A eryihrura. Hull IS intra e » u 112 „ vinacea- Neu: ea ee e 3 Se 113 s EOTEINEIFTONS: - BU. A. 3, werd 3 Bl 114 a TWinschi.4Sel.r u: HU SR m En ae ä Tr IS 115 A diademataı Spinne Bee . ers 116 5 autummalise Dlozee re are . a ra ale | 117. 5 Dufremei.» Teva. 22 Ir.2A2 87% 3 : er 7 | 118 a Bouquetss »Bachsin 7 rn. Kr B E | 119 3 AUEUStUSSEAV GE a > 5 hl ee 120 e Guildinsi! - IRg:. Te Te a nl Kl - : I) SSR 121 2 Guaftemalae. PHanta: ea ner: : = srl Sale 122 4 Nattesen imdhas- Seen ee 3 : oe Ale 123 . farin0sa:y Bodd. sn = En WIE > ee 124 5 aurıpalliata 2 Ziess. 4 an nn ine . .. Hl Nee 125 r alnazoniear Dyr are ser. Kir . ; au |‘. 126 Hi echroptera. YGml. mr, 2°. 7 Be 127 s Berallaui Gray ku bes. mr : Fe 128 3 ochrocephala.: Gmlö IH Ay ui. 5 . F 129 .i BesbIva DI TE ea N a : 1 Sl 130 Ä miencenanla: 57Sch..ı a ar. = uAıe ; 1% [ee 131 A xanthops.n. pen... Zu gilt ne. ra > 3 «le ee 132°|- "Psittaeulavpasserind.. Z. 1. eb ze : . ee 133 # Selatern.i Gray. a En i = Ale 134 „= VEFVANOPLER: Sour. nie nee ? £ 1 135 „m veonspieillata.. Dafe... Imst. ; . AN 136 „ı wieoelestise Less. I 8 BIN. > 5 |. 137 2 stietopterase sel: Ener: 2 : 2 138 a Burda. et ee er o ß ee 139 = melssenota. - Zucht. ec. « e rl) Ko 140 3 Ta Seap- 1... u rn. Sn 4 Hl - re en - 141 a AREA HNE. 25 1er hg eek 5 “ale | : 142 : Huelıı Zanm...) iu.) 1000 ee E 1 15 # 7] = S rel) In . 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Africa. eques. Warcdi. Psittacus niger. ” n ” n NS Barklyi. vaza. comorensis. madagascarensis. erithaeu timneh. Bodad. Dodd. . Newton. » IB Newton. . Shaw. . Pet. Satin. 0 Bros, 2: Pionias fuseicollis. *Kuhl;. SSNSNS4N3 br) Psittacu 3333 robustus. Gulielmi. tlavifrons. eitrinocap rufiventris. Gml. Danrda B: Ripp. .: - illus. Heug küpp senegalus. L.. . fuscicapillus. Verr.. Meyeri. Rüpp. Rüppelli. la Swindereni. Tarantae. pullaria. L. roseicollis. cana. Gray, Kahl. Stanl. . Vieill. Gml. . Less.. L\ Nördlich vom Aequator Im Westen .- Senegambien _- -—- . te. Denen rs Fernando Po. St. Thome Do Prineipe En te... br he. | Südlich vom Aequator ; 160 n. Br. | GH ELBAGIS | zondrıpo] | uoq.mogf sunumepy U9.LOULO,) onbıquıgzom sSIEN. A Auchin | IBISBOBPBIN Die | 1s9qUuIB7 Ins. Monfia. Sansibar. u9I4sO uf asoredstgdeg) ° ° -pugjeigwelgl u9png wuy ® Me 2 OA. Oc De en OR) ee) er . I .. F .. ae —_ BER ET Re De ek: DR A ee en .. = sy Nere ® . 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Lemma elegans. Gould. chrysogastra. Lath. . : petrophila. (OU U OT ee Plafycercus Bennanü.celath er A adelaidensis. Gould. . n tlaveolus. Gould. ieterotis. Zemm. i jonitusar Peace ae ” eximius. Shau.. A pallieeps. Veigs ne. 5 Amathusia. Gould. & Browni.:: Demm.. 2.5 2% N SPUTIUS.2 YRUNL.. ee au 5 flaviventris. Temm. oa » Barnardı. Vo. ne sen en £ semitorquatus. Quoy. .... S33J3 3333 B ZONMIUS., VID ar a haematogaster. Gould... . . 5 xantorrhous. Dp.. - x haematonotus. Gould. . .. er multieolor.. Temm. u wen... = chrysopterygus. Gould... . . . = pulcherrimus. Gould. . ..:... E Bourkır 1Goulder 2. 2m % eyanopygus. Vieill. r melanurus. Vig. S Barrabandi. Sws. . Alexandrae. Gould Platy eercus erythropterus. Gml. . Australien bp a m Hp m HH m m E jeb} = 2 = — OR .—e. + .cbebs te. 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Domicella Trichoglos ” Nestor productus. meridionalis. Esslingi. notabilis. norfolcensis. superbus. „ ” ” n n ” Stringops habroptilus. N 3.338 38 „ 3) „fringillacea. „ Kuhlı. VI. Polynesien. Gray. Ga: Lath. Gml. Peale.. Gray. Gnml. Greyi vtabuensis. „splendens. vpersonatus. cornutus. „pacificus. Forst. ulieteanus. Gl. » Novae -Zeelandie. auriceps. Kuhl. . Forsteri. mthi.. . unieolor. Vig. >. taıtiana. Gmi. .. smaragdina. Hombr. Gml. Var solitaria. Lath. rubiginosa. Bp. . . sus Massenae. Zp. Mitchelli. Gray. diadematus Verr. palmarum. Gml. pygimaeus. (rml. . Gould. . Gml. SO ee Gould. Pelz. Buller. . Sparrm. West-Po- & 3 Iynesien Süd-Polynesien STE Te |. 2 leise ge) el ai me DH un. |z3|o|Ej|2|=|2| 2 = | 2:5, oo 52 ED. er u | Jar. — [#15 [Rose | - "2 ]|8|=|2|813 |< © SS | e z\| > ze z ER | AN OD . DO ! OD OD De . ee har Be . . . D D . a DB Ai EB | * el ; Är I- I. |« | | r2| |. REBEE | .|- | Tl Kr Seal 117 1T/9 “|; |. 10. Eee Be 1. Se | Me 1 = R - - 1 i a 3 | F | jo] TE ee Inte . . . az . . | | |... A a laallcc Bi - : kl ı\ılalsJı)s])2)2] 8 Echiquier-Ins. Senjavin-Gruppe. Vaterland unbekannt. Chatam-Inseln. einsmu: Chatam-Inseln. Australien. Fanning ? Puynipet, Saloınons ee I Er AT BAIIBNUN Sl gie Zöte Ne Ziekte a, Zeiler tee, ga, Telehnige, Lo sun Eee el, Det ee ee _ | supsesonbiem BER Re | Eu en 7 2 me Be 2a - 2 urayenf .. else ajlehrie u... . u erregen Mer weih,e De Cb} Tr ee _ re = 2 nn E zu Bea E zu LEBE = = oauTT EEE nee rechte 4E ol [=) Tr Z— A E & I aa En 2 5 Dr BIOTB.IOE 5, DO OO ae: alte -| aa (2) ’ 5 E FE = «et Er I = E = ZT ö TUT, gehen "supsygzyospsog| — etz Burn ds ine “eo 0 2 0 0 2 ee edo er ede er. .. o.0 . ae) 19Po -IIUBT, - n.- nqejeSuo, Enge 3 | -sypeyospuno1g 3 ERBERIN || a ET TR EEE EEE ER 9 S "SUJ-ıOyLyaS ; © | aapo -wourg |: £ e > . = es "SUT-SIITE nennen heLseu en, sutuatlenleoiller.a 8 . ac Gr . | -i = (on) sup-surem| i [>] NAYT-IITA Baier oil ste ie Hanne er er eTanaieugeiie nes a are 5 Tenie erlernen len (6) 10. Genus Palaeornis !), Vigors. — Edelsiltich 2). Psittaca, Briss., Orn. IV. 1760. — Psittacus, Linne, S. N. 1767. — Psittacus, Sectio II. Conurus II et III. Subdi- visio Kuhl, Consp. (1820) p.6. — Palaeornis, Vig., Zool. Journ. II. N°. V (1825) p. 49. — id., Linnean Trans. XV (1826) p- 286. — Psittacus, (sous-genre) Palaeornis, Lesson, Man. d’Orn. II (1828) p. 145. — Conurus (sous-genre) II. Division, Lesson, Tr. d’Orn. (1851) p.214. — Palaeornis, Wagler, Mon. (1852) p. 489. — Belocercus, Müll. et Schleg,., Verhandl. (1839) p. 107. — Palaeornis, G. R. Gray, Gen. of B. I. — id., List Psitt. p. 18. — Palaeornis, Bonap., Consp. av. I (1850) p.2. — id., Palaeornis et Belurus, Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 108. — id., Palaeornis et Be- locercus, Compt. Rend. 1857. — Palaeornis (sous-genre), Schleg., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 76. Abbildungen. G. R. Gray, Gen. of B. II. t. 101. fig. 2. — Ü Reichenb., Natürl. Syst. 1850. t. 82 (Palaeornis). Diagnosis: Schnabel kräftig, seitlich abgerundet, die Firste am Basis- theile kantig abgesetzt und hier mit einer schwachen Längsrinne; ein deutlicher Zahnausschnitt. Dillenkante breit, abgerundet, mit schwacher Längsleiste. Nasenlöcher klein, in einer schma- len Wachshaut. Kein nackter Augenkreis. Flügel lang. Schwanz keilförmig; die 2 mittelsten Federn sehr lang. Rostrum robustum lateribus rotundatis, basi culminis leviter canaliculati, angulariter sepositi; dente manillae distincte exeiso; gonate lato rotundato leviter carinato. Nares parvae in ceram angustam insertae. Annulus orbitalis nudus nullus. Alae elongatae. Cauda cuneata rectricibus duabus intermediis longissimis. 1) HIakcuog, alt und ogvıs, Vogel. 2) Wagler stellte zuerst diesen brauchbaren Namen auf. - PALAEORNIS. Beschreibung. Schnabel sehr kräftig , so lang oder länger als hoch ; der Oberschnabel an Basishälfte kantig abgesetzt und hier mit einer sanften Längsrinne; die Seitentheile sanft gewölbt, daher etwas zusammengedrückt; die Spitze stark abwärts gekrümmt, überhän- gend, vor derselben ein sanfter Zahnausschnitt. Der Unterschna- bel mit breiter, abgerundeter Dillenkante, längs welcher meist ein sanfter Leistenvorsprung verläuft. Stets eine sehr deutliche Schnabelfeile auf der unteren Seite der Oberschnabelspitze. Nasenlöcher klein, frei, in einer schmalen Wachshaut. Zügel und Augenkreis befiedert. Flügel spitz, lang, meist etwas kürzer als Schwanz, denselben nicht ganz zur Hälfte bedeckend, mit langer Flügelspitze; Schwin- sen am Ende stumpf zugerundet, selten ganz spitz. Zweite Schwinge die längste, 1te und 2te wenig kürzer; 2te und Ste Schwinge an Aussenfahne etwas ausgeschnitten, die 1!e und 2te an Innenfahne sehr unbedeutend ; meist 10 Hand- und 10 Armschwingen. Schwanz keilförmig, abgestuft, die 2 mittelsten Federn meist ansehn- lich vorragend, alle Federn mit abgerundeter Spitze. Füsse kurz, kräftig, mit kurzen, starken Tarsen. Gefieder ziemlich hart. Puderdunen fehlen. Nitzsch untersuchte e u- patrius und torquatus. Färbung grün; meist mit lebhaft gefärbtem Kopf, einem schwarzen Bartfleck oder buntem Halsringe; Schnabel meist roth, auch schwarz, zuweilen zweifarbig. Geschlechter meist nicht verschieden, dagegen die Jungen stets. Mittlere Arten von Drossel- bis Dohlengrösse. Schwingen-Verhältnisse. Meine Untersuchungen über die Schwingen- Verhältnisse zeigten dass 10 Arm- und 10 Handschwingen die normale Zahl sind. Dieselbe war vorhanden bei P. eupatrius, torquatus (Indien und Afrika), eques, cyanocephalus, Hodgsoni, calthropae, Alesandri, melanorrhynchus, peristerodes, longicaudatus. Nur ein jüngerer P. cal- thropae zeigte 9 Armschwingen und ein alter P. Lathami nur 9 Handschwingen (gewiss nur zufällig). PALAEORNIS. 3 Fast bei allen Arten sind die Schwingen am Ende stumpf zu- gerundet. Eine Ausnahme davon machen P. Alexandri und melanorrhynchus, deren Schwingen am Ende mehr gespitzt sind und P. eupatrius. Bei dieser Art sind die ersten 5 Schwingen etwas verschmälert und spitz zulaufend , ähnlich auch bei P. longicaudatus. Zunge dick, fleischig, mit breiter stumpfer Spitze. So fand ich sie bei eupatrius, torquatus, Alexandri und melanor- rhynchus. | Bürzeldrüse vorhanden (Nitzsch). Gabelbein deutlich anwesend und verhältnissmässig stärker entwickelt als es sonst bei den Papageien zu sein pflegt. (Alexandri, longicaudatus und torquatus). Die Form des Brustbeins ganz wie bei Conurus: die seit- lichen unteren Oeffnungen vorhanden aber klein. Nach den osteologischen Verhältnissen hält Blanchard Palaeornis am nächsten mit Conurus verwandt. Der knöcherne Augen- ring nicht völlig geschlossen. Die Gruppe der Edelsittiche ist eine in jeder Beziehung so wohl begränzte, dass ihr generischer Werth gewiss von Jedem anerkannt werden muss. Nicht allein im Habitus zeigen alle Arten eine seltene Ueberein- stimmung, auch in ihrer Lebensweise und den Veränderungen, welche das Jugendgefieder zeigt, kehren fast stets dieselben Erschei- nungen wieder. Ich sage »fast”” denn leider sind wir in dieser Hinsicht keineswegs so unterrichtet, wie es wohl zu wünschen wäre und es bleiben noch viele dunkle Stellen, die dem Forscher nicht wenig Kopfzerbrechen verursachen. Erst durch fortgesetzte Beobach- tungen und Untersuchungen aus dem Freileben der Vögel, werden wir das hechte erfahren. Einstweilen müssen wir uns mit Dem bescheiden was Blyth, Jerdon und andere indische Ornithologen mittheilen. Nach diesen Forschern käme bei den meisten Arten eine Verschiedenheit des Geschlechtes vor, die sich namentlich in der Schnabelfärbung aussprechen soll, denn während diese am Sf roth ist, soll sie beim 9 schwarz bleiben. 1* 4 PALAEORNIS. Meine Untersuchungen haben mich nun aber zu ganz anderen Resultaten geführt, zunächst die längst geahndete Ansicht in mir be- festigt, dass die für 2 ? ausgegebenen Kleider in den meisten Fäl- len unzweifelhaft auf die jüngeren Vögel zu beziehen sind. So sehr diese Ansicht auch gegen die der genannten indischen Forscher streitet, welche doch eigentlich am besten im Stande wären uns Auskunft zu geben, so wage ich dieselbe doch auszusprechen. Einmal ersah ich aus den Schriften über diesen Gegenstand, dass die Untersuchungen nicht immer exact genug sind , das andere Mal werde ich in den nachfolgenden Beschreibungen Thatsachen bringen , die den Ausspruch der indischen Ornithologen theilweis stark erschüt- tern müssen. Da ich an 8 Arten (torquatus, cyanocephalus, Hodgsoni Alexandri, peristerodes, erythrogenys, longicaudatus, und caniceps) unumstösslich den Beweis liefern kann, dass 2 und 2 vollkommen gleichgefärbt sind, so darf man bei den übrigen Species, wo ich bisher Dies nicht unzweifelhaft nachzuweisen ver- mochte, gewiss dieselben Erscheinungen voraussetzen. So scheint es mir ziemlich sicher, dass z. B. bei P. eupatrius und eques, eben wie bei torquatus, am alten 2 ebenfalls ein Halsband zum Vorschein kommen wird. Anders verhält es sich mit den Jungen, die meist als 2 9 aus- gegeben werden. An ihnen zeigen sich erhebliche Abweichungen von dem ausgefärbten Kleide, theils in dem Fehlen des Halsbandes, der rothen Brust oder lebhaften Kopffärbung, theils auch hinsicht- lich der Schnabelfärbung. Das erste Jugendkleid dürfte wohl bei allen Arten ein fast einfarbig grünes sein. Bald tritt aber die den alten Vogel characterisirende lebhafte Färbung einzelner Theile her- vor und man findet dann alle möglichen Uebergangskleider. Diese sind bisher gar zu wenig beachtet worden. Ein anderer Punkt, der unendlich schwieriger zu deuten ist als die Färbung des Gefieders, ist die des Schnabels, und hier stossen wir auf mancherlei Hindernisse. Bei einigen Arten zeigen nämlich die jungen Vögel keinen oder kaum einen Unterschied in der Schnabel- färbung von den alten, wie ich mich bei P. eupatrius, torqua- PALAEORNIS. 5 tus, eques, cyanocephalus, Hodgsoni, Alexandri und melanorrhynchus überzeugen konnte. Dagegen haben die Jungen von P. calthropae, Luciani, peristerodes, longi- caudatus, erythrogenys und caniceps stets einen schwarzen Schnabel, während er am Alten (wenigstens der obere) roth ist. Wir sehen also, dass bezüglich der Schnabelfärbung bei Palae- ornis kein bestimmtes Gesetz waltet, welches sich auf alle Arten gleichmässig anwenden liesse. Diese mannigfachen Färbungs-Verschie- denheiten haben bei der frühen Kenntniss mit diesen Vögeln, na- mentlich unter den älteren Auctoren, eine wahrhaft chaotische Ver- wirrung hinsichtlich des Begriffes Species hervorgerufen und die Sy- nonymie in erschreckender Weise angehäuft. Ich kann daher aus voller Ueberzeugung aussprechen, dass die Bearbeitung des Genus Palae- ornis unbedenklich mit der schwierigste Theil war. Nicht ein- sondern mehrmals habe ich dies Geschlecht einer genauen Prüfung in jeder Hinsicht unterworfen, was mich mehrere Monate Zeit kostete, die ich aber freudig verschmertzen würde, müsste ich mir nicht selbst sagen, dass ich vielleicht trotz allen Bemühungen nur wenig zur näheren Kenntniss beitragen kann. Es bleibt mir somit nur übrig auf die noch unklargebliebenen und näher zuuntersuchenden Punkte an geeigneter Stelle aufmerksam zu machen. Die Palaeornis-Arten finden sich nur in der alten Welt und zwar auffallender Weise in Afrika und Asien zugleich, haben daher einen sehr ausgedehnten Verbreitungskreis. Derselbe reicht nämlich vom 116° östlicher Länge (Cochinchina) bis zum 20° westlicher Länge; nördlich steigt er in Asien etwa zum 55° nördlicher Breite, in Afrika nur bis c. zum 15 oder 16°. Die meisten Arten finden sich über dem Aequator, nur einzelne (longicaudatus und Alexandri) gehen in Asien bis zum 8° südlicher Breite. Auf dem Continente Afrikas nähert sich Palaeornis dem Aequator aber höchstens bis zum 6° nördlicher Breite. Es ist daher besonders merkwürdig, dass eine Art (P. eques) auf Mauritius, also 20° unter dem Gleicher vorkommt. Die Ländergebiete, welche in den Verbreitungskreis von Palae- ornis fallen, umfassen das aequatoriale Afrika von Senegambien bis an das Rothe Meer, den grössten Theil des indischen Festlandes vom 6 PALAEORNIS. Indus östlich bis Cochinchina, nördlich bis Cashmir und Ladakh (angeblich sogar bis Turkestan), Ceylon und die grossen Sunda- Inseln: Java, Sumatra und Borneo. Es bleibt also zwischen Afrika und Indien eine grosse Lücke, durch das südliche Arabien, Persien und Beludschistan gebildet, wo bis jetzt kein Palaeornis beobachtet wurde, indess sind die zoologischen For- schungen in diesen Ländertheilen nur höchst oberflächliche zu nennen. Am Euphrat will Chesney indess P. torquatus gefunden haben. Werfen wir einen Blick auf die Verbreitung der einzelnen Arten so begegnen wir hier ganz besonders anziehenden Verhältnis- sen. Während nämlich die meisten Arten eine ziemlich ausgedehnte Verbreitung zeigen, ja eine (torquatus) selbst in Afrika und Asien zugleich auftritt, das einzige Beispiel. dieser Art unter allen Papageien, sind andere sehr localisirt. So findet sich P. eques nur auf der kleinen Insel Mauritius, calthropae nur auf Ceylon und erythrogenys nur auf den Nicobaren und Adamanen. Hier scheint auch caniceps seine eigentliche Heimath zu haben. Die grösste Anzahl von Arten besitzt das indische Festland nämlich 9 (eupatrius, torquatus, cyanocephalus, Hodgsoni, La- thami, melanorrhynchus, peristerodes, longicaudatus und caniceps). Davon werden 5 Species (eupatrius, torqua- tus und cyanocephalus) zugleich auf Ceylon gefunden, welches somit im Ganzen 4 Arten aufzuweisen hat. Den Sunda-Inseln ist nur Eine Art (Alexandri), soweit die Beobachtungen reichen , eigen, die zweite (longicaudatus), welche ebenfalls hauptsäch- lich auf den Inseln verbreitet ist, kommt zugleich auch in Malacca vor. Auf den Sunda-Inseln selbst würde sich die Vertheilung fol- gendermassen gestalten. Javaeine Art (Alexandri), Sumatra nebst Banka ebenfalls eine (ongicaudatus) und Borneo zwei (longi- caudatus und Alexandri). — Von P. Luciani ist das Vater- land immer noch unbekannt. Die übrigen Inseln des indischen Archipels und die Philippinen besitzen mit Sicherheit keinen Vertreter dieser Gruppe, wie oftmals noch auf die irrthümlichen Aussagen Sonnerats hin angegeben wird, Ebenso wenig darf man China, wie meist geschieht, mit in PALAEORNIS. 1 den Verbreitungskreis von Palaeornis ziehen, denn der Eine autentisch bewiesene Fall von dem Vorkommen des P. cyano- cephalus in diesen Gegenden, kann ohne Bedenken als ein durchaus zufälliger angesehen werden. In der Lebensweise stimmen die Palaeornis-Arten mit den meisten übrigen Papageien ‚überein, das heisst sie leben fast stets gesellig, zuweilen in ungeheuren Schaaren. Es sind Strichvögel , die zu gewissen Zeiten an bestimmten Localitäten erscheinen, wie z. B. Palaeornis eupatrius während der Reisernte bei Cal- cutta. Wie sehen also, dass auch bei ihnen nur Nahrungsbedürf- nisse die Ursache ihrer zeitweiligen Wanderungen sind. Zum Aufenthalt lieben die Edelsittiche meist ebene oder hügelige Gegenden mit üppigen Baumwuchse und die Dschungeln-Districte. Namentlich finden sie sich in den feuchten, bewaldeten Niederun- gen längs der grossen Ströme. Auch hügeliges Land und selbst Berge werden von ihnen bevölkert, ihre verticale Verbreitung dürfte aber nirgends 5000 Fuss übersteigen. Nach Hodgson würde sie sogar nur 4000 Fuss erreichen. Nur Eine Art (calthropae) scheint ausschliessend Gebirgsvogel. Die Nahrung der Edelsittiche besteht in allerlei Sämereien und Früchten. Sie halten sich daher meist in den Zweigen der Bäume auf und sind im Ganzen als eigentliche Baumvögel zu betrachten. Zu andern Zeiten bewegen sie sich aber auch auf dem Erdboden um hier ihr Futter aufzusuchen. Wie die meisten Conurus-Arten Amerikas sind sie für die reifenden Feldfrüchte, namentlich den Mais und Reis, eine wahre Landplage. Zur Zeit der Ernte erscheinen sie dann oft zu Tausenden und indem sie mehr vernichten als wirk- lich verzehren werden sie meist äusserst verderblich. Selbstver- ständlich zieht der Mensch überall gegen die frechen und dabei schlauen Räuber zu Felde. Eine merkwürdige Besonderheit in der Lebensweise bietet P. torquatus in Indien, indem er hier mitten in den volkreichsten Städten erscheint und nicht allein in Gärten, sondern selbst in alten Pagoden etc. brütet. Nur bei einigen australischen Platycercus- und Trichoglossus-Arten sind ähnliche Verhältnisse beobachtet worden, 8 PALAEORNIS. Uebrigens besitzen wir nur von wenigen Palaeornis-Arten aus- führliche Berichte über ihre Lebensweise, und bezüglich des Brutge- schäfts ist unsere Kenntniss noch beschränkter, indem wir nur über 6 Arten etwas belehrt sind. Nach diesen Vorlagen zu schliessen sind die Edelsittiche Höhlen- brüter, die meist ein Astloch, je nach den Umständen aber auch Felsenritze und Mauerlöcher zur Aufnahme der Eier wählen. Ein eigentliches Nest bauen sie nicht. Die Brütezeit findet vom November bis März statt und scheint an keinen bestimmten Monat gebunden. Einige Arten sollen 2 Bruten machen. Die Zahl der Eier wird von 2—4 angegeben, ihre Farbe stets als weiss. Nach Dr. Bernstein soll P. Alexandri auf Java braungestrichelte Eier legen. Es wurde aber dies nur an Einem Ei beobachtet und muss daher als zufällig betrachtet werden. Die Edelsittiche gehören mit zu den begabtesten unter allen Pa- pageien. Schon in ihrem Freileben zeigen sie jene Verschlagen- heit, die sie mehr gegen die Verfolgungen der Menschen schützt; sonst dürften ihnen nur Raubvögel gefährlich werden. Die angenehme Gestalt und das zarte Colorit der Palaeornis hat sie schon in frühen Zeiten bei den Menschen als Stubenvögel beliebt gemacht. Bereits die alten Römer kannten wenigstens einen Edelsittich (torquatus) und sein Talent zum Nachsprechen mensch- licher Worte. In dieser Beziehung sind die meisten Arten noch heute geschätzt. — Indess können sie auch durch ihre laute, krei- schende Stimme sehr lästig werden. — Interessant ist, dass von P. cyanocephalus ein angenehmer Gesang, indess nur während der Brütezeit, beobachtet wurde. Das Naturell der Palaeornis-Arten scheint ein sehr gutmüthiges. Wie in der Freiheit so leben sie auch in der Gefangenschaft fried- lich beieinander. Brehm erzählt jedoch einen Fall wo eingesperrte sich einander töteten. Mit keiner generischen Gruppe hat Palaeornis eine grössere Uebereinstimmung als mit Conurus. Diese zeist sich nicht allein im Habitus, sondern auch besonders in der Lebensweise. Be- trachten wir den ersteren genauer, so bietet Palaeornis nur in PALAEORNIS. 9 dem keilförmigen Schwanze mit den verlängerten 2 mittelsten Federn, in dem Fehlen eines deutlicher nackten Augenkreises und dem we- niger seitlich zusammengedrückten Schnabel auffallende Unterschiede, abgesehen von den total verschiedenen Coloritverhältnissen. Dagegen ist die Lebensweise der Arten beider Gruppen so conform, dass z. B. fast Alles was von P. torquatus gesagt werden kann auch auf Conurus carolinensis passt. Somit darf man ohne Bedenken Palaeornis als vicarirende Form von Conurus betrachten und diesem näherstehend als Brotogerys und Bolborrhynchus, wie meist angenommen wird. Letztere beiden amerikanischen Genera sind entschieden den Conuri weniger nahestehend als die Palae- ornis-Arten und vertreten vielmehr in der neuen Welt Tricho- glossus (Brotogerys)und Platycercus (Bolborrhynchus). Dass in Australien Platycercus als vertretende Gruppe angesehen werden muss, bedarf weiter keiner Erläuterung. Besonders stimmen zwei Arten (Platycereus Barrabandi und melanurus) wegen den verlängerten 2 mittelsten Schwanzfedern auffallend mit Palae- ornis überein, wesshalb sie auch von Vigors und Horsfield, welche das Genus begründeten, als dazu gehörig betrachtet wurden. Ueber das allgemein gefühlte Bedürfniss Palaeornis als Genus zu betrachten, brauche ich weiter kein Wort hinzuzufügen. Dagegen muss ich entschieden einer abermaligen Trennung entgegentreten wie sie zuerst durch Müller und Schlegel in Belocercus als subgenerisch vorgeschlagen wurde und später durch Bonaparte in Palaeornis und Belurus generisch erfolgte. Neuerdings betrachtet indess Pro- fessor Schlegel Palaeornis nur als Subgenus von Platycer- cus, während es Bonaparte zur Familie erhebt. Hinsichtlich der Artenzahl sind die Ansichten der Ornithologen sehr getheilt. Wagler führt 1831 nur 11 Species an, G. R. Gray in seinem Cataloge vom Jahre 1859 deren 23. Hierunter befinden sich allerdings einige wie P. parvirostris, Layardi, benga- lensis, rosa, barbatus, javanicus und Derbyanus die nur als Synonyme von anderen zu betrachten sind, während eine Species, incarnatus, aufEdwards beruhend, gänzlich fraglich bleibt. Eine Zusammenstellung der Synonymie von Palaeornis giebt Vioors 10 PALAEORNIS. (Zool. Journ. vol. II. N°. V. 1825; auch Isis. 1850. p. 834) allein auch von ihm werden einige 2 2 als besondere Arten angesehen , überdies auch Platye. Barrabandi und Trichoglossus pa- puensis in das Genus aufgenommen. Desshalb steigt die Zahl der Arten bis auf 11. In den folgenden Seiten werde ich 14 wohl zuunterscheidende Arten beschreiben. Die Kopffärbung,, entweder mit Halsband oder ohne dasselbe, bie- tet zur Begrenzung von Unterabtheilungen keine durchgreifenden Merkmale, denn bei jungen Vögeln lässt sie uns im Stich. Dage- gen lassen sich nach der Färbung der Schwingen zwei schöne Un- terabtheilungen formen. Diagnostischer Schlüssel, zu Palaeornis. at La louunfirn da 0 Wen —— york: I. Schwingen Iter Ordnung und ihre Deckfedern grün. l. eupatrius, Linne. Ad. Im Nacken ein rosaes Halsband, vom Kinn aus mit einem schwarzen vereinigt. Am Un- terarm ein rothbrauner Fleck. @ od. jun. Ohne Halsband, aber mit rothbraunem Fleck am Un- terarm. 2. torquatus, Boddaert. Wie der Vorige; aber kleiner und ohne rothbrau- nen Fieck am Unterarm. Jun. Einfarbig grün. 3. eques, Boddaert. Ganz wie torquatus, aber grösser; die erste Schwinge an Aussenfahne blau; die Schwanz- federn sehr breit und die 2 mittelsten ragen nur wenig über die anderen vor. 4. eyanocephalus, Linne. Kopf purpurroth, Hinterkopf blau; schwarzer Hals- ring; rother Schulterfleck. Jun. Kopf blau; gel- ber Halsring; rother Schulterfleck, dieser oft auch fehlend. 5. Hodgsoni, mihi. Kopf schwarzgrau; schwarzes Kinnband; Schwanz- ende gelb; rother Schulterfleck. @ od. jun. Der rothe Schulterfleck fehlt. 6. calthropae, Layard. Kopf, Unterarm , Bürzel und Schwanz blau; Schnabel roth. ® od. jun. Nur der Bürzel blau; Schnabel schwarz. = . Luciani, Verreaux. Kopfseiten zinnober; Ober- und Hinterkopf grün- lichroth; Zügel- und Bartstreif schwarz; Ober- schnabel roth, der untere schwarz. Jun. Kopf- seiten schmutzigroth; Oberkopf grün; Schnabel schwarz, -.. — PALAEORNIS EUPATRIUS. 11 8. Alexandri, Linne. Kopf graugelb; Kropf und Brust weinroth; gelber Flügeldeck; Zügel- und Bartstreif schwarz ; Schnabel stets roth. Jun. Kropf und Brust noch grün; Vorderkopf und Backen graulich. 9. Lathami, mihi. Wie Alexandri aber Oberschnabel roth, der untere schwarz; grösser. 10. melanorrhynchus, Mae Wie Alexandri, er Schnabel schwarz. ur nl u al, - u ll. Schwingen Ite Ordnung und ihre Deckfedern blau. 1l. peristerodes, mihi. Kopf und Unterseite aschgrau; schwarzer, darun- ter grüner Halsring; Schnabel roth. Jun. Hals- ringe undeutlich; Schnabel schwarz. 12. longicaudatus, Boddaert. Oberkopf grün; Kopfseiten und Hinterkopf wein- roth; schwarzer Bartfleck; Oberschnabel roth , untere schwarz. Jun. Bartfleck grün; Schnabel braunschwarz. 13. erythrogenys, Blyth. Nur Kopfseiten roth; Oberschnabel roth, untere schwarz. 14. caniceps, Blyth. Oberkopf und Kopfseiten grau; Oberschnabel roth, untere schwarz. Jun. Schnabel schwarz. (89.) 4. Palaeornis eupatrius !), (Linne). — Der rothschulterige Edelsittich. Psittacus Alexandri, auct. (nee Lin.). — Psittacus torque miniaceo, Aldrov. Orn. I (1646) p. 679. — Psittacus torquatus, Gessner, Thierb. (1669) p. 90. — Psittacus eupatria, Linne, S. N. (1766) p. 140 (2). — Psittaca ginginiana, Brisson , Orn. IV (1760) p. 343. b a fig. 1 (2). — Edwards, Glean. vol. VI (1760) pl. 292 (& Line PL. enl. 642 (d opt.) et 259 (jun. opt.). — Grand : a ailes rougeatres, Buffon, Hist. Ois. VI. p. 156. — Gingi Parrot., Latham,, Syn. I (1781) p. 209. — id., Gen. Hist. II (1822) p- 113. cum var. A. p. 114. — Shaw, Gen. Zool. VII. p. 458. — Psittacus eupatria, Gmelin, S. N. p.515. — Latham , Ind. Orn. p. 85. — Bechstein,, Kurze Ueb. p. 66. — Vieillot, Enc. Meth. p. 1587. — Alexandrine Parrakeet, Latham,, Syn. I. p. 254 (av. ad). — id., Gen. Hist. II. p. 159 (eum var. A.). — Psittacus Alexandri, Scop. Annus I. ı) Classisch gebildetes Wort, mit der Bedeutung: von cdler, berühmter Abkuntt, PALAEORNIS EUPATRIUS. Hist. Nat. (1769) p. 29. — Latham (nec Gmel.), Ind. Orn. p- 97 (syn. fals). — Bechst., Kurze Ueb. p. 75. — Vieillot, Enc. Meth. p. 1388 (sol. deser. nee diag.). — Kuhl, Consp. p. 50. — Voigt, Guvier, Uebers. (1851) p. 727. — Conurus Alexan- dri, Lesson, Tr. d’Orn. (1851) p. 214. — Palaeornis Alexandri, Vig., Zool. Journ. (1825) Il. p. 49. — Wagl., Mon. p- 506. — Jard. et Selb., Nat. Libr. vol. VI. p. 72. tab. 2 (fig. bon.). — Jerd. Madr. Journ. XI. p. 208. — Ann. Nat. Hist. XII. p. 90. — Hodgson, Cat. B. of Blyth, Nepal. p. 112. — Biyth, Cat. B. As. Soc. (1849) p. 4. — Bonap., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 152. — Horsf., Cat. B. E. I. H. (1856) p. 610. — Layard, Ann. Nat. Hist. XIII. p. 262. — G. R. Gray, Gen. of B. II. N°. 1et2. — id., List Psitt. (1859) p. 18. — Bp., Consp. av. (1850) p. 2. — id., Rev. et Mag. Zool. 1854. — id., Naum. 1856. — Kelaart , Prodr. Faun. Ceyl. (1852) p. 127. — Adams, Proc. Z. S. (1859) p. 175. — Jerd., B. of Ind. (1862) p- 256. — Blyth, Ibis (1865) p.1. — id., in Mouats Adaman isl. (1865) app. p. 555. — 0. Finsch , Nederl. Tijdschr. Dierk. Berig. (1863) p. ıx. — Schleg., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 76. — Beavan , Ibis (1865) p. 409. — Palaeornis Eupatria et nipalensis, Licht., Nomenel. av. (1854) p. 71. — Palae- ornis nipalensis, Hodgson , As. Res. (1856) p. 177. — id., Gray, Zool. Misc. (1844) p. 85. — Palaeornis euculla- tus, Lear., Parr. pl. 32. — Pal. neglectus, Blyth, Journ. As. Soc. Beng. (1859). — La grande Perruche a collier, Lev., Perr. t. 50 (Sad. fig. opt.) et La Perruche a epaulettes rouges t. 73 (2 ad. fig. opt.). ? Mit blauem Nackenhalsbande. Psittacus Sonnerati, Gml., S. N. p. 324. — La Perruche a collier de l’ile de Lucon. Sonn. voy. a la Nouv. Guince (1776) p- 80 pl.45.— Ps. guianensis, Scop., Del. Flor. Faun. Insubr. (1786) p. 86. — Blue collared Parrot, Latham, Syn. I (1781) p- 25%. — id., Gen. Hist. II. p. 161. — Ps. Sonnerati, Latham , Ind. p. 98. — Bechst., Lath., Ueb. p. 76. — Vieill., Enc. Meth. p. 1585. — id., Nouv. Diet. XAXV. p. 545. PALAEORNIS EUPATRIUS. 15 Pahari tota. Indisch (Philipp). — Chandana. Bengalen (Blyth). — Chanda-ban-ı. Mussoree (Hutton). — Kaban Suga und Kararia. Nepal (Hodgson). — Raäee totah. Indisch (Jer- don). — Kyai Phoungkha. Arracan (Phayre).. — Laboo- Girawa. Ceylon (Layard). — Nock-kae-oh. Siam (Schom- burgk). — Chundanon in Maunbhoom (Beavan). — Hill-Parra- quet in Oudh (Irby). Diagnosis: Grasgrün ; im Nacken ein rosaes Halsband , welches sich jederseits an den Halsseiten mit einem schwarzen vom Kinn an vereinigt; am Unterarm ein grosser kirschrother Fleck. Jung (vel 2): ohne Nackenband und Baristreif, aber mit roth- braunem Fleck auf den Flügeldecken. Schnabel roth. Prasinus; torque nuchae in latere colli utroque striam nigram a mento decurrentem nigram recipiente, rubro; macula magna eubiti cerasina. Juv (vel 2) torque et stria barbata nullis; macula eubiti rufo-fusca. Rostro rubro. Hindostan (Leidener Museum). £ Ad. Grasgrün, auf Oberbrust und Hinterhals schwach graugrün angeflogen. Die erste Schwinge schwärzlich,, die übrigen nur an der Innenfahne breit schwärzlich gerandet. Kleine Deckfedern unterseits grün; die grossen wie die übrige Unterseite der Schwingen schwärzlich- grau. Die kleinsten Deckfedern oberseits am Unterarm bilden einen grossen kirschrothbraunen Fleck. Schwanzfedern auf Aussenfahne grün wie der Rücken, an Innenfahne gelbgrün ; die 2 mittelsten Federn auf der Endhälfte blaugrün verwaschen, an der Spitze weisslich verwaschen ; die nächstmittelsten 2 Federn jederseits nur am Enddrittel der Aussenfahne blaulich verwaschen, am Ende gelb. Schwanz unterseits dunkel oliven- gelb. Im Nacken ein breites rosaes Halsband, welches sich jederseitse an den Halsseiten mit einem schwarzen Bande ver- einigt, das an der Basis des Unterschnabels beginnt und das Kinn mitbedeckt. Schnabel dunkel purpurroth, der Ünter- schnabel etwas heller. Füsse und Krallen hellbraunfahl. Im Leben die Füsse fleischfarben. Iris gelbweiss (Amsterd. Zool. 14 PALAEORNIS EUPATRIUS. Garten). Meist bemerkt man an ausgestopften Exemplaren vom Nasenloch bis zum Auge jederseits eine schmale, nackte Linie, die auf der vorderen Hälfte mit feinen schwarzen Borsten besetzt ist; beim 2 ist sie jedoch kaum sichtbar ; ebenso wenig konnte ich sie an lebenden Exemplaren wahrnehmen. Junger Vogel (vel 9) Nepal, Bremer Museum, wie der alte, aber auf dem Kopfe etwas heller grün, und ohne das rothe Nacken- und schwarze Kinnband, aber der rothe Fleck am Unterarm vorhanden. Schnabel roth. Alter und junger Vogel von Ceylon (Diard) im Leidener Museum ganz ebenso. Nach Jerdon und Blyth sind die Exemplare ohne Halsband 2 2. Wie die jungen Vögel aussehen wird leider nirgends gesagt und somit bleiben noch immer grosse Lücken, die von den indischen Ornithologen leicht hätten ausgefüllt werden können. Da ich bei den verwandten Arten torquatus, cyanocephalus etc. die vollkommene Uebereinstimmung hinsichtlich der Färbung bei beiden Geschlechtern evident nachweissen kann, so scheint es mir sehr wahrscheinlich, dass auch bei P. eupatrius dieselben Verhältnisse stattfinden werden, und dass daher die angeblichen $ 2, ohne Hals- band, noch nicht ausgefärbte Vögel sind. Leider fand ich an den von mir untersuchten Exemplaren keins, an welchen sich ein Ue- bergang gezeigt hätte und so war es mir nicht möglich mich ge- nügend zu belehren. Indem ich daher einstweilen die Frage noch unentschieden lassen muss, lege ich sie allen Ornithologen an’s Herz. Der rothschulterige Edelsittich ist mit keinem anderen zu ver- wechseln ; seine Grösse und der stets deutlich vorhandene braun- rothe bis purpurrothe Fleck am Unterarm machen ihn äusserst kenntlich. Seine Verbreitung erstreckt sich vom unteren Himalaya bis Ceylon und die Adamanen (Mouat.). Er findet sich also auf dem ganzen Festlande Ost-Indiens, in Nepal (Hodgson), Cashmir (Adams), Sylhet, Arracan , Bootan,, im nördlichen Burmah (Jerdon), geht östlich bis Pegu und Siam (Schomburgk),, südlich in den Tenas- PALAEORNIS KUPATRIUS. 15 serim Provinzen bis Amherst herab, aber nicht bis Tavoy und Mer- gui (nach Mason), komt noch bei Mulmein vor und verbreitet sich westlich über ganz Bengalen bis Malabar. Auf der indischen Halb- insel ist er seltener, ebenso scheint er in Nepal nicht häufig. Wenigstens kennen ihn hier die Papageienzähmer nicht. Leith Adams fand die Art sehr häufig in allen Walddistrieten von Cashmir und Ladakh, ebenso zwischen Lahore und dem Sutlj, Capitain L. H. Irby in Oudh und Kumaon in den Dschungeln am Fusse der Hügel; Capitain Beavan in Maunbhoom. P. eupatrius, obwohl nicht so häufig als P. torquatus, ge- hört doch mit zu den gewöhnlichsten Arten Indiens. Man sieht ihn stets in Gesellschaften. Er liebt zum Aufenthalte die hügeligen Wälder und Dschungelndistriete, besucht aber nicht wie P. tor- quatus die Gärten oder gar die Städte. Nur bei einsamen Nieder- lassungen lässt er sich blicken. Zur Zeit der Reisernte erscheint er auch in grosser Anzahl bei Caleutta und wird dann äusserst ver- derblich durch seine argen Verheerungen. Auch diese Art brütet in Baumhöhlen , meist in der einer Co- kuspalme, und während der kalten Jahreszeit (December bis Januar) findet man dann darin die 5—4 weissen Eier. Jerdon erhielt 4 Stück Junge aus einem hohlen Baume im December. Ganz junge Vögel werden zu Ende Februars häufig nach Caleutta lebend gebracht, ebenso welche im April, woraus Blyth auf 2 Bruten schliesst. Nicht minder häufig ist P. eupatrius auf Ceylon. Layard fand ihn bei Batticaloa in unzählbaren Schaaren und beobachtete ihn auch bei Matelle und Gillymale. Sie nisten in den hohlen Aesten der Cokuspalmen und sollen, nach Aussage der Eingebornen, 2 weisse Bier legen. Die Jungen werden öfters aus dem Nest genommen und aufgezogen. Sie lernen mit Leichtigkeit Wörter nachsprechen und werden sehr zahm. — In Europa findet man diese Art weniger häufig lebend. Eine gründliche Durchsicht der Synonymen liess Manches anders erscheinen , als es bis jetzt meist dargestellt wurde. Namentlich zeigte es sich, dass der jetzt fast ausschliessend angewendete Name Alexandri, 16 PALAEORNIS EUPATRIUS. Linne, mit Unrecht gebraucht wird. Linne beschreibt nämlich unter diesen Epitheton einen ganz anderen Vogel, nämlich die Palae- ornis-Art von Java, welcher desshalb dieser Speciesname verbleiben ınuss. Dagegen ist Linne’s Psittacus eupatria auf Psittaca ginginiana, Brisson, beruhend , unzweifelhaft unsere Art, obwohl jung, ohne rothes Halsband. Offenbar gehört Psittacus Sonnerati, Gmelin, mit zu dieser Species, allein Beschreibung und Abbildung Sonnerats sind zu ober- flächlich , als dass man mit Bestimmtheit zu urtheilen vermöchte. Dass übrigens dieser Papagei , wie der sonst gebräuchliche Name Alexandri andeutet, in keiner Beziehung zu Alexander dem Gros- sen steht, auch sicherlich zu Zeiten dieses Königs in Europa noch unbekannt war, haben uns die neueren critischen Untersuchungen Sundevalls über die Thiere des Aristoteles gelehrt. Ueberhaupt dürften sich die ältesten Beschreibungen von Papageien keineswegs auf diese Art, sondern auf P. torquatus beziehen, wie ich in dem geschichtlichen Ueberblick gezeigt habe. Es ist auch um so mehr wahrscheinlich, dass die Papageien, welche zu Zeiten Alexan- der’s des Grossen bekannt wurden, zu letzterer Art gehört haben, als dieselbe in Indien am gewöhnlichsten ist und ohne Zweifel schon damals gezähmt wurde. Gessner’s Psittacus torquatus, aus Aldrovandi geschöpft, be- trifft diese Art, wie die folgende Beschreibung deutlich beweist, die ich der Curiosität wegen folgen lasse: »Er ist einer halben Spannen (?) lang, hat einen dieken und minienrothen Schnabel; der Schein umb sein Aug ist gelb, der Apffel schwarz ; der Kopff und der ganze Leib sind grün, wiewohl er an dem Halss und der Brust lichter als am übrigen Leib ist; unter seinem Schnabel gehen ein schwarzer Strich uff beiden seiten nach dem Halss zu, welcher sich biss anfangs der Brust zu dem Ring wendet, so den ganzen Halss "dieses Vogels umbschliesset ; dieser minienrothe (!) Kreiss ist hinten an dem Halss wohl eines Fingers breit, auf den Seiten aber wird er schmäler; auf dem Bauch sihet dieser Vogel so hellsrün, dass er vielmehr gelb scheinet. Seine Federn an dem Flügeln nach den Leib zu sind dunkelgrün, in der hohe aber umb die mitten herumb sind sie roth gezeichnet. Sein Schwanz ist fast 2 flache hand lang gelb und grün vermischet, die Füss und Bein sind aschfarben.’’ x PALAEORNIS TORQOUATUS. (ohne Nagel). Mittelste| Aeussere Höhe des Aeuss. | Innere Flügel. |Schwanz-| Schwanz-| Firste. | Schnab. | Tarse. | Vorder- | Hinter- feder. feder. an Basis. zehe. zehe. eupatrius, Linne (Alexandri netz). Ta sl 110.08 8 Be 1%, 3.4 192 5’ Id ad. Ceylon, Leid. Museum. n ke 6 LA ea ll gitogin 151/,'" 14" RL m — 2 (vel jun.) » » » » 7102. |12% BeSA Eon, BEL — — |dad. Hindostan, » » » 6" Ta g!! A g'' 1 It a h Bu TO. A un. (vel 9) » » » » al fyiil 19" Bau gilt Ga 1a 19. Sl a Bunt d ad. Mulmein, » » » BL NET | BU ALERT RE 12% — |d adbengalen, Brem. Museum. » ie g’' A g'! Si al a Hu 13" Br jun. Nepal, » » (90.) 2. Palaeornis torquatus , (Boddaert). — Der Halsband Edelsittich. Psitt. torquatus, Bodd., Tabl. des Pl. enl. d’Aub. (1785) p. 32. — Psittaca torquata, Briss., Orn. IV (1760) p. 525 (d deser. bon.) N°. 55. — Pl.enl. 551 (Z fig. bon.). — Psitt. viridis torque miniaceo, Schwenkf. av. Siles., p. 345. — Ps. torquatus macrourus antiguorum, Aldrov. (1646) p. 678. — Ps. minor macrovius viridis, Gessn., Thierb. p. 91. — Ps. cubicularis, Hass., Reise nach Paläst. (1766) p. 292. — Ps. Alexandri, Linne, S. N. p. 141 (syn. ex part.). — (?)Ps. Krameri, Scop., AnnusI. Hist. nat. (1769) p.51. — La Perruche ä collier couleur de rose, Buff, Hist. Ois. VI, p: 152. — Alexandrine Parrakeet var. A. rose ringed Parrakeet, Latham, Syn. I. p. 235. — id., Rose ringed Par- rakeet, Gen. Hist. II. p. 160. — Ps. Alexandri, cum var. 8. Gml., S. N. (1788) p. 521 (syn. ex part.). — Ps. Alexandri, var. ß. Lath., Ind. (1790) p. 98. — Ps. manillensis, Bechst., Stubenvög. p. 612. — id., Lath., Ueb, p. 75. N°. 50. — Hahn, Orn. Atl. Pap. (1854) t. 6 (fig. bon... — Alexandrine Parrakeet, = PALAEORNIS TORQUATUS. Lath., Syn. Suppl. II (1802) p. 86. — Sonnini, voy. V. p.83. — Spalowsky, voy. tab. 8 — Ps. torquatus, Kuhl, Consp. p. 50. — Voigt, Cuvier, Uebers. 1851. p. 727. — Ps. frena- tus, Illiger, Licht., Doubl. Cat. p.6. — Ps. docilis, Vieill., Nourv. Diet. XXV. p. 343. — id., Enc. Meth. p. 1584. — Pa- laeornis torquatus, Vig., Zool. Journ. II (1825) p. 50. — Con. torquatus, Less, Tr. d’Orn. p. 215. — Palaeornis eubicularis, Wagler, Mon. p. 508. — Rüpp., Syst. Ueb. - (1845) p. 95. — Brehm, Illust. Thierleb. (1865) p. 67. — Pal. inornatus, Vig., Zool. Journ. V. p. 274 (2). — Ps. streptophorus, Desm., (nach Bp.). — Pal. torquatus, Sw., Nat. Libr. vol. VII. B. of W.-Afr. (1857) II. p. 174 (Titel-Vig., fig. opt.). — Rüpp., Neue Wirbelth (1855) p. 62 et 65. — Sykes, Proc. Z. S. (1832) p. 96. — Jerdon , Ma- dras Journ. XI. p. 207. — G. R. Gray, Gen. ofB. II. p. 409. — Hodgson, Gray, Zool. Misc. (1844) p. 85. — id., Cat. B. of Nepal. p. 115. — Blyth, Ann. of Nat. Hist. XII. p. 90. — id., Cat. B. As. Soe. (1849) p. 4. — Layard, Ann. N. Hist. AlIll (1854) p. 262. — Strikl., Proc. Z. S. (1850) p. 219. — Burgess., Proc. Z. S. (1854) p. 256. — Kelaart, Prodr. Faun. Ceyl. (1852) p. 127. — Chesney , Journ. of the Euphr. Exp. I. p. 445 et 557. — Leith Adams, Proc. Z. S. (1859) p. 175. — Philipps, Proc. Z. S. (1857) p. 99. — Thienem., Fortpfl. d. ges. Vög. (1852) p. 73. — Horsf. Cat. B. E. I. H. (1856) p- 611. — Hartl., West-Afr. p. 166. — Allen, Thoms. Niger. Esped. I. p. 510. — Denh., Clappert. voy. p. 196. — Hartl., Journ. f. Orn. (1854) p.195. — Pal. bitorquatus, Blyth, Cat. B. As. Soc. (1849) p. 4. — id., P. Layardı , Appendix p- 541. — Pal. parvirostris, Bonap., Rev. et Mag. (1854) p. 152 (cum P. torquatus et Layardi). — id., Naumannia. 1856. — Pal. torquatus, Souance, Rey. et Mag. Zool. (1856) p.157 (cum P. parvirostris). — G. R. Gray, Gen. of B. I, N®. 5. — id., Pal. docilis, parvirostris, tor- quatus et Layardi, List Psitt. (1859) p. 19. — Pal. fre- natus, Licht., Nomenel, av. 1854. p.71. — Pal. torqua- PALAEORNIS TORQUATUS. 19 tus, Jerd., B. of Ind. I (1862) p. 257. — Blyth, Ibis (1865) Heft I. — 0. Finsch, Nederl. Tijdschr. Dierk. Berigt. (1865) p- x. — Brehm, Ergeb. meiner Reise nach Habesch. (1865) p- 362. — Schleg., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 80. — Beavan, Ibis (1865) p. 404. — Ps. eubicularius, Antinori, Catalog. (1864) p. 1. — La Perruche a collier rose, Levaill., Perr. t.22 (Z fig. bon.) et 25 (av. jun.). Junger Vogel: Einfarbig grün, ohne Halsband ; Schwanzfedern am Ende bläulich. Psittacus rufirostris, Linne, S. N. (1767) p. 145. — Edw., B. vol. IV (1751) pl. 175. — Pl. enl. 550. — Seligm., Samml. ausl. Vög. VI (1764) pl. 71. — Psittaca, Brisson, Orn. IV (1760) p. 519 (deser. bon... — Le Sincialo , Büff., Hist. Ois. (1783) tom. VII. p. 215. — Long tailed green Parrakeet, Lath., Gen. Syn. I (1781) p. 250 (absque var. A.). — id., Gen. Hist. II. p. 155. — Ps. rufirostris, Gml., S. N. p. 525 (absque var. @.). — Lath., Ind. Orn. p. 95. — Bechst., Lath., Ueb. p- 73. — Kuhl, Consp. p. 26. — Vieill., Enc. Meth. p. 1401. — Voigt , Guv., Ueb. 1851. p. 729. — Ps. sincialo, Shaw, Gen. Zool. VIIL. p. 441. — ?Ps. Krameri, Scop., Ann. I. p. 51. — Con. rufirostris, Less, Tr. d’Orn. (1851) p. 213. — Le Maout, Hist. nat. des Ois. (1855) p. 97. — La Perruche Sin- cialo , Levaill., Perr. t. 42. Ganz gelbe Varietät. Sulphur Parrakeet, Shaw, Zool. VIII. p. 428. — Lear Parr. pl. 55. — La Perruche souffre , Levaill., Perr. t. 43. — Psitt. torquatus luteo varians, Bourj., Perr. t. 2. (fig. nach Lear). Tiga oder Teeah in Bengalen (Blyth). — Teea-tota in Maunbhoom (Beav.). — Gallar im nordwestl. Indien (Philipps). — Tenthia-suga in Nepal (Hodgs.). — Lybar in Mussooree (Hutton). — Ragoo und Keeruh oder Keerah bei den Mahratten (Sykes). — Lybar Totah in Süd-Indien (Jerdon). — Kyai-gyot in Arracan (Phayre). — Babaghan, arabisch (Brehm). — Dura, arabisch (v. Heuglin). — Dourra , arabisch (Sonnini). — Hensei oder Hansai in Tigreh (v. Heuglin ). 20 PALAEORNIS TOROUATUS. Diagnosis: Grasgrün, Brust uud Rücken grünlichgrau verwaschen ; Schwanzfedern schmal, die 2 mittelsten weit vorragend. SZ: mit schwarzem Backenstreif bis jederseits an die Halsseiten, der sich hier mit einem rosaen Nackenbande vereinigt ; Hinterkopf meist lilablau. Jung: einfarbig grün; mit einem mehr oder weniger deutlichen lebhaft grünem Halsbande. Prasinus ; pectore dorsoque obsolete viridulo-griseis; reetricibus tenuibus, intermediis binis longe prominulis. 4: stria barbata usque ad latus colli utrumque pertinente, hie torqui rosaceo adjuncta ; oceipite lilacino. Jung: viridis, unicolor; collari laete viridi, magis minus distincta. Nepal (Hodgson) Leidener Museum. 4 ad. Schön gelbgrasgrün, auf Brust, Rücken und Schultern grünlichgrau verwaschen. Federn des Kopfes und Backen an Basis gelb, die der Unterseite an Basis graulichgelb. Die unteren Schwanzdecken an den Enden schwach meerbläulich verwaschen. Eine schmale schwarze Linie vom Nasenloch bis Auge (die zuweilen kaum sichtbar ist). Der Hinterkopf blasslilablau verwaschen , im Nacken durch ein deutliches, breites, rosarothes Halsband begränzt, welches sich jederseits an den Halsseiten mit einem schwarzen Streif von der Basis des Unterschnabels an vereinigt. Schwin- gen viel dunkler als Deckfedern und Rücken, an der Innenfahne nicht ganz bis zur Spitze breit schwärzlich gerandet, der innerste Saum blassgelblich. Untere Flügeldecken lebhaft grüngelb , die Achselfedern fast gelb. Grösste untere Deckfedern und die übrige Unterseite der Schwingen düster grauschwarz. Schwanz- federn oberseits grasgrün , auf Innenfahne lebhaft gelborange , etwas grün verwaschen; die 2 mittelsten Federn etwas hinter der Basis an grünlichmeerblau, die übrigen nur am Ende der Aussenfahne. Schwanzfedern unterseits lebhaft olivengelb, mit weissen Schäften, diese oberseits schwarz. Oberschna- bel dunkel purpurn, an der Spitze horngrau, der untere bräunschwärzlich, an der Vorderseite röthlich. Füsse grau, Krallen schwärzlich. — Im Leben der nackte Augenring roth , PALAEORNIS TORQUATUS. 21 Wachshaut und Füsse fleischfarben. Iris blassgelb (Amsterdam. Zool. Garten). Ein anderes / ad. (Leidener Museum) ist in allen Stücken diesem gleich, aber unter dem rothen Nackenhalsbande sind die Fe- dern deutlich blaugrün verwaschen und bilden so eine Art zweites Halsband. d ad. Nepal (Collection Schaufuss) gleicht ganz dem oben be- schriebenen Z von Nepal, aber Ober- und ÜUnterschnabel purpurroth ; Aussenfahne der ersten Schwinge blaugrün. S ad. Bengalen (Leidener Museum) ganz wie das beschriebene Z von Nepal. Z ad. von Ceylon (Leidener Museum) in Nichts von dem continen- talen Vogel unterschieden. Jüngerer Vogel , Ceylon (Leidener Mus.) ist sonst ganz dem alten Vogel ähnlich, aber das schwarze und rothe Halsband fehlt, auch ist der Nacken und Hinterkopf wie der übrige Kopf ein- farbig grün, gleich dem Rücken. An der Basis des Unter- schnabels haben einige Federn meerblaue Säume. Schnabel und Füsse wie beim Alten. Alte Vögel aus Ost-Indien im Bremer Museum und Heines Collec- tion zeigen sämmtlich das deutliche rothe Nackenband , welches mit einem sehr schmalen schwarzen Bartstreifen vereinigt ist, sehr wenig blauen Anflug am Hinterkopfe und einen verhält- nissmässig stärkeren Schnabel. | Jüngerer Vogel (2?) von Nepal (Collection Schaufuss) wie das Exemplar von Ceylon; der Oberschnabel purpurroth, der untere hornschwärzlich. Ebenso ein Exemplar von Caleutta im Bremer Museum: einfarbig grün, mit einem etwas heller grünem Nackenbande; Oberschna- bel roth mit hellerer Spitze, der untere schwarz. Ein Exemplar aus Ost-Indien (Collection Verreaux) ist etwas mehr gelbgrün gefärbt und lässt sich desshalb von west-afrikanischen Vögeln nicht im geringsten unterscheiden. Ober- und Unter- schnabel düster purpurroth. Die Exemplare aus Alrika (N.-Ost- und West-) lassen sich bei 22 PALAEORNIS TORQUATUS. genauer Untersuchung und gegenseitiger Prüfung nicht von den ostindischen als besondere Art unterscheiden. Indess bieten sie einige leichte Verschiedenheiten, die aber nur an recht alten Vögeln deutlicher zum Vorschein kommen und in Folgende zusammenzu- fassen sind: 1, die Maassverhältnisse im Allgemeinen etwas geringer ; 2, die Färbung, namentlich am Kopfe und auf Unterseite, zieht zuweilen mehr in’s Gelbgrüne ; 5, der schwarze Barststreif merklich breiter ; 4, das rothe Nackenhalsband ist auf der Mitte unterbrochen ; 5, Hinterkopf und Nacken deutlicher blau angeflogen. Ein Z ad. Abyssinien (Leidener Museum) mit dem S von Nepal verglichen zeichnet sich von diesem nur durch den breiteren schwarzen Bartstreif aus. Z Abyssinien (Lepsius und Werne) im Berliner Museum, wie das vorhergehende Exemplar der Leidener Sammlung : Nacken schön lilablau angeflogen; das rothe Halsband ebenfalls in der Mitte unterbrochen; Schnabel dunkelroth, die Spitze des Oberschnabels und der Unterschnabel schwarz ; Füsse und Krallen hellbraun. Ebenso ein d' von Abyssinien im Museum Heine. Jüngerer Vogel (Abyssinien) im Berliner Mus. : einfarbig hellgrasgrün; die Schwingen 1ter Ordnung an Aussenfahne hellfahlgelb gesäumt; Schnabel fast ganz schwarz, nur der obere an Basis dunkelroth. Ebenso Exemplare aus Abyssinrien (Rüppell) im Frankfurter Museum. Exemplare (durch Clot-Bey aus N.-O.-Afıika) ebenfalls einfarbig hell- grasgrün mit gelbfahlen Aussensäumen an den ersten Schwingen und einfarbigen blasscorallrothen Schnäbeln. Jüngerer Vogel aus N.-O.-Afrika im Bremer Museum ist ganz gleich gefärbt, hat aber einen schmutzig bräunlichrothen Schnabel. Ebenso ein jüngerer Vogel aus Cordofan (v. Müller) im Mus. Hein. Ein 2 ad. (im December 1850 von A. Brehm aın Blauen Flusse erlegt und untersucht) in Major Kirchhoffs-Sammlung , zeigt ganz die Färbung des d, d. h. einen breiten schwarzen Bartstreif, ein in der Mitte unterbrochenes rothes Nackenband und einen leb- haft blau angeflogenen Hinterkopf; die 2 mittelsten sehr ver- PALAEORNIS TORQUATUS. . [29] 2) längerten schmalen Schwanzfedern lebhaft blau verwaschen ; Schnabel purpurroth , der untere schwarz. Ganz ebenso ein Z (Brehm, Blauer Fluss) im Museum Heine. Die Exemplare von West-Afrika (doecilis, Vieillot) stimmen mit den nord-ost-afrikanischen vollkommen überein, indem sie ebenfalls einen breiten schwarzen Bartstreif und ein nicht vollständiges rothes Halsband besitzen. Als einzige Abweichung sind die sehr verlängerten 2 mittelsten Schwanzfedern zu nennen, welche deutlicher blau tingirt sind, allein nur an vorzüglich alten aus- gewachsenen Exemplaren in die Augen fallen. Ein / vom Gambia, im Bremer Museum, mit einem Z von Nepal verglichen ist nur ganz unbedeutend heller grün gefärbt, hat einen breiten schwarzen Bartstreifen , viel Blau am Hinterkopf und Nacken und nur wenige rothe Federn an den Halsseiten. Die 2 mittelsten Schwanzfedern sind dunkler blau gefärbt, der Schnabel schwärzlich purpurroth, der Unterschnabel ganz schwarz. Ebenso andere alte Vögel vom Gambia im Bremer Museum und Museum Heine. Exemplare vom Senegal (Pulham) im Britisch-Museum hatten deut- licher Spuren des rothen Nackenbandes. Jüngerer Vogel (2?) vom Gambia, im Bremer Museum, ähnelt voll- kommen einem jüngeren Vogel von Calcutta, nur ist der Schna- bel etwas kleiner und einfarbig schmutzig bräunlichroth., Ebenso ein Exemplar vom Casamanze (Collection Verreaux): einfar- big grün ohne Halsband mit schwärzlichem an Basishälfte rothem Oberschnabel. Im Britisch-Museum befindet sich auch eine ganz gelbe Varie- tät und eine solche mit gelben Flügeln. Nach der Vergleichung dieser ebenangeführten 25 Exemplare und den beigegebenen 29 genauen Maassen wird am Ende Jedem die Trennung des gewöhnlichen Halsbandsittichs in 4 nach den verschie- denen Heimathsländern verschiedenen Species, torquatus für Ost- Indien, docilis für West-Afrika, cubıcularis für N.-Ost-Afrika und parvirostris für Abyssinien, als unhaltbar erscheinen müssen. 24 PALAEORNIS TORQUATUS. Zu dieser Ueberzeugung gelangt man indess nur wenn man ein grosses Material untersucht hat, denn nach einzelnen Exemplaren könnte man eher auf der Meinung beharren, als wären diese leichten, öfters individuellen Abweichungen wirklich von specifischem Werthe. Hat man aber ein ausreichendes Material vor sich, dann überzeugt man sich leicht, dass weder die Grössenverhältnisse, noch die Schna- belfärbnng oder die Färbung überhaupt constante Unterscheidungs- kennzeichen abgeben. Selbst die immerhin auffallende Erscheinung , dass ich an afrikanische alten Vögel bisher noch nie das rothe Halsband so deutlich markirt als bei Exemplaren von Indien getroffen habe, dagegen stets einen breiteren schwarzen Bartstreif, scheint mir noch nicht genügend, denn Exemplare vom Senegal im Britischen- Museum zeigten deutlich Spuren eines schliessenden rothen Halsban- des und Swainson bildet sie mit einem solchen ab. Auch Dr. Hart- laub versicherte mir Exemplare vom Senegal mit deutlichen rothen Halsband gesehen zu haben; ebenso erwähnt es Brehm in seiner Be- schreibung des nordostafrikanischen Vogels. Im Uebrigen kann selbst das geübteste Auge keinen Unterschied zwischen manchen Individuen von Ost-Indien und Afrika warnehmen und an jüngeren Vögeln (ohne Halsband) ist Dies vollends unmöglich, wie schon die Vergleichung zweier Exemplare von Calcutta und dem Gambia im Bremer Museum genügend lehrt. Läugnen lässt es sich indess nicht, dass die afrikanischen Vögel meist etwas geringere Dimensionen haben, was besonders an jünge- ren aus Abyssinien auffallend ist und Bonaparte veranlasst haben mag, sie zur eigenen Species (parvirostris) zu erheben. In der That besitzen abyssinische, wie nordostafrikanische Exemplare über- haupt, mit indischen verglichen, einen kleineren Schnabel, allein diese Minorität wird weniger durch die geringere Breite und Höhe des Culmen, sondern vielmehr durch die sehr kurze eigentliche Schnabelspitze hervorgerufen , differirt aber auch individuell sehr. Die anscheinend so erheblichen Abweichungen west-afrikanischer Exemplare, in der bedeutenden Verlängerung der beiden mittelsten Schwanzfedern und der mehr grüngelben Färbung bestehend, ver- lieren bei einer grösseren Anzahl von Bälgen ebenfalls ihren Werth PALAEORNIS TOROUATUS. 25 und erweisen sich als rein individuell. Zwischen alten Vögeln vom Gambia und aus Abyssinien (im Museum Heine) konnte ich schlech- terdings nicht die geringsten Unterschiede herausfinden. Zu bemerken ist noch, dass man in Sammlungen selten alte Vögel aus N.-Ost-Afrika zu sehen bekommt, sondern meist nur jüngere ohne Halsband. Es war mir daher sehr angenehm in den Sammlungen von Heine und Kirchhoff endlich alte ausgefärbte Exemplare vom Blauen Flusse untersuchen zu können, die mir vollends die Identi- eität mit dem indischen Vogel bewiesen. Uebrigens haben schon Swainson und Strikland dieselbe Ansicht ausgesprochen. Der letztere Forscher sagt (Proceed. Z. S. 1850. p. 219) über P. torquatus vom Weissen Flusse »dieser Vogel, welcher sich vom Senegal bis Abyssinien verbreitet, ist identisch mit indischen Exemplaren.’ Können wir somit die Frage »ob unter P. torquatus mehr als Eine Species verborgen sind’’, als ziemlich erledigt betrachten, so haben wir zunächst einen bisher nicht minder ungenügend bewiese- nen Punkt zu erörtern. Dieser betrifft nämlich die angeblich grüne Färbung des 9, wie sie von Blyth, Layard und Jerdon angegeben wird. Letzerer sagt in seinem bekannten Werke »the Birds of India” nur »dem ® fehlt das rosafarbene Halsband , statt dessen hat es ein hell smaragdgrünes.’’ Ueber die Färbung des jungen Vögel wird leider nichts angeführt. Schon längst war es mir aber sehr fraglich, ob diese grünen Vögel wirklich nur 22 sein sollten, denn nicht allein, dass ich ver- schiedene Exemplare untersuchen konnte, bei denen das rothe Hals- band sehr deutlich zum Vorschein kam, auch im Zoolog. Garten zu Antwerpen sah ich an 50 einfarbig grüne Vögel, direct von West-Afrika angebracht, die doch unmöglich sämmtlich 2? sein konnten. Vollständigen Aufschluss der Frage erhielt ich aber erst in der schönen Sammlung des Major Kirchhoff auf Schäferhof , indem ich hier ein 2, von Brehm am Blauen Flusse erlegt und mit eigener Hand anatomisch untersucht, vorfand , welches ganz wie das d gefärbt war, d. h. mit schwarzem Bartstreif und rothem Hals- bande. Später versicherte mir auch Dr. Brehm, dessen gründliche 26 PALAEORNIS TORQUATUS. Naturbeobachtungen wohl Niemand in Zweifele ziehen wird, dies Factum mündlich. Ebenso erfuhr ich durch Herrn Gonsul Börn- stein, der in seiner niedlichen Stubenmenagerie öfters P. torqua- tus gehalten hatte, dass grüne Vögel mit der Zeit ein rothes Hals- band bekamen. Dies bestättigt übrigens auch Wagler, auf Grund einer gleichen Beobachtung. Somit dürften genügend alle Beweise dafür vorhanden sein, dass diese einfarbig grünen Exemplare nur jüngere Vögel sind und dass Z und $ im vollkommenen Kleide nicht abweichen. Uebrigens ist dieser Nachweiss desshalb von ganz besonderer Wich- tigkeit, als wir dadurch mit ziemlicher Sicherheit auch auf ähnliche Verhältnisse bei anderen Arten schliessen können, wo ebenfalls meist eine Verschiedenheit zwischen S und 2 angegeben wird, die sicherlich aber nur auf dem unrecht gedeuteten Jugendkleide basirt. Leider fehlt es uns fast ganz an ausführlichen Beobachtungen über Papageien und es dürfte auch noch sehr lange dauern, ehe wir über dieselben annähernd in dem Maasse belehrt sein werden, als durch Naumann über europäische oder Audubon über nord- amerikanische Vögel. Nur der Forscher, welcher, wie jene Männer, selbst tagelang in den Wäldern lebt, den Entwickelungsprozess der Jungen vom Ei bis zum Ausfliegen beobachtet, unzählige Exemplare schiesst und genau hinsichtlich des Geschlechts untersucht, wird im Stande sein uns über solche fragliche Punkte Auskunft zu geben. P. torquatus ist es, welcher unter allen Papageien zuerst in Europa bekannt würde und auf ihn bezieht sich die Notiz, welche Aristoteles giebt. Diese ältesten Nachrichten sind indess sehr fraglich, dagegen lässt die Beschreibung von Plinius keine Zweifel übrig. Die Papageien wurden von der Expedition unter Nero aus Afrika mitgebracht und zuerst bei Tergedum entdeckt, welches am Nil, 20° n. Br. liegt. Dies ist insofern von höchstem Interesse, weil gegenwärtig die Verbreitung nördlich nicht über den 16° hinausgeht. Auch Diodorus Siculus spricht schon 50 Jahre v. Chr. G. von diesem Papagei. Oppianus giebt ihm den Beinamen : »Po&sichroon. Gehen wir nun zu der geographischen Verbreitung des gewöhn- PAELAEORNIS TORQUATUS. 37 lichen Halsbandsittichs über, so begegnen wir hier ganz besonders interessanten Verhältnissen, indem wir den einzigen Papagei vor uns haben, der sich in Asien und Afrika zugleich findet und einen so ausgedehnten Verbreitungskreis besitzt. Derselbe erstreckt sich von Senegambien 20° w. L. bis Malacca , 100° ostl. L., also über 120 geographische Grade. Nördlich und südlich ist dagegen die Verbreitung viel beschränkter, indem sie in Afrika wohl nicht über den 16°, in Asien nicht über den 55° nörd- lich vom Aequator hinausgeht, diesen selbst aber nirgends erreicht, denn die südlichste Grenze (Malacca) liegt immer noch 5° über dem Gleicher. In Asien findet sich P. torquatus ausser auf Ceylon nur im continentalen Theile, von Bengalen nördlich bis Nepal und Gashmir, östlich bis in die Tenasserim-Provinzen und Ober-Pegu. Die Hima- layakette kann überhaupt als nördlichste Grenze für die Papageien , so auch für P. torquatus betrachtet werden, westlich (nach Blyth) der Indus. Indess will Colonel Chesney (Journ. of the Euphrates Expedition. I. p. 445 et 557) unsern Vogel im südlichsten Syrien gefunden haben und Lieutenant Irwin fürt ihn (Journ. As. Soc. Beng. VIII. p. 1007) als selten aus Turkistan und den Ländern um den Oxus an. Somit dürfte P. torquatus dennoch zuweilen, wenn auch nur als zufälliger Gast, westlich vom Indus vorkommen. In den übrigen Theile Ost-Indiens ist er übrigens einer der gewöhn- lichsten Vögel; nach Leith Adams der gemeinste unter den Papa- geien Indiens, der sich besonders durch seine Kunst im Fliegen auszeichnet; zuweilen sieht man ihn in ähnlicher Weise wie unsere Tümmlertauben plötzliche Schwenkungen machen. In gleicher Weise spricht sich Lieutenant Burgess aus hinsichtlich des Vorkommens. Nach ihm fällt die Brütezeit im den März. Die 5—4 Eier werden in Baumhöhlen gelegt, sind rein weiss, 1?/,, lang und 1 Zoll hoch. Thienemann beschreibt die Eier, nach Exemplaren die in der Ge- fangenschaft gelegt worden waren. »Ihre Gestalt ist ungleichhälftig, nach der Höhe mehr oder minder stark abfallend , stumpf zugerun- det oder etwas zugespitzt, nach der Basis sanft zugerundet. Ihre Länge beträgt 1" 1’, ihre Breite wechselt von 10—10°/,'”. Sie 28 PAELAORNIS TOROUATUS, sind reinweiss, etwas glänzend und haben das characteristische Korn. Gegen des Licht scheinen sie schwach grünlichgelb durch.’ Die Vögel schaden den Anpflanzungen sehr. Dies bestättigt Philipps (Proceed. Z. S. 1857. p. 94) indem er noch hinzufügt, dass sie mehr zerstören als wirklich verzehren. Capitain L. H. Irby fand den Halsbandsittich während der kalten Jahreszeit nicht häufig in Oudh und Kumaon. Dr. Mason beobachtete ihn in den Tenasserim-Pro- vinzen, Dr. Cantor bei Pinang und Leith Adams in Cashmir, also fast 55° nördlich vom Aequator. Nach Colonel Sykes ist die Art häufig in Dukhun, nach Walther Ewer im nordwestlichen Bengalen. Capitain R. C. Beavan theilt neuerdings im Ibis einige hübsche Notizen mit. Er fand diesen Papagei in grossen Flügen , meist aus jungen Vögeln bestehend, bei Barakpore im Juli. Jeden Abend versammelten sie sich hier auf den Palmbäumen, neben der Eisen- bahnstation, um ihre Nachtruhe zu halten. Auch in Maunbhoom fand sich die Art. Ein Nest mit 5 Eiern fand Beavan am I März bei Baramussia. Strikland führt die Art (Proceed. 1842, p. 167) auch unter den von Dun bei Canton gesammelten Vögeln an, selbstver- ständlich aber als eingeführt und in der Gefangenschaft. In Ceylon ist der Halsband-Edelsittich (nach Layard) fast überall gemein, besonders an der Westküste nördlich bis Jalfna, und um Mulletivoe nach Trincomalie zu. Auf der Ostküste und im Innern der Insel ist er spärlicher. Derselbe Beobachter entwirft auch ein lebhaftes Bild von dem sorglosen Treiben dieser Vögel mitten in den Strassen des volkreichen Chilaw, wo Hunderte derselben die hohen Kokuspalmen , welche den Bazar beschatten, zu ihrem Schlafplatze wählen, und durch ihr ver- eintes Geschrei das babylonische Sprachgewirr der feilschenden Menge unter sich noch bei Weitem übertönen. Layard, dem man von den unzählbaren Papageienversammlungen schon erzählt hatte, stellte sich desshalb eines Abends an, um sich mit eigenen Augen zu überzeu- gen. Etwa gegen 5 Uhr erschienen die ersten Flüge, erst einzelne, mehr zerstreute, dann immer grössere, so dass es dem Beobachter bald unmöglich war dieselben zu zählen, denn zuletzt wuchsen sie zu einem lebendigen schreienden Strome an. Einzelne flogen hoch PALAEORNIS TORQUATUS. 29 in den Lüften und stürzten sich dann pöltzlich in verschiedenen Schwenkungen auf den Ast herab, den sie zum Ruheplatze ge- wählt hatten. Andere strichen mit Windeseile über den Boden dahin oder so nahe bei dem Beobachter, dass sie fast sein Gesicht streif- ten. Dies Alles gewährte ein grossarliges und seltenes Schauspiel. Selbst als die Sonne schon untergegangen war, hörte Layard noch immer neue Schaaren ankommen, denn es war bereits zu finster um sie sehen zu können. Ein plötzlich abgefeuerter Schuss scheuchte die ganze Versammlung auf, wodurch ein Geräusch entstand, gleich dem Rauschen eines Sturmwindes. Bald liessen sich die Vögel aber wieder nieder, und es begann nun ein solches Getöse , durch ihre schrillende Stimme, das Sausen ihrer Schwingen und das prasselnde Anschlagen der Palmenblätter aneinander hervor- sebracht, dass Layard sehr froh war als er glücklich zu Haus anlangte. Nicht immer wählen aber die Halsbandsittiche solche Localitäten , wie die oben angeführte, zu ihrem Ruheplatze, sondern meist näch- tigen sie in den Bambusdickichten. Layard beobachtete Dies bei Saugur, ebenfalls auf Ceylon. Hier befand sich ein solcher Bambus- wald, in dem sich allabendlich sämmtliche Halsbandsittiche, Minhos, Krähen , Bienenfresser etc. mehrere Meilen aus der Runde versam- melten. Das betäubende Geschrei, welches diese Vögelmenge her- vorbracht, vergleicht unser Beobachter mit dem Getöse mehrerer, arbeitender Dampfmaschienen. Noch spät nach dem Dunkelwerden flogen unzählige Verspätete diesem Ruheplatze zu und strichen dabei so niedrig über den Erdboden hin, dass mehrere Male am andern Morgen Todte gefunden wurden, die an der Mauer eines Hauses, auf einem Hügel zu Saugur angeflogen und dadurch getödtet worden waren. Nach Blyth ist P. torquatus der einzige Papagei, welcher sich unmittelbar in der Nähe des Menschen ansiedelt und selbst unge- scheut dicht bei dem volkreichen Calcutta angetroffen wird. Alle indischen Naturforscher sprechen sich einstimmig über die grosse Schädlichkeit des Halsbandsittichs aus, namentlich in Bezug auf die Feldfrüchte, welche zur Zeit ihrer Reife von unzähligen [4 Schaaren dieser Vögel heimgesucht werden. 50 PALAEORNIS TORQUATUS. Nach Jerdon brütet unser Vogel vom Januar bis März und be- nutzt nicht blos hohle Baumäste, sondern auch geeignete Löcher in alten Pagoden, Häusern etc. zur Nisthöhle. Er legt 5—4 weisse Eier. In welcher Zeit dieselben auskommen und wie lange es dauert bis die Jungen ausfliegen, darüber spricht sich weder Layard noch Jerdon, oder ein anderer indischer Ornilhologe aus. Zur Naturge- schichte dieses so gewöhnlichen Vogels lassen sich daher in seiner Heimath noch viele Beiträge sammeln. Die Eulen sollen (nach Philipps) die Hauptfeinde dieses Papageis sein und manchen verzehren. { Nicht blos bei den Europäern in Indien, sondern auch bei den Eingebornen selbst ist P. torquatus als Stubenvogel sehr beliebt, und fast in jedem Hause trifft man ihn an. Auch bei uns sieht man den Vogel häufig lebend. Er soll besonders gelehrig sein und menschliche Worte nachsprechen lernen. Ich habe mehrere Male eine ziemliche Menge von Halsbandsitti- chen friedlich im Käfige zusammenlebend gesehen, während Brehm an 18 in einem "grossen Raume freiherumfliegenden die unange- nehme Erfahrung machte, dass sie einander todt bissen und von den Erlesten das Gehirn verzehrten. In Africa findet sich P. torquatus vom Senegal bis Abyssinien, geht aber nicht so hoch nördlich hinauf als in Asien. Nach Rüppell kommt er in N. O. Africa nicht über dem 16°, nach Brehm nicht über dem 15° nördl. Breite vor. Eben wie in West-Africa zeigt er sich auch in Ost-Africa dicht an den Meeresküsten, wenigstens beobachtete ihn Rüppell nahe bei Massaua. Brehm bemerkte ihn indess im abyssinischen Küstengebiete nicht. Von Heuglin traf ihn in den abyssinischen Tiefländern zwischen dem Mareb und Tackas- seh, in einer Höhe von 2—-5000°, aber nicht auf dem Plateau von Simehn und Woggera. Auch am Bahr-ghasal und im Lande der Kitsch-Neger durch von Heuglin beobachtet; ebenso im Gebiet des Aın-Saba. Nirgends in Afrika wurde P. torquatus bis jetzt südlich vom Aequator angetroffen ; seine südlichste Verbreitungsgrenze scheint mit dem 8° nördl. Breite aufzuhören. So führt ihn Speke nicht rm PALAEORNIS TORQUATUS. Du von der Somaliküste an. Ebenso fehlt er am Zambesi, wie mir Dr. Kirk, der langjährige Begleiter Livingstones versicherte. An der Goldküste kommt er ebenfalls bestimmt nicht vor, und die hierauf bezügliche Angabe Dr. Hartlaubs (Cab. Journ. f. Orn. 1855. p- 361) kann nur als Versehen betrachtet werden. Ueber das Freileben des Halsbandsittichs in West-Africa fehlen bis jetzt noch alle Beobachtungen. Auch aus Nord-Ost-Africa lagen bisher keine ausführlichen Schilderungen vor, sondern nur kurze Bemerkungen, aus denen zu ersehen war, dass der Vogel in Ober- Sennaar, Cordofan und Abyssinien zu den gewöhnlichen gehört. Besonders häufig ist er auch in den Urwäldern am blauen und weissen Flusse. Erst in neuerer Zeit sind wir durch Brehm’s treflliche Beobach- tungen erfreut worden, die er zuerst in seiner »Reise nach Ha- besch’’, später in seinem »Thierleben’’ weit umfassender und ausführ- licher darstellte. Es ist dadurch nicht allein eine grosse Lücke in der Naturgeschichte dieses Vogels ausgefüllt worden, sondern wir sind durch diese dankenswerthen Mittheilungen auch im Stande die Lebensweise der Art in Indien und Afrika zu compariren. Es ergeben sich daraus nicht unbedeutende Abweichungen, denn während P. torquatus in Indien, wie wir gesehen haben, unbe- kümmert um das Treiben der Menschen, sich ganz in dessen Um- gebung aufhält und durch seine Verwüstungen an Feldfrüchten äusserst nachtheilig wird, hält sich die Art auf afrikanischem Boden nur in uncultivirten Gegenden auf, und besucht daher blos ausnahms- weise die Pflanzungen. Die eigenthümlichen Verhältnisse Afrikas mögen diese Lebensweise bedingen. Wie mir indess Herr von Heuglin versicherte sieht man P. torquatus zuweilen in den Dur- rahfeldern und selbst ganz in der Nähe der Dörfer. So wurde er oft im Garten der Mission zu Keren beobachtet. Die hauptsächlichsten Aufenthaltsorte unseres Vogels bilden grosse zusammenhängende Urwaldsstrecken, wie sie sich in allen Niede- rungen des Inneren Afrikas finden. Zuweilen trifft man ihn aber auch in beschränkteren Waldestheilen an und zwar immer in zahl- reichen Familien vereint. Durch ihr lautes Wesen machen sich 0) 94 PALAEORNIS TORQUATUS. diese übrigens bald bemerkbar. Interessant ist die Beobachtung, dass da wo Papageien vorkommen, fast immer auch grüne Meer- katzen (Cercopithecus griseo-viridis) getroffen werden (Brehm). Einige Tamarinden, oder andere dicht belaubte grössere Bäume, dienen gewöhnlich zum Wohnsitz eines Papageienschwarmes und von hier aus wird dann die Gegend täglich in gewissen Richtungen durchstreift. Wie Levaillant am südafrikanischen Pionias robustus eine grosse Regelmässigkeit in seinen öconomischen Verrichtungen beobachtete, so finden wir dieselben durch Brehm an P. torqua- tus bestättigt. Schon vor Sonnenaufgang werden die Vögel munter und ziehen kreischend und schreiend von ihrem Wohnsitze nach Nahrung aus. Dieselbe besteht meistens aus allerlei Sämereien, die auf dem Boden aufgesucht werden, denn Afrikas Wälder sind verhältnissmässig arm an Baumfrüchten. Nur wenn die kleinen runden Früchte des Christusdorns (Zizyphus Spina Christi) reif, oder die zarten Schoten der Tamarinde geniessbar geworden sind, sieht man die Papageien wenig auf dem Erdboden. Die Früchte und Sämereien des Waldes scheinen sie übrigens den Getreidearten vorzuziehen, und namentlich lieben sie Feigen (Heuglin). Höchst selten besuchen sie die Neger- hirse- und Durrahfelder. Bis zur Mittagszeit ist der Schwarm mit Aufsuchen der Nahrung beschäftigt, flieet dann zur Tränke und begiebt sich hierauf in eine hohe Baumkrone um Siesta zu halten. Nachmittags wird noch einmal Nahrung aufgesucht und gegen Abend in das erwählte Standquartier zurückgekehrt. Hier geht es dann auch nicht ohne das lebhafteste Geschrei ab, ehe alle Vögel ein sicheres Plätzchen zur Nachtruhe gefunden haben. Während des Frühlings jener Länder schlafen die Halsbandsittiche zur Nacht in Baumhöhlen. In dieser Zeit, welche den Urwald in zauberhafte Pracht kleidet, schreiten die Papageien auch zur Fortpflanzung. Zum Nest wird eine der Höhlungen eines riesenhaften Affenbrot- baumes (Adansonia digitata) benutzt und ein solcher Baum soll dann, wie Brehm erfuhr, von vielen Paaren zugleich bewohnt werden. Nach gütiger Mittheilung des Herrn von Heuglin werden meist PALAEORNIS TORQUATUS. 35 hohle Mimosen zum Nistbaum gewählt; im April und Mai findet man Junge und allem Anscheine nach brütet dieser Papagei 2 Mal. Antinori giebt die Brütezeit im September und October an. Gegen das Ende der Regenzeit sieht man schon die Jungen mit den Alten vereint in grösseren Schwärmen umherstreichen. Der Flug des Halsbandsittichs ist reissend schnell, scheint aber wenig anhaltend und wird nur dann unternommen, wenn es einem bestimmten Zwecke gilt. So geschickt und rasch die Vögel fliegen, so unbeholfen ist ihr Gang, der eher einem Dahinwatscheln als Gehen ähnelt. Sie halten dabei den Schwanz beträchtlich erhoben. Der Halsbandsittich ist wie die meisten Papageien ein scheuer Vogel, der sich nicht leicht vom Jäger überraschen lässt. Sein Federkleid ist ihm der beste Schutz, denn es hält schwer, in den dicht belaubten grünen Bäumen, die grünen Vögel auszuspähen. Dazu kommt , dass diese äusserst verschlagen sind und sofort schweigen, wenn sie eine ihnen auffällige Erscheinung bemerken, Hat sich der Jäger einem Baume genähert, aus dessen Krone herab hunderte von Stimmen erschallten, so wird er denselben bald völlig vereinsamt finden, denn die schlauen Vögel stehlen sich, einer nach dem andern, lautlos davon, nach einem anderen ihnen zusagenden Ruheplatze. Dies benutzte Brehm dann auch zu ihrem Verderben , indem er sieh unter einem dichtbelaubten Baume anstellte und sich die Vögel durch einen Gefährten von einem anderen Baume zutrei- ben liess. Nur auf diese Weise wurde es möglich die Jagd des Halsbandsittichs mit Erfolg zu betreiben. In Nord-Ost-Afrika stellt man indess den Papageien wenig nach ; höchstens wird ein Nest voll Junger ausgenommen, oder die Alten in der Baumhöhle überrascht, die sie zum Nachtverbleib erkohren hatten. Als Hausvögel scheinen die Papageien in diesen Theilen Afrikas nicht gehalten zu werden. Die meisten Halsbandsittiche, welche wir bei uns so oft lebend sehen , werden daher theils aus Indien oder der afrikanischen West- küste eingeführt. Sie halten sich übrigens bei uns jahrelang sehr gut. Den bis heutigen Tags nicht mehr wiedergefundenen Sincialo, 3 >4 PALAEORNIS TORQUATUS. Psittacus rufirostris, Linne, welchen man zuweilen noch als eigene Art betrachtet, kann ich nach genauer critischer Prüfung des literarischen Materials nur als jungen Vogel von P. torqua- tus ansprechen. Die Art beruht bekanntlich nur auf der Abbildung von Edwards (pl. 175). Der hier künstlerisch dargestellte Vogel, zeigt ein einfarbig grünes, nur auf der Unterseite .etwas helleres Kleid, einen fleischfarbenen Schnabel und ziemlich ausgedehnten nackten Augenkreis. Die Schwanzfedern ziehen am Ende in’s Bläu- liche, wie sich dies bei P. torquatus auch findet. Edwards malte diesen Vogel 1756 nach einem lebenden Exemplare, welches angeb- lich aus West-Indien herstammen sollte. Brisson nahm diese Angabe für bewiesen an und beschrieb in seiner »Psittaca’” einen ganz ähnlichen Vogel, aus der Reaumurschen Sammlung, zu welcher 5, Beschreibung er eine Menge Citate hinzuzieht, die ohne Zweifel eine amerikanische Papageienart betrelfen,, wohl Conurus euops, Wagler. Die späteren Schriftsteller haben diesen Irrthum Brisson’s unbekümmert nachgeschrieben und so ist es gekommen, dass zwei verschiedene Arten aus zwei verschiedenen Welttheilen bisher stets vereinigt blieben. Buffon giebt Pl. enl. 550 ebenfalls ein Bild des Sincialo, welches ohne Schwierigkeiten einen jungen P. torquatus erkennen lässt. Ungleich fraglicher bleibt dagegen der Sincialo Levaillants (Perr. t. 42), denn der unverhältnissmässig verlängerte Schwanz will nicht ganz auf unseren Halsbandsittich passen. Ueberdies behauptet Le- vaillant auch noch viele solcher Vögel lebend gesehen zu haben, und beschreibt 22 und Junge. Letztere sollen einen braunen Schna- bel und kein Blau am Ende der Schwanzfedern haben. Um ein richtiges Urtheil in dieser Frage zu haben, muss man indess mit den theilweis sehr bedenklichen Angaben Levaillants auf psittacologischem Gebiete genau vertraut sein und man wird leicht einsehen, dass er seinen Sineialo wohl nur nach Edwards Figur componirt haben kann, und die über denselben gegebenen Nachrich- ten aus Dutertre und Labat schöpfte. Wir können: somit ohne ‘Bedenken .den Sincialo aus der Liste der Papageien streichen. PALAEORNIS EOQUES, 3) (91.) 5. Palaeornis eques (Bodd.). — Der breitschwänzige Halsband-Edelsittich. Psittacus eques, Bodd., Tabl. des Pl. enl. d’Aub. 1785. — Psittaca borbonica torquata, Brisson, Orn. IV (1760) p- 528. N°. 57. tab. XXVIl. fig. 1. — Pl. enl. 215 (fig. sat. aceur.). — Psitt. Alexandri, var. y, Linne, S. N. p.142.— Perruche a double collier, Buffon, Hist. Ois. VI. p. 145. — Alexandrine Parrakeet, var. C, double ringed Parrakeet, Lath., Syn. I. p. 256. — id., Rose-ringed Parrakeet, var. B, Gen. Hist. H. p. 161. — Psitt. Alexandri, var. ö, Gmelin, S.N. p. 521. — Latham, Ind. p.98. — Psittacus semirostris, Herm., Obs. Zool. p. 125. — Psitt. bitorquatus, Kuhl, Consp. p. 92. — Psitt. bicollaris, Vieillot, Ene. Meth. p- 1585. — Palaeornis bitorquatus, Vigors, Zool. Journ. II. p. 51. — Souance, Rev. et Mag. Zool. (1856) p. 185. — Palaeornis bitorquatus et borbonica, Bp., Rev. et Mag. Zool. 1854. — id., Naum. 1856. — id., Compt. Rend. 1857. — Palaeornis eques, G.R. Gray, List Psitt. (1859) p. 20. — Ibis (1861) p. 115. — Perruche ä double collier, Levaillant, Perr. 1.59 (ap. tab. Buff.). Carteau, Mauritius (Newton). Diagnosis: Im Allgemeinem P. torquatus ähnlich aber: dunkel- grasgrün ; ohne Blau auf den Schwanzfedern, die 2 mittelsten an Basis sehr breit, mit den Spitzen sehr wenig vorragend. P. torquato omnino similis at obscure prasinus; rectricibus cyanei vacuis, basi intermediarum binarum latissima , apice vix prominulo. Mauritius (Newton), Collection A. Newton. ad. Lebhaft dunkelgras- grün, auf der Unterseite und dem Bürzel etwas heller, auf den Backen und Oberkopfe ganz wenig in’s Gelbgrüne, und die Basis dieser Federn, sowie am Kinn gelb. Die Federn der Brust und Oberseite an Basis graulich, die des Bauches, der Seiten und unteren Schwanzdecken grünlichgelb. Die kleinen und mittleren Flügeldecken unterseits hochgelb, etwas grünlich 3* PALAEORNIS EOUES. verwaschen, die grossen Achselfedern fast ganz lebhaft gelb. Von der Basis des Unterschnabels jederseits bis an die Hals- seiten ein schmaler schwarzer Streif, der im Nacken durch ein schmales blaues Halsband geschlossen wird. Am Ende des schwarzen Streifes jederseits an den Halsseiten ein mennigzinn- oberrother Fleck, dessen Federn an Basis gelb. Von Nasenloch bis Auge eine schmale schwarze Linie. Die erste Schwinge an Aussenfahne nicht ganz bis zur Spitze grünlichblau, die übri- sen an Aussenfahne dunkelgrün. Alle Schwingen I1ter und 2ter Ordnung an der Aussenhälfte der Innenfahne, nicht ganz bis zur Spitze, bräunlichschwarz, der äusserste schmale Saum der Innenfahne gelblich. Schwingen unterseits und die grössten unteren Deckfedern blass grauschwärzlich. Schwanzfedern ober- seits einfarbig dunkelgrasgrün, wie der Rücken, ganz ohne jeden blauen Anflug, am Rande der Innenfahne in’s düstere Orangegelbe. Schwanzfedern unterseits glänzend düster orange- gelb; die Schäfte weiss, oberseits die Schäfte braunschwarz. Der Oberschnabel purpurroth, an der Spitze weisslich; der Unterschnabel schwärzlichgrau, an Basis bräunlich. Füsse dun- kelgrau; Krallen schwarz. Iris gelb. Oberschnabel im Leben scharlachroth, mit gelber Spitze, der untere röthlichschwarz- braun. Nackter Augenkreis orange. Füsse grau (Newton). Jüngeres d (oder 2), Mauritius (Collection Newton). Ganz wie der Alte; aber ohne jedes Halsband, nur die Federn der unteren Backen bekommen bräunlichschwarze Endsäume. Die grüne Färbung ganz wie am alten Vogel, aber Oberkopf und Backen eben so dunkel grün, als der Rücken. Das Ende der Schwanz- federn zieht etwas in einen bläulichgrünen Ton. Keine schwarze Linie von Nasenloch bis Auge. Der Ober- und Unterschnabel bräunlichschwarz. Alles Uebrige wie beim alten Vogel. Ein anderes, noch jüngeres Z', Mauritius (Collection Newton), zeigt keine Spur von einem Halsbande, und unterscheidet sich von dem zweitbeschriebenen Exemplare nur, dass die Unterseite un- merklich in’s Gelblichgrüne zieht. Das Ende der Schwanzfedern ist ebenfalls schwach bläulich angeflogen. Schnabel schwarz , PALAEORNIS EQUES. 87 der obere an Basis etwas in’s Röthlichbraune. Iris grünlich- gelb. Füsse im Leben grünlichgrau (Newton). Ganz ebenso ein Exemplar von Mauritius im Bremer Museum (durch Parzudaki). — Das nicht völlige Schliessen des rothen Halsbandes an dem zuerst beschriebenen Vogel, ist keineswegs von specifi- schem Werthe, sondern offenbar nur eine Folge des noch nicht völlig ausgefärbten Kleides. Durch die besondere Güte des Herrn Professors Alfred Newton zu Cambridge, war es mir möglich über den Halsbandsittich von Mauritius ein richtiges Bild zu erhalten. Er sandte mir nämlich mit überaus liebenswürdiger Zuvorkommenheit die oben 3 beschriebene Exemplare, die von seinem Bruder, Herrn Eduard Newton, dem bekannten eifrigen Durchforscher von Mauritius und Madagascar, eingeschickt worden waren. Nach diesen autentischen Exemplaren ist für mich weiter gar kein Zweifel, dass der Vogel von Mauritius eine eigene gute Species bildet, die sich namentlich in den plastischen Verhältnissen aus- zeichnet. Die viel gedrungenere Gestalt und die dunkler grüne Fär- bung sind sogleich auffallend. Die Kennzeichen wodurch sich P. eques von den nahe verwand- ten indischen und afrikanischen Arten unterscheidet, sind ausser der Grösse: i, die viel dunkler grüne Färbung der oberen Theile, die ohne jeden blassgraugrünen Anflug, namentlich auf dem Bürzel viel lebhafter dunkelgrün ist, nicht mit einem grünbläulichen Anfluge. 2, Die Unterseite ist viel dunkler und einfarbig grün, und zeigt auf der Brust nichts Graulichgrünes. 3, Die Schwanzfedern sind verhältnissmässig kürzer, sehr breit, und verschmälern sich erst etwas gegen die Spitze zu; die 2 mittelsten Federn ragen sehr wenig vor und laufen keineswegs in eine lange schmale Spitze aus, schliesslich sind sie ohne den blauen Anflug, denn nur am jüngeren Vogel zieht die Spitze sehr wenig in’s Bläuliche. +, Die Innenfahne der Schwanzfedern ist nur am Hande schmal er 98 PALAEORNIS EQUES. orangegelbe gesäumt, während bei den afrikanischen und in- dischen Vögeln fast die ganze Innenfahne gelb ist. 5, Die Unterseite der Schwanzfedern ist graulich angeflogen , während sie bei den afrikanischen und indischen viel lebhafter orangeolivengelb ist. Der freundlichen Mittheilungen von Herrn Newton zu Folge ist der »Carteau”, wie der Vogel auf Mauritius genannt wird, jetzt ziemlich selten geworden, wegen der grossen Zerstörung der Wäl- der; er war aber früher sehr häufig. Palaeornis eques, Boddaert, ist nur Mauritius eigen; auf dem nahegelegenen La Reunion kommt er nach Maillard (Notes sur Vile de La Reunion, Paris 1862) bestimmt nicht vor, ebenso wenig ist er auf Madagascar von Newton und Roche gefunden worden. Nach dieser Auseinandersetzung dürfte es wohl Jedem leicht sein P. eques von torquatus in allen Kleidern zu unterscheiden und die Gründe, welche mich veranlassten ihn als Species gelten zu lassen, können gewiss gebilligt werden, besonders wenn man die so wesentlichen plastischen Unterschiede richtig würdigt. Nach den bisherigen oberflächlichen Beschreibungen war es indess nicht möglich die Art wiederzuerkennen, denn bei so nahe ver- wandten Arten, können uns nur ganz ausführliche comparative Erörterungen Licht verschaffen. Brisson’s älteste Beschreibung scheint indess wirklich nach einem Exemplar von Mauritius gemacht worden zu sein, obwohl sich Dies jetzt nicht mehr mit Bestimmtheit ermitteln lässt. Dagegen ist Buffons Abbildung unzweifelhaft echt, wie schon die Schwanzform zeigt. Auf diese Figur begründete nun Boddaert seinen P. eques, welche Benennung ich somit annehme. In neuerer Zeit haben wir nur durch de Souance eine Beschrei- bung des Sittichs von Mauritius erhalten, die indess leider nicht ausführlich genug ist, um den Vogel mit Sicherheit danach zu be- stimmen. Der von Biyth (Cat. B. As. Soc. p. 4) s.n. bitorquatus ange- führte Vogel, durch Willis Earle angeblich aus Mauritius, stammt nicht dorther , wie aus der Note p. 341 ersichtlich, sondern ist von EQUES. PALAEORNIS Ceylon. Biyth giebt ihm hier den neuen Namen P. Layardi, den er aber (Ibis. 1865, p. 2) als synonym P. Layardi kann daher ebenfalls gestrichen werden. zu P. torquatus stellt. torquatus, Bodd. Ost-Indien. Ceylon. West-Afrika. N.-Ost-Afrika. Flügel. 6'' FA 6' ala Be at Bu Du 6’ Gy 6'' 11 Bu IL Bl Fl 5! (out 6’ TA 5! aIda2 S De) > S = = = = - = = = - - - = = - _ > S - = = = _ = _ — - = - m - - - — - - _ - — - - = - _ < - = < AI Tr a rt $p OT OT or oT or pc flJ]ıj9p9ıT7onv eo Mittel. Schw.- feder. g’' 12. g'' gu g'! nt Tall A (il la g! 6 gu Lied oh yidon BL 1k(oat mau (op Bun g'' gu g'! ger g/l 6’ g'! 6’ Gh BL g'' ya g'! Bu 6" 1 Be 19’ Ba (il min 4'' 704 5! g’!! Breite derselben! zweitmitt. an Basis. 5 Le [2 Ragtüberd.] Acuss. Paar vor. Schw.- | Firste. feder. g' 10! “u 9! (ill er; g' gr Ti" gy’! yıu 122,4 g’' 6" 10'” g’' qui 11" gi 1 11 1017 g'' zn 10'" 9’ 6" 10." g! 1 11 Ton. g'' ri! 104% =. 290 g'' 4" gi! 1 al g''' g'' q"' glg. 1" 11“ gi PL 4’! gi en Iglt! IN, 22° 191, gin A Ey Pe De g''! ER 8 im HH oglll ur ek ER mh g'' gen 71 im g' ge! aan 2 Ober- schnab. Höhe d.|Höhe d. Unter- schnab. (ohne Nagel.) Aeuss. Tarse. | Vorder- zehe. Be’. 10. ad. Bengalen, Leidener Museum. 71/7’ 110’ |2(P) (ohneHalsb.) Nepal, Coll. Schauf. Ba ro Reh adfisie” JacjE'» » de 11" |2(P)(ohne » )Calentta, Brem.-M. == — |2P) » » Ost.-Indien, Verr. 7’ 10/4” lad. (mit » )Acyab, Leid. Mus. — — dad. » » 0.-Indien,M. Heine. SE — |2(P)(ohne » ) » » a » Coll, Verr. BE SZ (mit » )Ceylon, Leid. Mus. -— — 2 (?) (ohne » ) » » — — d (mit » ) Gambia, M. Heine. ee BIER » Brem.-M. 61," 10°" di y y ; $ erh or Of (ohne ») >» > — — g (P) > » » Casamanze, V. 6 g''' JS (mit » ) » Senegal,Br. N. u! — d » » » » » en d » » N.-O.-Afrika,Leid.M. — — d » » » » 61/5" 110% d » » Abyssinien, Berl. W. = d » » » M. Heine. — — |P(P)(ohne » ) » "Berl.’M. — — Q (?) » » » » Be rest 9) » » N.-O.-Afrika, Leid.M. SEPHALUS. CYANOC PALAEORNIS 40 eques, Bodd. (ohne Nagel). Mittel. | Breite |Ragtüberd.| Aecuss. Höhed. | Höhe d. Aeuss. Flügel.) Schw.- |derselben | zweitmitt. | Schw.- | Firste. | Ober- | Unter- | Tarse. | Vorder- feder. | an Basis. | Paar vor. | feder. schnab. | schnab. zehe. BL. — a re ae a a ee 4" 16°. |8172"’ I2(P) (ohne Halsb.) N.-O.-Afrika, Leid. M. N.-O.-Afrika. (5 4 |5° 9° = = —. all le am | 0 —n 0) 5% 9” :Cordofan, M. Heine. 5 6 g'' g’t KIES, gy’' gi gy’! 10’ gi 51, 4! en: : Q (mit N ) (Brehm)BlauerFl. s 5’! Su gi g’'! ER BRTER gr! Sul Bla PILLE ag ee “= 2 » » » » Kirchh. NO ag ig al Se a RL A er 51/,'' Islyg"' \11!/a"’ | ad. Mauritius, Collect. Newton. n [6° gu 6’ ı1'" 104/50. 112), gt q'! 10’ sy, gi glındı 1 jung. (ohne Halsb.) E 5 » [6'' Salt 6‘ girl aly,t ei Ge 0 6’ Bu gu II. jun. » » » » » a a le a Bu Pe 13" Ba 5’ Is" 111” {jun 9» ©» Bremer Museum. \ (92.) 4. Palaeornis eyanocephalus, (Linne). — Der rothköpfige Edelsittich. Junger Vogel. Psittacus cyanocephalus, Linne, S. N. (1767) p. 141. — Psittaca cyanocephalos, Briss., Orn. IV (1760) p. 359. pl. XIX. fig. 2. — Pl. enl. 192. — La Perruche a tete bleue, Buff., Hist. Ois. VI. p-. 145. — Blue headed Parrot., Latham, Syn. 1. p-. 211. — Psittacus cyanocephalus, Gml, S. N. p- 516. — Lath., Ind. Orn. p. 86. — Bechst., Kurze Uebers. p. 67. — Vieill., Enc. Meth. p. 1392. — Ps. annulatus, Bechstein, Kurze Ueb. p. 77. pl. 7. — Kuhl, Consp. p7B. — Ps. flavitorques, Shaw, Gen. Zool. p: 459. — Ps. erythrocephalus, 2 Bechst., Kurze Ueb. p. 76. — Ps. fla- vicollis, Vieillot, Nouv. Dict. XXV. p- 545. — id., Enc. Meth. p. 1585. — Blue headed Parrot, Lath., Gen. Hist. II. (1822) p. 119. cum var. A. (jun.). — id., Jellow collared Parrakeet p. 166. — Pa- laeornis flavitorques et xanthosomus, Vig., Zool. Journ. I. (1825) p. Bl et 52. — Pal. flavicollaris, Frankl., Proc. (1831) p. %& — Pal. eyanocephalus, Wagl., Mon. p. 517. — 120, PALAEORNIS EYANOCEPHALUS, 41 Conurus erythrocephalus, Lesson, Tr. d’Orn. p. 215 (jeune äge.). Alter Vogel! Psittacus rosa, Bodd., Tabl. des Pl. enl. d’Aub., (1785) p. 55. — Petit Perroquet de Bengale, Albin., tom. III (1751) p. 7. pl. 14. — Psittaca bengalensis, Briss., Orn. IV (1760) p- 348. N°. 66 (Z ad. deser. bon.). — Edw., Glean. vol. V (1758) pl. 255 (fig. opt.). — Pl. enl. 888. — Seligm., Samml. ausl. Vög. VII (1770) pl. 18. — La Perruche a tete rouge de l’ile de Lugon, Sonn., voy. a la Nouv. Guince (1776) p. 79. pl. 42. — Petite Perruche ä tete couleur de rose A longs brins, Bufl., Hist. Ois. VI. p. 145. — Blossom headed Parrakeet, var. A. Rose headed ring Parrakeet, Lath., Syn. I. (1781) p. 239. — id., Gen. Hist. II (1822) p. 164. — Ps. erythrocephalus @ bengalensis, Gml., S.N. p. 525. — Ps. ginginianus, var. £, Lath., Ind. Orn. p. 100. — Ps. rhodocephalus, Shaw, Lev. Mus. (1792) p: 185. tab. 9. — id., Nat. Misc. pl. 877 (bon.). — Ps. erythrocephalus, Kuhl, Consp. p-: 31. NP. 37. — id., Ps. bengalensis, p.52. N®, 39. — Vieill., Enc. Meth. p. 1391. — Ps. annulatus, erythro- cephalus et benghalensis, Voigt, Cuv., Uebers. 1851. p. 728. — Hahn, Orn. Atl. Pap. (1854) p. 57. pl. 41 (sat. accur). — Pal. bengalensis, Vig., Zool. Journ. II (1825) p- 54. — id., P. erytkrocephalus, p. 55. — Con. ery- throcephalus, Less., Tr. d’Orn. p. 215. — Pal. benga- lensis, Wagler, Mon. p. 515. — Jerdon, Madr. Journ. XI. p- 208. — Blyth, Ann. Nat. Hist. XII. p. 90. — G. R. Gray, Gen. of B. II. p. 409. — Hodgs., Cat. B. of Nepal. p. 115. — Burgess, Proc. 2. S. (1854) p. 256. — Pal. rhodocephalus, Hodgs., Gray, Misc. (1844) p.85. — Pal. cyanocephalus, Blyth, Cat. B. As. Soc. (1849) p.5. — id., Journ. As. Soc. XIX. p. 252. — Layard, An. Nat. Hist. XIII. p. 264. — Ke- laart, Prodr. Faun. Ceyl. (1852) p. 127. — Bonap., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 152. — Pal. erythrocephalus et bengalensis, Licht, Nomenel. av. 1854. p. 71. — Pal, ey- RS 183) PALAEORNIS CYANOCEPHALLUS. anocephalus, bengalensis et erythrocephalus, bp., Compt. Rend. 1857. — Connuruserythrocephalus, Le Maout, Hist. Nat. des Ois. (1855) p. 97. — Pal. cyano- cephalus, Horsf., Cat. B. of. E. I. H. (1856) p. 616. — Pal. bengalensis, G. R. Gray, Gen. of B. IL: N°®, 5. — id., Pal. rosa, bengalensis et cyanocephalus, List Psitt. (1859) N®. 7, Set 9. — Pal. rosa, Jerd., B. of Ind. I. (1862) p. 259. — Blyth, Ibis (1865) p. 4. — Swinh., Proc. 2. S. (1865) p- 259. — Schleg., Mus. P. B. Psitt. (1864) p- 81. — Beavan, Ibis (1865) p. 409. — La Perruche Fri- dytutah7 Levaill., Perr. t.74 (d fig. opt.). — id., La Perruche a collier noif. t.45 (J ad. fig. inace.) 1.75 (2) et 76. La Per- ruche a collier jaune (juv. fig. bon.). — Ps. bengalensis, Bourj., Perr. pl. 1 (fig. bon. £ ad.). £ ad. Schnabel ganz roth! Psittaca ginginiäna erythrocephala, Brisson, Orn. IV. p. 546. N°. 25. tab. XXIX. fig. 2. — Pl. en!“ 264. — Psitt. purpureus, Müll, Syst. Nat. Suppl. (1776) p. 74. 6. d. — La Perruche a tete rouge, Buff., Hist. Ois. VI. p. 144. — Blossom headed Parrakeet ‚ Lath., Syn. I. p. 259. — id., Gen. Hist. II. p. 164. — Ps. erythrocephalus, Gml., S. N. p. 525. — Psitt. gingimnianus, Lath., Ind. p. 99 (absque syn.). — Ps. erythrocephalus, Bechst., Kurze Uebers. p- 76. — Ps. ginginianus, Vieill., Enc. Meth. p. 1595. — Pal. bengalensis (av. jun.) Wag., Mon. p. 516. Junger Vogel! Mit gelbem Fleck auf den Flügeln; Schnabel roth (Var.). Psittaca eyanocephala indica, Briss., Orn. VI (1760) App. uf Hunden. p- 129. NO. 96. — Edw., Glean. vol. II (1760) pl. 292. fig. 2 (unten). — Psitt. Alexandri, var. 3. Linne, S. N. (1767) p- 142. — Perruche a tete d’azur, Buffon, Hist. Ois. VI. p- 148. — Alexandrine Parrakeet, var. D. azure headed Parrakeet, Lath., Syn. I. p. 257. — Ps. Alexandri, var. e. Gml., S. N. p. 521. — Ps. indicus, Lath., Ind. p. 86. — Bechst., Kurze Uebers. p. 75. — id., Ps. xanthosomus, p- 74. pl.5 (nach Lev.). — Kuhl, Consp. p. 34. — Ps. ter- PALAEORNIS CYANOCEPHALUS. 45 natensis, Vieill,, Enc. Meth. p. 1586. — id., Nouv. Dict. AXV. p. 546. — Shaw, Gen. Zool. VII. p. 427. — Azure headed Parrot., Lath., Gen. Hist. II (1822) p. 120. — La Per- ruche a epaulette jaune, Levaill., Perr. pl. 61. Var: Gelb; Kopf und Schulterfleck roth; Halsband weiss. Psittacus narcissus, Lath., Gen. Syn. Suppl. II (1802) pl. 125. — Jonquil Parrakeet, Lath., Syn. Suppl. p. 83. — Shaw, Gen. Zool. VIII. pl. 125. — Vieill., Nous. Diet. XXV. p. 555. — id., Enc. Meth. p. 1591. — Latham, Gen. Hist. II (1822) p. 143. pl. 23. Faridi und Faraidi. Bengalen (Blyth). — Tui-Suga. Nepal (Hodgson). — Tui-Tota. Indisch (Philipps). — Bengali, Tota. Punjab. (Blyth). — Phoottoosee-tota und Teea-tota, in Maunb- hoom (Beavan). — Dasi Tuiya. Mussoree (Huiton). — Kyai- ta-ma. Arracan (Phayre).,. — Malitchia und Battoogirawa. Ceylon (Layard). Diagnosis: Alt: Grasgrün ; Nacken und Bürzel seegrün ; Kopf hell purpurroth ; auf dem Hinterkopfe in’s Pflaumenblaue und von einem schmalen schwarzen Halsband umschlossen ; auf dem Un- terarm ein kirschrother Fleck. Jung. Wie das alte f, aber der Kopf blaulich von einem gelben Halsband umschlossen; der rothe Schulterfleck zuweilen fehlend, ebenso der seegrüne Ton auf Nacken und Bürzel. Ganz jung. Einfarbig grün, nur der Vorderkopf graulichbraun; ohne Halsband und Schulterfleck. Prasinus; cervice at uropygio glauco-viridulis; torque tenui nigro, cingente color capitis dilute purpureum, in occipite pro- pensum ad eoeruleo-pruinosum, macula cubiti rufo-brunnea. | Juv. marem adultum aequans, at torque flavo caput cyanescens cingente; macula rufa neenon tono glauco-virente cervicis et uropygii nonnumquam nullıs. N°. 1. Ceylon (Diard), Leidener Museum. S ad. Kopf und Backen hell purpurroth, am Hinterkopfe, Nacken und den unteren Backen blass Pflaumenblau verwaschen und diese ganze Partie von einem schmalen schwarzen Halsbande umschlossen, welches +4 PALAEORNIS GYANOCEPHALUS. sich jederseits bis zur Basis des Unterschnabels zieht und das Kinn mit bedeckt. An den schwarzen Ring grenzt am Hinter- halse ein breites hell seegrünes Band, welches sich an den Seiten sanft in die grüne Farbe der übrigen Theile verläuft. Uebrige Theile schön grasgrün, Rücken, Schultern und die Unterseite mehr gelbgrün, Bürzel und obere Schwanzdecken lebhaft in’s Malachitgrüne , letztere etwas blau verwaschen, ebenso die kleinsten Flügeldecken am Unterarm. Flügeldecken und Schwingen dunkler grün als der Rücken. Die Schwingen iter Ordnung an Aussenfahne schmal gelblich gesäumt, und beinah auf der ganzen Innenfahne schwärzlich. Die kleinen Flügeldecken unterseits hellgrün,, die grössten wie die übrige Unterseite der Schwingen aschgrau. Die mittelsten Fügeldecken oberseits bilden einen mehr oder weniger grossen purpurbraunen Fleck. Die 2 mittelsten Schwanzfedern schön blau, das nächst- folgende Paar nur am Spitzentheile der Aussenfahne so, an Innenfahne mehr grüngelb, aber diese 4 mit breiten weisslichen Enden. Die übrigen Schwanzfedern an Innenfahne gelb, gegen die Spitze zu grüngelb, an Aussenfahne grüngelb, gegen die Spitze zu etwas blau angeflogen und alle mit gelben Enden. Schwanzfedern unterseits düstergelb, die 4 mittelsten aschgrau. Oberschnabel horngelbfahl, der untere bräunlichschwarz. Füsse graubraun. Oberschnabel im Leben röthlichgelb, der untere schwärzlich. Iris hellgelb (Jerdon). ® ad. (Bengalen) im Museum Heine, ganz gleich dem S gefärbt. N°. 2. Hindostan (Leidener Museum). Ganz wie das ceylonische Exemplar. N°. 5. Junges Z Nepal (Hodgson), Leidener Museum. Grasgrün ; Unterseite kaum heller, aber die Kehle hell gelbgrün und so in einem breiten Halsband um den Nacken gehend. Kopf blaugrau, um Hinterkopfe in’s Lilagraue. Auf den mittelsten oberen Flügeldecken ein grosser purpurbrauner Fleck. Mittelste 2 Schwanzfedern blau, mit weisslichen Spitzen , die übrigen an Aussenfahne grün; an Innenfahne orüngelb ; unterseits düs- tergelb. Schwingen und Deckfedern etwas dunkler grün als NP. N. N/, PALAEORNIS CYANOCEPHALUS. 45 der Rücken, erstere an Innenfahne breit schwärzlich gerandet. Unterseits die Schwingen und grössten unteren Deckfedern aschgrau, die kleinen Deckfedern unterseits grün. Oberschna- bel hellhorngelb, der untere schwarz. 4. Junger Vogel, Ceylon (Diard), Leidener Museum, Kopf bräun- lichgrau, nach hintenzu aschbläulich ; Hinterhaupt und Nacken grünlich. Kehle gelb und von da aus in einem Bande jeder- seits um die Halsseiten bis zum Nacken. Oberseite grasgrün , auf Flügeldecken und Bürzel schöner, die Unterseite gelbgrün. Kleine Flügeldecken unterseits grün, die grossen wie die übrige Unterseite der Schwingen aschgrau. Schwingen an Innenfahne grauschwarz. Die 2 mittelsten Schwanzfedern an der Endhälfte blau, mit weissen Enden, das nächstmittelste Paar nur am Endtheile der Aussenfahne blaulich ; übrige Schwanzfedern an Inzenfahne gelb, an Aussenfahne grün, mit hellgelbgrünen Enden. Oberschnabel horngelb, gegen die Spitze zu weisslich. Unterschnabel rau. Füsse schwärzlichgrau. w . 5. Junger Vogel, Indien (Leidener Museum), wie das Exemplar von Ceylon, aber der Kopf schön lilablau, nur am Vorderkopfe etwas graubräunlich ; der Hinterrücken lebhaft seegrün, fast wie beim alten Vogel. 6. Nepal (Hodgson) Britisch-Museum, (Type von P. bengalen- sis, Gray). Z ad. Allgemeine Färbung ganz wie die ceylonischen Exemplare, aber fast einfarbig grasgrün, indem das seegrüne Nackenband und der seegrüne Ton auf Hinterrücken und auf dem Oberflügel fehlen. Oberschnabel gelb, unterer schwarz. 7. Jung. Nepal (Hodgson) , Britisch-Museum (Type von P. ben- galensis, Gray). Wie der jüngere Vogel von Ceylon, eben- falls ohne seegrünen Ton auf Nacken und Hinterrücken ; Kopf graulilablau, auf Kehle, Halsseiten und Nacken mehr gelbgrün ; ein rother Schulterfleck. . 8. d im Uebergange (Ost-Indien), Bremer Museum. Aehnelt sonst ganz dem jungen Vogel mit lilablauem Kopf und gelben Halsband, aber der ganze Vorderkopf schon schön roth; der rothbraune Schulterfleck erst etwas olivengelbbraun angedeutet, 46 PALAEORNIS CYANOCEPHALUS. im Nacken einfarbig grün wie der Rücken, aber Hinterrücken und die oberen Flügeldecken am Unterarm schön seegrün ; die 2 mittelsten noch im Wachsthum begriffenen Schwanzfedern , mit eben so breiten weissem Endtheil als beim alten Vogel. N®. 9. Ueberganskleid (Deccan), Britisch-Museum, hat ganz die Fär- bung des jungen Vogels mit gelben Halsbande, aber die ganz abgeschlissenen Federn des Kopfes erscheinen grau, nur hie und da zeigen sich an Zügeln und Stirn rothe, am Hinterkopfe blaue, am Bartstreif schwarze Federn ; also deutlich der Ueber- sang durch Mauser. Ein jüngerer Vogel in Kirchhoffs Collection mit blauem Kopfe und selben Halsbande zeist an Stirn und Backen einzelne rothe Federn; Schwanzfedern eben so lang und ausgefärbt wie am alten Vogel. N°. 10. Junger Vogel von Ceylon (Bremer Museum) ohne rothbrau- nen Schulterfleck, aber mit schön lilablauem Kopfe und rings- herum gehenden gelben Halsbande, zeigt einige Spuren von seegrünem Anfluge auf dem Nacken, ebenso erhalten die Federn des Hinterrückens solche Endsäume und Stirn und Zügel sind blassbräunlichroth, mit einer einzelnen ganz rothen Feder. Dies würde also ebenfalls auf einen Uebergang deuten. N®. 11. Ganz junger Vogel (Ost-Indien), Berliner Museum. Ganz einfarbig grün, die Schwingen etwas dunkler, nur Stirnrand und vordere Backen graulichbraun ; Kinnfedern mit grauschwärz- lichen Endsäumen; die 2 mittelsten Schwanzfedern blau, mit weisslichen Enden. Schnabel horngelblichfahl. Ganz junger Vogel im Museum Heine, ähnelt dem vorhergehenden Exemplare, indem der Kopf ebenfalls noch grün ist, nur die Stirn röthlichgelb verwaschen. Schnabel hornfahlbraun. Nestjunge tragen (nach Beavan) eine lichtgraues Dunenkleid. Ein genau bestimmtes ? im Museum Heineanum hat mir den Be- weis geliefert, dass bei dieser Art die Geschlechter im vollkommenen Kleide gleichgefärbt sind. Schon früher war ich durch verschiedene Uebergangsexemplare vom blauköpfigen zum rothköpfigen Vogel (wie die s. N. 8, 9 et 10 beschriebenen) darauf hingewiesen worden 2 PALAEORNIS CYANOCEPHALUS, 47 und sah immer mehr ein, dass die blauköpfigen Individuen nur jüngere sein können. Die vorn nähererläuterte Suite zeigt deutlich alle Uebergänge vom noch einfarbig grünen Vogel bis zum alten mit rothem Kopfe. Leider geben uns die indischen Ornithologen über viele derartige sehwierige Fragen nicht die gewünschte Auskunft. Jerdon sagt nur, dass die $2 einen blauen Kopf haben und dass die Jungen grün sind. Die mannigfachen Variationen nach dem Alter haben auch den Anlass zu der so ausgebreiteten Synonymie gegeben, deren critische Sichtung eine keineswegs erquickliche Arbeit war. Sonnerat, der die Art zuerst sehr deutlich beschreibt und abbildet, macht den An- fang in den Irrthümern, indem er als Vaterland Lucon nennt. Später giebt Brisson in seiner bekannten exacten Weise eine Be- schreibung des jungen blauköpfigen Vogels, auf die Linne seinen Ps. eyanocephalus begründete, welcher Benennung somit das Prioritätsrecht gebührt. Denn dass zufällig zuerst der jüngere Vogel bekannt gemacht wird, darf uns nicht abmahnen die für den alten wenig passende Benennung beizubehalten , ebenso wenig, dass man damals Ternate als Heimath vermuthete, wo bekanntlich über- haupt kein Palaeornis vorkommt. Boddaert’s jetzt meist adoptirter Name rosa ist ganz zu verwerfen, da doch unmöglich ein ganzer Vogel als Blume betrachtet werden kann. Gmelin’s Benennung erythrocephalus, die auf den alten Vogel trefllich passt, kann ganz abgesehen davon, dass Linne’s Name älter ist, wegen der unrichtigen Beschreibung, welche von dieser Art mit den Worten »Schnabel ganz roth’’ gegeben wird, nicht beibehalten werden. Ausserdem bildet noch Edwards (pl. 292) eine Varietät ab, die ganz mit dem jungen Vogel übereinstimmt, aber einen gelben Flügelfleck zeigt und die er sonderbarer Weise für $ von P. eupa- trius hält. Spätere Auctoren, wie Brisson, Latham , Levaillant etc. machen eine besondere Art daraus (ranthosomus, Bechstein). Obwohl glücklicher Weise in der Neuzeit die blauköpfigen jün- seren Vögel als Art beseitigt sind, so haben sich dafür andere un- bedeutende Abweichungen den Rang von Species erworben. G. R. Gray unterscheidet nämlich, mit Jerdon und Blyth im Wiederspruch, £ 48 PALAEORNIS EYANOCEPHALUS. noch immer 2 Arten: bengalensis und rosa, und nach Unter- suchung seiner typischen Exemplare von P. bengalensis (von Hodgson aus Nepal) musste ich ganz seiner Ansicht beistimmen. Diese Nepalvögel unterschieden sich wirklich sehr auffallend durch den Mangel des seegrünen Nackenbandes und des lebhaft seegrünen Hinterrückens, welche die ceylonischen und continental-indischen Exemplare so sehr characterisiren. Allein die genaue Vergleichung von Exemplaren im Leidener und Bremer Museum (siehe N°®. 6, 8 et 10), welche theilweis ein Hervortreten des seegrünen Nackenbandes, oder beim Nichtvorhandensein desselben doch schon einen seegrü- nen Hinterrücken zeigten, musste mir diese Unterschiede als spe- cifische unhaltbar erscheinen lassen und so kann auch ich mich für das Bestehen nur Einer Art aussprechen. Die beste Abbildung des alten Vogels ist übrigens die welche Le- vaillant t. 74 giebt. Auf t.45 ist ebenfalls ein altes 7 abgebildet, aber der Schwanz ist hier viel zu sehr blau. Der jüngere Vogel mit blauem Kopfe ist sehr deutlich auf t. 75 als besondere Species dargestellt, und auf t. 76 mit grauem Kopfe ein noch jüngerer Vogel. Welche Art dagegen die Abbildung t. 61 darstellen soll ist schwer auszumachen. Auf den jungen Pal. rosa würde sie in allen Stücken passen, bis auf den gelben Flügelileck, der sicherlich durch Variation entstanden ist. Levaillant will einen solchen Vogel in der Menagerie von Ameshof in Amsterdam gesehen haben. Er sollte von Ternate (!) herstammnen. Dürfte nicht vielleicht Levaillant diese Abbildung nur nach Edwards Figur (pl. 292) componirt haben ? Wenigstens liegt dieser Gedanke bei genauer Erwägung der Umstände sehr nahe. Eine prachtvolle Varietät bildet Latham ab s. n. Ps. narcissus; er sah den Vogel lebend bei Miss Hunter in Greenwich. Zur Cha- racterisirung von P. cyanocephalus ist es unnöthig noch etwas hinzuzufügen, da eine Verwechselung nicht wohl möglich ist. Das Vaterland der Art umfasst ausser Ceylon fast alle Theile des indischen Festlandes. Hier findet sie sich vom unteren Himalaya an, in Nepal, Cashmir (Adams), Sylhet, Burmah, östlich bis Siam , Pegu, ‚Assam, bis in die Tenasserim Provinzen Malaccas herab, wo PALAEORNIS CYANOCEPHALUS, 49 sie gemein ist, ebenso wie im centralen Hindostan und Bengalen westlich bis Malabar. Nach Buchanan Hamilton brütet dieser Papagei in den Sunder- bans und erscheint hier im Frühling. Ewer fand ihn im norwest- lichen Bengalen und Adams als gemein in Cashmir, ebenso Capitain Irby während der kälteren Jahreszeit (October bis März) in den Thälern und Dschunglen von Oudh und. Kumaon. Nach Adams (Proc. Z. S. 1858. p. 491) sieht man diese Art oft mit P. torqua- tus und Hodgsoni zusammenfliegen. Sie war gemein am unteren Himalaya, bei Bombay und auf der Elephanten-Insel. Capitain Briggs beobachtete sie bei Tavoy in den Tenasserim-Provinzen und Sir Schomburgk in Siam. Der rothköpfige Edelsittich gehört mit zu den gewöhnlichsten Pa- pageienarten Indiens und findet sich überall in den Dschungel-Distric- ten, wie in den mehr offenen Gegenden. Auch in die Gärten kommt er und Jerdon berichtet, dass er in seinem Garten zu Saugor sogar gebrütet habe. Cultivirte Felder besucht dieser Palaeornis zur Zeit der Reife, wo er dann namentlich dem Reis nachtheilig wird. Ausserdem nährt er sich meist von Früchten und Sämereien. Sein Geschrei ist weniger laut als von den übrigen Arten. Die Brütezeit fällt in den December bis März. Das Nest wird in einer Asthöhle angelegt und enthält 4 weisse Eier, nach Adams nur 2 Stück. Lieutenant Burgess schoss eben ausgeflogene Junge im Januar und glaubt daher, dass sie schon im November ausgekommen waren. Er bemerkt nebenbei sehr richtig, dass sie das Halsband erst später erhalten. Neuerdings erhielten wir durch Capitain R. C. Beavan schätzens- werthe Beiträge zur Naturgeschichte dieser Art. Er fand sie in zahlreichen Flügen zu Maunbhoom. Während der kalten Jahreszeit (December) hält sie sich mehr in den Hügelgegenden auf. Ein Nest mit 4 Eiern wurde im März in einem hohlen Baume aufge- funden. Die Eier sind weiss, rund, an den Enden abgestumpft. Junge Vögel werden zahlreich nach Calcutta zum Verkauf gebracht. — Die Jungen sind 14 Tage nach dem Auskriechen flugfähig und ziehen dann mit den Alten zusammen nach Nahrung umher. — Der 4 50 PALAEORNIS HODGSONI. Flug dieses Papageis ist besonders schnell und sehr eigenthümlich , er ähnelt einem schlecht balancirenden Pfeile. — Höchst interessant ist, dass Beavan von dieser Art, während der Brütezeit, einen ange- nehmen Gesang beobachtete. Layard berichtet, dass die Art, mit Ausnahme der nördlichen Theile über ganz Ceylon gleichzahlreich verbreitet sei, und in Asthöhlen 4 weisse Eier lege. Die Eingebornen lieben den schönen Vogel sehr und in den meisten Häusern ist er desshalb zahm und halb domesti- cirt zu finden. Bei uns sieht man ihn nur selten lebend, doch soll er auch in Europa schon gebrütet haben. Das Vorkommen dieser Art im südlichen China, welches von Blyth und Jerdon entschieden bezweifelt wird, scheint nur ein ganz zufälliges. Horsfield führt in seinem Cataloge ein Exemplar von Reeves’s Collection von dorther an, welches aber aus dem Käfig stammte. Dagegen erhielt R. Swinhoe 2 Paare, die aus einem Fluge in der Nähe von Canton, durch Dr. Dod erlegt waren. Dieser letztere Fall ist der einzige autentisch bewiesene, denn Swinhoe der doch so lange für die Ornithologie Chinas thätig war, hat ihn selbst nie beobachtet, ebenso wenig Herr G. Schlegel, der ebenfalls 5 Jahre lang mit grossem Eifer das südliche China durchforschte. Das Leidener Museum erhielt die Art auch nie in anderen, zahl- reichen Vogelsendungen aus dieser Gegend. Der Gedanke liegt daher nahe, dass jener Flug nur zufällig Verirrte waren, ebenso wie ja öfterer schon bei uns Vögel aus dem östlichsten Asien als Gäste angetroffen wurden !). (95.) 5. Palaeornis Hodgsoni?), mihi. — Hodgson’s Edelsittich. Palaeornis schisticeps, Hodgs., As. Res. XIX (1856) p. 178. — id., in Gray’s, Zool. Misc. (1844) p. 85. — id., Cat. B. of 1) Ich erinnere nur an Turdus sibiricus und das im Jahre 1863 massenhafte Auftreten von Syrrhaptes paradoxus im westlichsten Europa. 2) Als vox hybrida muss die Benennung von Hodgson an und für sich schon fallen, überdies ist aber auch schistos als Farbenbezeichnung ohne Werth. Schistos hiess bei den Alten ein splittriger Stein von rothbrauner Farbe, höchstwahrscheinlich unser Glas- kopf. Das Wort selbst kommt aus dem Griechischen von oyıf® = spalten, zerreissen. PALAEORNIS HODGSONI. 51 Nep. p. 115. — Biyth, J. A. S. Beng. X. p. 925. — id., XIX. p- 232. — id., Cat. B. of M. A. S. Beng. (1849) p. 5. — Bp. Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 152. — id., Nauman. 1856. — Horsf., Cat. B. E. J. H. (1856) p. 615. — Gray, List Psitt. (1859) p. 22. — Souance, Icon. Perr. t.45 Z (fig. opt.). — Jerdon, B. of Ind. I (1862) p. 261. — Blyth, Ibis (1865) p- 4. — Gould, B. of As. part X (1858) pl. (opt.). — Schl., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 82. Madhana Suga. Nepal (Hodgson). — Puhari Tuiya. Mussoree (Hutton). — Gagi, bei den Vogelhändlern Calcuttas. Diagnosis: Z. Grün; Kopf schwärzlichschiefergrau , Kinnband schwarz; Nacken hellgrün; am Unterarm ein purpurbrauner Fleck ; Schwanzende gelb; Schnabel roth. Jun. (vel 2). Der rothe Fleck am Unterarm weniger deutlich oder fehlend, ebenso das schwarze Kinnband. d Viridis; capite nigricante-ardesiaco; stria menti barbata nigra; nucha dilute viridi; macula cubiti purpureo-brunnea ; apice caudae flavo. KRostro rubro. Juv. (vel. 2) macula rubra cubiti necnon stria menti nigra vel ob- soletissimis vel totis nullis. Hindostan (Leidener Museum) £ ad. Schwingen, ihre Deckfedern und die ganze Oberseite grasgrün, ebenso die Unterseite, doch diese etwas heller. Der Nacken, ein verlaufendes Halsband bildend, hell grasgrün. Schwingen an Innenfahne schwärzlich gerandet, der äusserste schmale Saum gelb. Ganze Kopf dun- kel schwärzlichschiefergrau; Kinn schwarz, welches sich in einem schmalen Streif bis an die Halsseiten zieht. Schwanz- federn hell grasgrün , das Enddrittel und die Innenfahne schön goldgelb, ebenso die ganze Unterseite; die 2 mittelsten Schwanz- federn bis zum gelben Ende grünlichblau. Auf den kleinen Deckfedern am Unterarme ein purpurbraunes Querband. Schna- bel corallroth, die Spitze des oberen und die Unterkinnlade hornweiss. Füsse bräunlich. Krallen heller. Iris strohgelb (nach Horsfield). Jüngerer Vogel (vel $). Himalaya (Leidener Museum). Ganz wie 4 LBRARV Pro UNIVERSITY or nme Sc [5%] PALAEORNIS HODGSONI. das /, aber die grüne Färbung im Allgemeinen lichter, mehr in’s Gelbgrüne, der purpurbraune Fleck am Unterarm fehlt und die 2 mittelsten Schwanzfedern sind nur ganz schwach blau angeflogen. Junger Vogel (Nepal, Hodgson), Berliner Museum. Einfarbig düster grün, die Unterseite etwas heller, der Kopf ganz schwach, aber dennoch bemerkbar, in’s Graugrüne; Schnabel hellroth, der untere und die Spitze des oberen fast weiss. Noch jüngerer Vogel (durch Prinz Waldemar v. Preussen) im Ber- liner Museum , ist viel heller , einfarbig grün, nur die Flügel etwas dunkler, die Kopfseiten schmutzig bräunlicholivengrün ; Ende der mittelsten Schwanzfedern schwach in’s Blaue. Nach Blyth sind die 2? nur durch das Fehlen des rothbraunen Fleckes am Unterarme unterschieden. Ob dieser, immerhin unbe- deutende, Geschlechtsunterschied aber ein bleibender ist, scheint mir noch nicht ganz bewiesen. Ich bin vielmehr geneigt anzunehmen, dass der rothbraune Fleck im vollkommenen Kleide auch beim $£ er- scheinen werde und dass das Fehlen desselben nur eine Folge des Alters ist. Hodeson’s Edelsittich unterscheidet sich leicht durch die schwärz- liche graue Kopffärbung, und jung, woer eher mit P. torquatus verwechselt werden könnte, durch die bedeutende Grösse. Er findet sich im grössten Theile des indischen Festlandes, ist gemein in den unteren und mittleren Himalaya-Regionen, in Nepal (Hodeson), Cashmir, Assam , Simla, östlich bis Ober-Pegu, in ganz Bengalen , westlich bis Pushut (Grifüth). Im den süd-östlichen Theilen wird er aber selten angetroffen. Jerdon fand ihn nur ein- mal in Darjeeling. Auch nach Calcutta bringt man ihn nur selten, dagegen häufig nach Dacca. Hier fand ihn Tytler. Nach Adaims liebt diese Art besonders Aprikosen und Granatäpfel , mag also auch schädlich werden. Im Uebrigen ist über den keineswegs seltenen Vogel Nichts be- kannt. PALAEORNIS CALTHROPAE. 55 (94.) 6. Palaeornis calthropae !), Layard. — Der blaubürzeliche Edelsittich. Palaeornis calthropae, Layard, I. As. Soc. Beng. (1849) p- 800. — id., Ann. and. Mag. Nat. Hist. (1854) p. 152. — Blyth, Journ. As. S. B. (1850) p. 234. — Kelaart, Prodr. Faun. Ceyl. (1852) p. 127. — Pal. Gironieri, Verr., Rev. Zool. (1855) p. 195. — Psittacus viridicollis, Cass. Proc. Acad. Nat. Sc. Phil. VI (1855) p. 575. — id., Pal. Giro- nieri, Journ. Acad. Phil. (1855) p. 156. — Pal. calthro- pae, Bonap., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 265. — id., Naum. (1856) Heft IV (cum viridicollis). — id., P. calthrapa, Compt., Rend. (1857) p. 539. — Souance, Rev. et Mag. Z. (1856) p. 208. — id., Icon. Perr. t. 45 Jg (fig. opt.). — Gray, List Psitt. (1859) p.22. — Blyth, Ibis (1863) p.4. — Schlegel , Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 85.—id., P. calthropiae, Dierentuin. p. 72. Diagnosis: Z ad. Grün; Nackenband, Stirn und Augenkreis glän- zend grün; Kopf, kleine Flügeldecken am Unterarm, Hinter- rücken, Bürzel und Schwanz blau; Ober- und Mittelrücken blaugrau; Schnabel roth. Jun: Einfarbig grün; Hinterrücken blau; Schnabel schwarz. d Viridis; torque nuchae, fronte annuloque orbitali nitide viridibus ; capite, tectrieibus cubiti minoribus, tergo, uro- pygio caudaque cyaneis; dorso anteriore medioque cyaneo, Rostro-rubro. Juv: Viridis, unicolor, tergo cyaneo. Rostro-nigro. Ceylon (Bremer Museum). Z ad. Flügel und Unterseite grasgrün , die mittelsten Flügeldecken an der Schulter bilden einen helle- ren gelbgrünen Fleck, ebenso sind die unteren Schwanzdecken und Schenkel lebhaft grüngelb. Stirn, Zügel, um’s Auge, ein i) Die Etymologie dieses räthselhaften Wortes bleibt völlig unklar. Möglicher Weise muss es von Calotropa, einem Pflanzengeschlecht aus des Unterfamilie Asclepia- deen, abeeleitet werden, wäre aber dann calotropae zu schreiben. 34 PALAEORNIS CALTHROPAE. breites Nackenhalsband und Kehle lebhaft smaragdgrün. Erste Schwinge schwarz, die übrigen der 1ten Ordnung an Aussenfahne dunkelblau, fast schwarz, mit grünem Saum, an Innenfahne schwarz. Deckfedern der Schwingen 1ter Ordnung, Eckflügel und Schwingen 2ter Ordnung dunkelgrün. Kopf düster lilablau, am lebhaftesten auf den unteren Backen, die Basis der Federn grünlich. Kinn und Saum der unteren Backen schwarz. Man- tel blaulichgrau, die Basis der Federn bläulichgrüngrau, welches am Hinterrücken und den oberen Schwanzdecken in ein dunkles Lilablau übergeht, ebenso sind die kleinsten oberen Deckfedern am Unterarm. Untere Flügeldecken und Flügelrand grün. Unterseite der Schwingen schwärzlichgrau. Schwanzfedern dun- kelblau, mit Ausnahme der 2 mittelsten, auf Innenfahne düster olivengelb, aber am Ende deutlich olivengelb, ebenso die ganze Unterseite. Schnabel roth, der obere an der Spitze mehr hornweiss, und der untere röthlichhornbraun ; Füsse und Krallen horngrauschwarz. Ebenso Exemplare in den Sammlungen Heine’s und Kirchhoff’s. Jüngeres d (ad. 2) Ceylon (Leidener Museum). Wie der beschrie- bene alte Vogel, aber der ganze Kopf nebst Oberrücken schie- ferblaulich, die Zügel nur etwas grün und ein schwarzes Kinnband. Nur Bürzel und obere Schwanzdecken himmelblau. Schwanzfedern blau, auf der Innenfahne blaugrünlich mit schwefelgelben Enden. Ohne blauen Fleck am Unterarm. Schna- bel schwarz, die Spitze mehr bräunlich. Junger Vogel (Leidener Museum). Kopf und Rücken ebenfalls grün; Schwanzfedern blaugrün mit undeutlichen gelben Spitzen; an Kehle einige verwaschene schwarze Flecke. Ein junger Vogel im Uebergange (Leidener Museum) ist ebenfalls ohne das schwarze Halsband, nur an Basis des Unterschnabels mit schwarzem Strich ; die Ohrgegend ist bläulich angeflogen. Hinterrücken und Bürzel so schön blau als am Alten. Schnabel ebenfalls schwarz. Junger Vogel (Ceylon) Bremer Museum. Einfarbig grün; nur die Schwingen dunkler. Schwanz ebenfalls grün, nur die 2 mittel- ALTHROPAE. x 7 PALAEORNIS ( sten Federn und ein Paar der seitlichen auf Aussenfahne düster blau. Oberschnabel schwarz, der untere hornbraun. Unter allen Palaeornis-Arten ist der blaubürzelige am characteristischsten. Er wurde zuerst von Layard auf den Höhen Newera Ellias auf Ceylon entdeckt. Später beschrieb ihn Verreaux, irrthümlich von den Phi- lippinen und verbreitete ihn mit dieser Localitätsangabe in verschiedene Museen. Indess ist dieselbe falsch und die Art ausschliessend Ceylon eigen, wo sie jedoch nur in den gebirgigen Strichen gefunden wird. Die Unterschiede in Betreff der verschiedenen Alterskleider und ob d’ und $ stets abweichend gefärbt sind, bedürfen auch bei dieser Art noch ganz genauer Untersuchungen. Die vielen Uebergangskleider welche ich sah, lassen mit ziemlicher Bestimmtheit eine vollständige Gleichheit bei beiden Geschlechtern voraussetzen. Bemer- kenswerth und sonderbar bleibt aber stets die schwarze Schnabelfärbung der jüngeren Vögel. (ohne Nagel.) Mittelste Aeussere Höhe d.| Aeuss. |Innere Flügel. ar, | Schwanz- | Firste, |Schnab. |Tarse. | Vord- |Hinter- Schwanzfeder. feder. an Basis. zehe. | zehe. eyanocephalus ‚ Linne. gu geigt 11 gr gta yet 1” 10" gig (gi 6 Tan gen d ad. Ceylon, Leid. M. “ gt gl" ap gi gen mit mut By" lo! Sl jun. vel.? » » = q'' g' 5 gi 1" 10" nt gilt Bu Pal Rule jun. vel.Q Indien, » = a1 tagt ge! 27 jot.gttlg'" gi’ (all za 3lyg'' d ad. » » S gt In glg 10’ 9" am age Bu Ten Bla d jun Nepal » / l n 5 E gg gg en g’'! ij," Ba kl — d Nepal, Brit.-Mus. su ee a — A, 3 4''9 Kyn:ler ann 71), I 71, u Bl/,‘ 7 — jun. vel. X Behar » » (bengalensis, Gray).)5 2" 6’ a! DICH Be si," a — d Nepal, n ee an ie | — Verigmd- » 46 al Bea" ge ne aut: 7" /a — |juv. Ostindien, Berl. N. Hodgsoni : mihi. Gi y. g' g’"' g'! at sljg.gt!! ay 6 Hr! 4" ei ad. Himalaya h L.M. » Bol leo. ee gt la" lot la" Ijun. vol?» . IANI. x u PALAEORNIS LUC 56 (ohne Nagel.) Mitt. | Aeuss. Höhe des Aeuss. | Innere Flügel. Schw.- | Schw.- | Firste. | Schnabels Tarse. | Vord- |Hinter- feder. | feder. an Basis. zehe. | zehe. calthropae, Layard. 5 REAL le BD BE Ba BU LE a1 end Ceylon, Leidener Museum. ı [22 r/i [2 m 11 11 111 Ilı [2 Im O y » A210. 0b 14009 2 4 |8 -9 8, -9 —— — — |d (Uebergang) Ceylon, Leidener Mus. » 5 Bl m DA g'! At Ba Blmer Fa galt Al d jun. » » » B% 5! gi ja“ gr g’! zn 9a ij, 61, [8’" 4 d' ad. Ceylon, Bremer Museum. (95.) 7. Palaeornis Luciani, Verreaux. — Prinz Lucian’s Edelsitich. Palaeornis Luciani, Verr., Rev. et Mag. Zool. (1850) p. 598. tab. 13 (fig. opt.). — Pal. erythrogenys, Fraser, Proc. 2.8. (1850) p. 245. pl. 26 (fie. opt.). — Belurus barbatus, Souance, Rev. et Mag. Zool. (1856) p. 209 et Bel. modestus, (av. jun.) (syn. emend.). — Pal. Fraseri, Moore in Horsf. Cat. R. of E. I. H. (1856) p. 621 (not.). — Pal. modestus, Fraser, Zool. typ. pl. (av. Jun.). — id., Proc. Zool. S. (1845) p. 16. — Belurus Luciani, Bonap., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 155. — id., Belurus barbatus, (erythrogenys, Blyth, Luciani, Verreaux, et modestus). — Naum. (1856) HeftIV. — Palaeornis modestus, 6. R. Gray, Gen. of B. II. N°, 135. — id., Pal. Luciani et barbatus, List Psitt. (1859) p. 23. sp. 15, 16 (syn. emend.). — Pal. Luciani, Gould., B. of As. part. IX (1857) pl. die opt Schlegel, Dierentuin (1864) p. 72 (mit Holzschn). — id., Mus. P. B. Pitt. (1864) p. 84. | ? Mit ganz rothem Schnabel. Mustachoe Parrakeet var. A. bearded Parrakeet, Latham , Syn. I (1781) p- 258. — id., Gen. Hist. II (1822) p- 165. — Ps. pondicerianus var. ® barbatus, Gmelin, S. N. (1788) p. 525. — Ps. pondice- rianus, var. ß Latham , Ind. Orn. (1790) p- 99. — Pal. barbatus, Wasgler, Mon. p- 514. — G.R. Gray, Gen. of B, II. N®. 14. — Con. erythrogenys, Lesson, Tr. d’Orn, pP. 216. PALAEORNIS LUCIANI. 97 Diagnosis: Grün, ebenso Deckfedern, Schwingen und Schwanz; ohne gelben Fleck auf Deckfedern ; Vorderkopf grün; Zügel und breiter Bartstreif schwarz, Kopfseiten hellzinnoberroth ; Ober- und Hinterkopf grünlich,, etwas röthlich verwaschen. Ober- schnabel roth, der untere schwarz. Jun. Dunkler grün als der alte, ebenso der Oberkopf grün (zu- weilen rothbraun), schwarze Bartstreif undeutlicher; Backen schmutzig roth; Schnabel schwarz. Viridis; teetrieibus al., remigibus caudaque concoloribus ; tec- tricibus al. maculae flavae vacuis; sincipite viridi ; loris striaque lata barbata nigris; capitis lateribus dilute cinnabarinis. Maxilla rubra, mandibula nigra. Juv. obscurius viridis; pileo concolore (nonnumquam rubente- brunneo); stria barbata obsoletius nigricante ; genis sordide rubris. Rostro toto nigro. Leidener Museum. d' ad. Grün, Rücken blassgrün , Gurgel und Kropf blassgelblichsrün. Schwanz dunkler grün, ebenso die Schwingen und ihre Deckfedern, nebst Eckflügel. Kinn grau. Schwingen Iter Ordnung an Innenfahne fast schwarz, ebenso unterseits. Die kleinen Deckfedern unterseits grün, die grossen aschgrau. Vorderkopf grün, der Stirnrand am dun- kelsten, fast schwarz; ein deutlicher schwarzer Zügelstreif. An Basis des Unterschnabels jederseits ein breiter schwarzer Bartstreif, der sich spitzzulaufend bis auf die Halsseiten zieht. Zügel und Kopfseiten dunkel mennigroth, in’s Zinnoberrothe , auf Hinterkopf und Hinterhals in’s blass Rosagelbe übergehend. Uebrige Oberkopf röthlichgraugrün. Die 2 mittelsten Schwanz- federn an den Enden blaulich verwaschen ; der Schwanz unter- seits düster graugelb. Oberschnabel zinnoberroth, der untere schwarz. Füsse schwärzlich. Iris gelbweiss. Ebenso ein prachtvoller alter Vogel (s. n. Conurus erythroge- nys ex Peru!) im Hamburger Museum. Jüngerer Vogel (Leidener Museum). Die grüne Färbung ist dunkler, in’s Apfelgrüne ziehend ; einzelne Federn auf Flügeldecken und Rücken haben gelbgrüne Endsäume; der ganze Oberkopf ist 58 PALAEORNIS LUCIANI. schmutzig grün; der schwarze Zügelstreif schmäler und der Bartfleck weniger ausgedehnt; Schwingen an Innenfahne grau- schwarz, mit gelblichem Saum; die Backen schmutzig fleisch- farben. Ober- und Unterschnabel braunschwarz. Ebenso ein Exemplar im Britisch-Museum (Type von P. modestus, Fraser), aber der ganze Oberkopf erscheint rothbraun angeflogen. Ein Exemplar im Uebergange (Bremer Museum) fast ebenso, aber der ganze Vorder- und Oberkopf deutlich rothbraun, nur hie und da mit einzelnen grünen Endsäumen, Stirnrand und Zügel schwärzlich ; die ganzen Kopfseiten deutlich blassmennigroth , der schwarze Bartstreif fast wie beim alten. Schnabel horn- schwarzbraun, an Basis heller. Eine sehr characteristische Art, dem P. Alexandrı, Linne, nahe- stehend, aber viel grösser, besonders im Schnabel, die sich ausser- dem durch den Mangel des gelben Schulterflecks und des Rothes auf der Brust sehr leicht unterscheiden lässt. Dies ist der einzige aus der ganzen Gruppe dessen Vaterland noch nicht einmal bekannt ist, denn die Angabe » Mollucken’’ ist zu vage und in jedem Falle unrichtig, da kein eigentlicher Palaeornis in diesen Gegenden vorkommt. Verreaux beschrieb die Art nach einem lebenden Exemplare und giebt daher die Molucken nur vermuthungs- weise an. Das eine Exemplar im Leidener Museum war früher im Zoolog. Garten zu Amsterdam lebend, das andere (junge) in der Menagerie . von van Aaken. Schlegel nennt mit einem ? Sumatra als Vaterland. Der schon von Latham, nach einem Exemplar des Hunter’schen Museums, beschriebene Mustachoe Parrakeet, stimmt übrigens am besten mit unserem Vogel überein, allein der Oberschnabel wird roth, der untere nur etwas blasser angegeben. Das P. modestus, Fraser, entschieden der junge Vogel dieser Art ist, wie Blyth (Ibis. 1865. p. 42) neuerdings mittheilt, bewies mir das typische Exemplar im Britisch-Museum. Conurus erythrogenys, Less. dürfte nach der allerdings sehr oberflächlichen Beschreibung zu urtheilen mit hierher gehören. Lesson sagt: »Bec rouge de cerise’’ ; nennt übrigens kein Vaterland. PALAEORNIS ALEXANDRI. 59 (96.) 8. Palaeornis Alexandri (Linne) (nee Auct.). — Der rothschnäblige Edelsittich mit rother Brust. Psittacus Alexandri (Odhel) in Linne’s Amoen. acad. vol. IV (1760) N°.LXI (1754) p. 256. — id., Mus. Ad. Fried. II (1764) p. 14. — id., S.N. (1767) p. 141 (exel. syn. et var.). — Gml., S. N. (1788) p. 521 (excl. syn. et var. 2.0. e.). — Vieill., Enc. Meth. p- 1388 (solum diagn.). — Perruche a moustaches, Buff., Hist. Ois. VI. p. 149. — Pl. enl. 517 (fig. bon.). — Psittacus fasciatus, Müller, Linne, S. N. Suppl. (1776) p. 74). — Mustacho Parrakeet, Lath., Syn. I (1781) p. 258 (deser. med.). — Psitt. javanicus, Osbeck, It. Ind. Orn. I (1757) p. 101. — id., Forster, English edit. I (1771) p. 156. — Psitt. pondi- cerianus, Gmelin, S. N. (1788) p. 525 (absque var. £.). — Latham, Ind. Orn. p. 99 (absque var. @.). — Bechst., Kurze Uebers. p.76. — Kuhl, Consp. p.55. — Vieillot, Enc. Meth. p- 1590. — Voigt, Cuv., Ueb. (1851) p. 755. — Memoire of the life and public services of Sir Stamf. Raflles (1850) p. 666. — Psittacus vibrisca, Boddaert, Tabl. des Pl. enl. d’Aubent. (1785) p. 30. — Alexandrine Parrakeet, var. E, Javan Parra- keet, Lath., Syn. I. p. 257 (deser. bon.). — Psitt. Alexan- dri, var. &, Gml., S. N. p.521. — Psitt. Osbeckii, Lath., Ind. Orn. (1790) p. 87. — Bechst., Kurze Uebers. p. 75. — Horsf., Linn. Trans. XIII (1819) p. 182. — Psitt. mysta- ceus, Shaw, Gen. Zool. VIII (1811) p. 436. t. 65. — Javan Parrot, Lath., Gen. Hist. II. (1822) p. 122. — Palaeornis pondicerianus, Vigors, Zool. Journ. II (1828) p. 54. — Wagler, Mon. p. 512. Sws., Zool. Illustr. 1. 16. — 6; BR. Gray, Gen. of B. II. N°. 12. — Bernstein, Cab. J. f. Orn. (1859) p. 187. — Conurus pondicerianus, Lesson, Tr. d’Orn. p. 215. — Psitt. (Belocercus) pondicerianus, Müller et Schlegel, Verhandl. p. 107. — Hahn, Orn. Atl. Pap. (1854) p. 16. pl.5 (bon.). — Dubois, Orn. Gal. (1839) pl. 71 (nach Hahn). — Belocercus pondicerianus (borneus, Wagl., Derbyanus, Fraser), Bp., Naum, 1856. — id., Be- 60 PALAEORNIS ALEXANDRI. lurus barbatus, Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 152 (syn. P. mystacinus, Licht.). — Belurus pondicerianus, Sou., Rev. et Mag. Zool. (1856) p. 208 (exl. syn.). — Palaeornis javanicus, G.R. Gray, List Psitt. (1859) p. 24. — Sclater, Proc. Z. S. (1865) p. 208. — Wallace, Proc. Z. S. (1864) p. 282. — Schlegel, Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 86. — Pal. vibrisca, O©. Finsch, Nederl. Tijdschr. voor Dierk., Berigten (1865) p. IX. — Palaeornis pondicerianus, v. Pelzeln, Novara Reise, Vögel (1865) p. 97. — La Perruche a poitrine rose, Levaill., Perr. t.51 (fig. med.). Junger Vogel. Psittacus bimaculatus, Sparrm., Mus. Carls I (1787) t. 50. — Lath., Ind. Orn. p. 99. — Bechst., Kurze Ueb. p. 76. — id., Stubenvög. p. 610. — Vieillot, Nouv. Diet. XXV. p. 345. — id., Enc. Meth. p. 1385. — Psitt. trimaculatus, Shaw, Zool. VIII. p. 426. — Whiskered Parrakeet, Lath., Gen. Hist. I. (1822) p. 163. Bettel, Malayisch, Java (Horsfield). — Baian, Südl. Borneo (Mottley). Diagnosis: Grün ; ebenso die Schwingen und ihre Deckfedern; Kopf und Backen graugelb ; Zügelstreif und Bartfleck schwarz; Kropf und Brust weinroth ; auf den Flügeldecken ein grosser oliven- gelber Fleck. Schnabel roth. Jun. Wie der alte, aber Kropf, Brust und Hinterkopf ebenfalls grün; Vorderkopf, Backen und Kehle graulich ; Bartstreif und der gelbe Flügelfleck undeutlicher. Schnabel roth. Viridis; remigibus eorumque tectrieibus concoloribus ; capite cum genis griseo-flavido; loris cum stria barbata nigris; gutture pectoreque vinaceis; macula magna alari olivaceo-favida. Rostro rubro. Juv. occipite, gutture, pectoreque viridibus ; sincipite, genis gu- laque subgriseis; stria barbata ac macula alari flavida obsoletio- ribus. Rostro rubro. Java (Dr. Bernstein) , Leidener Museum. d ad. Kopf und Backen graugelb, die Basis der Federn gelblich. Stirnrand und Zügel PALAEORNIS ALEXANDRI. 61 blassgrün verwaschen. Schmaler Stirnrand und Zügelstreif vom Nasenloch bis Auge und ein breiter Bartstreif, von der Basis des Unterschnabels an, der die untere Seite der Backen begränzt, schwarz. Hinterhals und Nacken schön grün, die übrige Oberseite dunkel grasgrün, nur die mittleren oberen Flügeldecken, dunkel olivengelb, bilden einen grossen längli- chen Fleck. Kinn bis Bauchmitte weinroth, die Federn an Basis gelblich und auf Kinn und gleich unter dem Bartstreif etwas violett verwaschen. Bauch, After, Schenkel und untere Schwanzdecken gelbgrün, ebenso die kleinen Flügeldecken unterseits. Erste Schwinge schwarz, die übrigen der Iten Ord- nung nur an Innenfahne, unterseits aschgrau, wie die grössten unteren Flügeldecken. Schwanzfedern grün, die 2 mittelsten beinah ganz blau, die übrigen nur an der Endhälfte etwas blau angeflogen ; unterseits alle düster gelb. Schnabel corall- roth, die Spitze weisslich. Füsse graubraun, die Krallen etwas heller. Iris schwefelgelb (Amst. Zool. Garten). d Borneo (Leidener Museum) ganz wie der javanische Vogel. Q wie das d’ gefärbt, auch der Schnabel. (Das Geschlecht konnte ich am frischen Vogel selbst untersuchen). Junger Vogel (Diard), Leidener Museum. Auch Kropf, Brust und die übrige Unterseite grün, der Oberkopf ebenfalls grünlich ; auf den Flügeldecken mit gelbem Fleck wie bei den Alten, ebenso der schwarze Zügelstreif und Bartfleck. Stirnrand, Bac- ken und Kehle grünlich, etwas in’s Fleischfarbene. Schnabel zinnoberroth, die Spitze mehr gelb ; der nackte Augenring gelb; Wachshaut fleischfarben ; Füsse und Krallen bräunlichfleisch- farben ; die schwarze Pupille ist sehr gross, desshalb die Iris nur ein schmaler schwefelgelber Ring. (Zool. Garten in Amst.). Nach Boie haben die Jungen den Schnabel gelbroth, Füsse blass- grün und Iris braungrau. Junger Vogel (Java), im Bremer Museum, hat den Bartfleck sehr undeutlich schwärzlichgrau ; Stirn, Backen und Zügel gelblich- braun; der gelbe Fleck auf den Flügeldecken weniger deutlich. Im Uebrigen ganz wie der alte Vogel. 62 PALAEORNIS ALEXANDRI. Ein junger Vogel im Leidener Museum hatte den Oberschnabel blassroth, den untern hornbräunlich (wahrscheinlich in Folge des starken Trockenens). Die Kenniniss dieser Art ist keineswegs so vollkommen, als man bei einem so gewöhnlichen und längst bekannten Vogel voraussetzen könnte, denn jedenfalls ist es unrichtig, wenn er von den indischen Ornithologen Blyth, Jerdon und anderen ohne Weiteres mit dem continental-indischen zusammengeworfen wird. Die Untersuchung eines grossen Materials, sowohl an lebenden Exemplaren als an Bälgen, hat mich vollständig überzeugt, dass die Sunda-Inseln eine eigene Art besitzen. Ich habe mehr als 50 Exemplare von Java und Borneo in allen Altersstufen untersucht, bei denen ich stets den Ober- und Unterschnabel schön roth gefärbt fand. Es musste mir daher auffallen , als continental-indische Spe- ciminas, von denen ich nach und nach auch an 10 Exemplare sah, nur den Oberschnabel roth, den unteren dagegen stets schwarz zeigten. Nachdem ich überdies nach die Ueberzeugung gewann, dass die schwarzschnäbligen Exemplare, von denen ich auch mehr als ein Dutzend untersuchte, keineswegs die 2? dieser Species sein können, wie Blyth und Jerdon annehmen, sondern eine eigene Art (Pal. melanorrhynchus, Wagl., Derbyanus, Fraser) ausma- chen, schien mir auch die Farbenveränderung der Schnäbel, von welcher die genannten Ornithologen sprechen, eine unrichtig auf- gefasste. Alle jungen, noch grünen Vögel, von denen das Leidener Mu- seum allein 6 Stück besitzt, zeigten nämlich constant die Schnabel- färbung roth, wie bei den Alten, nur Ein Exemplar hatte den Unterschnabel etwas bräunlich angeflogen, wahrscheinlich durch das Trockenen. S. Müller versichert zwar, dass die jungen Vögel schwarze Schnäbel besitzen, allein dieser Ausspruch ist keineswegs auf Unter- suchung begründet, den Boie giebt ebenfalls bei den Jungen die Schnabelfärbung als gelbroth an. Wir können also für die sundaische Species den einfarbig rothen Schnabel als constantes Kennzeichen betrachten. Auch ist sie be- deutend kleiner als P. Lathami vom Continent. PALAEORNIS ALEXANDRI. 65 Bei der Ungenauigkeit, welche selbst noch in neuerer Zeit über Palaeornis Alexandri, Linne, herrschte, darf es uns nicht ver- wundern, wenn dieselbe früher noch grösser war. Die Kürze der älteren Autoren lässt es meist zweifelhaft, welche Species sie vor sich hatten, wenn wir uns nicht eben die Mühe geben bis auf die Quellen zurück zu gehen. Dies scheint nun bisher arg vernach- lässigt worden zu sein, denn erst neuerdings giebt Professor Schlegel im Catalog des Leidener Museums einen richtigen Einblick in die Synonymie, obwohl er dieselbe anders deutet, als es nach meinem Dafürhalten geschehen muss. Die erste und zwar sehr deutliche Beschreibung unseres Vogels findet sich nämlich in den Amoenitates academicae vol. IV. N°. LXI. 33 December 1754. p. 256, wo Odhel die Art wie folgt beschreibt: »Psittacus (Alexandri) macrourus viridis, pectore sanguineo, gula nigra. E. Java attulit P. Osbeck. — Corpus magnitudine Tur- turis totum supra una cum abdomine nitidissime viridi. Tectrices alarum in medio flavescente. NRostrum incarnatum, gula nigra. Pectus et collum subtus rubra. Cauda cuneiformis, corpore longe brevior: Rectrieibus supra viridissimus, subtus flavescentibus’. Dieser 4te Band trägt aber die Jahreszahl 1760 (nicht 1759 wie Schlegel angiebt) und darnach gerechnet würde Osbeck’s Psittacus javanicus, im Jahre 1757 publicirt, die Priorität erhalten müssen. Allein wie wir gesehen haben erschien Odhel’s Beschreibung 3 Jahre früher in einem Werke von Linne, so dass wir ihm die Auctor- schaft gewiss zugestehen müssen. Linne selbst vermengt übrigens in seinen späteren Werken den eigentlichen Ps. Alexandri nicht allein mit dem Pal. torquatus, sondern auch mit P. Lathami und Pal. cyanocephalus (jun.), obwohl er die Diagnose Odhels aus den Amoenit. zuerst giebt, diese also auch als massgebend be- trachtet werden muss. Schon Vigors vermuthet daher sehr richtig, dass der Ps. Ale- xandri, Linne, auf die javanische Art zu beziehen sein werde. Buffons Abbildung Pl. enl. 517 stellt ebenfalls unzweifelhaft die javanische Art vor, wie der rothe Schnabel beweist, denn die Va- terlandsangabe Pondichery darf uns nicht beirren, da man es in 64 PALAEORNIS ALEXANDRI. damaliger Zeit damit nicht so genau nahm. Schlegel will diese Fisur indess mit Bestimmtheit auf die continentale Art beziehen. Diese Frage ist übrigens nur insofern von Wichtigkeit, als Gmelin seinen Psitt. pondicerianus und Boddaert seinen Ps. vibrisca darauf begründeten, verliert aber dadurch ihre Bedeutsamkeit, als wir bereits von früher her ein passenden Speciesnamen besitzen. Der rothschnäbelige Edelsittich mit rother Brust (Hahn nennt ihn Judenpapagei (!)) bewohnt Java und Borneo, angeblich auch Suma- tra (Raflles).. Ich habe aber daher noch keine bewiesenen Exem- plare gesehen, ebenso wenig von Malacca, obwohl ich es für ziem- lich wahrscheinlich halte, dass die Art in beiden Ländern vorkommt. Wenigstens zeigt Malacca im Allgemeinen eine viel grössere Ueber- einstimmung mit der Avifauna der Sunda-Inseln, als mit der des continentalen Indiens. Neben Coryllis javanica ist Pal. Alexandri die einzige Papageienart auf Java. Nach Boccarme sieht man ihn hier allenthalben in grossen Flügen, und bestimmt zu derselben Zeit, nach einer gewissen Baumgruppe ziehen oder nach den Maisfeldern fliegen. Er nährt sich von allerlei Knospen, Sämereien und selbst von Blumen, namentlich liebt er die des Tamarindenbaumes. In der Gefangenschaft kann man ihn leicht mit Verschiedenem unlerhalten, am besten für sein Bestehen ist jedoch ungeschälter Reis. Bei Buitenzorg ist, wie Boie berichtet, Pal. Alexandri ebenfalls eine gewöhnliche Erscheinung und namentlich zur Zeit der Reis- ernte zeigt er sich in zahllosen Schaaren. Sein Flug geschieht ruck- weise wie beim Spechte. Im März bemerkt man schon Junge. Auch von Rosenberg fand die Ari in einem Bambuswäldchen bei Buitenzorg häufig. Jeden Abend kurz vor Sonnenuntergang versam- meln sich daselbst Schaaren dieser Vögel aus der ganzen Umge- gend, um dort gemeinschaftlich zu übernachten, wobei viel gelärmt und gezankt wird, ehe alle zur Ruhe kommen. Die besten und ausführlichsten Nachrichten gab uns in letzter Zeit der gründliche Naturbeobachter Dr. Bernstein. Er sagt: » Obwohl dieser Papagei überall auf Java vorkommt, so ist seine Verbreitung in PALAEORNIS ALEXANDRI. 65 doch sehr localisirt, und während er in manchen Strecken geradezu gemein ist, muss man ihn in anderen lange suchen. Vorzugsweise liebt er die heissen niedrig gelegenen Gegenden, sowie die Vorberge bis zu etwa 4000° Höhe. Wie meist bei den Papageien der Fall, hört man ihn mehr, als dass man ihn zu sehen bekommt, da er sich in den Baumkronen sehr geschickt zu verbergen weiss. Am Tage durchstreift er paarweise die Gärten und Gebüsche, aber Abends versammeln sich alle Vögel dieser Art aus einem bestimmten Um- kreise auf einem hohen Baume. Vor Sonnenuntergang kommen sie einzeln angeflogen, und beginnen ein Concert, in welches jeder neue Ankömmling miteinstimmt und welches endlich in einen ohr- betäubenden Lärm übergeht, der erst mit dem Eintreten der Dun- kelheit endet. Mit dem ersten Morgenschimmer zertheilt sich die Schaar wieder, um sich Abends auf demselben Baume auf’s Neue zur Nachtruhe zusammenzufinden. Nur während der Brutzeit leben sie paarweis. Das Nest befindet sich in einer Baumhöhle, wurde aber nur einmal von Dr. Bernstein gefunden, in einem Pete Baum (Parkia biglobosa, Benth.) etwa 50’ über der Erde. Es enthielt erst ein Ei. Der Längendurchmesser desselben betrug 51 mm. und sein grösster Querdurchmesser, welcher dem stumpfen Ende nur wenig näher liegt als dem spitzen, 25 mm. Höchst merkwürdig ist es wenn Dr. Bernstein die Farbe folgendermassen beschreibt »auf rein weissem Grunde zeigen sich blass schmutzig braune Flecken und Strichlichen, die jedoch wenig zahlreich sind und beim oberfläch- lichen Betrachten leicht für wirkliche Schmutzflecke gehalten wer- den können (? !)’”’. Ich nehme das Letztere sogar für gewiss an, denn soweit wir bis jetzt Papageieneier kennen, sind dieselben stets weiss, und dieses Eine Ei würde der erste Ausnahmefall sein. Wahrscheinlich wären die bewussten Flecke und Strichlichen einem gründlichen Reinigungsversuche gewichen, wie mir dies mit ebenfalls anscheinend gefleckten Eiern von Platycercus splen- dens vorgekommen ist. Seltsamer Weise erwähnt Bernstein nicht des Monats in welchem die Brütezeit stattfindet. Wir können daher nur nach Boies An- gabe, nach welcher es im März schon Junge giebt, schliessen, dass 5 66 PALAEORNIS LATHAMI. sie in den Februar und März fällt. Diese Annahme wird durch eine Notiz in der Novara-Reise weiter bestättigt, denn man erhielt einen Nestling im Mai zu Weltevreden. In Borneo ist P. Alexandri bis jetzt nur aus dem südlichen Theile bekannt worden, durch Dr. Croockewit und Mottley. Letzte- rer beobachtete die Art bei Banjermassing in grossen Flügen. Hier erhielt sie auch die Novara-Expedition. (97). 9. Palaeornis Lathami, mihi. — Der roth- und schwarz- schnäblige Edelsittich mit rother Brust. Blossom headed Parrakeet var. B, Bornean Parrakeet, Lath., Syn. I (1781) p. 140 (deser. bon.). — id., Gen. Hist. II (1822) p. 165. — id., Mustachoe Parrakeet, p. 162. — Psittacus erythro- cephalus, var. y borneus, Gml., S. N. p. 525. — Psitt. ginginianus, var. y, Lath., Ind. Orn. p. 100. — Palaeor- nis borneus, Wagl., Mon. p. 510 (deser. nach Latham). — Bp., Compt. Rend. 1857. — Palaeornis barbatus, Blyth, J. As. Soc. Beng. XIX. p. 255; Cat. B. Mus. A. S. Beng. (1849) p. 6. — Tytler, Ann. Nat. Hist. XIII. n. s. p.565. — Palaeornis pondicerianus, Mc.Clell., Proc. Z. S. (1859) p- 165. — Hodgson, Cat. B. of Nep. p. 115. — Blyth, J. As. Soc. Beng. XV. p. 24.—XVl. p. 475. — Ann. Nat. Hist. XX. p- 386. — Palaeornis mystaceus et pondicerianus, Hodoson, Gray’s Zool. Misc. (1844) p. 85. — Palaeornis vibrisca et borneus, G.R. Gray, List Psitt. (1859) p. 24. — Pal. Osbecki, Horsf., Cat. B. E. J. H. (1856) p. 622. — Pal. javanicus, Jerdon, B. of Ind. I (1862) p. 262. — Blyth, Ibis (1865) p.5. — Pal. vibrisca, Schl., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 85 (ex part. sol. ind. N°. 1 et 2). (?) Junger Vogel! mit grünen Wangen und rothem Hinterkopf. Perroquet a collier des Indes orientales, Albin., Orn. (1731) p- 12. pl. 18. — Psittaca indica torquata, Brisson, Orn. IV (1760) p.526. — Psittacus Alexandri, var. ß, Linne, S. N. p. 142. — Alexandrine Parrakeet, var. B, purple winged Parrakeet, Latlham , Syn. I. p. 256. — Psitt. Alexandri, PALAEORNIS LATHAMI. 67 var. y, Gml., S. N. p.521. — Psitt. Alexandri, var. y, Lath., Ind. Orn. p. 98. — id., Rose ringed Parrakeet, var. A, Gen. Hist. U. p. 161. Madna, Indisch (Blyth). — Kajla, Indisch (Blyth). — Imrit Bhela, Nepal (Hodgson). — Nock-kang-mong, Siam (Schombursk). — Munnun-gowry, in Bengalen (Latham). — Madana, in Benga- len (Latham). | Diagnosis: Allgemeine Färbung ganz wie bei P. Alexandri, Linne, (pondicerianus, auct.) nur Kopf und Backen bläulichgrau, Kropf und Brust bläulich weinroth ; Bauch, After und untere Schwanzdecken meerbläulich verwaschen ; Oberschnabel . stets roth, der untere schwarz. Pal. Alexandri omnino similis; capite cum genis solo sub- caesiis; gutture pectoreque cyanescente vinaceis; abdomine, crisso, caudaeque tectricibus inferioribus obsolete subglaucis. Maxilla rubra,, mandibula nigra. Cochinchina (Verreaux), Leidener Museum. d' ad. Ganze Oberkopf und Backen hellgrau, bläulich verwaschen, die Basis der Federn gelblich. Stirnrand und Zügelstreif, sowie ein grosser Bartileck, jederseits von Basis des Unterschnabels an, schwarz. Kropf und Brust weinroth, schwach bläulich scheinend. Uebrige Oberseite dunkelgrasgrün ; Schwingen 1ter Ordnung und ihre Deckfedern etwas dunkler. Die mittleren Flügeldecken oberseits, oliven- grüngelb, bilden einen grossen Fleck. Nacken glänzend hell- grasgrün. Bauch, Schenkel , After und untere Schwanzdecken heller gelbgrün, mit deutlichen verwaschenen bläulichen End- säumen. Schwanzfedern grün, die Schaftmitte und das Ende der 2 mittelsten Federn bläulich, ebenso die Aussenfahne der äusseren. Unterseits der Schwanz graulich olivengelb. Schwin- gen an Innenfahne schwärzlich, schmal gelblich gesäumt; die Unterseite, sowie die grössten unteren Flügeldecken aschgrau- schwarz. Kleine Flügeldecken unterseits grün. Oberschnabel roth ; der untere schwarz. Füsse grauschwarz. Krallen schwarz. Ganz ebenso 3 Exemplare im Britisch-Museum von Siamund Pegu (Blandfort) und eins im Bremer Museum. 68 PALAEORNIS LATHAMI. Ein alter Vogel (Himalaya), im Museum Heine, zeigt den Kopf präch- tig lilablau gefärbt, an Stirn und rings um das Auge bläulich- grün angeflogen ; die Brust dunkelweinroth, auf der Unterbrust mit lilablauen Endsäumen. Oberschnabel roth, Unterschnabel schwarz. Ein anderes Exemplar im Museum Heine fast ebenso, aber der Kopf weniger lebhaft lilablau. Diese Art stimmt in der Hauptfärbung sehr mit der vorhergehen- den (Pal. Alexandri) überein, unterscheidet sich aber leicht durch den schwarzen Unterschnabel ; der Kopf ist mehr lilabläulich ange- haucht und die Federn der Unterbrust, auf Bauch und unteren Schwanzdecken sind am Ende meerbläulich verwaschen. Auch ist die Grösse viel ansehnlicher. Ohne der Auctorität eines Blyth oder Jerdon zu nahe treten zu wollen, kann ich mich doch ihren Ansichten in Betreff dieser Species nicht anschliessen, sondern bin durch meine Untersuchungen zu ganz anderen Resultaten und zu der Ueberzeugung gekommen, dass die genannten Ornithologen ohne Zweifel 5 ganz verschiedene Arten, als Geschlechts- oder Jugendzustände einer einzigen deuten. Haben wir nämlich bei der vorhergehenden Species (Alexandri) ge- sehen, dass die Schnabelfärbung nach dem Alter nicht variirt und dass f und ? (wie meine anatomische Untersuchung unzweifelhaft beweist) vollkommen gleichgefärbt sind, so können wir bei der con- tinental-indischen Art wohl dieselben Verhältnisse voraussetzen. Das grünbrüstige Jugendkleid scheinen die indischen Ornithologen aber gar nicht zu kennen, denn weder Blyth noch Jerdon !) spre- chen von dieser so wichtigen Verschiedenheit, sondern sagen dass sich das 2 nur durch den schwarzen Schnabel auszeichne. Ohne Zweifel liegt hier eine Verwechselung mit P. melanorrhynchus zu Grunde. Blyth will aber auch an einem angeblichen 2 in der Gefangenschaft eine Veränderung des Schnabels von ‚Schwarz zu Roth beobachtet haben, fügt aber leider nicht hinzu ob dieser Vogel 1) Offenbar in Folge eines Druckfehlers liest man in Jerdon’s Beschreibung des alten Vogels »a large red-patch on the wing” ete, PALAEORNIS LATHAMI. 69 (der an 18 Monate alt sein sollte) etwa im Gefieder sonst noch Verschiedenheiten besass. Unglücklicher Weise habe ich nämlich von P. Lathami nur alte Vö- gel mit rothem Ober- und schwarzen Unterschnabel gesehen, vermag daher nicht mit Bestimmtheit anzugeben, ob dies bei den Jungen ebenso sein mag, oder ob dieselben (wie bei longicaudatus) viel- leicht einen einfarbigen dunkleren Schnabel besitzen. Indess scheint mir dies keineswegs wahrscheinlich. Sollten die Jungen aber auch thatsächlich eine dunklere (bräunliche) Schnabelfärbung haben, so müssten sie überdies, eben wie die der vorhergehende Art, auch in anderer Weise sich sofort als jüngere Vögel erweisen. Ich wage es daher als bestimmt anzugeben, dass den Jungen die rothe Brust- färbung fehlen und statt dessen grün sein wird, und dass die Ge- schlechter im vollkommenen Kleide nicht abweichen werden. Diese Art vertritt den P. Alexandri auf dem Festlande Indiens und verbreitet sich über Bengalen, Nepal, Assam, Sylhet, Tenas- serim und die Halbinsel Malacca bis zur Höhe von Pinang (Blyth). Im Britischen Museum von Pesgu und Siam. Hier auch durch Sir Schomburgk , bei Aughin an der Ostküste des Golfs von Siam ge- schossen. Nach Verreaux auch in Cochinchina, geht also am weite- sten nach Osten unter allen Papageien des indischen Festlandes. Blyth bezweifelt das Vorkommen an der Pondicheryküste. Zur Zeit der Reisernte erscheint dieser Papagei in grossen Flügen in Unter-Bengalen bei Gorruckpore und Rungpore. Nach Calcutta bringt man ihn zahlreich gefangen von Tipperah und Chittagong , da er als Stubenvogel sehr beliebt ist. Jerdon sah die Art zu Thayet- myo in Ober-Burmah und Blyth äusserst zahlreich in Ober-Martaban. Die von Jerdon beobachteten Vögel waren sämmtlich noch junge im unvollkommenen Kleide und erschienen im Mai in grossen Flügen. Sie liessen eine ganz andere Stimme hören als P. torquatus. Sonstiges über die Lebens- nnd Nistweise theilt keiner der indi- schen Ornithologen mit. Latham beschreibt diese Art zuerst sehr genau nach einem Exem- plar des Leverian Museums und auf diese Beschreibung begründete Wagler später seinen Palaeornis borneus, Diese Benennung 70 PALAEORNIS MELANORRHYNCHUS. steht indess so mit dem eigentlichen Vaterlande im Wiederspruch , dass sie unmöglich beibehalten werden kann. Da überdies kein anderer passender Name vorhanden ist, so war es nöthig einen neuen zu schaffen, womit auch jeder ferneren Verwechselung vor- gebeugt wird. In der späteren Ausgabe (General History etc.) bezieht Latham diese Art auf den javanischen Vogel und giebt daher eine ganz falsche Synonymie. (98.) 10. Palaeornis melanorrhynchus, Wagler. — Der schwarz- schnäblige Edelsittich mit rother Brust. Palaeornis melanorhynchus, Wagler, Mon. (1852) p. 511. N°. 4 (deser. opt.). — Mustachoe Parrakeet var. B., Latham, Gen. Hist. II. p. 165. — Psitt. pondicerianus, var. ®. Bechst., Kurze Ueb. p. 205. — Pal. nigrirostris, Hodgs., Gray’s Zool. Misc. (1844) p. 85. — Pal. Derbyanus, Fraser, Proc. Z. S. (1850) p. 245. pl. 25 (fig. opt.). — Pal. mela- norhynchus, G. R. Gray, Gen. of B. II. N®. 11. — id., Pal. melanorhynchus et Derbyanus, List Psitt. (1859) N°.19 et 25. — Licht., Nomenel. .av. 1854. p. 72. — Belu- rus melanorhynchus, Bp., Rev. et Mag. Z. (1854) p. 155. — id.. Compt. Rend. (1857)p. . — P. Derbyanus, Gould, B. of As. part. X. (1858) pl. (fig. opt.). — Pal. vibrisca, Schl., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 85 (syn. emend. ind. N°. 2—5). — Pal. pondicerianus, Brehm, Thierleb. (1865) p. 70. | Diagnosis: Im Allgemeinen ganz wie P. Alexandri, Linne (pon- dicerianus auct.), aber der Oberkopf mehr grünlich ange- flogen, der gelbe Flügelflleck grösser und das Weinroth der Brust zieht sich in einer schmalen Linie auch um den Hinterkopf. Jung. Kropf und Brust nebst Hinterkopf ebenfalls grün; nur Stirn- rand und Kopfseiten grau. Schnabel stets schwarz. P. Alexandri omnino simillimus; sed capite viridius afllato; macula alari majore necnon colore pectoris vinaceo lineam eirca occiput exhibente. Juv. gutture, pectore et occipite viridibus ; fronte capitisque la- teribus solis griseis. NRostro semper nigro. PALAEORNIS MELANORRHYNCHUS. 71 Nepal (Leidener Museum). £ ad. Kopf und Kopfseiten grau, auf Stirn, Zügel und Backen schwach grünlich verwaschen. Ein schmaler Zügelstreif von Nasenloch bis Auge und ein breiter Bartstreif, von Basis des Unterschnabels bis unterhalb der Ohr- gegend, schwarz. Kehle, Kropf und Brust dunkel weinroth , welches in einer schmalen Linie um die Halsseiten, das Grau des Oberkopfes säumend , herumgeht. Hinterhaupt und Nacken lebhaft grün, die übrigen oberen Theile düsterer grasgrün, nur vom Bauche an die Unterseite blasser, ebenso die kleinen Flü- geldecken unterseits. Die mittleren oberen Flügeldecken bilden einen grossen olivengelben Fleck. Schwingen 1ter Ordnung an Innenfahne breit schwärzlich gesäumt, an Aussenfahne etwas dunkler grün als der Rücken, ebenso die Deckfedern und Eck- flügel. Unterseite der Schwingen und die grössten Deckfedern unterseits aschgrau. Schwanzfedern grün , unterseits graugelb; die 2 mittelsten oben gegen die Spitze zu in’s Blauliche. Schna- bel schwarz. Füsse bräunlich, Krallen noch heller. Im Leben der Schnabel schwarz, Füsse grauschwarz ; die Iris weissgrau , der äussere Rand derselben fast weiss (London , Zool. Garten). Ein alter Vogel (Nepal), im Museum Heine, ebenso: mit völlig schwar- zem Schnabel, ebenso ein alter im Bremer Museum. Junger Vogel (Nepal), Leidener Museum, ganz wie der alte, aber nur Stirn und Kopfseiten grau, der übrige Oberkopf mehr blaulichgrau und Kropf und Brust, wie die übrige Unterseite, grün. Schnabel schwarz. Ein jüngerer Vogel (Arracan) im Bremer Museum ganz ähnlich, aber die Kopfseiten ziehen stark in’s Grauröthliche und der - Oberkopf ist nur wenig blaulich angeflogen. Schnabel schwarz. Junger Vogel im Uebergange (Nepal), Leidener Museum, zeigt auf der Brust einzelne weinrothe Federn , der Kopf ist fahlbräun- lichgrau mit hervorspriessenden einzelnen bläulichen Federn , wie beim alten Vogel. Schnabel schwarz. Ein schönes Pärchen im Zoolog. Garten zu Hamburg war vollstän- dig ausgefärbt mit schwarzen Schnabel; Iris gelblichweiss. Ausser diesen 8 Exemplaren sah ich noch 5 im Britisch-Museum 72 PALAEORNIS NMELANORRHYNCHUS. (Tenasserim und Nepal) und einige im Berliner Museum, also zu- sammen an 20 Stück. Alle zeigten, sowohl im vollkommenen als unausgefärbten Kleide, stets einen schwarzen Schnabel, nur Ein ganz alter Vogel im Leidener Museum hatte den Oberschnabel auf Rücken- mitte etwas röthlich angeflogen. Durch diese schwarze Schnabelfärbung unterscheidet sich P. mela- norrhynchus hinlänglich von den beiden so nahe verwandten Ar- ten Alexandri und Lathami, denn die übrige Färbung ist vollkommen übereinstimmend, nur zieht das Grau des Kopfes ganz schwach in’s Grünliche. Nach Blyth und Jerdon würde indess die Art nur das $ der vorigen (Lathami) sein, von dem sie als Unterschied die schwarze Schnabel- färbung angeben, ein Umstand der mir nichts weniger als sicher scheint. Da ich bei der javanischen Art, wie schon bemerkt, das Colorit des Schnabels stets constant fand , ebenso mich von der Gleichheit der Geschlechter evident überzeugen konnte, und an schwarzschnäbligen Exemplaren ebenfalls deutliche Jugendkleider (mit grüner Brust) untersuchen konnte, so darf ich diese ohne Beden- ken als besondere Art anerkennen. Uebrigens erlaube ich mir die Ornithologen, ganz besonders die Indiens, zu weiteren Untersuchungen in dieser Frage aufzufordern, und bin im Voraus überzeugt, dass meine hier gegebene Darstellung gewiss Bestättigung finden wird. Professor Schlegel, den Angaben Jerdon’s folgend, führt diese Art im Cataloge des Leidener Museums als jüngere Vögel von vibrisca, Boddaert, an (N°. 5—5), während er P. Lathami (N. 1 und 2) als ausgefärbtes Kleid (mit rothem Ober- und schwarzen Unterschna- bel) derselben betrachtet. P. melanorrhynchus beschreibt Wagler zuerst sehr genau, nach lebenden Exemplaren in der Menagerie des Königs Maximilian Joseph von Baiern. Viel später publicirte ihn Fraser s.n. P. Der- byanus als neu, ebenfalls nach einem lebenden Exemplare des Earl of Derby und gab zugleich eine trefliche Abbildung, die ein- zige welche wir besitzen. Der schwarzschnäblige Edelsittich mit rother Brust gehört dem Festlande Indiens an und scheint in denselben Gegenden als der 75 PALAEORNIS MELANORRHYNCHUS. vorhergehende zu leben. Als besondere Localitäten vermag ich nur Nepal, Arracan und die Tenasserim-Pro- vinzen anzugeben, vonwoher ich bewiesene Exemplare sah. Bei der stäten Verwechselung. mit P. Lathami ist es nicht zu verwundern, wenn wir über die schwarz- schnäblige Art keine besonderen Beobachtungen besitzen. noch viele Lücken auszufüllen. Dr. Brehm beschreibt diese Art in seinem Thierleben s.n. pondicerianus und theilt die Beobachtungen Bernsteins von der javanischen Species (Alexandri, Linne) dazu mit. Luciani, Verreaux. » » » L. nec auct, » Alexandri, » Lathami , mihi. » » melanorrhynchus, Wagl. » » Flügellänge. 6'' Fe ma hl 5! REN gilt 5’ Auer ja 5 gu Buy Bu 5’! A 5 zit 5! ll Mittelste Aeusserste Schwanzfeder. |Schwanzfeder. 6 1 6 11 8 11 5 ı D) IE = 4 mt 1 tt et Be guleel! gu A''ay!! Ol ou Hullmol! Saul PIE la gi g''! Ol — en ur”, g’! 5" g''! g'! get 4" ul g'! 6’ gran 6'' gr > 6' ud Ben gt g'' gi BER“: g'! m ER gm a" 10’ gl! 6" 5! 1 Par 4'' g't ee Firste. 13 13’ 13" 131/77 1042-72 10T TI 101," Ta lat! 1m una 111 1/7 1 I 1/ 101 ei 101 ‚tt /2 10’ 10’ 10% Höhe des Schnabels an Basis. ol 1]! m una Traun EB EI zıljc" 101)" N 104 11! rm ni 104% 1/ ıı N EL 101 1 ou En Ts Tarse. nalen 8 It (ohne Nagel). Aeuss. Vorder- zehe. rad 11 UL 11! m ed gu 2 guy," ala giy tt I 1017," 1 1m u ya 10, 10 Innere Hinter- zehe. In der Naturgeschichte aller dieser Vögel bleiben daher dad. Leid. Mus. dad. (Amst.G.) » jun. » Ueberg, Brem. Mus. dad. Java, Leid. Mus. jun ED » dad. Borneo, » djun. » » ad. Sumatra, » JS Java. Geschl. unters. Dr» » J'ad.Cochinchina,L.M. ad. Pegu, Brit. Mus. ad. Nepal, M. Heine. JS ad. Nepal, Leid. M. d ad. » » jun. » » jun.Nepal(Ueberg.)L.M. Nepal, Britisch Mus. » » » I „ PALAEORNIS PERISTERODES. (99.) 11. Palaeornis peristerodes !), mihi. — Der graubrüstige Edelsittich. Palaeornis columboides, Vig., Zool. Journ. V (1830) p. 274. — Lear. Parr. pl.51. — Pal. melanorhynchus, Sykes, Proc. Z. S. (1852) p. 96 (jun.). — Ps. (Conurus) Himalayanus, Lesson, in Belanger voy. aux Indes. Zool. (1854) p. 259. — Pal. columboides, Jerdon, Madras Journ. XI. p.209. t.3. — id., Ill., Ind. Orn. t. 18. — Bilyth, I. As. Soc. XVI. p. 475. — id., XIX. p. 204. — id., Cat. B. As. Soc. (1849) p. 5. — 6. R. Gray, Gen. of B. II. N°. 9. — Bonap., Rev. et Mag. Z. 1854. — id., Nauman. 1856. — Horsf., Cat. B. of E. I. H. II (1856) p. 614. — Souance, Rev. et Mag. Zool. (1856) p. 158. — Gould, B. of As. part. X (1858) pl. (av. ad. et jun. opt.). — Jerdon, B. of Ind. 1(1862) p. 261. — Blyth, Ibis (1865) p. 4. — G. R. Gray, List Psitt. (1859) p. 22. — Schleg., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 85. — Con. sagittifer columboides, Bourj., Perr. t.5 (ad.) et 5 bis (jun.). Mad-an-gowr totah, in Süd-Indien (Jerdon). Diagnosis: Alt. Kopf und Unterseite aschgrau; Rücken und Deck- federn grün; Schwanz und Schwingen blau; Augengegend, Bauch und After grünlich; ein schmaler schwarzer Halsring, darunter ein meergrüner. Schnabel roth. Jung. Halsring undeutlich. Schnabel schwarz. Capite latereque inferiore cinereis; dorso alarumque teetricibus viridibus ; regione ophthalmica , abdomine, crissoque viridulis ; collari tenui nigro ; subter id glauco. Rostro rubro. Juv. Collari obsolete, rostro nigro. Himalaya (Leidener Museum). SZ ad. Kopf, Rücken und Unterseite schön aschgrau; Kinn schwarz und von hier aus ein schmaler schwarzer Ring rings um den Hals, unter welchen sich ein zweiter schön meergrüner befindet, welcher vorn auf Kehle 1) Ein lateinisches Wort mit griechischer Endung verstösst gegen alle Regeln der Wortbildung und Grammatik. Es war daher nöthig hier ein neues an die Stelle zu setzen. Peristerodes — taubenähnlich. PALAEORNIS PERISTERODES. 75 sich weiter ausdehnt und ein grösseres Schild bildet. Zügel und ein Ring um’s Auge blass meergrün angeflogen. Schwingen 1ter Ordnung und ihre Deckfedern schön blau, an Innenfahne breit schwarz gerandet, die erste Schwinge einfarbig schwarz. Schwingen 2ter Ordnung, Deckfedern und Schultern düster grün, mit einem schwach blaulichem Schein. Die Deckfedern mit schmalen gelblichen Endsäumen. Die obersten kleinsten Deck- federn mit dunklen Endsäumen , wodurch hier ein beinahe schwarzer Fleck entsteht. Kleine Deckfedern unterseits meer- blaulich, die grossen aschgrau, die übrige Unterseite der Schwingen schwarz. Bürzel und obere Schwanzdecken blass meerblau, After, Schenkel und untere Schwanzdecken gelblich, jede Feder mit verwaschenem blaulichem Endsaume. Die 2 mittelsten Schwanzfedern einfarbig dunkelblau, mit breiten weissen Enden, das nächste Paar ebenfalls blau, aber gelb ge- spitzt, die übrigen Schwanzfedern an Aussenfahne grün, an Innenfahne hochgelb , unterseits düsterer gelb, die 2 mittelsten aschgrau angeflogen. Schnabel zinnoberroth, der untere etwas in’s Bräunliche. Füsse graubraun. Iris gelblich (Lond. Zool. Garten). 2 ad. (Himalaya) im Museum Heine, ganz wie das 4 gefärbt. Uebergang (Indien), Bremer Museum. Flügel und Schwanz wie beim Alten, aber das Blau auf den Schwingen matter und die schmalen gelben Endsäume der mittleren Flügeldecken undeut- licher. Kopf und Rücken graugrünlich, die Backen mehr in’s Gelbbräunliche, und alle diese Theile mit einem seegrünem Tone angehaucht. Unterseite einfarbig graulichgrün. Ein ganz schma- les undeutlich schwarzes Band unter den Backen, unter demsel- ben ein verwaschenes meergrünes, welches sich auch bis auf den Nacken zieht. Schnabel schmutzig roth, die ganze vordere Hälfte des oberen noch schwarzbraun. Junger Vogel im Uebergange (Leidener Museum). Kopf und Kehle aschgrau, auf Oberkopf und Wangen die Federn schwarz ge- säumt. Ein breites schwarzes Halsband, unter welchem ein schmales verwaschenes graues., Rücken und die ganze Unter- 76 PALAEORNIS PERISTERODES. seite grünlichgrau. Flügeldeckfedern wie beim alten Vogel ebenfalls mit schmalen gelben Endsäumen. Schwingen 1ter und 2ter Ordnung und ihre Deckfedern blaugrün, ebenso die 2 mit- telsten Schwanzfedern,, die übrigen nur auf Aussenfahne, an Innenfahne und unterseits gelb. Bürzel und obere Schwanz- decken meerblau. Schnabel schwarz. Hiermit stimmt die Abbildung des jüngeren Vogels, welche Bour- jot auf pl. 36 giebt vollkommen überein. Der graubrüstige Edelsittich lässt sich an der grauen Färbung des Kopfes und der Unterseite, sowie an dem doppelten Halsbande leicht unterscheiden. Er findet sich in kleinen Flügen an der Ma- labarküste, bei Madras, im Decan, bis zum 17° nördlich, selten in den Neilgherries, bis auf Höhen von 5000’. Diese Vögel leben in der Tiefe der Wälder und halten sich gern in den dicht belaubtes- ten Bäumen auf. Sie nähren sich von Früchten und Beeren. Ihr Geschrei ist nicht unangenehm. In der Gefangenschaft ist diese Art ebenso gut zu halten als der gemeine Halsbandsittich , indess sieht man siein Europa fast nie und selbst in Museen ist sie noch ziemlich selten. Ueber das Brutgeschäft ist Nichts bekannt. Nach Jerdon’s Angabe würde das 2 in jedem Alter den schwarzen Schnabel behalten, worüber ich jedoch begründete Zweifel erheben muss, denn namentlich das Exemplar im Bremer Museum zeigt zu evident den Uebergang von der schwarzen zur rothen Färbung. Blyth ist schwankend und sagt von den schwarzschnäbligen Vögeln »female or young’. Ueberdies mache ich auch bei dieser Species darauf aufmerksam , dass solche Geschlechtsverschiedenheiten erst dann als constant anzu- nehmen sind, wenn eine Reihe anatomischer Untersuchungen diesel- ben wirklich nachweisen. Im Ganzen ist man in dieser Beziehung bei der ganzen Gruppe der Palaeornis-Arten zu oberflächlich zu Werke gegangen. Nach meinen Untersuchungen bin ich zu der Ueberzeugung gelangt, dass bei einigen Arten wohl in der Jugend grosse Färbungsunterschiede, die sich auch namentlich auf den Schnabel beziehen, vorkommen, dass aber im vollkommenen Kleide S und $ einander völlig gleichen. PALAEORNIS LONGICAUDATUS. 27 Bei dieser Art wurde ich davon ebenfalls durch ein altes @ im Museum Heine überzeugt, welches vom alten Z' in Nichts abweicht. Bedenkt man wie wenig wir von allen diesen Arten eigentlich wissen, dass meist die Fortpflanzung und die Entwickelung der Jun- gen noch in tiefes Dunkel gehüllt ist, so darf es uns nicht verwun- dern, wenn noch so viele fragliche Punkte bleiben, über welche sich Der, dem nur todte Bälge zu Gebote stehen, erst nach langen und theilweis vergeblichen Bemühungen einigermassen Klarheit zu ver- schaffen vermag. 5 Schliesslich will ich noch die Bemerkung anfügen, dass der Psitt. himalayanus, Lesson, sich keineswegs auf P. schisticeps be- zieht wie Gray u. A. meinen, sondern auf diese Species. (100.) 12. Palaeornis longicaudatus !), (Boddaert). — Der rothnackige Edelsittich. Psittacus longicaudus(!) Boddaert, Tabl. des Pl. enl. d’Aubent. (1785) p. 55. — Pl. enl. 887 (fig. accur). — Grand Perruche a longsbrins , Buffon, Hist. Ois. VI. p. 155. — Blosson headed Parrakeet var. C. Malakka Parrakeet, Latham, Syn. I (1781) p- 241. — id., Suppl. p. 60. — Gen. Hist. II (1822) p. 165 cum var. B. — Ps. erythrocephalus var. ö. malaccen- sis, Gml., S. N. p.525. — Ps. ginginianus var. 9. Lath., Ind. Orn. p. 100. — Ps. barbatulatus, Bechst., Lath., Ueb. p- 77 (deser. bon.). — Kuhl, Consp. p. 32. — Voigt, Cuvier, Uebers. 1851. p. 728. — Ps. erubescens, Shaw, Zool. VIII (1811) p. 437. — Rafll., Linne, Trans. XII. p. 251. — Pal. mallaccensis, Vig., Zool. Journ. 11 (1825) p. 52. — Wagl., Mon. p. 514. — Jard. et Selb., Nat. Libr. vol. IV (1836) p. 75. tab. 5 (fig. med.). — Blyth, Journ. As. Soc. XI. p. 788. — id., XIX. p. 255. — id., Cat. B. As. Soc. (1849) p. 5. — Pal. erythrogenys, Less., Tr. d’Orn. (1831) p. 215 (?). — Psitt. (Belocercus) barbatulatus, Müller et Schlegel, Verhandl. p. 107. — Belurus malaccensis, Bonap., Rev. 1) So muss das Wort geschrieben werden, um Sinn zu erhalten, 78 PALAEORNIS LONGICAUDATUS. et Mag. (1854) p. 152. — Souance, Rev. et Mag. Zool. (1856) p- 208. — Belocercus malaccensis, Bp., Naum. 1856. — Pal. longicauda, G. R. Gray, Gen. of B. II. p. 410. — id., List Psitt. (1859) p. 22. sp. 14. — Horsfield, Cat. B. E. I. H. (1856) p. 618. — Bilyth, Ibis. (1865) p. 5. — Wall., Proc. Z. S. (1864) p. 282. — Schlegel, Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 84. — Pal. malaccensis, Gould., B. of As. part. X (1858) (av. ad) et P. affinis (av. jun.). — Moore, Proc. Z. S. (1859) p. 455. — Pal. viridimystax, Bl., Journ. As. Soc. (1856) p. 446 (av. jun.). — La Perruche a nuque et joues rouges, Levaill., Perr. t.72 (av. ad. fig. opt.). Burong Bayan. Sumatra (Raflles). — Betet. Borneo (Motiley). — Madna Bhola. Bei den Vogelhändlern Calcuttas. Diagnosis: Grün; Unterseite gelbgrün; Schwingen an Basishälfte und ihre Deckfedern blau; Oberkopf grün; Kopfseiten und Hinterkopf weinroth; ein schwarzer Bartfleck an Basis des Ober- schnabels. Oberschnabel roth , der untere schwarz. Jung. Wie der alte, aber der Bartfleck grün, nur die Kopfseiten blassroth; Schnabel schwärzlichbraun. Viridis, subtus flavoviridis; dimidio remigum basilari eorumque tectricibus eyaneis; pileo viridi; capitis lateribus occipiteque vinaceis; stria barbata nigra. Maxilla rubra, mandibula nigra. Juv. adultum aequans, sed stria barbata viridi; lateribus capitis solis rubris. Rostro nigricante-fusco. Borneo (Schwaner), Leidener Museum. Z ad. Schwingen 1ter Ord- nung und ihre Deckfedern blau, der Spitzentheil der Schwingen und Saum der Aussenfahne gelbgrün, an Innenfahne schwarz gerandet ; erste Schwinge ganz schwarz. Schwingen 2ter Ord- nung und die übrigen Flügeldeckfedern grasgrün. Der ganze Ober- bis Hinterkopf schön smaragdgrün, ebenso eine kurze Linie am hinteren Augenwinkel; der Zügelstreif erscheint etwas dunk- ler grün. Jederseits von Basis des Unterschnabels an den Hals- seiten herab ein breiter schwarzer Streif. Kopfseiten, Hinterkopf und Nacken schön pfirsichblüthroth, im Nacken blasser. Rücken und Bürzel meergrün, auf dem letzteren etwas blau verwaschen. PALAEORNIS LONGICAUDATUS. 79 Von Kehle an die ganze Unterseite hell gelbgrün, an den Seiten und die Flügeldecken unterseits gelb. Unterseite der Schwingen graulichschwarz. After, obere- und untere Schwanz- decken grasgrün. Die 2 mittelsten Schwanzfedern blau, grün- lich gespitzt, die übrigen grasgrün, unterseits trüb olivengelb. Oberschnabel scharlachroth , der untere braunschwarz. Füsse graubraun. Die Iris war bei einem Exemplare im London Zool. Garten schön bräunlich, bei einem anderen weiss. 9 ad. Borneo (Schwaner). Ganz ebenso. d Malacca (Leidener Museum). Wie der bornesische Vogel. Alt. Pinang (Britisch-Museum) ganz ebenso. Junger Vogel (Borneo), Leidener Museum. Unterscheidet sich vom Alten: dass der ganze Ober- und Hinterkopf einfarbig grün wie der Rücken ist, dass der Bartstreif vom Unterschnabel herab nicht schwarz, sondern grün ist, und nur die Wangen und ein Fleck über dem Auge schmutzig weinroth ; der Schna- bel bräunlich. Ein etwas älteres Exemplar, (Leidener Museum) mit 21/,” langen mittleren Schwanzfedern hat die Kopfseiten schöner weinroth , den röthlichen Fleck über dem Auge kleiner, den Scheitel und Bartstreif dunkler grün, der Bürzel ist etwas meerblau ange- flogen und die Unterseite ist deutlicher grün. Deckfedern der ten Schwingen und diese an Basishälfte, wie in jeden Alter, blau. Schnabel braunschwärzlichroth. (Ob durch das Trockenen ?). Alte Vögel von der Süd-Westküste Sumatras (durch Dr. S. Mül- ler) und Banka (durch van den Bossche), im Leidener Museum, ganz wie die Exemplare von Borneo. 2 Die völlige Uebereinstimmung in sexualer Hinsicht ist auch bei dieser Species Factum. Es ist daher unrichtig wenn Mottley (Proc. 1865, p. 208) vom 2 angiebt, dass es die langen Schwanzfedern nicht besitze und weniger schön gefärbt sei. Die jungen Vögel unterscheiden sich aber, ausser der mehr bräunlichen Schnabelfär- bung, sehr auffallend durch den grünen (nicht schwarzen) Bartstreif, was indess schon Levaillant bekannt war. Auch Horsfield beschreibt (Cat. B. E. I. H. II. p. 619) den jungen Vogel sehr deutlich, nennt 80 PALAEORNIS LONGICAUDATUS. aber die Schnabelfärbung bei ihm roth mit blasser Spitze, (also nicht bräunlich, wie an den von mir untersuchten Exemplaren). Dennoch hat Gould diese jungen Vögel zur besonderen Art erhoben und s. n. Palaeornis affinis in seinen B. of Asia abgebildet. Blyth, der den Type von Gould im Derby-Museum zu Liverpool untersuchen konnte, berichtigt übrigens neuerdings (Ibis. 1865, p. 42) diesen Irrthum. Der rothnackige Edelsittich, durch seine liebliche Färbung ein besonders characteristischer schöner Vogel, bewohnt mit Ausnahme von Java die Sunda-Inseln und Malacca. Mit Sicherheit ist er durch Raflles und S. Müller von Sumatra, durch van den Bossche von Bangka, durch S. Müller, Schwaner und Mottley aus dem Sü- den Borneos und durch Cantor und Andere von Malacca (Pinang) nachgewiesen. Von Rosenberg fand ihn auch auf der Insel Nias an der Westküste Sumatras. Ueber seine Lebensweise wissen wir verhältnissmässig sehr wenig. Mottley und Dillwyn (Nat. Hist. of Labuan. 1855) fanden die Art nicht ungewöhnlich auf der Insel Labuan, N.-O.-Küste von Borneo. Früh am Morgen sieht man kleine Flüge des Vogels von 6—8 Stück mit lautem Geschrei , welches an das des gemeinen Seglers erinnert, sich in den Wipfeln der Bäume versammeln. Die Nahrung besteht in allerlei Baumfrüchten, besonders die von Dryabalanops camphora. Selten sieht man die Vögel im niederen Gesträuch, sie halten sich vielmehr fast ausschliessend in den höchsten Bäumen auf. Noch häufiger als auf Labuan beobachtete Mottley diese Papageien bei Banjermassing in Süd-Borneo. Hier sieht man grosse Flüge des- selben, fast immer hoch in den Lüften, und laut schreiend umher- streichen. Sie nähren sich besonders von den Früchten der Myrtaceae. Die Eingeborenen fangen Hunderte dieser schönen Vögel mit Vogel- lem zum Essen. Eine Baumhöhle wird auch von diesem Papagei als Nest benutzt. S. Müller beobachtete die Art bei Lalunieamo am Dusun in Süd- Borneo. PALAEORNIS ERYTHROGENTYS. 8 (101.) 15. Palaeornis erythrogenys, Blyth. — Der rothbackige Edelsittich. Palaeornis erythrogenys, Blyth (nec Fraser) Journ. As. Soc. Beng. XV (1846) p. 25, 51 et 569. — id., XIX. p. 255. — id., Cat. B. As. Soc. Beng. (1849) p. 152. — Horsf., Cat. B. E. Ind. H. II (1856) p. 620. — Belurus erythrogenys, Bonap., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 152. — Pal. nicoba- ricus, Gould, B. of As. part. IX (1857) fig. opt. — Pal. erythrogenys, G. R. Gray, List Psitt. (1859) p. 25. — Blyth, Ibis (1865) p. 5 et 465. — id., in Mouats Adaman isl. (1865) Append. p. 555. — Pal. nicobaricus, Pelzeln, Reise der Novara. Vögel (1865) p. 97. Taleka, Eingeborene der Nicobaren (Zelebor). Diagnosis: Grün; Eckflügel und Schwingen ter Ordnung nebst ihren Deckfedern blau; Bartfleck und Zügelstreif schwarz; nur die Kopfseiten roth; Oberschnabel roth, der untere schwarz. Viridis; pteryllio, remigibus primoribus eorumque tectricibus cyaneis; macula barbata striaque lororum nigris; lateribus ca- pitis solis rubris. Maxilla rubra, mandibula nigra. Nicobaren (Britisches-Museum). 4 ad. Lebhaft grün; Nacken und Halsseiten olivengelblichgrün, auf dem Hinterhalse und Mantel graulichgrün verwaschen, ebenso auf Kehle und Kropf, aber hier noch mit einem grünlichgelbem Tone gemischt. Oberkopf schön smaragdgrün. Ein schmaler Zügelstreif, der sich bis zum Auge fortsetzt, und ein grosser Bartfleck an der Basis des Un- terschnabels schwarz. Zügel und Kopfseiten nebst Ohrgegend lebhaft ziegelroth. Deckfedern der ten Schwingen dunkelblau, diese selbst nur an Aussenfahne so, mit schmalem grünem Saume und grünem Ende, und grösstentheils schwarzer Innenfahne. Schwingen 2ter Ordnung grün, an Basis und längs Schafmitte blau mit schwärzlichem Rande an Innenfahne. Eckflügel grün, blaulich verwaschen. Untere Flügeldecken grün, die grössten derselben wie die übrige Schwingenunterseite grauschwärzlich. Schwanzfedern grün, nur die 2 mittelsten blau mit grünem Rande an Basis. Unterseite des Schwanzes lebhaft slänzend 6 82 PALAEORNIS ERYTHROGENYS. olivengelb. Oberschnabel glänzend zinnoberroth mit weisser Spitze, der untere schwarz; Füsse und Krallen grauschwarz. Im Leben der Oberschnabel blutroth, der untere schwarz; Füsse bleigrau, an den hornigen Schildern gelb; Iris weiss (Zelebor). Iris grau (Blyth). Ein Exemplar (Nicobaren, Novara-Expedition) im Bremer Museum , ähnelt im Allgemeinen ganz dem vorhergehenden, nur ist der Eckflügel noch grün und die 2 mittelsten Schwanzfedern sind nur längs Schaftmitte etwas blaulich verwaschen. Unterschna- bel bräunlichgrau. Altes 2 (Nicobaren) im Wiener Museum (nach brieflicher Mittheilung des Herrn von Pelzeln), gleicht vollkommen dem 7, auch was die Schnabelfärbung anbelangt. Blyth’s Beschreibung des $, welches sich vom £ durch mehr oder weniger schwarzen Oberschnabel und den Mangel des grau- lichgrünen Anfluges auf Hinterhals und Mantel unterscheiden soll, bezieht sich daher auf den jüngeren Vogel. Pal. erythrogenys ist am nächsten verwandt mit P. longi- caudatus, Boddaert, aber ansehnlich grösser und überdies auch leicht daran erkennbar, dass das Roth der Kopfseiten nicht um den Hinterkopf und Nacken herumgeht. In der Vertheilung des Rothes und bezüglich der Grösse steht er daher P. Luciani viel näher, un- terscheidet sich aber von dieser Species leicht durch die blauen Schwingen und Deckfedern erster Ordnung. Das Vorkommen einer eigenen Palaeornis-Art aufden Nicobaren wurde zuerst durch Halfhyde nachgewiesen. Später fand Mouat den - Vogel auch auf den benachbarten Adamanen. Die Expedition der Novara hat uns mit werthvollen Beiträgen über die seltene Art bereichert, aus denen hervorgeht, dass dieselbe über alle Inseln der Nicobar-Gruppe verbreitet und keineswegs selten ist. Das Letztere wird auch schon von Blyth angegeben. Die Eingebornen der Nieobaren halten den Vogel häufig in der Gefangenschaft, und man sieht ihn daher öfters vor den Hütten auf einer Sitzstange befestigt. Er wird mit einem Brei aus geriebenen Kokusnüssen gefüttert. PALAEORNIS CANICEPS. 85 Während des Aufenthaltes der Novara auf den Nicobaren (im Februar und März 1858) erlangte die Expedition 8 Stück, worun- ter Männchen, Weibchen und Junge. In unseren Museen ist die Art noch sehr selten. (102.) 1%. Palaeornis caniceps, Biyth. — Der grauköpfige Edelsittich. Palaeornis caniceps, Blyth, Journ. A. S.B. XV (1846) p. 25, 51 et 368. — id., XIX. p. 225. — id., Cat. B. Mus, A. S. B. (1849) p. 6. — Bonap., Rev. et Mag. (1854) p. 152. — Horst., Cat. B. E. I. H. (1856) p. 621. — Bolocercus caniceps, Bonap., Naum. (1856). — Belurus caniceps, Souance, Rev. et Mag. Zool. (1856) p. 209. — Pal. caniceps, Moore, Proc. (1859) p. 455. — G. R. Gray, List Psitt. (1859) p. 25. N®. 22. — Bilyth, Ibis (1863) p. 5. — Wall., Proc. Z. S. (1864) p. 282. — Gould, -B. of As. pt. XI (1857) pl. (fie. opt.). — Pelzeln, Reise der Novara. Vögel (1865) p. 98. Taleka, Eingeborene der Nieobaren (Zelebor). Diagnosis: Grün, Schwingen 1ter Ordnung und ihre Deckfedern nebst Eckflügel blau; Oberkopf und Backen grau: Zügelstreif und Bartfleck schwarz. Oberschnabel roth, der untere schwarz. Jung. Schnabel schwarz. Viridis; pteryllio, remigibus primoribus eorumque tectricibus cy- aneis; pileo genisque canis; stria lororum maculaque barbata nigris. Maxilla rubra, mandibula nigra. Juv. rostro nigro. Malacca (Pinang), Britisches-Museum. d’ ad. Ober- und Unterseite lebhaft gelbgrün, Eckflügel und Basis der Schwingen ter Ord- nung indigoblau, der mittlere Theil der Schwingen 2ter Ord- nung zieht in’s Spangrüne. Schwingen 1ter Ordnung schwarz, an der Basis der Aussenfahne indigoblau angeflogen. Deckfedern der lien Schwingen blau. Oberkopf, Kopfseiten und Ohrgegend srau, auf Hinterkopf und Nacken blaulichgrau. Ein breites schwarzes Band an der Stirn, welches sich jederseits bis zum Auge fortsetzt. Von Basis des Unterschnabels jederseits ein G* 84 PALAEORNIS CANICEPS. breiter schwarzes Bartstreif. Einige schwarze Federn auf der Kehle. Schwanz oberseits grün, die 2 mittlen Federn etwas blau, unterseits düster olivengelb. Oberschnabel corallroth, die Spitze weiss, der Unterschnabel schwarz. Iris gelbroth (Zelebor). Junger Vogel (Britisch-Museum) (?) ist vom S ad. unterschieden , dass die graue Kopffarbe weniger rein ist, die Schwingen 1ter Ordnung und ihre Deckfedern schmutzig schwarz, dunkelgrün gerandet sind und der Schnabel ist ganz schwarz. Füsse schwärzlichgrau. Iris goldgelb (Dr. Cantor). Alte 22 wie die SS gefärbt, ebenfalls mit rothem Oberschnabel. Durch die graue Färbung der Wangen und des Oberkopfes unter- scheidet sich diese Art von allen anderen leicht, namentlich auch im Verein mit dem Blau auf Eckflügel und Schwingen. Der junge Vogel mit schwarzem Schnabel und grüner Aussenfahne der ersten Schwingen, zeigt immer noch Blau auf dem Eckflügel und lässt sich desshalb mit dem viel kleineren P. melanorrhynchus, Wagler,, nicht verwechseln. Nach Blyth und Dr. Cantor wären die schwarzschnäbligen Exem- plare 29. Ich kann sie aber nur für jüngere Vögel ansprechen und bin überzeugt, dass im vollkommenen Kleide beide Geschlechter gleich gefärbt sein werden. Dies wird durch die Forschungen der Novara-Exspedition vollkommen bestättigt, denn ein auf Kondul er- legtes 2, dessen Geschlecht durch Untersuchung constatirt wurde, zeigte den Oberschnabel eben so roth als das 2. Dr. Cantor sandte das erste Exemplar dieser höchst seltenen Art von Pinang (Malacca) ein; sie kommt aber (nach Blyth) auch auf den Nicobaren vor und hier ist ihre eigentliche Heimath. Dies er- fahren wir durch die Novara-Expedition, welche den Vogel auf Gross-Nicobar und Kondul erlangte. Er scheint auf diese beiden Inseln beschränkt, ist viel seltener als die vorhergehende Art (ery- throgenys) und dabei ein scheuer Vogel, der sich in den höchsten Wipfeln der Bäume aufhält '). 1) Von einem neuen durch E. Newton von den Seychellen heimgebrachten Palae- ornis, erhalte ich so eben durch Dr. Sclater Nachricht. Ich werde über denselben am Schluss des Werkes berichten. BROTOGERTYS. peristerodes, mihi. | » longicaudatus,, Bodd. ” erythrogenys, Blyth. » caniceps, Blyth. » Psittacus, Linne, S. N. (1767) p. 149. — Psittacus, Sectio II. Conurus (part.) Kuhl, Consp. Flügel. 5' sul 1 gi UNS Bild Man a 6’ Im4u (a 10 6' (ey 5 9 Sb A '4 2 ‚u tl 6 1, (ohne Nagel). Mittelste Aeusserste = Höhe des e Aeuss. Innere Schwenzfeden Schwanz- Firste, Schnabels an 'Tarse. | Vorder- | Hinter- SEN SDzIZer | fader: Basis. zehe. | zehe. g’! OLE g' Bu Bl), Dun! Glan" Bu Bilnn, Pet Pi Aut ala 101/ tt a sy Im 2 OEL 1% 104 10°”=101/,'% 91,100 Mu gr gl et güll 1. all op 10% Ba ne Sl ER Bi DEON BY 9-10, ala - 10" mul gu Ein g'! A g'' 10.4 TOR 61, 10. Al Big gt! 10 10" 61," lt SAURUN Bi (oyu en; g’!! gl tt 61) mt gu al/," Ge gr g'! TI 10” m ir lan gu? HuL (LER gu 1 anal! all IK 6 Gy) AN 6" au g'! un TER el“ gi Lola. SEE 10" u I 201," zu a," aUne! 9 — 13 112, 91/a |18 — g'! Fa - 19'" ‚12 slrnil 19 EI GEnus. Brotogerys !), Vigors (part.). — Schmalschnabelsittich. serty 5 \P ad. Himalaya, Leid. Mus. jun. » » d ad. Borneo, » 2 ad. » » JS ad. Banka, » ad. Malacca, » 2 jun. Sumatra, » av. jun. Borneo, » » ©» Banka, » jun. » » ad. Nicobaren, Brem. Mus, » Brit.-Mus. d Pinang,, » yun, D) » (1820) p.5. — Psittacus, Sws., Zool. Illustr. Heft I. 1820. — Aratinga, Spix, av. Bras. (1824) p. 31. Brotgeris, Vigors, Brotogeris, Zool. Journ. II (182 Lesson, Man. d’Orn. II (1828) p. 148. d’Orn. (1831) p. 212. — id., Psittacula 2° Race. p. 5) p- 400. — Conurus (sous-genre) 205. — Sittace (part.), Wagler, Mon. (1852 (pyrrhopterus). — Psittacus, Sous-Genre, 5e Race, Lesson, Tr. 1) Von #gorog — Mensch und yyevs — Stimme, also soviel wie »der eine menschliche Stimme hat”, daher wie schon Agassiz verbesserte mit y nicht i zu schreiben. 86 BROTOGERYS. p- 637. — Trichoglossus, id. p. 547. — Conurus, G.R. Gray, Gen. of B. II (1841). — Psittacula, Steph. — Caica, Less., Rev. Zool. 1842. — Conurus (part.), Bonap., Consp. av. I (1850\p.1. — Tirica, Psittovius, Brotoge- ris, Bp., Rev. et Mag. Zool. (1854) — id., Compt. Rend. 1857. — Brotogerys, Scl., Cat. Am. B. (1862) p. 552. — Conurus et Psittaculus, Schlegel, Mus. P. B. (1864) (part.). Diagnosis: Schnabel stark seitlich zusammengedrückt mit kantiger Firste und langer, dünner Spitze. Nasenlöcher rund, frei in einer breiten Wachshaut. Flügel lang, spitz, mehr als den halben Schwanz deckend. Schwanz mittelmässig, stufig, selten keilförmig, äussere Federn wenig verkürzt, die Federn am Ende verschmälert zugespitzt. Rostrum fortiter compressum , culmine subcarinato apiceque longo tenui. Nares rotundae liberae in ceram latam insertae. Alae longae acutae caudam dimidiam superantes. Cauda medioeris sradata rarius cuneata rectrieibus externis parum decurtatis, apicem versus angustatis acuminatis. Beschreibung. Schnabel schlank, ziemlich lang, länger oder so lang als hoch ; stark seitlich zusammengedrückt, auf dem Rüc- ken kantig; Spitze lang, dünn, stark herabgekrümmt, vor der- selben ein tiefer Ausschnitt; Unterschnabel ebenfalls seitlich zusammengedrückt; mit breiter, abgerundeter Gony, und einer sanft gerundeten Ausbuchtung der Tomien. Feilkerben auf der Unterseite der Oberschnabelspitze schwach, aber dennoch deut- lich sichtbar. Nasenlöcher rund ,‚ frei, in einer breiteren nackten Wachshaut; Zügel befiedert, aber ein deutlicher nackter Au- genkreis. Flügel lang, spitz, mehr als den halben Schwanz bedeckend, viel länger als Schwanz; 2te Schwinge die längste, Ite und Ste kaum kürzer, 1te—5te an Innenfahne stark ausgeschnitien, an Aussenfahne der Ausschnitt kaum bemerkbar; alle Schwingen am Ende spitz zugerundet; Flügelspitze mittellang, meist !/, oder mehr des Oberflügels betragend. 10 Hand- und 10—12 Armschwingen (tirica, tovi, tuipara, jugularis, chry-. BROTOGERYS. 87 sosema und subcaerulea). Bei virescens fand ich 12 Armschwingen. Schwanz mittelmässig, meist nur etwas länger als die Hälfte des Oberflügels beträgt, ausnahmsweise ziemlich lang, keilförmig , die mittelsten Schwanzfedern etwas vorragend , selten ansehnlich , die äusseren Schwanzfedern wenig verkürzt, alle Federn am Ende spitze zugerundet, die mittelsten etwas verschmälert. Füsse ziemlich schwach; der kurze Lauf länger als die Hälfte der äusseren Vorderzehe. Gefieder weich. Puderdunen fehlen (nach Nitzsch bei tirica). Färbung einfarbig grün, meist ein Kinnfleck oder die Deckfedern der Iten Schwingen orange gefärbt. Schnabel meist hell hornfahl oder fleischfarben. Geschlechter nicht verschieden. Gestalt. Kleinere Arten von Staar- bis Misteldrosselgrösse. Bürzeldrüse fehlt. Nitzsch fand sie wenigstens nicht bei tirica, ich nicht bei virescens. Zunge dick, fleischig, vorn abgestumpft, oberseits mit 12 Längs- furchen. So fand ich sie bei tovi. Gabelbein deutlich; tirica, virescens und tuipara von mir un- tersucht. Die osteologischen Verhältnisse fast ganz wie bei Co- nurus: der Augenkreis nicht völlig geschlossen , am Brustbein grosse seitliche Oeffnungen. Der bedeutend kürzere Schwanz (mit Ausnahme von tirica und xanthoptera), dessen äussere Federn nur wenig verkürzt sind und der stark seitlich zusammengedrückte Schnabel sind so gänzlich von Conurus abweichende Charactere, dass die kleine Gruppe un- bedingt ein besonderes Genus bilden muss. Auch sind die Schwin- genverhältnisse andere, das Gefieder ist weicher und geht nach einem anderen Färbungsgesetze , denn weder finden sich lebhafte Kinnflecke, noch diese düster grüne Schwingen- und Schwanzunterseite bei Conu- rus. Noch viel abweichender ist Bolborrhynchus durch seinen auffallend dicken Schnabel. Wirklich weicht auch Brotogerys von allen Papageien der neuen Welt beträchtlich ab und hat ohne Zweifel viel mehr Verwandtschaft mit den kleinen Domicella- Arten Polynesiens. 88 BROTOGERYS. Der Schnabelbau ist äusserlich fast ganz gleich, nur finden wir bei Brotogerys die Gony im Bogen aufsteigend , die Spitze des Oberschnabels noch mit zwar feinen, aber deutlichen Feilkerben und die Zunge (wie ich bei tovi selbst sehen konnte) besitzt keine Papillen , sondern ist glatt und abgestumpft. Es ist daher wohl kein Zweifel, dass Brotogerys in Amerika für Domicella die vicarirende Form bildet. Eine nochmalige Spaltung des Genus in Tirica und Psittovius Bonaparte, scheint mir völlig unnütz, denn die 3 Species welche das erstere Genus bilden weichen nur durch die mehr vorragenden mittleren Schwanzfedern ab, und den Mangel des gelben Kinn- fleckes. Während Schlegel tirica, Boddaert, die doch ganz in die Nähe von xanthopterus undvirescens gehört, noch zu Conu- rus rechnet, bringt er diese letztere Art mit den übrigen in dieser Gattung aufgeführten und den echten amerikanischen Psittaculinen (passerina, coelestis, etc.) bei Psittaculus unter, welches er mit den kurzen Worten characterisirt: »klene Conurus-Arten mit kurzem Schwanze und vorherrschend grüner Farbe.’ Die eigent- lichen Kennzeichen, wie Schnabel, Flügel etc. werden also wenig beachtet. Dieses Genus ist fast gleichmässig über ganz Süd-Amerika ver- breitet. Es finden sich davon Arten sowohl an der Ost- als West- küste und vom südlichen Brasilien und Paraguay bis Darien und Honduras, aber nicht auf den west-indischen Inseln. Sie leben sehr gesellig, nähren sich von Früchten und Beeren, plündern aber auch die Anpflanzungen und legen in Baumhöhlen ihre 2—4 weissen Eier. Es verdient jedoch bemerkt zu werden, dass wir in Betreff der Lebensweise nur sehr spärliche Nachrichten . besitzen. Wie es scheint sind bei allen Arten die Geschlechter nicht ver- schieden und die Jungen nur etwas weniger lebhaft gefärbt ; nament- lich bei den Arten mit gelbem Kinn ist dieses meist noch sehr düster. Die 10 Species dieses Genus, die ich sämmtlich autoptisch ken- 5 nen lernte , lassen sich der besseren Uebersicht wegen leicht in 2 Abtheilungen bringen. BROTOGERYS TIRICA. 89 Diagnostischer Schlüssel zu Brotogerys. e Übte Orangefarbenen Kinnfleck. (Genus Tirica und Brotogerys, (Vigors) bei Bonaparte). — 1. tirica, @ml. Grasgrün; Deckfedern der 1'% Schwingen schön blau. — 2. xanthoptera, Spix. » oberste grösste Flügeldecken hochgelb. = 3. virescens, Gml. » Schwingen 2! Ordnung weiss. — 4. pyrrhoptera, Lath. » Stirn und Backen grau; Flügeldecken unter- y\ \ (, ' seits hochorange., _ SE a a DEE ER BEL I. Mit orangefarbegnem Kinnfleck oder Gelb am Kopfe. (Genus Psittovius bei Bonaparte.) 5. subcaerulea, Lawr. Himmelblau, Kinnfleck orange. Flügeldecken unter- seits weiss. tovi, Gml. Grün; Kinnfleck orange. Flügeldecken unterseits gelb. 7. jugularis, Dev. » » » » » malachitgrün. 8. tuipara, Gml. » » » ebenso Deckfedern der 1'% Schwingen und Stirnrand. 9. chrysosema, Natt. Grün; Kinnfleck orange, ebenso Stirnrand. Deckfedern der 1'°% Schwingen gelb. 10. tui, Gml. Grün; nur Vorderkopf gelb. (105.) 1. Brotogerys tirica !) (Gml.). — Der blauflügelige Schmalschnabelsittich. Psittacus tirica, Gml., S. N. (1788) p. 351. — Psittacula brasiliensis, Brisson, Orn. IV (1760) p. 582 (deser. non, aceur.). — Psitt. tiriacula (!), Boddaert, Tabl. des PI. enl. d’Aub. (1783) p.5l. — Green Parrakeet, Latham, Gen. Syn. I. p. 520. — id., Gen. Hist. II (1822) p. 276. — Psittacus tirica, Latham, Ind. Orn. p. 157. — Bechstein, Kurze Ueb. p- 86. — Vieillot, Enec. Meth. p. 1411. — Conurus rufi- rostris, Illig., Licht., Abh. Berlin. Acad. (1815) p. 167. — Psitt. viridissimus, Temm. et Kuhl, Consp. (1821) p. 25. — 1) Boddaert’s Leichtfertigkeit die lateinische Sprache zu verunglimpfen zeigt sich am besten bei dieser Art, wo er aus dem vaterländischen Namen tirica ein lateini- sches Deminutiv bildet. In einem solchen Falle muss es daher erlaubt sein das Prio- ritätsrecht bei Seite zu schieben und einen brauchbaren Namen an die Stelle zu Setzen. 90 BROTOGERYS TIRICA. Pr. Max, Beitr. IV. p. 198. — Hahn, Orn. Atl. Pap. (1854) p- 29. pl. 15 (bon.). — Aratinga acutirostris, Spix, av. Bras. (1824) p.52.t.XV. fig. 1. — Brehm, Mon. d. Pap. (1852) t.22 (nach Spix). — Sittace tirica, Wagl., Mon. p. 657. — Conurus tiriacula, G. R. Gray, Gen. of B. II. N. 27. — id., List Psitt. (1859) p. 45. — Sclater, Cat. Am. B. (1862) p. 351. — Schomb., Reise, II. p. 727. — Conurus viri- dissimus, Burm., Syst. Ueb. II. p. 172. — Conurus viri- dissimus et rufirostris, Lichtenst., Nomenel. av. (1854) p. 72. — Tirica tiriacula, Bp., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 151. — Tirica brasiliensis, Souance, Rey. et Mag. Zool. (1856) p. 64. — Tirica viridissima, Dp., Naum. (1856) Heft IV. — Aratinga viridissimus, Stephens, Gen. Zool. XIV. p. 136. — Conurus tiriacula, Schlegel, Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 14. — ?Prasine Parrot, Lath., Gen. Hist. II (1822) p. 187. Perikit verdadeiro, im östlichen Brasilien, Pr. Max. — Gnik-gnik , botocudisch (Pr. Max). — Kehrih-kehrih, bei den Macusis in Guiana (Schombursk). Diagnosis: Grasgrün ; unterseits heller; Schwingen auf Schaftmitie grünblau ; Deckfedern der Schwingen 1ter Ordnung dunkelblau. Prasina, subtus dilutior ; scapis remigum mediis viride-cyaneis ; tecetricibus majoribus obscure cyaneis. Brasilien (Leidener Museum). /. Schön grasgrün, auf der Oberseite etwas dunkler, an Stirn, Backen und auf der Unterseite heller, mehr grasgrün, untere Flügeldecken fast gelb. Deckfedern der iten Schwingen schön dunkelblau, ebenso die Schwingen 1ter Ordnung längs der Schaftmitte. Innenfahne der Schwingen grauschwarz gerandet. Schwingen unterseits düster grün. Schna- bel und Füsse hornbraun. Im Leben der Schnabel hell röth- lichfleischfarben ; Wachshaut weisslich ; Beine hellbräunlich fleischfarben ; Iris graubraun (Prinz Max). Geschlechter nicht verschieden, das 2 nur etwas matter. Junge (nach Burmeister) mehr graulichgrün; auch fehlt bei ihnen das Blau auf den Schwingen. BROTOGERYS TIRICA. 91 Diese bekannte Art hat eine weite Verbreitung und findet sich vom östlichen Brasilien bis Guiana. Der Prinz zu Wied fand sie häufig bei Rio Janeiro, Cabo Frio, am Rio Doce und Belmonte. Nach Burmeister bewohnt sie das ganze Küstenwaldgebiet Brasiliens. Natterer sammelte die Art eben- falls in Brasilien bei Registre do Sai (April) und Schomburgk beob- achtete sie öfters gesellschaftlich in den Wäldern von Britisch-Guiana. Im östlichen Brasilien gehört dieser Papagei zu den gewöhnlich- sten Arten und findet sich in den hohen Waldungen , besonders wo solche an Pflanzungen grenzen. Hier lebt er in zahlreichen Schwärmen beieinander, die pfeilschnell dahin ziehen und dabei ihre besonders helle und laute Stimme hören lassen. Der Lockton ist ein. kurzer, heller Schrei. Oefters sieht man diesen niedlichen Papagei auch gesellschaftlich mit Con. eruentatus, leucotis, pavua und jendaya beisammen, doch bleibt dann jede Art für sich. Solche Papageien-Vereinigungen machen dann gewöhnlich einen entsetzlichen Lärm. Den Reis- und Maispflanzungen schadet auch diese Art sehr, wess- halb sie eifrig von den Menschen verfolgt wird. Als weniger scheuer Vogel ist Brot. tirica übrigens leicht zu schiessen. Ebenso wer- den unzählige auf Leimruthen gefangen, mit Hilfe eines Lockvogels. Namentlich geschieht dies auch desswegen, weil dieser Papagei seines sanften Naturels halber bei den Brasilianern als Käfigvogel beliebt ist, da er äusserst zahm wird, obschon er nicht sprechen lernt. Auch bei uns dauert dieser Papagei sekr gut aus. Die Abbildung in den Pl. enl. 857 bezieht sich keineswegs, wie meist angegeben wird, auf unseren Vogel, sondern stellt sehr deut- lich Brotogerys tovi dar. Dagegen ist die zu jener Abbildung gehörige Beschreibung nach Br. tirica verfasst. Der Prasine Parrot in Lathams General History, nach einem Exemplar ohne Bezugsangabe in Lord Stanley’s Collection beschrie- ben, dürfte jedenfalls zu dieser Species gehören, obwohl die Worte »bastard wing wholly blue’ nieht vollständig übereinstimmen. 93 BROTOGERYS XANTHOPTERA. (104.) 2. Brotogerys xanthoptera (Spix). — Der gelbflügelige Schmalschnabelsittich. Aratinga xanthopterus, Spix, av. Bras. I (1824) p. 31. t.15. fig. 2 (bon.). — id., Psittaculus xanthopterygius, p.58. pl. 54. fig. 1. — Sittace xanthopterus, Wagler, Mon. p- 655. — Psittacus virescens, Hahn, Orn. Atl. Pap. (1856) pl.50 (fig. bon.) Nicht Text. — Psittacara xantho- ptera, Bourjot,, Perr. t. 23 (nach Spix). —id., Conurus xan- thopterigius, t.47 (S nach Spix). — Aratinga xantho- pterus, Brehm, Mon. d. Pap. (1852) t.23. — id., Psitta- culus xanthopterygius, t. 55 (d nach Spis). — Voigt, Cuvier,, Uebers. (1831) p. 748. — Conurus xanthopterus, G.R. Gray, Gen. of B. II. N°. 28. — id., List Psitt. Brit. Mus. (1859) p.45. —id., Psittacula xanthopterygia, p.87.— Tirica xanthoptera, Bp., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 151. — id., Naum. 1856. — Souance, Rev. et Mag. (1856) p. 64. — Con. xanthopterus, Burm., Syst. Ueb. (1856) p. 174. — Sclater, Cat. Am. B. (1862) p.551. Perrequito do ecantro amarello, am Amazonenstrom (Spix). Diagnosis: Grasgrün ; Deckfedern der Schwingen 1ter Ordnung blau- lich; Eckflügel und grösste obere Flügeldecken hochgelb. Prasina; tectricibus majoribus cyanescentibus ; pteryllio ae tectricibus al. superioribus min. proteris luteis. Brasilien (Bremer Museum). Ad. Schön grasgrün, die Unterseite kaum heller, auf den Flügeldecken etwas Oliven verwaschen. Die erste Schwinge an Aussenfahne blaulich, die übrigen nur ganz wenig blaulich angehaucht, auf dem grössten Theile der Innenfahne, nicht ganz bis zur Spitze, schwärzlich. Deckfedern der Schwingen 1ter Ordnung am Endtheile deutlich blau. Eck- flügel und die grössten oberen Deckfedern hochgelb, wodurch eine breite gelbe Binde über den Flügel entsteht. Untere Deckfedern grün. Schwingen unterseits bläulichgrün. Schwanz- federn am Rande der Innenfahne olivengelblich gesäumt, unter- seits grün, ganz schwach bläulich spielend. Schnabel und Füsse blasshornbräunlich. BROTOGERYS XANTHOPTERA. 95 Jüngerer Vogel (Type zu Spix’s, av. Bras. 1.54. fig.1. s. n. Psit- tacula xanthopterygius, nach der Mittheilung von v. Sie- bold) die grüne Färbung weniger lebhaft, ebenso das Gelb der Deckfedern. Eine schöne Varietät, im Wiener Museum, beschreibt von Pelzeln (Verhandl. Zool. botan. Verein, 1865. p. 925): Färbung kana- riengelb mit grünlichem Schiller , die Schwingen weisslich , gelb gesäumt. Die Iris war dunkelviolett so wie der Stern. Nackte Haut um die Augen und an der Schnabelwurzel bläu- lichweiss , etwas in’s Violette ziehend. Schnabel bräunlich hautfarben ; Füsse fast weisslich. Dies Exemplar, ein 2, wurde in der Gefangenschaft gehalten. Von Spix hat bekanntlich den jüngeren Vogel als besondere Art (xanthopterygius) beschrieben und in einer Weise abbilden lassen, dass man ohne alle Bedenken eine echte Psittacula vor sich glaubt. Demzufolge führt G.R. Gray die Art auch noch beson- ders an, trotzdem schon Wagler die Frage richtig auseinandersetzte. Glücklicher Weise sind die Spix’schen Originale im Münchner Museum noch vorhanden, und unterstützt durch die gefällige Mittheilung von Herrn Professor von Siebold kann ich Wagler’s Angabe nur dahin bestättigen: »dass Psittacula xanthopterygius, Spix nichts als ein in der Mauser begriffener jüngerer Vogel von xanthopte- rus, Spix, ist, bei dem die Schwanzfedern noch nicht ausgewachsen und der desshalb kurzschwänzig erscheint”. Durch den gelben Eckflügel und gelben ersten Flügeldeckfedern unterscheidet sich xanthoptera übrigens hinlänglich. Keineswegs selten in Brasilien, wo ihn Spix am Amazonenstrome einsammelte. Natterer erhielt ihn bei Porto do Rio Parana (Mai, April), Cujaba (Juni, November) und Derissimo (im Juni). Nach Burmeister in der Umgebung von Neu-Freiburg häufig. Er sagt darüber: »ich sah täglich kleine Gesellschaften desselben bei meinen Excursionen im Walde, wo sie ganz die Lebensweise der übrigen Arten führten”. Durch Bartlett auch aus Peru, vom unteren Ucay- ali nachgewiesen. Durch Brydges aus Bolivia eingesandt (Britisch-Museum et Collec- 94 BROTOGERYS VIRESCENS. tion Sclater). Nach Souance sollen die Exemplare von dorther ein wenig grösser sein, was ich durch Messung zweier Exemplare be- stättigen kann. | Auch Professor Burmeister erhielt (briefliche Mittheilung) die Art neuerdings aus Bolivia, von St. Cruz de la Sierra. (105.) 5. Brotogerys virescens (Gml.). — Der weissflügelige Schmalschnabelsittieh. Psittacus virescens, Gml., S.N. (1788) p. 526. — Psittaca cayennensis, Brisson, Orn. IV (1760) p. 554. pl. XXVII. fig. 2. — Pl. enl. 359 (fig. bon.). — Psitt. versicolurus, Müll., Syst. Nat. Suppl. (1776) p. 75. 6. i. — Jellow-winged Parrakeet, Latham, Gen. Hist. I. p. 244. — id., Gen. Hist. II. p. 167. — id., Psittacus virescens, Ind. Orn. p. 100. — Bechst., Kurze Ueb. p.59. — Kuhl, Consp. p. 26. — Mara- cana ala amarilla, Azar. Apunt., Hist. nat. Parag. I (1805) p- 454. N°®. 285. — Le Maracana aux ailes jaunes, Edit. par Sonn. (1809) p. 68. — Psittacus chiriri, Vieillot, Nour. Diet. XXV. p. 560. — id., Enc. Meth. p. 1594. — id., Psitt. virescens, p. 1395. — Voigt, Cuv., Uebers. (1851) p. 755. — Aratinga virescens, Spix, av. Bras. I. p.57. — Steph., Gen. Zool. XIV. p. 159. — Brehm, Mon. d. Pap. t. 51 (nach Levaillant). — Hahn, Orn. Atl. Pap. p. 70 (Beschreibung nicht Abbild.). — Conurus virescens, Less., Tr. d’Orn. (1851) p- 212. — Sittace virescens, Wagler, Mon. p. 656. — Conurus virecens, G. R. Gray, Gen. of B. Il. N°, 28. — id., List Psitt. (1859) p. 45. — Burm., Syst. Ueb. p. 175. — Sclater, Cat. Am. B. p. 551. — Tirica virescens, Bonap., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 151. — id., Naumann. 1856. — Psittaculus virescens, Schleg., Mus. P. B. Psitt. (1864) p- 27. — La Perruche a ailes variees, Lev., Perr. t. 57 (bon.). Papagaio a en contros amarellos, am Amazonas (Spix). Diagnosis: Grün; Schwingen 2ter Ordnung weiss ; grösste‘ obere Flügeldecken gelb. Viridis; remigibus secundariis albis; tectrieibus al. min. proteris flavis. BROTOGERYS PYRRHOPTERA. 95 Süd-Amerika (Leidener Museum). Ad. Dunkelgrasgrün, auf dem Rücken etwas olivengrünlich verwaschen. Deckfedern der Iten Schwin- sen blaulich angeflogen, die ersten 5 Schwingen ebenso, aber nur längs Schaftmitte, sonst grün, an Innenfahne schwärzlich serandet, unterseits düster blaugrün. Die vier letzten Schwin- gen 1ter Ordnung, die Deckfedern derselben und die Schwingen ter Ordnung weiss, die Schäfte ebenfalls. Die drei letzten Schwingen 2ter Ordnung grün. Die grössten oberen Flügeldeck- federn schwefelgelb, an Innenfahne weiss, ebenso der Eck- flügel. Untere Flügeldecken grün. Schnabel, Wachshaut und Füsse horngelblichfahl; Iris braun (Lond. Zool. Garten). Geschlechter gleich gefärbt. Jungen wahrscheinlich ebenso. Durch die weissen Schwingen 2ter Ordnung sehr ausgezeichnet. Die Verbreitung der Art erstreckt sich von Paraguay bis in’s nördliche Brasilien. Am Amazonas scheint sie nicht ungewöhnlich (Spis). Natterer sammelte sie hier bei Santarem, Para, Barra do Rio nesro (März) und Villa do Tapajos (Juli). Der Prinz zu Wied erlangte sie auf seinen Reisen nicht, ebenso- wenig Burmeister, der vermuthet Azara möge eine Verwechselung mit xanthoptera begangen haben. Die Nachrichten des Letzteren sind übrigens die einzigen, welche wir besitzen. Nach denselben lebt Brotogerys virescens in kleinen Trupps, nistet in Baum- löchern und legt 5—4 weisse Eier. Azara fütterte 5 Junge mit sequetschtem Mais auf, die anfangs sehr zahm, mit zunehmenden Alter sehr bissig und störrisch wurden. Nach Schlegel käme die Art auch in Guiana vor, indess finde ich darüber nirgends eine constatirte Nachricht. Schomburgk erhielt ‘sie bestimmt nicht auf seinen Reisen. (106.) 4. Brotogerys pyrrhoptera (Lath.).. — Der grauköpfige Schmalschnabelsittich. Psittacus pyrrhopterus, Latham, Ind. Orn. Suppl. II (1801) pxxxı. — Orange winged Parrakeet, Lath., Syn. Suppl. II. p- 90. N°®. 16. — id., Gen. Hist II (1822) p. 195. — Psitt. pyrrhopterus, Kuhl, Consp. p. 94. — Vieill., Nouv. Dict. 96 BEROTOGERYS PYRRHOPTERA. p- 560. — id., Enc. Meth. p. 1595. — Brotogeris pyrrhop- terus, Vig., Zool. Journ. II (1825) p. 400. Suppl. Plat. to the Zool. Journ. Tab. IV. — Trichoglossus pyrrhopte- rus, Wagl. Mon. (1852) p. 547. — Selby,, Nat. Libr. vol. VI (1856) p. 159. pl. 22 (fig. pess.). — Con. griseocephalus, Less., Tr. d’Orn. (1851) p. 214. — Psittacula griseifrons, Bour)., Perr. t. 86 (fig. sat. accur.). — Brot. pyrrhopterus, Bonap., Rev. et Mag. Zool. 1854. -— id., Nauman. 1856. — Souance, Rev. et Mag. Z. (1856) p. 152. — Con. pyrrhop- terus, G. R. Gray, List Psitt. (1859) p. 46. — Brotogerys pyrrhopterus, Sclat., Proc. (1860) p. 287. — id., Cat. Am. B. (1862) p. 551. — Trichoglossus pyrrhopterus, Hartl, Wiegm. Arch. f. Nat. (1852) p. 151. — Ps. pyrrhop- terus, G. R. Gray, B. Tropic. Isl. p. 51 (Note). Perico, in Ecuador (Fraser). Diagnosis: Grün; Oberkopf meerblaulich ; Stirn und Backen grau; untere Flügeldecken hochorangefarben. Viridis; pileo glaucescente ; fronte genisque griseis ; teetrieibus al. inferioribus aurantiis. Ecuador (Bremer Museum). 4 ad. Oberseite dunkelgrasgrün , auf den oberen Flügeldecken olivengelbbraun verwaschen, Unter- seite heller, gelbgrasgrün. Oberkopf und Hinterkopf bläulich meergrün. Stirn, Zügel, Backen und Öhrgegend grau, am Kinn und den unteren Backen blassrostgelb verwaschen. Schwingen an Aussenfahne etwas blau verwaschen, an Innen- fahne breit schwärzlich gerandet, der äusserste Randsaum blass- orangefarben. Deckfedern der Schwingen 1ter Ordnung dun- kelblau , Eckflügel nur am Spitzentheile so. Kleine und mitt-- lere untere Flügeldecken hochorangefarben, die grössten wie die übrige Schwingenunterseite düster dunkelgrün. Die 2 mittelsten Schwanzfedern blaulich verwaschen,, die übrigen grün, mit schmalen gelbem Saume an Innenfahne , unterseits düsterer grün. Schnabel hornweiss , Füsse hornbräunlich. Im Leben: Schnabel, Wachshaut und Füsse hellfleischfarben , Iris braun (Londoner Zool. Garten). BROTOGERYS SUBCAERULEA. 97 2 Babahoyo (Fraser) Museum Heine, ganz wie das / gefärbt. Geschlechter nicht verschieden. Die etwaigen Abweichungen der Jungen kenne ich nicht. Schon die hochorangefarbenen unteren Flügeldecken genügen zum Erkennen dieser Species, die sich am nächsten an Br. vires- cens, Gmelin, anschliesst. Latham beschreibt diese Art zuerst, aber sehr schlecht, denn er nennt die Oberseite z. B. dunkelgrau. Das Vaterland war ihm nicht genau bekannt. Er vermuthete Brasilien, obwohl die Exemplare mit Schiffen der Südsee-Wallfischfänger angebracht waren. Erst Vigors begründete später die irrige Ansicht, dass das eigentliche Vaterland die Sandwich-Inseln seien (wo bekanntlich gar keine Papageien vor- kommen), woher er sie mit englischen Schiffen erhalten haben will. In Folge dessen wurde die Art unter Trichoglossus gestellt, was wieder zum Beweis dienen kann, wie sehr man nur die geogra- phische Verwandtschaft und nicht die wirklichen Kennzeichen be- rücksichtigte. F Dieser schöne Papagei gehört der Westküste Süd-Amerikas an, wo er von Fraser in Ecuador bei Babahoyo und Guajaquil beobachtet wurde. In letzterer Stadt kamen sie sogar zu Hunderten in die Gärten und waren sehr wenig scheu. (107.) 5. Brotogerys subcaerulea, (Lawr.). — Der himmelblaue Schmalschnabelsittich. Psittovius subcaeruleus, Lawr., Pl. 2. Ann. Lyc. New. York. VII (1862) p. 475. — Selat., Proc. 2. S. (1864) p. 567. Diagnosis: Himmelblau; untere Flügeldecken und Kinn gelblich weiss. Caerulea; teetrieibus al. inferioribus mentoque gilvo-albidis. Neu-Granada (Collect. von G. Lawrence in New-York). 2 Oberseite schön himmelblau, unter gewissem Lichte etwas in’s Grünliche scheinend ; die Mantelfedern in der Mitte düsterer, etwas in’s Graue. Schwingen und Schwanzfedern etwas dunkler himmel- blau als der Rücken; Schwingen an Innenfahne schwärzlich gerandet, die ersten zwei fast ganz schwärzlich auf Innenfahne. Die mittelsten Flügeldeckfedern mattbraun, am Ende schmal - d 98 BROTOGERYS SUBCAERULEA. himmelblau gesäumt. Kleine und mittlere untere Flügeldecken weisslich, die grössten unteren Deckfedern und die Schwingen von unten grünlichblau , ebenso die Schwanzunterseite. Kopf- seiten und alle übrigen unteren Theile heller und reiner him- melblau als die Oberseite, quer über den Kropf etwas fahler; Kinnfleck gelblichweiss. Schnabel, Wachshaut und der schmale Augenkreis gelblichhornbraun, ebenso Füsse und Krallen. Herr George Lawrence übersandte mir auf meine Anfrage, mit einer Bereitwilliskeit wie man sie nicht überall findet, nebst ande- ren seltenen Papageien auch dieses Unicum seiner reichen Sammlung, wofür ich ihm nicht genug danken kann. Es war in der That kein geringes Vergnügen für mich, über diesen sonderbaren Papagei nun aus eigener Anschauung ein Urtheil fällen zu können, besonders nach dem ihn Dr. Sclater nur für eine Varietät von B. tovi erklärt hatte. Br. subcaerulea ist jedenfalls einer der merkwür- digsten Papageien, die ich zu untersuchen Gelegenheit hatte, denn er erinnert in seiner Färbung mehr an Domicella smaragdina Hombr., von der Südsee, als an irgend einen seiner Heimathsver- wandten. Um sich ein Bild von diesem seltenen Vogel zu machen muss man sich Br. tovi statt grün, blau vorstellen. Der helle Kinn- fleck und die weissen unteren Flügeldecken entsprechen vollkom- men den bei Br. tovi gelbgefärbten, namentlich aber treten die braunen mittleren Flügeldecken deutlich hervor, und beweisen eine nahe Verwandtschaft mit dieser Art. Diese Beziehungen scheinen Dr. Sclater bewogen zu haben Br. subeaerulea nur für eine Varietät von Br. tovı zu erklären. Er stützt sich dabei mit auf den Umstand, dass Mac Leannan’s das einzige bis jetzt bekannte Exemplar aus einem Fluge von Br. tovi herausschoss. Obwohl ich es nicht für gänzlich unmöglich halte, dass Dr. Scla- ter's Meinung zuletzt die richtige sein wird, so kann ich mich für jetzt derselben noch nicht anschliessen, da mir kein einziges Bei- spiel einer blauen Papageienvarietät bekannt, überdies auch bei dem bewussten Vogel die Farbenvertheilung eine zu regelmässige ist, Be Es scheint mir daher nicht unwahrscheinlich, dass Br. subeaerulea einem bis jetzt noch nicht genügend erforschten Distriete angehören, überhaupt höchst selten sein mag, und dass das erlegte Exemplar ein zufällig verflogenes, sich mit in den Schwarm seiner nächsten Gattungsverwandten mischte. Ob daher Br. subcaerulea als Art oder nur als Varietät zu betrachten, ist eine Frage, über welche uns nur die Zukunft belehren kann. %* I» (ohne Kralle.) Mittelste | Aeuss. Höhe d.|Höhe d. Aeuss. | Innere Flügel. | Schwanz-| Schw.- | Firste. | Ober- | ganzen | Tarse. | Vorder- | Hinter- feder. feder. schnab. | schnab. zehe. zehe. ; tirica, Gmelin. A LO 1 en — 161," |" GB eng Brasilien, Leidener Museum. = » an U gilt NOS 1 Sul AAN 8l/,”" Gul Bley! la dr. Bahia, Collection Scelater. = ” gi'gın FL KL 1 gt 7, gi! gi N iu u. Rio, 5 = © xanthoptera, Spixv. [a 10” [3 10°" 1° 10", 70° all 18, all alle ln Boliyia,a => » = » {NE AT a ET DI a la Br gl _ Brasilien, Bremer Museum. > = 4 zijn girgın gi al er Tal RUE gi si," (Type von Spix, Pe N 2). S 5 gt! Be 1” 17°" 1 10% a Des 61," gt ze gli (Type von xanthopterygius ; Spix). Z virescens, Gmelin. |4 Be Ba | 7 — | 61" I6 A - ® Brasilien, Leidener Museum. © » Au mit gt gu gt em ie 6" Bu ran gilt e& » » » pyrrhoptera, Latham. [45 |2’’ 9” |1’' 10” 8’ Al Sl rl — Babahayo, Collection Selater. » AL NEST I a RL qU'' eK gult _ Ecuador, Bremer Museum. » „A LUIS 1 KR IE oe SLR ZU Du Prien — — — [9 Babahayo, Museum Heine. subcaerulea, Lawr. |4' 6" 19’ g""' — 1" — — 81/,'" — 2 Neu Granada (nach Lawrence). 5 q' 1" gli gi 17 gt gen BUa ze AR gi B1jal) 9 (Type ne Lawrence). (108). 6. Brotogerys tovi, (Gmelin). — Der Schmalschnabelsittich mit gelben Unterflügeldecken. Pittacus tori, Gml., S. N. (1788) p. 551. — Psittacula gutture-luteo, Briss., Orn. IV (1760) p. 396. tab. XXX. fig. 3. — Pl. enl. 857 (sed non deser. quid est C. tiriacula). — Jellow throaded Parrakeet , 100 BROTOGERYS TOVI. Lath., Syn. I. p.519. — id., Gen. Hist. II (1822) p. 275. — Le toui a gorge jaune, Buffon, Hist. Ois. tom. VII. p. 224. — Ps. toui, Lath., Ind. Orn. p. 154. N°. 157. — Vieillot, Ene. Meth. p. 1410. — Ps. tovi, Bechstein, Kurze Ueb. p. 86. — Ps.tirica? Kuhl, Consp. p. 95. — Psittacula tovi, Wagl., Mon. p. 624. — ?Psitt. (Caica) chrysopogon, Less., Rev. 2. (1842) p. 156. — id., Descr. de Mammif. et d’Ois. (1847) p-197.— Connurus tovigutture luteo, Bourj., Perr.t.48. (hg. bon). — Psittovius gutture-luteo et chrysopogon, Bp., Rev. et Mag. Z. (1854) p. 151. — id., Ps. tovi, Nauman. 1856. — Souance, Rev. et Mag. (1856) p. 64. — Sclater, Proc. (1855) p. 162. — Sclater et Salv., Ibis (1860) p. 44. — Brotogerys tovi, Sclater, Cat. Am. B. (1862) p. 552. — Con. tovi, G.R. Gray, List Psitt. (1859) p. 47.— Psittacu- lus tovi, Schlegel, Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 29. Diagnosis: Grün; obere Flügeldecken schön braun ; Deckfedern der Schwingen iter Ordnung dunkelblau : Kinnfleck orange ; Flügel- decken unterseits schön gelb. Viridis; teetrieibus al. minor. superioribus laete brunneis; tec- tricibus majoribus obscure cyaneis; macula menti aurantia; teetricibus al. inferioribus laete Nlavis. Z ad. (Leidener Museum) Kopf, untere Seiten, Schenkel, Bauch und untere Schwanzdecken grasgrün, etwas malachitgrün über- laufen, welches sich namentlich auf dem Bürzel deutlicher zeigt. Uebrige untere Theile schön grüngelb. Hinterhals und Mantel schwach olivenbräunlich verwaschen. Kleinste und mit- telste obere Flügeldecken, nebst den obersten Schulterdecken schön zimmtgelbbraun. Schwingen und Schwanz dunkel ma- lachitgrün , die Aussenfahne der Schwingen 2ter Ordnung schwach blaulich angehaucht. Deckfedern der Schwingen 1ter Ordnung dunkelblau. Kleine und mittlere untere Flügeldecken eitrongelb, die grössten düster grünlich wie die übrige Schwingenunterseite, hier aber die Aussenfahne schwärzlich. Oberseits die Schwingen an Innenfahne schwärzlich gerandet. Kinnfleck hochorange. ' Schnabel hellhornfahl; Füsse gelblichfleischfarben, BROTOGERYS JUGULARIS. 101 2 (Bremer Museum) nicht verschieden. Das jedenfalls kaum abweichende Kleid des jungen Vogels kenne ich nicht. Schon von Brisson sehr deutlich beschrieben. Auch der P!. enl. 857 abgebildete Vogel ist unzweifelhaft diese Art. Der orange Kinn- fleck und der bräunliche Anflug des ÖOberflügels sprechen zu deut- lich dafür und lassen eine Identificirung mit tirica, Gmelin, wie meist geschieht, nicht wohl zu, obwohl im Text ganz gewiss diese letztere Art beschrieben wird. Psittacus chrysopogon von San-Carlos in Gentral-America wird von Lesson zu oberflächlich be- schrieben , als dass sich diese Art mit aller Bestimmtheit deuten liesse. So spricht er gar nicht von den gelben unteren Flügeldecken. Der Schmalschnabelsittich mit gelben unteren Flügeldecken be- wohnt die nördlichen Theile Süd-Amerikas und Mittelamerika. In Neu-Granada ist er häufig, ebenso in Panama (Sclater et Salvin). Michler fand ihn in Darien, Taylor in Honduras bei Tigre-Island und Salvin in Guatemala bei Coban und Cartagena. Exemplare aus Brasilien und Mexico habe ich nie gesehen, obwohl diese Länder oft als Vaterland angegeben werden. Natterer beobachtete diese Art nirgends auf seinen ausgedehnten Reisen. Souance bemerkt, dass sich die Exemplare aus Columbien, durch den besonders kleinen Schnabel auszeichnen und vermuthet eine econstante Localrasse, glücklicher Weise ohne sie besonders zu benennen. Trotz der Häufigkeit des Vogels, der fast in jeder Sammlung zu finden, ist die Lebensweise desselben doch noch ganz unbekannt. (109.) 7. Brotogerys jugularis, (Dev.j. — Der Schmalschnabelsitich mit grünen Unterflügeldecken. Conurus jugularis, Deville, Rev. et Mag. Zool. (1851) p. 209. — O Des Murs, Casteln. Exped. Am. du Sud (1855) p. 15. t. IM. fig. 22 — Psittovius jugularis, Bp., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 151. — id., Naumannia 1856. — Souance, Rer. et Mag. (1856) p. 152. — Seclater, Proc. (1858) p. 76. — id., Cat. Am, B. (1862) p.552. — Conurus jugularis, G. R. 102 BROTOGERYS JUGULARIS. Gray, List Psitt. (1859) p. 46. — Psittaculus jugularis, Schl., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 29. — ?Psittacus jugu- laris, Müller, S. N. Suppl. (1776) p. 80. — Pl. enl. 190. fig. 1. — (?) La Perruche a tache souci (femelle), Levaillant, Perr. t. 59. Diagnosis: Dunkelgrasgrün ; Schwingen, Deckfedern der Schwingen 1ter Ordnung und die 2 mittielsten Schwanzfedern dunkelblau ; untere Flügeldecken dunkel malachitgrün ; Kinnfleck orange; Stirnrand gelb verwaschen. Obscure prasina ; remigibus, tectrieibus al. majoribus, rectri- cibus duabus intermediis obscure cyaneis; tectricibus al. infe- rioribus obscure cyanescente-viridibus; macula menti aurantia ; fronte obsolete flavida. Quito (Leidener Museum). Ad. Ober- und unterseits einfarbig dun- kelgrasgrün ; Ober- und Hinterkopf etwas blaulichgrün verwa- schen. Stirnrand und Zügel blassgelblich verwaschen. Kinnfleck hochorange. Die ersten grössten, oberen Flügeldeckfedern grün- lichblau. Schwingen 1ter und 2ter Ordnung, die Deckfedern der iten Schwingen und Eckflügel dunkelblau, aussen schmal grün gesäumt. Die Innenfahne der Schwingen breit schwarz gerandet. Flügeldecken unterseits dunkelgrün; die Schwingenunterseite düster grünlichblau. Schwanzfedern grassrün, die 2 mittelsten dunkelblau; die übrigen nur an Aussenfahne etwas blau ver- waschen, an Innenfahne gelblich gesäumt, unterseits grüngelb, fast gelb. Schnabel hornbräunlich, wie Füsse und Krallen; grosser nackter Augenkreis. d Rio Vaupe (14 Juli 1851, Natterer) Bremer Museum. Ganz ebenso. Ganz ebenso ein Exemplar vom Rio Napo (Collection Lawrense). ? Ecuador (Rio Napo), Bremer Museum, ganz ebenso; Schnabel mehr horngelb. Ein Exemplar von Porte Cabello, Venezuela (Polly) im Mus. Heine vollkommen übereinstimmend. Beide Geschlechter gleich gefärbt, was schon Castelnau angiebt. Sehr nahe mit tovi, Gml. verwandt, aber an den blauen Deck- federn der 1ten Schwingen, den blauen mittelsten Schwanzfedern , BROTOGERYS TUIPARA. 105 den grünen unteren Flügeldecken und dem dunklen Schnabel, sehr leicht kenntlich. Diese hübsche Art, welche bereits Johann Natterer aus Brasilien ‚(vom Rio Icarare und Rio Vaupe) an das Wiener Museum einsandte, wurde erst durch Deville bekannt gemacht, der sie bei der Missions- station Sarajacu am obern Amazonas erlangte und sehr ungenü- gend beschrieb. Noch unzureichender ist die Beschreibung von De Souance, der ein Exemplar aus Bolivia vor sich hatte. Auch von Ecuador (Collection Sclater) bekannt. Bartlett sammelte die Art in Ecuador (Nauta) und in Peru, am oberen und unteren Ucayali. Die Art hat also eine weite Verbreitung, von Bolivia bis in die nördlichen Theile Süd-Amerikas, Ecuador und Venezuela. Ueber die Lebensweise ist nichts bekannt. Nach meinem Dafürhalten können die bisherigen Zweifel über die Abbildung in den Pl. enl. 190. fig. 1, mit der Entdeckung dieser Art als gelöst zu betrachten sein, obwohl im Text sicherlich der €. tovi, Gml. gemeint ist. Bekanntlich sind die Meinungen der Gelehrten in Betreff dieser Abbildung sehr getheilt und während sie Wagler sogar für Con. tuipara hält, bezieht sie Burmeister nur auf ein entstelltes Individuum dieser Art. Meist ist man jedoch geneigt sie auf C. tovi, Gml. zu deuten, der sieh aber durch die braunen Schulterfedern sehr auszeichnet. Somit erscheint die Auflö- sung mit Con. jugularis, Dev. am meisten gerechtfertigt. _ Auch Levaillants Abbildung t. 59 kann wohl nur diese Art vorstellen , obschon sie bisher immer für C. tuipara gehalten wurde. Sonder- barer Weise scheint Müller, dessen Werke wohl den meisten Orni- thologen unbekannt sein werden und den Cassin neuerdings zu Ehren zu bringen sich bemüht, unter seinem Ps. jugularis eben- falls diese Art zu verstehen, da sie wahrscheinlich auf der Figur pl. enl. 190. f. 1 beruht. Indess eitirt Cassin auch Ps. flavigula, Bodd. hierher, der sich auf ©. galgulus, Linne bezieht. (110.) 8. Brotogerys tuipara !), (Gml.). — Der orangeflügelige Schmalschnabelsiltich. Psittacus tuipara, Gml., 5. N. (1788) p. 548. — Psittacula 1) Name dieses Papageis bei den Tupinambas Brasiliens. 104 BROTOGERYS TUIPARA. brasiliensis erythrocephala, Brisson, Om. IV (1760) p- 585. N°.832. — Tuipara septima species, Maregr., Hist. rer. nat. Bras. Libr. IX (1648) p. 206. — Ned fronted Parrot, Latham, Gen. Syn. I. p. 508. N°. 115. — id., Gen. Hist. II. p- 261. — id., Psitt. tuipara, Ind. Orn. p. 129. N®. 141. — Bechst., Kurze Ueb. p. 104. — Vieill., Enc. Meth. p. 1402. — Psittacus sosove, Kuhl, Consp. p. 27. — Bechst., Kurze Ueb. p. 86. — Voigt, Curv., Vebers. (1851) p. 755. — Psitt. calthopticus, Vieillot, Nouv. Diet. XXV. p. 569. — id., Enc. Meth. p. 1402. — Psittacula chrysoptera, Lesson, Tr. d’Orn. p.205. — Sittace tuipara, Wagl., Mon. p. 635. — Conurus tuipara, G. R. Gray, Gen. of B. II. N®. 51. — Schomb., Guiana , II. p. 727. -— Conurus chrysopterus, Burm., Syst. Ueb. (1856) p. 174 (Note). — Psittovius tui- para, Bp., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 151. — id., Naum. 1856. — Souance, Rev. et Mag. Zool. (1856) p. 64. — Bro- togeris aurifrons, Cassin, Journ. Acad. Phil. III (1855) p- 155. pl. XIV. fig. 2. — Brotogerys tuipara et notatus, Scelater, Cat. Am. B. (1862) p. 352. N®. 2098 et 2099. — Conurus tuipara, G. R. Gray, List Psitt. (1859) p. 46. — Psittaculus tuipara, Schlegel, Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 28. — ? La Perruche a tache souci (male), Levaill., Perr. t.58 (fig. inaccur.). ? Jüngerer Vogel! Ohne orangen Kinntleck und Stirnrand; die ersten 3 Schwingen 2ter Ordnung und Deckfedern der 1ten Schwingen orangefarben. Psittacus ehrysopterus, Linne, S. N. p. 149. — Edwards, Glean. vol. VI (1760) pl. 293. fig. 2. — Psittacula alis de- auratis, Briss., Orn. App. p. 150. N®. 97. — Golden winged Parrakeet, Lath., Gen. Syn. I. p. 509. — id., Gen. Hist. II. p. 261. — Buff, Hist. Dis. VI. p. 170. — Psittacus chry- sopterus, Gml., S. N. p. 548. — Lath., Ind. Orn. p. 129. — Bechst., Kurze Ueb. p. 85. — Vieill., Enc. Meth. p. 1404. — Psittacus cayennensis, Sws., Zool. Il. Heft I. pl. 11820. — Psittacus Vaillantii (Sws.), Isis (1821) p. 65. BROTOGERYS TUIPARA. 105 ? Varietät! Ohne orangen Kinnfleck; Deckfedern der 1ten Schwin- gen und obere Schwanzdecken gelb. Pl. enl. 456. fig. 2. — Psittacus cayenneus, Müll., S. N. Suppl. (1776) p. 81. — Psittacus notatus, Bodd., Tabl. des Pl. enl. d’Aub. (1783) p.27. — Psittacus sosove, Gml., S.N. p- 552. N°. 158. — Cayenne Parrakeet, Latham, Gen. Syn. 1. p- 520. N°. 150. — id., Gen. Hist. II. p. 276. — id., Psitt. sosove, Ind. Om. p. 154. — Bechst., Kurze Ueb. p. 86. — Aratinga sosove, Steph., Gen. Zool. XIV. p. 156. Tui-para, bei den Tupinambas (Marcgr.). Diagnosis: Grasgrün;; Scheitel bläulich verwaschen ; Kinnfleck und Deckfedern der Schwingen 1ter Ordnung hochorange ; meist ein schmaler braunröthlicher Stirnrand ; Basishälfte der Schwingen 1ter Ordnung dunkelblau. Prasina ; vertice obsolete cyanescente; macula menti et tectrici- bus alarum majoribus intense aurantiis ; fronte tenui brunneo- rubente ; dimidio remigum primorum basilari obscure cyaneo. Surinam (Museum von Nat. Art. Mag. zu Amsterdam). ad. Dun- Ein Ein kelgrasgrün, die Unterseite kaum heller; Vorderkopf malachit- grün; Hinterkopf meerbläulich verwaschen. Schmaler Stirnrand orangebräunlich. Schwingen 1ter Ordnung dunkelgrün, an Ba- sishälfte dunkelblau, auf Innenfahne nicht ganz bis zur Spitze schwarz. Deckfedern der lten Schwingen und Eckflügel hoch- orange, ebenso aber etwas blasser die Kinnfedern. Kleine untere Flügeldecken grün. Schwingenunterseite grünlichmeer- blau. Schwanzfedern an Innenfahne mit breiten orangegelben Saume, unterseits grün, etwas bläulich schimmernd. Schnabel und nackter Augenkreis hornweiss; Füsse und Krallen horn- bräunlich. Exemplar von Cayenne (Leidener Museum) ganz ebenso, aber der Stirnrand röthlichorange. d von Para (Sieber, Berliner Museum) vollkommen wie das Surinam Exemplar. Ebenso ist das Exemplar von Selater’s Br. notatus von Barra do Rio negro (Wall.), welches ich zu untersuchen Gelegenheit hatte. 106 BROTOGERYS TUIPARA, 2 Guiana (Schomburgk, Berliner Museum) ohne orangefarbenen Stirnrand und Kinnfleck, zeigt jedoch die Deckfedern der 1ten Schwingen ebenfalls dunkel orangefarben. Jüngerer Vogel aus Brasilien (Berliner Museum) ist besonders auf der Unterseite mehr gelblichgrün , die Deckfedern der Schwin- gen 1ter Ordnung sind grün und nur auf der einen Seite er- scheinen einige orangefarbene Federn am Eckflügel, dagegen sind Stirnrand und Kinn schon schön orangefarben. Ganz ebenso ist ein Exemplar in Sclater's Sammlung (Type seines Brot. tuipara) aus Brasilien, welches nur die 5 letzten der Deckfedern der Iten Schwingen orangefarben, die übrigen noch grün zeigt, also sehr deutlich ein Vogel im Uebergange. Ebenso ein Exemplar aus Demerara im Bremer Museum ; schmaler Stirnrand bräunlich; die Deckfedern der 1ten Schwingen ab- wechselnd orange und grün, die Federn des Eckflügels eben- falls orange mit grüner Aussenfahne. Ein alter Vogel von Surinam (Leidener Museum) (mit tief orange- farbenen Deckfedern und Kinnflleck, hat keine Spur einer Stirnbinde. Die genauen Beschreibungen obiger Exemplare werden den Beweis liefern, dass bei dieser Species mancherlei individuelle Abweichun- gen vorkommen. Namentlich beziehen sich dieselben auf das Fehlen oder Vorhandensein einer orangeröthlichen Stirnbinde und die grös- sere Ausdehnung von Orange auf den Deckfedern der 1ten Schwingen. Bei jüngeren Vögeln sind dieselben stets noch mit grünen Federn gemischt und am jungen Vogel, der leider noch nicht bekannt ist, werden sie ohne Zweifel noch gar kein Orange besitzen. Cassin’s Brot. aurifrons bezieht sich auf den Vogel mit orange- röthlichem Stirnrande und ist nicht im mindesten abweichend. Ebenso sind Sclater’s Brot. tuipara und notatus nur als Eine Species zu betrachten. Schon die älteren Auctoren scheinen den Vogel ohne orangefar- benen Kinnfleck gekannt zu haben und führen ihn als besondere Art an: ©. chrysopterus, Linne, wenigstens lässt Edwards’s Ab- bildung (pl. 295) am meisten darauf schliessen. BROTOGERYS CHRYSOSEMA. 107 ' Dagegen zeichnet sich die Abbildung in den Pl. enl. (456. fig. 2), auf die Boddaert seinen Psitt. notatus begründete, durch die gelben oberen Schwanzdecken ganz auffallend aus, und könnte am Ersten Ansprüche auf artliche Trennung machen. Indess ist ein solcher Vogel seither nicht wieder aufgefunden worden, und es ist daher möglich, dass er nur auf einem zufällig variirten Exemplare beruht. Ich habe die Synonymie dieser Art, ganz besonders critisch durchgegangen. Brot. tuipara ist von Brasilien bis Britisch-Guiana verbreitet. Schomburgk fand ihn hier in grossen Flügen überall häufig, be- sonders an den Küsten. Nach ihm soll er in Baumhöhlen 2—4 Eier legen und sich von den Blüthen der Erythrinen-Bäume nähren. Leider theilt Schomburgk in Betreff der Geschlechts-Verschiedenheit und jungen Vögel nichts mit. Naiterer erhielt die Art bei Para (December) und Barra (August). (111.) 9. Brotogerys chrysosema, (Natt.). — Der gelbflügelige Schmalschnabelsittich. Pl.18: Conurus chrysosema, Natt., MS. Cat. N°. 797. — Broto- gerys chrysosema, (Natterer), Sclater, Proc. Z. $. (1864) p- 298. — Psittaculus chrysosemus, Schl., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 28. Diagnosis: Ganz ähnlich dem Vorhergehenden, aber der Stirnrand gelblich, und die Deckfedern der Schwingen 1ter Ordnung leb- haft gelb (nicht orange). Praecedenti simillima at fronte flavida; tectricibus majoribus flavissimis (haud aurantiis). Brasilien (Cachoeira das Pederneiras), Type von Natterer im Bremer Museum. ?. Oberseite dunkelgrasgrün,, Kopfseiten und die un- teren Theile mehr gelbgrün ; Oberkopf etwas meerbläulich an- geflogen ; Stirnrand orange; Stirn und Zügel gelb verwaschen. Ein grosser Kinnfleck hochorange. Schwingen 1ter Ordnung indigoblau, das Enddrittel und ein Saum längs Aussenfahne grün, auf Innenfahne mehr schwärzlich. Schwingen 2ter Ord- 108 BROTOGERYS TUI. nung grün, nur auf Schaftmitte tiefblau, welches gegen die hinteren Federn zu fast ganz verschwindet. Deckfedern der Schwingen 1ter Ordnung glänzend goldgelb. Eckflügel und untere Flügeldecken grün. Schwingen unterseits grünlichmeer- blau. Schwanzfedern an Innenfahne schmal gelb gesäumt, unterseits glänzend grün ; die 2 mittelsten oberseits längs Schaft- mitte blau verwaschen. Schnabel und nackter Augenkreis horn- weiss; Füsse und Krallen blass hornbräunlich. Der besonders freundlichen Theilnahme des Herrn A. von Pelzeln, verdankte ich die Mittheilung dieser Art, eine der wenigen, die unter dem immensen, von Natterer gesammelten Schätzen, noch Novität geblieben war. Er sammelte den interessanten Vogel im nördlichen Brasilien, am Rio Madeira und bei Cachoeira das Peder- neiras am Rio Madeira, bereits 1829 im October. Im Allgemeinen ähnelt die Art vollkommen dem tuipara, nur etwas lebhafter grün gefärbt, Stirn und Zügel gelb verwaschen, der orange Kinnfleck grösser, die 2 mittelsten Schwanzfedern etwas bläulich verwaschen, auf der Schaftmitte der Schwingen 2ter Ord- nung tiefblau und die Deckfedern der Schwingen Iter Ordnung nicht orangefarben sondern lebhaft goldgelb. Das letztere Kennzeichen ist besonders characteristisch und zur specifischen Sonderung vollkommen genügend. Die beigegebene Abbildung nach einem typischen Exemplare Nat- terer’s, welches ich durch Tausch vom Wiener Museum für unseres gewann, wird Jeden von der Artselbstständigkeit dieses Papageis überzeugen. (112.) 10. Brotogerys tui, (Gml.). — Der gelbköpfige Schmalschnabelsittich. Psittacus tui, Gml, S. N. (1788) p. 552. — Psittacula bra- siliensis iceterocephalus, Briss., Orn. IV (1760) p.598. — Tui quarta species, Maregr., Hist. Bras. Libr. IX. p. 206. — Psittacus St. Thomae, Müller, S. N. Suppl. (1776) p. 81. — Pl. enl. 456. fig. 1 (fig. bon.). — Tovi a tete d’or, Buff, Hist. nat. Ois. VI. p. 284. — Gold headed Parrakeet , Latham , Syn. I. BROTOGERYS TUI. 109 p- 521. — id., Gen. Hist. II. p. 277, — Psittacus passe- rinus, Boddaert, Tabl. des Pl. enl. d’Aub. (1783) p. 27. — Psittacus tovi, Lath., Ind. Orn. p. 154. — Bechst., Kurze Ueb. p. 86. — Kuhl, Consp. p. 58. — Vieillot, Ene. Meth. p.1410. — Psittacula tui, Less., Tr. d’Orn. (1851) p.205. — Sittace tui, Wagler, Mon. p. 654. — Psitt. tui, Voigt, Cuvier, Ueb. (1831) p. 745. — Psittaculus tui, Spix, av. Bras. p. 59. — Brehm, Mon. d. Pap. t.35 (nach Levaill.). — Conurus tui, G. R. Gray, Gen. of B. II. N°.50. — Psit- tacula tui, Steph., Gen. Zool. XIV. p. 141. — Brotoge- rys tui, Bonap., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 151. — id., Psittovius tui, Naum. (1856) Heft IV. — Conurus tui, Burm., Syst. Ueb. (1856) p. 174 (Note). — Conurus tui et Cassini, G.R. Gray, List Psitt. (1859) p. 47. N°. 65 et 64. — Brotogerys tui, Sclater, Cat. Am. B. (1862) p. 552. — Psittaculus tui, Schl., Mus. P. B. Psitt. (1864) p.29. — La Perruche tui, Levaill., Perr., t. 70 (fig. med.). Tui, Eingeborne Brasiliens (Marcgr.). Diagnosis: Grasgrün ; Unterseite‘ und obere Schwanzdecken in’s leb- haft Gelbgrüne ; Vorderkopf und Strich auf Ohrgegend hochgelb. Prasina ; latere inferiore caudaeque tectricibus inferioribus in- tense flavo-virescentibus ; sincipite striaque parotica luteis. Brasilien (Leidener Museum). 4. Schön grasgrün, auf Deckfedern und Mantel etwas olivengrün verwaschen; Schwingen und Schwanz dunkler grasgrün. Kinn und alle übrigen unteren Theile, nebst den unteren Flügeldecken, oberen Schwanzdecken und Bürzel lebhaft hell gelbgrün. Vorderkopf, Zügel und ein schmaler Strich auf Ohrgegend citronengelb. Schwingen an Innenfahne breit schwärzlich gerandet; die ersten Schwingen an Aussenfahne ganz schmal gelb gesäumt. Unterseite der Schwingen düster dunkelgrün, an Aussenfahne schwärzlich. Die Deckfedern der ten Schwingen ganz schwach bläulich an- sehaucht. Innenfahne der Schwanzfedern und diese unterseits lebhaft grüngelb. Schnabel dunkelbraun ; Füsse und Krallen hell hornfahl ; Iris braun (Lond. Zool. Garten). BROTOGERYS TUI, 110 Ebenso ein Exemplar von Bolivia in Scelater’s Collection. Type von €. Cassini, Geschlechter sollen nicht verschieden sein. Die Abbildung Levaillant’s zeigt den Vogel viel zu dunkel grün. Ueber diese schon seit so früher Zeit bekannte Art, Dagegen kennen wir die Verbreitung, Gray (vom Rio Javarri) im Britisch-Museum zeigt keinen Unterschied. Exemplare von Para (Brasilien) im Berliner Museum (durch Sieber) ganz gleich. fehlen alle Nachrichten bezüglich der Lebensweise. welche sehr ausgedehnt ist, besser. Die Art findet sich von Bolivia (Coll. Selater) bis in’s nördliche Brasilien, zukommen, noch weniger auf St. Thome (West-Indien) wie Buffon angiebt. Nalterer sammelte Br. tui am Rio Mamord (August) Barra und Cachoeira Guajara guacu (im August). Im Br Aus Eeuador (Nauta) durch Bartlett. Mittelste Flügel. | Schw.- feder. tovi, Gmelin. 4-4" zllllglı gen » gi! I g' gi » AN Ba OU PA Jugularis, Dey, |4'' gl » A 1 g! » Au el g'! DA » A Be g'! le tuipara, Gmelin.\4’ 1" glg » al Gy 9! PH » Au Ga) 9 Su Aeuss. Schw.- feder. RK la) Fi 6 118 1% Th 1 1 le 10. Tu Firste. ae m I Höhe d. Ober- schnab. Art anal 17 ım a [2 | Höhe d. ganzen Schnab. ill zig gli RL (U Bj, 6, 7 1m 7 1/10 in Bu (ohne Nagel.) Aeuss. | Innere Vord- |Hinter- zehe. | zehe. GL SAH! 1/10 | 7 a gt 31) m 2 GR ii zen gıy,n a [22 uß 8 4, scheint aber nicht in Guiana vor- ‚ also an den Grenzen Bolivias, bei Borba (Februar) , itisch-Museum vom Rio-Javarriı am oberen Amazonas. Leidener Museum. Neu-Granada, Bremer Museum. Bogota, Collection Schaufuss. Quito, Leidener Museum. 2 Ecuador, Bremer Museum. d Brasilien (Natt.), Bremer Museum. ad. Rio-Napo, Collection Lawrence. d' Surinam, Amsterdamer Museum. » Leidener Museum. Rio-negro (notatus) , Collection Selater. 111 BOLBORRHYNCHUS. (ohne Mittelste) Acuss. Höhe d.|Höhe d. Aeuss. Flügel. | Schw.- | Schw.- | Firste. | Ober- | ganzen | Tarse. | Vord- feder. | feder. schnab. | schnab. zehe. tuipara, Gmelin. All 6" 9! Gudll Ed Pay AL m! 6" ua. » ai nun! g' 6''' IK 104. Allan Aue! un g. Sul » A Hu gi Bu 31," Allan ! ill! chrysosema, Natt. A gu! g'! TNuL Bir on Bun e But Allg" u » 4 6 y'' 6" 1 Dan mul 3 6 GYRUU Sübl Ku Gmelin. Sn Du 2, 1 an De slh,, I 5 it I m x n; > 2 Im Eh L 3)/a % ı1t1 5/2 U » 4 1 RE 51a 6 Br! Kralle). Innere Hinter- zehe. q’" gilt gi 1 100 3, Brasilien (tuipara), Collection Selater. » Bremer Museum. Demerara, » » Brasilien (nach von Pelzeln). 2 » (Natt.) Bremer Museum. » Leidener Museum. » Collection Sclater. Rio-Javarri (Type von Cassini, Gray). 12. Genus, Bolborrhynchus !), Bonaparte. — Dickschnabelsittich. Psittacus (part.), Gmelin, $. N. (1788). — Psittacus, Sectio II. Conurus, Subdivis. IH. Kuhl, Consp. (1820) p. 6. — Conurus (sous-genre) 3° Race, Lesson, Tr. d’Orn. (1831) p. 212. — Sittace et Tri- choglossus (part.), Wagler, Mon. 1852. — Arara, d’Orb. voy. — Conurus (part.), G. R. Gray, Gen. of B. I. — Conurus (part.), Bonap., Consp. av. I (1850) p.2. — Myiopsitta(!) Bp., Rev. et Mag. Z. 1854. — id., Naum. 1856. — Myiopsitta et Bolborrhynchus, Bp., Compt. Rend. 1857. — Conurus (part.), G.R.Gray, List Psitt. 1859. — Conurus, Sub. Gen. Myiopsitta, Sel., Cat. Am. B. (1862) p. 550. — Bolborrhynchus, Souance, Icon. Perr. — Con. (part.), Schl., Mus. P. B. Psitt. 1864, 1) Da es sich hier um die Characterisirung eines Genus handelt, so bleibt die Auswahl der durch Bonaparte schon im Voraus gebildeten Namen frei. Weil, Myiopsitta(!), obwohl es die Priorität für sich hat, ebenso sinnlos als falsch gebildet ist, indem logisch sich ein Fliegenpapagei nicht wohl denken lässt, ebenso wie grammaticalisch die Endung psitta, bei den Alten nur als Interjection gebräuchlich, nicht statthaft ist, so benutze ich die etwas spätere Benennung »Bolborrhynehus”, von RoAßög, Zwiebel, und güyxos, Schnabel, also Zwiebelschnabel, was figürlich auf die sonderbare Gestalt desselben recht passt. 112 BOLBORRHYNCHUS. Diagnosis: Schnabel dick, abgerundet, höher als lang, mit kurzer stumpfer Spitze; Dillenkante sehr breit, abgerundet. Nackter Augenkreis kaum sichtbar. Flügel länger als Schwanz. Schwanz abgestuft. Flügel- und Schwanzunterseite bläulich. Rostrum crassum lateribus rotundatis, longius quam altius apice brevi obtuso, gonate latissimo rotundato. Annulus orbitalis fere nullus. Alae cauda longiores. Cauda gradata. Alae caudaque subtus cyanescentes. Beschreibung. Schnabel sehr kräftig, dick, kurz, höher als lang, stark abgerundet, daher die Seiten bauchig erweitert, ebenso der Rücken abgerundet und ganz ohne Längsrinne. Die Spitze des Oberschnabels kurz, sehr breit und stumpf, vor derselben ein stumpfer Zahnausschnitt. Der Unterschnabel hoch; die Dil- lenkante breit, abgerundet, vor der abgestutzten Spitze eine sanfte Ausbuchtung. Deutliche Feilkerben auf der unteren Fläche der Oberschnabelspitze. Nasenlöcher klein, frei, mit wulstig aufgetriebenen Rändern, selten (wie bei Conurus) nahe den Stirnfedern versteckt. Zügel befiedert ; der nackte Augenkreis kaum bemerkbar. Flügel lang (fast ganz wie bei Palaeornis); die Schwingen am Ende spitz; die ersten drei fast gleich lang; nur die 2te und 5te an Aussenfahne etwas ausgeschnitten. 10 Hand- und Arm- schwingen (monacha und aymara; bei aurifrons fand ich nur 9 Armschwingen). Schwanz keilförmig-abgestuft (wie bei Conurus). Füsse kurz, kräftig. Gefieder weich. Färbung wenig lebhaft; grün, mit Gelb und Grau. Gestalt. Kleinere Arten von Staar- bis Drosselgrösse. Ueber den Bau der Zunge und das Scelet konnte ich mir keine Belehrung verschaffen. Die erstere ist ohne Zweifel glatt wie bei Conurus. Blanchard fand B. murinus osteologisch ganz mit Gonurus übereinstimmend. Die Kennzeichen, welche diese kleine Gruppe auszeichnen, schei- BOLBORRHYNCHUS. t15 nen mir so wichtig, dass sie keineswegs denen von Conurus gleich- zustellen sind. Die kurze gedrungene Schnabelform ist gänzlich von Conurus verschieden, und hat am meisten Aehnlichkeit mit Euphema. Ebenso (bei den meisten Arten) die Bildung der Nasenlöcher mit wulstigen Rändern, die bei Conurus nie vorkommt. Ausserdem sind die Schwingenverhältnisse andere, und auch die Färbung bietet Ab- weichungen, denn eine bläuliche Schwingen- und Schwanzunterseite zeigt sich bei keiner der langschwänzigen amerikanischen Papageien. Die Verbreitung dieses Genus umfasst vorzüglich die Länder des westlichen, südlichen und mittleren Theiles Süd-Amerikas, also die La Plata-Staaten, Uruguay, Paraguay, (wahrscheinlich das südlichste Brasilien) Bolivia und Peru; vielleicht auch das südliche Chile. Nur Eine Art bewohnt Guatemala, Mexico und wie es scheint auch Venezuela. In den übrigen Ländergebieten Süd-Amerikas sind aber, soweit unsere Kenntnisse reichen, bis jetzt noch keine Vertreter des Genus gefunden worden. Nur von den wenigsten Arten haben wir eine genauere Kunde ihrer Lebensweise. Wie die meisten Papageien scheinen sie gesellig zu leben, sich von Früchten und Sämereien zu nähren, in Baum- höhlen zu nisten und weisse Eier zu legen. Nur B. monachus macht in ihrem Brutgeschäft eine Ausnahme, wie überhaupt von allen Papageien, indem sie gemeinschaftlich ein grosses, freistehen- des Nest baut. Uebrigens leben die Arten dieser Gattung sehr zärt- lich paarweis zusammen und sind beliebte Stubenvögel. Einige Arten (rubrirostris, aymara, Dorbignyi) scheinen durchaus Gebirgsvögel zu sein und alle kommen noch auf ansehn- lichen Höhen vor. Die Geschlechter sind nicht verschieden ; nur bei aurifrons soll das 2 einfarbig grün sein. Ob es dieses Kleid aber stets behält ist noch nicht erwiesen. Die Jungen sind meist von den Alten wenig verschieden. Merkwürdig ist B. lineolatus wegen der Fleckenzeichnung. Von den 7 Species, welche ich sämmtlich untersuchte, scheint mir nur Dorbignyi noch nicht völlig gesichert. 114 BOLBORRHYNCHUS MONACHUS. Diagnostischer Schlüssel zu Bolborrhynchus. Genus Myiopsitta et Bolborhynchus bei Bonaparte. l. monachus, Boddaert. oo . Luchsi, mihi. 3. aymara, d’Orbigny. 4. rubrirostris, Burm. 5. aurifrons, Lesson. 6. Dorbignyi, Bonap. 7. lineolatus, Cass. Grasgrün; Vorderkopf, Kopfseiten, Kropf und Brust grau, auf letzteren Theilen mit hellen @uerlinien; untere Flügeldecken grün. Wie Vorige; aber ohne helle Querlinien auf Kropf und Brust und untere Flügeldecken gelb. Grasgrün: Kopf und Backen braun ; Kehle und Kropf grau. Grasgrün; Kehle und Brust blaulichgraugrün. Grün; Stirn Backen und Unterseite gelb; 9 grün, Unterseite heller. Wie 2 des Vorigen, aber bedeutend grösser. Grasgrün; Federn auf Bürzel. Schenkel, obern und untern Schwanzdecken mit schwarzen Endflecken; am Unterarm ein schwarzer Fleck. (Bolborhynchus Bp.). (115.) 1. Bolborrhynchus monachus (Boddaert). — Der grau- köpfige Dickschnabelsittich. Psittacus monachus, Bodd., Tabl. de Pl. enl. d’Aub. (1785) p. 48. — Pl. enl. 768 (fig. accur.). — Grey breasied Parrakeet, Latham , Syn. I, p. 247. — id., Gen. Hist. II. p. 172. — id., Widow Parrakeet, p. 192. — Ps. murinus, Gml., S.N. (1788) p. 527. — Lath., Ind. Orn. p. 101. — Bechst., Lath., Ueb. p. 78. — Kuhl, Consp. p. 28. — Viudita Azar. Apunt., Hist. nat. Parag. I (1803) N°. 282. — La jeune Veuve, Azar. voy. Edit. Sonn. (1809) p. 68. — Ps. murinus, Vieill., Enc. Meth. p. 1401. — id., Ps. cinereicollis, Nouv. Diet. XXV. p- 565. — id., Ene. Meth. p. 1599. — id., Ps. Cotorra, N. Diet. p. sp. — id., Enc. M. p. 1596. — Ps. marinus, Voigt, Cuv., Uebers. 18531. p. 755. — Ps. murinus, Hahn, Orn. Atlas. Pap. p. 62. — (on. murinus, Less., Tr. d’Orn. (1851) p. 212. — Ps. murinus, Sws., Zool. Illust. vol. II (1822) pl.89. — Isis (1829) p. 999. — Wagl., Mon. p. 741 (av. dub.). — id., Sittace canicollis, p. 640. — id., Sittace murina, p. 658 (abs. deser. av. jun.). — Thienem. Fortpflg. d. ges. Vög, (1852) p. 76 et 72 (Note) — Con, monachus, BOLBORRHYNCHUS MONACHUS. 115 calito et canicollis, G. R. Gray, Gen. of B. II. N°. 25, 40 et 45. — Darwin, Reise. I (1844) p. 158. — Gould, Zool. of Beagle. II. Birds, p. 112. — Perruche, Pernet voy. I. p. 512. — Con. griseicollis, (Desm.) Casteln. Exped. l’Am. du Sud (1855) p. 16. — Hartlaub, Cab. J. f. Orn. (1857) p. 42. — Myiopsitta murina et canicollis, Bonap., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 150. — Souance, Rev. et Mag. (1856) p. 65. — Con. murinus, Burm., Syst. Ueb. (1856) p. 171. — id., Reise durch die La Plata Staaten, vol. II (1861) p.107 et 441. — Con. monachus, cealita et canicollis, G. R. Gray, List Psitt. (1859) p. 43. — C. calita et monachus, Sel., Cat. Am. B. (1862) p. 550. — Psittaca calita, Jard. et Selb., Ill. of Orn. pl. 82 (fig. pess.). — Myiopsitta calita, Bp., Rev. (1854) p. 151. — Souance, Rev. (1856) p. 65. — Con. monachus et calita, Schl., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 15 et16.— La Perruche souris, Levaillant, Perr.t.58 (fig. med.). ?? Grün , unten aschgrau. Psitt. ch'oraeus, Gml., S. N. p. 557 (ex Molina, Chil.). — Chili Parrot, Lath., Syn. Suppl. II. p. 93. — id., Gen. Hist. II. p- 220. — id., Ps. choraeus, Ind. Orn. p. 112. — Bechst., Kurze Ueb. p. 91. — Kuhl, Consp. p. 95. — Vieill,, Enc. p. 1575. Cotorra, in Paraguay (Azara). — Calita, La Plata-Staaten (Bur- meister). — Periquito do Pantanal, bei Albuquerque (Cas- telnau). Diagnosis: Grasgrün; Vorderkopf, Backen, Kehle, Kropf und Brust grau, auf Kehle und Kropf mit deutlichen hellen fahlen Endsäumen ; untere Flügeldecken grün. Prasinus ; sincipite, genis, gula guttureque griseis; plumis gulae gutturisque distinete dilutius gilvo-limbatis ; teetrieibus alarum inferioribus viridibus. Brasilien (Leidener Museum). Ad. Schön grasgrün, der Mantel blass olivenbräunlichgrau verwaschen. Stirn, Vorderkopf, Zügel, Backen bis Brust hellgrau, schwach bräunlich verwaschen. Die Federn des Kropfes mehr bräunlich, mit schmalen grau- lichfahlen Endsäumen, wodurch hier @Querlinien entstehen. 5*+ 116 BOLBORRHYNCHUS MONACHUS. Unterbrust und Bauch einfarbig hellgrau, ganz schwach gelb- lichfahl verwaschen. Unterbauch, Schenkel, After und untere Schwanzdecken heller gelbgrün. Eckflügel und Schwingen 1ter Ordnung indigoblau, an Aussenfahne grün gerandet, an Innen- fahne breit schwärzlich. Deckfedern der Iten Schwingen und die Schwingen 2ter Ordnung (mit Ausnahme der letzten grünen) “dunkler indigoblau. Untere kleine Flügeldecken grün, die grössten und die Schwingen unterseits dunkelmeerblau, grünlich verwaschen. Schwanzfedern an Innenfahne hell grünlich, unter- seits grünlichmeerblau, mit gelbgrünem Rande an Innenfahne. Schnabel hornfahlbräunlich ; Füsse grauschwarz ; Krallen hell- braun. Im Leben der Schnabel gelblichgrau, die Füsse bräunlich- orau, die Iris braun (Zoolog. Garten zu Amsterdam). — Ein Exemplar im Hamburger Zoolog. Garten hatte ebenfalls braune Iris, aber einen fleischfarben-bräunlichen Schnabel. — Schna- bel fleischbräunlich ; Füsse grau; Iris dunkelbraun (Dresdener Zoolog. Garten). Ein Exemplar im Britisch-Museum (s.n. calita, Jard.) aus Bolivia, ist etwas kleiner und hat sehr deutliche helle Endsäume auf den bräunlichgrauen Kopfledern. Ebenso ein Exemplar (s. n. calita, auct. Schlegel) im Leidener Museum. Ein anderes Exemplar im Britisch-Museum (s. n. calita) aus Bra- silien stimmt in allen Stücken mit dem zuerst beschriebenem Vogel überein. Ebenso ein Exemplar von Montevideo im Museum Heine. Ein Exemplar in Sclater’s Collection (s. n. calita) aus Bolivia ist von der gewöhnlichen zuerst beschriebenen Form gar nicht zu unterscheiden ; die Unterseite zieht sehr deutlich in’s Gelblich- graue, der Rücken in’s Olivenbräunlichgrüne. Ein Exemplar im Bremer Museum hat nur den Vorderkopf bis hinter’s Auge bräunlichgrau, ganz schwach grünlich verwaschen und scheint ein jüngerer Vogel zu sein. Geschlechter nicht verschieden (Azara). BOLBORRHYNCHUS MONACHUS. 117 Eine Trennung in 2 Species (monachus et calita) muss ich für gänzlich unhaltbar erklären, nachdem ich ein ziemliches Material mit genauer Angabe der Localitäten, in London untersuchen konnte. Nach den beiden Exemplaren im Leidener Museum hielt ich an- fänglich den C. calita, Jard. allerdings für eine wohlbegründete Art. Meine Gründe dafür waren hauptsächlich die geringere Grösse des einen Exemplars, denn in der Färbung konnte ich nur fol- gende, ganz leichte Unterschiede bemerken : »der Mantel erschien mir bei diesem Individuum deutlicher olivenbraun angeflogen, der gelbfahle Anflug auf Unterbauch war kaum bemerkbar und die Federn des Oberkopfes zeigten deutlichere hellfahle Endsäume’’. Jedoch muss ich nochmals darauf zurückkommen, dass ich damals nur 2 Exemplare vor mir hatte und erst später bei Benutzung eines grösseren Materials zu der festen Ueberzeugung gelangte, dass alle diese leichten Unterschiede in der Färbung nur individueller Natur seien. Inzwischen lässt es sich nicht läugnen, dass bezüglich der Maass- verhältnisse grosse Differencen bestehen (in der Flügellänge beträgt es 1”), allein dieselben sind nicht constant, wie die beiliegenden Maasse genügend beweisen, und so musste ich mich entschliessen den C. calita, Jard. als Art fallen zu lassen. Nach Einsicht der Jar- din’schen Abbildung und Beschreibung blieben mir gar keine Zwei- fel, dass sich beide nur auf B. monachus beziehen. Die Abbil- dung ist aber sehr schlecht und zeigt ein deutlich markirtes graues Halsband am Hinterhalse. Die Beschreibung (ohne Maasse) von Jardine passt dagegen vollkommen auf monachus, Bodd. Es ist noch bemerkenswerth,, dass bisher Niemand eine genaue Auseinan- dersetzung der beiden Arten gegeben hat, sondern dass nur immer Jardine nachgeschrieben wurde. Auch De Souance’s Angaben sind gänzlich unzureichend. Dennoch behauptet er 2 Formen, eine westliche Rasse den C. calita und eine südöstliche C. monacha. Professor Schlegel ist ebenfalls nur durch die Grössenunterschiede der 3 Exemplare des Leidener Museums bestochen worden, wenn er C. calita als Art anführt, die er nur mit den Worten charac- terisirtt: »ganz wie monachus, aber minder gross”. Nach ihm käme auch calita vom Amazonenstrome, wofür ich indess nirgends 118 BOLBORRHYNCHUS MNMONACHUS. einen Nachweis finde. Natterer der diese Gegenden so lange besuchte und dem kaum ein Papagei entgangen sein dürfte, hat die Art überhaupt nicht gefunden. Das Exemplar im Leidener Museum, angeblich vom Maranon, war früher mit »Brasilien’’ etiquettirt. Auch sonst liegen nirgends Nachrichten über das Vorkommen der Art so weit nördlich vor. Sehr mit Unrecht wird Levaillants »La Perruche a joue grise” (t. 67), auf welchen Bechstein seinen Psittacus buccalis begründete, mit hierher gezogen. Ein Blick auf die Abbildung zeigt uns sofort, dass dies nicht möglich ist, denn sie stellt einen viel kleineren Vogel dar, mit rothem Innensaum der letzten Schwingen 2ter Ordnung. Psitt. choraeus, eine nicht mehr aufgefundene, völlig dunkle Art von Gmelin, aus Molina geschöpft,, ist nach der laconischen Be- schreibung zu urtheilen am besten mit B. monachus zu vereinigen. Wagler’s Sittace canicollis beruht lediglich auf der sehr mangelhaften Beschreibung, welche Swainson von seinem Ps. mu- rinus giebt und in welcher er die grauen Theile » bläulichgrau” nennt, eine Verwechselung des Farbenterminus, wie sie bei Swain- son zuweilen vorkommt. Die beste Abbildung dieser Art ist die von Hahn; die Levaillant- sche lässt viel zu wünschen übrig. Die Verbreitung von B. monachus erstreckt sich nur über Para- güay (Azara), Uruguay (Sello, Darwin), die La Plata-Staaten (Bur- meister), Bolivia (Brydges) und Matto grosso (Villa Maria), also den westlichen Theil des südlichen Süd-Amerikas. Wahrscheinlich kommt die Art auch im südlichsten Brasilien vor, wie Burmeister behaup- tet, im östlichen und mittleren Theile fehlt sie jedoch entschieden. Weder der Prinz zu Wied noch Natterer haben sie auf ihren Reisen angetroffen, noch weniger ist sie durch Reisende vom Maranon nachgewiesen, von woher Professor Schlegel ein Exemplar (s. n. calita) im Catalog des Leidener Museums anführt, indess ohne Angabe des Sammlers. | Durch d’Azara, dem trefllichen Beobachter der Thierwelt Para- ouays, erhielten wir die ersten Nachrichten über den Cotora, wie dieser Papagei in der Landessprache heisst. BOLBORRHYNCHUS MONACHUS. 119 Er giebt ihm den Beinamen »junge Wittwe”, desshalb, weil kein Papagei ein so zierliches und coquettes Betragen habe als die- ser. Für den Käfig sei er daher ein sehr zu empfehlender Vogel. Man muss aber zwei zusammenhalten, die dann fortwährend mit- einander kosen und sich auch leicht zur Fortpflanzung bringen lassen. Die interessantesten Nachrichten sind aber die, welche d’Azara über die höchst eigenthümliche, unter allen Papageien einzig da- stehende Nistweise giebt. B. monachus baut nämlich freistehende , wirkliche Nester aus stachligen Zweigen auf Bäume. Diese Nester mi sind sehr gross, oft 5!/,‘ im Durchmesser, oben bedeckt, innen mit Gräsern ausgepolstert und haben zur Seite ein Eingangsloch. Oft befinden sich mehrere Nester auf einem Baume. Ein solches Nest wird von mehreren Weibchen zusammen benutzt, von denen jedes 5—4 weisse Eier legt. Die Jungen gleichen vollkommen den Alten. Eine Beschreibung der Eier giebt Thienemann, nach Exemplaren die im Wiener Museum aufbewahrt werden und jedenfalls echt sind, da sie in der Gefangenschaft gelegt wurden. Die Länge be- trägt 1” !/,”, Breite 9°”; Länge 1” 3],”', Breite 9°/,”’. Ein Ei wel- ches er als von Ps. murinus(?) herstammend aus Brasilien (!) er- hielt, hatte eine sehr zarte Schale und glich ganz dem von C. pavua; nur waren die Poren grösser. Länge 1 ?/,", Breite 9'/,”. (Es ist jedenfalls ein Druckfehler wenn die Länge auf 11’ 3/,”’ an- gegeben wird). Thienemann bezweifelt übrigens noch die Richtigkeit der Beob- achtungen von Azara in Betreff des Nestbaues und spricht die Ver- muthung aus, dass hier nur eine Verwechselung mit den Neste von Anabates rufifrons stattgefunden haben möge. Allein ihm waren damals noch nicht die neueren Bestättigungen über den Nest- bau dieses Papagei’s bekannt, welche seitdem durch Castelnau, Darwin und Burmeister veröffentlicht wurden und die ich hier fol- gen lasse. Der erstere bekannte Reisende sagt nämlich Hist. du voyage, t. Il: »wir stiessen bei Villa Maria in den Sümpfen von Xarayas 120 BOLBORRHYNCHUS MONACHUS. auf ein enormes Nest, aus kleinen Holzstücken construirt und mit 4—5 Oefinungen versehen, welches bewohnt war von einem zahl- reichen Fluge des kleinen hübschen Papageis mit grauem Bauche, welchen man in den Sümpfen findet und der bei den Bewohnern von Albuquerque unter dem Namen Periquito do pantanal be- kannt ist.” Auch die interessante Stelle aus Burmeisters Reise lasse ich hier wörtlich folgen. »In Ermangelung anderer nützlicherer Beschäftigung betrachtete ich einzelne, hohe, blattleere Bäume, die ich für ab- gestorben halten musste, an denen grosse Ballen ineinandergefilz- ten Strauchwerkes, Stroh oder Reiser hingen und deren Ursprung und Bedeutung ich mir nicht recht erklären konnte, denn für Vo- gelnester waren sie offenbar zu gross, auch zu freihängend ange- bracht. Aber meine Begleiter behaupteten dass es dennoch Vogel- nester seien und zwar die Bauten des grünen Papageis mit grauer Kehle (Conurus murinus), den man im Lande Calita nennt; der Vogel habe die Gewohnheit sein Nest gesellig anzulegen und darum erscheinen die Gebäude so umfangreich. Bald sah ich die Vögel paarweis ab- und zufliegen.” Diese Beobachtung wurde gemacht auf der Tour von San Antonio nach Boqueron in den La Plata-Staaten. Darwin erwähnt ebenfalls der umfangreichen Nester dieses Papa- geis, welche er oft in den Bäumen der Inseln des Parana zu sehen bekam und sagt: »eine Anzahl von Nestern sind so dicht zusam- men, dass sie eine grosse Masse von Reisern bilden.’ Nach Darwin ist der grauköpfige Dickschnabelsittich eine Kieipe Erscheinung in der Banda oriental, und die zahlreichen Flüge des- selben werden den Maisfeldern sehr nachtheilig. Es wurde Darwin versichert, dass in Einem Jahre bei Colonia del Sacramiento , an der Nordbank des La Plata, allein 2500 Stück erlegt wurden. Für jedes Dutzend Köpfe zahlte man eine gewisse Summe als Schussgeld. Rengger in seiner treflichen Reise nach Paraguay (p. 147 et 218) äussert sich über die Schädlichkeit des Cotorra (worunter nach d’Azara unsere Art zu verstehen ist) in gleicher Weise wie Darwin. ‘Diese Papageien seien so zahlreich und zudringliceh, dass es, trotz BOLBORRHYNCHUS LUCHSI. 