5 2 15 er be 0 In Pflanzent Abbildungen nach der Natur mit Farben erleuchtet Bebek Ve ſſ cher ei b un geen bon Eugenius Johann Chriſtoph Eſper, der Weltweisheit Doctorn, und oͤffentlichen auſſerordentlichen Lehrer auf der Friedrich⸗ Alexanders Univerſitaͤt, der Kaiſerlichen Leopoldiniſchen Akademie der Naturforſcher, und der Geſellſchaft Naturforſchenden Freunde in Berlin Mitglied. Zweyter Theil. Mit hundert und ſechs illuminirten Kupfertafeln. Nuͤrnberg, in der Raſpeſchen Buchhandlung, 1794. 1 Ita N \ a 308 = E 001 1830 / ETF N Ka, Mus a BR BR Sa . . a ee 5 „ Sechſtes Geſchlecht der Pflanzenthiere Gorgonia. Horncoralle, Gorgonie. Hoornplanten. Zeeheſter. Titonoceratophyta BOERHAVE, (Einl. S. 14. Zweytes Geſchlecht.) ALINNE S. N. Ed. XII. pag. 1289. Gen. 341. e Flores Hydrae, ſparſi e poris lateralibus. :Sfirps radicata, cornea, continua, ramoſa; baſi explanata, cortice obducta. — Edit. X. pag. 800. Gen. 303. Hores e poris ſparſis lateralibus. El- lis Cor. Tab. 26. fig. M. Proles rariores e calyce galeato bila- biato: Labio ſuperiore tridentato; inferiore ſubtridentato. Stirps radicatus, corneus, flexilis, continuus, cortice calcario ceruftatus. Müller Ueberſ. des N. S. VI. Th. S. 748. Gorg. Horncoralle. PALLAS Elench. Zooph. pag. 160. Gen. VII. Gorgonia. Animal ve- getans; Sfirps cornea, ſtriata, attenuata, baſi explanata, ob- ducta Cortice (calcareo) molliori, celluloſo atque porofo, eflo- reſeente Pohhpis floſculiformibus. — — Boddaert Lyſt d. Plantend. S. 199. Georg. Hoornplanten, (Zeeheeſter). — — Wilckens Ueberſ. I. Th. S. 199. Gorg. Seeſtauden, Horncorallen, Meerſträucher. — Ein Thier, das als Pflarize lebt und waͤchſt. Der Stamm iſt hornartig, geſtreift, wird immer duͤnner und hat eine aus⸗ gebreitete Baſis, auch iſt er mit einer mehr weichen, zelluloͤſen und pos roͤſen (kalchartigen) Rinde umlegt, woraus Polypen in Blumengeſtalt hervorbluͤhen. Hour TUYN Natuurl. Hiſt. I. D. 17. St. pag. 294. LXXI. Hoofdſt. Gorg. Zee - Heefter. ELLIS, (Solander) Natural Hiſtory of Zoophytes. pag. 67. VIII. Gorg. The Gorgon. Animal crefcens plantae facie. Os (five Eſpers Pflanzenthiere II. TH, A fulcrum) 4 2 Sechſtes Geſchlecht der Pflanzenthiere. fulerum) variat confiftentia in diverſis ſpeciebus, et eſt vel co- riaceum, ſuberoſum, lignofum, corneum, oſſeum, teftaceum, fibris vitreis contextum, vel lapideum; ſtriatum, attenuatum baſique explanatum, textum carne molliori vaſculoſa et celluloſa (ſed ex- ficcata, confiftentia ſpongioſa et friabili). Oſculis polypiferis nutrimentum forbentibus, oviparisque, inſtructum. OTTO FRIDR. MUILLER, Zool. Dan. Prodr. p. 25 1. /gg. Cellulaira, Gen. 3058. Gorgonia. Fach dem Linneiſchen Syſtem, iſt dieſes zahlreiche Geſchlecht der Horneos rallen, das zweyte in der Ordnung der Zoophyten. Die edle Coralle wurde zwar für das erſte gerechnet, fie ſtehet aber zwiſchen beyden in allzunas her Verbindung. Der rindenfoͤrmige Ueberzug, und die hornartigen Gelencke (die einzige Ifis nobilis ausgenommen), geſellt fie zu den Zoophyten, die ſtein⸗ artigen Glieder aber verbindet fie noch genauer mit den Lithophyten, unter welchen ich fie bereits abgehandelt habe. Um fo bequemer find nun bey dieſer Abſonde— rung, die generiſchen Kennzeichen der Horncoralle ſelbſten zu beſtimmen, da ſie nach ihren feſten Beſtandtheilen ganz alleine aus einem hornartigen Stamm, und einem kalchartigen oder weicheren Ueberzug beſtehet; man wird wenigſtens keine ſteinartige Maſſe ihrer Staͤmme gewahr, und damit haben ſich zugleich verſchiedene Ausnahmen vermindert. Ohne auf die Organe bey dieſer allgemeinen Erklärung für jezt Ruͤckſicht zu nehmen, bemerke ich nur, daß fie in keine ſternfoͤrmige noch blaͤtterichte Poren eingeſchloſſen find, und der Bau dieſer Körper ſelbſten kommt in dem aͤſtigen Wuchs mit den Pflanzen am näaͤchſten überein. Doch dieſe de e ſind nun umſtaͤndlicher zu erlaͤutern. Der Herr Ritter von Linne, war gewohnt zur Bezeichnung neuer Ge⸗ ſchlechter, die aͤlteſten Benennungen aufzuſuchen, und er hat dieſem, den ſchreck— lichen Nahmen der Gorgonia, ertheilt. Es bedient ſich Plinius dieſes Aus, drucks, als eines Synonims der edlen rothen Coralle, oder wenigſtens eines Meerproducts von gleichen Eigenſchaften.) Nun waren die Gorgonen, nach der mythelogiſchen Erzeplung, die drey Töchter des Gorgons, oder nach anderem, des * Hiſt. Nat. Lib. 37. e. 10. „Gorgonia nihil aliud eſt, quam Corallium, nominis cauſſa, quod in duritiam lapidis mutatur, emollit marina, fulminibus et N reſi. ſtere affrmant. 5, pa Gorgonia. Horncoralle, Gorgonie. ö 3 des Phoreyns, unter welchen die Meduſa, mit ihren Schlangenhaaten, die ſchrecklichſte war. Bey ihrem fuͤrchterlichen Anſehen, hatten fie noch, wie die Fa⸗ bel hinzuſezt, die Eigenſchaft, daß fie alles, was fie anſahen, in Steine zu ver⸗ wandeln vermochten. Die Entſtehung der Coralle war in jenen Zeiten eine unbegreifliche Sache, man fand dieſe Körper in dem Meer weich und biegſam, und erſtaunte über ihre Verhaͤrtung in freyer Luft, es wurde ihnen ſonach ein Beynahmen ertheilet, der ſelbſt die Verlegenheit in der Erklaͤrung oder das Wunderbare bezeichnet) Oßhnfehlbar hat man einige Gattungen dieſes Ges ſchlechts, auch damals gekannt, und dieſe Benennung allgemeiner genommen. Herr von Linne hat indeſſen, wie es auch ſeyn mag, dieſen faſt eingegangenen Nahmen dem von ihm zuerſt beſtimmten Geſchlecht beygelegt. Vorhin wurden die Gongonien uͤberhaupt zu den Corallen, oder auch zu den Seetangen, ohne irgend einer genauern Eintheilung, gerechnet. Imperati nennte eine Gattung derſelben den Fucus veſtitus, oder auch die Palma marina, und andere bezeichneten ſie mit der allgemeinen Benennung des Lithophytum, oder Lithoxylum, Steinpflanze oder Steinholz. Boerhave hatte nachgehends die Arten, welche eine Falchartige Rinde führten, von den übrigen denen fie mangelten, unterſchieden. Erſtere nennte er die Titanokeratophyta *), die lezteren aber ohne weiterm Beyſaz die Keratophyta, Hornpflanzen, mit und ohne kalchartigen Ueberzug. Doch da bey vielen Exemplaren ſich die Rinde leicht verliehrt, ſo wurden einzelne Gattungen auch unter beyden Benennungen von ihm aufgenommen, indeſſen hatte er bey den Cerathophyten auf die Gattun— gen der Antipathes, welche ſtatt der Rinde mit einer ſchleimigten Maſſe im te ben uͤberzogen find, vorzüglich Ruͤckſicht genommen. Dieſes fo abweichende Geſchlecht, hat Herr Ritter Pallas von den Gorgonien geſondert, fie wurden aber von Herrn von Linne in der zwoͤlften Ausgabe des Nat. Syſtems, auſer der Antip. Abies, und aenea, nicht aufgenommen, und wie vorhin den Gor— gonien beygefuͤgt. Bey dieſer Eintheilung iſt es bißher geblieben. Neuerlich hat Herr Ellis und Solander, den Begrif der Gorgonie noch weiter ausge⸗ f 2 2 dehnt, 4 Ovid, Metam. L. IV. Nune quoque Coraliis eadem natura remanſit, Duritiam tadto capiant ut ab aere, quoque Vimen in aequore erat, fiat ſuper aequora faxum, +) von Tirayos Kalch oder Gips. 4 Sechſtes Geſchlecht der Pflanzenthiere. dehnt, und ſogar auch die Rothe edle Coralle, nebſt den Aeſtigen Aleyonien, ders ſelben beygefuͤgt, ohngeachtet dieſe fo abweichende Arten vielmehr in meh⸗ rere Geſchlechter zu ſondern find. Doch genug von Nahmen. x Die Horncoralle beſtehet nach ihren feſten Beſtandtheilen, aus zwey ſehr verſchiedenen Körpern, dem Holz oder der feſten Grundlage des ganzen Koͤrpers, und der Rinde, mit welcher daſſelbe nach allen Theilen der Flaͤche überzogen iſt. Beyde habe ich nun nach ihren Eigenſchaften und verſchiedenen Abweichungen genauer zu beſtimmen. Das Holz (Lignum), oder der hornartige Theil, iſt aus uͤberein⸗ ander liegenden Schichten oder Ringen, die ſich um ein Mittelpunct ziehen, auf die ähnliche Art, wie das an den Baͤumen und Geſtraͤuchen, gebildet. Bey den älteren Stämmen zeigen ſich Kluͤfte dazwiſchen, die ſich im Alter bey eints gen Gattungen, gemeiniglich noch mehr erweitern. An den Aeſten und Zweigen aber iſt die Maſſe fo ſehr vereinigt, daß man keinen Unterſcheid der La— gen bemerken kann. Sie ſind hier durchſcheinend, und haben auch bey ihrer Biegſamkeit, und zaͤhen Materie, auch ſelbſt im Schnitt das Anſehen des Horns, oder der Schale der Schildkroͤten. Die Farbe iſt gewoͤhalich ſchwarz, beſonders an den Staͤmmen und Aeſten, an den Zweigen hingegen, braun oder gelb. Doch kommen ſie auch von weiſſer und dunkelrother Farbe vor, und dieſe noch in unterſchiedener Höhe und Miſchung. Das Gewebe dieſes Hofs zes beſtehet aus feinen, die Laͤnge hin ſich ziehenden Fibern, und es läßt ſich daher in die kleinſten Theile ſpalten. Im trockenem Zuſtand, iſt es bey den meiſten Gattungen fehr ſtarr und gebrechlich, im Leben aber ſowohl, als auch im Waſſer eingeweicht, iſt es ſehr zaͤhe und biegſam. Es ziehet nicht minder in freyer duft ſehr leſcht die Feuchtigkeiten an, und erhalt dadurch einen fehr vorzuͤglichen Grad der Ausdehnung. Nach den Verſuchen des herühmten Herrn Profeſſor Abelgard zu Copenhagen, wurde es daher mit grefen Vorcheiſen zu Hygrometern angewendet. Im Bruch hat es mit den Faſern und Splittern des Holzes der Baͤume, fait gleiches Anſehen. Doc, fo ähnlich die Subſtanz, dem des Horns der Thiere zu ſeyn ſcheint, fo ſehr iſt es davon verſchieden. Es entzündet ſich ſehr wenig in dem Feuer, und gfüher darinnen aus, ohne eine Flamme zu geben. Die Maſſe bleibt dann in ihrer Form ganz unverändert, da hingegen das Horn aufſchwillt, mit Schaͤumen zu Aſche brennt, und die vorige Geſtalt verltehrt. In jenem iſt mehrere Fettigkeit enthalten, wie es der Geruch an ſich ſchon genugſam zu erkennen giebt, bey dieſem aber find mehrere Salztheile eingemengt. Es hat ſchon der Graf Marſigli, nach genauen Beob⸗ Gorgonia. Horncoralle, Gorgonie. 5 Beobachtungen, eine weit gröfere Menge des flüchtigen Salzes daraus abge, ſchieden, als insgemein aus dem Hirſchhorn hervorgebracht wird. Bey dem Verbren— nen des Horns bleibt ein unfoͤrmlicher ſchwarzer Körper zuruͤck, der auch in dem Aus; glühen gleiche Farbe behaͤlt, das Holz der Gorgonien aber, wird bey dieſer Wuͤrkung ganz weiß, und die Maſſe bleibt in der Form, wie fie vorhin war, Doch dieſe Unterſuchungen gehören nicht eigentlich zu unſerer Abſicht ). Eis nige Gattungen find von dieſer hornartigen Subſtanz ſehr verſchieden. Ich erwähne nur der Gorgonia Placomus “), deren Holz aus lederartigen Schichten oder dünnen Haͤuten zuſammengeſezt iſt, und ſich dem der Pflans zen am meiſten nähert, Die Gorgonia radicata ““) beſtehet aus einem lo⸗ ckeren Gewebe ſehr dichte miteinander vereinigten Roͤhren, nach aͤhnlicher Art der Seeſchwaͤmme. Man würde auch dieſe Gattung fuͤglich zu jenem Geſchlecht rechnen konnen, wenn nicht der Ueberzug der Rinde fie mit dieſem näher verbindet, und an ſich iſt für beyde keine ſchicklichere Stelle in dem Syſtem anzugeben. Im Durchſchnitt ſind die Staͤmme und Zweige der Gorgonien, meiſtens Freißformig geſtaltet, bey einigen aber ablangrund, und bey vers ſchiedenen breitgedruckt; in regelmaͤſige Winckel aber, oder in Ecken gebildet, ſind fie zur Zeit noch nicht vorgekommen. Die aͤuſere Flache iſt theils tief, theils ſehr fein gefurcht, und dieſe Vertiefungen ziehen ſich in ausgeſchweifter Rich— tung um den Stamm, niemahlen aber in einer geraden die Lange hin. Sie haben das Anſehen ſchraubenfoͤrmiger Windungen, doch find auch die Flächen bey eis nigen Gattungen ganz glatt, und beſonders iſt an den Aeſten und Zweigen keine Ungleichheit der derſelben wahrzunehmen. Durch dieſen feſten, hornartigen oder holzigten Stamm find die Gorgonien, von den naͤchſt verwandten Geſchlechtern, hin, reichend unterſchieden. Einige Alcyonien, und die Gattungen der Ifis, has ben zwar eine dieſen ſehr ähnliche Rinde, bey jenen aber beſtehet der Stamm aus einem weichen, ſchwammigten und lockeren Weſen, bey dieſer aber aus einer feſten ſteinartigen Maſſe. Das Holz der Antipathes, kommt wohl mit dem der Gorgonien ganz überein, allein es mangelt der kalchartige Ueberzug, es iſt nur mit einem Schleim uͤberzogen, von welchem im Trocknen wenige Ueberreſte bleiben. Einige Seetange (Fucus) kommen dieſer Subſtanz, der A 3 aͤuſern ) Mehreres hievon iſt in Hanor's Seltenheiten der Natur nach zuleſen⸗ %) Tab. XXIII. und XXIV. f *) Tab. XXVII. 6 Sechſtes Geſchlecht der Pflanzenthiere. 8 aͤuſern Geſtalt noch weit näher, da fie auf aͤhnliche Art zu verhaͤrten pfles gen. Sie weichen aber in dem Waller noch leichter auf, und ſind uͤberdiß noch durch andere Merckmahle genugſam verſchieden. Das Holz einiger Gat⸗ tungen dieſer Horncorallen, wird wegen feiner Feſtigkeit, und der Politur, zu verſchiedenen Kunſtſachen verwendet, und unter dieſen hat das ſchwarze, welches insgemein die Savaliga heißt, von jeher ſeinen Vorzug gehabt. Man trift es in ſehr betraͤchlicher Staͤrcke an, wie ich in der Beſchreibung der Gorg. Antipathes mit mehreren anzeigen werde, Die Rinde (Cortex), welche das Holz umgiebt, iſt der weſentlichſte Theil der Gorgonie, indem die belebten Organe darinnen enthalten ſind. Es hoͤret der Wachsthum auf, ſo bald die Staͤmme derſelben gaͤnzlich beraubt werden, wie es die neueren Verſuche des Herrn Carollini genugſam beſtaͤt— tiget haben. Hierinnen kommen dieſe Producte mit den Pflanzen uͤberein, als welche nicht minder ihr leben verlieren, wenn die ſaftreiche Rinde oder der Splint, ganz von dem Stamm getrennet wird, wenigſtens ſtirbt der dar— uͤber ſtehende Theil eines Aſtes oder Zweiges gaͤnzlich ab. Haͤngt aber die Rinde an einem, auch nur dem geringiten Theil, noch zuſammen, fo uͤberwaͤchſt fie nach und nach das Holz, und bedeckt die verlezte Stelle. Die Verſuche mit den Gorgonien aber, ſo wie es auch viele Exemplare in den Sammlungen zu erkennen geben, haben es erwieſen, daß bey dieſen kein Zuſammenhang der Rinde nöthig iſt, um den Wachsthum fortzuſezen. Es kann dieſelbe in groſen Stuͤcken, an dem Stamm oder den Zweigen, in ihrem ganzen Umfang abgenommen werden, ohne daß dadurch der Wachsthum der daruͤber gelaſſe— nen Rinde verhindert wird. Sie verbreitet ſich ferner an beyden Enden, und bekleidet dann die entblößte Fläche des Holzes. Herr Cavollini hat dieſe Ders. ſuche, ſowohl bey einigen Exemplaren, welche in ihrem naturlichen Ort im Meer ſich befanden, als auch mit einigen an Fäden angebundenen und dar— innen aufbewahrten Stuͤcken, genugfam erwieſen. Die bequeme tage der Grotte Lazaretto bey Neapel, bey welcher durch die Ebbe die Waſſer abtretten, hatte ihm dazu die bequemſte Gelegenheit gegeben. Auch einzelne abgeſchnittene Rinden⸗ ſtuͤcke, ſowohl mit, als ohne dem darinnen enthaltenen Holz, hatten ſich bey Leben erhalten und friſche Anſaͤze in kurzer Zeit hervorgetrieben. Es hat alſo die Rinde nicht wie bey den Pflanzen auf dem Land, einen Zuſammen⸗ hang nöthig, und in dem Holz ſcheinen keine Gefaͤſſe enthalten zu ſeyn, wel⸗ che die Saͤfte einander mittheilen, und dadurch die Ausdehnung der Maſſe be⸗ wuͤrken Gorgonia. Hornegralle, Gorgonie. 7 würfen koͤnnten. Diejenigen Stämme hingegen, welche ganz ihrer Rinde, durch welchem Zufall es immerhin geſchehen, ſind beraubt worden, haben da— durch ihr Leben ganz verlohren, und man wird dieß bey dem kluͤftigen und abgeſtandenen Holz leicht gewahr. Gemeiniglich wird es dann mit einer Mil, leporen oder Celleporen Rinde, und ſonſt mit andern Seeproducten überzogen, Jede Gattung hat ihre eigene, ſowohl durch die Farbe, als in der innern Bauart, ſo wie in der Anlage der Materie ſelbſten und in der Bildung der Poren ganz verſchiedene Rinde, welche auch ihre eigene Holzart wiederum abzuſezen pflegt. Man hat zwar Beyſpiele, nach welchen ſich zwey verſchie— dene Rinden, an einem Stamm zugleich befunden hatten.) Allein es kann einmahl die Farbe der nehmlichen Rinde, nur eine verſchiedene Miſchung har ben, oder an einem Aſt ausgebleicht, an dem andern aber in friſcher Anlage enthalten ſeyn, welches ein befremdendes Anſehen giebt. Sollten ſie abe— gang verſchiedene Gattungen würcklich enthalten, fo kann ſich der Zufall ereignet har ben, daß wenn mehrere ſehr dichte beyſammen ſtehen, ſich ein Zweig mit dem andern verwachſen hat. Doch am wahrſcheinlichſten iſt es, daß vermittelſt des Saamens, und zwar am leichteſten auf den bloſen, oder abgeriebenen Zweigen, ſich die Rinde einer ganz verſchiedenen Gattung anlegen kann, welche ihr eigenes Holz wiederum abſezet, und das fremde einſchließt. Aus den Verſuchen des Herrn Cavollini, laßt ſich dieſes um fo wahrſcheinlicher erweiſen, da er den hornar— tigen Theil einer Gorgonie herausgenommen, in deſſen Hoͤhlung aber ein Stäbs g chen 2) Herr R. Pallas erwaͤhnet im Elench. Zooph. p. 163. not. eines dergleichen Exem⸗ plars in dem Cabinet des Herrn Burgermeiſter Gevers in Roterdam, an welchen, als auf einem Stamm zugleich, ſich die Gorg. verrucoſa und coralloides ſich befunden. hatte, ohne daß man an den Aeſten einen Unterſcheid haͤtte wahrnehmen koͤnnen. Er macht dabey, um dieſes zu erläutern die Anmerkung, daß man doch auch verſchie— dene Flechtengattungen (Lichenes) fo ſehr unter ſich verwachſen gefunden babe, daß fie leicht für eine einzige Pflanze konnten erklaͤrt werden. In dem aus gegebenen Catalogus dieſer Sammlung, wo ſich bey den bekannten Gattungen der Panzenthiere auf det Herrn Pallas Eiench. Zooph. bezogen wird, finde ich dieſes Exemplar nicht an, gezeigt. Dagegen kommt pag. 522. nr. 265, eine Gorg. coralloides mit weitlichter Rinde vor, die ſonſt roth iſt, und die Gorg. verrucoſa, nr. 284. wird bon rothgelber oder auch roſenfaͤrbiger Rinde angegeben, da fie doch eine weiße hat. Jenes ſo ſel⸗ tene Exemplar, war alſo vielleicht ſchon vorhin von dem Beſtzer abgegeben, ober es wurde im Verzeichniß nicht bemerkt. 8 Sechſtes Geſchlecht der Pflanzenthiere. chen von Holz dagegen eingeſchoben hatte. Es blieb die Rinde nicht nur bey toben, ſondern fie hatte auch ihren Wachsthum fortgeſezt. Dieſe beſtehet gewohnlich aus einer theils feſten, theils lockeren kalchartigen Maſſe, und iſt wiederum in dünne oder ſehr verſtaͤrkte Schichten getheilt. Sie vermin⸗ dert ſich an der Grundflaͤche, jemehr die Stämme ſelbſten zunehmen, und wird an den aͤuſerſten Zweigen, im Verhaͤltniß der Dicke des Holzes, deſto ſtaͤrcker. Die Gorg. Antipathes dienet hierinnen *) zum vorzuͤglichſten Beyſpiel, da fi) bey derſelben die Rinde an der Grundfläche faſt gänzlich verliehret, in fo gro⸗ ſer Maſſe ſie auch an den Aeſten und Zweigen ſich anzuhaͤufen pflegt. Auf der aͤuſern Flache, wir dman nach verſchiedenen Gattungen, flache, oder warzenfoͤrmige Erhöhungen gewahr, welche theils in gleichen die Lange ſich hinziehenden Reihen, theils dichte mit einander verbunden ſind, theils in zerſtreuter gage ſtehen. Sie haben den Nahmen der Zellen (Cellulae), oder auch der Pos ren, in naher Aehnlichkeit mit denen an den Stern- und Punetcorallen, ers - halten. Ihre Mündung iſt entweder gerundet, eckigt oder gefurcht, es mangeln ihnen die Blaͤttgen (lamellae), welche nur jenen Gattungen eigen ſind. Die Vertiefung ſelbſten gehet biß an das Holz, wo man auch bey einigen noch deutliche Spuhren der Eindruͤcke findet. Junerhalb dieſer Höhlungen, find die weichen Organe enthalten, wovon ich das vorzüglichite des weitern anzuzeigen habe. Zwiſchen der Rinde und dem Holz, iſt im friſchen Zuſtand, eine gallertartige Materie enthalten, welche mit den Organen in den Poren, in nächſter Verbindung ſtehet. Dieſe Maſſe iſt theils dichte, theils duͤnne, und bey dem Trocknen entſteben daher Kluͤfte, wenn fie ſehr ſtark iſt, bey ans dern aber ziehet ſich auch die Rinde deſto enger zuſammen, und ſte liegt dann auf dem Holz um fo gedraͤnger an. In dieſer Materie iſt das Leben der Coralle eigentlich enthalten. Es giebt nächſtaͤhnliche Arten, welche keine kalch⸗ artige Rinde beſizen, ſondern einen gallertartigen Ueberzug haben, ich meine die Gattungen der Antipathes, welche einen gleichen hornartigen Stamm hervor bringen. Hier werden die Nahrungstheile von auſen eingeſo— gen und durch eine Abſonderung die feſteren davon geſchieden, als aus welchen die ringfoͤrmige Schichten des Holzes beſtehen. Man hat aber noch nicht beobachtet, ob dieſe Abſaͤze jährlich, wie an den Baͤumen, oder erſt in laͤnge⸗ #) Tab, XXIII. und. folgl, Gorgonia. Horncoralle, Gorgonie. 9 langerer Zeit erfolgen. Man wird an vielen Exemplaren gewahr, daß zwe ſchen den groͤſeren Waͤrzgen, kleinere hervorkommen, und fo kann es feyn, daß dieſe die aͤlteren uͤberwachſen, und durch dergleichen wiederhohlte Beklei— dungen der Stamm ſelbſten vergroͤſert wird, oder eigentlich ſeinen Wachs— thum erhaͤlt. Doch bey verſchiedenen Gattungen iſt die Rinde ſo einfoͤrmig, glatt und eben, daß man kaum eine oder die andere der feinſten Vertiefungen und dieſe nur in weiten Abſtand bemerkt. Nach ſehr gemeinen Ereigniſſen, uͤberziehet fie auch fremde Körper, die ſich an die Staͤmme oder Zweige anſe⸗ zen, z. B. Seetulpen, Mießmuſcheln, und andere Counchylien, fo wie auch in der Grundflaͤche zuweilen Steine eingeſchloſſen ſind. Unter dieſer Schichte, ſezt ſich nun allezeit die hornartige Maſſe ab, ſie hat ſonach ihren Urſprung nothwendig von der Rinde ſelbſten, und es giebt nicht der holzigte Theil die erſte Anlage des Wuchſes. Doch wird man niemahlen gewahr, daß dergleichen überzogene Körper auf derſelben, ſondern unmittelbar auf dem Holz befeſtiget, und daher ganz in eine Maſſe mit jenen verbunden ſind, ſo wie nie eine Spur von einer dazwiſchen gelegenen kalchartigen Materie wahrzunehmen iſt. Ent weder waren alſo gewiſſe Stellen vorhanden, an welchen ſich die Rinde verloh⸗ ren, und dieſe Körper hierauf ſich angeſezt hatten und von neuen damie überzogen wurden; oder es haben ſich die Schalenthiere derſelben bemaͤchtiget, und ſich ſelbſten davon genaͤhret. So gewoͤhnlich ſich dieſes bey den eben ans gezeigten Koͤrpern ereignet, ſo hat man doch niemahlen Beyſpiele vorgefunden, nach welchen dieſe kalchartige Rinde ſich nach Art der Stern oder Punetcorallen in breite Flaͤchen gebildet, oder andere Körper in dieſen eigenen Formen überzogen hätte, Sie behaͤlt jederzeit auch bey den kleinſten Keimen, nach Art der Landpflanzen, ihren aͤſtigen Wuchs, und es iſt ſonach in dem Abſatz des Holzes ſelbſten die Anlage eines beſtimm⸗ ten und unveraͤnderten Baues enthalten, ſo wie ſie jede Pflanzen an ſich haben. Kei⸗ nesweges beſtehen alſo die Warzen, aus einzelnen fuͤr ſich beſtehenden Koͤrpern. Sie haben ihre gemeinſchaftliche Verbindung, welche zur Bildung der Aeſte und Zweige nach unveränderten. Geſezen noͤthig iſt; das iſt, es hat damit eben die Bewandnis wie mit den Pflanzen, in welchen gleichfals ein vielfaches Le— ben enthalten iſt, wo aber im Ganzen jede Theile innigſt vereiniget ſind. Noch wird man auf der aͤuſeren Flaͤche der Rinde, eine oder auch mehrere vertiefte Furchen gewahr, welche ſich meiſtens in geraden Linien biß an die aͤuſerſte Spi— zen der Zweige ziehen, und dieß giebt abermahl einen gemeinſchaftlichen Zu— ſammenhang des Ganzen nach allen Theilen zu erkennen, wenn auch in den einzelnen die Anlage oder der Keim eines fuͤr ſich beſtehenden Koͤrpers enthalten Eipess Pflanzenthiere II. Th. B iſt/ 10 Sechſtes Geſchlecht der Pflanzenthiere. iſt, der nach einer Abſonderung, ſein Leben behaͤlt und den oigeniſchen Bau fortſezen kann. Doch ich habe einige Ausnahmen in Ruͤckſicht der kalchartigen und pords fen Subſtanz der Rinde, vorläufig anzuzeigen. Unter dieſen ergiebt die der Gorg. Placomus “) eine der vorzuͤglichſten Abweichung. Hier beſtehet die Rinde aus einer ſederartigen Membrane, welche zuweilen mit einem kaum merk— lichen, ohnfehlbar nicht eigenthuͤmlichen kalchartigen Staub, uͤberzogen iſt. Man wird an derſelben niemahlen fremde eingeſchloſſene Körper gewahr. Die Knöpfe, mit welchen die Zweige beſezt find, vertretten die Stelle der Poren und haben eine ganz abweichende Form. Ihre blaͤtterichte und ſternförmige Geſtalt, die ſich in eine Spize ſchlieſet, kommt den Fruchtbehaͤltniſſen der Pflanzen am naͤchſten. Doch ich habe das Uebrige in der Beſchreibung dieſer Gattung anzuzeigen. Bey der Sorg. muricata “) erſcheint eine andere Abs weichung: es enthalt die ſehr dicke Rinde, angehaͤufte ſchalichte Zellen und ſcheint ein Ueberzug einer Zellencoralle ſelbſten zu ſeyn, da fie aus der nehm— lichen Maſſe beſteht. Die beträchtlichſte Abweichung werden wir an der Gorg, lepadifera “) gewahr, bey welcher die aͤuſere Fläche mit ſchalichten Koͤr— pern von ganz eigener Art umgeben ſſt. Man würde fie für Gattungen der Seetulpen oder gewiſſer Bohrmuſcheln, bey fo naher Verwandſchaft erklaͤren, wenn fie ſich einzeln, und nicht beſtaͤndig an den hornartigen ganz eigenen Stamm dieſer Horncoralle enthielten. Auch die Umſtaͤnde habe in der Beſchreibung erwaͤhnter Gattung nebſt anderen Abweichungen ausfuͤhrlicher zu erleutern. Bey eis nigen beſtehet noch die Rinde aus einem ſchuppigten, oder ſpreuerartigen Gewebe. Nach der Farbe, kommt die rothe, in unſchiedener Höhe und Miſchung am ger woͤhnlichſten vor. Nach dieſer iſt die weiſſe oder graue, und die gelbe am ge⸗ meinſten, ſeltener aber wird die violette dunkelbraune und ſchwarze wahrges nommen. Man hat die mit ihrer Rinde bekleideten Gorgonien für Feuchtig⸗ keiten ſorgfaͤltig zu verwahren, da fie leicht aufgelößt oder wenigſtens bruͤchig werden, und bey einigen wird fie dadurch ſowohl als in der Wärme, ausge— bleicht. Von der Farbe und der Geſtalt der Aeſte werden, auſer den eigenen 8 f Merck, &) Tab. XXIII. XXIVI. * ) Tab. VIII. Wr) Tab. XVIII. Gorgonia. Horncoralle, Gorgonie. 