121 den eigens wegen ihnen angestellten Wächtern, die den ganzen Tag in den Pflanzungen patrouilliren müssen, nicht möglich sei, sie ganz zu verscheuchen. Während des Winters sammlen sich die Cotor- ras zu grossen Flügen von 50-200 Stück und streifen auf den Feldern umher. Die Anzahl der an einem Tage gefangenen Papa- geien soll dann oft ganz erstaunlich sein. Wahrscheinlich sind sie dann auch sehr fett und werden sicherlich verspeist, obwohl Rengger dies nicht erwähnt. Der sonderbare, in der ganzen Familie so isolirt stehende, Kunst- trieb dieses Papageis muss in der That die Aufmerksamkeit des den- kenden Ornithologen im höchsten Grade erregen und lehrt uns, wie schwierig es ist, der Natur allgemein gültige Gesetze ablauschen zu wollen und wie wenig die Natur nach menschlichen Begriffen con- sequent ist. Ueber C. calita, Jardine wäre noch zu bemerken, dass dieser Forscher den Vogel durch Dr. Gillies aus den La Plata-Staaten von Las Calitas, westlich von Mendoza erhielt, also aus dem eigentli- chen Gebiet von B. monachus. Von der eigenthümlichen Nist- weise führt übrigens Jardine nichts an, sagt vielmehr, dass 5—6 Junge in einem Nest gefunden würden und dass der Vogel noch in einer Höhe von 2—5000° vorkomme., Nach Burmeister is B. monachus in der Umgebung von Men- doza (La Plata-Staaten) nicht selten und wird hier Calita genannt. Bei uns sieht man den so bescheiden gefärbten, aber dennoch lieblichen Papagei nicht häufig in der Gefangenschaft. Er soll aber ziemlich gut ausdauern und wurde sogar schon zum Brüten ge- bracht. So legte im Zoolog. Garten zu Frankfurt ein Pärchen im December Eier. (114.) 2. Bolborrhynchus Luchsi, mihi. — Luchs’s Dick- schnabelsittich. Myiopsitta murinoides (Temm.) Souance (nec Temm.), Rev. et Mag. Zool. (1856) p. 65. — Conurus murinoides (Temm.) G.R. Gray, List Psitt. (1859) p. 45. — ? Buenos-Ayres Parrot, Lath., Gen. Hist. II (1822) p. 184. — Fig. 0. 122 BOLBORRHYNCHUS LUCHSI. Diagnosis: Dunkelgrasgrün ; Oberkopf, Backen, Kehle, Kropf und Brust grau, ohne helle Endsäume ; untere Flügeldecken, Bauch und Bauchseiten deutlich olivengelb. | Obscure prasinus ; pileo, genis, gula gutture pectoreque griseis limborum apicalium dilutiorum vacuis; teetricibus alarum infe- rioribus abdominisque lateribus distincte olivaceo-flavis. Bolivia (Bridges) s. n. murinoides im britischen Museum. Ad. Ober- kopf bis zum Hinterkopfe, Backen, Kinn, Kehle und Brust schön grau, schwach bräunlich verwaschen, ohne hellere End- säume ; daher einfarbig, ohne Querzeichnung. Untere Flügel- decken, Bauch und Bauchseiten deutlich olivengelb. After, Schenkel, untere und obere Schwanzdecken nebst Bürzel, Nac- ken und Schläfe schön glänzend grasgrün. Die übrigen oberen Theile dunkel grasgrün, auf der Rückenmitte etwas olivengrün- lich verwaschen. Eckflügel, Deckfedern der iten Schwingen und die Schwingen iter und 2ter Ordnung düster dunkelblau, an Innenfahne schwärzlich. Grösste untere Deckfedern , nebst Schwingen- und Schwanzunterseite dunkel meerblau. Schwanz; federn grün, wie der Rücken, die 2 mittelsten am Ende auf Schaftmitte bläulich. Schnabel horngelbfahl ; Füsse schwarz, Krallen hell. Diese neue Art, welche ich als ein Zeichen aufrichtiger Hoch- achtung meinem verehrtem Freunde Herrn Dr. E. Luchs zu Warm- brunn dedieire, lässt sich schon nach den in der Diagnose ange- gebenen Kennzeichen, sehr leicht von dem nächstverwandten B. monachus unterscheiden. Der deutlich olivengelbe Ton auf Bauch und den unteren Flügeldecken, sowie das Fehlen von hellen End- säumen auf den Kropf- und Brustfedern sind zu abweichend, als dass man sie nur für Variationsfolgen betrachten könnte. Ohne Zweifel würde die Art auch längst ihre Stellung einge- nommen haben, wäre C. murinoides besser bekannt gewesen oder hätte man denselben vielmehr nicht stets verwechselt. Bo- naparte begeht nämlich den Fehler einen C. murinoides, Temm. anzuführen,, obwohl dieser Ornithologe einen solchen nie beschrieben, sondern nur B, aymara unter dieser Benennung im Leidener Mu- BOLBORRHYNCHUS AYMARA. 125 seum aufgestellt hatte. Da nun ebenfalls Bonaparte keine Beschrei- bung von murinodes, Temm. giebt, so blieb es ohne Ansicht des Originals zweifelhaft, was man für einen Vogel darunter zu verstehen habe. G. R. Gray hielt daher das oben beschriebene Exemplar für den echten murinoides, Temm. Auch De Souance beschreibt ein Exemplar des Pariser Museums aus der Banda orien- ‚tale unter diesem Namen, welches bis auf die Worte »Stirn beinah weiss’”’ fast ganz mit dem Vogel des britischen Museums überein- stimmt und daher vielleicht Luchsi sein dürfte. Im Uebrigen wissen wir nichts über die seltene Art. Das Exemplar im britischen Museum wurde durch Bridges von ‚Bolivia eingesandt. Möglicher Weise kommt die Art aber auch in Chile vor, wenigstens erwähnt von Boeck (Naumannia 1855. p. 507) einen gelbbäuchigen Conurus monachus, der sich ohne Zweifel auf unsere Art bezieht. Das eine Exemplar, welches von Boeck in der Gefangenschaft beobachtete, war von der Missionsstation San Jose, mehrere Leguas nördlich von Valdivia, hergebracht worden. Der »Buenos-Ayres Parrot, welchen Latham nach einem Exem- plare in der Sammlung Lord Seaforth’s beschreibt, scheint dieser Art anzugehören, obwohl die Farbenbezeichnung, der unteren Theile »pale rufous-white”’ nicht recht passen will. Allein La- tham’s terminologische Ausdrücke sind etwas verworren und oft- mals total falsch. Man darf daher in dieser Beziehung bei Auflö- sung der Latham’schen Arten nicht allzu scrupulös verfahren, sonst sieht man sich gezwungen eine grosse Anzahl dubiöser Species aufzustellen. (115.) 5. Bolborrhynchus aymara !) (d’Orb.) — Der braun- köpfige Diekschnabelsittich. Arara amayra, d’Orb., voy. de l!’Am. mer. t. II (1859) p. 576. — Psittacus murinoides (d’Orb.) Temm. in Mus. Lugd. — Myiopsitta murinoides, Bp., Rev. et Mag. Zool. (1854) ı) Von d’Orbigny nach dem Indianerstamme der Aymaras in Bolivia benannt 124 BOLBORRHYNCHUS AYMARA. p-. 150) (sine deser.) — id., Naumannia. 1856. — Bolborhyn- chus aymara, Souance, Icon. Perr. t. XXIII (fig. bon.). — Conurus aymara, G. R. Gray, List Psitt. (1859) p. 44. — Sclat., Cat. Am. B. (1862) p. 550. — Conurus sp.? Burm., Cab. J. f. Orn. (1858) p. 157. — id., Conurus brunni- ceps (1860) p. 245. — Conurus aymara, Burm., Reise. II. p. 442. — Schleg., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 16. — id., C. aguava, Dierentuin (1864) p. 81. Diagnosis: Grasgrün ; Oberkopf und Ohrgegend matibraun ; Kehle und Kropf grau; Brust, Bauch und untere Flügeldecken grün- lichgelb. Prasina, pileo regioneque parotica brunnescentibus; gula cum gutture grisea; abdomine et tectricibus alarum inferioribus viri- dulo-flavis. Bolivia (Durch d’Orbigny im Leidener Museum). Ad. Grasgrün ; Mantel in’s Olivengrünliche. Ganze Ober- und Hinterkopf, nebst Zügel, Schläfen und hinterer Ohrgegend olivenbraun. Backen, Halsseiten, Kinn, Kehle und Kropf hellgrau. Brust, Bauch, Schenkel und untere kleine Flügeldeckfedern düster grünlichgelb. Schwingen grün, an Innenfahne und Spitze dun- kelbraun, die der iten Ordnung an Aussenfahne schmal gelb- lich gesäumt. Grösste untere Flügeldecken und Schwingen un- terseits matt bräunlich, an Innenfahne gelblich verwaschen. Schwanz unterseits düster grünlichgrau. Schnabel hornweisslich. Füsse schwarzgrau ; Krallen blasser. Ebenso ein Exemplar von Bolivia in Sclater’s Collection. Jüngerer Vogel, Mendoza (einer der Typen von Burmeister’s brun- niceps im Bremer Mus.) stimmt ganz damit überein, aber die ganze Vorderseite bis Bauch ist schmutzig grau und nur die Brustseiten sind schwach olivengelblich verwaschen. Auch im Berliner Museum habe ich Typen von Burmeister’s brunniceps gesehen, die nicht im geringsten von aymara ab- weichen. Eine durch ihre Kleinheit und braune Kopffärbung sehr charac- teristische Art, über die wir aber nur schr wenig wissen. BOLBORRHYNCHUS RUBRIROSTRIS. 125 Sie wurde 1850 von Aleide d’Orbigny in den Cordilleren auf der Reise von Tacna in Peru nach Paz in Bolivia entdeckt , in einer Höhe wo die Nächte schon empfindlich kalt waren. Der gelehrte Reisende theilt aber sonst nichts Weiteres über den interessanten Vogel mit. Neuerdings fand ihn Burmeister in der Umgebung von Mendoza in den La Plata-Staaten. Ein Exem- plar im Museum Heine trägt die Bezeichnung »Schneeregion Bolivias’. | Somit haben wir also bestimmte Kunde von dem Vaterlande, welches sich nur auf die nördlichen La Plaata-Staaten und Bolivia beschränkt. Es verdient dies um so mehr Beachtung als die Art oft aus Chile angeführt wird, wie z. B. ein Exemplar im Britisch-Museum (durch Cuming). Auch das Exemplar im Leidener Museum, welches noch von d’Orbigny herstammt und offenbar eines seiner Typen ist, war von Temminck irrthümlich mit Chile bezeichnet. Aus diesem Lande ist die Art aber bis jetzt noch nicht nachge- wiesen und keiner der neueren Reisenden spricht von ihr. Den Cuming’schen Localitätsangeben ist in ornithologischer Beziehung nicht immer zu trauen. (116). 4. Bolborrhyncehus rubrirostris, (Burm.). — Der grüne Dickschnabelsittich. Conurus rubrirostris, Burm., Cab. Journ. f. Orn. (1860) p- 245. — id., Reise. II (1861) p. 442. — Fig. 0. Diagnosis: Grasgrün; Backen, Kinn, Kehle und Brust bläulich- graugrün; Schwingen und Eckflügel schmutzig blau. Prasina; genis, mento, gula pectoreque glauco-viridibus; remi- gibus cum pteryllio sordide cyaneis. Mendoza (Type von Burmeister im’ Berliner Museum). Oberkopf nebst den übrigen oberen Theilen schön grasgrün, am lebhaf- testen auf den oberen Schwanzdecken; an Stirn und Kopfseiten blasser grün, welches auf den unteren Backen, Kinn, Kehle und Brust in ein sanftes, bläuliches Graugrün übergeht. Bauch- seiten, Bauch, Alter und untere Schwanzdecken gelbgrasgrün. 126 BOLBORRHYNCHUS AURIFRONS. Schwingen iter und 2ter Ordnung, nebst den Deckfedern iter Ordnung und Eckflügel an Aussenfahne düster schmutzigblau , an Innenfahne düster braun. Schwingen unterseits grau. Schwanzfedern grün, an Innenfahne bräunlich gerandet, die äussersten 4 Federn jederseits graulichblau gerandet, welches auf den 2 äussersten fast die ganze Aussenfahne bedeckt. Schwanz unterseits glänzend blaulichgrau. Schnabel horngelb- fahl, an Basis bräunlich, Krallen braungrau. Im Leben der Schnabel (nach Burmeister) rosenroth überlaufen. Füsse fleischfarben , Iris braun. Ganz ebenso ein Exemplar von Mendoza im Bremer Museum. Diese zierliche Art schliesst sich im Habitus, besonders was den kurzen, dicken, gedrungenen Schnabel anbelangt, vollständig an B. aymara, d’Orbigny an, und zeichnet sich in der Färbung durch den blaulichgraugrünen Ton auf Backen, Kehle und Brust ganz vorzüglich aus. Nach der ersten zu kurzen Beschreibung Burmeisters konnte man fast zu der Annahme berechtigt werden, nichts als Brot. triacula vor sich zu haben. In dem Anhange zu seinen Reisen macht er die Art jedoch ausführlicher bekannt und weist namentlich auf die besondere Schnabelform hin. Jedoch ist es immerhin sonderbar, dass er nichts von dem characteristischen blaulichgraugrünem Tone auf Kehle und Brust spricht und die Flügellänge zu 5” angiebt, während ich sie nur 3” 10" fand. Nur Gebirgsvogel, aus der Sierre de Upsallata und de Cordova, in den La Plata-Staaten. Gesellig in kleinen Schwärmer beisammen lebend. Bis jetzt dürfte unter den europäischen Museen wohl nur das Berliner und Bremer im Besitz dieser seltenen Art sein. (117). 5. Bolborrhynchus aurifrens (Lesson). — Der gelbstirnige Dickschnabelsittich. Psittacus (Lathamus) aurifrons, Less., Cent. Zool. (1850) p: 63, pl. 18. (fig. bon.). — id., Rev. Zool. (1842) p. 135. — id., Tr. d’Orn. p. 205 (note). — Trichoglossus aurifrons, BOLBORRHYNCHUS AURIFRONS. 027 Wasgl., Mon. p.547. — Conurus aurifrons, Bourj., Perr. t. 45. (fig. nach Lesson). — Conurus sitophagus, Tschud., Faun. Per. (1844) p. 273, — id., Wiegm., Arch. (1844) p. 504. — Conurus agilis, Licht., Nomencl. av. 1854. p- 73. — Myiopsitta aurifrons, Bp., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 151. — id., Myiopsitta aurifrons (frontalis Deville!) et sitophagus, Nauman. (1856) Extra Heft. IV. — Bolborrhynchus aurifrons, Souance, Icon. Perr. t. 24. f.2 (2). — Conurus aurifrons, G. R. Gray, Gen. of B. II. N®. 41. — id., List Psitt. p. 44. — Sclater, Cat. Am. B. p. 551. — Schleg., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 15. ?? Grün; von Turteltaubengrösse! Q?. Psittacus jaguilma, Gmelin, S. N. p. 524 ex Molin. Hist. Chil. p. 288. — Latham, Ind. Orn. p. 96. — id., Jaguilma Parrakeet, Syn. Suppl. II, p.85. — Shaw, Gen. Zool. VII, p- 442. — Latham, Gen. Hist. II. p. 154. — Bechst., Kurze Ueb. p. 75. — Vieill., Nouv. Diet. XXV. p. 365. — id., Enc. Meth. p. 1599. — Ps. jaguilma, Kuhl, Consp. p. 94. — Wagl., Mon. p. 745 (av. dub.). Diagnosis: Grün; Stirn, Backen und Unterseite bis Schenkel gelb; Schwingen 1ter Ordnung blau. 2 (vel jun.) einfarbig grün, unterseits heller. Viridis; fronte, genis latereque inferiore flavis; remigibus pri- moribus cyaneis. 2 (vel jun.) viridis unicolor ; subtus dilutior. (Durch d’Orbigny im Leidener Museum). S ad. Schön grasgrün, die Backen lebhafter. Schmaler Stirnrand, Zügel. Gegend am Unterschnabel und die ganze Unterseite bis zu den Schenkeln schön citronengelb; auf dem Kropfe grüngelb verwaschen, ebenso auf den unteren Schenkeln. After, untere Schwanz- decken und die unteren kleinen Flügeldecken hellgrasgrün. Schwingen ter Ordnung an Aussenfahne dunkelblau mit weiss- fahlem Saume an der Endhälfte, auf Innenfahne und Endspitze schwarzbraun. Schwingen 2er Ordnung an Aussenfahne grün, innen schwarzbraun. Deckfedern der 1ten Schwingen und Eck- 128 BOLBORRHYNCHUS AURIFRONS. flügel düster grünlichblau. Schwingen unterseits düster blau- grün, ebenso die Schwanzfedern von unten. Letztere an In- nenfahne schmal graufahl gesäumt. Schnabel hornweiss; Füsse bräunlich. Wachshaut im Leben orange, Iris gelb (v. Tschudi). 2 (oder jung.) im Leidener Museum, einfarbig grün, auf der Unter- seite heller; Kinn nnd Seiten grüngelb ; Schwingen 1ter Ord- nung an Aussenfahne düster blau. Ein Exemplar von Ost-Peru in Sclater’s Collection wie der zuerst beschriebene Vogel. Da es bis jetzt noch gänzlich an Nachrichten über diese schöne Art fehlt, so lässt es sich noch nicht bestimmt behaupten, ob die 99 jederzeit dies einfach grüne Kleid tragen. Es will wir vielmehr scheinen, dass solche Exemplare wohl nur jüngere Vögel sein werden. Die Geschichte dieser Species beweist übrigens, wie oberflächlich meist mit der generischen Eintheilung der Papageien verfahren wor- den ist und dass man Genera (wie leider so häufig in der Ornitho- logie) zu sehr auf geographische Verhältnisse begründet. Als Lesson die Art bekannt machte, dachte er, dass sie von Neu- Seeland käme und stellte sie desshalb zu Lathamus, mit den übrigen, kleinen trichoglossen Species der Südsee zusammen. Wagler rangirte die ihm autoptisch unbekannte Art zu Trichoglossus. Endlich erwies es sich dass B. aurifrons ein amerikanischer Vogel sei, und nun erst erkannte man einen Conurus in ihm. Jetzt kennen wir wenigstens das Vaterland, wenn auch immer- hin noch nicht ganz genau, denn während Peru durch Lesson und von Tschudi als bewiesene Localität zu betrachten ist, liegen über das Vorkommen der Art in Chile nirgends autentische Berichte vor. Professor Schlegel führt die 5 Exemplare des Leidener Mu- seums von dorther an, das eine noch mit der Bezeichnung »voyage de d’Orbigny’”’, allein in allen Schriften dieses Gelehrten findet man nirgends eine Erwähnung der Art aus Chile. Es dürfte daher eben wie bei aymara und anderen Vögeln des Leidener Museums (z. B. Sittace Lafresnayei, mihi) nur eine Verwechselung der Etiquetten zu Grunde liegen. Auch von Gray wird Chile als Localität angegeben, indess ebenfalls ohne genügende Beweise. Das eine Exemplar des BOLBORRHYNCHUS DORBIGNYI. 129 Britischen Museums, angeblich von Nicaragua, führt Gray selbst mit einem ?in Bezug auf die Localität an. Wir können daher bis jetzt nur Peru als sicheres Vaterland an- sehen. Hier erlangte Lesson die Art bei Callao. Ps. jaguilma des Molina »von Turteltaubengrösse (!) und ein- farbig grün’’ eine jener dubiösen Arten, die immer wieder auftau- chen, kann man recht gut als @ von aurifrons betrachten und ihn für die Folge ruhen lassen. (118). 6. Bolborrhynchus Dorbignyi !), (Bonap,). — D’Orbigny’s Dickschnabelsittich. Myiopsitta orbygnesia, Bonap., Rev. et Mag. Zool. (1854) p- 151. — id., Naum. 1856. — De Souance, Rer. et Mag. (1856) p- 64. — Bolborhynchus Orbygnesia, Souance, Icon. Perr. t. 24. fig. 1. (fig. bon.). — Conurus orbignesius, G. R. Gray, List Psitt. (1859) p. 44. Diagnosis: Dunkelgrasgrün, unterseits heller; ganz ähnlich dem B. aurifrons aber bedeutend grösser. Obscure prasina, subtus dilutior. B. aurifronti simillima at eximie major. Bolivia (Brydges) Britisches-Museum. Oberseite dunkelgrasgrün , etwas in’s Olivengrüne; Kopfseiten und die ganze Unterseite gelbgrasgrün, ebenso die unteren Flügeldecken. Schwingen und Deckfedern der Iten Schwingen braunschwarz, an Aussen- fahne düster grünlichblau, der äusserste Saum hellfahl. Schwin- gen unterseits grauschwarz. Schwanzfedern an Innenfahne olivengelb gesäumt, unterseits olivengelblichgrün. Schnabel hellfahl, Füsse bräunlich. Auch von dieser Art fehlte bis jetzt eine ausführliche Beschrei- bung nebst Maassangeben , da sie Bonaparte gar nicht und Souance nur mit den Worten beschreibt: »ganz grün, wie das @ von auri- frons, aber grösser”. 1) Diese Schreibweise ist der Bonaparte’schen „Orbygnesia”, aus welcher sich der Wiedmungsname nur unvollständig erkennen lässt, vorzuziehen. u 150 BOLBORERHYNCHUS LINEOLATUS. Ich hielt sie daher auch anfänglich für weiter nichts als letztere Species. Die Ansicht der Exemplare im Britisch-Museum , hat mich jedoch eines Anderen belehrt und veranlasst sie für eine besondere Art zu betrachten, namentlich wegen der viel bedeutenderen Grösse. Diese ist in der That aber auch der einzige Unterschied, da die Färbung volkommen mit der des 2 von aurifrons übereinkommt. Leider war bei keinem der beiden Exemplare das Geschlecht ange- geben, und von der Färbung des Z, welche jedenfalls abweicht, wissen wir gar nichts. Es ist daher sehr leicht möglich, dass nach Untersuchung eines reichhaltigen Materials sich auch die Verschie- denheiten in den Maassen ausgleichen, womit dann allerdings an eine Aufrechterhaltung der Art nicht länger mehr zu denken wäre. In jedem Falle gehört B. Dorbignyi bis jetzt noch unter die sehr unzureichend bekannten Arten. Die wenigen Exemplare dieser Art in den europäischen Museen (Paris, London) stammen aus Bolivia (d’Orbigny , Brydges). (449). 7. Bolborrhynchus lineolatus !), (Cass.). — Der schwarz- gefleckte Dickschnabelsittich. Psittacula lineola, Cass., Proc. Acad. Phil. VI (1855) p. 372. — id.,, Journ. Acad. Phil. vol. IH. p. 154. pl. XIV. fig. 1. — Myiopsitta lineola, Bp., Nauman. 1856. — Myiopsitta tigrina, De Souance, Rev. et Mag. Zool. (1856) p. 144. — Myiopsitta tigrina et catharina, Bonap., Compt. Rend. XLIV (1857) p. 558. — Psittacula lineolata, Baird, BD. N. Am. (1858) p. 66. — Conurus lineolatus, Selater, Ibis. (1859) p. 157. — id., (1862) p. 90. — Con. lineola et catharina, G. R. Gray, List Psitt. (1859) p. 44 et 45. — C. lineola, Selater, Proc. Z. S. (1864) p. 177. — Fig. 0. Diagnosis: Grasgrün , unterseits gelbgrün; jede Feder der Oberseite mit dunklem Endsaume; am Unterarm ein schwarzer Fleck, auf Bürzel, den Schwanzdecken und Schenkelseiten jede Feder mit 1) Durch Baird wurde glücklicher Weise die durchaus falsche Schreibart Cassin’s »lineola” in die obige berichtigt. BOLBORRHYNCHUS LINEOLATUS. 151 rundem, schwarzen Endflecke; beim jungen Vogel (vel 9) zeigen sich letztere nur undeutlich. Prasina, subtus flavo-viridis; plumis lateris superioris singulis obscure terminatis: macula ceubiti nigra ; plumis uropygii fe- morumque lateralium singulis nec non tectricibus caudae macu- lam apicalem nigram rotundam ostendentibus. Juv. (vel 9) maculis illis apicalibus obsoletis. Süd-Mexico (Salle) Collection Selater. Ad. Ganze Oberseite dun- kelgrasgrün, auf Hinterrücken etwas in’s Olivengrüne spielend. Kopfseiten und die ganze Unterseite lebhaft grasgrün. Schwin- gen 1ter Ordnung an Aussenfahne dunkler grün als der Rücken, an Innenfahne schwarz. Die mittelsten Flügeldecken an Aussen- fahne schwarz gerandet, die obersten kleinsten längs Unterarm sind schwarz und bilden hier einen grossen schwarzen Fleck. Flügelrand fast gelb. Untere Flügeldecken dunkelgrün , übrige Schwingenunterseite düster grün. Alle Federn der Oberseite mit verwaschenen dunklen Endsäume. Auf Hinterrücken, Bür- zel, oberen Schwanzdecken und Schenkelseiten jede Feder mit breiten, rundlichen, schwarzen Endflecken, die auf den oberen Schwanzdecken am grössten, auf den unteren am kleinsten sind. Schwanz dunkelgrün , unterseits düstergrün , die 2 mittelsten Fe- dern am Ende schwarz. Schnabel hornfahlweiss ; Füsse fleisch- farben, Krallen bräunlich ; nackter Augenkreis kaum sichtbar. Ein anderes Exemplar in Sclater’s Collection , ist auf der Oberseite Ein düsterer grün und die dunklen Endsäume der Federn sind deut- licher ; alle Schwanzfedern auf der Schaftmitte mit schwarzem Endtheil. Exemplar im Britischen-Museum , stimmt sonst vollkommen überein, zeigt. aber an den Seiten nur wenige und undeutlich schwarze Flecke. Zweifelsohne ist dies ein jüngerer Vogel. Die characteristische Fleckenzeichnung bei dieser Art steht unter allen amerikanischen Papageien so einzig da, dass eine Verwechselung gar nicht möglich ist. Im Habitus und ganz besonders in der Schnabelform (kurz, gedrungen, abgerundet) schliesst sie sich eng an B. aurifrons an und ist eine typische Art der kleinen Gruppe Bolborrh ynchus. 9* 152 BOLBORRHYNCHUS LINEOLATUS. Trotzdem der so kenntliche Vogel erst seit verhältnissmässig kur- zer Zeit bekannt ist, wurde er doch schon mehrere Male unter ver- schiedenen Namen publicirt. Die ursprüngliche Beschreibung Cassin’s stimmt volkommen mit derjenigen überein, die De Souance von M. tigrina (ex Venezuela) entwirft und beide Beschreibungen passen wiederum durchaus auf die mexicanischen Exemplare, welche ich untersuchte. Somit könnte die Identicität der beiden Species als vollständig bewiesen zu be- trachten sein, hätte nicht Bonaparte einige Jahre später abermals eine specifische Trennung vorgenommen , und die Exemplare aus Mexico s. n. catharina abgesondert. Nach der äusserst ungenü- genden Auseinandersetzung der beiden Arten, welche Bonaparte in Compt. Rend. (1857. p. 558) giebt, ist man nicht abgeneigt sie für wirklich verschiedene zu halten. Ich lasse desshalb die Diagnosen folgen: Myiopsitta tigrina, De Souance (lineola? Cass.) ex Caracas (Levrault.) Major; subtus flavicans ; lateribus fusco-undulatis. Myiopsitta catharina, Bonap. ex Mexico (Salle). Minor; subtus viridissima, lateribus concoloribus. Es ist nicht schwer aus denselben zu erkennen, dass die hier an- gegebenen Unterschiede in der Färbung nur Folgen des Alters sein können, wie mich das eine Exemplar im Britisch-Museum vollkom- men belehrt hat und jedenfalls sind die Vögel mit einfarbigen Sei- ten nur junge. Wie hoch die Differenzen in der Grösse (major und minor) anzuschlagen sind, lässt sich nicht ersehen, da Bonaparte keine Maasse angiebt, offenbar beruhen sie aber auch nur auf jenen unbedeutenden Abweichungen, die man innerhalb einer Reihe von Individuen stets findet. Dass der Hauptcharacter den Bonaparte für seine M. catharina, die Species aus Mexico, angiebt, »la nettet€ de ses flancs’’ unrich- tig ist, zeigen die oben beschriebenen Exemplare, welche ebenfalls von SallE in Mexico gesammelt wurden. Mit vollkommenem Recht kann daher M. catharina, Bonap., aus der Liste der Arten gestrichen werden, wie es Sclater bereits gethan hat. [&r) Lö) LINEOLATUS. BOLBORRHYNCHUS B. lineolatus ist bis jetzt nur mit Sicherheit aus Mexico und Guatemala bekannt. Nach De Souance und Bonaparte käme sie indess auch in Venezuela vor und ging dem Pariser Museum durch Levrault aus Caracas zu. Ich selbst habe indess nie Exemplare daher zu sehen bekommen, ebenso wenig fand sie Dr. Sclater unter den zahlreichen Sendungen, die er aus diesem Theile Süd-Amerikas erhielt. Cassin bekam die Art zuerst von Pease aus Mexico, Sall& sammelte sie bei Cordova in Süd-Mexico und bei Puente nacionale im Staate Verra-Cruz ; Dr. Cabot auf der Insel Cosumel in Yucatan und 0. Salvin bei Duenas in Guatemala. White fand sie in der Umgegend der Stadt Mexico. Im Uebrigen fehlen über die höchst seltene Art, welche nur wenige Museen besitzen, alle Nachrichten. (ohne Nagel). monachus, Boddaert. » (s. n. calita). » » » » (s.n. calita). » » » (calita). Luchsi, mihi. aymara, d’Orb. Schw.- feder., Bgm 4" 10" It gi! 4’ 10 sirgın zn gt! az tg! sg gg gen gr gltgru l NY gu | Mittelste| Acuss. | Schw.- | Firste. | | feder. g'! ya gu qin | 9 An ou Bu guy gr gi 1% al 1% But 1% 10’ ı 5 1/0 ih ı Höhe d.! Höhe d.' Ober- ganzen schnab. |Schnab. gl m N (eat gu 104% Sol gu gu Bu gun 6" 6% gi m iR | Tarse. {il Pur Imıy Kl, 6 1/ tt 5/2 Aeuss, Vorder- zehe. 9 11 ou 1 0 IH alt sl" 8l/, gun ut gun Bu Re Ba , Innere Hinter- zehe. gt! Brasilien, Leidener Museum. » Britisch-Museum. Montevideo, Berliner Museum. 'Bolivia, Collection Sclater. | ad. Museum Kirchhoff. (Nach De Souance). Bremer Museum. Bolivia, Collection Selater. Bolivia, Britisch-Museum. » Leidener Museum. ‚(Nach De Souance). ‚Bolivia, Brit.-Mus.s. n.murinoides, Tenım. ‚Chile, (murinoides im Leid. Mus.). Mendoza, Bremer Museum. » Berliner Museum. Bolivia, Museum Sclater, MELOPSITTACUS. 5 (ohne Nagel). | Mittelste| Aeuss. Höhe d.| Höhe d. Aeuss. | Innere Flügel. Sehw.- | Schw.- | Firste. | Ober- | ganzen Tarse. |Vorder- | Hinter- feder. | feder. schnab. |Schnab. zehe. zehe. rubrirostris, Burm. 3470. ln, RE Ta: un gi gt! Bj ( — |Type Burmeister’s im Berliner Mus. » 5% Bungee" — _ _ — — — — |[(Nach Burmeister). » a y g'! Bi 1 mul all Br male 6" BE >> Bremer Museum. aurifrons, Lesson. sa" PO LE LEERE — 16" 51," 161, 3 9 Chile, Leidener Museum. » gt! (u Bl gl! TR gu BAnL“ Er - al Bj, mal Re. d » » y» Dorbignyi, Bonap. I I De a Fol ed le 61/,." Bllane — |Bolivia, Britisch-Museum. lineolatus , Cassin. a gl lat au a Nepi A Ei zutun Aal 6 31/,"' |Süd-Mexico, Collect. Sclater. » 4" N — — — —_ —_ — — . |(Nach Sclater). 13. Grsus. Melopsittacus }), Gould. — Singsittich ?). Psittacus, Shaw, Nat. Mise. 1789. — Psittacus, Seet. II. Conurus, Kuhl, Consp. (1820) p.8. — Na- nodes (part.), Vig. et Horsf., Linn. Trans. XV. p. 274. — Psittacus, sous-genre, Nanodes (part.), Less., Man. d’Orn. I. p. 146. — Euphema (part.), Wagler, Mon. (1852) p. 492. — Melopsittacus, Gould, B. of; Austr. 1840. — Melopsittacus, G. R. Gray, Gen. of B. II. 1845—49. — id., List Psitt. (1859) a en Bonap., Consp. av. I. 1850. — id., Rev. et Mag. Zool. 1854. — Subfam. Melo- p sittacinae, id., Compt. Bend. 1857. — Euphemia, Schleg., Dierentuin (1864) p. 76. —id., Euphema, Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 105. Abbildung. G. R. Gray, Gen. of B. II. t. 101a. fig. 5 (opt.). — Reichenb. Natürl. Syst. (1850) t.82. Melo- psittacus. 1) weiog, Gesang und wrrenn, Psittacus. 2) Scheint mir bezeichnender als Kanarienvogelpapagei. MELOPSITTACUS. 155 Diagnosis : Schnabel abgerundet, die Spitze des Oberschnabels dünn, verlängert, ausgebuchtet mit 2 feinen Zahneinschnitten. Nasenlöcher in einer wulstigaufgetriebenen, breiten Wachs- haut. Flügel lang, spitz; Schwingen ohne Ausschnitt. Schwanz keilförmig, die 2 mittelsten Federn vorragend. Füsse schwach; Tarsen lang. Rostrum rotundatum, apice angusto elongato, sinuata, incisuras duas subtiles ostendente. Nares in ceram torulosam latam in- sertae. Alae elongatae acutae remigibus integris. Cauda cu- neata. Pedes debiles tarsis longis. Beschreibung. Schnabel höher als lang, seitlich abgerundet, mit gerundeter Rückenfläche, der Oberschnabel fast senkrecht herab gebogen , mit weit überhängendem Spitzentheile, vor demselben eine tiefe zugerundete Bucht, in der zwei!) feine aber deutliche Zahneinschnitte ; Unterschnabel so hoch als der obere, die Dillenkante abgerundet. Spitze des Oberschnabels unterseits mit deutlichen Feilkerben. Nasenlöcher klein, rund, frei, in einer aufgetriebenen Wachshaut, die halb so breit als die Schnabellänge ist. Zügel und Augenkreis befiedert. Flügel lang, spitz, '/J, des Schwanzes deckend ; Flügelspitze fast so lang als Oberflügel, 2te Schwinge die längste, Ite kaum kür- zer, 5t® merklich kürzer ; alle Schwingen ohne Ausschnitt, am Ende abgerundet. 10 Arm- und 10 Handschwingen. Schwanz lang, keilförmig, abgestuft, die 2 mittelsten Federn weit vorragend, 2 mal länger als das äusserste Paar; alle am Ende breit abgerundet. Füsse dünn, schlank, mit ziemlich hohen .Tarsen, die länger als Schnabel; Zehen und Nägel ebenfalls dünn, lang; äussere Vor- derzehe so lang als Lauf. Gefieder weich. Färbung durch die weilenförmige Zeichnung merkwürdig. Geschlechter nicht verschieden ; Junge wenig. 1) Zuweilen auch drei, 156 MELOPSITTACUS. Zunge kurz, fleischig, vorn abgestumpft. Gabelbein fehlt gänzlich, statt dessen nur ein Ligament. In der Form des Sternums !) weicht Melopsittacus nach Blan- chard mehr von Platycercus ab und schliesst sich enger an Conurusan. Die unteren seitlichen Oeflnungen sehr gross. Die Schädelbildung findet Blanchard so einzig, dass er Melo- psittacus zu einer besonderen Gruppe erhebt. Es ist allerdings bemerkenswerth, dass bei diesem kleinen Papagei der geschlossene Augenkreis und die Verschmelzung des Schläfenbeinfortsatzes mit dem Stirnbeine vorkommt, was am meisten an Plictolophus erin- nern würde, allein Euphema (siche pl. 1. C.) zeigt ähnliche Ver- hältnisse, indem hier der Fortsatz des Schläfenbeins beinahe mit dem Thränenbeine zusammenfliesst. Der Singsittich bietet unter allen Papageien einige merkwürdige Besonderheiten, die es nicht zulassen ihn, selbst als aberrante Form, zu einem anderen verwandten Genus zu bringen, und muss daher jedenfalls ein eigenes Geschlecht ausmachen. Im Flügelbau am nächsten mit Euphema verwandt, obwohl die Aussenfahne der Iten Schwingen gar nicht ausgeschnitten ist, ähnelt auch die Form der Nasenlöcher etwas diesem Genus, steht jedoch wegen den nicht aufgetriebenen Rändern, sondern der ganzen ange- schwollenen Wachshaut einzig da. Im Schnabelbau sind die 2 klei- nen Zahneinschnitte eigenthümlich. Die ziemlich langen, dünnen Tarsen erinnern am meisten an Pezoporus. Die Schwanzform , mit den 2 sehr verlängerten Mittelfedern, weicht gänzlich von der der übrigen Platycercen ab und ist am meisten mit Trichoglos- sus (discolor) verwandt. Schliesslich zeigt auch die Färbung eine gauz besondere Eigenthümlichkeit in der Wellenzeichnung der obe- ren Theile, ebenso in den verlängerten rigiden Federn, welche den schönen blauen Barfleck bilden. In anatomischer Hinsicht ist die Thatsache, von der ich mich selbst überzeugen konnte, werkwürdig, dass Melopsittacus kein Gabelbein besitzt: 2 dünne Sehnenbänder ersetzen dasselbe. 1) Die Abbildung desselben giebt Blanchard in Ann. des Sc.nat. 1859. pl. 4. f. 6 u. 7: MELOPSITTACUS UNDULATUS. 157 In der Färbung zeigen die beiden Geschlechter keinen Unterschied, ebenso sind die Jungen nur unbedeutend verschieden. Die Vögel legen 5—4 weisse Eier in Baumhöhlen, leben sehr gesellig und suchen ihre Nahrung, die aus allerlei Sämereien be- steht, meist auf dem Erdboden, laufen daher sehr geschickt. Als Besonderheit verdient ihr nicht unangenehmer Gesang genannt zu werden, der bekanntlich sonst den meisten Papageien mangelt. In Europa wird diese Art bald zu den gewöhnlicheren Stubenvögeln gehören, da sie nicht allein schon an vielen Orten mit Erfolg ge- züchtet, sondern auch jährlich zu Tausenden eingeführt wird. Die einzige Species dieses Genus ist über den grössten Theil des australischen Festlandes verbreitet. (120.) 1. Melopsittacus undulatus, (Shaw). — Der wellenstrei- fige Singsitlich. Psittacus undulatus, Shaw, Nat. Misc.pl. 675 (1789-1813). — Kuhl, Consp. (1820) p. 49. — Voigt, Cuv., Uebers. 1831. p. 756. — Undulated Parrot, Lath., Gen. Hist. II (1822) p. 179. pl. 26 (pess.) — Nanodes undulatus, Vig. et Horsf., Linn., Trans. XV (1826) p. 277. — Jard. et Selb, Nat. Libr. vol. VI. pl. 28 (av. jun.). — Euphema undulata, Wagl., Mon. (1852) p. 545. — Lear, Parr. pl. 15. — Sagittifer minor. undulatus, Bourjot, Perr. t. 8. (S% sat. accur.) — Melo- psittacus undulatus, Gould, B. of Austr. V. pl 44. — Reichb., Neuentd. Vög. N. Holl. N°. 161. — Thienem., Fort- pflzg. d. ges. Vög. 1852. p. 74. — G. R. Gray, Gen. ofB. Il. (1846). — id., List Psitt. (1859) p- 14. — A. Brehm, Thierleben (1865) p. 74. — Euphemia undulata, Schleg., Dierentuin (1864) p. 76. — id., Euphema undulata, Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 105. — Gould, Handb. B. of Aust. II. p. 459. Canary Parrot der Colonisten. — Betcherrygah, Eingeborne der Liverpool-Ebene (Gould). — Biljang-biljang, West-Australien (Dr. Preiss). Diagnosis: Stirn, Backen und Mitte der Schwanzfedern gelb; Un- terseite und Bürzel schön grasgrün ; Hinterkopf, Nacken, 138 MELOPSITTACUS UNDULATUS. Rücken und Schultern mit schmalen, schwarzen und gelben Querwellen. | Fronte, genis, rectricibus mediis flavis; latere inferiore et uro- pygio laete prasinis; oceipite, cervice, dorso at scapularibus tenuiter nigro-Havoque undulatis. Australien (Bremer Museum). / ad. Stirn, Oberkopf, Zügel und untere Backengegend am Unterschnabel schön schwefelgelb; auf der Backenmitte einige verlängerte Federchen mit hornartigen, starren Endfahnen, die prachtvoll blau gefärbt sind. Am Ende des gelben Bartfleckes 2 Federn mit halbmondförmigen schwar- zen Fiecken. Unter dem Auge, Ohrgegend, Hinterkopf, Hin- terhals, Mantel, Schultern und der grösste Theil der Flügel- decken blassgrünlichgelb , jede Feder mit 4 feinen schwarzen Querlinien, wodurch alle diese Theile regelmässig quergewellt erscheinen. Auf den Schulter-- und Flügeldecken sind die schwarzen Querlinien breiter, gebogen, und nur 2 vorhanden. Schwingen 1ter Ordnung und ihre Deckfedern düster grün; an Aussenfahne schmal gelb gesäumt; an Innenfahne schwärzlich und auf der Mitte derselben mit breiten, keilförmigen, gelblichen Flecken, wodurch unterseits eine helle Querbinde entsteht. (Zu- weilen zeigt sich auch auf der Aussenfahne der 5—8 Schwinge ein gelber oder hellgrünlicher Mittelfleck). Schwingen 2ter Ord- nung innen schwärzlich mit gelber Basishälfte, aussen grün und schmal gelb gerandet. Die letzten Schwingen 2ter Ord- nung und die längsten Schulterdecken braunschwarz mit brei- ten gelben Endsäumen, ebenso die Deckfedern der Schwingen 2ter Ordnung. Unterseite der Schwingen grauschwärzlich. Vom Kinn an die Unterseite, nebst den unteren Flügeldecken, Hin- terrücken, Bürzel und den oberen Schwanzdecken prachtvoll grasgrün. Die 2 mittelsten verlängerten Schwanzfedern düster dunkelblau, die übrigen mehr grünblau, mit breitem eitrongel- bem Mittelfleck über beide Fahnen und mit breitem schwarzem Saume an Basis der Innenfahne bis zum Gelb. Schnabel horn- weisslich an Basis, wie die Wachshaut, hornbräunlich, Füsse und Krallen hellhornfahl, MELOPSITTACUS UNDULATUS. 139 Im Leben der Schnabel horngelb, an der Basis grünlichgrau, die Wachshaut dunkelblau, Füsse blaugrün ; die Iris des auf- fallend kleinen Auges blassgelb (Amsterd. Zool. Garten). 2 im Bremer Museum ganz wie das S gefärbt. Im Leben soll es sich jedoch leicht durch die schmutzig weisse Wachshaut vom d' unterscheiden, wie anerkannte Vogelzüchter versichern. Ganz ebenso Exemplare von West-Australien (Dr. Preiss) im Mus. Heine. Junger Vogel (Leidener Museum) ist auch an Stirn, dem Oberkopfe und den Brustseiten dunkel quergewellt, aber viel verloschener ; der Mantel erscheint olivenbräunlich verwaschen;; auf Hinter- rücken und Bürzel mit ganz undeutlichen gelblichen Querwel- len; die Unterseite minder lebhaft grün. Nestjunges, auf dem Rücken noch mit weisslichgrauen feinen Du- nen, erhält eben die ersten Federn, aber fast ebenso wie der zuletzt beschriebene Vogel, selbst die blauen Flecke auf Bac- kenmitte zeigen sich schon deutlich. Die Schnabelspitze ist an diesem Exemplar kaum entwickelt. Von einem in der Gefangenschaft als Varietät erzeugten Exem- plare giebt der Zoolog. Garten (1864 p. 542) eine Abbildung des Flügels. Dieselbe zeigt über beide Fahnen aller Schwingen, ein- schliesslich der ersten, ein breites hellgelbes Querband, welches auf den ersten zehn weiss erscheint. Der Singsittich ist gegenwärtig fast für Jedermann eine bekannte Erscheinung geworden und dennoch brachte Gould erst 1840 das erste lebende Pärchen mit nach England. Wagler nennt ihn 1831 noch Unicum im Museum der Linnean-Society. Dieser liebliche Papagei bewohnt den ganzen Continent Austra- liens und scheint überall gleich häufig zu sein. Capitain Sturt und Sir G. Grey sandten ihn aus dem Süden, Sir Thomas Mitchell aus dem Nordosten und Elsey aus dem Norden ein. Dr. Preiss sam- melte ihn in West-Australien. Die Novara-Expedition erhielt ihn in Süd-West-Australien. Auf Van Diemensland kommt er dagegen mit Bestimmtheit nicht vor, da er überhaupt auch die Küstenstriche nicht besuchen soll. Gilbert fand ihn jedoch auf seiner Reise von Moreton-Bai an, auch am Busen von Carpentaria. 140 MELOPSITTACUS UNDULATUS. Ueber das Freilebens des interessanten Vogels giebt uns Gould die ersten und bis jetzt einzigen Nachrichten. Er traf den Singsittich zuerst in zahlreichen Flügen in den Li- verpool-Ebenen (Südost-Australien), wo sie in den Löchern der gros- sen Eucalypten am Mokai brüteten. Eine kleine Lache bot die er- wünschte Gelegenheit die Vögel zu beobachten, denn hierher ka- men sie täglich in Flügen von 20—100 Stück um ihren Durst zu löschen. Regelmässig erschienen sie Frühmorgens und Abends, ehe es dunkel wurde. Ehe sie zum Wasser eilten setzten sie sich truppweise in die Zweige der Eucalypten zusammen. Während der Tageshitze versammelten sie sich unter dem schützenden Laubdache irgend eines Baumes und sassen dann so bewegungslos still, dass man sienur mit Mühe erkennen konnte. Ihr Flug war reissend , schnell und sehr von dem anderer Papagei abweichend, was auch Dr. Brehm von einem Entflogenen bestättigt. Brehm schildert den Flug als falken- oder schwalbenartig. In ihrer Heimath brüten die Singsittiche im Monat December und legen 5—4 rein weisse Eier in die Höhlung eines Eucalyptus. Die Bier sind 9 lang und 7° breit. Nach Thienemann gehören die Bier von Melopsittacus zu den kleinsten. »Sie sind ungleich- hälftig, nach der Basis mehr oder minder sanft, nach der Höhe stärker abfallend , stumpf zugespitzt, haben sehr zarte Schale, feines Korn mit ziemlich tiefen Furchen und kleinen, aber tiefen, gerun- deten oder etwas eckigen Poren. Ihre Maasse sind folgende : Länge 7’), Breite 6”; Länge 8'", Breite 6'J,””; Länge 8'],'”, Breite 6'),'”. Schon Ende Decembers verlassen die Jungen das Nest und vereini- gen sich mit den Alten zu unermesslichen Schaaren, sich zum Zuge vorbereitend. In Süd-Australien ist dieser Papagei nämlich bestimmt Zugvo- sel, der im Frühling zur Zeit der Grassamenreife anlangt und nach beendigter Brütezeit wieder nach Norden zieht. Capitain Sturt traf ihn im Vereine mit Callipsittacus Novae-Hollandiaeauf der Wanderung. Zuweilen sollen sich plötzlich ganze Flüge des Sing- sittichs in Gegenden einfinden, wo sie früher niemals beobachtet wurden. MELOPSITTACUS UNDULATUS. 141 In ihrem Vaterlande nähren sie sich ausschliessend von Grassä- mereien. Während des Fliegens lassen sie eine kreischende Stimme hören. Indess gehören sie auch zu den wenigen Papageien die einen wirklichen Gesang besitzen, der obwohl leise und von keiner beson- deren Auszeichnung, dennoch eine angenehme Abwechselung ge- währt und sie als Stubenvögel doppelt empfehlenswerth macht. Ausserdem machen sie auch durch ihr elegantes Aeussere und ihr zärtliches Betragen viele Freude. Es ist daher kein Wunder, dass der Singsittich bei den Liebha- bern von Zimmervögeln schon sehr in Aufnahme gekommen ist und ohne Zweifel wird er wie der Kanarienvogel, nach und nach immer häufiger werden. Zu dieser Verbreitung tragen namentlich auch die Zoolog. Gärten bei. Dr. Bruch hält ihn (Zoolog Garten 1864. p. 542) bei uns für so gut als vollständig domestieirt. — Die Beob- achtungen über die Lebensweise des Singsittichs sind daher auch bei weiten umfassender als die über das Freileben desselben. Ungemein anziehende Mittheilungen giebt der practische Vogel- züchter Herr Neubert in Stuttgart, (Weinlands Zool. Garten, 1862. p. 16, 58 und 76) die ich desshalb in Kürze folgen lasse. Von einem Pärchen begann das 2 im November das erste Ei zu legen, nach Verlauf von zwei Tagen das zweite und nach drei Ta- sen das dritte. Das Nistkästehen, ein ausgehöhlter Baumstamm, enthielt keine andere Unterlage als die feinen Holzspäne, welche die Vögel mit den Schnäbeln abgenagt hatten und die Eier standen in diesem Holzmehl auf den Spitzen. Da diese Brut nicht auskam, so legte das 2 den 17ten—19ten December abermals 5 Eier, und brachte nach 18 Tagen ein Junges aus, welches aber bald starb. Einen Monat später wurde zu einer neuen Brut geschritten. Das 2 legte am 17ten—22ten Januar wieder 5 Eier, die am 5ten, 6ten und 7ten Februar glücklich auskamen. Die Entwickelung der Jungen ging äusserst rasch von Statten. Anfangs völlig nackt, erhielten sie schon nach 5 Tagen die ersten Federstoppeln, nach 6 Tagen öffneten sie die Augen und nach 2 Wochen vernahm man das erste Mal eine Stimme von ihnen. 142 MELOPSITTACUS UNDULATUS. Am 55 Tage wurde die Nisthöhle verlassen und am 55 Tage flogen sie, vollständig ausgefiedert, munter umher. Die Alten ätzten aus dem Kropfe, mit dem in demselben zer- weichten Kanariensamen, den sie den Jungen förmlich eintröpfelten. Sobald dieselben fliegen konnten frassen sie allein , am liebsten Hirse. Nach Verlauf von 4 Monaten vermauserten sie und erhielten nun das vollkommene Kleid der Alten. Gleich nach dem Auskriechen zeigten die Jungen 5 Zehen nach vorn gerichtet, eine Beobachtung die auch an unserm Kuckuk (Cu- eulus canorus, L.) gemacht wurde und als besondere Eigen- thümlichkeit in der Entwickelungsgeschichte den meisten Scansores eigen zu sein scheint Erst als die Vögel zu laufen begannen krümmte sich die die eine vordere Zeke nach hinten und nun erst zeigte sich die characteristische Stellung der Paarzehen. Die Eltern fingen im März abermals an sich fortzupflanzen. Das 2 legte den 17ten, 19ten, 22ten und 24ten März je ein Ei, von denen es nach 18tägigem Brüten 2 Junge erzielte, die von dem erstgebornen, jetzt also ungefähr 6 Wochen alten Vogel sogleich geätzt wurden. Durch die wiederholten Anstrengungen beim Brüten starb jedoch das $ plötzlich und nun verband sich das übrig gebliebene 4 mit dem zuerst (den 5ten Februar) ausgekrochenem ?, welches schon im August 4 Eier legte, die sich aber als taub erwiesen, worauf im September zu einer zweiten Brut Anstalten gemacht wyrden. rhin darauf schlies- lic® mehr als h%_7 Mo- ey’s Beobach- ° Diese erstaunliche Reproductionskraft lässt | sen, dass der Singsittich auch in seiner H eine Brut machen mag und dass die Jung natenRhtalls fortpflanzungsfähig sind. tungen zeigen, legte ein nur 4 Monate altes 2 schon Eier. Von einem anderen Vogelzüchter wurden von 4 Paaren, im Spätsommer 1862 in eine Voliere gesetzt, im Herbst 1865, also etwas nach Verlauf eines Jahres, 58 Stück erzielt. — Dr. E. Rey (Zool. Garten, 1865. p. 394) besass ein Pärchen, welches innerhalb 15 Monaten 7 Gelege mit 27 Eiern machte, von denen 16 ausgebrütet wurden. MELOPSITTACUS UNDULATUS. 145 Dr. F. Schlegel berichtet von einem 2, welches fast ein ganzes Jahr ohne Unterbrechung fortbrütete. Herr Leuckfeld in Nordhausen, ein eifriger Vogelzüchter, machte die interessante Beobachtung, dass ein C' im Käfig ein sehr vertrau- tes Verhältniss mit einem 9 von Callipsittacus unterhielt, so dass es allen Anschein hatte, das ungleiche Paar werde Anstalten zur Fortpflanzung machen. In der Gefangenschaft ist der Singsittich übrigens sehr leicht zu erhalten und mit Kanariensamen und weissem Hirse hinlänglich zu ernähren. Saftige Pflanzenblätter, wie Kohl, Kraut etc., auch Ameiseneier liebt er als Abwechselung, verschmäht aber Früchte, Zucker und andere Leckereien. Er trinkt nur selten, indess muss man ihm stets frisches Wasser reichen. Bei einer Zimmerwärme von 12—16° Reaum. gedeiht er am besten, indess erträgt er auch eine Kälte von 7°. Nach einem Bericht in Weinland’s Zoolog. Garten (1862. p. 219) soll sogar schon der Fall vorgekommen sein von einer erfolgreichen Fortpflanzung im Freien. Auf dem Gute eines Grafen (dessen Na- men leider nicht genannt wird) in Belgien entflogen im Frühjar 2 Pärchen des Singsittichs, die nicht wieder eingefangen wurden und welche man für verloren hielt. Das Erstaunen war daher nicht ge- ring als man im Herbst plötzlich einen ganzen Flug dieser Vögel bemerkte, wie die sich in einem Haferfelde gütlich thaten. Wie es sich später ergab, hatten sie in einer Baumhöhle genistet und sich von 4 Stück a Im Hinb#ck scheint esdkei öglieh, dass nicht diese Vögel sich wenig- stens den Som sehr gut im Freien zu erhalten ren und mir selbst ist ein Fall bekannt, wo in Holland ein Singsittich % vermehrt. sschliessende Nahrung von Sämereien, er- von einem Bauer geschossen wurde, der den sonderbaren Vogel für einen seltenen Finken angesehen hatte. Dieses Exemplar war vollkommen gut genährt, obwohl es sich vielleicht schon lange Zeit in der Freiheit aufgehalten haben mochte. Luigi Althammer berichtet (Rev. et Mag. Zool. 1864. 566) sogar von einem Pärchen, welches im April 1862 in Tyrol entflog und PEZOPORUS. 144 nicht nur die 2 folgenden Winter aushielt, sondern auch im Freien brütete. Capitain Beavan erlegte diese Art in einem Reisfelde in Indien, selbstverständlich ein entflogenes Exemplar. Weitere Nachrichten über Behandlung und Fortpflanzung des Singsittichs finden sich: Rev. et Mag. de Zool. 1862, p. 214 (von de Souance), Cab. Ornith. Journal. 1859, p. 299 (von Dr. Carl Bolle), Weinland’s Zoologischer Garten 1860, p. 181 und in Bruch’s Zoolog. Garten 1864 , p. 46 (von Dr. Max Schmidt), Ausland 1861, p. 1079 (von Jules Delon). Auch Dr. Brehm giebt in seinem Ilustrirten Thierleben (1865, p. 75—80) ausführliche Anwei- sungen zur Wartung und Pflege des Sinssittichs und entwirft zugleich mit seiner bekannten meisterhaften Feder eine anziehende Biographie des lieblichen Vogels. Interessant und höchst drollig schildert Brehm das Benehmen eines Entfolgenen , der durch sein sperlingsähn- liches »Tschilp’”’ bald eine ganze Legion junger Spatzen herbeirief, die ihm überall hin folgten, trotz dem Warnungsrufe ihrer besorgten Eltern. (ohne Nagel). Mittelste] Aeuss. Höhe d. Aeuss. | Innere Flügel. | Schw.- | Schw.- | Firste. | Schnab.| Tarse. | Vorder- | Hinter- feder. | feder. an Basis. zehe. zehe. undulatus, Shaw. |8'' 8" [3 9’” |1” 3" Jar" Jalytt | 5" ( 2 & Australien, Leidener Museum. » g'! ul g'! ger je je Au Pal Beil (ya RL 2 » 55 55 5 gg |grrge \jrogen al), a = = _ | d West-Australien, Museum Heine. 4%. Genus. Pezoporus !), Il. — Erdsittich. Psittacus, Latham, Ind. Orn. (1790) p. 103. — Pezoporus, lll., Prodr. mam. et av. (1811) p. 201. — Pezoporus, Vig. et Horsf., Linn. Trans. XV (1826) p. 285. — Pezoporus, Lesson, Man. d’Orn. II i) wefog, zu Fuss und mogog gehend. PEZOPORUS. 145 (1828) p. 152. — Pezoporus (sous-genre), Less., Tr. d’Orn. (1851) p. 206. — Pezoporus, Voigt, Curv., Uebers. 1851. p. 759. (part.). — Pezoporus, Wagl., Mon. (1852) p. 490. — Pezoporus, G. R. Gray, Gen. of B. II (1845—49). — id., List Psitt. (1859) p. 17. — Subfam. Pezoporinae, Bonap., Consp. av. I (1850). — id., Compt. Rend. 1857. — Pezo- porus (subgen.) v. d. Hoeven, Handb. Zool. II. Deutsche Ausg. (1852—56) p. 455. — Geopsittacus, Gould, Proc. Z. S. (1861) p. 100. — Euphema, Schlegel, Mus. P. B. Pitt. (1864) p. 106. 4bbildungen. G. R. Gray, Gen. of B. II. t. 101. fig. 5 (opt.) — Reichb. Natürl. Syst. (1850) t.82. Pezoporus. Diagnosis: Schnabel kurz, dick, abgerundet, ohne Zahnausschnitt. Nasenlöcher mit aufgetriebenen Rändern. Flügel lang. Schwanz länger als Flügel, abgestuft, mit spitz zulaufenden Federn. Tar- sen auffallend lang, dünn, ebenso die Krallen. Rostrum breve crassum rotundatum integrum. Nares margini- bus turgidis. Alae elongatae. Cauda alis longior gradata rec- trieibus apicem versus lanceolato-angustatis. Tarsi et unguiculi longissimi tenerrimi. Beschreibung. Schnabel kurz, dick , höher als lang; Oberschnabel sehr abgerundet, mit kurzer, überhängender, etwas stumpfer Spitze, die unterseits deutliche Feilkerben zeigt; Schneidenrän- der ohne Zahnausschnitt ; Unterschnabel höher als der obere, dick, mit breiter, abgerundeter Dillenkante. Nasenlöcher rund, frei, mit aufgetriebenen nackten Rändern. Zügel und Augenkreis befiedert. Flügel lang, spitz, aber viel kürzer als Schwanz, etwas über '!/, desselben deckend, nicht ganz bis zum Ende der oberen Schwanzdecken reichend ; 2te und 3! Schwinge die längsten, ite und 4t® gleich, nur etwas kürzer; Schwingen am Ende spitz, nur die 2fe und 3te am Ende der Aussenfahne etwas sanft ausgeschnitten ; Flügelspitze lang, länger als die Hälfte des Oberflügels. 10 Hand- und 10 Armschwingen. Schwanz lang, abgestupft , viel länger als Flügel; alle Federn mäs- 10 146 PEZOPORUS. sig breit an Basis, gleichmässig ir eine Spitze zulaufend ; äus- serste Feder so lang als !/, der mittelsten. Füsse kräftig, hoch; Lauf auffallend lang, °’J, so lang als der Ober- flügel; äussere Vorderzehe so lang als Lauf; Nägel lang dünn, wenig gekrümmt; Nagel der äusseren Vorderzehe länger als die Hälfte derselben. Gefieder weich. Färbung grün, mit eigenthümlicher Querzeichnung auf Unterseite und Flecken auf der oberen. Geschlechter nicht verschieden. Gestalt ziemlich schlank. Grösse einer Drossel. Zunge nach Wagler »simplex glabra’’, allein es ist zu bezweifeln, dass er sie selbst kennen lernte. Das Scelet konnte ich nicht untersuchen, weiss daher auch nicht ob das Gabelbein anwesend ist. Blanchard theilt nur mit, dass in osteologischer Beziehung Pezoporus ganz mit Platycercus überein- stimmt. Das Sternum !) besitzt sehr grosse seitliche untere Oefl- nungen, die ganz an Euphema erinnern. Der Erdpapagei bewohnt Australien und Van Diemensland, hält sich fast aussehliessend auf der Erde auf und legt auch sein Nest auf derselben an, eine Eigenthümlichkeit die wir sonst bei keinem Papageie wiederfinden. Die Eier sind übrigens weiss, obwohl sie offen daliegen. Die Geschlechter sind nicht verschieden, dagegen die Jungen etwas abweichend. In der Gefangenschaft scheint sich der Vogel nicht zu halten. Die Selbstständigkeit dieses Genus wird wohl Niemand bezweifeln. Die von keinem anderen Papageie (mit Ausnahme von Stringops) erreichte Tarsenlänge rechtfertigt die Trennung schon in jeder Weise. Ueberdies weicht, ausser dem Habitus, Pezoporus auch haupt- sächlich in der Lebensweise ab und steht in derselben unter allen Psittaci einzig da. Während bekanntlich alle anderen Papageien sehr gesellig leben und von ihren Flugwerkzeugen fleissig Gebrauch machen, lebt Pezoporus nur Paarweis und obwohl er das Flug- >. t) Blanchard giebt eine Abbildung desselben auf pl. 4. fig. PEZOPORUS. - 147 vermögen besitzt, benutzt er dasselbe doch nur gezwungen und be- wegt sich sonst nur auf dem Erdboden. In dieser sonderbaren Lebensweise, obwohl dieselbe nicht nächt- lich ist, verräth Pezoporus die meiste Verwandtschaft mit Strin- gops, der auch in der Färbung, und namentlich in Fuss- und Schnabelbildung durchaus ähnlich ist. Allein die lange Flügelspitze und der lange Schwanz beweisen deutlich, dass diese nur eine Ana- logie ist und dass Pezoporus mit Recht unter die Subfamilie der längschwänzigen Sittacinae gehört, während Stringops, durch Bildung und Lebensweise ganz isolirt stehend, ohne Zweifel eine be- sondere Subfamilie bilden muss, und durch sein eulenartiges Wesen die einzige Uebergangsform zu einer anderen Ordnung ist. Eine grosse Aehnlichkeit im Schnabelbau- und Fussbau zeigt Pe- zoporus auch mit Euphema. Bekanntlich zeichnen sich auch viele Platycercen (namentlich meine 4te Abtheilung derselben) durch höhere Läufe aus, obwohl Pezoporus die extremste Form bleibt. Offenbar hat Proffessor Schlegel diese Analogie zu sehr be- rücksichtigt, indem er P. formosus nur als eine Euphema-Art betrachtet. Wie indess die Kennzeichen eines Genus selten auf alle Species mit gleicher Schärfe bezogen werden können, so finden wir auch bei der neuentdeckten,, zweiten Art (oecidentalis, Gould) leichte Modificationen, die zu einer abermaligen generischen Zersplitte- rung Anlass gaben. Indess sind nur die ansehnlich kürzeren Nägel, die gänzlich denen von Euphema entsprechen, als Abweichung zu nennen, so dass die generische Sonderung jedenfalls sehr bedenklich erscheint. Erwähnenswerth ist vielleicht noch , dass Voigt (das Thierreich 1851), gestützt auf Cuviers Vorgang, Pezoporus als möglicher Weise selbstständiges Genus betrachtet, dasselbe aber noch mit mehr Species vermehrt wissen möchte. Er vereinigt daher Platyc. Novae- Zeelandiae und Pl. cornutus mit in dasselbe. Bis jetzt sind nur 2 Arten des Genus bekannt, deren Unter- scheidung schon nach den Diagnosen leicht sein wird. 1058 148 PEZOPORUS FORMOSUS. (121.) 1. Pezoporus formosus, (Latham). — Der langzehige Erdsittich. Psittacus formosus, Lath., Ind. Orn. (1790) p. 105. — Bechst. Lath., Ueb. p. 86. — Ps. terrestris, Shaw, Lev. Mus. (1792) p- 217. pl. 55. — id., Nat. Misc. pl. 228. — id., Zool. of N. H. IX. pl. 5. — id., Gen. Zool. VIII. p. 454. pl. 66. — Ground- Parrot, Lath., Syn. Suppl. II (1802) p. 86. — Black-spotted Parrakeet, D’Entrecast, voy. HH. p. 47. pl.10.— Ps. terrestris, Bechst., Kurze Ueb. (1812) p. 86. pl. 15. — Ground-Parrot, Lath., Gen. Hist. II. p. 157. — Ps. formosus, Kuhl, Consp. p. 45. — Vieill., Nouv. Diet. XXV. p. 550. — id., Enc. Meth. p. 1589. — Hahn, Orn. Atl. Pap. (1854) p. 61. t. 46 (bon.). — Voigt, Cur., Uebers. 1851. p. 750. — Pezoporus formosus, Jll. Prodr. (1811) p. 201. — Vig. et Horsf. Linne, Trans. XV. p- 285. — Pezop. terrestris, Less., Tr, d’Orn. p. 206. — Pezoporus formosus, Wagl., Mon. ». 288: — Sws., Class. of B. I. p. 505. — G. R. Gray, Gen. of B. II. 1846. — Jard. et Selb., Nat. Libr. vol. VI. p. 185. pl. 29. — Gould, B. of Ausir. V. pl. 46. — Reichb., Neuentd. Vög. N.-Holl. N®. 440. — 6. R. Gray, List Psitt. (1859) p. 17. — Schleg., Dierentuin (1864) p. 76. — id, Euphema formosa, Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 106 (syn. emend.). — Pezoporus for- mosus, Gould, Handb. B. of Aust. I. sp. 441. — La Per- ruche ingambe, Levaill., Perr. t. 52 (fig. med.). Boo-run-dur-dee, Eingeborne West-Austral. nördl. vom Perth. — Djar-doon-gur-ree,, Eingeb. am Perth. — Djul-bat-la, Eingeb. südlieh vom Perth. — Ky-lor-ing, Eingeb. am King Georges Sund. — Goolingnang, Eingeb. Neu-Süd-Wales. — Swamp- Parrakeet, Colonist. in Van Diemensland. — Ground-Parrakeet , in Neu-Süd-Wales und West- Australien. Diagnosis: Olivengrün ; ebenso die Aussenfahne der Schwingen und Deckfedern der 1ten Schwingen; Oberseite schwarz gefleckt; vom Bauche an die Unterseite gelb, schwarz quergewellt; Schwanzfedern gelb, auf Innenfahne mit schwarzen, auf Aus- PEZOPORUS FORMOSUS. 139 senfahne mit grünen Querstreifen; beim alten Vogel der Stirn- rand zinnober. Olivaceo-viridis; pogonio remigum et tectricibus majoribus con- coloribus; supra nigro maculatus; subtus ab abdomine deorsum flavus, nigro-undulatus; rectricibus flavis, intus nigro-, extus viride fasciatis. Ad. fronte rubra. Australien (Leidener Museum). Z ad. Schön olivengrasgrün, die Federn des Oberkopfes mit schwarzem Schafistriche in der Mitte; die Federn des Mantels, der Schultern, der Flügeldecken, und des Hinterrückens schwarz, mit 2—5 gelben schmalen Quer- linien und ganz breit grün umrandet; die oberen Schwanzdecken ebenso, aber mit schmäleren grünen Rändern, desshalb erschei- nen sie mehr schwarz. Backen-, Kinn-, Kehl- und Kropffedern einfarbig olivengelbgrün, nur der Schaft schwarz, und die Basis der Federn mehr gelb. Die Federn der Brust, des Bauches, der Seiten und unteren Schwanzdecken olivengelb, mit 5 schwarzen breiten Querbinden, und schmalen grünen Rändern, wodurch diese Theile etwas grün erscheinen. Deckfedern der Schwingen 1ter Ordnung grün. Schwingen 1ter und 2ter Ord- nung dunkel olivenbraun, an Aussenfahne grün, auf der Mitte der Innenfahne mit blassgelbem Flecke, der auf der ersten Schwinge, die einfarbig olivenbraun ist, nur als kleiner Punkt sichtbar ist, auf den letzten Schwingen aber die ganze Mitte der Innenfahne einnimmt und hübsch gelb ist. Von der 4ten Schwinge an geht auch in der Mitte über das Grün der Aus- senfahne eine breite gelbe Querbinde. Kleine Flügeldecken unterseits einfarbig grün, die grösseren wie die Unterseite der Schwingen grauschwarz, auf den letzteren bemerkt man die blassgelbe Querbinde. Die 4 mittelsten Schwanzfedern dunkel- grün, mit schmalen gelben Querbinden; die übrigen olivengelb, an der Innenfahne mit schwarzen, an der Aussenfahne mit brei- teren grünen Querbinden. Schäfte dunkelbraun. Der Stirn- rand, nur so breit als Wachshaut, mennigroth. Schnabel schwarzbraun, der untere heller. Füsse hornbraun, Krallen dunkler. 150 PEZOPORUS FORMOSEUS. Ein ganz altes 4 (Collection Verreaus) hat die unteren Flügeldecken längs der Hand grünlichmeerblau. 2 wie das Z (Gould). — 4 alt, im Bremer Museum. Junger Vogel (Leidener Museum). Keine rothe Stirn. Kopf, Rüc- ken, Schultern und Flügeldecken schwarz, mit kleineren gelben Punkten neben der Schaftmitte, und olivenfahlbraunen Rändern, wodurch diese Theile in dieser letzteren Farbe erscheinen. Bac- ken und die ganze übrige Unterseite olivengrünlichgelb, mit schwarzbraunen @Querlinien, die auf der Brust breiter sind. Schwingen. und Schwanz wie beim Alten. Schnabel hornfahl. Die mittelsten 2 Schwanzfedern kürzer als das nächstfolgende Paar. Die Jungen, welche hauptsächlich durch den Mangel des rothen Stirnrandes von den Alten verschieden sind, erhalten (nach Gould) frühzeitig das volkommene Gefieder. Neben Stringops ist wohl kein Papagei in seiner Lebensweise so merkwürdig und einzig als der Erdsittich, über den wir glück- licher Weise durch Gould eine hübsche Schilderung erhielten. Seine Verbreitung beherrscht Süd- und West-Australien nebst Van Diemensland und die Inseln der Basstrasse. Hier findet er sich an allen passenden Localitäten ziemlich häufig und zwar als Standvogel, wird indess weniger bemerkt als andere Papageien, da er nur einzeln oder paarweis lebt und sich geschickt schnell dem Auge zu entzie- hen weiss. Seinen Hauptaufenthalt bilden unfruchtbare, sandige Ebenen, die mit niederen Gräsern, Binsen etc. bewachsen sind > und ihm hinreichende Nahrung und Verstecke bieten. Auch in Morastgegenden begegnet man ihm. Wie schon der Bau seiner Extremitäten vermuthen lässt , ist der Vogel vorzüglich zum Gehen auf dem Erdbodem geschaffen und versteht es mit grosser Schnelligkeit von seinen Beinen Gebrauch zu machen. Indess zeigt er sich den Blicken nicht lange, sondern eilt behend einem Schlupfwinkel zu. Namentlich weiss er sich geschickt unter den in jenen Gegenden heimischen Xanthorroeen oder Gras- bäumen zu verbergen. Die eigenthümliche Färbung, welche dem Grase so sehr ähnelt, mag auch viel dazu beitragen, ihn für das Auge unsichtbar zu machen. Nur im Nothfall gebraucht er seine PEZOPORUS OCCIDENTALIS. 151 Flügel, fliegt aber dann mit reissender Schnelligkeit und in geschick- ten Zickzackwendungen nahe über den Boden hin, um bald wieder einzufallen. Sonderbar ist es, dass ihn Gould niemals auf einem Zweige be- merkte und es scheint fast als wenn er wirklich nicht auf solchen zu sitzen ım Stande wäre. Eine andere Besonderheit dieses Papageis ist die, dass er ein Stutzen und Aufschrecken wie manche Hühnervögel und Schnepfen zeigt und sich beim Herannahen einer Gefahr niederduckt, eben wie es die Hühner thun. Desshalb steht auch ein guter Jagdhund, dem er sich durch seinen starken Geruch bald verräth, vor ihm, so dass ihn dann der Jäger beim Auflliegen leicht niederschiessen kann. Indess gehört wegen des äusserst schnellen Fluges ein gewandter Schnepfenjäger dazu. Ist der Erdsittich in seiner Lebensweise, die von der anderer Papageien so sehr abweicht, schon äusserst interessant, so bietet seine Nistweise dem Forscher nicht minder Sonderheit, indem die 5—6 weissen Eier auf den nackten Erdboden niedergelegt werden, wohl das einzige derartige Beispiel unter allen Papageien. Näheres über das Brutgeschäft theilt Gould nieht mit, wie überhaupt seine Beobachtungen bis jetzt die einzigen sind. Brehm giebt in seinem Thierleben noch an, dass beide Gatten die Eier bebrüten. Das Fleisch des Erdsittichs, zarter und saftiger als das einer Schnepfe, liefert einen köstlichen Braten. Lebend scheint dieser, in Sammlungen keineswegs seltene, Papagei noch nicht nach Europa gekommen zu sein. (122.). 2. Pezoporus occidentalis, (Gould). — Der kurzzehige Erdsittich. Geopsittacus occidentalis, Gould, Proc. Z. S. (1861) p. 100. — id., Handb. B. of Austr. II (1865) sp. 442. — Fig. 0. Diagnosis: Düster olivengrün ; Oberseite schwarz gefleckt ; vom Bauch an die Unterseite einfarbig gelb; Schwanzfedern olivenschwarz- braun, die 4 äusseren jederseits auf Innen- und Aussenfahne mit gelben Querstreifen. Schwingen und Deckfedern der 1ten Schwingen olivenbraun ; kein rother Stirnrand. PEZOPORUS OCCIDENTALIS. [N os [25] Sordide olivaceo-viridis; supra nigro maculatus; subtus ab ab- domine deorsum flavus unicolor ; rectrieibus olivaceo-nigro-fuscis, quaternis intus extusque flavo-fasciatis; remigibus et tectricibus al. majoribus olivaceo-fuscis ; fronte rubra nulla. West-Australien (Type in Gould’s Colleetion). Düster olivengrün ; die Federn des Oberkopfes, Nackens und Hinterhalses mit brei- tem schwarzen Flecke auf Schaftmitte, nicht ganz bis zur Spitze; die Federn des Rückens, Schultern und der oberen Flügeldec- ken düster braunschwarz mit ein bis zwei unregelmässigen schmutziggelben Querflecken, die auf dem Bürzel und oberen Schwanzdecken regelmässige, lebhafter gelbe Querlinien bilden ; auf allen diesen Theilen ist jede Feder düster olivengrün breit umrandet. Kopfseiten olivengrün, jede Feder am Ende mit verwaschenem dunklen Endpunkte. Kinn, Kehle und Kropf olivengrün, jede Feder auf dem Schafte mit schwarzem Flecke , der zuweilen gelbe Punkte und Querstreifen einschliesst. Brust gelb, jede Feder mit 3—4 schmalen schwarzen Querstreifen und verwaschenem grünlichen Endsaum. Bauch, Schenkel und After nebst unteren Schwanzdecken einfarbig schwefelgelb, die Federn an Basis weiss, nur die grössten unteren Schwanzdecken mit 2—5 herzförmigen schwarzen Flecken. Schwingen 1ter und 2ter Ord- nung nebst den Deckfedern der 1ten Schwingen düster oliven- braun, die Aussenfahne der 1ten Schwingen düster graublaulich gesäumt an der Basishälfte. Von der 4tenSchwinge an, auf der Mitte der Innenfahne, ein verwaschener blassgelber Fleck, der mehr nach den hinteren zu deutlicher und breiter wird und auf den Schwingen 2ter Ordnung quer über beide Fahnen geht. Auch unterseits bemerkt man diese gelbe Querbinde. Die übrige Schwingenunterseite nebst den grössten unteren Deckfedern ist düster olivengraubraun, die mittleren und kleinen unteren Flügeldecken etwas olivengrünlich verwaschen. Die letzten 3 Armschwingen auf Aussenfahne blassgelb gefleckt und grün ge- siäumt. Die 4 mittelsten Schwanzfedern olivenschwarzbraun , gegen die Basis zu mit verwaschenem grünlichen Saume, und auf Innen- und Aussenfahne mit sägezahnartigen, blassgelben PEZOPORUS OCCIDENTALIS. 155 Randilecken ; die übrigen Schwanzfedern olivenschwarzbraun , auf der Endhälfte der Innenfahne mit schmäleren, auf der ganzen Aussenfahne mit breiteren, regelmässigen, gelben Quer- streifen. Oberschnabel und Wachshaut dunkelhornbraun, die Spitze und der Unterschnabel heller; Füsse und Krallen blass fleischbräunlich. Ebenso wie die Entdeckung einer zweiten Art Stringops omi- thologisch vom Bedeutsamkeit ist, so ist es auch die einer zweiten Species Pezoporus, denn es giebt uns den Beweis, dass diese sonderbaren Formen keineswegs so ganz isolirt dastehen, als man bisher glaubte. Ich bin daher Herrn Gould zum aufrichtigsten Dank verpflichtet , für die besondere Bereitwilligkeit mit der er mir dieses Unicum zur Untersuchung sandte, denn es ist ohne Zweifel eines der interessan- testen Glieder der ganzen Papageien-Familie. Eine autoptische Un- tersuchung war auch um so nothwendiger, als diese neue Art in vieler Hinsicht ganz mit P. formosus übereinstimmt, und Herr Gould in seiner Beschreibung leider nicht die Unterschiede angiebt, wesshalb ich anfänglich geneigt war, nur einen jungen P. formo- sus in ihr zu sehen. Bei solchen nahe verwandten Arten, können uns nur genaue Vergleichungen ein klares Bild geben ; leider werden dieselben meist so sehr vermieden. Indess ist es doch immerhin sehr gewagt ohne autoptische Ueberzeugung solche Arten zu strei- chen, denn es ist jedenfalls falsch, wenn Schlegel ohne Weiteres einen jungen P. formosus daraus macht. Wie schon erwähnt hat P. occidentalis auf den ersten An- blick grosse Aehnlichkeit mit P. formosus, allein eine genaue Vergleichung zeigt uns so erhebliche Unterschiede, dass wir hier weder an eine zufällige Varietät, noch an ein jüngeres Kleid denken können, sondern eine wohlbesründete Art vor uns haben. Die Hauptunterschiede habe ich bereits in der Diagnose genannt. Es sind: 1. die olivenbraunen Schwingen und Deckfedern der ten Schwingen, welche nur an der Basis einen verwaschenen graubläu- lichen Saum haben, während bei P. formosus die ganze Aussen- fahne nebst den Deckfedern der Iten Schwingen sehön grün ist; 154 PEZOPORUS OCCIDENTALIS. 2. die einfarbig gelben Federn auf Bauch, Schenkel und After, die bei formosus (auch jung) stets breite schwarze Querstreifen haben ; 5. die ganz verschiedene Schwanzzeichnung: bei formosus die mittelsten 4 Schwanzfedern grün mit verwaschenen gelblichen Quer- streifen, hier schwarzbraun mit Randflecken ; die übrigen Schwanz- federn bei formosus gelb, auf Aussenfahne mit grünen, auf Innen- fahne mit schwarzen Quersireifen, hier schwarzbraun auf beiden Fahnen mit gelben Querstreifen. Auch die Zeichnung der Oberseite ist verschieden, denn bei formosus zeigt die schwarze Federmitte viel lebhafter gelbe, deutlichere Querflecke, die hier minder zahl- reich und merklich verwaschener sind. Ueberhaupt ist Pez. occi- dentalis im Ganzen düsterer gefärbt; auch finden sich bei for- mosus nicht die schwärzlichen Endpunkte auf den Federn der Kopfseiten. Somit wird wohl Jedem die Unterscheidung möglich werden. Doch nicht allein in der Färbung, sondern auch in der Bildung zeigen sich einige Abweichungen, die Gould auch veranlassten ein 79 neues Genus »Geopsittacus’’ zu errichten. Ich meinestheils halte dasselbe indess für gänzlich überflüssig und kann eben nur einen leicht modificirten Pezoporus heraus- finden. Der Schnabel ist ganz wie bei Pezoporus, nur die Spitze des oberen kürzer und stumpfer, wesshalb der Schnabel dicker und runder erscheint. Die nackten, wulstig aufgetriebenen Ränder der Nasenlöcher zeigen keine Verschiedenheit von P. formosus, ebenso auch die Schwingen, die nur am Ende etwas stumpfer gespitzt sind und daher breiter aussehen. Ueber die Bildung des Schwanzes, der übrigens ganz dem von formosus entspricht, nur relativ kürzer ist, kann man an dem vorliegenden nicht eben tadellosem Exemplare, keine bestimmte Mei- nung äussern, denn dass die mittelsten Federn etwas verkürtzt sind, scheint mir an ihrem noch nicht vollendetem Wachsthume zu liegen. Ich habe ganz Aehnliches auch an einem jüngeren P. formosus beobachtet. Sehr erheblich sind dagegen die Unterschiede, welche uns die Zehen bieten. Diese, bei P. formosus bekanntlich auf- 155 EUPHEMA. fallend lang, dünn und gestreckt, sind hier viel kürzer und ganz übereinstimmend mit Euphema gebaut. Gould findet ausser der Verschiedenheit im der Schwanzbildung, (die doch wohl nur zufällig sein dürfte) auch den Schnabel ganz anders als bei Pezoporus und hält den Mangel des Roth’s an der Stirn mit von generi- scher Wichtigkeit, was für mich aber nur ganz von specifischem Werth ist. Dass bei der Seltenheit dieser neuen Art, weiter keine Nachrichten über dieselbe vorliegen, wird wohl Nie- manden verwundern ; hoffentlich wird uns darüber bald ausführliche Auskunft werden, wie auch über die etwaige Verschiedenheit der Geschlechter, etc. Aeusserste Höhe d. Aeuss. | Nagel | Innere Flügel. Sehe Schwanz- | Firste. [Schnabels| Tarse. | Vorder- | derselben| Hinter- Schwanzfeder. feder. an Basis. zehe. extra. zehe. formosus, Latham. |4’'8’'-10''|6' 9"'.7'’ 2a" 5-7") 6" 6% 1 BE DE 2'' | Australien, Leid. Mus. 5 a gl" le ls git gi ne Bi: 10 zn zu SER Q ; “ » AL Qu Ale gus A DU/az Ola Be gl Ar PN juv. » » » 5" B8. = rE a g'' Br — ad. » Coll. Verreaux. occidentalis, Gould. 5’ g''! g 10’ gt! Bl Bl, Ak gun g'!! Bu al Type in Gould’s Collection. 15. Genus. Euphema !), (Wagl.). — Grassiltich ?). \ Psittacus, Shaw et Latham. — Psittacus, Sect. U. Conurus. IV. Subdiv. (part.), Kuhl, Consp. (1820) p. 8. — Psittacus (sous-genre) Nanodes (part.), Lesson, Man. d’Orn. II (1828) p. 146. — Euphema (part.), Wagler, Mon. (1832) p.492. — Lathamus (sous-genre), Less., Tr. d’Orn. (1851) p. 205 1) sdpnwog, schönredend. — Das Wort Euphemia, welches Schlegel für diese Gruppe in Anwendung brachte, ist von Robert bei Dip- tera vergeben. 2) Wagler benutzt das Wort »Zartsittich.” 156 EUPHEMA. (part). — Euphema, G.R. Gray, Gen. of B. II. 1845 —49. — id., List Psitt. (1859) p.15. — Nanodes (part.), Vig., Linn. Trans. XV (1826) p. 274. — Conurus, Bourj. — Eu- phema, Bp., Consp. Av. I. 1850. — Euphemia, Schlegel , Dierentuin (1864) p. 75 (part... — Euphema (sous-genre), Schleg., Mus. P. B. (1864) p. 100. (part.). Abbildungen. G. R. Gray, Gen. of B. t.101a. fig. 2 (opt.). — Reichb., Natürl. Syst. (1850) t.82. Euphema. Diagnosis: Schnabel schwach, abgerundet, stark herabgekrümmt , ohne Zahnausschnitt. Nasenlöcher mit aufgetriebenen Rändern, ohne deutliche Wachshaut. Flügel lang, meist von Schwanz- länge , nur 2te und äte Schwinge an Aussenfahne schwach verschmälert. Schwanz stark abgestuft; die Federn am Ende spitz zugerundet. Rostrum minutum rotundatum valde deflexum integrum. Nares marginibus turgidis cera vix ulla. Alae elongatae plerumque longitudinem caudae aequantes; remige 2 et 5 extus subtiliter angustatis. Cauda modice gradata rectricibus apicem versus acute rotundatis. Pedes debiles tarsis longis. Beschreibung. Schnabel kurz, meist so hoch als lang, aber mit stark herabgebogener Spitze; Firste abgerundet, ohne Zahnaus- schnitt; Spitze des Oberschnabels mit deutlichen Feilkerben. Unterschnabel mit abgerundeter Dillenkante. Nasenlöcher gross, rund, frei, mit hohen aufgetriebenen, nackten Rändern umgeben , daher keine eigentliche Wachshaut. Zügel und Augenkreis befiedert. Flügel spitz, meist so lang als Schwanz, über '/, des Schwanzes deckend; 2te und 3te Schwinge die längsten, die 1te kaum kürzer, viel länger als die 4te oder 5te, Flügelspitze lang, so lang oder länger als die Hälfte des Oberflügels. Nur die 2te u. 5te Schwinge am Ende der Aussenfahne unmerklich ausge- schnitten, die ersten drei etwas an Innenfahne. 10 Arm- und 10 Handschwingen (pulchella, elegans, chrysogastra und petrophila). Schwanz meist so lang als Flügel, die Federn an Basis breit, ver- EUPHEMA. 157 schmälern sich gegen die stumpfe Spitze zu stark, und sind stufig abgekürtzt; die äusserste jedoch kürzer als die Hälfte der mittelsten Feder. Füsse schwach, mit dünnen Tarsen, meist so lang als äussere Vor- derzehe; Krallen lang, spitz, gekrümmt. Färbung olivengrün , mit Blau auf Stirn und Flügeldecken; Bauch meist gelb; äussere Schwanzfedern gelb; Schnabel meist schwarz. Geschlechter nicht verschieden. Kleinere Arten von Finkengrösse. Zunge kurz, breit, glatt, vorn abgerundet und oberseits eingedrückt, daher von löffelartiger Gestalt. Ich untersuchte sie bei Eu- phema pulchella. Bürzeldrüse fand ich bei E. pulchella. Gabelbein fehlt (elegans, pulchella). Das Brustbein besitzt eine sehr hohe Crista und ist übrigens sehr zart; die seitlichen unteren Oeffnungen sind auffallend gross und wie ich an Eu. pulchella sah, unterseits nur durch ein ganz schmales, fa- denstarkes Knochenband begrenzt. Im Uebrigen fand ich das Brustbein wie bei Platycercus. Drei Exemplare von Eu. pulchella zeigten übrigens in der Sternalbildung merkbare Abweichungen, hauptsächlich was die Länge betraf, die bald geringer bald bedeutender erschien. Blanchard findet übrigens Euphema osteologisch eng mit Pla- tycercus verbunden. Am Schädel (siehe Pl. 1. C.) ist der Fortsatz des Schläfenbeins sehr stark entwickelt und richtet sich nach vorn zu, so dass er fast mit dem Thränenbeine zusammenstösst. Obwohl die Glieder dieses Genus nicht zahlreich sind, verdienen dieselben doch mit vollem Recht ein solches zu bilden. Schon nach den in der Diagnose genannten Kennzeichen, wird man Euphema immer leicht von Platycercus unterscheiden. In der That ist die Schnabelform und namentlich die der Nasen- löcher eine ganz andere. Ebenso finden sich wesentliche Unterschiede im Bau der Schwingen und Schwanzfedern und in der gelben Fär- bung der letzteren, welche bei allen Arten auftritt. Dies lässt auf eine 158 EUPHEMA. enge Verwandtschaft untereinander schliessen und findet sich bei kei- nem Platycercus. Mit Melopsittacus hat Euphema einige Analogie. Sonderbar ist es, dass Euphema überhaupt vielmehr Verwandtschaft mit den amerikanischen Bolborrhynchus-Arten hat, als mit Platycercus. Flügel- und Schwanzbau sprechen ganz dafür, besonders aber die aufgetriebenen Rändern der Nasen- löcher ; indess zeichnet sich Bolborrhynchus immer durch den viel diekeren Schnabel mit stumpfer, kurzer Spitze und die kürzeren Tarsen und Zehen aus. Wagler, der das Genus Euphema aufstellte, giebt als Gattungs- kennzeichen auch an, dass die Stirn- und Backenfedern rigid seien, was ich jedoch nicht finden kann, wenigstens keineswegs in höherem Grade als bei Platycercus. Wagler zählt wie Vigors und Hors- field auch den abnormalen N. discolor mit zu der Gruppe, derselbe gehört aber offenbar mehr zu Trichoglossus. Eine viel grössere Ausdehnung des Genus Euphema giebt Profes- sor Schlegel in dem Cataloge des Leidener Museums. Wie es scheint betrachtet er die Gruppe aber nur als Subgenus von Platy- cercus. »Körper gewöhnlich mehr oder weniger schwach und die Schwanzfedern verschmälert an ihrer Endhälfte.’’ Alle Arten dieser Gruppe gehören Australien und Van Diemens- land an, scheinen sich aber in Australien nur im Süden, Westen und Nordosten zu finden ; wenigstens wurde noch keine an der Nordküste beobachtet. Sie stimmen bezüglich der Lebenweise sehr mit den Platycercen überein, indem sie sehr gesellig leben und wie die kleineren Arten derselben ebenfalls häufig auf der Erde laufen. Denn hier suchen sie meist ihre, aus allerlei Sämereien bestehende, Nahrung. Desshalb verschmähen sie auch nicht die kahlen, öden Strecken der Küstengegenden. Bei den meisten Arten hat man eine gewisse Zugzeit wahrgenom- men; im Winter wandern sie nämlich nördlich. Mit Ausnahme von E. petrophila, die ihr Nest in Felslöchern anlegt, nisten sie in Baumhöhlen und legen 5—7 weisse Eier. Die Brütezeit fällt meist in October und November. Uebrigens ist das Brütegeschäft noch keineswegs von allen Arten genau bekannt. EUPHEMA SPLENDIDA. 159 Einige Arten bringt man in grosser Anzahl lebend nach Europa, da sie sich in der Gefangenschaft gut halten und sogar zur Fortpflan- zung gebracht werden. Die hübsche E. elegans besitzt einen leisen, artigen Gesang; bei den anderen Arten scheint derselbe aber nicht vorhanden. Ich kenne nur 6 Species, welche zu dem Genus Euphema ge- hören, und die ich alle untersuchen konnte, Bonaparte führt nominal noch eine E. Souanceaei an, (Naumannia, 1856. Extra- Heft. IV) dieselbe kann aber gestrichen werden. uper _ 6. Diagnostischer Schlüssel zu Euphema. . splendida, Gould, . pulchella, Shaw. . venusta, Temm. . elegans, Gould. chrysogastra,Lath. petrophila, Gould. Gesicht und obere Flügeldecken blau; beim Alten die Brust roth. Jun. Brust grün. Gesicht und obere Flügeldecken blau; Brust grün; ein kirschbrauner Schulterfleck oder Spuren desselben, Stirnrand und Oberflügel blau ; Zügel gelb. » » Flügelrand » » » beim Alten Bauch- mitte saffrangelb. Stirnrand und Flügelrand blau; Zügel grün. » Augenkreis und Zügel blau; Uebriges grün. (125.) 1. Euphema splendida, Gould. — Der rothbrüstige Grassitlich. Euphema splendida, Gould, Proc. Z. S. (1840) p. 147. — id., B. of Austr. V. pl. 42. — Reichenb., Neuentd. Vög. N. Hol. N. 165 et 441. — G. R. Gray, Gen. of B. II. N°®.4. — id., List Psitt. (1859) p. 16. — Bp., Rev. et Mag. Z. 1854. — id., Naumannia. 1856. — Schlegel, Mus. P. B. Psitt. (1864) p- 102. — Gould, Handb. B. of Austr. II. sp. 457. Diagnosis: Gesicht und Flügeldecken blau; Kinn, Kehle und Brust zinnober , Bauch und die 2 äusseren Schwanzfedern gelb. Jung. Ohne Roth auf der Vorderseite, diese Theile olivengrün ; nur die Halfter blau. Facie alarumque tectrieibus cyaneis; mento, gula pectoreque einnabarinis; abdomine ac tectricibus binis exterioribus flavis. Juv. antice oliyaceo-viridis, rubro carens ; capistro solo eyaneo, 160 EUPHEMA SPLENDIDA. Australien (Leidener Museum). & ad. Schwingen und Deckfedern derselben schwarz, an Aussenfahne tief indigoblau, fast schwarz, die Schwingen 2ter Ordnung fahler blau, und die letzten der- selben grün. Flügeldeckfedern himmelblau, ebenso das ganze Gesicht bis hinter’s Auge, um den Schnabelrand viel dunkler blau. Die 2 mittelsten Schwanzfedern dunkelgrün, die 2 nächsten mit citrongelben Endfleck, dieser nimmt gegen die äusseren Federn hin zu, so dass die zwei äussersten bis fast an die Wurzel hochgelb sind, an der Innenfahne bis zum Gelb schwarz, und nur ein Schaftsaum grün. Uebrige Oberseite gras- grün, etwas in’s Olivenfarbene, ebenso die Brustseiten. Kinn, Kropf und Brust zinnoberroth, die Federmitten gelb, Bauch und übrige untere Theile hochgelb. Schwingen unterseits schwarz. Schnabel schwarz. Füsse bräunlich. Junger Vogel (2?) Leidener Museum. Nur die Halfter himmelblau, und die Unterseite bis Bauch olivengrün, überhaupt zieht die Farbe der oberen Theile mehr in’s Olivene. Die Schwingen an Aussenfahne schöner blau, und an Innen- und Aussenfahne schmal gelblich gesäumt. Ein anderer junger Vogel zeigte auf den Schwingen 1ter Ordnung in der Mitte der Innenfahne einen runden weisslichen Fleck, wo- durch auf der Unterseite des Flügels eine weissliche Querbinde entstand. Schnabel hellhornfahl. Bei einem anderen, noch jüngeren Vogel, der nur den Stirnrand blau hat, fehlt jedoch diese Querbinde unterseits ganz. Durch die prachtvoll rothe Unterseite ist diese Art besonders cha- racteristisch. Der jungen Vogel ähnelt indess sehr dem von E. pul- chella, der Letztere zeigt aber stets auf den Schultern Spuren von rothbraunen Federsäumen. Nachdem Gould bei E. pulchella nachgewiesen, dass die sogenannten $? nur Junge sind, darf man es wohl bei dieser Art ebenfalls mit Bestimmtheit annehmen. Gould erhielt 1840 ein einziges Exemplar vom Schwanenflusse in West-Australien und erst 1845 sandte Johnson Drummond vom Moorefluss in West-Australien mehr Exemplare ein. Im Britisch- Museum aus Süd-Australien durch Capitain Sturt. Gardner beob- EUPHEMA PULCHELLA. 161 achtete die Art am Murray und in den Gegenden am St. Vincent Golf. — Neuerdings sieht man den schönen Vogel auch manchmal in zoologischen Gärten. (124.) 2. Euphema pulchella, (Shaw). — Der rothschulterige Grassitlich. Psittacus pulchellus, Shaw, Nat. Mise. (1790) pl. 96 (bon.). — id., Gen. Hist. VIII. p. 470. — Turcoisine Parrot, Lath., Syn. Suppl. (1802) p.89. — id., Gen. Hist. II (1822) p. 185. — id., Psitt. pulchellus, Ind. Suppl. p. XXI. — Psittacus Ed- wardsii, Bechstein, Kurze Ueb. (1812) p. 74. pl. 6. fie. 1 (pess.). — Psittacus pulchellus, Vieilloet, Nouv. Diet. XXV. p. 558. — id., Enc. Meth. p. 1595. — Kuhl, Consp. p-50. — Sws., Zool. Ilustr. vol. II (1822) p. 75 (pess.). — Isis (1829) p. 998. — Hahn, Vög. aus As. etc. (1822) Liefr. XVII. t.5. — id., Om. Atl. Pap. (1854) 1.29 (Text p. 45. N’. 50.— Voigt, Cuv., Uebers. (1851) p. 756. — Nanodes pulchel- lus, Vigors et Horshield, Linn. Trans. XV (1826) p. 277. — Steph., Gen. Zool. XIV. p. 118. — Lathamus azureus, Lesson, Tr. d’Orn. (1851) p. 205. -— Euphema pulchella, Wagler, Mon. p. 542. — Sws., Zool. Ill. pl. 73. — G. R. Gray, Gen. of B. IH. N°. 1. — id., List Psitt. (1859) p. 15. — Gould, B. of Ausir. V. pl. 41. — Reichenb., Neuentd. Vög. N. Holl. N°. 167. — Bp., Rev. et Mag. Zool. 1854. — id., Naumannia 1856. — Schl., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 105. — id., Eu- phemia pulchella, Dierentuin (1864) p. 75. — Euphema pulchella, Gould, Handb. B. of Austr. II. sp. 436. — La Perruche Edwards, Levaill., Perr. t.68 (fig. med.). Diagnosis: Gesicht bis zu den Augen und Oberflügel himmelblau ; Schulterfleck kastanienrothbraun ; Unterseite hochgelb. Jung. Unterseite grün, auf den Schultern ein undeutlicher roth- brauner Fleck. Facie alaque superiore coeruleis; macula scapuları badia; subtus lutea. Juv. subtus viridis, macula scapulari obsolete rubido-fusca. 11 162 EUPHEMA PULCHELLA. Australien (Leidener Museum). 5 ad. Schwingen schwarz, an der Aussenfahne indigoblau, der äusserste schmale Rand grünlich. Deckfedern der 1ten Reihe und die kleinen Flügeldeckfedern unterseits ebenfalls indigoblau. Das ganze Gesicht bis zu den Augen und die übrigen Flügeldeckfedern himmelblau, nur die kleinsten Deckfedern längs Unterarm bilden einen grossen pur- purbraunen Fleck. Schultern, Rücken und übrige Unterseite grasgrün , ebenso die 2 mittelsten Schwanzfedern. Die äussersten Schwanzfedern fast ganz hochgelb, nur an Basis grün und schwarz , die letzteren Farben nehmen jedoch gegen die Mitte hin zu. Vom Kinn an die ganze Unterseite, nebst den unteren Schwanzdec- ken , hochgelb, nur die Seiten grünlich angeflogen. Schwingen unterseits schwarz. Schnabel schwärzlich. Füsse hellgraubraun. Ebenso ein Z im Museum Heine. 10 Meilen von der Mündung des Darling erlest. Jüngeres 5 (Bremer Museum). Unterseite ebenfalls gelb, nur auf dem Kropfe noch grünlich verwaschen. Stirn schön blau, die Backenfedern mit bläulichen Endsäumen ; Flügeldecken am Unterarm mit verwaschenen rothbraunen Endsäumen. Jüngeres $ (in Major Kirchhoff’s Collection) mit kaum angedeutetem rothbraunen Flecke am Unterarm, zeigt das Gesicht nur hell- blau gefärbt. Junger Vogel (Leidener Museum) ähnelt sonst ganz dem alten, aber der rothbraune Fleck auf Unterarm kaum sichtbar und Backen , Kinn , Kropf und Brust nicht gelb, sondern gelbgrün. Naeh Gould’s Forschungen ist das 2 nicht verschieden vom d. Ich freue mich, dass wir dadurch eine evidente Bestättigung davon erlangen , dass die meist für die der ? gehaltenen Kleider nur die der jungen Vögel sind. Wir haben gesehen, wie sehr dieser Punkt auch bei den Platycercus- und Palaeornis-Arten noch einer genauen Untersuchung bedarf. Im vollkommenen Kleide ist diese Art nicht zu verwechseln, nur ähneln die jungen Vögel den Jungen von Euph. splendida ausser- ordentlich, zeigen jedoch stets Spuren des characleristischen roth- braunen Schulterfleckes. EUPHEMA VENUSTA. 165 Dieser niedliche Grassittich findet sich nach Gould’s Mittheilungen besonders häufig in Neu-Süd-Wales, scheint aber noch weiter ver- breitet, denn das Britisch-Museum besitzt ihn durch Sir Thomas Mitchell aus Nordost-Australien. Im Sydney Museum von Botany-Bai. Wie die verwandten Arten lebt Euph. pughella meist auf dem Erdboden, wegen der Nahrung, die ausschliessend in Sämereien und Kräutern besteht. Nur selten und auf kürzere Zeit lässt sie sich in den Zweigen eines Baumes nieder. Gould traf meist kleine Flüge von 6—8 Stück beisammen. Das Nest konnte er nicht selbst erlangen, obwohl die Vögel während seines Aufenthaltes am ÜUpper- Hunter sicherlich in der Gegend brüteten. Wie Caley berichtet soll, nach Aussage der Eingebornen, das Gelege aus 8 weissen Eiern bestehen, die auf einer Unterlage von faulem Holze in einer Baum- höhle ausgebrütet werden. Gewöhnlich findet sich das Nest in einem weissen Gummibaume. In neuerer Zeit bringt man den rothschulterigen Grassittich öfters lebend herüber, und nach und nach wird er sich ohne Zweifel immer mehr bei uns einbürgern. Im zoologischen Garten zu Ant- werpen brütete bereits 1861 ein Pärchen. (125.) 5. Euphema venusta, (Temm). — Der blauflügelige Grassitlich. Psittacus venustus, Temm., Linn. Trans. N°. XII (1819) p. 121 (Band XII). — Psittacus chrysostomus, Kuhl, Consp. (1820) p.50. t.1 (fig. bon.). — Voigt, Cuvier, Uebers. (1851) p- 736. — Blue-banded Parrakeet, Lath., Gen. Hist. II (1822 p- 188. cum var. A (?). — Nanodes venustus, Vigors et Horsfield, Linn. Trans. XV (1826) p. 278. — Jard. et Selb., Nat. Libr. vol. VI. p. 179. pl. 27. — Euphema chrysos- toma, Wagler, Mon. (1832) p. 544. — Sws., Class. of B. II. p- 505. — G. R. Gray, Gen. of B. II. N°. 2. — Conurus chrysostomus, Bourj., Perr. t. 10 (nach Kuhl). — Epph. chrysostoma, Gould, B. of Austr. V. pl.57. — Reichenb,., Neuentd. Vög. N. Holl. N°. 166. — Bp., Rev. et Mag. Zool. 1854, — id., Naum., 1856. — G. R. Gray, List Psitt. (1859) 112 164 EUPHEMA VENUSTA. p- 15. — Schl., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 105. — id., Eu- phemia chrysostoma, Dierentuin (1864) p. 75. — Euph. chrysostoma, Gould, Handb. B. of Austr. II. sp. 452. Diagnosis: Zügel hochgelb ; ein schmales tiefblaues Stirnband ; Flü- geldecken schön blau; Bauch, After und untere Schwanzdecken blassgelb. Jung. Stirnrand undeutlich blau; Zügel verwaschen gelb; Unter- seite grün, nur Alter und untere Schwanzdecken gelblich. Loris luteis; fascia frontali tenui, intense cyanea; tectricibus alarum laete cyaneis; abdomine, crisso caudaeque teetrieibus inferioribus pallide-Nlavis. Juv. fascia frontali vix eyanescente ; loris obsolete flavis; subtus viridis ; crisso cum caudae tectricibus inferioribus solo flavido. Australien (Leidener Museum). d' ad. Schwingen und Deckfedern der iten Schwingen schwarz, die Schwingen 2ter Ordnung an Aussenfahne indigoblau, ebenso die kleinen Deckfedern unter- seits und ein Stirnstreif von einem Auge zum andern, der am hintern Rande schmal grünlich gesäumt ist. Zügel hochgelb. Flügeldecken schön berlinerblau, die Schulterfedern an Aussen- fahne so gerandet. Schwanzfedern an der Basalhälfte grünblau , an der Endhälfte schwefelgelb, an Innenfahne bis zum Gelb breit schwarz gerandet. Die 2 mittelsten Schwanzfedern nur schmal gelb gespitzt. Uebrige Ober- und Vorderseite bis Bauch olivengrün. Bauch, Schenkel, After und untere Schwanzdecken schwefelgelb. Schnabel hornbraun , der untere hornfahl. Füsse hornbraun. Iris braun (Gould). 2 (Nach Gould) vom 4 nicht verschieden. Junger Vogel (Bremer Museum). Der blaue Stirnrand noch sehr schmal und undeutlich, Zügel und um’s Auge blassgelblich verwaschen,, ebenso sind After und die unteren Schwanzdecken; übrige Theile düster olivengrün ; Flügeldecken düster blau. Van Diemensland, die Inseln der Bassstrasse und Süd-Australien beherbergen diesen schönen Vogel in Menge. Bei Hobart-Town ist er häufig. Ebenso fand er sich auf der Bruns-Insel, Sandby-Bai, bei Spring-Hill im Innern, an der Küste des Tamar und auf Flin- EUPHEMA ELEGANS. 165 ders-Insel. Das Sydney Museum besitzt ihn vom Lachlan im Innern Neu-Süd-Wales. Er erscheint in grossen Flügen im September und zieht im Februar und März wieder weg, ist also auf Diemens- land nur Sommerbewohner. Gould fand ihn im Januar besonders zahlreich in Spring-Hill. Beständig zeigten sich grosse Flüge unter denen viele junge Vögel waren, die sich offenbar mit den alten zum Zuge vereinigt hatten. ‘Im October und November nisten sie und sollen dann 5—7 weisse Eier in Baumhöhlen legen. Auch diese Art liebt zum Aufenthalt meist die mit Gras bewachsenen ebenen Gegenden und ist an solchen Localitäten häufig. Die Vöge laufen mit grosser Behendigkeit über den Erdboden hin und suchen dabei mit solchem Eifer die Grassamen, von denen sie sich nähren auf, dass sie sich oft ganz nahe kommen lassen. Plötzlich er- schreckt fliegen sie mit lautem Geschrei auf, um sich eine Strecke weiter nieder zu lassen , oder sie setzen sich in einen dichtbelaubten Baum, von dem sie nach und nach wieder auf die Erde herabkom- men. Ihr Flug ist schnell und schnepfenartig. Bourjot, der mit der generischen und systematischen Eintheilung überhaupt sehr sonderbar umgeht, rechnet die Art mit zu Conurus (!). (126.) 4. Euphema elegans, Gould. — Der gelbzügelige Grassittich. Nanodes elegans, Gould, Proc. Z. S. (1857) p. 235. — Wiegm., Arch. f. Naturg. (1859) p. 595. — Euphema elegans, Gould, B. of Austr. V. pl. 58. — Reichenb., Neuentd. Vög. N.-Hol. N°. 164. — Thienem. Fortpflg. d. ges. Vög. (1852) p. 74. pl. XIV. fig. 6 (Ei.). — Bp., Rev. et Mag. Z. 1854. — id., Nauman. 1856. — G. R. Gray, Gen. of B. II. NP, 7. — id., List Psitt. (1859) p-. 16. — Schleg., Mus. P. B. (1864) p. 103. — id., Euphemia elegans, Dierentuin. p. 75. — Gould, Handb. B. of Austr. II. sp. 453. Gool-ye-der-ung, Eingeb. von West-Australien (Gould). — Kul- sardar, Eingeb. von West-Australien (Dr. Preiss). — Ground- Parrakeet der Colonisten. Diagnosis: Zügel gelb; Stirnbinde tiefhlau; nur die Flügeldecken 166 EUPHEMA ELEGANS. längs Handrand blau, übrige Oberflügel grün; Bauch und un- tere Schwanzdecken gelb, auf Bauchmitte ein saffrangelber Fleck. Jung. Der saffrangelbe Bauchfleck fehlt. Loris flavis; fascia frontali intense eyanea; tectrieibus alarum secundum metacarpum solis cyaneis; ala superiore reliqua vi- ridi; abdomine caudaeque tectrieibus inferioribus flavis; macula abdominis medii crocea. Juv. macula illa erocea-nulla. Australien (Leidener Museum). 4 ad. Schwingen und Deckfedern der Eın iten Schwingen tiefschwarz, die ersten vier Schwingen an Aus- senfahne schmal blau gesäumt. Kleine Flügeldeckfedern längs Handgelenk berlinerblau, übrige Flügeldecken, wie die Ober- seite, dunkel olivengrün, die Vorderseite bis Bauch heller und etwas olivengrüngelb verwaschen. Ein schönblaues Stirnband zieht sich jederseits bis hinter’s Auge und ist am hinteren Rande ganz schmal hellblau gesäumt. Kleine Deckfedern unterseits tief blau, die Schwingen unten schwarz. Aeussere 2 Schwanzfedern ganz schwefelgelb, die übrigen nur an der Endhälfte, an der Basishälfte grünblau, die 2 mittelsten ganz so, alle an Innen- fahne bis zum Gelb schwarz gerandet. Zügel, untere Seiten, After und untere Schwanzdecken schön gelb, auf Bauchmitte ein saflrangelber Fleck. Schnabel schwarz, am unteren Rande des Oberschnabels hornweiss. Füsse braun. Iris dunkelbraun (Londoner Zoologischer Garten). d' ad. vom Nieder-Murray (Süd-Australien) im Museum Heine ganz ebenso. Ebenso ein Z aus West-Australien (Dr. Preiss) im Museum Heine. Ein jüngeres $ von West-Australien (Dr. Preiss) im Museum Heine ähnelt sonst ganz dem , aber Bauch und After ziehen mehr in’s Grüngelbe und der saffrangelbe Bauchfleck ist nicht vorhanden. Junger Vogel (West-Australien) im Museum Heine: düster oliven- grün; Bauch und After gelbgrün ; Zügel blassgelb; die blaue Stirnbinde schwarz angedeutet und der Rand längs Unterarm und Hand düster blaulıch. Jüungerer Vogel (Bremer Museum), etwas düsterer gefärbt ; Bauch, EUPHEMA ELEGANS. 167 After und untere Schwanzdecken blassgelb, ohne dunklen Fleck auf Bauchmitte. Diese Art ist ausserordentlich mit der vorhergehenden (venusta, Temm.) verwandt. Der alte Vogel unterscheidet sich aber, ausser durch den saffrangelben Fleck auf Bauchmitte, auch durch die oli- vengelbgrün angeflogene Brust. In jedem Alter aber daran kennt- lich, dass nur die Deckfedern längs Unterarm und Handrand blau sind, der übrige Oberflügel aber grün wie die Oberseite, während bei E. venusta der ganze Oberflügel dunkelblau ist. Bewohnt Süd- und West-Australien, zufällig Neu-Süd-Wales, scheint aber auf Van Diemensland nicht vorzukommen. Im Sydney Museum vom Lachlan im Innern von Neu-Süd-Wales. Während der heissen Jahreszeit, wo so viele Flüsse und Quellen versiegen, ist ein oft kleiner Wassertümpel der Sammelplatz von zahllosen Flügen dieser hübschen Vögel. Sie lieben besonders die nackten und san- digen Küstenstriche, und leben viel auf der Erde, da sie ebenfalls echte Graspapageien sind und sich nur von Sämereien nähren. Gould traf sie häufig an den Küsten von Holdfast-Bai bis Port Adelaide, und Gilbert sah zu Kojenup in West-Australien an den seltenen Wassertümpeln Myriaden dieser lieblichen Vögel, indess waren es alles junge. Wenn sie sich auf den Bäumen niederliessen, waren dieselben buchstäblich bedeckt von ihnen. Sie fliegen reissend schnell, ganz geradeaus und oft in bedeuten- der Höhe. Im September und October fällt die Brütezeit; die 4—7 rein weissen Bier sind 11’” lang und 8!J,” breit. Gould erhielt sie vom King-Georges-Sund. Thienemann bildet die Eier dieser Art, welche er durch Dr. Preiss aus West-Australien erhielt, in seinem grossen Werke ab und giebt folgende Beschreibung: » Sie wechseln vom fast Runden bis in das Gestreckte und kommen dem Gleich- hälftigen mehr oder minder nahe. Ihre Maasse sind folgende: Länge 9!/,", Breite 8'/,, fast gleichmässig zugerundet ; Länge 9°/,"', Breite 7°], nach der Höhe stark abfallend; Länge 10'/,'”, Breite 7°,"; Länge 10°],”', breite 8!/,”. Frisch gelegt sehen sie reinweiss aus, liegen sie längere Zeit so nehmen sie von der Unterlage eine schmutzig gelbliche oder bräunliche Färbung an; sie sind ganz matt. 165 EUPHEMA CHRYSOGASTRA. haben sehr dünne, zarte Schale mit mässig dichten, runden oder etwas eckigen, tiefen Poren, sichtbaren oder kaum bemerkbaren Furchen”. Die Gefangenschaft verträgt dieser Papagei sehr gut und erfreut nach A. von Homeyer durch einen leisen, angenehmen Gesang, obwohl derselbe nicht so schön als von Pl. haematonotus ist. Er pflanzt sich auch im Käfig fort. (127.) 5. Euphema chrysogastra, (Lath.). — Der grünzügelige Grassittich. Psittacus chrysogaster, Latham, Ind. Orn. I (1790) p. 97. — id., Orange bellied Parrot, Syn. Suppl. I. p. 62. — id., Gen. Hist. II (1822) p. 186. — Psitt. chrysogaster, Bechst., Kurze Ueb. p. 74. — Vieillot, Nouy. Diet. XXV. p. 359. — id., Enc. Meth. p. 1594. — Euphema pulchella, Wagl., Mon. p. 545 (av. horn... — Euphema aurantia, Gould, Proc. (1840) p. 148. — id., B. of Austr. V. pl.59. — Reichb,, Neuentd. Vög. N. Holl. N°.165. — G.R. Gray, Gen. of B. Il. N°.5. — id., Euphema chrysogaster, List Psitt. (1859) p- 16. — Euphema aurantia et chrysogaster, Bonap., Rev. et Mag. Zool. 1854. — id., E. chrysogastra, Naum. 1856. — Schl., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 104. — Euph. aurantia, Gould, Handb. B. of Ausir. II. sp. 454. Diagnosis: Zügel grün, Stirnbinde und Flügeldecken längs Hand- rand blau, übrige Oberflügel grün; Bauch und untere Schwanz- decken gelb, auf Bauchmitte ein saffrangelber Fleck. Jung. Der saffrangelbe Bauchfleck undeutlich. Loris viridibus; fascia frontali alarumque tectricibus secundum meiacarpum cyaneis; ala superiore reliqua viridi; abdomine caudaeque tectrieibus inferioribus Navis; macula abdominis medii crocea. Juv. macula abdominis obsolete crocea. Van Diemensland (Leidener Museum). JS ad. Schwingen und Deck- federn der iten Schwingen schwarz, an Aussenfahne dunkel indigo, an Innenfahne sehr schmal gelblich gesäumt, Schwanz- EUPHEMA CHRYSOGASTRA. 169 federn an Wurzelhälfte blaugrün, an Endhälfte schwefelgelb , bis zum Gelb an Innenfahne schwarz gerandet, die 2 Mittel- federn einfarbig blaugrün. Kleine Deckfedern längs Flügelrand und die unterseits, nebst Stirnbinde von einem Auge zum andern berlinerblau. Unterseite der Schwingen schwarz. Deck- federn und obere Theile dunkelgrasgrün. Halfter, Wangen und Vorderseite bis Bauch gelbolivengrün. Bauch, Seiten und untere Schwanzdecken citrongelb, mit einem länglichen saffran- gelben Flecke auf Bauchmitte. Schnabel schwärzlich. Füsse bräunlich. Iris dunkelbraun (Gould). Jüngerer Vogel (Leid. Mus.). Die Färbung im Allgemeinen düsterer , die Aussenfahne der Schwingen matt blau, die Innenfahne matt schwarzbräunlich , Bauch und untere Schwanzdecken blass schwefelgelb, der saffrangelbe Mittelfleck kleiner. Das Schwarz an der Innenfahne der Schwanzfedern wird gegen die mittleren zu immer breiter, so dass es zuletzt vor dem Gelb über die ganze Innenfahne eine Querbinde bildet. Der blaue Stirnrand verloschen. Von der, durch den orangen Bauchfleck, nahestehenden Euph. elegans, sogleich durch die grünen Zügel unterscheidbar. Bechstein und merkwürdiger Weise auch Wagler hielten diese ausgezeichnete Art nur für einen jungen Vogel von Euph. pul- chella, ebenso Vieillot, der ohne Zweifel einen iungen Vogel be- schreibt, denn er erwähnt sehr deutlich, der für die Jungen so vieler Papageien characteristischen, weisslichen Querbinde auf der Unterseite der Schwingen. Der grünzügelige Grassittich ist ein Sommerbewohner von Van Diemensland, auf den Inseln des Entrecasteaux-Canals und wird Winters in Süd-Australien angetroffen. In West-Austalien wohl nur zufällig. Gould fand ihn bei Hobart-Town und Neu-Norfolk spär- lich, häufig auf den Actäon-Inseln. Sie lebten hier in Flügen zu- sammen und waren fast die einzigen Landvögel, welche diese Ein- öden belebten. Im Winter traf sie Gould zahlreich in Süd-Austra- lien, besonders in den Küstengegenden zwischen Port Adelaide und Holdfast-Bai. 170 EUPHEMA PETROPHILA. Diese Gegenden sind spärlich mit Bäumen bewachsen, wesshalb die Vögel meist auf dem Boden leben. Gould ist desshalb auch ge- neigt zu glauben , dass sie ihr Nest in Erdlöcher anlegen, was jedoch erst noch bestättigt werden muss. Beim Auflliegen liessen sie ganz eigene schnappende Töne hören, sehr verschieden als die von E. venusta, Temm. (128.) 6. Euphema petrophila, Gould. — Der olivengrüne Grassiltich. Euphema petrophila, Gould, Proc. Z. S. (1840) p. 148. — id., B. of Austr. V. pl. 40. — Reichenb., Neuentd. Vög. N.- Holl. N°. 168. — Bp., Rev. et Mag. Zool. 1854. — id., Naum. 1856. — G. R. Gray, Gen. of B. II. N°.6. — id., List Psitt. (1859) p. 16. — Schleg., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 104. — Gould, Handb. B. of Austr. II. sp. 455. Rock-Parrakeet der Colonisten am Schwanenflusse. Diagnosis: Olivengrün ; Flügelrand und Schwingen blau; Stirnrand, Zügel und schmal um’s Auge hellblau. dad. Zuweilen Bauch gelb, mit orangefarbenem Mittelfleck. Olivaceo-viridis; campterio et remigibus cyaneis; fronte, loris annuloque orbitali tenui dilute-cyaneis. Zad. macula abdominis nonnumquam aurantia. Australien (Leidener Museum). Z ad. Schwingen und Deckfedern der 1ten Schwingen schwarz, an Aussenfahne dunkel indigoblau, ebenso die kleinen Deckfedern unterseit. Schwingen unten schwarz. Flügelrand , Zügel und schmal um’s Auge hellblau. Stirnbinde von einem Auge zum andern dunkel indigo. Schwanz- federn grünblau, die 2 mittelsten ganz so, die übrigen an Endhälfte schwefelgelb, was gegen die äussern Federn immer mehr zunimmt; alle an Innenfahne bis zum Gelb schwarz ge- randet. Uebrige Theile olivengrün, am Bauche mehr gelb, und After und untere Schwanzdecken bestimmt olivengelb. Schnabel und Füsse schwärzlich. Iris dunkelbraun (nach Gould). Ein altes / im Britisch-Museum ist auch auf dem Bauche gelb und zeigt einen blassorangen Mittellleck. EUPHEMA PETROPHILA. 171 Jüngere Vögel (Leidener Museum) zeigen eine düsterere Färbung und haben auf der Mitte der Innenfahne der Schwingen unterseits eine weissfahle Querbinde. 2 wie das d' (nach Gould). Die blauen Zügel, bei übrigens einfarbig olivengrüner Färbung unterscheiden diese Art leicht; nur am ganz alten Vogel findet sich zuweilen auf dem gelben Bauche ein blassoranger Mittel- fleck. | Der olivengrüne Grassittiich auch wegen seines Aufenthaltes Felsengrassittich genannt, gehört zu den seltensten Arten des ganzen Genus und wird desshalb nur in wenigen Sammlungen gefunden. Er bewohnt sowohl Süd- als West-Australien. Das letztere Gebiet scheint indess seine eigentliche Heimath zu sein. Hier findet er sich zu Rottinest und andern Inseln nächst dem Schwa- nenflusse häufig. Das Britisch-Museum besitzt ihn auch von Island of Cape Leuwin im Westen und Gould erhielt ihn noch von Port Lincoln im Süden. Euphema petrophila verlangt einsame, fast baumlose Felsen- gegenden zum Aufenthalt und wird daher nur in den klippenreichen Küstenstrichen angetroffen. Hier wachsen immer noch eine Menge Gräser, die dem genügsamen Vogel mit ihren Samen hinlängliche Nahrung gewähren. Meist sieht man ihn daher auch nur auf dem Erdboden. Die Nistweise dieser Art, über die uns Gilbert belehrt, ist ganz besonders merkwürdig, indem das Nest in einem Felsenloche ange- legt wird und meist so, dass es wegen der überhängenden gegen das Wasser gerichteten Klippe kaum zu erreichen ist: Gilbert konnte daher auch nur die Aussage der Eingebornen mittheilen, nach welcher das Nest 7—8 weisse Eier enthalten soll. Der Flug dieser Art ist ausserordentlich reissend und geht meist hoch durch die Lüfte, PLATYCERCUS. splendida, Gonld. pulchella, Shaw. venusta, elegans, » » Temm. » Gould. chrysogastra, Lath, petrophila, Gould. Mittelste Flügel. Schwanz- feder. 4'' 1% gu Pre gi! 10 SU un au gr A yet 4 gu Su sus a 4'' gu ae“ 3. ne At at Ai 6'' gi! 1 An 147 Du g'! SET ul PIE Ar al SUITE! 4' AAN De SH TSTR A] CU Aeuss. Schw.- feder. oy y g'' Bit gig 1% EIRaL 9% ! gi U [2 Firste. 1/ 101 Alan 2 Bl all Bil Bu By, ga Ba Br 1) ttı vi ne Schnab.- Aeuss. Höhe an|Tarse.| Vorder- Basis. zehe. rl 6’ ae Be Zelle 61. ee ae Bi zu nn Bi BL PRACH sy g zit ‚la mt 11 5 7 6 re 5 BE 07 Bu 6" ia! gu 6" Pu (ohne Nagel). Innere Hinter- zehe. g’“ sl ” 1/ 0 eu yiu gr 21/," Australien, Leidener Museum. 2 » » » d » » » ad. Süd-Australien, Museum Heine. d\ Australien, Leidener Museum. jun. » Bremer Museum. d » Leidener Museum. jun. » Bremer Museum. Z' West-Australien, Museum Heine. 2 » » » JR Australien, Leidener Museum. d » » » 16. Genus. Platycercus!), Vigors (part.). — Plattschweifsittich. Psittacus, Linne, S. N. 1767. — Psittacus, Sect. II. Conurus, Subdiv. III et IV (part.) Kuhl, Consp. (1820) p.7. — Platycercus, Vig., Zool. Journ. vol. I. N°.IV (1825) p. 526 (deser. opt.). — id., Linn. Trans. XV (1826) p. 278. — Palaeornis, Vigors, Zool. Journ. (1825) part. — Psittacus, Sous-genre Platycercus, Less., Man. d’Orn. II (1828) p. 146. — id., Tr. d’Orn. p. 207. — Nymphicus, Wasl,, Mon. (1852) p. 490 (part.). — Platycercus, id., p. 441. — Polytelis, id., 489. — Plectolophus, Bourjot, Perr. (1857—58. cornutus.) — Aprosmictus, Gould, Proc. Z. S. 1842 (erythropte- rus). — id., Psephotus, B. of Austr, 1845 (haematonotus). — Platycercus, G. R.Gray, Gen. 1) Allarvg, breit und »#exog, Schwanz; Wagler’s deutsche Benennung, welche ich oben adoptirte, ist jedenfalls den Bastardworten »Par- vakit oder Perrüche”, wie sie jetzt häufig gebraucht werden, vorzuziehen. PLATYCERCUS. 175 of B. Il. 1845—49. — id., List Psitt. (1859) p. 5. — Pla- tycerecus (part.), v. d. Hoeven, Handb. (Deutsche Ausg.), II (1852—56) p. 457. — Barrabandius, Platycercus, A- prosmictus, Bp., Consp. av. I. 1850. — id., Prosopeia, Aprosmictus, Purpureicephalus, Barnardius, Pla- tycercus, Barrabandius, Cyanoramphus, Psephotus, Rev. et Mag. Zool. 1854. — id., Prosopaea, Naumannia 1856. — id., Subfam. 16, Platycercinae, Compt. Rend. 1857. — Pyrrhulopsis, Reichb., 1850 (personatus). — Coracopsis? G.R. Gray, Proc. Z. S. 1848 (personatus).— Coriphilus, Schleg., Dierentuin (1864) p. 77 (part). — id., Platycercus, Mus. P. B. Psitt. (1864) p.87. — Ptistes, Gould, Handb. B. of Austr. II. 1865. p. 57 (erythropterus). Abbildungen. G. R. Gray, Gen. of B. II. t. 101. fig. 4 (opt.). — Reichenb., Natürl. Syst. (1850) t. 82, Platycercus, Pyr- rhulopsis, Aprosmictus, Polyteles et Psephotus. Diagnosis: Schnabel kurz, kräftig, abgerundet, mit einem sanften Zahnausschnitt, Spitze kurz, Dillenkante sehr breit. Nasenlöcher frei. Flügel lang; 2te—5te Schwinge an Aussenfahne ausgeschnit- ten. Schwanz breit, länger als Flügel, stark abgestuft, mit sehr breiten Federn, die am Ende etwas verschmälert und sanft abgerundet sind. Rostrum robustum breve rotundatum, apice brevi lato obtusato, dente leviter exciso, gonate latissimo. Nares liberae ceram an- gustam insertae. Alae longae remigibus a secundo usque ad 5tum extus angustatis. Cauda lata alis longior valde gradata rectricibus latissimis apicem versus plus minus angustatis leniter rotundatis. Beschreibung. Schnabel kurz, kräftig, fast immer höher als lang; Oberschnabel seitlich und auf der Firste abgerundet mit einem stumpfen aber fast immer bemerkbaren Zahnausschnitte; Spitze stark übergebogen, aber meist sehr kurz. Unterschnabel meist so hoch oder etwas niedriger als der obere; Dillenkante etwas breit, abgerundet , zuweilen mit schwachem Leistenvorsprunge. Spitze des Oberschnabels stets mit Feilkerben. 174 PLATYCERCUS. Nasenlöcher länglichrund, frei, in einer schmalen Wachshaut, meist vorn mit Härchen umgeben. Zügel und Augenkreis befiedert. Flügel spitz, lang, !/, oder über !/, des Schwanzes deckend ; 2t°— 4te Schwinge meist am längsten, 1te, 5te oder 6te Flügelspitze lang, länger als die Hälfte des Oberflügels; 2te—5te oder 2te— 7t© Schwinge von der Basishälfte an stark ausgeschnitten , an der Innenfahne weniger. 10 Hand- und 10 bis 11 Armschwingen. Schwanz meist länger als Flügel, mit sehr breiten, an der Spitze zugerundeten Federn, stufenförmig; die äusserste meist !/, so lang als mittelste, und diese selten vorragend. Füsse mittelmässig, mit ziemlich schwachen, verlängerten Tarsen , meist so lang oder etwas länger als äussere Vorderzehe. Gefieder weich, selten etwas hart. Puderdunen fehlen (Nitzsch). Färbung meist sehr bunt, aber auch grün und roth;; meist ein leb- haft gefärbter Bartfleck, oder die oberen Flügeldecken so und öfters durch die breiten farbigen Ränder der Mantelfedern characteristisch. Schnabelfärbung meist dunkel, braun bis schwarz, zuweilen roth und bleiblau. Grosse und mittlere Arten, von Drossel- bis Krähengrösse. Schwingenverhältnisse fand ich bei den folgenden Arten sehr über- einstimmend, eben so die Zahl von 10 Hand- und 10 Arm- schwingen bei: Pl. Pennanti, ieterotis, eximius, pal- liceps, spurius, flaviventris, Barnardi, semitor- quatus, zonarius, haematogaster, haematonotus, multicolor, pulcherrimus, tabuensis, splendens, personatus, cornutus, scapulatus, amboinensis, hypophonius, melan urus, rosaceus, erythropterus, vulneratus, Novae-Zeelandiae und auriceps; bei splendens auch 11 Armschwingen. Pterylose. Hinsichtlich der Pterylographie liegen nur die Untersu- chen an wenigen Arten durch Nitzsch vor, nämlich von Plat. erythropterus, Pennanti und Novae-Zeelandiae, die indess immerhin ganz eigenthümliche Verhältnisse kennen lehren. Die erstgenannte Art, welche am genausten untersucht wer- PLATYCERCUS. 175 den konnte, zeigte eine sehr auffallende Eigenheit der Fluren in der ganz schmalen, nur zwei Federn breiten Bildung , sonst aber die den Papageien eigene Form, d. h. die doppelte Schul- ternflur, die gabelige Gestalt des hinteren Theiles, der bis zur Schwanzgrube gespaltenen Spinalflur, deren Schenkel sich zwischen die kräftigeren Schenkel des vorderen Theiles begeben, die lange Lendenflur und die schon von der Mitte des Halses an getheilte Unterflur An ihr bot sich jedoch die Haupteigen- heit der Platycercen dar, nämlich ein volkommener und vollständig, ja weit, abgesetzter, etwas kräftiger Aussenast. Bei Pl. Novae-Zeelandiae war Alles ebenso, aber der mehr schief gestellte Aussenast bildete am Ende einen Haken, und die Gabel des hinteren Theils der Spinalflur war etwas verbreitert. Zunge dick, fleischig, glatt, vorn abgestumpft, wie Forsters Unter- suchungen an tabuensis, pacificus und Novae-Zeelan- diae lehren. Ebenso fand ich sie beiPl. multicolor, nur er- schien sie mir hier mehr abgeflacht als gewöhnlich und zeigte am vorderen Rande schwache Einkerbungen. Bürzeldrüse fand Nitzsch bei Pennanti und erythropterus, ich bei haematogaster und multicolor. Gabelbein meistens fehlend, wie von Pennanti, adelaidensis, Browni, eximius, icterotis, semitorquatus, flavi- ventris, palliceps, multicolor, haematonotus, hae- matogaster und Novae-Zeelandiae nachgewiesen wurde. Dagegen ist dieser Knochen deutlich entwickelt bei Pl. chry- sopterygus, cyanopygus, amboinensis, vulneratus und erythropterus. Das Sternum zeigt keine Besonderheiten, die Carina ist hoch, die unteren seitlichen Oeflnungen sind gross. Bei Pl. Pennanti erschien mir des Brustbein etwas schmä- ler und unten mehr zugerundet, bei eximius etwas breiter. An einem JS dieser Species fand ich die unteren seitlichen Oeflnungen fast ganz verwachsen und zwar die linkerseits noch mehr als die rechte. Das 2 hatte das Brustbein ansehnlich schmäler als das /, ein anderes $ ebenso breit. 176 PLATYCERCUS. Dieselben Verschiedenheiten bemerkte ich an mehreren Brust- beinen von Pl. cyanopygus. Der Augenkreis ist nach Blanchard nicht vollständig geschlossen. Die Platycercus-Arten scheinen mir mit den langschwänzigen Conurus-Arten der neuen Welt weit weniger verwandt als die Palaeornis-Arten, welche in Schnabel- und Schwanzform sich vielmehr der amerikanischen Gruppe nähern. Interessant ist die Thatsache, dass da wo noch echte Palaeor- nis-Arten vorkommen, keine Platycercen zu finden sind. Das Verbreitungsgebiet derselben beginnt daher erst da, wo das jener aufhört, also mehr im Osten der alten Welt, und dehnt sich nur wenig nördlich über den Aequator aus. Timor, Buru, Ceram, die östlichen Mollucken, Neu-Guinea, Australien, Van Diemensland , Neu-Hebriden , Neu-Caledonien, Neu-Seeland mit Norfolks- und Auc- lands-Insel und einige Gruppen der Südsee-Inseln, als Fidschi-, Freundschafts- und östlichst die Gesellschafts-Inseln (Otaheite) bilden den Kreis über welchen sich diese Gruppe ausdehnt. Dagegen fehlt sie auf dem Festlande Asiens, den Philippinen, ja merkwürdiger Weise auch auf Celebes, und der Timor und die grossen Sunda- Inseln verbindenden Gruppe, Flores, Sumbawa, Bali und Lombok. Eine Art dringt südlich bis auf die Maquari-Inseln (54 Grad. süd. Br.) vor, der südlichste Punkt für die Verbreitung der Papageien überhaupt. Spätere Forschungen werden jedenfalls diesen Kreis noch in an- derer Weise kennen lernen, ich bezweifle aber, dass er weit über die hier gesteckten Grenzen hinausgehen wird. Sehr zu wünschen wäre es, wenn wir über Lebensweise und Fortpflanzungsgeschichte bald ausführlichere Nachrichten bekämen, denn in dieser Beziehung lässt sich noch viel wirken. Fast Alles was wir bis jetzt wissen, verdanken wir dem thätigen Eifer von Gould. So muss als besonderer Forschungspunkt, auf die angeblich blei- bende Verschiedenheit der Geschlechter aufmerksam gemacht werden die von vielen Species angegeben wird, mir aber noch keineswegs bewiesen scheint. Ueber das Kleid der Jungen wissen wir meist eben so wenig. PLATYCERCUS. rs Der Hang zur Geselligkeit bekundet sich hauptsächlich auch bei den Arten dieser Gruppe ; sie leben fast beständig in Schwärmen vereinigt. Diese nehmen zu gewissen Perioden oft erstaunlich an Zahl zu und machen dann, meist durch Nahrungs- oder Wasser- mangel gezwungen, mehr oder weniger entfernte Wanderungen. Ihr Flug ist wellenförmig und keineswegs von der reissenden Schnelligkeit und Ausdauer als bei den Trichoglossus-Arten. Eigenthümlich ist der Zug in ihrem haushaltlichen Leben ihre Nahrung meist auf dem Erdboden zu suchen, wesshalb sie auch fast alle sehr schnell und geschickt laufen können und im Gegensatz zu den Trichoglossus- und Lori-Arten, welche sich meist in den Zweigen der Bäume aufhalten, wohl Erdvögel genannt werden dürfen. Ihre Nahrung besteht fast ausschliessend in allerlei Gras- sämereien, indess verschmähen sie auch die reifen Früchte mancher Bäume nicht und sind den landwirthschaftlichen Anpflanzungen oft sehr schädlich. Pl. melanurus soll auch Blüthensaft verzehren. Bei einigen Arten (Pennanti, flaviventris, erythropterus) hat man gelegentlich auch Raupen im Kropfe gefunden. Soweit die allerdings noch spärlichen Nachrichten reichen, wer- den die 5—10 weissen Eier in Baumhöhlen ausgebrütet, meist von September bis Januar. Einige Arten sind auch in Europa wieder- holt mit Glück fortgepflanzt worden. Nur bei Pl. haematonotus, Gould, ist ein angenehmer Ge- sang beobachtet worden. Von den Uebrigen wird nur eine durch- dringende, unangenehme Stimme erwähnt. Zum Nachsprechen menschlicher Worte scheinen die Arten dieses Genus weniger befähigt, indess soll Pl. splendens nach Dr. Gräffe sprechen lernen. Die Schwierigkeiten, welche uns bei einer generischen Eintheilung der Psittaci überall entgegen treten, mangeln auch bei dieser Gruppe keineswegs, wenn man sich eben angelegen sein lassen will, auch die Gründe der generischen Sonderstellung anzugeben und nicht, wie jetzt leider meist geschieht, damit zufrieden ist, blosse Namen zu nennen. Jedenfalls ist das Genus Platycercus ein sehr natürliches, welches nicht allein durch sichere Charactere vereinigt wird, sondern auch in geographischer Hinsicht ein wohl geschlossenes Ganze bildet. 12 178 PLATYCERCUS. Indem wir in dem steten Vorhandensein von regelmässigen Feil- kerben auf der unteren Fläche der Oberschnabelspitze ein sicheres Kennzeichen zur Unterscheidung von vielen ebenfalls breit- und langschwänzigen Lori- und Trichoglossus-Arten besitzen, cha- racterisiren sich die Platycercus-Arten auch ausserdem durch die fast immer schr breiten, stufig abgekürzten Schwanzfedern und den abgerundeten kräftigen Schnabel, dessen Spitze breit und nicht son- derlich vorragend ist, ausserdem noch durch die runden, in einer Wachshaut liegenden Nasenlöchen. Allein auch diese Kennzeichen sind zuweilen leichten Modificatio- nen unterworfen, die einmal zu generischen Sonderungen benutzt, bald eine gänzliche Zersplitterung nach sich zogen. Vigors und Horsfield, die bekanntlich das Genus Platycereus aufstellten, kannten die leichteren Abweichungen einzelner Arten” schon sehr wol, z. B. diejenigen welche Pl. eyanopygus darbie- tet, den Gould zum Typus seines Geschlechtes Aprosmietus machte, die besonnenen Ornithologen hielten aber schon damals eine gene- rische Sonderstellung von solchen Arten für viel zu gewagt. Wasgler war daher der Erste, welcher den, durch die 2 mittelsten vorragenden , verschmälerten Schwanzfedern abweichenden P]. Barra- bandi, Swainson, zu einem eigenen Genus »Polytelis’” erhob, und dem später Gould mit seinen Genera Psephotus, Apros- mictus, Ptistes folgte. Bonaparte, der wie überall seine Manie neue Namen zu geben zu befriedigen suchte, schuf nach und nach 10 verschiedene Geschlechter, die Gray später nur als Subgenera annahm. Obwohl es sich nicht läugnen lässt, dass diese Abthei- lungen der Färbung nach immer mehr oder weniger nahe ver- wandte Arten vereinigen, so dürfen dieselben, nach meinem Dafürhalten, doch nie eine generische Trennung verdienen. Indem ich somit von den mancherlei aber geringfügigen Abwei- chungen in Schnabel- und Schwanzbau absehe und die blosse Fär- bungsverwandtschaft nicht genügend erachte, scheint es mir am na- türlichsten die Gruppe vereinigt zu lassen und nur zur besseren und leichteren Uebersicht einige Abtheilungen zu machen. Mit Ausnahme von Alexandrae, Gould, konnte ich sämmtliche 59 f f PLATYCEREUS. 179 Species, welche ich zum Genus Platycercus zähle, untersuchen. Unter diesen befinden sich allerdings noch einige, die mir noch nicht völlig sicher scheinen, allein nach den Vorlagen, wie wir sie bis jetzt haben, muss man sie einstweilen als eigene Arten anneh- men. Diese noch unsicheren sind xanthorrhous und Forsteri, mihi. Pl. splendidus, Gould, Saisseti, Verr., und dorsalis, Quoy, können dagegen ohne Bedenken aus der Reihe der Arten ge- strichen werden. £ < ne Ike, Ouverlias 1 Aieure Ba Luc H- Kles HE do Mon . I. Arten mit blauer S hwanzuhterseite, Basisdrittel od. Basishälfte derselben schwara. a. Mantelfedern schwarz, mit breiten rothen — 8. Amathusia, G. eder gelben Rändern. — 9. Browni, Temm. — 1. Pennanti. Lath. d. Mantelfedern einfarbig. — 2. adelaidensis, G. — 10. spurius, Kuhl (Gen. Purpurei- — 3. flaveolus, G. cephalus, Bp.). „- 4, icterotis, Temm. — 11. flaviventris, Temm. — 5. ignitus, Leadb. — 12. Barnardi, Vig.(Gen. Barnardius , Bp.). — 6. eximius, Shaw. — 13. semitorquatus, Quoy. Bid: Ballioops, „Nie, Arch Gnieinlen 5 e N EL II. Arten mit weisser en ediaterette (Genus Psephotus, G.). = 15. haematogaster, G. — 19. chrysopterygus, G. — 16. xanthorrhous, Bp. - 20. pulcherrimus, G. — 17. haematonotus, G. 21. Bourki, G _ 18. multicolor, Temm, 24 ‚ a Irurl, wuvrrlag ı ' U rk PITR mu Lou med, IH. Arten mit schwarze r Schwanzunterseite., a. Sehnabel braun oder schwärzlich. — 27. amboinensis, L, — 22. tabuensis, Forst. (Gen. Pyrrhulop- — 28. hypophonius, Müll, sis, Reichb.). — 29. melanurus, Vig. — 25. splendens, Peale. — 30. Barrabandi, Sws. (Gen. Polytelis,W.). — 24. personatus, Gr. (Gen. Prosopeia, Bp.). 31. Alexandrae, G. 2b: cornutus, Gml.(Gen. Plectolophus,B.). — 32. erythropterus, Gml. b. Schnabel roth. _ 33. vulneratus, Müll. — 26. cyanopygus, Be Te ea BR. EN ON PASS EDEL IV. Aften mit olivensdhwärzliircher oder selbliche “ Schwanzunterseite. (Genus Cyanoramphus, Bonaparte). — 34. pacificus, Forst, _ 37. auriceps, Kuhl. — 35. ulieteanus, Gml. 38. Forsteri, mihi. — 36. Novae-Zeelandiae, Sp. . 39. unicolor, Vig. 150 LATYCERCUS PENNANTI. Diagnostischer Schlüssel zu Platycercus. 1. Arten mit blauer Schwanzunterseite, Basisdrittel oder Basishälfte derselben schwarz. (Genus Platycercus bei Bonaparte). a. Mantelfedern schwarz, mit breiten rothen oder gelben Rändern. 1. Pennanti, Lath. %, adelaidensis, Gould. 3. flaveolus, Gould. 4. icterotis, Temm. .ignitus, Leadh. [>13 6. eximius, Shaw, — . palliceps, Vigors. 8. Amathusia, Gould, 9, Browni, Temminck. Roth ; Mantelfedern mit breiten rothen Rändern, Bart- fleck blau. Jun. Grün; dunkelroth gefleckt. Hyacinthroth ; Mantelfedern mit röthlichen Rändern. Jun. Grün; hyacinthroth gefleckt. Strohgelb; Mantelfedern mit fahlstrohgelben Rändern ; Stirn roth; Bartfleck blau. Scharlachroth; Mantelfedern mit rothen Rändern; Bart- fleck gelb; Bürzel und obere Schwanzdecken oliven- gelbgrün. Wie Vorige, aber Kopfseiten weiss und Bürzel und obere Schwanzdecken roth. Kopf und Brust roth; Mantelfedern mit gelben*Rändern, Bartfleck weiss; Bürzel und obere Schwanzdecken nebst After schön grün. Kopf und Ränder der Mantelfedern gelb oder gelbweiss. Bartfleck weiss; untere Schwandecken roth; Unter- seite blau. Wie Vorige, aber Ränder der Muntelfedern meerblau- lichgrün und Bartfleck blau. Kopf schwarz, Mantelfedern mit weissen Rändern, untere Schwanzdecken roth. Diese Unterabtheilung begreift die am meisten typischen Platy- cercen, die sich alle durch ansehnlichere Grösse (wie eine Taube oder etwas kleiner) auszeichnen und sämmtlich Australien und Van Diemensland angehören , nur eine Art verbreitet sich bis auf Norfolks- Insel (Pl. Pennanti). In der Färbung sind diese Arten besonders glänzend, meist mit einem blauen Kinnladenfleck und alle durch die breiten farbigen Ränder der Mantelfedern ausgezeichnet. Schnabelfärbung horngrau bis bräunlich. (129.) A. Platycereus Pennanti, (Lath.). — Pennant’s Platt- schweifsittich. Psittacus Pennanti, Latham, Ind. Orn. (1790) p. 90. cum var.ß. — id., Pennantian Parrot, Syn. Suppl. p. 61. cum var. A. — id., Suppl. II. (1802) p. 85. cum var. A. — Phill. PLATYCERCUS PENNANTI. 181 Bot. Bay, pl. 154. — White, Journ. pl. 175 et 175. — Shaw, Gen. Zool. VII. p. 410 pl. 56. — Psittiacus gloriosus, Shaw, Nat. Misc. pl. 55. (av. ad.). — id., Ps. splendidus, Lev. Mus. (1792) pl. 27. (fig. bon.). — Ps. Pennanti, Bechst., Kurze Ueb. p. 70. — Hahn, Orn. Atl. Pap. (1834) p. 59. t. 25. (mas.) — Dubois, Orn. Gal. (1859) pl. 52. var. A. (S) (nach Hahn). — Vieillot, Nouv. Diet. XXV. p. 559. — id., Ene. Meth. p. 1582. — id., Gal. des Ois. I (1834) cum fig. — Voigt, Cuv. Uebers. 1851. p. 750. — Ps. elegans, Kuhl, Consp. p. 55. — Pennantian Parrot, Lath., Gen. Hist. II. p. 151. — Platycercus Pennanti, Vig. et Horsf., Linn. Trans. XV. (1826) p. 250. — Wagl., Mon. p. 555. — Less., Tr. d’Orn. II. p. 146. — Jard. et Selb., Nat. Libr. vol. V1. p- 175. pl. 25 (av. ad. bon.). — Gould., B. of Austr. V. pl. 25. (fig. opt.). — Reichb, Neuentd. Vög. N. Holl. N®. 450. — Bp., Rev. et Mag. Z. 1854. — id., Nauman. 1856. — G.R. Gray, Gen. of B. II. Ne. 1. — id., List Psitt. (1859) p. 3. — idt, Ibis (1862) p. 227. — 0. Finsch, Nederl. Tijdschr. v. Dierk., Berigten (1865) p. xı. — Schlegel, Mus P. B. Psitt. (1864) p- 96. — Gould, Handb. B. of Austral. II. (1865) sp. 415. — Plat. elegans, Licht, Nomenel. av. (1854) p. 72. — La Per- ruche a large queue, Levaill., Perr. t. 78 (ad.) 79 (jun.). Junger Vogel. Psitttacus elegans, Gmelin, S. N. (1788) p. 518. cum var. @. — Beautiful Lory, Latham, Syn. I. p. 217 cum var. A. p. 218. — id., Psittacus elegans, Ind. Orn. p- 89. cum var. £. — Vieill., Nouv. Diet. XXV. p. 558. — id., Enc. Meth. p. 1581. —:Pennantian Parrot, var. A. B. Lath., Gen. Hist. II. (1822) p. 152. Dulanget Julang, Eingeborne, N.-S.-Wales (Galey). Diagnosis: Dunkelscharlachroth ; Fleck am Unterschnabel und Schwanz blau; Rückenfedern schwarz mit breiten scharlachro- then Federrändern. Jung. Düster grün; hie und da an Kopf und Unterseite scharlach- roth gelleckt, 182 PLATYCERCUS PENNANTI. Obseure puniceus; macula mandibulae caudaque eyaneis; plu- mis dorsi nigris, late puniceo limbatis. Juv. sordide viridis; maculis dispersis capitis laterisque inferioris puniceis, Australien (Leidener Museum). Z ad. Schwingen schwarz, an der Aussenfahne dunkelblau, wie der Schwanz dessen äussere Fe- dern an der Endhälfte lilablau sind, an Innenfahne schwarz gerandet. Flügeldeckfedern prächtig hellblau in’s Lilae zie- hend, Grosser Fleck jederseits am Unterschnabel und die kleinen Flügeldeckfedern unterseits schön ultramarin. Die klein- sten Deckfedern oberseits am Unterarm bilden einen schwarz- braunen Fleck. Schwingen unterseits schwarzbraun. Schultern und Mantelfedern schwarz, jede Feder breit scharlach umrandet. Uebrige Theile tief scharlach. Schnabel horngraulichgelb. Au- genkreis und Wachshaut bräunlich. Füsse bräunlich. Iris dunkelbraun. (Amsterd. Zool. Gart). ® ad. (Leidener Museum) Wie das d. Ad. Norfolk-Insel. (Britisch-Museum). Nicht von australischen Exem- plaren zu unterschieden. Junger Vogel. (Leidener Museum). Schwingen dunkelbraun, an Aussenfahne blau. Schwanzfedern dunkel blaugrün, die 5 äusseren ultramarinblau. Vorderkopf, Oberbrust, Backenstreif, After- und untere Schwanzdecken düster scharlachroth ; übrige Theile düster grasgrün. In der Mitte der Innenfahne der 1ten Schwingen ein weisgelber Fleck, der auf der Unterseite eine solche Querbinde bildet. Uebergangskleid. (Bremer Mus.). Nur Schultern, Rücken und Brust- seiten grün, ebenso die 2 mittelsten Schwanzfedern. Die Man- telfedern am Ende schmal blaugrau und düster roth gesäumt. Hinterrücken und Bürzelfedern an Basis grün. Junge Vögel gleich nach dem Ausfliegen sind, nach Gould, grasgrün. Die dunkelscharlachrothe Färbung, welche ganz deutlich auch am jungen, zum grossen Theil noch grün gefärbten Vogel, hervortritt, macht eine Verwechselung mit dem nahestehenden Pl. adelaiden- sis nicht möglich. PLATYCERCUS ADELAIDENSIS. 185 Diese Ärt wurde bisher nur im Neu-Süd-Wales beobachtet. Nach Gould findet sie sich auch auf der Känguru-Insel, aber sonst in keinem anderen Theile Australiens. Dagegen besitzt das Britisch- Museum Exemplare von der Norfolk-Insel. Diese so interessante Lo- calität wird von Gould in seinem »Handbuch’’ nicht erwähnt. Gould fand diesen Platycercus in den Buschhölzern am Liver- . poolgebirge ziemlich häufig und hier nistete er auch. Die 4—7 Eier werden nur auf eine Unterlage von verfaulten Holz in die Höhlung eines Eucalyptus niedergelegt. Die Brütezeit fällt in den September bis November. Die Nahrung besteht grösstentheils aus Grassaamen und Beeren; einmal fand aber auch Gould den Kropf mit kleinen Raupen gefüllt. Man sieht den übrigens nicht scheuen Vogel meist in kleinen Gesellschaften von 6—8 Stück auf dem Boden herumlaufen , mit dem Aufsuchen seiner Nahrung beschäftigt. Sein Flug ist weder schnell noch ausdauernd (Gould). Nach Caley’s Berichten, die auf den Aussagen der Eingebornen beruhen, wird die auserwählte Nisthöhle alljährlich benutzt. Sie findet sich fast stets in der Stammhöhlung eines Eucalyptus gigan- teus. Ein Astloch soll nie benutzt werden. Es finden sich 4 Junge. Die Art schadet den Maisanpflanzungen sehr. Man sieht oft zahl- reiche Flüge beisammen, die zuweilen aus lauter grüngefärbten Exemplaren bestehen, die Caley sehr richtig für junge, unausgefärbte Vögel hält. Diese Art habe ich in unverkennbarer Weise auf japanischen Gemälden abgebildet gesehen. (150.) 2. Platycercus adelaidensis, Gould. — Der hyacinthrothe x Plattschweifsittich. Platycercus adelaidensis, Gould, Handb. B. of. Austr. II. (1865) sp. 416. — id., Platycercus Adelaidae, Proc. Z. S. (1846) p. 161. — id., B. of Austr. V. pl. 22. — Reichb,., Neuentd. Vög. N. Holl. N®. 179. — G. R. Gray, Gen. of B. II. N°. 2. — id., List Psitt. (1859) p.5. — 0. Finsch, Nederl. Tijdschr., Berigten (1865) p. xı1. — Schleg., Mus. P. B. Psitt. 154 PLATYCERCUS ADELAIDENSIS. (1864) p. 97. — Bp., Rev. et Mag. Z. 1854. — id., Naum. 1856. — Pl. Adelaidiae, Licht., Nomencl. av. (1854) p. 72. Pheasant Parrot, Colonisten von Süd-Australien. Diagnosis: Hyacinthroth; Fleck am Unterschnabel und Schwanz him- melblau; Schultern- und Mantelfedern schwarz, mit breiten strohgelben Rändern. Hyacinthinus; macula mandibulae caudaque coeruleis; plumis scapularium interscapilii nigris, late stramineo-limbatis. Australien (Leidener Museum). / ad. Schwingen schwarzbraun, die Aussenfahne an Basishälfte dunkelblau. Flügeldecken, kleine Deckfedern unterseits und Fleck jederseits am Unterschnabel himmelblau. Schwingen unten schwarz. Schwanzbasishälfte dunkelblau, an Endhälfte hell lilablau, schmal weiss am Ende, die 2 mittelsten Federn an Innenfahne und Endhälfte blaugrün. Schultern und Mantelfedern schwarz, mit strohgelben breiten Rändern. Die kleinsten Deckfedern am Unterarm bilden einen schwarzen Fleck. Die grössten Schulterdecken und letzten Schwingen 2ter Ordnung an Aussenfahne blass hyacinthroth ge- randet. Hinterhals und Bürzel hellfahlgelb. Kopf, alle unte- sen Theile nebst unteren Schwanzdecken hyacinthroth. Die Schwanzunterseite erscheint himmelblau. Schnabel hellhornfahl, an Basis graulich. Augenkreis und Wachshaut bräunlich. Füsse fleischbraun. Iris dunkelbraun (Amsterd. Zool. Gart.). 9 ad. (Leidener Museum) Wie das S. Jüngerer Vogel (Uebergang). Bremer Mus. Sonst ganz wie der alte, aber Schwingen mattbraun , an Basishälfte der Aussenfahne blau , die der 2ten Ordnung mattgrünlich. Deckfedern , Hinterrücken, Bürzel und obere Schwanzdecken olivengrün. Mantelfedern schmal gelblich gerandet. Die 2 mittelsten Schwanzfedern mattbraun. Auf der Unterseite der Schwingen eine weissgelbe Querbinde. Ein Exemplar im Uebergange (Collection Schaufuss) hat schon ganz die Färbung des alten Vogels, wenn auch matter ; aber Nacken, Hinterhals und Mantel sind noch düster braun mit verwaschenen schmutzig grünbraunen Endsänmen; die schwarzbraunen oberen Flügeldecken haben zum Theil verwaschene meerblaue Endsäume. PLATYCERCUS FLAVEOLUS. 185 Die ganz jungen Vögel sind grün, und erhalten auf Unterseite und Hinterrücken hie und da hyacinthrothe Endsäume. Dem Plat. Pennanti nahestehend , aber durch die viel hellere Färbung der rothen Theile und die nicht rothen, sondern strohgel- ben Ränder der schwarzen Mantelfedern leicht kenntlich. Gould entdeckte diesen schönen Vogel zuerst bei der Stadt Ade- laide in Süd-Australien, und benannte sie nach derselben. Sie flo- gen damals in den Strassen der Stadt ganz sorglos umher, heut dürften sich diese Verhältnisse aber vielleicht geändert haben. Am Murray und Torrens-Flusse ist diese Art sehr gemein und lebt in kleinen Flügen von 6—20 Stück beieinander. Näher der Küste zwischen Holdfast-Bai und Port-Adelaide fand Gould die noch grün gefärbten Jungen zu Hunderten zusammen, die sehr geschickt auf der Erde nach Sämereien herumsuchten. Interessant ist auch die Beobachtung, dass Platyc. adelaidensis keineswegs in den Dis- trieten von Plat. Pennanti vorkommt. Sonstiges über Lebens- und Nistweise nicht bekannt. Y (151.) 5. Platycercus flaveolus, Gould. — Der strohgelbe Plattschweifsiltich. Platycercus flaveolus, Gould, Proc. Z. S. (1857) p. 26. — id., B. of Austr. V. pl.25. — Wiegm., Arch. f. Naturg. (1859) p- 395. — Reichb., Neuentd. Vög. N. Holl. N°. 178. — Bonap., Rev. et Mag. Zool. 1854. — id., Naum. 1856. — G.R.Gray, Gen. of B. II. N°.5. — id., List Psitt. (1859) p. 4. — 0. Finsch, Nederl. Tijdsch. v. Dierk., Berigten (1865) p. XI. — Schleg., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 95. — Gould, Handb. B. of Austr. II (1865) sp. 418. Diagnosis: Strohgelb ; Stirnrand roth; Fleck am Unterschnabel, Flü- geldecken und Schwanz blau; Mantelfedern schwarz mit hell» strohgelben Rändern. Stramineus; fronte rubra, macula mandibulae, tectricibus alarum caudaque eyaneis; plumis interscapilii stramineo limbatis. Australien (Leidener Museum). £ ad. Schwingen braunschwarz, an der Aussenlahne und die Deckfedern der Iten Schwingen ganz . 186 PLATYCERCUS ICTEROTIS. dunkelblau, der Endtheil der 1ten Schwingen an Aussenfahne blass mattblau. Letzte Schwingen 2ter Ordnung an Aussenfahne fahlgelb gerandet. Die Deckfedern der Schwingen 2ter Ordnung, und die oberen Flügeldecken helllilablau, die unterseits dunkler. Die kleinsten oberen Flügeldecken längs Unterarm braunschwarz. Schwanzfedern an Basishälfte, die zwei mittelsten ganz, dunkel- blau, die äusseren Schwanzfedern am Enddrittel helllilablaulich, breit weiss am Ende, und an Innenfahne bis zum hellen End- theile schwärzlich gerandet. Schultern- und Mantelfedern schwarz, breit strohgelb umrandet. Stirnrand und Zügel hya- cinthroth, alle übrigen Theile strohgelb, nur ein grosser Fleck jederseits an Basis des Unterschnabels schön ultramarinblau. Schnabel hornfahl,, im Leben hornbläulich. Füsse dunkelbraun. Iris braun (Amsterd. Zool. Garten). Ebenso Exemplare vom Nieder-Murray im Mus. Heine und Bremer Mus. 2 gleich dem S gefärbt. Ein Exemplar im Britisch Museum ist auf der Brust blasshyacinth- röthlich angeflogen , scheint daher ein sehr alter Vogel. Die hellstrohgelbe Färbung unterscheidet diese Species, die in der Vertheilung der übrigen Farben sonst sehr an Platyc. adelai- densis erinnert sehr leicht. Die Art ist hauptsächlich in Neu-Süd-Wales verbreitet, wo sie an den Ufern des Lachlan und Darling vorkommt. Ih Britisch-Museum aus dem Nordosten durch Sir Thomas Mitchell. Weiteres über die Lebensweise des seltenen Vogels fehlt zur Zeit noch. (152.) 4. Platycercus ieterotis, (Temm.). — Der gelbbärtige Plattschweifsittich. Psittacus ieterotis, Temm., Linn. Trans. N°. XII (1819) p. 120 (Band XII). — Kuhl, Consp. (1820) p. 54. — Jellow-cheeked Parrot, Lath., Gen. Hist. II (1822) p. 185. — Platycercus Stanleyi, Vig., Zool. Journ. V (1830) p. 274. — Jard. et Selb., Ill. Orn. IH. pl. 108 (jun.). — Lear, Parr. pl. 25. 24. — Platycercus ieterotis, Less., Tr. d’Orn. p-209. — Wagl,, PLATYCERCUS ICTEROTIS. 187 Mon. p. 530. — G. R. Gray, Gen. of B. II. N°.6. — Gould, B. of Austr. V. pl. 29. — Reichenb., Neuentd. Vög. N. Holl. N°. 446. — Bourjot, Perr. t.50 (av. jun.). — G.R. Gray, List Psitt. (1859) p. 6. — Bp., Rey. et Mag. Zool. 1854. — id., Naum. 1856. — Schlegel, Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 97. — Gould, Handb. B. of Austr. II (1865) sp. 424. Gootd-un-gootd-un , Eingeborne der Niederung W.-Austr. (Gould). — Moy-a-duk, Eingeborne der Berge W.-Austr. (Gould). — Rose- hill der Colonisten. Diagnosis: Kopf und Unterseite scharlachroth ; Fleck am Unter- schnabel gelb; Mantelfedern schwarz mit rothen Rändern. Capite latereque inferiore puniceis; macula mandibulae flava; plumis interscapilii nigris, rubro limbatis. Australien (Bremer Mus.). Ad. Schwingen schwarzbraun, an Aussen- fahne und die Deckfedern der Schwingen lter Ordnung ganz, dun- kelblau, der Endtheil der 1ten Schwingen an Aussenfahne matt orau. Die letzten Schwingen 2ter Ordnung an Aussenfahne breit grün gerandet. Deckfedern der 2ten Schwingen, so wie die übrigen Deckfedern ober- und unterseits indigoblau, die mit- telsten Flügel- und die Schulterdecken am Ende breit blau- grün verwaschen. Die kleinsten oberen Deckfedern längs Un- terarm schwarz. Mantel- und Schulterfedern schwarz , mit brei- ten rothen Rändern, die innen von einem schmalen gelben Saume begrenzt sind. Hinterrücken und obere Schwanzdecken oliven- gelblich grün, die letzteren am Ende roth gesäumt. Ganze Kopf scharlachroth, die übrige Unterseite etwas blasser, die Basis der Federn gelb. Backen und Ohrgegend hell schwefelgelb. Schwanzfedern an Basishälfte spangrün , die Endhälfte hell himmelblau, weiss gespitzt, an Innenfahne bis zum hellen Ende breit schwarz serandet. Die 4 mittelsten Schwanzfe- dern spangrünblau, gegen das Ende zu an Aussenfahne blau verwaschen. Schnabel horngrau ; an Spitze weisslich. Füsse dunkelbraun. Im Leben die Füsse Neischbräunlich, die Iris dunkelbraun, Londoner Zoologischer Garten). 188 PLATYCERCUS ICTEROTIS. Ein alter Vogel aus West-Australien (Dr. Preiss) im Museum Heine ganz ebenso. | Jüngeres Z (West-Australien) Museum Heine, fast wie der Alte, aber Backen blassgelb; Rücken, Schultern und die Deckfedern braun ; die Mantelfedern einzeln mit rothen Endsäumen. Jüngerer Vogel (West-Australien) Museum Heine, mit gelben Ohr- flecke, ist auf dem Rücken ebenfalls braun, aber die Federn haben hier grünliche Endsäume; im Nacken fahlgelbe End- säume; die Federn der Unterseite schmutzig graugelb mit düsterrothen breiten Endsäumen ; Bürzel und obere Schwanz- decken schmutzig grün. Junger Vogel (West-Australien) Museum Heine. Olivengrün; die Mantel- und Schulterfedern mit braunem Mittelflecke; nur der Flügelrand und die Schwingen an Basishälfte blau; Stirnrand und untere Schwanzdecken roth; auf Brust und Backen mit schmalen düsterrothen Endsäumen. Schwanzfärbung fast ganz wie beim alten Vogel, nur die äusseren Federn undeutlicher blau gefärbt. In der Farbenvertheilung nähert sich diese Art dem P]. Pen- nanti und adelaidensis, unterscheidet sich aber leicht durch ihre geringe Grösse und die gelben Kopfseiten. Diese Art ist nicht so ausschliessend auf West-Australien be- schränkt wie man bisher annahm, denn das Sydney-Museum besitzt sie von Moreton-Bai in Nordost-Australien. Indess scheint sie doch im Westen am häufigsten, besonders in der Kolonie am Schwanen- flusse. Zuweilen besucht sie die Anpflanzungen , selbst die Gärten, und ist desshalb schädlich. Ihre hauptsächlichste Nahrung bilden iedoch Grassämereien. — Die 6—7 weissen Eier, welche 11°” lang und 9!/,” breit sind, liegen ohne eigentliches Nest in Baum- löchern. — Der Flug ist wellenförmig und nicht anhaltend. — Die Stimme ist, nach Gould, ein schwaches Pfeiffen, welches einem Gesange ähnelt. In Gould’s Handbuch wird nur West-Australien als Heimath an- gegeben. PLATYCERCUS IGNITUS. 189 A (155.) 5. Platycereus ignitus, Leadb. — Der weissbackige Plattschweifsittich. Platycercus ignitus, Leadb., Proc. Zool. S. (1857) p. 8. — Wiesm., Arch. f. Naturg. (1839) p. 395. — Gould, B. of Austr. V. pl. 50. — Reichb., Neuentd. Vög. N.-Holl. N°. 449. — Bp., Rev. et Mag. Z. 1854. — id., Naum. 1856. — G.R. Gray, Gen of B. I. N°. 4. — id., List Psitt. (1859) p. 5. Diagnosis: Ganz ähnlich dem P. icterotis, Temminck, aber die Backen weiss und Bürzel und obere Schwanzdecken roth, mit schmalen gelben Schaftstrichen. Pl. icterodidi simillimus, sed genis albis; uropygio caudae- que tectricibus superioribus rubris, eorumque scapis tenuiter flavo-striatis. Australien (Britisch-Museum). Scharlachroth; Fleck am Unterschna- bel weiss; die Federn auf Oberrücken, Mantel und Schultern in der Mitte schwarz mit schmalem inneren und breiten äusse- ren scharlachrothen Rande. Kleinste obere Deckfedern am Unterarm schwarz, verwaschen grün gesäumt. Mittlere obere Deckfedern und die auf Flügelunterseite blau. Schwingen Iter Ord- nung schwarzbraun, an Basishälfte der Aussenfahne weiss, auf dem übrigen Theile blau, am Ende braunfahl. Deckfedern der Schwingen 1ter Ordnung blau. ‘ Schwingen 2ter Ordnung nebst ihren Deckfedern an Innenfahne mattbraun, auf Aussenfahne fahl olivengrün. Bürzel und obere Schwanzdecken roih, mit schmalen gelben Schaftstrichen. Aeussere 4 Schwanzfedern li- lablau, am Basisdrittel weisslich, auf Innenfahne mit schwarzem Fleck. Mittelste 4 Schwanzfedern blassröthlich, besonders am Saum der Aussenfahne, gegen das Ende zu verwaschen grün- lichblau. Schnabel horngraugelblich , Füsse bräunlich. Obwohl in der Färbung sehr mit P. ieterotis, Temminck, übereinstimmend, scheinen mir doch der rothe Bürzel, die rothen oberen Schwanzdecken so wie der weisse Fleck am Unterschnabel hin- länglich für eine specifische Verschiedenheit zu sprechen. Ebenso sind Schwingen und Schwanzlärbung abweichend. Gould schwankt, ob der Vogel eine eigene Art bildet, oder nur Varietät ist. PLATYCERCUS EXIMIUS. 190 Wie es scheint ist das Exemplar im Britisch-Museum, von Moreton-Bai herstammend, das einzige bekannte. In dem neuen »Handbook’’ von Gould wird diese Art, sonderbarer Weise, nicht erwähnt. (ohne Nagel). Mittelste| Aeuss. Schnab.-| Aeuss. | Innere Flügel. | Schw.- | Schw.- | Firste. | höhean | Tarse. | Vorder- | Hinter- feder. | feder. Basis. zehe. zehe. Pennanti, Latham. [6 3’ |7’’ 6" |g gt |gtt 04 g''' Da 2A ? Australien, Leidener Museum. » 6'' gu is DuUl gr gu Aue a an: Er? a d » » » » ae 3 a ee Ka ee 4" Insel Norfolk, Brit.-Museum. adelaidensis, Gould. |6' N ee 0 BL Aigkll 3l/," IQ Australien, Leidener Museum. J 6' gi VL gr [gr gu ER 110. Prn En d » » » flaveolus, Gould. 6 gi! g'' 10’ gi! min Bu 10" Bull 10" Sul d e 5 y » a a RR y IR FE 1.04%. — lad. » Bremer Museum. icterotis, Temm. 5 BEN TE le 3% 2 » Leidener Museum, 1 » Bi gi Bi Ti: gi! gi! [6 1 u Sul Sun Ri, d " s ” » a a | EN Bye“ — — — dad. West-Austral., Mus. Heine. » All Sul Bu dal 9 Bi 5, Bil“ IRRE a jun. » » ignitus, Leadb. ae Ba On Aloe 0. gi — Australien, Britisch-Museum. Platycercus eximius, (Shaw). — Der grünbürzelige Plaltschweifsittich. Psittacus eximus, Shaw, Nat. Misc. t.96. — id., Gen. Z. VII. p. 411. t.57, 58. — id., Zool. of N.-Holl. (1794) t.1. — Nonpareil Parrot, Lath., Syn. Suppl. I (1802) p. 85. — id., Ps. eximius, p. XXl. — id., Gen. Hist. II (1822) p. 158. — Ps. capitatus, Shaw, Gen. Zool. VII. p. 466. — Kuhl, Conspee. p- 100. — id., Ps. eximius, p.54. — Ps. omnicolor, Bechst., Lath., Ueb. p. 68. pl.2. — Ps. exi- mius, Vieillet, Nouv. Diet. XXV. p. 354. — id., Gal. des Ois. (1854) cum. tab. — id., Enc. Meth. p- 1591. — Voigt, Cuv. Uebers. 1851. p. 750. — Ps. Pennanti, $, Wolf, Abbild. merkw. naturh. Gegen. H. 4. t.17. — Hahn, Orn. Atl. Pap. t. 24. (fig. bon.). — Dubois, Orn, Gal. (1859) pl. 52. B. X (134.) 6, PLATYCERCUS EXIMIUS. 191 (nach Hahn). — Platycercus eximius, Vig. et Horsf., Linn. Trans. XV (1826) p. 281. — Less., Tr. d’Orn. p. 209. — Wagler, Mon. p. 550. — Gould, B. of Austr. V. pl.27. — Reichb., Neuentd. Vög. N.-Holl. N?, 447. — Thienem. Fortpflg. d. gesammt. Vögel. (1852) p. 72. — G. R. Gray, Gen. of B. II. N®. 7. — id., List Psitt. (1859) p.5. — 0. Finsch, Neder!l. Tijdschr. v. Dierk., Berigten (1865) p. XI. — Schleg., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 96. — Gould, Handb. B. of Austr. II. (1865) sp. 422. — Perruche omnicolore, Levaill., Perr. t. 28 (ad. fig. bon.) t.29 (var.). Var. Platycercus splendidus, Gould, Proc. Z. S. (1845) p. 105. — id., B. of Austr. V. pl. 28. — Reichb., Neuentd. Vög. N.-Holl. N®. 441. — Bp., Rev. et Mag. Zool. 1854. — id., Naum. 1856. — G. R. Gray, List Psitt. (1859) p. 5. — Gould, Hand. B. of Austr. sp. 425. Rose-hill Parrakeet, Colonisten von Neu-Süd-Wales (Caley). — Bundullock , Eingeborne von Neu-Süd-Wales (Caley). Diagnosis: Kopf, Hals, Kropf und untere Schwanzdecken roth ; Fleck am Unterschnabel weiss; Schultern und Mantel schwarz , selb umsäumt; Bauch gelb; Bürzel, obere Schwanzdecken und After schön hellgrün. Capite, collo, gutture caudaeque tectrieibus inferioribus rubris, macula mandibulae alba; plumis scapularium et interscapilii nigris, flavo limbatis; abdomine flavo; uropygio, crisso cau- daeque tectricibus superioribus intense dilute viridibus. Australien (Bremer Museum). £ ad. Schwingen schwarzbraun, an Aussenfahne dunkelblau. Deckfedern ober- und unterseits pracht- voll lilablau; am Unterarm ein grosser schwarzer Fleck. Die letzten 5—4 Schwingen 2ter Ordnung an Aussenfahne breit hellgrün gerandet. Schwingen unterseits grauschwarz. Die Fe- dern des Hinterhalses, der Halsseiten, auf Mantel und den Schultern schwarz , breit schwefelgelb umsäumt. Nacken oran- segelb. Kopf, Kehle und Brust, sowie die unteren Schwanz- decken lebhaft scharlachroth , die Basis der Federn gelb. Ein orosser weisser Bartfleck, der sich von der Basis des Unter- 192 PLATYCERCUS EXIMIUS. schnabels bis fast zur Ohrgegend hinzieht. Unterbrust bis Bauch hochgelb. Brustseitenfedern gelb mit schwarzem Mittelfleck. Bauch, Schenkel, After, Bürzel und obere Schwanzdecken schön hellgrün, etwas gelblich verwaschen. Die zwei mittelsten Schwanzfedern dunkel olivengrün, oegen die Spitze zu blau- lichgrün ; die übrigen Schwanzfedern an Basishälfte tiefblau , an Endhälfte hell lilablau mit weisser Endspitze. Schnabel horngelbweiss, der obere an Basishälfte horngrau; Füsse und Krallen dunkelbraun. Iris tiefbraun; (Amsterd. Zool. Garten). Ebenso ein Exemplar von Port-Albert, Gippsland (Victoria) in Süd- Australien (Krefft) im Museum Heine. Ein jüngerer Vogel ebedaher, im Museum Heine, stimmt im Allge- meinen ganz mit dem alten überein, allein auf Scheitelmitte zeigen sich noch grüne Federsäume; der Nacken grün; die Federn auf Hinterhals, Mantel und Schultern nicht gelb son- dern grün umrandet; Kehle und Brust weniger lebhaft roth ; Unterbrust gelblichgrün , der weisse Bartfleck schwach bläu- lich überlaufen. Ganz ebenso ein anderes Exemplar von derselben Localität im Mu- seum Heine. Ein 2 im Leidener Museum wie das d’ gefärbt. Eine herrliche Varietät im Britischen-Museum ist fast einfarbig schwelelgelb, nur Schwingen, Deckfedern und der Bartfleck weiss; die mittelsten Deckfedern etwas bläulich verwaschen ; Bauch, After und obere Schwanzdecken schwach grünlich angehaucht; die zwei mittelsten Schwanzfedern schwefelgelb, die übrigen blass lilablau verwaschen ; auf Oberkopf, Ohrge- gend und Kehle mit blutrothen Endsäumen, ebenso die unte- ren Schwanzdecken. Eine prachtvolle Varietät im Leipziger Museum hat die ganze Brust und Vorderseite gelb. Nach Gould sind die 22 nicht verschieden und die Jungen erhal- ten schon nach dem Ausfliegen das schöne Kleid. Indess scheint Gould nicht selbst junge Vögel untersucht zu ha- ben, denn ohne Zweifel sind dieselben analog mit den anderen - PLATYCERCUS EXIMIUS. e 195 Platycereus-Arten, anfänglich wohl grün, wie mich Exemplare die auf dem Scheitel noch grüne Federsäume zeigten mit ziemlicher Bestimmtheit vermuthen lassen. Das Jugendkleid von Pl. eximius darf also noch keineswegs als vollständig bekannt betrachtet werden. Schon Levaillant konnte den prächtigen Vogel nach dem Leben abbilden, wozu ihm ein Exemplar als Vorlage diente, welches im Besitz von Madame Bonaparte war. Dies ist recht gut auf Pl. 28 dargestellt. Dagegen zeigt Pl. 29 eine Varietät: am Hinterkopfe und Nacken roth, mit rothgesäumten gelben Bauchfedern, Dass der Vogel von einigen älteren Schriftstellern als o von Pl. Pennanti aufgeführt wird, darf bei der damaligen Unkenntniss auf diesem Gebiete nicht verwundern. Gould stellte später noch eine zweite Art »Platycercus splen- didus’’ auf, die mir wegen ihrer grossen Uebereinstimmung mit Pl. eximius längst zweifelhaft vorkam. Sie soll sich nämlich von PI. eximius nur durch die gelben Brustseiten, die breit gelbgesäum- ten Rückenfedern, und den blaulichen Anflug des weissen Bart- fleckes unterscheiden. Die oberen Schwanzdecken und Unterbauch sollen spangrün (anstatt grasgrün) sein. Solche Färbungsverschie- denheiten habe ich mehr oder weniger deutlich bei manchen Exem- plaren von Pl. eximius wahrgenommen und kam somit zu der Ueberzeugung, dass sie nur auf individuelle zurückzuführen sind. Dieser Ansicht wird man umso mehr beistimmen müssen als Plat. splendidus nur auf Ein Exemplar begründet wurde, welches Gilbert von Darling Downs am Lynd in Neu-Süd-Wales einsandte. Bisher wurde kein zweites wiedergefunden. Gould führt die Art in seinem Handbuche übrigens als eine sehr wohlzuunterscheidende mit auf. Bis jetzt wurde Platyc. eximius nur auf Van-Diemensland , in Neu-Süd-Wales und Süd-Australien beobachtet. Im Sydney Museum von Port Jakson. Das Wenige was wir über den herrlichen Vogel wissen verdanken wir den Forschungen Caley’s und Gould’s. Nach Letzterem findet sich Pl. eximius ziemlich häufig in den genann- 13 194 ° PLATYCERCUS EXIMIUS, ten Gegenden, allein sein Vorkommen ist meist sehr localisirt und während er z. B. auf der nördlichen Seite des Derwent in Menge zu finden war, fehlte er auf der Südseite ganz. Auf Van Diemensland zwischen Hobart Town und Launceston ist der Vogel gemein und man sieht ihn selbst zuweilen truppweis auf den Land- strassen. Plat. eximius liebt offene, mit wellenförmigen Hügeln durch- zogene Gegenden, die mit kleinen Baumgruppen von Acazien und Banksien versehen sind. Hier bietet sich ihm dann in verschiedenen Sämereien hinreichende Nahrung. Gelegentlich soll er auch Insecten und Raupen verzehren. Die Brütezeit fällt in den October bis Januar. Die 7-10 schön weissen 1!/,'' langen und ?/," breiten Eier werden in die Höhlung eines Eucalyptus niedergelegt. Ausführlicher beschreibt Thienemann das Ei dieses Papageis: »Es ist kurz, dem Gleichhälftigen nahe, nach beiden Polen sanft, nach der Höhe nur etwas mehr abfallend, gegen 1” lang und gegen 10” breit, graugelblichweiss, fast matt, inwendig graugrünlichweiss durchscheinend. Das Korn trägt den Character der ganzen Familie.” Der Flug des Vogels ist kurz, wellenförmig und wenig anhaltend; seine Stimme ein angenehmes Pfeiffen. Nach Caleys Berichten finden sich nur 6 Junge im Nest, als welches eine Baumhöhlung benutzt wird. Mag dieselbe auch noch so tief in den Stamm hinabreichen , so wird sie doch vom Vogel benutzt, der mit der Geschicklichkeit eines Opossums bis zum Boden der Höhle hinabsteigt. Dieselbe soll zuweilen auch mit Federn ausgepolstert sein. Man sieht diese Art häufig mit Pl. cyanopygus und Pennanti zusammen in den reifen Maisfeldern, jedoch nie in sehr grossen Flügen. Das Fleisch dieses Papageis schmeckt gut. Auch diesen prachtvollen Papagei hat man Aussichten bei uns einzubürgern, denn wie Dr. Sacc berichtet (Zoolog. Garten, 1864. p:21) hatte ein Pärchen sich bei ihm bereits begattet und ein Nest hergerichtet, Sie sollen sehr schön pfeiffen. Um sie in der Gefan- PLATYCERCUS PALLICEPS. 195 genschaft gesund zu erhalten, muss man ihnen öfters ein Bad geben und während des Sommers Früchte oder saftige Blätter, wie Salat etc. % (155.) 7. Platycercus palliceps, Vig. — Der blassköpfige Plattschweifsittich. Platycerceus palliceps, Vig. — Lear, Parr. pl. 19. — Jard. et Selb., Nat. Libr. vol. VI. p. 176. pl. 26. — Lesson, Descr. Mammif. et Ois. (1847) p. 185. — Conurus palliceps, Curv., Regn. anim. pr. Guerin. Menev. (1829) pl.36. fig. 1.— Platycerceus coelestis, Less., Echo du Monde sar. — G.R. Gray, Gen. of B. III. App. p. 19. — Platycercus palli- ceps, Gould, B. of Austr. V. pl. 26. — Reichenb., Neuentd. Vög. N. Holl. N°. 177. — Bp., Rev. et Mag. Zool. 1854. — id., Naum. 1856. — G.R. Gray, Gen. of B. II. N°.5. — id., . List Psitt. (1859) p- 4+ — 0. Finsch, Nederl. Tijdschr. voor Dierk., Berigten (1865) p. XI. — Schlegel, Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 98. — Bour]., Perr. t. 51 (fig. nach Lear.). — Gould, Handb., B. of Austr. II (1864) sp. 419. Moreton-Bay Rose-hill, Colonisten von N.-S.-Wales. ?av. jun. Blue cheeked Parrot, Lath., Syn. Suppl. p. 64. — id., Gen. Hist. II. p. 252. — id., Psittacus adscitus. Ind. Orn. p- 126. N°. 127. — Bechst., Lath., Ueb. p. 101. — Vieillot, Nouy. D. p. 375. — id., Enc. Meth. p. 1406. — Kuhl, Consp. p: 102. — Wagl., Mon. p. 746 (av. dub.). Diagnosis: Kopf und Ränder der schwarzen Nacken- und Mantelfe- dern gelb; Gegend am Unterschnabel weiss, übrige Unterseite blau; untere Schwanzdecken roth. Capite limbisque plumarum cervieis et interscapilii nigrarum flavis; regione mandibulari alba; latere inferiore reliquo cyaneo; tectricibus caudae inferioribus rubris. Australien (Leidener Museum). 5% ad. Schwingen braunschwarz, an Aussenfahne, so wie die Deckfedern der ten Schwingen, dunkel indigoblau, die Schwingen 2ter Ordnung an Endhälfte der Aussenfahne matt fahlblau. Schwanz an Wurzelhälfte dunkel berlinerblau, an Endhälfte helllilablau, an der Spitze weiss. 13* 196 PLATYCERCUS PALLICEPS. Die 4 mittelsten Schwanzfedern dunkelgrünblau , und die übri- gen bis zur hellblauen Endhälfte an Innenfahne breit schwarz gerandet. Die letzten Schwingen der 2ten Ordnung am Ende, mit breitem blaufahlen Endsaume. Die Deckfedern der 2ten Schwingen und übrigen Deckfedern schön hell ultramarinblau, die kleinsten oberen Deckfedern längs Unterarm bilden einen braunschwarzen, blau gespitzten Fleck. Die kleinen Flügel- Jeckfedern unterseits blau, die übrige Schwingenunterseite schwarz. Fleck, der die weisse Gegend am Unterschnabel und der Wangen begrenzt, ultramarinblau. Schultern und Mantel- federn schwarz, breit citrongelb gesäumt, im Nacken rein citrongelb. Oberkopf und Brustseiten blass strohgelb, fast weiss- lich. Uebrige Unterseite, Bürzel und obere Schwanzdeckfedern hellberlinerblau. Untere Schwanzdecken roth. Schnabel horn- grau, an Spitze weisslich. Füsse schwarzbraun. Iris schwarzbraun. Ebenso ein Exemplar von Port Albert in Süd-Australien (Krefft) im Museum Heine. Ein altes Exemplar (Verreaux’s Collection) hat den ganzen Ober- und Hinterkopf schön gelb, aber am Hinterkopfe und an Stirn viele rothe Federn. Dies dürfte jedoch auf eine Varietät hinweisen, oder ist es nur eine Folge des Alters? Alter Vogel (im Bremer Museum) hat die Federn des ganzen Ober- kopfes mit schön gelben Endsäumen, ebenso die der Ohrge- gend ; der Theil am Unterschnabel ist weiss, und nur an einer Seite unterseits mit blauen Federn vermengt; Hinterrücken und obere Schwanzdecken sind graulichgrünblau. Eine schöne Varietät im Britisch-Museum hat Ober- und Hinterkopf, Nacken, Schultern und Rücken glänzend gelb, nur einige Fe- dern des Oberrücken sind an Basis schwarz ; Kopfseiten, Kehle, Kropf und Unterseite weisslich, ganz schwach strohgelb ver- waschen, auf Bauch und Bauchmitte bläulich. Die übrigen Theile ganz normal gefärbt. Das 2, nach Gould, eben wie das Z gefärbt. Es ist sehr wahrscheinlich, dass der bisher noch nicht richtig ge- PLATYCERCUS AMATHUSIA. 197 deutete Ps. adscitus, Latham, als junger Vogel hierzu gezogen werden muss, wenigstens passt die Beschreibung auf diese Art noch am besten. Ueber Plat. palliceps ist noch sehr wenig bekannt, in Bezug auf Lebensweise nichts. Die Verbreitung der Art scheint sich über einen grossen Theil von Australien zu erstrecken. Gould erhielt sie nur von Moreton-Bai an der Ostküste und hält diesen District für die einzige Localität. Indess besitzt das Britisch-Museum Eremplare von der Nordküste (Elsey) und das Museum Heineanum aus Süd-Austra- lien (Victoria) durch Gerard Kreff. Nach Rainbird (Ibis 1865) ist die Art gemein bei Port Denison (25° s. Br. 148° östl. L.), also ebenfalls ziemlich im Norden. Schlegel führt auch ein Exemplar vom Schwanenflusse aus West-Australien durch Dr. Patterson auf. x (156.) 8. Platycercus Amathusia !), Gould. — Der blaubärtige Plattschweifsittich. Platycercus Amathusiae (Gould), Bp., Compt. Rend. (1850) p- 155 (cum descr.). -- id., Rev. et Mag. Z. 1854. — id., Nauman. 1856. — Pl. cyanogenys, Gould, Proc. Z. S. (1855) p. 165. — id., B. of Austr. Suppl. Part II. 1855. — G. R. Gray, List Psitt. (1859) p. 4. — Gould, Handb. B. of Austr. II (1865) sp. 420. Diagnosis: Ganz ähnlich dem Pl. palliceps, aber, die Gegend am Unterschnabel schön blau; Nacken-, Oberrücken- und Schul- terfedern mit meergrünlichen Rändern. P. pallieipiti simillimus, at regione mandibularis laete cyanea, plumis cervicis, interscapilii et scapularium glauco-virente lim- batis. Nord-Australien (Cap York, Exped. der Rattlesnake); Type im Britisch- Museum. Ad. Kopf und obere Schwanzdecken strohgelb, übrige Unterseite und Hinterrücken blaulichgrün. Ein breiter, runder, schön ultramarinblauer Fleck an der Basis des Unterschnabels. 1) Amathusia ein bekannter Beiname der Venus, die zu Amathus auf Cypern einen berühmten Tempel hatte. 198 PLATYCERCUS BROWNI. Rücken und Schultern schwarz mit breiten meerbläulichgrünen Rändern. Flügeldeckfedern und Aussenfahne der Schwingen schön blau, die Innenfahne schwarz. Flügeldecken oberseits am Unterarm bilden einen schwarzen Fleck. Schwanzfedern blau, die äusseren an der Endhälfte mehr blaulichweiss. Untere Schwanzdecken scharlachroth. Schnabel hellhorngrau, an Basis dunkler; Füsse dunkel hornbraun. Bis auf die in der Diagnose angegebenen Unterschiede ganz mit P. palliceps übereinstimmend, aber eine entschieden gute Art, wie Gould’s schöne Figur zeigt. Das Exemplar im Britisch-Museum, welches ich zu untersuchen das Vergnügen hatte, wurde von Mac Gillivray am Cap York den 7 October 1848 erlegt und scheint das einzig bis jetzt bekannte. Es bedarf also über die Seltenheit der Art weiter keines Com- menlars. N, (137.) 9. Platycercus Browni, (Temm.). — Brown’s Platt- schweifsittich. Psittacus Brownii, Temminck , Linn. Trans. N°. XII (1819) vol. XIU. p. 119. — Psittacus venustus, Kuhl, Consp. (1820) p. 52. — Brown’s Parrot., Lath., Gen. Hist. II (1822) p-. 159. (deser. med.). — Platycercus Brownii, Vig. et Horsf., Linn. Trans. XV (1826) p. 281. — Platycer. venus- tus, Wagl., Mon. p. 529. — Lear, Parr. pl. 20. — Bour]., Perr. t. 55 (nach Lear). — Platycerceus venustus, G.R. Gray, Gen. of B. II. N®. 13. — Pl. Browni, Gould, B. of Austr. V. pl. 51. — Reichb., Neuentd. Vög. N.-Holl. N®. 185. — Bp., Rev. et Mag. Zool. 1854. — id., Naum. 1856. — Pl. venustus, G. R. Gray, List Psitt. (1859) p.5. — Schleg., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 96. — Gould, Handb. B. of Austr. II (1865) sp. #421. Moon-dark (?), Eingeb. von Port Essington (Gould). — Smytty Parrot, Colonisten von Port Essington (Gould). Diagnosis: Kopf und Rücken schwarz; hintere Schulterfedern , Bür- zel und ganze Unterseite strohgelblichweiss; untere Schwanz- PLATYCERCUS BROWNI. 199 decken scharlachroth ; Flügel und Schwanz blau; Fleck an Basis des Unterschnabels weiss. Capite dorsoque nigris; scapularibus posterioribus, uropygio latereque inferiore toto flavido-albis ; teetricibus caudae puniceis, alis caudaque cyaneis; macula mandibulari alba. Australien (Leidener Museum) S ad. Schwingen an Aussenfahne und Deckfedern ober- und unterseits schön berlinerblau. Schwin- gen an Innenfahne und Spitze, sowie unterseits schwarz. Die letzten Schwingen 2ter Ordnung schwarz mit fahlgelblichem Saume an Aussenfahne. Kleine Deckfedern längs Unterarm schwarz. Kopf, Hals und Rücken schwarz, auf dem letzteren Theile mit verloschenen strohgelben Endsäumen. Schulterdecken blass strohgelb mit schwarzem keilförmigen Mittelflecke. Backen- gegend am Unterschnabel bis Ohrgegend weiss, unterseits schmal blau gesäumt. Die Unterseite vom Kinn an, Bürzel und obere Schwanzdecken blass strohgelb; die oberen Schwanzdecken und Brustseitenfedern mit schwarzem Mittelflecke. Untere Schwarz- decken scharlachroth. Die 4 mittelsten Schwanzfedern dunkel- grün, die übrigen nur an Basishälfte der Aussenfahne, auf Endhälfte helllilablau, die Spitze weiss, an Innenfahne der Ba- sishälfte fast schwarz. Schnabel horngrau, an Spitze weisslich , Füsse und Krallen braun. Ebenso ein Exemplar von Port Essington in Major Kirchhoff’s Col- lection. Jüngerer Vogel im Leidener Museum, weicht nur etwas vom alten ab, indem die ganze Oberseite nebst den letzten Schwingen 2ter Ordnung schwarz ist; nur die Schulterfedern haben stroh- gelbe Säume; die Kinn- und Kropffedern sind braunschwarz mit strohgelben Endsäumen; einige Federn am Kinn roth ge- fleckt. Fast ebenso ein Exemplar im Bremer Museum, aber sämmtliche Fe- dern der Unterseite und auf Bürzel mit schmalen schwärzlichen Endsäumen; die mittelsten Schwanzfedern dunkelblau, Nach Gould kommen auch Exemplare mit mehr oder weniger rothem Oberkopfe vor. Brown’s Plattschweifsittich ist über Nord-, Nordwest- und Nordost-Australien verbreitet. Hier findet er sich namentlich auf der Halbinsel Coburg und bei Port Essington häufig. Von Moreton-Bai im Sydney-Museum. Meist sieht man ihn paarweis zusammen, zuweilen aber auch kleine Flüge von 10—12 Stück. Zum Aufenthalt lieben die Vögel grasige Triften und Sumpfränder, da an solchen Orten eine Menge Gräser wachsen, von deren Samen sie sich nähren. Sie leben daher viel auf dem Erdboden und haben kein besonders ausdauerndes Flug- vermögen. Der Flug geht meist niedrig, manchmal schnell und im Zickzack dahin. Die Stimme des Vogels soll sich durch die Worte »trin-se-trin-se’’ verdeutlichen lassen. Berichten über die Fortpflanzung des Art fehlen. = (ohne Nagel). S Miittelste Aeusserste Schnabel- Aeuss. | Innere = Flügel. Schwanz- Schwanz- Firste. höhe an Tarse. | Vorder- | Hinter- feder. feder. Basis. zehe. zehe. un 3 eximius, Shaw. |5 8.6" 6'|6” 3.10" Is” 19.5" [68 |8oge Sl gl gUy LE gun Z% Australien, Leid. Mus. = = Bon 6'' gi’! al) gi = a — Victoria, Mus. Heine. > palliceps, Vig. 5" Br au 5" ara ag laglj, lage! 7 \gly gljat gt sl/, jal/y'" | Australien, Leid. Mus. = » 56 a ige Ana g'' in = — |Vietoria, Museum Heine. 5 Amathusia, G. Bi Bi 82" En RES hr 61/,'"' g — [Cap York, Type. Brit.-Mus. = Browni, Temm. |5" 2"'.3”' |5” 3’ Bag men 7 8" 13" |Z% Australien, Leid. Mus. Diagnostischer Schlüssel zu Platycercus. I. Arten mit blauer Schwanzunterseite, das Basisdrittel oder die Basishälfte derselben schwarz. b. Mantelfedern einfarbig. Genus Purpureicephalus et Barnardius bei Bonaparte. »-10, spurius, Kuhl, Oberkopf roth; Unterseite blau; Bürzel und Kopfseiten grüngelb; untere Schwanzdecken roth. © P P P & Jun. Düster grün; Stirnrand roth; Kehle und Kropf schiefergrau (Purpureicephalus, Bonaparte). PLATYCERCUS SPURIUS. 201 — 11. flaviventris, Temm. Stirn roth, Mantel schwarzbraun; Unterseite gelb, 12. Barnardi, Vig. Stirn roth; Mantel düster meerblau; Bauchfleck gelb. Hinterhauptsfleck braun. —13. semitorquatus, Quoy. Stirn roth; Mantel und Unterseite grün. — 14. zonarius, Shaw. Kopf braun; Mantel und Brust grün; Bauch gelb. In dieser Unterabtheilung vereinige ich die grossen Arten, deren Mantelfedern ohne die characteristischen farbigen Rändes der vorigen Abtheilung sind, und welche meist ein Nackenband besitzen. Schna- belfärbung ebenfalls grau bis braun. Im Habitus, dem Schwingen- ausschnitt etc. weichen sie indess von der vorigen Abtheilung gar nicht ab, nur der eigene Pl. spurius (gen. Purpureicepha- lus, Bonap.) ist durch den gestreckten Schnabelbau eine etwas aberrante Form. Alle Arten dieser Unterabtheilung kommen auf Australien. % (158.) 10. Platycercus spurius, (Kuhl). — Der rothköpfige Plattschweifsittich. Psittacus spurius, Kuhl, Consp. (1821) p. 52 (av. jun.). — Wagl. Mon. p. 740 (av. dub.). — Platycercus pileatus, Vigors, Zool. Journ. V (1850) p. 274. — Lear, Parr. pl. 21 et 22. — Jard. et Selb, Ill. of Orn. II. pl. 102 (bon.). — Wagl., Mon. p- 528. — Psittacus (Platycercus) purpureocepha- lus, Quoy et Gaim., voy. l’Astr. Zool. I. (1850) p. 258. pl. 22. (opt.). — Bourj., Perr. t. 59 (ad. fig. bon.). — id. Pezoporus rufifrons, t.9 (av. jun.). — Pl. rufifrons, Less., Tr. d’Orn. (1851) p. 208. -— id., Rev. et Mag. Z. (1853) p- 157. — Purpureicephalus pileatus, Bp., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 155. — id., Naum. 1856. — 0. Finsch, Nederl. Tijdschr., Berigten (1865) p.xı. — Platycercus pileatus, purpureocephalus et rufifrons, G. R. Gray, Gen. of B. II. N’. 12, 20 et 21. — Platycercus pileatus, Gould, B. of Austr. V. pl. 52. — Reichb., Neuentd. Vög. N.-Holl, N®. 451. — G. R. Gray, List Psitt. (1859) p. 8. — Schlegel, Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 94. — Purpureicephalus pi- leatus, Gould, Handb. B. of Austr. 11. (1865) sp. 425. ’ 202 PLATYCERCUS SPURIUS. Djärr-rail-bür-tang, Eingeb. W.-Australien (Gould). — Tarral, Ein- geb. W.-Australien (Dr. Preiss). — Blue Parrot der Colonisten. Diagnosis: Grün; Backen, Halsseiten und Bürzel gelb; Oberkopf, After und untere Schwanzdecken schön blutroth ; übrige Unter- seite, Schwingen und Schwanz blau. Jung. Düster grün, Stirnrand roth; Kehle und Kropf schiefergrau- braun. Viridis; genis, colli lateribus uropygioque flavis ; pileo, erisso caudaeque tectrieibus inferioribus laete sanguineis, latere infe- riore, remigibus caudaeque intense cyaneis. Juv. Sordide viridis; fronte rubra; gula guttureque ardesiaco- brunneis. Australien (Leidener Museum). & ad. Schwingen braunschwarz, an Aussenfahne und die Deckfedern der 1ten Schwingen ganz, in- digoblau ; Endtheil der Aussenfahne der 1ten Schwingen grau- braun. Die Schwingen 2ter Ordnung an Aussenfahne blaugrün, ebenso die Deckfedern längs Flügelrand. Uebrige Deckfedern, Schultern und Rücken dunkelgrasgrün, die Basis der Federn grau. Kleine Flügeldecken unterseits, wie die ganze Unterseite von Kinn an bis zu den Schenkeln berlinerblau, die Basis der Federn blaugrau. Der ganze Oberkopf dunkelblutroth. Zügel bräunlich. Wangen und Öhrgegend hell gelbgrün, auf den Halsseiten mehr gelb. Bürzel und obere Schwanzdecken quit- tengelb. After und untere Schwanzdecken blutroth, an Wurzel strohgelb. Die mittelsten Schwanzfedern dunkelgrasgrün, die übrigen an Basis blaugrün, mit einer schiefen,, breiten , schwar- zen Querbinde, von da an berlinerblau mit einem breiten, fast weissen Ende. Schwingen unterseits schwarz. Schnabel horn- orau, an Spitze weisslich. Füsse bräunlich. Iris dunkelbraun (Amsterd. Zool. Gart.). 2 im Bremer Museum. Ganz ebenso, aber alle Farben weniger lebhaft und die Kropffedern mehr bräunlichgraublau. Ebenso Exemplare von West-Australien (Dr. Preiss) im Mus. Heine. Jüngerer Vogel (West-Australien) im Mus. Heine, zeigt noch einzelne grüne Federn auf dem Oberkopfe, die Wangen grün , ebenso E2 PLATYCERCUS SPURIUS. 205 die Flügeldecken ; After und untere Schwanzdecken grün, mit rothen Endsäumen. Junger Vogel (West-Australien) Museum Heine. Der ganze Kopf und Hals von dem Grün der Oberseite, nur auf den Backen schöner grün, und der Stirnrand düster roth verwaschen. Kinn, Kehle und Kropf schiefergraubraun, einzelne dieser Federn am Ende blau verwaschen. Auf der Innenfahne der Schwingen unterseits eine weisse Querbinde. Schnabel dunkelhornbraun. Die Jungen sind nach dem Ausfliegen einfarbig grün (Gould). Kuhl’s Beschreibung des jüngeren Vogels, nach einem Exemplar des Pariser Museums lässt keinen Zweifel über die Art, es ist daher wohl billig ihm die Priorität zu zuerkennen. Auch der Pezoporus rufifrons, Bourjot, bezieht sich auf den jüngeren Vogel. Irrthümlich eitirt Bourjot Ps. erythronotus dazu. Diese Art ist unter allen Platycercen durch den stark seitlich zusammengedrückten, sehr gekrümmten Schnabel abweichend und bildet dadurch eine etwas aberrante Form in dem Genus. Eine selbständig generische Abtrennung, wie es Bonaparte gethan, scheint mir unzulässig. Nach Gould bewohnt diese Art ausschliessend West-Australien, indess fanden sie Gilbert und Leichhardt auch im Nordosten am Burdekin. Gould theilt in seinem Handbuch übrigens mit, dass er auch Exemplare von Port Essington erhielt. Die Art ist also ziemlich weit verbreitet. Am King-Georges Sund soll sie sehr zahl- reich vorkommen. Gould theilt auch einige Beobachtungen über die Lebensweise mit, obwohl in dieser Beziehung nur wenig bekannt ist. Der Flug von Pl. spurius ist leicht, aber nicht so wellenförmig als bei den meisten anderen Arten der Gattung, auch wenig aus- dauernd. Im October , November und December ist die Brütezeit. Als Nest dient die Asthöhle eines Eucalyptus. Die 7—9 milchweissen Eier sind 1'/," Jang und ?/, bis 1” breit. In was die Nahrung bei dieser Art besteht weiss man noch nicht genau. Man sieht sie aber meist auf dem Erdbodem umherlaufen , wo sie gewiss Sämereien aufsucht. 204 PLATYCERCUS FLAVIVENTRIS. Die Stimme soll sehr verschieden von der anderer Platycercus- Arten sein und einem scharfen Glucken ähneln, welches mehrere Male wiederholt wird (Gould). An Gefangenen hörte ich übrigens einen derartigen Ton niemals. (159.) AA. Platycercus flaviventris, (Temm.). — Der Plattschweif- sittich mit gelber Unterseite. Psittacus flavigaster, Temm., Linn. Trans. N®. XII (1819) p. 116. — id., Ps. flaviventris, p. 118 (vol. XII). — Ps. Brownii, Kuhl (nec. Temm.), Consp. (1820) p. 56. — Voigt, Cuv. Uebers. 1831. p. 751. — Van Diemens Parrot, Lath., Gen. Hist. II (1822) p. 150. cum. var. A. p. 151 (jun.). — id.? Sul- phur-headed Parrot. p. 133 (nach Vig. et Horsf.). — Platy- cercusflaviventris, Vig. et Horsf., Linn. Trans. XV (1826) p- 281. — Platyc. flavigaster, Less., Tr. d’Orn. p. 208. — Platyc. caledonicus, Wagl., Mon. p. 532 (ad et jun.). — Pl. xanthogaster, Steph., Gen. Zool. XIV. p. 120. — Platye. flaviventris, Bourj., Perr. t. 29 (fig. bon.). — Gould, B. of Austr. V. pl.24. — Reichb., Neuentd Vög. N.- Holl. N°.452. — Bp., Rev. et Mag. Zool. 1854. — id., Nau- man. 1856. — G. R. Gray, List. Psitt. (1859) p. 4. — id., Gen. of B. II. N’. 8. — Platye. flaviventris, 0. Finsch, Nederl. Tijdschr. v. Dierk., Berigten (1865) p. xı1. — Schleg., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 98. — Gould, Handb. B. of Austr. II (1865) sp. 417. — La Perruche a large queue (var.), Le- vaill., Perr, t. 80 (bon.). ? av. jun. New-Caledonian Parrot, Latham, Gen. Syn. (1781) p- 248. — id., Gen. Hist. p. 175. — Ps. caledonicus, Gml., S. N. p.528. — Lath., Ind. p. 102. — Bechst., Kurze Ueb. p. 78. — Vieill., Nouv. Diet. XXV. p. 555. — id., Enc. Meth. p- 1391. — Psittacus bisetis, Shaw, Gen. Zool. VIII. p- 452 (2). — Platycercus caledonicus, &@. R. Gray, List Psitt. (1859) p. 4. — id., Proc. Z. S. (1859) p.5. Green Parrot, Colonisten von Van Diemensland. Diagnosis: Kopf und Unterseite quittengelb ; Rücken und Schultern PLATYCERCUS FLAYIVENTRIS. 205 schwarzbraun, Stirnrand roth; Fleck am Unterschnabel , Deck- federn längs Handgelenk und auf Flügelunterseite blau. Jung. Düster olivengrün , unterseits heller; blaue Fleck am Unter- schnabel und Handgelenk undeutlicher, ebenso der Stirnrand. Capite latereque inferiore melinus; dorso et scapularibus nigro- fuseis; fronte rubra; macula mandibulari, tectricibus flexurae alarumque inferiorum cyaneis. Juv. Sordide olivaceo-viridis, subtus dilutior; macula mandibulae necnon uropygii obsoletius cyanea; fronte itidem obsoletius rubra. Australien (Leidener Mus.). Z ad. Schwingen schwarzbraun , an Basis- hälfte der Aussenfahne dunkelblau , an Endhälfte mattbraun. Schwanzfedern dunkelblau, die äusseren an Endhälfte hellblau- lich, schmal weiss gespitzt, an Innenfahne schwärzlich gerandet , die 2 mittelsten Federn grünlichbraun. Schultern, Nacken, Flügel- decken und Mantel dunkelschwarzbraun,, mit verloschenen grünen Endsäumen. Flügeldecken längs Hand oberseits, und die kleinen - unterseits, sowie ein Fleck an Basis des Unterschnabels jederseits hell ultramarinblau. Stirnrand scharlachroth, Zügel blasser. Uebrige Theile quittengelb, die Basis der Federn grünschwarz, Bürzel und obere Schwanzdecken mehr olivengrasgrün. Schnabel hornfahl. Füsse bräunlich. Iris dunkelbraun (Amst. Zool. Gart.). Ebenso ein Exemplar von Van Diemensland im Museum Heine. 2 ad. Ebenso wie das Z gefärbt (Gould). Ein alter Vogel im Bremer Museum hat die unteren Schwanzdecken schmal hyacinthroth gesäumt. Er passt daher ganz auf die Abbildung von Bourjot pl. 29. Ein anderes altes Z hat Rücken und Schultern fast schwarz, obere Schwanzdecken grün, schmal olivengelb gerandet. Füsse fast schwarz. Junger Vogel (Leidener Museum). Auf Schultern und Rücken gras- grün, die ganze Unterseite olivengrüngelb. Auf der Unterseite der Schwingen eine weissliche Querbinde. Die einjährigen Jungen sind nach Gould grünlichweiss, etwas blau an den Wangen, Flügeln und Schwanzfedern; der rothe Stirn- rand noch sehr undeutlich. 206 PLATYCERCUS FLAYVIVENTRIS. Die Nestjungen sind mit weissem Flaume bekleidet. Auf die einjährigen Vögel passt ganz die Beschreibung von La- tham’s Neu-Caledonian Parrot, nach einem Exemplar von Banks, welches von Neu-ÜCaledonien herstammen sollte. Latham ist dess- halb auch geneigt den Vogel für das 2 von Pl. cornutus zu halten, indess spricht das Blau an Basis des Unterschnabels dagegen und giebt ihm mehr das Aussehen eines Jungen dieser Art. Als besondere Species ist der Vogel aber in keinem Falle zu betrachten, obwohl er selbst in neuester Zeit zuweilen noch als solche angeführt wird, so von Verreaux in dem Verzeichniss der Vögel Neu-Caledo- niens (Rev. et Mag., September 1860). Levaillant bildet die Art auf pl. 80 sehr deutlich ab, aber als Junges im Nestgefieder von Pl. Pennanti, eine Angabe die er natürlich durch keinen Beweis unterstützt, sondern nur nach seinem eigenen Gutdünken macht. Der Plattschweifsittich mit gelber Unterseite bewohnt vorzüglich Van Diemensland, und die Inseln der Basstrasse, findet sich aber auch in Süd-Australien und Neu-Süd-Wales, wie ein Exemplar vom Bogan-river im Sydney-Museum beweist. Gould fand ihn sehr häufig an den Ufern des Tamar und sah Hunderte beisammen auf einem Scheunenthore und auf dem eben ausgedroschenem Strohe. Pl. flaviventris ist nicht so bestimmt an Localitäten gebunden wie Pl. eximius, mit dem er manchmal zusammen vorkommt, sondern findet sich überall, sowohl in offenen Gegenden, im niedern Hügellande, wie in Waldgründen und bis in den Gärten der Colo- nisten. Hier schadet er zuweilen ausserordentlich, ist aber nament- lich dem reifenden Korne verderblich, in welches ganze Flüge aus den Wäldern einfallen. Ausserdem besteht die Nahrung hauptsächlich in Grassamen, den Blüthen der Eucalypten und gelegentlich in Insecten und deren Larven. Der Vogel bewegt sich desshalb mit eben solcher Geschick- lichkeit auf ebener Erde, als man ihn emsig in den Zweigen der Bäume nach Nahrung umherkletiern sieht. PLATYCERCUS BARNARDI. 207 Auch sein Flugvermögen ist bedeutend und macht es ihm leicht von einen Bezirk in den anderen zu streichen. Wegen seiner Verheerungen ist er den Colonisten verhasst und wird um so mehr eifrig verfolgt als sein Fleisch äusserst schmackhaft ist, besonders von jungen Vögeln. Es kommt daher oft auf die Tafel der Colonisten von Van Diemensland , die ausgezeichnet wohl- schmeckende, duftende Pasteten daraus zu bereiten verstehen. Die Brütezeit beginnt im September und dauert bis zum Januar. Die Eier, 6—8 an der Zahl, sind reinweiss, 14’ lang und 11!) breit. Sie werden in der Höhlung eines Eucalyptus niedergelegt. In der Gefangenschaft hält sich diese Art sehr gut. ıh 2 Gould vermuthet, dass alle auf Van Diemensland Lebenden dieser Art Nachkommen eines einzigen Paares sind. X (140.) 12. Platycercus Barnardi, Vig. et Horsf. — Barnard’s Plattschweifsittich. Barnards Parrot, Latham, Gen. Hist. II (1822) p. 121. — Platy- cercus Barnardi, Vig. et Horsf., Linn. Trans. XV (1826) p- 285. — Lear, Parr. pl. 18. — Bourjot, Perr. t. 52 (fig. nach Lear).. — Wagler, Mon. p. 528. — Gould, B. of Austr. V. pl. 21. — Reichenb., Neuentd. Vög. N. Holl. N®. 182. — G.R. Gray, Gen. of B. I. N°.18. — id., List Psitt. (1859) p- 8. — Schlegel, Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 94. — Barnardius(!) typicus, Bonap., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 155. — id., Naum. 1856. — Platycercus Barnardi, Gould, Handb. B. of Austr. II (1865) sp. 412. Diagnosis: Schön grün; Mantel schwarzblau ; Hinterhaupt braun ; Stirn roth; Bauchfleck und Halsband schwefelgelb. Jung. Grün ; Bauchfleck, Nackenband und Stirnrand schwach ver- waschen, ebenso der Rücken und Fleck am Hinterhaupt. Laete viridis, interscapilio nigro-cyaneo , occipite brunneo; fronte rubra; macula abdominali collarique sulfureis. Juv. concolor, partibus variis obsoletioribus. Australien (Leidener Mus.). J ad. Schwingen schwarz, an der Aussen- fahne dunkelblauschwarz, ebenso die Deckfedern der Schw. tter 208 PLATYCERCUS BARNARDI. Ordnung. Die Schwingen 1ter Ordnung an Endhälfte der Aus- senfahne matt braun. Die letzten Schwingen 2ter Ordnung an Aussenfahne dunkelgrün. Die Deckfedern der 2ten Schwingen himmelblau, die übrigen gelbgrün und die obersten kleinsten am Unterarm dunkel indigo, etwas heller die auf der Flügel- unterseite, die übrige Unterseite der Schwingen schwarz. Obere Schulterdecken und Mantel schwärzlichblau,, die Federn in der Mitte schwärzlich. Mittelste zwei Schwanzfedern dunkelgrasgrün, am Ende blaugrün , die zwei folgenden innersten blaugrün, am Ende der Aussenfahne cyanblau, die Spitze selbst weisslich ; übrige Schwanzfedern an Wurzelhälfte schön blau, an End- hälfte weisslichblau, und bis zu dem weissen Ende an Innen- fahne breit schwärzlich gerandet. Uebrige Theile schön meer- grün, die Basishälfte der Federn gelbgrün, jederseits an Basis des Unterschnabels ein blauer Fleck. Stirnrand hyacinthroth , Zügel röthlichbraun. Das Hinterhaupt breit fahlbraun umkränzt. Jederseits an Halsseiten ein länglicher schwefelgelber Fleck, die sich manchend auf der Mitte des Hinterhalses zu einem wirklichen Halsbande vereinigen. Auf dem Oberbauche ein hoch- orangegelber halbmondförmiger Fleck , blassgelb gerandet. Schnabel horngrau, an Spitze weisslich. Füsse dunkelbraun , im Leben hell fleischbraun. Iris dunkelbraun (Amst. Zool. Gart). 2 ganz wie das d, nur das rothe Stirnband schmäler. Ein ganz alter Vogel (Verreaux’s Collection), hat Stirn und Zügel lebhaft roth, im Nacken ein deutliches gelbes Halsband, das sonst gelbe Bauchschild ist hier beinah orangeroth und auch . die grünen Brustfedern haben einen verwaschenen orangen Mittelileck. Jüngere Vögel (Leidener Museum) ähneln sonst ganz den alten, aber der Mantel ist grün, die ganzen Backen sind himmelblau, der Hinterhauptsfleck dunkler braun und Unterbrust und Bauch- fleck gelb. Junger Vogel (Bremer Museum) hat Mantel und Kopf noch grün, nur da, wo beim alten der braune Fleck am Hinterhaupte, zei- gen sich einige fahlbräunliche Endsäume, ebenso am Mantel; PLATYCERCUS SEMITORQUATUS. 209 Unterseite mehr gelbgrün,, der orange Bauchfleck deutlich ; das gelbe Halsband mehr verwaschen. Barnard’s Plattschweifsittich ist ein Bewohner von Süd-Australien und Neu-Süd-Wales, hier aber seltener. Er scheint hauptsächlich im Inneren vorzukommen, denn Gould traf ihn nie östlich von der Liverpool-Ebene. Dagegen soll er nach dem Inneren an Zahl zu- nehmen. Er bewohnt auch die Ufer des Darling. Von hierher be- sitzt das Sydney-Museum Exemplare. Gould selbst beobachtete die Art am Namoi und im Great-Murray-serub von Süd-Australien. Nest und Eier konnte der rastlose Forscher indess nicht erlangen , sich ebensowenig Berichte über das Brutgeschäft verschaffen. Somit wissen wir wenig über das Freileben des Vogels, denn Gould theilt eben nur mit, das er in kleinen Gesellschaften von 5—10 Stücken beisammen lebe und sich sowohl auf der Grasfläche als in den hohen Eucalypten aufhalte. Eine schöne Reihe dieses Papageis findet sich im Museum Heine. Die Colorirung der Abbildung von Bourjot lässt manches zu wünschen übrig. (141.) 15. Platycercus semitorquatus, (Quoy et Gaim.) — Der Plattschweifsittich mit gelbem Halsbande. Psittacus semitorquatus, Quoy et Gaimard, Voy. de l’Astr. (1850) p. 257. pl.25 (opt... — Conurus caeruleo-barbatus, Bourjot, Perr. t. 40 (fig. bon... — Platycercus semitor- quatus, Gould, B. of Austr. V. pl. 19. — Reichb., Neuentd. Vög. N. Holl. N°. 180. — G.R.Gray, Gen. of B. II. N°. 10. — id., List Psitt. (1859) p. 8. — Schl., Mus. P. B. Psitt. (1864) p- 95. — Barnardius semitorquatus, Bonap., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 155. — id., Naum. 1856. — O0. Finsch, Nederl. Tijdschr. v. Dierk., Berigten (1863) p. XI. — Platy- cercus semitorquatus, Gould, Handb. Birds of Austr. II (1865) sp. 413. Dum-ul-uk, Eingeborne v. West-Australien (Gould). — Dow-arn, Eingeb. v. West-Austr. (Gould). — Tamala, Eingeb. v. West- 14 210 PLATYCERCUS SENITORQUATUS. Austr. (Preiss). — Twenty-eight Parrakeet, Col. am Schwanenfluss. Diagnosis: Grasgrün; Oberseite und Brust dunkler; Kopf schwarz- braun ; Stirnrand roth; Fleck am Unterschnabel dunkelblau ; im Nacken ein gelbes Halsband. Prasinus,, Jatere superiore pectoreque obscurioribus; capite nigro- fusco; fronte rubra; macula mandibulari obscure ceyanea; torque nuchae flavo. Australien (Leidener Museum). dad. Schwingen 1ter Ordnung, ihre Ein Deckfedern und Eckflügel an Aussenfahne dunkelblau, innen schwarz, am Ende in’s Schwarzbraune. Die Endhälfte der Aussenfahne mattbraun. Schwingen 2ter Ordnung grün, innen dunkelbraun. Schwingen unterseits grauschwarz. Deckfedern , wie Schultern, Rücken und die übrige Oberseite dunkelgrün, nur die Deckfedern längs Hand hellgrasgrün. Die unteren Flü- geldecken grünblau. Der ganze Kopf nebst Hinterkopf tief dunkelbraun ; Stirnrand dunkelroth und die Backen von Unter- schnabel bis Ohrgegend dunkelblau. Im Nacken, jederseits bis an die Halsseiten, ein schwefelgelbes Band. Unterseite, vom Kinn an bis Bauch, dunkelgrün wie der Rücken; Bauch, Schen- kel, After und untere Schwanzdecken heller grasgrün. Die mittelsten Schwanzfedern dunkelgrün, das nächstfolgende Paar oegen das Ende zu blau, an der Spitze weiss; die übrigen Schwanzfedern an Basishälfte dunkelblau, an Endhälfte hell- blau, mit breiten schwarzen Saum an Basishälfte der Innenfahne. Schnabel hornblaugrau; Füsse dunkelbraun ; Iris dunkelbraun (Amsterd. Zoolog. Garten). alter Vogel, in Major Kirchhoff’s Sammlung, hat ein viel breite- res gelbes Nackenband und die Backen nebst Ohrgesend blau. Ein Exemplar, im Bremer Museum, hat das gelbe Nackenband theil- Ein Ein weis noch mit grünen Federsäumen gemischt. Schnabel horn- selblich, der obere an Basis horngrau. 2 im Leidener Museum ist ganz wie das f gefärbt, aber der rothe Stirnrand ist schmäiler. Z von West-Australien (Dr. Preiss), im Museum Heine, ohne rothen Stirnrand, PLATYCERCUS SEMITOROQUATUS. 21 Ein anderes Exemplar von West-Australien (Dr. Preiss) im Museum Heine zeigt auf der Bauchmitte einen gelben Fleck. Bourjot’s Conurus coeruleo-barbatus bezieht sich unzwei- felhaft auf diesen Vogel und nicht auf Plat. zonarius, wie Gray annimmt. Diese Art ist sehr nahe mit Plat. zonarius verwandt, unter- scheidet sich aber durch grössere Dimensionen und die dunkler grüne Färbung der Oberseite und Brust, welche Theile bei zonarius stets blaulichgrün angeflogen sind. Die von der dunklen grünen Brust scharf abgesetzte hellgrüne Unterseite zeigt zuweilen einen gelben Mittelfleck, indess ist niemals der ganze Bauch gelb gefärbt wie bei zonarius. Möglich wäre es indess, dass sich weitere Uebergänge in der gel- ben Bauchfärbung zu Plat. zonarius vorfänden, was allerdings dann die Selbstständigkeit der Art sehr erschüttern müsste. Ich kann nicht läusnen, das schon das Eine Exemplar im Museum Heineanum mit gelbem Bauchflecke mir sehr bedenklich vorkam. Einstweilen muss ich aber Plat. semitorquatus als »gute Art” ansehen. Dieser Platischweifsittich findet sich hauptsächlich in West-Austra- lien, wo er besonders am King-Georgs-Sund und Schwanenflusse gemein ist, verbreitet sich aber auch bis Süd-Australien, woher ihn das Britisch-Museum durch Sir Grey besitzt. Nach Gould (Hand- book) käme die Art nur im Westen vor. Wie die meisten seiner Gattungsverwandten hält sich Plat. se- mitorquatus viel auf dem Erdboden auf, da er sich meist von Grassämereien nährt. Indess soll er auch steinharte Kernfrüchte verzehren. Mit eben der Schnelligkeit mit welcher er über den Erdboden hinwegrennt, weiss er auch seine Flügel zu gebrauchen. Indess ist sein Flug, obwohl reissend, dennoch nicht ausdauernd. Während des Fliegens hört man oft seine Stimme, die sich mit den Worten »twenty-eight’’ wiedergeben lässt und welche ihn bei den Colonisten diesen Namen verschafft hat. Im September und October brüten die Vögel in der Höhlung eines Eucalyptus oder andern Baumes ihre 7—9 weissen Bier, auf 14* 212 PLATYCERCUS ZONARIUS. einer einfachen Unterlage von schwarzen Knospenfasern aus. Diese Nachricht verdanken wir Gould. Thienemann wiederholt nur das von Gould Gesagte. / (142. 4%. Platycercus zonarius, (Shaw). — Der gelbbäuchige u) 9 Plattschweifsittich. Psittacus zonarius, Shaw, Nat. Misc. pl. 657 (pess.). — id., Psitt. viridis, Gen. Zool. VIII (1811) p. 465. — Psitt. ceyanomelas, Kuhl, Consp. (1821) p. 55. — id., Psitt. zo- narius, p.51. — Voigt, Cuvier, Uebers. (1851) p. 756 (syn. Psitt. viridis). — Psitt. Baueri, Temm., Linn. Trans. (1819) p. 118. Band XIII. — id., Donov. Nat. Rep. t. 64. — Bauers Parrot, Lath., Gen. Hist. II (1822) p. 120. — Steph., Cont. of Shaw, Gen. Zool. XIV. p. 119. 121. — Lear, Parr. pl. 17. — Platycercus Baueri, Vig. et Horsf., Linn. Trans. XV. (1826) p. 285. — Platycercus zonarius, Wagler, Mon. p. 534. — Platycercus Baueri, Gould, B. of Austr. V. pl. 6. — Reichenb., Neuentd. Vög. N. Holl. N°. 181. — Thienem., Fortpfl. d. ges. Vog. (1852) p. 75. — Barnardius zonarius, Bonap., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 155. — id., Naum. 1856. — Souance, Icon. Perr. t.47 (fig. opt.). — O0. Finsch, Nederl. Tijdschr. v. Dierk., Berigten (1863) p. XI. — Platycercus zonarius, G.R. Gray, Gen. of B. II. N°. 11. — id., List Psitt. (1859) p. 8. — Schleg., Mus. P.B. Psitt. (1864) p. 94. — Gould, Handb. B. of Austr. II (1865) sp. 414. Tamala, Eingeborne von West-Australien (Dr. Preiss). Diagnosis: Grasgrün, Bauch und Nackenhalsband schwefelgelb ; Kopf nebst Hinterkopf dunkelbraun ; Fleck am Unterschnabel dun- kelblau. Prasinus; abdomine et torque nuchae sulfureis ; capite et occi- pite obscure fuscis ; macula mandibulari obscure eyanea. Australien (Leidener Museum). ad. Ganze Kopf und Hinterkopf dunkelbraun, auf den Backen am Unterschnabel die. Federn blau gespitzt. Ganze Oberseite, Flügel und Brust grasgrün , auf dem Bürzel und den Flügeldeckfedern mehr meergrün. PLATYCERCUS ZONARIUS. 215 Nackenhalsband, Bauch und Bauchseiten schön schwefelgelb, untere Seiten, After und untere Schwanzdecken schön hellgrasgrün. Schwingen schwarzbraun; die der 1ten Ordnung an Aussenfahne, bis über die Hälfte, die Deckfedern der 1ten Schwingen und Eck- flügel schön dunkelindigo. Endhälfte der Schwingen Iter Ord- nung matibraun. Die Schwingen 2ter Ordnung an Aussenfahne dunkelgrasgrün, die vier letzten ganz so. Kleine Flügeldecken unterseits blau, grün gemischt, Unterseite der Schwingen grau- schwarz. Die vier mittelsten Schwanzfedern grasgrün, etwas in’s Bläuliche spielend, die übrigen nur an der Basishälfte grün , an der Endhälfte in’s Himmelblaue , und bis zum hellen Ende an Innenfahne breit schwärzlich gerandet. Schnabel horngrau. Wachshaut und Füsse hornbräunlich. Iris dunkelbraun (Amst. Zoolog. Garten). ® (Leidener Museum). Ganz wie das /, die Farben nur weniger schön. Ein Exemplar, im Bremer Museum, hat das gelbe Nackenband in der Mitte noch durch grüne Federn unterbrochen. Ein altes / von West-Australien (Dr. Preiss), im Museum Heine, zeigt ein vollständiges gelbes Nackenband, ebenso sind Bauch und Schenkel gelb, die Backen bis auf die Ohrgegend blau und der Stirnrand ist schön roth. Ein 2 ebendaher stimmt vollkommen überein, alle Farben sind aber etwas matter und der rothe Stirnrand fehlt. Die gelbe, von der grünen Brust scharf abgesetzte Bauchfärbung unterscheidet diese Art von der vorhergehenden (semitorquatus), ausserdem auch der blaulichgrüne Schein der grünen Theile und die meist geringere Grösse. Da ich indess auch Exemplare von PI. semitorquatus mit gelben Bauchfleck fand, so ist es nicht ganz unmöglich , dass später vielleicht noch einmal beide Arten zusam- menfallen. Nach dem bisher von mir untersuchten Material halte ich jedoch beide für bestimmt verschiedene. Nach Gould (Handbook) soll sich Plat. zonarius von semitor- quatus schon hinlänglich durch den Mangel der rothen Stirnbinde auszeichnen. Dies ist aber nicht richtig, denn zuweilen findet man bei zonarius den Stirnrand recht lebhaft roth gefärbt, PLATYCERCUS ZONARIUS. sn © « « pi — ic "aurapp m (uaeagsny-Jsoy'pe pi — — -snpg dawaıg « — OT 'snpp Jouapıaj “uaıensny P ni ‚01 ‘aurag 'W “usıjerrsny-IJsoy Pe 2 — = E lee ml "snp dauopıag “uoengsuy 2, RT ‘Ig J9waIg « sunt| © — HOT ® . & u? nie : & a ET: tt “auıay "I ‘puejsuaursig uw pe 2 — = snyy ıamaag « un — u /ı8 “snp J9uapıay * uaıperysny & Pi efıe „OL Flut lry for "auıap "N “uoregsny-JsoM "pe “sup J0uopIo] « 52 sum Iowaaıg “uaıpensny "pe le OL $ a AU9ZIOPIOA JSHUEH o4s.1058na9YY 9.louuf ‘(OSBN ouyo) gy® 1m /18 „OT „O1 au8 im /18 jr — y® m /18 .y® u /18 "OSIGL, „OT a ‚OL ‚Lt 6 SL nel 01 un yol m 181 ‚LI 6 .Ll 2, 18 „OT "SISUCT UV -qeuas ‚sap oeyoH TE ma u® „OT 8 18 al Ze „18 9 1 OT Mi tl ud 1? or uV IL be inch u® ae 8 8 18 8 ® sk = nl ım8 18°,,8 „07 1ı® 18 im 16° ıOT",19 1,8 OT st mE "10p0J "OISITT -ZUtAUOS 94S.1953n0 Y >roaowon von or-roo ne ud MIR) sıla "19p9} -ZUBAUOg 948[99I N 11 md [2 6 18 MT 9 mA 9 9 8 118,18 9 116 u 88 9 „OT us -[OSnLd « "Aeug “snıeuoz « « «kond “snyenbaoyuuas « « *SIOBIA « « “ıpaeudeg “ZıA “Styuaalmey « « ‘[yny “snunds "oypmur SnTaBUOZ 'Tefg UoA dom 91p A9po IJRUDSSLYnIEG sep aoqn semo uaıf -eisny [0804 10p „Yoogpurfj« wop ut yoou agqeösneorog op ur 1opom pfnor) ssep “uoyloweg ZION] zasorp nz ssopur ssnur y9J "uoyWIWIEISIOy uoENsuy-1s9 AA Sne Hıp “usgey uassosaq YJonıg 9 [fos pfnog 'Mew jse7 pun ssıom Sızynwyos “org „„/ıTT Surf „il ,,7 20po “noiqg „IT “Bueg „EI Stodede,j sosoıp ıq sep IST uuewuerg], yoen Yuueuod „efewe]« UUIOgaSUIF up Iaq sntieuoz yone pıtm snyenbiojrwas snorooÄyerg am uagg "pung-sod.100r) -dumy woA uoreusay-jsoMpng uoA umasnyy AoupÄg um yony yjowuresod op sstor] "If uos “uorpeugsny-1so Ay sne ouepdurmsg ssapuı yor pur} duo uueunwmeaagg uoA n [0 un[wumreg UU9TOL d9p uf Yorydeurysg SnIIeUoZz eff uoA eunopp Spusssaryossue spe JIay] Aasoıp Isıow parm os pun Yolyıo uareasay-png ur ujoourg-NT1o,] uoA uyı 19 ssep “nu ?oes Pfno) 'sIupIN spe [OTA OS Yormıspomyosyepg uoRıyonrqgqfos uop aoqn arm uossım Ydneiogen PLATYCERCUS HAEMATOGASTER. 215 Diagnotischer Schlüssel zu Platycercus. Il. Arten mit weisser Schwanzunterseite. Genus Psephotus bei Gould und Bonaparte. - 15. haematogaster, Gould. Gesicht blau. Bauch und untere Schwanzdecken roth. 16. xanthorrhous, (G.) Bp. » » DU ERTOLE NS » gelb. -17. haematonotus, &. » grün. » gelb » » Weiss. Bürzel roth. - 18. multicolor, Temm. Stirn, Flügelfleck und untere Schwanzdecken gelb. Hinterhaupt braun; obere Schwanzdecken mit zimmtbrauner Querbinde. — 19. chrysopterygus, G. Stirn gelblich; Oberkopf braunschwarz. Oberflügel gelb. Bauch und untere Schwanzdecken roth. — 20. pulcherrimus, G. Stirn und obere Flügeldecken am Bug roth; Ober- kopf dunkelbraun. — 2]. Bourki, G. Stirn und untere Schwanzdecken hellblau; Unter- seite lachsroth. Kleinere Arten (Drossel- bis Würgergrösse) mit horngrauer oder brauner Schnabelfärbung, im Habitus an Euphema errinnernd , jedoch noch typische Platycercen, wie die Form des Schnabels , die Nasenlöcher, der Schwanzbau und die ausgeschnittenen Schwin- gen beweisen. Bezüglich des letzteren Punktes macht nur Pl. Bourki eine Ausnahme Sie begreiffen das Gould’sche Genus Psephotus und gehören alle Australien nnd Van Diemensland an. R (145.) A5. Platycercus hacmatogaster, Gould. — Der Plattschweif- S sittich mit rothen Unterschwanzdecken. Platycercus haematogaster, Gould, Proc. Z. S. (1857) p- 89. — Wiegm., Arch. f. Naturg. (1859) p. 595. — Pse- photus haematogaster, Gould, B. of Austr. V. pl.55. — Reichb., Neuentd. Vög. N.-Holl. N®. 443. — Bp., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 154. —id., Ps. haematorrhous (haemato- gaster, G.), Nauman. 1856. — Platycercus haemato- gaster, G. R. Gray, Gen. of B. UI. N°. 15. — id., List Psitt. (1859) p. 7. — Psephotus haematogaster, O0. Finsch, Nederl. Tijdschr. v. Dierk., Berigten (1865) p. x. — Euphemia haematogastra, Schleg., Dierentuin, (1864) 216 PLATYCERCUS HAEMATOGASTER. p. 57. — id., Euphema haematogaster, Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 102. — Psephotus haematorrhous, Gould, Handb. B. of Austr. Il (1865) sp. 426. Blue bonnet, Kolonisten von Neu-Süd-Wales (Gould). Diagnosis: Gesicht ultramarinblau, Bauchmitte und untere Schwanz- decken blutroth; Flügelrand spangrün ; obere Flügeldecken zımmtbraun. Facie laetissime azurea; abdomine medio caudaeque tectricibus inferioribus sanguineis ; campterio aeruginoso; tectricibus alarum superioribus cinnamomeis. Australien (Bremer Museum). d. Schwingen nebst ihren Deck- federn an Aussenfahne dunkel berlinerblau, an Innenfahne schwarz, die der Iten Ordnung an Spitzenhälfte der Aussenfahne mattgraulich. Die Deckfedern der ersten Reihe und die auf der Unterseite des Flügels schön blau. Grösste Deckfedern unter- seits wie die Unterseite der Schwingen schwarz. Flügeldeck- federn zimmtbraun , die kleinsten am Flügelbuge meergrün. Schwanzfedern an Wurzelhälfte schön berlinerblau, an End- hälfte weiss, an Innenfahne nicht ganz bis zur Spitze schwärz- lich gerandet. Die 2 mittelsten Federn an Basishälfte dunkel- braun grünlich, an Endhälfte dunkelblau schwärzlich. Unterseits die Schwanzfedern an Basishälfte schwärzlich , sonst weiss. Ge- sicht schön ultramarinblau. Oberkopf, Schultern und übrige Oberseite, sowie die Brustseiten olivengelbgrau,, obere Schwanz- decken mehr olivengelb. Uebrige Unterseite strohgelb. Von Brust an die ganze Bauchmitte, After und untere Schwanzdecken blutroth, die Basishälfte der Federn gelb. Schnabel an Basis blaugrau, an Spitze hornweiss. Füsse bräunlich. Iris braun (nach Gould). Ebenso ein Exemplar vom Swan-River in W. Australien (Mus. Heine). Das 9 (nach Gould) kleiner und minder lebhaft gefärbt. Leider besitzen wir über diese schöne, durch die rothen unteren Schwanzdecken ausgezeichnete Art kaum nennenswerthe Nachrichten und namentlich wissen wir gar nichts vom Jugendgefieder. Auch die Verbreitung ist noch nicht genügend bekannt. Nach PLATYCERCUS XANTHORRHOLUS. 217 Gould beschränkte sich dieselbe nämlich nur auf das Innere Neu- Süd-Wales, allein ein Exemplar im Mus. Heine soll vom Swan- River also aus West-Australien herstammen. Gould traf den Vogel in ziemlicher Anzahl am Lower-Namoi und Darling, wo er in kleinen Flügen oder paarweis in der Ebene zu- sammenlebte. Seine Nahrung bestand in Grassamen. Man sieht die Art jetzt häufig im Käfig bei uns. Bonaparte hatte die ursprüngliche Benennung Gould‘s haematogaster in »haematorrhus’ umgeändert, was von Gould in seinem Hand- buch adoptirt wird, obwohl hier keineswegs Gründe zu einer solchen Neubenennung vorliegen. Y (?) 144.) 16. Platycercus xanthorrhous, (Gould) Bp. — Der Plattschweifsittich mit gelben Unterschwanzdecken. Psephotus xanthorrhous, (Gould) Bp., Compt. Rend. (1850) p- 155 (cum deser.). — id., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 154. — ?Pseph. haematogaster, Bp., Nauman. (1856) Heft IV. — Platyc. haematogaster, Gould, Proc. Z. S. (1837) p. 89. — id., B. of Austr. II. pl.7. — Platye. xanthorrhous, G.R. Gray, List Psitt. (1859) p. 7. — Psephotusxanthorrhous, Gould, Handb. B. of Austr. II. sp. 427. Diagnosis: Sehr ähnlich dem haematogaster, Gould, aber Flü- gelrand blau, obere Flügeldecken olivengelbbraun und die un- teren Schwanzdecken gelb. Pl. haematogastri simillimus, at campterio cyaneo; tectri- eibus al. olivaceo-ferrugineis; caudae tectrieibus inferioribus flavis. Inneres von Australien (Britisch-Museum). d. Gesicht bis zu den Augen schön eyanblau, übrige Kopf, Hals und Oberseite grün- licholivengraubraun, auf Hinterrücken, oberen Schwanzdecken und Brust heller, auf der Ohrgegend etwas gelblich verwaschen. Schwingen lter Ordnung schwarz, an Aussenfahne dunkelblau , an der Endhälfte derselben düster grau. Deckfedern der Iten Schwingen und Schwingen 2ter Ordnung ebenfalls schön dun- kelblau, letztere an Innenlahne schwarz. Deckfedern der 218 PVLATYCERCUS XANTHORRHOUS. Schwingen 2ter Ordnung, Eckflügel und die kleinen Deckfedern am Flügelrand, sowie auf der Unterseite des Flügels blau. Uebrige obere Flügeldecken, sowie die Schulterdecken oliven- gelbbraun, einige der mitteleren Deckfedern mit röthlichbrau- nen verwaschenen Säumen. Die letzten Schwingen 2ter Ord- nung olivengrünlichbraun. Unterseite der Schwingen schwarz. Die 2 mittelsten Schwanzfedern düster bräunlichgrün,, gegen das Ende zu graugrünlich ; das nächste Paar düster grünlich, an Endhälfte der Aussenfahne blau, an Innenfahne mit breitem schwarzen Rande; übrige Schwanzfedern blau, auf Endhälfte blaulichweiss, welches am Ende ganz in’s Weisse übergeht, die Innenfahne schwarz gerandet. Unterseits die Schwanzfedern an Basis schwarz, sonst weisslich. Von Brust an die Unterseite schwefelgelb, ebenso die unteren Schwanzdecken ; Bauchmitte, After und Schenkel blutroth. Schnabel horngrau, die Spitze des Oberschnabels und der untere hornweisslich. Füsse horn- braungrau. Jüngerer Vogel (Bremer Museum) stimmt mit dem so eben beschrie- benen ganz überein, aber die Basishälfte der Ohrfedern ist gelbfahl, und die Brust- und Scheitelfedern sind in der Mitte röthlich verwaschen. Die in der Diagnose gegebenen Unterschiede würden immerhin hinreichend sein diesen Vogel specifisch zu sondern, allein ich kann die Vermuthung immer noch nicht unterdrücken, dass es vielleicht nur der jüngere haematogaster, Gould, sein möge. Leider giebt Gould über die Jungen dieser Art keine Auskunft, und das Material welches ich benutzen konnte, war nicht hinrei- chend mir einen klaren Blick zu gestatten. Ich muss desshalb vor- läufig ein Bestehen zwei verschiedener Arten annehmen, da ich keine Uebergangskleider sah, obwohl mir, wie gesagt, die Species immerhin noch zweifelhaft erscheint, Nur Untersuchungen an Ort und Stelle werden uns das Richtige beweisen können. Bonaparte hat übrigens diese Art mit gelben unteren Schwanz- decken zuerst characterisirt. Das Britisch-Museum besitzt Exemplare aus dem Inneren Süd- PLATYCERCUS HAEMATONOTUS. 219 und dem Nord-Osten-Australiens.. Von Capitain Stiuri am Depot gefunden, durch White am Coopers-Creek. Gould giebt im seinem »Handbook’’ über diese Species, neben der Beschreibung nur eine lange Erklärung, dass er sie anfänglich irrig mit haematogaster verwechselt habe. % (145.) 17. Platycercus haematonotus, Gould. — Der Plattschweif- sittich mit weissen Unterschwanzdecken. Platycercus haematonotus, Gould, Proc. Z. S. (1857) p- 151. — Wiegm., Arch. f. Naturg. (1859) p. 5395. — Pse- photus haematonotus, Gould, B. of Austr. V. pl. 36. — Reichb., Neuentd. Vög. N.-Holl. N°. 442. — Bp., Rev. et Mag. Zool. 1854. — id., Nauman. 1856. — Platycercus haec- matonotus, G. R. Gray, Gen. of B. II. N®. 14. — id,, List Psitt. (1859) p. 6. — Psephotus haematonotus, 0. Finsch, Nederl. Tijdschr. v. Dierk., Berigten (1863) p. x. — Euphemia haematonota, Schlegel, Dierentuin (1864) p-75. — id., Euphema haematonota, Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 101. — Psephotus haematonotus, Gould, Handb. B. of Ausir. Il. sp. 451. Diagnosis: Grasgrün; Bürzel blutroth; Brust und Bauch gelb; untere Schwanzdecken weiss. 2 schmutzig grauolivengrün; Unterseite gelblich verwaschen , Bürzel grasgrün. Prasinus; uropygio sanguineo ; pectore abdomineque flavis; tec- tricibus caudae inferioribus albis. 2 sordide subgriseo-olivaceo-virens,, subtus obsolete flavidus; uro- pygio prasino. Australien (Leidener Museum). Z ad. Schwingen Iter Ordnung und deren Deckfedern an Basishälfte der Aussenfahne schön indigo- blau, an Endhälfte blassgrau, an Innenfahne schwärzlich. Schwingen 2ter Ordnung an Aussenfahne mehr grünblau, an Innenfahne braunschwarz. Eckflügel, Flügelrand und kleine Deckfedern unterseits schön berlinerblau. Kleine obere Deck- federn hell meergrün, an Basis braun, nur am Rande der 220 PLATYCERCUS HAEMATONOTUS, Handwurzel ein schwefelgelber Fleck. Schwanzfedern meerorün, die 2 mittelsten an der Spitze blaugrün, die übrigen am Ende breit weiss. Unterseits der Schwanz schmutzig weiss. Schultern und Mantel matt graugrünlich. Bürzel blutroth, an Bad grau. Obere Schwanzdecken, ganze Kopf, Hals nebst Kropf schön grasgrün. Federn des Hinterkopfes und Nackens mit weisser Basishälfte. Stirn und Backen meergrün. Ganze Brust und Bauch hochgelb, an den Seiten etwas grünlich. After und untere Schwanzdecken fast weiss. Schwingen unterseits schwärz- lich. Schnabel hornschwärzlich, an Spitze und Unterkiefer blass- fahl; Füsse und Krallen hellbraun. Iris blassbraun (Lond. 2. G.). Ein altes d, im Bremer Museum, ist ganz wie das eben beschriebene, aber einige der mittleren, oberen Flügeldecken haben schmale rothbraune Endsäume, wodurch eine schmale Linie über den Flügel entsteht. Ein alter Vogel, im Museum Heine, hat den Bürzel gelb gefärbt mit rothen Endsäumen. Jüngeres d. Das Roth des Bürzels viel blasser und nur der Bauch gelb, auf der Unterseite der Schwingen wird, durch einen Fleck in der Mitte der Innenfahne jeder Feder, eine weiss- liche Querbinde gebildet. Ebenso ein jüngerer Vogel im Bremer Museum. ® (jung?) Leidener Museum. Schwingen an Aussenfahne fahlblau ; Schwanzfedern blaugrün, die äusseren am Ende weiss; Bürzel und obere Schwanzdecken grasgrün; Brust und Bauch matt olivengelblich, Unterbauch und untere Schwanzdecken weisslich ; übrige Theile und untere Flügeldecken olivengrün, auf Stirn und Backen schmutzig gelb. Junger Vogel im Bremer Museum. Olivengraugrünlich mit einem schwachen Tone in’s Gelbliche, besonders auf dem Oberkopfe und Rücken; Stirnrand und Zügel schwach gelb verwaschen. Backen und Unterseite mehr olivengelblichgrau mit dunkleren schmalen Federsäumen. Unterbrust schwach gelblich angeflo- gen , die Seiten ganz schwach grünlichbraun , ebenso die unte- ren Schwanzdecken, After weiss. Flügeldecken ınit meergrü- PLATYCERCUS HAEMATONOTUS, 221 nen Federn gemischt. Schwanzfärbung wie beim alten, nur mehr in’s Grüne. Die Federn des Hinterkopfes an Basis weiss. Schna- bel horngraubraun. Dieses offenbare Jugendkleid wird meist als das des $ angegeben, was mir, nach Analogie mit anderen Arten zu schliessen, nicht völ- lig ausgemacht scheint. Gould, der zwar von einer Verschiedenheit der Geschlechter spricht, beschreibt das ? nicht besonders, sondern nur die einjährigen dd ganz wie die zuletzt angeführten Exemplare. Somit wäre der Punkt, ob die 22 das verschiedene Kleid bleibend tragen, noch näher zu untersuchen. Dieser kleine niedliche Plattschweifsittich, eine Entdeckung Gould’s, ist mit Ausnahme des Westens über ganz Australien verbreitet, selbst im Norden, wo ihn Elsney auffand und an das Britische-Museum ein- sandte. Dagegen scheint er auf Van Diemensland zu fehlen. Be- sonders häufig ist er im Süden und Südosten mehr gegen das Innere zu. Bei Adelaide ist er noch selten, aber am Murray und den Li- verpool-Ebenen traf ihn Gould äusserst zahlreich. Nicht selten sah er Hunderte auf den blätterlosen Aesten der Eucalypten dicht anein- ander gedrängt sitzen. Auf dem Erdboden bewegen sich diese Vögel mit äusserster Ge- wandtheit und laufen mit der Schnelligkeit eines Regenpfeilfers dahin. Meist halten sie sich auch auf dem Bodem auf, weil sie von Grassamen leben. Man sieht sie daher selten auf Bäumen sitzen. Zum Aufenthalsorte ziehen sie grasige Thäler und kahle Hügelrei- hen der offenen Ebene vor, während der Brütezeit bewohnen sie aber die Wälder. Die 5—6 weissen Eier sind 11’’ lang und 81/,” breit. Sie werden in der Höhlung eines Baumes niedergelegt. In welchen Monat die Nistzeit stattfindet giebt Gould leider nicht an. Die pfeiffenden angenehme Stimme dieses Papageis wird schon von Gould angegeben. Nach von Homeyer’s Beobachtungen (Cab. Journ. 1859. p. 561) besitzt der Vogel aber in der That einen wirklichen Gesang, der dem unserer Singdrossel (Turdus musi- eus, L.) nicht unähnlich aber schwächer ist. Dies wird den Vogel für den Käfig noch beliebter machen, denn schon jetzt sieht man ihn nicht selten bei uns in der Gefangenschaft. 223 PLATYCERCUS. MULTICOLOR. / (146.)|8. Platycereus multicolor, (Temm.). — Der gelbbindige Plattschweifsitlich. Psittacus multicolor, Temm., in Linn. Trans. N°. XII (1819) p- 119. Band. XIII. — Kuhl, Consp. (1820) p. 55. — Varied Parrot, Latham, Gen. Hist. II (1822) p. 182. — Platycer- cus multicolor, Vig. et Horsf., Linn. Trans. XV (1826) p- 285. — Wagl., Mon. p. 528. — Psephotus multicolor, Gould, B. of Austr. V. pl.35. — Reichb., Neuentd. Vög. N. Holl. N®. 444. — Bp., Rev. et Mag. Z. 1854. — id., Naum. 1856. — G. R. Gray, Gen. of B. II. NP. 17. — id., List Psitt. (1859) p.6. — Euphema multicolor, Schleg., Mus. P.B. Psitt. (1864) p. 100. — Psephotus multicolor, Gould, Handb. B. of Austr. II. sp. 450. Diagnosis: Meergrün; Stirn, Binde über den Oberflügel, After und untere Schwanzdecken gelb, Hinterhaupt zimmtbraun, Bauch- fleck und Ouerbinde über die oberen Schwanzdecken roth ; Jung. Ohne gelbe Stirn und Flügellleck ; der rothe Bauchfleck klein, auf den oberen Schwanzdecken ein verwaschener zimmt- rother Fleck; Hinterhaupt bräunlich verwaschen. Glauco viridulus; fronte, fascia alae superioris, crisso caudae- que tectrieibus inferioribus flavis; oceipite cinnamomeo; macula abdominali fasciaque tectricum caudae superiorum transversa rubris. Juv. fronte fasciaque alae flavis nullis; macula abdominalis rubra parva; macula tectricum caudae superioram obsolete cinnamo- mea; occipite obsolete brunnescente. Australien (Bremer Museum). S ad. Schwingen schwarzbraun; die der 1ten Ordnung und ihre Deckfedern an Aussenfahne tiefblau, ebenso die Schwingen 2ter Ordnung, nur 5—4 letzten grün. Deckfedern der 2ten Schwingen, untere Flügeldecken und Flü- oelrand schön dunkelblau. Obere kleine Deckfedern am Unter- arm hochgelb, die übrigen mittleren oberen Flügeldecken glänzend spangrün. Schultern und übrige Oberseite düster grün, Kopf und die Unterseite bis Bauch schön smaragdgrün, namentlich auf den Backen. Die Federn des Nackens mit weisser Basis. PLATYCERCUS MULTICOLOR. 2233 Stirn gelb. Am Hinterkopf ein grosser zimmtbrauner Fleck. Bürzel hellgrasgrün mit einer dunkelgrünen Querbinde, deren Federn an Basis braun sind. Quer über die oberen Schwanz- decken eine zimmtrothe Binde. Bauch und Schenkel roth mit gelber Federbasis. After und untere Schwanzdecken gelb. Die 4 mittelsten Schwanzfedern tiefblau mit schwarzer Spitze und dunkelgrünem Basistheile,, die übrigen grün mit blauer Endhältte, weisser Spitze und einer schwarzen @uerbinde über beide Fahnen. Schwingen unterseits grauschwarz. Schnabel horn- blaulichgrau, Füsse und Krallen hornbraun ; Iris braun (Zool. Garten zu Antwerpen). Ein alter Vogel im Leidener Museum, wie der vorhergehende, aber auf dem Hinterrücken markiren sich 2 dunkelbraune Querbinde, die durch eine blaugrüne getrennt sind. Junger Vogel, in Major Kirchhoff’s Sammlung. Olivenbraungrau ; Stirn schmutzig gelb; Kehle und Kropf schmutzig olivengrün ; übrige Unterseite grün, auf den Schenkeln mit kastanienbrau- nen Flecken, ebenso auch auf den unteren Schwanzdecken. Hinterkopf und die kleinen oberen Flügeldecken am Buge kastanienrothbraun. Uebrige obere Flügeldecken und Bürzel meergrün. Sonst wie der alte Vogel gefärbt. Ein jüngerer Vogel, im Leidener Museum, ähnelt fast ganz dem vor- hergehenden,, aber: die Federn des Oberkopfes zeigen blassgrün- liche Endsäume,, die im Nacken kastanienbraune; auf dem Bürzel erscheint ein schwärzlicher, auf den oberen Schwanzdecken ein zimmtrother Fleck. Kleine Deckfedern längs Unterarm roth- braun. Die Schwingen haben an Innenfahne einen grossen selblichweissen Fleck, wodurch eine helle Querbinde entsteht. Beide Geschlechter im vollkommenen Kleide gleichgefärbt. Diese jüngeren Vögel hielt man bisher immer für die 22, und auch Gould giebt die Verschiedenheiten an (auch in seinem Hand- book). Indess sind unzweifelhafte Beweise dafür vorhanden, dass die 2? ebenso schön als die ZZ gefärbt sind, denn der practische Vo- gelzüchter Neubert theilt (Zool. Garten, 1862. p. 58) einen interres- santen Fall mit, wo ein Pärchen dieser Vögel im Käfıg 2 Eier [59 224 PLATYCERCUS CHRYSOPTERYGUS. legte, während des Brütens jedoch starb. Die Sectien ergab, das Beides PQ gewesen waren. Dieses Factam ist mir um so erfreulicher, als ich schon längst an der Verschiedenheit der Färbung zwischen Z und 2 zweifelte , denn einmal sah ich zu mannigfache Uebergangskleider (namentlich in der schönen Sammlung von Major Kirchhoff) und dann einige 20 Stück gleichschön gefärbte im Zool. Garten zu Antwerpen beiein- ander, welche doch unmöglich alles ZZ sein konnten. In Uebrigen wissen wir äusserst wenig über den schönen Vogel, da ihn Gould niemals selbst antraf und andere Reisende keine Nach- richten von ihm geben. Er scheint indess nur auf das Innere Süd-Australiens beschränkt, wo er an den Flüssen Lachlan, Murray und Darling lebt. Das erste Exemplar erhielt die Linnean-Society durch Brown von Sper- cer’s Golf an der Südküste. In neuerer Zeit kommt die Art öfters lebend nach Europa. (147.) 49. Platycercus chrysopterygus, (Gould). — Der gelbflü- gelige Plattschweifsittich. Psephotus chrysopterygius !), Gould, Proc. Z. S. (1857) p. 220. — id., B. of Austr. Suppl. (part. III. 1859. fig. opt.). — Platycercus chrysopterygius, G. R. Gray, List Pitt. (1859) p. 6. — Psephotus chrysopterygius, Gould, Handb. II. sp. 428. Diagnosis: Oberkopf braunschwarz ; Stirnrand und um’s Auge blass- gelb; Oberflügel hochgelb ; Bauch, After und untere Schwanz- decken roth ; Jung. Grün; Bauch roth verwaschen,, Hinterrücken blau. Occipite fusco-nigro; fronte ac regione orbitali flavidis; ala superiore lutea; abdomine, crisso caudaeque tectricibus inferi- oribus rubris. Juv. viridis; abdomine obsolete rubro; tergo cyaneo. 1) Die Verlängerung des Wortes mit einem i ist überflüssig, überhaupt wäre chry- soptera eben so bezeichnend, besser und kürzer gewesen. PLATYCERCUS CHRYSOPTERYGUS. 225 Nord-Ausiralien (Britisch-Museum). Jad. Stirnrand und um’s Auge bleichgelb ; der ganze Oberkopf schwarzbraun. Kopf, Hals, Kehle, Brust nebst Hinterrücken, Bürzel und oberen Schwanz- decken schön hellblau, etwas grünlich auf den Wangen und oberen Schwanzdecken. Schulterdecken und Oberrücken bräun- lichgrau, im Nacken mehr grün angeflogen. Alle oberen Flü- geldecken schön gelb. Kleine Flügeldecken und Achseln unter- seits schön blau. Schwingen schwärzlich , an Aussenfahne blau. Bauch, After und untere Schwanzdecken hell scharlachroth, die Federn graulichgelb gesäumt. Die 2 mittelsten Schwanzfedern an Basis dunkelgrün, am Ende dunkelblau, die äusserste Spitze schwarz; die übrigen Schwanzfedern hellgrün, in der Mitte mit einem bläulichschwarzen Querbande, am Ende in’s Weisse. Schnabel bläulichhornfarben. Füsse graubraun. Iris braun (nach Gould). 2 im Uebergang (Britisch-Museum) , ähnelt sonst ganz dem alten Vogel, hat aber noch einzelne grüne Federn auf dem gelben Oberflügel und Bauchmitte und After sind weniger lebhaft roth. Junger Vogel (Britisch-Museum). Kopf, Oberseite und Flügeldecken olivengraugrün, auf Kehle, Kropf und Brust mehr weisslich- orün; die Federn der Bauchmitte mit blass scharlachrothen Endflecken, Hinterrücken schön blau; Schwingen dunkelbraun, . an Aussenfahne mattblau gerandet. Altes @ nach Gould, wie das S gefärbt, nur etwas weniger lebhaft. Dem P. multicolor nahe stehend, durch den ganz braun- schwarzen Oberkopf und gelben Oberflügel aber sofort unterschieden, ebenso durch die hellblaue Färbung, wodurch sie mehr Pl. pul- cherrimus verwandt ist. Das Britisch-Museum erhielt diese seltene prachtvolle Art durch Elsey, den Begleiter von A. C. Gregory. Die oben beschriebenen 5 Exemplare wurden am 14 September 1856 im Norden Australiens, 18° südl. Br. und 141° 50° östl. L. erbeutet. Der Magen des Vo- gels enthielt Samen von Monocotyledonen. Die Art soll auch im Nordwesten Australiens vorkommen. 226 PLATYCERCUS PULCHERRIMUS. (148.) 20. Platycercus pulcherrimus, Gould. — Der blaugrüne Plattschweifsittich. Platycercus pulcherrimus, Gould, Ann. and. Mag. of Nat. Hist. XV. p. 114. — id., Psephotus pulcherrimus, B. of Austr. V. pl. 54. — Reichenb., Neuentd. Vög. N. Holl. N®, 445. — Bp., Rev. et Mag. Z. 1854. — id., Naum. 1856. — Platycercus pulcherrimus, G.R. Gray, List Psitt. (1859) p-6. — Euphemia pulcherrima, Schl., Dierentuin (1864) p. 75. — id, Euphema pulcherrima, Mus. P. B. Pitt. (1864) p. 101. — Psephotus pulcherrimus, Gould, Handb. B. of Austr. II. sp. 429. Diagnosis: Blaugrün ; Oberkopf und Mantel dunkelbraun, Schultern blasser; Stirnrand und kleinste obere Flügeldecken blutroth , ebenso After und untere Schwanzdecken. Jung. Oberseite bräunlich, auf Bauchmitte mit röthlich verwasche- nem Flecke. Cyaneo-viridis; pileo et interscapilio obscure fuscis; scapulari- bus dilutioribus ; fronte et tectrieibus al. superioribus denteris, neenon crisso caudaeque tectricibus inferioribus sanguineis. Juv. supra brunnescens macula abdominis medii obsolete rubente. Australien (Leidener Museum). d ad. Schwingen braunschwarz , die der Iten Ordnung an Aussenfahne breit blauschwarz geran- det, an der Endhälfte blasser. Die Flügeldeckfedern erster Reihe dunkelbraunschwarz. Die kleinsten Flügeldeckfedern am Unterarm blutroth , ebenso der Stirnrand. Schultern und Rüc- ken dunkelolivenbraun. Kleine Flügeldeckfedern unterseits schön blau, Unterseite der Schwingen dunkelbraun. Der ganze Ober- und Hinterkopf nebst einem Flecke auf Rückenmitte dun- kelbraun , übrige Kopf und Halsseiten prächtig meergrünblau. Vorderseite bis Bauch herrlich grasgrün. Bauch und Bauchseiten , Bürzel und obere Schwanzdecken himmelblau. After und untere Schwanzdecken nebst Tibia blutroth, die Federn am Ende schmal blassgelb gesäumt. Die 2 mittelsten Schwanzfe- dern schwarzblau, gegen die Basis zu in’s Grünliche,, die übri- PLATYCERCUS BOURKT. 227 gen hell himmelblau, die zwei innersten an der Spitze weiss und die drei äussersten an Basis mit breiter schwarzer Querbinde. Schnabel hornweiss, an Basishälfte grauschwärzlich. Füsse gelblichbraun (nach Gould). Ebenso ein schönes Z von N.-Süd-Wales in Kirchhoffs Collection. Jüngerer Vogel (Leidener Museum). Die Oberseite viel heller braun, und die ganze Unterseite hellblaugrünlich, nur auf der Bauch- mitte ein roither Fleck. Unterseits auf Innenfahne der iten Schwingen in der Mitte ein blassgelber Fleck, der so eine Querbinde formt. Alte 22 nach Gould minder lebhaft wie die ZZ gefärbt. Von dieser schönen Art sagt Gould nur, dass er sie durch Gilbert von der Ostküste Neu-Süd-Wales aus den grasigen Ebenen von Queensland und Darling Downs erhielt, wo sie in kleinen Familien beieinander lebe und sich von Sämereien nähre. Man sieht diesen prachtvollen Vogel übrigens ziemlich selten in Sammlungen. (149.) 21. Platycercus Bourki, (Gould). — Bourk's Platt- schweifsiltich. Nanodes Bourkii, Gould et Mitch, Austr. Exp. I. p. xvım. — Euphema Bourkii, Gould, B. of Austr. V. pl. 45. — Reichb., Neuentd. Vög. N. Holl. N®. 169. — Bp., Rer. et Mag. 2. 1854. — id., Naum. 1856. — G. R. Gray, Gen. of B. II. N®. 8. — id., List Psitt, (1859) p. 17. — Euphemia Bour- kei, Schlegel, Dierentuin (1864) p. 75. — id., Euphema Bourkii, Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 102. — Gould, Handb. B. of Austr. II. sp. 458. Diagnosis: Olivenfahlbraun, Deckfedern mit helleren Säumen ; -Un- terseite hell fleischfarben; untere Flügeldecken, Stirnrand, After und untere Schwanzdecken himmelblau. Pallide olivaceo-brunneus, subtus dilute carneus; tectrieibus di- lutius limbatıs, iis alarum inferiorum , fronte, crisso caudaeque inferioribus eoeruleis. Australien (Leidener Museum), S ad, Schwingen und Deckfedern 15* =ö PLATYCERCUS BOURKI. der iten Ordnung an Aussenfahne matt dunkelindigoblau, an der Spitze und Innenfahne fahlbraun, ebenso die Schwingen unterseits. Flügelrand und kleine Deckfedern unterseits hell ultramarinblau, ebenso eine Stirnbinde, von einem Auge zum andern. Uebrige Oberseite olivenbraun, auf den oberen Schwanzdecken dunkler, und die Deckfedern schmal gelbfahl gerandet am Ende. Halfter und um’s Auge weisslich. Wangen und Unterseite hell fleischroth, am Bauche deutlich blassrosa. Hinterbauch, After, untere und seitliche Schwanzdecken him- melblau. Schwanz olivenschwarzgrün, an Innenfahne schwarz , die 5 äussersten Federn jederseits an Basis blau, auf den übrigen Theile weiss. Schnabel schwarz, Füsse hornbraun. 2 (Leidener Museum) wie das d. An der hell fleischrothen Unterseite leicht kenntlich, eine Farbe die unter allen übrigen Papageien nicht mehr zu finden ist. Einer der seltensten kleinen Papageien Australiens, durch Major Mitchell am Bogan-river im Inneren von Neu-Süd-Wales entdeckt. Von Capitain Sturt aus dem Innern Süd-Australiens eingesandt vom Depot, wo die Art häufig war. Sie hat also eine weite Verbreitung. Die Exemplare im Leidener Museum trugen früher die Bezeichnung »Port Essington’’, eine Localitätsangabe die noch der näheren Be- stättigung bedarf und von Professor Schlegel auch im Cataloge nicht angenommen worden ist. Ueber die Lebensweise fehlen alle Nachrichten. Gould empfiehlt daher den interessanten Vogel mit Recht der Aufmerksamkeit der Beisenden. Diese Art, meist mit Euphema vereinigt, scheint mir doch noch mehr zu Platycercus zu gehören, worauf Schwanzbau und Nasenlöcher hinweisen, allein die Schwingenverhältnisse sprechen mehr für Euphema, da sie nicht den deutlichen Ausschnitt zeigen, sondern denselben nur unbedeutend an der 2ten und ten Schwinge. Ich kann sie daher nur als aberrantes Glied im Genus Platycercus betrachten. BOURKI. PLATYCERCUS (ohne Nagel). Mittelste Aeusserste Schnab- Aeussere Innere Flügel. Schwanz- Schwanz- Firste. |höhe an| Tarse. Vorder- Hinter- feder. feder Basis. zehe. zehe. haematogaster, @. [4 7.5" 1. 5" g/"'gt' gt or g/tg" (6lj,-7 lg" 8 sl" [FR Australien, Leid. Mus. xanthorrhous, (G.)Bp.|5’' Desbrs, DO ann Se 19, _ _ » Brit.-Mus. » A — — na 8... 8 Ba — |jun., » Brem. M. haematonotus E G. 4'' I Anl ELLE Biel g'' ON gl Bug Bl Sul BUN d® » Leid. Mus. multicolor , Temm. galt RU Bi (Aller A Oo OEL. on BT ae Aa 1 ns IB 0) n, y chrysopterygus, G. |3° 10" a - (0 6 (Se en DU EN, » Brit.-Mus. pulcherrimus, G. Bunsl eg. 6-6 6" ee REN RE Me (Or/e Wln ER dd? » Leid. Mus. Bourki, Gould. Au Biihl A ah QUlaeN! A 61," Bun m ale. dd? „ Er Diagnostischer Schlüssel zu Platycercus. II. Arten mit schwarzer Schwanzunterseite, die am jüngeren Vogel (oder $)an Innenfahne meist breit roth gerandetiist.. Schnabel meist roth, seltener dunkel. 22. tabuensis, Gmelin. 23. splendens, Peale. 24. personatus, Gray. 25. cornutus, Gmelin. — 25. cyanopygus, Vieillot. a. Mit braunem oder schwärzlichen Schnabel. Genus Aprosmictus bei Bonaparte. Purpurbraunroth, um Stirn und Kinn schwärzlich; Bürzelfedern mit rothen Endsäumen, ein schmales blaues Band auf dem Hinterhalse. Purpurscharlachroth; ein breites blaues Band auf dem Hinterhalse; Bürzelfedern ohne rothe Endsäume. Genus Prosopaea bei Bonaparte. Grün; Gesicht schwarz; Brust- und Bauchmitte gelb. Genus Plectolophus bei Bourjot. Oberkopf rotb; 2 lange krumme Scheitelfedern. d. Mit rothem Schnabel, nur am jungen Vogel zuweilen dunkel. Genus Aprosmictus bei Gould. Scharlachroth; Flügel und Rücken grün; Schultern blassgrün; Nackenband und Bürzel blau. Jung. Düster grün; Bauch und After roth; Schnabel dunkel. 250 PLATYCERCUS. 27. amboinensis, 1. Scharlachroth, Flügel grün; Mantel, Schultern , Rüc- ken und Bürzel blau; zuweilen Mantel und Schul- tern grün; Innenfahne der äusseren Schwanzfedern unterseits roth gerandet, zuweilen ohne diesen Rand. - 28. hypophonius, Müll. Scharlachroth; Flügel, Rücken und Schwanz blau. Genus Polytelis bei Wagler; Barrabandius bei Bonaparte. 29. melanurus, Vig. Olivengelb; Schwingen und Schwanzfedern blauschwarz; letzte Schwingen 2ter Ordnung an Aussenfahne roth. 30. Barrabandi, Sws. Grasgrün, Stirn und Kopfseiten gelb; Kehlschild roth. Jung. Einfarbig grün, Schwanzfedern an Innenfahne roth gesäumt. 31. Alexandrae, Gould. Olivengrün; Stirn hellblau; Backen, Kinn und Kropf rosa; Unterrücken blau. Genus Ptistes bei Gould. 32. erythropterus, Gml. Grasgrün; Mantel schwarz, Mittelrücken blau, Ober- flügel roth. Jung. Innenfahne der Schwanzfedern unterseits mit röthlichen Säumen. 33. vulneratus, Wagl. Grasgrün; Mantel grün; Mittelrücken blau; Oberflügel olivengelb, am Rande roth; Jung. Innenfahne der Schwanzfedern unterseits mit gelben Säumen. Die Arten, welche ich dieser Abtheilung angehörend betrachte, kommen bei sonstigen leichteren Abweichungen, in dem Färbungs- haupicharacter überein, dass sie alle eine schwarze Schwanzunter- seite besitzen, die nur am jüngeren Vogel breite‘, rothe Säume an der Innenfahne zeigt. Sie respräsentiren die Genera: Pyrrhulopsis, Reichb., Proso- paea, Bonaparte, Plectolophus, Bourjot, Aprosmictus und Ptistes, Gould und Polytelis, Wagler. Die erste Unterabtheilung begreift die Arten mit dunklen Schna- bel. Sie zeichnen sich durch ein hartes Gefieder und spitz zulaufenden. Schwanzfedern aus, obwohl sonst keine wesentliche Abweichung von dem Genus Platycercus herauszufinden sind. Diese Arten, nur auf den Inseln der Südsee verbreitet, gehören mit zu den östlichsten Vertretern der Papageien überhaupt. Die zweite Unterabtheilung enthält nur Arten mit Roth am Schnabel (nur am Jungen zuweilen dunkel), die dadurch etwas vom ‚ allgemeinen Typus abweichen, dass die äussere Schwanzfeder länger PLATYCERCUS TABUENSIS, 31 als gewöhnlich ist, wodurch der Schwanz nicht so stark abgerundet erscheint. Bei Pl. eryihropterus und vulneratus spricht sich dies am meisten aus. Die Schwanzfedern sind auch am Ende spit- zer zulaufend. Neuerdings hat Gould diese beiden Arten s. n. Ptistes generisch gesondert, was mir völlig überflüssig erscheint. Eine genaue Characterisirung des Genus wird, wie so oft, nicht erörtert, möchte auch jedenfalls schwer durchzuführen sein. Ebenso vereinige ich das Genus Polytelis, Wagler, mit zu dieser Unterabtheilung. Die 5 dahin gehörigen Arten zeichnen sich durch die 2 mittelsten verschmälerten, vorragenden Schwanz- federn etwas aus, ebenso durch den verhältnissmässig schwächeren Schnabel. Alle diese Arten sind über Australien, Neu-Guinea, die Molucken bis Ceram, Buru und Timor verbreitet und enthalten die westlich- sten Vertreter des Genus. „.& (150.) 22. Platycercus tabuensis, (Gml.). — Der braunrothe Platischweifsittich. Bürzelfedern ohne purpurrothe Endsäume. Psittacus tabuensis, Gmelin, S. N. (1788) p. 517. — Tabuar Parrot, Lath., Gen. Syn. I (1781) p. 21%. pl. 7. — id., Gen. Hist. II (1822) p. 115. pl. 22. — Psittacus tabuensis, Latham, Ind. Orn. (1790) p. 88. — Psittacus atropurpu- reus, Shaw, Lev. Mus. (1792) p. 142 (cum fig. pess.). — id., Pompadour Parrot, Gen. Zool. VII. p. 409. — Psittacus tabuensis, Bechst., Latham’s Ueb. I. p. 186. pl.9. — Kuhl, Consp. p. 57. — Vieillot, Nouv. Diet. p. 540. — id., Enc. p. 1388. — Voigt, Cuv. Uebers. 1851. p. 751. — Lear Parr., pl. 16. — Aprosmictus tabuensis, Bp., Rev. et Mag. Z. 1854. — id., Naum. 1856. — Platycercus tabuensis, G. R. Gray, B. Trop. Isl. (1859) p. 50. Bürzelfedern mit purpurrothen Endsäumen. Psittacus hysginus, Forster, in MS. — id., Deser. an (Licht.) (1844) p. 159. — Platycercus hysginus, Wagl., PLATYCERCUS TaBUENSIS. t9 oı kS Mon. (1852) p. 540. — Platycercus tabuensis, Jard. et Selb., Il. of Orn. II. pl. 74 (pess.).. — Gonurus Anna, Bour)., Perr. t. 58 (fig. bon.). — Aprosmictus Anna, Cass. Unit. St. Espl. Exp. (1858) p. 256. — Platycercus tabu- ensis, G. R. Gray, Gen. of B. II. N°. 28. — id., List Psitt. (1859) p. 11. — id., Platycercus hysginus, B. Trop. Isl. p- 50. — Platycercus tabuensis, Schleg., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 88 (Ind. N°®. 1). — Platycercustabuensis, Finsch et Hartl., Fauna Centr. Polyn. (1867) p. 17. Kehle (?) sch warz. Plaiycercus atrogularis, Peale, Unit. St. Expl. Exp. Erste Edit. (1848) p. 129. pl. 55. — Hartl. Wiegm. Arch. (1852) p. 106. — Aprosmictus atrigularis, Bp., Naum. 1856. — Aprosmictus tabuensis, Cass. Unit. St. Expl. Zweite Edit. (1858) p. 234. — Platycercus tabuensis, Gough, Proc. Z. S. (1849) p. 14. — Platycercus Anna, G. R. Gray, List Psitt. p. 11. — id., Pl. tabuensis, B. Trop. Isl. p. 50. — Pl. atrigularis, Selat., Proc. Z. S. (1864) p. 158. Kaghaka , Freundschafts-Inseln (Forster). — Vangh-vangha , Fidschi- Inseln (Peale). Diagnosis: Purpurbraunroth; Stirn und Kinn schwärzlich ; Rücken und Flügel grün ; Schwingen, Schwanz und schmales Nacken- band blau. Atro-purpureus; fronte mentoque nigricantibus ; dorso alisque viridibus; remigibus cauda nuchaeque torque tenui cyaneis. Tonga-tabu, Freundschafts-Inseln (Leidener Museum). Kopf, Hals und die ganze Vorder- und Unterseite dunkel purpurbraunroth , alle Federn sind an Basis grauschwarz und haben in der Mitte einen schmalen grünen Querstrich. Federn der Stirn, Halfter und am Kinn viel dunkler, fast braunschwärzlich. Die Federn an der Basis des Unterschnabels sind schmal blau gespitzt, ebenso haben einige Federn des Nackens blaue Endsäume , wodurch hier ein schmales Halsband entsteht. Hinterhals , [7 Rücken, Schultern, Deckfedern, Bürzel und obere Schwanz- [x5) PLATYCERCUS TABUENSIS. 39 decken schön dunkel grasgrün, fast smaragdgrün. Einige Bür- zelfedern mit purpurbraunen Endsäumen. Schwingen Iter Ord- nung schön blau, nur an Innenfahne schwärzlich gerandet ; die Deckfedern der 1ten Schwingen und Eckflügel ebenfalls schön blau. Schwingen 2ter Ordnung und ihre Deckfedern weniger lebhaft blau, auf Aussenfahne in’s Grünliche. Flügeldeckfedern unterseits grün, an Basis schwarz, die grössten wie die übrige Unterseite der Schwingen und des Schwanzes mattschwarz. Schwanz blau, wie die Schwingen, an Innenfahne breit schwärzlich gerandet, an Basis der Aussenfahne grün ver- waschen, die 2 mittelsten Federn fast ganz grün. Schnabel nnd Füsse hornbraun. Ein Exemplar im Leipziger Museum (s. n. Ps. papuensis) ebenso dunkel purpurbraunroth ; Stirn viel dunkler, Kinn fast schwarz ; das blaue Nackenband sehr schmal; Bürzelfedern mit breiten purpurbraunroihen Endsäumen. Im Leben: Schnabel schwarz mit gelber Spitzer; Füsse schwarz; Iris feuerroth (Forster). — Schnabel bläulich hornfarben; Füsse schwarz ; Iris lebhaft orangefarben (Peale). Diese Art, obwohl mit der folgenden (splendens) äusserst nahe verwandi, unterscheidet sich von derselben auf den ersten Blick durch die dunkel purpurbraunrothe Färbung des Kopfes und der unteren Theile. Ausserdem bietet dieselbe noch andere leichtere Abweichungen, die indess wohl beachtet zu werden verdienen. So ist das blaue Halsband im Nacken äusserst schmal, die unteren Flü- geldecken grün und die grünen Bürzelfedern haben schmale purpur- braune Endsäume. Die grosse Ungenauigkeit , welche über den Tabuan Parrot herrscht, wird schon durch Latham selbst angebahnt, indem er den neuholländischen Pl. eyanopygus, Vieillot, (irrthümlich sca- pulatus, Bechst.) als Varietät betrachtet. Eine Vergleichung der Originalbeschreibung und Abbildung von Latham’s Tabuan Parrot, auf den später Gmelin Psitt. tabuensis begründete, zeigt vollkommene Uebereinstimmung mit den oben be- schriebenen Exeinplaren, namentlich auch was die eigenthümlich 254 PLATYCERCUS TABUENSIS. dunkel purpurrothbraune Färbung anbelangt. Nur erwähnt Laiham nicht die purpurrothbraunen Endsäume der Bürzelfedern und sagt »forehead very dark purplish black”. Davon zeigt das Leidener Exemplar nur Andeutungen. Dagegen stimmt es bis in die kleinsten Details mit dem Ps. hysginus, Forster, überein, von welchem die rothbraunen Endsäume der Bürzelfedern angeführt werden. Ebenso übereinstimmend ist Pl. tabuensis, Jard. et Selby, zu deren Abbildung (die übrigens vollständig verfehlt ist), pl. 74, das Leide- ner Exemplar offenbar der Type ist, da es aus der Collection Bul- lock’s herstammt, wahrscheinlich noch ven Cook’s Reisen her. Nach Prof, Schlegel wäre es jedoch möglicher Weise der Type zu Gme- lin’s tabuensis. Allein dies scheint nicht richtig, denn Gmelin schöpfte die Art aus Latham und dessen Original-Exemplar, aus dem Leverian-Museum, besitzt gegenwärtig die Kaiserliche Sammlung in Wien, In dem Conurus Anna von Bourjot, aus der Sammlung Massena , kann ich ebenfalls nichts anderes als den von Forster beschriebenen Vogel sehen, mit dem er auch namentlich in dem dunklen Tone vollständig übereinstimmt. Somit darf es als ganz gewiss bezeichnet werden, dass obige Be- schreibungen nur ein und denselben Vogel betreffen, umso mehr da die Localitäten fast dieselben sind. Latham’s Tabuan Parrot soll von Tonga-Tabu und »oiher Friendly-Islands of the South Seas” herstammen und Forster erlangte seinen hysginus (wie es scheint durch Tausch) auf Eaoowe (auch E-u-a genannt), einer Insel, die ebenfalls zur Tonga-Gruppe gehört. Ueber den Pl. atrigularis, Peale (von Fidschi) vermag ich lei- der nach eigener Anschauung kein Urtheil abzugeben, halte die Ansicht Cassin’s aber, nach welcher atrigularis identisch mit ta- buensis ist, für vollständig richtig. Die geringen Unterschiede, welche sich aus Peale’s Beschreibug ergeben, bestehen nur darin, dass Pl. atrigularis, auch die »throat’’ !) schwarz besitzen soll, ohne Zweifel eine Folge des Alters. Am Leidener Exemplare zeigen ı) Kierunter verstehen manche Beschreiber nur das Mentum! PLATYCERCUS TABUENSIS. 235 sich auch Spuren von Schwarz am Kinn, noch mehr an dem Leipziger, ein Hinweis dass die dunkle Färbung an Stirn und um Halfter zuwei- len auch eine grössere Ausdehnung erlangen mag. Indem also Cassin atrigularis nicht als Art bestehen lässt, erkennt er aber Pl. Anna, Bourjot, von dem sich der Type im Philadelphia-Museum befindet, als solche an. Diese soll sich vom echten tabuensis durch geringere Grösse, das schmale Nackenband und die rothge- säumten Bürzelfedern unterscheiden , während sich tabuensisdurch breites blaues Nackenband und einfarbig grünen Bürzel auszeichnet. Wie es scheint hat also Cassin den echten Pl. tabuensis nicht gekannt, da er eben die Charactere desselben auf Anna bezieht. Andere Kennzeichen, welche Cassin nennt, sind specifisch ohne Werth und rein individueller Art. Ebenso unzureichend sind die nach Bälgen gemessenen Grössedifferenzen als Artcharacter, auf welche G. R. Gray grosses Gewicht legt. Dieser Gelehrte unterscheidet nämlich in neuester Zeit 2 Arten (früher 5), und zwar Platyce. hysginus (= Anna), und Pl. tabuensis (= atrigularis) nur nach der Grösse, indem der erstere 15’, der zweite 19” lang sein soll. Diese allerdings auffallend erscheinenden Unterschiede sind indess ohne Werth, da sie Bälgen entnommen wurden. Dr. Selater ist geneigt Pl. atrıgularis als gute Art anzunehmen, da sie sich durch die schwarze Kehle genügend von tabuensis auszeichnen soll, allein dafür bleibt letzterer als Art noch für ihn fraglich. Bemerckt muss auch noch werden, dass Cassin die Ver- muthung ausspricht Pl. Anna und tabuensis seien vielleicht nur Geschlechtszustände einer Art. Aus Alledem ergiebt sich also, dass die Ansichten der Ornitho- logen über Pl. tabuensis sehr verschieden sind. Ich habe daher für Diejenigen, welche an einer Trennung in zwei oder mehrere Arten festhalten, die Synonymie nach den leichten Verschiedenhei- ten zusammengestellt. Die Nachrichten über diese seltene Art sind äusserst gering. Na- mentlich wissen wir noch gar nichts über das Jugendkleid. Nach den Beobachtungen Lathams, an einem $ von splendens darf man annehmen ,‚. dass keine Geschlechtsverschiedenheit besteht. 256 PLATYCERCUS TABUENSIS, Prof. Schlegel hält das Exemplar des Leidener Museum’s für einen jüngeren Vogel und will Spuren eines ersten Kleides daram erblicken. Nach ihm wäre tabuensis der jüngere Vogel von splendens, eine Ansicht die ich keineswegs theile, denn ich muss den Leidener Vogel für vollständig ausgefärbt halten. Forster theilt ausser dem Namen der Eingebornen nichts über die Art mit, von der er Ein Exemplar auf Eaoowe (E-u-a) erlangte, wie es scheint durch Kauf. Ob der sonderbare Papagei, welchen Forster (in Cooks 3ten Reise. p- 238) von Tongatabu sehr flüchtig mit folgenden Worten beschreibt »von wildem Geflügel giebt es Papageien, die etwas kleiner sind als die gemeinen grauen. Auf dem Rücken und den Flügeln sind sie schmutzig grün, der Schwanz ist bläulich, der Bauch ist russig oder chocolatfarben” als junger Vogel zu dieser Art gestellt werden kann, bleibt fraglich. Farbenveränderungen wie wir sie bei Pl. eyanopygus kennen, könnten bei tabuensis vielleicht ein ähn- liches Kleid hervorrufen. Peale traf die Art (atrigularis) in den überschwemmten Nie- derungen der Fidschi-Inseln, auf Mangrovegebüsch, von dessen Früchten sie sich nährt. Während der Tageshitze halten sich diese Papageien in Gebüschen verborgen und nur früh und Abends las- sen sie ihr lautes Geschrei »vangha-vangha” hören, welches ihnem bei den Eingebornen den Namen verschafft hat. Im Uebrigen sind es stille Vögel. Ihr Flug ist unregelmässig und wellenförmig ; sie breiten dabei den Schwanz aus. Nach Dr. Sclater brachte Rayner,, Naturforscher bei der Expedition des »Herald’’ diese Art von Ngau-Island , Fidschi-Gruppe , mit. Pl. Anna soll übrigens ebenfalls von den Fidschi-Inseln kommen. Die Art würde demnach auf beiden Inselgruppen heimisch sein, ein höchst sonderbarer Ausnahmefall in den, sonst so beschränkten, Verbreitungsverhältnissen polynesischer Papageien, der für mich immer noch zweifelhaft bleibt. Nach meiner Vermuthung wird es nämlich noch nachgewiesen werden, dass Platycercus tabuen- sis nur der Tongagruppe angehört und die Angaben seines Vor- kommens auf Fidschi auf einer Verwechselung mit splendens PLATYCERCUS SPLENDENS. | beruhen. Nur den Letzteren sah ich nämlich unter den zahlreichen Sendungen Gräfle’s. x (151.) 25. Platycercus splendens, Peale. — Der scharlachrothe Plattschweifsiltich. Platycereus splendens, Peale, Unit. St. Exspl. Exp. Erste Ed. (1848) p. 127. pl. 54. fig. 1. — Hartl., Wiegm., Arch. (1852) p- 105. — Aprosmictus splendens, Bp., Naum. 1856. — Cass., Unit. St. Expl. Exp. Zweite Ed. (1858) p. 257. pl. XX (opt.). — Platycercus splendens, G. R. Gray, List Psitt. (1859) p. 12. — id., B. Trop. Isl. p. 50. — Schl., Dierentuin (1864) p. 75. — id., Platycerceus tabuensis, Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 89 (Ind. N°®.2). — Sclater, Proc. Z. S. (1864) p: 158. — Platycercus splendens, Finsch et Hartlaub, Fauna Centr. Polyn. (1867) p. 20 et 275. t. Il. fig. 2 (Ei). — “ ? Tabuan Parrot, Lath. , Gen. Hist. II (1822) p.116 (2.ex Ins. Fejee). Ka-eula, Fidschi Inseln (Dr. Gräffe). Diagnosis: Dunkel purpurscharlachroih, Kinn und Stirn ebenso ; Rücken und Flügel grün ; Schwingen, Schwanz und ein brei- tes Nackenband blau. Obscure purpureo-puniceus; mento fronteque concoloribus; dorso alisgue viridibus; remigibus, cauda nuchaeque torque lato eyaneis. Fidschi-Inseln (Zoolog. Gesellschaft in London). Ad. Ober- und Hin- terkopf, Kopf- und Halsseiten und alle unteren Theile schön purpurscharlachroth, der Kopf etwas dunkler, aber ohne schwarz- bräunliche Federn an Stirn und Kinn. Die Basis der Kopffe- dern schwärzlich, quer über die Mitte mit einem grünlichen Strich; die Federn der unteren Theile mit grauer Basishälfte und einer schmalen gelbfahlen Querlinie.e. Am Hinterhalse ein breites blaues Halsband, dessen Federn an Basis einen weissli- chen Flaum haben, wodurch ein verborgener, undeutlicher weisser Fleck entsteht. Vom Hinterhalse an die ganze Ober- seite, Flügeldeckfedern, nebst Bürzel und oberen Schwanzdec- ken lebhaft dunkelgrasgrün, die Basıs der Federn grau. Kleine PLATYCERCUS SPLENDENS. t9 oı [es] Flügeldecken unterseits meerblau, einzelne Federn mit rothen Endsäumen. Schwingen 1ter Ordnung und ihre Deckfedern nebst Eckflügel schön indigoblau, an Innenfahne schwarz gerandet ; Schwingen 2ter Ordnung an Basishälfte der Aussenfahne blau, am Ende mehr in’s Grünblaue und breit grün gerandet; die letzten derselben ganz grün, alle an Innenfahne schwarz ge- randet. Grösste Deckfedern unterseits, Schwingen und Schwanz von unten schwarz. Schwanz blau, an Basis der Aussenfahne grün gerandet; die zwei mittelsten Schwanzfedern grün, mit blauem Enddrittel. Schnabel hornbraunschwarz mit hellerem Spitzen- theile; Füsse braunschwarz; Krallen schwarz. Ein Exemplar im Bremer Museum (Viti-Levu) fast ebenso, aber die blauen Federn des Hinterhalsbandes in der Mitte grünlich , einige derselben mit grünen Endsäumen ; untere Flügeldecken blaugrün, die grössten mit rothen Endsäumen, ebenso am Daumenrande einige Federn mit rothen Endflecken ; die zwei mittelsten Schwanzfedern dunkelgrün , nur am Ende in’s Düs- terblaue. Schnabel hellhornbraun. Im Leben: der Schnabel, nach Peale, dunkel mit gelblicher Spitze, Füsse dunkel; Iris hellorange. Nach Gräffe ziegelroth. Sechs Exemplare von Viti Levu (Collection Godefiroy) ganz ebenso. Schon Latham beschreibt in seiner General History, H. p. 116 einen weiblichen Vogel dieser Art, den er bei Madam King 1809 lebend sah und der von Fidschi herstammte. Er unterscheidet die- sen Vogel indess nicht specifisch. Die Worte »purplish erimson’’ lassen deutlich auf splendens schliessen, denn bei tabuensis setzt Latham noch hinzu »very deep”. Das Exemplar war be- stimmt ein $, denn es hatte 5 Eier in der Gefangenschaft gelegt, woraus man also schliessen darf, dass kein Geschlechtsunterschied besteht. Nachdem ich mehr als zwei Dutzend Exemplare dieses Papageis untersuchen konnte, muss ich denselben , trotz der nahen Verwandt- schaft mit Platyc. tabuensis, doch für specifisch verschieden er- klären. Alle von mir untersuchten Exemplare zeichneten sich sehr auffallend dureh die viel hellerrothe Färbung des Kopfes und der PLATYCERCUS PERSONATUS. 239 unteren Theile aus, noch mehr durch das stets breite blaue Hinter- halsband, welches bei tabuensis nur als schmaler Ring erscheint, ausserdem zeigten sie keine Spur von rothen Endsäumen auf den Bürzelfedern, letztere waren vielmehr einfarbig grün. Professor Schlegel’s Ansicht, als wäre Plat. splendens nur eine Altersstufe von tabuensis, kann ich daher nicht theilen. Platyc. splendens bewohnt die Fidschi Inseln und zwar, nach den neueren Forschungen Gräfle’s, ausschliessend Viti Levu, Venua- Levu, Sommo-sommo und Candara. Jedenfalls ist die Art auf die Viti-Gruppe beschränkt. Von Viti-Levu sandte dieser Reisende auch die Eier ein. Sie sind ziemlich rund, eiförmig, ungleichhälftig, nach der Spitze zu deutlich abfallend mit sanft zugerundeter Basis. Sie tragen das cha- racteristische Papageikorn, d. h. sind etwas glatt uud zeigen viele, aber unregelmässig verstreute, tiefe Poren. Färbung weiss. Ober- fläche etwas glänzend. Länge 17”. Breite 14'”. Dr. Gräffe’s Notizen über die Art lauten: »nistet in hohlen Biäu- men; hat einen schweren Flug und lernt sprechen’. Peale sam- melte, wie Gräffe, den Vogel ebenfalls auf Viti-Levu, der grössten Insel der Fidschi-Gruppe. Am Peale-River machte er sich in den Mansgrove-Wäldern leicht bemerklich, schon durch sein lautes Ge- schrei, welches wie »cay-au-cay-au” klingt. Sein Flug ist wie bei der vorigen Art schwerfällig.. Während des Fressens verhält er sich ganz still. Das oben beschriebene Exemplar der Zoologischen Gesellschaft, war mit dem Schiffe »La Hogue’” von den Fidschi- Inseln angebracht worden, leider aber unterwegs gestorben. Neuer- ‚dings hat jedoch der Garten glücklich lebende Exemplare erhalten , ebenso wie der zu Amsterdam. %. 152.) 2%. Platycercus personatus, G. R. Gray. — Der schwarz- maskirte Plattschweifsittich. Coracopsis(?) personata, G.R. Gray, Proc. Z. S. (1848) p. 21. pl. III. — id., Gen. of B. III. App. p. 19. — id,, Platycer- cus personatus, List Psitt. (1859) p. 11. — id., L. B. Trop. Isl. p. 50. — Platycereus splendens (2 jung.), Peale, 240 PLATYCERCUS PERSONATUS. Unit. St. Exp. Erste Edit. (1848) p. 128. pl. 54. fig. 4. — Aprosmictus personatus, Cass., Unit. St. Erpl. Exp., Zweite Edit. (1858) p. 258. pl. XX (opt.). — Pyrrhulopsis personata, Reichenb. — Prosopeia(!) personata, Bp,, Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 155. — id., Prosopaea per- sonata, Naum. 1856. — Sclater, Proc. 2. S. (1864) p. 158. — Platycercus personatus, Finsch et Hartlaub, Fauna Centr. Polyn. (1867) p.21 et 275. Ka-gula, Ka-ka, auf den Fidschis (Dr. Gräffe). Diagnosis: Grün; Gesicht schwarz; Brustmitte gelb, Bauchmitte orangegelb ; Schwingen blau. Viridis; facie nigra; pectore medio flavo; abdomine medio au- rantio ; remigibus cyaneis. Fidschi-Inseln (Rayner) Britisch-Museum. Ad. Schön dunkelgrasgrün , Schwanzfedern etwas düsterer, an Innenfahns schwarz gerandet. Stirn, Vorderkopf bis Auge, um’s Auge, um den Unterschna- bel und Kinn, also eine völlige Gesichtsmaske, schwarz. Schwin- gen 1ter Ordnung, ihre Deckfedern und Eckflügel blau, an In- nenfahne schwärzlich gerandet. Schwingen 2ter Ordnung grün, gegen die Basis zu etwas bläulich, an Innenfahne schwarz ge- randet. Untere Flügeldecken, Kehle, Seiten, Schenkel und untere Schwanzdecken grün. Kropf und Brust hochgelb, auf dem Bauche dunkler und der Unterbauch hochorangefarben , die Basis der Federn schwarzgrau. Grösste untere Flügeldecken, Schwingen und Schwanz unterseits schwarz. Schnabel horn- schwarz , an Spitze etwas heller. Füsse und Krallen schwarz. Iris hellorange (nach Peale). Ebenso ein Exemplar von Viti-Levu (durch Dr. Gräffe) im Bremer Mus. Exemplare (Viti-Levu) bei Herrn Godeffroy in Hamburg, ganz gleich, nur zieht sich an einzelnen das Orange des Bauches bis auf den After herab. Durch die gelbe Unterseite und schwarze Gesichtsmaske eine äusserst characteristische Art, die sich in den Färbungs-Verhältnissen viel mehr an Platye. Barnardi, semitorquatus und zonarius anschliesst. to PLATYCERCUS CORNUTUS. 41 Trotzdem erklärt sie Peale, auf dessen Autorität übrigens nicht viel zu geben ‚ist, für den jungen Pl. splendens und Professor Schlegel für das 2 desselben. | Nachdem ich aber c. 20 Exemplare von Platycercus perso- natus untersuchen konnte muss ich einer solchen Ansicht ent- schieden wiedersprechen und ihn für eine besonders characteristische Art halten. Ich bemerkte bei keinem Exemplare Spuren eines Ue- berganges, die nur im Entferntesten an Pl. splendens erinnert hätten. — Bonaparte erklärte 1850 die Art für einen Tricho- glossus. G. R. Gray beschrieb sie zuerst 1848 nach einem lebenden Exem- plare in der Knowsley-Hali Menagerie. Erst später wurde durch Peale das Vaterland nachgewiesen , welches sich nur auf die Fidschi-Inseln beschränkt, und zwar nach Dr. Gräffe auf die vier Inseln, Viti-Levu, Venua-Levu, Som- mo-Sommo und Candara. Durch Dr. Gräffe wurden auch die Eier des seltenen Vogels überschickt, und mir nach briefllicher Mit- theilung als »gefleckt”” geschildert. Später hatte ich Gelegenheit solche selbst zu sehen und fand denn, dass die angeblichen Flecke durch Schmutz entstanden waren. Die Eier sind also einfarbig weiss , glatischalig, ziemlich rund, 17’ lang und 13° im Durch- messer. Nach brieflicher Mittheilung von Dr. Grätfe findet sich die Art, im Verein mit Pl. splendens, besonders in den Mangrovegebüsch der Sümpfe längs den Flussufern und trägt viel zur Belebung der Scenerie auf den so thierarmen Viti’s bei. Im Jahre 1862 erhielt der Zoologische Garten zu London diese Art lebend, mit dem Schiffe »La Hogue’” von Fidschi an- gebracht. * (155.) 25. Platycercus eornutus, (Gmel.). — Der Plattschweif- sittich mit zwei verlängerten Scheitelfedern. Psittacus cornutus, Gmelin, S. N. (1788) p. 327. N®. 81. — Horned Parrot, Lath., Gen. Syn. (1781) p. 248. pl. 8. (fig. bon.). — id., Gen. Hist. II (1822) p. 172. pl. 25. — Cooks, 16 [85] PS [85] PLATYCERCUS CORNUTUS, voy. II. pl. in p. 110. — Psittacus cornutus, Latham , Ind. Orn. (1790) p. 102. — Psittacus cornutus, Bechst., Kurze Ueb. p. 78. vol. I. pl. 10. — Vieillot, Nouv. Diet. p- 357. — id., Enc. Meth. p. 1595. — Kuhl, Consp. p. 45. — Psittacus bisetis, Forster, Deser. anim. (1844) p. 258. — Psittacus (Pezoporus) cornutus, Voigt, Cuv. Uebers. 1851. p. 750. — Platycercus cornutus, Vigors, Zool. Journ. I. p. 528. — Nymphicus bisetis, Wagler, Mon. p: 522. — Plectolophus cornutus, Bourj., Perr. t. 12 (fig. nach Latham). — Nymphicus cornutus, G. R. Gray, List of Gen. of B. (1855) p. 86. — id., Platycercus cornutus, Gen. of B. N°. 34. pl. 101 (fig. opt.). — id., List Psitt. (1859) p. 7. — id., Proc. Z. S. (1859) p. 164. — Schleg., Dierentuin (1864) p. 75 (mit Holzschn.). — id., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 95. — Platycercus cornutus, G.R. Gray, Trop. Isl. p. 28. Kuikui,, (Verreaux). Kere od. Keghe, (Forster) Eingeborne von Neu-Caledonien. Diagnosis: Dunkelgrün , Unterseite gelbgrün; Oberkopf kirschroth ; 2 lange nach hinten gekrümmte Scheitelfedern. Obscure viridis, subtus flavo-viridis ; pileo cerasino; pennis ver- tieis duabus longis retroflexis. Neu-Caledonien (Leidener Museum aus Bullock’s Collection). 2 ad. Schwingen schwarz, an der Aussenfahne tief indigoblau, die der iten Ordnung an der Endhälfte blasser. Deckfedern der iten Schwingen und Eckflügel tief blau. Schwanzfedern an Basishälfte grün, an Endhälfte blau, die Spitzen blasser in’s Hellbläuliche, an Innenfahne breit schwarz gerandet. Schwin- gen unterseite schwarz, ebenso der Schwanz, nur am Ende in’s Graulichweisse. Deckfedern, Schultern , Hinterhals , Rüc- ken und die kleinen Deckfedern unterseits dunkelgrasgrün ; Bürzel, untere Backenseiten, Halsseiten und alle übrigen unte- ren Theile hellgrasgrün. Ganze Stirn, Vorder- und Oberkopf dunkelkirschroth, am Hinterhaupte ceitrongelb gerandet. An Basis des Mundwinkels bis zum Auge jederseits ein grosser PLATYCERCUS CORNUTUS. 245 runder schwarzer Fleck. Die 2 vorragenden Kopffedern schwärz- lich, an der Spitze kirschroth. Schnabel hornschwarz. Füsse dunkelbraun. Des Schnabel ist im Leben an der Basis blaulich, die Spitze schwarz. Iris goldgelb (Forster). Iris orangegelb (nach Verreaux). Ein prachtvolles altes d (Neu-Caledonien) ir Verreaux’s Collection , zeigt Hinterkopf, Nacken, Schläfe und Ohrgegend schön gelb; die Bürzelfedern mit olivengelben Endsäumen; das Blau der Schwingen und des Schwanzendes lebhafter, die rothen Federn des Oberkopfes an Basishälfte grünschwarz; die Nackenfedern an Basis weiss; nur eine der 2 Scheitelfedern, die noch in den Blutkielen sitzen, ansehnlich verlängert, 14". Schnabel dunkel hornblau, gegen die Spitze zu heller. Ein anderes Exemplar, angeblich 2 in Verreaux’s Collection , ist ohne Zweifel ein jüngerer Vogel. Nur der Vorderkopf düster roth, die 2 vorragenden Federn 9” lang; die Federn des Hinterkopfes grünlich mit verwaschenen gelben Enden, ebenso auf Ohrgegend; Zügel und um Unterschnabel schwärzlich ; die Schwingen zeigen unterseits Spuren einer hellen Querbinde. Im Uebrigen wie der alte Vogel, nur die Unterseite weniger lebhaft gelbgrün, das Ende der äusseren Schwanzfedern fast weisslich , und der Unterschnabel an Basis, der obere auf dem Rücken hornfahlgelb. Öhnstreitig noch immer einer der seltensten Papageien, denn trotzdem dass der Vogel schon so lange bekannt ist, fehlt er doch den meisten Museen. Das Wenige was wir daher wissen , verdanken wir Forster, der uns eben nur mittheilt, dass er von den Eingebornen Kere oder Keghe genannt wird. Offenbar be- zieht sich die Tagebuchnotiz Forster’s (September 1774) »bekamen einen neuen Papagei” auf diese Art. In Cooks »voyage to- wards the South Pole’ etc. (vol. II. London. 1784) sieht man pl. N®. L, auf welcher eine Landschaft Neu-Caledoniens von Hodges dargestellt ist, links oben im Baume recht kenntlich auch diesen Papagei. Die neueren französischen Untersuchungen auf Neu-Caledonien ha- 16* CORNUTUS. PLATYCERCUS RS) m 5 ben jedoch gezeigt, dass der Vogel dort gemein ist, Gray giebt als Localität South-Harbour , das südlichste Ende der Insel an. Ps. caledonicus, Latham (Gmelin), gehört jedenfalls als jüngerer Vogel zu Plat. flaviventris, und nicht, wie Latham vermuthet, als das 2 zu dieser Art. Verreaux führt in seiner neuesten Aufzählung der Vögel Neu-Caledoniens auch einen Platycercus caledonicus an. Die Frage »ob es wirklich eine ver- schiedene Art’ bleibt noch unentschieden und ich halte daher an der oben ausgesprochenen Vermu- thung fest. (ohne Nagel). Mittelste) Aeuss. Höhe d. Höhed. Aeuss. | Innere Flügel. | Schw.- | Schw.- | Firste. Ob.-schn. ganzen | Tarse. |Vorder- | Hinter- feder. | feder. an Basis. Schnab. zehe. zehe. tabuensis, Gmelin, 3:50 Baal ng 1191" — 710 lo EU ER (Aus Bullock’s Coll.) Leid. Museum. » g'' 2" TR6N — |18' — — [9'" — — |(Nach Wagler). » — 6.50.0 — — _ — = -— — » Forster). » gg’ ag —> — — — — — — (A. Anna, nach Cassin). » g" gro [84.812 Ali: 13 Tun a ein Typ. Latham’s im Wiener Museum. » 9 6" TH. — = _ — = _ — |(A. tabuensis, nach Cassin). » g' 9" — (14 — 14" — [111 | — |Leipziger Museum. splendens, Peale. sllg‘‘ BB U 1 U A Bi 183,75 10% 2 10 | 5 Viti-Levu, Bremer Museum. P 2 » T'2" del — N all! 15% 1 A PER — |Zoolog.- Garten London. » 851.7: 7.92 — == — == = — — |(Nach Schlegel im Leidener Museum). » son see] 2— — _ — == — — |(Nach Cassin). » g'' en BREI ER LE HEN 3 ge —_ _ |Nach 10 Exempl. im Mus. Godefroy » g'! Loy Bu mie 5’ Pe 1 16'' 1214! Se. Zu N von Viti Levu personatus, Gray. a 9" LE 5 Ey Re EEE Viti-Levu, Bremer Museum. r gen gg a iR Er a = = — (Nach Gray). a (ohne Nagel). a Mittelste| Aecuss. Höhe d. |Höhe d. Aeuss. | Innere Flügel. | Schw.- | Schw.- | Firste. |Ob.-schn.| ganzen | Tarse. | Vorder- | Hinter- feder. | feder. an Basis. |Schnab. zehe. | zehe. personatus, Gray. BB. SE 14" | Fr F Me En ern u as A = __ jViti-Levu (nach 8 Exemplaren). cornutus, Gmelin. 6 6 19" Br. — 8° 10 3," If Leidener Museum. » Dale a Ba BE A 1 5 TAN BE 10%%....18.. KDEIER.N a Al! dad. N.-Caled. (Collection Verraux). 5 gi 10 5 gi g’! gi A q''' grad EM 194" | Da jun. = 5 s ‚(15%.) 26. Platycercus cyanopygus !), (Vieillot) (scapulatus auet). — Der Plattschweifsittich mit blassgrünem Schulterfleck. Psittacus cyanopygius, Vieill., Nouv. Diet. XXV (1825) p. 559. — id., Enc. Meth. p. 1581. — id., Gal. des Ois. (1834) 29. — Psittacus scapulatus, (Bechst.) Kuhl, Consp. (1821) p. 56. — Voigt, Cuv. Uebers. 1851. p. 751. — Tabuan Parrot, Phill. voy. Bot. Bay. pl. in p. 155. — Tabuan Parrot, var. A. (Z) et B. (2 jun.) Lath., Syn. Suppl. II (1802) p. 81. — White, Journ. of a voy. to New-S.-Wales (1790, pl. in 168 (ad.) 169 (jun.). — Psittacus tabuensis, var. &. Lath., Ind. Orn. (1790) p. 88. — id., Ps. tabuensis, var. y. Syn. Suppl. II. p.xx (9 jun.). — Shaw, Gen. Zool. VIII (1811) p. 407. pl. 55. — Ps. tabuensis, Bechst., Kurze Ueb. (1811) p. 69. — Hahn, Orn. Atl. Pap. (1834) p. 15. t.4 (bon.). — Scarlet and green Parrot, Lath., Gen. Hist. II (1822) p. 116. — id., var. A. (jun.). — id., var. B. (jun). — Pla- PLATYCERCUS CYANOPYGUS. 1) Wie diese Art Bechstein zum Auctor bekommen hat, ist mir unerklärlich, da sich weder in seiner Uebersetzung der Latham’schen Vögel noch in seiner „Kurzen Uebersicht” der Name scapulatus findet. Kuhl gebraucht denselben zuerst, ohne indess eine Quelle, welche Bechstein’s Auctorität begründete, anzugeben. Ich benutze daher die etwas spätere Benennung Vieillot’s, die sehr bezeichnend ist, aber wii oben geschrieben werden muss. 246 PLATYCERCUS CYANOPYGUS. tyc. scapulatus (Bechst.), Vig. et Horsf., Linn. Trans. XV (1826) p. 284. — Wasgl., Mon. p. 557. — Platye. sca- pularis, Sws., Zool. Ill. pl.26. — Less. Tr. d’Orn. p. 207. — Aprosmictus scapulatus, Gould, Proc. Z. S. (1842) p- 112. — id., B. of Austr. V. pl. 17. — Reichb., Neuentd. Vög. N. Holl. N°. 184. — Bonap., Rev. et Mag. Z. 1854. — id., Naum. 1856 (scapularis, Ill.!) — 0. Finsch, Nederl. Tijdschr. v. Dierk., Berigten (1863) p. xım. — Platyce. scapu- latus, G. R. Gray, Gen. of B. II. N°. 25. — id., List Psitt. (1859) p. 10. — Schl., Mus. P. B. Psitt. (1864) p.89. — Apros- mictus scapulatus, Gould, Handb. B. of Austr. II (1865) sp. 409. — La grande Perruche a collier et croupion bleu, Levaill., Perr. t. 55 (ZJ ad.) 56 (2 jun.). Wellat, Eingeborne von N.-S.-Wales (Gould). Diagnosis: Bürzel dunkelblau; Schwanz schwarz; Rücken und Flü- gel grün; ein blaues Nackenhalsband ; Schultern hellgrün ; übrige Theile prachtvoll roth. Jung. Grün; Bürzel blau; Bauch roth. Uropygio obscure cyaneo ; cauda nigra; dorso alisque viridibus; torque nuchae cyaneo; scapularibus dilute viridibus; partibus reliquis laete rubris. Juv. viridis; uropygio eyaneo ; abdomine rubro. Australien (Bremer Museum). d ad. Rücken, Deckfedern und Flü- gel dunkelgrün. Schwingen an Innenfahne und unterseits schwarz. Untere Flügeldecken grün. Die kleinen Flügeldecken am Unterarme bilden einen grossen hellgrünen Fleck. Bürzel tiefblau. Obere Schwanzdecken und Schwanz von oben und unten mattschwarz. Kopf, Hals und alle unteren Theile pracht- voll ponceauroth, nur die unteren Schwanzdecken bis auf einen breiten Endrand tiefblau,, fast schwarz. Im Nacken ein schma- les blaues Querband. Oberschnabel corallroth,, an der Spitze und der Unterschnabel schwärzlich; Füsse und Krallen schwärz- lich. Iris schwefelgelb (Amsterd. Zoolog. Garten). Ein Exemplar im Zoolog. Garten zu Hamburg fast ganz wie das vorhergehende, aber noch einzelne grüne Federn am Kopfe, PLATYCERCUS CYANOPYGUS. 247 Ein alter Vogel, im Museum Heine, von Süd-Australien (Gippsland) ist viel heller roth gefärbt, am Kopfe fast hell zinnoberroth. Ober- und Unterschnabel einfarbig roth. Jüngerer Vogel (Leidener Museum). Kopf und Hals wie die übrige Oberseite grün, ebenso die beiden mittelsten Schwanzfedern. Bürzel blau. Der schöne hellgrüne Fleck am Unterarm fehlt. Kehle und Brust schmutzig olivenbraungrün , die übrige Unter- seite hell ponceauroth. Die Schwanzfedern enden mit einem blass rosafarbenem Flecke. Schnabel gelbbraun; Iris bräun- lichgelb (Amsterd. Zoolog. Garten). Ein Exemplar im Uebergange (Bremer Museum) ähnelt dem vorher- gehenden ; nur die 2 mittelsten Schwanzfedern sind blau, die übrigen an Aussenfahne blau, innen und unterseits schwarz. Die oberen Schwanzdecken haben verwaschene dunkelblaue End- säume ; die unteren Schwanzdecken sind grün mit breiten ro- then Endsäumen. Kinn, Kropf und Brust graugrün, einzelne Federn mit röthlichen Endsäumen. Uebrige Unterseite hellroth , die Federn auf Schaftmitte oder theilweis an Basis graugrün. Schnabel hornschwärzlich. Ebenso ein Exemplar in Verreaux’s Collection, nur zeigt es die braun- rothen Endsäume auf Brust deutlicher. Varietät im Mus. Heine, ähnelt ganz dem alten Vogel, aber am Hin- terkopfe befindet sich ein grosser hochgelber Fleck, ebenso zeigen sich am Bauche einzelne gelbe Federn und die Federn des hellgrünen Flügelfleckes sind an Basis gelb. Durch den schwarzen Schwanz, den grünen Flügelfleck, die blauen oder grünen unteren Schwanzdecken und die abweichende Gestalt von Pl. hysginus unterschieden, dem er übrigens nahe steht, wesshalb ihn auch Latham (und Bechstein) nur als Varietät dieser Species annahm. Nach der Angabe Gould’s sind die Exemplare mit grünem Kopfe die 22, was mir indess noch lange nicht bewiesen erscheint, denn die vielen deutlichen Uebergangskleider, welche ich untersuchen konnte überzeugten mich, dass beide Geschlechter im vollkommenen Kleide nicht abweichen werden. 248 PLATYCERCUS CYANOPYGUS. Die wenigen Beobachtungen welche übrigens von Pl. eyanopy- gus vorliegen sprechen sich nie mit Bestimmtheit über die Abwei- chungen der Geschlechter aus und es scheint hier, dass man gar zu sehr dem herkömmlichen Gebrauche gefolgt ist und die weniger schön gefärbten Individuen zu 22 machte. Fortgesetzte und gründliche Forschungen an Ort und Stelle wer- den uns erst über solche fragliche Punkte hinreichend zu belehren vermögen. Der Plattschweifsittich mit grünem Schulterfleck scheint bis jetzt nur in Neu-Süd-Wales und Süd-Australien (Victoria) beobachtet zu sein. Im Leidener Museum vom Hastingsflusse und im Sydney- Museum von Port Jackson. Nach Gould ist er ebenfalls an bestimmte Oertlichkeiten gebunden, indem er die feuchten Kasuarinenwälder zum Aufenthalt verlangt. Hier findet er auch seine Nahrung, in allerlei Früchten und Beeren bestehend, in hinreichender Menge. Zur Zeit der Maisreife pflegen indess grosse Flüge dieser Vögel zu er- scheinen und richten dann erheblichen Schaden an. Gould schildert übrigens Pl. eyanopygus als einen trägen und dummen Vogel, der schwerfällig fliegt und einen, von den übrigen’ Platycercus-Arten ganz abweichenden Character besitzen soll. Ueber das Brutgeschäft theilt Caley, nach den Aussagen der Ein- gebornen,, Einiges mit. Das Nest wird gewöhnlich in der Höhlung eines Eucalyptus angelegt und erhält zur Unterlage etwas Gras und Federn (?). Es sollen an 12 Junge (!) ausgebrütet werden und die Eier haben eine weissliche Grundfarbe mit schwarzen Strichelchen (??). Diese Angaben dürften jedenfalls irrthümlich sein. Man sieht den schönen Vogel häufig in Zoologischen Gärten. Herr Neubert theilt (Zoolog. Gart. 1862) einen Fall mit wo ein ? in der Gefangenschaft 4 Eier auf den Boden in eine Vertiefung legte und sagt, dass sie in der Freiheit in gleicher Weise brüten sollen. Dies bedarf indess noch gar sehr der näheren Bestättigung und kommt mir wenigstens sehr zweifelhaft vor. PLATYCERCUS AMBOINENSIS. 249 % 155.) 27. Platycercus amboinensis, (Linne). — Der grünflüge- lige Plattschweifsittich. Psittacus amboinensis, Linn., S. N. (1766) p. 141. — Psit- tacara amboinensis coccinea, Briss., Orn. IV (1760) p. 378. pl. xxvım. fig. 2. — id., Pl. enl. 240. — Amboina red Parrot, Lath., Syn. I (1781) p. 210. — Psitt. amboi- nensis, Bodd., Tabl. des Pl. enl. d’Aub. (1785) p. 14. — Gml., S.N. (1788) p. 516. — Lath., Ind. Orn. p. 86. — Shaw, Gen. Zool. VIII. p. 407. var. — Bechst., Lath. ‚Ueb. p. 67. — Vieilloet, Enc. Meth. p. 1582. — Loro de Banda azul. Gabin de Madrid, II. p.9. — Amboina red Parrot, Lath., Gen. Hist. II (1822) p. 118. — Conurus dorsocaeruleus, Bourjot, Perr. t.41 (fig. bon.). — Pl. tabuensis, Less., Tr. d’Orn. p-207. — Pl. amboinensis, Wagler, Mon. p. 539. — G. R. Gray, Gen. of B. II. N. 26. — Aprosmictus am- boinensis, Bp., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 153. — id., Nauman. 1856. — Aprosmic. spec.? Rosenb., Cab. J. f. Orn. (1862) p.61. — id., Aprosmic. dorsalis et amboinen- sis. — Platye. amboinensis, Gray, List. Psitt. (1859) p. 10. — Wall., Proc. Z. S. (1864) p. 282. — Schleg., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 90. Var. ohne deutliches Roth an der Innenfahne der Schwanzfedern. Psittacus (Platycercus) dorsalis, Quoy et Gaim., voy. l’Astr. Zool. 1 (1850) p. 254. pl. 21. fig. 3. — Platye. dorsalis (var.), Wall., Proc. Z. S. (1862) p. 557. — id., 1864. p. 282. — Schleg., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 91. -— id., Nederl. Tijdschr. v. Dierk., (1866) p. 184. Kastorie-Radja, auf Ceram (v. Rosenberg). — Arijat, auf Buru (v. Rosenbers). Diagnosis: Flügel grün; Mantel, Schultern, Rücken, Bürzel und Flügelrand schön blau; Schwanz dunkelblau, unter- seits schwarz, die Innenfahne der 2 äusseren Federn breit roth gerandet. 250 PLATYCERCUS AMBOINENSIS. Alis viridibus; interscapilio, scapularibus, dorso, uropygio campterioque laete cyaneis; cauda obscure cyanea, subtus nigra; rectricibus binis extimus intus rubromarginatis. Oder: Mantel, Schultern und Flügel grün; Hinterrücken und obere Schwanzdecken blau; Schwanz unterseits einfarbig schwarz. Interscapilio, scapularibus alisque viridibus; terge caudaeque tectricibus superioribus eyaneis; cauda subtus nigra. Neu-Guinea, Doreh (Wallace) Leidener Museum. d‘. Schwingen an Aussenfahne grün, innen und unterseits schwarz. Flügel und Schultern dunkelgrasgrün , ebenso der Oberrücken. Hinterrüc- ken, Bürzel, obere Schwanzdecken , die kleinen Flügeldecken oberseits am Unterarm und die unteren Flügeldecken prachtvoll blau. Schwanz oberseits dunkel schwarzblau , an Innenfahne etwas grünlich scheinend , unterseits schwarz. Alle übrigen Theile dunkel purpurscharlachroth ; die Brustseitenfedern an Aus- senfahne matt grünlich. Untere Schwanzdecken an Basis grün- blau. Schnabel schwarz , der obere an Basis fleischroth, auch der Unterschnabel an Basis roth. Füsse schwärzlich. 2 Neu-Guinea (Lobo-Bai, S.-W.-Küste) S. Müller im Leidener Mu- seum , ähnelt dem vorhergehenden /, ist aber auch auf Ober- rücken prachtvoll blau gefärbt, die unteren Schwanzdecken an Basis blau. Schnabel mehr bräunlich, nur die Basis des Ober- schnabels blassroth. Ebenso ein Exemplar von Neu-Guinea im Museum Heine. Schnabel schwarz, der obere an Basis roth. Ein Exemplar von Neu-Guinea (Collection Wallace) hat auch die kleinen Deckfedern am Unterarm grün. Ebenso 2 Exemplare (Neu-Guinea) durch v. Rosenberg im Darm- städter Museum. Ein Exemplar von den Sula-Inseln (Collection Wallace), zeigt ganz die Färbung der Neu-Guinea-Vögel, aber der Schnabel ist röth- lich, mit fahler Spitze und einem dunklen Flecke an der Seite des Oberschnabels. Exemplare von Sula-Mangoli haben (nach Professor Schlegel) den Schnabel schwarz mit grossem rothen Flecke an der Basis, also PLATYCERCUS AMBOINENSIS. 251 ganz wie die von Neu-Guinea und Waigiu. Die 2 von Waigiu zeigen einfarbig rothen Schnabel (Schlegel). Exemplar im Uebergange (Neu-Guinea) Museum Heine, hat den Mantel noch grün gefärbt, aber diese Federn zeigen schon blaue Endsäume; Schwanz unterseits einfarbig schwarz. Ein Exemplar im Uebergange im Bremer Museum (angeblich aus Neu-Guinea durch Frank) hat die Mantelfedern blau, noch mit einzelnen schmalen grünen Endsäumen und grüner Basis; die untern Flügeldecken sind grün mit Blau gemischt; die kleinen oberseits am Unterarm schön blau; die Schulterdecken , wie Flügel grün, aber auf der Mitte blau verwaschen. Schwanz tiefblau, unterseits schwarz ; das äusserste Paar am Rande der Innenfahne roth gesäumt, das folgende Paar nur mit einem schmalen rothen Endsaume und das dritte Paar mit rother Endspitze. S ad. Ceram (s. n. amboinensis) Collect. Wallace. Der ganze Mantel und die Schultern wie der übrige Bürzel und Flügel- rand prachtvoll blau; übrige Deckfedern und Schwingen grün; untere Flügeldecken blaugrünlich. Schwanz schwarz, die 2 äussersten Federn jederseits an Innenfane von unten breit scharlachroth gerandet. Schnabel roth, der obere mit bräun- licher Spitze. Ebenso 4 Exemplare (durch von Rosenberg) im Darmstädter Mu- seum. Die Exemplare von Buru haben, wie Professor Schlegel angiebt, den Schnabel schwarz gefärbt. Nach Quoy sind beide Geschlechter gleichgefärbt. Die Abbildung in dem Atlas der voy. l’Ast. stellt einen völlig ausgefärbten Vogel (von Doreh), mit blauem Rücken und Bürzel und schwarzen, an Basishälfte der Maxilla rothen Schnabel dar. Im Text wird aber, als Varietät, ein jüngerer Vogel mit grünem, blau- sefleckten Rücken beschrieben. Die neuerdings von Wallace wiedervorgenommene Trennung dieser Art in zweie, amboinensis und dorsalis, welche auch Profes- sor Schlegel anerkennt, scheint nach meinen neueren Erfahrungen 252 PLATYCERCUS AMBOINENSIS. unhaltbar, so sehr ich auch anfänglich bei Ansicht der Exemplare in Wallace’s Sammlung derselben Meinung war. Nach Wallace bewohnt Plat. amboinensis nur Amboina, Ce- ram und Buru und unterscheidet sich durch bedeutendere Grösse und andere Schnabelfärbung von dorsalis. Dieser soll sich da- gegen nur in Neu-Guinea, Waigiu und auf den Sula-Inseln (hier Varietät) finden. Die Unterscheidung dieser beiden Arten nach den wenigen Exem- plaren in Wallace’s Sammlung war allerdings leicht. Die Species von Neu-Guinea (dorsalis) zeigte die Schultern und kleinen Deckfedern am Unterarm grün, eine etwas dunklerrothe Färbung und keine rothen Säume an der Innenfahne der Schwanz- federn, während die Art von Amboina und Ceram (amboinensis) Schultern und kleine Deckfedern am Unterarm so schön blau als den Mantel und breite rothe Säume an der Innenfahne der Schwanzfedern hatte. Durch die Untersuchung anderer Exemplare, die offenbar Ueber- gangsformen darbieten, wurde indess meine Ansicht über die Echt- heit der beiden Species schwankend, denn die für untrüglich gehal- tenen Charactere wollten nicht mehr ausreichen. Was zunächst die Schnabelfärbung anbetrifft, über welche Profes- sor Schlegel neuerdings interessante Notizen mittheilte, so finden wir alle Uebergänge vom einfarbigen Roth bis Schwarz. Nicht besser ergeht es uns, wenn wir eine genaue Vergleichung der Gesammt- färbung bei den verschiedenen Exemplaren vornehmen, denn auch hier lassen sich alle Lebergänge vom grünrückigen zum blaurücki- gen Vogel nachweisen. Schon die zwei Exemplare von Neu-Guinea im Leidener Museum zeigen die. Noch deutlicher spricht das Exemplar im Bremer Museum mit grüngerandeten Mantelfedern und das im Museum Heine, bei dem die Mantelfedern grün mit blauen Endsäumen sind, dafür, dass die Färbung sehr nach dem Alter variiren mag. Leider haben wir über diesen Punkt noch nicht den mindesten Aufschluss und kennen weder das Jugendkleid noch die etwaigen sexualen Abweichungen. Die dunkler rothe Färbung, welche Professor Schlegel für dorsalis angiebt, ist als Speciescha- PLATYCERCUS AMBOINENSIS. 255 racter nicht genügend, denn in dieser Beziehung kommen ebenfalls "Verschiedenheiten vor. Auch die Grösse-Differencen sind nicht con- stant wie die beigegebenen 10 genauen Maasse beweisen. Somit bleibt nur Ein sehr unbedeutender Unterschied, nämlich das Rotlı an der Innenfahne der Schwanzfedern, welches die Exem- plare von Neu-Guinea und Waigiu (dorsalis) nicht zu besitzen scheinen. Hoffentlich werden uns die Forschungen von Rosenberg’s in Neu- Guinea besseren Aufschluss geben. Die Verbreitung der Art umfasst Neu-Guinea (Nord-Ost und Süd- West), Waigiu, Gemien (Insel bei Waigiu), Sula-Mangoli (Bern- stein), Sula-Inseln (Allen), Ceram, Buru und Amboina. Im Lei- dener Museum von der Nord- und Südküste Cerams durch Berne- lot Moens.. Durch von Rosenberg auf Salawatti erlegt, dessen Localitätsangaben über diese Art ziemlich richtig sind, nur nennt er weder Waigiu noch die Sula-Inseln. Wallace theilt über den Vogel nur mit, dass er sehr selten sei, sich von Früchten nähre und weniger gesellig lebe als die meisten übrigen Papageien. Nach von Martens sieht man ihn auch nament- lich desshalb so selten in der Gefangenschaft, weil er sehr schwer zu erhalten ist, und kaum die Ueberfahrt nach Java erträgt. Auch von Rosenberg bemerkt dies. Nach ihm ist die Art auf Buru, wo er sie übrigens nie selbst erlangte, äusserst selten, ebenso auf Ceram. Hier lebt sie mehr im Innern, stellenweiss aber auch im Küsten- strich z. B. bei Wahaai an der Nordküste. Zur Erklärung der Synonymen kann noch dienen, dass Brisson in seinem Psittacara amboinensis coccinea einen Vogel (aus der Reaumur’schen Sammlung) mit rothen Säumen an der Innenfahne der Schwanzfedern beschreibt. Hierauf begründete Linne bekanntlich seinen Psittacus amboinensis. Ich würde keinen Anstand genommen haben Dies als Artkenn- zeichen gelten zu lassen, fänden sich nicht nach den Individuen Abweichungen, die darauf hindeuten, dass diese Färbungseigenthüm- lichkeit Veränderungen unterworfen ist, deren Ursache wir noch lange nicht kennen. Aus Analogie mit den verwandten Arten (Bar- 254 PLATYCERCUS HYPOPHONIUS. rabandi, melanurus etc.) zu schliessen, deuten diese rothen Säume auf eine jüngere Altersstufe hin, allein die Exemplare von Plat. amboinensis, welche diese Besonderheit besitzen, geben sich durch ihren schönen blauen Rücken als ausgefärbte Vögel zu erkennen. Solange wir daher nicht gründlich über das Jugendgefieder und das erste Kleid belehrt worden sind, ist es nutzlos die Frage jetzt schon entscheiden zu wollen. Nach meinem Dafürhalten dürften die Jungen, ähnlich wie bei scapulatus, d. h. mehr oder weniger grün gefärbt sein. Auch verdient es noch als Beleg für die Unbe- deutsamkeit des oben angeführten Characters der rothen Säume, bemerkt zu werden, dass Platyc. hypophonius zuweilen auch Spuren von Roth am Ende der Schwanzfedern zeigt. Nach dieser, soweit als er mir möglich, ziemlich genauen Unter- suchung, schien es mir gerathener den Plat. dorsalis, welchen ich in meinem MS. schon völlig ausgearbeitet hatte, wieder zu streichen und mich einstweilen an Eine Art zu halten, bei der die Unterscheidung stets leicht und möglich ist. (156.) 28. Platycercus hypophonius, (Müll.). — Der rothe und blaue Plattschweifsittich. Psittacus hypophonius, Müll. et Schleg., Verh. Nat. Gesch. (Land- en Volkenkunde) 1859—44. p. 181. — Platycercus hypophonius, G. R. Gray, Gen. of B. II. N°. 27. — id., List Psitt. (1859) p. 11. — Wallace, Proceed. Z. S. (1864) p- 282. — Schleg., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 91. — Apros- mietus hypophonius, Bonap., Rev. ei Mag. Zool (1854) p- 155. — id., Naum. 1856. — Fig. 0. Diagnosis: Purpurscharlachroth; Flügel, Rücken und Schwanz blau. Purpureo-puniceus; alis dorso caudaque cyaneis. Halmahera (Forsten) Leidener Museum. d ad. Dunkelpurpurschar- lachroth ; Mantel, Rücken, Bürzel, obere Schwanzdecken und Flügeldecken ober- und unterseits dunkel indigoblau, Schwingen und Schwanz noch dunkler blau. Schwingen an Innenfahne und unterseits nebst den grössten unteren Deckfedern und der 255 PLATYCERCUS HYPOPHONIUS. Schwanzunterseite schwarz. Schwanzfedern unterseits mit rothem Spitzenflecke. Schnabel scharlachroth, der untere und die Spitze des oberen schwärzlich. Füsse und Krallen braunschwarz. $ (Forsten) Leidener Museum. Gleich dem 4 gefärbt. Ebenso Exemplare im Britisch- und Bremer Museum und Museum Heine. Professor Schlegel führt im Catalog des Leidener Museums ein Exemplar an, welches noch Spuren eines Jugend- kleides trägt, nämlich an den Seiten und theilweis auf dem Mantel dunkelgrüne Federn; die Schwanzfedern sind roth gespitzt. Der holländische Reisende Dr. Forsten entdeckte diese prachtvolle Art bei Dodinga auf Halmahera (unrichtig auch Gilolo genannt) und diese Insel scheint die einzige bekannte Localität. Wallace giebt ebenfalls keinen anderen Fundort an. Dr. Bernstein schickte 6 Exemplare von Halmahera an das Leidener Museum ein, welche zu Dodinga , Bessa an der Nordostküste und bei Weda im Süden gesammelt worden waren, Bei der Seltenheit des Vogels, selbst in seiner Heimath,, darf es nicht verwundern, wenn alle Nachrichten über seine Lebensweise und Fortpflanzung fehlen. (ohne Nagel.) Ober- Inn. Mr ittelst Aeusser : schnab. Aeussere | Hin- Flügel. eur hat Firste. höhe an Tarse. Vorderz. | ter- Basis. zehe. oyanapygus, Meillaı LLU-BR LU NE 1 Mer Tat jo Ro Toryparngtyen gro iger 41/,''\S' Australien, Leidener Mus. 5 N Arlale Kl 6'' 1047 ul AR AND messele u) 6.1.0.0 BE RUN allg" Tu Toll Far 2 et jun. » » » » 185% ng gl URL Bllon = _ — Ad. Gippsland, Mus. Heine. amboinensis, Linne. | 7 DO BA Ta Br — — — » Neu-Guinea, » » Ds y' gilt ri 10% 6 a" ya Kr Me wong 5 » > 5 » 6% Bi ol 6" gt! 1%" gull A Bu yon! Pk d » Leidener Mus. PLATYCERCUS MELANURUS. [er (ohne Nagel). u y Ober- Inn. R Miittelste eussere ; schnab, , Aeussere | Hint. Flügel. Schwanzfedern.| Schwanzf. Firste. |höhean] Tarse | Yorderz. | ter- Basis. zehe. amboinensis, Linn, |6’' 9" le 4 4" gr B'' Be 97: — [9 Neu-Guinea, Leid. Mus. » 62 8 6 9 — — _ — — — |dorsalis (Nach Schlegel). » Ta 10:2 — 101%" a Pa 10% _ Neu-Guinea, Coll. Wallace. » ie Sul rin gu 5! all 11" ln ua gu L0l/s Ze 2 » Leidener Mus. » Hab 9. g'' — — — _ — — Jamboinensis (Nach Schlegel). » Im Su Be Ta — 1" Be 111" 1 — Ceram, Collect. Wallace. » g’' 120 g'! at Bi FIN 10 Bl.“ gut 101% BR, 2 Buru, Leidener Museum. & zug gilt git Big j9' 2 2 Ei Br n > “ Pr allg gun tg 10 FL 10'" 11’ Pe, d » Bremer » » 19% 1g'’.gijg'' — — — — — — (Nach Schlegel). hypophonius, Müll.|6” 10.7 771" 4" 4'''.6"'\10'" 16l/ j8lyg" 10!/,”' |8"’ | Halmahera, Leiden. » —. (157.) 29. Platycercus melanurus, (Vig.). — Der olivengelbe Plattschweifsittich. FI» Palaeornis melanurus, Vigors, in Lear’s Ill. Parr. t. 28 (ad.). — id., Palaeornis anthopeplus, in Lear’s Parr. (jung) t. 29. — Black tailed Parrakeet, Lear, Ilustr. of Psitt. t. 28 (av. ad.), — 1d% Blossom feathred Parrakeet, t. 29 (av. jun.). — Psittacus sagittifer melanura, Bourjot, Perr. t.b5 (ad. nach Lear). — id., Psittacus sagittifer anthopeplus, t.7 (jung. nach Lear). — Platycer- cus melanurus, G.R. Gray, Gen. of B. II. N°. 16. — id., List Psitt. (1859) p.9. — Polytelis me- lanura, Gould, B. of Austr. V. pl. 16. — Reichenb., Neuentd. Vög. N. Holl. N°. 455. — Thienemann , Fortpfl. d. ges. Vög. (1852) p.75. — Barrabandius melanurus, Bp., Consp. av. I (1850) p. 2. — id., Rev. et Mag. Zool. 1854. — id., Naum. 1856. — 0. Finsch, Nederl. Tijdschr. voor Dierk., Berigten (1865) p. XI. — Platycercus melanurus, Schlegel, Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 99. — Polytelis PLATYCERCUS MELANURUS. 957 melanura, Gould, Handb. B. of Austr. II (1865) sp. 408. Wonk-un-ga, Eingeb. West-Austral., Gould. — Jul-u-up, Eingeb. King Georges S., Gould. — Mount Parrot, Colonist von West-Australien. Diagnosis: Schön olivengelb; Rücken bräunlichgrün ; Schwingen und Schwanz blauschwarz ; letzte Schwingen 2ter Ordnung nebst ihren Deckfedern an Aussenfahne düster roth. Jung. Wie das alte $, aber Kopf und Unterseite olivengrün ; Flügel und Schwanz mehr Indigoblau; Schwanzfedern an In-- nenfahne breit rosa gerandet. Laete olivaceo-flavus ; dorso subbrunneo-viridis ; remigibus cau- daque fusco-nigris; remige secundario intimo ejusque teetricibus extus sordide rubris. Juv. mari ad. concolor, at capite latereque inferiore olivaceo- viridibus ; alis caudaque magis indigotieis; reetricibus extus late rubro marginatis. Australien (Leidener Museum). Z ad. Schwingen und Schwanz dunkel- indigoblau, fast schwarz. Innenfahne der Schwingen, diese von unten ebenso wie der Schwanz schwarz. Die letzten Schwingen 2ter Ordnung auf Aussenfahne düster roth. Deckfedern der Iten Schwingen und Eckflügel blauschwarz. Deckfedern der 2ten Schwingen schwarz, die letzten derselben mit breiten rothen Enden. Schulterdecken und Mantel dunkel olivengrünbraun. Uebrige Theile schön quittengelb, nur auf den oberen und unteren Schwanzdecken bräunlichgrün. Schnabel corallroth ; Füsse und Krallen bräunlichschwarz. Die Pupille sehr gross, daher die Iris nur ein schmaler schön gelbbrauner Ring (Am- sterdamer Zoologischer Garten). Iris blutroth (Dr. Preiss). — Iris schönroth (Gould). Ein Z im Bremer Museum fast ebenso, aber Schultern und Mantel olirengrün, nur die hintersten Schulterdecken braun ; Schwanz- federn unterseits mit fahlem Endflecke. Ein d ad. West-Australien (Dr. Preis) im Museum Heine zeigt alle Farben schöner und die Schwanzdecken mit schmutzig rothen Endsäumen, 258 PLATYCERCUS MELANURUS. 2 ad. West-Australien (Dr. Preiss), Museum Heine. Wie das 4 ge- färbt, nur der Flügelrand grün. | Jüngerer Vogel (Bremer Museum). Schwanz und Schwingen nebst ihren Deckfedern düster dunkelgrün, am Schaft zuweilen etwas blau verwaschen, an Innenfahne und unterseits schwärzlich. Schwanzfedern an Innenfahne und Ende breit dunkel rosaroth serandet. Die letzten 5—4 Sehwingen 2ter Ordnung und ihre Deckfedern schmutzig roth. Auf den Deckfedern oberseits ein orosser olivengrüngelber Fleck. Uebrige Theile olivengrün, auf dem Mantel mehr bräunlich, auf Bauch und Seiten mehr gelb- lich verwaschen. Schulterdeeken theilweis braun. Ein Exemplar im Leidener Museum ganz ebenso. Wie die verschiedenen Uebergangskleider und das völlig ausge- färbte 2 von Dr. Preiss beweisen, findet bei dieser Art eine stelige Verschiedenheit der Geschleehter nieht statt. Die bisher als 22 be- schriebenen Vögel sind daher Junge. Gould selbst konnte diese Art in ihrer Heimath nieht beobachten , erhielt aber einige Beriehte durch Sir Grey und Capitain Sturt, die wenigstens einigen Aufschluss über die Verbreitung geben. Diese scheint sich auf Süd- und West-Australien zu beschränken, wo Sturt die Art am Murray, Gilbert in der Colonie von Schwanentlusse beob- achtete. Der letztere gediegene Beobachter sagt, dass der Vogel, ausgenommen während der Brütezeit, in kleinen Gesellschaften von 9—12 Stück angetroffen werde, sieh von Samen, Blüthen und Knospen nähre und vom weissen Gummibaume Honig sauge. Sein Flug ist äusserst reissend und während desselben lässt er gewöhnlich seine laute, kreischende Stimme hören. Vom Darling in Süd-Australien im Sydney Museum. Sonderbar kommt es mir vor, wenn Thienemann in seinem grossen Eierwerck auch diese Art aufnimmt und sich dabei auf Gould beruft, der in seinen Schriften nirgends von den Eiern und dem Bhrutge- schäft dieses Papageis spricht. Nach Thienemann hätte Gould im October die Bier eingesammelt. Dieselben sollen 1°"), lang, 93], breit, sehr sanft nach beiden Polen abfallend, fast reinweiss mit wenig Glanz sein. PLATYCERCUS BARRABANDI. 259 Dr. Schmidt berichtet (Zool. Garten, 1867. p. 154) den interes- santen Fall, dass ein 2 dieser Art 4 Eier in eine Vertiefung des Sandes der Voliere legte und dieselben, natürlich erfolglos, eifrig bebrütete. Im Schwanzbau weicht diese Art (eben wie Plat. Barrabandi) etwas von den übrigen Plattschweilsittiichen ab, da die 2 mittelsten Schwanzfedern sich verschmälern und die übrigen etwas überragen. X (158.) 50. Platycercus Barrabandi, (Sws.). — Der rothkehlige Plattschweifsittich. Psittacus Barrabandi, Sws., Zool. Ilustr. (1820—25) pL752: (fig. bon.). — Palaeornis Barrabandi, Vig., Zool. Journ. II (1825) p. 56. — Palaeornis Barrabandi, Vig. et Horsf., Linn. Trans. XV (1826) p. 287. — Scarlet breasted Parrot, Lath., Gen. Hist. II (1822) p. 121. — Palaeornis rosaceus, Vigors, Zool. Journ. V (1850) p. 274 (jun.). — Roseate Parrakeet, Lear, Hlust. of Psitt. pl. 50. — Ps. Swain- soni, Desm. — Polytelis Barrabandi, Wagl., Mon. (1852) p. 519. — Psitt. sagittifer Barrabandi, Bourj., Perr. t. 4. — id., Ps. sagittifer.rosaceus, t. 6 (nach Lear). — Palaeornis rosaceus, Wagl., Mon. p. 741 (av. dub.). — Palaeornis Barrabandi, Jard. et Selb., Nat. Libr. vol. VI. p. 69. pl.1. (fig. bon.). — Palaeornis rosa- ceus et Barrabandi, G. R. Gray, Gen. of B. II. N’. 7 et 15. — id,, Platycereus rosaceus, List. Psitt. (1859) p- 9. — Barrabandius rosaceus, Bp., Consp. I (1850) p- 2. — id., Rev. et Mag. 1854. — id., Nauman. 1856. — Polytelis Barrabandi, Gould. B. of Austr. V. pl. 15. — Reichenb., Neuentd. Vög. N. Holl. N°. 454. — 0. Finsch , Nederl. Tijdschr. v. Dierk., Berigten (1863) p.xı. — Platye. rosaceus, Schl., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 98. — Polytelis Barrabandi, Gould, Handb. B. of Austr. II (1865) sp. 506. Greennleck , Colonisten von N.-Süd-Wales. Diagnosis: Grasgrün, Vorderkopf, Backen und Kinn gelb; auf der Kehle eine halbmondförmiges rothes Schild. 102 266 PLATYCERCUS BARRABANDI. Jung. Einfarbig grün; nur um Tibia und Innensaum der Schwanz- federn roth. Prasinus ; sincipite, genis mentoque flavis; seutae semilunari oulae rubro. Juv. viridis unicolor; tibia necnon pogonio rectricum interno solis rubris. Australien (Leidener Museum). 7 ad. Glänzend grasgrün. Schwin- gen 1ter Ordnung und ihre Deckfedern grünblau, an Innenfahne breit schwarz gerandet. Schwingen 2ter Ordnung nur neben dem Schafte grünblau, ebenso die Aussenfahne der äusseren Schwanzfederr. Schwingen und Schwanz unterseits schwarz. Schwanzfedern etwas dunkler grün als der Rücken. Vorder- kopf bis zu den Augen, Kopfseiten (mit Ausschluss der grünen Zügel), Kinn und Oberkehle lebhaft hochgelb , diese von einem breiten halbmondförmigen scharlachrothen Schilde begrenzt, dessen Federn an Basis gelb sind. Hinterkopf schwach meer- blau verwaschen. Schnabel corallroth ; Füsse schwärzlich ; Iris lebhaft orangefarben (Amsterd. Zool. Gart.). Ebenso Exemplare im Bremer Museum und in Heines Collection. Ein Exemplar im Museum Heineanum zeigt nur wenige rothe Fe- dern auf der Kehle. Jüngerer Vogel (vel. 2?) Leidener Museum. Einfarbig grün, ohne Gelb und Roth an Kopf und Kehle, nur Backen, Ohrgegend und Kehle schwach graulichblau verwaschen und um die Tibia roth; ebenso die Schwanzfedern an Innenfahne breit rosafarben gerandet. Schnabel blasser roth. Iris braun (Gould). Die Abbildung welche Bourjot nach Lear auf pl. 6 giebt stellt einen jungen grünen Vogel (ohne Gelb am Kopfe), aber mit rosafar- bener Kehle vor, also unzweifelhaft ein Uebergangskleid. Die Schwanzfedern dieses Exemplars sind sonderbar nach aussen ge- krümmt, offenbar eine Folse des Gefangenlebens. Als Vaterland vermuthete Bourjot die Ufer des Ganges! In den verschmälerten , vorragenden, beiden mittelsten Schwanz- federn stimmt P. Barrabandi ganz mit melanurus überein und ist Typus von Wagler’s Gattung Polytelis. PLATYCERCUS ALEXANDRAE. 261 In den roth gesäumten Schwanzfedern zeigt sich eine so vollkom- ınene Uebereinstimmung der Färbungsverhältnisse mit den jüngeren Vögeln von Pl. melanurus, dass man ohne Bedenken solche Exemplare für noch nicht ausgefärbt erklären kann. Eine Verschie- denheit zwischen d und 2 im vollkommenen Kleide, wie man bisher stets glaubte, scheint auch bei dieser Art nicht zu bestehen, obwohl es noch an gründlichen Beobachtungen in dieser Hinsicht fehlt. Gould theilt eben nur mit, dass die Heimath des Vogels das Innere von Neu-Süd-Wales sei, konnte ihn selbst aber auf seinen Reisen niemals beobachten. Auch in der Illawaragegend (Sydney-Museum) und Grafschaft Argyle kommt die Art vor. Im Uebrigen ist nichts über sie bekannt, Gould’s » Handbook’ bringt in keiner Beziehung etwas Neues. x + (159.) 51. Platycercus Alexandrae, (Gould). — Prinzessin Alexandra’s Plattschweifsittich. Polytelis Alexandrae, Gould, Proc. Z. S. (1865) p. 252. — id., Handb. B. of Austr. II. (1865) sp. 107. — Fig. 0. Diagnosis: Olivengrün ; Stirn hellblau; Unterrücken blau; Backen, Kinn und Kropf rosafarben. Olivaceo-viridis; fronte dilute cyaneo ; tergo cyaneo; genis, mento guttureque roseis. Central-Australien (nach Gould). Stirn schön hellblau, obere Theil der Backen, Kinn und Kropf rosa ; übrige Kopf, Nacken, Man- tel, Oberrücken und Schultern olivengrün ; untere Theil des Rückens und Bürzel blau, etwas dunkler als auf dem Kopfe. Schultern und Flügeldecken blass gelbgrün. Eckflügel blau- grün. Aussenfahne der ersten Schwinge düster blau, schmal selbgrün gerandet, die übrigen Schwingen 1ter Ordnung oliven- orün, etwas weinfarben tingirt. Schenkel rosaroth. Obere Schwanzdecken olivengrün , etwas blau tingirt. Die 2 mittel- sten Schwanzfedern blaulicholivengrün; die 2 nächsten an jeder Seite olivengrün an der Aussenfahne und dunkelbraun auf der inneren. Die übrigen Schwanzfedern dreifarbig,, der Mitteltheil schwarz, der äussere olivengrün, der innere tief rosenroth. 262 PLATYCERCUS ERYTHROPTERUS. Untere Schwanzdecken olivengrün. Schnabel corallroth, Füsse mehlbraun. Eine höchst characteristisch gefärbte neue Art, die Gould von Ho- wells Ponds (16° 45’ s. Br.) in Central-Australien durch die Expedition Stuarts erhielt. Alle weiteren Nachrichten fehlen bis jetzt noch. Die Benennung »Alexandrae’’ geschieht zu Ehren der Prinzessin von Wales. (160.) 52. Platycercus erythropterus, (Gml.).. — Der roth- flägelige Plattschweifsiltich. Psittacus erythropterus, Gml., $. N. (1788) p. 545. — Crim- son-winged Parrot, Lath., Syn. I (1781) p. 299. — id., Gen. Hist. II. p. 253. — id., Ps. erythropterus, Ind. (1790) p- 126. — Bechst., Ueb. p. 101. — Vieill., Nouv. Diet. XXV. pP. 373. — id., Enc. Meth. p. 1404. — Kuhl, Consp. p. 55 (av. ad.). — Voigt, Cuv., Uebers. 1831. p. 750. — Psitt. melanotus, Shaw, Nat. Misc. pl. 655. — Lesson , Deser. Mamm. et Ois. (1849) p. 184. — Platyc. erythropterus, Vigors et Horsfield, Linn. Trans. XV. p. 284. — Lear, Parr. pl. 14, 15. — Bourj., Perr. t.35 (ad. nach Shaw). — Wöagler, Mon. p. 536. — G. R. Gray, Gen. of B. II. N?.23. — Apros- mietus erythopterus, Gould, Proc. Z. S. (1842) p. 112. — id., B. of Austr. V. pl. 18. — Reichb., Neuendt. Vög. N. Holl. N°. 185. — Bp., Rev. et Mag. Z. 1854. — id., Naum. 1856. — 0. Finsch, Nederl. Tijjdschr. v. Dierk., Berigt. (1865) p. xıı. — Pl. erythropterus, G. R. Gray, List Psitt. (1859) p. 9. — Schleg., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 92%. — Ptistes ery- thropterus et coccineopterus, Gould, Handb. B. of Austr. II (1865) sp. 410, 411. Diagnosis: Grasgrün; Mantel und Schultern schwarz; Flügeldecken scharlach ; Mittelrücken blau. Jung. Einfarbig grün, aber die Innenfahne der Schwanzfedern röthlich gerandet. Prasinus; interscapilio et scapularıbus nigris; teetricibus al. puniceis; dorso eyaneo, wi PLATYCERLCUS ERYTHROPTTERUS. 26. Juv. viridis, unicolor; at reetriecibus intus rubente-marginatis. Australien (Leidener Museum). Z ad. Prachtvoll grasgrün. Schwin- sen und Schwanz dunkelgrasgrün , unterseits schwarz, ebenso die Schwingen an Innenfahne breit schwärzlich gerandet. Schwingen 2ter Ordnung braunschwarz, die hintersten derselben srün. Uebrige Deckfedern oberseits glänzend scharlachroth ; nur die kleinsten am Unterarm und längs Hand schwarzbraun ; unterseits die Deckfedern grün. Mantel und Schultern braun- schwarz. Mittelrücken schön dunkelblau, auf dem Bürzel hel- ler blau. Oberkopf etwas meerbläulich verwaschen. Schwanz- federn am Ende gelblich verwaschen. Schnabel corallroth, die Spitze des Oberschnabels blasser; Füsse dunkelschwarz wie die Krallen; Iris hochroth (Amsterd. Zoolog. Garten). Ein d' von Neu-Süd-Wales im Museum Heine ganz ebenso. Ein / im Bremer Museum fast ebenso, aber noch nicht vollkomınen ausgefärbt, da die Schulterfedern noch düster grün sind; am Ende der Schwanzfedern zeigen sich noch Spuren von röthlichen Enndsäumen. Junger Vogel (Leidener Museum). Grün; nur die Deckfedern längs Handrand roth, die übrigen grün wie der Rücken. Hinterrüc- ken hellblau. Schwanzfedern an Innenfahne breit blass rosa- roth gerandet. Iris braun (Amsterd. Zool. Garten). Ein Exemplar im Museum Heine, beinah ebenso, aber die grünen Mantelfedern zeigen einzelne schwarze Endsäume. Ein anderer junger Vogel im Museum Heine, ist noch einfarbig grün, auch auf dem Rücken, aber die kleinen Deckfedern längs Flü- gelrand sind roth, ebenso haben die Deckfedern der 2ten Schwingen rothe Endsäume. Der alte Vogel ist an dem schwarzen Rücken nicht zu verkennen, aber die Jungen ähneln denen von Pl. vulneratus auflallend, un- terscheiden sich aber leicht durch die rothen (nicht gelben) Säume an Innenfahne der Schwanzfedern. Was die angebliche Verschiedenheit der Färbung zwischen beiden Geschlechtern anbelangt, so muss hier dasselbe wiederholt werden was bei Pl. melanurus, Barrabandi, eyanopygus und vul- 264 PLATYCERCUS ERYTHROPTERUS. neratus, etc. gesagt wurde, nämlich, dass die Exemplare mit noch grünem Rücken nicht alte 2?, wohl aber jüngere Vögel sein werden. Dieser wahrhaft prachtvolle Papagei bewohnt Australien und scheint hier mit Ausschluss des Westens über den ganzen Continent verbreitet, besonders aber im Inneren häufig zu sein. Nach Gould kommt er an der Nordküste bei Port Essington eben so zahlreich vor, als in Süd-Australien und Gould erhielt auch Exemplare von Nordwest-Australien, aber nicht aus der Colonie am Schwanenflusse. Im Sydney-Museum von Moreton-Bai in N.-O.-Australien und im Britisch-Museum durch Elsey aus dem Norden. Ebenso beobachtete Gilbert die Art im Nordosten am Isaak-Flusse. Brown erlangte ein 2 auf einer Insel im Busen von Carpentaria. Der Vogel liebt besonders die ausgedehnten Ebenen des Innern, die mit Acacia pendula bewachsen sind. Hier sieht man ihn sowohl in kleineren Flügen von 6—8 Stück als in grossen Schwärmen bei- sammen. Seine Flugkraft ist besonders entwickelt, wie schon die langen Flügel andeuten. Die Flügelbewegungen sollen aber sehr verschie- den von denen anderer Papageien sein und Gould vergleicht sie mit unseres denen Kiebitzes (Vanelluscristatus, Linne). — Im Fluge lässtt er oft sein lautes durchdringendes Geschrei hören. Seine Nahrung besteht in Beeren, Früchten und Blüthenstaub (!), sowie einem Insect (scaly bug-like insect). Gould hält es auch für nicht unwahrscheinlich, dass der Vogel gelegentlich Raupen verzehren möge, wie es manche andere Platycercus-Arten thun. Er brütet in den Höhlungen der Eucalypten an Flussufern. Die 4—5 weissen Bier sind 1!/®" Jang und ”7/," breit. Thieneman giebt diese Notiz Gould’s in seinem Werke wieder. Gould schildert die Art als mürrisch und ungelehrig in der Gefan- genschaft, aber als scheu und behutsam in der Freiheit. Gould hält die Exemplare von Port-Essington für eine besondere kleinere Race und nennt auch Neu-Guinea und Timor als Fundorte der Art, indem er sie mit Pl. vulneratus verwechselt, der ery- thropterus auf Timor vertritt. PLATYCERCUS VULNERATUS. 265 Auch von Rosenberg giebt in seiner Liste irrthümlich die letztere Localität an, ebenso, gestützt auf die Versicherung des Schiffscapi- tains Dumoulin, die Südküste Neu-Guineas. Die letztere Nachricht scheint indess noch lange nicht bewiesen und bedarf erst näherer Bestättigung von competenter Seite. Nicht selten sieht man den Vogel bei uns in der Gefangenschaft , wo er sich gut zu halten scheint. In seinem Handbuch hat Gould neuerdings die Exemplare von Port Essington als besondere Species » Ptistes coccineopterus’ getrennt. Sie soll sich durch geringere Körperverhältnisse, bei ver- hältnissmässig grösserem Schnabel und eine viel lebhaftere Färbung auszeichnen. Die beigegebenen Masse stimmen indess vollkommen mit denen von erythropterus überein und bei den Schwankungen, welche sich in dieser Hinsicht bei jeder Art mehr oder minder zeigen, wird es unmöglich diese neue sicher zu erkennen, um so mehr da die Färbung kein einziges Unterscheidungszeichen bietet. % (161.) 55. Platycercus vulneratus, Wagler. — Der Plattschwei/- siltich von Timor. Platycereus vulneratus, Wagl., Mon. (1852) p. 555. N’.14. — id., Ps. jonquillaceus, p. 553. N°. 15. — Ps. erythrop- terus, Kuhl, Consp. (1821) p. 55. — Quoy et Gaim. voy. ’Astr. (1829) t. 27. — ?Less., Tr. d’Orn. p. 208. — Psitt. jonquillaceus, Vieill., Nouv. Diet. (1823) XXV. p. 552. — id., Enc. Meth. p. 1590. — Platyc. erythropterus (fem. vel jun.) Bourj., Perr. t.35. 5. (fig. ar. ad. opt... — Apros- mictus vulneratus, Bonap., Rev. et Mag. Zool. (1854) p-:155. — id., Naumannia. 1856. — Psittacus rubripen- nis, Schleg., Handleid. (1857) p. 185. — Platyce. jonquil- laceus et vulneratus, @. R. Gray, Gen. of B. II. N°. 9 et 24. — id., Platycercus vulneratus, List Psitt. (1859) p- 10. — Wall., Proc. Z. S. (1864) p. 282. — Schleg., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 92. 266 PLATYCERCUS VULNERATUS. Diagnosis: Grasgrün; Mittelrücken schön lasurblau ; Flügeldeck- federn olivengelbgrün, die dem Rande am nächsten roth. Jung. Fast einfarbig gelbgrün, nur einige rothe Flügeldeckfedern ; Innenfahne der Schwanzfedern breit gelb gerandet. Prasinus; dorso (medio) laete azureo; tectricibus al. olivaceo- flavo-viridibus, margini proximis rubris. Juv. flavo-viridis, paene unicolor; tectricibus al. nonnullis solis rubris, pogonio rectricum interno late flavo-marginato. | Timor (S. Müller), Leidener Museum. Z ad. Schwingen grasgrün , an Innenfahne breit schwärzlich gerandet; Schultern und Man- tel dunkler grasgrün, die Mantelfedern mit schmalen blauen Endsäumen. Obere Flügeldecken olivengrüngelb, die längs Handrand, scharlachroth. Mittelrücken schön lasurblau. Alle übrigen Theile prachtvoll grasgrün, ebenso die unteren Flügel- decken. Unterseite der Schwingen schwärzlich. Schwanz gras- grün, wie Flügel, an Innenfahne schwarz gerandet, unterseits schwarz, mit breitem gelbfahlen Ende. Schnabel corallroth. Füsse und Krallen schwärzlich. 2 (Leidener Museum). Wie das /. Junger Vogel (Leidener Museum). Schön grasgrün, die Unterseite, untere und obere Schwanzdecken viel lebhafter, mehr in’s Gelbe; Mittelrücken etwas blau, Flügeldeckfedern einfarbig grasgrün , nur einige am Flügelrande mit rothen Enden. Schwanzfedern unterseits fast auf der ganzen Innenfahne und ein breites Schwanzende schön gelb. Schnabel roth. Ein Exemplar (Timor) im Bremer Museum, fast ebenso, zeigt aber schon mehr Roth auf den Flügeldecken und einige verwaschene bläuliche Säume auf den Mantelfedern. Steht dem Pl.erythropterus, Gmelin, von Australien sehr nahe und wurde auch meistens mit diesem identificirt. Im vollkommenen Kleide ist jedoch eine Verwechselung nicht leicht möglich. Schwie- riger ist es die Jungen beider Arten sofort zu unterscheiden; man erkennt aber diese (vulneratus) sehr leicht an den gelben (nicht röthlichen) Rändern auf der Innenfahne der Schwanzfedern. Bourjot, hält die Art für den jungen erythropterus und bildet sie sehr gut ab. L- be) aı VULNERATUS. PLATYCERCUS Als sichere Localität ist bis jetzt bestimmt nur Timor bekannt (Sal. Müller und Wallace). Notizen über Lebenweise etc. fehlen gänzlich. (ohne Nagel). Mittelste Aeusserste Höhe des Aeusserste | Innere Flügel. Schwanz- Schwanz- Firste. | Oberschn. | Tarse. Vorder- | Hinter- feder. feder. an Basis. zehe. zehe. melanurus, Vig. gi ylllgtn gig gun gt jotttgq! FE UP a) ap lit gi To gi" En (6) Australien, Leid. Mus. » ER a Br Bu De — — — [West-Australien, M. Heine. erbani, Swae 6° 8.102 gu Te | 06-100 4t/g" TUE IBE Mes - Australien, Leid. Mus. » 6' Glan! (a 10.722 gun! Bull DL SQWL Ir El sl" El A 6) » » + Alexandrae, G. 169° 3 65 — ( — — — — » (nach Gould). erythropterus , Gml. | 7" 3'-7''' [5° 1-6 RUE ER Vrl Pneu 1 ERRANG 4." 22 Australien, Leid. Mus. » a 506" — Sk Allg" u — — jun. Australien, M. Heine. » 3 a Ally." — la — BI — — |(coeeineopterus nach Gould). vulneratus, Wagl. 6'' ZNKAGEN! BL Bl gi! 4! 6 Bes. Bl Bun 104. Al d Timor ; Leidener Mus. 2 6’ ala 5 10. ee yo ala! BU ot a jun. » Bremer Mus. » Be Bi g 4'' Bi — = _ — |jun. » Museum Heine. Diagnostischer Schlüssel zu Platycercus. IV. Arten mit olivenschwärzlicher oder gelblicher Schwanzunterseite; Schnabel 5 ganz oder an Basishälfte bleiblau; Oberseite einfarbig. 1 por? ” Aue yaR 0 hamphus bei Bonaparte. r at Fr LertN- - — 34. pacificus, Forster. Bürzel Me tirn schwarz; Öhrfleck xoth. — 35. ulieteanus, Gmelin. » » ganze Kopf braunschwarz. 36. Novae-Zeelandiae, Spar. Jederseits am Bürzel ein rother Fleck; Stirn Vorderkopf und Strich durch’s Auge bis auf Ohrgegend roth. — 37. auriceps, Kuhl. Bürzelfleck jederseits und Stirn roth; Vorderkopf gelb. = 38. Forsteri, mihi. Stirn, Strich durch’s Auge bis Ohrgegend roth; ohne rothen Bürzelfleck. — 39. unicolor, Vigors. Grün; ganz ohne Roth. 268 PLATYCERCUS PACIFICUS. Diese kleine Abtheilung befasst das Genus Cyanoramphus, Bo- naparte. In der That zeichnen sich alle Glieder der Gruppe durch den, wenigstens an der Basis, bleiblauen Schnabel aus, dessen - Form auch übrigens mehr gestreckte ist, mit ganz schwachen Zahn- auschnitt. Dadurch nähert sich die Schnabelform sehr der von Euphema. Die Schwanzfedern sind aber bei allen sehr breit, keil- förmig und am Ende spitz zulaufend. Die Farbe derselben von unten olivengelbgrau, eine Färbung die an Palaeornis und manche Conurus-Arten erinnert, auch sonst unter allen Platycereus-Arten nicht mehr erscheint. Ebenso bewahren alle Arten in der Färbung viel Uebereinstimmung. Sie sind nämlich meist einfärbig grün, mit rother Stirn- und Ohrbinde und rothen Bürzelflecken. Sie sind alle von minderer Grösse (kleiner als eine Drossel). Die Verbreitung dieser Gruppe erstreckt sich auf Neu-Seeland bis Maquarie-Inseln,, also die südlichsten Vertreter des Genus, wie von allen Papageien überhaupt. Oestlich findet sich eine Art auf Tahiti, eine andere westlich bis Neu-Caledonien. Wie es scheint auch auf den Neu-Hebriden (Tanna) vertreten. Ueber die Lebensweise fehlen alle Nachrichten. (162.) 5%. Platycercus pacificus, (Forster). — Der schwarz- stirnige Plattschweifsittich. Psittacus pacificus, Forst., Deser. an. (1844) p. 258. N°. 201. — id., in Manuser. Id. Ic. ined. t. 47 (deser. et icon. opt. nach Wagler). — Platycercus pacificus (Forst.), Wagl., Mon. p- 524 (deser. mas). — Platycercus pacificus, G.R. Gray, Gen. of B. II. N°.29. — id., List Psitt. (1859) p. 12 (syn. emend.). Aa, Eingeborne von Tahiti (Forster). Jüngerer Vogel, mit graugrüner Unterseite. Red-rumped Parrakeet,, Lath., Gen. Syn. 1 (1781) p. 249. — id., Gen Hist. II (1822) p. 174. — Psittacus Novae Scelan- diae, Gml., S. N. (1788) p. 528 (deser. ex Lath.). — Bechst., Latham , Ueb. p. 79. — Psittacus Zealandicus, Latham, Ind. Orn. p. 102. — Psittacus Zeelandicus, Vieillot, Nour. Diet. XXV. p. 3557. — id., Enc. Meth. IIL. p. 1392. IV. PLATYCERCUS PACIFICUS. 269 pl. 226. fig. 2. — Platycercus pacificus, Wagler, Mon. p. 525 (deser. av. horn). — Platycerceus ?erythronotus, Steph., Gen. Zool. XIV. p. 122. — Con. phaäton, Des Murs, Rev. et Mag. Zool. (1845) p. 449. — id., Icon. t. 16.— Cyano- ramphus pacificus, Bp., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 155. — id., Naum. (1856) Heft IV. — Souan., Rev. et Mag. (1856) p. 212. Junger Vogel: Grün; Bürzel roth ; Stirn bräunlich. Psittacus erythronotus, Kuhl, Consp. p. 45. — id., Psit- tacus Novae Zeelandiae, var. I.p.44. — Psittacus pa- cificus (dern. var.), Vieillot, Enc. Meth. p. 1387. — Platy- cercus erythronotus, G. R. Gray, List Psitt. (1859) p. 12 (syn. emend.). id., B. Trop. Isl. p. 29. — Pacific-Parrot var. B. Lath., Syn. 1. p-255. — Psitt. pacificus, var. y, Gml., S.N.p.529. — Psitt. pacificus, var. y, Lath., Ind. p. 104. Diagnosis: Stirn purpurschwarz ; Strich durch’s Auge von Stirn bis Ohrgegend roh, ebenso der Bürzel; übriges Gefieder grün; Schwingen an Aussenfahne blau. Jung. Unterseite graugrün. Fronte purpureo-nigra; stria oculum a fronte ad regionem pa- rolicam usque transiente, necnon uropygio plumisque reliquis rubris; remigibus extus cyaneis. Juv. subtus griseo-viridis. Alter Vogel (nach Forster). Stirn schwarz; Strich von Stirn durch’s Auge bis hinter dasselbe scharlachroth; ebenso der Bürzel. Rücken schmutzig grün; Zügel und Wangen lebhaft grün. Kopf, Hals, Unterleib, After und Deckfedern grün. Schwingen an Aussenfahne blau, an der inneren rauchbraun. Eckflügel blau. Flügel unterseits graubraun. Schwanzfedern blau, grün gerandet , unterseits braungrau. Iris goldgelb. Jüngerer Vogel (nach Latham und Des Murs). Vorderkopf purpur- schwarz; Kopfseiten blassgrün, von der Basis des Oberschna- bels an durch’s Auge ein rother Strich ; Scheitel kastanien- bräunlich ; Hinterhaupt, Hinterhals, die Oberseite und Deck- federn dunkel grün ; auf der Rückenmitte etwas rostfarben ver- 370 PLATYCERCUS PACIFICUS. waschen ; Hinterrücken roth, etwas bräunlich verwaschen. Die Unterseite graugrün ; Schwingen braun, mit blauen Säumen ; Schwingen 2ter Ordnung und Eckflügel düsterer, mit grünen Säumen und blassen russbräunlichen Spitzen. Schwanzfedern bläulich, die zwei mittelsten mit grünen Säumen. Schnabel blau, die Spitze schwarz. Füsse schwarz. Ein Exemplar im Britisch-Museum (s. n. Forsteri) stimmt voll- kommen mit dem zuerst beschriebenen alten Vogel überein , bis auf den Umstand, dass auf der einen Seite der rothe Strich durch’s Auge fehlt, was also ganz auf einen Uebergang bin- deutet. Desshalb kann man ohne Bedenken den Psitt. erythronotus, Kuhl, welcher eine bräunliche Stirn und rothen Bürzel, aber keinen rothen Strich durch’s Auge besitzt, als jungen Vogel betrachten. Kuhl beschreibt denselben nach einem Exemplare in Bullock’s Col- lection und ich war anfänglich geneigt ihn für eine besondere Art anzusehen, das Exemplar im Britisch-Museum überzeugte mich je- doch deutlich, dass der Character des rothen Striches durch das Auge wohl sehr vom Alter abhängig sein wird. Ohne Zweifel ist der Psitt. pacificus, Forster, mit schwarzer Stirn, der alte Vogel, während der Red-rumped Parrakeet, Lathams den jüngeren betrifft, denn er unterscheidet sich in der That nur durch die graugrüne Unterseite und stimmt daher ganz mit dem Con. phaäton, Des Murs überein. Diese Art unterscheidet sich von allen Arten der kleinen Gruppe am besten durch den ganz rothen Hinterrücken und nur der Plat. ulieteanus ist nahe stehend, aber immer durch den braunen Kopf leicht kenntlich. Obwohl Latham Neu-Seeland als Vaterland nennt, so beruht diese Angabe doch nur auf einem Etiqueit der Banks’schen Samm- lung und ist daher ohne Werth. Mit Gewissheit ist nur Tahiti und Oriadea , Gesellschafts-Inseln , bekannt, wo Forster die Art erlangte. Ebenso erhielt sie Des Murs von Tahiti, durch den Schiffs-Lieutenant Marolles. Derselbe er- langte den Vogel in der Umgebung des Forts Phaeton auf der PLATYCERCUS ULIETEANUS. 2971 Ländenge Taravao (Tahiti) und in den Bergen von Tairabu. Wie selten aber derselbe auch in seiner Heimath sein muss beweist der Umstand, dass Marolles während eines 20 monätlichen Au- fenthaltes nur 4—5 Stück bemerkte. Nach den Aussagen der Ein- gebornen nisten sie in Baumhöhlen. Merkwürdig ist es, dass auch jetzt wo Tahiti doch viel mehr zu- gänglich wurde, weiter gar keine Exemplare dieses seltenen Vogels nach Europa gekommen zu sein scheinen, denn er fehlt den mei- sten Museen. (165.) 55. Platycercus ulieteanus, (Gml.). — Der braunköpfige Plattschweifsitlich. Psittacus ulietanus, Gml., S. N. (1788) p. 528. — Society Parrot, Latham, Syn. I (1781) p. 250. — id., Gen. Hist. II (1822) p. 175. — id., Psittacus ulietanus, Ind. Orn. p- 105. — Bechst., Kurze Ueb. p.79. — Kuhl, Consp. p.44. — Vieill., Nouv. Diet. XXV. p.558. — id., Enc. Meth. p. 1594. — Platycercus ulieteanus, Vigors, Zool. Journ. I (1825) p- 555. — Suppl. plates, tab. II. — Cyanoramphus ulie- tanus, Bonaparte, Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 155. — id., Naum. 1856. — Platycercus ulietanus, G.R.Gray, Gen. of B. II. N°. 55. — id., List Psitt. (1859) p. 12. — id., B. Trop. Isl. p. 29. Diagnosis: Unterseite olivengelbe; Rücken olivenbraun ; Bürzel roth; Kopf braun. Subtus olivaceo-flavus ; dorso olivaceo-brunneo ; uropygio rubro; capite brunneo. Neu-Hebriden , Tanna (aus Bullock’s Collection im Britisch-Museum). Ganze Oberseite düster olivenbraun etwas in’s Grünliche ; Kopf und Kopfseiten olivenbraun; die Federn der Oberseite unter gewissem Licht mit dunkleren Endsäumen. Die ganze Unter- seite olivengelb, an den Seiten mehr olivenbraungrün , ebenso die unteren Schwanzdecken, Schwingen und Schwanzfedern an Innen- und Aussenfahne einfarbig düster dunkelolivenbraun, ebenso die unteren Deckfedern. Schwingen und Schwanz unter- 972 PLATYCERCUS ULIETEANUS, seits düster olivengraubraun. Oberschnabel an Basis blaulich , die Spitze und der Unterschnabel schwarz. Füsse bräunlich. Nach Latham’s Beschreibung ist: die Oberseite dunkel olivengrün , jede Feder düster braun gerandet, wodurch diese Theile ein oewelltes Aussehen erhalten, die Unterseite olivengelb, jede Feder ebenfalls mit düsteren Endrande, aber blasser als auf der Oberseite. Kinn düster, der Kopf braunschwarz ; Bürzel dunkel schmutzig roth, jede Feder mit düsterem Endrande. Flügel und Schwanz düster, der letztere in’s Graubraune ziehend. Obere Schwanzfedern wie der Rücken. Schnabel tiefblau, am Ende schwarz. Füsse schwarz. Eine gut begründete Art, durch die bräunliche Ober- und oliven- selbe Unterseite, sowie den braunen Kopf ausgezeichnet. Ebenso durch den rothen Bürzel, den aber das Exemplar im. Britisch-Mu- seum nicht zeigte; vielleicht ist es ein jüngerer Vogel. Das Origi- nal Latham’s aus dem Leverian-Museum besitzt gegenwärtig das Wiener Museum und ich verdanke die genauen Maasse der liebens- würdigen Gefälligkeit des Herrn von Pelzeln. Ueber das wahre Vaterland dieser Art sind noch keineswegs alle Zweifel gelöst. Latham nennt, ohne sich irgend auf einen Reisen- den zu berufen, die Insel Ulietea (O Raietea), zur Gesellschafts- Inselgruppe gehörig, als Heimath. Das Exemplar im Britisch-Mu- seum, soll von Tanna, Neu-Hebriden,, herstammen, indess fehlt - darüber aber auch der zweifellose Nachweis. Ich vermuthe indess, dass die Art wirklich auf letzterer Insel heimisch sein wird, da Fors- ter daher Papageien, nicht aber von Ulietea erwähnt. Der Name ulieteanus wird später jedenfalls richtiger in tan- naensis umgeändert werden müssen, vorläufig wage ich dies aber noch nicht. Uebrigens scheinen die beiden Exemplare im Wiener- und Lon- doner Museum die einzigen bekannten und somit darf es uns nicht verwundern, wenn noch Manches über den seltenen Vogel dunkel ist. PLATYCERCUS NOVAE-ZEELANDIAE. 275 (164.) 56. Platycercus Novae-Zeelandiae, (Sparrm). — Der rotlistirnige Plattschweifsittich. Psittacus novae-zeelandiae, Sparrm. (nec Gml.), Mus. Carls. (1787) t. 28. — Pacific Parrakeet, Latham, Syn. I (1781) p- 252. (abs. var.). — Psitt. pacificus, Gml., S.N. (1788) p. 529. (sine var. &, y et 3). — Lath., Ind. Orn. p. 104. (cum . var. &). — id., Pacifie Parrot var. D. Syn. Suppl. II. p. 87. — id., Gen. Hist. II. p. 179. (cum. var. B. et D.). — Bechstein , Kurze Ueb. p. 80. — Ps. novae-zeelandiae, Kuhl, Consp. p- 44. (sine var. 1 et 2). — Ps. (Pezoporus) Novae-Zee- landiae, Voigt, Cuv. Uebers. 1851. p. 750. — Ps. pacifi- cus, Vieill.. Enc. Meth. p- 1587 (sine var.). — P]. pacifi- cus, Vig., Zool. Journ. I (1825) p. 526. — id., Suppl. tab. I. Lear, Parr. pl. 26. — Ellis, Icon. 12. — Lathamus Sparr- manni, Less., Tr. d’Orn. (1851) p. 206 (deser. med.). — P]. erythrotis, Wagl., Mon. p. 526. — G. R. Gray, Gen. ofB. II. N°. 51 et 50. — Perruche po-E-tere , Lesson, voy. Coquil. p- 417. — Cyanoramphus Novae-Zeelandiae et ery- throtis, Bp., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 153. — id., Nau- mann. (1856) Extraheft IV. — (syn. frontatus, Licht! Sparmanni, Less!, — Cyanoramphus Novae-Zee- landiae, Souance, Rev. et Mag. Zool. (1856) p. 212. cum. ind. ex Nov. Guin. — Cyanor. Novae-Guineae, Bonap., Naum. 1856. — Pl. pacificus, Rayneri, erythrotis et Cooki, G. R. Gray, Ibis (1862) p. 228. — id., Pl. erythro- tis, Novae-Zeelandiae, Novae-Guineae et Cooki, List Psitt. (1859) p. 15. — Coriphilus Novae-Zeelandiae, Schleg., Dierentuin (1864) p. 77. — id., Euphema Novae- Zeelandiae, Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 105 (syn. emend). — ?Cyanoramphus Novae-Zeelandiae, (ex Ins. Aucland) Souance , Rev. et Mag. Zool. (1856) p. 212. — Cyanoram- phus aucklandicus, Bp., Naum. (1856) Estraheft IV. — Platycercus auclandicus, Gray, List Psitt. p. 15 (syn. emend.). — id., Ibis (1862) p. 229. — ?Cyanoramphus 18 PLATYCERCUS NOVAE-ZEELANDIAE. Saisseti, Verr. et O. des Murs, Rev. et Mag. Zool. (1860) p. 587. — P]. pacificus, (Vig.) Bour)., Perr. t. 56. (syn. fals.). — Pl. erythrotis, (Wagl.) Souance, Rev. et Mag. Zool. (1856) p. 213. Kakiriki, bei den Maoris.. — Powaitere , bei den Maoris. — Po- e-tere-Kakariki, bei den Maoris. — Tea-kiukiu , Eingeborne von Neu-Caledonien (Verreaus). Diagnose (Pl. Novae-Zeelandiae, Sparrm.): Grasgrün ; Unter- seite heller, mehr gelbgrün ; Vorderkopf, Strich durch’s Auge und Fleek auf Ohrgegend scharlachroth , ebenso ein mehr oder weniger deutlicher Fleck an den Bürzelseiten. Auf der Unter- seite der Schwingen zuweilen eine gelbliche Querbinde. Prasinus, subtus dilutior, flavo-viridior; sincipite stria oculum transiente macula regionis paroticae eaque ipsa laterum uropyoii magis minus distinete puniceis ; fascia interdum remigum inle- riorum transversa flavida. (Pl. Auclandieus, Bonaparte.). Ganz ähnlich dem Vorherge- henden , aber kleiner. Praeced. simillimus, at minor. (Pl. Saisseti, Verreaux). Ganz wie Novae-Zeelandiae, aber No. die Aussenfahne der 1ten Schwingen bis fast zur Spitze blau; Schwanzfedern am Ende düsterblau, unterseits schwarzgrau. Platycercum N.-Zeelandiae omnino aequans; at pogonio remi- gum primorum ad apicem fere usque cyaneo; rectricibus api- cem versus in sordide cyaneum vergentibus. 1. Neu-Seeland (Leidener Museum). . Oberseite dunkel gras- grün, Unterseite heller, mehr in’s Gelbgrüne. Stirn und Vor- derkopf, so wie eine schmale Linie auf den Zügeln durch’s Auge, die sich auf der Ohrgegend ausbreitet und hier einen orösseren Fleck bildet, scharlachroth , ebenso die Endsäume der seitlichen Bürzelfedern, wodurch hier ebenfalls ein mehr oder minder grosser rother Fleck entsteht. Schwingen schwarz- braun, an Basis der Aussenfahne blau, auf dem übrigen Theile grün, gegen das Ende zu braun. Deckfedern der Schwingen 1ter Ordnung und Eckflügel schön blau. Flügeldecken unter- N. PLATYCERCUS NOVAE-ZEELANDIAE. 275 seits grün, Schwingenunterseite schwarzgrau. Schwanzfedern dunkelgrün, an Innenfahne mattschwärzlich gerandet , unter- seits düster olivengelbschwarz. ÖOberschnabel bläulich, an der Spitze schwärzlich, der untere dunkler als der obere; Füsse hornbraun. Im Leben der Schnabel weissgrau, an der Spitze hornschwarz ; Füsse braunschwarz ; Iris orangegelb (Zelebor). 2. Der Type von Pl. pacificus, Vigors im Britisch-Museum (aus dem Zool. Gart.) stimmt ganz mit diesem Vogel überein, nur möchte die Färbung der Oberseite etwas dunkler sein. No, 3. Ebenso ein Exemplar im Berliner Museum (s. n. fronta- N® NS, tus; aus der Menag. van Aken). Die Oberseite ist schmut- zig olivengrün, die Federn um das Auge lebhaft grün. Die Unterseite der Schwingen zeigt undeutlich eine gelbliche Binde, die äusseren Schwanzfedern sind an Aussenfahne etwas oliven- gelblich gerandet. 4. Ebenso ein Exemplar im Wiener Museum , ebenfalls mit Binde auf Flügelunterseite. . 5. Z Neu-Seeland im Berliner Museum. Ganz wie N°.5, aber keine Spur einer Querbinde auf Schwingenunterseite. . 6. Ein Exemplar im Wiener Museum (aus van Aken’s Menag.) wie N°. 1. 7. Ebenso ein anderes im Wiener Museum aus dem Leverian Museum und wahrscheinlich ein Type zu Lathıam’s Pacific Par- rakeet. (Nach Mittheilung Herrn von Pelzeln’s). 8. (?) Maquari-Inseln (?) (2 St. s. n. erythrotis) Britisch- Museum, erscheinen im Ganzen etwas heller grün, zeigen aber im Uebrigen keinen wesentliche Unterschied, so dass ich zu einer specifischen Trennung nicht den mindesten Grund fin- den kann. 9. Ein Exemplar im Berliner Museum, angeblich von Mac- quarie-Ins. (s.n. erythrotis), stimmt in der hellergrünen Fär- bung mit den Londoner Exemplaren gut überein. Jedoch ist die Oberseite schon etwas dunkler olivengrün, die Schwanzun- terseite ist mehr schmutzig olivengelb, die Schwingen sind an Endhälfte breit fahlgelb gerandet; auf den Schwingen 2ter Ord- 13* LS I (er) PLATYCERCUS NOVAE-ZEELANDIAE. nung zeigt sich unterseits eine breite fahlgelbe Binde; die unteren Flügeldecken ziehen in’s Blaulichgrüne ; der rothe Bürzellleck ist noch ganz versteckt, auf der einen Seite ganz fehlend ; die Stirn bis zum Auge ist roth, aber noch mit ein- zelnen grünen Federn gemischt, und der rothe Ohrfleck klein aber deutlich. Ueberhaupt hat dieses Exemplar ganz das Aus- «schen eines jüngeren Vogels, was namentlich der Schnabel zeigt, dessen Spitze noch schr wenig gekrümmt, sondern ge- rader und kürzer ist. N°.10. Der Type von Pl. Cooki, Gray (Neu-Seeland) im Britisch Museum, unterscheidet sich in der Färbung ebenfalls nicht; die Oberseite ist so dunkel wie gewöhnlich, Schläfe und Backen sind etwas schöner grün ; der rothe Ohrfleck ist etwas verwischter , der rothe Bürzelfleck deutlich. Nur der Schnabel ist etwas stärker, besonders der Spitzentheil und schwärzlich , der Oberschnabel an Basis graublau. Diese Abweichung in der Schnabelfärbung benutzte Gray als hauptsächlichsten Grund zur specifischen Sonderung, allein ich kann dieser Ansicht nicht beistimmen, da dieser Umstand rein individueller Natur zu sein scheint, überdies auch nur dies Eine Exemplar, noch aus der alten Bullok’schen Sammlung her- stammend, bekannt ist. Ein Exemplar s. n. Cooki im Museum Heine, stimmt in Grösse und Färbung ganz mit dem vorhergehenden überein; der rothe Ohrfleck ist ebenfalls klein, aber der Schnabel zeigt die ge- wöhnliche Färbung. N°.11. Plat. Rayneri (Type von Gray im Britisch Museum) von Norfolks Insel, ist in der Färbung gar nicht abweichend; die unteren Flügeldecken sind mehr grünlichblau,, der Ohrfleck sehr klein urd zieht in’s Braunröthliche; der Schnabel ist wie ge- wöhnlich bleiblau, an der Spitze und der untere schwärzlich ; der rothe Bürzelfleck ist sehr klein. Die einzige beachtenswerthe Abweichung von der gewöhnlichen Form des Plat. Novae-Zeelandiae schienen mir die brei- teren Schwanzfedern, allein dieser Character dürfte speeifisch so PLATYCERCUS NOVAE-ZEELANDIAE. rer lange noch nicht von Werth sein, ehe derselbe nicht an einer ganzen Reihe, für die Norfolk-Exemplare, als constant nachgewiesen werden kann und auch dann würde die Unterscheidung immer noch sehr schwierig bleiben. Bis jetzt ist aber nur dies eine Exem- plar im Britisch-Museum bekannt und es wird daher wohl Jedem sachgemäss erscheinen, wenn ich eine specifische Trennung dessel- ben einstweilen unterlasse. Nach sorgfältiger Untersuchung des oben beschriebenen Materials, gewiss so reich wie es selten Jemanden zu Gebote stand, ist es mir unmöglich unter allen diesen Exemplaren, die sich meist durch grös- sere Körperverhältnisse auszeichnen, mehr als eine wirklich gutzu- unterscheidende Species herauszufinden. Alle stimmen in den Hauptcharacteren, dem rothen Vorderkopfe und Strich bis auf die Ohrgegend , ebenso wie in dem Vorhanden- sein eines rothen Bürzelfleckes überein, obwohl diese Kennzeichen auch sehr nach dem Alter zu variiren scheinen. Die mehr oder minder dunklere oder hellgrünere Färbung erschien mir zur speci- fischen Trennung ebenfalls ganz ungenügend, da alle möglichen Uebergänge in derselben vorhanden waren, ebenso bei der bald grünen, bald mehr grünlichblauen Färbung der unteren Flügeldecken. Den Character der gelben Querbinde auf der Unterseite der Schwingen kann ich jedoch bestimmt für unwesentlich erklären, er findet sich meist bei jüngeren Exemplaren, und ich habe ihn fast bei allen Platycercus-Arten wahrgenommen. Schlegel will solche Exemplare nur als zufällige Varietäten gelten lassen. Desshalb kann ich den Platyc. erythrotis, Wasgler, der sich durch das Fehlen der gelben Querbinde unterseits auszeichnen soll, für gar nicht verschieden halten. Bei der noch herrschenden grossen Unkenntniss über diese Species lässt sich daher eine endgültige Lösung derselben jetzt, wo das vorhandene Material immer noch nicht genügend ist, keineswegs erwarten und muss späteren Zeiten vorbehälten bleiben. Den Platyc. Novae-Guineae, Bonap., nach Einem Exemplar des Pariser Museum’s, der sich durch das Fehlen der selblichen Querbinde auf der Fligelunterseite auszeichnen soll, muss ich dess- 378 PLATYCERCUS NOVAE-ZEELANDIAE. halb bestimmt als eigene Species verwerfen, um so mehr da that- sächlich diese ganze Untergruppe auf Neu-Guinea nicht vorkommt. Es ist mir jedoch bei meinen Untersuchungen nicht entgangen, dass eine in allen Körpertheilen kleinere Form besteht, obwohl die- selbe bezüglich der Färbung nicht im mindesten abweicht. Dieselbe wurde zuerst von Bonaparte als Cyanoramphus Auc- landicus specifisch gesondert, da sie von der Aucklands-Insel , etwas südlicher als Neu-Seeland herstammt, indess habe ich eben so kleine Exemplare auch von Neu-Seeland gesehen. Ich würde die specifische Selbstständigkeit dieser kleineren Form mit allem Eifer vertheidigen, wenn ich nicht Exemplare gefunden hätte, die in den Grössenverhältnissen beider (siehe N°. 18 et 19) ziemlich die Mitte hielten, so dass man sie ebenso gut für die Ex- treme der Kleinheit oder Grösse der einen oder anderen Species halten kann. Ich muss daher offen bekennen, dass ich zu keinem feststehenden Resultat in dieser schwierigen Frage gelangen konnte, um so mehr da mir die Färbung nicht den geringsten constanten Unterschied zeigte. Indem ich daher diese kleinere Form nicht gänzlich zu ignoriren wage, führe ich diejenigen Exemplare an, welche ich als zu derselben gehörig betrachten musste, enthalte mich aber der detaillirten Be- schreibung , da dieselbe in allen Stücken mit dem echten Platye. Novae-Zeelandiae übereinstimmt. N°.15. Neu-Seeland (Leidener Museum) /. Stimmt volkommen mit dem s. NP. 1 beschriebenen Plat. Novae-Zeelandiae über- ein, aber die Schwingen 2ter Ordnung zeigen unterseits in der Mitte der Innenfahne einen blassgelben Fleck, wodurch eine gelbliche Binde entsteht. N®. 14. Neu-Seeland (Leidener Museum). £ wie das d, aber die gelbe Querbinde auf der Flügelunterseite deutlicher und setzt sich auf die Schwingen 1ter Ordnung fort, eine zweite bemerkt man auf den untersten Flügeldecken, diese ist aber sehr undeutlich. N°. 15. Ein anderes Exemplar im Leidener Museum, zeigt die gelbe Querbinde unterseits nur eben schwach angedeulet; die äusse- PLATYCERCUS NOVAE-ZEELANDIAE. 279 ren Schwanzfedern ziehen an den Spitzen etwas in's Fahlgelbe. N°. 16 et 17. Zwei Exemplare von den Auclands-Inseln (Antarctie Expedition) s. n. auclandicus im Britisch-Museum zeichnen sich ebenfalls durch die auffallende Kleinheit aus; das eine Exemplar zeigt auf der Flügelunterseite gar keine Binde, das andere eine sehr verwaschene. Ein Exemplar im Museum Heine (s. n. Novae-Zeelandiae) zeigt auf der Flügelunterseite eine undeutliche gelbe @uerbinde ; Oberschnabel blaulich mit schwärzlicher Spitze, der untere schwarz. N°.18. Ein Exemplar (Neu-Seeland) im Berliner Museum weicht in der Färbung gar nicht ab, zeigt auch Spuren einer gelben Querbinde auf der Flügelunterseite, zeichnet sich aber durch bedeutendere Grösse aus und steht desshalb der grösseren Form (Pl. Novae-Zeelandiae) sehr nahe. N°. 19. Ganz ebenso ein Exemplar im Bremer Museum, fast ganz ohne gelbe Flügelbinde unterseits, welches mich durch die Grösse völlig im Zweifel lässt zu welcher Species es gehören muss, N, 20. Ein Exemplar von Neu-Seeland (Britisch-Museum) zeigt ganz die kleineren Maasse, wie die typischen Exemplare von Auck- lands-Inseln. Nach dieser Darstellung muss ich somit Jedem die Annahme des Plat. aucklandicus als Species anheimstellen, da ich wie gesagt mir selbst kein entscheidendes Urtheil darüber erlaube. Indess ver- dient es nochmals ganz besonders erwähnt zu werden, dass unsere Kenntniss über diese schwierige Art erst dann vollkommen sein wird, wenn von jeder der beiden Formen grosse Reihen mit genauer An- gabe des Geschlechts und Localität vorliegen, da wir bis jetzt über die Verhältnisse zwischen Alten und Jungen, ja selbst über die Lebensweise so gut als keine Nachrichten besitzen. Mit ziemlicher Sicherheit lässt sich indess ein einfarbig grünes Kleid der Jungen voraussetzen, wie die offenbar jüngeren’ Vögel mit wenig Roth am Vorderkopfe und auf Ohrgegend beweisen. In den Dimensionen und der allgemeinen Färbung ganz mit diesen \ 280 PLATYCERCUS NOVAE-ZEELANDIAE. kleinen Exemplaren von Plat. Novae-Zeelandiae übereinstim- mend, ist Plat. Saisseti, Verr.,.der nur in den an der ganzen Aussenfahne blau gefärbten Schwingen 1ter Ordnung und dem blau verwaschenen Schwanzende einige Abweichungen bietet, die indess nicht constant sein dürften, da ich Uebergangskleider gefunden habe. Ich muss desshalb Platyce. Saisseti vorläufig als besondere Art streichen, da ich mich nur an Species halte, die wirkliche con- stante Charactere nachweisen lassen, gebe aber nachfolgend die genaue Beschreibung eines typischen Exemplares. N°. 21. Ein Exemplar (Neu-Seeland) in Major Kirchhoff’s Colleetion stimmt im Allgemeinen ganz mit den kleineren oben beschrie- benen Exemplaren von Plat. Novae-Zeelandiae überein, auch was die Vertheilung des Rothes anbelangt, aber die Schwingen 1ter Ordnung sind längs ihrer Aussenfahne bis fast zur Spitze blau, diese selbst wie die Innenfahne der Schwin- gen schwarz. N°, 22. Neu-Caledonien (Typisches Exemplar Plat. Saisseti, Ver- reaux). Collection Verreaus. ? (Jüngeres!). Ganze Oberseite dunkelgrasgrün, Backen und alle unteren Theile lebhaft gelb- srün, aber die Seiten allmälig in’s Grasgrüne übergehend. Kleine und mittlere Flügeldecken unterseits bläulichgrün, die orössten schwärzlich, an Basis weissgelb. Schwingen 1ter Ord- nung an der ganzen Aussenfahne blau, die äusserste Spitze und Innenfahne braunschwarz. Deckfedern der 1ten Schwingen und Eckflügel ebenfalls blau. Von der zweiten Schwinge an, die Mitte der Innenfahne mit blassgelbem Flecke der auf den Schwin- gen 2ter Ordnung grösser wird und unterseits eine deutliche Querbinde bildet. Vorderkopf roth, auf den Zügeln und auf Ohrgegend das Roth nur schwach angedeutet; einzelne Federn auf Scheitel mit rothen Spitzen deuten auf eine grössere Aus- dehnung des Rothes am alten Vogel hin. Jederseits an den Bürzelseiten ein kleiner rother Fleck, durch die schmalen End- säume der Federn gebildet. Schwanzfedern dunkelgrün, auf der ganzen Innenfahne schwärzlich, das Ende der Aussenfahne in's düster Blaue, der äusserste Endsaum verwaschen weisslich- kS PLATYCERCUS NOVAE-ZEELANDIAE. 51 gelb; unterseits die Schwanzfedern grauschwärzlich , das Ende der Federn mehr in’s Graue. ÖOberschnabel dunkel bleiblau, die Spitze desselben und der Unterschnabel mehr hornbraun- grau; Füsse und Krallen hornbraun.. Das alte Z von Plat. Saisseti besitzt (nach Verreaux) den gan- zen Vorderkopf roth und das Roth dehnt sich durch die Augen bis auf die Ohrgegend aus, lässt aber einen grünen Augen- braunenstreif frei; auch der rothe Bürzelflleck jederseits ist grösser. Nicht minder bedenklich als Platyc. aucklandicus musste der neue Plat. Saisseti für mich werden, als ich ein Exemplar in der Sammlung von Herrn Major Kirchhoff untersuchen konnte, welches eine vollständige Mittelform zwischen dieser Art und dem eigentlichen Platyc. Novae-Zeelandiae, Sp. bildete und die für Saisseti aufgestellten Artenkennzeichen theilweis unhaltbar machte. Die erste Untersuchung eines typischen Plat. Saisseti von Ver- reaux, ergab nämlich einige kleine Verschiedenheiten denen ich damals specifischen Werth beileste. Dieselben. beschränkten sich indess nur auf die in der Diagnose angegebenen Unterschiede, näm- lich: 1. Aussenfahne der Schwingen 1ter Ordnung bis fast zur Spitze blau, 2. Schwanzfedern am Ende in’s düstere Blaue ziehend und 5. die Unterseite der Schwanzfedern grauschwärzlich. Im Uebrigen waren nicht die mindesten Verschiedenheiten zu bemerken, denn die, durch welche Verreaux die neue Species characterisirt: »Schna- bel platycereusartig, Unterseite lebhafter grasgrün und Schwingen anders eingeschnitten’” erwiesen sich als rein individuelle Abwei- chungen, da Färbung und Schnabelform bei diesen Arten überhaupt stark variiren. Ich selbst konnte an dem typischen Exemplare nicht die mindeste Verschiedenheit im Schnabel bemerken. Somit blieb nur die blaue Aussenfahne der Schwingen und das bläuliche Schwanzende übrig, die ich allerdings unter den vielen von mir untersuchten Exemplaren von Plat. Novae-Zeelandiae noch nicht bemerkt hatte. Als ich aber den interessanten Vogel in Kirchhoff’s Sammlung sah, gab ich die Unterscheidung von Saisseti 282 PLATYCERCUS NOVAE-ZEELANDIAE. auf und änderte die schon fertigen Manuscripte wieder um. Denn dieses Exemplar, in der Flügelfärbung vollständig ein Pl. Saisseti, ist im Uebrigen ein echter Novae-Zeelandiae und zwar die kleinere Form (aucklandicus) stammt auch unzweifelhaft von Neu-Seeland her. Wie es scheint sind solche blauschwingige Exemplare auch schon früher bekannt gewesen und Bourjot stellt ein solches auf t. 56. s. n. Platye. pacificus sehr deutlich dar. Nur erscheinen die Schwingen am Ende lebhaft fahlgelbbraun, wahrscheinlich in Folge des Abreibens. Dieses Exemplar aus der Sammlung des Herzoos Massena wird später von De Souanee als Pl. erythrotis, Wagl. angeführt und durch die sonderbare, aber sicherlich zufällige, Fär- bung der Schwingenspitzen characterisirt. Indess giebt De Souance die Flügellänge mit 5” 10° an, während die Figur von Bourjot nur 4” 9" ergiebt. Im Uebrigen ist die Beschreibung Bourjot’s, wie fast immer, gänzlich unbrauchbar. Es schien mir nothwendig, eben wie ich es bei aucklandicus gethan, diejenigen Synonymen zu- sammenzustellen , welche sich unzweifelhaft auf die eine oder andere Abweichung beziehen, zur besseren Uebersicht für Den , der geneigt ist noch länger Species in ihnen zu erblicken. Ausser Neu-Seeland, Chatam-Insel, den Aucklands-Inseln , der Insel Norfolk und Neu-Caledonien bewohnt die Art auch die Macquarie- Inseln, wenigstens ist das Vorkommen von Papageien, die wahr- scheinlich zu dieser Art gehören, auf diesen südlichsten Inseln un- zweifelhaft nachgewiesen. Offenbar beziehen sich die Papageien, welche Eld (Unit. St. Exspl. Exped. von Wilkes, vol. II. p.289) von den Macquarie-Inseln anführt, auf diese Art, obschon die Beschreibung: »grün, mit kleinem rothen Fleck auf dem Kopfe und einem länglichen purpur- rolhen an der Wurzel des Schnabels’’ immerhin noch Zweifel übrig lassen kann, umsomehr da sie nur nach vorüberfliegenden Exem- plaren entworfen wurde. Aus dem seltenen Reisewerke von Bellingshausen !), welches mir I) Diese russische Expedition unter dem Befehl Bellingshausen wurde in den Jahren PLATYCERCUS NOVAE-ZEELANDIAE. 285 Dr. Petermann in Gotha gütigst zusandte, ersah ich, dass auch durch die russische Expedition Papageien auf den Macquarie-Inseln (im No- vember 1820) beobachtet und einer sogar erlegt wurde. Dagegen wird Plat. Novae-Zeelandiae neuerdings von Henry Hammersley Travers!) mit Bestimmtheit als Bewohner der östlich von Neu-Seeland gelegenen Warekauri- oder Chatam-Inseln (44° s. Br.) aufgeführt. Dies ist um so weniger zu bezweifeln, als die übrigen wenigen Vögel dieser Inseln ebenfalls als mit neuseeländi- schen identisch genannt werden. Die geographischen Verbreitungsverhältnisse von Plat. Novae- Zeelandiae sind daher ganz besonders interessant, namentlich seitdem die Art auch von Neu-Caledonien nachgewiesen ist. Somit würde sich der Verbreitungskreis südlich von den Macquarie-Inseln (ec. 55° s. Br.) an bis Norfolk-Insel (c. 29° s. Br.) und Neu-Cale- donien- (ec. 25° s. Br.) erstrecken, also über c. 52 geographische Breitengrade, während die Längenausdehnung weit geringer ist und sich nicht weit über 26 Grade ausstreckt. Forster erwähnt übrigens die Art (in Cook’s dritter Reise) sehr kurz mit den Worten: »kleine grüne Papageien mit rother Stirn’ vom Charlotten Sunde in Neu-Seeland. Das Vordringen einer Papageienart in so südliche Breiten wie die Macquarie-Inseln muss billiger Weise Verwunderung erregen, denn der im Norden am höchsten hinaufgehende Conurus carolinen- sis, Linne wird nur ausnahmsweise bis zum 45° nördl. Br. ange- troffen. Er würde also mit Europa verglichen in Spanien und dem südlichen Frankreich vorkommen, während Plat. Novae-Zeelan- diae noch in Dänemark und Ost-Preussen (Höhe von Königsberg) hausen könnte, welche Länder etwa diesen südlichen Breiten ent- sprechen. Ueber die Lebensweise fehlen alle Nachrichten. Wie die hohen 1819—21 ausgeführt. Im Jahre 1831 erschien das Werk darüber in russischer Sprache zu Petersburg. 1) Siehe » Journal of the Linnean Society, vol. IX, Botany, N°®.35. October 1865” und »Ibis, 1866. p. 113”. — Der ursprüngliche Aufsatz ist unverkürzt in »Petermann’s Geographischen Mittheilungen 1866. p. 61—66° wiedergegeben. NOVAE-ZEELANDIAE. TLATYCERCUS 284 Läufe des Vogels andeuten, dürfte er viel auf dem Erdboden leben und sich wahrscheinlich von Grassämereien nähren. Auf den Macquarie-Inseln, wo nichts als Gras wächst, dürfte sieh auch schwerlich andere Nahrung für ihn bieten. pacificus, Forst. » ulieteanus, Gml. » N. 2. Novae-Zeelandiae, Sparrm. 2) 6 » » 4, » a » . » » 6 7 5 le » 0 8 1 » 10. » » B » » 11. » » 298 » » » 16. » (auclandicus, Bp.). » 17. » » » 13. » » » 14. » » »15. » » » 20, » » » » Flügel. 5! Bu 5 BU Au 10% 11 Si - me - — _ - - - oPorı 08 en = < - - - ns = — — - vacoa-un = nn - - - - PPPrPPTTT tar ara or or or © a ow@ PB © Mittelste ] Aecuss. Schwanz-| Schw.- | Firste. feder. feder. 6' ee JE 5 gun gti Pa geil 5’! y' Bu gu Bl Bus gl ul gu 5 ih Dal ik si, Bi (ya au gu au, 6'' gin 1 ie 13" ge e® 101/,''' Burg u sıy,''" 5’ Bu ga ım1 glas 5! 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NO,18. » 19. » 21. » 22. Psit (ohne Nagel.) Mittelste | Aeuss. | Höhe d.|Höhe d. Aeuss. | Innere | Flügel. | Schwanz-| Schw.- | Firste. | Ober- | ganzen Tarse. | Vorder- | Hinter- feder. feder. schnab. | schnab. zehe. zche. Noy.-Z. (auclandicus,Bp.).[4’’ 10''’|5' DaB LEG. 4llo'"' ld gr 31/,''" |Neu-Seeland,, Berliner Museum. P 2 ’ [2 mm It pl H ogrll 1/11 m rt 4 ‚m » » » 4'10|4 6 2) nun 4 9 10 8 — » Bremer » »» » Agua To oe za, ee ro Bla — Ad. » Museum Heine. » » (Saisseti, Verr.).|4 8’ 15" ae —.|8 — — — |» » Mus. Kirchhoff. »» » PR We ÜBER | (57 Sun E60 8" rise — |2 jung. Neu-Caledonien, Verr. DE) » ABU BR An: —_ — — — — == — |(Nach Verreaux). (165.) 57. Platycereus auriceps, (Kuhl). — Der gelbköpfige Plattschweifsiltich. tacus auriceps, Kuhl, Consp. (1820) p. 46. — Pacifie Parrot, Latham, Syn. I (1781) var. GÜ. — id., Gen. Hist. II (1822) p. 180. — Psittacus pacificus, var. 5 Gml., & N p 5297— Psittacus pacificus, var. 3, Latham, Ind. Orn. p. 104. — Vieillot, Enc. Meth. p. 1587 (var. ex Nourv. Caled.). — Platycercus auriceps, Vigors, Zool. Journ. I (1825) p. 551. — id., Suppl. Pl. 2. — Wagler, Mon. p. 524. — GO. R. Gray, Gen. of B. II. N®. 52. — Platycercus Novae-Zeelandiae, Bourjot, Perr. t.57 (fig. bon. syn. fals.). — Perruche poe-lere, esp. 2, Lesson, voy. Coq. p. 417. — Euphema auri- ceps, Licht., Nomencl. av. (1854) p. 72. — Cyanoramphus auriceps, Bonap. , Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 155. — id., Naum. (1856) Heft IV. — Souance, Rer. et Mag. (1856) p. 213. — Ellman, Zoolog. (1861) p. 7467. — Platycercus auriceps et Malherbi, G. R. Gray, List Psitt. (1859) p. 14. — id., Ibis (1862) p. 229. — Cyanoramphus Malherbi, Souance, Rev. et Mag. Zool. 1857. — id., Icon. Perr. t.49. — Bonap., Compt. Rend. 1857. — Coriphilus auriceps, Schleg., Dierentuin (1864) p. 77. — id., Euphema auriceps, Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 106. 386 PLATYCERCUS AURICEPS. Diagnosis: Grün; Stirn und Fleck jederseits am Bürzel roth; Vorder- und Oberkopf gelb. | Viridis; fronte, maculaque lateris uropygii utriusque rubris ; oceipite pileoque flavis. Neu-Seeland (Leidener Museum). 5 ad. Schön grasgrün, die Un- terseite heller. Schwingen Iter Ordnung schwärzlichbraun, an Aussenfahne blaugrün,, die ersten vier an der Basishälfte blau, ganz schmal gelblich gesäumt an Aussenfahne, und an den Spitzen bräunlich. Deckfedern der Schwingen 1ter Ordnung und Eckflügel an Aussenfahne ebenfalls indigoblau. Die Innenfahne der 1ten und 2ten Schwingen unterseits in der Mitte mit gelb- lichem Flecke, der bis an der Schaft an geht und eine deutli- che @Querbinde bildet. Stirnrand jederseits bis zum Auge dunkelroth, der übrige Vorderkopf bis zum Hinterkopf hochgelb. Die seitlichen Bürzelfedern mit dunkelrothen Endsäumen , wo- durch hier jederseits ein rother Fleck entsteht. Schwanzfedern grün, an Innenfahne schwärzlich gerandet, unterseits schwärz- lich olivengelb. Schnabel bläulich, an Spitze schwarz. Füsse bräunlich. 9 (Leidener Museum). Aehnelt ganz dem beschriebenen 7, aber: der gelbe Fleck auf der Innenfahne der Schwingen unterseits zeigt sich blos auf denen 2ter Ordnung und ist blässer, desshalb die gelbe Querbinde unterseits undeutlicher. 2 Neu-Seeland (Verreaux). Wie das S, aber das Gelb am Vorder- kopfe sehr düster und die Nackenfedern in der Mitte mit blass- selbem Flecke. Aucklands-Insel (Antarctic-Epedition s. n. Malherbi, Souance) Bri- tisch-Museum. Ad. Nicht im mindesten verschieden, nur die Grösse erscheint etwas geringer. Neu-Seeland (s. n. Malherbi) im Britisch-Museum. Für mich eben- falls nicht zu unterscheiden. Junger Vogel (Bremer Museum). Die grüne Färbung etwas düsterer als am Alten, jedoch die Unterseite lichter als die obere; Deckfedern der Schwingen 1ter Ordnung und die ersten vier derselben an Basis blau; die Schwingen unterseits schwarzgrau [85] PLATYCERCUS FORSTERI. 287 mit einer breiten weissgelben Querbinde. Stirnrand und Fleck jederseits am Bürzel schmutzig dunkelorange, Vorderkopf bis hinter’s Auge schmutzig gelb. Schwanzunterseite schwärzlichgrau. Schon Latham kannte diese, durch den gelben Vorderkopf äus- serst characteristische Art, unterschied sie aber nur als Varietät. Bourjot begeht, wie beinah stets, in der Synonymie die gröbsten Fehler und hält die Art für Novae-Zeelandiae, Sparrm. Souance erhebt die Exemplare von den Aucklands-Inseln zu einer eigenen Species s. n. Malherbi, characterisirt sie aber nur mit den Worten »encore plus petit que l’auriceps’'. Nach Untersuchung. der Exemplare im Britisch-Museum muss ich den Plat. Malherbi, Souance gänzlich verwerfen, die Grössen- unterschiede sind zu unbedeutend und die Färbung nicht im min- desten abweichend. Plat. auriceps scheint nicht selten auf Neu-Seeland (Port Ni- cholson, Hokiango-River) und findet sich zugleich auf den Auck- lands-Inseln , woher ihn das Britisch-Museum durch die Antarctic- Expedition erhielt. Der Trichoglossus aurifrons von welchen Layard (Ibis, 1865. p- 245) spricht gehört jedenfalls zu dieser Species. Er war bei Wellington auf Neu-Seeland häufig. Eine Dame versicherte, dass sie im Käfig zum Brüten zu bringen seien. Nach Ramsay (Ibis, 1865. p. 156) findet sich dieser Papagei in ziemlicher Anzahl auf der Mittel- und Nord-Insel. Gewöhnlich sieht man ihn paarweis oder in kleinen Flügen von 4—5 Stück. Die Brütezeit fällt in den November und December. Die 4—5 weissen Bier werden in die seichte Höhlung eines Baumstammes oder Astes niedergelegt. (166.) 58. Platycereus Forsteri, mihi. — Forster’s Platt- schweifsittich. Psittacus pacificus, Forst., Deser. An. (1844) p. 75. N°. 80. — id., in Manuser. Id. Ie. ined. tab. 45 et 46 (fie. »opt. nach Wagler). — Pacifie Parrakeet, var. A, Latham, Syn. I (1781) 288 PLATYCERCUS FORSTERY. p- 255. — id., Gen. Hist. II (1822) p. 180. — id., Buff-crow- ned Parrot, p.196 (?). — Ps. pacificus, var. @. Gmel. S. N. p. 529. — Ps. pacificus, var. 8. Latham,, Ind. Orn. p- 104. — Ps. Novae-Zeelandiae, var. 2, Kuhl, Consp. p- 44. — Ps. pacifieus, (Kugha-araku) Vieill., Enc. Meth. p- 1587. — Platye. Novae-Zeelandiae, Wagler, Mon. p- 526. — Perruche po-e-tere, Less., voy. Coquille, p. 417. Kaghareeku, Eingeborne N.-Seeland (Forster). Diagnosis: Grün; Unterseite heller; Vorderkopf, Strich durch’s Auge und auf Ohrgegend roth; kein rother Fleck am Bürzel. Viridis; subtus dilutior, sincipite, stria oculum transiente ac regione, parotica rubris; macula uropygii rubra nulla. Neu-Seeland (Britisch-Museum). Grasgrün , Unterseite gelbgrün. Schwingen schwarzbraun , an Basishälfte der Aussenfahne blau, am Ende derselben braun. Deckfedern der Schwingen 1ter Ord- nung und Eckflügel blau, mit bräunlichen Spitzen. Schwin- genunterseite schwärzlich, mit gelben Fleck auf der Mitte der Innenfahne, wodurch eine gelbliche Querbinde entsteht. Stirn und Zügel blutroth, ebenso ein Strich durch’s Auge der sich undeutlich bis auf die Ohrgegend zieht. Schwanzfedern oliven- grün, an Innenfahne grauschwarz gerandet, unterseits grau- schwärzlich mit einem olivengelblichen Scheine. Schnabel schwärz- lich, der obere an Basishälfte bleiblau. Füsse braun. Iris gold- gelb (nach Forster). Forster’s Beschreibung seines Ps. pacificus (N°. 80) passt beinah vollkommen auf dieses Exemplar im Britisch-Museum , nur erwähnt er den rothen Ohrfleck gar nicht und nennt die Schwanz- unterseite braun, spricht auch von einer zweiten gelblichen Binde auf den grössten unteren Flügeldecken. Der Hauptcharacter, welcher diese Art von dem sonst ganz ähn- lichen Novae-Zeelandiae, Sp., trennt ist das Fehlen der rothen Bürzelseitenflecke, inwiefern derselbe aber als constanter gelten kann lasse ich dahingestellt. Es war mir nur möglich dies eine Exemplar zu untersuchen, bei dem die rothen Flecke sehr gut zu- fällig gefehlt haben können. Indess ist es jetzt noch eben so wenig PLATYCERCUS UNICOLOR. 289 gerechtfertigt diesen wirklich abweichenden Vogel ohne Weiteres mit Novae-Zeelandiae zu vereinigen und erst spätere Unter- suchungen werden uns die richtige Einsicht erlauben. Gray eitirt unrichtiger Weise diesen Vogel mit zu seinem auclan- dicus, obwohl dies eine von demselben ganz verschiedene Art ist. Ich sah mich desshalb genöthigt einen neuen Namen zu geben, so sehr mir Dies auch sonst zuwieder ist. Forster’s kurze Notiz ist Alles was wir von dieser Art wissen. Nach diesem Forscher ist der Vogel auf Neu-Seeland ziemlich häufig wo er in den Kokospalmen lebt und auch daselbst nistet. Die Eingebornen nennen ihn Kaghäareeku, dieselbe Benennung welche Latham merkwürdiger Weise von seinem Pacific-Parrakeet var. A anführt, der von Dusky-Bay in Neu-Seeland herstammen soll. Der »buff-crowned Parrot”, welchen Latham aus Bullock’s Samm- lung in der Gener. History beschreibt, unterscheidet sich nur durch »erown buff colour” von unserer Art. Ich vermuthe daher, dass diese abweichende Scheitelfärbung nur zufällig ist und kann mich nicht entschliessen den Lathamschen Vogel unter die dubiösen Arten aufzunehmen. (167.) 59. Platycercus unicolor, Vigors. — Der grüne Platt- schweifsittich. Platycercus unicolor, Vigors, Proc. Z. S. (1831) p. 24. — Lear, Parr. pl.25. — Wagl., Mon. (av. dub.) p. 740. — Ps. platycercus viridis unicolor, Bourj., Perr. t.34. (fig. nach Lear). — Cyanoramphus unicolor, Bonap., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 155. — id., Nauman. 1856. — Platyc. unicolor, G R. Gray, Gen. of B. II. N°. 19. — id., List Psitt. (1859) p. 14. — id., Ibis (1862) p. 229. Diagnosis: Grasgrün, Unterseite mehr gelbgrün ; Deckfedern der iten Schwingen und Eckflügel blau. Prasinus, subtus dilutior, flavo-viridior; tectrieibus al. majori- bus cum pteryllio cyaneis. Type von Vigors (aus dem Zool. Garten) im Britisch-Museum. Oli- vengrasgrün, auf Hinterrücken und der Unterseite mehr oliven- 19 US UNICOLOR. ERC C PLATY = er} a1 gelbgrün, Oberkopf und Backen lebhafter grasgrün. Schwingen an Aussenfahne grün, an Innenfahne bräun- lichschwarz. Deckfedern der Schwingen iter Ordnung und Eekflügel an Aussenfahne schön indigoblau. Untere Flügeldecken grün, die grössten wie die übrige Unterseite der Schwingen iilschwätzlich. Schwanziadenn an Innen- und Aussenfahne einfarbig grün , unterseits düster olivengelbschmärzlich. Schna- bel schwarz, der obere an Basis graublau ; Füsse hraunschwarz, Krallen schwarz. Durch die einfarbig grüne Färbung leicht kenntlich, in der Grösse dem Novae-Zeelandiae gleichend. Wie es scheint ist das Exemplar im Britisch-Museum,, welches früher im Zool. Garten lebte, das einzige bekannte, Somit würden wir nicht einmal über das Vaterland etwas wissen, obschon es jedenfalls in Neu-See- land oder einer benachbarten Insel zu suchen ist. Der Gedanke, dass es vielleicht nur ein jüngerer Vogel von Novae-Zeelandiae, Sp., welcher noch kein Roth besitzt, sein könne, liegt nahe, indess wissen wir über die Jungen aus dieser ganzen Gruppe noch so viel als Nichts. Eine Entscheidung ist desshalb jetzt noch nicht möglich. (ohne Nagel). | Mittelste | Aeusserste | Höhe d.|Schnab- Aeuss. | Innere Flügel. | Schwanz- | Schwanz- | Firste. | Ober- [höhe an| Tarse. | Vorder- | Hinter- feder. feder. schanb. | Basis. zehe. zehe. auriceps, Kuhl. Aa 4'' a > Ir hal, — |1" gt 6 — | Neu-Seeland, Leid. Museum. » 4" Su 10" Al TE“ Bull tr pen! Leigh (6 an 2 » » » A. au A PR g'! 61a" sul, LAY Fo m Bine Gy » Britisch-Mus, e at" gl! gg 6’ gi 61 in 6, N al), m » 5 » Au gl’! Ja! p=3 6, Belauı Ay gl/a'"' gl ri » v » gg dr A 3 Fe Ba | 2 — 1192 » (Coll. Verreaux). » (Malherbi, Sou.). a BIT — = ALL RR, 8" gi — |Aucklands-Ins. » » 5 grjglı Fe U Be 6l/,'"! ij 61, gu gt =: Neu-Seeland,, » > » » ER er SER Blu a Blur Bern Be ‚Be » » » » » g’! lt 4'' 1 W gu gut 3 Bun ul ul Er juv. » Bremer Museum. Forsteri, Nob. Bu Br 9% a 6 an g' 10. SlsHlas gl Neu-Seeland, Britisch-Museum. unicolor, Vigors. 15° 4" Sal 29 112” (5, 119" ar [119/," | — |Aus dem Zool. Gart. Brit. Mus. PSITTACINAE. 291 Subfam. IV. PSITTACINAE. — Eigentliche oder kurzschwänzige Papageien. Subfam. Psittacinae, G. R. Gray, List of Gen. 1840. — id., Gen. of B. II. — id., Catal. of Gen. of B. 1855. — id., List of Psitt. 1859. — Subfam. Psittacinae, Bonap., Consp. av. I. 1850. — id., Subfam. Psittaculinae, Psittacinae et Dasyptilinae, Rev. et Mag. Zool. 1854. — id., Subfam. Psittaculinae, Psittacinae et Eclectinae, Compt. Rend. 1857. — Psittacus, Schleg., Mus. P. B. Psitt. 1864. Diagnosis: Schwanz kurz oder mittelmässig , gerade oder etwas ab- gerundet. Cauda brevis vel mediocris recta vel subrotundata. Für die Arten dieser Unterfamilie ist der kurze, gerade, selten etwas längere und dann mehr abgerundete Schwanz das characteris- tische Kennzeichen und wurde als solches schon von Linne erkannt, der sehr richtig eine Unterabtheilung aus ihnen bildete, die mit den Worten »brachyuri cauda aequali’’ diagnosticirt wird. Meine Untersuchungen lehrten mich, dass es überhaupt schwer halten dürfte ein anderes und sichereres constantes Kennzeichen aufzufinden. Diese Unterfamilie umfasst die Papageien im engeren Sinn, ist aber minder artenreich als die der Langschwänze. Die kurzschwänzigen Papageien sind durchgehends als wahre Baum- vögel bekannt. Ihr Verbreitungskreis umfasst America; Africa nebst Madagascar und Asien nebst dessen Inselmeer. Neuerdings wurde Eine Art in Australien entdeckt. In Polynesien fehlen kurzschwänzige Papageien ganz. Mehr als die Hälfte der Arten dieser Unterfamilie ist in America heimisch und fast alle afrikanischen Papageien gehören ihr an. Bemerkenswerth ist noch, das zwei Genera (Pionias und Psit- tacula) in der alten und neuen Welt zugleich Vertreter aufzu- weisen haben. Ich unterscheide folgende 7 Genera: Psittacus, Dasyptilus, Eclectus, Pionias, Chrysotis, Psittacula und Coryllis. 1197 3923 PSITTACUS. 17. Genus Psittacus, Linne. — Papagei. Psittacus, Linn. S. N. Edit. I. 1755 (erithacus). — Psitta- cus, Sectio II (Conurus), IV Subdivisio, Kuhl, Conspect. 1820. — Platycercus, Vig., Zool. 1 (1828) p. 244 (vaza). — Psittacus (sous-genre), Less., Man. d’Orn. (1828) p. 150. — id., Tr. d’Orn. (2te und 5te Race) p. 197. — Mascarinus (sous-genre),, id., p. 188. — Psittacus (part.) et Coracop- sis, Wagler, Mon. (1851) p. 501 (mascarina). — Vigor- sia, Sws., Class. of B. II (1857) p. 504 (vaza). — Musca- rinus, G. R. Gray, List of Gen. of B. 1840. — id., Coracop- sis, Gen. of B. II. — Psittacus (Subgen.), van der Hoeven, Handb. d. Zoolog. (Deutsche Ausg.) II. (1852-56) p. 457. — Mascarina, Coracopsis et Psittacus, Bonap., Rev. et Mag. Zool. 1854. — id., Naum. 1856. Beil. I. — id., Compt. Rend. 1857. — Psittacus (part.), G@. R. Gray, List Psitt. 1859. — Psittacus (part.) et Vaza (sous-genre), Schlegel , Dierentuin (1864) p. 71 (vaza). Abbildungen. G. R. Gray, Gen. of B. II. t. 104. fig. 4. et t. 101. fig. 1. — Reichenb., Natürl. Syst. (1850) 1.81 (Psittacus) et t.82 (Coracopsis). Diagnosis: Schnabel kräftig mit abgerundeter Firste, ohne Zahnaus- schnitt. Nasenlöcher, Wachshaut, Zügel und Augenkreis nackt. Flügel lang; Flügelspitze lang. Schwanz mittelmässig bis etwas verlängert ; fast gerade oder etwas abgerundet. Färbung schwarz oder grau. Rostrum robustum rotundatum integrum. Gera, lora annulusque orbitalis nuda. Alae longae. Cauda mediocris vel subelongata, recta vel subrotundata. Color niger vel griseus. Beschreibung. Schnabel kräftig, seitlich abgerundet, zuweilen etwas breit und dann mehr gewölbt ; Firste abgerundet ; Spitze dick, ziemlich kurz oder etwas verlängert, ohne deutlichen Zahnaus- schnitt vor derselben, hier nur ganz sanft ausgebuchtet; Unter- schnabel niedriger als der obere, mit abgerundeter Dillenkante und vor der Spitze ganz sanft ausgebuchtet. Die untere Fläche der Oberschnabelspitze mit deutlichen Feilkerben, PSITTACUS. 295 Nasenlöcher gross, rund, frei, in einer breiten Wachshaut , diese nebst Zügeln und einem grossen Augenkreise nackt. Flügel lang, spitz, bis zur Hälfte oder bis zum Ende des Schwanzes reichend ; Flügelspitze ansehnlich vorragend, so lang oder länger als die Hälfte des Oberflügels; 5te—4te Schwinge am längsten, 1te gleich der 5ten, 2te—5t° an Aussenfahne stark, Ite—5te an Innenfahne schwach ausgeschnitten ; Schwingen am Ende spitz. 10 Hand- und 12 Armschwingen (erithacus). Vaza: öte Schwinge am längsten, 2 und 4 etwas kürzer; lte kürzer als Ste; 1—4 innen, 2—6 aussen eingeengt. Bei einem anderen Exemplar: 2 und 5te am längsten, 1te kürzer als 4te. 9 Hand- und 11 Armschwingen. Niger: 2—4 Schwinge fast gleich lang, doch ragt die 2te etwas mehr vor; 1te kürzer als 5te, Ite—4te innen, 2—6 aussen eingeengt. Barklyi: ganz wie niger. Schnabelfeile bei vaza und niger sehr deutlich. Schwanz breit, mittelmässig oder etwas verlängert, so lang oder viel länger als die Hälfte des Oberflügels, fast gerade oder etwas abgerundet. Füsse stark mit kurzen, dicken Tarsen und sehr kräftigen, langen stark gekrümmten Nägeln. Gefieder meist weich ; die Federn am Ende breit, abgestutzt. Färbung grau, braun oder schwarz; Schnabel hell oder schwarz , selten roth. Geschlechter nicht verschieden. Grosse Arten von Krähengrosse. Pterylose. Nitzsch’s Untersuchungen an Psittacus erithacus beweisen, dass sich derselbe in pterylographischer Hinsicht ganz von den amerikanischen Chrysotis-Arten unterscheidet und sich vielmehr ganz an Conurus (pertinas) und Domicella anschliesst. Es zeigt sich nämlich keine Spur eines Aussenastes der Unterflur, aber zum Unterschied von Chrysotis ein sehr dichtfiederiger Gabelstiel am Ende der Spinalflur. Auch war eine Bürzeldrüse vorhanden, die bei Chrysotis fehlt. Zu bedauern ist es, dass Nitzsch über die andern Arten, welche ich mit zum Genus Psittacus rechne, keine Untersu- chungen machen konnte. 294 PSITTACUS. Zunge dick, fleischig, glatt, mit breiter abgestumpfter Spitze. Ich untersuchte Ps. vaza, niger und erithacus. Bürzeldrüse fand Nitzsch bei erithacus; auch ich sah sie bei die- ser Art. Gabelbein vorhanden (erithacus). Sternalbildung !) wie bei Chrysotis; seitliche untere Oeffnungen nicht sonderlich gross. An einem Exemplare waren sie völlig verwachsen, an einem anderen ungleich, die rechte länglich, die linke rund. Bei vaza und niger dagegen, nach Blanchard,, sehr gross. Am Schädel fehlt der vollständige Augenkreis. (Siehe hierzu die Abbildung des ganzen Scelets auf pl. 1). Die Unkenniniss bezüglich der Lebensweise und Fortpflanzung, auf welche wir leider so oft im Lauf dieser Arbeit stossen, ist wohl bei keinem Genus grösser, als gerade bei diesem. Wir haben eben nur Beobachtungen, welche das gesellige Zusammenleben nachweisen, alle anderen fehlen aber fast vollständig. Selbst von dem in seiner Heimath äusserst gewöhnlichen Psitt. erithacus haben wir erst neuerdings durch Dr. Dohrn einige Nachrichten über sein Freileben erhalten und die Beobachtungen an gefangenen Exemplaren bestät- tigten es, dass die Eier auch hier weiss sind. Dieselben werden wie fast bei allen Papageien in Baumhöhlen niedergelegt. Das Brutgeschäft vereint, wie bei den Chrysotis-Arten, die Paare in geselliger Nähe, wobei sie sich gegen etwaige Feinde Hilfe leisten. Die Färbung von S und $ ist, soweit wir darüber an gefange- nen Exemplaren zu urtheilen vermögen, nicht verschieden. Nur bei den madegassischen Vaza-Arten scheint der Schnabel in Folge des Alters (oder der Gefangenschaft!) gewissen Farbenveränderungen unterworfen zu sein, wie ich an Psitt. vaza selbst beobachten konnte. Ueber das Jugendkleid herrscht völlige Unwissenheit. Indess muss ich, nach Untersuchung gewisser Individuen von Psitt. erithacus, 1) Abbildungen der Sternums von Ps. erithacus geben L’herminier (Mem. de la Soc. Linn. de Paris. VI. pl. 1. fig. 6) und Berthold. (Das Brustbein der Vögel. Beiträge zur anat. Zool. t. 4. fig. 13). : PSITTACUS. 395 die Vermuthung aufstellen, dass dasselbe vielleicht sehr abweichend sein dürfte, da die schöne roihe Schwanzfärbung aus Grau erst in Braunroth überzugehen schien. Die Nahrung besteht in Vegetabilien, namentlich allerlei Kern- und Steinfrüchten, wie schon der Bau des Schnabels voraussetzen lässt. Jedenfalls werden diese Papageien aber auch in der Freiheit saftige Früchte nicht verschmähen. Gefangene halten sich bei gekochten Reis und Kanariensamen sehr gut und man hat Beispiele, dass Arten gerade aus diesem Genus beson- ders lange am Leben blieben, ja ein wahres Greisenalter erreichten. Namentlich muss dies von Psitt. erithacus gesagt werden, der schon im Mittelalter öfters lebend nach Europa gebracht wurde und eine der häufigsten Arten ist, die man bei uns sieht. Als Stuben- vogel wird er wegen seiner besonderen Gelehrigkeit und der Leich- tigkeit mit welcher er menschliche Worte nachsprechen lernt, sehr geschätzt, um so mehr, da er auch gegen das Clima nicht so empfindlich und zärtlich ist. Er soll ganze Melodien pfeiffen lernen ; sein gewöhnliches Geschrei ist aber sehr kreischend und daher im höchsten Grade unangenehm. Ausser Psitt. erithacus trifft man zuweilen noch die seltenen Arten Madagascars in der Gefangenschaft und namentlich in neuerer Zeit werden sie öfters angebracht. Ihre natürliche Stimme verletzt das Ohr minder, wenigstens hörte ich von Psittacus niger einen ziemlich melodischen, flötenden Ton. Unter den Ländertheilen, welche den Verbreitungskreis dieser Gruppe ausmachen, bildet die merkwürdige Insel Madagascar den Hauptsitz, denn es beherbergt drei Arten; die benachbarten Comoren-Inseln eine vierte sehr nahe stehende. Auf dem Fest- lande Africas finden wir dagegen nur zwei Arten, hauptsächlich dem westlichen aequatorialen Theile angehörend. Von den Sey- chellen, woher man bis jetzt keinen Papagei kannte, hat E. New- ton, ausser einem neuen Palaeornis, auch einen neuen schwarzen Papagei (Ps. Barklyi) heimgebracht, was für die geographischen Verbreitungsverhältnisse von grossem Interesse ist. Streng den Prioritätsgesetzen folgend muss der Name Psittacus 296 PSITTACUS. dieser Gruppe verbleiben, weil Linne das Genus auf Psitt. eritha- cus begründete. Da diese Art aber in mancher Hinsicht gerade ziemlich isolirt steht, so ist sie nach den neueren Eintheilungsprin- cipien die einzige geblieben, auf welche das Wort Psittacus noch angewendet wird. Ich würde daher lieber, wenn es angegangen wäre, die Benennung auf die amerikanischen wahren Papageien (Shrysotis) übertragen haben, als auf eine kleine Gruppe von Arten, die untereinander anscheinend nicht diese Uebereinstimmung zeigen, wie sie bei den meisten übrigen Genera gefunden wird. Eine genaue Betrachtung und Vergleichung aller inneren und äusseren Merkmale überzeugt uns jedoch, dass diese Verschiedenheit keineswegs so erheblich ist und dass sich gewisse Charactere sehr deutlich aussprechen, die auf eine nähere Verwandschaft schliessen lassen. Die Federbildung zeigt grosse Uebereinstimmung, ebenso die Schwingenverhältnisse und nicht minder die Färbung, denn Grau und Schwarz kommt nur noch ausnahmsweise unter den Papageien vor. Der Schnabel, obwohl nicht immer vollkommen gleich gebil- det, hat doch einen bestimmten Typus zur Grundform, vorzüglich aber müssen die nackten Kopftheile als allgemeiner Character gehö- rig berücksichtigt werden. Dieselben machen es auch unzulässig Psitt. erithacus mit zu den amerikanischen kurzschwänzigen Papageienarten zu stellen, ebenso wie er dadurch unter seinen übrigen afrikanischen Familien- verwandten gänzlich vereinsamt dasteht. Ich finde es daher nicht richtig, wenn Wagler diese Art einfach mit den amerikanischen vereinigt, die in Schnabelblau, den Schwin- genverhältnissen und der Schwanzform gänzlich verschieden sind, und nur wegen der breiten Federbildung eine gewisse Aehnlichkeit verrathen. Selbst in der kleinen Gruppe, die ich als Psittacus betrachte, bleibt erithacus wegen dem kürzeren, fast geraden Schwanze, dessen Federn am Ende klammerförmig (accoladeförmig) sind, immer noch ein etwas aberrantes Glied, da die anderen Arten einen längeren, mehr abgerundeten Schwanz besitzen. Ausser dem kurzen Schwanze zeichnet sich Psitt, erithacus PSITTACUS. 297 auch durch seinen längeren, viel mehr zuzammengedrückten Schna- bel mit längerem, dünnerem Spitzentheile aus, wenigstens von seinen madegassischen Gattungsverwandten. Diese wurden von Wagler zum Genus Coracopsis erhoben, das von den neueren Ornithologen fast allgemeine Annahme fand. Wagler begründete das Genus auf die abweichende Schnabelform und den längeren Schwanz. Diese Arten haben nämlich (mit Ps. erithacus verglichen) einen dicken, abgerundeten Schnabel, der so hoch als lang ist, mit wenig vorragender kurzer Spitze, welcher in der Form sehr dem von Eclectus luconensis und Mülleri ähnelt, ja sogar entfernt an manchen Platycercus-schnabel erinnert. Der Schwanz ist verlängert, eiwa so lang als der Oberflügel , breit, am Ende abgerundet, ebenso der Spitzentheil der breiten Schwanzfedern. Im Uebrigen herrscht völlige Uebereinstimmung der Charactere mit Ps. erithacus, die sich namentlich auch in den Schwingen- verhältnissen, der Länge der Flügelspitze und den nackten Kopf- theilen deutlich ausspricht. Nur ist bei den madegassischen Arten die nackte Wachshaut etwas aufgetrieben. Professor Schlegel stellt diese Arten neuerdings mit erithacus und den übrigen afrikanischen Kurzschwänzen zum Subgenus Psit- tacus zusammen. Ueber den höchseltenen Psitt. madagascarensis auf den Wasler ursprünglich sein Genus Goracopsis mit begründete, darf ich mir kein selbstständiges Urtheil erlauben, da ich ihn leider bisher nicht untersuchen konnte. Er scheint aber durch die Zügelbefiederung etwas abzuweichen und (nach Wagler) nur den Augenkreis und die Wachshaut nackt zu haben. Nach der Hahn’schen Abbildung, die bekanntlich von einem lebenden Exemplare gefertist wurde, zu urtheilen, sind sogar alle diese Theile völlig befieder. Ob ihn Bonaparte desshalb als Genus »Mascarinus’ gelten lässt, oder nur in Berücksichtigung der rothen Schnabelfärbung und schwarzen Gesichtsmaske lässt sich nicht ermitteln, da Bonaparte leider nur Namen aber keine Kenn- zeichen angiebt. Lesson, der zuerst das sous-genre Mascarinus 298 PSITTACUS NIGER. errichtete, rechnet ausser Psitt. mascarinus auch noch die indi- schen Eclectus-Arten (polychlorus, grandis und megalo- rhynchus) dazu. Für mich ist Ps. madagascarensis einst- weilen nur eine von seinen übrigen Heimathsverwandten sehr leicht zu unterscheidende, aber: keineswegs generisch zu sondernde Species. Diagnostischer Schlüssel zu Psittacus. Nach der Färbung gruppiren sich die 6') hierher gehörigen Arten am besten in 2 Gruppen. I. Schwarze oder braune Arten, mit längerem Schwanze. l. niger, Linne. Rauchschwarzbraun; Deckfedern der 1ten Schwin- gen schiefergrau. Flügel 9' 23. vaza, Shaw. Russbraunschwarz; Aussenfahne der Schwingen und Schwanzbasis rauchgrau. Flügel 111/, —12'. 3. comorensis, Peters. Rauchbraun; Schwingen und Schwanz graugrünlich. 74. madagascarensis, Less. Braun; Halfter schwarz; Schnabel roth. II. Graue Arten; mit kurzem Schwanze. 5. erithacus, Linne. Aschgrau; Schwanz, obere und untere Schwanz- decken roth. 6. timneh, Fraser. Wie erithacus, aber Schwanz braun. = (468.) 1. Psittacus niger, (Linne). — Der kleine Vazapapageı. 4 Psittacus niger, Linne, S. N. (1767) p.145. — Edw., B. vol. I (1751) pl. 5 (fig. opt... — Psittacus madagascariensis niger, Brisson, Orn. IV (1760) p. 517. — ?Voy. a Madag. Flaccourt. 1661. — Black Parrot, Latham, Syn. 1. p. 264. — id., Gen. Hist. II (1822) p. 212. — Pl. enl. 500 (fig. bon.). — Psittacus niger, Gml., S. N. p. 556. — Lath., Ind. Orn. p.111. — Bechst., Lath., Ueb. p. 89. — Kuhl, Consp. p.28. — Voigt, Cuv., Uebers. (1851) p. 729. — Psittacus vaza var., Lesson, Tr. d’Orn. p. 197. — Coracopsis nigra, Wagler, Mon. (1852) p.680. — G. R. Gray, Gen. of B. II. N’.2. — Vigorsia nigra, Sws., Class. of B. II. p. 304. — CGoracop- 1) Ueber die siebente, neuerdings von Newton entdeckte Art von den Seychellen, Ps. Barklyi, werde ich im Nachtrage berichten, und bemerke hier nur, dass sich dieselbe zunachst an Ps. niger anschliesst, aber durch anschnlich geringere Grösse unterscheidet. PSITTACUS NIGER. 299 sis niger, Bonap., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 155. — id., Naum. 1856. — Hartl., Cab. J. f. Orn. (1860) p. 107. — id., Syst. Ueb. Vög. Madag. p. 58. — G.R. Gray, List Psitt. (1859) p- 2. — Sclater, Proc. Z. S. (1865) p. 164. — Newton et Roch, Ibis (1865) pp. 165. 452. — 0. Finsch, Nederl. Tijjdschr. v. Dierk., Berigten (1865) p. XX. — Vaza nigra, Schl., Dierentuin (1864) p. 71. — id., Psittacus niger, Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 57. — Le petit Vaza, Levaillant, Perr. t. 82 (fig. med.). ? Schnabel braun. Psittacus fuscus, Brisson, Orn. IV. p. 514. — Buffon, Hist. Ois. VII. (1785) p. 98. — Brown Parrot, Latham, Syn. I. p- 266. — Psittacus fuscus, Gml., S. N. p.555. — Lath., Ind. Orn. p. 111. — Bechst., Kurze Ueb. p. 90. — Ash-brown Parrot, Latham, Gen. Hist. II. p. 214. — Wagler, Mon. p. 739 (av. dub.). Kwera (Pollen), Boisa (Meller), Buoaz (Newton) auf Madagascar. Diagnosis: Rauchschwarzbraun ; nur Deckfedern der 1ten Schwingen schiefergrau ; Flügel 9" Fuliginoso-brunneus tectricibus al. majoribus solis fumidis. L. al. 9”. Madagascar. Leidener Museum. Rauchschwarzbraun ; die Deckfedern Ein der Schwingen 1ter Ordnung schiefergrau. Ebenso die Schwin- gen 1ter Ordnung an Basishälfte der Aussenfahne, an Basishälfte der Innenfahne blass bräunlichgrau, welches von unten fast weissgrau erscheint. Schwanz unterseits graubräunlich, an der innersten Basis etwas grau verwaschen. Schäfte der Schwanz- federn von oben dunkelbraun, von unten weiss. Die unteren Schwanzdecken sind merklich heller braun gefärbt als die übri- gen Theile. Schnabel hornweissfahl; Füsse horngrauschwarz;, Krallen schwarz. Im Leben : Schnabel fast schwärzlich ; Augenkreis, Zügel und Wachshaut fleischbräunlich; Füsse graubraun; Krallen schwarz ; Iris dunkelbraun (Amsterd. Zoolog. Garten). Esemplar im Londoner Zoologischen Garten hatte den Schnabel hell fleischfarben. >00 PSITTACUS NIGER. Ein Z von Ambodavi, Madagascar (Collection Pollen): Iris braun; Schnabel schwärzlich ; Füsse graulich. | 2. Madagascar (Pollen) im Bremer Museum. Die Unterseite zeigt unter gewissem Licht dunklere Querlinien. Schnabel horn- schwarzbraun , mit hellerem Spitzentheil. Der kleine Vazapapagei ähnelt in Bezug auf das Colorit fast ganz dem grossen, unterscheidet sich aber, wie schon der Name an- deutet, hauptsächlich durch die viel geringere Grösse. Wagler scheint dies treflliche Kennzeichen aber für unwichtig gehalten zu haben, denn er nimmt nur eine Vaza-Species an. Auch Lesson betrachtet die kleine Vaza nur als Varietät der grossen. Edward’s älteste Abbildung von dieser Art, nach einem lebenden Exemplar gefertigt, übertrifft die Levaillant’sche an Treue und Cor- rectheit bei weitem, obwohl auch Levaillant ein Bild nach dem Leben giebt. Brisson’s treflliche Beschreibung seines Psitt. madagascarien- sis niger ist ebenfalls nach einem lebenden Individuum entworfen , dagegen bleibt es unentschieden ob sein Psitt. fuscus wirklich mit dieser Art identisch ist. Nach Buflon beruht Brisson’s Psitt. fuscus auf einem lebenden Vogel in der Menagerie des Königs, und stimmt ganz mit Psitt. vaza überein, soll aber grösser sein. Jedenfalls ist also eine der beide Arten darunter zu verstehen ; welche? kann uns ziemlich gleichgültig sein. Levaillant will einen Psittacus niger 10 jahrelang lebend besessen haben und rühmt den Vogel sehr wegen seiner Gelehrig- keit. Er lernte nicht allein ganze Stückehen correct nachpfeiffen , sondern ahmte auch mit viel Geschick den Lerchengesang (?), das Hundegebell und Katzengeschrei nach. Ob er auch menschliche Worte nachzusprechen befähigt war, wird nicht mit angeführt. Le- vaillant will überhaupt die Beobachtung gemacht haben, dass der kleine Vazapapagei ein ganz anderes Naturell als die übrigen Papageien besitzt, weit lebhafter und aufgeweckter sei und dadurch eine gewisse Aehnlichkeit mit den Turakos (Corythaix) erkennen lasse. Ich selbst konnte öfters ein prachtvolles Exemplar von Ps. niger PSITTACUS VAZA. 301 im reichen Amsterdamer Zoologischen Garten beobachten und fand die Levaillant’schen Angaben grossentheils wahrheitsgetreu. Der liebenswürdige Vogel schien in der That viel beweglicher als sein naher Vetter, schlug mit den Flügeln, breitete den Schwanz aus, alles mit unglaublicher Schnelligkeit, sass aber zu anderen Zeiten nach Papageienmanier träumerisch und nachdenkend da. Nach sei- ner natürlichen Stimme zu urtheilen muss der Vogel wirklich ange- bornes Talent zum Pfeiffen besitzen, denn er liess öfteres ein me- lodisches flötendes » wuit! wuit’’! hören. Es scheint mir daher ganz wahrscheinlich, dass er im Stande ist Melodien nachpfeiffen zu lernen, aber ich muss das bezweifeln, was von der Fähigkeit den Lerchengesang nachzuahmen versichert wird. Die kleine Vaza ist, obgleich sie zuweilen lebend bei uns gezeigt wird, doch weit seltener als die grosse, namentlich auch in Samm- lungen. Selbst in ihrer Heimath Madagascar scheint sie zu den Selten- heiten zu gehören, denn nur wenige Reisende sprechen von ihr. Dr. Meller erlegte sie bei Andovorant an der Ostküste, Newton bei Chasmanna und sah später nur noch ein gefangenes Exemplar in Deforona. Francois Pollen, dem wir manchen Beitrag zur Naturge- schichte Madagascar’s verdanken, erlegte die Art an der Nordküste. Weiteres ist über den Vogel nicht bekannt. (169.) 2. Psittacus vaza, (Shaw). — Der grosse Vazapapagei. Psittacus vaza, Shaw, Gen. Zool. VIII (1811) p. 528. — Psit- tacus obscurus, Bechst. (nec Linne), Lath., Ueb. p. 89. — Psittacus vaza, Kuhl, Consp. p. 29. — Vasa Parrot, Lath., Gen. Hist. II (1842) p. 215. — Platycercus vaza, Vig., Zool. Journ. (1828) p. 244. — Psittacus vaza, Less., Tr. d’Orn. p. 197. — Vigorsia Vaza, Sws., Class. of B. II. p- 504. — Coracopsis vaza, Bonap., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 155. — id., Naumannia. 1856. — Hartl., Cab. J.f. Orn. (1860) p. 106. — id., Syst. Ueb. Madagasc. p. 58. — G. R. Gray, List Psitt. (1859) p.2. — Sclater, Proc. Z. S. (1865) p. 164. — Coracopsis melanorhyncha, O.Finsch, PSITTACUS VAZA. wı S [85 Nederl. Tijdschr. voor de Dierkunde, Berigten (1865) p. XX. — Coracopsis vaza, Roch et Newton, Ibis (1865) p. 165. — Maillard, Notes sur l’ile de la Reunion (1862) p.—. — Vaza obseura, Schl., Dierentuin (1864) p. 71 (mit Holzschn.). — id., Psittacus vaza, Mus. P. B. Psitt. (1864) p.57. — Le orand Vaza, Levaillant, Perr. t.81 (fig. bon.). Boisa, Westküste Madagascars (Meller). — Buoaz, Westküste Madag. (Newton). — Querra, Nordküste Madag. (Pollen). Diagnosis: Russbraunschwarz ; Aussenfahne \ der Schwingen und Schwanzbasis rauchgrau angeflogen; Schnabel weiss bis braun; Flügel 101/,—12”. Fuliginoso-brunneus pogonio remigum externo caudaeque basi fumido-aflatis. Rostro albo rarius fusco. L. al. 10!/,—12”. (Aus der Menagerie von van Aken) Leidener Museum. d. Dunkel- russbraunschwarz ; die Schwingen 1ter Ordnung an Aussenfahne und ihre Deckfedern rauchgrau in’s Aschgraue, ebenso die Schwanzfedern an Basishälfte der Aussenfahne. Schwingen und Schwanz unterseits graubräunlich. Schäfte der Schwanzfedern braun, gegen die Basis zu und von unten weisslich, ebenso sind die Schwingenschäfte. Schnabel hornweiss; Augenkreis und Wachshaut bräunlich; Füsse und Krallen dunkel horn- braun. Im Leben: Schnabel dunkelbraun ; Wachshaut und Augen- kreis fleischbräunlich ; Füsse und Krallen dunkel graubraun ; Iris dunkelbraun (Amsterd. Zoolog. Garten). Madagascar (Berliner Museum). Wie der Vorige, aber der Schna- bel schwarz. Ein anderes Exemplar im Berliner Museum (früher lebend bei Alex- ander von Humboldt) hat den Schnabel nur braun, den oberen am unteren Rande dunkler. Ebenso sah ich Exemplare im Amsterdamer Zoologischen Garten mit braunem Schnabel und im Londoner mit hellfleischfarbenem. Ein prachtvolles altes S, Madagascar (Collection Pollen), im Bremer Museum. Schnabel hornschwarzbraun. Nachstehend gebe ich die Maasse eines alten d', durch Pollen am PSITTACUS VAZA. 505 22 Juli 1865 auf Madagascar erlegt. Iris dunkelbraun, Schnabel schwärzlich; Füsse graulich (Pollen). Getrocknet ist der Schnabel hornbräunlich, mit horngrauem Spit- zentheile. Das Exemplar war stark in der Mauser begriffen. Nach einer Mittheilung meines Freundes van Bemmelen ist von einem auf der Nordwestküste Madagascar’s durch Herrn Pollen eingesammelten Pärchen, das 2 grösser als das d. Es wäre merk- würdig, wenn sich diese Unterschiede als constante auswiesen. Die Schnabelfärbung ist bei dieser Art nicht constant, sondern wahrschemlich in Folge des Alters oder vielleicht gar nach der Jah- reszeit gewissen Veränderungen unterworfen, wie schon von De Sou- ance beobachtet wurde und neuerdings von mir selbst. Im Zoologische Garten zu Amsterdam sah ich nämlich zuerst einen Vogel dieser Art, der mir wegen seiner dunkelbraunen, anstatt der gewöhnlichen weissfahlen, Schnabelfärbung auffallend vorkam. Einige Monate später war der Oberschnabel dieses Exemplars, zu meinem nicht geringen Erstaunen, grösstentheils weisslich geworden, erschien aber nach ein Paar Monaten wieder so dunkel als anfangs. Es war mir nun klar, dass diese Verschiedenheit aus zufälligen Ursachen entspriessen müsse und dass nicht eine specifische Abweichung zu Grunde liegen könne. Doch nicht allein die Schnabelfärbung son- dern auch die Schwanzform war an dem bewussten Exemplare anders. Die seitlichen Schwanzfedern erschienen nämlich vielmehr verkürtzt als gewöhnlich, ebenso das mittelste Paar, wodurch der Schwanz eine etwas ausgeschnitten Form erhielt. Dies Alles bewog mich damals den Vogel s. n. melanorhyncha als neue Art aufzustellen , später schien es mir aber mehr als wahrscheinlich, dass die abweichende Schwanzform ebenfalls wohl nur aus rein zu- fälligen Ursachen entsprungen sein möge. Durch die freundliche Mittheilung des Herrn von Pelzeln erfuhr ich, dass dunkelschnäblige Individuen auch in der Freiheit vorkom- men. Das Wiener Museum besitzt nämlich 2 Exemplare von Ps. vaza, eins mit dunklen, das andere mit hellen Schnabel; letzteres durch Frau Ida Pfeiffer auf Madagascar eingesammelt, Wie mir Herr von Pelzeln gütigst schreibt »ist zwischen beiden Vögeln kein 504 PSITTACUS COMORENSIS. wesentlicher Unterschied zu finden; der lichtschnäblige hat die mittelsten Schwanzfedern etwas weniges kürzer; der dunkelschnä- blige ist auf der Oberseite etwas lichter, mehr in’s Olivenfarbene ziehend’'. Der grosse Vazapapagei bewohnt Madagascar; nach Maillard auch la Reunion. Auf Madagascar scheint er keineswegs selten und die meisten neueren Reisenden erwähnen ihn. Dr. Meller traf ihn auf seiner Reise von Tamatave nach der Hauptstadt Antananarivo bei Beforona und Alanamazaotra ziemlich häufig an. Ebenso Roch und Newton an denselben Localitäten. Sie beobachteten Abends kleine Flüge von 2—6 Stück dieser Papageien, die über Ampasim- be wegzogen und wahrscheinlich zur Nachtruhe in die grossen Waldungen flogen. Durch Francois Pollen von der Nordwestküste und überall häufig. Bei den Eingebornen sieht man den Vogel oft gezähmt und jährlich werden viele nach Mauritius und von da weiter nach Europa ausgeführt. Wahrscheinlicher Weise ist Ps. vaza auf La Reunion eingeführt worden und hier nicht ursprünglich zu Haus. Ob die Art auch an der Westküste vorkommt ist noch nicht nachgewiesen, da dieselbe ganz unbekannt ist. Ebenso wissen wir nichts über ihre Lebensweise und das Brutgeschäft. Die Exemplare welche ich in der Gefangenschaft beobachten konnte, zeigten sich als sehr stille, ruhige, dabei aber zutrauliche Vögel, liessen auch nicht so unangenehme Töne hören, als es sonst die Papageien thun. (170.) 5. Psittacus comorensis, (Peters). — Der Comoren- Vazapapagei. Coracopsis comorensis, Pet., Sitzb. der Berl. Acad. der Wis- sensch. (1854) p. 571. — Licht., Nomenel. av. (1854) p. 71. — Coracopsis comarensis, Bonap., Naumannia. 1856 (cum deser.). — Hartl., Syst. Ueb. Madag. p. 58. — Gray, List. Psitt. (1859) p.3. — Sclater, Ibis (1864) p. 295. — Fig. 0. Diagnosis: Rauchbraun ; Schwingen und Schwanz graugrünlich. Dilute fuliginosus remigibus caudaeque griseo-virente-micantibus. PSITTACUS COMORENSIS. 505 Comoren-Insel Anjouan (Type von Peters im Berliner Museum). Ein- farbig hellrauchbraun ; die Aussenfahne der Schwingen und die Deck- und Schwanzfedern haben einen mattgraugrünen Schim- mer. Schnabel dunkelbraun; Füsse und Krallen dunkel schwarz- braun. Ein Exemplar von Anjouan (Livingstone) im Britisch-Museum. Ganz ebenso. Ein Exemplar im Zoologischen Garten zu Hamburg (Geschenk des Baron C. von der Decken) lässt sich auch im Leben leicht an dem grünlichen Scheine auf Schwingen und Schwanz unter- scheiden. Schnabel und Wachshaut schwarzbraun ; Iris dunkel- braun. Ich zweifelie früher immer an der Artenselbstständigkeit von Ps. comorensis, da mir die Unterschiede von Ps. vaza zu gering erschienen. Nachdem ich jedoch zuerst ein Exemplar im Britisch- Museum untersuchte und später das typische von Prof. Peters in Berlin überzeugte ich mich vollständig vom Gegentheil. Ausser der etwas geringeren Grösse unterscheidet sich diese Art von dem verwandten Psitt. vaza dadurch, dass die Färbung im Allgemeinen viel heller rauchbraun ist, dass die Schwingen und Schwanzfedern einen eigenthümlichen , graugrünen Schimmer haben, der sich unter gewissem Lichte besonders stark zeigt, und dass dıe Zügel mehr befiedert sind und nur einen kleinen nackten Kreis unter'm Auge freilassen. Bei Ps. vaza erscheinen die Schwingen an der Aussenfahne stets grau, ebenso der Schwanz. Diese höchst seltene Art ist bis jetzt nur von den Comoren-In- seln bekannt. Hier wurde sie zuerst durch Professor Peters von Anjouan mitgebracht, später von Dr. Kirk auf Mohilla beobachtet. Leider ist die Thierwelt der Comoren noch sehr unbekannt. Erst ganz neuerdings erhielten wir durch Dr. Kirk einige schätzbare Notizen. Joanna oder Anjouan, mit einem Gebirge von 6000’ Höhe, ist die dritte Insel der Comoren-Gruppe, und noch am besten bekannt. Hier beobachtete Dr. Kirk die seltene Papageienart in den westli- chen Hügelwäldern über Pomone; sie schien aber keineswegs häufig. 20 506 PSITTACUS MADAGASCARENSIS. Auch auf Mohilla , der kleinsten Comoren-Insel, kommt die Art vor, ausser ihr aber nur noch sehr wenige Vögelspecies, denn bis jetzt sind im Ganzen nur 5 von dieser Localität bekannt. (171.) %. Psittacus madagascarensis !), (Less... — Der schwarzmasktrle Papagei. Mascarinus madagascariensis, Lesson, Tr. d’Orn. (1851) p: 189. — Psittacus mascarinus, Brisson, Orn. IV (1760) p- 515. — Mascarine Parrot, Lath., Syn. I. p. 265. cum var. (Note). — id., Gen. Hist. II. p. 115. cum var. A. p. 214. — Pl. enl. 55. — Psittacus masearinus, Gml., S. N. (1788) p- 555. — Latham, Ind. Orn. p. 111. — Bechst., Kurze Ueb. p: 89. — Kuhl, Consp. p. 29. — Vieill., Enc. Meth. p. 1367. — Voigt, Cuvier, Uebers. (1831) p. 750. — Coracopsis mas- carina, Wagl., Mon. (1832) p. 679. — Psittacus masca- rınus, Hahn, Orn. Atl. Pap. (1854) p. 54. t. 59 (opt.). — Brehm, Mon. d. Pap. (1854) t.60 (Nach Lev.). — Mascari- nus obscurus, Bonap., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 154. — id., Naumannia 1856. — Mascarinus madagascariensis, Hartlaub, Cab. J. f. Orn. (1860) p. 107. — id., Syst. Ueb. Madag. p. 58. — CGoracopsis muscarina, G.R. Gray, Gen. of B. II. N°. 1. — id., List Psitt. (1859) p.2. — Vaza mas- carina, Schl., Dierentuin (1864) p. 70. ? Braun ; Schnabel schwarz ; Wangen nackt, roth! Psittacus obscurus, Linne, $. N. (1767) p. 140. — id., Man- tiss. (1771) p. 524. (aus Hasselq., Reise nach Palästina, p.293). — Obscure Parrot, Lath., Syn. I. p. 206. — id., Gen. Hist. I. p. 111. — Shaw, Gen. Zool. VIII. p. 400. — Psittacus obseurus, Gml., S. N. p. 154. — Lath., Ind. Orn. p. 84. — Kuhl, Consp. p. 96. — Vieillot, Nouv. Diet. XXV. p. 542. — id., Ene. Meth. p. 1584. — Wagl., Mon. p. 739 (av. dub.). 1) Die Gmelin’sche Benennung »mascarinus” (richtiger mascarenus) ist zu sinnwiedrig als dass sie beibehalten werden könnte, da die Art bekanntlich nirgends auf den Mascarenen vorkommt, sondern ausschliessend Madagascar angehört. PSITTACUS MADAGASCARENSIS. 507 Diagnosis: Braun; Halfter schwarz; Kopf und Schwanzbasis grau ; Schnabel roth. Brunneus capistro nigro, capite caudaeque basi griseis; rostro rubro. (Nach Brisson). Dunkelcaffeebraun, auf der Unterseite und den un- teren Schwanzdecken viel heller; Schwingen viel dunkler. Halfter bis zu den Augen schwarz; der übrige Kopf und Hin- terkopf schön grau. Schwanz am Basisdrittel grauweiss. Schna- bel roth; Füsse fleischbraun ; Krallen schwarz. Das Exemplar des Wiener Museums (aus dem Leverian Museum) unterscheidet sich dadurch, dass Hinterkopf und Nacken leicht bräunlichgrau sind, auch zeigt dasselbe einen theilweisen Albi- nismus, denn auf Rücken, Oberbrust, Flügeldecken und letzten Schwingen 2ter Ordnung sind einzelne Federn theilweiss oder ganz weiss. Von den grossen Schwingen sind nur rechts einige vorhanden, die ganz weiss sind, von den Schwanzfedern sind 9 weiss, 5 braun mit weisser Basis. Ich verdanke diese Notiz, sowie die Maasse, der gütigen Mit- theilung meines Freundes von Pelzeln, der neuerdings in seinem interessanten Aufsatze »Ueber Farbenabänderungen bei Vögeln’ (Verhandl. Zool. bot. Gesellsch. 1865. p. 954) über diesen Papagei spricht. Das Wiener Exemplar, welches ich ganz kürzlich selbst sah, ist übrigens dasselbe, welches Latham untersuchte und als Varietät beschrieb (Gen. Syn. I. p. 265. var.). Es scheint als wenn dieser Papagei, einer der seltensien von allen, in neuerer Zeit gar nicht mehr gefunden worden wäre, denn keiner der neueren Madagascar-Reisenden hat ihn gesehen. Der Vogel muss daher auch in seiner Heimath sehr selten sein oder gehört vielleicht den noch unerforschten westlichen Gebieten der Insel an. Brisson beschrieb ihn zuerst nach einem lebenden Exemplare. Auch die Abbildung von Hahn ist nach einem lebenden Vogel, im Besitz des damaligen Königs von Baiern, gefertigt. Levaillant will . drei Exemplare gekannt haben. Ausser den Museen von Paris und Wien scheint die Seltenheit gegenwärtig in keiner anderen Sammlung vorhanden. Aus der Münchener Sammlung ist sie verschwunden. 20* >08 PSITTACUS ERITHACUS. Ueberhaupt dürften nur etwa 5—6 Exemplare bis jetzt nach Europa gekommen zu sein. Ob der Psitt. obseurus, Linne, der auf Hasselquist beruht, hierher gehört, bleibt fraglich ; mann könnte ihn auch als Varietät von Psitt. erithacus deuten. Wagler hält ihn jedoch für den jüngeren Vogel von Psitt. mascarinus, eine Ansicht die noch sehr der näheren Bestättigung bedarf, da über diese Art ja gar nichts bekannt ist. (172.)5. Psittacus erithacus ,L. — Der rothschwänzige Graupapageı. Psittacus erithacus, Linne, Mus. Ad. Frider. (1754) p. 14. — id., S. N. (1767) p. 144. — Grand Papegaut, Belon., Hist. Ois. p. 297. — Ps. cinereus, Aldrov., Avi. Tom. I (1646) p. 675. — Bosman, Guinee. 1705. — Albin., Hist. Dis. 1. pl. 12. — Ps. cinereus, cum cauda rubra, Frisch (1745) tab. 51 (fig. aceur). — Klein, av. (1750) p. 25. — Ps. gui- neensis cinereus, Briss., Orn. IV (1760) p. 510. — Ps. erithacus, Scop., AnnusIJ. Hist. nat. (1769) p. 51. — Per- roquet cendre ou Joco, Buff., Hist. Ois. VII (1785) p. 81—93. — Pl. enl. 511 (fig. sat. accur.). — Ash-coloured Parot, Latham, Syn. I. p. 261. — id., Gen. Hist. II. p. 208. — Ps. eritha- cus, Gml., S. N. (1788) p. 332. — Lath., Ind. Orn. p. 110. — Bechst., Lath., Ueb. p. 90. — Shaw, Gen. Zool. VIII. pl. 486. — Kuhl, Consp. p. 85. — Hahn, Orn. Atl. Pap. (1854) p. 58. 1. 22.(bon.). = WVieill., Eine. Meth. p. 1564. — Lesson, Tr. d’Orn. p. 197. — Wagl., Mon. p. 579. — Voigt, Cuv., Uebers. (1851) p. 739. — Nat. Libr. vol. VI. p. 106. pl. 10 (fig. opt.). — Brehm , Mon. d. Pap. (1855) t. 66 (nach Lev.). — Hartl., Cab. J. f. Orn. (1854) p. 194. — id., Syst. Ueb. Vög. W. Afr. p- 166. — Bp., Rev. et Mag. Z. 1854. — id., Naum. 1856. — G. R. Gray, Gen. of B. II. N°. 1. — id., List. Psitt. (1859) p- 69. — Schleg., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 57. — Keulemans, Nederl. Tijdschr. v. Dierk. (1866) p. 580. — Dohrn, Proc. (1866) p. 529. — Brehm, Thierleben. p. 22 (m. Holzschn.). — Le perroquet cendre, Levaill., Perr. t.99, 100 (fig. bon.). PSITTACUS ERITHACUS. 309 i. Var. Roth; nur Kopf, Hals und Schwingen grau. Psittacus ruber, Scop., AnnusI. Hist. nat. (1769) p. 52. — Ash-coloured Parrot, var. C. Lath., Syn. I p. 262. — id., Gen. Hist. II. p.209. — Ps. erithacus, var. d. Gml., S. N. p. 552. — id., Latham, Ind. p. 110. — Kuhl, Consp. p. 85. var. 2. — Levaill, Perr. t. 101. 2. Var. Grau; Schwingen, Schwanz und Bürzel roth. Psittacus erythroleucus, Aldrov., Orn. I. p. 675. — Ca- catua alis et cauda rubris, Briss,, IV. p. 214. — Red and white Parrot, Latham , Syn. I. p. 260. — id., Gen. Hist. II (1822) p. 207. — Ps. varius, Müller, S. N. Suppl. (1776) p. 79. — Ps. erythroleucus, Linne, S. N. p. 144. — Gml., S. N. p. 552. — Lath., Ind. Orn. p. 109. — Bechst., Lath., Ueb. p. 89. — Vieill., Enc. Meth., p. 1414. — Wagl., Mon. p.579 var. £. 5. Var. Grau; über und über roth gescheckt. Psittacus guineensis alis rubris, Briss., Orn. IV. p. 312 et Ps. guineensis rubrovarius, p. 515. — Ash-coloured Parrot var. A et B.,Lath., Syn. I. p. 262. — id., Gen. Hist. II. p- 209. — Ps. erithacus, var. ety Gml., S.N. p. 332. — id., Latham, Ind. Orn. p. 110. — Wagl., Mon. p.579. var. a. 4. Var. Ganz grau (vielleicht junger Vogel). ?Maracana brasiliensibus, Maregr., Hist. Bras. p. 207. — Psittacus brasiliensis cinereus, Briss., p.515. — Ci- nereous Parrot, Lath., Syn. I. p. 265. — id., Gen. Hist. II. p- 210. — Ps. cinereus, Gml., S. N. p.555. — Latham, Ind. Orn. p. 110. — Bechst., Kurze Ueb. p. 90. Haki-Lor, bengalisch (Blyth). Diagnosis: Aschgrau ; Schwanz, obere und untere Schwanzdecken scharlachroth. Cinereus cauda ejusque teetrieibus superioribus et inferioribus puniceis. Goldküste (Leidener Museum). Ad. Dunkelaschgrau; auf Kopf, Hals, Kehle und Kropf mit schmalen, hellgrauen Endsäumen; auf Rücken und Flügeln mit dunklen ganz verwaschenen Endsäu- >10 PSITTACUS ERITHACUS, men. Hinterrücken, Bürzel, untere Flügeldecken, Schenkel , Bauch und After weisslichgrau. Schwingen schwarz, an Innen- und Aussenfahne. Obere- und untere Schwanzdecken nebst Schwanz schön scharlachroth. Schäfte schwarz. Schnabel schwarz ; Füsse graubraun, Nägel hornschwarz; nackter Augenkreis, Zü- gel und Wachshaut fleischbräunlich. Im Leben: Schnabel schwarz; nackte Kopftheile weisslich; Füsse grau; Iris blass- gelb (Amsterd. Zool. Garten). Iris weiss (Keulemans). Ein Exemplar von Guinea, im Bremer Museum, ist merklich dunkler grau und die Federn des Kopfes, Halses und der Unterseite haben, ausser den grauweisslichen Endsaume, noch einen äusse- ren, breiteren von schwärzlicher Farbe , wesshalb diese Theile schwärzlich und weisslich quergewellt erscheinen. 9 im Leidener Museum, ganz wie das d. Ein Exemplar von Ilha do Principe (Collect. Dr. Dohrn’s), stimmt mit dem des Bremer Museum’s von Guinea vollkommen überein. Es ist gleichfalls sehr dunkel grau gefärbt, auf Rücken, Bürzel und den Schenkeln heller. Die Endsäume der Federn des Oberkopfes, auf Ohrgegend, Bauchmitte und Bürzel scheinen unter gewissem Lichte in’s Violette. (Dies bemerkt man aber mehr oder weniger stets an frischen Exemplaren). Die unteren rothen Schwanzfedern sind mit einzelnen grauen gemischt, jedenfalls noch Reste des Jugendgefieders. Schnabel horngrau, an Basis schwarz. Iris hellgelb, bei jüngeren Vögeln hellgrau (Dohrn). Nach Keulemans sind beide Geschlechter gleich gefärbt. Die Federn des nassgewordenen Vogels ziehen in’s Bläuliche. Die Ansicht dieses Exemplares verdanke ich der Güte des Herrn Dr. Dohrn. In der Gefangenschaft variirt diese Art zuweilen. Es erscheinen dann gewöhnlich rothe Federn statt der gelben, die sonst bei den meisten Papageien auftreten. Eine wahrhaft prachtvolle Varietät bildet Levaillant auf pl. 101 ab, nach einem Exemplar der früheren Collection von Ray zu Amsterdam. Dieselbe zeigt ausser Schwanz und Schwanzdecken auch die obe- PSITTACUS ERITHACUS. 5it ren Flügeldecken, einige der Schwingen 2te Ordnung und die Schenkel herrlich scharlachroth gefärbt. Ich selbst habe nie eine Varietät von dieser Species, wohl aber hellere und dunklere Exemplare gesehen. Levaillant will diese Ver- schiedenheiten dem Alter zuschreiben, sagt aber, dass die Händler dunkle Vögel für ZZ halten und bildet auf pl. 99 ein dunkles, auf pl. 100 ein helle Exemplar ab. Der puderartige weisse Staub, welcher die Federn mancher Pa- pageien, namentlich der meisten Kakatus bedeckt, zeigt sich auch bei dieser Art sehr deutlich und lässt sich mit den Fingern abwischen. Wodurch dieser bereifte Anflug entsteht ist noch nicht mit Sicherheit bekannt. (Siehe I. p. 150 und 151). Leider wissen wir über den grauen Papagei noch sehr wenig, und kennen nicht einmal das Jugendgefieder. Es scheint mir aber nicht un- wahrscheinlich, dass sich die folgende Art (Ps. timneh) schliesslich noch als Jugendkleid von ihm erweisen wird. Ebenso sind Fortpflan- zung und Lebensweise ziemlich unbekannt. Erst ganz neuerdings erhielten wir durch Dr. Dohrn und Keulemans einige dankenswerthe Mittheilungen, die ich weiter unten wiedergebe. Nach Hahn soll er die Wälder bewohnen , in Baumhöhlen nisten, und wie Brehm in seinem Thierleben angiebt 2 weisse Eier legen. Bulfon theilt eine Beobachtung mit, nach welcher ein Pärchen in Frankreich 5—6 Jahre hintereinander geregelt Eier legte und Junge erzog. Das Gelege be- stand aber aus 4 Eiern. Thienemann beschreibt ein in der Gefangenschaft gelegtes Ei wie folgt: »es ist ungleichhälftig, nach der Basis sanft, nach der Höhe stark abfallend und stumpf zugespitzt. Länge 1” 51/,", breite 1” 1’. Farbe gelblichweiss mit etwas Glanz. Gewicht 21 Gran.” Der graue Papagei ist über einen grossen Theil des äquatorialen Afrika verbreitet, findet sich aber hauptsächlich im Westen, von Senegambien bis Benguela herab. Oestlich dringt er bis zum Tschad-See !) und bis in's Flussgebiet des Djur und Kosanga vor. — 1) Siehe: Reisen und Entdeckungen im nördlichen Afrika von Denham, Clapperton und Oudney. Weimar. 1827. p. 632. — Diese Reisenden brachten lebende Exemplare mit nach England. 512 tD PSITTACUS ERITHACUS. Durch gütige Mittheilung des Herrn Dr. Dohrn in Stettin erfahre ich, dass unter den westafrikanischen Inseln nur Do Principe von diesem Papagei bewohnt wird, dass er aber nicht auf St. Thome lebt, wie Lopez de Lima (der übrigens letztere Insel nicht selbst besuchte) angiebt. Dr. Dohrn theilt mir ferner noch mit: »die Art ist in zahllosen Schwärmen vorhanden ; ich habe mitunter in einer halben Stunde Hunderte gezählt, die über das Haus flogen. Viel- leicht ist es noch interessant zu erfahren, dass der Braten dieses Papageis von vortrefllichem Geschmacke ist. Ueber den Nestbau, die Zeit des Eierlegens etc. weiss ich Nichts; vermuthlich fällt dies in December bis Februar.’ Die südlichste Verbreitungsgrenze für Ps. erithacus dürfte Ben- guela sein, woher ihn Ladislaus Magyar (Reisen in Süd-Afrika p- 248) anführt. In der Beschreibung des Landes Bihe (zwischen 11 und 13° s. Br. und 16 bis 18° östl. L.) heisst es nämlich »von Papageien kommt nur der schönpfeiffende, aschfarbige Psittacus pulverulentus mit seinem blutrothem Schwanze vor’. Diese Stelle ist, trotz der unrichtigen wissenschaftlichen Benennung, un- zweifelhaft auf unsere Art zu beziehen. Ebenso wahrscheinlich die Notiz welche bei der Beschreibung des Landes Kiakka (zwischen 12 und 15° s. Br. und 16—18° östl. Br.) gegeben wird »von den Vöceln erwähne ich blos den Papagei’. Die Sammlungen Du Chaillu’s von Gabon scheinen Ps. erithaecus nicht enthalten zu haben ; auch in den Collectionen Monteiros von Angola wird er nicht genannt. Dagegen ist er dureh v. Heuglin’s unermüdliche Forschungen im centralen Ost-Afrika nachgewiesen und zwar in den Ländern Wau und Bongo zwischen den Flüssen Djur und Kosanga (c. S°n. Br. und 25!/, östl. Br.) und am Bahr el ghasal. Auch bei den menschenfres- senden Njam-njams fand der kühne Reisende unsern Vogel gezähmt. Man lernte ihm hier sprechen. Hahn lässt die Art irriger Weise aus Nord-Alrika kommen. Ebenso unrichtig ist die Nachrieht Schmidt’s (Beitr. z. Flor. d. Gapverd. Inseln p. 33) von dem Vorkommen derselben auf den Inseln des grünen Vorgebirges, die von dem gediegenen Forscher Dr. Carl Bolle (Gab. Journ. f. Orn. IV. p. 25) gänzlich wiederlegt wird, PSITTACUS ERITHACUS. 515 ‘Brehm theilt in seinem Thierleben auch mit »das der graue Pa- pagei auf Mauritius und Bourbon eingeführt, zu Anfang des 18ten Jahrhunderts hier so zahlreich geworden sein soll, dass man ihn we- gen seiner argen Verheerungen wieder ausrotten musste’. Ich habe bezüglich dieser Nachricht keine genauen Nachweise erlangen kön- nen, fand aber dass in den älteren Werken holländischer Reisender (Cornelisz. Neck 1619, Heemskerk 1601, van der Hagen 1607 u. A.) neben grünen auch graue Papageien erwähnt werden. Indess bleibt es zweifelhaft, ob wirklich Ps. erithacus darunter zu verstehen ist. Gegenwärtig fehlt die Art bestimmt auf den Mascarenen. Der graue rothschwänzige Papagei wurde schon in sehr frühen Zeiten lebend nach Europa gebracht und sowohl Belon als Aldrovandi kannten ihn. Dass aber die Römer bereits denselben besessen haben sollten, wie oft angegeben wird, scheint unwahrscheinlich. Conrad Gessner kannte auch das Vaterland dieses Papageis von dem er das Folgende sagt: »ich hab auch einen (Papagei) der am gantzen Leib aschenfarb oder lichtblaue ist, ohn am Schwanz hat er allein rothe Federn, umb die Augen ist er weiss. Diesen soll man aus Mina St. Jörgen Stat bringen”. (St. George del Mina). Wegen seiner grossen Gelchrigkeit Worte nachsprechen zu lernen und zu pfeiffen wurde Ps. erithacus als Zimmervogel bald sehr beliebt und manche Exemplare scheinen es wirklich zu einer wahren Meisterschaft gebracht zu haben. Die natürliche Stimme des grauen Papageis ist nach meinen Be- obachtungen dagegen sehr misstönend und gellend. Wahrhaft ohren- betäubend wird es wenn 55 Stück zugleich schreien, wie ich oft im Zoolog. Garten von Rotterdam hören konnte, wo ungefähr so viele oder vielleicht noch mehr einen Käfig gemeinschaftlich bewohnten. Büffon gönnt der Besprechung über diesen Vogel den Raum von 12 Seiten. Auch Levaillant spricht ein Langes und Breites von einem grauen Papagei, den er zu Amsterdam im Hause von Madame Meninkhuyzen zu beobachten Gelegenheit hatte. Dieser Vogel muss ein wahres Wun- derthier gewesen sein, denn er war nicht allein so gelehrig, dass er auf Befehl seines Herrn ihm die Nachtmütze oder Pantoffeln holte, 514 PSITTACUS ERITHACUS. sondern auch die Magd herbeirief und zu sprechen verstand wie ein Mensch, natürlich holländisch, »langage tres favorable ä la voix naturelle des Perroquets’’ wie der französische Naturfor- scher bemerkt. In wie weit diese Erzählung ihre Richtigkeit hat, erlaube ich mir nicht zu erörtern, darf aber wohl behaupten, dass unter den Geschichten , welche man dem grauen Papagei nacherzählt viel Ue- bertriebenes sich eingeschlichen hat. Uebrigens verweise ich bezüglich der geistigen Fähigkeiten des Ps. erithacus auf das Band I. p. 124 und 125 Gesagte. Ueber den wunderbaren grauen Papageie des Domkapitular March- ner zu Salzburg findet man weitläufige Berichte in der Isis (1845 p- 526) und eine fast vollständige Biographie in Brehm’s Thierleben (p. 23 und 24). In letzterem lehrreichen Werke wird auf p.25 und 26 noch ein anderer gelehrter grauer Papagei besprochen. Auch ist die von dieser Species gegebene Abbildung recht gelungen zu nennen. Zum Schluss füge ich noch in Kürze die neusten Nachrichten von Keulemans, dem Sammler Dr. Dorhn’s an, die derselbe über diesen Papagei giebt, bemerke aber, dass sie, z. B. bezüglich des Brutge- schäfts, theilweis auf Aussagen der Eingebornen beruhen. Ps. erithacus ist auf Ilha do Principe sehr häufig. Er nährt sich hier von Früchten und Sämereien, besonders Palmnüssen. Die Brütezeit findet im December, nach der Regenzeit, statt. Als Nest dient eine, meist sehr tiefe Baumhöhle. Das 9 legt bis 5 weisse Eier. Es ist indess nicht leicht die Nester zu finden, da die Vögel dieselben im undurchdringlichsten Dickicht anlegen. In einem ge- wissen Umkreise findet man oft einige Hundert brütende Paare, meistens aber nur ein Nest in einem Baume. Die Alten wissen übrigens ihre Nester gut zu vertheidigen und werden dabei von ihren Cameraden unterstützt. Die Eingebornen fangen die Jungen gleich nach dem Ausfliegen, nehmen sie aber nicht aus dem Neste, weil sie den Glauben haben, in der Nisthöhle herrsche eine solche Hitze, dass man sich die Finger verbrennen würde, wollte man die Jungen herausholen. Gegen Abend versammeln sich die Papageien in Menge zur gemeinschaftlichen Nachtruhe auf einem Berge, welcher deshalb PSITTACUS TIMNEH. 515 auch den Namen »Pico de papagayo’’ erhalten hat. Man sieht sie dann in kleinen Truppen von 5—10 Stück eilig nach diesem Platze zufliegen. Ihre Stimme ist sehr laut und kreischend. Im Betragen gegen andere Vögel ist Ps. erithacus sehr unverträglich. Raub- vögel werden gemeinschaftlich angegriffen und in die Flucht ge- schlagen. Dies ereignet sich z. B. wenn ein Milvus parasiticus sich zufällig von St. Thome herüber verfliegt. Raubvögel fehlen desshalb auch auf Prinzeninsel. Mit Ibis olivacea herrscht ein inniges Ein- vernehmen. Die Eingebornen fangen die Papageien in Schlingen und ver- kaufen sie gewöhnlich für einen Dollar an Fremde. Obwohl diese Vögel sehr schlau und listig sind, gerathen sie doch oft in Fall- stricke. Die Gefangenen verrathen sieh sogleich durch ihr entsetz- liches Geschrei. ? (1735.) 6. Psittacus timneh, Fraser. — Der braunschwänzige Graupapagei. Psittacus Timneh, Fras., Proc. (1844) p.58. — Ps. eritha- ceus, var. 1. Kuhl, Consp. (1821) p.85. — Ps. erithacus, var. y. Wagler, Mon. p. 579. — Ps. Timneh, Hartl., Cab. J. f. Orn. (1854) p. 194. — id., Syst. Ueb. W. Afr. p. 167. — Bonap., Rev. et Mag. Zool. 1854. — id., Naumannia. 1856. — Souance, Rev. et Mag. Zool. (1856) p. 215. — G. R. Gray, Gen. of B. II. N%. 6. — id., List Psitt. (1859) p. 69. — Le Perroquet cendre seconde et trois. variet: Levaillant, Perr. t. 102 et 103. Diagnosis: Aehnlich dem Psittacus erithacus, aber der Schwanz braun. Ps. erithaco persimilis at obseurior caudaque brunnea. West-Afrika (Gabon) Britisch-Museum. Im Allgemeinen ganz wie Ps. erithacus aber viel dunkler grau und vorzüglich durch den chocolatbraunen (nicht rothen) Schwanz unterschieden. Auch ist der Schnabel nicht ganz schwarz, sondern zieht auf dem Rücken in’s Hellhornfarbene. Ein lebendes Exemplar im Londoner Zool. Garten wie das vorige; 516 PSITTACUS TIMNEH. etwas dunkler als Psitt. erithacus, besonders die Flügel; Schwanz einfarbig dunkelgrau, die mittelsten Federn etwas bräunlichroth verwaschen. Schnabel schwarz, gegen die Basis zu bräunlich; nackter Augenkreis weisslich; Iris blassgelb; Füsse und Krallen hornbraun. Ein Exemplar im Berliner Museum (s. n. erithacus jun.) zeichnet sich ebenfalls durch schwärzlichgraue Färbung aus, ebenso sind die Schwanzfedern,, bei denen jedoch an Basis ein düsteres Roth durchscheint; die unteren Schwanzdecken noch grau. Nach Fraser ist die Schwanzfärbung rostroth. In der Grösse kein Unterschied mit Ps. erithacus. Mit innerem Wiederstreben führe ich den Ps. timneh als be- sondere Art auf, denn ich bin vollkommen überzeugt, dass es nur der junge Vogel von Ps. erithacus sein wird, den wir noch gar nicht kennen. Die braune Schwanzfärbung, welche die neue Art unterscheiden soll, ist zu wenig constant. Das Exemplar vom Ga- bon im Britisch-Museum hatte einen chocoladefarbenen Schwanz, dagegen zeigte ein lebendes im Zoolog. Garten des Regents Park den Schwanz einfarbig dunkelgrau, nur die 2 mittelsten Schwanzfedern bräunlich verwaschen. Ein Exemplar im Berliner Museum, als Ps. erithacus juv. bezeichnet, hatte ebenfalls noch graue Schwanz- federn, die aber gegen die Basis zu in ein düsteres Roth übergin- gen. Ebenso Exemplare in den Museen von Wien und Leipzig. Fraser nennt die Schwanzfärbung rostroth. Die Abbildung Le- vaillants pl. 102, welche jetzt auf timneh bezogen wird, stellt jedenfalls einen noch jüngeren Vogel, wie den des Berliner Museums dar und das auf pl. 105 abgebildete Exemplar, ganz dunkelgrau mit rothbraunem Schwanze und unteren Schwanzdecken, muss dann ebenfalls zu Ps. timneh gehören. Nach Levaillant ist diese Va- rietät aber nur durch das hohe Alter des Vogels entstanden, also gerade aus der entgegengesetzten Ursache , welche ich für wahrschein- lich halte. De Souance nennt Ps. timneh eine »sehr gute’ Art. Nach seiner Versicherung gelangt sie jetzt öfterer lebend nach Paris und er selbst habe ein Exemplar 5—4 Jahre besessen, ohne eine Farbenveränderung an ihm wahrzunehmen. >17 PSITTACUS TIMNEH. Diese Beobachtung würde meine Ansicht, dass Ps. timneh nur der junge Ps. erithacus sein kann, allerdings völlig wiederlegen. Nach Fraser ist Sierra-Leone das Vaterland. Flügel. niger, Linne, 8.59" » 9% gt » g'' > g’' vaza, Shaw. 112.98 » Ju Be » (def.) 110° 6" » To% anal » ala“ g'!! » 19% » RU » art Syral » 10’ Sul » 12’ comorensis, Pet. 104.0 » 10% alllr madagascarensis. Less, — » [hl gl) erithacus, L. I » g'! loop » rl 8% Mittelstel Aeuss. Schw.- feder. Schw.- feder, 6' gt! (a DL 9! 10’ Bi Bl g'! BL Firste. 101/," 101 111 a 10! m 2. 1 rule jz 17" 11/1" a DI Leljge 1/ 11 2. Tau 14 2l mt ıl — Tal! Il al Höhe d.|Schnab. Ober- |höhe an schnab. | Basis. 51," (jg1y," ar ale la /a er? 10 101/5''' m Br 14" gt! 1a 70 Ta gu 16. gu 16.4 91, Da gijy"" 17" — Jim ge jaly, urn en gu To DE = [ri Dar zen ala (ohne Nagel). Aeuss. Tarse. | Vorder- zehe. a 13" gl 12l/,"" gi, 140 tt an ra all Tau 13" 19" 194 al 10 N 11% galt a a Tas Tal u Fans TE al roll 16% Bu 15" gm 1a ya 13%" Innere Hinter- zehe. — — 1 [ai zi 1m if. Su gu Dennoch bleibt die Art vor der Hand noch eine sehr fragliche für mich. Im Pariser- und Britisch-Museum auch vom Gabon. Madagascar, Britisch-Museum. » Leidener Museum, » Bremer Museum. » Frank. Museum. JS Madagascar, Bremer Museum. » Britisch-Museum, » Leidener Museum. (Mit weissen Schnabel) Berl. Mus. » schwarzen » » » » » » Wien, Mus, » weissen » » » ® Madagascar, Coll, Pollen. d » » » » Frank. Museum. Anjouan, Type von Pet. im Berl. Mus. » Britisch-Museum. Type von Latham im Wiener Mus. (Nach Levaillant). Ad. Goldküste, Leidener Museum. Ad. Guinea, Bremer Museum, West-Afrika, Museum Heine. 518 DASYPTILUS. 18. Genus. Dasyptilus !), Wagler (nee Sws.). — Borsten- kopfpapagei. Banksianus, Lesson, Tr. d’Orn. (1851) p. 181. — id., Psittri- chas, Bull. univ. (1831) p. 241. — Dasyptilus, Wagler, Mon. (1852) p. 502. — Dasyptilus, G. R. Gray, Gen. ofB. II. — id., List Psitt. 1859. — Dasyptilus (Subfam. von Nestor) v. d. Hoeven, Handb. d. Zool. (Deutsche Ausg.) II (1852—56) p. 459. — Subfam. VII. Dasyptilinae, Da- syptilus, Bp., Rev. et Mag. Zool. 1854. — id., Naumannia (1856) Beilage I. — id., Subfam. IX. Nestorinae (part.), Compt. Rend. 1857. — Nestor, Schlegel, Cab. J. f. Orn. (1861) p. 577. — id., Mus. P. B. (1864) p. 157. Abbildungen. G. R. Gray, Gen. of B. II. t. 105. f. 7. — Reichb,, Natürl. Syst. (1850) t. 84. (Dasyptilus). Diagnosis: Schnabel im Allgemeinen wie bei Psittacus (eritha- cus), aber weniger gekrümmt, niedriger; Nasenlöcher rund, frei in einer Wachshaut, diese nebst Vorderkopf und Gesicht nackt, mit einzelnen borstenartigen, starren Federschäften besetzt. Flügelspitze kurz. Schwanz mittelmässig, breit, etwas abge- rundet. Rostrum rostro Psittaci (sc. erithaci) sed minus aduncum, humilius. Nares rotundae liberae in ceram insertae, hae nec non sinceiput faciesque nuda, scapis singulis setoso-hispidis obsita.. Apex alarum brevis. Cauda mediocris lata subro- tundata. Beschreibung. Schnabel kräftig, viel länger als hoch, daher etwas gestreckt ; Firste abgerundet, wenig gekrümmt; Kiefernränder vor der Spitze mit einer ganz wenig merkbaren sanften Aus- buchtung; Unterschnabel niedriger als der obere; Schneidenrän- der unbedeutent ausgebuchtet, Dillenkante in einem flachen Il) daovg, rauch und wriAov Feder. — Die Lesson’sche Benennung Psittrichas, ırraxog und Teıxas, Drossel, hat eigentlich Priorität, verdient aber der regelwiedri- sen Bildung wegen keine Aufnahme. Ind DASYPTILUS. 319 Bogen aufsteigend. Feilkerben auf der Unterseite der Kiefern- spitze. Nasenlöcher rund, frei, in einer Wachshaut, die nebst den Zügeln, Stirn, Augen, Backen, Kinn und Oberkehle nackt und nur mit einzelnen starren Federschäften besetzt ist. Flügel lang, das halbe Schwanzende erreichend ; Flügelspitze kurz, kürzer als die Hälfte des Oberflügels; 4te Schwinge am längs- ten, 1te = der 6ten. Schwingen 1fer Ordnung spitz, die der 2ten Ordnung sehr breit. Schwanz breit, kürzer als Flügel, etwas abgerundet; die Federn sehr breit am Ende abgerundet. Füsse und Zehen sehr kräftig; Tarsus kurz und dick. Gefieder derb, die breiten Federn abgestutzt; am Hinterkopfe und auf Ohrgegend mit harten, steifen Borstenfedern. Färbung schwarz mit Roth. Gestalt kräftig; Krähengrösse. Ueber die osteologischen und anatomischen Verhältnisse fehlen bei der enormen Seltenheit der hierher gehörigen Arten alle Beobach- tungen. Die Schwingenzahl vermag ich nicht mehr anzugeben, da mir die Notiz hierüber leider verloren ging. Ueber die systematische Stellung dieses sonderbaren Vogels waren die Meinungen bisher sehr getrennt, wohl hauptsächlich desswegen, weil nur die wenigsten Ornithologen so. glücklich waren denselben untersuchen zu können. Lesson, der uns zuerst mit diesem Papagei bekannt machte, vermuthete eine nahe Beziehung zu den amerika- nischen Papageien, während Wagler die Art bei Microglossus einreiht und Professor Schlegel sie ohne Weiteres Nestor beizählt. Da ich die seltene Freude hatte 2 Exemplare von Dasyptilus (worunter ein vollkommen gut erhaltenes) untersuchen zu können, so überzeugte ich mich, dass die Art generische Sonderstellung ver- dient, sich aber zunächst an die afrikanischen eigentlichen Papageien anschliesst. Schon Bonaparte deutete eine ähnliche Stellung an, dieser Wink blieb aber unbeachtet. Eine Vergleichung von Dasyptilus Pesqueti und Psittaeus 320 DASYPTILUS PESQUETI. erithacus zeigt übrigens die nahen Beziehungen beider sehr deutlich. Dasyptilus unterscheidet sich in der That nur durch die besondere Federbildung des Kopfes, den mehr gestreckten, relativ schwächeren Schnabel, die kurze Flügelspitze, andere Schwingen- verhältnisse und den breiteren Schwanz. Auch ist die Breite der Schwingen 2ter Ordnung auffallend. Eine Vereinigung mit dem Genus Nester, wie Schlegel will, er- scheint mir gänzlich unhaltbar und ist schon allein wegen dem total abweichenden Schnabelbau der Nestorarten, die desshalb in eine andere Subfamilie gehören , nicht möglich. Dasyptilus Pesqueti gehört wahrscheinlich der Ornis Neu- Guineas an, indess wissen wir dies noch nicht mit völliger Bestimmt- heit. Es braucht daher wohl nicht weiter erwähnt zu werden, dass im Uebrigen jede Nachrichten über den seltenen Vogel fehlen. Die zweite Art (fulgidus), nur nach einigen Ueberresten im Pa- riser Museum bekannt, bedarf dringend weiterer Bestättigung. (174.) 4. Dasyptilus Pesqueti, (Lesson). — Pesquet’s Borsten- kopfpapagei. Psittacus Pesquetii, Less., Bullet. des Scien. nat. XXV (1831) p- 241. — id., Psittrichas Pesquetii, Ilustr. de Zool. (1852) t.1 (fig. bon.). — id., Psittacus Pesquetii, Deser. de Mammif. et d’Ois. (1847) p. 199. — Dasyptilus Pesquetii, Wagler, Mon. (1851) p. 681. — Jardin, Nat. Libr. vol. VI (1856) p. 140. pl. XVII (fig. opt.). — Psittacus Pesque- tii, Bourjot, Perr. t. 67. — Dasyptilus Pecquetii, Le Maout., Hist. nat. des Ois. (1855) p. 104. pl.2 (fig. med.). — Bonap., Rev. et Mag. Zool. 1854. — id., Naumannia. 1856. — G. R. Gray, Gen. ofB. II. 1845. — id., List Psitt. (1859) p. 100. — Wallace, Proc. Z. S. (1864) p.287. — Nestor Pecequetii, Schl., Cab. Journ. f. Orn. (1861) p. 577. — id., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 157. — Bernst., Nederl. Tijdschr. voor Dierk. (1865) p. 327. Diagnosis: Schwarz; Federn auf Kropf und Brust graulich gerandet; DASYPTILUS PESQUETI. 521 untere Flügeldecken, Bauch und übrige Unterseite nebst einer Flügellängsbinde scharlachroth. Fusco niger plumis gutturis pectorisque subgriseo limbatis, tec- trieibus al. mediis, inferioribus latereque corporis inferiore a pectore (infimo) deorsum puniceis. Neu-Guinea (?). Leidener Museum. 9. Glänzend schwarz, einzelne Federn des Rückens glänzend braunschwarz, die Federn an Kehle, Kropf und Brust mit schmalen fahlgraubraunen End- säumen. Die 5 ersten Schwingen 2ter Ordnung an Aussenfahne und einem kleinen Spitzenflecke am Schaftende der Innenfahne scharlachroth, die 4te und 5te Schwinge an Aussenfahne breit schwarz gerandet. Flügeldeckfedern längs Handgelenk schar- lachroth , an Basis schwarz, wodurch ein grösserer rother Fleck entsteht. Die ersten 5—6 Deckfedern der Schwingen 2ter Ord- nung scharlachroth. Deckfedern der Schwingen 1ter Ordnung schwarz. Die kleinen Deckfedern am Rande des Handgelenk’s hin und wieder mit rothen Endsäumen, und die kleinen Deck- federn auf der Unterseite des Flügels ebenfalls scharlachroth, an der Basis schwarzbraun. Die grösseren unteren Deckfedern wie die übrige Unterseite der Schwingen einfarbig schwarz. Kleine Achselfedern, der Bauch, die unteren Seiten, und der After schön scharlachroth, auf den unteren Schwanzdecken etwas düsterer und die Federn an Basis schwärzlichbraun. Obere Schwanzdecken mit düster scharlachrothen Endsäumen. An der linken Schwanzseite erscheint eine neue ganz blassrothe Feder. Alle Schäfte schwarz. Schnabel schwarz; Füsse und Krallen grauschwarz. Das nackte Kinn und die Kehle bräunlich, Stirn, Zügel und Backen schwarz. Iris dunkelbraun (Dr. Bernstein). Lesson beschreibt in den Illustr. de Zoolog. sein Exemplar mit »uropygio sanguineo', wovon das Exemplar im Leidener Mu- seum nichts zeigt. Es hat eben nur auf den oberen Schwanzdecken einzelne rothe Endsäume. Pesquet’s borstenköpfiger Papagei ist nicht weniger selten als der maskirte Papagei, ja in mancher Hinsicht noch unbekannter, denn während wir von letzterem wenigstens das Vaterland kennen, ist 21 522 DASYPTILUS PESQUETI. es von Pesqueti noch nicht mit vollkommener Sicherheit nachge- wiesen. Lesson, der die Art zuerst bekannt machte, besass ein Exemplar. Ein zweites befand sich in der Sammlung von Knowsly-Park lebend und nach ihm fertigte Lear die hübsche Abbildung, an der aber die Schnabelform als gänzlich verfehlt zu bezeichnen ist. Bourjot liess den Vogel nach einem Exemplare in der Collection Massena abbil- den; wo dasselbe aber ietzt hingekommen sein mag ist mir unbe- kannt. Im Pariser Museum ist die Art nach Wagler nicht mehr vorhanden. Das Leidener Museum besass schon früher ein Exemplar, wenn auch in sehr defectem Zustande, denn es fehlte nicht weniger als der Unterschnabel, ein Theil der Backen, die Schwingen 1ter Ordnung, der Schwanz und die Füsse daran. Die Freude war daher gross, als unerwartet 1865 ein vollständig erhaltener Balg von Dasypt. Pesqueti durch Dr. Bernstein eingesandt wurde. Dieser thätige Naturforscher, in Diensten des Holländisch-Indischen Gouver- nements, hatte den seltenen Vogel lebend auf Ternate aquirirt. Nach Aussagen der Eingebornen sollte er von Salawatti herstammen, doch da bei dem regen Tauschverkehr jener Völker, fasst alle Gegen- stände durch viele Hände gehen , so lässt sich wenigstens nicht mit Bestimmtheit behaupten, welches das wahre Vaterland sei. Ich bin mit Professor Schlegel überzeugt, dass es in Neu-Guinea gefunden werden wird und zwar in den ausgedehnten Theilen des Inneren , dieser vollständigen terra incognita. Auch Dr. Bernstein, der die Vermuthung von Rosenberg’s, als käme die Art von Jobie in der Geelvinks-Bai, für völlig grundlos erklärt, ist der Meinung, dass sie vielmehr an der Nordwestspitze Neu-Guineas heimisch sein werde. Diese Ansicht begründet er mit auf den Umstand, dass das von ihm auf Ternate von einem Bugiehändler aquirirte Exemplar, welches jetzt ım Besitz des Reichs-Museums ist, zu Sailolo auf Salawatti angekauft war, wohin es Papus von dem gegenüberliegenden Fest- lande Neu-Guineas gebracht hatten. Somit darf man mit ziemlicher Bestimmtheit wohl Neu-Guinea als eigentliche Heimath von Das. Pesqueti betrachten. Später sah Dr. Bernstein noch ein zweites, lebendes Exemplar auf DASYPTILUS FULGIDUS. 525 Ternate, über dessen Verbleib er aber nichts in Erfahrung bringen konnte. Man hielt den Vogel hier für einen Bastard eines Loris und schwarzen Kakatus, was wieder den Beweis liefert wie wenig der Vogel selbst in diesen Ländern bekannt ist. Wallace hat während seines langen Aufenthaltes im indischen Archipel nichts von Psitt. Pesqueti in Erfahrung bringen kön- nen, aber sein Assistent Mr. Allen war so glücklich ein lebendes Exemplar bei einem Bugiehändler zu sehen, welches derselbe aber nicht verkaufte. Die Eingebornen kennen den Vogel, wissen aber auch, dass er aussergewöhnlich selten ist. Hoffentlich wird uns die Zukunft besser über die Art belehren , denn vielleicht ist Dr. Bernstein noch so glücklich selbst ihre Fund- plätze kennen zu lernen, wenn es ihm erst möglich wird sein Vor- haben auszuführen und in das Innere Neu-Guineas einzudringen !). Einstweilen müssen wir uns mit der Beschreibung der Federn und Gestalt von etwa 4—5 nach Europa gelangten Exemplaren begnügen. Le Maout lässt, nebenbei bemerkt, den Vogel in Neu-Süd-Wales nicht ungewöhnlich leben. Die Benennung » Adlerpapagei’', welche Brehm in seinem Thier- leben neuerdings für Dasypt. Pesqueti vorschlägt, ist wenig bezeichnend , denn die grosse Aehnlichkeit mit einem Raubvogel, welche ein englischer Schriftsteller gefunden haben will, kann nur in seiner Phantasie entstanden sein, da sie in Wirklichkeit nicht vorhanden ist. + 9475.) 2. Dasyptilus fulgidus, (Less.). Banksianus fulgidus, Lesson, Tr. d’Orn. (1851) p. 181. — Dasyptilus fulgidus, Bonap., Rev. et Mag. Zool. (1854) p- 157. — id., Naumannia. 1856. — G. R. Gray, List Psitt. 1) PS. Diese Hoffnung wird sich leider nicht verwirklichen, da der gelehrte und eifrige Reisende, dessen gründliche Untersuchungen so werthvolle Früchte für die Wissenschaft lieferten, inzwischen unerwartet schnell verblichen ist. Die Wissenschaft, speciell die Ornithologie, erleidet dadurch einen unersetzlichen Verlust, denn gerade Dr. Bernstein war berufen, die etwas flüchtigen Entdeckungen Wallaces, weiterhin und gründlicher zu verfolgen. 21° 24 DASYPTILUS FULGIDUS. or (1859) p. 100. — id., Calyptorhynchus fulgidus, Gen. of B. II. N°. 11. — Fig. 0. Diagnosis: Blauschwarz ; Bürzel blutroth ; grosse Schwingen an Aus- senfahne düster roth. Coeruleoniger, uropygio sanguineo remigibus primoribus extus sordide rubris. (Nach Lesson). Rücken und obere Flügeldecken dunkel blauschwarz, etwas glänzend. Bürzel blutroih, welche Farbe sich bis auf die Seiten zieht. Mittelste Schwingen feuerroth; grösste Schwin- oen an der Innenfahne dunkelschwarz auf der äusseren düster roth. Alles Uebrige unbekannt. Diese Art ist nur nach einem kostbaren Fragment des Pariser Museums bekannt. Da Kopf, Hals, die Unterseite, Füsse und der Schwanz fehlen, so ist es schwierig die systematische Stellung des muthmasslichen Papageis richtig anzugeben. Indess bringt ihn Bo- naparte als zweite Species mit zu Dasyptilus, frägt aber in seinem Consp. av. noch: »Quid Calloceph. fulgidum?, Lesson’”. Lesson beschreibt die Art als zu Calyptorrhynchus gehörig. Jedenfalls bleibt der Vogel vor der Hand noch sehr fraglich, obwohl es mir am wahrscheinlichsten vorkommt, dass er vielleicht zu einer dem Dasypt. Pesqueti nahe stehenden Art gehören wird. Professor Schlegel hält ihn sogar für identisch mit dieser Species, aber ohne Grund, denn nach der Beschreibung zu urtheilen ist Ps. fulgidus wegen der rothen Aussenfahne der ersten Schwingen und wegen des rothen Bürzels (?) genügend von Dasypt. Pesqueti unterschieden. Durch den rothen Bürzel verleitet, glaubte ich anfänglich eine Identieität mit Maregraves nicht mehr wiedergefundenen ganz dubiö- sen Psitt. paraguanus entdeckt zu haber, allein dieser hat ganz schwarze Schwingen und Flügel, und da wir, wie schon gesagt, nicht einmal wissen, wie die unteren Theile bei Dasypt. fulgidus aussehen, so scheint mir eine solche Vereinigung zweier fast gleich unvollkommen bekannter Arten etwas zu gewagt. Ich würde keinen Anstand genommen haben dem Das. fulgidus neben Ps. paraguanus unter den dubiösen Arten einen Platz ECLECTUS. anzuweisen, wären nicht wenigstens einige Ueberreste vorhanden, die doch immerhin beweisen, dass ein der- artiger Vogel existirt haben muss, während Ps. paraguanus bekanntlich nur auf einer Abbildung beruht. Als muthmassliches Vaterland von Ps. fulgidus wird Formosa genannt, was bestimmt bezweifelt werden darf, da diese Insel bekanntlich von gar keinen Papageien bewohnt wird, (ohne Nage)). Mitt. | Aeuss. Höhe d.|Schnab.- Aeuss. | Innere Flügel. | Schw.- | Schw.- | Firste, | Ober- höhe an | Tarse. | Vorder-| Hinter- feder. | feder. schnab. | Basis. zehe, zehce. Pesqueti, Less, |10” 6") g” 5 re 8. ee a El 2 Neu-Guinea (?), Leidener Museum. » — a == 11 zahl Grin —— — — — » » » » 19. Genus Eclectus !), Wagler (part.),. — Edelpapagei. Psittacus, Linne, S. N. 1766. — Psittacus, Sectio IV, Psittacus. €. Kuhl, Consp. 1820) p. 11. — Mascarinus (sous-genre), Lesson, Tr. d’Orn. (1831) p.188 (grandis). — Arara (sous-genre), id. p- 187 (luconensis). — Eclectus, Wagl., Mon. (1831) p. 495 (Linnei, grandis). — Psittacodis, id. p. 495 (polychlorus, albirostris). — Tanygnathus, id. p- 501 (megalorrhynchus). — Domicella, id. p.569 (cardinalis). — Erythrostomus, Swains., Class. of B. II. (1837) p. 3500. — Tanygnathus (Subgenus), van der Hoeven, Handb, Zool. (Deutsche Ausgabe) II. 1852 —56. p- 456. — Eclectus et Tanygnathus, G.R. Gray, Gen. of B. II. p- 418 et420. — Tanignathus, Psittacodis et Eclectus, Bp., Rev. et Mag. Zool. 1854. -— id., Naum. (1856) Beil. I. — id., Subfam. XI, Eclec- tinae (part.), Compt. Rend. 1857. — Polychlorus, Sclater, Proc. Z. S, (1857) p. 226. — Eclectus (sous-genre) , Schl., Mus. P. B, (1864) p. 58. —— 1) "Enkenvös, der Auserwählte, 326 ECLECTUS. Abbildungen. G. R. Gray, Gen. of B. II. t. 103. fig. 1 et t. 104. fig. 5. — Reichenb., Natürl. Syst. (1850) t.81. Eelectus et Tanygnathus. Diagnosis: Schnabel schr kräftig, mit abgerundeter Firste und einem schwachen Zahnausschnitte. Nasenlöcher und Wachshaut ganz oder fast ganz befiedert; kein nackter Augenkreis. Flügelspitze ansehnlich bis weit vorragend. Schwanz mittelmässig, fast so 8, lang als Oberflügel, etwas abgerundet. Das Gefieder hart, weit- strahlig. Rostrum valde robustum culmine rotundato, incisura debili. Nares ceraque totae vel fere totae plumosa. Annulus orbitalis nudus nullus. Alarum apex longe vel longissime prominens. Cauda mediocris aeque fere longa quam ala superior, subrotun- data. Plumae durae radiatae laxaeque. Beschreibung. Schnabel gross, sehr kräftig, ziemlich diek und breit, von der Basis an stark nach unten gebogen; seitlich abgerundet und ebenso längs Firste. Spitze des Oberschnabels dick, mässig überhängend und vorragend, vor derselben ein schwacher, rechtwinkeliger Zahnausschnitt ; Unterschnabel niedriger als der obere, seitlich abgeflacht, mit breiter, zuweilen kantig abgesetzter Dillenkante, deren Mitte eine sanft abgerundete Längskante be- sitzt; die Schneiden vor dem Ende tief ausgebuchtet. Spitze des Obersehnabels auf der Unterseite mit deutlichen Feilkerben. Nasenlöcher klein, rund, nebst der Wachshaut ganz in den Federn versteckt , oder die letztere nur etwas frei. Augenkreis befiedert. Flügel lang, länger als Schwanz, über die Hälfte desselben bedec- kend, Flügelspitze ansehnlich vorragend, so lang als !/, oder die Hälfte des Oberflügels ; dritte Schwinge am längsten, erste länger als vierte; dritte bis fünfte oder zweite bis vierte an Aussenfahne etwas ausgeschnitten, an Innenfahne kaum. Schwin- gen am Ende stumpf abgerundet; 10 Hand- und 10 bis 12 Armschwingen. Untersucht von mir: Linnei, grandis, cardinalis, polychlorus, intermedius, megalorrhyn. chus, Mülleri, affinis und luconensis. [89] ECLECTUS. 327 Schwanz mittelmässig, viel länger als die Hälfte des Flügels, beinah so lang als Oberflügel , breit, fast gerade bis stärker abgerun- det; die Federn am Ende sehr breit, oder mehr zugerundet. Füsse stark, mit kurzen dicken Tarsen, die länger als die Hälfte der äusseren Vorderzehe; Krallen sehr kräftig, lang, gekrümmt. Gefieder sehr derb, hart, die Federn weitstrahlig. Färbung sehr lebhaft grün oder dunkelroth, zuweilen die Deckfe- dern mit schwarzer Zeichnung ; Schnabel einfarbig roth, schwarz oder zweifarbig. Geschlechter nicht verschieden; Jugendkleid wie es scheint auch nicht. Gestalt gedrungen, kräftig; grosse Arten von Krähengrösse. Zunge dick, fleischig, mit abgestumpfter Spitze. Ich selbst konnte sie aber nur bei Ps. grandis und luconensis untersuchen. Nach Nitzsch ist sie bei polychlorus oben furchig mit kleinen papillenartigen Wärzchen besetzt. Bei dieser Art fand Nitzsch auch die Bürzeldrüse. Ueber die Pterylose theilt er nichts mit. Ich selbst sah die Bürzeldrüse deutlich bei E. grandis. Gabelbein ist sehr deutlich entwickelt, wie ich an Ps. polychlo- rus, grandis, cardinalis und Mülleri untersuchen konnte. Sternum wie bei Chrysotis. Bei E. grandis war der untere Rand seitlich rechtwinkelig abgesetzt, die Crista erschien mir weniger hoch, die unteren seitlichen Oeffnungen waren sehr gross, bei polychlorus fehlten sie. Blanchard findet in der Sternabbildung keine Verschiedenheit mit dem Genus Psittacus, hält aber Eclect. Mülleri (Tanygnathus) näher mit Pa- laeornis verwandt. Am Schädel findet, wie bei Euphema, fast eine Vereinigung des ausserordentlich breiten Schläfenfortsatzes mit dem Thränenbeine statt. Wagler’s schon vor 50 Jahren so oft benutzte Redensart » vitae ratio ignota”’ lässt sich leider noch heutigen Tags fast vollständig auf diese Gruppe anwenden, denn Beobachtungen über die Lebensweise fehlen fast gänzlich. Nur durch von Martens erfahren wir »dass diese Arten im Walde mehr einzeln als schaarenweis leben’. Sie scheinen also minder gesellig als die meisten Papageien, jedenfalls werden sie aber wie diese in Baumlöchern oder Höhlungen nisten 528 ECLECTUS. und weisse Eier legen. Wenigstens darf man Dies mit ziemlicher Gewissheit voraussetzen, obschon nichts über das Brutgeschaft be- kannt ist. Nur dass Z und 9 vollkommen gleich gefärbt sind, wissen wir, nieht aber, wie die Jungen im ersten Kleide aussehen. Indess dürften dieselben zweifelsohne ebenfalls wenig abweichen , sonst würde Wallace gewiss davon sprechen, da er doch sicherlich auch Junge der einen oder anderen Art unter den Händen gehabt hat. In der Gefangenschaft sieht man Arten aus diesem Genus oft bei uns und schon Edwards konnte vor mehr als 100 Jahren eine (p o- Iychlorus) nach dem Leben abbilden. Bei dem gewöhnlichen Papageienfutter und gekochten Reiss halten sie sich sehr gut, da sie keineswegs zärtliche Vögel sind. Jedoch machen sie, ausser ihrer Farbenschönheit, wenig Freude. Ich fand sie fast immer, mit ge- sträubtem Gefieder, melancholisch auf ihrer Stange sitzend und ohne die stete Beweglichkeit, welche andern Papageien so eigenthümlich ist. Indess werden sie gegen die Personen, welche sich mit ihnen beschäftigen zutraulich und selbst äusserst zahm. Beim Anblick eines Fremden geberden sie sich aber nichts weniger als liebenswürdig , sträuben die Federn und hacken mit dem Schnabel. Ihre Stimme ist die bei den Papageien gewöhnliche, d. h. im höchsten Grade misstönend und unangenehm. Ob sie sprechen lernen, weiss ich nicht; es scheinen in dieser Beziehung noch keine Versuche gemacht worden zu sein. Dass gefangene Exemplare übrigens zum Variiren, namentlich mit gelben Federn, wie dies bei den Papageien überhaupt der Fall ist, sehr geneigt sind, konnte ich selbst beobachten. Konnten wir in Bezug auf die Lebensweise den Ausspruch von Wagler noch unverändert gebrauchen, so ist dies glücklicher Weise hinsichtlich der Verbreitung nicht der Fall, denn die Worte » Asiae incolae’” sind jetzt zu umfassend geworden, nachdem durch die Forschungen eines Wallace und Dr. Bernstein die Grenzen des Verbreitungskreises ziemlich genau ermittelt wurden. Wir finden daher in Ecleetus, als Vertreter der americanischen Chrysotis-Arten und africanischen Psittaci, eine Form die nur ECLECTUS. 329 Neu-Guinea und den Molucken nebst Philippinen angehört und unter den übrigen Geschlechtern dieser Gegenden keins, welches genau dieselbe Verbreitung zeigte. Am meisten annähernd ist noch die von Domicella, mit Ausschluss der polynesischen Arten. Der Verbreitungskreis von Eclectus ist enger und begrenzter als von irgend einem andern Genus, denn er beschränkt sich auf Neu-Guinea, dessen westlich gelegene benachbarte Inseln, wie Aru, Ke, Ceram, Mysol, erreicht auf Celebes seine westlichste Grenze, auf den Philippinen die nördlichste, während die Ausdehnung nach Osten noch nicht genügend bekannt zu sein scheint, jedenfalls aber mit Neu-Irland und den Salomons-Inseln (Lesson) ihren Endpunkt finden dürfte. Auf den noch weiter östlich gelegenen Inseln fehlen kurzschwänzige typische Papageien sicher, eben so auf dem Conti- nente Australiens und den grossen Sunda-Inseln. Selbst Timor, welches noch eine Pionias-Art aufzuweisen hat, besitzt keinen Vertreter aus dieser Gruppe. Was die speciale Verbreitung anbelangt, so scheint dieselbe, bis auf ein Paar Ausnahmen, ziemlich beschränkt nnd wir finden, wie bei den meisten Arten dieser Regionen, eine Bestättigung, der Thatsache, dass die Exemplare von den verschiedenen, oft sehr nahe gelegenen Inseln, sei es in Färbung oder Grösse gewisse Ab- weichungen zeigen, die die Fragen »ob wir es mit blossen Local- Racen oder wirklichen Species zu thun haben” oft zu sehr schwie- rigen machen. Ausser zwei Arten (Corneliae und Westermani) kennen wir von allen die gezauen Fundorte, und spätere Forschungen werden dieselben nur noch genauer zu bestimmen oder weiter auszudehnen vermögen. Angeführt zu werden verdient noch, dass manche Eclectus- Arten (z. B. polychlorus) in ihrer Heimath Kakatus genannt werden. Wie schon ein Blick auf die äussere Gestalt lehrt, schliessen sich die Eclectus-Arten eng an die eigentlichen Papageien der neuen Welt an, zeigen aber bei genauer Vergleichung einige Besonderhei- ten, welche eine generische Trennung nöthig machen. 550 ECLECTUS. Ganz abgesehen von den durchaus verschiedenen Färbungsverhält- nissen, ist auch die Federbildung eine durchaus abweichende und schon hierin lassen sie sich leicht von den mit breiten, am Ende abgestutzten Federn versehenen Chrysotis-Arten unterscheiden. Von besonderer Wichtigkeit sind aber der breitere, mehr gerundete Schnabel mit abgerundeter Firste, die fast ganz befiederte Wachs- haut und Nasenlöcher, das Fehlen eines nackten Augenkreises und die stets ansehnlich vorragende Flügelspitze, welche bei Chrysotis immer bedeutend kürzer ist. Ausserdem ist der Schwanz länger und bei einigen Arten viel stärker abgerundet. Mehr Analogie als mit Chrysotis besitzt Ecleetus jedoch mit den asiatischen Pionias-Arten, welche man jetzt gewöhnlich unter Geoffroyus und Prioniturus begreifft, allein diese unter- scheiden sich ausser der Färbung auch genügend durch die nackte Wachshaut und Nasenlöcher, den etwas verschiedenen Schnabelbau und kürzeren Schwanz, also jenen Kennzeichen, die für das Genus Pionias eigenthümlich sind. Dennoch wird das Letztere in der Eintheilung von Professor Schle- gel mit zu Eclectus gezogen, einer subgenerischen Gruppe des Genus Psittacus. In der Neuzeit, wo die Sucht Genera aufzustellen beinahe ihren Culminationspunkt erreicht hat, konnten natürlich auch die hierher gehörigen Arten nicht ganz unverschont bleiben, da sie, wie fast in jedem Genus, mancherlei Abweichungen in den Kennzeichen besitzen. So wurden nach und nach drei Geschlechter gebildet, wohl auch namentlich mit im Hinblick auf die Koloritverhältnisse, die jetzt offenbar zu sehr berücksichtigt werden. Indess gebührt den neueren Ornithologen weniger der Vorwurf diese Gruppe zersplittert zu haben, als vielmehr einem älteren, nämlich Wagler, der, obwohl ihm die meisten Arten nicht aus eigener Anschauung bekannt waren, dennoch drei verschiedene Ge- schlechter bildete. Aus seiner specifischen Eintheilung kann man indess leicht sehen, dass er über die Stellung der einzelnen Arten kein klares Bild hatte und sich wohl mehr durch die Färbung be- stechen liess. So rechnet er zu seinem Genus Eclectus nur ECLECTUS. 3al Linnei und grandis, während er cardinalis (punicea) mit zu Domicella zählt. Das Genus Psittacodis characterisirt er gänzlich falsch mit den Worten »character Eclectorum, mansilla sine dente”, denn Ps. polychlorus (magnus) zeigt eben einen sehr deutlichen Zahnausschnitt. Allein ausser dieser Art betrachtet Wagler auch noch Mülleri, Temm. (sumatranus, Rafll.) als zu seinem Genus Psittacodis gehörig und die ganz dubiösen, auch von ihm nicht gekannten Ps. paraguanus, gramineus und Tarabe. Während er aber hier Psitt. sumatranus (Mülleri, Temm.) mit zu Psittacodis zieht, bildet er aus den ganz verwandten Ps. megalorrhynchus (macrorhynchus) und luconensis (marginatus) sein Geschlecht Tanygnathus, welches den Ara- und Conurus-Arten (Sittace, Wagler) am nächsten stehend betrachtet wird, wohl nur wegen dem anscheinend colossalen Schna- bel von Ps. megalorrhynchus und dem stärker abgerundeten , etwas längeren Schwanze dieser Art. Lesson rechnet zu seinem sous-genre Mascarinus den grössten Theil der hier zu besprechenden Arten und diese Benennung wäre desshalb am ersten beizubehalten, ginge dies aus sprachlichen Gründen an. Ich folge daher, um mich einer Neubenennung möglichst zu ent- halten, dem Vorgange G. R. Gray’s, der in seinen Genera of Birds die Wagler’schen Genera Psittacodis und Eclectus zu Einem verschmilzt und s. n. Eclectus aufführt. Die Unterschiede, welche zwischen den beiden jetzt allgemein angenommenen Gruppen bestehen, zeigten sich mir bei näherer Betrachtung zu einer generischen Sonderung nicht hinreichend. Den nicht mehr wiedergefundenen, überhaupt ganz fraglichen Psittacus Paraguanus, der auf Marcgrave beruht und welchen man sehr unrichtig mit Psittacus Stavorini, Less. für gleich- artig hielt, habe ich nebst den nicht minder obscuren Ps. grami- neus, Gmelin unter den dubiösen Arten einen Platz angewiesen (siehe Anhang dub. Arten), während ich den von Wasoler wieder hervorgezogenen Tarabe, ebenfalls von Maregrave, als zu Chry- sotis vinacea gehörig betrachten muss. 552 ECLECTUS. Der Psittacus unicolor, Shaw (Levaill., Pl. 125) ein kurz- schwänziger ganz rother Papagei ist keinesfalls ein Lori wie Gray angiebt, ebensowenig als Psittacus cervicalis, Lath. (nucha- lis, Shaw. — Levaill., Pl. 136) ein Trichoglossus sein kann, wie jetzt allgemein angenommen wird. Beide dürften vielmehr eng zu dieser Gruppe gehören, insofern sie sich mit der Zeit wirklich noch einmal als bestehende Arten erweisen. Da aber die eine wie die andere gleich dubiös bleibt, so schien es mir gerathener sie in dieser Categorie unterzubringen. Somit bleiben nur 11 wohl unterschiedene Arten, die mir sämmt- lich bekannt sind und für welche ich, nach der Schwanzform und Färbung folgende 2 Unterabtheilungen aufstelle. I. Grüne oder rothe Arten ohne Flügelzeichnung; Wachshaut und Nasenlöcher bedeckt; Schwanz fast gerade. a. Grüne Arten. 1. polychlorus, Scop. 2. intermedius, Bonap. 3. Westermani, Bonap. b. Rothe Arten. 4. grandis, Gmelin. 5. cardinalis, Bodd. 6. Linnei, Wagler. 7. Corneliae, Bonap. ll. Gelbgrüne Arten mit Flügelzeichnung; Wachs- haut und Nasenlöcher etwas frei; Schwanz län- ser, abgerundet. 8. megalorrhynchus, Bodd. 9. affinis, Wallace 10. Mülleri, Temm. 11. luconensis, Linne. Diagnostischer Schlüssel zu Eclectus. 1: Genus Eclectus et Psittacodis bei Wagler, Bonaparte u. A. a. Grüne Arten. . polychlorus, Scop. Untere Flügeldecken und Seiten roth; Flügel 10" 5”. . intermedius, Bonap. Wie Vorige; aber dunkler grün und kleiner; Flügel 8” 9”, 3. Westermani, Bonap. Wie Vorige, aber ohne Roth an Seiten: - W oI oı oı ECLECTUS POLYCHLORUS. db. Rothe Arten. 4. grandis, Gml. Querband über den Oberrücken und Unterseite violett- blau; Schwanzende und untere Schwanzdecken gelb, Flügel 10" 3”, 5. cardinalis, Bodd. Wie Vorige, aber dunkler roth; untere Schwanzdecken orangeroth. Flügel 8" 5”, 6. Linnei, Wagler. Wie Vorige, aber schmaler Ring um’s Auge blau, untere Schwanzdecken roth. 7. Corneliae, Bonap. Ohne Blau auf Rücken und Unterseite. Die 7 zu dieser Unterabtheilung gehörigen Arten, sind unterein- ander vollkommen übereinstimmend, werden aber jetzt nach ihrer Färbung, die rothen als Eclectus, die grünen als Psittacodis oder Polychlorus, meist generisch gesondert. Sie schliessen sich im Habitus ganz den amerikanischen Chrysotis- Arten an, namentlich auch wegen dem geraden, breiten Schwanze. Dadurch, sowie durch die völlig befiederte Wachshaut und die minder lang vorragende Flügelspitze weichen sie hauptsächlich von der folgenden Unterabtheilung ab. Ebenso sind die Koloritverhält- nisse andere, es herrscht nämlich entweder einfarbes Grün mit rother Zeichnung oder Roth mit blauer Zeichnung vor. Schwingen und Flügelbug sind stets blau, der Schnabel entweder schwarz , oder mit rothem Oberkiefer. (176.) 4. Eclectus polyehlorus, (Scop.). — Der grosse grüne Edelpapagei. Psittacus polychlorus, Scop., Del. Flor. et Faun. Insubr. (1758) p- 87. — Grand Perroquet verd de la Nouv. Guinde, Sonnerat, voy. & la Nouv. Guin. (1776) p. 174 (descr. mala) pl. 108 (fig. med.). — Edw., Glean. vol. V (1758) pl. 251 (fig. opt.). — Seligm., Samml. ausl. Vög. VII (1770) pl. 14. — Pl. enl. 514 (fig. med.). — Psittacus sinensis, Brisson, Orn. IV (1760) p- 291 (deser. bon.). — Voy. de la Coq. Zool. I. p. 542.— Psittacus pecto- ralis, Müll., S. N. Suppl. (1776) p. 78. — id., Psittacus au- rantius, p. 80. — New-Guinea green-Parrot, Lath., Syn. I (1781) p. 296. — Psittacus magnus, Gml., S. N. (1788) p- 544 et Psittacus sinensis, p.557. — Psittacus viri- dis, Latham, Ind. Orn. (1790) p. 125. — id., Psittacus Q@I oı RS ECLECTUS POLYCHLORUS. sinensis, p. 117. — Bechst., Kurze Ueb. p. 94. — id., Ps. magnus, p. 100. — Vieillot, Ene. Meth. p. 1566. — id., Ps. sinensis, p. 1369. — Kuhl, Consp. p. 84. — Voist, Cuvier, Uebers. (1851) p. 745. — Psittacus lateralis, Shaw, Gen. Zool. VIII (1811) p. 490. — Green and red chinese Parrot, Lath., Gen. Hist. II. p. 255. — id., Neu-Guinea green-Parrot, p- 251. — Mascarinus prasinus, Less, Tr. d’Orn. (1851) p. 188. — Psittacodis magnus, Wagler, Mon. (1832) p- 575. — Psittacus magnus, Müller et Schl., Verhandl. p- 107.182. — Eclectus polychlorus, G. R. Gray, Gen. of B. II. p. 418. — Psittacodis magnus, Bonap., Consp. av. I (1850) p. 4. — id., Proc. Z. S. (1850) p. 26. — id., Rev. et Mag. Z. 1854. — id., Naum. 1856. — Souance, Rev. et Mag. Zool. (1856) p. 218. — Polychlorus magnus, Sel., Proc. Z. S. (1857) p. 226. — Eclectus polychlorus, G. R. Gray, Gen. of B. II. N°. 4. — id., List Psitt. (1859) p. 66. — Wall., Proc. Z. S. (1864) p. 286. — Schl., Mus. P. B. Psitt. (1864) p-41 et 165. — Mascarinus polychlorus, O.Finsch, Nederl. Tijdschr. v. Dierk., Berigten (1863) p. XVI.— Eclectus poly- chloros et Psittacodis magna (!!), von Rosenb., Natuurk. Tijdschr. voor Neerl. Ind. (1865) p. 226. — id., Cab. J. f. Orn. (1864) p.114.— Eclectus polychlorus,G.R.Gray, B. Trop. Isl. p. 54. — Ibis, 1865. p. 229. — Le Perroquet a flancs rouge, Levaill., Perr. t. 152 (fig. med.). Hira-Mohan, indisch (Blyth). Diagnosis: Grün; unter den Flügeln und Seiten scharlachroth ; Flügelrand himmelblau ; Schwanzende unterseits blassgelblich ; Grösste Art; Flügel 10" 5”. Viridis, regione subalari et hypochondriaca punicea, margine alari coeruleo, apice caudae subtus pallide Navo. Spec. maxima; long. al. 10” 5”. Halmahera (Dr. Bernstein) Bremer Museum. d. Schön grasgrün , auf der Oberseite nicht dunkler als auf der unteren. Schwingen ıter Ordnung und ihre Deckfedern dunkel indigoblau, an In- nenfahne schwarz gerandet. Schwingen 2ter Ordnung ebenfalls ECLECTUS POLYCHLORUS. 355 dunkelblau, aber an Aussenfahne bis über die Basishälfte grün , die letzten 5 Schwingen einfarbig grün. Eckflügel und die kleinen Deckfedern längs Unterarm und Bug hellblau. Untere Flügeldecken , Achselfedern und ein grosser Fleck an den Brust- seiten schön scharlachroth. Aeussere 5 Schwanzfedern jeder- seits dunkel indigoblau, an Innenfahne schwarz gerandet, die 4 und 5te Feder nur am Ende blau, sonst grün wie die zwei mittelsten Federn, welche auf der Schaftmitte nur einen kleinen blauen Endfleck tragen. Schwingen und Schwanz unterseits dunkel mattschwarz,, der letztere am Ende schmal fahlgelblich verwaschen. Oberschnabel corallroth, an der Spitze wachsgelb, der untere schwarz, ebenso Füsse und Krallen. Die Iris besteht nur aus einem sehr schmalen orangefarbenen Ringe (Amsterd. Zoelog. Garten). Ebenso Z/ von Ternate (Dr. Bernstein) Leidener Museum. ? von Halmahera (Coll. Verreaux’s) nicht im geringsten abweichend. Von Halmahera und Morotai im Bremer Museum. Bei manchen Exemplaren sind die Brustfedern in der Mitte blaulich angehaucht. Im Leidener Museum auch ein in der Freiheit gelb variirtes Exem- plar von Halmahera (Dr. Bernstein). Nach Professor Schlegel weichen die Exemplaren von Waigiu etwas in der Grösse ab, d. h. sie sind kleiner, aber etwas grösser als intermedius, halten also zwischen beiden Arten die Mitte. Diese characteristiiche Art wird von Edwards schon 1754 nach dem Leben sehr gut abgebildet und auch Brisson kannte sie au- thoptisch. Als Heimath wurde früher China angegeben, was indess schon Levaillant bezweifelt. Erst in neuerer Zeit sind wir mit dem Verbreitungsbezirke näher bekannt geworden. Derselbe ist ziemlich ausgedehnt und umfast Neu-Guinea und die östlichen Molucken. Ternate, Halmahera, Batjan, Morotai, Gu&be, Waigiu und Mysol sind durch Wallace und Bernstein als Localitäten nachgewiesen, ebenso die Nordküste Neu-Guineas (Wallace) und die Südwestküste dieser Insel, woher S. Müller die Art anführt. 556 ECLECTUS POLYCHLORUS. Dass sie übrigens manchmal mit der nahe verwandten folgenden (intermedius, Bonap.) verwechselt worden sein mag, unterliegt keinem Zweifel. So käme sie nach Wallace’s neuesten Berichten auch auf den Aru-Inseln vor, und auch Gray führt die Art von dieser Localität mit der Bezeichnung »var.” auf. Die Exemplare, welche ich im Britisch-Museum von den Aru-Inseln sah gehörten jedoch unzweifelhaft zu Eclectus intermedius. Ob es wirklich diese Art ist, welche Cassin von Neu-Irland (Tombara) s. n. polychlorus anführt, wage ich ohne Vergleichung von Exemplaren nicht zu entscheiden. Es könnte eben so gut eine sehr nahe stehende Species sein. Lesson giebt Port-Praslin die nörd- lichste Spitze von St. Isabel, Salomons-Gruppe, als Fundort an. Die Herren von Schlagintweit haben diese Art sogar in Nepal gesam- melt. Ein Exemplar im Münchener Museum trug das Original-Eti- quett »collected by von Schlagintweit, Sikkim , N°. 141”. Dies ist gewiss höchst interessant, leider aber unwahr, wie noch so manche derartige Angaben der genannten Herren im Münchener Museum , mit denen sich die heutige Wissenschaft nicht mehr mystificiren lässt. Ueber diese Species herrschen in den von BRosenberg’schen Anga- ben manche Unrichtigkeiten , die theilweis daraus mit entsprungen sein mögen, dass er die nahe verwandten Arten intermedius und Westermani nicht zu unterscheiden wusste. So bezieht sich sein Psittacodis magnus von Amboina und Ceram ohne allen Zweifel auf Psitt. intermedius, Bonap., ebenso die Exemplare von den Aru-Inseln, und wahrscheinlich auch die von den Ke-Inseln. In seiner ersten Arbeit »die Vertheilung der Psittaciden ete. führt von Rosenberg auch noch Ternate, Batjan, Neu-Guinea, Salawatti und Buru als Fundorte an, dagegen nicht Halmahera und Waigiu. Letztere Localität wird indess in dem Bericht seiner Reise nach Waigiu auch von ihm selbst für die Art genannt. Salawatti und Ke-Inseln führt Wallace übrigens nicht an. Vollends unverständlich sind aber die Notizen, welche von Rosen- berg in seiner letzten Arbeit » Beiträge zur Ornith. von Neu-Guinea” giebt, denn hier erscheint die Species unter zwei verschiedenen ECLECTUS INTERMEDIUS. 337 Namen. Zuerst wird sie als Eclectus polychloros mit der Bemerkung »auf den Aru-Inseln” verzeichnet und dahinter s. n. Psittacodis magna mit der Notiz »sehr zahlreich über fast alle Inseln verbreitet’. Dr. Bernstein hat also nicht ganz Unrecht zu behaupten, dass die von Rosenberg’schen Angaben öfters der Be- richtigung bedürfen. Eine Notiz in der denkwürdigen Reise von Jacob le Maire und Willem Schouten (1616), wo von Neu-Guinea gesagt wird »man fin- det hier grüne Papageien, welche den amerikanischen gleichen’’ dürfte sich am besten auf diese Art beziehen. (177.) 2. Eclectus intermedius, (Bonap.). — Der mittlere grüne Edelpapagei. Psittacodis intermedius, Bonap., Consp. av. I (1850) p.4. — id., Proc. Z. S. (1850) p. 26. — id., Compt. Rend. (1850) p- 136. — id., Rev. Mag. Z. 1854. — id., Naum. 1856. — Eclectus polychlorus var. aruensis, G. R. Gray, Proc. 2. S. (1858) p. 182. — Polychlorus intermedius, Sclat., Proc. Z. S. (1857) p. 226. — Mascarinus intermedius, 0. Finsch, Nederl. Tijdschrift v. Dierkunde, Berigten (1863) p- XVII. — Eclectus intermedius, G. R. Gray, List Psitt. (1859) p. 66. — Eclectus magnus, Wall., Proc. Z. S. (1863) p. 19. — id., Ecel. intermedius (1864) p. 287. — Schleg., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 41. — Fig. O. Kaner-mauk , Eingeborne der Key-Inseln (Rosenberg). Diagnosis: Färbung fast ganz wie beim Vorhergehenden (polychlo- rus, Scop.) aber das Grün dunkler, der blaue Flügelrand schmaler und nur die äussersten Schwanzfedern an Aussenfahne blaulich ; immer kleiner ; Flügel 8” 9'". Polychloro simillimus, sed obsceurius viridis, margine alari coe- ruleo angustiore; rectrieibus solis extimis extus coerulescentibus. Ceram. Type von Bonaparte im Leidener Museum. Z ad. Schön dunkelgrasgrün; Schwingen und deren Deckfedern indigoblau , die Schwingen 2er Ordnung an Aussenfahne grün; die 5 letz- ten derselben ganz grün. Flügeldecken unterseits und die 22 398 ECLECTUS INTERMEDIUS. längsten Seiten (Achsel)-federn scharlachroth. Schwanz grün , nur die 2—5 äusseren Federn an Aussenfahne blaulich. Schwin- oen und Schwanz unterseits matt schwarz, der letztere am Ende schmal gelblich gerandet. Flügelrand schmal himmelblau ge- säumt. Oberschnabel roth, die Spitze gelblich, der untere schwarz. Füsse graubraun; Krallen schwarz. Die Iris ist, wie bei den übrigen Arten dieser Gruppe, ein sehr schmaler gelber Ring, da die schwarze Pupille sehr gross ist (Amst. Zool. Gart.). Ebenso ein. Exemplar im Bremer Museum ; die äusseren drei Schwanz- federn am Ende blau. Aru-Inseln (Britisch-Museum , s. n. polychlorus var. aruensis, Gray). Ganz wie der zuerst beschriebene Vogel. Ein anderes Exemplar, im Amsterdamer Garten, hatte den Ober- schnabel horngelblich. Ein Exemplar im Museum Heine hat den Schwanz grün, nur die äusserste Federn am linde blau verwaschen. Bonaparte giebt in seinem ÜConspectus avium zuerst eine kurze Diagnose dieser Art, die indess zur Unterscheidung keineswegs aus- reichend ist. Da ich Gelegenheit hatte zahlreiche Exemplare genau vergleichen zu können, fand ich, ausser den bedeutend geringeren Maasverhält- nissen, auch, dass die grüne Färbung durchgehends merklich dun- kler, der blaue Flügelrand dagegen (Bonaparte spricht gar nicht davon) schmaler ist, so wie weniger Blau auf den Schwanzfedern , als bei polychlorus, Scop. Offenbar ist der Vogel sehr häufig mit letzterer Ärt verwechselt worden. Er scheint nur auf Ceram, Gagie, Buru und Amboina und den Aru-Inseln vorzukommen und vertritt hier Ps. polyehlorus. Unter den rothen Arten verhalien sich Eel. cardinalis und grandis ähnlich zu einander. Die Exemplare von den Aru-Inseln, welche ich im Britisch-Museum sah, gehörten entschieden zu dieser Species, obwohl sie neuerdings von Wallace als polychlorus var. angeführt werden. Von Rosenberg hat diese Art, wie aus seinen Localitätsangaben hervorgeht, mit der vorhergehenden verwechselt. Jedenfalls gehört sein Psittacodis magnus von den Ke-Inseln und Goram , woher ECLECTUS WESTERMANI. 359 ich keine Exemplare sah und daher nicht urtheilen kann, zu dieser Species, mit aller Bestimmtheit aber der von Amboina, Ceram und Buru angeführte. Schlegel hält nach der Untersuchung zahlreicher Suiten das fernere Bestehen dieser Art für unzulässig und will sie nicht von poly- chlorus getrennt wissen. (178.) 5. Eclectus Westermani, (Bonap.). — Westerman’s Edelpapagei.. Psittacodis Westermani, Bp., Consp. av. I (1850) p.4. — id., Proc. Z. S. (1850) p. 26. — id., Compt. Rend. (1850) p- 156. — id., Rev. et Mag. Z. 1854. — id., Naum. 1856. — Polychlorus Westermanni, Scl., Proc. 2. S. (1857) p. 226. pl. 127 (fig. opt.). — Ecleetus Westermanni, G.R.Gray, List Psitt. (1859) p.66. — Wall., Proc. Z. S. (1864) p. 287. — Schleg., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 40. ? Ohne Roth auf den unteren Flügeldecken. Eastern Parrot, Lath., Syn. Suppl. I. p. 64. — id., Gen. Hist. A p251: — id... Psitt.,orientalis,, Ind: Orn-4(1790) p- 125. -— Bechst., Kurze Ueb. p. 101. — Kuhl, Consp. p- 99. — Vieill., Nouv. Diet. XXV. p. 575. — id., Enc. Meth. p- 1406. — Wagl., Mon. (av. dub.) p. 745. — Eos orien- talis, G. R. Gray, Gen. of B. III. Appendix. Diagnosis: Sehr nahe verwandt mit den beiden Vorhergehenden (polychlorus, Scop., et intermedius, Bp.) aber noch klei- ner als intermedius; nur die kleinen Flügeldecken unter- seits roth; die Seiten grün; Flügel 8” 5”. Ä Prioribus ambolus (polychloro et intermedio) quam maxime cognatus, at intermedio etiam minor ; tectrieibus ala- rum solis minoribus inferioribus rubris; hypochondriis autem viridibus. L. al. 8” 5”. Type von Bonaparte im Leidener Museum. 4. Schön grasgrün ; Schwanz etwas schwärzlichblau scheinend. Schwingen schön indigoblau, die der 2ten Ordnung an Aussenfahne nicht ganz bis zur Spitze grün; die letzten 5 ganz grün. Deckfedern auf 22 540 ECLECTUS GRANDIS, der Unterseite des Flügels roth, aber die Achseln- und Seiten- federn grün. Flügelrand himmelblau. Schwingen und Schwanz unterseits, eben wie bei den vorhergehenden beiden Arten, schwarz, der Schwanz am Ende 5” breit gelb gerandet. Die äusseren Schwanzfedern an Aussenfahne blau. Oberschnabel roth der untere schwarz, wie Füsse und Krallen. Iris gelb (Bonap.). Ebenso Exemplare im Museum Heine und von Major Kirchhoff. Das 9, welches noch nicht genau bekannt ist, wird jedenfalls wie die übrigen verwandten Arten, gleich dem 4 gefärbt sein. Der Mangel des Rothes auf den Seiten und Achselfedern unter- scheidet die Art sehr gut, ebenso die geringere Grösse. Diese seltene Art wurde zuerst von Bonaparte im Zool. Garten zu Amsterdam aufgefunden und nach dem rühmlichst bekannten, aus- gezeichneten Direetor desselben Herrn Westerman benannt. Die Sammlungen zu Amsterdam und Leiden sind nicht mehr die einzi- gen welche den Vogel besitzen. Das Vaterland dieses Papagei’s ist noch nicht genau bekannt, je- denfalls müssen wir es in einer der Moluckischen Inseln suchen, denn leider lässt sich bei den durch Schiffe angebrachten Vögeln nie das Vaterland genau ermitteln. Wallace vermuthet Neu-Guinea oder die Insel Jobi in der Geel- vinks-Bai als Fundort. Es scheint sehr wahrscheinlich, wie Gray zuerst darauf hinweist, dass der Ps. orientalis, Latham, zu dieser Art gehört, indess lässt sich die Frage doch nie befriedigend lösen. Der Vogel würde bis auf das gänzliche Fehlen des Rothes auf der Flügelunterseite auch out mit polychlorus übereinstimmen, indess scheint es mir noch viel wahrscheinlicher, dass er nach einem ausgestopften Exemplare dieser Art (Westermani) aufgestellt wurde, wo man dann, wenn die Flügel geschlossen sind, allerdings kein Roth mehr sehen kann. Latham sah den Vogel bei Lady Impey. 179.) 4. Eeleetus grandis, (Gml.). — Der grosse rothe Edelpapagei. Psittacus grandis, Gml., S. N. (1788) p. 555. — Purper roode Lori, Vosmaer, Mon. (1769) p. 10. t.7. — Pl. enl, 685. — ECLECTUS GRANDIS. 541 Psittacus roratus, Müll., S. N. Suppl. (1776) p. 77. — Grand Lory, Lath., Syn. I. p. 275. — id., Gen. Hist. II (1822 p. 230. — Psittacus ceylonensis(!), Bodd., Tabl. de Pl. enl. d’Aub. (1785) p- #1. Psitt. grandis, Lath., Ind. Orn. p. 116. — Bechst.. Kurze Ueb. p. 94. — Kuhl, Consp. p. 58 (syn. emend.). — Vieill., Enc. Meth. p. 1578. — Voigt, Cuv., Uebers. 1851. p. 754. — Lorius grandis, Steph., Gen. Zool. XIV. p. 151. — Mascarinus puniceus, Less., Tr. d’Orn. p. 189. — Eclectus grandis, Wagl., Mon. (1852) p. 572. — Psitt. grandis, Müll. et Schleg., Verhandl. (Land- en Vol- kenk.) p. 108. — Hahn, Orn. Atl. Pap. p. 88. t. 68. (bon). — Thienem., Fortflanzg. d. ges. Vög. (1852) p-76. — Eclectus ceylonensis, G. R. Gray, Gen. of B. II. N. 2. — id., List Psitt. (1859) p. 65. — Jard., Nat. Libr. vol. VI. p. 112. — Eclectus grandis, Bp., Proc. Z. S. (1849) p. 145. — id., Rev. et Mag. Zool. 1854. — id., Naum. 1856. — Souance, Rev. et Mag. Zool. (1856) p. 218. — Dehne, Naum. (1854) p. 37. — Wall., Proc. Z. S. (1864) p. 286. — Schleg., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 39. — Le Perroquet grand Lori, Levaill., Perr. t. 126 (opt.) 127 (var.) et 128 (var.). Var. Oberseite grün und braun variirt; Schwanz castanienbraun. Grand Lory, var. A. Lath., Gen. Syn. I. p. 276. — id., Gen. Hist. I. p.250. — id., Psitt. grandis, var. £. Ind. Orn. p- 116. — Gml., S. N. p. 336. Var. (?) Schultern blau; Schwanz und Flügel grün und roth. Perroquet violet, Fermin., Deser. gener. de Surinam. II (1769) p- 175. — Gueby Lory, var. A. violet Lory,, Lath., Syn. I. p- 220. — id., Gen. Hist. II. p. 155. — id., Psittacus gue- biensis, var. £. Ind. Orn. p. 90. — Ps. janthinus, Gml,, $.. N. p. 519. Lal-Mohan, indisch (Blyth). Diagnosis: Scharlachroth ; breites Querband über den Oberrücken und die Unterseite vom Kropf an violettblau ; Schwanzende und untere Schwanzdecken gelb. Flügel 10” 5. Puniceus, subtus a gulture deorsum violaceo-cyaneus; fascia 542 ECLECTUS GRANDIS. interscapilii transversa lata cyanea; caudae apice et tectricibus inferioribus flavis. Halmahera (Leidener Museum). 4. Kopf und Nacken schön schar- lachroth. Querband über den Oberrücken, Brust und Bauch dunkel ultramarinblau, in’s Purpurviolette schimmernd. Flügel- rand längs Unterarm schön ultramarinblau. Die übrigen Theile düsterer scharlachroth. Schwingen und Deckfedern der Schwin- gen 1ter Ordnung nebst Eckflügel schön indigoblau, an Innen- fahne schwärzlich gerandet. Die Schwingen 2ter Ordnung an Aussenfahne roth, mit blauem Ende, an Innenfahne blau, schwarz gerandet, die letzen 5 Schwingen 2ter Ordnung an Innenfahne grün. Unterseite der Schwingen schwarz, ebenso die grössten unteren Deckfedern, die übrigen Flügeldeckfedern unterseits blauschwarz. Die Deckfedern der Schwingen 2ter Ordnung an Basis der Innenfahne blau, gegen die Mitte zu in’s Grüne. Uebrige Deckfedern oberseits an Basis düster grün. Untere Schwanzdecken und ein beinahe einen Zoll breites Schwanzende hoch eitrongelb. Schwanzfedern an Basis schwärz- Jich. Schnabel und Füsse schwarz. Iris schwefelgelb (Souance); ich fand sie mehr braungelb (Amsterd. Zool. Gart.). 2 (aus dem Käfig) Leidener Museum. Ganz wie das d. Jüngere Vögel wahrscheinlich weniger lebhaft gefärbt, aber keines- wegs grün gefleckt wie Wagler und Kuhl, gestützt auf Le- vaillant’s Figur (128) angeben. Wie die jungen Vögel eigentlich aussehen, wissen wir noch nicht, da alle Beobachtungen fehlen. Es giebt auch Varietäten, die auf den Flügeln und Deckfedern ein- zelne gelbe Federn haben. Eine Varietät im Leidener Museum hat die Schwingen 2ter Ordnung theilweis gelb. Eine andere Varietät im Leidener Museum ist auf dem Rücken und Flügeln grossentheils ganz blass gefärbt. Von Morotai und Halmahera im Bremer Museum. Jedenfalls sind die Vögel, welche Levaillant auf tab 127 und 128 als »Perroquet grand Lori premiere et seconde variete’’ abbildet, ECLECTUS GRANDIS. 545 I} in der Gefangenschaft entstandene Abänderungen. Das Exemplar pl. 127 zeigt die Federn der Brust und Unterseite mit grünen End- säumen, während auf pl. 128 ein viel dunkler rother Vogel darge- stellt ist, der fast die ganze Brust und den Bauch grün gefärbt hat. Levaillant ist geneigt das Jugendkleid darin zu sehen. Mir selbst sind, unter den zahlreichen Exemplaren dieser Art, niemals ähnliche Farbenabänderungen vorgekommen. Der älteste Name Boddaert’s »ceylonensis” ist zu unrichtig um noch fernerhin angewendet zu werden. Ueberhaupt sind alle die älteren Beschreibungen ganz ungenügend und erst Kuhl giebt eine etwas richtigere und ausführlichere. Ob der Ps. janthinus, Gml. der von Süd-Amerika herstammen soll, wirklich identisch ist, lässt sich nicht mehr ausmachen. Ebenso ist die Varietät, welche La- tham nach einem Exemplar des Hunter’schen Museums beschreibt fraglich. Ausser der bedeutenden Grösse unterscheidet sich diese Art, von dem nahe verwandten cardinalis, Bodd., durch eine weniger düs- ter rothe Färbung, den mehr in’s Violetblaue ziehenden Ton der unteren Theile und die meist gelben unteren Schwanzdecken. Als Heimath dieser Art sind mit Bestimmtheit die Inseln Morotai, Ternate (Bernstein), Batjan und Halmahera bekannt. Wallace fand sie auch auf den Kaisa-Inseln, die nahe bei Halmahera liegen. Die Angabe in Gray’s Katalog, »Philippinen’’ ist falsch. Nach Schlegel sind die Exemplare von Batjan constant etwas kleiner als die von Halmahera, während die Individuen von Mo- rotai wieder geringere Grösse als die von Batjan besitzen sollen. Von Rosenberg lässt diese Art in seiner »Vertheilung” ete. ganz weg, wie schon Bernstein rügend anmerkt, denn die Art, welche er s. n. grandis von Buru, Amboina und Ceram anführt ist un- zweifelhaft cardinalis. Dehne berichtet über einen Entflogenen, der sich im August bei Leipzig an 8 Tage im Freien aufhielt. Jedenfalls muss doch also der Vogel irgend Etwas zu seiner Nahrung gefunden haben, Ueber Lebens- und Nistweise fehlen alle Nachrichten. — Durch Thienemann werden wir aber mit dem Ei bekannt, welches indess 544 ECLECTUS CARDINALIS. nur in der Gefangenschaft gelegt worden war. Die Beschreibung lautet: »es ist 1” 5'/," lang, 1” 5!/,”’ breit, dabei ungleichhälftig; nach der Höhe ziemlich zugespitzt. In Farbe, Korn und Poren gleicht es vollkommen andern Papageieneiern von ähnlicher Grösse.”’ (180.) 5. Ecleetus cardinalis, (Bodd.). — Der mittlere rothe Edelpapagei. Psittacus cardinalis, Bodd., Tabl. de Pl. enl. d’Aub. (1785) p.50. — Lorius amboinensis, Brisson, Orn. IV (1760) p. 231 (deser. opt.).. — Pl. enl. 518 (med.). — Lori era- moisi, Buff., Hist. Ois. VII. p. 107 (deser. bon.). — Crim- son Lory, Latham, Syn. I. p. 275. — id., Gen. Hist. I. p- 229. — Blue breasted Lory, Brown, Ilust. t. 6. — Psit- tacus puniceus, Gml., S. N. (1788) p. 555. — Latham, Ind. Orn. p. 115. — Bechstein, Kurze Ueb. p. 92. — Vieill., Ene. Meth. p. 1578. — Domicella punicea, Wagl., Mon. (1852) p. 569. — Lorius cardinalis, G. R. Gray, Gen. of B. II. N®.5. — id., List Psitt. p. 65. — Eclectus pu- niceus, Bp., Rev. et Mag. Z. 1854. — id., Naum. 1856. — Licht., Nomenel. av. 1854. p. 71. — Souance, Rev. et Mag. Zool. (1856) p. 219. — Wall., Proc. Z. S. (1865) p. 19. — Eclecetus amboinensis, ©. Finsch, Nederl. Tijdschr. v. Dierkunde, Berigten (1864) p. XVII. — Eclectus grandis, Rosenb., Cab. J. f. Orn. 1862. — Eclectus cardinalis, Wall., Proc. Z. S. (1864) p. 286. — Schleg., Mus. P.B. Psitt. (1864) p. 59. Kastorie, auf Amboina (Rosenberg). Diagnosis: Aehnlich dem Ps. grandis, aber dunkelscharlachroth ; Schwanz unterseits und untere Schwanzdecken orangerosa; nur das äusserste Schwanzende gelblich. Ps. grandi similis, sed obscure puniceus, cauda subtus et tectrieibus ejus inferioribus auroreis; apice rectricum solo flavido. Ceram (Hoedt). Leidener Museum. Düster scharlachroth , auf den Flügeln mehr kirschbraunroth. Brust, Bauch und After , sowie ein breites Band über den Oberrücken, welches sich vorn mit ECLECTUS CARDINALIS. 545 der Brust vereinigt dunkel ultramarinblau , in’s Violette ziehend , ebenso gefärbt sind der Flügelrand und die kleinen unteren Flügeldecken. Schwingen 1ter Ordnung und ihre Deckfedern tief blau, an der Aussenfahne schmal grün gesäumt, an der Innenfahne breit schwarz. Schwingen unterseits schwarz. Schwanz unterseits an Endhälfte und die längsten unteren Schwanz- decken orangerosafarben. Das äusserste Schwanzende gelblich. Schnabel und Füsse schwarz ; Iris gelbbräunlich (Amsterdamer Zool. Garten). 9 Amboina, Bremer Museum, wie das (. In der Farbenvertheilung kommt diese Art ganz mit grandis, Gmelin überein , jedoch ist die rothe Färbung viel düsterer, beson- ders auf der Oberseite, die unteren Schwanzdecken und das Schwanzende sind nicht gelb, sondern ziehen in ein schönes Orange- rosa, namentlich ist aber der Vogel viel kleiner. Er verhält sich daher ganz zu grandis, wie intermedius zu polychlorus, und ist, obwohl am Ersten bekannt, gewiss öfterer verwechselt worden. Brisson, der überall wo er aus Autopsie spricht, ausserordentlich ge- nau ist, lässt keinen Zweifel über die Art. Seine Beschreibung stimmt bis auf die Maasangaben vollkommen überein, und auch die etwas abweichenden Farbentöne werden von Brisson sehr genau angege- ben. Glücklicherweise basiren die meisten späteren Beschreibungen, ebenso die Abbildung in den Pl. enl. (518), welche indess nicht sehr genau ist, auf Brisson und auch Wagler hat nur Brisson nach- geschrieben. Bisher war diese Art in Sammlungen ziemlich selten. Ebenso kannte man den Fundort nicht genau. Durch Wallace und von Rosenberg erfahren wir jedoch, dass sie nur auf Amboina, Buru und Ceram lebt, also den östlichen Ec. grandis im Westen ver- tritt. Von Rosenberg verwechselt übrigens die Namen und führt die Art irriger Weise als grandis auf. Das Leidener Museum hat neuerdings zahlreiche Exemplare sowohl von der Nord- als Südküste Ceram’s und Amboina durch Hoedt er- halten. Im Uebrigen nichts über die Art bekannt. 546 ECLECTUS LINNEI. (181.) 6. Eelectus Linnei, Wagler. — Linne's Edelpapagei. Eclectus Linnaei, Wagler, Mon. (1852) p. 571. t. XXIL (fie. bon.). — Ps. grandis, var., Müll. et Schleg., Verhandl. (Land- en Volkenkunde) p. 108. — Voy. de la Coq. Zool. I. p- 542. — Ps. Linnei, Hahn, Orn. Atl. Pap. (1856) t. 77 (nach Wagler). — Eclectus puniceus, Bp., Proc. Z. S. (1849) p. 142 (syn. emend.). — id., Eclectus Linnaei, Naum. 1856. — Souance, Rev. et Mao. Zool. (1856) p. 219. — G. R. Gray, Gen. of B. II. N®. 1. — id., List Psitt. (1859) p- 65. — Eos puniceus, Licht., Nomenel. av. (1854) p. 71.— Ecl. ceylonensis, G.R. Gray, B. Trop. Isl. p.54. — Eel. cardinalis, Wall., Ibis (1859) p. 210. — Rosenb., Cab. J. f. Orn. 1862. — id., Eclectus puniceus (1864) p. 114. — Ecleetus Linnei, Cass., Proc. Acad. Se. Phil. 1865. — Ibis (1863) p. 229. — 0. Finsch, Nederl. Tijdschr. v. Dierk., Be- rigten (1865) p. XVII. — Wall., Proc. Z. S. (1864) p. 286. — Schleg., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 38. Kandar, Westküste Neu-Guineas; Woitan-Kuikui, auf Aru-Inseln ; Kaner-bror, auf Key-Inseln (Rosenbers). Diagnosis: Scharlachroth ; breites Querband über den Rücken, Bauch und untere Flügeldecken schön blau, ebenso ein schmaler Ring um’s Auge; untere Schwanzdecken roth. Puniceus; fascia dorsi transversa lata cyanea ; abdomine, annu- loque circa oculum angusto cyaneis; tectrieibus caudae inferi- oribus rubris. Neu-Guinea, Lobo-Bai (S. Müller). Leidener Museum. d. Düster dunkelscharlachroth, Kopf, Hals und Brust lebhafter und hel- ler. Breites Querband über den Oberrücken, Bauch, Bauch- seiten, Flügelrand längs Unterarm und kleine untere Flügel- decken dunkel ultramarinblau. Schwingen 1ter Ordnung und ihre Deckfedern dunkel indigoblau, mit schmalem grünen Saume an Aussenfahne und breitem schwarzen an Innenfahne. Schwin- gen 2ter Ordnung an Aussenfahne braunroth. Unterseite der Schwingen schwarz. Unterseite und Ende des Schwanzes schön ECLECTUS LINNEI. 547 purpurrosa.. Um das Auge ein ganz schmaler blauer Ring. Schnabel schwarz ; Füsse schwarzbraun ; Iris gelb; die Pupille sehr gross (Amsterdamer Zool. Garten). Nach Bonaparte wäre die Iris schwarz. 2 Neu-Guinea (Leidener Museum) ganz ebenso. Z von der Nordküste Neu-Guineas (Doreh, Wallace) im Bremer Museum und alter Vogel von Mysol (Wallace) im Museum Heine nicht im mindesten abweichend. Ausser Neu-Guinea wird Eel. Linnei noch auf Mysol, Waigiu, den Aru- und K£e-Inseln gefunden. Hoedt fand ihn auch auf Guöbeh. Nach Cassin kommt die Art auch auf der Insel Tombaro (Neu-Irland) vor. Nach Lesson bei Port Praslin, Salomons-Gruppe. Auf Neu- Guinea wurde sie übrigens sowohl im Norden bei Doreh (Wallace) als im Westen (Distriet Lobo, S. Müller) beobachtet. Die Angabe »Ke-Inseln’’ macht Wallace (Ibis 1861), obwohl er sie sonderbarer Weise in seiner späteren Arbeit über die Psittaciden des Indischen Archipel ignorirt. Uebrigens fand auch von Rosenberg die Art auf Key, so wie der benachbarten Insel Koor. Exemplare von den Aru-Inseln sollen, nach Gray, sich von denen aus Guinea dadurch etwas unterscheiden, dass der Unterleib bei ihnen schöner blau erscheint, während er bei den letzteren mehr in’s Purpurblaue zieht. Ps. Linnei unterscheidet sich von den verwandten Arten leicht durch den schmalen, blauen befiederten Ring um’s Auge; auch ist das Schwanzende schön Purpurrosa und nicht gelb. Wagler beschrieb die Art zuerst nach einem lebenden Exemplare des Könings Maximilian Joseph von Baiern. Indess wurde sie schon früher von $. Müller in Neu-Guinea aufgefunden, aber mit Bel. grandis verwechselt, oder vielmehr für nichts als eine Varietät dieser Species gehalten. Von Rosenberg führt diese Art in seinem Listen unter dem irr- thümlichen Namen »cardinalis’ auf und will sie ausser Neu- Guinea, und den Aru-Inseln, welche Localitäten durch Wallace be- wiesen sind, auch auf Salawatti gefunden haben, was gewiss richtig sein wird, 548 ECLECTUS CORNELIAE. Gray’s Angabe »Philippinen’’ beruht auf einem alten Etiquett und ist zu streichen. Auch über die Lebensweise dieser Art herrscht völlige Un- kenntniss. (182.) 7. Eclectus Corneliae !), Bonap. — Cornelia’s Edelpapagei. Eclectus Cornelia, Bp., Proc. Z. S. (1849) p. 145 pl. XI] (fig. bon.). — id., Compt. Rend. (1850) p. 155. — id., Rev. et Mag. Z. 1854. — id., Naumannia. 1856. — G. R. Gray, List Psitt. (1859) p. 66. — 0. Finsch, Nederl. Tijdschr. v. Dierk., Berigten (1863) p. XVII. — Wall., Proc. Z. S. (1864) p. 286. — Schleg., Dierentuin (1864) p. 69 (mit Holzschn.). — Eelec- tus Carolinae, Rosenb., Cab. J. f. Orn. (1862) p. 66. Diagnosis: Scharlachroth ; ohne blaues Querband auf dem Rücken und ohne Blau auf der Unterseite. Puniceus, colore eyaneo neque dorsi neque lateris inferioris ullo. Aus dem Zool. Garten (Britisch-Museum). Scharlachroth, auf Rüc- ken, Flügeln und Schwanz mehr in’s Kirschrothbraune ziehend. Flügelrand und die Aussenfahne der Schwingen schön blau. Kleine Flügeldecken unterseits scharlachroth , mit Blau gemischt. Die unteren Schwanzdecken und das Schwanzende einfarbig roth. Schnabel schwarz. Füsse dunkelbraun. Iris blassgelb , der äusserste schmale Saum tief roth. (Amsterd. Zool. Garten). Diese höchst auflallende, prachtvolle Art, bemerkte Bonaparte’s geübtes Auge im Zoologischen Garten zu Amsterdam. Er be- nannte sie zu Ehren der geistreichen und liebenswürdigen Gemalin ?) von Professor Schlegel, dem bekannten Director des Leidener Mu- seums. Dass bei dieser Art nicht etwa an eine bloss zufällige Varietät 1) Corneliae nicht Cornelia muss es heissen, da man Eigennamen nur dann in den Nominativ stellt, wenn ihnen einen mehr ideale Bezeichnung zukommt. 2) Leider ist diese ausgezeichnete Frau inzwischen unerwartet von dieser Welt ab- berufen worden, welches gewiss Alle, die sie kennen lernten, mit mir innig betrauern werden. 349 ECLECTUS CORNELIAE. gedacht werden kann, ist ausser allen Zweifel. Einmal wurde der Vogel lange Jahre, ohne sein Gefieder zu verändern, im Zoolog. Garten zu Amsterdam gehalten und dann erhielt die Gesellschaft auch noch einen zweiten, den ich öfterer zu sehen Gelegenheit hatte, der aber kürzlich gestorben ist. Auch der Londoner Zool. Garten hat die Art lebend besessen, welches Exemplar jetzt das Britisch-Museum ziert. Ueber das Vaterland wissen wir nichts. vinks-Bai, was auch WVYallace vermuthet. polychlorus, Scop. » intermedius , Bonap. 18" 6" Westermani, Bonap. » » Linnei, Wagler. » » grandis, Gmelin. » cardinalis, Boddaert. » Corneliae, Bonap. Ohne Zweifel ist es eine Insel der Molucken, vielleicht in der Geel- Höhe des Flügel. Schwanz. Firste. Schnabels an Basis. g’! 10'".10" gen 4'' 10.5 151/, 7.19% 15" 1y" 10" gi 5 gu y7ajut 15 4"! 10." Dad" 141/,'"' g'' gilt! 4'' min 1 141," g'' gt 4" 6" 180. 1 gurgl! gu 4'' BAU 1 UL 14'168" g’! 4'' g’t mal 13!/ im g’' gig FA gt gig! ge 16. En g’! yı q'' Tau 13’ gt g’t g’! 10" ar. 13!) in g'! gt 4'' gen gl u g’' gu 4'' gi ya 141/ in g'! gi 4'' Bu 1g."' Io’ 10" ger 4"! 10" 194% 15" g’! glut.gtt 4"! lag! gt 1 ev 11 8" gt alt in 16" al g’’" 810%. 10 14" g’' ul Bl gilt ga 17% Tarse. gl UL I ya) g''! (ya gr al gl Il ne 1 ton 10. gud gu Du (ohne Nagel). Aeussere | Innere Vorder- | Hinter- zehe. zehe. 16 nl ® Halmahera, Leidener Mus. 111 d 14 | » Bremer Mus. d 2 I Br Buru, Leidener Museum. 194 — » » » TA — » Bremer Museum. 12'-13''| — Ceram, Britisch-Museum. 14" — ‚Aru(polychlorus var. aruensis, G.,) 18%” B Type im Leid. M. — — Collection Kirchhofl. — — » Heine. 18% Bu Neu-Guinea, Leidener Museum. — _ » Bremer Museum. _ — |Mysol (Wall.) Museum Heine. 14" 4!/,'’ |Halmahera, Leidener Museum. a ar Q Morotai, » » 14" 4 d Ceram, » » Ta A » » » 14 — |Britisch-Museum, 550 ECLECTUS. Diagnostischer Schlüssel zu Eclectus. 1. Genus Tanygnathus bei Wagler, Bonaparte und A. 8. megalorrhynchus, Bodd, Schwingen meerblau; Schulterdecken schwarz mit blauen Säumen; Flügeldecken schwarz mit orangen Säumen. 9. affınis, Wall. Schwingen und Schulterdecken grün; mittelste Flügeldecken schwärzlich mit orangen Säumen- 10. Mülleri, Temm. Hinterhals und Mantel olivengelb; Flügeldecken grün; mit olivengelben Säumen. 11. luconensis, Linne. Hinterkopf blaulich; Handgelenk schwarz. Deck- federn der 21 Schwingen am Ende blau. Gegenwärtig fasst man diese 4 Arten gewöhnlich als Genus Ta- nygnathus zusammen, weil sie in mancher Beziehung von der vorigen Unterabtheilung abweichen, obwohl ich diese Verschieden- heiten keineswegs als generisch von Werth betrachten kann. Der Schnabel erscheint , namentlich bei Ps. megalorrhynchus, bedeutend colossaler, ist indess ganz nach dem Typus der vorigen Unterabtheilung gebildet, nur relativ breiter. Nasenlöcher und ein schmaler Streif der Wachshaut sind frei, eben so bemerkt man bei einigen Arten einen ganz schmalen nackten Augenkreis. Die auffallendste Verschiedenheit liest jedoch in der längeren Flügel- spitze, und dem längeren, abgerundeteren Schwanze. Die Flügel- spitze ist nämlich beinah so lang als die Hälfte des Oberflügels, (bei der vorigen Unterabtheilung nur !/, desselben). Der ebenfalls län- gere Schwanz besteht aus schmäleren, am Ende spitzer gerundeten Federn, und ist stark abgerundet, d. h. die Federn namentlich die äussersten sind abgestuft. In der Färbung herrscht ein lebhaftes Gelbgrün vor, auf dem Hinterrücken schwach mit Blau tingirt, ebenso zuweilen am Flügel- buge. Die Schwingen sind grün oder seltener meerblau, aber die Flügeldeckfedern haben gewöhnlich farbige Säume, wodurch der Flügel eine characteristische Zeichnung bekommt. Der Schwanz hat eine lebhaft olivengelbe Unterseite und der Schnabel ist meist einfarbig roth. ECLECTUS MEGALORRHYNCHUS. 551 (185.) 8. Eclectus megalorrhynchus, (Bodd.). — Der schwarz- schulterige Edelpapagei. Psittacus megalorhynchus, Bodd., Tabl. des Pl. enl. d’Aub. (1785) p. 45. — Pl. enl. 715 (fig. bon.). — Great belled Parrot., Lath., Syn. Suppl. I. p. 278. — id., Gen. Hist. II. p-157.— Ps. macrorhynchus, Gml., S.N. (1788) p. 558. — ‚Latham, Ind. Orn. p. 117. — Shaw, Nat. Misc. pl. 921. — Bechst., Kurze Ueb. p. 94. — Vieill., Enc. Meth. p. 1564. — Kuhl,, Consp. p. 57. — Voigt, Cuv., Uebers. (1851) p. 754. —T a- nygnathus macrorhynchus, Wagl., Mon. (1852) p. 677. — Mascarinus macrorhynchus, Less., Tr. d’Orn. p. 189. — Erythrostomus macrorhynchus, Sws., Class. of B. II (1857) p. 500. — Ps. macrorhynchus, Müller et Schleg., Verhand. (Land- en Volkenkunde) p. 107, 182. — Tanyg- nathus macrorhynchus, G. R. Gray, Gen. of B. I. N°. 1. — Bp., Consp. av. I (1850) p.5. — id., Rev. et Mag. Z. 1854. — id., Naumannia. 1856. — Souance, Rev. et Mag. Zool. (1856) p. 209. — Rosenb., Cab. J. f. Orn. (1862) part. — id., (1864) p. 115. — id., Tanyg. marginatus, Wagl. — Tanyg. megalorhynchus, G. R. Gray, List. Psitt. (1859) p- 67. — 0. Finsch, Nederl. Tijdschr. v. Dierk., Berigt. (1865) p- XVII. — Tanyg. morotensis, Schleg., Dierentuin (1864) p- 70. — id., Ec. megalorhynchus, Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 46. — id., Nederl. Tijdschr. v. Dierk. (1865) p. 184. — Le Perroquet a bec couleur de sang, Levaillant, Perr. t. 83. Undeutliche Beschreibung ! Grande Perruche de la Chine, Sonn., voy. Ind. II. p. 212. — Grizled Parrot, Lath., Syn. I. p. 64. — id., Ps. nasutus, Ind. Orn. p. 118. — Bechst., Kurze Ueb. p. 95. — Vieillot, Enc. Meth. p- 575. — id., Nouv. Diet. XXV. p. 375. — Grizled Parrot, Latham, Gen. Hist. II (1822) p. 254. Papagei, bengalisch (Blyth). — Gurah, Eingeborne von Goram, Ce- ram-laut (von Rosenberg). — Kalea, Eingeborne der Shangir- Inseln (von Rosenberg). 552 ECLECTUS MEGALORRHYNCHUS. Diagnosis: Schön grasgrün, unterseits heller; Schwingen und Unter- rücken meerblau ; Flügeldeckfedern schwarz mit orangefarbenen Säumen; Schulterdecken schwarz, blau gesäumt. Schnabel roth. Laete prasinus subtus dilutior ; remigibus tergoque glauco-cya- neis; tectrieibus alarum nigris aurantio-limbatis ; scapularibus nigris eyaneo-limbatis. Ternate (Dr. Bernstein) Leidener Museum. 5 ad. Schön grasgrün, auf der Unterseite viel heller, fast olivengelb, an den Seiten entschieden olivengelb; Unterrücken und Bürzel schon himmel- blau; die Basis der Federn graulichgelb. Schwingen Iter Ord- nung meerblau, an Innenfahne breit schwarz gerandet, die Spitze und der äusserste Saum an Aussenfahne grün. Deckfe- dern der Iten Schwingen meerblau, ebenso die Schwingen 2ter Ordnung, aber an Innenfahne breit schwärzlich gerandet, die letzten 4 derselben auf der Aussenfahne grasgrünlich und mit schmalen gelben Saume, der auf der Innenfahne breiter und deutlicher ist. Die Deckfedern der Schwingen 2ter Ordnung meerblau wie die übrigen Schwingen, die letzten 4—5 grün, gegen das Ende zu schwarz und mit breitem , orangen Saume an Aussen- und Innenfahne. Die Flügeldeckfedern schwarz, an der Basis etwas grünlich, und die grössten der untersten Reihe nebst den mittelsten an der Innen- und Aussenfahne breit hochorange gerandet, die obersten kleinsten am Ende blau gesäumt und die kleinsten am Flügelbuge ganz schwarz. Die obersten Schulterdecken schwarz, am Ende blaulich gerandet, die untersten längsten Schulterdecken dunkelgrün, nur an der Spitze mit verwascheneın schwarzen Flecke. Die kleinen Flü- geldecken unterseits tief olivengelb, die grössten an der Basis grauschwärzlich, die übrige Unterseite der Schwingen schwärz- lich. Die Mantelfedern grün, am Ende verwaschen blaulich gesäumt, wodurch dieser Theil blaulich angeflogen erscheint. Schwanz dunkelgrasgrün wie die längsten Schulterdecken, am Ende hoch olivengelb, ebenso ein schmaler Saum an Innenfahne und vor demselben, nicht ganz bis zur Spitze, ein verwaschener schwärzlicher Streif. Schwanz unterseits tief olivengelb. Schna- ECLECTUS MEGALORRHYNCHUS. 555 bel hoch corallroth, nur die Spitze weisslich. Augenkreis schwärzlich. Füsse und Krallen braunschwarz. Schnabel im Leben hochzinnoberroth. Iris gelblichweiss, sehr schmal, die Pupille sehr gross. Nackter Augenkreis grauschwärzlich. Füsse gelbbraun. Krallen schwarz (Amsterd. Zool. Garten). 2 Ternate (Bernstein) Leidener Museum, nicht verschieden. Exemplare von Batjan (Britisch-Museum), ganz ebenso. Ein £ von Mysol (Wallace) im Museum Heine in der Färbung ganz gleich, aber ansehnlich kleiner. Von Halmahera und Morotai im Bremer Museum. Vier Exemplare von Morotai (Dr. Bernstein) (1 Z und 5 9. Typen von T. morotensis, Schlegel), zeichnen sich in der Färbung durch nichts von der gewöhnlichen Art aus, nur scheinen die Maasse etwas geringer, indess sind die Unterschiede nur bei den 22 merklicher, bei dem 7 aber so unbedeutend, dass eine specifische Trennung nicht zu halten ist. Uebrigens will sie auch Herr Professor Schlegel, der mir die typi- schen Exemplare freundlichst zur Untersuchung gab, nur als »bij- soort’’ (subspecies) betrachtet wissen. Zur Unterscheidung giebt er nur die geringere Grösse an. In seiner neuesten Arbeit, dem Cata- loge des Leidener Museum’s, ignorirt er die neue Art jedoch ganz und giebt Exemplare von gewöhnlicher und bedeutenderer Grösse an. Diese Art ist leicht an den schwarzen Flügel- und Schulterdecken und meerblauen Schwingen zu erkennen, ausserdem auch in der Grösse die ansehnlichste der ganzen Gruppe. Ausser der Verbreitung bin ich nicht im Stande etwas über diese, schon so lange bekannte Art zu sagen, da wir leider über die Le- bensweise der Vögel des indischen Archipels gar so wenig wissen. Der Verbreitungskreis ist jedoch ein sehr ausgedehnter, den er um- fasst die ganzen östlichen Molucken, nämlich die Inseln Batjan, Makian, Halmahera , Mysol, Waigiu, die Sanguir- oder Shangir- Inseln und Neu-Guinea, welche Localitäten von Wallace genannt werden. Durch die Forschungen Bernstein’s sind aber auch Ternate, Morotai, Tidore, Motir, Dammar, Moor und Gueb& als Localitäten nachgewiesen. Auch das Leidener Museum erhielt durch von Ro- 23 554 ECLECTUS NEGALORRHYNCHUS. senberg die Art von den Shangir-Inseln. Die Exemplare daher stimmen in der Grösse ganz mit denen von Morotai überein und zeigen in der Färbung nicht die mindeste Abweichung. Professor Schlegel führt auch Exemplare von Ceram und Amboina an, die aber Wallace als zu affınis gehörig betrachtet. Ich selbst konnte mich überzeugen dass die Exemplare im Leidener Museum , angeblich von Ceram, wirklich Be. megalorrhynchus waren, allein die Herkunft scheint nicht ganz bewiesen. Sie beruht nur auf den immerhin zweifelhaften Angaben Reinwardt’s und Moen’s, welche die Vögel nicht selbst erlegten, sondern nur käuflich er- standen. Findet sich nicht auf den Aru- und Key-Inseln (nach von Rosenberg). In der Grösse varüirt E. megalorrhynchus sehr erheblich. Die Exemplare von Halmahera und Batjan scheinen am grössten, die mim [2 Flügellänge varüirt zwischen 9” und 9” 7 Ebenso grosse finden sich auf Ternate, woher indess Professor Schlegel Exemplare mit nur 8” 11°” Flügellänge angiebt. Die 10 Stück, welche Professor Schle- gel von den Shangir-Inseln erhielt hatten 8” 6°”, 9” und 9” 4" Flügellänge ; die von Tidore 9° 2”, von Motir, 9° 2"’, von Dam- mar 9" 1"'—5”' und von Moor 9” 1'”. Auch über diese Species giebt von Rosenberg sehr mangelhafte und theilweis unrichtige Localitätsangaben. In seiner » Vertheilung’’ etc. wird sie nämlich von Ternate, Mysol und Waigiu, 5 Inseln welche er selbst besuchte, gar nicht genannt, sondern nur von Bat- jan, Halmahera, Neu-Guinea und Salawatti. In seinem Reisebe- richt nach Waigiu erwähnt er des Vogels von letzterer Insel übrigens nicht. Die Angaben, Buru, Amboina und Ceram beruhen nur auf einer Verwechselung mit der folgenden Art (affınis, Wall.). Auch Ps. megalorrhynchus von Goram gehört jedenfalls hierher. In seiner letzten Arbeit »Bijdragen tot de Ornithol. van Nieuw- Guinea” sagt er von T. macrorhynchus nur » lebt auf Waigiu”, ignorirt also die übrigen Fundorte gänzlich. Dagegen wird in der- selben Liste T. marginatus, Wagler, eine Species von den Phi- lippinen, verzeichnet, oı Sn Ss ECLECTUS AFFINIS. (184.) 9. Eclectus affinis, (Wall). — Der grünschulterige Edelpapagei. Tanygnathus affinis, Wallace, in Stevens Handels. Catalog. (Ibis 1862). — id., Proc. Z. S. (1865) p. 20 (cum deser.). — id., Proc. (1864) p. 286. — Tanygnathus intermedius, Schleg., Dierentuin (1864) p. 70. — id., Eclectus affinis, Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 47. — Tanygnathus macro- rhynchus, Rosenb., Cab. J. f. Om. 1862. Diagnosis: Schön grasgrün ; unterseits viel heller; Hinterrücken und Bürzel hellblau; Schwingen grün, ebenso die Schulterdecken ; Flügeldecken am Unterarm meerblau; die mittelsten Flügel- decken schwärzlich mit orangefarbenen Seitensäumen. . Schna- bel roth. Laete prasinus subtus multo dilutior; tergo uropygioque dilute eyaneis; remigibus et scapularibus viridibus ; tectrieibus al. cum regione cubitali glauco-cyaneis; tectrieibus al. intermediis au- rantio-marginatis. Rostro rubro. Buru (Hoedt) Leidener Museum. Z ad. Grasgrün ; der Kopf mehr in’s Smaragdgrüne ziehend. Unterseite gelbgrün, die Basis der Federn fast ganz gelb. Hinterrücken und Bürzel (jedoch nicht die oberen Schwanzdecken) schön lasurblau. Flügel dunkler grün, als der Rücken. Die kleinen Federn längs Flügelbug mit grünlichblauen Endhälften, wodurch diese Theile blau er- scheinen. Die Deckfedern der 1ten Schwingen blaugrün , ebenso die unterste Reihe der oberen Deckfedern, diese aber an Aussen- fahne grün gesäumt. Die mittelsten Flügeldeckfedern sind in der Mitte dunkler grün, und an beiden Seiten breit orange- bräunlich gesäumt. Die Schwingen 1ter Ordnung sind auf der Innenfahne schwärzlich, auf der Aussenfahne grün, und längs Schaftmitte blaulich überlaufen , der äusserste Saum der Aussen- fahne schmal gelblich. Schwingen 2ter Ordnung sind fast eben wie die Schwingen 1er Ordnung gefärbt, aber längs Schaftmitte deutlicher blau und die letzien derselben gelbgrün gesäumt. Die kleinen und grossen Flügeldecken unterseits nebst Achsel- 23 * 556 ECLECTUS AFFINIS. federn dunkelgelb, die Schwingen unterseits gelb, mit Grau verwaschen. Die Oberrücken- und Schulterfedern am Ende schmal verwaschen meerblau gesäumt. Schwanzfedern schön grün, am Saume der Innenfahne und am Ende mehr in’s Gelbliche ; unterseits tief gelb. Schnabel corallroth. Füsse braunschwarz. Iris olivengelb (Wallace). 2 Buru (Hoedt) im Leidener Museum. Ganz ebenso. Ebenso Exemplare von Buru (Wallace) in den Museen Kirchhoff’s und Heine’s. Ein Exemplar im Bremer Museum, ganz übereinstimmend, aber die mittelsten Flügeldecken schwärzlich, nur an Basis grün, mit orangegelbem Seitensaume. Die Exemplare von Amboina und Ceram haben (nach Wallace) die mittelsten Flügeldecken etwas dunkler, als die von Buru. Diese neue Art steht dem megalorrhynchus, Boddaert, sehr nahe, ist aber dennoch hinlänglich unterschieden. Die Schwingen sind grün, nur ganz unbedeutend auf Schaftmitte bläulich schim- mernd, „während sie bei megalorrhynchus deutlich blau sind ; das Schwarz auf Flügeldecken und Schultern fehlt gänzlich , nur die mittelsten Flügeldecken sind in der Mitte schwärzlich, aber immer noch grün schimmernd, mit breiten orangefarbenen Säumen. Wallace giebt auch noch an, dass der Schnabelrücken an Basis eine deutliche breitere Fläche bilde, während er bei megalorhyn- chus ganz abgerundet sei, ein Unterscheidungs-Kennzeichen welches sich zu bestättigen scheint, obwohl es immerhin oft wenig bemerk- bar ist. Diese Art vertritt den östlichen Ec. megalorrhynchus mehr im Westen und wurde durch Wallace von Amboina, Ceram und Buru nachgewiesen. Von letzterer Insel sandte auch Hoedt eine Anzahl Exemplare an das Leidener Museum ein. Von Rosenberg hat diese Art jedenfalls auch besessen, aber irr- thümlich mit megalorrhynchus verwechselt, denn die Exem- plare, welche er unter diesen Namen von Buru, Ceram, Amboina und Goram anführt, gehören sicher zu affinis. nt ECLECTUS MULLERI. 55 (185.) 10. Eclectus Mülleri, (Temm.). — Müller’s Edelpapagei. Psittacus Mülleri, Temm., in Mus. Lugd. — Müll. et Schleg., Verhandl. Land- en Volkenk. (1859) p. 108. 182. — Wiegm., Arch. f. Nat. (1842) p. 79. — Tanygnathus Mülleri, Bp., Consp. av. I. p. 5. — id., Compt. Rend. (1850) p. 156. — id., Rev. et Mag. Zool. 1854. — id., Naum. 1856. — Souance, Rev. et Mag. Zool. (1856) p. 209. — Psittacus Mülleri, G. R. Gray, Gen. of B. II. N°. 56. — id., Tanygnathus sumatranus, N°. 5. — id., List Psitt. (1859) p. 68 (except. syn.). — Souance, Icon. Perr. t. 45 (Z. fig. bon.). — Ta- nygnathus Mülleri (7), ©. Finsch, Tijdschr. voor Dierk., Berigten (1865) p. XVII. — Wall., Proc. 2. S. (1864) p. 286. — Eclectus Mülleri, Schl., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 48. — id., Nederl. Tijdschr. voor Dierk. (1865) p. 185. Var. Mit hellen Schnabel. 336 Tanygnathusalbirostris, Wall., Proc. 2. S. (1862) p. s@&. — ?Psittacus sumatranus, Raflles, Linn. Trans. XIII. (1822 p- 281. — Memoire of the life and publ. serv. of Sir Thom. Stamf. Rafflles, by his Widow (1850) p. 666. — Psittacodis sumatranus, Wagl., Mon. p. 576. — Tanygnathus ma- erorrhynchus, 2, Bl. Cat. B. of As. S. B. (1849) p. 3. — id., Tanygnathussumatranus, Journ. As. S. Beng. (1850) p- 255. — Bp., Rev. et Mag. Zool. 1854. — id., Naum. 1856. — Eclectus sumatranus, G.R. Gray, Gen. of B. II. p. 418.— Tanygnathus sumatranus, Souance, Rev. et Mag. Zool. (1856) p. 210. — id., Icon. Perr. t. 46. — Tanygnathus Mülleri (2), ©. Finsch, Nederl. Tijdschr. v. Dierk., Berigten (1865) p. XVI. — Tanygnathus albirostris, Wallace, Proc. Z. S. (1864) p. 286. Diagnosis: Grasgrün, Unterseite mehr olivengelbgrün; Hinterhals und Mantel deutlich olivengelb; Hinterrücken und Bürzel meerblau; kleine Flügeldecken am Unterarm blau, die übrigen grün, mit olivengelben Seitensäumen. Schnabel roth. © oc je.) ECLECTUS MULLERI. Var. albirostris, Wall. Ganz wie der Vorhergehende, aber der Mantel grün, ebenso die obersten Flügeidecken. Schnabel weisslich fleischfarben. Prasinus subtus paululum olivaceo-flavo-viridis; auchenio et in- terscapilio distinete olivaceo-flavis; tergo uropygioque glaucis; tectricibus al. minoribus cubitalibus cyaneis, reliquis viridibus, olivaceo-flavo-marginatis. Rostro rubro. Var. albirostris, Wall. Praecedenti simillimus, at interscapilio haud olivaceo-flava , sed distinete viridi; teetricibus etiam al. minoribus cubitalıbus viri- dibus. Rostro albido-corneo. (Type von Temminck im Leidener Museum). Grasgrün, der Kopf schöner und lebhafter, die Unterseite mehr olivengrüngelb, namentlich auf Brust und Brustseiten. Dieser lebhafte dunkel- olivengelbe Ton, der nur ganz wenig grün angeflogen ist, auch auf den Halsseiten, dem Hinterhalse und ganzen Mantel, die Basis der Federn entschieden gelb. Mittelrücken, Hinterrücken und Bürzel schön himmelblau, die Basis der Federn grün. Obere Schwanzdecken gelbgrasgrün. Schwingen und ihre Deck- federn grasgrün, auf Innenfahne nicht ganz bis an den Schaft an und etwas bis vor die Spitze schwärzlich, mit ganz schma- len gelben Saum. Schwingen 2ter Ordnung auch an Aussenfahne olivengelb gesäumt, ebenso die Flügeldeck- und Schulterfedern , diese an der Basis schwärzlichgrau. Die kleinen Deckfedern längs Flügelbug am Ende breit blau gerandet, wodurch diese Theile blau erscheinen, ebenso die obersten Schulterdecken. Kleine Deckfedern unterseits olivengelbgrün , die grössten schwärzlichblassgrau, wie die übrige Unterseite der Schwingen. Schenkel- und Afterfedern mit ganz schmalen, verwaschenen Endsäumen. Schwanz grasgrün, wie die Flügel, am Ende ganz schmal in’s Olivengelbe, ein schmaler Saum an Innenfahne gelbolivenbräunlich. Schwanz unterseits hoch olivengelb. Schna- bel corallroth, nur die Spitze weisslich. Augenkreis bräunlich. Füsse und Krallen hellbraun. Ein sehr alter Vogel (Leidener Museum) ist sonst ebenso , aber die ECLECTUS MÜLLERI. 559 Gegend am Flügelbug und die obere Schulterdecken sind tief- blau, die mittelsten Flügeldecken sind olivengelbbraun verwa- schen und die Unterseite, sowie Hinterhals und Nacken leb- hafter olivengelb. Schnabel hochcorallroth. Schnabel im Leben hochzinnoberroth, der untere Spitzenrand mehr gelblich. Füsse graugelb, wie Krallen. Iris blassgelb (Amsterd. Zool. Garten). — Iris braun (London. Zool. Garten). Jüngerer Vogel (?) von Celebes (Forsten) im Leidener Museum, wie die vorhergehenden, aber die blauen Endsäume am Flügelbug und auf den Schulterdecken fehlen noch, daher diese Theile grün; der olivengelbe Ton der Unterseite zieht sich nur als schmäleres Halsband um den Hinterhals, der Mantel ist grün. Schnabel fleischweisslich ; Augenkreis graulich ; Füsse und Krallen graugelb; Iris perlgrau mit schwefelgelben schmalem Aussenrande (Amsterd. Zool. Garten). Ebenso ein Exemplar von Macassar (Wallace) im Britischen-Museum s. n. Mülleri und ein anderes dortselbst s. n. suma- tranus. Im Bremer Museum von den Sula-Inseln. Ein Exemplar im Britisch-Museum (Sama-Insel) s. n. sumatranus, Raffles, stimmt ganz mit dem typischen Exemplaren von Mül- leri im Leidener Museum überein, nur sind die hintersten Mantelfedern am Ende etwas blaulich verwaschen. Ein sehr interessantes Exemplar in Museum Heine stammt aus der Gefangenschaft, und wurde 81 Jahre lang in der von Spiegel- 'schen Familie zu Halberstadt gehalten. Dieser Vogel zeigt ganz die normale Färbung, die blauen Endsäume auf den Schulterfedern , aber Nacken, Mantel und die ganze Unterseite sind fast ganz dunkelolivengelb, nur sehr wenig mit Grün ver- waschen. Der ganze Scheitel und einzelne Federn auf Backen hochgelb variirt. Die Geschlechter nicht verschieden. Es ist nicht schwierig diese Art von den übrigen verwandten zu unterscheiden : sie characterisirt sich schon sofort an dem lebhaften Olivengelb der Unterseite, des Hinterhalses und Mantels. Ausserdem 560 ECLECTUS MULLERI. unterscheidet sie der Mangel von Schwarz am Flügelbuge und den oberen Flügeldecken. Das Leidener Museum besass diese Art schon seit langer Zeit, aber ohne genaue Vaterlandsangabe und erst 1828 gelang es Dr. Salomon Müller ein Exemplar lebend auf Buton zu aquiriren. Spä- ter wurde sie von Dr. Forsten von Celebes eingesandt. Auch Wallace sammelte sie hier ein, bei Menado und Macassar , ausserdem noch auf den Sula-Inseln. Neuerdings erhielt das Lei- dener Museum auch Exemplare von den Shangir-Inseln durch von Rosenberg. Vielleicht ist der Verbreitungskreis noch ausgedehnter und erstreckt sich wahrscheinlich bis auf die südlichen Philippinen. Wenigstens soll ein Exemplar im Britischen-Museum s. n. suma- tranus, Raflles, von der Insel Sama durch Cumming herstammen. Indess müssen erst spätere Untersuchungen den Beweis liefern. Ent- schieden irrthümlich ist es jedoch, wenn die Herren von Schlagint- weit diese Art in Sikkim eingesammelt haben wollen (Münchener Museum, N°. 144). Auf Buton fehlt E. Mülleri indess bestimmt , wie die Notizen Mül- ler’s in den »Verhandelingen’’ beweisen. Dieser Reisende fand auf der genannten Insel die Art nur gezähmt in den Hütten der Eingebornen. Dass der Psittacus sumatranus von Raflles jedenfalls mit dieser Species, und zwar der hellschnäbeligen Varietät, zusammen- fällt, darf als sicher angenommen werden, obwohl Raflle’s laconische Beschreibung immer noch übrig lassen könnte. Die Heimathsangabe »Sumatra’’ giebt Raillles übrigens nur vermuthungsweise, denn er nahm sehr richtig an, dass der Vogel, den er käuflich erwarb, von einer entfernteren Insel herstammen werde. Die malayische Benennung »Keke’”’, welche Raflles beifügt, ist nach Dr. S. Müller auf Palaeornis longicaudatus zu beziehen. Ueber die hellschnäbeligen Exemplare von Celebes und den Sula- Inseln, durch Wallace als Species s.n. albirostris von Mülleri getrennt, erhielten wir neuerdings durch Professor Schlegel dankens- werthe Mittheilungen. Nach denselben wird die Selbständigkeit von alb:irostris sehr bedenklich und ich kann mich nicht entschliessen sie anzuerkennen, ECLECTUS MÜLLERI. 561 Die Exemplare, welche ich untersuchen konnte, unterschieden sich in der That von Mülleri, dass der Mantel noch nicht so deutlich olivengelb angeflogen war und dass die blauen Endsäume auf den obersten kleinsten Flügeldecken (längs Bug) fehlten, ebenso wie die der Schulterdecken. Diese Verschiedenheiten waren mir anfäng- lich schon von sehr geringer Bedeutung und ich erkannte die Art nur wegen der hellen Schnabelfärbung an, die nach Wallace beiden Geschlechtern eigen ist. Solche hellschnäbelige Exemplare waren mir übrigens schon früher aufgefallen, ich hielt sie aber für jün- gere Vögel von Mülleri, umso mehr da bei lebenden Exemplaren im Amsterdamer Garten der Schnabel in’s Röthliche überging. Da es mir indess an hinreichenden Material mangelte, so gelang es mir nicht, mich genügend zu belehren. Wie Schlegel aber mit- theilt erhielt das Leidener Museum unter den letzten Sendungenvon Rosenberg’s rothschnäblige Exemplare sowohl von Celebes, als den Sula- und Shangir-Inseln, zugleich aber auch sechs Stück von Ce- lebes, die eine grünlich grauweisse Schnabelfärbung zeigen, welche, was sehr zu beachten ist, an einzelnen Exemplaren in’s Röthliche zieht, während sie bei anderen hie und da in Roth übergeht. Diese instructive Suite musste Professor Schlegel zu der Ansicht bringen, dass albirostris als Art unhaltbar sei und dass die hell- schnäbligen Exemplare nur als zufällige Varietäten von Mülleri betrachtet werden können. Auch ich muss Dem beipflichten , halte es aber für nicht unwahr- scheinlich, dass die helle Schnabelfärbung vielleicht mehr ein Zeichen der Jugend ist, wofür auch die minder brillante Farbenentwicke- lung solcher Exemplare spricht. Die leichten Abweichungen in der Färbung (das Fehlen der blauen Endsäume auf den obersten Flü- geldecken, der noch grüne Bürzel) scheinen damit in Verband zu stehen. Für Diejenigen, welche trotzdem geneigt sind E. albirostris als Art anzuerkennen, habe ich die hierauf bezüglichen Citate be- sonders zusammengestellt. 562 ECLECTUS LUCONENSIS (186.) 11. Eclectus lIuconensis!;, (Linne). — Der blauscheitelige Edelsittich. Psittacus lucionensis, Linne, S. N. (1766) p. 146. — Bris- son, Orn. IV (1760) p. 295. pl. XXI. fig. 2. — Manilla green Parrot, Latham, Syn. I. p. 296. — id., Gen. Hist. II. (1822) p. 259. — Psittacus lucionensis, Gmelin, S. N. p. 559. — Latham, Ind. Orn. p. 120. — Perruche de Pile de Lucon, Sonnerat, voy. a la Nouv. Guin. (1776) p. 80. pl.44. — Varied winged Parrot, Lath., Syn. I. p. 255. — id., Gen. Hist. II. p. 156. — Shaw, Gen. Zool. p. 420 et 421 (var... — Psittacus pileatus, Scop., del. Flor. et Faun. (1766) p.86. — Psittacus marginatus, Müll., S. N. Suppl. (1776) p. 77. — Gml., S. N. (1788) p. 524. — Latham, Ind. p. 96. — Bechst., Kurze Ueb. p. 75. — Kuhl, Consp. p. 57.— Visill., Enc. Meth. p. 1589. — id., Nouv. Diet. XXV. p.550.— Voigt, Cuvier, Uebers. (1851) p. 754. — Psittacus gala, Boddaert, Tabl. des Pl. enl. d’Aub. (1785) p. 17. — Perruche aux ailes chamarees, Buffon, Hist. Ois. VI. (1785) p. 151. — Pl. enl. 287. — Lace winged Parrot, Lath., Syn. I. p. 244. N°. 42. — id., Gen. Hist. I. p. 157. — Psittacus oliva- ceus, Gmel., S. N. p. 526. — Latham, Ind. Orn. p. 97. — Bechst., Ueb. p. 753. — Vieill., Enc. Meth. p. 1585. — Psit- tacus phrygius, Shaw, Gen. Zool. VIII. p. 678. — Tany- gnathus marginatus, Wagler, Mon. p. 678. — Arara- marginata, Lesson, Tr. d’Orn. p. 187. — Tanygnathus gala, G. R. Gray, Gen. of B. II. N°. 2. — Tanygnathus macrorhynchus (Z juv.), Blyth, Cat. B. As. S. B. (1849) p-3. — Tanygnathus marginatus, Souance, Rev. et Mag. Zool. (1856) p. 209. — Bp., Naum. 1856. — Tanygnathus pileatus, Cass., Unit. St. Expl. (1858) p. 250. — Tanygn. lucionensis, G. R. Gray, List Psitt. (1859) p. 67. — 0. Finsch, Tijdschr. voor Dierkunde (1865) p. XVII. — Wallace, t) Diese Schreibweise ist die allein richtige. ECLECTUS LUCONENSIS. 363 Proc. 2. S. (1864) p. 285. — Eeleetus lucionensis, Schl., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 48. — id., E. Mülleri, N°’.7.— La Perruche aux ailes chamardes, Levaillant, Perr. t. 60 (fig. med. ap. tab. Buffon). Kilakil, auf Lucon (Brisson). Diagnosis: Schön grasgrün ; Ober- und Hinterkopf meerblau, zuwei- len auch Bürzel; kleine Flügeldecken am Unterarm schwarz, die mittleren schwarz mit breiten orangebräunlichen Rändern ; Deckfedern der Schwingen 2ter Ordnung am Ende blau. Schnabel roth. Laete prasinus; pileo oceipite, nonumquam et uropygio glaucis ; tectrieibus al. minoribus cubitalibus nigris, his intermediis nigris aurantio-brunnescente-marginatis ; tectricibus mediis cyaneo terminatis. NRostro rubro. Lucon (Bremer Museum). Ad. Lebhaft olivengelbgrün, besonders Brust, Kropf, Hinterhals und Mantel; der übrige Rücken und Bürzel etwas weniger gelb angeflogen und Vorderkopf und Kopfseiten lebhaft grasgrün. Schwingen 1ter Ordnung dunkler grasgrün, an Innenfahne nicht ganz bis zur Spitze schwarz. Deckfedern der iten Schwingen und Schwingen 2ter Ordnung ebenso, letztere mit schmalen gelblichem Saume an Aussenfahne. Deckfedern der Schwingen 2ter Ordnung an Basis grün, an der Endhälfte himmelblau, mit gelben Saum an Aussenfahne. Eckflü- gel grün. Die unterste Reihe der oberen Deckfedern blau, mit einem breiten olivenorangebraunem Rande umsäumt, die übrigen mittleren Flügeldecken mit ebensolchem Rande, aber schwarzen dreieckigen Mittelflecke; die obersten kleinsten Flügeldecken am Bug und Unterarm schwarz. Flügeldecken unterseits lebhaft gelbgrün , die grössten wie die übrige Schwingenunterseite grau- schwärzlich. Achselfedern fast olivengelb. Schulterdecken grün mit himmelblauem Endflecke. Ober- und Hinterkopf schön meerblau, die Basis der Federn grün. Schwanzfedern dunkelgras- grün, an Innenfahne breit graugelb gerandet,, unterseits dunkel olivengelb. Schnabel dunkel corallroth, der untere blässer; die Spitze hornweisslich, Küsse und Krallen hornbraungrau. 564 ECLECTUS LUCONENSIS. Ganz ebenso ein Exemplar von Manilla (Cumming) im Britisch- Museum. Ein alter Vogel im Museum Heine ist am Hinterkopfe und Nacken meerblau gefärbt. Ein anderes Exemplar in dieser Sammlung hat am Hinterkopfe und Nacken nur schmale, düster blaue Endsäume. Lucon (Gevers) im Leidener Museum. Aehnelt ganz den Vorher- gehenden, aber: die Deckfedern der Schwingen 2ter Ordnung und die erste Reihe der oberen Flügeldecken ohne Blau, ebenso die Schulterdecken ohne blauen Endflecke, dagegen sind die Bürzelfedern am Ende meerblau gesäumt, wodurch der Bürzel meerblau erscheint. Scheint ein etwas jüngerer Vogel. Ein Exemplar ohne bestimmte Herkunft (aus dem Zool. Garten zu Amsterdam) im Leidener Museum (E. Mulleri, N°.7. Catal.) ähnelt in Grösse und der allgemeinen Farbenvertheilung am meisten den vorhergehenden Exemplaren, aber: der blaue An- flug am Hinterkopfe fehlt noch ganz, die kleinsten oberen Flü- geldecken am Buge und Unterarm sind nicht schwarz, sondern schmal meerblau gerandet, und die übrigen Flügeldecken haben olivengelbe Aussenfahnen , ohne schwarzen Mittelfleck. Schnabel (im Leben) corallrosa, die Spitze hornweiss, Wachshaut und der nackte Augenkreis fleischfarben, Füsse und Krallen horn- graubraun ; Iris fast weiss. Dieses Exemplar wird von Professor Schlegel als E. Mülleri im Cataloge des Leidener Museum aufgeführt, ich glaube aber eher, dass es ein jüngeres Exemplar von luconensis sein wird, mit dem es namentlich in den Maassen übereinstimmt. Indess ist es schwer solche gefangen gehaltene Vögel, die vielleicht in der Ent- wickelung zürückblieben oder variirt sind, mit Bestimmtheit einer der untereinander nahe stehenden Species beizuordnen, um so mehr da wie über die Alters- und Geschlechtsverhältnisse dieser Arten so wenig unterrichtet sind. Die Art ist sehr leicht an dem blauen Hinterkopfe, dem schwar- zen Flügelrande und den blauen Enden der Deckfedern der Schwin- 365 ECLECTUS LUCONENSIS. gen 2ter Ordnung kenntlich. Merkwürdig bleibt aber, dass das eine Esemplar im Leidener Museum einen deut- lich blauen Hinterrücken und Bürzel zeigt, während bei denen im Bremer- und Britisch-Museum diese Theile grün sind und ich weiss wirklich nicht, welchem Umstande diese Verschiedenheit zuzuschreiben ist, gewiss nicht specifischen Werth hat. Brisson giebt die erste sehr ausführliche Beschreibung, nach einem Exemplare der Aubry’schen Sammlung und dieselbe scheint den meisten späteren zu Grunde zu liegen. — Sonnerat beschreibt die Art ebenfalls genau. Es ist eine der wenigen, die wirklich den Philippinen angehört. Nur von den Philippinen (Lucon und Manilla) bekannt. Es dürfte daher wohl nur eine Verwechselung zu Grunde liegen, wenn von Rosenberg die Art unter die Vögel Neu-Guineas mit aufnimmt. Ueber die Lebensweise fehlen, wie überhaupt von der ganzen Gruppe, Beobachtungen noch gänzlich. Brisson Eingebornen »Kilakil’”’ genannt werde. die übrigens bemerkt nur dass Vogel von den (ohne Nagel.) Mittelste | Aecuss. Höhe d.|Schnab.- Aeuss. | Innere Flügel. | Schwanz-| Schw.- | Firste. | Ober- |höhe an| Tarse. | Vorder- | Hinter- feder. feder. schnab. | Basis. zehe. | zehe. megalorrhynchus , B. 9’ FI 6' A Bu gg’ 13207 96’ gt 1a 6% d Halmahera, Leidener Museum. » g'! BL gi Te Co Tl gg! gi SR Se » » » » 8! Bu 5’! ul Di ou. 31’ ah ga 12" 1a SZ » (Wallace) Britisch-Mus. » g'' Be gil — |21’" 194.2 1947 11047 IA — [d Morotai, Type v. morotensis,, Schleg. = 8’ jo" It yyrm 19" 121/30 zaıyy" girt 15" Aue ? n n 5 » gu FU gi 1 AL Ri gi 19. 90" gilt 141/,"' Zr Q » » » > gg 5’ Tu 19." 11" gl jsl 101/,"" alle en Q > S > » a A ELLE — . |93"' — 194" I LEE —— Batjan, Britisch-Museum. » Bl EL gg | 92 10175" \1gla' | — — — 2 Mysol, (Wallace) Museum Heine. » gu 6’ 5" 10 4'' Bull 94! 1317," 95" > Er Bu ad. Halmahera , » 5 affinis, Wallace. ae 3 a EL a era) aa Sin a — |? Buru, Leidener Museum. PIONIAS. 566 affınis, Wallace. » » Mülleri, Temminck. luconensis, Linne » Mittelste Flügel. |Schwanz- feder. g'! milk 5’ ul g'' 10K Bi gt gs Bl 5! au y" A A 1 KL iz 6''' At! gi [il A Zu il au ou gg Bl JE 6' 10% 4'' ul g'' Ah g! En Fi An gilt U gt 4 il 6'' ai [4'' Bl Aeuss. Sehw.- feder. A Al Bil A g!! er gu In ALU Er gl Firste, 30 30" 90 1.4." 14.” 14. 17 11 bat 131/,‘'' 1X 19. 1, Hu I Höhe d.|Schnab.- höhe an | Tarse. Ober- schnab. 3 101 EB gun gl m if, gun galt PILaL gun gi im a. Basis. gg 2015 14" 1 nu 15175." ib EA 164% 1 u 13!/, 1 I 51,1" Mn, 90, Genus. Pionias !), (Wagler). HR ni 104% il 17, 11 1/2 8 im 7!/, (ohne Nagel). Aeuss. zehe. A 174! 14% U 3’ rg}. gt Bann 1y 1m 1012 19% gu Innere Vorder-| Hinter- zehe. d Buru, Leidener Museum. » » » ad. Ceram, Bremer Museum. Collection Kirchhoff. Type v. Temm. im Leid. Museum. » » » » Sama-Ins,, s.n, sumatranus im Brit.-M, » s. n. Mulleri » » Q Celebes, Leidener Museum, ad. Philippinen, Museum Heine. Lucon, Leidener Museum, ad. Manilla, Britisch Museum, ad. » Bremer Museum. juv. Leid. Mus. (s. n. Mülleri NV. Ük — Langflügelpapagei ?). Psittacus, Linne, $. N. 1766. — Psittacus, Sect. IV. Psittacus A. (part) et B. Kuhl, Consp. (1820) p- 10. — Psittacus (sous-genre), 4te, 5ie et 6te Race et II. Tribu, Maximiliens, et III. Tribu, Palettes, Less., Tr. d’Orn. (1831) p. 193. — Pionus, Wagl., Mon. (1852) p. 497. — id., Deroptyus, p.492. — 1) Wagler’s Schreibart Pionus, zu der er nur die etymologische Erklärung /Jiwv, fett, dick , giebt, bedarf einer kleinen Verbesserung und zwar geschieht dies sehr leicht, wenn man dem genannten Adjectiv, wie dies die Griechen thaten, ein «g oder sag anhängt. Daher also Pionias „Einer der sich durch Wohlbeleibtheit auszeichnet,” eben wie Pogonias, Barttrüäger, von Pogon gebildet ist. 2) Wagler überträgt die brasilianische Benennung » Maitaca” für diese Gruppe auch in’s Deutsche, während Brehm das neue, übrigens recht passende, Wort „ Stumpfschwanzpapagei” bildet, welches indess diese Papageien nicht so scharf kennzeichnet als das eben von mir gegebenen. - PIONIAS. 567 id, Trielaria, p. 499. — id., Prioniturus, p. 490. — Poicephalus, Sws., Class. of B. II (1857) p. 501. — id., Chrysotis (part.), p. 301. — Chrysotis, 0. des Murs,, Rev. et Mag. Zool. 1845. (amazoninus). — Chrysotis (part.), Prioniturus et Trielaria, G. R. Gray, List of Gen. of B. 1840. — id., Gen. of B. II. — Psittacus (part) et Prioniturus (sub. gen.), v. d. Hoeven, Handb. der Zool. (Deutsche Ausg.) II (1852—56) p. 456. — Pionus, Dyro- typus(!), Caica, Poiocephalus, Triclaria, Prioni- turus, Geoffroyus, Bonap., Consp. av. I. 1850. — id., Graydidascalus, Pionopsitta, Poeocephalus, Urodis- cus, Rev. et Mag. Zool. 1854. — id., Graydidactylus, Gypopsitta, Naum. (1856) Beil. . — — id., Psittacula, Compt. Rend. 1855 (pyrilia). — id., Evopsitta, Rev. et Mag. Zool. 1854. (pyrilia). — id., Pyrilia, Naumannia 1856. (pyrilia). — Prioniturus, Psittacus (part.), Psit- tacula (part.), Chrysotis (part.), G. R. Gray, List Psitt. 1859. — Psittaculus (mitratus), Psittacus (part.), Eclectus (part.), Amazona (part.), Schlegel, Mus. P. B. Psitt. 1864. Abbildungen. G. R. Gray, Gen. of B. II. t. 101. f.6. — Reichb,., Nat. Syst. (1850) t. 82. (Prioniturus). Diagnosis: Schnabel kräftig, seitlich schwach gewölbt und daher etwas zusammengedrückt, mit scharfkantig abgesetzter Firste, auf welcher eine mehr oder minder deutliche Längsrinne ver- läuft. Flügelspitze lang vorragend, aber kürzer als die Hälfte des Oberflügels. Schwanz kurz, so lang als die Hälfte des Oberflügels, fast gerade, die Federn am Ende meist klammer- förmig. Rostrum robustum lateribus subconvexis, inde plurimum sub- compressum; culmine acutangulariter seposita supra magis minus distinete canaliculato. Apex alarum longe prominens sed ala superiore dimidia brevior. Cauda brevis fera recta, aeque longa quam ala dimidia superior, rectricibus apice plerumque uncinatis, 568 PIONIAS. Beschreibung. Schnabel kräftig, länger als hoch ; seitlich schwach gewölbt, daher etwas zusammengedrückt, mit scharfkantig ab- gesetzter Firste, längs welcher eine mehr oder minder deutliche Rinne verläuft. Firste stark gekrümmt mit weit überhängender Spitze, vor derselben meist ein deutlicher rechtwinkeliger Aus- schnitt; Unterschnabel so hoch als der obere mit breiter abge- rundeter Dillenkante, die längs ihrer Mitte meist einen deutlichen Leistenvorsprung zeigt; Schneiden schwach ausgebuchtet. Ober- schnabelspitze unterseits mit deutlichen Feilkerben. Nasenlöcher stets frei, rund, in einer deutlichen Wachshaut, die entweder mit einzelnen Borsten oder kurz sammtartig befiedert ist. Nackter Augenkreis selten ansehnlieh ausgedehnt, zuweilen ganz fehlend ; Zügel stets befiedert. Flügel lang, spitz, meist über doppelt so lang als der Schwanz, über ?/, des Schwanzes deckend, zuweilen das Hinde desselben erreichend ; Flügelspitze stets ansehnlich lang, aber immer kür- zer als die Hälfte des Oberflügels, meist nur !/, desselben be- tragend; Schwingen am Ende spitz zugerundet. Erste Schwinge meist etwas länger als 4e, 2te und 5te die längsten, 1lte bis Ste oder 2te bis 5te an Aussenfahne etwas ausgeschnitten. Hand- schwingen 10, Armschwingen 10—12. Schwanz kurz, kürzer als die Hälfte des Oberflügels; breit, meist gerade, die äussersten Federn sehr wenig verkürtzt; die Federn am Ende meist klammerförmig (accoladeförmig), selten abge- rundet. Füsse stark, mit kurzen Tarsen und kräftigen, stark gekrümmten Krallen. Gefieder weich bis derb; die Federn meist breit, besonders bei den amerikanischen Arten am Kopfe und Halse schuppenförmig ge- staltet. Puderdunen fehlen. Nitzsch konnte indess nur men- struus und violaceus untersuchen. Färbung meist grün, mit verschiedener bunter Zeichnung am Kopfe und den unteren Schwanzdecken ; kein Flügelspiegel ; Schnabel entweder dunkel oder roih, seltener weisslich. Gestalt kurz, dick, gedrungen. PIONTAS. 569 Mittlere Arten von Tauben- bis Dohlengrösse. Schwingenverhältnisse sind fast ganz dieselben wie bei den meisten übrigen Papageien, indem sich constant 10 Handschwingen finden, dagegen variirt die Zahl der Armschwingen von 10—12. Ich konnte an den folgenden Arten Untersuchungen vornehmen und gelangte zu nachstehenden Resultaten. Die malayasischen Species zeigen 10 Hand- und 10 Armschwin- gen, nämlich: personatus, rhodops, cyanicollis, platurus und flavicans, ebenso auch die americanischen: P. melano- cephalus, leucogaster und histrio und die kleineren Afrika- ner: Meyeri, Rüppelli und flavifrons. Die Mehrzahl der americanischen Arten hat 10 Hand- und 11 Armschwingen, nämlich: eyanogaster, brachyurus, melano- tis, pilleatus, haematotis, Barrabandi, vulturinus, men- struus, Masimiliani, sordidus, senilis, chalcopterus, violaceus und accipitrinus. Die grossen africanischen Arten fuscicollis, robustus, Guilielmi und senegalus besitzen 12 Armschwingen bei den gewöhnlichen 10 Handschwingen. Aus diesen Untersuchungen lässt sich also die Folgerung ziehen, dass die Schwingenzahl nicht immer festen Anhalt zur generischen Eintheilung bietet. Selbst Arten, die durch das gemeinsame Vater- land einander näher stehen zeigen keine Uebereinstimmung , sicher- lich ein Beleg mehr dafür, wie oberflächlich eine generische Einthei- lung nur nach geographischen Principien bleiben muss. Zunge dick, fleischig, mit breiter abgestumpfter Spitze. Bei sene- galus fand ich Längsfurchen auf der Oberfläche. Nitzsch spricht von solchen bei menstruus nicht, die Zunge scheint also bei dieser Art ganz glatt zu sein. Bürzeldrüse. Das Fehlen derselben weisst Nitzsch bei menstruus und violaceus nach. Ueber die Pterylose theilt er nichts mit. Gabelbein fand ich deutlich entwickelt bei Ps. senegalus und menstruus. Nach Taylor fehlt es bei P. mitratus. In der Form des Sternums fand Blanchard , (welcher P. sene- galus untersuchte), keine Verschiedenheiten mit Ps. erithacus. Wagler war der Erste, der die artenreiche Gruppe kurzschwänzi- 24 570 PIONTAS. ger Papageien generisch spaltete und das Genus Pionus errichtete, mit Vertretern aus allen drei Welttheilen. Meine ziemlich umfassen- den und genauen Untersuchungen überzeugten mich von der Rich- tigkeit der Wagler’schen Zusammenstellung, so dass ich seinem Vorgange in der Hauptsache folgen kann. Wichtige Gründe veran- lassen mich aber auch die Genera Prioniturus, Deroptyus und Trielaria, sämmtlich von Wagler geschaffen, hinzuzuziehen, wodurch meine Eintheilung theilweis neu wird. Naehdem ich zu der Ueberzeugung gelangte, dass eine generische Sonderung lediglich aus geographischen Gründen unzulässig sei und eine bestimmte Gruppe unbeschadet ihrer generischen Verwandtschaft sehr gut über mehr als einen Welttheil verbreitet sein kann, wie dies in der Ornithologie noch öfterer vorkommt, hielt ich mieh nur an evidente Kennzeichen. Desshalb erschien es mir nicht rathsam jenen unbedeutenden Abweichungen vom Haupttypus generischen Characterwerth zuzuerkennen, wie sie jetzt meist benutzt werden um die vorhandene Anzahl von Gattungen immer wieder durch neue zu vermehren. Dies führt auf Abwege, die jeder klaren Einsicht hinderlich werden, wie durch Bonaparte geschehen, der uns nach und nach in diesen 41 Arten mit 12 Geschlechtern beschenkt hat. Dass übrigens auch ausser Wagler noch andere Ornithologen von Ruf die geographischen Eintheilungsgründe nicht für allein mass- gebend betrachteten, beweisen uns Swainson und G. R. Gray. Er- sterer stellte sein Genus Poicephalus aus amerikanischen, afrika- nischen und indischen Arten zuzammen, und der letztere gediegene Forscher vereinigt fast dieselben Species wie ich hier zu seinem Genus Psittacus. Nur betrachtet er noch Prioniturus als generisch versehieden und sonderbarer Weise näher mit Palaeornis verwandt und in eine andere Subfamilie gehörend. Alle Bona- parteischen Gattungen lässt er nur als Subgenera gelten. Wie äusserst schwierig es jedoch ist constante Merkmale zur Un- terscheidung von Gruppen bei den kurzschwänzigen Papageien anzu- geben, wird nur Derjenige zu beuriheilen vermögen, der wie ich, fast alle Arten nebeneinander stellen konnte und jede einzelne genau untersuchte. Wie oft olaubt man dann nicht etwas Characteristisches PIONIAS. 371 herausgefunden zu haben, was sich schliesslich doch. nicht bewährt und muss zu der Ueberzeugung gelangen, dass weder Färbung noch Federbildung durchgreifende Kennzeichen abgeben. Dennoch wird Jeder die Verschiedenheit der Arten von den übrigen kurzschwän- zigen Papageien fühlen und eine generische Absonderung für nöthig halten. Nach den Kennzeichen, die ich oben in der Diagnose gebe, dürfte es möglich werden für alle Fälle einen Pionias von einer echten Papagei- oder Chrysotis-Art zu unterscheiden. Die Schnabelform wird dabei ganz besonders mit berücksichtigt, denn in der That zeichnen sich fast alle Pionias-Arten durch den mehr seitlich zuzammengedrückten Schnabel, mit scharfkantig abge- setzter, deutlich gefurchter Firste aus. Nicht minder durch die stets ansehnlich vorragende Flügelspitze (bei Chrysotis fast immer sehr kurz) und den verhältnissmässig viel kürzeren fast ganz geraden Schwanz, dessen Federn am Ende meist klammerförmig (accolade- förmig) sind. Der kürzere Schwanz ist es auch vorzüglich, der den Pionias- Arten die kürzere, gedrungenere, verhältnissmässig kräftigere Gestalt giebt, wodurch sie sich dem Kenner schon auf den ersten Blick ver- rathen. Wie bei allen übrigen artenreichen Geschlechtern finden sich auch hier mehr oder minder erhebliche Abweichungen vom Haupttypus, die ich bei der Beschreibung der verschiedenen Unterabtheilungen näher beleuchten werde. Es scheint als wenn die Pionias-Arten auch bezüglich ihrer geistigen Fähigkeiten von den eigentlichen Papageien (Chrysotis und Psittacus) verschieden wären, denn sie sollen mindere Intel- ligenz besitzen und schwierig oder gar nicht sprechen lernen. Nach den leider noch sehr mageren Nachrichten über die Lebens> weise der hierher gehörigen Arten zu schliessen, zeigen sie jedoch viel Uebereinstimmung mit den übrigen kurzschwänzigen Papageien, namentlich mit Chrysotis. Wie diese sind es gesellig lebende Baumvögel , die den cultivirten Feldern sehr verderblich werden und ihre 5—4 weissen Eier im Baumhöhlen legen. 21* 3723 PIONTAS. Von einigen Arten, besonders den indischen , wird eine stetige Ver- schiedenheit der Färbung nach den Geschlechtern angegeben, ein Fac- tum welches mir aber lange nicht bewiesen erscheint und noch sehr der gründlichsten Untersuchung bedarf. Dagegen ist es ausgemacht, dass die jungen Vögel meist auffallend abweichend gefärbt sind. Besonders merkwürdig bei dieser Gruppe sind die Verbreitungs- verhältnisse durch die Thatsache , dass wir in 3 Welttheilen und auf beiden Hemisphären Vertreter finden, ein Fall der sieh unter alle Papageien nur noch Einmal bei Psittacula wiederholt. Die meisten Arten (22) gehören indess der neuen Welt an und diese müssen auch als die am meisten typischen betrachtet werden. Sie finden sich hier vom südlichen Brasilien und den La Plata- Staaten bis in’s südliche Mexico hinauf, fehlen aber auf den west- indischen Inseln. Die 9 asiatischen Arten stehen merkwürdiger Weise, abgesehen von der Federstructur, den amerikanischen näher als die afrikani- schen, besonders im Schnabelbau. Selbst in der Färbung lässt sich eine gewisse Üebereinstimmung nicht verkennen, die sich besonders deutlich an mitratus und personatus ausspricht. Die Ländergebiete Asiens, in welchen Pionias-Arten gefunden werden beschränken sich nur auf das Inselmeer, von Flores und Timor an über fast alle moluckischen Inseln und Neu-Guinea, nordöstlich bis zu den Philippinen, östlich bis auf die Salamons- Gruppe. Hier findet sich eine Art P. heteroclitus. Bekanntlich fehlen die kurzschwänzigen Papageien in Neu-Holland gänzlich, so wie auch auf dem grossen Sunda-Inseln und dem indischen Festlande. Von den 17 Papageien-Arten die das continentale Afrika bewohnen gehören 10 diesem Genus an. Kein Vertreter desselben ist von Madagascar und seinen benachbarten Inseln nachgewiesen. Dagegen wissen wir dass einzelne Arten sowohl im Nordosten als Südwesten Afrikas zugleich vorkommen, obwohl die Mehrzahl (5 Species) den westlichen Theilen eigen ist. Im Allgemeinen schliessen sich die afrikanischen Pionias-Arten eng an die asiatischen an, namentlich im Habitus, weniger nach der Färbune. PIONTAS. 