11 Merkmahlen der Poren, die fpecififchen Charactere vorzuͤglich genommen, deſto groͤſere Anſtaͤnde aber erheben ſich bey denjenigen Staͤmmen, welchen dieſe Bekleidung mangelt, und daher leicht mit den Gattungen der Antipathes koͤnnen verwechſelt werden. Doch dieſe unterſcheiden ſich vorzuͤglich, entweder durch den vertrockneten ſchleimartigen Ueberzug, oder durch die rauhe, mit feinen Stacheln beſezte Flaͤche. Der aus dieſen Beſtandtheilen zuſammengeſezte Koͤrper einer Gorgonie, wird nun nach ſeinen Gliedern in die Grundflaͤche, dem Stamm, den Aeſten und Zweigen eingetheilt. Die Grundflaͤche, oder Wurzel (Baſis, Radix), iſt jederzeit auf fe, ſteren Körpern, gemeiniglich find es Steine oder Conchylien, verbreitet; nie mahlen aber auf weicheren, als ihre eigene Malle iſt. Dieſe Grundlage dies net nur zur Befeſtigung des Stamms, und keinesweges um eine Nahrung dadurch einzuziehen. Auch abgeſchnittene Zweige behalten ihr deben, und wach» ſen fort, ſie befeſtigen ſich abermahls, wenn ſie einen dazu dienlichen Koͤrper erreichen, und ſezen von neuen ihre Grundflaͤche ab. Sie beduͤrfen alſo kei— ner eigentlichen Wurzel, noch weniger der Wurzelfaſern, zum Einſaugen der Saͤfte. Gemeiniglich iſt der Umkreis gerundet, und in eine mit dem unterliegenden Körper gleichlaufende Fläche verbreitet. Selten vertheilt fie ſich in lappenfoͤr— mige Auswuͤchſe, als welche meiſtens nur zufällig entſtehen. Der unmittelbar damit verbundene Stamm (Truncus), erhebt ſich aus der Mitte der Grundfläche, entweder in einer gleichen Dicke, oder er iſt gemaͤchlich verſtaͤrkt, und hat eine gewölbte, oder Fegelfürmige Bildung. Er waͤchſt in einer ſenckrechten Richtung ſchon in dem erſten Alter empor, und es eraͤugnet ſich dieß wie bey den Pflanzen nach gleichen Geſetzen. Doch zuwellen hat ſich die Coralle an der oberen Seite einer Felſenkluft befeſtigt, und in einer Kruͤmmung ſich wiederum erhoben, um dadurch ihre gewöhnliche Rich— tung zu erhalten. Auf dem Boden der Meere wird man ſie beſtaͤndig in geras der Lage gewahr. Gorgonien von ganz einfachen Staͤmmen, ſind auſer der erſten Anlage die allen eigen iſt, ſehr ſelten, und es iſt nur die Gorg, iun- cea und ſeirpea davon ausgenommen, wiewohl fie auch zuweilen einige Aus⸗ wuͤchſe haben; die uͤbrigen ſind ſaͤmtlich in Aeſte verbreitet. Dieſe Aeſte (Rami), Haben ihre beſtimmte Vertheilung in eben der Lage, wie wir ſie bey den Pflanzen finden. Einige verbreiten ſich ſchon naͤchſt an - 2 der 12 \ Sechſtes Geſchlecht der Pflanzenthiere. f der Grundflaͤche, andere aber in gewiſſer Entfernung des Stamms. Sie gehen, nach verſchiedenen Gattungen, in rechte oder ſtumpfe Winkel aus, und ſtehen entweder einander gegen über (oppofiti), oder abwechſelnd (alterni), fo wie. fie bey einigen auch nur auf einer Seite des Stammes (fecundi) verbreitet find. Gemeiniglich bilden fie eine ebene Flaͤche, da die Aeſte ſich gitterfoͤrmig verei⸗ nigen oder ein Nez bilden, und Horncorallen dieſer Art werden faͤcherfoͤrmige (Gorgoniae flabelliformes, oder reticulatae) genennt. Bey einigen fie hen fie an dem Gipfel in zerſtreuter Lage (paniculatae), und bey andern in einem Kreis um den Stamm ((verticillatae). So find auch wiederum einige ſehr dichte, andere aber nur mit einzelnen Aeſten bewachſen. Gleiche Bewandnis hat es ferner mit den Zweigen (ramuli), welche bey fortgeſezten Wuchs die Staͤrke der Aeſte erreichen. Doch gewiſſe Gattungen machen hier eine Ausnahm, da die Aeſte mit feinen ſehr verlaͤngerten Borſten oder Haaren (ſetae, pinnae), beſezt ſind, welche zwar aus gleicher Subſtanz der Rinde und des Holzes beſtehen, aber niemahlen ſich in Aeſte zu verſtaͤrken pflegen, oder auch andere zur Seite wieder hervortrelben, wovon die Gorg. fe- toſa ) ein Beyſpiel giebt. Nach dem ſchregen Durchſchnitt, iſt die Form des Stamms ſo wie die Aeſte ſelbſten, bey den meiſten gerundet, bey den übris gen hingegen eyfoͤrmig, flach, oder breitgedruckt. Dieß find die verzuͤglichſten Verſchiedenheiten, im Allgemeinen genommen, an ſich aber hat jede Gattung ihre eigenen. Die Höhe des Wuchſes welche eine Horncoralle erreicht, ſcheint ganz unbeſtimmt zu ſeyn, manchfaltige Zufälle aber begraͤnzen ihr Leben, wie bey den Pflanzen, wiewohl man niemahlen noch wahrgenommen hat, daß einige nur von jähriger Dauer find. Die Sorg. Plaeomus, wird in den Nor wegiſchen Meeren zu ſechzehn Schuhen in der Höhe angetroffen, und die Gorg. Antipathes betragt, nach ihren ſo ſtorken Staͤmmen, wahrſcheinlich eine weit groͤſere Hoͤhe. Andere dagegen halten ein deſto geringeres Maas. So erreicht die Gorg. Ventalina nur eine Höhe von etlichen Zollen. Ferner iſt auch das Verhaͤltnis der Staͤrke des Stamms gegen die Aeſte, oder auch gegen die Breite der Grund⸗ fläche, öfters ſehr ungleich. Bey einigen haben dſe Aeſte eine faſt gleiche Dicke des Stamms, und bleiben ſich auch bey ſehr ausgebeiteten Umfang beſtaͤndig gleich, bey andern aber vergroͤſert ſich dieſelbe um fo mehr, als jene geringer find, So haben 115 ſchwache Stämme öfters eine mehr verbreitete Grundfläche, als Gorg. Tab. XVIE Gorgonia. Horneoralle, Gorgunie. | 13 als in dieſem Verhaltnis, die ſtaͤrkſten beſizen. Man hat ſie in den Meeren der Fälteften. Welttheile, fo wie in den heiſeſten angetroffen. Einige halten eine beſtimmte Tiefe, bey andern aber ſcheint ſie ganz unbeſtimmt zu ſeyn. In ſüſſen Waſſern hingegen, hat man noch keine dieſer Gattungen angetroffen, fie kommen auch nach kuͤnſtlicher Erziehung darinnen nicht fort, und fo find nothwendig keine Beſtandtheile ihrer anfländigen Nahrung darinnen enthalten. Die weichen Theile, oder die Organe, welche im Leben aus den Muͤn⸗ dungen der Warzen hervortretten, haben mit denen, wie man ſie an der Edlen Coralle und verſchiedenen Madreporen wahrgenommen hat, faſt gleiche Ges ſtalt. Donati, Ellis, und neuerlich Herr Cavollini, haben fie an ſechs ver, ſchledenen Gattungen beobachtet, und in Abbildungen vorgeſtellt. Sie beſte— ben aus einem walzenfoͤrmiger Körper, von etwas minderer Groͤſe als die Oefnung der Warze beträgt. Dieſer ſtreckt ſich im Waſſer hervor, und vers breitet an ſeiner Spize acht feine Faſern, in ſtrahlenfoͤrmiger Geſtalt welche wiederum, ihre, wiewohl noch feineren Seitenfaſern befizem Sie ſcheinen will, kuͤhrlich ſich ein und auszuziehen, ſo wie fie an ſich in beſtaͤndiger Bene, gung find, und ſtehen theils geſchloſſen, theils geöfner, zur Hälfte oder ganz, und diß zu gleicher Zeit, an den Zweigen hervor. Herr Cavollini hat die Gorg. verrucofa ") zu feinen mühfemen und gründlichſten Unterſuchungen gewählt, wovon ich des weitern noch mehreres zu erwehnen habe, Hier bes merke ich nur eine einzige ſeiner Beobachtungen. Bey der Berührung eines dieſer Waͤrzgen mit der Spize eines Werkzeuges, begab ſich der Körper keines, weges hervor, es zogen ſich vielmehr alle Faſern an dem ganzen Stamm 15 ſammen, und verbargen ſich in ihre Oefnungen. Er machte daraus den Schluß, daß dieſe Organe, oder Polypen, welche aus den Poren her vorkommen, nicht einzelne Thiere, ſondern Theile eines einzigen wären, aus dem die ganze Gorgonie an ſich beſtuͤnde.) Er gehet hierinnen von dem Urcheil eines 1 5 Ellis 5) Ste wird mit dieſem Nahmen in Bezug auf das Linneiſche SEyſtem angegeben, wie, wohl fie eine ganz abweichende Gattung, und am wabrſcheinlichſten die Gorg. Coraki loides iſt, da die G. verrucofa eine weiſſe oder gelblichte, die des Herrn Cavollini aber eine rothe, und nach den Warzen ganz verſchiedene Rinde hat. #%) Mem. I. p. 14. — „Quei polipi che ſorgono dalla Gorgonia, non fono Animali di 3 loro, fono organi che appartengono ad un animle maggiore, come tutto v che & „5 quello che abbiam denominato Gorgonia, s 14 | Sechſtes Geſchlecht der Pflanzenthiere. Ellis ab, welcher in oben angeführten Were, noch ausführlicher als in feiner Abhandlung uͤber die Coralliniſchen Körper, zu erweiſen ſucht, daß jedes die, ſer Organe ein Thier fuͤr ſich iſt, und gemeinſchaftlich mit den uͤbrigen, ſich feinen eigenen Stamm erbaut. Er nennt daher den hornartigen Theil die Knochen, und die Rinde das Fleiſch, im uͤbrigen findet er nicht die mindeſte Aehnlichkeit derſelben mit einem vegetabiliſchen Bau. Nach dem Urtheil des Herrn von Linne ) und Herrn Pallas, wird der pflanzenartige Wuchs, für unleugbar angenommen, ſie erklaͤren die weichen hervortrettende Organe fuͤr wahre Thiere, oder belebte Bluͤthen, welche aber dennoch den übrigen Körper hervorbringen ſollen. Ohne dieſe Meinungen, woruͤber ſchon ſo vieles geſagt worden, umſtaͤnd⸗ licher darzulegen, beruhet alles was man fuͤr den thieriſchen Antheil angenom⸗ men hatte, in dem Vermoͤgen der Reizbarkeit der gedachten Organe, da dieſe Produete das Uebrige mit andern unleugbaren vegetabiliſchen Koͤrpern gemein haben. Einige Pflanzen befizen einen aͤhnlichen Grad dieſer Reizbarkeit, wie die Mimofa, die Dianoea, verſchiedene Cryptogamiſten und andere die allzube⸗ kannt ſind, und doch haben wir ſie niemahlen zu den Thieren gerechnet. So feine galertartige Organe, zumahl in dem Waſſer, find noch eines höheren Gras des dieſer Eigenſchaft faͤhig, als die bey Geſchoͤpfen, welche in freyer Luft leben. Alle Beobachtungen kommen dahin überein, daß in den weichen Theilen die Zeus gungsorgane enthalten ſind, daß dieſe aber vermittelſt ihrer Faſern die Nahrung einziehen, iſt noch lange nicht erwieſen, indem die ſcheinbare Bewegung, bey der Annaͤhrung fremder Koͤrper, ſich nach anderen Wuͤrkungen ereignen kan. An ſich konnten auch die Nahrungstheile bey ſo feinen Gefaͤſen, von unſeren Sinnen eben ſo wenig als die bey den Pflanzen bemerkt werden. Der Nahme der Polypen, hat zu verſchiedenen irrigen Vorſtellungen Anlaß gegeben. Jene find im eigentlichen Verſtand freylebende Körper, die ihre ſichtbaren Bewegun⸗ gen aͤuſern, und eine Reproductionskraft beſizen, hier aber iſt ihre Form an ſich gaͤnzlich verſchieden, ſie ſind mit dem Stamm unmittelbar verbunden, ſie verliehren bey einer Abſouderung ihr Leben, alle Reizbarkeit hoͤret dann auf einmahl auf, und diß haben alle Beobachtungen einſtimmend erwieſen. Eine Gorgonie kann nicht, wie ich ſchon erwaͤhnt habe, ihre Nahrung von der Wurzel einziehen, ſie erhalt ſie von der Flaͤche des ganzen Koͤrpers, eben dieſe *) I. Th. Einl. S. 13. Anm, PR | 1 Gorgonia, Hotiteorafe, Gorgonie. 15 dieſe Eigenſchaft aber beſizen faſt alle Pflanzen, indem ihnen auch auſer der Wurzel, von auſen Nahrungstheiſe zukommen, und ſogar dadurch alleine koͤnnen ge— nähret werden. Die Poren der Horncorallen, oder die darinnen enthaltenen Organe, ſtehen bey den meiſten Gattungen auf der Fläche zerſtreut und zu weit auseinander, als daß man ſie fuͤr die Erbauer der Rinde des Holzes erklaͤren koͤnnte, noch weniger wuͤrden ſie als Werkzeuge der Nahrung hinreichend ſeyn, einer ſo groſen Maſſe genugſamen Erſaz zu verſchaffen. Man hat nicht, wie ich ſchon öfters erwähnt habe, nur auf eine oder die andere Gattung Ruͤckſicht zu nehmen, ſondern auch die übrigen von ganz abweichender Bauart zu vergleichen, und hier kommen uns mehrere vor, an welchen ſich nur einzelne Poren finden, andere aber denen fie ganzlich mangeln, der übrigen Verſchiedenheiten nicht zu gedenken. Ein mahl kommt es auf die zu beſtimmenden Graͤnzen des Thierreichs an, die wir zwar zur Zeit noch ſelbſten nicht angeben können. In zu weiter Ausdehnung dieſes Begriffes, wurden auch alle Pflanzen dahin gehören, ba fir organiſirte Körper find, die ihr wuͤrkliches deben haben; im Zegentheil wuͤrden wir annehmen muͤſſen, daß es keine wuͤrkliche Pflanzen giebt. An ſich iſt doch eine Horncoralle einer Pflanze weit aͤhnlicher als einem Thier. Sie hat einen gemeinſchaftlichen Stamm, die Aeſte verbreiten ſich im beſtimmter Richtung, ſie ſezt auf gleiche Art, die holzartigen Ringe ab, und die weichen Theile kommen ſelbſten den Bluͤthen am naächſten. Man hat ähnliche Pflanzen, als bey welchen Bluͤthe und Frucht miteinander vereint, aus den Stämmen hervortretten, wie bey den Feigenbaͤumen, und bey andern ſogar aus dem Blättern, dergleichen der Maͤuſedorn, (Ruſcus, ) und verſchiedene Flechten und Moosarten beſizen. Selbſten die Seetange haben mit den Gorgonien und der Antipathes in ihrer Bauart die naͤchſte Ach lichkeit, und doch find fie nie von dem Pflanzenreich geſondert worden. Die galertartige Maſſe zwiſchen der Rinde und dem Holz, ſcheint in der Rückſicht des Le— bens, eben dasjenige zu ſeyn, was der Splint bey den Pflanzen iſt, er ge— het in das Holz uͤber, es ſezt ſich ein neuer an, und ſo hat es mit der hornartigen Subſtanz gleiche Bewandnis. In beyden iſt uns ihre erſte Ent ſtehung, nach den Abſonderungsgefaͤſen unerforſchlich, wenn auch die Wuͤr— kungen vor Augen liegen. Die Antipathes hat den nehmlichen hornartigen Stamm, der aber aus einem gallertartigen Ueberzug entſtehet, wo man noch keine Poren, keine hervortrettende weiche Körper, noch Seitenfaſern wahrge⸗ nommen hat, welche doch wie an jenen zu ihrer Nahrung erfordert wuͤrden. Ich bemerke noch einen einzigen Umſtand, nach welchem es mir als unmögs lich vorkommt, daß mittelſt dieſer weſchen Organe oder ihrer Faſern, die Nah, 4 sung 1 * 16 Sechſtes Geſchlecht der Pflanzenthiere. rung eingeſogen, und dadurch der Wachsthum könnte bewüͤrket werden. Es finden ſich nehmlich an jeder Gorgonie verſchiedene ganz verſchloſſene Waͤrz⸗ gen, weſche bey der Gleichfoͤrmigkeit ihrer Rinde niemahlen eine Muͤndung oder einen Poren koͤnnen gehabt und alfo auch keine dieſer Organe hervor⸗ gebracht haben, ohngeachtet fie nach deutlichen Spuhren darinnen verſchloſſen find. Sogar bey ganzen jungen Sorgonien, beſtehen dieſe Waͤrzgen aus Erhöhungen ohne die mindeſte Oefnung zu haben, als welche ſie erſt in ih⸗ rem vollkommenen Stand erhalten. Nach den Beobachtungen des Herrn Ca, vollini ſelbſten, iſt eine dergleichen Warze bey ihrer Entſtehung ganz bes deckt und öfnet ſich erſt bey verſtaͤrkten Wuchs. An einer kleinen aufſproſ⸗ ſenden Gorgonie, wie er bemerkte, und es auch die Abbildung ergiebt, waren dieſe Gefaͤſſe noch nicht aufgebrochen. Man erklaͤre nun ihren Wachsthum, wenn dieſe Organe, Werkzeuge der Nahrung ſeyn ſollten, die doch ohne fie einzuziehen eine fo beträchtliche Gröͤſe erreichen. Obgedachter Herr Verfaſſer hat dieſen Umſtand unerörtere gelaſſen. Iſt es nicht wahrſcheinlicher, daß dieſe Waͤrzgen unausgebildete Organe ſind, die wie bey den Pflanzen, ihre Zeit und Reife erfordern und ſonach die Zeugungsorgane enthalten, zumahl nach einſtimmenden Beobachtungen, der Saame, oder wie man lieber will, die Eyer, daraus abgeſezt werden. Es wird ein jeder unter den Exemplaren ſeiner Sammlung, an denjenigen Gattungen deren Zellen aus warzigen Erhös hungen beſtehen, zwiſchen denen, welche ſchon ihre Reife erhalten haben, Fleis nere noch ganz verſchloſſene Poren finden, ſo wie andere welche im gemaͤch⸗ lichen Wuchs aufgebrochen find und die groͤſeren verdraͤngt haben. Bey den Gattungen aber, welche eine faſt ebene Rinde und Muͤndungen ohne Waͤrzgen haben, wie die Gorg. Palma, iſt nur in der Gröfe der Oefnungen ein Unterſcheid. Doch ich werde in ihrer Beſchreibung das merkwuͤrdigſte dies ſer Umſtaͤnde des weitern erwaͤhnen. e Die genaueſten Beobachtungen über die Erzeugung der Horncorallen, haben wir neuerlich den verdienſtvollen Bemühungen des Herrn Cavollini zu danken. Er wurde durch die Vorwuͤrfe des Herrn R. Pallas “) die feiner d Nation, *) El. Zooph. p. 163. — „, Certiora et fpecialiora ex vivis Gorgoniis difei debent; quo- rum nos cognitione, ob Italorum, quos Maris Mediterranei in tanta vieinitate fruſtra invitant, ſupinam negligentiam, hucusque carere dolendum eſt. „ Gorgonia. Horncoralle, Gorgonie. 17 Nation, wegen der Nachlaͤſſigkeit in dieſen Unterſuchungen gemacht worden, dazu aufgefordert, wiewohl fie ihm ſehr empfindlich fielen. Er hat ſich auch deſto gröfere Ehre als feine Vorgänger dadurch erworben. Die Beobachtungen wur den an der oberwähnten Horncoralle gemacht, welche er in Gefaͤſen verwahrte und in der bereits erwähnten Grotte, dem frenen Zugang des Meereswaſſers auss geſezt hatte. Sowohl abgeſchnittene Scuͤcke, als andere die an ihrer Grundflaͤche in natürlicher Lage befeſtiget waren, aͤuſerten gleiche Lebenskraͤfte und nahmen im Wachsthum betrachtlich zu. Er bemerkte innerhalb des weichen Körpers einige Scheiden, welche ſich nach und nach verſtaͤrkten, und endlich zu ſeiner größten Verwunderung, es war in dem Monath Junius, eine Menge längs lichtrunder, durchſichtiger und purpurfaͤrbiger Körper von ſich gaben. Sie ſchwamen auf der Fläche und aͤuſerten eine lebhafte Bewegung, doch derglei⸗ chen hat man auch an dem Saamenſtaub der Cryptogamiſten wahrgenommen. Sie nahmen verſchiedene Formen an, und verfuͤgten ſich zuſammen an die Seite des Gefaͤſſes, wo fie einer Geſellſchaft der Blattlaͤuſe gliechen, fo dichte hate ten fie ſich angelegt. Doch da nachgehens das Waſſer, wegen Mangel des freyeren Zugangs, in eine Faͤulnis uͤbergieng, gelung es ihm nicht die Ent⸗ wicklung der jungen Gorgonien wahrzunehmen, wiewohl er in dem aufbres chenden Keim die erſte Anlage der Rinde und des Holzes beobachtet hatte. Da ihm die Verſuche mit der Madr. calycularis glücklicher von ſtatten giengen, indem er von dieſer, gleiche, nur etwas groͤſere Eyer oder Saamen erhalten hatte, welche ſich anſezten und vollkommen entwickelten; ſo kunnte er aus der Aehnlichkeft und dem nehmlichen Verhalten derſelben, auf dieſe die rich— tige Folgerung machen. Auch Donati und Ellis Haben dieſe Körper ſchon wahrgenommen, aber ihre Entwicklung nicht bemerkt. Doch ich habe mich in der Erzehlung dieſer ausführlichen Beobachtungen des Herrn Cavollini ) einzuſchrenken, als welche von einem jeden Kenner ganz geleſen zu werden verdienen. Ich zeige nur noch mit wenigen, die vorzuͤglichſten ſeiner auf ſo manchfaltige und muͤhſame Art angeſtellten Verſuche an. Eine von der Grund— flaͤche ganz abgeſonderte Gorgonie behielt ihren ungehinderten Wuchs, fo wie jede *) Mem. I. p. 1 — 30. und Mem. II. p. 85 — 114. Zur Zeit iſt noch keine Ueberſezung dieſes Werks, das fo manchfaltige und neue Beobachtungen enthoͤlt, ausgegeben wor⸗ den, ſo ſehr es gemeinnuͤziger gemacht zu werden verdient. Eſpers Pflanzenthiere II. Th. 2 7 18 Sechſtes Geſchlecht der Pflanzenthiere. lede von dem Stamm und den Zweigen abgeſchnittene Stucke, wenn fie ihre unverlezte Rinde hatten. Auch dieſe blieb, von dem hornartigen Theil abge— ſondert, bey Leben und ſezte einen gleichen wiederum an. Doch iſt niemahlen aus dem Holz alleine, eine Rinde hervorgewachſen. Auf gleiche Art haben ſich auch abgeſonderte Stuͤcke, wenn fie übereinander gelegt worden, wiederum verbunden und auch in verkehrter Lage ihre vorige Richtung angenommen. Hieraus iſt genugſam abzunehmen, daß ſogar bey abgeſtorbener Grundflaͤche, dergleichen Exemplare genugſam vorkommen, dennoch einzelne Aeſte ihren unge⸗ hinderten Wachsthum haben, fo wie fie auch ohne Befeſtigung leben konnen. Nicht minder iſt daraus zu erſehen, daß ſich auch die Rinde von einer Gattung, zus mahl in naher Geſellſchaft, ſich auf das Holz einer andern anlegen und es überziehen kann, wiewohl es feine eigene Schichten wiederum abſezt. So wahrſcheinlich dieſer leztere Zufall iſt, fo find doch die Beyſpiele aͤuſerſt ſelten. 5 Dieſe ſehr zahlreiche Menge der Horncorallen, wurden nach der Ver— ſchiedenheit der Aeſte und ihrer Bauart, in folgende Abtheilungen gebracht. 1.) Einfache Horncorallen (Gorgoniae fimplices), als welche aus einem einzi⸗ gen Stamm ohne Aeſte beſtehen, und am ſelteſten vorkonmen. Man hat fie von denen in ihrer erſten Anlage zu unterſcheiden, indem fie alle einfache Stämme, biß ſie ein hoͤheres Alter erreichen, hervorbringen. 2.) Aeſtige Horncorallen (Gorg. ramoſae), weiche nach Art der Bäume, an ihrem Giofel thin und wies der ausſtehende Aeſte haben. Sie find gleichfals ſehr ſelten, und die Gor- gonia Antipathes, giebt das vorzüglichſte Beyſpiel. 3.) Gefiederte Korn corallen (G. pinnatae), an welchen jede einzelne Stämme, oder auch die Aeſte, feine borftenförmige Zweige haben, die entweder einander gegenüber ſte⸗— hen, oder in zerſtreuter Sage von der gemeinſchaftlichen Fläche ausgehen, dergleichen nach lezteren, die Gorg. pinnata führt. 4.) Nezfoͤrmige Horncorallen (G. reticulatae), deren Aeſte miteinander gitterfoͤrmig vers wachſen find. Sie machen den gröoͤſten Theil der Gattungen aus, wiewohl die meiſten mit mehreren Aeſten bey einen Annaͤherung ſich zu verbinden pflegen; hier aber bilden ſie ein Nez, nach engen oder weiten Zwiſchenraumen. Ziehen ſich dieſe in eine ebene Fläche, ſo werden fie dann faͤchee, oder wedelfoͤrmige Horncorallen, (Gorg. flabelliformes genennt. Doch es ſind auch diſeſe Eintheilungen bey allzunaher Verwandſchaft oͤfters nicht zureichend, man hat überbieß auf die Rinde, als dem weit weſentlicheren Theil, ſo wie 5080 Poren Gorgonia. Horncoralle, Gorgonie. | 19 Poren gleiche Ruͤckſicht zu nehmen. Wir haben den Vorrath der Cats tungen ſelbſten zuvor, darzulegen, und es wird ſich dann um ſo leichter ihre Eintheilung ergeben, wenn auch erſtere zu unſern a zur Zeit hinrei⸗ chend iſt. In dem Linneiſchen Syſtem ſind ſechzehn Gattungen verzeichnet; unter welchen zwey zu dem folgenden Geſchlecht dem Antipathes gehoͤren. Sie find 1, G. lepadifera; 2, verticillata; 3, Placomus; 4, Abies, 4. recta, 6. fpiralis (Antipathes cupreflina, ſpiralis); 5, aenea (Antip. aenea); 6, ceratophyta; 7, elongata; 8, verrucoſa; 9, Antipathes; 10, an- ceps; II, pinnata; 12, ſetoſa; 13, petechizans; 14, pectinata; 15, ventalina; 16, Flabellum. Herr Ritter Pallas hat hingegen dreyſig Gattungen beſchrieben und es iſt alſo uͤber die Haͤlfte, auch nach Abſonderung der beyden Antipathes, in der zwölften Ausgabe des Linneiſchen Syſtems nicht aufgenommen worden. Sie ſtehen in folgender Ordnung, » GORGONIAE RE- TICULATAE: IO T, G. Ventilabrum (ventalina Linn); 102, Reticulum; 103, Clathrus; 104, Flabellum, Linn. E, ORG. PIN NATAE: 105, ace- roſa; fetofa Linn. 106, pinnata, Linn. 107, fanquinolenta; 108, vio- lacea: 109, verticillata, Linn. 110, pedinata Linn. YGoRG. SIMPLI- CIORES: III, elongata Linn. 112, juncea; 113, ſeirpea; 114, ſe- tacea; ©, GORG. RAMOSAE$ 115, anceps Linn, 116, viminalis; 117. ceratophyta Linn. 118, purpurea; 119, Salappo; 120, Palma; 121, radicata: 122, ſuberoſa; 123, coralloides; 124, Antipathes Linn. 125, petechizans Linn. 126, verrucofa Linn. 127, muricata; 128, fuccinea; 129, Placomus Linn. 130, mollis; 131, Reſeda (lepadi- fera Linn.) Dieſen find verſchiedene der neueren Entdeckungen beyzufuͤgen. Unter den Verſteinerungen, kommen die Horncorallen am ſeltenſten vor, ſo wie uͤberhaupt diejenigen Koͤrper, welche in dem Meer an Felſen befe— ſtiget find, oder wenigſtens ohne die groͤſte Gewalt nicht koͤnnen qbgeriſſen wers den. Doch findet man einige ſowohl in Abdruͤcken, als auch in freyen Maſ⸗ ſen unterſchiedener Steinarten, wo ſich aber ihre Geſtalt ſehr veraͤndert hat. Es kommen uns biernaͤchſt- gewiſſe in Stein uͤbergegangene Körper vor, deren Originale zu dieſem Geſchlecht unſtreitig gehört haben, von denen ſich aber in der Natur noch keines zur Zeit vorgefunden hat. Aus uns fern gebuͤrgigten Gegenden beſize ich verſchiedene Stämme im Durchſchnitt C 2. von 20 Sechſtes Geſchlecht der Pflanzenthiere. Gorgonia, Horncoralle. von fuͤnf bis ſechs Zollen, die aus einer ſowohl feſten, als ſehr leichten kalch⸗ artigen Maſſe beſtehen, deren Structur, auch in der Form der Aeſte, den ſch chtenfoͤrmigen und Flüffigen Lagen eines hornartigen Skamms übereinfommen, von dem gewöhnlichen Holz der Bäume aber ſowohl, als den aͤſtigen Madre⸗ poren und Milleporen, ganz verſchieden find. Doch wahrſcheinlich erreichen die Gorgonien in denen noch unbeſuchten Tiefen der Meere, eine auſerordentliche Stärke. Eine in Chalcedon eingeſchloſſene Gorgonie, habe ich in der Be⸗ ſchreibung der Gorg. Palma anzuzeigen. Die erſte Horncoralle. | Gorgonia ventalina. Die nezfoͤrmige Horncoralle. Groote Seewajer. Holl. Accarbaar Kipas Malai ſch. Pabaytsjin , On- haytsjin, Ehinef 1 0 Tab. Gorg. I. Fig. 1. Ein ganzer Stamm von mittlerer ⸗Groͤſe. Fig. 2. Ein vergroͤſertes Stuͤck eines Zweiges. 8 X LIN NE Syſt. Nat. Ed. XII. pag. 1393. ſp. 15. Gorg. bentalina, Gorg. reticulata, ramis lateribus externe eompreſſis, cortice rubro. Horncoralle, mit gitterfoͤrmigen, an dem aͤuſern Raad zuſam⸗ mengedruckten Aeſten, und einer hochrothen Rinde. — Rami non ver- ſus ramulos, fed a lateribus exterioribus compreſſi, contra- rio ac in ſequenti (G. Flabellum) modo. Habitat in Oceano indiceo. — Ed. X. pag. 80 1. fp. 2. G. ent. G. reticulata, ra- mis lateribus externe comprefüs. — Hort. Cliff. p. 840. Li- thoxylon retiforme, ramulis oppofitis compreflis, fructificatio- nibus ſubrotundis exſertis prominentibus. Müller Ueberſ. des N. S. VI. Th. II. B. S. 768. nr. 15. Gorg. Vent. Der Seewedel. ö | HOUTTUYN Nat. Hiſt. I. D. 17. St. p. 352. nr. 15. G. Vent. platte Zee- Boom, Zee - Hefter, die N yze gevlogten is, hebbende de Takken aan Zyden uitwendig ſamengedrukt en de Schors rood. PALLAS Elench. Zooph. p. 165. nr. 101. Gorg Ventilabrum. G. reti- culata, ramis compreſſis, cortice ruberrimo verrucoſa. — Wilckens Ueberſ. I. Tb. S. 208. nr. 1. Der Seewebel. Eine nez⸗ artig 0 Erſtes Geſchl. Gorgonia ventalina. Nezfoͤrmige Horneoralle. T. I. 22 artig geflochtene Horncoralle, deren gedruckte Aeſte, mit einer hochro, then warzigen Rinde umlegt find. — BODDAERT Lyſt. d. Pl. p. 206. Groote Jeemajer. 5 RUM PH Amb. Rar. Kamm. Tom. VI. pag. 205. Tab. 79. fig. 1. Flas bella marina. Muſ. Geverſ. p. 518. nr. 216. G. Ventilabrum, (Pall. 10 1. Linn. 1293, 15.) flabum, maxime lacerum, cum Madr. Agaricite, in ane All 1S,(laL 7, pon Die gröften Exemplare dieſer vorzüglich ſchoͤnen Horncoralle, betragen eine Hoͤhe von fuͤnf bis ſechs Zollen und eine oͤfters weit betraͤchtlichere Breite. Doch in dieſem Maas ſind ſte aͤuſerſt feiten, gewohnlich halten fie kaum die Hälfte. Es giebt zwar Rumph Abaͤnderungen von einer zu drey bis vier Fuß ſich erſtreckenden Hoͤhe an, ſie ſind aber ganz eigene Gattungen, ſo wie an ſich noch mehrere mit dieſer verwechſelt werden. Ohne die damit naͤchſtver⸗ wandte Arten genauer zu beſtimmen, dahin auch die Gorgonia Reticulum und Clathrus des Herrn Pallas gehört, habe ich hier nur von dieſer die wer ſentlichſten Kennzeichen anzugeben. Die Grundſtaͤche oder die Wurzel, ict ſehr flach und in einem kleinem Raum, auf Steinen, Conchylien, oder andern Corallenarten verbreitet. Der Stamm, welcher ſtch auf berſelden in geraber Richtung erhebt, iſt ſehr kurz, und mangelt zuweilen gänzlich, indem die Beſte unmittelbar aus der gemeinſchaftli⸗ chen Grundfläche Gervoriommen, Der Umfang iſt gerundet, und das Holz for wohl als die Rinde fein gefurcht. Die fehr zahlreichen Aeſte gehen Fark in gleicher Staͤrke aus, und verbreiten ſich ig eine ebene, etwas gewölbte, meiſtens ablang⸗ rund geformte Flache. Zuweien liegen fie gedoppelt uͤbereinander, oder es tret⸗ ten in rechten ſtumpfen Winkela, kleinere hervor. Sie ſind ſäßmtlich nezfoͤrmig unter ſich verwachſen, die Zweige ſowohl, als die Aeſte ſelbſten, haben eine gleiche Dicke, und dieſe behalten fie faſt von dem erſten Alter an biß zur hoͤchſten Groͤſe, die mittleren Staͤmme bey einigen ausge⸗ nommen, welche eine gröfere Staͤrke haben. Die durch ihre Verbindungen en ſtandene Gitter find von ſehr ungleicher Form, meiſtens ſtellen ſte Vierecke, Tra— pezien und ungleichfeitige Dreyecke vor, fo wie fie auch bey kleinen Exemplaren enger als bey gröferen fd. Die äuſerſten Zweige, welche i in eine kegelfoͤrmige Spi— ze ausgehen, erreichen kaum die Lange 85 etlichen Linien, worauf daun ; S 3 5 zur Sechſtes Geſchlecht der Pflanzenthiere. Gorgonia. Horncoralle. zur Seite andere bervorwachſen, die ſich mit den cegrniterſezende vereint, gen und in eine Malle verbinden. 2 N Das Holz hat an dem Stamm eine dunkelbraune, zuweilen auch eine ſchwarze Farbe, an dem Zweigen aber iſt es gelb und durchſcheinend. Es iſt etwas flach gedruckt, beſonders da wo die Zweige ſich in Gitter vereinigen, oder die Winckel entſtehen. Herr von Linne beſtimmt dadurch den Unterſchied von der Gorgonia Flabellum, als bey welcher das Holz an der entgegengeſezten Seite zuſammengedruckt iſt; allein es iſt ſchon in der ganzen Bauart genugſam von jener verſchieden und dieſes Kennzeichen an ſich nicht hinreichend genug. In dem Verhaltnis des ſehr duͤnnen Holzes, hat die Rinde, welche aus einer gleichfoöͤrmigen kalchartigen Subſtanz beſtehet, eine ſehr betraͤchtliche Staͤr⸗ cke. Sie behält die Form der Aeſte, und iſt daher etwas flach gedruckt. Die Farbe iſt ein ſehr friſches Roſenroth, und kommt dem bekannten Flo— rentiner Lack an naͤchſten. Ich habe niemablen eine Abaͤnderung von Erheb— lichkeit wahrgenommen, und es war mir um ſo mehr befremdend, daß in dem obenangefuͤhrten Catalogus der Geveriſchen Sammlung, das dort angezeigte einzige Exemplar dieſer Gattung, mit einer gelben Rinde iſt angegeben worden, wels ches ſonach von dieſer ganz verſchieden iſt. Wie aus der hier beygefuͤgten vergroͤſerten Abbildung zu erſehen iſt; beſtehet die aͤuſere Fläche, aus dichte ans einander gefuͤgten halbkugelfoͤrmigen Waͤrzgen oder Zellen. Dieſe haben eine ablangrunde, oder auch unfoͤrmliche Mündung und inwendig eine gerundete Hoͤhlung. Die meiſten find von auſen, ohne die mindeſte Spuhr einer Defs nung zu haben, ganz verſchloſſen, und es iſt alſo gar nicht einzuſehen, daß ſie die Werkzeuge der Nahrung enthalten ſolten, wie ich bereits in der vorgeſez— ten Theorie mit mehreren erwähnt habe. Man hat die in den Mündungen enthaltene Organe in ihrem friſchen Zuſtand noch nicht unterſucht. Es wird dieſe Horncoralle an den Ufern des Oſtindiſchen Oceans, vorzüglich bey Amboina, und den Molucciſchen Inſeln gefunden. Wie uns Rumph berichtet, ſoll fie unter allen dieſen Arten ſich in der groͤſten Tiefe aufs halten. Genauere Nachrichten aber mangeln uns gänzlich. Ba Die Zweytes Geſchl. Gorg. Flabellum. Faͤcherfoͤrmige Horncoralle. T. II. III. 23 Die zweyte Horncoralle. | Gorgonia Flabellum. Die groſe fächerförmige Horncoralle. Eventail de mer, Franz. Seau Fan, Venus’s Pas; Engl. 1 Meerminne, Seewajer, Holl. Tab. II. Fig. 1. Mit gelber Rinde. x Fig. 2. Ein vergroͤſertes Stuͤck der gitterfoͤrmig verwachſenen Aeſte, Tab. III. Fig. 1. Eine Abänderung mit weiſſer und blaßroͤthlichen Rinde. Fig. 2. Ein vergröfertes Stück. Tab. III. A. Fig. 1. Eine Abaͤnderung mit einer rothen Rinde. Pig. 2. Ein vergröferter Zweig. A LINNE Syſt. Nat. Ed. XII. p. 1293. ſp. 16. Gorg. Flabellum. G. reticulata, ramis interne compreſſis, cortice flavo. Nezfoͤrmige Horncoralle, mit gelben Rinde, und gegen die innere Seite breitgedruck— ten Aeſten. Habitat in Oceano omni. — Kd. X. ſp. 3. — Hort. Cliff. p. 480. Lithoxylom retiforme, ramis parallele compreſſis, primordialibus craſſioribus. — Faun. fuec: Ed. n. pag. 338. nr. 2222. — Hab. in Oceano Norvegico. A. R. Martin, Muͤller Ueberſ. d. N. S. VI. Th. II. B. S. 770. nr. 16. G. Flab. Der Seefaͤcher. HourruywN. Nat. Hiſt. I. D. 17. St. pag. 557. nr. 16. Gorg. Flab. Zee- Heeſter, die Netswyze gevlogten is, met de Takken inwaards plat gedrukt en de Schors gel. PALLAS Elench. Zooph. p. 169 br. 104. Gorg. Flabellum. G. reticulata, ramis creberrimis comprejjis, cortice flavefcente laevi, poris ſimplicibus. — BODDAERT Lyſt. de. Pl. p. 211. De Meermin- ne Waajer. — Wilkens Character. der Thierpfl. J. Th. S. 212. nr. 4. Der Seefächer, Venusfächer, Meerwindfaͤcher. — Ein nezartig ge⸗ flochtenes Hornkorall, deſſen ſeht haufig gedruckte Aeſte, mit einer gelb⸗ lichen und glatten Rinde, worinnen einfache Poren ſind, umlegt ſind. KNORR Delic. Tab. A. 12. fig. x. (rörhliche Rinde) A. 13. fig. 1. 