375 Die 41 Species, welche ich zum Genus Pionias vereinige, sind mir bis auf 3 (heteroclitus, obiensis und tumultuosus) aus eigener Anschauung bekannt. Zur besseren Uebersicht habe ich nach der Färbung folgende Ein- theilung gemacht. I. Arten mit grünen unteren Schwanzdecken. @. Untere Flügeldecken . himmelblau; Schwingen unterseits schwärzlich. l. personatus, Shaw. 4. eyanicollis, Müll. 2. rhodops, Gray. 5. obiensis, mihi. 3. Pucherani, Bonap. T 6. heteroclitus, Hombr. b. Untere Flügeldecken gelbgrün; Schwingen und Schwanz unterseits meerblau. 7. platurus, Temm. 9. discurus, Vieillot. 8. flavicans, Cass. c. Untere Flügeldecken blau, grün oder roth; Schwingen un- terseits grünlichblau oder grün. a. Kropf und Brust grün. 15. pyrilia, Bonaparte, 10. ceyanogaster, Neuw. 16. haematotis, Selater. 11. brachyurus, Kuhl. 17. Barrabandi, Levaill. 12. melanotis, Lafr. 18. vulturinus, Il. 13. mitratus, Neuw. 19. histrio, Bodd. db. Kropf und Brust olivenorangebraun. 14. amazoninus, Des Murs. Il. Arten mit gelben unteren Schwanzdecken; Schwingen und Schwanz unterseits schwarz. 20. melanocephalus, Linne. 22. xanthomerus, Gray. 21. leucogaster, Kuhl. Ill. Arten mit rothen unteren Schwanzdecken. a. Schwingen und ihre Deckfedern grün. 23. menstruus, Linne. 26. gerontodes, mihi. 24. Maximiliani, Kuhl. T 27. tumultuosus, Tsch. 25. sordidus, Linne. b. Schwingen und ihre Deckfedern blau. 28. senilis, Spix. 30. violaceus, Bodd, 29. chalcopterus, Fras, 31, aceipitrinus, Liun 974 PIONIAS. IV. Arten deren Schwanz und Schwingen olivenbraun oder grünlich, unterseits olivengraubraun, a. Untere Flügeldecken grünbraun. db. Untere Flügeldecken gelb bis mennige. 32. fuscicollis, Kuhl. 37. rufiventris, Rüpp. 33. robustus, Gmelin. 38. senegalus, Linne. 34. Guilielmi, Jard. 39. fuscicapillus, Verr. 35. flavifrons, Rüpp. 40. Meyeri, Rüpp. 36. eitrinocapilllus, Heugl. 41. Rüppelli, Gray. " Diagnostischer Schlüssel zu Pionias. I. Arten mit grünen unteren Schwanzdecken. S . Untere Flügeldecken himmelblau ; Schwingen unterseits schwärzlich. Genus Geoffroyus bei Bonaparte und den meisten neueren Auctoren. er . personatus, Shaw. ” . rhodops, Gray. 3. Pucherani, Bonaparte. > . eyanicollis, Müll. 5. obiensis, mihi. 6. heteroclitus, Hombr. Grasgrün; Vorderkopf, Kopfseiten und Kinn roth; Hinterkopf und Schläfe schön blau; am Unterarm ein rothbrauner Fleck. Flügel 5” 3"'—11'". Juv. (? ?) Kopf röthlichbraun oder bräunlichgrün. Wie personatus, nur die rothen Kopftheile dunkeler; Jun. (9?) mit kastanienrothbraunem Kopfe. Flügel 6’ ATI Wie personatus; aber Bürzel (ad. et jun.) braunroth und kein brauner Fleck am Unterarm. Wie personatus; aber Oberkopf lilablau, Hinterkopf und Nacken himmelblau (ebenso beim jungen S' oder mit braunem Kopfe); der Mantel olivengelbbraun. Wie die vorgehende Art, aber Bürzel rothbraun. Grün; Kopf und Wangen gelb, ein blaues Nacken- halsband. Jun. (9) Kopf blaugrau, nur Wangen gelb. Die Arten dieser Unterabtheilung durch Bonaparte zum Genus Geoffroyus erhoben, welches in der Neuzeit von so vielen Na- turforschern angenommen wurde, zeigen bei genauer Untersuchung so wenig Abweichendes vom allgemeinen Typus, dass sich eine ge- nerische Sonderung nicht rechtfertigen, höchstens durch das Vater- land vertheidigen lässt, ein Grund der mir von untergeordnetem Werth erscheint. Im Schnabelbau würde man als geringen Unterschied nur die undeutlichere mehr gerundete Buchtung des Oberkiefers angeben können, indem der deutliche rechtwinkelige Ausschnitt fehlt. Im PIONIAS PERSONATUS. 375 Üebrigen sind noch der sehr wenig sichtbare nackte Augenkreis und der verhältnissmässig längere Schwanz, dessen Federn am Ende ab- gerundet, nicht klammerförmig (accoladeförmig) sind , als Abweichun- gen zu nennen. Das Gefieder ist ziemlich hart, die einzelnen Federn zeigen eine mehr strahlige Structur, die sich indess auch bei afri- kanischen und amerikanischen Arten wiederfindet , während die am meisten typischen amerikanischen Formen sich durch die eigenthüm- lich schuppenförmige Gestalt der Kopf- und Halsfedern auszeichnen. Die Schwingen der Arten dieser Unterabtheilung sind am Ende breiter zugerundet, und nur die 1te bis 5te an Aussenfahne, die 1te und 2te an Innenfahne schwach ausgeschnitten. Die Färbung, grösstentheils grün, mit schön himmelblauen unte- ren Flügeldecken und meist einem rothbraunen Flecke am Unterarme, zeigt grosse Verschiedenheit nach den Altersstufen, obwohl man dieselbe gewöhnlich auf das Geschlecht bezogen hat. Denn während alte Vögel am Vorderkopfe und Backen ein schönes Roth, auf Hin- terkopf und Nacken Blau zeigen, sind die jüngeren (angeblich 22) an diesen Theilen noch grün oder einfarbig braun. Solche Vögel wurden früher gar als eigene Arten betrachtet. Ganz ähnliche Ver- hältnisse finden wir bei dem amerikanischen P. mitratus wieder. Die 6 zu unterscheidenden Arten (Gray führt deren 7 auf) ähneln einander ausserordentlich , und sind theilweis nur nach der Grösse zu bestimmen. Sie gehören nur dem indischen Archipel von Flores und Timor bis Halmahera und Morotai an, finden sich auf Neu-Guinea, dringen östlich bis auf die Salomons-Inseln der Südsee vor, fehlen aber sonderbarer Weise auf dem grossen Celebes und seinen Nach- barinseln Buton und Sulla-Gruppe. Ueber ihre Lebensweise, das Brutgeschäft ete. mangeln leider alle Nachrichten. (187.) 1. Pionias personatus, (Shaw.). — Der kleine rotlimaskirte Langflügelpapagei. Psittacus personatus, Shaw, Gen. Zool. VIII (1811) p. 544. — Red-faeed Parrot, Lath., Gen. Hist. II (1822) p. 185. — Ps Geoffroyanus, Vieill., Nouv. Diet. XXV. p. 511. — id., Enc. Meth. p. 1565 (deser. sat. aceur.), — Ps. Geoffroyi, Bechst., © 1 (or) PIONIAS PERSONATUS. Kurze Ueb. (1811) p. 105. pl. 21. — Voigt, Cuv., Uebers. (1851) p. 744. — Ps. Geoffroyanus, Lesson, Tr. d’Orn. P-499 +7 id., Ps. Geoffroyi et personatus, voy. Coq. (1826) p. 373 et 630. — Ps. Geoffroy, Müll. et Schleg., Verhandl. p. 107. — Ps. Geoffroy, Brehm, Mon. d. Pap. (1854) t. 65 (nach Lev. pl. 115). — Psittacula batavensis, G. R. Gray, Gen. of B. II. N°. 15. — id., Ps. aruönsis, Proc. Z. S. (1858) p. 185. — id., Ps. Jukesii (et aruen- sis) List Psitt. (1859) p. 72. — id., Ps. aruönsis, Proc. Z. S. (1861) p. 437. — Geoffroyus personatus et aruönsis, Rosenb., Cab. J. f. Orn. 1862. — id., G. aruensis (1864) p- 115. — id., Reis naar de Zuidoostereilanden (1867) p. 48. — Geoffroyus Jukesii, Wallace, Proc. (1865) p. 484. — id., G. personatus (1864) p. 283 (part.). — Eel. perso- natus et E. personatus aruänsis, Schegel, Mus., P.B. Psitt. (1864) p. 42 et 45. — id., Ecl. personatus, Nederl. Tijdschr. v. Dierk. (1866) p. 552. — Le Perroquet Jeoflroy, Levaill..»Perr,, w112,.(4)ret7113 (2- Var. ganz gelb, mit rosenrothem Flügelbuge ! Le perroquet d’Or, Levaill., Perr. t. 158. — Ps. aureus, Bechst., Kurze Ueb. (1811) p. 105. pl. 20. — Kuhl, Consp. p. 99. — Golden Parrot, Lath., Gen. Hist. II (1822) p. 145. — Brehm, Mon. d. Pap. (1854) 1.56 (nach Lev.). — Poioce- phalus aureus, Sws., Olass. of B. II. p. 501. Var. Gelb, mit rothem Flügelbuge! Psitt. aureus, Hahn, Orn. Atl. Pap. (1854) p. 49. t. 54. Keilirlir, Eingeb. der Aru-Inseln (v. Rosenberg). Diagnosis: Grasgrün ; untere Flügeldecken blau, am Unterarm ein rothbrauner Fleck ; Stirn, Kopfseiten und Kinn roth, Oberkopf, Hinterkopf und Schläfe schön blau. Jun. (vel. $ auct.) Kopf röthlichbraun oder bräunlichgrün. Flügel u Prasinus; tectricibus alarum inferioribus cyaneis; macula eubili badia; fronte, lateribus capitis mentoque rubris; pileo, oceipite temporibusque intense eyaneis, PIONIAS PERSONATUS. 377 Juv. (vel 2?) capite rufescente-brunneo vel brunescente-viridii. L. alar. 5° 5”—11"". Insel Flores (Semmelink). Leidener Museum. Z. Grasgrün, die unteren Theile, namentlich die unteren Schwanzdecken lichter ; Innenfahne und Unterseite der Schwanzfedern gelbgrün; Schwin- gen an Innenfahne schwarz gerandet. Stirn bis zu den Augen, Zügel, Backen und Kinn schön scharlachroth, am Kinn jedoch blasser. Vom vordern Augenrande an der Ober- und Hinterkopf nebst dem hinteren Theile der Schläfe und Ohrgegend einfarbig himmelblau, die Federn an Basis grün. Kleine Flügeldecken unterseits und Achselfedern himmelblau. Grösste untere Flü- geldecken, wie die übrige Schwingenunterseite grauschwärzlich. Auf dem Unterarme ein kleiner kirschbrauner Fleck. Oberschna- bel zinnoberroth , der untere horngrau. Füsse schwarzgrau. Ganz ebenso ein Z von Timor (Wallace) im Bremer Museum. Ebenso ein Z (s. n. personatus) im Britisch-Museum ; aber die unteren Flügeldecken lichter blau. Ganz so ein d (s. n. aruönsis) im Leidener Museum. 2 von Flores (Leidener Museum) ähnelt sonst ganz dem d'; hat aber den ganzen Kopf nebst Hinterkopf purpurröthlichbraun , die unteren Backen etwas heller, das Kinn gelblichbraun ; den Ober- und Unterschnabel horngrauschwarz. Der kirschbraune Unterarmsfleck und die unteren Flügeldec- ken wie beim d. Junger Vogel im Uebergang (Flores) Leidener Museum, die grüne Färbung im Ganzen dunkler und der Kopf ebenfalls grün, nur die Zügelgegend graulichbraun und einige Federspitzen am Un- terschnabel blaulich verwaschen. Schwingen an Innenfahne schwarz mit gelbfahlem Saume. Untere Flügeldecken schön meerblau. Schnabel horngelblichbraun, an der Spitzenhälfte mehr hornfahl. Fast ebenso ein Exemplar (2) von Timor (Wallace) im Britisch- Museum; die grüne Färbung aber heller; Stirn, Zügel, Backen und Kinn olivengelb, etwas grünlich verwaschen, auf dem Oberkopfe mit kastanienrothbraunen Endsäumen ; Nacken und 378 PIONIAS PERSONATUS. Hinterkopf dunkler grün; ein deutlicher kirschbrauner Fleck am Unterarm ; Schnabel hornbraungrau. Ganz ebenso ein jüngerer Vogel (s.n. aruensis ?) im Leidener Mus. Ein jüngerer Vogel von Timor (Wallace) im Britisch-Museum: ganz grün, auch der Kopf; nur Zügel und Kinn olivengelblich ver- waschen ; Flügeldecken unterseits hellblau; der rothbraune Fleck am Unterarm fehlt. Ebenso ein Exemplar von Timor im Bremer Museum aber mit einem kleinen rothbraunen Flecke am Unterarm. Junger Vogel von Samao (bei Timor) durch Wallace, ist ganz ähnlich d. h. fast einfärbig grün, aber die Federn des Oberkopfes zei- gen ganz schmale sehr verwaschene bräunliche Endsäume und die Kopfseiten sind olivengrün verwaschen; der rothbraune Schulterfleck deutlich. Schnabel horngraulichbraun. Sehr ähnlich ein Exemplar (s. n. heteroclitus ex Coll. Massenae) im Britisch-Museum : Stirn und Kopfseiten grünlicholivengelb mit einzelnen rothen Federn ; Oberkopf bräunlichgrün mit ein- zelnen blauen Federn; Fleck am Unterarm kirschbraun. Die typischen Exemplare von P. aruensis, Gray, welche ich im Britisch-Museum untersuchte, gehören ebenfalls hierher. Wal- lace hält sie nur für eine kleinere, nicht von personatus zu trennende Form. Der bisherige Mangel einer ausführlichen Beschreibung dieser Spe- cies unter genauer Massangabe,, ist wohl die alleinige Ursache, dass unsere Kenntniss über dieselbe so unvollkommen blieb. Bei Arten die in der Färbung einander so sehr ähneln und bei welchen nur die Grösse Anhalspunkte zu einer specifischen Trennung darbietet, können uns eben nur ganz ausführliche Beschreibungen nebst Mass- angaben helfen. Es scheint jedoch unzweifelhaft, dass der älteste Name Shaw’s dieser kleineren Art verbleiben muss. Ebenso 9 »personatus’ deutlich bildet Levaillant in seinem Perroquet Jeoffroy (pl. 112 5) dieselbe ab, nur erscheint der Vogel noch kleiner als gewöhnlich , denn die Flügel ergeben nur eine Länge von #4’ 2”, der Schwanz die von 1” 10°. PIONIAS PERSONATUS. 379 Nur durch die dankenswerthe Bereitwilligkeit von Herrn G. R. Gray, der mir das reichhaltige Material des Britisch-Museum auf die rückhaltsloseste Weise zur Disposition stellte, war es mir möglich eine klare Vorstellung von dieser kleinen Gruppe so nahe verwand- ter Arten zu gewinnen. Jch konnte mich durch den Augenschein überzeugen, dass P. aruönsis und Jukesi, Gray, identisch seien. Früher hielt ich den Ersteren für eine wohl begründete Species , da mir damals nur das Material des Leidener Museums zu Gebote stand und sich hier ein Paar Exemplare von den Aru-Inseln be- fanden, deren Kleinheit besonders auffallend war. Später unter- suchte ich etwas grössere Exemplare von Flores, in dener ich Ps. Jukesi, Gray vor mir zu haben glaubte, bemerkte aber bald, dass diese Grössenunterschiede nicht stichhaltig sondern ansehnlichen Schwankungen unterworfen waren. Somit musste ich zu der Ue- berzeugung gelangen , dass der Pionias, welcher im südwestlichen Theile des indischen Archipels, von Flores und Timor bis zu den Aru-Inseln verbreitet ist, nur eine Art ausmacht, die aber von dem nordöstlichen P. rhodops, Gray, durch geringere Grösse specifisch getrennt zu werden verdient. Die beifolgenden Masstabellen werden dies vollständig beweisen. Besondere Aufmerksamkeit gebührt noch dem fraglichen Punkte, bezüglich der bleibenden Verschiedenheit des 9, von der ich mich keineswegs überzeugen konnte. Wie aus den vorgehenden Beschrei- bungen ersichtlich ist kommen nämlich Kleider vor, welche ent- schieden den Uebergang von dem sogenannten £ zum Z nachweisen und man kann alle Färbungsstufen vom offenbar jungen Vogel mit noch grünem Kopfe, bis zum ausgefärbten alten, mit rothem Ge- sicht deutlich verfolgen. Ohne Zweifel dürften daher im vollkom- menen Gefieder keine erheblichen sexualen Verschiedenheiten stait- finden und die bisher für $? gehaltenen Vögel, sind gewiss noch jüngere und junge. Doch können darüber uns nur in der Natur angestellte Beobachtungen belehren, welche zur Zeit noch fehlen. Da Lesson keine Masse angiebt so bleibt sein Psittacus Geof- froyanus fraglich. Ueberhaupt will er denselben häufig in Neu- Süd-Wales beobachtet haben, wo ihn die Colonisten » Bathurst 580 PIONIAS RHODOPS. Parrot’’ nennen sollen, eine Angabe, die trotz der Auctorität Les- son’s als gänzlich irrig bezeichnet werden muss. Mit Sicherheit sind eben nur Flores, Timor, die kleine Insel Samao bei Timor, die Aru-Inseln und Mysol als Heimath von P. personatus bekannt. Die Exemplare von den Aru-Inseln unter- scheidet Prof. Schlegel als Conspecies s.n. Eclectus personatus arueönsis. Semmelink sammelte die Art.bei Larantuka auf des Ostküste von Flores. Von Rosenberg nimmt den G. aruäönsis als besondere Art, mit der Notiz »lebt auf den Aru-Inseln’’, in die Liste der Vögel Neu-Guineas auf. Ausserdem enthält dieselbe noch einen G. per- sonatus. Ob der Goldpapagei Levaillant’s, von dem er 2 Exemplare in Madrid gesehen haben will, wirklich als gelbe Varietät zu dieser Species gezogen werden muss lasse ich dahin gestellt. Das Roth am Flügelbuge wiederspricht dieser Annahme, ebenso die fleisch- röthliche Färbung des Schnabels. Allein Beides kann ebenfalls in Folge der Variation entstanden sein, denn dass nur eine solche hier vorliegt unterliegt keinem Zweifel. Jedenfalls stimmt Levaillant’s Vogel im Habitus am meisten mit personatus überein, um so mehr da er einen befiederten Augenkreis besitzt. Etwas abweichend ist der Ps. aureus, Hahn, den er in der Menagerie von van Aken gesehen zu haben behauptet. Dieser Vogel ist etwas langschwänziger, am Flügelrande deutlicher roth gefärbt und zeigt einen nackten Augenkreis. Wie es scheint hat Hahn diese leichten Verschiedenheiten aber nur desshalb angebracht, damit man nicht eine blosse Kopie des Levaillant’schen Vogels erkennen soll. Gray deutet den Ps. aureus, Hahn, auf Chrysotis ochro- cephalus. Dieser Annahme wiederspricht aber die Längenangabe von 81/,”, welche ganz mit der Levaillant’schen übereinstimmt. (188.) 2. Pionias rhodops, (G. R. Gray). — Der qrosse roth- maskirte Langflügelpapagei. Psittacus rhodops, G. R. Gray, Proc. Z. S. (1861) p. 456 (sine deser.), — Ps. Geoffroyi, Kuhl, Consp. (1821) p. 85 (?). — PIONIAS RHODOPS. 581 Psittacula batavensis, Wagl., (nach Lath.) Mon. (1851) p- 624. — ? Poicephalus Goffroyi, Sws., Class. of B. II. p- 501. — Geoffroyus personatus, Bonap., Consp. av. I (1850) p- 6. — id., Rev. et Mag. Zool. 1854. — id., Naum. 1856. — Souance, Rev. et Mag. Zool. (1856) p. 217. — Ta- nygnathus Geoffroyi, Licht., Nomencl. av. (1854) p. 71. — Ps. personatus et capistratus, Gray, List Psitt. (1859) p- 71 et 72. — id., Ps. capistratus, Proc. (1858) p. 185 (av. jun.). — Geoffroyus personatus et Pionus fusci- capillus, v. Rosenb., Natuurk. Tijdschr. voor Nederl. Indie (1865) p. 226. — id., Cab. J. f. Orn. (1864) p. 115. — id., Geoffroyus capistratus. Reis naar de Zuidoostereilanden (1867) p.80. — Geoffroyus personatus, Wallace, Proc. 2. S. (1865) p. 19. — id., (1864) p. 285 (part... — Eel. Geoffroyi, Schl., Dierent. (1864) p.69. — id., Ecl. rhodops, Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 45 et 166. — id., Ecl. persona- tus, Nederl. Tijdschr. v. Dierk. (1866) p. 555 (A. grande forme). Jun. (vel 2?) Psittacus spadiceocephalus, Kuhl, Consp. p. 84. — Ps. Fieldii, Sws., Quarterl. Journ. of Sc. XIX (1825) p. 198. — Wagl., Mon. p. 577. Unrichtige Beschreibung (jun.). Schwingen 1ter Ordnung an Aussenfahne blau. Psitt. fuscicapillus, Vieill., Nouv. Diet. XXV. p.516. — id., Enc. Meth. p. 1368. — Pionus fuscicapillus, Wagl., Mon. p. 611. — Geoffroyus fuscicapillus, Bonap., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 155. — id., Naum. 1856. — Psitta- cus fuscicapillus, G. R. Gray, Gen. of B. II. N°. 22. — id., List Psitt. (1859) p. 72. Alumien, Eingeborne von Geram-laut (v. Rosenb.). — Uilat, Ein- geborne der Key-Inseln (v. Rosenb.). Diaonosis: Färbung ganz wie bei personatus, nur die rothen Kopftheile dunkler und jun. (velQ?) mit kastanienrothbraunem Kopfe. Flügel 6° 4—11"". P. personato omnino concolor, partibus capitis obseurius-rubris atque 582 PIONIAS RHODOPS. juv. (vel 2?) capite rufescente-badio. L. alar. 6" 4”’—11". Amboina (Leidener Museum). (ad. Schön grasgrün ; auf der Unterseite heller, mehr gelb grasgrün, besonders die unteren Schwanz- decken. Schwingen an Innenfahne mit breitem schwärzlichen Rande, die erste fast auf der ganzen Innenfahne so. Stirn, Zügel, Backen und Kinn schön scharlachroth. Von Stirn an der ganze Ober- und Hinterkopf schön dunkelultramarinblau, die Federn an Basis grün. Am Unterarm ein rothbrauner Fleck. Flügeldecken unterseits schön himmelblau, die grössten wie die übrige Schwingenunterseite schwärzlich. Schwanzfedern an Innenfahne mehr gelbgrün. Oberschnabel hochzinnoberroth , der untere bräunlich; Füsse schwarzbraun. Ganz ebenso ein f' von Buru (Wallace) im Bremer Museum. Ebenso typische Exemplare von rhodops, Gray, im Britisch-Mus. Ein altes Z von Goram (Wallaces Collect.) vollkommen gleichgefärbt. Ein Exemplar von Waigiu (Wallace) im Britisch-Museum zeigt ganz ein Uebergangskleid: Zügel und Kopf schön roth, die unteren Backen noch mit grünbraunen Federn gemischt ; das Kinn grün mit einzelnen rothen Federn; der ganze Ober- und Hinterkopf nebst Schläfen dunkei kastanienrothbraun , mit vielen blauen Federspitzen. 2 vel jun. Amboina (Leidener Museum) im Allgemeinen ganz wie das Z, der rothbraune Schulterfleck und die blauen unteren Flügeldecken vorhanden, aber Kopf und Backen kastanienbraun; der Schnabel hornbraun mit hellerem Spitzentheile. Ebenso ein Exemplar von Buru im Museum Heine. Ein Exemplar im Uebergange (Amboina) Leidener Museum, gleicht fast ganz dem vorigen, aber der Oberkopf ist noch rothbraun, der Hinterkopf schön blau und die braunen Backen stark roth angeflogen. Ein Exemplar im Bremer Museum, hat den ganzen Kopf nebst Hin- terkopf dunkel kastanienrothbraun, am Kinn mehr in’s Braun- gelbe ziehend und den Vorderkopf noch mit einzelnen grünen Federsäumen. Ein alter Vogel zeigte an den Schläfen einzelne gelbe Federn. PIONIAS RHODOPS. 585 Das Bremer Museum erhielt ein Paar, am 12ten May auf Amboina erlegt, von welchem das 2 bei brauner Kopffärbung einen rothen Oberschnabel zeigt. Type von Ps. capistratus, Gray (Ke-Inseln) im Britisch-Museum stimmt ebenfalls ganz mit diesen sogenannten weiblichen Vögeln überein. Im Allgemeinen etwas heller grün, besonders Bürzel und die oberen Schwanzdecken; Kopf, Kopfseiten und Kinn gelblichkastanienbraun, einzelne Federn mit röthlichen Endsäu- men. Untere Flügeldecken etwas dunkler blau ; der rothbraune Fleck am Unterarm ebenfalls deutlich; der Schnabel grau- schwärzlich. An diesem Exemplare ist die lebhaft grüne Färbung des Bürzels und der oberen Schwanzdecken wirklich etwas von der gewöhnlichen abweichend, allein mir erscheint dieser Unterschied (nur an Einem Exemplar nachgewiesen) zur specifischen Trennung nicht gewichtig genug. Auch Wallace hält den Vogel nur für einen jüngeren männlichen, nimmt aber auch Ps. rhodops als Species nicht an, sondern vereinigt sie mit der vorgehenden (personatus). G. R. Gray hat indess vollkommen mit Recht diese grössere Art zuerst gesondert, wenn auch nur nominell, so dass das Vergnü- gen der genauen Auseinandersetzung mir verbleibt. Von vollkommener Farbengleichheit mit personatus zeichnet sich P. rhodops doch stets durch die viel ansehnlichere Grösse aus. Beide Arten wurden daher stets verwechselt und wegen den ungenügenden Massangaben ist es kaum möglich die Synonymie be- friedigend zu sichten. Indess scheint die Psittacula batavensis von Wagler, (welche er irriger Weise für den Ps. batavensis Latham’s hält) der grossen Arten anzugehören , da die ganze Länge auf 11°/,", die des Schwanzes auf 4” angegeben wird. Ob der Ps. fuscicapillus, Vieillot’s hier eingereiht werden muss, lässt sich nicht mehr bestimmen, umso mehr da die Beschrei- bung gerade zu unrichtig ist, denn nach derselben ist »die Aussen- fahne der ersten Schwingen blau.” Dass bei dieser Species, eben wie bei personatus, die braun- 584 PIONIAS RHODOPS. köpfigen Individuen nicht immer 22 sein dürften, sondern vielmehr jüngere Vögel, beweisen die vielen Uebergänge, theilweis schon mit Blau auf dem Oberkopf und Roth an den Kopfseiten, welche ich zu sehen Gelegenheit hatte. Der Psittacus Fieldii, Sws., angeblich aber irrthümlich von Neu-Holland, bezieht sich jedenfalls auf einen jüngeren Vogel dieser Art. Wagler der die Art übrigens nur nach der ungenügenden Be- schreibung kannte möchte ein besonderes Genus aus ihr bilden, welches er aber glücklicher Weise nicht zu benennen wagt. Den Forschungen Wallace’s und von Rosenberg’s verdanken wir die ziemlich umfassenden Kenntnisse über die Verbreitung dieser Species. Der Verbreitungskreis umfasst mehr das mittlere Molucken-Gebiet: die Inseln, Amboina, Buru, Ceram, Goram, Boano, Ke, Waigiu und Gu&be (Bernstein). Waigiu nimmt Wallace in seiner letzten Arbeit (Proc. 1864) sonderbarer Weise nicht mit unter die Fund- plätze auf. Indess sah ich im Britischen Museum Exemplare von daher, die durch Wallace selbst gesammelt waren. Ueberdies hat Dr. Bernstein die Art auf Waigiu ebenfalls geschossen, so dass über diese Localietät nicht die geringsten Zweifel herrschen können. Lesson beobachte die Art bei Cajeli auf buru, und nennt ausser- dem unbegreiflicher Weise auch Neu-Süd-Wales als Heimath. Dass bei einer Species, die so nahe Verwandte besitzt als diese, von Rosenberg zuweilen in seinen Angaben Fehler begeht, ist leicht verzeihlich. In seiner ersten Liste (Cab. J. f. Orn. 1862) bezieht sich daher nur sein Geoffroyus personatus von Amboina und Ceram auf diese Species, während der von Timor verzeichnete den eigentlichen personatus betrifft. Andere Localitäten giebt von Rosenberg übrigens nicht an. In seiner letzten Liste der Vögel Neu-Guineas lässt er übrigens G. personatus auch von Neu- Guinea herkommen, eine Angabe die wahrscheinlich auf S. Müller beruht, der den P. Pucherani von Neu-Guinea für identisch mit personatus hielt. Noch unrichtiger ist es, wenn von Rosenberg Ps. fuscicapillus, bekanntlich nur der jüngere Vogel und als Synonym verwendbar, PIONIAS PUCHERANI. 385 sogar generisch getrennt als Pionus unter die Ornis Neu-Guineas aufnimmt. Schlegel hält diese Art von Ceram, Amboina, Buru, Ceram-laut (Goram und Manavolka) und den Key-Inseln nur für eine grössere Form von personatus. (489.) 5. Pionias Pucherani, (Bonap.). — Pucheran's Lang- flügelpapagei. Geoffroyus Pucherani, Bonap., Naum. (1856) Beil. I (sine deser.). — Souance, Rev. et Mag. Zool. (1856) p. 218 (cum deser.). — Pionus fuscicapillus, (Wagl.) Hombr. et Jacq., voy. au Pöle sud. Zool. III (1855) tab. 25 bis. fig. 5 (2). — Psittacus Pucherani, G. R. Gray, Proc. Z. S. (1859) p. 159. — id., (1861) p. 436. — id., List Psitt. (1859) p. 72. — Geoffroyus personatus et Pucherani, Rosenb., Cab. J. f. Orn. (1864) p. 115. — Wall., Proc. Z.S. (1864) p. 285. — ?Psittacus Geoffroyi (ex Nov. Guin.), Müll., Verh. Nat. Gesch. (Land- en Volkenk.) p. 107. — Eclectus personatus, Schl., Nederl. Tijdschrift v. Dierk. (1866) p. 555 (B. petite forme £.). Diagnosis: Grün ; untere Flügeldecken, Ober- und Hinterkopf schön ultramarinblau ; Vorderkopf, Kopfseiten und Kinn schön roth ; Bürzel braunroth ; kein braunrother Fleck am Unterarm. 2 (vel jun.) Vorderkopf, Backen und Kinn olivenbraun ; Bürzel ebenfalls rothbraun. Viridis ; tectrieibus alarum inferioribus, pileo cum occipite laete azureis; sineipite, lateribus capitis mentoque laete rubris; uro- pygio rubiginosa; macula cubiti badia nulla. 2 (vel juv.) sineipite, genis mentoque olivaceo-fuscis; uropygio etiam badio. Neu-Guinea , Doreh, (Wallace) Britisch-Museum. 4 ad. Ganze Ober- seite vom Hinterkopf an, nebst Flügeln dunkel grasgrün , vom Kinn an die Unterseite viel heller, gelbgrün, auf Kropf und Brust schwach olivenfarben verwaschen. Stirn und Vorderkopf bis Auge, Zügel, Kopfseiten nebst Ohrgegend und Kinn schön scharlachroth. Ober- und Hinterkopf nebst Schläfen schön ul- 25 536 PIONIAS PUCHERANT. tramarinblau,, die Basis der Federn grün. Untere Flügeldecken und Achselfedern dunkel ultramarinblau. Die grössten unteren Flügeldecken, wie die übrige Schwingenunterseite grauschwärz- lich. Schwingen an Innenfahne schwärzlich gerandet. Obere- und untere Schwanzdecken grüngelb, fast gelb; ebenso die Schwanzfedern unterseits. Bürzelfedern mit breiten kirschro- then Enden, an Basis grün. ÜOberschnabel roth, der untere schwarz ; Füsse und Krallen grauschwarz. Ebenso ein Z von Mysol (Wallace) im Britisch-Museum. Jüngerer Vogel (vel 2) Neu-Guinea im Museum Heine, wie der vorhergehende, aber Kopf rothbraun,, hie und da mit einzelnen an Basis grünen Federn; Bürzel schön kirschroth ; Schnabel braunschwarz. $ (vel jun.) nach dem typischen Exemplare von fuscicapillus (Hombr. et Jacq.) im Pariser Museum von der Süd-West-Küste Neu-Guineas durch Souance beschrieben : unterscheidet sich vom d', dass Stirn, Zügel, Backen und Kinn olivenbraun, statt roth sind; der rothbraune Bürzel ist jedoch ebenfalls vorhan- den; Ober- und Unterschnabel schwarz. Dieser weibliche Vogel ist auf pl. 25 der Voy. au Pöle sud (fig. 5) abgebildet, zeigt aber hier den ganzen Kopf röthlichbraun , kaum etwas heller gefärbt als den Bürzel. Da die einzige Beschreibung dieser Art, welche Souance giebt, höchst oberflächlich ist, namentlich jeder comparative Zusatz fehlt, so war ich über dieselbe lange im Unklaren und erst durch Untersuchung der Exemplare im Britisch-Museum lössten sich alle Bedenken auf. Ich fand nämlich eine, durch den braunrotinen Bürzel, besonders characteristische Art, die sich von den übrigen verwandten, auch durch den Mangel des rothbraunen Fleckes am Unterarm, genügend unterscheidet. Beim Z ist der Oberkopf einfarbig ultramarinblau , ohne im Nacken heller zu werden und die unteren Flügeldecken sind dunkler blau als bei P. eyanicollis. Trotz der characteristischen , rothbraunen Bürzelfärbung will Prof. Schlegel neuerdings diese Art nicht als besondere gelten lassen, sondern vereinigt sie als Localrasse mit P, personatus. PIONIAS CYANICOLLIS. 987 Diese Art ist früher häufig mit P. rhodops verwechselt worden, denn $. Müller führt sie in seiner Liste der Vögel des Districtes Lobo auf Neu-Guinea s. n. Psitt. Geoffroyi an und Hombron und Jacquinot halten sie für Ps. fuscicapillus, Wagler. Erst durch die Reisen von Wallace haben wir erfahren, dass die Pionus- Art welche Neu-Guinea bewohnt, wirklich eine besondere ist. Dieser Forscher sammelte sie bei Doreh an der Nordküste Neu-Guineas, während Hombron, sowie auch Dr. S. Müller, sie an der Südwest- küste (Tritons-Bai) beobachteten. Letzterer scheint ihr aber keine besondere Aufmerksamkeit zugewendet zu haben, denn das Leidener Museum besitzt keine Exemplare von seiner Reise. Ausser Neu- Guinea werden nur noch die Inseln Mysol und Waigiu durch Wal- lace als Fundorte genannt. Auch Dr. Bernstein sammelte die Art auf letzterer Insel, sowie auf Guebe. Von Rosenberg führt in seinen Listen die Art nur von Neu-Guinea an, hat sie also auf Waigiu und Mysol nicht erlangen können. Ganz unrichtig ist dagegen wenn der genannte Reisende auch Ge- offroyus personatus, aruönsis und Pionias fuscicapil- lus (synoniem mit personatus) unter die Vögel Neu-Guineas aufnimmt. (190.) +. Pionias eyanicollis, (Müll). — Der blauhalsige Langflügelpapage. Psittacus eyanicollis, Müll. et Schleg., Verhandl. Nat. Gesch. (Land- en Volkenkunde. 1841) p. 108 et 182. — Wieg., Arch. f. Naturg. (1842) p. 79. — G. R. Gray, Gen. of B. N°.55. — id., Psittacula eyanicollis, N°. 26. — Geoffroyus ceyanicollis, Bp., Consp. Av. I (1850) p.6. — id., Compt. Rend. (1850) p. 157. — id., Rev. et Mag. Z. 1854. — id., Naum. 1856. — Souance, Rev. et Mag. Zool. (1856) p. 75. — Psittacus eyanicollis, G. R. Gray, List Psitt.. (1859) p- 73. — Geoffroyus eyanicollis, Wallace, Proc. Z. S. (1864) p. 285. — Ecleetus eyanicollis, Schleg., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 44. — Fig. 0. Diagnosis: Grün; Unterseite etwas meerblau verwaschen ; Mantel 25* Ju PIONIAS CYANICOLLIS. olivengelbbraun; Stirn, Kopfseiten und Kinn roth; Oberkopf lilablau, Hinterkopf und Nacken himmelblau, untere Flügel- decken blau; ein kleiner rothbrauner Fleck am Unterarm. n. (vel 2?) Stirn und Kopfseiten braun, Oberkopf blaulich ; Hinterkopf und Nacken meerblau. Viridis ; latere inferiore pallide glauco-lavatis; interscapilio oli- vaceo-ferrugineo; fronte , lateribus eapitis mentoque rubris; pileo lilacino; oceipite nuchaque coeruleis; tectricibus alarum infe- rioribus cyaneis; macula parva cubiti brunnea, Juv. (vel 2?) fronte capitisque lateribus brunneis; pileo cyanes- cente; occipite nuchaque glaucis. Halmahera (Forster). Type von cyanicollis, Müll., im Leidener Museum. d. Dunkelgrasgrün; Oberrücken und Kropfseiten olivengelbgrün ; die Unterseite schwach meerblau verwaschen; Schwingen an Innenfahne breit schwarz gerandet. Stirn, Zü- gel, Backen und Kinn scharlachroth,, der Oberkopf von schön lilablauer Farbe, die an Hinterkopf und Nacken in ein lichtes Himmelblau übergeht, das verwaschen Backen und Kinn um- siumt. Flügeldecken unterseits schön himmelblau, die mittleren mehr ultramarinblau ; die grössten wie die übrige Schwingen- unterseite grauschwarzlich. Am Unterarm ein kleiner kirsch- brauner Fleck. Oberschnabel schön corallroth, der untere dunkelbraun ; Füsse und Krallen hornbraun. Ebenso ein Z von Batjan (Wallace) im Bremer Museum; der roth- Jun. Ein braune Fleck am Unterarm aber sehr klein; die Unterseite deutlicher meergrünblau verwaschen , namentlich die Enden der unteren Schwanzdecken; der Mantel lebhaft olivenbraungelb, etwas schwächer die Kropfseiten. (vel 2?) Leidener Museum. Im Ganzen wie das Z, aber Stirn, Zügel, Backen und Kinn dunkelolivenbraun, der Oberkopf lila angeflogen, Hinterkopf und Nacken ebenso schön blau als beim d; auf dem Hinterrücken einige Federn mit zimmibräunlichen Endsäumen. Ober- und Unterschnabel hornschwarzbraun. Exemplar im Museum Heine fast ebenso, aber der Kopf matt- braun, auf dem Scheitel blaue Federsäume. PIONIAS OBIENSIS. 589 Ganz ähnlich ein Exemplar (Batjan, Wallace) im Bremer Museum, aber Stirn und Kopfseiten mehr röthlichbraun, Hinterkopf und Nacken mehr grünlichmeerblau, und Mantel und Kopfsei- seiten ebenfalls olivengelbbraun verwaschen ; am Unterarm kein rothbrauner Fleck. Von den beiden anderen verwandten Arten unterscheidet sich diese characteristische, ausser dem gelbbraunem Mantel und der meerbläulich verwaschenen Unterseite sogleich durch den himmel- blauen Hinterkopf und Nacken, der selbst am jüngeren Vogel {2 auct.) hervortritt. Dass die für ?2 gehaltenen Exemplare nur jüngere Vögel sein können, wird jedenfalls später noch genau er- wiesen werden. Nicht genug kann ich diesen Punkt der sorgfältigen Nachforschung empfehlen. Durch Professor Reinwardt wurde zuerst ein jüngerer Vogel (9?), irrthümlich mit der Bezeichnung »Celebes’’, eingesandt, später ent- deckte der niederländische Reisende Dr. Forsten die eigentliche Hei- math auf der Insel Halmahera. Ausser dieser Localität ist die Art durch die Forschungen Dr. Bernsteins noch von den benachbarten Inseln Batjan und Morotai nachgewiesen worden, findet sich also nur im nordöstlichsten Theile der Molucken. Wallace nennt nur Halmahera und Batjan. Die speciellen Localitäten wo Dr. Bernstein die Art auf Halmahera erhielt sind Galela an der Nordküste, Gilolo an der Westküste und Kaü an der Ostküste. + 49.) 5. Pionias obiensis, mihi. — Der Langflügelpapagei von Obi. Ecleetus eyanicollis, C. Schleg., Nederl. Tijdschr. v. Dierk. (1866) p. 554. — Fig. 0. Diagnosis: Ganz wie P. eyanicollis, aber der Bürzel kupfer- rothbraun. P. eyanicolli omnino simillimus at uropygio cupreo-brunneo. Schlegel beschreibt neuerdings s. n. Eel. eyanicollis Exem- plare von den Obi-Inseln, welche sich constant von denjenigen der Halmahera-Gruppe durch die kupferrothbraune Färbung des Bürzels unterscheiden. Es zeigt sich also hier ganz dasselbe Verhältniss, als 590 PIONIAS HETEROCLITUS. wie zwischen P. personatus und Pucherani, welchen letzteren Schlegel indess nur als Localrasse betrachtet. Da jedoch eine so auffallende constante Verschiedenheit sehr wohl als Speciescharacter angesehen werden darf, so schien es mir voll- kommen gerechtfertigt die rothbürzeligen Obi-Exemplare, obwohl ich leider bisher keine untersuchen konnte, specifisch zu sondern. + (192.) 6. Pionias heteroclitus, (Hombr. et Jacq.). — Der gelbköpfige Langflügelpapagei. Psittacus heteroclitus, Hombr. et Jacq., Ann. des Se. Nat. XVI (1841) p. 519. — G. R. Gray, Gen. of B. II. N°.8. — Pionus heteroclitus, Hombr. et Jacq., voy. Pöle Süd. t.25 bis. fig. 1 (S) et 2 (2). — Pionus cyaniceps, Puch,, voy. Pöle Sud. Zool. II. p. 105. pl. 25 bis. fig. 2. — Ge- offroyus heteroclitus, Bp., Rev. et Zool. (1854) (cum G. eyaniceps). — id., Naum. 1856. — Souance, Rev. et Mag. Zool. (1856) p. 218. — Ps. heteroclitus, G. R. Gray, List Psitt. (1859) p. 75. — id., Ps. heteroclitus, B. Trop. Isl. p. 34. Diagnosis: Dunkelgrün, Unterseite heller; Kopf und Wangen gelb; im Nacken ein blaues Band. 2 (vel jun.). Kopf blaugrau, nur die Wangen gelb. P. obscure viridis, subtus pallidius; capite cum genis flavo ; torque nuchae cyaneo. 2 (vel jun.) capite caesio, genis solis flavis. Salomon-Inseln (nach Hombron). SZ ad. Schön grün, etwas in’s Olivenfarbene ziehend ; auf den unteren Theilen schwach blau- grün überlaufen; Flügel- und Schwanzdeckfedern lebhafter grün als die übrige Oberseite. Schwingen unterseits ‚schwarz. Untere Flügeldecken schön azurblau. Am Unterarm ein kleiner röthlichbrauner Fleck. Kopf und Wangen gelb; im Nacken ein aschgraues Band; Kehle grau. Oberschnabel gelb, der untere schwarz; Füsse graugelb ; Iris orangefarben. 9 (nach Hombron) mehr in’s Gelblichgrüne; Halsband blaugrün ; Kopf blaugrau, nur die Wangen gelb. Schnabel dunkelgrau ; Iris hellgelb. PIONIAS HETEROCLITUS. 591 Eine der wenigen Arten, die meinen autoptischen Untersuchun- gen leider entgangen ist. Ich vermag desshalb nur nach den Be- schreibungen Hombron’s und den Abbildungen in der voy. au Pole sud über sie zu urtheilen. Die letzteren zeigen indess einige leichte Abweichungen in der Färbung mit der ursprünglichen Beschreibung verglichen. So sind die Deckfedern der Schwingen 1ter Ordnung beim (hg. 1) schwach blau verwaschen und der rothbraune Fleck am Unterarm ist nicht deutlich, sondern hier nur einige Federn mit rothbraunen Endsäumen. Wegen der unrichtigen Zeichnung sieht man nichts von dem blaulichen Nackenhalsbande, dagegen erscheint fälschlich die Kehle violettbläulich. Das 2 (fig. 2) hat die Seiten lebhaft orangebräunlich verwaschen , Kopf und Backen lilagraublau, letztere mit grünen Federchen ge- mischt, also kein Gelb auf diesen Theilen ; der Schnabel ist schwarz. Pucheran hat bekanntlich dieses 9 zu einer eigenen Art (cyani- ceps, Puch.) erhoben, sagt aber über dieselbe nur: »für uns genug unterschieden von heteroclitus; ähnelt schr dem cyani- collis, Müll., hat aber keinen olivenbraunen Kopf wie dieser.” Die erheblichen Variationen in der Färbung, welcher alle diese indischen Arten unterworfen sind, scheint indess Pucheran zu wenig beachtet oder nicht gekannt zu haben, denn ein blosser Anblick auf die Abbildung genügt, um das angebliche 2 als jüngeren Vogel, der noch im Uebergange begriffen ist, zu erkennen. Auch Souance spricht sich, nach Untersuchung der typischen Exemplare, in glei- cher Weise aus und von Bonaparte wird die Artenselbständigkeit von P. ceyaniceps ebenfalls nicht anerkannt, also Grund genug diese Art völlig zu streichen. Spätere Forschungen werden uns jedoch erst über den Farben- wechsel und die Variationen nach Alter und Geschlecht Bestimmtes sagen, da das Material für diese Art viel zu unbedeutend ist. Ausser Paris dürfte sie wohl nur noch im Museum zu Brüssel vorhanden sein. Besonders interessant wird P. heteroclitus wegen seiner weiten östlichen Verbreitung, denn er ist bis jetzt nur auf St. George und Isabell, Inseln der Salomons-Gruppe beobachtet worden und somit PIONIAS HETEROCLITUS. der östlichste Vertreter des Genus in Polynesien. Mitt. Flügel. | Schw.- feder. . . 11 11 Pionias personatus, Shaw.|5 4" |2° 7 » » » » » » ıhodops, Gray. Pucherani, Bp. » » 5’! 1 Pu 10’ 5" ey g'! 106% 5 Bl gr g'!! 5 Bau ul (U Bu 4''' gt! 10’ 13340 Bl ga Bl Bl BY Pi gu Bi ill y'' Sell 5 (al g' NL Bu Ya g'! Li Bi gt! Pu 10% 6’ 6''' gi 6' mi gi Sul 6" il g’! (ul 6' An Bu au 6' 1 au g'! 6. 6’ 10’ g'! au) Bi 192 g'! ale 6' Qu g’! Tr 6" gi) g!! gr Bi ZN g’! 5! T m g'' ic) Bl ut y'! ia BL 6’ 9’! Bu Firste, der indischen Schnab.- höhe an| Tarse. Basis. m" Ay 5” gu sp" Region und (ohne Nagel). Aeuss. Vorder-| Hinter- zehe. Innere zehe. der einzige Repräsentant desselben in & ad. Timor (Wall.), Brit.-M., Type von Jukesi, Gray. d ad. » Bremer Museum. ad. Flores (Semmelink), Leid. Mus. s. n. Jukesi. je) () » » » » » jun. » » » v » (vel jun.) Timor (Wallace), Bremer Museum. » » » Britisch-Museum. jun. » » » » Aru-Ins. (Wall.), Brit.-Mus. Type von aruensis, Gray. » » » » » » » Leidener Mus. s. n. aruänsis. . Insel Samao, Collection Wallace. J u Amboina, Leidener Museum, s. n. personatus. » » » » Buru (Wallace), Bremer Mas. s, n, (?) » » » » ad. Waigiu, Brit.-Mus., Type von rhodops, Gray. Ueberg. » » » » » Ambhoina, » » » jun. Ke-Inseln, » Type von capistratus, Gray. d ad. Goram, Collection Wallace. d' ad. Mysol (Wallace), Britisch-Museum, Z ad. Doreh » » » Q(P) Nach Pl, 25 in voy. Pöle sud, 9 (ohne Nagel). ler) Ir) Mitt. Schnab.- Aeuss. | Innere Flügel. | Schw.- | Firste. |höhe an) Tarse. | Vorder- | Hinter- feder. Basis. zehe. zehe. Pionias Pucherani, Bp. 15” 9’ ja’ 7" J10” |glyy' _ — — jun. Neu-Guinea, Museum Heine. » eyanicollis, Müll. [6 6’ |3” 5°” |10”’ 9" g'"! Bir 31/,'"" |S ad. Halmahera, Type von Müller im Leid. Mus. » » G Aa 3 Bu 10 g’'' gu Su a A 2.P) » Leidener Museum. » » be ER LT Alla RE NEE _ — | Batjan (Wallace), Bremer Museum, » » 6 Au! g'! Bi 1017," Da Sun EL u 2 (P » » » » » heteroclitus, Homb.|5'' 7" 13° 8L: 8 g'" = — |d' (Nach Pl. 25, voy. Pöle sud). » » — (eg ln, | — 16" _ _ (Nach Pucheran). Diagnostischer Schlüssel zu Pionias. = I. Arten mit grünen unteren Schwanzdecken. z 5 b. Untere Flügeldecken gelbgrün; Schwingen und Schwanz unterseits meerblau. Bu 5 5 Beim alten Vogel die zwei mittelsten Schwanzfedern in einem nackten Schafte vorragend mit einer scheibenförmigen kleinen Endfahne. (Genus Prioniturus, Wagler und der meisten Autoren; Prioniturus et Urodiscus bei Bonaparte). — 7. platurus, Temminck, Grün; ein orangefarbenes Nackenband; Scheitelmitte rosenfarben; Hinterkopf lilagrau; Deckfedern graulichgelb ; Flügelbug lilafarben. @ (vel jun.): einfarbig grün, mit blaulichem Flügelbuge. — 8, flavicans, Cass. Grün; Kehle, Brust und Hinterhals olivengelb; Oberkopf blau mit rothem Mittelflecke. Q (vel jun.) Oberkopt blau, ohne Roth, —. 9. discurus, Vieill. Schön grasgrün; Ober- und Hinterkopf blau. jun. Oberkopf ohne Bläu. (Urodiscus, Bonap.). Die eigenthümliche Form der 2 mittelsten Schwanzfedern bei diesen 5 Arten, bewog Wagler aus ihnen ein Genus zu bilden, welches er auffallender Weise in die Nähe von Callipsittacus, Less. (Nymphicus, Wagl.) einreiht. Diese Anordnung muss ich für eben so unrichtig halten, als die welche Gray trifft, der das Genus 594 PIONIAS. Prioniturus zwischen Pezoporus und Palaeornis, also mit- ten unter langschwänzige Papageien placirt, während es doch offen- bar zu den kurzschwänzigen gehört. Aus welchen Gründen Prinz Bonaparte auf discurus ein zweites neues Geschlecht »Urodiscus’’ begründete ist mir völlig unklar, noch mehr, warum dasselbe einer ganz anderen Subfamilie einge- reiht wird. Durch die langen Flügel, welche beinah des Schwanzende er- reichen, und den ganz geraden, kürzeren Schwanz characterisiren sich diese 5 Arten auf den ersten Blick als zur Subfamilie Psitta- cinae gehörig und zeigen auch in den übrigen Verhältnissen eine so grosse Uebereinstimmung, dass eine generische Sonderung nur auf den Bau der 2 mittelsten Schwanzfedern zu begründen wäre. Diese sind allerdings von denen aller übrigen Papageien ganz beson- ders abweichend, indem der nackte Schaft, ansehnlich über die übrigen Federn vorragend, am Ende eine kleine spatelförmige Fahne träst. Nach Wallace besitzen im Alter beide Geschlechter diese eigen- thümlichen Federn. Junge Vögel zeigen noch keine Spur eines nackten Schaftes: ihre mittelsten Schwanzfedern ragen nur unbe- deutend vor und sind am Ende zugespitzt. Etwas ältere Exemplare haben die 2 mittelsten Federn vorragend und bis zur Spitze befie- dert. Der vorragende Spitzentheil ist aber stark verschmälert, die Spitze selbst abgerundet und vor derselben die Fahne jederseits tief ausgebuchtet. Solche Exemplare hielt man bisher für 22. Nach Untersuchung eines höchst instructiven Exemplars von P. flavicans im Museum Heine scheint es mir völlig klar, dass die Nacktheit des Schaftes, eben wie bei Prionites nur durch Abnut- zung des Fahnenbartes entsteht. Diese individuell sehr nach dem Alter variirende Bildung der bei- den mittelsten Schwanzfedern kann daher als Genuscharacter nicht berücksichtigt werden. Der Schnabel ist wie bei den übrigen indischen Pionias-Arten gebildet, zeigt aber keinen deutlichen Ausschnitt im Oberkiefer, sondern die Schneidenränder haben 2% sanfte abgerundete Ausbuch- PIONIAS PLATURUS. 595 tungen ; die Firste eine deutliche Längsrinne. Der nackte Augen- kreis ist sehr schmal. Die Nasenlöcher sind ziemlich gross, rund und frei, aber von den kurzen Federchen, welche die ganze Wachshaut bedecken, umgeben. Von den am Ende abgerundeten Schwingen ist die 2te und öte am längsten, die 2te bis 5te innen schwach ausgeschnitten. Die breiten Schwanzfedern sind am Ende deutlich klammerförmig (accoladeförmig), wie bei den grösseren amerikanischen Pionias- Arten, und weichen durch diese Bildung etwas von der vorhergehen- den Unterabtheilung ab, welche indess im Uebrigen, namentlich auch bezüglich der Federstructur und des Vaterlandes am nächsten steht. Nur vertreten diese 5 Arten jene im Nordwesten der Molucken (Celebes) und weiter nördlich auf den Philippinen, kommen auch zugleich mit jenen auf keiner Insel vor. Unter den amerikanischen Species ist P. eyanogaster mehr mit den Arten dieser Unterabtheilung verwandt, als seinen übrigen eimathlichen Gliedern. (195.) 7. Pionias platurus, (Temm. et Kuhl). — Der motmol- schwänzige Langflügelpapagei mit gelber Rückenbinde. Psittacus platurus, Kuhl, Consp. (1820) p. 45 (deser. opt.). — Vieill., Nouv. Diet. XXV. p. 514. — id., Enc. Meth. p. 1367. — Racket-tailed Parrot, Latham, Gen. Hist. II (1822) p. 167. pl. 24 (bon... — Platycerceus? setarius, Steph., Gen. Zool. XIV. p. 124. — Psittacus setarius, Temm., Pl. col. 15 (fig. opt.). — Voigt, Cuv. Uebers. (1851) p. 756. — Less., Man. d’Orn. II (1828) p. 151. — id., Psittacus discurus, Tr. d’Orn. p. 201. — Prioniturus platurus, Wagler, Mon. (1852) p. 525. — Psittacus spatuliger, Bourjot, Perr. 1.55 (nach Pl. col.).. — Prioniturus platurus, G. R. Gray, Gen. of B. I. — id., List Psitt. (1859) p. 17 et 18. — Bonaparte, Consp. I (1850) p. 6. — id,, Rer. et Mag. Z. 1854. — id., Naumannia. 1856. — Prionitu- rus Wallacei, (Gould. M. S.). — Prioniturus setarius, Selater, Proc. Z. $. (1860) p. 225. — Gould, B. of As. 396 PIONIAS PLATURUS. part XIV (1862) fig. opt. — Wall., Proc. 2. S. (1864) p. 284. — Prioniturus Wallacei, Schleg., Dierentuin (1864) p. 70 (mit Holzschn.). — id., Eclectus platurus, Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 45. Kring-Kring, Eingeborne der Minahassa,, (v. Rosenberg). — Hi-ili, Eingeborne von Gorontalo, (v. Rosenberg). Diagnosis: Grün; ein orangefarbenes Halsband im Nacken; Schei- telmitte rosenfarben ; Hinterkopf lilagrau ; Flügelrand lilafar- ben; Deckfedern graulichgelb ; Schwanzende blau. 2 (vel juv.) einfarbig grün, mit blauem Schwanzende und blau- lichem Flügelbuge. P. viridis; torque nuchae aurantio ; vertice medio roseo ; oCci« pite lilacino-griseo ; campterio lilacino; tectricibus alarum sub- griseo-flavis; apice caudae cyaneo. 2 (vel juv.) unicolor viridis; flexura al. ceyanescente; cauda apice cyaneo. Leidener Museum (Type von setarius, Temm. in Pl. col.). Sad. Schwingen und Schwanz dunkel grasgrün. Schwingen an Innenfahne nicht ganz bis zur Spitze schwärzlich gerandet. Schwingen 2ter Ordnung am Ende schmal dunkelblau gesäumt, an Aussenfahne schmal gelbgrün und die letzten an Innenfahne breit blassgelb gerandet. Flügeldeckfedern und Deckfedern der Schwingen 2ter Ordnung gelblichaschgrau; die kleinen Deck- federn längs Unterarm und am Buge lilablau. Schultern und Oberrücken olivengrünlich, etwas grau verwaschen. Untere Flügeldecken grün, die grössten derselben wie die Unterseite der Schwingen und des Schwanzes meerblau. Kopf und Hals schön grasgrün gefärbt, die unteren Theile mehr gelbgrün , die unteren Schwanzdecken am Ende fast gelb. Ueber den Vber- rücken von einer Schulter zur anderen ein schmales orangefar- benes Querband. Hinterkopf bis zum Nacken lilagraublau, die hintere Seite eines halbmondförmigen rosenfarbenen Scheitel- fleckes begränzend. Schwanzfedern mit einer 1!/,” breiten in- digoblauen Endbinde, nur die 2 mittelsten Federn einfarbig grün und diese mit einem 2” weit vorragenden, nackten Schafte, PIONIAS PLATURUS. 597 welcher am Ende eine kleine spatelförmige schwarze, an der Basis grüne und vertical stehende Fahne trägt. Schnabel horn- weisslichgrau, an der Spitze schwärzlich; Füsse und Krallen horngrau. Ein Z von Celebes (Bremer Museum) ist fast ganz wie das vorher- gehende ; aber der graublaue Hinterhauptsfleck ist noch etwas grünlich verwaschen und die kleinen Deckfedern am Unterarm sind nur ganz schwach lilablau angehaucht. Schnabel hornblau- lichgrau, die Basis heller; Spitze des Oberschnabels und der Unterschnabel schwarz. An diesem Exemplare sieht man deutlich, dass die Nacktheit des Schaftes der 2 mittelsten Schwanzfedern durch Abreiben entsteht, denn es zeigen sich noch einzelne Radii an demsel- ben, während der grösste Theil schon nackt ist. Ein altes Z von Macassar in Wallace’s Collection zeigt das orange- farbene Querband des Oberrückens sehr breit. Z (Macassar, Wallace) Type von Pr. Wallacei im Britisch- Museum ; die Färbung ganz dieselbe, nur die Grösse etwas geringer. 2 (Macassar, Wallace) Britisch-Museum. Einfarbig grasgrün, die Unterseite heller, (ohne Blau oder Roth am Kopfe); nur der Flügelbug blau verwaschen ; das Ende der Schwanzfedern eben- falls mit nacktem Schafttheile, der aber kürzer als beim 4 ist. Junger Vogel (Frank). Einfarbig grasgrün ; die Kopfseiten am leb- haftesten und glänzendsten, Kropf und Brust etwas gelbgrün, die unteren Schwanzdecken am Ende deutlicher olivengelb ; Schwingen 2ter Ordnung an Aussenfahne blassgelb gesäumt. Schwanzfedern mit dunkelblauem breiten Ende; die 2 mittels- ten einfarbig grün, ohne nackten Schaft; das Ende derselben spitz zulaufend und nur ganz unbedeutend vorragend. Nach Wallace bei beiden Geschlechtern die mittelsten Schwanz- federn im Alter gleichlang. Auf der schönen Abbildung Gould’s zeiot das 7 einen viel grösseren orangegelben Mantelfleck. Die Farbe der Iris wird rothbraun angegeben. Die erste ausführliche Beschreibung Kuhl’s wurde nach einem 598 PIONIAS PLATURUS. Exemplare im Temminck’schen Cabinet gemacht, und passt so voll- kommen auf das einzige jetzt im Leidener Museum befindliche, dass es möglicher Weise noch das typische von Kuhl, jedenfalls aber das zu der Abbildung in den Pl. col. 15 von Temminck ist. Professor Schlegel liess es jedoch neuerdings, wahrscheinlich aus Versehen, s. n. Pr. Wallacei abbilden. Diese Art, welche aber nur nominal von Gray in seinem Cataloge aufgeführt wurde, ist wie schon Dr. Sclater in der trefllichen Mo- nographie über die Prionituri (Proceed. 1862. p. 223) bewiesen, ebenso nach Gould, von dem echten platurus nicht im mindesten verschieden. Die Untersuchung der beiden typischen Exemplare (f et 2 von Macassar durch Wallace) überzeugte mich vollständig. Durch Wallace’s unermüdliche Nachforschungen haben wir auch be- züglich des Vaterlandes von P. platurus genaue Kunde erhalten, da hierüber bis jetzt zu wiedersprechende Berichte vorlagen. Nur Celebes kann als sichere Localität betrachtet werden, wo Wallace die Art bei Menado und Macassar erbeutete. Die Angabe Timor ist ganz zu streichen. Auch Buton, von Dr. Sal. Müller (Verhandl. p. 107) als Localität genannt, ist noch nicht hinlänglich bewiesen, denn aus einem späteren Berichte dieses Forschers (Ver- handl. p. 182) ersieht man, dass er die Art nicht selbst dort erlegte, sondern sie nur bei den Eingebornen sah, die einen lebhaften Han- del mit Papageien treiben. Er sagt darüber (p. 90): »vor beinah allen Häusern (auf Buton) sahen wir Cacatus und andere lebende Papageien, welche auf Stöcken, Krücken oder in Ringen sassen und mittelst hörnerner Fussringe befestigt waren. Meistens waren es Cacatua sulphurea, seltener Trich. ornatus und Prioni- turus setarius. Die Eingebornen scheinen diese Vögel nur des Verkaufs wegen zu fangen. Sie verlangten 2—35 Fl. für das Stück.’ Auch von Rosenberg nimmt die Art irrthümlich unter die Vögel Butons auf. Nach Schlegel stammt das Exemplar des Leidener Museums von einer kleinen Insel in der Buton-Strasse her, von Dr. S. Müller’s Reise, wäre also dann nicht der Type zur Kuhl’schen Beschrei- bung. PIONIAS FLAVICANS. 399 (194.) 8. Pionias flavicans, (Cass.). — Der motmotschwänzige Langflügelpapagei mit oliveugelber Brust. Prioniturus flavicans, Cass., Proc.. Acad. Nat. Scien. Phil. VI (1855) p. 73. — id., Journ. Acad. Phil. vol. III (1855) p. 155. — Psittacus discosurus, Temminck, in Mus. Lugd. — Prioniturus flavicans(?), Bp., Naum. (1856) Heft IV. — G. R. Gray, List Psitt. (1859) p. 18. — Sclater, Proc. (1860) p. 225 (S 9). — Gould, B. of As. part XIV (fie. opt.). — Wallace, Proc. Z. S. (1864) p. 284. — Eclectus flavicans, Schleg., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 45. Kring-kring, Eingeborne der Minahassa (v. Rosenberg). — Ii-ili , Eingeborne von Gorontalo. Diagnosis: Grün; Kehle, Brust und Hinterhals olivengelb ; Ober- kopf blau mit rothem Mittelfleck ; Schwanzende schwarz. ? nur der Oberkopf blau, ohne rothen Mittelfleck. P. viridis; gula, pectore cerviceque olivaceo-flavis; macula pilei eyanei medii rubra; apice caudae nigro. 2 pileo solo cyaneo maculae intermediae vacuo. Celebes (Forster) Leidener Museum. Z ad. Oberseite und Flügel dunkel grasgrün ; Kopf hell grasgrün, ebenso die unteren Theile und die kleinen Flügeldecken unterseits, nur Kehle, Brust, der Hals und Oberrücken lebhaft grünlich-olivengelb. Schwin- gen an Innenfahne schwarz, unterseits eben wie der Schwanz meerblau. Scheitel und Hinterkopf himmelblau, einen runden scharlachrothen Mittelfleck umschliessend. Schwanzfedern mit 3), breitem schwarzen Endrande; die 2 mittelsten Federn haben über 2” weit vorragende, nackte Schäfte und am Ende eine kleine, schwarze, spatelförmige Endfahne. Ebenso ein altes f im Museum Heine. Ebenso ein Z (im Bremer Museum); aber fast der ganze Ober- und Hinterkopf blau, der rothe Scheitellleck sehr gross. Celebes (Forster) Leidener Museum. 2 (vel jun.) ähnelt sonst ganz dem Z, nur hat es auf dem Hinterkopfe einen kleinen grau- blauen Fleck, ohne Roth. Die 2 mittelsten Schwanzfedern bee 400 PIONIAS FLAVICANS. sitzen keinen nackten Schaft, sind aber vor dem 11’" weit vorragenden Endtheile eingeschnürt, um sich an der Spitze selbst wieder abgerundet auszubreiten. Der !J," breite schwarze Endsaum der Schwanzfedern fehlt der äussersten jederseits. Ein Exemplar von Menado (Collection Wallace) ebenso, aber die mittelsten Schwanzfedern ragen verschmälert und eingeschnürt nur 8° weit vor; das Ende derselben ist schwarz. Jüngerer Vogel, im Museum Heine, in der Färbung fast wie der vorhergehende, nur am Hinterkopfe einen blauen Fleck und das lebhaft olivengelbe Band über den Oberrücken undeutlicher. Die eine der beiden mittelsten Schwanzfedern schon mit nack- tem Schafte, die andere Feder besitzt dagegen noch auf der Aussenfahne einen abgeriebenen Bart, die Innenfahne zeigt, vor der Endfahne ebenfalls einen nackten Schaft. 2 (Menado, Celebes, Wallace) im Britisch-Museum , ganz ebenso , aber die eine der mittelsten Schwanzfedern mit vorragendem nackten Schafte und spatelförmiger Endfahne , die andere wie an dem Exemplare im Leidener Museum. Ein 2 im Museum von Natura Artis Magistra zu Amsterdam, hat einen einfarbig grünen Kopf, aber die 2 mittelsten Schwanz- federn mit verlängerten nackten Schäften und Paletten am Ende. Ein schönes Paar im Bremer Museum Durch die olivengelbe Färbung der Kehle, Brust und des Hinter- halses zeichnet sich diese Art ganz besonders aus und lässt sich mit keiner der beiden anderen verwandten verwechseln. Junge noch einfarbig grüne Vögel lassen sich an dem schwarzen Schwanzende leicht erkennen. Bei der vorhergehenden Art ist dasselbe dun- kelblau. Temminck hielt irriger Weise die Exemplare, welche zuerst dem Leidener Museum 1840 durch Dr. Forsten zugingen, für den dis- curus, Vieillot. Hieraus ist ohne Zweifel die grosse Verwirrniss in der Synonymie entstanden. Dr. Forsten sammelte die Art bei Tondano im nördlichen Celebes, Wallace ebenfalls in diesem Theile. Durch diesen thätigen Forscher erfahren wir zuerst etwas über die Art. Sie lebt in ziemlicher PIONIAS DISCURUS. 401 Menge in den höheren Berggegenden,, von 1500 bis 2000' Erhebung, besucht zuweilen die Dörfer und schadet den Bananen-Anpflanzungen. Leider giebt aber Wallace keinen bestimmten Nachweis über die Verschiedenheit in sexualer Hinsicht und über die jungen Vögel. Obwohl er die Exemplare ohne Roth auf dem Öberkopfe für die 92 hält, kommt es mir doch wahrscheinlicher vor, dass sie vielleicht nur jüngere d'd‘' sind, wie ich dies von den Exemplaren bei denen die mittelsten Schwanzfedern nur etwas spatelförmig vorragen, für gewiss halten möchte. Uebrigens erwähnt Wallace, dass in beiden Geschlechtern die spatelförmigen Schwanzfedern gleichlang entwickelt sind. Nach Wal- lace sind Exemplare mit vollständig ausgebildeten Mittelschwanz- federn sehr selten und unter zwanzigen waren nur zweie welche dieselben besassen. Wie der jüngere instructive Vogel im Museum Heine deutlich zeigt, entsteht die Nacktheit des Schaftes der 2 mittelsten Schwanzfedern offenbar durch Abnutzung. In von Rosenberg’s Verzeichnissen fehlt diese Art. Dagegen er- wähnt er sie in seiner Reise nach Celebes s. n. P. flavinuchus. (195.) 9. Pionias discurus, (Vieill... — Der motmotschwänzige Langflägelsittich mit blauem Oberkopfe. Psittacus discurus, Vieill., Gal. des Ois. (1854) tom. I. p. 7. pl. 26. — id., Enc. Meth. p. 1569. — Wagl., Mon. p. 524. — Psitt. spatuliger (9), Bourjot, Perr. t.53. b. (fig. bon.). — Prioniturus discosurus, Bonap., Consp. av. I. (1850) p- 6. — Urodiscus spatuliger, Bp., Rev. et Mao. Zool. (1854) p. 155. — id., Naum. 1856. — Prioniturusdiscu- rus et spatuliger, G. R. Gray, List Psitt. (1859) p. 18. — Prioniturus discurus, Sclat., Proc. (1860) p. 224. — Pr. discurus et spatuliger, Gould, B. of As. part XIV (1862) (fig. bon.). Diagnosis: Schön grasgrün ; die Seiten zuweilen lebhaft gelbgrün ; Ober- und Hinterkopf blau; Schwanzende schwarz, ebenso die Endfahne der 2 mittelsien Schwanzfedern. Jung (vel 2) ohne Blau am Kopfe, PIONIAS DISCURUS. P. laete prasinus; lateribus interdum intense flavo viridibus ; pileo et oceipite cyaneis; apice caudae neenon disco reetricum ambarum intermediarum nigris. Juv. (vel $) capite coerulei vacuo. Philippinen (Lucon, Cuming) Britisch-Museum (s. n. discurus, Vieill.) Schön grasgrün,, die Kopfseiten mehr smaragdgrün. Un- terseite und untere Flügeldecken in’s Olivengelbgrüne, welches an den Seiten in’s deutliche Olivengelbe übergeht. Erste Schwingen schwarz, die übrigen nur auf der Innenfahne, an Aussenfahne grün, nächst dem Schafte blaugrün. Schwingen unterseits schwarz, die Innenfahne nicht ganz bis zur Schaft- mitte meergrün. Die 2 mittelsten Schwanzfedern einfarbig grün mit 2” lang vorragendem nackten Schafte, der in eine spatel- förmige, schwarze Endfahne ausläuft ; die übrigen Schwanzfedern grün, mit breiten schwarzen Enden und schwärzlichem Rand- saume an Innenfahne; vor dem schwarzen Ende etwas blau verwaschen auf Schaftmitte. Die äusserste Schwanzfeder blau, an Basis der Aussenfahne grünlich gerandet. Der ganze Ober- kopf schön meerblau. Schnabel hellhornweis; Füsse grau. (Type zu Gould’s Pr. discurus (B. of As.). Jüngerer Vogel (Lucon, Edmüller) im Berliner Museum (s. n. pla- Ein turus, Vieill.). Lebhaft grasgrün, nur die Schwingen dunkler; die der 1ten Ordnung an Aussenfahne blaulich gerandet. Schwin- gen und Schwanz unterseits meerblaulich. Schwanzfedern dun- kelgrün, mit breitem blauen Ende, ebenso die Endfahne deı 2 mittelsten Schwanzfedern dunkelblau und die äusserste Schwanz- feder auf der Aussenfahne meerblau. Schnabel horngelbfahl ; Füsse und Krallen horngrau. d im Britisch-Museum (Manilla) s. n. spatuliger, Bourjot, ähnelt ganz dem zuerst beschriebenen 4, aber nur die Kopf- seiten sind wie die Unterseite lebhafter gelbgrün, namentlich fehlt der olivengelbe Ton an den Seiten; der Ober- und Hin- terkopf sind deutlicher heilblau ; die 2 mittelsten Schwanzfedern ebenfalls mit nacktem vorragenden Schafte und die kleine End- fahne an der Spitze grün gesäumt. (Ist der Type zu Gould’s PIONIAS DISCURUS. 405 spatuliger 4, untere Figur B. of As.). Ein Exemplar (durch Frank) in Kirchhoffs Collection ähnelt in der Färbung fast ganz dem vorhergehenden, die Unterseite ist nur wenig heller grün als die obere; am Hinterkopfe nur einzelne blaue Endsäume; Schwanzende schwarz, die äusseren 5 Schwanz- federn meerblau, die übrigen nur längs Schaftmitte, sonst grün; die 2 mittelsten Federn mit vorragendem nackten Schafte und schwarzer Endfahne. Ein anderes Exemplar (Manilla) im Britisch-Museum s. n. spatu- liger ist jedenfalls jünger; es hat den Oberkopf nur etwas blaulich verwaschen und die 2 mittelsten Schwanzfedern ohne nackten Schaft und spatelförmige Endfahne; sie ragen kaum etwas vor und sind seitlich am Ende jederseits ausgebuchtet. (Dies ist der Type zu Gould’s spatuliger $ obere Figur B. of As.). Ein Exemplar im Museum Heine ganz ähnlich: schön grün, Kopf und Unterseite etwas heller, am NHinterkopfe einige ganz schwach blau verwaschene Endsäume. Schwanzfedern grün mit schwarzem Ende; die 2 mittelsten Federn ohne nackten Schaft, ragen etwas vor und sind vor der schmäleren, schwar- zen, abgerundeten Endspitze jederseits tief ausgebuchtet. Schna- bel horngrau mit gelblicher Spitze. Das Exemplar welches Bourjot auf pl. 55. d. irrthümlich als 2 von ‚platuruss.n. spatuliger abbilden lässt, stammte aus dem Pa- riser Museum und war durch Reynaud de la Susse von Mindanao mitgebracht. Es stellt einen ganz alten Vogel mit blauen Ober- und Hinterkopf dar. Nach dem von mir untersuchten Material zu urtheilen erhalten beide Geschlechter im vollkommenen Kleide die Nacktheit der Schäfte an den mittelsten beiden Schwanzfedern, besitzen deutliches Blau auf dem Öberkopfe, und die am Ende stets schwarzen sonst grünen Schwanzfedern zeichnen sich durch deutlichen blauen Anflug auf den äusseren Federn aus. Recht alte Vögel scheinen auch dann den lebhaft olivengelben Ton an den Seiten zu erhalten, während die, jüngeren mehr einfarbig grün sind. 26* 404 PIONIAS DISCURUS. Von den beiden anderen verwandten Arten (platurus und fla- vicans) unterscheidet sich diese schon durch die viel geringere Grösse, ausserdem bietet die Färbung hinlängliche Unterschiede. Nach genauer Untersuchung der Exemplare im Britisch-Museum , kann ich der specifischen Trennung in 2 Arten, spatuliger und discurus, nicht beistimmen, sondern muss die, auch von mir war- genommenen, leichten Unterschiede für individuelle Abweichungen halten. Diese Ansicht wurde um so fester bei mir, als andere offenbar jüngere Vögel deutliche Zwischenstufen in der Färbung er- kennen lassen. Der von Gray s. n. discurus angeführte Vogel zeigt allerdings etwas weniger Blau auf dem Oberkopfe und eine lebhafter oliven- gelbe Färbung auf den Seiten als spatuliger, allein dies ohne Zweifel in Folge des höheren Alters. Auf den Abbildungen von Gould sind diese Abweichungen zu stark markirt, auch die Grössen- verhältnisse nicht ganz richtig angegeben, so dass man unzweifel- haft 2 verschiedene Species vor sich zu sehen glaubt. Nach dem bis jetzt vorliegenden, sehr ungenügenden Material scheint es mir aber gewagt, auf einzelne Individuen Arten zu begründen, und ich bin überzeugt, dass uns fortgesetzte Untersuchungen nur die Existenz einer philippinischen Pionias-Art bestättigen werden. Dieselbe Art ist übrigens noch sehr selten in Sammlungen, und fehlt vielen selbst hervorragenden , wie z. B. der Leidener. Nur bezüglich des Vaterlandes haben wir Nachrichten, nämlich, dass dasselbe sich auf die Philippinen beschränkt. Als specielle Lo- calitäten sind die Inseln Lucon und Mindanao bekannt. Im Uebrigen mangeln zur Zeit weitere Berichte über den selte- nen Vogel. Bonaparte bildete aus dieser Art das Genus Urodiscus, und bringt dasselbe in der Subfamilie Ecleetinae unter, während die beiden anderen Arten, die im Habitus und allen übrigen Kenn- zeichen vollkommene Uebereinstimmung zeigen, als Genus Prioni- turus zu der Palaeornithinae gestellt werden. 405 PIONIAS DISCURUS. Flügel. platurus, Kuhl, |7'’ 1’ » 6" mul » g'' Bu » 6’ 6’ » BY Bl » 5'' TEIL flavicans, Cass. |6'' 9’ » (ll Ta » 6'' IL » 6' (ort » 6'' 1 discurus, Vieill. |5'’ 7’ » Bi 10.2 » 6'' » Bu 10.4 » BL g’! » 5! But » gt 194 » 5 ig Mitt. Schw.- feder. 6’ Bu 6' au 5 Bau 5’ Bi tal gt! 6'' 6' Bull Länge d.|Länge d.| Aeuss. nackten Schaftes. ur 10’ g'! it 1% gu 12 zu (gr g'' gu g'! m u) Pl au 1% gi [2 Hi 10" 1 ra 1% Ad Te g’U End- fahne. al, 61," Schw.- | Firste. feder, gu 1044 102. gig 101" — jo Ph 1 Role! gut 4''' 104% ul A 108. Dal ou Gyakl Ber 101, =, 0% g' a g1/,"" es g1/ {lt gt Dil gl yrı [get Schnab. höhe an Basis. 104 TO (ohne Aeussere Vorder- zehe. 13’ Diagnostischer Schlüssel zu Pionias. Nagel). Innere Hinter- zehe. dad. » Collect. Wallace. d » (Wallacei.) Brit.-Mus. 2 » » » d n Bremer Museum. jun. » (Frank). d Celebes (Forsten) Leid. Mus. ? » » » » » dad. » Frank. Manilla, s. n. discurus, Brit.-M. d » Museum Heine. jun. » » » ad. Lucon, s.n. spatuliger » jun. » » » | Lucon, s. n. platurus, Berl. Mus. (Nach Bourjot, Fig. pl. 53, 2.). Philippinen, Museum Kirchhoff. jun. » Museum Heine, ec. Untere Flügeldecken blau, grün oder roth; Schwingen unterseits grünlichblau oder grün. a. Kropf und Brust grün. Genus Triclaria (Wagler), Graydidascalus(!) und Pionopsitta bei Bonaparte. 10. eyanogaster, Pr. Max. Grün mit dunkelblauem Bauchflecke; ® (vel jun.) ohne denselben. — (Triclaria, Wagler). 406 PIONIAS. 11. brachyurus, Temm. etK. Grün; Basishälfte der äusseren Schwanzfedern roth. “ Jung ohne dasselbe. — (Graydidascalus, Bp.). 12. melanotis, Lafr. Grün: Hinterkopf und Halsseiten bläulich; Deck- federn und Schwingen 2 Ordnung schwarz- braun. 13. mitratus, Neuw. Grün; Kopf, Zügel und Ohrgegend roth; Deck- federn der Schwingen 1" Ordnung und Schwanz blau. Jung. (2?) ohne Roth am Kopfe; Vorderkopf blau. — (Pionopsitta, Bonap.). In dieser Unterabtheilung, nur aus amerikanischen Arten beste- hend, die bezüglich der Färbung in den grünen unteren Schwanz- decken mit den beiden vorhergehenden Unterabtheilungen überein- stimmen, habe ich diejenigen kleineren Species vereinigt, die von den grösseren Heimathsverwandten besonders durch die nicht schup- penförmige Gestaltung der Kopf- und Halsfedern abweichen. Die Glieder dieser Gruppe sind mannigfach vertheilt worden, von Bonaparte allein in 6 verschiedene Geschlechter. ) Der schon von Wagler als »Triclaria’ gesonderte eyano- gaster zeichnet sich nur durch den etwas längeren Schwanz, der die Länge des Oberflügels erreicht, und durch das Fehlen des nackten Augenkreises aus. Die Nasenlöcher liegen in einer deutlichen Wachshaut und sind vorn, wie bei den meisten übrigen Arten, mit kurzen Borsten besetzt. Die Schwingen laufen am Ende etwas spit- zer zu. Die 5te ist die längste, die Ite — der bten ; die 2te bis 5te an der Aussenfahne ausgeschnitten. Die Federbildung ist ganz wie bei den asiatischen Species. P. brachyurus, Genus Graydidascalus von Bonaparte, lässt sich nicht einmal als Subgenus rechtfertigen. Der Schwanz scheint bei ihm etwas weniges kürzer, der Schnabel verhältnissmäs- sig kräftiger, ohne Zahnausschnitt, sondern nur mit einer sanften Bucht im Oberschnabel. Hauptsächlich scheint, eben wie bei cy- anogaster, die Färbung zu sehr berüeksichtigt worden zu sein, da die Koloritverhältnisse etwas abweichend sind. P. mitratus (Neuw.), in der Färbung sehr an die malayasi- schen Arten erinnernd, ist Typus zu dem Bonaparte’schen Genus j} PIONIAS CYANOGASTER. 407 . Pionopsitta. Die Stellung, welche dieser Art durch Wagler, Gray, Burmeister u. A. bei Psittacula angewiesen wird, scheint eine unrichtige; der längere Schwanz spricht schon dagegen. Ebenso die Schwingenverhältnisse, die ganz wie bei den übrigen kleineren Arten histrio, Barrabandi, etc. sind. Die 1te Schwinge ist etwas länger als 4te, 2te und 5te am längsten, 2te bis 4te aussen etwas, te bis te innen ausgeschnitten. An den Schwanz- federn wäre die am Ende etwas verschmälerte, spitzer zugerundete Form zu erwähnen. Ein grosser, nackter Augenkreis ist vorhanden, ebenso ein deutlicher, rechtwinkeliger Ausschnitt im Oberschnabel. P.amazoninus, Des Murs, bildet mit pyrilia zusammen das Ge- nus Pyrilia, Bonaparte, welches ich als solches indess nicht an- zunehmen vermag. Jedenfalls gebührt amazoninus hier ihr Platz und keineswegs unter Chrysotis wie Gray will. Dass die, durch den völlig nackten Kopf, einzig dastehende Art P. vulturinus, für Bonaparte ebenfalls ein Genus » Gypopsitta’’ abgeben würde, war voraus zusehen, obwohl diese Eigenthümlich- keit nur specifisch von Werth sein kann. Wegen der characteristischen olivenorangebraunen Färbung auf Kropf und Brust, wodurch sich die Mehrzahl der in die Unterabthei- lung c. gehörigen Arten auszeichnen, habe ich sie der besseren Uebersicht halber besonders vereinigt. Die Lebensweise dieser Spe- cies ist eben so unbekannt als ihre Fortpflanzung. (196.) 10. Pionias cyanogaster, (Neuw.). — Der blaubäuchige Langflügelpapagei. Psittacus cyanogaster, Pr. Max, Neuw., Reise in Bras. I (1820) p. 265. — id., Beitr. IV. p. 202. — Azure bellied Parrot, Latham, Gen. Hist. II (1822) p. 197. — Psittacus eyanogaster, Vieill., Nouv. Diet. (1825) XXV. p. 528. — id., Enc. Meth. p. 1575. — Kuhl, Consp. p. 71. — Psitt. malachitaceus, Spix, av. Bras. p. 41. t.28 (av. jun.). — Brehm, Mon. d. Papag. (1855) t. 59 (nach Spix). — Psitt. eyanogaster, Lesson, Man. d’Orn. II (1828) p. 152. — Hahn, Orn. Atl. Pap. (1854) p. 55. t. 18 (bon... — Tri- 408 PIONIAS CYANOGASTER. claria cyanogaster, Wagler, Mon. (1852) p. 652. — Burmeister, Syst. Ueb. II. p. 181. — Psittacus (Maximi- liens) cyanogaster, Lesson, Tr. d’Orn. p. 200. — Tri- claria cyanogastria, Bonap., Rev. et Mag. Zool. (1854) p- 151. — id., Naum. 1856. — Triclaria cyanogastra, Sclat., Cat. Am. B. (1862) p. 554. — Chrysotis cyano- gaster, G. R. Gray, Gen. of B. II. N°. 17. — id., List Psitt. (1859) p. 85. — Amazona cyanogaster, Schleg., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 66. — Bourj., Perr. t. 57. Sabiasieca im östlichen Brasilien (Prinz Max). — Maitacca in Bra- silien (Burmeister). Diagnosis: Schön grün; auf Bauchmitte ein schöner blauer Fleck. Jung. (oder 2) ohne denselben. P. laete viridis; macula abdominis medii intense cyanea. Juv. (vel 9) macula abdominali nulla. Brasilien (Leidener Mus.). SZ ad. Schön dunkel grasgrün ; Schwingen iter Ordnung an Aussenfahne breit schwarzbraun gerandet; die Aussenfahne der zwei ersten Schwingen meerblau. Schwingen unterseits schwarzbraun, an Basishälfte der Innenfahne nicht ganz bis an den Schaft an blaugrün. Grösste untere Flügeldecken ebenfalls blaugrün, die kleinen und mittleren srün wie der Rücken. Bauch und After schön eyanblau, auf der Bauchmitte in's Violette schillernd , die Federn an Basis grün. Schwanz- federn grün, am Ende und die Aussenfahne der äussersten Fe- der blau, an Innenfahne mit breitem schwanzbraunen Saume, unterseits ebenso gefärbt, mit meerblauem Saume an Innenfahne. Schnabel hornweiss; Füsse bräunlich, nackter Augenkreis sehr schmal. Iris blassbraun (nach Burmeister). Ebenso d von St. Leopoldo, Rio grande do Sul (Knorre) im Mu- seum Heine. Ein alter Vogel (Brasilien), Collection Lawrence, zeigt den violett- blauen Bauchfleek sehr ausgedehnt, indem er nicht blos Bauch und After, sondern auch die Unterbrust bedekt; am Kinn einige bläuliche Federchen ; die ganze Schwanzunterseite grün- lich meerblau. PIONIAS CYANOGASTER. 409 Jüngerer Vogel in Kirchhoff’s Collection zeigt den violetten Bauch- fleck noch mit grünen Federn gemischt; Schwanzende nur wenig blau angeflogen. Ein altes £ im Bremer Museum zeigt einige Schulterfedern mit rothbraunen Säumen. Junger Vogel (vel 2?) Brasilien (Leidener Museum) ganz wie das dg , nur ohne Blau auf Bauch und After. Eine schöne Reihe (5 Stück) dieses Papageis, in der Sammlung von Major Kirchhoff auf Schäferhof, zeigt alle Uebergänge von dem Vogel mit grossem, deutlichen violetten Bauchflecke bis zu dem mit einfarbig grünem Bauche. Es scheint mir daher noch keineswegs als völlig ausgemacht, dass bei den 29 der violette Bauchfleck stets fehlen sollte, wie Prinz zu Wied angiebt. Richtiger wird es sein Vögel ohne denselben als jüngere zu betrachten. Ich‘ würde diese Behauptung nicht auszusprechen wagen, wenn die Nachrichten des Prinzen, der diese schöne Art zuerst bekannt machte, nicht darauf hinwiesen, dass er sie selbst in der Freiheit nicht erhielt. Er hörte zwar die mannigfach abwechselnde Stimme des Vogels in den Wäldern von Morro d’Arrara am Mucuri sehr oft, bekam ihn aber selbst nur in den Wohnungen der Landesbe- wohner zu sehen, wo er in den Gegenden des Peruhype, Mucuri, Caravellas, von Tapebucu u. s. w. nicht selten war. Nach Burmeister findet sich die Art ebenso wohl im Küstenwald- gebiet, als im Innern. Er erhielt sie bei Neu-Freiburg und Lagoa-santa, in der Provinz Minas gera@s. Spix sammelte sie bei Rio-Janeiro und Natterer weiter nördlich bei Ypanema (im Februar, April, Juni und September). Durch Knorre aus Rio grande do Sul im Museum Heine. Die Art scheint daher ausschliessend dem Süd- osten Brasiliens anzugehören, wenigstens ist sie im Norden noch nicht beobachtet worden. Ueber das Freileben des schönen Vogels fehlen alle Nachrichten. Der Prinz zu Wied bemerkt von demselben nur, dass er wegen seiner Gelehrigkeit und angenehmen Stimme als Zimmervogel ge- schätzt sei und »Sabiasieca”, d. h. grüne Drossel, genannt werde. 410 PIONIAS BRACHYURUS, Nach Burmeister heisst er dagegen bei den Eingebornen » Maitacca”, eine Bezeichnung welche auch für anderen Pionias-Arten (z. B. menstruus) angewendet wird. In Europa dürfte die Art nur sehr selten lebend vorgekommen sein. Nach dem Vorgange Waglers, wird die, in mancher Hinsicht allerdings etwas abweichende, Art von vielen Ornithologen als eigenes 9 Genus »Triclaria’ angesehen. Der Schwanz ist länger als ge- wöhnlich, nämlich so lang als Oberflügel, ausserdem sind die Na- senlöcher mehr in den Federn versteckt, die Füsse verhältnissmässig schwächer und die Federform ist, von der der übrigen amerikani- schen Arten, etwas verschieden. Wir vermissen nämlich die cha- racteristische, schuppenförmige Bildung und finden ein längeres, zerschlisseneres Gefieder, welches ganz dem der asiatischen Species ähnlich ist. Ich kann daher, ohne diese leichten Abweichungen läugnen zu wollen, dieselben keineswegs zur generischen Sonderung für genü- gend erachten und betrachte die Art eben nur als aberrantes Glied. (197.) 11. Pionias brachyurus, (Temm. et Kuhl). — Der kurz- schwänzige Langflügelpapage:. Psittacus brachyurus, Temminck et Kuhl, Consp. (1821) p- 72. — Ps. pumilio, Spix, av. Bras. (1824) p. 41. t. 29. fig. 2 (bon.). — Brehm, Mon. d. Pap. t.40 (nach Spix). — Bour)., Perr. t.56 (nach Spix). — Psittacus viridissimus, Sws., Zool. Illust. vol. III. pl. 155 (fig. opt.). — Isis (1829) p- 1005. — Pionus brachyurus, Wagl., Mon. p. 613. — Burm., Syst. Ueb. II. p. 194 (note). — Graydidascalus(!) viridissimus, Bonap., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 147 et 152. — id., Graydidactylus(!!) brachyurus, Naumannia (1856) Heft IV. — Ps. brachyurus, G. R. Gray, Gen. of B. II. N°. 20. — id., List Psitt. (1859) p. 76. — Amazona brachyura, Schl., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 66. Diagnösis: Grasgrün, Basishälfte der äusseren Schwanzfedern roth; ebenso die kleinen Schulterdeckfedern. Jung. Ohne Roth an Basis der Schwanzfedern. PIONIAS BRACHYURUS. 411 P. prasinus; dimidio reetricum exteriorum basilari necnon tec- tricibus scapularibus minoriBus rubris. Juv. basi rectricum rubro libera. Süd-Amerika (Leidener Museum). Schön hell grasgrün; auf den Backen, der ganzen Unterseite und den oberen Schwanzdecken heller, mehr gelbgrün. Die Federn am Grunde fast gelb, die des Kopfes und der Oberseite an Basis mehr gelblichgrau. Ober- und Hinterkopf unter gewissem Lichte bläulichgrau schimmernd. Schwingen und die Deckfedern der Iten Schwingen etwas dunk- ‘ler grün als der Rücken, auf Innenfahne nicht ganz bis zur Ein Ein Spitze schwärzlich. Schwingen 2er Ordnung am Rande der Innenfahne schwärzlich verwaschen, an Aussenfahne, ebenso wie die grossen Flügeldeckfedern, verwaschen grünlichgelb gesäumt. Flügeldecken unterseits grün, die grössten wie die übrige Un- terseite der Schwingen dunkel grün. Aussenfahne, Schaftsaum der Innenfahne und breite Spitze der Schwingen unterseits schwärzlich. Schwanzfedern hell gelbgrün, die 2te und äte beinah bis zur Hälfte an Basis blass blutroth, auf der äussersten Feder nur an Innenfahne und auf der 4ten nur ein kleiner Fleck auf Aussenfahne ; unterseitte bemerkt man von dem Roth fast nichts. Schnabel dunkelhornbraungrau ; ebenso Füsse und Krallen, nackter Augenkreis kaum bemerkbar. Exemplar im Bremer Museum ganz ebenso, aber die kleinen Deckfedern am Unterarm mit blassrothen Spitzen. Exemplar im Berliner Museum (durch Sieber aus Brasilien) hat ausser der rothen Schwanzbasis auch die kleinen Schulterdeck- federn blassroth gespitzt. Exemplar von Ecuador (Rio Napo) in Lawrence’s Collection stimmt vollkommen überein. Auf den Zügeln erscheinen ein- zelne gelbe Federchen. Schnabel horngraubraun, an Basis horngelb. Jüngeren Vögeln fehlt (nach Wagler) das Roth an der Schwanz- basis, dieselbe zieht dagegen stark in’s Gelbe. Bonapartes Beschreibung passt daher ganz auf den jüngeren Vogel. Dieser seltene Papagei, an dem kürzeren Schwanze und der fast 412 PIONIAS MELANOTIS. einfarbig grünen Färbung leicht kenntlich, wird nur von wenigen Reisenden erwähnt. Seine Heimath $ind die nördlichen Theile Brasi- liens, am oberen Laufe des Amazonas, und Ecuador. Von Spix fand ihn am Solimoens, Natierer bei Borba (Februar, März), Barra do Rio negro (Juli, October, November) und Joanacar (Januar). Das Exemplar, welches mir Herr Lawrence von New-Jork übersandte , stammte vom Rio Napo her. Weitere Vaterlandsangaben fehlen , denn die von Bonaparte »Peru” und von Wagler » Cayenne’ sind noch keineswegs als sicher anzunehmen. Da diese Art einen verhältnissmässig kürzeren Schwanz und dicke- ren Schnabel besitzt, so erhob sie Bonaparte zum Genus (Graydi- dascalus!!). Eine Vergleichung, mit den anderen verwandten Arten, beweist jedoch genügend , dass diese Sonderstellung nicht haltbar ist. Dagegen bietet die Schnabelform eher einige Abwei- chungen , in dem sehr gewölbten Oberschnabel, welchem ein deut- licher Zahnausschnitt mangelt und dem breiteren Unterkiefer. (198.) 12. Pionias melanotis, (Lafr.).. — Der schwarzflügelige Langflügelpapage:. Psittacus melanotis, Lafr., Rev. et Mag. Zool. (1847) p. 67. — Pionus melanotis, Des Murs. Icon. Orn. (1847) pl. 60 (fig. opt.). — Caica melanotis, Bp., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 151. — id., Naum. 1856. — Psittacus melanotis, G. R. Gray, Gen. of B. ill. App. — id., List Psitt. (1859) p- 74. — Amazona melanotis, Schleg., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 67. Diagnosis: Grün; Nacken, Hinterkopf und Halsseiten bläulich an- geflogen ; Schwanzende blau; Deckfedern und Schwingen 2ter Ordnung schwarzbraun. P. viridis; occipite, nucha collique lateribus cyanescente aflla- tis; apice caudae cyaneo; tectricibus al. et remigibus secun- dariis nigrofuscis. Bolivia (Leidener Museum). Grasgrün, etwas olivenfarben überflogen; namentlich auf der Brust. Kreis um’s Auge fast gelb erschei- nend. Schmaler Stirnrand, Hinterkopf, Nacken, Hinterhals PIONIAS MITRATUS. 415 und Halsseiten graublaulich verwaschen,, welches auf der Kehle mehr in’s Graue zieht. Schwingen 1ter Ordnung an Aussenfahne dunkelblau, der äusserste Saum grünlich, an Innenfahne schwarz. Deckfedern der Schwingen Iter Ordnung grünlichblau. Schwingen 2ter Ordnung braunschwarz, ein schmaler Saum an Aussenfahne grün; die drei letzten Schwingen ganz grün. Flü- geldeckfedern ebenfalls braunschwarz, die unterseits grün. Die Unterseite der Schwingen grünlichmeerblau, auf Aussenfahne und längs Schaft dunkelbraun. Schwanzfedern an Innenfahne breit gelb gerandet, ein breites Ende schön blau ; die äusserste Feder längs der ganzen Aussenfahne blau. Schwanz unterseits gelblichgrün, auf dem Enddrittel meerblau. Schnabel horngrau, der Endtheil des Oberschnabels mehr hornfahl. Füsse horn- grau, Krallen heller. Ganz übereinstimmend damit ist die schöne Abbildung in O Des Murs’s Iconogr. Ornith. pl. 60, nur zeigt sie auf der Ohrgegend einen deutlichen braunschwarzen Fleck. Diese Art scheint noch wenig bekannt und den meisten Samm- lungen zu fehlen. De Lafresnaye beschrieb sie zuerst nach einem Exemplare des Pariser Museums, wohin es durch d’Orbigny aus Bolivia gekommen war, leider ohne jede weitere Angabe. (199.) 45. Pionias mitratus, (Neuwied). — Der rothköpfige Langflügelpapagei. Psittacus mitratus, Neuwied, Reise nach Bras. I (1820) p- 262. — Kuhl, Consp. (1820) p. 70. — Mitred Parrot, Latham, Gen. Hist. II. p. 262. — Pl. col. 207. — Psitta- cus Maitaca, Spix, av. Bras. I (1825) p. 41. t.29. fie. 1. (d' ad.) et 1.50 (jun.). — Bourj., Perr. ‚t. 55 et55.,b...(nach Spix). — Psittacus mitratus, Less., Tr. d’Orn. p. 200. — Voigt, Cuv. Uebers. (1851) p. 744. — Psittacula pileata, Wael., Mon. p. E — Psittacus pileatus, Hahn, Orn. Atl. Pap. (1856) p. 77 pl.57 (ad.) et 57 a. (jun.). — Neuw., Beitr. IV. p. 247. — Psittacula pileata, G. R. Gray, Gen. of B. II. N®. 1. — id., List Psitt. (1859) p. 88. — Burm., ? 414 PIONIAS MITRATUS. S. Ueb. II. p. 194. — Psittacus pileatus, Brehm, Mon. d. Pap. (1855) t. 41 (S) et 42 (2) nach Spix. — Piono- psitta pileata, Bonap., Rev. et Mag. (1854) p- 151. — id,, Naum. 1856. — Seclat., Cat. Am. B. (1862) p. 556. — Psit- taculus pileatus, Schleg., Mus. P. B. Psitt...(1864) p. 50. Unrichtige Beschreibung. Psittacus erythrocephalus, Vieill., Nouv. Diet. XXV. p. 572. — id., Enc. Meth. p. 1405. — Maracana cabeza roxo, Azar Apunt, Hist. nat. Parag. I (1805) p. 457. N?. 284. — id., voy. Edit. par Sonn. (1809) p. 70. ?Psittacus pileatus, Scop., Annus I. Hist. nat. (1769) p- 32. — Pileated Parrot, Lath., Syn. Suppl. II (1801) p.94. — id., Gen. Hist. II. p. 250. — Psittacus pileatus, Latham, Ind. Orn. (1790) p. 125. — Bechst., Kurze Ueb. p. 99. — Vieill., Nouv. Diet. XXV. p. 321. — id., Enc. Meth. p. 1570. Maitaca de cabecga vermelha, im östlichen Brasilien (Prinz Max). — Tui-maitaca, in Brasilien (Lesson). Diagnosis: Grün; Kopf, Zügel und Ohrgegend roth; Flügelbug , Deckfedern der Schwingen 1er Ordnung und Schwanz blau. (9) jung, ohne Roth am Kopfe, aber der Vorderkopf blau oder ganz grün. P. viridis; capite, loris et regione parotica rubris; flexura, tectrieibus al. majoribus caudaque cyaneis. (2) juv. capite rubri vacuo ; at sincipite cyaneo vel omnino viridi. Brasilien (Reise von Prinz Max) Leidener Museum. & ad. Schön grasgrün, auf Bauch, besonders aber auf After und den unteren Schwanzdecken, mehr gelbgrün. Ganze Ober- und Hinterkopf, Zügel, Saum des unteren Augenrandes, der sich bis auf die Ohrgegend zieht, scharlachroth. Flügelbug, die Deckfedern der Schwingen 1ter Ordnung , die ersten fünf Schwingen 2ter Ord- nung an Aussenfahne und die letzten Schwingen 1ter Ordnung tief kobaltblau. Die übrigen Schwingen 1ter Ordnung auf Aussenfahne grün, die der 2ten Ordnung nur so gesäumt; die Innenfahne von allen schwarz. Kleine Flügeldecken unterseits meergrün mit blauen Enden, die grössten, so wie die übrige Un- PIONIAS NITRATUS. 415 terseite der Schwingen und des Schwanzes meerblau. Schwanz- federn dunkel blau, an Aussenfahne schmal grün gesäumt, die zwei mittelsten Federn grün mit blauem Ende. Schnabel schwarzbraun, die Endhälfte hornweiss; Füsse schwarzgrau ; Krallen hornfarben. Schnabel im Leben hellgraublaulich ; Iris graubraun (Prinz Max). Ebenso ein alter Vogel von Paraguay im Leidener Museum. 2 (vel jun.) Bremer Museum, ist im Allgemeinen ganz wie das d', aber ohne Roth am Kopfe, nur Stirn und Vorderkopf sind blau. Nach dem Prinzen zu Wied ist das 2 auf dem Oberkopfe schön blau, mit einzelnen grünen Federn gemischt ; ein violettbräun- licher Fleck bedeckt das Ohr und auch am Hinterkopfe be- finden sich einige solche Flecken. Ein anderes £ (nach Prinz Max) hatte den Scheitel und Oberkopf grün, nur die Stirn etwas himmelblau, in der Mitte mit einem rothen Flecke. Das junge d ist (nach Prinz Max) einfarbig mattgrün , ohne Roth oder Blau am Kopfe, auch bemerkt man weit weniger Blau an den Flügeln und das Blau am Schwanze ist weit blässer ; Scheitel ein wenig bräunlich überlaufen. Eine sehr bunte Varietät beschreibt von Pelzeln (Verhandl. Zool. botan. Gesellsch. 1865. p. 926). Sie betrifft ein 2, welches in der Gefangenschaft gelebt hatte und grössentheils gelb ist. Die rothe Kopffärbung stimmt mit der des d ziemlich überein, allein die ganze Ober- und Unterseite, die kleinen und mittleren oberen und unteren Flügeldecken, sowie Schwingen 2ter Ord- nung und die 2 äussersten Schwanzfedern sind gelb, mehr oder minder breit grün gerandet. Eckflügel, die grossen Flügeldec- ken und Primarien sind weiss, an der Aussenfahne oft gelb. Aus den Verschiedenheiten in der Färbung scheint mir deut- lich hervorzugehen, dass der Vogel, in der Jugend grün, erst später den rothen Kopf erhält, dieser aber ebenfalls beim $ erscheint, wie das weibliche Exemplar von Prinz Max mit Roth und Blau am Kopfe deutlich beweist. Dieses unzweifelhaft im Uebergange begriffene Exemplar hält Brehm für ein »hahnfedriges’’ Weibchen. Es dürf- 416 PIONIAS MITRATUS. ten bei dieser Art daher dieselben Färbungsverhältnisse obwalten , wie bei den asiatischen Arten (z.B. personatus, rhodops, etc.) wo die, ohne die lebhafte Koplfärbung, für die ?2 gehaltenen Vögel keineswegs hinlänglich als solche nachgewiesen sind. Im Habitus schliesst sich diese Art mehr an die asiatischen Ver- wandten als an die übrigen Amerikaner an, und von diesen unter- scheidet sie nur der nackte Augenkreis und die am Ende etwas verschmälerten, spitz zugerundeten Schwanzfedern. Der kürzere, dickere Schnabel neigt allerdings etwas zu Psitta- cula hin, allein die Schwingenverhältnisse und der längere Schwanz stellen unseren Vogel viel richtiger zu Pionias; auf keinen Fall bildet er aber ein eigenes Genus (Pionopsitta) wie Bonaparte will. - Ueber das südliche Brasilien und Paraguay (Azara) verbreitet. Der Prinz zu Wied traf den niedlichen Vogel zuerst bei Villa Vicoza am Peruhype, auch noch weiter nördlich, in den grossen Urwäl- dern. Sie leben paarweis und in kleinen Gesellschaften , besonders während der kalten Jahreszeit (Mai bis September), wo sie sich in grossen Flügen der Küste und den offenen Gegenden nähern. Sie haben eine helle, durchdringende Stimme, lernen nicht sprechen, werden aber trotzdem, ihrer Schönheit wegen, in der Gefangen- schaft gehalten. Man fängt sie in Schlingen und mit Leimruthen, nachdem sie, durch Lokvögel herbeigerufen, sich auf einer zu dieser Absicht angebrachten Stange niedergelassen haben, wo man ihnen alsdann die Schlinge überlegt (Prinz Max). Azara schildert diese Vögel, von denen er mehrere besass, als äusserst stupid. Sie ler- nen nicht sprechen, verlassen kaum ihre Sitzstange und sind gegen Niemanden zutraulich. Spis sammelte die Art bei Rio Janeiro, und Burmeister erhielt sie bei Neu-Freiburg. Nach ihm geht sie nördlich bis Bahia hinauf. Natterer erlangte sie bei Cimiterio (im Juli) und Ypanema (Juli). Obwohl sich der Maracana cabeza roxo Azara’s auf diese Art zu beziehen scheint, so kann ich die Benennung Vieillot’s (ery- throcephalus) dennoch nicht adoptiren, da die Beschreibung »les cötes de la tete sont d’un brun fonce, de m&me que le dessus du cou et du corps’” zu wenig mit unserem Vogel übereinstimmt. Noch PIONIAS AMAZONINUS. 417 problematischer und völlig unstaithaft ist es denselben auf Psitta- cus pileatus, Scopoli, deuten zu wollen, der, wie die meisten in jenem Werkchen beschriebenen Vögel, besser zu ignoriren ist. Schon die Beschreibung »genae nudae’’ lässt alle weitere Bemühung den Vogel auf eine jetzt bekannte Art zurückführen zu wollen, völlig überflüssig erscheinen. Ebenso leicht wäre es den glücklicher Weise vergessenen Ps. formosus, Scopoli, wieder zu Ehren zu bringen. Jedenfalls ist es richtiger sich an Denjenigen zu halten, der die Art zuerst treffend bekannt gemacht hat, und dies ist der so genau beschreibende Prinz zu Wied. Diagnostischer Schlüssel zu Pionias. I. Arten mit grünen unteren Schwanzdecken. c. Untere Flügeldecken blau, grün oder roth; Schwingen unter- seits grünlichblau oder grün. b. Kropf und Brust olivenorangebraun. (Genus Caica et Pyrilia bei Bonaparte). 14. amazoninus,DesMurs. Grün; Gesicht, untere Flügeldecken und Bug roth, Federn des Hinterkopfes und auf Ohrgegend mit gelben Schaftstrichen. 15 pyrilia, Bonap. Grün; Kopf goldgelb; untere Flügeldecken und Achseln roth. (Pyrilia, Bonap.). 16. haematotis, Selater. Grün; Oberkopf und Nacken olivenbraun; Ohrfleck purpurroth,, Backen und Kinn schwärzlich; Achsel- federn roth. Ad. mit rothenı Kehlschilde (eoceineicollari 5, Lawr.). 17. Barrabandi, Levaill. Grün; Kopf schwarzbraun, Backen und Flügelbug hochorangegelb; untere Flügeldecken scharlachroth. 18. vulturinus, Il. Aehnlich wie Barrabandi, aber ganze Kopf nackt. 19. histrio, Boddaert, Grün; Kopf schwarzbraun; Nacken und Hinterhals rostroth; untere Flügeldecken grün, (200.) 14. Pionias amazeninus !), (Des Murs). — Der roth- schwänzige Langflügelsittich. Psittacus amazoninus, O. Des Murs, Rev. Zool. (1845) 1) Dieses Wort findet sich in keinem griechischen Lexicon (z. B. Pape’s Lexicon der griechischen Eigennamen 1864), hat aber gleichen Sinne als amazonicus. 27 418 PIONIAS AMAZONINUS. p: 207. — id., Icon. Orn. pl.15 (fig. opt.). — Brehm, Mon. d. Pap. (1854) t. 51 (nach Des Murs). — Evopsitta ama- zonina, Bp., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 151. — id., Py- rilia amazonina, Naumannia (1856) Extra Heft IV. — Eupsitta amazonina, Sclat., Proc. (1855) p. 150. — Ps. amazonina, G. R. Gray, Gen. of B. III. Append. — id., Chrysotis amazonina, List Psitt. (1859) p. 85. Diagnosis: Grün; Gesicht, untere kleine Flügeldecken und Bug roth: Federn des Hinterkopfes und auf Ohrgegend mit gelben Schaftstrichen ; Schwanzfedern düster roth, mit blauen Ende. P. viridis; facie tectricibus al. inferioribus minoribus ac flexura rubris; scapis plumarum oceipitis regionisque paroticae flavis; rectrieibus sordide rubris, cyaneo terminatis. Neu-Granada (Britisch-Mus.). Vorderkopf, Zügel und um die Schna- Fast belbasis roth; übrige Oberkopf, Schläfe und auf der Ohrgegend mit schmalen gelben Schaftstrichen. Nacken lebhaft dunkel- grün, die übrige Oberseite etwas in’s dunkel Olivengrüne; Kinn, Kropf und Brust lebhaft olivengrüngelb, übrige untere Theile lebhaft gelbgrün. Kleine Deckfedern unter- und oberseits am Unterarm von lebhaft rother Färbung, die besonders am Buge einen grösseren Fleck bildet. Schwingen 1ter und 2ter Ordnung, nebst ihren Deckfedern blau. Schwingen 1ter Ordnung an In- nenfahne und Ende der Aussenfahne schwarz, schmal fahlgelb gesäumt. Mittelste Flügeldecken grün, an Aussenfahne in’s Blaue. Die mittelsten unteren Flügeldecken grün , die grössten wie die Schwingen unterseits lilablau, letztere an Aussenfahne und Ende schwarz. Die zwei mittelsten Schwanzfedern grün, die übrigen hellroth mit breiten lilablauen Enden, die Aussen- fahne der äussersten Feder ebenso blau. Schnabel hellhornfahl ; Füsse und Krallen grauschwarz. ebenso ein Exemplar (Bogota) im Bremer Museum, aber nur auf Ohrgegend und Schläfen mit orangefarbenen Schaftstrichen ; alle oberen kleinen Flügeldecken schön roth, die mittleren blau; Flügelrand und die unteren Flügeldecken blass scharlach- roth, die grössten wie die übrige Schwingenunterseite düster PIONIAS PYRILIA. 419 blau; die 2 mittelsten Schwanzfedern etwas rothbraun angelflo- gen mit breiten blauen Ende. Jüngerer Vogel im Museum Heine. Im Allgemeinen ganz wie der alte, aber die gelben Schaftstriche auf der Ohrgegend nur sehr undeutlich, das Gesicht düster roth; die Schwingen 2ter Ord- nung grün; am Flügelrande nur einzelne blassrothe Federn ; untere Flügeldecken blaugrün, äussere Schwanzfedern an Ba- sishälfte rothbraun. Diese schöne Art ist besonders characteristisch durch die schmalen gelben Schaftstriche der Ohrfedern, ausserdem noch durch das rothe Gesicht, den rothen Flügelbug und die rothen, blau geendeten, Schwanzfedern hinlänglich ausgezeichnet. Schliesst sich im Habitus ganz an die kleineren Pionias-Arten an, namentlich wegen des rothen Kopfes an P. pileatus und darf keinenfalls mit zu den echten Ghrysotis-Arten gerechnet werden, wie Gray es thut. ÜUebrigens hat schon Des Murs auf die Stellung sehr richtig hingewiesen. Bis jetzt ist diese seltene Art, welche den meisten Museen fehlt, nur aus Neu-Granada bekannt. Das Pariser Museum erhielt sie 1845 von St. Fe de Bogota. (201.) 15. Pionias pyrilia !\, (Bonap.). — Der goldköpfige Langflügelpapagei. Psittacula pyrilia(!), Bonap., Compt. Rend. (1855) p. 807. — id., Evopsitta pyrilia, Rev. et Mag. Zool. (1854) p- 151. — id., Pyrilia typica, Naum. 1856. — Souance, Icon. Perr. t.26. — Chrysotis pyrilia, G. R. Gray, List Psitt. (1859) p- 84. Diagnosis: Grün; Kopf hochgelb ; untere Flügeldecken und Achsel- federn scharlachroth. 1) Woher dieses räthselhafte Wort stammt bleibt ungewiss, da Bonaparte, wie so oft, die Ableitung desselben nicht angiebt. Ich vermuthe daher, dass die einheimische Benennung der Art zu Grunde liegen wird und behalte nur in dieser Ueberzeugung das Wort bei. Zu bemerken ist, dass es keinen classischen Werth hat und dass sich höchstens von zug6ogs — Feuer und Akos — Auge eine Erklärung geben liesse. Dann müsste aber pyrilla geschrieben werden, YT7* 429 PIONIAS HAEMATOTIS. Viridis; capite toto flavo; tectrieibus alarum inferioribus et axillaribus puniceis. Venezuela. Alter Vogel (Wiener Museum) Oberseite dunkelgrasgrün. Schwingen und Deckfedern 1ter Ordnung tiefschwarz, an Aus- senfahne tiefblau gerandet, Schwingen 2ter Ordnung an Innen- fahne schwarz, an Aussenfahne grün, längs dem Schafte auf Aussenfahne blau. Deckfedern der Schwingen 2ter Ordnung grün, die vordersten derselben blau; die obersten kleinsten Flügeldecken am Unterarm hochgelb, mit rother Federbasis. Schwingen von unten schwarz, jede Feder an Basishälfte der Innenfahne breit grün gerandet. Untere Flügeldeckfedern und Achselfedern hochscharlachroth. Ganze Kopf, nebst Kopfseiten, Nacken und Kinn hochgelb, die Federn an Basis roth. Kehle und Kropf olivengelblichbraun, welche Färbung sich als schmales Band an den Halsseiten um den Nacken herumzieht. Uebrige Unterseite grasgrün. Tibia roth befiedert, mit einzelnen gelben Federn. Schwanzfedern grün wie der Rücken, mit Ausnahme der 2 mittelsten Federn, blau geendet, welche Farbe sich auf der äussersten Feder an der Aussenfahne hinaufzieht; die Innen- fahne der Schwanzfedern gelb. Schnabel hornweis; Füsse braun. Ein anderes Exemplar im Wiener Museum ganz ebenso. Diese prachtvolle Art schliesst sich zunächst an P. Barrabandi an. Es ist daher schwer begreiflich, wie sie Bonaparte ursprünglich als eine Psittacula beschreiben konnte. Die Freude der Unter- suchung dieses seltenen Papageis wurde mir erst im Wiener Museum zu Theil. Dasselbe besitzt 2 Exemplare, die im Tausch aus der Sammlung des Fürsten Sulkowsky erworben wurden und aus Venezuela herstammen sollen. Am Rio Acha am Fusse der Sierra-nevada, 20 Lieues oberhalb St. Martha in Neu-Granada durch Fontainier entdeckt und an das Pa- riser Museum eingesandt. (202.) 16. Pionias haematotis, Selat. et Salv. — Der rothgeöhrte Langflügelpapagei. Pionus haematotis, Sclat. et Salv., Proc. Z. S. (1860) p. 500. — Sclater, Ibis (1860) p. 401. pl. III (fig. opt.). — id.,, Caiea PIONIAS HAEMATOTIS. 421 haematotis, Proc. Z. S. (1862) p. 20. — id., Cat. Am. B. p. 556. — Pionus coccineicollaris, Lawrence, Ann. Lyc. New-York. VII (1862) p. 475. — Caica haematotis, Selat. et Salv., Proc. Z. S. (1864) p. 568. — Amazona hac- matotis, Schleg., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 65. Kehl, Indianer von Vera Paz (Salvin). Diagnosis: Grasgrün ; Schwingen, Schwanzende und Flügelbug blau; Oberkopf und Nacken olivenbraun ; Ohrfleck purpurroth ; Backen und Kinn schwärzlichgrau ; Zügel weiss; Achselfedern und In- nenfahne der Schwanzfedern scharlachroth. Alt mit scharlachrothem Kehlschilde. Prasinus; flexura, remigibus caudaeque apice cyaneis; pileo nuchaque olivaceo-brunneis; macula parotica purpurea ; genis mentoque nigricante cinereis; loris albis; tectrieibus axillaribus inferioribus pogonioque rectricum interno puniceis. Adulte collari infra guttur rubro. Panama (Mac Leannan) Bremer Museum. (Type von coccinei- collarıs, Lawr.). 5. Dunkelgrasgrün, auf Unterseite heller als auf der oberen; Kropf bräunlicholivengelb. Oberkopf und Nacken graulichbraun , jede Feder mit olivenbräunlichgelben Endsaum ; Hinterhals und Halsseiten einfarbig glänzend oliven- braungelb. Zügelstreif schmutzig weiss; Kopfseiten graulich- schwarz, unterm Auge einzelne Federn mit düster braunrothen Säumen. Auf Ohrgegend ein lebhaft scharlachrother Fleck, einzelne dieser Federn weiss gespitzt. Hinterer Rand der Ohr- gegend und die unteren Backen fast schwarz; Kinnfedern schwärzlich, an Basis weiss. Kropffedern lebhaft hell scharlach- roth,, an Basis weiss; ein breites, halbmondförmiges, rothes Schild bildend. Schwingen 1ter Ordnung schwarz, an Aussenfahne etwas in’s dunkel indigoblaue scheinend und schmal gelblichbraun gesäumt. Erste Schwinge einfarbig schwarz. Deckledern der 1ten Schwingen und Eckflügel dunkel indigoblau, an Innenfahne schwarz. Schwingen 2ter Ordnung und ihre Deckfedern düster blau, an Basis der Innenfahne schwarz, an Aussenfahne grün gerandet. Diese grünen Ränder nehmen gegen die hinteren [5] PIONIAS HAEMATOTIS. Schwingen an Breite zu, so dass die letzten 5—4 einfarbig grün sind. - Kleine Flügeldecken oberseits am Buge und unter- seits längs Hand blau, die übrigen kleinen unteren Flügel- decken grün, die grössten wie die Schwingenunterseite blaugrün , Schwingen auf Aussenfahne und neben dem Schafte auf Innen- fahne schwarz. Achselfedern dunkel scharlachreth. Schwanz- federn am Ende dunkelblau, ebenso die Aussenfahne der äus- sersten Feder; die Innenfahne dunkelpurpurroth mit Ausnahme der 2 mittelsten Federn; die übrigen Schwanzfedern an Aussen- fahne grün, gegen die Basis zu purpurbräunlich. Schnabel hornweiss; Füsse und Krallen hellhornbraun; ein grosser nackter Augenkreis. 2 Panama (coccineicollaris) Bremer Museum. Ganz wie das vorherbeschriebene d , aber ohne jede Andeutung eines rothen Kehlschildes, der rothe Fleck auf Ohrgegend noch sehr ver- steckt und erst einzelne Achselfedern roth, die meisten dersel- ben sind noch grün. Dieser letztere Umstand lässt auf einen jüngeren Vogel schliessen. d' Südl. Mexico (SalleE) Leidener Museum (haematotis, Seclater). Ein Aehnelt ganz dem vorherbeschriebenen ?, aber die Achselfedern sind schön scharlachroth ‚' der rothe Ohrfleck erscheint deutlich und die Federn des Oberkopfes und Nackens haben schmale purpurrothbraune Endsäume. Exemplar von Honduras (haematotis) im Lawrence’s Collec- tion, ganz damit übereinstimmend; die Achselfedern an der einen Seite sämmtlich scharlachroth, an der andern noch mit grünen Federn gemischt; die purpurroihbraunen Endsäume auf den Federn des Oberkopfes und Nackens deutlich, eben solche, aber schmälere auch an den Kehlfedern. Type von haematotis, Sclater (Vera Paz, Salvin) in Sclaters Col- Ein lection scheint ein etwas jüngerer Vogel, da die Öhrgegend nur wenig Roth zeigt, der Oberkopf mehr in’s Grünlichbraune zieht und die Federn fahlere Endsäume haben. Exemplar von Guatemala (Döding) im Bremer Museum, ist PIONIAS HAEMATOTIS. 425 beinah ganz übereinstimmend, hat aber einen deutlichen ro- then Ohrfleck mit einzelnen weiss gespitzten Federn; die unte- ren Flügeldecken sind grün, mit einzelnen blauen Federn gemischt und nur die Achselfedern roth ; der weisse Stirnrand kaum bemerkbar und die Federn der Schläfe und im Nacken mit schmalen purpurbräunlichen Endsäumen. Ein Exemplar im Museum Heine fast ebenso, die rothen unteren Flügeldecken noch mit blauen Federn gemischt, auf den Schul- terdecken einzelne rothe Federn. Sclater erwähnt (Proc. 1864. p. 568) auch ein Exemplar von Panama mit einem unregelmässigen rothen Halsbande. Durch die Güte des Herrn Lawrence in New-York erhielt ich ein Pärchen seines P. coceineicollaris zur Ansicht und kann, nach genauer Vergleichung mit haematotis, keine triftigen Gründe zu einer specifischen Trennung geltend machen. Wie mir Herr Lawrence freundlichst mittheilt zeigen zwar alle Panama-Exemplare das rothe Halsband, während an 10 von ihm untersuchten Exemplaren von Honduras nicht eine Spur desselben zu sehen war. Ebenso fehlte dasselbe an 8 Guatemala-Exemplaren, welche Sclater untersuchen konnte. Diese Thatsachen sprechen allerdings stark für die specifische Ver- schiedenheit der Vögel von beiden Localitäten und ich würde dieser Ansicht auch unbedingt beigepflichtet haben, kämen nicht dabei andere Umstände mit im Betracht. Das typische $ von eoccineicollaris stimmt nämlich so voll- kommen mit haematotis überein, dass sich beim besten Willen kein constantes Kennzeichen zur Unterscheidung herausfinden lässt. Selbst die pupurbraunrothen Endsäume der Federn des Oberkopfes und Nackens, welche an den Panama-Vögeln fehlen, und auf welche bereits Sclater als muthmassliches Artkennzeichen von haematotis aufmerksam macht, sind nicht constant, denn bei dem von mir un- tersuchten einem Exemplare von haematotis fehlten sie ebenfalls. Dasselbe ist also gar nicht von den $2 oder jüngeren Vögeln von eoceineicollaris, ohne rothes Halsband, zu trennen. Es scheint daher vollständig richtig, wenn wir in den Exemplaren mit rothem 424 PIONIAS HAEMATOTIS. Kehlschilde (coceineicollaris) nur alte Vögel des eigentlichen haematotis erblicken können, eine Ansicht die Dr. Selater, mit dem ich diese Frage persönlich durchging, ebenfalls theilte, ebenso Dr. Hartlaub. Ob die Exemplare ohne rothes Kehlschild wirklich 22 sind, bleibt noch dahingestellt. Ebenso wahrscheinlich ist es, dass es vielleicht nur jüngere Vögel sind, die mit dem Alter ebenfalls das Halsband erhalten, wie das eine von Sclater untersuchte Exemplare, mit theilweis vorhandenem Kehlschilde, vermuthen lässt. Dass übrigens das rothe Kehlschild keineswegs als constanter Character der Panama-Exemplare gelten kann, beweist das angeb- liche 2 daher, welches keine Spur desselben zeigt. P. haematotis im Alter hinlänglich an dem rothen Kehlschilde erkennbar, ist auch im jüngeren Kleide an dem rothen ÖOhrflecke leicht kenntlich. Im Habitus schliesst sich diese niedliche Species zunächst an P. Barrabandi an. Osbert Salvrin, dem wir so manche Novitäten aus Central- Amerika verdanken , entdeckte diesen schönen Papagei zuerst bei Choctum und Coban, in der Provinz Vera Paz, Guatemala. Salle sandte ihn aus dem südlichen Mexico ein und hier wurde er auch von Boucard bei Playa Vicente gesammelt. Ausserdem aus Honduras (Leyland) und von Panama (Mac Leannan) bekannt. Die Verbreitung erstreckt sich also über ganz Mittel-Amerika , vom Süden Mexicos bis Panama. Aus Costa Rica ist die Art bis jetzt nicht bekannt, ebenso wenig wurde sie bisher in Venezuela oder Neu-Granada aufgefunden. Salvin theilt das Foleende über die Art mit: » Dieser schöne Papagei gehört während der Maisreife bei Coban zu denjenigen Ar- ten, die den grössten Schaden anrichten. Im März 1860, als ich . in den Bergen war um Pharomacrus paradiseus zu erbeuten, zeigte sich ein kleiner Flug in der Nähe unserer Lagers. Bei der enormen Höhe der Bäume , auf denen sie gewöhnlich sassen , war I es mir nur möglich ein Exemplar zu erbeuten.’ ee) st PIONIAS BARRABANDI. cyanogaster, Pr. Max. » » » brachyurus, T. etK. » » melanotis, Lafr. mitratus, Neuw, » » amazoninus, D, Murs, » » pyrilia, Bonaparte. haematotis, Sclater. » » » » - < Die} < S S SAT ren ee o-- I IS SP ZERZ SM =. ZB oo SE IM PS _ = - oO _ < < SS S < S o S S < — _ I op 0 n < or ns S < ’ [er] = S S - < w u < < S S — S S aaa ra aan ur ua no ton [oz) © S S S = Mittelste Schwanz- feder. g! DI "irste, O4 giy Hat: 2 10. 1914 19. TRIAL nt 71 tl N Höhe d. Ober- schnab, Schnab.- höhe an Basis. hol at," 1 I gm yes ul 17% ni 111 id rk ı1l a la gi 21 tt Ba 91/a gi gt 11 sul u It (ohne Nagel). Aeuss. | Innere Tarse, | Vorder-| Hinter- zehe. zehe, Sl 100 Am 6’ Iyyar R. u KO alt" 0 Kr, Till TO al 6" sıjam g’rı Bi, Igiy Dr in R a p) 6" gu Be Bu Dlian- Fa si gen BBR iR (oydl! At Klar“ Star a RZ EI Aue & jun. Brasilien, Museum Kirchhoff. Jung » » » 2 Brasilien, Leidener Museum, d » Bremer » h ad. Rio Napo, Collection Lawrence. » » Leidener Museum, ad. Brasilien, Bremer Museum. Bolivia, Leidener Museum. ad. Brasilien, Leidener Museum. Paraguay. jun. Brasilien, Bremer Museum. ad. Neu-Granada, Britisch-Museum. » Bogota, Bremer Museum. jun. Neu-Granada, Museum Heine. Venezuela, Wiener Museum. Vera Paz, Type von Sclat. in dessen Collect Mexico (Salle), Leidener Museum. Guatemala, Bremer Museum. ad. Honduras (Collection Lawrence). SZ Panama (coceineicollaris, Lawr.) Brem. Mus. | 2 » » » „ (205.) 17. Pionias Barrabandi, (Levaillant). — Barraband’s Langflügelpapagei. Le Caica Barraband, Levaillant, Hist. Perr. (1801) p. 102. tab. 134 (fig. opt.). — Psittacus Barra- bandi, (Levaill.), Kuhl, Consp. Psitt. (1821) p. 61. N°. 101. — Spix, av. Bras. (1825) p. 45. — Pionus Barrabandi, Wagl., Mon. p. 610. — Voigt, Cuv., Uebers. (1851) p. 746. — Psittacus pileatus, En to ler) PIONIAS BARRABANDI. var. Less., Tr. d’Orn. (1851) p. 198. — Poicephalus Bar- rabandi, Sws., Class. of B. II. p.501. — Psittacus Bar- rabandi, Brehm, Mon. d. Pap. (1854) t.55 (nach Lev.). — Caica Barrabandi, Bonaparte, Rev. et Mag. Zool. (1854) p- 151. — id., Naumannia 1856. — Pionus Barrabandi, Burm., Syst. Ueb. II. p. 193 (note). — Psitt. Barrabandi, G. R. Gray, Gen. of B. II. N°. 18. — id., List Psitt. (1859) p- 74. — Amazona Barrabandi, Schleg., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 66. Diagnosis: Grün ; Schwingen und Schwanzende blau; Kopf schwarz- Brasi braun; Backen und Gegend am Flügelbuge hochorange, ebenso die Tibia; untere Flügeldecken scharlachroth; Kehle und Kropf olivengelb. Viridis; remigibus caudaeque apice cyaneis; capite nigro-fusco ; genis, regione flexurae tibiisque laete aurantiis; tectrieibus al. inferioribus puniceis ; gula guttureque olivaceo-flavis. lien (Joh. Natterer) Leidener Museum. Ad. Kopf und Hals schwarzbraun; Backen nebst Kinn orangefarben; Kehle und Kropf olivenbräunlichgelb , ebenso ein schmales Band um den Hinterhals. Schwingen 1fer Ordnung, ihre Deckfedern und Eck- flügel an Aussenfahne indigoblau, schmal grün gesäumt, an Innenfahne schwarz. Die erste Schwinge einfarbig schwarz. Schwingen 2ter Ordnung grün, längs Schaft grünblau, an In- nenfahne schwarzbraun ; die letzten drei einfarbig grün. Die kleinen Flügeldeckfedern am Buge bilden einen grossen orange- farbenen Fleck und sind an Basishälfte roth. Kleine und mitt- lere Flügeldecken unterseits nebst Achselfedern scharlachroth , die grössten unteren Flügeldecken etwas heller. Schwingen unterseits schwarz mit breiten malachitgrünen Säumen längs In- nenfahne. Alle übrigen oberen Theile dunkelgrasgrün,, die unteren etwas heller, mit einem schwachen Tone in’s Malachit- grüne. Fusswurzel orangegelb. Schwanzfedern grün, ein breiter Endrand und die Aussenfahne der äussersten Feder indigoblau, die Innenfahne, nicht ganz bis zum Schafte, hoch- gelb; die 2 mittelsten Federn einfarbig grün. Schnabel horn- PIONIAS VULTURINUS. 4237 bräunlich ; Füsse und Krallen heller; ein grosser nackter Au- genkreis. Iris roth (Spix). Ebenso ein prachtvolles Exemplar im Museum Heine. Ein Exemplar im Bremer Museum hat auch einen schmalen orange- farbenen Stirnrand und alle unteren Flügeldecken brennend- scharlachroth. d jung (Rio branco, Natterer) Wiener Museum. Aehnelt sonst ganz dem alten Vogel aber der Kopf nur braun, Backen und Kinn bräunlicholivengelb wie der Kropf, ohne orangefarbenen Fleck. Am Flügelbug nur einzelne orange Federn. 2 im Wiener Museum (Natterer) wie das d. Levaillant machte diese prachtvolle Art zuerst bekannt. Die son- derbaren Umstände unter welchen er sie erhielt, verdienen ange- führt zu werden. Der Vogel wurde nämlich zufällig in einer Kiste gefunden, die beim Untergange eines Schiffes, an der Küste der Normandie, als Strandgut angespült worden war. Gehört mit unter die seltenen Papageien Süd-Amerikas und nur wenige Reisende sprechen von ihm. Daher fehlen auch alle Nach- richten über die Lebensweise und die etwaigen Färbungsverschieden- heiten des Jugendkleides. Der Verbreitungskreis dieser prachtvollen Art umfasst Guiana, das nördliche Brasilien, namentlich den Amazonenstrom und dessen west- liche Zuflüsse, Ecuador und Peru. Spix fand sie am Rio-Ica und Natterer sammelte sie bei Salto do Girao am rechten Ufer des Rio- Madeira, bei Cocuy (Februar), Marabitanas (Februar, März, April), und am Rio-branco larme (Juli). Das Britisch-Museum besitzt Exem- plare durch Schomburgk aus Britisch-Guiana und vom Rio-Javarri durch Bates. Sclater erhielt sie aus Ecuador vom Rio-Napo und Souance führt auch Peru als Localität an, indess ohne Angabe des Reisenden. Durch Bartlett neuerdings vom oberen Ucayali in Peru eingesandt. (204.) 18. Pionias vulturinus, (Tl). — Der nacktköpfige Langflügelpapagei. Psittacus vulturinus (lliger), Kuhl, Consp. (1821) p. 62. — 428 PIONIAS VULTURINUS. Pionus vulturinus, Wagl., Mon. p. 610. t. XXIV. fie. 1 (fig. med.). — Psittacula? vulturina, Steph., Gen. Zool. XIV. p. 142. — Psittacus vulturinus, Less., Tr. d’Orn. p- 199. — Bourjot, Perr. t. 59 (fig. nach Wagler). — G. R. Gray, Gen. of B. II. N°. 19. — Caica vulturina, Bp., Rev. et Mag. (1854) p. 151. — id., Gypopsitta vulturina, Naum. (1856) Heft IV. — Pionus vulturinus, Burm., Syst. Ueb. II. p. 194 (note). — Psittacus vulturinus, Gray, List Psitt. (1859) p. 74. — Amazona vulturina, Schleg., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 66. Diagnosis: Stirn, Kopf, Backen, Öhrgegend und Kinn nackt, schwärzlich. P. obscure prasinus; fronte, pileo, genis, regione parotica men- toque nudis, nigricantibus. Süd-Amerika , Leidener Museum. Ad. Die nackten Theile des Kopfes rings von schwefelgelben Federn bekränzt, mit schma- len schwarzbraunen Endsäumen ; Hinterhals und Halsseiten schwarzbraun. Kehle und Kropf olivenbräunlichgelb. Alle übrigen Theile dunkelgrasgrün, auf der Unterbrust, dem Bauche, Schenkeln, After und unteren Schwanzdecken deutlich meerblau. verwaschen. Schwingen 1ter Ordnung braunschwarz , die Basis- hälfte der Aussenfahne indigoblau, an Endhälfte schmal bräun- lichgelb umsäumt. Erste Schwinge einfarbig schwarz , ebenso die Deckfedern der Iten Schwingen, aber diese aussen schmal indigo- blau gesäumt. Schwingen 2ter Ordnung an Aussenfahne dun- kelblau, grün gerandet, an Innenfahne braunschwarz; die 5 letzien Schwingen einfarbig grün. Kleine Deckfedern am Buge hochorangefarben , mit rother Basis. Kleine und mittlere Deckfedern unterseits scharlachroth, die grössten malachitgrün. Schwingen unterseits schwarzbraun, mit breitem malachitgrü- nen Rande an Innenfahne. Schwanzfedern grün, mit breitem dunkelblauen Ende und citronengelber Innenfahne; die 2 mittels- ten Federn grün. An Fusswurzel einige röthliche Federchen. Schnabel horngraufahl, an Spitze und längs Firste dunkler; Wachshaut weisslichfahl : die übrigen nackten Kopftheile PIONIAS HISTRIO. 429 schwärzlichbraun, mit einzelnen Härchen besetzt; Füsse bräun- lich, Krallen heller fahl. Zwischen beiden Geslechtern (nach Wagler) kein Unterschied. In der Farbenvertheilung erinnert diese höchst sonderbare Art lebhaft an P. Barrabandi, durch die Nacktheit des Kopfes steht sie jedoch unter allen Papageien einzig da. Diese Eigenthümlichkeit benutzte daher auch Bonaparte zur ge- nerischen Absonderung, obwohl ihr nach meinem Dafürhalten nur specifischer Werth beigelegt werden kann, indem alle übrigen Kennzeichen vollkommen mit Pionias übereinstimmen. Ueber den seltenen Vogel wissen wir so viel als Nichts. Dem Berliner Museum wurde er von Para eingesandt ; Natterer sammelte ihn bei Borba. Somit dürfte sich die Verbreitung nur auf das nörd- liche Brasilien beschränken. Ueberhaupt scheint der Vogel in seiner Heimath eine grosse Seltenheit zu sein. Auch Wallace sagt: »sehr selten in der Umgebung von Para. Ich erhielt nur ein Exemplar.’ (Proc. Z. S. 1867. p. 588). (205.) 19. Pionias histrio, (Boddaert). — Der schwarzköpfige Langflügelpapagei. Psiıttacus histrio, Boddaert, Tabl. des Pl. enl. d’Aub. (1785) p- 46. — Pl. enl. 744. — Hooded Parrot, Latb., Gen. Syn. p- 306. N°. 113 (1781). — id., Gen. Hist. II. p. 257. — Ps. pileatus, Gml., S. N. (1788) p. 547. — Bechst., Lath., Ueb. p. 102. — Kuhl, Consp. p. 61. — Voigt, Curv., Uebers. (1851) p- 746. — Ps. caica, Latham, Ind. Orn. (1790) p. 128. — Vieillot, Ene. Meth. p. 1404. — Ps. pileatus, Lesson, Tr. d’Orn. p. 198 (abs. var... — Pionus caica, Wagler, Mon. p: 609. — Poicephalus pileatus, Sws., Class. of B. II. p- 301. — Ps. melanocephalus, Brehm, Mon. d. Pap. (1854) t. 52 (nach Lev.). — Caica pileata, Bp., Rer. et Mag. Zool. (1854) p. 151. — id., Naum. 1856. — Pionus pileatus, Burm., Syst. Ueb. II. p. 195 (note). — Psitt. histrio, G. R. Gray, Gen. of B. II. N®. 17. — id., List Psitt. (1859) p. 74 — Caica histrio, Sclat., Proc. Z. S. 450 PIONIAS HISTRIO. (1857) p- 266. — id., Cat. Am. B. (1862) p. 555. — Ama- zona histrio, Schleg., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 64. — Le Perroquet Caica, Levaillant, Perr. t. 155 (fig. bon.). — ?Cowled Parrot, Lath., Gen. Hist. II. p. 259. Diagnosis: Grün; Kopf schwarzbraun ; Nacken und Hinterhals rost- roth ; Schwanzende und kleiner Fleck an der Handwurzel blau; untere Flügeldecken grün. P. viridis; capite nigro-fusco; nucha cum cervice ferrugineo- rubida; macula carpi parva caudaeque apice eyaneis; tectrieibus al. inferioribus viridibus. Cayenne, Leidener Museum. d. Schön dunkelgrasgrün, auf Mantel und Schultern etwas olivengrünlich verwaschen, Brust, Bauch und kleine Flügeldecken unterseits schwach in’s Smaragdgrüne. Kopf, Backen, Ohrgegend und Kinn glänzend braunschwarz ; Nacken, Hinterhals und Halsseiten schön rostrothgelb, jede Feder mit verwaschenem, bräunlichen Endsaume. Kehle oliven- bräunlichgelb, auf den Kropfseiten mehr in’s Rostbräunliche übergehend. Schwingen 1ter Ordnung an Aussenfahne blau, mit breitem grünen Saume, an Innenfahne und Spitze schwarz. Schwingen 2ter Ordnung grün, mit schwarzer Innenfahne. Kleiner Fleck an Handwurzel, Eckflügel und die Deckfedern der Schwingen 1ter Ordnung indigoblau. Grösste untere Flü- geldecken malachitgrün. Schwingen unterseits schwarz, mit breitem malachitgrünen Rande an Innenfahne. Schwanzfedern grün, mit breitem blauen Ende und citronengelber Innenfahne ; die 2 mittelsten Federn einfarbig grün. Schnabel bräunlichfahl ; Wachshaut dunkler ; Füsse und Krallen dunkelhornbraun. Ebenso 2 Exemplare im Bremer Museum von Cayenne und Demerara. Jüngerer Vogel (Guiana) Leidener Museum, ähnelt ganz dem zuerst- beschriebenen alten, aber der Kopf mattbräunlich mit grün- lichen Federsäumen ; Kehle olivenbräunlich ; die rostbraunen Federn des Hinterhalses und Nackens ohne dunkle Endsäume. Unsere Kenntnisse über diese Art sind ebenso unvollständig als bei den vorhergehenden zwei, d. h. wir wissen eben nur etwas in Bezug auf die Verbreitung. PIONIAS. 451 Dieselbe würde demnach ebenfalls die nördlichen Theile Süd- Amerikas umfassen, von Para (Collection Sclater) bis Demerara (Wilkens) hinauf. Aus Britisch-Guiana durch Schomburgk einge- sandt, und vom Rio-Javarri am oberen Amazonenstrome durch Bates. Mit Ausnahme der Stelle, wo es heisst »lower belly and vent jellowish white’’ stimmt der Cowled Parrot Latham’s von Trinidad vollkommen mit P. histrio überein, und ist wegen dieser unbedeu- tenden Unterschiede, die gewiss nur in Folge der schlechten Be- schreibung entstanden sind, nicht als besondere Art anzusehen. Diagnotischer Schlüssel zu Pıonias. II. Arten mit gelben unteren Schwanzdecken. Schwingen und Schwanz unterseits schwarz. (Genus Caica bei Bonaparte). 20. melanocephalus, Linne. Grün; Kopf schwarz; Zügel und Nackenfleck grün, Schenkel gelb. 21. leucogaster, llliger. Grün; Ober- und Hinterkopf isabellrostroth; Backen und Kehle gelb; Schenkel grün. 22. xanthomerus, Gray. Wie leucogaster; aber Schenkel gelb. Die Unterabtheilung II des Genus Pionias umfasst nur die 5 Species melanocephalus, leucogaster und xanthomerus, welche jetzt meist als Genus Caica (Less.) betrachtet werden, zu dem Bonaparte indess auch noch histrio, melanotis und Barra- bandi als Arten rechnet, während es von Lesson nur als Unter- gruppe von subgenerischer Bedeutung auf melanocephalus er- richtet wurde. Diese 5 Arten haben etwas schmälere, spitzer zulaufende Schwin- gen und einen höheren Schnabel, mit einem deutlich rechtwinkeligen Ausschnitte im Oberkiefer und einer feinen erhabenen Seitenleiste , die mit der Firste parallel läuft. Durch den etwas abgerundeten Schwanz weichen sie ein wenig von den übrigen Pionias-Arten ab und ähneln mehr den Kurzflügelpapageien (Chrysotis). In der Färbung sind die gelben unteren Schwanzdecken als eigen- thümlich zu betrachten, denn sie finden sich nur noch Einmal bei dem afrikanischen P. senegalus wieder. Ebenso ist die schwarze Unter- seite der Schwingen und des Schwanzes nur diesen 5 Arten eigen. 452 PIONIAS MELANOCEPHALUS. Bezüglich der Lebensweise ist unsere Kenntniss so gering als bei der vorigen Unterabtheilung. Die Geschlechter scheinen nicht verschieden, und die jungen Vögel nur unbedeutend abzuweichen. (206.) 20. Pionias melanocephalus, (Linne). — Der grünzügelige Langflügelpapagei. Psittacus melanocephalus, Linne, S. N. (1767) p. 149. — Edw., B. IV (1751) pl. 169 (fig. bon.). — Seligm., Samml. ausl. Vög. VI (1770) p. 64. — Ps. mexicanus pectore alba, Brisson, Orn. IV (1760) p. 298. — Pl. enl. 527. — White breasted Parrot, Latham, Gen. Syn. I. p. 505. N°. 112. — id., Gen. Hist. II. p. 256. cum. var. A. — Ps. atricapillus, J. F. Miller, Illustr. t.4. A. — Ps. melanocephalus, Gml., S. N. p. 546. — Latham, Ind. Orn. p. 128. — Bechst., Kurze Ueb. p. 102. — Kuhl, Consp. p. 70. — Vieill., Enc. Meth. p. 1400. — Spix, av. Bras. p.46. — Hahn, Vögel aus Asien, Afr. etc. (1822) Liefr. II. t.1 (med.). — id., Orn. Atl. Pap. (1854) t. 14. — Voigt, Cuv., Uebers. (1851) p. 759. — Ps. melanocephalus, Less., Tr. d’Orn. p. 199. — Pionus melanocephalus, Wagler, Mon. p. 608 (exc. desc. av. horn.). — Psittacus badiceps, Guerin, Regne anim. Cuv. (1829—44) Ois. pl.56. fig. 2. — Brehm, Mon. d. Pap. (1854) t. 64 (nach Levaill.).. — Poicephalus melanocephalus, Sws., Class. of B. II. p. 501. — Pionus melanocephalus, Burm., Syst. Ueb. II. p. 195 (note). — Caica melanoce- phala, Bonaparte, Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 151. — id., Naum. 1856. — Sclat., Proc. Z. S. (1857) p. 19 et (1858) p- 76. — id., Cat. Am. B. (1862) p. 355. — Ps. melano- cephalus, G.,R. Gray ‚: Gen.; of B.. IL. N. 15. — id, ist Psitt. (1859) p. 75. — Amazona melanocephala, Schl., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 64. — Ps. melanocephalus, Pelz., Verhandl. Zool. Bot. Gesellsch. (1865) p. 925. — Le Perroquet Maipouri, Levaillant, Perr. t. 119 (fig. bon.) et 120 (var.). PIONIAS MELANOCEPHALUS. 4553 Sackuih, bei den Macusis Guianas (Schomburgk). — Tischih, bei den Warraus Guianas (Schomburgk). Diagnosis: Grün; Kopf schwarz; Zügel und Nackenfleck grün; Backen, Schenkel und untere Schwanzdecken dunkelgelb bis orangefarben; Hinterhals isabellroth ; Schnabel und Füsse braunschwarz. P. viridis; capite nigro; loris maculaque nuchali viridibus ; genis, femoribus tectricibusque caudae inferioribus luteis, ipsis aurantiis; cervice gilvo-rubente ; rostro pedibusque fusco-nigris. Surinam, Leidener Museum. d ad. Oberseite schön grasgrün. Ober- und Hinterkopf schwarz; am Ende des letzteren ein schmutzig grüner kleiner Fleck. Zügelstreif, bis unter das Auge sich hinziehend, grün; Kopfseiten und Kinn citronengelb, am obern Theile der Backen weisslich ; Ohrgegend isabellroth angeflogen, Halsseiten, Hinterhals und Nacken isabellroth, ebenso die Achselfedern. Schwingen 1ter Ordnung an Aussen- fahne dunkelblau, grün gesäumt, an Innenfahne und Ende schwarz. Deckfedern der Schwingen 1ter Ordnung und Eck- flügel schwarz. Schwingen 2ter Ordnung grün, die grössten , wie die übrige Schwingenunterseite schwarz. Am Daumenrande einige gelbe Federchen. Kehle, Brust, Bauchmitte und After schmutzig weiss, schwach isabell verwaschen. Schenkel und untere Seiten saffrangelb; untere Schwanzdecken orangegelb, mit grüner Basis. Schwanz grün, unterseits schwarz mit oli- vengelb verwaschenem Ende. Schnabel horngrauschwarz ; der grosse, nackte Augenkreis, wie Füsse und Krallen schwarz ; Iris röthlichbraun (Amsterd. Zool. Garten). Ein Exemplar im Londoner Zool. Garten hatte die Iris aus einem inneren hell- braunen und äusseren rotlhen Ringe bestehend. Ebenso be- schreibt von Pelzeln die Iris eines Z nach Natterer’s hand- schriftlichen Notizen ; das 2 hatte sie heller orangefarben. Ebenso ein f von Peru (Chamicuros) in Kirchhoff’s Collection , welches auf dem Etiquett mit der merkwürdigen Sammlernotiz versehen ist: Iris of one eye a brilliant red, of the other a beautiful jellow ! 28 454 PIONIAS MELANOCEPHALUS. Ein anderer alter Vogel im Leidener Museum ganz ebenso, aber die Basis der unteren Schwanzdecken ohne Grün. Z (Peru) Leidener Museum ist auf der Unterseite reiner weiss und die Schenkel und unteren Schwanzdecken sind citronengelb. Ebenso ein Exemplar von Quito(?) im Leidener Museum. Ebenso ein Exemplar von Guiana (Collection Verreaux). Ein Exemplar im Bremer Museum, zeigt keinen grünlichen Nacken- fleck ; die Federn des Nackens und Hinterhalses sind schmutzig braun, der Anfang des Mantels schmutzig schwarzgrau; die oberen Flügeldecken haben verwaschene meerblaue Endsäume und die Schenkelseitenfedern sind lebhaft isabellroth, ebenso einige der oberen Schwanzdecken. Ebenso ein Z ad. aus Guiana (Schombursk) im Museum Heine. Ein Exemplar von Demerara im Bremer Museum hat Brust und Bauch schmutzig bräunlich, mit einzelnen weissen Federn vermengt, und Hinterhals, Nacken und Schenkel lebhaft isabellrostroth; auch die Backen sind mit vielen schmutzig braunen Federn vermischt. Ebenso ein zweites Exemplar von Demerara im Bremer Museum ; aber die Achselfedern morgenroth, Seiten und Schenkel lebhaft isabellroth, auf den Schenkeln mit grünen Endsäumen. Junge (nach Wagler) im Allgemeinen ganz wie die Alten, aber die nur schwarzbraunen Federn des Oberkopfes mit grünen End- siäumen. Geschlechter nicht verschieden. Die ziemlich schlechte Abbildung Levaillant’s (t. 120) soll jeden- falls einen jüngeren Vogel darstellen; die rothen Endsäume der Brust- und Bauchfedern sind aber unrichtig. Gehört ebenfalls den nördlichen Theilen Süd-Amerikas an und ist besonders im Gebiete des Amazonas häufig. Hier fand Bates die Art am Rio Javarri, Wallace am Rio negro und Rio Uaupes. Sclater erhielt sie vom Rio Napo in Ecuador und führt sie auch aus Bogota an. Natterer sammelte sie bei Marabitanas (Februar, März, April) und am Rio-negro (August). In Britisch-Guiana ist sie seltener, wie Schom- burgk angiebt. Dagegen scheint sie in Surinam und Demerara nicht ungewöhnlich. Südlich kommt die Art noch in Peru (Chamieuros) vor, obwohl sie durch von Tschudi hier nicht aufgefunden wurde. PIONIAS LEUCOGASTER. 455 (207.) 21. Pionias Heucogaster , (Nliger). — Der isabellköpfige Langflügelpapageı. Psittacus leucogaster, (Nliser), Kuhl, Consp. (1821) p. 70. N°. 121. — Pionus melanocephalus, (av. horn.) Wagl., Mon. p. 608. — Psittacus badiceps, Lear., Parr. pl.1. — Psittacus leucogaster, Lesson, Tr. d’Orn. p. 199. — Bourj., Perr. t. 58 (fig. bon.). — Caica leucogastra, Bp., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 151. — id., Naum. 1856. — Souance, Rev. et Mao. Zool. (1854) p. 154. — Ps. leuco- gaster, G. R. Gray, Gen. of B. II. N®. 16. — id., List Psitt. (1859) p. 75. — 0. Finsch, Nederl. Tijdsch. v. Dierk., Berigt. (1865) p. XV. — Psittacus badius, Schleg., Dierentuin (1864) p. 66. — id., Amazona leucogaster, Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 65. — Psittacus melanocephalus (leu- cogaster), Pelz., Verhandl. Zool. bot. Gesellsch. (1865) p. 924. Diagnosis: Grasgrün ; Ober- und Hinterkopf isabellrostroth; Backen, Kehle und untere Schwanzdecken gelb ; Brust, Bauch und Af- ter weiss; Schenkel grün. P. prasinus ; pileo cum oceipite gilvo-rubiginoso ; genis, gula, caudaeque tectrieibus inferioribus flavis; pectore, abdomine erjssoque albis; femoribus viridibus. Cayenne (Leidener Museum). Ad. Oberseite, Flügel, Schwanz, un- tere Flügeldecken, Schenkel und Schenkelseiten dunkel grasgrün. Ober- und Hinterkopf blass isabellrostroth ; Zügel, Backen, Ohr- gegend, Kinn und Kehle citronengelb, die unteren Schwanzdecken noch dunkler. Brust, Bauch und After schmutzig weiss, die Basis der Federn gelblich. Schwingen 1ter Ordnung an Aussenfahne blau mit grünem Saume, an Innenfahne und Spitze schwarz, unterseits nebst den grössten unteren Flügeldecken schwarz. Schwanzfedern unterseits graulichschwarz, ebenso ein Saum an Innenfahne, gegen das Ende zu olivengelblich schimmernd. Schnabel im Leben horngelblichweiss, der grosse, nackte Au- genkreis fleischröthlich ; Füss blass hornbräunlich , Krallen hel- ler; Iris röthliehbraun (Amsterd. Zool. Garten). Ganz ebenso 2 Exemplare von Brasilien (Sieber) im Berliner Mus. 25° 456 PIONIAS LEUCOGASTER. Ein ganz alter Vogel (Para) im Museum Heine, hat den Ober- und Hinterkopf nebst Nacken prachtvoll Aurorafarben; auf den gel- ben Backen sind einzelne weisse Federn. Ein Exemplar (Brasilien, Sieber) im Berliner Museum, hat auf dem Oberkopfe einzelne bräunlichschwarze Federn, ist aber im Uebrigen gar nicht abweichend. Ganz gleich ein Z im Bremer Museum. Jüngerer Vogel (Para) im Museum Heine, ist ähnlich gefärbt, auf der Scheitelmitte und am Hinterkopfe braune an Basis grüne Federn, auf den Backen einzelne grüne; untere Schwanzdecken grün; an Basis gelb ; Bauchmitte braun mit fahlgelblichen End- siumen. Schnabel hellhornfahl. Die nackten Theile beschrieb neuerdings von Pelzeln nach den handschriftlichen Notizen Natterer’s: S innere Hälfte der Iris dunkel, fast schwarz, die äussere Hälfte blass orangefarben, sie mag wohl im Leben dunkler sein; Wachshaut und nackte Haut um die Augen blass hautfarben ; Schnabel schmutzig hautfarben; Füsse bräunlich hautfarben ; Klauen blassgrau mit schwärzlichen Spitzen. Anderes / mit mennigrother Iris, deren äusserer Rand blass orange- farben. Von Pelzeln bezweifelt die Artselbständigkeit des P. leucogas- ter und betrachtet ihn nur als Abänderung von melanocephalus, weil: »an vier von den 5 Exemplaren des Wiener Museums, die dunkle Platte des Oberkopfes durch einige schwärzliche Federn und dunkleren Anflug auf den meisten übrigen mehr oder minder ange- deutet ist, an zwei derselben die dunklen metallglänzenden Federn besonders gegen den Nacken hin recht zahlreich auftreten, so dass der Uebergang zum schwarzen Kopf deutlich wird.” Dieser Uebergang wurde bis jetzt aber noch nicht nachgewiesen , sondern wir können nur bei dem sonderbaren Factum stehen blei- ben, dass Exemplare mit einzelnen braunen, fast schwarzen Schei- telfedern vorkommen, von denen wir, im Hinblick auf die Un- kenntniss mit den Farbenveränderungen dieser Papageien, noch nicht decidirt entscheiden können, ob sie Varietäts oder Alterszuständen PIONIAS XANTHONMERUS,. 457 angehören. Mir scheint es nicht unwahrscheinlich, dass solche Exemplare jüngere Vögel sein werden. P. leucogaster unterscheidet sich von melanocephalus auch ausser dem Mangel des schwarzen Oberkopfes, noch sehr er- heblich durch gelbe Zügel, grüne Schenkel und die helle Schna- belfärbung. Die grüne Schenkelfärbung betrachtet von Pelzeln übrigens als eigenthümliches und ungewöhnliches Zeichen von Variation, indess scheint mir diese Auffassung nicht ganz richtig, da Grün bei den Papageien wohl stets als Normalfärbung gelten darf. Von Pelzeln ist übrigens nicht abgeneigt P. melanocepha- lus, leucogaster und xanthomerus als constante Varietäten anzuerkennen, da die drei Färbungen so wiederholt und gleichför- mig vorkommen, und vermuthet, dass sie möglicherweise auch in der geographischen Verbreitung gesondert sind. Solche constante Varie- täten darf man indess wohl zu Species erheben. Die Ansicht, dass P. leucogaster nur Abänderung sei, oder wie Wagler und Burmeister meinen, nur Jugendkleid von P. me- lanocephalus, wird durch die Beobachtungen an einem Exem- plare im Zoolog. Garten zu Amsterdam völlig wiederlegt. Dasselbe, Herrn Director Westerman schon von Antwerpen her bekannt, lebte hier mehrere Jahre, ohne jemals seine Färbung zu ändern. P. leucogaster scheint übrigens selten zu sein, denn fast kein Reisender spricht von ihm. Nach Castelnau käme er nur auf der nördlichen Seite des Amazonas vor, allein diese Behauptung wird durch Natterer’s Beobachtungen wiederlegt. Dieser sammelte ihn bei Para und bei Engenho do San Benjamin, wo er in kleinen Schaaren beisammen lebte, während des Octobers und Decembers. Bis jetzt kennen wir also nur das nördliche Brasilien als Heimath dieser Art. (208.) 22. Pionias xanthomerus !), (G. R. Gray). — Der gelb- schenkelige Langflügelpapagei. Caica santhomeria, G. R. Gray, Proc. Z. S. (1857) p. 266. — I) Xanthomerus muss es heissen von Sav&og gelb und wrgog Schenkel. 458 PIONIAS XANTHOMERUS. id., Ps. xanthomerius, List Psitt. (1859) p. 75. — Ps. xan- thocercus, Natt., in Mus. Vind. — Ps. melanocephalus, Pelz., Verhandl. Zool. bot. Gesell. (1865) p. 14 et 15. — Fig. 0. Diagnosis: Ganz ähnlich dem leucogaster, aber der Kopf viel dunk- ler isabellröthlich und die Schenkel nebst After und unteren Schwanzdecken hochgelb. P. leucogastrem maxime aequans, sed capite multum obscurius gilvo-rubiginoso , ac femoribus, erisso caudaeque tectricibus in- ferioribus Juteis. Rio Javarri. (Type von Gray im Britisch-Museum). Ober- und Hinterkopf nebst Nacken dunkel isabellrostroih ; Zügel, Kopf- seiten, Kinn und Kehle eitronengelb, ebenso Schenkel, After und die unteren Schwanzdecken. Brust, Bauch und After schmut- zig weiss: Die übrigen Theile dunkel grasgrün. Schwingen ter Ordnung an Aussenfahne blau, grün gesäumt, an Innenfahne und Spitze schwarz. Schwingen 2te Ordnung grün, innen schwarz gerandet. Schwingen unterseits schwarz; Schwanz von unten graulichschwarz. Schnabel horngelbweiss; Füsse und Krallen hornbräunlich. Im Leben: innere Hälfte der Iris schwarzgrau, die äussere men- nigroth; Augenring und nackte Haut um die Augen hautfarben, fast rosenfarben, Wachshaut ebenso; Schnabel schmutzigweiss; Füsse sehr hell hautfarben ; Klauen weiss (Natterer). Eine Varietät im Wiener Museum, hat nicht blos die Tibienfedern und die untern Schwanzdecken, sondern auch einen grossen Theil des Unterrückens und sämmtliche Schwanzfedern hellgelb. Dies Exemplar hatte in der Gefangenschaft gelebt und wurde von Natterer eingesandt. P. santhomerus war bisher nur nach einer sehr kurzen Notiz G. R. Gray’s bekannt, nach welcher gegen die Selbständigkeit der Art Zweifel entstehen können. Die Untersuchung der typischen Exemplare im Britisch-Museum überzeugte mich jedoch, dass P. xanthomerus sehr wohl von dem verwandten P. leucogaster unterschieden ist und zwar sehr affallend durch die gelben (nicht grünen) Schenkel. er) [Ke) » Surinam, Leidener Museum. Peru, » » Bremer Museum. Demerara, » » » » » d Guiana, Collection Verreaux. Nördl, Brasilien, Leidener Museum, » » Bremer Museum, Rio-Javarri, Type v. Gray im Brit.-Mus. 440 PIONIAS. Diagnostischer Schlüssel zu Pionias. III. Arten mit rothen unteren Schwanzdecken. a. Schwingen und ihre Deckfedern grün, (Genus Pionus bei Wagler und den meisten Autoren). 23. menstruus, Linne. Grün; Kopf, Hals und Kropf blau; Ohrfleck schwarz. Jung. Kopf und Hals meist noch grün; Stirn roth. 34. Maximiliani, Kuhl. Grün; Kinn und Kehle violettblau; Zügel schwärzlich; Federn des Oberkopfes blau gesäumt; die am Hin- terkopfe und Nacken mit fahlweissen Mittelfleck. Jung. Stirn zuweilen roth. 25. sordidus, Linne. Grün; Kinn und Kehle blau; Stirn und Zügel schwärz- lich; Federn des Oberkopfes blau gesäumt; die des Hinterkopfes und Nackens nur an Basis weisslich. Schnabel roth. 26. gerontodes, mihi. Grün; Kopf, Hals und Brust graublau; Stirn weiss mit röthlichen Endsäumen. +27. tumultuosus, Tschud. Grün; Oberkopf, Gesicht und Kehle blassröthlich; Flügelbug gelb. Als die am meisten typischen Arten des Genus Pionias sind die- jenigen anzusehen, welche die Unterabtheilung III vereinigt. Alle diese Arten zeigen einen deutlichen Ausschnitt im Oberschnabel , die eigenthümlich schuppenförmige Gestalt der Kopf- und Halsfedern und sind die grössten des Genus. Die Federn des geraden Schwanzes sind am Ende klammerförmig (accoladeförmig). Von den Schwingen ist die 2te und 5te am längsten, die lte etwas kürzer als 4te, die 2te bis 4te aussen, die 1te bis 5te innen ausgeschnitten; sie sind am Ende spitz zugerundet. Diese Verhältnisse fand ich bei P. men- struus, Maximiliani, sordidus, gerontodes, senilis, chalcopterus und violaceus. Durch die roihen unteren Schwanzdecken, haben wir eine Färbungseigenthümlichkeit, welche diese Unterabtheilung gut characterisirt. Um das Auffinden der ein- zelnen Arten zu erleichtern lassen sich aber nach der Färbung der Schwingen, grün oder blau, noch 2 besondere Gruppen bilden. Die Lebensweisse dieser amerikanischen Species ist noch höchst ungenügend durchforscht. Zwischen den Geschlechtern besteht keine Verschiedenheit, dage- PIONIAS MENSTRUUS. 441 gen weichen die jungen Vögel oft erheblich ab und besitzen anstati der rothen noch grüne untere Schwanzdecken. Eine genaue Untersuchung hat mich überführt, dass aceipitri- nus, von Wagler zum Genus Deroptyus erhoben, nur als aber- rante Pionias-Art zu betrachten ist, die ausser durch den länge- ren, mehr abgerundeten Schwanz, sich namentlich durch die breiten verlängerten Nackenfedern, welche hier eine Art Holle formen, auszeichnet. In dieser Federholle wollen Manche eine Annäherung zum Kakatu- Typus erblicken, obwohl die Bildung total verschieden ist, denn alle Kakatus besitzen eine wirkliche Haube. Abgesehen von dieser Nackenholle und der Färbung, die ebenfalls völlig isolirt dasteht, sprechen alle übrigen Kennzeichen für einen echten Pionias. Der Schnabelbau ist vollkommen übereinstimmend, fast ebenso die Schwingenverhältnisse. Die 5te und 4° Schwinge sind die längsten, die 2te = der bten, die 1te kürzer als 5te. Die Flügelspitze ragt ansehnlich hervor ; die Schwingen sind am Ende sehr spitz. Wagler betrachtet den Vogel, offenbar durch den breiten, stärker abgerundeten Schwanz verleitet, für am nächsten verwandt mit Platycercus. (209.) 25. Pionias menstruus, (Linne). — Der schwarzgeöhrte Langflügelpapageı. Psittacus menstruus, Linne, S. N. (1767) p. 148. — Psit- tacus guianensis eyanocephalus, Brisson, Orn. IV (1760) p. 247. — Edw., Glean. vol. VII (1764) pl. 514. — Psittacus eyanocephalus, Scop., Annus I. Hist. nat. (1769) p. 55. — Psittacus cyanogula, Boddaert, Tabl. des Pl. enl. d’Aub. (1788) p. 25. — Pl. enl. 584 (bon.). — Blue headed Parrot, Latkam, Syn. I. p. 501. — id., Gen. Hist. II. p. 221. — Psittacus menstruus, Gmelin, S. N. p. 545. — Latham, Ind. Orn. p. 115. — Bechstein , Kurze Ueb. p. 91. — Kuhl, Consp. p. 72. — Neuwied, Reise. I. p. 175. II. p. 541. — id., Beitr. IV. p. 257. — Voigt, Cuv. Uebers. (1851) p. 740. — Hahn, Orn. Atlas. Pap. p. 59. t. 44. — 442 PIONIAS MENSTRUUS. Spix, av. Bras. I. p. 46. — Brehm, Mon. d. Pap. t. 48 (nec 61) nach Levaill. — G. R. Gray, Gen. of B. II. N°. 11. — id., List Psitt. p. 75. — Schomb., Guian. III. p. 725. — Ps. purpureus (mäle et jeune äge), Less., Tr. d’Orn. p. 198. — Pionus menstruus, Wagler, Mon. (1852) p. 602. — Bp., Rev. et Mag. Z. (1854) p. 148. — id., Naum. 1856 (cobalti- nus, Mass.), — Burm., Syst. Ueb. II. p. 190. — id., Reise. II (1861) p. 445. — Selater, Proc. Z. S. (1858) p. 460. — id., (1860) p. 287. — id., Cat. Am. B. p. 554. — Amazona menstrua, Schl., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 60. — Ps. men- struus, Leotaud, Ois. de l’ile de la Trinidad (1866) p. 529. — Le Perroquet a camail bleue (mäle), Levaill., Perr. t. 114. Jüngerer Vogel: mit theilweis rothem Stirnrande! Psittacus cobaltinus, Mass. et Souance, Rev. et Mae. Zool. (1854) p. 74. — Pionus cobaltinus, Sclat., Proc. Z. S. (1855) p. 150. = Pionus Maximiliani (Kuhl), Souance, Rev. et Mag. Z. (1856) p. 155. — id., Icon. Perr. t. 54. fig. 2 (oben.). — Ps. Maximiliani, G. R. Gray, List Psitt. p. 75. Maitacca oder Suia im östlichen Brasilien (Prinz Max). — Kuä-kua, botocudisch (Prinz Max). — Tarisa, bei dem Macusis in Guiana (Schomburgk). — Tomana, bei den Warraus in Guiana (Schom- burgk). — 108 in Ecuador (Fraser). Diagnosis: Grün; Oberfügel mehr olivengelbgrün; Bürzel und obere Schwanzdecken schön grün; Kopf, Hals, Kehle und Kropf blau; ein schwarzer Ohrfleck. Schwanzfedern blau, die 2 mittelsten orün, mit blauem Ende, die übrigen auf dem grössten Theile der Innenfahne roth; untere Schwanzdecken roth, mit grü- nem Ende. Jung. Kopf und Hals zuweilen noch grün, mit blauen Endsäu- men, diese oft auf der ganzen Unterseite; Stirn roth. Schnabel hornbraun, der obere an Basis jederseits roth; beim jungen Vogel der Schnabel zuweilen horngelb. P. viridis, ala superiore subolivaceo-flavo-virente ; uropygio caudaeque tectricibus superioribus laete viridibus; capite, collo, gula cum gutture eyaneis; macula parotica nigra; reetricibus PIONIAS MENSTRUUS. 445 eyaneis, ambabus intermediis viridibus cyano-terminatis, po- gonio reliquorum interno masimam partem rubro; teetricibus caudae inferioribus rubris, viridi-terminatis. Juv. plumis capitis ecollique nonnunquam eliam viridibus, eyaneo- limbatis ; limbis ejusmodi saepe supra latus totum inferius dis- persis, fronte rubra. Rostro corneo-fusco, maxillae basi utrinque rubra; rostro junioris nonnunquam corneo-flavido. Neu-Granada, (Leidener Museum). Ad. Dunkelgrasgrün, die Unter- seite unter gewissem Lichte ganz schwach dunkel blaugrün ver- waschen ; obere Flügeldecken mit einem deutlichen Tone in’s Olivengelbbraune. Erste Schwinge am Aussenfahne blau ge- säumt. Schwingen 1ter und 2ter Ordnung dunkelgrün, an Innenfahne nicht ganz bis zur Spitze breit schwarz geran- det. Flügeldecken unterseits grün, die grössten malachitgrün. Schwingen unterseits schwarz, mit breiten dunkel malachit- grünem Saume an Innenfahne. Kopf, Hals, Kehle und Kropf dunkelgraublau, die Basis der Federn braun, mit grünem Mit- telflecke, an Kinn und Kehlmitte mit purpurrother Basishälfte. Ohrgegend schwarz. Schwanzfedern schön dunkelblau, die 2 mittelsten einfarbig grün, mit blauem Ende, die übrigen an der Basishälfte der Innenfahne roth ; unterseits an Basishälfte düster roth, an Endhälfte grün, das Ende etwas blaulich ver- waschen. Untere Schwanzdecken purpurroth , die Jängsten am Ende mit grünem Spitzenflecke, die übrigen mit blauem End- flecke. Die seitlichen Afterfedern an Basis blass rosaroth. Schnabel schwarzbraun, die Basis des Oberschnabels jederseits mit rothem Flecke. Füsse und Krallen horngrauschwarz. Iris oraubraun (nach Prinz Max), schwarz (nach Fraser), dunkelbraun (Leotaud). Im Leben die Wachshaut graulich ; Füsse blassgrau; Iris schwarzbraun (Hamburger Zool. Garten). Ganz ebenso 2 Exemplare (Z) von Guiana und Surinam im Leide- ner Museum. Ebenso ein alter Vogel aus Guiana (Schomburgk) im Museum Heine. Ein Exemplar (Brasilien) im Bremer Museum, stimmt fast ganz überein, nur haben die Federn des Hinierkopfes einen grös- PIONIAS MENSTRUUS. seren grünen Mittelfleck; noch mehr die im Nacken und am Hinterhalse, die grün sind mit einem verwaschenen blau- lichen Endsaume; die 4 mittelsten Schwanzfedern grün, mit blauen Enden. Ebenso ein Exemplar aus Ecuador im Museum Kirchhoff. Jüngerer Vogel (Brasilien), Museum Heine. Im Allgemeinen noch. wie der alte, aber Kopf und Hals düster schwarzblau, auf der ganzen Unterseite des Körpers blaue Endsäume; untere Schwanz- decken roth mit blauen Endflecken. Fleck an der Basis des Oberschnabels gelblich. Jüngeres Z. Venezuela (Verreaux) Leidener Museum, fast einfarbig grün, aber die Deckfedern olivengelbgrün verwaschen. Einige der Kopf- und Halsfedern mit blaulichen Endsäumen, die auf Kinn- und Kehlmitte viel deutlicher werden, aber die Seiten dieser Federn rosa. Untere Schwanzdecken grün, mit rothen Seitenrändern ; Schwanzfedern grün, mit rother Basis, die Aussenfahne der äusseren Schwanzfedern blau. Schnabel schwarz- ‚braun, mit röthlichem Flecke jederseits an Basis. Fast ganz ebenso ein jüngerer Vogel von Bahia (Kähne) im Berliner Ein Ein Museum. Grün; die Federn des Kopfes, Halses und auf Un- terseite mit blauen Endsäumen ; Stirnrand blassroth ; Schnabel horngelb, der untere an Basis röthlich. Exemplar im Britisch-Museum s. n. Maximiliani, Kuhl, stimmt mit diesen jüngeren Vögeln ganz überein. Dunkelgras- grün, auf dem Oberflügel und Schultern mehr olivengelblich- braun verwaschen ; Federn des Kopfes, Nackens und an Kopf- seiten an Basis bräunlich, in der Mitte grün, mit blauen Endsäumen,, so dass namentlich die Kopfseiten blau erscheinen; Stirn roth. Vom Kinn an die Unterseite blaulich, weil die grünen Federn blaue Endsüiume haben. Untere Schwanzdecken roth, mit breiten gelbgrünen Enden. Die 2 mittelsten Schwanz- federn grün, blau geendet; die übrigen blau, an Basishälfte der Innenfahne scharlachroth , die inneren an Aussenfahne grün gerandet. Schnabel horngelb; Füsse hornbraun. anderes Exemplar im Britisch-Museum von Neu-Granada s. n. p PIONIAS MENSTRUUS. , 445 ceorallinus, Bp., (Type von Bonaparte) sordidus, Souance auct. Gray, ist nur etwas dunkler grün, ohne blaue Endsäume auf Unterseite, diese daher grün, aber die Federn des Ober- kopfes, der Backenseiten und namentlich auf Kinn und Kehle mit breiten blauen Endsäumen; der Stirnrand etwas roth; die rothen unteren Schwanzdecken mit schmalen grünen Endsäu- men. Schnabel fast röthlichorangefarben. (Flügel und Schwanz waren an dem Exemplare nicht ausgewachsen). Noch ein anderes Exemplar im Britisch-Museum (Brasilien) s. n. Maximiliani, Kuhl, unterscheidet sich ebenfalls nur wenig von den jüngeren Vögeln. Dunkel grasgrün; die Schultern etwas olivengelblichbraun ; nur die Federn an Kopfseiten und auf Oberkopf mit schmalen blauen Endsäumen, so dass nament- lich Zügel und die Gegend über dem Auge deutlich blau er- scheint; Stirn und Vorderkopf roth. Untere Schwanzdecken grün, an Basishälfte der Innenfahne roth; Schwanzfedern grün , mit blauen Enden, an Basishälfte der Innenfahne roth ; die 2 äussersten Federn an der ganzen Aussenfahne blau. Schna- bel fast schwarz, an Basis oben und unten mit röthlichen Flecken. Dieses Exemplar zeichnet sich durch besonders kurze Flügel aus, sie scheinen aber noch nicht ganz ausgewachsen. Geschlechter im vollkommenen Gefieder gleich gefärbt (Leotaud). Diese im ausgelärbten Kleide an der ganz blauen Kopf-, Hals-, und Brusifärbung so leicht kenntliche Art, welche schon von Linne vorzüglich beschrieben und”’von Edward trefllich abgebildet wurde, hat doch in dem abweichenden Jugendkleide Anlass zu Verwechse- lungen gegeben. Der junge Vogel ist nämlich an Kopf und Hals noch grün, zeigt nur blaue Federsäume, die sich oft bis über die ganze Unterseite ausdehnen, und hat den Stirnrand , zuweilen auch den Vorderkopf roth. Der schwarze Ohrfleck fehlt gänzlich, ebenso meist der rothe Fleck an Basis des Oberschnabels ; der Schnabel ist oft horngelb , zuweilen nur der Unterschnabel an Basis röthlich. Die unteren Schwanzdecken sind gewöhnlich noch grün, nur an Basis roth ; die 446 ‚„PIONIAS MENSTRUUS. Schwanzfedern zuweilen auch grün und nur die äusseren Federn an Aussenfahne blau. Einen solchen jüngeren Vogel hat Souance unter dem Namen cobaltinus beschrieben, ebenso Bonaparte, ‚und in der lconogr. von Souance& ist ein solcher s. n. Maximiliani sehr deutlich ab- gebildet. Auch Gray hielt die Exemplare mit rother Stirn für den echten Maximiliani, Kuhl und ich war anfänglich, angesichts des besonders kleinen Exemplares im Britisch-Museum, geneigt seiner Ansicht beizupflichten. Die verschiedenen Variationen in der Aus- dehnung des Rothes an Stirn, so wie die Uebergänge in der blauen Zeichnung und in den Maassen haben mich jedoch vollständig über- zeugt, dass wir es hier nur mit jüngeren Vögeln zu thun haben. Uebrigens erwähnt schon der Prinz zu Wied solcher Exemplare mit rother Stirn, der Verschiedenheit der Jungen und variablen Schnabelfärbung. Er sagt vom alten Vogel: Oberkiefer hornbraun, die Spitze desselben wie der Unterkiefer hell horngelb, Seiten der oberen Schnabelwurzel oft gelblich oder auch hellroth »und beschreibt den alten Vogel »die Bauchfedern mit hellblauen Spitzen ebenso die Seiten; After schön himmelblau,’’ sagt endlich noch: alte Vögel beiderlei Geslechts zeigen zuweilen über der Schnabelwurzel einige schöne rothe Federn.” Junge Vögel sind (nach Leotaud) durchaus dunkelgrün mit Aus- nahme der unteren rothen, blau gespitzten Schwanzdecken, auch findet sich ein rother, gelbgemischter Fleck zwischen Auge und Nasenloch. Man kann P. menstruus in allen Kleidern leicht an dem ein- farbig grünen Bürzel und oberen Schwanzdecken und den grünen Enden der unteren Schwanzdecken unterscheiden, nicht minder an dem blauen Ende der 2 mittelsten Schwanzfedern. Der Ps. Maxi- miliani, Kuhl’s ist übrigens keineswegs mit dieser Art identisch. Der blauhalsige Langflügelpapagei ist über den grössten Theil von Süd-Amerika verbreitet, vom südlichen Brasilien und den nördlichen La Plata-Staaten bis Panama (Selater et Salvin). Der Prinz zu Wied traf die Art in allen von ihm bereisten Strecken des östlichen Brasiliens. Natterer sammelte sie an verschiedenen Localitäten: am PIONIAS MENSTRUUS. 447 Rio dos Pilaens (September), Paraguay-Fluss (August), bei Cuju- taba, Engheno do Gama (September) , Villa Maria (August) am Rio negro (Januar) und in Matogrosso im Herzen Brasiliens. Burmeis- ter beobachtete den Vogel bei Neu-Freiburg und in den nördlichen Plata-Staaten, bei Tucuman. Neuerdings wurde er ihm auch, einer brieflichen Mittheilung zufolge, aus Bolivia von St. Cruz de la Sierra eingesandt, woher die Art bis jetzt nicht bekannt war. Wal- lace erhielt sie bei St. Martha, bei Barra do Rio negro, und am Rio Tocatins, Bates am Bio Javarrı, Fraser in Ecuador bei Bababayo und Zamora. Selater führt die Art auch aus Neu-Granada an, Verreaux aus Venezuela, Schomburgk sammelte sie in Britisch-Guiana und nach Sclater und Salvin findet sie sich sogar in Panama. Dieser Papagei ist auf Trinidad sehr häufig. Er findet sich hier in grösseren oder kleineren Flügen und nährt sich von Früchten und Körnern. Er wird in der Gefangenschaft sehr zahm, lernt aber nicht sprechen. Sein Fleisch ist von besonderer Güte (Leotaud). Sie scheinen nirgends selten. Nach dem Prinzen zu Wied findet man sie überall häufig, namentlich in den Wäldern. Während der Brütezeit leben sie paarweis, nach derselben vereinigen sie sich aber zu ansehnlichen Flügen. Nach Nahrung umherstreichend besuchen sie dann auch häufig die Seeküsten. Ihr Lockton ist ein blosser Knarren. In Gesellschaften machen sie aber einen grossen Lärm. Schomburgk’s Beobachtungen über diese Vögel lauten sehr über- einstimmend. Er fand sie in den Waldungen von ganz Guiana häufig, stets gesellis und laut schreiend. Morgens zogen sie trupp- weis aus den tieferen Wald-Distrieten nach Nahrung aus um Abends zur bestimmten Stunde wieder ihren Ruheplätzen zuzueilen. Im September zeigten sie sich in grossen Flügen an der Küste, durch die reifen Guave-Früchte angelockt, wurden dann eifrig verfolgt und als gewöhnliches Vogelwildpret in den Koloniestädten feilge- boten. Das Nest sollen sie in einem hohlen Baume anlegen. Ge- zähmt sieht man sie häufig, obwohl sie nicht leicht sprechen lernen sollen ; indess werden sie bald zahm. Burmeister beobachte die Art bei Neu-Freiburg und Tucuman. Hier zeigte sie sich aber nur während des Sommers und füste den 448 PIONIAS MAXIMILIANI. Maispflanzungen vielen Schaden zu. Sie waren in ihrem Benehmen sehr scheu und vorsichtig. Fraser erlegte ein ? mit legereifem Ei im Januar bei Zamora. Die Brütezeit dürfte also in diesem Monate stattfinden. Dieser Papagei wird sehr leicht zahm und soll selbst einzelne Worte nachsprechen lernen, indess wenige geläufig und schwerer als andere Arten. (210.) 24. Pionias Maximiliani, (Kuhl). — Prinz Maximilian’s Langflügelpapagei. Psittacus Maximiliani, Kuhl, Consp. (1820) p. 72 (deser. av. jun.). — Siy Azar. Apunt. Hist. nat. Parag. I (1805) p. 461. N°. 287. — id., Le Siy, voy. Edit. par Sonn. IV (1809) p. 77. — Psittacus flavirostris, Spix, av. Bras. I (1825) p. 42. t.51. fig. 2 (mäle). — Neuwied, Beitr. IV. p. 245. — Psitt. cyanurus, Neuw., (nach Gray). — Bourj., Perr. t.54 (nach Spix). — Pionus Maximiliani, Wagl., Mon. (1832) p. 605 (deser. opt.). — Bonap., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 152. — Ps. senilis, Brehm, Mon. d. Pap. (1855) t. 44 (nec deser.) nach Spix. — Ps. Maximiliani, G. R. Gray, Gen. of B. II. N°. 10. — Schomb., Guian. III. p. 725. — Pionus fla- virostis, Burm., Syst. Ueb. II. p. 191. — ?Pionus coral- linus, Cassin, in Pages Narrat. of the Unit. St. La Plata Exped. (1859) p. 601. — Pionus Siy, Bp., Rev. et Mag. 2. 1854. — id., Naum. 1856. — Souance, Rev. et Mag. Zool. (1856) p. 155. — id., Icon. Perr. t. 54. fig. 1 (unten). — G. R. Gray, List Psitt. p. 75. — Sclat., Cat. Am. B. p. 554. — Amazona Maximiliani, Schl., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 61. Maitacca, im östlichen Brasilien (Prinz Mas). Diagnosis: Olivengrün, Unterseite, Bürzel und obere Schwanzdecken olivenbräunlich verwaschen; Zügel schwärzlich; Federn des Oberkopfes und Backen mit schmalen, blauen Endsäumen ; Hinterkopf-, Nacken- und Halsseitenfedern mit grossem fahl- weissem Mittelflecke; Kinn und Kehle violettblau ; untere Schwanzdecken roth. Aussenfahne der äusseren Schwanzfedern PIONIAS MAXIMILIANI. 449 blau, innen zuweilen mit Roth ; Schnabel horngelb, an Basis des oberen schwärzlich. Jung. Zuweilen mit rother Stirn. P. olivaceo-viridis; latere inferiore, uropygio caudaeque tectricibus superioribus obsolete olivaceo-brunnescente ; loris nigricantibus ; plumis pilei et genarum limbos angustos cyaneos, verum occipitis, nuchae laterumque colli maculam magnam albentem offerentibus; mento cum gula violaceo-cyaneo; tectricibus caudae inferioribus rubris; rectricibus exterioribus extus cyaneis, intus interdum ru- bentibus. Rostro corneo-flavido, basi maxillae nigricante. Juv. Fronte nonnunquam rubra. Brasilien, Leidener Museum. / ad. Dunkelgrasgrün; auf den obe- ren Schwanzdecken, Brust und Bauch stark olivengrün ver- waschen. Flügeldeckfedern , Schultern- und Mantelfedern mit düster olivenbräunlichen Endsäumen, die unter gewissem Lichte schwarz erscheinen. Kopf- und Backenfedern mit schmalen, düster violetten Endsäumen, die auf Kinn und Kehle in breite dunkel violette übergehen. Die Federn des Oberkopfes an Basis blass olivenbräunlich, die des Hinterkopfes, des Nackens und der Schläfe mit weissfahlem Flecke auf der Schaftmitte. Ein schmaler schwärzlicher Zügelstreif. Schwingen 1ter und 2ter Ord- nung nebst ihren Deckfedern dunkler grün, am Rande der Innenfahne mattschwarz verwaschen , unterseits schwarz mit breitem malachitgrünen Rande an Innenfahne. Flügeldecken unterseits grün. Untere Schwanzdecken tief scharlachroth. Schwanzfedern grün, an Innenfahne schwärzlich gerandet, die zwei äussersten jederseits auf Aussenfahne dunkelblau, die te nur an der Endhälfte und blässer blau, die Basis dieser drei an Innenfahne blass scharlachroth. Schnabel horngelb, die Basishälfte des oberen schwärzlich. Alter Vogel (Brasilien), Museum Heine, mit grossem violettblauen Flecke auf Kehle hat an den Kinnfedern weinrothe Endsäume. Ebenso ein Exemplar von St. Leopoldo, Rio grande do Sul (Knorre) im Museum Heine, die unteren Schwanzdecken roth mit blauen Endsäumen. 29 450 PIONIAS MAXIMILIANT. Ein Exemplar von Paraguay im Leidener Museum, nicht verschieden. Fast ebenso ein Exemplar (Brasilien) im Bremer Museum, aber die Federn des Oberkopfes und vorderen Backen mit schmäleren lilablauen Endsäumen, dagegen Kinn und Kehle schön violett- blau; die fahlweisse Schaftmitte der Federn des Ober- und Hinterkopfes, Nackens und der Halsseiten sehr deutlich. Schwanzfedern grün, an Innenfahne schwärzlich gerandet, ganz ohne Roth; die Aussenfahne der 5 äusseren blau. Schnabel horngelb, der obere an Basis des Rückens grauschwarz. Ganz ebenso 2 Exemplare aus Brasilien (Sello) im Berliner Museum. Schnabel horngelb, an Basis des Rückens hornbraun. Ebenso ein alter Vogel in Sclaters Collection (s. n. Maximiliani) aus Brasilien. Ein Exemplar im Britisch-Museum s. n. Siy, ebenfalls ganz über- einstimmend, die Federn des Hinterkopfes und Nackens mit fahlweissem Mittelflecke; Kinn- und Kehlfedern mit lilablauen Endsäumen; Schwanzfedern grün an Basishälfte der Innenfahne breit purpurschwärzlich gerandet , die innerste Basis roth, die 5 äusseren Schwanzfedern an Aussenfahne blau. Schnabel horn- gelb, der obere an Basis schwärzlich. Ein jüngerer Vogel (Brasilien), Collection Sclater, hat nur wenige blaue Endsäume auf Kinn- und Kehlfedern ; die Federn des Oberkopfes auf Schaftmitte gelblichfahl, am Ende grün gesäumt; hie und da erscheinen die braunen Federn mit dunkelgrünen End- säumen. Schnabel horngelb , an Basis der obere braunschwarz. Jüngerer Vogel im Britisch-Museum (Brasilien) s. n. Siy, hat auf dem Oberkopfe ebenfalls keine blaulichen Endsäume, die Mitte dieser Federn ist vielmehr breit fahlweiss, die Stirn aber blass roth. Typische Exemplare aus Brasilien in der Collection des Prinzen zu Wied, dem zu Ehren die Art benannt wurde, waren von den beschriebenen alten Vögeln in nichts unterschieden. Kuhl, der diese Art zuerst beschreibt, hatte offenbar einen jün- geren Vogel vor sich, denn er sagt »fronte rubella.’’ Dies hat vielfach Veranlassung gegeben seinen Maximiliani auf den jün- PIONIAS MAXIMILIANI. 45 geren menstruus zu beziehen, bei dem das Roth der Stirn meist immer sehr deutlich vorhanden ist. So hielt Gray, nach dem Vor- gange Souance’s, den jungen menstruus für den echten Maxi- miliani, Kukl, während er diese Species für den Siy des Azara anerkannte, wie ich mich durch Ansicht der Exemplare im Britisch- Museum überzeugen konnte. Azaras »Loro Siy’ wird übrigens sehr unvollständig, sogar falsch von ihm beschrieben, wenn er sagt »les couvertures superieures de la queue rouges’”’, ohne Zweifel hatte aber Azara diese Species vor sich. Von P. menstruus, Linne, unterscheidet sich Maximilianı stets durch den deutlichen, olivengelbbräunlichen Anflug der unteren Theile, der auch namentlich auf dem Bürzel und den oberen Schwanzdecken sehr bemerkbar ist, durch die schwärzlichen Zügel, das Fehlen von Roth an der Schwanzbasis unterseits und dem Man- gel der grünen Endflecke auf den unteren Schwanzdecken. Ausser- dem hat Maximiliani nur auf Kinn und Kehle Blau, die Backen sind daher meist grün, der Oberkopf zieht in’s Bräunliche und ganz besonders characteristisch sind die weissfahlen Flecke auf der Schaft- mitte der Hinterkopf-, Nacken- und Halsfedern. Diese unterscheiden ihn auch stets von dem viel näher stehenden P. sordidus, der ausserdem an dem rothen Schnabel leicht kenntlich ist. Diese Art ist weit über Süd-Amerika, von Paraguay bis Neu- Granada, verbreitet. Nach Azara häufig in Paraguay, wo die zahlreichen Flüge na- mentlich dem Mais vielen Schaden ihun. Prof. Burmeister erhielt sie in Minas gera&s bei Lagoa santa, und, einer brieflichen Mitthei- lung zufolge, neuerdings aus Bolivia, von St. Cruz de la Sierra. Letztere Localität ist neu für die Art. Natterer sammelte sie an vielen Plätzen, bei Ypanema (Februar bis Mai, Juli, September, December), Ytarare (April), Barra do Rio negro (October), Mato dentro (November, December) und Facenda do Sangrador (Juli). — Von Spix führt sie von Piauhy an. Der Prinz zu Wied fand die Art zuerst häufig in den Waldungen am Mucuri. zu Morro d’Arrara, am Peruhype, Caravellas, Aleobaca und noch weiter nördlich, theilt aber sonst nichts über dieselbe mit. Nördlich kommt sie noch agM 452 PIONIAS SORDIDUS. in Neu-Granada (Bogota) und in Guiana vor. Hier fand Schomburgk die Vögel zu gewissen Zeiten, namentlich im October und November in zahlreichen Schaaren an den Küsten, wo sie sich von den reifen Ticusfrüchten nährten. Sie wurden häufig geschossen und gegessen. Sie sollen in Baumhöhlen nisten. Da ich Originalexemplare von Schomburgk nicht selbst gesehen habe so weiss ich nicht bestimmt, ob er wirklich diese Art meint; halte es jedoch nicht für unwahrscheinlich, dass sich sein Maxi- miliani vielleicht auf den, in den mehr nördlichen Gegenden Süd- Amerikas verbreiteten, ähnlichen sordidus, Linne, bezieht. (211.) 25. Pionias sordidus, (Linne). — Der blaukehlige Langflügelpapagei. Psittacus sordidus, Linne, S. N. (1766) p. 148. — Edw., B. IV (1751) t. 167 (fig. med.). — Seligm., Samml. ausl. Vög. VI (1764) pl. 62. — Psitt. Novae-Hispaniae, Brisson, Orn. IV (1760) p. 503. N°. 45. — Papagai run. , Buff., Hist. Ois. VI p. 246. — Dusky Paroot, Lath., Gen. Syn. p. 504. — id., Gen. Hist. II. p. 225 (cum var. A.). — Psitt. sordidus, Gml., S. N. p. 545. — Lath., Ind. Orn. p. 127. — Bechst., Lath., Ueb. p. 102. — Vieillot, Enc. Meth. p. 1575. — Kuhl, Consp. p. 74. — Voigt, Curv., Uebers. (1851) p. 740. — Pio- nus sordidus, Wagler, Mon. p. 607 (deser. manc.). — Chrysotis sordidus, Sws., Class. of B. II. p. 501. — Pionus sordidus, Souance, Rev. et Mag. Zool. (1856) p. 155. — Pionus corallinus, Bonap., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 148. — id., Naum. 1856. — Sclater, Proc. 2. S. (1860) p. 147. — id., Cat. Am. B. (1862) p. 555. — Psitt. sordidus, G. R. Gray, Gen. of B. II. N°. 14. — id., List Psitt. (1859) p. 75. — Amazona sordida, Schleg., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 61. — Le Perroquet brun, Levaillant, t.104 (fig. med. nach Edw.). Diaonosis: Olivengrün ; Ober- und Unterseite etwas olivenbräunlich angeflogen ; Stirn und Zügel fast schwarz; Federn des Ober- kopfes und Backen mit schmalen blauen Endsäumen; Hinterkopf- _- PIONIAS SORDIDUS, 455 und Backenfedern nur an Basis weiss; Kinn und Kehle blau, Brust und Bauch (av. ad.) zuweilen mit weinrothen Endsäumen ; untere Schwanzdecken roth, ebenso Innensaum der Schwanzfe- dern; die 5 äusseren aussen blau gerandet. Schnabel schön roth. P. olivaceo-viridis; supra subtusque subolivaceo-brunnescente afllatus; fronte cum loris nigricantibus; plumis pilei et genarum anguste cyaneo-limbatis, basi plumarum oceipitis genarumque sola alba; mento cum gula eyaneo; plumis pectoris abdominis- que (av. adult.) nonnunquam wvinaceo limbatis; tectrieibus caudae inferioribus necnon pogonio rectricum omnium interno rubris; hoc autem ternarum exteriorem externo cyaneo-margi- nato. Rostro laete rubro. Neu-Granada (Type von P. corallinus, Bp., err. corallirostris nach Schlegel) , Leidener Museum. S. Olivengrün ; auf Brust und der übrigen Unterseite mehr bräunlichgrün verwaschen und mit blassen weinröthlichen Endsäumen. Schwingen und Schwanz dunkel grasgrün. Schulter- und Mantelfedern am Ende glän- zend olivenbraun schimmernd, wesshalb unter gewissem Lichte bald der Rücken, bald der Flügel dunkel olivenbraun erscheint. Federn an Stirn und auf Oberkopf mit breiten violettschwärz- lichen Endsäumen, wodurch Vorderkopf und die Zügel fast ganz schwärzlich erscheinen. Federn des Hinterkopfes, Nackens und Hinterhalses bis über die Basishälfte fahlweiss, mit undeut- lichen violetten Endsäumen. Kinn- und Kehlfedern mit breiten schön blauen Endsäumen, die Federn der vorderen Backen mit schmäleren. Schwingen an Basishälfte der Innenfahne breit schwärzlich gerandet, unterseits schwarz, mit breitem apfel- grünen Saume an Innenfahne. Untere Flügeldecken grün. Aeussere drei Schwanzfedern an Aussenfahne, ziemlich von der Basis an, schön dunkelblau, auf der 4ten Feder verwaschener und auf der 5ten mit verwaschenem blauen Endflecke, die vier äusseren Schwanzfedern jederseits an Basishälfte der Innenfahne dunkel scharlachroth gerandet. Untere Schwanzdecken einfarbig scharlachroth. Schnabel corallroth, die Firste des oberen an Basis schwärzlich; Füsse und Krallen schwarz. 454 Ein Ein PIONIA5S SORDIDUS. Exemplar von Bogota im Museum Heine, erscheint auf der Oberseite fast braun, die Federn nur unter gewissem Lichte an Basis grün, unter einem anderen Lichte aber beinah lebhaft messingelb scheinend ; die unteren Theile ebenfalls olivenbraun mit fahleren Endsäumen; auf dem Kropfe einige blaue, am Kinn einige röthliche Endsäume ; Kopffedern grün mit dun- kelblauen Endsäumen, an Basis weiss. Untere Schwanzdecken roth. Schnabel roth. Exemplar von Ecuador (Fraser) im Bremer Museum, hat die Federn des Oberkopfes mit schmalen , dunkelblauen Endsäumen, nur die vorderen Backenfedern mit sehr undeutlichen, blauen Endsäumen, daher die Kopfseiten fast einfarbig grün; nur die äusserste Basis der Hinterkopf- und Nackenfedern weisslich , mit einem schmalen, verwaschenem, röthlichen Flecke längs Schaftmitte. Stirn und Zügel schwarz. Kinn und Kehle schön blau ; nur die Kropffedern mit violettröthlichen , schmalen End- säumen. Schwanzfedern grün, die äussern drei an Innenfahne scharlachroth gerandet, auf dem Mitteltheile der Aussenfahne blau gerandet; Schnabel einfarbig corallroth. Ganz ebenso ein Exemplar im Britisch-Museum, s. n. corallinus, Ein Ein Bonaparte. Exemplar im Britisch-Museum, s. n. corallirostris, Mass., hat die Backen noch grün und die Unterseite einfarbig grün, ohne weinrothe Endsäume ; Schnabel roth. Exemplar von Ecuador (Babahoyo, Fraser) in Selater’s Col- lection, s. n. corallinus, Bonaparte, stimmt ebenfalls ganz mit den beschriebenen Exemplaren überein: Oberkopf und Kopfseiten grün, die Basis der Nackenfedern weissfahl; die Federn des Oberkopfes schmal blau gesäumt , Kinn und Kehle dunkelblau; die 5 äusseren Schwanzfedern an Aussenfahne blau gesäumt. Schnabel roth. Ebenso ein Exemplar von Pallatanga in Ecuador (Fraser) Mus. Heine. Sehr ähnlich P. Maximiliani, Kuhl, aber Stirn und Zügel immer deutlich in’s Schwarze, Oberkopf und Kopfseiten mehr grün, die Brustfedern am alten Vogel mit weinrothen Eindsäumen , vor- PIONIAS GERONTODES. 455 züglich aber durch die rothe Schnabelfärbung unterschieden. Auch fehlen die fahlweissen Schaftflecke auf Hinterkopf-, Nacken- und Halsfedern, welche Maximiliani so sehr auszeichenen; nur die Basis dieser Federn ist bei sordidus weisslich. Keine Papageien- art zeigt den metallähnlichen Schimmer so deutlich als diese, wodurch das Grün der Oberseite je nach dem Lichte braun oder messinggelb erscheint. Die Kenntniss dieser seltenen Art beruhte bisher fast allein auf der Edwards’chen Abbildung. Auch Levaillant’s Figur scheint nur nach dieser copirt, ist dadurch aber unrichtiger geworden, namentlich viel zu dunkel. Die ganze Unterseite ist nämlich tief braun und die letzten Schwingen 2ter Ordnung haben hochgelbe Aussenränder. Levaillant will den Vogel übrigens zu Lissabon lebend gesehen haben. Eine richtige Abbildung fehlt zur Zeit noch. Brisson giebt auf Edwards Angabe gestützt, Neu-Spanien (das heutige Costa Rica) als Vaterland an, Linn Mexico. Die neueren Reisenden haben die Art jedoch dort nicht gefunden. Als bewiesene Localitäten sind Neu-Granada und Ecuador (Pallatanga, Baba- hoyo, Fraser) bekannt. Souance erwähnt einer Abweichung, die er für den jungen Vogel hält, welche weder auf der Ober- und Unterseite etwas von dem olivenen Tone zeigt, sondern rein dunkelgrün ist, ein lebhafteres Blau auf Kehle und schöner rothen Schnabel hat. Dies ist ohne Zweifel dasselbe Exemplar aus der Collection Massena, welches ich im Britisch-Museum, s. n. corallirostris, Mass., wiederfand. Bo- napartes P. corallinus gehört entschieden zu dieser Species, wie mir das typische Exemplar in Leiden bewies, welches Professor Schlegel aus Versehen s. n. corallirostris, Bonaparte anführt, einen Namen den Bonaparte übrigens nirgends publicirte. (212.) 26. Pionias gerontodes !), mihi. — Der weissstirnige Langflügelpapagei. Psittacus seniloides(!), Mass. et Souance, Rev. et Mag. (1854) 1) Der ursprüngliche Name seniloides kann als vox hybrida nicht beibehalten werden, ist auch seiner Bedeutung nach von wenig Werth, da die Achnlichkeit mit 456 PIONIAS GERONTODES. p- 75. — Pionus seniloides, Bonap., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 148. — id., Naum. 1856. — Souance, Icon. Perr. 1.56 (fig. bon.). — Sclater, Proc. Z. S. (1855) p. 162. — id., Cat. Am. B. (1862) p.555. — Psittacus seniloides, Gray, List Psitt. (1859) p. 76. Diagnosis: Grün, ebenso Schwingen und Schwanzfedern ; Kopf, Hals und Brust düster graublau, Basis der Federn weiss. Stirn weiss mit röthlichen Endsäumen ; Brust und Bauch zuweilen röthlichbraun; untere Schwanzdecken und Basishälfte der Schwanzfedern an Innenfahne roth; Schnabel horngelb. Viridis; remigibus caudaque concoloribus ; capite, collo pecto- reque sordide caesio; basi plumarum alba, iis frontis albae rubente-limbatis; pectore abdomineque nonnunquam rubido- brunneo; tectrieibus caudae inferioribus dimidioque pogonii reetricum interni basilari rubro. Rostro corneo-flavido. Ecuador (Fraser), Collection Sclater.. Ad. Federn des Kopfes, Nackens und Hinterhalses nebst Kopseiten düster schwärzlich- blaugrau, an Basis weiss und an den Seiten blass röthlich. Auf der Stirn und unter dem Auge weiss, mit blassrosafarbenen Endsäumen, ebenso am Kinn. Halsseiten, Kehle und Kropf düster olivenbräunlichgrau, die Endsäume schwach grünlich. Federn der Brustmitte und auf Bauch düster röthlichbraun, auf Schaft- mitte grünlich und mit braunrothen Endsäumen, so dass der Bauch fast roth erscheint. After und untere Schwanzdecken scharlachroth, jede Feder am Ende mit kleinem, blassvioletten Flecke. Alle übrigen Theile gleichfarbig dunkel grasgrün. Schwingen an Innenfahne breit schwarz gerandet, unterseits schwarz, der grösste Theil der Innenfahne dunkelgrün. Schwanz- federn an Basishälfte der Innenfahne scharlachroth mit einem bräunlichschwarzen Flecke auf der Mitte, welcher sich noch verwaschen quer über die Aussenfahne zieht. Schnabel schön P. senilis keineswegs auffallend ist und der Vogel vielmehr zu einer ganz anderen Gruppe gehört. Da Massenae und Souancei unter den Papageien schon vorhanden sind, schien mir der Name gerontodes (yngov twudns — greisig, greisenähnlich) recht passend. PIONIAS TUMULTUOSUS. 457 horngelb, der Rücken des Oberschnabels an Basis schwarzgrau ; Füsse und Krallen schwarzgrau. Ein anderes Exemplar (Bremer Mus.) von Bogota, zeigt nur undeut- lich rothe Säume auf Brust- und Bauchfedern, aber den ganzen Oberkopf bis hinters Auge weiss; mit rosarothen Endsäumen. Durch die grünen Schwingen und den Mangel von Blau an den Schwanzfedern, wird diese Art besonders characteristisch und lässt keine Verwechselung mit P. senilis, Spix, zu, schliesst sich auch dadurch mehr der Gruppe von P. menstruus und sordidus an. Bis jetzt kennt man nur Neu-Granada (Trübner) und Ecuador (Fraser) als Heimath dieser schönen Papageienart, die noch wenige Museen besitzen. Ueber Lebensweise ist nichts bekannt. + (245.) 27. Pionias tumultuosus, (Tschudi). — Der rothkehlige Langflügelpapagei. Psittacus tumultuosus, Tschudi, Faun. Per. (1844) p. 270. — Wiegm., Arch. (1844) p. 504. — G. R. Gray, Gen. of B: 1. N°. 50. — Chrysotis tumultuosa, Bp., Rev. et Mag. Z. (1854) p. 151. — id., Naumannia. 1856. — Gray, List Psitt. (1859) p. 82. — Fig. 0. | Diagnosis: Grün; Oberkopf, Gesicht und Kehle blassröthlich ; Flü- gelbug gelb, seitliche Schwanzfedern auf Innenfahne mit blass- rothem Flecke ; Schnabel hellgelb. Viridis, pileo, facie cum gula rubescentibus; margine alari flavo ; rostro flavido. (Nach von Tschudi). Haube, Gesicht und Kehle blassröthlich, all- mälig in’s Grünliche übergehend ; Rücken und Flügel lauch- grün; Fittige an Aussenfahne und die Schwanzfedern an der Spitze mit schmalem gelblichen Saume; Flügelbug strohgelb. Die 2 mittelsten Schwanzfedern dunkelgrün, die übrigen an der Innenfahne mit einem breitem blassrothen Flecke. Die Brust ist dunkler als der Rücken. Bauch und Weichen apfelgrün, Steiss röthlich überlaufen. Schnabel hellgelb, an der Spitze liehter ; Tarsen bläulichgrau; Iris braun. PIONIAS TUMULTUOSUS. je,o) BIe) De ı Durch Dr. Sclater, der dieses Unicum in Neuchätel untersuchen konnte, erfahre ich, dass es eine echte Pionus-Art ist und keineswegs ein Chrysotis, wie Bonaparte angiebt. Es war mir um so erfreulicher Be- stimmtes über die generische Stellung des seltenen Vogels zu erfahren, als ich selbst über dieselbe nie in’s Klare kommen konnte, da von Tschudi keine genaue Auskunft giebt. Seine Diagnose stimmt nämlich nicht oenau mit der Beschreibung, denn in der ersteren heisst es: »sincipite gulaque rubris; crisso aurantio rubro”, während in der letzteren diese Theile nur mit »blassröthlich’’ bezeichnet werden. P. tumultuosus scheint sich übrigens am meisten an P. seniloides, Mass. et Souance anzuschliessen , bleibt aber wegen der rothen Kopf- und Afterfärbung und dem gelben Flügelbuge eine äusserst characteris- tische Art. Ausser der Notiz »in der Waldregionen Perus’ ’ fehlen alle weiteren über den seltenen Vogel, den bisher kein anderer Reisender erlangt zu haben scheint. (ohne Nagel.) Mittelste Höhe d.|Höhe d. Aeuss. | Innere Flügel. |Schwanz-| Firste. | ÖOber- | ganzen | Tarse. | Vorder-| Hinter- feder. schnab. | Schnab. zehe. | zehe. menstruus, Linne. |6” 6" ja’ 7" 11’ 16" m a See 10°’ |a1/,''' |‘ Brasilien, Leidener Museum. » 6 BYE g'! Frl 1201/,' (Sp a Bu OL Feen 2 » » » » 6' p g'! Bu 10. 5l/o. 104% mu Ola er ad. » Bremer » » Bu er 8 101," Be LS — jun. Bahia, (Kähne) Berliner Museum. » a Pe un x = 100 7 210% SE — | >» (Maximiliani, Kuhl) Britisch-Museum. » — (2a gi — 11” 71" \10a" | — » (Type von corallinus, Bp.) Britisch-Mus. » 5" 94 102, [60° 70400: 10. gi, — jun. (s. n. Maximiliani), Britisch-Museum. » ni al in!“ 11" & 1, —_ _ — lad. Guiana (Schomburgk), Museum Heine. » BEN I a I 68, IW — -— — Brasilien, Museum Heine. Maximiliani, Kuhl. 6.107 BB el N 103 119 1/ Br Id RN ad. Paraguay, Leidener Museum. » a ig Di ol” a A — |d Brasilien, Bremer Museum. 459 PIONIAS TUMULTUOSUS. Maximiliani, Kuhl. » » sordidus, » gerontodes, mihi. » tumultuosus, Tsch. 28. 29. 30, 31. senilis, Spix. violaceus, Bodd. accipitrinus. Flügel. 6' Pu. 5" au Be Bu 6' Bi (al a AU mil! I qi 1 6' ya m au mt Al 6' 11 La 6” Bull mit Bu 6' (oyiül mt Grün; Kopf, Hals und Brust violettblau; Stirn und Vorderkopf weiss; Flügeldecken mit olivenbraunen Jung. Kopf, Hals und untere Schwanzdecken noch grün. chalcopterus, Fras. Dunkelschwarzblau; Mantel und Schultern braun; Flügeldeckfedern mit fahlbraunen Endsäumen. Dunkelbraun; Unterseite purpurröthlich; Kopf und Backen blauschwäizlich. Grün; Schwingen und Schwanzunterseite schwarz; eine Nackenholle. Mittelste| Schw.- feder. = _ _ _ = ne < ITS les a EHE BEWEIS Sa - - SH Ho 0 E S - ES S S r - oO S DVD mw m DD 0 DO > me _ S De} > S S Firste. 19! 10%," 13" sr er, 11 111 im an Ir? 111 tl nn jaıj, Bu 13, ag“ Höhe d.|Höhe d. Ober- | ganzen schnab. |Schnab. a Al 19" Bun 11%, % gt LIaR 61, gijen Bilde an Fi TEILE il joylß u: 1 SER 11," > add 6% 111 il Pilz galt burn. mo a Tarse. (ohne Nagel). Innere | Hinter- Aeuss. Vorder- zehe. zehe. jun. Brasilien, Collection Sclater. Type von P. Syi, im Britisch-Museum. » » » ® Brasilien, Leidener Museum. d' » » » d' Neu-Granada, Leidener Museum. & Ecuador (Fraser), Bremer Museum. ». = (san. corallinus), Collect. Sclater. Columbien, s. n. corallirostris, Britisch-Mus. » Type von » Mas. © » Britisch-Museum. Bogota, Museum Heine, Ecuador (Fraser), Collection Selater. Bogota (Trübner), » » (Nach von Tschudi). Diagnostischer Schlüssel zu Pionias. II. Arten mit rothen unteren Schwanzdecken. db. Schwingen und ihre Deckfedern blau. (Genus Pionus, bei Bonaparte). Endsäumen. (Deroptyus, Wagler). 460 PIONIAS SENILIS. (24%.) 28. Pionias senilis, (Spix). — Der weissschnäbelige Langflügelpapagei. Psittacus senilis, Spix, av. Bras. I (1825) p. 42. t.31. fig. 1. — Brehm, Mon. d. Pap. (1855) t. 46 (nach Spix). — Bourjot, Perr. t. 60 (nach Spix).. — Hahn, Orn. Atlas. Pap. (1856) t.59 (nach Spix). — Psittacus leucorynchus, Sws., Phil. Mag. (1827) p. 438. — Pionus senilis, Wagler, Mon. p- 604. — Bonap., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 148. — id., Naum. 1856. — Sclat. et Salvin, Ibis (1859) p. 258. — Selat., Proc. Z. S. (1856) p. 506. — id., Cat. Am. B. (1862) p. 555. — Psittacus senilis, G. R. Gray, Gen. of B. II. N°. 11. — id., List Psitt. (1859) p. 75. — Amazona seni- lis, Schleg., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 62. — Pionias se- nilis, Lawr., Ann. of the Lyc. of Nat. Hist. New-York. vol. VII. 1865. Chucuyo, in Costa-Rica (von Frantzius). Diagnosis: Grün; Schwingen an Aussenfahne blau; Kopf, Hals und Brust in’s Violettblaue; Stirn und Vorderkopf weiss; Flügel- decken mit olivenbraunen Endsäumen; Innenfahne der Schwanz- federn an Basishälfte roth, ebenso die unteren Schwanzdecken ; Aussenfahne der äusseren Schwanzfedern blau. Jung. Kopf und Hals grün, ebenso die unteren Schwanzdecken ; nur Stirn weiss, ebenso Kehle. Viridis; capite, collo pectoreque in violaceo-cyaneum vergenti- bus; fronte cum sineipite alba; pogonio remigum externo cyaneo; tectricibus alarum olivaceo-fusco-limbatis ; dimidio po- gonii rectricum interni basilari neenon tectrieibus caudae infe- rioribus rubris; rectricibus exterioribus extus cyaneis. Juv. capite, collo et tectricibus caudae inferioribus viridibus, fronte gulaque solis albis. Mexico (Salle), Leidener Museum. S ad. Dunkelgrasgrün. Zügel, Stirn und Oberkopf weiss; Hinterkopf, Nacken, Kopfseiten , Kinn, Kehle und Kropf mit dunkel violettblauen Endsäumen. Die Federn der Unterseite (incl. der Kehl- und Kropffedern) PIONIAS SENILIS. 461 auf der Mitte purpurbräunlich verwaschen. Schwingen 1ter Ord- nung und ihre Deckfedern schön kobaltblau, am Ende grün und mit breitem , schwärzlichen Saume an Innenfahne. Schwin- gen 2ter Ordnung grün, die ersten fünf auf Schaftmitte kobalt- blau, ebenso der Eckflügel. Flügeldeckfedern an Endhälfte hell olivenbraun, mit kleinen, lichtfahlen Spitzenflecken. Untere Flügeldecken grün, die grössten derselben dunkel malachitgrün. Schwingen unterseits schwarz, mit breitem malachitgrünen Randsaume an Innenfahne. Schwanzfedern grün, mit blauem Ende, die äussersten drei auf der ganzen Aussenfahne blau; Schwanzfedern an Basishälfte der Innenfahne dunkel scharlach- roth, unterseits an Basishälfte roth, an Endhälfte grün. Untere Schwanzdecken scharlachroth mit schmalen grünen Endsäumen. Daumenrand weiss. Schnabel horngelblichweiss; Füsse und Krallen braunfahl. Iris braun (nach Spix). Ein anderes Z (Mexico) im Leidener Museum, ganz ebenso, aber auch das Kinn weiss und die violettblauen Endsäume über die ganze Brust verbreitet. Ebenso alte Exemplare von Costa-Rica (v. Frantzius) im Berliner Mus. Junger Vogel (Mexico, Deppe), im Berliner Museum , unterscheidet sich vom alten, dass Kopf, Backen und Hals noch grün sind; nur die Ohrgegend etwas blaulich ; die Stirn schmutzig weiss ; Kinn- und Kehlfedern weiss mit blauen Endsäumen ; Unterseite grün, etwas blau verwaschen; untere Schwanzdecken grün, einzelne derselben am Ende roth; Flügeldeckfedern am Ende olivengelbbraun verwaschen ; Schwingen blau mit breiten grü- nen Enden. Zur Characterisirung dieser Art ist nichts mehr hinzuzufügen, sie ist in der Diagnose deutlich genug dargestellt. Ueber diese seltene Art haben wir erst neuerdings Nachrichten erhalten, die uns wenigstens über das Vaterland belehren, als welches man bisher immer irrthümlicher Weise Brasilien nannte. Spix, der die Art zuerst bekannt machte, erhielt sie sicherlich nicht selbst, da er keine Localität angiebt und auch Natterer erlangte sie nicht in Brasilien , ebenso wenig Schomburgk in Guiana. 462 PIONIAS CHALCOPTERUS. Die eigentliche Heimath liegt nördlicher und umfasst, so weit unsere Kenntniss bis jetzt reicht, Guatemala, Costa Rica und das südliche Mexico. Hier wurde die Art schon 1850 durch Deppe an das Berliner Museum eingesandt und in der Neuzeit von Sall& erbeu- tet, bei Cordova, In Costa Rica durch von Frantzius beobachtet. Nach Gould in Guatemala. Alles Uebrige unbekannt. (215.) 29. Pionias chalcopterus, (Fraser). — Der blauschwarze Langflügelpapagei. Psittacus chalcopterus, Fras., Proc. Z. S. (1845) p. 59. — id., Zool. Typ. pl.56. — Pionus chalcopterus, Bp., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 148. — id., Naum. 1856. — Souance, Icon. t.55 (fig. bon.). — Psittacus haemorrhous, Licht., Nomencl. av. (1854) p. 70. — Pionus chalcopterus, Selat., Proc. Z. S. (1855) p. 162. — id.,, (1859) p. 147. — id., Cat. Am. B. (1862) p.555. — Psittacus chalcopterus, @. R. Gray, Gen. of B. II. N°. 15. — id., List Psitt. (1859) p. 76. — Amazona chalcoptera, Schlegel, Mus. P. B. Pitt. (1864) p. 62. Diagnosis: Dunkelschwarzblau ; Mantel und Schultern dunkelbraun, Flügeldeckfedern heller braun mit fahlbraunen. Endsäumen ; untere Schwanzdecken roth, zuweilen auch ein Saum an der Innenfahne der Schwanzfedern. Obsceure nigro-cyaneis; interscapilio et scapularıbus obscure fuscis ; tectrieibus dilutius fuscis, obsoletius limbatis, teetricibus caudae inferioribus, interdum et margine pogonii rectricum in- terno rubris. Bogota (van Lansbergen) Leidener Museum. Kopf, Hals, die unte- ren Flügeldecken und die Unterseite schwarzblau, die Basis der Federn dunkelbraunschwarz, die Mitte grün, die innerste Basis weiss. Kinnfedern schmutzig rosaroth, mit dunkleren Endsäu- men, eben solche auf den mittleren Kehlfedern. Mantel- und Schulterfedern glänzend schwarzbraun, mit verwaschenen grün- lichen Endsäumen. Hinterrücken,, Bürzel, obere Schwanz- PIONIAS VIOLACEUS. 465 decken, Schwanz, Schwingen und die Deckfedern der Schwin- gen 1er Ordnung tief kobaltblau. Flügeldecken kupferbraun mit breiten fahlbraunen Endsäumen. Deckfedern der Schwingen 2ter Ordnung düster kupferbraun, ebenso die 5 letzten Schwin- gen 2ter Ordnung. Schwingen an Innenfahne schwärzlich, unterseits, ebenso wie der Schwanz von unten, glänzend dun- kelblau. Die Afterfedern mit rothen Endsäumen ; untere Schwanzdecken tief scharlachroth, an Basis tiefblau. Die 5 äusseren Schwanzfedern an Basis purpurroth. Schnabel schön horngelb; Füsse fleischbräunlich, Krallen hornbraun. Schnabel im Leben röthlichgelb; Füsse und der grosse nackte Augen- kreis röthlichfleischfarben, Iris braun (Fraser). Ebenso ein Exemplar von Ecuador in Kirchhoff’s Collection. Ein Exemplar (Columbien) im Bremer Museum, hat den Oberschna- bel an Basis horngrau; die Innenfahne der Schwanzfedern ohne Roth. Ein Exemplar (Bogota) im Museum Heine, ist ebenfalls ohne Roth an der Basis des Schwanzfedern ; die unteren Schwanzdecken ziehen in’s Feuerrothe und die Kinn- und Kehlfedern sind bräunlichgelbfahl. Wahrscheinlich sind die Geschlechter nicht verschieden, denn ich habe wenigstens bei einer ziemlichen Zahl von Exemplaren (im Britisch-Museum und Dr. Sclaters Collection) keine nennenswerthen Verschiedenheiten gefunden. Fraser machte diese, schon an der hellen Fussfärbung, sehr leicht kenntliche Art zuerst nach einem lebenden Exemplare aus der be- rühmten Menagerie des Earl von Derby bekannt. Das Leidener Museum erhielt sie durch Consul van Lansbergen aus Neu-Granada (Bogota) und neuerdings sandte sie L. Fraser aus Ecuador (Pallatanga) ein. Dies ist Alles was wir über den seltenen Vogel bis jetzt wissen. (216.) 50. Pionias violaceus, Bodd. /nec Gml.). — Der violett- röthliche Langflügelpapagei. Psittacus violaceus, Bodd., Tabl. des Pl. enl, d’Aub. (1785) 464 PIONIAS VIOLACEUS. p. 25. — Edw., Glean. vol. VII (1764) tab. 515 (fig. opt.). — Little Dusky Parrot, Lath., Syn. I (1781) p. 502. — id., Gen. Hist. II. p. 222 (cum var. A.). — Pl. enl. 408 (fig. bon.). — Psittacus fuscus, Müll., S. N. Suppl. (1776) p. 78. — Ps. purpureus, Gml., S. N. (1788) p. 546. — Latham, Ind. Orn. p. 129. — Bechst., Lath. Ueb. p. 104. — Kuhl, Consp. p: 75. — Voigt, Cuv., Uebers. (1831) p. 740. — Vieill., Enc. Meth. p. 1577. — Spix, av. Bras. p. 46. — Psitt. infusca- tus, Shaw, Nat. Misc. pl. 789. — Psitt. eyanocephalus, Scop, Ann. I. p.55 (?). — Psitt. menstruus, Brehm, Mon. d. Pap. (1854) t.61 (nach Lev. t. 115). — Ps. purpureus, (femelle) Less., Tr. d’Orn. p. 198. — Pionus purpureus, Wagl., Mon. p. 606. — Burm., Syst. Ueb. II. p. 192. — Bp., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 148. — id., Naum. 1856. — Sclater, Cat. Am. B. (1862) p. 555. — Psitt. violaceus, G. R. Gray, Gen. of B. II. N°. 12. — id., List. Psitt. (1859) p- 76. — 0. Finsch , Nederl. Tijdschr. v. Dierk., Berigt. (1865) p- XVI. — Amazona violacea, Schlegel, Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 65. — Le Perroquet a camail bleue (femelle), Lev., Rerr» 2.415: Diagnosis: Dunkelbraun ; Kopf und Backen blauschwärzlich ; Unter- seite purpurröthlich ; untere Schwanzdecken und Schwanzfe- dern an Basishälfte der Innenfahne roth, übrige Schwanz , Schwingen und ihre Deckfedern dunkel blau; Zügelstreif röthlich. Obscure brunneus; capite genisque cyaneo-nigricantibus ; latere inferiore purpureo-rubente ; tectrieibus caudae inferioribus dimi- dioque pogonii rectricum interni basilari rubris; rectrieibus reliquis, remigibus horumque tectricibus subfusco-purpureis, late cyaneo-limbatis. Cayenne, Leidener Museum. Z ad. Alle oberen Theile dunkel um- brabraun, mit purpurbräunlichen verwaschenen Endsäumen ; Oberkopf und Backen düster blau, in’s Schwarze. Schmaler Zügelstreif düster roth. Ohrgegend mattschwärzlich; untere Backenfedern an Basishälfte weiss; an Endhälfte düster bläulich PIONIAS VIOLACEUS. 465 mit blass rosafarbenen Endsäumen ; ebenso am Kinn. Unter- seite düster umbrabraun, jede Feder mit verwaschenem blass purpurrothen Endsaume. Untere Schwanzdecken dunkel schar- lachroth. Schwingen und ihre Deckfedern,, Eckflügel, untere Flügeldecken und Achselfedern dunkel blau. Grösste untere Flügeldecken heller blau. Schwingen unterseits schwarz, mit breitem hellblauen Rande an Innenfahne. Schwingen an Innen- fahne breit schwärzlich gerandet. Schwingen 2ter Ordnung mit schwärzlichgrünem Saume an Aussenfahne, die letzten drei braun wie der Rücken. Schwanzfedern dunkelblau, die vier äusseren jederseits an Innenfahne nicht ganz bis zur Spitze dunkel scharlachroth, die Innenfahne der 5ten Feder nur pur- purviolett, Schwanzfedern unterseits an Basishälfte roth, an Endhälfte blau. Schnabel graulichschwarz ; an Basishälfte horn- gelblich; Füsse und Krallen grauschwarz; Iris braunschwarz (Amsterdamer Zool. Garten). Ebenso ein Exemplar von Demerara (Wilkens) im Bremer Museum, aber die Unterseite deutlicher purpurröthlich verwaschen und die Federn des Oberkopfes mit grünblauen Endsäumen. Ein anderer alter Vogel im Bremer Museum, hat die Unterseite von Brust an schön purpurroth mit einem Scheine in’s Violette, auch die Federn hinter der Ohrgegend an Basis weissfahl. Ein Exemplar von Surinam (Leidener Museum), hat die Schwingen 2ter Ordnung an Aussenfahne deutlicher schwarzgrün. Ebenso ein ? aus Guiana (Schomburgk) im Museum Heine. Jüngerer Vogel (Leidener Museum) ist auf dem Rücken nicht so dunkel braun, namentlich Nacken lichter braun ; Brust und Unterseite schmutzig rostroth mit verloschenen purpurnen End- säumen. Ein jüngerer Vogel (Guiana) Collection Kirchhoff, fast ebenso, aber die Deckfedern der Schwingen 2ter Ordnung, die Schulterdecken und einige der oberen Deckfedern mit grünen Seitensäumen. Varietät (aus dem Zool. Garten zu Amsterd.) im Leidener Museum. d. Ober- und Unterseite fast schwarz, auf dem Rücken mit verloschenen purpurbraunen,, auf der Unterseite mit purpurvio- 30 466 PIONIAS ACCIPITRINUS. letten Endsäumen ; Schwanzfedern an Innenfahne nur scharlach- roth gesäumt. Offenbar sind die Exemplare, die mehr oder weniger grün auf den Flügeln zeigen noch jüngere, alte Vögel weichen nicht im min- desten ab. Schon Edwards bildet diese Art (1764) sehr gut nach dem Leben ab. Leider haben sich seit dieser Zeit die Nachrichten über dieselbe keineswegs vermehrt, da sie fast von keinem Reisenden angeführt wird. Die Verbreitung scheint sich nicht über Britisch-Guiana, Demerara, Surinam, Cayenne und das nördliche Brasilien zu erstrecken. Hier erlangte sie Spix bei Para. Ebendaselbst auch Wallace und Natterer (im October), ausserdem bei Borba (December), St. Maria do Rio branco (September), Barra do Rio negro (März, Juni, Juli, August) und Serra Carauman am Rio branco (Mai). — Schomburgk führt die Art in seinen Werken nicht mit auf, obwohl er sie in Britisch- Guiana sammelte. Z und 9 daher von ihm im Museum Heine. L. Brehm schrieb die sonderbare, irrthümliche Ansicht Levaillant’s wieder nach, und hielt die so characteristische Art für »ein 2 im mittleren Kleide’’ von P. menstruus. (217.) 51. Pionias aceipitrinus, Linne. — Der Hollen- Langflügelpapagei. Psittacus aceipitrinus, Linne, S. N. (1767) p. 148. — Edw., B. vol. IV (1751) pl. 165 (opt.). — Seligm., Samml. ausl. Vög. VI (1764) pl. 60. — Pl. enl.526.— Ps. elegans, Clus. exot. Auctuar. p. 365. — Ps. elegans Clusii, Ray, Syn. av. (1713) p. 52. N°.11. — Ps. varius indicus, Briss., Orn. IV (1760) p. 500. N°. 43 (deser. opt.). — Hawk headed Parrot, Lath., Syn.I. p. 266. N°. 74. cumvar. A. Mailed Parrot, p. 267. — Perroquet varie, Buff., Hist. Ois. VI. p. 117. — Ps. aceipitrinus, Gml., S.N. (1788) p. 545. cum var. 8. — Lath., Ind. Orn. p.111. cum var.ß. — Bechst., Kurze Ueb. p. 90. — Kuhl, Consp. p.82. — Vieill., Ene. Meth. p. 1568 et 1567. — Hawk headed Parrot, cum var. A. B. Lath., Gen. Hist. II (1822) p. 215 et 216. — Ps. Clusii, Shaw, Gen. Zool. VIH. p. 482. — Ps. accipi- PIONIAS ACCIPITRINUS. 467 trinus, Spix, av. Bras. p. 44. t. 32 (fig. bon.). — Voigt, Cur., Uebers. (1851) p. 745. — Lesson, Tr. d’Orn. p. 198. — Brehm, Mon. d. Pap. t. 47 (nach Spix). — Bourj., Perr., t. 62 (nach Spix). — Hahn, Orn. Atl. Pap. (1856) t.54. — Schom- burgk, Reise. III. p. 726. — Deroptyus accipitrinus, Wagl., Mon. (1851) p. 541. — Burm., Syst. Ueb. II. p. 179. — Derotypus accipitrinus, Bonap., Consp. av. I. p.5. — id., Rev. et Mag. Z. 1854. — id., Naum. 1856. — Ps. acci- pitrinus, G. R. Gray, Gen. of B. II. N°. 52. — id., List Psitt. (1859) p. 77. — Ps. accipitrinus, Schleg., Dierent. (1864) p. 66. — id., Amazona accipitrina, Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 67. / ? Halsband hinterseits carminroth und blau! Crimson und blue-collared Parrot, Lath., Gen. Hist. II. p. 217. ? Holle roth, blau gespitzt; Stirn gelb; Unterleib roth (!!). Psittacus coronatus, Linne, S. N. p. 145. — Cackatoo of Gujana, Bancroft, Guian. p. 160. — Crowned Cackatoo, Lath., Syn. I. p. 259. — id., Gen. Hist. II (1822) p. 198. — Ps. coronatus, Gml., S. N. p. 550. — Lath., Ind. Orn. p. 106. — Bechstein, Kurze Ueb. p. 88. — Vieillot, Enc. Meth. p. 1414. ?? Var. Flügeldeckfedern roth und gelb gefleckt. Psittacus aquarum lupiarum Insulae, Briss., Orn. IV. p. 502. — Perroquet de la Guadeloupe, Du Tertre, Hist. des Antill. Tom. II. p. 250. fig. 8. — Ruff necked Parrot, Lath., Syn. I. p. 268. — id., Gen. Hist. II. p. 217. — Ps. viola- ceus, Gmelin, S. N. p. 557. — Lath., Ind. Orn. p. 112. — Bechst., Kurze Ueb. p. 91. — Vieill., Enc. Meth. p. 1574. — Kuhl, Consp. p. 86. Wanakia, bei den Macusis in Guiana (Schomburgk). — Paratikia, bei den Waraus in Guiana (Schomburgk). Diagnosis: Grün; Schwingen und die Schwanzunterseite schwarz ; Kopf bräunlich ; Stirn und Oberkopf fast weiss; die Federn der Nackenholle und auf Unterseite bräunlichpurpurroth, mit brei- ten blauen Endsäumen. „Viridis; remigibus caudaque inferiore nigris; capite fusces- 30* 468 PIONIAS ACCIPITRINUS. cente; fSronte pileoque albescentibus, plumis cirri nuchalis laterisque inferioris subfusco-purpureis, late eyaneo-limbatis. Surinam, (Bremer Museum). 4 ad. MHinterhals, Halsseiten, die ganze Oberseite, kleine Flügeldecken unterseits, Schenkel und untere Schwanzdecken dunkelgrasgrün, die Basis der Federn schwärzlichgrau. Schwingen lter Ordnung und ihre Deckfedern schwarz, unterseits etwas blasser. Die 2te bis 5te Schwinge mit schmalem grünen Saume an Basis der Aussenfahne, an Basis selbst schwarzbläulich. Schwingen 2ter Ordnung nur an Basis- hälfte der Innenfahne schwarz, die 3 letzten ganz grün. Grosse Flügeldecken unterseits grauschwärzlich. Schwanzfedern grün wie der Rücken, die Innenfahne breit mattschwarz gerandet, die äusserste Feder auf der ganzen Innenfahne so, an Aussen- fahne dunkelschwarzblau, ebenso das Ende der übrigen Sch wanz- federn auf Aussenfahne. Unterseits die Schwanzfedern schwarz, ein Schaftsaum an Basis düster roth. Vorder- und Oberkopf weiss; Schläfe, Ohrgegend, Zügel und Kopfseiten nebst Kinn bräunlichfahl, die Federn am Ende mit verwaschenen fahl- weissen Schaftflecken, die auf der Ohrgegend schmale, helle Längslinien bilden. Die bis 20° langen, breiten Federn des Hinterkopfes und Nackens düster bräunlichroth, an Basis braun- fahl, am Ende mit breitem blauen Rande, ebenso sind die Fe- dern der Kehle, des Kropfes, auf Brust, Bauch und After, nur auf den Brustseiten sind die Federn an der Aussenfahne meist ganz grün. Schnabel, Füsse und Krallen, nebst nackten Au- genkreise braunschwarz. Iris braun (Lond. Zool. Garten). ® Guiana, (Leidener Museum), nicht verschieden, nur der Hinter- kopf auch dunkelfahlbraun ; die rothen Nackenfedern quer über die Mitte mit verwaschenem gelblichen Streifen. Ebenso ein Exemplar von Para (Sieber) im Berliner Museum. Jüngerer Vogel: Leidener Museum, sonst ganz wie die alte, nur die Kehlfedern schmutzig bräunlichroth mit verwaschenen grü- nen Endsäumen und quer über die Mitte der Nackenfedern ein deutlicher orangegelber Streif. Schnabel mehr hornbraungrau , an den Spitzentheilen heller. PIONIAS ACCIPITRINÜS. 469 Ein anderer noch jüngerer Vogel mit grünlich verwaschenen End- säumen der Kehlfedern , zeigt jedoch von den gelben Querstreifen der Nackenfedern keine Spur. Ebenso ein Exemplar aus Guiana (Schombürgk) im Museum Heine. Edwards Abbildung ist, obwohl die älteste, doch die beste, welche wir besitzen, nur zeigt sie nicht deutlich genug die verlängerten Nackenfedern, obschon die Beschreibung diese erwähnt. Brisson konnte etwas später den seltenen Vogel nach einem lebenden Exem- plare beschreiben, welches die Marquise Pompadour 1754 angeblich aus Ost-Indien erhielt. Jetzt wissen wir wenigstens, dass der nordöstliche The:l Süd- Amerikas das Heimathsland der senderbaren Art ist, wenn auch im Uebrigen die Nachrichten über dieselbe noch unbedeutend genug sind. Der Verbreitungskreis scheint nicht gross und sich nicht über Guiana, Surinam und den nördlichsten Theil Brasiliens auszudehnen. Natterer sammelte die Art am Rio negro (December), Barra (Juli), Serra Arimanı am Rio branco (Juli) und bei Para, Wallace am Rio Uaupes und oberen Rio negro. Die einzigen Notizen, welche wir über P. acceipitrinus be- sitzen, sind die von Schomburgk. Er fand diese Vögel über ganz Britisch-Guiana verbreitet, indess nicht häufig. Gewöhnlich sieht man sie paarweis und in Betragen und Stimme sollen sie ausseror- dentlich von allen anderen amerikanischen Papageien abweichen. Einmal auf der Reise am Rupununi traf Schomburgk eine zahllose Schaar, die sich an den Früchten der Sawari-Palme gütlich thaten. Die lichten, niederen Waldungen lieben sie am meisten, lassen sich auch gern auf den Bäumen in der Nähe der Kolonien nieder. Ihr Flug ist nicht sehr hoch und sie lassen dabei oft ihr melancholiches, langgezogenes Geschrei »hiah-hiah’ hören. Das Nest wird in einer Baumhöhle angelegt. Ueber die Eier und Einzelheiten des Brutge- schäfts wissen wir aber nichts Näheres. Schomburgk erhielt einst vier ganz gleich grosse Junge, welche aus einem Nest sein sollten. Die Gefangenschaft soll P. aceipitrinus nur schwer ertragen und selbst in seinem Vaterlande nur selten gezähmt werden. Kein Wunder daher, dass man den herrlichen Vogel nur selten zu sehen PIONIAS ACCIPITRINUS. 470 bekommt. Im Zoologischen Garten zu London wurde mir diese Freude. Im Zorn breitet der Vogel die verlängerten Nackenfedern so aus, dass sie einen förmlichen Kreis um den Kopf bilden (Schomburgk) wie in Brehms Thier- leben (p. 52) veranschaulicht wird. ObPs.cornatus, Linne, und Ps. violaceus, Gmelin , wirklich mit P. aceipitrinus identisch sind, bleibt dahin gestellt, jedenfalls passen die Beschreibungen noch am besten auf diese Art. Eine richtige Lösung der Frage dürfte wohl nie gelingen, da jeder Versuch an den zu oberflächlichen Beschreibungen scheitern ‚muss. Mir schien es daher ganz unnöthig das Verzeichniss der dubiösen Arten noch zu vermehren. Obwohl Latham bei seinem crimson and blue-collared Parrot nicht von verlängerten Nackenfedern spricht und ausserdem die Farbe der Hinterhalsfedern »carmin mit blau geendet’” bezeichnet, so ist mit aller Bestimmtheit die Beschreibung auf unseren Vogel zu beziehen. Latham sah 5 Exemplare, die von Cayenne herstammten. Bourjot St. Hilaire will in London einen Vogel lebend gesehen haben, ganz wie P. accipitrinus, aber bedeutend grösser, für welchen er den Namen Psittacus aceipitrinus major, vorschlägt. Neuerdings wird aber nirgends von einer so grossen Abart gesprochen und sie beruht daher wohl nur auf Täuschung, wie man sie an lebenden Vögeln so leicht begehen kann. (ohne Nagel). Mitt. Höhe d.!Höhe d. Aecuss. | Innere Flügel. | Schw.- | Firste. | Ober- | ganzen Tarse. | Vorder- | Hinter- feder. schnab, Schnab. zche. zehe. senilis, Spix, a Re CS OLE Key na 112 Mexico, Leidener Museum. » Bam AO LT. wu I 10" -— » Collection Sclater. » 6' Tl gy'' gu 70/0. Ba Total" ii 1814 an » Bremer Museum. chalcopterus, Fraser. a (6 Tag 115 — Bogota, Leidener Museum, » is Be all 1! al 12 gl nlaad alfa" » » » » a ye D I 61, ala 8" 111 — Columbien, Bremer Museum. violaceus, Boddaert. 6. OEL RE KOE Bl an 1 Ton Be Surinam, Leidener Museum, » Br ln al, IL = 0 — - Cayenne, » 7» PIONIAS. violaceus, Boddaert. » accipitrinus, Linne. » » (ohne Nagel). Mitt. Höhe d.|Höhe d. Aeuss. | Innere Flügel. | Schw.- | Firste. | Ober- | ganzen | Tarse. | Vorder- | Hinter- feder. schnab. |Schnab. zehe. zehe. A POUALE ZU UL N Be Demerara, Bremer Museum. EN STE | EESTEE ut — — — Guiana (Schomburgk), Museum Heine. REAL Are Se a 12% — |ad. Cayenne, Leidener Museum. (pl 1 111 Bu 1 ey PrunE Be Bu sur an » » » DOREEN N nn 15" Bi! 1260 — d ad. Surinam, Bremer Museum, N 18%, ir 13% — => — ad. Guiana (Schomburgk), Museum Heine. RE ae — 13" — — — |ad. Surinam, Museum Kirchhoff. Diagnostischer Schlüssel zu Pionias. [V. Arten deren Schwingen und Schwanz olivenbraun oder grünlich, unterseits olivengraubraun. a. Untere Flügeldecken grünbraun. (Genus Poicephalus (Swainson), bei Bonaparte). 32. fuscicollis, Kuhl. Kopf, Hals und Brust olivenbraungrau, auf Backen und Stirn röthlich verwaschen; Flügelrand und Tibia 33. robustus, Gmelin. 34, Gulielmi, Jard. 35. flavifrons, Rüpp. 36. mennigroth. Jung (2?) ohne Roth am Flügelrande. Kopf, Hals und Brust olivenbraungelb, sonst wie der Vorhergehende, aber Schnabel schwächer. Rücken, Schultern und Flügeldecken braunschwarz, mit breiten grünen Säumen; Vorderkopf, Flügelbug und Tibia orangefarben; Oberschnabel weisslich, der untere braun. Jung, ohne Orangeroth, Schnabel einfarbig braun. Stirn, Vorderkopf, Zügel und um’s Auge hochgelb; Oberschnabel schwarz, der untere weiss. citrinocapillus, Heugl. Wie flavifrons, aber der ganze Kopf und Daumenrand gelb; Bürzel, Brust und Bauch meerblau. Die Arten dieser Unterabtheilung sind afrikanisch, finden sich aber nur auf dem Üontinente. Sie zeichnen sich, ausser der Färbung, von den amerikanischen Arten durch den viel grösseren nackten Augenkreis aus, so wie 472 PIONIAS. durch die breite, nackte Wachshaut, die um den ganzen Oberschna- bel reicht. Nur dadurch unterscheiden sich einige kleinere Arten, wie P. flavifrons, Meyeri und Rüppelli, von indomalayischen Species. Der Schnabel ist seitlich minder zusammengedrückt, und zeigt keinen so deutlich rechtwinkeligen Ausschnitt, sondern eine mehr gerundete Bucht. Bei manchen Arten, wie bei fuscicollis und robustus, erscheint er unverhältnissmässig gross und dick, hat aber stets die deutlich abgesetzte Firste, mit flacher Längsrinne, welche dieses Genus von den eigentlichen Papageien (Chrysotis) characterisirt. Das Gefieder des Kopfes und Halses ist nicht so deutlich schuppenartig deckend, als das bei der vorigen Untergruppe amerikanischer Arten, sondern die einzelnen Federn haben eine mehr herzförmige Gestalt. Die Federn des kurzen, ganz geraden Schwanzes sind am Ende mehr oder weniger deutlich klammer- förmig (accoladeförmig), also ganz wie bei den echten Pionias- Arten, ebenso auch die Schwingen, die am Ende schief spitz zu- laufen. Die 2te und 5te Schwinge ist am längsten, die 1te länger als die 4te; die 2te—b5te aussen schwach, die 1te bis 3te innen stark ausgeschnitten. In der Färbung herrscht Olivengrün, am Kopfe ein düsteres Oli- venbraun vor, ebenso sind Schwingen und Schwanzfedern oliven- braun, unterseits düster graulichbraun, wodurch sich diese Unter- abtheilung vorzugsweise auszeichnet. Die unteren Flügeldecken und Bauch, zuweilen auch der Vorderkopf sind lebhaft gelb oder men- nigroth gefärbt, nicht minder machen sich Bürzel, obere und untere Schwanzfedern meist durch besonders glänzende Färbung kenntlich. Der Schnabel ist meist dunkel, zuweilen zweifärbig. Die Geschlechter sind wenig verschieden, im vollkommenen Kleide sicher gar nicht; dagegen weichen die jüngeren Vögel, die oft für 92 gehalten werden, durch trübere Färbung ab. Auch über die Lebensweise dieser Arten sind ausführlichere Nach- richten noch sehr zu wünschen, da wir z. B. über das Brutgeschäft der meisten gar nicht unterrichtet sind. PIONIAS FUSCICOLLIS. 479 (218.) 52. Pionias fuscicollis, (Kuhl). — Der braungrauköpfige Langflügelpapagei. Psittacus fuscicollis, Kuhl, Consp. (1820) p. 95. — Psitt. pachyrrhynchus, Hartl., Verz. d. Brem. Samml. (1844) p- 88. — id., Abhandl. aus dem Geb. d. Naturg. Hamburg (1852) p. 47. — id., Phaeocephalus pachyrrhynchus, Cab. Journ. f. Ornith. (1854) p. 194. — id., Syst. W. Afr. p- 167. — Poiocephalus magnirostris, Bp., Consp. av. I (1850) p. 5. — id., Compt. Rend. (1850) p. 157. — id., Poeocephalus pachyrrhynchus, Rev. et Mag. Z. (1854) p- 154. — id., Paeocephalus magnirostris, Naumannia (1856) Heft IV. — Souance, Rev. et Mag. Zool. (1856) p- 216. — Psittacus pachyrrhynchus, G. R. Gray, List Psitt. (1859) p. 69. — Psitt. fuscicollis, Schleg., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 54. — Fig. 0. Diagnosis: Olivengrün, ebenso Schwingen 2ter Ordnung ; 1te Schwin- gen und Schwanz olivenbraun; Hinterrücken, Bürzel und Un- terseite lebhaft grün; Kopf, Hals und Brust olivenbraungrau, auf Backen und Stirn röthlich verwaschen ; verwaschener schwarzer Zügelstreif; Flügelrand und um Tibia mennigroth. Jung (vel 2) ohne Roth am Flügelbuge und Tibia. P. olivaceo-viridis, remigibus secundariis concoloribus ; remigibus primariis caudaque olivaceo-brunneis; dorso, uropygio latereque inferiore intense viridibus; capite collo pectoreque olivaceo- fumidis ; genis fronteque obsolete rubidis ; stria lororum obsolete nigricante ; campterio regioneque tibiali miniatis. Juv. (vel ?) rubro flesurae et tibiarum carens. Gambia. (Type von pachyrrhynchus, Hartl., im Bremer Mu- seum). d. Kopf und Hals olivenbräunlich, grau verwaschen; jede Feder an der Spitze etwas dunkler und in der Mitte oli- venbraunröthlich verwaschen, besonders die unteren Backen und Kinn. Kehle und Kropf olivenbraun, am Ende die Federn grau gerandet. Im Nacken olivenbraun, die Federn mit ver- waschenen serauerünen Endsäumen, Mantel, Schultern und {8} U ? 474 PIONIAS FUSCICOLLIS. Flügeldecken olivengrün, die Basis der Federn olivenbraun , die kleinen Deckfedern am Unterarm fast einfarbig dunkelbraun. Schwingen iter Ordnung, ihre Deckfedern, Eckflügel und Schwanzfedern dunkelolivenbraun, die Schwingen an Aussen- fahne fahlbraun gesäumt. Schwingen 2ter Ordnung olivenbraun, aber auf dem grössten Theile der Aussenfahne grün, wie der Rücken. Kleine Flügeldeckfedern am Rande längs Unterarm, Hand und Daumen gelblichzinnoberroth. Untere Flügeldecken grün, die grössten, wie die übrige Unterseite der Schwingen und des Schwanzes düster olivenbraun. Hinterrücken, Bürzel und obere Schwanzdecken lebhaft spangrün, die Basis der Federn braun. Brust, Bauch und Seiten lebhaft grasgrün, die Basis der Federn olivenbraun ; After und untere Schwanzdecken leb- hafter grasgrün,, die Basis der Federn olivengelb. Tibia men- nigroth. Auf den Zügeln verwaschen schwärzlich. Schnabel hornweissfahl, gegen die Basis mehr grüngrau. Füsse und Krallen hornbraun. Ebenso ein alter Vogel im Museum Heine. Ganz ebenso ein Exemplar im Leidener Museum, aber auch die kleinen Deckfedern unterseits an Handwurzel roth. ? (oder junger Vogel), Gambia (Type von pachyrrhynchus, Hartlaub, im Bremer Museum). Im Allgemeinen ganz wie das d, aber die Federn des Nackens und auf Halsseiten mit ver- waschenen olivengelblichen Endsäumen ; Kropf mehr graugrün, verwaschen ; die Flügeldeckfedern mit verwaschenen graugrü- nen Endsäumen, ebenso die Schwingen lter Ordnung an Aussen- fahne gesäumt; auch die Brustfedern in der Mitte verwaschen gelblich; ohne Roth am Flügelrande und Tibia. Ganz ebenso ein 2? (West-Afrika) im Britisch-Museum. Schon Kuhl unterscheidet diese Art von dem verwandten P. ro- bustus, nach einem Exemplare der Bullok’schen Sammlung sehr bezeichnend mit den Worten » rosto: erasso”’ ; allein man hat seinen Ps. fuseicollis bisher immer irrthümlich als den jüngeren ro- bustus betrachtet, wie dies auch Wagler thut. In jedem Falle gebührt Kuhl das Prioritätsrecht. PIONIAS ROBUSTUS. 475 Da die anderen verwandten Arten sexual keinen Unterschied wahrnehmen lassen, dürfte dies, nach der Analogie zu schliessen , auch bei dieser der Fall sein. Desshalb bin ich überzeugt, dass die für 2? gehaltenen Vögel (ohne Roth am Flügelbuge) nur jüngere sind. Der auffallend kräftige Schnabel unterscheidet diese Art meist auf den ersten Blick von dem nahestehenden Pi. robustus; allein zwischen manchen Exemplaren ist der Unterschied keineswegs so erheblich. Dagegen bietet die Färbung einige constante Unterschiede. Bei dieser Art sind nämlich Kopf, Hals, Kehle und Kropf oliven- bräunlichgrau,, während diese Theile bei robustus entschieden ins Olivengelbe ziehen; die Schwingen 2ter Ordnung sind an Aussen- fahne olivengrün, bei robustus olivenbraun; auch hat robustus immer einen viel deutlicheren,, schwarzen Zügelfleck. Gehört West-Afrika an, von Senegambien bis zum Gaboon-Gebiet hinab. Hier wurde er von Du Chaillu am Camma und Muni ein- gesammelt. Das Bremer Museum erhielt ihn direct von Bathurst am Gambia. Unter Sendungen von der Goldküste habe ich ihn bis jetzt nicht angetroffen. Ueber die Lebensweise fehlen alle Nachrichten. Auch in Museen gehört die Art noch zu den Seltenheiten. (219.) 55. Pionias robustus, (Gmelin). — Der braungelbköpfige Langflügelpapage:. Psittacus robustus, Gmelin, S. N. (1788) p. 544. — Robust. Parrot, Latham, Syn. I (1781) p. 296. — id., Gen. Hist. II (1822) p. 219. — id., Levaillants Parrot, p. 211. — id., Ps. ro- bustus, Ind. Orn. p. 112. — Bechst., Kurze Ueb. p. 91. — Psittacus caffer, Licht., Cat. rer. rariss. Hamb. (1795) p- 6. — Bechst., Kurze Ueb. p. 100. — id., Ps. flammipes, p- 100. pl.18. — Ps. infuscatus, Shaw, Gen. Zool. VII. p- 525. — Ps. robustus, Kuhl, Consp. p. 101. — Vieillot, Nouy. Diet. XXV. p. 51k. — id., Ene. Meth. p- 1567. — Ps. Le Vaillanti, Hahn, Orn. All. Pap. ı. 55. — Voigt, Cuv., Uebers. (1851) p. 745. — G. R. Gray, Gen. of B. II. N°.7. — Amazona Levaillantii, Lesson, Tr. d’Orn. p. 190. — PIONIAS ROBUSTUS. 5 1 ler) Pionus Le Vaillantii, Wagl., Mon. (1832) p. 614. — Nat. Libr. vol. VI. p. 115. — Poeocephalus Vaillantii, Bp., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 154. — id., Naum. 1856. — Psittacus Levaillanti, Lichtenstein, Nomenel. av. (1854) p- 70. — Psitt. robustus, G. R. Gray, List Psitt. (1859) p- 70. — Schleg., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 55. — Kirk, Ibis (1864) p. 529. — Le Perroquet a franges souci, Levaill., Perr. t. 150 (fig. bon.) et 151 (orange gescheckte Varietät). Unvollständige Beschreibung ! Levaillants Parrot, Lath., Syn. Suppl. II (1801) p. 95. — Ps. Levaillantii, p. XXIII. — Kuhl, Consp. p. 85. — Vieillot , Nouv. Diet. XXV. p. 512. — id.. Enc. Meth. p. 1566. Diagnosis: Olivengrün ; Hinterrücken, Bürzel und Unterseite leb- haft grün; Schwingen 1er und 2ter Ordnung nebst Schwanz dunkel olivenbraun ; Kopf, Hals und Brust olivenbraungelb, auf Backen und Stirn röthlich verwaschen, Zügel schwarz; Flügel- rand und Tibia mennigroth, zuweilen auch der Stirnrand. Jung. ohne Roth am Flügelrande und Tibia. P. olivaceo-viridis; tergo, uropygio latereque inferiore laete viridibus ; remigibus et primoribus et secundariis neenon cauda obscure olivaceo-brunneis; capite, collo pectoreque olivaceo- brunneis, genis fronteque concoloribus obsolete rubentibus ; loris nigris; flexura al. braccisque nonnumquam et fronte miniatis. Juv. rubro flesurae braccarumque carens. Kaffernland (Krebs) Berliner Museum. dad. Federn des Kopfes, Halses, auf Kinn und Kehle olivengrau, schwach aber deutlich olivengelblich verwaschen, an Basis olivenbräunlich. Die Federn der Stirn und der unteren Backen mit mennigrothen Endsäu- men. Zügel schwarz. Rücken, Schultern und Deckfedern dunkel olivenbraun, mit verwaschenen, grünen Endsäumen. Schwanz und Schwingen dunkel olivenbraun, letztere an Aus- senfahne fahler gesäumt. Kleine Flügeldecken am Buge und längs Hand unterseits gelblich zinnoberroth,, ebenso die Befie- derung des Kniees. Die mittelsten unteren Flügeldecken bilden einen olivenbraunen , grün gesäumten Fleck. Grösste untere PIONIAS ROBUSTUS. 477 Flügeldecken und Schwingenunterseite matt olivenbraun. Ue- brige Theile grasgrün, die Federn an Basis olivenbraun, auf Brust, Hinterrücken und den oberen Schwanzdecken die Federn am Ende glänzend bläulichgrün ; auf Schenkeln und unteren Schwanzdecken die Mitie der Federn grüngelb. Schnabel horn- gelblichweiss; Füsse und Krallen hornbräunlich ; Iris röthlich- braun (Levaillant). ? Süd-Afrika im Leidener Museum, ganz ebenso. Jüngerer Vogel (Leidener Museum), ähnelt im Allgemeinen ganz dem alten, aber das Roth am Buge und um Tibia fehlt; die Schwingen 1ter Ordnung sind an Aussenfahne schmal gelbröth- lich gesäumt, ebenso die 4 äusseren Schwanzfedern; die Stirn- federn haben blassröthliche Endsäume und die grünen Endsäume auf Schultern und Deckfedern sind breiter. Junger Vogel, Kaffernland (Krebs) Berliner Museum, weniger leb- haft gefärbt; Kopf und Hals düster olivengrünlichgrau ; Flügel- bug braun, mit ein Paar rothen Federchen; das Grün des Bürzels und auf Unterseite etwas in’s Bläuliche scheinend. Varietät im Zoolog. Garten zu Londen. Oberkopf rosenroth; der Oberflügel noch dunkler und mit einzelnen gelben Federn. Wagler hält irrthümlich die Exemplare mit Roth am Kopfe für jüngere Vögel, obwohl sie schon Levaillant so beschreibt, wie ich oben. Dieser Forscher bestättigt auch, dass beide Geschlechter gleich gefärbt sind. Diese Art dringt am weitesten nach Süden vor. Levaillant ver- muthet bis zum 52° s. Br., was durch Captain Bulger neuerdings bestättigt wurde, der die Art von Windvogelberg in Britisch Caffraria einsandte (s. Proc. 1866. p. 21). Im Kaffernlande durch Krebs ge- funden, und neuerdings von Dr. Kirk am Zambesi, also viel weiter nördlich. Die Art gehört daher Süd- und Ost-Afrika an. Im eigent- lichen Gebiete der Capeolonie dürfte sie jedoch bestimmt fehlen, eben so im Südwesten. Unter den zahlreichen Vögellisten die Gurney, gestützt auf Ayres Sammlungen am Cap und in Natal, publicirte, wird überhaupt kein Papagei angeführt. Professor Krauss in Stutt- gart schreibt mir gütigst: »auf meinen Reisen durch den öst- 478 PIONIAS ROBUSTUS. lichen Theil der Capeolonie und im Natallande habe ich nie einen Papagei gesehen.” Ebenso ging es meinem Freunde E. Mohr in Natal. In Grills und Burchells Reisen wird ebenfalls keines Papa- geies gedacht. Andersson erwähnt die Art aus Damaraland nicht. Zweifelsohne würde ein solcher Vogel der Aufmerksamkeit dieser For- scher nicht entgangen sein. Die Papageienart, welche Dr. Rüppell einmal in Abyssinien sah und in seinen Werken als ?Psittacus Vaillanti, Kuhl anführt ist nicht im entferntesten auf unsere Art zu beziehen, sondern bleibt noch völlig dubiös, da sie mit den Worten » weiss, Flügel roth” beschrieben wird. Nur diese eine Papageienart wurde von Levaillant auf seinen aus- gedehnten Wanderungen in Süd-Afrika beobachtet und er giebt eine anziehende und ausführliche Schilderung über die Lebensweise dieser Vögel. Sie bewohnen in zahlreichen Gesellschaften die Wälder und wie- derholen ihre ökonomischen Verrichtungen fast täglich zur bestimm- ten Stunde, eine Beobachtung die auch an anderen Papageienarten gemacht wurde. So berichtet z. B. von Tschudi über die regelmäs- sigen täglichen Züge von Chrysotis mercenaria. DBeim ersten Sonnenstrahl versammeln sie sich auf einem hohen Baume, um ihr Gefieder vom Thau zu trockenen und zu putzen, wobei sie viel Lärm machen. Ist dies Geschäft beendet so fliegen sie ihrer Nahrung nach. Diese besteht in Früchten, besonders Kernfrüchten, wie Man- deln, den sogenannten wilden Kirschen, namentlich aber lieben sie die Frucht eines Baumes, der bei den Kolonisten unter dem Namen geel-hout (Gelbholz) bekannt ist. Während des Aufsuchens der Nahrung schwatzen sie fortwährend mit einander und die Gatten halten sich stets zusammen ; auch im Fluge sieht man $ und 2 stets vereint. Um 10 oder 11 Uhr eilen sie simmtlich zur Tränke und zum Baden und ziehen dann in den Schatten der Wälder zurück , um der drückenden Mittagshittze zu entgehen. Während dieser Siestazeit verhalten sie sich so ruhig, dass Levaillant oftmals unter einem Baume sass, auf dem sich Legionen von Papageien nieder- gelassen hatten, ohne nur einen Ton von ihnen zu hören. PIONIAS ROBUSTUS. 479 : Gegen Abend fliegen sie nochmals zum Fressen und Baden aus. Das letztere scheint ihnen sehr zu behagen, denn sie tauchen dabei nicht blos den Kopf, sondern das ganze Gefieder ein und spielen sehr belustigend mit einander. Beim Einbruch der Nacht eilen sie paarweis ihren Huheplätzen zu, um sich dann gemeinschaftlich am anderen Morgen auf dem bestimmten Baume wiederum zu ver- sammeln. Auch über das Brutgeschäft theilt Levaillant ausführliche Beobach- tungen mit. Während der Fortpflanzungszeit sieht man die Papageien nur zu Paaren und / und 9 verlassen sich nie. Als Nisthöhle wählen sie gewöhnlich ein passendes Astloch oder auch wohl eine Felsenspalte. Hierein werden die 4 weissen, runden Eier gelegt, die in der Grösse unseren Taubeneiern ziemlich gleich kommen und von beiden Gatten abwechselnd bebrütet werden. Die Dauer der Brütezeit konnte Le- vaillant nicht genau ermitteln, glaubt aber, dass sie nicht über 24 Tage betragen werde. Leider vergisst er aber ganz den Monat, in welchen die Vögel brüten, anzugeben. Die Jungen sind anfänglich ganz nackt und wegen ihren unver- hältnissmässig grossen Köpfen auffallend hässlich. Bald erhalten sie ein schmutzig weisses Dunengefieder und nach 5—6 Tagen spriessen die ersten Federn hervor. Innerhalb 6 Wochen erhalten sie ein vollständiges Federkleid, erreichen fast die Grösse der Alten, werden aber von diesen noch fleissig mit der im Kropfe aufgeweichten Nah- rung geätzt. Nach Verlauf von 2 Monaten verlassen sie das Nest, sind so gross wie ihre Eltern und suchen sich selbst Nahrung. Die Jungen vereinigen sich nun, von den Alten gesondert, zu Schaaren und lassen sich in ihrem Betragen leicht erkennen, da sie sehr zu- traulich sind, während die Alten äusserst scheu und vorsichtig sich nur schwer nahen lassen. Mit Eintritt der Regenzeit beginnt ein Wandern, in die wärmerer Gegenden mehr nördlich. Dabei eilen die zahlreichen Flüge meist in solcher Höhe dahin, dass man sie durch das Gehör an ihrem fortwährenden Locken wahrnimmt, selte- ner aber zu sehen bekommt. Ausser diesen Beobachtungen Levaillant’s besitzen wir keine neueren, 480 PIONIAS GULIELMI. obwohl P. robustus in seinem Vaterlande eine keineswegs seltene Erscheinung ist. Dagegen sicht man ihn nur selten lebend bei uns. (220.) 5%. Pionias Gulielmi, (Jard.). — Gulielmi’s Lang- flügelpapaget. Pionus Gulielmi, Jard., Contr. to Orn. (1849) p.64. pl.28. — Poiocephalus Guilielmi, Hartl., Cab. Journ. f. Orn. (1854) p- 194. — id., Psittacus (Phaeocephalus) Guilielmi, Syn. Orn. W. Afr. p. 167.—Poeocephalus Gulielmi,Bp., Rev. et Mag. Z. (1854) p. 154. — id., Naum. (1856) (cum Aubry- anus et Lecontii). — Poeocephalus Aubryanus et P. Gulielmi, Souance, Rev. et Mag. Zool. (1856) p. 216. — Psittacus (Phaeocephalus) Lecomtei, (Verr.) Hartl., Syst. Orn. W. Afr. (1857) p. 167. — Ps. Guilielmi, G. R. Gray, List Psitt. (1859) p. 70 et Ps. Aubryanus, p. 71. — Ps. Gulielmi, Schleg., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 54. — Phaeocephalus Guilielmi, Bocage, Jornale Sc. Phys. etc. Lisboa 1867. Diagnosis: Grün; Rücken, Schultern und Flügeldecken braunschwarz mit breiten grünen Säumen, Schwingen und Schwanz fast schwarz ; Vorderkopf, Flügelbug und um Tibia orangefarben. Oberschnabel hornweisslich, der untere braun. Jung. Ohne Orange und Schnabel einfarbig braun. P. viridis; plumis dorsi, scapularibus alarumque _ tectrieibus fusco-nigris, late viride-limbatis ; remigibus caudaque subnigris; sincipite, flexura ac regione tibiali aurantiis. Maxilla corneo- albıda; mandibula fusca. Juv. Aurantio carens; rostro unicolore fusco. Goldküste (Leidener Museum). d. Schön grasgrün ; alle Federn an Basis olivenbräunlich. Stirn, der ganze Vorderkopf nebst Schei- tel, die kleinen Flügeldeckfedern am Buge, oberseits einen grösseren Fleck bildend, und die kleinen unterseits an der Hand- wurzel, so wie rings um Tibia dunkel saflranroth. Zügel schwärz- lich. Rücken, Schultern und Flügeldecken braunschwarz, mit breiten dunkelgrünen Säumen. Schwingen nebst Schwanz PIONIAS GULIELMI. 4s1 braunschwarz, die der 2ter Ordnung breit grün gesäumt; auch der Schwanz am Ende schmal grün gesäumt. Kleine Flügel- deckfedern unterseits dunkelgrün , die grössten wie die übrige Unterseite der Schwingen matt bräunlichschwarz. Die unteren Schwanzdecken und Federn der Bauchseiten in der Mitte breit olivengelb ; noch deutlicher ist dies bei den Bürzel- und obere Schwanzdeckfedern der Fall, die aber an Basishälfte tief braun- schwarz sind. Oberschnabel weisslichhornfahl, die Spitze des- selben, so wie der Unterschnabel braunschwarz , ebenso die Füsse und Krallen. Im Leben: Der Schnabel horngraubräunlich, der Oberschnabel an Basis horngrauweiss; Wachshaut und Augenkreis fleischgrau ; Krallen horngrau ; Iris orangebräunlich (Rotterd. Zool. Garten). Die Iris braun, der nackte Augenkreis und die Wachshaut fleischfarben ; Schnabel fleischbräunlich , Spitze des Ober- und Unterschnabels schwarz (Frankfurter Zoolog. Garten). 2 Nicht verschieden vom (. Ein anderes Exemplar im Leidener Museum hat nur den Vorderkopf saffrangelb. 2 (jüngerer Vogel). (Type von P. Aubryanus, Souance), Britisch- Museum. Grün, auf Bürzel lebhaft gelbgrün, alle Federn an Basishälfte dunkel olivenbraun, dieser Ton auf den Flügeldecken vorherrschend. Schwingen und Schwanz dunkel olivenbraun , Schwingen 1ter Ordnung an Aussenfahne schmal gelb gesäumt, die der 2ten Ordnung breit grün. Flügeldecken unterseits grün, einige mit röthlichen Endsäumen. Schwingen und Schwanz unterseits düster olivenbraun. Schnabel hornfahlbraun, am Spit- zentheile dunkler, der Unterschnabel dunkler als der obere. Junger Vogel (Goldküste) Leidener Museum. Färbung im Allgemei- nen viel düsterer, und die orangerothen Stellen am Vorderkopfe, Flügelbug und Tibia fehlen noch gänzlich. Die Untersuchung eines typischen Exemplares von P. Aubryanus, Souance, aus der Collection Massena, hat mich völlig überzeugt, dass diese Art nur der jüngere Vogel von P. Gulielmi ist, und nur durch die dunkle Schnabelfärbung etwas abweicht. 482 PIONIAS FLAVIFRONS. Den P. Lecomtei, Verreaux, nach einem Exemplare des Pariser Museums aufgestellt, glaube ich ohne Bedenken mit unserem Vogel vereinigen zu können, da er nach der Beschreibung zu urtheilen durch nichts als den gelblichen Schnabel abweicht. Da bekanntlich Schnabelfärbung ebenfalls nach dem Alter variirt, so halte ich diese Verschiedenheit für eine zufällige. Pi. Gulielmi gehört der Westküste Afrikas an, von Guinea bis Congo (Britisch-Museum) und dem Gabon (Lecomtei, Ver- reaus) herab. Aus Angola durch Dr. Welwitsch im Museum von Lissabon. Man bringt die Art öfters von der Goldküste lebend an. Nach Schlegel (Dierentuin, p. 65) köme sie auch aus Senegam- bien, worüber indess noch keineswegs beglaubigte Nachrichten vorliegen. Ueber Lebensweise nichts bekannt. (221.) 55. Pionias flavifrons, (Rüpp.). — Der gelbstirnige Langflügelpapagei. Pionus flavifrons, Rüpp., Syst. Ueb. d. Vög. N.-O.-Afr. (1845) pp- 81 et 94. t.31 (fig. opt.). — Poeocephalus flavifrons, Bp., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 154. — id., Naum. 1856. — Psittacus flavifrons, G. R. Gray, Gen. of B. II. No, 5. — id., List Psitt. (1859) p. 71. — Phaeocephalus spec.?, N°. 1. Heuglin, Cab. J. f. Orn. (1862) p. 505. — Psittacus fla- vifrons, Schlegel, Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 55. Ind. N2s12el3, Diagnosis: Grasgrün; Schwingen und Schwanz olivenbraun,, grün- lich gesäumt; Stirn, Vorderkopf, Zügel und um’s Auge hoch- gelb, Oberschnabel schwarz, der untere weiss. P. prasinus; remigibus caudaque olivaceo-fuscis, virente margi- natis; fronte, sincipite, loris ac regione ophthalmica luteis. Maxilla nigra, mandibula alba. Schoa (Dr. Rüppell) Leidener Museum. Z. Stirn, Vorderkopf bis Auge, Zügel und schmaler Ring um’s Auge hoch eitrongelb; Ohrgegend olivengelblichbraun. Uebrige Theile olivenbraun , die Federn mit breiten grasgrünen Endsäumen. After und PIONIAS FLAVIFRONS. 485 untere Schwanzdeckfedern an Basis gelblichgrün. Bürzel und obere Schwanzdecken glänzend grasgrün. Schwingen und Schwanzfedern düster olivenbraun, an Aussenfahne grünlich ge- säumt. Kleine untere Flügeldecken grün; die grössten wie die übrige Schwingen- und Schwanzunterseite hell graubraun. Um Tibia einige gelbliche Federchen. Oberschnabel schwarz, der untere weiss; Füsse horngrauschwarz ; Iris ziegelroth ; Füsse im Leben rothbraun (RKüppell). Jüngerer Vogel (Abyssinien) Leidener Museum, ähnelt dem vorher- gehenden, aber alle Farben sind matter, das Gelb am Kopfe daher blasser und die kleinen unteren Flügeldecken haben gelbe Endsäume. Das Gelb des Kopfes dehnt sich bis zum Hinterkopfe und beinah bis auf die Ohrgegend aus. Ein jüngerer Vogel (Takasseh) Leidener Museum, (Type von Phaeo- cephalus? spec. nov. N®. 1. Heuglin) ähnelt fast ganz dem vorhergehenden, aber das Gelb des Kopfes ist viel blasser und am Hinterkopfe und auf Ohrgegend olivenbraun verwaschen, die kleinen unteren Flügeldecken haben gelbe Endsäume und der bläuliche Anflug auf Bauch und Bürzel fehlt. Schon Rüppell erwähnt solcher Exemplare, bei denen sich das Gelb bis auf die Kopfmitie ausdehnt und hält sie für zufällige Va- rietäten. Dr. Rüppell erhielt die selten Art zuerst aus dem Hochlande Schoa in Abyssinien zugesandt. Major Harris fand sie in derselben Gegend. Hofraih von Heuglin benachrichtigt mich gütigst brieflich, dass er P. flavifrons während seinen Reisen in Abyssinien nur am Atabaflusse (2 Tagereisen vom Takasseh) in einer Höhe vom 5000’ über der Meeresfläche beobachtete. Die Vögel lebten in kleinen Flügen von 4—6 Stück längs dem mit dichten Baumschlag be- deckten Flussufer. Unter den Sendungen, welche das Leidener Museum durch Herrn von Heuglin erhielt, sah ich auch einen Papagei, der jedenfalls das Original zu der Beschreibung des angeblich neuen Phaeoce- 31* 484 PIONIAS CITRINOCAPILLUS. phalus N°. 1 (Cab. J. f. Orn. 1862. p.505) ist. Nach genauer Untersuchung war es mir nicht möglich dieses Exemplar für etwas anderes als einen im Gefieder stark abgeriebenen P. flavifrons zu halten. Die gelben Endsäume der unteren Flügeldecken scheinen zufällig, im übrigen stimmt Alles mit einem typischen Exemplare von P. flavifrons aus Schoa überein, namentlich auch die lebhaft gelbgrünen Färbung des Bürzels und der Unterseite. Dieses Exem- plar würde aber der Original-Etiquette zufolge am Takasseh in einer Höhe von 8000° (im Januar 1862) erlegt sein, also in dem Gebiete, wo nach von Heuglin nur sein P. eitrinocapillus vorkommt. Früher lebend in Frankfurter Garten (F. Schlegel). (222.) 56. Pionias eitrinocapillus, (Heugl.).. — Der meerbläuliche Langflügelpapagei. Phaeocephalus spec.? N°®. 2, Heuglin, Cab. J. f. Orn. (1862) p. 505. — Psittacus flavifrons, Schleg., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 55. Ind. N°. 2. — Fig. O. Diagnosis: Aehnlich dem P. flavifrons (Rüppell) aber der ganze Kopf gelb, Bürzel und Unterseite meerbläulich und am Dau- menrande gelb. P. Nlavifronti, Rüpp. similis at capite toto flavo, uropygio late- reque inferiore subglaucis, margine pteryllii flavo. Takasseh in Abyssinien (Typisches Exemplar von Hofrath v. Heuglin). d. Ganze Kopf nebst Hinterkopf, Kopfseiten und Ohrgegend eitronengelb; Nacken und Hinterhals olivenbraun, mit grünen Endsäumen, ebenso sind Halsseiten, Kehle und Kropf gefärbt, aber auf diesen Theilen die grünen Endsäume viel schmäler, wesshalb hier die braune Farbe dominirt. Mantel, Schultern und Flügeldecken olivenbraun, die Federn grün gerandet; dess- halb die grüne Farbe vorherrschend. Schwingen olivenbraun , aussen nicht ganz bis zum Ende blassgrün gesäumt. Schwingen unterseits graubräunlich. Untere Flügeldecken grün. Kleine Deckfedern am Daumen citronengelb. Schwanzfedern wie die Schwingen gefärbt, olivenbraun mit grünen Aussen- und End- PIONIAS CITRINOCAPILLUS. 4855 säumen. Bürzel und obere Schwanzdecken, Brust, Bauch und Schenkel meerblau, die Federn an Basis graubraun, in der Mitte grünlichgelb. Untere Schwanzdecken gelbgrün. Befiederung der Tibia gelb. Oberschnabel horngraubraun , der untere weiss; Füsse horngrau , Nägel hornfahl. Im Leben der Oberschnabel blaulich, Unterschnabel blasshornfarben ; Wachshaut bräunlich, nackter Augenkreis schwarz; Iris braunroth (Heuglin). Ein Z von derselben Localität (s. n. flavifrons N°. 2 im Leide- dener Museum), ähnelt ganz dem vorhergehenden, der Kopf ist aber blasser gelb. Geschlechtsunterschiede dürften wie bei verwandten Arten kaum stattfinden. Seitdem ich durch die Güte des Herrn von Heuglin noch ein Exemplar dieses neuen Papageis zur Untersuchung erhielt, ist mir die Artselbständigkeit desselben zur Gewissheit geworden. P.citrinocapillus steht flavifrons am nächsten, unterschei- det sich aber dadurch, dass die (blässere) gelbe Färbung den ganzen Kopf bedeckt , dass auf Kehle und Kropf deutlich die braune Farbe vorherrscht, dass die kleinen Deckfedern am Daumen gelb sind, hauptsächlich aber durch den entschieden meerblauen Ton auf Bür- zel und der Unterseite, welcher vollkommen mit dem Blau auf dem Bürzel von P. Meyeri übereinstimmt. Bei P. flavifrons sind Bürzel und Unterseite stets lebhaft grasgrün. Bemerkenswerth sind auch noch die hornweisslichen Krallen bei P. eitrinocapillus. Herr von Heuglin schreibt mir über diese neue Art: »wir fanden P. eitrinocapillus bei Adet am Takassehflusse, 2700’ über dem Meere, in kleinen Gesellschaften von 4—6 Stück. Die Vögel hielten sich meist auf kahlen Adansonienästen hoch im Gipfel auf, waren scheu und stiessen im Abstreichen einen unangenehmen, gellenden Pfiff aus. Der Flug gleicht dem von P. Meyeri, ist gerade, pfeil- schnell und die Flügel werden auffallend rasch bewegt; auch fliegt der Vogel nie weit. Seine gedrungenen Formen, namentlich der dicke Kopf, erscheinen besonders in der Luft deutlich. Ueber Nahrung habe ich keine besondere Notizen.” PIONIAS ECITRINOCAPILLUS. 486 Das erste Exemplar dieser neuen Art erhielt das Leidener Museum s. n. citreocapillus durch Herrn von Heuglin. Die oben angegebenen Unterschiede von P. flavifrons kamen mir damals schon auffallend vor, allein ich hielt sie für mehr zufälliger Natur und demnach, wie auch Professor Schlegel im Catalog des Leidener Mu- seum (p. 35. Ind. N°.2) gethan, den Vogel für mit flavifrons identisch. Das Exemplar trug die Bezeichnung »erlegt am 4ten Januar 1864 am Takasseh in 8000’ Höhe” und damit stimmen die Angaben vollkommen überein, welche von Heuglin in der ersten Beschreibung (Cab. J. f. Orn. 1862. p. 505) des muthmasslich neuen Phaeo- cephalus (N°. 2) macht. Die Entdeckung eines neuen Papageien in Afrika ist übrigens für die Ornithologie dieses Erdtheiles von ganz besonderem Interesse. (ohne Nagel). Mitt. Höhe d.|Schnab.- Aeussere | Innere Flügel. | Schw.- | Firste. | Ober- |höhean | Tarse. Vorder- | Hinter- feder. schnab. | Basis. zehe. zehe. fuscicollis, Kuhl. ai guitögltgin pol rl not Ola — | Gambia, Type v. pachyrrhynchus, Hartl. 5 nt gi gi gın 1 ij," 17% g’'! 3% = jun. » » » » » 1 u 9." 18a" | — — — Sg West-Aftika, Britisch-Museum. » — 13" 1027 9 IB Salon 36 —2 jun mn » » » Dt gl ag ala ol molea or" gr. Bil 6 ad. » » Leidener Museum. » g" 2," 24 — — le | = — (Nach Hartlaub). robustus, Gmelin. Mol ällg ti guuzz in oe a on 0 Lan alfo! Süd-Afrika, Leidener Museum. n g’' gr BE 162°. all 17 er AeR 3 » » » „ » mas." Vo nae ll a0, 2 Br = » » _ Britisch-Museum. » Moose ls, 10. 460% 00 18% = » » Bremer Museum. » 8’ Bameelıs. e4o" Aadı. ale 11a _ Kaffernland (Krebs), Berliner Museum. Gulielmi , Jard. Ba le a ala ran dla 108 al, Goldküste, Leidener Museum. » 6' ul g'' 1m 1 P Tara a 104% du » » » D) Te Abe == —— se — — — — (Nach Hartlaub und Souance). 487 PIONIAS RUFIVENTRIS. (ohne Nagel). Mitt. | Höhe d.|Schnab.- | Aeussere | Innere Flügel. | Schw.- | Firste, | Ober- | höhe an | Tarse. | Vorder- | Hinter- feder. schnab. | Basis. zehe. zehe. Gulielmi, Jard. 18" — — — — —_- — — (Aubryanus, nach Souance). » Br — — — — — — _— (Lecomtei , nach Hartlaub). » PT en la aa Le, — |9 Type v. Aubryanus, Coll. Mass. im Brit.-M. flavifrons, Rüppell. 6. a 10 MORE. 6. a an gun ea Schoa (Rüppell), Leidener Museum. » Re ln LAT Bin 13%, Da gen Allan" s. n. citrinocapillus, Heugl., Leid. Mus. eitrinocapillus, Heuglin. |6” Dina mal aeg — — — | Abyssinien, Type v.Heuglin, » >» » 16° A gi’! 10’ 9! 12, Sul TO BG d » » » Diagnostischer Schlüssel zu Pionias. IV. Arten deren Schwingen und Schwanz olivenbraun oder grünlich unterseits olivengraubraun. 5. Untere Flügeldecken gelb bis mennigeroth. 37. rufiventris, Rüpp. Kopf, Hals und Brust graubraun, röthlich verwaschen; Bauch und untere Flügeldecken mennigerotli, 38. senegalus, Linne. Kopf und Kehle bräunlichgrau; Kropf grün; Brust und Unterseite gelb bis orangegelb. 39. fuscicapillus, Verr. Kopf und Hals gelblicholivenbraun; Unterseite grün; Oberschnabel schwarz, der untere weiss. 40. Meyeri, Rüpp. Olivenbräunlich; Bürzel und obere Schwanzdecken blau; Bauch und untere Schwanzdecken grünlich. 41. Rüppelli, Gray. Olivenschwärzlichbraun ; After, untere und obere Schwanzdecken nebst Bürzel schön blau. (295.) 57. Pionias rufiventris, (Rüpp.). — Der rothbäuchige Langflügelpapagei. Pionus rufiventris, Rüpp., Syst. Ueb. d. Vög. N.-O.-Afr. (1845) p. 85. t. 52 (fig. opt.). — Poeocephalus rufiventris, Bp., Rev. et Mag. Z. (1854) p. 154. — id., Naum. 1856. — Speke,, Ibis (1860) p. 245. — Psittacus rufiventris, G. R. Gray, Gen. of B. III. App. p. 20. — id., List Psitt. (1859) p. 71. 488 PIONIAS RUFIVENTRIS. Diagnosis: Kopf, Hals und Brust graubraun, mit mennigeröthlichem Anfluge; Bauch und untere Flügeldecken lebhaft mennigeroth ; Hinterbauch und untere Schwanzdecken gelbgrün, ebenso die oberen, diese aber bläulich angeflogen. Schnabel hornbraun. P. capite, collo pectoreque griseo-fuscis, miniato-afllatis ; ab- domine et teetrieibus alarum inferioribus intense miniatis; ventre caudaeque tectricibus inferioribus viridibus, superioribus ejus concoloribus eyanescente-afllatis. Abyssinien (Britisch-Mus.). Jad. Kopf, Hals und Brust graubraun , in’s Grüne ziehend, Federn an der Basis mennigerothbraun, wodurch diese Theile ein röthliches Ansehen erhalten. Auf den Zügeln ein schwärzlicher Strich. Flügel, Rücken und Schwanz grünlich olivenbraun. Obere- und untere Schwanz- decken, Hinterbauch und Schenkel gelbgrün, auf Bürzel und den oberen Schwanzdecken etwas bläulich scheinend. Flügeldecken unterseits und Bauch lebhaft mennigeroth. Schnabel hornsch warz- braun; Füsse dunkelbraun, Iris orangefarben (nach Rüppell), roth (nach Speke). Ein anderes Exemplar (Britisch-Museum), hat auch die Bürzel- und oberen Schwanzdecken nebst den Bauchfedern an Basis röthlich. Jüngerer Vogel (Britisch-Museum). Aehnelt sonst dem alten, aber die ganze Vorder- und Unterseite braun , alle Federn mit röth- lichbrauner Basis, auf Brust mit grünen Endsäumen; nur Unterbauch, Schenkel, obere- und untere Schwanzdecken grün, jedoch die Basis dieser Federn ebenfalls röthlich. Untere Flü- geldecken mattbraun. Ein anderer jüngerer Vogel (Britisch-Museum), zeigt den bläulichen Anstrich der oberen Schwanzdecken viel deutlicher ; sie erschei- nen beinah blau. Ganz ebenso waren die typischen Exemplare von Rüppell, welche ich im Senkenbergischen Museum zu Frankfurt vergleichen konnte. Ein Vertreter vom westlichen Pi. senegalus in Ost-Afrika. Durch den röthlichen Anflug der Kopf-, Hals- und Brustfedern ist diese Art stets leicht kenntlich, ausserdem durch die mennigerothe Brust und untere Flügeldecken, wodurch sie dem Ps. senegalus PIONIAS SENEGALUS. 489 am nächsten steht. Letzterer jedoch immer durch gelbe untere Flügeldecken unterschieden. Eine ausschliessend ostafrikanische Art, die Dr. Rüppell zuerst aus dem Hochlande Schoa in Abyssinien erhielt. Hier fand sie auch Major Harris. Später beobachte sie Capitain Speke im Soma- lilande, und längs der Ostküste bis weiter als zum 6° südl. Breite herab. Hier war die Art keineswegs selten und die ansehnlichen Flüge machten sich schon von Weitem durch ihr unangenehmes Geschrei bemerkbar. In Abyssinien scheint sie dagegen weniger häu- fig, denn von Heuglin erwähnt sie nirgends in seinen Arbeiten. Auf P. rufiventris dürfte vielleicht auch folgende Notiz im An- hange zu Harri’s » Hochländer Aethiopiens” Bezug haben: »in Schoa finden sich 2 Papageienarten, Donkoro genannt; sie nisten auf Feigen- und Tamarindenbäumen des Unterlandes. Eine Art ist ähn- lich der Psittacula Tarantae, die andere ein wenig grösser, oben grün unten roth, das 2 graubraun und gelb.’ Die Mittheilung dieser Notiz verdanke ich Herrn von Heuglin. (224.) 58. Pionias senegalus, (Linne). — Der orangebäuchige Langflügelpapageı. Psittacus senegalus, Linne, S. N. (1766) p. 149. — Psitta- cula senegalensis, Briss., Orn. IV (1760) p. 400 (deser. opt.) t. 24. fig. 2. -— Senegal Parrot, Lath., Syn. I. p. 507. — id., Gen. Hist. II. p. 258. — Pl. enl. 288 (fig. accur.). — Ps. senegalus, Gmelin, S. N. p. 547. — Latham, Ind. Orn. p- 128. — Kuhl, Consp. p. 82. — Vieill., Enc. Meth. p. 1568. — Voigt, Cuv., Uebers. (1851) p- 745. — Pionus senegalus, Wagler, Mon. (1852) p. 612. — Psittacus senegalus, Lesson, Tr. d’Orn. p. 200. — Allen, Thoms, Niger Exp. 1. 510. — Poicephalus senegalensis, Sws., Class. of B. II (18357) p. 501. — id., Psittacus senegalensis, B. of W.- Afr. in Nat. Libr. vol. VIII. (1857) p. 176. — Brehm, Mon. d. Pap. t.62 (nach Levaillant). — Hahn, Orn. Atl. Pap. t.55 (bon.). — Phoeocephalus senegalensis, Bp., Rev. etMag. Zool. (1854) p. 154. — id., Naum, 1856. — Poiocephalus 490 PIONIAS SENEGALUS. senegalus, Hartl., Journ. f. Ornith. (1854) p. 194. — id., Ps. (Phaeocephalus) senegalensis, Syst. Ueb. W. Afrika p. 168. — Psittacus Versteri, Goffin, Nederl. Tjjdschrift v. Dierk., Berigten (1865) p. XVI. — Psittacus senega- lus, G. R. Gray, Gen. ofB. II. N°.3. — id., List Psitt. (1859) p. 69. — Schleg., Mus. P. B. Psitt. (1859) p. 55. — Le Perro- quet ä tete grise, Levaill., Perr. t. 116 et 117 (fig. bon.). Var. Ganz gelb. Le Perroquet a tete grise, var. Levaillant, Perr. t. 118. Diagnosis: Kopf und Kehle bräunlichgrau, über den Kropf grün ; Brust und Unterseite gelb bis orangegelb. Schnabel schwarz- braun. P. dilute prasinus ; capite cum gula subbrunneo-griseo ; gutture viridi; pectore latereque inferiore flavis; ipsis aurantiis. Rostro nigro-fusco. Senegal, (Leidener Mus.). Z. Kopf, Kinn und Oberkehle bräunlich- grau, mit olivengelblicher Federbasis. Uebrige obere Theile , sowie Kehle und Kropf und ein Bruststreif hellgrasgrün, mit bräun- lich olivengelber Federbasis; Hinterrücken, Bürzel und obere Schwanzdecken lebhaft schimmernd grasgrün, ebenso um Tibia Schwingen hell olivenbraun, an Aussenfahne verwaschen grün gesäumt, ebenso sind die Schwanzfedern. Grosse untere Flü- geldecken und Schwingenunterseite blass graufahl. Kleine und mittlere untere Flügeldecken sowie Achselfedern lebhaft eitron- gelb, wie die übrigen unteren Theile, aber auf Brust und Bauch mehr Orangegelb. Schnabel horngraubraun ; Füsse und Krallen dunkler; nackter Augenkreis und Wachshaut schwarz. Iris dunkelbraun (Amsterd. Zool. Garten). In London und Antwerpen sah ich auch Exemplare mit hellbrauner, gelber und gelbbrauner Iris. 2 vom Gambia im Bremer Museum, wie das d. Ein Exemplar vom Senegal im Museum Heine mit hellhornfahlem Schnabel. Ein Exemplar von der Goldküste (Type von P. Versteri, Goffin) im Leidener Museum, zeichnet sich durch die lebhaft orange- PIONIAS SENEGALUS, 491 rothe, fast mennigerothe Färbung auf Brust und Bauch aus; die Schwanzfedern sind fast einfarbig grün. Schnabel schwarz- braun. Ein Exemplar im Bremer Museum, ist fast ebenso lebhaft mennige- roth auf Brust und Bauch, aber auf diesen Theilen noch mit gelben Federn gemischt; Schenkelfedern grün. Schnabel schwarz. Ebenso ein Exemplar im Berliner Museum. Ein Exemplar im Bremer Museum vom Gambia, mit gelber Unter- seite, hat die unteren Schwanzdecken gelbgrün; das Grün der Kropfes zieht sich in einem dreieckigen Streif längs der Brust- mitte herab. Ein Exemiplar von Bissao (W.-Afrika) in Verreaux’s Collection, zeigt diesen grünen Bruststreif nicht. Varität (Gambia) Bremer Museum, mit lebhaft hochgelbem Bürzel. Ich hielt den von meinem verstorbenen Freunde A. Goflin aufge- stellten P. Versteri wegen der auffallend dunklen in’s Mennige- rothe ziehenden Unterseite ebenfalls für eine wohlbegründete Art und wurde in dieser Ansicht noch bestärkt, als ich im Zoolog. Garten zu London vier Vögel sah, von denen zwei als Versteri, zwei als senegalus ohne Schwierigkeiten zu unterscheiden waren. Als ich jedoch Exemplare im Berliner Museum untersuchte, die theil- weis schon die dunkle Färbung auf Brust und Bauchmitte zeigten, während die Seiten noch gelb waren offenbare Uebergänge , musste ich vorurtheilsfrei zu der Ueberzeugung gelangen, dass eine speci- fische Trennung in 2 Arten nicht zu halten sei; denn ich sah mich geradezu ausser Stand gesetzt, einen constanten Unterschied zwischen beiden aufzufinden. Es ist mir sehr wahrscheinlich, dass der Vo- gel in höherem Alter eine dunklere Färbung erhält. Auch den sonderbar gezeichneten Vogel des Bremer Museums, mit lebhaft gelbem Bürzel, kann ich nur für eine Varietät halten, obwohl dieses Exemplar gewiss Vielen eine willkommene Gelegenheit darbieten würde einen neuen »xanthopygus’ in die Welt zu senden. Pi. senegalus wird schon 1455 von Aloysius Cada Mosta als häufig am Senegal erwähnt, zuerst aber von Brisson nach einem 492 PIONIAS FUSCICAPILLUS. lebenden Exemplare sehr deutlich beschrieben. Ausser Senegambien wurde die Art seither längs der Westküste (Aguapim,, Riis, Iddah am Niger, Thoms) bis zum Gabon (Aubry le Compte) herab nachgewiesen. Nach einer Mittheilung Herrn von Heuglin’s dürfte sich die Ver- breitung von P. senegalus vielleicht auch bis in’s centrale Ost- Afrika erstrecken. Dieser Herr schreibt mir von einem dem P. rufi- ventris ähnlichen Papagei, mit anscheinend »orangefarbenem Bauche” den er am oberen Bahr el abiad im Lande der Kitschneger beobach- tete. Ein solcher orangebäuchiger Papagei kann wohl kein anderer als senegalus sein, denn rufiventris hat eine deutliche mennige- rothe Bauchfärbung. Indess sind weitere Nachrichten abzuwarten. Exemplare mit auffallend dunkler Unterseite sah ich öfterers in den Zool. Gärten von Amsterdam, Rotterdam und Antwerpen. Sie waren von der Goldküste angebracht. Es wäre interessant zu er- fahren, ob dort auch solche mit gelber Unterseite vorkommen. Nicht für unwahrscheinlich halte ich es, dass die hellere gelbe Färbung grossentheils durch Ausbleichen der ausgestopften Exemplar ent- stehen mag. Wie mir ein practischer Vögelliebhaber mittheilte ist P. senega- lus sehr gelehrig und für den Käfig anzuempfehlen. (225.) 59. Pionias fuscicapillus, (Verr.). — Der Langflügelpa- pager mit gelben unteren Flügeldecken. Pionus fuscicapillus, Verreaux et O. Des Murs, Rev. et Mag. Z. (1849) p. 58. — Poiocephalus cryptoxanthus, Pe- ‘ters, Monatsb. der Berl. Acad. (1854) p- 571. — Poeoce- phalus fuscicapillus, Bonap., Naum. (1856) Heft IV. — Kirk, Ibis (1864) p. 529. — Sclater, Proc. Z. S. (1864) p- 112. — Psittacus hypoxanthus, G. R. Gray, List Psitt. (1859) p. 70. — Fig. 0. Go&, am Zambesi (Kirk). Diagnosis: Grasgrün; Kopf und Hals gelblich olivenbraun ; untere Flügeldecken gelb; Schwingen 1ter Ordnung und ihre Deckfedern an Aussenfahne etwas blaulich. Oberschnabel schwarz, der untere weiss, PIONIAS FUSCICAPILLUS. 495 Prasinus; capite colloque flavido-olivaceo-brunneis; teetrieibus alarum inferioribus flavis; pogonio remigum primorum eorumque tectricum externo cyanescente, Maxilla nigra, mandibula alba. Shire River (Zambesi region, Dr. Kirk), Bremer Museum. Ad. Ganze Kopf und Hals olivenbraun ; die Federn auf Oberkopf, Hinter- kopf und Nacken am Ende breit olivengelbbraun, wodurch diese Farbe vorherrscht, auf Kinn und Gurgel weniger deutlich. Schwingen iter Ordnung dunkelolivenbraun, auf Innenfahne blässer, an Aussenfahne die 5 ersten düster grünlichblau ge- randet, die übrigen mit grünem Saume. Deckfedern der Iten Schwingen und Eckflügel ebenfalls düster grünlichblau. Schwin- gen 2ter Ordnung dunkel olivengrün, auf Innenfahne breit oli- venbraun gerandet. Uebrige Flügeldecken, Schultern und Mantel dunkel olivengrün, die Basis der Federn düster oliven- braun am deutlichsten auf den Mantelfedern. Flügelrand oliven- grün. Alle unteren Flügeldecken schön goldgelb. Die Unter- seite der Schwingen schwärzlichgrau. Schwanzfedern wie Flügel dunkelolivengrün, an Innenfahne dunkel olivenbraun , unterseits ebenso, aber blässer. Alle übrigen Theile lebhaft grasgrün ; die Basis der Kropf- und Brustfedern olivenbraun ; übrige Un- terseite, Bürzel, obere und untere Schwanzdecken an Basis fast gelb. Oberschnabel hornbraungrau, der untere hornweiss. Füsse und Krallen horgrauschwarz. Iris bräunlichgelb (Speke). Ganz ebenso ein altes 2 von Uzaramo, Central-Ost-Afrika durch Capitain Speke im Bremer Museum. Jüngerer Vogel, $ (Type von cryptoxanthus, Peters, im Berliner Museum). Kopf und Hals schmutzig olivengraugelb ; am Hinter- kopfe und Nacken grünlich verwaschen;; Schwingen und Schwanz braun, breit olivengrün gerandet; untere Flügeldecken gelb. Zwei Exemplare von Zanzibar (Dr. Kirk) stimmen ganz mit unse- ren vom Festlande überein. Das eine Exemplar ist mit Gelb varüirt, indem die Deckfedern der zweiten Schwingen gelbe Innenfahne zeigen. Geschlechter nicht verschieden. Etwas kleiner als Pi. senegalus und diesem nahestehend, aber 494 PIONIAS MEYERI. nur die unteren Flügeldecken gelb; die übrige Unterseite grün, Kopf und Nacken deutlich olivengelbbraun. Ich sah die ersten Exemplare dieser, noch den meisten Museen fehlenden Species in der schönen Collection ostafrikanischer Vögel von Dr. Kirk, dem langjährigen Begleiter Livingstone’s. Nach diesem Forscher ist P. fuscicapillus im tropischen Ost-Afrika sehr gewöhnlich. In kleinen Flügen oder Paaren umherstreifend , macht er sich schon in weitester Entfernung durch sein lautes Geschrei bemerkbar. Er nähri sich von allerlei Früchten, schadet aber auch, wie fast alle Papageien, den Maispflanzungen. Die Eingebornen nennen ihn » Go&.’’ Das oben beschriebene alte Exemplar, welches er mir mit liebens- würdiger Freundlichkeit für das Bremer Museum zum Geschenk machte, war von ihm im River Shire Valley (16° 2 s. Br. 55° öst. L.) erlegt worden. Professor Peters brachte die Art von Inham- bane in Mozambique heim, und beschrieb sie aus Versehen als neu. Bis jetzt also nur Ost-Afrikas als Heimath bekannt, aber bis tief in’s Innere verbreitet, wie die neuesten Forschungen Spekes bewei- sen. Er traf ganze Flüge dieses Papageies sehr häufig in Uzaramo und auf den Hochebenen des inneren ÖOst-Afrikas an. Es scheint die einzige Art, welche in diesen Gegenden vorkommt, denn Speke spricht von keiner anderen. Ohne Zweifel bezieht sich auch der »K’hwalu’”, ein kleiner grüner Papagei den Burton !) aus dem Lande Ugogo erwähnt, auf diese Species. Dr. Kirk sandte die Art auch von Zanzibar ein. Der einzige bis jetzt von dieser Insel bekannte Papagei. Durch Baron von der Decken Exemplare von Mombas im Berliner Museum. (226.) 40. Pionias Meyeri, (Rüppell). — Meyer’s Langflü- gelpapagei. Psittacus Meyeri, Rüppell, Oretzschmar in Atl. (1826) p. 18. tab. 11. — id., Neue Wirbelth. Vögel (1855) p. 61 et 62. — 1) The Lake Regions of Central-Afrika, Vol. I (1860) p. 302. PIONIAS MEYERI. 495 id., Syst. Ueb. d. Vög. N.-O.-Afr. (1845) p. 94. — Voigt, Cuv., Uebers. (1851) p. 745. — Ps. flavoscapulatus, Ehrenb., (nach Gray). —Pionus Meyeri, Wagl., Mon. p.615.— Poeo- cephalus meyeri, Strikl., Conir. Orn. (1852) p. 156. — Bp., Rev. et Mag. Zool. (1845) p. 154. — id., Naum. 1856. — Psittacus Meyeri, G. R. Gray, Gen. of B. II. N®. 4. — id,, List Psitt. (1859) p. 70. — Bourj., Perr. t. 61 (fig. nach Rüppell). — Phaeocephalus xanthopterus, Heugl., Cab. Journ. f. Orn. (1865) p. 271. — Psittacus Meyeri, Schleg., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 56. — Pionus Meyeri, Antinori, Catalog. etc. (1864) p. 2. Schilling, arabisch (Rüppell). Diagnosis: Olivenbräunlich mit grünlichen Endsäumen; untere Flü- geldecken, Flügelbug und Tibia (zuweilen auch der Scheitel) gelb; Bauch und After nebst unteren Schwanzdecken blaugrün- lich; Bürzel und obere Schwanzdecken blau. Schnabel horn- schwärzlich. Olivaceo-brunnescens; plumis viridulo limbatis; tectricibus ala- rum inferioribus, flesura alarum braceisque (nonnunquam et vertice) flavis; abdomine, crisso caudaeque tectricibus inferiori- bus cyaneo-virentibus; uropygio caudaeque tectricibus superiori- bus cyaneis. . Rostro corneo-nigricante. Kordofahn (von Müller), Museum Heine. S ad. Oberseite, Kopf, Hals, Schwingen und Schwanz olivenbräunlich ; Mantel- und Deckfedern mit verwaschenen grünlichen Endsäumen, ebenso ein Aussensaum der Schwingen. Flügeldecken unterseits und am Buge oberseits, einen grossen Fleck bildend, schön gelb, ebenso um Tibia. Brust, Bauch und übrige Unterseite hellgrün; die Federn verwaschen blaugrünlich geendet. Basis der Brust- federn olivenbraun, After, Seiten, untere und obere Schwanz- decken mit gelblicher Basis. Bürzel und obere Schwanzdecken glänzend meerblau. Schwanz und Schwingen unterseits braun- fahl. Schnabel hornschwärzlich; ebenso Füsse und Krallen. Iris braun (Heuglin). Iris braun mit einem schmalen, rothen, äusseren Saume (London, Zool. Garten). 496 PIONIAS MEYERI. Exemplar im Uebergange (Leidener Museum). Düsterer olivenbraun, Ein Ein Ein Ein Ein Ein auf Rücken, Flügeldecken, Brust und Bauch mit breiten gras- grünen Endsäumen ; Schwingen aussen schmal gelblich gesäumt. Untere Flügeldecken und oberseits am Buge olivenbraun, mit breiten gelben Endsäumen. Exemplar im Zool. Garten zu London war ganz ohne Gelb; düster braunschwarz, mit grünblauen Hinterrücken und Bürzel. Jedenfalls ein junger Vogel. Exemplar aus Ost-Afrika (Tete, Livingstone) im Britisch-Mu- seum, zeigt einige gelbe Federn auf Scheitelmitte. anderes Exemplar ebendaher (Britisch-Museum), hat den ganzen Oberkopf von Stirn an bis zum Hinterkopfe schön gelb und die Aussenfahne der Schwingen gelblich gesäumt. Exemplar aus Nubien (Bremer Museum), zeigt den gelben Scheitelfleck, gelben Fleck am Buge, gelben Flügelrand und gelbe untere Flügeldecken. Exemplar (angeblich vom Cap?!) Collection Verreaux. Kopf, Hals, Hinterhals, Flügel und Rücken olivenbraun, von einem Auge zum andern quer über den Scheitel eine gelbe Querbinde; Flügelbug und untere Flügeldecken schön gelb; Brust- und Bauchfedern dunkelolivenbraun mit breiten meerbläulichen End- säumen; After, Schenkel und untere Schwanzdecken grünlich mit schwach bläulichen Endsäumen ; Bürzel und obere Schwanz- decken schön blau. 2 Abyssinien (Collection Verreaux), hat die Unterseite vom Kropf an grün, auf Kropf und Brust scheint aber das Oliven- braun der Federbasis überall hindurch; Scheitel mit gelber Ouerbinde. Jüngerer Vogel (Abyssinien) Collection Verreaux. Kopf, Hals und Ein Überseite viel blasser olivenbraun, die Mitte der Federn olivengelb verwaschen ; übrige Unterseite gelbgrün, die Basis der Federn gelb; mittlere und grösste untere Flügeldecken olivenbraun, nur die kleinsten Federn längs Handrand gelb; Bürzel und obere Schwanzdecken blass meerblau ; Oberkopf ohne Gelb. d ad. (Type von P. xanthopterus, Heugl.), s. n. P. Rüp- PIONIAS MEYERI. 497 pelli, Heuglin im Stuttgarter Museum von Wau, April 1863 (Heuglin), stimmt ganz und gar mit dem Exemplare des Bremer Museums aus Nubien, nur zeigt es etwas mehr Gelb auf dem Oberkopfe und der gelbe Fleck am Flügelbuge ist grösser. Eine schöne Varietät im Stuttgarter Museum (2 durch von Heuglin bei Keren im Bogoslande erlegt), zeigt nicht blos den ganzen Scheitel und einige Federn an den Schläfen, sondern auch je- derseits an der Basis des Unterschnabels einen grossen gelben Fleck. Die schmalen Säume an der Aussenfahne der Schwingen sind olivengelblich. Eine beinah gleichgefärbte Varietät des Wiener Museum’s (durch Kotschy aus Sennaar eingesandt) beschreibt von Pelzeln in den Verhandl. der Zool. Bot. Gesellsch. 1865. p. 925. Die gelbe Zeichnung variirt bei dieser Art sehr erheblich und man findet selten zwei Exemplare bei denen das Gelb ganz gleich ver- theilt ist. Rüppell hält die Vögel mit viel Gelb für recht alte und sagt, dass sie am Bauche dann zuweilen auch grünbraune, wellen- förmige Flecke erhalten. Der gelbe Fleck am Flügelbuge (zuweilen auch auf Kopfmitte), sowie: die grünlichblaue Unterseiten zeichnen diese Art genügend aus. Der wegen seines blauen Bürzels am nächsten verwandte Pi. Rüppelli unterscheidet sich hinlänglich durch die blauen unteren Schwanzdecken. Jedenfalls die am weitesten in Afrika verbreitete Papageienart ; Rüppell, welcher sie entdeckte, bemerkt von ihr »ziemlich häufig in kleinen Familien in Abyssinien, Sennaar und Kordofahn ; lebt in kleinen Gesellschaften in den waldigen Bezirken der Oise, welche die Wohnungen und Felder umgeben ; nährt sich von Beeren aller Art vorzugsweis von Baumwollensamen ; heisst bei den Arabern » Schilling’’.’’ Auch von Heuglin führ die Art in seiner interessanten Abhandlung über die horizontale Verbreitung der Thiere in Abyssinien (Cab. Journ. für Ornith. 1862) als häufig in den Thälern der Dega bis zur Woina Dega (25000) an. Neuerdings fand er sie auch (P. xantopterus, Heugl.) im centralen Afrıka, zwischen den Flüssen 32 498 PIONIAS RüÜPPELLI. Djur und Kosanga (8° n. Br.). Auch in Galabat, an der Grenze Sennaars und Abyssiniens von ihm beobachtet und im Gebiete des Ain-Saba, bis über den 17° n. Br. hinaus, ebenso in Sennaar und Kordofahn. Von Andersson ım Damaralande des westlichen Süd- Alrika gelunden, von Livingstone bei Tete am Zambesi (unterm 15° s. Br.) und nach Bianconi in Mozambique in Südost-Afrika. Nach einer Angabe Verreaux’s sogar im Gebiete der Capcolonie, was einstweilen noch zu bezweifeln ist. Nirgends findet sich nämlich ein beglaubigter Nachweis über das Vorkommen am Cap und als südlichste Grenze kann höchstens der Oranje-Rivier angesehen werden. Das Stuttgarter Museum besitzt, wie mir Herr Professor Krauss gütigst mittheilte, ein Exemplar , welches von der Espedition A. Smith’s herstammt und angeblich noch weit über den Oranje-Rivier hinaus eingesammelt wurde. Gray führt im Cataloge des Britischen-Museums auch ein Exem- plar aus Shoa in Abyssinien an; wie mir aber Herr von Heuglin mündlich versicherte, ist diese Angabe jedenfalls falsch, da die Art auf jenen Hochebenen bestimmt fehlt, wie überhaupt im eigentlichen Abyssinien. Nur in den Bogos kommt sie vor. (227.) 41. Pionias Rüppelli, (G. R. Gray). — Rüppell’s Langflügelpapageı. Psittacus Rüppellii, G. R. Gray, Proc. Z. S. (1848) p. 125. pl. 5 (fig. opt.). — id., Gen. of B. Ill. Append. p. 20. — Strikl. et Jard., Contr. to Orm. (1852) p. 156. — Poeoce- phalus rüppellii, Bp., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 154. — id., Naum. 1856. — Souance, Rev. et Mag. Z. (1856) p. 216. — Poiocephalus Rüppellii, Hartl., Gab. Journ. f. Orn. (1854) p- 194. — id., Psittacus (Phaeocephalus) Rüppelli, Syst. Orn. W. Afr. (1857) p. 168. — Gray, List Psitt. (1859) p- 71. — Psittacus Rüppelli, Schleg., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 56. Diagnosis: Olivenschwärzlichbraun; untere Flügeldecken, Bug und Tibia gelb; After, untere und obere Schwanzdecken nebst Bürzel schön blau; Schnabel hornschwärzlich. PIONIAS RUPPELLI. 499 Olivaceo-nigricante-fuscus ; tectricibus alarum inferioribus, flexura braccisque flavis; crisso, tectricibus caudae et superioribus et infe- rioribus necnon uropygio laete eyaneis. Rostro corneo-nigricante. West-Afrika (Rio Nunez), Leidener Museum. Z ad. Dunkel oliven- schwarzbraun , auf dem Kopfe mit verwaschenen aschgrauen Endsäumen, Ohrgegend und Backen ebenso. Schwingen und Schwanz einfarbig schwarzbraun. Kleine Deckfedern längs Handwurzel und Flügelbug gelb, oberseits einen grossen Fleck bildend, unterseits alle grossen und kleinen Deckfedern schön gelb, die übrige Unterseite der Schwingen matt graubräunlich. Befiederung der Tibia hochgelb. Schenkel, untere Seiten, Af- ter, obere und untere Schwanzdecken , Hinterrücken und Bür- zel mit breiten, schön kornblumenblauen Endsäumen, die Basis der Federn dunkel olivenbraun. Schnabel, Wachshaut, Füsse und Krallen hornschwarz. Ebenso ein Exemplar von Angola (Collection Monteiro); die Tibia orangegelb. Ebenso ein alter Vogel von West-Afrika im Museum Kirchhoff. 9 ad. Damaraland (Otschimbingue. 27 October 1864) im Bremer Museum, ganz wie das alte d' gefärbt. Jüngerer Vogel (Leidener Museum), viel blasser, düsterer olivenbraun besonders am Kopfe grau verwaschen. Die oberen kleinen Flü- geldecken am Buge olivengelblich verwaschen, die kleinen unter- seits gelb, die grössten olivenbraun, die blauen Endsäume weniger breit, daher überall noch das Braun durchleuchtend. Tibia braun. Junges Z aus dem Damaralande (September 1864) im Bremer Mu- seum,, einfarbig düster olivenbraun,, einige Federn auf Bauch und Mantel düster grünschwärzlich verwaschen ; Kopfseiten und die Endsäume der Federn des Oberkopfes grau; die gelbe Zeichnung wie am alten Vogel, dagegen fehlt das Blau noch gänzlich, nur einzelne Federn auf Bürzel und den Schenkeln mit schwach angehauchten blauen Spitzen. Schnabel und Füsse schwarz. Einen solchen jüngeren Vogel, von Jardine irrthümlich für 2 er- klärt, stellt die schöne Abbildung in den Proceedings dar. gar PIONIAS RUPPELLI. 00 } L2 Von dem am nächsten stehenden P. Meyeri durch die blauen unteren Schwanzdecken unterschieden. Gray beschrieb die Art zuerst nach einem lebenden Exemplare aus dem Zool. Garten. Sie verbreitet sich längs der ganzen Westküste Afrikas vom südlichsten Senegambien (Rio Nunez) bis Damaraland hinab. Verreaux erhielt sie vom Gabon und Monteiro sandte sie aus Angola ein. Hier traf er die Vögel zwischen Novo Redondo und Mozamedes besonders häufig; sie schaden den Maispflanzungen. Nicht vollkommen richtig ist es, wenn Schlegel (Dierentuin. p. 65) für die Art nur Senegambien als Vaterland nennt, denn im eigentlichen Senegambien wurde sie bis jetzt nicht beobachtet. (ohne Nagel). Mittelste Höhe d.|Schnab.- Aeuss. | Innere Flügel. Ehen Firste. I Eon ‚an | Tarse. Nor un eder. schnab. asis. zehe. | zehe. rufiventris, Rüppell.|5’' 7’ 2 Mal 10. N EEE Ey — ad. Abyssinien, Britisch-Museum. n Bgm guzın g’tt et 101), zn gijgrtı — |jun. n n n senegalus, Linne. Dura Dur aN 104, (0 10% — _— — Senegal, Museum Heine. » 6’ y'' El 2ol/aiN BL 11oy mel 101/,''' all » Leidener Museum. ;n gi 11" g! 6" 10 g 194 Ola gt! sun Goldküste, (Versteri, Goffin). » Bon Ds ginn [er Ds lgliz = Gambia, Bremer Museum. in 5’! 1 rt gi! ginn 11" gt 1152 zn 7 Sn » (Bürzel gelb) Brem. Mus. » Bo! 2A Ib U en wi — || W. Afrika (Bissao) Collection Verreaux, fuscicapillus, Verr. |5'' 3’ BB 8"! Bo lg BE Bl Mozambique, T. v. eryptoxanthus, Pet. Ber]. M. » BB a y a a ara Aa ya al Zambesi, (Dr. Kirk) Bremer Museum. » Bi Pe ee 110 sa lo — lad. Kazeh (Speke), » » » Be a g''' — 10’ Mk — — Zanzibar (Kirk), » » » Bu Be Di U 81/ sum ik: Sul BE, ER Eis » » » » Meyeri, Rüppell. a a gig guy 5a 10.0 — — — IQ Abyssinien, Collection Verreaux. » Dean DEAL Bla lo Ol, regt g'' Bun Kordofahn, Leidener Museum. » Bil Be g'' Te Ta 6’ TE 6’ gu er 2 » » » 187627 18 A — ul7 Sleinun [guet —_ Tete, Ost-Afr. Britisch-Mus, (mit viel Gelb), >01 62] CHRYSOTIS, (ohne Nagel). Mittelste Höhe d.|Schnab.- Aeuss. | Innere Flügel. | Schwanz- | Firste. | Ober- |höhe an | Tarse. | Vorder- | Hinter- feder. schnab. | Basis. zehe. zehe. Meyeri, Rüppell. !5' 5" By Bi — 19" | I u Tete, Ost-Afr., Britisch-Mus. (mit viel Gelb), » DRAN, 20 191,2 162. ad siy ja! | Type von xanthopterus, Heuglin, » BERION A 2 0 gr 6 10," | — — — | Cap (?), Collection Verreaux. Rüppelli, Gray. b- nn 20 6% ge! BEN Nr = — /Qad. Damaraland, Bremer Museum. » Begl aa" Bun re lbilane Te ae 9 A Rio Nunez , Leidener Museum. » 5’ al Dr a 10 ee — — — N » » 5. Ian an On. (1 IL" num 108 — ad. Angola, (Collection Monteiro). 9%. Genus, Chrysotis !), Swainson. — Kurzflügelpapagei ?). Psittacus, Linne, S. N. 1766. — Psittacus, Sect. IV. Psittacus (part.), Kuhl, Consp. (1820) p. 10. — Androglossa, Vigors, Zool. Journ. II. 1825. — Psittacus, Vig. et Horsf, Linn. Trans. XV (1826) p-. 270 (note). — Psittacus (sous genre) 1° Tribu et sous genre Amazona, Less, Tr. d’Orn. p. 189. Psittacus, Wagler, Mon. 1832, — Chrysotis, Swainson, Class. of B. 1857. — Pionus, Lafresn., Rev. Zool. 1846. — Chrysotis, Bonap., Consp. av. I. 1850. — id., Oenochrus et Chrysotis, Rev. et Mag. Zool. 1854. — id., Naum. (1856) Beil, I. — id., Compt. Rend. 1857. — Psittacus (part.) 1) xevoos, Gold und ode, Ohr, also Goldohr. Obwohl diesem Worte nur die wenigsten Arten des Genus entsprechen, so verdient es doch dem Lesson’schen »Amazona’” vorgezogen zu werden. Die etymologischen Erklärungen zu letzterem liessen sich sehr in’s Weite ziehen, doch möge es genügen hier zu bemerken, dass nur Amazonis und Amazo classischen Werth haben, dass aber »Amazona”, aus Amazone gebildet, verworfen werden muss. Amazo war der Beinamen der persischen und seythischen Diana, der Mutter dr Amazonen. Amazo- nius, Beinamen des Apollo von Laconien. Amazona als Ableitungswort vom Marahnon oder Amazonenstrome, kann, als der neueren Geographie entstammend, zur generischen Benennung nicht verwandt werden. Bei den Alten war der Don als Amazonenstrom bekannt, 2) Brehm wendet für diese Gruppe die Bezeichnung »Grünpapageien” an. CHRYSOTIS. Subgen., van der Hoeven, Handb. Zool. (Deutsche Ausg.) U (1852—56) p. 456. — Chrysotis et Psittacus (part.), G. R. Gray, Gen. of B. II. — id., Chrysotis, List Psitt. 1859. — Amazona (sous genre) part., Schleg., Mus. P. B. Psitt. 1864. Abbildungen. Vieillot, Gal. des Ois. II (1854) pl. B. fig. 8 (Pa- pagei). — G. R. Gray, Gen. of B. II. t. 104. fig. 5. — Reichb., Natürl. Syst. (1850) t.81 (Chrysotis). Diagnosis: Schnabel sehr kräftig, mässig gewölbt, die Firste nur nach hinten scharfkantig abgesetzt, aber meist ohne Längsfurche. Nasenlöcher frei, Wachshaut und Augenkreis meist nackt. Flü- gelspitze meist sehr kurz, kaum oder sehr wenig vorragend. Schwanz kurz bis mittelmässig, länger als die Hälfte des Ober- flügels, etwas gerundet, die äussersien Federn etwas verkürzt; die Federn am Ende breit gerundet. Das Gefieder breit, die Federn am Ende abgestutzt. Rostrum valde robustum subconvesum culmine tantum postico acutangulariter seposito, laevi. Nares liberae; cera annulusque orbitalis plerumque nuda. Alarum apex brevis vix vel perparum prominens. Cauda brevis vel mediocris subrotunda longior quam ala superior dimidia, apieibus rectricum late rotundatis. Plumae latae truncatae. Beschreibung. Schnabel gross, sehr kräftig, von der Basis an stark nach unten gebogen, mässig gewölbt; Oberschnabel mit ansehn- lich überhängender Spitze, vor derselben mit einer gerundeten oder winkeligen Ausbuchtung; die Firste nur nach hinten scharf- kantig abgesetzt und hier nur selten eine undeutliche Rinne ; Unterschnabel so hoch als der obere, die Dillenkante bildet eine breite abgerundete Fläche; Schneiden mit deutlicher ge- rundeter Ausbuchtung ; Öberschnabelspitze mit deutlichen Feil- kerben. Näsenlocher deutlich, gross, frei, in einer bogig vortretenden Wachs- haut, die mit einzelnen Borstenfederchen besetzt ist. Nackter Augenkreis sehr deutlich. Zügel stets befiedert. Flügel immer länger als Schwanz, denselben ?/, oder darüber be- UHRYSOTIS. >03 deckend, Flügelspitze sehr wenig oder kaum vorragend ; Schwin- gen am Ende spitz; erste Schwinge meist so lang als die bte oder 6te; 2te oder 5te am längsten ; 2te bis 5te oder 6t° an der Endhälfte der Aussenfahne, ite bis 5te an Innenfahne deutlich ausgeschnitten. — Stets 10 Hand- und 11—12 Armschwingen. Ich untersuchte: festiva, Sallei, leucocephala, albi- frons, Pretrei, vinacea, diademata, autumnalis, Dufresnei, augusta, Guildingi, farinosa, auripal- liata, amazonica, Levaillanti, ochrocephala und aestiva. Schwanz kurz, länger als die Hälfte des Flügels, breit, abgerundet, die äussersten Federn etwas verkürzt; die Federn am Ende breit gerundet. Füsse stark, mit kurzen, kräftigen Tarsen, die länger als die Hälfte der äusseren Vorderzehe ; Krallen sehr kräftig, stark gekrümmt. Gefieder derb, die Federn meist breit, am Ende abgestutizt. Puderdunen fand Nitzsch zerstreut vorhanden bei ochrocephala und Dufresnei. Färbung meist grün, oder seltener bunt; die grünen Arten meist mit rother oder gelber Zeichnung am Buge oder Kopfe, meistens ein rother Flügelspiegel. Schnabel meist dunkel, zuweilen an der Basis des oberen mit leb- haftem gelben oder rothen Flecke. Gestalt sehr gedrungen. Grosse Arten von Dohlen- bis Krähen- grösse. Pterylose. Nitzsch untersuchte folgende Arten : vittata, ochro- cephala, leucocephala und Dufresnei. Diese zeigten den zweihreihigen, kräftig- und dichtfiederigen Aussenast der ÜUnterflur deutlich von dem sperrigfiedrigen Hauptzuge gesondert. Die Spinalflur war bis zur Gabel von gewöhnlicher Bildung, aber der hintere oder bedeckte Theil bildete bei Chr. vittata eine allgemein sperrige, mit den Lenden- und Unterschenkeliluren verschmolzene Befiederung, in welcher nur vorn eine gabelige Spaltung, aber hinten kein dichtfiederiger Gabelstiel zu sehen war. S Rt CHRYSOTIS. Diese Pterylose soll erhebliche Abweichungen von der des Psittacus erithacus zeigen. Zunge besonders breit, dick und fleischig, mit sehr breiter abge- stumplter Spitze und glatter Oberfläche. So fand ich sie bei aestiva und amazonica. Bei leucocephala giebt Nitzsch gleiche Beschaffenheit an. Bürzeldrüse scheint meist zu fehlen , indess nicht constant. Das Fehlen beobachtete Nitzsch bei ochrocephala, vittata, leucochephala und Dufresnei, das Vorhandensein an aestiva. Dies beweist wie sehr die anatomischen Kennzeichen bei ganz nahestehenden Arten variiren. Gabelbein deutlich und kräftig entwickelt, wie ich mich an aes- tiva überzeugte. Die Form des Sternums entspricht im Allgemeinen der von Plic- tolophus; untere seitliche Oeflnungen gross, zuweilen gänzlich verwachsen. Auch Blanchard hebt die Aehnlichkeit in der Sternalbildung von Chrysotis und Kakatu hervor. Nach ihm würde sich diese Gruppe, wie die Papageien der neuen Welt im Allgemeinen, durch den völlig geschlossenen Augenkreis auszeichnen, allein bei Chrys. leucocephala und einer anderen Species fand ich ihn nur unvollständig. Eine andere Art zeigte ihn dagegen deutlich und zugleich, ähnlich wie bei Plictolophus, den Schläfenfortsatz zwar schmal, aber sehr verlängert, so dass er fast mit dem Fortsatze des hinteren Stirnbeins zusammenlloss. Die Arten dieses Genus gehören nur Süd-Amerika an, wo sie von den La Plata-Staaten bis in’s südliche Mexico hinauf vorkommen. Die meisten Arten finden sich jedoch im nördlicheren östlichen Bra- silien, namentlich in den endlosen Urwäldern längs des Amazonen- stromes und anderer grosser Ströme. Einige wenige bewohnen auch den westindischen Archipel, sind aber, wie fast alle insulären Ar- ten, sehr localisirt. So ist Chr. leucocephala nur Cuba eigen; Chr. collaria und agilis finden sich nur auf Jamaica, vittata auf Porto-Rico und Sallei nur auf St. Domingo. Der schöne Chr. Guildingi soll die Antillen-Insel St. Vincent bewohnen, augusta CHRYSOTIS. 505 ist ganz neuerdings mit Bestimmtheit von Dominica nachgewiesen und cyanops scheint ebenfalls West-Indien anzugehören. Nur wenige Arten, wie z. B. amazonica, farinosa, Dufresnei, haben einen ausgedehnteren Verbreitungskreis, vom mittleren Bra- silien bis Guiana; die meisten bewohnen einen engeren Bezirk. Hinsichtlich der Lebensweise sind die Chrysotiden als eigentliche Wald- und Baumvögel zu betrachten. Sie bewohnen namentlich die mit dem dichtesten Urwalde bedeckten Flussniederungen und leben, mit Ausnahme der Brütezeit, stets gesellig. In derselben verhalten sie sich auch, im Gegensatz zu ihrem steten schreienden und lär- menden Betragen, ganz schweigsam und scheinen ihre Stimme gleichsam verlernt zu haben. Leider besitzen wir über das Fortpflanzungsgeschäft nur von den wenigsten Arten einige Mittheilungen,, aus denen jedoch hervorgeht, dass sie, wie die übrigen Papageien, Höhlenbrüter sind und eben- falls weisse Bier legen. Nur bei Chr. aestiva finde ich eine An- gabe der Eierzahl, nämlich 2, und auch über die Monate der Brüte- zeit konnte ich nur Mai und Juni für Chr. leucocephala und October bis März für Chr. aestiva als autentisch bewiesen in Erfahrung bringen. Die Jungen werden aus dem Kropfe geätzt. Schomburgk machte an einem Pärchen von Chr. amazonica die interessante Beobachtung, dass sie täglich nur zweimal zum Füttern herbeillogen. Im Käfig scheint die Fortpflanzung noch nicht gelungen zu sein. Indess dauern die Chrysotis-Arten in der Gefangenschaft gut aus und können selbst eine ziemlich kühle Temperatur ohne Nachtheil ertragen. Wegen ihrer hervorragenden geistichen Fähigkeiten und der Leich- tigkeit mit welcher sie menschliche Worte nachahmen lernen, sind die Chrysotis-Arten als Käfigvögel sehr beliebt und einige der- selben werden in grosser Anzahl von Amerika eingeführt. Auch in ihrer Heimath bei den Eingebornen sind sie wegen dieser Eigen- schaften besonders geschätzt. Nach der Brütezeit, besonders in der kalten Jahreszeit, vereint- gen sie sich zu grossen Schwärmen, die der Nahrung wegen herum- 506 CHRYSOTIS. streifen und mehr oder minder ausgedehnte Wanderungen unterneh- men. So erscheinen sie zu gewissen Zeiten plötzlich in unzähliger Menge an den Küsten und verschwinden eben so schnell wieder. In diesen Perioden sind sie dann auch gewöhnlich sehr fett und werden eifrig gejagt, da ihr Fleisch sehr wohlschmeckend und, wie Hühner und Tauben in Brühen mit Reiss zubereitet, überall ge- gessen wird. Man findet sie daher als gewöhnliches Federwildprett in den Koloniestädten. Doch nicht allein wegen ihres Fleisches, sondern auch des Schadens halber, den sie in den Pflanzungen an- richten, wird ihnen nachgestellt. In der Zeit, oder da wo die Pflanzungen keine hinreichende Nahrung darbieten, leben die Chrysotis-Arten von allerlei Früch- ten, mehlhaltigen Beeren und Fruchtkernen , die sie mit ihren kräf- tigen Schnäbeln zu zertrümmern und deren Inhalt sie geschickt mittelst der Zunge herauszuschälen wissen. Die Kurzflügelpapageien sind, wie die meisten ihrer Familienan- gehörigen, scheue Vögel, die den Jäger schwer ankommen lassen. Ihr vorzugsweis grünes Gefieder ermöglicht ein Verbergen im Laube um so leichter. Man bemerkt die Gegenwart von Papageien daher meist erst am Herabfallen der geleerten Fruchthülsen und beim Auf- fliegen des Schwarmes, welches unter lautem Gekreisch geschieht. Ihre Nachtruhe halten sie, immer gesellig, in den Kronen der höchsten Waldbäume. Schon mit dem Grauen des Tages werden sie munter, putzen das vom Thau durchnässte Gefieder, beginnen ihr unharmonisches Concert und eilen dann, die Gatten stets neben- einander fliegend, in langen Reihen den Futierplätzen zu. Auch während des Fluges sind sie geschwätzig, und da sie oft sehr hoch fliegen, so hört man die Papageien zuweilen eher, als man sie sieht. Abends eilen sie in derselben Ordnung und zur bestimmten Stunde, ihren erkohrenen Lieblingsbäumen wieder zu. Rengger, der Prinz zu Wied, Burmeister, von Tschudi, Schomburgk u. A. geben über diese sonderbare Erscheinung sämmtlich übereinstimmende Beobach- tungen, die übrigens Levaillant ganz in derselben Weise an dem südafrikanischen Pionias robustus machte, ebenso Bernstein an Palaeornis Alexsandri auf Java. Wir finden überhaupt diesen CHRYSOTIS. 507 Zug. des geselligen Zusammenschlafens ete. nicht blos bei den Papa- geien im Allgemeinen , sondern bei allen gesellschaftligen Vögeln kehrt er wieder. Man darf nur unserem gemeinen Staare (Sturnus vul- garis) und unserer Nebelkrähe (Corvus cornix) einige Aul- merksamkeit schenken. Der Flug der Chrysotis-Arten ist schwerfällig und kostet ihnen scheinbar Anstrengung. So geschickt sie sich kletternd in den Zwei- gen zu bewegen wissen, so unbeholfen sind sie auf dem Erdboden ; ihr Gang ist dann watschelnd. Die Eingebornen Süd-Amerikas lieben diese Papageien ganz beson- ders, nehmen sie jung aus dem Neste und treiben Handel mit ihnen. Man sieht daher in ihren Niederlassungen stets eine Menge gezähm- ter, die oft so zutraulich sind, dass sie frei aus- und einfliegen. Auch der Federn und des Fleisches wegen stellen die Indianer den Papageien sehr nach. Soweit meine Beobachtungen reichen sind bei den Chrysotis- Arten beide Geschlechter ganz gleich gefärbt. Auch die Jungen zeichnen sich nur durch etwas mattere Farben aus, und die oft- mals glänzend gelbe oder blaue Kopfzeichnung ist bei ihnen weni- ger ausgedehnt, aber doch stets schon merkbar angedeutet, ebenso die rothe Spiegelzeichnung und der rothe Flügelbug bei verschiedenen Species. Der Prinz zu Wied, Schomburgk, Burmeister u. A. spre- chen sich in gleicher Weise darüber aus. Das sogenannte Tapiriren, welches ich im ersten Theile (p. 166) eingehender besprochen habe, soll hauptsächlich auf die Arten dieses Genus angewendet werden. Wirklich findet man unter ihnen ver- hältnissmässig ‘auch die grösste Neigung zum Variiren, namentlich mit Gelb. Indess treten diese abnormalen Zustände fast nur bei gefangenen Exemplaren auf und sind ohne Zweifel Folgen verän- derter Nahrung, des Alters oder überhaupt der Gefangenschaft. Leider sind solche Varietäten oft als wirkliche Species beschrieben worden, und die Anzahl der Arten, welche wir bei den älteren Auctoren finden, ist daher eine ansehnliche. Die genaue Durch- sicht wird übrigens wegen den meist zu oberflächlichen Beschrei- bungen sehr beeinträchtigt. 508 CHRYSOTIS. Eben so ungerechtfertigt wie es ist, blosse Varietäten zu Arten zu er- heben, ein Verfahren, welches man den älteren Auctoren schon zu Gute halten muss, eben so unstatthaft erscheint es mir, entschieden gute Species nur als Conspecies zu betrachten, wie neuerdings Profes- sor Schlegel gethan hat. Nach seiner Darstellung von dieser Papageien- gruppe im Cataloge des Leidener Museums könnte man leicht ein Drittel oder wohl gar die Hälfte der bekannten Arten zu blossen Conspecies herabsetzen. So würde nach Prof. Schlegel Chr. diademata, Spix, eine Art des nördlichen Brasiliens und Panamas, die sich durch grüne Wangen sehr leicht von Chr. autumnalis unterscheidet nur Varietät von diesem sein, obwohl letzterer sich stets durch das Gelb unterm Auge auszeichnet und nur über Mexico südlich bis Hon- duras verbreitet ist. Einen noch ausgedehnteren Spielraum in Be- zug auf Variabilität erhält Chr. aestiva, indem Chr. ochroce- phala, ochroptera und Levaillanti nur als Conspecies be- trachtet werden, einer Ansicht der ich entschieden wiedersprechen muss. Die Unterscheidung dieser 4 Arten ist nämlich sehr leicht, Chr. aestiva zeichnet sich durch schwarze Schnabelfärbung und das Blau am Kopfe stets aus; Chr. ochrocephala schon ge- nügend durch den röthlichen Fleck an der Basis des Oberschnabels und den Mangel von Blau. Chr. Levaillanti zeigt stets einen hellen Schnabel, ist viel heller grün gefärbt und grösser, während Chr. ochroptera durch den gelben Flügelbug hinlänglich cha- racterisirt ist. Ausser, dass ich von diesen 4 Arten zahlreiche Exemplare sah, namentlich erst kürzlich in der Kaiserliche Sammlung zu Wien, die alle in den Hauptcharacteren vollkommen übereinstimmten , wie- derspricht auch die Verbreitung vollständig der Annahme, sie sämmt- lich nur für Eine Art zu halten. So gehört Chr. aestiva dem südlichen Brasilien und den La Plata-Staaten an und wird im nörd- lichen Brasilien und Guiana von Chr. ochrocephala vertreten, während Levaillanti bisher nur im Westen, ochroptera dage- gen nur im Süden Mexicos beobachtet wurden. Da es keine Papageiengruppe giebt, deren zahlreiche Glieder so gleichmässig gebildet wären als in dieser, so muss ich die Chry- sotis-Arten als die am höchsten entwickelte der ganzen Familie u CHRYSOTIS. 509 betrachten. Für diese Ansicht spricht auch besonders die hervor- ragende geistige Entwickelung, welche von Psittacus eritha- cus, den man gewöhnlich als Urtypus der Papageien betrachtet, kaum übertroffen werden dürfte. Da aber die Papageien vorzugsweis Amerika angehören, so wird man die am meisten typische Form wohl auch hier und nicht in Afrika suchen und in den Chrysotiden anerkennen müssen. Sie entsprechen in der That am besten den Begriffen, welche wir mit dem Worte Papagei verbinden und ihnen hätte eigentlich der Name Psittacus gebührt. Die Chrysotis-Arten bilden eine so in sich abgeschlossene Gruppe, dass wir sie unbedenklich als Genus betrachten können. Von dem am nächsten stehenden Genus Pionias ist Chrysotis stets durch wesentliche Abweichungen im Flügel- Schnabel- und Schwanzbau und in den Coloritverhältnissen unterschieden. Professor Schlegel fasst übrigens alle amerikanischen kurzschwänzi- gen Papageien, also Ghrysotis und Pionias, unter der Benennung Amazona zusammen und lässt der Gruppe nur subgenerischen Werth. Dieser Ansicht kann ich mich jedoch aus den oben angeführten Grün- den, die mir wichtig scheinen, keineswegs anschliessen. Ebenso wenig finde ich die Eintheilung nach der Färbung, in 22 verschiedene, durch I, A, a. etc. bezeichnete, Abtheilungen übersichtlich. Als vicarirende Form der Chrysotiden in Asien, aber nur im Archipel, müssen wir die Eclectus-Arten betrachten, die ich nur nach sorgfältiger Prüfung der Charactere generisch zu sondern vermochte. Sie unterscheiden sich indess, ausser dem total abweichen- den Kolorite und der gänzlich verschiedenen Federbildung, auch hauptsächlich durch die abgerundete Schnabellfirste und befiederte Wachshaut und Augenkreis. In Australien können die Kakatus als Vertreter der eigentlichen Papageien gelten, in Afrika die eigentlichen Psittaci. Auf den Inseln Polynesiens findet sich dagegen keine vertretende Gruppe für die Chrysotiden. Unter den 52 hierher gehörigen Arten bleiben mir nur Ch. ery- thrura, Kuhl und Bouqueti, Bechstein, welche ich nicht selbst untersuchen konnte, bedenklich, wenigstens bedürfen sie dringend einer näheren Bestättigung. Es scheint mir indess nach den bishe- 510 CHRYSOTIS. rigen Vorlagen noch zu gewagt sie den dubiösen Arten einzuver- leiben. Der Färbung nach lassen sich die Chrysotis-Arten am über- sichtlichsten in die folgenden 3 Unterabtheilungen einreihen , welche mit einzelnen Ausnahmen durchgehende Erkennungzeichen darbieten. I. Deckfedern der Schwingen It Ordnung blau. 1. festiva, Linne. 4. collaria, Linne. 2. Sallei, Sclater. 5. leucocephala, Linne. 3. vittata, Boddaert. 6. cyanops, Vieillot. II. Deckfedern der Schwingen Iter Ordnung grün; mit Roth am Kopfe. a. Eckflügel und Deckfedern der 1'% Schwingen roth. 7. albifrons, Sparrm. 9. Pr&trei, Temminck. 8. xantholora, G. R. Gray. 10. agilis, Linne, b. Ohne rothen Flügelspiegel. ll. brasiliensis, Linne. 7 12. erythrura, Kuhl. c. Mit rothem Flügelspiegel. 13. vinacea, Neuwied. 16. diademata, Spix. 14. coccineifrons, Souance. 17. autumnalis, Linne. 15. Finschi, Sclater. 18. Dufresnei, Levaillant. III. Deckfedern der Schwingen Iter Ordnung grün; ohne Roth am Kopfe. a. Mit rothem Flügelspiegel. 26. amazonica, Linne. 7 19. Bouqueti, Bechstein, 27. ochroptera, Gmelin. 20. augusta, Vigors. 28. Levaillanti, Gray. 21. Guildingi, Vigors. 29. ochrocepbala, Gmelin. 22. Guatemalae, Hartl. 30. aestiva, Latham. 23. Nattereri, mihi. 3l. mercenaria, Tschudi. 24. farinosa, Boddaert. d. Ohne rothen Flügelspiegel. 25. auripalliata, Lesson. 32. xanthops, Spix. Diagnostischer Schlüssel zu Chrysotis. I. Deektelern der Schwingen Ite Ordnung blau. 1. festiva, Linne. Stirnrand und Zügel roth, Kinnfleck und Augenbrauen blau; Hinterrücken roth, zuweilen grün. 2. Sallei, Sclater. Vorderkopf weiss; Scheitel meerblau; Ohrfleck schwarz; Bauchfleck roth. 3. vittata, Bodd, Grün mit schwarzen Federsäumen; Stirnrand roth. CHRYSOTIS FESTIVA. 511 4. collaria, Linne. Nacken und Hinterhals mit schwärzlichen Endsäumen, Vor- derkopf und Zügel weiss; Backen und Kehle roth; ohne rothen Bauchfleck. 5. leucocephala,L. Wie collaria, aber mit grossem purpurrothen Bauchflecke. 6. cyanops, Vieillot. Gesicht blau; Vorderseite dunkel weinroth; ein rother Flü- gelspiegel. (228.) 41. Chrysotis festiva, (Linne). — Der blaukinnige Kurzflügelpapagei. Psittacus festivus, Linne, Syst. Nat. (1766) p. 147. — Pl. enl. 840 (fig. bon.). — Festive Parrot, Laiham, Syn. I. p. 298. N°. 102. — id., Gen. Hist. II. p. 252. — Psittacus festi- vus, Gmelin, S. N. p.544. — Latham, Ind. Orn. p. 126. — Bechst., Kurze Ueb. p. 101. — Vieill., Enc. Meth. p. 1576. — Kuhl, Consp. p. 81. — Voigt, Cuv., Uebers. (1851) p. 742. — Less., Tr. d’Orn. (1851) p. 196. — Wagler, Mon. p. 580. — Spix, av. Bras. p. 44. — Chrysotis festivus, Sws., Class. of B. II. p. 501. — Bonaparte, Rev. et Mag. Z. 1854. — id., Naum. 1856 (cum chloronota). — Jard. et Selb., Nat. Libr. vol. VI. p. 102. pl. 9 (fig. bon.). — Psittacus festivus, Burm., Syst. Ueb. il. p. 189. — Schomb., Guian. III. p. 724. — Chrysotisfestiva, Gray, Gen. of B. II. N°. 1. — id., List Psitt. (1859) p. 80. — Selat., Cat. Am. B. (1862) p. 554. — Amazona festiva, Schl., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 57. — Le Perroquet Tavoua, Levaillant, Perr. t.129 (fig. opt.). — id., l’Amazone tapire en rouge, Perr. t. 88 (Varietät). Ohne rothen Hinterrücken ! Chrysotis chloronota, Souance, Rev. et Mag. Zool. (1856) p- 155. N°®. 72. — id, Icon. Perr. t. XXIX. — Gray, List Psitt. (1859) p. 89. Diagnosis: Grün; Stirnrand und Zügel roth; Kinnfleck und Au- genbrauenstreif blau; Hinterrücken und Bürzel scharlachroth ; zuweilen grün; Basis der äusseren Schwanzfedern roth , zuwei« len einfarbig (grün). Viridis, fronte lorisque rubris; macula menti superciliisque cyaneis; tergo et uropygio puniceis, interdum viridibus, basi rectricum exteriorum plerumque rubra., 512 CHRYSOTIS FESTIVA. Brasilien (Leidener Museum). Dunkelgrasgrün , Unterseite etwas hel- ler, untere Schwanzdecken etwas gelbgrün. Stirnrand und Zü- gel blutroth. Augenbrauen- und Schläfenstreif hellblau, ebenso ein schmaler Kinnstreif. Schwingen 1ter Ordnung schwarz, an Basishälfte der Aussenfahne dunkelblau; Deckfedern der iten Schwingen und Eckflügel von letzterer Farbe. Erste Schwinge einfarbig schwarz. Schwingen 2ter Ordnung auf Aussenfahne orün, auf Innenfahne schwarz, mit blauem Endtheile, die 4 letzten Schwingen einfarbig grün. Untere Flügeldecken grün. Schwingen unterseits schwarz, an Basishälfte der Innenfahne dunkelgrün. Schwanzfedern wie der Rücken, nur am Rande der Innenfahne grauschwarz. Hinterrücken und Bürzel schar- lachroth, die Basis der Federn blassgelblich. Schnabel horngelb- braun ; Füsse und Krallen hornbraun. Iris goldgelb (Burmeist.). £ Brasilien (Borba, Joh. Natterer), Leidener Museum. Ganz ebenso. 2 Brasilien (Porte do Rio branco, Joh. Natterer) Leidener Museum, wie das d. Ganz ebenso ein Exemplar im Bremer Museum , aber auf dem rothen Hinterrücken noch einzelne grüne Federn. Para (Sieber), Berliner Museum. Alt. Mit prachtvoll rothem Hinter- rücken, und nicht allein Schläfe und Kinn, sondern auch die Endsäume der Federn des Oberkopfes blaulich verwaschen ; Schwanzfedern grün, nur die allerinnerste Basis der seitlichen Federn auf Schaftmitte etwas röthlich. Jüngerer Vogel (Para, Sieber), Berliner Museum, zeigt Hinterrücken und Bürzel grün, nur am Anfange des Hinterrückens einige rothe Federn ; Schwanzfedern an Basis deutlicher roth, beson- ders die Aussenfahne der zwei äussersten Federn. Jüngerer Vogel (?) Berliner Museum. Ganz ohne Roth auf MHinter- rücken und Bürzel; die Schwanzfedern an Basishälfte roth, am Rande der Innenfahne gelb; die äusserste Feder jederseits am Rande der Aussenfahne schmal blau gerandet; die Flügel- deckfedern mit verwaschenen gelben Endsäumen. Ganz ebenso ein Exemplar im Britisch-Museum aus Bolivia, s. n. chloronota, Souance. CHRYSOTIS SALLEI. 515 Der von Souance neuerdings aufgestellte Chrysotis chloro- nota scheint mir noch nicht hinlänglich als besondere Art nachge- wiesen. Allerdings ist der Mangel von Roth auf dem Hinterrücken immerhin gewichtig genug, allein die Exemplare im Berliner Museum zeigten mir zu deutlich Uebergänge, d. h. auf dem grösstentheils noch grünen Hinterrücken schon einzelne rothe Federn. Ebenso variabel ist das Roth an der Basis der Schwanzfedern. Ich war früher in dem Glauben, dass es bei festiva stets fehle, aber ich überzeugte mich vom Gegentheile. Auch Wagler und Burmeister beschreiben es. Ob nun der Mangel von Roth auf dem Hinterrücken eine Folge des Alters ist, lässt sich nach den wenigen Nachrichten, die wir über diese seltene Art besitzen, noch nicht genügend entscheiden, nur ein grosses Material könnte darüber Aufschluss geben. Indem ich daher nur auf diesen fraglichen Punkt hinweisen kann, empfehle ich denselben fortgesetzten Untersuchungen. Ch. festiva gehört mit zu den selieneren Arten und bewohnt mehr die nördlichen Theile Süd-Amerikas, von Guiana bis Bolivia Niederun- gen des Amazonas (Spix), noch häufiger am Rio negro und Rid branco (nach Schomburgk), ebenso in Guiana und auf Trinidad (Collection Selater). Natterer erlangte die Art bei Villa de Borba im November und März, Barra do Rio negro im October, Forte do Rio branco im Januar, Februar und März. Im Britisch-Museum von Para und Bolivia. Bartlett’s Forschungen haben neuerdings die Art auch in Peru aufgefunden, am unteren Ucayalı. Nach Schomburgk ist Chr. festiva der gelehrigste Papagei Ame- rikas, da er nicht allein sehr deutlich sprechen, sondern auch ganze Melodien nach pfeiffen lernt. Er wird desshalb von den Indianern am höchsten geschätzt und sie fordern auch einen viel höheren Preis für ihn. In der Lebensweise von den übrigen verwandten Arten nicht abweichend. (229.) 2. Chrysotis Sallei, Sclater. — Salle's Kurzflügelpapagei. Chrysotis Sallaei, Sclater, Proc. Z. S. (1857) p. 224. — Psit- tacus martinicanus cyanocephalus, Brisson, Orn. IV 383 51% CHRYSOTIS SALLET. (1760) p. 251 (deser. opt.). — Ash crowned Parrot, Latham , Gen. Syn. I. p. 281. N°. 88. var. C. — Pl. enl. 548 (fig. bon.). — Ps. ventralis, Müll. S. N. Suppl. (1776) p. 79. — Ps. leucocephalus, var. d. Gml., S. N. p. 558. — Ps. leu- cocephalus, var. y. Lath., Ind. Orn. p. 119. — id., White fronted Parrot, var. B. Gen. Hist. II. p. 256. — Ps. leucoce- phalus, (Z jun.) Kuhl, Consp. p.80. — Ps. leucocephalus, var. P. Vieill., Ene. Meth. p. 1577.— Ps. leucocephalus, jun. Wagl., Mon. p. 600. — Ps. leucocephalus, (femelle) Less., Tr. d’Orn. p. 197. — Chrysotis Sallaei, Gray, List Psitt. (1859) p. 85. — Sclat., Cat. Am. B. (1862) p. 555. — Ama- zona Sallaei, Schl., Mus. P. B. (1864) p.58. — Le Perro- quet a face rouge (jeun. äge), Levaillant, Perr. t. 109 (var.). Diagnosis: Grün, am Hinterhalse und Nacken mit schmalen schwärzlichen Endsäumen; Vorderkopf weiss; Scheitel meer- bläulich ; Öhrfleck schwarz; Bauchfleck und Basishälfte der äusseren Schwanzfedern roth. Viridis, limbis plumarum nuchalium et cervicalium angustis nigres- eentibus; sireipite albo; vertice caesio; regione parotica nigra; macula ventralis dimidioque recetricum exteriorum basilari rubris. St. Domingo (Salle), Type von Selater in dessen Collection. Dun- kelgrasgrün, unterseits etwas heller, untere und obere Schwanz- decken gelbgrün, Federn der Oberseite mrt schmalen schwärz- lichen Endsäumen. Stirn und Zügel weiss. Vorderkopf und Scheitel düster blau, mit schmalen schwärzlichen Endsäumen. Backen grün. Ohrgegend schwarz. Schwingen 1ter Ordnung schwarz, an Aussenfahne blau, Deckfedern der Iten Schwingen und Eckflügel von letzterer Farbe. Schwingen 2ter Ordnung blau, an Basishälfte der Innenfahne schwarz, an Aussenfahne grün- lich gerandet. Die 4 letzten Schwingen einfarbig grün. Untere Flügeldecken grün. Schwingen unterseits schwarz, an Basishälfte der Innenfahne dunkelgrün. Ein grosser, runder, düster schar- lachrother Afterfleck, die Basis der Federn desselben gelbgrün. Knie schwach bläulich. Schwanzfedern grün wie der Rücken, die äusseren an Basishälfte scharlachroth, dies Roth nimmt CHRYSOTIS VITTATA. 515 nach innen an Ausdehnung ab und erscheint auf der ten Feder nur als kleiner rother Fleck auf Innenfahne. Aussenfahne der äussersten Feder blau, die Spitze derselben gelbgrün. Schnabel hornweiss; Füsse hornbraun ; Krallen schwarz. Im Leben der Schnabel horngelblich; der nackte Augenkreis weiss; Wachshaut und Füsse fleischfarben ; Iris dunkelbraun (Londo- ner Zool. Garten). Ganz ebenso zwei Exemplare im Bremer Museum; das eine zeigt aber auch am Ende der zweiten Schwanzfeder auf Aussenfahne etwas Blau. 2 (Käfigvogel) Leidener Museum. Nicht verschieden, nur säumt das Weiss der Zügel ganz schmal den unteren Augenrand. Schon vor beinahe 100 Jahren von Brisson nach einem Exemplare der Reaumur’schen Sammlung sehr gut beschrieben, aber später immer für das 9 von leucocephala, Linne, gehalten. Erst durch Sclater wurde vor wenigen Jahren die Artselbständigkeit nachgewiesen. Ist nur auf St. Domingo heimisch (nach Salle) und bis jetzt auf keiner anderen Insel gefunden worden, ebenso wenig auf dem Continente. Ich muss daher die Angabe zweier Exemplare im Leidener Museum » Guiana’’ sehr bezweifeln, da sie durch keine Autorität unterstützt wird. Im Cataloge werden sie übrigens jetzt von St. Domingo aufgeführt. Auch bei dieser Art weichen die Geschlechter in der Färbung nicht ab. Ueber die Lebensweise nichts bekannt. Die Abbildung Levaillant’s pl. 109, gehört offenbar zu dieser Art, allein der rothe Kinnfleck weist auf eine Varietät hin. (250.) 3. Chrysotis vittata, (Boddaert). — Der rothstirnige Kurzflügelpapagei. Psittacus vittatus, Bodd., Tabl. des Pl. enl. d’Aub. (1785) p. 49. — | Pl. enl. 792 (fig. opt.). — Red banded Parrot, Lath., Syn. 1. p- 500. — id., Gen. Hist. II. p. 254. — Ps. dominicensis, Gm]., S. N. (1788) p. 545. — Lath., Ind. Orn. p. 125. — Bechst., Kurze Ueb. p. 95. — Vieill., Enc, Meth. p. 1575. — Ps. leucoce- phalus, £ Kuhl, Consp. p. 80. — Ps. dominicensis, 33" 316 CHRYSOTIS VITTATA. Wagler, Mon. p. 597 (deser. opt.). — Psittacus festivus? Moritz in Wiegm., Arch. (1836) p. 589. — Ps. dominicen- sis, Hahn, Orn. Atl. Pap. (1856) p. 70. t.51. — Ps. vitta- tus, G. R. Gray, Gen. of B. U. N°. 24. — Chrysotis dominicensis, Bp., Rev. et Mag. Zool. (1854) p.151. — id., Naum. 1856. — Chrysotis vittata, Sclat., Proc. Z. S. (1857) p. 224. — G. R. Gray, List Psitt. (1859) p. 85. — Amazonavittata, Schleg., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 58. — Le Perroquet a face rouge (femelle), Levaillant, Perr. t. 103 (Z ad.) et 108 bis (dans son prem. äge ?). Cotorre auf Porto Rico (Moritz). Diagnosis: Grün mit schwarzen Federsäumen ; nur Stirnrand roth und zuweilen die Basis der Innenfahne der äusseren Schwanz- federn. Viridis; plumis nigro-limbatis; fronte nonnisi rubra; basi rec- tricum exteriorum intus nonnunquam rubra. Leidener Museum. Dunkelgrasgrün, die Federn mit breiten schwar- zen Endsäumen ; Bauch, After und untere Schwanzdecken gelb- grün. Stirnrand scharlachroth. Schwingen 1ter Ordnung schwarz, auf Aussenfahne nebst Deckfedern der 1ten Schwingen und Eck- Nlügel düster blau. Schwingen 2ter Ordnung ebenso, aber an Aussenfahne mit schmalem, grünlichen Saume. Die 5 letzten Schwingen einfarbig grün. Untere Flügeldecken grün. Schwin- gen unterseits schwarz, an Basishälfte der Innenfahne dunkel- grün. Schwanzfedern an Innenfahne gelblich gesäumt und mit gelber Basis; die äusserste Feder auf Aussenfahne düster blau; die erste und zweite jederseits an Basis mit rothem Flecke. Schnabel hornweiss; Füsse und Krallen hornbräunlich. Im Leben der Schnabel horngrau, der obere an Basis graugelb ; der nackte Augenkreis weisslich; Füsse dunkel fleischbraun ; Iris schön braungelb. Exemplar im Bremer Museum, zeigt kein Roth an der Basis der Schwanzfedern. anderes Exsemplar im Bremer Museum, hat dagegen das Basis- drittel der Schwanzfedern auf Innenfahne scharlachroth , mit CHRYSOTIS COLLARIA. 517 Ausnahme der 2 mittelsten einfarbigen Federn. Die Federn des Kinns und an Basis des Unterschnabels weinroth. Acht Exemplare, die ich lebend bei dem Thierhändler Hagenbeck in Hamburg sah, waren alle gleich gefärbt, nur eins zeigte nicht blos den Stirnrand sondern auch fast die ganze Halfter roth. Levaillant hielt diese Art nur für das 2 vom Chr. leucoce- phala, und bildet auf t. 108 (bis) einen ganz grünen Vogel ab, der das $ im dem Kleide darstellen sell, in welchem es das Nest verlässt. Dann wären nach Levaillant beide Geschlechter noch nicht verschieden , da das £ bei der ersten Mauser die weisse Stirn erhalten und erst im 5ten Jahre völlig ausgefärbt sein soll. Leider giebt Levaillant nicht an, wo und durch wen diese Beobachtun- gen gemacht worden sind, und es müssen dieselben daher um so mehr als irrthümlich bezeichnet werden, da uns die neueren For- schungen zu ganz anderen Resultaten geführt haben. Uebrigens wissen wir sehr wenig über diese Art. Ich kenne nur die Notizen, welche Moritz mittheilte.. Nach diesem Naturforscher ist der »grüne Cotorre mit rothem Stirnbande’”’ auf Porto Rico nicht selten. Man sieht ihn in kleinen Zügen »mit schwankendem Entenfluge” über die Wälder hinstreichen, in deren Dickicht er sich so gut zu verbergen weiss, dass man ihn in dem grünen Laube kaum erkennen kann. Er nistet in tiefen Baumhöhlen. Jung auf- gezogen, besonders im Schosse der Frauen gepflegt und schmei- chelnd unterrichtet, gewöhnt er sich alle Töne von Menschen und Thieren täuschend nachzuahmen. Wild verwüstet er in grossen Schaaren die Maisfelder, die zum Theil durch Wächter geschützt werden müssen. Der einzige bis jetzt mit Sicherheit von Porto Rico nachgewiesene Papagei und dieser Insel eigenthümlich. (251.) 4. Chrysotis collaria, (Linne). — Der weissköpfige Kurzflügelpapagei. Psittacus collarius, Linne, S. N. (1766) p: 149:0==/Pa. ja- maicensis gutture rubro, Briss., Orn. IV (1760) p.241. — Sloane, voy. of Jamaic. p. 297. — Sassebe , Buff‘, Hist. Ois. IV. 518 CHRYSOTIS COLLARIA. p- 245. — White headed Parrot., Lath., Gen. Syn. p. 280. N°. 88. var. A. — id., Red throated Parrot, p. 505. N°. 109. — id., Gen. Hist. II. p. 260. — id., White headed Parrot, var. A. Gen. Hist. II. p. 255. — Psittacus gutturalis, Müll., S. N. Suppl. (1776) p. 78. — Pl. enl. 549 (fig. med.). — Psitt. collarius, Gml., S. N. p. 547. — Lath., Ind. Orn. p. 128. — id., Ps. leucocephalus, var. £. p. 118. — Ps. collarius, Bechst., Kurze Ueb. p. 104. N°. 187. — id., Ps. leucoce- phalus (2), p. 95. N°. 151. — Ps. leucocephalus, var. ß. Wagl., Mon. p. 600. — Hahn, Orn. Atl. Pap. p. 76 (jun.). — Ps. leucocephalus, Gosse, B. of Jam. p. 269. — Pionus vinaceicollis, Lafr., Rev. Zool. (1846) p. 521. — Ps. leu- cocephalus, G. R. Gray, Gen. of B. II. N°. 25 (part.). — id., Chrysotis amazonicus, juv. Bl. Cat. of B. p. II. — Chrysotis leucocephala, Bp., Naum. 1856. — Chry- sotis vinaceicollis, Sclat., Proc. Z. S. (1857) p. 225. — Psittaeus vinaceicollis, G. R. Gray, Gen. of B. I. App- p-20. — id., Chrysotis collaria, List Psitt. (1859) p- 85. — Selat., Proc. Z. S. (1861) p. 79. — id., Cat. Am. B. (1862) p. 553. ?Psittacus Gerini, Latham, Ind. Orn. p. 119 ex Gerin, Orn. p. 95. t. 109. — Gerinis Parrot, Lath., Syn. Suppl. II. p. 95. N°.23. — id., Gen. Hist. II. p. 256. — Ps. Gerini, Bechst., Kurze Ueb. p. 96. — Kuhl, Consp. p. 95. — Vieill., Ene. Meth. p. 1365. — Ps. leucocephalus, var. d. Wagl., Mon. p. 600. — Ps. leucocephalus, var. ö. Hahn, Orn. Atl. Pap. p. 75. Diagnosis: Grün, nur auf Hinierhals und Nacken mit schmalen schwärzlichen Endsäumen ; Vorderkopf und Zügel weiss ; Kopf- seiten, Kinn und Kehle dunkel weinroth; ohne rothen Bauchfleck. Viridis, plumis nuchae cervicisque solis tenuiter nigrescente- limbatis ; sincipite lorisque albis; lateribus capitis, mento gula- que vinaceis; macula abdominali nulla. Jamaica (Freeman’s Hall, Trelawny, Osburn), Collection Selater. Schön grasgrün, auf Schenkel, After, den unteren und oberen CHRYSOTIS COLLARIA. 519 Schwanzdecken lebhaft gelbgrün ; die Federn des Nackens und Hinterhalses mit schmalen schwärzlichen Endsäumen. Zügel, Stirn und Vorderkopf weiss, jede Feder in der Mitte rosa, übrige Oberkopf meerbläulich, mit schwarzen, verwaschenen Endsäumen. Kopfseiten, Kinn und Oberkehle dunkel weinroth , einzelne Federn mit grünen Endsäumen. Schwingen Ite Ord- nung an Aussenfahne schön blau, an Innenfahne schwarz, die der 2ten Ordnung an Aussenfahne grün und nur am Endtheile in’s Blaue. Deckfedern der Schwingen lter Ordnung meerblau. Untere Flügeldecken grün; die Unterseite der Schwingen düster grün, an Aussenfahne und Spitze schwarz. Die zwei mittelsten Schwanzfedern dunkelgrün, am Ende heller, die übrigen an Basishälfte, auf Innen- und Aussenfahne, tief scharlachroth , an Endhälfte grasgrün, das Ende selbst breit lebhaft gelbgrün , äussersie Feder jederseits an Aussenfahne blau verwaschen. Schwanzfedern unterseits lebhaft grüngelb, fast gelb, mit rother Basishälfte. Schnabel lebhaft gelb, der Spitzentheil des oberen hornweiss; Füsse gelbfleischfarben, Krallen schwarz. Im Leben Schnabel gelb, Iris dunkelbraun, Wachshaut und Augen- kreis weissgrau (nach Geosse). Ein Exemplar (Jamaica, Gosse) im Britisch-Museum hat Stirn und Zügel weiss; Oberkopf, Schläfe und unterm Auge blaulich, untere Backen und Kinn blassroth. Beide Geschlechter nicht verschieden (nach Gosse). Diese Art wurde bisher fast immer mit Chr. leucocephala, Linne, identifieirt, unterscheidet sich aber durch den Mangel des rothen Bauchfleckes und durch den Mangel der breiten schwarzen Endsäume auf den ersten Blick; nur die Federn des Hinterhalses und Nackens mit ganz schmalen schwärzlichen Endsäumen. Sie vertritt den cubanischen Chr. leucocephala auf Jamaica und gehört ausschliessend dieser Insel an. Nach Gosse’s Nachrichten ziemlich häufig. Nährt sich von Früchten und liebt besonders Orangen. Nistet in Baumhöhlen und legt vier weisse Eier. Die Jungen werden mit reifen Pflanzen, besonders Bananen aufgefüttert. Sie sind sehr gelehrig und als Zimmervögel beliebt. 520 CHRYSOTIS LEUCOCEPHALA. Die bezüglichen Beschreibungen der älteren Autoren sind übrigens nicht exact genug. Doch gehört Psitt. collarius, Linne entschie- den zu dieser Art, da er auf Sloane’s Beschreibung beruht. Die Linne’sche Benennung ist übrigens sehr wenig treffend. Ob der Psitt. Gerini Latham’s hierher gehört, lässt sich mit Sicherheit nicht mehr ausmachen, da die Beschreibung: grün, Kopf fast ganz weiss, kleine Flügeldecken und Schwanzwurzel roth’” gar zu ungenügend ist. Er dürfte sich vielleicht auch auf irgend eine Varietät beziehen. (252.) 5. Chrysotis leucocephala, (Linne). — Der rothbäuchige Kurzflügelpapagei. Psittacus leucocephalus, Linne, S. N. (1767) p. 145. — Edw., B. IV (1751) p.166 (fig. bon.). — Psitiacus leucocepha- lus, Aldrov., Orn. I. p. 670. — Ps. martinicanus, Brisson,, Orn. IV (1760) p. 242. N®. 26. — id. Ps. martinicanus gutture rubro, p.244. N%, 27. — Frisch, av. t.46. — Pl. enl. 555 (fig. bon.). — Seligmann, Samml. selten. Vög. IV (1764) pl. 61. — White fronted Parrot, Lath., Syn. I. p. 279. N°®. 88. — id., Gen. Hist. II (1822) p. 255. — Psittacus lcucocephalus, Gml., S. N. p. 558. N°. 50. cum var. ß. — Latham, Ind. Orn. p. 118. N°. 111. — Bechst., Kurze Ueb. p- 95. N°. 15 (JS). -— Kuhl, Consp. p. 80. N°. 159. — Vieill., Enc. Meth. p. 1571. — Voigt, Cur., Uebers. p. 742. — Less., Tr. d’Orn. p. 197. — Wagl., Mon. p. 599 (absq. synon.). — Hahn, Orn. Atl. Pap. (1836) p. 75. t.56 (ad.). — G. R. Gray, Gen. of B. II. N°. 25 (syn. emend.). — Lembeye, av. de la isla de Cuba (1850) p. 152. -— Chrysotis leucocephalus, Sws., Class. of B. II. p. 501. — Bp., Rev. et Mag. Z. 1854. — G. R. Gray, List Psitt. (1859) p. 82. — 0. Finsch, Neder!l. Tijdschr. v. Dierk., Berigten (1865) p. XV. — Amazona leu- cocephala, Schl., Mus. P.B. Psitt. (1864) p.59. — Le Per- roquet a face rouge, Lev., Perr. t. 107 (fig. bon.) et 107.5 (var.). Var. Gelb, Kehle und. Bauch roth. Psittacus Paradisi, Linne, S. N. p. 147. N°. 54.- — CHRYSOTIS LEUCOCEPHALA. 521 Catesby, Car. I. p. 10. pl.10. — Seligmann, Samml. ausländ. Vög. (1749) pl. XX (nach Catesby). — Ps. luteus insulae Cubae, Brisson , Orn. IV. p. 508. — Pl. enl. 556. — Para- dis Parrot, Lath., Syn. I. p. 500. N°. 105. — id., Gen. Hist. II. p. 255. — Ps. Paradisi, Gml., S. N. p. 342. — Latham, Ind. Orn. p. 126. — Ps. leucocephalus, var. y. Wagler, Mon. p. 600. — Hahn, Orn. Atl. Pap. p. 76. Var. Gelb; Schwingen weiss; alle Federn roth gesäumt. Le Perroquet jaune ecaille de rouge, Levaill., Perr. t. 157. — Ps. Paradisi, Bechst., Kurze Ueb. p. 97. — Brehm, Mon. d. Pap. (1854) t. 58 (nach Levaill.). — Shaw, Nat. Misc. aves III. pl. 1001. Diagnosis: Grün, mit breiten, schwarzen Federsäumen; Stirn , Oberkopf und Augenkreis weiss; Backen, Kinn und Kehle blutroth ; ein grosser purpurrother Bauch- und Afterfleck. Viridis, plumis late nigro-limbatis ; fronte, pileo annuloque orbitali albis; genis, mento, gulaque sanguineis; macula magna ventris crissique - purpurea. Leidener Museum. & ad. Dunkelgrasgrün , mit breiten schwarzen Endsäumen; untere und obere Schwanzdecken gelbgrün. Stirn, Scheitel, Zügel und Augenrand weiss. Backen, vordere Ohr- gegend, Kinn und Kehle purpurroth, jede Feder am Ende mit schmalem schwärzlichen Endsaume. Hintere Ohrgegend schwarz. Schwingen liter Ordnung, ihre Deckfedern und Eck- flügel blau, an Basishälfte innen schwarz und aussen schmal grünlich gesäumt. Die vier letzten Schwingen einfarbig grün. Untere Flügeldecken grün. Schwingen unterseits schwarz, an Basishälfte der Innenfahne dunkelgrün. Bauch und After dun- kel purpurviolett, die Basis der Federn grün. Um das Knie hellblau. Schwanzfedern grün wie der Rücken, an Basishälfte der Innenfahne scharlachroth , ebenso neben dem Schafte an Aussenfahne; auf den inneren Federn verliert das Roth an Ausdehnung und erscheint nur als kleiner Fleck. Die äusserste Feder an Aussenfahne breit blau gerandet. Schnabel horn- weiss; Füsse hornbräunlich ; Krallen schwärzlich. Iris. braun- CHRYSOTIS LEUCOCEPHALA. : NS) to schwarz. Im Leben Schnabel, Wachshaut und der nackte Augenkreis weiss, schwach fleischröthlich angehaucht; Füsse fleischfarben (Amsterd. Zool. Garten). Nach Gundlach ist die Iris bräunlichgelb ; Schnabel und Wachshaut weiss. Ein ganz alter Vogel, in Major Kirchhoft’s Collection, zeigt am Un- terarın einige scharlachrothe Federn. Ein Käfigvogel hatte an den unteren Flügeldecken rothe Federn. 2 (Käfigvogel), Leidener Museum, ganz wie das d', der rothe Kehlfleck dehnt sich bis auf den Kropf aus, auch die Fe- dern auf Unterbrust purpurviolett, mit schmalen grünen End- säumen. Ganz ebenso zwei Exemplare im Berliner Museum (durch Major von Fromm) aus der Havanna. Ein Exemplar im Bremer Museum, zeigt auf den rothen Kopfseiten noch einige grüne Federn. Jüngerer Vogel, lebend in Hamburg bei Hagenbeck gesehen, hatte den Ohrfleck deutlicher grauschwärzlich, die Stirn weiss und die Kehlfedern grün mit rother Basis; ebenso waren die Bac- ken noch grün, mit einzelnen rothen Federn. Diese insuläre Art, von der nahe verwandten Ch. collarıa, Linne sofort durch die breiten schwarzen Federsäume unterschieden, bewohnt ausschliessend Cuba. Die Etiquettirung zweier Exemplare im Lei- dener Museum: » Surinam und Guiana’’ ist daher jedenfalls eine irrthümliche, auch im Cataloge völlig gestrichen worden. Nach Dr. Gundlach, dem gründlichen Durchforscher Cubas, ist die Art nicht selten, besonders im April und Mai. Im Mai, Juni oder Juli findet man 2—5 weisse Eier in der Höhle einer Palme oder anderen Baumes. Die Vögel sind übrigens schwierig zu erlegen, da sie sich geschickt in den Blättern zu verbergen wissen. Ihr Fleisch ist sehr schmackhaft. Thienemann beschreibt das Ei nach den von Gundlach eingesand- ten Exemplaren (Cab. J. f. Orn. 1857. p. 154) folgendermassen: » Länge 1 51/,"”, Breite 1” 1°”, Gewicht 17!/, Gran. Die Gestalt ist kurz, ungleichhälftig, an der Basis Halbkugel, nach der stumpf- spitzen .Höhe sehr stark abfallend. Es hat sehr zartes Papageikorn””. CHRYSOTIS CYANOPS. 525 Das genau untersuchte 9 im Leidener Museum giebt den Beweis, dass die Geschlechter in der Färbung ganz gleich sind. (255.) 6. Chrysotis eyanops '), (Vieillot). — Der blaumaskirte Kurzflügelpapagei. Psittacus cyanopis, Vieilloet, Enc. Meth. (1825) p. 1572. — Ps. amazonicus gutture coeruleo, Briss., Orn. 1V (1760) p- 266. N°. 53 (deser. opt.) pl. XXV. fig.1. — Pl. enl. 560. — Ps. versicolor, Müll, S. N. Suppl. (1776) p. 78. — Ps. cyanorrhynchus(!), Bodd., Tabl. des Pl. enl. d’Aub. (1785) p- 22. — Blue fronted Parrot, Lath., Syn. I. p. 291. — id., Gen. Hist. II. p. 247. — Ps. havanensis, Gml., S. N. (1788) p- 542. — Lath., Ind. Orn. p. 124. — Bechst., Kurze Ueb. p. 98. — Voigt, Cuv., Uebers. (1851) p. 742. — Lesson, Tr. d’Orn. p. 196. — Wagl., Mon. p.596. — Chrysotis hava- nensis, Sws., Class. of B. II. p. 501. — G. R. Gray, Gen. of B. II. N°. 15. — Oenochrus havanensis, Bp., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 151. — Chrysotis eyanorrhyn- chus, G. R. Gray, Gen. of B. Ill. Append. 20. — id., List Psitt. (1859) p-84. — Amazona cyanorhyncha, Schleg., Mus. P. B. Psitt. (1864) p.50. — Le Perroquet & face bleue, Levaillant, Perr. t. 122 (fig. med.). Diagnosis: Grün; Oberkopf, Backen und Kinn blau ; Unterseite dunkel weinroth; Deckfedern der Schwingen 1ter Ordnung dun- kelblau; ein rother Flügelspiegel ; Schnabel horngelb. Viridis, antice vinaceus; pileo, genis mentoque cyaneis; tec- trieibus alarum majoribus obscure cyaneis; speculo aları rubro; rostro corneo-flavente. Leidener Museum. Dunkelgrasgrün. Die Federn des Hinterkopfes, Halses, der Schultern und auf Rücken mit breiten schwarzen Endsäumen. Vorderkopf, Zügel, und vordere Backen dunkel ultramarinblau, auf Scheitel, der Ohrgegend und am Kinn in’s Dunkelblaue übergehend ; die Federn des Scheitels und auf -—— 1) Kürzer und besser als Vieillot’s Schreibweise. EHRYSOTIS CYANOPS. Ss 19 > Öhrgegend am Ende schmal schwärzlich gesäumt. Kehle, Kropf, Brust und Bauch lebhaft weinroth, die Basis der Federn grau, das Ende gelbgrün mit schmalem schwarzen Endsaume. Die Federn der Brustseiten grün, mit schmalen weinrothen und schwarzen Endsäumen. Untere Flügeldecken, Scheitel, Schen- kel und After gelbgrün; untere Schwanzdecken und die längsten oberen fast gelb. Schwingen 1ter Ordnung schwarz, an Basis- hälfte der Aussenfahne dunkel indigoblau, die Deckfedern der iten Schwingen von gleicher Farbe. Die erste Schwinge ein- farbig schwarz. Schwingen 2ter Ordnung an Aussenfahne grün, an Innenfahne schwarz, am Ende blau, die letzten 2 Schwin- gen einfarbig grün, die vier ersten an Aussenfahne in der Mitte scharlachroth. Schwingen unterseits schwarz, an Basishälfte der Innenfahne dunkel grünlichblau, ebenso sind die grössten unteren Flügeldecken gefärbt. Schwanzfedern grün, auf End- drittel schön grüngelb, an Basis mattschwarz, die 2 äussersten Federn jederseits an Basis der Aussenfahne blau, an Innenfahne mit scharlachrothem Flecke, vor welchem noch ein blauer sich befindet, der auf der 5ten und 4ten Feder klein und unbedeutend sichtbar ist. Die blaue Zeichnung erscheint auf der Schwanz- unterseite schwarz. Schnabel blass hornbraungrau, an Basis- hälfte horngelb. Füsse und Krallen schwarzbraun. Ebenso ein Exemplar (Antillen ?) im Britisch-Museum. Durch die weinrothe Unterseite sehr leicht zu erkennen. Ausser- dem die einzige Art in der Unterabtheilung mit blauen Deckfedern der Schwingen 1ter Ordnung, welche einen rothen Flügelspie- gel hat. Leider besitzen wir gar keine Nachrichten über diese schon so lange gekannte , schöne Art und kennen nicht einmal das Vaterland bestimmt, da die Angabe Antillen noch nicht durch Reisenden bestättigt wurde Auf Cuba fehlt sie jedoch nach Gundlach ent- schieden. Der Boddaert’sche Name eyanorrhynchus scheint mir so sinn. wiedrig, da es eigentlich keinen Papagei mit wahrhaft blauem Schna- bel giebt, dass ich ihn trotz der Priorität nicht anwende. Ebenso is! > a ee) CHRYSOTIS CYANOPS. der spätere von Gmelin »havanensis’ nicht brauchbar. Ich habe daher lieber den sehr bezeichnenden cya- nops (cyanopis, Vieillot) gewählt. Nach Levaillant wäre Mexico das Vaterland, allein diese Behauptung beruht nur auf Händlerangaben und ist Ueberhaupt haben die neueren Forschungen in Mexico die Art dort nicht nachgewiesen. daher werthlos. festivus, Linne, » » » » Sallei, Selater. » » » vittata, Boddaert. » » » collaria, Linne, » leucocephala, Linne. » » » eyanops, Vieillot. Flügel. mi ill ul Bu Fi A je 6''' il ill) 6.10. (a rin zu DL Bu TEILE 6’ IL (nl Al 6' Bu A 1 Loy 6’ Su 6' (ou zi Bi 6" gi A 6" Til U) (a\ill Bu Mittelste| Aeuss. Schw.- | Schw.- feder. | feder. glg wo ww Die) [e,.] x oa m m m wm wm ww De} [u] = ao I ar Bw D: Firste. ER AL ot a Le 1y 1m le 1, 11 are ul a 13 1/ 110 IE Toy. EL 18. 13" 132’ 15%. Höhe d.|Schnab.- höhe an | Tarse, Ober- schnab. gl Im Fr Dal 1, 1m Zu Bi Basis. mol all 19" all ig’! au 19! all 217, Re ho u 1 1hagal! 13 1/.H 16, mol 121," (ohne Nagel). Aeuss. | Innere Vorder- | Hinter- zehe. zehe. a g’ 15 RR: 1a ne gr es ul iR 13" a! ad Bi 13! It aa: a Ar 12" (op! MO BL To Lara 1a a 12, Bljar! 13 . — 2a" Bu 194 Be 13" Fu A Ei: 17 6 (Rothrückig) Brasilien, Leidener Mus. » Para, Berliner Museum. » Brasilien, Bremer Mus. (Grünrückig) Berliner Museum. » Bolivia, Britisch-Mus. ' Leidener Museum. 2 » » Domingo, Type in Collection Sclater. » Bremer Museum. Q Leidener Museum. Porto Rico, Collection Sclater. Bremer Museum. » » Jamaica, Collection Sclater. » Britisch-Museum. / Leidener Museum. 2 » » Cuba, Bremer Museum. » » » Leidener Museum. 526 CHRYSOTIS ALBIFRONS. Diagnostischer Schlüssel zu Chrysotis. II. Deckfedern der Schwingen It Ordnung grün; mit Roth am Kopfe. a. Eckflügel und Deckfedern der 1' Schwingen roth. 7. albifrons, Sparrm. Zügel und um’s Auge roth; Stirn und Vorderkopf weiss; Scheitel blau; Ohrgegend grün; Eckflügel roth. 8. xantholora, Gray. Zügel gelb; Ohrgegend schwarz; Eckflügel grün. 9. Pretrei, Temminck. Vorderkopf, Zügel, Augenkreis, Flügelrand und Deck- federn der 11% Schwingen roth. 10. agilis, Linne. Deckfedern der 1! Schwingen roth; Oberkopf blaulich verwaschen, sonst grün. db. Ohne rothen Flügelspiegel. 11. brasiliensis, Linne. Gesicht roth; Backen und Ohrgegend blau; Flügelbug und Schwanzendhälfte roth. 12. erythrura, Kuhl. Vorderkopf und Zügel roth; Gesicht und Kehle blau; Schwanz roth. (254.) 7. Chrysotis albifrons, (Sparrm.). — Der weisszügelige Kurzflügelpapagei. Psittacus albifrons, Sparrm., Mus. Carls. (1787) t. 52. — Quiltaton, Hernand. Thes. (1651) p. 58. cap. 117. — White crowned Parrot, Lath., Syn. I. p. 281. N°.88. var. B. — id., Psitt. albifrons, Ind. Orn. p. 119. — id., Gen. Hist. II. p- 256. — Bechst., Lath., Ueb. p. 95. — Ps. leucocepha- var. y. Gmelin, S. N. p. 358. — ?Psittacus erythrops, (Cur.) Lesson, Tr. d’Orn. p. 200. — Ps. albifrons, Wagl., Isis (1851) p. 525. — id., Mon. p. 601. N°.19. — G.R. Gray, Gen. of B. II. p. 26. — Ps. erythrops-, Cuv. (nach Gray). — Chrysotis albifrons, Bonap., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 151. — id., Naum. 1856. — Souance, Icon. t. 50. — Gray, List Psitt. (1859) p. 83. — Amazona albifrons, Schleg., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 59. Cotoro , in Mexico (Wagler). Diagnosis: Grün; Zügel und rings um das Auge roth; Stirn und Vorderkopf weiss; Scheitel blau; Ohrgegend grün; Eckflügel, e CHRYSOTIS ALBIFRONS. 527 Deckfedern der Schwingen 1ter Ordnung und Basishälfte der Schwanzfedern scharlach. Viridis; loris et regione orbitali rubris; fronte cum sineipite alba; vertice cyaneo; regione parotica viridi; pteryllio, tectrici- bus alarum majoribus, dimidioque caudae basilari puniceis. Leidener Museum. Ad. Dunkelgrassrün, mit schmalen schwärz- lichen Federsäumen, die auf der Unterseite sehr verwaschen und undeutlich auftreten. Backen, Ohrgegend, Bauch und untere Schwanzdecken gelbgrün. Stirn und Vorderkopf weiss. Zügel und schmal um’s Auge scharlachroth. Scheitel blau, auf Hinterkopf und Nacken nur schwach blau angeflogen. Schwingen Iter Ordnung an Innenfahne schwarz , auf Aussen- fahne grün mit blauem Enddrittel. Schwingen 2ter Ordnung dunkelblau, an Aussenfahne schmal grün gesäumt, an Basis- hälfte der Innenfahne schwarz , die letzten 5 Schwingen ein- farbig grün. Deckfedern der Schwingen Iter Ordnung und Ecekflügel scharlachroth. Flügelrand und untere Flügeldecken grün. Schwingen unterseits schwarz, an Basishälfte der Innen- fahne dunkelgrün. Schwanzfedern grün wie der Rücken, an Innenfahne gelbgrün, auf den 4 äusseren Federn an Basishälfte über beide Fahnen scharlachroth, die 5te Feder nur an Innen- fahne mit rothem Flecke. Schnabel schön horngelb; Füsse und Krallen hornfahlbraun. Ein Exemplar aus Mexico im Britisch-Museum, ganz ebenso. Nach Alter und Geschlecht dürften, wie bei den verwandten Arten, nur unbedeutende Abweichungen stattfinden, jedoch sind diese Verhältnisse bis jetzt noch nicht bekannt. Ueberhaupt ge- hört dieser Papagei noch zu den sehr seltenen, obwohl er nach Wagler bereits 1651 von Hernandez unter den Thieren Mexicos auf- geführt wird. Deppe sandte ihn aus Mexico an das Berliner Museum ein, später (1851) Kerl ebendaher an das Münchener Museum. Neueigings wurde die Art aber auch durch Taylor aus Honduras nachgewiesen , der sie bei St. Pedro und Jojoa antraf. Weitere Nachrichten über den seltenen Vogel fehlen bis jetzt noch. 528 CHRYSOTIS XANTHOLORA. (255.) 8. Chrysotis xantholora, (G. R. Gray). — Der gelbzügelige Kurzflügelpapage:. Chrysotis xantholora, G. R. Gray, List Psitt. (1859) p. 83 (sine deser.). — Psittacus albifrons, Kuhl, Consp. (1821) p- 80. — Chrysotis xantholora, Salvin, Ibis (1862) p. 554. — Ps. xantholorus, Schlegel, Dierentuin (1864) p- 66. — id, Amazona xantholora, Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 59. — Fig. O0. Diagnosis: Grün; Zügel gelb; Ohrgegend schwarz; Eckflügel grün, nur die Deckfedern der Schwingen 1ter Ordnung roth; Basis der Schwanzfedern nur etwas roth gefleckt. Viridis; loris flavis; regione parotica nigro; pteryllio viridi ; teetricibus alarum majoribus rubris; basi rectricum vix rubro- maculata. Süd-Amerika (Leidener Museum). Ad. Dunkelgrassrün , mit breiten schwarzen Federsäumen auf Hinterhals, Rücken, Schultern und der ganzen Unterseite, die unteren Schwanzdecken gelbgrün. Vor- derkopf und Scheitelmitte weiss, letztere hinten schmal blaulich gesäumt. Zügel und undeutlicher Stirnstreif, nebst schmalem Saume über dem rothen Augenbrauenstreifen citrongelb. Der Augen- kreis ausser an der Zügelgegend , breit scharlachroth umkränzt. Ohrgegend schwarz. Schwingen 1ter Ordnung an Aussenfahne dunkelgrün, das Enddrittel und die Spitze tief blau, die In- nenfahne schwarz; Schwingen 2ter Ordnung schös indigoblau, an Innenfahne grünlich gerandet, die letzten 2—3 Schwingen grün. Deckfedern der Schwingen 1ter Ordnung schön schar- lachroth, ebenso die kleinen Deckfedern unterseits am Arme, nur einige rothe Federchen am Buge. Die unteren Flügeldecken grün, wie die Oberseite, die grössten unteren Deckfedern dun- kel grün; Schwingen unterseits schwarz, an Basishälfte der In- «nenfahne dunkelgrün. Schwanzfedern gelbgrün, an Basishälfte gelb, die 2 äussersten Federn an der Basis auf Innen- und Aussenfahne mit rothem Flecke, die 2 mittelsten Feder einfar- big dunkelgrün, Schnabel schön gelb. Füsse hornfahlbräunlich. CHRYSOTIS PRETREI. 529 Honduras, Type von Gray im Britisch-Museum , ganz ebenso. Diese Art scheint von den wenigsten Ornithologen gekannt zu sein, denn obgleich der unter dem Namen Ps. albifrons von Kuhl beschriebene Vogel, so auffallend von dem eigentlichen albi- frons, Sparrm. verschieden ist, hat man ihn bisher doch immer mit dem letzteren identificirt. G. R. Gray erkannte die Verschiedenheit beider Arten, die sich am besten durch eine Abbildung veranschaulichen liesse , zuerst. In der Grösse sind die beiden Arten wenig abweichend, desto mehr aber in der Färbung. Nicht allein, dass xantholora von albifrons durch gelbe Zügel, schwarzen Ohrfleck, das wenige Roth an der Basis der Schwanzfedern, eben so wie durch die deut- lichen schwarzen Federsäume der Ober- und Unterseite hinlänglich unterschieden ist, so zieht sich auch das Weiss der Stirn bis hin- ters Auge, auf dem Oberkopfe ist weniger Blau und der Eckflügel ist nicht roth, sondern grün. Das Britisch-Museum erhielt diese seltene Art durch Dyson aus Honduras. Das Exemplar im Leidener Museum ist ohne Angabe des Vaterlandes, und höchst wahrscheinlich der Type zu Kuhl’s albi- frons, der ihn nach einem Exemplare der Temminck’schen Samm- lung beschreibt. (256.) 9. Chrysotis Prötrei, (Temminck). — Prötre's Kurz- flügelpapagei. Psittacus Pr&trei, Temm., Pl. col. 492. — De altera Cocho, Hernand., Thes. (1651) p. 44. cap. 146.— Ps. Pre£trei, Wagl., Isis (1851) p. 525. — id., Mon.p. 601. — Bourjot, Perr. t. 66 (fig. bon.). — G. R. Gray, Gen. of B. II. N°. 27. — Chry- sotis Pretrei, Bonap., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 151. — id, Chr. pretrii, Naum. 1856. — Gray, List Psitt. (1859) p- 82. — Chr. vernus, Licht., Nomencl. av. (1854) p. 70. — Amazona Pretrei, Schl., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 39. Diagnosis: Grün; Vorderkopf, Zügel und Augenkreis, Flügelrand und Deckfedern der Schwingen 1ter Ordnung roth, ebenso um Tibia ; kein Roth an den Schwanzfedern. 34 »50 CHRYSOTIS PRETRET. Viridis, sineipite, loris, annulo orbitali, margine alari, tectri- cibus alarum majoribus braceisque rubris; cauda rubri vacua. Süd-Amerika. (Type von Temminck in Leidener Museum). Gras- grün, etwas olivengrün verwaschen, untere Schwanzdecken gelbgrün, jede Feder mit schwärzlichem, verwaschenen End- saume. Diese dunklen Endsäume sind auf dem Rücken am deut- lichsten und fehlen auf den unteren Schwanzdecken und After vollständig. Stirn, Vorderkopf, Zügel und Augenkreis schar- lachroth. Schwingen 1ter Ordnung an Aussenfahne grün, am Einddrittel düster blau, auf Innenfahne schwarz. Schwingen 2ter Ordnung an Aussenfahne grün, an Innenfahne schwarz , mit blauer Endhälfte über beide Fahnen, die 4 letzten Schwin- gen einfarbig grün. Deckfedern der 1ten Schwingen, Eckflügel, und kleine Deckfedern längs Unterarm und Hand tief schar- lachroth , ebenso die Befiederung des Knies. Untere Flügel- decken grün; Schwingen unterseits schwarz, die Basishälfte der Innenfahne dunkelgrün. Schwanziedern an Endhälfte grün- gelb, beinah gelb; die Innenfahne der Schwanzfedern an Basis matt bräunlichschwarz und ebenso gerandet. Schnabel horn- bräunlich , jederseits in der Mitte des Oberschnabels ein rölh- licher Fleck; Füsse sehr kräftig dunkel hornbraun , ebenso die Krallen. Ebenso ein Exemplar von Montevedio im Berliner Museum. Ein Exemplar von St. Leopoldo, Rio Grande do Sul (Brasilien) durch Knorre im Museum Heineanum, nicht im mindesten ver- schieden. Durch die Vertheilung des Rothes und die einfarbigen Schwanz- federn eine sehr characteristische Art und von allen congenerischen unterschieden. Die Kenntnisse über diesen seltenen Vogel sind gleich Null zu betrachten. Wagler will diese Art in den Thieren des Hernandez aus Mexico wiedererkennen und wie es scheint erhielt er sie selbst aus Mexico (Isis. 1851. p. 525), welches Land bisher stets als ausschliessende Heimath dieser Species genannt wurde. Auch Exemplare im CHRYSOTIS AGILIS. 551 Britisch-Museum sollen von daher stammen, indess ohne nähere Angabe des Sammlers. Deppe hat die Art jedoch nicht in Mexico gefunden, ebenso wenig irgend einer der neueren Reisenden, wie Salle, Boucard und andere Es enstanden daher gerechte Bedenken gegen die Richtigkeit der Localitätsangabe Mexico in mir, als ich im Museum Heineanum ein bewiesenes Exemplar aus dem südlich- sten Brasilien sah, durch Knorre von St. Leopoldo, Provinz Rio erande do Sul, eingesandt. Letztere Localität halte ich somit bis auf Weiteres für die allein richtige, um so mehr als die Exemplare des Berliner Museum’s aus dem benachbarten Uruguay herstammen. Weitere Nachrichten in dieser Beziehung sind übrigens dringend zu wünschen. (257.) 10. Chrysotis agilis, (Linne). — Der Kurzflügelpapagei mit rothen Schwingendecken. Psittacus agilis, Linne, S. N. (1767) p. 145. — Edw., B. IV (1751) pl. 168 (fig. bon.). — Ps. cayanensis, Briss., Orn. IV (1760) p. 237. — Agile Parrot, Latham, Syn. I (1781) p. 297. -— id., Gen. Hist. II (1822) p. 195. cum var. A. — Seligm., Samml. Ausländ. Vög. (1764) t. 65. — Ps. agilis, Gml., S. N. p.550. — Latham, Ind. Orn. p. 106. — Bechst., Kurze Ueb. p. 82. pl. 17. — Vieill., Enc. Meth. p. 1372. — id., Ps. minor. p. 1567. -— id., Nouv. Diet. XXV. p. 514. — Ps. signatus, Shaw, Gen. Zool. VIII. p. 510. — Voigt, Cuv., Uebers. (1851) p. 7359. — Kuhl, Consp. p. 71. — id., Ps. aestivus, p- 75. — Ps. virescens, Bechst., Kurze Ueb. p- 99. — Ps. agılis, Wagl., Mon. p. 597. — Chrysotis signatus, Swainson, Class. of B. II. p.501. — Ps. agilis, Gosse, B. of Jam. (1847) p. 266. — G. R. Gray, Gen. of B. 11. N°. 25. — id., Chrysotis agilis, List Psitt. (1859) p- 82. — Sclater, Proc. (1861) p. 82. — id., Cat. Am. B. (1862) p. 554. — ?Chrysotis aestivalis, (Gmelin!) Bonaparte, Naumannia. 1856. — Le petit Perroquet vert, Levaillant , Perr. t. 105 ‚— ? Modest Parrot, Lath., Gen. Hist. Il (1822) p. 196, 3a* 532 CHRYSOTIS AGILIS. Diagnosis: Grün; Schwingen an Aussenfahne blau; Deckfedern der jten Schwingen zinnoberroth ; Oberkopf blaulich verwaschen ; Schwanzfedern an Basis der Innenfahne mit rothem Flecke. Viridis, pogonio remigum externo cyaneo; tectricibus alarum majoribus cinnabarinis, pileo dilute caesio; basi pogonii rectri- cum interni maculam rubram ostendente. Jamaica (Osburn), Museum P. L. Sclater. Schön grasgrün, die Un- terseite kaum heller, nur an den Seiten und unteren Schwanz- decken mehr in’s Gelbgrüne. Der Oberkopf grünlichblau ver- waschen. Flügelbug uud untere Flügeldecken grün. Schwingen iter Ordnung an Innenfahne schwarz, an Aussenfahne dunkel- blau, gegen die Basis derselben grün. Erste Schwinge ganz schwarz. Schwingen 2ter Ordnung an Basishälfte der Aussen- fahne grün, an Endhälfte blau, schmal grün gesäumt. Deck- federn der Schwingen Iter Ordnung zinnoberroth. Eckflügel und übrige Deckfedern grün. Unterste grösste Flügeldecken und ein breiter Saum an Innenfahne der Schwingen düster grün, sonst die Schwingen unterseits schwarz. Schwanzfedern grün, ohne hellere Endsäume, an Basis und Rand der Innen- fahne gelb mit rothem Flecke, die Aussenfahne der äussersten Feder jederseits blau verwaschen; die 2 mittelsten Schwanz- federn einfarbig grün. Schnabel grauschwarz, jederseits an Basis des oberen ein hellerer Fleck; Füsse und Krallen grau- schwarz. Iris dunkelbraun, Wachshaut schwärzlichaschgrau (nach Gosse). Ebenso ein Exemplar im Britisch-Museum von Jamaica durch Gosse. Diese höchst seltene Art hatte ich das besondere Vergnügen in der herrlichen Collection Dr. Sclaters und im Britisch-Museum zu untersuchen und verschaffte mir dadurch sofort den Aufschluss, welcher aus den Beschreibungen, die wohl alle auf Edward’s Ab- bildung beruhen, nie recht zu erlangen war. Es wurde mir so auf einmal klar, dass die Art, obwohl ohne Roth am Kopfe, durch die äusserst characteristischen, rothen Deck- federn der Schwingen 1!er Ordnung, in die Nähe von Chr. albi- frons und Pr&trei gehört, denen sie sich auch bezüglich der CHRYSOTIS BRASILIENSIS. 5593 Grösse anschliesst und wegen der blauen Aussenfahne der ersten Schwingen. Nur von Jamaica bekannt (Gosse und Osburn) und dieser Insel eigenthümlich. Gosse theilt in seinem interessanten Buche über die Vögel dieser Insel auch hübsche Notizen über diese Art mit. Sie lebt in Schaa- ren von 6—20 Stück, hält sich viel in den Wäldern auf, erscheint aber auch zur Erntezeit in zahllosen Flügen in den Pflanzungen, wo sie viel Schaden verursacht. Nach Gosse zeigen manche Exemplare das Roth der Deckfedern der Iten Schwingen sehr blass oder es fehlt beinah;; er hält dies sehr richtig für eine Altersverschiedenheit, die sich unzweifelhaft auf jüngere Vogel bezieht. Schlegel zieht diese characteristische Art, ohne Zweifel aus Man- gel autoptischer Ueberzeugung, mit Ch. amazonica zusammen. Latham’s »Modeste Parrot”, den er nur aus einer Abbildung kannte, dürfte noch am ersten mit dieser Art zu vereinigen sein. (258.) 41. Chrysotis brasiliensis, (Linne). — Der rothmaskirte Kurzflügelpapagei. Psittacus brasiliensis, Linne, S. N. (1767) p. 147. — Edw., B. IV (1751) pl. 161 (fig. opt.) — Seligm., Samml. selt. Vög. (1764) t. 56. — Ps. brasiliensis fronte rubra, Briss., Orn. IV (1760) p. 245 (deser. opt.).. — Blue faced Parrot, var. C. Brasilian green Parrot, Latham, Syn. I. p. 294. — id., Autumnal Parrot, var. ©. Gen. Hist. II. p. 249. — Ps. bra- siliensis, Gml., S. N. p. 544. N®. 36. — Ps. autumnalis, var. d. Lath., Ind. Orn. p. 125. — Ps. brasiliensis, Bechst., Latham, Uebers. p. 99. N°. 170. — Ps. ceyanotis, Kuhl, Consp. p. 77. N°. 155. — Voigt, Cuv., Uebers. (1851) p. 741. — Burm., Syst. Ueb. II. p. 185 (note), — Brehm, Mon. d. Pap. (1854) t. 55 (nach Lev.). — Ps. erythropis, Vieill., Nouv. Diet. XXV. p. 525. — id., Enc. Meth. p. 1575. — Ps. bra- siliensis, Wagl., Mon. p. 592. — Chrysotis cyanotis, Sws., Class. of B. II. p. 105. — Chr. brasiliensis, @. R. CHRYSOTIS BRASILIENSIS. Gray, Gen. of B. II. N®. 10. — Bp., Rev. et Mag. Z. (1854) p- 151. — id., Naumannia. 1856. — Gray, List Psitt. (1859) p. 81. — Psittacus brasiliensis(?), Schleg., Dierentuin (1864) p. 65. — id., Amazona brasiliensis, Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 57. — Le Perroquet a joues bleues, Levaill., Perr. t.106 (fig. sat. accur.). Diagnosis: Grün; Gesicht düster roth; Backen und Ohrgegend blau; Basishälfte der Schwanzfedern grün, Endhälfte scharlach ; äussere 2 Schwanzfedern an Aussenfahne violett, Handrand roth. Schnabel hornbraun, an Basis gelb. Viridis, facie sordide rubra ; genis et regione parotica cyaneis; dimidio caudae basilari viridi, apicali puniceo; margine meta- carpi rubro; rectricibus binis exterioribus extus violaceis. Leidener Museum. £. Schön grasgrün, auf der Unterseite mehr gelb- grün; obere Theile ohne dunkle Endsäume, die Federn der unte- ren an Basis gelb. Kleine Flügeldecken unterseits grasgrün. Rand der Mittelhand gelb, jede Feder mit rothem Flecke in der Mitte. Untere Schwanzdecken gelbgrün, an Basis gelb. Schwingen iter Ordnung schwarz, die erste ganz schwarz, die übrigen an Basishälfte der Aussenfahne grün, an Endhälfte schwarzblau, auf Innenfahne schwarz. Schwingen 2ter Ordnung an Aussenfahne grün, mit breitem blauen Ende, auf Innenfahne schwarz. Schwingen unterseits grauschwarz. Deckfedern der Schwingen ter Ordnung und Eckflügel grün, wie der übrige Oberflügel. Die 2 mittelsten Schwanzfedern einfarbig grün, gelb gerandet; die übrigen an Basishälfte grün, an Endhälfte tief scharlachroth,, mit breitem, grüngelben Ende, die zwei äussersten Federn jeder- seits an Aussenfahne nicht ganz bis zur Spitze violett; alle Schwanz- federn an Innenfahne bis zum Roth purpurschwarz. Uaterseite des Schwanzes an Basishälfte glänzend schwärzlich, die End- hälfte scharlach, mit grüngelbem Endrande. Federn der Stirn und des Vorderkopfes matt scharlachroth, die Federn rings um Unterschnabel und Kinn nur an Basis mattroth, am Ende ver- loschen blau gesäumt, welche Endsäume auf Backen und Ohr- gegend deutlicher werden; die Basis dieser Federn ebenfalls CHRYSOTIS ERYTHRURA. 355 röthlich. Augenkreis und Wachshaut grauschwarz. Iris oran- gebraun. Oberschnabel horngraulichbraun, jederseits an Basis mit horngelbem Flecke; Unterschnabel horngelblichgrau. Füsse grau. Krallen schwarzgrau. Geschlechter gleich. Das hier beschriebene Exemplar, jedenfalls noch nicht völlig aus- gefärbt, welches ich frisch in die Hände bekam, hat die Mitte der meisten Schwingen 1ter Ordnung, ebenso wie die letzten der 2ten Ordnung gelb, was offenbar erst durch die Gefangenschaft ent- standen ist. Indess bildet Levaillant (pl. 106) sein Exemplar auch mit gelben Säumen an Aussenfahne der Schwingen 2ter Ordnung ab. Ueberdies zeigt diese Abbildung die Scheitelmitte gelb, ebenso auch das Schwanzende, Backen und Ohrgegend schön blau, den Handrand roth. Sie stimmt daher auffallend mit der Edwards’schen überein, ebenso wie die Beschreibung von Brisson, die ebenfalls danach ge- macht wurde. Diese seltene Art wird von keinem Reisenden angeführt. Als Vaterland kannte man bisher nur Brasilien im weiteren Sinne. Erst durch die freundliche Mittheilung des Herrn von Pelzeln erfahre ich, dass Johann Natterer auch diese Art sammelte und zwar bei Ilha do Mel in Süd-Brasilien, Provinz San Paulo, wo die Art in Schwärmen häufig war und an Bord der Menalha. Das Wiener Museum besitzt 5 Exemplare, wovon 2 früher auf der Kais. Terrasse zu Schönbrunn lebend gehalten worden waren. Schlegel giebt als Localität die östlichen Cordilleren Perus an, eine Nachricht die auf Levaillant beruht, der in Madrid einen le- benden Vogel dieser Art gesehen haben will, welcher angeblich aus Peru gekommen war. +? (259.) 12. Chrysotis erythrura, (Kuhl). — Der roth- schwänzige Kurzflügelpapagei. Psittacus erythrurus, Kuhl, Consp. (1821) p. 77. N°.154. — Wagl., Mon. p. 595. — Chrysotis erythrura, G. R. Gray, Gen. of B. II. N°. 12. — Bonap., Rev. et Mag. Zool. (1854) p- 151. — id., Naumannia. 1856. — Gray, List Psitt. (1859) p- 81. — Fie. 0. ERYTHRURA. CHRYSOTIS 556 Diagnosis: Grün; Vorderkopf und Zügel roth; Gesicht und Kehle blau; Schwanz roth; ebenso der innere Flügelrand. Viridis, sineipite lorisque rubris; facie gulaque cyaneis, cauda et margine alarum interno rubris. (Nach Kuhl). Grün; Federn des Rückens und der unteren Körpertheile an Basis gelb, schwarz gerandet. Schwanz scharlachroth, ebenso der innere Rand der Flügel. Schwanzende mit gelbem Streifen. Vorderkopf und Ge- gend zwischen Schnabel und Auge purpurroth, Gegend um Unterschnabel und Kehle blau, die Basis dieser Federn roth. Federn des Hinterkopfes blau gerandet. Grösse und Körperform von Ps. autumnalis, Brasilien. Diese Art ist nur nach der ziemlich oberflächlichen Beschreibung Kuhl’s bekannt, der sie nach einem Exem- plar des Pariser Museum beschreibt. Leider gelang es der freundlichen Bemühung von Herrn Dr. Hartlaub nicht mir von Herrn Jules Verreaux Auskunft über das Unicum zu verschaffen, und ich muss desswegen eine Lücke in meiner Arbeit lassen. Wahr- scheinlich ist das Exemplar, welches ich für ein in jenen Zeiten so meisterhaft künstlich znsammengesetztes halten möchte, gar nicht mehr vorhanden. (ohne Nagel.) Mittelste | Aeuss. Höhe d.|Schnab.- Aeuss. | Innere Flügel. |Schwanz-| Schw.- | Firste. | Ober- |höhean | Tarse. | Vorder- | Hinter- feder. feder. schnab. | Basis. zehe. zehe. xantholora, Gray. 6’ Bi “ g'! 10% AR 12’ 6 11 Sul TO A Leidener Museum. » Ba 3a SS U LE re 11% _— Type von Gray, Britisch-Museum. albifrons, Sparrm. |6"-6''1'" 2” 11° ah ol gt 11H. 214% Leidener Museum. Pretrei, Temminck. |7" 6"' 14" ee UNS # 18 21a Type im Leidener Museum. » a a = = u — == — — (Nach Wagler). » sg 30. 10/0 a 16 len — — — Brasilien, Museum Heine, agilis, Linne. Bu 1 — 41101/001617, 4 la 19:5 1040 316. Jamaica , Collection Sclater. brasiliensis, Linne. |8" 4" eo Leidener Museum. 1 CHRYSOTIS VINACRA. 553 Diagnostischer Schlüssel zu Chrysotis. I. Deckfedern der Schwingen Iter Ordnung grün; mit Roth am Kopfe. c. Mit rothem Flügelspiegel. 13. vinacea, Neuwied. Kehle, Kropf und Brust weinroth; Zügel, Handrand und Schnabel roth. 14. coccineifrons, Souance. Nackenfedern mit schwarzen Endsäumen; Basishälfte der 1!" Schwingen grün; Zügel, Vorderkopf, zu- weilen der ganze Oberkopf roth; Schläfe lilablau. 15. Finschi, Sclater. Nackenfedern und die der ganzen Unterseite mit schwarzen Endsäumen; Basishälfte der 1! Schwin- gen schwarz; Schwanzfedern ohne Roth; Zügel und Stirn roth; Federn des Oberkopfes mit lila- blauen Endsäumen, 16. diademata, Spix. Ohne dunkle Federsäume; Stirn und Zügel roth; Oberkopf- und Nackenfedern mit breiten lilablauen Endsäumen; äussere Schwanzfedern mit rothem Flecke. 17. autumnalis, Linne. Stirnrand und Zügel scharlach; Federn des Ober- kopfes mit lilablauen Endsäumen; Mundwinkel und unterm Auge gelb. 18. Dufresnei, Levaillant. Vorderkopf roth; Zügel gelb; Backen und Kinn blau, (240.) 15. Chrysotis vinacea, (Neuwied). — Der rothschnäbelige Kurzflügelpapagei. Psittacus vinaceus, Neuw., Reise n. Bras. (1820) II. p. 198. — id., Beitr. IV. p. 220. — Kuhl, Consp. p. 77. — Loro gar- ganta roxa, Azar. Apunt. Hist. nat. Parag. I (1805) p. 458. N°. 286. — id., Le Maracana a cou rouge, voy. Edit. par Sonn. (1809) p. 76. — Ps. columbinus, Spix, av. Bras. (1825) p. 40. t. 27 (fig. sat. accur.).. — Ps. fimbriolatus, Licht., (nach Bonap.). — Ps. dominicensis, Voigt, Cuv., Uebers. (1851) p. 741. — Psitt. vinaceus, Wagler, Mon. p- 595. — Hahn, Orn. Atl. Pap. (1856) p. 52. t. 37 (bon.). — Burm., Syst. Ueb. II (1854) p. 184. — Chrysotis colum- binus, Sws., Class. of B. II. p. 501. — Ps. columbinus, Brehm, Mon. d. Pap. (1855) 1.38 (nach Spix). — Bourj., Perr. t. 65 (nach Spix). — Oenochrus vinaceus, Bp., Rev. et 558 CHRYSOTIS VINACEA. Mag. Zool. (1854) p. 151. — id., Naum. 1865. — Chrysotis vinaceus, @. R. Gray, Gen. of B. II. N°. 14. — id., List Psitt. (1859) p. 84. — Sclater, Cat. Am. B. (1862) p. 555. — Amazona vinacea, Schleg., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 50. Papagayo bei Bahia (Prinz Max). ?? Tarabe brasiliensibus, Marcgr., Hist. Bras. Libr. IX. p- 207. — Psittacus brasiliensis erythrocephalus, Brisson, Orn. IV (1760) p. 240. — Buflon, Hist. Ois. VI. p. 211. — Red headed Amazons Parrot, Latham, Syn. I. p- 295. — id., Gen. Hist. I. p. 250. — Psittacus tarabe, Gmelin, S. N. p.544. — Lath., Ind. Orn. p. 125. — Bechst., Kurze Ueb. p. 97. — Kuhl, Consp. p. 96. — Vieillot, Enc. Meth. p. 1371. — Licht., Abh.d. Berl. Acad. (1816) p. 168. — Psittacodis tarabe, Wagl., Mon. p. 577. Diagnosis: Dunkelgrün; Kehle, Kropf und Brust weinroth ; Stirn, Zügel und Daumenrand roth, ebenso die Basis der äusseren Schwanzfedern. Schnabel roih mit hornweisser Spitze. Obscure viridis; gula, gutiture pectoreque vinaceis; fronte, loris, margine metacarpi basique rectricum exteriorum rubris; rostro rubro. Paraguay (Leidener Museum). Jad. Dunkelgrasgrün; Schenkelfedern und untere Schwanzdecken gelbgrün; die Federn des Kopfes und Oberrückens am Ende schmal schwärzlich gesäumt. Stirnrand und Zügel blutroth. Federn des Hinterhalses blass lilablau mit schwarzem Endsaume , und grüner Basis, auf der Mitte mit verwaschenem weinrothen Flecke. Kinn, Kehle, Kropf, Brust und Bauch dunkel weinroth, am dunkelsten auf Brust und Bauch und hier etwas Violett verwaschen. Kinnfedern am Ende mit schmalen bläulichen, die Brustfedern mit schwarzen und auf dem Bauche mit gelbgrünen Endsäumen. Schwingen Iter Ordnung an Innenfahne schwarz, die erste Schwinge auf Aussenfahne berlinerblau,, die 2ten—5ten nur auf der Endhälfte blau und an Basishälfte grün, die übrigen grün auf Aussen- fahne. Schwingen 2ter Ordnung auf Innenfahne nicht ganz bis zur Spitze schwarz, sonst grün, auf der ifen—3ten ein grosser CHRYSOTIS VINACEA. 559 scharlachrother Fleck , der auf der 4ten Schwinge nur viel klei- ner sichtbar ist. Kleine Flügeldecken am Handrande an Aus- senfahne scharlachroth. Die unteren Flügeldecken grün, die grössten derselben wie die Schwingenunterseite schwarz, aber die Schwingen selbst an Basishälfte der Innenfahne grün. Schwanzfedern grün, unterseits und ein breiter verwaschener Endsaum gelbgrün, die ersten 5—4 Federn von etwas hinter der Basis an über beide Fahnen breit scharlachroth, an der Basis auf Innenfahne schön gelb, auf der 4ten Feder dehnt sich das Roth nur über die Innenfahne aus; das Roth der Aussenfahne der äusser- sten Feder stark in’s Dunkelrothbraune ziehend,, bei den folgen- den drei nur der Saum der Aussenfahne von dieser Farbe. An der Innenfahne, kurz vor der Spitze, zeigen die 4 äusser- sten Schwanzfedern einen blassrothen verwaschenen Fleck. Schna- bel blutroth, an der Spitze hornweiss ; Füsse und Krallen horn- braun. Im Leben (nach Prinz zu Wied) der Schnabel hochroth, mit weisser Spitze; Füsse olivengrau; Iris orangefarben. Ein Exemplar im Bremer Museum (Brasilien), ganz ebenso, aber die äusseren drei Schwanzfedern an Basishälfte scharlachroth, die äusserste an Aussenfahne düster violettblau gerandet, die vierte Federn nur auf Schaftmitte mit rothem Flecke. Das £ (nach Prinz Max) etwas blässer gefärbt und Schnabel und Stirnrand weniger lebhaft roth. Junger Vogel (nach Prinz Max). Die rothe Stirnbinde blasser; die Brustfedern weniger lebhaft weinroth und mit breiten grünen Endsäumen ; Flügelrand blass eitrongelb; Schnabel nur an Basis roth ; Iris eitrongelh. Diese auffallend gefärbte Art, eine der schönsten unter alle süd- amerikanischen Papageien, ist nicht leicht zu verwechseln. Sie ge- hört den Camposdistrieten des inneren südlichen Brasilien’s und Paraguay’s an, und kommt nicht bis an die Küsten. Der Prinz zu Wied traf diesen Papagei zuerst im Inneren der Provinz Bahia, besonders häufig in der Nähe von Vareda. Dort zogen sie gegen Abend in grossen, zahlreichen Gesellschaften nach bewaldeten, niederen Höhen hin, wo sie gewöhnlich übernachteten. >40 CHRYSOTIS COCCINEIFRONS. Am Tage hielten sie sich meist paarweis. Sie haben eine kurze, rauhe Lockstimme und sollen sehr zahm werden und gut sprechen lernen. Azara behauptet jedoch gerade das Gegentheil und sagt sie besässen ein stilles, trauriges Naturell. Im Berliner Museum befindet sich ein Exemplar angeblich von Montevideo (durch Sello). Burmeister hat die Art in den La Plata- Staaten nicht angetroffen. Im Leidener Museum früher angeblich von Buenos-Ayres, diese Localität bisher aber nicht näher bewiesen. Spix sammelte die Art bei St. Paulo und Natierer bei Pahor im Novem- ber, Ypanema (März, April), Ytarar& (Februar, März, April), Ma- rungaba (März) und Pitangui im December , ebenfalls in Süd-Brasilien. Ich kann dem Beispiele Sonnini’s nur folgen und den fraglichen Tarabe des Marcgrave mit zu dieser Species bringen. Eine befrie- digende Lösung desselben wird doch niemals gelingen, da die ursprüngliche Beschreibung »grün, Kopf und Brust roth’’ gar zu oberflächlich ist. Jedenfalls war es sehr überflüssig, wenn Wagler diesen dubiösen Vogel wieder als Species in sein Genus Psitta- codis einführte, indem er als wahres Vaterland nicht Amerika, sondern Neu-Guinea vermuthet, eine Hypothese die sehr der Wahr- scheinlichkeit entbehrt. Jedenfalls wäre es besser den Tarabe ganz zu ignoriren. Die Originalabbildung Marcgraves zeigt übrigens einen kurzen im letzten Drittheil schön rothen Schwanz. Bemerken will ich noch , dass Lichtenstein in einem Preiscataloge von Thieren (Isis 1818. p. 11) einen Psittacus Tarabe anführt. Bourjot’s Abbildung von Chrysotis vinacea, wie so oft nichts als schlechte Copie, zeigt in der Colorirung manches Unrichtige: Hals und Kehle sind viel zu stark bläulich. (241.) A%. Chrysotis coceineifrons, Souance '). — Der grün- wangige Kurzflügelpapageı. Chrysotis coccineifrons, Souance, Rev. et Mag. Zool. (1856) 1) Um mich jeder Neuerung in der Namengebung möglichst fern zu halten adoptire ich lieber die etwas spätere Benennung von De Souance, da die von Cassin regelwie- drig gebildet ist. Genalis als nagelneues Latein liesse sich auch mit Genus in Verbin- dung bringen und wurde noch niemals und yon Niemanden als Adjectiv benutzt. CHRYSOTIS COCCINEIFRONS. 541 p- 154. — Chrys. viridigenalis(!), Cassin, Proc. Acad. Nat. Sc. of Phil. VI (1855) p. 571. — id., Journ. Ac. Nat. Sc. Phil. vol. III. p. 155. pl. 15. (fig. bon.). — Chrys. viri- digenalis, Souance, Icon. Perr. t. 31 (untere Figur). — Bp., Naum. 1856 (cum coccineifrons). — Chrys. viridige- nalis (exc. var. ex Mexico), Gray, List Psitt. (1859) p. 82. — Chrys. glauciceps, Hartl. (nach Bonap.). — ? Amazona lilacina, Lesson, Echo du Monde sav. (1844) t. 2. N°. 50. p. 5394. — id., Deser. de Mammif. et d’Ois. (1847) p. 194. — Psittacus vernans, Mus. Philad. Diagnosis: Grün, Backen lebhaft smaragdgrün, nur im Nacken mit schwarzen Federrändern, auf der Unterseite sind dieselben ganz undeutlich; Stirn, Zügel und Vorderkopf, meist auch der ganze Oberkopf, scharlachroth ; Schläfe schön lilablau; Schwanz- federn an Basis ohne deutlichen rothen Fleck ; Basishälfte der Schwingen 1ter Ordnung an Aussenfahne grün. Viridis, plumis cervicis solius distincte, lateris autem inferioris obsoletissime nigro limbatis; genis laete smaragdinis; fronte, loris, sineipite, plerumque toto pileo puniceis; temporibus lila- einis; basi rectricum macula perspicue rubra vacua ; dimidio basalı pogonii remigum primorum externi viridi. Museum der Zoolog. Gesellschaft zu Amsterdam. Dunkelgrasgrün, die Unterseite etwas heller; am Kopfe und Hinterhalse mit brei- ten schwarzen Eindsäumen , welche auf dem Rücken schmäler und verwaschener sind, ebenso auf der Unterseite. Backen lebhaft in’s Smaragdgrüne. Stirn, Zügel und Vorderkopf tief scharlach; über den Augen, die Schläfe und die Ohrgegend um- säumend, ein blauer Streif. Schwingen ter Ordnung schwarz , an Basishalfte der Aussenfahne grün, dann tiefindigoblau , Spitze selbst schwarz. Erste 5 Schwingen 2ter Ordnung an Aussen- fahne nicht bis zur Spitze tief scharlach, das Ende blau, an der 4ten und 5ten Schwinge hellgrün gesäumt und zwischen dem Roth und Blau noch ein grüner Fleck, das Roth dehnt sich hier auch nicht bis zum Schafte aus. An der Basis sind die Schwingen alle grün. Die Innenfahne der 2ten Schwingen 543 CHRYSOTIS COCCINEIFRONS. ebenfalls schwarz, ausser den letzten dreien, die ganz grün sind. Untere kleine Flügeldecken grün, die grössten und Schwingen unterseits dunkelgrün, die Aussenfahne und Schaftsaum der Innenfahne nebst Spitze schwärzlich. Der Schwanz dunkelgrün, die Endhälfte gelbgrün, die Basishälfte der äussersten Feder an Aussenfahne dunkel violettblau, die der Innenfahne röthlich angeflogen. Schnabel hornfahlgrau an Basis des Oberschnabels jederseits ein horngelber Fleck. Füsse horngrau. Iris blass strohgelb (London. Zool. Garten). Ein Exemplar (Columbien), im Britisch-Museum , stimmt vollkommen überein, hat aber nicht blos Stirn und Vorderkopf, sondern den ganzen Ober- und Hinterkopf schön scharlachroth, und an den Schläfen ebenfalls die blauen Endsäumen. Ein Exemplar von Guajaquil, Ecuador, im Bremer Museum, hat eben- falls Zügel, Stirn und den ganzen Oberkopf tief scharlachroth , die Sehläfe bis zum Ende der Ohrgegend herab schön lilablau, ebenso im Nacken einige blaue Endsäume; die Innenfahne der Schwanzfedern ganz ohne röthlichen Anflug, am Rande in’s Gelbe ziehend und die Basishälfte der äussersten Schwanzfedern breit violettblau gerandet. Schnabel mehr horngelb. Durch den rothen Vorder- und Oberkopf nebst Zügeln und die blauen Schläfe ist diese Art besonders ausgezeichnet und unterschei- det sich leicht von dem nur rothstirnigen Chr. Finschi, Selater, ebenso wie durch den Mangel deutlicher schwarzer Endsäume auf den unteren Theilen. Ausserdem hat diese Art die Basis der Schwin- gen 1ter Ordnung grün, während sie bei Chr. Finschi schwarz ist. Cassin bildet ein ganz rothköpfiges Exemplar sehr gut ab, ebenso bezieht sich Chr. cocecineifrons, Souance, auf ein solches. Als Vaterland bis jetzt nur Neu-Granada und Ecuador (Lesson),, bekannt. Cassin beschrieb die Art zuerst nach Exemplaren im Mu- seum der Academie zu Philadelphia, deren genaue Vaterlandsangabe fehlte. Bonaparte eitirt zu dieser Species mit ? auch einen Chrysotis glauciceps, Hartlaub, indess hat dieser Gelehrte nirgends eine derartige Benennung angewandt. CHRYSOTIS FINSCHI. 545 ‘ Lesson’s Amazona lilacina von Guajaquil ist jedenfalls mit dieser Art identisch, kann aber nicht Prioritätsrechte beanspruchen , weil die Beschreibung nicht gut übereinstimmt, in welcher es heisst: »les joues et les regions auriculaires sont jaunes ainsi que les cötes du cou.” (242.) 15. Chrysotis Finschi, Selater. — Finsch’s Kurz- flügelpapaget. Chrysotis Finschi, Sclat., Proc. Z. S. (1864) p. 298. — Chr. viridigenalis var. (ex Mexico), Gray, List Psitt. (1859) p- 82. — Chrys. viridigenalis, Souance, Icon. Perr. t. 51 (obere Figur) sine descr. Diagnosis: Grün, im Nacken und auf der ganzen Unterseite mit deutlichen schwarzen Endsäumen ; Zügel und Stirn roth; Fe- dern des Oberkopfes mit lilablauen Endsäumen ; Schwanzfedern ohne Roth; Basishälfte der Schwingen 1ter Ordnung an Aussen- fahne schwarz. Viridis, plumis cervicis laterisque totius inferioris nigro-limbatis; loris cum fronte rubris; plumis pilei Jilacino-limbatis ; rectrici- bus rubri vacuis; dimidio basali pogonii remigum primorum externi nigro. Mexico (Type im Britisch-Museum), Dunkelgrasgrün , auf Unterseite kaum heller, auf Hinterkopf und Nacken mit breiten schwar- zen Endsäumen, die auf dem Mantel undeutlicher werden ; dagegen auf der ganzen Unterseite sehr scharf markirt hervor- treten. Backen und Ohrgegend lebhaft einfarbig grasgrün. Zügel und Stirnrand blass blutroth. Die Federn des Oberkopfes mit lilablauen Endsäumen, wodurch diese Farbe vorherrscht, die Basis der Federn grün. Erste Schwinge schwarz, die übrigen der Iten Ordnung nur an Basishälfte der Aussenfahne schwarz, an Endhälfte blau, Spitzentheil und Innenfahne schwarz. Deckfe- dern der Schwingen 1!er Ordnung und Eckflügel grün. Die ersten fünf Schwingen 2ter Ordnung auf Aussenfahne scharlachroth, das Enddrittel blau, die Basis grün, auf Innenfahne schwarz ; übrige Schwingen 2ter Ordnnng grün, mit blauem Endflecke und 544 CHRYSOTIS FINSCHI. schwarzer Innenfahne. Schwingen unterseits meergrün, an Aussenfahne und Spitze schwarz. Untere Flügeldecken und Flügelrand grün. Schwanzfedern grün, an Endhälfte lebhaft gelbgrün ; die Aussenfahne der äussersten Feder blau. Schnabel horngelb; Füsse und Krallen braun. Ein anderes Exemplar im Britisch-Museum (angeblich von Califor- nien!!?), ganz damit übereinstimmend, aber nicht allein auf dem Oberkopfe, sondern auch am Hinterkopfe mit lilablauen Endsäumen. Exemplare s. n. Chr. autumnalis (Mexico) im Münchener Mu- seum. Stirn roth; Federn des Oberkopfes mit blauen Endsäu- men, Schnabel gelb. Diese neue Art, welche Dr. Sclater so freundlich war nach mir zu benennen, wurde bisher mit Chr. coccineifrons, Souance (vi- ridigenalis, Cass.) verwechselt. Souance bildet s. n. viridi- genalis diese Species (Finschi) sehr deutlich ab, beschreibt aber im Text ein rothscheitliges Exemplar von coccineifrons. Der Unterschied von letzterer Art war mir, nach Vergleichung der Exemplare im Britisch-Museum, zu auffallend und auch das geübte Auge Gray’s konnte beide Vögel nicht für gleichartig halten. Ob- wohl nahe mit Chr. cocceineifrons verwandt, namentlich auch wegen des Mangels von Roth an der Basis der Schwanzfedern, unter- scheidet sich Chr. Finschi durch den blauen Ober- und Hinterkopf, die rothen Zügel, den rothen Stirnrand “(nicht Oberkopf) und die deutlichen schwarzen Federsäume der unteren Theile, ebenso durch die an Basishälfte der Aussenfahne schwarzen, nicht grünen, Schwin- gen 1ter Ordnung. Wegen des rothen Stirnrandes hat diese neue Art auch viel Aehnlichkeit mit diademata, Spix, allein letztere ist bedeutend grösser, auf der Unterseite einfarbig gelbgrün, ganz ohne dunkele Endsäume, und hat an der Basis der Innenfahne der äusseren Schwanzfedern immer einen rothen Fleck. Nur von Mexico bekannt. Die Angabe » Californien’’ im Britisch- Museum jedenfalls irrthümlich. Uebrigens sind ausführlichere Nachrichten über den seltenen Vogel sehr zu wünschen. CHRYSOTIS DIADEMATA. 545 (245.) 16. Chrysotis diademata, Spix ')., — Der lilascheitlige Kurzflügelpapagei. Psittacus diadema, Spis, av. Bras. I (1825) p. 45. tab. 52 (fig. bon.). — Voigt, Cur., Uebers. (1851) p. 744. — Brehm, Mon. d. Pap. (1855) t.45 (nach Spix). — Ps. autumnalis, (av. jun.) Wagl., Mon. p.591. — ?Ps. autumnalis, Less., Tr. d’Orn. p. 196. — Chrysotis autumnalis, Gray, Gen. of B. II. p. 422. — Chrysotis diadema, Bp., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 151. — id., Naum. 1856. — Souance, Rev. et Mag. (1856) p. 154. — id., Icon. Perr. t.52 (fig. bon.). — Gray, List Psitt. (1859) p. 81. — Ps. diadema, Schlegel, Dierentuin (1864) p. 65. — id., Amazona autumnalis, Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 51 (Ind. N°. 3, 4 et 5). — Chry- sotis viridigenalis, Sclater et Salvin, Proc. Z. S. (1864) p- 968. Diagnosis: Grasgrün, Unterseite besonders lebhaft; ohne dunkle Endsäume; Stirnrand und Zügel scharlach; Oberkopf- und Nackenfedern mit breiten lilablauen Endsäumen ; Basis der äusseren Schwanzfedern an Innenfahne mit lebhaft rothem Flecke. Prasina, imprimis subtus laetior; plumis haud obscurius lim- batis, loris cum fronte puniceis; plumis pilei nuchaeque late lilacino-limbatis; macula baseos pogonii rectricum exteriorum interni laete rubra. Leidener Museum. Ad. Grasgrün; die Schwingen 2ter Ordnung und die ganze Unterseite schöner grasgrün, die Kopfseiten in’s lebhaft Smaragdgrüne. Stirnrand und Zügel dunkel scharlach- roth, die Kinnfedern mit weinröthlichen Endsäumen. Federn des Oberkopfes und Nackens mit breiten, blasslilablauen End- säumen, an Basis gelb, auf dem Hinterkopfe sind die Säume schmäler, derselbe erscheint daher gelblich angeflogen. Schul- ter- und obere Flügeldecken graulich angehaucht. Schwingen 1) Die ganzlich sinnwiedrige Benennung »diadema” lässt sich nicht beibehalten, und eine Umänderung war unbedingt nothwendig. 35 546 CHRYSOTIS DIADEMATA, tter Ordnung schwarz, an Basishälfte dunkelgrün, ebenso die Deckfedern der 1ten Schwingen. Die erste Schwinge ganz schwarz. Erste vier Schwingen 2ter Ordnung auf Aussenfahne an Basis gelblich, dann dunkel scharlachroth, am Ende tief indigo fast schwarz, wie die Innenfahne; auf der öten Schwinge be- merkt man nur etwas Roth an Basis der Aussenfahne, die übrigen an Aussenfahne grün, mit blauem Spitzentheile und schwarzer Innenfahne, die 5 letzten einfarbig grün. Flügel- decken unterseits grün, die grössten gelblich gespitzt. Unterseite der Schwingen schwarz, die Basishälfte der Innenfahne nicht ganz bis an den Schaft dunkel grün. Schwanzfedern grün, gegen das Ende zu lebhaft gelbgrün. Die drei äussersten Fe- dern an Basis der Innenfahne hochroth, welches von einem dunkelgrünen Querbande begränzt wird und sich auch über die Aussenfahne zieht. Die äusserste Schwanzfeder an Basishälfte der Aussenfahne violettblau, auf der 2ten und 5ten nur ein röth- lichbrauner Fleck. Schwanz unterseits gelbgrün, an Basis roth, mit einer dunkelgrünen Querbinde. Schnabel gelb, der obere längs Rand und an Spitze schwärzlich; Füsse und Krallen schwarzgrau ; ein grosser nackter Augenkreis. Ein $ von Panama (Mac Leannan), s. n. Ghr. viridigenalis in Ein Ein Collection Selater, stimmt mit dem vorhergehenden Exemplare ganz überein; der Stirnrand ist roth, die Federn des Oberkopfes und Nackens haben lilablaue Endsäume und die Sehwanzfedern an Basis der Innenfahne einen rothen Fleck ; keine dunklen Federsäume. Der Vogel ist in der Mauser begriffen, auf Un- terseite und Kinn spriessen allenthalben die schön grasgrünen Federn hervor. anderes Exemplar im Leidener Museum (durch Natterer aus Brasilien) ganz ebenso, zeigt aber die lilablauen Federsäume am Nacken und Hinterhalse schmäler. Exemplar in Sclater’s Collection, zeigt nichts von dem gelblichen Anfluge auf dem Oberkopfe, diese Federn haben vielmehr, wie die des Nackens und des Hinterhalses, nur sehr breite lilablaue Endsäume. CHRYSOTIS AUTUMNALIS. 547 Ganz übereinstimmend war ein 2 im Münchener Museum s. n. autumnalis, welches wie 5 Exemplare im Wiener Museum durch Natterer aus Brasilien herstammte. Mein Freund A. von Pelzeln war so liebenswürdig mir Natterer’s handschriftliche Notizen über diesen Papagei mitzutheilen, welche wie folgt lauten: »Iris wie bei dn Amazonen; Augenring schwarz; nackte Haut um die Augen weissgrau, Wachshaut und Schnabel dunkel grau, Füsse dunkelblaulichgrau, Klauen schwarz.” Diese bisher immer mit Chr. autumnalis, Linne, verwechselte Art, unterscheidet sich sehr leicht durch den Mangel des gelben Fleckes unter dem Auge. Die Abbildung von Spix ist sehr kenntlich. Dagegen lässt seine Beschreibung vieles zu wünschen übrig. Auch Wagler, der sehr zur genaueren Kenntniss dieser Art hätte beitragen können, versäumt dies und erklärt sie ohne jeden Grund für ein Jugendkleid von Chr. autumnalis. Spis’s typisches Exemplar fand ich daher im Münchener Museum unter diesem Namen aufgestellt ; der eigent- liche autumnalis fehlte. Schlegel folgt Wagler’s Beispiele und vereinigt die Art mit der letzteren. Spix erlangte die Art im Gebiete des Amazonas, am Solimoes, tief im Innern. Auch Natterer sammelte sie im nördlichen Brasi- lien, am Rio negro im Juli, Barra do Rio negro (September, Oc- tober, November) und bei Para. Durch die Freundlichkeit von Herrn Dr. Selater erhielt ich auch ein $ s. n. viridigenalis zur Untersuchung, welches von Mac Leannan in Panama gesammelt wurde. Dadurch hat also der Verbreitungskreis bedeutend an Aus- dehnung gewonnen. Die Angabe im Leidener Museum » Mexico” ist jedenfalls unrichtig. (2%4.) 17. Chrysotis autumnalis, (Linne). — Der gelbwangige Kurzflügelpapagei. Psittacus autumnalis, Linne, S. N. (1766) p. 147. — Edw., B. IV (1750) pl. 164 (fig. sat. accur.). — Seligm., Samml. ausl. Vög. VI (1764) pl. 59. — Ps. americanus, Briss., Orn. 35* 548 CHRYSOTIS AUTUMNALIS. 1V (1760) p. 295 (deser. bon.). — Blue faced Parrot var. B. Autumnale Parrot, Lath., Syn. I. p. 295. — id., Gen. Hist. II (1822) p. 248. — Ps. autumnalis, Gml., S. N. p. 545. — Latham, Ind. Orn. p. 124 (exel. vari.). — Bechst., Lath., Ueb. p- 98. — Kuhl, Consp. p. 79. — Voigt, Cuv., Uebers. (1851) p- 741. — Vieill., Enc. Meth. p. 1575. — id., Ps. aurantius, p. 1575 et Nouv. Diet. XXV. p. 525. — Ps. autumnalis, Wagl., Isis (1851) p. 525. — id., Mon. p. 591 (absq. deser. av. jun.). — Burm., Syst. Ueb. II. p. 185. — Brehm, Mon. d. Pap. (1854) t. 57 (nach Lev.). — Chrysotis autumna- lis, Sws., Class. of B. II. p. 501. — 6. R. Gray, Gen. of B. II. N°. 9 (syn. emend.). — Souance, Rev. et Mag. Zool. (1856) p- 154. — Chrysotis autumnalis, Bonap., Rev. et Mag. Zool. 1854. — id., Naum. 1856. — id., ?Chrysotis aesti- valis (Gmelin), Naum. 1856. — Sclater, Proc. Z. S. (1859) p. 569. — Chr. autumnalis et aestivalis, Gray, List Psitt. (1859) p. 81. N°. 18 et 19. — Psitt. autumnalis, Schlegel, Dierentuin (1864) p. 65. — id., Amazona au- tumnalis, Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 51 (syn. emend.) Ind. N°. 1 et 2. — Le Perroquet a joues orangees, Levaill., Penr. 2.111. (med}). Diagnosis: Grün, im Nacken schwärzliche Federränder; Stirnrand und Zügel scharlach ; unter dem Auge und am Mundwinkel gelb; Federn des Oberkopfes mit lilablauen Endsäumen. Viridis, plumis cervieis nigro-limbatis; fronte cum loris puni- cea; regione mystace maculaque infraorbitali flavis; plumis pilei lilacino-limbatis. Mexico (Salle) Leidener Museum. £. Grasgrün, die Unterseite mehr gelbgrün, mit grauer Federbasis. Stirnrand und Zügel schar- lachroth. Vom Mundwinkel bis nnter’s Auge, die Zügel be- grenzend, ein hochgelber Fleck. Backen lebhaft grasgrün. Die Federn des Scheitels mit verwaschenen lilablauen Endsäumen , die des Nackens mit schmäleren schwärzlichen. Schwingen Iter Ordnung schwarz, die erste Schwinge einfarbig schwarz, die übrigen an Basishälfte der Aussenfahne dunkelgrün. Schwingen CHRYSOTIS AUTUNNALIS. 549 2ter Ordnung grün, an Innenfahne schwarz und mit blauem Ende, die vier letzen Schwingen einfarbig grün, die ersten 5—4 auf Aussenfahne lebhaft scharlachroth, mit grüner Basis und blauem Ende. Flügelbug und untere Flügeldecken grün. Schwingen unterseits schwarz, an Basishälfte der Innenfahne, nicht ganz bis an den Schaft an, dunkelgrün. Schwanz dunkelgrün, auf Enddrittel grüngelb, die äussersten 2 Federn jederseits zeigen an Basis der Innenfahne einen verwaschenen rothen Fleck. Schnabel horngelb, mit schwarzbraunen Seitenrändern und Spitze. Füsse und Krallen schwarzgrau. Iris rothbraun (Lond. Zool. Garten). Ein anderes lebendes Exemplar hatte rothe Iris und den Schnabel an Basishälfte hornfahl, am Spitzentheile, sowie den Unterschnabel ganz schwarz ; nackter Augenkreis weisslich. Jüngerer Vogel (?) im Leidener Museum, mit lilablauem Oberkopfe, und mit breiten lilablauen Endsäumen an den Nacken- und Hinterhalsfedern, die ausserdem noch einen ganz schmalen schwarzen äussersten Saum tragen ; die Federn des Kopfes an Basis, die des Kinns am Ende weinroth. Das Roth der Zügel zieht sich bis unter die Mundwinkel herab, daher bleibt nur ein kleinerer gelber Fleck unterm Auge übrig. Schwanzfedern an Basis der Innenfahne gelb, und hier die 1fe und 2te Feder etwas blaugrau gesäumt. Ebenso ein Exemplar von Mexico im Museum Heine. Ein Exemplar von Guatemala im Britisch-Museum, ist ganz über- einstimmend, hat ebenfalls viel Gelb unter'm Auge und viele röthliche Federn am Kinn ; die Federn des Oberkopfes sind an Basis violettröthlich. Ein anderes Exemplar von Honduras im Britisch-Museum,, ist wahr- scheinlich ein jüngerer Vogel, da er nur auf der einen Kopfseite unterm Auge das Hervortreten von gelben Federn zeigt; ebenso fehlt der rothe Fleck an Basis der Schwanzfedern. Mexico (Type von Chr. aestivalis, Bp., im Britisch-Museum), zeigt ebenfalls viel Gelb unter'm Auge und auf dem Oberkopfe ganz schmale bläuliche Endsäume ; die zwei äussersten Schwanz- 550 CHRYSOTIS AUTUMNALIS. federn ganz ohne rothen Fleck. Schnabel mehr hornweiss, an Basis dunkler. Fast ebenso ein Exemplar (Mexico) in Verreaux’s Collection ; Schwanzfedern ganz ohne röthlichen Fleck, aber an der inners- ten Basis gelblich, die gelben Federn am Mundwinkel mit röthlichen Enden, auf der Kehle mehr oder weniger gelbe Federn. Diese Art ist an den rothen Zügeln und Stirn, dem mehr oder weniger blauen Oberkopfe und namentlich an dem stets bemerkbaren gelben Flecke unter’m Auge sehr gut zu kennen, und unterscheidet sich durch das letztere Kennzeichen genügend von dem nahestehenden und bisher meist verwechselten Chr. diademata, Spix. Die typischen Exemplare von Bonapartes Chr. aestivalis im Britisch-Museum gehörten unzweifelhaft zu dieser Art, wie Dr. Sclater schon früher auseinandersetzte. Sonderbar ist es, dass Bonaparte für aestivalis, Gmelin als Auctor eitirt und Chr. agilis, Linne mit? als Syno- nym dazustellt. Eine Art aus Mittel-Amerika, vom südlichen Mexico bis Hondu- ras (Leyland) und Guatemala herab. Hier sah sie Salvin, indess nur gefangen gehalten. Man sagte ihm, dass sie von Tierra calienta in Vera Paz, also nördlich, herstamme. Leyland sammelte sie bei Omoa in Honduras, Salle bei Jalapa und Boucard im Südwesten Mesicos bei Playa Vicente im Staate Oaxaca. Auch der rastlose Deppe, dessen Entdeckungen leider zu wenig an die Oeffentlichkeit gelangten, erhielt die Art in Mexico, woher das Berliner Museum durch ihn Exemplare besitzt. Ebenso führt sie Wagler unter einer Sendung aus Mexico durch Keerl an. In Guiana noch nicht gefun- den, noch weniger in Brasilien, obwohl die letztere Localität öfters angeführt wird. Ein Exemplar im Leidener Museum soll angeblich daher stammen, allein es sind keine Belege dafür vorhanden. Auch Prof. Burmeister führt die Art unter den Vögeln Brasiliens an und nennt die Gegenden am Amazonenstrome (Solimoes) als Heimath. Dieser Fundort bezieht sich aber auf Ps. diademata, Spis, den Burmeister für identisch hält. Auch Professor Schlegel vereinigt beide Arten, obwohl die 5 CHRYSOTIS DUFRESNEI. 551 Exemplare im Leidener Museum so überzeugend von der specifischen Verschiedenheit Zeugniss geben. Ueber die Lebensweise von Ps. autumnalis sind leider keine Nachrichten vorhanden. | (245.) 18. Chrysotis Dufresnei, (Levaill.). — Dufresne’s Kurz- flügelpapagei. Psittacus Dufresnianus (Lev.), Kuhl, Consp. (1821) p. 78. N°®. 156 (deser. opt... — Le Perroquet Dufresne, Lev., Perr. vol. II (1805) p. 54. t. 91 (fig. med.). — Dufresnes Parrot, Lath., Gen. Hist. II (1822) p. 251. — Psittacus corona- tus, Licht. (nach Gray). — Ps. Dufresneanus, Neuwied, Reise. I. p.51. II. p. 585. — id., Beitr. IV. p. 225. — Wagl., Mon. p. 594. — Hahn, Orn. Atl. Pap. (1856) t. 71 (med.). — Burm., S. Ueb. II. p. 185. — Schomb., Guian. II. p. 458. II. p- 724. — Amazona Dufresniana, Lesson, Tr. d’Orn. p- 190. — Chr. Dufresnii, Sws., Class. of B. II. p. 501. — Chr. Dufresneanus, @. R. Gray, Gen. of B. II. N°. 15. — Souance, Rev. et Mag. Zool. (1856) p. 154. — Bp., Rev. et Mag. Z. 1854. — id., Naum. 1856. — Chr. Dufresniana, G. R. Gray, List Psitt. (1859) p. 80. — Sclat., Cat. Am. B. (1862) p. 554. — Amazona Dufresniana, Schleg., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 52. Aiuru-Acamutanga, tupinambisch oder Kamutanga, abgekürzt (Pr. Max). — Schaüa, an andern Orten (Pr. Max). — Noat-noat, botocudisch (Pr. Max). Diagnosis: Grün; Stirn und Vorderkopf roth, Zügel gelb; Backen und Kinn blau; Schnabel an Basis roth. Viridis; fronte cum sineipite rubra ; loris flavis; genis mento- que eyaneis ; basi rostri rubra. Brasilien, Leidener Museum. d. Grasgrün ; Unterseite kaum lich- ter als obere. Federn des Hinterkopfes und Nackens mit schma- len schwärzlichen Endsäumen. Vorderkopf bis zu den Augen scharlachroth, mit gelber Federbasis. Zügel hochgelb. Backen bis zur Ohrgegend und Kinn schön himmelblau, mit grüner CHRYSOTIS DUFRESNEI. = = 15) Federbasis. Schwingen iter Ordnung schwarz, an Basishälfte der Aussenfahne dunkelgrün. Erste Schwinge einfarbig schwarz. Schwingen 2ter Ordnung grün, an Innenfahne schwarz und am Ende indigoblau ; erste bis 5te Schwinge auf Aussenfahne zinno- berroth, mit grüner Basis und blauem Ende; zwischen dem Roth und Blau noch Grün. Die 4 letzten Schwingen einfarbig grün. Flügelrand und untere Flügeldecken grün. Schwingen unterseits an Basishälfte der Innenfahne dunkel apfelgrün. Schwanzfedern dunkelgrün, am Ende gelbgrün, die 5 äusseren Federn jeder- seits auf Innenfahne mit einem grossen, blutrothen Flecke nahe dem Ende und nächst der Basis mit einem zweiten, aber mehr verwaschenem. Die Aussenfahne der äussersten Feder blau gesäumt. Schnabel blass corallroth, Spitze weisslich; Füsse hornbraun. Im Leben der Schnabel (nach Pr. Max) an Basis hellroth, Spitzen- theil gelblich; Beine gelblichgrau; Iris hochorangefarben. Ein anderes Exemplar im Leidener Museum, sonst ganz ebenso, zeigt das Roth am Ende der Schwanzfedern ebenso breit auf der Aussenfahne. Ein Exemplar im Bremer Museum , mit scharlachrothem Vorderkopfe, hat nicht allein die Zügel, sondern auch die Basis am Unter- schnabel gelb, ebenso gelbe Federn am Kinn, und nicht allein die Backen, sondern auch die Oberkehle ist blau. Jüngerer Vogel (Brasilien) Leidener Museum. Das Roth am Kopfe fehit, dieser ebenfalls grün, aber Stirnrand und Zügel gelb; das Blau der Wangen erstreckt sich bis auf die Ohrgegend ; anstatt des Rothes auf der Aussenfahne der ersten Schwingen 2ter Ordnung ein tiefes Orange ; Schwanzfedern ganz ohne Roth. Jüngerer Vogel (im Wiener Museum) zeigt Stirn und Zügel nur orangefarben ; den Flügelspiegel orangeroth. Nach Prinz zu Wied ist das ® kaum verschieden, nur etwas matter gefärbt, besonders der rothe Spiegelfleck. Durch die gelben Zügel, blauen Backen und rothen Vorderkopf sehr characteristische Art, die zuerst von Levaillant beschrieben und abgebildet wurde (t. 91). Diese Figur zeigt aber die Unterseite blau- lich gefleckt. ar) De) Pe] CHRYSOTIS DUFRESNEI. Die besten und ausführlichsten Nachrichten über diese Species verdanken wir dem Prinzen zu Wied. Schon durch den Ruf »noat! noat!”” macht sich Chr. Dufresnei unter allen südamerikanischen Papageien von Weiten bemerklich. Sie lassen diesen Ruf beständig hören, wenn sie am frühen Morgen oder Abends mit schwerfälligem Fluge ihren Standorten enteilen oder zufliegen. Sie bewohnen namentlich die tiefen Urwäl- der und leben in Gesellschaften, nur zur Brütezeit paarweis. Nach derselben vereinigen sie sich wieder zu grossen Schwärmen und ziehen in der kälteren Jahreszeit an die Küsten und in die Mangle-Gebüsche der Fluss-Mündungen. Die Indianer nehmen die Jungen gern aus dem Neste, um sie aufzuziehen, da sie sehr ge- lehrig sind und zahm werden, auch leicht sprechen lernen. Die letztere Eigenschaft bestreitet Schomburgk. Der Verbreitungsbezirk dieser Art erstreckt sich ausser auf das mittlere und nördliche Brasilien, wo sie der Prinz zu Wied häufig am Espirito Santo, am Belmonte, Parahyba, bei Cabo Frio und in der Serras dos Orgaos und de Inua wahrnahm, auch bis Guiana und Neu-Granada (Britisch-Museum). In diesen nördlicheren Strecken scheint sie aber viel seltener zu sein. Schomburgk begegete nur Einmal einem zahllosen Schwarme dieses Papageis am Sururu, der auf Mimosenbäume eingefallen war und fand auch in den Niederlassungen nur immer vereinzelt gezähmte Exemplare. Natterer sammelte ihn in der Gegend von Sapitiba. (ohne Nagel). Mitt. Aeuss. Höhe d.|Schnab.-' Aeussere | Innere Flügel. | Schw.- | Schw.- | Firste.- | Ober- | höhe an | 'Tarse. | Vorder- Hinter- feder. feder. schnab. | Basis. zehe. zehe. vinaceus, Pr. Max. a ae FRE — 410 6 19." 19° 18. al, Leidener Museum. » mingrud \git gti gt gl N polen] igl IA" _ Brasilien, Bremer Museum. coccineifrons, Souance. 7" 5 |4 — 1131/,' |7° 12" — 131%," — Columbien, Britisch-Museum. » oa 18-7018 |7% 13." 01 /anı: IBer — Guajaquil, Bremer Museum, » glg gt” ag Aue 18.7 De 18, gr Amsterdamer Museum. DUFRESNEI. HRYSOTIS x , C I, era] Flügel. Finschi, Sclater. N » tu Dual diademata , Spix. 8’ » g'! Toy » gu gt » g'' » g'! » zu 104% autumnalis, Linne, |7'' 9'' » y mlut » 6'' u » ma Be » zu AL » mil u Dufresnei, Levaillant. |8’' » g’' ul II. Deckfedern der Schwingen Itee Ordnung grün; ohne Roth am 19. Bouqueti, Bechstein. 20. augusta, Vigors. 21. Guildingi, Vigors. 22. Guatemalae, Hartlaub. 23. Nattereri, mihi. Mitt. Schw.- feder. Au An Oberkopf blaulich; Backen und Unterseite violettröthlich; Schwingen und Schwanz Aeuss. Schw.- | Firste. feder. en 1 U! Er 1 U! g!! LyL 1X. 4." q’ 1a1/,'"' ar dl Zu 19% EN 1g''" we. IE 3 10141), Sul gu 190% IE 1922 1 1/1 RR en IR er 14." gli get Höhe d.|Schnab.- Ober- schnab. alu gun 1/1 I: il 111 7 höhe an | Tarse. Basis. 1/ 1m el il 13% sl ll 1/ u a au rau gi 13" 1944 12a’ 1a By Vox Ja a rc gt m 9 (ohne Nagel). Aeussere | Innere Vorder- | Hinter- zehe. zehe. 131 ım Son ne ep 1a 6 To u 1A. st I I = 61/, 14'/. _— u 51/ [ER 13" E- 1 > al ee 13‘ ee 1a 617, 1a1jyt" ar 15" Eu Diagnostischer Schlüssel zu Chrysotis. a. Mit rothem Flügelspiegel. Kopf blau; Kehle und Kropf roth; Flügelrand ohne Roth, 2 Panama, (Collection Sclater) Mexico, Type im Britisch-Museum. (Californien BD), » » Leidener Museum. » » Collection Selater. (Brasilien, Wiener Museum). Type von Spix im Münchener Mus. Leidener Museum. Mexico, Leidener Museum. Honduras, Britisch-Museum. Guatemala, » » (Type von aestivalis, Bp.), Brit.-Mus. Mexico, (Verreaux Collection). Brasilien, Leidener Museum. » Bremer » Kopfe. röthlichbraun. Kastanienbraun; Basis und Ende des Schwanzes orange; Oberkopf weiss. Stirn und Oberkopf blau; Schwanzfedern und Flügelrand ohne Roth. Stirn, Kopfseiten und Kehle blaugrün; Flügelbug roth. 24. 25 26. 27. 283. 29. 30 31. 32. CHRYSOTIS BOUQUETI. 555 farinosa, Boddaert. Mantel und Schultern grau bepudert; Handrand roth; Kopfmitte zuweilen gelb. auripalliata, Less. Nacken, zuweilen auch der Oberkopf gelb; Flügelrand meist roth; an den Nasenlöchern schwarze Borsten- federchen. amazonicä, Linne. Stirnrand und Zügel blau; Vorderkopf und Mundwinkel blau, Flügelbug grün; Schnabel an Basis horngelb. ochroptera, Gmelin. Oberkopf, Backen und Ohrgegeud gelb, ebenso ein grosser Fleck am Flügelbuge; Schnabel horngelbfahl. Levaillanti, Gray. Kopf, Backen und Kinn schwefelgelb; Flügelrand roth. Schnabel horngelbfahl. ochrocephala, L. Vorderkopf, zuweilen auch Zügel und vordere Backen gelb; Flügelrand roth; Schnabel hornschwarz, an Basis mit röthlichem Flecke. aestiva, Latham. Stirnrand blau; Oberkopf, Backen und Kehle gelb; Flügelbug roth; Schnabel einfarbig braunschwarz. mercenaria, Tschudi. Ohne Gelb oder Blau am Kopfe; Daumenrand gelb; Schnabel an Basis horngelb. db. Ohne rothen Flügelspiegel. xanthops, Spix. Kopf und Backen gelb; ebenso zuweilen ein Querband über den Bauch, welches sich an den Seiten in einen rothlichen Fleck endet. +? (246.) 19. Chrysotis Bouqueti, (Bechstein). — Bouquel’s Kurzflügelpapagei. Psittacus Bouqueti, Bechst., Lath., Uebers. (1795) p. 99. N°®. 167. — Edw., Glean. vol. V (1758) t. 250 (fig. opt.). — Ps. arausiacus, Müll., S. N. Suppl. (1776) p. 79. — Blue faced green Parrot, Lath., Syn. I (1781) p. 295. N°. 96. — Seligm., Samml. ausl. Vög. VII (1770) pl. 15. — Ps. autum- nalis, var. £. Gmelin, S. N. p. 545. — Ps. autumnalis, var. 8. Lath., Ind. Orn. p.124. — Ps. caerulifrons, Shaw, Gen. Z. VIII. p. 515. — Voigt, Cuv., Ueb. (1851) p. 741. — Ps. eyaneocapillus, Vieill., Enc. Meth. p. 1575. — Ps. Bouqueti, Kuhl, Consp. p. 76. N°®. 152. — Autumnal Par- rot, var. A. Latham, Gen. Hist. II. p. 249. — Wagler, Mon. p- 593. — Brehm, Mon. d. Pap. t. 54 (nach Lev.). — Ps. pileatus, Curv., (nach Gray). — Chrysotis cyanocepha- lus, Sws., Class. of B. II. p.501. — Ps. eyaneocapillus, (Vieill.) Burm., Syst, Ueb, II. p. 186 (note). — Chrysotis 556 CHRYSOTIS BOUQUETI. Bouqueti, Bp., Rev. et Mag. Z. 1854. — id., Naum. 1856. — G. R. Gray, Gen. of B. II. N°. 11. — id., List Psitt. (1859) p. 81. — Le Perroquet Bouquet, Lev., Perr. t. 135 (fig. bon.). Varietät. Kopf weiss gefleckt! Le Crik a tete bleue, Buff., Ois. VI. p. 251. var. 1. — Cocho, Fernand, Hist. Nov. Hisp. p. 38. — Red and white faced Par- rot, Lath., Syn. p. 295. N°, 96. var. A. — Ps. autumnalis, var. y. Latham, Ind. Orn. p. 124. — id., Autumnal Parrot, var. B. Gen. Hist. II. p. 249. Diagnosis: Grün ; Kopf bis hinter die Augen blau; Kehle und Kropf roth; ebenso ein Flügelspiegel; Schwanzfedern an Basis mit kleinem rothen Flecke; Flügelrand ohne Roth; Schnabel grau, Basis mit gelbem Flecke. Viridis, capite antice usque ad orbitam posteriorem cyaneo; gula cum gutture speculoque alari rubris ; margine alari rubro vacuo ; basi rectricum maculam parvam rubram ostendente. (Nach Edwards). Der Kopf von Stirn an bis hinters Auge, Ohrge- gend, Backen und Kinn violettblau; Kehle und Kropf schar- lachroth, jede Feder am Ende blass röthlich gerandet. Schwin- gen 1ter Ordnung an Aussenfahne schön blau, die ersten Schwingen 2ter Ordnung an Basishälfte schön roth. Die letzten Schwingen 2ter Ordnung wie die übrige Oberseite und Flügel- rand dunkel grasgrün , Halsseiten und die Unterseite von Brust an, nebst Brustseiten heller grün. Untere Flügeldecken gelb- grün. Schwanzfedern oberseits grün, mit einem breiten gelb- lichen Ende, unterseits grüngelblich; die seitlichen Schwanzfe- dern an der Innenfahne gegen die Basis zu etwas scharlachroth. Schnabel horngrau, der Öberschnabel jederseits in Mitte mit länglichem orangen Flecke. Nackter Augenkreis blass ileisch- farben. Iris orange. Grösse von Ps. autumnalis. In der blauen Kopffärbung kommt diese Art dem P. havanen- sis, Gmelin am nächsten, unterscheidet sich jedoch durch rothe Kehle und Kropf und Zeichnung der Schwanzfedern. Diese Art, welche aus Brasilien kommen soll, ist trotzdem sie schon so lange beschrieben wurde, noch sehr unbekannt, und mei- CHRYSOTIS AUGUSTA. 557 nes Wissens existirt kein Museum, welches diesen seltenen Vogel aufzuweisen hätte, kein Reisender erwähnt denselben. Edwards bildet den Vogel zuerst schr gut ab, nach einem lebenden Exemplare. Le- vaillant will ihn in Amsterdam lebend gesehen haben, ausserdem noch 2 ausgestopfte, und auch Wagler sah ein lebendes Exemplar. Somit kann man an der Artselbständigkeit nicht wohl zweifeln. Indess wäre es doch sehr wünschenswerth wenn wir bald bestimmte Nach- richten erhielten. Ein Papagei des Senkenbergischen Museum’s zu Frankfurt s. n. Ps. Bouqueti war Chr. havanensis, Gmelin. (247.) 20. Chrysotis augusta, (Vigors). — Der braunschwänzige Kurzflügelpapagei. Psittacus augustus, Vig., Proc. Z.S. (1856) p. 80. — Ps. ha- vanensis, Kuhl, Consp. (1821) p. 79. N°®. 158 (exe. syn.). — Wagl., Mon. p. 748 (av. dub.). — Ps. augustus, Gray et Mitch., Gen. of B. pl. 104 (fig. opt.). — id., Chrysotis au- gustus, N°. 16. — Bourjot, Perr. t. 65. — Oenochrus Augustus, Bonaparte, Rev. et Mag. Zool. (1854) p- 151. — id, Denochrus havanensis?, Naumannia. 1856. — Chrysotis augustus, G. R. Gray, List Psitt. (1859) p- 84. — Amazona Augustus, Schlegel, Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 50. — Chrys. augusta, Sclat., Proc. Z. S. (1865) p. 457. Ciceroo auf Dominica (Bernard). Diagnosis: Grün; Backen und Unterseite violeitröthlich ; Oberkopf ‚blaulich ; Schwingen und Schwanz düster röthlichbraun ; Schna- bel hornbraun. Viridis, genis latereque inferiore violaceo-rubentibus, pileo cy- anescente ; remigibus et reetrieibus sordide rubescente-fuscis ; flesura rubra ; rostro corneo fusca. Leidener Museum. Ad. Federn des Ober- und Hinterkopfes düster röth- lichbraun, mit schmalen meerblauen Endsäumen, wodurch diese Theile blaulich erscheinen. Die Federn des Hinterkopfes sind in der Mitte grün, wesshalb hier mehr die grüne Farbe vor- CHRYSOTIS AUGUSTA. herrscht. Zügel und Backen braun, mit schmalen röthlichen Endsäumen , auf der Öhrgegend mit schmalen grünlichblauen Säumen. Die Federn der Unterseite vom Kinn an nebst den Afterfedern röthlichbraun, mit breiten weinröthlichfahlen End- säumen,, die jedoch unter gewissem Lichte blauviolett schimmern, wesshalb die Unterseite oft blau erscheint. Federn des Nackens, Hinterhalses und der Halsseiten violettschwarz, d. h. jede Feder an Basis düster bräunlich und vor dem schwarzen Endrande mit einer verwaschenen violelten und grünen Querbinde. Ober- rücken, Flügeldecken, Hinterrücken, Bürzel, obere und untere Schwanzdecken nebst Schenkelseiten und Tibia schön grasgrün, jede Feder unter gewissem Lichte mit hellbläulichen Endsäumen. Die erste Schwinge braunschwarz , die übrigen der 1ten Ordnung ebenso, aber an Basishälfte der Aussenfahne grün. Die drei ersten Schwingen 2ter Ordnung an Basishälfte der Aussenfahne scharlachroth, die Basis selbst grüngelb, der Endtheil schwärz- lichbraun , wie die Innenfahne der übrigen Schwingen, aber diese auf Aussenfahne grün , die 5 letzten Schwingen ganz grün. Kleine und grosse untere Flügeldeckfedern grün, nur die kleinen an Handwurzel scharlach. Die Schwingen unterseits düster grün, nur der Eindtheil und die Aussenfahne braunschwärzlich. Schwanz düster purpurrothbraun,, die mittelsten 6 Federn an Basis grünlich und alle am Ende hellweinröthlich verwaschen und vor diesem Ende unter gewissem Lichte mit einem blaulichen Streif. Schwanz- federn unterseits grün, nur ‚auf Aussenfahne röthlichbraun. Schnabel hornbraun, an Basis des Oberschnabels mehr in’s Gelbliche. Füsse und Krallen dunkel hornbraun. Ein Exemplar (Antillen ?) im Britisch-Museum ganz ebenso. Die schöne Abbildung in Gray’s Gen. of B. zeigt einen horngelb- lichen Schnabel mit dunklem Spitzentheilen und eine feuerrothe Iris. Bourjots Abbildung ist nicht ganz gut, sie ist zu sehr violettröthlich gehalten, namentlich der Oberkopf. Ein Schädel der Bremer Sammlung hat einen horngelben Schnabel. Diese grösste Art unter den südamerikanischen Papageien zeichnet sich durch die ganz besondere Färbung vor allen anderen sogleich CHRYSOTIS GUILDINGI. 559 aus, namentlich ist der schwarze Nacken, die violettröthliche Unter- seite und der purpurrothbraune Schwanz characteristisch. Schon von Kuhl sehr deutlich nach einem Exemplare der Tem- minck’schen Sammlung beschrieben, jedoch von diesem Auctor irriger Weise mit dem Chr. havanensis, Gmelin für identisch gehalten. Das hier beschriebene Exemplar des Leidener Museum dürfte der Type zu Kuhl’s havanensis sein. Die eigentliche Heimath dieses schönes Papageis war bisher un- bekannt, man nannte nur sehr im Allgemeinen die Antillen. Bourjot liess die Art fälschlich aus Brasilien und Paraguay kom- men und Professor Schlegel gab neuerdings mit ziemlicher Be- stimmtheit, indess ohne Beweise dafür einzubringen, St. Domingo als Vaterland an. Diese Vermuthung hat sich jedoch nicht bestättigt, denn durch die besondere liebenswürdige Theilnahme von Herrn Dr. Sclater er- hielt ich kürzlich direct Nachricht, dass der Zoologische Garten zu London den Vogel und zwar von Dominica, einer der Caraibischen Inseln, erhalten habe. Dr. Sclater berichtete darüber in der Sitzung der Zoologischen Gesellschaft vom 23 Mai 1865 etwa folgendermas- sen: »durch Herrn P. N. Bernard wurde der Garten neulich mit dem seltenen Chr. augusta beschenkt. Herr Bernard theilt mit, dass dieser Vogel nur im innersten, gebirgsten Theile der Insel ge- funden werde und so selten sei, dass jährlich höchstens ein oder 2 Stück bemerkt würden. Nur der Gouverneur besass einen lebend. Obwohl Herr Bernard längere Zeit auf Dominica zubrachte, sah er doch erst zu Ende seines Aufenthaltes das erste Mal diesen seltenen Papagei, und trotzdem er den eingebornen Jägern einen hohen Preis versprochen hatte, erhielt er erst nach Verlauf eines Jahres das lebende Exemplar, welches jetzt den Zoologischen Garten ziert. Bei den Eingebornen Dominicas heisst der Vogel » Ciceroo’””. (248.) 21. Chrysotis Guildingi, (Vigors). — Guilding’s Kurzflügelpapagei. Psittacus Guildingi, Vig., Proc. Z. S. (1856) p. 80. — Fras., Zool. Typ. pl. 57. — Bourj., Perr. t. 64 (fig. bon.). — G, R. os [er] en) CHRYSOTIS GUILDINGI. Gray, Gen. of B. N°®. 28. — Chrysotis Guildingi, Bp., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 151. — id., Naum. 1856. — Gray, List Psitt. (1859) p. 80°. — Amazona Guildingi, Schleg., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 49. Diagnosis: Kastanienbraun ; Flügeldecken, Bauch, untere Schwanz- decken und Hinterhals grünlich; Hinterkopf, Wangen, Schwin- gen und Schwanzmitte blau; Basis und breites Ende der Schwanzfedern orange; Oberkopf und unter'm Auge weiss. Badius, tectrieibus alarıbus, abdomine , cerviceque virescentibüs; genis, occipite, remigibus et rectricibus intermediis cyaneis; basi apiceque caudae lato aurantiis; pileo et regione infraorbi- talı albis. Antillen (?) (Leidener Museum). S. Stirn, Oberkopf, um’s Auge und unter demselben weiss, die Basis der Federn gelborange, und die Federn des Hinterkopfes ganz so. Die Federn des Nackens, der Schläfe und unteren Backen, um die Ohrgegend an Basishälfte orangebraun, dann grünlich und ein breites Ende schön blau, wodurch diese Theile von letzterer Farbe erschei- nen. Die Federn am Hinterhalse und den Halsseiten orange- braun, an der Endhälfte düster grünlich mit schmalem, schwärz- lichen Endsäume, die Federn am Kinn mehr dunkel orange, am Ende in’s Grünliche.. Mantel, Rücken und Schultern kastanienbraun,, grünlich verwaschen, auf dem Hinterrücken und oberen Schwanzdecken grünlich, die Basis der Federn gelb- lich, das Ende kastanienrothbraun. Flügeldeckfedern oliven- grünlich, an den Enden kastanienbraun verwaschen, wodurch dieselben grünlicholivenbraun aussehen. Schwingen 1er Ord- nung an Innenfahne und Endhälfte der Aussenfahne schwarz, die erste Schwinge ganz schwarz, die übrigen an der Basis- hälfte der Aussenfahne olivengrün, dahinter tiefblau. Die Deck- federn der iten Schwingen grün, ebenso der Eckflügel. Schwin- gen 2ter Ordnung an Innenfahne schwarz, die erste bis 6te an Basishälfte der Aussenfahne brennend orange, an Endhälfte tief indigoblau, das Ende selbst in’s Schwarze übergehend, die übrigen Schwingen 2ter Ordnung an Endhälfte ebenso, aber CHRYSOTIS GUILDINGI. y61 an Basishälfte olivengrün, die letzten zwei ganz grün. Schwingen unterseits an Basishälfte der Innenfahne blass olivengelblich , am Ende derselben blaulich verwaschen, sonst tief schwarz. Die kleinen Deckfedern unterseits grün, die an der Handwurzel tief orange, die grossen Deckledern unterseits gelb, gegen die Basis zu graulich. Kehle, Kropf, Brust, Seiten, Achselfedern und Bauch schön kastanienbraun, mit ganz verloschenen schwärzlichen Endsäumen, und die Federn der Brust- und Bauchmitte und auf den Schenkeln mit grünlich verwaschenen Enden. Untere Seiten, After und untere Schwanzdecken an Basis orangegelb, aın Ende grün, einige Federn auf After mit bläulichen Spitzen. Schwanzfedern auf dem Basisdrittel tief orange, auf dem Enddrittel heller orange, in der Mitte breit tief blau, nur auf der Innenfahne schwarz, und da wo das Orange der Basis aufhört und das Blau anfängt grünlich ver- waschen. ÜUnterseits der Schwanz an Basis- und Enddrittel orange, in der Mitte grün. Schäfte der Schwung- und Schwanz- federn schwarz. Schnabel hell hornfahl. Füsse hornbraun , Krallen dunkler. Ganz ebenso das typische Exemplar Vigor’s im Britisch-Mu- seum. Nach Dr. Hartlaub besitzt das Brüsseler Museum ein schönes Exemplar; ebenso sah ich ein solches, noch aus der berühmten Sammlung von Baron Feldegg herstammend, im Dresdner Museum. Dieser prachtvolle Papagei bietet so eigenthümliche Verhältnisse in der Färbung, dass er mit keinem anderen verwechselt werden kann. Er ist mit einer von den seltensten unter allen amerikanischen Arten und fehlt den meisten Sammlungen. Leider fehlen alle Nachrichten über ihn und selbst das Heimaths- land ist noch keineswegs mit Sicherheit bekannt. Zwar wird ge- wöhnlich die Insel St. Vincent, kleine Antillen, als Fundort ange- geben, indess wurde der Vogel weder hier, noch anderswo durch Reisende beobachtet. Das erste von Vigors beschriebene Exemplar befand sich in der Sammlung Dr. Guildings zu St. Vincent, und soll angeblich von dieser Insel herstammen. 36 CHRYSOTIS GUATEMALAE. Zu bezweifeln ist übrigens keineswegs, dass sich die Art schliesslich als eine den westindischen Inseln zuge- hörige ausweisen wird. (ohne Nagel). Mitt. I Aeuss. Höhe d.|Höhe d. Aeuss. | Innere Flügel. | Schw.- |Schwanz-| Firste. | Ober- | ganzen | Tarse. | Vorder- | Hinter- feder. feder. schnab. |Schnab. zehe. zehe. augusta, Vigoss. [1016 5" |6' 172, 8a —a MU a 8l 105% Leidener Museum. » I = — Lo 8 — — — — Bremer Museum. Guildingi, Vigors. |8'' 3’ |6" Be | Lo Bu RE N Leidener Museum. (249.) 22. Chrysotis Guatemalae, Hartlaub. — Der blauscheitelige Kurzflügelpapagei. Pl. 4. Psittacus nov. spec. ex Guatemala, Hartlaub, Verz. Brem. Samml. (1844) p. 87. — id., Chrysotis Guatemalae, in Mus. Brem. — Seclat., Ibis (1860) p. 44. — Chrysotis, spec.? Selat. et Salvin, Ibis (1859) p. 138. — Sclater, Proc. (1860) p. 255. — id., Cat. Am. B. (1862) p. 555. Diagnosis: Grasgrün; Stirn und Oberkopf himmelblau ; erste 5 Schwingen 2ter Ordnung an Aussenfahne grössten- theils roth; Flügelbug grün ; Schwanzfedern grün an Endhälfte gelbgrün, ohne Roth. Prasina, fronte cum pileo caerulea ; speculo alari rubro; flexura caudaque rubro liberis. Guatemala (Type von Hartlaub im Bremer Museum). Ad. Dunkelgrasgrün, auf Nacken, Hinterhals, Mantel und Schultern etwas grünlichgrau angeflogen und mit verwaschenen, undeutlichen, dunkleren Endsäumen ; Kopf- seiten lebhafter grün, After und untere Schwanzdecken mehr Gelbgrün. Stirn und ganze Oberkopf hell himmelblau, die Basis der Federn graugelblich. Erste Schwinge schwarz, die übrigen der Iten Ordnung ebenfalls, aber an Basishälfte der Aussenfahne dunkelgrün, mit etwas Blau. Deckfedern der Iren Schwingen dunkelgrün. Schwingen 2ter Ordnung dunkelgrün, an Innenfahne schwarz, vor dem schwarzen CHRYSOTIS NATTERERT. 565 Ende auf Aussenfahne dunkelblau; die ersten drei Schwingen 2ter Ordnung auf dem grössten Theile der Aussenfahne scharlach- roth, an der äussersten Basis grün, am Ende des Rothes ebenfalls, dahinter blau, das äusserste Ende schwarz, auf der vierten Schwinge nur ein röthlichbrauner Fleck. Flügelbug und untere Flügeldecken grün, am Daumenrande etwas undentlich grüngelb. Unterseite der Schwingen dunkel apfelgrün, die End- hälfte und Aussenfahne der Schwingen 1ter Ordnung schwarz. Schwanzfedern dunkelgrün, auf Endhälfte, inclus. der 2 mit- telsten, lebhaft grüngelb, fast gelb, ebenso auf der Unterseite, ganz ohne Roth. Schnabel dunkelhornbraun, an Basis des Ober- schnabels ein gelbbräunlicher Fleck; Füsse dunkelhornbraun ; Krallen schwarz; ein grosser nackter Augenkreis. Ebenso ein Exemplar (Guatemala) im Britisch-Museum, aber der Oberkopf noch deutlicher himmelblau und an der Basis des Oberschnabels jederseits ein röthlicher Fleck. In der Grösse, durch den grau bepuderten Anflug auf dem Rücken und den Mangel von Roth auf den Schwanzfedern schliesst sich diese Art zunächst an Chr. farinosa, unterscheidet sich aber von dieser Art, sowie den übrigen verwandten, sogleich durch den blaulichen Oberkopf und den Mangel von Roth am Flügelrande. Diese seltene Art, welche den meisten Museen noch fehlt, wurde zuerst durch Herrn Consul Klee an das Bremer Museum aus Gu- atemala eingesandt. Hier erlangte sie auch Salvin. Später erhielt sie Leyland in Honduras und Salle bei Orizaba in Süd-Mexico. Die beigegebene Abbildung nach dem typischen Exemplare unseres Museums. (250.) 25. Chrysotis Nattereri, mihi. — Natterer’s Kurz- flügelpapagei. Chrysotis thalassina, Natterer, M. S. — Psittacus (Chry- sotis) Nattereri, 0. Finsch, Cab. J. f. Om. (1864) p- 411. — Pelzeln, Verhandl. der Zool. botan. Gesell. (1865) p- 15. — Fig. 0. Diagnosis: Grün; Schwanzende gelbgrün; Stirn, Kopfseiten und 36* 564 CHRYSOTIS NATTERER!I. Kehle blaugrün; Flügelbug und Spiegel roth; Schwingen am Ende schwarzblau. Viridis, apice caudae flavo-virente; fronte, capitis lateribus gulaque eyaneis; flexura speculoque alari rubris. Type im Wiener Museum. d. Stirn, Kopfseiten und Kehle blaugrün; Flügelbug roth, ebenso die Mitte der ersten Schwingen 2ter Ordnung, wodurch ein rother Flügelspiegel entsteht.- Schwin- sen am Ende schwarzblau. Die zwei ersten Schwingen jeder- seits gelbbraun mit braunen Querbinden, die besonders an den beiden äussersten sehr deutlich auftreten. Die Basis der Aus- senfahne ist an den 2 äussersten blau, an den 2 darauf folgen- den grün. Einige der 2ten Schwingen am linken Flügel zeigen statt Blau Gelbbraun,, mehr oder minder mit Blau überflogen. Alle übrigen Theile grün, nur die Endhälfte des Schwanzes, mit Ausnahme der zwei mittelsten Federn, gelbgrün. Schnabel horn- grau gegen die Spitze zu schwarz; die Wurzel des Oberschna- bels jederseits bis gegen die Mitte hin schmutzig weiss, etwas in’s Gelbliche ziehend ; Füsse bräunlichgrau, etwas grünlich ; Nä- gel schwarzgrau; nackter Augenkreis schmutzig weiss; Iris orange. Obige Beschreibung dieser interessanten neuen Species verdanke ich, wie so vieles über die Papageien der Kaiserliche Sammlung in Wien, der Theilname des Herrn von Pelzeln. Wie dieser Gelehrte bemerkt, ist die nur am linken Flügel erschei- nende Abweichung in der Färbung rein zufällig individueller Natur, »wofür das unregelmässige Auftreten der braunen Farbe an einem Flügel und der etwas verkümmerte Zustand der beiden ersten Schwingen deutlich spricht’. Nachdem ich in letzter Zeit selbst Gelegenheit hatte das Original- Exemplar zu untersuchen, bin ich im Stande eine Vergleichang zu geben und die Beschreibung zu vervollständigen. Chr. Nattereri ist zunächst mit Chr. farinosa verwandt, unterscheidet sich aber hinlänglich: durch den gelben Scheitel, die bläuliche Färbung der Stirn, Zügel und Augegend und die rothe Basis der seitlichen Schwanz- federn. Flügelbug und Rand des Unterarmes sind roth. Schnabel gelblich mit dunkler Spitze. CHRYSOTIS FARINOSA. 565 Alle übrigen verwandten Arten, die Blau am Kopfe zeigen, wie Chr. aestiva, Lath. mit dem ihn Natterer vergleicht, besitzen ausserdem auch Gelb an diesem Theile, und unterscheiden sich schon dadurch hinlänglich. | Das einzige jetzt im Wiener Museum befindliche Exemplar stammt noch von dem unermüdlichen Joh. Natterer her und wurde bei Cachoeira da Bananeira am Rio Mamore in N. W. Brasilien in September 1829 aus einer Schaar Papageien erlegt. Dem Umstande, dass Natterer Gegenden durchforschte , die seither von keinem ornithologischen Sammler besucht wurden, ist es wohl zuzuschreiben, dass keine weiteren Exemplare dieses Papageis nach Europa gelangten. Dasselbe lässt sich von Conurus rhodogas- ter und Brotogerys chrysosema sagen, welche prachtvollen Arten wir erst durch Natterer kennen lernten. Diesem Forscher, der nicht weniger als 62 Arten Papageien aus Süd-Amerika ein- sandte und dessen zoologische Sammlungen überhaupt unübertroffen dastehen, gebührt mit Recht auch ein Andenken in der Psitta- cologie. (251.) 24. Chrysotis farinosa, (Bodd.). — Der bereifte Kurzflügelpapagei. Psittacus farinosus, Bodd., Pl. enl. d’Aub. (1785) p. 52. — Le Meunier, Buffon, Hist. des Ois. (1785) p. 181. — Pl. enl. Au.85r. — Mealy green Parrot, Latham, Syn. I (1781) p. 291. N®. 94. — id., Gen. Hist. II. p. 247. — Psittiacus pulve- rulentus, Gmel., S. N. (1788) p. 541. — Latham, Ind. Orn. p. 123. N°. 120. — Bechst., Kurze Ueb. p. 98. N°. 164. — Vieill., Ene. Meth. p. 1373. — Kuhl, Consp. p-. 81. — Voigt, Cur., Uebers. (1831) p. 742. — Spix, av. Bras. p. 45. — Neuwied, Beits. ‚IV. p. 251. id.,' Reise! 1. p.258. MI. p- 251. — Wagler, Mon. p. 582. — Amazona pulverulenta, Less., Tr. d’Orn. p- 189. — Chrysotis pulverulentus, Sws., Class. of B. II. p. 422. — Bonap., Rev. et Mag. Zool. 1854. — id., Naum. 1856. — Psittacus pulverulentus, Burm., Syst. Ueb. Il. p. 182. — Brehm, Mon. d. Pap. t. 45 (nach Lev. pl. 92). — 566 CHRYSOTIS FARINOSA. Chrysotis farıinosus, G. R. Gray, Gen. of B. II. N°.5. — id., List Psitt. (1859) p. 77”. — Amazona farinosa, Schle- gel, Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 52. — L’Amazone (femelle), Levaillant, Perr. t. 85 et Le Perroquet Meunier, t. 92 (fig. bon.). — ?Psittacus amazonicus, var. Hahn (1855) p- 54. t. 58. £ Schuru, im östlich. Brasilien (Pr. Max). — Kuä-kua, botocudisch (Pr. Max). — Worokeh, bei den Macusis in Guiana (Schom- burgk). — Torom, bei den Warraus in Guiana (Schomb.). Diagnosis: Grün; Nacken, Mantel und Schultern grau bepudert; Handrand roth; Federn des Hinterkopfes mit breiten violetten Endsäumen ; Aussenfahne der äussersten Schwanzfeder blau, ohne Roth an Basis derselben; rother Flügelspiegel. Viridis, cervice, interscapilio, scapularisque cinereo-farinosis; margo metacarpi rubra; plumis oceipitis late violaceo-limbatis ; rectrice utrinque extima extus eyanea, rubri vacua; speculo aları rubro. Surinam (Leidener Museum). £. Dunkelgrasgrün, auf Stirn, Backen und der ganzen Unterseite heller, in’s Gelbgrüne, die Federn der unteren Theile an Basis graufahlgelb. Die grünen Federn des Nackens, Hinterhalses, Mantels, Schultern und der Körper- seiten graulich, wie mit Mehl bepudert. Einige hochgelbe Fe- dern auf Scheitelmitte; Federn des hinteren Oberkopfes breit düster violett geendrandet, die des Hinterkopfes, Nackens und Hinterhalses mit schwärzlichen Endsäumen. Schwingen 1er Ord- nung an Basishälfte der Aussenfahne dunkelgrün, welche Farbe in dunkles Blau übergeht, die Endhälfte der Aussenfahne, die Innenfahne ganz und Schäfte tiefschwarz ; die erste Schwinge ganz schwarz. Die drei ersten Schwingen der 2ten Ordnung an Basis der Aussenfahne grün, dann tief scharlachroth, das Ende schwarz, welches jedoch von dem Roth noch durch Dunkel- blau geschieden ist; die übrigen Schwingen 2ter Ordnung an Aussenfahne grün, mit dunkelblauem Ende, an der Innenfahne alle schwarz , nur die drei letzten auch an dieser grün. Kleine Deckfedern am Mandrande scharlach ; die übrigen Deckfedern UHRYSOTIS FARINOSA. 567 auf Unterseite des Flügels und die Schwingen von unten, die der liter Ordnung nur an Basishälfte der Innenfahne, dun- kel grasgrün. Schwanzfedern an Basishälfte dunkel grasgrün, an Endhälfte grüngelb, wie die unteren Schwanzdecken, Aus- senfahne der äussersten Schwanzfeder, nicht ganz bis zur Spitze, blau. Schnabel horngrau, an Basis des Ober- und Un- terschnabels jederseits ein hornorangegelber Fleck. Füsse und Krallen schwarzbraun. Iris dunkelbraun (Londoner Zool. Gart.). Nach Prinz Max die Iris aus einem inneren braunen und äusseren kirschrothen Ringe bestehend. Einem andern Exemplare aus Surinam (Leidener Museum) fehlt das Ein Ad. Ein Ein Ein Blau am Aussensaume der ersten Schwanzfeder und die gelben Federn der Kopfmitte sind fein roth gesprenkelt. Exemplar von Cayenne (Leidener Museum) hat die gelben Fe- dern der Kopfmitte mit röthlichen Endsäumen. Brasilien (Bremer Museum). Oberkopf ganz ohne Gelb. alter Vogel (Collection Prinz zu Wied) hat den ganzen Ober- kopf gelb. Exemplar von Guiana (Schomburg) im Mus. Heine ist ohne den graulichen Puderton, daher deutlich grün, wodurch der Vogel ein sehr abweichendes Ansehen erhält. Dieses Exemplar ist auch auffallend klein. schöne Varietät des Wiener Museum beschreibt von Pelzeln (Verhandl. zool. bot. Gesellsch. 1865. p. 925). Dieselbe zeich- net sich nicht blos durch den gelben Oberkopf, sondern auch durch rothe Federenden am Hinterkopfe und die gelbe Basis- hälfte der Primarien aus. Beide Geschlechter nicht verschieden. Der junge Vogel nach Prinz Max mit graublau überlaufenem Scheitel. Schon wegen seiner bedeutenden Grösse nicht leicht zu verwech- seln, und an dem rothen Daumenrande und dem Fehlen des Rothes an den Schwanzfedern leicht kenntlich. Der graubepuderte Anflug der oberen Theile fehlt an Bälgen zuweilen, ebenso ändert das Gelb auf dem Oberkopfe sehr ab, Der Juru (Schuru) ist über einen grossen Theil von Süd-Amerika 568 CHRYSOTIS AURIPALLIATA. verbreitet, vom mittleren Brasilien bis Guiana (Schomburgk), west- lich bis Ecuador (Rio Napo, nach Sclater) und Bolivia und nördlich bis Panama (Lawrence). An der Westküste scheint er jedoch nicht vorzukommen. Der Prinz zu Wied fand ihn häufig in der Provinz Bahia, dann am Itapemirim, am Rio Doce, Mucuri ete., Spix am Solimoens und Wallace am Rio Tocantins. Burmeister erlangte ihn nur im Distriet des Rio da Pomba. Wie ich aber durch eine briefliche Mittheilung gütigst erfahre, wurde ihm neuerdings der Vogel aus Bolivia, von St. Cruz de la Sierra eingesandt. Diese Localität ist neu. Schom- burgk nennt ihn häufig in Guiana. Man hält ihn hier oft gezähmt, da er gut sprechen lernt und sehr zahm wird. Der Prinz zu Wied traf diesen Papagei besonders häufig an der Serra da Mundo Novo, besonders in den Urwäldern am Jiquirica, wo er.sie während des heftigsten Gewitterregens behaglich auf dür- ren Aesten der Waldbäume sitzen sah. Natterer sammelte die Art ebenfalls: im April bei Registo do Sai (Matogrosso) bei Borba im Mai und November, Para (December), Marabitanas (März) und am Rio negro oberhalb St. Gabriel im December. Wie die übrigen Gattungsverwandten hält sich die Art meist in in den dichtesten Waldungen auf. Ueber das Fortpflanzungsgeschäft besitzen wir noch keine Nachrichten. Auch diesen Papagei schätzt man wegen seiner Gelehrigkeit und dem Talente Worte nachsprechen zu lernen als Käfigvogel beson- ders hoch. (252.) 25. Chrysotis auripalliata !), (Lesson). — Der gelbnackige Kurzflügelpapagei. Psittacus auro-palliatus, Lesson, Rev. et Mag. Zool. (1842) p. 135. — id., Deser. Mammif. et d’Ois. (1847) p. 196. — Ps. flavinuchus, Gould, Proc. Z. S. (1845) p. 104. — id., voy. of Sulph. (1844) pl. 27 (fig. bon.). — id., Ann. of Nat. Hist. 1) Nur obige Schreibart hat classische Typen z. B. aurifex, Cicero, auripigmen. tum, Plinius ete., CHRYSOTIS AURIPALLIATA. 569 XIV (1844) p. 475. — Ps. auro-palliatus, G. R. Gray, Gen. of B. II. N°®. 51 et Chrysotis flavinuchus N°. 7. — Chrysotis aureipalliata, Bp., Rev. ei Mag. Zool. (1854) p. 151. — id., Naum. (1856) syn. occipitalis, Verr.! — id., Amazona auripalliata, Compt. Rend. (1855) p. 807. — Chr. auro-palliata, Gray, List. Psitt. (1859) p. 77. — Amazona auripalliata, Schleg., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 52. — Souance,, Icon. Perr. t. XXVII (fig. bon.). Diagnosis: Grasgrün ; Stirn und Backen viel blasser; hinter den Nasenlöchern schwarze Borstenfederchen ; Nacken hochgelb ; zuweilen auch der Oberkopf. Flügelspiegel und Basis der äusseren Schwanzfedern roth, zuweilen auch am Flügelrande Roth ; Schnabel hellhornbraun, an Basis horngelb. Prasina, fronte genisque multo dilutioribus; regione pone nares nigra; cervice interdum et pileo flavissimis; speculo alarum basi rectricum exteriorum interdum etiam margine aları rubris. Leidener Museum. Ad. Schön grassrün , auf der Unterseite heller und mehr gelbgrün; Stirn, Oberkopf und Backen blass grasgrün, die Halsseiten- und Hinterhalsfedern mit schmalen , schwärz- lichen verwaschenen Endsäumen. Borstenfederchen hinter den Nasenlöchern schwarz. Nacken tief citrongelb. Erste Schwinge schwarz. Schwingen Iter Ordnung an Basishälfte der Aussen- fahne grün, an der Endhalfte tief indigoblau, die Innenfahne schwarz. Die ersten drei Schwingen 2ter Ordnung an Basis der Aussenfahne grün, am Ende tief blau, der übrige Theil in der Mitte dunkel scharlach, doch ist das Roth von dem Blau, noch durch Grün getrennt, die übrigen Schwingen 2ter Ord- nung an Aussenfahne grün, am Ende indigo, an der Innen- fahne sämmtlich schwarz, nur die 5 letzten sind auch an dieser grün. Schwanzfedern an Basishälfte dunkelgrün , an Endhälfte gelbgrün, die äussersten 3—4 am Basisdrittel der Innenfahne scharlach , welche Farbe sich auch ganz schmal am Schafte der Aussenfahne hinzieht und am Rande der Innenfahne ins Orange übergeht, hinter dem Rothe auf Innen- fahne dunkelgrün, welches gegen den Rand zu fast schwarz 570 CHRYSOTIS AMAZONICA. ist und hierauf folgt die gelbgrüne Endhälfte. Flügelrand und kleine untere Flügeldecken gelbe;ün , wie die übrige Unterseite, die grössten unteren Flügeldecken nebst der Unterseite der Schwingen dunkel apfelgrün, mit Ausnahme der Iten Schwingen, die nur an Basishälfte der Innenfahne so, sonst aber schwarz sind. Schnabel hellhorngraulich, an Basishälfte horngelblich ; Wachshaut schwarz ; Füsse hellhornbräunlich, Krallen schwarz. Iris braungelb (Londoner Zool. Garten). Die Abbildung in der voy. of Sulph. (pl. XXVII) stimmt ganz mit der obigen Beschreibung überein. Guatemala (Doeding), Bremer Museum. Wie das oben beschriebene Exemplar, aber auch die Scheitelmitte theilweis gelb und am Flügelrande mit einzelnen rothen Federn. Steht dem Chr. ochrocephala nahe, aber die Basis des Ober- schnabels nicht röthlich sondern horngelb, und viel blasser grün, namentlich am Kopfe und Halse, ohne die deutlichen dunklen End- säume der Federn, am Flügelbuge viel weniger roth und der Oberkopf nur zufällig theilweis gelb. Dagegen immer im Nacken gelb, was bei ochrocephala fehlt und dies, sowie die kleinen schwarzen Borstenfederchen hinter den Nasenlöchern, für auripalliata be- sonders characteristisch. Scheint nur über Mittel-Amerika bis Nicaragua (Delattre) ver- breitet. Taylor erhielt ihn in Honduras, wo er auf Tigre-Island gemein war, das Bremer Museum direct von Guatemala. Lesson be- schrieb ihn zuerst von Realejo in Nicaragua. In von Müllers Reisen (1865. III. p. 561) wird diese Art auch unter die Vögel Mexicos aufgenommen, indess ohne bestimmten Nachweis des Vorkommens. (255.) 26. Chrysotis amazonieca, (Linne). — Der Kurzflügel- papager mit grünem Flügelbuge. Psittacus amazonicus, Linne, S. N. (1766) p. 147. — Ps. amazonicus,.Brisson, Orn. IV (1760) p. 256. N°. 51 (deser. opt.). — Frisch, av. t. 47. — Aiuru-Curau, Marcsr., Hist. Bras. IX. p. 205. — Pi, enl. 547. — Ps. aestivus, Gml., CHRYSOTIS AMAZONICA. 571 S. N. (1788) p. 340. — Ps. amazonicus fronte luteis, Brisson, p. 261. N°. 52 (deser. opt.). — Brasilian jellow fron- ted Parrot, Lath., Syn. I. p. 287. N°. 91. var. E. — id., Com- mon Amaz. Parr., var. E. Gen. Hist. II. p. 242. — id., var. F. — Ps. amazonicus, Gmelin, S. N. p. 341, — Ps. aestivus, var. &. Latham, Ind. Orn. p. 122. cum var. y et 9%. — Ps. brasiliensis eyanocephalus, Briss., p. 234. N°. 21. — Blue topped Parrot, Lath., Syn. I. p. 286. var. C. — id, Common Amaz. P. var. C. Gen. Hist. II. p. 241. — Ps. aestivus, var. d. p. 221. — Ps. aestivus, Vieill., Enc. Meth. III. p. 1569. — Kuhl, Consp. p. 75. N°. 131. — Voigt, Cuv., Uebers. (1831) p. 740. — Bechst., Kurze Ueb. p. 96. — Ps. Aourou, Shaw, Gen. Zool. VIII. p. 508. pl. 76. — Ps». amazonicus, Wagl., Mon. p.588 (absq. deser. av. pull.). — Spix, av. Bras. I. p.45. — Neuw., Reise. I. p. 239. 1I. 559. — Jard. et Selb., Nat. Libr. vol. VI. p. 103. — Brehm, Mon. d. Pap. t. 49 (nach Lev. pl. 110). — Ps. aestivus, Neuwied, Beitr. IV. p. 205. — Hahn, Orn. Atl, Pap. (1834) t. 26 (fig. med.). — id., Ps. amazonicus, var. t. 38 (fig. inaccur. av. jun.?). — Thienem., Fortpflanz. d. ges. Vög. (1852) p. 77. t. XIV. fig. 11 (Ei.). — Schomb., Guian. III. p. 725. — Burm., Syst. Ueb. II. p. 186. — Chrysotis aestivus, Sws., Class. of B. 1. p. 501. — Chr. amazonicus, G. R. Gray, Gen. of B. U. N°.6, — id., Chr. amazonica et jamaicensis, List Psitt. (1859) p. 78. — Chr. amazonica, Bp., Rev. et Mag. Z. 1854. — id., Naum. 1856. (syn. vernus, Licht.!). — Seclat., Proc. Z. S. (1858) p. 75. — id., Cat. Am. B. (1862) p. 552. — Ps. Amazonus, Schleg., Dierentun (1864) p. 65. — id., Amazona amazonica, Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 53. — Chr. aestivus, Brehm, Thierleb. p. 28. — Psitt. agilis, Leotaud, Ois. de l’ile de la Trinidad. (1866) p.-327, — Le Perroquet Aourou-couraou, Levaillant, Perr. t. 110 et 110. bis (fig, bon.). Var. Grosse Flügeldecken orangegelb gefleckt! Jellow shouldered Parrot, Latham, Syn. I, p. 288. N°,92, — 572 CHRYSOTIS AMAZONICA. id., Gen. Hist. II. p. 244. — Ps. luteus, Gml., S. N. (1788) p- 341. — Bechstein, Kurze Ueb. p. 98. — Ps. luteolus, Lath., Ind. Orn. p. 125. — Ps. luteus, Vieill,, Nouv. Diet. XXV. p.52#. — id., Enc. Meth. p. 1370. Var. Untere Schwanzdecken roth ! Psittacus jamaicensis icterocephalus, Brisson, Ormn. IV. p. 233. — Ps. aestivus, var. £. Gml., S. N. p. 340. — Common Amazone Parrot, var. A. Jamaica Parrot, Lath., Syn. p. 285. — id., Gen. Hist. II. p. 240. — Ps. aestivus, var. ß. Latham, Ind. Orn. p. 121. ?Le Crik ; Buffon, Hist. Ois. VII. p. 184. — Pl. enl. 859. — Jellow-cheeked Parrot, Latham, Gen. Hist. II. p. 246. Var. Ganz gelb, mit rothen Schwingen ! L’Amazone jaune, Levaillant, Perr. t. 90. Kurika oder Kuraka im östlichen Brasilien (Prinz Max). — Kua- Kua, botocudisch (Prinz Max). — Papageio der Brasilianer (Burmeister). — Gros Jacquot auf Trinidad (Leotaud). Diagnosis: Grün, nur am Hinterhalse einige verwischte dunkle End- säume; Stirnrand und Zügelstreif blau; Vorderkopf und Gegend am Mundwinkel gelb; Flügelbug grün, nur an Handwurzel gelb; Flügelspiegel und Basis der Schwanzfedern roth ; Schna- bel horngelb, Spitzentheil horngrau. Viridis, plumis solis aliquot cervicalibus obscure limbatis; fronte cum loris eyanea; sineipite mystaceque flavis; margine aları viridi nonnisi an carpi regionem flavo; speculo alari basique rectricum rubris; rostro corneo-flavido. Surinam (Leidener Museum). d ad. Dunkelgrasgrün, auf der Un- terseite kaum heller, und nur am Hinterhalse mit einigen ver- wischten schwärzlichen Endsäumen. Stirnrand, der sich auf Zügel und bis hinters Auge ausdehnt schön lilablau. Ganze Vorder- und Oberkopf, nebst Backen, vom Mundwinkel bis unters Auge hochgelb. Erste Schwinge schwarz, die übrigen der 1ten Ordnung an Basis der Aussenfahne matt grün, hinter dem Grün, indigoblau. Die ersten zwei bis vier Schwingen 2ter Ordnung auf Aussenfahne an Basis grün, am Ende indiso, CHRYSOTIS AMAZONICA. 5753 in der Mitte zinnoberroth, die übrigen, ausser den zwei letzten, welche ganz grün sind, an Aussenfahne grün, mit blauem Ende, auf Innenfahne schwarz. Unterseite der Schwingen schwarz, die Basishälfte der Innenfahne nicht ganz bis an den Schaft dunkel- grün. Die vier äusseren Schwanzfedern an Innenfahne zinnober- mennigroth, mit breiten grüngelben Enden, die Aussenfahne derselben dunkelgrün, auf der zweiten und dritten Feder an Basis nächst dem Schafte mit verwaschenem rothen Flecke. Das Roth der Innenfahne ist quer über die Mitte durch einen breiten grünen Streifen getrennt. Die 5te Schwanzfedern auf Innenfahne grün mit rothem Flecke. Flügeldecken unterseits grün. Untere Schwanzdecken gelbgrün. Flügelrand grün, nur am Daumen- rande gelb. Die Schwanzfedern unterseits matt zinnoberroth, mit grünem Querstreif über die Mitte und breitem gelbgrünen Ende. Schnabel horngelb, die Spitze dunkelbraun. Füsse hornbräunlich. Iris zinnoberroth (Amsterd. Zool. Garten). Ebenso ein alter Vogel von Demerara (Bremer Museum) aber die Aussenfahne der äussersten Schwanzfeder fast bis zur Spitze blau. Ein anderes altes / (Leidener Museum), hat die Federn des Vorder- kopfes mit blass lilablauen Endsäumen. Schon die 2te Schwanz- feder in der Mitte durch einen breiten grünen Querstreif unter- brochen. Auf der 5ten Schwanzfeder kein Roth. Ein schöne Serie aus 7 Exemplaren konnte ich im Wiener Museum untersuchen. Beide Geschlechter gleich. Junger Vogel (Surinam), Leidener Museum. Ganze Stirn und Vorderkopf blaulich gesäumt, die Basis der Federn grün, ohne Gelb. Grosse Flügeldecken am Ende fahlgelb gesäumt, Schwin- gen weisslich gespitzt. Eine schöne Varietät im Leidener Museum. Ganz blassgelb; Schwin- gen weiss; Schwanzfedern und Flügelspiegel zinnobermennige ; alle Federn an Basis weiss. Die Zeichnung der Schwanzfedern , obwohl in der Anordnung der Farben immer dieselbe, ist zuweilen kleinen Abweichungen unter- worfen, namentlich ist die Grösse des grünen Fleckes auf dem Roth der Innenfahne verschieden. 574 CHRYSOTIS AMAZONICA. Andere Varietäten kommen ebenfalls häufig vor, entstehen aber jmmer durch Domesticirung. Weder der Prinz zu Wied noch Schom- burgk fanden solche im wilden Zustande. Iris hellgelb (Leotaud). Das $ nicht verschieden (Leotaud). Characteristisch für Chr. amazonica bleibt in jedem Zustande die Schnabelfärbung, der Mangel des Roths am Flügelbuge und die kaum bemerkbaren, auf der Unterseite ganz fehlenden, dunklen Endsäume. Auch diese so lange bekannte, sehr leicht zu erkennende Art ist durch die zu oft wiederholten Beschreibungen, in Bezug auf die Synonymie, so oft verwirrt und verwechselt worden, dass eine Lösung derselben nur dann möglich ist, wenn man, wie ich es ge- than, bis auf die Quellen zurückgeht. Die beste Auskunft giebt uns, wie in so vielen Fällen, Brisson, der den Vogel sehr exact be- schreibt. Auf diese Beschreibung gründete Linne seinen Ps. ama- zonicus, den er jedoch, vielleicht aus Versehen, sehr unrichtig characterisirt, wenn er sagt »aflinis Ps. aestivo, sed duplo major.” Den Chrysotis jamaicensis, Gray, nach einem Exemplare, welches von Jamaica herstammen soll, im Britisch-Museum, kann ich nicht für verschieden halten. Uebrigens sind auch keine be- stimmten Nachrichten über das Vorkommen der Art auf Jamaica bekannt, weder Gosse noch andere Reisende führen sie daher an. Wenn Schlegel den schönen Chr. agilis, Linne von Jamaica für identisch mit amazonica hält, so kommt es wohl nur daher, dass er diese seltene Art nie selbst zu Gesicht bekam. Dieser Papagei ist fast der gemeinste unter allen südamerika- nischen und hat einen sehr weiten Verbreitungskreis. Von mittle- ren östlichen Brasilien bis Britisch-Guiana (Schomburgk), Trini- dad (Britisch-Museum) , westlich bis Bogota (Britisch-Museum) und Ecuador (Rio Napo, Collection Selater) überall häufig; im Ber- liner Museum aus Venezuela. Natterer erlangte die Art in den meisten von ihm bereisten Gegenden: bei Sapitiba (Januar), Cuyaba (Januar, Februar), Estrella (September), Villa Maria (Juni, Sep- tember), Forte do Rio branco (November, Januar), Barra do Rio wir CHRYSOTIS AMAZONICA. 573 negro (September, October, November), Cachoeira da Bananeira (September), Rio de Janeiro (September), und Borba (Juli). Die beste Beschreibung und Schilderung über die Art giebt der Prinz zu Wied. Er traf sie überall längs der Ostküste Brasiliens, schon bei Rio do Janeiro, bei Cabo Frio, am Parahyba, St. Joao, Espirito Santo, bei Tapebuco und in unzähligen Gesellschaften am Mucuri. Hier schallte der ganze Wald von ihrem Geschrei wieder und es dauerte oft lange ehe die Züge vorüber geflogen waren. Der liebste Aufenthalt des Kurzflügelpapageis mit grünem Flügel- buge sind die hohen Küstenwälder, welche an Mangle-Sümpfe und Flussmündungen grenzen. In den höher gelegenen , mehr trockenen und offenen Gegenden des Inneren fand ihn der Prinz nie. Die Avicennia- und Conocarpus-Gebüsche, welche in Brasilien, wie bei uns die Weiden, längs den Flussufern wachsen, bilden hauptsächliche Tummelplätze für diese Vögel. In solchen passenden Localitäten finden sie sich dann, oftmals mit anderen Arten vereint, in zahllosen Schwärmen. Besonders früh und abends lassen sie ihre laute Stimme erschallen und ihr vereinter Ruf soll dann sehr merk- würdig klingen. Die Früchte der obengenannten Bäume dienen diesem Kurzflügelpapagei als hauptsächlichste Nahrung und in den hohlen Stämmen derselben wird auch das Nest angelegt, welches 2—5 weisse Eier enthalten soll. Ein angeblich dieser Art zugehörendes Ei beschreibt Thienemann: »etwas ungleichhälftig, nach der Höhe nur wenig stärker abfallend als nach der sonst zugerundeten Basis, 1” 4° lang, 1” 1” breit, ziemlich festschalig mit derberem Korne als bei anderen Papageien , flacheren, nur nach der Höhe zu ganz papageiartigen Poren. Gewicht 19 Gran.’ Während der Fortpflanzungszeit sicht man diese Vögel nur paar- weise. Ihre grüne Farbe schützt sie, im Blätterschmucke verborgen , sehr gegen Nachstellungen, denn man erkennt das Dasein einer mit Fressen beschäftigten Papageienfamilie gewöhnlich erst an den herab- fallenden Fruchthülsen und Kernen, da sich die Vögel selbst still halten. Sie werden übrigens in Brasilien ebenso häufig gejagt als in Guiana, da ihr Fleisch eine treflliche Brühe giebt. 576 CHRYSOTIS AMAZONICA. Jung aufgezogen wird dieser Papagei vollkommen zahm und lernt deutlich Worte nachsprechen. Sehr übereinstimmend sind die Nachrichten, welche Schomburgk bezüglich des Vorkommens dieser Art (s. n. Ps. aestivus, Linne) in Britisch-Guiana giebt und wir können denselben als Zusatz noch das Nachfolgende entnehmen. Es ist der gemeinste Papagei in ganz Guiana und wie in Brasi- lien am häufigsten in den Küstenwäldern. Des Morgens und Abends sieht man die Züge in unzählbarer Menge ihrer Nahrung oder ihrem Ruheorte in bedeutender Höhe paarweis, unter unerträglichem weit- hintönenden Geschrei zufliegen. Wegen seines ausserordentlich lär- menden Betragens wird er auch von den Colonisten » Screecher’’ genannt. Während der Brütezeit leben sie paarweis und scheinen ihre Stimme vergessen zu haben. Wie alle Papageien füttern sie ihre Jungen aus dem Kropfe. Im Canuku-Gebirge beobachtete Schomburgk einige Tage lang ein Pärchen, welches sein Nest in einem hohen, abgestorbenen Baume hatte und die Jungen nur täg- lich zweimal fütterte, und zwar um 11 Uhr Vormittags und 5 Uhr Nachmittags. Sobald sie ankamen, setzten sie sich in der Nähe des Loches auf einen Ast und späheten, ob sie auch beobachtet würden. Schien ihnen dies nicht der Fall so verschwanden sie unbemerkt in der Nisthöhle. An der Mündung des Waini bemerkte Schomburgk eines Tages einen so unermässlichen Schwarm, der sich unter ohrbe- täubendem Geschrei auf die Uferbäume niederliess, dass die dünneren Zweige von der Last herabgebogen wurden. Sie tranken übrigens von dem salzhaltigen Wasser. Die Indianer stellen den Jungen und Alten sehr nach, da sie sehr zahm werden, und verkaufen sie dann. Auch das Fleisch wird zu den bekannten kräftigen Papageisuppen benutzt und ist von Jüngeren Vögeln sehr schmackhaft. Um zu den Jungen zu gelangen müssen die Indianer jedoch oftmals die hohen, unersteigbaren Bäume fällen. Nach Leotaud , der diese Art unter dem irrthümlichen Namen Ps. agilis, Gml. beschreibt, ist dieselbe auf Trinidad sehr gemein. Sie bewohnt die Wälder, wo sie sich von Früchten und Körnern nährt. Die Stimme ist sehr laut und unangenehm. Beim Einbruch der CHRYSOTIS OCHROPTERA. 577 Nacht fliegen Papageien in die Manglebäume um hier zu übernachten. Das Fleisch der Jungen ist sehr schmackhaft. (25%.) 27. Chrysotis ochroptera, (Gmelin). — Der gelbflügelige Kurzflügelpapagei. Psittacus ochropterus, Gmelin, S. N. (1788) p. 541. — Ps. amazonicus gutture luteo, Briss., Orn. IV (1760) p. 287 (deser. opt.). — Jellow winged Parrot, Lath., Syn. I. p. 289. — id., Gen. Hist. II. p. 244. cum var. A. B. (?). — id., Psitt. ochropterus, Ind. Orn. p. 125. — Bechstein, Kurze Ueb. p- 97. — Ps. ocropterus, Vieill., Enc. Meth. p. 1574. — Ps. xanthops, var. z et ß. Wagler, Mon. p. 584. — Ps. amazonicus, var. Hahn, Orn. Atl. Pap. t. 43 (fig. med). — id., Ps. amazonicus, juv. t. 45 (fig. inace.). — Ps. (Ama- zona)icterocephaluüus, Less., Tr. d’Orn. p. 190. — Chry- sotis xanthocephalus, Sws., Classif. of B. II. p. 301. — Chrysotis ochropterus, G. R. Gray, Gen. of B. II. N°®. 4. — Bp., Rev. et Mag. Z. 1854. — id., Naum. 1856. — Ps. ochropterus, Brehm, Mon. d. Pap. (1855) t. 70 (nach Levaill.). — Chr. ochroptera, Souance,, Rev. et Mag. Zool. (1856) p. 153. — G. R. Gray, List Psitt. (1859) p. 79. — Amazona aestiva (var. ochroptera), Schleg., Mus. P. B, Psitt. (1864) p.55 (Ind. N°®. 5 et 6.). — Le Perroquet a epau- lettes jaunes, Levaill., Perr. t. 98 et 98. 2 (opt.). Unvichtige Beschreibung. Psittacus barbadensis, Briss., Orn. p. 256. — Perroquet des Barbades, Albin. (1751) pl. 11. — Ash fronted Parrot, Lath., Syn. Suppl. p. 284. — id., Gen. Hist. II. p. 238. — Ps. bar- badensis, Gml., S. N. p. 559. — Lath., Ind. Orn. p. 110. — ?? Ps. carolinensis, Scop., Ann. I. Hist. nat. (1769) p. 29. — Fermin, Deseript. gener. de Surinam (1769) Perroquet N°. 7. — Carolina Parrot, Latham , Gen. Hist. II. p. 147 (part.). Diagnosis: Grün, mit breiten schwarzen Federrändern auf Ober- und Unterseite; Stirn weisslich; Oberkopf, Backen und Ohr- gegend gelb, ebenso ein grosser Fleck am Buge und die Tibia ; 37 578 CHRYSOTIS OCHROPTERA. Basisdrittel der äusseren Schwanzfedern über beide Fahnen roth. Viridis, plumis late nigro-limbatis; fronte albida ; pileo, genis, regioneque parotica necnon macula flexurae alaris magna tibiaque flavis; triente rectricum exteriorum basilari utrinque rubro; speculo alari nullo. 2 Guiana (?) (Leidener Museum). Ad. Schön dunkelgrasgrün, auf den oberen und unteren Schwanzdecken gelbgrün, und ausser diesen Theilen, jede Feder am Ende mit deutlichem, schwarzen End- saume. Stirn und Zügel weisslich, der übrige Ober- bis Hin- kopf, Kopfseiten, Ohrgegend, Kinn und Oberkehle schön gelb, an der Basis der Federn ein orangerother Flaum. Die oberen kleinen- und mittleren Deckfedern längs Bug und Unterarm , bilden einen grossen, hochgelben Fleck. Kleine Flügeldecken unterseits grün. Schwingen liter Ordnung an Basishälfte der Aussenfahne grün, von da nicht ganz bis zum Ende tief indigo- blau, das Ende selbst wie die Innenfahne mattschwarz. Erste drei bis vier Schwingen 2ter Ordnung an Basishälfte der Aussen- fahne scharlachroth , an Endhälfte dunkel indigoblau mit innerster grüner Basis, an Innenfahne schwarz, die übrigen Schwingen Zter Ordnung an Aussenfahne grün, mit breitem blauen Ende, an Innenfahne schwarz, nur die letzten drei Schwingen 2ter Ordnung ganz grün. Der grüne Eckflügel am Ende blaulich. Grösste Deckfedern wie die Schwingen unterseits düster blau- lichmeergrün, der Spitzentheil, die Aussenfahne und Schaft- saum der Innenfahne schwärzlichgrau. Befiederung rings um Tibia gelb, einen ziemlich grossen Fleck bildend, die Basis dieser Federn mit röthlichem Flaume. Schwanzfedern grün, die zwei mittelsten einfarbig, die übrigen an Endhälfte hell gelbgrün, die 4 äusseren Federn am Basisdrittel über beide Fahnen zinnoberroth, am Rande der Innenfahne gelblich, und hinter dem Roth mit breitem dunkelgrünen Querstreifen, der am Rande der Innenfahne in einen fast schwarzen Fleck endet. Schnabel horngelbfahl, Füsse ebenso, Krallen braunsch warz. Ebenso ein Exemplar (Brasilien ?) im Berliner Museum, aber die Aussenfahne der äussersten Schwanzfeder etwas blau gesäumt, CHRYSOTIS OCHROPTERA. 579 Ein anderes Exemplar im Berliner Museum (durch Sellmann von Caracas), stimmt ebenfalls ganz überein, zeichnet sich aber durch mindere Grösse aus. Ein Exemplar in Kirchhoff’s Collection hat die ganze Aussenfahne der äussersten Schwanzfeder blau. Ein Exemplar im Wiener Museum (nach freundlicher Mittheilung des Herrn von Pelzeln) ebenso, aber auch auf der zweiten äusseren Schwanzfeder blau. Eine Varietät (Wiener Museum) hat auch den Hals mit Gelb und Orange gemischt, Wangen und Kinn orangefarben, die erste Schwinge der linken Seite ist fast ganz weiss, die seitlichen Schwanzfedern sind ?/, ihrer Länge roth, mit gelber Basis und mit einer am Schafte unterbrochenen Binde ; eine der mittleren Schwanzfedern gelb. Dieses Exemplar beschreibt von Pelzeln neuerdings ausführ- licher (Verhandl. Zool. Botan. Gesellsch. 1865. p. 926). Es stammte aus der Gefangenschaft. Ausserdem sah ich noch Exemplare im Britisch-Museum, im Hamburger Museum, im Museum Heineanum, im Oldenburger Mu- seum und eins bei einem Privatmanne in Leiden, welches jetzt in Besitz des Reichs-Museum übergegangen ist. In Grösse und Schnabelfärbung dem Chr. Levaillanti naheste- hend, aber durch die dunklen Endsäume der Federn und den grossen gelben Fleck auf den oberen Flügeldecken sehr gut unterschieden ; durch das letztere Kennzeichen überhaupt von allen verwandten Ar- ten. An mehr als einem Dutzend Exemplaren konnte ich mich zugleich von der Beständigkeit dieser Charactere überzeugen und halte daher Schlegels Ansicht, als sei diese Art nur Varietät von Chr. aestiva, für durchaus irrig. Brisson beschreibt diese Art zuerst sehr gut nach einem Exemplare in der Sammlung des Abbe Aubry. Uebrigens scheinen nur die wenigsten Naturforscher die Art autoptisch gekannt zu haben, da sie in Sammlungen ziemlich selten ist. Auch die meisten Reisenden sprechen nicht von ihr: Dess- halb war man bezüglich des Vaterlandes noch so sehr im Unklaren. Si 550 CHRYSOTIS LEVAILLANTI. Durch Boucard, der die Art bei Rio Grande und Playa Vincente in Siid-Mexico, Staat Oaxaca, erlangte, erfahren wir wenigstens eine sichere Localität, denn ob die Art auch südlich bis Guiana vor- dringt ist noch nicht erwiesen. Die frühere Angabe im Leidener Museum Guiana, jetzt in Surinam verändert, wird durch keine Be- weise unterstützt. Dagegen scheinen die Esemplare im Berliner Museum wirklich von Caracas herzustammen. (255.) 28. Chrysotis Levaillanti, G. R. Gray. — Le Vaillant’s Kurzflügelpapagei. Chrysotis Levaillantii, G. R. Gray, List Psitt. (1859) p. 79 (sine deser.). — Psittacus ochrocephalus, Licht., Verz. der Säugeth. etc. aus Mexico. 1850. — Ps. xanthops, Wagl., Mon. (1851) p. 585 (absq. var. & et ß). — Burm., Syst. Ueb. (1856) II. p. 188 (syn. fals.). — Chr. ochroptera, G. R. Gray, Gen. of B. II. p. 422. — Chr. xanthops, (Wagler) Bonap., Naum. 1856. — Souance, Rev. et Mag. Zool. (1856) p- 155. — Chr. ochroptera, Sclater, Proc. Z. S. (1859) p- 589. — id., Chr. Levaillantii, Cat. Am. B. (1862) p. 555. — Amazona aestiva (var. Ps. xanthops, Wagl.), Schleg., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 56 (Ind. N°. 10). — Le Perroquet a tete jaune, Levaillant, Perr. t. 86 (fig. opt.). — ? Common Amazons Parrot, var. G. Latham, Gen. Hist. II (1822) p. 243. | Diagnosis: Grasgrün , ohne dunkle Federsäume ; Kopf, Backen und Kinn schwefelgelb ; Spiegelfleck, Flügelrand und die Basishälfte der vier äusseren Schwanzfedern an Innenfahne roth ; Schnabel horngelbfahl. Prasinus, plumis concoloribus; capite, genis mentoqne sulfureis; speculo margineque alarum, ac dimidio basilari pogonii reetri- cum quaternarum exteriorum interni rubro; rostro corneo-gilvo. Mexico (Salle), Leidener Museum. d.. Dunkelgrasgrün,, auf der Unter- seite heller, nur am Hinterhalse und Mantel mit einigen schma- len, verwaschenen, dunklen Endsäumen. Ganze Oberkopf, Zügel, Kopfseiten und Kinn schwefelgelb, auf der Scheitelmitte blasser. CHRYSOTIS LEVAILLANTI. 581 Die kleinen Deckfedern längs Flügelbug am Unterarme schar- lachroth mit gelber Basis, die an Daumenbasis gelb. Erste Schwinge schwarz, die übrigen der lten Ordnung ebenfalls schwarz, aber an Basishälfte der Aussenfahne dunkelgrün, da- hinter nicht ganz bis zur Spitze blau. Die ersten vier Schwin- gen 2ter Ordnung auf dem grössten Theile der Aussenfahne tief scharlachroth, an Basis fahlgrün, das indigoblaue Ende von dem Roth noch durch Grün getrennt, und der Spitzentheil schmal gelblich gesäumt, auf Innenfahne schwarz wie die übrigen Schwingen 2ter Ordnung, die an Aussenfahne grün sind mit blauem Ende. Untere Flügeldecken grün. Die Schwin- gen unterseits dunkel apfelgrün, nur die der 1fen Ordnung auf Aussenfahne, Schaftrand der Innenfahne und Spitzentheil schwarz. Schwanzfedern dunkelgrün mit grüngelbem Enddrittel, die ersten vier jederseits an Basishälfte der Innenfahne schar- lachroth gegen den Rand zu gelb, auf der 5ten und Aten Feder zieht sich das Roth auch etwas auf die Aussenfahne. Um die Tibia gelb. Ober- und Unterschnabel blass horngelbweiss; Füsse bräunlich; Krallen schwärzlich. Iris roth, um die Pupille mit einem’ schmalen gelben Ringe (Lond. Zool. Gart:). Ein anderes Exemplar, welches ich lebend sah, hatte einen äusseren röth- lichen und inneren graugelben Ring um die Pupille; der nackte Augenkreis war gelblichgrau. Exemplare von Insel Tres Marias (Jagor) Berliner Museum (s. n. auripalliata), ebenso, aber der ganze Kopf gelb. Von Süd-Mexico (Deppe) im Berliner Museum, vollkommen gleich. Ein Exemplar aus Mexico im Bremer Museum, hat ebenfalls den ganzen Kopf nebst Hinterkopf gelb, aber am Hinterkopfe sind noch einzelne grüne Federn, die rothen Federn am Flügelbuge haben gelbe Endsäume. Ebenso ein Exemplar von Xalapa (durch Uslar) im Museum Heine. Ganz ebenso Exemplare im Britisch-Museum und in der Sammlung von Dr. Sclater aus Süd-Mexico durch Salle. Eine sehr gut unterschiedene Art, wegen dem rothen Flügelbuge , und dem Gelbe am Kopfe zunächst mit Chr. och rocephala ver- 582 CHRYSOTIS LEVAILLANTI. wandt, aber an dem gelben Daumenrande und an dem einfarbig horn- gelben Schnabel leicht kenntlich. In der Schnabelfärbung steht sie daher der Chr. ochroptera, Gml. nahe. Letztere Art zeigt aber das Roth an der Basis der Schwanzfedern über beide Fahnen und unterscheidet sich ausserdem sogleich durch den grossen gelben Fleck am Buge. Wagler beschreibt diese Art s.n. xanthops sehr gut, da aber Spix viel früher einen ganz anderen Vogel so benannte, änderte Gray den Namen, zu Ehren des um die Psittacologie so verdienten Le- vaillant. Die Verbreitung von Chr. Levaillanti scheint sich nur auf das südliche und westliche Mexico zu beschränken. Das Berliner Museum erhielt ihn bereits im Jahre 1824 durch Deppe daher. Lichtenstein hielt aber damals den Vogel für ochrocephala, Linne, und unter diesem Namen wird er in dem bekannten Preiss- Verzeichnisse vom Jahre 1850 aufgeführt. Neuerdings auch von der an der Westküste Mexicos ge- legenen Insel Tres Marias durch den bekannten Reisenden Jagor an das Berliner Museum eingeschickt. Interessant war es mir durch meinen Freund John Xantus, dem rastlosen Durchforscher der West- küste Amerikas, der ebenfalls diese Insel besuchte, zu erfahren, dass es die einzige dort vorkommende, aber sehr häufige Papageien-Art ist. Solchen Beobachtungen gegenüber kann man es wohl nur dem Mangel hinreichenden Materials zuschreiben, wenn Professor Schlegel diese Art mit der südbrasilischen Chr. aestiva als Varietät ver- einigt. Die vielen Exemplare, welche ich untersuchen konnte und die alle in der fahlen Schnabelfärbung, dem gelben Kopfe ohne Blau etc., übereinstimmten, lassen nicht den mindesten Zweifel an der Artselbständigkeit aufkommen. Burmeister führt die Art unter den Vögeln Brasiliens an, vermu- ihet aber die nördlichen Strecken am Amazonenstrome als Heimath, erhielt auch den Vogel nicht selbst, sondern beschreibt ihn nur nach einem lebenden Exemplare, ohne bestimmte Localität. Auch Natterer erlangte ihn auf seinen Reisen nicht, unterschied aber bereits vor 50 Jahren mit geübtem Blicke Exemplare im Wie- ner Museum als besondere Art s. n. Ps. leucorhynchus, 585 CHRYSOTIS LEVAILLANTI. Guatemalae, Hartl.|8 » Nattereri, mihi. farınosa, Bodd. » » » auripalliata, Less. » amazonica, Linne, D » » » ochroptera, Gml. » » » » Levaillanti, Gray. » Flügel. 11 6''' g'! I0s4 g'! 6 (ayıld 10KL g''! Aal (ey ik g'! Be g'' au ua Bi Tu ee ma ih AL y Saul 6 ET ia 1 I Nu g'! Gi Tal gi 6" Ja g'' GH) gt! g"' Gun 7 104. Zi gut gr ziel | Mittelste | Aeuss. Schw.- feder. Schw.- feder. A Bu A Bd Be au 51a" = - = < < = - _ - _ = _ _ = = ovouoap$»on A! Dun! a, 5! gi’! Firste. 16" 18" ıg’"" 17" 1 1g'" 16" yyı 15" 14" jy" 91 ® j3'" 121/,"" 1at/,'"' 13" 13." 0 1 1g’" 15" 140," 16'" 14" 15" Höhe d.|Schnabel Ober- | höhe an schnab. Basis. 16" 17" EA 17" ) 17 16 17'" 15'" 13. Ip 13" var 7" Tarse. ET gu Ja (ohne Nagel). Aeuss. Vorder- zehe. 17. 16“ 16''' RR 8 NG ilByAE A“ Tau 141/,""' 1 VL nel 19 Tale Rau 15. Tal au 16'' 1 Innere Hinter- zehe. u Guatemala, Type im Brem. Mus. » Britisch-Museum. Brasilien, Type im Wiener Mus. Surinam, Leidener Museum. Cayenne, » » Brasilien, Bremer Museum. Guiana (Schomburgk) , Mus. Heine, Leidener Museum. Guatemala, Bremer Museum. Brasilien, Leidener Museum. 4 n» » » jun. Surinam, » » ad. Demerara, Bremer Museum. jun, » » » Collection Kirchhoff. Guiana” Leidener Museum. Brasilien (?), Berliner Museum. Caracas, » » Wiener Museum. Mexico, Leidener Museum. Bremer Museum. Collection Schaufuss. Mexico, Britisch-Museum. Tres Marias, Berliner Museum. 584 CHRYSOTIS OCHROCEPHALA. (256.) 29. Chrysotis ochrocephala, (Gml.). — Der gelbscheitelige Kurzflügelpapagei. Psittacus ochrocephalus, Gmelin, S. N. (1788) p. 3539. — Ps. amazonicus brasiliensis, Brisson, Orn. IV (1760) p- 272 (deser. opt.) pl. XXVI. fig. 1. — Jellow headed Ama- zons Parrot, Lath., Syn. I. p. 282. — id., Gen. Hist. II (1822) p- 237. — Ps. amazonicus, Lath., Ind. Orn. p. 119. — Ps. poikilorhynchus, Shaw, Gen. Zool. VII. p. 491. — Loro cabeza amarilla, Azar. Apunt. Hist. nat. Parag. I (1803) p. 440. NP. 285. — id., voy. Edit. par Sonn. (1809) p. 72. — Ps. flavifrons, Herm., Obs. Zool. p. 126. — Ps. ochro- cephalus, Vieill, Enc. Meth. p. 1572. — Hahn, Vög. aus Afr. etc. (1822) Liefr. XVI. t. 1 (opt.). — ?Amazona icte- rocephala (var. amazonica), Less., Tr. d’Orn. p. 190. — Ps. poecilorhynchus, Wagl., Mon. p. 581. — Ps. ochro- cephalus, Moritz, in Wiegm. Arch. (1857) p. 412. — Chr. poecilorhynchus, G. R. Gray, Gen. of B. II. N°. 2. — Chr. ochrocephalus, Bonap., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 151. — id., Chr. poeciloryncha et ochrocephala, Naum. 1856. — Souance, Rev. et Mag. (1856) p. 154. — Ps. ochrocephalus?, Schomb., Guian. III. p. 724. — Cassin in Gilliss Unit. St. Naval Exped. I. Chile. pl. 25. — Chrys. ochrocephalus, G. R. Gray, List Psitt. (1859) p. 78. — Chr. poecilorhynchus, Sclat., Cat. Am. B. p. 552. — Souance, Icon. Perr. t. 28. — Psitt. ochrocephalus, Schleg., Dierentuin (1864) p. 65. — id., Amazona aestiva, (var. ochrocephalus), Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 54 (Ind. N°. 849 et 7, (var.): Var. mit buntem Schnabel ! Psittacus viridis, alarum costa superne rubente Aldrov. av. !. p. 669. — id., Ps. poikilorhynchus, p. 670 et 671. — Ps. amazonicus poecilorhynchus, Brisson, Orn. IV. p- 270. — Jellow headed Amazons Parrot, var. B. Party bellied Parrot, Lath., Syn. I. p. 285. — id., Gen. Hist. II. p. 258. — CHRYSOTIS OCHROCEPHALA. 585 Ps. ochrocephalus, var. y. Gml., S. N. p.339. — Psitt. amazonicus, var. y. Lath., Ind. Orn. p. 120. Worrokeh, bei den Macusis in Guiana (Schomburgk). Diagnosis: Grün ; Vorderkopf und Zügel, zuweilen auch um das Auge gelb; Flügelbug roth, ebenso die Basis der Innenfahne der Schwanzfedern und ein Flügelspiegel. Schnabel dunkel- hornbraun, jederseits an Basis des Oberschnabels gelbröthlich. Viridis, sincipite, loris nonnunquam regione orbitali flavis; flexura, speculo alari, basi pogonii rectricum interni rubra ; basi maxilla utrinque rubescente. Guiana, Leidener Museum. $. Dunkelgrasgrün , auf der Unterseite heller, After und untere Schwanzdecken gelbgrün. Die Fe- dern des Hinterhalses und Nackens mit schmalen, schwärzlichen aber deutlichen Endsäumen. Oberkopf, Zügel, am Mundwin- kel und Kinn hochgelb. Schwingen 1ter Ordnung an Innenfahne schwarz, an Basishälfte der Aussenfahne dunkelgrün, an End- hälfte indigoblau. Erste Schwinge einfarbig schwarz. Schwin- gen 2ter Ordnung grün, an Innenfahne schwarz und am Ende blau, die ersten 4 Sehwingen auf Aussenfahne scharlachroth,, mit grüner Basis und blauem Ende, auf der 5ten Schwinge nur ein rothbrauner Fleck, die 4 letzten Schwingen einfarbig grün. Flügelbug und kleine Deckfedern am Unterarme scharlachroth , die am Daumenrande hellgrün mit röthlichen Spitzen. Untere Flügeldecken grün. Schwingen unterseits schwarz, an Basis- hälfte der Innenfahne dunkel apfelgrün. Schwanzfedern dun- kelgrün mit grüngelber Endhälfte, nur die 2 mittelsten Federn einfarbig, die 4 äussersten Federn an Basis der Innenfahne scharlachroth. Schnabel dunkelhornbraun ; an Basis des Ober- schnabels jederseits ein grosser röthlichgelber Fleck; Füsse bräunlich, Krallen schwarz; Iris gelbbraun (Zool. Garten in London). Bei einem lebenden Exemplare war der Schnabel schwarzbraun, mit hellrothem Flecke an Basis; die Iris bestand aus einem inneren gelben und äusserem rothen Ringe; der nackte Augenkreis war grau. Surinam (Leidener Museum). Mit weniger rothen Federn am Flü- 586 CHRYSOTI OCHROCEPHALA. gelrande ; das Roth auf den Schwingen 2ter Ordnung von dem blauen Spitzentheile noch durch Grün geschieden; das Gelb des Vorderkopfes zieht sich nicht bis auf die Zügel. Ebenso ein Exemplar (Brasilien) im Bremer Museum, aber nur Vorder- und Oberkopf gelb. Ein Exemplar im Britisch-Museum, hat nur auf Kopfmitte und Zügel einzelne gelbe Federn. Ein Exemplar in der Collection Sclater’s, hat den ganzen Vorder- und Oberkopf, so wie Zügel, um’s Auge und Gegend am Un- terschnabel gelb. Junge haben (nach Wagler) das Gelb des Oberkopfes weniger leb- haft, ebenso weniger Roth am Flügelbuge, und die Flügeldecken haben gelbfahle Endsäume. (?) Varietät im Leidener Museum. Aus der Gefangenschaft (aestiva, var, N°. 7. im Leid. Catalog) Kopf, Flügel und Schwanz grün, das Uebrige gelb; aber die rothe Zeichnung normal; Schnabel horngelblich, an der Spitze braun. Es lässt sich an diesem durch Domestieirung veränderten. Exemplare nicht mit Sicher- heit bestimmen, ob es wirklich zu dieser Art gehört. Im Wiener Museum konnte ich vier Exemplare untersuchen. Die besondere Schnabelfärbung, dunkelbraun mit röthlichgelbem Flecke jederseits an Basis des Oberschnabels, bleibt für Chr. ochro- cephala ganz vorzüglich characteristisch. In der gelben Kopf- zeichnung und dem rothen Flügelbuge steht sie Levaillanti, Gray, am nächsten, und von den beiden anderen verwandten Arten, amazonica, Linne und aestiva, Laiham, unterscheidet sie sich leicht durch den Mangel von Blau am Vorderkopfe. Uebrigens ist diese Art meist gänzlich verkannt und mit anderen verwirrt worden, wesshalb die Auflösung der weitläufigen Synony- mie, die meist ganz falsch dargestellt wird, eine ebenso langwierige als undankbare Arbeit war. So zieht z. B. Professor Burmeister den Ps. ochrocephalus, Gmelin mit zu seinem amazonicus, und den gleichartigen poe- cilorhynchus, Shaw zu dem ganz verschiedenen Levaillanti, Gray (xanihops, Wagler). Wie wir gesehen haben nimmt auch CHRYSOTIS OCHROCEPHALA. 587 Professor Schlegel Chr. ochroptera und Chr. Levaillanti nur als Varietäten von aestiva, Latham an, wir dürfen uns daher kei- neswegs verwundern, wenn er auch ochrocephala als solche be- trachtet. Die unter N°.8 und 9 im Catalog des Leidener Museums aufgeführten Varietäten beziehen sich daher auf diese Art (ochro- cephala). Gänzlich irrig ist es, wenn Schlegel die characteristische Schnabelfärbung nur für eine zufällige hält. Sie kann sich nur bei Käfigvögeln ändern, aber an den vielen Exemplaren, mindestens an 30, die ich untersuchte, fand ich sie immer constant. _ Brisson, der fast alle Amazonen-Papageien sehr sorgfältig be- schreibt, thut dies auch mit diesem in seinem Ps. amazonicus brasiliensis, auf welche Vorlage Gmelin seinen Ps. ochroce- phalus begründete. Die Beschreibung von Brissons Ps. amazonicus poecilorhyn- chus ist weniger deutlich, da sie aus Aldrovandi geschöpft wurde, und stellt einen Vogel mit merkwürdig, jedenfalls künstlich gefärbten Schnabel vor. Die Beschreibung des letzteren will ich, um allen Zweifeln zu begegnen, nach Brisson folgen lassen. » Der Oberschna- bel ist auf dem Rücken grün in’s Blaue ziehend, an den Seiten ockerfarben, gegen die Spitze zu ist ein weisses Querband; der Unterschnabel ist in der Mitte gelblich, an der Basis bleifarben. Seltsamer Weise besteht von Chr. ochrocephala noch nicht einmal eine wirklich gute Abbildung. Der gelbscheitelige Kurzflügelpapagei gehört den nördlichen Theilen Süd-Amerikas an. In den vom Prinzen zu Wied bereisten Gegenden wurde er nicht angetroffen, ebenso wenig führt ihn Burmeister an. Guiana, Surinam und Venezuela scheinen die eigentlichen Wohnge- biete. In der Collection Sclater’s befindet sich die Art aber auch aus Bogota (durch Mark) und im Britisch-Museum von Trinidad. Natterer erhielt sie im Gebiete des Amazonenstromes bei Forte do Rio branco im December und Februar. Neuerdings auch durch E. Bartlett aus Peru nachgewiesen (Sclat. Proc. 1866. p. 567). Nach Schomburgk einer der gewöhnlichsten Papageien in Britisch- Guiana. Die Indianer, welche mit Papageien und Affen einen 588 CHRYSOTIS AESTIVA. lebhaften Handel treiben, nehmen sie jung aus den Nestern und ziehen sie mit grosser Sorgfalt auf. Obwohl man ihnen die Schwin- gen etwas abstutzt können sie doch noch in der Umgebung der Nie- derlassungen umherfliegen, ja Schomburgk sah zu Tuarutu mehrere zahme Exemplare, die im Tage in den Wäldern mit den wilden umherzogen, abends aber immer wieder nach Haus zurückkehrten. Sie lernen allerlei Töne nachahmen z. B. das Weinen der Kinder, Hundegebell, Hahnengekräh etc. Wegen des schmackhaften Fleisches und den schönen Federn werden sie viel gejagt. Des morgens sieht man sie in unzählbarer Menge unter lautem Geschrei paarweis aus den Wäldern kommen, in die sie abends wieder heimkehren. Auf Leguminosen-Bäumen versammeln. sich oft Hunderte, die sich aber beim Fressen so still verhalten, dass sie nur das Geräusch der herabfallenden Hülsen verräth, und auch dann gehört noch ein geübtes Auge dazu um sie in dem grünen Blätter- dache zu erspähen. Sie nisten im Baumlöchern und sollen häufig die von Spechten gemachten Oeffnungen benutzen. C. Moritz berichtet über diese -Art aus Venezuela »unter den hiesigen Papageien derjenige, der am leichtesten und besten sprechen lernt. Es gewöhnt sich, jung aufgezogen, gleich dem Hausge- flügel. Männchen und Weibchen sitzen gewöhnlich, ohne sich lange von einander zu entfernen, beisammen, doch nisten sie im gezähmten Stande nicht.’ (257.) 30. Chrysotis aestiva, (Latham). — Der Kursflügelpapagei mit rothem Flügelbuge. Psittacus aestivus, Latham, Ind. Orn. (1790) p. 121 (cum var. Y.). — Ps. amazonicus jamaicensis, Briss., Orn. IV (1760) p. 276. — Aldrovandi, av. p. 668. — Brown, Hist. of Jamaic. p. 472. — Common Amazons Parrot, Lath., Syn. I (1781) p. 284. N°. 91 (syn. fals.). — id., var. B. Main Parrot, p: 285. — id., Common Amaz. Parrot, Gen. Hist. II. p. 240. cum var. B. — Ps. aestivus, var. y. Gml., S. N. p. 540. — Ps. decorus, Herm., Observ. Zool. p. 126. — Ps. ochro- cephalus, Bechst., Kurze Ueb. p. 96. — Ps. amazonicus, CHRYSOTIS AESTIVA. 589 Kuhl, Consp. p. 74. — Voigt, Curv., Uebers. (1851) p. 740. -- Ps. ochrocephalus, Wagler, Mon. p. 584 (av. ad. syn. fals.). — Ps. amazonicus et aestivus, Less., Tr. d’Orn. p- 195 et 196. — Ps. aestivus, Spix, av. Bras. I. p. 44. cum var. 1—4. — Ps. amazonicus, Neuwied, Reise I. p- 198. — id., Beitr. IV. p. 215. — Hahn, Orn. Atl. Pap. (1834) t. 16 (sat. aceur.). — Burm., Syst. Ueb. II. p. 187. — id., Reise La Plata-Staaten, Il. p. 445. — Brehm, Mon. d. Pap. t. 50 (nach Lev., pl. 84. — Thienem., Fortpflg. d. ges. Vög. (1852) p. 77. t. XIV. fig. 12 (Ei). — Chrysotis ama- zonica, Sws., Class. of B. IE. p. 501. — Chrys. ochroce- phalus, G. R. Gray, Gen. of B. II. N°. 5. — id., Chrys. aestiva, List Psitt. (1859) p. 78. — Bp., Rev. et Mag. Zool. 1854. — Sclat., Cat. Am. B. (1862) p. 522. — Amazona aestiva, Schleg., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 54 (Ind. N°. 1, 2, 5 et 4 (var... — Chrys. amazonicus, A. Brehm, Thierleb. p. 28. — L’Amazone (mäle), Levaillant, Perr. t. 84 (fig. opt.). — id., t.87 (l’Amazone a collotte bleue). ? Junger Vogel; mit grünen Kopfe. Pl. enl. 312. — Psittacus cayenneus, Müll., S. N. Suppl. (1776) p. 78. — Jellow headed Amazons Parrot, var. A. Jellow crowned Parrot, Lath., Syn. I. p. 282. — id., Gen. Hist. II. p- 257. — Psitt. ochrocephalus, var. ß. Gmelin, S. N. p. 559. — Ps. amazonicus, var. 8. Latham, Ind. Orn. p- 120. — Ps. ochrocephalus, Wagl., Mon. p.586 (av. jun.). Var. Auf Rücken roth und gelb gefleckt. Psittacus aestivus, Linne, S. N. (1767) p. 146. — Ps. major viridis, maculis luteis et rubris, Frisch, av. t.49. — Edward, B. vol. IV. pl. 162. — Seligmann, Samm)!. ausl. Vög. VI. (1764) pl. 57. — Ps. amazonicus varius, Brisson, Orn. IV. p. 281. N°. 57. pl. XXVI. fig. 2. — Common Amazons Parrot, var. D. West indian green Parrot, Latham, Syn. p. 287. — id., Counterfeit Parrot, p. 295. —- id., Common Amaz. Parrot, var. D. Gen. Hist. II. p. 241. — id., var. H. — Ps. guttatus, Bodd,, Pl. enl. 120. — Ps. aestivus, var.e. 590 CHRYSOTIS AESTIVA. Gml., S. N. p.540. — Ps. aestivus, var. e. Lath., Ind. Orn. p- 122 et 123. — Amazona icterocephala, Lesson, Tr. d’Orn. p. 190. — L’Amazone tapirE en jaune, Levaillant, Perr. t. 89. Var. Ganz gelb. Pl. enl. 13. — Psittacus luteus, Briss., IV. p. 506. — Bodd., Tabl. des P]. enl. d’Aub. p. 2. — Aurora Parrot, Lath., Syn. I. p. 301. — id., Gen. Hist. II. p. 255. — Ps. aurora, Gml., S. N. p. 542. — Lath., Ind. Orn. p. 127. — Vieillot, Ene. Meth. p. 1570. — Bechstein, Kurze Ueb. p. 96. — Ps. ochrocephalus, var. 8. Wagler, Mon. p. 586. Papagayo oder Papageyo verdadeiro in Bahia (Prinz Max). — Kua- kua, botocudisch (Prinz Max). — Papageio grego der Brasilia- ner (Burmeister). Diagnosis: Grün; mit deutlichen dunklen Endsäumen auf Oberseite; Stirnrand blau; Oberkopf, Backen und Kehle gelb; Flügelbug roth, ebenso Spiegelfleck und Basis der Schwanzfedern ; Schna- bel braunschwarz. Viridis, plumis lateris superioris distincte nigro-limbatis ; fronte cyanea; pileo, genis gulaque flavis; margine alari, speculo basique rectricum rubris ; rostro fusco-nigro. Leidener Museum. Ad. Dunkelgrasgrün, auf Unterseite heller, auf Hinterkopf und Rücken mit schmalen, schwärzlichen Endsäumen, auf Brust und Bauch mit ganz schmalen grünbläulichen. Stirn- rand himmelblau ; Scheitel, Augengegend, Zügel, Backen nnd Kinn hochgelb. Schwingen 1ter Ordnung schwarz, an Basis- hälfte der Aussenfahne grün, an Endhälfte schmal tiefblau ge- säumt. Erste Schwinge einfarbig schwarz. Schwingen 2ter Ordnung grün, an Innenfahne schwarz, am Ende indigoblau ; die ersten vier Schwingen auf der Mitte der Aussenfahne schar- lachroth. Flügelbug schön scharlachroth. Untere Flügeldecken grün. Schwingen unterseits schwarz, an Basishälfte der Innen- fahne dunkelgrün. Die 2_mittelsten Schwanzfedern einfarbig dunkelgrün, die übrigen mit lebhaft gelbgrüner Endhälfte. Die vier äusseren Schwanzfedern jederseits an Basishälfte der Innen- CHRYSOTIS AESTIVA. 591 fahne mit grossem scharlachrothen Flecke, welcher sich auch auf Aussenfahne schmal neben dem Schafte hinzieht. Die äus- serste Feder in der Mitte an Aussenfahne verwaschen bläulich gesäumt. Um die Tibia gelb. Schnabel einfarbig schwärzlich- braun, ebenso dig Füsse; Krallen dunkler. Iris orangefarben (Amsterdamer Zool. Garten). Junge haben eine graubraune Iris (Prinz Max). Fünf Exemplare im Museum Heine zeigen sämmtlich den horn- schwärzlichen Schnabel , ebenso 7 Exemplare im Wiener Mus. Ein £ (frisch untersucht) hat nur den Stirnrand blau, den Vorder- kopf und um’s Auge gelb, Kinn und Basis des Unterschnabels aber gelb; die äusserste Schwanzfedern ist fast auf der ganzen Aussenfahne blau. Schnabel hornschwärzlichgrau, der Spitzen- theil etwas dunkler ; nackter Augenkreis fleischbräunlich, Füsse grau, Krallen schwarzgrau ; Iris orangeroth mit einem schmalen gelben Ringe neben der Pupille. Ein 2, welches ich frisch untersuchen konnte, im Bremer Museum, unterscheidet sich in der Färbung gar nicht vom d. Schnabel und Wachshaut hornschwarz ; nackter Augenkreis weissgrau; Füsse bleigrau; Krallen schwarz ; Iris hochgelb. Varietät im Leidener Museum (aestiva, var. N°.4. Leid. Catalog) Vorderkopf blau, Scheitel, Vorderhals, Flügelbug und Mantel grösstentheils gelb, mit rothen Federn gemischt. Ein ohne Zwei- fel durch die Gefangenschaft verändertes Exemplar, aber offen- bar zu dieser Art gehörend. Im Museum zu Buenos Ayres befindet sich eine schwefelgelbe Varie- tät, hie und da mit einzelnen grünen Federn. Das wahrschein- lich in der Wildniss erlangte Exemplar stammt aus Bolivia. Eine Varietät im Wiener Museum, ist ganz gelb, unter gewissem Lichte meergrünlich scheinend; Flügelbug und Spiegel roth; Stirn weisslich mit bläulichem Scheine. Wird von von Pelzeln, Verhand. Zool. botan. Gesellsch. 1865. p.ı 925 beschrieben. Diese Art zeichnet sich stets durch den hornschwarzen Schnabel- und rothen Flügelrand aus, dadurch auch namentlich von der ver- wandten Chr. amazonica, die ebenfalls eine blaue Stirn besitzt. =] 592 CHRYSOTIS AESTIVA. [3 aber kein Roth am Flügelbuge und einen gelben Fleck an der Basis des Oberschnabels. Den übrigen nahestehenden Arten ochroptera, Levaillanti und ochrocephala fehlt das Blau am Vorder- kopfe stets. Wie ich schon bei der Beschreibung des Genus auseinandergesetzt habe zieht Professor Schlegel irrthümlich diese letzten 3 Arten als Varietäten mit zu Chr. aestiva. Es sind daher nur die s. N°.1, 2, 5 und 4 verzeichneten Exemplare des Leidener Cataloges auf letztere Species bezüglich. Nach Schlegel zeigt Chr. aestiva einen besonderen Hang zum Variiren. Doch ist diese Behauptung grund- los, denn nicht nur meine eigenen Untersuchungen sondern auch die Beobachtungen eines Prinzen zu Wied, Burmeister, Schomburgk , u. A. belehren uns eines Ändern. Die von mir angegebenen Unter- schiede in der Schnabelfärbung bei Chr. ochroptera, Levail- lanti, ochrocephala und aestiva fand ich an ganzen Reihen von 10 bis 20 Exemplaren und mehr bestättigt. Ob die fragliche Abbildung in den Pl. enl. 512, mit ganz ro- ihem Schnabel, wirklich den jungen Vogel dieser Art vorstellt, lässt sich jetzt nicht mehr mit Bestimmtheit behaupten. Chr. aestiva scheint die mehr nördlich verbreiteten Chr. ama- zonica südlich zu vertreten und ist, wie die schönen Beobach- tungen des Prinzen zu Wied beweisen, ein Bewohner des Inneren, der nie in die Küstenwaldungen kommt, in welchen Chr. amazo- nica, Linne ausschliesslich lebt. Die Verbreitung erstreckt sich von Paraguay nördlich bis zum Amazonas (Spix). Natterer sammelte die Art ebenfalls bei Ittarare (August), Yaguaraiba (September), Murungaba (April), Escaramaya (April). Nach Azara ist dieser Papagei in Paraguay gemein und durchstreift in grossen Schwärmen, laut schreiend die Pflanzungen. Er schadet hauptsächlich den Orangegärten und soll 5 weisse Eier legen. Prinz Maximilian giebt aber die Zahl der Eier auf 2 an, Levail- lant, dessen Berichten nicht immer zu trauen ist, dagegen auf 4. Die Beschreibung des Eies bei Thienemann lautet: »es ist ungleich- hälftig, mit grösstem Querdurchmesser in der Mitte, aber nach der CHRYSOTIS AESTIVA. 595 zugespitzten Höhe viel stärker abfallend als nach der sanft zugerun- deten Basis, 1” 5°," lang, 1" !/,'” breit, schwach graugelblichweiss, glänzend, inwendig fast reinweiss durchscheinend, mit vollkommen entwickeltem Papageikorn, zarten, flach erhabenen, verzweigten Querzügen,, mit vielen seichten oder tiefern Poren in den Furchen. Gewicht 17 Gran.’ Der Prinz zu Wied traf Chr. aestiva nicht eher, als in den höher gelegenen Sertongs der Provinz Bahia, ebenso in Minas gera&s. Burmeister fand sie bei Lagoa santa, Congonhas und während seiner letzten Reise in den Waldungen zwischen Tucuman und Catamarca in den La Plata-Staaten. Durch eine gütige briefliche Mittheilung von Professor Burmeister unterstützt, kann ich auch Bolivia mit in den Verbreitungskreis aufnehmen. Hier ist die Art bei St. Cruz de la Sierra nicht selten. In der Lebensweise weicht Chr. aestiva, nach Prinz Max, nicht von den verwandten Arten ab. Ausser der Brütezeit sieht man stets grosse Schwärme dieses Papageies schnell und stark mit den Flügeln schlagend, ihrem Standorte, dem hohen Walde, zueilen. Von hier aus machen sie dann Einfälle in die Pflanzungen. Mit derselben Regelmässigkeit mit welcher sie am Morgen ausziehen kehren sie laut rufend am Abend wieder nach ihren Standplätzen zurück, wo stets noch ein lauter Lärm um die besten Plätze zur Nachtruhe geführt wird. Während der Paarzeit, die nach Burmeister in den Frühling und Sommer (October bis März) fällt, sieht man beide Gatten unzertrenn- lich beieinander. Sie nisten im Baumhöhlen und legen 2 weisse Eier. Auch diese Art ist wegen ihrer Gelehrigkeit bei den Indianern sehr beliebt und wird häufig lebend nach Europa gebracht. Uebrigens bemerkt der Prinz zu Wied, dass Varietäten im freien Zustande fast nie vorkommen, sondern meist durch Gefangenhaltung erzeugt werden, läugnet auch mit Azara das sogenannte Tapiriren, oder die Kunst der Indianer beliebige bunte Varietäten künstlich hervorzubringen. Azara führt übrigens, als sonderbare Ausnahme, eine ganz gelbe Varietät an, die in der Freiheit erlegt wurde. Die erste deutliche Beschreibung dieser Art giebt Brisson in sei- nem Ps. amazonicus jamaicensis und nach ihm erst wieder 38 594 CHRYSOTIS MERCENARIA. der Prinz zu Wied, mit seiner bekannten Genauigkeit. Bei den meisten übrigen Schriftstellern lässt sich die Art nur errathen. Dies ist auch mit dem Ps. aestivus von Linne der Fall, der auf Aldro- vandi’s beschreibung beruht und als Varietät wahrscheinlich zu die- ser Species gehören dürfte. Dagegen basirt der Ps. aestivus von Latham auf Brisson’s ursprünglicher Beschreibung. (258.) 51. Chrysotis mercenaria, (Tschudi). — Der Kurzflägel- papagei mit gelbem Daumenrande. Psittacus mercenarius, Tschudi, Faun. Per. (1844) p. 270. tab. XXVII (fig. accur.). — Wiegm., Arch. (1844) p. 505. — Rev. et Mag. Zool. (1849) p. 245. — G. R. Gray, Gen. of B. IBe.N2..298— Chrysotis mercenaria, Bonap., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 151. — id., Naum. 1856. — J. Verreaux, - Rev. et Mag. Zool. (1858) p. 515. pl. 17 (jun.). — Licht., No- mencel. av. (1854) p. 70. — Sclat., Proc. (1858) p. 75. — id., Cat. Am. B. (1862) p. 555. — Gray, List Psitt. (1859) p. 80. Jurnalero, in Peru (Tschudi). Diagnosis: Dunkelgrasgrün, ohne Gelb oder Blau am Kopfe; am der Daumenrand gelb; erste 5 Schwingen 2ter Ordnung an Basis roth; Schwanzfedern an Innenfahne rotlı, mit grünem Mittelflecke und grüngelbem Ende; Schnabel horngrau, an Basis horngelb. Obscure prasina, capite neque flavo neque cyaneo notato ; mar- gine melacarpi flavo; rectricibus extimis estus cyaneo-limbatis ; speeulo alari basique pogonii reetricum intemi rubris; basi rostri cörneo-cinerei corneo-flavida. Peru (Cinchonen Wälder, Philippi) Berliner Museum (s. n. xan- “ thops, Spix!). Dunkelgrasgrün, auf der Unterseite heiler und auf den unteren Schwanzdecken mehr gelbgrün. Ober- und Hinterkopf dunkler grün mit schwärzlichen Federendsäumen , ebensolche auf Hals- und Brustseiten, auf dem Oberrücken werden sie jedoch sehr undeutlich. Schwingen 1!er Ordnung grün, an Innenfahne und Ende schwarz, vor dem schwarzen Ende auf der Aussenfahne etwas blau. Deckfedern der Schwingen ter CHRYSOTIS MERCENARIA. 595 Ordnung, Eckflügel, Flügelrand und untere Flügeldecken grün, nur am Daumenrande die Federn gelb mit röthlichem Punkte an Basis. Schwingen 2ter Ordnung. grün, an Innenfahne schwarz mit dunkelblauem Ende. Die ersten 5 Schwingen 2ter Ordnung an Basishälfte der Aussenfahne schön scharlachroth. Schwanzfedern grün mit breitem gelblichen Ende; die äusserste Feder jederseits an Aussenlahne blau gerandet und nebst dem zweiten Paare an Innenfahne nicht ganz bis zum Ende roth, in der Mitte wird das Roth durch einen grünen Fleck unter- brochen, das 4te und 5te Paar auch auf Innenfahne grün mit einem rothen Flecke in der Mitte, die mittelsten 2 Schwanz- federn einfarbig grün ; unterseits alle Schwanzfedern düster roth mit verwaschenem grünen Mittelflecke und breitem gelblichen Ende. Schnabel horngelbfahl, die Spitze des oberen bräun- lich, ebenso der Unterschnabel an Basis; Füsse braun; Krallen schwärzlich ; Iris gelb (nach Tschudi). Ganz ebenso zwei andere Exemplare (Peru) im Berliner Museum. Ein Exemplar von Neu-Granada (Britisch-Museum) ebenso. Ein schönes Exemplar im Bremer Museum, stimmt ganz mit dem oben beschriebenen Vogel überein, aber die vier äusseren Schwanzfedern auf Innenfahne zinnoberroth, mit breitem gelb- grünen Ende, auf der 5ten Feder ein grüner Mittelfleck. Die Unsicherheit, welche bisher über diese Art herrschte, ist durch Tschudi’s zu oberflächliche Beschreibung hervorgerufen wor- den, denn während er im Text von gar keinem Both an den Schwingen spricht, zeigt die Abbildung (pl. XXVII) solches sehr deutlich. Obwohl diese Abbildung nicht eben künstlerisch aufge- fasst ist, verdient sie doch das Lob naturgetreu zu sein, nur ist das Roth an den Schwingen zu weit ausgedehnt. Sclater giebt (Proc. 1858. p. 75) Verbesserungen zu der Beschreibung, leitet aber auch zu einer falschen Ansicht hin, wenn er das Vorhandensein von Roth an den Schwingen ganz läugnet. Es ist dies immer zu sehen, beschränkt sich aber zuweilen, wie ich mich an einem Exemplare seiner Sammlung überzeugen konnte, auf die äusserste Basis, wahr- scheinlich beim jüngeren Vogel. 38* 596 CHRYSOTIS XANTHOPS. Einen solchen stellt ohne Zweifel die schöne Abbildung von Ver- reaux (Rev. et Mag. Zool. 1858. pl.17) dar, an welcher man eben- falls keine Spur eines rothen Spiegelfleckes bemerkt, der auch in der Beschreibung unerwähnt bleibt. Dagegen sagt Verreaux »rostro nigrescentibus,’’ was ich an den von mir untersuchten Vögeln nicht zutreffend fand. Nach Untersuchung von sechs Exemplaren können bei mir über die Echtheit der Species keine Zweifel walten. Chr. mercena- ria gehört mit in die Gruppe der Arten mit rothem Spiegelflecke und grünen Deckfedern der 1ten Schwingen und schliesst sich am nächsten an Chr. amazonica, Linne an, unterscheidet sich aber stets durch den Mangel von Gelb oder Blau am Kopfe. Von Tschudi entdeckte diese Art in den Waldregionen Peru’s und sagt über dieselben: »sie hat die eigenthümliche Gewohnheit in grossen Schaaren alle Morgen, aus den höheren Waldregionen nach den tieferen Gegenden zu ziehen, sich dort den Tag über auf- zuhalten und abends wieder zurück zu kehren. Diese Schaaren setzen sich immer zur bestimmten Stunde in Bewegung und durch- schneiden laut schreiend die Luft. Während vieler Monate haben wir diese pünktlichen Wanderungen beobachtet und die Indianer versicherten uns, dass sie seit Menschengedenken auf gleiche Weise statthaben. Die Eingebornen nennen den Vogel desshalb » Tage- löhner’’, Jurnalero.’’ Es ist zu bedauern, dass von Tschudi über einen Vogel, den er viele Monate beobachten konnte, nicht weitere Nachrichten mittheilt, denn wie Weibchen und Junge aussehen etc. darüber erhält man keinen Aufschluss. Ausser Peru auch in Ecuador (Rio Napo, Fraser) und Neu- Granada (Britisch-Museum) beobachtet. (259.) 52. Chrysotis xanthopes, (Spix). — Der gelbbüuchige Kurzflügelpapagei. Psittacus xanthops, Spis, av. Bras. (1825) p. 59. t. 26 (fig. opt.). — Voigt, Cuv., Uebers. (1851) p. 744. — Brehm, Mon. d. Pap. t. 37 (nach Spix). — Ps. amazonicus, pull. Wagl., CHRYSOTIS XANTHOPS. 597 Mon. (1851) p. 589 (deser. bon.). — id., Ps. hypechon- driacus, (Licht.), p. 590 (av. ad.).. — Chrysotis xan- thops, Sws., Qlass. of B. II. p. 501.. — Chr. hypochon- driacus, G. R. Gray, Gen. of B. II. N°. 8. — id., Chr. xanthops et hypochondriaca, List Psitt. (1859) p. 79 et 80. — Chr. xanthops, Lichtenst., Nomencel. av. (1854) p. 70. — Chr. xanthops et hypochondriaca, Bp., Rev. et Mag. Zool. 1854. — id., Chr. hypochondriaca, Naum. 1856. — 0. Des Murs in Casteln., Exp. l’Am. du Sud. (1855) Ois. pl. 5 (av. jun. fig. bon.). — Souance, Icon. Perr. t. 55 (fig. bon.). — Chr. xanthops, Taylor, Ibis (1860) p. 517. — Amazona xanthops, Schlegel, Mus. P. B. Psitt. (1864) p- 57. — Chr. xanthops, Pelzeln, Verhandl. Zool. botan. Gesellsch. (1864) p. 926. Diagnosis: Grün; Kopf, Backen und Ohrgegend gelb; quer über den Bauch gelb, welche Farbe an den Seiten in einen röthlichen Fleck endet; Basis der Schwanzfedern mit rothem Flecke. Viridis, capite, genis et regione parotica flavis; fascia abdomi- nis transversa utrinque in maculam rubentem desinente; spe- culo margineque alarum rubris nullis; basi rectricum rubra. Brasilien (Sello), Type von hypochondriacus, Licht., im Berliner Mus. s.n. santhops, Spix. Ad. Grasgrün, etwas in’s Olivene, Unterseite etwas heller. Schwingen 1ter Ordnung dunkler grün; an Aussenfahne schmal gelbgrün gesäumt, an Innenfahne nicht ganz bis zur Spitze schwarz. Deckfedern der Schwingen 1ter Ordnung grün, an Aussenfahne bläulich gerandet. Deckfedern unterseits grün, die am Unterarm gelb, davon einzelne mit röthlichen Spitzen. Kopf und Kopfseiten nebst Nacken gelb, hier etwas mit Grün verwaschen, am Kinn gelbe und grüne Federn. : Quer über den Bauch eine 16’ breite Binde, welche jederseits in-einen rolhen Fleck endet. Schwanzfedern in's lebhaft Gelbgrüne, besonders auf Innenfahne, die 2 mittelsten Federn dunkler grün, die übrigen auf der Mitte, über beide Fahnen mit rothem Flecke. Schnabel horngelb. Brasilien (Engheno do Pari, Natterer),, Leidener Museum. £. Wie das 598 CHRYSOTIS XANTHOPS. vorhergehende Exemplar, aber die Unterseite mehr gelbgrün, besonders auf dem Bauche und unteren Schwanzdecken und die Federn des Hinterkopfes, Halses, auf Kinn und Kehle mit breiten verwaschenen, schwärzlichgrünen Endsäumen ; das Gelb am Kopfe nicht soweit ausgedehnt, ebenso die kleinen Deckfedern am Unterarm weniger deutlich gelb und auf dem Bauche kein deutliches gelbes Querband. Die Bauchmitte ist nur lebhafter gelbgrün und an den Bauchseiten zeigen sich einzelne röthliche Federn, ebenso sind die Achselfedern. Die unteren Flügel- decken grün. Schwanzfedern hellgrüngelb, die Basis dunkler, hinter dieser bis zur Hälfte auf den äusseren Federn matt- zinnoberroth , der Rand der Innenfahne gelb, die zwei mittels- ten Federn einfarbig dunkler grün; Schwanzfedern unterseits hellgelbgrün, an Basishälfte blass zinnoberröthlich. Schnabel horngelb, der Spitzentheil hornweiss; Füsse und Krallen horn- sraulichbraun ; Iris gelbroth (Natterer). Ganz ebenso ein Exemplar im Britisch-Museum s. n. hypochon- driacus. Type von xanthops, Spix (Münchener Museum), nach gütiger Mittheilung von Herrn Professor von Siebold, stimmt ebenfalls mit dem zuletzt beschriebenen Exemplare überein, allein die röthlichen Federn an den Bauchseiten und Achseln fehlen und sind noch grün. Das von von Pelzeln (]l. ce.) beschriebene alte / des Wiener Museum (von Natterer bei Fazenda do Jao Pereira im März 1828 erlegt) ist, wie schon von Pelzeln vermuthet, jedenfalls ein alter Vogel, an dem das Gelb des Unterleibes sowie das des Kopfes besonders deutlich entwickelt ist, überdies zeigt dies Exemplar die Seiten der Unterbrust und des Oberbauches roth. Ganze Kopi, Hals und Kinn sind gelb; im Nacken einige grüne Federn. Vom Kinn an die Unterseite röthlichorangegelb, ebenso ein Fleck auf Ohrgegend,, die Seiten und die Achseln mennigzinnober- roth. Federn der Kropfseiten grün. Schenkel, After und untere Schwanzdecken grün. Die Abbildungen von Spix und Souanee (Icon. t. 55) zeigen kein CHRYSOTIS XANTHOPS. 599 eigentliches gelbes Querband auf dem Bauche, dagegen die in Cas- telnau’s Reisewerk (pl. 5) ein solches deutlich. Letztere weicht aber darin ab, dass nur die Kopfseiten gelb sind, der übrige Ober- und Hinterkopf aber grün ist. Dieser Umstand dürfte aber nur vom Alter herrühren, da jüngere Vögel in der Ausdehnung des Gelb etwas variiren. Indess wäre es auch möglich, dass die Vögel mit breitem gelben Querbande auf dem Bauche wirklich eine eigene Species ausmachen. Darüber können uns indess nur grosse Serien belehren. Nach dem bis jetzt vorliegen- den Material konnte ich mich nur von einer Species überzeugen. Castelnau giebt übrigens weder eine Angabe des Vaterlandes noch sonstige Notiz von seinem hypochondriacus und reprodu- eirt nur die Wagler’sche Beschreibung. Irrthümlicher Weise giebt er auch noch die angebliche Diagnose Lichtenstein’s, allein Lichten- stein hat nie einen Ps. hypochondriacus beschrieben: weder in dem bekannten Doubletten Verzeichniss (1825) noch im dem Doubl. Verzeichniss aus Mexico (1850) findet sich dieser Name. Nach Ansicht des Original-Exemplars von Chr, hypochondriaca, Lichtenstein im Berliner Museum ist es mir völlig zur Gewissheit geworden, dass diese Art mit dem xanthops, Spix zusammenfallen muss. Der Lichtenstein’sche Vogel zeigt allerdings die gelbe Quer- binde auf dem Bauche sehr deutlich, scheint aber ein sehr alter und das Exemplar im Leidener Museum (durch Natterer), welches dieselbe noch nicht besitzt, lässt schon Spuren desselben erkennen und ist jedenfalls ein noch nicht ganz ausgefärbter Vogel. Wagler der doch die Original-Exemplare von Spix vor sich hatte, hält die- selben sonderbarer Weise für die Jungen von Chr. amazonica, Linne. Diese Ansicht ist jedoch eine durchaus irrthümliche, denn nachdem ich an 8 Exemplare, zuletzt noch 5 im Wiener Museum, untersuchen .konnte, muss ich Chr. xanthops für eine wohlbe- gründete, durch den gelben Kopf und den Mangel eines rothen Flügelspiegels ziemlich isolirt stehende Art erklären. Sie scheint mehr über das westliche Brasilien , südlich vom Pa- rana bis nördlich zum Madeira, verbreitet, aber selten zu sein, denn nur die wenigsten Reisenden erwähnen ihrer. Spix sammelte sie in der Provinz Minas geraäs ein, Natterer ebenfalls an verschiedenen Localitäten: bei Engheno do Pari (Januar), Facenda do Juao Pereira (März), Cuyaba (September, November), Nas Lages (März) und am Rio Araguay (November). Nach Taylor käme die Art auch in Honduras vor. Wahrscheinlich dürfte dieser Angabe aber eine Verwechselung mit einer anderen Art zu Grunde liegen. Flügel. ochrocephala, Gmelin.|8’' 1” » » » » aestiva, Latham. » » » PSITTACULA. mercenaria, Tschudi. » » zanthops, Spix. » » » yı RL g'! Tau m 3 im 111 gu Bu gl ish g'' wo © g'! mi mil gilt PEN OL gu m 7 il ill TU mi gut (ohne Nagel). Mittelste | Aeuss. Höhe d.!Schnab.- Aeuss. | Innere Schwanz- | Schw.- | Firste. | Ober- |höhe an | Tarse. | Vorder-| Hinter- feder. feder- schnab. | Basis. zehe. zehe. a = FT RS gu 14" Du Guiana, Leidener Museum. A! zur er mul gu gilt AL sa Surinam, » » 4 2 Bu au 8” 141, 9 Tal —_ Collection Sclater. BL EN — 115" 8" 14 1a. 176 _ Brasilien, Bremer Museum. A — 15 |g'" 100. — _ _ Britisch-Museum. ag! 20, 7% 1 al, 14! Bit JS Brasilien, Leidener Museum. An BE 19. mul 13" a AL Babe‘ Q » » » A a ae eo 2 [107 RB Leidener Museum Bu a 104% 1a Sul 14'' 11" 1a BU OR (frisch untersucht). Bu — |[13'' ni rau 9%" 12% B Peru, Berliner Museum. Bm“ 1 zaly,.' ne 1212 80 19% —_ Neu-Granada, Britisch-Museum. — — en — — — — — » » » 8 — 12" Tel" 112 |8öt (16° |et/,‘" | Brasilien, Leidener Museum. ag. la 1 u — — » Britisch-Museum. a — lo 26 var, gene ma — |T. v. hypochondriacus, im Berl. Mus. BUNG, — [18 — — [6 — — |hypochondriacus, nach Wagler. 22. Genus. Psittacula, (Kuhl). — Zwergpapagei. Psittacula, Brisson, Orn. IV (1760) p. 584. — Psittacus, Linne, S. N. 1760. — Psittacula, Illiger , 600 Prodr. Mamm. et av. (1811) p. 200. — Psittacus, sectio III. Psittacula A. B. C., Kuhl, Consp. (1821) p. 8. — Psittaculus, Spix, av. Bras. I (1824) p. 50. — Psittacules, Cur., Regn. anim. PSITTACULA. 601 2 Edit. (1829) p. 465. — Psittacus, sous genre, Psitta- cula, Lesson, Man. d’Orn. II (1828) p. 148. — id., Psitta- cula, (sous genre avec les races Touit et Psittaculirostres), Tr. d’Orn. (1851) p. 201. — Psittacula, Voigt, in Curv. Ueb. (1851) p. 775. — Psittacula, Wagl., Mon. Psitt. (1831) p. 498. — Agapornis, Selby, Nat. Libr. (1836) p. 117. — Conurus (part.), Bourj., Perr. 1857. — Psittinus, Blyth, Journ. A. S. Beng. XV. — Psittacula et Agapornis, Bp., Consp. Av. I. 1850. — id., Pyrrhulopsis, Psittacula, Psittinus, Cyelopsitta, Agapornis et Poliopsitta> Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 152. — id.,, Urochroma, Naum. 1856. — Psittacula (subgen.), v. d. Hoeven, Handb. Zool. (Deutsche Ausg.) II. 1852—56. p. 456. — Cyclopsitta, Hombr. et Jacqu., voy. Pole sud. 1855. — Opopsitta, Sclat., Proc. (1860) p. 227. — Psittacula, G. R. Gray, Gen. of B. I. 1845—49. — id., List Psitt. (1859) p. 85. — Uro- chroma et Psittacula, Sclater, Cat. Am. B. 1862. — Psittacula et Conurus (part.), Schleg., Dierent. 1864. — id., Psittaculus (part.) et Psittacula (sous genres), Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 27 et 68. Abbildungen. G. R. Gray, Gen. of B. II. t. 104. fig. 2. — Reichb., Natürl. Syst. t. 81. Psittacula et Agapornis, t. 82. Cy- clopsitta. Diagnosis: Schnabel sehr kräftig, seitlich abgerundet ; Oberschnabel so hoch, meist aber niedriger als der untere. Flügel lang, spitz, meist bis zum Schwanzende oder darüber hinausreichend. . Schwanz kurz, bis sehr kurz, so lang oder kürzer als die Hälfte des Flügels. Obere und untere Schwanzdecken sehr lang, bis zum Schwanzende oder über dasselbe hinausreichend. Rostrum valde robustum lateribus rotundatis mandibula plerum- que altiore quam maxilla. Alae elongatae acutae plerumque usque ad caudae apicem vel ultra prominentes. Cauda brevis vel brevissima aeque longa vel brevior quam ala dimidia. Tec- trices caudae superiores et inferiores longissimae apicem ejus atlingentes vel superantes. 602 PSITTACULA. Beschreibung. Schnabel sehr kräftig, zuweilen auffallend dick und gerundet, meist höher als lang, seitlich abgerundet ; der Ober- schnabel mit abgerundeter, zuweilen an der Basis mit kantig abgesetzter Firste, mässig gekrümmt und mit ansehnlich überhän- gender dicker Spitze, vor derselben meist ein deutlicher, recht- winckeliger Auschnitt, oder nur eine sanfte Ausbuchtung. Un- terschnabel so hoch, meist aber bedeutend höher als der obere, seitlich abgeflacht, mit breiter, abgerundeter, im Bogen auf- steigender Dillenkante, auf deren Mitte zuweilen eine erhabene Längsleiste verläuft; Schneiden vor der Spitze mit einer tiefen Ausbuchtung. Spitze des Oberschnabels unterseits stets mit deutlichen Feilkerben. Nasenlöcher meist halb, zuweilen ganz befiedert (pullaria, ro- seicollis, Desmaresti), zuweilen frei und mit erhabenen Rändern. Nackter Augenkreis meist ganz fehlend, zuweilen aber sehr gross und deutlich. Flügel lang, meist bis kurz vor das Schwanzende oder noch über dasselbe hinausreichend ; die ersten drei Schwingen die längs- ten ; Flügelspitze lang oder sehr lang, selten kürzer, meist so lang als der Schwanz oder die Hälfte des Oberflügels, zuweilen aber ansehnlich länger. Schwingen gleichmässig verlaufend, die 2te—4te an Aussenfahne ganz unmerklich eingeengt, an In- nenfahne meist gar nicht, nur zuweilen die erste vor der Spitze plötzlich eingeschnürt. Schwingen mit spitz zugerundetem Ende. Meist 10 Hand- (zufallig nur 8) und 10—11 Armschwingen. Schwanz kurz bis sehr kurz, so lang oder kürzer als die Hälfte. des Oberflügels, sanft abgerundet oder fast gerade (nur bei Des- maresti keilförmig), die Federn am Ende meist abgerundet, zuweilen aber zugespitzt. Obere Schwanzdecken sehr lang, strahlig zerschlissen, bis zum Schwanzende reichend, die mittelsten manchmal sehr breit und den mittelsten Schwanzfedern ähnelnd. Untere Schwanzdecken sehr lang, bis zum Schwanzende oder über dasselbe hinausragend. PSITTACULA. 605 Füsse kurz und kräftig; Lauf länger als die Hälfte der äusseren Vorderzehe, hintere und vordere Aussenzehe meist gleichlang; Nägel ziemlich lang, kräftig, mässig gekrümmt, spitz. Gefieder weich bis starr; die Federn am Ende weitstrahlig. Färbung sehr schön, im Allgemeinen glänzend grün, mit Roth am Kopfe, oder lebhaftem Blau auf dem Bürzel; Schwanz ganz einfarbig oder bunt und dann meist mit schwarzer Quer- oder Endbinde. Schnabel hornfahl , roth oder schwarz. 2 anscheinend im vollkommenen Kleide nicht verschieden, dagegen die jüngeren Vögel meist auffallend abweichend und viel weni- ger lebhaft gefärbt. Gestalt kurz und dick. Kleine Arten von Sperlings- bis Staarengrösse. Schwingenverhältnisse. Die Mehrzahl der von mir untersuchten Arten zeigte constant 10 Arm- und 10 Handschwingen, und zwar: Ps. incerta, Tarantae, pullaria, roseicollis, cana, pas- serina, Sclateri, conspicillata, coelestis, surda, mela- nonota, cingulata, purpurata, Hueti, Loxias und lunu- lata. Bei Ps. Desmaresti, jedenfalls zufällig, 8 Hand- und 9 Armschwingen. Ps. cana: 1te und 2te Schwinge am längsten, Ste nur wenig kürzer, 1—5{® aussen wenig eingeengt. Pterylose. Unter den zahlreichen Gliedern dieser Gruppe konnte nur Ps. pullaria pterylographisch von Nitzsch untersucht werden. »Die Hauptanlage stimmt ganz mit der Pterylose von Con u- rus (pertinax) überein, aber die Fluren sind überall viel schmäler und fast linienförmig. An der Unterflur ist der zwei Reihen breite Aussenast zwar nicht von dem schmalen Haupt- zuge abgesetzt, aber wohl durch stärkere, dichtere Federn an- gedeutet. Der hintere Theil der Spinalflur bildet eine schwach- fiedrige, aber nach aussen nicht verbreiternde Gabel, deren Stiel von der Schwanzgrube bis zur Bürzeldrüse reicht.’ Zunge dick und fleischig mit glatter Oberfläche (pullaria, Nitzsch). Bürzeldrüse fand Nitzsch bei eben dieser Art. Gabelbein. Nach den wenigen Untersuchungen, welche bis jetzt vorliegen scheint dasselbe bald zu fehlen, bald anwesend zu 604 PSITTACULA. sem. Wir kennen diese Verhältnisse aber nur von Ps. incerta, Desmaresti, cana (vorhanden), pullaria und passerina (fehlend). In der Sternalbildung stimmen die Psittaculinen mit den Chıy- sotiden überein. Die seitlichen unteren Oeflnungen, bei Ps. incerta deutlich sichtbar, fehlten bei cana ganz. Ps. pullaria zeigte einen beinah völlig geschlossenen Augenkreis. Die Zwergpapageien bilden eine sehr natürliche Gruppe, welche sich ganz an die übrigen kurzschwänzigen Geschlechter anschliesst, aber ausser ihrer viel geringeren Grösse sich auch durch den ansehnlich kürzeren Schwanz, der meist von den Flügeln ganz bedeckt wird, genügend unterscheidet. Die Schnabelform enspricht vollkommen der grossen Arten und ist bei manchen Psittacula-Arten ganz wie bei Chrysotis, bei anderen mehr Pionias-artig, während einige wenige Species sich durch eine sehr abweichende und isolirt stehende Schnabelbildung auszeichnen. Bemerkenswerth ist auch die Länge der oberen und unteren Schwanzdecken und hierin, so wie in dem kurzen Schwanze, hat Psittacula die meiste Aehnlich- keit mit der folgenden Gruppe (Coryllis, mihi), die sich indess durch den dünnen, langgestreckten Schnabel sogleich unterscheidet. Die Kenntniss, welche wir über die Lebensweise und Fortpflan- zung der meisten Arten dieses Genus besitzen sind gleich Null zu betrachten, denn nur von Ps. passerina liegen Beobachtungen bezüglich des Brutgeschäftes vor. Wie gewöhnlich werden Baumhöhlen zum Nest benutzt und die 4 runden Eier sind weiss. Diese Beobachtungen sind neuer- dings durch Euler bestättigt worden, durch den wir auch zuerst erfahren, dass die Brütezeit im December stattfindet. Wir dürfen uns auch nicht wundern, wenn über das Jugend- kleid und die Verschiedenheit der Geschlechter meistentheils noch so wiedersprechende Ansichten verbreitet sind, da nur wenige Beobach- tungen aus der freien Natur vorliegen, die uns über diese Ver- hältnisse belehren könnten. Während daher von einigen Arten ein dauernder sexualer Färbungsunterschied versichert wird, sollen andere PSITTACULA. 605 keine Abweichungen zeigen und selbst die jungen Vögel kaum erheblich verschieden sein. Ich muss indess darauf aufmerksam machen, dass die Angaben der Reisenden in dieser Beziehung sehr wiedersprechend lauten. Soweit ich im Stande war mir Belehrung zu verschaffen , musste ich zu der Ueberzeugung gelangen, dass die jungen und jüngeren Vögel stets ansehnlich, zuweilen selbst sehr auffallend von den alten abweichen. So fehlt bei Ps. lunulata im Jugendkleide das deutliche gelbe Halsband, bei Desmaresti der blaue Fleck unterm Auge und bei Ps. diophthalma ist das Roth des Vorderkopfes sogar durch Blau vertreten. Die afrikanischen Arten sind meist ohne die lebhaft gefärbten Kopftheile, und bei den grünen amerikanischen Species fehlen die glänzend blauen Partien auf dem Flügel und Bürzel und kommen erst nach und nach zum Vorschein. Ebenso haben die buntschwänzigen amerikanischen Arten anfangs einen zum Theil noch grünen Schwanz. Bei dieser oft so erheblichen Verschie- denheit ist es sehr erklärlich, wenn man aus solchen noch nicht ausgefärbten Individuen eigene Arten machte, wie dies mit Ps. Blythi, Wallace, reticulata, Lesson, xanthops, Heuglin, cyanoptera, Boddaertt, modesta, Cab. und viridicauda, G. R. Gray, der Fall ist. Wenn und in welcher Weise die Ver- änderungen des Kleides vor sich gehen vermag ich allerdings nicht anzugeben, dass sie aber wirklich stattfinden haben mir zahlreiche Exemplare, welche deutlich Spuren des Ueberganges an sich trugen, genügend bewiesen. Nach einer gütigen Mitiheilung des Herrn von Heuglin soll merk- würdiger Weise das Roth, am Kopfe von Ps. Tarantae nur während der Paarungszeit hervortreten, eine Erscheinung, die um so auffallender ist, als sie bisher noch an keinem Papagei beob- achtet wurde. Ueber die Lebensweise lässt sich ebenfalls nur wenig sagen. Nach den äusserst spärlichen Notizen sind die Zwergpapageien sehr ge- sellige Vögel, die ohne Scheu bis in die Nähe menschlicher Ansie- ‚delungen, selbst in die Gärten kommen und nur desshalb, wenigs- tens die amerikanischen Arten, an unsere Sperlinge erinnern. Zuweilen 606 PSITTACULA. scheinen sie gewisse Wanderungen zu unternehmen, wie das plötz- liche Erscheinen mancher Arten an Localitäten, wo sie sonst nie beobachtet wurden, andeutet. Ihre wohl ausgerüsteten Flugwerkzeuge sind übrigens zum anhaltenden Fliegen ganz geeignet. Ihrem Wesen nach gehören die Zwergpapageien mehr zu den Baumvögeln, obwohl sie auch zuweilen auf dem Erdboden herum- laufen. Namentlich mögen sie dies auch wegen der Nahrung thun, die in allerlei Sämereien , Beeren , Früchten etc. besteht. Als besondere Eigenthümlichkeit verdient bemerkt zu werden, dass sie keine menschlichen Worte nachahmen lernen sollen. Ihre Stimme ist auch mehr ein Gezwitscher und sehr von der unangenehmen und durchdringenden der meisten übrigen Papageien-Arten verschieden. Ein wirklicher Gesang scheint dagegen noch nicht bei ihnen beob- achtet worden zu sein. Mit Ausnahme der afrikanischen Arten pullaria und cana sieht man höchstens noch die amerikanische Ps. passerina bei uns in der Gefangenschaft. Ueberhaupt sind sie für den Käfig meist zu zärtliche Vögel, die bald sterben, selbst in ihrer Heimath nnd nur paarweis glückt es besser sie zu erhalten. Indess ist der herkömmlige Glaube, dass sie nur gesellschaftlich die Gefangenschaft zu ertragen vermögen, unbegründet. Unser Klima scheint ihnen auch viel zu rauh zu sein und desshalb sind wohl nur die wenigs- ten Arten lebend zu uns gekommen. Fortpflanzung in der Gefan- genschaft ist daher, bis auf ein Paar Ausnahmen, wohl kaum beob- achtet worden. Die meisten Arten des Genus, nämlich 11, sind über Süd- Amerika verbreitet und zwar vom südlichen Brasilien und Paraguay bis Mittel-Amerika und Trinidad. Sehr beachtenswerth ist es auch, dass Ps. passerina, die im südlichen Brasilien lebt, auch auf Barbados einheimisch sein soll. Auch Porto Rico besitzt angeblich eine Psit- tacula. Auf den übrigen west-indischen Inseln wurden bisher keine Zwergpapageien nachgewiesen. Afrika besitzt 3 hinlänglich be- kannte Arten, von denen nur eine ausschliessend dem Osten, Abys- sinien, angehört. Eine Art ist Madagascar eigenthümlich. Die 7 asiatischen Arten sind sehr vereinzelt über den Archipel bis nach PSITTACULA, 607 Neu-Guinea und die Philippinen verbreitet. Auf letzterer Inselgruppe leben 2 Arten, die ihr eigenthümlich sind. Eine Art findet sich, mit Ausschluss von Java, auf den grossen Sunda Inseln sowie im südlichen Malacca und ist die einzige Vertreterin des Genus auf dem asiatischen Festlande. Neu-Guinea und dessen benachbarte west- lich gelegene Inseln Aru, Mysol und Salawatti beherbergen weitere 4 Arten. Auf den übrigen Inseln des indischen Archipels, so wie den östlich von Neu-Guinea gelegenen wurde bis jetzt keine Psit- tacula wahrgenommen. Von grösster Wichtigkeit ist daher die zeuerdings gemachte Ent- deckung einer Psittacula-Art !) auf dem australischen Festlande, über welche Gould in der Sitzung der Zoolog. Gesellschaft zu Lon- don vom 14 Februar 1867 berichtete. Das Genus Psittacula ist das einzige, welches in vier Welt- theilen Vertreter besitzt, die, wenn sie auch in manchen Kenn- zeichen Verschiedenheiten darbieten, dennoch in den Hauptcharac- teren übereinstimmen. Alle haben nämlich einen kurzen Schwanz, langen Flügel und kräftigen Schnabel, der fast stets höher als lang ist. Es scheint mir daher ganz überflüssig die Abweichun- gen der unwichligeren Charactere, zum Werth eigener Genera zu ‚erheben. Dies würde nur eine nutzlose Zersplitterung zur Folge haben, aus welcher nach und nach schon 6 verschiedene Geschlechter hervorgingen. Ich kenne alle diese Verschiedenheiten sehr wohl, da ich äusserst genau und wiederholt jede einzelne Art untersucht und die Affinitäten zueinander geprüft habe, musste aber zuletzt zu dem Schlusse gelangen, dass wir die auffallendsten Abweichungen wie z. B. von Ps. Desmaresti, Loxias, lJunulata und incer- ta, eben nur als aberrante Erscheinungen anzusehen haben. Diese Eigenthümlichkeiten werde ich übrigens zu Anfang jeder Unterab- theilung näher besprechen. Schon Kuhl stellt in seiner Sectio III, Psittacula, die ver- wandten Arten ziemlich richtig zusammen, rechnet aber auch Coryllis (Loriculus) und die kleineren Lori-Arten der Südsee I) Cyelopsitta Coxeni, Gould. Ich werde sie im Nachtrage beschreiben. 608 PSITTACULA. dazu. Wagler bildet sein Genus Psittacula fast aus denselben Arten wie ich, vereinigt aber ebenfalls Coryllis damit und macht nur nach der. Form der Schwanzfedern 4 Unterabtheilungen, die aber nicht scharf genug begränzt sind. G. R. Gray lässt, wie fast immer sehr richtig, den Bonaparte’schen Genera nur subgenerischen Werth und führt, mit Hinzufügung von Pionias mitratus, die- selben Arten wie ich unter Psittacula auf. Wie ich aber bei der Besprechung von Pionias gezeigt habe, gehört mitratus wegen seines viel längeren Schwanzes deutlich mit zu jener Gattung. Die neueste Eintheilung, welche Professor Schlegel giebt vereinigt ebenfalls die Arten aus Afrika, Asien mit amerikanischen unter Psittacula. Merkwürdiger Weise werden aber die grünen, blau- bürzeligen, amerikanischen Arten (passerina, conspieillata ete.) getrennt und mit den schmalschnäbeligen Conuriden (Broto- gerys) vereinigt als Subgenus Psittaculus aufgeführt. Letzteres wird mit den Worten characterisirt: »ce sont les Conures de petite taille, a queue courte’”’ während für Psittacula folgende Kennzeichen gelten: » Taille petite. Queue courte; carree ou un peu arrondie.”' Es wird also, abgerechnet die Färbung, schwer wirkliche Unterschiede zwischen Psittacula und Psittaculus herauszufinden. Ueberhaupt scheint mir diese neue Anordnung, nach welcher die am meisten typischen amerikanischen Arten aus dem Genus geschieden werden, nicht ganz richtig. Eben diese Arten ge- hören durch Schnabelbau, Schwanz- und Flügelform vollständig zur Subfamilie Psittacinae und nur die zugespitzten Schwanz- federn haben einige Analogie mit den der keilschwänzigen Broto- gerys-Arten, die ausser ihrem viel längeren Schwanze, auch ganz andere Schwingenverhältnisse und einen total abweichenden Schna- belbau besitzen. G. R. Gray führt in dem Cataloge des Britisch-Museum 28 Arten an. Ich kenne jedoch nur 24 Arten, die mir mit Ausnahme von Ps. Swindereni, Gulielmi III, melanogenys und Coxeni alle autoptisch bekannt sind. Dass manche der von Gray aufgeführten Arten als solche unhaltbar sind werde ich im Nachfol- genden zu beweisen versuchen. So ist Ps. eyanoptera, Boddaert PSITTACULA. 609 nur passerina, Linne im jüngeren Kleide, modesta, Cab. die- selbe Art jung, ebenso höchst wahrscheinlich die ganz dubiöse Ps. leucophthalma, Scop. Ps. xanthopterygius, Spix gehört mit zu Conurus xanthopterus. Ps. viridicauda ist nur jüngere purpurata. Ps. reticulata, Lesson, weiter nichts als incerta, Shaw jung. Ps. pieta, Hartl. bleibt eine gänzlich dubiöse Art (siehe Anhang dubiöse Arten) und ist vielleicht mit Swindereni identisch. Die neuerdings von Wallace aufgestellte Ps. Blythi vermag ich nur für Ps. Desmaresti im jüngeren Kleide zu halten und Heuglin’s neue Ps. xanthops ist bestimmt Ps. pullaria, Linne jung. Somit bleiben nur 23 gut zu unterscheidenden Arten, welche ich nach der Form der Schwanzfärbung in folgende 4 Unterabthei- lungen gebracht habe, in denen man jede einzelne Species leichter herausfinden kann. I. Arten mit abgerundetem, einfarbigen Schwanze; Schwingen 1ter Ordnung und ihre Deckfedern an Aussenfahne meerblau. Schnabel meist schwarz. l. incerta, Shaw. T5. Gulielmi III, Schlegel. 2. lunulata, Scop. 16. melanogenys, Rosenb. 3. Loxias, Cuvier. 7. diophthalma, Hombr. 4. Desmaresti. Garn. II. Arten mit abgerundetem, zwei- oder dreifarbigen Schwanze , der eine schwarze Querbinde besitzt; Schnabel meist roth. 78. Swindereni, Kuhl. 11. roseicollis, Vieillot. 9. Tarantae, Stanl. 12. cana, Gmelin. 10. pullaria, Linne. III. Arten mit stärker abgerundetem, einfarbigen Schwanze, dessen Fe- dern am Ende zugespitzt sind; Schnabel meist hornweissfahl. 13. passerina, Linne. 16. conspicillata. Lafr. 14. Sclateri, Gray. 17. coelestis, Lesson. 15. cyanopyga, Souanc£, IV. Arten mit fast geradem, zweifarbigen Schwanze, dessen Federn am Ende breit abgerundet sind; Schnabel horngrau oder gelblich. Nasenlöcher mit aufgetriebenen Rändern. 18. stictoptera, Sclater. 21. cingulata, Scop. 19. surda, lilliger. 22. purpurata, Gmelin. 20, melanonota, Licht. 23. Hueti, Temminck. 39 610 PSITTACULA. Diagnostischer Schlüssel zu Psittacula. I. Arten mit abgerundetem, einfarbigen Schwanz; Schwingen 1ter Ordnung und ihre Deckfedern an Aussenfahne meerblau; Schna- bel meist schwarz. (Genus Psittinus, Blyth und Cycelopsitta, Hombr. bei Bonaparte; Opopsitta, Sclater). 1. incerta, Shaw. Untere Flügeldecken und Achselfedern roth; ad. Oberkopf blau; Q Oberkopf rothbraun; jun. Ober- kopf nebst Unterseite grün. (Psittinus, Blyth). 2. lunulata, Scop. Grün; Halsband und Hinterrücken olivengelb mit schwarzen Querwellen. Jun. schwarze Querwellen kaum sichtbar. 3. Loxias, Cuvier. Grün; Halsband blau; Hinterrücken einfarbig oli- vengelb. 4. Desmaresti, Garn. Schwanz keilfürmig. 5. Gulielmi III, Schleg. Vorderkopf blau; Kopfseiten blassgelb; Kropf und Brust orangeroth. Q@ nur Backen gelb; Ohrfleck orange. 6. melanogenys, Rosenb. Zügel und Backen weisslich; Stirn, Ohrgegend und Bartstreif schwarz. 7. diophthalma, Hombr. Grün; Stirn und Backen roth; vor dem Auge ein blauer Fleck. Jun. Vorderkopf blau; Backen gelblich, (Opop- sıtta, Sclater). Diese 7 indischen Arten sind im ganzen Genus am meisten aber- rant und selbst untereinander so merklich abweichend, dass sie kaum zu einem Genus vereinigt werden können, sondern deren wenigstens viere bilden müssten, wenn man eben diese Abweichungen für wichtig genug hält. Psittacula incerta bildet ganz eine Eclectusform mit kurzem Schwanze,, erweist sich aber bei genauer Untersuchung diesem Genus nur analog. Der Schnabel ist viel kräftiger als bei den übrigen Psit- taculinen, die Firste an der Basishälfte etwas scharfkantig abgesetzt mit einer sanften Längsrinne, und einem rechtwinkeligen Zahnaus- sehnitte vor der Spitze. Die Nasenlöcher sind frei in einer deutlichen Wachshaut ; der Augenkreis etwas nackt. Die Schwingen zeichnen sich durch ihre Länge aus, indem sie das Schwanzende fast überragen ; ebenso auffallend lang ist die Flü- PSITTACULA. 61ll gelspitze, nämlich halb so lang als der Oberflügel. Erste bis dritte Schwinge die längsten, meist aber die zweite noch etwas länger. Die 2te—4te Schwinge an Aussenfahne etwas ausgeschnitten, innen kaum. Schwanz etwas abgerundet, mit am Ende abgerundeten Federn. Sehr eigenthümlich ist auch das Kolorit, indem sich bei keinem andern Papageie eine ähnliche Farbenvertheilung findet. Blyth erhob die Art zum Genus Psittinus, in welchem er die meiste Affinität zu Palaeornis erblickt. Der Schnabel ist in der That ganz wie bei letzterem Genus, aber die Schwanzform total abweichend. Die beiden folgenden Arten Ps. lunulata und Loxias werden von Bonaparte u. A. mit der vorhergehenden zu Psittinus gerech- net, müssten aber eigentlich, um consequent zu bleiben, ebenfalls ein eigenes Genus ausmachen. Nicht allein, dass ihre Federbildung eine ganz andere ist, auch in der Färbung und Zeichnung stehen sie unter allen Papageien sehr isolirt. In der Hauptsache weichen sie jedoch nur durch die ziemlich kurze Flügelspitze, die nur '/, so lang als Oberflügel ist, und den auffallend dieken, runden Schnabel ab. Eine ähnliche Schna- belform finden sich überhaupt nicht mehr wieder. Der Oberschna- bel ist ganz abgerundet, viel breiter als hoch, mit kurzer aber sehr scharfer, dünner Spitze, vor der sich jederseits eine tiefe, gerundete Bucht zeigt. Der Unterschnabel ist niedriger als der obere, an seiner Dillenkante sehr breit und auf der Mitte derselben mit einer scharfkantigen Längsleiste. Nasenlöcher und Augenkreis befiedert, nur die Wachshaut etwas nackt. Schwingenverhältnisse wie bei den übrigen Psittaculinen, d.h. die ersten 3 Schwingen am längsten und die 2te—4te an Aussen- fahne etwas eingeengt, aber es finden sich nur 9 Armschwingen. Wegen der Kürze der Flügelspitze ist der Schwanz nur halb von den Flügeln bedeckt. Der stärker abgerundete Schwanz, kürzer als die Hälfte des Ober flügels, ist nur scheinbar so auffallend, da er fast ganz von den oberen und unteren Schwanzdecken bedeckt wird. Die sonderbarste und aberranteste Form des ganzen Genus bleibt 398 612 PSITTACULA INCERTA. jedoch Ps. Desmaresti wegen der Schwanzbildung. Der Schwanz ist nämlich länger als gewöhnlich, ziemlich abgerundet, die Federn am Ende spitz zugerundet, erhält aber durch die 2 mittelsten Fe- dern, die verschmälert spitz zulaufen und ansehnlich vorragen, eine keilförmige Gestalt. Im Uebrigen stimmt die Art am meisten mit den 2 vorhergehenden Philippinischen überein, bis auf einige leichtere Abweichungen. Der Schnabel ist nämlich nicht so rund, sondern seitlich mehr abgeflacht und die Firste erscheint daher fast kantig, die tiefe Ausbuchtung vor der Spitze des Oberschnabels fehlt, da- gegen findet sich hier ein scharfer Zahneinschnitt. Nasenlöcher und Wachshaut sind durchaus befiedert, aber ein grosser nackter Augenkreis vorhanden. Die Flügelspitze ist ebenfalls kurz, aber immer etwas länger als bei den vorhergehenden Arten; Schwingen sind 19 vorhanden. Ps. Desmaresti wurde zum Genus Cyclopsitta erhoben und als zweite Species Ps. diophthalma dazu gezogen. Allein diese Art hat nur hinsichtlich der Färbung Aehnlich- keit, zeigt aber sonst einige Verschiedenheiten. Zunächst weicht der Schnabel dadurch etwas ab, dass sein Spitzentheil viel kürzer und der sonst ziemlich runde Oberschnabel an Basis etwas kantig ist. Ein sanfter Zahnausschnitt vor der Spitze. Die Nasenlöcher sind frei, der Augenkreis befiedert. Dem abgerun- deten Schwanze,, welcher von den Flügeln fast ganz bedeckt wird, fehlen die verlängerten, spitz zulaufenden zwei mittelsten Federn. (260.) A. Psittacula incerta, (Shaw). — Der rotlachselige Zwergpapagei. Psittacus incertus, Shaw, Nat. Misc. (1790?) pl. 769. — Petit Perroquet de Malacca, Sonnerat, voy. aux Ind. II (1782) p- 212. — Blue rumped Parrakeet, Lath., Syn. Suppl. p. 66. — id., Gen. Hist. I. p. 265. cum var. A. p. 264. — id., Blue- green Parrot, p. 278. — Ps. malaccensis, Lath. (nec Gml.), Ind. Orn. (1790) p-. 150. — Bechst., Lath., Ueb. p. 85. — Vieill., Nouv. Diet. XXV. p. 576. — id., Enc. Meth. p. 1407. — Rafl., Linnean Trans. XIII. p. 251. — Swains., Zool. Illust. PSITTACULA INCERTA. 615 vol. III. pl. 154. — Isis (1829) p. 1005. — Kuhl, Consp. p. 67. — id., Ps. incertus, p.68. — Ps. macropterus, Mus. Paris. — Ps. azurens, Temminck, in Mus. Lugd. — S. Müller, Verhandl. (Land- en Volkenk.) p. 581. — Psitta- cula malaccensis, Wagl., Mon. p. 650. — Bourjot, Perr. t.92 (ad. fig. opt.). — Psittacula malaccensis, Lesson, Tr. d’Orn. (1851) p. 204. — id., Psittacula reticulata, p. 204 (jun.). — Psittacula reticulata, G. R. Gray, Gen. of B. II. N°. 21. — id, Psittacula incerta, III. App. 50. — Agapornis azureus, Bonap., Consp. av. p.6. — Psittinus malaccensis, Blyih, Journ. As. S. Beng. XI. p- 789. — Bonap., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 195. — Ta- nygnathus malaccensis, Blyth, Cat. B. Mus. A.S. (1849) p- 5. — id., Journ. As. Soc. XIX. p. 255. — Psittacus malac- censis, Licht., Nomenel. av. (1854) p. 70. — Psittinus incertus, Bp., Rev. et Mag. Zool. 1854. — id., Naumannia. 1856. — Moore, Proceed. (1859) p. 452. — Psittinus ma- laccensis, Horsf., Cat. B. E. I. H. (1856) p. 608 (cum deser.). — Blyth, Ibis (1865) p.6. — Psittacula incerta, G.R. Gray, List Psitt. (1859) p. 91. sp. 27. — id., Psittacula reticulata, sp. 28. — Psittacula azurea, Schleg., Die- rentuin (1864) p. 67. — id., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 75. — Psittinus incertus, Wall., Proc. (1864) p. 285. — Selat., Proc. (1863) p. 208. Tana, malayisch (Dr. Cantor). — Pialling, sumatranisch (Raflles). — Madhan Bhala, bengalisch (Blyth). — Chaling, bornesisch (Mottley). Biagnosis: 5 ad. Kopf und Bürzel blau; Mantel braun ; untere Flügeldecken roth; Deckfedern grün mit olivengelben Endsäu- men ; Unterseite graugelb. @ ad. Kopf und Backen kastanienrothbraun ; Unterseite gelbgrün. Jung. Grün; Stirn bläulich; untere Flügeldecken theilweis roth. Capite uropygioque cyaneis; interscapilio brunneo ; tectrieibus alarum inferioribus rubris, superioribus viridibus olivaceo-lim- batis; subtus griseo-flava. 614 PSITTACULA INCERITA, 2 ad. Capite genisque badio-rubidis; subtus flavo-viridis. Juv. Viridis; fronte subeyanea; tectribus alarum inferioribus parte rubris. Borneo (Dr. S. Müller) Deidener Museum. Sad. Kopf helleyanblau, die Federn an Basis bräunlich; Hals und Unterseite gelb- lichgrün, die Basis der Federn mehr gelb. Auf Bauchmitte und den unteren Seiten die Federspitzen bläulich angeflogen. Mantel und kleinste Schulterdecken umbrabraun. Flügeldeck- federn grasgrün mit gelbgrünen schmalen Säumen, die kleinen Deckfedern am Buge blaulich gespitzt, die kleinsten längs Un- terarm düster purpurroth, die übrigen unterseits, nebst den Achselfedern scharlachroth. Die grössten Deckfedern, wie die übrige Unterseite der Schwingen, schwärzlich. Schwingen 1ter und 2ter Ordnung an Innenfahne nicht ganz bis zur Spitze schwarz, an Aussenfahne grün, die erste Schwinge ganz schwarz. Deckfedern der Schwingen ter Ordnung blau. Bürzel und obere Schwanzdecken schön ultramarinblau; die 2 mittelste Schwanzfedern dunkelbraun, die übrigen fast gelb, mit grünem Saume an der Aussenfahne. After, untere Schwanzdecken und Tibia gelbgrün, die äussersten Federspitzen bläulich. Oberschna- bel corallroth, der untere bräunlich , ebenso die Füsse und Kral- len. Iris blassgelb mit einem inneren grünlichen Ringe ; Füsse dunkelgrün (Dr. Cantor). Z ad. von Banka im Leidener Museum fast ebenso. Borneo, Leidener Museum. 2 ad. Grasgrün, die Unterseite mehr gelbgrün. Kopf, Hals und Backen kastanienrothbraun , die Basis der Federn grün, auf den Zügeln ist die Färbung viel heller, und am Kinn fast gelb. Auf der Brust einige rothe Federränder. Nur der Bürzel und die Deckfedern der Schwin- gen ter Ordnung blau. Die kleinen Deckfedern längs Unterarm oberseits purpurbraun. Kleine Flügeldecken unterseits schar- lachroth. Flügeldeckfedern mit schmalen gelben Säumen. Z von Malacca im Bremer Museum, stimmt fast ganz mit dem zuerst beschriebenen alten Vogel überein, aber der Nacken ist mehr blaulichgrau ; der Mantel braungrau und hier einzelne PSITTACULA INCERTA. 615 Federn grünlich verwaschen; die Unterseite ist graugelblich,, aber die Federn der Brust mit verwaschenen blass röthlichen Endsäu- men; Schwanzfedern lebhaft gelbgrün, die 2 miltelsten grün. Junger Vogel (Malacca) Bremer Museum. Oberseite und Flügel dunkelgrasgrün, nur auf Hinterrücken düster blau, an Stirn mit verwaschenen bläulichen Endsäumen, Zügel schmutzig weiss. Deckfedern mit olivengelben Säumen. Flügeldecken unterseits nur zum Theil roth, ebenso die Achselfedern. Unterseite gelb- grün. Schwanzfedern grün, nur an Innenfahne olivengelb. Schnabel hornbräunlich,, der untere heller. Wesen den langen Flügeln und im Schnabelbau errinnert diese Art, besonders im Jugendkleide, sehr an manche Eclectus-Arten wie Mülleri, affinis etc. Blyth zählte die Art desshalb auch zu Tanygnathus. Indess findet sie offenbar richtiger, wenn auch als aberrante Form, einen Platz bei den Psittaculinen. Diese auffallend gefärbte, wegen des grossen Kopfes und Schna- bels aber wenig elegante Art ist der einzige Repräsentant des Genus auf den Sunda Inseln und in Indien. Hier findet sie sich aber nur auf der Halbinsel Malacca, (Singapore, Wallace) nördlich bis in die südlichen Tenasserim Provinzen Mergui und Tavoy, also etwa bis zum 15° n. Br., ist in diesen Theilen aber grosse Seltenheit. Durch Raflles von Sumatra nachgewiesen, ebenso durch von Rosen- berg der sie in den höheren Gegenden des Inneren, namentlich den Distrieten Ankola und Mandheling beobachtete. Durch van den Bossche auf dem benachbarten Banka entdeckt. In Borneo scheint sie bis jetzt nur im Süden beobachtet, von Dr. S. Müller am Düusunflusse und von Motiley bei Banjermassing, wo sie indess selten ist. Nach diesem Forscher lernt Ps. incerta Worte nachsprechen. Ueber die Lebens- und Nistweise fehlen alle Nachrichten. Bei dieser gänzlichen Unkenntniss scheint es mir auch noch nicht hin- länglich erwiesen, ob die für 22 gehaltenen Exemplare mit roth- braunem Kopfe, dauernd diese Färbung behalten. Wahrscheinlicher kommt es mir wenigstens vor, dass solche Individuen nur im Ueber- sange beoriffene und noch nicht völlig ausgefärbte sein werden. Leider konnte ich mir über diese Frage nicht genügende Auskunft 616 PSITTACULA LUNULATA. verschaffen und folge daher den Angaben, welche Moore und Hors- field gestützt auf Dr. Cantor’s Notizen machen. Lebend dürfte die Art wohl nur höchst selten einmal nach Europa gelangt sein. Doch ist die erste Abbildung, welche Shaw deutlich er- kennbar giebt, nach einem lebenden Exemplare gefertigt, welches 9 Jahre bei Lady Read im Käfig lebte. Shaw’s Benennung ist übrigens der Latham’schen malaccensis vorzuziehen, da letztere nur zu falschen Begriffen hinsichtlich der Verbreitung leitet. (261.) 2. Psittacula lunulata, (Scop.). — Der Zwergpapagei mit gelbem Halsbande. Psittacus lunulatus, Scop., Delec. Flor. et Faun. Insubr. (1786) p- 86. — Petite Perruche a collier de l’ile de Lucon. Troisieme espece. Sonn. voy. a la Nouv. Guin. (1776) p. 77. pl. 59 (Z. 2.). — Collared Parrakeet, Latham, Syn. I (1781) p. 517 (ex Sonn.). — id., Gen. Hist. II. p. 270. — Ps. torquatus, Gmelin, S. N. (1788) p. 551. — Lath., Ind. Orn. p. 155. — Bechstein, Kurze Ueb. p. 84. — Kuhl, Consp. p. 66 (nach Sonn.). — Voigt, Curv., Uebers. (1851) p. 747. — Ps. strep- tophorus, Desm., (nach Gray). — Psittacula torquata, Wagl., Mon. p. 650 (nach Sonn.). — Psittacula squamato- torquata, Bourj., Perr. t.97 (fig. nach Lear). — Lear, Parr. pl.30. — Cyelopsitta loxia, Curv. (torquata, Gml.) Bp., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 154. — id., Psittinus tor- quatus, Naum. (1856) (cum deser.). — Psittacula lunu- lata, G. R. Gray, Gen. of B. II. N°. 25. — id., List Psitt. (1859) p. 91. — Schlegel, Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 72. Diagnosis: Grün; Augenkreis und Federn um den Unterschnabel himmelblau; Bürzel und Hinterrücken olivengrüngelb, mit schwarzen Querlinien auf dem Hinterrücken; am Hinterhalse ein gelbes, schwarz gewelltes Querband. Jung. Augenkreis smaragdgrün, das gelbe Halsband noch ganz versteckt; auf dem Hinterrücken fehlen die schwarzen Querlinien. Viridis; annulo orbitali plumisque mandibulam amplectentibus PSITTACULA LUNULATA. 617 eoeruleis; tergo uropygioque olivaceo-viride-flavis, transverse nigro-lineatis ; fascia auchenii flava, nigro-maculata. Juv. annulo orbitali smaragdino ; fascia auchenii prorsus nulla. Lucon, Leidener Museum. d' ad. Oberseite grasgrün, Unterseite und Backen mehr olivengelbgrün, die Federn des Kopfes an der Basis olivengelb, die der Unterseite an Basis graulich. Schmal um das Auge, und die Federchen welche den Unter- schnabel begrenzen, blass meerblau. Die Schwingen ter Ord- nung an Aussenfahne nicht ganz bis zur Spitze grünlichblau , ebenso die Deckfedern der Schwingen 1ter Ordnung. Die In- nenfahne der Iten und 2ten Schwingen schwarz, die der 2ten Ordnung an Basis mit blassgelbem Flecke und auf Aussenfahne grün. Die kleinen Deckfedern unterseils grün, die grossen schwärzlichgrau wie die übrige Unterseite der Schwingen. Hinterrücken und Bürzel olivengrüngelb, jede Feder des Hin- terrückens mit 2 halbeirkelförmigen, schmalen, schwarzen Quer- linien. Jederseits von den Halsseiten an um den Hinterhals ein dunkelolivengelbes Querband , dessen Federn mit 2 schwar- zen, halbeirkelförmigen , schmalen Querlinien , versehen sind, wodurch das gelbe Band schwarz gewellt erscheint. Schwanz unterseits meerblau. Schnabel hornbräunlich, der untere horn- weisslich. Füsse und Krallen hornbraun. Kein nackter Augenkreis. Ebenso ein Exemplar im Museum Heine ; Schnabel fast schwarz. Jüngerer Vogel {vel 2?) im Leidener Museum, ziemlich wie der vorhergehende, nur bemerkt man das gelbe Nackenhalsband fast gar nicht, erst wenn man die Federn aufhebt, sieht man die gelben, ebenfalls mit 2 halbeirkelförmigen,, schmalen , schwar- zen @uerlinien versehenen Federn; auch Hinterrücken und Bürzel sind weniger deutlich olivengrüngelb, und dıe schwarze Querzeichnung auf Hinterrücken, ist nur durch grüne undeut- lichen Querstreifen angedeutet. Ober- und Unterschnabel hornschwarz. Füsse schwarzbraun. Jüngerer Vogel (Philippinen), Collection Verreaux. Wie der vorher- gehende; das Blau an der Basis des Unterschnabels ganz un- deutlich, das gelbe Nackenband mit schwarzen Querlinien noch or) —_ pe) PSITTACULA LOXIAS, ganz versteckt, ebenso die olivengelbgrünen Bürzelfedern mit verwaschenen schwärzlichen Querlinien. Schnabel horngraubräun- lich, Tomienrand des oberen und Unterschnabel hornweissfahl. Ein Exemplar im Bremer Museum fast ebenso; nur die Federchen am Unterschnabel blau, die des Stirnrandes und Augenkreises glänzend smaragdgrün; das gelbe Nackenband mit 2 verwasche- nen dunkelsrünen Querlinien. Schnabel hornschwarz, der untere weiss. Die ziemlich gelungene Abbildung von Bourjot (pl. 97) nach Lear, ist zu einfarbig und dunkelgrün gehalten, namentlich fehlt der gelb- srüne Bürzel ganz. Sonnerat beschreibt diese Art zuerst und bildet Z und 2 ziemlich erkennbar ab, allein er giebt Geschlechtsunterschiede an, die bis heut nicht weiter bestättigt worden sind. Die Beschreibung des d' passt ganz auf die oben beschriebenen Exemplare, allein das $ soll ein blaues, schwarz quergewelltes Nackenhalsband haben , wie dies auch aus der Abbildung ersichtlich ist. Solche Exemplare sind aber seither nicht mehr beobachtet worden, und die Vermuthung liegt daher nahe, dass Sonnerat, der in seinen Beschreibungen fast niemals genau ist, die folgende Species, welche ein blaues Nackenband, obwohl ohne schwarze Querlinien besitzt für die 2? angesehen hat. Ueberhaupt ist es Jedenfalls gerathener den Sonnerat’schen Nachrichten jetzt nicht mehr zu viel Werth beizulegen. Im Uebrigen wissen wir über diese Art weiter nichts als dass sie von den Philippinen kommt, wo sie auf Lucon (bei Manilla) beob- achtet wurde. Sie scheint übrigens selten zu sein, da sie in vielen Sammlungen fehlt. (262.) 5. Psittacula Loxias!), (Cuvier). — Der Zwergpapagei mit blauem Halsbande. Psittacula loxias, (Cuv.) Less, Tr. d’Orn. (1851). p. 204. — Bourjot, Perr. t. 94 (fig. bon.). — Cycelopsitta loxia, Bp., 1) Der irrigen Schreibweise loxia kann wohl nur ursprünglich ein Schreibfehler zu Grunde liegen, da dieses Wort so gar keinen Sinn giebt. Es lässt sich nämlich nur von Ao$ög, schief, krumm, ableiten. Auch war Loxias ein Beiname des Apollo, wegen des krummen Bogens den er trug. PSITTACULA LOXIAS. 619 Rev. et Mag. Z. 1854. — id., Naum. 1856. — Psittacula loxia, G. R. Gray, Gen. of B. II. N°. 22. — id., List Psitt. (1859) p. 90. — Psittacula Junulata, Schleg., Mus. P. D. Psitt. (1864) p. 72. Diagnosis: Grün; Zügel, Augenkreis, Backen und Kinn deutlich himmelblau, ebenso ein schmales Band quer über den Ober- rücken; Hinterrücken und Bürzel einfarbig dunkel olivengelb. Viridis; loris, annulo orbitali, genis mentoque neenon fascia tenui dorsuali coeruleis; tergo uropygioque obscure olivaceo- Jlavis, unicoloribus. Lucon, Leidener Museum, s. n. Junulata. Ad. Dunkelgrasgrün, auf Kopf, Hinterhals und der Unterseite deutlich olivengelbgrün, die Basis der Federn olivengelblich. Zügel, Augenkreis und Ge- gend um den Unterschnabel schön grünlichmeerblau, dieser Ton zieht sich, aber blasser verwaschen, bis auf die Backen und um’s Kinn. Quer über den Oberrücken ein schmales blaues Band. Schwingen auf Innenfahne schwarz, auf Aussenfahne nicht ganz bis zur Spitze grünlichblau, an der Spitze mattgrünlich. Schwin- gen 2ter Ordnung an Basis der Innenfahne mit blassgelbem Flecke. Kleine Deckfedern unterseits grün , die grossen wie die übrige Schwingenunterseite graulichschwarz. Hinterrücken und Bürzel schön olivengelb, die Federn an der äussersten Basis grünlich. Schwanz unterseits meerblau. Schnabel horn- schwarz. Füsse und Krallen braunschwarz. Ebenso ein Z (Philippinen) im Bremer Museum und 5 Exemplare (Philippinen, Cuming) im Britisch-Museum ; alle mit schwar- zen Ober- und Unterschnabel. Exemplare in den Sammlungen von Major Kirchhoff und Oberamt- mann Heine, ganz ebenso; Schnabel einfarbig schwarz. Diese Art unterscheidet sich durch das schmale blaue Querband auf dem Oberrücken, welches keine Spur von schwarzen Querlinien zeigt, und durch den einfarbig olivengelben Bürzel und Hinterrücken so auffallend von der vorhergehenden (Ps. lunulata), dass es ganz ungerechtlfertigt erscheint, sie als ? dieser Art zu betrachten. Ueber- haupt beruht diese Ännahme nur auf der vagen Angabe Sonnerat’s, 620 PSITTACULA DESMARESTI. der das 2 mit blauem, schwarz gewellten Halsbande beschreibt. Unter der beträchtlichen Anzahl von Exemplaren (an 15), welche ich von beiden Arten untersuchen konnte, war es mir nicht möglich nur eins zu finden, das Spuren eines Ueberganges von der einen zur der anderen Form gezeigt hätte; ich muss daher die blaugebän- derte als wohl unterschiedene gute Species betrachten. Professor Schlegel, der übrigens in seiner kurzen Diagnose von lunulata, das schöne Exemplar des Leidener Museum mit blauem Bande (also Loxias) gar nicht erwähnt, vereinigt jedoch beide Arten. Jedenfalls weichen die jüngeren Vögel, wie spätere Untersuchun- gen erst beweisen müssen, in der Färbung etwas ab. Ich ver- muthe dass sie mehr einfarbig grün, ohne das blaue Band sein wer- den. Möglicher Weise bezieht sich die zweite, einfarbig grüne Papageien-Species Sonnerat’s von Lucon (leucophthalmos, Scop., simplex, Kuhl) hierauf, allein ehe nicht bestimmtere Angaben vorliegen, dürfte eine solche Annahme verfrüht und es gerathener erscheinen, die dubiöse Art einstweilen als Ps passerina jung zu betrachten. Wie über die meisten Vögel der Philippinen so fehlen auch über diesen alle Nachrichten. Dussumier brachte die Art zuerst. von Manilla heim. (265.) 4. Psittacula Desmaresti, (Less. et Garn.). — Desmarest’s Zwergpapagei. Psittacula Desmaresti, Lesson et Garnot, voy. de la Coqu. (1826) p. 600. t. 55. — Bourjot, Perr. t. 85. — Psittacus Desmarestii, Lesson, Man. d’Orn. II (1828) p. 149. — id., Psittacula Desmarestii, Tr. d’Orn. (1851) p. 204. — Voigt, Cuv., Uebers. (1851) p. 748. — Wagl., Mon. p. 629. — Cycelopsitta Desmaresti, Bp., Rev. et Mag. Zool. (1854) p- 154. — id., Naum. 1856. — Opopsitta Desmaresti, Sclater, Proc. Z. S. (1860) p. 227. — Rosenberg, Natuurk. Tijdschr. voor Nederl. Ind. (1865) p. 226. — id., Cab. J. f. Orn. (1864) p. 115. — Psittacula Desmaresti, @. R. Gray, Gen. of B. II. N°. 18. — id., List Psitt. (1859) p. 90. — PSITTACULA DESMARESTI, 621 Schlegel, Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 75. — Cyelop- sitta Desmaresti et Blythii, Wallace, Proc. 2. S. (1864) p. 284. Diagnosis: Grün; Stirn und ganzer Oberkopf brennend zinnober- orangeroth ; Ohrgegend und Backen orange; unter'm Auge ein lebhaft blauer Fleck, ebenso ein verwaschener am Hinterkopfe; über den Kropf ein blaues Querband, unter diesem ein ka- stanienbraunes. Jüngerer Vogel. Nur Stirn roth, übrige Oberkopf dunkel orange; Ohrgegend und Backen grün. Noch jüngerer Vogel. Ganze Kopf, nebst Ohrgegend und Backen brennend orangezinnober; blaue Flecke unter'm Auge und am Hinterkopfe fehlen; blaues Querband über den Kropf sehr ver- waschen, das braune nur angedeutet. Viridis; fronte pileoque aurantio-cinnabarinis ; regione parolica genisque auranliis; macula suboculari laete-eaque ipsa occipitali obsolete cyanea ;; fascia gutturis cyanea, subtus altera badia. Adolescens fronte sola rubra ; pileo reliquo obscure aurantio; re- gione parotica genisque viridibus. Juv. Capite toto, regione parotica genisque aurantio-cinnabarinis ; macula et suboculari et oceipitali nulla ; fascia gutturis obsole- tissime cyanea, altera badia vix conspicua. Neu-Guinea (Lobo Bai, S. Müller) Leidener Museum. dad. Ober- seite dunkelgrasgrün, auf dem Mantel düsterer und die Federn des Nackens an Basis gelblich. Unterseite schön olivengrüngelb. Schwingen 1ter Ordnung schwarz, an Aussenfahne nicht ganz bis zur Spitze, dunkelgrün schwach in’s Blaue ziehend, die Spitze deutlich gelblich gesäumt. Schwingen 2ter Ordnung an Aussen- fahne deutlich grün, an Innenfahne schwarz und alle Schwingen von der zweiten an auf Innenfahne nicht ganz bis zur Spitze mit breitem schwefelgelben Rande. Deckfedern der Schwingen Iter Ordnung ebenfalls grün und schwach blau angeflogen. Kleine Deckfedern unterseits hellgrün, die grossen wie die übrige Schwingenunterseite grauschwärzlich, aber an Basishälfte gelb. Auf den zwei letzten grössten Schulterdeckfedern bemerkt man PSITTACULA DESMARESTI. an Innenfahne einen verwaschenen , kastanienrothbraunen Fleck. Die Federn der Brustseiten sind blau, ebenso ein breites Querband über den Kropf, dessen Federbasis graugrünlich ist. Unter dem blauen Kropfbande befindet sich ein kastanienbraunes, welches jedoch nur an den Seiten deutlich und breit, in der Mitte aber ziemlich verwaschen ist. Stirn, Zügel, der ganze Ober- und Hinterkopf brennend orangezinnoberroih, die Basis der Federn oelb. Der Hinterkopf mit einigen dunkelblauen Federchen ganz schmal gesäumt. Ohrgegend und Backen orange, die Federn an Basis grün, welcher Ton unter'm Auge herum vorherrscht. Dicht unter dem Auge vom vorderen bis zum hinteren Augenrande ein prachtvoll blauer Streif, der den nackten Augenkreis säumt. Schwanzfedern einfarbig düster grün, unterseits schwach oliven- gelb angeflogen. Schnabel hornschwarz ; Füsse und Krallen hornfahlbraun ; grosser nackter Augenkreis schwarz. 2 ad. Neu-Guinea, Lobo Bai (S. Müller, Leidener Museum). Ganz Ein wie das /, nur der schmale blaue Saum am Hinterkopfe sehr undeutlich, und Ohrgegend und Backen mehr grünlich. anderes S' (Doreh) im Leidener Museum, weicht etwas ab und scheint jünger. Nur Stirn und Zügel roth, der übrige Ober- und Hinterkopf brennend orangefarben , Ohrgegend und Backen sind grün, nur etwas Orange angeflogen und der blaue Fleck unter dem Auge ist breiter. Das blaue Querband über den Kropf ist nicht so deutlich, und unter demselben an den Seiten nur einige Federn in der Mitte kastanienbraunroth ver- waschen. Der Fleck auf den grössten Schulterdecken ist deut- licher und lebhaft rothbraun. Füsse und Krallen schwarz. Ein Exemplar von Neu-Guinea im Bremer Mus., ähnelt ziemlich dem vorhergehenden, erweist sich aber deutlich als Uebergangskleid. Stirn und Vorderkopf sind roth, übrige Ober- und Hinterkopf bren- nend orangefarben , einige Federn gegen das Ende zu zinnober verwaschen; Ohrgegend und Backen grün, aber die Mitte der Fe- dern orangefarben; der blaue Fleck unter'm Auge deutlich, die Basis dieser Federn grün; im Nacken einige düster blaue Fe- dern; das blaue Querband über den Kropf deutlich, aber sehr % Ein Ein PSITTACULA DESMARESTI. 