2, (ohne Rinde Gorg. Flabellum, MARSIGLI Hiſt. d. Mer. pag. 100. Tab. XIX. Lithophyte 5. (cortice rubro) ELLIS 24 Sechſtes Geſchlecht der Pflanzenthiere. Gorgonia. Horncoralle. LLIs ER of Coral. pag. 61. — Franz. Ueberſ. p. 76. — teutſche Uleb. S. 68. Tab. 26. f. K. Keratophyton Flabellum Veneris. i — (SOLANDER) Zoophytes, pag. 92. nr. 18. Gorgonia F labellum, Henus's Fan. Gorgonia reticulata, ramis interne compreſſis, car- ne faba (interdum purpurea) oſculis minutis ſparſis, polypis octotentaculatis, oſſe nigro corneo, in ramis maioribus tenui- ter ſtriato. f N MÜLLER Zool. Dan. Prodr. p. 253. nr. 3058. Gorg. Flab. (Lian. Char.) — cortice flavo. ezusıus Hiſt. plant. rar. I. C. II. pag. 120. 121. Frutex marinus ele- gantifimus, ex planta marina retiformis. WORMIVS, Muf. pag. 234. Frutex marin. elegantiſſ. Clufi, oOLEARIUS Muf. Gottorp. pag. 69. Tab. 35. fig. 2. Nach Cluſtus. BESLER Muf. Lochn, pag. 79. Tac. 24. BROWNE’s Nat. Hift. of Iamayca p. 75. nr. 1.2. Keratophytum reti- culatum. TORRUBIA Hifp, Tab. X. fig. 12. — TUR OT Mem. Inſtr. Tab. XXIII. fig. D. i MERCATI Metall. arm VI. c. 20. p. 131. Iſidis Placomum quartum. PETIVER Pterigr. Tab. XVIII. fig. 8. Epicorallum reticulatum vulgare. RUMpH Amb. Rar. To. VI. pag. 224. CALCEOLARIUS Muſ. pag. 16. c. icon. ROVEN Prodr. Leidenſ. p. 522. nr. 1. 1. BAUHINus Hiſt. To. III. p. 9 5 ROCHEFORT Hiſt. d. Antill. C. 19. Art. 13. p. 234. Arbre de Mer. HILL. Plant. p. 19. nr. 2. 3. MUSEUM GEVERS. p. 518. nr. 217 — 229. G. Flab. (cortiee flavo, purpureo, grifeo.) Unter den nezfoͤrmigen Horncorallen, erreicht dieſe die gröfte Höhe und den weiteften Umfang. Man hat Exemplare, wiewohl fie ſelten in ihrer Voll⸗ ſtaͤndigkeit zu uns gebracht werden, welche ein Maas von vier bis fünf Fuß betragen, dergleichen ſich in der Sammlung unſerers Prof. Muͤllers befanden, welche nun in dem Cabinet des regierenden Herrn Grafens von Truchſes zu Wurzach aufbewahret werden. Sie verbreitet ſich in eine ebene Fläche, und der Umriß iſt theils gerundet, theils lappenfoͤrmig ausgeſchnitten, oder in uns gleiche Zweytes Geſchl. Gorg. Flabellum. Faͤcherfoͤrmige Horncoralle. T. II. III. 25 gleiche Spizen getheilt, die Neze liegen auch öfters gedoppelt übereinander. Dieſer Gattung iſt obſtehende Benennung mit Recht beygelegt worden, da ſie die Form eines Faͤchers hat, und auch an einigen Orten in Indien, zum An— fachen des Feuers und zur Kuͤhlung der Luft gebraucht wird. Nach der Be— merkung des Cluſius, wurde ſie zuerſt durch hollaͤndiſche Schiffe, im Jahr 1603. nach Europa gebracht. Die Grundfläche iſt ſehr verftärkt, fie erhebt ſich gemeiniglich in gewolb, ter Form, und gehet in haͤutige Lappen aus, doch bey kleinen Exemplaren iſt ſie von feſterer Subſtanz. Die aͤuſere Flaͤche iſt ſehr ungleich, und auch die innere Maſſe loͤchericht und Flüftig, Sie ſtehet auf Felſen, öfters auch auf groͤſeren Milleporen und Madreporen befeſtigt, und ſchließt zuweilen Steine und Conchylien ein. Ihre Farbe iſt gewöhnlich lichtbraun, oder auch ſchwarz. In gemaͤchlicher Verſtaͤrkung erheben ſich auf dieſer Flaͤche, verſchiedene miteinander verbundene Stamme, die ſich dann in mehrere, doch gemeiniglich in einem gleichen Abſtand die Laͤnge hin verbreiten, zuweilen aber auch nur in einem einzigen Stamm ſich miteinander verbinden. Sie ſind theils gerundet, theils flach gedruckt, und öfters auch in eine Maſſe die eine breite Flaͤche bildet, verwachſen. Herr Ellis hat ein Exemplar als eine auſerordentliche Abweichung vorgeſtellt, wo der Hauptſtamm in der Mitte entzwey gebrochen war, beyde Theile aber der nächſte, flach gewachſene Aſt, in einer Kruͤmmung wie— derum verbunden hatte. Er giebt diß als einen einleuchtenden Beweiß des thie— riſchen Urſprungs der Coralle an, indem er dieſen Zufall dadurch erklaͤrt, daß die Thlere, welche bey dem Bruch dieſe Hinderniß fanden, ſich ſeitwaͤrts ges lenckt und in dieſer Kruͤmmung den abgebrochenen Theil wiederum verbunden hätten. Allein es iſt wahrſcheinlicher, daß der breitere Aſt ſchon vorhin vors handen war, und ſich der Bruch des ſchwaͤcheren erſt nachgehends ereignet hatte. Ich habe ein gleiches bey verſchiedenen Exemplaren wo der Stamm nicht die mindeſte Beſchaͤdigung erlitten hatte, wahrgenommen, und an ſich ſind dieſe in die Breite gezogen, und in eine Kruͤmmung mit dem Hauptſtamm verbindende Aeſte, bey dieſer ſowohl als bey andern Gattungen, ſehr gewoͤhnlich. Es wuͤrde an jenem von Ellis angegebenen Exemplar, die Rinde den Bruch ſelbſten eher uͤberwachſen haben, als biß ſich die Verſtaͤrkung zur Seite ereignet hörte. Bey dergleichen verbreiteten Aeſten, giebt ein fremder ſich angeſezter Koͤrper, gemeiniglich eine Auſterſchale oder Meertulpe, dazu Gelegenheit, in— Eſpers Pflanzentbiere II. Th. D dem 26 Sechſtes Geſchlecht der Pflanzenthiere. Gorgonia Horncoralle. dem ſich durch dieſe Hinderniſſe die Rinde um fo mehr anhaͤuft und eine grös ſere Maſſe des Holzes abſezt. So ereignet es ſichs auch, daß wenn dieſe Horncoralle, fo wie überhaupt bey den meiſten Gattungen, durch einem ihr entgegeſezten Koͤrper, im geraden Wachsthum gehindert wird; daß ſich an dieſer Stelle, die Rinde und ſonach das Holz, in dichten Maſſen anhaͤufet, davon auſer andern, das erwähnte Exemplar des Hrn. Ellis ein Beyſpiel giebt, indem an dem oberen auf irgend einem Koͤrper angelegenen Theil ſich abermahl eine breite Flaͤche abgeſezt hatte. Die gröferen Aeſte vertheilen ſich gabelfoͤrmig in mehrere, welche meiſtens mit den erſten gleichlaufen. Sie ſind durch die zur Seite ausgehenden Zweige, nezfoͤrmig miteinander verbunden, und bilden theils rechtwincklichte rautenfoͤrmige und ungleichſeitige Vierecke, theils ſpizige und ſtumpfwincklichte Dreyecke, auch bey vielen wo die Winkel durch die hornartige Maſſe ſich aus gefuͤllt hatten, ganz gerundete Formen. Dieſe Zweige ſind ſaͤmtlich in ſchreger Flaͤche breit gedruckt, wiewohl auch bey verſchiedenen Exemplaren faſt ganz gerundet. Es iſt ſonach das Kennzeichen des Herrn von Linne, welches er zum Unterſchied der Gorg. ventalina, an der die Zweige die Laͤnge hin verbreitet find, nicht hinreichend, wiewohl hier die Ausnahmen ſelten ſind. Mit dem Wachsthum und den Zuſammenfuͤgungen derſelben, hat es die nehmliche Bewandnis wie bey der erſt beſchriebenen Gattung. Es erweckt in der That unſere Verwun⸗ derung, daß dieſe Zweige, wenn ihnen keine Hinderniſſe entgegen ſtehen, ihr ren beſtimmten Ausgang nehmen, ſich an den Spizen vereinigen, und einen gleichen Abſtand behalten. Doch es bleiben uns eben ſo ſehr auch bey den Pflanzen, die Geſeze des inneren Mechaniſmus verborgen, nach welchen Ae— ſte, Blaͤtter und Bluͤthe ihre unverändert beſtimmte Lage haben, deren Erfors ſchung die Graͤnzen des menſchliche Willens allzuſehr uͤberſteigt. Die Rinde mit welcher dieſer Horncoralle überzogen iſt, hat im Vers haͤltniß der Staͤrcke ihres Holzes, keine betraͤchtliche Dicke, ſie iſt uͤberdieß an der Grundflaͤche und den Staͤmmen, weit duͤnner, als an den Aeſten angelegt. Ohngeachtet die Zweige nach der Breite der ganzen Coralle oder in ſchreger Lage, zuſammengedruckt ſind; ſo nimmt doch die Rinde eine entgegengeſezte Richtung, ſie iſt nehmlich die Laͤnge hin gedruckt, und alſo uͤber dem Ruͤcken um vieles ſchmaͤler als innerhalb der Gitter. Doch zuweilen erſcheint ſie auch ganz gerundet. An den Winkeln der Gitter, welche daraus entſtehen , if Zweytes Geſchl. Gorg. Flabellum, Fächerförmige Horncoralle. T. II. III. 27 iſt ſie theils gerundet, theils gegen die innere Seite flach geformt. Ihre Falchartige Subſtanz iſt ſehr feſte, und an das Holz gedraͤnge angefihloflen. Sie kommt uns, der aͤuſeren Flaͤche nach, in verſchiedenen Farben vor. Die gewoͤhnlichſte iſt die gelbe in unterſchiedener höheren und blaſſeren Mir ſchung, als die Abbildung dieſer zweyten Tafel erweißt. Man hat ſie ferner roſenroth, weiß, grau und mit violetten vermengt. Dieſe leztere Farbe zeigt ſich faſt bey allen Arten an der inneren Flaͤche, oder wo ſie mit dem Holz verbunden iſt. An ſich ſcheinen einige in dieſen Abweichungen, ganz eis gene Gattungen zu ſeyn, die ich auch in der Folge nach gewiſſen Kennzeichen zu beſtimmen habe. An dem Staͤmmen iſt dieſe Rinde fein gefurcht, an den Zweigen aber meiſtens eben und glatt. Die mit bloſem Aug ſchon ſichtlichen Poren liegen in zerſtreuter Sage, fehr dichte, in dem ganzen Umfang der Fläche beyhſammen. Sie beſtehen aus kreißrunden, oder auch laͤnglichten Eins druͤcken, mit einem kaum mercklich erhoͤhten Rand. Doch ich habe auch bey ſehr groſen Exemplaren unter der ſtaͤrkſten Vergroͤſerung, keine Spuhr von ders gleichen Muͤndungen wahrgenommen, es beſtunde der Falchartige Urberzug aus einer ebenen ganz gleichfoͤrmigen Fläche. Auf dieſer wird man öfters kleine, mit gleicher Rinde uͤberzogende Blaͤßgen gewahr, welche für die Saamenge— gehaͤuſe gehalten wurden, ich kann eben nichts anders daraus abnehmen, als daß fie entweder umeröfnere Poren, oder die erſten Keime der hervorſproſſenden Zweige ſind. In den Muͤndungen der Poren trift man eine gelbe vertrock— nete Materie an, welche die vorhin weicheren Theile zu erkennen giebt. Ellis hat fie in dieſem Stand vergroͤſert vorgeſtellt, und für Polypen erklaͤrt. Daß Holz iſt an den Staͤmmen und Aeſten die Laͤnge hin fein gefurcht, an den Zweigen aber glatt, doch erſcheint es auch bey einigen Exemplaren ganz runzlicht und ungleich. Es beſtehet aus ringfoͤrmig uͤbereinander liegenden Schichten einer ſehr feſten hornartigen doch biegſamen Subſtanz. Die Farbe iſt an den Aeſten ſchwarzbraun, an den feinen Zweigen dunckelgelb oder rothbraun, Marſigli aber hat es an den von der africaniſchen Kuͤſte des mittlaͤndiſchen Meeres erhaltenen Exemplaren olivengruͤn gefunden. Bey ars dern iſt es ganz dunkelſchwarz, und man hat daher vermuthet, daß von den ausgeſchnittenen Aeſten, nach der ihnen gegebenen Politur, das bekannte ſchwarze Eorall, welches bey den Italienern die Savaglia heißt, kommen moͤchte; allein wenn auch mehrere Gattungen faſt gleiche Schwaͤrze und Fe— ſtigkeit haben, ſo ergiebt doch keines derſelben ſtaͤrkere und ſolidere Staͤmme, D 2 als 28 Sechſtes Geſchlecht der Pflanzenthiere. Gorgonia. Horncoralle. \ als die Gorg. Antipathes von der es alfo am wahrſcheinlichſten kommt. Eine ſteinartige Coralle aber von ſchwarzer Farbe, fo wie fie die Ifis nobi- lis von rother, und die Madrepora oculata von weiſſer hat, iſt zur Zeit noch nicht entdeckt worden. In der Feſtigkeit uͤbertrift dieſe hornartige Sub⸗ ſtanz das Ebenholz, und kommt dem Franzoſenholz am naͤchſten Wie Herr Houttuyn beobachtet hat, iſt es um den vierten Theil ſchwerer als das Waſſer, und ſinkt auch in Pulver gerieben, darinnen zu Boden. Nach chy⸗ miſchen Verſuchen kommt es mit den übrigen Gattungen überein. Gerieben, giebt es einen ſchwefelartigen Geruch, und gebrannt, einen ſehr widrigen Ger | ſtanck. Die Vitriolſaure giebt keine Veranderung, der Weingeiſt aber färbt ſich von dem eingemengten Pulver gelb, beynahe wie bey dem aufgeloͤßtem Bernſtein, und dieſes giebt die harzigen Beſtandtheile genugſam zu erkennen. Man findet zwar dieſe Horncoralle faſt an allen Geſtaden des Welt meeres in den heiſen wie in den kälteſten Gegenden, ſie ſind aber nach ihren Aufenthalt gleich verſchieden, und es kommt noch auf genaue Unterſuchungen vn, ihre weſentliche Abweichungen zu beſtimmen. Ich babe einige der vor⸗ zuͤglichſten, welche mir vorgekommen, anzuzeigen. \ 1.) Die Abaͤnderung mit gelber Rinde wie fie die II. Tafel vorſtellt, wird ges woͤhnlich in den noͤdlichen Gegenden, beſonders bey Norwegen angetroffen. Auch Linne, Muͤller und andere Schriftſteller, geben fie von daher in Dies fee Farbe an. Sie hat die weiteſten Gitter, und die Rinde iſt ſehr ſtark. Bey kleineren Exemplaren, fand ich kaum einige zerſtreute Poren, bey groͤſeren aber um fo haufiger und deutlicher. Sie zeigten unter der Vergroͤſerung, gerundete Muͤndungen mit einem etwas erhabenen Rand. Das Nez ſelbſten iſt bey den meiſten ſehr ungleich und wel lenförmig verbreitet, uͤberdiß ſtehen auch kleinere Auswuͤchſe daran, in ſenckrechter Lage haͤuflg hervor. Es haben ſich hin und wieder die gemeinen Meertulpen, und verſchiedene Wurmgehaͤuſe darauf angeſezt, welche mit dem Holz ſowohl, als der Rinde ſind uͤberzogen worden, und eine knotige und ungleiche Flaͤche hervorgebracht haben. Die hoch— gelbe Farbe der Rinde, ändert ins Blaſſe ab, und die Aeſte find ges meiniglich ſehr unfoͤrmlich vertheilt. 2.) Zweyes Geſchl. Gorg. Flabellum, Fächerförmige Horucoralle. T. II. III. 29 2.) Die Exemplare aus Weſtindien, beſonders von den Ufern der Juſel Curaſſao, von welchen die III. Tafel ein Muſter vorſtellet, haben eine weiſſe und an den groͤſeren Aeſten mit blaſſer Fleiſchfarbe angeflogene Rinde. Die Aeſte ziehen ſich meiſtens in einem oͤfters gleichen Abſtand von der Grundfläche an, in faſt gerader Richtung die Lange hin. Die Poren find ſehr klein, und kaum mit bloſem Auge ſichtlich. Sie has ben nicht wie an jener Art, eine gerundete Form, ſondern ſtellen mehr länglichte Spalten mit einer ungleichen Erhoͤhung des Randes vor, wiewohl ſie auch öfters gänzlich mangeln. Die Gitter find um vieles enger als au jener Art, die Fläche hingegen iſt etwas wellenfoͤrmig geſtaltet. Die 3.) Art nimmt ſich durch die dunkelrothe Rinde aus, welche vorzuͤglich die Aeſte fuͤhren. Ich vermuthe daß ſie diejenige iſt, welche Marſigli be— ſchrieben und von dem mittellaͤndiſchen Meer erhalten hat, er bemerkt wenigſtens die ihr eigene ziegelrorhe Farbe, und fie kommt auch mit feiner , Abbildung am naͤchſten uͤberein. Ich habe ſie nach einem Original, aus der Sammlung des Herr Rath und Stattdecan Vogt, auf der eingeſchalteten Tafel III. A. vorgeſtellt. Das Holz iſt dunkelrothbraun, und hat einige Durchſichtigkeſft. Die Gitter find hier nach der Rinde meiſtens gerundet, nach dem bloſen Holz aber in Vierecke gezogen, und das ganze Nez iſt in eine ebene gleichlaufende Fläche geformt. Die Aeſte ſind gerundet, und ſtehen auf beyden Seiten uͤber die ſehr duͤnnen Gittern erhaben, hervor. Sie ziehen ſich in breiten Abſtand, und in einiger Kruͤmmung mit den gleichfals verſtaͤrkten Nebenäſten, durch die Flaͤche, und haben die Seſtalt der ſtarken Sehnen gewiſſer groſen Pflanzenblätter, denen fie auch in ihren Verbindungen (anaſtomoſis) gleichen. An der ganz unbeſchaͤdigten Rinde, habe ich keine Poren unter der ſtärkſten Vergroͤſerung wahrnehmen konnen, einige geringe hin und wieder vorkommende Vertiefungen wenigſtens, kunnten nicht dafür angenommen werden. Sie hat eine über einen Fuß hohe kan ge, und faſt gleiche Breite, der ganze Umfang aber iſt gerundet. Die aus Oſtindien beygebrachte Arten, ſcheinen mit den Amertcant, ſchen überein zukommen, es mangeln wenigſtens zuverlaͤſſige Nachrichten, Rumph hat mehrere mit einander verbunden, und es iſt der Unterſchied in Re | D 3 genam 30 Sechſtes Geſchlecht der Pflanzenthiere. Gorgonia. Horncoralle. genauerer Beſtimmung nicht anzugeben. Die von unſerm Prof. Muͤller in der Ueberſ. des Linneiſchen Naturſyſtems, angegebene kohlſchwarze Art, war ein Exemplar, das feine Rinde verlohren hatte, und die angeſezten kno⸗ tige Auswuͤchſe, finden ſich bey mehreren, da fie durch die angeſezten frem— den Körper entſtehen. Doch kommen in faſt gleicher nezartigen Bildung, auch Exemplare vor, welche niemahlen eine Rinde gehabt zu haben ſcheinen, und alſo zu dem Geſchlecht der Antipathes muͤſſen gerechnet werden, biß uns hin reichende Erfahrungen das Gewiſſere belehren. Die dritte Horncoralle. Gorgonia granulata. Die gekoͤrnte Horncoralle. Tab. IV. fig. 1. Ein kleines Exemplar mit der Grundflaͤche auf einen Felſenſtein angewachſen. Pig. 2. Ein vergroͤſerter Zweig. Gorgonia reticulata, ramulis teretibus, cortice fulveſcente poris granuloſis, ligno albido. Von dieſer ſehr nett gebildeten Horncoralle finde ich noch in keinem Schriftſteller einige Nachrichten, fo wie an fi) von denen in nezfoͤrmiger Ges ſtalt, nur wenige angegeben find. Herr Garniſonprediger Chemnitz hatte die Gewogenheit mich mit verſchiedenen Exemplaren dieſer feltenen Gattung zu bereichern. Sie kamen von den Chineſiſchen Ufern und wurden mit einen daͤ— niſchen Schiff, nach Copenhagen gebracht. Die groͤſten, betrugen eine Laͤn— ge von einem Fuß, und hatten bey einer faſt dergleichen Breite, einen ges rundeten oder auch lappenfoͤrmig getheilten Umfang kleinere aber betrugen eine kaum handbreite Hoͤhe. Die Grundfläche iſt auf einem dunkelrothen Eiſenſtein befeſtiget, und flach darauf verbreitet. Sie erhebt ſich in kegelförmiger Geſtalt, und verei— niget ſich in einem einfachen, gerundeten, doch ſehr kurzen Stamm. Von dieſem gehen in flacher Verbreitung die Aeſte aus, welche gitterfoͤrmig mitein— ander verwachſen ſind. Die Zweige haben durchaus gleiche Staͤrke, und ſte— hen weit auseinander, doch verſchiedene hatten ſich noch nicht mit den gegen— uͤberſtehenden vereinigt, welches aber bey groͤſeren Exemplaren um fo gewoͤhn— licher Drittes Geſchl. Gorg. granulata. Gekoͤrnte Horncoralle. T. IV, 31 licher iſt, ſie bilden daher ein ſehr weitlaͤuftiges Nez, und es iſt leicht abzu— nehmen, daß bey zunehmenden Wuchs, mehrere hervorſproſſen, welche das Gitter alsdenn verengern. Sie ſind ſaͤmtlich in eine ebene Flaͤche verbreitet. Die Rinde iſt etwas ſtaͤrker als an der Gorgonia ventalina, von fe ſterer kalchartigen Maſſe und einer rothgelben, oder etwas helle gemiſchten Pommeranzenfarbe, wie ich fie auch ohne Unterſcheid bey allen Exemplaren ges funden hatte. Sie beſtehet aus gerundeten, oder warzenfoͤrmigen abwechfelnden Erhöhungen, welche inwendig hohl find, und die gewöhnlichen Zellen aus— machen. Die zweyte Figur dieſer Tafel, ſtellt ſie nach hinreichender Ver— groͤſerung vor. Dieſe Waͤrzgen haben eine ſehr unterſchiedene Woͤlbung, ei— nige ſind flach, andere in haſbe Kugeln geformt, und dennoch fand ich auf einem ganzen Exemplare kaum einige, bey kleineren aber gar keine geoͤfnet, oder in Muͤndungen aufgebrochen. Da wo fie mir vorkamen, erſchienen fie als durchſtochene Punkte, ohne die mindeſte Erhoͤhung des Randes zu haben. Wie wenig laͤßt ſich alſo bey den meiſten Theorien, aus den Beobachtungen einer einzelnen Gattung auf die uͤbrigen ſchlieſen, und wie ſelten ſind ſie da— hin anzuwenden. Das Holz iſt ſehr zaͤhe, und aus haͤutigen Schichten zuſammengeſezt. An dem Stamm hat es eine hellbraune, oder faſt graue, an dem Ae— ſten und Zweigen aber, eine ins gelbe fallende Farb, und von auſen iſt es mit einer duͤnnen weißgrauen Membrane uͤberzogen. Verſchiedene Exemplare waren noch einzelnen Parthien, ſowohl an dem Aeſten als auch an ganzen Zweigen, ihrer Rinde beraubt. Es hatte ſich die Cellepora hyalina darauf feſtgeſezt, und ſich in verſchiedene Knoten angehaͤuft, und es iſt zuvermuthen daß dadurch der Wachsthum verhindert worden. An den mit ihrer Rinde bekleideten Zweigen aber, habe ich keine fremde ſich angeſezte Koͤrper wahrgenommen. Die 32 Sechſtes Geſchlecht der Pflanzenthiere. Gorgonia, Horncoralle. Die vierte Horncoralle. Gorgonia Palma. Die palmenförmige Horncoralle. The fiery Red Gorgon, | Tab. V. Ein an dem obern Theil abgeſchnittener Stamm, mit der Grundfläche, PALLAS Elench. Zooph. pag. 189. nr. 120. Gorg. Palma. G. plana multifida, laciniis ſubſimplicibus longifimis , cortieis laevigati poris fparfis ſimplicibus. — Wilkens Charact. d. Thierpfl. (Us berſ.) I. Th. S. 238. nr. 20. Die Seepalme. Ein flaches vielmahl getheiltes Horncorall, deſſen beynahe einfache und ſehr lange Lappen, mit einer platten Rinde, worauf es einfache zerſtreute Poren giebt, be— deckt find. — BODDAERT Lyſt. d. Pl. pag. 236. — De Zee Palm. | i ELLIS (SOLANDER) Nat. Hiſt. of Zooph. pag. 60. nr. 2. Gorgonia fammea, The fler) Red Gorgon. Tab. IX. G. comprefia ra- moſa fubpinnata, offe complanato corneo, carne miniata, oſ- culis ereberrimis parvis notata. cLusıus Exot. L. IV. c. 12. pag. 85. Chamaeriphe peregrina? Der Herr Ritter Pallas bat dieſe Horncoralle zuerſt beſchrieben, und die angegebenen Merkmahle find fo genau beſtimmt, daß wir nicht den mindeſten Anſtand finden, er habe die bier in Abbildung vorliegende Gattung damit ge— meint.) Doch damahls war bey der Seltenheit derſelben, ihm nur ein einzi— ges *) Ich fuͤge hier die angef. O. beygefuͤgte Beſchreibung bey. — Frondem palmatam ru- diter refert, ſaepe maximam, bipedalis et quod excedit longitudinis. E bafi lata rus pibus adglutinata colligitur in trincm faſeialem, id eft, latum, planum, undulatum; qui lateſeens finditur in plurimas lacinas, pleraſque fimplices, aliquas ramo uno alterove laterali, approximato praeditas. Lacinige leviter divergentes, longifümae , planae , atte- nuatae, extremitate flagelliformi, tereriufeula, Zignum fuſcum, corneum, in extremis ramis flexiliſſimum et ſubeoriaceum. Cortex calcareus, dutiuſeulus, laevigatus, poris erebris , parvis, ſimplicibus, ubique inordinate fparſus. In fpecimine meo, alioque ma- ximo Mufei Sereniff. Princ. Auridci cortex albus et paſſim detritus eſt. In parvo autem huius Gorgoniae exemplo, quod in Zeydenfis Academiae Mufeo extat, ſtru- &ura maioribus iftis fimillimo, corticis colorem miniatum, ati in Gorgonia pinnata eſſe ſolet, obſervavi. „ — Locus: Oceanus Indieus. — Nota. Quod Clufius pro fronde cuiusdam Palmae deferipfit „ hanc eandem Gorgoniam fuiſſe credibile eft,,, Viertes Geſchl. Gorg. Palma. Palmenfoͤrmige Horncoralle. T. V. 33 ges Exemplar mit rother Rinde bekannt, die übrigen hatten fie ausgebleicht und von weiſſer Farbe. Dieſer Umſtand mag vielleicht dem Herrn von Linne zu einigen Bedenklichkeiten Anlaß gegeben haben, um ſie nicht in ſein Syſtem, wie es zwar bey mehreren geſchehen, aufzunehmen. Herr Ellis der fie dort nicht verzeichnet fand, hielte fie für neu, und hatte ihr den Nahmen der Gorg. flammea beygelegt. Seine Abbildung, und die derſelben beygefuͤgte Beſchrei— bung, kommt mit dieſer auf das genaueſte überein. Durch die oft geruͤhmten Beytraͤge des Herrn Garniſonpredigers Chemnitz, bin ich im Stand geſezt, nach den mitgetheilten auserleſenſten Exemplaren, eine genaue Beſchreibung derſelben zu geben, ſo wie ich auch Gelegenheit gehabt habe, noch andere zu vergleichen. Sie hat in den oſtindiſchen Meeren ihren Aufenthalt, und wie mich un— fer beruͤhmter Herr Hofrath Rudolph verſicherte, am häufigiien an den Ufern von Sumatra und den naͤchſtgelegenen kleineren Inſeln, wo er ſie ſelbſt oͤfters angetroffen harte. Herr Ellis erhielte fie von dem Vorgebuͤrg der guten Hof— nung, die mir mitgetheilten Exemplare aber, wurden von den Chineſiſchen Kuͤ, ſten beygebracht. In dem mittellaͤndiſchen Meer hat man fie noch niemahlen entdeckt. Die groͤſten Exemplare, welche mir in verſchiedenen Sammlungen vorgekommen waren, hatten eine Laͤnge von dritthalb Schuhen, und wahrfcheins lich erreicht dieſe Coralle eine noch weit betraͤchtlichere Hoͤhe. Die Grundfläche iſt ſehr gewoͤlbt, und hat einen weiten gerundeten Um— fang. Aus dieſer ſteigt der breite flachgedruckte Stamm empor, und verbrei— tet ſich ſchon von hier an, in gleichförmige Aeſte. Bey den groͤſten Exem— plaren betrug die Breite uͤber einen Zoll, die Dicke aber kaum zwey oder drey Linien. An den Aeſten ſelbſten iſt dieſes Verhaͤltnis noch weit ungleicher, da fie meiſtens eine halbzoͤllige Breite, und kaum die Dicke einer halben oder gan— zen Linie haben. Sie vertheilen ſich in eine ebene ſehr ausgebreite Fläche, doch find fie auch bey einigen Exemplaren in einer Kruͤmmung herabwaͤrts gebo— gen oder wellenfoͤrmig geſtaltet, und bey andern hatte ich ſie doppelt und drey— fach uͤbereinander liegend wahrgenommen. Zu beyden Seiten derſelben, gehen die ſchmalen und faſt gleichbreiten Zweige aus. Sie ſtehen meiſtens in einer entgegengeſezten Lage, und es erreichen die an dem unterſten Theil öfters die Lange der Aeſte ſelbſten, von welchen fie ausgehen. An dem Ende find fie zuge— ſpizt, oder auch kolbenfoͤrmig gerundet. So dichte fie benfammen ſtehen, und öfters übereinander liegen, fo ereignet es ſich doch hoͤchſtſelten, daß ſie zuſam— Eſpers Pflanzenthiere II. Th. E g menwach⸗ 34 Sechſtes Geſchlecht der Pflanzenthiere. Gorgonia Horneoralle. menwachſen, oder mit den gegenuͤberſtehenden ſich verbinden, ich habe wenig⸗ ſtens nur an einem einzigen Exemplar eine dergleichen Vereinigung, und zwar bey dreyen Zweigen, welche an der innern Seite ſich verbunden hatten, wahrgenommen, fo dichte auch die übrigen ſich angehaͤuft hatten. Hier bleibt uns die Erklarung eben fo raͤzelhaft, als es die Geſeze find, nach welchen die ſehr kleinen Zweige der Gorgonia ventalina und Flabellum beſtaͤndig in ſo kurzen Auswüchſen ſich verbinden, und niemahlen in freyſtehende Aeſte vers breiten. Wer hat es aber auch jemahlen noch zu erklaͤren gewagt, wie es kommt, daß die Nadelblaͤtter der Tanne, an ihren Zweigen in ebenen Flächen eins ander gegen uͤberſtehen, bey der Fohre aber in gleichen Paaren fie ganz umge ben. Diß Geſchäfte hat man lieber den gemeinſchaͤftlichen Ueberlegungen der Polypen uͤberlaſſen, als eine in ihrer Natur beſtimmte Eigenſchaft anzu⸗ nehmen; eben als wenn es auch bey den Gliedern unſeres Koͤrpers, auf den eigenen Willen ankaͤme, ihnen ihre Bildung zu geben. Die Rinde, iſt an den Stamm ſo wie an den Aeſten ſehr duͤnne, und hat kaum die Stärke einer halben Linie, an den Zweigen aber iſt ſie deſto dicker, und dieß um ſo mehr, je duͤnner dieſe nach ihren hornartigen Theilen ſelbſten find. Sie iſt von einer feſten kalchartigen Subſtanz, und liegt ſehr gedrange an. Von aufen erſcheint die Fläche zwar geglaͤttet, doch iſt fie durch verſchiedene Furchen und kleinere Hocker, welche neue hervorſproſſende Zweige zu erkennen geben, ſehr ungleich. Von auſen ſowohl als von innen, iſt die Farbe von dem ſchoͤnſten Mengroth, und bey einigen etwas dunkler oder ins Zinnober— rothe gemiſcht; von weiſſer aber, iſt ſie mir niemahlen vorgekommen. Bey jüngeren Exemplaren, habe ich keine Poren wahrgenommen, deſtomehr aber bey älteren, an welchen fie theils in gleichen Reichen die fange hin, theils in zerſtreuter tage, ſehr dichte, und mit bloſem Auge ſchon ſichtbar, beyſam⸗ men ſtunden. Einige hatten eine gerundete, die meiſten aber eine laͤnglichte Muͤndung, welche in der Form einer Spalte vertieft war. Ich habe nur bey wenigen eine Erhöhung des Randes bemerkt, bey dem meiſten aber befanden ſich dieſe Oefnungen in ebener Flache. Das Holz iſt von ſehr feſter hornartiger Subſtanz;, an dem Stamm von ſchwarzer, an den Aeſten von dunkelbrauner, an den Zweigen aber von gelber Farbe, wo es auch einige Durchſichtigkeit hat und dem braunen Bernſtein gleichet. Es iſt ſehr ſteif, doch an den dünnen Zweigen deſto bieg— famer Viertes Geſchl. Gorg. Palma. Palmenfoͤrmige Horncoralle. T. V. 35 N ſamer und zaͤhe. Die Fläche der ſtaͤrkeren Stämme if fein gefurcht, oder auch etwas runzlicht, an den ferneren Endſpizen aber ganz glatt. Man bemerckt in dieſen unter der Vergroͤſerung und gegen das Licht gehalten, feine ſich durch— ziehende Röhren, welche auch mit den Seitenzweigen in Verbindung ſtehen. Die ſehr breite Geſtalt des Holzes, verliehrt ſich an den aͤuſerſten Spizen in eine faſt warzenfoͤrmige Ruͤndung, fie nimmt aber bey verſtaͤrketen Wuchs ſehr bald in dieſer Ausdehnung zu, indem fie auch ſchon an den feinſten Zweigen ſichtlicht iſt. Man hat niemehfen wahrgenommen, daß ſich Bala— nen, oder andere Schalengehaͤuſe, auf dieſe Coralle angeſezt hatten. Ich habe hier eine der ſeltenſten Verſteinerungen dieſer Horncoralle ans zuzeigen, weſche ich in meiner Sammlung beſize, und in hieſiger Gegend iſt ge— funden worden. Sie iſt in einem ganz durchſichtigen reinen Chalcedon ent— haften, und hat im Gevierte die Laͤnge und Breite eines Zolls, die Dicke aber von 3. bis 4. Linien, mit einer auf der Seiten polirten ebenen Flaͤche. In der Mitte des Steins, ſind zwey Aeſte dieſer Coralle eingeſchloſſen, wel— che in mehrere vollſtaͤndige Zweige ausgehen und ganz mit dieſer Ehalcedons maſſe, wie in einem aufgelöften Harz, umfoſſen find. Sie beſizen ihre natürliche hochrothe Rinde, mit dem eingeſchloſſenen ſchwarzen Holz, fo wie auch die Poren eben ſo unverlezt darinnen wahrzunehmen ſind, wiewohl ſie in eine gleiche Steinart ſich verwandelt hatten. Die ganze Geſtalt dieſer zwar kleinen Aeſte, welche auch in der Natur von gleicher Groͤſe find, kommt ſogenau mit dieſer Gattung uͤberein, daß nicht der mindeſte Anſtand zu nehmen iſt. Sie haben gleichfals eine breitgedruckte Form, und man wird an dem Bruch zur Seite, noch die Ueberreſte eines ſtaäͤrkeren Stamms gewahr, an dem ſie befeſtiget waren. Nach aller verwendeten Muͤhe, hat ſich derzeit keine dergleichen Verſteinerung mehr vorgefunden, wiewohl von andern Gattungen verſchiedene find entdeckt worden. Von gleicher Chaleedonmaſſe bes ſize ich ein groſes Stuck einer Verſteinerung aus dem Zweybruͤckiſchen in wel⸗ chem die Millepora cellulofa, mit vielen Blättern, auf das vollſtändigſte enthalten ift, Man hat fie von mehreren Gattungen der Madreporen und Milleporen, um ſo ſeltener aber ſind ſie von den Gorgonien. Nach dieſer Ereignis iſt die chalcedonartige Maſſe, oder die Verſteinerung ſelbſten, in dem Meer entſtanden. E 2 Die 36 Sechſtes Geſchlecht der Pflanzenthiere. Gorgonia. Horncoralle. Die fünfte Horncoralle. Gorgonia humoſa. Die erdfaͤrbige Horncoralle. Tab. VI. Fig. 1. Ein Aſt derſelben. Fig. 2. Ein vergroͤſertes SEtuͤck eines Zweiges mit der Rinde und den Poren. Horb 5 ſubeompreſſis dichotomis raro anaſtomoſantibus, pla- „ ligno fulvefcente, cortice humoſa, poris creberrimis ver- rucae formibus, oris patulis. Dieſe Horncoralle kommt der Gorgonia Placomus in der Geſtalt ihrer Poren ſehr nahe, und ich hatte ſie ſelbſten nach der Unterſchrift dieſer Ta— fel, fo wie nach dem Urtheil eines groſen Kenners, für eine Abänderung derſel— ben erklaͤrt, wenigſtens zu genauern Unterſuchungen noch ausgeſezt gelaſſen. Die Vergleichung eines andern damit uͤbereinſtimmenden Exemplars hingegen, hat mich nun veranlaßt, ſie fuͤr eine eigene Gattung zu erklaͤren und ihr obſtehenden Nahmen beyzulegen. An ſich finden ſich bey einigen Arten dieſer Corallen, deren ich ſelbſten verſchiedene beſize, noch allzuviele Schwuͤrigkeiten um fie in richtiger Beſtimmung darzulegen, da erſt die Vergleichung mehrerer Originale das Gewiſſe zu entſcheiden hat, dahin auch dieſe zu verſpahren ſind. Noch gaben einige Beſchreibungen, fo wie die beygefuͤgten Abbildungen ſelb— ſten, weit groͤſere Anſtaͤnde, indem auf die Angabe der 0 8 Merckmahle, nicht genugſamer Bedacht iſt genommen worden. Das groͤſte der von mir verglichenen Exemplare dieſer Gattung, welches ſich in der Sammlung des feel. Prof. Muͤllers befand, hatte eine Länge von ei— nem ganzen Fuß und uͤber einen halben in der Breite, es mangelte aber die Grundflaͤche daran, und ſchien nur ein abgebrochener Aſt zu ſeyn. Sie verbreitet ſich in eine ebene Flaͤche, und es ſtehen nur einige Zweige uͤber der— ſelben hervor, und nur wenige find nezfoͤrmig mit einander verwachſen. Das breite Stammende vertheilt ſich gabelfoͤrmig in Aeſte, und dieſe wiederum in gleichgeſtaltete Zweige, wiewohl auch einige keine weiteren Auswuͤchſe haben. Sie halten eine nicht allzuregefmaͤſige Richtung, da einige dichte beyſammen, andere weit auseinander, und theils gerade, theils ausgeſchweift, ſtehen. Das Fuͤnftes Geſchl. Gorg. humoſa. Erdfaͤrbige Horncoralle. T. VI. 37 Das Holz iſt hornartig, ſehr feſt und ſteif, von auſen an den Aeſten dunkelbraun, an den Zweigen aber gelb, wo es gegen das Licht gehalten, ganz durchſcheinend iſt und der Farbe des Bernſteins gleichet. Die breite Form nimmt gemaͤchlich ab, und die aͤuſerſten Spizen find faſt ganz gerundet, doch von einer noch ſehr beträchtlichen Staͤrcke. An der Gorgonia Placomus bes ſtehet das Holz aus dünnen uͤbereinanderliegenden ſchwammigten Haͤuten, und iſt von weiſer Farbe, ſonach von dieſem ganz verſchieden. Doch wenn es auch naͤchſtverwandte Gattungen giebt, die eine aͤhnliche Holzart haben, ſo zeigt fi) doch hier die Rinde in einer weit groͤſeren Abweichung. Sie liegt in ſehr dichter Maſſe an, und bekleidet das Holz in ununterbrochenen Zuſammenhang, doch in ſehr ungleicher Staͤrcke. Die Farbe ift braͤunlichgrau, und die Rinde ſelbſten gleicht einer getrockneten Gartenerde. Die hervorſtehenden Warzen ha— hen das Anſehen eingemengter groͤſerer Sandkörner, und find dunckler als die Zwiſchenraͤume der Flaͤche, die ſie umgeben. Sie ſchlieſen ſich in eine kegel— foͤrmige ſtumpfe Sole, und beſtehen aus dichte uͤbereinanderliegenden ablangs runden Schuppen, in welcher Geſtalt fie ſich unter der Vergröſerung zeigen, da fie mit bloſem Auge, nur wie mit einem Staub überzogen zu ſeyn fiheinen, In dieſer Form find fie von denen der Gorg. Placomus abermahl verſchie— den, als bey welcher fie gusſtehende Strahlen oder Ribben beſtzen, die ſich in eine gemeinſchaftliche Spize vereinigen.) Die meiſten dieſer Zellen ſind ganz zugeſchloſſen, einige aber haben gerundete Muͤndungen, und dieſe bald zur Seite, bald an der Spize, in welcher ein brauner vertrockneter gallertartiger Körper enthalten it. Doch fallen dieſe Warzen, oder vielmehr der obere Theil derſelben, ſehr leicht ab, und hiaterlaſſen gerundete Höhlunge n, mit welchen öfters ganze Aeſte beſezt find, und der Coralle das Anſehen ſehr weit geöf⸗ neter Poren geben. Zwiſchen dieſen befinden ſich verſchiedene kleinere, welche ganz zugeſchloſſen find. Auch hier hat die Rinde etliche Balanen überzogen. Der Wohnplaz dieſer Coralle iſt mir unbekannt, wahrſcheinlich aber iſt es die Inſel Curaſſao, von der die meiſten Gattungen dieſes Geſchlechts kamen, welche ſich in der Muͤlleriſchen Sammlung befanden. Herr Ritter Pallas beſchreibt eine Horncoralle, unter dem Nahmen der Gorgonia ſuccinea, wovon ihm aber ſelbſten nur ein einziges Exemplar vor, gekommen war, und bringt ſie mit der G. Placomus, der Ordnung nach, im E 3 naͤchſte „ Tab. XXXIII. et XXXIV. Gorg. Placomus. 38 Seechſtes Geflecht der Pflanzenthiere. Gorgonia. Horncoralle. nächſte Verbindung. Die angezeigten Merkmahle find ganz auf dieſe Gattung anzuwenden, und ich glaubte faſt nicht zu irren, ſie fuͤr die eben beſchriebene zu erklaͤren, es iſt mir wenigſtens zur Zeit keine aͤhnliche bekannt. Doch wiſ— ſen wir nicht, ob ſich in der Vergleichung der von ihm angegebenen Gattung, nicht andere unbemerckte Kennzeichen befinden, welche nach dem damahligen Vor⸗ rath zu beſtimmen, überflüffig geſchienen haben. Es hat nach dieſer Angabe die Coralle eine gerundete Form der Aeſte, welche gabelfoͤrmig ausgehen, ſich in eis ne ebene Flaͤche verbreiten, und in ausgeſchweifter Richtung erheben. Das Holz hat eine wachsgelbe Farbe, es iſt hornartig, ſehr ſteif und durchſchei⸗— nend. Die Rinde hingegen iſt dunkel erdfaͤrbig, und mit vielen ſehr erhabes nen Warzen beſezt, welche weite Muͤndungen haben). Merckmahle, die ſaͤmtlich mit unſerer Coralle uͤbereinkommen, zumahl auch nach gleicher Angabe das Holz eine fo feſte und im Bruch ähnliche Subſtanz wie der Bernſtein hat, dem es auch der Farbe nach). gleicher. 0 Die ſechſte Horncoralle. Gorgonia anceps. Die zweyſchneidige Horncoralle. Die Seeweide. Zee - Wilg. Holl. Eventail bordé; Saule de mer, Fr. Sea- Willow. Eng. Tab, VI, fig. 1. Ein Aſt dieſer Coralle. 5 6 Fig. 2. Ein vergröoͤſertes Stuͤck im Durchſchnitt. Fig. 3. Dergleichen von der aͤuſern Flaͤche. ALINNE S. N. Ed. XII. p. 1292. ſp. 10. Gorg. anceps. G. pani- culata, ſubdichotoma, cortice compreſſo calcareo margine porofo. 2 *) El. Zooph. pag. 200. nr. 128. Gorg. ſuccined. G. terer, flavo - cornea dichotoma, f cortice undique poris verrueiformibus hiantibus. Deſcriptio. Frutex femipede altior in plano inerdinate dichotomus: ramis ſubflexuoſis, adſcendentibus. Lignum teres, lae ve, rigidisfimum, ſubſtautiae corneae, fed ſubpellueidae, cerèique coloris. Cortex coloris fuſcoterrei, undique poris amplis, prommulis verrucoſis. Unicum tantum hu- ins ſpeciei exemplar vidi in Mu/eo D. D. van Hozy. Singularem eſſe ſpeciem ob ligni fubftantiam fuceineam, qualem nulli Gorgoniae praeterea obfervavi, vix ubtito, Lo- cum ignoro⸗ Sechſtes Geſchl. Gorg. anceps. Zweyſchneidige Horncoralle. P. VI. 39 poroſo. Horncoralle mit buͤſchelfoͤrmigen, meiſtens zweytheiligen Ae⸗ ſten, und einer breitgedruckten, kalchartigen, laͤngſt der Seiten warzigten Rinde. Habitat in M. Americano, Anglico. Müllers Ueberf. des Linn. N. S. VI. Th. II. B. S. 764. nr. 10. G. anc. Die Seeweide. Tab. XXVI. fig. F. | siouTTuyn Nat. Hift. I. D. 17. St. pag. 345. Gorg. anc. Zee- Wilg. Tap. 132. lig. 5. ee Heller, die Pluimagtig en gegaffeld is, met 1 Schors e Kalkagtig, an den Rand poreus, PaLLas Elench. Zooph. pag. 133. nr. 115. G. anceps. G. teres ſubdi- chotoma diffufa, cortice calcareo depreſſo- ancipiti, margini- bus porofo. — Locus: Mare Americanum (unde forte ad An- gliae ora interdum adpellit).— Wilkens Thierpf. (Ueberſ.) J. Th. S. 231. nr. 15. — G. anc. Die Seeweide. Ein laͤnglichrundes Horncorall, welches ſich mit feinen etwas gabelfoͤrmig getheilten Aeſten, nach verſchiedenen Gegenden ausbreitet, und mittelſt der anſtzenden kalch⸗ artigen Rinde eine gedruckte und geraͤnderte Figur erhaͤlt, wo es zugleich Poren in den en giebt. — BODDAERT Lyſt, d. Pl. pag. 230. De Zee - Will RAIUS Synopf. pag. 67 Keratophyton dichotomum, caule et ramu- lis leviter eompreſſis. PETIVER Pterigr. Tab. XVIII. fig. 42. Epicorallium virgulis alatis. SLOANE Hiſt. of lamaica. To. I. Pag. 56. nr. 15. Tab. XXII. fig. 4. Corallina fruticoſa, ramulis et eaulibus comprefüs quaqua- verſum expanſis, be elegantifimis. — Catal. p. 4. eATESsEVY Nat. Hiſt. To. III. Tab 34. Litophytum compreſſum, ob- ſcure luteſcens, marginibus purpureis aſperis. (Eine undeutliche Vorſtellung.) 7 0 ELLIS Effai of Coral. pag. 68. Tab. 27. fig. O. nr. 2. Sea Willem. Charakt. nach Rai. — Leutſche Ueberſ. S. 74. nr. 2. gleiche Taf. Ein groſer breiter, weiſſer und glatter hornartiger Meerſtrauch, mit ein⸗ zelnen langgablichten, weit auseinander ſtehenden Zweigen, deſſen plate gedruckte zweyſchneidige Kalkrinde mit fein durchloͤcherten blauen Rändern verſehen iſt. — Franz. Ueberſ. pag. 83. gleiche Taf. — Saule Mer. ELLIS (SOL AN DER) Nat. Hiſt. of Zoophyten. pag. 8. nr. 13. Gor- gonia anceps. Sea- Willow Gos gon. G. ramoſa ſubdichotoma, carne 40 Sechſtes Geſchlecht der Pflanzenthiere. Gorgonia Horncoralle. carne depreſſa ancipiti, marginibus oſculoſis, oſſe ſuhtereti at- tenuato, fubftantia corneo- ſubeoriaceo. — Muf. GEvERSIANUM, p. 520. nr. 243. G. Anceps? Foventail borde? ſ. Varietas ſubdichotoma, diffufa, permagna, nr. 244 — prae- cedenti affinis, in bafı Madr. Agaricites. — 245 — ramis te- retibus, porofis et dichotomis — lat. 16, alt. 5: poll. — 246 — purpureo cinerea, permagna fuper Agaricites. Die langen und breiten Zweige dieſer Horncoralle, haben wegen der Aehnlichkeit mit den Weidenblaͤttern, zun Benennung welche Herr Ellis ihr zuerſt beygelegt hat, Anlaß gegeben. Nebſt der Gorg. Palma kennt man zur Zeit nur zwey Gattungen in dieſer ſo abweichenden Form, beyde ſind aber unter ſich ſelbſten allzuſehr verſchieden. Jene bildet eine faſt ebene Flaͤche, hier aber ſtehen die ſehr langen Aeſte in buͤſchlichter Form von allen Seiten hervor, im übrigen iſt nach der Farb der Rinde und dem ganzen Bau, der Abnand allzu⸗ beträchtlich. Man hat dieſe in einer Höhe von einem biß zwey Schuhen ges funden, wiewohl fie gemeiniglich in ſehr kleinen Exemplaren vorkommen. Die Grund⸗ fläche iſt gewohnlich auf den Sterncorallen, beſonders der Madrepora Aga- ricites und labyrinthiformis, oder auch auf Felſenſtuͤcken verbreitet. Ihr Aufenthalt ind die ſuͤdlichen Kſten von America, und beſonders das in dieſen Producten fo reiche Cuͤraſſas. Doch Herr Ellis hat fie auch an den Kuͤſten von Engeland und Ierland, wiewohl als eine Seltenheit, angetroffen, und Herr Pallas vermuthet, daß ſie durch Fluthen von Weſtindien dahin waͤre getrieben worden. Der Stamm iſt etwas ablangrund, die Aeſte aber von ganz gerunde— ter Form, und das Holz beſtehet aus einer hornartigen doch nicht allzuharten Subſtanz. Die Zweige verlängern ſich in duͤnne Haare, und haben eine gelbe Farb, da ſie an dem Stamm hingegen dunckelbraun oder ſchwarz ſind. Ihre Fläche iſt ganz eben und glänzend. Sie find meiſtens gabelfoͤrmig, doch oͤf— ters auch in mehrere Zweige vertheilt. | Die Rinde beſtehet aus einer kalchartigen Maſſe, und hat von auſen bey fri⸗ ſchen Exemplaren, eine ſehr erhöhte violette Farb, welche bey einigen bald mehr ins Blaue bald mehr ins Rothe faͤllt. Dieſe Schoͤnheit aber gehet leicht verlohren, ſie wird durch das Ausbleichen ganz weiß, oder ſchmuzig ockergelb, und nur ; in Sechſte Gatt. Gorg. anceps. Zweyſchneidige Horncoralle. T. IV. 41 in den Vertiefungen erhaͤlt ſich das Blaͤulichſte am laͤngſten. Die ſehr platte Form dieſer Rinde, hat an der ſchmalen Seite kaum die gedoppelte Staͤrcke des darunterliegenden Holzes, an der breiten aber iſt ſie um ſechsmahl dicker, wie diß der unter Fig. 2. vorgeſtellte Durchſchnitt, in einiger Vergroͤſerung zu eto kennen giebt. In der Mitte iſt ſie laͤngſt des Holzes gewoͤlbt, naͤchſt daran aber in flachen Furchen ausgehoͤhlt, und gehet von da in eine ſtumpfe Schneis de aus. Dieſe ſchmale Flaͤche iſt wellenfoͤrmig geſtaͤltet, und es ſtehen die erhoͤheten Theile an den Rand, als kleine Waͤrzgen hervor, welche ihre noch feineren Muͤndungen haben, und ſo ſind denn die Poren nicht auf der breiten Flaͤche, ſondern an dem ſchmalen Rand, in einfacher Ordnung uͤber— einander liegend angebracht, welches die vergroͤſerte Vorſtellung der Zten Fir gur deutlicher zeigt. Die Muͤndungen ſelbſten ziehen ſich in gemaͤchlich ver— duͤnnten Roͤhren, biß an die Flaͤche des Holzes, und haben von auſen einen etwas aufgeworfenen Rand. Nach der Beſchaffenheit anderer Gattungen wuͤr— de ſich das Holz an dieſer Seite, auch in groͤſerer Verſtaͤrkung abſezen; es bleibt aber ſogar bey den breiteſten Rinden, welche nach einigen Exemplaren bey— nahe einen Zoll im Durchſchnitt betragen, in gleicher gerundeten Geſtalt. Niemahlen finden ſich auf der ebenen Flache irgend einige Poren, fie ſtehen allezeit an dem Rand, und wuͤrden ſie die Nahrungswerckzeuge enthalten oder vollends die Erbauer der Rinde, die angenommenen Polypen, einſchlieſen; fo wäre doch gar nicht einzuſehen, wie dieſer Theil entſtehen -oder angelegt werden koͤnn⸗ te, welches im Gegentheil bey den Gattungen mit aneinanderhangenden war— zigten Poren fo leicht erklaͤrt wird. Um fo wahrſcheinlicher iſt es, daß in den Pos ren die Zeugungsorgane enthalten find, zumahl nach allen uͤbereinſtimmenden Des obachtungen, darinnen der würckliche Saamen, oder als thieriſchen Urſprungs, die Eyer, enthalten ſind. Auch die gerundete, im Verhaͤltnis der breiten Rinde ganz verſchiedene Form des Holzes, macht es wahrſcheinlich, daß es nicht blos aus einem Abſaz derſelben alleine entſtehet, ſondern auch noch Saͤfte darinnen oder zwiſchen beyden in Bewegung ſind, welche den Wachsthum be— foͤrdern, indem ſonſt die Verſtaͤrkung des Holzes, in gleichfoͤrmigen Anlagen erfolgen wuͤrde. Doch ich werde bey mehreren Gattungen, noch groͤſere Ab— weichungen anzeigen, die ſich nicht aus den insgemein angeſtellten Beobach— tungen erklaͤren laſſen. Die aͤuſere Flaͤche der Rinde iſt glatt, und nur un— ter der Vergroͤſerung ſind einige Zwiſchenraͤume, bey der an ſich nicht allzufeſten Maſſe wahrzunehmen. Eſpers Pflanzenthiere II. Th. F Die 42 Sechſtes Geſchlecht der Pflanzenthiere. Gorgonia. Horneoralle. Die fiebente Horncoralle. Gorgonia muricata. Die ſtachlichte Horncoralle. Horncoralle mit einer Kelleporenrinde. Getepelde Hoornplant, Gedoornde Zee Heſter Holl. Sea Hedge - De Hog Gorgon Engl. / Tab. VII. Ein Stamm mit der Grundfläche. Eig. *. Ein verglöſertes Stuͤck eines Zweiges mit den Zellen der Rinde. PALLAS Elench. Zoopb. pag. 198. nr. 127. Gorgonia muricata. G. teres ramoſa dichotoma diffufa, cortice craſſo, poris cylindri- eis arrectis muricato. — Wilkens Thierpflanzen, (Ueberſ.) I. Th. ©. 252. nr. 27. Der Stachelbeſen. Eine Horncoralle, welche längs lichrunde, gabelfoͤrmiggetheilte, und ſich ins Breite ziehende Aeſte ſchie— bet, wovon die dicke Rinde dadurch ſtachlicht und rauh wird, daß ihre cylindriſche Poren aufrecht hervorgehen. — BODDAERT Lyſt. d. Pl. pag. 147. — Getepelde Hoornplant. HourruyN Natuurl. Hift. I. D. XVII. St. pag. 334. Gorg. muricata. (Pall.) Gedoornde Zee- Heeſter. Pl. 132. fig. 3. Muͤllers Naturſyſt. VI. Th. II. B. S. 760. nr. Gorg. murie. Der Stachelbeſen. Tab. XXVI. fig. 3. ELLIS (sOIL. AN DER) Natur. Hift. of Zooph. pag. 82. nr. 6. Gorg:! muricata. Sea Hedge- Hog Gorgon. G. comprefla ramoſa di- chotoma, carne crafla ſubalbida, ofeulis cylindrieis arrectis mu- ricatis, oſſe ancipiti corneo nigricante, — Na KNORR Deliciae Tab. A, 6, fig. 2. TOURNEFORT Inflit. pag. 574. Litophytum Americanum, minus al- bum, tuberculis ſurſum ſpectantibus obfitum. — — Men, de!’ Acad. R. des Sciences, de 1700, pag. 43. Abbild. nr. 1. — teut⸗ ſche Ausg. S. 545. mit Abbild. — — Lithophytum americ. ma- ximum pullum, tuberc, ſurſum ſpect. obſitum. BOERHAVE Ind. II. plant. Horti Lugd. Bat, pag. 8. nr. 12. (00 Tour⸗ nefort.) PETIVER Pterigr. Tab. XVIII. fig. 9, 10. Epicorallum virgulis muri- catis, maioribus et minoribus. cATESBx Siebente Gatt. Gorg. muricata. Stachlichte Horncoralle. T. VIII. 43 cATESBV Nat. Hift. of Carol. To. II. Tab. 37. (Teutſche Ausg. Tab. 37.) Titanoceratophytum ramoſiſſimum, crufta eleganti tuber- eitlata. TUROOT Mem. inftr. Tab. 23. fig. A. GINANNI Opere poft, pag. 16. Tab. X. fig. 23. Litofito maggiore del color di terra d' ombra coperto di capezzoli ſtellati. (Kommt in der Abbildung mit der Fig. Tab. XIV. faſt ganz uͤberein, welche aber die Gorg. Antipathes, mit ihrer Rinde nach Anzeige der Des ſchreibung vorſtellt). seBA Thef. Tom. IV. Tab. 107. (Ein kleiner Zweig.) Dieſe Horncoralle hat ihren gewoͤhnlichſten Aufenthalt, an den Ufern und Klippen der ſuͤdlichen americaniſchen Inſeln, am haͤufigſten aber bey Cu⸗ raſſao, und St. Chriſtoph. Sie iſt mit einer ſehr ſtarken und gewoͤlbten Grund⸗ fläche, auf dem Boden der Meere oder ſonſt an Felſen befeſtiget, und ers reicht nach den zu uns gebrachten Exemplaren, eine Hoͤhe von drey bis vier Schuhen, auch öfters beynahe in gleicher Breite. Meiſtens ſind die Aeſte in eine ebene Flaͤche vertheilt und nehmen ſchon an dem kurzen, wiewohl ſehr dicken Stamm, ihren Ausgang. Doch haben ſie auch nach andern Exemplaren, eine buͤſchelfoͤrmige Geſtalt, und find theils gerade, theils niederhangend gerichtet. Sie vertheilen ſich e und gehen meiſtens nur von einer Seite des Stamms aus. Das Holz iſt dunkelbraun, zuweilen aus ganz ſchwarz, an den aͤuſer⸗ ſten Zweigen aber rothbraun. An dem unterſten Theil des Stamms, hat es meiſtens eine gerundete oder eckigte Form, an den Aeſten aber iſt es breit ge— druckt und beſonders in den Winkeln, an welchen die Zweige ihren Ausgang nehmen, als wo fie hohle oder gerundete Ausſchnitte bilden. An den Aeſten ſelbſten fprofs ſen breite wincklichte Auswuͤchſe hervor, welche ſich im fortgeſezten Wuchs, dann in Zweige verlaͤngern. Doch ich habe das Holz an den Aeſten, auch in ganz gerundeter Form oͤfters wahrgenommen. Die aͤuſere Flaͤche iſt an den ſtaͤrkeren Aeſten tiefer, an den duͤnneren aber ſeichter gefurcht, die feineren Zweige aber ſind ganz glatt. Die Subſtanz ſelbſten iſt hornartig und von gleicher Feſtigkeit, wie bey den meiſten Gattungen, es iſt daher dieſes Holz von dem der Gorgonia Antipathes kaum zu unterſcheiden, mit dem es auch bey verſchiedenen Abaͤnderungen, in dem Bau der Aeſte uͤberein kommt. F 2 Tourne⸗ 44 Seccſtes Geſchlecht der Prianzenthiere. Gorgonia. Horncoralle. Tournefort Hat dieſe Coralle bereits als eine eigene Gattung angeger ben, der Herr Ritter Pallas aber, fie zuerſt nach dem genaueſten ſyſte⸗ matiſchen Merckmahlen beſchrieben. Demohngeachtet hat ſie der Herr von Linne, fo bekannt fie immerhin war, nicht aufgenommen und derſelben auch ſonſt nirgend erwaͤhnt, doch vielleicht hatte er eben diejenigen en dabey, welche ich jezt anzuzeigen habe. Es ſcheint die Rinde, der Horncoralle ſelbſten nicht eigenthuͤmlich zu ſeyn, fie weichet allzuſehr von dem Bau der übrigen Gattungen ab. Wahr, ſcheinlich iſt fie die Anlage einer Cellepore, welche ſich dieſen Aufenthalt gewaͤhlet, und nur in Form eines Ueberzugs ſich darauf verbreitet hat. Sie erreicht im Ders haͤltnis des Holzes, eine allzubeträchtliche Staͤrcke und liegt uͤberdiß nicht ger draͤnge wie andere an, es bleibt vielmehr ein ſehr weiter leerer Raum dazwiſchen, wodurch ſie die Geſtalt einer freyen Roͤhre erhaͤlt. Die Farbe iſt weiß, öfters aber grau oder gilblich, auch bey einigen braun. Die Rin⸗ de ſelbſten, beſtehet aus einer ſehr feſten kalchartigen Subſtanz und iſt mit eis nem faſerichten lederartigen Gewebe verbunden, beſonders wird die innere Seite von einer dünnen Membrane umgeben, welche zuweilen eine dunkelroͤthlichte Farbe hat. Sie iſt aus dichte an einander ſtehenden und in die Hoͤhe gerichteten Zellen zuſammengeſezt, welche in ſechsfachen Schichten übereinander ange— haͤuft find. Sie beſtehen aus einer ſteinernen Maſſe, welche mit der, wie fie die Madrepora muricata hat, faſt ganz uͤberein kommt. Auch die Zellen ha— ben beynahe eine gleiche Form, nur ſind ſie um vieles kleiner, wiewohl ſie ſich bey groſen Stämmen auch um fo mehr verſtaͤrken, und dann die Geſtalt ders jenigen Abaͤnderungen erhalten, welche ich auf L. und LI. Tafel der Madrep. vorgeſtellt habe. In ihrer Form find fie unter ich noch manchfaltig verſchieden. Eis nige ſind gefurcht, andere mit langen Stacheln von eben dieſer ſteinernen Maſſe beſezt, andere gehen in feine Spizen aus und ſind ganz verſchloſſen, dage— gen haben einige ſehr weite Muͤndungen in der Mitte oder zur Seite, wo fie auch öfters zur Hälfte an der gemeinſchaftlichen Grundflaͤche anſchlieſen. Zwiſchen den groͤſeren Zellen ſtehen noch verſchiedene kleinere, welche die An— lage einer kuͤnftigen Schichte zu erkennen geben. Bey ſtarken Staͤmmen, wo ſich die Spizen abgefuͤhrt haben, wird man gerundete Muͤndungen auf ebe— ner Flaͤche gewahr, und fo kommen fie auch hierinnen mit der Madrepora mus ricata uͤberein. Doch eben der lockere Zuſammenhang, die eingemengten Fa— fern und die etwas weichere Subſtanz, welche nicht wie bey jenen ihre fo feſte Ders bin⸗ Siebente Gatt. Gorg. muricata. Stachelfoͤrmige Horncoralle. T. VIII. 45 bindung hat, ergiebt einen beträchtlichen Unterſcheid. Eben dieſe Beſchaffenheit aber, iſt verſchiedenen Celleporen ganz eigen, wie ich ſchon in deren Beſchrei— bung angezeigt habe. Sie uͤberziehen in röhrenförmigen Schichten andere Koͤrper, und es iſt eine lockere Materie mit eingemengt, ſo wie ſie auch auf einer dünnen Membrane befeſtiget find. Doch hat man zur Zeit die Erfah— rung noch nicht angegangen, ob ſich auch dieſe nehmliche Rinde uͤber andre Koͤrper anlegt, oder nur gewiſſe Gorgonien dazu dienen. Ich finde in dem Holz einen ſehr geringen Unterſchied von dem der Gorgonia Antipa— thes, zumahl bey verſchiedenen Abaͤnderungen, wo es ebenfals eine dunkel— braune oder ſchwarze Farbe, gerundete und breit gedruckte Aeſte hat. Ge— meiniglich iſt es ganz abgeſtanden, oder angefreſſen, wie es ſich bey dem Ue— berzug der Milleporen ereignet, und es iſt ſonach nicht einzuſehen, wie ſich von dieſer ſteinartigen Maſſe, zumahl bey der Unterlage einer haͤutigen Rinde, eine hornartige Subſtanz abſezen, und das Holz hervorbringen koͤnnte, als wel— ches ſich auch niemahlen bey den Celleporen ereignet. Eben ſo wenig hat man noch an ihren Wohnplaͤzen die Beobachtungen gemacht, ob auch alle Exemplare ganz mit dieſer Rinde überzogen find, oder ob andere ihre eigene, oder gar keine haben, und ſonach die Coralle vielmehr eine mit Schleim uͤberzogene Gattung des Geſchlechts der Antipathes iſt. Im übrigen ſcheint der Wachsthum dieſer Rinde ſehr wenige Zeit zu erfordern. Ich habe verſchiedene Auswüchfe derſelben wahrgenommen, welche über das Holz hervorgetretten waren und ſonach keines in ſich enthalten hatten, auch einige Spizen der Zweige hatten ſich in halbzoͤlliger Lange und in ganz gleichfoͤrmiger Maß ſe uͤber daſſelbe erhoͤhet, ohne im mindeſten eine hornartige Grundlage zu ha— ben. Unftände genug! welche uns berechtigen, dieſe Gorgonie von den wah⸗ ren Gattungen auszufchliefen. Catesby erwaͤhnt, daß dieſer Strauch im friſchen Zuſtand oder aus dem Meer genommen, mit einem dicken gallertartigen Schleim überzogen iſt, eine Eigenſchaft, die ebenfals Gorgonien nicht beſtzen. Ellis bemerckt im oben angefuͤhrten Werk, die Polypen haͤtten acht Klauen, und wären durch die ausſtehenden Spizen der Zellen beſchuͤzt, er habe auch zuerſt bey der Zergliederung derſelben, die Laiche, welche aus weiſſen runden Eyern beſtun, de, von der nehmlichen Art und Geſtalt wie bey dem Alcyonium digitatum, wahrgenommen. Tournefort gedenket noch gewiſſer ſchwarzer Körner, innere halb der Zellen oder der Rinde, welche den dritten Theil einer Linie im Durchmeſ⸗ F 3 ſer 46 Sechſtes Geſchlecht der Pflanzenthiere. Gorgonia. Horncoralle. ſer haben, etwas gerundet und auf beyden Seiten eingedruckt ſind, dieſe aber ſind mir niemahlen auch bey der Unterſuchung ſehr vieler Exemplaren vorgekommen. Die achte Horncoralle. Gorgonia Saſappo. Die rothe ruthenfoͤrmige Horncoralle. La verge rouge, Fr. Bloedroode Roede. Holl. Tab. IX Fig. 1. Ein Zweig mit und ohne Rinde. Fig. 2. Spröoͤßlinge mit ihrer Grundfläche, welche auf einer Schaale des Engliſchen Sattels (Oftrer Ephippium) aufſtzen. Fig. 3. Ein vergroͤſertes Stuͤck eines Zweiges mit der Rinde und den 5 darinnen befindlichen Poren. i Tab. IX. A. Eine Abaͤnderung dieſer Coralle in nezfoͤrmiger Geſtalt. Fig. 2. Ein vergroͤſertes Stuͤck eines Zweiges, nach einiger Abwei⸗ chung der Poren. \ PALLAs Elench. Zooph. pag. 188. nr. 119. Gorg. Safappo. G. dichotoma