625 verwaschen,, unter diesem ein, auf der Mitte durch grüne Federn unterbrochenes , kastanienbraunes ; die längsten Schulterdecken auf Innenfahne mit rothem Flecke. Exemplar (Neu-Guinea) in Museum Heine mit gelben Wangen hat unterm Auge einige blaue Federn. Exemplar (Neu-Guinea) in Museum Kirchhoff, mit Blau unterm Auge, aber ohne den düster blauen Fleck am Hinterkopfe ; Backen olivengrünlich, nur die äussersten Federenden orangefar- ben ; die Schulterdecken an Innenfahne ganz ohne rothen Fleck. Jüngerer Vogel (Blythii, Wallace) von Mysol im Leidener Mu- seum, ähnelt bis auf folgende nicht unerhebliche Abweichun- gen ganz dem zuerst beschriebenen alten d: der ganze Kopf nebst Hinterkopf, Öhrgegend und Backen brennend orangezin- noberroth, die Basis der Federn gelb; die blauen Federn am Ende schmal grünlich gesäumt; das blaue Querband über den Kropf ist schmäler und undeutlicher, das kastanienbraune unter dem blauen kaum angedeutet, nur hie und da kommt eine am Ende braun verwaschene Feder zum Vorschein. Ebenso das typische Exemplar von Cyel. Blythii in Wallace’s Collection. Ebenso ein Exemplar von Mysol (Wallace) im Bremer Museum, aber Ein der Nacken grün; die blauen Federn des Nackens und des Kropfquerbandes treten schon einzeln hervor, das kastanien- braune Brustband erscheint orangeroth, ist aber in der Mitte unterbrochen. Exemplar von Salawatti im Britisch-Museum , stimmt ganz mit dem zuerst beschriebenen jüngeren Vogel (Blythii, Wallace) überein, unter dem Auge zeigen sich aber schon viele blaue Federn, die einen kleinen Fleck bilden. Wie die zwei von Dr. S. Müller gesammelten Exemplare des Lei- dener Museum beweisen sind Z und 2 im vollkommenen Kleide ganz gleich gefärbt, dagegen bieten die jüngeren Vögel erhebliche Abweichungen. Erst finden wir einmal Exemplare bei denen Ohr- gegend und Backen anstatt orange grün erscheinen und die nur den Vorderkopf roth, den übrigen Ober- und Hinterkopf aber lebhaft 624 PSITTACULA DESMARESTI. orange zeigen, dann besitzen wir eine Färbungsstufe bei welcher der ganze Kopf orangezinnober erscheint und die keine Spur eines blauen Fleckes unter’'m Auge besitzen. So auffallend diese Unterschiede auch sind und so sehr ich selbst anfangs geneigt war ihnen specifischen Werth beizulegen, so zeigten sie sich bei Untersuchung eines grösseren Materials doch mehr als zufällige. So sah ich im Britisch-Museum ein solches orangeroth- köpfiges Exemplar, welches deutlich den Anfang des blauen Fleckes unter dem Auge erkennen liess. Dieses Exemplar erklärt Wallace für eine echte Ps. Desma- resti, während er solche ohne blauen Fleck unter'm Auge zur neuen Art, Ps. Blythii, erhebt. Hierbei wird ganz besonders mit auf die verschiedene Localität Rücksicht genommen, denn während mehr als 26 Stück Ps. Desmaresti in beiden Ge- schlechtern von Neu-Guinea constant den blauen Fleck zeigten, fehlte er an den 6 auf Mysol erbeuteten ganz. Diese 6 Exemplare scheinen mir aber noch keineswegs genügend um die Evidenz der neuen Species nachzuweisen, denn es können, sehr leicht möglich, zufälliger Weise sämmtlich jüngere Vögel gewesen sein. Ueber- haupt kennen wir die Veränderungen nach dem Alter bei dieser Art noch längst nicht genau genug. Nach Analogie zu urtheilen dürften die Exemplare ohne blauen Fleck auf jüngere Vögel zu be- ziehen sein; eine specifische Sonderstellung derselben scheint mir aber, bei den verschiedenen Uebergängen, welche ich auch oben genau auseinandergesetzt habe, völlig unzulässig. Jedenfalls sind weitere Nachrichten über die Art sehr zu wünschen, da wir auch über Lebensweise und Fortpflanzung kein Wort wissen. Ausser Neu-Guinea, wo die Art nicht ungewöhnlich zu sein scheint und sowohl im Norden (Doreh, Wallace) als Südwesten (Lobo Bai, S. Müller) beobachtet. wurde, sind nur noch Mysol und Salawatti als bewiesene Localitäten bekannt. Letztere wird von Wallace nicht verzeichnet und beruht auf der Angabe von Rosen- berg’s, der die Art auch auf Mysol beobachtete. Sie lebt hier mehr im Innern. In seiner letzten Arbeit über die Vögel Neu-Guineas sagt übrigens PSITTACULA GULIELMI II. 625 von Rosenberg nur »Küste von Neu-Guinea und Mysol’’ lässt also im Wiederspruch mit früheren Angaben Salawatti unerwähnt. Der- artige Notizen führen wirklich zuweilen mehr auf Irrwege, als auf richtige. | + (264.) 5. Psittacula Gulielmi EEE, Schleg. — König Wilhelm’s III Zwergpapagei. Psittacula Gulielmi Ill, Schlegel, Nederl. Tijdschr. v. Dierk. III (1866) p. 252. Diagnosis: Grasgrün ; Vorderkopf blau; Kopfseiten blassgelb; Kropf und Brust lebhaft orangeroth. ? Kropf und Brust grün; nur die Backen gelb und ein Fleck auf Ohrgegend orangeroth. Schnabel schwarz. Prasina; sincipite eyaneo, lateribus capitis pallide-flavis, gutture pectoreque laete aurantio-rubris. 2 gutture pectoreque viridibus, genis solis flavis, macula regionis paroticae aurantio-rubra. Rostro nigro. (Nach Schlegel). Z ad. Grasgrün, oberseits dunkler, unterseits stark in’s Gelbe ziehend. Stirn, vordere Hälfte des Scheitels und ein ansehnlich grosser Fleck hinter dem Auge blau, ebenso die Flügel nächst dem Bauche. Innenfahne der Schwingen schwarz. Seiten des Kopfes bis zu den Halsseiten und der Kehle herab sowie die Zügel blassgelb. Kropf und Brust lebhaft und dunkel oran- geroth. Unterseite der Schwingen und grösste untere Flügel- decken grün, an den Säumen in’s Blaue ziehend. Schnabel und nackter Augenkreis schwarz; Füsse bräunlich ; Iris braun. 2 unterscheidet sich vom d', dass Kropf und Brust einfarbig gelb- srün wie die übrige Unterseite sind, und dass nur die Ohr- gegend von einem grossen orangerothen Flecke bedeckt wird, welcher von der gelben Backengegend durch ein breites, schwar- zes Band, das beinah senkrecht vom hinteren Augenrande herabläuft, getrennt ist. Die Kinn- und Kehlfedern haben grünblaue Enden. Alles Uebrige wie beim J. Neu-Guinea und Salawatti. Durch die freundliche Theilnahme von Herrn Professor Schlegel Mn) 626 PSITTACULA MELANOGENYS. wurde es mir möglich diese prachtvolle neue Papageienart meiner Monographie noch einzuverleiben, indem ich noch eben vor dem völligen Abschlusse derselben obige genaue Beschreibung, sowie eine treflliche Farbenscizze, von der geübten Hand meines Freundes Verster, Administrator am Reichs-Museum, erhielt. Ich bin daher beiden Herren wahrhaft zu Dank verpflichtet. Herr Professor Schlegel theilt mir ferner noch gütigst mit, dass Psittacula Gulielmi III (zu Ehren des jetzt regierenden Kö- nigs von Holland benannt), im Habitus am meisten mit Ps. dioph- thalma und Desmaresti übereinstimme. Der kurze Schwanz ist aber gerade und nicht keilförmig wie bei der letzteren Art. Das Reichs-Museum zu Leiden erhielt 4 Exemplare dieses ausge- zeichneten Papageis, und zwar 2 von Neu-Guinea und 2 von Sala- watti. Die Entdeckung dieser Art verdanken wir dem leider viel zu früh entschlafenen Dr. Agathon Bernstein, der ganz dazu berufen schien uns über die zoologischen Verhältnisse Neu-Guinea’s bessere Einsicht zu verschaffen. + (265.) 6. Psittacula melanogenys, Rosenberg. Psittacula melanogenia, Rosenberg, Tijdschr. voor Nederl. Indie 1866. — Schlegel, Nederl. Tijdsehr. v. Dierk. (1866) p. 550. — Rosenb., Reis naar de Zuidoostereilanden (1867) p. 49. Joa, Eingeborne der Aru Inseln (Rosenberg). Diagnosis: Grasgrün; Zügel und Backen weisslich ; Stirn, Augen- gegend, Ohrgegend und Bartstreif schwarz, hinter der Ohrge- gend bis zum Kinn ein breiter, weisser, orangegelblich ver- waschener Streif; Kropf dunkel orangefarben. 2 und jung. Ohrbinde lebhaft orangegelb; Kropf wenig orange verwaschen. Prasina, loris genisque albidis, fronte, regionibus et ophthal- mica et auriculari striague mystacea nigris, siria a regione parotica postica ad mentum usque lata obsolete subaurantia, gutture obscure aurantio. ? et jur. fascia auriculari laete aurantia, gutture obsolete subau- rantio, PSITTACULA DIOPHTHALMA. 627 e Schlegel). Z ad. Grasgrün, auf der Unterseite mehr in’s Gelbgrüne ziehend ; die Innenfahne der Schwingen schwärzlich. Stirn, Augengegend, die ganze hintere Ohrgegend und Bart- streif schwarz. Zügel und Backen weisslich. Von der hinteren Ohrgegend zieht sich eine sehr breite, weisse, leicht orangegelb verwaschene Binde bis auf das Kinn. Kropf dunkelorangefar- ben, indess wenig lebhaft. Kleine und mittlere untere Flügel- decken gelbgrün, gegen den Flügelrand zu in’s Bläuliche ziehend ; grosse untere Flügeldecken gelblich, gegen das Ende zu schwärzlich. Auf der Innenfahne der Schwingen, mit Aus- nahme der beiden ersten, eine breite gelbe Binde. Flügelrand längs Handgelenk blau. Schnabel, Füsse und Iris graubraun- schwärzlich. Das 2 und nicht ausgefärbte $ unterscheidet sich vom alten 2 da- durch, dass die Binde hinter der ÖOhrgegend nicht weiss, sondern lebhaft orangegelb ist und das die Kropfgesend nur sehr schwach orangegelben Anflug zeigt. Diese neue, schöne Psittacula schliesst sich zunächst an Ps. Gulielmi Ill an, unterscheidet sich aber durch ansehnlich ge- ringere Grösse und verschiedene Zeichnung. Die Zügel- und Backen- gegend ist statt gelb, weiss, die Stirn und der Augenbrauenstreif statt blau, schwarz etc. Merkwürdiger Weise besitzen beide Ge- schlechter den schwarzen Streif quer über die Ohrgegend, während dieser bei Gulielmi nur am 2 vorhanden ist. Von Rosenberg erlangte nur 3 Exemplare auf den Aru Inseln, eins auf Wokam, zwei andere zu Wonumbai. Im Magen der ge- schossenen fanden sich Früchte, besonders die einer Feigenart. (266.) 7. Psittacula diophthalma, Hombr. et Jacqu: — Der Zwergpapagei mit blauem Augenflecke. Psittacula diophthalma, Hombr. et Jacquinot, Ann. des Sci. Nat. XXI (1841) p. 318. — id., Cycelopsitta diophthalma, voy. au Pöle Sud. Zool. p. 107. t. 25. bis. fig. 4 (S ad.) 5 (Z juv.). — Bourjot, Perr. t. 85 (S ad. fig. bon.). — Bonap., Rev, et Mag. Zool. 1854. — id., Naum. 1856 (syn.? palma- 40* 628 PSITTACULA DIOPHTHALMA. rum, Forst.!!). — Opopsitta diophthalma, Selat., Proc. 2. S. (1860) p. 227. — Rosenb., Natuurk. Tijdschr. v. Nederl. Ind. (1865) p. 226. — id., Cab. J. f. Orn. (1864) p. 45. — Psittacula diophthalma, G. R. Gray, Gen. of B. II. N°. 19. — id., List Psitt. (1859) p. 90. — Schleg., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 75. — id., Nederl. Tijdschr. v. Dierk. III (1866) p- 551. — Cyelopsitta diophthalma, Wallace, Proc. (1864) p. 284. Joa, Eingeborne der Aru Inseln (Rosenberg). Diagnosis: Grün; Vorderkopf und Backen roth; vor dem Auge ein kleiner blauer Fleck, ein zweiter unter der Ohrgegend ; Brust- seiten gelb. Jung. Vorderkopf und um’s Auge himmelblau; Zügel und vordere Backen ledergelb. Viridis, sineipite genisque rubris; macula ante oculum parva, altera sub regione parotica cyaneis; pectoris lateribus flavis. Juv. Sincipite annuloque orbitali coeruleis; loris genisque anteri- oribus alutaceis. Mysol (Leidener Museum). Ad. Grasgrün, auf Brust und Bauch mehr gelbgrün. Die erste Schwinge schwarz, die übrigen schwarz mit hellblauer Aussenfahne, die Schwingen 1ter Ordnung von der dritten an mit breitem, hellgelben Saume an Innenfahne. Schwingen 2ter Ordnung an Innenfahne schwarz, in der Mitte derselben mit grossem, runden, hellgelben Flecke, an der Aussenfahne meerblau gesäumt, ebenso die Deckfedern der 1ten Schwingen und Eckflügel. Flügeldecken unterseits hellgrün. Die Brustseitenfedern hochgelb. Die längsten Schulterdecken. an Basis der Innenfahne gelb mit rothem Flecke an der Spitze. Vorderkopf, Zügel, Backen und Ohrgegend scharlachroth. Unter dem Roth der Ohrgegend ein runder ultramarinblauer Fleck, über dem Auge, an die Zügel an, ein kleiner meerblauer Fleck. Schnabel und Füsse mattschwarz. Iris gelb (Hombr.). Ebenso ein Exemplar von Mysol (Wall.) im Museum Heine, aber am Oberkopfe mit gelben Federn und die Schwingen 1er Ordnung an Innenfahne nicht hellgelb gesäumt. PSITTACULA DIOPHTHALMA. 629 Junger Vogel (2), Aru Inseln in Wallace’s Collection, ähnelt sonst ganz den beschriebenen ausgefärbten, zeigt aber folgende auf- fallende Verschiedenheit in der Kopffärbung:: Vorderkopf und um’s Auge himmelblau, Zügel und vordere Backen nebst Mund- winkel blass ledergelb. Ein Z im Uebergange (Aru Inseln) in Wallace’s Collection hat ebenfalls den Vorderkopf und die Augengegend blau, aber die Backen sind düster röthlichbraun,, ebenso die Stirnfedern an Basis. d und 2 von den Aru Inseln im Bremer Museum, Nach Hombron sind die $f auf den Wangen nicht roth, sondern orange gefärbt, offenbar aber damit noch jüngere im Uebergange begriffene Vögel gemeint. Eine solche Färbungsstufe ist nämlich auf Pl. 25 der voy. au Pöle sud fig. 5 als 2 dargestellt, zeigt aber sehr deutlich einen noch nicht völlig ausgefärbten Vogel, dessen Kopf- zeichnung schon ganz wie am alten ist, nur dass die vorderen Backen nicht roth sondern lederbräunlich gefärbt erscheinen. Wal- lace hält es nicht für unmöglich, dass diese jüngeren Vögel eine besondere Species ausmachen und sagt, dass die Exemplare von Mysol sich durch grössere blaue Flecke vor den Augen auszeichnen. Er ist daher geneigt sie für eine locale Varielät anzusehen. Die Exemplare von Salawatti haben, nach Professor Schlegel , das Roth und Blau am Kopfe dunkler gefärbt als diejenigen von den Aru Inseln. Ehe wir indess nicht ausführlichere Nachrichten über den seltenen Vogel und nicht grössere Reihen mit genauer Angabe des Geschlechts vorliegen haben , würde es voreilig sein neue Species zu begründen. Ueberhaupt zeigten die von mir untersuchten Exemplare deutlich ge- nug, dass ein Uebergang von den blauköpfigen zu den rothköpfigen stattfindet, ganz in ähnlicher Weise wie bei den indischen Pionias- Arten. Wallace nennt in seiner neuesten Arbeit nur die Aru Inseln und Mysol als Heimath und scheint es ganz übersehen zu haben, dass Hombron und Jacquinot die Art zuerst an der Südküste Neu-Guinea’s entdeckten. Von Rosenberg erlegte sie selbst auf Mysol, und führt ausserdem noch Neu-Guinea, die Aru Inseln und Salawatti als Loca- litäten an, wo er aber den Vooel nicht selbst erlanst zu haben scheint. PSITTACULA DIOPHTHALMA. 650 incerta, Shaw. » » » lunulata, Scop. » » » Loxias, Cuvier. » » Desmaresti , Garn. » Gulielmi III, Schlegel. melanogenys, Rosenberg. diophthalma , Hombron, » D Flügel. 4." Sul AN gt ie! Bu Au ieh gi 6! Gy ek Sl GL g" All g' Ba g'! gu Sy gut 4'' 1 Au OH A ld 4'' Bl Au el! AL Sul A a gu Aula I Ol guy) an al zuge gu Pu 3 Mittelste Schw.- feder. 19" iz" ra 1g'" 14" 15’ 1aly, 1 14''" 5 Aeuss. Schw.- feder. al 1% zn 1 Ba Firste, Höhe d.|Höhe d. ganzen | Tarse. schnab. | Schnab. Ober- ae 10% gli girl (ya 10 gl in An gi get gijg't' 1" gi!! AN 100" 10" Dt, a (ohne Nagel). Bi Aeuss. Vorder- zehe. m 111 7 int dad. Borneo, Leidener Museum. jun. (PP) » » » dad. Malacca, Collection Verreauy. jun. » » » ad. Lucon, Leidener Museum. » » » ad. Philippinen, Bremer Museum. jun. "» Collection Verreaux. s.n. lunulata, Leidener Museum. ad. Philippinen, Bremer Museum. ad. » Museum Heine. Z ad. Lobo Bai, Leidener Museum. Dad: » » » jun. Doreh, Bremer Museum, » (Blythii, Wall.) Leidener Mus. » Mvsol, Leidener Museum. jun. » » Brem. Museum. » Neu-Guinea, Britisch-Museum, Nach Schlegel. » » ad. Mysol, Leidener Museum. ad. » Britisch-Museum, ad. Aru Insel » » PSITTACULA. 651 Diagnostischer Schlüssel zu Psittacula. Il. Arten mit abgerundetem, zwei- oder dreifarbigen Schwanze, der eine schwarze Querbinde besitzt ; Schnabel meist roth. (Genus Agapornis (Selb.) und Poliopsitta bei Bonaparte). ?78. Swindereni, Kuhl. Ein schwarzes Nackenband; Halsseiten und Brust grünlich ockergelb. Schnabel schwarz. 9. Tarantae, Stanl. Die erste Feder des Eckflügels sehr lang, schmal und gekrümmt; Vorderkopf roth, jun. grün. 10. pullaria, Linne. Gesicht roth, jun. orangegelb; Bürzel blau; untere Flügeldecken schwarz, jun. grün. il. roseicollis, Vieillot. Gesicht rosa; Bürzel und obere Schwanzdecken blau. 12. cana, Gmelin. Kopf und Hals grau, jun. grün; Schwanz mit schwär- zer Endbinde (Poliopsitta, Bp.). Diese Unterabtheilung enthält die afrikanischen Arten, welche jetzt meist s. n. Agapornis als eigenes Geschlecht betrachtet wer- den. Bonaparte sonderte, wahrscheinlich wegen der grauen Kopf- und Halsfärbung und des Vaterlandes halber, sogar die einzige Art Madagascar’s generisch s.n. Poliopsitta, obwohl dieselbe nicht das mindeste Abweichende darbietet. Um consequent zu sein müsste man mit ebenso viel Recht dann auch die abyssinische Ps. Taran- tae zum eigenen Genus erheben und ich wundre mich fast, dass dies noch nicht geschehen ist. Der etwas dickere, kräftigere Schna- bel und der etwas längere, breitere Schwanz ohne Roth dürften gewiss Vielen als Genus-Charactere genügen, besonders aber die sonderbare Feder des Eckflügels, welche in ähnlicher Weise unter allen Papageien nicht mehr vorkommt, merkwürdig erscheinen. Die erste Feder am Eckflügel ist nämlich auffallend lang, schmal und am abgerundeten Ende etwas säbelartig gebogen. Sie erreicht 16" Länge und überragt noch die Deckfedern der 1ten Schwingen. Bei genauer Untersuchung erweisen sich die afrikanischen Arten indess thatsächlich denen der folgenden amerikanischen Unterabthei- lung nahestehend und nur in einigen unwesentlichen Characteren abweichend. Nicht allein dass die Form und Federbildung ganz übereinstim- mend ist, auch der Schnabel und die Flügel sind es. Höchstens 652 PSITTACULA SWINDERENI. bemerkt man statt eines deutlicheren Zahnausschnittes !) bei den afrikanischen Arten nur eine sanfte Ausbuchtung im Oberschnabel , und der Augenkreis ist vollständig befiedert, ebenso die Nasenlöcher und Wachshaut zum grössten Theile, wenigstens bei pullaria und roseicolli. An den Schwingen, von denen die 2te—4te an Aussenfahne etwas eingeengt ist, sind die ersten drei am längsten, doch meist die zweite noch um etwas weniges länger. Die Flügel- spitze ist etwa halb so lang als der Oberflügel und erreicht beinahe das Schwanzende. Am meisten abweichend sind noch die am Ende nicht zugespitzten, sondern abgerundeten Schwanzfedern. Uebrigens ist der Schwanz ebenso kurz als bei den amerikanischen Arten, d.h. kürzer als die Hälfte des Flügels, und von den fein zerschlissenen Deckfedern fast ganz bedeckt. Die Färbungsverhältnisse der afrikanischen Arten sind insofern eigenthümlich, als sie, bis auf die fragliche Ps. Swindereni, die auch einen schwarzen Schnabel besitzt, meist rothes Gesicht oder Vorderkopf haben, welche Theile beim jüngeren Vogel entweder noch orangegelb oder grün sind. Ferner ist der Bürzel meist lebhaft (blau) gefärbt und die Schwanzfedern an Basishälfte roth, vor dem grünen Ende aber stets mit schwarzer Querbinde geziert. Dies wären die Eigenthümlichkeiten, durch welche sich die afri- kanischen Arten auszeichnen. Im Uebrigen ist nur noch zu bemer- ken, das wir über ihre sonstigen Lebensverhältnisse, ihre Verän- derungen nach Alter und Geschlecht etc. kaum eine bestimmte Nachricht besitzen. +? (267.) 8. Psittacula Swindereni ), (Kuhl). — Van Swinderen’s Zwergpapagei. Psittacus Swindernianus, Kuhl, Consp. (1820) p. 62. tab. 2. — Voigt, Cuvier, Uebers. (1851) p. 746. — Psittacula Swin- 1) Einen solchen zeigt indess Ps. roseicollis. 2) Wie die Errata am Schlusse des Bandes der Karol. Leopold. Verhandlungen nachweisen ist die Schreibart Swinderiana falsch, da die Art zu Ehren des seiner Zeit berühmten Professor an der Universität Groningen 'Theodor van Swinderen benannt wurde. PSITTACULA SWINDERENI. 655 derniana, Wagler, Mon. (1852) p. 621. — Bourjot, Perr. t. 98 (nach Kuhl). — Agapornis Swinderniana, Selb., Nat. Libr. vol VI (1856) p. 118. t.2 (und Titelblatt). — Poi- cephalus Swindernianus, Sws., Class. of B. II. p. 301. — Psittaculus Swinderianus, Brehm, Mon. d. Pap. (1855) t. 56 (nach Kuhl),. — Agapornis Swinderiana, Bonap., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 154. — id., Naumann. 1856. — Hartl., Cab. J. f. Orn. (1861) p. 90. — Psittacula Swinde- riana, G. RB. Gray, Gen. of B. II. N°. 8. — id., List Psitt. p- 89. — Schlegel, Dierentuin (1864) p. 66. — Psittacula Swinderiana, Layard, Birds of South-Africa (1867) p. 231. N°. 462. Diagnosis: Grün; Halsseiten und Brust grünlichockergelb; Bürzel blau; schwarzes Nackenband ; Schwanz roth, mit schwarzer Querbinde und grünem Ende. Viridis; lateribus colli peetoreque viridulo-ochraceis ; uropygio eyaneo ; torque nuchae nigro; fascia nigra apiceque viridi caudae rubrae. (Nach Kuhl). Kopfoberseite und Nacken glänzend grün; im Nacken ein schwarzes Halsband; Rücken und Flügel düster grün ; Bür- zel und obere Schwanzdecken lasurblau. Gesicht, , Unterleib und untere Schwanzdecken gelblichgrün. Brust und Hals grünlich- ockerfarben. Schwanz an der Basis scharlachroth, mit einer schwarzen Querbinde über die Mitte; das Enddrittel oberseits grün, unterseits bläulich. Schwingen schwarz, grün gerandet. Schnabel schwarz. Flügel etwas länger als Schwanz. Grösse und Form von Ps. pullaria. Diese merwürdige Art, welche noch immer sehr dubiös bleibt , wurde zuerst von Kuhl nach einem Exemplare der Collection Laugier in Paris beschrieben, aber seither nicht mehr wiedergefunden. Mir ist wenigstens keine Sammlung bekannt, welche die Selten- heit besitzt. Kuhl’s Abbildung ist sehr schlecht, sie zeigt im Gegensatz zu der Beschreibung Bürzel und obere Schwanzdecken oraublau, den Hals lebhaft gelb und die Schwanzbasis zinnober- roth. Die ungleich bessere welche Selby , jedenfalls aber auch nach 654 PSITTACULA TARANTAE. der Kuhl’schen, giebt, zeigt die zwei mittelsten Schwanzfedern blau, die- bei Kuhl grün illuminirt sind. Selby gründete auf diese Art sein Genus Agapornis, das er hauptsächlich durch den sehr starken Schnabel, ähnlich wie bei Ps. incerta, characterisirt, was aber auf seiner Figur gar nicht, dagegen auf der Kuhl’schen sehr deut- lich hervorgehoben wird. Bourjot, der ebenfalls Kuhl’s Bild wiedergiebt, lässt nicht allein den Hals, sondern auch die Ohrgegend gelb. Bezüglich des Vaterlandes wissen wir ausser der ursprünglichen Händlerangabe »Afrika’’ noch nichts. Selby giebt ohne die Quellen zu nennen Süd-Afrika an, Brehm nicht weniger unsicher Mittel- Afrika. Uebrigens würde ich nach der Analogie der Färbung zu schliessen, ebenfalls nur Afrika als Vaterland der Art vermuthen können, bin aber am meisten geneigt sie für nichts anderes als ein Artefact zu halten. Layard schreibt nur Selby nach, wenn er diese Art als süd-afri- canische betrachtet. (268.) 9. Psittacula Tarantae !), (Stanl.). — Der rothstirnige Zwergpapagei. Psittacus Taranta, Stanley, Salt’s. Trav. Abyss. (1814) Append. p. Lir. — Abyssinian Parrakeet, Latham, Gen. Hist. II (1822) p-187.— Psittacula taranta, Lear, Parr. (1832) pl. 59. — Bourjot, Perr. t. 99 (fig. bon. nach Lear). — Poicephalus taranta, Sws., Class. of B. Il. p. 301. — Psittacus Ta- rantae, Rüppell, Neu. Wirb. (1855) pp. 61. 62. — id., Syst. Ueb. Vög. N. O. Afr. p. 95. — Agapornis taranta, Bp., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 154. —- id., Naum. 1856.— Psit- tacula taranta, G. R. Gray, Gen. of B. I. N°.9. — id., List Psitt, (1859) p. 89. — Horsf. et Moore, Cat. I. p. 607. — Heuglin, Syst. Ueb. N°. 472. — Schlegel, Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 72. Donkoro, abyssinisch (Dr. Roth). !) Nach dem Felsenpasse Taranta zwischen Massaua und Halai. PSITTACULA TARANTAE. 655 Diagnosis: Alt. Schön grasgrün; Vorderkopf und Zügel zinnoberroth; Schwingen 1ter Ordnung dunkelbraun; Schwingen 2ter Ordnung, Eckflügel, untere Flügeldecken und breite Schwanzbinde schwarz. Jung. Stirn und Zügel nebst den unteren Flügeldecken noch grün. Laete viridis; sineipite lorisque einnabarinis; remigibus primo- ribus obscure fuscis, secundariis, pteryllio, teetricibus al. infe- rioribus fasciaque caudae lata nigris. Juv. fronte loris neenon tectricibus al. inferioribus adhuc viridibus. Abyssinien (Dr. Rüppell), Leidener Museum. ad. Schön grasgrün, auf Oberkopf und Backen etwas olivengelbgrün , Bürzel und obere Schwanzdecken glänzend gelbgrasgrün. Stirn, ganze Vor- derkopf bis Auge und Zügel zinnoberroth , ebenso ein schmaler Ring um’s Auge aus einzelnen, ganz kleinen Federchen bestehend. Schwingen iter Ordnung dunkelolivenbraun mit ganz schmalen gelblichen Siäumen an Aussenfahne, deren Deckfedern etwas dun- kler. Schwingen 2ter Ordnung, ausser den zwei letzten welche grün sind, unten und oben und ihre Deckfedern, sowie die kleinen Flügeldeckfedern unterseits und Achsel, schön schwarz, die grössten unteren wie die übrige Schwingenunterseite dun- kelolivenbraun. Der schmale Handrand grün. Schwanzfedern an Innenfahne dunkelgelblich mit durchgehender, breiter, schwarzer Endbinde, welche bei den zwei mittelsten gerade die Spitze bildet, bei den übrigen seitlichen aber noch ein grünes Ende übrig lässt. Schnabel hocheorallroth, im Leben dunkler, Füsse und Krallen braunschwarz. Ebenso ein Z ad. im Bremer Museum. Jüngerer Vogel (2 ad.?) im Leidener Museum, hat kein Roth am Kopfe und die Schwingen 1ter und 2er Ordnung, sowie die unteren Flügeldecken sind schwarzbraun. Ein Exemplar im Bremer Museum fast ebenso ; die unteren Flügel- decken braunschwarz mit grünen Endsäumen, die Schwingen 2ter Ordnung tief schwarz mit schmalem gelblichen Endsaume. Jüngerer Vogel (Abyssinien) Collection Verreaux. Wie das vorher- gehende Exemplar, aber an Stirn und um’s Auge spriessen einzelne rothe Federn hervor, 656 PSITTACULA PULLARIA. Wie mir Herr von Heuglin mündlich versicherte zeigt nur das d' im Hochzeitkleide die rothe Stirn und verliert später diesen Schmuck wieder. Dies würde eine höchst merkwürdige Erscheinung sein, die bisher bei Papageien noch unbekannt war. Ist über die Lebensweise der Art wenig, über die Fortpflanzung nichts bekannt, so haben wir doch hinsichtlich des Vaterlandes genaue Kunde und wissen dass sich dasselbe auf Abyssinien und die benach- barten Gebiete des Ain Saba beschränkt. Der kleine, niedliche Vogel findet sich auch bei Mensa in den Bogos, wie mir Herr von Heuglin gütigst mittheilte. Nach diesem Forscher ist Ps. Tarantae durch- aus Gebirgsvogel und kommt nie unter 5000’ vor. Die Region der Coloqual-Bäume bildet die Grenze des Herabsteigens für ihn. In der Region der Olivenwälder ist er häufig, z. B. in dem 5—6000' hohen Districte von Mensa. Von Heuglin traf ihn sogar noch auf den Plateaux von Semien und Wosgera, 9000—10500' hoch. Meist fanden sich die Vögel gesellig in kleinen Schaaren beisammen. Nach einer gütigen brieflichen Mittheilung dieses Gelehrten ist die Art in der Provinz Tigreh sehr gemein, seltener in Amhara. Nach Dr. Roth nährt sie sich von Körnern und den Früchten der Syka. more. Die eigenthümliche, ausserordentlich lange, gekrümmte Feder, welche sich am Eckflügel dieser Art findet, habe ich bereits erwähnt. (269.) 10. Psittacula pullaria, (Linne). — Der blaubürzelige Zwergpapagei. Psittacus pullarius, Linne, Mus. Ad. Fried. II (1764) p. 15.— id., S. N. p. 149. — Psittacus minimus viridis indi- cus, Albin., Orn. III (1731) pl. 15. — ?Psittacus minor, Seba, Thes. vol. II (1755) t. 40. fig. 1. — Psittacus mi- nimus, Clus., Exot. p. 565. — Seligmann, Sammlung ausl. Vögel (1749) pl. XI. — id., pl. VII (1770). — Edw., Glean. vol. V (1758) 1.257. — Psittacula guineensis, Brisson, Orn. IV (1760) p. 587. — Psittacus pullarius, Scopoli, Ann. ]J. Hist. nat. (1769) p.55. — Ps. guineensis, Müller, S. N. Suppl. (1776) p. 81. — Red headed Guinea Parrakeet, PSITTACULA PULLARTA. 657 Latham, Syn. I. p. 309. — id., Gen. Hist. II. p. 261. — Psit- tacus pullarius, Gmelin, S. N. (1788) p. 548. — Latham, Ind. Orn. p. 129. — Bechstein, Kurze Ueb. p. 104. — Shaw, Nat. Misc. pl. 55. — Kuhl, Consp. p- 66. — Vieillot, Ene. Meth. p. 1409. — Hahn, Vög. aus. Afr. ete. (1822) Liefr. XI. t. 1 (pess.). — id., Orn. Atlas. Pap. (1854) t. 20. — Voigt, Cuvier, Uebers. (1851) p. 747. — Psittacula pullaria, Lesson, Tr. d’Orn. (1851) p. 205. — Wagler, Mon. p. 622. — Psittacula rubricollis vel pullaria guineensis, Bour]., Perr. t.90. — Le Maout, Hist. nat. des Ois. (1855) p. 99. — Agapornis pullaria, Bp., Rev. et Mag. Z. (1854) p. 154. — id., Naum. 1856. — Hartlaub, Cab. J. f. Orn. (1854) p. 195. — id., Syst. Ueb. W. Afr. p. 168. — id., Cab. J. f. Orn. (1861) p- 262. — Psittacula pullaria, G. R. Gray, Gen. of B. II. N®.11. — id., List Psitt. (1859) p. 89. — Schlegel, Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 71. — Psittacula guineensis, O. Finsch, Nederl. Tijdschr. v. Dierk., Berigten (1863) p. XIX. — Agapornisxanthops, Heugl., Cab. J. f. Orn. (1865) p. 271 (jun.). — id. (1864) p. 268. — Psittacula pullaria, Keu- lemans, Nederl. Tijdschr. v. Dierk. (1866) p. 382. — Dohrn, Proc. (1866) p. 529. Diagnosis: Alt. Schön grasgrün; Vorderkopf, Backen und Kinn schön roth; Bürzel blau; Schwanzfedern roth mit schwarzer Quer- binde über die Mitte und breitem grünen Ende; schmaler Rand längs Hand dunkelblau, untere Flügeldecken schwarz. Jung. Gesicht orangefarben ; untere Flügeldecken grün. Laete prasina ; sincipite, genis mentoque laete rubris; uropygio cyaneo; cauda fasciam intermediam nigram apicemque latum viridem ostendente; margine metacarpi tenui obscure cyaneo; tectrieibus al. inferioribus nigris. Juv. facie aurantia ; teetricibus al. viridibus. Goldküste (Pel), Leidener Museum. 5 ad. Lebhaft grasgrün, die Unterseite, die oberen und unteren Schwanzdecken mehr gelb- orün. Vorderkopf, Zügel, Backen und Kinn prachtvoll zinnober- rolh. Ganz schmaler Rand um’s Auge dunkelblau. Schwingen 658 PSITTACULA PULLARIA. iter Ordnung etwas dunkler grün als der Rücken und an Aussenfahne ganz schmal gelblich gesäumt, auf Innenfahne und am Spitzenrande verwaschen olivenbräunlich. Die kleinen Deck- federn längs Handwurzel und Hand, sowie die kleinen und mittleren unteren Flügeldecken tief schwarz. Auf der Mitte des Handrandes verläuft ein schmaler dunkelblauer Streif, dessen Federn an Basis gelb sind. Grösste untere Flügeldecken und Schwingen unterseits grauschwärzlich. Bürzel lebhaft himmel- blau, die Basis der Federn grün. Schwanzfedern, ausser den zwei mittelsten einfarbig grünen, an Basis und dem Enddrittel grün, sonst dunkel zinnoberroth, mit breiter schwarzer Quer- binde vor dem grünem Endtheile. Schnabel corallröthlich, der untere hornfahl ; Füsse und Krallen horngraubraun. Im Leben der Schnabel hell zinnoberroth, die Iris dunkelbraun (Zoolog. Garten von Amsterdam). Etwas jüngerer Vogel im Bremer Museum hat die Federn am Kinn und den unteren Backen nur lebhaft orangezinnoberroth mit gelber Basis und die schwarze Schwanzbinde ist an manchen Stellen nicht durchgehend. Junger Vogel (2 ad.?) im Leidener Museum. Die rothen Kopftheile sind blasser, mehr mennigroth,, der Vorderkopf gelb verwaschen; die Flügeldecken unterseits sind grün, am Daumenrande einige gelbe Federn. Junger Vogel (? Wau. April 1865. v. Heuglin). Type von Agapor- nis xanthops, Heuglin im Stuttgarter Museum. Stimmt fast ganz mit dem vorherbeschriebenen 2 überein; die allge- meine Färbung ist schön grasgrün; Stirn gelb, auf Zügeln, um Unterschnabel und auf Kinn blass mennigorange ; Flügel- rand am Daumen gelb ; untere Flügeldecken grün, einzelne Federn mit schwärzlichen Endsäumen ; Bürzel schön blau und nebst der Schwanzfärbung ganz wie am alten Vogel; Schwingen unterseits schwarzgrau, gegen die Basis an Innenfahne schmal blassgelblich gesäumt. Oberschnabel blass corallroth, der untere weissfahl. Iris braun {von Heuglin). Obwohl dies Exemplar, welches ich durch die Güte des Herrn PSITTACULA PULLARIA. 659 Professor Krauss zur Untersuchung erhielt, nur Agapornis? fem. bezeichnet war, so ist es doch ohne allen Zweifel der Type zu der Beschreibung von Agap. xanthops, v. Heuglin (in Cab. Journ. f. Orn. 1865. p. 271) wie die Angabe des Datums und Fundortes genügend beweist. Nach brieflicher Mittheilung von Dr. H. Dohrn ist das 2 gleich dem jungen 7 gefärbt. Der bekannte Inseparable der Vogelhändler, eine durch seine liebliche Färbung und angenehme Gestalt ganz besonders anmuthige Erscheinung. Er wird bei uns häufig lebend gehalten, soll aber wie die Vogelhändler versichern nur paarweis längere Zeit ausdauern, daher auch sein Name »der Unzertrennliche’”’. Indess habe ich selbst Exemplare einzeln im Käfig gesehen, die trotzdem ganz munter waren und wie man mir sagte schon einen anschnlichen Zeitraum ohne Gesellschaft durchgebracht hatten. Das Gleiche be- obachtete übrigens schon Latham. Der blaubürzelige Zwergpapagei bewohnt West-Afrika, von der Guineaküste bis Angola herab und ist neuerdings durch v. Heuglin sehr weit östlich im Innern nachgewiesen worden. Das Vorkommen südlich vom Aequator wurde mit Sicherheit erst durch Barboza du Bocage bekannt, der Z und 2 von Loanda erhielt, denn die An- gabe Benguela von Ladislaus Magyar, könnte sich auch auf Psitt. roseicollis beziehen. Als sichere Localitäten kennen wir die Goldküste (Pel), Aguapim (Rüs), Fernando Po (Fraser), St. Thome (Weiss, Dr. Dohrn) und Angola. Im Gabongebiet wurde die Art bis jetzt nicht beobachtet. Dagegen fand sie, wie schon oben bemerkt, von Heuglin im östli- chen Central-Africa am Bahr fertit (8° s. Br.) und im Flussgebiet des Djur und Kosanga. Indess muss sie hier sehr selten sein, denn von Heuglin konnte nur zwei Exemplare erlangen und zwar im jüngeren Kleide, mit orangegelbem Gesichte. Er bildete desshalb eine neue Species Agap. xanthops, die indess schon von Brisson sehr genau als 2 von Ps. pullaria beschrieben wird. Das erste von Heuglin erlegte, oben beschriebene, Exemplar war ein $ und wurde von einer Kronleuchter-Euphorbia herabgeschossen. Das zweite 640 PSITTACULA ROSEICOLLIS. in der Färbung kaum abweichende Exemplar , welches ebenfalls ganz vereinzelt angetroffen wurde, war ein junges d. Die Lockstimme gleicht vollkommen der von Ps. Tarantae. Herr Dr. Dohrn schreibt mir gütigst: »auf St. Thome kommt nur Ps. pullaria vor und ist hier ausserordentlich gemein. Auf Do Prireipe fehlt die Art dagegen. Man erzählte mir zwar von dem Vorkommen an einer Stelle der Insel, allein dort habe ich gerade 4—5 Wochen lang gelebt, ohne je des Vogels ansichtig zu werden’’. Mit den Angaben Dr. Dohrn’s im Wiederspruche behauptet Keule- mans das Vorkommen dieser Art auf Ilha do Principe, wo er einige Mal kleine Flüge bis zu 10 Stück gesehen haben will. Der mündlichen Versicherung Dr. Dohrn’s zu Folge ist dieses Vorkommen indess nur als zufälliges und Psitt. pullarja somit keineswegs als stetiger Bewohner der Prinzeninsel zu betrachten. Beobachtungen über die Lebensweise und das Brutgeschäft fehlen leider, obwohl die Art mit zu den gewöhnlichsten gehört und schon seit sehr langer Zeit bekannt ist. (270.) 41. Psittacula roseicollis, (Vieillot), — Der Zwerg- papagei mit rosenrothem Gesichte. Psittacus roseicollis, Vieilloet, Nouv. Diet. XXV. p. 577. — id., Enec. Meth. p. 1408. — Psittacus pullarius, var. £, Licht., Cat. Rer. nat. rariss. Hamb. (1793) p. 7. -— Meyer, Zool. Ann. B. I. p. 141. — Psittacus roseicollis, Kuhl, Consp. p. 65. — Psitt. parasiticus, in Mus. Temminck. — Psittacula roseicollis, Less., Tr. d’Orn. (1851) p. 204. — Wagler, Mon. p. 625. — Bour)ot, Perr. t. 91 (fig. bon.). — Agapornis roseicollis, Strikl., Contrib. of Orn. 1852. — Bp., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 154. — id., Naum. 1856. — Psittacula roseicollis, G. R. Gray, Gen. of B. II. N°. 10.— id., List Psitt. (1859) p. 89. — Alexand. Exped. of discov. Int. of South Afr., vol. II. Append. p. 266. — Schlegel, Mus. P. B. Psitt. (1864) p.71. — Layard, Birds of South Afr. (1867) pP: 251.4N2.461. Xiquengue, in Angola (Bocage). PSITTACULA ROSEICOLLIS. 641 Diagnosis: Grasgrün; Bürzel und obere Schwanzdecken himmelblau; Stirn scharlachroth, Zügel, Backen und Kinn rosafarben ; Schwanzfedern an Basishälfte auf Schaftmitte roth, vor der Spitze auf Innenfahne mit schwarzer Querbinde. Prasina, uropygio caudaeque tectrieibus superioribus coeruleis ; fronte punicea ; loris, genis mentoque roseis; caudae dimidio basilari scapisque mediis rubris; fascia pogonii rectricum interni ante apicem nigra. Süd-Afrika, Leidener Museum. Ad. Grasgrün;; Stirn und Augen- brauen ponceauroth, welche Farbe auf Zügeln, Backen, Ohr- gegend und Kinn in ein sanftes Rosaroih übergeht, auf der Kehle aber nur ganz schwach verwaschen ist, die Basis der Federn hier graugelblich. Brust, Seiten, die kleinsten Flügeldecken unterseits und alle übrigen unteren Theile hell grasgrün, an den Seiten mehr gelbgrün. Bürzel und obere Schwanzdecken himmelblau. Schwingen an Aussenfahne grasgrün, gegen die Spitze mehr schwärzlich. Grösste Deckfedern unterseits bläulich angellogen. Schwingen unterseits schwärzlichgrau, an Innen- fahne verloschen bläulich gesäumt. Zwei mittelste Schwanzfedern einfarbig grün, die übrigen am Ende grünlichblau, sonst grün, nur an Basishälfte mit einem zinnoberrosaen Flecke, der sich, auf der Aussenfahne nicht bis zum Rande ausdehnt, an der Innenfahne gegen den Rand zu blasser wird und gegen die milt- leren Federn sich an Grösse verringert. Die Basis der Innen- fahne graulichschwarz und vor dem grünblauen Ende eine breite schwärzliche Querbinde, ebenso an Basis der Innenfahne vor dem Roth schwarz. Schnabel horngelb. Füsse hell korn- bräunlich, Krallen etwas dunkler. Ein Exemplar ad. von Angola (Collection Monteiro) ganz übereinstim- mend, aber die Färbung der Oberseite mehr grasgrün, das Roth am Vorderkopfe ist lebhafter und zieht sich verwaschen bis auf den Kropf. Schnabel blass horngelb, etwas grünlich verwaschen. Ebenso ein lebendes Exemplar im Londoner Zool. Garten: Iris dun- kelbraun, Augenkreis weisslich, Schnabel horngelblichgrün , an der Basis röthlich, 41 642 PSITTACULA ROSEICOLLIS. d ad. aus dem Damaralande (Otschimbingue, October 1864) im Bremer Museum, ähnelt ganz dem zuerst beschriebenen alten Vogel, aber die schwarze Querbinde des Schwanzes beschränkt sich blos auf die Aussenfahne der äusseren Federn. Füsse grau- lichbraun ; Nägel schwarz. Exemplare aus dem Kaffernlande (Krebs) im Berliner Museum ganz gleich. Nahe verwandt mit Ps. pullaria, aber etwas grösser und durch die verschiedene Schwanzfärbung, sowie an den blauen oberen Schwanzdeeken leicht kenntlich. Das Vaterland dieser Art ist nicht so ausschliessend Süd-Afrika wie gewöhnlich angegeben wird. Sie ist vielmehr weiter nördlich bis zum Aequator verbreitet und scheint hier häufiger als im Süden. Levaillant hat sie auf seinen Reisen in Süd-Afrika niemals ange- troffen, obwohl dieselben Gegenden berührten, aus welchen sie neuerdings bestimmt nachgewiesen wurde, wie aus dem Kaffernlande durch Krebs und aus dem Namaqualande, wo sie Capitain Alexan- ler beobachtete. Anderson fand die Art im Damaralande und nach Monteiro ist sie ziemlich häufig in Angola bei Nova Redondo und Mozamedes. Auch dürfte sich vielleicht der kleine, anmuthige, grüne Perikit den Ladislaus Magyar (Reisen in Süd-Afrika, p. 248) unter den Thieren des Landes Bihe (zwischen 11 und 15° s. Br.) erwähnt auf diese Art beziehen. Die Arten-Bezeichnung als Ps. passerina ist, wie fast stets in Magyar’s Reisewerke, selbstver- ständlich unrichtig. Wahrscheinlich kommt diese Art auch in dem Gebiete des Zambesi in Ost-Afrika vor, denn Dr. Kirk sah hier zweimal, am Shire und zwischen dem Nyassa und den Stromschnellen, einen kleinen Papa- gei, in dem er Ps. roseicollis zu erkennen glaubte. Das Vorkommen von Ps. roseicollis auf St. Thome darf nach den bestimmten Nachrichten, welche ich hierüber von Dr. H. Dohrn erhielt, bezweifelt werden, denn auf jener Insel lebt nur Ps. pul- larıa. Dr. Hartlaub sah allerdings bei Verreaux Ps. roseicollis angeblich durch Gujon von St. Thome, allein hier dürfte eine falsche Heimathsbezeichnung zu Grunde liegen. Ausser Gujon nennt PSITTACULA CANA. 645 Dr. Hartlaub in seinen Nachträgen (Cab. J. f. Orn. 1861. p. 262) auch Weiss als Auctorität, offenbar aber aus Versehen, da dieser Reisende nur Ps. pullaria auf St. Thome einsammelte. Aus Angola von Catumbella im Lissaboner Museum. Layard giebt über das Vorkommen der Art südlich vom Wende- kreise des Steinbocks keinen Nachweis. Er erhielt sie nur aus dem Damaralande, aber niemals aus dem eigentlichen Capgebiete. Im Uebrigen ist Nichts über den niedlichen, in Museen noch ziemlich seltenen Vogel bekannt. Ebenso wenig kennen wir das Ju- gendkleid, obwohl vorausgesetzt werden darf, dass der junge Vogel, eben wie bei Ps. pullaria und den übrigen verwandten Arten, erheblich vom alten abweichen wird. Jedenfalls fehlt auch bei ihm die rothe Kopfzeichnung. 271.) 12. Psittacula cana, (Gmelin.. — Der qrauköpfige 9 PRI Zwergpapagei. Psittacus canus, Gml., 5. N. (1788) p. 350. — Saravoza, Flacec. Madag. (1661) p. 163. — Psittacula madagascariensis, Briss., Orn. IV (1760) p. 594 (deser. opt.) pl. XXX. fig. 2. — Pl. enl. 791. fig. 2. — Grey headed Parrakeet, Lath., Syn. 1. p- 515. — id., Gen. Hist. II. p. 269. — id., var. A. (2?). — id., Psitt. canus, Ind. Or. p. 152. — Shaw, Nat. Misc. III pl. 425 (bon.). — Bechst., Kurze Ueb. p. 84. -— Vieill., Enc. Meth. p. 1409. — Kuhl, Consp. p. 62. — Voigt, Cuv. Uebers. (1851) p. 746. — Psittacula cana, Lesson, Tr. d’Orn. p- 202. — Bourjot, Perr. t..96 (SZ). — Wagler, Mon. p- 625. — Psittacus poliocar, Forst, Deser. anim. (1844) p- 599. — Psittacula cana, G. R. Gray, Gen. of B. II. N°. 12. — id., List Psitt. (1859) p. 90. — Poliopsitta cana, Bp., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 154. — id., Naum. 1856. — Hartl., Cab. J. f. Orn. (1860) p. 107. — Maillard, Not. sur l’ile de la Reunion 1862. — Newton, Ibis (1865) p. 165 et 452. — id., (1865) p. 149. —id., Agaporniscana (1861) p. 273. — Psittacula madagascariensis, O0. Finsch, Nederl. Tijd- 41* 644 PSITTACULA CANA. schrift v. Dierk., Berigt. (1865) p. XIX. — Schleg., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 72. — Poliopsitta cana, Sclat., Proc. 2. S. (1865) p. 854. Sadamata Latkan, bengalisch (Blyth). — Coruck, Eingeborne Ma- dagascars (Gerard). Diagnosis: Kopf, Hals und Brust grau; Oberseite düster grün; Unterseite lebhaft gelbgrün ; Schwanz mit schwarzer Endbinde. Jung: noch ganz grün, aber eine schwarze Schwanzbinde. Capite, collo pectoreque eanis; supra sordide viridis, subtus laete flavo-viridis, fascia apicali caudae nigra. Juv. tota viridis, fascia caudae nigra. Madagascar, Leidener Museum. Z ad. Ganzer Kopf, Hals, Kehle, Kropf und Oberbrust hellgrau, die Basis der Federn gelblich. Alle übrigen oberen Theile grasgrün, etwas olivengrün ver- waschen und die Basis der Federn olivenbräunlich, aber Bürzel und obere Schwanzdecken schön grasgrün. Schwingen an In- nenfahne und Spitze matt olivenbraun, ebenso ein ganz schma- ler Saum der Aussenfahne, auf der Unterseite nebst den gröss- ten unteren Flügeldecken matt fahlbraun. Die kleinen unteren Flügeldecken schwarz. Untere Brust, Seiten und alle übrigen unteren Theile lebhaft gelbgrün. Schwanzfedern grün, an Basis der Innenfahne gelb verwaschen, vor der Spitze mit breiter schwarzer Querbinde, der Endsaum daher grün, aber auf den 2 mittelsten Federn schwarz. Schnabel hornfahl; Füsse und Krallen hellhornbräunlich. Iris dunkelbraun (Zool. Garten zu Amsterdam). d ad. von Isle de France (Sieber) im Berliner Museum, ganz ebenso. Junger Vogel (??) ebendaher (Berliner Museum), einfarbig grün, aber auf der Unterseite viel heller, gelbgrasgrün. Schwanzbinde wie am alten Vogel. Z und 2 im Bremer Museum von Madagascar (Collection Pollen). Beim Z scheinen die Federenden der grauen Partien des Kopfes, Halses und auf Brust sehr sanft in’s Lilagraue, im Gesicht in’s Gelblichgraue. Ein jüngerer Vogel im Uebergange (Zool. Garten von London), war PSITTACULA CANA. 645 ebenfalls noch ganz grün, aber im Gesicht zeigten sich schon viele graue Federn. Diese leicht kenntliche Art wird zuerst von Brisson nach einem Exemplare Poivre’s sehr gut beschrieben. Junge Individuen, welche ganz grün sind, könnten allenfalls mit Ps. passerina (jung) verwechselt werden, die schwarze Schwanzbinde unterscheidet sie aber leicht. Solche grüne Exemplare hat man bisher meist für 22 gehalten, ich habe jedoch Grund dies zu bezweifeln und nur jüngere Vögel in ihnen zu sehen, wie mich ein lebendes Exemplar im Londoner Zool. Garten vollständig über- zeugte. Der grauköpfige Zwergpapagei ist ursprünglich wohl nur ein Be- wohner Madagascar’s, hat sich aber durch Importation nach und nach auf einigen benachbarten Inseln eingebürgert. Zunächst brachte man ihn nach Mauritius, wo er nach Newton jetzt gemein ist. Nach Maillard auf Reunion und neuerdings von Newton auch auf Rodriguez wahrgenommen (Ibis. 1865. p. 149). Lesson beobachtete ihn bei Port Louis auf Mauritius. Baron von der Decken brachte diese Art auch von Mafıa (Monfia), einer kleinen Insel südlich von Sansibar, heim. Es frägt sich indess ob der Vogel hier als ursprünglich oder eingeführt zu betrachten ist. Jedenfalls bleibt diese Localität, so hoch nördlich und so nahe dem afrikanischen Festlande, eine besonders interessante. Ps. cana lebt, wie die meisten ihrer Gattungsverwandten, ge- sellig in kleinen Flügen, und ist wenig scheu. Roch und Newton beobachteten die Art häufig an der Ostküste Madagascar’s. In Tamatave bot man ihnen den Vogel zum Kauf an. Alljährlich werden viele nach Mauritius und von hier aus nach Europa geführt, wesshalb man diesen kleinen Papagei häufig lebend sieht. Er dauert sehr gut in der Gefangenschaft aus. Ueber sein Freileben und die Fortpflanzung wissen wir noch nichts. PSITTACULA. 646 Flügel. | Schw.- | Schw.- | Firste. feder. | feder. Swindereni, Kuhl. Br a EL UN Tarantae, Stanl. Blu Io 90" a gu » gilt gut TO gt gu pullaria, Linne. Era en Be N » gu ad 17.2 eW 6" roseicollis, Vieillot. Bu DU BD TR Se » Du gli gg 1 gl » AN. 30" 164 gg cana, Gmelin. BR Du, alla oz » 13" Bi 90 un u] Mittelste]| [Aeuss. Höhe d. Öber- schnab. 1/1 Mur 2 gen Sul q' FRAL 10H zudın 2 — Höhe d. ganzen Schnab. Fylul gell (oil (A gi au Belt gull 10 u (ohne Nagel). Tarse. _— Bun (a Bin 6. 51 1 BR 61 k mt ur q''! Aeuss. Vorder- zehe. Pre 1/0 : 6''' ua zı 1m Zu 6 1.0 5 fa (Nach Kuhl’s Figur). 2 ad. Abyssinien, Leidener Museum, jun. » Bremer » Sg ad. Goldküste, Leidener Museum. jun. Type v. xanthops, Heuglin, Stuttg. Mus. ad. Süd-Afrika, Leidener Museum. ad. Angola, Collection Monteiro. ad. Damaraland, Bremer Museum. ad. Madagascar, Leidener Museum. ad. Isle de France, Berliner Museum. Diagnostischer Schlüssel zu Psittacula. Ill. Arten mit stärker abgerundetem, einfarbigen Schwanze, dessen Federn am Ende zugespitzt sind; Schnabel meist hornfahlweiss. 13. passerina, Linne. 14. Sclateri, Gray. 15. cyanopyga, Souance. 16. conspicillata, Lafr. 17. coelestis, Lessou. (Genus Psittacula bei Bonaparte und den meisten Auctoren). Ad. Grün; Bürzel, untere Flügeldecken, Eckflügel und Schwingen 2' Ordnung kobaltblau. Jung. Bürzel grün, Eckflügel weniger blau; ganz Jung, einfarbig grün, mit grasgrünem Bürzel und Schnabel hornweisslich. licher Stirn. gelb- Wie vorhergehende Art, aber viel dunkler grün und Oberschnabel schwarz. Wie passerina, aber grösser und die blauen Partien nur türkisblau. Ad. Ring um’s Auge blau. Jun. Ring um’s Auge und Bürzel lebhaft smaragdgrün. Ad. Rücken und Flügeldecken bräunlicholiven; Strich an den Schläfen blau, Jung. Grün; Bürzel smaragdgrün; Schläfenstrich verwaschen grünlichblau, PSITTACULA. 647 In diese Unterabtheilung vereinigen wir die am meisten typischen Arten des Genus, denen desshalb auch im engeren Sinne der Name Psittacula verblieben ist. Sie schliessen sich im Habitus und den Haupteharacteren ganz an die vorhergehenden afrikanischen Arten an, unterscheiden sich aber namentlich durch die Form der Schwanzfedern, die am Ende ver- schmälert spitz zulaufen. Der Schnabel trägt noch deutlicher als bei den afrikanischen Psittaculinen das Gepräge eines Chryso- tis-Schnabels und ist in der That nur ein getreues Abbild desselben in verkleinertiem Maasse. Wie bei Chrysotis besitzt der Oberschna- bel vor der Spitze einen schwachen Zahnausschnitt. Die Nasenlöcher sind, wenigstens an ihrer vorderen Hälfte, frei und auch ein schmaler nackter Augenkreis, welcher bei den afrikanischen Arten ganz fehlt, ist vorhanden. Die Flügelspitze ist meist halb so lang als der Ober- flügel. Von den Schwingen sind die ersten drei am längsten. Indess zeigt sich dies nicht immer bestimmt ausgesprochen , denn manchmal erscheint die erste, manchmal die zweite etwas länger. Bei jungen Vögeln ist die erste Schwinge fast regelmässig ansehnlich kürzer und nur so lang wie die 4te oder 5te. Die sanfte Ausbuchtung an der Aussenfahne der 2ten —4ten Schwinge, welche alle Psittaculinen besitzen, findet sich auch hier, meist zeigt aber auch noch, als Be- sonderheit, die erste Schwinge an Innenfahne eine sanfte Einbiegung wie bei Ps. conspicillata und coelestis, und bei Ps. passerina ist sie an alten und jungen Vögeln kurz vor dem Ende plötzlich stark eingeschnürt. Im Kolorit herrscht die grüne Färbung vor, an jüngeren und jungen Vögeln sogar ausschliessend. Bald aber erscheinen die blauen Partien, welche in vollkommenen Kleide den Bürzel und Hinter- rücken, die unteren Flügeldecken, den Flügelrand, die Deckfe- dern der 1ten und 2ten Schwingen, die Schwingen 2ter Ordnung und die letzten der 1ter Ordnung einnehmen. Man findet daher bis zum völlig ausgefärbten Vogel alle möglichen Uebergängskleider, die theilweis als eigene Arten betrachtet werden. Auch halten Einige die noch einfärbig grünen Vögel für FF, eine Ansicht die noch keineswegs bewiesen ist und sich jedenfalls noch als irrig 648 PSITTACULA PASSERINA. herausstellen wird, denn alle Anzeichen sprechen nur eben da für, dass es Vögel im Jugendkleide sein werden. Der Schnabel ist bis auf eine Art mit schwarzem Oberschnabel (Selateri) stets unicolor blass hornfahl oder weisslich. Im Uebrigen sind unsere Kenntnisse über diese Arten beinah eben so lückenhaft als über die vorhergehenden und reduciren sich auf sehr wenig. (272.) 45. Psittacula passerina, (Linne). — Der gewöhnliche Zwergpapagei. JS ad. Psittacus passerinus, Linne, S. N. (1767) p-. 150 (d jun.). — Tui-ete, Maregr., Hist. Bras. Libr. IX. p. 206. — Psittacula brasiliensis uropygio cyaneo, Brisson, Orn. IV (1760) p- 548 (d ad.). — Little blue and green Parrakeet, Latham, Syn. I. p. 519. — id., Passerine Parrot, Gen. Hist. Il. p. 273. — Psittacus passerinus, Gmelin, S. N. p.342. — Latham, Ind. Orn. p. 155. — Bechst., Kurze Ueb. p. 85. — Enano Azar. Apunt., Hist. nat. Parag. I (1803) p. 463. N°. 288. — id., Le Perroquet Nain, Edit. par Sonn. (1809) p. 78 (av. ad... — Psittacus passerinus, Vieillot, Enc. Meth. p- 1409. — Prinz Max, Reise II. p. 541. — id., Beitr. (1826) p- 260 (7). — Kuhl, Consp. p. 58. — Voigt, Curv., Uebers. (1851) p. 745. — Hahn, Vög. aus As. ete. (1822) Liefr. XVII. t. 1 (bon.). — id., Orn. Atl. Pap. (1854) t. 8a. — Dubois, Orn. Gal. (1839) pl. 60. A. — Psittaculus passerinus, Spix, av. Bras. p. 58. tab. 55. fig. 1 (d ad. opt.). — Thie- nemann, Fortpflanzg. des ges. Vög. (1852) p. 78. — Brehn, Mon. d. Pap. t.52 (nach Spix). — Psittacula passerina, Lesson, Tr. d’Orn. p. 205. — Wagler, Mon, p. 617. — Aga- pornis cyanopterus, Swainson, Two. Cent. et a Quart. (1858) p. 320. — Psittacula passerina, gregaria el modesta, Lichtenst., Nomenel. av. (1854) p. 71. — Psitta- cus passerinus, Schomburgk , Reise III. p. 726. — Psit- tacula passerina, Bp. Rev. et Mag. Zool. 1854. — id., / PSITTACULA PASSERINA. 649 Naum. 1856. — Souance, Rev. et Mag. Zool. (1856) p. 156. — Psittacula passerina, Burmeister, Syst. Ueb. II (1856) p. 197. — 6. R. Gray, Gen. of B. II. N°®. 2. — id., List Psitt. (1859) p. 86. — Selat., Cat. Am. B. p. 557. — Conu- rus passerinus, Schlegel, Dierentuin (1864) p. 81. — id, Psittaculus passerinus, Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 80. — Psittacula passerina, Layard, B. of South Afrika (1867) pp. 251. N°. 460. Jüngeres £ und Uebergangskleid. Bürzel grün, zuweilen etwas blau; Schwingen 2ter Ordnung und ihre Deckfedern nebst un- teren Flügeldecken mehr oder weniger blau. Edward, Glean. vol. V (1758) t. 255 (fig. bon.). — Seligm., Samml. ausl. Vög. VII (1770) t. 22. — Perruche aux ailes bleues, Buffon, Hist. Ois. VI. p. 175. — Blue winged Parra- keet, Latham, Syn. I. p. 517. — id., Gen. Hist. I. p. 273. et var. A. — Psittacus cyanopterus, Bodd., Tabl. des Pl. enl. d’Aub. p. 27. — Ps. capensis, Shaw, Nat. Misc. pl. 893. — Ps. passerinus, Kuhl, Mon. p. 58 (2). — Hahn, Orn. Atl. Pap. t. 85. — Psittaculus passerinus, Spis, av. Bras. p. 58. t. 55. fig. 2. (2). — Brehm, Mon. d. Pap. i. 52. — Conurus passerinus, Bourjot, Perr. t. 50 (J obere Fig.) — id., Con. gregarius, t. 49 (Z untere Fig.). — Voigt, Cuv., Uebers. (1851) p. 748. — Agapornis guianensis, Sws., Two Cent. et a Quart., p. 320. — P/sit- tacula passerina, Wagl., Mon. p. 617 (mas. jun.). — Ps. gregarius, Schomb,, Reise. II. p. 727. — Psittacula gui- anensis, Bp., Rev. et Mag. Zool. 1854. — id., Naumannia. 1856. — Souance, Rev. et Mag. Zool. (1856) p. 156 (S). — id., Icon. Perr. t. 59 (d obere Figur). — Psittacula cy- anoptera, G. R. Gray, List Psitt. (1859) p. 87. — Sclat., Cat. Am. B. (1862) p. 357. — Psittaculus Sancti Tho- mae, Schlegel, Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 51 (S). — Psit- tacula cyanochlora, Natt., M. S. Jüngerer Vogel (oder $). Ganz grün, ohne Blau auf Bürzel und Flügeln. 650 PSITTACULA PASSERINA. Tui-tirica, Marcgr., Hist. Bras. Libr. IX. p. 206. — Pl. en]. 455. fig. 1. s.n. petite Perruche au Cap de Bonne Esperance. -- Psitt. capensis, Gml., S. N. p. 550. — Müll., S. N. Suppl. (1767) p.80. — Latham, Ind. Orn. p. 152. — Bechst., Kurze Uebers. p. 84. — Vieillot, Enc. Meth. p. 1404. — Virescent Parrakeet, Latham, Gen. Hist. II (1822) p. 274. — Psitta- cula passerina, Wagl., Mon. p. 617 (2). — Psittaculus sregarius;:Spir, av. Bras. 'p. 39.1. 320 Tea Brehm, Mon. d. Pap. t. 54 (nach Spix). — Conurus xan- thopterigius, Bourj., t. 47 (rechts). — Psittacula viri- dissima, Lafresn., Rev. Zool. (1848) p. 172. — Ps. passe- rinus, Pr. Max, Beitr. (2). — Le Perroquet Nain, Azar. (2). — Psittacula passerina, Souance, Rev. et Mag. Zool. (1856) p. 156. — Psittacula modesta, Cab. in Schomb., Reise. Ill (1848) p. 727. — Bp., Naum. 1856. — Gray, List Psitt. p. 87. Noch jüngerer Vogel, im ersten Kleide (nach Anderen das ?). Ohne Blau auf Bürzel und Flügeln ; Stirn und Backen fast gelb. Psittacus St Thomae, Kuhl, Consp. p. 58. — Psitta- culus xanthopterygius, Spix, av. Bras. p. 58. pl. 34. fig. 2 (? nec Z). — Brehin, Mon.:d. Pap. t. 55 (2) nach Spixr. — Conurus gregarius, Bour)., Perr. t. 49. (2 obere Fig.). — id., C. passerinus, t. 50 (2 untere Fig.). — Psittacula passerina, Wagl., Mon. p. 617 (av. horn.). — Psittacula suianensis, Souance, Rev. et Mag. Zool. (1856) p. 156. — id., Icon. Perr. t. 59 (2 untere Fig.). — Psittacula chry- sogaster, Parzudaki, M.S. — Psittacula xanthopte- rygia, G. R. Gray, List Psitt. (1859) p. 87 (ex part.). — Psittaculus Sancti Thomae, Schleg., Mus. P. B. Psitt. (1864) p.51 (Ind. au premier plumage). Varietät: mit blauem Nackenflecke! Blue winged Parrakeet, var. B. Lath., Gen. Hist. II. p. 274. — ? Petite Perruche de l’ile de Lucon. Seconde espece, Sonn., voy. a la Nourv. Guinee (1776) p. 76. pl. 58 (obere Fig.). — Psittacus leucophthalmus, Scop., Delic. Flor. et Faun. PSITTACULA PASSERINA. 651 p. 87. — Ps. simplex, Kuhl, Consp. p. 66 (ex Sonn.). — Voigt, Cuv., Uebers. (1851) p. 747. — Wagl., Mon. p. 747 (av. dub.). — Psittacula leucophthalma, G. R. Gray, Gen. B. II. N°. 24. — id., List Psitt. (1859) p. 91. Perikit oder Perikitto, im östlichen Brasilien (Pr. Mas). — Niet-ne, botocudisch (Pr. Max). Diagnosis: (d' et 2) alt. Schön grasgrün, Unterseite heller; Eck- flügel, Deckfedern der 1ten und 2ten Schwingen, die vier letzten Schwingen 1ter Ordnung und die sechs ersten Schwingen 2ter Ordnung an Aussenfahne, Flügelrand , untere Flügeldecken und Bürzel schön kobaltblau. Jüngeres $. Bürzel grün, oder etwas blau; Deckfedern der 1ten und 2ten Schwingen und die untere Flügeldecken mehr oder weniger blau. Jung (oder 2?). Ohne Blau und lebhafter grasgrün. Noch jünger (2 ?). Unterseite lebhaft in’s Gelbgrüne ; Vorderkopf und Backen ins Gelbe ziehend. Schnabel stets hornweisslich, selten der obere an Basis graubräunlich. d et 2 ad. Laete prasina, subtus dilutior ; pteryllio teetricibus alarum majoribus mediisque pogonio remigum primorum 4 in- teriorum ac secundariorum 6 exteriorum externo, campterio tectricibus alarum inferioribus uropygioque laete cyaneis. Jun. uropygio viridi vel subeyaneo; tecetricibus alarum superiori- bus majoribus mediisque inferioribus magis minus cyaneis. Juv. cyaneo carens, laetius viridis vel subtus laete flavo-viridis ; sineipite genisque flavidis. Rostro albido-corneo. N°, 1. Brasilien (Leidener Museum). / ad. Dunkelgrasgrün, untere Backen und die ganze Unterseite mehr gelbgrün, namentlich an den Seiten. Eckflügel, Deckfedern der Iten und 2ten Schwin- sen, die letzten vier Schwingen 1fer Ordnung an Aussenfahne und die Schwingen 2ter Ordnung, mit Aussnahme der zwei letzten, welche einfarbig grün sind, kleine Deckfedern längs Unterarm und Hand, untere Flügeldecken, Achseln, Hinter- rücken und Bürzel schön kobaltblau. Schwingen 1ter Ordnung an Aussenfahne grün, auf Innenfahne schwärzlich, die der 2ten Ord- 652 PSITTACULA PASSERINA. nung am Ende schmal grün gerandet und an Innenfahne grau- schwarz gerandet. Die grössten unteren Deckfedern wie die übrige Schwingenunterseite düster apfelgrün, unter gewissen Licht meerblaulich ; Schwanz unterseits apfelgrün. Schnabel hellhornfahl, gegen die Spitze zu fast weiss; Füsse und Kral- len hell fleischbräunlich. Schnabel im Leben bläulichweissgrau , Füsse graulich ; Iris graubraun (Prinz Max). N°. 2. Ganz ebenso S ad. Brasilien (Sello) im Berliner Museum und ein alter Vogel von Bahia in Lawrence’s Collection. | N°. 5. Ebenso S ad. Brasilien im Bremer Museum, nur auf den Bauchseiten lebhafter in’s Grüngelbe und einige Federn am Hin- terkopfe mit schwach verwaschenen graublaulichen Endsäumen. N°. 4. Ein anderes $ ad. (Brasilien) im Bremer Museum, zeigt diese graubläulichen Endsäume am Hinterkopfe deutlicher und hat den Schnabel an Basishälfte hornbräunlich. Etwas jüngere Vögel. Ps. eyanoptera, (Bodd.) Gray. — guianensis, Sws., Souance et Selater. — cyanochlora, Natt. — Sancti Thomae, Schleg. — gregarius, Spix. N®, 5. Z Leidener Museum. Aehnelt ganz den beschriebenen alten Vögeln, aber: der Bürzel schön smaragdgrün, nicht blau, nur der Hinterrücken schwach blau angeflogen ; Deckfedern der Schwingen 1ter Ordnung und die kleinen Flügeldecken unter- seits schön kobaltblau. Die Deckfedern der Schwingen 2ter Ordnung hellblau gespitzt und die Schwingen 2ter Ordnung an Aussenfahne blau gerandet, an Innenfahne schmutzig gelblich gesäumt. Schnabel hell hornfahl. N’. 6. Ebenso Z von Bahia (Sello) im Berliner Museum und N°. 7. Z aus Guiana (Schomburgk) im Berliner Museum, s. n. gregarius, Spix. N°. 8. Ein Z aus Guiana im Bremer Museum ganz gleich; Bürzel und obere Schwanzdecken lebhaft smaragdgrün, nur die Deck- federn der Schwingen 2ter Ordnung blau gespitzt und die unteren Flügeldecken schön kobaltblau ; Schnabel horngelblich. N°. 9. Z von Trinidad (Argent) in Sclater’s Collection s.n. guia- nensis, nicht im mindesten abweichend. PSITTACULA PASSERINA. 655 N°. 10. Z typische Exemplar von Ps. eyanochlora, Natt. (Forte do Rio branco) im Bremer Museum, zeigt ganz dieselbe Färbung ; die Deckfedern der Schwingen 2ter Ordnung sind himmelblau, einige Deckfedern der ten Schwingen und die untern Flügel- decken schön kobaltblau. Schnabel im Leben fleischfarben in’s Weisse übergehend; Füsse bräunlichfleischfarben; Krallen braun- grau; Augenkreis und Weachshaut graulichfleischfarben ; Iris rothbraun (Natt. handschriftl. Notizen). Ganz ähnlich ein Exemplar im Museum Kirchhoff: die Deckfedern der Schwingen 2ter Ordnung und der Bürzel ganz hellblau; Deck- federn der lteu Schwingen und untere Flügeldecken dunkelblau. Obwohl man diese Färbungsstufe schon so oft und selbst in der Neuzeit wiederholt als besondere Art betrachtet hat, so zeigt es sich leicht, dass sie auf nicht völlig ausgefärbte Vögel bezogen werden muss. Solche Exemplare, welche ganz deutlich im Uebergange zum vollkommenen Kleide begriffen sind, finden sich häufig. Zum Beweise lasse ich die Beschreibung einiger Uebergangsklei- der folgen. N°, 11. 5 Leidener Museum. Ganz wie die beschriebenen jüngeren Vögel, aber auf dem smaragdgrünen Bürzel spriessen einzelne blaue Federn (die noch halb im Kiel stecken) hervor, nur die Schwingen 2ter Ordnung sind blau, ihre Deckfedern blau gespitzt und die Deckfedern der Schwingen 1ter Ordnung und die unte- ren Flügeldecken nebst Eckflügel grün. N°®. 12. Ein Z (Venezuela) in Selater’s Collection s.n. guianen- sis hat auf der einen Seite fast alle unteren Flügeldecken , auf der andern nur einen Theil derselben kobaltblau ; auf der einen Seite sind alle Deckfedern der Iten Schwingen tiefblau,, auf der andern nur wenige. Bürzel und obere Schwanzdecken grün. N°, 15. Ein Exemplar von Caracas im Bremer Museum hat nur wenige der unteren Flügeldecken blau, auf dem einen Flügel noch gar nichts Blaues, auf dem andern fast alle Deckfedern der Schwingen iter Ordnung dunkelblau. N°. 14. 2 Brasilien in Sclater’s Collection, s. n. passerina hat nur auf der einen Seite einige blaue untere Flügeldecken, 63 4 PSITTACULA PASSERINA. Junge Vögel im ersten Kleide. Ps. Saneti Thomae, Kuhl. — capensis, Gmelin. — viridissima, Lafr. Ohne Blau; nur Hinterrücken und Bürzel lebhaft hell grasgrün ; Stirn zuweilen gelb. N°. 15. Type von St. Thomae, Kuhl im Leidener Museum. Ein- farbig grasgrün, Schwingen und ihre Deckfedern etwas dunkler grün; Schwingen an Innenfahne graulichschwarz , unterseits graulichgelb ; Schwingen 2ter Ordnung an Basis der Innenfahne blassgelb; Bürzel glänzend grasgrün. Alle unteren Theile nebst den unteren Flügeldecken viel heller. grün als die Oberseite, auf Vorderkopf und Backen fast gelb. Schnabel hellhornfahl ; Füsse fleischbräunlich. Ebenso ein Exemplar (9) von Bahia (Collection Lawrence) aber auf Stirn und Zügeln nur lebhaft grüngelb. Ein anderes Exemplar von St. Martha (Collection Lawrence), zeigt N N°, N? N°, den Stirnrand deutlich gelb und die Deckfedern der Schwingen iter Ordnung ziehen am Ende in’s düstere Blaue. . 16 et 17. Ganz ebenso zwei 2 von Guiana (Schomburgk) und Brasilien (Sello) im Berliner Museum, s. n. gregarius. . 18. £ von Trinidad (Argent) in Selater’s Collection, s. n. ouianensis, nicht im mindesten verschieden. 19. 2 von Caracas im Bremer Museum ganz grün, ohne den lebhaften gelben Ton auf Vorderkopf und Wangen. Schnabel fast weiss. 20. Ebenso ein 2 von Demerara im Bremer Museum, nur der Stirnrand in’s Gelbe ziehend. 21. Ein 9 aus Venezuela in Verreaux’s Collection, s. n. viri- dissima ganz ebenso. 22. 2 Brasilien im Britisch-Museum, s. n. chrysogaster, Parzudaki, weicht nur dadurch etwas ab, dass die Federn der Bauchmitte einen verwaschenen gelben Fleck bilden; auf dem Bürzel zeigen einige Federn bläuliche Endsäume. Ober- schnabel an Basishälfte graubräunlich. . 25. Type von Ps. modesta, Cab. (Guiana, Schomburgk) jetzt als Ps. passerina $ im Berliner Museum, unterscheidet sich PSITTACULA PASSERINA. b55 nur, dass der Oberschnabel hellbräunlich ist, wie sich dies auch bei manchen d findet. Exemplare von Quixos in Ecuador sind nach Selater ganz wie die von Bogota. | Die erheblichen Abweichungen in der Färbung nach dem Alter und die zahlreichen Uebergänge haben schon sehr frühe eine Zer- splitterung dieser Art in mehrere hervorgerufen. Es war daher mühselig und zeitraubend die zahllosen Beschreibungen richtig zu deuten und danach die Synonymie zu ordnen. Die Frage, ob unter Ps. passerina wirklich mehr als eine Art verborgen ist? lässt sich auch jetzt noch keineswegs entscheiden , und die Meinungen der Ornithologen sind darüber sehr getheilt. Von den meisten werden jedoch die jüngeren SZ mit etwas blauen Hinterrücken, als eigene Art (eyanoptera, Boddaert, gregaria, Spix, guianensis, Swainson) betrachtet. Selbst Professor Schle- gel, der in der Annahme von Arten sehr scrupulös ist, führt solche jüngere ZS und 2% unter dem längst vergessenen Kuhl’schen Namen I »Sancti Thomae’’ auf. Er characterisirt sie »sehr ähnlich der passerina, aber viel heller, und im ersten Kleide an Stirn und Vorderkopf in’s Gelbe ziehend.’” Indess sind diese Unterschiede in dem grünen Tone so wenig bestimmt dass es kaum möglich ist beide Arten danach sofort zu erkennen, namentlich im Jugend- kleide. Nachdem ich mehr als 50 Exemplare von Ps. passerina aus den verschiedensten Localitäten untersuchen konnte, musste ich zu der Ueberzeugung gelangen, dass wir nur eine Art annehmen können und dass die grünrückigen Individuen nur jüngere Vögel im Ueber- sange sind, wie die Beschreibungen der Exemplare N°. 11—14 ge- nügend beweisen werden. Diese Ansicht erhält um so mehr Be- stättigung, als wir bei Ps. conspicillata und coelestis ganz ähnliche Uebergangskleider antreffen, die dann eben so gut zu be- sonderen Arten erhoben werden müssten. Leider liegen so wenig Beobachtungen über die Farbenverände- rungen bei dieser Art vor und die Angaben hierüber sind oft ganz enigegengesetzle. 656 PSITTACULA PASSERINA. Nach Azara sind die grünen Individuen 2?, wogegen sie der Prinz zu Wied nur für jüngere Vögel erklärt, und d und 9 im vollkom- menen Kleide nicht verschieden sein lässt. Da mir der Ausspruch des Prinzen sehr gewichtig erscheint, so führe ich die betreffende Stelle wörtlich an: »das Weibchen zeigt nicht so schönes Blau als das d’, es ist jedoch bei alten Vögeln kein bedeutender Unterschied zu bemer- ken. Junger Vogel: man bemerkt im ersten Jahre durchaus noch keine blaue Federn , sondern der ganze Vogel ist grün; allein die blaue Färbung erscheint bald und nimmt allmälig zu, auch ist das orüne Gefieder nicht so schön, glänzend und lebhaft.” Einen neuen Beleg für die Richtigkeit‘ dieser Angabe erhalte ich durch gütige Mittheilung von Professor Burmeister. Derselbe schreibt mir über die Art » bald mit blauem Unterrücken, bald ganz grün ; ein bestimmt als $ angegebenes Exemplar zeigte einen stark blauen Unterrücken.’’ In gleicher Weise spricht sich übrigens Pro- fessor Burmeister schon früher aus, indem er zugleich die Exemplare mit grünen Rücken und weniger Blau auf den Flügeln für Jugend- zustände erklärt. Diese Ansicht wird durch eine Notiz Schomburgk’s | vollkommen bestättigt, indem er sagt: »auch mir scheint diese auf- gestellte Species (gregarius, Spis, cyanopterus, Bodd.) kei- neswegs sicher und nur der junge Vogel oder das $ der vorigen (passerina) zu sein, denn so oft ich mit einem Schusse mehrere derselben erlegte fanden sich unter der Beute einzelne mit Blau auf dem Rücken, andere ohne dasselbe.”’ Zugleich spricht Schom- burgk auch seine Bedenken über Cabanis neue Art Ps. modesta aus, die er nur für einen jungen Vogel hält, wie dies auch wirklich der Fall ist. Durch die freundschaftliche Theilnahme des Herrn von Pelzeln in Wien erhielt ich auch genaue Auskunft der Natterer’schen Beob- achtungen hinsichtlich dieser Frage. Das Wiener Museum besitzt 14 Stück (9 SS und 5 92) von Ps. passerina, alle von Natterer’s eigener Hand mit dem Geschlechte bezeichnet, woraus hervorgeht, dass die ganz grünen Vögel $2 sind. Die noch nicht völlig ausgefärb- ten Exemplare betrachtet Natterer als eigene Art, cyanochlora. Obwohl das Wiener Museum von dieser Färbungsstufe 4 SC und 2 $7 PSITTACULA PASSERINA. 657 besitzt, so kann ich mich aus den oben angeführten gewichtigen Gründen keineswegs zur Annahme dieser Species entschliessen, be- sonders nachdem ich selbst die typischen Exemplare von Natterer untersuchen konnte. | Die Frage »ob die $? stets einfärbig grün bleiben, oder alt wie die ZZ werden’’ ist daher als ziemlich gelöst zu betrachten. Fortgesetzte Untersuchungen an Ort und Stelle werden neue Be- stättigungen liefern. Ich schliesse mich daher den Ansichten des gründlichen Naturbeob- achters Prinzen zu Wied und Professor Burmeister’s vollkommen an, nicht etwa weil ich andere Forscher wie z. B. einen Joh. Natterer für weniger zuverlässig halte, sondern weil ich durch meine eigenen Untersuchungen zu der Ueberzeugung gelangte, dass das einfärbig- grüne Kleid wohl schwerlich ein bleibendes sein kann, indem man an den meisten Exemplaren in dieser Färbungsstufe mehr oder weniger Spuren, wenn auch nur ganz schwach angedeutend, von Blau bemerkt. Die Notizen welche von Spix giebt sind gänzlich werthlos, da sie nur auf Vermutliungen beruhen und er selbst die Geschlechter nur fragend zu bezeichnen wagt. Ueberhaupt hat von Spix, wie leider öfterers, zu den ärgsten Verwirrnissen Anlass gegeben, die selbst nachdem Wagler die Spix’schen Typen einer genauen Durch- sicht unterworfen, noch nicht ganz beseitigt schienen. Dank der Güte des Herrn Professor von Siebold in München erhielt ich über die noch vorhandenen Original-Exemplare von Spix im Münchener Museum, die ich neuerdings auch selbst untersuchen konnte, die genaueste Auskunft, und kann die Wagler’schen An- nahmen nur bestättigen. Von Ps. passerina und gregarius, Spix sind die Typen leider nicht mehr vorhanden, ebenso fehlt das Exemplar von Ps. xanthopterygius £ (t. 54. fig. 2). Wagler, der es aber noch zu untersuchen Gelegenheit hatte, weist ihm sehr richtig als $ oder jüngeren Vögel (xanthopterygius. t. 54. fig. 2) seinen Platz an, womit auch von Siebold’s Meinung ganz übereinstimmt. Dagegen ist das Z von xanthopterygius-(t. 54. fig. 1) glücklicher Weise 42 658 PSITTACULA PASSERINA. noch vorhanden, und wie schon Wagler angiebt, keineswegs eine Psittacula sondern ein noch nicht ganz vermausertes jüngeres Exemplar von Conurus (Aratinga) xanthopterus, Spix (t.15 fig. 2), was allerdings beim Anblick der Tafeln in Verwunderung setzten kann. Ps. gregarius et xanthopterygius, Spiz, dürfen daher als Species gestrichen werden, ebenso wie Ps. cya- noptera, Boddaert. Bourjot, der überhaupt meist nur Spix’sche Beschreibungen und Abbildungen in seinem grossen Werke copirt, wiederholt daher auch alle Irrthümer, ebenso auch Chr. Brehm. Gray führt in seinem Cataloge noch die Ps. leucophthalma, Scopoli an, welche auf Sonnerat’s schlechter Abbildung beruht, in neuerer Zeit aber nicht mehr gefunden wurde und überhaupt in keiner Sammlung vorhanden ist. Abbildung und Beschreibung pas- sen jedoch sehr gut auf das 2 unserer Art, obwohl sich die Frage nie mehr mit Sicherheit feststellen lässt. Der Umstand, dass Son- nerat die Art unter seinen Vögeln von Lucon mit anführt, darf uns nicht sonderbar vorkommen, denn Sonnerat beschreibt bekannt- lich manche Vögel aus Amerika und Afrika als von dorther stammend. Man könnte daher diese fragliche Art höchstens als einen jungen Vogel irgend einer Coryllis ansehen, leiztere haben aber immer die oberen Schwanzdecken roth und auf die junge Ps. lunulata passt die Abbildung der Schnabelform zu wenig. Es scheint mir daher am gerathensten dieser dubiösen Art hier einen Platz anzuweisen. Auch Professor Schlegel ist dieser Ansicht. Der blaurückige Zwergpapagei im östlichen Brasilien Perikit oder Perikitto benannt, ist über den grössten Theil Süd-Amerika’s von Paraguay, Bolivia und dem südlichen Brasilien bis zum Busen von Darien und Trinidad verbreitet und findet sich nach Schomburgk (History of Barbados. 1848. p. 681) auch auf der Insel Barbados, hier als die einzige Papageienart. Ps. passerina gehört daher zu den gewöhnlichen Erscheinungen in der Vogelwelt Süd-Amerika’s. Azara fand sie häufig in Paraguay, der Prinz zu Wied im Süden und Osten Brasiliens, am Belmonte und Parahyba, Schomburgk in grossen Flügen in den Küstenstrichen Guiana’s. Natterer erhielt sie ® PSITTACULA PASSERINA, 659 bei Sapitiba (Februar), Ypanema (Mai, August, December), Santos (August), Joanna Leite (November), St. Antonio (Juli) und Forte do Rio branco (Mai, December), also im südlichen und nördlichen Bra- silien. Aus Venezuela und auf Trinidad ist sie durch Taylor nach- gewiesen, in Demerara durch Wilkens, im westlichen Neu Granada (Choco) durch Schott, und Michler fand sie am Busen von Darien (Cartagena), welches wohl die nördlichste Grenze der Verbreitung sein dürfte. Auch häufig in Neu Granada und nach Sclater in Ecuador, also auch im Westen. Professor Burmeister iheilt mir auch von dieser Art eine bisher neue Localität mit. Er erhielt sie nämlich von St. Cruze de la Sierra in Bolivia. Nach Moritz käme sie auch auf der Nordküste von Porto Rico vor, was indess noch näher be- stättigt werden muss. Unnützer Weise nimmt Layard diese Art auf Buffon’s Autorität hin mit unter die Vögel Süd-Afrikas auf, obwohl er selbst das Vor- kommen hier gänzlich bezweifelt. Ps. passerina lebt stets gesellig und bewohnt ebensowohl das Küstenwaldgebiet als die Gebüsche der Campos, selbst in der Nähe menschlicher Ansiedelungen sieht man sie häufig. Sie nährt sich von allerlei Sämereien und liebt besonders den Samen des Tama- rindenbaumes. Burmeister vergleicht sie in ihrer Lebensweise mit Sperlingen. Wie diese sind sie fortwährend beschäftigt, und lassen ihre feine pfeiffende Stimme hören. Wird ein Flug aufgejagd, so soll das vereinte Geschrei und Gezwitscher besonders lebhaft an unsere Sperlinge erinnern. Ganz ähnlich sind die hüpschen Beob- achtungen welche Arthur Schott (Ausland. 1859. p. 850) über das Vorkommen des Zwergpapageis auf der Landenge von Choco in Neu-Granada giebt. Er sagt: »überall streicht der niedliche Zwergpapagei in grossen Flügen umher. Den Lärm welchen sie machen, wenn sie zusammen in einer dichtbelaubten Baumkrone einfallen, erinnerte mich an einen Heerzug von Staaren. Ihr scharfes Geschrei machte einen Eindruck , als befinde man sich in der Nähe einer Sensenschmiede.” Leider sind die Nachrichten über das Brutgeschäft noch ziem- lich unvollständig. Nach Azara nistet Ps. passerina in Baum- 42" 660 PSITTACULA SCLATERT. höhlen und legt 4 weisse Eier. Auch die verlassenen backofenför- migen Nesten des rothen Töpfervogels (Furnarius rufus) sollen mit Vorliebe als Nisthöhlen benutzt werden, eine Angabe die Bur- meister indess zu bezweifeln scheint, wenigstens konnte er sich nie selbst von der Richtigkeit überzeugen. Neuerdings erhielten wir durch Carl Euler einige Beobachtungen, die in der Umgebung von Cantagallo, Facendo do Bom Valle (22° s. Br.) in Süd-Brasilien gemacht wurden. Danach fällt die Legezeit bei Ps. passerina in die Monate Februar, März und December. Am iten März fanden sich 4 halbgrosse Junge in einer Nesthöhle. Am 14 Februar wurden bereits flügge Junge erlegt. Die gewöhn- liche Zahl der Eier dürfte 4 sein. Es scheint also, dass die Art jährlich 2 Bruten macht (J. f. Orn. 1867. p. 189 et 195). Wie von Sack in seiner Reise nach Surinam behauptet soll diese Art eine bedeutende Anzahl Eier legen, indess bedarf dies erst der näheren Bestättigung. Die Beschreibung des Eies bei Thienemann lautet: »es ist un- gleichhälftig, nach der Höhe stärker abfallend als nach der Basis und stumpf zugespitzt, 8° lang, 61/,”” breit. Gewicht etwas über 2 Gran.” Der Zwergpapagei ist in der Gefangenschaft ein äusserst zärtlicher Vogel und selbst in seinem Vaterlande kann man ihn nur schwer und immer blos auf kurze Zeit im Käfig erhalten. Desshalb sieht man ihn auch fast nie bei uns lebend. Azara erzählt indess einen Fall wo er ein Pärchen in der Gefangenschaft brüten sah, die Jungen kamen aber nicht aus, da das 2 vorher starb. (275.) 1%. Psittacula Selateri, G. R. Gray. — Sclaler’s Zwergpapagei. Psittacula Sclateri, G. R. Gray, List Psitt. (1859) p. 86 (note). — Psittacula sp.?, Sclater, Proc. (1857) p. 19. — Psittacula melanorrhyncha, Natt., M.S. — Psittacu- lus Selateri, Schl., Mus. P.B. Psitt. (1864) p. 52. — Fig. 0. Diagnosis: Z. Aehnlich Ps. passerina, aber viel dunkler gras- grün, oberseits in’s Olivengrüne ; Oberschnabel schwarz, der untere weiss, PSITTACULA SCLATERI. 661 Jung (vel 9°). Einfarbig grün, nur der Bürzel lebhafter; Ober- schnabel dunkelbraun. Füsse dunkelhornbraun; Krallen schwarz. Ps. passerinae similis, at multo obscurius prasina; supra in olivaceo-viride vergens; maxilla nigra, mandibula alba. Jur. (vel 2?) viridis unicolor; uropygio solo laetiore; maxzilla obscure fusca. Rio Yavarri, Type von Gray im Britisch-Museum. g ad. Ganze Ober- und Unterseite dunkelgrasgrün, auf Mantel, Deckfedern und besonders den Brustseiten olivenfarben angeflogen, Stirn, vor- dere Backen und Kinn heller grün , aber ohne gelblichen Ton. Deckfedern der Schwingen 1ter und 2ter Ordnung, Eckflügel, die 4 letzten Schwingen 1ter Ordnung, die Schwingen 2ter Ord- nung (mit Ausnahme der ? letzten einfarbig grünen), kleine Flügeldecken längs Unterarm, unterseits auf Flügel und Achsel- federn, Hinterrücken und Bürzel tief kobaltblau. Die Schwin- gen lter Ordnung grün gesäumt, an Innenfahne düster blau, mit schwärzlichem Rande. Schwingen und die grössten Deck- federn unterseits meerbiau, der Schwanz apfelgrün. Ober- schnabel hornschwarz, an den Rändern fahler, der Unterschna- bel hornweissfahl. Füsse dunkelhornbraun, Krallen schwarz. Jung (vel 2), Quito, Leidener Museum. Dunkelgrasgrün, auf Bür- zel lebhaft gelbgrün ; Vorderkopf, Backen, Kinn und Kehle gelbgrün, die übrigen unteren Theile nebst den untereh Flü- geldecken heller grün als die Oberseite. Schwingen unterseits und an Innenfahne mattschwarz. Schwanz unterseits apfelgrün. Oberschnabel dunkelhornbraun, der untere hornweiss. Füsse dunkelhornbraun, Krallen schwarz. Diese interessante Art steht der Ps. passerina am nächsten, mit der sie in Vertheilung des Blau vollkommen übereinstimmt, ist aber viel dunkler grün gefärbt und sogleich an der dunklen Schnabel- und Fussfärbung kenntlich. Schon der hochverdiente Joh. Natterer erkannte diese Art als neu und benannte sie sehr passend. Er sammelte sie bei Ypanema (Mai), Marabitanas (Januar) und Cochoeira das Pederneiras (im October) im südlichen und nördlichen West-Brasilien. Neuerdings wurde sie 662 PSITTACULA CYANOPYGA. erst wieder durch Bates am obern Amazonas, Rio Yavarri, auf- gefunden. Das Leidener Museum besitzt Exemplare von Quito in Ecuador durch Frank. Bartlett sammelte diese Art neuerdings bei Sarayacu am Ucayali in Peru (Proc. 1866. p. 197). Ueber die Lebensweise dieser selbst in Museen noch sehr seltenen Art fehlen alle Nachrichten. (274.) 45. Psittacula eyanopyga, Souance. — Der Zwergpapagei mit türkisblauem Bürzel. Psittacula eyanopygia, Souance, Rev. et Mag. Zool. (1856) p. 157. — id., Icon. Perr. t.42 (Z 2 fig. bon.). — Bp., Rev. et Mag. Zool. 1854. — id., Naum. 1856. — Gray, List Psitt. (1859) p.86. — Psittaculus cyanopygius, Schleg., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 33. Diagnosis: Allgemeine Vertheilung der Farben wie bei Ps. passe- rina, aber grösser und viel heller grün, die blauen Theile nicht dunkel kobaltblau, sondern hell lasurblau. Coloribus distributis Ps. passerinae simillima; at major multoque dilutius viridis; partibus designatis nequaequam obscure cyaneis, sed laete azureis. Leidener Museum. Z ad. Lebhaft grasgrün; auf Stirn, Backen und der ganze Unterseite heller, indess ohne gelbgrünen Ton. Mittel- und Hinterrücken, Bürzel, die kleinen Flügel- decken unterseits und die Deckfedern der Schwingen 1ter und 2ter Ordnung schön lasurblau (türkisblau). Schwingen 1ter Ordnung an Basis und die Schwingen 2ter Ordnung hell berli- nerblau, etwas meergrün verwaschen. Die vier ersten Schwin- gen 2ter Ordnung nur am Ende der Aussenfahne grün gesäumt. Alle Schwingen an Innenfahne schwärzlich gerandet, unterseits ebenso wie die Schwanzunterseite meerblau. Schnabel horn- weissgrau; Füsse graubräunlich. Nach Souance sind Schnabel und Füsse schwärzlich. Ganz ebenso ein Exemplar aus Bolivia (Bridges) im Britisch-Museum. Eine sehr characteristische Art; an der hellgrünen Färbung und dem schönen Türkisblau der bei Ps. passerina dunkelkobalt- PSITTACULA CONSPICILLATA, 665 blauen Theile leicht zu unterscheiden , überdies auch etwas grösser. Souance giebt zuerst eine kurze Diagnose der Art nach einem Exemplare der Collection Massena, indess ohne Angabe des Vater- _ landes. Das Britisch-Museum erhielt sie durch Bridges aus Bolivia, der einzigen sicher bekannten Localität. Ein ziemlich beschädigtes Exemplar im Leidener Museum, angeblich vom oberen Amazo- nas herstammend, wird im Cataloge von Bolivia angeführt. Indess dürfte die Art wirklich am oberen Amazonas vorkommen, denn ein von Bates hier gesammeltes Exemplar, welches in den Proceed. (1857. p. 266) als Psittacula? angeführt wird, soll sich auf diese Species beziehen. Ohne Zweifel die seltenste Art in der kleinen Gruppe südamerika- nischer Psittaculinen. Ueber die Lebensweise fehlen alle Nachrichten. (275.) 16. Psittacula conspieillata !), Lafr. — Der Zwergpapagei mit blauem Augenringe. Psittacula conspicillata, Lafresn., Rev. et Mag. Zool. (1848) p- 172. — Bp., Rev. et Mag. Z. 1854. — id., Naum, 1856. — Souance, Rev. et Mag. Zool. (1856) p. 156. — id., Icon. Perr. t. 41 (d° 2 bon.). — G. R. Gray, List Psitt. (1859) p. 86. sp. 4. — Sclater, Cat. Am. B. (1862) p. 557. — Psittacus eyanopis, Licht., Nomencl. av. (1854) p. 71. — Psittacu- lus conspicillatus, Schl., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 32. — Psittacula orbitula, Reichb., in Schaufuss Catal. 1862. Diagnosis: Grün; unterseits mehr graugrün ; Deckfedern der ten und 2ten Schwingen, untere Flügeldecken, Schwingen 2ter Ord- nung, Hinterrücken und Bürzel sowie ein Ring um’s Auge schön kobaltblau. Jung. Ohne Blau; einfarbig grün, aber Hinterrücken, Bürzel und Ring um’s Auge lebhaft dunkel smaragdgrün. Schnabel und Füsse horngelblichfahl. Viridis, subtus paululum grisescens; tectricibus alarum superi- 1) Von Conspieillum, Brille, daher ein Wort aus jüngerer Zeit. 664 PSITTACULA CONSPICILLATA. oribus majoribus mediisque, his inferioribus, remigibus secun- dariis, tergo, uropygio necnon annulo orbitali cyaneis. Juv. coeruleo carens, viridis unicolor; at tergo, uropygio annu- loque orbitali smaragdinis. Rostro pedibusque subgilvo-corneis. Bogota (van Lansbergen), Leidener Museum. ad. Stirn, Ober- kopf und Backen, Flügel und Schwanz dunkelgrasgrün ; Hinterkopf, Rücken, Schultern und Flügeldecken schmutzig dunkelgrasgrün, etwas ins Olivene, die übrige Unterseite grau- grün verwaschen. Deckfedern der 1ten und 2ten Schwingen, Schwingen 2ter Ordnung, ausser den 5 letzten einfarbig grünen, die letzten 3—4 Schwingen iter Ordnung an Aussenfahne, die kleinen Deckfedern längs Unterarm und auf Flügelunterseite, Achsel, Hinterrücken und Bürzel tief kobaltblau, ein schmaler Ring um’s Auge etwas hellerblau. Schwingen Liter Ordnung an Aussenfahne grün, an Innenfahne schwärzlich. Schwingen und die grössten Deckfedern unterseits grünlichmeerblau, der Schwanz unterseits düster grün. Schnabel hornfahl, an Spit- zenhälfte hornweiss. Füsse horngelblichlleischfarben. Ebenso ein / von Neu-Granada im Bremer Museum. Ebenso ein Z vom Rio Napo, Ecuador in Lawrence’s Collection. Jüngeres / (Columbien) im Bremer Museum. Im Allgemeinen wie der alte Vogel, aber das Grün nicht so dunkel und namentlich am Kopfe und der Unterseite heller; die blauen Partien viel heller, nicht kobaltblau sondern berlinerblau ; nur der hintere Augenrand blau umsäumt. Die Deckfedern der ten Schwingen noch grün. Ein noch jüngeres Exemplar von Neu-Granada im Bremer Museum zeigt deutlich ein Uebergangskleid: die grüne Färbung ist be- deutend heller, namentlich fehlt der olivengrüne Ton der Ober- seite ganz, und die Unterseite zieht mehr in’s Gelbgrüne. Die unteren Flügeldecken und der Flügelrand sind noch grün, die Deckfedern der Schwingen 2ter Ordnung ganz schwach blaulich verwaschen ; nur die Deckfedern der Schwingen 1ter Ordnung und die Schwingen 2ter Ordnung sind dunkelblau. Hinter- rücken und Bürzel sind grünlichblau, mit einzelnen tiefblauen PSITTACULA CONSPICILLATA. 665 Federn, die aus den Kielen hervorspriessen. Nur auf der einen Seite befinden sich am oberen Augenrande einige blaue Fe- derchen. Oberschnabel an Basishä!fte. hornbraun. Ganz ähnlich ein Exemplar im Leidener Museum, welches ebenfalls Ein deutlich ein Uebergangskleid trägt. Exemplar vom Rio Napo (Lawrence’s Collection) ist ebenfalls theilweis noch im Uebergange begriffen. Die Oberseite dunkler grün als am alten Vogel, die untere heller, namentlich ohne den graugrünen Anflug, Schwingen blau wie am alten Vogel, aber die unteren Flügeldecken grün, nur an Basishälfte theil- weis blau; die Bürzelfedern ebenfalls nur an Basis blau. Um die Augen keine Spur von Blau, dagegen ist der Augenkreis lebhaft smaragdgrün gefärbt. Junger Vogel, Leidener Museum. Schön hellgrasgrün , besonders an Stirn und Backen; Hinterkopf und Nacken etwas grünlichgrau angeflogen ; Bürzel und schmaler Ring um’s Auge lebhaft dun- kel smaragdgrün. Deckfedern der Schwingen 1ter und 2ter Ord- nung schwach meerblau angeflogen. Die unteren Flügeldeck- federn grün, aber einige derselben tiefblau. Junger Vogel (oder 2?), Neu-Granada im Bremer Museum. Ganz ohne Blau; lebhaft grasgrün, namentlich auf der Unterseite, dagegen Hinterhals, Mantel und Schultern schmutzig olivengrün, wie am alten Vogel; Hinterrücken, Bürzel und schmaler Ring um’s Auge lebhaft smaragdgrün. Schwingen und ihre Deckfedern grün; nur die Deckfedern der Schwingen 1ter Ordnung ganz schwach blaulich angehaucht. So leicht es auch ist diese Art alt und selbst noch im jüngeren Kleide zu unterscheiden, sobald nur eben noch die Spur eines blauen Augenringes vorhanden sind, so schwierig wird es die Jungen im ersten Kleide sofort zu erkennen, da sie leicht mit denen von Ps. passe- rina verwechselt werden können. Nach sorgfältiger und genauer Untersuchung habe ich indess gefunden, dass dies nicht möglich ist, wenn man die Färbung des Bürzels im Auge behält. Dagegen bietet das Grün der übrigen Körpertheile kein bestimmtes Kennzeichen , da es theils nach dem Alter, theils individuell variirt, 666 PSITTACULA COELESTIS. Bürzel und Hinterrücken sind bei der jungen Ps. conspicillata stets prachtvoll dunkelsmaragdgrün gefärbt, ebenso ein schmaler Ring um’s Auge, der dem schön blauen beim alten Vogel entspricht , während diese Theile bei Ps. passerina eine lebhaft gelbgrüne Färbung besitzen. Nach dem Alter finden sich übrigens dieselben Uebergänge, hin- sichtlich der Vertheilung des Blau, wie bei Ps. passerina, was mich zu dem Glauben veranlasst, das Z und 2 im vollkommenen Kleide wohl kaum verschieden sein werden und dass die grünen Vögel nur junge sind. Das Leidener Museum scheint diese Art zuerst erhalten zu haben, durch Herrn Consul van Lansbergen , der von Bogota so viele seltene und neue Vögel einsandte. Ausser Neu-Granada dürfte sich die Verbreitung nördlich nur bis Nicaragua erstrecken, von woher das Britisch-Museum Exem- plare besitzt. In Guiana und dem nördlichen Brasilien ist die Art bis jetzt noch nicht wahrgenommen. Am häufigsten findet man sie unter Vogelsendungen aus Bogota. In Museen daher weiter keine Seltenheit. | Ueber die Lebensweise und das Brutgeschäft fehlen alle Nach- richten. (276.) 17. Psittacula coelestis, (Lesson). — Der Zwergpapagei mit blauem Schläfenstriche. Agapornis coelestis, Lesson, Echo du Monde savanı (1844) t.2. — id., Deser. de Mammif. et d’Oiseaux (1847) p. 198. — Psittacula coelestis, Bp., Rev. et Mag. Z. 1854. — id., Naum. 1856. — Souance, Rev. et Mag. Zool. (1856) p. 157. — id., Icon. Perr. t.40 (Z 2 fig. opt.). — Sclat., Proc. Z. S. (1860) p- 287. — id., Cat. Am. B. (1862) p. 557. — Gray, List Psitt. (1859) p. 86. — Psittaculus coelestis, Schlegel, Mus. P. B. (1864) p. 52. Vivina, in Ecuador (Fraser). Diagnosis: Kopf und Unterseite lebhaft gelbgrün ; Rücken und Flü- geldecken olivengrüngrau; Deckfedern der 1ten und 2ten Schwin- PSITTACULA COELESTIS. 667 gen, untere Flügeldecken und Flügelrand , Schwingen 2ter Ord- nung, Hinterrücken und Bürzel kobaltblau; ein Strich an den Schläfen heller blau. Jung. Gelbgrün ; Bürzel schön smaragdgrün ; ein grünbläulicher Strich an den Schläfen. Capite latereque inferiore flavo-viridibus ; dorso tectrieibusque alarum olivaceo-viride-griseis; his et majoribus et mediis necnon inferioribus, campterio, remigibus secundariis, tergo uropygio- que cyaneis,, stria temporali dilutiore. Juv. flavo-viridis; uropygio laete smaragdino ; stria temporali vi- ridulo-cyanea. Ecuador (Guajaquil) Leidener Museum. S ad. Oberkopf, Backen Ein und Unterseite schön gelbgrün, längs den Seiten blass grün- lichgrau verwaschen. Nacken und Hinterhals graugrünlich blass mit Hellblau verwaschen. Mantel, Schultern und Flügel- decken bräunlich olivengrüngrau. Schwingen und Schwanz dunkelgrasgrün. Eckflügel, Flügelrand, Deckfedern der Schwin- gen Iter und 2ter Ordnung, Schwingen 2ter Ordnung, die letzten der 1ten Ordnung an Basis der Aussenfahne, Achseln und kleine Deckfedern auf Unterseite des Flügels, Hinterrücken und Bürzel dunkelkobaltblau, ein schmaler, länglicher Strich an den Schläfen,, vom hinteren Augenrande an, heller blau. Schwin- gen 2ter Ordnug am Endrande der Aussenfahne schmal blassgrün gesäumt, ebenso die Deckfedern des 1ten und 2ten Schwingen am Ende. Die ersten drei Schwingen 1ter Ordnung an Innenfahne schwärzlich, die übrigen blaulich. Schwingen unterseits grün- lichblau, der Schwanz unterseits grün. Schnabel hornfahl, an der Spitzenhälfte hornweiss. Füsse und Krallen horngelblich. Im Leben sind diese Theile blass fleischfarben (Fraser). d von Columbien im Bremer Museum zeigt theilweis noch einen Uebergang, da einzelne der 1ten und 2ten Flügeldecken noch grün sind; die unteren Flügeldecken theilweis noch mit Grün gemischt. Junger Vogel (angeblich von Chile) im Leidener Museum. Schön, gelbgrün,, im Nacken mit graugrünlichem Tone angeflogen, nur 668 PSITTACULA COELESTIS. ein verwischter bläulicher Schläfenstreif; Rücken und Flügei- decken dunkler grasgrün und ganz schwach olivengrün ver- waschen. Schwingen und Schwanz dunkler grasgrün. Bürzel schön smaragdsrün. Schwingen an Innenfahne schwärzlich. Füsse und Schnabel wie beim d. Ebenso ein junges ? von Guajaquil in Verreaux’s Collection, mit grünlichblauem verwaschenen Schläfenstriche. Ebenso jüngere und alte Vögel (durch von Warcsewitz) aus Peru im Museum Heine. Im vollkommenen Kleide ist eine Verwechselung dieser Art mit einer anderen gar nicht möglich: die eigenthümliche Rückenfärbung und der blaue Strich an den Schläfen sind zu characteristisch. Jung, d. h. noch einfarbig grün, ähnelt sie aber sehr der vorhergehenden Art (conspicillata), namentlich wegen dem smaragdgrünen Bürzel; unterscheidet sich jedoch stets durch den, wenn auch zuweilen nur schwach angedeuteten, blaulichen Schläfenstrich. Ps. coelestis findet sich längs der Westküste Amerikas von Peru und Ecuador bis ins südliche Guatemala, vonwoher das Britisch- Museum Exemplare durch Wilson besitzt. Besonders häufig in der Umgebung von Guajaquil, wo sie von Lesson und Fraser beobachtet wurde. Letzterer fand sie auch bei Babahoyo. In Peru durch von Warcsewitz nachgewiesen, scheint hier aber selten, denn von Tschudi erwähnt die Art nicht. Sie lebt in kleinen Flügen, ist überall ge- mein und nährt sich von Sämereien, dass ist alles was wir über die Lebensweise durch Fraser erfahren. Professor Schlegel führt im Catalog des Leidener Museum Exem- plare aus Chile an, freilich ohne Angabe des Reisenden. Offenbar liegt hier nur eine irrthümliche Händlerangabe zu Grunde, denn vergebens habe ich mich bemüht etwas Bestimmtes hierüber aufzu- finden. Weder Bridges noch King erwähnen eine Psittacula- Art aus Chile, ebenso wenig die neueren Berichten von von Boeck, von Bibra, Philippi und Landbeck. Einstweilen wird daher wohl der Verbreitungskreis von Ps. coe- lestis mehr beschränkt werden müssen. 669 PSITTACULA COELESTIS- passerina, Linne. Sclateri, Gray. » eyanopyga, Souance. conspicillata, Lafr. » » » coelestis, Lesson, » » 23. Flügel. 8 Day SITES vvmuw%m _ = ee I ng a Down wo m »2 @ Mittelste Schw.- feder. Aeuss, Schw.- feder. 1 150 19.4 lau 19 Firste. 11 1m - = = — (ohne Nagel). Schnabel Aeuss. | Innere höhe an | Tarse. | Vorder- | Hinter- Basis. zehe. zehe. Bu a Da gen gt gi! gr er 51a, ger By ER 5), au zer gi 1m 6 au sy, u 6 Bu 6" ers Br A Bu Se 6" a a SEEN ul BL 51 m [27 a 2 ( Bl rn NE: 6" 41 m tt1 6’ Ja S TE giy PR? Br dest 5, RAU Bu en: Be 3 rue za 212 5 111 B), FR N a 51), 4 1 Bu N 51 mt Be 11 Be sid er ; BP nur Bla ara # Ne Em „iu Be an u Ei Be % d‘ Brasilien, Leidener Museum. dad. » Berliner Museum. dad. » Bremer Museum. » Leidener Museum. Guiana, Berliner Museum. Trinidad, Collection Sclater. & Type v. eyanochlora, Bremer Mus. JS Venezuela, Collection Sclater. s.n. St. Thomae, Leidener Mus. Q Guiana, Berliner Museum. ® Trinidad, Collection Selater. Q Demerara, Bremer Museum. 2 s.n. viridissima, Collect. Verreaux. 2 Type v. modesta, Cab., Berl. Mus, ıd Type v. Gray, im Britisch-Museum. (von Natterer im Wiener Mus.). ad. Leidener Museum. dad. Bogota, Leidener Museum. J ad. Neu-Granada, Bremer Museum. jun. Bogota, Collection Verreaux. jun. Rio Napo, Collection Verreaux. Sad. Guajaquil, Leidener Museum. S ad. Columbien, Bremer Museum. jun. Guajaquil, Collection Verreaux. 670 PSITTACULA. Diagnostischer Schlüssel zu Psittacula. IV. Arten mit fast geradem, zweifarbigen Schwanze, dessen Federn am Ende breit abgerundet sind; Nasenlöcher mit aufge- triebenen Rändern. (Genus Urochroma ct Pyrrhulopsis bei Bonaparte). 18. stictoptera, Sclater. Grün; obere Flügeldecken umbrabraun. 19. surda, llliger. Stirnrand und um’s Auge ockergelhlich, Schwanzfe- dern gelbbraun mit schwarzem, jung mit grünem Endsaume. 20. melanonota, Licht. Mantel und Schultern dunkelbraun; Schwanz an Ba- sishälfte roth. 21. eingulata, Scop. Rücken und Bürzel dunkelbraun; Schwanz purpurlila. 22. purpurata, Gmelin. Schultern braunschwarz; Schwanz purpurroth mit schwarzem, jung mit grünem Endsaume. 23. Hueti, Temminck. Stirn schwarz; untere Flügeldecken roth. Diese 6 amerikanischen Arten bilden eine Unterabtheilung, die einige Abweichungen von der vorigen bietet, und daher zum eigenen Genus Urochroma erhoben wurde. Diese Abweichungen beschränken sich indess nur auf eine geringe Verschiedenheit in der Form des Schnabels, der Nasenlöcher und der Schwanzfedern; im Allgemeinen sind auch die Arten etwas kräf- tiger gebaut. Zeigte sich bei der vorigen Unterabtheilung der Schnabel ganz nach dem Muster von Chrysotis gebildet, so erblicken wir hier den Pionias-Schnabel als Grundform. Er ist nämlich mehr seit- lich zusammengedrückt, daher auf der Firste kantiger, aber der deutliche Zahnausschnitt im Oberkiefer fehlt, und man bemerkt nur eine ganz schwach angedeutete Ausbuchtung. Der Unterschnabel ist meist nicht höher als der obere. Die Nasenlöcher liegen in einer breiten Wachshaut mit wulstig er- habenen Rändern, und weichen dadurch von denen der übrigen Psit- tacula-Arten ab, auch findet sich der grosse nackte Augenkreis in dem ganzen Genus ausserdem nur bei Ps. Desmaresti wieder. In der Schwingenbildung zeigt sich nichts Bemerkenswerthes, vielmehr ganz dieselben Verhältnisse wie bei den übrigen Arten. PSITTACULA STICTOPTERA. 671 Die ersten drei Schwingen sind die längsten, davon aber die erste meist etwas kürzer, und an der Aussenfahne der iten bis 4ten Schwinge bemerkt man einen sanften Ausschnitt, während ein solcher an der Innenfahne ganz fehlt. So fand ich es wenigstens bei Ps. surda, melanonota, purpurata und Hueti. Die Flügelspitze zeichnet sich durch ihre Länge aus, indem sie meist noch länger als die Hälfte des Oberflügels oder so lang als Schwanz ist, und die Flügel überragen daher meist noch das Schwanzende. Der Schwanz besteht aus ziemlich breiten, am Ende zugerundeten Federn, ist meist kürzer. als die Hälfte des Flügels und am Ende fast ganz gerade. Merkwürdig sind auch die Schwanzdeckfedern, welche unterseits das Schwanzende überragen, oberseits aber eine eigen- ihümliche Bildung besitzen, indem die längsten derselben sehr breit sind, mit abgerundeten Enden, und dadurch den mittelsten Schwanz- federn ausserordentlich ähnlich werden. In den Färbungsverhältnissen ist für diese Unterabtheilung das Braun auf Schultern und Rücken eigenthümlich, besonders aber die bunte Schwanzfärbung, welche an die der afrikanischen Arten erinnert, nur mit dem Unterschiede, dass jene eine schwarze Querbinde be- sitzen, diese aber meist nur einen solchen Endsaum, der bei jünge- ren Vögeln meist noch grün ist. Indess fehlen hinsichtlich der Ju- gendzustände bestimmte Nachrichten, ebenso über Lebensweise und Fortpflanzung. (277.) 18. Psittacula stietoptera, (Sclater). — Der braunflügelige Zwergpapagei. Urochroma stictoptera, Sclater, Proc. Z. S. (1862) p. 112. pl. XI (fig. opt.). — id., Cat. Am. B. (1862) p. 557. Diagnosis: Schön grasgrün, unterseits heller; die oberen Flügel- decken schön umbrabraun; Schnabel horngelblich. Laete prasina, subtus dilutior:; tectrieibus alarum superioribus laete brunneis; rostro flavido-corneo, Bogota (Type in Sclater’s Museum). Schön grasgrün, auf der Unter- seite mehr gelbgrün. Schwingen 1ter Ordnung, deren Deckfedern 672 PSITTACULA SURDA. und Eckflügel dunkel umbrabraun, Schwingen am Rande der Innenfahne blasser und an Aussenfahne deutlich grün gesäumt. Schwingen 2ter Ordnung ebenfalls braun, aussen grün gesäumt, welche Färbung gegen die hinteren zunimmt, so dass die 5 letzten ganz grün sind. Alle oberen Flügeldeckfedern wie die Schwingen, dunkel umbrabraun, die kleinen am Unterarme mit fahlweissem Endpunkte. Die ersten Deckfedern der Schwingen ter Ordnung jederseits hoch orangefarben. Untere Flügel- decken und Schultern grün. Schwingen unterseits grauschwärz- lich. Schwanzfedern an Aussenfahne grün, an Innenfahne nicht ganz bis zur Spitze düster olivengrüngelb; die 2 mittelsten Fe- dern einfarbig grün, unterseits glänzend röthlich olivengelb am Ende grün. Schnabel blass horngelb, der untere an Basis bräunlich ; Füsse und Krallen hornbraun. Ich freue mich über diese neue schöne Art, bis jetzt Unicum in der kostbaren Sammlung von Herrn Dr. Sclater, aus eigener An- schauung berichten zu können. Sie schliesst sich im Habitus voll- ständig an die folgenden Arten (melanonota, surda etc.) an und ist leicht an den braunen oberen Flügeldecken kenntlich. Das typische Exemplar zeigt, wie auf der schönen Abbildung von Wolf, die erste Deckfeder der Schwingen 2ter Ordnung jederseits lebhaft orange, ein Kennzeichen, welches indess vielleicht nur zu- fällig entstanden sein ‘dürfte und vor der Hand noch nicht zur Characterisirung der Species benutzt werden kann. Es erscheint mir auch sehr wahrscheinlich , dass dieses Exemplar vielleicht noch kein ganz ausgefärbtes ist und dass der alte Vogel alle Deckfedern der Schwingen 2ter Ordnung orangefarben erhalten wird. Das einzige bis jetzt bekannte Exemplar kam durch Trübner aus Neu-Granada. Jede weitere Bemerkung über dasselben fehlt, auch die Angabe des Geschlechts. (278.) 49. Psittacula surda, (Illiger). — Der ockerschwänzige Zwergpapagei. Psittacus surdus, (Ill. in Mus. Berol.) Kuhl, Consp. (1821) p. 59. — Hahn, Orn. Atl. Pap. (1854) p.55. t. 40 (bon.). — PSITTACULA SURDA. 673 Pr. Max, Beitr. IV. p. 252. — id., Psitt. ochrurus, Reisen. Bras. — Ps. chrysurus, Sws., Zool. Illustr. Band III. pl. 141 (fig. bon.). — Isis (1829) p. 1005. — Psittacula surda, Wagler, Mon. p. 620. — Pyrrhulopsis surdus, Bp., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 152. — id., Urochroma surda, Naumannia 1856. — Souance, Icon. Perr. t.58 (fig. opt.). — Sclater, Cat. Am. B. (1862) p. 556. — Psittacula surda, G. R. Gray, Gen. of B. I. N°. 7. — id., List Psitt. (1859) p-. 88. — Burmeister, Syst. Ueb. II. p. 195. — Schleg., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 70. Jandaya, am Mucuri (Pr. Max). — Gnik-gnik , botocudisch (Pr. Max). Diagnosis: Grün; Stirnrand, Zügel und um’s Auge ockergelblich verwaschen ; Schultern braun ; Schwanzfedern ockergelbbraun , mit schwarzem Endsaume. Endsäume der Bürzelfedern und Daumenrand zuweilen blau. Jung, die Schwanzfedern rostgelb, mit einem Tone in’s Grüne und grünem Endsaume. Viridis; fronte, loris regioneque orbitali subochraceis ; scapu- larıbus brunneis; limbo apicali caudae ochraceo-brunneae nigro; limbis plumarum uropygii margineque pterylii non nunquam eyaneis. Juv. limbo apicali caudae ferrugineae in viride vergentis viridi. Brasilien, Leidener Museum. 7 ad. Grasgrün, der Oberkopf, Hin- terhals und Oberrücken etwas in’s Olivengrüne. Deckfedern, Rücken, obere Schwanzdecken und die 2 mittelsten Schwanz- federn schön dunkelgrasgrün, der Bürzel mehr in’s Smaragd- grüne. Stirnrand, Zügel und Gegend am Unterschnabel ocker- gelb verwaschen. Schwingen 1ter Ordnung und deren Deckfedern schwarzbraun, an der Aussenfahne nicht ganz bis zur Spitze dunkelgrün gerandet; Schwingen 2ter Ordnung schwarzbraun, die letzten zwei ganz grün. Schulterfedern dunkelbraun. Schwanz- federn glänzend ockergelbbraun, am Rande der Innenfahne fast gelb, die Aussenfahne sehr schmal und undeutlich , das Ende breiter schwarz gesäumt, die zwei miltelsten Federn grün mit schwarzem Ende. Untere Flügeldecken grün; die Schwingen 43 & 4 “ PSITTACULA SURDA. von unten glänzend dunkelbraun, am Rande der Innenfahne ins schmutzig Grünliche. Schnabel horngelbfahl an Basis horn- graubraun. Füsse und Krallen fahlbräunlich. Schnabel im Leben an Basis grünlich, mehr gegen die Spitze zu gelblich- grün. Füsse bläulichaschgrau. Iris aschgraubraun. Wachshaut grünlich. Nackter Augenkreis düster grau (Prinz Max). ? Leidener Museum ebenso, nur die Schultern etwas mehr in’s Gelbgrüne. Ein altes Z im Bremer Museum, hat auf dem Bürzel schmale, ver- waschene, blaue Endsäume und der Daumenrand ist düster bläu- lich; im Nacken ist eine einzelne ganz gelbe Feder; auf eini- gen Schwanzfedern bemerkt man vor dem schwarzen Ende noch Spuren von Grün. Junger Vogel, Bremer Museum, aehnelt fast ganz dem alten, aber die Federn des Oberkopfes und Halses haben düstere Endsäume, die zwei mittelsten Schwanzfedern sind ganz grün, ohne schwarzen Endsaum, das zweitmittelste Paar ist ebenfalls grün, aber auf Schaftmitte rostgelbgrün, die übrigen Schwanzfedern rostgelbgrün mit grünem Ende und schwärzlichem Aussensaum. Nach Burmeister gleichen die jungen Vögel den alten, sind aber viel trüber gefärbt, was nach den oben angeführten zwei- felsohne jungen Exemplaren richtig sein dürfte. Junger Vogel (Collection Kirchhoff), hat die Schwanzfedern noch grün, nur die äusserste an Basishälfte etwas oekerfarben verwaschen ; die beiden mittelsten mit schmalem schwarzen Endsaume. An der eigenthümlichen Schwanzfärbung, obwohl dieselbe beim jungen Vogel etwas verschieden ist, lässt sich diese Art stets erken- nen, ebenso characteristisch für sie ist der ockergelbe Ton an Stirn und um die Augen. Obwohl man diese Art häufig in Sammlungen antrifft, se scheint sie immerhin in ihrem Vaterlande selten zu sein. Das Berliner Museum erhielt sie zuerst von Para, der Prinz zu Wied auf seinen ganzen Reisen nur Einmal, und zwar zufällig ein Pärchen an der Mündung des Mucuri (19° südl. Br.) im März. Zuweilen soll jedoch der Vogel in der Gegend von St, Matthaeus zahlreich erscheinen, Die PSITTACULA NELANONOTA. 675 Verbreitung dürfte sich also über den grössten Theil des östlichen Brasilien erstrecken. Von keinem anderen Reisenden wird. der Art gedacht, weder Natterer noch Spix oder Burmeister erlangten sie. “Lebens- und Nistweise noch völlig unbekannt. (279.) 20. Psittacula melanonota, (Licht.). — Der schwarz- rückige Zwergpapagei. Psittacus melanonotus, (Licht.), Kuhl, Consp. (1821) p. 59. — Psittacus melanotus, Neuwied, Beitr. IV. p. 256. — Hahn, Ormnith. Atl. Pap. t. 65 (bon.). — Psittacus erythru- rus, Neuwied, Reise n. Bras. I. p. 256. — Psittacula me- lanota, Wagler, Mon. p. 620. — Colfee-backed Parrot, Lath., Gen. Hist. Il. (1822) p. 262. — Psittacula melano- nota, Bourjot, Perr. t. 95 (fig. bon.). — Psittacula me- lanotus, Lesson, Tr. d’Orn. p. 202. — Pyrrhulopsis melanotus, Bonap., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 152. — id, Urochroma melanonota, Naum. 1856. — Sclater, Cat. Am. B. (1862) p. 556. — Psittacula melanota, G. R. Gray, Gen. of B. II. N?. 6. — id., Psittacula mela- nonota, List Psitt. (1859) p. 87. — Burm., S. Ueb. II. p. 196. — Schlegel, Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 70. Perikit, im östlichen Brasilien (Pr. Max). — Gnik-gnik, botocudisch (Pr. Mas). Diagnosis: Grün; Mantel und Schultern dunkelbraun ; Hinterrücken blauschwarz; Schwanzfedern purpurroth, mit braunschwarzer Endhälfte; Daumenrand düster roth. Viridis interscapilio et scapularibus obscure fuscis; tergo cyaneo- nigro; dimidio apicali caudae purpureae fusco-nigro; margine pteryllii sordide rubro, Brasilien, Leidener Mus. d ad. Schön grasgrün, die oberen Theile viel dunkler und am Hinterhalse und Hinterkopfe etwas oliven- grün überlaufen, auf Brust und Bauch in’s grünlich Weissgraue. Mantel und Schultern dunkel umbrabraun, welche Farbe am Hinterrücken in’s Schwarzbraune übergeht, mit einem schwachen 43" 676 PSITTACULA MELANONOTA,. Tone in’s Blauschwarze. Eckflügel, Deckfedern der iten Schwin- gen und Schwingen 1ter und 2ter Ordnung dunkel schwarzbraun, die Schwingen 1ter Ordnung mit breitem grünen Saume an Aus- senfahne, jedoch nicht ganz bis zur Spitze. Untere Flügeldecken srün; die Schwingen von unten glänzend dunkelbraun, ein sehr breiter Rand der Innenfahne und die grossen unteren Deckfedern grünlichockerfarben. Daumenrand düster purpurroth. Schwanz- federn, ausser den 2 mittelsten einfarbig grünen, dunkel purpur- roth, mit breitem schwarzen Ende, die äusserste Feder hinter dem Schwarz noch breit grün geendet. Schnabel hell horngelb- fahl. Füsse und Krallen blass hornbräunlich. Schnabel im Leben weisslich, Wachshaut grünbraun. Iris braun. Nach Prinz zu Wied ist die im Leben mennigrothe Haut, welche das Auge umgiebt, für diese Art sehr characteristisch. Ebenso ein Z von Bahia (Freireiss) im Berliner Museum. Alter Vogel von Bahia (Collection Lawrence), zeigt auf den mit- telsten beiden Schwanzfedern vor der Spitze einen grossen schwarzen Fleck, und die Basis dieser Federn ist ebenfalls roth, aber blasser als die der übrigen. Jüngeres Z (Collection Verreaux). Wie der alte Vogel, aber der dunkelbraune Mantel noch mit vielen heller braunen Federn vermischt. Altes Z (Brasilien) im Bremer Museum, ähnelt ganz dem zuerst be- schriebenen, aber sämmtliche Schwanzfedern, auch die 2 mit- telsten, mit braunschwarzer Endhälfte und schmalen grünen Endspitzen. Das 2 ist (nach Prinz Max und Burmeister) ganz wie das Z' gefärbt, nur etwas weniger lebhaft. Von Ps. purpurata, mit welcher diese Art allenfalls verwech- selt werden könnte, unterscheidet sie sich leicht durch den Mangel des blauen Bürzels. Durch den Prinzen zu Wied sind ‘wir erst genauer mit dem schwarzrückigen Zwergpapagei bekannt geworden. Er traf ihn den Urwäldern am Flusse Peruhype (18° südl. Br.) im Juni, in welcher kalten Jahreszeit die meisten Vögel Süd-Amerikas umherstreichen PSITTACULA CINGULATA. 677 und bis in das Küstenwaldgebiet kommen. Ein zahlreicher Schwarm, der sich auf einem Baume niedergelassen hatte, zeigte sich so wenig scheu, dass mit wenigen Schüssen 21 Stück erlegt werden konnten. In den Magen fanden sich allerlei Samenkerne. Die Vö- gel waren sehr fett und dieses Fett hatte eine lebhaft orangegelbe Farbe. Professor Burmeister erlegte die Art in der Gegend von Bahia. Sie dürfe also, so weit bis jetzt die Nachrichten reichen, nur dem nittleren Brasilien angehören. Ueber das Brutgeschäft ist nichts bekannt. Lebend scheint der niedliche Vogel noch nicht nach Europa gekommen zu sein, (280.) 21. Psittacuia cingulata, (Scop.). — Der lilaschwänzige Zwergpapagei. Psittacus cingulatus, Scop., Delec. Flor. et Faun. Insubr. (1786) p. 86. — Perruche de l’ile de Lucon cinquieme espece, Sonnerat, voy. a la Nouv. Guin. (1776) p. 78. pl. 41 (sat. aceur.).. — Black winged Parrakeet, Brown, Illustr. t.8. — Lath., Syn. I (1781) p. 516. — id., Gen. Hist. II. p. 270. — Perruche aux ailes variees, Buffon, Hist. Ois. VI. p. 172. — Pl. enl. 791. fig. 1 (sat. accur.). — Psittacus batavica, Bodd., Tabl. des Pl. enl. d’Aub. (1785) pl. 49. — Psittacus melanopterus, Gml., S.N. (1788) p.550. — Latham, Ind. p. 132. — Shaw, Nat. Misc. pl. 132 (fig. sat. aceur.). — Vieill., Enc. Meth. p. 1404. — Kuhl, Consp. p. 60. — id., Psitta- cus micropterus, p. 67. — Psittacus melanopterus et micropterus, Voigt, Cuvier, Uebers. (1851) p. 746 et 747. — Psittacula melanoptera, Lesson, Tr. d’Orn. p- 201. — Wagler, Mon. p. 619. — Burmeister, S. Ueb. I. p. 197 (note). — Psittacula batavica, G. R. Gray, Gen. of B. II. N®. 5. — id., List Psitt. (1859): p. 87. — Pyrrhulopsis melanopterus, Bonap., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 152. — id., Urochroma melanoptera, Naum. (1856) Heft IV. — Sclater, Cat. Am. B. (1862) p. 556. — Psittacula cingulata, Schleg., Mus. P., B. Pitt. (1864) 678 PSITTACULA CINGULATA. p- 69. — Psittacula batavica, Leotaud, Ois. de l’ile de la Trinidad (1866) p. 351. — La Perruche Javane, Levaillant, Perr. t. 69 (fig. bon.). Diagnosis: Kopf gelbgrün ; Unterseite grünlichgrau; Rücken und Bürzel dunkelbraun; über die Flügel ein breites grüngelbes und schmales blaues Querband ; Schwanz lilafarben , röthlich scheinend, mit schwarzer Querbinde. Subtus viridulo-grisea; capite flavo-viridi; dorso uropygioque obscure fuscis; fascia lata viride-flava, altera tenui cyanea alas transgrediente; fascia caudae lilacinae subrutilo micantis nigra. Süd-Amerika, Leidener Museum. ad. Stirn und Gegend am Un- terschnabel dunkelgelb, schwach grün verwaschen, übrige Kopf und Backen lebhaft grüngelb, welche Farbe am Hinterkopfe und Nacken in’s Olivengelbgrüne übergeht und hier mit schmalen bräunlichen Endsäumen. Unterseite blass gelbgrün, auf dem Kropfe schwach grünlichgrau verwaschen. Hinterhals, Mantel, Rücken, obere Schwanzdeeken, Deckfedern und Schwingen dun- kel schwarzbraun. Die grössten oberen Flügeldecken oliven- grüngelb mit breiten dunkelblauen Endsäumen, ebenso die letzten drei bis vier Schwingen 2ter Ordnung olivengrüngelb mit grünen Endsäumen. Kleine Deckfedern auf der Unterseite des Flügels dunkelblau. Der Daumenrand blass purpurröthlich. Unterseite der Schwingen und die grossen unteren Deckfedern düster meerblau, an Aussenfahne und Schaftrand in’s Schwärz- liche. Schwanzfedern purpurlilafarben, ein Saum der Aussen- fahne und das Ende deutlich lila, vor dem Ende jede Feder (ausser den 2 mittelsten einfarbigen) mit schwarzer Querbinde. Schnabel hornorangefahl; Füsse und Krallen hornfahl. Füsse und Schnabel weissgelb. Iris braun (Leotaud). Ganz ebenso Exemplare von Trinidad im Berliner Museum und Bremer Museum, in den Sammlungen Sclater’s, Heine’s und Kirchhoff’s, Die Geschlechter nicht verschieden (Leotaud). Junge sind auf dem Vorderhalse und der Brust mehr bläulich ; und haben die Schwanzfedern mehr röthlich gefärbt (Leotaud). PSITTACULA CINGULATA. 679 Die eigenthümliche Schwanzfärbung genügt zur Characterisirung der Art vollständig, denn eine solche purpurlilafarbene kommt unter allen Papageien überhaupt nicht mehr vor. Sonnerat, der die Art zuerst bekannt machte, liefert zugleich den schlagendsten Beweis seiner Unzuverlässigkeit in Bezug auf Locali- tätsangaben,, indem er behauptet den Vogel auf Lucon beobachtet zu haben. Ebenso grundfalsch ist es, wenn ihn die späteren Autoren ven Java herstammen lassen. Die Angabe, dass er bei Batavia gemein sein soll, berichtigt Levaillant dahin, dass er zwar nicht in der unmittel- baren Nähe Batavias vorkomme, desto gemeiner aber im Innern der Insel se. Auf welcher Autorität diese Nachrichten beruhen ist nicht zu ersehen, man gewinnt daher fast die Ueberzeugung, als wären sie rein erfunden. Erst später lernte man als wahre Heimath Süd-Amerika kennen. Wagler giebt als specielle Localität Coelumbien an, eine Angabe die fast von allen seinen Nachfolgern wiederholt wird, ohne dass einer Beweise dafür einbrächte. Auch Schlegel schreibt neuerdings wieder »observe en Columbie’’, obwohl inzwischen durch Taylor Trinidad als eigentliche Heimath nachgewiesen wurde. Dieser Rei- sende fand die Art hier in kleinen Flügen. Bis jetzt ist dies also die einzige mit Bestimmtheit erwiesene Localität; nirgends konnte ich eine Bestättigung für das Vorkommen in Celumbien finden. Nach einer Etiquetie des Berliner Museum käme die Art auch in Guiana vor, eine Angabe die noch keineswegs erwiesen scheint, so wahrscheinlich sie auch klingt. Schomburgk übergeht den Vogel wenigstens ganz. Lassen die Nachrichten bezüglich des Verbreitungskreises noch viel zu wünschen übrig, so ist dies hinsichtlich der Lebensweise nicht mehr ganz der Fall, denn neuerdings erhielten wir durch Leotaud einige Mittheilungen über Ps. cingulata. Nach diesem Forscher ist diese Art sehr häufig auf Trinidad. Sie lebt hier stets truppweis in den Wäldern, wo sie sich von Früchten und Körnern nährt. Wegen seiner Schönheit wird dieser Papagei in der Gefangenschaft gehalten, er verträgt dieselbe aber schwer. Sein Fleisch ist sehr schmackhaft, 680 PSITTACULA PURPURATA. (281.) 22. Psittacula purpurata, Gml. (nee Kuhl). — Der rothschwänzige Zwergpapagei. Psittacus purpuratus, Gml., S. N. (1788) p. 550. — Purple tailed Parrakeet, Lath., Syn. I. (1781) p. 315. N°. 121 (deser. bon.). — id., Gen. Hist. II. (1822) p. 268. — Psittacus purpuratus, Latham, Ind. Orn. p. 152. N°. 150. — Vieill,, Nour. Diet. XXV. p. 379. — id., Enc. Meth. p. 1410. — Ps. porphyrurus, Shaw, Nat. Misc. p. 547. pl. 16 (sat. accur.). — Psittacula purpurata, Lesson, Tr. d’Orn. p- 205. — Pyrrhulopsis porphyrura, Bp., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 154. — id., Urochroma porphyrura, Naum. 1856. — Psittacula purpurata, G.R. Gray, Gen. of B. II. N°.5. — id., List Psitt. (1859) p. 88. — Burm., Syst. Ueb. II. p. 197 (note). — Schlegel, Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 68. — Urochroma purpurata, Souance, Icon. Perr. t.57 (fig. bon.). — Selater, Cat. Am. B. (1862) p. 88. Jüngerer Vogel: mit grünem Schwanzende und ohne gelbbraune Ohrgegend. Psittacula viridicauda, G. R. Gray, List Psitt. (1859) p- 88 (sine deser.). — Purple tailed Parrakeet, Latham, Gen. Syn. vol. VIII (1802) Suppl. II. p. 95. N°.27. — Psittacus purpuratus, Kuhl, Consp. (1821) p. 60. — Psittacula purpurata, Wagler, Mon. p. 618. — Pyrrhulopsis pur- puratus, Bonap., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 152. — id., Urochroma purpurata, Naumannia. 1856. — Psittacus madagascariensis, Schomb., Reise IH. p. 421. — id., Ps. purpuratus, 1ll. p. 725. — Psittacula viridicauda, Schleg., Mus. P. B. Psitt, (1864) p. 68. Diagnosis: Grün, Unterseite gelbgrün; Bürzel blau; Schulterfleck braunschwarz; Ohrgegend olivengelbbraun ; Schwanzfedern pur- purroth,, mit schwarzem Endsaume ; Deckfedern der Schwingen iter Ordnung einfarbig braun. Jüngerer Vogel (viridicauda, Gray), wie der alte, aber Ohr- gegend grün; Deckfedern der Schwingen 1ter Ordnung mit PSITTACULA PURPURATA. 681 grünem Endsaume und ein breites grünes (nicht schwarzes) Schwanzende. Viridis subtus flavo-viridis; uropygio cyaneo ; macula scapulari fusco-nigra ; regione parotica olivaceo-lurida ; limbo apicali cau- dae purpureae nigro; tectricibus majoribus brunneis unicoloribus. Juv. adulto conveniens; at regione parotica viridi; limbis teetri- cum alarum majorum angustius, recetricum latius viridibus. Cayenne, Leidener Museum. Ad. Oberkopf hell umbrabraun. Zügel und vordere Backengegend gelblichgrün, Ohrgegend blass oliven- gelbbraun, welcher Ton auf Nacken und Hinterhals in’s Oliven- grünlichbraune übergeht. Rücken, Flügeldecken und obere Schwanzdecken dunkelgrasgrün. Halsseiten, Kinn und die ganze Unterseite schön hellgrasgrün, namentlich auf den unteren Schwanzdecken, die eben wie die Bauchseitenfedern an Basis- hälfte entschieden gelb sind, wodurch diese Theile stark in’s Gelbe spielen. Schwingen iter Ordnung braunschwarz, an Aussenfahne bis '/, vor der Spitze grün gerandet. Deckfedern der Schwingen 1ter Ordnung einfarbig umbrabraun. Schwingen 2ter Ordnung an Innenfahne und an Spitze neben dem Schafte auf Aussenfahne braunschwarz, auf der übrigen Aussenfahne grün, die letzten 5 Schwingen ganz grün. Flügelrand und die kleinen Deckfedern unterseits grün wie der Rücken, die Mitte des Handrandes etwas bläulichschwarz. Eckflügel schwarz, schmal grün gesäumt. Die kleinen Deckfedern längs Unterarm ober- seits an Basishälfte braun. Schwingen und die grossen Deck- federn unterseits schwärzlich, an Innenfahne breit düster grün gerandet. Grosse Schulterdecken dunkel umbrabraun. Hinter- rücken und Bürzel schön ultramarinblau, die Basis der Federn grün. Die zwei mittelsten Schwanzfedern grün mit schwarzem Endrande, die übrigen von unten und oben düster purpurroth , am Ende schwarz gerandet, die zwei äussersten Federn auch an Aussenfahne schmal schwarz gesäumt. Das zweitmittelste Paar hat einen breiteren schwarzen Endrand, welcher auf der Aussenfahne noch eine schmale grüne Querlinie birgt. Schnabel hornweisslich, der untere an Basis horngrau. Füsse schwarzgrau. 682 PSITTACULA PURPURATA. Ebenso ein Esemplar von Surinam (Becker) im Berliner Museum. Ein Exemplar im Bremer Museum, zeigt den Stirnrand noch grün, den olivenbräunlichen Ohrfleck sehr undeutlich, die Federn des Hinterkopfes und Nackens haben verwaschene olivengrüne End- säume, die 2 mittelsten grünen Schwanzfedern zeigen einen kaum deutlichen, schwarzen Endpunkt und vor dem schwarzen Endrande der übrigen Federn finden sich mehr oder weniger deutliche Spuren von Grün. Aehnlich ein Exemplar im Museum Heine, mit schwarzem Endsaume der Schwanzfedern , aber auf der äussersten mit grünem Ende. Jüngerer Vogel (viridicauda, Gray, angeblich Type von Ps. purpuratus, Kuhl im Leidener Museum) stimmt bis auf folgende Abweichungen ganz mit dem alten überein : die bräun- lichen Federn des Ober- und Hinterkopfes sind am Basis grün; die Ohrgegend ist wie die Backen grün, die Federn des Nackens und Hinterhalses sind grün, mit schmalen, verwasche- nen bräunlichen Endsäumen; Deckfedern der Schwingen 1ter Ordnung umbrabraun mit grünen Endsäumen ; die 2 mittelsten Schwanzfedern sind einfarbig grün, die übrigen schön purpurroth mit grünem Endrande, der äusserste schmale Saum schwärz- lich. Schnabel horngelblich an Basis horngrau. Ganz ebenso das typische Exemplar von viridicauda, Gray, im Britisch-Museum. Exemplare aus Britisch-Guiana (Schomburgk) im Berliner Museum, nicht im mindesten abweichend. 3 Ein Exemplar aus Guiana (Schomburgk) im Museum Heine, hat ebenfalls die rothen Schwanzfedern mit grünem Endsaume und einem äussersten schmalen schwarzen, der aber auf der äus- sersten Feder fehlt. Gray’s Ps. viridicauda scheint mir seitdem ich mehr Exem- plare untersuchen konnte, als Art durchaus unhaltbar und nur der jüngere Vogel von Ps. purpurata zu sein. Wenn wir bei der jüngeren Ps. surda statt des schwarzen Schwanzendes ein grünes finden, ebenso Exemplare, welche neben dem schwarzen End- sande noch Spuren von Grün zeigen, wie sich dies auch an den PSITTACULA PURPURATA. - 685 mir oben angeführten Individuen von Ps. purpurata deutlich zeigt, so können wir diese Erscheinung unbedenklich auch bei Ps. purpurata auf jüngere Vögel deuten. Diese Annahme dürfte um so gerechtfertigter erscheinen, als wir bei Ps. melanonota Exemplare mit schwarzem und grünem Schwanzende bemerken und an der jüngeren Ps. Hueti nicht allein statt des ockergelben Tones auf Ohrgegend einen grünen, sondern auch noch keine Spur von Roth auf den Schwanzfedern sehen. Solche Wahrnehmungen müssen ohne Zweifel zu der Annahme führen, dass alle diese Arten in der Jugend wohl erheblichen Abweichungen in der Fär- bung unterworfen sind und ich bezweifle es keineswegs, dass sie im ersten Kleide möglicher Weise den ganzen Schwanz noch grün zeigen werden. Leider liegen keine Beobachtungen vor, welche man als Beweise anführen könnte; überhaupt wird nirgends das Jugendkleid er- wähnt, da alle Nachrichten über diese Arten höchst oberflächlich und unbedeutend sind. Ps. purpurata wird zuerst von Latham nach einem Exemplare des Leverian Museum sehr gut beschrieben, offenbar aber noch der Flügelrand und die Spitzen des Eckflügels als blau aus Versehen bezeichnet. Kuhl und Wagler beschreiben den jüngeren Vogel mit grünem Schwanzende als alten. Der purpurschwänzige Zwergpapagei gehört dem nordöstlichen Süd-Amerika an, vom nördlichen Brasilien bis Cayenne, Surinam und Britisch-Guiana. Natterer sammelte die Art an vielen Locali- täten des nördlichsten Brasiliens: am Rio negro unterhalb St. Bar- bara (Januar), Marabitanas (März, April), Barra do Rio negro (Juli, September), Para, Barcellos (September), Rio Vaupe (Juli) und am Rio Icana (Juni). Am Capim River von Wallace eingesammelt (Proc. 1867. p. 589). Schomburgk traf die Art nicht besonders häufig auf seinen Reisen. Sie fällt auch weniger leicht in’s Auge, da sie sich gut zu ver- bergen weiss, wie die kleinen Papageien überhaupt. Schomburgk bemerkte ihre Gegenwart nur an dem Herabfallen kleiner Schoten aus den Zweigen einer riesigen Mimose. Ein auf gut Glück abge- 684 PSITTACULA HUETI. feuerter Schuss brachte 2 Stück herab, die Schomburgk damals mit Erstaunen für die Ps. cana Madagascar’s ansah. Ueber die Lebensweise vermag ich leider keine Nachrichten mit- zutheilen, da dieselben gänzlich mangeln. (282.) 25. Psittacula Hueti, (Temminck). — Huet’s Zwergpapagei. Psittacus Hueti, Temm., Pl. col. 491 (vol. IV?). — Psitta- cula Hueti, Wagler, Mon. (1852) p. 619. — Bourj., Perr. t.95 (nach Pl. col.). — G. R. Gray, Gen. of B. II. N’. 4. — id., List Psitt. (1859) p. 88. — Pyrrhulopsis hueti, Bp., Rev. et Mag. Z. (1854) p. 152. — id., Urochroma hueti, Naum. 1856. — Psittacula Hueti, Schlegel, Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 69. — Leotaud, Ois. de l’ile de la Trinidad (1866) p. 552. Diagnosis: Grün, Unterseite hell grasgrün ; Stirnrand schwarz ; Mundwinkel blau; Ohrgegend olivengelblich; Handwurzel und untere Flügeldecken roth; Deckfedern der Schwingen 1er Ord- nung und obere Flügeldecken längs Hand blau; Schwanzfedern roth, mit schwarzem Ende. Jüngerer Vogel: Ohrgegend grün; Schwanzfedern grün, an In- nenfahne olivengelb. Viridis subtus dilutior ; fronte nigra ; mystace cyaneo ; regione parotica olivaceo-flavida; regione carpi et tectiicibus alarum inferioribus rubris; his majoribus et minoribus secundum me- tacarpum cyaneis; limbo apicali caudae rubrae nigro. Juv. regione parotica viridi, rectricibus viridibus, intus olivaceo-flavis. Süd-Amerika, Type von Temminck im Leidener Museum. Breiter Stirnrand schwarz; Oberkopf und Fleck auf der Ohrgegend oli- venockergelblich, Hinterkopf, Hinterhals und Mantel mehr dunkel olivengrün. Flügeldecken, Schultern, Hinterrücken , Bürzel und obere Schwanzdecken schön dunkelgrasgrün, mit einem schwachen ockergelblichen Tone überlaufen, die unteren Seiten deutlich grüngelb und die Seiten der längsten unteren Schwanzdecken breit hochgelb gerandel. Am Mundwinkel bis PSITTACULA HUETI. 685 unters Auge ein verwaschener tiefblauer Fleck. Schwingen 1ter Ordnung dunkelschwarzbraun, an der Aussenfahne nicht ganz bis zur Spitze grün gesäumt, die der 2ten Ordnung fast an der ganzen Aussenfahne grün, die letzten 2—5 derselben ganz grün. Deckfedern der 1ten Schwingen und Eckflügel fast schwarz, mit schmalen schwarzblauen Aussensäumen. Die kleinen Flügel- deckfedern oberseits längs Handgelenk und die breiten End- säume der Deckfedern der Schwingen 2ter Ordnung dunkel ko- baltblau. Fleck an Handwurzel oberseits und alle kleinen und grossen Deckfedern auf der Unterseite des Flügels, nebst Achsel dunkel scharlachroth. Unterseite der Schwingen dunkelbraun mit breiten düster malachitgrünen Rändern an Innenfahne, ebenso sind die grössten unteren Deckfedern, Schwanzfedern,, ausser den 2 mittelsten ganz grünen, tief purpurroth, Saum der Aussenfahne in’s Violette, am Ende breit schwarz, das Ende der äussersten Feder an Aussenfahne und das zweitmittelste Paar der- selben vor dem schwarzen Ende mit schmalem grünen Querstreif. Schnabel horngelblich. Füsse horngraulichbraun. Schnabel gelblichweiss; Füsse graulich; Iris braun (Leotaud). Jüngerer Vogel von Guiana im Bremer Museum, zeigt einige erheb- Ein liche Abweichungen: die Ohrgegend ist nämlich grün wie die übrige Unterseite, der Oberkopf rostbräunlich ; die Schwanzfe- dern ohne Roth, nur auf Innenfahne lebhaft dunkel oliven- selb, die 2 äussersten jederseits mit schmalem schwarzen End- saume ; Deckfedern der Schwingen Iter Ordnung und Eckflügel tiefblau ; der blaue Fleck am Mundwinkel weniger deutlich, die Federn hier an Basishälfte noch gelbsrün. Exemplar von Ecuador (Collection Lawrence), fast ganz wie das vorhergehende, mit sehr wenig Blau am Mundwinkel, der Oberkopf nur etwas ockergelbbraun verwaschen, aber die Schwanzfärbung schon ganz wie am alten Vogel; die 2 mittels- ten grünen Schwanzfedern am Ende schwärzlich verwaschen. Geschlechter nicht verschieden (Leotaud). Jungen fehlt das Blau auf Stirn und Zügeln; die Schwanzfedern sind grün (Leotaud). HUETI. PSITTACULA 686 Zur Characterisirung dieser prachtvollen Art ist es überflüssig noch ein Wort hinzuzufügen, da sie unmög- lich mit einer anderen verwechselt werden kann. Sehr interessant ist es für mich hier zuerst ausführlich das Kleid des jüngeren Vogels beschreiben zu können, welcher so erhebliche Abweichungen zeigt, dass vielleicht Mancher eine willkommene Gelegenheit zur Aufstellung einer neuen Species gefunden haben würde. Temminck, der die seltene Art bekannt machte und nach dem damals berühmten Vögelmaler Huet in Paris, benannte, vermuthete Peru als Heimath. Ein Exemplar im Britisch-Museum stammt wirklich daher, von Cha- mures im Nordosten durch Gould. Sonst wird die Art aber von Niemanden aus Peru nachgewiesen. Mit Sicher- heit kennen wir sienur aus Ecuador (Lawrence), Cayenne (Britisch-Museum) , und Britisch-Guiana (Schomburgk). Die Verbreitung scheint sich daher mehr über die nordöstlichen Theile Süd-Amerikas zu erstrecken. Sehr interessant , obwohl keineswegs überraschend, ist das durch Leotaud !) nachgewiesene Vorkommen dieser Art auf Trinidad. Sie erscheint indess hier nur zufällig und nach längeren Zeitabschnitten. (ohne Nagel). Mittelste | Aeuss. Schnab.- Aeuss. Flügel. | Schwanz- | Schw.- | Firste. |höhe an Tarse. | Vorder- feder. feder. Basis. zehe. stietoptera, Sclater. Pa at men aly'' 8 Bogota, Type in Sclater’s Collection. surda, Illiger. 4 4" 12.707 — 16 BL an Tree ad. Brasilien, Leidener Museum. » Be N ol I a RN El add » Bremer Museum. 1) Dieser Herr führt in seinem interessanten Buche über die Vögel von Trinidad nur 4 Arten an: Chr. amazonica (irrthümlich als agılis), Pionias menstruus, Psittacula cingulata und Hueti. Indess ist die Zahl der Papageien dieser Insel grösser und beträgt jetzt, nachdem noch Pion. menstruus und Psitt. Hueti hinzugekommen sind, 10 und zwar ausser den genannten 4 Arten noch: Sittace Hahni, Conurus pertinax, cyanopterus, Chr. festiva, ochrocephala und Psittacula passerina. Letztere Arten, die sämmtlich Guiana bewohnen, mögen Trinidad vielleicht nur zufällig besuchen. 687 CORYLLIS. surda, llliger, melanonota , Licht. » » n cingulata , Scop. » » » purpurata, Gmelin. » n » Hueti, Temminck. » » Flügel, Au Bu 4'' ra By 104 A Al gi! 4'' gt 3” ray = verwen o Ol nen Mittelste Schwanz- feder. 1" styy"' 1’ 6" ge ji gt jur gım U Lu gar La Al, 1'' 10" Is gu Je ll 1 gt 1 gun 1% ca 11 6 11 Hal 1% mie Firste. Schnab.- höhe an | Tarse. Basis. mul lud 6" 6" Bu 61, 4 mm sid (ohne Nagel). Aare on Rule m AR 6. Bu alytı Aeuss. Vorder- zehe. GI la rau jun. Brasilien, Bremer Museum. d ad. Brasilien, Leidener Museum, » Collection Sclater. » Bremer Museum. ad. Bahia, Collection Lawrence, ad. Süd-Amerika, Leidener Museum. ad. Trinidad, Collection Sclater, » Museum Heine. ad. » Museum Heine. ad. Guiana, Leidener Museum. ad. Cayenne, Collection Sclater. ad. » Bremer Museum. jun. (viridicauda, Gray), Leidener Museum. jun. » Guiana (Schomb.), Mus. Heine. ad. Type von Temminck im Leidener Museum. jun. Guiana, Bremer Museum. Ecuador, Collection Lawrence. 25. Genus. Coryllis !), mihi. — Papageichen. Psittacus, Linne, S. N. 1766. — Psittacus. Sectio III. Psittacula, C. Kuhl, Consp. (1820) p. 9. — Psittacula (sous genre), Lesson, Tr. d’Orn. (1831) p. 202 — Psittacula (part.), Wagl., Mon. (1852) 1) Coryllis kleines Mädchen. Da Lorius als generische Benennung nicht geduldet werden kann, so muss selbstverständlich auch Lori- eulus, als Diminutivform von Lorius, fallen und ich war somit zu einer Neubenennung gezwungen. Loricula heisst übrigens auch kleiner Panzer, ein Wort, welches mit diesen kleinen Papageien in keiner Weise sich in Beziehung bringen und daher auch nicht anwenden lässt. 658 CORYLLIS. p. 498. — Psittaculus, Selby (1840) nec Spix. — Lori- culus, Blyth, J. A. S. XIX. p. 256 et Cat. B. As. Soc. (1849) p. 9. — Loriculus, Bonap., Consp. av. I. 1850. — id., Rev. et Mag. Zool. 1854. — id., Loriculus et Lic- metulus, Naumannia (1856) Beil. I. — id., Compt. Rend. 1857. — Psittacula, G. R. Gray, Gen. of B. II. 1846. — id., Loriculus, List Psitt. 1859. — Loriculus (sous genre), Schlegel, Mus. P. B. Psitt. 1864. Diagnosis: Schnabel sehr schwach, seitlich zusammengedrückt ; mit ansehnlich vorragender, dünner Spitze, Unterschnabel niedriger als der obere. Nasenlöcher frei. Flügel lang, mehr als die Schwanzhälfte deckend. Schwanz kurz etwas, abgerundet. Obere Schwanzdecken sehr lang, bis ans Ende des Schwanzes reichend. Gefieder dicht, weitstrahlig. Rostrum debillimum compressum apice longe tenui; mandibula multo humiliore quam maxilla. Nares liberae. Alae elongatae caudam dimidiam superantes. Cauda brevis subrotunda. Tec- trices caudae superiores longissimae apicem ejus atlingentes. Piilosis densa plumis radiatis laxisque. Beschreibung. Schnabel schwach, viel länger als hoch, stark seit- lich zusammengedrückt, der Oberschnabel mit kantiger Firste, die sanft gekrümmt meist in eine weit vorragende, wenig über- hängende, dünne Spitze ausläuft, ohne Ausbuchtung oder Zahnausschnitt. Unterschnabel viel niedriger als der obere, seitlich abgeflacht , mit breiter abgerundeter, im Bogen aufstei- gender Dillenkante, die Schneiden vor der Spitze mit einer ganz schwachen Ausbuchtung. Spitze des Oberschnabels auf Unterseite mit deutlichen Feilkerben. Nasenlöcher rund, frei, mit etwas aufgetriebenen Rändern, in einer jederseits bogig vortretenden, nicht ganz deutlichen Wachshaut, die hinten von den Stirnfedern bedeckt wird. Nackter Augenkreis sehr undeutlich, Zügel befiedert. Flügel lang, über die Hälfte des Schwanzes zuweilen bis ans Ende des-. selben reichend ; 2t°e Schwinge am längsten, 1te und 2te kaum kürzer, oft eben so lang; Flügelspitze lang, fast so lang als die CORYLLIS. 689 Hälfte des Oberflügels; Schwingen gleichmässig zulaufend, mit abgerundeter, stumpfer Spitze, nur die 2te und 5te an Aussen- fahne ein wenig eingeengt, an Innenfahne nur die 1te am Ende etwas. 10 Hand- und 10 Armschwingen fand ich an stig- mata, amabilis, Sclateri, galgulus, culacissi, indica, vernalis et pusilla, bei exilis dagegen nur 9 Armschwingen. Schwanz kurz, ungefähr von der Hälfte der Flügellänge, etwas ab- gerundet, die Federn gleichmässig zulaufend, am Ende spitz zugerundet. Obere Schwanzdecken sehr weitstrahlig, über die Hälfte des Schwan- zes deckend, oft denselben überragend. Untere Schwanzdecken meist bis zum Schwanzende reichend. Füsse kurz aber kräftig, Lauf etwas länger als die Hälfte der äusseren Vorderzehe; hintere und vordere Aussenzehe von gleicher Länge. Gefieder hart, dicht; die Federn weitstrahlig. Färbung sehr lebhaft; Hauptfarbe grün; Schwingen und Schwanz auf Unterseite stets meerblau ; Bürzel und obere Schwanzdecken stets schön roth ; Oberkopf und Kehle mit rothen, gelben oder blauen Flecken. Schnabel roth oder schwarz. 2 angeblich zuweilen ganz verschieden gefärbt, Junge meist düs- terer und bei ihnen die lebhaften Flecke auf Kehle und Ober- kopf meist noch fehlend. Sehr kleine Arten von Sperlingsgrösse und darunter. Zunge dick, breit, mit stumpfer Spitze, unterseits mit hornigem End- theile, auf der Oberseite mit einer Längsfurche, von welcher sehr schwache Seitenfurchen strahlig ausgehen. So fand ich sie bei Cor. stigmata. Gabelbein scheint vorhanden. Wenigstens besassen es zwei von - Wallace mitgebrachte Arten, darunter Cor. pusilla und nach Sclater auch galgulus. Nach Taylor’s Angaben würde die Furcula aber bei letzterer Art fehlen. In der Form des Sternums stimmt Coryllis, nach Blanchard ganz mit Eclectus überein. Untere seitliche Oeffnungen sind vorhanden. 44 690 CORYLLIS., Unsere Kenntniss über diese kleine Gruppe ist in noch höherem Grade ungenügend und beschränkt als die, welche wir über die Psittaculinen besitzen. Nicht allein, dass über keine einzige Art ausführliche Beobachtungen der Lebens- und Nistweise vorliegen, auch die Verbreitung ist nicht immer genügend bekannt und in dem Verhalten der Jungen zu den alten Vögeln, bezüglich der Färbung, zeigen sich noch viele dunkle Stellen, die erst durch genaue Beob- achtungen in der freien Natur aufgeklärt werden können. Soweit sich nach den vorliegenden, unbedeutenden Notizen urthei- len lässt sind die Coryllis-Arten, eben wie die echten Psittacu- linen der neuen Welt, gesellig lebende Baumvögel, die sich von Beeren, Baumblüthen, Knospen und Sämereien nähren, aber nicht wie die Triehoglossen Blumensaft lecken oder saugen. Schon der Bau des Schnabels und die Beschaffenheit der Zunge wiederspricht einer solchen Annahme gänzlich. Ueber die Nistweise haben wir nur den Nachweis, dass die Papa- geichen Höhlenbrüter sind. Nach den Erfahrungen Bernstein’s zu urtheilen dürften sie nur 2 Junge erziehen. Letztere weichen in der Färbung, so weit ich mir darüber genaue Aufklärung verschaffen konnte, nicht unwesentlich von den Alten ab, sind meistens düsterer gefärbt und ohne die lebhaften rothen, gelben oder blauen Flecke auf Kehle und Kopf, zeigen dagegen schon stets den rothen Bürzel und die rothen oberen Schwanzdecken. Von 7 Arten (stigmata, amabilis, Sclateri, galgulus, indica, vernalis und pusilla) ist die völlige Gleichheit des Kleides zwischen Z und $ nachgewiesen. Um so sonderbarer klingt es daher, dass bei 2 philippinischen Arten (Bonapartei und culacissi) die 2? durch blaue Zügel und den Mangel des rothen Kehlfleckes so bedeutend von den SS abweichen sollen, eine Angabe die noch keineswegs erwiesen ist und offenbar nur auf Sonnerat’s Mittheilungen beruht, die, wie wir wissen, keineswegs als sichere gelten können. Für mich bleibt daher diese angebliche sexuale Verschiedenheit immer noch sehr bedenklich, um so mehr da sie bei den übrigen Arten des Genus nicht vorkommt. Die Schnabelfärbung, entweder soth oder schwarz, ist stets constant. CORYLLIS. 691 Als besondere Eigenthümlichkeit in der Lebensweise der Coryl- len verdient die Gewohnheit genannt zu werden, mit der sie sich im Schlafe an den Beinen, gleich Fledermäusen, aufhängen und das wenigstens von einer Art nachgewiesene Gesangsvermögen. Die Coryllis-Arten sollen nur ungern fliegen, obwohl die Flügel im Verhältniss zu ihrer Körpergrösse sehr wohl entwickelt sind, aber mit besonderer Fertigkeit in den Zweigen und Sträuchern umherkriechen. Indess lässt der Umstand, dass eine Coryllis auch auf den Adamanen beobachtet wurde, immerhin auf eine bedeutende Flugfertigkeit, vielleicht ein periodisches Wandern, schliessen. Nach Meyen leben sie in unzählbaren Schwärmen zusammen. Lebende Coryllis-Arten scheinen nur ausnahmsweise bis zu uns zu gelangen. Ich finde nur von 0. Sclateri Nachweis hierüber. Wie Meyen bemerkt ist C. culacissi so unverträglich, dass sich im Käfig gehaltene todt beissen. Die entgegengesetzte Erfahrung machte Müller an ©. galgulus. Jedenfalls ist der Umstand, dass die Coryllis sehr zärtliche, wärmeliebende Vögel sind, daran schuld, dass man sie bei uns nicht lebend sieht. Offenbar können sie unser Klima nicht vertragen oder sterben während der Ueber- fahrt. Ihrer ausgezeichneten brillanten Färbung wegen , würden sie sich als Stubenvögel empfehlen. Die geographische Verbreitung bietet ganz besonders anziehende Verhältnisse und zeigt, Afrika ausgeschlossen , die grösste Aehnlich- keit mit derjenigen von Palaeornis, nur dehnt sie sich mehr östlich aus, und fällt mit in die indo-malayische Region. Die west- lichste Grenze bildet Ceylon, die Adamanen, auf dem indischen Fest- lande das südliche Malabar. Nördlich erstreckt sie sich nur bis zur Halbinsel Malacca. Ferner kommen die Sunda Inseln (Sumatra, Java und Borneo) mit in das Verbreitungsgebiet und in dem indoma- layischen Kreise Flores, als südlichste Grenze, Celebes, die Sula-Inseln, Halmahera und Batjan, während die Philippinen im Nordosten den Endpunkt bilden. Das Vorkommen einer Art (puniculus, Bp.), im südlichen China beruht auf durchaus irrthümlichen Angaben. Auffallend ist noch, das meist so sehr vereinzelte Auftreten in den Ländertheilen dieses grossen Kreises, Nur die Philippinen scheinen 4 44* 692 CORYLLIS. Arten zu beherbergen und können als Hauptsitz des Genus betrachtet werden. Hierauf folgt Celebes mit 5 Species. Dem indischen Fest- lande, Ceylon, Java, Flores, den Sula-Inseln und Halmahera (nebst Batjan) sind je nur eine Species eigenthümlich, nur allein Cor. galgulus ist zugleich über Borneo, Banka, Sumatra und Malacca daher von allen Arten am weitesten verbreitet. Swinhoe theilt in der Uebersetzung des chinesischen Werkes »Tai- wan-foo-che” d.i. Statistik von Taiwan unter manchen anderen inte- ressanten zoologischen Notizen auch die mit, dass die Chinesen 2 Pa- pageienarten von Formosa unterscheiden, die indess aus den Beschrei- bungen nicht deutlich zu erkennen sind, sehr wohl aber auf Coryl- lis-Arten bezogen werden können. Die eine »Taou-Kwa’” soll vom chinesischen Festlande eingeführt werden, die andere » Taou-Kwa- Neaou’ von Japan und Lucon. Aueh nach Japan scheinen diese kleinen Papageien gebracht zu werden, wie ich aus ein japanischen Abbildung ersah. Die generische Selbständigkeit und Stellung von Coryllis ist, wenigstens für mich, eine sehr deutliche. In Flügel- und Schwanz- bau zeigt sich die grösste Uebereinstimmung mit den wahren Psitta- eulinen der neuen Welt, allein die Federbildung, welche ganz an die von Eclectus erinnert, die Form der Nasenlöcher und hauptsäch- lich der Schnabelbau sind gänzlich verschieden. Während die eigent- lichen Psittacula-Arten den Schnabel viel höher als lang und ganz nach dem Typus der echten Papageien (Chrysotis) gebildet haben, zeigen ihn die Coryllis-Arten viel länger als hoch, auf- fallend dünn und gestreckt. Sie sind desshalb ein schönes Binde- slied zu den kleineren Domicellen der Südsee, die bei oberfläch- licher Betrachtung einen ähnlichen Schnabelbau besitzen , jedoch durch den viel mehr zusammengedrückten Unterschnabel mit gerader, schief aufsteigender Gony, den Mangel von Feilkerben an der Spitze des Oberschnabels und die mit Papillen besetzte Zunge hinlänglich ihren Platz in der Subfamilie Trichoglossinae behaupten. Ueberdies unterscheidet Letztere auch der ansehnlich längere, stark zugerundete Schwanz und die viel längere Flügelspitze. Ich kann daher aus diesen wichtigen Gründen der Anordnung CORYLLIS. 695 G. R. Gray’s nicht folgen, der Coryllis (Loriculus) zu der Subfamilie Lorinae bringt. Auch Jerdon erklärt sich mit Gray einverstanden, indem er besonders die Lebensweise berücksichtigt, welche ganz lori-ähnlich sein soll. Es lässt sich dies keineswegs läugnen, denn namentlich die sonderbare Gewohnheit an den Beinen aufgehängt zu schlafen, finden wir bei vielen Trichoglossen wieder. Dies ist aber auch der einzige Punkt worin sich eine Beziehung zu dieser Gruppe findet, im Uebrigen ist die Lebensweise viel mehr mit der der eigentlichen Psittaculinen Amerika’s übereinstimmend, als deren Vertreter sie in der alten Welt gelten können. Bilyth, der zuerst die Gruppe generisch sonderte, bringt sie sehr richtig mit in seine Subfamilie Eelectinae, eine Anordnung der auch Bona- parte folst. Nur kann es der Letztere nicht unterlassen eine aber- malige generische Trennung in Loriculus und Licmetulus vorzunehmen, die jedenfalls gänzlich werthlos ist und nur auf der anscheinend mehr dünnen und gestreckten Schnabelform zweier Arten beruht. Für Professor Schlegel hat Loriculus nur subgenerischen Werth und obwohl er zu der kurzen Characteristik »taille petite. Teinte dominante du plumage verte. Croupion rouge’”’ noch hinzufügt »formant le passage au genre Psittacula’’ bringt er sie keines- wegs in die Nähe der letzteren, sondern reiht sie hinter Lorius und vor den Kakatus ein. Unter allen Papageien hat mir die Bearbeitung dieser kleinen Gruppe die meisten Schwierigkeiten bereitet. Namentlich auch wegen der so sehr ausgebreiteten Synonymie, die sich trotz aller Mühe nicht immer genügend lösen lässt weil die Beschreibungen meist zu oberflächlich sind und sehr oft nur errathen werden können. Unter den 15 Arten entging nur eine, C. Bonapartei, meiner autop- tischen Untersuchung. Ohne das reiche Material im Britisch-Mu- seum, welches mir so bereitwillig von Herrn G. R. Gray zur Dis- position gestellt wurde, hätte ich nie zu den Resultaten gelangen können, wie ich sie in den folgenden Blättern nun zu geben vermag. Zugleich überzeugte ich mich auch davon, dass zwei Arten (api- calis, Souance und puniculus, Bonaparte) unhaltbar sind und 694 CORYLLIS STIGMATA. ohne Bedenken gestrichen werden können. Nach dem folgenden Schlüssel wird es leicht sein die einzelnen Arten herauszufinden, na- mentlich wenn man die beiden Unterabtheilungen im Auge behält. r Diagnostischer Schlüssel zu Coryllis. Grün; Bürzel und obere Schwanzdecken stets roth. I. Mit schwarzem Schnabel. stigmata, Müll. Vorderkopf und Daumenrand roth; Krallen bräunlich. Flügel 31/y". Jung: Vorderkopf grün, Daumenrand orange. . amabilis, Wallace. Wie stigmata, aber Krallen schwarz; viel kleiner. Flügel 2 9", Selateri, Wallace. Daumenrand roth; Mantel hochorange. Mit rothem zalgulus, Linne, Scheitelfleck blau, Mantelfleck orange. Kehlilecke. Jung: nur Oberkopf bläulich. 5. Bonapartei, Souance, {' Oberkopf roth, Hinterkopf orange, kein oranger Nackenfleck. ® ohne rothen Kehlfleck, aber Zügel und Wangen blau. / II, Mit rothem Schnabel. 5. culacissi, Wagler. .Z Vorderkopf und Kehlfleck roth; Nackenfleck orange. ® Vorderkopf roth; Kehlfleck grüngelb; Nackenfleck orange; Zügel und um den Unterschnabel blau. ‘. regulus, Bonap. Wie culacissi, aber ganzer Ober- und Hinterkopf hoch- gelb. - >, Hartlaubi, mihi. Wie culacissi Q, aber ganzer Ober- und Hinterkopf roth; ohne orangen Nackenfleck. 9%. ındica, Kuhl, Oberkopf scharlach; Wangen und Kehle bläulich; Hin- terkopf und Nacken orange angeflogen. Jung: Oberkopf grün, orange verwaschen; Wangen und Kehle grün. 0. vernalis, Sparrm. Oberkopf und Kehlfleck hellblau. Jung: nur Kehlfleck bläulich. 3]. pusilla, Gray. Kehlfleck hochgelb; ohne Blau auf Scheitel und Kehle. Jung: ohne gelben Kehlfleck. 12. #losceulus, Wall. Wie pusilla, aber Kehlfleck roth. Flügel 2’ 11’”. 13. exilis, Schlegel. Wie flosculus, aber viel kleiner. Flügel 2’ 2’. (235.) A. Coryllis stigmata, (Müll. et Schleg.). — Das roth- stirnige Papageichen. Psiitacus stigmatus, Müll. et Schleg., Verhandl. (Land- en Volkenkunde) (1841) p. 108. — Psittacula stigmata, CORYLLIS STIGMATA. 695 G. R. Gray, Gen. of B. II. N°. 25. — Loriculus stigma- tus, Bonap., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 155. — id., Naum. ‚1856. — Souance, Rev. et Mag. Z. (1856) p. 222. — G. R. Gray, List Psitt. (1859) p. 54. — Nanodes stigmatus, Rosenberg, J. f. Orn. (1862) p. 60. — Loriculus stig- matus, Wall., Proc. Z. S. (1864) p. 287. — Schleg., Dieren- tuin (1864) p. 70 (mit Holzschn.). — id., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 161. — Loriculus Bonapartei, (Brit. Mus.). — Fig. O. Tindito, Eingeborne von Gorontalo (von Rosenbers). Diagnosis: Vorderkopf, Kehlfleck, Daumenrand, Bürzel und obere Schwanzdecken roth; Krallen bräunlich ; Flügel 3" 6". Jung: ohne Roth auf Vorderkopf und Kehle; Daumenrand orange. Schnabel schwarz. Sincipite macula gulari, margine pteryllii uropygio caudaeque teetricibus superioribus rubris; unguiculis subfuseis. L. al. 3” 6. Juv. sineipite gulague rubri vacuis; margine pteryllii aurantio. Rostro nigro. Celebes, (Type von S. Müller im Leidener Mus.). d' ad. Prächtig Ein grasgrün, Flügel und Schwanz dunkler grasgrün, der Oberrücken orangefarben angeflogen. Stirn und Vorderkopf, ein länglichrun- der Fleck von Kinn bis auf die Kehle herab und der Flügelrand an Handwurzel dunkel zınnoberroth, Bürzel und obere Schwanz- decken viel dunkler, in’s Kirschrothe, unddiese Federn an Basis grün. Schwingen an Innenfahne nicht ganz bis zur Spitze schwarz. Untere Flügeldecken grün, ein wenig meerblau ver- waschen, übrige Unterseite der Schwingen und des Schwanzes dunkel meerblau. Schnabel schwarz, Wachshaut fleischfarben ; Füsse hellfahl, Krallen etwas dunkler, bräunlich. anderes / im Leidener Museum, hat an den reihen Federn des Vorderkopfes ganz schmale grüne Säume, scheint also offen- bar noch nicht völlig ausgefärbt. Jüngerer Vogel (Celebes) Leidener Museum. Nur einige Federn an Stirn roth; der rothe Kehlfleck kleiner ; der Oberrücken weniger deutlich orange verwaschen. 696 CORYLLIS AMABILIS. Junger Vogel (2) im Leidener Museum. Ganz grün, heller als der alte, die Unterseite heller als die obere; ohne orangefarbenen Anflug auf Rücken. Jederseits über dem Auge, Kinn und Daumenrand hochorange. Schnabel hellbraun. Ein Esemplar im Britisch-Museum, s. n. L. Bonapartei, stimmte vollkommen mit dem alten d überein. Ein schönes Pärchen im Bremer Museum. Merkwürdig war die Veränderung der Farben an einem Spiritus- Exemplare, welches ich untersuchen konnte. Das schöne Grün war in Kupferroth umgewandelt, das Blau auf Schwingen- und Schwanzunterseite in Rothviolett; nur das Roth hatte sich ziemlich gut erhalten. Die Zunge war kurz, breit und vorn abgestumpft, der sehr häu- tige Magen mit Ueberresten von harten Samenkapseln angefüllt. Diese leicht kenntliche Art ist eine Entdeckung des niederländi- schen Reisenden Dr. Forsten, der sie bei Gorontalo und Tondano im nördlichen Celebes erlegte. Wallace sammelte sie im Süden bei Macassar und Menado. Ueber die Lebensweise fehlen alle Nachrichten. Einen niedlichen Holzschnitt von dieser Art giebt Professor Schlegel im Dierentuin (p. 70); eine bessere Abbildung existirt bis jetzt nicht. + (284.) 2. Coryllis amabilis, (Wallace). — Das schwarzkrallige Papageichen. Loriculus amabilis, Wallace, Ibis (1862) p. 548. — id., Proc. Z. S. (1864) p. 287. — Schlegel, Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 151. — Fig. 0. Diagnosis: Farbenvertheilung ganz wie bei stigmata, aber die Krallen schwarz und ansehnlich kleiner, Flügel 2” 9'". Jung, ohne Roth auf Vorderkopf und Kehle; Mantel bräunlich- grün; Schnabel hellbraun. De coloribus distributis cum C. stigmata conveniens; sed un- guiculis nigris ac permulto minor. L. al. 2" 9". Juv. sincipite gulaque rubro carentibus; interscapilio subfusco- viridi ; rostro fuscescente. CORYLLIS SCLATERI. 697 Batjan, (Dr. Bernstein) Leidener Museum. Z ad. Oberseite dun- kel grasgrün, die Unterseite heller, die Rückenmilte orange verwaschen und die unteren Schwanzdecken deutlich gelb- grün. Stirn, Zügel und Vorderkopf bis zum Hinterkopfe, Kinn und ein kleiner, runder Kehlfleck schön scharlachroth , ebenso der Flügelrand am Handgelenke. Bürzel und obere Schwanz- decken ebenfalls schön scharlachroth. Schwingen an Innen- fahne schwarz. Kleine Flügeldecken unterseits grün; Schwingen und Schwanz unterseits meerblau. Schwanzfedern unterseits vor dem Ende mit kleinem gelblichen Flecke. Schnabel schwarz. Füsse fleischröthlich ; Krallen schwarz. 2 (Jüngerer Vogel) Batjan. Leidener Museum. Ohne Roth am Vor- derkopfe,, dieser etwas orange angeflogen, der Mantel bräunlich- grün verwaschen; ein kleiner Kehlfleck blass scharlachroth ; Flügelrand und obere Schwanzdecken deutlicher scharlach. Junge Vögel (Z' und $), deren Schwingen noch nicht völlig ausgebildet sind, (den 22 Juli bei Galela im nördlichen Halmahera von Dr. Bernstein erlegt) im Leidener Museum haben die grüne Färbung heller als die alten und kein Roth am Vorderkopf und auf Kehle, nur der Bürzel ist roth. Schnabel hellbräunlich. In der Farbenvertheilung kommt diese schöne, kleine Art ganz mit ©. stigmata, Müller, überein, unterscheidet sich aber durch die schwarzen Krallen und die gelblichen Flecke vor dem Ende der Schwanzfedern unterseits, ebenso durch die viel längeren, den Schwanz noch überragenden oberen Schwanzdecken, hauptsächlich aber durch die immer bedeutend geringere Grösse. Wallace entdeckte diese Art zuerst auf Halmahera. Dem Leide- ner Museum wurde sie durch den thätigen Dr. Bernstein auch von Batjan eingesandt. Sie scheint C. stigmata auf den östlichen Molucken zu ver- treten. Ueber die Lebensweise ist nichts bekannt. + (285.) 5. Coryllis Selateri, (Wallace). — Sclater’s Papageichen. Loriculus Sclateri, Wallace, Proc. Z. S. (1862) p. 556. pl. XXX VIII (fig. opt.). — id,, Proc. (1864) p. 287. — Schleg., 698 CORYLLIS SCLATERI. Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 152. — id., Nederl. Tijdschr. v. Dierk. (1865) p. 186. Diagnosis: Kehlfleck, Daumenrand, Bürzel und obere Schwanzdecken roth; Mantelfedern hochorange mit rothen Endsäumen. Schna- bel schwarz. | Macula gulari, margine pterylii uropygio caudaeque tectricibus superioribus rubris, plumis interscapilii intense aurantiis rubro- terminatis. Rostro nigro. Sula-Inseln (Wallace) Leidener Museum. d. Prachtvoll grasgrün , fast ganz smaragdgrün. Ein schmaler länglicher Kehlfleck, der schmale Flügelrand am Daumenrande, Bürzel und die oberen Schwanzdecken, welche nicht ganz das Schwanzende erreichen, tief scharlachroth. Mantel und Schultern bis zum Roth des Hinterrückens herab tief goldgelb, in’s Orange, die Basishälfte dieser Federn grün und einige auf Rückenmitte schmal roth gesäumt. Schwingen an Innenfahne schwarz, mit grüner Spitze. Kleine Flügeldecken unterseits grün; übrige Unterseite der Schwingen und des Schwanzes meerblau. Schnabel schwarz , jederseits an Basis des Oberschnabels ein kleiner gelber Fleck ; Wachshaut und Füsse fleischbräunlich ; Krallen fast schwarz. Wachshaut und Füsse im Leben, nebst Iris gelb (Wallace). Ebenso ein Exemplar (Sula-Inseln) im Museum Heine. Ein altes Z' (Sula-Inseln, Wallace) im Bremer Museum, hat den ganzen mittleren Theil des Mantels roth. Ebenso zwei Exemplare im Britisch-Museum, die desshalb noch mehr mit der schönen Abbildung in den Proceedings übereinstimmen. Das 2 ist (nach Wallace) nicht verschieden. Eine sehr characteristische Art und die schönste der ganzen Gruppe, die schon an dem prachtvoll orangegelben Mantel leicht kenntlich ist und sich von der am nächsten verwandten C. stigmata auch durch den einfarbig grünen Kopf leicht unterscheidet. Von Wallace zuerst auf den Sula-Inseln entdeckt, durch von Ro- senberg aber auch von dem benachbarten Celebes an das Leidener Museum eingesandt, wie ich durch gütige briefliche Mittheilung von Herrn Professor Schlegel erfuhr. CORYLLIS GALGULUS, 699 Ueber die Lebensweise der seltenen Art fehlen bis jetzt alle Nach- richten. Neuerdings erhielt sie der Thiergarten in London lebend. + (286.) 4. Coryllis galgulus !), (Linne). — Das blauscheitelige Papageichen. Psittacus galgulus, Linne, Amoen. acad. (vol. IV) N°, LXI (1754) p. 256 (descr. opt.). — id., Syst. Nat. (1767) p. 150 (syn. emend.). — Edw., Glean. vol. VI (1760) pl. 295. fig. 1 (bon.). — Petite Perruche de l’isle de Lucon. Premiere espece. Sonnerat, voy. a la Nouv. Guin. (1776) p. 76. pl. 38 (untere fig. pess.). — Philippine Parrakeet, var. A. Sapphire crowned Parrakeet, Lath., Syn. I (1781) p. 512 et 313 (ind. ex. Mus. Lev. £). — id., Sapphire crowned Parrakeet, Gen. Hist. II. p- 266. — La Perruche a tete bleue, Buffon, Hist. Ois. VII (1785) p. 152. — Pl. enl. 190. fig. 2 (fig. sat. accur.). s. n. petite Perruche du Perou. — Psittacus flavigulus, Bodd., Tabl. des Pl. enl. d’Aub. (1783) p. 12. — Psittacus pumi- lus, Scop., Del. Flor. et Faun. (1786) p.87. — Ps. galgu- lus, Gml., S. N. (1788) p. 549 (absq. var. ß.). — Ps. gal- gulus, Latham, Ind. Orn. (1790) p. 151 (absq. var. £.). — Bechst., Lath., Ueb. p. 105. — Vieill., Enc. Meth. p. 1407. — Hayes, Portr. of rar. B. fig. 82. — Spalowki, Beitr. p. 6 (opt. nach Kuhl). — Kuhl, Consp. p.65j (mas et fem. deser. opt.). — Voigt, Cuv., Uebers. (1851) p. 746. — Horsf., Linn. Trans. XIII. p. 182. — Raffl., Linn. Trans. XIl. p.281. — Psittaculus galgulus, Sws., Class. of B. p- 303. — id., Nat. Libr. vol. VI. p. 168 (deser. Jad.). — Psittacula galgulus, Wagl., Mon. p. 626 (tant. mas. ad.). — Psittacula galgula, Less., Tr. d’Orn. (1851) p. 202 (J et 2). — Psittacula cyaneo- pileata, Bourj., Perr. t. 88 (av. ad. et jun.). — id., Psitta- cus galgulus (Text p. 89). — Psittacula galgula, G.R. Gray, Gen. of B. II. N°.14. — Loriculus pumilus, Blyth, Cat. B. As. Soc. (1849) p.9. — id., Lorieulus galgulus Journ. As. Soc. XIX. p. 256. — Bonap., Consp. av. I (1850) I) Bei Plinius ein grünes Vögelchen. 700 CORYLLIS GALGULUS. p. 6. -— id., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 155. — id., Naum. 1856. — Souance, Rev. et Mag. Z. (1856) p. 222. — Horsf., Cat. B. E. I. House II (1856) p. 626. — G. R. Gray, List Psitt. (1859) p. 5%. — Biyth, Ibis (1865) p.6. — Wallace, Proc. Z. S. (1864) p. 287. — Schlegel, Mus. P. B. Pitt. (1864) p. 131. Silindit oder Silinditun auf Java (Horsfield). — Serindit auf Su- matra (Raflles). — Seren-dak oder Sindada auf Malacca (Blyth). — Beizung Slinde der MalJayen (v. Rosenberg). — Sarendet bei den Dusun-Dajackers auf Borneo (S. Müller). — Talisok bei den Bejadju-Dajackers auf Borneo (S. Müller). Diagnosis: J et 9 ad. Bürzel, obere Schwanzdecken und ein grosser runder Kehlfleck scharlachroth; runder Scheitelfleck schön blau; Oberrücken mit hochorangefarbigen Flecke. Jung: der rothe Kehl- und orange Mantelfleck fehlen; der Ober- kopf etwas bläulich. Schnabel schwarz. Z vel 2 ad. macula gulari magna rotunda, uropygio caudaeque teetricibus superioribus puniceis, macula vertieis laete eyanea; eaque ipsa interscapilii intense aurantia. Juv. macula gulari rubra necnon interscapilii aurantia nulla, pileo paulum subeyaneo. Rostro nigro. Borneo (Dr. Schwaner) Leidener Mus. Z ad. Grasgrün; Schwingen dunkler grün, an Innenfahne schwarz. Auf der Scheitelmitte ein runder, dunkelultramarinblauer Fleck. Auf der Mitte des Oberrückens ein dreieckiger hochorangefarbener Fleck. Grosser runder Fleck auf Kehle brennend scharlachroth , ebenso die Bürzel- und oberen Schwanzdeckfedern. Vor dem Beginn der rothen Bürzelfedern ein hochgelber, schmaler Streif, auch die Säume der unteren Schenkelseitenfedern hochgelb. Kleine Flügeldecken unterseits grün. Schwingen und Schwanz unterseits meerblau. Schnabel schwarz ; Füsse hellbraun, ebenso die Krallen. Ebenso ein altes / (angeblich von Java, Verreaux) im Bremer Mu- seum,, aber der orangefarbige Fleck auf Oberrücken viel kleiner und rund. S von Banka im Leidener Museum ganz gleich. Ein Z von Malacca (Ihne) im Derliner Museum, hat einen grossen CORYLLIS GALGULUS. 701 orangen Mantelfleck und einen sehr breiten gelben Streif vor dem rothen Hinterrücken. Ein Z von Singapore im Britisch-Museum zeigt die orangen Mantel- federn mit roihen Endsäumen, ähnlich wie bei C. Sclateri und ist daher offenbar sehr alt. Ein sehr altes Exemplar (welches ich durch die Güte des Herrn Lintz in Hamburg zur Ansicht erhielt), besitzt einen auffallend grossen rothen Fleck, der sich über Kehle und Kropf ausdehnt; die Bürzelfedern sind an der Basishälfte hochgelb, auf der lin- ken Seite sind die ersten 2 Schwingen an Basishälfte blassgelb mit weissen Schäften. 9 ad. Sumatra (S. Müller) Leidener Museum, gleicht in allen Stücken dem 4, aber: das Gelb vor dem Beginne der rothen Bürzel- federn hat denselben düster orangefarbenen Ton, als der Fleck auf der Rückenmitte. Jüngerer Vogel (Banka) Leidener Museum, ist düsterer grün als der alte, die Unterseite heller grün, ohne rothen Kehlfleck. Der blaue Scheitel- und orange Rückenfleck nur angedeutet. Bür- zel und obere Schwanzdecken düster roth, vor dem Beginn der Bürzelfedern düster orange (wie beim $). Schnabel schwarz. Junger Vogel (angeblich von Java durch Verreaux) im Bremer Mu- seum: der orange Mantel- und rothe Kehlfleck fehlen ganz; die ganze Oberseite düster grün, die untere lebhaft gelbgrün, namentlich die unteren Schwanzdecken ; Bürzel und obere Schwanzdecken düster kirschroth ; Vorderkopf bläulich ange- flogen. Schnabel braunschwarz. Diese niedliche Art ist an dem blauen Scheitelflecke sehr leicht kenntlich, ähnelt aber im jüngeren Kleide, wo nur der Vorderkopf etwas bläulich angeflogen erscheint, sehr der C. vernalis, ad., welche aber bedeutend grösser ist und an dem rothen Schnabel sich sofort unterscheidet. Die durch den schwarzen Schnabel viel näher ver- wandte C. stigmata, welche im Jugendkleide noch am ersten mit galgulus verwechselt werden könnte, ist leicht an dem orangen Daumenrande kenntlich und zeigt auch niemals den bläulichen Ton auf dem Vorderkopfe. 702 CORYLLIS GALGULUS. Hinsichtlich des Vaterlandes herrschen zuweilen noch recht irrige Ansichten, denn während dasselbe nur Borneo, Sumatra, Banka und das südliche Malacca umfasst, wird meist auch Java als Fundort ge- nannt. So durch Horsfield in dem Cataloge des Museum der Ost- indischen Kompagnie, wo sogar noch eine Notiz über die Lebensweise mitgetheilt wird. Im dem zoologischen Anhange zu dem Werke »Me- moir of the life and public services of Sir Thom. Stamf. Raflles by his widow” (London. 1850. p. 666) wird C. galgulus ausser von Sumatra ebenfalls von Java genannt. Auch Gray führt, durch zu grosse Gewissenhaftigkeit verleitet, Exemplare von Java und sogar aus dem indischen Archipel an. In Perry's Explor. Exped. wird-auch Ceylon als Heimath genannt, was offenbar auf einer Verwechselung mit C. indica beruht. Uebri- gens beginnt die Unsicherheit in den Vaterlandsangaben mit Sonne- rat, der die Art auf Lucon gefunden haben will. Buffon lässt sie sogar aus Peru kommen. Die Angabe der Herren von Schlagint- weit »Sıkkim’’ ist, wie so manche andere, eine erfundene. In einem Aufsatze über chinesische Vögel (durch Dun in Canton gesammelt) von Strickland (Proceed. 1842. p. 167) wird auch diese Art aufgeführt, dabei aber bemerkt, dass nicht alle genannten Spe- cies in China vorkommen. So werden z. B. auch Paradiesvögel ver- zeichnet. C. galgulus ist daher ebenso wenig als C. puniculus, Bp. (indica, auct.) in die Ornis China’s aufzunehmen. Schon Linne, der die Art durch Osbeck erhielt und bereits vor 114 Jahren sehr gut beschreibt, theilt die Eigenthümlichkeit in der Lebensweise von ©. galgulus mit, sich während der Nachtruhe an den Beinen aufzuhängen, die Jerdon auch bei C. vernalis nachweist. Bourjot bildet auf Pl. 88 s. n. Ps. cyaneo-pileata den alten und jungen Vogel (untere Figur) recht kenntlich ab, merkwürdiger Weise zeigt aber das alte S (obere Figur) auch die unteren Schwanz- decken roth, jedenfalls ein Versehen des Koloristen, Die einzigen ausfüuhrlicheren Nachrichten über Cor. galgulus siebt Dr. S. Müller (Verhandl. Land- en Volkenkunde p. 581), der die Art auf seinen Reisen im südlichen Borneo vielfach zu beob- achten Gelegenheit hatte. CORYLLIS BONAPARTEI. 705 Er fand diesen niedlichen Papagei bei den Dajackers am Dusun überall als beliebten Käfigvogel, da er sehr zahm wird und durch sein zutrauliches Wesen viel Spass macht. Gewöhnlich hält ‚man mehrere zusammen in einem Käfig aus Bambusstäben,, der rund ist und sich in der Mitte um eine Axe dreht, so dass die Vögelchen beim Herumklettern den Käfig fortwährend in drehender Bewegung erhalten. Nachts hängen sie wie die Fledermäuse an den Beinen, den Kopf nach unten, dicht neben einander, wahrscheinlich um sich zu erwärmen, da sie gegen Kälte sehr empfindlich sind. Dies scheint auch der Grund, warum man das in seiner Heimath keineswegs seltene Vögelchen noch gar nicht lebend zu uns gebracht hat, obwohl es in der Gefangenschaft leicht mit gekochten Reis zu erhalten ist. Auch rohe Bananen frisst es gern. In der Freiheit nährt es sich aber von Baumknospen und zarten Sprossen, auch von Baumblüthen , besonders denen von Erythrinae, in deren grünem Laube mit rothem Blüthenschmuck das Vögelchen dann schwer zu entdecken ist. Als Stubengenosse empfiehlt sich dieser liebliche Papagei auch namentlich desswegen, weil er einer der wenigen ist, der (nach Blyıh) sehr hübsch singt. Nach von Rosenberg ist diese Art auf Sumatra in den Strandge- senden häufig und man sieht sie hier auch als Käfigvogel. Ueber das Fortpflanzungsgeschäft ist nichts bekannt. + (287.) 5. Coryllis Bonapartei, (Souance). — Prinz Bonaparte’'s Papageichen. Loriculus Bonapartei, Souance, Rev. et Mag. Zool. (1856) p. 222. — Liemetulus Bonapartei, Bonap., Naum. (1856) Heft IV. — Loriculus Bonapartei, G. R. Gray, List Psitt. (1859) p. 56. — Wallace, Proc. Z. S. (1864) p. 288. — Fig. O. Diagnosis: Oberkopf, ein grosser Kehlfleck, Bürzel und obere Schwanz- decken roth; Hinterkopf orange; kein oranger Nackenileck. +(?) Ohne rothen Kehlfieck, aber Zügel und Wangen blau; Schnabel schwarz, BONAPARTEI. CORYLLIS 704 Pileo, macula gulari magna , uropygio caudaegque tectricibus superioribus rubris, oceipite aurantio, macula cervicis aurantia nulla. 9(?) macula gulari rubra nulla; loris genisque cyaneis. Rostro nigro. (Nach Souanee). Z. Grün; der ganze Oberkopf scharlachroth auf dem Hinterkopfe in’s Orange ziehend. Ein grosser länglicher, rother Kehlfleck. Schnabel schwarz, verlängert. ® ohne den rothen Kehlfleck, aber Zügel und Wangen blau. Schnabel schwarz. Leider wurde ich nicht selbst mit dieser seltenen Art bekannt, denn das im Britisch-Museum s. n. Bona- partei befindliche Exemplar war C. stigmata von Celebes. Es dürfte daher nur das Pariser Museum im Besitz von ©. Bonapartei sein. Die 3 Exemplare desselben wurden durch die Naturforscher der Südpol-Expedition von den Soolo-Inseln (zwischen Borneo und den Philippinen) mitgebracht. Diese Art unterscheidet sich von €. culacissi, Wagler, sehr auffallend durch den ebenfalls langgestreckten , aber schwarzen Schnabel. In der übrigen Färbung stimmen beide Arten aber beinah vollkommen überein, nur wird in der kurzen Beschreibung (ohne Maasse) nicht von dem orangen Fleck im Nacken gesprochen, der bei culacissi niemals fehlt. Auch die 22 beider Arten ähneln sich einander bis auf die verschiedene Schnabelfärbung ganz. Sehr mit Unrecht wird Ps. minor, Wagler, von Gray mit hierher gezogen, obwohl diese letztere Art ohne Zweifel zu C. indica gehört, von der sie sich nur durch den schwärzen Schnabel unterscheiden soll. (ohne Nagel). Mitt. Höhe des Aeussere | Innere Flügel. | Schw.- | Firste. | Oberschnab.| Tarse.| Vorder- | Hinter- feder. an Basis. zehe. zehe. stigmata, Müller. 3 :6.. ‚aloe Bio. al ln Al LaltGnn 317," |Z Celebes, Type im Leidener Museum. » GET EEE gt! ns en ur. — 19 » » » » amabilis, Wallace. a ee IA g aiy,ı [rn — | Batjan, Leidener Museum. an je) > amabilis, Wallace, » Sclateri, Wallace. 0) galgulus, Linne. » » ws » ın [777 » a > » - - 5 o nn u ee „= = > cn =) S) g’! si/,"" Flügel. g'! Sun g!! A Gil Al g'! royal 3 3 3 3 3 11 ı 4 4 1 3 Im 111 111 11 Mittelste Schwanz- feder. Tat Ale 16." 1urlaat hal 14''' AH al Ip TH Firste. 32 3 g' Ay Il 5 Eu 1j 10 a 5/2 Höhe des Oberschnab. | Tarse. an Basis. ıtı 2 Sn 11 an a 2, a Du Kat Bu AL AN ds al, (ohne Nagel.) Aeuss. Vorder- zehe. — Ba oe b) Innere Hinter- zehe. 111 31/, Sylt Q Batjan, Leidener Museum. - in juv. Halmahera, » = d' Sula Inseln (Wallace) Leidener Museum, d » » Bremer Museum. d Borneo, Leidener Museum. d Sumatra, » » d Banka, » » 2 » » » d Singapore, Britisch-Museum. d Malacca, Berliner Museum. (288.) 6. Coryllis ceulacissi !), (Wagler). — Das philippinische Papageichen. Psittacula ceulacissi (S), Wagl., Mon. (1852) p. 62%. — Psittacula philippensis, Brisson, Orn. IV (1760) p. 392 (sol. deser. mas.) pl. XXX. fig. 1. — sittacus philippensis, Müll., S.N. Suppl. (1776) p- 80. — Phillippine Parrakeet, Latham, Syn. I. p.511 (I). — id., Sapphire crowned Parrakeet, var. A. Gen. Hist. II. p. 266. — Le Coulacissi, Buffon, Hist. Ois. vol. VII. p. 156 (d). — Pl. enl. 520. fie. ı (fig. med.). — Psittacus galgulus, var. @£. Gml., S. N. p. 549. — Ps. galgulus, var. 8. Latham, Ind. p. 151. — Ps. philippensis, Voigt, Cuv., Uebers. (1831) p. 747. — Psittacula coulaci, Less., 1) Da die Beschreibungen der älteren Auctoren (mit Ausnahme von Brisson) gänzlich unzureichend sind und sich daher kaum mit einiger Sicherheit auf diese Species beziehen lassen, so ist es am gerathensten Wagler’s Benennung anzunehmen. Culacissi heisst die Art auf den Philippinen. CORYLLIS CULACISST. Tr. d’Orn. (1851) p. 202. — Psittacula philippensis, Bourj., Perr. pl. 89 (untere figur sat. accur.).. — Loriculus philippensis, Souance, Rev. et Mag. Zool. (1856) p. 221 (S). — Loriculus rubrifrons, (Vig.) Bp., Rev. et Mag. 2. 1854. — id., Liemetulus philippensis, Naum. 1856. — Psittacula melanoptera, G. R. Gray, Gen. of B. II. N°. 16. — id., Loriculus ceulaeissi, List. Psitt...(1859) p- 56. — Wallace, Proc. Z. S. (1864) p. 288. — Loriculus philippensis, Schleg., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 150 (S 2). Ungenügende Beschreibung. Petite Perruche de l’isle de Lucon, Quatrieme espece 2, Sonn., voy a la Nouv. Guin. (1776) p. 77. tab. 40 (obere figur). — Luzonian Parrakeet (2), Lath., Syn. p. 318. — id., Gen. Hist. H. p. 271. — Perruche ä ailes noires, Buffon, Hist. Ois. VII. p- 140 (2). — Psittaeus melanopterus ?, Scop., Del. Flor. et Faun. Insubr. p.86. — Ps. minor (9), Gml., S. N. p- 551. — Ps. minor (9%), Latham, Ind. p. 155. — Ps. minor (2), Vieillot, Enc. Meth. p. 1404. — id., Ps. eula- eissi (d), p. 1405. Ohne orangefarbigen Nackenileck. Psittacus philippensis, Kuhl, Consp. p. 64. Angebliches Weibchen. Psittacula philippensis (2), Briss., Orn. IV (1760) p. 595. — Philippine Parrakeet (9), Lath., Syn. I. p. 512. — id., Gen. Hist. II. p. 266 (?). — Le Coulacissi (2), Buff., Hist. Ois. VII. p- 130. — Pl. enl. 520. fig. 2 (pess.). — Psitt. galgulus, var. ß. (2), Lath., Ind. Orn. p. 151. — Ps. Culacissi, Vieill., Enc. Meth. p. 1405 (9). — Psittacula culacissi(2), Wagl., Mon. p. 628. — Psittacula rubrifrons, Vig., Phil. Mag. (1851) .p- 147. — Lear, Parr. pl..41. (9). — Bsittaeula rubrifrons, Bourj., Perr. t.87 (nach Lear). — Psittacula philippensis, Steph., Gen. Zool. XIV. p. 144. — Licht., Nomenel. av. (1854) p. 71. — Psittaculus rubrifrons, Sws., Class. of B. II. p. 505. — Loriculus philippensis (2), Souance, Rev. et Mag. Zool. (1856) p. 222. CORYLLIS CULACISST. 707 Coulacissi, auf Lucon (Brisson). Diagnosis: / Vorderkopf, Bürzel, obere Schwanzdecken und grosser Fleck auf Kehle und Kropf roth; Nackenfleck orange ; Ober- kopf orange verwaschen. Schwanzende zuweilen in’s Blaue. ? Vorderkopf, Bürzel und obere Schwanzdecken roth; Nacken- fleck orange; Zügel und um Unterschnabel hellblau; ein ver- waschener grüngelber Kehl- und Brustfleck. Jung. Stirn sehr wenig roth, die Zügelfedern undeutlich blau gespitzt. Schnabel roth mit langer, dünner, vorragender Spitze. d sineipite, uropygio tectricibus caudae superioribus maculaque gulae gutiurisque rubris; macula cervicali aurantia; pileo dilute aurantio ; apice caudae nonnunquam subevaneo. ‚ ap 2 sincipite, uropygio caudaeque tectrieibus superioribus rubris ; macula cervicali aurantia ; loris cum regione mandibulari cya- neis; macula gulae pectorisque dilute viridi-flava. Juv. fronte vix rubra; plumis lororum obsolete cyaneo-acuminatis. Rostro rubro, apice elongato, tenui, prominulo. Philippinen (Leidener Museum). 7. Schön hellgrassrün, Schwingen Ein und Schwanz etwas dunkler. Schwingen an Innenfahne schwarz. Stirn und Vorderkopf zinnoberroth, der Oberkopf und Hinterkopf orange verwaschen. Im Nacken ein deutlicher orangefarbigen Fleck. Auf Kehle bis Unterbrust herab ein grosser orangezin- noberrother Fleck , dessen Federn an Basis gelb sind. Bür- zel und obere Schwanzdecken scharlachroth, mit grüner Fe- derbasis. Untere Flügeldecken grün, die grössten wie die übrige Schwingenunterseite lebhaft meerblau, ebenso der Schwanz von unten. Die Afterseitenfedern meerblau gespitzt. Letzte Schwingen 2ter Ordnung an Innenfahne blau oerandet. Schwanz- federn mit schmalen hellgrünen Spitzen; an Innenfahne schwärz- lich gerandet. Schnabel roth, der Oberschnabel sehr gestreckt, vorragend ; Füsse hellfahl; Krallen braun. anderes $ (Leidener Museum) zeigt den Kehlfleck dunkler roth, den Nackenfleck grösser, die Schwanzfedern ziehen am Ende in’s Bläuliche, deren äusserste Spitze ist grünweiss. Ebenso ein Z (Lucon, durch Jagor) im Berliner Museum. 45* 708 CORYLLIS CULACISSE. Exemplare (s. n. culacissi) durch Cuming im Britisch-Museum, ganz gleich. Ein Exemplar im Museum Kirchhoff, hat die rothe Kehle unterseits noch mit orangefarbenen Federn gemischt, hinter der rothen Stirn finden sich einzelne gelbe Federn, die eine Art Saum bilden. Philippinen (Leidener Museum). 2. Dunkelgrasgrün , Unterseite hel- ler, auf Kehle und Brust ein grosser, lebhaft grüngelbe, ver- waschener Fleck ; Schwingen grün an Innenfahne und Spitze sehwarz; Stirn und Vorderkopf hell zinnoberroth , übrige Ober- und Hinterkopf orangefarbig angeflogen; Zügel und um den Un- terschnabel meerblau. Im Nacken ein kleiner oranger Fleck. Bürzel und obere Schwanzdecken dunkel scharlachroth, die Federn an Basis grün. Flügeldecken unterseits, wie die übrigen Schwingen- und Schwanzunterseite schön meerblau. Die seitlichen Afterfedern kaum bemerkbar meerblau gespitzt. Schwanzfedern mit hellgrünem Endflecke und düster blauen Saume an Innen- fahne. Schnabel roth; Füsse hellfahl; Krallen schwarzbraun. Ebenso ein 2 (Philippinen) im Bremer Museum. Ein Q im Uebergange (Manilla) Berliner Museum, zeigt den orangen Nackenfleck kaum angedeutet und die Federn des lebhaft grün- selben Kehl- und Brustfleckes haben einzelne röthliche Endsäume. ® im Leidener Museum. Das Ende der Schwanzfedern düster indi- soblau, welche Farbe sieh auch bis auf die Aussenfahne zieht, die äusserste Spitze hellgrün. Ein anderes $ (Leidener Museum) zeigt den hellgelbgrünen Fleck auf Kehle und Brust kaum angedeutet. Junger Vogel (Philippinen) Leidener Museum. Stirn blassroth ver- waschen ; der orange Fleck im Nacken sehr undeutlich ; obere Schwanzdecken düster roth. Ein noch jüngeres Exemplar (angeblich Z von Lucon durch Gevers) Leidener Museum, hat kein deutliches Blau auf Zügeln und Wangen, keine rothe Stirn und ist ohne orangen Nackenfleck; an der Stirn spriessen jedoch einzelne rothe Federn hervor; die Unterseite ist einfarbig grün, ohne einen helleren Fleck auf Kehle und Brust. Schnabel in’s Orangerothe. CORYLLIS CULACISSI. 709 Die arge Verwirrniss, welche über diese Art herrscht ist durch die vielen ungenügenden Beschreibungen hervorgerufen worden. Die meist gänzlich entstellte Synonymie brachte: schliesslich vollständige Unklarheit zu Wege. So eitirt z. B. Linne Psittacula philip- pensis, Brisson zu seinem Ps. galgulus. Eine critische Sichtung der hierher gehörigen Citate war daher eine ebenso langwierige als undankbare Aufgabe. Zuweilen lohnte es kaum der Mühe Zeit damit zu verlieren und es wäre gerathener gewesen viele der älteren Beschreibungen und Abbildungen , die sich doch nie mit Bestimmt- keit deuten lassen, als unnützen Ballast über Bord zu werfen. Brisson beschreibt übrigens den alten Vogel, nach Exemplaren im Cabinet Aubry, zuerst schr exact, zugleich auch das so sehr ab- weichend gefärbte ?. Auf welche Angaben hin sich diese Annahme stützt ist leider nicht zu ersehen. Ich habe mich daher nur mit grossem Wiederstreben derselben angeschlossen, Es scheint mir nämlich zweifelhaft, dass zwischen d' und 9 so grosse Färbungs- unterschiede vorkommen, um so mehr da ich bald ersah, dass alle späteren Auctoren nur Brisson’s Angabe nachgeschrieben haben. Als ich jedoch das Exemplar im Berliner Museum sah, welches auf den Federn des grüngelben Kehlfleckes einzelne röth- liche Endsäume zeigt, die auf einen Uebergang zu dem rothen Kehlflecke des Z hindeuten, erschien mir die Brisson’sche Ansicht wahrscheinlicher, obwohl ich dieselbe immerhin noch keineswegs als erwiesen betrachte. Leider besitzen wir aber über die Vögel der Philippinen so wenig oder besser gesagt keine Beobachtungen von Fachmännern, und ehe nicht solche, die durch Untersuchung der inneren Theile erhärtet sind, vorliegen, welche den angeblichen Ge- schlechtsunterschied dieser Species factisch darthun, sind für mich immer noch Zweifel vorhanden. Da ich indess meine Ansicht, dass die angelblichen 22 eine eigene Art ausmachen, leider durch keine Thatsachen unterstützen kann, schien es mir besser von einer voreiligen specifischen Trennung abzu- stehen. Ich habe jedoch die Synonymie genau nach den zwei Fär- bungsverschiedenheiten geordenet, was vielleicht später von Nutzen sein dürfte. 710 CORYLLIS REGULUS. Bemerkenswerth ist noch,- dass auch bei dieser Art öfters Indivi- duen, sowohl J als 2, vorkommen bei denen die Schwanzfedern am Ende in’s Blaue ziehen , wodurch zuweilen eine ziemlich bestimmte blaue Schwanzendbinde über beide Fahnen entsteht. Am besten wird diese Art von Bourjot auf pl. 89. s. n. Psitta- cula philippensis (untere Figur) abgebildet, indess noch kei- neswegs exact genug, denn man zieht z. B. nichts von dem orangen Nackenflecke. Als angebliches 2 dazu wird ohne Zweifel C. indica dargestellt, während das eigentliche £ auf pl. 87. s.n. Ps. rubri- frons erscheint. Dieses Bild, eine Kopie nach Lear, ist ziemlich gelungen, allein das Roth auf Vorderkopf und Bürzel hat einen viel zu dunklen Ton. Der Text verdient gar keine weitere Beachtung, da er in jeder Hinsicht oberflächlich ist. Beschreibungen fehlen ganz. .Bourjot lässt die Art auch von- Java kommen. Als Heimath sind die Philippinen durch Cuming und Jagor nachgewiesen, ebenso durch Meyen, der einige wenige Nachrichten über den Vogel mittheilt (Verhandl. Leop. Carol. Acad. 1854. p. 94. 1. Suppl.). Nach denselben findet sich C. culacissi in unzählbaren Schaaren auf Manilla. Sie hat ein wildes Naturell und lässt sich nie- mals vollkommen zähmen. Gefangengehaltene waren so bös, dass sie sich einander todt bissen, wie Meyen auf dem Schiffe öfters er- fahren musste. + 0289.) 7. Coryllis regulus, (Souance). — Das gelbköpfige Papageichen. Loriculus regulus, Souance, Rev. et Mag. Z. (1856) p. 222. — Liemetulus regulus, Bonap., Naum. (1856) Heft. IV. — Loriculus regulus, G. R. Gray, List Psitt. (1859) p. 56. — Wallace, Proc. Z. S. (1864) p. 288. — Fig. O. Diagnosis: Allgemeine Färbung ganz wie culacissi (f) aber der ganze Ober- und Hinterkopf lebhaft hochgelb. Coryllidi eulacissi simillima (Z) at pileo toto oceipiteque laete luteis. Mindanao (Cuming) Britisch-Museum. S. Schön grasgrün, Schwin- oen und Schwanz etwas dunkler, Schwingen ‘an Innenfahne CORYLLIS HARTLAUBT, zıl schwarz. Vorderkopf rolh, ebenso ein grosser Fleck auf Kehle und Brust, dessen Federn an Basis gelb sind. Der ganze Ober- und Hinterkopf lebhaft hochgelb ; im Nacken ein oranger Fleck. Schwingen und Schwanz unterseits schön meerblau , die seitlichen Schenkelfedern meerblau gespitzt. Schnabel lang gestreckt, roth; Füsse hellfahl, Krallen dunkler. Ein anderes altes Exemplar im Britisch-Museum , hat nicht allein den Ober- und Hinterkopf, sondern auch Nacken und Hinterhals orangegelb, selbst auf dem ÖOberrücken zeigen sich einzelne orange Federränder ; der sonst erangefarbene Nackenfleck er- scheint hier verwaschen reth. Durch den prachtvoll hechgelben Ober- und Hinterkopf, der zu- weilen nebst dem Hinterhalse orangegelb erscheint, unterscheidet sich die Art sehr gut; im Uebrigen stimmt sie vellkommen mit cula- cissi (Z) überein. Ueber das ?, das Jugendkleid, die Lebensweise ete. ist nichts be- kannt. Nach den Exemplaren im Britisch-Museum kann man eben nur Mindanao (Cuming) als Heimath betrachten. Souance, der die schöne Art zuerst nach einem Exemplare in der Collection von Massena beschrieb kannte die Herkunft desselben nicht. 7 (290.) 8. Coryllis Hartlaubi, mihi. — Hartlaub’s Papageichen. Loriculus melanopterus, G@. R. Gray (nec Scop.), List Psitt. (1859) p. 55 (absq. synon.) et L. apicalis, p. 56 (nec api- calis, Souance). — Fig. 0. Diagnosis: Grün, Unterseite heller; Ober- und Hinterkopf roth; ebenso Bürzel und oberere Schwanzdecken ; Zügel, um Unter- schnabel und Kinn hellblau. Schnabel gestreckt, roth. Aehnelt ganz dem 2 von culacissi, aber der ganze Ober- und Hinterkopf roth und kein oranger Nackenfleck. Viridis subtus dilutior; pileo , oceipite uropygio caudaeque tec- trieibus superioribus rubris, loris regione mandibulari mentoque coeruleis. Rostro porrecto rubro. Coryllidi culacissi 2 omnino persimilis at pileo toto occipiteque rubris, macula cervicali aurantia nulla. 712 CORYLLIS HARTLAUBI. E 2 Mindanao (Cuming) Britisch-Museum, Type von melanopterus, Gray. Schön dunkelgrasgrün, Unterseite heller, besonders Kehle und Brust; Schwingen an Innenfahne schwarz, aussen grün. Ganze Ober- und Hinterkopf dunkel scharlachkirschroth, die Federn des Hinterhalses und auf Oberrücken mit verwaschenen orangen Endsäumen. (Kein oranger Nackenlleck). Zügel, um den Unterschnabel und Kinn blassblau. Bürzel und obere Schwanzdecken scharlachroth. Schwingen und Schwanz unter- seits meerblau, ebenso die Endspitzen der seitlichen Schenkel- federn. Schwanzfedern grün, am Ende in’s Blaue übergehend, an der äussersten Spitze weissgrün. Schnabel gestreckt, roth; Füsse hellbraun, Krallen dunkler. Ein anderes Exemplar (Mindanao, Cuming) Britisch-Museum. Type von apicalis, Gray, stimmt ganz mit dem vorhergehenden überein; der ganze Ober- und Hinterkopf ebenfalls roth, die Fe- dern des letzteren an Basis orange; Oberrücken schwach orange verwaschen. Das Enddrittel der Schwanzfedern ist blau, deren äusserste Spitze grünweiss, die Aussenfahne ist grün, die Innen- fahne schwarz gerandet. Jüngerer Vogel (Mindanao, Cuming) s. n. apicalis, Souance, im Britisch-Museum. Wie der vorhergehende, aber das Roth des Oberkopfes zieht sich nicht so weit bis auf den Hinterkopf; nur das Schwanzende etwas blau verwaschen. Kein oranger Nackenfleck. Nur durch das reiche Material im Britisch-Museum war es mir möglich über viele Arten dieser schwierigen Gruppe Aufklärung zu erhalten. Die Untersuchung der Gray’schen Typen war daher unbe- dingt nöthig. Meine Vermuthung, dass L. melanopterus, Gray, nach den beigegebenen Citaten zu urtheilen, culacissi oder indica sein möge, fand ich keineswegs bestättigt, sondern lernte eine ganz ver- schiedene Art kennen, die von keinem Ornithologen bisher angeführt wurde und ohne Bedenken als neu beschrieben werden muss. Es ist eine besondere Genugthunung für mich Herrn Dr. Hartlaub einen kleinen Beweis meiner dankbaren Anerkennung geben zu können, CORYLLIS HARTLAUBI. .. 5 für die vielen freundschaftlichen Bemühungen und die Theilnahme, welche er meinem Werke von Anfang an schenkte. Gray’s Ansicht, es möge sich diese neue Art auf Ps. melanop- terus, Scop., bezieken, ist jedenfalls eine irrige da letzterer, auf der schlechten Beschreibung und noch schlechteren Abbildung von Son- nerat beruhend, im männlichen Vogel ohne Zweifel zu culacissi gehört, wie der orange Nackenfleck beweist, während der weibliche offenbar indica darstellen soll. Uebrigens bleibt Ps. melanopte- rus, mit schwarzen Schwingen, eine jener dunklen Arten, deren richtige Auflösung nie gelingen wird. Gray rechnet ferner noch zu seinem L. melanopterus eine an- geblich neue Art von Souance (Loriculus. N°,. 2), welche Bonaparte später cyanolaema benannte, die aber ohne Zweifel mit indica identisch ist, wie ich bei dieser Species näher erörtern werde. Auch L. apicalis schliesst sich jedenfalls durch seinen viel kürzeren , nicht gestreckten Schnabel hier an. Unsere neue C. Hartlaubi ist am nächsten mit ©. culacissi verwandt, hat wie diese einen dünnen, gestreckten Schnabel und unterscheidet sich von dem 2 derselben durch den ganz rothen Ober- und Hinterkopf und das Fehlen des orangen Nackenfleckes. Der orange Anflug auf Hinterhals und Oberrücken erinnert an C. indica. Nach der Analogie mit ©. culacissi zu schliessen müssten die beiden angeführten Exemplare, der blauen Zügel wegen, SF sein, allein diese Annahme bleibt immerhin sehr fraglich. Wahrschein- licher ist es für mich, dass sie wegen des ganz rothen Oberkopfes, als alte Vögel, zu den angeblichen 2? von culacissi gehören, allein das Fehlen des orangen Nackenfleckes wiederspricht dieser Annahme. Es dürfte demnach am gerathensten sein die Thatsachen einst- weilen so aufzufassen wie sie vorliegen und es späteren Untersuchun- gen im Freien zu überlassen die Frage zu lösen. Auch bei dieser Art scheinen Individuen vorzukommen, bei denen die Schwanzfedern am Ende mehr oder weniger in’s Blaue ziehen, ebenso wie ich dies bei ©. eulacissi, indica und vernalis wahrgenommen habe. 714 CORYLLIS INDICA. (291.) 9. Coryllis indica, (Kuhl). — Das ceylonische Papageichen. Psittacus indicus, Kuhl, Consp. (1820) p.65 (S nec 9). — Red-rumped Parrakeet, Lath., Gen. Hist. II (1822) p. 265. — Psittacula coulaci, Less, Tr. d’Orn. (1851) p. 202 (mäle deser. med.). — Psittacula indica, G. R. Gray, Gen. of B. II. p. 425. — Psittacula philippensis (2), Bourjot, Perr. t. 89 (obere fig.). — id., Psittacus indicus vel mi- nor, (Test p. 89). — Loriculus asiaticus, Blyth, Journ. As. Soc. Beng. XVIIE (1849) p. 801. — id., XIX (1850) p- 256. — id., Cat. B. As. Soc. Beng. App. p. 512. — id., Loriculus philippensis, p. 10. — L. asiaticus, Ke- laert, Prodr. Faun. Ceyl. (1852) p. 127. — Layard, Ann. Nat. Hist. XII. n. s. p. 261. — Horsf., Cat. B. E. J. H. (1856) p- 628. — Loriculus indieus, Bonap., Hev. et Mag. Zool. (1854) p. 155. — id., Naum. 1856. — G. R. Gray, List Psitt. (1859) p. 55. — id., Psittacula indica, Gen. of B. II. N°. 17. — Loriculus coulaci, Blyth, Ibis (1865) p.6. — L. indicus, Schlegel, Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 152. — Pelzeln, Novara Reise. Vögel (1865) p. 98. — Loriculus indicus, Souance, Rev. et Mag. Zool. (1856) p. 220. N°. 175. A. male (nec femelle) et B. male (apicalis) nec femelle. — id., p. 221. N®. 2? et N°.5. L. apicalis. — Loriculis cyano- laemus et apicalis, Bonap., Naum. (1856) Heft IV. — Loriculus Edwardsi, Blyth, Ibis (1867) p. 295. Wie Z ad., aber Schnabel schwarz. Psittacula minor (Sf), Wagl., Mon. p. 628. Wie & ad., aber Ober- und Hinterkopf roth. Loriculus puniculus (sinensis), Bonap., Rev. et Mag. Zool. (1856) p. 155. — id., Naumannia (1856) Heft IV. — Souance, Rev. et Mag. (1856) p. 221. N®. 4. — G. R. Gray, List Psitt. (1859) p. 55. Jung. Wie Z ad., aber Wangen und Kehle grün, (nicht bläulich). Edw., B. vol. I (1745) pl. 6. — Seligmann, Samml, ausländ. CORYLLIS INDICA. 715 Vög. I. (1749) pl. XI. fig. 1 (med. nach Edw.). — Psitta- cula indica, Briss., Orn. IV (1760) p. 590 (nach Edw.). — Hed and green indian Parrot, Latham, Syn. I (1781) p. 511 (nach Edw.). — id., Gen. Hist. II. p. 264. — Psittacus indiceus, Gml., S. N. p. 549 (nach Edw.). — Bechst., Lath., Ueb. p. 104. — Voigt, Cuv., Uebers. (1851) p. 747. — Lori- culus indicus, N°. 1. Souance, Rev. et Mag. Z. (1856) p. 221. Var. Oberkopf und Hinterrücken fulvus! Psittacus asiaticus, Lath., Ind. Orn. (1790) p. 150. — Vieillot, Enc. Meth. p. 1407. Undeutliche Beschreibung ! Oberkopf roth; Schwanzdecken roth; Brust blau; Schwingen schwarz! Petite Perruche de l’isle de Lucon, Quatrieme espece (SZ) Son- nerat, voy a la Nouv. Guin. (1776) p. 77. pl.40 (untere figur pess.). — Luconian Parrakeet (7), Latham, Syn. I. p. 318 (nach Sonnerat). — Perruche a ailes noires, Buflfon, Hist. Ois. VIi. p. 174 (2). — Psittacus melanopterus, Scop. (nec Gray) Del. Flor. et Faun. Insub. p. 86 (nach Sonn.). — Ps. minor, Gml., S. N. (1788) p. 551 (Z) nach Sonn. — Ps. minor, Lath., Ind. Orn. p. 133 (Z). — Vieillot, Enc. Meth. p- 1404 (J). Pol-girawa, auf Ceylon (Layard). Diagnosis: Z et ? ad. Oberkopf, zuweilen auch der Hinterkopf, düster scharlach; Nacken und Hinterhals (zuweilen auch Hin- terkopf und Oberrücken) orange verwaschen ; Bürzel und obere Schwanzdecken kirschroth; Wangen und Kehle schwach blau verwaschen. Jung. Oberkopf meist noch grün, nur der Scheitel etwas orange verwaschen; Wangen und Kehle grün, ohne den bläulichen Ton. Schnabel kurz, roth;; die Spitze des Oberschnabels nicht lang- gestreckt. d' (vel 2 ad) pileo nonnunquam et occipite sordide puniceis cervice auchenioque nonnunquam et oceipite tergoque dilute aurantiis, uropygio caudaeque tectrieibus superioribus cerasinis, genis gulaque dilute subeyaneis, 716 CORYLLIS INDICA. Juv. pileo viridi, vertice dilute subaurantio, genis gulaque mere viridibus. Rostro rubre, brevi (haud porrecto). Ceylon (Diard) Leidener Museum. d&. Grasgrün, Schwingen und Schwanz dunkler, Unterseite heller. Schwingen an Innenfahne nicht ganz bis zur Spitze schwarz. Stirn und ganzer Oberkopf hyacinthroth, am Hinterkopfe mit Orange verwaschen, auch die Federn des Nackens und Hinterhalses orange angeflogen. Bürzel und obere Schwanzdecken dunkel kirschroth, die Basis der Federn grün. Um ÜUnterschnabel, Kinn und Kehle mit blass meerblauen Federsäumen. Kleine Flügeldecken unterseits grün, die übrigen Schwingenunterseite,, sowie die des Schwanzes meerblau. Schwanzfedern am Ende mit kleinem hellgrünen Flecke und an Innenfahne düster blau gerandet. Schnabel roth; Füsse und Krallen bräunlich. Iris schwefelgelb (Zelebor). Die oberen Schwanzdecken reichen nur bis zur Hälfte des Schwanzes. Ganz ebenso ein Exemplar (durch Kelaart) von .Ceylon im Britisch- Museum, s. n. indicus. Ein Esemplar (Ceylon) im Bremer Museum, hat die Endsäume der Nackenfedern und des Hinterhalses röthlichorange, ebenso ein- zelne auf Oberrücken ; das Roth des Kopfes bedeckt auch den Hinterkopf. Einzelne Zügelfedern haben röthliche Spitzen und eine der unteren Schwanzdeckfedern hat einen breiten rothen Endsaum. Ein alter Vogel (Type von puniculus, ex China) im Britisch- Museum, stimmt vollkommen mit diesem Exemplare über- ein, das Roth des Kopfes erstreckt sich ebenfalls mit auf den Hinterkopf. Jüngerer Vogel (Ceylon, Diard) Leidener Museum, hat nur die Stirn roth, auf Hinterkopf und Oberrücken einzelne orange Fe- dersäume ; nur die Kehle bläulich verwaschen. Junger Vogel (Ceylon, Diard) Leidener Museum. Der Vorderkopt grün, hie und da mit einzelnen röthlichen Endsäumen, der Scheitel etwas orange verwaschen, die übrige Oberseite ganz ohne orangen Anflug. Bürzel und obere Schwanzdecken düster CORYLLIS INDICA. RT. roth, Der blauliche Ton an Kehle beinah ganz fehlend. Schna- bel schmutzig blassroth. Junger. Vogel (Type von puniculus ex China) Britisch-Museum , ähnelt dem vorhergehenden Exemplare, aber der Oberkopf ist orangeroth mit einzelnen rothen Endsäumen; auf der Kehle kaum etwas Blau sichtbar. Ein anderes jüngeres Exemplar (s. n. apicalis, Mindanao?) im Britisch-Museum ist sehr ähnlich: der Ober- und Hinterkopf sind orangeroth mit einzelnen ganz rothen Federn ; die Federn am Kinn und Unterschnabel zeigen schmale bläuliche Endsäume. 2 von der Novara Espedition bei Pont de Galle erlegt, stimmt nach gütiger brieflicher Mittheilung des Herrn von Pelzeln ganz mit dem Z überein. Beide Geschlechter sind daher gleichgefärbt. Unter allen Arten des Genus Coryllis herrschte über diese bisher die grösste Ungenauigkeit. Die Verwirrmiss, welche durch unrichtige Vaterlandsangaben, theils durch Verwechselung mit anderen Arten hervorgerufen wurde, machte eine genaue Darstellung der bezüg- lichen Beschreibungen sehr mühsam, zuweilen unmöglich. In wie weit mir daher die Sichtung der Synonymie gelungen, überlasse ich dem Urtheile von Fachmännern, und bemerke nur nebenbei, dass ich selbst alle Beschreibungen wiederholt geprüft habe. Blyth schlägt neuerdings sehr überflüssiger Weise den neuen Na- men Edwardsi für diese längst bekannte Art vor, indem er mit Unrecht annimmt, dass Psittacus indicus, Gmelin und Ps. asi- aticus, Latham, nicht auf diese Bezug haben. Viscount Walden setzt indess (Ibis 1867. p. 467) die Synonymie der Art critisch aus- einander und weist deutlich nach, dass sie dem Prioritätsgesetze zu Folge einen der beiden Namen behalten müsse. Blyth’s Ansicht, dass diese Art nur als Race von Ps. vernalis zu betrachten sei, kann ich keineswegs theilen. Ohne Zweifel gehört der von Edward’s auf pl. 6 dargestellte Vo- gel zu dieser Art und zwar im jüngeren Kleide, wo der bläuliche Anflug auf Wangen und Kehle noch fehlt. Auch war der von Ed- ward’s benützte Vogel in Kampferspiritus überschickt worden und 718 CORYLLIS INDICA. hatte vielleicht dadurch gelitten. Dagegen beschreibt Sonnerat in dem 4 seiner 4ten Papageienart von Lucon (melanopterus, Scop.) offenbar den alten Vogel, so schlecht Abbildung und Beschreibung auch immer sind. Als $ dazu wird der eigentliche culacissi an- geführt, und. diese Annahme, die keineswegs auf Untersuchungen beruht, hat viele spätere falsche Ansichten erzeugt. Kuhl giebt zuerst s. n. Ps. indicus eine gute Beschreibung des Z, während er als 2 die C. vernalis betrachtet, in welchem Irr- thume ihm die meisten späteren Autoren folsten. So auch Wagler in seiner Ps. minor, von der das d' unzwei- felhaft zu unserer Art (indica) gehört, obwohl dasselbe einen schwarzen Schnabel haben soll, welche Angabe offenbar nur durch Versehen entstanden ist. Auch die Synonymen, welche Wagler giebt, beziehen sich voll- ständig auf ©. indica. Wie es scheint soll das $& von Psittacula philipensis, welches Bourjot auf pl. 89 (oben) abbildet, diese Art vorstellen, man kann aber, wegen der Stellung des Vogels, nicht genau darüber beschliessen und der Text, ohne Beschreibung, lässt vollends gänz- liche Dunkelheit. Unter den neueren Schriftstellern ist es besonders Souance der das Genus Coryllis (Loriculus) eingehender darzustellen versuchte, was ihm aber nach meinem Dafürhalten nicht eben gelungen ist, denn seine oberflächlichen Beschreibungen, ohne Maassangaben, tra- gen eher dazu bei eine noch grössere Verwirrniss als bisher her- vorzurufen, um so mehr da sich Bonaparte beeilte, die angeblich neuen Arten zu benennen. Es scheint als wenn de Souance über den eigentlichen Ceylon- Vooel, wenigstens im vollkommenen Kleide, nicht ganz einig gewesen ist, denn ein Z (Loriculus, spec. N°. 2), welches sich nur durch »joues et gorge bleuätres’’ von indica mit »joues et gorge vertes’’ unterscheiden soll, bezieht sich offenbar nur auf den alten Vogel. Bonaparte nannte ihn L. eyanolaemus. Noch grösser wird die Unsicherheit dadurch, dass de Souance eine neue Art (9picalis) beschreibt, die ganz ähnlich der indica sein, sich aber durch CORYLLIS INDICA. 719 »extremite des rectrices bleu fonce’’ unterscheiden soll. Nach der keineswegs autentisch bewiesenen Angabe käme dieselbe von Min- danao. Ich habe mich vergeblich bemüht diese Art mit blauem Schwanzende kennen zu lernen, denn alle die Exemplare die ich in Museen s. n. apicalis untersuchen konnte, erwiesen sich zu anderen Arten gehörig. Meine Zweifel an der neuen Species muss- ten auch um so mehr zunehmen, als ich bei verschiedenen Exem- plaren von C. culacissi,indica, Hartlaubi und vernalis das Schwanzende mehr oder weniger deutlich mit Blau tingirt oder über- gehend fand, so dass mir also dies Kennzeichen nach und nach immer weniger wichtig erscheinen musste. Auch Gray war über apicalis, Souance keineswegs im Klaren und hielt Exemplare von Hartlaubi, mihi, einer €. culacissi, nahe stehenden Art dafür bei denen das Schwanzende stärker als gewöhnlich in’s Blaue zog, obwohl de Souance ausdrücklich bemerkt, dass die Schnabelform sich ganz derjenigen von indica anschliesst. Obschon ich die Souance&’schen Typen lei- der nicht untersuchen konnte, wodurch allein eine endliche Lösung der Frage herbeigeführt werden könnte, zweifle ich doch nicht, dass meine Auseinandersetzung das Richtige getroffen haben wird. Was dagegen die von de Souance als 22? beschriebenen Vögel seines L. indieus und apicalis betrifft, so gehören sie ohne Wiederrede zu vernalis, Sparrm., wie die Worte »sommet de la tete et la gorge bleuätres’’ genügend beweisen. Ueberhaupt scheint Souance diese Art gar nicht gekannt zu haben und hält offenbar die jüngeren javanischen Vögel (pusilla) für dieselbe, obwohl sie vom indischen Continent kommen sollen und er die javanische Art überhaupt nicht erwähnt. Es bleibt, nun nur noch ein Vogel übrig, der, weil er aus dem südlichen China herstammen soll und etwas mehr Roth auf dem Kopfe zeigt als gewöhnlich, von Bonaparte s. n. puniculus specifisch gesondert wurde und den auch de Souance mit den Wor- ten »dessus de la tete rouge fonce’’ characterisirt. Glücklicher Weise konnte ich die typischen Esemplare von Fortune, angeblich aus China, im Britisch-Museum untersuchen und fand sie ganz mit ceylonischen Individuen übereinstimmend, nur dass sich bei dem einen das Roth des Oberkopfes bis auf den Hinterkopf ausdehnte , eine 720 CORYLLIS INDICA. individuelle Variation die vielleicht vom Alter herrührt und die ich auch an Exemplaren von Ceylon bemerkt habe. Uebrigens ist auch die Vaterlandsangabe China eine durchaus irrthümliche. Wahrschein- lich wurden die beiden Exemplare von Fortune im gefangenen Stande acquirirt und waren ohne Zweifel von Ceylon eingeführt. Die langjährigen und eifrigen Forschungen eines Swinhoe haben das Vor- kommen von Papageien in China vollständig wiederlest, nur Ein Fall ist bekannt, dass Palaeornis cyanocephalus bei Canton erlegt wurde, ohne Zweifel als ganz zufälliger höchst seltener Gast. Der Blumenpapagei, wie der inländische Name Pol-girawa über- setzt lautet, bewohnt nur die Insel Geylon, wie die Beobachtungen von Blyth, Layard, Kelaart, Diard und A. bewiesen haben und findet sich nicht auf dem Festlande Indiens. Ueber die Lebensweise von C. indica besitzen wir leider wenig Nachrichten, über das Brutgeschäft gar keine. Kandy, Putlam, Caltura, Galle, Hambantotte und Gillymalle sind Localitäten auf Ceylon wo der niedliche Vogel sehr häufig ist. Er lebt in Flügen beieinander in den Wäldern und nährt sich von Blüthenknospen und Früchten (Layard). Nicht häufig; hält sich in den höchsten Spitzen der Palmen auf (Zelebor). Ob sich diese Art im Schlaf ebenfalls an den Beinen aufhängt, scheint noch nicht beobachtet. C. indica lässt sich nicht leicht mit einen anderen Art verwech- seln und unterscheidet sich schon durch den kürzeren, dickeren Schna- bel, dessen Spitzentheil keineswess so auffallend dünn und gestreckt ist, hinlänglich von C. vernalis, die überdies nie Roth auf dem Kopfe zeigt, sondern hier sowie auf der Kehle blau verwaschen ist. Die Geschlechter sind ım Alter nicht verschieden; bei jüngeren Vö- oeln ist der Oberkopf fast noch ganz grün, nur der Scheitel etwas orangefarben verwaschen, auch fehlt der bläuliche Ton auf Wangen und Kinn. Sie könnten daher noch am ersten mit C. pusilla von Java verwechselt werden, allein diese Art ist viel kleiner und zeigt nie den orangen Anflug auf dem Scheitel. Die oberen Schwanz- decken erreichen bei C. pusilla auch das Ende des Schwanze während sie bei Ü. indica nur die Hälfte desselben bedecken. 721 CORYLLIS VERNALIS. (ohne Nagel). Mittelste Höhe d. Aeuss. | Innere Flügel. | Schw.- | Firste. | Ober- | Tarse. | Vorder- | Hinter- feder. schnab. zehe. zehe. eulacissi, Wagler. 3” a la Di/aaı Ola 5% el [a d' Lugon, Leidener Museum. » 3 6 90" IiuHl Lin. Bi Di > ne » » » 5 glg jy" BL SR in 6 gi! ° Lucon, » 5 » BU Bu 90 61" Pr. Bi 61, ER » » » » Be 110 dr ale — — — » (s. n. culacissi), Collection Verreaux. » BL. 281907. 6 al 5’ 6% — ® Philippinen, Bremer Museum, regulus, Bonaparte. BB Aa a Nils Alm albUE — | S Mindanao, Britisch-Museum. Hartlaubi, mihi. BASE Sa LER 2/2" — | ad. (Type v. melanopterus, Gray), Britisch-Museum. » 80 30 Dalaran Br Dun | — ad. (Type von apicalis, Gray), » » » g! mt > Ka Sr A a Bi Bir: A jun. 5 n x = indica, Kuhl. Se 3" Bu a a Z Ceylon, (Diard) Leidener Museum, » I re _ -— — — | jun. » » » » » 3 Ar 90. BU 3% B"' GB — adır © (Dr. Kelaart) Britisch-Museum. » BB IS a 8 A 6 — ad. (Type von puniculus, Bp.), Britisch-Museum. » g!! 31/.5% vgl bl/,‘ ar Zi ea SEEN juv. » » 9 » , (292.) 10. Coryllis vernalis, (Sparrm.). — Das blaukehlige Papageichen. Psittacus vernalis, Sparrm., Mus. Carls. (1787) t.29. — Ps. vernalis, Lath., Ind. Orn. (1790) p. 150. — Bechst., Lath., Ueb. p. 105. — Vieill., Ene. Meth. p. 1407. — Voigt, Cuv., Uebers. (1851) p. 747. — 'Vernal Parrakeet, Lath., Syn. Suppl. II. (1802) p. 95. N®. 26. — id., Gen. Hist. II (1822) p. 265. — Ps. indicus (9), Kuhl, Consp. p. 65. — Psittacula galgulus, Wagl., Mon. p. 626 (deser. foem.). — id., Ps. minor (9), p. 629. — Psittaculus galgulus, Nat. Libr. vol. VI (1856) p. 167 (syn. emen. sol. deser, Q?). — Psittaculus vernalis, Blyth, Journ. As. Soc. X (1841) p. 921. — Jerdon, Madr. 46 1232 CORYLLIS VERNALIS. Journ. XI. p. 209. — Hodgs., Cat. B. Nep. p. 115. — G. R. Gray , Gen. of B. II. p. 425. -— Ps. pendulus, Pearson, Journ. As. S. B. X. p. 654. — Ps. pyrropygia et verna- lis, Hodgs. in Gray’s Zool. Misc. (1844) p. 85. —Psittacula vernalis, G. R. Gray, Gen. of B. II. N°. 15. — Licht., No- mencl. av. (1854) p. 71. — Loriculus vernalis, Blyth, Cat. B. As. S. (1849) p. 10. — id., Journ. As. S. Beng. XVII. p- 801. — Bonap., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 155. — id., Naumannia. 1856. — Lorieulus indicus A. femelle et B (apicalis) femelle, Souance, Rey. et Mag. Z. (1856) p. 220. — Horsf., Cat. B. E. I. H. (1856) p. 627. — Gray, List Psitt. (1859) p.54. — Jerdon, B. of Ind. I (1862) p. 265. — Blyth, Ibis (1865) p. 6. — id., Append. Zool. of the Adaman-islands in Mouat’s Adv. and rech. among the Adaman. Isl. (1865) p: 555. — Walden, Proc. (1866) p. 558. Bhora oder Bhorara in Süd-Indien (Jerdon). — Lalkan in Benga- galen (Blyth). — Kyai-tha-da in Arracan (Blyth). Diagnosis: Kehlfleck und Scheitelmitte hellblau verwaschen; Bürzel und obere Schwanzdecken roth. Jung. Nur der Kehlfleck blaulich. Schnabel langgestreckt, roth. Macula gulari ac vertice medio obsolete dilute coeruleis, uropy- gio caudaeque tectrieibus superioribus rubris. Jur. macula gulari sola subeyanea. Rostro rubro longe porrecto. Öst-Indien, Bremer Museum. 7 ad. Grassrün, Kopf und Unterseite heller; Hinterhals, Mantel und Brust etwas orangebräunlich verwaschen. Schwingen dunkler grasgrün, an Innenfahne nicht ganz bis zur Spitze schwarz. Scheitelmitte etwas meerblau verwaschen ; ein grosser Fleck auf Kehle schön hellmeerblau. Bürzel und obere Schwanzdecken, letztere nur den halben Schwanz bedeekend, düster purpurroth, die Basis der Federn grün. Kleine Flügeldecken unterseits grün, die grössten wie die übrige Schwingen- und Schwanzunterseite schön meerblau. Schwanzfedern dunkelgrasgrün wie die Schwingen, gegen das Ende zu, nebst einem verwaschenen Saume an Innenfahne düster blau, an der äussersten Spitze weisslichgrün, Schnabel langge- m CORYLLIS VERNALIS, 725 streckt, schön corallroth, der untere blasser; Füsse und Nägel hellbraun. Iris blassgelb, Schnabel im Teben dunkelgelb (Jerd.). Ein jüngerer Vogel (s. n. puniculus aus China?, Verreaux) im Bremer Museum, ist lebhafter gelbgrün besonders auf der Un- terseite; der orangebräunliche Anflug auf Oberrücken ist kaum sichtbar. Der ganze Oberkopf ist grün, auf der Kehle ein klei- nerer, verwaschener, meerblauer Fleck. Schwanzfedern am Ende deutlich weissgrün. Schnabel corallroth. Ein Exemplar (s. n. melanopterus, 9) im Britisch-Museum, ganz ebenso. Ein Exemplar (s, n. apicalis, Mindanao ?) im Berliner Museum, hat ebenfalls einen blau verwaschenen Oberkopf und die Schwanz- federn ziehen am Ende ziemlich deutlich in’s Blaue. Alte Vögel im Britisch-Museum von Madras, Tenasserim und Nepal (Hodgson), wie das zuerst beschriebene f' im Bremer Museum. Iris weiss, bei manchen (wohl jungen) Exemplaren hellbraun ; Schnabel orange, Füsse gelb (Beavan). Eine genaue Darstellung dieser Species, namentlich in Bezug auf das Verhalten zu der javanischen (pusilla), fehlte bisher gänzlich. Selbst Jerdon in seinem neuen Werke »the Birds of India” giebt keineswegs die so nöthigen Vergleichungen beider Ar- ten. Ich war daher so lang über die Coryllis des indischen Festlandes, die ich kaum von der javanischen für genügend ab- _ weichend hielt, unentschieden bis ich Exemplare im Britisch-Museum untersuchen konnte, womit sogleich alle Zweifel schwinden mussten. Es wurde mir dadurch zur Gewissheit, dass die echte C. vernalis bisher öfters gänzlich falsch gedeutet worden ist. So beschreibt sie Kuhl in dem 2 seines Ps. indicus, ebenso Wagler als 2 von galgulus und selbst De Souance führt sie als 2 seines L. indi- cus und L. apicalis an, wie die Worte »sommet de la tete et la gorge bleuätres’’ genügend beweisen. Zahlreiche Exemplare von C.indica haben mich überzeugt, dass ejn ähnlicher sexualer Unter- schied bei dieser Art nicht vorkommt. Die Annahme Souance’s be- ruht daher unzweifelhaft auf einer irrthümlichen Verwechselung. C. vernalis ist schon an dem langgestreckten rothen Schna- 46* 724 CORYLLIS VERNALIS. bel leicht kenntlich, noch mehr an dem bläulichen Anfluge des Scheitels und dem schön hellblauen Kehlflecke, der namentlich beim alten Vogel sehr scharf hervortritt. Auch im jüngeren Kleiue zei- gen sich immer noch deutlich Spuren desselben. Die Unterschei- dung von der in der Jugend ganz grünen C. pusilla aus Java ist daher sehr leicht, während letztere Art alt wegen dem hochgelben Kehlflecke, der beim indischen Vogel fehlt, niemals verwechselt werden kann. Die ceylonische Art (indica) characterisirt sich selbst im Jugendkleide, wo der rothe Oberkopf fehlt, hinlänglich durch den orange angeflogenen Scheitel und den viel kürzeren, nicht gestreckten Schnabel. Die Verbreitung von C. vernalis erstreckt sich nur auf die Län- dergebiete des indischen Continents, westlich von der Bai von Benga- len und Malabar bis östlich in die Tenasserim Provinzen und bis in die unteren Himalayaregionen. Auch in Assam, Sylhet und Burmah und nach Elliot in den südlichen Mahrattadistrieten. Nicht auf Malacca, Ceylon und Java. Von letzterer Insel angeblich ein Exem- plar im Caleutta-Museum, welches aber jedenfalls pusilla, Gray sein wird. Gray führt auch irrthümlich ein Exemplar aus dem in- dischen Archipel an. Nach von Schlagintweit käme die Art auch in Sıkkim vor, und Hodgeson nennt sie mit unter den Vögeln Nepals. Nach Jerdon und den übrigen indischen Ornithologen jedoch nur bis in die unteren Himalayaregionen. Tytler beobachtete eine wahrscheinlich zu dieser Art gehörige C o- ryllis auf den Andamanen. Die kurze Notiz lautet »5 Papageien (Loriculus vernalis?), flogen von der Hauptinsel nach Ross-Island über, liessen sich aber nicht genau bestimmen” (Ibis. 1867. p. 320). Jerdon beobachtete die Art im Süden Indiens, namentlich in Tra- vancore und am Füsse der Neilgherries, häufig Beavan in Tenasserim. Sie lebt in kleinen Flügen vereint und nährt sich von Vesetabilien. Als Käfigvögel ist sie bei den Eingebornen sehr beliebt und man hält meist mehrere Vögel zusammen. Die Beobachtung, dass sie sich im Schlafe an den Füssen aufhängen, eine Stellung die sie auch zu anderen Zeiten öfters annehmen, wird ausser von Jerdon auch durch C. W. Smith bestättiot. CORYLLIS PUSILLA, 2125 Im Uebrigen sind über die Lebensweise leider keine Nachrichten vorhanden, ebenso wenig über das Brutgeschäft. In dieser Be- ziehung lassen sich daher noch grosse Lücken ausfüllen. Auch über die Verschiedenheit der Geschlechter theilt Jerdon nichts mit. Es lässt sich daher wohl erwarten, dass eine solche nicht besteht, sonst würde der gediegene indische Ornithologe, der diese Vögel so oft im Freien beobachten konnte, wohl eine Bemerkung darüber machen. Y (295,) 11. Coryllis pusilla, (G. R. Gray). — Das gelbkehlige Papageichen. Loriculus pusillus, G. R. Gray, List Psitt. (1859) p. 54 (sine deser.). — Psittacus vernalis, Kuhl, Consp. (1820) p. 65 (deser. inacc.). — Philippine Parrot, var. A. (Ind. ex Mus. Lever. 9) Lath., Syn. I. p. 515. — id., Gen. Hist. II (1822) p- 267. — Psittacula coulaci, Less., Tr. d’Orn. (1851) p. 202 (femelle et jeune femelle). — Psittacula galgulus, Wagl., Mon. p. 627 (mas. juv. (ad.), juvenis et av. horn.). — Psittacula vernalis, Bourj., Perr. (Text) p. 89. — Sws., Ilustr. 2te Series. pl. 1. — Psittaculus galgulus, Jard,, Nat. Libr. vol. VI. (1856) p. 167 (jun.) tab. 24. — Psitta- eula vernalis, Steph., Gen. Zool. XIV. p. 144. — Psitta- cus vernalis, Müll. et Schleg., Verhandl. p. 108. — Dubois, Orn. Gal. (1859) pl. 60. B. — Psittacula galgulus, Licht., Nomenel. av. (1854) p. 71. — ?Loriculus vernalis, Souance, Rev. et Mag. Zool. (1856) p. 219. — Loriculus vernalis, Rosenb., Cab. J. f. Orn. (1862) p. 60. — Lori- ceulus pusillus, Schleg., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 152. — Psittacus amoenus, in: Verzeich. einer Sammlung von Thieren aus Java, welche bei dem Senator Holzapfel in Stolze- nau zum Verkauf ausstehen, p. 6. N°. 24 (cum. deser.) !). Tjelindit auf Java (Rosenberg). — Serindit auf Java (de Bocarme). Diagnosis: Grasgrün, Oberrücken orange verwaschen; Kehlfleck hochgelb ; Bürzel und obere Schwanzdecken roth. Jung, ohne gelben Kehlfleck. Schnabel roth. — 1) Wäre die Jahreszahl dieses seltenen Kataloges angegeben, so würde der obige Name die Priorität erhalten müssen. CORYLLIS PUSILLA. -1 tr ler) Dorso dilute aurantio, macula magna rotunda gulari Jutea, uro- pygio caudaeque tectrieibus superioribus rubris. Juv. macula gulari lutea nulla. Rostro rubro. Java (Leidener Museum). / ad. Glänzend grasgrün, die Unterseite heller, mehr gelbgrün, und auf dem Oberrücken orange ver- waschen; Schwanz und Schwingen etwas dunkler grasgrün , als die übrige Oberseite. Schwingen an Innenfahne schwärz- lich. Ein grosser runder Fleck auf Kehle hochgelb. Bürzel und die bis zum Schwanzende reichenden oberen Schwanzdecken brennend zinnoberroth. Schwingen und Schwanz unterseits meerblau. Schnabel röthlich. Füsse hellfahl. Im Leben Schna- bel orangegelb, Füsse und Wachshaut blassgelb. Type von pusillus, Gray im Britisch-Museum,, ganz ebenso. ® ad. wie das (. Uebergangskleid (Java). Beinah ganz dem alten Vogel ähnlich, aber der orange Ton des Oberrückens fehlt fast ganz und der gelbe Kehlfleck ist nur sehr schwach angedeutet. Ebenso ein Exemplar im Bremer Museum. Jüngerer Vogel. Düster grün, die Unterseite heller und einfarbig, ohne jede Andeutung eines Kehlfleckes; ebenso fehlt der orange Ton auf Oberrücken ganz. Zügel bräunlichgrün verwaschen. Hinterrücken und obere Schwanzdecken düsterer roth. Schna- bel blasser roth. Ebenso ein Exemplar (Java, Delbrück) im Berliner Museum. 2 von Pulu-Pinang (Verreaux) ganz wie das von Java. Mit Recht sonderte Gray die Coryllis von Java specifisch s.n. L. pusillus von der des indischen Festlandes (vernalis), mit welcher sie so oft, selbst noch in neuerer Zeit, verwechselt wurde. Die erste Verwirrung entstand durch Wagler, der sie als jüngeren Vogel von galgulus aufführte. Auch De Souance scheint unter seinem L. vernalis vom indischen Continente diese Art (jung) zu meinen, die sich nach seiner Beschreibung »nur durch das Fehlen des Rothes auf der Stirn’ von der ceylonischen €. indica unter- scheiden soll, und führt die echte vernalis, mit dem characte- ristischen bläulichen Scheitel- und Kehlflecke als @ von indica CORYLLIS PUSILLA. 227 (apicalis) an. Den alten, durch den gelben Kehlfleck so leicht kemntlichen Vogel von Java, ignorirt er gänzlich. Selbst Blyth spricht sich über die javanische Art nicht deutlich aus und es hat den Anschein, als wenn er sie mit vernalis identificiren wollte, wozu ihn namentlich der Umstand, dass S. Müller den javanischen Vogel vernalis nennt, bewogen haben mag. Indess ist C. pusilla im alten Kleide durch den grossen, schön gelben Kehlfleck mit keiner anderen Art zu verwechseln und jung, wo dieser Fleck noch grün ist, lässt sie sich leicht durch das Fehlen des bläulichen Scheitel- und Kehlfleckes von der ähnlichen verna- lis unterscheiden, bei der diese Charactere constant vorhanden sind. Ueberdies ist sie auch stets merklich kleiner als vernalis, und die oberen Schwanzdecken erreichen bei ihr das Schwanzende. €. pusilla ist Java eigen und die einzige Art des Genus welche auf dieser Insel gefunden wird. Ausser Java scheint sie nur noch die kleine Insel Pulu Pinang an der Küste Malaccas zu bewohnen, von woher ich ein Exemplar unter Sendungen Verreaux’s unter- suchen konnte. Trotzdem €. pusilla keineswegs zu den seltenen Erscheinungen gehört, so finden sich doch nirgends ausführliche Nachrichten über ihre Lebensweise und die Beobachtungen de Bocarme’s, welche neuerdings durch Professor Schlegel mitgetheilt wurden, sind die einzigen die wir über die Art besitzen. Nach diesen ist der Serendit, wie er javanisch genannt wird, eine Bezeichnung die übrigens auch C. galgulus auf Sumatra führt, ziemlich häufig, entzieht sich aber durch seine Kleinheit und die Geschwindigkeit mit der er in den belaubten Zweigen umher- klettert sehr den Blicken. In dem Dickicht der Wälder ist sein liebster Aufenthalt und nur ungern macht er von seinen Flugwerck- zeugen Gebrauch. Häufig benutzen die niedliehen Vögelchen auch die Bambusröhren, welche die Eingebornen zum Auffangen des Palmsaftes aufhängen, zum Aufenthalt, wie es scheint namentlich zum Schutz gegen die Nachtkälte, gegen welche sie sehr empfind- lich sind. Die Bergbewohner benutzen desshalb auch solche Bam- busröhren als Fallen, in denen sie die Vögel fangen. Indess ist diese 728 CORYLLIS FLOSCULUS. Fangmethode nur in den höheren Berggegenden von Erfolg. In der Gefangenschaft ernährt man den Vogel mit gekochten Reis und Bananen. Nach Europa dürfte derselbe noch nicht lebend gelangt sein, wie es scheint, weil er unser Klima nicht erträgt. Die Fortpflanzungsgeschichte von €. pusilla ist noch gänzlich unbe- kannt. Eine richtige Darstellung dieser Art sowie der verwandten C. vernalis und galgulus, giebt Blyth neuerdings (Ibis. 1867. p. 295). + (294) 12. Coryllis flosculus, (Wallace). — Das rothkehlige Papageichen. Loriculus floseulus, Wallace, Proc. Z. S. (1865) p. 488. — id., (1864) p. 288. — ?Psittacus vernalis, Kuhl, Consp. p. 65 (ex parte). — Fig. 0. Diagnosis: Im Allgemeinen ganz wie pusilla, aber der Kehlfleck roth (nicht hochgelb). C. pusillae simillima, at macula gulari rubra (haud lutea). Flores (Type von Wallace in dessen Collection). Schön grasgrün , unterseits etwas heller, Schwingen dunkler; die Mantelfedern mit orangen Endsäumen. Ein undeutlicher Fleck auf Kehle roth. Bürzel und obere Schwanzdecken roth. Schwanzfedern am Ende hellgrün. Schwingen und Schwanz unterseits meer- blau. Schnabel horngelbröthlich ; Füsse gelb, Krallen schwarz. Die Entdeckung einer neuen Coryllis-Art auf dem Java benach- barten Flores, welche wir dem unermüdlichen Wallace verdanken, ist von hohem ornithologischen Interesse. Es war daher für mich ein ganz besonderer Genuss das einzige bekannte Exemplar dieser seltenen Species selbst beschreiben zu können, Im Allgemeinen stimmt C. flosculus ganz mit der javanischen pusilla überein, unterscheidet sich aber von dieser. durch den rothen (nicht gelben) Kehlfleck. Ohne Zweifel dürfte aber im Jugendkleide dieser Fleck kaum vorhanden sein und die Unterscheidung von pu- silla schwieriger machen. Uebrigens unterscheidet sich flosculus auch durch die geringere Grösse. Das bewusste Exemplar war übrigens noch nicht völlig ausgefärbt,, der rothe Kehlfleck erscheint daher noch nicht völliganz entwickelt. CORYLLIS EXILIS. 729 Die Worte »gutture subflammeo’ mit welchen Kuhl ein Exem- plar seines Ps. vernalis, angeblich durch Peron von Timor im Pariser Museum, beschreibt, lassen es nicht unwahrscheinlich, dass vielleicht schon Kuhl diese Art unter den Händen hatte. Alle weiteren Nachrichten über die Färbung von Z 2 und Jun- gen über Lebens- und Nistweise fehlen bis jetzt. + (295.) 15. Coryllis exilis, (Schlegel). — Das kleinste Papageichen. Pl. 5. Loriculus exilis, Schlegel, Nederl. Tijdschrift voor Dierkunde (1865) p. 185. Diagnosis: Ganz wie flosculus, Wallace, aber viel kleiner. Flü- gel 2" 2”—6". C. flosculus simillima at multo minor. L. al. 2” 2"—6"". Celebes (durch Frank) im Bremer Museum. Ad. Schön grasgrün, auf Hinterhals und Nacken etwas olivengelbgrün verwaschen , die Unterseite etwas heller als die obere, namentlich die bis an’s Schwanzende reichenden unteren Schwanzdecken in’s Gelb- grüne ziehend und die Federn der Brust am Ende schwach bläulichgrün verwaschen. Schwingen dunkelgrasgrün, an In- nenfahne schwarz, unterseits, eben wie der Schwanz von unten meerblau. Bürzel und die oberen Schwanzdecken, welche bis zum Schwanzende reichen, schön scharlachroth, die Basis dieser Federn grünlich. Ein kleiner rother Fleck auf der Gurgel. Schnabel corallroth; Füsse horngelblichbraun, Krallen hornbraun. Im Leben Füsse und Iris roth (von Rosenberg). Z und 2 alt nicht verschieden ; beide mit rothem Kehlflecke, der indess stets nur klein ist. Junge beider Geschlechter ohne den rothen Kehlfleck ; Schnabel bräunlichgelb ; Füsse graulich (von Rosenbers). Diese letztere Notiz verdanke ich Herrn Professor Schlegel, der mir zugleich noch mittheilt, dass die Art im nördlichen Celebes vorkommt und hier zuweilen in Gärten erscheint. Sie wurde durch von Rosenberg an das Leidener Museum eingesandt. Die Nahrung besteht nach von Rosenberg in Früchten, [; 'ORYLLIS EXILIS. , c 750 Vom Leidener Museum erstand der bekannte Naturalienhändler Frank 2 Exemplare , von welchen eines an das hiesige Museum, das andere in die berühmte Sammlung des Grafen Turati zu Mailand gelangte. Das Leidener Museum besitzt übrigens eine ganze Serie (5 Stück) in allen Kleidern. C. exilis steht C. flosceulus, Wallace, von Flores sehr nahe, unterscheidet sich aber durch die geringere Grösse vollkommen. Bezüglich der Kleinheit macht C. exilis übrigens Nasiterna pygmaea den Rang streitig, denn obwohl diese Art etwas kürzere Flügel besitzt, so erscheint C. exilis doch wegen des sehr schwachen, dünnen Schnäbelchens kleiner und darf somit als der kleinste aller Papageien betrachtet werden. Flügel. vernalis, Sparrman. glg » gih 6 » Su DR » — » Div (a = gt gen pusilla, @. R. Gray. gegu » gil 1 » 8! » gl » g'! PA » g" » gt! 72" flosculus , Wallace. 2. 118 exilis, Schlegel. 22 Mitt. Schw.- feder. ts ıg' 17 u 18" 1 6% 141/,"' 14. > gi! 6," 15" Firste. 51 a 2 ty, du Si Bu Bull Höhe d. Ober- schnab. ai, 91 ai zul guy a gi 19,0 (ohne Nagel). Aeussere | Innere Tarse.| Vorder- | Hinter- zehe. zehe. gi GL RL [A ı ar 5l/, ee gel 6 Be gi sy Ar q'' "ll ai! aljy! gu we" 5! rast =. Bu er Fre ai" al! gt! — — ad. Jun. Q jun dad. jun. Madras, Britisch-Museum. Continent, » Tenasserim , » Nepal, » Indien , Bremer Museum. » » Java, Leidener Museum. » » » » Fe) Berliner Museum. » Bremer Museum. » Britisch-Museum. 2 Pulu Pinang. Flores, Type in Wallace’s Collection. ad. Celebes, Typisches Exemplar Bremer Mus. » Leidener Museum. TRICHOGLOSSINAE. 751 Subfam. 9. TRICHOGLOSSINAE. — Loris oder Pinsel- zungenpapageien. Subfam. Lorinae, G. R. Gray, List of Gen. 1840. — id., Gen. of B. II. — id., Catal. of Gen. of B. 1865. — id., List Psitt. 1859. — Subfam. Trichoglossinae et Nestorinae, Bp., Consp. av. I. 1850. — id., Subfam. Nestorinae et Fam. Tri- choglossidae, Rev. Z. 1854. — id., Compt. Rend. 1857. — Lorius, Schleg., Mus. P. B. Psitt, 1864. Diagnosis: Zungenspitze bewimpert. Schnabel seitlich zusammen- gedrückt, Dillenkante in schiefer Richtung aufsteigend ; Schna- belspitze unterseits ohne Feilkerben. Apices linguae papillosi. Rostrum subcompressum apice maxillae interno laevi (haud crenata), gonate oblique adscendente. Im Hinblick auf die unzureichenden Untersuchungen , welche über den Zungenbau der hierher gehörigen Arten vorliegen, dürfte es Manchern vielleicht als sehr verfrüht erscheinen, wenn ich schon jetzt die besondere Zungenbeschaffenheit als Character zur Bildung einer eigenen Unterfamilie benutze. Indess basirt dieselbe nur theil- weis hierauf, denn auch andere, nicht minder wichtige äussere Kenn- zeichen bestimmten mich zu einer derartigen Anordnung. Dieselben liegen in der besonderen Schnabelbildung, welche ich bei der Be- schreibung des Papageienschnabels (vol. I. p. 155) schon näher erörtert habe, und worauf ich, um Wiederholungen zu vermeiden, hier nur verweisen kann. Das über die Zunge Gesagte (vol. I. p. 176) muss dabei gleichzeitig in Betracht gezogen werden und wird meine Gründe wegen der Bildung dieser Subfamilie gewiss rechtfertigen. Sehr wohl zu beachten ist noch ausserdem, dass nicht blos Zun- gen- und Schnabelschaffenheit sich von der der übrigen Papageien als abweichend erweisen, sondern dass auch bezüglich der Lebens- weise und des Naturells die Trichoglossen als besondere Gruppe dastehen, wie sie auch geographisch eng begrenzt sind. Der Verbreitungskreis (siehe vol. I. Kärtchen 5.) beschränkt sich nämlich auf Australien, die hierher gehörigen Inseln, den indischen Archipel (mit Ausschluss der Sunda-Inseln) und Polynesien. 132 DOMICELLA. Da die Arten dieser Unterfamilie sich ausschliesslich von Blüthen- saft ernähren, so sind sie mehr als alle übrigen Papageien an einen Baumaufenthalt gebunden und daher wahre Baumvögel. Die Trichoglossinae zerfällt nach meiner Ansicht nur in 5 Genera: Domicella, Trichoglossus und Nestor. 24. Genus. Domicella !), Wagl. — Breitschwanzlori oder eigentliche Lori. Lorius ?2), Brisson, Orn. IV. (1760) p. 222. — Psittacus, Linne, S. N. 1766. — Loris, Cuvier, 1797—98. — Psit- tacus. Sect. II. Conurus Ill. Subdivis. et Psittacula. D. Kuhl, Consp. (1820) p. 7 et 9. — Lorius, Vig., Zool. Journ. III (1826) p. 400. — Psittacus, sous-genre. Lorius, Lesson, Man. d’Orn. II (1828) p. 148. — id., Tr. d’Orn. p. 191. — Domicella, Wagl., Mon. (1832) p. 495. — id., Eos et Coriphilus, p. 494. — Vini, Less, Descer. des Mammif. et des Ois. (1847) p. 192. — Brotogeris, Sws., (nec Vig.) Class. of B. II. 1857. — Corythophilus, Agass., Nomenel, Ind. univ. (1846) p.99. — Lorius, Eos et Cori- philus, G. R. Gray, Gen. of B. II. 1849. — id., List Psitt. (1859) p. 49, 51 et 57. — Lorius (Subgen.), v. d. Hoeven, Handb. Zool. II (1852—56) p. 456. — Coriphilus, Chal- copsitta, Eos et Lorius, Bp., Consp. av. I. 1850. — id., Rev. et Mag. Z. 1854. — id., Famil. 13. Loriinae, Compt. Rend. 1857. — Lorius et Coriphilus, Schlegel, Dierent. (1864) p. 77. — id., Nanodes (part.) et Lorius (sous genre), Mus. P. B. Psitt. 1864. Abbildungen. G. R. Gray, Gen. of B. II. t. 105. fig. 2,5 et 5. — Reichb., Natürl. Syst. (1850) t. 81. Lorius, Eos et Cori- philus et t. 82. Brotogeris. 1) Domicella, Fräulein. 2) Die Bezeichnung Lorius von dem malayischen Luri kann als wissenschaftlicher Name nicht beibehalten werden. Ueberhaupt werden in den Molucken sehr verschiedene Papageien Lori genannt. Nach von Martens müsste das Wort auch richtiger Luri ausgesprochen werden. Ebenso gebräuchlich ist „Ninri und Kasturi.” Lori heisst übrigens auch Platycereus Pennanti in Australien and am Cap nennt man Corythaix persa gleichfalls Luri. Pigafetta, welcher zuerst der rothen Pa- pageien von »Malucco” (Molucken) erwähnt, nennt sie „Nori.” DOMICELLA. 753 Diagnosis: Schnabel mittelmässig stark, seitlich zusammengedrückt ; die Dillenkante in schiefer Richtung aufsteigend. Nasenlöcher in einer schmalen Wachshaut. Nackter Augenkreis meist sehr deutlich. Flügel lang, spitz, an Innenfahne meist verengt; Flügelspitze lang, länger als die Hälfte des Oberflügels. Schwanz lang, zugerundet, die Federn am Ende breit, abgerundet. Rostrum mediocre valde compressum, gonate subangulari oblique adscendente (haud curvato). Nares in ceram angustam insertae. Annulus orbitalis nudus plerumque admodum perspicuus. Alae elongatae acutae remigibus plerumque angustatis apice longo potissimum longiore quam ala superiore dimidia. Cauda lata elongata rotundata apice rectricum laterum ample rotundato. Beschreibung. Schnabel meist kräftig, . selten schwach , meist so hoch als lang, seitlich zusammengedrückt; Oberschnabel mit abgerundeter Firste, stark herabgebogener, überhängender Spitze und einer sanften Bucht !) vor dem Ende derselben ; Unter- schnabel ebenfalls seitlich zusammengedrückt, mit seiner Dillen- kante in gerader Linie (zuweilen ein wenig im Bogen) aufstei- gend; Schneiden gerade, ohne Ausbuchtung. Spitze des Ober- schnabels ohne Feilkerben. Nasenlöcher rund, frei, in einer schmalen, deutlichen Wachshaut. Augenkreis meist sehr deutlich nackt. Flügel lang, spitz, bis über das Ende der oberen Schwanzdecken reichend und die Hälfte oder über die Hälfte des Schwanzes deckend; Flügelspitze lang, meist länger als die Hälfte des Oberflügels; Schwingen am Ende meist breit abgerundet, die 5 ersten an Innenfahne meist verschmälert und am Ende mehr zugespitzt; zuweilen die ersten 5 Schwingen innen doppelt eingeengt; 2! und 3te Schwinge zumeist die längsten. Meist 10 Hand- und 10 Armschwingen. Schwanz zugerundet, mit breiten Federn, die gleichmässig zulaufen und bei den grösseren Arten an der Spitze breiter als an Basis 1) Bei einem alten Exemplare von D. solitaria fand ich einen deutlichen stumpf- winkeligen Zahnausschnitt, während andere Exemplare derselben Art nur eine sanft gerundete Bucht zeigten. 754 DOMICELLA. sind; die Spitze stets stumpf zugerundet; alle Federn gleichmässig abgestuft, die äussere viel länger als die Hälfte der mittelsten, und diese nicht vorragend ; Schwanz immer kürzer als Flügel. Füsse sehr kräftig; Zehen mehr gestreckt, die äussere Vorderzehe immer ansehnlich länger als Tarsus; Nägel sehr kräftig, stark gekrümmt. Gefieder derb ; die Federn ziemlich hart und besonders im Nacken, auf Hals und Oberseite lang und haarig zerschlissen ; auf dem Oberkopfe und Hinterhalse zuweilen mit langer, schmaler, starrer Schaftmitte und dann nicht selten einen ungeregelten Schopf bildend. Puderdunen fehlen nach Nitzsch. Färbung sehr glänzend , meist roth mit blauer Zeichnung, zuweilen einfarbig schwarz oder blau; ohne Zeichnung auf Brust; In- nenfahne der Schwingen meist mit lebhaftem Flecke. Schna- bel meist lebhaft orange, selten schwarz. Füsse fast immer dunkel. Gestalt mehr schlank. Grosse bis kleine Arten, von Sperlings- bis Dohlengrösse. Schwingenverhältnisse. Wie schon angegeben sind meist 10 Hand- und 10 Armschwingen vorhanden. Ich fand diese Anzahl bei D. scin- tillata, solitaria, atra, atricapilla, lori, cyanauchen, garrula, rubra, semilarvata, cyanogenys, reticulata, coccinea und fuscata, dagegen nur 9 Arm- und 10 Hand- schwingen bei taitiana, smaragdina und fringillacea. Bei taitiana fand ich einmal nur 8 Armschwingen. Fast immer sind die 2te und te Schwinge die längsten, indess finden sich auch Aus- nahmen. Bei fringillacea waren die 1te und 2te am längsten, bei atricapilla die 5te, beigarrula und rubra die Ite und 2te, Bei solitaria die 2te Schwinge die längste, 5te etwas kürzer; Ite etwas kürzer als 5te; 4te etwas kürzer als 5te, Bei einem sehr alten Exemplare laufen die ersten 4 Schwingen in eine lange, schmale Spitze aus. Ebenso zeigen sich im Schnitt der Schwingen Ab- weichungen. Während bei den grossen Arten die drei ersten Schwin- gen an der Innenfahne gleichmässig verschmälert spitz zulaufen , zeigen dieselben bei den kleinen D, fringillacea und taitiana DOMICELLA. 755 einen doppelten Ausschnitt, indem kurz vor dem Ende die schon ver- schmälerte Innenfahne plötzlich sich nochmals stark einengt. Weniger bemerklich ist diese Schwingenform bei smaragdina und atra; solitaria zeigt keinen Unterschied hierin mit den grossen Arten, Es ist also auf diese Abweichungen kein zu grosses Gewicht zu legen. Pterylose, Die Pterylose der beiden von Nitzsch untersuchten Arten (atricapilla und garrula) stimmt fast genau mit der von Conurus pertinax überein. Die Unterflur ist aber etwas sperrfedriger und ihr Asttheil keineswegs so scharf vom Haupt- zuge durch kräftigere Bildung der Federn unterschieden. Der ihre Hälften trennende Unterrain endet schon unten an der Gurgel, so dass die untere Halsbefiederung ununterbrochen bleibt. Dagegen besteht die Lendenflur aus drei Federreihen und ist vorn mit der Unterschenkelflur, die wie bei Raubvögeln Hosen bildet, hinten mit der Spinalflur verflossen. Die Schultern- fluren sind beide vorhanden, aber die kleine nur als Ecke angedeutet; die grosse besteht aus zwei Federreihen. Die Zunge zeigt die eigenihümliche Beschaffenheit, welche diese Sub- familie auszeichnet, indem die Spitze mit zahlreichen, faserigen, erectilen Papillen bedeckt ist, welche bei den kleineren Arten sternförmig ausgebreitet zu sein scheinen. Diese Bürstenzunge wurde indess bis jetzt nur an taitiana, fringillacea, soli- taria, Kuhli, atricapilla, garrula, lori, rubra und ceoccinea nachgewiesen, findet sich aber zweifelsohne auch bei den übrigen Arten der Gattung. Bürzeldrüse ziemlich breit, die Hälften diek, dicht aneinander lie- gend, So beschreibt sie Nitzsch von D. garrula. Gabelbein vorhanden, nachgewiesen bei seintillata, garrula, atricapilla und rubra. Das Sternum hat nach Blanchard am meisten mit dem von Eclec- tus Aehnlichkeit; die unteren seitlichen Oeffnungen fehlen, wenigstens bei atricapilla und rubra !), welche Blanchard untersuchen konnte. D. scintillata zeigt dieselben aber deutlich. 1) Hiervon die Abbildung in Blanchard’s Publication, pl. 4. fig. 4. 756 DOMICELLA. Die geographische Verbreitung der Gruppe Domicella ist im höchsten Grade interessant und zeigt erhebliche Abweichungen von der der Trichoglossen, denn während diese auf dem Festlande Au- straliens und van Diemensland, östlich sogar bis Flores und Sumbawa vordringen, fehlen in diesen Strecken Loris ganz. Sie sind daher als rein moluckisch-polynesische Form zu betrachten. Südlich überschreiten sie den Wendekreis des Steinbocks nicht, ebenso wie nur D. rieiniata auf Halmahera und Morotai, coccinea auf den Shangir-Inseln und rubiginosa auf Puynipet (Senjawin-Gruppe) nördlich vom Aequator vorkommen. Westlich sind nur die Molucken im engeren Sinn mit in den Kreis zu ziehen, der durch Amboina und Buru geschlossen wird, denn selbst auf dem grossen Celebes wurde noch kein Lori bestimmt nachgewiesen. Dagegen ist die östliche Verbreitung ausgedehnter als bei Trichoglossus und erreicht in der Gruppe der Marquesas-Inseln den entferntesten Punkt. Indess dringen nur die kleineren , weniger typischen Arten soweit vor und ihr Vorkommen auf den Inseln Polynesiens ist im Ganzen ein sehr zerstreutes. Während sie nämlich auf Neu-Irland !) und Neu-Brittanien zu mangeln scheinen finden sich 2 Arten (chloro- cerca und cardinalis) auf den Salomons-Inseln (San Chris- toval), eine andere im südlichen Louisiade-Archipel (D. hypoino- chroa) und wie die Untersuchungen der Novara beweisen wird die kleine Insel Puynipet (Senjawin-Gruppe) östlich von den Carolinen von der seltenen D. rubignosa bewohnt. Dagegen mangeln sie wieder auf den Neu-Hebriden ?), Neu-Caledonien, erscheinen auf der Gruppe der Fidschi-, Schiffer- und Freundschafts-Inseln, über- springen die Cook- und Tabuai- oder Austral-Inseln um auf den Gesellschafts-Inseln (Otahaite) aufzutreten. Die ausgedehnte Gruppe der Paumotu- oder Niedrigen-Inseln wird überhaupt von keinem Pa- pagei bewohnt. Die östlichste Verbreitungsgrenze bilden die Mar- quesas, wo D. smaragdina ausschliessend vorkommt. 1) Hier käme indess nach Lesson D. lori vor! 2) Spätere Forschungen werden jedenfalls auch auf diesen Inselgruppen Papageien nachweisen. DOMICELLA. 297 Was die Lebensweise betrifft, so fehlen hierüber fast alle Nach- richten; nur von einigen Arten wissen wir, dass sie gesellig leben, und von den kleineren, dass sie sich von Blüthensaft nähren. Alle Arten dieser Gruppe scheinen indess wie die Trichoglossen Baumvögel zu sein. Nicht minder unzureichend sind die Nachrichten in Bezug auf die Geschlechtsverschiedenheit, das Jugendkleid und das Brutgeschäft ; Lücken auf die wir fast bei allen moluckischen Vögeln stossen. Wie es scheint variiren die Geschlechter nicht im geringsten. Dass die jungen Vögel ein anderes Kleid tragen, ist mir dagegen fast zur Gewissheit geworden, obwohl ich noch nicht genau ermitteln konnte, in wie weit dasselbe abweicht. Von den kleinen Arten weissen wir bestimmt, dass sie eben wie fast alle Papageien weisse Eier in Baum- höhlen legen. Ob die Loris, wie so viele Trichoglossus-Arten, zu gewissen Zeiten Wanderungen unternehmen ist in keiner Weise nachgewiesen, und darf sogar bezweifelt werden. Dagegen fällt bei den Loris fast stets ein Hang zur Localisirung, wie bei den meisten insulären Arten, auf. Ganz nahe gelegene Inseln werden meist von verschiedenen Species bewohnt. Nur die wenigsten und dann meist die grossen Arten kommen zuweilen lebend zu uns. Gewöhnlich ist es D. garrula, atrica- pilla, seltener lori. Von den mittleren Arten sah ich nur einmal D. reticeulata. Unter den kleinen, polynesischen Arten, die in der Gefangenschaft nicht gut auszudauern scheinen, dürften nur D. fringillacea, solitaria und Kuhli bisher zu uns gelangt sein. In der Gefangenschaft erhalten sich die grösseren Loris am besten bei gekochtem Reis. Brehm empfiehlt eingeweichtes Milchbrod. Soweit ich es beobachten konnte ist die Stimme der Loris beson- ders durchdringend und schneidend. Auch von D. fringillacea wird ein heller, lauter Schrei angegeben (Gräffe). Nach von Martens sind die Loris weniger laut, dabei aber minder zutraulich als “indere Papageien. Auch andere Beobachter sprechen sich in gleicher Weise wenig lobend über diese Vögel aus, die in der Gefangenschaft nur durch ihre Federpracht empfehlenswerth sind. Dass sie auch minder entwickelte Geistesanlagen besitzen, darf behauptet werden. 47 758 DOMICELLA. Indess lernen sie doch einzelne Worte nachsprechen, obwohl nie mit der Geläufigkeit als andere Papageien. Die Glieder dieser Gruppe sind offenbar am nächsten mit den Tri- choglossen verwandt, namentlich im Schnabelbau und in der Flügelbildung. Dagegen unterscheidet sie die Schwanzform stets genügend, indem dieselbe bei Trichoglossus keilförmig, bei Domicella dagegen nur zugerundet ist. Auch die Form der Schwanzfedern an und für sich ist verschieden. Bei Domicella sind die letzteren breit, gleichmässig zulaufend , und am Ende breit abgerundet, dagegen bei Trichoglossus ver- schmälert in eine Spitze zulaufend. Ausserdem herrschen bei Do mi- cella auch ganz andere Färbungsverhältnisse. Die Zusammenstellung des Genus Domicella wie ich sie hier gebe ist eine theilweis neue, indem ich die von Wagler zum Genus Co- riphilus erhobenen kleinen Arten der Südsee mit vereinige. Dieselben haben allerdings einen relativ kürzeren Schwanz und schwächeren Schnabel, jedoch ganz nach dem Typus der grossen Arten gebaut und nur die sonderbare, doppelte Einengung der drei ersten Sehwingen ist eigenthümlich. Allein auch dieser Character ist nicht eonstant da ihn manche Arten nicht zeigen, ebenso wenig wie der Mangel an 2 Armschwingen, denn auch bei anderen Genera (Conurus, Trichoglossus) finden sich ähnliche Aus- nahmen. Weit charaeteristischer ist die Bildung der Kopffedern, die lang, schmal, mit ziemlich hartem, hornartigen Endtheile zu einem ungeregelten Schopfe aufgerichtet werden können und sich in dieser Weise bei keinen anderen Papageien wiederfinden. Allein nicht alle Arten zeigen diese eigenthümliche Bildung, denn nur bei D. fringillacea, Kuhli, smaragdina und taitiana ist sie deutlich ausgesprochen; bei der in Grösse und Habitus ganz über- einstimmenden D. solitaria fehlt sie. Diese Species schliesst sich wegen den langen, zerschlissenen Nacken- und Halsfedern ganz an die grossen, rothen Arten (atricapilla, etc.), was schon von Les-" son erkannt wurde. D. scintillata und atra besitzen übrigens ebenfalls verschmälerte,, harte Endspitzen an den Kopffedern,, indess scheinen dieselben nicht aufrichtbar zu sein. DOMICELLA. 7159 Eine andere Eigenthümlichkeit, welche ich an diesen beiden Ar- ten bemerkte, darf ich hier nicht unerwähnt lassen. Sie zeigen nämlich nicht blos eine breite Wachshaut, sondern auch den Un- terschnabel von einem breiten, nackten, schwarzen Hautstreif um- geben, ähnlich wie bei Sittace hyacinthina. Im Habitus und namentlich im dem schwächeren Schnabel besitzen die kleineren, weniger typischen Domicellen übrigens eine auffal- lende Aehnlichkeit mit den Coryllen (keineswegs mit Psittacula wie Wagler will). Dieselbe beruht jedoch nur auf Analogie, scheint mir aber doch wichtig genug, die kleineren Arten zunächst Coryllis folgen zu lassen, während die so abweichend gefärbte, an Tricho- glossus erinnernde D. fuscata den Schluss und zugleich das beste Bindeglied zuden Trichoglossen bildet. Somit dürfte jedem Gliede der langen Kette die richtige Stellung angewiesen sein und jene ein schöngerundetes Ganze ausmachen. Eine etwas abweichende Eintheilung giebt Schlegel im Cataloge des Leidener Museum, indem er die polynesischen Arten (solitaria, fringillacea, taitiana und smaragdina) mit den kleineren Trichoglossus-Arten (discolor, australis, pusillus, [ris, euteles, placens, etc.) unter Nanodes, wie es scheint nur subge- nerisch,, vereinigt, die grossen, eigentlichen Loris aber (mit Eos, Bp. und Trich. (Charmosyna) papuensis) unter Lorius be- lässt. Die erstere Gruppe Nanodes (von Vigors auf Trichoglossus discolor begründet) wird nur mit den Worten characterisirt »klein oder ziemlich klein’, die zweite Lorius durch » mittelmässig.’’ Nach der Färbung werden jedoch 18 verschiedene Abtheilungen an- gegeben. Die Unhaltbarkeit des Genus Chalcopsitta, von Bonaparte auf D. atra begründet, wird Jedem einleuchten, der nicht eben aus- schliesslich die Färbung im Auge behält. Ein Gleiches ist es mit Eos, Wagler, der sein Genus Domicella, welches die grossen Arten be- greift, nur durch die papillenlose (glatte) Zunge zu trennen vermag. Obwohl er bei D. garrula, lori und atricapilla die Zungenspitze »apicem integrum’” nennt, so ist dies doch falsch, denn gerade von diesen Arten sind mit Bestimmtheit Zungenpapillen nachgewiesen. 47° 740 DOMICELLA. Die 24 für mich zum Genus Domicella gehörigen Arten, lassen sich alle als verschiedene sehr gut characterisiren. Nur die bisher nicht mehr aufgefundene D. Stavorini, Less., fälschlich immer mit dem gänzlich dubiösen Psittacus paraguanus identificirt, bleibt als Species sehr bedenklich. Diese sowie D. cardinalis, Hombr., eine bisher nicht mehr aufgefundene, aber wahrscheinlich gute Art, konnte ich selbstverständlich nicht untersuchen, da beide überhaupt in keinem Museum existiren. Uebrigens beleuchtet schon Wallace (Proc. Jan. 15. 1865) die grosse Ungenauigkeit, welche über Vater- land und Synonymik gerade dieser Arten herrscht. Indem ich die letztere critisch zu sichten versuchte, gebe ich auch nur sicher nachgewiesene Localitäten an. Obwohl fast bei allen Domicellen die rothe Färbung dominirt, finden sich doch auch Ausnahmen mit schwarzer, grüner und blauer, letztere unter allen Papageien sehr isolirt stehend. Indem ich daher das rothe Gefieder und die Beschaffenheit der Kopffedern als beson- ders characteristisch zur Abgrenzung von Unterabtheilungen halte, bilde ich die folgenden drei, in welchen sich die einzelnen Species leicht herausfinden lassen. I. Blaue, grüne oder schwarze Arten. Federn des Oberkopfes und Nackens meist mit hornartigen, rigiden Spitzen, welche zuweilen eine Art Schopf bilden. l. taitiana, Gmelin. 5. scintillata, Temminck. 2. smaragdina, Hombr. + 6. atra, Scop. 3. fringillacea, Gmelin. ?7 7. Stavorini, Lesson. . % Kuhli, Vigors. II. Rothe Arten mit grünen Flügeln und Deckfedern. 8. solitaria, Latham. — 12. lori, Linne. — 9. atricapilla, Wagler. —- 13. cyanauchen, Müller. — 10. chlorocerca, Gould. — 14. garrula, Linne. 11. hypoinochroa, Gray. III. Rothe Arten ohne Grün auf Flügeln und Deckfedern. 15. rubiginosa, Bonaparte. = 20. eyanogenys, Bonap. 716. cardinalis, Hombhr. - 21. reticulata, Müller. _— 17. rubra, Gmelin. — 22. coccinea, Latham. — 18. Schlegeli, mihi. = 23. riciniata, Bechstein. 19. semilarvata, Bonap. — 24. fuscata, Blyth. DOMICELLA. 74l Diagnostischer Schlüssel zu Domicella. i. Blaue, grüne oder schwarze Arten; die Kopffedern mit langen, schmalen, starren Enden, oft zu einem Schopfe aufrichtbar. (Genus Coriphilus, Wagler und Chalcopsitta bei Bonaparte). a. Blaue Arten. = 2, taitiana, Gmelin., Dunkelblau; Backen, Kinn und Brust weiss, = 2. smaragdina, Hombr. Himmelblau; Brust, Oberkopf und Tibia ultramarinblau; Backen, Kehle, Bauch und Schenkel weiss. db. Grüne Arten. — 3. fringillacea, Gmelin. Grün; Oberkopf blau; Backen, Kehle und Bauchfleck roth, übrige Bauch und After violet. — 4. Kuhli, Vigors. Grün; Unterseite roth; Scheitel und After violet. Bür- zel grüngelb. — 5. seintillata, Temminck. Grün; auf Hinterhals und Brust mit orangen oder gelben Schaftstrichen. c. Schwarze Arten, 6. atra, Scop. Schwarz; Bürzel und obere Schwanzdecken tiefblau. Pf 7. Stavorini, Lesson. Schwarz; Brust und Unterleib roth. Auf die Abweichungen, welehe diese kleinen Arten bieten, habe ich schon im Vorhergehenden hingewiesen und gezeigt, dass sie nur im Schwingenschnitt und der Bildung der Kopffedern theilweis von den grossen typischen Arten etwas abweichen. Da diese Eigenthüm- lichkeiten sich indess nicht bei allen Arten finden, so werden sie auch nie von generischer Wichtigkeit sein können. Es lässt sich daher von den durch Wagler s. n. Coriphilus generisch gesonder- ten Arten nur sagen, dass sie echte Loris im Kleinen sind. Das Genus Chalcopsitta scheint Bonaparte nur auf die schwarze Färbung von D. atra begründet zu haben, wenigstens finde ich sonst keinen Grund dafür. Diese Species bildet im Verein mit scin- tillata, Temminck, den deutlichen Uebergang zu den grossen Lori- Arten. Unrichtig ist es übrigens wenn Bonaparte auch D. rubiginosa zu Chalcopsitta zieht, indem dieselbe ganz nahe zu den mittel- grossen Domicella-Arten (Eos) gehört. Die Arten dieser Unterabtheilung gehören meist der Südsee an; nur D. atra und scintillata bewohnen Neu-Guinea und die be- nachbarten Inseln. 742 DOMICELLA TAITIANA. (296.) 1. Domicella taitiana, (Gmelin). — Der weissbrüstige Breilschwanzlori. Psittacus taitianus, Gml., S.N. (1788) p. 529. — Pl. enl. 455. fig. 2 (fig. bon.). — Otaheitan blue Parrakeet, Lath., Syn. I (1781) p. 255. — id., Gen. Hist. Il. p. 189. — Ps.peruvianus, Müll., S. N. Suppl. (1776) p. 80. — Ps. taitianus, Lath., Ind. Orn. (1790) p. 105. — Bechst., Kurze Ueb. p. 80. — Voigt, Cuv., Uebers. (1851) p. 748. — Kuhl, Consp. p. 68. — id., Ps. Sparmanni, (av. jun.). — Vieill., Enc. Meth. p. 1585. — Ps. phorphyrio, Shaw, Nat. Misc. (1789) pl.7. — id., Gen. Zool. VII. p.475. — Ps. sapphirinus, Forst., Icon. p. 49. — Ps. taitianus, Lesson, voy. la Coq. (1826) p. 295. — Trichoglossus taitianus, Steph., Gen. Zool. XIV. p.150. — Brotogeris sapphirinus, Sws., Olass. of B. II. p. 505. — Lorius vini, Lesson, Tr. d’Orn. (1831) p. 194. — Cori- philus sapphirinus, Wagl., Mon. p. 565. — Coriphi- lus notatus, G. R. Gray, Gen. of B. II. N°. 1. — Biyth, Cat. B. As. Soc. (1849) p. 13. — Coriphilus taitianus, Bp., Rev. et Rev. Zool. (1854) p. 157. — id., Naum. 1856. — Souanee, Rev. et Mag. Z. (1856) p. 226. — Coriph. cya- neus, Cassin, Unit. St. Exped. (1858) p. 240. — Coriph. taitianus, G. R. Gray, List Psitt. (1859) p. 57. — id., B. Trop. Isl. p. 51. — Schlegel, Dierentuin (1864) p. 79. — id., Nanodes taitianus, Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 117. — La Perruche Arimanon, Levaill., Perr. t. 65 (fig. bon.). ? Junger Vogel: unicolor obscure cyanea ! Psittacus cyaneus, Sparrm., Mus. Garls. (1787) II. pl. 27. — Ps. taitianus, var. &. Latham, Ind. Orn. (1790) p. 105. — Ps. Sparmanni, Bechst., Kurze Ueb. p. 80. — Voigt, Cur., Uebers. (1851) p. 748. — Otaheite Parrakeet, var. A. Lath., Gen. Hist. II (1822) p. 189. — Brotogeris Sparrmanni, Steph., Gen. Zool. XIV. p.155. — Ps. eyaneus, Less., voy. Coq. (1826) p. 650. — id, Lorius vini (prem. äge), Tr. d’Orn. p. 194. — Coriphilus eyaneus, Wagler, Mon, DOMICELLA TAITIANA. 745 p. 564. — Coriphilus taitiana, Bp., Rev, et Mag. Zool. (1854) p. 157. — Souance, Rev. et Mag. Z. (1856) p. 226. — Coriph. cyaneus, G. R. Gray, Gen. of B. II. N°.2. — id., List Psitt. (1859) p. 57. — La Perruche Sparman, Levaillant, Perr. t. 66. ? Junger Vogel. Psittacus varıus, Maerter, Phys. Arb. I, p. 48. — Gml., S. N. p. 557. — Bechst., Kurze Ueb. p. 90. — Latham,, Ind. Orn. p. 112. — Kuhl, Consp. p. 95. — Vieillot, Ene. Meth. p. 411. — Varied Parrakeet, Latham, Syn. Suppl. II (1802) p: 95. — id., Gen, Hist. II. (1822) p. 219. Arimanou auf Otaheite (Lesson). — E-vini auf Otaheite (Lesson). — Winee (Forster). Diagnosis: Dunkelblau, Backen, Kinn, Kehle und Kropf weiss. Obseure cyanea; genis, mento, gula guttureque albis. Tahiti (Gesellschafts-Inseln) Leidener Museum. Z ad. Dunkelcyan- blau, die schmalen, langen Federn des Oberkopfes mit glän- zender Schaftmitte. Zügel, Kinn, Backen, Kehle, Kropf und Oberbrust weiss. Schwingen an Innenfahne breit schwarz ge- randet, das Ende derselben und das der Schwanzfedern schwärz- lich. Unterseite der Schwingen und Schwanzfedern mattschwarz. Schnabel orange; Füsse fahlbraun, Krallen dunkelbraun. Nach Forster im Leben Schnabel und Füsse fleischroth. Iris roth, Nach Lesson im Leben der Schnabel corallroth, die Füsse morgenroth. 2 nicht verschieden. Ein Exemplar der Bremer Sammlung zeigt einzelne, düstere End- säume auf den weissen Federn der Unterbrust. Junge Vögel haben (nach Lesson) die weissen Partien der Kehle und Oberbrust noch braunschwarz überlaufen. Nach Latham sind die jungen Vögel minder lebhaft gefärbt und haben auf Vor- derhals und Brust schmutzigweisse, bräunlich untermischte Federn. Der bestimmte Nachweis über das Jugendgehieder dieser Art fehlt zur Zeit noch. Wir können daher nur vermuthungsweisse annehmen 744 DOMICELLA TAITIANA. dass dasselbe abweichend , düsterer und ohne die schönen, weissen Partien sein werde. Ich bezweifle daher auch keineswegs, dass der Ps. cyaneus, Sparrm. von Tahiti, welcher nur mit den Worten »einfarbig dun- kelblau’’, beschrieben wird als jüngerer Vogel zu D. taitiana ge- hört, wie auch allgemein angenommen wird. Der Uimstand, dass seither kein zweites derartiges Exemplar gesehen wurde lässt überdies gerechte Zweifel gegen diese Art aufkommen. Levaillant bildet den Vogel zwar angeblich nach einem Exemplare im Besitz von Carbintus im Haag ab, indess hat es ganz den Anschein, als wenn er die Figur nur nach Sparrman copirt habe, ein Verfahren, welches er öfterer in Anwendung bringt. Das Exemplar, welches Kuhl im Britisch-Museum s. n. Sparr- manni, Vaill., mit den Worten beschreibt: »toto corpore coeruleo collo antico coerulescenti-albo, rostro pedibusque rubris’’ ist jeden- falls eine jüngere D. taitiana und scheint zu beweisen, dass bei dieser Art das Weiss aus Blau entsteht. Ps. varius, Maert., angeblich aus Süd-Amerika, scheint eben- falls als jüngerer Vogel zu dieser Art zu gehören, wird indess so oberflächlich beschrieben , dass eine zweifellose Bestimmung desselben unmöglich wird. Obwohl die Gesellschafts-Inseln gegenwärtig als ziemlich gut be- kannt gelten dürfen, so wissen wir von der Thierwelt jener Gegen- den doch äusserst wenig. Ueber D. taitiana erhielten wir nur durch Forster, später durch Lesson einige Nachrichten. Forster fand die Art, meist in den Zweigen der höchsten Palmen gesellig beieinander lebend. Sie nähr- ten sich von Früchten, wahrscheinlich auch von Blüthensaft, da die Zunge mit Papillen besetzt ist. In den Höhlungen der Palmen- bäume nisteten diese Vögel. Lesson bestättigt die Ernährungsweise der Art und versichert, dass sie vom Honigsafte der Blüthen lebe, den sie mit der Zunge aufsauge. Bei ähnlicher Nahrung hielt man diese Papageien auch längere Zeit auf dem Schiffe lebend. Beim Eintritt in kältere Brei- ten starben sie indess schnell dahin, da sie sehr zärtlicher Natur sind. DONICELLA SMARAGDINA. 745 Bis jetzt nur auf der Gruppe der Gesellschafts-Inseln beobachtet , und zwar auf Tahiti, Huaheine, Eimeo, Maitea und Borabora. (297.) 2. Domicella smaragdina, (Hombr. et Jacq.).. — Der himmelblaue Breitschwanzlori. Psittacula smaragdinus, Hombr. et Jacq., Ann. Sc. Nat. (1841) XVI. p.518. — Psittacus ultramarinus!), Kuhl, Consp. (1821) p. 49 (deser. bon.). — Wagler, Mon. p. 564. — Coriphilus dryas, Gould, Proc. Z. S. (1842) p. 165. — id., voy. of Sulph. p. 44. pl. 26. — Vinidryas, Less., Deser. des Mammif. et des Ois. (1847) p. 192. — Coriphilis Gouphili, Hombr. et Jacq., voy. au Pöle Sud. Zool. III. p. 105. t. 24 bis. fig. 5. — Krusenstern, voy. t. 17. — Psittacula sma- ragdinis, N°.20 et Coriphilus dryas, G. R. Gray, Gen. of B. II. N°. 6. — id., Coriph. smaragdinus, List Psitt. (1859) p. 57. — id., B. Trop. Isl. p. 52. — Schlegel, Dieren- tuin (1864) p. 79. — id, Nanodes smaragdinus, Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 117. — Coriph. goupili, Bonap., Naum. 1856. Pihiti, Eingeborne der Marquesas (Jardine). — Petihi auf Nukahiva (Lesson). Diagnosis: Himmelblau ; Scheitel, Hinterkopf, Brust und Tibia ul- tramarinblau; Backen, Kehle, Bauch und Schenkel weiss. Schna- bel und Füsse hell. Jung. Backen und Unterseite graublau; Schnabel und Füsse schwarz. Coerulea; vertice, oceipite, pectore braccisque laetissime azu- reis; genis, mento, abdomine femoribusque albis ; rostro pedi- busque pallidis. Juv. genis latereque inferiore glaueis ; rostro pedibusque nigris. Marquesas-Inseln (Nukahiva) Leidener Museum. f ad. Flügel, 1) Die älteste Benennung von Kuhl »sultramarinus” ist, als der allerneusten La- tinität angehörig, zu verwerfen, da für die Bezeichnung dieses Farbentones längst schon »azureus” besteht. Ultramarinus ist daher mit Recht auch aus der Botanik verbannt. 746 DOMICELLA SMARAGDINA. Schultern, Rücken, Hinterhals und Stirn himmelblau, auf Bür- zel, den oberen und unteren Schwanzdecken viel blasser. Die Schwanzfedern an Aussenfahne hell himmelblau, an Innenfahne weiss, mit schmalem himmelblauen Saume, nur die mittelsten Federn schwarz gerandet. Der ganze Oberkopf, ein halbmond- förmiges Schild über die Brust und die Befiederung der Tibia dunkel ultramarinblau. Backen und Kehle weiss, die Basis- hälfte der Federn tief blau, die übrige Unterseite rein weiss, die Basishälfte der Federn ebenfalls blau. Schwingen an In- nenfahne und Spitze schwarz, ebenso unterseits, an Aussenfahne himmelblau. Oberschnabel hornbraun, an der Spitze, sowie der Unterschnabel schwarz. Füsse braungelb,, Krallen schwarz. Iris braun (Lesson). S (Nukahiva) im Bremer Museum. Wie das vorhergehende Z, aber: auch der After dunkelblau und einige himmelblaue Federn auf der dunkelblauen Brust. Oberschnabel horngelb, der untere schwarz; Füsse fahlgelb, Krallen schwarz. Im Leben (nach Hombron) Schnabel und Füsse mennigeroth; Iris orange. ? (Leidener Museum), wie das Sf, aber das blaue Brustschild breiter und die mittelsten Schwanzfedern an der Endhälfte weiss. Junger Vogel (Leidener Museum). Das Blau der Oberseite ist düs- terer; die ganze Unterseite nebst Backen und Kehle graublau, die Endsäume der Federn schön blau; auf der Ohrgegend einige weisse Federn. Schnabel und Füsse schwarz. Uebergangskleid (Bremer Museum). Ebenfalls mit schwarzen Schna- bel und Füssen; die übrige Färbung wie am alten Vogel, aber die Federn auf Backen, Kinn, Kehle, Bauch und Schenkeln grösstentheils noch schwarzblau, daher nur hie und da weiss gefleckt. Gould nennt sonderbarer Weise die Färbung der Oberseite bläu- lichgrün und Hombron wählte den sehr wiedersinnigen Namen »smaragdinus”. In der Färbung mit am eigenthümlichsten unter allen Papageien. Diese Art dringt in der Südsee am weitesten nach Osten vor, denn sie findet sich nur auf der Gruppe der Marquesas-Inseln (Nukahiva), DONICELLA FRINGILLACEA. 747 die somit die östlichste Grenze des Verbreitungskreises der Papageien bilden. Sie ist hier die einzige Art. Nach Edelestan Jardine heisst sie bei den Eingebornen Pihiti. Ueber die Lebensweise fehlen alle Nachrichten Kuhl’s Ps. ultramarinus, nach einem Exemplare in Bullock’s Sammlung sehr genau beschrieben, bezieht sich unzweifelhaft auf diese Art. Es ist sonderbar, dass diese Beschreibung bisher so gänzlich ignorirt wurde. Nur Wagler zieht sie fälschlich mit zu D. taitiana, Gmelin. (298.) 5. Domicella fringillacea, (Gmelin). — Der blau- schopfige Breitschwanzlori. Psittacus fringillaceus, Gmelin, S. N. (1788) p. 357. — Maerter, Phys. Arb. Wien. 2. p. 47. — Blue creasted Parra- keet, Latham, Syn. I (1781) p. 254. — Ps. australis, Gml., S. N. p. 329. — Ps. pipilans, Latham, Ind. Orn. (1790) p- 105. — id., Ps. fringillaceus, p. 112. — Sparrow Par- rakeet, Lath., Syn. Suppl. II (1802) p. 95. — Ps. porphyreo- cephalus, Shaw, (nec Diet.) Nat. Misc. (1789) pl.1. — id., Gen. Zool. (1811) VIII. p. 472. pl. 69. — Blue crested Parra- keet, Lath., Gen. Hist. II (1822) p. 190. — Sparrow Parrot, p. 220. — Ps. australis, Bechstein, Kurze Ueb. p. 80. — Vieillot, Nouv. Diet. XXV. p. 575. — Ps. fringillaceus, Bechst., Kurze Ueb. p. 81. pl. 6. fig. 2. — Vieill., Nouv. Dict. XXV. p. 579. — id., Ene. Meth. p. 1409. — Kuhl, Consp. p- 69. — Veigt, Cur., Uebers. (1851) p. 748. — Ps. euchlo- rus, Forst., (Licht.) Deser. An. (1844) p. 160. — Coriphilus euchlorus, Wagl., Mon. p. 564. — Brotogeris fringil- laceus, Steph., Gen. Zool. XIV. p. 155. — Lorius frin- gillaceus, Lesson, Tr. d’Orn. p. 194. — Coriphilus pi- pilans, G. R. Gray, Gen. of B. I. N®. 3. — Brotogeris porphyrocephalus, Sws., Class. of B. II. p. 505. — Tri- choglossus pipilans, Peale, Un. St. Expl. Exp. 1848. — Hartl., Wiegm. Arch. f. Naturg. (1852) p. 106. — Coriphi- lus fringillaceus, Bp., Rev. et Mag. Z. (1854) p. 157. — 4 [55 [oe] DOMICELLA FRINGILLACEA. id., Naum. 1856. — G. R. Gray, List Psitt. (1859) p. 58. — id., B. Trop. Isl. (1859) p. 33. — Schlegel, Dierentuin (1864) p- 79. — id., Nanodes fringillaceus, Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 117. — Coriphilus fringillaceus, Finsch et Hartl., Ornith. Centr. Polyn. (1867) p.25. sp. 9. — La Perruche fringillair, Levaill., Perr. t. 71 (fig. bon.). Kohänga, Eingeborne der Freundschafts-Inseln (Forster). — Vini- Sega, Eingeborne der Wallis-Inseln (Dr. Gräffe). Diagnosis: Grasgrün; Oberkopf blau; Backen und Kinn roth, ebenso ein Fleck auf Bauchmitte, übriger Bauch und After violett. Prasina,, fronte viridi, pileo cyaneo; genis, mento maculaque ventralis rubris; abdomine reliquo erissoque violaceis. Freundschafts-Insel (Tongatabu), Leidener Mus. S. Stirn grün, der übrige Oberkopf mit schmalen , zugespitzten, langen prächtig lila- blauen Federn. Zügel, Backen, Ohrgegend, Kinn und Kehle, sowie ein runder Fleck auf der oberen Bauchmitte scharlach- roth, hinter letzterem auf der unteren Bauchhälfte bis After ein dunkel violetter, Fleck ; die Tibia ebenfalls violett. Uebrige Theile schön grasgrün, am lebhaftesten und hellsten auf den oberen Schwanzdecken und Hinterhalse, düsterer und mehr ins Olivengrünliche auf Schultern, Rücken und Flügeln. Die Schwingen an Innenfahne und Spitze schwarz. Erste Schwinge einfarbig schwarz. Schwanzfedern grün, längs Schaftmitte und am Ende gelb, die äusseren Schwanzfedern an Basis zinnober- roth und nur an Innenfahne gelb. Der Schwanz unterseits gelb. Schnabel und Füsse gelbbraun; Krallen dunkler. ‘ Im Leben Schnabel und Füsse fleischfarben ; Iris goldgelb (Dr. Pickering). Nach Forster der Schnabel im Leben roth wie die Füsse, die Iris feuerfarben. Iris braun (Dr. Gräffe). Ebenso ein Exemplar von Tongatabu im Bremer Museum. Ein Exemplar von den Wallis-Inseln (U&a) im Bremer Museum, sonst ganz ebenso, aber die Innenfahne der Schwanzfedern dunkelgelb, ohne Roth. 2 (nach Dr. Pickering) wie das g' gefärbt, nur etwas kleiner. Jüngere Vögel (Godeffroy’s Collection), haben die Kopfledern minder DOMICELLA KUHLI. 