teres, ramis divaricatis virgatis, cortice rubro, cellulis undique pilofo muricatis. — Locus: Oceanus indicus. — Wilkens Chas rakt. d. Thierpfl. (Ueberſ.) I. Th. S. 237. nr. 19. G. Safappo. Die blutrothe Meerruthe. Ein gabelförmiges laͤnglichrundes Horncorall, mit ruthenaͤhnlichen auseinander geſperrten Aeſten, deren rothe Rinde als lenthalben mit Zellen, die haarigrauch erſcheinen, beſezt iſt. — BOn- DAERT Lyft. d. Pl. pag. 234. — De bloedroode Roede. RUM TH Herbar. Amboin. To. VI. peg. 223. Tab. 83. Accarbaar Sa- fappo, ſ. Virga Sanguinea. HouTruyn Nat. Hift. I. D. 17. St. pag. 329. Gorg. Safappo. Bloedige Roede. (Nach Rumph.) Muf. GEVERS. pag. 522. nr. 1258. G. Safappo. — La berge rouge. Der berühmte Rumph hatte dieſe Horncoralle zuerſt, und dann der Herr R. Pallas unter dem beybehaltenen Maleyiſchen Nahmen, der eine rothe Ruthe bezeichnet, nach den genaueſten Merckmahlen beſchrieben, von dem Herrn von Linne aber wurde ſie, wie mehrere in ſeinem Syſtem, nicht aufgenom⸗ men. Die Kennzeichen der angefuͤhrten Verfaſſer, kommen mit den auf der IXten Tafel vorgeſtellten Originalen vollkommen überein, fie wurden auch von gleichen Wohnplaͤzen der oſtindiſchen Meere beygebracht, und ich habe fie der Guͤtigkeit eines fo oft geruͤhmten Goͤnners, des Herrn Garniſonpredigers Chemniz zu Achte Gatt. Gorg. Saſappo. Ruthenfürmige Horneoralle. T. IX. 47 zu danken. Nach der Erzehlung, welche uns Rumpß von dieſer Horncoralle hinterlaſſen, iſt ſie ſehr ſelten, zumahl ſie ſich in einer groſen Tiefe aufhaͤlt, wo man mit den Fiſcherwerkzeugen kaum beykommen kann. Der Stamm iſt gerundet und ſehr kurz, er erreicht ſelten die Staͤrcke über zwey oder drey Linien im Durchmeſſer. Die haͤutige und faſerichte Grund⸗ fläche verbreitet ſich auf Felſen oder Conchylien, in eine Ebene von weiten Um⸗ fang, aus welcher ſich mit geringer Wöſbung der Stamm erhebt. Bey Ex— emplaren von dem erſten Alter, wie hier die 2te Figur zu erkennen giebt, iſt fie vorzuͤglich duͤnne, und gleichfals mit ihrer rothen Rinde bekleidet, welche aber bey ſtaͤrkeren Wuchs ſich hier gänzlich verliehrt. Sie behaͤlt ihre ſchmuziggelbe Farbe, da hingegen der Stamm, auch da wo er am naͤchſten mit derſelben verbunden iſt, eine dunkelbraune oder ganz ſchwarze hat. Bey dieſem Exem— plar, welches von der chineſiſchen Kuͤſte beygebracht worden, iſt ſie auf einer Schale der ſo ſeltenen Muſchel, dem engliſchen Sattel, (Oſtrea Ephippium) befeſtiget. Die Staͤmme erreichen eine Lange von einem halben Fuß, und öf— ters auch einen ganzen, ehe fie ſich in einzelne Aeſte vertheilen. Sie gehen in faſt gerade, oͤfters auch in ſtumpfe Winkel aus, doch ſind ſie meiſtens in eine ebene Flaͤche gerichtet und ſtehen auf beyden Seiten in abwechſelnder Ordnung (rami alterni), wiewohl fie bey ihrer Laͤnge und Schwäche vers ſchiedene Krümmung nehmen und ſich in einander verwickeln, jedoch ohne zu ſammen zu wachſen. Sie haben einen weiten Abſtand von einander, und ver— laͤngern ſich öfters zu einer ganzen Elle, ehe fie ſich abermahl in einen Sets tenzweig vertheilen. So auferordentlich die Lange dieſer Aeſte iſt, fo bleiben fie ſich dennoch in ihrer Starke gleich, und nur ihre Endſpitzen find gemaͤch⸗ lich verduͤnnt. Herr Pallas erwähnet, daß ſich an den meiſten Exemplaren, welche von ihm beobachtet wurden, faſt an allen Winkeln der Aeſte, ſich Bas lanen feſtgeſezt haͤtten, welche ich aber bey dieſen nicht wahrgenommen habe, wiewohl fie an ſich faſt bey den meiſten Gorgonien ſich einzufinden pflegen. Das Holz iſt ſehr zaͤhe und biegſam. Es hat eine glänzende dunkel⸗ braune oder ſchwarze Farb, und die Fläche iſt ganz eben, ohne die mindeſten Furchen zu haben. Der Stamm behaͤlt eine fat gleiche Staͤrke, fo wie die Aeſte ſelbſten, welche ganz gerundet ſind und die Geſtalt eines Draths oder einer duͤnnen Binſe haben. Nur an dem Ausgang der Aeſte, oder zwiſchen den Winkeln iſt es etwas breit, die aͤuſerſten Spizen aber gehen nabelförmig aus und ßnd von braungelber Farbe Die 48 Sechſtes Geſchlecht der Pllanzenthiere. Gorgonia. Horncoralle. Die Rinde hat eine ſehr beträchtliche Dicke und iſt gewoͤhnlich zwey biß viermahl ſtaͤrker als das Holz, welches fie umgiebt. Ihre Subſtanz bes ſtehet aus einer kalchartigen ſehr poroͤſen Maſſe, welches aber dennoch ſehr feſte iſt, und an dem Holz gedraͤnge anliegt. Sie iſt aus ſehr feinen Schup— pen zuſammengeſezt, welche ſich an der Oberflaͤche erhoͤhen und durchſichtig werden, wie es ſchon eine maͤſige Vergroͤſerung zeigt. Von auſen iſt die Farbe hochroth und kommt dem Scharlach ſehr nahe, inwendig aber von blaßer Roͤthe. Die ganze Flaͤche iſt ſehr dichte mit aneinanderhangenden Waͤrzgen, welche in dergleichen Schuppen oder auch kleine Borſten ausgehen, beſezt. Ihre Muͤndungen ſind ſehr vertieft, laͤnglicht oder auch gerundet geformt, und in der Hoͤhlung welche biß an das Holz eindringt, wird man eine dun— kelgelbe Materie gewahr, in welche die vorigen gallertartigen Theile vertrock— net find. Es hat ſchon Herr R. Pallas erinnert; daß wenn die Rinde abges fuͤhret wird und dadurch ihre ſchuppichten Auswuͤchſe verliehrt, dieſe Gattung ſelbſten; mit der Gorgonia ceratophyta „ leicht koͤnnte verwechſelt werden, als welche ſich durch die glatte gleichfoͤrmige Flaͤche am meiſten von dieſer ſich unterſcheidet. Auch die Hoͤhe der Farbe pfleget auszubleichen und ſich ins Blaſſe zu verliehren, wiewohl ſie auch bey einigen Exemplaren in ſehr dunkler, faſt braͤunlichen Rothe erſcheint, welche ſich unverändert erhält. Dies ſe Abweichung mag vielleicht Herrn von Linne veranlaßt haben, in der zehen— den Ausgabe des Syſtems, die obenangefuͤhrte Stelle des Rumphs, der Be— ſchreibung der Gorgonia ceratophyta beyzufuͤgen, welche er aber in der zwölften wiederum weggelaſſen, ohne dieſer Gattung ſelbſten, des weitern zu erwähnen, Auf der hier beygefügten Tab. IX A, habe ich eine diefer naͤchſtaͤhn⸗ liche Horncoralle in Abbildung beygefuͤgt, wo ich aber in Ermanglung mehre— rer Exemplare Anſtand nehme, fie für eine Abänderung von jener, oder für eine weſentlich verſchiedene Gattung zu erklaͤren. Sie kommt aus den oſtin— ſtiſchen Meeren, und ich habe fie gleichfals der Guͤtigkeit des Herrn Guarniſon— predigers Chemniz zu danken. Sie hat nach dem Bau der Rinde, die ge— naueſte Uebereinſtimmung mit der erſt beſchriebenen, und auch das Holz iſt von gleicher Farbe, im uͤbrigen aber von der nehmlichen Beſchaffenheit. Hier find die Aeſte in eine faſt ganz ebene Fläche oder in Form eines Faͤchers vers breitet, und die Zweige ſehr kurz, fie ſtehen uͤberdiß enge beyſammen. In dieſer Lage bilden ſie die Form eines Gitters, wiewohl nur einige hin und wieder Neunte Gatt. Gorg. poroſa. Lücherichte Horneoralle. T. X. 40 wieder mit einander verwachſen ſind, die meiſten hingegen an den Enden buͤ— ſchelformig auseinander ſtehen. Die Rinde iſt im Verhaltnis des ſtaͤrkeren Holzes um vieles duͤnner, ſo wie dieſes ſelbſten zwar eine ſehr geringere Dicke hat, als das bey jener Art. Die Warzen liegen noch enger beyſammen, ſie ſind uͤberdiß mehr gewoͤlbt, wiewohl aus gleichen Schuppen zuſammengeſezt. Die Farbe iſt von dem ſchoͤnſten Carminroth, doch von einer weit dunckleren Mi— ſchung. Der Stamm iſt ſehr kurz, und die lederartige braͤunlichgelbe Grund— fläche hat in ebener Lage, einen ſehr weiten Umfang. An dieſem einzigen mir zur Zeit bekannten Exemplar, haben ſich hin und wieder die kleinen Schwals benmuſcheln (Mytilus Hirundo Linn.) in ihrem erſten Alter feſtgeſezt, deß⸗ gleichen einige noch kleinere Seeſterne, von der Gattung der Afterias ciliaris Linn. welche mit ihren Strahlen die Zweige umfaßten, und in dieſer Lage ſich erhalten hatten. Beyde ſind in der Abbildung nach einigen Exemplaren vorgeſtellt worden. In dieſem faͤcherfoͤrmigen Wuchs iſt die Abweichung dies ſer Art, von der gewoͤnlichen Form der Gorg. Saſappo, ſehr verſchieden, und wir haben mehrere Umſtaͤnde abzuwarten, um ihre an ſich ſehr wahrſchein— lichen Gattungsrechte zu beſtimmen. Die Abbildung des Seba *), welche Herr R. Pallas bey der Gorg. Reticulum angeführet, kommt mit dieſer am nächften uͤberein, allein es wird die Beſchaffenheit der Rinde nicht angegeben, und ſo iſt das Gewiſſere nicht zu entſcheiden. Nach Angabe des Herrn Pallas hat dieſe eine ſteinartige unebene Rinde, welche nur Spuhren einiger Warzen zu erkennen giebt, wiewohl die Aeſte meiſtens nezfoͤrmig, wie eben die Gebais ſche Figur ergiebt, unter ſich verbunden find, und fo ſcheint fie eine ganz vers ſchiedene Gattung zu ſeyn. Die neunte Horncoralle. Gorgonia poroſa. Die loͤcherichte Horncoralle. Tab. X. Fig. 1. Ein Aſt. Fig. 2. Ein vergröͤſertes Stuͤck der Rinde. Gorgonia dichotoma, cortice craflo albicante intus purpuraſcente, poris magnis rotundatis quincuncibus. tourtuyn Natuurl. Hift. I. D. 17. St. pag. 335. Gorg. poroſa. Po- reuſe Zee - Heeſter. Tab. CXXXII. fig. 4. u Muͤllers *) Seba Thef. Tom. III. Tab. 107. nr. 6. et Tab. 105. nr. 1. 6. Frutex lignoſus planus, inftar ventilabri, ramulis inter fe concretis, crufta tartarea rubra, undiquaque con- tectus. — Wilkens Thierpfl. I. Th. S. 210. Tab. VI. fig. 27. G feipers Pflanzenthiere II. Th. 0 so Secchſtes Geſchlecht der Pflanzenthiere. Gorgonia. Horncoralle. Muͤllers Nat. Syſt. VI. Th, II. B. S. 761. Gorg. poroſa. Der Löcher; beſen. Tab. XXII. fig. 4. (Nach Houttuyn.) Die Minde dieſer Horncoralle if abermahl in ihrer Bauart, von der bey den übrigen Gattungen, ſehr verſchieden. Sie beſtehet aus einem etwas locke, ren und ſchwammartigen Gewebe und kommt der weichen faſerichten Subſtanz einiger Aleyonen am naͤchſten, wiewohl fie einen weit feſtern Zuſammenhang ihrer Theile hat. Man wird ſie an keiner Gattung in einer ſo vorzuͤglichen Staͤrke gewahr, mit der ſie auch das Holz in einer gleichen ganz gerundeten Flaͤche um— giebt. Sie behält eine faſt gleichfoͤrmige Dicke und verduͤnnet ſich gemaͤch— lich gegen die Spizen der Aeſte, einige knotigte Auswuͤchſe ausgenommen, die man aber nur an einzelnen Zweigen findet. Ihre innere Flaͤche hat eine violette Farb, mit der auch das Holz uͤberzogen iſt, die aͤuſere aber iſt gilb— lichgrau. Die Poren darinnen ſind ſehr zahlreich, und ſtehen dichte, mei— ſtens in gefünfter Ordnung beyſammen. Sie find von einer ungewöhnlichen Groͤſe und gehen in cylindriſcher Form ſenckrecht durch die Rinde, aber nicht ganz biß an das Holz, ſie haben auch keinen aufgeworfenen Rand an der aͤu— feren Fläche , oder eine warzenfoͤrmige Erhöhung, ſondern nur eine etwas flache Vertiefung naͤchſt ihrer Mündung, wie diß auf dem vergroͤſerten Stuͤck der zweyten Figur zu erſehen iſt. Das Holz iſt an dem Stamm von einem haͤutigen, theils faſerichten theils feſten Gewebe, an den Aeſten aber von einer hornartigen doch ſehr biegſamen Subſtanz. Es hat an dem Stamm eine gelbliche, an den Zwei— gen aber eine ſchwarzbraune Farb, und iſt wie ich ſchon erwähnt habe, mit einer vios letten beſtäubten Membrane überzogen. Die Grundflaͤche hat einen ſehr weiten Umfang, und aus derſelben ſteigen die Staͤmme in theils gerader, theils liegender Richtung empor. Die Zweige ſelbſten ſind ſehr lang, etwas aus— geſchweift und meiſtens gabelfoͤrmig gecheilt. Ein, in ſeiner Vollſtaͤndigkeit auſerleſenes Exemplar, von dem hier ein Aſt vorgeſtellt worden, hatte ich aus der Sammlung unſeres berühmten Herrn Hofraths Schreber mitgetheilt erhal, ten. Es verbreiteten ſich an demſelben aus der gemeinſchaftlichen Grundflaͤche, ſechs kurze Aeſte, welche zuſammen ſich in ſieben und zwanzig Zweige theilten, und die ganze Hoͤhe betrug im ſenckrechten Maas einen pariſer Fuß. Der ſeel. Prof, Muͤller erwaͤhnt in der Ueberſez. des N. S. eines Exemplars aus feinee Sammlung von brauner Rinde, und einer zweyſchuhigen Lange; deßgleichen eines andern von aſchgrauer Farbe, es ſcheint aber daß er unter dem erſteren die * Neunte Gatt. Gorg. poroſa. Loͤcherichte Horncoralle. T. X. ST die auf unſerer XIV. Tafel vorgeſtellte Gorg. dichotoma, damit möchte gemeint haben. Die Abbildung eines Zweiges, welche er aus dem Houttuyniſchen Werk beygebracht hat, kommt mit dieſer, ſo wie die Beſchreibung ganz uͤberein. Zur Zeit iſt der Aufenthalt dieſer Gattung noch nicht bekannt, wahrſcheinlich aber kommt ſie aus den oſtindiſchen Meeren. Es hat dieſe Horncoralle mit der Gorg. Antipathes eine ſehr nahe Ver⸗ wandſchaft, das Holz aber iſt um vieles weicher, und die Rinde weit ſtaͤrker, ſchwammigter und von feſterer etwas kalchartigen Subſtanz. Man möchte viel⸗ leicht vermuthen, der Herr R. Pallas habe dieſe Gattung bereits beſchrieben, und ſie fuͤr ein abgeriebenes Exemplar der Gorg. muricata ), oder wenig— ſtens fuͤr diejenige Art erklaͤrt, welche Tournefort fuͤr die zweyte Abaͤnderung der Gorg. Antipathes angegeben hatte; es iſt aber hier die Rinde ganz unbe— ſchaͤdigt, ſie hat nicht gleiche Haͤrte; und die Poren baben ihre flache und na⸗ tuͤrlich gebildete Vertiefungen, als welche nicht durch eine Verlezung haͤtten entſtehen koͤnnen. Die zehente Horncoralle. Gorgonia viminalis. Die gelbe weidenfoͤrmige Horn- coralle. Die Seeweide. Saule de mer. Franz. De Zee Willig. Holl. Spanifh Broom Gorgon. Engl. Tab. XI. Fig. 1. Ein ganzer Strauch im juͤngerem Alter. Fig. 2. Ein vergroͤſertes Etuͤck mit der Rinde. Tab. XI. A. Fig. 1. Eine angebliche Abaͤnderung, mit blaſſer Rinde. Fig. 2, ein vergroͤſertes Stuͤck. vaLLas Elench. Zooph. pag. 184. nr. 116. Gorg. viminalis. G. lon- giffima depreſſa ramofo - ſubpinnata, ramis divaricatis fetaceis, cortice flavo, poris prominulis diſtichis. Eine ſehr lange nieders hangende mit fait fiederförmigen, weitauseinander ſtehenden, borſtenaͤh— G 2 lichen %) El. Zooph. p. 199. nr. 127. Gorg. Muricata. — „Detritus cortex poros magnos, in quincunces inordinatius fparfos , habitumque fere Alcyonii aſbeſtini; refert; intus paf- ſim purpurafcens. Sie detrito, corrupto, faſeoque cortice praedita (pecimina, quale forte Icone ſua ſecunda, quam ad G. Antipathem eitavi, Tournefortius in Acta Gall, (Inſt. p. 574.) pro diverfa fpecie exhibuit, mihi primo impofuerunt, ut pro alia pariter ſpecie haberem, quam Gorg. ſpongioſam vocabam. 52 Sechſtes Geſchlecht der Pflanzenthiere. Corgonia Horncoralle. lichen Aeſten, einer hochgelben Rinde, und etwas erhabenen an zweyen Seiten geordneten Poren. — Loc. Mare Mediterraneum. — Wil⸗ kens Charakt. der Thierpfl. I. Th. nr. 16. S. 232. Gorg. viminalis, die Seeweide. — Ein ſehr langes gedrucktes Horncorall, welches ct was beſiederte Aeſte hat, die borſtenaͤhnlich find, ſich voneinander ſper⸗ ren, und an ihrer gelben Rinde in zwo Reihen mit vorragenden Poren be— ſezt ſind. — BODDAERT Lyft. d. Pl. pag. 230. — De Zee Willig. | "ELLIS (sOLANDER) Nat. Hift. of Zooph. pag. 82. nr. 5. Tab. 12. fig. I. Gorg. viminalis, Saniſſi Broom Gorgon. G. ramis ſubtereti- bus, divaricatis ſetaceis, ſparſis, erectis, carne flava, poly- pis albis octotentaculatis diſtichis. MERC ATI Metalloth. Vatic. Arm. 6. c. 18. 19. pag. 128. 129. Ifidis Placomum. II. et III. GEVERS Muſ. p. 522. nr. 247. G. viminalis. — nr. 248. — Praece- dentis (depreſſa) Varietas? maior et ramis minutiſſimis. Alt. 13, lat. q. pollic. — Saule de mer. Von einem ſehr kurzen Stamm, verbreiten ſich bey dieſer Gattung, wie fie die Xte Tafel vorſtellt, verſchiedene ſehr verlängerte Aeſte, welche bey ihrem gleichen und geſchlanken Wuchs, den Zweigen einer Weide auch nach der Farbe etwas aͤhnlich ſind, und zur Benennung der Coralle Anlaß gegeben haben. Dieſe Hefte ſtehen im jüngeren Alter aufrecht und find buͤſchelfoͤrmig verbreitet, bey verſtaͤrktem Wuchs aber, werden fie durch ihr Gewicht nieder gebogen, und liegen dichte uͤbereinander. Sie erreichen öfters eine Länge von einem biß zu zwey Schuhen, ohne ſich in mehrere als in drey oder vier Seitenzweige zu vertheilen, doch hat man auch Beyſpiele, nach welches fie in groͤſerer Anzahl dichte damit beſezt find. Sie gehen meiſtentheils in einer gebo— genen oder gabelfoͤrmigen Krümmung aus und bleiben ſich in der Starke gleich, wenigſtens ſind nur die Endſpizen kaum merklich verduͤnnt. In dieſer Lage ereignet es ſich, daß einige miteinander verwachſen, ohngeachtet ſehr felten und niemahlen in Form eines Gitters. Ich habe ſie in beyden Veraͤnderungen auf dieſer und der eingeſchalteten Tafel in Abbildung vorgelegt, ohngeachtet die leztere ſehr erhebliche Abweichungen zu erkennen giebt, wie ich im folgenden anzuzeigen hake. Der Aufenthalt iſt nach uͤbereinſtimmenden Zeugniſſen, das mittellaͤndiſche Meer. f | Das Zehnte Gatt. Gorg. viminalis. Weidenfoͤmige Horncbralle. T. XL 52 Das Holz hat eine runde Geſtalt, und iſt wenigſtens nur an dem Haupt⸗ ſtaͤmmen etwas flach gedruckt. An dem Exemplar der XI. Tafel, hat es eine ſchwarze, an dem der Tab. XI A hingegen, eine dunkelbraune Farb, doch beyde find von gleicher Feſtigkeit. An den Aeſten iſt es fehe dünne, wie feine Borſten geftalter, durchſcheivend und dunkelgelb, an der haͤutigen bey einem klei— nem Umfang ſehr erhöhten Grundfläche aber ockergelb gefaͤrbt. Die Rinde ſchlieſet gedraͤnge an, und iſt im Verhältnis des dünnen borſten⸗ foͤrmigen Holzes ſehr ſtark, wiewohl fie an den Stämmen in minderer Dicke angelegt iſt. Sie hat gewohnlich eifie hochgelbe Citronenfarbe, welche ſich aber mit der Zeit ins Blaſſe verliehrt. An dem Erempar der Tab. IX. A, iſt fie faſt ganz verblichen, und erſcheint in einer lichtgrauen kaum mercklich gilb— lichen Miſchung. An dieſer Art iſt auch die aͤuſere Flache etwas ungleich und in flache Kruͤmmungen ausgeſchweift, da fie an jener ſich in einer geraden und gleichen Ebene hinziehet. Doch es iſt bey dieſen Abweichungen eine eigene Gat, tung zu vermuthen, und ich habe deßwegen nähere Erlaͤuterungen abzuwarten. Die kalchartige Subſtanz ſelbſten, hat einen ſehr feſten Zuſammenhang, wenn fie auch in ihrem Inneren, durch die öjelen durchſezenden Poren, ſehr löchericht iſt. Sie fälle nicht leicht ab, und man erhält ſelten Exemplare, welchen dies fer Ueberzug gänzlich mangelt. Die Poren find auf derfelben ſehr zahlreich, und ſtehen gemeiniglich in gleichen Reihen einander gegenuber, bey verſchiede— nen Zweigen aber, auch hin und wieder zerſtreut. Sie haben theils gerundete, theils laͤnglichte Mündungen in Form eines Spaltes, mit einer flachen Erhoͤ⸗— hung. Doch an dem Exemplar der erſten Tafel, ſtehen fie meiſtens in ganz ebener Flaͤche ohne die mindeſte Erhoͤhung des Rands, um ſo mehr aber find fie an dem der zweyten Tafel erhoͤhet, wo fie runzlichte ſehr erhabene War⸗ zen vorſtellen. Leztere hat die naͤchſte Aehnlichkeit mit der Gorgonia verru- coſa, bey welcher aber dieſe Poren, und der Wuchs der Coralle ſelbſten, ganz abweichend find. ö Die Abbildung welche Herr Ellis von dieſer Coralle gegeben, kommt mit der, welche auf der Tab. XI. vorgeſtellt worden, ganz überein. Er erbielte fein Exemplar im Jahr 1762, durch Herrn J. Greg, in Weingeiſt gufbewohrt. Die am geblichen Polypen ſtunden in zwey Reihen und hatten acht Fuͤhlfaͤden. Es wurde in den Hafen bey Charlstown in Eid, Carolina gefunden, und betrug einen Schuh in der Höhe ü 6 3 | Die 54 Seckſtes Geſchlecht der Pflauzenthiere. Gorgonia Horncoralle. Die eilfte Horncoralle. N Gorgonia violacea. Die violette Horncoralle. De violette Hoornplant. Holl. Tab. XII. fig. 1. Ein Aſt mit vielen Zweigen. Fig, 2. Ein vergroͤſertes Stuͤck deſſelben. PALLAS Elench. Zooph. pag. 176. nr. 108. Gorg. biolacea. G. de- preſſiuſeula ramofo- pinnata, cortice violacea, poris prominu- lis ſubquadrangulo. — Wilkens“ Charakt. d. Thierpf. I. Th. S. 221. nr. 8. G. viol. Das violette Horncorall. (Ueberſ.) Ein etwas gedrucktes und mit Aeſten beſtedertes Horncorall, deſſen violetfaͤrbige Rin— de, mittelſt ihrer vorragenden Poren, den Aeſten eine faſt viereckigte Form giebt — BODDAERT Lyſt. d. Plantend. pag. 108. — De violette Hoornplant. cLusıus Exotic. Lib. VI. cap. 4. pag. 121. — Curae poſt. pag. 9o. Quercus marina Theophrafti. Muf. GEVERS. pag. 520. nr. 236 — 238. — G. violacea. — cum verrucofa, Alt. 13, Lat. 6. pollic, Man findet in dem alten Cluſius die erſten Nachrichten von dieſer Horn— coralle, wiewohl ſie aus ſeiner Abbildung nicht zuverlaͤſſig zu erkennen iſt. Um ſo genauer aber hat ſie der Herr R. Pallas beſchrieben, und es iſt nach allen Merkmahlen nicht der mindeſte Zweifel uͤbrig, er habe das in Ab— bildung vorliegende Original damit gemeint. Ich habe in der Vergleichung mehrerer Exemplare, welche mir aus der Sammlung des Herrn Raths von Kolb zu Wurzach ſind mitgetheilt worden, die genaueſte Uebereinſtimmung erſehen. Es kommt dieſe Coralle von den füdlichen amerikaniſchen Kuͤſten, nach eini⸗ gen Nachrichten aber wird ſie auch in dem mittellaͤndiſchen Meer gefunden. Die Grundflaͤche habe ich noch an keinem Exemplar wahrgenommen, es werden meiſtens nur abgebrochene Aeſte, oder kleinere Staͤmme zu uns ge— bracht, aus welchen aber leicht abzunehmen iſt, daß die Coralle ſelbſten eine ſehr beträchtliche Höhe erreicht, da dieſe ſchon eine Laͤnge von zwey Schuhen insgemein bes tragen. Sie verbreitet ſich in eine ebene Fläche, doch liegen auch die Zwei⸗ ge öfters buͤſchelweiſe uͤbereinander, jedoch ohne fich im mindeſten zu verbin den. Sie gehen von den Aeſten meiſtens nur an einer Seite aus, oder mangeln der gegenuͤberſtehenden Fläche, zuweilen aber iſt auch dieſe mit eini⸗ l gen Eilfte Gatt. Gorg. violacea. Violette Horncoralle. T. XII. 55 gen beſezt. Dieſe Zweige vertheilen ſich abermahl in andere, doch bleiben ſie groͤſtentheils auch in einer Lange von vier biß ſechs Zollen, ganz einfach. Ste nehmen eine ausgeſchweifte oder auch einwärts gekruͤmmte Richtung, und ziehen ſich dann wiederum ſenckrecht in die Hoͤhe. Das Holz iſt von ſehr feſter hornartiger Subſtanz und daher ſehr ge— brechlich, doch ſind die Zweige deſto biegſamer. Es hat eine breite ablang— runde Form, welche auch die feinſten Zweige behalten, an ſtarken Staͤm— men aber iſt es mehr gerundet. Die Farb iſt dunkelbraun, die ſich aber an den Aeſten ins Gelbe verliehre, wo fie auch mehrere Durchſichtig— keit erhält. a Die Ninde kommt der Farbe des florentiner Lacks am naͤchſten, doch hat die blaulichte Miſchung einen groͤſeren Antheil daran. Sie liegt in einer beträchtlichen Staͤrke ſehr gedraͤnge auf dem Holz, ihre Falchartige Maſ— fe hat einen feſten Zuſammenhang, man wird daher ſelten entblößte Zweige gewahr. Die Poren ſtehen in zwey Reihen zu beyden Seiten, und ziehen ſich in gerader Laͤnge hin. Sie haben eine kaum merkliche Erhöhung, und ihre Muͤndungen ſind ſehr flach, ſo wie die Vertiefungen ſelbſten ganz ſeichte ſind. Eben dieſe Richtung aber und die merckliche Erhöhung, giebt der Rinde das Anſehen einer viereckigten Form, doch ſind die Ecken ſelbſten ſo ſehr abge— ſtumpft, daß ſie wohl nicht fuͤr rechte Winkel zu erklaͤren ſind. Es ſtehen aber dieſe Poren auch an einigen Zweigen in zerſtreuter Lage, und hier hat die Rinde dann nur eine etwas breit gedruckte Geſtaſlt. Die gröften Stämme hatten bey allen von mir verglichenen Exemplaren., kaum die Staͤrke eines ge— meinen Federkiels, die feinſten Zweige aber, betrugen nur den vierten Theil ei— ner Linie. Herr R. Pallas erwähnt, daß er die fo ſeltene Gattung der Se— eichel, die Lepas calceolus, häufig daran befeſtiget, wahrgenommen habe. Die zwoͤlfte Horncoralle. Gorgonia petechizans. Die Petechien⸗Horncoralle. Eventail pointille, Fr. Geſtipte Hoornplant, Zee- Bluts Tak. Holl, Fir- like Gorgon. Engl. | 2 Tab. XIII. fig. 1. 192 9 5 Exemplar. Fig. 2. Ein vergroͤſertes Stuͤck eines A LINNE S. N. Ed. XII. p. 1292. ſp. 13. Gorg. petechizans. G. ſubdichotoma ramoſiſſima, cortice flavo biſulcato, poris ru- f biis, 56 Sechſtes Geſchlecht der Pflanzenthiere. Gorgonia. Horncoralle. bris. Eine meiſtens gabelfoͤrmige, ſehr aͤſtige Horncoralle, mit gedoppelt gefurchter gelten Rinde und rothen Poren. Habitat Müllers Ueberſ. d. N. S. VI. Th. II. B. S. 767. G. petech. Die Pe⸗ techtencoralle. * PALLAS Elench. Zooph. pag. 196. nr. 125. Gorg. petechizans. G. te- res ramoſiſſima diffuſa, cortice flavo bifulcato verrucoſo, poris rubris. — Wilkens Sharakt. d. Thierpfl. I. Th. S. 248. Br. 25 Gorg. petech. Die Petechiencoralle. Eine Horncoralle mit vielen längs lichrunden ſich ausbreitenden Aeſten, deren gelbe und auf beyden Seiten einmahl gefurchte Rinde mit rochen Poren erſcheint. — BODDAERT Lyft. d. Pl. pag. 244. — — De geſtipte Hoornplant. SIOUTTUYN. Natuurl. Hiſt. I. D. 17. St. pag. 350. nr 13. G. petech. Zee- Bluts Tak. Zee - heſter, die cenigmaate gegaffelt en Zeer Takkig iſt, met een geele Schors, hebbende twee Sleuwen en roode Gaatjes. PLUKENET Amalth. Tab. 452. fig. 3? a ELLIS (SOLANDER) Nat. data pas, 95. nr. 22. Gorgonia abietina. Fir - like Gorgon. Tab. 16. G. ramoſa pinnata, carne flava, of- eulis purpureis diſtichis, oſſe carneo flaveſcente. — This beautrful Sea- Feather was fent me from Cape Coaſt Caſtle, in Africa. Muf. GEvERS. pag. 524. nr. 277 — 279. G. petech. Eventail po- intille, Die erſte Nachricht von dieſer ſehr merckwuͤrdigen Horncoralle, haben wir dem Herrn Ritter Pallas, unter andern manchfaltigen Bereicherungen dies ſer Kenntniſſe, zu danken. Er hat die genaueſte Beſchreibung nach denjenigen Exemplaren, welche aus der Sammlung des berühmten Boerhave, in den Beſiz des Herrn D. Gaubius gekommen find, gefertiget und ihr den ſehr bezeichnenden Nahmen der Petechiencoralle gegeben, da fie durch die rothen Poren, oder dergleichen Flecken, ſich von allen uͤbrigen ſchon hinreichend unterſcheidet. Herr von Linne hat ſie nachgehends unter eben dieſer Benennung, und nach glei— chen Merkmahlen, jedoch ohne weitere Erleuterung, in feinem Syſtem aufgenoms men, Wir finden zwar ſchon in Pluknet's Amaltheum botanicum, eine Abbildung dieſer Coralle, ſie iſt aber, auch nach beygefuͤgter Beſchreibung, nicht kenntlich genug. In dem Ellis-Solandriſchen Werk, wurde die erſte Vor⸗ ſtellung in puͤncktlicher Uebereinſtimmung, geliefert; allein beyde Verfaſſer, hatten die Zwoͤlfte Gatt. Gorg. petechizans. Petehien, Horneoralle. T. XIII. 57 die ſo beſtimmten Merkmahle des Herrn Pallas verkannt, ſie haben dieſelbe für eine ganz neue Gattung erklaͤrt und wegen der fiederfoͤrmigen Zweige der jüngeren Aeſte, nach der Aehnlichkeit mit der Sertularia abietina, die Tannenfoͤr⸗ mige Horncoralle genennnt. Ich erhielte das erſte Exemplar aus der ſo reis chen Sammlung des Herrn Canonicus Laudenſac, nachgehends aber durch die Guͤte des Herrn Garniſonpredigers Chemnitz ein anderes, das ſich durch ſeine Groͤſe und Vollſtaͤndigkeit noch mehr ausgenommen hatte. Dieſe ſowohl noch als verſchiedene welche ich des weitern verglichen, kamen mit den Kennzeichen des Herrn R. Pallas auf das genaueſte überein. Mit der von ihm wiewohl als zweifelhaft angeführten Gorgonie des Grafen Marfigli, *) fand ich nicht die mindeſte Aehnlichkeit; feine Abbildung ſtellet weit näher die Gorg. verrucoſa vor, und auch nach Angabe der Beſchreibung, hat ſie nicht die ſo weſentlichen rothen Flecken. Unſere Horncoralle wird uͤberdiß nie in dem mittellaͤndiſchen Meer, ſondern nach uͤbereinſtimmenden Nachrichten in dem oſtindiſchen Ocean gefunden. Herr Ellis erhielte fie aus den ſuͤdlichen Africaniſchen Kuͤſten. Es erreicht dieſe ſeltene Gorgonie eine Höhe von zwey Schuhen, doch ge⸗ meiniglich wird fie nur in der Hälfte dieſes Maaſes, zu uns gebracht. Die Grund⸗ flache iſt ſehr flach verbreitet, und von dieſer erhebt ſich ein ſehr breiter Stamm, der ſich auf beyden Seiten in einfache oder auch gabelförmige Aeſte theilt. Dieſe ſind wiederum mit kleineren, theils abwechſelnden, theils gegenuͤberſtehenden Zweigen gefiedert. Sie haben eine ungleiche Laͤnge, und gehen in ſpizige Winkel aus, welche aber bey ihrem Aus gang etwas gerun— det ſind. Ich habe niemahlen wahrgenommen, daß ſie miteinander verwachſen, fo dichte fie auch beyfammen liegen. Sie bilden eine ebene Flaͤche, und der ganze Koͤrper hat bey vollſtaͤndigen Exemplaren, die Geſtalt eines Faͤchers. Nach der Vorſtellung des Herrn Ellis, fanden ſich auf ſeinem Exemplar verſchiedene Seetulpen, welche von der Coralle uͤberwachſen waren, dergleichen ich auch bey dieſen wahrgenommen habe. Das Holz an dem Stamm iſt ſehr breit gedruckt, die Laͤnge hin gefurcht, und ſchwarz gefaͤrbt. Auch die duͤnnſten Zweige haben gleiche Form, ſie find aber glatt und von gelber, durchſichtiger, dem Bernſtein ähnlichen Farbe. Be Es *) Hifl. de Mer. pag. 102. Tab. XX. Fig. 89 — 03, Lithophytum Septimum. Herr Wilkens in obenang. O. vermuthet, es möchte die Nachricht von feiner ſechſten Horn⸗ coralle, nach den Figuren 89 bis 93, naͤher hieher gehören, allein fie ſtellen eine eben ſo ſehr verſchiedene Gattung vor. E ſpers Pflanzenthiere II. Th. H 58 Sechſtes Geſchlecht der Pflanzeuthiere. Gorgonia. Horncoralle. Es iſt uͤberdiß auch an den feinſten haarfoͤrmigen Spizen ſehr feſte und ſteif. ö | Die etwas muͤrbe und zerreibfiche Rinde, umgiebt das Holz in einer ſehr ſtarken Schichte, doch an den Zweigen iſt fie in dieſem Verhaͤltnis weit dicker als an dem Stamm oder den Aeſten, und endiget ſich in gerundete oder kolbigte Spizen. An den Aeſten iſt fie flach gedkuckt, und auf der breiten Flache zu beyden Seiten, mit gedoppelten oder auch mehreren die Länge hin laufenden, ausgeſchweiften Furchen uͤberzogen. Die zwey ganz verſchiedenen Farben dieſer Rinde unterſcheiden ſie von allen bißher bekannten Gattungen, und es moͤchte dieſer Umſtand vielleicht Gelegenheit zu genauerer Erforſchung ihrer Anlage oder des Wachsthums ſelbſten geben, indem eine aus der ats dern entſtehet. Die naͤchſt an dem Holz, hat eine hellgelbe Farb, und macht jes derzeit die Grundlage aus, über dieſer aber erſcheint die rothe in ſehr dünnen Ue— berzug. Sie kommt dem florentiner Lack beynahe gleich, und iſt nur von einer etwas blaͤſſeren Miſchung. Die ganze Flaͤche iſt damit auf verſchiedene Art uͤberlegt. Einige Parthien der Aeſte haben nehmlich eine gelbe Farbe und es ſtehen rothe gerundete Flecken an dem duͤnnen Rand die Laͤnge hin in einfachen Reihen, bey andern aber in zerſtreuter Lage. An den breiten Aeſten find die Erhoͤhungen der Furchen damit gefaͤrbt, und bilden die Laͤnge hinziehende Streifen, andere aber find in groͤſere Flecken verbreitet, und ſtellen eine marmo— rirte Flaͤche vor. Einige Zweige ſind mit dergleichen Punkten oder Atomen beſezt, andere aber von ganz einfärbigem Roth. Bey dieſer Verſchiedenheit, habe ich noch eine zweite Abbildung in der Folge beyzubringen, da man leicht eine ans dere Gattung nach dieſer Abweichung vermuthen könnte. Die Poren ſelbſten haben beftändig eine rothe Farb. Einige find in flache Wärzgen erhöher, die meiſten aber ſtehen in einer ganz ebenen Flaͤche, und ihre Muͤndungen gehen ſenkrecht ein, ohne irgend einen erhöheren Rand zu haben. Dieſe Oefnungen find theils gerundet, theils als laͤnglichte Spalten gebildet. Die Poren ſelbſten find, wie ich ſchon erwaͤhnt habe, an den Aeſten in gleichen Reihen, an den Zweigen aber in gehaͤufter Menge angelegt. Auch hier find die meiſten verſchloſſen, und man wird nicht die geringſte Oefnung gewahr. Ich habe bey allen Exem⸗ plaren beyde Farben wahrgenommen, welche uͤberdiß ſehr haltbar ſind, und es iſt auch dieſe Gorgonie keinen fo unkenntlichen Abweichungen ausgeſezt, als von eis nigen Schriftſtellern vorgegeben wird. An einem fand ich die ſackfoͤrmigen Gehaͤuſe der Kleidermotten befeſtiget, die ſich ſogar von dieſer kalchartigen Rinde genaͤhret und daraus ihre gewöhnliche Hülle, welche auch ganz wie diefe Dreyzehnte Gatt. Gorg. dichotoma. Gabelfoͤrmige Horncoralle. T. XIV. 50 dleſe gefärbt war, gefertiget hatten. Man hat alſo auch Gorgonien für der, gleichen Beſchaͤdigungen zu verwahren. N Die dreyzehnte Horncoralle. Gorgonia dichotoma. Die Gabelfoͤrmige Horneoralle. Tab. XIV. Ein Zweig, mit einigen Stuͤcken fremder Rinden. Gorgonia ramis afcendentibus dichotomis, axillis lunatis, Jigno fuſco, Sie 8 Zur genaueſten Beſtimmung dieſer Horncoralle, mangeln mir zur Zeit hinreichende Erfahrungen, welche, in der Vergleichung mehrerer Muſter, das Gewiſ— ſere zu entſcheiden haben. Die hier abgebildete iſt zwar mit zwey verſchiedenen Minden bekleidet, welche ihr aber keinesweges eigen find. Die braune, welche in abgeſezten ſehr ſtarken kolbenfoͤrmigen Stuͤcken, in der Mitte einzelner Zwei⸗ ge ſtehet, iſt die Anlage einer Aleyonen Gattung. Sie beſtehet aus einer weichen faſerichten, dem Gorck aͤhnlichen Subſtanz, und hat eine dunkel- braune Farb. Ihre aͤuſere Flaͤche iſt ſehr ungleich, und dichte mit groſen gerundeten Poren, deren Hoͤhlungen biß an die innere Flache reichen, beſezt. Dieſe einzelne, an beyden Enden unbeſchaͤdigte Anlagen, ſind ſchon deßhalb der Coralle nicht eigen, noch weniger koͤnnen ſie das Holz hervorgebracht haben. Die andere Rinde von weiſſer Farb, iſt gleichfals ein fremder Koͤrper, und die Millepora aleicornis, welche nach ihren abgeſezten Parthien mit derje⸗ nigen ganz überein kommt, welche auch die Gorg. Flabellum zu überziehen pflegt, und die ich auf der folgenden XIV. Tafel der Gorgonien, vorgeſtellt habe. Sie hat gleiche Farbe und die mit jener uͤbereinſtimmende Poren. Die aͤchte Rinde, mit welcher dieſe Gorgonie bekleidet iſt, habe ich zur Zeit noch an keinem Exemplar wahrgenommen. Wir konnen ſie auch nicht zum Geſchlecht der Antipathes rechnen, da fie keine Spur eines ſchleimigten Ueberzugs zu erkennen giebt, man wird vielmehr an dem Holz merkliche Ue— berreſte einer kalchartigen Schichte gewahr, welche vielleicht fo muͤrbe und ges bruͤchig iſt, daß ſie kaum in einer Vollſtaͤndigkeit moͤchte zu erhalten ſeyn. Das Holz iſt ſehr feſte, und beſtehet aus dichte vereinigten Roͤhren, welche im Durchſchnitt als weiſſe Punkte erſcheinen. Von auſen iſt es ſchwarz— braun, inwendig aber, wegen dieſer ausgefuͤllten Gaͤnge, von grauer Farb. Die ganze aͤuſere Fläche erſcheint unter der Vergroͤſerung ſehr runzlicht, und H 2 iſt 60 Sechſtes Geſchlecht der Pflanzenthiere. Gorgonia. Horncoralle. iſt mit unzaͤhlichen die Länge und in der Schrege ſich durchkreuzenden nes foͤrmigen Fibern uͤberzogen. Die Grundflaͤche hat eine kegelfoͤrmige Erhös hung, und einen flachausgebreiteten Umfang. Aus dieſer erhebt ſich der eins, fache ſehr ſtarke Stamm, welcher in der Höhe von vier biß fünf Zollen, ſich gabelfoͤrmig theilet. Die Aeſte find abermahl in faſt gleichen Abſtand, auf die nehmliche Art getheilt, und gehen in lange Ruthen aus. An der Stelle, wo ſie ihren Ausgang nehmen, ſind ſie platt gedruckt, und bilden ſehr weite faſt gerundete Winkel. Sie folgen in einer entgegengeſezten Richtung aufeinander, indem die hervortrettenden Aeſte bey jeder Theilung mit den naͤchſtfolgenden eine durchkreuzende Stellung nehmen, und ſich ſonach in keine ebene Flaͤche verbreiten. Die Stämme und ſtaͤrkeren Aeſte find nach ihrem Durchſchnitt etwas breitgedruckt, oder eyfoͤrmig geſtaltet, die Zweige aber ganz gerundet. Wenn fie auch an ihren fo grofen Winkeln ſehr weit aus» einander tretten, ſo naͤhern ſich dennoch die Spizen einander bey verſtaͤrkten Wuchs, ohne ſich in einen weiten Umfang zu verbreiten. Die von mir verglichenen Exemplare, befanden ſich in der Sammlung des Herrn Prof, Muͤllers, und das gröfte derſelben wird nun in dem berühmten Cabinet des regierenden Herrn Grafens von Truchſes zu Wurzach verwahrt. Sie wur⸗ den von den ſuͤdlichen americaniſchen Inſeln beygebracht. Tab. XV. Gorgonia Flabellum, cortice Milleporae alcicornis. Eine Faͤcher » Horncoralle mit der Rinde der Elendgeweih⸗Punktcoralle überzogen. NUNG Es bedarf keines Erweiſes, daß der holzigte Theil dieſes Exemplars, der Gorgonia Flabellum zugehört, und die ſteinartige Rinde ihr nicht eis gen iſt. Ich habe fie bereits als die ſechſte Abänderung der Millepora alcicornis, im J. Theil, S. 200, beſchrieben, und es wurde eine Wiederhohlung ſehr uͤber— fluͤſſig ſeyn. Die batterfoͤrmig abgeſezten Glieder, würden fie zu einer eige— nen Gattung der Milleporen beſtimmen, allein der an den Spizen fortgeſezte Auswuchs und die ganz uͤbereinſtimmende Form ihrer Aeſte, giebt das Zus fällige einer Abänderung genugſam zu erkennen. Die — 2 Il J x 2 A, a 1 8 \ 9 KDL EN > Vierzehnte Gatt. Gorg. verrucoſa. Warzigte Hornceralle. T. XVI. 517 Die vierzehnte Horncoralle. Gorgonia verrucofa. Die warzigte Horncoralle. Gorgone, ou Arbre de mer, Verruceufe Balai de mer. Franz. Wrat- tige Hoornplant, Zee Bezem. Holl. Warted Gorgon. Engl. Tab. XVI. fig. 1. Die voßftändige Coralle. Pig. 2. Ein vergroͤſertes Stuͤck. A LINNE S. N. Ed. XII. pag. 1291. ſp. 8. Gorg. verrucofa. G. bi- faria, ramis Nexuofis, cortice cälcareo albido poris prominulis. Horncoralle mit zweyfachen warzichten Reihen, gebogenen Aeſten, einer kalchartigen weißlichten Rinde, und etwas erhabenen Poren. — Habi- tat in Oceano Americano, Mediterraneo — Cortex huic cal- careus: Placomo ſtupoſus. Muͤllers Ueberſ. d. Naturſyſt. VI. Th. II. B. G. verrucoſa. Der See, beſen, (Tab. XXVI. fig. 2?) pALLAs Elench. Zooph. pag. 196. nr. 126. Gorg. verrucofa. G. teres ſubdichotoma divaricata, cortice albo calcareo tuberculofo. — Wilkens Charakt. d. Thierpfl. I. Th. S 249. nr.26. G. verruc. Der Seebeſen. Eine Horncoralle, deren rundlicher Stamm beynahe gabelförmige Aeſte und Zweige treibt, welche jedoch auseinander geſper— ret, und mit einer weiſſen Falchartigen höckerichten Rinde überzogen find. — BODDAERT Lyft. de Plantend. pag. 245. G. verruc, 2 altige Hoornplant. HOoUTTuyn Natuurt Hiſt. I. D. 17. St. pag. 331. nr. 8. G. Herruc. Zee- Bezem. Zee- Heeſter, die tweevoudig is, met bogtige Takken, hebbende een witagtige, kalkagtige Schors met uit- ende Poren. Tab. CXXXII. fig. 22 ELLIs (SOLANDER) Natur. Hit of Zooph. pag. 89. nr. 14. Gorg. verrucoſa. Warted Gorgon. G. in plano ramoſo flabellifor- mis ramis teretibus Nexuofis, ofeuiis prominulis papilloſis albidis, oſſe tereti ſubſtantia lignoſd - cornea. — — Weſt Indien — Mediterranean, and on the coaſt of Cornwall. SESNER Rer. foſſil. pag. 135. b, 137. c. fig. Lithophyton marinum. IMPERATI Hiſt. nat. Ed. ital. pag. 653. Cap. 14. Ed. lat. pag. 861. Fucus veſte rugoſa. LoBklaus Hiſt. pag. 650. Corallinae Antipathis facie varietas, Coral» una alba. 553 RAIUS 62 Sechſtes Geſchlecht der Pflanzenthiere. Gorgonia. Horncoralle. Ralus Hiſt. Lib. III. pag. 7. Frutex marinus flabelliformis, cortice verrucoſo obductus. — Synopf. pag. 32. Ceratophyton fla- belliforme, cortice verrucoſo obductum. CASP. BAUHINUS, Pin. pag. 366. Corallina alba nodoſa. 10H. nauhixus, Hiſt. P. III. pag. 808. e. fig. pag. 809. Coralloides granulofa alba. GINANNI Opere poſth. P. J. pag. 14. Tab. VII. fig. 20. Litofito con- tonaca di color bianco ſueido. — worMivs Muſ. pag. 234. Frutex verrucarius ſ. vermicularis. PFTIVER Muſ. pag. 50, Erica marina alba fruteſcens. MERCATI Metalloth. arm. Lb. VI. c. 21. p. 131. Iſidis palma. TOURNEFORT Inſt. bot. pag. 574. Lithophytum nodofum et Litho- phytum cortice verrucoſo albo. BOERHAVE Ind. alt. pl. pag. 7. nr. 4,5. Titanokeratophyta (nach Tours nefort.) rorskäL Deſer. anim. pag. 129. nr. 81. Gorgonia verrucoſa; ramis alternis, erectiuſculis; eruſta verrucis ſparſa. sEBA Theſ. To. III. Tab. 106. nr. 3. Frutex marinus lignoſus, ramis ventilabri in modum utrinque expanſis, crufta tartarea nodoſa undique obductis. SLOANE Catal. pag. 3. — Voyage to the III. Madera etc, pag. 56. Corallina fruticoſa, humilior et craſſior, ramis quaquaverſum, ſuperficie tuberculata. — — Acta angl. Vol. 44. nr. 478. pag. 51. Tab. II. MARSIJIOLI Hiſt. d. mer. pag. 96. Tab. XVIII. Fig. 82. Lithopliytum III. DAVILA Catal. fyſt. P. I. pag. St. nr. 134. Vn Keratophyte a bran- ches . „ couvertes d'une ecorce noueuſe, rouge pale MVSEVM Gegen pag. 524. G. verrucoſa. Abre de mer ee nr. 281292. nr. 282. cum aſteriis meduſae, nr. 284, fulva? 288. aurantia? 289. roſeiformis? 290. foliacea ? Unter Vierzehnte Gatt. Gorg. verrucoſa. Warzigte Horncoralle. T. XVI. 63 Unter den ſämtlichen Horncorallen, iſt dieſe faſt die gemeinſte, man trift fie in dem mittelaͤndiſchen, oftindicchen und amerieaniſchen Meer ſehr haufig an, und fie. haͤlt ſich ſowohl auf Felſen, als an Schaſengehäuſen, fo wie auf ans dern Corallengattungen, auf. Man hat aber keine ſo ſehr als dieſe mit andern verwechſelt, es wurden die angegebenen Merfmahle der warzigten Erhöhungen, auf mehrere angewendet, wenn ſie auch im uͤbrigen genugſem verſchieden waren. So entſtunde die manchfaltige Angabe, der rothen, gelben, ro— ſenfaͤrbigen und ſonſt ſehr abweichenden Rinde, da fie doch beſtaͤndig nur eine weiſſe oder gelbliche hat. Um fo mehr iſt es daher noͤthig, die Merkmahle genauer zu beſtimmen. Herr von Linne und Herr Pallas beſchrieben fie mit dem in der vorliegenden Abbildung gewählten Muſter, nach allen Merfmahlen uͤberſtimmend, und fie haben ihr von der ganz eigenen Form der Warzen, den wos ſentlich bezeichnenden Nahmen gegeben. Ich habe nun die Kennzeichen ſelbſten zuvor zu erleutern und dann die Berichtigung der vorzuͤglichſten Schriftſteller anzuzeigen. Es erreicht dieſe Corralle, ihrer ſchwachen Staͤmme ohngeachtet, eine Höhe von zwey Schuhen, doch kommt fie in den Sammlungen, gemeiniglich nur in einer fünf biß ſechszölligen Groͤße vor. Die Grundflaͤche beſtehet aus einer haͤutigen ſehr duͤnnen Membrane, welche in gerundeter Form, ohne be— traͤchtlichen Umfang, auf den unterliegenden Koͤrpern verbreitet iſt. Es erhebt ſich daraus nur ein einfacher Stamm, der ſich aber ſchon in kurzer Strecke in viele Aeſte verbreitet. Dieſe gehen in abwechſelnder Richtung von beyden Seiten aus, und ſtehen in einer ganz ebenen Flaͤche, ohne ſich mit einander im mindeſten zu verwachſen. In dieſer Aulage iſt ſie von derjenigen Horn— coralle, welche ich auf der Tab. XI. A, beygebracht habe, fo aͤhnlich auch die Rinde ſcheint, ganz verſchieden. An jener liegen die ſehr langen und gas belfoͤrmig getheilten Aeſte, in buͤſchlichter Form übereinander, hier aber find fie ausgeſchweift, ſeyr kurz, und beſtaͤndig in eine ebene Ftaͤche vertheilt. Es iſt daher um fo wahrſcheinlicher, daß beyde ganz eigene Gattungen find, wie, wohl man erſtere nur für eine Abaͤnderung von biefer erfläret hat. Die Form des Wuchſes iſt nach einigen Exemplaren etwas verſchieden.. Gemeiniglich haben fie, wie hier die Abbildung ergiebt, einen gerundeten Umfang der Fläche, und die Aeſte gehen in gleicher Vertheilung zu beyden Seiten aus, bey andern aber ſtehen ſie meiſtens nur auf einer Seite, und die gegenuͤberſtehende hat entweder keine, oder nur ſehr wenige und kuͤrzere Auswuͤchſe. Ueberdiß find ſie 64 Sechſtes Geſchlecht der Pfanzenthiere. Gorgonia. Horncoralle. ſie theils ſehr dichte, theils nur mit etlichen Zweigen, wie ins gemein im juͤngerem Alter, beſezt. Das Holz iſt an dem Stamm ablangrund geformt, an den Zweigen aber breitgedruckt. An jenem hat es eine ſchwarzbraune, an dieſen aber eine hellgelbe Farb mit einiger Durchſichtigkeit. Uebrigens iſt es ſehr dünne, zähe und biegſam, es erreicht auch im Alter keine beträchtliche Staͤrke. Die Rinde unterſcheidet am meiſten dieſe Gattung von den nächſtahnll chen Arten. Sie liegt an dem Stamm ſehr feſte in faſt gleicher Dicke an, ihre Subſtanz iſt kalchartig, ſehr loͤchericht, doch an ſich etwas hart, die Far⸗ be aber lichtgrau, und gehet nach einigen Abaͤnderungen ins Weiße oder Gelb— liche uͤber, niemahls aber iſt ſie roth oder ganz gelb. Die Poren beſtehen aus sehr erhoͤheten, theils gerundeten, theils kegelfoͤrmigen Waͤrzgen, welche an den Zweigen zu beyden Seiten hervorragen und der Rinde eine breitgedruckte Form geben. An dem Stamm und den Aeſten liegen fie ſehr dichte beyſam⸗ men und bedecken die ganze Flaͤche, noch mehr aber bey Exemplaren von hoͤherem Alter. Bey juͤngeren, wo die Zweige an ſich ſehr duͤnne ſind, ſtehen fie ſehr weit von einander ab, und uͤberdiß in zerſtreuter tage. Ihre kegel— foͤrmige Geſtalt hat dem Herrn von Linne Anlaß gegeben, fie mit der Gorg. Placomus zu vergleichen und den Unterſchied darinnen anzugeben, daß an dieſer die Rinde eine kalchartige, an jener aber eine kleyen oder ſpreuerfoͤrmige Maſſe enthalt. An ſich find aber bey jener, die Waͤrzgen fo wie die ganze Bauart, ſchon genugſam verſchieden. Hier ſind ſie bey den meiſten Exemplaren ganz verſchloſ⸗ ſen, und man wird nur hin und wieder einige mit den feinſten Oefnungen oder als durchſtochene Punkte gewahr, und diß bey denen auch von ſehr verſtaͤrktem Wuchs. Es unterſcheidet ſich ſonach dieſe Gattung von den nächſtaͤhnlichen: 1.) durch die in eine ebene Fläche ausgehende Aeſte, 2.) durch ihre ablangrunde Form, 3.) durch die weiſſe Farbe der Rinde, und 4.) durch die ſehr erhöhten Waͤrzgen, die meiſtens eine kaum merckliche Muͤn⸗ dung haben. Man wird hieraus die weſentlichen Abweichungen derjenigen Gattungen, welche mit dieſer verwechſelt wurden, leicht abnehmen koͤnnen, und nach dieſen Merkmahlen habe ich nun einige der vorzuͤglichſten Schrift⸗ ſteller zu berichtigen. Herr Vierzehnte Gatt. Gorg. verrucofa. Warzigte Horncoralle. Tab. K VI. 65 Herr von Linne hat ſich in der zwölften Ausgabe feines Enten, auf die 1 6te, 18te und 21te Tafel der in dem Werk des Grafen Marfigli vor— geſtellten Horncorallen, bezogen. Es gehoͤret aber nur die auf der 18ten Tas fel bieher, als nach welcher ſich die genaueſte Uebereinſtimmung mit dieſer Gat⸗ tung ergiebt. Die nach feiner 16ten Tafel hingegen, kommt mit derjenigen uͤberein, welche ich einſtweilen unter dem Nahmen einer Abaͤnderung der Gorg. viminalis, Tab. XI. A, vorgeſtellt habe. Sie hat ganz abweichende Pos ren, und keine flach ausgebreiteten, ſondern buͤſchelfoͤrmig uͤbereinanderliegende Aeſte; Die nach der 21ſten Tafel des Marſigli angezeigte Art, kommt zwar in der Form der Aeſte und der angegebenen Farbe der Rinde, mit dieſer überein; die werzigten Poren aben find auſſerordentlich erhöhet, und von denen, wie fie die G. verrucola hat, ſehr abweichend abgebildet, fie ſcheint daher weſentlich verſchieden zu ſeyn, zur Zeit aber iſt mir kein damit uͤbereinſtim— mendes Original vorgekommen). Er hat die Rinde dieſer Gorgonie, als der auf feiner 18ten Tafel vorgeſtellten Gattung, chymiſch unterſucht, die Beobach— tungen aber, beweiſen nur die den meiſten Gorgonien eigene Beſtandtheile einer kalchartigen, ſchleimigten und ſalzigten Materie. Die Gorgonie der VII Tas fel in Ginanni Op. poſt. kommt mit unſerer Gorg. verrucoſa ganz überein, die von dem feel. Paſt. Wilfens zugleich angeführte VIII Tafel hingegen, ſtellt die Gorg. viminalis, nach einer ausgebleichten, weißlichten Rinde vor. Auch Ser ba giebt ſie von gelber Farbe an, wiewohl im uͤbrigen ſeine Abbildung und Beſchreibung auf das genaueſte uͤbereinkommt. So iſt auch die Abbildung einer Gorgonie aus Zeylan, welche unter dieſem Nahmen Herr Houttuyn, und nach derſelben unſer Prof. Muͤller vorgeſtellt, von dieſer Gattung ganz verfchies den, es wurde ihr uͤberdiß eine gelbe Rinde beygelegt. Auch die Kennzeichen, welche Herr Cavollini ““) in Bezug des Linneiſchen Syſtems angegeben! weis chen von unſerer Horncoralle allzuſehr ab. Es iſt die Form der Poren ganz veraͤndert, und ſie hat uͤberdiß eine hochrothe Rinde. Ich vermuthe daher, daß *) Die in dem Werk des Grafen Marſigli an dem Rand beygeſezte Zahlen, in Bezug der Tafeln und Figuren, find meiſtens ganz unrichtig angegeben und veranlaſſen die größter Vewirrung. Sd wird ſich hier pag. 103. als in der Beſchrelbung feiner 7ten Gattung der Lythophyten, auf Pi. 20. fig. 94. 95. 96. bezogen, da es heiſen ſollte Pl. 20. fig. 97. 98. 99. 100. % Mem. I. pag. 29. Tab. I. IV. Beyde Vorſtcllungen find uͤberdiß ſehr verſchleden, Eſpero Pflanzenthiere II. Th. 3 66 Seckſtes Geſchlecht der Pflanzenthiere. Gorgonia Horncoralle. daß es die Gorg. coralloides Linn. ſeyn mochte, als welcher fie nach den angegebenen Merimahlen, am nächſten kommt. Die Gorg. verrucoſa hat auch im friſchen Zuſtand, oder aus der See genommen, eine weiſe Farbe, wie der Graf Marſigli beobachtet hat, und iſt alſo derſelben beſtaͤndig eigen. Noch iſt es ſehr zweifelhaft, welche Gattungen unter eben dieſem Nahmen in des Herrn Davila Catal, ſyſt. und in dem Mul. Geverſ. gemeint find, da ſchon die Rinde von allzuverſchiedener Farbe angegeben wird. Doch ich habe, der Kürze wegen, die Berichtigungen der übrigen Schriftſteller, zumahl der älteren, zu uͤbergehen; es iſt ſchon, nach den bereits angezeigten Merkmahlen, dieſe Gat— tung hinreichend beſtimmt. Die funfzehende Horncoralle. Gorgonia fetofa. Die borſtenfoͤrmige Horncoralle. Die Seeeiche. De breede Zee Bluim. Pynboom. Holl. Sambeggia Ital. Seafea- ther. Engl. Tab. XVII. fig. 1. Ein Aſt derſelben. Fig. 2. Ein vergroͤſertes Stuͤck eines Zweiges. A LINNE S. N. Ed. XII. pag. 1292. ſp. 12. Gorg. ſetoſa. G. teres pinnata, ramulis ſparſis, cortice purpuraſcente. Eine Horncoral⸗ le, mit runden, gefiederten Stamm, zerſtreuten Aeſten, und einer duns kelrothen Rinde. — Hab. in Oceano Americano. paLL AS Elench. Zooph. Pag. 172. nr. 105. Gorg. acerofa. G. teres ramoſo - pinnata, pinnis ſetaceis confertis inordinatis diffuſis, cordice laeviuſculo purpurafcente, poris feriato ſparſis — Loc, Mare Americ. Mediterraneum. — Wilkens Thierpfl. (Ueberſ.) 1 Th. S. 217. nr. 5. G. aceroſa. Die Seeeiche. Ein laͤnglichrun⸗ des und mit Aeſten befiedertes Horncorall, deſſen borſtenaͤhnliche Seiten, ſtrahlen aber nicht allzuordentlich ſtehen, wie fie denn auch nach verfchies denen auseinander tretten, und mit einer ziemlich platten, auf Purpur⸗ ziehenden Rinde, voll unregelmaͤſiger Reihen von Poren umlegt ſind. — BODDAERT Lyft. d. Pland. p. 215. — De breede Zee - Bluim. HourruyNn Natuurl. Hiſt I. D. 17. St. p. 349. nr. 12. Gorg. ſefoſa. Pynboom. Zee-Hefter, die fpilrond is en gevind, met ver- ſpreide Takjes, de Schors paarſchagtig. | Muller Funfzehnte Gatt. Gorg. ſetoſa. Borftenformige Horncoralle. T. XVII. 67 Müller Ueberſ. des Nat. Syſt. VI Th. II B. S. 766. nr. 12. G. ſetoſa. Die Seeeiche. GMELIN Ed. XIII. Syft. on. To. I. P. VI. pag. 3807, pr 12. G. ſetoſa. (Gleiche Charact. nach der XII. Ausg.) — Habitat in mari mediterraneo et Americam alluente, rectiſſima, faepe bipeda- lis, cortice vetufto faepe cineralcente, vel flavente albove tartaro ineruſtato ). TOURNEFORT Inſt. botan. pag. 575. Litophytum erectum elatius ad Tamariſcum accedens. cATEsBy Natural Hiſt. of Carol. To. II. Tab. 35. Lithphytum pinna- tum purpureum aſperum. i OLEARIVS Muſ. Gottorp. pag. 69. Tab. 35. nr. 1. Quercus marina Be hraſti. 2 BESLER ) Da ich bey dem eben ausgegebenem Theil diefer Ausgabe, zum erſtenmahl Gelegenheit habe, ſie anzufuͤhren; ſo muß ich auch die dort angegebenen Kennzeichen dieſes Ge⸗ ſchlechts, den auf der erſten Seite dieſes Theils angeführten, beyfuͤgen, als welche pag. 3798, mit folgenden find biſtimmt worden. „Gen. 341. GoRGonıA. Animal ereſeens plantae facie. Stirps coriacea ſuberoſa, lignofa, cornea, oſſea, teſtacea, fibris vitreis contexta vel lapidea, ſtriata, attenuata, baſi explanata, tefta earne molliori vaſeuloſa et cellulo- fa, poſt exficcationem ſpongioſa et friabili. Oſcula polypifera nutrimentum forbentia et ovipara.,, Der Herr Verfaſſer hat hier wörtlich die in Ellis⸗Solandriſchen Werk an geſetzten Merkmahle aufgenommen, welche aber meiſtens den Linneiſchen ganz entgegen ſind, und abermahl zu manchfaltigen Verwirrungen Anlaß geben. So wurde nach Ellie, die Ifis nobilis wiederum unter dieſes Geſchlecht gebracht und hier aufgenommen, wenn ſich auch der fo weſentliche Charackter der Gorgonte, eines hornartigen Holzes, im mindeſten nicht damit verbinden läßt. Ellis hat ſogar das Aleyonium arboreum und afbeftinum zu den Gorgonien gerechnet, und deßwegen den Igeneriſchen Charakter der Gorgonie, mit den Ausdrucken „Stirps coriaceq, ſuberoſa: — fibris vitreis —,, einge- ſchaltet, und doch wurden dieſe unter dem Ellis + Solandriſchen Nahmen der Gorgonia ſuberoſa und Piareus- hier eingetragen, wenn fie ſchon unter den Linneiſchen Alcyonken, auch in dieſer Ausgabe begriffen waren. Dagegen wurde die ganz verſchiedene Gorg. ſuberoſa des Herrn Pallas, gar nicht angezeigt. Ferner iſt die Gorg. flammea, des Ellis fpec. 21, mit der Gorg. Palma ſp. 25, offenbar einerley Gattung, da fie nur unter dem lezteren Nahmen Herrn Ellis unbekannt war. Ich uͤbergehe andere Berich⸗ tigungen, die fuͤr jezt nicht anzuzeigen ſind. 68 Sechſtes Geſchlecht der Pflanzenthiere. Gorgonia Horncoralle. BESLER Muſ. Lochner. Tab. 24. Quercus marina Theophraſti. MOoRISON Hift. Plant. Oxon. To. III. pag. 65 2. Tab. X. nr. 10. Pi- nus marina. SLOANE Catal. pag. 3. — Voyage to the Isl. Madera &c. pag. = nr. 14. Tab. XXII. fig. 1 — 3. Corallina fruticoſa elatior, ra- mis quaqua verſum expanſis teretibus. a BREYN Icon. Tom. III. Tab. 30. Lithophyton pinnatum purpu- reum aſperum. | 10H. BAVHIN Vs Hift. Pl. To. III. pag. 805. Antipathes hirſutum f. corallinum foliatum? | Die Zweige der meiſten Gorgonien, verftärfen fih im gemaͤchlichen Wuchs, und erreichen endlich, wie es bey den Pflanzen gewohnlich iſt, die Große der Aeſte, von welchen fie an ſich, nur als kleinere Theile verſchieden find. Bey dieſer Gattung aber, und einigen naͤchſtverwandten Arten, blei— ben fie ganz unverändert, ſogar auch bey den größten Exemplaren, ſich beſtaͤn⸗ dig gleich. Nur der Stamm und die Aeſte, welche von den Abfägen deſſel⸗ ben ihren Ausgang nehmen, vergroͤßern ſich, und ſcheinen den Wuchs der Zweige, nachgehends zu verhindern. Wenn auch einige ſich abermahl zerthei⸗ len, fo ereignet ſich diß nur an den Stellen wo zugleich größere Aeſte ſtehen, mit welchen fie eine gemeinſchaftliche Verbindung haben, oder wo ſie im fort- zuſezenden Wuchs, die erſten Anlagen zu neuen Abcheilungen enthalten. Es ſcheinen ſonach die vorzuͤglichſten Kräfte des Wachsthums, in dem Stamm enthalten zu ſeyn, da die Zweige nicht das Vermoͤgen beſtzen, ſich im gleis chen Verhaltnis zu vergroͤſern; folglich haben fie ihr Leben nicht für ſich, ſondern in Verbindung des ganzen Koͤrpers; eine Eigenſchaft, nach welcher die Horncorallen abermahl mit den Pflanzen uͤbereinkommen, fie haben, wie jene, nach einzelnen Theilen, ihren nothwendigen Zuſammenhang und ein viel— faches Leben, fie koͤnnen auch abgeſondert, ihren Wachsthum fee e wenn ihnen nicht die anftändige Nahrung mangelt. a Es kommt dieſe Sorgonke, von den füdfichen amerifanifchen Kuͤſten, bes fonders von den Inſeln Jamaica und Cuͤraſſao. Sie erreicht daſelbſt, nach zuverläſſigen Berichten, eine Hohe von ſechs Schuhen, doch hat man fie ges wöhnlich nur in der Haͤlfte dieſes Maaſes zu uns gebracht. Man giebt zwar auch das mittellandiſche Meer zu ihrem Aufenthalt an, es wurde aber Funfzehnte Gatt. Corg. ſetoſa. Borſtenfoͤrmige Horncoralle. T. XVII. 69 aber eine Gattung, die ſich dorten findet, mit dieſer verwechſelt, es iſt die angebliche Abaͤnderung mit weiſſer oder grauen Rinde, welche ich in folgenden naher zu beſtimmen habe. Die Staͤmme erheben ſich aus einer dicken Grundfläche, meiſtens in ges rader Richtung, einige aber find auch ausgeſchweift, und zuweilen rückwärts ges bogen. Sie haben gewohnlich die Stärfe eines Federkiels, bey jenen aber von ſehr betraͤchtlicher Lange, die Dicke eines Fingers. Die Aeſte vertheilen ſich in ſpizige Winkel, ſie ſcheinen aus Spaltungen des Stamms, oder von gleichen Auswuchſen zu entſtehen, und haben ſonach keine beſtimmte tage. Von dem Stammende an, bis zur Spize, ſtehen auf beyden Seiten, in ſehr kur— zen Abſäzen, borſtenfoͤrmige Zweige, weiche in ihrer Lange und Staͤrke ſich gleich bleiben. Sie halten nicht heitändig eine beſtimmte Ordnung, fie gehen oͤf⸗ ters von der mittleren Flache aus, und verbreiten