749 verlängert ; das Blau des Oberkopfes ist matter, theilweis grün gemengt; der rothe Bauchfleck kleiner und blasser. An einem Exemplare bemerkt man nur Spuren des rothen und violetten Bauchfleckes. Unter.den ziemlich localisirten Arten der Südsee ist diese am wei- testen verbreitet. Sie findet sich nämlich auf den Freundschafts-Inseln (Tongatabu, Forster und Peale) und auf den Samoa- oder Schiffer- Inseln (Upolu, Peale und Gräffe) und wurde durch Dr. Gräffe auf der kleinen Wallis-Insel Uta (westlich von den Schiffer-Inseln) nachge- wiesen. Möglicher Weise wird der Verbreitungskreis durch spätere Forschungen noch weiter ausgedehnt. Die Angabe im Berliner Mu- seum »Otaheite’’ ist jedenfalls unrichtig. Auf den Sandwich-Inseln, wie Latham und Gray angeben, fehlt die Art bestimmt. Forster theilt über den niedlichen Vogel nur mit, dass er in den Kokuspalmen lebe und von den Eingebornen (auf Tongatabu) nach seinem Geschrei »Kohänga’’ genannt werde. Labillardiere fand die Art ebenfalls auf den Freundschafts-Inseln. In Cook’s 3ter Reise (1776-—80) giebt Forster (p. 238) zuerst eine Notiz dieses Papageis, indem er sagt: »eine Art ist nicht grösser als ein Sperling, schön gelbgrün mit einem hellblauen Flecke auf dem Scheitel, der Bauch und die Brust sind roth.’’ Ein von Dr. Gräffe gesammeltes Exemplar trug auf der Etiquette die interessante Notiz: »liebt die Blüthen der Kokuspalmen ganz be- sonders und hat einen kurzen hellen Schrei.’’ Das weisse, nicht sehr rauhschalige Ei, welches ich in Hamburg sah, ist beinah kugel- rund und hat etwa ?°/,” Durchmesser. Es wurde ebenfalls durch Dr. Gräffe eingesandt. Wagler versichert , dass die Zungenspitze Papillen trage. (299.) 4. Domicella Kuhli, (Vigors). — Kuhl's Breit- schwanzlori. Psittacula Kuhlii, Vigors, Zool. Journ. (1824) p. 412. pl. 16. — Lear, Parr. pl.58. — Psittacus Kuhlii, Less., voy. Cogq. (1826) p. 629. — id., Man. d’Orn. II (1828) p: 151. — id., Lorius Kuhlii, Tr. d’Orm. p. 195. — id., Vini cocei- 7 [>44 © DOMICELLA KUHLI,. neus, Ill, de Zool. (1852) t.28. — Coriphilus Kuhlii, Wagler, Mon. p. 566. — Jard. et Selb., Nat. Libr. vol. VI. p. 164. pl. 23 (fig. med.). — Le Vini ecarlate, Le Maout, Hist. nat. Ois. (1855) pl. 5. — Psittacula interfringillacea, Bour)., Perr. 1.85 (fig. bon.). — Brotogeris Kuhlii, Sws., Class. of B. II. p. 505. — Coriphilus Kuhlii, G. R. Gray, Gen. of B. I. N°. 5. — id., List Psitt. (1859) p. 58. — id., B. Trop. Isl. p. 52. — Bonaparte, Rev. et Mag. Zool. 1854. — id., Naumannia. 1856. — Lorius Kuhlii, Schlegel, Dieren- tuin (1864) p. 68. Diagnosis: Oberseite dunkelgrün; Backen und Unterseite scharlach- roth; Vorderkopf grün; Scheitel, Schenkel und After dunkel violett; Bürzel, obere und untere Schwanzdecken grüngelb. Supra obscure viridis, subtus punicea; genis puniceis; sineipite viridi; vertice, femoribus erissoque violaceis; uropygio, tectri- cibus caudae superioribus et inferioribus viridi-flavis. Gesellschafts-Inseln , Berliner Museum. d& ad. Die schmalen, ver- längerten Federn auf Stirn und Vorderkopf dunkelgrün, die auf Scheitel und Hinterkopf, ebenfalls bis 10" lang, dunkel violeit. Nacken und Hinterhals nebst den oberen und unteren Flügeldecken dunkelgrün; der Mantel olivengrün. Hinterrücken, Bürzel, Bürzelseiten, und obere und untere Schwanzdecken lebhaft grüngelb. Schwingen 1ter Ordnung schwarz ; die erste ganz schwarz, die folgenden 5 an Aussenfahne düster blau ge- randet, die übrigen dunkelgrün. Schwingen 2ter Ordnung dun- kelgrün, an Innenfahne schwarz gerandet. Deckfedern der 1ten und 2ten Schwingen grün. Zügel, Kopfseiten und alle übrigen vordern und unteren Theile dunkel purpurscharlachroth, die Basis der Federn dunkelgrün. Schenkel und After dunkel vio- lett, die Federn am Ende in’s Purpuren scheinend. Schwanz- federn schön purpurroth, mit Ausnahme der 2 mittelsten, mit grüngelben Ende, an Aussenfahne schwärzlichviolett, die 2 äussersten jederseits an Innenfahne mit grossem , schwärzlichen Flecke. Schwingen unterseits schwarz. Schnabel orangeroth ; Füsse röthlichgelb, Krallen dunkelbraun. Im Leben Schnabel DOMICELLA KUHLI. Tal und Füsse mennigeroth; Iris gelbroth (nach Vigors). Nackte Wachshaut weiss; Iris aus 5 Ringen bestehend, einem äusseren mennigerothen, mittleren grauen, und inneren gelben (nach Wagler). Ein Exemplar im Britisch-Museum (Gesellschafts-Inseln), ist nur wenig abweichend: Stirn und Scheitel mehr gelbgrün, Schwanz- federn an Aussenfahne düster schwarzblau, an Innenfahne blut- roth, alle grün geendet, die 2 mittelsten einfarbig grün. Ein schönes Exemplar befindet sich im Museum Heineanum. Ein schönes Exemplar, früher lebend im Besitz der Königin Ama- lie, befindet sich im Dresdener Museum. Exemplare dieser Art in den Museen von Wien und München, in letzterem mit der Localitätsangabe » Sandwich-Inseln” (!!). Geschlechter nicht verschieden (nach Vigors). Jüngerer Vogel (nach Lesson) wie der alte, aber der violette Bauch- fleck fehlt noch. Eine der seltensten Papageienarten überhaupt und nur in weni- gen Museen vorhanden. Wagler, der fälschlich die Sandwich-Inseln als Heimath angiebt, wo bekanntlich gar keine Papageien vorkom- men, sah zwei Exemplare lebend in der Menagerie des Königs Maximilian Joseph von Baiern. Auch Vigors beschreibt die Art nach lebenden Exemplaren und bemerkt nur, dass diese äusserst scheu und wild waren. In neuer Zeit scheint die seltene Art nicht mehr nach Europa gekommen zu sein, was sehr zu verwundern ist, da die Gesellschafts-Inseln, welche bis jetzt als einzige Heimath be- trachtet werden, so sehr mit Europa im Verkehr stehen. Als be- sondere Localität nennt Vigors die Insel Tuhutitiruha nahe bei Tahiti, Lesson Borabora. Bourjot’s Exemplar im Pariser Museum soll von der Insel Fanning, nordwestlich von Christmas-Island und nordöst- lich von der Phönix-Gruppe, herstammen. Obwohl Alles gegen die Richtigkeit dieser Angabe spricht, wäre es immerhin nicht unwahr- scheinlich, dass gerade diese Insel die wahre Heimath ist. Bougainville (Reise um die Welt mit der Fregatte La Boudeuse 1766—69. Leipzig. 1772) erwähnt die Art zuerst unter den Vögeln Tahitis (p. 176), denn die Worte »kleine Papageien, die mit ihren 152 DOMICELLA SCINTILLATA. blau und roth gemischten Federn sonderbar aussehen’ lassen sich doch wohl nur auf diesen beziehen. Ueber die Lebensweise ist nichts bekannt. Das Vorhandensein einer Pinselzunge wird durch Wagler nachgewiesen. Wegen den verlängerten, schmalen Federn des Oberkopfes, die eine Art loser Haube bilden , steht diese Art der D. fringillacea nahe, obwohl sie wegen der rothen Unterseite nicht ganz mit den übrigen Species dieser Unterabtheilung übereinstimmt und daher ein deutliches Bindeglied zu D. solitaria bildet. (500.) 5. Domicella scintillata, (Temminck). — Der orange- gestrichelte Breitschwanzlori. Psittacus scintillatus, Temminck, Pl. col. vol. IV (1858) pl. 569. ? (fig. opt.). — Amber Parrot, Lath., Syn. I. Suppl. p- 65. N°. 144. — id., Gen. Hist. II. p. 252. — Psittacus batavensis, Lath. (nec Wagl.), Ind. Orn. (1790) p. 126. — Bechstein, Kurze Ueb. p. 101. — Vieillot, Nouv. Diet. XXV. p-ipl. — id., Enc. Meth. p. 1406. — Kuhl, Consp. p. 99. — Psittacus (Lorius) scintillatus, Müll. et Schleg., Ver- handl. p. 107. — Lorius scintillatus, Hombr. et Jacq., Ann. des Scien. (1841) XVI. p. 517 (42). — Bourjot, Perr. t.51 (nach Pl. col.).. — Eos scintillata, G. R. Gray, Gen. of B. II. N°.10. — Chalcopsitta scintillata, Bp., Consp. av. (1850) p. 5. — id., Rev. et Mag. Z. 1854. — id., Naum. 1856. — Chalcopsitta rubrifrons, G. R. Gray, Proc. Z. S. (1858) p. 182. pl. 135 (d’ fig. opt.). — id., Eos scintil- latus et rubrifrons, List Psitt. (1859) p. 53. sp. 11 et12. — Chalcopsitta scintillata et Eos rubrifrons, Rosenb., Cab. J. f. Orn. (1864) p. 115 et 114. — Chalcopsitta scintillata, Wall., Proc. Z. S. (1864) p. 289. — Lorius scintillatus, Schleg., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 124. Jaran-Kra, Eingeborne der Aru-Inseln (von Rosenberg). Diagnosis: Grün auf Hinterhals und Brust mit gelben Schaftstrichen; Kopf braunschwarz ; Vorderkopf, Zügel, Tibia, untere Flügel- decken und Schwanzbasis scharlachroth. DOMICELLA SCINTILLATA. 755 Jung. Ohne Roth am Kopfe; Kopf und Hals schwarzbraun ; auf Hinterhals, Nacken und Brust mit feurig-orangen Schaft- strichen. | Viridis, scapis plumarum cervicalium et pectoralium flavo- striatis; sincipite, Joris, tectrieibus alarum inferioribus, bracecis basique caudae puniceis. Jurv. capite punicei vacuo, capite colloque nigro-fuseis; scapis plumarum nuchalium cervicalium ad pectoralium igneo-aurantio striatis. Aru-Inseln (Wallace), Leidener Museum. dä. Hauptfärbung schön grasgrün, auf den Flügeln ein wenig dunkler, auf Mittelrücken, Bürzel und den oberen Schwanzdecken viel lebhafter, mehr in’s Spangrüne, und hier jede Feder am Ende mit einem ver- loschenen, grüngelben Schaftstriche, und bläulicher Basis. Stirn bis zu den Augen und Zügel dunkel scharlachroth, ebenso die Befiederung der Tibia. Scheitel, Hinterkopf, Kopfseiten und Kinn dunkel braunschwarz, die Federn des Hinterhalses und der Halsseiten ebenso, aber in der Mitte grün, und mit langem, schmalen, hochorangen Schaftstriche auf der Endhälfte. Die Federn der Kehle sind in der Mitte ebenfalls grün, aber mit einigen rothen untermischt. Auf Kropf und Brust wird das Grün der Federmitte deutlicher, die orangen Schaftstriche breiter, dagegen sind diese auf dem Bauche, den unteren Seiten und Af- ter wieder schmäler und deutlich gelb. Einige Federn an den Brustseiten und die mittleren und grossen unteren Flügeldecken scharlachroth, letztere mit schwarzen Enden. Die kleinen Deck- federn unterseits längs Handgelenk grün. Die Schwingen an Aussenfahne dunkel grasgrün, an Innenfahne mattschwarz, und die der 1ten Ordnung auf Innenfahne hinter der Basis mit länglichem, gelben Flecke, der sich nur bis zur Mitte der Fahne erstreckt und auf den letzten Schwingen 1ter Ordnung viel kleiner wird. Schwanzfedern schön dunkel grasgrün, etwas oli- vengrün verwaschen , auf Basishälfte der Innenfahne dunkel schar- lachroth, ebenso unterseits, aber glänzend und mit einem breiten glänzend olivengelben Ende. Wachshaut, Augenkreis, Füsse und 48 754 DOMICELLA SCINTILLATA. Krallen schwarz, Schnabel ebenso, aber am Endtheile mehr hornfahl. Iris goldgelb (Hombron). Z (Aru-Inseln) Type zu Chalcopsitta rubrifrons im Britisch- Museum, ähnelt sonst ganz dem vorhergehenden, aber das Roth am Kopfe noch weiter ausgedehnt, d. h. Zügel und fast der ganze Oberkopf roth ; am Vorderhalse und Halsseiten ein- zelne rothe Federn. Ebenso alter Vögel aus Neu-Guinea im Museum Heineanum und Bremer Museum. Junger Vogel (Neu-Guinea, Lobobai, S. Müller) Type von Ps. scin- tillatus, Temminck im Leidener Museum. Im Allgemeinen wie das alte Z, aber das Roth am Kopfe fehlt, dieser ist dunkel purpurrothbraun ; ebenso die Federn des Hinterhalses und auf Kinn, diese aber in der Mitte grünlich und mit schmalen feurigorangen Schaftflecken am Ende, die auf Kropf und Brust blässer werden ; auf Bauch und Bauchseiten die gel- ben Schaftstriche mehr verwaschen. Schnabel braunschwarz. Z im Uebergange (Aru-Inseln) Bremer Museum. Wie der jüngere Vogel, aber der ganze Kopf braunschwarz mit einzelnen, her- vorspriessenden, rothen Federn an Zügeln und Stirn. Dieser schöne Papagei, welcher wegen der Verschiedenheit des Kleides zu mancherlei Verwirrungen Anlass gegeben hat, wird zuerst von Latham unter dem nicht wohl anzunehmenden Namen Ps. ba- tavensis, nach einem Exemplare bei Lady Impey, sehr kenntlich besehrieben. Wagler bezieht irriger Weise diese Beschreibung auf den ganz ver- schiedenen Pionias rhodops, Gray. Erst viel später beschreibt Temminck in seinem Ps. seintillatus den jüngeren Vogel (oder $) als altes Z, eine Angabe die jedenfalls irrthümlich ist und worüber das einzige von Dr. S. Müller und Dr. Macklot an der Westküste. Neu-Guineas erbeutete Exemplar leider keinen Aufschluss giebt, denn ihm fehlt die Geschlechtsangabe. Nachdem erst durch Wallace alte Vögel eingesandt wurden , war es sehr verzeihlich, wenn sie G. R. Gray, im Hinblick auf die grossen Verschiedenheit mit der Abbildung in den Pl. col. (569) als neue Art beschrieb. Die Untersuchung DOMICELLA ATRA. 735 der Typen im Britisch-Museum, sowie der Exemplare in Wallace’s Sammlung hat mich jedoch vollständig überzeugt, dass hier nur eine Art in verschiedenen Kleidern vorliegt, denn auch die von Gray an- gegebenen Unterschiede »die Schwanzfedern bei rubrifrons abge- rundet, bei seintillata zugespitzt” sind keineswegs stichhaltig. Uebrigens wurden Z und 2 schon von Hombron und Jacquinot auf den Aru Inseln erlegt, aber das Z mit rothem Vorderkopfe nur für eine Varietät gehalten. Aus den Mittheilungen dieser Forscher ist jedoch ersichtlich, dass beide Geschlechter im vollkommenen Kleide nicht verschieden sind, denn das 2 wird ebenfalls mit rother Stirn beschrieben. Bis jetzt nur von der Süd-Westküste Neu-Guineas (S. Müller) und den Aru Inseln (Wallace) bekannt. Hier nach Wallace sehr selten, aber bei den Eingebornen beliebt und häufig im Käfig gehalten. Von Rosenberg giebt die richtigen Localitäten an, führt aber die Art in seiner Liste über die Vögel Neu-Guineas zweimal auf. (501.) 6. Bomicella atra, (Scop.). — Der schwarze Breit- schwanzlori, Psittacus ater, Scop., Delec. Flor. et Faun. Insubr. 1786. — Le lori de la nouvelle Guinde, Sonn., voy. a la Nouv. Guinee (1776) p. 175. pl. 110 (fig. aceur.). — Black Lory, Latham, Syn. I. p- 221. — id., Gen. Hist. II (1822) p. 139. — Psittacus novae Guineae, Gml., S. N. (1788) p. 319. — Lath., Ind. Orn. p. 91. — Bechst., Kurze Ueb. p. 71. — Vieillot, Nouv. Diet. p. 336. — id., Enc. Meth. p. 1579. — Kuhl, Consp. p. 42. — Voigt, Cuv., Uebers. (1851) p. 735. — Platycer- cus novae Guineae, Wagler, Mon. p. 554. — Lorius novae Guinea, Steph., Gen. Zool. XIV. p. 152. — Müller et Schlegel, Verhandl. p. 107. — Chalcopsitta novae gui- neae, Bp., Consp. av. (1850) p. 5. — id., Rev. et Mag. Zool. 1854. — id., Naum. 1856. — Platycereus ater, GR. Gray, Gen. of B, II. N°. 25. — id., Chalcopsitta novae Guinea et atra, Proceed. Z. S. (1861) p. 456. — id., Eos ater, List Psitt. (1859) p. 55. — Chalcopsitta Bern- 48* 756 DOMICELLA ATRA. steini, Rosenb., Journ. f. Orn. (1861) p. 46. — Chalcopsitta ater, Wall., Proc. Z.S. (1864) p.289. — Eos atra, Schleg,., Dierent. (1864) p. 68. — id., Lorius ater, Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 129. — LeLori noir, Lev., Perr. t.49 (fig. bon.). Diagnosis: Glänzend schwarz, unter gewissem Lichte in’s Purpur- braune schillernd ; Bürzel und obere Schwanzdecken schwarz- blau, die unteren Schwanzdecken nur etwas blau verwaschen; Schwanz unterseits glänzend roth mit breitem gelben Ende. Nitide atra, lumine quodam purpureo-fusco-micans ; uropygio et tectricibus caudae superioribus distinete, inferioribus obsole- tissime nigro-cyaneis; apice caudae subtus rubrae late flavo. Neu-Guinea (Westküste, S. Müller) Leidener Museum. Purpur- schwarz, unter gewissem Lichte purpurviolettbraun scheinend , aber die lancettförmigen, zugespitzten Kopf- und Halsfedern tief schwarz, auf Mantel und Flügeldecken fast in’s Sammtschwarze ziehend. Die Basis aller Federn purpurröthlichbräunlich ; auf Kropf und Brust mit so gefärbten ganz verloschenen Endsäumen; auf dem Oberrücken der äusserste Federsaum matt graubräun- lich. Bürzel und obere Schwanzdecken tief eyanblau, die un- teren ebenso, aber mehr grauschwärzlich verwaschen, Schwanz- federn aschbräunlichgrau, unter gewissem Lichte schwach bläu- lich, an Basis purpurvioleit, unterseits bis '/, vor die Basis glänzend dunkelscharlach, das Enddrittel glänzend düster gelb. Schwingen an Innen- und Aussenfahne düster braunschwarz, un- terseits ebenso, aber glänzend. Die kleinen unteren Flügeldecken scheinen unter gewissem Lichte in’s Blaue. Schnabel, Wachs- haut, die nackte Hauteinfassung des Unterschnabels, Füsse und Krallen schwarz. Ebenso ein Z (Neu-Guinea) im Bremer Museum, aber das Blan auf den oberen Schwanzdecken fast schwarz, auf den unteren nur an den Enden undeutlich bemerkbar ; die Schwanzfedern sind düster röthlichviolett, am Ende fahlbraun. Ebenso ein alter Vogel (Neu-Guinea) im Museum Heine. Ganz ebenso ein Z (s. n. ater) im Britisch-Museum; zeigt die Tibia etwas purpurröthlich. DOMICELLA ATRA. 757 Exemplare von Mysol (Wallace) im Britisch-Museum (s. n. Ch. Bernsteini) nicht im mindesten verschieden. Ein Z von Mysol (Collection Wallace) zeichnet sich dadurch aus, dass die Federn der Unterseite, namentlich auf Kropf und Brust, an der Basishälfte einen rosabräunlichen Anflug haben und dass die Federn um die Tibia und am Handrande deutlich purpur- roth sind, ebenso die Stirn- und Zügelfedern an Basis. Varietät im Leidener Museum: auf der Oberseite mit einzelnen rothen, auf der Unterseite mit zerstreuten gelben Federn. Müller und Wallace fanden die Art nur in Neu-Guinea (Nord- und Westküste) und auf Mysol, von Rosenberg auch auf Salawatti. Diese 5 Localitäten sind bis jetzt als die einzig sicheren zu betrachten. Im Cataloge des Leidener Museums wird auch ein Exemplar von Waigiu angeführt. Es wurde durch Herrn Moens, der selbst nie auf dieser Insel war, durch Kauf erworben und somit dürfte die Angabe eine irrthümliche sein. Weder Wallace noch Bernstein fanden die Art auf Waigiu. Indess wäre es immerhin möglich, dass der kleine, schwarze Kakatu den Quoy et Gaimard (voy. l’Uranie, Zool. p. 50) auf Rawak fliegen sahen, mit D. atra Beziehung hat. Wie unzuverlässig von Rosenberg in seinen Vaterlandsangaben ist, ersieht man am besten bei dieser Species. Nachdem er 1861 (Cab. Journ.) seine neue Chalcopsitta Bernsteini von Mysol beschrieben hatte, ignorirt er diese neue Species, die eben nichts als D. atra ist, in seinem späteren Aufsatze »die Vertheilung der Psitta,ciden ete.’’ vollständig und führt nur Chalcopsitta Novae Guineae von Mysol an. In dem Berichte seiner Reise nach Waigiu (Natuurk. Tijdschr. v. Nederl. Indie, deel XXV) erlegt er diese Art auf Salawatti mit eigener Hand, er- wähnt aber in seiner letzten Arbeit (Beiträge zur Ornith. v. Neu- Guinea. J. f. Orn. 1864) diese Localität keineswegs, sondern sagt nur »auf Mysol.’” Uebrigens erfahren wier hier zuerst, dass die Art auf Mysol ziem- lich häufig ist, in kleinen Truppen bis in die Nähe menschlicher Wohnungen umherstreift und öfters gefangen wird, wesshalb der Vogel auf Amboina nicht selten lebend zu acquiriren ist, 758 DOMICELLA STAVORINI. +?) (502.) 7. Bomicella S$tavorini, (Lesson). — Stavorin’s Breitschwanzlori. Lori de Stavorinus, Lesson. — 1id., Psittacus Stavorini, Desm. Diet. Sci. Nat. t. XXXIX. p. 60. — id., voy. Cogq. (1826) p. 555 et 628. — Eclectus Stavorini, Wallace, Proc. (1864) p. 286. Synonymie falsch! Eclectus paragua, Gray, Gen. of B. II. N°.5. — Stavo- rinus paraguanus, Bp., Consp. av. (1850) p. 4. — Eclec- tus paraguanus, Gray, List Psitt. (1859) p. 67. Diagnosis: Schwarz ; Unterleib roth. Ater, abdomine rubro. (Nach Lesson). Das ganze Gefieder glänzend schwarz, ausgenommen den Unterleib, der bis an die Brust lebhaft roth ist. Grösse von D. lori. Das einzig bekannte Exemplar wurde von Lesson auf Waigiu von einem Papu gekauft und ging später beim Schiffbruch der Coquille am Kap mit verloren. Ausser der obigen kurzen Notiz Lesson’s be- sitzen wir keine andere Nachricht über den seltenen Vogel, nicht einınal bezüglich des Vaterlandes haben wir Sicherheit. Ob er daher eine Varietät oder wirkliche Species ist, bleibt vorläufig unentschieden. Wagler vereinigt diese Art zuerst irrthümlich mit dem Psittacus paraguanus, Maregr. Letzterer hat jedoch den Ober- und Mittelrücken ebenfalls scharlachroth, was von Lesson nicht erwähnt wird und soll so gross als Ecleetus grandis sein, während Lesson’s Stavorini im Habitus ganz D. lori, Linne ähnelt. Ich kann daher beide Ar- ten keineswegs für identisch betrachten, und muss den Ps. paragu- anus, der nur auf Marcgrave’s Beschreibung beruht, unter die frag- lichen Arten (siehe Anhang dubiöse Arten) verweisen, obschon der Ps, Stavorini, Lesson nicht weniger dubiös für mich bleibt. Von Rosenberg führt in Cabanis J. f. Orn. (1862) und a. O. diese Art s.n. Psittacodis Stavorini von Waigiu an. Diese Angabe beruht aber ebenfalls nur auf Lesson, und ist daher ohne jeden Werth. Auch Wallace erwähnt die Art, als möglicher Weise von Jobie oder Neu-Guinea herstammend, hat sie aber selbst niemals angetroffen. 759 STAVORINI. DOMIGELLA (ohne Nagel). Mittelste] Aeuss. Schnab, Aeuss. | Innere Flügel. | Schw.- | Schw.- | Firste. |höhean | Tarse. | Vorder- | Hinter- feder. | feder. Basis. zehe. | zehe. taitiana, Gmelin. a Kae RR de RT a er re LZE e 6. 8 d' Tahiti, Leidener Museum. » ig 10% g'! A be 4 ee BE an EN = 2 » » » » 3 1172.40 Bl SE a Bi b.* — ad. » Bremer Museum. smaragdina, Hombr. 7 Man Va | hl ELRE IE el 52 Bo 1% 2!/' lad. Marquesas Inseln, Leidener Museum. » A 6’ gy'! gun g! ou all U u Bw Sr d » » Bremer Museum. » Al gu 9y'! Bi ZU 5" ua! 6" 6“ Be. jun. » » v » fringillacea, Gmelin, 42.210706. 1.102080 8 I 4! d Tonga-tabu, Leidener Museum. 2 4" giigen en = ne ER 61, ER ? R e = » Ei Bee ge (- 1 >= Wallis Insela (Ua), Bremer Museum. Kuhli, Vigors. ge — 17 sl! — lad. Gesellschafts Inseln, Britisch-Museum. » pa A A a 4 a 5 Ya Es au ad. » » Berliner Museum. » RE — [allg — _ — ad. » » Museum Heine. » 4" 10'\gr Bun — 1" == = — — » » Dresdener Museum. scintillata, Temminck. |6'' 5’ |a’' ger ge 1:10 2“ 11% 2 Neu-Guinea, Type v. Tenım., Leidener Mus. » BIRD ale Se Bl OLE TON. a — |d Aru-Inseln, T. v. rubrifrons, Britisch-Mus, » 6 BYE g'! lnigal u gut 10" Qu 12," Be. » » » » BIER aa St 5: [1077 Hal 9 1 216% d » Leidener Museum. » 3 HE a g'" gs" 1 — |d jun. » Bremer Museum. » 64 ja’ — 110" 10% 3 — — |ad. Neu-Guinea, Museum Heine. » ini 4lja''' Geil Kl gl/a'"" 10% 10% A ur atra, Scop. Be gg [gr gu zn gi/g"' Su 1a ea alt d » Leidener Museum. » Bu Bun 1 1 g'! a 10.4 To om 2. A Zr » » » » BT A a a oe 17a —_ — — (ad. » Museum Heine. » 6a Tal a Io rt —_— — — Id » Bremer Museum. » 6. SET —. [Bol na ol ara — [d Mysol (Wallace), Britisch-Museum. » el — 19" 11" gljy" 100 — » (s. n. Bernsteini), Britisch-Museum, » je’ rosa) — [11 — | — — = (Ch. Bernsteini, nach v. Rosenberg). 760 DOMICELLA SOLITARIA. Diagnostischer Schlüssel zu Domicella. II. Rothe Arten; mit grünen Flügeln und Deckfedern. (Lorius, auct., Domicella, Wagler). 8. solitaria, Latham. Roth; Oberseite grün; Nacken hellgrün; Oberkopf und Bauch violett. - 9. atricapilla, Wagl. Hinterkopf violett; gelbes Brustschild; Schwanz scharlach. 10. chlorocerca, Gould. An den Halsseiten ein schwarzer Fleck; Schwanzend- hälfte grün; gelbes Brustschild. 11. hypoinochroa, Gr. Aehnlich D. lori, aber Schwanzendhälfte grün. 12. lori, Linne. Schwanzendhälfte blau; Nackenhalsband und untere Flügeldecken roth. 13. cyanäuchen, Müll. Wie lori, aber Nackenband und untere Flügeldecken blau. 14. garrula, Linne. Mantelfleck und Flügelbug hochgelb; ohne Bauchfleck. Diese Unterabtheilung enthält die grossen Arten, die von den meisten Autoren als Genus Lorius betrachtet werden. Dass die kleine D. solitaria eng mit diesen grossen Arten verbunden werden muss, ist eine Thatsache, von welcher sich Je- der überzeugen wird, der sich die Mühe nimmt eine genaue Ver- gleichung anzustellen. Nach Bonaparte’schen Eintheilungsprineipien, die doch so viele Anhänger fanden, verdiente diese Art eigentlich generische Sonderstellung, schon wegen den sehr verlängerten Fe- dern des Hinterhalses. Die Arten dieser Unterabtheilung gehören Neu-Guinea und den benachbarten Inseln an; nur D. solitaria bewohnt die Fidschi- Inseln. Nach Lesson käme D. lori von Neu-Guinea auch auf Neu-Irland vor. (505.) 8. Domicella solitaria, (Latham). — Der violett- köpfige Breitschwanzlori. Psittacus solitarius, Latham, Ind. Orm. Suppl. II (1802) p. XXIII. N°. 12. — id., Solitary Parrot, Syn. Suppl. I. p- 65. — id., Gen. Hist. II (1822) p. 190. — Psittacus Vaillanti, Shaw, Nat. Misc. (1809) pl. 909. — id., Ps. coccineus, Gen. Zool. VIII (1811) p. 472. — Vieill., Nouv. Diet. XXV. p. 555. — id., Enc. Meth. p. 1591. — Ps. Phigy, DONICELLA SOLITARIA. 761 Bechst., Kurze Ueb. (1812) p. 81. pl. 9. fig. 2. — Voigt, Cur., Uebers. (1831) p. 748. — Kuhl, Consp. p. 69. — id., Ps. so- litarius, p. 101. — Vieill., Nourv. Diet. XXV. p. 577. — id., Ene. Meth. p. 1405. — Brotogeris? Phigy, Steph., Gen. Zool. XIV. p. 155. — Lorius phigy, Lesson, Tr. d’Orn. p- 195. — Brotogeris coccineus, Sws., Class. of B. II. p- 305. — Coriphilus solitarius, Wagl., Mon. p.565. — Trichoglossus coccineus, Peale, Unit. St. Expl. Esp. 1848. — Hartlaub, Wiegm. Arch. (1852) p. 106. — Cori- philus solitarius, G. R. Gray, Gen. of B. II. N°. 4. — Cassin, Unit. St. Exp. Expl. (1858) p. 240. — Bp., Rev. et Mag. Z. 1854. — id., Naumannia. 1856. — G. R. Gray, List Psitt. (1859) p. 58. — id., B. Trop. Isl. (1859) p. 52. — Lo- rius solitarius, Schlegel, Dierentuin (1864) p. 68. — id., Nanodes solitarius, Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 116. — Lorius solitarius, Finsch et Hartl., Ornith. Centr. Polyn. (1867) p. 25. sp. 8. — Le Perroquet Phigy, Levaillant, Peır. t. 64 (fig. bon.). Diagnosis: Grasgrün ; Nacken und Halsseiten hellgrün ; Hinterhals, Backen und Unterseite tief scharlachroth ; Rn Schenkel und Bauch schwarzviolett. Prasina, cervice cum colli lateribus laete-viridis; pileo, femo- ribus abdomineque nigro-violaceis. Fidschi-Inseln (durch Frank) im Bremer Museum. Ad. Oberseite, Flügel und Schwanz dunkelgrasgrün , der Rücken etwas olivengrün verwaschen. Schwingen an Innenfahne mattschwarz, unterseits mehr grauschwarz. Erste Schwinge einfarbig schwarz. Schwanz- federn unterseits schwärzlicholivengelb schillernd, an Basis der Innenfahne schwärzlich mit verwaschenem, länglichen, röthlich- gelben Flecke, auf der Mitte der Innenfahne ein eben solcher, kleinerer, runder. Mittelste 2 Schwanzfedern an Innenfahne mit einem gelben Randllecke. Bürzel und untere Schwanzdecken schöner und heller grün als der Rücken. Federn des Nackens prachtvoll hellgrasgrün , ebenso die Basishälfte der Federn des Hinterhalses, deren Endhälfte prachtvoll purpurscharlachroth , 1 © 1857 BOMICELLA SOLITARIA, wodurch ein schmales rothes Band um den Hinterhals entsteht. Ebenso schön roth sind die Kopfseiten und die übrigen unteren Theile nebst den kleinen unteren Flügeldecken. Die Basis der Brust- und Bauchfedern grau, mit einer verwaschenen, gelben Querlinie. Bauch, After, Schenkel und Schenkelseiten dunkel schwarzviolett, ebenso der Vorder- und Oberkopf, am Hinterkopfe fast schwarz, die Basis dieser Federn grün. Schnabel horn- orangefarben; Füsse bräunlich, Krallen schwarz. Iris und Beine rothgelb (Gräffe). Ebenso ein Exemplar (Fidschi) im Leidener Museum. Ein prachtvolles Z’ von Ovalou im Bremer Museum, hat die Nacken- federn 20" lang und zeigt den Schwanz ein wenig ausgeschnit- ten, indem die 2 mittelsten Federn etwas verkürzt sind. Ein altes Z (Viti-Levu) im Britisch-Museum. Im Allgemeinen wie das vorhergehende, aber das dunkle Violett der unteren Theile bedeckt auch die Seiten des Hinterrückens, so dass längs dem Bürzel nur ein schmaler grüner Streifen bleibt. Ebenso ein alter Vogel von Viti-Levu (Dr. Gräffe) bei Herrn Go- deffroy in Hamburg, hat die verlängerten Federn des Hinterkopfes deutlich schwarz: die sehr verlängerten, 17" langen Federn des Hinterhalses bedecken den ganzen Mantel, so dass dieser roth erscheint; das dunkelblaue Violett der Bürzelseiten ver- einigt sich beinah, so dass nur ein ganz schmaler grüner Bür- zelstreif bleibt; die 2 mittelsten Schwanzfedern auf der Mitte der Aussenfahne jederseits mit grossem orangegelben Flecke, die übrigen Schwanzfedern an Basishälfte der Innenfahne mit läng- lichem rothen Flecke; Schnabel orangeröthlich an Basis gelb; Füsse hornorangegelblich ; Nägel schwarz. 2 (oder jüngerer Vogel?) von Viti-Levu im Britisch-Museum. Sonst wie das Z, aber: der Öberkopf mehr indigoblau, am Hinterkopfe dunkelgrün, mit einzelnen schwarzen Federspitzen; die lan- gen zerschlissenen Federn der Halsseiten spriessen erst hervor. Sechs Exemplare, sämmtlich von Viti-Levu, die ich unter den Yorräthen bei Herrn Godeffroy untersuchen konnte, zeigten keinerlei Verschiedenheiten. DOMICELLA ATRICAPILLA. 7165 Nach Peale beide Geschlechter nicht verschieden, die 92 nur etwas kleiner. \ Durch die Godeffroy’schen Espeditionen nach der Südsee gelangte dieser seltene Papagei in viele Museen. Seine ausschliessende Heimath sind die Fidschi-Inseln wo er von Peale und Gräffe einge- sammelt wurde. Bis jetzt nur auf Viti-Levu und Ovalou nachge- wiesen. Lesson’s Angabe »Gesellschafts-Inseln’’ beruht daher je- denfalls auf einem Irrihume, ebenso wenn Gray noch »Tongatabu und Molucken’’ als Fundorte nennt. Ueber die Lebensweise fehlen alle Nachrichten. Die generische Stellung dieses seltsamen Papageis haben schon Lesson und Schlegel sehr richtig erkannt, indem sie ihn zu den Loris brachten, wohin er entschieden gehört. Im Cataloge des Leidener Museum trifft Professor Schlegel aber eine andere Anord- nung und stellt die Art mit in sein Genus Nanodes. So sehr man auch aus geographischen Gründen eine nähere Ver- wandtschaft mit den anderen heimatlichen Arten voraussetzen dürfte, so wenig bestättigt sich dieselbe bei näherer Untersuchung. Vielmehr gelangt man bald zu der Ueberzeugung, dass D. solitaria eng mit den grossen Loris der Molucken verbunden werden muss und mit in die Untergruppe von D. atricapilla gehört. Nicht allein, dass die Farbenvertheilung deutlich dafür spricht, auch der wenig abgerundete Schwanz und die zwar verschmälert spitzzulaufenden , aber am Ende nicht so plötzlich eingeengten Schwingen beweisen dies, ebenso wie die sehr verlängerten, weitstrahligen Hinterhals- und Nackenfedern. Diese Federstructur ist zwar ganz besonders bei D. solitaria ausgebildet, da hier die Halsfedern eine Länge von 1”—1” 8" erreichen, findet sich in ähnlicher Weise auch bei D. atricapilla und garrula, nicht aber bei den kleinen Arten der Südsee (fringillacea, Kuhli etec.), die sich dagegen durch die langen, schmalen Federn des Oberkopfes auszeichnen. (50%.) 9. Bomicella atricapilla, Wagler. — Der schwarzköpfige Breilschwanzlori. Domicella atricapilla, Wagl., Mon. (1852) p. 567. — Edw., B. IV. (1751) pl. 171 (fig. opt.). — Lorius orientalis in- Luri DOMICELLA ATRICAPILLA. dicus, Brisson, Orn. IV (1760) p. 222. pl. XXIV. fig. 1. — Pl. enl,/1fE (fig. bon.). — Psittacus domicella, Linne, S. N. (1767) p. 145. — Purple capped Lory, Latham, Syn. I. p. 271. — id., Gen. Hist. II. p. 225. — Psittacus domicella, Gmelin, S. N. p. 554. — Latham, Ind. Orn. p. 114. — Bechstein, Kurze Ueb. p. 92. — Kuhl, Consp. p- 40. — Voigt, Cuv., Uebers. (1851) p. 744. — Vieill., Enc. Meth. p. 1577. — Hahn, Orn. Atlas. Pap. (1854) t. 42. — Lorius domicella, Vig., Zool. Journ. II. p. 400. = ard. et Selb., Nat. Libr. VI. p. 146. t. 18. — Thienemann, Fortpflg. d. ges. Vög. p. 76. — G. R. Gray, Gen. of B. II. N®. 1. — id., List Psitt. (1859) p. 49. — Bp., Rev. et Mag. Z. 1854. — id., Naum. 1856. — 0. Finsch, Nederl. Tijdschr. v. Dierk., Berigten- (1865) p. XVIII. — Wallace, Proc. Z. S. (1864) p. 288. — Schlegel, Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 120. — Le Perroquet Lori a collier jaune, Levaill., Perr. t. 95 (fig. bon.). Var. ohne gelbes Brustschild. Pl. enl. 84. — Levaillant, t. 95 bis. — Lorius domicella, Lesson, Tr. d’Orn. p. 192. Unrichtige Beschreibung. Lorius torquatus indicus, Brisson, Orn. IV. p. 250. — Albin. I. p. 12. fig. 15. — Purple capped Lory, var. A. blue capped Lory, Latham, Syn. I. p. 271. — id., Gen. Hist. II. p. 226. — Psittacus domicella, var. £. Lath., Ind. Orn. p. 114. — Ps. domicella, var. £. Ps. pileo-coeruleo, Gmelin, S. N. p. 554. Var, scharlachroth ; Kehlstreif und Flügel gelb. Psittacus raja, Shaw, Gen. Zool. VIII. p. 537. pl. 82. — Ps. radhea, Vieill., Nouv. Diet. XXV. p. 557. — id., Enc. Meth. p. 1380. — Ps. rex, Bechstein, Kurze Ueb. p. 92. — Rajah Lory, Lath., Gen. Hist. II (1822) p. 226. — Ps. do- micella, Brehm, Mon. d. Pap. (1855) t. 67 (nach Lev). — Le Perroquet Lori Radhia, Levaill., Perr. t. 94. oder Ninrie auf Amboina (Rosenberg). — Kala-Sira-Lori, bengalisch (Blyth). DOMICELLA ATRICAPILLA. 765 Diagnosis: Karminroth ; Oberkopf schwarz, am Hinterkopfe in’s Violette; untere Flügeldecken und Tibia blau; Brustschild gelb; Schwanz scharlachroth. | Kermesina ; pileo nigro, teetrieibus alarum inferioribus braccis- que cyaneis; seuto pectorali flava ; cauda punicea. Ceram (Leidener Museum). / ad. Flügel dunkelgrasgrün, auf den Schultern olivengelbbräunlich verwaschen. Die Schwingen lter Ordnung auf Innenfahne schwefelgelb nur am Spitzendrittel schwarz, die der 2ten Ordnung auf der ganzen Innenfahne gelb, nur die zwei letzten Schwingen grün. Flügelbug blau, jede Feder mit weisslichem Endsaume, die kleinen Deckfedern unterseits, nebst Befiederung der Tibia ebenfalls schön cyan- blau. Ein breites Schild auf dem Kropfe, welches sich zuwei- len bis zur Brust herabzieht, schön hochgelb. Stirn und Schei- tel tief schwarz, gegen den Hinterkopf zu dunkelviolett. Alle übrigen Theile dunkel carminroth, auf dem Mantel lebhafter. Schwanz ebenso gefärbt, nur ein breiter Endrand dunkel pur- purbraun. Schnabel hornorange. Füsse grauschwarz. Krallen schwarz. Iris braun, nächst der Pupille ein schmaler gelber Ring (Amst. Zool. Garten). 2 von Ceram (Leidener Museum) ganz wie das d. d von Ceram (Wallace) im Bremer Museum hat nur ein ganz schma- les gelbes Brustschild, auf den Schwingen 2ter Ordnung fast gar kein Gelb und die mittelsten Schwanzfedern haben ver- waschene, grünliche Endspitzen. Jüngerer Vogel von Waigiu im Britisch-Museum. Die rothe Färbung im Allgemeinen viel düsterer, die Federn des Oberrückens an Basishälfte grün ; das gelbe Brustschild fehlt ganz, nur die Basis dieser Federn gelb. Ein Exemplar in der Collection Kirchhoff’s ist ganz ohne gelbes Brustschild und hat einzelne kirschrothe obere Flügeldecken. Varietät (Ps. raja, Shaw) Leidener Museum. Ganz scharlachroth , Kopf und Schwanzende blasser; ein Kehlstreif dunkelgelb ; Flügel und Schwingen nebst Befiederung der Tibia hell schwe- felgelb. 766 DOMICELLA ATRICAPILLA. Eine Varietät im Wiener Museum (von Pelzeln, Verhandl. der Zool. bot. Gesell. 1865. p. 925) zeigt an den violetten Nackenfedern gelbweissliche Enden, so dass diese Federn sehr verblichen erscheinen, die Oberflügeldecken haben mattgelbe Endflecke. Wahrscheinlich ist die Varietät im Leidener Museum der Type zu der Abbildung Levaillant’s (t. 94), wenigstens nennt er die Tem- minck’sche Sammlung. Diese Art, welche noch am häufigsten unter allen Loris lebend zu uns gelangt, lässt sich mit keiner anderen verwechseln, selbst wenn, wie es zuweilen vorkommt, das gelbe Brustschild fehlt. Nach Wallace’s neuesten Angaben findet sich D. atricapilla nur auf Ceram und Amboina. Indess führt G. R. Gray in der Vö- gelliste (Proceed. 1861. p. 456) diese Art auch von Waigiu und Mysol an, und zwar mit der ausdrücklichen Anmerkung »dort von Wallace gesammelt.’ Ich selbst sah im britischen Museum ein Exemplar von Waigiu, und Dr. Bernstein sammelte die Art hier ebenfalls. Nach Lesson käme sie auch auf Neu-Guinea vor, was indess noch näher erwiesen werden muss. Gänzlich falsch ist es aber, wenn sie in »Narrative of the Esped. of an Amer. Squad. to the China seas etc. under Comod. M. C. Perry (Zool. IV. 1856) als häufig in den Waldungen um Singapore” angeführt wird. Ueber die Lebensweise ist nichts bekannt. Das Ei beschreibt Thienemann. Es war in der Gefangenschaft gelegt worden, fast ganz gleichhälfiig, 1” 11,” lang, 11°/," breit und zeigte Papa- geienkorn und Poren sehr entwickelt. Durch Herrn von Martens erfahre ich, dass diese Art die begab- teste des ganzen Geschlechts ist und in Ost-Indien als beliebter Stu- benrogel gilt. Die Loris von Ceram sind daher sehr gesucht. Schon der alte Valentijn rühmt das sanfte Naturell dieser Art. Von Martens bestättigt diese Angabe. Während seiner Anwesenheit zu Amboina konnte er einen solchen Lori öfters beobachten, und bemeıkte, dass er auch Anlagen zum Nachsprechen zeigte. So sprach der Vogel das Wort Wahaai !) ziemlich verständlich aus. 1) Ort an der Nordküste von Ceram, DOMICELLA CHLOROCERCA, 767 (505.) 10. Domicella chlorocerca, (Gould). — Der Breitschwanz- Lor lori mit schwarzem Halsflecke. ius chlorocercus, Gould, Proc. Z. S. (1856) p. 157. — G. R. Gray, List Psitt. (1859) p. 49. — ?Lorius chloro- notus (Gould!), Bp., Naum. 1856. — Lorius chlorocer- cus, G. R. Gray, B. Trop. Isl. p. 51. — Selat., Proc. 2. S. (1867) p. 185. pl. XVI. Diagnosis: Glänzend carminroth; Oberkopf schwarz; über den Kropf San- ein gelbes Band, welches jederseits am Halse in einen schwar- zen Fleck endet; Schwanz an Basishälfte roth, an Endhälfte _ grün. Nitide kermisina, pileo nigro; fascia gutturis transversa flava in maculam lateris colli utriusque nigram desinente ; dimidio eaudae basilari rubro apicali viridi. Cristoval (Salomons-Inseln) Exped. Herald, Type von Gould im Britisch-Museum. d. Glänzend carminroth, der ganze Ober- und Hinterkopf tief schwarz, ebenso ein Fleck an Halsseiten jederseits unter der Öhrgegend, die beide quer über den Kropf durch ein schönes gelbes Band verbunden sind. Schwingen und ihre Deckfedern dunkelgrasgrün. Schwingen 1ter Ordnung nebst den ersten zwei der 2ten Ordnung an Basishälfte der Innenfahne tief rotk. Obere Flügeldecken grasgrün, etwas in’s Olivene, der Flügelrand schön hell lilablau. Flügeldecken unterseits und um Tibia dunkelblau. Schwanzfedern an Basis- hälfte düster kirschroth, an Endhälfte grün, unterseits an End- hälfte glänzend olivengelb. Schnabel hornorange, Füsse und Krallen schwarz. Ich hatte das Vergnügen diese herrliche Art im Britisch-Museum untersuchen zu können. Wie es scheint bis jetzt noch in keiner anderen Sammlung. Der D. atricapilla besonders durch das gelbe Brustschild etwas ähnlich, aber sogleich durch die grüne Schwanz- endh älfte und den schwarzen Fleck jederseits an den Halsseiten unterschieden. 768 DOMICELLA HYPOINOCHROA. Ausser der oben genannten Localität ist keine andere bekannt. Die Salomons-Inseln sind daher vorläufig als ausschliessende Hei- math von D. chlorocerca zu betrachten. Jede weitere Nachricht über die seltene Art fehlt. Seit 1867 ziert ein lebendes Pärchen den Londoner Zoolog. Garten. Bonaparte führt in seiner Papageienliste (Naumannia. 1856) einen Lorius chloronotus, Gould auf, der indess ohne Zweifel auf diese Species bezogen werden muss, da Gould unter jenem Namen keinen Papagei bekannt machte. (306.) 41. Domicella hypoinochroa, (G. R. Gray). — Der grün- schwänzige Breitschwanzlori. Lorius hypoinochrous, G. R. Gray, List Psitt. (1859) p. 49 (note). — Fig. 0. Diagnosis: Karminroth; Bauch, After und untere Schwanzdecken röthlichriolett, Oberkopf schwarz; untere Flügeldecken roth ; Schwanz an Basishälfte scharlach, an Endhälfte grün. Kermesina, abdomine, crisso caudaeque tectrieibus inferioribus rubente violaceis, pileo nigro, tectrieibus alarum inferioribus rubris dimidio caudae basilari rubro, apicali viridi. Südöstliche Inseln im Louisiade Archipel (Expedition Rattlesnake). Type von Gray im Britisch-Museum. d. Glänzend carmin- rolh, quer über den Oberrücken und auf Bauchmitte etwas violett scheinend. Bauch, After, Schenkel und untere Schwanz- decken röthlichviolett, die unteren Schwanzdecken an Basis düster schwarzgrün. Ganze ÖOber- und Hinterkopf schwarz. Schwingen und Deckfedern dunkelgrasgrün, auf den Schultern mehr olivengelbbräunlich verwaschen. Kleine und mittelste Flügeldecken unterseits scharlach, die grössten schwarz, an Basis roth. Schwingen dunkelgrasgrün, die der 1ten Ordnung an Basishälfte der Innenfahne hochgelb, an Endhälfte schwarz; auf den ersten vier Schwingen 2ter Ordnung in der Mitte der Innenfahne nur ein grosser gelber Fleck. Schwanzbasishälfte tief scharlachroth, die Endhälfte düster olivengrün, auf der Grenze beider Farben etwas violett verwaschen. Schwanz un- DOMICELLA LORI. 769 terseits glänzend olivengelb, an Basis scharlach. Schnabel orangegelb; Füsse und Krallen schwarz. Ebenso wie D. chlorocerca als schöne -Vortreterin von D. atri- capilla betrachtet werden kann, darf D. hypoinochroa als solche von D. lori gelten, der sie am nächsten steht, von welcher sie aber die grüne Schwanzendhälfte genügend unterscheidet. Es macht mir ganz besondere Freude diese prachtvolle Art hier das erstemal ausführlich beschreiben zu können, da Gray dieselbe in seinem Cataloge nur ganz kurz erwähnt, und der Vogel Unicum des Britisch-Museum ist. Maegillivray, der bekannte eifrige Forscher und Begleiter der Raitlesnake, entdeckte diese Art auf den südöstlichen Inseln Louisiade-Archipel. des & ” (307.) 12. Bomiceila lori, (Linne). — Der blauschwänzige Breitschwanzlori. Psittacus lory, Linne, S. N. (1767) p. 145. — Edw., B. IV (1751) pl. 170. — Seligmann, Samml. ausl. Vög. VI (1764) pl. 65. — Pl. enl. 168 (sat. accur.). — Lorius philippen- sis, Brisson, Orn. IV (1760) p. 225 (deser. opt.) pl. XXII. 2. — First black capped Lory, Lath., Syn. I. p. 275. N°. 78. — Psittacus lory, Gml., S.N. p.555. — Latham, Ind. Orn. p- 115. — Shaw, Nat. Mise. pl. 655. — Bechstein, Kurze Ueb. p. 92. — Kuhl, Consp. p. 41. — Voigt, Curv., Uebers. (1851) p. 745. — Vieill., Enc. Meth. p. 1580. — Black capped Lory, Lath., Gen. Hist. II (1822) p. 228. — Lorius trico- lor, Steph., Gen. Zool. XIV. p. 132. —- Lesson, Tr. d’Orn. p. 192. — Domicella lory, Wagler, Mon. p. 568. — Lo- rıus tricolor, G. R. Gray, Gen. of B. II. N°.2. — Bonap., Rev. et Mag. Zool. 1854. — id., Naum. 1856. — Souance, Rev. et Mag. Zool. (1856) p. 225. — G. R. Gray, List Psitt. (1859) p. 49. — Wallace, Proc. Z. S. (1864) p. 288. — Sehlegel, Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 118. — Lorius tri- color, G. R. Gray, B. Trop. Isl. p.51. — Le Perroquet Lori a scapulaire bleu, Levaill., Perr. t. 125 et 124. 49 770 DONMICELLA LORT. Undeutliche Beschreibung ! Psittacus orientalis exquisitus Loeri dictus, Seba, Thes. I (1754) t. 37. fig. 4 — Ara moluccensis varia, Brisson,, Orn. IV (1760) p. 197. — Grand Perruche a bandeau noir, Buffon, Hist. VI. p. 158. — Black crowned Parrot, Latham,, Syn. I. p. 215. — id., Gen. Hist. II (1822) p. 125. — Psittacus atricapillus, Gml., $S. N. p.317. — Latham, Ind. Orn. p. 88. — Bechst., Kurze Ueb. p. 65. — Vieillot, Enc. Meth. p. 1587. — Psittacus Sebanus, Shaw, Gen. Zool. VII. p. 459. Papua Lori, bengalisch (Blyth). — Manjauer, zu Doreh (v. Rosenb.). Diagnosis: Glänzend karminroth; Mantel, Brust- und Bauchmitte nebst den unteren Schwanzdecken tiefblau, ebenso die Schwanz- endhälfte; Nackenband und Flügeldecken unterseits roth; Oberkopf schwarz. Nitide kermesina, interscapilio, pectore, abdomine medio, tec- trieibus caudae inferioribus dimidioque caudae apieali intense cyaneis; faseia cervicali et tectrieibus alarum inferioribus rubris; pileo nigro. Neu-Guinea (Leidener Museum). / ad. Ganzer Ober- nebst Hinter- kopf tief schwarz. Zügel, Kopfseiten, Halsband hinten um den Nacken, Kinn und Kehle karminroth, ebenso die grossen und kleinen unteren Flügeldecken, Achsel, Brust- und Bauchseiten. Auf dem Mittelrücken, dem Bürzel und oberen Schwanzdeek- federn glänzend brennend scharlachroth, die Federn gegen die Basis zu gelblich mit weissen Schäften. Hinterhals, Mantel und vom Hinterhalse jederseits ein Band bis auf den Kropf herab tief blau, in’s Violette, die ganze Kropf-, Brust- und Bauchmitte ebenso, auf den Schenkeln, After und unteren Schwanzdecken glänzender, aber nicht so dunkel blau, und die Basishälfte der blauen Federn schwärzlich. Schwingen an Aussenfahne, Deckfedern und Schultern dunkel grasgrün, auf den Schulterdecken olivenbraungelb schimmernd. Die kleinen Flügeldeckfedern am Flügelbuge oberseits mit dunkelblauen End- säumen. Schwingen lter Ordnung an Innenfahne bis über die DOMICELLA LORI. 771 Basishälfte hinaus hochgelb, am Endtheile schwarz, die Schwingen 2ier Ordnung ebenso, die letzten derselben ein- farbig grün. Schwanzfedern an Basishälfte scharlachroih, an der Aussenfahne viel düsterer und die innerste Basis grünlich ; die Endhälfte der Schwanzfedern tief blau, nur am Rande der Innenfahne in’s Schwärzliche übergehend, einige der mit- telsten Federn in der Mitte am Rande grünlich verwaschen. Unterseits die Schwanzfedern an Basishälfte scharlach, an End- hälfte glänzend düster olivengelb, da wo das Roth der Basis endet schwärzlich verwaschen. Schnabel hornweisslich. Füsse und Krallen schwarz. 2 Neu-Guinea, wie das Z. Ein Ein anderes $ (Leidener Museum) ist sonst ganz ebenso gefärbt, aber Kinn, Kehle, Kropf und Brust nebst deren Seitentheilen sind einfarbig roth, ohne blaue Zeichnung, und das Blau des Oberrückens ist mit einigen rothen Federn gemischt. anderes Exemplar von Waigiu (Wallace) im Leidener Museum zeichnet sich durch die in allen Theilen etwas bedeutendere Grösse aus, alle Farben sind weit lebhafter und brennender. Auf der Schwanzunterseite entsteht, da wo das Roth der Basis- hälfte endet, ein schwarzer Querstreif und die Federn des rothen Nackenhalsbandes sind am Ende verwaschen gelblich gespitzt, auf den grossen Schulterdecken haben einige Federn breite pur- purbraune Endsäume. Schnabel hornorangeroth, an der Spitze heller hornfahl, der untere hornfahl. d von Neu-Guinea (Doreh, Wallace) im Bremer Museum, ganz wie das zuerst beschriebene des Leidener Museum, aber quer über den blauen Mantel läuft ein schmaler rother Streif; auch die blauen Federn des Hinterhalses an Basishälfte scharlach. Ebenso ein Exemplar von Waisiu (Collection Wallace) , aber der Ein rothe Querstreif ist nur angedeutet und einige der letzten Man- telfedern sind roth. anderes Esemplar (Neu-Guinea) im Bremer Museum, zeigt diesen rothen Querstreif über den Mantel nur undeutlich. Aus- serdem ist dieser Vogel mit Gelb varürt: die Basis der blauen 49* #72 DOMICELLA LORIT. Bauchfedern, einige Flügeldecken und Schwingen sind ganz oder theilweis gelb. Jüngerer Vogel, Leidener Museum. Im Allgemeinen dem alten ähnlich , aber Nacken und Hinterhals blau, ebenso ein schmales Halsband unterm Kinn herum ; die unteren Mantelfedern sind grün, die kleinen Flügeldecken unterseits schwärzlich, nur die grössten derselben roth mit schwarzen Enden; Kopfseiten, Kropf und Brust etwas matter roth, ohne blauen Streif in der Mitte. Ebenso ein Exemplar im Britisch-Museum (2 Doreh, Wallace), welches aber auf den grünen Mantelfedern schon blaue End- säume, also deutlich einen Uebergang zeigt. Ebenso ein Exemplar von Mysol (Wallace) im Museum Heineanum. Nach Bechstein würden die Exemplare mit rother Brust 22 sein. Diese Angabe beruht aber keineswegs auf Untersuchung der inne- ren Theile. Nach Ansicht der Exemplare im Leidener Museum war ich anfäng- lich sehr geneigt die jüngeren Vögel für eine besondere Art zu halten, da mir das Fehlen von Blau auf der Brust, die grünen Mantelfedern und schwarzen unteren Flügeldecken allerdings sehr abweichend vorkommen mussten. Allein meine Untersuchungen im Britisch-Museum und in Wallace’s Sammlung, so wie die Aussagen dieses Forschers, haben mich überzeugt, dass wir es hier nur mit jüngeren Vögeln zu thun haben. Ueberhaupt scheinen bei dieser Species bezüglich der Ausdehnung des Blau ete. und der Grösse viele Variationen vorzukommen, von denen wir allerdings nach jetzigen Vorlagen noch nicht bestimmen können, ob sie allein dem Alter oder Geschlecht zuzuschreiben sind. Dieser herrliche Papagei bewohnt Neu-Guinea, Waigiu und Mysol auf welchen Inseln ihn Wallace beobachtete ; auf Neu-Guinea indess nur im Norden bei Doreh. S. Müller führt ihn unter den Vögeln der Westküste nicht mit auf, Gray dagegen (Proc. 1858. p. 194) als in der Louisiade an der Südostspitze Neu-Guineas heimisch. Rosenberg nennt auch Salawatti als Vaterland dieser Art, eine An- gabe die wohl richtig sein wird, die er aber, wie so oft, in einem späteren Berichte unerwähnt lässt. Denn in seinen » Beiträgen zur DOMICELLA CYANAUCHEN. 7175 Ornithologie von Neu-Guinea’’ führt er die Art nur von Neu-Guinea an und bemerkt zugleich »überall häufig in den Strandwäldern und eins der gewöhnlichsten Hausthiere der Papus.’’ Lesson will den Vo- gel auch bei Port Praslin der südlichsten Spitze von Neu-Irland gefun- den haben. Jedenfalls liegt aber hier eine Verwechselung zu Grunde, die um so mehr wahrscheinlich ist, als die Lesson’schen Localitäts- angaben nicht immer Vertrauen verdienen. Im Cataloge des Britisch- Museum wird auch ein Exemplar von den Philippinen angeführt, was bestimmt als unrichtig bezeichnet werden muss. Selater’s Angabe (Proc. 1860. p. 226) »Amboina’” beruht auf einer unrichtigen Etiquett- angabe des Leidener Museum. Selbst Schlegel sagt (Dierent. p- 67) irrthümlich »kommt von Amboina und den Papu-Inseln’” Do- micella lori ist schon lange Zeit in Europa bekannt, denn jeden- falls bezieht sich Ps. atricapillus, Gmelin et Latham, auf der höchst dürftigen Figur Seba’s beruhend,, auf diese Species und kei- neswegs auf Trichoglossus ornatus wie Gray annimmt. Höchst sonderbar klingt die Mittheilung von Seba, dass sein Lori treffllich sprechen konnte. Derselbe war von Amboina mitgebracht worden und spracfl so deutlich, dass er mit 500 Gulden bezahlt wurde. (508.) 15. Domicella cyanauchen, (Müller). — Der blaunackige Breitschwanglori. Psittacus cyanauchen, Müll. et Schleg., Verhandl. (Land- en Volkenk. 1859—44) p. 107. — Wiegm., Arch. f. Natur. (1842) p. 79. — Lorius superbus, Fras. Zool. Typ. pl. 55. — id., Proc. Zool. S. (1845) p. 16. — Lorius cyanauchen, Souance, Rev. et Mag. Zool. (1856) p. 225. — Bp., Naum. 1856. — Psittacus eyanauchen, G. R. Gray, Gen. of B. II. N°®. 55. — id., Lorius superbus, N°?.6. — id., Lorius ER List Psitt. (1859) p. 50. — Wallace, Proc. 2. S. (1864) p. 289. — Schl., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 119. — Lorius superbus, Rosenb., Cab. J. f. Orn. (1862) p. 65. — id., Lorius speciosus, Natuurk. Tijdschr. v. Nederl. Indie (1865) p. 225. — id., L. eyanocinctus. — id., L. cya- nauchen et speciosus, Cab. J. f. Orn. (1864) p. 114, 774 DOMICELLA CYANAUCHEN. Nunri-Papua, bei den Händlern (v. Rosenberg). Diagnosis: Aehnlich D. lori, aber ohne rothes Nackenhalsband , der Nacken ebenfalls wie die übrige Oberseite blau; die unte- ren Flügeldecken blau (nicht roth). Domicellae lorı similis, sed fascia cervicali rubra carens; cete- roqui cervice, latere superiore reliquo ac teetrieibus alarum inferioribus cyaneis. Type von Müller im Leidener Museum. Ganzer Ober- und Hinter- kopf tief schwarz; Zügel, Backen, Ohrgegend und vom Kinn an die Vorderseite nebst Brust hoch scharlachroth in’s Kar- minrothe, die Basis der Federn gelb, ebenso die Schenkelsei- ten; auf Mittelrücken, Bürzel und oberen Schwanzdeckfedern noch tiefer, brennend scharlachroth. Nacken, Hinterhals, und die oberen Federn des Mantels tief blau, mit einigen rothen Federn gemischt , die unteren Federn des Mantels in’s Purpur- violettschwärzliche ziehend, wodurch quer über den Mantel ein verborgener Querstreif gebildet wird. Bauch, Bauchseiten, Tibia, After und untere Schwanzdecken ebenfalls tief blau, die Basis dieser Federn schwärzlich. Auch die kleinen Flügeldeckfedern unterseits, und längs Hand und Flügelbug , wo sie einen grösse- ren Fleck bilden, schön blau; die grössten Deckfedern unterseits schwärzlich. Schwingen und Deckfedern schön grasgrün, die oberen Deckfedern und Schulterdecken olivengelblichbraun ver- waschen. Die Schwingen 1ter Ordnung an Innenfahne hochgelb, das Enddrittel derselben schwarz, die Schwingen 2ter Ordnung an Innenfahne schwarz hinter der Basis mit gelbem Flecke, der nicht bis an den Schaft stösst und auf den letzten vier Schwingen ganz verschwindet; alle Schwingen an Aussenfahne grün. Schwanzfedern an Basishälfte düster scharlachroth, auf der Innenfahne lebhafter, an Endhälfte tief blau und hier mit schwärzlicher Innenfahne, unterseits die Basis roth,- sonst glän- zend dunkel olivengelb. Die blauen Federn des Hinterhalses sind in der Mitte grünlich. Schnabel hornfahl. Füsse und Kral- len schwarz. Iris braunroth (von Rosenberg). Ein anderes Exemplar (Leidener Museum) ähnelt sonst ganz dem DOMICELLA CYANAUCHEN. 715 vorhergehenden, aber die einzelnen rothen Federn des Ober- rückens sind zahlreicher und bilden eine Art rolhes Querband mitten über das Blau. Ebenso ein Exemplar im Museum zu Braunschweig. Zwei schöne Exemplare im Wiener Museum. Burch den blauen Nacken (ohne rothes Band) und die blauen (nicht rothen) unteren Flügeldecken unterscheidet sich diese Art leicht von D. lori, der sie im Uebrigen vollkommen gleichsteht. Von Rosenberg’s neuer L. speciosus kann nur in Felge der ungenauen Kenntniss der eigentlichen cyanauchen, Müller, aufgestellt worden sein, denn die Charactere, welche die neue Art auszeichnen sollen, sind eben die der D. eyanauchen eigenen. Auf die Verschiedenheit der Irisfärbung, welche bei ceyanauchen braunroth, bei speciosus dunkelbraun sein soll, ist kein grosses Gewicht zu legen, da ich selbst öfters ähnliche Variationen bei ein und derselben Species beobachten konnte. Eine dritte neue Art, welche von Rosenberg nur nominell anführt, ist bis auf weitere Berichte zu ignoriren. Als ziemlich bestimmt darf angenommen werden, dass D. cya- nauchen zur. Ornis Neu-Guineas gehört und wahrscheinlich eine der Inseln im Norden der Geelvinks-bai bewohnt. Bis jetzt wurde die Art indess noch von keinem Naturforscher erlegt und alle be- kannten Exemplare meist in Doreh von den Eingebornen durch Kauf erworben. Die wahre Heimath ist daher noch unbekannt. Die ursprünglichen Etiquettangaben der Typen im Leidener Mu- seum, welche » Molucken und Celebes’’ lauteten, sind durchaus unsicher. Durch von Rosenberg wurde zuerst auf die Inseln der Geelvinks-Bai als eigentliche Heimatlı hingewiesen, denn er erwarb . ein lebendes Paar zu Doreh. Später nennt von Rosenberg auch Waigiu als Localität. Aus seiner Reise ist aber ersichtlich, dass er selbst die Art dort nicht erlegte. Ebenso wenig erhielten sie Wallace und Bernstein hier. Rosenberg’s neuer L. specio- sus soll ebenfalls von einer Insel im Geelvinksbusen von Jobie herstammen. Diese Angabe bestätligt Wallace, der als specielle Localitäten 776 DOMICELLA GARRULA. die Myfor-Inseln (Myfore) und Jobie nennt, vonwoher er die Art ın Doreh mit den Schiffen der Eingebornen direct erhielt. D. cyanauchen wollen die Herren von Schlagintweit in Nepal gesammelt haben, wie ein Exemplar im Münchener Museum (»Sickim. N°. 142. Coll. by Schlagintweit’’) zeigt. Selbstverständlich finden solche Angaben als rein irrthümliche keinen Glauben. (509.) 14. Domicella garrula, (Linne). — Der Breitschwanzlori mit gelbem Mantelflecke. Psittacus garrulus, Linne, Mus. Ad. Fr. II (1764) p. 14. — id., S. N. p. 145 (var. y). — Edw., B. IV (1751) pl. 172. — Lorius moluccensis, Briss., Orn. IV (1760) p. 219 (deser. opt.) t. XXI. fig. 1. — Pl. enl. 216 (fig. bon.). — Variete I. du Noira, Buffon, Hist. Ois. VII. p. 104. — Ceram Lory, var. B. Scarlet Lory, Lath., Syn. I. p. 270. — Ps. garrulus (var. y. moluccensis), Gmelin, S. N. p. 554. — Ps. gar- rulus (et var. y.), Latham, Ind. Orn. p. 114. — Shaw, Nat. Misc. pl. 925. — Vieillot, Enc. Meth. p. 1577. — id., Ps. Noira, p. 1578. — Ps. garrulus, Bechst., Kurze Ueb. p. 91. — Kuhl, Consp. p. 41. — Voigt, Cuv., Uebers. (1851) p. 745. — Ceram Lory, var. B. Latham, Gen. Hist. II (1822) p. 225. — Domicella garrula, Wagl., Mon. p.570. — Lorius gar- rulus, Less, Tr. d’Orn. p. 192. — Steph., Gen. Zool. XIV. p- 132. — G. R. Gray, Gen. of B. Il. N®. 5. — id., List Psitt. (1859) p. 50. — id., var. Proc. Z. S. (1860) p. 556. — Bp., Rev. et Mag. Z. 1854. — id., Naum. 1856. — Wall., Proc. Z. S. (1864) p. 289. — Schleg., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 120. — Le Perroquet Lori Nouara, Lev., Perr. t.96 (fig. bon.). Ohne gelben Manielfleck. Lorius ceramensis, Brisson, IV. p. 215. — Frisch, av. t. 45. — Ray, Syn. av. p. 25. — Ps. purpureus, Charl., Exerc. p. 75. — Ceram Lori, Latham, Syn. I. p. 269. N°. 76 (absq. var. B.). — Noira, Cluss., exot. p. 364. — Variete 1. du Noira, Buff., Vil. p. 104. — Ceram Lory var. A. Noira Lory, Lath., Syn. p. 270. — Ps, garrulus, Linne, S. N. p. 144 DOMICELLA GARRULA. 217 mrr (cum var. @. aurorae). — Gmelin, $.N. p.555 (cum var. £. Ps. aurorae). — Lath., Ind. p. 114 (cum var.ß. Ps. auro- rae). — id., Ceram Lory, cum. var. A. Gen. Hist. II. p. 224. Var. Deckfedern blau punctirt. Psittacus garrulus, var. 3. Gmel., S.N. p. 554. — Lath., Syn. I. p. 271. — id., Ind. Orn. (var. 3.) p. 114. — id., Ceram Lory, var. C. Gen. Hist. II. p. 225. Lat-Sira Lori, bengalisch (Blyth). Diagnosis: Scharlachroth ; Flügel, Schwanzende und Tibia grün ; Flügelbug und ein dreieckiger Mantelfleck hochgelb. Punicea; alis, apice caudae braceisque viridibus; flexura et macula interscapilii flavis. Halmahera (Forsten) Leidener Mus. £. Scharlachroth. Aussenfahne der Schwingen und Deckfedern grün. Die Schwingen ter Ord- nung an Innenfahne von Basis an bis fast zum Spitzendrittel zin- noberroth, dieses selbst schwarz, die Schwingen 2ter Ordnung auf der ganzen Innenfahne schwarz. Flügelbug oberseits und ein dreieckiger Fleck auf dem Mantel tief citrongelb, ebenso die kleinen Flügeldecken unterseits, die noch mit Schwarz gemischt sind. Schwanzlfedern roth an der Endhälfte dunkelgrün , welche Farbe auf der Aussenfahne mehr in’s Blaugrüne zieht; unterseits die Schwanzfedern schillernd purpurbraun, am Ende ins düster Gelbe übergehend. Befiederung der Tibia schön grün. Schnabel orangebraungelb. Füsse grauschwarz, Krallen schwarz. Iris braungelb, am äussern Rande in einen schmalen gelben Ring übergehend (Amsterd. Zool. Gart.). @ von Halmahera (Forsten) Leidener Museum, ganz wie das Z. d von Halmahera (Wallace) Britisch-Museum, hat den gelben Man- telfleck ganz unbedeutend, beinah kaum bemerkbar. Ebenso ein Exemplar in Kirchhoff’s Collection. Z et 2 Batjan (Wallace) Britisch-Museum, mit sehr ausgedehntem gelben Mantelflecke, der diese Theile fast ganz bedeckt. Z von Morotai (Wallace) im Bremer Mus., hat ebenfalls einen gros- sen gelben Mantelfleck ; das Schwanzende ist blauschwarz, nur die miltelsten Federn sind noch mit Grün verwaschen. 778 DOMICELLA GARRULA. Ebenso ein Exemplar in Kirchhoff’s Collect., aber das Schwanzende fast deutlich blau. Ein Exemplar im Berliner Museum (Molucken!), ist ganz ohne Gelb auf dem Mantel, dieser vielmehr düster roth. Ebenso ein lebendes Exemplar im Zoolog. Garten zu London. Einen so gefärbten Vogel beschreibt schon Brisson in seinem Lo- rius ceramensis, von dem wir noch nicht wissen, ob er blos als Varietät zu betrachten ist, oder ob diese Abweichung von anderen Umständen herrührt. Ueberhaupt machen sich bei dieser Species mancherlei individuelle Verschiedenheiten bemerkbar, wie das Fehlen oder das Vorhandensein eines bald kleinen, bald grösseren gelben Mantelfleckes beweist, und die Schwanzfärbung, welche meist grün, zuweilen fast blauschwarz, selbst blau erscheint. Letztere zeigt die Abbildung von Edwards (pl. 172). Bei den älteren Autoren herrscht daher grosse Unsicherheit über diese Art. So ist z.B. Ps. aurorae, Linne nur vermuthungsweise mit hierher zu ziehen. Esemplare dieses Lori von Batjan zeigen fast durchgehends einen grossen gelben Mantelfleck , während solche von Halmahera denselben am kleinsten haben und die von Morotai zwischen beiden die Mitte halten. Indess sind diese Verschiedenheiten keineswegs als constant zu betrachten. Ueberdies wissen wir sehr wenig über diese Vögel und kennen weder den Nestbau noch das Jugendkleid. D. garrula ist eine der verbreitetsten und häufigsten Arten auf den nordöstlichen Molucken: Batjan, Halmahera, Morotai und Raü, bewohnt aber nicht Ceram und Celebes wie zuweilen angegeben wird. Wallace nennt in seiner neuesten Aufzählung der indischen Papageien nur Halmahera (Gilolo) und Batjan, indess besitzt das Bremer Museum ein von ihm auf Morotai erbeutetes Exemplar und Bernstein sandte eben daher, so wie von der kleinen Insel Raü Exemplare ein. Als besondere Localitäten auf Halmahera nennt Dr. Bernstein Gilolo an der Ostküste und Galela an der Nordküste. Auf dem benachbarten Ternate fehlt die Art; weder Wallace noch Dr. Bernstein haben sie dort gefunden. Es ist daher unrichtig, wenn von Rosenberg D. gar- rula als Bewohnerin von Ternate aufführt. Dr. Bernstein, der in sei- DOMICELLA GARRULA, 779 nem Aufsatze (Nederl. Tijdschr. v. Dierk. 1865. p. 325) die Rosen- berg’schen Angaben mit ausgezeichneter Localkenntniss critisch be- leuchtet , vermuthet, dass v. Rosenberg nur entflogene Vögel gesehen haben könne. Auch auf den nahe gelegenen kleinen Inseln Hieri, Mareh und Motir fehlt nach Bernstein die Art gänzlich, vielleicht auch auf Tidore. Dagegen gehört sie auf Halmahera und Batjan zu den aller gewöhnlichsten Vögeln. Meyen, der die Art auf Manilla gezähmt traf, sagt, dass sie von den südlicheren Philippinen hergebracht würde, was jedenfalls nur auf einem Irrthume beruhen kann. Das Einfangen dieses Loris wird im » Ausland’’ (1860. p. 901) von einem leider ungenannten Verfasser in einem »Jagdpartien auf Batjan’’ betitelten Aufsatze beschrieben: »Die freistehenden Zweige eines Baumes, welche gerade den heissen Sonnenstrahlen ausgesetzt waren, hatte man mit dem klebrigen Safte eines anderen Baumes bestrichen und daneben einen zahmen Lori als Lockvogel, an einem Ketichen befestigt, placirt. Dieser lockte durch sein Geschrei bald seine wilden Gefährten herbei, die sich auf den Zweigen niederliessen und hier, wie auf Vogelleim, festklebten. Mit- telst einer Leiter holte die Vogelstellerin die Gefangenen herab, nach- dem sie sich zuvor die Hände mit Tüchern umwickelt hatte, um gegen die heftigen Bisse gesichert zu sein.” Bei den buginesischen Seeleuten stehen die Loris von Batjan höher im Werthe, weil sie besser sprechen lernen sollen und werden mit 3—5 Gulden bezahlt. Meyen rühmt das Sprachtalent dieser Art, welche er in Manilla häufig gezähmt fand, ebenfalls. Er schildert sie als einen sehr bösen, bissigen Vogel, der auf dem Transporte meist sterbe, da er nur von sehr weichen Früchten leben soll. Von Martens äusserst sich was das Naturell des Vogels betrifft in ähnlicher Weise, beobachtete aber niemals ein Talent zum Nach- sprechen bei ihm. Wie ich durch gülige briefliche Mittheilung des genannten Gelehrten erfuhr, sind die Loris von Ternate (garrula) auch in Ostindien als ungelehrige Vögel bekannt, mit denen sich nichts anfangen lässt. Schon Valentijn kannte die minder empfehlens- werthen Eigenschaften des Vogels, DONICELLA GARRULA. 780 solitaria, Lath. » » » » atricapilla, Wagl. » » » chlorocerca, G. hypoinochroa, Gray. lorı, Linne. » » » » » » » » eyanauchen, M. » garrula, Linne. » » » » Flügel. AN! ul! A me AN galt 5" 4'' gun Bu gut Mittelste Schwanz- feder. g’! Hape! 9. at 18 10" g' Sl DSL TU Bu Bi g!! 77% gi aul gi! TO g'! gl gut gi g’! gel Bl 6! gi! a gi gt! g! gut au Bu g! MOL Bil (al! g’! las! A gt g’! 10’ ZN A Ga g'! 9. A Tl g'! 11% Aeusserste Schwanz- feder. 8 y' Jap 2''9 gu 2' 8 32 I g'! 10 3' 3 Bel g'! 1 81 3" 4 2'6 3'3 m 11 11 ini 111 111 ıtt 1m 1 im — Firste, Höhe d.|Höhe d. Ober- | ganzen schnab, | Schnab. Br gt ER a Fu Fr NAD Bi RZ 6 101/,"' Fe 100 me 10''" Re 10 ae 1" si, A Sg! 101/,"' gilt gen abe 10’ ie gi ° 6" 101/,''' Bla 10" 6 10" fall 101,% a gly,'" gi! 10" PO 10" By 10" Tarse. (ohne Nagel). Aeuss. |Innere Vorder- |Hinter- zehe. zehe. gu AT gi, ie zZ la oe 10 > 1 pr‘ ı3'' ee 194: Bla aL Es 1 OL Abe z = 12’ 51," 191 ai! jg1,, 1 gr Rt Bi ZZ a 1 Br 104 > ad. Leidener Museum. 2 Feejee-Inseln, Britisch-Museum, d » » » ad. » Bremer Museum. » » » ad. Ceram, Leidener Museum. » » » ad. » Bremer Museum. jun. Waigiu, Britisch-Museum. dad. San Cristoval, T. im Brit.-Mus. Sad. Louisiade, Type im » » & Neu-Guinea, Leidener Museum, 2 » » » » jun. Leidener Museum.: » Neu-Guinea (Doreh), Brit.-Mus. » » x» » » ad. » » Bremer Mus. ad. Waigiu (Wallace), Leidener Mus. jun. Mysol » Mus. Heineanum. ad. Waigiu (Collection Wallace). d » Type im Leidener Mus. d » » » » d‘ Halmahera, Leidener Museum. 2 » » » 2 » D » Morotai(mit blauem Schwanz), Brem.M. (Ohne gelben Mantelfleck), Berl. Mus. DOMICELLA RUBIGINOSA. 781 Diagnostischer Schlüssel zu Domicella. III. Rothe Arten ; ohne Grün auf Flügeln und Deckfedern. (Genus Eos bei Wagler und den meisten Autoren). +15. rubiginosa, Bonap. Düster purpurrothbraun; nur Schwanz und Schwingen olivengelbgrün. *7?16. cardinalis, Hombr. Einfarbig roth. 4-17. rubra, Gmelin. Schulterfleck und untere Schwanzdecken blau. +18, Schlegeli, mihi. Ohrfleck blau; Federn der Unterseite mit violetten Endsäumen. + 19. semilarvata, Bp. Schulterfleck, unterm Auge und Ohrgegend blau. — 20. ceyanogenys, Bp. Obere Flügeldecken schwarz; Augengegend und Hals- seiten blau. 21. retieulata, Müller. Ohrgegend und schmale Längsstriche auf dem Mantel blau, Streif an den Halsseiten herab schön blau. 23. ricıniata, Bechst. Hinterkopf, Nacken, rings um den Hals, Bauch und After violett. 24. fuscata, Blyth. Bürzel weiss; Deckfedern der Schwingen 1 Ord- nung blau. n- + 22. coccinea, Latham. Bauch roth; Brust, Rücken, Scheitelmitte und ein + + Wagler errichtete das Genus Bos, welches die Arten dieser Un- terabtheilung in sich begreifft, nur auf die Beschaffenheit der Zunge, indem er irrthümlich glaubte bei Eos seien Papillen vorhanden, bei Domicella keine. Da sich diese Voraussetzungen indess als falsch erwiesen, so hat auch die generische Selbständigkeit von Eos einen argen Stoss erlitten. In der That unterscheiden sich die hierher ge- hörigen Arten von den grossen Loris, nur durch ihre geringere Grösse und andere Färbungsverhältnisse. Ebenso unhaltbar ist es die generische Selbständigkeit von Eos aus geographischen Gründen festhalten zu wollen, seitdem wir wissen, dass D. rubiginosa, nicht wie man bisher glaubte von den Mo- lucken, sondern aus der Südsee herstammt, während alle übrigen Ar- ten nur den Papuländern eigen sind. =. (310.) 15. Domicella rubiginosa, (Bonap.). — Der braunrothe Breitschwanzlori. Chalcopsitta rubiginosa, Bonap., Consp. av. I (1850) p.5. — id., Compt. Rend. (1850) p. 154. — id., Proc. Z. S. (1850) p- 26. pl. 16. — id., Rev. et Mag. Z. 1854. — id., Naumannia. 1856. — G. R. Gray, List Psitt. (1859) p. 55. — Wallace, 7823 DOMICELLA RUBIGINOSA. Proc. (1864) p. 289. — Lorius rubiginosus, Schleg., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 129. — Chalcopsitta rubiginosa, Pelzeln, Reise der Novara (1865) p. 99. Diagnosis: Dunkelpurpurrothbraun; Schwanz und Schwingen schmut- zig olivengelb. Purpureo-brunnea, cauda remigibusque obscure olivaceo-flavidis. Insel Puynipet (Bonabay) Senjawin-Gruppe (Exped. Danaide). Type von Bonaparte im Leidener Museum. Dunkel purpurrothbraun , auf dem Kopfe mehr in’s Braune ziehend, alle Federn am Ende verwaschen dunkel schwärzlich gerandet, wodurch , namentlich auf der Unterseite, mehr oder weniger deutliche @uerstreifen entstehen. Schwingen 1ter und 2ter Ordnung düster olivengelb, auf Innenfahne und Unterseite olivenbraunschwarz. Schwanz düster olivengelb, nur am Ende und unterseits reiner gelb. Schnabel hornweiss; Füsse braunschwarz. Exemplare im DBritisch-Museum angeblich von Neu-Guinea und Waigiu (durch Verreaux) ganz ebenso. 3 2 von Puypinet (durch die Novara-Expedition) im Bremer Museum, ähnelt im Ganzen dem Leidener Exemplare, die Färbung zeigt aber weniger von der bräunlichen Beimischung und die dunklen verwaschenen Federendsäume ziehen in’s Schwärzlichviolette ; auch Stirn und Vorderkopf zeigen einen düster violetten Anflug und hier, wie auf Bürzel und den oberen Schwanzdecken, fehlen die dunklen Endsäume. Schwingen lter und 2ter Ordnung sowie die Deckfedern der 1ten Schwingen sind düster dunkel olivengrün mit schwärzlicher Innenfahne und Ende, dieselbe Färbung zeigen die Schwingen von unten. Schwanzfedern unterseits und am Ende lebhaft olivengelb, oberseits düster olivengrünlich verwaschen. Schnabel blass horngelb. Im Leben der Schnabel gummigutt- gelb; die Wachshaut sammtschwarz, Füsse dunkelschwarzgrau ; Iris weiss (Zelebor). Letztere Färbung giebt auch Bonaparte an. Nach gütiger brieflicher Mittheilung des Herrn von Pelzeln sind beide Geschlechter im Wesentlichen gleich, nur ist das d' an Kopfseiten, Kehle und Unterleib etwas dunkler, was vielleicht individuell oder eine Folge des Afters sein dürfte. DOMICELLA RUBIGINOSA. 783 Bemerkenswerth ist noch, dass das Exemplar unseres Museum auf Brust, der rechten Wange und am Hinterkopfe je eine lebhaft scharlachrothe Feder besitzt, die durch Mauser hervor- gegangen zu sein scheinen. Sollte vielleicht diese Art im Alter ein durchaus scharlach- rothes Kleid erhalten ? Wenn man im beschreibenden Theile der Novara-Reise (Band II. p- 405) über den Aufenthalt auf der kleinen Insel Puynipet folgende Stelle liest »von Tauben, sowie von Strandläufern und Papageien sahen wir einige äusserst zierliche Arten”, und darüber nachdenkt, welche Arten gemeint sein können, so würde man bezüglich der Papageien wohl am allerwenigsten D. rubiginosa hier vermuthet haben. Wie der wissenschaftliche Theil der Weltumsegelung lehrt ist dies indess thatsächlich der Fall, denn 3 Exemplare (1 Z und 2 9) dieses seltenen Papageis wurden während des kaum fünfstündigen Aufenthaltes der Novara hier eingesammelt. Somit haben wir nicht allein vollständigen Nachweis über das Vaterland erhalten, sondern der Verbreitungskreis der Papageien in Polynesien ist dadurch in nie geahnter Weise erweitert worden. Wer hätte auch Papageien auf einer Insel vermuthet, die sich keineswegs durch besondere Grösse auszeichnet und so zu sagen als die öst- lichste Fortsetzung der Carolinen-Gruppe angesehen werden kann, auf welcher letzteren das Fehlen von Papageien durch von Kittlitz erwiesen wurde. Die Insel Puynipet, zuweilen auch Bonabe,, Bonibet, Funopet, auf Petermann’s Karten Bornabi, von den Franzosen Ascension genannt, _ liegt unterm 6° 58’ nörd. Br. und 158° 20’ östl. L. v. Gr., und ge- hört nebst den beiden benachbarten niederen Atollinseln Andema und Paphenema oder Paguenema zu der von Capt. Lütke benannten Senjawin-Gruppe, welche die Carolinen mit den Marshall-Inseln ver- bindet. Von Kittlitz, der treue Beobachter der polynesischen Vogel- welt, war diesem seltenen Papagei also wohl zuerst am nächsten, und hätte uns gewiss längst über die Heimath desselben belehrt , wäre es ihm vergönnt gewesen, seinen Fuss auf Puynipet zu seizen, was aber leider durch wiedrige Winde verhindert wurde. 784 DOMICELLA RUBIGINOSA. Das typische Exemplar von D. rubiginosa im Leidener Museum, war früher mit der Etiqueite » Expedition Danaide E Bonabay” ver- sehen, trug also schon die vollkommen richtige Vaterlandsangabe. Denn dass Bonabay als identisch mit Bonabe (Puynipet) betrachtet werden darf, unterliegt bei der verschiedenen Schreibart des Wor- tes wohl keinem Zweifel. Hätte daher Bonaparte, der die Art zuerst publicirte, dieser ursprünglichen Etiquetie mehr Aufmerksam- keit geschenkt, so wäre die spätere Unsicherheit hinsichtlich des Va- terlandes nie hervorgerufen worden. So schreibt aber Bonaparte seltsamer Weise »ex insulis Barabay und Gu&be’’ und so nahm man allgemein an, die Art müsse aus den Molucken kommen. Auch in den Compt. Rend. wiederholt Bonaparte obige Vaterlands- angabe mit den Zusatze »durch die französischen Seefahrer’’ und giebt die Farbe der Iris (laut Etiquette) als weiss an, was also voll- kommen mit Zelebor’s Angaben übereinstimmt. Durch Verreaux gelangten später in einige Museen Exemplare, die unerklärbarer Weise mit » Waigiu’’ bezeichnet waren und so glaubte man in letzterer Insel das wahre Vaterland gefunden zu haben. Von Rosenberg bemerkt daher auch in seinen Papageien- listen von dieser Art »lebt auf Waigiu’’, obwohl er sie ebenso wenig erhielt als Wallace und Dr. Bernstein, welcher letztere dies indess ausdrücklich bemerken. Es kann daher wohl nur ein Ver- sehen zu Grunde liegen, wenn G. R. Gray (Proc. 1861. p. 456) D. rubiginosa als von Wallace auf Waigiu gesammelt aufführt. Welche Gründe Bonaparte hatte um Gu&be, die zwischen Halma- hera und Waigiu liegende Molucken-Insel, mit als Fundort zu be- zeichnen ist mir ebenso unklar, als wenn Schlegel im Cataloge des Leidener Museum von dem typischen Exemplare sagt » etiquette comme provenant de Guebe’”’, während doch gerade »Bonabay” (nicht Barabay) darauf verzeichnet war. Von Pelzeln giebt übrigens noch die Notiz: »unsere Exemplare stimmen ganz mit einem aus Waigiu stammenden Individuum, welches die kaiserl. Sammlung von Verreaux erhielt, überein.” Indess ist wie aus dem Angeführten erhellt nur die Insel Puynipet als einzig erwiesene Localität zu betrachten. DOMICELLA CARDINALIS. 185 Bonaparte bringt die Art übrigens sehr mit Unrecht zu seinem in jeder Weise unhaltbaren Genus Chalcopsitta. Sie schliesst sich im Habitus und Färbung ganz an die rothen Loris (rubra ete.) an, und ist nur wegen der mehr braunen Färbung merkwürdig. + +?@11.) 16. Domicella cardinalis, (Hombr. et Jacq.). — Der einfarbigrothe Breitschwanzlori. Lorius cardinalis, Hombr. et Jacq., voy Pöle sud. Zool. II (1855) p. 105. pl. 24 bis. fig. 2. — Hartl., Journ. f. Orn. (1854) p- 165. — G.R. Gray, Gen. of B. III. App. p. 20. — Eos car- dinalis, Bp., Compt. Rend. 1857. — G. R. Gray, List Psitt. (1859) p.55. — Eos unicolor, Wall., Proc. Z. S. (1864) p- 291. — Eos cardinalis, G. R. Gray, B. Trop. Isl. p. 51. Diagnosis: Einfarbig dunkel scharlachroth ; Schnabel orangegelb. Tota unicolor sordide punicea. (Nach der Abbildung in der voy. au Pöle sud.). Der ganze Vogel dunkel scharlachroth, auch die Schwingen und die Unterseite des Schwanzes, nur Backen und Kropf etwas heller und lebhaf- ter. Schnabel dunkel orangegelb, der obere an Basis schwärz- lich; Wachshaut, der grosse nackte Augenkreis, Füsse und Krallen schwarz; Iris in’s Orangerothe. Eine typische Domicella-Art, die sich in der Färbung ganz an D. rubra anschliesst. Die bekannten französischen Naturforscher Hombron und Jacqui- not erbeuteten von dieser characteristischen Species ein Exemplar auf den Salomons-Inseln , welches beim Schiffbruche der l’Astrolabe leider verloren ging. Glücklicher Weise blieb eine getreue Abbildung erhalten, die in dem zoologischen Theile der grossartigen Reise ver- öffentlicht wurde, leider ohne jede weitere Notiz. Der überaus gütigen Unterstützung von Seiten der Grossherzogl. Privat-Bibliothek zu Oldenburg, welche mir das kostbare Werk be- reitwilligst zusandte, verdanke ich es über diese Art ein Urtheil ab- geben zu können. Domicella cardinalis war bisher für mich umso mehr zweifelhaft, weil Gray eine zweite, einfarbig rothe Eos- Art (unicolor, Shaw) aufführt, und ich desshalb vermuthete, dass beide Arten vielleicht identisch sein würden. 50 786 DOMICELLA RUBRA. Ein Blick auf die Abbildung von D. cardinalis zeigt jedoch sogleich, dass wir es mit einer wahren Domicella zu thun haben, wie der lange, abgerundete Schwanz und die Schnabelform beweist, während Psitt. unicolor, Shaw (Levaill. pl.125) eine kurzschwänzige Art darstellt, die offenbar sehr nahe mit den rothen Ecleetus- Arten, namentlich E. Corneliae verwandt ist. Wegen der allzu- grossen Unsicherheit welche über Ps. unicolor herrscht, fühlte ich mich gedrungen sie als dubiös (siehe Anhang dubiöse Arten) zu betrachten. Dagegen muss ich D. cardinalis für eine gute Species halten. Sind auch die Nachrichten über dieselbe kaum nennenswerth , so verdanken wir die Mittheilung derselben doch Männern, deren Glaubwürdigkeit sich nicht im mindesten bezweifeln lässt, überdies dürfen wir auch nicht vergessen, dass die Salomons-inseln, zoologisch nur schr ungenügend durchforscht sind und seither nur selten be- sucht wurden. Spätere Untersuchungen in diesen Gegenden werden daher ohne Zweifel auch D. cardinalis wieder an’s Licht brin- gen und uns näheren Aufschluss über den seltenen Vogel geben. Auf diese höchst seltene Art glaubte ich eine Stelle in Rietmann’s Wanderungen in Australien und Polynesien (St. Gallen, Scheitlin und Zollikofer. 1868) beziehen zu können. Auf p. 194 wird näm- lich bei Beschreibung des Besuches auf Guadalcanar, Salomons- Inseln , gesagt: »ich war erstaunt über die Masse der herrlichsten Papageien, welche uns die Schwarzen zum Verkaufe antrugen. Die meisten dieser vorherrschend blendend rothen Thiere waren mit einem Fusse an einem Ringe von Kokusschaale befestigt.’ Diese » blendend rothe Thiere’’ waren indess auch noch mit anderen Farben geziert, wie mich eine gültige briefliche Auskunft des Herrn Professor Riet- mann belehrt, und dürften sich wahrscheinlich auf eine bis jetzt noch unbekannte Art Platyeercen beziehen. (312.) 47. Domicella rubra, (Gmelin). — Der blauschulterige Breitschwanzlori. Psittacus ruber, Gmelin, S.N. (1788) p. 555 (absq. var. ß.). — Pl. enl. 519 (fig. sat. aceur.). — Le Lory rouge, Bulfon, Hist. Gis. VI. p. 154. — Le Lori de Gilolo, Sonnerat , voy. ä la DOMICELLA RUBRA. 787 Nouv. Guin. (1776) p. 177. pl. 112 (fig. med.). — Psittacus ehinensis, Müller, S. N. Suppl. (1776) p. 72. — Molucca Lory, Latham, Syn. I. p. 274 (absq. var. A.). — id,, Gen. Hist. II (1822) p. 122. — id., Blue-fringed Lory, p. 227. — id., Ps. ruber, Ind. Orn. p. 115. — Bechst., Kurze Uebers. p- 92. — Vieill., Enc. Meth. p. 1580. — Kuhl, Consp. p. 58. — Ps. coeruleatus, Shaw, Nat. Misc. pl. 957. — id., Gen. Zool. VIH. p. 559. — Lorius ruber, Less., Tr. d’Orn. p. 192. — Psittacus ruber, Hahn, Orn. Atl. Pap. t. 49 (fig. bon.). — Eos rubra, Wagl., Mon. p. 558. — Ps. (Lorius) ruber, Müller, Verhandl. (Land- en Volkenk.) p. 107 et 119. — Eos rubra, Bp., Proc. Z. S. (1850) p.28.— id., Rev. et Mag. Zool. 1854. — id., Naumannia. 1856. — G. R. Gray, Gen. of B. II. N®.2. — id., List Psitt. (1859) p. 51. — Eos rubra, var. (ex Buru) Wall., Proc. Z. S. (1865) p. 21. — id., (1864) p. 209. — 0. Finsch, Nederlandsch Tijdschr. voor Dierk., Berist. (1863) p- XVII. — Lorius ruber, Schleg., Mus. P. B. Psitt. (1864) p- 125. — Le Lori a franges bleues, Lev., Perr. t. 95 (fig. bon.). Ungenügende Beschreibungen. Roth ; Schultern blau. Psittacus eyanonothus, Vieillet, Nouv. Diet. XXV, p- 554. — id., Enc. Meth. p. 1578. Roth ; Schultern, Bauch und After blau, Deckfedern und Schwin- gen blau gespitzt. Mollucca Lory, var. A. Lath., Syn. I. p. 274. — Psittacus ruber, var. 8. Gml., S. N. p. 555. — Ps. moluccensis, . Latham,, Ind. Orn. p. 116. — Bechst., Kurze Ueb. p. 93. — Vieill., Enc. Meth. p. 1379. — Red-Lory, Lath., Gen. Hist. II (1822) p. 229. Ganz wie rubra, aber der Schwanz blau (artefact ?). Psittacus cyanurus, Shaw, Gen. Z. VIII (1811) p. 538. — Ps. coeruleatus, Bechst., Kurze Uebers. p. 95. pl. 16. — Vieill., Nouv. Diet. XXV. p. 556. — id., Enc. Meth. p. 1379. — Ps. eyanurus, Kuhl, Consp. p. 41. — Voigt, Cuv., Uebers. (1831) p. 745. — Blue tailed Lory, Latham, Gen. Hist. II. p- 227. — Domicella coeruleata, Wagl., Mon, p: 570. — 50* DOMICELLA RUBERA. Lorius cyanurus, Steph., Gen. Zool. XIV. p. 152. — Lo- rius coeruleatus, G. R. Gray, Gen. of B. II. p. #16. — id., List Psitt. (1859) p. 50. N°®. 6. — Le Perroquet Lori a queue bleue, Levaill., Perr. t. 97. — Psittacus eyanurus, Brehm , Mon. der Pap. (1855) t.68 (nach Levaillant). Einfarbig roth, nur Schwingen und Flügelbinde schwarz. Le petit Lory de Gueby, Sonnerat, voy. a la Nouv. Guin. (1776) p. 174 (sol. descrip. nec pl. 109). — Gueby Lory, Latham, Syn. I. p. 219 (absq. remarks). — Psittacus gue- biensis, Scop., Del. Flor. et Faun. 1786. — Gmelin, S. N. p- 518. — Latham, Ind. Orn. p. 90. — Bechst., Kurze Ueb. p- 70. — Ps. guebuensis, Vieill., Enc. Meth. p. 1580. — Ps. squameus, Shaw, Gen. Zool. VII. p. 465. — Lorius guebiensis, Steph., Gen. Zool. XIV. p. 152. — Gueby Lory, Lath., Gen. Hist. II. p. 154 (sine var. A et B.). — Ps. (Lorius) guebiensis, Müll. et Schleg., Verhandl. p. 107. — Eos squamatus, G. R. Gray, Gen. of B. II. p.417. — id., List Psitt. (1859) p. 52 (syn. emend.). — Eos guebiensis, Bp., Rev. et Mag. Z. 1854. — id., Naum. 1856. — Schleg., Dierentuin (1864) p. 68. Lelui, Eingeborne der Key-Inseln (v. Rosenberg). — Ilur, Einge- borne von Manavolka, Ceram laut Inseln (v. Rosenberg). — Kalkuin, Eingeborne von Goram , Ceram laut Inseln (v. Rosen- berg). — Kirkich, bengalisch (Blyth). Diagnosis: Scharlachroth, nur die unteren Schwanzdecken und die srössten Schulterdecken blau. Jung (?): ganz roth, nur Schultern mattbraun. Punicea, nonnisi tectricibus caudae inferioribus et scapularibus postremis eyaneis. Jun. unicolor ruber ; scapularibus tantum dilute fuscescentibus. Amboina (Leidener Museum). d&' ad. Glänzend scharlachroth. Die ersten vier Schwingen lter Ordnung auf Aussenfahne schwarz, an Basishälfte der Innenfahne roth, die übrigen roth mit breitem schwarzen Ende. Deckfedern der iten Schwingen roth, am Ende schwarz. Schwingen 2ter Ordnung wie deren Deckfedern DOMICELLA RUBRA. 789 rolh, am Ende mit schmalem schwarzen Saume, wodurch 2 undeutliche schmale Querbinden über den Flügel entstehen. Die letzten drei Schwingen 2ter Ordnung, und die hintersten Deckfedern der Schwingen 2ter Ordnung schön berlinerblau. Die unteren Schwanzdecken und ein breiter Streif von hier aus, der sich um den After herum jederseits bis zu den Schenkeln zieht, tiefblau, die Basis der unteren Schwanzdecken purpurn , in’s Schwärzliche. Schwanz matt purpurbraun, unterseits an Basis matt scharlachroth. Flügeldecken unterseits roth , wie der Rücken. Schnabel horngelb. Füsse grau, Krallen dunkelbraun. ? von Amboina (Leidener Museum) wie das d. Ebenso ein alter Vogel von Ceram (Bremer Museum) aber noch mit einzelnen rothen unteren Schwanzdecken. Exemplare von Goram (Wallace) im Britisch-Museum , ganz ebenso, aber etwas grösser als die von Amboina. Exemplare von Buru (Collection Wallace) sind merklich kleiner als die von Ceram und auch in der Färbung etwas abweichend, denn die ganze Unterseite, Mantel und Flügeldecken sind düs- ter purpurroth. Ebenso ein Exemplar von Buru (Collection Wallace), aber die Schwin- gen 1te" Ordnung am Ende düster schwärzliehgrün. Ein jungeres 2 von Amboina hat nach Schlegel die unteren Schwanz- decken fast roth und die sonst blauen Schulterpartien sind grösstentheils schwärzlich. Ebenso hat ein junges 2 von Buru im Leidener Museum (nach Schle- gel) die unteren Schwanzdecken roth (nicht blau, wie beim alten). Ganz ähnlich ist ein Exemplar des Leidener Museum (früher s. n. guebiensis und der Type zu guebiensis, Müll. et Schleg. in Verhandl.) von Ceram: Im Allgemeinen wie der alte Vogel aber ohne Blau auf den Schultern und untern Flügeldecken; der ganze Vosel ist vielmehr dunkel scharlachroth, unterseits glänzender ; der Schwanz mehr purpurbraun ; die ersten vier Schwingen sind an der Aussenfahne schwarz, die übrigen nur am Spitzen- drittel; die Schwingen 2ter Ordnung haben einen breiteren 790 DOMICELLA RUBRA. schwarzen Endrand, ebenso sind ihre Deckfedern am Ende der Aussenfahne schwärzlich, wodurch 2 deutliche schwarze Quer- binden über den Flügel enstehen, die sich bis zu den matt- bräunlichen Schulterdecken ziehen, von denen einzelne blauliche Endsäume haben. Ein Exemplar von Goram (Wallace) im Museum Heine schliesst sich diesem in der Färbung sehr an, indem After und untere Schwanz- decken ebenfalls roth sind, ebenso auf der einen Seite die Schulterpartie, aber dagegen erscheinen auf der anderen Seite die schön blauen Schulterdecken sehr deutlich. Einige Schen- kelfedern haben blaue Endspitzen. Obwohl das Exemplar des Leidener Museum durch den völligen Mangel von Blau auf Schultern und den unteren Schwanzdecken auf- fallend von der eigentlichen D. rubra abweicht, so weist der zuletzt erwähnte Vogel im Museum Heine doch deutlich auf einen Jugend- zustand hin, indem wir an demselben unzweifelhaft das Erscheinen des Blau warnehmen. Immerhin bleiben aber diese Abweichungen sehr merkwürdig und solche Exemplare müssen ferneren Untersuchun- gen dringend empfohlen werden. Uebrigens kommen bei D. rubra vielerlei Variationen sowohl in der Grösse als Färbung vor, die theils individueller ,-theils localer Natur sein mögen. So ist man anfänglich geneigt die viel dunkler gefärbten Vögel von Buru, für eine besondere Art zu halten. Indess zeigen sich alle möglichen Abstufungen der rothen Färbung und es giebt Exemplare von daher, die sich von amboinesischen kaum mehr unterscheiden lassen. Diese Variationen sind auch Ursache, dass die Synonymie dieser Species so überaus umfangreich ist, wodurch die Entwirrung der- selben zu einer höchst längweiligen und mühsamen Arbeit wurde, da man, wegen den oft gar zu ungenügenden Diagnosen der älteren Autoren, zuweilen auf blosses Rathen angewiesen ist. Ich habe jedoch alle hierher bezüglichen Arten bis zu den Quellen verfolgt und die betreffenden Citate darnach geordnet. Der Ps. guebiensis, Scop., auf Sonnerat's Beschreibung beru- hend, gehört ohne Zweifel hierher und passt ganz auf den jüngeren DOMICELLA RUBRA, 79 Vogel des Leidener Museum (s. n. guebiensis). Die dazu ge- hörende Abbildung (pl. 109) stellt jedoch sehr deutlich die D. riei- niata, Bechst. vor und wird sehr mit Unrecht auf den Lori rouge et violet Buflon’s (pl. enl. 684) bezogen. Den Ps. cyanurus, Shaw, ganz wie ruber aber mit blauem Schwanze, halte ich für ein Artefact, denn einen solchen Vogel hat man seither nie wiedergefunden. Kuhl und Levaillant beschreiben ihn allerdings nach einem Exemplare der Ray’schen Sammlung zu Amsterdam, allein man weiss, wie häufig in den alten Sammlungen künstliche Vögel waren. Ueberdies ist der ganz blaue Schwanz für einen Lori viel zu kurz, und erinnert mehr an den eines Pio- nias. Levaillant lässt, ohne jeden Nachweis, die Art zahlreich auf Borneo vorkommen. Dagegen scheint es mir gewagt den Ps. bor- neus, Linne (auf Edwards und Brisson beruhend) mit ruber zu vereinigen, wie Gray und Schlegel thun, der grüne Flügelbug allein ist schon gar zu sehr abweichend. Ich habe ihn daher unter die dubiösen Arten verwiesen, da er möglicher Weise auch auf einem Artefact beruht. Indess will ihn Levaillant in dem alten Ca- binet von Boers in Amsterdam gesehen haben. Domicella rubra ist eine der gewöhnlichsten Arten, die wir mit Sicherheit von Amboina, Buru, Banda, Ceram (Nord- und Südküste) und den Ceramlaut-Inseln (Matabello und Goram, Wal- lace) kennen, ebenso durch Hoedt von der kleinen Insel Haruko an der Ostküste Amboinas. Das Vorkommen auf Banda, welches fast immer, auch durch Schlegel, ignorirt wird, bestättigt Dr. S. Müller vollständig. Er sagt darüber, bei Beschreibung seines Besuches auf dieser Insel »wir bemerkten mit Vergnügen viele rothe Loris (Psitt. ruber), die in den hohen Kanarienbäumen sassen, deren Früchten sie verzehrten, behend in den Zweigen um- herkletterten und unaufhörlich laut schrieen.’’ Sonst wird übrigens kein anderer Vogel durch Müller von Banda erwähnt. Nach brief- licher Mittheilung von Rosenberg’s wäre diese so zweifellose Angabe Müller’s irrthümlich. Auch auf den Key-Inseln kommt D. rubra vor, denn Wallace sagt (Ibis. 1861) »die hiesige Eos-Art ist die ceramesische’’ (also rubra). Von Rosenberg sammelte die Art 7192 DOMICELLA SCHLEGELI. ebenfalls auf der Ceramlaut- und Key-Gruppe ein und zwar auf den Inseln: Manavolka, Matabello, Tjoor, Khoor, Gross- und Klein-Key. Auf den Aru-Inseln fehlt sie. _ Die Angaben von Rosenberg’s über diese Art sind richtig. Er erwähnt auch ein Exemplar von Ceram, welches um die Hälfte grösser als gewöhnlich war. (313.) 18. Domicella Schlegeli, mihi. — Schlegel’s Breitschwanzlori. Lorius squamatus, (Bodd.) Schleg., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 124 (syn. part.). — ?Eos spec.? (ex Insula Ke), Rosenb , Cab. J. f. Orn. (1862) p. 65. — id., Psittacus (Eos) Bern- steinii, Natuurk. Tijdschr. v. Nederl. Indie, Deel XXV (1865) p- 145. — Lorius ruber, Schleg., Nederl. Tijdschr. v. Dierk. (1866) p. 554. — Lorius squamatus, Rosenb., Reis naar de Zuidoostereilanden (1867) p. 80. — ?Lori rouge et violet, Buff., Hist. Ois. VII. p. 109. -— Pl. enl. 684. — Psittacus squamatus, Bodd., Tabl. des Pl. enl. d’Aub. p. 42. — Eos squamata, G. R. Gray, Gen. of B. II. N°. 3. — id., List Psitt. (1859) p. 51 (syn. part.). — Lorius guebiensis, Less., Tr. d’Orn. p. 195. — Lori ecaille, Levaill., Perr. t. 51. — ??Psittacus guebiensis, Brehm, Mon. d. Pap. (1855) t.69 (nach Levaill. Lori ecaille Text). Diagnosis: Scharlachroth ; Unterseite mit violettblauen Endsäumen ; Ohrfleck blau. Punicea; plumis lateris inferioris violaceo-cyaneo-limbatis ; ma- cula parotica cyanea. Key-Inseln . (Hoedt) Leidener Museum. d. Düster scharlachroth , ebenso der Schwanz. Schwingen am Ende schwarz, die ersten 2 Schwingen durchaus schwarz. Schwingen 2ter Ordnung mit schmalem schwarzen Endsaume, ebenso die Deckfedern der 2ten Schwingen, wodurch 2 dunkle Querbinden über den Flügel ent- stehen. Schulterdecken und die letzten 3 Schwingen 2ter Ord- nung blau. Die Federn der Unterseite mit violettblauen End- säumen, welche besonders auf dem Bauche sehr breit sind; die Schenkel fast ganz blau. Ein lebhaft blauer Ohrfleck. Schna- bel orangefarben ; Füsse schwärzlichbraun. DOMICELLA SCHLEGELI. 195 2 Key-Inseln (Hoedt) im Leidener Museum ebenso. Ebenso ein Exemplar (durch von Rosenberg) im Darmstädter Mu- seum, mit sehr deutlichem blauen Ohrfleck. Ein offenbar junger Vogel (v. Rosenberg) in demselben Museum, zeigt nur Spuren eines blauen ÖOhrfleckes. In der Grösse und allgemeinen Farbenvertheilung ist diese höchst seltene Art am nächsten mit D. rubra verwandt, unterscheidet sich aber leicht durch den blauen Ohrfleck und die violettblauen Federsäume auf den unteren Theilen. Ueber diese bisher stets verkannte Species giebt neuerdings Prof. Schlegel einen dankenswerthen Beitrag, der besonders desshalb von Wichtigkeit ist, weil wir zuerst bestimmten Nachweis über das Va- terland erhalten. Ob indess die Art, wie Prof. Schlegel annimmt, mit zweifelloser Schärfe auf den Lori rouge et violet Buffon’s (Ps. sguamatus, Bodd.) bezogen werden darf, ist eine Frage, die sich nicht mehr mit vollkommener Sicherheit beantworten lässt. Die Beschreibung , welche Builon von seinem Lori rouge et violet giebt, lässt ebenso wohl wie die Abbildung dieses Vogels auf Pl. 684. s. n. Lori de Gueby viel zu wünschen übrig, namentlich ist die Flügelzeichnung etwas abweichend. Auf dieses Bild begründete nun Boddaert seinen Psittacus squamatus, der immerhin noch am meisten mit unserem Vogel übereinstimmt. Levaillant’s Lori ecaille (pl.51), den er im Pariser Museuın und in Holland gesehen haben will, gehört ohne Zweifel ebenfalls hierher und ist vielleicht gar nur nach Bulfon componirt. Text und Abbildung von Levaillani stimmen aber nicht vollkommen über- ein, denn die auf dem Bilde schwarzen Partien werden im Text mit »d’un vert sombre’’ bezeichnet. Brehm scheint sich ganz an diese Worte gehalten zu haben, und bildet auf tab. 69. s. n. Psittacus guebiensis den Levaillant'schen Vogel ab, aber mit grüner, statt schwarzer Flügelzeichnung, wodurch vollends eine unerklärbare, neue Art entsteht. Von Rosenberg führt zuerst von den Key-Inseln einen neuen Lori an, den er später Eos Bernsteini benennt, und welcher jeden- 794 DOMICELLA SEMILARVATA. falls mit unserer Species identisch ist, wie ich mich an den Exem- plaren von den Key-Inseln im Darmstädter Museum (ohne Namensbe- zeichnung) überzeugte. Allein die allzukurze Beschreibung »ähnlich reticulatus mit einem himmelblauen Flecke auf dem Öhre’’ kann kein Anrecht auf Priorität verschaffen, umso mehr da unsere Art mit D. reticulata gar nicht in Vergleich zu bringen ist, Rosen- berg’s Diagnose also wenig passend ist. Eine Neubenennung war daher um so nothwendiger, als nur dadurch der fortwährenden Verwechselung mit Ps. sqguamatus, wozu noch der dubiöse squamosus, Latham kommt, und guec- biensis eine Ende gemacht wird. Noch muss angeführt werden, dass diese Art keineswegs mit dem Gueby Lory von Latham’s verwechselt werden darf, der zu D. ru- bra gehört und auf Sonnerat’s Beschreibung beruht. Sonnerat’s Abbildung (pl. 109), angeblich den Lory de Gucby darstellend, gehört indess zu D. riciniata, Bechstein. Ausser den 2 Exemplaren im Leidener Museum, sah ich nur noch welche unter einer Sendung von Rosenberg’s im Museum zu Darm- stadt. Wallace erhielt den Vogel nicht. Er fehlt auch im Britisch- Museum. Schlegel betrachtet neuerdings diese Art nur als indivi- duelle Varietät von D. rubra, von Rosenberg hält sie nur für den jungen Vogel der letzteren. Mit Sicherheit sind nur die Key-Inseln, westlich von Neu-Guinea, als Heimath durch Hoedt und von Rosenberg nachgewiesen. Alle weitere Nachrichten über die seltene Art fehlen. (31%.) 19. Domicella semilarvata, (Bonap.). — Der blaubackige Breitschwanzlori. Eos semilarvata, Bp., Consp. av. I (1850) p. 4. — id., Compt. Rend. (1850) p. 155. — id,, Proc. Z. S. (1850) pl. 15 (fig. opt.). — id., Rev. et Mag. Z. 1854. — id., Naum. 1856. — G. R. Gray, List Psitt, (1859) p.51. — Wallace, Proc. 2. 8. (1864) p. 290. — Schlegel, Dierentuin (1864) p. 68 (mit Holzschn.). — id., Lorius semilarvatus, Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 124. DOMICELLA SEMILARVATA. 195 Diagnosis: Karminroth, mit blauem Flecke auf den hinteren Schul- terdecken ; Kopfseiten nebst Ohrgegend und Alter blau. Kermesina; macula scapularium postremarum , erisso, capilis lateribus regione parotica necnon ano cyaneis. Type von Bonaparte im Leidener Museum. Karminroth, aber we- niger brennend. Schwingen 1te Ordnung und ihre Deckfedern schwarz, auf der Innenfahne nicht ganz bis zur Spitze roth, und von der 5ten Schwinge an auch auf der Aussenfahne roth. Schwingen 2ter Ordnung am Ende 'J,” breit schwärzlich ge- randet. Auf den hinteren Schulterdecken ein blauer Fleck, ein ebensolcher länglicher am After; einige Federn auf den Bauch- seiten blau gespitzt. Die Kopfseiten vom Unterschnabel an, so breit als die Backen, nebst Ohrgegend schön berlinerblau. Zügel roth. Schwanz oberseits matt dunkelpurpurbraun, auf der Innenfahne nicht ganz bis zur Spitze scharlach , unterseits ebenso und nur am Ende in’s Purpurbraune Kleine Flügel- decken unterseits nebst den Schwingen scharlach. Schnabel hornweiss. Füsse graubraun. Jüngerer Vogel (durch von Rosenberg) im Darmstädter Museum, ähnelt im Ganzen dem alten Vogel, aber: das Blau ist auf den Wangen und unterm Auge weniger ausgedehnt, bedeckt jedoch auch die Ohrgegend ; die Unterseite zeigt schmale blaue End- säume; Bauchfleck und untere Schwanzdecken blau; Deckfe- dern der Schwingen Iter Ordnung bräunlich mit blauer Aus- senfahne. Lange Zeit war das Exemplar im Leidener Museum, durch die Zool. Gesellschaft in Amsterdam ohne Vaterlandsangabe erhalten, das einzige bekannte. Erst neuerdings gelangten durch von Rosen- berg andere nach Europa. Er giebt die Inseln in der Geelvinks-Bai (Norden von Neu-Guineas) als Heimath an, kann aber keine sicheren Belege dafür einbringen. In einen späteren Bericht ignorirt er die Localität bei dieser Art ganz, und führt sie nur als Bewohnerin Neu-Guineas auf. Die Zukunft wird uns also erst das Richtige lehren. Wallace erhielt übrigens auf seinen ausgebreiteten und glücklichen 96 DOMIGELLA CYANOGENYS. Reisen die Art niemals, vermuthet aber die Insel Timor-laut als Vaterland. - (515.) 20. Domicella cyanogenys'), (Bonap.). — Der schwarz- flügelige Breitschwanzlori. Eos cyanogenia, Bp., Consp. av. 1. (1850) p. 4. — id., Compt. Rend. (1850) p. 155. — id., Proc. Z. S. (1850) pl. 14 (fig. opt.). — id., Rev. et Mag. Z. 1854. — id., Naum. 1856. — G. R. Gray, List Psitt. (1859) p.51. — Wallace, Proc. 2. S. (1864) p. 290. — Lorius cyanogenia, Schleg., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 128. Diagnosis: Düster karminroth; Schwanz oberseits fast schwarz, wie Flügeldecken und Schulter; breiter Streif vom Auge an den Halsseiten herab violettblau. Sordide kermesina; cauda supra, teetricibus alarum et scapula- ribus subnigris ; stria lata ab oculo secundum colli latera deor- sum violaceo-cyanea. Type von Bonaparte im Leidener Museum. d ad. Karminroth , in’s Purpurrothe ziehend , besonders auf der Unterseite, und hier die äussersten Federsäume unter gewissem Lichte bläulich schimmernd. Schwingen scharlach, am Ende der Innen- und Aussenfahne schwarz gespitzt und vor diesem schwarzen Ende auf den 1ten Schwingen in’s Gelbe. Deckfedern der Schwingen ter Ordnung und Eckflügel scharlachroth, an den Spitzen schmal grün gesäumt. Flügeldeckfedern und Schultern braun- schwarz, über den Mittelrücken hin gegenseitig verbunden. Kleine Flügeldeckfedern unterseits scharlachroth. Schwanzfedern auf der Aussenfahne und Spitze braunschwarz, auf der Innen- fahne roth. Von den Zügeln und schmal um’s Auge herum , zieht sich über die Ohrgegend an den Halsseiten herab ein schön violettblauer Streif, der aus langen, schmalen, zugespitz- ten Federchen besteht. Ein Fleck jederseits am Schnabel braun- schwarz. Schnabel hornweiss. Füsse dunkelbraun. Ein Exemplar (ad.) im Britisch-Museum, stimmt mit dem vorherge- !) Diese Schreibart ist jedenfalls correeter als die von Bonaparte. DOMICELLA RETICULATA. 797 henden beinah ganz überein, aber die ganzen oberen Flügeldecken nebst Schultern, welche Partien sich beiderseits auf dem Rücken fast vereinigen, sind schwarz, ebenso jederseits an den Schenkeln ein grosser schwarzer Fleck; Schwanzfedern tief schwarz, ausser den 2 mittelsten einfarbigen, an Innenfahne scharlach. Ein 9 im Leidener Museum (nach dem Cataloge) hat die Schulter- federn stark orange und grün variirt; die Federn der unteren Theile haben grüne Endsäume, die besonders deutlich auf dem Unterbauche und Schenkeln hervortreten. Scheint offenbar ein jüngerer Vogel zu sein. Das Vaterland dieser characteristischen Art ist noch keineswegs ganz genau bekannt. Obwohl von Rosenberg die Inseln der Geel- vinks-Bai Biak, Jobie und Myfore angiebt, so geht aus seinem Reisebericht hervor, dass er während seines Aufenthaltes zu Doreh nur 2% lebende Exemplare von einem Papu kaufte, die von dorther stammen sollten. Bekanntlich ist aber den Aussagen der Eingebornen nicht unbedingt Glauben beizumessen, obwohl nichts gegen diese Annahme spricht. Auch Wallace bestättigt sie, da er lebende Exemplare, die gleichzeitig mit D. ceyanauchen von Myfore und Jobie hergebracht waren, zu Doreh kaufte. Baron von Rosenberg erhielt die Art auch aus dem Inneren der Geelvinks-Bai von Neu-Guinea (brieflicher Mittheilung). Das Exemplar im Leidener Museum trägt nur die Bezeichnung »Molucken’’. Ein zweites In- dividuum, welches dies Museum durch Hoedt erhielt, wurde in Doreh lebend aquirirt und soll 9 Tagereisen östlich von diesem Hafen herstammen. Van Rosenberg berichtet von einem seiner lebenden Exemplare eine merkwürdige Farbenveränderung af: das Schwarz auf Flügeln und Rücken veränderte sich nämlich in Grün und das Roth auf der Innenfahne der Schwingen in Gelb. + (516.) 21. Bomicella reticulata, (Müller). — Der blaugestrichelte Breitschwanzlori. Blue-necked Lory, Latham, Gen. Hist. II (1822) p. 136. — Psit- tacus reticulatus, Müll. et Schleg., Verhandl. (Land- en 798 DOMICELLA RETICULATA. Volkenk. 1839) p. 108. — Wiegm., Arch. f. Naturg. p. 79. — Lorius borneus, Less, Tr. d’Orm. (1851) p. 192. — Eos cyanostriata, G. R. Gray, Gen. of B. II. (1844) N°. 9. pl. 105 (fig. opt.). — id., Psittacus reticulatus, N°.34. — Eos cyanostriata, Bonap., Proc. Z. S. (1850) p. 29. — id., Rev. et Mag. Zool. 1854. — id., Naumannia. 1856. — Eos borneus, Souanee, Rev. et Mag. Z. (1856) p. 226. — Psit- tacus cyanostictus, Schleg., Handl. (1857) p. 184. — Eos bornea, G. R. Gray, List Psitt. (1859) p. 52. — Eos cya- nostriata et reticulata, Sclat., Proc. Z. S. (1860) p. 226. — Eos spec. (ex Insulis Tenimber), Rosenb., Cab. J. f. Orn. (1862) p. 65. — id., Psittacus (Eos) guttatus, Natuurk. Tijdschr. v. Nederl. Indie, Deel XXV (1865) p. 145. — Eos cyanos- triata, Wallace, Proc. (1864) p.290. — Eos reticulata, Schleg., Dierentuin (1864) p. 68. — id., Lorius reticula- tus, Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 128. Jata-wala-Kirkich,, bengalisch (Blyth). Diagnosis: Karminroth, auf der Unterseite dunkel violett angeflogen, ebenso auf dem Mantel und hier mit schmalen cyanblauen Schaftstrichen, Schwanz braunschwarz. Kermesina ; latere inferiore et interscapilio obscure violaceo- aflatis; scapis plumarum interscapilii tenuiter cyaneo-striatis ; cauda nigro-fusca. Type von reticulatus, Müller im Leidener Museum. d. Kar- minroth. Die ersten zwei Schwingen ganz schwarz, die übrigen an Basishälfte der Innenfahne, nicht ganz bis an den Schaft an, scharlachroth, und die letzten dieser Schwingen auch auf der Aussenfahne roth. Die Schwingen 2ter Ordnung roth längs Schaftmitte und am Endsaume schwarz. Deckfedern der Iten Schwingen schwarz, an Aussenfahne und Spitze breit schar- lachroth gerandet. Die Deckfedern der Schwingen 2ter Ordnung schwarz, theilweis roth umsäumt, auch die Schulterdecken sind schwarz und haben entweder breite rothe Säume oder sind nur roth gespitzt. Die Flügeldeckfedern roth an Basis schwarz. Flü- geldecken unterseits scharlachroth. Schwanzfedern an Aussenfahne DOMICELLA RETICULATA. 799 nicht ganz bis zur Spitze schwarz, die 2 mittelsten einfarbig schwarz; die übrigen auf Innenfahne und unterseits roth,, am Ende in’s schillernd Gelbe übergehend. Ohrdecken, aus lanzettförmigen zugespitzten Federn bestehend, dunkel violettblau, Brust nur so angeflogen, und ein deutlicher Fleck jederseits am Schenkel von gleicher Farbe. Oberrücken schwach violett angeflogen und die Endhälfte der langen, spitz zulaufenden Federn prächtig eyanblau. Schnabel hornweiss. Füsse schwarzgrau. Schnabel im Leben orangeroth; Augenkreis, Füsse und Wachshaut schwärzlich ; Iris schön braun (Zool. Gart. London). Ganz ebenso Exemplare (Tenimber-Inseln) im Bremer Museum und in Kirchhoff’s Collection. Psittacus guttatus, von Rosenberg, von den Tenimber-Inseln gehört ganz bestimmt hierher und ist keineswegs eine besondere Art. Ueber das Vaterland dieser Art erfuhr ich erst durch Wallace das Richtige: er versicherte mir, dass sie bestimmt nur auf den Tenimber- Inseln und Timor-laut gefunden werde. Durch buginesische Tripang- fischer werde sie öfterer von dorther nach Macassar gebracht. Nach dem Exemplare des Leidener Museum scheint die irrige An- gabe »Amboina’”’ verbreitet zu sein, die auch von Rosenberg wieder- holt, der die Art auch auf Ceram gefunden haben will. Wie indess aus seinem Berichte hervorgeht, sah er die Art nur im Käfige hier, es waren daher jedenfalls von woanders hergebrachte Vögel. Dagegen ist seine Eos spec. von den Tenimber-Inseln, die er später s. n. Ps. guttatus als neu in die Wissenschaft einzuführen versucht, bestimmt D. reticulata. Lesson’s Benennung borneus ist, obwohl ihr das Prioritätsrecht gebührt, so sinnwiedrig, dass ich sie hier nicht annehmen kann, da ich mich solcher Namen, die so gänzlich gegen die geographische Verbreitung streiten, grundsätzlich enthalte. Ueberdies müsste es ’ correct auch »borneoensis’ geschrieben werden. Interessant war es für mich diese Art schon in Latham’s Gen. History beschrieben zu finden, nach einem Exemplare in Lard Stanley’s Collection. DOMICELLA COCCINEA. 800 rubiginosa, Bonap. » cardinalis, Hombron. rubra, Gmelin. » Schlegeli, mihi. » semilarvata, Bonap. » cyanogenys, Bp. reticulata, Müller. » Mittelste) Aeuss. Flügel. | Schw.- feder 5 lad ll 6’ 5! Sl gt gt 6'' gru 5’ gt 5 Bi A gr 5! 11% AN I! Bill gl gi 104% 6' Bi 4'' al 6' gt A Bill 64 kl 4. Berl Bu Al g'! Bil 5 ih A Guull 5 6 2 Bl Bil gu g'' Pl 5 Bun g'! al Au 114% ST g''! 4'' 1 gl Bull Bl 1 gl Erle 6“ Dell A. Bu 6'' 4'' Pa Schw.- feder- 9! Du 9! g’!! gg PLERLZ g’! A g'! 1 Firste, gilt gu 104. 201/,U gu, 1 Schnab.- höhe an | Tarse. Basis. Ey gilt a1 g9' I TA TI gi Sn — 17 8 (ohne Nagel). Aeuss. zehe. gu g''! 10. Ela 1,044 SUR“ 11" 104% Bu (ri) BULL BU (ie ment gu Suhl Hut Innere Vorder-| Hinter- zehe. Bat im 5 im 4 ® Puynipet (Novara), Bremer Museum, Type im Leidener Museum, (Nach d. Abbild. v. L. cardinalis, voy. Pöle sud.). S Amboina, Leidener Museum. d » » » » Britisch-Museum. » Leidener Museum. Ceram, Bremer Museum. Goram, Britisch-Museum. 2 Buru, Leidener Museum. d » » » jun. (guebiensis, Museum Lugdun.). Key-Inseln, Leidener Museum. Darmstädter Museum. Type im Leidener Museum. (von Rosenberg), Darmstädter Museum. Type im Leidener Museum. » im Leidener Museum. » Tenimber-Insel, Bremer Museum. (517.) 22. Domicella coccinea, (Latham). — Der blaubrüstige Breitschwanzlori. Psittacus coccineus, Latham, Ind. Orn. (1790) p. 89. — Shaw, Nat. Misc. pl. 757 (nach Buffon). — Psittaca indica coccinea, Brisson, Orn. IV (1760) p. 376. pl. XXV. fig. 2. — Pl. enl. 149 (sat. accur.). — Psittacus histrio, Müller, S. N. Suppl. (1776) p. 76. 6. m. — Indian Lory, Lath., Syn. I. p- 89. — id,., Gen. Hist. II (1822) p. 128. — Psittacus indicus, Gmelin, S. N. (1788) p. 518. — DOMICELLA COCCINEA. 801 Bechst., Kurze Ueb. p. 69. — Vieill., Enc. Meth. p. 1585. — Shaw, Gen. Zool. VIII. 461. pl. 68. — Ps. coceineus, Kuhl, Consp. p. 42. — Eos indica, Wagl., Mon. p. 557. — Lo- rius coccineus, Steph., Gen. Zool. XIV. p. 132. — Psit- tacus (Lorius) cocceineus, Müller et Schlegel, Verhandl. p- 182. — Eos indica, G. R. Gray, Gen. of B. II. N°. 1. — id., List Psitt. (1859) p. 51. — Bp., Proc. (1850) p. 28. — id., Rev. et Mag. Z. 1854. — id., Naum. 1856. — Wallace, Proc. Z. S. (1864) p. 290. — Lorius coccineus, Schleg., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 128. — id., Nederl. Tijdschr. voor Dierk. (1865) p. 186. — Le Lory Perruche violet et rouge, Levaill., t.55 (fig. med.). Varietät: Flügel grün. Indian Lory, var. A. Lath., Gen. Hist. II. p. 128. Diagnosis: Karminroth; Brust, Mantel, Hinterhals, Querstrich über die Scheitelmitte und jederseits ein Streif von den Augen über die Ohrgegend herab schön blau; Schwanz, Fleck an den Schen- keln und Schultern violetischwarz. Kermesina; pectore interscapilio, auchenio, striaque verticis transversa ab oculo ulroque secundum regionem paroticam de- eurrente cyaneis; cauda macularum femorum et scapularibus violaceo-nigris. Leidener Museum. Karminroth, in’s Purpurrothe scheinend, die obe- ren Schwanzdecken und Bürzelfedern mehr in’s Purpurbraune ziehend. Ueber die Scheitelmitte, von einem Auge zum anderen, ein breiter blauer Querstreif, und vom hinteren Augenrande über das Ohr bis zum Nacken jederseits ein zweiter schmälerer, der wie Nacken, Mantel und Brust ebenfalls blau ıst. Die erste Schwinge an der Aussenfahne, die übrigen nur an der Spitze schwarz sonst rothı, die Schwingen 2ter Ordnung am Ende schmal schwarz gerandet, wodurch eine schwarze Querbinde über den Flügel entsteht. Schulterdecken dunkel purpurviolettschwarz. After, Schenkel und um Tibia blau. Schwanz an der Aussen- fahne und Spitze dunkel schwarzbraun in’s Purpurne, an Innen- fahne scharlach , die 2 mittelsten Federn einfarbig violettschwarz. 51 502 DOMICELLA COCCINEA. Untere Schwanzdecken schwach blau gespitzt. Schnabel horn- weiss. Füsse und Krallen braunschwarz. 2 im Leidener Museum, ganz wie das d. Ebenso ein Exemplar von den Shangir-Inseln (Wallace) im Leidener Museum, nur etwas kleiner. Von derselben Localität ein alter Vogel im Museum Heine ganz übereinstimmend. Jüngerer Vogel im Museum Heine ähnelt im Allgemeinen dem alten, aber das blaue Querband über den Scheitel ist nur sehr unvoll- ständig durch einige blaue Federendsäume angedeutet, ebenso ist die blaue Brustquerbinde noch mit vielen rothen Federn gemischt. Einer früheren Angabe im Leidener Museum zu Folge wäre Hal- mahera die Heimath dieser prachtvollen Art. Dr. Forsten sandte Exemplare daher ein, welche aber offenbar durch Kauf erlangt waren. Weder Dr. Bernstein noch Wallace bemerkten den Vogel je auf Halmahera. Dagegen sammelte ihn Wallace auf den kleinen etwa 5 Meilen nördlich von Celebes gelegenen Shangir-Inseln (Siao und Sanguir) ein, welche bis jetzt als die einzige mit Sicherheit nachgewiesene Localität zu betrachten sind. Dies bezweifelt indess Professor Schlegel aus dem Grunde, weil unter einer grossen Vo- gelsammlung von diesen Inseln, welche das Leidener Museum 1864 erhielt, sich keine D. coccinea befand. Er vermuthet dass die wahre Heimath der Art weiter nach Osten zu liegen werde, vielleicht auf der Gruppe Karekelang. Dass die niederl. Reisenden die Art nicht auf der Shangir-Inseln fanden, ist für mich indess noch nicht Grund genug die Wallace’schen Angaben für irrthümliche zu halten. Nach gütiger brieflicher Mittheilung von Herrn von Rosenberg be- wohnt diese Art die nördlich von Shangir liegenden Talaut-Inseln. Von Rosenberg führte die Art früher nur von Halmahera an, welehe Insel indess nicht selbst von ihm besucht wurde. Dr. Bern- stein machte aber schon auf diese Angabe, als einer durchaus irrigen aufmerksam. Ich ziehe die etwas spätere Benennung Latham’s coceineus ’ der G@melin’schen »indieus” vor, da Namen die eine geographische Bedeutung haben auch richtig sein müssen, wenn sie nicht zu gänz- lich falsehen Besriffen leiten sollen. DOMICELLA RICINIATA. 805 Den von Latham s. n. Indian Lory, var. A. in der Gen. History beschriebenen Vogel betrachte ich als Varietät dieser Art, trotzdem die grüne Flügelfärbung ganz abweichend ist. Latham sah den Vo- gel nur einmal lebend. n (313.) 25. Bomicella riciniata, (Bechst.). — Der violetinackige Breitschwanzlori. Psittacus riciniatus, Bechst., Kurze Ueb. (1811) p. 69. pl. 4 (sat. accur.). — Perruche a chaperon bleu, Levaillant, Perr. t. 54. — Le petit Lori de Gueby, Sonnerat, voy. a la Nour. Guin. (1776) pl. 109 (nee descript.). — ?Gueby Lory, Lath., Syn. I (Remarks) p. 219. — Psittacus cucullatus, Shaw, Ger. Zool. VIII. p. 461. — Ps. riciniatus, Kuhl, Consp. p- 42. — Gueby Lory, var. A. Latham, Gen. Hist. II (1822) p- 154. — Lorius cucullatus, Steph., Gen. Zool. XIV. p- 152. — Lorius Isidorii, Swainson, Zool. Illust. (1829) N°®.1. — Eos eochinchinensis, Wagler, Mon. (1851) p- 560. — Psittacus (Lorius) riciniatus, Müll. et Schleg., Verhandl. (Land- en Volkenkunde) p. 108. — Eos cochin- chinensis et Isidorii, G. R. Gray, Gen. of B. II. N°. 4 et 6. — Eos riciniata, Bp., Proc. Z. S. (1850) p. 29. — id., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 156. — id., Naum. 1856. — Eos cochinchinensis, G. R. Gray, List Psitt. (1859) p- 52. — Eos riciniata, Wallace, Proc. Z. S. (1864) p- 290. — Lorius rieiniatus, Schlegel, Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 125. — id., Nederlandsch Tijdschrift voor Dierkunde (1866) p. 555. Hinterkopf und Nacken roth! Lorius (Eos) Wallacei, O0. Finsch, Cab. J. f. Orn. (1864) p. 411. — Eos cochinchinensis, var. @. R. Gray, Proc. Z. S. (1861) p. 431 et 436. — Eos guebensis, Rosenb., Cab. J. f. Orn. (1862) p. 65. — id., (1864) p. 113. — Eos squamata, Wall., Proc. Z. S. (1864) p. 290. ? Junger Vogel. Psittacus guebiensis, Kuhl, Consp. p- 39. — Eos gue- s1* 504 DOMICELLA RICINIATA. biensis, Wagler, Mon. p. 559. — Bonaparte, Proc. Z. 8. (1850) p. 28. Var. mit grünem Schwanze. Psittacus variegatus, Gml.,, S. N. p. 519. — Variegated Lory, Lath., Syn. I. p. 220. — id., Psittacus variegatus, Ind. Orn. p. 90. — Bechst., Kurze Ueb. p. 70. — Vieillot, Nouv. Diet. XXV. p. 558. — id., Enc. Meth. p. 1581. — Shaw, Zool. VIII. p. 464. — Latham, Gen. Hist. II (1822) p- 157. — Kuhl, Consp. p. 98. — Eos variegata, Wagler, Mon. p. 560. — G. R. Gray, Gen. of B. II. N°. 5. — id., Eos indica var., List Psitt. (1859) p. 51. Unrichtige Beschreibung. Psittacus cochinchinensis, Lath., Ind. Orn. p. 116. — id., Cochinchina Parrot, Syn. Suppl. p. 65. — id., Gen. Hist. IH. p. 251. — Psittacus cochinchinensis, Bechstein, Kurze Ueb. p. 94. — Vieillot, Enc. Meth. p. 1365. — Kuhl, Consp. p. 99. Diagnosis: Karminroth ; Hinterkopf, Nacken und ein breites Band um den Hals, nebst Bauch und After sowie die unteren Schwanzdecken violett; leiztere zuweilen roth. Kermesina ; occipite, nucha, collari lato, abdomine crisso et teelricibus caudae inferioribus violaceis, his nonnunquam rubris. Halmahera (Forsten) Leidener Museum. d. Scharlach-karminroth, am lebhaftesten auf Bürzel und den oberen Schwanzdecken. Schwingen 1ter Ordnung schwarzbraun, an Basishälfte der In- nenfahne roth, von der 4ten Schwinge an auch an Basis der Aussenfahne roth. Deckfedern der iten Schwingen schwarz. Die Schwingen 2ter Ordnung roth, am Ende breit schwarz gerandet, ebenso die Deckfedern derselben, wodurch zwei schwarze Quer- binden über den Flügel entstehen. Die oberen kleinen Deck- federn sowie alle unteren roth. Die Schultern braunschwarz , unter gewissem Lichte in’s Grünliche scheinend. Der ganze Hals, vorn bis zur Brust herunter, wie Hinterhaupt und Nacken dunkel violett, ebenso der Bauch, After, die unteren Schwanz- decken und jederseits ein Strich über die Schenkeln. Schwanz- DOMICELLA RICINIATA. 805 federn purpurbraun, unterseits am Ende in’s Gelbe ziehend,, an Innenfahne scharlachroth gerandet. ‚Schnabel hornweiss, im Leben orangeroth. Füsse braunschwarz. 2 Ternate (Bernstein) Leidener Museum, ganz wie das d'. d' Batjan (Wallace) im Bremer Museum, wie von Halmahera aber alle Farben schöner ; das Blau des Vorderhalses zieht sich nicht bis auf die Brust herab, daher diese roth, Bauch, Schenkel und After blau, die unteren Schwanzdecken roth, nur an Basis blaulich. Ein Exemplar von Morotai (Wallace) im Museum Heine stimmt ganz mit solchen von Halmahera überein. Jüngerer Vogel (Collection Wallace). Im Allgemeinen wie der alte, aber die Unterseite nebst der ganzen Brust mit düster violetten Endsäumen. Ein junger Vogel (Halmahera) in Kirchhoff’s Collection, hat das Schwarz der Schulterdecken und der Schwingen stark in’s Grüne ziehend und auf der Unterseite ebenfalls violette Feder- saume. Ein Exemplar von Waigiu (Wallace) Collection Wallace, stimmt sonst ganz mit den beschriebenen überein, aber rings um den Hals zieht sich nur ein schmales blaues Band, Hinterkopf und Nacken sind daher roth wie der übrige Kopf. Jüngerer Vogel (Waigiu) Britisch-Museum, sonst ganz übereinstim- mend, aber das violette Halsband geht nicht rings herum, sondern nur am Hinter- und Vorderhalse zeigt sich etwas Violettblau. Ein Exemplar (Waigiu) im Leidener Museum durch Wallace ganz ähnlich, aber noch weniger violett am Halse; der Bauch nur violett angellogen. Das Heimathsgebiet dieser bekannten Art sind die Inseln Ternate, Motir, Halmahera, Batjan, Morotai, Moor, Dammar, Makian, Gebeh, Waigiu und die Obi-Inseln. Gray giebt auch Timor-laut und Celebes an, aber irrthümlich. Wallace nennt sonderbarer Weise nur Batjan und Halmahera, indess sind die übrigen angeführ- ten Localitäten durch Dr. Bernstein genügend erwiesen, Nach von 806 DOMICELLA RICINIATA. Rosenberg käme die Art auch auf Neu-Guinea vor. Wahrscheinlich liegt aber hier eine Verwechselung zu Grunde. Wie bei den meisten Arten der Molucken in Folge der vielen ungenauen Beschreibungen Irrthümer entstanden sind, so fehlen dieselben auch bei dieser nicht. Latham, dessen verkehrte Benennung cochinchinensis von vorn herein nicht anzunehmen ist, beschreibt den Vogel sehr unge- nügend. Dagegen bezieht sich sein Gueby Lory var. A. der General History deutlich auf unseren Vogel. Latham beschreibt ihn nach einem lebenden Exemplare, welches er bei Lady Scott sah und theilt noch mit, dass der Vogel äusserst zahm war, aber nicht sprechen lernte. Psittacus variegatus, Gml., nach einer Beschreibung Latham’s aus dem Leverian-Museum aufgestellt, unterscheidet sich durch den grünen Schwanz, und müsste also mit ebenso viel Recht specifisch getrennt bleiben, als die blauschwänzige rubra (coeruleatus, Bechstein), wenn es nicht viel wahrscheinlicher wäre, dass beide Vögel nur Artefact sein werden. Gray zieht den variegated Lory Latham’s übrigens sehr mit Unrecht zu D. coccinea. Der von Sonnerat (pl. 109) abgebildete Vogel gehört sehr deutlich hierher und passt keineswegs zu der Beschreibung seines »petit Lori de Gueby” (D. rubra). Ebenso dürfte der von Kuhl und Wagler s.n. Ps. guebiensis beschriebene, offenbar jüngere Vogel: »roth, die Federn des Scheitels, Hinterhalses und auf Brust mit grünlichen Endsäumen; Rücken schwarzgrün angeflogen; Schwanzende schwarz’ (nach einem Exemplare des Pariser Museum) sich am besten mit dieser Art identifieiren lassen. Die Exemplare von Waigiu, welche sich durch den rothen (nicht violetten) Hinterkopf und Nacken sehr auffallend auszeichnen, glaubte ich als besondere Art (D. Wallacei) specifisch sondern zu müssen. Nach Schlegel’s neuesten Nachrichten ist diese Abweichung indess nicht constant, da sich Uebergänge von der einen Form zur anderen nachweisen lassen. Ich stehe desshalb nicht an D. Wallacei als Art einzuziehen. Ueber die Lebensweise von D. riciniata fehlen alle Nachrichten. DOMICELLA FUSCATA. 807 + (319.) 24. Domicella fuscata, (Blyth). — Der weissbürzelige Breitschwanzlori. P1.u6: Eos fuscatus, Blyth, Journ. As. S. Beng. XXVil (1858) p. 279. — Eos (Chalcopsitta) torrida, G. R. Gray, List Psitt. (1859) p. 102. — Eos leucopygialis, Rosenberg, Cab. Journ. f, Orn. (1862) p. 64. — id., Chalcopsitta leucopygialis, Natuurk. Tijdschr. v. Nederl. Indie (1863) p. 144 et 224. — id., Cab. J. f. Om. (1864) p. 115. — Eos fuscata, Wall., Proc. Z. S. (1864) p. 291. -— Schleg., Dierentuin (1864) p. 68 (mit Holzschn.). — id., Lorius fuscatus, Mus. P. B. Pitt. (1864) p. 122. Diagnosis: Kopf kastanienbraun ; Scheitelmitte gelbbraun; Kehle, Brust, Bauch, After und Schenkel roth; Rücken, Flügel, obere Schwanzdecken nebst Seiten fast schwarz; Hinterrücken gelb- lichweiss; über den Kropf ein braunes Querband. Junger Vogel: die rothen Theile erscheinen gelb. Capite badio; vertice medio ferrugineo; gula, pectore, abdomine, ano tibiisque rubris, fascia transversa gutturis brunnea ; dorso , alis, teetricibus caudae superioribus et hypochondriis subnigris ; tergo flavido-albo. Neu-Guinea (Doreh, Wallace) Leidener Museum. d ad. Schwingen schwarz, an Aussenfahne schmal grünlich verwaschen gesäumt, auf Innenfahne, gleich hinter der Basis nicht ganz bis zur Spitze, lebhaft orange, welcher Farbe von unten gesehen mehr zinnober- roth erscheint. Der orange Fleck ist auf der ersten Schwinge weniger bemerkbar, und erreicht den Schaft nicht, auf den drei ersten Schwingen 2ter Ordnung erscheint er nur als kleiner runder gelber Fleck, die übrigen 2ten Schwingen sind an Innenfahne ein- farbig schwarz. Deckfedern der Schwingen 1ter Ordnung schwarz, an Aussenfahne schwarzblau. Deckfedern der Schwingen 2ter Ordnung und die letzten dieser Schwingen dunkel kastanien- braun. Schultern, Oberrücken und Flügeldeckfedern wie Kopf 808 DONICELLA FUSCATA. und Hals dunkelschwarzbraun, die Federn des Nackens, der Halsseiten, auf Backen und Kinn mit breiten kastanien- braunen Endsäumen, die gegen den Hinterhals zu heller wer- den und diesen Theilen desshalb eine hellere Färbung geben. Es erscheinen daher nur Stirn, Zügel und Hinterkopf braun- schwarz, die ganze Scheitelmitte aber glänzend gelbbraun, die Basishälfte der Federn ist braunschwarz. Unterm Kinn zieht sich ein schmäleres hochorangezinnoberrothes Querband, unter demselben auf dem Kropfe bis an die Halsseiten ein breiteres dunkelbraunes, dessen Federn , ebenso wie die des Oberrückens am Ende hellbraun gesäumt sind. Von der Brustmitte an die Unterseite lebhaft zinnoberroth, besonders die Befiederung der Tiblıa. Obere und untere Schwanzdecken glänzend schwarz, ebenso die Seiten, von welchen aus über die Brustmitte eine nicht ganz zusammenfliessende Querbinde läuft; die unteren Schwanzdeckfedern ziehen in’s Schwarzblaue. Hinterrücken und Bürzel fahl gelbweiss, die Basis der Federn braunschwarz. Flügelrand und kleine Deckfedern unterseits längs demselben dunkelbraun , die mittleren und grossen unteren zinnoberroth. Schwanzfedern oberseits düster olivengrüngrau, am Ende breit graublau gerandet, an Innenfahne zinnoberroth,, die 2 mittels- ten Federn längs Schaftmitte düster zinnoberroth, Schwanz- unterseite an Wurzelhälfte brennend orange, in’s Zinnober- rothe, an Endhälfte schillernd dunkelgelb. Schnabel horngelb. Augenkreis und Wachshaut schwärzlich. Füsse und Krallen schwarz. Iris weiss, Schnabel hellroth (Rosenberg). Ebenso ein alter Vogel (Neu-Guinea) in Kirchhoff’s Collection. Jüngeres d' (Wallace) Leidener Museum, zeigt dieselbe Vertheilung in der Zeichnung, nur mit dem Unterschiede, dass die Partien, welche am alten Vogel zinnober oder orange sind hier nur orange oder gelb erscheinen. So ist die Innenfahne und die Schaftmitte der 2 mittelsten Schwanzfedern und der Schwanz unterseits gelb, die Innenfahne der Schwingen oberseits gelb, unterseits orange. Die Seiten sind blos tief dunkelbraun und ziehen sich in einem breiten Streif über die Brust. Das Querband unterm DOMICELLA FUSCATA. 809 Kinn ist schmäler und citrongelb. Die Säume der Scheitel- und Nackenfedern sind mehr gelbbraun, die Schwingen 2ter Ordnung an Aussenfahne blauschwarz, und die hintersten Schulterdecken nicht kastanienbraun, sondern dunkel olivengelb angeflogen. Im Uebrigen ist Färbung und Zeichnung wie beim alten Vogel. Ganz ebenso ein alter und jüngerer Vogel im Britisch-Museum (Type von torrida, G. R. Gray). Junger Vogel (Doreh) Britisch-Museum, im ersten Kleide, zeigt deutlich den Uebergang zum alten Vogel: düster olivenbraun- grau, auf Bürzel mit weisslichen Endsäumen, auf Kehle, Brust, Nacken, Bauch und Bauchseiten mit verwaschenen orangen Endsäumen ; Schwanzfedern, die an den Spitzen noch Flaum haben, unterseits an Basishälfte der Innenfahne hochorange- farben. Eine durch die merkwürdige Farbenvertheilung ganz besonders characteristische Art und mit keiner anderen zu verwechseln. Blyth beschrieb diese Art zuerst, und zwar den jüngeren Vogel. Erst durch Wallace und Rosenberg erfuhren wir aber das wahre Vaterland. Beide Reisenden erlangten sie bei Doreh, in dem hohen Urwalde nächst dem Kampong Lonfobie. Nach Wallace erschien ein Flug dieser Vögel bei Doreh jedoch mehr zufällig und verweilte hier nur kurze Zeit. Das eigentliche Wohngebiet ist daher wahr- scheinlich mehr im Inneren der Insel. Von Rosenberg, der den jüngeren Vogel als constante Varietät betrachtet, theilt mit, dass diese Papageien in kleinen Truppen besonders in den dunkelsten Stellen des Waldes angetroffen wer- den und so schweigsam von Baum zu Baum fliegen, dass sie leicht für Fledermäuse gehalten werden können, eine Beobachtung, die allerdings etwas sonderbar für Papageien klingt. Der besonderen Güte des Herrn Major Kirchhoff auf Schäferhof verdanke ich es von dieser seltenen Art eine Abbildung geben zu können. TRICHOGLOSSUS. 310 (ohne Nagel). Mittelste] Aeuss. | Schnab.- Aeuss. | Innere Flügel. | Schw.- | Schw.- | Firste. |höhean | Tarse. |Vorder- | Hinter- feder. | feder. Basis. zehe. zehe. coccinea, Latham. 6' lau Al AL g" ol! Qua guul ;eylud 1 U All" d Leidener Museum. » eK EEE 9% BEL gs" U — |Shangir-Inseln (Wallace), Leidener Museum. » ER AR a ER Bu (ol = — — lad. » » Museum Heine, rieiniata, Bechstein. |5” 4” |3''5'' 2" 3’ |g'' ER ie 4 31%," IR Ternate, Leidener Museum. » Bi AL gt gu g' ( Bu g''! il gu Al d » » » » Bra 1 NE Si Me. Be — |‘ Batjan, Bremer Museum. » 5% a Pa —_ —_ — ad. » Collection Wallace. » A zu — — |jad. Halmahera, Britisch-Museum. » DB Male gs Ryan — _— — ad. Morotai (Wallace), Museum Heine. » Didi 8. 06 32 |gl 8 (ia sin" — Waigiu » Britisch-Museum. fuscata, Blyth. a BE 1 RT RR FT AZ a 91 al), |‘ ad. Neu-Guinea (Wallace), Leidener Mus. » 5 6" Du U g'! 6 gu gu Ede gi a jun. » » » » » ge Tongıl in |gt' ev Dies EL Pe — |juv. » » Britisch-Museum. » 5 6’ g’! 3 g'' u 98.” giil a EN ER ad. ” » Coll. Kirchhoff. 25. Genus. Trichoglossus !), Vigors (part.). — Keilschwanzlori 2). Psittacus, Linne, S. N. 1766. — Psittacus. Sectio II. Conurus. III. Subdiv. (part.), Kuhl, Consp. (1820) p. 8. — Trichoglossus, Vigors et Horsfield, Linn. Trans. XV (1826) p. 287. — id., Palae- ornis (part). — id, Nanodes, p. 274. — Psittacus, sous-genre Trichoglossus, Lesson, Man. d’Orn. II (1828) p. 147. — id., Psittacus, sous-genre Australasia et Lathamus (part.), Tr. d’Orn. 1) $oı&, Borste und yAooo« Zunge. 2) Tastsittich von Wagler benannt, wahrscheinlich in Bezug auf die Zungenbildung bei diesen Arten, obwohl dieselbe keineswegs einem Tastorgane entspricht. Noch weniger Beifall verdienen die aus dem Englischen geschöpften deutschen Benennungen Lorikit (Reichenbach) und Loriket (Brehm). TRICHOGLOSSUS. si (1851) p. 205 et 209. — Trichoglossus, Wagl., Mon. (1852) p.495. — id., Charmosyna, p. 495, Eos (part.) et Euphema (part... — Conurus et Psittacula (part.), Bourjot, Perr. — Pyrrhodes, Swainson, Olass. of B. II. 1837 (papuensis). — Belocercus, Müll. et Schlegel , Ver- handl. (papuensis). — Trichoglossus et Gentrourus, G. R. Gray, List of Gen. of B. (1840) p. 51. — id., Tricho- glossus, Coriphilus (part.) et Charmosyna, Gen. of B. IH. — id., List Psitt. 1859. — Palaeornis (part.), van der Hoeven, Handb. d. Zool. II (1852—56) p. 457. — Lathamus, Charmosina et Trichoglossus, Bonap., Consp. av. I. 1850. — id., Charmosyna, Lathamus, Trichoglossus, Psitteuteles, Glossopsitta et Loricu- lus (part.), Rev. et Mag. Zool. 1854. — id., Subfam. 12. Trichoglossinae, Ptiloselera, Compt. Rend. 1857. — id., Cyclopsitta (part.), Naum. (1856) Beil. I. — Tricho- glossus et Coriphilus, Schleg., Dierentuin. 1864. — id., Triehoglossus et Nanodes (sous-genre), Mus. P. B. Psitt. 1864. Abbildungen. G. K. Gray, Gen. of B. I. t. 101a. fig. 1 et t. 105. fig. 4. — Reichb., Nat. Syst. (1850) t. 82. Trichoglossus et Nanodes et t. 81. Charmosyna. Diagnosis: Schnabel und Nasenlöcher wie bei Domicella. Nackter Augenkreis undeutlich. Flügel lang, spitz; die Schwingen ohne Ausschnitt. Flügelspitze lang, viel länger als die Hälfte des Oberflügels. Schwanz lang, keilförmig abgestuft; die Federn am Ende spitz. Rostrum rostro Domicellae persimile. Annulus orbitalis nudus obsoletus. Alae elongatae acuminatae remigibus integris, apice longo multo longiore quam ala superiore dimidia. Cauda longa cuneata rectricibus ad basin dilatatis sensim angustalis acumi- nate desinentibus. Beschreibung. Schnabel mittelmässig, meist so hoch als lang, seitlich zusammengedrückt; Oberschnabel mit kantiger Firste und verschmälerter, dünner, stark herabgebogener, überhängen- (os) Vi, to TRICHOGLOSSUS. der Spitze , mit sanft gerundeter, aber deutlicher Bucht; Un- terschnabel ebenfalls seitlich zusammengedrückt, mit seiner Dillenkante in gerader Linie schief aufsteigend; Schneiden gerade, ohne Ausbuchtung. Spitze des ÖOberschnabels ohne Feilkerben, diese treten erst, aber nicht immer, im Gaumen- theile auf. Nasenlöcher oval, klein, frei, in einer deutlichen aber schmalen Wachshaut,, die nur selten breiter und etwas aufgetrieben ist. Zügel und Augenkreis befiedert, nur einen schmalen Ring nackt lassend. Flügel spitz, lang, bis an’s Ende der oberen Schwanzdecken reichend und meist etwas mehr als !/, des Schwanzes deckend; eine der ersten 3 Schwingen am längsten ; Flügelspitze lang, viel län- ger als die Hälfte des Oberflügels; Schwingen gleichmässig spitz zulaufend, nur zuweilen etwas abgerundet, ohne deut- lichen Ausschnitt, selten die ersten 2 Schwingen am Ende der Innenfahne verschmälert. 10 Hand- und 10 Armschwingen, zuweilen nur 9 Armschwingen. Schwanz keilförmig, mit an der Basis ziemlich breiten Federn, die gleichmässig spitz zulaufen und an der Spitze zugerundet sind; die Federn stark abgestuft, die äussere meist kürzer als die Hälfte der mittelsten, diese etwas, selten ansehnlich vorragend; Schwanz fast immer kürzer als Flügel. Füsse kurz, kräftig, mit kurzen, dicken Zehen, deren äussere vordere länger als der Lauf ist; Nägel gekrümmt, kräftig. Gefieder ziemlich derb; die Federn breit, auf dem Kopfe sehr oft mit langer, schmaler, harter, hornartiger Schaftmitte. Puder- dunen fehlen (haematodes, Nitzsch). Färbung sehr glänzend ; auf der Oberseite meist grün, mit einem helleren Querbande im Nacken; Brust meist roth, mit dunklerer Querzeichnung ; Innenfahne der Schwingen oder die Basis der Schwanzfedern mit lebhaften Flecken ; die Mantelfedern sehr oft mit buntem Querbande. Schnabel meist lebhaft roth oder orange, selten schwarz. Geschlechter nicht, Junge wenig verschieden. TRICHOGLOSSUS. 815 Gestalt mehr schlank , besonders bei den kleineren Arten. Ziemlich grosse bis kleine Arten, von Sperlings- bis Taubengrösse. Schwingenverhältnisse. Bezüglich derselben konnte ich folgende Untersuchungen machen. Bei den meisten Arten fand ich 10 Hand- und 10 Armschwingen und zwar bei: Tr. Novae-Hollandiae, Forsteni, haematodes, cyanogrammus, Massenae, or- natus, chlorolepidotus, versicolor, concinnus, pusil- lurs;, porphyrocephalus, discolor und placens, nur bei Iris und euteles 9 Arm- und 10 Handschwingen. Weit weni- ger constant als die Anzahl der Schwingen war ihre Anordnung hinsichtlich der Länge und obwohl dieselbe meist zwischen den ersten dreien schwankte, so wird es nicht uninteressant sein die Un- tersuchungen hierüber ebenfalls mitzutheilen. Tr. Novae-Hollandiae, I!e und 2te Schwingen am längsten, 3te kaum kürzer. Tr. haematodes, 2t€ und 3te Schwinge am längsten, 5te kaum kürzer. Tr. ceyanogrammus, ebenso. Tr. Massenae, 2te Schwinge am längsten, lte und 5te kaum kürzer. Tr. ornatus, ebenso. Tr. chlorolepi- dotus, 2te und te Schwinge am längsten. Tr. euteles, Iris und flavoviridis, ebenso. Tr. versicolor, 2te Schwinge am längsten, 1te und 5te kaum kürzer. Tr. con- einnus, ebenso. Tr. pusillus, 1te und 2te Schwinge am längsten. Tr. porphyrocephalus, ebenso. Tr. discolor, 2te Schwinge am längsten, Ite und Ste kürzer. Tr. pla- cens, 2te und te Schwinge am längsten. Pterylose. Hierüber liegen nur Nitzsch’s Untersuchungen über Tr. haematodes vor. Diese Art zeichnet sich durch verhältniss- mässig schmale Flurzüge aus. So hat die Unterflur auf der Brust einen recht deutlichen Aussenast, zwischen welchen und dem schwächeren Hauptzuge aber einzelne zerstreute Konturfedern eingeschoben sind. An der Spinalflur ist der hintere Theil sehr kurz gegabelt, kürzer als gewöhnlich, so dass der einfache Stiel der Gabel den beiden Aesten an Länge gleich kommt. Die Zunge zeigt die besondere mit Papillen besetzte Beschaffenheit wie bei Domicella. 814 TRICHOGLOSSUS. Bürzeldrüse von Nitzsch sehr deutlich bei haematodes gefunden. Gabelbein deutlich entwickelt: Novae-Hollandiae, haematodes, cyanogrammus, ornatus, euteles, discolor, con- einnus und pusillus. Die Form des Brustbeins fand ich (bei Novae-Hollandiae, concinnus, discolor und pusillus) wie bei Platycer- cus, die Crista aber vorn mehr rechtwinkelig abgesetzt; die seitlichen unteren Oeffnungen waren gross. Nach Blanchard sind sie bei chlorolepidotus und pusillus klein, aber bei discolor gross. Blanchard vergleicht das Sternum von Trichoglossus mehr mit dem von Domicella. Der Au- genkreis soll nur unvollständig vorhanden sein. Die besondere Schnabelform unterscheidet Trichoglossus stets von Platycercus, lässt aber eine grössere Annährung zu der klei- nen amerikanischen Gruppe Brotogerys erkennen. Wirklich wurde anfänglich eine dahin gehörige Species (Br. pyr- rhoptera, Lath.) als Trichoglossus beschrieben. Was die geographische Verbreitung der Trichoglossen anbe- langt, so ist dieselbe beinah ganz mit der der Platycercus-Arten übereinstimmend. Während diese aber weiter östlich vordringen, fin- den sich echte Trichoglossus-Arten mehr westlich. Das Haupt- gebiet beider Gruppen bleibt sich jedoch im Allgemeinen gleich. Die eigentliche Heimath der Gattung Trichoglossus bildet der grosse Continent Australiens in seiner ganzen Ausdehnung, auf dem nahen Van Diemensland erreicht sie ihre südlichste Grenze. Auf Neu-Seeland fehlt die Gruppe ganz. Die Inseln der Südsee kommen nur bis zur Gruppe von Neu-Caledonien, Neu-Hebriden und Salomons-Inseln mit in den Kreis der Verbreitung, während die etwas nördlich vom Aequator gelegenen Molucken-Inseln Halmahera und Morotai die nördlichste Grenze für eine, indess weniger ty- pische Art (placens) bilden. Dagegen ist die Verbreitung westlich ausgedehnter und, obwohl die grossen Sunda-Inseln nicht berührend, erstreckt sie sich von Timor aus doch bis auf das nahe Sumbawa nebst Flores. Celebes bildet die nordwestlichste Grenze. Alle von diesem Kreise umschlossenen Länder, das grosse Neu-Guinea, die TRICHOGLOSSUS. 8ib Molucken und Papu-Inseln, besitzen Vertreter dieser interessanten Gruppe. Bezüglich der Lebensweise sind mehr als von irgend einem ande- ren malay-australischen Genus Nachrichten vorhanden. Namentlich haben wir dieselben den schönen Forschungen Gould’s zu verdanken. Indess bleiben immerhin noch genug Lücken in der Fortpflanzungs- geschichte etc., besonders was die malayasischen Species anbelangt , wo unsere Kenntnisse gleich Null zu betrachten. Aus dem jetzt vorliegenden Beobachtungsmaterial geht hervor, dass die Geschlechter, wenigstens im vollkommenen Kleide, gleich- gefärbt sind, und dass die Jungen schon sehr früh, (wohl nach der ersten Mauser), die Färbung der Alten bekommen. Nur bei einigen, weniger typischen Arten soll eine bleibende Verschieden- heit der Geschlechter stattfinden, indess habe ich sehr Ursache diese Annahmen, welche keineswegs auf Beobachtung in der Natur zu beruhen scheinen, in Zweifel zu ziehen. Ein Hauptcharacter im Leben der Papageien überhaupt, der Trieb zur Geselligkeit, ist bei allen Arten dieser Gruppe ganz besonders ausgeprägt, ja in so auffallender Weise, dass oft 5—4 verschie- dene Arten im friedlichen Verkehre auf einem Baume zusammen- leben. Gould schoss einst von einem Eucalyptus Trich. Novae- Hollandiae, chlorolepidotus, australis und pusillus herab, eine Thatsache, für die wir nur in den trefllichen Beobach- tungen des Prinzen zu Wied an amerikanischen Conurus-Arten ein Seitenstück besitzen. Dass die meisten Trichoglossus-Arten mehr oder weniger Zugvögel sind geht aus Gould’s Mittheilungen hervor. Einige Arten scheinen periodisch bestimmte Wanderungen vom Süden, wo sie brüten, nach dem Norden zu machen, wobei sie sich in unzählbaren Flügen vereinigen, die gleich einer Wolke in regelmässigen Schwenkungen und von einem ohrenbetäubenden Geschrei begleitet, mit reissender Schnelligkeit durch die Lüfte eilen. Uebrigens wissen wir noch keineswegs Sicheres über die Zugzeit und ob eine solche auch bei den insulären Arten, die sehr localisirt zu sein scheinen , Regel ist. Wie die Triehoglossus-Arten im Habitus von den Platycer- 816 TRICHOGLOSSUS. cen gänzlich verschieden sind, so sind sie es auch hinsichtlich der Lebensweise. Gould hebt die Verschiedenheit beider Gruppen ge- nügend hervor. Während nämlich die Platycercen durchaus Erdvögel sind, die ihre aus allerlei Sämereien bestehende Nahrung laufend aufsuchen, sind die Trichoglossen Baumvögel, die sich selten oder nie auf dem Erdboden niederlassen, sondern beständig in den Zweigen der Bäume geschickt umherklettern. Dies thun sie um zu ihrem Futter zu gelangen, welches in dem honigreichen Blüthensafte verschiedener Baumarten, namentlich der Eucalypten, besteht, von denen wenigstens einige, das ganze Jahr hindurch blühend gefunden werden. Dass die Beschaffenheit der Zunge hierbei eine Hauptrolle spielt, darf nicht bezweifelt werden, indess kann wohl von einem eigentlichen Sau- gen, wie Gould es stets nennt, nicht die Rede sein. Nach Weinland’s Untersuchungen ist die Art und Weise wie die Trichoglossus- Arten beim Fressen verfahren am meisten einem Lecken zu ver- gleichen, indem sie mit den Zungenpapillen den Blüthensaft gleichsam abbürsten. Wegen dieser besonderen Wahl von Nahrungsstoff werden die Trichoglossus-Arten, ebenfalls im Gegensatz zu Platycercen den cultivirten Feldern nicht verderblich. Gould fand in den Mägen aller von ihm untersuchten nur klaren Honigsaft. Indess nehmen sie auch mit anderer Nahrung vorlieb, wie die in den Zool. Gärten lebenden beweisen, deren Haltung noch von Gould, im Hinblick auf die alleinige Honignahrung, für unmöglich erachtet wurde. Interes- sant wäre es zu erfahren, mit welchen Stoffen die Jungen aufge- zogen werden. Ueber die Zeit der Fortpflanzung, die Dauer des Brütens, die Zahl der Eier, die Farbe und Bekleidung der Nestjungen, so wie deren Entwickelung und die Anlage des Nestes besitzen wir über- haupt nur sehr spärliche Beobachtungen. Soweit dieselben reichen, wissen wir nur, dass das Nest in irgend einer Baumhöhle, die meist kaum zugänglich ist, angelegt wird und 2—4 weisse Eier enthält. Die Stimme der Trichoglossen wird als ungemein kreischend TRICHOGLOSSUS, 817 und unangenehm geschildert; bei keiner Art ist eine Gesangfähigkeit beobachtet worden, auch sollen sie nicht sprechen lernen. Unter den Verschiedenheiten die Gould zwischen Trichoglossus und Platycercus anführt sind noch zu erwähnen, dass die Tri- choglossus-Arten einen sehr kleinen, häutigen Magen und eine sehr dicke Haut besitzen. Ihr Fleisch ist hart und zäh, wesshalb ihnen auch nicht nachgestellt wird. Auch sollen sie einen starken Geruch verbreiten. Das Vorhan- densein der Furcula, welches Gould für Trichoglossus ebenfalls als Character angiebt, ist weniger von Werth, da es Platycercen giebt ‚"lie diesen Knochen ebenfalls besitzen. So leicht es daher in jedem Falle ist einen Trichoglossus von einem Platycercus zu unterscheiden, so schwierig wird es dage- gen bestimmt trennende Charactere von dem allerdings mit in diese Sub-Familie gehörenden Genus Domicella anzugeben. In der Schnabel- und Fussbildung nicht im mindesten abweichend, unterscheidet sich Domicella auch im Flügelbau wenig, nur wären die mehr verschmälerten Schwingen hervorzuheben. Dagegen bietet die Schwanzform entschiedene Abweichungen. Der Schwanz ist bei Domicella relativ kürzer, die Federn selbst breiter, am Ende zugerundet, die äusseren weniger verkürtzt, daher nicht keil- förmig wie bei Trichoglossus sondern zugerundet. Auch das Gefieder ist bei Domicella, namentlich was die Hals- und Nacken- partien angeht, länger, die Federn mehr weitstrahlig. Die harten Federschäfte auf dem Kopfe, welche sich bei den grösseren Trichoglossen finden, sind auch einigen Loris (taitiana, fringillacea) eigen, geben also keinen unterschei- denden Character ab. Die Beschaffenheit dieser Federn erinnert übrigens etwas an die der letzten Schwingen des Seidenschwanzes (Bombycilla garrula), wo indess wirkliche Hornplättchen vor- kommen. Schliesslich bietet auch die Färbung wesentliche Verschiedenheiten , denn während bei Domicella die rothe Farbe vorherrscht, ist es bei Trichoglossus die grüne ; die lebhafte Brustzeichnung und die besonders markirten Nackenbinden etc. fehlen bei Domicella: mc ı)ı 518 TRICHOGLOSSUS. sie sind meist nur tricolor, die Trichoglossen multicolor. Vigors und Horsfield , denen wir überhaupt die best characterisirten Genera unter den Papageien verdanken, begründeten auch mit grossem Rechte dieses, indem sie zuerst auf die sonderbare Zungenbildung hin- wiesen. Ihr Typus dazu war Tr. rubritorquatus. Etwas später stellte Wagler das Genus in weiterer Ausdehnung sehr richtig zusam- men, errichtete aber zugleich ein neues »Charmosyna’, für die durch die 2 mittelsten enorm verlängerten Schwanzfedern allerdings aberrante Tr. papuensis, die übrigens jedem Systematiker grosse Schwierigkeiten machen wird. In neuerer Zeit ist es wieder der Prinz Bonaparte, welcher auf leichte Abweichungen hif neue Genera creirte; es würden nach ihm aus meinem Genus Tricho- slossus deren 6 zu machen sein. Bei einer so artenreichen Gat- tung ist es übrigens nicht im mindesten zu verwundern, wenn nicht alle Glieder ganz genau dieselbe Uebereinstimmung zeigen und manche etwas abweichen, eine Erscheinung die sich ja überall wie- derholt. Ich habe diese aberranten Arten nach langer und sorg- fältiger Prüfung nicht generisch zu trennen vermocht, weil ich den leichten Abweichungen vom allgemeinen Typus keinen generischen Werth beizulegen wage. In vieler Hinsicht neu und etwas sonderbar ist die Eintheilung , welche Professor Schlegel neuerdings dieser Gruppe giebt. Er bringt sie nämlich in die zwei Hauptgruppen Trichoglossus und Na- nodes, die er indess nur als Subgenera von Lorius betrachtet, und von den äusseren Kennzeichen ganz absehend nur hinsichtlich der Färbung characterisirt. Während er zu Trichoglossus die typischen Formen, wie haematodes etc. rechnet, begreift er unter Nanodes die kleineren australischen Arten (concinnus, pusil- lus, etc.) im Verein mit Tr. euteles, Iris, placens und den polynesischen kleinen Domicella solitaria, fringillacea, tai- tiana und smaragdina. Die jedenfalls in diese Gruppe gehörende Tr. papuensis wird mit zu Lorius gebracht. Ausserdem werden noch nach der Färbung 14 verschiedene Unterabtheilungen gebildet. Die 26 Arten, welche ich zum Genus Trichoglossus rechne sind mir bis auf Tr. diadematus, Verr. und Verreauxi, TRICHOGLOSSUS. 819 Bp., sämmtlich durch eigene Untersuchungen bekannt. Der bisher irrthümlich zu Ps. cervicalis, Latham (einer kurzschwänzigen Art) gezogene Ps. lunatus, Bechst. ist ohne Zweifel mit einem Conu- rus identisch und gehört also gar nicht hierher. Tr. coccinei- frons, Gray, nur in Einem Exemplare bekannt, bedarf weiteren Nachweises. Um ein leichteres Aufinden der einzelnen Arten möglich zu machen, habe ich sie nach ihrer Färbung in Unterabtheilungen ge- bracht, die auch in jeder anderen Hinsicht als die natürlichsten zu betrachten sind. I. Mantelfedern mit rothem oder gelbem Querfleck, oder an Basis so. a. Arten mit blauem Gesichte, ohne Roth am Vorderkopfe. 1. Novae-Hollandiae, Gmel. 5. cyanogrammus, Wagl. 2. rubritorquatus, Vigors. 6. Massenae, Bonaparte. 3. Forsteni, Temminck. 1. Mitchelli, Gray. 4. haematodes, Linne. 5b. Arten ohne blaues Gesicht, meist mit Roth am Vorderkopfe. 8. ornatus, Linne, 12. flavoviridis, Wallace. 9. coccineifrons, Gray. +13. euteles, Temminck. f 10. Verreauxi, Bonaparte. — 14. Iris, Temminck. 11. chlorolepidotus, Kuhl. - 15. versicolor, Vigors. II. Mantelfedern ohne rothen oder gelben Querfleck. a. Arten mit Roth an den Schwanzfedern. 16. coneinnus, Shaw. T 20. diadematus, Verr. 17. pusillus, Shaw. 21. palmarum, Gmelin. 18. porphyrocephalus, Dietr. 22. pygmaeus, Gmelin. 19. discolor, Shaw. d., Arten mit lebhaftem Bürzelflecke, - 23. placens, Temminck, — 25. pulchellus, Gray. 24. rubronotatus, Wallace. —— 26, papuensis, Gmelin. Diagnostischer Schlüssel zu Trichoglossus. I. Mantelfedern mit rothem oder gelbem Querfleck, oder an Basis so. a, Arten mit blauem Gesichte, ohne Roth am Vorderkopfe. (Genus Trichoglossus (Vigors) bei Bonaparte). 1. Novae-Hollandiae, Gmelin. Brust einfarbig roth; Kopf und Bauch blau. 2. rubritorquatus, Vigors. Brust einfarbig orangerotli, ebenso ein Nacken- 52% 520 TRICHOGLOSSUS NOVAE-HOLLANDIAE. band; Kopf und Querband über den Oberrücken blau; Bauch schwarz. 3. Forsteni, Temminck. Brust einfarbig scharlachroth; Kopf, Bauchmitte und Querband über den Oberrücken dunkel violett. 4, haematodes, Wagl. Brust einfarbig zinnoberroth; Bauch und Hinter- kopf grün; Gesicht blau. 5. eyanogrammus, Wagler, Brust roth mit schwarzen Querlinien; ein breites grüngelbes Nackenband; Bauch grün; Gesicht blau; Hinterkopf violettschwarz, zuweilen mit schwarzem Bauchflecke (nigrogularis, Gray). 6. Massenae, Bonaparte, Wie cyanogrammus, aber Kinn und untere Backen wie der Hinterkopf dunkel violettblau; ganz schmale Querlinien auf der rothen Brust und ein ganz schmales hellgrünes Nackenband, Mitchelli, Gray. Wie Massenae, aber Bauch und After violett- 2] schwarz, Diese 7 Arten sind die am meisten typischen der ganze Gruppe und zeigen in jeder Hinsicht vollkommene ÜUebereinstimmung. Dieselbe spricht sich auch ganz besonders in der Färbung aus. Alle haben den Kopf oder wenigstens das Gesicht blau gefärbt, die Federn des Oberkopfes zeigen die sonderbare Beschaffenheit in der schmalen glänzenden starren Schaftmitte. Alle habe ein lebhaft gefärbtes Nackenband, eine rothe Brust, die meist quergebändert ist, einen besonderen Bauchfleck, kein Roth an den Schwanzfedern, aber immer gelbe oder rothe Flecke auf der Innenfahne der Schwingen. Schnabelfärbung bei allen lebhaft. Geschlechter kaum verschieden. Zugleich die grössten der Gruppe, meist von Taubengrösse. Nur 2 Arten gehören Australien an, die übrigen den Molucken bis Ti- ınor und Sumbawa; eine Species findet sich aber auch auf den Salomons-Inseln und Neu-Caledonien. (520.) 1. Trichoglossus Novae-Hollandiae, (Gml.). — Der blaubäuchige Keilschwanzlori. Psittacus Novae-Hollandiae (haematodus var. y), Gmelin, S. N. (1788) p. 516. — Blue-bellied Parrot, Brown, Ill. p. 14. t. 7. — Pl. enl. 745 (fig. bon.). — Hed-breasted Parrot var. A. orange-breasted Parrot, Lath., Syn. I (1781) p. 212. et var. B. blue-bellied Parrot, p. 215. — id., Red-breasted-Parrot,, var. A. TRICHOGLOSSUS NOVAE-HOLLANDIAE. Fat B et €. Gen. Hist. II (1822) p. 122 et 123. — id., Phill. voy. Botany Bay. pl. 152. — White Journ. p. 140. — Ps. haema- todus var. 8. moluccanus, Gmelin, S. N. p. 516. — Ps. haematodus var. @. y., Latham, Ind. Orn. p. 87. — Ps. haematopus, Bechstein, Ueb. p. 67. — Kuhl, Consp. p. 52 (solum deser. av. ad.). — Voigt, Cuv., Uebers. (1851) p. 729. — Hahn, Orn. Atl. Pap. t. 5 (fig. mal.). — Dubois, Orn. Gal. (1859) pl. 102. — Ps. haematodus (mäle parfait), Vieillot, Ene. Meth. p. 1586. — Ps. cyanogaster, Shaw, Gen. Zool. VII. p. 415. pl.59. — Ps. haematopus (Gml.), Less., voy. Coq. (1826) p. 401 et 651. — Trichoglossus haemato- dus, Vig. et Horsf., Linn. Trans. XV (1826) p. 289. — Le Maout, Hist. nat. des Ois. (1853) p. 99. — Licht., Nomencl. av. (1854) p. 72. — Trichogl. multicolor, Wagl., Mon. p. 555. — G. R. Gray, Gen. of B. II. p. 411. — Australasia Novae-Hollandiae, Lesson, Tr. d’Orn. (1831) p. 209. — Trichogl. haematopus, Steph., Gen. Zool. XIV. p. 129. — Trich. Swainsonii, Jard. et Selb., Il. Orn. IH. pl. 112. — id., Nat. Libr. vol. VI. p. 155. pl. 20 (fig. bon.). — Sws., Zool. Ulustr. III. t. 92. — id., Class. of B. II. p. 504. — Gould, B. of Austr. V. pl. 48. — Reichb., Gould’s Ueb. N°. 170. — Trichogl. Novae-Hollandiae, Blyth, Cat. B. As. Soc. (1849) p. 11. — Trichogl. multicolor, Bp., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 157. — id., Naumannia. 1856. — G. R.Gray, Gen. of B. II. N°®. 5. — id., List Psitt. (1859) p. 60. — Schleg., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 108. — Gould, Handb. B. of Austr. II. sp. 444. — Perruche a tete bleue (mäle), Levaillant, Perr. t.24 (fig. bon.). Mit weissem Nackenbande. White-collared Parrot, Penn., Gen. of B. (1775) p. 59. pl. 2. -- Latham, Syn. I. p. 251. — id., Gen. Hist. II (1822) p. 177. — Psittacus multicolor, Gml., S. N. p. 528. — Bechstein, Latham, Ueb. p. 79. — Ps. semicollaris, Lath., Ind. Orn. p. 103. — Kuhl, Consp. p. 97. — Vieill., Nouv. Diet. XXV. p. 547. — id., Einc. Meth. p. 1584. 822 TRICHOGLOSSUS NOVAE-HOLLANDIAE. Var. Schultern gelb und roth gefleckt. Blue-bellied Parrot, Lath., Syn. Suppl. var. C. p. 59. — id., Ps. haematodus var. 9., Ind. p. 87. | ? Jun. Perruche a tete bleue dans son jeune äge, Levaillant, Perr. t. 26. Warin, Eingeborne von N.-Süd-Wales (Caley). — Goo-reel, Bo- tany-Bai (Philipps). — Jat-Bangnu, bengalisch (Blyth). Diagnosis: Grün; der ganze Kopf und Bauch blau; Kropf, Brust und untere Flügeldecken lebhaft zinnoberroth fast ohne Quer- linien; im Nacken ein gelbgrünes Halsband. Viridis ; capite abdomineque eyaneis; gulture, pectore et tec- trieibus alarum inferioribus laete cinnabarinis, torque nuchae flavo-viridi. Australien, Leidener Museum. d ad. Flügel, Rücken , Bürzel, Hinterhals und Schwanz dunkel grasgrün. Kopf, Backen und Kehle lilablau. Kropf, Brust und untere Flügeldecken schön zinnoberroth, an den Brustseiten hochgelb. Bauch dunkelblau; die Basıs der Federn roth, Bauchseiten roth mit blauem End- flecke. Tibia, After, Schenkel und untere Schwanzdecken gras- grün, Federn gegen die Basishälfte gelb an der Basis selbst roth. Schwanzfedern an Innenfahne citrongelb, der Basisrand etwas in’s Rothe. Schwingen an Innenfahne schwarz, in der Mitte mit breitem gelben Flecke. Die Federn des Oberrückens in der Mitte gelb, an der Basis roth. Im Nacken ein breites ver- waschenes gelbgrünes Halsband. Schnabel hornweiss, im Le- ben blutroth. Wachshaut dunkelbraun. Füsse braunfahl. Iris orangeroth (nach Gould). ? ganz ebenso (Gould). Exemplare vom Cap York (Nordküste Australiens) im Britisch-Museum,, ganz übereinstimmend. Ebenso 4 Exemplare von Port Albert, Gippsland (Victoria) in Süd- Australien im Museum Heineanum. Jüngerer Vogel in Major Kirchhoff’s Collection hat Kropf und Brust lebhaft gelb, nur längs der Brustmitte zeigen sich die schön rothen Federn des alten Vogels. TRICHOGLOSSUS NOVAE-HOLLANDIAE. 825 Trichogl. Novae-Hollandiae lässt sich schon wegen des lebhaft blauen Bauches mit keiner anderen Art verwechseln. Die erste Abbildung des Vogels giebt Buffon (Pl. enl. 745), indess als Varietät von Tr. haematodes, Linne. Eine critische Durchsicht der Synonymen lässt den noch immer angewendeten Namen multicolor, Gmelin als unhaltbar erschei- nen, indem er auf den White collared Parrot von Pennant begründet wurde, also keineswegs mit unserer Species übereinstimmt. Eine richtige Zusaınmenstellung der verworrenen Synonymie dieser Art, die so oft mit haematodes, Linne verwechselt wurde, thei- len Jardine und Selby in ihren Illustr. of Ornithology mit. Levaillant giebt eine lange Beschreibung dieser Art, worin er sogar sehr genau auf das Jugenkleid eingeht und ein solches auf pl. 26 abbildet. Er will nämlich ein Pärchen in der Menagerie am Cap gesehen haben, welches 2 Junge aufbrachte, die anfangs mit grauen Dunen bedeckt waren, beim Ausfliegen aber eine Far- bung hatten, wie er sie auf pl. 26 giebt. Diese Abbildung wird sehr mit Unrecht als Palaeornis cyanocephalus (2) angesehen, denn sie stellt ohne allen Zweifel einen Trichoglossus dar, wie die Schnabelform, die lanzettförmig zugespitzten Kopffedern und die Schwanzform beweist. Auch die Färbung stimmt keineswegs auf Palaeornis ceyanocephalus 2, denn der ganze Vogel ist dunkelgrün, auf den Schwingen etwas blaulich, Schenkel, After und untere Schwanzdecken nebst Schwanzunterseite sind olivengelb , ebenso ein verwaschener Kehlfleck ; der ganze Kopf blau, ohne Halsband. Da wir leider über das Jugendkleid von Tr. Novae- Hollandiae nichts wissen, so lässt sich nicht genau bestimmen ob Levaillant’s Angabe wirklich richtig ist, indess kommt sie mir sehr bedenklich vor, da er als 2 von dieser Art sehr deutlich Tr. cya- nogrammus (auf pl. 25) abbildet. Es wäre daher das einzig Mög- liche, dass der als junger Tr. Novae-Hollandiae dargestellte Vogel, ein Bastard der beiden Arten gewesen sei, wenn nicht etwa Levaillant ein reines Phantasiebild giebt, wofür auch manche seiner anderen Abbildungen sprechen. Gould nennt Tr. Novae-Hollandiae noch als ausschliesslichen 824 TRICHOGLOSSUS RUBRITORQUATUS. Bewohner von Süd-Australien, ich habe jedoch verbürgte Exemplare aus dem Norden gesehen, und es scheint also als wenn diese Art über ganz Australien verbreitet wäre. Auch in Van Diemensland kommt sie vor. Im Sydney Museum von Port Jackson; im Museum Heine von Port Albert, Gippsland (Süd-Australien) durch Gerard Kreflt. Die Blüthen der Eucalypten-Bäume locken diese Art besonders an, da sie sich von dem Honigsaft derselben nährt. Man findet oft Hunderte, laut schreiend und kreischend, in Gesellschaft von drei bis vier anderen Trichoglossus-Arten auf einem Baume ver- sammelt. Besonders nach Sonnenaufgang sind sie so eifrig mit dem Aufsuchen ihrer Nahrung beschäftigt, dass sie durch einen Flinten- schuss nur erschreckt, aber nicht verjagt werden. Diese Nachrichten verdanken wir Gould, der indess, so häufig er die Art auch in Neu-Süd-Wales antraf, doch nicht dass Nest ent- decken konnte. Die Eingebornen versicherten jedoch, dass sie ihre 2 Eier in die Höhlungen der höchsten Eucalypten legen, und vom Juni bis September brüten. Caley macht schon auf die ausschliessende Honignahrung dieser Art aufmerksam und versichert dass sie, selbst in der Gefangenschaft, niemals Sämereien verzehre. Desshalb ist der Vogel schwierig zu erhalten. Er erfreut übrigens durch sein sanftes Naturell und seine Zutraulichkeit. (521.) 2. Trichoglossus rubritorquatus !), Vig. et Horsf. — Der rothhalsige Keilschwanzlori. Trichoglossus rubritorquis, Vig. et Horsf., Linn. Trans. XV (1826) p. 291. — Lear, Parr. pl. 54. — Wagl., Mon. p. 552. — Gould, B. of Austr. V. pl. 49. — Reichenb., Gould’s Uebers. N°. 171. — G. R. Gray, Gen. of B. II. N°. 2. — id., List Psitt. (1859) p. 60. — Bp., Rev. et Mag. Zool. 1854. — id., Naum. 1856. — Schlegel, Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 108. — Gould, Handb. B. of Austr. II. sp. 445. I l) Das ganz unlateinische rubritorquis dürfte richtiger in „rubritorquatus’ umzu- ändern sein, ohne dass desshalb die Autorität beeinträchtigt zu werden braucht. TRICHOGLOSSUS RUBRITORQUATUS. 825 Diagnosis: Kopf und Querband über den Oberrücken schön blau; Nackenband und Brust schön orangezinnober; Bauch schwarz. Capite fasciaque dorsi transversa laete cyaneis; torque nuchae pectoreque laete aurantio-rubris, abdomine nigro. Australien, Leidener Museum. d ad. Flügel, Rücken, Bürzel und Schwanz dunkel grasgrün, auf dem Oberrücken einige Federn mit gelbrother Basishälfte. Kopf, Backen und Kehle schön eyanblau, über den Oberrücken ein breites blaues Querband. Brust und ein Nackenhalsband orangezinnober, untere Flügel- deckfedern und obere Seiten rein zinnoberroth. Bauch schwarz, etwas in’s Grüne scheinend. Untere Seiten und untere Schwanz- decken hochgelb, am Ende grün gespitzt. Schwanzfedern an Innenfahne hochgelb. Alle Schwingen an Innenfahne schwarz , gleich von hinter der Basis an bis zur Hälfte gelb. Schnabel hornweiss, im Leben roth; Füsse grauschwarz. Iris roth (nach Gould). 9 nicht verschieden (Gould). Ebenso ein alte Vögel in den Museen von Berlin, München und von Heine. Durch das orangerothe Nackenhalsband eine der characteristischsten Arten der ganzen Gruppe. Nach Gould bewohnt Tr. rubritorquatus nur die Nordküste Australiens. Von Port Essington im Britisch-Museum. Durch Elsey am Victoria-River in N.-W.-Australien (17° 43’ südl. Breite) be- obachtet. Gilbert fand ihn häufig auf der Halbinsel Coburg und den umliegenden Inseln. Von Rosenberg giebt auch die Südküste Neu- Guineas als Heimath an, indess bedarf diese Nachricht noch sehr der näheren Bestättigung. In der Lebensweise kommt diese Art mit Tr. Novae-Hollandiae überein, das heisst, sie lebt sehr gesellig, nährt sich von Honig und hat einen äusserst schnellen Flug. Ueber die Nistweise ist noch nichts bekannt. Bei den Eingebornen ist dieser Vogel sehr be- liebt und die Köpfe der geschossenen werden von ihnen sorgfältig aufbewahrt um als Ehrenzeichen Fremde damit zu schmücken. 526 TRICHOGLOSSUS FORSTENI. (322.) 5. Trichoglossus Forsteni, (Temm.). — Forsten's Keilschwanzlori. Psittacus Forsteni, Temm., in Mus. Lugd. — Trichoglos- sus Forsteni, (Temm.), Bp., Consp. av. I, (1850) p. 8. — id., Compt. Rend. (1850) p. 154. — id., Rev. et Mag. Zool. 1854. — id., Naum. 1856. — G. R. Gray, List Psitt. (1859) p- 60. — Wallace, Proc. Z. S. (1864) p. 291. — Schlegel , Dierentuin (1864) p. 77 (mit Holzschnitt). — id., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 111. — Fig. O. Diagnosis: Kopf und Querstreif über den Oberrücken dunkel violett, ebenso die Bauchmitte; Kropf und Brust brennend scharlachroth, ohne Querlinien. Capite, fascia dorsi transversa et abdomine medio violaceis; pectore, guttureque igneo-puniceus, linearum transversarum vacuis. Sumbawa (Forsten) Type von Bonaparte im Leidener Museum. dJ‘. Die Oberseite vom Nacken an dunkel grasgrün, die Federn des Oberrückens mit breitem violetten Endsaume, wodurch eine Querbinde entsteht, die sich jederseits bis zur Kehle zieht. Kopf, Backen und Kehle dunkel violett, mit purpurnem Scheine , ebenso die Bauchmitte ; die Federn des Vorderkopfes auf der Schaftmitte mehr blau und die violetten Kinnfedern an Basis roth; Kropf, Brust und die Flügeldeckfedern unterseits bren- nend scharlachroth, ebenso die oberen Seiten und hier einzelne Federn mit breiten violetten und grünen Enden. Am Hinter- kopfe im Nacken und ein breites gelbgrünes Halsband. Untere Seiten, After und untere Schwanzdecke gelb, jede Feder mit breitem gelben Ende. Die grünen Federn des Oberrückens, gleich hinter dem violetten Querbande, in der Mitte quer roth. Schwanzfedern grün, an Innenfahne schmal schwärzlich gerandet; unterseits düster schwärzlichgelb. Schwingen auf der Innenfahne schwarz, die erste Schwinge ganz schwarz, die übrigen hinter der Basis mit gelbem Flecke, der auf den 2ten Schwingen viel schmäler ist und in’s Zinnoberrothe zieht, auf den letzten der- TRICHOGLOSSUS HAEMATODES. 827 selben aber ganz fehlt. Schnabel gelblichhornfarben, Füsse grauschwarz. 2 von Sumbawa (Forsten) im Leidener Museum ganz wie das d', das violette Querband auf dem Rücken mehr verwaschen. Eine der seltensten Arten und äusserst characteristisch, so dass sie schon nach den in der Diagnose angegebenen Unterschieden so- gleich von jeder anderen zu erkennen ist. Diese Unterschiede sind übrigens aus der kurzen und ungenügenden Diagnose, welche Bo- naparte giebt, keineswegs ersichtlich, denn die Vergleichung mit Tr. chlorolepidotus ist total falsch. Hätte ich nicht gewusst dass es dieselben Exemplare seien, welche Bonaparte als Typen dienten, ich würde nach seinen Angaben die beiden so characteris- tischen Vögel des Leidener Museum nie als Tr. Forsteni erkannt haben. Tr. Forsteni ist der westlichste Vertreter der Gruppe und bis jetzt nur von der Insel Sumbawa bekannt, wo er von dem niederländischen Reisenden Dr. Forsten entdeckt wurde. Durch Wallace nicht erlangt. In Sammlungen noch sehr selten und z. B. in dem grossartigen Britisch-Museum Desiderat. (525.) 4. Trichoglossus haematodes !), (Linne). — Der rothbrüstige Keilschwanzlori. Psittacus haematodus, Linne, Montissa plant. (1771) p. 524. — Edw., Glean. vol. V (1758) pl. 252 (fig. sat. accur.). — Seligm., Samml. ausl. Vög. VIE (1770) pl. 17. — Shaw, Nat. Misc. pl. 917 (nach Edw.). — Psittacus capistratus, Bechst., Lath., Ueb. p. 68. pl. 5 (nach Edw.). — Voigt, Cuv., Uebers. (1851) p. 754. — Ps. haematodus (mäle jun.), Vieill., Enc. Meth. p. 1586. — Mahn, Ornith. Atl. Pap. (1854) t. 61 (sat. aceur.). — Trichogl. capistratus, Vig. et Horsf., Linn. Trans. XV. p. 290. — Red-breasted Parrot, Lath., Gen. Hist. 1) Obwohl im Linne’schen Urtext haematodus (von alne Blut und ödovg Zahn, also mit blutigem Zahn) gedruckt steht, so ist dies offenbar durch Druckfehler ent- standen und soll sinngerecht haematodes (von «iuarodns — blutbefleckt) heissen, während das so oft gebrauchte haematotus wegen des Doppelsinns gänzlich zu ver- werfen ist. 828 TRICHOGLOSSUS HAEMATODES. II (1822) p. 122 (exl. Syn.). — Trichogl. haematodus, Wagl., Mon. p. 550 (av. ad. et jun. deser. opt.). — Trich. capistratus, Müll. et Schleg., Verhandl. (Land- en Volkenk.) p- 107 et 108. — Trich. haematodus, G. R. Gray, Gen. of B. II. N°.1. — id., List Psitt. (1859) p. 60. — Bp., Rer. et Mag. Z. 1854. — id., Naum. 1856. — Wallace, Proc. Z. S. (1864) p. 291. — Trich. cyanogrammus, 0. Finsch, Nederl. Tijdschr. v. Dierk., Berigt. (1863) p. XVII. — Schleg,., Dierentuin (1864) p. 77. — id., Trich. capistratus, Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 109 (syn. emend.). — La Perruche a face bleue, Levaill., Perr. t.47 (nach tab. Edw.). Uda Bagnu, bengalisch (Blyth). Diagnosis: Vorderkopf und Gesicht blau; Hinterkopf grün ; Kropf und Brust einfarbig orangezinnoberroth, wie die unteren Flügel- decken, ohne Querbinden ; Bauch grün. Juv. Kropf, Brust und untere Flügeldecken gelb. Sincipite facieque cyaneis; oceipite viridi, gutture, pectore et tectrieibus alarum inferioribus aurantio-cinnabarinis , lineis tran- versis hie nullıs. Tımor (S. Müller) Leidener Museum. £ ad. Hinterhals, Rücken, Flügel und Schwanz dunkelgrasgrün. Vorderkopf, Backen und Kinn dunkelvioletiblau in’s Schwärzliche. Der Hinterkopf, und schmal um die Ohrgegend, Backen bis Kinn dunkelgrün, hin- ten im Nacken ein breites citrongelbes Band. Die Federn des Oberrückens an der Basis roth, in der Mitte gelb. Kehle, Kropf und Brust hoch orangezinnoberroth, auf den oberen Seiten in’s Zinnoberrothe und hier mit einigen verwaschenen grünen Endsäumen, kleine Flügeldecken unterseits zinnoberroth. Bauch dunkelgrasgrün, fast schwarz; die Bauchseiten, After und un- teren Schwanzdecken hocheitrongelb mit breiten dunkelgrünen Endsäumen. Schwingen an Innenfahne schwarz, die erste ganz schwarz, die übrigen mit grossem gelben Flecke in der Mitte, der sich nicht bis an den Schaft zieht und auf den Schwingen 2ter Ordnung kleiner wird. Schwanzfedern oberseits dunkelgrün wie der Rücken, ebenso auf Innenfahne, unterseits bräunlich oli- TRICHOGLOSSUS HAEMATODES. 829 vengelb. Schnabel horngelb ; Füsse und Krallen horngraubraun. Im Leben der Schnabel mennigorange; nackter Augenkreis grau- schwarz, ebenso die Wachshaut ; Füsse bleigrau ; Iris orange- zinnoberroth (Rotterd. Zool. Garten). 2 Timor (Leidener Museum) wie das /, nur die Federn des Ober- rückens an Basishälfte roth und gelb gefleckt. Junger Vogel (Timor) Bremer Museum. Farbenvertheilung wie am alten Vogel, aber die rothen Theile der Vorderseite und auf den unteren Flügeldecken hier nur hochgelb, das Nackenband grünlich verwaschen; der ganze Bauch dunkel grün; die Federn des Oberrückens ohne rothe oder gelbe Zeichnung, an Basis nur grau; die Innenfahne der Schwanzfedern gelb gerandet, Ebenso Exemplare in den Sammlungen von Oberamtmann Heine und Major Kirchhoff. Diese Art wird zuerst von Edwards in den »Gleanings’ wenn auch nicht gut, doch erkennbar abgebildet und hierauf basirt der Ps. haematodus von Linne, der in dem wenig zugänglichen Werke »Mantissa plantarum altera generum aditionis 17 etc. Holmiae 1771 beschrieben wird. Ich verdanke die Nachricht der betreffen- den Stelle der besonderen Freundlichkeit des Herrn Professor Victor Carus zu Leipzig. Die genaue Information hierüber war nämlich um so nothwendiger, als Brisson einige Jahre nach Edwards eine zweite Art beschrieb und es daher sehr darauf ankam zu wissen, ob Linne seine Beschreibung auf die von Edwards oder Brisson begrün- dete. Indess zieht schon irriger Weise Linne beide Arten zusammen, ein Verfahren in welchem ihm alle späteren Autoren folgten. Erst Wagler, der den Irrthum erkannte, setzt beide Arten richtig aus- einander und scheidet den Brisson’schen Vogel unter dem Namen »eyanogrammus.’ Vigors und Horsfield, die die Linne’sche Benennung haematodus auf die australische Art (Novae-Hol- landiae) anwenden, bemerken schon, dass dieselbe wohl richtiger auf eine verwandte Species aus den Molucken passen dürfte. Durch Dr. S. Müller erfahren wir zuerst das eigentliche Vaterland , welches sich auf Timor und Samao zu beschränken scheint, denn auch Wallace hat die Art nur hier gefunden, Sie war aber viel 850 TRICHOGLOSSUS CYANOGRAMMUS, seltener als Tr. euteles und Iris. Auf der Insel Samao sah Wallace Tr. haematodes nur ohne ihn erlangen zu können (Ibis. 1861. p. 349). (524.) 5. Trichoglossus eyanogrammus, Wagler. — Der schwarzgewellte Keilschwanzlori. Trichoglossus ceyanogrammus, Wagler, Mon. (1852) p. 554 (deser. nach Brisson). — Pl. enl. 61 (fig. bon.). — Psitta- cus amboinensis varia, Brisson, Orn. 1V (1760) p. 564 (deser. opt.),. — La Perruche a face bleue, Buffon, Hist. Ois. VII. p. 121. — Red-breasted Parrot, Latham, Syn. I (1781) p- 212 (sine var.). — Ps. haematodus, Boddaert, Tabl. des Pl. enl. d’Aub. p.4. — Gml., S. N. p. 516 (syn. emend.). — Latham ‚Ind. Orn. p. 87 (absq. var.). — Vieillot, Ene. Meth. p. 1586 (la femelle ?). — Ps. haematopus (av. jun.), Kuhl, Consp. p.55. — Australasia Novae-Hollandiae (femelle), Lesson, Tr. d’Orn. (1851) p.210. — Ps. capistratus var., Müll. et Schleg., Verhandl. (Land- en Volkenk.) p. 107 et 108. — Trichoglossus haematodus, Jard. et Selb., Ill. Orn. II. pl. 111. — Tr. cyanogrammus, G.R. Gray, Gen. of B. II. N°®.4. — id., List Psitt. (1859) p. 61. — Bp., Rev. et Mag. 2. 1854. — id., Naum. 1856. — Wallace, Proc. Z. S. (1865) p. 20. — id., (1864) p. 291. — Trichogl. capistratus et nigrigularis, Rosenb., Cab. J. f. Orn. 1862. — id., Tr. nigrogularis et cyanogrammus, (1864) p. 112. — Tr. haematodus, Schleg., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 109 (syn. ex part.). — La Perruche a töte bleue (femelle), Levaill., Perr. t. 25. (fig. bon.) t. 27 (var.). Var. mit schwarzem Bauchflecke! Trichogl. nigrogularis, G. R. Gray, Proc. Z. S. (1858) p- 185. — id., List Psitt. (1859) p. 61. — Tr. nigrigularis, Schlegel, Dierentuin (1864) p. 77. — id., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 110. — ? Tr. immarginatus, Blyth, Journ. As. Soc. Beng. (1858) p. 279. — Tr. haematotus, Schleg., Nederl. Tjjdschr. v. Dierk. (1866) p. 556. — Tr. nigrogularis, Rosenb., Reis naar de Zuidoostereil. (1867) p. 48, 80 et 100. TRICHOGLOSSUS CYANOGRAMMUS, 851 Kissi-kissi, Westküste Neu-Guineas (v. Rosenberg). — Jarrian, Ein- geborne der Aru-Inseln (v. Rosenberg). — Sirtein, Eingeborne der Key-Inseln (v. Rosenberg). | Diagnosis: Gesicht und Backen tiefblau,, Hinterkopf und Ohrgegend violettschwarz, Kinn schwarz; Federn des Hinterkopfes auf Schaftmitte grünlich, Kropf und Brust scharlachroth, mit schwarzblauen Querwellen; Bauch grün , zuweilen mit schwar- zem Mittelflecke. Facie genisque saturate cyaneis, occipite ac regione parotiea violaceo-nigris; mento nigro; scapo medio plumarum ocei- pitis virescente ; gutture pectoreque puniceis, nigro-cyaneo- undulatis; abdomine viridi, interdum macula intermedia nigra notato. Ceram (Forsten) Leidener Museum. £. Die ganze. Oberseite vom Hinterhalse an dunkelgrasgrün, die Federn des Oberrückens an der Basishälfte scharlachroth. Gesicht und Backen tief ultrama- rinblau, auf der Hinterseite der Backen nebst Kinn und dem Hinterkopfe in’s Dunkelvioleitschwarze übergehend, und die Fe- dern des Hinterkopfes auf der Schaftmitte grünlich. Breites Nackenhalsband grüngelb. Flügeldecken unterseits, Kehle und Brust scharlachroth, mit breiten blauschwarzen Endsäumen, wo- durch unregelmässige Querlinien entstehen. Bauch grasgrün, Bauchseiten roth mit breiten dunkelgrünen Enden. Untere Seiten, After und untere Schwanzdecken citrongelb, mit brei- ten grünen Endsäumen. Schwingen 1ter Ordnung an Innenfahne von Basis bis etwas vor die Spitze citrongelb, die Schwin- gen 2ter Ordnung an Innenfahne breit zinnoberroth gerandet. Schwanzfedern grün wie der Rücken, an Innenfahne hochgelb, unterseits glänzend olivengelb. Schnabel horngelb ; Füsse grau- schwarz; Iris mennigroth (Zool. Gart. zu London). 2 im Leidener Museum, wie das / gefärbt. Z ad. Buru (Wallace) im Bremer Museum, ganz wie Exemplare von Ceram, aber Kinn und die Einfassung der Backen fast schwarz. Ein Exemplar von derselben Localität im Museum Heine hat Kinn und Oberkehle mehr blauschwarz. 552 TRICHOGLOSSUS CYANOGRAMMUS. Ebenso ein Exemplar von Mysol (Wallace) im Museum Heine, aber auf der Brust breitere Querwellen. Ein Exemplar von Neu-Guinea im Museum Heine (s. n. nigrogu- laris, Gray), hat Brust und Kropf fast einfarbig roth, ohne dunkle Querwellen, weil die Federenden ganz abgerieben sind. Ein alter Vogel von den Ceramlaut-Inseln (Matabello) in Wallace’s Collection, ganz wie Exemplare von Ceram; Brustzeichnung sehr deutlich; Bauch grün, die mittelsten Bauchfedern an Basis roth, Die von den Aru-Inseln stammenden Exemplare, welche G. R. Gray s.n. nigrogularis specifisch sonderte, unterscheiden sich nur durch einen deutlichen schwarzen Bauchfleck und das Fehlen des rothen Saumes an der Innenfahne der Schwingen 2ter Ordnung. Ich sah solche Vögel von den Aru-Inseln (Typen im Britisch- Museum und im Leidener) und von Goram (in Wallace’s Collection). Ob dieselben nun als wirkliche Art oder als eine der jetzt so beliebten Localracen zu betrachten, ist mir noch unklar, aber so viel gewiss, dass die Unterscheidung immer eine schwierige bleiben wird. Das Schwarz an Kinn und Oberkehle variirt nämlich ebenso sehr, als die Breite der dunklen Brustquerzeichnung, so dass, wie schon bemerkt, nur der schwarze Bauchfleck als einziger Unterschied anzugeben ist. Nachdem ich aber ein d' und $ von Tr. Massenae vor mir liegen hatte, die beide nicht minder erheb- liche Differenzen zeigten , das / theilweis mit Schwarz am Bauche, das 2 ohne dieses, dagegen mit viel Roth, ist es mir nicht un- wahrscheinlich, dass jene Unterschiede nur vom Alter oder Ge- schlecht herrühren. Es lässt sich daher über diesen Punkt noch nicht mit Bestimmtheit entscheiden, denn die Nachrichten welche wir über diese Vögel besitzen, sind gar zu dürftig. Selbst Wallace, der übrigens neuerdings die Artenselbständigkeit von Tr. nigrogu- laris bestreitet, hat uns so gut als nichts, über die Verschieden- heit der Geschlechter, die Jugendfärbung etc. mitgetheilt. Es ist daher für den Forscher, der nur trockene Bälge vor sich hat, doppelt schwierig von Irrthümern frei zu bleiben, da er in keiner Weise einen Anhalt besitzt. Indem ich also der grösseren Deutlichkeit wegen den Tr. nigro- TRICHOGLOSSUS CYANOGRAMMUS. 855 gularis, Gray, einstweilen für identisch mit eyanogrammus halte, muss ich auch Tr. immarginatus, Blyth damit vereinigen, wenigstens ist es mir unmöglich aus der oberflächlichen Beschrei- bung, eine besondere Art zu erkennen. Wallace zieht immar- ginatus mit zu coccineifrons, Gray, obwohl Blyth von der characteristischen rothen Kopfzeichnung nichts erwähnt. Trichogl. nigrogularis ist neuerdings auch von Schlegel als Art aufge- geben worden. Welche argen Irrthümer das Werk von Levaillant enthält beweist diese Art, die er als @ von Tr. Novae-Hollandiae beschreibt und wovon er ein Pärchen am Cap in der Gefangenschaft beobachtet haben will. Tr. ceyanogrammus ist am nächsten mit Tr. Massenae ver- wandt, unterscheidet sich aber stets durch das breite orüngelbe Nackenband und die viel dunklere schwarze Kinn- und Kehlfärbung. Tr. haematodes von Timor steht ebenfalls nahe, die dunklen Querlinien auf Kehle und Brust lassen aber keine Verwechselung zu. Schon Brisson beschreibt diese Art. sehr gut in seiner Psittaca amboinensis varia, nach einem Exemplare der Reaumur’schen Sammlung. Bis auf Wagler wurde Brisson’s Beschreibung aber durch- gehend mit der Edwards’schen Abbildung pl. 232 verwechselt, auf die Linne seinen Ps. haematodus begründete. Wagler wies zuerst auf die Verschiedenheiten beider Arten hin, wurde aber von S. Müller der voreiligen Speciesmacherei geziehen. Müller be- trachtete nämlich diese Art nur als Varietät von Tr. haemato- des, Linne, und war sogar geneigt den australischen Tr. Norae- Hollandiae ebenfalls damit zu vereinigen. Die weit verbreitetste Art und bekannt von Neu-Guinea (Doreh im Norden und Tritonsbai im Westen), Mysol (Wallace), Amboina (Wallace), Ceram (Wallace und Hoedt), Buru (Wallace und Hoedt), Matabello-Inseln (Wallace), Waigiu (Wall. und Bernst.), Pandjang, Ceramlaut-Gruppe, Key-Inseln, Tjoor, Klein-Key (Rosenb.), durch Hoedt auch von der kleinen Insel Pulotiga bei Amboina an das Leidener Museum eingesandt. Ebenso auf den Aru-Inseln und Goram (Wallace, Rosenb.), von diesen Localitäten aber mit schwarzem 53 854 TRICHOGLOSSUS MASSENAE. Bauchflecke (nigrogularis, Gray). Sollte dieser Unterschied sich wirklich bei allen Exemplaren vondaher finden, so würde die Art- selbständigkeit von nigrogularis, Gray, wieder zu begründen sein. Indess scheint mir dies kaum statthaft, denn Exemplare von Mata- bello (ganz nahe bei Goram) zeigten keine Spur des schwarzen Bauchileckes. Schlegel betrachtet nigrogularis nur als Conspecies, obwohl er sie als selbständig im Cataloge aufführt. In den Verbreitungslisten von Rosenberg’s ist weder Mysol, noch Waigiu als Localität angegeben, sondern nur Amboina, Ceram, Neu- Guinea, die Aru-Inseln und ausserdem noch Salawatti und Banda. Auf beiden letztgenannten Inseln fand Wallace die Art nicht, von Rosenberg will sie aber hier selbst beobachtet haben. Es entstehen insofern einige Zweifel als in einem späteren Berichte Banda uner- wähnt bleibt. An der Nordküste von Ceram ist diese Art besonders häufig, ebenso auf den Aru-Inseln. Nach von Rosenberg nährt sie sich von den Samen der Casuari- nen, ist dies der häufigste Papagei und hält sie sich paarweise oder in kleinen Flügen meist in der nähe des Strandes auf, besonders in den Wipfeln der Casuarinen. Es ist ein streitsüchtiger , lautschreiender Vogel. (525.) 6. Trichoglossus Massenae, Bonaparte. — Herzog Massena’s Keilschwanzlori. Trichoglossus massena, Bonap., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 157. — id., Naumannia. 1856. — Gray, List Psitt. (1859) p- 61. — Schlegel, Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 110. — Tr. Deplanchei, Verr. et O Des Murs, Rev. et Mag. Zool. (1860) p. 587. — Trichogl. Massena, G. R. Gray, B. Trop. Isl. p- 55. — Hartl., Proc. 2. S. (1867) p. 828. — Fig. 0. Tiria, das Z auf Neu-Caledonien (Deplanche). — Kiki, das ? auf Neu-Caledonien (Deplanche). Diagnosis: Allgemeine Färbung wie bei Tr. eyanogrammus, aber die rothe Brust nur mit ganz schmalen dunklen Querlinien ; TRICHOGLOSSUS MASSENAE. 855 Kinn und untere Backen ohne Schwarz; jederseits an den Hals- seiten ein gelbgrüner Streif oder (2) ein schmales Nackenband. Omnino Tr. cyanogrammo concolor,, sed lineis transversis pec- toris rubri angustissimis obscuris; mento genisque inferioribus nigro liberis; stria lateris colli utriusque vel (2) fascia nuchali tenui Slavo-viridi. Neu-Hebriden (?) Eromango, Leidener Museum. S ad. Hinterhals, Rücken, Flügel und Schwanz dunkelgrasgrün ; die Federn des Oberrückens mit breitem, rothen Querbande. Stirn und Zügel schön dunkelultramarinblau ; Hinterkopf, Backen und Kinn dunkel violett, auf der Scheitelmitte die Schaftspitzen grünlich. Jederseits an Halsseiten hinterm Ohre ein schmaler, hellgelb- grüner Streif, die sich hinterseits nicht mit einander vereinigen. Kehle, Kropf, Brust, obere Seiten und die kleinen Flügeldecken unterseits schön zinnoberrotih,, mit unregelmässigen sehr schma- len, dunklen Querlinien. Bauch grün; untere Seiten, After und untere Schwanzdecken gelb mit breiten grünen Endspitzen. Schwanzfedern an Innenfahne gelb gesäumt, unterseils düster gelb schillernd. Schwingen an Innenfahne schwarz, hinter der Basis mit grossem gelben Flecke, der nicht ganz bis an den Schaft angeht, und auf den Schwingen 2ter Ordnung gelbroth erscheint. Schnabel gelborange. Füsse hornschwärzlich. Kral- len hornfahl. Im Leben der Schnabel (nach Verreaux) roth, gegen die Spitze zu orangegelb; Füsse und Krallen schwarz; Iris gelb. 2 Salomon-Inseln (Bremer Museum) stiimmt sonst vollkommen mit dem Exemplare im Leidener Museum überein, aber an den Halsseiten fehlt jederseits der gelbgrüne Streif, der violette Hinterkopf wird dagegen von einem schmalen gelbgrünen Hals- bande umsäumt. Z Neu-Caledonien (typisches Exemplar von Tr. Deplanchei, Verreaus) ähnelt ganz dem Vogel im Leidener Museum, aber verhältnissmässig grösser, das Blau am Vorderkopfe bis hinter das Auge ausgedehnt; das dunkle Violett am Kinn lebhafter und ausgedehnter, auf Bauchmitte einige violettschwarze End- DE TRICHOGLOSSUS MASSENAE. säume, die hier eine Art Fleck bilden, Bauchledern an Basis röthlich; Schwanzfedern an Innenfahne breit gelb gerandet ; Mantelfedern gegen das Ende zu mit kleinem rothen Flecke auf Schaftmitte; alle unteren Flügeldecken roth. ? Neu-Caledonien (typisches Exemplar von Tr. Deplanchei, Verreaux). Wie das /, ebenfalls mit gelbgrünen schmalen Streif an Halsseiten unter der Ohrgegend, aber die Brust blas- ser roth, mit undeutlicheren Endsäumen ; Bauch grün ohne Schwarz, die Federmitte roth; Mantelfedern ganz einfarbig orün; gelber Rand an Innenfahne der Schwanzfedern schmäler; nur die kleinen und mittleren unteren Flügeldecken roth, die grössten schwarz mit gelbem Saume an Innenfahne, nach hinten zu theilweis roth. Ein Esemplar von Neu-Caledonien (s. n. Deplanchei, Verreaux) Ein im Britisch-Museum . ist ganz übereinstimmend, hat an den Halsseiten jederseits einen kleinen gelbgrünen Streif, die Mitte der Mantelfedern deutlich roth, ebenso die Basıs der Bauchfe- dern, das Blau am Kopfe ist aber weiter bis auf die Ohrgegend ausgedehnt, so dass vom dem violetten Tone am Hinterkopfe, auf Ohrgegend und Kinn nur noch wenig zu sehen ist. Exemplar von den Echiquier-Inseln (Collection Godeffroy), stimmt vollkommen mit denen unseres Museum von den Salo- mon-Inseln und Neu-Caledonien überein. » Augen roth mit gelbem Ringe; Schnabel roth; Beine schwarz’ (Note des Sammlers). Jüngerer Vogel in Major Kirchhoff’s Collection hat die violetten Federn des Hinterkopfes noch mit grünen Endsäumen versehen, auf den Brustseiten ebenfalls breite grüne Endsäume ; die grü- nen Mantelfedern zeigen nur einen kleinen rothen Mittelpunkt; jederseitse an den Halsseiten ein grüngelber Fleck. Schnabel hornfahlbraun. Diese Art steht dem Tr. eyanogrammus, Wagler, sehr nahe und unterscheidet sich nur durch das schmale gelbgrüne Nackenband (bei eyanogrammus stets sehr breit und den ganzen Nacken be- deckend\, die viel schmäleren Querlinien auf der Brust und, dass die TRICHOGLOSSUS MASSENAE. 857 unteren Theile der Backen, Kinn und Kehle nur violettblau sind, nicht so deutlich in’s Schwarze wie bei cyanogrammus. Sehr nahe steht auch Tr. Mitchelli, Gray, unterscheidet sich aber durch ganz schwarzen Bauch und After und ein breiteres grünes Nacken- band, welches fast bis zum Kinn läuft. Bei den Trichoglossus-Arten kommen überhaupt mancherlei individuelle Abweichungen vor, die in den Estremen oft sehr erheb- lich, leicht zu specifischen Trennungen führen können, bei einer Reihe von Exemplaren aber alle Uebergänge bieten. Dies ist auch mit dem neuen Trichogl. Deplanchei, Verr. der Fall, den ich nach der Beschreibung » gutture colloque intense caeruleis’”’ anfänglich auch für verschieden hielt. Als ich im Britisch- Museum ein typisches Exemplar vergleichen konnte wurde mir die Artselbständigkeit aber sogleich verdächtig und ich vermochte nur in der grösseren Ausdehnung des Blau am Kopfe eine Verschieden- heit mit Tr. Massenae, Bp., herausfinden, die mir indess individuell schien. Diese Ansicht wurde zur völligen Gewissheit als die Bremer Sammlung $ und 2 s.n. Deplanchei von Verreaux erhielt und ich bei der genauen Vergleichung mit Massenae keine erheblichen Unterschiede bemerkte. Die Exemplare von Neu-Caledonien zeigten allerdings eine grössere Ausdehnung des Blau bis hinter das Auge und das Violettblau an Kinn und Kehle war lebhafter, ausserdem war der rothe Mittellleck auf den Mantelfedern undeutlicher und das Roth an der Basis der Bauchfedern etwas abweichend. Diese Unter- schiede sind indess keineswegs constant. Zwischen Z und % zeigten sich solche, die dann mit eben so viel Recht zur specifischen Tren- nung dienen könnten. Denn während das £ den Bauch ganz roth gefleckt und kein Roth auf den Mantelfedern hat, zeigt das S schwarze Flecke auf dem Bauche, deutliches Roth auf den Man- telfedern und eine grössere Ausdehnung des Blau im Gesichte. Nach Verreaux besitzt das 7 jederseits an den Halsseiten am finde der Ohrgegend einen blassgrünen Fleck, während das 2 ein schmales hellgrünes Nackenband hat. Ob diese Angabe auf Untersuchung des Sexus beruht wird nicht angegeben, es scheint mir aber eher, als wenn diese Verschiedenheiten eine Folge des Alters wären. Je- 358 TRICHOGLOSSUS MITCHELLT. denfalls sind weitere Nachrichten noch abzuwarten, besonder hin- sichtlich der jungen Vögel, über die wir noch gar nichts wissen. Tr. Massenae vertritt den moluckischen Tr. cyanogrammus weiter östlich und wurde bis jetzt mit Sicherheit von den Salomon- Inseln (Maegillivray) und Neu-Caledonien (Tr. Deplanchei, Verr.) nachgewiesen. Die Angabe Eromango (Neu-Hebriden) im Leide- ner Museum bleibt einstweilen noch fraglich, da keine Berichte über das Vorkommen hier vorliegen, obwohl ich keineswegs zweille, dass diese nahgelegene Inselgruppe ebenfalls mit in den Verbrei- tungskreis gehört. Nach Deplanche auf Neu-Caledonien häufig. Durch die neuesten Expeditionen des Hauses Godeffroy in Ham- burg wurde diese Art auch von der bisher undurchforscht geblie- benen kleinen Inselgruppe Echiquier oder Bougainville (1° 20 südl. Br. 142° 10 östl. L.), nordöstlich von Neu-Guinea und nordwestlich der Admiralitätsgruppe gelegen, nachgewiesen. (326.) 7. Trichoglossus Mitchelli, G. R. Gray. — Mitchell’s Keilschwanzlori. Trichoglossus Mitchelli, G. R. Gray, List Psitt. (1859) p: 62 (note). — Fig. 0. Diagnosis: In Grösse und allgemeiner Färbung ganz wie Tr. Mas- senae, aber Bauch und After violettschwarz, die Brust ohne deutliche schwarze Querlinien und das gelbgrüne Nackenband bis zum Kinn reichend. Magnitudine coloreque Tr. Massenae omnino aequans, sed abdo- mine crissoque violaceo-nigris; lineis pectoris transversis nigris obsoletissimis; fascia nuchali flavo-viridi utriusque mentum at- tingente. ? (Type von Gray im Britisch-Museum aus dem Zool. Garten). Kopf und Kopfseiten düster dunkelviolett, auf dem Oberkopfe die Federn mit düster grünlicher Schaftmitte, wodurch derselbe etwas grünlich erscheint; Zügel und Stirnrand etwas blaulich verwaschen. Im Nacken und an den Halsseiten ein breites grün- gelbes Band, welches an den unteren Backen und Kinn in ein TRICHOGLOSSUS MITCHELLI. 859 schmales dunkelgrünes übergeht. Hinterhals, Flügel und ganze Oberseite nebst Schwanz einfarbig dunkelgrasgrün. Kinn, Kehle, Kropf, Brust und die unteren Flügeldecken glänzend scharlach- roth, auf Brustmitte einige verwaschene gelbliche Endsäume. Bauch und After violettschwarz, fast schwarz, einzelne dieser Federn mit grünen Säumen. Bauchseiten, Schenkel und untere Schwanzdecken grün, die gelbe Federbasis überall durchschei- nend. Schwanzfedern an Innenfahne ebenfalls grün, schmal olivenschwarz gerandet, unterseits düster olivengelb. Schwin- gen unterseits schwarz, von der dritten an auf Innenfahne mit grossem gelben Flecke. Schnabel hornweiss; Füsse graubraun, Krallen schwärzlich. Steht dem Tr. eyanogrammus, Wagler nahe, unterscheidet sich aber von dieser Art, dass die dunklen Querlinien auf Kropf und Brust fast ganz fehlen, durch den schwarzen Bauch und After und das grüne Nackenband, welches sich fast bis zum Kinn zieht. Auch mit Trich. Massenae nahe verwandt, leiztere Art ist aber leicht an dem schmalen gelbgrünen Nackenbande, welches zuweilen nur als ein schmaler Streif hinter der Ohrgegend auftritt, zu unterscheiden. Das einzige bis jetzt bekannte Exemplar im Britisch-Museum befand sich früher lebend im Zoologischen Garten, wesshalb es leicht erklärlich ist, dass alle Nachrichten fehlen ; nicht einmal das Vater- land kennen wir. Obwohl ich nicht läugnen will, dass die Selbständigkeit der Art, auf ein Exemplar begründet, welches noch dazu aus der Gefangen- schaft herstammt und daher möglicher Weise Veränderungen erlitten haben kann, immerhin verdächtig erscheint so war es mir doch nicht möglich Tr. Mitchelli auf eine andere bekannte Art zu be- ziehen. Jedenfalls dürfte es jetzt eher möglich sein die Art zu erkennen, was nach der kurzen Beschreibung Gray’s nicht mög- lich war. Hoffentlich erhalten wir bald Nachrichten über den interessanten Vogel. U TRICHOGLOSSUS. 840 | Mittelste] Aeuss. Flügel. | Schw.- | Schw.- | Firste, feder. | feder. Novae-Hollandiae, Gml.|5’ 2" |5"' 3" gt’ g’" » Bu 6 Bil TOy ya Je Bl » Bet Qu Bi 10%. gy'! gun el » 5 6’ A Silk gr." Ga 5 Bi a 5" la OXL Bu gl) [ZE » 5 ai EHEN a, gi? rubritorquatus, Vigors.|5” 1’ ja 102’ 4" |g1/,.g'"' » Bi IN! All sul ul guckt Sun Forsteni, Temminck, AN: 113" (a haematodes, Linne. |5” Pe a a y Bu A 4'' Bl Su galt A; » 5 6 Alk zit a ale gut cyanogrammus, Wagl. |4'' 11''')3" 10" 2" 4’ \g'’ » Bl ih All all) g’! Sal a]. » Bi Aa Ak Bulk [9'' au IE 2 » 5 Ta 44 ZI lg Dal! st) 111 A ge PUR ALL | Bin ger » Au 1 tm A Tu ER 9 11 » 5! gt a AN NE Toll » Bi il Ale Aue Du (op gi y 5 BIIREN Ak ml per 10" » BE Bu 4'' ar BEN.) 10% » 5 a zu 1 m gi! giul 1 Po Massenae, Bonaparte. 151’ |3'' 6’ 2’ 3" |g'' 4 4 10 |gr gr gr ge (gen » 5" Su gu gi Au sl) [22 » 5 Bl Au jr gu Hulk gut n gi! y’ gt gl ga’! y Bl.) Höhe d. ganzen Schnab. an Basis. gu Tarse. 7 a gr (ohne Nagel). Aeuss. Vorder- zehe. oje lin Bid Ar 'YAL 1044 ru d (gl, nu 13" oO Innere Hinter- zehe. Bular! Ed Australien, Leidener Museum, » )) » Lad. » Bremer Museum. » (Cap York) Britisch-Museum. ad. Gippsland, Museum Heine. jun. » » » SQ Australien, Leidener Museum. ad. » Museum Heine. SR Sumbawa, Type im Leidener Museum, 2 Timor, Leidener Museum. an » » jun. » Bremer Museum. Q Ceram, Leidener Museum. Z Mysol, » » ad. 2» Museum Heine. d Buru, Bremer Museum. ade » Museum Heine. Neu-Guinea (Doreh), Britisch-Museum. ad. » Museum Heine. ad. Matabello, Collection Wallace. d Aru-Inseln, T. v. nigrogularis im Brit.-Mus. 2 » » » » 2 » Leidener Mus. s.n. nigrogularis. jun. » Museum Kirchhoff. Neu-Hebriden, Leidener Museum. Salomons-Inseln, Bremer Museum. Neu-Caledonien (Verr.), s. n. Deplanchei. 2 » » » 841 5 J TRICHOGLOSS (ohne Nagel). Mittelste] Aeuss. AIchz = Aeuss. | Innere Flügel. Schw.- | Schw. | Firste. en Tarse. | Vorder- | Hinter- feder. | feder. EHBeSIE zehe. | zehe. Massenae, Bonaparte. 4” 10’ |3" 6" ja’ g"' 8, Tue Hola. Bla) — |? Neu-Caledonien, Britisch-Museum. » KL Syullı A“ ul g'! 10’ oylckr Rn Bar ur: Be Echiquier-Insel. Mitchelli, Gray. AD BE Bll OlgT 8’ gi’ Bud eh: — Type im Britisch-Museum. Diagnostischer Schlüssel zu Tricho glossus. Il. Mantelfedern mit rothem oder gelben Querflecke, oder an Basis so. d. Arten ohne blaues Gesicht; meist mit Roth am Vorderkopfe. (Genus Trichoglossus (part.), Psitteuteles et Ptilosclera bei Bonaparte). 8. ornatus, Linne, 9. coccinejifrons, Gray. 710. Verreauxi, Bonap. 11. chlorolepidotus, Kuhl. 12. flavoriridis, Wallace, 13. euteles, Temminck. 14, Iris, Temminck. 15. versicolor, Vigors, Brust, Nacken und Basis der Schwanzfedern roth; Oberkopf und Ohrgegend blau. Brust, Vorderkopf, Nackenband und Flügelrand roth; Bauchfleck und Kopf blau; Basis der Schwanzfedern orangezinnoberroth. Vorderkopf und Augenbrauen roth; Unterseite mit gelben Querlinien; Backen und Kehle blau. Grün; untere Flügeldecken roth. Grün, Kopf gelb wie Unterseite, diese mit grünen Querlinien; Halfter schwarz. Grün; Unterseite grüngelb; Kopf gelb (Psitteuteles, Bonap.). Grün; Oberkopf roth; Ohrgegend violett. Gelbgrün mit gelben Schaftstrichen ; Oberkopf roth; Ohrgegend gelb; Brust weinroth (Ptilosclera, Bp.). In dieser aus 8 Arten bestehenden Unterabtheilung ist insofern weniger Uebereinstimmung ausgeprägt, als nicht allein in der Farbenvertheilung, sondern auch in den äusseren Characteren leichte Abweichungen vor- kommen. 542 TRICHOGLOSSUS ORNATUS. So fehlt die steife, glänzende Schaftmitte der Federn des Ober- kopfes, ferner meist die rothe Brust und der lebhaft gefärbte Bauch- fleck ; die Innenfahne der Schwingen ist oft einfarbig. Während Tr. ornatus durch Roth an der Basis der Schwanz- federn merkwürdig ist, zeichnen sich Tr. euteles, Iris und ver- sicolor nicht allen im Colorit durch die einfarbigen Mantelfe- dern aus, sondern sind auch im Habitus etwas abweichend. Tr. euteles, von Bonaparte zum eigenen Genus Psitteuteles er- hoben und von: Gray merkwürdiger Weise mit zu Coriphilus gestellt, hat einen verhältnissmässig kürzeren Schwanz. Erheb- lichere Unterschiede bietet Tr. Iris in dem dickeren, abgerundeten Schnabel, dessen sehr breite Dillenkante nicht in schiefer Linie, sondern etwas gebogen aufsteigt, neben discolor übrigens die einzige derartige Ausnahme in der ganzen Subfamilie Trichoglos- sinae. Durch den ebenfalls relativ kürzeren Schwanz zeichnet sich auch Tr. versicelor aus, noch mehr aber durch den grossen, nackten Augenkreis und die beinah aufgetriebene, breite, nackte Wachshaut. Bonaparte bildete aus ihm das Genus Ptilosclera, wohl hauptsächlich im Hinblick auf die fast einzig dastehende Färbung. Die Arten dieser Unterabtheilung, zu welcher die noch nicht ge- nügend bekannten Tr. Verreauxi und coceineifrons gehören dürften, sind kleiner als die der vorigen, meist von Staar- bis Dros- selgrösse, so weit bis jetzt bekannt in den Geschlechtern nicht ab- weichend und haben alle eine lebhafte Schnabelfärbung. Ihre Le- bensweise ist noch ziemlich unbekannt. Sie gehören meist dem indischen Archipel an, nur 2 Arten (chlorolepidotus und ver- sicolor) kommen in Australien, keine auf den Südsee-Inseln vor. (527.) 8. Trichoglossus ornatus, (Linne). — Der blauehrige Keilschwanzlori. Psittacus ornatus, Linne, S. N. (1767) p. 145. — Edward, B. pl. 174. — Psittaca indica varia, Briss., Orn. IV (1760) p. 566 (deser. bon.). — Pl. enl. 552 (fig. aceur.). — Psitta- cus inquinatus, Müll., S. N. Suppl. (1776) p. 79. — Lory Parrakeet, Lath., Syn. I. p. 221. — id., Gen. Hist, II (1822) TRICHOGLOSSUS ORNATUS. 845 p- 140. — Psittacus ornatus, Gml., S. N. (1788) p. 524. — Latham, Ind. Orn. p. 91. — Bechst., Ueb. p. 70. — Kuhl, Consp. p.55. — Vieill., Enc. Meth. p. 1590. — Raflles, Linn. Trans. XIII. p. 281. — Voigt, Cuv., Uebers. (1831) p. 754. — Eos ornata, Wagl., Mon. p. 562. — G. R. Gray, Gen. of B. II. p.417. — Blyth, Cat. B. As. Soc. (1849) p. 11. — id., Journ. As. Soc. XIX. p. 237. — Lorius ornatus, Steph., Gen. Zool. XIV. p. 152. — Australasia Malaisiae, Less., Tr. d’Orn. p. 210. — Trichogl. ornatus et Eos ornata, N°. 8. G. R. Gray, Gen. of B. II. N°.6. — Bonap., Rev. et Mag. Z. (1854) p. 157. — id., Naum. 1856. — G. R. Gray, List Psitt. (1859) p. 62. — Wallace, Proc. Z. S. (186%) p- 291. — Schlegel, Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 112. — La Perruche Lori, Levaill., Perr. t. 52 (fig. opt.). Bangnu oder Bandhnu, bengalisch (Blyth). — Ololito, Eingeborne von Gorontalo (von Rosenberg). Diagnosis: Oberkopf und Ohrgegend blau; unter der Ohrgegend jederseits ein gelber Fleck; Nacken, Backen, Kinn, Kehle, Kropf und Brust roth, ebenso die Basishälfte der Schwanzfedern an Innenfahne. Pileo et regione parotica cyaneis; macula sub ea flava; genis, nucha, mento, gutture, pectore neenon dimidio pogonii rectri- cum interni basılari rubris. Gelebes (Forsten) Leidener Museum. Hinterhals, Rücken, Flügel und Schwanz dunkelgrassrün. Oberkopf und Fleck auf der Ohrgegend dunkel violettblau; Hinterkopf, Zügel, Backen, Kinn, Kropf und Brust scharlachroth, auf Kropf: und Brust mit violettschwarzen (Querbinden,, die Basis der Federn grün. Flü- geldecken unterseits, und ein Streif jederseits am Halse gerade hinter der Ohrgegend hochgelb, obere Seiten und Bauch, hochgelb mit breiten grünen Endsäumen, wodurch nament- lich der Bauch fast grün erscheint. Untere Seiten, After, und untere Schwanzdecken hell grasgrün, mit schmalen dunkelgrü- nen Endspitzen. Die äusseren 4 Schwanzfedern jederseits an Basishälfte der Innenfahne scharlachroth, an Endhälfte hoch- 4 Den Yen TRICHOGLOSSUS ORNATUS, gelb, die übrigen grün. Die Federn des Oberrückens quer über die Mitte breit gelb. Schwingen an Innenfahne und un- terseits schwärzlich. Schnabel horngelb. Füsse und Nägel grauschwarz. Ein Z von Celebes (Wallace) im Bremer Museum hat den Ober- kopf und den Fleck auf Ohrgegend dunkelblau, ohne den Ton in’s Violette, und die rothen Kropf- und Brustfedern haben grüne Endsäume. Ebenso ein Z von Macassar (Collection Wallace), aber Oberkopf deutlich violettblau, und die rothen Federn des Nackens mit ebensolchen Endsäumen. Geschlechter nicht verschieden. Es ist nicht leicht möglich diese schöne Art mit einer anderen zu verwechseln, da sie sich ganz auffallend durch den rothen Nacken und das Roth an der Basis des Schwanzfedern auszeichnet. Edwards bildet die Art übrigens zuerst sehr richtig ab und bereits Brisson beschreibt sie sehr genau. Unrichtig ist es jedoch wenn Gray Ps. atricapillus, Gml., mit zu dieser Species zieht. Er beruht nämlich auf der Abbildung Seba’s und gehört ohne Zweifel zu Domicella lori, Linne. Nach Wallace bewohnt Tr. ornatus ausschliessend Celebes und wurde von ihm auf keiner andern Insel beobachtet. Ein Exemplar im Leidener Museum soll aber durch $S. Müller von Buton herstam- men. Wahrscheinlich wurde es hier durch Kauf erstanden, denn wie aus dem Reiseberichte deutlich hervorgeht beobachte S. Müller nur Domicella rubra auf dieser Insel. Von Rosenberg fand Tr. or- natus in der Minahassa dem nördlichsten Theile von Celebes häufig, führt die Art aber auch von Buton an, obwohl er hier nicht selbst war. Ebenso wenig erwiesen ist es, wenn von Rosenberg die Art auf den Sula-Inseln, die er übrigens nie besuchte, als häufig vor- kommen lässt. Raflles nennt irrthümlich auch Malacca als Vaterland und die Herren von Schlagintweit wollen Tr. ornatus sogar in Sikkim eingesammelt haben. Selbstverständlich kann von einem Vorkommen im Himalaya nicht die Rede sein. TRICHOGLOSSUS COCCINEIFRONS, s45 Die Lebensweise anbelangend, so fehlen über diese Art, ebenso wie von den meisten übrigen des Indischen Archipels, fast alle Nachrichten, dies ist auch bezüglich der Jungen der Fall. Latham sah Tr. ornatus auf einem chinesischen Bilde unter der Benennung » Ue-shek-uang”’ sehr correct dargestellt. (528.) 9. Trichoglossus coccineifrons, G. R. Gray. — Der rothstirnige Keilschwanzlori. Trichoglossus coceineiflrons, G. R. Gray, Proc. Z. S. (1858) p- 185. — id., List Psitt. (1859) p. 62. — Wallace, Proc. 2. S. (1864) p. 291. — Fig. O. Diagnosis: Kopf und Kopfseiten blau; Vorderkopf roth ebenso em Nackenband ; Halsseiten, Flügelrand und die unteren Flügel- decken roth wie Kropf und Brust, aber diese mit blauen Querlinien; Bauchfleck blau; Schwanzfedern an Innenfahne orangezinnoberroth. Pileo cum capitis lateribus cyaneo; sincipite fasciaque nuchali rubris ; lateribus colli, margine alari, tectrieibus alarum infe- rioribus atque gutture cum pectore rubris, his autem ambolus transverse cyaneo-lineatis; macula abdominale cyanea ; pogoniis rectricum internis aurantio-einnabarinis. Aru-Inseln (Type von Gray in Wallace’s Collection). £. Kopf und Kopfseiten blau, auf Vorderkopf roth, ebenso einzelne Federn auf Scheitelmitte. Nackenband, Halsseiten, Flügelrand und grosse und kleine Flügeldecken unterseits scharlachroth, auf Kehle, Kropf und Brust ebenso, aber hier mit blauen Endsäumen, die regel- mässige Querlinien auf Bauchmitte aber einen grossen Fleck bil- den. Federn der Schenkel und Schenkelseiten gelb mit grünen Enden und blassrothem Mittelflecke, untere Schwanzdecken an Basis roth, sonst gelb und grün geendet. Mantel, Rücken, Flügel , übrige Oberseite und Schwanz grün. Mantelfedern mit rothem Mittelflecke. Oberste kleinste Deckfedern am Unterarm mit rothem Flecke in der Mitte, der gelb gerandet ist. Schwin- gen 1ter Ordnung an Aussenfahne grün, an Innenfahne gelb- liehzinnober , das Enddrittel derselben schwarz. Schwingen 2ter 846 TRICHOGLOSSUS VERREAUXI. Ordnung ebenso aber an Basishälfie der Aussenfahne gelb. Schwanzfedern an Innenfahne nicht ganz bis zur Spitze orange- zinnoberroth, am Endtheile grün, unterseits heller orangezin- nober mit orangegelbem Ende. Schnabel horngelb; Füsse und Krallen grauschwarz. Dieser höchst sonderbare Vogel, von dem nur dies eine Exemplar bekannt ist, bietet so merkwürdige Färbungsverhältnisse, dass er auf den ersten Anblick fast den Eindruck einer Varietät macht. Jedenfalls dürfte das Exemplar noch nicht völlig ausgefärbt sein, denn die hie und da auf der Scheitelmitte erscheinenden rothen Federn lassen vermuthen, dass mit zunehmenden Alter möglicher Weise der ganze Kopf roth werden dürfte. Indess sind dies nur Ver- muthungen, die nicht eher gelösst werden können, bis wir nicht reichaltigeres Material vorliegen haben. Zur Unterscheidung der Art wird die diagnostische Characterisi- rung genügen. Nach einer brieflichen Mittheilung von Herrn von Rosenberg wäre Tr. coceineifrons nichts als eine Varietät von Tr. haemato- des, eine Ansicht der ich mich bis jetzt noch nicht völlig an- schliessen kann. + (529.) 10. Trichoglossus Verreauxi, Bonap. — Verreaux's Keilschwanzlori. Trichoglossus verreauxius, Bp., Rev. et Mag. Zool. (1854) p- 157. — id., Trichogl. verreauxi, Naumannia, 1856. — G. R. Gray, List Psitt. (1859) p.61. — Fig. 0. Diagnosis: Grün; Unterseite mit gelben Querlinien; Vorderkopf und Augenbrauen roih; Backen und Kehle blau. Viridis, subtus transverse flavo-lineatus; sincipite supereiliisque rubris; genis cum mento cyaneis. (Nach Bonaparte) Glänzend grün; Brust und Unterleib nebst Seiten mit unregelmässigen goldgelben Querlinien; Vorderkopf und Augenbrauen roth; Wangen und Kehle bläulich; Mittelrücken- federn gelb gefleckt. Nach dieser leider sehr kurzen Beschreibung ohne Maasangaben TRICHOGLOSSUS CHLOROLEPIDOTUS. 847 zu urtheilen, dürften wir es hier mit einer sogenannten guten Art zu thun haben. Der rothe Vorderkopf, die blauen Backen und die gelbquergewellte Unterseite lassen keine Vereinigung mit einer ande- ren Species zu. Die genaue Angabe des Vaterlandes fehlt, Bonaparte vermuthet es möge Australien sein. Bis jetzt scheint nur das eine Exemplar im Pariser Museum bekannt zu sein. Gould ignorirt diese Art in seinem » Handbook’' und vielleicht mit Recht, da sie möglicher Weise nicht in Australien zu Haus ist. (550.) 441. Trichoglossus chlorolepidotus, (Kuhl). — Der gelbgefleckte Keilschwanzlori. Psittacus chlorolepidotus, Kuhl, Consp. (1820) p. 48. — Spotted Parrot, Latham, Gen. Hist. II (1822) p. 197. -—- Tri- ehoglossus Matoni (Lath. M.S.), Vigors et Horsfield, Linn. Trans. XV (1826) p. 291. — Australasia viridis, Lesson, Tr. d’Orn. p. 210. — Tr. chlorolepidotus, Wagler, Mon. p. 550. — Jard. et Selb., Ill. of Orn. pl. 110. — Gould, B. of Austr. V. pl. 50. — Reichb., Gould’s Uebers. N°®. 172. — Lear Parr. pl. 55. — Tr. chlorolepidotus, G. R. Gray, Gen. of B. II. N°.5. — id., List Psitt. (1859) p. 62. — Bp., Rev. et Mag. Z. 1854. — id., Naum. 1856. — Schleg., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 111. — Gould, Handb. B. of Aust. II. sp. 446. Diagnosis: Grün; Federn der Unterseite und auf Oberrücken an Basis gelb ; untere Flügeldecken roth. Viridis, dimidio plumarum singularum basilari lateris inferioris dorsique flavis, tectrieibus alarum inferioribus rubris. Australien (Rockhampton) Collection Schaufuss. $ ad. Lebhaft dun- kelgrasgrün, der Oberkopf meerblau angeflogen; die Federn der Unterseite vom Kinn bis After nebst Schenkel und Schen- kelseiten lebhaft gelb mit grünen Endsäumen, wodurch die Unterseite gelb und grün gebändert erscheint. Die Mantelfe- dern -ebenfalls gelb mit grünem Endsaume. Untere Flügel- decken nebst Achseln. scharlachroth. Die erste Schwinge schwarz, die übrigen der ten und 2ten Ordnung nebst ihren 848 TRICHOGLOSSUS CHLOROLEPIDOTUS. Deckfedern grün, an Basishälfte der Innenfahne mit orange- rothem Flecke, unterseits die Schwingen schwärzlich. Schwanz- federn an der Basis der Innenfahne etwas röthlichorange, unter- seits glänzend olivengelb. Schnabel horngelb; Füsse graubraun; Iris braun (Note des Sammlers). Im Leben der Schnabel (nach Gould) blutroth, gegen die Spitze zu in’s Orangefarbene, Iris scharlachroth zuweilen braungelb. 2 (Collection Verreaux) ganz ebenso, aber der Oberkopf grün ohne blaulichen Ton; Kinn- und Backenfedern an der innersten Basıs röthlich, Ebenso ein Exemplar im Bremer Museum, aber der Oberkopf weni- ger deutlich meerblau. Ebenso Exemplare von Port Albert, Victoria, im Museum Heine. Ein Exemplar im Leidener Museum ist offenbar ein jüngerer Vogel, das Gelb auf der Unterseite und auf den Mantel beschränkt sich nur auf die Basis der Federn, wesshalb die Unterseite fast einfarbig grün erscheint; der Oberkopf ist grün, und der Fleck an der Basishälfte der Schwingen nicht roth, sondern gelb. Ein alter Vogel in Major Kirchhoff’s Collection hat die Schenkel- seitenfedern mit rother Querbinde und das Gelb der Mantelfedern mit Roth gelleckt. Beide Geschlechter, nach Gould, nicht verschieden. Vigors und Horsfield’s Tr. Matoni wurde auf ein so altes Exem- plar begründet, wie ich ein solches noch nie zu sehen bekam, denn in der Beschreibung heisst es »gula, genaeque caerulescenti-virides ; pectoris, abdominis medii, nuchaeque plumae ad basin flavae, coc- cineo parce variegatae, fascia apicali viridi lata marginatae.’’ Nach Gould, dem wir die wenigen Nachrichten über diese Art verdanken , gehört Tr. chlorolepidotus ausschliesslich Neu-Süd- Wales an, und zwar den Küstenstrichen, denn im Inneren soll er nicht vorkommen. Als Aufenthaltsort dienen vorzüglich die höchsten Eucalypten, von deren Blüthensaft sich diese Vögel, wie ihre übrigen Gattungsverwandten vorzugsweis nähren. In den Höhlungen der Eucalypten legen sie auch das Nest an; doch fehlen hierüber nähere Berichte. TRICHOGLOSSUS FLAVOVIRIDIS. 849 Im Sydney Museum von Port Macquarie und im Museum Heine von Port Albert, Gippsland in Süd-Australien (durch Gerard Krefft); also nicht blos auf Neu-Süd-Wales beschränkt, wie Gould noch in seinem » Handbook” behauptet. (351.) 12. Trichoglossus flavoviridis, Wallace. — Der schwarz- halfterige Keilschwanzlori. Trichoglossus flavoviridis, Wallace, Proc. Z. S. (1862) p- 537. pl. XXXIX (fig. opt.). — id., (1864) p. 292. Diagnosis: Grün; Kehle, Kropf und Brust hochgelb mit grünen Querlinien ; Kopf hochgelb; Stirnrand, vordere Backen und Kinn schwarz ; im Nacken ein schwärzlichgraues Halsband. Viridis; mento, gutture pectoreque luteis, viride undulatis; capite luteo; fronte ınystace mentoque nigris; torque nuchae nigricante-cinereo. Sula-Inseln (Wallace) Bremer Museum. Ganze Oberseite, Flügel und Schwanz dunkelgrasgrün ; die Mitte der Federn des Ober- rückens mit einem verwaschenen ockergelben Flecke. Ganzer Ober- und Hinterkopf nebst Ohrgegend dunkelgelb, die Basis der Federn schwärzlichgrün, im Nacken ein grauschwärzliches schmales Halsband. Schmaler Stirnrand, Zügel, Backen und Kinn schwarz, jede Feder am Ende grünlichgelb gerandet. Kehle, Kropf und Brust hochgelb wie der Kopf, jede Feder mit schmalem dunkelgrünen Endsaume, wodurch eine feine Wellen- zeichnung entsteht. Bauch, Schenkel, After und untere Schwanz- decken ‚grüngelb, jede Feder mit verwaschenem dunkelgrünen Endflecke. Kleine Flügeldecken unterseits gelbgrün. Erste Schwinge ganz die übrigen nur auf Innenfahne schwarz , aussen grün mit ganz schmalem gelben Randsaume. Schwanzfedern an Innenfahne düster ockergelb, aussen grün, unterseits glänzend olivengelb. Schnabel horngelb; Füsse horngraubraun ; Nägel hellhornbraun. Im Leben der Schnabel (nach Wallace) oran- geroth; der Augenkreis gelb; die Iris orangefarben ; Füsse schiefergrau. 54 550 TRICHOGLOSSUS EUTELES. Typen von Wallace in dessen Collection zeigten auf den Ober- rückenfedern eine deutliche gelbe Querbinde. 2, Sula-Inseln (Verreaux) wie das d‘. Steht dem Tr. euteles, Temm., von Timor am nächsten, un- terscheidet sich aber sogleich durch die grüne Querzeichnung der Unterseite, die schwarze Halfter und das dunkle Nackenhalsband. Wallace’s Untersuchungen auf den Sula-Inseln wurden auch mit der Entdeckung dieser niedlichen Species belohnt. Ein einziges Exemplar, welches aber leider durch Ratten _ verstümmelt wurde, erlangte er auch bei Menado auf Celebes. Einer seiner Diener, ein Eingeborner von Menado versicherte ihm jedoch, dass sich die Art dort finde. Inzwischen dürfen wir immerhin einstweilen nur die Sula-Inseln als verbürgte Localität betrachten. Weitere Nachrichten fehlen. (352.) 15. Trichoglossus euteles, (Temm.). — Der gelbköpfige Keilschwanzlori. Psittacus euteles, Temm., Pl. col. 568 (1858?). — Conurus euteles, Bourjot, Perr. t. 43 (Z nach PI. col.) et t. 445. 2 s. n. Perruche iris, femelle. — Psittacus (Trichoglossus) euteles, Müll. et Schleg., Verhandel. (Land- en Volkenkunde) p. 209. — Coriphilus euteles, Gray, Gen. of B. Il. N°®.8. — id., List Psitt. (1859) p. 59. — Psitteuteles euteles, Bp., Rev. et Mag. Z. (1854) p. 157. — id., Naum. 1856. — Trichoglossus ochrocephalus, Blyth, Journ. As. Soc. Beng. (1858) p. 279. — Psittacus (Belocercus) euteles, v. Rosenb., Cab. J. f. Orn. (1862) p. 66. — id., Natuurk. Tijdschr. voor Nederl. Ind. (1865) p. 146. — Tri- choglossus euteles, Wallace, Ibis (1861) p. 349. — id., Proc. Z. S. (1864) p. 292. — Coriphilus euteles, Schleg,., Dierentuin (1864) p. 78. — id., Nanodes euteles, Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 112. Diagnosis: Grün, im Nacken ein verwaschenes helleres Querband ; Kopf dunkelgelb, übrige Unterseite heller gelb, auf Schenkeln und den unteren Schwanzdecken grünlich. TRICHOGLOSSUS EUTELES. 851 Viridis, subtus flavus; torque nuchae obsolete dilutiore; capite luteo ; femoribus caudaeque tectricibus inferioribus viridulis. Timor (S. Müller), Type von Temminck im Leidener Museum. ad. Oberseite schön grasgrün, im Nacken ein undeutliches heller grünes Band. Schwingen dunkler grün, auf der Mitte der schwarzen Innenfahne mit breitem gelben Flecke der aber nicht bis an den Schaft geht und auf den letzten Schwingen 2ter Ordnung verschwindet; der äusserste Saum der Innenfahne schmal gelb. Kopf bis Nacken, Zügel und Backen dunkelgelb, die übrige Unterseite ebenfalls, nur Bauch und untere Schwanz- decken nebst den kleinen Flügeldecken unterseits hell grasgrün verwaschen. Die Unterseite der Schwanzfedern gelb, die äus- sersten 4 Federn jederseits an Innenfahne breit gelb gesäumt. Schnabel hornfahl; Füsse hornbräunlich. 2 (jung) im Leidener Museum ebenso, aber die ganze Unterseite schwach grasgrün angeflogen und der Kopf weniger schön gelb. Jüngerer Vogel von Flores (Collection Wallace) ähnelt dem vorher- gehenden, aber die ganze Unterseite fast grün, nur die Basis der Federn grüngelb; Kopf schmutzig olivengrünlichgelb , einzelne Federn mit dunkelgelben Endspitzen. Schnabel horn- orangefarben. Man kannte diese Art bis jetzt nur von Timor, Wallace hat sie aber neuerdings auch auf dem nahen Flores gefunden. Leider fehlen alle Nachrichten über die Lebensweise. Dr. S. Müller theilt nur mit, dass er sie auf Timor in kleinen Flügen von 8—10 Stück häufig angetroffen habe besonders auf der Ebene Wienoto. Sie hielten sich sehr hoch in den Bäumen auf. Nach Wallace nähren sie sich von den Blüthen der Eucalypten. Den Tr. ochrocephalus, Blyth, kann man, nach der Beschrei- bung zu urtheilen, ohne Bedenken mit zu dieser Species ziehen. Bourjot giebt auf pl. 43 eine recht gute Abbildung des Z nach P]. col. 568, nur ist der Schnabel zu lebhaft roih. Das 2 wird auf pl. 445. s.n. Perruche iris femelle abgebildet, im Text aber sonder- barer Weise gar nicht weiter erwähnt. 832 TRICHOGLOSSUS IRIS. (353.) 14. Trichoglossus Iris, Temminck. — Der rothköpfige Keilschwanzlori. Psittacus iris, Temm., Pl. col. 567 (1858?). — Müll. et Schleg., Verhandel. (Land- en Volkenkunde) p. 209. — Conurus iris, Bourj., Perr. t. 44@ (nach Pl. col.). — Coriphilus Iris, Gray, Gen. of B. II. N°.9. — id., List Psitt. (1859) p. 59. — Psitteuteles iris, Bp., Rev. et Mag. Z. (1854) p. 157. — id., Naumannia. 1856. — Psittacus (Belocercus!) iris, Rosenb., Cab. J. f. Orn. (1862) p. 66. — id., Natuurk. Tijd- schrift voor Nederl. Ind. (1865) p. 146. — Trichoglossus iris, Wallace, Proc. Z. S. (1864) p. 292. — Coriphilus iris, Schlegel, Dierentuin (1864) p. 78. — id, Nanodes iris, Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 116. Diagnosis: Grasgrün, Backen und Unterseite fast gelb, auf der Brust grün quergewellt; Oberkopf düster scharlachroth; Nacken- band gelb; Ohrgegend violett. Prasinus; genis latereque inferiore subflavis, pectore viride- undulato ; pileo sordide puniceo ; torque nuchae flavo; regione parotica violacea. Timor (S. Müller) Type von Temminck im Leidener Museum. ad. Flügel, Schultern, Rücken, Hinterhals, Bürzel und Schwanz schön grasgrün, Backen, Bauch, kleine Flügeldecken unterseits und untere Schwanzdeckfedern hell gelbgrün, auf der Brust und Kehle fast in’s Gelbe ziehend, die Zügel und ein Streif um den Nacken von gleicher Farbe. Kehle und Brust mit grünen Endsäumen, wodurch hier feine Querstreifen entstehen. Strich vom hinteren Augenrande bis auf die Ohrgegend violett. Der ganze Oberkopf scharlachroth, an der Stirn dunkler und auf dem Hinterkopfe mit graublauen Endspitzen; Kinnfedern blass röthlich gesäumt. Schwingen an Innenfahne und unter- seits schwarz, die der 2ten Ordnung an Basis gelb gesäumt. Die erste Schwinge an Aussenfahne bläulich verwaschen. Schwanz- federn an Innenfahne nicht ganz bis zur Spitze und unterseits dunkel olivengelb. Schnabel orangefarben ; Wachshaut, Augen- kreis und Füsse sehwarz. RR TRICHOGLOSSUS VERSICOLOR. 53 2 von Timor (Leidener Museum) nicht verschieden. Ein anderes d (Bremer Museum) zeigt keine Spur von den blau- lichgrauen Federspitzen am Hinterkopfe, die grünlichen Querli- nien auf der Brust sind ganz verloschen. Diese Art bewohnt ausschliessend Timor, wo sie Dr. Salomon Müller entdeckte. Wallace’s neueste Forschungen wiesen sie eben- falls nur auf dieser Insel nach. Nach S. Müller ist Tr. Iris ziemlich häufig, besonders in der Ebene Wienoto und lebt in klei- nen Flügen von 6-10 Stück. Dies ist alles was wir über diese niedliche Art wissen. Wallace sah sie mit Tr. euteles zusammen zahlreich in den Eucalypten. Bourjot bildet auf pl. 445. unrichtiger Weise als @ von Tr. Iris den weiblichen Tr. euteles ab, obwohl es im Text bei Tr. Iris ausdrücklich heisst, »Sexus nicht verschieden.’’ Uebrigens schreibt Bourjot nur wörtlich den Text zu Temminck’s Pl. col. nach. (33%.) 145. Trichoglossus versicolor, Vigors. — Der gelbge- strichelte Keilschwanzlori. o., in Lear’s Ill. Psitt. pl. 56. — Jard. et Selb., Nat. Libr. vol. VI. p. 157. pl. 21 (fig. mal.). — Gould, B. of Austr. V. pl. 51. — Reichenb., Gould’s Uebers. N°. 175. — Conurus lori sceintillatus, Bourjot, Perr. Trichoglossus versicolor, Vig t. 52 (nach Lear). — Trichoglossus versicolor, Hombr. et Jacq., voy. au Pöle Sud. Zool. III. pl. 24 bis. fig. 1 (fig. bon.). — Psitteuteles versicolor, Bp., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 157. — id., Naum. 1856. — id., Ptilosclera ver- sicolor, Compt. Rend. 1857. — Trich. versicolor, G.R. Gray, Gen. of B. II. N°.9. — id., Coriphilus versicolor, List Psitt. (1859) p. 59. — Schlegel, Dierent. 1864. — id., N a- nodes versicolor, Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 116. — Ptilos- clera versicolor, Gould, Handb. B. of Austr. II. sp. 447. We-ro-ole, Eingeborne von Port Essington (Gould). Diagnosis: Hellgelbgrün mit gelben Schaftstrichen; Kropf und Brust weinroth; Ohrgegend gelb; Nacken und Halsseiten graublau ; Oberkopf scharlachroth. 854 TRICHOGLOSSUS VERSICOLOR. Junger Vogel: das Blau im Nacken undeutlich und Kropf und Brust grün. Flavoviridis; scapis flavo-striatis; gutture pectoreque vinaceis ; cervice collique lateribus caesiis; pileo puniceo. Juv. cervice obsolete caesio; gutture pectoreque viridibus. Australien (Leidener Museum). d ad. Schultern, Deckfedern , Bürzel, Schwanz und Unterseite vom Bauch an, so wie die unieren Flügeldecken, hellgelbgrün beinah gelb. Schwanzfe- dern und Schwingen an Aussenfahne dunkler grün, letztere an Innenfahne breit schwarz gerandet, an der Aussenfahne schmal gelb. Oberrücken schwach olivengelb angeflogen und hier wie auf den Schultern mit feinen hellgelbgrünen Schaft- strichen, die sich auch auf Hinterhals, Backen und der gan- zen Unterseite finden, hier aber noch schmäler und ganz gelb sind. Brust und Kehle weinroth. Backen, Kinn und ein verloschenes Band um den Nacken graublau und auf diesen Theilen die gelben Schaftstriche so zahlreich, dass die Ohrdecken gelb erscheinen. Ganzer Oberkopf dunkel scharlach- roth, am Hinterkopfe gelblich eingefasst. Schnabel und nackter Augenkreis hornweiss.. Der Schnabel im Leben scharlachroth ; Augenkreis und Wachshaut grünlichweiss; Füsse hellfahl ; Iris röthlichgelb (nach Gould). Ein Exemplar von Raflles Bai (Australien) im Museum Heine ganz übereinstimmend. 2 ad. ganz wie das 7 gefärbt. d im Bremer Museum ganz ebenso, aber Hinterhals und Halsseiten düster graublau mit schmalen gelben Schaftstrichen. Junger Vogel (Leidener Museum) zeigt alle Farben matter, die Brust grün; die gelben Schaftstriche kaum sichtbar. Durch den grossen nackten Augenkreis und die breite Wachshaut weicht diese niedliche Art etwas von den übrigen ab. Dies, so wie namentlich die durch die gelben Schaftstriche sonderbare Zeichnung, scheint Bonaparte veranlasst zu haben ein eigenes Genus (Pti- losclera) aus ihr zu bilden, das übrigens in keiner Weise halt- bar ist. TRICHOGLOSSUS VERSICOLOR., Die Lebensweise, über welche uns Gould nach Gilbert Mittheilungen macht, ist ganz mit der der übrigen Triehoglossen übereinstimmend. Wie diese lebt Tr. versicolor in zahlreichen Schwärmen auf den Euca- Iypten und nährt sich von dem Honigsafte der Blüthen. Zu gewissen Zeiten versammeln sie sich in unzählbaren Flügen, welche mit reissender Schnelligkeit, einer Wolke ähnlich, dahin ziehen. Die Bewegungen eines solchen Fluges sollen ganz regelmässige sein. Dabei lassen die Vögel ein durchdringendes, ohrenbetäubendes Geschrei hören. Tr. versicolor bewohnt nur Nord-Australien und ist namentlich um Port Essington häufig. Im August fand ihn Gilbert auch in Menge auf den kleinen Inseln im van Diemens-Golf. Elsey beobachte ihn am Victoria River in N.-W.-Australien, 17° 45° südl. Breite. | Ueber das Brutgeschaft fehlen bis jetzt Nachrichten. Ebenso schlecht als die Abbildung in der Natural. Library (pl. 21) ist die, welche Bourjot auf pl. 52 nach Lear giebt. Beide zeigen das Roth des Oberkopfes und der Brust viel zu dunkel. Dagegen darf die Abbildung der voy. Pöle sud. pl. 24. fig. 1. als recht gelungen bezeichnet werden. (ohne Nagel). | Mitt. | Aeuss. | Höhe d., Aeussere | Innere | Flügel. | ae: | Firste. Een | Tarse. a ne eder. eder. chnab. zebhe. | zehe. ornatus, Linne. a 2 a 0 9 8’ uloak Alan... 3l/,'' |Q Celebes, Leidener Museum. » 4 10. gt! a! 9! gi W-; ee | we | en de en » » > ag 1" g’t m U UL gt yau gi wer d 3 Brenier Mussum: coccineifrons, Gray. |5'' 6° 14 —, ROM 200, | gitı ne Aru-Inseln, T. v. Gray in Wallace’s Collect. chlorolepidotus,Kuhl.|5’' 1" 13’ 20’ 9” 2’” 6 gr 06-8 Kal Australien, Leidener Museum. » ER ar ap a 11 a N BR A CR Ih LH AREN —_ » Collection Schaufuss. » A. 8 ginn — IT" ya — — — ad, Gippsland, Museum Heine. flavoviridis, Wallace.|4'' 2’ 2’ 6" ee 6 3% — Sula-Inseln, Britisch-Museum. » dl ak Ar a TG — dd » Bremer Museum. 3 gen gr zen EN er age Pie“ IE ee: 2 » » » US. un ın TRICHOGLO Höhe d. ganzen | Tarse. Schnab. gen 6," Ta 1, 7 5/5 51, zu (ohne Nagel). | Aeussere | Innere Vorder- zehe. latı 8 Inn ı7 Ir Hinter- zehe. Sl su 77 3 £\ Timor, Type im Leidener Museum. 2 » » » » jun. Flores, Collection Wallace. Z Timor, Type im Leidener Museum. 2 » » » » Z Australien, Leidener Museum, 2 » » » Diagnostischer Schlüssel zu Trichoglossus. Mantelfedern ohne rothen oder gelben Querfleck. Arten mit Roth an den Schwanzfedern. (Genus Lathamus et Glossopsitta bei Bonaparte). | Mitt. | Aeuss. Flügel. | Schw.- | Schw.- | Firste. feder. feder. euteles, Temminck. |4'' 10’ |3' 10°" |2'' 3" BulRı » Alt! gilt Bil Saul u. a » A gun gt ou a! Aula. Iris, Temminck. N ER ee RER » A" Ol g'! Pal Di Bu versicolor, Vigors. 44" 26’ |1" 10,51," » IA. al ga" A BA. we. ll. de 16. concinnus, Shaw. 17. pusillus, Shaw. 18. porphyrocephalus, Dietr. 19. discolor, Shaw. +20. diadematus, Verr. 21. palmarum, Gmelin. 22. pygmaeus, Gmelin. Grasgrün; Vorderkopf und Ohrgegend roth; Brustseiten gelb; Mantel braun. Grün; Gesicht roth; Mantel olivenbraun. Grün; Stirnrand und Ohrgegend orangegelb; Zügel und untere Flügeldecken roth; Scheitelmitte violett. Grün; Schwingen und ihre Deckfedern blau; Gesicht und untere Schwanzdecken roth, ebenso der Flügelbug. 4Lathamus, Bp.). Grün; Wangen und Kehle gelb; Afterfleck roth. Grün; Bauch und After fast gelb. Grün mit gelblichen Federsäumen. Nur durch die Färbungsverhältnissen weichen diese kleineren Arten (von Sperlings- bis Staargrösse) von den grösseren ab, indem sie die Mantelfedern einfarbig , keine lebhaft gefärbte Brust (ohne Querzeichnung), keine TRICHOGLOSSUS CONCINNUS. | 857 Flecken auf der Innenfahne der Schwingen und keine besondere Bildung der Kopffedern besitzen. Dagegen zeigen sie meist Roth an der Basis der Schwanzfedern, was bei der vorigen Unterabtheilung (mit Ausnahme von Tr. ornatus) ganz mangelt. Nur den fast einfarbig grünen Tr. palmarum und pygmaeus fehlt dies Kenn- zeichen. Diese beiden Arten wurden daher auch sehr verschieden bald bei Nanodes, Loriculus und Cyclopsitta untergebracht. Sie sind indess ganz echte Trichoglossen, die im Habitus sich den Arten der folgenden Unterabtheilung nähern. Hinsichtlich der generischen Kennzeichen stimmen diese kleinen Arten übrigens ganz mit den grossen überein, nur ist der Schwanz ein wenig kürzer, der Schnabel relativ schwächer. Es dürfte also hauptsächlich die Färbung Ursache sein (namentlich die meist schwarzen Schnäbel), dass Bonaparte aus ihnen das Genus » Glos- sopsitta’ schuf. Eine wirklich aberrante Art bleibt dagegen Tr. discolor durch seine am Ende breiteren, abgerundeten Schwingen, die schma- len, spitz zulaufenden, langen Schwanzfedern und den dickeren, ab- gerundeten Schnabel mit sehr breiter Wachshaut. Ich hielt diese Art anfänglich selbst für näher mit Euphema oder Melopsittacus verwandt, allein eine genaue Prüfung aller Verhältnisse hat mich überzeugt, dass sie am richtigsten hierher gehört, wofür auch ganz besonders die Lebensweise spricht. Ausser Tr. palmarum von den Neu-Hebriden, dem ebenfalls oceanischen pygmaeus (angeblich von Tahiti) und diadematus, Verreaux von Neu-Caledonien , gehören die übrigen Arten Austra- lien und Van Diemensland an. (555.) 16. Trichoglossus econeinnus, (Shaw). — Der Keilschwanz- f lorı mit gelben Brustseiten. Psittacus concinnus, Shaw, Nat. Misc. III (1789) pl. 87. — Ps. australis, Latham, Ind. Orn. (1790) p. 104. — Pacific Paroket, Phill., voy. Bot. Bay. p. 155. — Crimson-fronted Parrot, Lath., Gen. Syn. Suppl. II (1802) p. 87. -— id., Gen. Hist. II (1822) p. 181. cum var. A. B. C, — Psittacus pa- 858 TRICHOGLOSSUS CONCINNUS. cificus, Shaw, Gen. Zool. VII. p. 419. — Ps. rubrifrons, Bechst., Lath., Ueb. p. 84. pl. 11. — id., Ps. australis, p- 80. — Vieill., Nouy. Diet. XXV. p. 542. — id., Enc. Meth. p- 1584. — id., Ps. velatus, Nourv. Diet. XXV. p. 373. — id., Enc. Meth. p. 1405. — Ps. concinnus, Kuhl, Consp. p- 46. — Voigt, Cuv., Uebers. (1851) p. 755. — Lathamus concinnus, Less, Tr. d’Orn. p. 206. — Ps. rubrifrons, Hahn, Orn. Atl. Pap. t. 10. — id., Ps. australis, 1,48. — Trichoglossus concinnus, Vig. et Horsf., Linn. Trans. XV (1826) p. 292. — Jard. et Selb., Illustr. of Ormnith. I. pl. 54. — Tr. australis, Wagl., Mon. p. 549. — Tr. con- cinnus, Gould, B. of Aust. V. pl. 52. — Reichb., G. Ueb, N°. 174. — Thienem., Fortflg. d. ges. Vög. (1852) p. 74. — Glossopsitta australis, Bonap., Rev. et Mag. Zool. (1854) p: 157. — id., Naum. 1856. — Tr. australis, G. R. Gray, Gen. of B. II. N°. 8. — id., List Psitt. (1859) p. 114. — Co- riphilus australis, Schegel, Dierentuin (1864) p. 77. — id., Nanodes australis, Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 114. — Glossopsitta australis, Gould, Handb. B. of Austr. II. sp. 448. — La Perruche a bandeau rouge, Lev., Perr. t. 48. Coolich, Eingeborne von N.-S.-Wales (Caley). — Musk-Parrakeet der Colonisten. : Diagnosis: Grasgrün; Vorderkopf und Ohrgegend scharlachroth ; Oberkopf meerblau; Nacken und Oberrücken braun ; Brustsei- ten gelb. Prasinus; sincipite et regione parotica puniceis; pileo caesio; . cervice dorsoque fuseis ; lateribus pectoris Slavis. Australien (Leidener Museum). g'. Schön grasgrün ; Stirn, Zügel‘ und Streif vom unteren Augenrande an bis über die Ohrgegend scharlachroth. Ober- und Hinterkopf meerblau, die Federn an Basis grün, unterm Auge blau verwaschen. Nacken grün, Oberrücken olivenbraun verwaschen. An den Brustseiten je- derseits ein länglicher goldgelber Fleck. Die erste Schwinge ganz schwärzlich, die übrigen nur an Innenfahne und hier schmal gelb gesäumt, an Aussenfahne grün. Kleine Flügel- ir TRICHOGLOSSUS CONCINNUS. 859 \ decken unterseits grün, die grössten wie die Unterseite der Schwingen schwärzlich. Die 3 äussersten Schwanzfedern jeder- seits an Basis der Innenfahne beinah bis zur Hälfte scharlach- roth, auf der übrigen Innenfahne dunkel gelb in’s Grünliche, ebenso der Schwanz unterseits. Schnabel schwarz, die Spitze des Oberschnabels auf der Firste röthlich, die Spitze des Unter- schnabels gelbbraun. Füsse fahlgrau, Krallen dunkelbraun. Iris braungelb (nach Gould). Iris braungelb mit schmalen lichtgel- ben Ringen, Wachshaut und Augenkreis olivenbraun (Zelebor). Ebenso Exemplare von Port Albert, Gippsland (Süd-Australien) im Museum Heine. Ein alter Vogel im Bremer Museum hat nicht blos den Oberrücken, sondern auch Nacken, Hinterhals und Halsseiten olivenbraun. 2 im Leidener Museum ist sonst ganz dem & ähnlich, aber das Gelb an den Brustseiten zeigt sich nur ganz verwaschen. Nach Gould 22 und Junge nicht verschieden. Der Musk-Parrakeet, wie er von den Colonisten wegen seines eigen- thümlichen moschusartigen Geruches genannt wird, bewohnt Van Diemensland, Süd-Australien und Neu-Süd-Wales. In letzierer Ge- gend ist er Standvogel. Ueber seine Lebensweise ist nur zu erwäh- nen, dass er wie seine übrigen honigsaugenden Gattungsverwandten hauptsächlich auf Eucalypten sich findet und hier meist in klei- nen Flügen lebt. Indess sieht man ihn auch paarweis zusammen. Dabei ist er ausserordentlich zutraulich und so wenig scheu, dass ınan ihn nur schwer von den Bäumen vertreiben kann. Die Eier, % an der Zahl, sind nach Gould unrein weiss, rundlich, 1” lang und 7)" breit. Er erhielt sie aus dem Liverpool-Distriete. Caley’s Angabe von der grünen Färbung der Eier, welche auf der Aussage der Eingebornen beruht, hat sich daher als unwahr erwiesen. Thie- nemann giebt nur obige Notiz Gould’s wieder, aber die Länge zu 91)”, die Breite zu 8” an. Das Nest wird in einer Baumhöhle angelegt. Im Sydney Museum von Port Jackson. Lesson führt die Art irrthümlich auch von Neu-Seeland an. Ss50 TRICHOGLOSSUS PUSILLUS. (356.) 17. Trichoglossus pusillus, (Shaw). — Der braun- mantelige Keilschwanzlort. Psittacus pusillus, Shaw, in White’s Journ. of a voy. to New- Süd-Wales (1790) p. 262. — Lath., Ind. Orn. (1790) p. 106. — id., Small Parrakeet, Gen. Syn. Suppl. II. p. 88. — id., Gen. Hist. II (1822) p. 194. cum var. Ar — Bechst., Lath., Ueb. p. 82. — id., Ps. nuchalis, p. 81. pl. 9. fig. 1. — Hahn, Orn. Atl. Pap. t. 56. — Dubois, Orn. Gal. (1859) pl. 65 (nach Hahn). — Ps. pusillus, Kuhl, Consp. p. 47. — Voigt, Cur., Uebers. (1851) p. 755. — Lesson, voy. Coq. (1826) p. 630. — Vieillot, Nouv. Diet. p. 576. — id., Ene. Meth. p. 1407. — Trichoglossus pusillus, Vig. et Horsf., Linn. Trans. XV (1826) p. 295. — Wagl., Mon. p. 548. — Gould, B. of Austr. V. pl.54. — Reichb., Gould’s Ueb. N°. 175. — Thienemann, Fortpflg. d. ges. Vög. (1852) p. 75. — Lathamus pusillus, Lesson , Tr. d’Orn. p. 206. — Glossopsitta pusilla, Bp., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 157. — id., Nauman. 1856. — Trichoglossus pusillus, G. R. Gray, Gen. of B. I. N°, 7. — id., List Psitt. (1859) p. 64. — Coriphilus pu- sillus, Schlegel, Dierentuin (1864) p. 78. — id., Nanodes pusillus, Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 115. — Glossopsitta pusilla, Gould, Handb. B. of Austr. II. sp. 450. — La Per- ruche a face rouge, Levaill., Perr. t. 65. Jerrygang, Eingeborne von Neu-Süd-Wales (Caley). Diagnosis: Grün; Gesicht roth; Hinterhals und Oberrücken oli» venbraun. Viridis ; facie rubra ; cervice dorsoque olivaceo-fuscis. Australien (Bremer Museum). & ad. Grasgrün; Bauch und Bauch- seiten heller grasgrün. Schwingen an Innenfahne und Spitze schwärzlich, an Aussenfahne ganz schmal fahl gesäumt; die erste Schwinge schwarz. Stirn und rings um den Schnabel, so weit als bis zu den Augen (also das Gesicht) purpurrosaroth. Nacken und Hinterhals olivenbraun ; der Oberrücken etwas oli- venbraun verwaschen. Schwanzfedern grün an Basishälfte der TRICHOGLOSSUS PUSILLUS. 561 Innenfahne zinnoberroth, an der Endhälfte bis etwas vor die Spitze gelb, unterseits gelb mit roiher Basis. Schwingen unterseits schwarz, die kleinen Deckfedern unterseits grün. Schnabel schwarz ; Füsse grauschwarz. Iris orangefarben (nach Gould). 2 ganz ebenso gefärbt. Ein alter Vogel (Verreaux’s Collection) zeigt Hinterhals und Nacken mehr olivengelbbraun. Ein jüngerer Vogel (Museum Heine) hat nur einen ganz schwachen bräunlichen Anflug auf Oberrücken und die Halfter ist blassrosa gefärbt. Diese kleine niedliche Art hat fast dieselbe Verbreitung als die vorhergehende (Tr. concinnus), ist aber nicht so ausschliessend auf den Süden beschränkt, sondern geht nordöstlich bis Moreton-Bai, woher Exemplare im Sydney Museum. In Neu-Süd-Wales, Süd- Australien und auf Van Diemensland ist sie häufig, in letzterem Lande indess seltener als concinnus. Gould schoss den Vogel auch auf der Maria-Inseln in der Einfahrt der Storm-Bai im südlichsten Theile von Van Diemensland. In seinem Betragen stimmt Tr. pusillus sehr mit Tr. concin- nus überein und besucht öfters in Gesellschaft mit diesem die Eu- calypten, welche ihm, wie so vielen gefiederten Geschöpfen Austra- liens, hinlänglich und das ganze Jahr hindurch, in ihrem Blüthensafte Nahrung bieten. Die Höhlungen dieses Baumes werden auch zur Aufnahme der Eier bestimmt. Gould fand am 11 October in den Flächen des Yarrundi am Upper-Hunter ein Nest, welches 4 weisse ovale Eier enthielt, die 9!/,” lang und 7!J,” breit waren. Nach Thienemann ähneln sie denen van Melopsittacus sehr. Caley erhielt einst 3 Junge aus einem Neste, die indess bald starben. Bei seinen periodischen Wanderungen nach beendigter Brütezeit sieht man Tr. pusillus oft mit concinnus vereint. Als Curiosum will ich hier mit anführen, dass Dubois in seiner Ornithol. Galerie diese Art von Neu-Seeland, Neu-Caledonien, den Kermadec- und Freundschafts-Inseln herkommen lässt. 862 TRICHOGLOSSUS PORPHYROCEPHALUS. (357.) 18. Trichoglossus porphyrocephalus !), (Dietr.). — Der orangestirnige Keilschwanzlori. Trichoglossus porphyreocephalus, Dietrichsen, Linn. Trans. XVII. p. 553. — id., Psittacus purpureus, Phil. Mag. (1852) XI. p. 587. — Wagl., Mon. p. 747 (av. dub.). — Tr. porphyreocephalus, Gould, B. of Austr. V. pl. 55. — Reichb., Gould’s Ueb. N°. 176. — Psittacus purpureus, Thienem., Fortpflg. d. ges. Vög. p. 74. — Tr. purpureus, Licht., Nomencl. av. (1854) p. 72. — Psittacula Floren- tis, Bourjot, Perr. t. 84 (fig. opt.). — Glossopsitta por- phyrocephalus, Bp., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 157. — id., Naum. 1856. — Tr. porphyreocephalus, G. R. Gray, Gen. of B. II. N°. 12. — id., List Psitt. (1859) p. 64. — Na- nodes porphyreocephalus, Schleg., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 115. — Glossopsitta porphyrocephalus, Gould, Handb. B. of Austr. II. sp. 449. Kow-ar, Eingeborne von West-Australien (Gould). — Kauar, Ein- borne von West-Australien (Dr. Preiss). Diagnosis: Grasgrün ; Mantel olivenbraun; Kehle und Brust grau- blau; Stirnrand und Ohrgegend orange; Scheitelmitte violett ; Zügel und untere Flügeldecken roth; Flügelrand himmelblau. Prasinus; interscapilio olivaceo-fusco ; gula peetoreque eaesiis; fronte et regione parotica aurantiis; vertice medio violaceo; loris alarumque tectricibus inferioribus rubris; flesura alarum coerulea. Australien (Leidener Museum). d' ad. Flügel und Schultern gras- grün; Schwanz, Rücken und Hinterhals mehr olivengrün ; Bürzel und obere Schwanzdecken schön hellgrasgrün , Hinter- kopf und auf Backen nur schwach grasgrün verwaschen. Ober- rücken verwaschen olivenbraun. Stirnbinde orangegelb, auf den Zügeln in’s Zinnoberrothe. Ganzer Oberkopf dunkel violett. Ohrgegend hochgelb. Vom Kinn an die Unterseite längs Bauch- mitte graublau,, die Seiten gelb mit röthlichen Aussensäu- 1) Das sechssylbige porphyrocephalus genügt vollkommen. TRICHOGLOSSUS DISCOLOR. 865 men; After und untere Schwanzdecken mehr grüngelb, mit gelber Basis. Flügelrand schön himmelblau, ebenso die kleinen Deckfedern unterseits längs Hand; die grösseren Deckfedern unterseits nebst Achselfedern zinnoberroth, die übrige Schwingen- unterseite grauschwarz. Schwanzfedern an Basishälfte der In- nenfahne zinnoberroth, an der Endhälfte und unterseits eitron- gelb. Schwingen an Innenfahne und Spitze schwärzlich, an Aussenfahne ganz schmal gelblich gesäumt; die erste Schwinge ganz schwarz. Schnabel schwarz ; Füsse braunfahl. Die Iris ist nach Gould dunkelblau, bei manchen Exemplaren hellrothbraun. Ebenso Exemplare von West-Australien (Dr. Preiss) im Mus. Heine. 2 ebenso wie das Z' gefärbt (Gould). Jüngerer Vogel (W.-Australien) im Museum Heine zeigt den Scheitel noch grün, nur die Basis dieser Federn ist dunkel blaulich ; Stirnrand und Öhrfleck erscheinen ganz undeutlich gelb. Diese Art scheint nur über West- und Süd-Australien aber nicht auf Van Diemensland verbreitet. Sie lebt sehr gesellig und meist mit Tr. Novae-Hollandiae, concinnus und pusillus zusammen und ist so wenig scheu, dass ein Schuss die Unverwundeten kei- neswegs verjagt. Der Lärm, den eine Schaar auf einem blühenden Eucalyptus herumkletternder Trichoglossen macht, soll unbeschreib- lich laut sein, umso mehr da meist mehrere Species beieinander sind. Beim Auffliegen, welches mit reissender Schnelligkeit geschieht, halten sich jedoch die verschiedenen Arten gesondert zusammen. Ueber das Brutgeschäft konnte sich Gould keine Nachrichten ver- schaffen, wenigstens sagt er in seinen Werken nichts über dasselbe, ebenso wenig über die Eier. Dennoch macht Thienemann von letzteren folgende Mittheilung: »Gould besitzt 2 Eier dieser Art, im October gesammelt, aus dem westlichen Neu-Holland. Sie sind 91,” Jang, 8° breit und rein kalkweiss.’ (338.) 19. Trichoglossus discolor, (Shaw). — Der blauschwingige Keilschwanzlori. Psittacus discolor, Shaw, in White’s voy. (1790) pl. 265. — id., Gen. Zoo}. VIII. p. 466. — Red-shouldered Parrakeet, Phil. TRICHOGLOSSUS DISCOLOR. voy. Botany Bay. p. 269. — Lath., Gen. Syn. Suppl. II (1802) p. 90. — id., Gen. Hist. II (1822) p. 176. — id., Ps. disco- lor, Gen. Syn. Suppl. p. XXI. — Vieillot, Nouv. Diet. XXV. p- 546. — id., Enc. Meth. p. 1586. — Kuhl, Consp. p. 48. — Bechst., Latham, Ueb. p. 82. — id., Ps. humeralis, Ueb. p. 85. pl. 12 (nach Levaill.). — Kuhl, Consp. p. 47. — id., Ps. australis, p. 48. — Ps. Lathami, Bechstein, Kurze Ueb. p. 81. pl. 8. — Ps. Banksianus, Vieill., Nouv. Dict. XXV. p. 542. — id., Enc. Meth. p. 1383. — Ps. humeralis et discolor, Voist, Cur., Uebers. (1851) p. 755 et 756. — Ps. discolor, Lesson, voy. Coq. (1826) p. 401 et 650. — Nanodes discolor, Vig., et Horsf., Linn. Trans. XV (1826) p- 276. — Euphema discolor, Wagler, Mon. p. 545. — Sws., Class. of B. II. p. 505. — id., Zool. Illust. I. pl. 62. — Licht., Nomenel. av. (1854) p. 72. — Lathamus rubrifrons, Lesson, Tr. d’Orn. (1851) p. 205. — Lathamus discolor, Gould, B. of Austr. V. pl. 47. — Reichenb., Gould’s Ueb. N°. 162. — Bp., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 156. —- id., Naum. 1856. — Euphema discolor, 6. R. Gray, Gen. of BAHN: 13:25= id., Trichoglossus discolor, List Psitt. (1859) p. 65. — Coriphilus discolor, Schlegel, Dierent. (1864) p. 78. — id., Nanodes discolor, Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 114. — Lathamus discolor, Gould, Handb. B. of Austr. II. sp. 443. — La Perruche Banks, Levaillant, Perr. t. 50 (fig. med.) et la Perruche Latham, t. 62 (fig. pess.). Swift Parrakeet, Colonisten von Van Diemensland. Diagnosis: Olivengrün; Schwingen ter Ordnung und deren Deckfedern blau, ebenso die Scheitelmitte; Gesicht und untere Schwanz- decken blutroth; Flügelbug, untere Flügeldecken und die mit- telsten Schwanzfedern düster blutroth. Olivaceo-viridis; remigibus primoribus eorumque tectrieibus ac vertice cyaneis; facie caudaeque tectrieibus inferioribus sangui- neis; flexura, tectricibus alarum inferioribus et reetricibus in- termediis sordide sanguineis. Australien (Leidener Museum). d. Die erste Schwinge schwarz, die TRICHOGLOSSUS DISCOLOR. 865 übrigen der ten Ordnung nur an Innenfahne, an Basishälfte der Aussenfahne tiefblau, innen und aussen schmal gelb gesäumt. Deckfedern der 1ten Schwingen und Eckflügel indigoblau. Schwin- gen 2ter Ordnung an Aussenfahne grün, die Deckfedern der 2ten Schwingen schön grünblau; die mittelsten oberen Flügel- decken grün, die obersten, kleinsten bilden am Flügelbuge einen grossen purpurbraunrothen Fleck. Kleine untere Deck- federn und Achselfedern, Stirn, Kinn, Oberkehle und um den Unterschnabel bis Auge scharlachroth,, die unterer Schwanzdeck- federn, nebst der Innenfahne der grössten Schulterdecken. Zügel und ein schmaler Rand um das Roth am Unterschnabel gelb. Fleck auf dem Oberkopfe blau, die Basis dieser Federn grün. Backen meergrün. Uebrige Theile des Kopfes, der Hals und die ganze Oberseite schön grasgrün, auf Brust heller und die übrige Unterseite gelbgrün. Die mittelsten Schwanzfedern purpurrothbraun (blutroth), gegen die Spitze zu blau, die äus- seren an der Innenfahne schwärzlich, an der Aussenfahne blau, gegen die Spitze zu blassgrün. Schwanz unterseits graufahl,, wie die Unterseite der Schwingen. Schnabel hellhornfahl ; Füsse und Krallen hell gelblicehbraun ; Iris schön braungelb (Londoner Zool. Garten). Ganz ebenso Exemplare von Van Diemensland im Museum Heine. Ein $£ im Bremer Museum zeigt die grüne Färbung nicht so lebhaft, besonders auf der Unterseite, das Roth an Stirn, um Unterschna- bel und Kinn weniger ausgedehnt, auf Scheitelmitte nur einen kleinen, verwaschenen, blauen Fleck, die unteren Schwanzdecken grün, nur hie und da blassroth gefleckt und das Ende der äusseren Schwanzfedern mehr grünblau. Im Uebrigen ganz wie das d. Junger Vogel (Collection Schaufuss), der gelbe Zügelfleck fehlt ganz; der Scheitel nur etwas blau verwaschen ; Flügeldecken unterseits gelbgrün ; Schwingen grün ; Schwanz oberseits grün, unterseits braun, die seitlichen Schwanzfedern gegen die Basis zu roth verwaschen. Die generische Stellung dieser etwas aberranten Art, die sich auch 55 866 TRICHOGLOSSUS DISCOLOR. durch die besondere Färbung auszeichnet , ist eine schwierige. Ich entschloss mich erst nach langer und sorgfältiger Prüfung aller Verhältnisse sie mit unter den Trichoglossen aufzunehmen. Anfänglich hielt ich sie für näher mit Melopsittacus oder Euphema verwandt. Der etwas breitere, nicht so deutlich seit- lich zusammengedrückte Schnabel, die breite nackte Wachshaut, der kaum sichtbare nackte Augenkreis, sowie die zwar langen, aber am Ende breiter abgerundeten Schwingen, nebst den am Ende verschmälert spitz zulaufenden Schwanzfedern, weichen etwas vom Haupttypus ab. Indess sind diese Unterschiede keineswegs so durchgreifende, dass man darauf ein besonderes Genus begründen könnte. Wie schon ein Character, die sehr undeutlich vorhandene Schna- belfeile, vermuthen lässt, muss die Art mehr Baumvogel sein und sich gleich den übrigen Trichoglossen vom Blüthensafte nähren, während die Euphema-Arten Erdvögel und ausschliessend Körner- fresser sind. Diese Vermuthungen wurden durch Gould’s treflliche Beobachtungen vollkommen bestättigt, der die Art, obwohl als eigenes Genus betrachtend, doch ganz in die Nähe von Tricho- glossus bringt. Der Swift-Parrakeet der Kolonisten, wegen seines schnellen und gewandten Fluges und seiner schwalbenähnlichen Stimme so ge- nannt, ist ein Zugvogel, welcher im Sommer während der Brütezeit den Süden Australiens und Van Diemensland bewohnt und nach dieser Zeit wieder nördlich hinauf zieht. Vom Darling im Sydney Museum. In Neu-Süd-Wales fand sie Gould nur im Distriet des Upper-Hunter, wo sie vom Februar bis März durchzogen. Im Sep- tember bis Januar waren sie sehr häufig auf Van Diemensland und besuchten während Gould’s Anwesenheit sogar ungestört in kleinen Flügen von 4—20 Stük die Gärten von Hobart Town. Selbst in den belebtesten Strassen der volkreichen Stadt sah man sie ohne Scheu vor den Menschen umherfliegen. Diese Verhältnisse dürften sich vielleicht inzwischen bedeutend verändert haben. Ganz wie die übrigen Triehoglossus-Arten sieht man diese fast nie auf der Erde, sondern stets gesellig emsig in den Zweigen der TRICHOGLOSSUS DIADEMATUS. 867 Eucalypten umherklettern. Besonders werden diese Vögel von den Blüthen der honigreichen Eucalyptus gibbosus angelockt. Sie füllen sich den Magen oft so mit Honigsaft an, dass Geschossenen oft ein Löffel voll zum Schnabel herausfliesst. Während des Nahrungssuchens wissen sie sich übrigens so geschickt unter den Blättern zu verbergen, dass es schwer ist sie zu bemerken. Gould fand zwischen Hobart Town und Brown’s River brütende Paare, konnte aber wegen der Unzugänzlichkeit der Nisthöhlen, die in den höchsten Bäumen angelegt waren, nicht zu den Eiern ge- langen. Im Anfang des October erhielt er jedoch ein 2 mit lege- reifem hartschaaligen , weissen Ei. Das Gelege soll nur aus 2 Eiern bestehen. + (339.) 20. Trichoglossus diadematus!), (Verreaux). — Der gelbkehlige Keilschwanzlori. Psitteuteles diadema(!), Verr. et O Des Murs, Rev. et Mag. Zool. (1860) p. 587. — Fig. 0. Diagnosis: Grün; unterseits heller; Wangen und Kehle fast gelb; Scheitelmitte blau; Afterfleck roth; 4 äussere Schwanzfedern theilweis roth. Viridis, subtus laetior; genis gulaque subflavis; vertice medio cyaneo; macula crissi rubra; rectrieibus extimis quarternis par- tim rubris. Neu-Caledonien (nach Verreaux). Schön grün; am hellsten auf der Stirn, der Ohrgegend, den Halsseiten und der ganzen Unter- seite, dunkler auf den übrigen Theilen, namentlich auf dem Mantel. Scheitel azurblau. Wangen, Kehle und ein Theil des Vorderhalses in’s Gelbe ziehend. Schwingen braun; die der 1ten Ordnung an Aussenfahne tief dunkelgrün gerandet. Schwanz- 1) Auf die fehlerhafte Schreibweise »diadema” habe ich schon bei Chrysotsi diademata hingewiesen. Hier wäre nur noch die Bemerkung zu machen, dass sich für die symbolische Benennung in keiner Weise an dem Vogel eine Beziehung heraus- finden lässt. Bekanntlich bezeichnet Diadem ursprünglich die blan und weiss gestreifte Stirnbinde der persischen Könige. ar J 8508 TRICHOGLOSSUS PALMARUM. federn noch dunkler grün, gegen das Ende zu grüngelb, be- sonders die äusserste Spitze; die 2 mittelsten Federn dagegen mit sehr schmalem grüngelben Ende; die 4 äusseren Schwanz- federn jederseits sind auf der Innenfahne theilweis roth mit einem schwarzen Bande, das Uebrige derselben ist grüngelb, am hellsten auf der Innenfahne. Afterfleck roth. Schnabel lang, sehr gebogen und gespitzt, roth, an den Seiten gegen die Spitze zu schwarz. Füsse röthlich, Krallen schwarz. Verreaux glaubt, dass der beschriebene Vogel ein altes 2 sei und dass das Gelb der Wangen und des Vorderhalses beim fd roth sein werde; eine Vermuthung die, da alle weiteren Beobachtungen und Geschlechtsangaben über den seltenen Vogel fehlen, noch gar sehr der Bestättigung bedarf. Auf Neu-Caledonien, aber selten; heisst bei den Eingebornen » Kinkin-Künalü’. Nach meinem Dafürhalten, so wett ich nach der Beschreibung zu urtheilen vermag, schliesst sich diese schöne Art. zunächst an Tr. discolor (Shaw) an, unterscheidet sich aber von dieser, sowie den anderen verwandten Species hinlänglich durch die in der Diagnose angegebenen Charactere. (540.) 21. Trichoglossus palmarum, (Gmelin). — Der gelb- bäuchige Keilschwanzlor:. Psittacus palmarum, Gmelin, S. N. (1788) p. 529. — Palm Parrot, Latham, Syn. I. p. 255. — id, Gen. Hist. II (1822) p- 195. — id., Ps. palmarum, Ind. Orn. p. 105. — Bechst., Kurze Ueb. p. 80. — Kuhl, Consp. p. 51. — Vieillot, Nouv. Diet. p. 577. — id., Ene. Meth. p. 1408. — Forst., Deser. an. (1844) p. 259. — Trichoglossus palmarum, Wagler, Mon. p. 546. — Nanodes palmarum, Steph., Gen. Zool. XIX. p. 120. — Loriculus palmarum?, Bonap., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 157. — id., Cyclopsitta palmarum,. Nauman. 1856. — Trichoglossus palmarum, G.R. Gray, Gen. of B. II. N°. 11. — id., List Psitt. (1859) p. 64. — B. Trop. Isl. p. 535. — Fig. 0. TRICHOGLOSSUS PALMARUM. 869 ?Ps. lineatus, Linne, S. N. III. App. p. 225. — Lineated Parrakeet, Latham, Syn. I. p. 252. — id., Gen. Hist. II (1822 p. 178. — Ps. lineatus, Gml., S. N. p. 529. — Lath., Ind. Orn. p. 104. — Bechst., Kurze Ueb. p. 79. — Kuhl, Consp. p- 101. — Wagl., Mon. p. 744 (av. dub.). ??Psittacus peregrinus, Latham, Ind. Orn. p. 105. — id., Peregrine Parrakeet, Syn. Suppl. p. 62. — id., Gen. Hist. II (1822) p. 195. — Ps. peregrinus, Bechst, Lath., Ueb. p. 80. — Kuhl,. Consp. p. 100. — Vieillot, Ene. Meth. p- 1592. — id., Nouv. Diet. p. 555. — Wagl., Mon. p. 744 (av. dub.). Kattenga, auf Tanna (Forsten). Diagnosis: Grün; Unterseite gelbgrün, Bauch und Alter fast gelb; Schwanzende gelb. Viridis, subtus flavo-virens ; abdomine erissoque subflavis; apice caudae flavo. Aneitum, Neu-Hebriden (Britisch-Museum). Oberseite dunkelgras- srün, auf dem Mantel etwas olivengelbbräunlich , Kopfseiten und alle unteren Theile lebhafter gelbgrün,, auf Kinn, Bauch und After fast gelb. Schwingen an Innenfahne schwarz mit ganz schmalen gelben Säumen. Schwingen unterseits nebst den grössten unteren Deckfedern schwärzlichgrau. Die Federn an Basis des Ober- und Unterschnabels und Kinn blass rosaroth. Schwanzfedern dunkelgrün, mit breiten hochgelben Enden, an Basishälfte der Innenfahne schwärzlich. Schwanzunterseite gelb, an Basishälfte schwärzlich. Schnabel hornorange; Füsse fleisch- farben, Krallen schwarz. Iris roth (nach Forster). Forster’s Beschreibung stimmt ganz mit der obigen überein. Er fand die Art auf Tanna, einer Insel der Neu-Hebridengruppe , wo sie in den Palmen versteckt lebte und von den Eingebornen Kat- tenga genannt wurde. Da ausser dieser kurzen Nachricht weiter sichts über die seltene Art exsistirte, so zweilelte ich schon, ob sie überhaupt in einem Museum vorhanden sein möge, fand sie aber zu meiner Freude unter den reichen Schätzen des Britisch-Museum. Im Habitus schliesst sich diese Art ganz an Tr. placens an- 870 TRICHOGLOSSUS PYGMAEUS. Nach Forster’s genauer Untersuchung sind deutliche Zungenpa- pillen vorhanden. Ob Ps. lineatus, Linne, (grün, auf Unterseite gelblich ; Schwingen unten braun; Grösse einer Turteltaube), ebenso wie Ps. peregrinus, Latham, (grün, unterseits in’s Gelbe, über den Flügel ein braunes Band; Schnabel und Füsse roth. Länge 8"), wirklich hierher gehören, vielleicht als jüngere Vögel wie mir sehr wahrscheinlich ist, lässt sich nicht mehr entscheiden, da ausser obigen ‘kurzen Beschreibungen ohne Vaterlandsangabe, weiter nichts über diese dunklen Arten bekannt ist, sie auch in keinem Museum exi- stiren. Es schien mir daher unzulässich beide jetzt noch länger ge- trennt als besondere Arten mit aufzuführen, um die Zahl der dubiösen abermals durch zwei zu vermehren. (541.) 22. Trichoglossus pygmaeus, (Gmelin). — Der gras- grüne Keilschwanzlor:. Psittacus pygmaeus, Gmelin, S. N. (1788) p. 550. — Pygmy Parrot, Lath., Syn. I (1781) p. 256. — id., Gen. Hist. 1 (1822) p. 194. — id., Ps. pygmaeus, Ind. Orn. p. 106. — Bechst., Lath., Ueb. p. 82. — Kuhl, Consp. p. 100. — Vieill., Nouv. Diet. XXV. p. 377. — id., Enc. Meth. p. 1409. — Wagl., Mon. p- 744 (av. dub.). — Pelzeln, Sitzb. der K. K. Akad. d. Wiss. (1856) p. 165. — Trichoglossus pygmaeus, G. R. Gray, List Psitt. (1859) p. 65. — id., B. Trop. Isl. p. 35. — Fig. ©. Diagnosis: Einfarbig grün, Oberkopf und Ohrgegend smaragdgrün. Viridis unicolor; regione parotica pileoque smaragdinis. Type von Latham aus dem Leverian-Museum im Wiener Museum (Botanybay??). Grasgrün ; Oberkopf und Ohrgegend lebhaft smaragdgrün; Rücken und Schultern mehr olivengrün; Schwanz- federn an Innenfahne und Ende olivengelb ; Schwingen an In- nenfahne schwarzbraur. Schnabel hornfahl (im Leben wahr- scheinlich roth). Schliesst sich wie Tr. palmarum im Habitus ganz an Tr. placens und die verwandten kleineren Arten der folgenden Unter- abtheilung an. TRICHOGLOSSUS PYGMAEUS. 871 Das einzige bekannte Exemplar dieser beinah verschollenen Spe- eies, konnte ich im Kaisl. Museum zu Wien untersuchen. Es wurde beim Verkauf des Leverian-Museum erstanden und ist ohne Zweifel Latham’s Type, obwohl dessen Beschreibung etwas abweichend »grün, mit gelbgrünen Federspitzen. Das Exemplar war nach La- tham’s Vermnthung mit »O Tahaiti’’ ist jetzt aber mit » Botanybay” bezeichnet. Da der Vogel seither nicht mehr wiedergefunden wurde, so bleibt das Vaterland einstweilen gänzlich unbekannt. Diagnostischer Schlüssel zu Trichoglossus. ll. Mantelfedern ohne rothen oder gelben Querfleck. b. Arten mit lebhaftem Bürzelflecke, (Genus Psitteuteles (part.) et Charmosyna, (Wagler) bei Bonaparte). 23. placens, Temm. Grün; Backen, untere Flügeldecken und Brustseiten roth; Bürzel und Ohrgegend blau. 2(P) ohne Roth; Backen und Ohrgegend blau. 24. rubronotatus, Wall. Grün; Vorderkopf, untere Flügeldecken, Brustseiten und Bürzel roth; Ohrgegend blau. 25. pulchellus, Gray. Roth; Oberseite grün; Bürzel und Scheitelmitte schwarz; Brust mit gelben Schaftstrichen. 26. papuensis, Gmelin. Roth; Oberseite grün; Bauchmitte und After schwarz; Bürzel blau; Brustseiten hochgelb; Scheitel blau und schwarz. (Charmosyna, Wagl.). Diese prachtvoll gefärbten kleinen Arten schliessen sich ganz eng an die eigentlichen Trichoglossen an, wie sich bei einer Prü- fung der generischen Kennzeichen deutlich ergiebt. Schnabel- und Flügelbildung ist ganz dieselbe, ebenso die des Schwanzes, obwohl derselbe mehr keilförmig ist. Die seitlichen, abgestuften Schwanz- federn sind am Ende zugerundet und die 2 mittelsten, am Ende verschmälert zugespitzten, mehr vorragend. Nur bei Tr. placens zeigen die zwei ersten Schwingen einen schwachen Ausschnitt an der Innenfahne. Am deutlichsten wird die keilförmige Schwanzform bei Tr. pa- puensis, bei dem die von der Mitte plötzlich verschmälerten , gleichmässig paralell zulaufenden, mittelsten 2 Schwanzfedern über 4!/," vorragen und zweimal so lang als das äusserste Federpaar sind. Auf diese eigene Schwanzbildung, welche sich nur bei Me- 872 TRICHOGLOSSUS PLACENS. lopsittacus und einigen Palaeornis-Arten wiederfindet , be- gründete Wagler das Genus Charmosyna, wobei er jedoch auch die besonders brillante Färbung mit im Auge hatte. Eine sorgfältige Untersuchung hat mir indess gezeigt, dass ausser dieser aberranten Schwanzform, nur die bedeckten Nasenlöcher und der stärker her- abgebogene Schnabel Berücksichtigung für etwaige generische Tren- nung verdienen. Für mich besteht daher eine solche nicht. In der Färbung unterscheiden sich übrigens diese kleinen Arten - sehr von den grossen der ersten Unterabtheilung, schliessen sich aber namentlich in der Schwanzzeichnung ganz an die der vorhergehende an. Vorzugsweiss abweichend bleibt die besondere Bürzelfärbung. Uebrigens wissen wir über die Lebensweise dieser Arten, die Neu- Guinea und den Molucken angehören, so viel als nichts. Desshalb scheint mir auch das angeblich bleibend verschiedene Kleid beider Geschlechter noch lange nicht erwiesen, wie auch bemerkt werden muss, dass die Zungenbildung noch von keiner Art bekannt ist. Ebenso wenig wissen wir, ob sich diese Arten gleich den übrigen Trichoglossen nur von Blüthensaft nähren. Ich habe jedoch gewichtige Gründe zu vermuthen, dass dies der Fall sein wird. (342.) 25. Trichoglossus placens !), (Temm.). — Der blau- bürzelige Keilschwanzlori. Psittacus placentis(!), Temminck, Pl. col. 553. — Müller et Schlegel, Verhandl. Nat. Gesch. (Land- en Volkenkunde) p- 25. — Conurus placens, Bourjot, Perr. t. 46 (Z et Q nach Pl. col.).. — Coriphilus placentis, Gray, Gen. of B. II. N°. 7. — id., List Psitt. (1859) p. 59. — Psitteute- les placens, Bp., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 157. — id., Naum. 1856. — Charmosyna placentis, Wall., Proc. Z. S. (1864) p. 292 (cum var. A et B.). — Coriphilus pla- cens, Schleg., Dierentuin (1864) p. 78 (mit Holzschn.). — id., Nanodes placens, Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 113. — Co- 1) Die ursprüngliche Temminck’sche Schreibart placentis ist als sinnlos nicht länger mehr beizubehalten und beruht vielleicht auf einem Schreibfehler. TRICHOGLOSSUS PLACENS. 875 riphilus placentus, Rosenb., Reis naar de Zuidoostereilan- den (1867) p. 37. Joa-goli, Eingeborne der Aru-Inseln (v. Rosenb.). — Serie und Uilat, Eingeborne der Key-Inseln (v. Rosenb.). — Kakilumut, Eingeborne von Goram, Ceram-laut (v. Rosenberg.). Diagnosis: Grasgrün; Unterseite und Vorderkopf viel heller; Backen, untere Flügeldecken und Brustseiten scharlachroth, ebenso die Basis der Schwanzfedern ; Ohrgegend und Bürzel dunkelblau. 2 oder junger Vogel: grün; unterseits heller; Backen und Ohr- gegend gelb. Prasinus; capite latereque inferiore multo dilutioribus; genis, tectrieibus alarum inferioribus, lateribus pectoris basique rec- tricum rubris; regione parotica et uropygio obsceure cyaneis. 