ſich buͤſchelfoͤrmig an den Gips fel. Im friſchen Zuſtand find fie in die Höhe gerichtet, getrocknet aber, aus⸗ einander gebreitet, | Das Holz iſt an dem Stamm mehr gerundet als an den Aeſten, welche, beſon⸗ ders gegen die Endſpize, breiter werden; nach beyden aber iſt es mit feinen Furchen durchzogen. Jenes hat eine hellbraune, dieſe hingegen, fuͤhren eine weit dunklere Far⸗ be. Die borſtenfoͤrmigen Zweige ſind in eine breite Form gezogen, welche ſchon das Gefühl zu erkennen giebt, da ſte, zwiſchen den Fingern gehalten, ſich nicht wie gerundete Körper, drehen laſſen. Se iind von ganz ſchwarzbrauner Farbe und erreichen eine Lange von vier bis fünf Zollen. Ihre Subſtanz iſt hornartig, ſehr feſte und an den feinen Zweigen auſerſt gebrechlich. Dieſe ſind wie die Aeſte, von einfoͤrmiger aber folden Maſſe, doch laſſen ſich an dem Stamm, die übers einauanderliegende Schichten um fo deutlicher erkennen, da fie auch aus weicheren Membranen beſtehen, welche öfters in Flüftigen Zwiſchenraͤumen übers einander liegen. Die Rinde iſt im Verhaͤltnis der Staͤrke des Hofes an den borſten⸗ ahnlichen Zweigen, weit dicker als an den Aeſten und Stämmen. Sie iſt kalchartig und ſehr gebrechlich, man wird fie daher ſelten, auch bey kleinen Ex⸗ emplaren, vollſtändig erhalten finden. Die Farbe it von einem ſehr erhöhes ten Roth und kommt mit dem des Florentiner Lacks, nur nach einer etwas blaſſeren Miſchung, überein. Ihre innere Maſſe iſt föchericht , und von weis⸗ lichter Farbe, von auſſen aber, mit vielen, in gerader Lange ſich hinziehenden J 3 Fur⸗ 70 Scchſtes Geſchlecht der Pflanzenthiere. Gorgonia Horncoralle. Furchen beſetzt. Man wird ſehr wenige Poren an derſelben gewahr, und dieſe ſtehen nur auf einer Seite der Aeſte oder der Zweige, in einer einzigen Linie geordnet, bey andern aber hin und wieder zerſtreut, oder mangeln auch gaͤnz— lich. Sie haben etwas groſe gerundete oder laͤnglichte Muͤndungen, mit einem kaum merklich erhoͤheten Rand. Mit dieſer Beſchreibung kommt die von Herrn von Linne, unter obſteh⸗ enden Nahmen angegebenen Coralle, auch in Bezug der meiſten von ihm ans geführten Schriftſteller, auf das genauejte überein, und gleiche Merkmahle hat auch Herr Pallas feine Gorgonia acerofa , unter welchem Nahmen fie von ihm ſchon vorhin war verzeichnet worden, beygelegt. Die rothe Rinde, unterſcheidet fie ſonach am kenntlichſten von andern aͤhn⸗ lichen Arten, welche faſt gleiche borſtenfoͤrmige Zweige haben. Doch es werden Abänderungen von ganz verſchiedener Farbe angegeben, die aber entweder neue Gattungen ſind, oder mit einigen naͤchſtverwanden in Verwechslung kommen. Herr R. Pallas bemerkt in der Beſchreibung dieſer Coralle, daß ſie nicht ſelten mit weiſſer oder gelben Rinde vorkommt. Unter lezterer aber, iſt ohnfehlbar diejenige Gattung gemeint, welche ich unter beybehaltener Benennung, die Gorgonia acerofa Pall. auf der XXIten Tafel in Abbildung vorgelegt habe. Herr Houttuyn erwaͤhnet noch einer Abaͤnderung mit weiſer Rinde, die uͤbrige Beſchrei⸗ bung ſeines Exemplars hingegen, giebt eine weſentliche Verſchiedenheit zu erken⸗ nen. Noch kommt auch die Gorg. pinnata Linn. hier zugleich ins Gemenge. Nach den in dem Syſtem angegebenen Merkmahlen, wiewohl in Bezug auf die Beſchreibung des Herrn R. Pallas, iſt ſie mit naͤheren Recht, die hier abgebildete Coralle, da ihr gleichfalls eine rothe Rinde beygelegt wird. Es be— ziehet ſich aber Herr von Linne, zugleich auf feine in der Fauna ſuec. gegebene Beſchreibung, und dort heißt es, fie habe eine gelbe Rinde. Nach allen übers einſtimmenden Nachrichten, wird wohl die G. acerofa, niemahlen die, hier bes ſchriebene G. ſetoſa, aber beſtaͤndig in den Norwegiſchen Meeren gefunden, und es ſind daher beyde Gattungen mit einander verwechſelt worden. Ich habe deßwegen, ein, mit dieſer Beſchreibung ganz uͤbereinſtimmendes Exemplar von beſagten teer, auf der eingeſchalteten Tab. XXI. A, unter dem Nahmen einer Abaͤn⸗ derung der Gorg. aceroſa Pall. in genaueſter Abbildung vorzulegen nicht er⸗ mangeln koͤnnen, welches ich in der weitern Fortſezung zu beſchrieben habe. Unter der Benennung der G. pinnata hat nun ferner Herr Ellis“) eine ganz vers ſchiedene *) Natural Hift, of Zooph. pag. 87. Tab. XIV. Fig. 3. Sechzehnte Gatt. G.lepadifera. Die Meereichel⸗Horneoralle. T. XVIII. 71 ſchiedene Gattung angegeben, und in Abbildung beygebracht. Sie hat nach ſeiner Beſchreibung, eine weiſe, von innen aber eine rothe Rinde, wobey die Zweige eine Breite haben, die keine der eben angezeigten Arten fuͤhrt. Zu obiger Erläuterung habe ich noch beyzufuͤgen, daß wenn ſich Herr von Linne unter gleicher Benennung, auf die Gorg. pinnata des Herrn R. Pallas bezo— gen, ſo iſt dieſe doch in genaueſter Vergleichung ſeiner Merkmahle, ganz da— von verſchieden, denn er giebt die Rinde von mengrother Farbe (cortice mi— niato) an, in der Beſchreibung aber nennt er fie cinnabarini coloris, tie, wohl in der achten alten Bedeutung beyde Ausdrucke ſynonymiſch find, mit dem purpuraſcens kommt ſie aber, weit naͤher uͤberein. Nach ſeiner weitern Angabe verbreiten ſich die Aeſte in eine ebene Faaͤche, da fie im Gegentheil hier zerſtreut auseinander ſtehen. Auch das Holz an den feinen Zweigen, hat, nach jener Angabe, eine gelbliche Farb (lutefcentis coloris ), hier aber iſt es ſchwarzbraun. Abweichungen, die wiederum zu erheblich find, um un— ſere Horncoralle, wenn fie auch im Bezug einiger Schriftſteller dafür ange— nommen wird, fuͤr die nehmliche zu erklaͤren. Nach den hier vorliegenden Abbildungen und deren beygefuͤgten Bes ſchreibung, habe ich dieſe weſentlich verſchiedene Gattungen zu ſondern geſucht, und es möchten die Verwechslungen mit andern, meines Beduͤnkens, dadurch gehoben ſeyn. In der Folge wird ſich die genauere Berichtigung der von Herrn Pallas angegebenen Gorg. pinnata beſtimmen laſſen. Die Abbildung nach Seba, auf welche ſich derſelbe bezogen, giebt ein ſehr unvollſtaͤndiges Ex⸗ emplar zu erkennen, und es wurde uͤberdiß ohne Rinde vorgeſtellt. Die ſechzehnte Horncoralle. Gorgonia lepadifera. Die Meereichel⸗Horncoralle. Die Meerpocken Loralle. Die Seereſeda. Die Endenmu⸗ ſchel Gorgonie. The Barnacle - bearing Gorgon. Engl. Pokdraagende Gorgon. Holl. Tab. XVIII Fig. 2. Ein Zweig. Fig. 2. Die ſchalenſoͤrmigen Anſaͤze vergroͤſert. A LINNE S. N. Ed. XII. pag. 1289. Sp. 1. Gorg. lepadifera G. di- chotoma, floribus fparfis confertis reflexis campanulatis imbri- catis. Horncoralle, mit zweytheiligen Aeſten, dichte uͤbereinanderliegenden, i glocken⸗ 72 Sechſtes Geſchlecht der Pflanzenthiere. Gorgonia Horncoralle. glockenfoͤrmigen, ruͤckwaͤrtsgebogenen Blüthen, in dachförmiger, doch zberſtreuten tage. — Habitat in Pelago Norvegico. D. Gunne- rus Epife. Nidroſ. Stirps ſeſquipedales, bifariam dichotoma, bafı lapidea. Ramis cartilagineis. Cortex membraneceus, albi- dus. Flores Lepadibus Balanis ſimillimi, ſquamis imbricati, tur- binato- campanulati, clauſi valvulis 8 lanceolatis, conniventibus, confertim ſparſi, reflexi. Muͤller Ueberſ. d. N. S. VI. Th. II. B. S. 752. Gorg. lepadifera. Die Seereſeda. PALLAS Elench. Zooph. pag. 204. nr. 131. Gorg. Refeda. Gorg. al- terne ramofa diffufa, cortice calyculis recurvis callofis confer- tis coagmentato. — Locus. Mare Norregicum et forte indi- cum. — Wilkens Charact. der Thierpfl. (Ueberſ.) 1 Th. ©. 262. ſp. 31. Gorg. Reſeda. Die Seereſeda. Ein Horncorall, das ſich mit ſeinen eins ums andre hervorgehenden Aeſten nach allen Gegenden ausbreitet, und deſſen Rinde mit zuruͤckgebogenen ſchuppigten Kelchen bes ſezt iſt. — BopbAERT Lyſt d. Plantend. pag. 254. De Zee Reefeda. Hourruyn Natuurl. Hift. I. D. 17 St. pag. 301. fp. 1. Gorg. 1ehadif! Poktragende Zee- Heefter. Zee-Heefter, met gegaffelde Tak- ken en Klokswyſe, omgebogene over elkander leggende, dik. daar op verfpreide Bloemen. ELLIS (soLAN DER) Natural Hift. of Zooph. pag. 84. nr. 8. Gorgon. lepadifera. Gorgonia dichotoma, ofliculis confertis reflexis cam- panulatis imbricatis, carne fquamulis albis obducta, ofle in ra- mulis maioribus teſtaceo, in minoribus corneo. Tabula XIII. Fig. I. 2. PHILOSOPHIcAL. Tranſact. Vol. 56. Tab. 14. GVNNer Acta Nidroſ. Vol. II. pag. 321. (Schriften der Drontheimer Geſellſchaft, teutſche Ueberſ. S. 291.) Gorg. reſedae facie. 0. FR. MÜLLER Zoolog Dan. Prodr. pag. 254. nr. 3059. G. lepadif. (Linn. Char.) BASTER Opuſc. To. II. Lib. III. pag. 130. Tab. XIII. Fig. 1. Gorg. reſedae facie. PAN TOPPIDAN. Norweg. To. I. Tab. 23. nr. II. 5 CLVSIVS Sechzehnte Gatt. G J. lepadifera. Die Meereichel⸗Hornecoralle. T. XVIII. 73 cLvslvs Exotic. Lib. VI. Cap. VI. p. 123. Planta marina Refedae facie. woRMI Muf. pag. 234. (Nach Cluſius.) BESLER Muf. Tab. 24. Reſeda marina. Dieſe Gattung weichet von der den Gorgonien gewöhnlichen Bauart, am bes traͤchtlichſten ab. Der hornartige Theil iſt meiſtens in eine faſt ſteinerne Maſſe übers gegangen, und anſtatt der kalchartigen Rinde, umgeben die Fläche ſchalichte Koͤrper, von welchen man zur Zeit keine ahnlichen kennt. Doch es hat feine erheblichen Anſtaͤnde, ob fie auch der Coralle eigen find, und fie ſelbſten als würkliche Gattung verſchieden iſt. Ich habe in der Beſchreibung dieſe Bedenk— lichkeiten mit mehrern e und zur Beſtaͤttigung noch einige Erfah⸗ rungen abzuwarten. i Der Aufenthalt dieſer Gorgonie find die noͤrdlichen Meere, und vorzuͤg⸗ lich die Norwegiſchen Kuͤſten, wo ſie in einer großen Tiefe, ſowohl auf Klippen, als auch auf Steincorallen befeſtiget, angetroffen wird. Zur Zeit ſind keine andern Wohnplaͤze bekannt. Sie wird ſchon in den Iflaͤndiſchen Meeren nicht mehr angetroffen, und Herr Mohr hat auch in der Beſchreibung der Natur— produkte dieſer Inſel, derſelben nicht erwaͤhnt. Herr Ellis erhielte fein Exem⸗ plar von Archangel, andere aber von Drontheim. Cluſius hat ſie bereits vor hundert Jahren beſchrieben, und davon eine ſehr kenntliche Abbildung gegeben. Er dachte ſich bey den ſchalenfoͤrmigen Koͤrpern, mit welchen die Zweige beſezt ſind, eine Aehnlichkeit mit den Saamengehaͤuſen eines Pflanzengeſchlechts, der Refeda, und hat ihr deßhalb dieſen Rahmen beygelegt. Der Herr Biſchof Pandopidan verglich ſie mit der Gruͤze aus Buchweizen, die Stämme ſelbſt aber mit dem Liguſter. Herr von Linne hingegen fand eine naͤhere Uebereinſtimmung mit einem Geſchlecht der vierſchalichten Conchylien, den Meereicheln (Lepas), und hat deßhalb dieſe beſtimmtere Benennung ihr beygelegt. Er giebt ihre Län⸗ ge von anderthalb Schuhen an, ſie erreicht aber ein weit groͤßeres Maas. Das aus der Sammlung des Geh. Hofraths Schmidel mir mitgetheilte Exemplar, hatte in geraden Staͤmmen eine Laͤnge von dritthalb Schuhen, und nach einigen Nachrichten ſolle fie in einer noch weit betraͤchtlichern Groͤſe gefunden werden. Die durch die Güte des Herrn Guarniſon-Predigers Chemnitz mir uͤberlaſſenen Exemplare hatten die gewoͤhnliche Laͤnge von ſechs bis acht Zollen, welche aber bey ſo ungleichen Verhaͤltnis deſto ſtaͤrkere Aeſte hatten, und auch, in Abſicht ihrer Bauart, verſchiedene Abweichungen ergaben. Eſpers Pflanzentbiere IL Th⸗ 8 Die 73 Secchſtes Geſchlecht der Pflanzenthiere. Gorgonia Horncoralle. Die ausfuͤhrlichſte Beſchreibung dieſer Coralle haben uns Herr Gunnerus und Herr Baſter in den obenangefuͤhrten Schreiften gegeben, und ich habe daraus die genaueſte Webereinftimmung mit den von mir verglichenen Ori— ginalen erſehen. Die Grundflaͤche verbreitet ſich auf den zu ihrer Befeſtigung dienenden Koͤrpern, in einem ſehr kleinen Raum. Sie hat einen gerundeten Umfang, und beſtehet aus einer ſteinartigen, ſehr harten, doch dünnen und etwas durchſichtigen Schichte. In einer kegelfoͤrmigen Erhoͤhung erhebt ſich daraus der Stamm, der gemeiniglich in gerader Richtung eine faſt gleiche Staͤrke behaͤlt, die bey den größten Eremplaren, drey oder vier Linien im Durchſchnitt betraͤgt. Er theilet ſich von der Grundflaͤche an, bald in einem laͤngeren oder kuͤrzeren Abſtand, in mehrere Aeſte, welche abermahl in gabelfoͤrmiger Theilung ſich in andere gergliedern. Die meiſten find gegen die Spize abgeſtumpft, andere aber gemaͤchlich verduͤnnt. Einige find kaum etwas ſtaͤrker als Haare, doch ſcheinen ſie nach der Bekleidung der Schalenrinde von groͤſerer Dicke zu ſeyn. Sie halten ſich enge zuſammen, und verbreiten ſich ſelten über ein Drittel im Verhaͤltnis der Hoͤhe. Bey einigen Exemplaren gehen ſie in eine faſt ebene Flaͤche, oder an den Seiten des Stamms in entgegengeſezter La⸗ ge aus, bey den meiſten aber, ſtehen ſie ohne Ordnung herpor, und nehmen theils eine gerade, theils eine gekruͤmmte Richtung. Oefters find einige Aeſte, for wohl zur Seite, als an ihren Enden, mit einander verwachſen. Es entſtehet aber dieſe Verbindung nur durch die haͤutige Rinde und der darauf bes feſtigten Schalen, keinesweges aber vermittelſt des Holzes ſelbſten, als weis, ches niemahlen bey dieſen Verbindungen abgeſezt wird. Dieſer Umſtand erweißt fihon genugſam, daß die ſchalichten Körper, der Coralle ſelbſten nicht eigen find, indem hier, wie bey den übrigen Gattungen, auch ein hornartiger Abſaz ent ſtehen würde, wo man aber nur uͤbereinanderliegende Haͤute gewahr wird. Das Holz iſt an dem Stamm gerundet, an den Aeſten aber gemeiniglich etwas breitgedruͤckt, oder im ſchraͤgen Durchſchnitt von einer ablangrunder Form, und kommt hierinnen ſowohl, als nach der Subſtanz, als den Fügungen der Aeſte, mit der Gorg. Antipathes ganz uͤberein. Die Farbe der aͤuſſeren Flaͤche, nach abgezogener Haut, iſt dunkelbraun, im friſchen Zuſtand aber, wie Herr Gunnerus beobachtet hat, hin und wieder gruͤnlich, das ſich aber im Trocknen bald verliehrt. Die Subſtanz iſt an dem Stamme, oder im Verhaͤltnis der Größe eines Exemplars, auch zum Theil an den Aeſten, ſteinartig und ſehr fer ſte / im übrigen aber meiſtens hornartig, und auch die feinſten Zweige find fü bieg⸗ ſam Sechzehnte Gatt. G. lepadifera. Meereichel⸗Horncoralle. Tab. XVIII. 75 ſam und zaͤhe, als fie jene Gattung gewohnlich hat. Die ſtaͤrkeren Aeſte, fo wie der Stamm ſelbſten, beſtehen aus ſchwarzbraunen, hornartigen Ringen, deren Zwiſchenraͤume in abwechſelnden Schichten, und in faſt gleicher Breite, mit einer weißgrauen, ſteinernen Maſſe ausgefuͤllt find, womit auch das horn— artige ſelbſten durchdrungen iſt. Sie giebt ſich im Schneiden mit einem Meſ— ſer, um ſo leichter zu erkennen, da man keine Zaͤhigkeit bemerkt, und das Ab— genommene, in Splitter oder in einem grauen Staub zerfallt. In das Feuer gehalten, wird dieſe Subſtanz etwas biegſam, und verbreitet bey dem Verbrennen einen hornartigen Geruch. In der Mitte wird man allezeit einen weiſen oder gelblichten Kern gewahr, der ganz aus einer ſteinartigen Materie beſteht. Auch hierinnen kommt die Coralle, nach ähnlichen Veränderungen, welche ich in der Beſchreibung der Gorg. Antipathes zu erwähnen habe, ganz überein, und es iſt ſonach nicht zu erweiſen, daß ſie eine eigene Gattung iſt. Die ganze Flaͤche des Holzes iſt mit einer duͤnnen und zähen Membrane uͤberzo⸗ gen, welche gegen das Licht gehalten, einige Durchſichtigkeit hat. Von auſ— fen iſt fie etwas runzlicht, und mit feinen in die Länge ſich ziehenden Furchen, wie das Holz ſelbſten, ce ihre Farbe aber land; oder auch bey andern weiß. Die aͤuſſerſte Flaͤche iſt mit vielen warzigten Erhoͤhungen und kleinen Schuppen, wie fie ſich unter der Vergrößerung zeigen, beſezt, und auf dieſer ſind dann die ſchalenfoͤrmigen Gehaͤuſe befeſtigt. Sie liegen bey unverlezten Exemplaren ſehr dichte aneinander, und beſonders an den duͤnnſten den Bey den ſtaͤrkeren Aeſten, noch mehr aber an dem Stamm, ſtehen ſie ein⸗ zeln, oder mangeln gaͤnzlich, und man wird dagegen nur den haͤutigen Ueberzug gewahr. An ſich fallen ſie leicht ab, da ſie aus ſehr duͤnnen und gebrechlichen Schalen beſtehen. Ihre Laͤnge betraͤgt drey bis vier, und die Dicke an dem ſtaͤrkſten Theil, eine bis zwey Linien. Die Anzahl iſt in einem kleinen, Raum der Flaͤche, ſehr betraͤchtlich. Herr Gunnerus hat an einem der duͤunſten Zwei— ge, in der Lange eines Zolls, über acht und vierzig dieſer Sehaͤuſe gezaͤhlt. Die Farbe iſt, wenn fie friſch aus der See genommen werden, gelb, welche ſich aber in kurzer Zeit, in ein unreines Weiß verliehrt. In dem juͤngerem Alter find fie kugelfoͤrmig geſtaltet, und an dem untern Theil mit der ſchuppigten Rinde, ohne ſichtlichen Abſaz, auf das genaueſte verbunden. Bey vollkommener Größe aber, erhalten ſie die Form einer Glocke, der untere Theil iſt dann verduͤnnt, der obere hingegen kugelfoͤrmig oder gewoͤſbt, und an der inneren Seite wo er 2 aufliegt, 76 Sechſtes Geſchlecht der Pfla zeuthiere. Gorgonia Horncoralle. aufliegt, etwas platt gedruckt. Sie find aus ſehr dünnen, dachfoͤrmig überein anderliegenden, und ſehr enge geſchloſſenen, breiten Schalen zuſammengeſezt, und beſtehen aus einer Falchartigen etwas harten Subſtanz, welche den Schalen der Conchylien ſehr nahe kommt, wegen ihrer allzuduͤnnen Maſſe aber, und da fie uͤberdiß mit einer Membrane verbunden find, haben fie keinen fo feſten Zus ſammenhang wie jene, fie find daher etwas zaͤhe, doch laſſen fie ſich leicht zer reiben. Sie knirſchen, zwiſchen die Zaͤhne genommen, wie duͤnne Eyerſchalen, und haben einen ſalzigten Geſchmack. Im Feuer verbrennen fie mit einer Flam⸗ me, und verbreiten einen Geruch, der dem von den Schalenthieren, gleich kommt, oder wie ihn Gunnerus vergleicht, einer gebrannten Fiſchhaut. Dieſe Ges häuſe find ganz hohl, und man wird nur eine vertrocknete gelbliche Materie, auf ihrem Boden gewahr. Der untere ſchmaͤlere Theil iſt allezeit einwaͤrts gekruͤmmt, und bey einem duͤnnen Abſaz, mit der Membrane, welche die ganze Flaͤche des Holzes bekleidet, auf das genaueſte verbunden. Da der obere Theil ſich gegen die Flaͤche kruͤmmt, und gleichfalls aufliegt, ſo entſtehet dazwiſchen eine Kluft, welche man bey einzeln ſtehenden Gehaͤuſen, deſto deutlicher bemerkt, da ſie bey mehrern zu ſehr uͤberdeckt wird. An den Exemplaren, welche ich verglichen, war der breitere oder bauchigte Theil des Gehaͤuſes, gegen die Spitze der Aeſte gerichtet, und nur wenige hatten eine ganz entgegengeſezte Lage. Nach der Vorſtellung des Herrn Ellis aber, find fie ſaͤmmtlich in der Richtung abgebildet, nach welcher der ſchmaͤlere Theil gegen die Spitze gerichtet iſt. Es ſcheint ſo— nach die Lage ſelbſten ſehr willkuͤhrlich zu ſeyn. Man werd uͤberdiß auch bey ei— ner kleinen Strecke, viele gewahr, welche beyde Richtungen ſowohl, als eine ſchrege, genommen haben, und oͤfters auch einander ganz entgegen ſtehen. Das Gehaͤuſe felbiten iſt aus ſehr dünnen, dachfoͤrmig uͤbereinanderliegenden, und ge draͤnge anſchlieſenden Blaͤttgen zuſammengeſezt. Groͤßtentheils find fie in drey Reihen geordnet, deren mittlere eine Nath mit hervorſtehenden Spitzen bildet, die uͤbrigen aber ſind breit, theils gerundet, theils ausgeſchweift, oder gehen in der Mitte des Rands, in einen ſtumpfen Winkel aus. Der obere Theil der | das Gewölbe ſchlieſet, beſtehet aus ſechs bis acht Blaͤttgen, welche ſich in eis ne Spitze vereinigen, und wahrſcheinlich nach Art der Balanen, deren Deckel ſie am naͤchſten gleichen, ſich oͤfnen koͤnnen. Herr Ellis vergleicht dieſes Ge, Häufe mit der ſchuppigten Erhöhung oder dem Horn einer bekannten Schlangen, gattung, dem Coluber Ceraſtes, allein man kennt andre Schalengehaͤuſe, welche demſelben noch naͤher kommen. Aus Sechzehnte Gatt. G. lepadifera. Die Meereichel-Horncoralle. T. XVIII. 77 Aus dieſen Umſtaͤnden erhellet genugſam, daß dieſe Gorgonie keine eigene Gattung iſt, und die Schalengehäufe derſelben nicht zugehören. Bey dem Ders wachſen der Aeſte entſtehen vollends angehaͤufte Membranen, keinesweges aber, das einer jeden Horncoralle eigene Holz. Die Kluͤfte der Ringe, werden, wie wir bey mehreren abgeſtorbenen Horncorallen wahrnehmen, mit einer ſteinar, tigen Maſſe, welche vermuthlich von Milleporen abgeſezt ſind, wieder aus gefüllt, oder es dringen die in dem Meerwaſſer enthaltene erdigte Theile in daſſelbe ein. So find auch bey den meiſten Exemplaren die Spitzen der Aeſte nicht mit dieſen Schalen bekleidet, ſie haben ihre hornartige Subſtanz, und ſonach koͤnnen ſie nicht durch einem eigenen Abſaz entſtanden ſeyn. Die unordentli— che Lage der Gehaͤuſe ſelbſten, da einige die Laͤnge hin, andere niederwaͤrts oder ſchraͤge aufſizen, beweißt noch uͤberdiß, daß fie fremde Körper find, und nichts zu dem inneren Wuchs der Coralle beytragen konnen. Sie haben in dieſer Ruckſicht keine gemeinſchaftliche Verbindung, und nach jeder angenom- menen organiſchen Bauart müßten die Säfte eine entgegengeſezte Bewegung nehmen, das an ſich wiederſprechend iſt. Noch ſind auch dieſe Gehaͤuſe, in ſehr ungleicher Anzahl angelegt. Bey einigen Zweigen legen fie dichte aneinan, dergeſchloſſen und angehaͤuft, bey andern ſtehen ſie nur einzeln zerſtreut, und die kleineren, welche darneben hervorwachſen, ſind theils von den übrigen abs geſondert, theils an der Grundfläche mit ihnen verbunden, und geben ſonach eine Erzeugung von den größeren, deutlich zu erkennen. Wir haben alfo dieſe Koͤr— per unter die Schalenthiere, und nach ihrer naͤchſten Aehnlichkeit, zu dem Geſchlecht der Balanen zu ordnen, mit welcher fie auch nach ihrer ſte'nartigen Schale und der übrigen Bauart, doch als eine beſondere Gattung, übereinfoms ien. Man hat überdiß auch ſchon von der gemeinſten 2 Art derſelben, dem Lepas balanoides, genugſame Beyſpiele einer ähnlichen VBeklei dungen vers ſchiedener Horncorallen. Dieſe haben ſich in noch dichterer Menge über die Stämme verbreitet, und das dadurch abgeſtandene Holz, iſt in gleiche ſtein, artige Schichten übergangen. Die Horncoralle ſelbſten, kommt mit der Gor- gonia Antipathes ganz uͤberein. Es waͤre nur noch zu unterſuchen übrig, ob ſich dieſe den Balanen ähnliche Schalenthiere, auch auf andere Gorgonien, gattungen anſezen. Es ſcheint, daß fie nur abgeſtorbene Stamme wählen, welche ihre eigene Rinde verlohren haben, man hat wenigſtens an den unver— änderten hornartigen Zweigen, keine Spuhr ihrer vorigen Rinde wahrgenom- men. Doch vielleicht nehmen fie nur an einer einzigen Gorgoniengattung ih, ren e ſo wie wir von vielen Pflanzen, Beyſpiele haben, an weſche K 3 ſich 78 Sechſtes Geſchlecht der Pflanzenthiere. Gorgonia Horncoralle. ſich andere von den parafitifchen Arten anſezen und davon ihre Nahrung genieſen, fo wie bey größeren Thieren verſchiedene Inſekten, die ihnen alleine eigen find, und ſich ſogar auf keine der naͤchſtverwandten Gattungen erhalten konnen. Einem jedem Kenner werden hier die gewiſſen Pflanzen eigener Flechten und Schwaͤmme, fo wie im Reiche der Inſekten, eine noch groͤßere Anzahl beyfaͤllig ſeyn, welche ihre unveränderten Wohnpfäge haben. Gleiche Bewandnis hat es auch mit gewiſſen Schaalenthieren, welche ſich nur an einzelne Species der ihnen dienlichen Koͤrper zu halten pflegen. Die ſiebenzehende Horncoralle. Gorgonia Cer atophyta. Die gemeine Heine Das Seeh 1 Irn. ö Tab. XIX. Fig. 1. Ein ganzer Strauch im jungen Alter, auf der Schale der engli⸗ ſchen Sattel -Auſter (Oſtrea Ephippium). Fig. 2. Ein Zweig in ausgewachſe⸗ ner Größe. Fig. 3. Ein vergrößertes Stuͤck eines Zweiges mit der Rinde. A LINNE S. N. Ed. XII. pag. 1290. fp. 6. Gorg. Ceratophyta. G. ſubdichotoma axillis divaricatis, ramis virgatis, biſulcatis, cor- tice rubro poris bifariis. Eine meiſtens zweptheilige Horncoralle mit ruthenfoͤrmigen, in weiten Winkeln ausgehenden, zweyfach gefurchten Aeſten, und einer rothen Rinde mit geboppelter Reibe der Poren. — Ed X. pag. 80 1. ſp. 5. G. Ceratophyta. G. dichot. ſtriata, axillis divarica- tis. — Caulis dichotomus erectus, ſubſtriatus, niger, axillis divaricatis compreſſis. Rami flexuoſi, erecti, cornei, medulla fere nulla. Cruſta alba membranacea. Muͤller Ueberſ. des N. S. IV. Th. II. B. S. 758. nr. 6. Gorg. Cerat. Das Seehorn. GMELIN Ed. XIII. Syſt. Linn. To. I. P. VI. pag. 3800. ſp. 6. Gorg. Ceratoph. — Gleiche Charaet. — Hab. in mari mediterraneo, atlantico, Americam auftralem alluente, pedem circiter alta, carne purpurea, polypis albis. HOUTTUYN Natuurl. Hiſt. I. D. 17. St. p. 326. fp. 6. Gorg. Cerat. Hoorngemas. Zee-Hefter, di byna geſtaffelt is, met wyde mik- ken, de Takken als Roeden met twee Sleuven, en een roode Baſt, die twee ryen heft von Poren. PALLAS Siebenzehnte Gatt. G. Ceratophyta. Die gemeine Horncoralle. T. XIX. 79 varLasElench. Zooph. nr. 117. pag. 185. Gorg. Ceratoph. Gorg. de- prefliufeula dichotoma, ramis adſcendentibus, cortice purpurafcen- te, poris diſtiche ſparſis ſimplicibus. — Variet. «, E, „ — Ma- re Mediterraneum, Atlanticum, Americanum. — Wilkens Char. -der Thierpfl. I. Th. S. 233. ſp. 17. Gorg. Ceratoph. Das Seehorn. (Ueberſ.) Ein Horncorall mit gabelfürmig getheilten, ein wenig gedruck⸗ ten und aufwaͤrtsgehenden Aeſten, in deren purpurfaͤrbigen Rinde einfas che Poren in zwo Reihen zerſtreut, vorkommen. — BODDAERT Lyſt. d. Pl. p. 231. De Zee Mahogny Boom. ELLIS (SOLANDER) Nat. Hift. of. Zooph. pag. 81. nr. 4. Tab. 12. fig. 2.3. Gorg. Ceratophyta. Horned Gorgonia. G. dichoto- ma, axillis divaricatis, ramis virgatis aſcendentibus biſulcatis, carnea purpurea, polypis niveis octotentaculatis diſtiche fpar- fis, offe atro corneo ſuffulta. GESNER Foſſil. lapid. et gemm. Lib. pag. 136, c. fig. Lithophyton ma- rinum, rubri ſ. purpurei coloris. MVS. GOTT WAL. DIAN VM. Tab. 46. fig. I. Loser. Hiſt. Plant. (Ed. 1576.) pag. 650. Corallina rubens Antipa- tis facie; an Quercus marina foliis myricae Theophraſti. 