2 vel juv. Viridis subtus dilutior; genis cum regione parotica flavis. Neu-Guinea (S. Müller), Type von Temminck im Leidener Museum. Z ad. Die Oberseite dunkel grasgrün ; die Schwingen an In- nenfahne und Spitze schwarz, an der Basis mit gelbem Flecke, die erste Schwinge ganz schwarz. Stirn und die ganze Un- terseite gelbgrün. Untere Flügeldecken, Achselfedern und Brustseiten scharlachroth, die Zügel, vorderen Backen, Gegend um den ÜUnterschnabel und Kinn etwas blässer. Ohrgegend und Fleck auf dem Bürzel dunkel ultramarınblau. Die 2 mit- telsten Schwanzfedern grasgrün gelb gespitzt und am Ende längs Schaftmitte roth, die übrigen an der Basis und am Rande der Innenfahne schwärzlich , auf der Aussenfahne grün , welche Farbe vor der Spitze in einem schinalen Streif auch über die Innenfahne geht und so eine Art Querbinde bildet; von der schwarzen Basis an bis zu der grünen Querbinde ist die Innenfahne zinnoberroth , letztere Farbe auch ganz schmal auf der Aussenfahne und auf den äusseren Federn bis an die Basishälfte; das Ende der seitlichen Schwanzfedern tief eitrongelb ınit einem kleinen verwaschenen, rotlhen Punkte. Schnabel purpurroth. Füsse hellfahl. Junges $ (Batjan) Collection Verreaux, ähnelt fast ganz dem alten, aber die blauen Ohrledern noch mit vielen grünen Federn ge- 874 TRICHOGLOSSUS PLACENS. mischt, die Seiten und unteren Flügeldecken gelbgrün mit rothen Federn gemischt; Bürzelfedern grün mit blauen Endsäumen. Zeigt einen deutlichen Uebergang durch Mauser. Jüngerer Vogel (angeblich 2). Neu-Guinea (S. Müller) Leidener Museum. Sonst ganz dem Z' ähnlich, aber das Roth unter den Flügeln und an den Seiten fehlt und um den Unterschna- bel und auf Backen gelb, hier einzelne Federn mit schmaler, violetter Basishälfte. Ebenso ein Exemplar von Salawatti (Collection Wallace). Jüngerer Vogel (S. Müller) Leidener Museum, wie die beiden vor- bergehenden gefärbt, aber Zügel und um Unterschnabel fahl- roth, Backen blassbläulich. Ein Exemplar in Major Kirchhoff’s Collection zeigt einen vollstän- digen Uebergang von dem Kleide des sogenannten @ zu dem des Z. Der blaue Ohrfleck ist schon vorhanden, aber dessen Federn an Basis noch gelb; die rothen Brustseitenfedern finden sich nur auf einer Seite und die unteren Flügeldecken sind grüngelblich mit vielen einzelnen rothen Federn gemischt. S ad. Batjan (Wallace) im Bremer Museum stimmt sonst ganz mit den Exemplaren von Neu-Guinea überein, aber Backen, Kinn und die Brustseiten sehr breit und lebhaft roth auch die Kehl- und Brustfedern roth, wodurch diese Theile roth gefleckt er- scheinen und die Basis der hellgrünen Federn des Vorderkopfes ebenfalls roth ; einige der blauen Ohrfedern roth gespitzt ; die Basishälfte der Schwanzfedern an Innenfahne roth mit breiten schwarzen Querbande über die Innenfahne und breitem hoch- gelben Ende. Junger Vogel (9?) Batjan (Wallace), Bremer Museum, ähnelt sehr dem 2 von Neu-Guinea, zeigt aber einige deutliche Ueber- gänge: die ganze Oberseite nebst Oberkopf dunkelgrasgrün, im Nacken ein brauner Fleck; vordere Backen und Unterseite nebst unteren Flügeldecken mehr gelbgrün, auf Bauch und Schenkeln etwas meerbläulich verwaschen ; hintere Backen und Ohrgegend gelb, einzelne Federn an Basis roth ; Bürzelfedern hie und da mit blauen Endsäumen ; Innenfahne der Schwanz- TRICHOGLOSSUS PLACENS. 875 federn schwarz mit langem, rothen Mittelflecke und schmä- lerem gelben Ende; Innenfahne der Schwingen an Basishälfte gelb. Schnabel roth. | Es scheint mir noch keineswegs ausgemacht, dass die für die 22 gehaltenen Vögel ihre abweichende Färbung immer beibehalten, denn manche Exemplare erweisen sich an dem erscheinenden Blau auf Bürzel und Roth auf den Wangen, deutlich als Uebergangs- kleider. Ich glaube daher annehmen zu müssen , dass die 22 im Alter von den ZZ nicht verschieden sein werden und dass nur die Jugendkleider so auffallend abweichend sind. Indess bedarf diese Muthmassung erst noch der vorurtheilsfreien Beobachtung, die leider über diese herrliche Species noch fehlt. Nur über das Vaterland sind wir einigermassen informirt und lernten, namentlich durch die neueren Forschungen von Wallace, den Verbreitungskreis ziemlich genau kennen. Ursprünglich eine Entdeckung des rastlosen Dr. S. Müller von der Westküste Neu- Guineas (Utanate) wurde Tr. placens durch Wallace auch auf Sala- watti, den Aru- und Key-Inseln und Ceram nachgewiesen, so wie auf den nordöstlichsten Moluckeninseln Ternate, Halmahera und Batjan. Dr. Bernstein, der zahlreiche Exemplare von eben diesen Localitäten an das Leidener Museum einsandte, giebt als Lo- calitäten auf Halmahera folgende an: Dodinga, W.-Küste, Galela, N.-Küste, Kau, 0©.-Küste und Weda an der Süd-O.-Küste. Von Ceram weist der Catalog des Leidener Museum als Fundorte Wahaai an der N.-Küste und die Südküste nach. Bei Doreh auf der Nord- küste Neu-Guineas wurde die Art bisher noch nicht beobachtet , ebenso wenig fanden sie Wallace und Bernstein auf Waigiu. Von Rosenberg führt Tr. placens nicht unter den Vögeln Halmaheras auf, dagegen richtig von Batjan, Ternate und als von ihm selbst beobachtet auf Ceram, den Aru- und Key-Inseln,, sowie von Buru und Amboina. Letztere beiden: Localitäten bedürfen indess noch gar sehr der näheren Bestättigung, denn weder Wallace noch ein anderer Reisender fanden den leicht kenntlichen Papagei hier. Sonderbarer Weise lässt von Rosenberg Tr. placens unter den 876 TRICHOGLOSSUS RUBRONOTATUS. Vögeln Neu-Guineas unerwähnt. Der thätige Reisende beobachtete diese Art auch auf der Insel Khoor, nördlich von der Key-Gruppe und auf Goram , Ceram-laut. Gray sagt, dass die Exemplare von Batjan und Halmahera grösser seien, was jedoch nur in ganz unbedeutendem Maasse der Fall ist. Wallace führt die Exemplare vom Ceram » mit weniger Roth am Kinn’ als eigene Varietät, die von den Aru-Inseln » mit kaum etwas Roth am Kinn’’ als eben solche an. Ich konnte indess keine constanten Verschiedenheiten zwischen den Exemplaren der ver- schiedenen Localitäten finden. Ternate und Neu-Guinea nimmt Wallace sonderbarer Weise nicht mit unter die Fundorte auf, ebenso wenig Salawalti, woher indess unser Museum ein Exemplar von ihm selbst dort gesammelt durch Stevens erhielt. Sehr richtig bringt Wallace die Art in die Nähe von papuen- sis und rubronotatus und es befremdet daher um so mehr, wenn sie Schlegel unter Nanodes bei Tr. euteles einreiht. (545.) 24. Trichoglossus rubronotatus, (Wallace). — Der roth- bürzelige Keilschwanslori. Coriphilus rubronotatus, Wall., Proc. Z. S. (1862) p. 165. — id, Charmosyna rubronotata, (1864) p. 295. — Fig. 0. Diagnosis: In der allgemeinen Färbung wie Tr. placens, aber: Vorderkopf und Bürzel roth. Colore Tr. placenti universim conveniens, at sineipite uropy- gioque rubris. Salawatti (Type von Wallace, in dessen Collection). Dunkelgrün , Unterseite und Backen heller grasgrün. Stirn und Vorderkopf nebst einem Flecke auf den oberen Schwanzdecken (hier durch die Federendsäume gebildet) dunkel roth. Brustseiten und untere Flügeldecken schön roth. Ganze Ohrgegend dunkelblau. Schwin- gen an Innenfahne schwarz mit gelbem Flecke, der auf den Schwingen 2ter Ordnung grösser wird. Schwanzfedern röthlich- schwarz, an den Seiten breit grün gerandet, etwas hinter der Basis mit länglichem rothen Flecke, am Ende gelb. Schnabel roth ; Füsse horngelb,, Krallen schwarz. TRICHOGLOSSUS PULCHELLUS. 877 Ein schöner Vertreter von Tr. placens, auf Salawatti und der Nordwestküste Neu-Guineas. Ich hatte das Vergnügen diese herr- liche Species nach den typischen Exemplären ihres Entdeckers be- schreiben zu können. Wie es scheint hat ausser dieser Privat- Sammlung kein anderes Museum den seltenen Vogel aufzuweisen. Von Rosenberg scheint ihn ebenfalls nicht zu kennen, denn er führt ihn nirgends an. (5%4.) 25. Trichoglossus pulchelius, (G. R. Gray). — Der schwarzbürzelige Keilschwanzlori. Charmosyna pulchella, G. R. Gray, List Psitt. (1859) p- 102. — Charmosyna pectoralis, Rosenb., Cab. Journ. f. Orn. (1862) p.64. — id., Natuurk. Tijdschr. v. Nederl. Ind. (1865) p. 144. — id., Cab. J. f. Orn. (1864) p. 112. — Char- mosyna pulchella, Wall. Proc. Z. S. (1864) p. 292. — Eos pulchella, Schleg., Dierent. (1864) p. 69. — Fig. 0. Diagnosis: Kopf und Unterseite scharlachroth,, auf Brust mit gelben Schaftstrichen ; obere Theile grün; Bürzel schwarz ; Bürzelsei- ten gelb; Scheitelmitte violettschwarz ; Schwanzfedern an In- nenfahne theilweis roth. Capite latereque inferiore coccineis; scapis pectoris flavo-striatis; supra viridis; uropygio nigro, macula crissi flava ; vertice medio violaceo-nigro, pogonio rectricum interno partim rubro. Neu-Guinea, Doreh (Wallace) Type von Gray im Britisch-Museum. 2 ad. Kopf, Hinterkopf und alle unteren Theile nebst After und unteren Schwanzdecken matt purpurscharlachroth. Auf der Scheitelmitte ein violettschwarzer Fleck. Die Brustfedern mit schmalen gelben Schaftstrichen. Alle oberen Theile nebst Nacken dunkelgrasgrün, die Nackenfedern in der Mitte mit rothem Flecke. Schwingen dunkelgrün, an Innenfahne einfarbig schwarz. Die Bürzelfedern mit dunkleren Säumen, die hier einen beinah schwarzen Fleck bilden, Bürzelseiten lebhaft gelb; Schenkel grün mit einzelnen gelben Schaftstrichen. Flügelbug orün; die kleinen Deckfedern unterseits roth, die grössten wie die übrige Schwingenunterseite matt schwärzlich. Mittelste 2 878 TRICHOGLOSSUS PAPUENSIS. Schwanzfedern an Basishälfte düster olivengrün an Endhälfte düster roth mit gelber Spitze, die übrigen Schwanzfedern nur an Basishälfte der Aussenfahne grün an Innenfahne roth, die Endhälfte gelb, die Unterseite des Schwanzes ebenfalls gelb aber glänzender. Schnabel glänzend orange ; Füsse fleisch- farben, Krallen schwarz. Schnabel im Leben hellroth ; die Iris weissgelb (nach von Rosenberg). Jüngerer Vogel (Britisch-Museum) hat den dunklen Scheitelfleck noch mit einzelnen grünen Federn vermengt, der dunkle Bürzelfleck fehlt fast ganz, die Bürzelseiten sind anstatt gelb schön roth und den Brustfedern fehlen fast alle gelbe Schaftstriche, sie sind srün mit rolhen Endsäumen. Diese prachtvolle kleine Art wurde von Wallace und von Rosen- berg fast zu gleicher Zeit bei Doreh auf der Nordküste Neu-Guineas gefunden. Die glücklichen Entdecker theilen aber weiter nichts mit, als dass sie dort häufiger wie Tr. papuensis vorkomme. Gray bringt diese Species mit zu Charmosyna, offenbar nur im Hinblick auf die grössere Aehnlichkeit in der Färbung. Meine Untersuchungen bewiesen mir aber die engste Verwandtschaft mit Tr. placens, dem sich pulchellus im Habitus vollständig an- schliesst. Die bei Tr. papuensis so sehr weit vorragenden mit- telsten 2 Schwanzfedern, auf welche Wagler das Genus Char- mosyna begründete, sind hier keineswegs so ausgebildet. (345.) 26. Trichoglossus papuensis, (Gmelin). — Der schwarz- bäuchige Keilschwanzlorı. Psittacus papuensis, Gml., S. N. (1788) p. 517. cum var. ß. y. 8. — Avis paradisiaca orientalis, Seba, Thes. vol. 1 (1754) t.60. fig. 1 et 2. — Pica paradisi. spec. Klein , Hist. av. Prodr. (1750) p. 64. — Le petite lory Papou, Sonn., voy. a la Nouv. Guin. p. 175. t. 111. — Psittacus papou, Scop., Faun. Del. Flor. et Faun. Insubr. (1786) p. 86. — Papouan Lory, Lath., Syn. I. p. 215. cum var. A. B. C. — id., Gen. Hist. II (1122) p. 125. — id., Ps. papuensis, Ind. Orn. p. 88. cum war. ß. y. 3, — Beehst., Lath., Ueb. p.69. — Ps. wm-. OMNL=S TRICHOGLOSSUS PAPUENSIS. 879 color, Licht., Cat. rer. nat. Hamb. (1795) p. 5. N°. 48. — Meyer, Zool. An. I. p.140. — Ps. papuensis, Kuhl, Consp. p- 35. — Voigt, Curv., Uebers. (1851) p.729. — Ps. Lichten- steini, Bechst., Lath., Ueb. p. 85 (deser. med.). — Kuhl, Consp. p- 56. — Charmosyna papuensis, Wagl., Mon. p- 555. — Charmosyna papua, G. R. Gray, Gen. of B. II. N®.1. — Palaeornis papuensis, Vig., Zool. Journ. II. p. 56. — Lorius papuensis, Less., Tr. d’Orn. p. 195. — Vieill., Nour. Diet. p. 536. — id., Enc. Meth. p. 1579. — Belocercus pa- puensis, Müll. et Schleg., Verhandel. p. 107. — Jard. et Selb., Nat. Libr. vol. VI. p. 149. pl. 19 (fig. med.). — Charmosina papuensis, Bp., Rev. et Mag. Z. 1854. — id., Naumannia. 1856. — Charmosyna papuensis, Gray, List Psitt. (1859) p- 48. — id., B. Trop. Isl. p. 31. — Wall., Proc. Z. S. (1864) p- 292. — Eos papuensis, Schleg., Dierent. (1864) p. 69. — id., Lorius papuensis, Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 150. — La Perruche Lori papou, Levaill., Perr. t. 77 (fig. med.). Rasmalas, Nord-West-Küste Neu-Guineas (v. Rosenb.). Diagnosis: Oberseite dunkelgrün; Kopf und Unterseite lebhaft car- moisinroth; Scheitel mit blauer und schwarzer Querbinde; Brust- seiten mit hochgelbem Flecke; Bauchmitte und After schwarz; Bürzel mit blauem Längsstreif. Supra obscure viridis; capite latereque inferiore kermesinis; fascia verticis transversa cyanea ac nigra, macula pectoris utrim- que lutea, abdomine medio cerissoque nigris; stria longitudinali uropygii cyanea. Neu-Guinea (Leidener Museum). d. Schwingen, Deckfedern und Mantel schwarzgrün, die Schwingen 2ter Ordnung an Innenfahne schwärzlich, die der 1ten Ordnung an Innenfahne und unterseits olivengelbschwärzlich. Die Flügeldecken unterseits scharlach- roth. Die 2 mittelsten Schwanzfedern mattgrün, die übrigen nur an der Basis der Aussenfahne, an der Basis der Innenfahne scharlachroth, mit citrongelber Endhälfte. Alle übrigen Theile lebhaft carmoisinroth mit folgender Zeichnung: über die Schei- telmitte von einem Auge zum andern ein schmales hell lilablaues 550 TRICHOGLOSSUS PAPUENSIS. Querband, hinterseits von einem breiten schwarzen begrenzt ; ein schwarzes, breites Band im Nacken ; jederseits an den Brust- seiten ein hochgelber Fleck , die hinteren Seiten ebenfalls hoch- gelb, Mittelbauch und After schwarz etwas in’s Grüne scheinend ; längs des Bürzels ein breiter lilablauer Streif. Schnabel corall- roth. Füsse hornfahl. Exemplare dieser Art im Senkenbergischen- und Dresdener Museum und dem herzoglichen Museum zu Gotha sind wie dies gewöhn- lich der Fall ist mit falschen Beinen versehen. Dieser ausserordentlich seltene Papagei, durch seine prachtvollen Farben besonders ausgezeichnet, war schon dem alten Seba bekannt und wird von ihm zuerst abgebildet. Die eine Figur stellt den Vo- gel als Balg dar, in der Weise wie er noch heut von den Papus präparirt wird. Seba, der fast jeden Vogel mit buntem Gefieder Paradiesvogel nennt, hielt auch diesen für einen solchen und giebt schon sehr richtig Neu-Guinea als Heimath an. Uebrigens hat diese Art zu vielen Verwirrungen in Bezug auf die Synonymie Anlass gegeben. So ist es jedenfalls unrichtig wenn Wag- ler und Gray die völlig dubiösen Psittacus japonicus, Linne und parvus, Bontius (siehe Anhang dubiöse Arten) als Synonyme mit zu Tr. papuensis ziehen. Auch über das Vaterland herrschte bisher ınanche Unsicherheit, denn erst in letzterer Zeit erfahren wir durch Wallace und von Rosenberg, dass die Art wirklich im nördlichen und nordwest- lichen Neu-Guinea lebt. Bei Doreh ist sie indess sehr selten. Man sieht hier aber die langen Schwanzfedern unter den Federverzierun- gen der Eingebornen. Schlegel vermuthete das östliche Neu-Guinea als Vaterland. Aus welcher Quelle Gray die Localitätsangabe »Neu- Irland (Carteret-Harbour)’” schöpfte, vermochte ich nicht zu ermitteln. Jedenfalls bleibt vorläufig diese Angabe durchaus zweifelhaft. Für die meisten Museen ist der seltene Vogel noch Desiderat. Eine exacte Abbildung von Tr. papuensis besitzen wir noch nicht; denn Levaillant, der beiläufig mehr als 100 (!) gesehen haben will, stellt die Kopfzeichnung unrichtig dar, indem er die schwarze Querbinde über den Scheitel ganz weglässt, ebenso das 88l SIS. PAPUEN TRICHOGLOSSUS breite schwarze Nackenband. Das Bild in der Natural Library (vol. VI. t. 19) scheint nur nach Levaillant entworfen zu sein. Wagler bildete aus dieser Art, wegen den weit vorragenden 2 mitlelsten Schwanzfedern, das Genus Char- mosyna und betrachtet dasselbe als Bindeglied zwischen Trichoglossus und Eos, letzteren sich durch die rothe Färbung mehr anschliessend. Im Uebrigen giebt Wagler keine Unterschiede von Trichoglossus. Indem ich den Character der verlängerten Schwanzfedern nur für eine specifische Besonderheit halte, sehe ich keine genügenden Gründe zur generischen Trennung. Die Art schliesst sich vielmehr in allen Stücken vofl- kommen an die vorhergehenden Arten an, nur dass eben die 2 mittelsten Schwanzfedern viel weiter als ge- wöhnlich vorragen. Offenbar falsch ist es, wenn Müller und Schlegel, jedenfalls durch diese Schwanzbildung verleitet, die Art mit zu Belocercus (Palaeornis) stellen, wie übrigens schon viel früher durch Vigors zuerst angedeutet wurde. Neuerdings betrachtet Professor Schlegel die Art als zu den Loris gehörig. (ohne Nagel). | Mittelste| Aeuss. Schnab.- Aeuss. | Innere Flügel. | Schw.- | Schw.- | Firste. |höhe an | Tarse. | Vorder-) Hinter- | feder | feder- Basis. zehe. | zehe. coneinnus, Shaw. ER u | a I Ba 3l/y' |‘ Australien, Leidener Museum. F 4 Bi glg We er BR: ae = ER fe) h; N r » HAN N A le 6 — — — ad. Port Albert, Museum Heine. pusillus, Shaw. Ba nn 1 BE u BU 5l/'" aly,‘'' | Australien, Leidener Museum. y gem Jon SER wer Ben eu. — in 2 » » » » TEL ll. 4 — — — |juv. » Museum Heine. porphyrocephalus, Dietr.,3'' 9" |2' a UNE LE Bl. Bl. San » Leidener Museum. R 4" gigım ni N Be et Ber a d » » » 5 |gt! 10" g'! Ben jinguı gl gt gilt Bit ee. Br > Bremer Museum. » Fe ta — — — Jad. West-Australien, Museum Heine. discolor, Shaw. a [Ball all 151, 16" Be al! d Australien, Leidener Museum. STOR. N y N 882 (ohne Nagel.) 2 Mittelste! Aeuss. Schnab.- Aeuss. | Innere Flügel. a Firste. |höhean| Tarse. | Vorder- | Hinter- eder. eder. Basis. zehe. zehe. 5 / . discolor, Shaw. 1 Rn e u Et DR 51 a ie — ® Australien, Leidener Museum. » R = ey ee ee 5 6 “ = m ‘E » Bremer Museum. iadematus, Verreaux. 37 5 |8° 3 le — 4), E= — Neu-Caledonien, (nach Verreaux). palmarum., Gmelin. 2 Var 3 “ 1 gt 5" ge gi A ar Aneitum,' Britisch-Museuin. pygmaeus, Gmelin. 3 8 2 a: vi 6 tja’ Ally (N Br Botanybay (?), Wiener Museum. placens, Temminck. |3° 3° |2° 7° 1174 |6 5" a = \6r- 2l/,'" IS Neu-Guinea, Type im Leidener Museum. S g'' nl 9’! 48 BU 2 » : » — _— — _— » ) » gu AL au EL 1% Br 5 st Be Bi 1m ® » gu Sun g'! mil u sup 41 [ZH 41 im er B d Haken, Breiner lusgum, b t t W. N g'! BY m Il 4 u In ‘zu ? ; . R 2 rubronotatus, allace. I; 2 u — ” Er a, 5 — — Salawatti, Type in Wallace’s Collection. pulchellus , Gray. I 10 8 ie 5) 4, 9 6." _ Doreh, Type im Britisch-Museum. papuensis, Gray. 4 2 972 2.98 6 ber Id [3 S Neu-Guinea, Leidener Museum. 26. Genus. Nestor !), Wagler. — Stumpfschwanzlori oder Nestor. Psittacus, Gmelin, S. N. 1788. — Nestor (sous-genre), Lesson, Tr. d’Orn. (1851) p. 190. — Nestor, Wagl., Mon. 1852. — Centrourus, Sws., Class. of B. II (1857) p.505. — Centrurus, Strickl., Ann. et Mag. of N. H. 1841. — Plyctolophus, Gould, Proc. Z. S. 1856. — Nestor, G. R. Gray, Gen. ef B. II. 1845—49. — id., List Psitt. (1859) p. 99. — Nestor (Subgen.), v. d. Hoeven, Handb. Zool. IH (1852—56) p. 459. — Nestor, Bp., Consp. av. I. 1850. — id., Subfam. IX. Nestorinae, Rer. et Mag. Zool. 1854. — id., Nestor, Centrurus, Compt. Rend. 1857. — Nestor (sous-genre),, Schleg., Mus. P. B. Psitt. 1864. 1) Mythologisch., Nestor war bekanntlich der greise, beredte König von Pylus und trojanischer Held. NESTOR. 885 Abbildungen. G. R. Gray, Gen. of B. Il. t. 105. fig. & (opt.). — Reichenb., Natürl. Syst. (1850) t. 84. Nestor (f. inace). Diagnosis: Schnabel im Allgemeinen wie bei Domicella aber noch stärker seitlich zusammengedrückt und mit viel weiter überhän- gendem, längeren Spitzentheile, die Seiten des Oberschnabels mit einer abgerundeten aber deutlichen Längsleiste. Nackter Augenkreis undeutlich. Flügel lang, spitz, an Innen- und Ausserfahne verengt, Schwanz mittelmässig, breit, gerade; die breiten Federn am Ende klammerförmig (accoladeförmig). Rostrum rostro Domicellae simile at valde robustum multoque compressius apice perquam elongata, lateribus maxillae carınam eulmini parallelam osiendentibus. Annulus orbitalis obsoletus. Alae longae acuminatae remigibus angustatis. Cauda mediocris lata recta apice rectricum latarum uncinato. Beschreibung. Schnabel kräftig; länger als hoch, stark seitlich zusammengedrückt; der Oberschnabel mit schmaler abgerundeter Firste, welche eine sanfte Längrinne von der Basis bis !/, vor die Spitze zeigt; die Seitentheile des Öberschnabels mit einem sanft gerundeten Leistenvorsprunge, der mit dem Rücken parallel laufend sich von der Basis bis zur Mitte zieht; der Spitzen- theil des Oberschnabels in einem gestreckten Bogen nach unten gekrümmt, ansehnlich vor- und überragend mit einem flachen Zahnvorsprunge. Unterschnabel ebenfalls stark seitlich zusam- mengedrückt, aber die in schiefer Linie nach oben steigende Dillenkante nicht kielförmig, sondern eine breitere ebene Fläche bildend; Schneiden gerade ohne Ausbuchtung. Spitze des Oberschnabels ohne Feilkerben, fast glatt. Nasenlöcher gross, rund, frei, in einer breiteren Wachshaut, die spärlich mit einzelnen feinen Borsten besetzt ist. Augenkreis sehr schmal nackt. Flügel lang, spitz, weit bis über die oberen Schwanzdecken reichend, 2), des Schwanzes deckend; Flügelspitze mittelmässig lang, kür- zer als die Hälfte des Oberflügels ; Schwingen am Ende breit abgerundet ; 5te und 4te Schwinge am längsten, te meist so lang als 6te; 1te bis 5te an Innenfahne, 2te bis 5te an der 502 584 NESTOR. Aussenfahne von der Mitte an deutlich eingeengt '). 10 Hand- und 10 Armschwingen fand ich bei productus und meri- dionalis. Schwanz mittellang, etwas kürzer als Oberflügel; gerade, nur die 2 äusseren Federn etwas verkürtzt ; alle Federn breit, am Ende breiter als an Basis und die Spitze klammerförmig, zuweilen die abgeriebenen Schäfte vorragend. Füsse sehr kräftig; Tarsus etwas lang, aber stets kürzer als äussere Vorderzehe; Nägel sehr kräftig, stark gekrümmt. Gefieder sehr weich ; die Federn breit, am Ende stumpf zugerundet. Färbung düster olivenbraun oder grün, aber mit lebhafterer Bauch- und Nackenzeichnung; Innenfahne der Schwanz- und Schwung- federn mit sägeartiger Fleckenzeichnung. Schnabel dunkel, Geschlechter nicht verschieden. Gestalt sehr kräftig, gedrungen. Grosse Arten von Dohlen- bis Rabengrösse. Zunge. Der eigenthümliche Schnabelbau von Nestor, stark zu- sammengedrückt mit schief aufsteigender Dillenkante , liess mich wegen seiner Aehbnlichkeit mit dem von Domicella und Tri- choglossus vermuthen, dass sich ebenfalls eine Pinselzunge vorfinden würde, allein ich konnte mir darüber leider noch keine völlige Gewissheit verschaffen, da die Angaben einander wiedersprechend sind. Forster beschreibt die Zunge von N. meridionalis mit den Worten »carnosa obtusa”, erwähnt also keiner Papillen. Ebenso wenig Gould bei N. productus, denn er sagt »die Zunge zeigt keine Bürste, sondern an der Unterseite einen schmalen horn- artigen Spatel, welcher mit der Zungenspitze zusammen aussieht wie ein Finger mit einem Nagel von unten, anstatt von oben”. Dieser Nagel dürfte indess nichts anderes sein als der hornige untere Spitzentheil, wie wir ihn bei so vielen Papageien wiederfinden, Durch diese beiden Beobachter wird also der Mangel von Zungenpa- 1) N. produetus in Museum Heine zeigte folgende Verschiedenheit im Flügelbau: dritte Schwinge am längsten, lte und 2te kaum kürzer; lte = der 4te, Die lte bis 4° Schwinge an Aussen- und Innenfahne deutlich eingeengt. NESTOR. 885 pillen nachgewiesen, allein für mich ist die Sache desshalb noch nicht zweifellos, weil die correcte Abbildung welche von Pelzeln von N. norfolcensis bekannt machte, wirkliche Papillen zeigt. Ebenso glaubte ich an dem lebenden N. meridionalis im Londoner Zool. Garten solche bemerkt zu haben, konnte mich indess bei der Be- weglichkeit des Vogels nicht genügend überzeugen. Auch Dr. Scla- ter, der sich speciell für diese Angelegenheit interessirte, wusste mir keine entscheidende Auskunft zu geben. Nach der Nahrung von N. productus zu urtheilen, der sich von dem Blüthensafte eines Hybiscus nähren soll, darf man ebenfalls auf eine Pinselzunge schliessen. Ueber die Östeologie von Nestor scheint noch nichts bekannt zu sein. Auch Blanchard vermochte sich nicht Belehrung darüber zu verschaffen. Ganz abgesehen von der Zungenbeschaffenheit, selbst wenn die- selbe glatt wie bei den übrigen Papageien sein sollte, wird Nes- tor doch stets in dieser Subfamilie einen Platz finden müssen. Dafür spricht zunächst die eigenthümliche Schnabellform, die in ihrer Compression, dem Mangel von Feilkerben und der in schiefer Richtung aufsteigenden Gony ganz und gar nach dem Typus der eigentlichen Trichoglossen gebildet ist Auch die anscheinend so abweichende Färbung zeigt bei näherer Besichtigung in der lebhaften Fleckenzeichnung auf der Innenfahne der Schwingen die meiste Ue- bereinstimmung mit dieser Gruppe. Wir können also Nestor mit vollkommenem Rechte, wenn auch vielleicht als mehr aberrirendes Genus (wegen des kürzeren, graden Schwanzes), in die Subfamilie Trichoglossinae einreihen. Uebrigens gebe ich mit dieser Vielen vielleicht gesucht erschei- nenden Einordnung keineswegs etwas Neues, denn schon Blanchard ') und von Pelzeln haben auf die verwandtschaftlichen Beziehungen von Domicella, Trichoglossus und Nestor hingewiesen. Professor Schlegel, der neuerdings eben wie Professor v. d. Hoeven Nestor als Subgenus von Plictolophus betrachtet, bemerkt eben- falls »dass sie sich den Trichoglossen zu nähern scheinen’, 1) Ann. des Sc. nat. 4. Serie t. VI, p. 15. 886 NESTOR. Unrichtig scheint es mir jedenfalls, wenn der genannte Gelehrte den sonderbaren Dasiptylus als Nestor aufführt; die Schnabelform trennt diese Art vollständig. Bonaparte vermuthet übrigens in seinem Conspectus avium eben- falls eine Verwandtschaft zwischen Dasyptilus und Nestor, hilft sich aber mit dem leichten Mittel über die Schwierigkeiten in der sy- stematischen Stellung hinweg, indem er eine neue Subfamilie bildet. In seiner letzten Uebersicht der Papageien (Naumannia. 1856) er- hebt er sogar jedes dieser Genera zur selbständigen Subfamilie und trennt Nestor in 2 Genera (Nestor und Gentrurus). Auf was für Gründen Dies beruht wird nicht angegeben und bleibt somit, wenigstens für mich, unbegreiflich. Dass übrigens Nestor in jeder anderen Subfamilie, auch unter den Kakatus wo man diesem Genus jetzt gemeiniglich einen Platz anweist, noch mehr aberrante Form bleiben würde als in dieser unterliegt keinem Zweifel. Ueber das Gabelbein ist noch nichts bekannt, ebenso wenig liegen pterylographische Untersuchungen vor. Die Nestor-Arten gehören, wie manche ihrer heimathlichen ge- fiederten Bewohner zu den Vögeln, die so zu sagen auf dem Aussterbe-Etat stehen und von denen ehemals ohne Zweifel zahl- reichere Species vorhanden waren. Fossile Ueberreste ') (in der Classe Avis bekanntlich nicht häufig) eines Nestor machte Owen bekannt (Trans. Zool. Soc. vol. III. p. 571. pl. III. fig. 11, 12 et 15). Sie stammen ebenfalls von Neu-Seeland her, beschränken sich indess nur auf einen Oberkiefer, der in Grösse und Gestalt sehr an den von N. meridionalis erinnert. Ueber fossile Papageienreste von Mauritius berichtete neuerdings derselbe Gelehrte ?). Er erhielt 1) Bonaparte spricht in dem Aufsatze »„Ormnithologie fossile” (Compt. Rend. Jahrg. 43 (1856) p. 777) von 2 fossilen Papageien, jeder zu einem untergegangenen Genus gehörend, welche den Nestores am nächsten standen, ohne indess weitere Nachrich- ten über dieselben zu bringen. 2) Vergleiche hier auch: Milne-Edwards, Observ. sur les caracteres osteolog. des prineipaux groupes de Psittacides, pour servir a la determination des afiinites natu- relles du Psittacus mauritianus. Ann. Sc. Nat. Zool. 5 ser. 1866. VI. p.9I—1ll. pl. 2 et 3. NESTOR. 887 durch Clark das Fragment eines Unterkiefers, welches offenbar von einem grösseren Papageien herrührt, den er Psittacus mauri- tianus (Ibis. 1866. p. 168. mit Holzschn.) benennt. Ob derselbe zu den Araras oder Microglossen gehört haben mag lässt sich nicht mehr ausmachen, doch ist Owen mehr geneigt ihn den Ka- katus beizuzählen. Dieser Fund, auf einer Insel wie Mauritius ge- than wo gegenwärtig solche grosse Papageien fehlen, ist um so merkwürdiger als derselbe im Verein mit Dodoknochen gemacht wurde. Die Vermuthung Schlegels !), dass das bewusste Kieferfrag- ment einem Microglossus angehöre bleibt vorläufig zweifelhaft. Milne-Edwards möchte es einem Arara zuschreiben. Hoffentlich erhalten wir weitere Reste den sonderbaren Papageies, die im Stande sind die Stellung desselben genauer zu bestimmen. Eine Art der Gattung (N. norfolcensis) von der Insel ‘Norfolk scheint noch im Anfange dieses Jahrhunderts gelebt zu haben, darf aber jetzt als völlig untergegangen betrachtet werden. Dasselbe kann man von einer zweiten Art (N. productus) sagen, der die kleine Philipps-Insel bewohnte. Von den übrigen 3 Arten, welche nur Neu-Seeland angehören, hört man ebenfalls wenig oder nichts, und wie es scheint wird die mehr fortschreitende Cultivirung über kurz oder lang diesen interessanten Vögeln ebenfalls den Un- tergang bereiten, vielleicht noch ehe wir ausführliche Berichte über ihre Lebensweise besitzen. Ueber dieselbe ist nämlich ziemlich wenig bekannt. Von N. pro- ductus wissen wir nur, dass er ehemals auf der Philipps-Insel in den höchsten Bäumen und auf Felsen sein Wesen trieb und so arg- los war, dass er sich die Schlinge, welche ihn erwürgte, ruhig überlegen liess. Es nährte sich meist vom Blüthensafte, liebte aber in der Gefangenschaft auch saftige Blätter. Seine Stimme glich einem Bellen. Er brütete in Baumhöhlen und legte weisse Eier. An- derson giebt die Zahl auf 4 an. Die noch jetzt auf Neu-Seeland lebenden 5 Arten gehören mehr dem waldigen Gebiete der Alpen an. ı) Nederl. Tijdschr. voor Dierkunde. 1866. p. 318 (note). 858 NESTOR PRODUCTUS. N. meridionalis ist nach Haast ein lärmender Vogel, der sich gesellig meist in den Wipfeln der höchsten Bäume aufhält. Er ist wenig scheu und dabei neugierig. Die Verbreitung der Nestores ist oder war vielmehr im höchsten Grade merkwürdig, indem 2 so unbedeutende Insel je eine Art be- herbergten. In dem herrlichen Britisch-Museum ist dieses Genus ohne Zweifel am besten vertreten und die in einem besonderen Glaskasten zu einer schönen Gruppe vereinigten 4 Arten, werden gewiss auch die Auf- merksamkeit des Laien erregen. Diesem besonderen hermetischen Verschlusse ist es auch zuzuschreiben, dass ich nicht von allen Arten die Maasse zu geben vermag. Diagnostischer Schlüssel zu Nestor. 1. productus, Gould. Dunkelolivenbraun; Kopfseiten, Kehle und Bauch gelblichzinnober; Nacken, Halsseiten und Brust ockergelb. 2. meridionalis, Gmelin. Oberseite und Brust dunkel olivenbraun ; Unterseite und Querband über den Rücken purpurbraun ; Oberkopf hellgrau. 3. Esslingi, Souance. Aehnlich dem N. meridionalis, aber die Brust aschgrau und über die Bauchmitte ein gelblich- weisses Querband. 4. notabilis, Gould. Olivengrün; Schwingen 1' Ordnung und ihre Deck- federn blaugrün. +5. norfolcensis, Pelzeln. Aehnlich dem N. productus, aber Oberkopf und Nacken grün; Rücken und Flügeldecken oliven- grün; Brust und Oberbauch einfarbig ockergelb. (546.) 1. Nester produetus, Gould. — Der ockerbrüstige Stumpfschwanzlori. Wilson’s Parrakeet, Lath., Gen. Hist. II (1822) p. 170. — Plyc- tolophus productus, Gould, Proc. Z. 8. (1856) p. 19. — id., Nestor productus, B. of Austr. V. pl.6. — Reichenb,, Gould’s Uebers. N°. 187. — Bourj., Perr. t.69 (nach Gould). — G. R. Gray, Gen. of B. II. N°.2. — id., Ibis (1861) p. 250. — id., List Psitt. (1859) p. 100. — Bonap., Rev. et Mag. Zool. 1854. — id., Centrurus productus, Naum. 1856. — NESTOR PRODUCTUS, 889 Nesior productus, Schleg., Dierentuin (1864) p. 84 (mit Holzschn.). — id., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 157. — Gould, Handb. B. of Austr. Append. sp. 14. Diagnosis: Dunkelolivenbraun ; die mittelsten Flügeldecken schmal gelb gerandet; der Oberkopf blass olivenbraun ; Kopfseiten, Kinn, Kehle, Bauch und übrige Unterseite gelblichzinnober- roth, Hinterrücken und Bürzel dunkler; Nacken, Halsseiten und Kropf orangeockerfarben,, Brust ockergelb. Obscure olivaceo-fuscus ; tectricibus alarum intermediis tenuiter flavo-marginatis; pileo pallide olivaceo-fusco; capitis lateribus, mento, gula, abdomine latereque inferiore reliquo flavido-cinna- barinis; tergo et uropygio obscurioribus ; cervice, colli lateribus guttureque aurantio-ochraceis ; pectore reliquo ochraceo-flavido. Philipps-Insel (Leidener Museum). ad. Flügel, Schultern und Rücken dunkelolivenbraun , die Aussenfahne der Schwingen unter gewissem Lichte grünlich schimmernd , auf Mantel und Schultern ebenfalls; die Innenfahne der Schwingen an Basis- hälfte mit 5 grossen röthlichgelben Flecken, von denen der erste die Basis bedeckt, die übrigen aber nicht bis zum Schafte reichen; auch auf den 2ten Schwingen beinerkt man dieselben, sie sind hier aber kürzer, breiter und fliessen am Rande inein- ander. Die mittelsten Flügeldeckfedern haben verwaschene ockergelbe Endsäume und die übrigen Deck- und Mantelfedern sind am Ende dunkelbraunschwarz gerandet. Die Schwanzfe- dern sind von der Farbe der Schwingen am Ende blasser und an Basishälfte düster olivengrünlich, am Rande der Innenfahne, ausser den 2 mittelsten Federn, an Basishälfte mit 5 blassro- Ihen dreieckigen Flecken, die Basis unterseits olivengelblich schimmernd. Zügel, ganzer Ober- nebst Hinterkopf blasser oli- venbraun als der Rücken, jede Feder mit dunklerem schmalen Endsaume; die Federn im Nacken, am Hinterhalse, den Halsseiten und auf Kropf ebenfalls hellolivenbraun, aber am Ende breit oli- venockergelb gerandet, wodurch diese Theile die letztere Farbe haben. Backen- und Kinnfedern blass zinnoberroth, an Basis weisslich, die Ohrfedern orangeockergelb. Brustfedern ocker- 890 Ein NESTOR PRODUCTUS. gelb, gegen die Basis fast rein weiss. Kleine Deckfedern unter- seits auf Flügel wie die Brust, aber die langen Achselfedern unterseits blassröthlich gerandet an den Seiten. Bauch, Schen- kel, After und untere Schwanzdecken düster ziegelzinnoberroth, an der Basishälfte blass olivenbraun, am Ende verloschen gelblich gesäumt. Hinterrücken, Bürzel und obere Schwanz- decken dunkler roth als die Bauchfedern, die Basishälfte aber ebenfalls olivenbraun, der verloschene äusserste Saum gelblich. Schnabel hornschwarzbraun, am Spitzentheile mehr graulich. Füsse und Krallen braunschwarz. anderes Exemplar (Leidener Museum) ist bis auf die Kehle roth; Hinterhals- und Halsseitenfedern sind hinter dem gelben Endrande röthlich verwaschen. Der Schnabel ist mehr horngrau und nur an Basis wie die Wachshaut schwärzlich. Ein prachtvolles altes Exemplar in der Sammlung von Major Kirch- Ein hoff auf Schäferhof. Exemplar im Museum Heineanum ist durch den auffallend langen, dünnen Oberschnabel, an dem der seitliche Leisten- vorsprung sehr wenig bemerkbar ist merkwürdig. Ausserdem zeigt es einige leichte Abweichungen in der Färbung, die mit dem zuerst beschriebenen Exemplare verglichen folgende Unter- schiede ergeben : die Federn der Oberseite haben schmale dunkle Endsäume; Mantel, Deckfedern und besonders die Schwingen 2ter Ordnung an Aussenfahne ziehen stärker in’s Dunkeloliven- braune. Die Schwingen iter Ordnung haben an Innenfahne weissliche Randflecken. Halsseiten, Kehle und Kropf sind oli- venbraun mit verwaschenen olivengelblichen Endsäumen ; Brust und untere Flügeldecken ockergelblich , mit weisser Federbasis. Die oberen Flügeldecken haben nur einzelne ockergelbliche End- säume. Die Schwanzfedern zeigen wie die Schwingen weissliche Randflecken die nur von unten blassroth erscheinen. Nach Gould sind die Geschlechter gleichgefärbt. Junge Vögel sollen (nach Gould) auf der Brust einfarbiges Dunkel olivenbraun besitzen. Wie von Pelzeln indess schon sehr richtig bemerkt findet sich NESTOR PRODUCTUS. 891 dieser Färbungston auch an offenbar alten Vögeln. Hierzu gehört ein Exemplar im Wiener- und das im Prager Museum, welches noch aus der Feldegg’schen Sammlung herstammt. Von diesem letzteren Exemplare erhielt ich durch die Güte des Custos Herrn Dr. Fritsch eine Farbenscizze zugesandt, die mir wegen der auf- fallend hellen Bauchfärbung sehr interessant vorkam. Leider ge- lang es mir nicht auf meine Anfrage bei der Direction des K. böhmischen Museum den Vogel selbst auf einen Tag zur Ansicht zu erhalten. Durch Herrn von Pelzeln erfuhr ich jedoch brieflich , - dass das Exemplar, welches er selbst untersuchen konnte, ein echter N. productus ist. Wie bei den Nestor-Arten überhaupt kommen auch bei dieser erhebliche Differencen in den Grössenverhältnissen vor. So zeigen die beigegebenen Maasse in der Firstenlänge den enormen Unter- schied von 10!/,”. Die Abbildung von Bourjot pl. 69 ist auf Halsseiten, Brust und Oberbauch viel zu blassgelb gehalten. N. productus lebt oder lebte nur auf der kleinen, 5 Meilen grossen Philipps-Insel, nördlich von Neu-Seeland, denn wie es scheint, ist er durch die dort begonnene Üultivirung fast oder gänzlich ausgerottet und wird daher bald mit unter die ausgestorbe- nen Arten gehören !). Nach Anderson bewohnten diese Papageien Felsen und die höchsten Bäume der Insel, und waren so wenig scheu, dass sie sich mit Schlingen fangen liessen. Sie nisteten in Bäumhöhlen und legten 4 Eier. Die Nahrung bestand vorzüglich in dem Honigsafte einer weissblühenden Hibiscus-Art. Gould sah in Sydney noch ein lebendes Exemplar bei Major Ander- son und bemerkte, dass der Vogel in seinen Sitten sehr von den übrigen Papageien abweicht. Er lief sehr geschickt, wie ein raben- ähnlicher Vogel, auf dem Hausflur herum. Die Stimme war sehr rauh, quackend, manchmal wie Hundegebell. 1) Nach einer Notiz Dieffenbach’s in den Anmerkungen zu Darwin’s Reise (I. p. 313) darf die Art als völlig erloschen betrachtet werden. 892 NESTOR MERIDIONALIS. Auch wurde Gould von einem andern lebenden Exemplare erzählt, dass es besonders saftige Nahrung, Sallatblätter etc. liebte und auf Früchte, Rahm und sogar Butter ganz erpicht war. Es wäre sehr interessant zu erfahren, ob diese schöne Art wirk- lieh gänzlich vertilgt ist. Man sieht sie nur in wenigen Museen. Die Kaiserl. Sammlung in Wien besitzt zwei, das Senkenberg. Museum ein Exemplar. Latham kannte diese Art übrigens zuerst und beschreibt sie in seiner General History (1822) s. n. Wilson’s Parrakeet recht deut- lich. Das Exemplar befand sich in Wilson’s Sammlung. Dagegen ist der Long-billed Parrakeet Latham’s keineswegs auf diese Species, sondern auf N. norfolcensis, Pelzeln zu beziehen. (347.) 2. Nestor meridionalis, (Gmelin). — Der braun- brüslige Stumpfschwanzlori. Psittacus meridionalis, Gmelin, S. N. (1788) p. 555. — Southern brown Parrot, Latham, Gen. Syn. I (1781) p. 264. N°. 70. — id., Gen. Hist. II. p. 211. — id., Psittacus nes- tor, Ind. Orn. I. p. 110. — Ps. meridionalis, Bechstein , Latham,, Ueb. p. 90. — Ps. nestor, Kühl, Consp. p. 86. — Vieill., Enc. Meth. p. 1368. — Bourj., Perr. t. 68 (fig. opt.). — Ps. australis, Shaw, Lev. Mus. (1792) p. 87. — Ps. hy- popolius, R. Forster, in Man. — id., Deser. Anim. (1844) p. 72. — Nestor hypopolius, Wagler, Mon. p. 696. — Jard. et Selb., Nat. Hist. vol. VI. p. 121. pl. 12. — Nestor Novae-Zeelandiae, Lesson, Tr. d’Orn. (1851) p. 191. — CGentrourus australis, Sws., Class. of B. Il. p. 303. — Nestor australis, G. R. Gray, Gen. of B. IL. N°. 1. — id,, Nestor meridionalis, App. Dielf. N. Z. IL. p. 195. — id., voy. Ereb. et Terr. B. p. 9. — id,, Ibis (1862) p. 229. — Ellman, Zool. (1861) p. 7467. — Cassin, Unit. St. Expl. Exp, (1858) p. 258. — J. Haast, Ibis (1862) p. 104. — Nestor hypopolius, Gould, B. of Austr. Suppl. pl. IH. — G. R. Gray, List Psitt. (1859) p. 99. — Nestor hypopolius, Bp., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 155. — id., N. notabilis et hypo- polius, Nauım. (1856) Estraheft IV. — N. meridionalis, NESTOR MERIDIONALIS. 895 Schleg., Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 156. — N. hypopolius, Gould, Handb. B. of Austr. Append. sp. 13. Kaka der Maoris von Neu-Seeland. | Diagnosis: Oberseite und Brust dunkel olivenbraun ; jede Feder schmal schwarz gesäumt;; Unterseite und ein Band quer über den Rücken purpurbraunroth, ebenso Bürzel und obere Schwanzdecken ; Oberkopf hellgrau ; Ohrgegend orangefarben. Jüngerer Vogel: mit gelbbraunem Querbande über den Oberrücken. Latere superiore pectoreque obscure olivaceo-fuscis; plumis singulis tenuiter nigro-limbatis ; latere inferiore faseiaque trans- versa dorsi, uropygio caudaeque tectricibus superioribus purpureo- rubiginosis; pileo dilute griseo ; regione parotica aurantia, Juv. fascia transversa dorsi ferrugineo-f[usca. Neu-Seeland. Z ad. Stirn, Ober- nebst Hinterkopf und Zügel weisslichgrau. Kopfseiten, Halsseiten und Nacken dunkel um- brabraun; die zugespitzten Federn der unteren Backen am Ende düster purpurrothbraun. Öhrgegend ockergelb. Kinn, Kehle, Kropf und Oberbrust dunkel umbrabraun, einzelne Federn am Ende düster purpurbraun gesäumt; übrige untere Theile, ein breites Querband über den Hinterhals, und Bürzel und obere Schwanzdecken dunkel purpurbraunroth, jede Feder an Basis braun und am Ende deutlich dunkelpurpurroth gesäumt.‘ Die Federn des Hinterhalses am Ende schmal orangebräunlich ge- säumt. Rücken- Mantel- und obere Flügeldeckfedern dunkel olivenbraun, etwas grün scheinend und jede Feder am Ende mit deutlichem schwarzen Saume; die mittelsten Flügeldecken purpurbraun gesäumt am Ende. Schwingen Iter Ordnung dun- kelbraun, an Basishälfte der Aussenfahne grün scheinend und auf Innenfahne mit 5—6 spitzzulaufenden blass zinnoberrothen Randflecken. Deckfedern der Iten Schwingen und die Schwin- gen 2ter Ordnung heller olivenbraun, an Innenfahne ebenfalls mit 5 rothen Randflecken. Deckfedern der Schwingen 2ter Ord- nung dunkelbraun auf Aussenfahne deutlich dunkelgrün. Kleine untere Flügeldecken und die Achselfedern düster zinnoberroth mit verwaschenen braunen Querstreifen, die mittleren und gros- Dies NESTOR MERIDIONALIS. sen unteren Flügeldecken mattbraun mit breiten blassrothen Randflecken. Schwanzfedern dunkel olivenbraun, wie die Flügel, unter gewissem Lichte grünlich scheinend, gegen das Ende zu schwarz ; unterseits die Schwanzfedern an Basishälfte der Innen- fahne und einem schmalen Endrande glänzend röthlichbraun, init 6 sägezahnförmigen zinnoberrothen Randflecken an Basis- hälfte der Innenfahne. Schnabel horngrauschwarz ; Wachshaut und Füsse hornschwarz. Iris dunkelbraun (Londoner Zoolog. Garten). Iris blaugrau (Forster). prachtvolle alte Exemplar erhielt ich durch Herrn M. Landauer, Naturalienhändler in Frankfurt a/M. Ein Z im Leidener Museum, zeigt den grünen Schein auf Deckfe- Ein dern und Schwingen nicht so deutlich, namentlich fehlt das dunkle Grün auf den Deckfedern der 2ten Schwingen. anderes { im Leidener Museum, hat die grauen Federn des Hinterkopfes mit gelblichen Endrändern. Jüngerer Vogel (?) im Leidener Museum, ist ganz ohne grünlichen Anflug; die schwarzen Endsäume der Federn sind ganz undeut- lich ; die rothen Randflecke auf Innenfahne der Schwanzfedern sind sehr klein und rundlich und die Schäfte der Schwanzfedern ragen 4” weit vor. Jüngerer Vogel (Collection Verreaus), wie der vorhergehende, aber Ein Ein der gelbliche Ohrfleck ganz blass verwaschen ; das Querband des Hinterhalses nicht roth sondern dunkelolivengelbbraun. Exemplar im Bremer Museum zeichnet sich durch seine bedeu- tende Grösse aus. Exemplar in Kirchhoff’s Collection (Type von N. notabilis, Bp.) stimmt in der Grösse mit letzterem ganz überein, zeigt aber den Oberkopf hell grauweiss und ebensolche Endflecke auf den Schulterdecken , den Kropf- und Brustfedern. Es scheint ein ganz alter Vogel. Ein anderes Exemplar (Collect. Kirchhoff), hat den Oberkopf ebenso hell gefärbt, aber die hellgrauen Endflecke auf den Deckfedern fehlen. Das Etiquette enthielt folgende Notiz des Sammlers » 18 Februar 1861. Latid, 46° 54, Long 165° 58'. Iris schwarzbraun.” NESTOR MERIDIONALIS. 895 Ein drittes Exemplar (Collection Kirchhoff), Type von N. hypopo- lius, Bp.), ist merklich kleiner, hat nur ein ganz schmales undeutliches Nackenband und die letzten 2 Schwingen des rechten Flügels braun mit feiner schwarzer Sprenkelung. Die schönste Reihe von N. meridionalis besitzt Oberamtmann Heine in seiner grossartigen Sammlung, nämlich 5 Stück, welche alle verschieden sind, sowohl in Färbung als Grösse. Ein Exemplar ist besonders auffallend durch den grünlichen Schein auf Rücken und Flügeln und die verwaschenen, purpurrothen Endsäume der oberen Deckfedern. Ein anderes Exemplar zeigt einen dunkel orangefarbenen Ohrfleck. Buller erwähnt schöne Varietäten dieses Papageis. Einer war prachtvoll scharlachroth mit Braun schattirt, ein anderer einfarbig gelb, ein dritter mit grünem Metallschimmer auf allen oberen Thei- len. Reine Albinos werden auch gefunden. Diese Varietäten unter- scheiden die Eingebornen als Kaka-kura, Kaka-kereru und Kaka- korako. (Buller, Essay on the Ormnithology of New-Zeeland. 1865. p- 11. — Finsch, J. f. Orn. 1867. p. 522). Dies ist die häufigste Art der Gattung ; man findet fast in jedem grösseren Museum Exemplare derselben. Indess soll der Vogel auf Neu-Seeland, dem er ausschliesslich an- gehört, auch anfangen selten zu werden und es ist daher nicht unwahrscheinlich, dass auch diese Art ausgerottet werden wird, ein Schicksal dem, wie es scheint, alle Glieder dieser sonderbaren Gruppe mehr oder weniger entgegen zu gehen scheinen. Ich hatte die Freude einen »Kaka’’, wie er von den Eingebornen Neu-Seelands genannt wird, lebend im Zoolog. Garten des Regents- Park zu bewundern. Er unterschied sich in seinem Betragen ziem- lich von allen übrigen Papageien, da er meist auf dem Boden des Käfigs sehr schnell, trabend umherlief. Dabei hielt er den Körper ziemlich aufrecht und besonders den Hals lang in die Höhe, so dass er in der Haltung an einen Falken erinnerte. Indess sah ich ihn auch geschickt, nach Art der übrigen Papageien, mit Hilfe des Schnabels an den Sprossen emporklettern. Eine Stimme bekam ich von ihm nicht zu hören. Der Zoolog. Garten zu Londen er- x 396 NESTOR ESSLINGT. hielt 1867 abermals 2 lebende Exemplare (briefl. Mittheil. von Dr. Seclater). Forster gab uns zuerst einige kurze Notizen über das Freileben. Er schildert den Vogel als gesellig und geschwätzig. Seine Nahrung soll aus Früchten und Nüssen bestehen. In Cook’s 5ter Reise er- wähnt ihn Forster mit den Worten »grosse braune Papageien mit weissen oder grauen Köpfen’’ vom Charloiten-Sunde. Bei Epsom, Auckland, ist die Art noch gemein (Hutton, Ibis. 1867. p. 579). Neuerdings erhielten wir durch Dr. Haast weitere interessante Beiträge. Nach diesem Forscher ist der Kaka dem Waldgebiete der west- lichen Alpen eigen. Hier sieht man öfters kleine Gesellschaften, die sich stets in den Wipfeln der höchsten Bäume aufhalten. Durch ihr lärmendes Geschwätz machen sie sich leicht bemerklich , besonders bei Annäherung einer ihnen fremden Erscheinung. Dabei sind sie keineswegs scheu und es ist leicht die Uebrigen zu schies- sen, wenn man erst Einen erlegt hat, da sie auf das Geschrei ihres verwundeten Kameraden einer nach dem andern herbeieilen und so ein Opfer ihrer Anhänglichkeit werden. Gegen die Hunde wissen sich Angeschossene übrigens mit Krallen und Schnabel tapfer zu wehren. Die Brütezeit findet vom Ende Februar bis März statt. Nach Walter Buller erreicht der Kaka ein hohes Alter. Ein Exemplar im Besitz des Wanganui-Stammes war seit 20 Jahren gefangen ge- halten worden. Die Vögel scheinen also im Käfige gut auszudauern. (348.) 5. Nestor Esslingi, Souance. — Der Stumpfschwanzlori des Herzogs von Esslingen. Nestor Esslingii, Souance, Rev. et Mag. Z. (1856) p: 225. — Nestor novae-Zelandiae, Bp. (nach Less.), Rev. et Mag. Zool. 1854 (sine deser.). — id., Nestor esslingi, Naum. (1856) Heft IV. — Gould, B. of Austr. Suppl. pl. .— G. R. Gray, List Psitt. (1859) p. 100. — id., Ibis. (1862) p: 250. — Gould, Handb. B. of Austr. Append. sp. 15. Diagnosis: Grösse und allgemeine Färbung wie N. meridionalis, NESTOR ESSLINGT. 897 aber die Brust aschgrau mit braunen Endsäumen, die unteren Backen roth und über die Bauchmitte ein breites gelblichweisses Querband. | Magnitudine coloreque universo N. meridionalem aequans; at plumis pectoris einerei fusco-limbatis ; genis inferioribus rubris; fascıa transversa abdominis medii lata, flavido-alba. Neu-Seeland (Type von Souance im Britisch-Museum). Düster oli- venbraun ; Schwingen an der Aussenfahne, die Flügeldecken und Schulterfedern am Ende olivengrünlich verwaschen. Ober- kopf grau. Ohrgegend lebhaft gelb. Untere Backen roth, übrige Backen olivenbraun. Untere Flügeldecken dunkel zin- noberroth. Brust aschgrau, die Federn mit braunen Endsäu- men. Quer über den Bauch ein breites gelblichweisses Band. After, obere und untere Schwanzdecken, nebst Bürzel und ein Querband über den Oberrücken purpurrothbraun. Schwanzfe- dern olivenbraun. Schnabel horngrau. Füsse schwärzlich. Die beiden typischen Exemplare De Souance’s aus der Collection Massena befinden sich jetzt im Britisch-Museum und dürften die einzigen bekannten sein. Leider konnte ich wegen der Aufstellung im hermetisch geschlossenen Glaskasten die Beschreibung nicht so ausführlich machen, als ich gewünscht hätte. Indess ist die rothe Zeichnung .an der Innenfahne der Schwingen und -Schwanzfedern (nach Souance) ganz so wie bei N. meridionalis. Dieser Art nähert sich N. Esslingi in der allgemeinen Färbung überhaupt am meisten, unterscheidet sich jedoch schon genügend durch die breite gelblichweisse Binde quer über den Unterleib, so dass über die Art- selbständigkeit gar keine Zweifel herrschen können. Stammt ebenfalls von Neu-Seeland her, obwohl kein Reisender von dem seltenen Vogel spricht. Aus einer Andeutung Dr. Haast’s geht indess hervor, dass er wirklich noch existirt. Dieser Forscher sagt nämlich in seiner interessanten Abhandlung über den Kakapo (Ver- handl. der Zool. bot. Ges. zu Wien. 1863. p. 116) »über der Wald- “region findet sich noch der schöne Nestor Esslingii, sich von den Samen der zahlreichen Alpensträucher und von den Wurzeln der Alpenkräuter nährend. eb 1 s98 NESTOR NOTABILIS. Dies dürfte die einzige Bemerkung sein, die wir über die Art be- sitzen. Ausführlicheres wäre daher sehr zu wünschen. (549.) %. Nestor notabilis, Gould. — Der olivengrüne Stumpfschwanzlori. Nestor notabilis, Gould, Proc. Z. S. (1856) p. 94. — id., B. of Austr. Suppl. — G. R. Gray, List Psitt. (1859) p. 100. — id., Ibis (1862) p. 250. — Gould, Handb. B. of Austr. Append. sp. 16. — Pelzeln, Verhandl. Zoo]. bot. Gesell. (1867) p. 518 (note). Kea, Maoris von Neu-Seeland. Diagnosis: Olivengrün, mit dunklen Federsäumen ; Bürzel und untere Flügeldecken düster roth; Schwingen Iter Ordnung und ihre Deckfedern blaugrün. Olivaceo-viridis; plumis obsceurius limbatis ; uropygio et tectri- eibus alarum inferioribus sordide rubris; remigibus primoribus eorumque tectricibus cyaneo-viridibus. Neu-Seeland (Type von Gould im Britisch-Museum). Z. Olivengrün, etwas in’s Bräunliche, jede Feder an der Spitze mit einem halbmondförmigen braunen Flecke und einem schmalen braunen Schaftstriche. Die Federn des Hinterrückens und die oberen Schwanzdecken am Ende schön scharlachroth verwaschen. Die Schwingen 1ter Ordnung und deren Deckfedern braun an der Basis der Aussenfahne grünlichblau gerandet. Schwanzfedern mattgrün, an der Innenfahne der seitlichen Federn braun und hier 2/, von der Basis an mit orangegelben sägezahnförmigen Flecken. Der Schwanz oberseits vor dem Ende mit einem undeutlichen braunen Querbande, der äusserste Endsaum olivenbraun. Die Achsel- und unteren Flügeldeckfedern scharlachroth mit braunen Endspitzen, die grösseren unteren Flügeldecken braun und gelb gebändert und scharlachroth gesprenkelt. Die Basishälfte der Schwingen 1ter und 2ter Ordnung an Innenfahne mit breiten sägezahnförmigen schön gelben Flecken, die auf der Oberseite kaum mehr bemerkbar sind. Oberschnabel dunkelhornbraun, der untere gelb, am Spitzentheile noch lebhafter. Füsse oli- vengrün . NESTOR NOTABILIS. 899 Zwei schöne Exemplare konnte ich im Wiener Museum unter- suchen. Sie stammen von den südlichen Alpen her (3—5000’ hoch), und wurden von Dr. Haast an Ritter von Frauenfeld geschenkt. Die grüne Färbung, die bläuliche Aussenfahne der Schwingen , die gelben nicht rothen Flecken auf der Unterseite der Schwung- und Schwanzfedern, sind äusserst characteristisch, für diese Art ausserdem auch der viel längere, dünnere,, gestreckte Schnabel. Die erste Nachricht von einer zweiten Nestor-Art auf Neu-See- land erhielt Herr Mantell der bekannte Wiederauffinder des No- tornis Mantellii, als er sich bei den Eingebornen nach den Vögeln der Mittelinsel erkundigte. Sie sagten ihm von einem grü- nen Papagei, den sie Kea nannten und von dem Kaka (N. meri- dionalis) wohl zu unterscheiden wussten, den sie aber in der letzten Zeit nicht mehr bemerkt hatten. Etwa 8 Jahre später er- hielt Mantell durch die Güte des Herrn John Lemon 2 Exemplare dieses sonderbaren Vogels. Sie waren im Lande der Murihiku auf der Mittelinsel geschossen worden. Aus einer Andeutung die Dr. Haast macht geht hervor, dass die angeblich fast ausgestorbene Art, eben wie N. Esslingi noch exi- stitt. Er sagt nämlich (Verhandl. der Zool. bot. Gesell. 1863. p- 116) »in den westlichen Alpenwäldern über der Waldregion ist der Aufenthalt der schönen N, notabilis und Esslingi, die hier von den Samen der zahlreichen Alpensträucher und den Wurzeln der Alpenkräuter leben.’’ In dem interessanten »Report on the headwaters of the River Rakaia (Christchurch, New-Zealand 1866)”, den ich soeben durch die Güte dieses Gelehrten erhielt finden sich weitere und ganz bestimmte Nachrichten. Dr. Haast, in seiner anziehenden Schilderung jener Alpengebiete sagt nämlich (p. 55) »hier in der Nähe des ewigen Schnee ist der Sitz des Khea (N. no- tabilis), der seinen fremdklingenden Schrei von den hohen Felsen herab erschallen lässt. Dieser hübsche Vogel erhebt nur beim An- blick ihm fremdartig erscheinender Gestalten ein so heftiges Geschrei. Seine Stimme ist aber sonst mehr klagend, ähnlich den Miauen einer Katze oder Kindergeschrei. Durch das Vordringen des Menschen scheint dieser Vogel tiefer in die Gebirge verdrängt, denn 2 meiner Ei 300 AESTOR NORFOLCENSIS. Gefährten, die den Browning-Pass und die Schneelinie auf beiden Seiten durchstreiften, fanden keine Spur von ihm.” Bonaparte führt in seiner tabellarischen Uebersicht der Papageien (Naumannia. 1856. Extraheft IV) Nestor notabilis aus der ornitholog. Sammlung des Herrn Major Kirchhoff auf Schäferhof an, allein irrthümlich. Denn wie ich mich autoplisch überzeugte ist der von Bonaparte für N. notabilis gehaltene Vogel nur ein aus- sergewöhnlich grosses Exemplar von N. meridionalis. Bonaparte scheint somit die Art überhaupt nicht gekannt zu haben. + (350.) 5. Nestor norfolcensis, Pelzeln. — Der Stumpfschwanz- lori von Norfolk-Insel. Nestor norfolcensis, Pelzeln, Sitzber. d. K. K. Akad. d. Wiss. (1860) Band XLI. p. 522 (cum tab. capit.). — Long-billed Parrakeet, Lath., Gen. Hist. II (1822) p. 171. Diagnosis: Achnlich dem N. productus, aber Oberkopf und Nacken grün, Rücken und Flügeldecken olivengrün ; Flügel- decken mit schwarzen dreieckigen Endflecken; Backen gelb; Brust und Oberbauch einfarbig ockergelb. Schnabel auffallend lang und nach innen gekrümmt. N. producto similis; at pileo et cervice viridibus; dorso ac tectricibus alarum olivaceo-viridibus, horum maculis apicalibus nigris triangulis; genis flavis; pectore abdomineque superiore ochraceis, unicoloribus; rostro insigniter Jongo, introrsum curvato. (Nach von Pelzeln). Schnabel sehr kräftig; der Oberschnabel im Halbzircel herabgebogen , der Rücken gekielt, ebenso jederseits von Basis bis Spitze eine mit dem Rücken parallel laufende Carina. Die Spitze des Oberschnabels plötzlich in einem rech- ten Winkel ausgeschnitten, wodurch ein äusserster sehr dünner Spitzentheil gebildet wird. Unterschnabel länger als hoch, sanft gebogen in die Höhe laufend. Oberkopf, Nacken und ein 2” breites Halsband nebst Kehle blassgrün, auf dem Rücken und Flügeldecken in’s Olivengrüne, die oberen Flügeldeckfedern an der Schaftspitze mit kleinem, etwas dreieckigen, schwarzen Flecke. Schwingen i1ter Ordnung graulich, die äusseren grün, NESTOR NORFOLCENSIS. 301 mit breitem, düster rothvioletten Saume. Wangen gelb. Kehl- federn verlängert blutroth; Brust und Oberbauch ockergelb. Schenkel, Seiten, After und obere Schwanzdecken blutroth , einzelne Federn mit gelben Säumen und an Basis grau. Schwanz gerade, die mittelsten Federn etwas kürzer; grünlich- grau. Schnabelrücken grau, der Oberschnabel grünlich, am Spitzentheile und Basis so wie Unterschnabel röthlichgrau. Füsse grau. Nasenlöcher hervorstehend. Von Pelzeln fand eine genaue Abbildung dieses merkwürdigen Vogels in den hinterlassenen Papieren des österreichischen Reisen- den Ferdinand Bauer, der sich lange Zeit auf der Norfolk-Insel aufbielt. Nach der bekannten Genauigkeit dieses trefllichen Reisen- den zu urtheilen hatte er ohne Zweifel den Vogel selbst vor sich obschon seine Papiere leider keine weitere Notiz darüber geben. Nachdem ich Bauer’s Zeichnungen selbst noch sehen konnte zweite ich um so weniger, dass diese selbständige Art wirklich auf dieser Insel lebte, da ich auch in dem long-billed Parrot Latham’s sehr deutlich unseren Vogel erkannte. Die Unterschiede, welche Latham zwischen letzterem und Wilson’s-Parrakeet (N. productus) angiebt, beseitigen alle Bedenken. Ueberdies beschreibt Latham den Vogel nach einem Exemplare in der Sammlung des Gouverneur Hunter, welches unzweifelhaft von Norfolk-Insel herstammte. Wohin dieses kostbare Stück gelangt sein mag scheint unbekannt. Es wäre daher von höchstem Interesse genaue Erkundigungen anzustellen, vielleicht dass dieselben zur Wiederauflindung eines seit kurzem untergegan- genen höchst merkwürdigen Vogels führten; denn dass derselbe jetzt noch auf Norfolk-Insel vorhanden sein sollte ist kaum anzunehmen. Ich möchte daher die englischen Ornithologen ganz besonders darauf aufmerksam machen, und es würde mich freuen, wenn die Nachfor- schungen ein unerwartet glückliches Resultat lieferten. N. norfolcensis steht dem N. productus, Gould am nächsten, unterscheidet sich aber durch den grünen (nicht grauen) Oberkopf und Nacken, die olivengrüne Färbung des Rückens und Schultern, die schwarzen dreieckigen Endflecke auf den Oberflügeldecken, die rothe Kehle, die gelben Wangen und die einfarbig ockergelbe Brust. 902 NESTOR SUPERBUS. Die Art lässt sich daher, ganz abgesehen von der höchst sonder- baren Schnabelbildung, mit keiner anderen bekannten vereinigen, und es ist jedenfalls gewagt von Gray, wenn er sie als ? mit zu N. productus zieht. + (551.) 6. Nestor superbus, Buller. Nestor superbus, Walther, Buller, Essay on the Ornithology of New-Zealand. Otago (1865) p. 11. — R. Taylor, Ann. et Mag. Nat. Hist. 5. Serie. XVIII. p. 140. — Finsch, J.f. Orn. (1867) p- 544. — Fig. 0. Diagnosis: Latere inferiore, capitis lateribus, torque nuchae, tergo caudaeque tectrieibus et superioribus et inferioribus puniceis ; pileo, pectore, humeris alarumque tectrieibus superioribus flavis; alis albido-flavis; cauda cinereo-flava. Oberkopf, Hinterhals, Brust, Schultern und obere Flügeldecken kanarienvogelgelb in verschiedenen Schattirungen und mit scharlachroth tingirt. Oberseite der Flügel weisslichgelb, die Schwingen 1ter Ordnung ziehen in’s blass Aschgraue. Ober- seite des zusammengelegten Schwanzes blass aschfarbengelb, an den Seiten hell kanariengelb mit scharlachrothem Scheine. Seiten, Unterleib, untere Schwanzdecken, Achseln, Un- terseite des Flügels, unterer Theil des Rückens und obere Schwanzdecken lebhaft scharlachroth, auf den unteren Theilen mit Kanariengelb gescheckt, sehr schmale Säume der oberen Schwanzdeckfedern ebenfalls canariengelb. Backen, Kehle, Ohrdecken und ein breites Nackenband blasser scharlachroth, auf den Ohrdecken und dem Nackenbande breit mit lebhaftem Gelb gemischt. Die unteren Flügeldecken sind mit abwech- selnd gelben und scharlachroihen Binden schön geziert. Die Schwingen 1ter Ordnung auf der Unterseite aschfarben, auf der Innenfahne mit dreieckigen gelben und scharlachrothen Flecken. Unterseite des Schwanzes blass scharlachroth , auf der Innenfahne lebhafter scharlachroth, auf der Aussenfahne aschfarben , gegen die Spitze zu gelblich. Schnabel und Füsse dunkel blaugrau. Der Vermuthung Taylor’s, dass diese Art wahrscheinlich zu = N. meridionalis, Gmelin, gehören werde, kann ich nicht beipflichien. Eher liesse sich noch an eine Va- NESTOR SUPERBUS., rietät der letzteren Art denken, doch wiederspricht dem die Angabe, dass mehrere Exemplare erlangt wurden. Dieser prachtvolle Nestor, welcher sich in der Färbung zunächst an N. Esslingi und productus anschliesst , scheint auf die Südinsel beschränkt. \ Nach brieflicher Mittheilung von Dr. Haast ist dies eine ausgezeichnete, prachtvolle Art, die nur die höchsten Alpenthäler bewohnt. Zwei Exemplare, Männchen und Weibchen, zieren das Canterbury-Museum, von denen eins durch Herrn Alfred Cox in den Besitz des Museum gelangte, und dürften die einzigen bis jetzt bekannten sein. (ohne Nagel). | Flügel. productus, Gould. g’' gi"! » g'! Ill » g’! BR » g'! Ar meridionalis, Gmelin.|10’ 1” » 10” Ba » g'! Au » let » 1 3 g’' Ba » 10" 10" & 11" Esslingi, Souance. IE. notabilis, Gould. BE A T norfolcensis, Pelzeln. 9’ Tsuperbus, Buller. 111/% Mittelste Schw.- | Firste. " feder. Il Ta 194 Bi DEI 11 Im tt 9 a 20 NE 5! Du gg" 5' 10 na Bu A 1 6'' u gg" 6’ Au 3 5 Bi 1 6' gg" 6' 95" qigın E: ul TO g! a a m 2 fa Höhe d.|Höhe d. Ober- schnab. Im 8 4 in qi im en giir gl 111 3 gun! Bull g'!! ae, 10%/,'"' Unter- schnab. Tarse. 13" gt 16’ 15" 10 rn 105) 15 16% 15 1 Aeuss. Vorder- zehe. 1 a 1600 gl ygeKE Hl gun 1 10 Innere | | Hinter- zehe. | sy — ad. I d -—— lad ( ( ( | » » » Philipps-Insel, Leidener Museum. Collection Kirchhofl. Museum Heineanum, Prager Museum, ad. Neu-Seeland, Leidener Museum. » » » » Bremer Museum. (notabilis, Bp.) Coll. Kirchhoff. » » Museum Heine. Landauer’s Collection. Nach Souanee). Nach Gould). Nach von Pelzeln). Nach Buller). A NHeN DEG-B TO SE "ABIL-EN: —I EIS Eine unerlässliche Nothwendigkeit, welche mit einer monographi- schen Arbeit im engsten Zusammenhange steht, ist ohne Zweifel die genaue und critische Durchsicht der Literatur. Bei dieser zeitrau- benden und dabei meist höchst unerquicklichen Arbeit stösst man, namentlich in den älteren ornithologischen Werken, auf eine Menge Beschreibungen, die sich trotz allen Bemühungen auf keine der jetzt bekannten Arten beziehen lassen und somit dubiös bleiben. Unterrichtet man sich über den Ursprung solcher Arten genau, so findet man meist, dass dieselben auf sehr unzuverlässigen Quellen beruhen und theilweis einer Zeit entsprossen sind in welcher die Or- nithologie noch in der Wiege lag. Die Quellen aus denen die ersten Autoren schöpften scheinen gröstentheils die Aussagen von Reisenden gewesen zu sein, die theils aus Unwissenheit, theils aus Sucht sich einen Namen zu erwerben die Erzeugnisse fremder Länder möglichst wunderbar darstellten. Der alte, trefliche Edwards spricht sich in dieser Beziehung im Anhange zum 2ten Theile seiner Vögel folgendermassen aus: » wir werden von den Leuten, welche fremde Thiere und Vögel suchen, gar sehr betrogen , denn sie suchen die Seltenheit derselben immer grösser vorzustellen und geben öfters vor, sie kämen aus sehr ent- fernten und unbekannten Ländern. Hierdurch werden aber nicht allein unwissende Leute, sondern auch die, so mehr Einsicht haben hintergangen. Viele afrikanische Vögel sind bei uns zu amerika- nischen gemacht worden, weil sie insgemein aus Westindien zu uns kommen, wohin sie mit afrikanischen Schiffen, die den Negerhandel DUBIÖSE ARTEN. 905 treiben gebracht, und von den Schiflscapitainen den Gouverneuren und Kolonisten verehrt werden, die solche dann nach England sen- den. Hierdurch aber wird zu dem Irrthum Gelegenheit gegeben , dass man dafür hält, viele Vögel kämen aus solchen Ländern wo sie niemalen gebrütet worden.’ Diese Unrichtigkeiten, welche aus solchen falschen Mittheilungen hervorgingen, konnten im Laufe der Zeit grösstentheils berichtigt werden, nicht aber diejenigen, welche speciell mit der Beschreibung von Vögeln in Verband stehen. Es ist nämlich Thatsache, dass in damaligen Zeiten künstliche Vögel !) nicht selten gewesen sein müssen, wozu die noch höchst unvollkommene Präparationsweise zunächst Anleitung gab. Zusaminengeseizte und halbe Vögel, die in hermetisch geschlossenen Glaskästen bewahrt wurden, konnten nicht in der genauen Weise beschrieben werden, wie es jetzt mög- lich ist. Ausserdem lassen die meist zu kurzen und mit schwer verständlichen terminologischen Ausdrücken geschmückten Beschrei- bungen der älteren Autoren in vielen Fällen eine exacte Bestimmung der Art nicht zu. Durch das öftere Abschreiben und unrichtige Uebersetzen sind die Beschreibungen solcher Arten noch mehr ent- stellt und meist vollständig unkenntlich gemacht worden. So sehr nun auch derartiger Vögel, aus der heutigen Wissenschaft verbannt werden müssten, da sie nur ein Hemmschuh sind, dennoch haben sie sich bis in unsere Zeiten erhalten und einige werden noch jetzt in den Artenlisten beibehalten. Es war daher auch bei den Psittaci eine critische Durchsicht der Arten notlwendig. Man darf dabei aber nicht allzu serupulös verfahren, sondern muss zuweilen etwas willkürlich handeln, sonst ist es ganz unmöglich diesen Ballast los zu werden. Ich habe daher mehr als 50 sogenannte Species der älteren Au- toren als Varietäten bei bekannten Arten untergebracht, jedoch stets nur in solchen Fällen, wo Gründe der Wahrscheinlichkeit vorliegen. 1) Das Leidener Museum besitzt eine Menge solcher Kuriositäten, die meist noch aus Levaillant’s Zeiten herstammen. Viele derselben standen damals in hohen Ehren und wurden als besondere Seltenheiten beschrieben und abgebildet. Ich erinnere hierbei nur an den famosen Picus Boiei, 'Temm. (Pl. col. 473)! 906 DUBIÖSE ARTEN. Vorsichtshalber habe ich die älteren Citate unter Angabe der haupt- sächlichsten Verschiedenheit mit einem ? zusammengestellt. Den- noch bleiben 41 Beschreibungen von Papageien übrig, die sich ın keiner Weise mit anderen vereinigen lassen und daher einen beson- deren Appendix bilden. Eine wissenschaftliche Benennung solcher Arten habe ich umso lieber unterlassen, weil dies doch keinen Nutzen hat, da nach meiner Ueberzeugung die meisten der nach- stehend angeführten Papageien nicht mehr wiedergefunden werden dürften. Es wäre daher am besten sie dem Reich der Vergessen- heit zu übergeben, womit der Wissenschaft nur ein Dienst geleistet werden würde. Eis 3 BR er gute EEE as url ygazue. LANGSCHWANZIGE ARTEN. KURZSCHWANZIGE ARTEN. 1. Psittacus ater, Gmelin. 24. Psittacus paraguanus, Gmelin. 28 " Leverianus; Gmelin. 25. " guineensis, Gmelin. 3. ” incarnatus, Gmelin. 26. ‚ mexicanus, Gmelin. 4. ” parvus, Bontius. 21; Z erythrochlorus, Gmelin. b» u formosus, Scop. 28. 2 gramineus, Gmelin. 6. u japonicus, Linne. 29. 2 coeruleocephalus, Linne. 2 ” borneus, Linne. 30. ” unicolor, Shaw. 8. " pallidus, Shaw. | 81. Z cervicalis, Latham. 9 Z nigricollis, Latham. | 32. " dubius, Latham. 10. ” verticalis, Latham. 33. Psittacula pieta, Hartl. (ex Lath). . Crimson-banded Parrot, Latham. . Blue-faced Parrakeet, Latham. . Blue-backed Parrot, Latham. . Short-tailed Parrakeet, Latham. . Psittacus gramineus, Brehm. . Amazonen-Papagei, Sacc. . Psittacus eyanolenus, Meyen. . Psittacus Levaillantii, Rüpp. (necKuhl). 11. Rose-fronted Parrot, Latham. 12. Crimson-crowned Parrakeet, Latham. 13. Chlorotie Parrot, Latham. 14. Crimson and jellow Parrot, Latham. 15. Jay-winged Lory, Latham. 16. Red-hooded Parrakeet, Latham. 17. Papuan Lory var. D. Latham. 18. Psittacus buccalis, Bechstein. 19. ” cornutus, Bechst. (Anmerk.). 20. » + Chiripepe, Vieillot. 21. Sittace flaviventris, Wagler. 22. Pyrrhura beryllina (Souance), Bonap. 23. Euphema Souancaei, Bonaparte. & ww a um m a m 09 - oO © © _I I. LANGSCHWANZIGE ARTEN. SEREEENN 1. Psittacus ater, Gmelin, S.N. (1788) p. 514. — L’Ara noir, Buffon, Hist. Ois. VII (1785) p- wgl.Nach Ararauna ou Machao, De Laöt, Descript. des Indes oceid. (1650) p. 490. — Black Maccaw, Latham, Syn. I. p. 206. — id., Gen. Hist. 1 (1822) p. 110. — id., Ps. ater, Ind. Orn. p. 84. — Shaw, Gen. Zool. VIII. p. 599. — Bechstein, Kurze Ueb. p. 66. — Kuhl, Consp. p. 94. Schwarz, stark grün glänzend, besonders in der Sonne. Schnabel und Augen röthlich. Füsse gelb. Grösse unbekannt. Die Existenz dieses schwarzen Papageis beruht lediglich auf den höchst zweifelhaften Nachrichten von De Laöt, der behauptet ein solcher Vogel lebe im gebirgigen Inneren von Guiana komme aber niemals in die Nähe der Niederlassungen. Wie es scheint hat De Laet übrigens selbst den Vogel gar nicht gesehen, sondern nur vom ihm erzählen hören. Die Art ist daher zu streichen. 2. Psittacus Leverianus, Gmelin, S. N. p. 522. N°. 67. — -,Crimson vented Parrot, Latham, Syn. I. p. 229. N°. 51. — Ps. Leverianus, Bechst., Laih., Ueb. p. 72. — Ps. ery- thropygius, Lath., Ind. Orn. p. 94. — Vieillot, Nouv. Dict. XXV. p. 552. — id., Enc. Meth. p. 1590. — Kuhl, Consp. p. 98. — Shaw, Gen. Zool. VIII. p. 445. — Crimson vented Parrot, Lath., Gen. Hist. II (1822) p. 150. — Wagler, Mon. (av. dub.) p. 742. Blassgrün, Kopf und Hals gelb; Bauch roth; Schwanz und Ende der Schwingen blau. Schnabel schwarz. Gestalt gross. Schwanz keillörmig. 908 DUBIÖSE ARTEN. Nach einem Exemplare im Leverian Museum von Latham beschrie- ben, der China als Vaterland vermuthet, weil er den Vogel auch auf einer chinesischen Abbildung sah. Es ist nicht möglich die Verwandtschaft mit einer andere Art nur annähernd zu errathen und daher besser diese Species ganz zu cassiren. 3. Psittacus incarnatus, Gml., S. N. (1788) p. 527. — Edw., Glean. vol. V (1758) pl. 256. — Seligm., Samml. ausl. Vög. VII (1770) pl. 24. — Psittaca indica, Brisson, Orn. IV. p. 541. — Little red-winged Parrakeet, Lath., Syn. I. p. 246. — id., Ps. incarnatus, Ind. Orn. p. 101. — Shaw, Zool. VII. p- 456. — Bechstein, Kurze Ueb. p. 75. -—- Kuhl, Consp. p. 59. — Voigt, Cuv., Uebers. (1831) p. 735. — Vieill., Enc. Meth. p. 1587. — Red-winged Parrakeet, Lath., Gen. Hist. II (1822) p. 171. — Lorius incarnatus, Steph., Gen. Zool. AIV. p. 152. — Palaeornis incarnatus, Wagler, Mon. p. 517. — G. R. Gray, List Psitt. (1859) p. 22. — La Per- ruche a gorge rouge, Levaill., Perr. t. 46 (fig. nach Edwards). Schön dunkelgrasgrün , ebenso ‘der Schwanz von oben und unten, nur Brust, Bauch und die unteren Schwanzdecken etwas heller, mehr gelbgrün. Die Flügeldecken hellroth, jedoch die kleinsten längs Flügelrand und Unterarm ebenfalls grün. Kinnfleck scharlachroth. Schnabel, Wachshaut und der grosse nackte Augenkreis fleischfarbenweisslich; Füsse und Krallen grau. Iris goldgelb. T. L. 7'],”. Fl. 2" 9’. Mitt. Schwanzf. 4°. Aeuss. Schwanzf. 11],". Firste 5''. (nach Edwards’ Figur). Ich gab mir viele Mühe diesen characteristischen Papagei mit einem anderen zu identificiren, verglich ihn daher mit allen lang- schwänzigen Arten ganz genau, aber vergeblich : die rothen Flü- geldecken wollen mit keiner übereinstimmen. Dieser merkwürdige Vogel war 1755 lebend im Hause von Sir Hans Sloane, woselbst ihn Edwards 10 Jahre später nach dem Leben, in natürlicher Grösse mit bekannter Meisterschaft abbildete. Ueber DUBIÖSE ARTEN. 909 die einstige Existenz dieses Vogels können daher keine Zweifel herr- schen, denn es ist hier nicht an ein ausgestopftes Kunstproduckt zu denken. Um so merkwürdiger muss es daher erscheinen, dass man einen ähnlichen nicht wieder auffand. Die Herkunft des Exem- plares war unbestimmt, angeblich Ost-Indien, was Wagler bewogen zu haben scheint einen Palaeornis daraus zu machen. Nach der Abbildung zu urtheilen ist es offenbar eine Brotoge- ris-Art, wenigstens es entspricht der ganze Habitus, namentlich auch der grosse nackte Augenkreis. Die Art würde sich, mit Aus- nahme des langen, keilförmigen Schwanzes, in Grösse und Form am meisten der Brotogerys tuipara anschliessen. Jedenfalls ist es ein amerikanischer Vogel und muss dringend weiteren Nach- forschungen empfohlen werden, denn es scheint nicht unmöglich , dass er noch einmal aufgefunden werden dürfte. Levaillant will mehrere Exemplare am Kap lebend gesehen ha- ben, welche angeblich von Java kamen, allein seinen Angaben ist nicht immer zu trauen und seine Abbildung (pl. 46) ohne Zweifel nur eine Kopie der Edwards’schen. 4. Psittacus parvus, Bontius, Hist. nat. et med. Ind. orient. (1769) p.63. — Psittacus parvus Bontii, Willugh., Orn. p- 81. — Psittaca javensis cristata coccinea, Brisson, Orm. IV (1760) p. 381. N°. 80. — Crested red-Parrakeet, Latham, Syn. I. p. 255. N°. 25. — id., Gen. Hist. II (1822) p- 141. — Perruche huppe, Buffon, Hist. Ois. VI. p. 160. — Ps. javanicus, Gmelin, S. N. p. 519. — Bechst., Kurze Uebers. p. 71. — Ps. Bontii, Latham , Ind. Orn. p. 92. N°. 29. — WVieill., Enc. Meth. p. 1588. — (Charmosyna papuensis, nach Gray). Kopf, Hals, Rücken, Bürzel, obere und untere Schwanzdecken, Seiten, Schenkel und Bauch lebhaft roth. Kehle grau. Vor- derhals und Brust blass rosenfarben. Schultern und obere Flü- geldecken grün und wie die Flügelfedern mit rothen und gelben Federn gemengt. Die zwei mittelsten Schwanzfedern lebhaft roth, die übrigen seitlichen blass rosenfarben mit blauen 910 DUBIÖSE ARTEN. Enden und einen grünem Tone, wenn sie ausgebreitet sind schei- nen sie in »tausend Farben.’’ Schnabel grau, Füsse aschgrau. Die Federn des Oberkopfes zu einer Haube aufrichtbar. Die 2 mittelsten Schwanzfedern sind sehr verlängert. Grösse einer Lerche. Schwanz 10 lang. Bewohnt Java, besonders die mittleren Theile, und nistet in den höchsten Zweigen; ist geschwätzig und lernt einzelne Worte sprechen. Oft sieht man grosse Flüge dieses Vogels, die ein lautes Geschrei machen. — Ohne Bedenken zu streichen. 5. Psittacus formosus, Scop., Annus. I. Hist. nat. (1769) p. 50. Der srüngelbe Papagei mit blauer Stirn und rothen Schultern. Statura Columbae domesticae. Pectus et abdomen strigis fuseis transversis variegata. Femora apice lutea. Hectrices duae coc- cineae totae. Frons caerulea.. Nuca alarumque basis coceinea. Die Beschreibung dieses angeblichen Papageis in dem oben bezeich- neten Werke bleibt gänzlich unlösbar ; nur die Querzeichnung der Brust lässt auf einen Trichoglossus schliessen. 6. Psittacus japonicus, Linne, S. N. (1767) p. 141. N°. 8. ex Psittiacus erythrochlorus macrourus, Aldrov. Orn. p- 678. t. 681. — Psittaca japonensis, Brisson, Orn. IV. p. 562. N°®. 71. — Japonese Parrot, Latham, Syn. 1. p- 209. N°. 11. — id., Gen. Hist. II (1822) p. 114. — Per- ruche verte et rouge, Bulfon, Hist. Ois. VI. p. 159. — Psitt. japonicus, Gml.,, S. N. p. 515. N°®. 8. — Latham, Ind. Orn. p. 86. N°. 12. — Shaw, Zool. VII p. 417. — Bech- stein, Kurze Uebers. p. 67. — Kuhl, Consp. p. 97. — Vieill., Enc. Meth. p. 1594. — (Charmosyna papuensis nach Gray). Oberseite des Kopfes und des Halses, obere Flügeldecken, Rücken, Bürzel und die oberen Schwanzdecken grün; Schulterfedern blau. An den Kopfseiten vor und hinter dem Auge jederseits ein blauer Fleck. Kehle röthlich rostfarben. Unterhals, Brust, Bauch, Seiten und Schenkel und die unteren Schwanzdecken DUBIÖSE ARTEN. 911 roth, jede Feder an der Spitze mit länglichen, schwarzen Li- nien markirt. Die 2 ersten Schwingen grün, die seitlichen roth mit schwarzem Schafte. Schnabel roth. Füsse schwarz. Die mittelste Schwanzfeder doppelt so lang als die äusseren. Da diese angebliche Art bei Aldrovandi ihren Ursprung hat, so ist es völlig unnütz sie auf irgend eine bekannte beziehen zu wollen, ebenso wenn sie Wagler mitzu Trichoglossus papuensis stellt. Solche Arten müssen billiger Weise ignorirt werden. 17. Psittacus borneus, Linne, S.N. (1767) p. 141. -— Edwards, B. IV (1751) pl. 173. — Seligm., Samml. ausl. Vög. VI (1764) pl. 68. — Psittaca coccinea fortunarum insulae, Brisson, Orn. IV. p. 273 (deser. opt.). — Long-tailed scarlet Lory, Latham, Syn. I. p. 216. — id., Gen. Hist. II (1822) p- 127. — id., Ps. borneus, Ind. p. 89. — Gmelin, $. N. p- 518. — Bechst., Latlı., Ueb. p. 69. — Vieill,, Ene. Meih. p- 1382. — Kuhl, Consp. p. 40. — Voigt, Cuv., Uebers. (1831) p- 755. — Eos rubra ar. jun., Wagl., Mon. p. 558. — Eos ruber (part.), G. R. Gray, List Psitt. (1859) p. 51. —- Per- ruche ecarlate, Levaill., Perr. t. 44. Hellscharlachroth, auf der Unterseite heller in’s Gelbliche. Flügel- bug, Endsaum der grössten oberen Deckfedern und der Schwin- sen 2ter Ordnung grün, wodurch 2 solche Querbinden über den Flügel entstehen. Aeussere 2 Schwanzfedern und das, Ende der übrigen grün. Die letzten 5 Schwingen 2ter Ordnung lilaweiss. Schnabel orange. Füsse grau. T. L. 8!),". Schw. 4”. Diese Art beruht auf Edwards’s Abbildung und Brisson’s Beschrei- bung nach einem Exemplare, welches durch den Graf Bentinck von Borneo in die Sammlung von Reaumur gelangte. Levaillant’s Be- schreibung und Abbildung ist offenbar nach diesen beiden gefertigt. Er will aber den Vogel im alten CGabinet Boers in Amsterdam und in 5 anderen Sammlungen gesehen haben, was sich jetzt allerdings schwer untersuchen lässt. Ein derartiger Vogel ist aber seither nicht mehr gesehen worden. Die Annahme Wagler’s, ihn für die jungen Domicella rubra zu 912 DUBIÖSE ARTEN. halten, beruht lediglich auf Vermutung, ja es hält selbst schwer ihn als Varietät zu dieser Art zu bringen, da der grüne Flügel- bug und die 2 grünen Flügelbinden doch zu sehr abweichen. Dass es nicht der jüngere Vogel von Domicella rubra sein kann ist ausgemacht, denn dieser ist dem alten fast ganz ähnlich nur düs- terer gefärbt. Daher jedenfalls nur Varietät einer anderen Art. Da diese Frage aber ohne das Originalexemplar nicht mehr zu lösen ist, so scheint es am gerathensten die Art aufzuheben. Edwards besass den Vogel übrigens nur ausgestopft. 8. Psittacus pallidus, Shaw, Nat. Misc. pl. 258. — Latham, Syn. Suppl. II (1802) p. 84. — id., Pale Parrakeet, Latham, Gen. Hist. II. p. 145. — Vieill., Nouv. Diet. XXV. p. 574. — id, Enc. Meth. p. 1406. — Wagler (av. dub.), p. 742. Blassgelb; Flügel blass rosenröthlich ; Deckfedern am Flügelrande blass grünlich. Schnabel und Füsse blass. Schwanz keilförmig. Neu-Holland. Shaw bildet diese angebliche Art in natürlicher Grösse ab. Sie ist sehr klein, kaum 5” lang, Flügel 3”; Schwanz ziemlich kurz, abgestuft. Jedenfalls gehört der Vogel zu einer Euphema-Art und ist in Folge von Albinismus entstanden. Aus der Liste der Arten muss pallidus daher gestrichen werden. 9. Psittacus nigricollis, Lath., Syn. Suppl. II (1802) p. XXM. N°. 8. — id., Black-nacked Parrakeet, Syn. Suppl. II. p. 90. N°®. 17. — Shaw, Gen. Zool. VIII. p. 445. — Latham, Gen. Hist. II. p. 158. — Kuhl, Consp. p. 94. — Vieill., Nouv. Dict. XXV. p. 565. — id., Enc. Meth. p. 1597. — Woagler, Mon. (av. dub.) p. 745. Grösse von Palaeornis Alexandri (eupatrius, Linne), aber mit kürzerem Schwanze; Schnabel schwarz; Hauptfärbung grün; Vor- derkopf und Augenkreis citronengelb; Kinn, Kehle und Brust schwarz, ebenso Schwanz und Flügel ; Zügel weiss, in einer weissen Linie an den Halsseiten sich herabziehend zwischen dem Grün und DUBIÖSE ARTEN. 915 Schwarz ; Unterseite düster grün; kleine Flügeldecken und die Enden einiger anderen blau; Schwanz keilförmig, die Federn an Aussenfahne olivengrün verwaschen. Aus Brasilien. In der Sammlung von General Davies. Auch dies ist eine der zahlreichen von Latham beschriebenen, aber sonderbarer Weise nicht mehr wiedergefundenen Arten. Ein Papagei mit schwarzer Brust, Flügeln und Schwanz bleibt in der That völlig unklar. Ich zweifle daher auch nicht, dass hier ein Artefact vorgelegen hat und finde es zeitgemäss diese Art der Ver- gessenheit zu übergeben. 10. Psittacus verticalis, Lath., Syn. Suppl. II (1802) p. XXII. N°. 9. — id., Red-topped Parrot, Syn. Suppl. II. p. 569. — id., Gen. Hist. II (1822) p. 182. — Kuhl, Consp. p. 100. — Vieill., Nouv. Diet. XXV. p. 559. — id., Enc. Meth. p. 1594. — Wagl., Mon. (av. dub.) p. 741. Grün; Vorderkopf und Scheitelmitte roth; Schwingen blau; Schwanz oberseits grünlichbraun , unterseits braun. Schnabel bläulich. Füsse braun. Schwanzfedern lang, zugespitzt. T. L. 18. Bei Port Jackson in Neu-Holland. Eine genaue Bestimmung dieser Art ist ganz unmöglich. Sie würde, wie schon Latham sehr richtig bemerkt, am besten als Va- rietät zu Platycereus Forsteri, mihi, zu bringen sein, wie- derspräche nicht die bedeutende Grösse von 1'/, Fuss zu sehr. Wo Latham den Vogel gesehen, wird leider nicht angegeben. Die Art kann daher ohne Bedenken eingezogen werden. 11. Rose-fronted Parrot, Latham, Gen. Hist. II (1822) p. 186. Oberseits dunkelgrün , unterseits gelbgrün; Bürzel und untere Flü- geldecken blaugrün. Schwingen schwärzlich, aussen grün ge- säumt. Stirn und um den Schnabel dunkel rosabräunlich. Wangen und Kinn grün. Schwanz keilförmig, die 2 mittelsten Federn schön blau, mit blasseren Enden, die übrigen grün, an der Innenfahne mehr oder weniger gelb. Schnabel blass fleischfarben ; Füsse braun. Flügel lang; Schwanz keilförmig , die mittelste Feder fast 5" lang, die äusserste 1'],”. 58 914 DURIÖSE ARTEN, Auch dieser Papagei, nach einem Exemplare in Lord Stanley’s Sammlung ohne Angabe des Vaterlandes beschrieben, ist nicht mehr zu bestimmen, und bezieht sich wahrscheinlich nur auf 3 Br B einen jüngeren Y ogel. 12. Crimson-crowned Parrakeet, Latham, Gen. Hist. IL (1822) p- 184. — ?Shaw’s Zool. VIII. p. 419. Hauptfärbung grün; Aussenrand des Flügels, die Schwingen und Seiten blau; Schwingen auf Innenfahne blassgelb ; Scheitel- mitte scharlachroth , jederseits bis unter das Auge sich herab- ziehend und hier in eine Spitze auslaufend. Schwanz keillörmig, orün, aussen blau. Schnabel blass; Füsse aschfarben. Länge 7”. Nach einer Abbildung des Herrn Dent von Latham als Art auf- gestellt und gänzlich zu streichen. 15. Chlorotie Parrot, Latham, Gen. Hist. II (1822) p. 144. Kopf und obere Körperseite blass grünlichgelb; die Federn mit weissen Schäften. Kropf und Brust blassroth, nach dem Bauche zu lebhafter und deutlich roth ; die Bauchfedern am Ende gelb gesäumt, wodurch eine halbmondförmige Zeichnung entsteht. Bürzel mit Roth angeflogen. Schwanz grünlichgelb, am Ende scharlachroth verwaschen. Schnabel blass; Füsse schwarz ; Iris braun. Schwanz keilförmig. Grösse von Platycereus ta- buensis. Länge 15° oder mehr. Bewohnt Neu-Süd-Wales. Latham beschrieb diesen Papagei nach einem lebenden Exemplare bei Madame King und vermuthet, dass er zum Sulphur Parrakeet Shaw’s (Levaill. pl. 43) gehören werde, was ich indess bezweifle, da leizterer Varietät von Palaeornis torquatus ist. Der oben beschriebene Papagei gehört offenbar zur Gruppe Platycercus und ist eine Varietät, indess lässt sich nicht bestimmen von welcher Species. 14. Crimson and yellow Parrot, Latham, Gen. Hist. II (1822) p- 143. Kopf, Nacken und untere Theile schön scharlachroth; Flügel weiss; Bauch gelb, die Federn roth gesäumt,; Schwanz keilförmig , DUBIÖSE ARTEN. 915 blassgelb. Schnabel tieforange, mit Schwarz gerandet, Unter- schnabel schwarz. Ein angebliches 2 hatte den Kopf, Hals und die unteren Theile gelb, war aber im Uebrigen wie der vorhergehend beschriebene Vogel. Grösse von Platycercus tabuensis. Neu-Holland. Latham sah den Vogel in der Sammlung von Madame Bligh. Jedenfalls Varietät eines Platycercus und als Art ohne jede weitere Bedeutung. 15. Jay-winged Lory, Latham, Gen. Hist. II (1822) p. 130. Hauptfärbung carminroth ; Oberkopf so weit als die Scheitelmitte schwarz, der übrige Oberkopf schön purpurroth ; auf der Brust ein düstergelbes halbmondförmiges Schild. Schwingen schwärz- lich, einige derselben auf der Mitte der Innenfahne gelb. Schwanz carminroth, am Ende braun. Am Flügelbuge ab- wechselnd blau und schwarz, wie bei Garrulus glandarius. Schnabel gelb; Füsse dunkel. Grösse von Domicella coc- einea. Schwanz stark abgerundet. Angeblich aus Van Diemensland und der Südspitze Australiens in der Sammlung von Harrison, wo ihn Latham beschrieb. Jedenfalls ein Artefact von einem rothen Lori, wahrscheinlich mit Federn vom Eichelhäher zuzammengestellt. 16. Red-hooded Parrakeet, Shaw, Gen. Zool. VIII. p. 466. — La- tham, Gen. Hist. II (1822) p. 156. — Lori Perruche de la Mer Sud., Sonnini, edit. Buffon. Gelboliven; Kopf und Brust roth; Flügel und Schwanz blau. Schna- bel und Füsse grau. Länge von 7—8". Nach dieser kurzen Beschreibung, ohne jede weitere Angabe über Vaterland ete. unbestimmbar, wenigstens mit keiner bekannten Art nur im entferntesten zu vergleichen, daher für immer zu streichen. 17. Papuan Lory var. D. Latham, Gen. Hist. II (1822) p. 126. Karminroth ; Oberkopf blau; Mittelrücken in’s Gelbe ziehend. Vor den Schenkeln gelb. Bürzel und Bauch blau. Obere und 59" 916 DUBIÖSE ARTEN. untere Schwanzdecken scharlachroth. Schwanz grün, am Ende 3” breit gelblich. Schnabel roth; Füsse schieferfarben, Länge 9", Schwanz keilförmig. Dass dieser Vogel nicht als Varietät zu Trichoglossus papu- ensis gebracht werden kann, beweist obige Beschreibung genügend. Latham giebt übrigens nicht die mindeste weitere Notiz und hat, wie zu vermuthen steht, von der Existenz eines derartigen Papageis wohl nur erzählen hören. Die Art ist daher einfach zu streichen. P 18. Psittacus buccalis, Bechstein, Kurze Ueb. (1811) p. 85. Morvhynchud pl. 10 (nach Levaill.).. — La Perruche a joue grise, Levaill., Aug N Perr. 1.67. — Psittacus buccalis, Kuhl, Consp. p. 26. — Aratinga buccalis, Steph., Gen. Zool. XIV. p. 159. — Sittace murina, juv. (nach Wagler). Grasgrün, unterseits heller; Deckfedern der Schwingen 1ter Ordnung dunkelblau; Zügel und um die Basis des Unterschnabels grau verwaschen. Die letzten Schwingen 2ter Ordnung an Innenfahne schmal roth gesäumt. Schnabel stark weissgrau, ebenso die Füsse. Schwanz keilförmig, etwas kürzer als der Körper. Grösse einer Singdrossel ; ganze Länge c. 9 Zoll. Levaillant will von dieser Species 2 Exemplare gesehen haben, die aus Cayenne gekommen waren. Ein ähnlicher Papagei wurde bis jetzt indess nirgends mehr gesehen und die Existenz der Species wird daher sehr Bedenken erregend. Für mich wenigstens in so hohem Grade, dass ich Ps. buccalis am liebsten ganz streichen möchte. Levaillant ist bekanntlich nicht immer zu trauen. Ganz und gar unrichtig ist es, wenn Wagler diesen Vogel als Jugendkleid zu Bolborrhynchus monachus bringt. Die rothen Säume an der Innenfahne der letzten Schwingen 2ter Ordnung lassen überhaupt keine Vereinigung mit irgend einem bekannten Papagei zu. Wäre dieser Character an der Abbildung nicht so deutlich hervorgeheben, so würde ich eher geneigt sein den Vogel mit zu B. rubrirostris, Burm., zu stellen. Die Beschreibung erwähnt diese rolhen Säumen übrigens nicht. DUBIÖSE ARTEN. 917 19. Psittacus cornutus, Bechstein, Kurze Uebers. (1812) p- 78. Anmerkung. ' Stirn und Einfassung der blauen Backen roth ; Kopf gelb, roth und grün schattirt. Oberhals dunkelgrün, gelb gemischt. Rand der Schultern und einige untere Deckfedern der Flügel blau, wodurch ein blauer Streif entsteht, die übrigen Deckfedern der Flügel erzbräunlich mit dunkelgrünen Rändern ; der Steiss goldgrün. Die Kehle blau; der übrige Unterleib gelb. Die vorderen Schwungfedern aschgrau, äusserlich dunkelblau sehim- mernd. Der lange keilförmige Schwanz an der Wurzel asch- grau, äusserlich blau gerändert und gegen die Spitze weisslich auslaufend. Schnabel stark, mit einem kurzen Haken versehen, an der Wurzel dunkel, an der Spitze hell. Bechstein, der diesen Papagei öfters bei den Vogelhändlern gesehen haben will, ist geneigt ihn als jungen Vogel von Platycercus eor- nutus zu betrachten. Allein diese Annahme entbehrt jeder Be- gründung, da der Vogel gänzlich von Pl. cornutus abweicht. Ueberhaupt lässt sich obige Beschreibung auf keinen bekannten Pa- pagei beziehen, dürfte aber wahrscheinlich einem Platycercus gelten. Selbstverständlich kann von einer specifischen Benennung nicht die Rede sein. Ich hielt es aber für Pflicht des merkwür- digen Vogels zu gedenken und ihn in die Reihe der dubiösen Arten mit aufzunehmen. 20. Psittacus Chiripepe, Vieillot, Nouv. Diet. XXV (1825) p- 561. — id., Enc. Meth. p. 1596. — Chiripepe, Azar, Apunt. Hist. nat. Parag. (1805) p. 429. N°. 281. — id., Le Chiripepe, Voy. Edit. Sonn. (1809) p.65. — Chiripepe Parrakeet, Lath., Gen. Hist. II (1822) p. 191. — Sittace Chiripepe, Wagl.. Mon. p. 644. — Mirosittace Cheripepe, Bp., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 150. — id., Pyrrhura Chiripepe, Naumannia (1856) Heft IV. — Conurus chiripepe, G. R. Gray, List Psitt. (1859) p. 42. -- Fig. O. Grün; Kehle, Hals, Ohrgegend und Unterbauch carminbraun ; auf der Unterbrust ein rother Fleck, ein zweiter auf dem 918 DUBIÖSE ARTEN. Bauche. Schwanz unterseits fast rolh, oberseits ebenso, aber mit Gelb gemischt. An der Stirn eine chocolatbraune Binde. Aussenfahne der Schwingen blau. Schnabel und Füsse schwärz- lich. Augenkreis weisslich. T. L. 9°/," Schw. 41),”. Tarse 8”. Diese Art wäre am besten ganz zu streichen, da sie nur auf d’Azara’s ungenügender Beschreibung beruht, und jedenfalls mit einer andern Species zusamenfallen wird. Es gelang mir indess nicht eine zu finden mit der man den Chiripepe ohne Bedenken ver- einigen könnte. Am besten würde noch Conurus Molinae, Souance passen, allein dieser hat eine quergewellte Brust, grüne Wangen und kein Roth auf der Brust. Da es bekanntlich, trotz den sorgfältigen Beobachtungen d’Azara’s, noch mehr Arten dieses Forschers giebt, die man entweder nicht wieder auffand oder noch nicht genügend zu lösen vermochte, so verweise ich auch den Chiripepe einstweilen unter die dubiösen Arten, bis eine Lösung der Frage gelingt. Azara sagt, dass der Chiripepe oder Aribaya, nach seinem Geschrei so genannt, in kleinen Truppen bis etwa zum 27° südl. Breite in Paraguay gefunden werde, und dass die Geschlechter nicht verschieden seien. Das 9 soll 5 weisse Eier in eine Baumhöhle legen. Der Vogel soll leicht sprechen lernen. 21. Conurus flaviventris, (Wagl.). — Sittace flaviventris, Wagl., Mon. (1832) p. 658. — Maracana cabeza y encuentro roxos, Azar, Apunt. Hist. nat. Parag. (1805) p. 418. N°. 276. — id., Le Maracana ä tete et pli de l’aile rouges, voy. Edit. par Sonn. (1809) p. 59. — Psittacara flaviventris, Bp., Rev. et Mag. Zool. (1854) p. 150. — Gonurus flaviventris, G. R. Gray, List Psitt. Br. Mus. (1859) p. 52. — Fig. O0. Grün; Bauch gelb. Stirn und Vorderkopf, ein Fleck auf den Schultern, die kleinsten oberen Flügeldecken, Flügelbug und Flügelrand schön rotlh. Uebrige obere Flügeldecken sowie die unteren schwärzlichgrün. Schwingen oberseits halb grün, und halb violett, unterseits malachitgrün. Nackter Augenkreis blau- lichweiss. Füsse grau. Iris gelb, Grösse von C. pavua, Bodd. DUBIÖSE ARTEN. 919 Ganze Länge von Schnabelspitze bis Schwanzbasis 6° Tibia 24°’ (!!) nach Azara. Diese Art beruht wie die vorhergehende nur auf der Beschreibung Azara’s, und wurde erst von Wagler, jedenfalls unnöthiger Weise, in die Wissenschaft eingeführt, da sie bisher nie wiedergefunden wurde und in keiner Sammlung vorhanden ist. Azara fand ein ein- ziges Exemplar dieser Art c. unterm 50° s. Breite in Brasilien, und glaubte später noch einmal ein Pärchen gesehen zu haben. Das Exemplar welches zur Beschreibung diente, war an Flügeln und Schwanz gestuzt, halte also oflenbar längere Zeit in der Gefangen- schaft gelebt. Es liegt daher die Yermuthung nahe, dass wir es hier nur mit einem variirten ©. pavua, Bodd. zu ihun haben, worauf schon Sonnini hinweist. Ausser dem gelben Bauchflecke und den rothen Flecken auf Schul- tern und oberen Flügeldecken würde der Vogel übrigens mit C. frontatus, Cabanıs am meisten übereinstimmen und könnte also leicht als Varietät dieser Art gelten, wie mir wenigstens nicht zweifelhaft ist. 22. Pyrrhura beryllina, (Souance) Bonap., Naumannia (1856) Beil. . — Conurus beryllinus, G. R. Gray, List Psitt. (1859) p. 40. In De Souanee’s Schriften fand ich diese angebliche Art, von welcher Bonaparte nur den Namen mit Beisetzung De Souance’s als Autor publieirte, nirgends erwähnt, nicht einmal den Namen, Daher selbstverständlich zu streichen. Ein Gleiches muss geschehen mit: 25. Euphema Souancaei, Bp., Rev. et Mag. Zool. 1854. — id, Naumannia (1856) Beil. . — Euphema Souancei, G. R. Gray, List Psitt. (1859) p. 16. Von dieser Art publieirte Bonaparte nur den Namen, mit vor- anoesetziem ? verölfentlichte. II. KURZSCHWANZIGE ARTEN. 24. Psittacus paraguanus, Gmelin, S. N. (1788) p. 556. — Paragua, Marcgr., (1648) Hist. Bras. p. 207. — Lorius bra- siliensis, Brisson , Orn. IV (1760) p. 229. — Paraguan Lory, Lath., Syn. I. p. 277. — id., Gen. Hist. II (1822) p. 252. — id., Ps. paraguanus, Ind. Orn. p. 117. — Bechst., Latham, Ueb. p. 94. — Kuhl, Consp. p. 95. — Vieillot, Enc. Meith. p: 1566. — Lichst., Abh. Berl. Acad. (1816) p. 167. — Hahn, Orn. Atl. Pap. (1840) t. 72 (nach Wagler). — Psittacodis paragua, Wagl., Mon. p. 574. t. XXIII (fig. nach Maregr.). — ?Eclectus paragua, G.R.Gray, Gen. of B. II. p. 418. — ?Stavorinius paraguanus, Bp., Consp. av. (1850) p. 4 (syn. emend.). — ?Eclectus paraguanus, G. R. Gray, List Psitt. (1859) p. 67 (syn. emend.). Glänzend schwarz ; Mittelrücken, Brust, Bauch und Schenkel schön scharlachroth; an der Tibia einige gelbe Federn. Schnabel grau- schwärzlich, Füsse weissgrau; Augenkreis (nackter?) roih. Iris graubraun. Grösse ungefähr wie von Eclectus grandis; Schwanz gerade. T.L. 12'J,”. Fl. 6" 5". Firste 9”. Tarsus 6". Marcgrave beschrieb unter seinen Thieren Brasiliens vor mehr als 200 Jahren diesen merkwürdigen Papagei, der jedenfalls, wie so viele Marcgravische Arten, längst vergessen sein würde, wäre er nicht von Wagler wieder an’s Lichte gezogen worden. Letzterer ver- öffentlichte die unter Marcgrave’s Papieren hinterlassene Abbildung und stellte den Paragua in das Genus Psittacodis, indem er nicht Ame- rika, sondern Neu-Guinea als Vaterland vermuthete. Zugleich be- ging Wagler den Irrthum die Art mit Lesson’s Domicella Sta- vorini zu identificiren, in welcher synonymistischen Anordnung ihm alle späteren Schriftsteller folgten. Indess unterscheidet sich die DUBIÖSE ARTEN. 921 ebenfalls nicht mehr wiedergefundene D. Stavorini leicht durch den Mangel von Roth auf Ober- und Mittelrücken und scheint eine echte Domicella zu sein, am nächsten mit atra verwandt. Da- gegen würde der Paragua mehr in die Nähe von Dasyptilus Pesqueti gehören, da er kurzschwänzig ist, oder wie Latham annimmt zu Psittacus erithacus. Da die Existenz der Art nur auf der ursprünglichen Abbildung Marcgrave’s beruht, so stelle ich sie unter die dubiösen, denn es ist fast zu bezweifeln, dass der Paragua überhaupt wiedergefun- den werden wird. Wer weiss ob nicht Marcgrave von der Art nur erzählen hörte. Dass die Benennung »Paragua” eine schlechte Ableitung von Paraguay sein sollte, lässt sich nicht wohl annehmen. Marcegrave erwähnt überhaupt nichts in Betreff der Heimath. Der Umstand, dass man auf sehr alten Karten die grosse Insel Palawan (zwischen Borneo und den Philippinen) mit »Paragua’’ bezeichnet findet, lässt die Vermuthung zu der merkwürdige Vogel möge vielleicht hier zu Haus gehören. Diese Insel scheint übrigens zoologisch noch gänzlich unbekannt, dürfte aber ohne Zweifel auch Papageien be- ’ herbergen. Pigafetta, der sie besuchte, schreibt »Palaon’. 25. Psittacus guineensis, Gmelin, S. N. p.556. N°. 103 ex Miller, Illustr. t. XXIX. — Yellow breasted Parrot, Latham, Syn. I. p. 276. N°. 82. — id., Gen. Hist. II. p. 251. — Ps. guineensis, Lath., Ind. Orn. p. 116. N°®. 104. — Bechst., Lath., Ueb. p. 94. N°. 144. — Kuhl, Consp. p. 97. — Ps. guianensis, Vieill,, Enc. Meth. p. 1566. — id., Nouv. Dict. XXV. p. 512. — Wagler, Mon. p. 611. Kopf und Hals roth, von Kehle bis unter’s Auge ein weisser Streif; Brust gelblich, Flügeldecken gelbgrün, Schwingen an den Spit- zen blau; Abdomen, Bürzel und Unterseite des Schwanzes weissgrau, lelzterer an der Spitze roth. Schnabel und Füsse roth. Grösse von Pionias menstruus. Soll von Guinea kommen. Eine Art die wie diese nur auf der Abbildung des längst vergessenen Miller beruht und von Niemanden 933 DUBIOSE ARTEN. gesehen wurde, ist ohne Weiteres zu streichen. Wagler nimmt sie sonderbarer Weise in seiner Monographie mit auf und vermuthet, sie werde in Amerika zu Haus sein. 26. Psittacus mexicanus, Gml., S. N. p. 552. — Psittacula mexicana cristata, Brisson, Orn. IV. p. 405. — Avis de Cocho, Psittaci species Mexicana vario colore, Seba, Thes. vol. I (1754) t. 59. fig. 2. — ÜCrested Mexican Parrot, Lath., Syn. I. p. 522. — id., Gen. Hist. Il (1822) p. 278. — id., Ps. mexicanus, Ind. Orn. p. 358. — Bechst., Latham , Ueb. p. 86. — Kuhl, Consp. p. 97 (av. dub.). Hinterkopf, der ganzen Rücken, der Unterleib und Schwanz hoch scharlachroth; die Federn um den Hals sind roth; Flügel grün, die Federn an den Rändern weiss gesäumt. Auf dem Vorder- kople steht eine lilafarbene Haube und um die Auge sind blaue Ringe; der krumme Schnabel ist schön gelb, ebenso die Federn über den Kropf; der Flügelbug hell lilablau; die Schenkel hell- blau und die Füsse aschgrau. Hat Geschicklichkeit um sprechen zu lernen. (Genau nach Seba). Nachdem ich Seba’s Beschreibung und Abbildung, welche letztere vielleicht einen Papagei vorstellen soll, genau nachgesehen habe, kann ich mit grosser Beruhigung diese Art aus der Liste der Papa- geien streichen. Es ist indess nicht unmöglich, dass sie sich auf einen ganz anderen Vogel bezieht. 27. Psittacus eryihrochlorus, Gmelin, S. N. p. 552. Nach Aldror., Ps. erythrochlorus eristatus, av. I. p. 682. — Psittacula eristata, Brisson, Orm. IV. p. 404. — Crested red and green Parrot, Latham, Syn. I. p. 521. — id., Gen, Hist. II (1822) p. 277. — id., Ps. erythrochlorus, Ind. Orn. p. 134. — Bechst., Lath., Deb. p. 86. Kopf, Kehle, Hals, Rücken, Bürzel, Schultern, Brust, Bauch, Schenkel, obere- und untere Schwanzdecken grün, Flügelfedern und obere Flügeldecken roth, ebenso der Schwanz und eine Haube auf dem Oberkopfe, die aus 5 grossen und 5 kleinen DUBIÖSE ARTEN. 995 Federn besteht und wie bei einem Kakatu auf- und niederge- legt werden kann. Schwanz kurz. Amselgrösse. Vaterland unbekannt. | Ich kenne keinen Vogel dem obige Beschreibung gelten könnte, denn nach Seba’s Abbildung zu urtheilen, darf von einem Papagei gänzlich abgesehen werden. Auch dieser fabulöse Vogel verdient nie weitere Erwähnung. 28. Psittacus gramineus, Gmelin (nec Brehm), S. N. (1788) p- 558. — Grand Perroquet verd ä tete bleue, Buffon, Hist. Ois. VII (1785) p. 99. — Pl. enl. 862. — Amboina Parrot, Latham,, Syn. I. p. 279. — id., Gen. Hist. II (1822) p. 254. — id., Ps. gramineus, Ind. Orn. p. 118. — Bechst., Latham, Ueb. p. 95. — Kuhl, Consp. p. 84. — Vieillot, Ene. Meth. p- 1566. — Voigt, Cuv., Uebers. (1851) p. 745. — Psittaco- dis gramineus, Wagl., Mon. p. 576. — Eclectus gra- mineus, G. R. Gray, Gen. of B. IH. p. 418. — Tanygna- thus gramineus, Bp., Rev. ei Mag. Zool. (1854) p.155. — G. R. Gray, List Psitt. Br. Mus. p. 68. sp. 5 (part.). »Dieser Papagei, welcher sich in Amboina findet, ist einer der grössten und wird 16” lang, obschon sein Schwanz ziemlich kurz ist. Stirn und Oberkopf sind blau, der Mantel srün, die grossen Schwingen blau. überlaufen, die ganze Unterseite oli- vengrün. Schwanz grün, unterseits erdgelb.’’ Ich wiederhole absichtlich die erste Beschreibung Buflfon’s um zu zeigen, dass es unmöglich ist über diese Art in’s Reine zu kommen, um so mehr da überdies die Abbildung bedeutend abweicht. Diese zeigt unter Anderem, einen schr deutlichen schwarzen Zügelstreif und keineswegs die Schnabelform eines Eclectus. Ich habe vergebens versucht diesen Vogel mit einer anderen be- kannten Art zu vereinigen. Da er übrigens in keiner Sammlung vorhanden ist und auch Buffon nicht einmal erwähnt, ob er ihn selbst vor sich hatte, so kann man ihn, trotzdem er noch in den neusten Verzeichnissen angeführt wird, mit völliger Gewissheit unter die unlösbaren Arten verweisen, 924 DUBIÖSE ARTEN. Unrichtig ist es den Ps. gramineus, Gmelin mit dem des Brehm zu vereinigen. Letzterer beruht auf Levaillant’s Abbildung pl. 121 und soll, obwohl nicht minder zweifelhaft, jedenfalls eine amerika- nische Chrysotis-Art darstellen. 29. Psittacus coeruleocephalus, Linne, S. N. (1767) p. 145, N°®. 28. ex Psittacus versicolor seu erythrocyanos, Aldrov., av. Tom. I. p. 675. — Ps. guianensis coeruleus, Brisson, Orn. (1760) p. 504. N°. 46. — Ps. violaceus, Barr., Orn. Class. Ill. Gen. II. sp. 10. — Ps. erythrocya- nus, Jonst., av. p. 22. t. XV. — Red and blue Parrot, Lath., Syn. I. p. 277. N°®. 84. — id., Gen. Hist. II. p. 252. cum var. A (?). — Le Crik rouge et bleue, Buffon, Hist. Ois. VI. p- 226. — Ps. coeruleocephalus, Gmelin, S.N. p. 556. — Latham, Ind. Orn. p. 117. N°. 106. — Bechst., Lath., Ueb. p- 94. N°®. 146. — Vieill., Enc. Meth. p. 1373. Kopf, Kehle, Hals und Brust schön blau, auf der Scheitelmitte ein gelber Fleck. Rücken schön blau. Unterrücken, Bürzel und Seiten schön gelb. Bauch grün, ebenso die oberen- und unteren Schwanzdecken. Schenkel weisslichgelb. Schultern und obere Flügeldecken sind grün, gelb und rosenfarben gemengt. Schwin- gen rosenfarben, ebenso der kurze Schwanze. Schnabel schwärz- lich. Füsse aschgrau. T. L. 9". Da Aldrovandı, auf dessen Autorität die Art beruht, nicht einmal angiebt, ob er den Vogel seibst sehen konnte, so ist es noch gar nicht sicher, dass es wirklich ein Papagei war. Brisson setzte nur aus Vermuthung »Guiana’’ hinzu, sah aber die Art niemals, ebenso wenig wie einer der späteren Forscher. Ps. coeruleocephalus muss daher gestrichen werden. 30. Psittacus unicolor, Shaw, Gen. Zool. (1811) VII. p. 558. — Vieillot, Nouv. Diet. p. 338. — id., Enc. Meth. p. 1581. — Kuhl, Consp. p. 59. — Bechst., Kurze Ueb. p. 95. pl. 15. — Voigt, Cuv., Uebers. (1851) p. 744. — Unicolor Lory, Lath., Gen. Hist. II (1822) p. 227. — Lorius unico- DUBIOSE ARTEN. 9235 lor, Steph., Gen. Zool. XIV. p. 132. — Psittacus unicolor, Wagler, Mon. p. 745. N°. 25 (av. dub.). — Eos unicolor, G. R. Gray, Gen. of B. App. p. 20. — id., List Psitt. (1859) p: 20. — Le Perroquet Lori unicolor, Levaill., Perr. t. 125. Einfarbig dunkel carminroth ; Schnabel ebenfalls roth. Nasenlöcher und Augenkreis befiedert; Schwanz kurz; Gestalt gedrungen. Von diesem Papagei will Levaillant 2 Exemplare in der Samm- lung Temminck’s gesehen haben, was indess bezweifelt werden muss. Diese Sammlung ging bekanntlich in den Besitz des Leide- ner Museum über, und in diesem findet sich keines der beiden Exemplare mehr vor. Ziemlich wahrscheinlich ist daher an- zunehmen, das Levaillant wie öfterer nur aus Shaw geschöpft haben dürfte. Jedenfalls gehört Psittacus unicolor nicht zu den Loris, da er keinen zugerundeten, sondern geraden, ziemlich kurzen Schwanz zeigt und sich somit zunächst Eclectus Corneliae anschliesst. Uebrigens halte ich es für nicht ganz unwahrscheinlich, dass wir einst noch aus den Molucken oder dem Inneren Neu-Guineas einen einfarbig rothen , kurzschwänzigen Papagei kennen lernen. 31. Psittacus cervicalis, Latham, Ind. Orn. (1790) p. 150. N°. 145. — id., Red-naped Parrot, Syn. Suppl. p. 66. — id., Gen. Hist. II. p. 264. — Ps. cervicalis, Bechst., Latham , Ueb. p. 84. — Vieillot, Nourv. Diet p. 577. — id., Enc. Meth. p- 1408. — Kuhl, Consp. p. 95. — Psittacus nuchalis, Shaw, Nat. Misc. p. 915. — Trichoglossus cervicalis, Bp., Proc. (1850) p. 27. — G. R. Gray, List Psitt. Brit. Mus. (1859) p. 62 (syn. ex part.). — Le Perroquet Langlois, Levaill., Perr. t.156. — Psittacus Langloisi, Vieill., Nouv. Dict. XXV. p. 512. — id., Enc. Meth. p. 1566. — Ps. erythro- thorax, Bechst., Lath., Ueb. p. 102. pl. 19 (nach Levaill.). Grün; Stirn, Nackenhalsbatd, ganze Kropf und Brust schön car- minroth. Schnabel und Füsse fleischbräunlich. T. L. 8”. Fl. 4" 10”. Schw. 2° 6” (nach Levaillant’s Figur). 9236 DUBIÖSE ARTEN, Latham beschriebt den Vogel zuerst, leider sehr oberflächlich, nach einem Exemplare der Collection von Davies. Auf diese Be- schreibung scheint Shaw seinen Psitt. nuchalis begründet zu haben. Levaillant, dem nicht immer zu vertrauen ist, will den Vogel übrigens in der alten Sammlung von Holthuysen in Amster- dam gesehen haben, hat aber offenbar nur die Shaw’sche Figur benutzt. Levaillant’s Abbildung zeigt eine kurzschwänzige Art, die wie er vermuthet zu den amerikanischen Gaicas gehört. Es ist daher offenbar unrichtig wenn Wagler und Gray den Vogel mit Bechstein’s Psittacus lunatus vereinigen, der wohl nichts als eine Varietät von Gonurus frontatus, Cab. sein dürfte. Ich halte Ps. cervicalis für ein Artefact, denn es erregt wirk- lich zu sehr Verdacht, dass man eine so auffallend gelärbte Art nicht mehr aufgefunden haben sollte. 32. Psittacus dubius, Latham, Ind. Orn. p. 97. — id., Dubious Parrot, Syn. Suppl. p. 62. — Shaw, Gen. Zool. VIII. p. 465. — Latham, Gen. Hist. II (1822) p. 158. — Bechst., Kurze Ueb. p- 94. — Kuhl, Consp. p. 101. — Vieill., Nourv. Diet. XXV. p- 374. — id., Ene. Meth. p. 1405. — Wagl., Mon. (av. dub.) p. 744: N®. 21. Grün; Nacken rostbraun ; Schwingen und Eektlügel an Aussenfahne blau; Schwanzfedern gelbgrün, die 4 mittelsten mit blauer Spitze, die seitlichen braun gespitzt. Schnabel und Füsse grau. Schwanz kurz, aber keilförmig. Ein nackter Augenkreis. T.L.9”. I 0 Latham beschrieb diesen Papagei nach einem Exemplare im Britisch- Museum ; die Heimath desselben war nicht bekannt. Gegenwärtig ist er in der genannten Sammlung nicht mehr vorhanden. Gray führt nicht einmal den Namen unter den Synonymen mit auf. Da sich die Beschreibung auf keine bekannte Art nur mit enifernter Gewissheit deuten lässt, so kann der Psittaceus dubius füglich aus der Liste gestrichen werden. 35. Psittacula pieta, Hart. — Agapornis picta, Harll., (ex Lath.) Syst. W.-Afr. (1857) p. 169. — Leona Parrakeet, DUBIÖSE ARTEN. 927 Latham, Gen. Hist. of B. II (1822) p. 265. — Poliopsitta pieta, Bonap., Naum. 1856. — Psittacula pieta, G. R. Gray, List Psitt. (1859) p. 90. Lebhaft grün; Oberkopf und Nacken blass grünlichblau ; Kopfseiten , Kinn und Kehle rein weissgrau. Rund um den Hals über der Brust ein blassorangegelbes Band, oberseits am hinteren Theile des Halses mit emem unregelmässigen schwarzen Streif begrenzt. Rückenmitte blassblau, Hinterrücken und obere Schwanzdecken blau. Schwanz abgerundet, die 2 mittelsten Federn grün, die seitlichen carminroth, vor der Spitze mit schwarzer Querbinde, am Ende schmal grün. Basis des Oberschnabels schwarz, der ‚untere blass; Füsse braun. Länge 5". Von Latham nach einem Exemplare der Collection Brogden an- seblich von Sierra Leone beschrieben, seither aber verschollen , und erst durch Dr. Hartlaub wieder in Erinnerung gebracht. Die grosse Aehnlichkeit mit Kuhl’s dubiöser Psittacula Swinde- reni ist auffallend. Ich würde keinen Anstand genommen haben beide Arten zu vereinigen, wäre nicht pieta durch » grünlichblau verwaschenen Oberkopf und Nacken und weissgraue Kopfseiten, Kinn und Kehle, sowie den hellen Unterschnabel’’ zu sehr abweichend. Nach der Schwanzfärbung zu -urtheilen scheint Ps. picta je- denfalls afrikanischen Ursprungs zu sein. Der Umstand, dass ein solcher Vogel seit Latham nicht mehr wiedergefunden wurde , lässt es gerathener erscheinen ihn bis auf Weiteres unter die dubiösen Arten zu stellen. Ueberhaupt dürfte nur ein Artelact zu Grunde liegen und es ist zu bezweifeln, dass ein derartiger Papagei jemals wiedergefunden werden wird. 34. Crimson-bandet Parrot, Latham, Gen. Hist. II (1822) p. 254. Olivengrün oder gelbgrün; Vorderkopf carminroth, welche Farbe sich an jeder Seite bis unter’s Auge, dieses umsäumend , herabzieht. Unter dem Ohre ein carminrother Fleck. Rand des Flügels nach innen carminroth, nach aussen ebenso , aber breiter und ein-Drittel der Breite des ilügels einnehmend. Scheingen ab- 928 DUBIÖSE ARTEN. gerundet, olivengrün. Ueber dem Knie carmin “gemischt. Schnabel blassroth ; Füsse bräunlichlleischfarben. Länge 8". Nach einer Zeichnung Woodford’s beschrieben. Als Species ganz und gar dubiös und daher zu streichen. g 35. Blue-faced Parrakeet, Latham, Gen. Hist. II (1822) p. 271. Grün; Gesicht mit Einschluss der Augengegend und des Kinns blassblau. Kropf carminroth. Grösste Schwingen blassblau , Schwingen 2ter Ordnung ebenso, aber mehr als die Basis- hälfte carminroth, wodurch ein rother Fleck auf den Flü- geln entsteht. Schwanz grün, am Ende mehr als ein Drittel gelb. Schnabel und Füsse blassroth. Schwanz ein klein wenig abgerundet. Länge 5”. Ein anderes Stück ähnelt dem vorher- gehenden, aber das ganze Gesicht und der Kopf sind blau, ebenso ein Fleck jederseits unter dem Auge; das Gelb des Schwanzendes weniger ausgedehnt. Ein drittes Stück hatte die Stirn carminroth; Nacken und Hinterhals blassblau; Fleck unterm Auge roth; Schwanz einfarbig grün , ohne Gelb am Ende. Latham kannte nur die Abbildungen dieser Vögel bei Woodford, ohne jede weitere Notiz. Obwohl diese 5 Beschreibungen unzweifelhaft ganz verschiedene Vögel angehen, so sind weitere Nachforschungen doch völlig nutz- los, da eine genaue Bestimmung nicht möglich ist. 36. Blue backed Parrot, Latham, Gen. Hist. II. p. 272. Grün; grösste Flügeldecken tiefblau, wodurch ein schiefer Fleck auf dem Flügel entsteht. Untere Hälfte des Rückens, mehr als einen Zoll breit, tiefblau ; einige der mittelsten Federn orange- gelb gesäumt. Federn auf Bürzel schwärzlich; mit grünen Säumen ; obere Schwanzdecken orange. Schnabel blass; Füsse schwärzlich. Länge 5". Angeblich aus Brasilien, woher ihn General Davies durch den Gou- verneur King erhielt. Latham hält den Vogel am nächsten mit Psit- tacula passerina verwandt, allein die viel bedeutendere Grösse und die orangefarbenen oberen Schwanzdecken wiedersprechen zu sehr. DUBIÖSE ARTEN. 9239 Ich sehe mich daher genöthigt eine dubiöse Art mehr aufzu- nehmen, obwohl ich die Existenz eines derartigen Papageis voll- ständig bezweifle, | 37. Short-tailed Parrakeet, Latham, Gen. Hist. II (1822) p. 274. Schön hellgrasgrün, auf den Flügeldecken etwas in’s Braune ziehend. Bürzel düster carminroth; Schwanz an Basishälfte blau, an Endhälfte weiss. Schnabel schmutzig braun; Füsse blass- braun. Länge 4"; Schwanz kaum !/,” lang. Schnabel °J,” lang, der obere mehr gestreckt und an der Spitze mehr ver- längert als sonst bei Papageien. » Auch diese Art hat eine Abbildung Woodford’s zur alleinigen Quelle und lässt sich schon wegen der Färbung und Bildung des Schwanzes mit keiner anderen vereinigen. Wahrscheinlich liegt hier ein Artefact vor. 38. Psittacus gramineus, C. L. Brehm, Mon. d. Pap. (1854) t. 65. — Le Perroquet a calotte bleue, Levaill., Perr. t. 121. — Tanygnathus gramineus, G. R. Gray, List Psitt. (1859) p- 68 (part.). Ober- und Hinterkopf und Zügel himmelblau; eine schmale Linie über die Zügel schwarz; Oberseite grün; Schwingen an Aussen- fahne blau; Kopfseiten und alle unteren Theile olivengelb. Schnabel braun. Schwanz gerade. Flügel 7" 4”. Schw. 5" 4'”. Firste 15”. Levaillant will von diesem merkwürdigen Papagei, der von Am- hoina herstammen soll, 3 Exemplare untersucht haben. Nach der Abbildung zu urtheilen ist der Vogel eine amerikanische Chrysotis-Art und darf mit dem fraglichen Ps. gramineus, Gml., keineswegs verwechselt werden. Letzterer beruht bekanntlich auf Buffon’s unzureichender Beschreibung und der Abbildung Pl. en]. 862, und stellt einen Vogel mit rothem Schnabel, grüner Un- terseite und etwas zugerundetem Schwanze dar, welcher mit dem Levaillant’schen nichts gemein hat. Ob der letztere nun wirklich nur nach Buffon’s Abbildung com- 59 950 DUBIÖSE ARTEN. ponirt wurde, was ziemlich wahrscheinlich ist, bleibt dahin gestellt. Jedenfalls wird es gut sein eine so wenig erwiesene Art, die bisher nie wiedergesehen wurde, unter die dubiösen zu placiren. 39. Neuer Amazonen-Papagei, Sace in Weinland’s Zoolog. Gar- ten (1864) p. 21. Yon der Grösse eines Huhns. Ganz grün, oben dunkler, unten gelber; Schultern roth, aber da die rothen Federn an der innern Seite des Flügels stehen sieht man sie nur bei gelüfte- tem Flügel. Schwanzfedern an der Basis dunkelgrün, mit ° einem grossen rothen Flecke in der Mitte, am Ende gelbgrün. Schnabel an Basis weiss, an Spitze schwarz. Ich kenne keinen Papagei auf welchen obige Beschreibung zu be- ziehen wäre. Da ihn Dr. Sacc als Amazonen-Papagei, also zum Ge- nus Chrysotis gehörig, aufführt, könnte man sich versucht fühlen ihn für neu zu halten, besonders da er sich wegen dem Mangel eines rothen Flügelspiegels nur mit Chrys. xanthops vergleichen lässt, von dem er aber durch Grösse und den einfarbig grünen Kopf verschieden zu sein scheint. Nach der etwas kurzen Beschrei- _ bung dürfte es aber rathsam sein den Vogel vorläufig noch nicht als neue Species einzuführen. Sollte sich die Existenz eines der- artigen Papageis mit der Zeit bewahrheiten, so würde ich die speci- fische Benennung Chrysotis Chloris vorschlagen. 40. Psittacus cyanolenus, Meyen, Verhandl. der Leop. Carl. Acad. Suppl. I zum 16te Bande (1834) p. 95. Die Notiz über diesen Vogel lautet: »in China sahen wır häufig den Psittacus cyanolenus, welcher sich von Ps. gar- rulus nur dadurch unterscheidet, dass er blaue Flügel hat, während sie bei Ps. garrulus schön grün gefärbt sind. Wir glauben, dass diese beiden Vögel nur Abänderungen sind.” Jedenfalls liegt hier eine Verwechselung mit einer anderen Art, vielleicht mit Platycercus hypophonius zu Grunde, denn ein Lori, der sich von garrulus durch blaue Flügel unter- scheidet, dürfte wohl mehr als blosse Abänderung sein. Uebrigens DUBIÖSE ARTEN. 951 wurde ein derartiger Vogel niemals mehr beobachtet. Die Art bleibt daher gänzlich dubiös. Dass Meyen den Vogel in China nur gezähmt gesehen haben kann, bedarf keiner weiteren Erklärung. 41. Psittacus Levaillantii, (Kuhl??) Rüpp. (nec Kuhl), Reise in Abyssinien (1838) vol. I. p. 399. — id., Ps. Levaillantiıı, (Kuhl??) Neue Wirbelth. p. 63. — id., Pionus Vaillantii? Kuhl,, Syst. Ueb. p. 94. » Namentlich erwähne ich aber als von uns hier wahrgenommen einen Schwarm weisser Papageien mit rothen Flügeln, die wir sonst in keiner Gegend Abyssiniens wiederfanden und deren Aufenthalt in einer so hohen Gebirgsregion merkwürdig ist. Diese Thiere (wahr- scheinlich der von Kuhl beschriebene Psittacus Levaillantii) schienen unsere feindlichen Absichten zu errathen und ermüdeten, indem sie bald auf das eine, bald auf das andere Ufer des nur einzelne von einander weitentfernte Furthen habenden Stromes flogen , die Geduld meiner sie vergebens verfolgenden Jäger.” Diese Beobachtung wurde am 29 Juni gemacht, auf dem Marsche von dem Flecken Donkoski über den Selkiberg (12000 hoch) nach Simen. Ein weisser Papagei mit rothen Flügeln würde für Afrika, wie überhaupt, unbedingt neu sein, denn an eine Gleichartigkeit mit Ps. Levaillantii, Kuhl (robustus, Gmelin) ist nicht zu denken. Da bis jetzt keinen weitere Nachrichten über den höchst sonder- baren Papagei vorliegen, so würde es voreilig sein eine specifische Benennung, die Dr. Rüppel selbst nicht wagte, vorzuschlagen. Hof- rath von Heuglin erfuhr auf seinen Reisen nichts von einem derar- tigen Papagei. ? Auf welchen Papagei mag sich Psittacus Chloris beziehen, den Lichtenstein in einem Preisverzeichnisse von Thieren, (Isis 1818. p- 11) aufführt ? Diese Frage wird wohl ungelöst bleiben! Zum Schluss muss ich hier noch einiger Papageien gedenken, die in verschiedenen Reisewerken erwähnt werden, aber in so unbe- 59* 952 DUBIÖSE ARTEN. stimmter und kurzer Weise, dass eine Auflösung der Arten nicht möglich ist. Ich nehme die betreffenden Stellen auch nur desshalb mit auf, um die Aufmerksamkeit späterer Reisender anzuregen. Da hier theilweis von Gegenden die Rede ist wo noch nicht gesammelt wurde, so wäre es immerhin nicht ganz unmöglich, dass sich viel- leicht die eine oder andere Notiz auf eine wirklich neue Art bezöge. Nach den Welttheilen geordnet lasse ich die bewussten Stellen in nachstehender Reihe folgen. AFRIKA. Hyacinth Hecquard, (Reise an die Küste und in das Innere von West-Afrika, Leipzig. 1854. p. 242) erwähnt unter den Thieren des Königreichs Futa Dialom südlich von der Gambia unterın 10—12° nördl. Breite » einige kleine Papageien und eine Gat- 99 tung grosser grüner Papageien mit rothem Kopfe. Ladislaus Magyar, (Reisen in Süd-Afrika vol. I 1859) führt unter den Thieren des Landes Kisandschi 20 Meilen im Inneren östlich von Benguela: » mehrere mit glänzendem Gefieder ge- schmückte Papageien’ an. Latham , General History II (1822) p. 278 entnimmt Capt. Lyons, (Travels into Northern-Afrika p. 157) eine Notiz, die von einem Papagei handelt, welchen die Händler aus dem Sudahn zuwei- len mitbringen und der von Nooffy (?) herstammen soll. Obwohl der Vogel unbeschrieben blieb, führt ihn Latham doch als »Noofly-Parrakeet’’ an. Livingstone (Missionsreisen und Forschungen in Süd-Afrika, Leipzig 1858. Band I. p. 279) erwähnt »einen grünen Papagei mit gelbem Nacken’’ den er während der Reise auf dem Leeambye (unterm 15° s. Br.) antraf, in einer Gegend wo noch niemals gesammelt wurde. Mit gütiger Erlaubniss des Herrn von Heuglin eninehme ich sei- nem Tagebuche noch folgende Stellen die auf Papageien Bezug haben. Nach den Aussagen der Eingebornen lebt im Lande der Kitsch-Neger ein mittelgrosser Papagei: » grün, mit grosser Haube” DUBIÖSE ARTEN. 955 und am Bahr el abiad ein mittelgrosser Palaeornis(?): »grün, Bauch orangefarben , Schnabel schwarz.’’ Letztere Notiz hat wahr- scheinlich auf Pionias senegalus Bezug. ASIEN. Marco Polo (Original-Ausgabe, cap. 174. — Reisen im Orient 1272—95 von Felix Peregrin, Leipzig 1802. p. 224) erwähnt aus dem Königreiche Coilum (an der Malabarküste) Papageien mit weissen Füssen und rothen Schnäbeln. Zu welcher Art dieselben gehören ist freilich unauflösbar. Ich führe diese Stelle auch nur desshalb an um zu zeigen, dass der grosse Reisende der alten Zeit auf Papageien aufmerksam wurde. PAPULÄNDER uxo POLYNESIEN. Kotzebue, (Neue Reise um die Welt 1823—26. Weimar 1830. vol. I. p. 154) spricht von einer Papageienart die die Einge- bornen auf Olajava, einer Insel der Navigator-Gruppe in grosser Anzahl zum Tausch anboten und beschreibt dieselbe wie folgt: »von der Grösse eines Sperlings, mit dem lebhaftesten Roth und Grün gezeichnet, und mit ganz rothem den Körper an Länge wohl viermal übertreffendem Schweife. Das Olajava der alten Seefahrer ist das heutige Samoa, die zweit- grösste Insel der Navigator-Gruppe, wo bisher nur Domicella fringillacea beobachtet wurde. Sollte der merkwürdige Papagei, dessen Existenz zu Kotzebue’s Anwesenheit nicht im enferntesten zu bezweifeln ist, wirklich schon gänzlich vertilgt worden sein ? Dr. Hartlaub erwähnt ihn als Charmosyna samoensis (Hartl. und Finsch, Ornith. Centr. Polyn. Einleit. p. XXN. G. R. Gray (Ibis. 1862. p. 231) erwähnt eine Stelle aus Philipps voy. to Botany-Bay, wo es auf p. 225 heisst: »schöne Papa- geien und Perroquets sollen sich auf Lord Howes-Island (31° 36 s. Br. 176° 29 östl. L.) und (p. 228) auf Maculays-Island , Kermadec-Gruppe’’ finden. Diese Localitäten blieben bisher gänzlich undurchforscht. 954 DUBIÖSE ARTEN. Johann Reinhold Forster (Reise um die Welt, Berlin. 1780. vol. Il. p- 264) erzählt von seinem Besuche auf Tanna (19° 30' s. Br., 169° 58’ östl. L.) zur Neu-Hebridengruppe gehörig: »es hielt sich eine Menge grosser Papageien, die von schönem schwarz, roth und gelbfleckigtem Gefieder waren, in den Bäumen des Waldes auf. Sie sassen aber in den Wipfeln der Feigenbäume, wo sie nicht allein der grossen Höhe, sondern auch des dicken Laubes wegen mit Schrootschüssen gar nicht zu erreichen waren.’ An einer andern Stelle spricht er von Papageien, die er auf Tanna in einem Pisanggarten antraf, die aber sehr scheu waren. In der Beschreibung der Insel Namoka (Rotterdam von Tasman) 20° 15’ s. Br., zum Tonga-Archipel gehörend, sagt Forster: »der See war voll wilder Enten und an den waldigen Ufern hielten sich eine Menge wilder Tauben, Papageien, Rohrhühner und kleiner Vögel auf.’ Georg Forster (Capitain Cook’s dritte Entdeckungsreise. Berlin. 1788. p- 258) theilt bei Schilderung von Tongatabu (Amsterdam von Tasman) der grössten Insel des Freundschaft-Archipels folgende Stelle mit: » von wildem Geflügel giebt es Papageien, die etwas kleiner sind als die gemeinen grauen. Auf dem Rücken und den Flügeln sind sie schmutzig grün, der Schwanz ist bläu- lich, der Bauch ist russig oder chocolatfarben.” Sollte sich diese Notiz vielleicht auf den jungen Platycer- cus tabuensis beziehen ? Ferner heisst es: »eine dritte Art ist so gross als eine Taube: Scheitel und Schenkel sind blau, die Kehle und Brust nebst einem Theile des Bauches karmoisinroth, alles Uebrige vom schönsten Grün.” Thomas West (ten years in south central Polynesia, London. 1865. p- 125) erwähnt von den Tonga-Insel ausser dem Kaka (Pla- tycercus tabuensis) noch »several Kulukulus or parro- quets.’’ Von einem colossalen schwarzen Kakatu hörte Dr. Salomon Mül- ler (Temminck , Coup d’oeil,. ill. p. 405) an der Westküste Neu- DUBIÖSE ARTEN. 955 Guineas von den Papus erzählen. Derselbe soll diesen Nachrichten zu Folge Microglossus aterrimus noch bedeutend an Grösse über- treffen, namentlich einen viel längeren Schwanz besitzen. Auch von Rosenberg (Cab. J. f. Orn. 1862. p. 64) erhielt am Karufafluss (Westküste Neu-Guineas) Nachricht von einem lang- schwänzigen enorm grossen Kakatu, der aber befiederte Backen be- sitzen und sich nur im Innern aufhalten soll. " Ob diese bis jetzt noch mehr als zweifelhaften Aussagen auf Wahr- heit beruhen bleibt vorläufig unentschieden, da bekanntlich Einge- bornen nicht sehr zu trauen ist. Jedenfalls würden sie auf einen Microglossus oder Calyptorrhynchus zu beziehen sein. AMERIKA. Von Humboldt (Reise in die Aequinoctial-Gegenden des neuen Continents. Band IV (1860) p. 6) macht folgende Mittheilung: »in einer Hülte der Pacimonales kauften wir einen Ana, eine Art Aras 17” lang mit durchaus purpurrothem Gefieder, oleich dem Psittacus macao. Diese Notiz datirt von der Mission San Franeisco Solano am lin- ken Ufer des Cassiquiare, einer Gegend wo bisher nicht gesammelt wurde. Ein durchaus rother Papagei würde für Amerika unbedingt neu sein. Ip. Ip. Se apprlene DV X 7 e Ze) Bande NACHTRAGE UND BERICHTIGUNGEN. ABGESCHLOSSEN AM Iten JUNI 1868. 4 2. 5 v. unten füge hinzu: Aus den Untersuchungen Cham- pollion’s habe ich inzwischen ersehen, dass die Egypter mit Papageien bekannt waren. Der Rhodier Kallixenus in seiner Ge- schichte Alesandria’s, bei Beschreibung des grossartigen Festes, welches aus Anlass der Throngenossenschaft des Ptolemäus Phi- ladelphus mit seinem Vater Ptolemäus Soter im Jahre 284 v. Chr. begangen wurde, erwähnt unter den mancherlei Thieren Aethiopiens (worunter zahme afrikanische Elephanten) die im Festzuge mit vorkamen ausdrücklich auch Papageien. 8 Z. 5 v. unten. Eine briefliche Mittheilung meines Freundes Verster belehrt mich, dass in der ursprünglichen Ausgabe von ‘ Gessner’s Vogelbuch (Zürich 1557) nicht 14 Papageien erwähnt Ip: Ip. Ep: werden, sondern erst in der 2ten durch Georg Horst veranstal- teten (Frankfurt a/M. 1669), der jedenfalls aus Aldrovandi’s Werke schöpfte, in welchem 14 Arten namhaft gemacht werden. 41 Z. 8 v. oben schalte ein: Neben Stringops wurde neuerdings auch Pezoporus occidentalis als Nachtform unter den Papageien nachgewiesen. 62. In Bezug auf die Fortpflanzungsgeschichte der Papageien wäre noch zu bemerken, dass Bastardformen bis jetzt nicht beobachtet wurden. 62 Z. 15 v. oben schalte ein: Nach Professor Nation nistet Bolborrhynchus aurifrons ebenfalls in Felslöchern, NACHTRÄGE UND BERICHTIGUNGEN. 957 Ip. 70 2. 14 v. oben schalte ein: Einen weiteren Beleg, wie die Papageien an manchen Orten durch die Urbarmachung ver- drängt werden, giebt Carl Euler (J. f. Orn. 1867. p. 180) indem er anführt, dass die grossen Araras aus der Umge- bung von Cantagallo in Süd-Brasilien bereits verschwunden sind. . 81. Zur geographischen Verbreitung: Durch die Forschungen der letzten 2 Jahre sind unsere Kenntnisse über die Verbreitung der Papageien nicht unwesentlich erweitert, daher die von mir angegebenen Zahlen hie und da verändert worden. Ich trage diese Veränderungen hier nach. Pag. 84 Z. 8 v. oben und p. 88 Z. 5 v. unten: Sicheren Nach- Ip. weis über das Vorkommen von Conurus patagonus an der Magellan-Strasse lieferte neuerdings Dr. Cunningham. Er fand diese Art häufig bei Sandy-Point unterm 55° 8° s. Br. und 70° 56° w. L. v. Gr. (Ibis. 1868. p. 126 und 187). . 88: Die Gezammtzahl der Arten beträgt jetzt 355. Afrika besitzt 25, Asien 19, Australien 60 und Polynesien 30 Arten. . 89: Guiana besitzt 28, das Gebiet des Amazonas 50 Arten. Sittace caninde soll auch am Amazonas vorkommen. . 90: Bolivia besitzt 28, Mattogrosso 20, die Ostküste Bra- sıliens 27, Peru 25 und Ecuador 22 Arten. . 91: Venezuela und Trinidad besitzen je 10 Arten. Conu- rus mitratus wurde seither auch in Bolivia, ©. Souancei in Peru und Pionias pyrilia auch in Venezuela nachgewiesen. Aus Honduras sind mit Sicherheit nur 12, aus Guatemala 11 Arten bekannt. ‚92: West-Indien besitzt nur 12 sicher nachgewiesene Arten. Auf Porto Rico findet sich nur Chrysotis collaria. . 95: Die Gesammtzahl der afrikanischen Arten beträgt 25. Z.2 v. unten: Als südlichste Verbreitungsgrenze wurde der Knysna (c. 54° s. Br.) für Pionias robustus nachgewiesen. .94: Pionias Meyeri findet sich auch im Osten, P. Rüp- pelli im Süden. 94 Z. 1 v. unten: Layard giebt (B. of S.-Afr. 1867. p. 250. Note) die interessante Notiz, dass ausser anderen Papageien 958 ee NACHTRäGE UND namentlich auch Palaeornis torquatus im Caplande eingeführt wurde und jetzt in der Nachbarschaft der Cap- stadt brütet. .95 Z. 14 v. unten: Die neuesten Forschungen Newton’s weisen 2 Papageien (Palaeornis Wardi und Psittacus Bareklyi) von den Seychellen nach. Beide sind der Gruppe eigenthümlieh. . 96 Z. 14 v. oben: Swinhoe scheint neuerdings (Ihis. 1867. p: 590) Palaeornis cyanocephalus als wirklichen chine- sischen Vogel zu betrachten, dessen nördlichste Verbreitung sich bis Canton erstrecken würde, giebt indess keinen weiteren Nachweis hinsichtlich des Vorkommens in China. Dagegen erwähnt er (p. 389) einen Palaeornis »grün, mit lehmfarbenem Kopfe und sehr kurzem Schwanze’” der zwischen Amoy und Chinchew von einem Baume herabgeschossen wurde. Jedenfalls war dies ein entkommenes Exemplar, dessen Artbe- stimmung übrigens nach der zu kurzen Notiz unmöglich bleibt. . 96 Z. 20 v. oben: Indien besitzt 19 Arten. 96 2.6 v. unten: Malacca besitzt 5 Arten. 96 Z. 4 v. unten: Andamanen und Nicobaren 5 Arten. .97 2.6 v. oben: Coryllis pusilla ist nicht ausschliesslich auf Java beschränkt, sondern wurde neuerdings von der kleinen Insel Pulu-Pinang an der Küste Malaccas nachgewiesen. . 100: Celebes besitzt 9 Arten. 101: Domicella atrica pilla bewohnt auch Waigiu. Die Sulla-Inseln besitzen keine eigenthümliche Art. Auf den östlichen Molucken finden sich 12 Arten. ‚105 Z. 4 v. unten schalte ein: Diese Vermuthung gewinnt umso mehr an Wahrscheinlichkeit, als neuerdings das Vorkom- men von Trichoglossus Massenae auf den nordwestlich von der Admiralitätsgruppe gelegen kleinen Echiquir- oder Bougainville-Inseln nachgewiesen wurde. . 105: Von Mysol sind jetzt 12, von Salawatti 15, von den Key-Inseln 9 und von den Aru-Inseln 14 Arten bekannt. Die 6 Arten der Salomon-Inseln sind simmtlich eigenthümliche. Ip. °p: 15P: BERICHTIGUNGEN. 959 104: Plictolophus citrinocapillus und Domicella reticulata kommen nach Wallace mit Sicherheit auf Timor- laut vor. Unter den 60 australischen Papageien bleibt das Vorkommen von Plictolophus Goffini und Trichoglos- sus Verreauxi immer noch zweifelhaft; mit Sicherheit also nur 58 Arten. 105 Z. 11 v. oben: Ein kurzschwänziger Papagei (Psitta- cula Coxeni, Gould) wurde neuerdings in Australien entdeckt. Aus dem Norden Australiens kennt man jetzt 20, aus dem Süden 56 Arten. Euphema splendida und Pezoporus occidentalis wurden auch aus dem Süden nachgewiesen. 106: Jetzt kennt man 5 Nestor-Arten von Neu-Seeland. I Zu p. 111 Z. 10 v. oben: Eine briefliche Mittheilung des Herrn L:p. Ip. Ip. von Rosenberg belehrt mich, dass der von mir gegen ihn aus- gesprochene Verdacht durchaus ungerechtfertigt ist. Herr von Rosenberg kannte die Sclater’sche Arbeit über die Vertheilung der Papageien gar nicht, seine Mittheilungen waren daher durchaus das Resultat eigener Forschungen. EIS 2.:8° vn undi lb :p:r7 42.816 ı v0o.sehalte. ean.:% Sto- liezka fand aber Palaeornis Hodgsoni bei Urui noch in einer Höhe von 6000’ und Pal. cyanocephalus bei Kote- gurh 4—8000' hoch. Ebenso beobachtete Cap. Bulger Pal. peristerodes bei Wellington in den Neilgherries in 6000’ Höhe. 114 füge hinzu: »Eine Haupteigenthümlichkeit der Alpen Neu- Seelands, so schreibt mir Dr. Haast, ist die Anwesenheit gros- ser, schön gelärbter Nestor-Arten, welche nahe des ewigen Schnee’s ihr Wesen treiben.’ 165 Z. 11 v. unten schalte ein: W. Buller erwähnt einer durchaus gelben Varietät von Nestor meridionalis. . 7 v. unten schalte ein: W. Buller erwähnt eine ganz rothe Varietät von Platycercus auriceps, sowie einen prachtvoll scharlachrothen mit Braun schattirten Nestor meridionalis. 169 Z. 12 v. oben schalte ein: Reinen Albinismus behauptet W, Buller an Nestor meridionalis beobachtet zu haben, 940 NACHTRÄGE UND I p. 255 und II p. 11 zu Palaeornis füge hinzu: P. Wardi, Newton und Pal. affinis, Tytler, also nicht 14 sondern 16 Palaeornis-Arten. I p. 256 und II p. 298 zu Psittacus füge hinzu: Ps. Barklyi, (Newton), also 7 Arten Psittacus. I p. 257 und II p. 609 zu Psittacula füge hinzu: Ps. Coxeni (Gould), also 24 Arten Psittacula. Ip. 258: Die Zahl der bekannten Arten hat sich um 5 vermehrt beträgt also jetzt 355. Ip. 245 Z. 7 v. oben füge hinzu: Pezoporus occidentalis führt den neuesten Nachrichten zu folge ebenfalls eine nächt- liche Lebensweise. Stringops steht also hierin nicht mehr so ganz insolirt. I p. 246. Zu Stringops habroptilus: Haast’s interessante Mittheilungen erschienen auch in französischer Uebersetzung : A. Humbert, Bull., Soc. Orn. Suisse. 1866. p. 69—80. Nach W. Buller ist die Existenz der Art hart gefährdet. Ein durch Dr. Haast eingesandtes Exemplar im Wiener Mu- seum zeigt die Oberseite, Flügel und Schwanz mit deutlicheren Querbinden, namentlich den Schwanz auf dem sich 11 helle und 11 dunkle Querbinden bemerklich machen. Das wahr- scheinlich jüngere Exemplar ist im Vergleich mit einem zweiten grossen Exemplare des Wiener Museum auffallend kleiner. (Siehe hier auch: von Pelzeln Verhandl. Zool. bot. Gesellsch. 1867. p. 518. Note). Einer unerwartet gütigen Mittheilung von Herrn Dr. Julius Haast, datirt Christchurch den 10 April 1868, die ich soeben kurz vor Abschluss des Werkes erhalte, verdanke ich folgende höchst inte- ressante Notizen, die ich hier wörtlich folgen lasse: »Was den Kakapo anbelangt so hatle ich Gelegenheit nochmals mit dessen Gewohnheiten bekannt zu werden und zwar auf einer Reise durch die unbekannten Waldgegenden der Westküste, von welcher ich erst vor wenigen Tagen zurückkehrte. Ich kann die Ansicht, dass der Kakapo sobald aussterben dürfte, nicht theilen, denn es giebt noch Tausende von @Quadratmeilen-Landen die mit BERICHTIGUNGEN. 941 Ausnahme von Forschern noch für Jahrhunderte unbetreten bleiben werden, und wo der Vogel somit noch ungestört sein Wesen fort- treiber kann, um so mehr da er von den Meeresufern an, wo dasselbe felsig ist, bis zu einer Höhe von 5000’ vorkommt. Sollte er daher selbst in den niedrigeren Regionen ausgerottet und vertrie- ben werden, so bleibt die oft nur mit den grössten Schwierigkeiten zu erreichende Bergregion eine sichere Zufluchtstätte für ihn. Be- denken wir ferner, dass es eines guten Hundes bedarf um den Vogel aus seinen Löchern herauszuholen oder selbst während der Nacht zu fangen, so ist damit die grösste Sicherheit für das Fort- bestehen der interessanten Gattung vorhanden.” »Die Nachrichten, welche D. Makay (Ibis. 1867. p. 144. — Finsch, J. f. Orn. 1867. p. 335) bezüglich der Wiederauffindung von Notornis Mantelli durch Goldgräber an der Westküste der Mittelinsel giebt, beziehen sich einfach auf den Kakapo, worauf auch schon bereits die Benennung »grosse Erdpapageien’’ hinweist. Es ist wahr, dass einzelne Digger, welche tiefer in das Land ein- drangen und gute Hunde bei sich führten, viele Kakapos gefangen und gegessen haben. Bei weitem die meisten Goldgräber haben indess den Vogel nie gesehen, wie ich mich überzeugen musste, als ich vor einigen Wochen ein Paar aus dem Inneren an die Küste brachte.” I p. 255. Zu Stringops Greyi: Finsch, Cab. J. f. Orn. 1867. p- 324. I p. 260. Zu Callipsittacus Novae-Hollandiae: Nym- phicus Novae-Hollandiae, Diggles, Ornith. Austr. part IV (S 2). Dieses Werk erscheint in Queensland (Imp. 40) und ist das erste ornithologische, welches Australien liefert. Mir unbekannt. I p. 291. Zu Plictolophus Triton: Cacatua galericulata, Rosenb., Reis naar de Zuidoostereil. 1867. p. 13,19, 48 et 100. Von Rosenberg erlangte die Art auf den Aru-Inseln und der Ceram-laut-Gruppe. Hier aber nur auf den beiden Inseln Go- ram und Manawoka, aber nicht auf Suruakkie. Die Art heisst bei den Eingebornen der Aru-Inseln Gurie., Ip: Ip. Ip. NACHTRäGE UND Die p. 100 des obengenannten Reisewerks erwähnte Caca- tua orientalis bezieht sich auf Cuscus orientalis, also auf ein Säugethier. 296. Zu Plictolophus sulphureus: Katella der Be- wohner Gorontalo’s, Celebes (briefl. Mittheilung von H. von Rosenberg). .507. Zu Plietolophus sanguineus: Cacatua sangui- nea, Diggles, Ornith. of Austr. pt. VIN. .515 Z. 6 v. oben: Schlegel’s voreilige Vereinigung von Plic- tolophus Ducorpsi und ophthalmicus mit Pl, Triton rügt Selater (Proc. Z. S. 1867. p. 184). . 540. Zu GCalyptorrhynchus Solandri: Calyptor- rhynchus Leachii, Diggles, Ornith. of Austr. part V (Kopf). . 557. Zu Galyptorrhynchus funereus: Diggles, Ornith. of Austral. part IX. .570. Zu Microglossus aterrimus: Microglossa ater- rıma, Diggles, Ornith. of Austr. part 1. Alkai, Eingeborne der Aru-Inseln. Von Rosenberg traf diesen Papagei auf allen Inseln der Aru- gruppe, besonders häufig auf Wokam an. Er hält sich meist in den Wipfeln der höchsten Bäume auf und nährt sich von allerlei Früchten und Nüssen, namentlich den Kanariennüssen (Canarıum moluccanum), deren steinharte Kerne er mit Leichtigkeit öffnet. Alle auf Aru erhaltenen Exemplare zeigten die nackten Wan- gen weniger lebhaft roth gefärbt als die von Mysol, Salawatti und Waigiu (Reis naar de Zuidoostereilanden. p. 48). 588. Zu Sittace hyacinthina: Eine prachtvolle Reihe von 5 Exemplaren, durch Natterer gesammelt, sah ich in der kaiserlichen Sammlung zu Wien. — Siehe auch Wallace, Proc. 1867. p. 587. 595. Zu Sittace Spixi: Von dieser seltenen Art unter- suchte ich seither das typische Exemplar im Münchener Museum und 2 Exemplare in der kaiserlichen Sammlung zu Wien. Flügel 9" 7%, Schw. 32492 BERICHTIGUNGEN. 945 .539. Zu Sittace militaris: Sclater versucht nach leben- den Exemplaren im Londoner Garten die specifische Selbständig- keit von S. ambigua, Bechst. und $. militaris zu beweisen. Er characterisirt beide Arten wie folgt: Ara ambigua, Bechst. (le grand Ara militaire, Ler. 1.6). Major; rostro majore et mandibula praecipue multo magis crassa; pileo obsceurius viridi et flavo variegato; ex Mexico. Ara militaris, Linne (Levaill. t. 4). Minor, rostro modico, pileo unicolor laete viridis; ex Novae- Granada; resp. Aequat. et Peruvia inter Andes. (Proc. 2. S. 1867. p. 185). Ich bin leider ausser Stand ein genügendes Urtheil in dieser Frage abzugeben, da es mir trotz vielen Bemühungen nicht gelang sicher erwiesene Exemplare dieses Arara aus Peru oder Neu-Granada mit solchen aus Mexico vergleichen zu können. Alle welche ich untersuchen konnte stammten aus Mexico oder aus der Gefangenschaft her, und gehörten zu ein und derselben Art. Ich theile die Maasverhältnisse von 8 Exemplaren in den Museen von Berlin, ‚Wien und München nachträglich mit, die immerhin Unterschiede ergeben. Indess finden sich solche bei allen grossen Vögeln; ich verweise nur auf die enormen Grössenverschiedenheiten welche ich an Microglossus ater- rimus beobachtete (Il. p. 578). Ehe daher nicht eine durch Zahlen bekräftigte Characteristik der beiden Arara-Arten, die auf Messungen mehrerer Exemplare begründet sein muss, vorliegt, bleibt ihre specifische Selbständigkeit noch zweifelhaft. Sollte sich dieselbe übrigens wirklich bestättigen so würde die von mir beschriebene Art als Sittace ambigua, (Bechst.) auf- zuführen sein. Flügel 13'/,-14'],”. Schw. 12!/,”-16”. Firste 24"'-29'". Höhe des Oberschnabel 12'”’-14”. Schnabelhöhe an Basis 23-28’. Lauf 11''-13'". Aeuss. Vorderz. 21’-22’”., .5398. Zu Sittace macao: Diese Art, sowie S. ararauna, erlangte Wallace auf der Insel Mexicana, an der Mündung des Amazonas (Proc. 1867. p. 587). 344 Ip. Ip. Ip. L,p: Ip. L:p: Ip. Iyp: Ip. NACHTRäAGE UND 417. Zu Sittace severa: Von Hauswell bei Pebas am oberen Amazonas eingesammelt (Proc. Z. S. 1867. p. 979). 420. Zu Sittace maracana: Jris purpurrotlh, mit einem inneren sehr schmalen braungelben Ringe (Zoolog. Garten zu Frankfurt). 426. Zu Sittace Hahni: Von Wallace bei Para beobach- tet (Proc. Z. S. 1867. p. 587). 444. Zu Conurus patagonus schalte (p. 446 Z. 12 von unten) ein: Der Nachweis des Vorkommens an der Magellan- Strasse wurde inzwischen durch Cunningham geliefert (Ibis. 1868, p. 126 et 187). 455. Zu Conurus luteus: Nach Wallace ist dieser Papagei in der Umgebung von Para sehr selten und erscheint hier nur ein- mal im Jahre, zur Zeit der Reife einer besonderen Frucht. Wal- lace beobachtete nur einmal eine Gesellschaft dieses Papageis , aus welcher er 4—5 Stück erlangte (Proc. Z. S. 1867. p. 587). 499. Zu Conurus aureus: Wallace beobachtete die Art auf der Insel Mexicana an der Mündung des Amazonas (Selater , Proc. 1867. p. 587). 506. Zu Conurus pertinax: Ein Exemplar, welches Wal- lace bei Santa Isabel am Rio negro erlangte, stimmt nach Sclater ganz mit dem Exemplare seiner Sammlung von dorther (p. 510. N°, 12) überein. Mit der von mir vorgenommenen Vereinigung von C. xan- tholaemus, Sclater und C. aeruginosus (= pertinax) erklärt sich Dr. Sclater vorläufig noch nicht einverstanden. Nach ihm können die beiden Arten, von denen der Zoologische Garten lebende Exemplare besitzt, nicht mit einander verwech- selt werden (Proc. Z. S. 1867. p. 588). 517. Zu Conurus cactorum: Das typische in schlechtem Zustande befindliche Exemplar von Aralinga caixana unter- suchte ich im Münchener Museum. 522. Zu Conurus aztec: Henry Wickham sammelte die Art am Blewfield’s River an der Mosquitoküste (Proc. Z. 8. 1867. p. 280). BERICHTIGUNGEN. 945 I p. 558. Zu Conurus cyanopterus: Durch Bartlett auch in Peru aufgefunden (Proc. Z. S. 1867. p. 755). I p. 545. Zu Conurus lepidus: Von Wallace am Capim-River in der Nähe von Para gesammelt (Selater, Proc. Z. S. 1867. p: 588). Dr. Sclater macht darauf aufmerksam, dass die Spis’sche Benennung perlatus die älteste sei. Als eines dem neueren Latein angehörigen Wortes enthalte ich mich desselben jedoch und ziehe den später durch Wagler publicirten classischen Namen Illiger’s vor. I p. 558. Zu Gonurus Souancei: Neuerdings durch Bartlett auch in Peru nachgewiesen (Proc. Z. S. 1867. p. 755). II p. 6 Z. 16 v. oben füge hinzu: Palaeornis Wardi nur auf den Seychellen. | II p. 11. Zu Palaeornis eupatrius: Die Art ist auf den An- damanen, sehr häufig (R. B. Tytler. Beavan, Ibis. 1867. p.519). IE p. 17 vor N°. 90 schalte ein: (351.) 15. Palaeornis Wardi, Newton. E. Newton, Meet. Zool. Soc. of London. 25 March 1867. — id., Ibis (1867) p. 541. — id., Proc. Z. S. (1867) p. 546. — Fie. 0. Cateau vert, auf den Seychellen. Diagnosis: schön dunkelgrasgrün ; Hinterkopf und Ohrgegend bläulich verwaschen ; Bartstreif und Nackenhalsband schwarz ; am Unterarm ein kirschrother Fleck. 2 (od. jung?) ohne Nackenband und Bartstreif; ganz wie das 2 von P. eupatrius aber dunkler grün. d laete obscure prasinus occipite regioneque parotica obsolete subcaeruleis, stria mystacali et torque nuchae nigris; macula cubiti cerasina. ? (vel juv.) torque nuchae striaque mystacali nullis, eupatrii 2 omnino persimilis sed obscurius viridis. Mahe, Seychellen (Type v. E. Newton). S. Schön dunkelgrasgrün, auf der Unterseite etwas heller; Stirn und Vorderkopf lebhafter, mehr smaragdgrün. Federn des Hinterkopfes, der Backen und Ohrgegend mit schmalen meerbläulichen Endspitzen , daher diese 60 y NACHTRÄGE UND Theile bläulich angeflogen. Von der Basis des Unterschnabels an entspringt jederseits ein breiter schwarzer Bartstreif, verbun- den miteinander durch ein schmales schwarzes Nackenhalsband, welches unterseits von einem verwischten bläulichgrünen Bande begrenzt wird. Erste Schwinge schwärzlich, die übrigen dun- kelgrasgrün, nur an Innenfahne breit schwärzlich gerandet. Kleine untere Flügeldecken dunkelgrün, die grössten derselben , wie die übrige Schwingenunterseite schwärzlichgrau. Die klei- nen oberen Flügeldecken am Unterarme haben breite kirschrothe Endsäume, welche einen grossen Fleck von dieser Farbe bilden. Schwanzfedern dunkelgrün wie der Rücken, an Innenfahne etwas in’s Gelbgrüne; unterseits dunkel olivengelb, die 2 mittelsten Schwanzfedern ziehen am Ende sehr schwach in’s Meerbläuliche. Oberschnabel dunkel purpurrotih, der untere heller, mehr co- rallroth ; Spitze weisslich. Füsse dunkelgrau, Nägel horn- graubraun. $ oder junger Vogel ganz wie der vorherbeschriebene alte, aber ohne schwarzen Bartstreif und Nackenhalsband, ohne die bläu- lichen Federsäume auf Hinterkopf und mit kleinerem und blässe- rem kirschroten Flecke am Unterarm. Mitt. | Aeuss. | Höhe d. Flügel. | Schw.- | Schw.- | Firste. | Schnab.| Lauf. feder. | feder. | an Basis. GER BL gi gligiı Iygru el AL ER d 6% ji Je a 6’ j2’ gt! RZ HITEER gu e Es kun. Diese prachtvolle neue Art schliesst sich in Grösse und allgemei- ner Färbung zunächst an P. eupatrius an, unterscheidet sich aber im vollkommenen Kleide leicht durch den Mangel des rosafarbenen Nackenhalsbandes, statt dem nur ein schmales schwarzes vorhanden ist. Das $ (oder jüngere Vogel), dem Halsband und Bartstreif fehlt, unterscheidet sich von den ganz ähnlichen weiblichen (oder jungen) Vögeln von P. eupatrius immerhin noch genügend durch die be- deutend dunklere grüne Färbung. Der Nachweis einer eigenen Palaeornis-Art auf der kleinen, erst neuerding durch Herrn Edward Newton ornithologisch bekannt gewordenen Inselgruppe der Seychellen (3° 42° bis 4° 50° südl. Br. BERICHTIGUNGEN. 947 und 55° 15’ bis 56° 2° östl. L.) ist in zoographischer Hinsicht ganz besonders von Interesse. Nach den interessanten Mittheilungen Newton’s ist dieser Papagei bereits ziemlich selten geworden. Der eifrige Forscher erhielt ihn auf Mahe durch Herrn Civil-Commissionair Swinburne Ward und beobachtete die äusserst scheuen Vögel auf Silhouette. Sie schaden dem Mais sehr und werden dasshalb ohne Schonung verfolgt. Die Untersuchung der Original-Exemplare verdanke ich der besonderen Güte des Herrn E. Newton. II p. 17. Zu Palaeornis torquatus: Colonel Tytler versuchte die Einführung dieses Papageis auf den Andamanen und brachte mehrere Paare von Calcutta herüber. Einige davon flogen in die Dschungeln, doch steht zu befürchten, dass die meisten ge- fangen worden sind (Beavan, Ibis. 1867. p. 520). Dagegen findet sich die Art in der Nachbarschaft der Capstadt, wohin sie ebenfalls eingeführt wurde, häufig und brütet hier (Layard, B. S. Afr. 1867. p. 250. note). II p. 35. Zu Palaeornis eques: E. Newton findet keinen ge- nügenden Unterschied zur specifischen Absonderung von P. tor- quatus (briefliche Mittheilung). II p. 40. Zu Palaeornis cyanocephalus: Von Dr. Stoliezka bei Kotegurh (4—8000’ hoch) im nordwestlichen Himalaya ein- gesammelt (Palacornis rosa, Pelzeln, J. f. Orn. 1868. p. 55). Durch von Schlagintweit aus Sickim im Münchener Museum. Swinhoe scheint nicht abgeneigt diesen Papagei als Bewohner China’s anzunehmen (Ibis. 1867. p. 590). II p. 50. Zu Palaeornis Hodgsoni: Dr. Stoliczka sammelte die Art im Winter bei Kontegurh im nordwestlichen Himalaya (4—8000’ hoch) und bei Urui (6000). Dem jungen Vogel fehlt die schwarze Kehlbinde, der Kopf ist noch grün gefärbt. Schnabel dunkelbraun. (Palaeornis schisticeps, Pelzeln, J. £. Orn. 1868. p. 58). U p. 55. Zu Palaeornis Galthropae: Die irrige Schreibart dieses Wortes, dessen Erklärung gänzlich unklar bleibt, ‘be- ruht auf einem Schreib- oder Druckfehler und muss in CaA- 60* 948 NACHTRÄGE UND THROPAE verbessert werden, ein Widmungsname, den Layard zu Ehren eines alten ceylonischen Freundes in seinen B. of S. Alr. (p. 121 bei Anthus) nochmals anwendet. Nach der synonymistischen Darstellung, welche Blyth von dieser Art giebt (Ibis, 1867. p. 294) würde ihm das. Autorrecht zukommen. II p. 70. Zu Palaeornis melanorrhynchus: Wagler’s ty- pisches Exemplar konnte ich seither im Münchener Museum untersuchen. Es stimmt ganz mit meiner Beschreibung (p. 71) überein. H p. 74. Zu Palaeornis peristerodes: Capitain Bulger be- obachtete die Art bei Wellington, Neilgherry Hills 6000 Fuss über dem Meere, im April (Proc. 1866. p. IR II p. 81. Zu Palaeornis erythrogenys: Häufig auf den An- damanen, wo sie im Juni 1865 von Beavan bei Port Blair erlegt wurde (Proc. Z. S. 1866. p. 555 et Ibis. 1867. p. 519). IE p. 85 vor N°. 102 schalte ein: + (552.) 16. Palacornis affinis, Tytler (nee Gould). Beavan, Ibis (1867) p. 520. — P. erythrogenys 9, Blyth. — id., Ibis (1868) p. 152. — Fig. O. Diagnosis: Ganz wie P. erythrogenys, Blyth aber der Schnabel schwarz. P. erythrogenyi simillimus at rostro semper nigro. Achnelt in Färbung und Grösse ganz P. erythrogenys, Blyth, unterscheidet sich aber durch den stets schwarzen Schnabel. Colonel Tytler konnte sich von der Verschiedenheit dieser Art und P. erythrogenys, Blyth, hinlänglich überzeugen. Letzterer hat in allen Stadien einen rothen, diese einen schwarzen Schnabel. Ich bin nicht abgeneigt mich der Ansicht Tytlers anzuschliessen und P. affinis für eine besondere Art zu halten , besonders seitdem ich im Wiener Museum eine grössere Reihe von P. erythroge- nys vergleichen konnte (worunter durch anatomische Untersuchung na@hgewiesene ZZ und 2%), die sämmtlich eine rothe Schnabelfär- bung zeigten, was Tytler’s Ansicht nur bestättigt. Es wird dadurch BERICHTIGUNGEN. 949 zugleich ein neuer Beweis zu meiner (p. 4) ausgesprochenen Be- hauptung geliefert, dass die Geschlechter bei den Palaeornis-Arten meist gleichgefärbt sind. Die von Blyth als schwarzschnäbelig be- schriebenen 22 von P. erythrogenys beziehen sich jedenfalls auf diese Art. Sie bewohnt die Andamanen und Nicobaren. II p. 92. Zu Brotogerys xanthoptera: Von Hauxwell bei Pebas am oberen Amazonas eingesammelt (Proc. Z. S. 1867. p- 379). II p. 94. Zu Brotogerys virescens: Häufig auf der Insel Mexicana an der Mündung des Amazonas, lebt in Schwärmen von mehreren Hunderten (Wallace, Proc. Z. S. 1867. p. 588). I p. 105. Zu Brotogerys tuipara: Häufig und in grossen Flügen in der Umgebung von Para (Wallace, Proct®2r 8. 1867. p. 588). II p. 107. Zu Brotogerys chrysosema: Bine schöne Reihe von 5 Exemplaren, die ich in der kaiserl. Sammlung zu Wien untersuchen konnte, lässt an der Selbständigkeit dieses Papageis nicht den leisesten Zweifel. II p. 126. Zu Bolborrhynchus aurifrons: Jüngerer Vogel von Peru im Museum Godeffroy hat nur die Halfter und einige Federn an den Brustseiten gelb, die übrigen unteren Theile sind noch grün; Schnabel horngelblich , im Leben wahrscheinlich fleischröthlich. Nach Professor Nation (Sclater, Proc. Z. S. 1866. p. 100) ist die Art häufig in der Umgebung von Lima. Man sieht sie stets in Flü- gen von 10—12 Stück. Sie schadet dem Mais. Die Nester werden in Felsenlöchern angelegt , in denen die Vögel auch übernachten. Whitely sammelte die Art bei Chiuata im südwestlichen Peru (Proc. Z. S. 1867. p. 988). II. p. 156. Zu Melopsittacus undulatus: Den Wandertrieb dieser Art bestättigt Rieimann (Wanderungen in Australien und Polynesien. 1868. p.81) »dieser zierliche Papagei kommt in den Küstenebenen wohl kaum vor. Er unternimmt grosse Wande- 950 NACHTRÄGE UND rungen aus dem Inneren des Landes nach der Südküste, wo er dann in solcher Anzahl erscheint, dass in Melbourne das Stück nur 40 Cents kostet”. — Diggles, Ornithol. of Austr. part VII. "Up. 151. Zu Pezoporus occidentalis: Geopsittacus occidentalis, Gould, B. of Austral. Suppl. part IV (1867) pl. (opt.). — id., Proc. Z. S. (1867) p. 891. Der auf p. 155 ausgesprochene Wunsch ist inzwischen in der überrasschendsten Weise erfüllt worden, indem nicht allein durch Dr. Ferdinand Müller, Director des botanischen Gartens zu Melbourne, höchst wichtige Mittheilungen über die Lebensweise dieses Papageis an Dr. Sclater, sondern sogar ein lebendes Exemplar in den zoolo- gischen Garten zu London gelangte. Die Heimath der Art scheint weniger der Westen, woher Gould sein Exemplar erhielt, sondern der Süden. Dr. Müller bekam den seltenen Vogel durch Herrn Ryan, von dessen Schaafstation in den Gawlerreihen westlich von Spencer-Golf. Der Vogel führt eine durchaus nächtliche Lebensweise und hält sich in Felshöhlen auf, die er nur des Nachts verlässt um seiner Nahrung nachzugehen. Bartlett’s Beobachtungen an dem lebenden Exemplare des Lon- doner Gartens bestättigen diese Mittheilungen vollständig. Wie alle nächtlichten Vögel wird P. occidentalis beim Beginn der Dunkel- heit lebendig und beginnt erst dann zu fressen. Man reicht ihm Hirse, Canariensamen, Wassercresse und giebt ihm Rasenstücke in den Käfig, von denen er die feinen Spitzen abnagt. Ausser einem schwachen Pfeiffen wurde bis jetzt kein anderer Stimmlaut von ihm gehört. Er macht von den Sitzstangen seines Käfigs keinen Ge- brauch, sondern bewegt sich nur auf dem Boden, zuweilen nach Art unseres Sperlings hüpfend, oder streicht zu anderen Zeiten mit beschleunigter Bewegung von einer Ecke in die andere. Aus diesen Mittheilungen geht hervor, dass P. occidentalis hauptsächlich durch seine nächtliche Lebenweise von P. formosus abweicht und hierin nähere Beziehungen zu Stringops zeigt. Ob die Flugfähigkeit eben wie bei letzterer Form durchaus mangelt, ist noch keineswegs erwiesen und darf nach den Schwingenbau zu urtheilen bezweifelt werden. Jedenfalls müssen erst weitere Beob- BERICHTIGUNGEN. y51 achtungen im Freileben gemacht werden. In dem Gebundensein an den Erdboden stimmen beide Pezoporen übrigens ganz überein , bekanntlich soll P. formosus sich ebenfalls niemals auf Bäume niederlassen. Wie ich auf p. 154 bereits darlegte bieten sich hinsichtlich der äusseren Kennzeichen nur in dem kürzeren Schwanze, der nicht wie ich vermuthete blos in Folge des noch unvollendeten Wachs- thumes diese Beschaffenheit besitzt, und in den kürzeren Nägeln Abweichungen, die für mich aber nicht von Wichtigkeit genug sind um darauf eine generische Sonderstellung anzunehmen. Die- selbe würde höchstens im Hinblick auf die nächtliche Lebensweise zu begründen sein. Im Leben ist die Wachshaut bläulichgrau, die Füsse sind fleisch- farben und die Iris der grossen runden Augen kohlschwarz. Nach Gould’s Abbildung beträgt die Flügellänge 6”, was nicht mit meinen genauen Messungen übereinstimmt. II p. 155. Zu Euphema: Im Index zu den Proceed. vom Jahre 1867. p. 1067 muss es statt Euphema cupreiceps heissen Eupherusa cupreiceps. I p. 165. Zu Euphema elegans: Diggles, Ormith. of Austr. part VII. Il p. 168. Zu Euphema chrysogastra: Euphema auran- tia. Diggles, Ornith. of Austr. part VII. Il p. 185. Zu Platycercus flaveolus: Diggles, Ornith. of Austr. part X. Il p. 190. Zu Platycercus eximius: Eine interessante Notiz über diesen Papagei giebt Professor Rietmann (Wanderungen in Australien und Polynesien, St. Gallen, Scheitlin und Zolli- kofer. 1868). Er sagt p. 81: »in einer Lichtung im Walde war ein Heustock förmlich purpurroth von der Menge Papageien (Plat. eximius), welche das Heu auseinanderrissen , um die Samen der Gräser zu verzehren. Sie liessen sich so nahe kom- men, dass ich leicht eine beliebige Anzahl mit dem Stocke hätte erschlagen können,” 952 NACHTRÄGE UND Diese Art fand ich unter den Sendungen der Herren von Schlagintweit im Münchener Museum mit der Angabe »Sickim’’ als dort von ihnen eingesammelt. Auf ähnliche unwahre An- gaben dieser Reisenden habe ich schon hingewiesen, ich kann indess nicht umhin diese hier noch besonders zu erwähnen. II p. 195. Zu Platycercus palliceps: Diggles, Ornith. of Austr. part X. II p. 204. Zu Platycercus flaviventris: Diggles, Ornith. of Austr. part Ill (Kopf). II p. 207. Zu Platycercus Barnardi: Diggles, Ornith. of Austr. part III (Kopf). Il p. 212. Zu Platycercus zonarius: Aus Nordost-Australien, Port Macay, durch Frau Dietrich an das Haus Godeffroy in Hamburg eingesandt. II p. 222. Zu Platycercus multicolor: Aus Nordost-Austra- lien, Port Macay, durch Frau Dietrich an das Haus Godeffroy im Hamburg eingesandt. — Psephotus multicolor. Diggles, Ornith. of Austr. part I. II p. 226. Zu Platycereus pulcherrimus:' Psephotus pulcherrimus, Diggles, Ornith. of Austr. part. 1. II p. 227. Zu Platycercus Bourki: Jetzt lebend im Zoolog. Garten von London (Proc. Z. S. 1867. p. 818). II p. 251. Zu Platycercus tabuensis: Jch untersuchte ein schönes Exemplar im Münchener Museum und das typische Exemplar Latham’s aus den Leverian Museum in der kaiserl. Sammlung zu Wien. Beide zeigen an den Bürzelfedern breite rothe Endsäume und nur ein sehr schmales blaues Nackenband. Flügel 9" und 8" 9". Nach Rev. Thomas West (Ten years in southcentral Polynesia. London. 1865. p. 125) findet sich der »Kaka’’ (a green Parrot). allein auf Eua. II p.261. Zu Platycercus Alexandrae: Polytelis Alexan- drae, Gould, B. of Austr. Suppl. part IV (tab. opt.). Ich beschreibe die schöne Abbildung Gould’s: Olivengrün, Mantel und Schultern etwas bräunlicholivengrün ; Stirn und BERICHTIGUNGEN. 955 Vorderkopf himmelblau ; unterer Theil der Backen, Kinn und Kehle blass rosaroth. Hinterrücken und Bürzel himmelblau, obere Schwanzdecken, die längsten unteren Schwanzdecken und Schenkelseiten etwas himmelblau verwaschen. Tibien rosaroth. Schwingen olivenbraun, an Aussenfahne olivengrün gerandet. Mittelste 2 Schwanzfedern dunkelgrün, längs Schaftmitte blau- lich verwaschen , das nächtfolgende Paar an Aussenfahne grün, an Innenfahne schwärzlich, die übrigen Federn mit grüner Aussenfahne, die nächst dem Schafte blaulich verwaschen ist, und dunkelrosarother Innenfahne mit schwärzlichem Schaft- rande. Schnabel corallroth; Wachshaut und Beine bleigrau. Länge c. 15". Flügel 6'),”. Mitt. Schwanzf. c. 9". Aeus. Schwanz. 283; » FE. 7". Der Entdecker dieser prachtvollen Art ist Herr Frederick G. Wa- terhouse, ein Begleiter der Sturt’schen Expedition nach Central- Australien. II p. 275. Zu Platycercus Novae-Zeelandiae: Finsch, Cab. J. f. Orn. 1867. p. 524. — Pl]. aucklandicus, Pelzeln, Verhandl. Zool. bot. Gesellsch. 1867. p. 517. Ein Exemplar im Wiener Museum s. n. Pl. erythrotis besitzt 5” 9” Flügellänge. II p. 2855. Zu Platycereus auriceps: Nach W. Buller (Essay on the Ornith. of New-Zealand. 1865. p. 12) ist diese Art sehr zum Variiren geneigt, und roth und gelb gescheckte, sowie ganz rothe Varietäten kommen zuweilen vor. Die Art findet sich im Verein mit Pl. pacificus (Novac- Zeelandiae, Sparrm.) südlich von der Cooks-Strasse auf der Nordinsel und auf der ganzen Südinsel häufig. In der Deu- tung der übrigen Papageien Neu-Seelands verfällt Herr Buller in manche Irrthümer, die ich zu berichtigen versuchte (Siehe 34 12.010:21867:»p: 1324), II p.:287. ZusPlatycereus-Forsteri:+ Einsch, Cab. I & Orn.. 1867... p. 325. I p. 298. Zu Psittacus niger: Häufig auf der ganzen Insel Madagascar. Lebt hier gemeinschaftlich mit Ps, vaza in 954 NACHTRÄGE UND Flügen von 10—50 Stück. Der Betsimsarakname ist Bueza- antsikoutrou (Grandidier, Rev. et Mag. Z. 1867. p ). Ich konnte die Typen zu Wagler’s Coracopsis nigra im Mün- chener Museum vergleichen: das eine Exemplar ist diese Art, das andere Ps. vaza. II p. 500. Zu Psittacus vaza: Vaza in der Betsimsaraksprache. Bu&za in der Sakalawasprache (Grandidier , Rev. et Mag. Zool. 1867. p. ). II p. 501 vor N°. 169 schalte ein: =. (553.) 7. Psittacus Barklyi, (E. Newton). Coracopsis Barklyi, Newton, (Meet. Zool. Soc. Lond. 25 March 1867). — id., Ibis (1867) p. 341. — id., Proc. Z. S. (1867) p- 546. pl. XXI. Cateau noir, auf den Seychellen. Diagnosis: Ganz wie Ps. niger aber heller rauchbraun und bedeu- tend kleiner. Psittaco nigro omnino similis sed dilutius fuliginosus multoque minor. Long. al. 7'/,". Praslin, Seychellen (Type von E. Newton). f. Rauchbraun, auf Unterseite kaum etwas heller, nur die unteren Schwanzdecken deutlicher etwas heller; Schwingen und Schwanzfedern an Innen- fahne dunkler rauchbraun, an Aussenfahne düster braungrau, unter gewissem Lichte etwas olivengrünlichgrau scheinend, ebenso die Deckfedern der Schwingen am Rande der Aussenfahne und die Endsäume der Bürzelfedern und oberen Schwanzdecken. Schwingen und Schwanzfedern unterseits heller rauchbraun. Schäfte der Schwanzfedern von oben braun, von unten horn- weiss. Schnabel dunkel hornbraun, am Spitzentheile heller ; Füsse und Nägel hornbraunschwarz. Wachshaut, nackte Zü- gel und Augenkreis braun. 2 ganz ebenso. Iris dunkelbraun (Newton). Mittelste|l Aeuss. Schnabel- Flügel. | Schw.- | Schw.- | Firste. | höhean | Lauf. feder. feder. Basis. ri Bull 5" 1 plc 4° (LH I Fo 97 9. | Gt gr org gl | ij, 1 $ BERICHTIGUNGEN. 955 Durch etwas hellere Färbung, hauptsächlich aber durch die be- deutend geringere Grösse von Ps. niger unterschieden. E. Newton giebt in seinen interessanten Mittheilungen über die Ornithologie der Seychellen zuerst Kunde über diese neue Art, die er zu Ehren des Gouverneurs von Mauritius, Sir Henry Barkly, benennt. Ps. Barklyi scheint nur noch auf Praslin einer 7!/, Meile langen und 3 Meilen breiten Insel vorzukommen, dürfte somit das auffallendste Beispiel localer Verbreitung bieten. Newton beobachtete und erlegte die Art Anfangs Februar selbst auf Praslin. Doch waren die Vögel ausserordentlich scheu und die erlegten be- fanden sich so stark in der Mauser, dass sie zum Präpariren un- tauglig waren. Auf Marianne ist die Art, wegen ihren Verwüsstun- gen am Mais, bereits ausgerottet. Durch die Sorge von Herrn Ward gelangte ein lebendes Exemplar in den Zoolog. Garten Londons. II p. 506. Zu Psittacus madagascarensis: Trotzdem Ma- dagascar in letzterer Zeit nach verschiedenen Richtungen hin durchforscht wurde, hat es doch nicht gelingen wollen, diesen seltenen Papagei wiederzufinden. Grandidier erwähnt (Rev. et Mag. Zool. 1867) nur Ps. vaza und nigra als von ihm erlegt und beobachtet, und bemerkt noch ausserdem, dass die Eingebornen ebenfalls nur diese bei- den kennen. Der Gedanke, dass Ps. madagascarensis vielleicht gar nicht auf Madagascar heimisch ist, kann daher wohl Raum finden. II p. 520. Zu Dasyptilus Pesqueti: Ein lebendes Exemplar, welches dem Londoner Garten zugesandt wurde und unterwegs leider starb, befindet sich jetzt im Britisch-Museum (Sclater in Jitt.). II p. 540. Zu Eclectus grandis: Ein Exemplar von Batjan (durch Frank) zeigt jederseits am Oberschnabel einen rothen Fleck. II p. 580. Zu Pionias rhodops (p. 585 Z. 18 v. oben) schalte ein: Ich untersuchte seither noch 3 Exemplare von den Key- 956 NACHTRÄGE UND Inseln (Geoffroyus keyensis, Schleg. M.S.). Sie zeigen im Vergleiche mit solchen von Buru ein etwas lebhafteres mehr in’s Gelbe scheinendes Grün auf den oberen Schwanzdecken und Schwanzfedern und etwas ansehnlichere Maasse. Diese Abweichungen sind aber so gering, dass von einer specifischen Sonderstellung nicht die Rede sein kann. Flügel 7”. Schw. 3.823: Mar Brei Il p. 452. Zu Pionias melanocephalus: Bartlett sammelte diese Art ebenfalls in Peru (Proc. 1867. p. 752). II p. 441. Zu Pionius menstruus: Salvin erhielt die Art von Santiago de Veragua in Mittelamerika (Proc. Z. S. 1867. p. 158); Bartleit sammelte sie in Peru ein (Proc. 2. S. 1867. p. 753). II p. 452. Zu Pionias sordidus, (Linne): Ein Z von Caripe, Venezuela (Collect. Goering) , welches ich durch Güte von Dr. Sclater zur Untersuchung erhielt, zeigt einige merkwürdige Abweichungen in der Färbung, die wahrscheinlich durch Ab- reiben entstanden sein dürften. Hinterkopf, Nacken, Hinterhals, Mantel, Schultern und Bürzel sind schmutzig grünlichbraun , die Federn am Ende breit verwaschen bräunlichgelb gerandet, wesshalb die leiztere Farbe vorherrscht ; die Federn des Hinter- kopfes mit grünem Endflecke. Flügeldeckfedern olivenbraun , mit fahleren, helleren Endsäumen, an Basis grün. Kinn meer- blau, übrige Unterseite fahlolivenbräunlich , Bauch und Schen- kel olivengrünlich , äussere: 5 Schwanzfedern an Basishälfte der Innenfahne roth; die rothen unteren Schwanzdecken am Ende ° schmal grün gesäumt. Der rothe Oberschnabel an Basis der Firste grauschwärzlich, seitlich an Basis gelblich. Iris roth- braun (Goering). Flügel nur 6" 2” lang. Alles Uebrige stimmt vollkommen mit alten ausgefärbien Exemplaren überein. ll p. 475. Zu Pionias robustus: Psittacus Levaillantii, Layard, Birds of South.-Afrika (1867) p. 230. N°. 459. Diese Art findet sich, den neuesten Nachrichten Layard’s zu Folge, wirklich noch im Gebiete der Kapkolonie, und zwar in den Wäldern der östlichen Grenze, am Knysna und in den BERICHTIGUNGENR. 957 Zuurbergen, also bis zum 34° s. Br. herab. Indess ist der Vogel in diesen Gebieten doch selten und Layard erhielt nur wenige Exemplare. II p. 492. Zu Pionias fuscicapillus: Eine getreue Abbil- dung dieser Art wird demnächst in der Ormithologie Ostafricas von Hartlaub und Finsch erscheinen. II p. 498. Zu Pionias Rüppelli: Ein 2 von Mossamedes (Ben- guela) im Bremer Museum zeigt mit Ausnahme des Kopfes, einen mehr düster olivenfarbenen Ton im Gefieder; alle Federn olivengraulich geendet; Deckfedern an Aussenfahne blassgelb gesäumt, untere Flügeldecken und Achselfedern blassgelb. II p. 570. Zu Chrysotis amazonica: Neuerdings auch durch Bartlett aus Peru nachgewiesen (Proc. Z. S. 1867. p. 755). II p. 604 Z. 7 v. unten schalte ein: Nach den von Dr. Russ gemachten Beobachtungen an Käfigvögeln dauert die Brütezeit bei Psittacula passerina c. 4 Wochen und es lässt sich vermuthen,, dass jährlich mehrere Bruten stattfinden. II p. 605 Z.14 v. oben schalte ein: Die neuesten Beobachtungen von Dr. Russ beweisen dass die Jungen von Psittacula passerina schon nach Verlauf von 5 Monaten den Alten durchaus gleichen. II p. 620. Zu Psittacula Desmaresti: In meiner Annahme dass Ps. Blythii nicht specifisch zu trennen sei, wurde ich neuerdings durch Untersuchung eines Exemplars von den Aru- Inseln, welches die hiesige Sammlung durch Frank erhielt, be- stärkt. Dasselbe stimmt vollkommen mit dem (p. 621) beschrie- benen alten Vogel von Neu-Guinea überein, zeigt das blaue Querband über den Kropf aber noch undeutlich, den blauen Fleck unterm Auge kleiner aber deutlich, keinen blauen Hinter- hauptsfleck und die Kopfseiten noch orangegelb wie bei Blythi. Die Aru-Inseln sind neue Localität für diese Art. II p. 627 vor N°. 266 schalte ein: + (554.) 6b. Psittacula Coxeni, (Gould). Cyclopsitta Coxeni, Gould, Proc. Z. S. (1867) p. 182. — id,, B. of Austr. Suppl. part IV. 1867 (fig. opt.). 958 NACHTRÄGE UND Diagnosis: Wie Ps. diophthalma, aber nur mit schmalem rothen Stirnrande. Ps. diophthalmae simillima sed fascia frontali angusta rubra. Schön grasgrün; Stirn, Zügel, unter dem Auge und Ohrgegend scharlachroth, unter dem Roth der Ohrgegend auf den unteren Backen ein länglicher blauer Fleck. Schwingen 1ter Ordnung an Aussenfahne blau, die letzten Schwingen 2ter Ordnung an Innenfahne breit roth gerandet. Die Federn längs den Körper- seiten hochgelb. Oberschnabel bläulich hornfarben ; Unterschna- bel weisslich mit schwarzer Spitze; Füsse blassgrünlichweiss (bleigrau, Abbild.), Nägel hellhornfarben. Iris braun. Mitt. Länge. | Flügel. | Schw.- Firste, | feder. Bl Be a 5], (Engl.). e.6” 137" 12” 9'" |61/,’ | (Nach der Abbildung. Die Beschreibung nach der schönen Abbildung von Gould. Beide Geschlechter gleichgefärbt, aber das 2 grösser (Waller). Diese neue Art ist sehr nahe mit Ps. diophthalma verwandt, unterscheidet sich aber durch die geringere Ausdehnung der rothen Partien am Kopfe, die vorn nur die Stirn einnehmen, den Mangel des kleinen blauen Fleckes vor dem Auge und den hellen Unter- schnabel. Ein nackter Augenkreis ist vorhanden, den mittelsten 2 Schwanzfedern fehlt die verschmälert vorragende Verlängerung. Von Queensland an der Ostküste Australiens. Der Nachweis einer Psittacula in Australien ist namentlich im Hinblick auf die geographische Verbreitung von ausserordentlichem Interesse. Herrn Waller, der diese schöne Entdeckung an Gould einsandte, hat sich daher um die Ornithologie dieses Welttheiles we- sentliche Verdienste erworben. Waller erhielt die ersten Exemplare dieses interessanten Papageis durch einen Holzsäger, der sie 50 Meilen im Inneren von Brisbrane in Ost-Australien erlegte. Später besuchte Waller selbst diese Localität und theilt darüber Gould Fol- gendes mit »der grosse Scrub des bergigen Districtes 40 oder 50 Meilen nordwestlich von Brisbrane, welcher bis jetzt nur wenig von Europäern besucht wurde, scheint die eigentliche Heimath dieser BERICHTIGUNGEN. 959 Vögel. Hier sitzen sie in den grossen und hohen Feigenbäumen so still wie todt, und man gewahrt ihre Anwesenheit nur an dem Herabfallen der Ueberreste der Feigen, von welchen sie sich haupt- sächlich zu nähren scheinen. Alle Exemplare, welche ich erlegte hatten die Kröpfe mit dem weichen Inneren der Früchte gefüllt. Ihre grüne Färbung harmonirt so mit der der grossen Blätter in welchen sie verborgen sitzen, dass es schwer ist die Vögel zu ent- decken. Während des Fressens verhalten sie sich ganz still, nur beim Abfliegen lassen sie einen schwachen Laut hören, der wie cheep, cheep, klingt.’ Gould nennt die Art zu Ehren des Herrn C. Coxen, Mitglied der Staatsverwaltung von Queensland. II p. 645. Zu Psittacula cana: Saravosa in der Sakalava- sprache, Caroco in der Betsimsaraksprache (Grandidier, Rev. et Mag. Zool. 1867). II p. 657 Z. 17 v. oben. Zu Psittacula passerina schalte ein: Nach den gütigen Mittheilungen die ich durch Herrn Dr. Carl Russ in Berlin, der Psittacula passerina im Käfige zur Fortpflanzung brachte, erhielt, scheinen sich die Geschlechts- unterschiede bei dieser Art so zu verhalten wie sie von Azara angegeben werden und meine Annahmen würden danach un- richtig sein. Das Weibchen trägt nämlich das einfarbig grüne Kleid wie ich es bei N°. 15 (p. 654) beschrieben. Die Jun- gen sind beim Verlassen des Nestes nur wenig kleiner als die Alten, ihr Gefieder ist zarter und weniger dicht, doch bereits völlig ausgefärbt. Das Blau an den Schwingen ist minder leb- haft, dagegen erscheint es auf den unteren Flügeldecken und und auf dem Bürzel bereits ebenso lebhaft und tief, nur stehen die Federn dünner, so dass der dunkelgraue Untergrund her- vorschimmert. Schnabel und Beine wie bei den Alten gefärbt. Fünf Monate nach dem Ausfliegen ist das junge Männchen dem alten durchaus gleich. li p. 659 Z. 8 v. oben schalte ein: Auch von Bartlett in Ecuador bei Nauta eingesammelt (Proc, Z. S. 1867, p. 749. note). 960 NACHTRÜGE UND II p. 660 Z. 10 v. unten füge hinzu: Durch die besondere Güte von Herrn Dr. Carl Russ in Berlin er- hielt ich über Psittacula passerina höchst interessante Mitthei- lungen, die namentlich unsere Kenntnisse über die Fortpflanzung in der erfreulichsten Weise erweitern. Es gelang Herrn Russ, der ein eifriger und kenntnissreicher Vogelzüchter ist, Psittacula pas- serina im Käfige zur Fortpflanzung zu bringen, was bisher in Eu- ropa noch niemals vorgekommen sein dürfte. Die erste Brut, welche 5 Junge erhielt, war Dr. Russ verhindert selbst zu beobachten. Die zweite, welche 9 Wochen später anfıng g, verlief in folgender Weise: als Nest diente ein 5 Zoll im Lichten weiter ausgehöhlter Kiefern- stamm. Das erste Bi wurde am 1ten Januar gelest. Das Weibchen brütete anfänglich täglich nur I—-2, später 2—4 Stunden und ver- liess das Nest bei Nacht, vom 14ten an brütete sie aber fest. Den 19, 21, 24 und 50Oten Januar ebenso am 8ten Februar fand dennoch Begattung statt und zwar in der Mittagsstunde, wenn das Weibchen auf kurze Zeit ('),—'/, Stunde), in den ersten 16 Tagen 2—5 mal, später aber immer nur einmal täglich, vom Nesie kam. Am 12ten Februar wurden die Jungen zuerst gehört, die Brütezeit dürfte sich also auf ec. 4 Wochen belaufen. Das Weibchen verliss am $&ten März auf längere Zeit das Nest, vom 10ten März an auch des Nachts. Am 20ten März flog das erste Junge aus, am 25ten das zweite, und am 28ten das dritte. Sie sind beim Ausfliegen fast ebenso gefärbt als die Alten und bedürfen also zu ihrer Entwickelung etwa 6 Wochen. Während der ganzen Brütezeit vom $ten Januar bis 10ten März fütterte das Männchen das Weibchen und später die Jungen allein. Selbst nach dem Ausfliegen der letzteren wird es zuweilen noch vom Männchen gefüttert und füttert dann seinerseits wieder mit dem Männchen Zusammen die Jungen. Der Begattungsact ist sehr schwierig und währt 10—15 Minuten. Das Männchen packt das Weibchen mit einem Fusse auf dem Rücken, drückt es nieder und gewinnt erst mit vieler Mühe die geeignete Stellung. Nach dem Acte wird das Weibchen jedesmal vom Männchen gefüttert. Die Gatten sind sehr zärtlich, bekommen aber dennoch , mit Aus- BERICHTIGUNGEN. 961 nahme der eigentlichen Brütezeit, fast täglich Streit und beissen sich dann. Das Weibchen fing 10 Tage nach Beendigung dieser Brut schon wieder an zu legen und blieb diesmal gleich anfänglich fest auf den Eiern sitzen. Fünf Monate nach dem Ausfliegen begatteten sich die Jungen bereits. II p. 684. Zu Psittacula Hueti: Das Vorkommen dieser Art in Peru wurde neuerdings auch durch Bartlett nachgewiesen , er sammelte sie am Huallagaflusse im Osten (Proc. Z. S. 1867. p- 759). Il p. 887. Zum Genus Nestor schalte ein: Ueber eine der Wis- senschaft bisher unbekannte, wahrscheinlich neue Nestor-Art erhielt ich durch die Güte von Herrn Dr. Julius Haast direct folgende Mittheilung: » oberhalb der Buchenwälder in den sub- alpinen Regionen kömmt ein anderer dem Nestor meridio- nalis nahe verwandter Repräsentant vor. Er ist viel schweig- samer als dieser und hat ein dem N. notabilis ähnlichen schwebenden Flug. Sein Aufenthalt sind Felsenlöcher. Herr Buller war anfänglich geneigt ihn für eine besondere Art (N. montanus) zu halten, erklärte ihn aber später für Varietät von N. meridionalis, von welchem er sich indess durch Abweichungen in der Färbung und verschiedene Schnabelform specifisch unterscheiden dürfte. Der Vogel ist so scheu, dass er mir nur ein paarmal zu Schuss kam.’ II p. 892. Zu Nestor meridionalis: »Lebt hauptsächlich in den Pinienwäldern, kommt aber äuch noch in den höher ge- legenen Buchenwäldern vor, welche nahe der Seeküste bis 4500’, in den Alpenregionen dagegen nur von 3000—3500’ ansteigen’’ (Haast in litt.). APPENDIX. I p. 96. Die Insel Hainan ist mit in den Verbreitungskreis aufzu- nehmen, denn Swinhoe erwähnt von daher »a fine Parrakeet’’, der sich als neu erweisen dürfte (Ibis. 1868. p. 353). I p. 298. Zu Psittacus niger: Nach Pollen, der hübsche Be- obachtungen über diese Art mittheilt, weit häufiger als Ps. 61 962 NACHTRäÄGE UND BERICHTIGUNGEN. vaza. Querra-celi-celi der Sakalaven (Schlegel et Pollen, Recherch. sur la Faun. de Madag. 1867. p. 52). II p. 301. Zu Psittacus vaza: Die ausführlichsten Mittheilungen über das Freileben dieser Art giebt neuerdings Pollen, der zugleich meine Vermuthung, die verschiedene Schnabelfärbung möge eine Folge der Jahreszeit sein, völlig bestättigt: während der Mauser ist der Schnabel schwärzlich, während der Fort- pflanzungszeit weiss. Ueber das Brütgeschaft konnte Pollen nichts Näheres erfahren. Schlegel vereinigt Ps. comorensis mit dieser Art, obwohl er keine Comoren-Exemplare zur Ver- gleichung gehabt zu haben scheint. (Psittacus obscurus, Schlegel et Pollen, Recherch. sur la Faun. de Madag. 1867. P.25N): II p. 419 zur Anmerkung: pyrilia von zup = Feuer und ia — ein drosselartiger Vogel bei Aristoteles, bedarf einer ‚kleinen Correctur in pyrilias. II p. 522. Zu Chrysotis cyanops: statt cyanops = blau- äugig, ist die einzig richtige Benennung: eyanopsis = blau- gesichtig, anzuwenden. II p. 596. Zu Chrysotis xanthops: statt xanthops setze xanthopsis. II p. 743. Zu Psittacula cana: hübsche Beobachtungen über die Lebensweise theilt Pollen mit: Schlegel et Pollen, Recher- ches sur la Faune de Madag. 1867. p. 53. WISSENSCHAFTLICHEN NAMEN, PN DER DER IB Die im Werke beschriebenen Arten sind durch den grösseren Druck der Namen ausgezeichnet, die mit kleineren Leitern gedruckten Namen haben auf Synonyme Bezug. A. accipitrina.. Amazona. Il. 467. aceipitrinus. Deroptyus. » 467. » Derotypus. » 467. » PIONIAS. » 466. » Psittacus. » 466. aceipitrinus major. Psittacus. » 470. - acuticaudata. Evopsitta. I. 451. acuticaudatus. CONURUS. » 450. » Conurus. J. 451, 453. » Psittacara. 1.451. i » Psittacus, I. 450, 453. = » Sittace. I. 453. „. acutirostris. Aratinga. 190: - Adelaidae. Platycercus. » 183. „= adelaidensis. PLATYCERCUS, » 183. — Adelaidiae. Platycercus. » 184. — adseitus, Psittacus. » 195. aequalorialis. Cacatua. I. 296, 300. » Plyctolophus. I. 292, 296. aeruginosus. Aratinga. 1. 508, aeruginosus. Conurus. I. 507, 508. » Psittacus. I. 507. aestiv.. Amazona, II. 577, 580, 584, 589. » CHRYSOTIS. II. 588. aestivalis. Chrysotis. 1I. 551, 548. aestivus. Chrysotis. 11. 571. » Psittacus. II. 531, 570, 588, affınıs, ZCLECTUS, 11. 355. » Palaeornis. DEw210: v PALAEORNIS, » 948. » Tanygnathus. » 855. Agapornis. » 601. agilis. CHRYSOTIS. » 531. » Conuraus. » 127. » Psittacus. 18.53 521% aguava. Gonurus. 1I. 124. albifrons. Amazona, » 526. » CHRYSOTIS. » 526. » Psittacus. Il. 526, 528. albirostri. Tanygnathus, 11, 357. alba-cristata. Psitiaca. I. 283. albo-eristata. Cacatua. » 283. 964 INDEX. albus. Psittacus. 1. 283. | ambigua. Sittace. 11. 943. albus-galeritus. Psittacus. » 296. ambiguus. Macrocercus. 1. 396. alecio. Ara. Dan. » Psittacus. 1..296568399. » Cacatua. » 371. | amboinensis. Aprosmictus. 11. 249. » Macroglossus. » 371. » Eclectus. » 344. » Microglossum, » 371. » lorius. » 344. v Microglossus. » 87% » PLATYCERCUS. » 249. - Alexandrae. PLATYCERCUS. 11. 261, 952.1 » Psittacus. » 249. n_ v Polytelis. 11. 261. 1 » coccinea. Psittaca. » 249. — Alexandri. Conurus. >» 12% » varia. Psittacus. » 830. - v Palaeornis. » 12,| americanus. Psittacus. » 547. Be » PALAEORNIS. » 59. | amoenus. Psittacus. »en25: » Psittacus. J1. 11, 17, 59..] anaca, Psittacus. I. 539. m: » var, 6. Psittacus. II. 66... » Sittace. » 539, . var. y. Psittacus. II. 35, 66. | Androglossa. 11. 501. var. d. Psittacus. » 42, 35..| angolensis lutea. Psittaca. I. 491. var. 3. Psittacus.. 11. 59..“Anna. Aprosmictus. 11.2232. & » var. & Psittacus. » 42. » Conurus. »: 232. — alis deauratis. Psittacula. » 104._| annulatus. Psittacus. » 40. amabilıs. CORYLLIS. » 696. | Anodontorhynchöüs. 1. 380. » Loriculus. » 696. | Anodorhynchidae. » 379. - Amathusia. PLATYCERCUS. » 197. | Anodorhynchus. » 380. —- Amathusiae. Platycercus. » 197. „anthopeplus. Palaeornis. ll. 256. Amazona. 11. 367, 502. | aourou. Psittacus. » 571. amazonica. Amazona. 11. 571. | apicalis. Loriculus. 1.715724 » CHRYSOTIS. » 570.4 Aprosmictus. I.2S172. amazonieus. Chrysotis. 1. 518, 589. | aguarum lupiarum insula. Psittaca. 1. » Psittacus. » 566, 570, 474, 577, 584,585, 588, 596. » lupiarum insulae. Psittacus. amazonicus brasibensis. Psittacus. 11. 584. 1l. 467. » fronte luteis. Psittacus. Il. Ara. I. 380. 571. 4 Aracanga. » 380. » gutture coeruleo. Psittacus..} aracanga. Ara. » 399. 1I. 523. » Arara. » 399. » gutture luteo. Psittacus. 11. » Macrocereus. » 398. 577. » Psittacus. » 398. v jamaicensis. Psittacus. 11.588. > » Sittace. » 399. » poecilorhynchus. Psittacus. 11.-+ Araidae. 28/79. 584.-} Arainae. » 379. ) varius. Psittacus. II. 589.---Arara. I. 380, 435. II. 111, 325, 431. amazonina. Chrysotis. » 418. 4. Ararauna. I. 380. » Eupsitta. » 418.-| ararauna. Ara. » 411. » Evopsitta. » 418. » Arara. » 411. » Pyrilia. » 418. » Macrocercus. I. 411, 414. amazoniens. PIONIAS, » 417. » Psittacus. I. 410. » Psittacus. ale ) SITTACE. v 410. amazonus. Psittacus. v 571.-+ Aratinga. I. 435. 11. 85. 965 495. 495. 495. 285. 285. 285. 285. 285. 423. 423, 423. 423. 261. 495. 126. 495. 104. 127. 127. 126. 126. 569. 568. 423. 569. 568. 590. 777. 810. 337. 287. 357. 892. 858. 858, 858. 892. 858, 548. 547. 545, 555. 123. 123. 124. INDEX, arausiacus. Psittacus. 1l. 555.-J-auricapillus. Conurus, 1. — armillaris.. Conurus. 1. 490, » Psittacara. » See » Psittacus. » 489. » Psittacus. » aruensis. Eclectus. 1I. 337. +auriceps. Coriphilus. 11. » Geoffroyus. » 376. » Cyanoramphus. » » Psittacus. » 376. » Euphema. » asiaticus. Psittacus. » 715. » PLATYCERCUS. » » Loriculus. » 714. » Psittacus. » „_ ater. Eos. » 755.--auricolli. Ara. iR =.» Lorius. » 756. » Arara. » » Microglossus. 1. 371._ » Primolius. » —.» Platycercus. 11, 755. » SITTACE. » — 2» Psittacas. 11. 755, 907. | auricomis. Leptolophus. » aterrima. Cacatua. I. 371.-}-auricomus. Psittacus. » aterrimum. Microglossum. v» 371. | aurifrons. BOLBORRHYNCHUS, II. aterrimus. MICROGLOSSUS. » 370. » Aratinga. T: » Psittacus, » 370.- » Brotogeris. II. atra. Chalcopsitta. 11.755. » Conurus. » » DONICELLA. ». 755. » Myiopsitta. » » Eos. » 756. » Psittacus. » atricapilla. DOMICELLA. » 763. » Trichoglossus. » atricapillus. Psittacu. Il. 432, 770. | auripalliata. Amazona. » — atrigularis, Aprosmictus. 11.. 232. » CHRYSOTIS. » € » Platycereus, » 232..|„auritorques. Arara. I. - atrogularis. Platycercus. » 232. | auro-palliata. Chrysotis. 11. — atropurpureus. Psittacus. » 231. | auro-palliatus. Psittacus. » Aubryanus. Poeocephalus. » 480. | aurora. Psittacus. » » Psittacus. » 480. | aurorae. Psittacus. » — aucklandieus., Cyanoramphus. » 273. | Australasia. » — auclandicus. Platycercus. » 273. | australe. Callocephalon, I. augusta. CHRYSOTIS. » 557. | australensis. Kakadoe. » Augustus. Amazona. » 557. | australis. Banksianus. 1. 340,346, a » Macrocercus. I. 389. » Centrourus. 1. » Oenochrus. 1. 557. » Coriphilus. » » Psittacus. 1. 389. » 557. » Glossopsitta. » —. aurantia. Euphema. » 168. » Nanodes. » aurantio-cristatus,. I. 303. » Nestor. » aurantius. Psittacus. I. 491. 11. 333,548. » Psittacus. II. 747, 857, — aurea. Aratinga. I. 500. 864, 892. En Sittace. » 500. | autumnalis. Amazona,. II. 545, aureipalliata. Chrysotis. 11. 569. » CHRYSOTIS. IE — aureus. Aratinga. I. 500. » Psittacus. II. 533, =.» CONURUS. » 499. 547, iD Conurus, » 506.-Laymara. Arara. 118 Eh » Poiocephalas. II. 376. » BOLBORRHYNCHUS. » Sr » Psittacus. 1. 499. » 376. » Conurus, » — auricapillus. Arara. I. 495. raztec. CONURUS. # 522. 966 INDEX. azurea. Psittacula. Il. 613. 4 Belocercus. IE. 1, 811. azureus. Agapornis. » 613. +Belurus. I1.:4. 24 » Lathamus. » 161.-+bengalensis. Palaeornis. II. 41, 42. » Psittacus, » 613. » Psittaca. IL 41. » Psittacus. » 41. B. -benghalensis. Psittacus. » 41. Bernsteini. Chalcopsitta. » 755. badiceps. Psittacus. ll. 432, 435. » Psittacus. » 792. badius. Psittacus. UI. 435. #beryllina. Pyrrhura. » 919. Banksi. Calyptorhynchus. I. 340, 346. +beryllinus. Conurus. » 919. » CALYPTORRHYNCHUS. I. 345. -Fbicollaris. Psittacus. ». 85. » Psittacus. » 345. bimaculatus, Psittacus. » 60. Banksianus. I. 329. II. 318. bisetis. Nymphicus. » 242. » Psittacus. » 864.|° » Psittacus. II. 204, 242. Banksii, Cacatua. I, 346.4-bitorquatus. Palaeornis. 1I. 18, 35. » Plyctolophus. » 346, » Psittacus. Il. 35. » Psittacus. » 345. | Blythii. Cyeclopsitta. » 621. » var. ß. Psittacus. » 340.--LBOLBORRHYNCHUS. Genus. » 111. barbadensis. Psittacus. 11.:577.2 » AURIFRONS. » 126. —— barbarossa. Psittacus. I. 511. » AYMARA. » 123. — barbatulatus. Belocercus. 114-7; » DORBIGNYI. » 129. = » Psittacus. DT, » LINEOLATUS.» 130. — barbatus. Belurus. 1I. 56, 60. » LUCHSI. » 121. > » Palaeornis. » 56, 66. » MONACHUS. » 114, =— Barklyi., Coracopsis. II. 954. » RUBRIROS- ea » Psittacus. » 298. TRIS. » 125. » PSITTACUS. » 954. | Bonapartei. CORYLLIS. » 703. —- Barnardı. PLATYCERCUS. » 207, » Licmetalus, ». 703. — Barnardius. » 173. » Loriculus. 11. 695, 703. Barrabandi. Amazona. » 426. Bontii. Psittacus. II. 109. » Caica. » 425.*+-borbonica. Palacornis. »ir 3, u" » Palaeornis. » 259. » torquata. Psittacaa » 35. » PIONIAS. » 425. bornea. Eos. » 798. Pionus. » 426.-+-borneoensis. 2.49%. > PLATYCERCUS. » 259..4-borneus. Belocercus. » 59% » Poicephalus. » 426... » Eos. » 798. ED » Polytelis. » 259. » Lorius. » 798. in » Psittacus. II. 259,425, » Palaeornis. » 66. — Barrabandius. 11.473. » Psittacns. » 911. batavensis. Psittacula. Il. 376, 381. | Bouqueti. CHRYSOTIS. » 555. N » Psittacus. . II. 752. » Psittacus. » 555. batavica. Psittacula. » 67%=pBourkei. Euphemia. » 227. » Psittacus. » 677.,=} Bourkı. PLATYCERCUS, » 227. Bandini. CALYPTORRHYNCHUS. I. 363.-} Bourkii. Euphema. » 227. » Plyctolophus. 2.863. 2 Nanodes. » 227. «» Baueri. Platycercus. II. 212. | brachyura. Amazona. » 410. N » Psittacus. » 212. » Graydidactylus. » 410. INDEX. 967 bachyurus. PIONIAS. II. 410. | buccalis. Psittacus. II. 916. » Pionus. » 410.“Buffoni. Arara. I. 396. » Psittacus. » 410. » PLICTOLOPHUS. » 300. brasiliensis. Amazona. 534. +Byroni. Psittacus. » 444. - » Ara. I. 403. _ » Conurus. » 500. ©. » CHRYSUTIS, 11. 533. = » Eupsittula. I. 500. | Cacatoes. I. 265. » Lorius. II. 920. | Cacatua. » 265. ep Psittaca. I. 499. | Cacatuidae. 1. 256, 265, 266, 278, » Psittacula. I. 89. 329, 265. _ » Psittacus, I. 499. » 533. | Cacatuinae, I. 256. » Tirica. » 90. | Cacatus. » 265. » einereus. Psittacus.. » 309.4,cactorum. CONURUS, » 517. =.» eyaneo-crocea. Ara. I. 410. » Psittacus. » 517. » eyanocephalus. Psit- » Sittace. 2.517. tacus. II. 571..1.caeruleo-barbatus. Conurus. if. 209. ER % erythrocephala. Psit- caeruleo-frontatus. Psittacara. I. 453. tacula. » 104. | caerulifrons. Psittacus, 11. 555. » erythrocephala. Psit- caffer. Psittacus. » 475. tacus. » 538. | Caica. 1l, 86, 367. Sur8 > fronte rubra. Psittaca. I. 503. | caica. Pionus. II. 429. » fronte rubra. Psittacus. 11.533. » Psittacus. » 429. =» fusca. Psittacula. I. 539.4 calxana. Aratinga. 175% =» icterocephalus, Psitta- caledonicus. Platycercus. II. 204. cula. 1I. 108. » Psittacus, » 204. „bi, lutea, Psittacula. I. 495.-+-calita. Conurus. » 115. in lutea. Psittacus. » 455. » Myiopsitta, » 115. » uropygio cyaneo. Psit- » Psittaca. » 115. tacula. 11. 648.-Lcalito. Conurus. » 115. —'» viridibus. Ara. I. 417.+ Calopsitta. » 257. — Brotogeris. 1I. 85, 732. | Callicephalus. I. 329. —-BROTOGERYS. Genus. II. 85. | CALLIPSITTACUS. Genus. » 257. — » CHRYSOSEMA, » 107, » NOVAE-HOL- » JUGULARIS. » 101. LANDIAE. » 260. —. » PYRRHOPTERA.» 95...calliptera. Microsittace, » 554. nu » SUBCAERULEA. » 97.4 » Pyrrhura. » 554. m » e "TIRICA; » 89. .„callipterus. CONURUS. » 554. er » TOVi. » 99, | Callocephalon. » 329. = » TUI, » 108..Lcalthoptieus. Psittacus, ll, 104. e » TUIPARA. » 103. 4_calthrapa. Palaeornis. ni, 5 sr » VIRESCENS. » 94.-Lcalthropae. PALAEORNIS, » 53 = » XANTHOPTERA.» 92..Lcalthropiae. Palaeornis. 2: BB: — Browni. PLATYCERCUS. » 198. | Calyptorhynchinae, I. 329: — Brownii. Psittacus. 11, 198, 204. | Calyptorbynchus, » 329. — brunniceps. Conurus. 11. 124. | CALYPTORRHYNCHUS. Genus. » 329. buccalis. Aratinga, » 916. » BANKSI. » 345. 968 CALYPTORRHYNCHUS. BAUDINI. 1. 363. Psittacus. I. 478, 508, 577. » FUNEREUS. 1. 857. » GALEATUS. 1..,383. » SOLANDRI. I. 340. » STELLATUS. I. 351. cana. Agaporhnis. 11. 643. » Poliopsitta. » 643. » PSITTACULA. » 643. — canalicularis. Psittacus, I. 500. — caniceps. Belocercus. 11,83. EL » Belurus. DWEB8. 5 » PALAEORNIS. » 83. —— eanicollis. Conurus. » 115. — » Myiopsitta, » 115. 22 » Sittace. » 114. _ eanicularis. Aratinga. I. 503. # » Conurus. 1. 500, 503. » Eupsittula. 1. 500. R » Psittacus. I. 499, 503. - canigularis. Psittacus. J. 50%. caninde. Ara. » 414. » Macrocercus. » 414. » SITTACE. » 413. canus. Psittacus. 11. 643, capensis. Psittacus. II. 649, 650. capistratus. Geoflroyus. II. 381. » Psittacus. II. 381, 827, 830. » Trichoglossus. II. 827. = » Psittacus. » 190. eardinalis. DOMICELLA. » 785. » ECLECTUS. » 344. » Eclectus. » 346. » Eos. » 785, » Lorius. » 785 » Psittacus. » 344. Carolinae. Eclectus. » 348. Carolinae Augustae. Aratinga. I. 456. carolinensis.,. Arara. I. 478. » Aratinga. » 47 » Centurus, » 478 » CONURUS. » 478. = » Conurus, » 508. INDEX. Cassini. Conurus, Ir; castaneifrons. Ara. IR » Macrocercus. » ‚ Catacus. » Catharina. Conurus. 11. » Myiopsitta. » Cathropae. Palaeornis. » cayana. Arara. 1. 425, cayanensis. Conurus. T. » Psittacus. 11 ‚cayennensis. Psittaca. » » Psittacus, » cayenneus. Psittacus. Il, 105, Centropus. % Gentrourus, II. 811, Centrurus. IL, Centurus. I. ceramensis. Lorius. 1l. cervicalis. Eos. I. » Psittacus. 11. » Trichoglossus. I. 462. » ceylanicus. Solenoglossus. T. ceylonensis. Eelectus. 1l. 341, » Psittacus. 11. Chalcopsitta. » chalcoptera. Amazona. » chalcopterus. PIONIAS. » » Pionus. » » Psittacus. » Charmosina. » Charmosyna. » Cheripepe. Microsittace. » cheroyeus. Psittacus. f. chinensis. Psittacus. 11 chiripepe. Conurus, » » Psittacus. » » Pyrrhura. » » Sittace. » chiriri. Psittacus. » Chloris. Chrysotis. » chloris. Psittacus. » CHLOROCERCA. Domicella. » chlorocercus. Lorius. » chlorogenys. Conurus. Ik » Microsittace. » » Pyrrhura. » » Sittace. » 62 INDEX. 969 chlorolepidotus. Psittacus. 11. 847. | CHRYSOTIS COCCINEIFRONS. 11. 540. » TRICHOGLOSSUS. » 847. » COLLARIA. »Derniiz. chloronota. Clırysotis. » 511. » . CYANOBS, » 523. chloronotus. Lorius. » 767. » DIADEMATA. » 545. — chloroptera. Arara. I. 404. » DUFRESNEI. » 551. nn » Evopsitta. » 469. » ERYTHRURA. » 58595. Sn » Psittacara. » 469. » FARINOSA, » 565. a » SITTACKE, » 403. » FESTIVA. ie ——chloropterus. Ara. » 403. » FINSCHI. » 543. nn » Macrocereus. » 404 » GUATEMALA. » 562. ne » Psittacus, » 456. » GUILDINGI. »2 559: - choraeus. Psittacus. 1I. 115 » LEUCOCEPHALA. » 520. »=chrysocephalus. Aratinga. I. 495 » LEVAILLANTI. » 580. -_ chrysogastra. EUPHEMA. Il. 168 » MERCENARIA. » 594. » Psittacula. » 650 » NATTERERI. » 563. ve » Psittacus. » 168. » GCHROCEPHALA. » 584. — chrysogenys. Conurus. I. 507. » OCHROPTERA. » 577. chrysolophus. Cacatua. » 2387. » PRETREI. » 529. » Psittacus. » 303. » SALLEI. » 513. — chrysophris. Conurus. » 507. » VINACRA. » 537. — chrysophrys. Conurus. » 507. » VITTATA. » 515. = chrysopogon. Psittacus. II. 100. » XANTHOLORA. » 528. = » Psittovius. » 100. » XANTHOPS. » 596. = chrysoptera. Psittacula. » 104.4 chrysotorques. Sittace. 3 I. 423. = chrysopterus. Conurus. » 104. | chrysurus. Psittacus. IT. 673. a » Psittacus. » 104._l.cinereicollis. Psittacus. DERTTAE = chrysopterygius. Platycercus. » 224. | cinereus. Peittacus. 11. 308, 309. - » Psephotus. » 224 » guineensis. Psittacus. II. 308. = chrysopterygus. PLATYCERCUS. » 224. | cingulata. PSITTACULA. » 677. — chrysosema. BROTOGERYS. » 107. | cingulatus, Psittacus. » 677. a » Conurus. » 107. | citreocapillus. » 486. — chrysosemus. Psittaculus. » 107. | citrinocapillus. PIONIAS. » 484. — chrysostoma. Euphema. » 1683. | citrino-cristata. Cacatua. I. 303. = » Euphemia. » 164. | citrino-cristatus. PLICTOLOPHUS. » 303. — chrysostomus, Conurus. » 163. » Plyctolophus. » 303. Pr » Psittacus. » 163. | citrinus, Psittacus. » 303. Chrysotis. » 367. | Clusit. Psittacus. II. 466. CHRYSOTIS. Genus. » 501.Lcobaltina. Psittacara. 1. 389. » AESTIVA. » 588. | cobaltinus. Pionus. II. 442. » AGILIS. » 531. » Psittacus. » 449. » ALBIFRONS. » 526.=& coceinea. DOMICELLA. » 800. » AMAZONICA. » 570. » fortunarum insulae » AUGUSTA. » 557. Psittaca, »Er9RT: » AURIPALLIATA. » 568. | coccineicollaris. Pionus. » 421. » AUTUMNALIS. » 547. | coccineifrons,. CHRYSOTIS. » 540. » BOUQUETI. » 555. » TRICHOGLOSSUS. » 845. » BRASILIENSIS. » 533. .M"coccineopterus. Ptistes. » 262. 970 eoceineus. Brotogeris. >» Lorius. » Psittacus. 11. » Trichoglossus. » Vıni eochinchinensis. Eos. » Psittacus. eoelestis. Agapornis. » Platycereus. » PSITTACULA. » Psittaculus. eoeraleata. Domicella. coeruleatus. Lorius. » Psittacus. eoeruleocephalus. Psittacus. - eoeruleus. Psittacns. eollarıa. CHRYSOTIS. collarıus. Psittacus. colambinus. Chrysotis. » Psittaeus „. eolumboides. Palaeornis. comarensis. Coracopsis. « Comeris. comorensis. Coracopsis. » PSITTACUS. eoneinnus. Lathamus. » Psittacus. » TRICHOGLOSSUS. conspicillata. PSITTALUULA. » » Psittaculus. » Conurinae. 1.283295 Conurus. I. 431. MH. 1, 85, 111, 601, 811. CONURUS. Genus. 1. » ACUTICAUDATUS. T. » AUREUS,. » » AZTEC. » » CACTORUM. » » CALLIPTERUS. » » CAROLINENSIS. » » CRUENTATUS. » » CYANOPTERUS. » DEVILLEI. » N) ERYTHROGENYS. » » EUOPS. » » FRONTATUS. » . » HAEMATOTIS. D INDEX, Cooki. Cook ii. NILARIS. HOFFMANNI. NOLOCHLORUS, ICTEROTIS. JENDAYA, LEPIDUS, LEUCOTIS, LUCIANI. LUTEUS. MELANURUS. MITRATUS. MOLINAE. NANDAY. NANUS, PATAGONUS. PAVUA. PERTINAX. PETZI. RHODOGASTER. ROSEIFRONS, RUPICOLA. SMARAGDINUS. SOLSTITIALIS. SOUANCHT, VITTATUS. WAGLERI. WEDDELL!I. Platycercus. Calyptorhynchus. Plyctolophus. Psittacus. Coracopsis, corallinus. corallirostris. Coriphilus. Cornelia. Corneliae. cornutus. coronatus. Pionus. Pionus. Eclectas. ECLECTUS. Nymphicus. Pezoporus. PLATYCERCUS. Plectolophus. Psittacus. Psittacus, Corydon. » | CORYELLIS. Genus. AMABILIS. bes 1. II. 445, IT. » 173, 448, 11. CURYLLIS BONAPARTEI. » CULACISSI. » EXILIS. » FLOSCULUS. » GALGULUS. » HARTLAUBI. » INDICA. » PUSILLA. » REGULUS. » SCLATERI. » STIGMATA. » VERNALIS. Corythophilus. — Cotorra. Psittacus. coulaci. Loriculus. » Psittacula. Coxeni. Cyclopsitta. » PSITTACULA. ceristata. Cacatua, » Kakadoe. » Psittacula. eristatella. Cacatua. erista tricolorata. Kakadoe. eristatus. Psittacus. IE eroceus. Plyctolophus. — cruentata. Aratinga. = » Pyrrhura. EN 2 Sittace, — eruentatus. CONURUS. > » Psittacus. — » Trichoglossus. -— eryptosanthus. Poiocephalus. = cubicularis. Palaeornis. a » Psittacus. eucullatus. Lorius. Br, 2: Palacornis. » Psittacus. eulacissi. CORYLLIS. » Loriculus. > Psittacula, -—— cumanensis. Psittacus. cupreiceps. Euphema. eyanauchen. DOMICELLA. » Lorius. » Psittacus. eyaneocapillus. Psittacus. eyanceopileata. Psittacula. II. 705, 714, 1. INDEX. 971 703. | cyaneus. Coripbilus. il. 742, 743 705. » Psittacus. 1. 742. 729. | cyaniceps. Pionus. » 3. 728. | eyanicollis. Eelectus. ll. 387, 389. 699. » . Geoffroyus. 1l. 387. 711. » PIONIAS. » 387. 714. » Psittacula. >» 87. 725 » Psitlacus. » 8387. 710. .cyanocephala indica. Psiltaca.. » 42. 697. + cyanocephalos. Psittaca. » 40. 694. | cyanocephalus. Chrysotis. > 555: 721. » PALAEORNIS. » 40. 732. » Psittacus. Il. 40, 441, 464. 114. | cyanochlora. Psittacula. II. 643. 714. | cyanocinctus. Lorius. Dr 773: 725. | cyanogaster. Amazona. » 408. 95% » Chrysotis. » 408. 957. » PIONIAS. » 407. 283. » Psittacus. Il. 407, 821. 283. » Triclarıa. » 407, 408. 922. | cyanogastria. Triclaria. il. 408. 283... cyanogenia. Eos. » 796. 305. » Lorius. » 796. 301. .} eyanogenys. DOMICELLA. >96: 303. » Platycercus. » 19%. 528. | ceyanogrammus. Trichoglossus. » 828. 528. » TRICHOGLOSSUS. » 830. 528. | cyanogula. Psittacus. » 441. 527.--cyanogularis. Aratinga. I. 528. 527. | eyanolaeınus. Loriculus. 1Ra7ER: 495. | ceyanolenus. Psittacus. » 930. 492..|.cvanoliseus. Conurus. 1. 445. 18.-K eyanolisios. Conurus. » 445. 17. .„eyanolyseos. Conurus. » 444. 803. » Psittacus. » 444, 12. „„Cyanolyseus. » 436. 303..]ceyanomelas. Psittacus. 1I. 212. 705. | eyanonothus. Psittacus. » 787. 706. | eyanopis. Psittacus. ll. 523, 663. 705. | cyanops. CHRYSOTIS. II. 523. 425 » Conurus. I. 451, 453. 951. | cyanopsis. Cacatua. I. 29% 773. | Cyanopsitta. » 380. 773. -Peyanoptera. NMicrosittace. » 539, 773. | eyanopterus, Agapornis. 1l. 648, 555. » CONURUS. 1.538. 699. )) Psittacus. 1. 538. II. 649, 972 INDEX. eyanopyga. PSITTACULA. II. 662. | discolor. Lathamus. IL. cyanopygia. Psittacula. » 662. » Nanodes. » cyanopygius. Psittaculus. » 662. » Psittacus. » 2 » Psittacus. » 245. » TRICHOGLOSSUS. » =. eyanopygus. PLATYCERCUS. » 245. discosurus. Prioniturus. » — Cyanoramphus. ler » Psitlacus. » eyanorhyncha. Amazona. » 523. L discurus. PIONIAS. » eyanorrhynchus. Chrysotis. » 523. » Psittacus. IL, 395, » Psittacus. » 523._.docilis. Psittacus. II. eyanostietus. Psittacus. » 798. » Palaeornis. » cyanostriata. Eos. » 798. | domicella. Lorius. » — eyanothrix. Conurus. I. 427. » Psittacus. » eyanotis. Chrysotis. 1l. 533. | DOMICELLA. Genus. » » Psittacus. na » ATRA. » cyanurus. Lorius. » 788, » ATRICAPILLA. » » Psittacus. 1I. 448, 787. » CARDINALIS. » Cyelopsitta. » 601, 811. » CHLOROCERCA. » » COCCINEA. » D. » CYANAUCHEN. » » CYANOGENYS. » — Dasyptilinae. 1I. 291, 318. » FRINGILLACEA. » DASYPTILUS. Il. 318. » FUSCATA. » » FULGIDUS. » 323. » GARRULA. » » PESQUETI. » 8320. » HYPOINOCHROA. » decorus. Psittacus. » 588. » KUHLI. » Deplanchei. Trichoglossus. » 834. » LORI. » -- Derbyanus. Belocercas. » 59. » RETICULATA. » —— » Palaeornie. 70: » RICINIATA. » Deroptyus. » 366. » RUBIGINOSA. » Derotypus. » 8367. » AUBRA. » Desmaresti. Cyelopsitta. » 620. » SCHLEGELI. » » Opopsitta. » 620. » SCINTILLATA. » » PSITTACULA. » 620. » SEMILARVATA. » Desmarestu. Psittacus. » 620. De SMARAGDINA. » — Deville. CONURUS. 1.:532. » SOLITARIA. » Devillii. Microsittare. » 532. » STAVORINI. » » Pyrrhura. » 532. » TAITIANA. » diadema. Chrysotis. 11. 545. | dominicensis. Chrysolis. Il. 516, » Psittacus. » 545. » Psittacus. 1; » Psitteuteles. » 85%. Dorbignyi. BOLBORRHYNCHUS. » diademata. CHRYSOTIS. » 545."1dorsalis. Aprosmictus. » diadematus. TRICHOGLOSSUS. » 867.“ » Platycercus. » diophthalma. Cyelopsitta. » 627. >» Psittacus. » » Opopsitta. » 628.—-dorsocaeruleus. Conurus. » » PSITTACULA. » 627. | dryas. Coryphilus, » discolor. Coriphilus. » 864. » Vini. » » Euphema. » 864. | dubius. Psittacus. » Ducorpsi. » Ducorpsii. Ducorpsius. I. Ducrops. DuCrops. Dufresneanus. Dufresnei. Dufresniana. Dufresnianus. Dufresnii, = eburnirostris. u = Eclectinae. Cacatua. PLICTOLOPHUS. Cacatua. Cacatua. Plyetolophus. Chrysotis. Psittacus. CHRYSOTIS. Aınazona. Psittacus. Chrysotis. » E. Conurus, » Psittacus. Eclectus. ECLECTUS. Genus. Edwardsı. — Edwardsii. — elegans. » » » Eleonora. AFFINIS. CARDINALIS. CORNELIAE. GRARNDIS. INTERMEDIUS. LINNEI. LUCONENSIS. MEGALORRHYNCHUS. MÜLLERI. POLYCHLORUS. WESTERMANI. Loriculus. Psittacus. EUPHEMA. Euphemia Nanodes. Platycercus. Psittacus. Cacatua. — Enicognathus. Eolophus. Eos, eos. Eos. cos. eques. » — u Cacatua, Plyctolophus. Psittacus. PALAEORNIS, Psittacus. INDEX. 975 282. | erithacus. PSITTACUS. Il. 308 311. » var. Psittacus. » 315. 311. | erubescens. Psittacus. Dr ide 278 erytlrocephalus. Conurus. Dat, 311 Dan Palaeornis. » 41. 311. » Psittacus. II. 40, 41, 551. 42,414. 551. » var.Y. Psittacus. II. 66. 551. » var. d. Psittacus. » 77, 551.-Lerythrochlorus. Ara. 17417 551. » Conurus. » 459. 551. » Psittacus. 11. 922. » eristatus. Psittacus. » 922. » macrourus. » » 910. erythroeyaneus. Psittacus. 1,298. 503.» erythrocyaneus. Psittacus. II. 924. 502..-erythrocyanos. Psittacus. » 924. 325.-}erythrofrons. Arara. 1. 433. 367.- » Conurus. » 433. 325..h » Stylorhyncehus. » 433. 355.-Peryihrogaster. Psittacus. » 528. 344.\.erythrogenys. Belurus. Hl. 56, 81. 348. » CONURUS. 1. 465. 340. » Conurus. Il. 56. SEE » .Evopsitta. I. 465. 346. » Palaeornis, 11. 56, 77, 947. 362. » PALAEORNIS. IL 81. 351. » Psittacara. I. 465. 357. | erythroleucus. Psittacus. It. 309. 333. | erythrolophus. Cacatua. 1. 280. 339. -Lerythronotus. Platycercus. II. 269. 714, » Psittacus. » 269. 161. | erythropis. Psittacus. » 533, 165. | erythrops. Psittacus. » 526. 165.-Herythropterus. Aprosmictus. » 262. 165. » PLATYCERCUS. » 262. 181. » Platycercus. ll. 265. 466. » Plyctolophus. I. 305. 292. » Psittacus. II. 262, 265. 431. » Ptistes, 1I. 262. 278. | erythropygius. Psittacus. » 907. 732. | Erythrostomus. » 325. 313. | erythrothorax. Psittacus‘ » 925. 313.--erythrotis. Cyanoramphus. » 273. 313. » Platycercus. » 273. 35. erythroxanthus. Psittacus. 1. 408. 35, | erylhrara. CHRYSOTIS. I. 535. 374 INDEX, erythrurus. Psittacus. li, 535, 675. | festivus. Chrysotis. 13:544. esslingi. Nestor. Il. 896. » Psittacus. 11. 511, 516. Esslingi. NESTOR. » 896. | Fieldii. Psittacus. ll. 381. Esslingii. Nestor. » 896. | fimbriatus. Psittacus. 1. 337. euchlorus. Coriphilus. » 747. | fimbriolatus. Psittacus. H7 3537. » Psittacus. » 747. | Finschi. CHRYSOTIS. » 543. „ Eupatria. Palaeornis. » 12. | flammipes. Psittacus. » 475. - eupatria. Psittacus. » 11.._flavala. Microsittace. I. 554. eupatrius. PALAEORNIS. » 11.-Lflaveolus. PLATYCERCUS. 11. 185. Euphema. 1I. 134, 145. --flavicans. Eclectus, » 399. EUPHEMA. Genus. ll. 155. » PIONIAS. » 899. » CHRYSOGASTRA. » 168. » Prioniturus. » 899. » ELEGANS. » 165. -+-flavicollaris. Palaeornis. » 40. » PETROPHILA. » 170.-"flavicollis. Psittacus. »7 240: » PULCHELLA. » 161.4flavigaster. Platycercus. » 204. » SPLENDIDA. » 159.4 » Psittacus. » 204. » VENUSTA. » 9363. | flavifrons. PIONIAS. » 482. Euphemia. ll. 134, 156. » Pionus. » 482, euops. CONURUS. I. 474. » Poeocephalus. » 482. » Psittacara. » 474. » Psittacus. II. 482, 484, 581. » Psittacus. » 474. | flayigulus. Psittacus. 1l. 699. » Sittace. » 474. | flavinuchus. Chrysotis. » 569. Eupsittaca. » 436. » Psittacus. » 568. Eupsittula. » 436. » Prioniturus. » 401. Eurhynchus. » 366. | flavirostris. Pionus. » 418. euteles. Belocercus. 1. 850. » Psittacus. » 448. » Conurus. » 850..4-flavitorques. Palaeornis. » 40. » Coriphilus. » 850. » Psittacus. » 40. » Nanodes. » 850. flaviventer. Conurus. 1. 520. » Psittacus. » 850... flaviventris. Aratinga. » 517. » TRICHOGLOSSUS. » 850. » Conurus. 11.2913: evops. Evopsitta. 1. 474. » PLATYCERCUS. » 204. Evopsitta. I. 436. 11. 367. » Psittacara. » 918. exilis. CORYLLIS. » 729. » Psittacus. » 204. » Loriculus. DERT2g. » Sittace. » 918. eximius. PLATYCERCUS, » 190. | ilavoscapulatus. Psittacus. » 495. » Psittacus. » 190. | flavoviridis. TRICHOGLOSSUS. » 849. Florentis. Psittacula. » 862. F. flosculus. CORYLLIS. » 728. farınosa. Amazona. Il. 566. » Loriculus. » 728. » CHRYSOTIS. » 565. formosa. Euphema. » 148. farinosus. Psittacus. » 565.-} formosus. PEZOPORUS. » 148. fasciata. Aratinga. 1. 530. » Psittacus. 11. 148, 910.- fasciatus. Psittacus. 1l. 59. | Forsteni. Psittacus. II. 826. ferrugineus. Psittacus. I. 525. » TRICHOGLOSSUS. » 826. festiva. Amazona. II. 511.— Forsteri. Platycercus. » 287. » CHRYSOTIS, » 511.— Fraseri. Palaeornis. 2» — frenatus. Palaeornis. u _ » Psittacus. » fringillacea. DOMICELLA. » fringillaceus. Brotogeris. » » Coriphilus. » » Lorius. » » Nanodes. » » Psittacus. » — frontalis. Conurus. T; vn » Myiopsitta. 1 » Psittacus. » — frontata. Evopsitta. I. — frontatus. CONURUS. » = » Psittacara. » Su Psittacus. II. — fugax. Conurus. I. fulgidum. Callocephalon. 1. fulgidus. Banksianus. » » Calyptorhynchus. » » DASYPTILUS. » funeralis. Plyctolophus. T- funereus. CALYPTORRHYNCHUS. » » Psittacus. I. 346, fascata. DOMICELLA. II. fuscatus. Eos. » » Lorius. » » Sittace. 1. fuseicapillus. Geoffroyus. 11 » PIONIAS. » » Pionus. II. 381, 385, » Poecocephalus. 11. » Psittacus. » fuscieollis. PIONIAS. » » Psittacus, » fuseus. Psittacus. 11. 298, &. gala. Psittacus. Il. » Tanygnathus. » galenta. Cacatua. 1::337;, galeatum. Callocephalon. 1. galeatus. Banksianus. » » Callicephalaus. » » CALYPTORRHYNCHUS, » » Corydon, » » Plyetolophus. » INDEX. 975 18. | galeatus. Psittacus. 1293% 13. | galericulata. Cacatua. 11. 941. 747. | galerita. Cacatua. 1.2287. 747. | galeritus. PLICTOLOPHUS. » 286. 748. » Plyctolophus. » 287. 747. » Psittacus. I. 286, 291. 748. | galgula. Psittacula. II. 699. 747.1 galgulus. CORYLLIS. » 699. 522 » Loriculus. » 699. 127. » Psittacula. 11. 721, 725. 530. » Psittaculus. II. 699, 721, 725. 462.|L » Psittacus. Il. 699, 705. 462. | garrula.. DOMICELLA. Il. 776. 425. | garrulus. Lorius. » 776. 273. » Psittacus. » 776. 451. | Geoffroy. Psittacus. » 376. 324. | Geoffroyanus. Psittacus. » 375. 323. | Geoffroyi. Eclectus. » 381. 324. » Poicephalus. » 381. 323. » Psittacus. II. 375, 380, 385. 357. » Tanygnathus, ll. 381. 357. | Geoflroyus. » 367. 357. -# Geopsittacus. » 145. 807. | Gerini. Psittacus. » 518. 807. | gerontodes. PIONIAS. » 455. 807. | gigas. Psittacus. 1. 370. 421... ginginiana. Psittaca. Heel. 381. » erythrocephala. Psittaca. » 42. 492. ginginianus. Psittacus. II. 41, 42. 492. » var. y. Psittacus. II. 66. » var. d, Psittacus. » 77. -Gironieri, Palaeornis. 53. glauca. Ara. I. 391. » Arara. » 391. » Cyanopsitta. I. 391,392. » Psittacara. I. 391. » SITTACE. ekile » minor. Psittacara. »398, glaucus. Anodorhynchus. 1. 391. » Macrocercus. » 391. » Psittacus. le » var. Macrocercus. » 392. glauciceps. Chrysotis. 11. 541. gloriosus. Psittacus. » 181. Glossopsitta. » 811. gnatho. Psittacus. I. 459. | Gnathosittaca, » 436. 976 INDEX. Goflini. Lophochroa. 1. 308._|.guianensis. Psittaca. 1. 469. » PLICTOLOPHUS. » 308. » Psittacara. 1. 425, 469. Goffinii. Cacatua. » 308. » Psittacula. 11. 649. Goliath. Microglossus. » 371... » Psittacus. I. 425, 466, 469. » Psittacus. » 371. e 11. 12, 921. gouaruba, Psittacus. I. 455..& » Sittace. T. 469. » viride lutea. Psitta- » coeruleus. Psittacus. II. 924. cara. » 456. » cyanocephalus. Psit- Gouphili. Coriphilus. II. 745 tacus. » 441. goupili. Coriphilus. » 745. | Guildingi. Amazona. » 559. gramineus. Eclectus. » 923 DR CHRYSOTIS. » 559. » Psittacodis. » 923 » Psittacus, » 559. » Psittacus. Il. 923, 929. | Guilielmi. Phaeocephalus,. » 480. » Tanygnathus. » 923, 929. » Poiocephalas. » 480. grandis. ECLECTUS. II. 340. } guineensis. Psittacula. » 636. » Lorius. » 341 » Psittacus. ll. 309, 921. » Psittacus. » 340 » alıs rubris. Psittacus. Il. 309. » var. Psittacus, » 346. » rubrovarius. Psitta- Graydidactylus. 1I. 367 " eus. » 809. Graydidascalus. » 367. | Gulielmi. PIONIAS. » 480. gregaria. Psittacula. » 648, » Pionus. » 480. gregarius. Conurus. » 649 » Poeocephalus. » 480. » Psittaculus. » 650. » Psittacus. » 480. » Psittacus. » 649. | Gulielmi II. PSITTACULA. » 625. Greyi. Strigops. I. 253. | guttatus. Psittacus. II. 589, 798. » STRINGOPS. » 253. | gutturalis. Psittacus. 1. 518. griseicollis. Conurus. II. 115.» gutture-Inteo. Psittacula. » 99. griseifrons. Psittacula. „96. » Psittovius. » 100. griseocephalus. Conurus. » 96. | Guy. Calopsitta. I. 261. griseus. Microglossus. I. 371. | Gypopsitta. II. 367. » Psittacus. Drat Guarouba. » 435 BI. guarouba. Heliopsitta. » 456. » Psittacus. 1. 456, 491. | habroptilus. Strigops. I. 246. guaruba. Aratinga. 1. 456. » STRINGOPS. » 246, Guatemalae CHRYSOTIS. II. 562. » Stringopsis. » 246, guebensis. Eos. » 803. | haematodes.. TRICHOGLOSSUS, II. 827. guebiensis. Eos. ll. 788, 803 » Trichoglossus. » 830. » Lorius. II. 788. | haematodus. Psittacus. -II. 821, 827, 830. » Psittacus. II. 788, 792, 803 » Trichoglossus. II. 821. » var. Psittacus. II. 341. -+ haematogaster. Euphema. » 216. guebuensis. Psittacus. » 788. » Eupbemia. » 216. guianensis. Agapornis. » 649. » PLATYCERCUS. » 215. » Aratinga. l. 539. » Platycercus. 2217, » Conurus. I. 469, 474. » Psephotus. 11. 215, 217. » Evopsitta. 1. 469. dehaematonota. Euphema. II. 219. » Maracana. » 469 » Euphemia. » 219. = haematonotus. PLATYCERCUS, II. — » Psephotaus. » haematopus. Psittacus II. 821, » Trichoglossus. II. — haematorrhous. Psephotus. » haematotis. Amazona. » » Caica. » _ » CONURUS. E » PIONIAS. 1 » Pionus. » —.) Pyrrhura. RB » Trichoglossus. 11. haematuropygius. Psittacus. I. — haemorrhoa. Psittacara. » — haemorrhous. Aratinga. » — » CONURUS, » » Psittacus. 11. “- Hahni. Arara, T. a, Conurus. » =)» Psittacara. » m» SITTACE. » Hartlaubl. CÜRYLLIS. 1 havanensis. Chrysotis. » » Oenochrus. II. 523, » Psittacus. » 523, —-Heinei. Gnathosittaca. I: — Heliopsitta. » — Himalayanus. Conurus. II. = HENICOGNATHUS. Genus. I. ah » LEPTORRHYN- CHUS. » heteroclitus. Geoffroyus. 1 » PIONIAS. » » Pionus. » » Psittacus. » —— hilarıs. Conurus. B histrio. Amazona. 1I » Caica. » » PIONIAS. » » Psittacus. Il. 429, — Hodgsoni. PALAEORNIS. 1I. —Hoffmanni. CONURUS. T. — Hoffmannii. Conurus. » —- holochlorus.. CONURUS. » Hueti. PSITTACULA. 11 » Psittacus. » » Pyrrhulopsis. » INDEX. 219. | Hueti. Urochroma. II. 219. | humeralis. Psittacus. » 830.-+ hyacinthiacus. Arara. E 821.-+ hyacinthina. Ara. » 215. » Arara. » 421. » SITTACE. » 421... hyacinthinus. Anodorhynchus. » 551. » Arara. » 420. » Macrocercus. 1. 389, 420. » Psittacus, » 389, 551.-+Hylorhynchus. I. 830. | hypochondriaca. Chrysotis. II. 310. | hypochondriacus. Chrysotis. » 453. » Psittacus. » 453. | hypoinochroa. DOMICELLA. » 453. | hypoinochrous. Lorius. » 462.-4-hypophonius. Aprosmictus. » 427. » PLATYCERCUS. » 427. » Psittacus. » 426, | hypopolius. Nestor. » 426. » Psittacus. » 711. | hypoxanthus. Psittacus. » 523. --hysginus. Platycercus. » 557. » Psittacus » 557. 4149. L. 436. 74. | icterocephala. Amazona. II. 584, 431. | ieterocephalus. Psittacus. 1I. 4 1cterotis. CONURUS. I. 432. » Ognorhynchus. » 390. PLATYCERCUS. 1. 390. Psittacara. I. 390. » Psittacus. II. 390, Lignitus. PLATYCERCUS. » 464..| Illigeri. Conurus. L. 430. » Macrocercus. » 429. » Psittacara. » 429. » Psittacus. » 800. » Sittace. » 50.=+ illiniaca. Psittaca. » 553. | immarginatus. Trichoglossus. II. 553. -«"incarnatus. Lorius. » 466, » Palaeornis. » 684. » Psittacus. » 684. | incerta. PSITTACULA. » 684. | incertus. Psittacus. » 63 978 INDEX. incertus. Psittinus. 11. 613.-H-javanicus. Psittacus. 11. 59, 909. indica. CORYLLIS. » 714..4jendaya. CONURUS. T. 495. Po Eos. » 801. » Psittacus. » 495. er Psittaca. » 908. » Sittace. » 495. » Psittacula. » 714..|. jonquillaceus. Platycercus. 11. 265. » coccinea. Psittaca. » 800.-h- » Psittacus. » 265. —_ » torquata. Psittaca. » 66. jugularis. Brotogerys. » 101. » varia. Psittaca. » 842. » Conurus » 101. indicus. Lorieulus. H. 7135722. » Psittaculus, » 102. u Psittacus. II. 42, 714, 721, 800.. » Psittacus. » 102. infuscatus. Psittacus. II. 464, 475. » Psittovius. » 101. inornatus. Palaeornis. 11. 18. | Jukesii. Geoffroyus. » 376. ne » Psittacus. 1. 508. » Psittacus. » 376. inquinatus. Psittacus. 11. 842. interfringillacea. Psittaeula. » 750. K. intermedia. Cacatua. 1.»371. i intermedius. ECLECTUS. 1I. 337. eye re ae 5 Polychlorus. » 337. Krameri. Psittacus. 11. 17,19% ; Kuhli. DOMICELLA. 1]. 749. » Mascarinus. » 837. 2 E 3 2 - | Kuhlii. Brotogeris. » 750. v Psittacodis. » 8337 ER ; » Coriphilus. » 750. » Tanygnathus. » 355. : = iris. Belocercus. » 852. 5 Let 3 Re » Psittacula. » 749. » Conurus. » 852. 3 » Coriphilus. » 852. % as ek, » Nanodes. » 852. L. » Psittacus. » 852. » Psitteuteles. » 852.=f Lafresnayei. SITTACE. I. 394, Iris. TRICHOGLOSSUS. » 852. | Langloisi. Psittacus. il. 925. Isıdorii. Eos. » 803. | lateralis. Psittacus. ° » 334. » Lorius. » 803.--Iathami. PALAEORNIS. » 66. » Psittacus. » 864. 3. Lathamus. 11. 155, 810. Layardi. Palaeornis. Dasmlis: = jaguilma. Psittacus. 11. 127. | Leachi. Calyptorhynchus. 1. 340. Jamaicensis. Ara. I. 398. | Leachii. Calyptorhynchus. » 346. D Chrysotis. II. 571. » Psittacus. » 346. » eyaneo-crocea. Ara. I. 410. | Leadbeateri. Cacatua. 1. 305. » gutture rubro. Psit- » Lophochroa. » 305. tacus. 11.517. » PLICTOLOPUUS. » 304. » icterocephalus. Psit- » Plyctolophus, » 304. tacus. » 571.» Leari. Anodorhynchus. » 392. janthinus. Psittacus. » 341. v Ara. »1392. japonensis. Psittaca. » 910. » Lophochroa. » 311. japonicus. Psittacus, » 910, P) SITTACE. » 392. Javanensis cristata coccinea. Psittaca. Lecomtei. Psittacus. II. 480. II. 909. | Lecontii. Poeocephalus. » 480. —— javanicus, Palacornis. IL. 60, 66.,}lepida. Microsittace, 1. 543. — lepida. Pyrrhura. E En » Sittace. » - lepidus. CONURUS. » .'') Psittacus. I. 517, Leptolophus. 1: — leptorhynca. Psittacara. » — leptorhyncha. Psittacara. » = Leptorhynchus. » — leptorhynchus. Conurus. » _ » Enicognathus. » _ » Sittace, » — leptorrhynchus. HENICOGNATHUS. » leucocephala. Amazona. M. » CHRYSOTIS. v leucocephalus. Psittacus. II. 515, 520, » var. Psittacus. I. leucogaster. Amazona. » » PIONIAS. » » Psittacus, » leucogastra. Caica. » leucolophus. -. Cacatua. 1. » PLICTOLOPHUS. » leucophthalma. Psittacula. 2, leucophthalmus. Psittacus. 1. 469. II. leucopygialis. Clalcopsitta. » » Eos. » leucorhynchus. Psittacus. 11. 460, — leucoti. CONURUS. 1. - » Micıosittace. » S » Psittacara. » — » Psittacus. » — » Pyrrhura. » D- » Sittace. » Levaillant. CHRYSOTIS. 11. Le Vaillanti. Psittacus. » Levaillantıı. Amazona. » Le Vaillantii. Pionus. » Levaillantii. Psittacus. » Leverianus. Psittacas. » Lichtensteini. Ara. 1. — » Psittacus. 11. —— Lichtensteint. Psittacara. T. Liemetis. 11. 266, Cacatua. Plycetolophus licmetorhyncha. liemetorhynchus. Liemetulus. 979 INDEX. 543. | lilacına. Amazona. il. 541. 543. | Jineatus. Psittacus. » 869. 543.--lineola. Conurus. » 130. 543. » Myiopsitta. » 130. 257, » Psittacula. » 130. 433..Llineolata. Psittacula. » 130. 432..- lineolatus.. BOLBORRHYNCHUS. » 130. 431. » Conurus, » 130. 433. | Linnaei. Eclectus. » 346. 433. | Linnei. ECLECTUS. » 346. 433. » Psittacus. » 346. 432.-+ longicauda. Palaeornis. DaB. 520.1 longicandatus. PALAEORNIS. » 77. 520..| longicaudus. Palaeornis. » 78. 518,1 » Psittacus. DEM. 526. | Lophochroa, I. 266, 278. 514. | lorı. DOMICELLA. 1. 769. 435. | lori seintillatus. Conurus, » 853. 435. | Loriculus. » 688, 435. | Loriinae. » 732. 435. | Lorinae. Der Tale 283. | Loris. » 732. 283. | Lorius. il. 731, 732. 651. | lory. Domicella. II. 769. 650. » Psittacus. » 769. 807. | loxia. Cyclopsitta. 11. 616, 618. 807. » Psittacula. "11. 618. 582. | Loxias.. PSITTACULA. » 618. 535. | Luchs. BOLBORRHYNCHUS. ».121. 535..|_Luciani. Belurus. » 56. 535. » CONURUS. I, 541. 535. » Maracana. » 542% 535. » Microsittace. » 542. 535.--Luciani. PALAEORNIS. 11. 56. 580. » Pyrrhura. 1. 542. 475. | lucionensis. Eelectus. II. 363. 475. » Psittacus. » 362. 476. » Tanygnathus. » 362. 931. | luconensis. ECLECTUS. » 362. 907.=fludoviciana. Aratinga.. 1. 478. 409. » Sittace. » 478. 879.-e ludovicianus. Conurus. » 478, 528. » Psittacus. » 478. 278. .elunatus. Psittacus. » 462. 287. | lunulata. PSITTACULA. II. 616. 287. » Psittacula. » 619. 688. | lunulatus, Psittacus. » 616. 980 INDEX. lutea.. Guaruba. I. 456. | magna. Psittacodis. II. 334. » Sittace. » 456. | magnificus. Psittacus. I. 345. luteocapillus. Psittacas. » 478. | magnirostris. Poeocephalus. II. 473. Inteo-eriıstata. Cacatua. 296. » Poiocephalus. » 473. !uteocvistatus. Plyctolophus. » 292. | magnus. Eceleetus. » 337. Juteolus. Psittacus. 1. 572. » Polychlorus. » 334. - luteus. Aratinga. I. 491. » Psittacodis. » 334. » CONURUS. » 455, » Psittacus. » 38383. » Psittacus. I. 455, 492. 11. 572,590. | Maitaca. Psittacus. » 413. » insulae Cubae. Psittacus. » 521.-+ Makavouana. Macrocereus. I. 415. Makavouanna. Arara. » 415. M. » Macrocercus. » 409. » Psittacus.. » 415. macao. Ara. 1. 403. | makavuanna. Psittacus. » 420. » Arara. I. 399, 403.,| makawanna. Primolius. » 416. » Macrocercus, » 398, 403. makawuanna. Ara. » 415. » Psittacus. » 398, 403..I-malaccensis. Belurus. 4.222, » Sittace. I. 403. =» Psittacula. » 613. » SITTACE. » 398. » Psittacus. 1.280. 11.77, 612. - macavuana. Conurus. » 415. » Psittinus. 1. 613. » Psittacus. » 421. » Tanygnathus. » 613. » SITTACE. » 415. | malachitaceus. Psittacus. » 407. Macavuanna. Sittace. » 415. | Malaisiae. Australasia. » 843. macawanna. Sittace. » 415.-+-Malherbi. Cyanoramphos. » 285. macawuanna. Psittacus. » 415. mallaccensis. Palaeornis. DT Macrocercinae. » 379.1. manilata. Ara. I. 416. Macrocercus. » 380. » Arara. » 416. Macrocircus. » 380. anilatus. Psittacus. » 415. Macroglossa. » 366. J_manillensis. Psittacns. 1:8 macrognathus. Arara. » 425.1. Maracana. I. 436. » Conurus. » 425... maracana. Ara. » 421. macrolopha. Cacatua. » 292... » Arara. » 421. macrolophus. Plyctolophus. » 292. » Primolius. » 421. macropterus. Psittacus. ll. 613. » SITTACE. » 420. macrorhynchus. Calyptorhynchus. » Marakana. Macrocercus. » 420. ll. 346, 351. | marginata. Arara. 11. 362. » Erythrostomus. Il. 351. » Psittacus. II. 362. » Mascarinus. » 351. » Tanygnathus. Il. 351, 362. » Psittacus. » 351. marinas, Psittacus. II. 114. » Tanygnathus. » 351,-.).martinica. Conurus. I. 507, 355, 362.- » Psittaca. » 507. maculatus. Psittacus. 1. 455, 539. | martinicanus. Psittacus. il. 520, madagascarensis. PSITTACUS. II. 306. » cyanocephalus. madagascariensis. Mascarinus. » 306. Psittacus. » 513. » Psittacula. » 306. » gutture rubro. » Psittacus. » 643. Psittacus. » 520. » niger. Psittacus. » 298. + mascarenus. » 306. INDEX. 98i =- Macaarina. 1l. 292. | melanotis. Caica. II. 412. —— mascarina. Coracopsis. » 306. » PIONIAS. » 412. - » Vaza. » 306. » Pionus. » 412. = Mascarinus. il. 292, 325. » Psittacus. » 412. 2 » Psittacus. ll. 306. „melanvtus. Psittacus. II. 262, 675. massena. Trichoglossus. » 834. » Pyrrhulopsis. II. 675. Massenae. TRICHOGLOSSUS. » 834. | melanura. Microsittace. 1. 556. Matoni. Trichoglossus. » 847. » Polytelis. IL, 256. — Maugaei. Evopsitta. 1. 469. » Psittacara. I. 556. — Maugei. Conurus. » 469. » Pyrrhura. » 556. —— DB Psittacara. » 469. » Sittace. » 556. mauritianus. Psittacus, II. 887." melanurus. Aratinga. » 556. Maximilian. Amazona. » 448, » Barrabandius. 11. 256. Kir » Anodorhynchos. » 389. » CONURUS. 1. 556, » Anodorhynchus. » 389. » Palaeornis. Il. 256. » PIONIAS. » 448. » PLATYCERCUS. » 256. » Pionus. II. 442 „448. Melopsittacinae. » 134, » Psittacus. II. 442-4 MELOPSITTACUS. Genus. » 134. —. mazimus-cyaneo-crocea. Psittacus. I. 410. » UNDULATUS. » 137. megalorhynchus. Psittacus. 11. 351. | menstrua. Amazona. » 442. » Tanygnathus. » 351. | menstruus. PIONIAS. » 441. megalorrhynchus. ECLECTUS. » 351. » Pionus. » 442. melanocephala. Amazona. » 432. » Psittacus. IT. 441, 464. » Caica. » 432. | mercenaria.. CHRYSOTIS. 11. 594. —- melanocephalus. Nandayus. I. 490. | mercenarius. Psittacus. » 594. » PIONIAS. Il. 432. | meridionalis. NESTOR. » 892. » Pionus. 11. 432, 435. » Psittacus. » 892. » Poicephalus. 11. 432..-merulinus. Psittacus. I. 492. » Psittaeus. II, 429, 432, | mexicana cristata. Psittaca, 1I. 922, 438. » lutea. Psittaca. I. 492. melanogenia. Psittacula. 1, 626. | mexicanus, Psittacus. I. 492. 11, 922. melanogenys. PSITTACULA. » 626. » pectore alba. Psitta- melanonota. PSITTACULA. » 675. eus. » 432. » Urochroma. » 675. | Meyeri. PIONIAS. » 494, melanonotus. Psittacus. » 675. » Pionus. » 495. melanoptera. Psittacula. 1. 677, 706. » Poeocephalus. » 495. » Urochroma. II. 677. » Psittacus, » 494. melanopterus. Loriculus. » 711. | Microglossa. 1. 366. » Psittacus. II. 677,706,715. | Mieroglossidae. » 256. » Pyrrhulopsis. 1. 677. | Mieroglossinae, » 366. melanorhyncha. Coracopsis. » 301. | Microglossum. » 365. — melanorhynchus. Belurus. » ”0. | NMICROGLOSSUS, Genus. » 365. _ » Palaeornis. 2. 7A, » ATERRIMUS. » 370. melanorrhyncha. Psittacula. » 660. | Micropsites. » 321. — melanorrhynchus. PALAEORNIS. » 70. | Micropsitta. » 321. melanota. Psittacula. » 675, | mieropterus. Psittacus, 11. 677. melanotis.: Amazona. 412. Microsittace, l. 436. 982 militaris. Ara. T. » Arara. » » Macrocercus. » » Psittacus. » » SITTACH. » minimus. Psittacus. ll. » viridisindieus. Psitta- cus. » minor. Cacatua. Ih » Lophochroa. » » Psittacula. II. » Psittacus. Il. 531, 636, 715, 721. » macrovius viridis. Il. » undulatus. Sagittifer. » Mitchell. TRICHUGLOSSUS. » mitrata. Evopsitta. 1. » Psittacara. » mitratus. CONURUS,. » » PIONIAS. Il. » Psittacus. » modesta. Psittacula. II. 648, _ modestus. Belurus. II. » Conurus. I. » Palaeornis. 1. Molinae. CONURUS. 18 » Microsittace. » » Pyrrhura. » moluccanus. Psittacus. U. molucceensis. Cacatua. E » Lorius. ET: » PLICTOLOPHUS. 1. » Psittacus. I. 280. II. » varia; Ara. » monachus. BOLBORRHYNCHUS. » » Conurus. » » Psittacus. » montanus. Nestor, » morotensis. Tanygnathus. » Müllerı. ECLECTUS. » » Psittacus. » » Tanygnathus. » - multicolor. Euphema. » » PLATYCERCUS. » » Psephotus. » » Psittacus. ll. 222, » Trichoglossus. I. INDEX. 396. murina. Myiopsitta. 11. 115. 396. „ murina. Sittace. il. 114, 916. 396.-. murinoides. Conurus. II. 122. 396. » Myiopsitta. Il. 121, 123. 396. » Psittacus. 110123: 636. 4-murinus. Conurus. » 114. » Psitlacus, » 114. 636. ‚umuscarina. Coracopsis. » 8307. 310. „. Muscarinus. » 292. 310. „-Myiopsitta. » 111. 714..\.mystaceus. Palaeornis. » 66. 706, » Psittacus. 59. mystacinus. Psittacus. » 60. 17% 137. N. 838. nana. Psittacara, 1. 520. 461.4 nanday. CONURUS. » 489. . 461. » Psittacara. » 49. 461.. » Psittacus. » 489. 413.-4-Nandayus. » 436, 413. = Nanodes. II. 134, 156. 732, 810. 650.=-enanus. CONURUS. I. 520. 56._1"narcissus. Psittacus. Il. 42. 453. | nasica. Cacatua. I. 316. 56. » PLICTOLOPHUS. » 316. 547, | nasicus. Licmetis. » 316. 547. » Psittacus. » 316. 547. | NASITERNA. Genus. » 321. 821. » PUSIO, » 327. 250. » PYGMAEA. » 325. 776. | Nasiterninae. » 321. 280. | naso. Calyptorhynchus. » 351. 787. | nasutus. Psittacus. 11. 351: 770. | Natterer. CHRYSOTIS. » 563. 114. -+neglectus. Palacornis. DER. 114.--nenday. Conurus. I. 490. 114. » Psittacus. » 489. 961. » Sittace. » 489. 351. | Nestor. II. 318. 357. |-NESTOR. Genus. » 882. 357. » ESSLINGI. » 896. 357. » MERIDIONALIS. » 892, 222. » NORFOLCENSIS. » 900. 222 » NOTABILIS. "898: 2422, » PRODUCTUS. » 888. 821. » SUPERBUS. » 902. 821. | nestor, Psittacus. » 892. INDEX. 983 Nestorinae. il. 731, 882. Novae-Zeelandiae. Coriphilus. ll. 273. — nicobaricus. Palaeornis. 112.81. » Cyanoramphus. » 273. — niger. PSITTACUS. » 298. » Euphema. » 273. — nigra. Coracopsis. » 298. » Nestor. » 892. — .» Vaza. » 298. » Pezoporus. » 273. — » _ Vigorsia. » 298. » Platycercus. ».285, = nigricollis. Psittacus. » 912. 288. == nigrigularis. Trichoglossus, » 830. » PLATYCERCUS. » 273. = nigrirostris. Palaeornis. » 70. » Psittacus. 11. 273, 288. — nigrogularis. Trichoglossus. » 830. | novae zelandiae. Nestor, 11. 896, — Nimphicus Novae Hollandiae. 1. 261. | nuchalis. Psittacus. 1. 860, 925. — ninus. Aratinga. » 535. | Nymphicinae. I. 257. — » Psittacara. » 535.4 Nymphicus. I. 172, 257. — nipalensis. Palaeornis. 11.2412} — nobilis. Ara. I, 425. ®. =.» Arara. » 425. 0» Aratinga. » 469. | obiensis. PIONIAS. 11. 389. od Conurus. I. 425, 427. +obscurus. Psittacus. 1I. 301, 306. ERBE >} Macrocercus. J. 425. » Mascarinus. 11. 306. iD Psittacara. » 425.-M-occidentalis. Geopsittacus. » 151. -— » Psittacus I. 424, 497, 455.4 » PEZOPORUDS. » 151. - » SITTACE. » 424. | occipitalis. Chrysotis. » 569. Noira. Psittacus. 11. 776. | ochrocephala. CHRYSOTIS. » 584. norfolcensis. NESTOR. » 900. | ochrocephalus. Chrysotis. » 589. notabilis, Nestor. » 892. » Psittacus. Il. 580, 584, 588. » NESTOR. » 898. » Trichoglossus. II. 850. — notatus. Brotogerys. » 104. | ochroptera. Chrysotis. » 580. » Coriphilus. » 742. » CHRYSOTIS. » 577. un Psittacus. 1. 469. » 105. | ochropterus. Chrysotis. » 577. novae Guineae. Chalcopsitta. » 755. » Psittacus. 2.577 » Cyanoramphus » 273. | ochrurus. Psittacus. » 673. » Lorius. » 755. | ocropterus. Psittacus. » 577. » Platycercus. 11. 273, 755. ocularis. Conurus. 1..507; » Psittacus. 11. 755. | Oenochrus. 11. 501. Novae-Hispaniae. Psittacus. » 452.-+ Ognorhynchus. 1. 436. Novae Hollandiae. Australasia. II. 821,830. | olivaceus. Psittacus. il. 362. ne » Cacatua. I. 261.» omnicolor. Psittacus. » 19. RR » CALLIPSITTA- ophthalmica. Cacatua. I. 282. CUS. » 260. | ophthalmieus. PLICTOLOPHUS. » 282. _- » Calopsitta. » 261. | Opopsitta. II. 601. Br » — Nymphicas. » 261. orbignesius. Conurus. » 129. er » Palaeornis. » 261. | orbitula. Psittacula, » 663. — » Platycereus. » 261. orbygnesia. Bolborhynchus. » 129. PR » Psittacus. I. 260. II. 820. » Myiopsitta. » 129, » TRICHOGLOS- orientalis. Cacatua. » 942. SUS. II. 820. » Eos. v 339, — Novae-Seelandiae. Psittacus, » 268, » Psittacus. II. 339, 770, 984 INDEX. orientalis indicus. Lorius, 11. 763. | palmarum. Cyelopsitta, 11. ornatus. Eos. » 848. » Loriculus. » » Lorius. » 843, » Nanodes. » » Psittacus. » 842. » Psittacus. » » TRICHOGLOSSUS. » 842. » TRICHOGLOSSUS. » -- Osbecki. Palaeornis. » 66. -papou. Psittacus. » — Osbeckii. Psittacus. » 59,..-papua. Charmosyna. » papuensis. Belocercas. » ». » Charmosyna. » „„. pachyrhyncha. Ara. I. 428, » Eos. » ” » Rhynchopsitta. » 429. » Lorius. » -— pachyrhynchus. Conurus. » 429.» » Palaeornis. » - » Macrocercus. » 428. » Psittacus. » » Poeocephalus. II. 473. » TRICHOGLOSSUS, » er » Psitiacus. 1. 428, | Paradisi. Psittacus. » „— pachyrrhyncha. SITTACE. » 428. | paragua. Eclectus. If. 758, pachyrrhynehus. Phaeocephalus. I. 473. » Psittacodis. ll. » Psittacus, » 473. | paraguanus. Eclectus. II. 758, — pacificus. Cyanoramphus. » 269. » Psittacus. 11. _ j» PLATYCERCUS. » 268. » Stavorinius, » zu .ihB Psittacus. II. 268, 273, 285, » Stavorinus. » Si 287, 857. | parasiticus. Psittacus. » — Palaeorninae. I. 379.--parvirostris. Palaeornis. » = Palaeornis. I. 257. II. 172, 810, 811. | parvula. Cacatua. l. — PALAEORNIS. Genus. IM. 1..| parvalus. Plyetolophus. » 44 » AFFINIS. » 948. | parvus. Psittacus. 1 » ALEXANDRI. » 59 » Bontii. Psittacus. » 3 » CALTHROPAE. » 53.-I-Pascha. Psittacus. » E » CANICEPS. » 83, | passerina. PSITTACULA. » - » CYANOCEPHA- passerinus. Conurus. » LUS. » 40. » Psittaculus. » = » EQUES. 208, » Psittacus. 11. 109, = » ERYTHROGENYS.» 81. | pastinator. Licmetis. 1. 2: » EUPATRIUS. he » PLICTOLOPHUS. » Er » HODGSONI. » 50.=+ patachonica. Psittacara. » ni » LATHAMI. » 66.-+ patachonieus. Conurus. » Ss » LONGICAUDATUS.» 77.=+ patagonica. Arara. » E » LUCIANI. »=56: » Psittacara. » 5 » MELANORRHYN- » Sitlace. » & CHUS. » 70... patagonicus. Psittacus. » a » PERISTERODES. » 74.4 patagonus. CONURUS. » = » TORQUATUS. » 17 » Cyanolyseos. » Se » WARDI. » 945. » Psittacus. » Palacornithinae, I. 379. $ pavua. CONURUS. » — palliceps. Conurus. II. 195. » Psittacus. » Fr PLATYCERCUS. » 195. | Pecquetii. Dasyptilus. 11. — pallidus. Psittacus. » 912. » Nestor. » INDEX. 985 pectoralis. Charmosyna. II. 877. | philippensis. Loriculus, II. 706, 714. » Psittacus. » 83393. » Lorius. II. 769. pendulus. Psittacus. » 722. » ‚ Psittacula. If. 705, 714. — Pennanti. PLATYCERCUS. » 180. » Psittacus. II. 705. Ro LE Psittacas. 11. 180, 190. | philippinarum. Cacatoa. I. 310. peregrinus. Psittacus. II. 869. » Kakadoe. » 310. = peristerode. PALAEORNIS, 2 74: » PLICTOLOPHUS. » 310. — perlata. Psittacara. 1. 543. » Plyctolophus. » 310. — perlatus. Aratinga. » 543. | phoenicocephalus. Psittacus. » 837. — personata. Coracopsis. II. 239.-+phoenicurus. Conurus. 1. 525, 547. u Prosopaea. » 240. | phrygius. Psittacus. 1I. 362. =. Prosopeia. » 240. | picta. Agapornis. » 926. =.» Pyrrhulopsis. » 240. » Poliopsitta. » 927. — personatus. Aprosmictus. » 240. » Psittacula. » 926. » Eclectus. Il. 376, 385.. » Psittacus. I. 538. » Geoffroyus. 11. 376, 381, 385. | pileata. Caica. 1I. 429. » PIONIAS. Il. 375. » Pionopsitta. » 414. _ » PLATYCERCUS. » 239. » Psittacula. » 413. » Psittacus. » 375. | pileatus. Pionus. » 429. » aruensis. Eclectus. » 376. » Platycercus. » 200. —- pertinax. Aratinga. 1. 500, 506. » Poicephalus. » 429, = » CONURUS. I. 506. » Psittaculus. » 414. er > Psittacus. 1. 506, 507, 522. » Psittacus. II, 362, 413, 425, — » Sittace. I. 506. 429, 555. peruvianus. Psittacus. 11. 742. » Purpureicephalus. 1I. 201. Pesqueti. DASYPTILUS. » 320. » Tanygnathus, » 362, Pesquetii. Psittacus. » 320. | pileo-coeruleo. Psittacus. » 764. » Psittrichas. » 320. | PIONIAS. Genus. » 366. —— petrophila. EUPHEMA. » 170. » ACCIPITRINUS. » 466. = Petzi. CONURUS, I. 502. » AMAZONINUS. » 417. — Petzii. Conurus, » 503. » BARRABANDI. » 425. N 5), Eupsittaca. » 503. » BRACHYURUS. » 410. =...» Eupsittula. » 508. » CHALCOPTERUS. » 462. en Psiltacus. » 502. » CITRINOCAPILLUS. » 484. > Sittace. » 502. » CYANICOLLIS. » 387. — Pezoporidae. » 379. » CYANOGASTER. » 407. —— Pezoporinae. 1.379. . IE7145. » DISCURUS. » 401. — PEZOPORUS. Genus. » 144. » FLAVIGANS. » 8399. — » FORMOSUS. » 148. » FLAVIFIONS, » 482. — » OCCIDENTALIS. » 151, » FUSCICAPILLUS. » 492. 950. » FUSCICOLLIS. » 473. — phaäton. Conurus. » 269. » GERONTODES. » 455. —- phaiogenys. Conurus, 1. 542. » GULIELMI. » 480. Phigy. Brotogeris. 1I. 761. » HAEMATOTIS. » 420. » Lorius. » 761. D) HETEROCLITUS. » 390. » Psittacus. » 761. » HISTRIO. » 429. philippensis. Licmetulus. » 706, » LEUCOGASTER. » 435. 64 986 PIONIAS, MAXIMILIANT, il. » MELANOCEPHALUS. » » MELANOTIS. » » MENSTRUUS, » » MEYERI. » » MITRATUS, » » OBIENSIS. » » PERSONATUS. » » PLATURUS. » » PUCHERANI. » » PYRILIA. » » ROBUSTUS,. » » RHODOPS. » » RUEPPELLI. » » RUFIVENTRIS, » » SENEGALUS. » » SENILIS. » » SORDIDUS. » » TUMULTUOSUS. » » VIOLACEUS. » » VULTURINUS. » » XANTHOMERUS. » Pionopsitta. » Pionus. II. 366 pipilans. Coriphilus. 11. » Psittacus. » » Trichoglossus. » piscinator. Psittacus. placens, Conurus. » Coriphilus. » Nanodes. » TRICHOGLOSSUS. placentis. Charmosyna. » Coriphilus. » Psittacus. placentus. Corypbilus. platurus. Eclectus. » PIONIAS. » Prionitarus. » Psittacus, Platycercinae. I. 379 Platycercus. » 257. PLATYCERCUS. Genus. » ADELAIDENSIS. » ALEXANDRAE. » AMATHUSIA. AMBOINENSIS. ’ INDEX. TU «T 1 » Tat m 9 9 © IN N. TPp u BENSDG PLATYCERCUS, AURICEPS. » » BARNARDI. II. » BARRABANDI. » » BOURKI. » » BROWNI. » » CHRYSOPTERY- GUS. » » CORNUTUS. » - » CYANOPYGUS. » » ERYTHROPTE- RUS. » » EXIMIUS. » » FLAVEOLUS. » » FLAVIVENTRIS.» » FORSTERI. » » HAEMATOGAS- TER. » » HAEMATONO- TUS. » » HYPOPHONIUS. » » ICTEROTIS. » » IGNITUS. » » MELANURUS. » » MULTICOLOR. » » NOVAE-ZEE- LANDIAE. » » PACIFICUS. » v PALLICEPS. » » PENNANTI. » » PERSONATUS. » » PULCHERRI- MUS. » » SEMITORQUA- TUS. » » SPLENDENS. » Der SPURIUS. » » TABUENSIS. » » ULIETEANUS. _» » UNICOLOR. » » VULNERATUS. » » XANTHOR- RHOUS. » » ZONARIUS. » -Plectolophus, » PLICTOLOPBINAE. Subfam. IE PLICTOLOPHUS. Genus. » » BUFFONI. » PLICTOLOPHUS. CITRINO-CRIS- INDEX. TATUS. 1.803: » DUCORPST. » 311. » GALERITUS. » 286. » GOFFINI, » 308 » LEADBEATERI. » 304 » LEUCOLOPHUS. » 283. » MOLUCCENSIS. » 280. » NASICA. » 8318. » OPHTHALMI- CUS. » 282. » PASTINATOR, » 318. » PHILIPPINA- RUM. » 310 » ROSEICAPIL- LUS. » 313. » SANGUINEUS. » 307. » SULFUREUS, » 296. » TRITON. » 291. plumbeus. Psittacus. » 508, Plyctolophinae. » 256. Plyetolophus. I. 265, 329, 365. 11. 882 poecilorchynchus. Chrysotis. » 584 » Psittacus. » 584. Poeocephalus. » 367 Poicephalus. » 8367. poikilorchynchus. Psittacus. » 584. poliocar. Psittacus. » 643. —. poliocephalus. Conurus. I. 498. Poliopsitta. 11. 601. polychloros. Eclectus. » 8334. Polychlorus. » 525 polychlorus. ECLECTUS. » 8833. » Mascarinus. » 334. » Psittacus. » 8333. _ Polyteles. » 173. = Polytelis. EN — pondicerianus. Belocercus. » 59. _ » Beluras. » 60. N » Conurus. Dr a » Palaeornis. 11. 59, 66, 70. = » Psittacus. IE 59: En » var. ß. Psittacus. » 70. Er: » var. 8. barbatus. » 56. porphyreocephalus. Nanodes. » 862. » Trichoglossus. » 862. porphyrio. Psittacus. » 742 987 porphyrocephalus. Brotogeris. 1. 747. » Glossopsitta. » 862. » Psittacus. » 747. » TRICHOGLOS- sUSs, » 862. porphyrura. Pyrrhulopsis. » 680. » Urochroina. » 680. porphyrurus. Psittacus. » 680. prasina. Arara. I. 462. prasinus. Mascarinus. 11. 334. Pretre. Amazona. » 529, » CHRYSOTIS. » 529. » Psiltacus. » 529. pretrii. Chrysotis. » 529. Primoli. Ara, I. 423. » Sıttace. » 423. Primolius. » 380. Prioniturus. 1I. 367. Probosciger. I. 365. produetus. Centrurus. 1I. 888. » NESTOR. » 888. » Plyetolophus. » 888. propinquus. Conurus. 1. 470, Prosopaea. 11. 173. Prosopeia. » 173. Psephotus. » 372. pseudoperlatus. Aratinga, 1. 543. Psittaca. 11-4,.19. Psittacara. I. 380, 431, 435. PSITTACIDAE. Fam. 1. 233. PSITTACINAE. Subfam. 11. 291. Psittacodis. » 325. Psittaculinae. ».291. Psittaculirostres. » 6901. Psittacula. I. 321. Il. 86, 367, 687, 811. PSITTACULA. Genus. 11. 600. » CANA. » 643, » CINGULATA. » 677. » COELESTIS. » 666, » CONSPICILLATA. » 663. » COXENI. » 957. » CYANOPYGA. » 662. » DESMARESTI. » 620. » DIOPHTHALMA. » 62%. » GULIELMI III. » 625. » HURTI. » 684. » INCERTA. » 612. 988 INDEX. PSITTACULA. LOXIAS. If. 618. | pullaria. PSITTACULA. II. 636. » LUNULATA. » 616. » guineensis. Psittacula.. » 637. » MELANOGENYS. » 626. pullarius. Psittacus. 1l. 636, 640. » MELANONOTA. » 675. | pulverulenta. Amazona. 11. 565. » PASSERINA. II. 648, 959. | pulverulentus. Chrysotis. » 565. » PULLARIA. Il. 636. » Psittacus. » 565. » PURPURATA. » 680. | pumilio. Psittacus. » 410. » ROSEICOLLIS. » 640. | pumilas. Loriculus. » 699. » SCLATERI. » 660. » Psittacus. » 699. » STICTOPTERA. » 671. | punicea. Domicella. » 344. » SURDA. » 672. | puniceus. Eclectus, 1I. 344, 346. » SWINDERENI. » 632. » Eos. 1I. 346. » TARANTAE. » 634. » Mascarinus. » 341. Psittaculus. 1I. 86, 367, 600, 688. » Psittacus. » 344. Psittacus. I. 257, 265, 321, 329, 363, | puniculus. Loriculus. » 714. 380, 431, 435. purpurata. PSITTACULA. » 680. » 1I. 1, 85, 86, 111, 134, 144, » Urochroma. » 680. 155, 172, 325, 366, 501, | purpuratus. Psitlacus. » 680. 600, 687, 732, 810, 882.4. Purpureicephalus. » 173. PSITTACUS. Genus. 11. 292. }- purpureocephalus. Psittacus. » 201. » BARKLYT. » 954. purpureodorsalis. Arara, I. 420. » COMORENSIS. » 304. | purpureus. Pionus. II. 464. » ERITHACUS. » 308 n Psittacus. II. 42, 442, 464, » MADAGASCAREN- 776, 862. SIS. » 306. » Trichoglossus. II. 862. » NIGER. » 298, pusilla. CORYLLIS. » 725 » TIMNEH. » 315. » Glossopsitta. » 860. w » VAZA. » 301. | pusillus. Coriphilus. » 860, Psitteuteles. » 811. » Lathamus. » 860. Psittinus. » 601. » Loriculus. » 725. Psittrichas. » 318. » Nanodes. » 860, Pucherani. Geoffroyus. » 385, » Psittacus. » 860. » PIONIAS. »ESUD: » TRICHOGLOSSUS. » 860. » Psittacus, » 385. | pusio. NASITERNA. 1: 327. pulchella. Charmosyna. » 877. | Ptilosclera. 11. 811. » Eos. » 877.--Ptistes. 2,5179: » EUPHEMA. » 161. | pygmmaea. Micropsitta. 1. 325. 2 » Euphema. » 168. » NASITERNA. » 825. » Euphemia. » 161. » Psittacula. > 325. pulchellus. Nanodes. » 161. | pygmaeus. Micropsites. » 325. » Psittacus. » 161. » Psittacus.. 2012325. 1.2870: » TRICHOGLOSSUS. » 877. » TRICHOGLOSSUS, » 870. — pulcherrima. Euphema. » 226. | Pyrilia. »236%: = » Euphemia. » 226. | pyrilia. Evopsitta. » 419. 25 » PLATYCERCUS. » 226. » Chrysotis, » 419. ö > Psephotus. » 226. | » PIONIAS. » 419. pullaria. Agapornis. » 637. » Psittacula. » 419. pyrilla. —- pyrocephalus. Psittacus. Pyrrhodes. — pyrrhoptera. BROTOGERYS. — pyrrhopterus. Brotogeris. _ » Conurus. on » Psittacus. » Trichoglossus. =Pyrrhulopsis. 1. ——Pyrrhura. = pyrrhura. Microsittace. yn » Conurus. —- pyrrhurus. Dasyrrhinus. pyrropygia. Psittacula. BR. radhea Psittacus. raja. — Rayneri. — rectirostris. 2 » regulus. Psittacus. Platycercus. Psittacara. Psittacus. CORYLLIS. » Licmetulus. » Loriculus. » Psittacus. reticulata. DOMICELLA. » Eos. ) Psittacula. — reticulatus. » Tex, [= » — rhodogaster. rhodolorus. rhodops. Lorius, Psittacus® Psittacus. — rhodocephalus. Palaeornis. Psittacus. CONURUS. Eclectus. » PIONIAS. » Psittacus. = Rhynchopsitta. DOMICELLA. » Eos. Lorius, riciniata. rieiniatus. » Psittacus. robustus. PIONTAS. » Psittacus roratus. Psittacus. INDEX, rubro-galeatus., Kakadoe, » 989 1I. 419.-Irosa. Palaeornis. II. 42. I. 495. » Psittacus. » 41. II. 811. | rosacea. Cacatua. T. 2580. ıI. 95. „"rosaceus. Platycercus. II. 259. » 96. » Palaeornis. » 259. » 96. » Plyctolophus. I. 280, 2.95. » Psittacus. » 280. » 96. | rosea. Cacatua. » 313. 73, 601. » Kakadoe. » 313. 1. 436. | roseicapilla. Cacatua. » 313. » 525. » Eolophus. » 313. » 525. | roseicapillus. PLICTOLOPHUS. » 313. » 525. | roseicollis. Agapornis. II. 640. Il. 722. » PSITTACULA. » 640, » Psittacus. » 640. roseifrons.. CONURUS. I. 534. roseus. Eolophus. » 313. 11. 764. | ruber. Eos. 17911: »764.| » . Lorims. 1I. 787, 792. » 273. » Psittacus. » 309, 786. I. 433._\. rubiginosa. Chalcopsitta. II, 781. » 433 » DOMICELLA. » 781. II. 710. rubiginosus. Lorius. » 782. » 710..Lrubra.. DOMICELLA. » 786. » 710. » Eos. » 787. I. 499. | rubricollis. Psittacula. » 637. 11. %97. | rubri-ceristata. Cacatua. I. 280. » 798, | rubrifrons. Chalcopsitta. 11. 752. » 613. » Conurus. I. 462. » 798. ) Eos. II. 752. IR: » Lathamus. II. 864. » 764. » Loriculus. » 706. » 41. » Psittacula. » 706. » 41. » Psittacus. » 858. 1. 549.».krubrigenys. Ara. 14392 » 307. » Arara. » 394. II. 381. » Macrocercus. » 394. » 380 » Sittace. » 394. » 380..--rubrilarvata. Psittacara. » 465. I. 380.--rubripennis. Psittacus. 1I. 265. II, 803.-L rubrirostris. BOLBORRHYNCHUS. » 125. » 803.: » Conurus. » 125. » 803. | rubritorquatus. TRICHOGLOSSUS. » 824, » 803. | rubritorquis. Trichoglossus. » 824. » 475. | rubro-cristata. Cacatua. 1. 280, » 475. | rubro-cristatus. Kacadoe. » 280, » 341. 337, 390 INDEX. — rubro-genis. Ara. 1. 394.-4-scapulatus. Platycercus. il. 246. =— rubrolarvatus. Conurus. » 465. » Psittacus. » 245. rubronotata. Charmosyna. 11. 876. schisticeps. Palaeornis* » 50. rubronotatus. Coriphilus. » 876. | Schlegel. DOMICELLA. » 792. rubronotatus. TRICHOGLOSSUS. II, 876. | scintillata. Chalcopsitta. » 752. Rueppelli. PIONIAS. » 498. » DONICELLA. » 752, Rueppellii. Phaeocephalus. » 498. » Eos. » 752. » Poeocephalus. » 498. » Lorius. » 752. ) Poiocephalus. » 498. | scintillatus. Psittacus. » 752. » Psittacus. » 498, | Sclater. CORYLLIS. » 697. — ruficaudus. Leptorhynchus. I. 453. » Loriculus. » vs — rufifrons. Pezoporus. 11, 201. » PSITTACULA. » 660. 2 » Platycercus. » 201. » Psittaculus, » 660. =. rufirostris. Conurus. 11. 19, 89. | Sebanus. Psittacus. » 770, - » Psittacus. 1.457. II. 19. | semicollaris. Psittacus. » 821. rufiventris. PIONTAS. » 487..} semilarvata. DOMICELLA. » 794. » Pionus. » 487. » Eos. » 794. » Poeocephalas. » 487._| semilarvatus. Lorius. » 794, » Psittacus. » 487..| semirostris. Psittacus. » 835. -— rupicola. CONURUS. I. 560..|. semitorquatus. Barnardius. » 209. - » Microsittace. » 560.: » PLATYCERCUS, » 209, « Pyrrhura. » 560. » Psittacus. » 209. rupicolus. Conurus. » 560. | senegalus. PIONIAS. » 489. » Pionus. » 489. 8 » Poiocephalaus. » 490. „ Saisseti. Cyanoramphus. 117273. » Psittacus. » 489. _ sagittifer anthopeplus. Psittacus. » 256. senegalensis. Phoeocephalas. » 489. e= » Barrabandi. Psittacus.. » 259, » Poicephalns. » 489. 3% » columboides. Conurus. » 74. » Psittacula. » 489. % » melanura, Psittacus. » 256. senilis. Amazona. » 460, Ic » rosaceus. Psittacus, » 259. » PIONIAS. » 460. Sallaei. Amazona. » 514. » Pionus. » 460. » Chrysotis. » 519. » Psittacus. 1l. 448, 460, Sallei. CHRYSOTIS. » 513, | seniloides. Pionus. II. 456. samoensis. Charmosyna. » 933. » Psittacus. » 455. Sancti Thomae. Psittaculus. » 649. 4setarius. Platycercus. » 395. » » Psittacas. II. 108, 650. » Prioniturus. » 395. sanguinea. Cacatua, TI. 308. » Psittacus. » 395. » Lophochroa. » 307.-+ severa. Ara. I. 418. sanguineus. Eolophus. » 307. - » Arara. » 418. » PLICTOLOPHUS. » 307. - » SITTACE. » 417. » Plyetolophus. » 307.1 severus. Arara. » 417. sapphirinus, Brotogeris. ‚Il. 742 » Conurus. » 418, » Coriphilus. » 742. » Macrocereus. » 417. » Psittacus. » 742, » Psittacus. » 417. — scapularis. Platycercaus. » 246. | signatus. Chrysotis. 11. 531. — scapulatus. Aprosmictaus. » 246, » Psittacus » 531, — similis. Conurus. -L simplex. Psittacas. II. — sincialo. Psittacus. » sinensis. Loriculus. » » Psittacus. » = sitophagus. Conurus. » wo » Myiopsitta. » = Sittace. 1. 431,435. II. 85, —SITTACE. Genus. I. PO) ARARAUNA. » irn) AURICOLLIS. >) en) CANINDE. » N CHLOROPTERA. » EN 0) GLAUCA. » DRS) HAHNI. » > HYACINTHINA. » END LAFRESNAYEI,. » Fk), LEARI. » ER MACAO. » 2» MAGAVUANA. 2 02. MARACANA. » ee NIEIFARIS. 51. 396: 11. 2». NOBILIS. 1. kr33 PACHYRRHYNCHA. » Pie) 005, SEVERA. » rd SPIXT. » ER) TRICOLOR. » —-SITTACINAE. Subfam. » Siy. Pionus. 11, smaragdina. DOMICELLA. » Fe » Microsittace. 5 smaragdinis. Psittacula. 1. — smaragdinus. CONURUS,. 1. » Nanodes. 11. » Psittacula. v un » Psittacus. I, Solandri. CALYPTORRHYNCHUS. » » Plyctolophus. » » Psittacus. » Solenoglossus. _ » solitaria.. DOMICELLA. Il. solitarius. Coriphilus. » >) Lorius. » » Nanodes. » » Psittacus. » „— solstitialis. Aratinga. 1. wu » CONURUS, » 991 474. » Psittacas. I. 495. 651. » Sittace. » 492. 19..-Sonnerati. Psittacus. Il. 12. 714. | sordida. Amazona. » 452. 333. | sordidus. Chrysotis. » 452. 127. » PIONIAS. » 452. 127. » Pionus. » 452. 111. » Psittacus. » 452, 380.,Msosove. Aratinga. » 105. 410. » Psittacus. II. 104, 105. 423. | Souancaei. Conurus. 11. 558. 413. | Souanceaei. Euphema. » 919. 403.=-Souancel. CONURUS, I. 558. 39. » Euphema. II. 159, 919. 426. » Microsittace, I. 558. 389. | spadiceocephalus. Psittacus. 11. 381. 394. | Sparmanni. Psittacus. » 742. 392. | Sparrmanni. Brotogeris. » 742. 398. » Latbamus. » 273. 415.-+ spatuliger. Prioniturus. » 401. 420. » Psittacus. il. 395, 401. 943. » Urodiseus. 1I. 401. 424. | speciosus. Lorius. » 773. 428.»Spixi. SITTACE. 1. 393. 417. +Spizii. Ara. » 393. 393. » Arara. » 393. 409. » Cyanopsitta. » 393. 37 splendens. Aprosmictus. Il. 237. A448 » PLATYCERCUS. » 237. 745 » Plaiycercus. » 239. 525. "splendida. EUPHEMA. » 159. 745.-+splendidus. Platycercus. » 191. 525. » Psittacus. » 181. 745. Jespurius. PLATYCERCUS. » 201. 745. » Psittacus. » 201. 525. | squamata. Eos. 11. 792, 803. 340. | squamato-torquata. Psittacula. II 616. 340. | squamatus. Eos. » 788, 340 » Lorius. » 792. 365 » Psittacus. » 792. 760. | sguameus. Psittacus. » 788, 761, squamosus. Conurus 1. 528. 761. » Psittacus. I. 528, 535. 761. Stanleyi. Platycercus. II. 186, 760. | Stavorin. DOMICELLA. » 578. 492. » Eclectus. » 758. 491. » Psittacodis. » 758. en 992 Stavorini. Psittacus. Stavorinius. stellatus.. CALYPTORRHYNCHUS. 1. » Calyptorhynchus. » stictoptera. PSITTACULA. 1. » Urochroma. » stigmata. CORYLLIS. » » Psittacula. » stigmatus. Loriculus. » » Nanodes. » » Psittacus. » strenuus. Conurus. I. » Psittacus. » streptophorus. Psittacus. II. 18, Strigopidae. I. Strigopinae. » Strigops. » STRINGOPINAE. Subfam. » STRINGOPS. Genus. » » GREY]. » » HABROPTILUS, » II. Stringopsis I. Stylorhynchus. » subeaerulea.. BROTOGERYS. 11. subcaeruleus. Psittovius. » sulfureus.. PLICTOLOPHUS. 1. » major. Kakadoe. » sulphurea. Cacatua. I. 296, sulphureus. Plyetolophus. I. » Psittacus. Il. 291, » minor. Psittacus. |. sumatranus. Ecelectus. II. » Psittacodis. » » Psittacus. » » Tanygnathus. » superbus,. Lorius. » D NESTOR. » surda. PSITTACULA. » » Psittacula. » » Urochroma. » sardus. Psittacus. » » Pyrrhulopsis. » Swainsoni. Psittacus. » Swainsonii. Trichoglossus. » Swindereni. PSITTACULA. » Swinderiana. Agapornis. II. 633. Swinderniana. Agapornis. » 633. » Psittacula. » 632. Swindernianus. Poicephalus. » 633. » Psittaculus, » 633. » Psittacus. » 632, T. tabuensis. Aprosmictus. 11. 231. » PLATYCERCUS. » 231. » Platycercus. II. 237, 249. » Psittacus. 11." 231. » var. Psittacus. » 245. taıtiana. DOMICELLA. » 742. taitianus. Coriphilus. » 742. » Nanodes. » 742. » Psittacus. » 742. » Trichoglossus. » 742. Tanignathus. » 325. tannaensis. Platycercus. » 272. Tanygnathus. » 325. tarabe. Psittacodis. » 538. » Psittacus. » 538. Taranta. Agapornis. » 634. » Poicephalus. » 634. » Psittacula. » 634. » Psittacus. » 634. Tarantae. PSITTACULA. » 634. Temminckii. Calyptorhynchus. I. 340, 346. » Psittacus. » 340. tenuirostris. Kakadoe. » 316. » Licmetis. » 316. » Plyetolophus. » 316. » Psittacus. » 316. ternatensis. Psittacus. 11. 42. terrestris. Pezoporus. » 148. » Psittacus. » 148. thalassina. Chrysotis. » 563. -thalassinus. Psittacus. I. 479. -tigrina. Myiopsitta. 11. 130. timneh. PSITTACUS. » 315. „—.tiriacula. Conurus. » 90. » Psittacus. »..89 » Tirica. » 290: tıriba. Psittacara. I. 528. INDEX. 993 — Tirica. il. 86. | TRICHOGLOSSUS IRIS. 11. 852. —=tirica. BROTOGERYS. » 89. » MASSENAE. » 834. = 2» Bisittacus. 1I. 89, 100. » MITCHELLI. » 838. — » Sittace,. II. 90. » NOVAE HOL- torquata. Psittacula. » 616. LANDIAE. » 820. 0.» Psittaca. » 17. » ORNATUS. » 842. — torquatus. Conurus. Dee: » PALMARUM. » 868. - » Palaeornis. » 18 » PAPUENSIS,. » 878. K » PALAEORNIS. 2» 17. » PLACENS. » 872. Fr » Bsittacus#. Hl. 11,275 18% » PORPHYRO- 86, 616. CEPHALUS. » 862. » Psittinus. II. 616. dv PULCHEELUS. » 877. » indicus. Lorius. II. 764, » PUSILLUS. » 860. = » luteo varians. Psit- » PYGMAEUS. » 870. tacus. 2». 19 » RUBRITOR- = » macrourus antiquo- QUATUS. » 824. rum. Psittacus. » 17. » RUBRONOTA- — iorque miniaceo. Psittacus. »5.11, TUS. » 876. torrida. Eos. « 807. » VERREAUXT. » 846. = toul. Psittacus. » 100. » VERSICOLOR. » 853. == tovi. BROTOGERYS. » 99. | Trielaria » 367. — ) Conurus. » 100.--tricolor. Ara. : I. 409. = » Psittacula. » 100. » Arara. » 409. == 2» Psittaculus. » 100. » Lorius. II. 769. == » Psittacus. 11. 99, 109. » Macrocereus. I. 409. „= » Psittovius. 1. 100. » Psittacus. » 409. = >» gutture-Juteo. Conurus. » 100. » SITTACE. » 409. Trichoglossidae. » 731..--trimaculatus. Psittacus. II. 60. Trichoglossinae. » 811. | Triton. Cacatua. 1.282, 2915311. TRICHOGLOSSINAE. Subfam. » 731. » PLICTOLOPHUS. I. 291. == Trichoglossas. II. 86. 111. » Plyctolophus. » 292. TRICHOGLOSSUS. Genus. II. 810.»»tul. BROTOGERYS. TI. 108. » CHLOROLE- » Conurus. » 109. PIDOTUS. » 847. » Psittacula. » 109. » COCCINEI- » Psittaculus. » 109. FRONS. » 845. » Psittacus. = 1. 506. » 108. » GONCINNUS, » 857. » Psittovius. 5808 » CYANOGRAM- » Sittace. » 109, MUS. » 830,.=Mtuipara. BROTOGERYS. » 103. » DIADEMA- » Conurus, » 104. TUS. » 867. » Psittaculus, » 104. » DISCOLOR. » 863. » Psittacus. » 103. » EUTELES. » 850. » Psittovius. » 104, » FLAVOVIRI- » Sittace. » 104. » DIS. » 849. | tamaultaosus, Chrysotis. » 457. » FORSTENI. » 826, » PIONIAS. » 45%. » HAEMATODES.» 827. » Psittacus. » 457. 994 INDEX. typica. Pyrilia. I. 419. | vernalis. CORYLLIS. 1I. 721. —— typicus. Barnardius. » 207. » Loriculus. II. 722, 725. typus. Ducorpstus. I. 311. » Psittacul.. 2» 722, 725. » Psittaculus. II. 721. U. » Psittacus. II. 721, 725, 728. — ulietanus. Cyanoramphus. li. 271. | vernans, Psittacus. 11. 541. » Platycercus. » 271. | vernus. Chrysotis. » 529. g » Psittacus. » 271. | Verreauxi. TRICHOGI.OSSUS. » 846. _— ulieteanus.. PLATYCERCUS. » 271. | Verreauxius. Trichoglossus. » 846. ultramarinus. Psittacus. » 745.-kversicolor. Conurus. I. 539. — undulata. Euphema. » 137. » Coriphilus. II. 853. n » Euphemia. » 137. » Microsittace. I. 539. — undulatus. MELOPSITTACUS. » 137. ) Nanodes. II. 853. » Nanodes. » 137 » Psittacara. I. 539. = » Psittacus. I. 530. » 137. » Psittacus. I. 529. 539. II. „— unicolor. Cyanoramphus. » 289. 543, 924. o » Eos. 1I. 785. 925. » Psitteuteles. 1l. 853. » Lorius. II. 924. » Ptilosclera. » 853. ah: » PLATYCERCUS. » 289. » Pyrrhura. 1. 539. » Psittacus. 1I. 878, 924. » TRICHOGLOSSUS. I. 853. Urochroma. If. 601.-Kversicolorus. Psittacus, « 9. Urodiscus. » 367. | Versteri. Psittacus. » 490. verticalis. Psittacus. » 913. VW. vibrisca. Palaeornis. 1. 60, 66, 70. » Psittacus. ll. 59. Vaillanti. Psittacus. 11. 760.-+ Vigorsia. » 292. Vaillantii. Pionns. » 931. | Vigorsii. Psittacus. » 528, » Poeocephalus. » 476. | vinacea.. Amazona. » 538. Re » Psittacus. » 104. » CHRYSOTIS. » 537. variegata. Eos. » 804. | vinaceicollis. Chrysotis. » 518. » Psittacara. » 556. » Pionus. » 518, variegatus. Psittacus. » 804. » Psittacus. » 518. varius. Psittacus. 11. 309, 743. | vinaceus. Oenochrus. » 537. » indicus. Psittacus. II. 466. » Psittacus. » 537. Vaza. » 292. | Vini. » 732. _. vaza. Coracopsis. » 301. | vini. Lorius. » 742. ll) Platycercus. » 301. | violacea. Amazona. » 464. — » PSITTACUS. » 301. | violaceus. PIONIAS. » 463. 9) -Psittacus, » 298. » Psittacus. 1I. 463, 467, >» Vigorsia. » 301. 924. velatus. Psittacus. » 858._"-virescens. Aratinga. ll. 94. ventralis. Psittacas. » 514.« » Brotogerys. » 94. —- venusta.. EUPHEMA. » 163. » Conurus. 229% —. venustus. Nanodes. » 163. » Psittaculus. » 94. >= » Platycercns. » 198. » Psitiaeuse IL 92, 92,53% rn » Psittacus. Il. 163, 198. » Sittace. 11.9294, INDEX. 995 "virescens. Tirica. 11. 94.4. Weddelli CONURUS. I. 497. viridicauda. Psittacula. » 680.4-Weddellil. Conurus. » 497. — viridicollis. Palaeornis. » 53. v Maracana. » 497. = » Psittacus. » 53. | Westermanı. ECLECTUS. Il. 339. viridigenalis. Chrysotis. Il. 541, 543, » Psittacodis. » 339. 545. | Westermanni. Polychlorus. » 339. — viridimystax. Palacornis. 1l. 78. viridis. Australasia. » 847. X. » Cacatua. I. 340, > » Psittacus. 11. 212, 233, | xanthocephalus. Chrysotis. II. 577. 584. | xanthocerus. Psittacus. » 438. viridissima. Psittacula. 1. 650..“xanthogaster. Platycercus. » 204. _ » Tirica. » 90.„Lxanthogenius. Conurus, 1. 508. — viridissimas. Aratinga. 90. A“xantholaemus. Conurus. » 507. _ » Conurus, 90. | xantholora.. Amazona. Il. 528. v Graydidascalus. » 410. » CHRYSOTIS. » 528. » Psittacus. il. 89, 410. » Psittacus. » 528. = viridis torgue miniaceo. Psitta- xantholorus. » » 528. cus. ll. 17. | xanthomeria. Caica. » 437. won » unicolor. Psittacus. » 289. | xanthomerius. Psittacus. » 438. vittata. Amazona. » 516. | xanthomerus. PIONIAS. » 437. » CHRYSOTIS. » 515. | zanthonothus. Calyptorhynchus. I. 358. Pe Microsittace. I. 531. | xanthops. Agapornis. il. 637. en Pyrrhura. » 531. » Amazona. » 597. m.» Sittace. » 531. » CHRYSOTIS. » 596. „ vittatus. CONURUS. » 530, » Psittacus. II. 577, 580, u » Psittacara. » 530. 596. BET Psittacus. I. 530. 1l.«mxanthopter.. BROTOGERYS. II. 92. 515. » Psittacara. »u,92: —-vulneratus. Aprosmietus. IT. 265. » Tirica. » 92. _ » PLATYCERCLS. » 265. xantlopterigius. Conurus. » .92, vulturina. Amazona. » 428. 650. » Caica. » 428.-=+ xanthopterus. Aratinga, 299 » Gypopsitta. » 428. » Conurus. » ..92. » Psittacula. » 428. » Phaeocephalus. » 495, vulturinus. PIONIAS. » 427. » Sittace. » 92. » Pionus. » 428. «zanthopterygia. Psittacula. ».92, » Psittacus. » 427. 650. xanthopterygius. Psittaculus. » 92, WW. 650. zanthopygus. » 491. — wagleri. CONURUS. I. 459. L,xanthorrhous. PLATYCERCUS. » 217. a » Evopsitta. » 459. » Psephotus. » 217. in » Psittacara. » 459._lxanthosomus. Palaeornis. » 40. Wallacei. Lorius. IT. 803. » Psittacus. » 42. ED Prioniturus. 399 - » #9. | xanthotus. Calyptorbynchus. I. 358. -Wardi,. PALAEORNIS. » 945. 996 INDEX. zonarius. Barnardius. 112212. zZ. » PLATYCERCUS. »u20: « Psittacus. » 212. ‚—— Zealandicus. Psittacus. Il. 268. — Zeelandicus, Psittacus. » 268- vıI, DRUCKFEHLER. Wir konnten nur die am meisten störenden aufnehmen und müssen für die übrigen Nachsicht erbitten. ZUM ERSTEN BANDE (NacHrtrae). Zeile 2 v. unten, les: etymologischen statt: ethymologischen. " 1 v.oben, » Bibel " " 1 v. unten, » Epig D DEREN Z ”» Raritäten ” ” fi Z „ antguetades Z " 4v. oben, „ Fällen Z ” 9 2 "„ Unterlage ” „ 10 2 »„ geahnten Z „ 11 v. oben, ”„ Cohortes u " 2 Z ”„ Rasmalas Z ZUM ZWEITEN BANDE. Biebel. Epig. Rarietäten. autiguedades. Fallen. Unterlege. geahndeten. Cohors. Kasmalos., 1, Zeile 5 v.unten, kes: canaliculata et angulariter seposita statt: canaliculati angulariter sepositi. 124, 131, 126, »„ 2 v. oben, kes:geahnte statt: geahndete. „ 17v.unten, » Palaeornithes „ Palaeornis. » 16 v. oben, » ist „ sind. „ 10Ov.unten, » apicibus „ apice. ee) 2 ”„ colorem „ color. „ 10 „ zeit „sat. a u „ denn „ den. „ 19 v. oben, » viridissimis » viridissimus. „ 6v.unten, » Schaftmitte „ Schafmitte. N) ” „ Andamanen „ Adamanen. Unter dem Speciesnamen fehlt: Pl. 2. Zeile 12 v. oben, S. 125, Z. 8 v. unten, 8. » 3v.unten, kes: prasinus statt " 17 " »ItIrIea r [2 .» 129, Z. 14 v. unten und : prasina. triacula. Seite 132, Zeile 8 v. oben, bes: Identität 145, 163, 166, 166, 173, 208, 222, 227, 261, 327, 339, 384, 390, 396, 437, 438, 443, 447, 452, 453, 456, 456, 456, 458, 466, 505, 512, 529, 530, 541, 541, 556, 557, 559, 564, 566, 566, 572, 580, 585, 588, 596, l v. unten, 5 v. oben, 8 “ 3v. unten, 12 " 18 " 1l Z 3 " 13 2 12 " 8 7 15 " 14 ” 15 v. oben, Anmerkung 1. Zeile 5 v. unten, 1 v. oben, 9 " 4 n 6 n 12 u 14 2 15 Z 7 w 9 , 8 v.unten, 16 v. oben, 14 v.unten, 13 " 16 Z 16 Z 5 4 5 u 1 v. oben, 3v.unten, 14 v. oben, 15 Z ll v.unten, 7 u 10 v. oben, 15 v. unten, 5 „ abgestuft pulchella erocea nulla schwach liberae in ceram manchmal superiorum inferioribus untere Sternalbildung ambobus beobachtete pallidior apice caudae Eav&og konnten cyaneo Babahoyo Ficusfrüchten fronte lorisque caesiis brunneis rubris gerontodes nur geistigen Forte es Montevideo maculae rubrae Chr. eyanops fusco sind Augengegend seapularibusque margine ad prasina maxillae er xanthops statt: Identicität. [3 abgestupft. puchella. crocea-nulla. schwarz. liberae ceram. manchend. superioram. inferiorum. obere. Sternabbildung. ambolus. beobachte. pallidius. cauda apice. Eav#os. können. cyano. Bababayo. Ticeusfrüchten. fronte cum loris. caesio. brunneo. rubro. seniloides. nicht. geistichen. Porte. ihn. Montevedio. macula. rubra. havanensis. fusca. ist, Augegend. scapularisque. margo. an. prasinus. maxilla. es xanthopes. Seite597, Zeile 8 v. oben, lies: fascıa flava abd. statt: fascia abd. „ 597, » 6 v.unten, » breite gelbe Binde »„ breite Binde. „ 606, » 16 2 „ herkömmliche . » herkömmlige. „ 613, » 3v.oben, » azureus „ Bzerens. »„» 618, » 2v.unten, ” loxia „ loxias. #699, u 11 Z „ hübschen »„ hüpschen. „ 661, » 14 v.oben, » längs Unterarm und unterseits, streiche: auf Flügel. „ 688, » 18v.unten, hinter aber füge an: aus Versehen” von Z. 17. „ 691, » 9 v.oben und Z. 10 v. unten kes: Andamanen statt: Adama- nen. „ 717, » 11 v. oben, les: Point. statt: Pont. ”728, »Iy.unten,. 2». -vollig „ völliganz. n 735, » 12v.oben, » latarum „ laterum. 7148, - ». 12 ” „ ventrali „ ventralis. I ns Z ”„ Vertreterin »„ Vortreterin. » 797, » 10 v.unten, » acquirirt » aquirirt. ee » streiche: an. „ 844, » 11 ” lies: beobachtete ”„ beobachte. „ 845, » 18 v. oben, » ambobus „ ambolus. » 917, » 2v.unten, » carmelinbraun „ cearminbraun. „» 947, „» 1 vw. oben, » zoogeograph. „ zoograph, Chrysotis Guatemalae. Hartl, Pl.#. Pl. Goryllis exilis.Schkeg. Broiogerys subcaerulea Lawr. “a »n.G. Broiogerys chrysosema.Natt. BG, IM -URBANA C001 v002 | m | M | 2 (=) = — = u. 5 . 5:5 — E = an Fo] 2 = Fe) DIE PAPAGEIEN 3 598.7F49P