10H. BAVHIN. Hiſt. Pl, Lib. III. pag. 806. Coralloides, fruſticoſa planta marina rectior. CA5P. BAVHIN, Pinax 366. Corallina frutieof, purpurea. PETIVER Gazophyl. Tab. 31. fig. 8. Coralloides epiſpongioſa, virgu- lis dilute purpureis. * Bocce Recherches et obferv. nat. pag. 8. Corallina fruticoſa. MARSIGLI Hift. d. mer. pag. 99. Tab. XIX. nr, 83. Lithophytum quartum. f GINANNI Opere poft. To. I. pag. 19. Tab. IX. fig. 22. Litophito del olor di Lacca? cATEsBY Nat. Hiſt. of Carol. To. II. Pl. 13. — (Eiſenberger und Lich⸗ tenſteger deutſche Ausg. Tab. 13.) Corallina fruticofa elatior, ra- mis quaqua verſum expanſis teretibus. (Undeutliche Vorſtellung.) TVRGOT. Mem. inftr. Tab. 23. fig. B. SEBA Thelaur. To. III. Tab. 107. nr. 3. KNORR Deliciae Nat. fel, Tab. A5. nr. 2. a Dieſe 80 Scchſtes Geſchlecht der Pflanzenthiere. Gorgonia. Horncoralle. Dieſe Horncoralle iſt eine der gemeinſten, wiewohl fie durch ihre Schöns heit ſich am meiſten ausnimmt, und auch ſelten vollſtaͤndig in den Sammlun⸗ gen angetroffen wird. Herr von Linne hat ihr deßhalb den alten, nun einge gangenen Geſchlechtsnahmen, der Hornpflanze (Ceratophyta), beygelegt Doch ſo bekannt ſie war, ſo vielfältig wurde ſie mit andern naͤchſtähnlichen Arten ver— wechſelt. Herr von Linne hat fie zwar in dem S. N. auf das genaueſte ber ſtimmt, in dem Bezug feines Muf, Teflin. ) aber wird fie von einem ſchwar⸗ zen Holz, und einer weiſen porofen Rinde angegeben, die ſie niemahken hat. Herr Ritter Pallas, der fie nach puͤnktlich übereinſtimmenden Merkmahlen ausfuͤhr⸗ lich beſchrieben, giebt eine dritte Varietät“) von gelber Farbe an, die ich gleichfalls fuͤr eine eigene Gattung zu erklaͤren habe. Noch iſt die von Herrn Forskael, unter dieſem Nahmen beſchriebene Coralle, abermahl ganz verſchieden, fie hat eine weiſe, rothfleckigte Rinde“). Auch die Horncoralle des Muß net! ), auf welchen ſich Linne und Pallas gleichfalls bezogen haben, hat abermahl ſehr betraͤchtliche Abweichungen. Sie wird dort von aſchgrauer Rinde, und mit den, den Nadelblaͤttern der Fichte aͤhnlichen Zweigen, angegeben. Die von Herrn Pallas des weitern angeführte 22te Figur der VIIIten Tafel des Ginanniſchen Werks, welche damahls von ihm nicht hatte konnen verglichen werden, ſtellet gleichfalls eine andere Gattung vor, und fie wird auch in feiner Beſchrei— bung von weiſer Farbe angegeben. Weit naͤher kommt damit, die auf der IXten Tafel vorgeſtellte, überein, welche auch, nach feiner Bemerkung, eine rothe Rinde fuͤhrt. Die *) pag. 118. Lithophytum ramis virgatis atris, cortice albo poroſo. *) Flench. Zooph. I. e. „ J. Ob ſtructuram corticis, babitumque prius (a) deſeripte ſimilem, huic fpeciei annumerare cogor fpecimina paſſim in Muſeis obvia, in flavo cor- tieis colore fingularia, praeſertim poſtquam, ex eadem baſi, rubro eitrinoque cortice ve- ftitos furculos ſimul enatos vidi &e. Ich habe ſchon öfters einige Gattungen von verſchiedener Farbe, auf einer gemeinſchaftlichen Grundfläche erwähnt, welche aber def wegen nicht für Varietäten zu erklären find. *) Deſcript. animal. pag. 128. nr. 78. Gorg. Ceratophyta; ramis diſtiebis, ſubdi- chotomis, compreſſiuſeulis, ſtriatis, divaricatis; cortice glabro, albido, rubro- maculato. e Amalth. bot. pag. 102. Tab. 454. fig. 13. Fucus teres ramoſus, Pini ſetis ſur- ſum rigentibus, cinerea quadam eruſta, velut gypſo, crebersimis foraminulis referta, obaustis, Siebenzehnte Gatt. G. Ceratophyta. Die gemeine Horncoralle. T. XIX. 81 Die Wohnplaͤze find ſowohl das atlantiſche, mittellaͤndiſche, als auch das ſuͤdliche amerikaniſche Meer. Der Graf Marſigli fand fie bey der Juſel Riou, in einer Tiefe von dreyßig biß vierzig Klaftern, und Seba erhielt ſie von dem gaditaniſchen Meerbuſen. Sie iſt ſowohl auf Felſen, als Conchylien und andern Corallen befeſtiget. Ihre Grundfläche hat einen ſehr kleinen Um⸗ fang, und beſtehet aus einer duͤnnen Membrane, auf welcher ſich der Stamm in gerader Richtung erhebt, doch iſt er an dem unterſten Ende in Aeſte getheilt, welche auf der Grundflaͤche ſich in Form einer Wurzel verbreiten. Sie erreicht im groͤßten Wuchs eine Höhe von zwey Schuhen, gemeiniglich aber wird fie nur in der Hälfte dieſes Maaſes gefunden. Die ſtaͤrkſte Dicke des Stamms, betraͤgt bey dergleichen Exemplaren, im Durchſchnitt nur eine und eine halbe di, nie, bey denen von einer ſchuhlangen Hoͤhe aber, kommt er nur einem duͤn— nen Drath gleich ; und iſt ſelten kaum eine halbe Linie dick. In ſehr kurzer Entfernung von der Grundfläche, gehen die Aeſte aus, welche ſich bey ihrer zahlreichen Menge, in eine faſt ebene Fläche von ablang⸗ runden Umfang verbreiten. Sie find gabelfoͤrmig getheilt, doch nach einzelnen Paaren von ungleicher Länge, und gehen wiederum in mehrere Zweige aus, welche aber gemeiniglich nur an einer Seite, und nicht einander gegen über fies hen. Sie liegen auch oͤfters in mehreren Schichten uͤbereinander, es ereignet ſich aber ſelten, daß fe auch in fo’ dichter Lage, ſich verwachſen. Bey größeren Exemplaren ſtehen die Aeſte weiter auseinander, ſie ſind auch laͤnger und von einer geraderen Richtung. 8 Das Holz iſt an den Stamm ganz gerundet, von ſchwarzbrauner Farb, an den Aeſten aber, und noch mehr an den duͤnnen Zweigen, ablangrund, durch⸗ ſichtig und hochgelb gefärbt. Es iſt ſehr zaͤhe, biegſam, von glaͤnzender Flache, und an den Zweigen ohne merkliche ll Hierinnen hat es mit dem Horn die naͤchſte Aehnlichkeit, und fo hat dieſe Gattung ſelbſten, zur erſten Benennung, der Horncoralle, Anlaß gegeben. Die Rinde beſtehet, im Verhaͤltnis des Holzes, aus einer ſtarken Schichte, und nimmt ſich durch das dunkle Roſenroth, oder der Farbe, welche mit dem feinen Florentinerlae übereinfommt, vor andern aus. Sie iſt von auſſen glatt, wer nigſtens zeigen ſich nur unter der Vergroͤſerung runzlichte Erhöhungen, oder eine etwas rauhe Fläche, und eben dadurch iſt fie von der Gorgonſa Saſappo, Eſpers Pflanzenthiere II. Th. welche L- 82 Sechſtes Geſchlecht der Pflauzenthiere. Gorgonia. Horncoralle. welche zwar ſehr lange, auseinandertrettende, drathfoͤrmige Aeſte hat, am mei⸗ ſten verſchieden, da uͤberdiß die Rinde mehr aus ſpreuerartigen Theilen beſtehet. Sie hat an den meiſten Aeſten eine einzige, die Länge hin ſich ziehende Fur— che, die aber im jugendlichen Alter kaum merklich iſt. Das in dem Ellis Solandriſchen Werk vorgeſtellte Exemplar, hat eine vorzuͤglich breite Rinde, und es kam mir deßhalb zweifelhaft vor, ob es von dieſer Gattung wuͤrklich iſt, doch ſtimmen ſeine Kennzeichen damit uͤberein. Er hatte daſſelbe von Dominico, in Weingeiſt verwahrt, erhalten. Die angeblichen Polypen, wa⸗ ren von weiſer Farb, und hatten acht Fuͤhlfaͤden. Die Poren ſtehen in zwey Reihen einander gegen über, und geben der Rinde durch ihre flachen Erhoͤhungen, eine etwas breit gedruckte Form. Die Mündung an denſelben beitehet aus einer ſeichten Vertiefung oder einer kaum merklichen Spalte, und dadurch fit fie von oberwaͤhnter G. Safappo . abermahl verſchieden, da jene ſehr erhoͤhte ſternfͤrmige Poren hat. Hier iſt die Erhöhung fo flach, daß man fie an vielen Aeſten kaum gewahr wird, und es ſcheinen dann die Poren in zerſtreuter Lage zu ſtehen. Damit laſſen ſich nun die Kennzeichen des Herrn von Linne und Herrn Pallas, auf das genaueſte verbinden, wenn man auch hierinnen einen Widerſpruch zu finden glaubte. Erſterer giebt die Poren von zwey Reihen an, (poris bifariis), wie fie flärs kere vollkommene Aeſte haben. Nach lezteren aber, ſind ſie zerſtreuet, doch meiſtens in einer entgegengeſezten Sage, oder beyden Seiten gegenüber ges ſtellt (diſtiche ſparſis, ſimplicibus), und von ganz einförmiger Geſtalt. Von Abaͤnderungen habe ich, nach vor erwaͤhnter eee keine von Erheblichkeit zu erwaͤhnen. Achtzehnte Gatt. G.umbratica. Umberfaͤrbige Horneosslle. Tab. XX. 83 Die achtzehende Horncoralle. SGorgonia umbratica. Umberfaͤrbige Horncoralle. Gorgonia. Tab XX. Fig. 1. Die ganze Coralle in natuͤrlicher Größe. Fig. 2. Ein vergroͤßertes Stuͤck mit der Rinde. SG. paniculato- flabelliformis, ſubreticulata, ramis compreflis, ligno flavefcenti, cortice fuſco, poris, confertis verrucaeformibus. Dieſe Horncoralle iſt eine der neueſten Entdeckungen, ich finde fie wenigſtens noch in keinem Schriftſteller verzeichnet. Sie ſcheint zwar der C. humofa, der vermuthlichen G. fuccinea des Herrn R. Pallas, am naͤch— ſten zu kommen, es laſſen ſich aber andere Merkmahle nicht damit vereinigen”), Ich habe verſchiedene Exemplare durch die Guͤte des Herrn Guarniſonpredigers Chemnitz erhalten, welche, nebſt andern Seltenheiten, aus Oſtindien waren beygebracht worden. Sie kamen ſaͤmtlich mit einander uͤberein, und gaben da— durch um fo mehr, eine weſentlich verſchiedene Gattung zu erkennen. Sie ſtun— den alle auf großen Stücken eines kluͤftigen, doch ſehr feſten Eifeniteins von rothorauner Farbe befeſtiget, und wie es der Bruch zu erkennen gab, waren fie von größeren Stuͤcken mit Gewalt abgeriſſen worden. Es muß ſonach der Boden des Meeres, wo fie ſich aufhalten, faſt ganz mit dieſer Steinart bedeckt ſeyn, und die Coralle ſelbſten, dieſer Beſtandtheile zu ihrer Erhaltung noͤthig has - ben. Es hat die Rinde gleiche Farbe eines braunen Eiſenochers oder einer Umbererde; welche mir deßhalb zur Benennung Anlaß gegeben. Die Grundflaͤche hat einen gerundeten Umfang, welcher ſich in eine ſehr duͤnne genau anſchlieſende Membrane verliehrt. Sie erhebt ſich in kegelfoͤrmi— ger Geſtalt, und iſt ſonach mehr als irgend eine andere Gattung, wegen dieſer vorzuͤglichen Staͤrke, befeſtigt. Gemeiniglich iſt fie mit einer hellgelben, ges furchten Haut überzogen, welche aber auch öfters mit der Rinde, wie die übrigen Zweige haben, umkleidet iſt. Der Stamm hatte bey den meiſten Exemplaren ei— ne ſenkrechte und gerade Richtung, nur bey einigen war er in kurzer Strecke gekruͤmmt, und erhob fich in verſchiedenen, Ausſchweifungen ohne eine regelmäfs ſige Stellung zu halten. Er hatte im ſtaͤrkſten Ausmaaß), da wo ſich die kegel— f | 9 2 foͤrmige ) S. 36, und Anmerkung S. 38. dieſes Theils. 84 Sechſtes Geſchlecht der Pflanzenthiere. Gorgonia. Horncoralle. foͤrmige Grundflaͤche verliehrt, eine Dicke im Durchſchnitt von zwey biß drey Linien. Die Aeſte gehen, in einem kaum halbzoͤlligen Abſtand von derſelben aus, und verbreiten ſich nach beyden Seiten in gabelfoͤrmige Vertheilungen, auf einer fat ebenen Fläche. Es ſtehen aber auch verſchiedene Zweige auf derſelben hervor, wodurch fie eine büfchlichte Geſtalt erhalt. Sie find meiſtens an den Spitzen mit einander verwachſen, doch ſcheinet diß nur zufallig, und der Horncoralle nicht eigen zu ſeyn. Die größten Exemplare hatten eine Län— ge, von einem Schuh bis zu vierzehn Zollen, gemeſſen; die Dreite aber ber trug etwas Wende als die. Hälfte, D Da fläche mit einer ae Membrane uͤberzogen. Von innen iſt ſie dunkel⸗ braun, und har in der Mitte einen weiſen oder gelblichen Kern. Die äufere Fla che iſt ft ſehr f ge ein geſtrefft. Die Rinde it, im Verhaͤltnis der Stärke des Holzes, befonders an den Zweigen, vorzüglich dick und feſt. Sie beſtehet, wie ich ſchon erwaͤhnt habe, aus einer erdartigen, dunkelbraunen Maſſa, welche mit ſchuppenfoͤrmigen Faſern verbunden iſt. Sie umgiebt das Holz auch bey den zuſammengedruck— ten Aeſten, meiſtens in einer gleichen Rundung. Die G. humofa, hat dage⸗ gen eine, in gleicher Lage mit der Flaͤche der ausgehenden Zweige, breitgeformte Rinde, welche auch um vieles ſtaͤrker iſt, und die Farbe fällt bey jener ins Aſch— graue, da fie hier mehr ins Ocherfärbige gemiſcht iſt. Die Poren beſtehen aus dichte angehaͤuften, aneinander hangenden, gerundeten Waͤrzchen. Ihre Mündung geber in kurze ſchuppenfoͤrmige Blaͤttgen aus, welche eine fternformige Oef— nung, wiewohl nicht regelmaͤßig, bilden. Auch hier ſind die meiſten verſchloſſen, und einige nach kaum ſichtlichen Punkten geöfnet. Bey ber G. humoſa find fie über ein Dreyfaches größer, und ſtehen auch um Vieles weiter auseinander, ſie 3 Holz, iſt an dem Stamm gerundet, an den Aeſten aber in der, der breiten Flache entgegengeſezten Sage, gedruckt, und meiſtens etwas gewunden. Die Subſtanz iſt mehr holzigt als hornartig, ſie beſtehet aus weichen doch ſehr zähen Fibern, und die aͤuſſerſten Spizen gehen in lederartige Membranen aus, welche auch mit Waſſer benezt, Sl len, und dann eine durchſichti⸗ ge dunkelgelbe Farbe erhalten. An der G. humofa, iſt dig Holz von feſter hornartiger Subſtanz, und die Endſpizen ſind vorzuͤglich ſtark, ſie kommen auch ganz mit der Farbe des Bernſteins überein, Von auſſen iſt die Farbe gelblichgrau, oder auch lichtbraun, bey einigen aber, beſonders an der Grund— Neunzehnte Gatt. Gorg. ſarmentoſa. Straͤuchichte Horncoralle. T. XXI. 85 ſie haben uͤberdiß eine groͤßere und meiſtens gleichgerandete Muͤndung. Doch es ergiebt ſchon das aͤuſſere Anſehen, den weſentlichen Abſtand dieſer ſo nahe miteinander verwandten Gattungen. Einige Exemplare fand ich ſehr haͤufig, mit den kleinen Meereicheln beſezt, und abermahls theils mit der Gorgonienrin— de, theils wiederum mit Celleporen, uͤberzogen. ff Die neunzehente Horncoralle. Gorgonia farmentofa. Straͤuchigte Horncoralle. Tab, Gorg. XXI. Fig. 1. Die Horncoralle von der Grundflaͤche bis zur Hälfte der Hefte, Fig. 2. Ein vergroͤßerter Zweig mit den Poren. G. plana, ramoſiſſima; ramis teretibus flexuoſis confertis; /igno fufco; cortice lutefcenti; poris ſublateralibus, ſparſis, vix prominulis. Auch dieſe Horncoralle, ſo bekannt ſie etwa ſeyn moͤchte, iſt noch in keinem Verzeichnis eingetragen. Vielleicht wurde ſie fuͤr eine Abaͤnderung der G. Ceratophyta erklärt, von der fie aber in der Bauart der Aeſte, ihrer Rin⸗ de und der Poren, ganz verſchieden iſt. Sie kommt von den oſtindiſchen Mee⸗ ren, die genau beſtimmteren Wohnpläze aber, hatte ich zur Zeit noch nicht ers fahren können. Das größte unter verſchiedenen Exemplaren, welche mir mitge⸗ theilt worden, habe ich in der Sammlung unferes Herrn Hofraths Rudolph wahrgenommen, welches eine Laͤnge von dritthalb Schuhen, und eine fait, gleiche Breite hat, zur Abbildung aber muſte ich ein kleineres, doch in ganz übereinſtimmender Bauart wählen, N Es iſt faſt keine Gattung dieſes Geſchlechts bekannt, welche ſich in zahl, reichere Aeſte und Zweige, als diefe, verbreitet, eine Eigenſchaft, die mir als dem auffallenſten Character, zur Benennung Anlaß gegeben. Dieſe Aeſte tret, ten in weiten Winkeln auseinander, und bilden einen weit breitern als hohen Umfang. Die Grundflaͤche iſt bey großen Exemplaren ganz flach, und kaum merklich in der Mitte erhöht, dabey aber in deſto größeren Raum verbreitet. Der Stamm theilet ſich in kurzen Abſtand von derſelben, in faſt gleichſtar⸗ ke Aeſte, welche wechſelsweiſe abſtehen, und ſich nach öfteren Theilungen in eine ganz ebene Fläche ziehen. So dichte fie auch uͤbereinander liegen und 3 ſich 86 Sechſtes Geſchlecht der Pflanzenthiere. Gorgonia. Horncoralle. ſich unmittelbar berühren, fo wird man doch kaum einen oder den andern vers wachſenen Zweig gewahr, und da nur, wo ein kleiner zwiſchen zwey ſtarken Aeſten ſtehet, der ſich nicht weiter hatte verbreiten koͤnnen. Wie leicht hätten Polypen, wenn ſie die Erbauer der Coralle ſeyn ſollten, ſich hier miteinander verbinden koͤnnen, um nicht ſo muͤhſame Auswege zu ſuchen! Das Holz iſt ſehr ſteif, und von einer feſten hornartigen Subſtanz. In dem Umfang iſt es ganz gerundet, doch an dem Stamm und den ſtaͤr— kern Aeſten etwas hoͤckericht und ungleich. Es hat eine ſchwarzbraune Farbe, die ſich aber an den feinen haarfoͤrmigen etwas durchſichtigen Zweigen, ins Gel⸗ be ziehet. . Die Rinde iſt in duͤnner Schichte angelegt, doch von einem ſehr feſten Zu— fammenhaug ihrer kalchartigen Maſſe. Sie iſt etwas geſtreift, wie das Holz ſelbſten, auch bey glatter Flache etwas hoͤckericht, und ihre Farbe ein blaſ⸗ ſes, etwas unreines Ockergelb. Die Poren ſteben als flach gerundete Wärzs chen, nur an einer Seite längſt eines Aſtes oder Zweiges) und haben eine ges rundete, öfters kaum ſichtliche Mündung, doch find fie meiſtens ganz verſchloſ— ſen. Bey den kleineren und öfters ſehr zarten Zweigen, ſtehen ſie auf beyden Seiten erhöht, oder faſt in blatterfoͤrmiger Geſtalt, bey andern aber find fie nach ſeichten Vertiefungen oder flachen Einſchnitten kaum merklich. Doch bey denen auf den Staͤmmen, zeigen ſich hin und wieder einzelne Oefnungen, mit etwas aufgeworfenem Rande. 5 Die zwanzigſte Horncoralle. 6 Gorgonia ſanguinolenta. Rothpunctirte Horncoralle. De gemazelte Hoornplant. Tab. Gorg. XXII. Fig. 1. Ein ganzer Stamm, zum Theil mit feiner Rinde. Fig. 2. Ein vergroͤßerter Zweig mit den Poren. PALLAs Elench. Zooph. pag. 175. nr. 107. Gorg. fanguinolenta. G. depreſſa ramoſiſſima dichotomo - pinnata, corticis flavi, poris diſtichis purpureis. — Wilkens Charaet der Tyierpfl. I. Th. ©. 220. nr. 7. G. ſanguin. Das gelbe betroͤpfelte Horncorall. (Ueberſ.) Ein Zwanzigſte Gatt. G.fanguinolenta. Rothpunktirte Horncoralle. T. XXII. 97 Ein plattgedrucktes, ſehr Aftiges Horncorall, welches mit gabelfoͤrmig ger theilten Aeſten ſehr ſtark befiedert iſt, und eine gelbe Rinde fuͤhrt, wor— auf purpurfärbige Poren in zwo Reihen ſtehen. — BODDAERT Lyſt. d. Plant. pag. 217. De gemazelde Hornplant. EILIs (soLAN DER) Natural Hift. of Zooph. pag. 8. nr. 11. Gorgon. pinnata. Meſt-India pinnated Gorgon. Tab. XIV. fig. 3. Gorg. ra- mofa pinnata, ramulis fuboppofitis compreſſis, ofculis polypi- formibus in marginalibus feriatim difpofitis, carne albido - fla- vefcente intus purpurafcente, offe corneo, GMELIN Ed. XIII. Syſt. Linn. To. I. P. VI. pag. 3807. ſp. 35. Gorg. fanguinolenta. (Nach Pallas). — Habitat in mari aflantico ame- ricano, pedem et ultra longa, cornea, an vere diſtincta ab abie- tina (fp. 37. Soland, et Ellis Corall. p. 95. pag. 23. Tab. 16. Iſt Gorg. petechizans und weſentlich verſchieden.) — pag. 3799. ſp. 17. G. americana. (nach Ellis. Solander obenangef. O.) — Ha- bitat in Mari Americam mediam alluente frequens purpurea aut flava, fetofae affinis (iſt aber allzuverſchieden). PLVKNET Amalth. botan. Append. Tab. 452. fig. 3. Fucus ramulis compreſſiuſculis, crufta aurea, fanguinis guttis duplici utrinque ordine infignita, obfitis. TOURNEFORT Inflit, bot. pag. 574. Lithophytum flavum, punctatum? Herr von Linne hat diefe von Herrn Pallas ſo genau characterifirte Horn, eoralle, in feinem Syſtem nicht aufgenommen. Vielleicht mangelte ihm das mahls ein natuͤrliches Original, oder er mochte ſie fuͤr eine zufällige Abaͤnde— rung einer naͤchſtaͤhnlichen Gattung, erklaͤrt haben. Auch in dem Ellis, Solan— driſchen Werk, wurde ſie unter obſtehenden Namen verkannt. Ich finde die Abbildung und deren Beſchreibung, mit dieſer auf das genaueſte uͤkereinſtimmend, nur wird die Rinde von weißlichtgelber Farbe angegeben. Bey einem in Wein— geiſt erhaltenen Exemplar aber, wie jenes war, mußte ſich nothwendig ihre Hoͤhe verliehren, wenn ſich auch die ſehr ſatt gefaͤrbten rothen Puncte erhaften hatten. Es ertheilte ihr Ellis den Nahmen der G. pinnata, welcher aber ſchon vorhin einer ganz verſchiedenen Gattung, von Herrn R. Pallas war beygelegt worden. Herr Prof. Gmelin hat deßwegen in der dreyzehenden Ausgabe des Naturſüſtems ihn aufgegeben, und dafür den Nahmen der G. americana gewählt. Doch da er ſchon dieſe G. fanguinolenta nach des Herrn Pallas Angabe, zugleich verzeich, net 88 Sechſtes Geſchlecht der Pflanzenthiere. Gorgonia. Horncoralle. | net hatte, und beyde unſtrittig einerley Gattungen find; fo gehet nothwendig jene Benennung wiederum ein. Noch aͤuſſerte er die Bedenklichkeit, ob fie von der G. abietina, welche er nach Masgabe des Ellis, Solandriſchen Werks eins getragen hatte, verſchieden iſt? Nach allen unſtrittigen Merkmahlen aber, iſt dieſe, die G. petechizans, und ſonach abermahlen unter zwey verſchiedenen Nah⸗ men von ihm verzeichnet worden. Dieſe iſt aber von erſterer, nur allzuträaͤcht⸗ 5 lich verſchieden. Einen deſto groͤßeren Abſtand hat ſie, nach der gleichfalls an⸗ gegebenen naͤchſten Verwandſchaft, mit der G. fetofa Linn. oder der G. acero- fa Pall. Ich habe daher in der Beſchreibung, nur den vorzuͤglichſten Unters ſcheid von der G. petechizans, mit wenigen anzuzeigen. Nach allen uͤbereinſtimmenden Nachrichten, haͤlt ſich dieſe Gorgonie in den Meeren des Mittaͤgigen America auf, wo ſie auch ſehr häufig angetroffen wird. Doch werden Exemplare mit ganz vollſtoͤndiger Rinde, ſelten heraus ge⸗ bracht. Durch die öfters geruͤhmte guͤtigſte Mittheilungen des Herrn Guarni— ſonpredigers Chemnitz, habe ich eine betrachtliche Anzahl derſelben zu vergleichen Gelegenheit gehabt, welche auch fämtlich in ihrer Form und Bauart, unverandert waren. Die größten hatten eine Länge von zwey bis dritthalb Schuhen und eine faſt gleiche Breite, kleinere hingegen waren deſto ſchmaͤler. 8 sh Die Grundfläche beſtehet aus einer unfoͤrmlichen Maſſe, und hat eine im Verhaͤltnis der Groͤſe nicht allzuweitem Umfang, doch deſto ſtaͤrkere Dicke. Gemeiniglich iſt ſie kegelfoͤrmig gebildet, durch verſchiedene Auswuͤchſe und Hoͤcker aber etwas verunſtaltet. In ihrem Innern iſt ſie Sehr kluͤftig, und ſchlieſet kleinere und größere Steine, befonders abgeſpuͤhlte Quarzſtüͤcke, oder auch verſchiedene Schar lengehaͤuſe in ſich ein, und diß giebt genugſam zu erkennen, daß ſie auf dem Meeresboden ſehr leicht befeſtiget UF, wenigſtens ohne ſonderliche Mühe kan loss geriſſen werden, und man wird auch keinen Bruch an derſelben gewahr. In faſt gleicher Breite erheben ſich darauf verſchiedene Stamme, welche ſchon von ihrem Ausgang an, eine breite, ſehr flache Form haben, doch ſind auch, einige durch eckigte und knotige Auswüuchſe ſehr ungleich geſtaltet. Die größte Stärr ke betraͤgt, bey denen von ebener Flaͤche, kaum zwey biß drey Linien, die Brei— te aber oͤfters einen Zoll, und bey kleineren Exemplaren find fie in dieſem Vers haͤltnis, noch um vieles duͤnner. Die wenigen, faſt gleichſtarken Aeſte, gehen in ſpitzige Winkel aus, fie verbreiten ſich in eine ganz ebene Fläche, und find mit ſehr zahlreichen, langen Zweigen beſeztk. Sie ſtehen in faſt \ 5 gerun⸗ Zwanzigſte Gatt. G. ſanguinolenta. Rothpunktirte Horncoralle. T. XXII. 89 gerundeten Winkeln, und bleiben meiſtens in gleicher Weite von einander, nur ſchließen ſie ſich an der Spize naͤher zuſammen. Sie bilden eine ablangrunde Form, da ſie bey andern Gattungen an dem Gipfel weiter auseinander ſtehen. Meiſtens ſind ſie in abwechſelnder Richtung, oder auf einer Seite des Aſts geordnet, doch ſtehen auch viele einander gegenüber. Kleine Exemplare haben gefiederte Zweige, welche ſich bey größeren, in Aeſte verſtaͤrken. i Das Holz iſt von der Grundflaͤche, bis an die aͤuſerſte Spize der Zweige, ſo duͤnne und gerundet ſie auch ſcheinen, flach gedruckt, und nimmt dann bey verſtaͤrktem Wuchs, mehr in der Breite als in der Dicke zu. Es hat die Farbe und Durchſichtigkeit des Bernſteins, bey den dickeren Aeſten aber faͤllt ſie mehr ins Rothbraune, und verliehrt ſich endlich an ſtaͤrkeren Staͤm⸗ men ganz ins Schwarze. Die hornartige Subſtanz iſt ſehr zaͤhe , biegſam, und doch von vorzuͤglicher Härte, Auf der ebenen und etwas glänzenden Flaͤche wird man eine ſeichte Furche gewahr, und unter der Vergrößerung, kurze, abgeſezte, flachvertiefte Streifen. Gegen das Licht gehalten, zeigt ſich bey denen durchs ſcheinenden Aeſten, in der Mitte ein dunkelgefaͤrbter Kern, der aber im fihres gen Durchſchnitt, mit einer weißlichten, hornartigen Maſſe ausgefüllt iſt, um welchen man die umliegenden Schichten oder Jahre, ſehr deutlich bemerken kan. Die kalchartige Rinde umgiebt das Holz in groͤßerer Breite, da es in der Mitte um vieles dünner iſt, als an beyden Seiten des flachen Rands. Sie iſt von auſſen ganz glatt, und nur bey ſtarken Aeſten, mit parallelen Furchen durchzogen. Die Oberfläche führer eine hochgelbe Farb, die innere Subſtanz aber eine roſenrothe, von welcher einzelne Puncte, auf jener eingemengt ſind, die aber meiſtens nur unter der Vergroͤßerung ſichtlich werden, fie laſſen ſich daher in der Abbildung nicht deutlich vorſtellen. Dieſe geſbe Farbe, ſo ſtark fie auch ſcheinet, iſt ſehr duͤnne aufgetragen, und wird auch um fo leichter abge— führt, wo dann die Rinde ein dunkles Rofenroth erhält. Die Poren ſteher auf beyden Seiten an dem ſchmalen Rand, die Länge hin in einfachen oder auch gedoppelten Reihen. Sie haben ablangrunde Oefnungen, mit einem flach aufgeworfenen Rand; dieſe Erhöhung aber mangelt denen, welche auf dem Stamm oder den ſtaͤrkeren Aeſten ſich befinden, wo auch viele in zerſtreuter gage eingemengt ſind. In den Vertiefungen zeigt ſich die rothe Farbe der innneren Rinde, und auch zuweilen von auſſen, beſonders wenn der erhoͤhete Rand etwas abgefüͤhret iſt. Doch viele Exemplare find fo ſtark mit der gelben aͤuſern Rinde überzogen, Efſpers Pflanzenthiere II. Th. a M daß 90 Seeccſtes Geſchlecht der Pflanzenthiere. Gorgonia. Horncoralle. daß dieſe Oefnungen ganz damit gefaͤrbt ſind. Auf dieſer Coralle nehmen ver⸗ ſchiedene der groͤßeren Schaalenthiere ihren Aufenthalt, und insbeſondere die Hahnenkammmuſchel (Oſtrea Crifta galli), davon ich eine auf der Spize eines Aſts, in faſt dritthalbzoͤlliger Größe beſtze, und welche ohnfehlbar den Wachsthum deſſelben verhindert hatte. Aus dieſen Umſtaͤnden wird nun der Abſtand der vors hin beſchriebenen G. petechizans, leicht abzunehmen ſeyn. An iener hat das Holz nicht die betraͤchtliche Breite, wie an dieſer. Die Zweige ſind in gleichem Verhaltnis ſehr kurz und ſtehen dichte in gefiederter Form an einander, da fie bier in eine beträchtliche daͤnge gezogen ſind, und einen geraͤumigen Abſtand neh⸗ men. Die Rinde iſt von innen, gerade im Gegentheil von jener, hellgelb, oder zum Theil weißlicht, die Poren aber von außen roſenroth, oder mit dergleichen Flecken eingefaßt, damit auch oͤfters die kleinen Seitenzweige in dichter age, ganz überzogen find, hier aber wird man nur unter der Vergrößerung, kleine rothe Punkte, in zer⸗ ſtreuter Lage gewahr. Doch ſchon nach dem aͤuſſeren Anſehen iſt der Unterſchied all⸗ zubetraͤchtlich, und ich habe deßhalb eine genauere Vergleichung zu uͤbergehen. Die ein und zwanzigſte Horncoralle. Gorgonia Antipathes. Die ſchwarze Horncoralle. Zwart - Koral. Savaglia. Accarbahar -itam (Maleyiſch, Seewurzel, See⸗— holz.) Lahomette Amboin. Hatuehoe, Hitoenſiſch. Titfjiu Si⸗ neſiſch (Eiſenholz.) Tab. Gorg. XXIII Fig. 1. Ein ſtarker Zweig, zum Theil mit feiner Rinde. Fig. 2. Ein vergroͤßeetes Stuͤck deſſelben. Tab. Gorg. XXIV. Fig. 1. Ein ganzer Stamm von einer Abaͤnderung mit kleinen Poren. Fig. 2. Ein dergleichen vergrößertes Stuͤck. | Tab. Gorg. XXV. Fig. 1. Ein, vermittelſt der durchſezenden Milleporen Schichten, ſtein⸗ artig verhaͤrteter Stamm. Fig. 2. Ein e Stuͤck im ſchregen Durchſchnitt. Tab. Gorg. XXVI. Fig. 1. Ein ſehr aͤſtiger Stamm, ohne Rinde als elne verſchiedene Abänderung. Fig. 2. Ein polirtes Stuͤck. Tab. Gorg. XXVII. Ein Stamm von brauner Farbe mit der Grundflaͤche, von anderer Abweichung. A LIN NE 8. N. Ed. XII. pag. 1291. Sp. 9. Gorg. Antipathes. G. pani- culato- ramofa, ligno extus flexuofe ſtriato. Horncoralle mit büs ſchel⸗ 80 7 21Tte Gatt. Gorg. Antipathes. Die ſchwarze Horneoralle. T. XXIII. 91 ſchelformigen Aeſten, und einem auf der aͤuſeren Seite mit feinen auss geſchweiften Furchen geſtreiftem Holz. — Habitat in Oceano indi- co. Helerum Corallium nigrum offieinis. — Stirps durifima, rigens, craſſa, atra, ſub cortice glabra, Nexuofo- ſtriata. — — Ed. X. pag. 301. Sp. 4,» G. Antipathes. G. fubramofa erecta laevis nitida. — Hab. inter Tropicos inque M. adriatico. — Caulis craflitie fere digiti, erectiuſeulus, ater glaberrimus, pa- rum ramofus, Muͤller Ueberſ. des Nat. S. VI. Th. I. B. nr. 9. G. Antip. Die ſchwarze Coralle. HouTruyn Nat. Hift, I. D. XVII. St. pag. 337. nr. 9. Gorg. Anli- pathes. J wart Koraal. Zee - Heeſter die Pluimmagtigt getakt is, met hat Hout van bulten bogtig geftreept, PALLAS Elench. Zooph. pag. 193. nr, 124. Gorg. Antipathes. G. fruticans ramoſiſſima erecta, ramis alternis divaricato - afcenden- tibus, cortice craflo laevi, poris magnis fparfis. — Locus. Ocea- nus Indicus folus. — Wilkens Char. der Thierpff. I. Th. S. 244. nr. 24. Gorg. Antip. Der ſchwarze Corall. (Ueberſ.) Eine ſehr aͤſtige und aufrechtwachſende Horncoralleuſtaude, deren an den Seiten des Stamms, eins ums andere abwechsſelnde Aeſte auseinander geſperrt in die Höhe gehen, und an ihrer glatten dicken Rinde hie und da große Pos ren vorzeigen. — BODDAERT Lyſt. d. Plant. pag. 241. — Het x Zwart Coraal, GMELIN Ed. XIII. Syſt. Linn. To. I. P. VI. pag. 3805. fp. 9. Gorg. ‚Antipathes. G. paniculato-ramofa ligno exterius fiexuofe ſtria- to. — Hab. in O. indico et M. mediterraneo, 2 et plures pe- des alta, cornea, aterrima, cortice ex grifeo cinereo, Corallium nigrum officinarum. a rvMpr Amb. Rar. Kamm. To. VI. pag. 196. Tab. 77. Accarbaar- itam, Calbahar - itam, L Corallium nigrum. Frutex marinus fuſcus. EPHEM. W. C. D. II. Ann. III. Obſ. 24. pag. 77. Tab. III. Coral- lium nigrum ramoſum. — Ann. I. Obf. 123. pag. 408. GINANNI Op. poſt. Tom. I. pag. 17. Tab. XIII. XIV. fig. 292 Sa- vaglıa. N n IMPE- 92 Secchſtes Geſchlecht der Pflanzenthiere, Gorgonia. Horncoralle. ıMPERATI Hift, nat. Ed. ital. pag. 5555 lat. pag. 809. Corallium ni- grum. KNORR Del. Nat. Tab. VI. fig. 1. Ein langer ran. glaͤnzender Aſt. i Tab. A VI. fig. I. Ein Stamm mit der e und feinen Aeſten, ohne Rinde. sEBA Thef. Tom. III. Tab. 104. nr. 2. Tab. 107. nr. 4. Corallium nigrum. VALENTINI Hiſt. {imple pag. 501. — Teutſche Ausg. Muf. N S. 107. Tab. VIII. fig. I. a, Accabaar pohor. — Kunſt und Mater. Kamm. S. 104. fig. 4. S. 105. Eösalium nigrum Antipathes. Das rechte iche ral — Oſtind. Sendſch. S. 107. Tab. VIII. fig. 1.2, vALENTYN Befchr. van Oud-en Nieuw Oftind. Tom. III. P. II. Tab. 51. AA. — Epit. pag. 23. Accarbaarium, nigrum. De kleene breede zwarte Zee- Boom. LoßEL Plant. Hiſt. pag. 650. Antipathes .. Coraltium nigrum Diof- coridis. NVS. GOTT WALD. pag. 63. Tab. 49. fig. 4. 6. Casp. BAVHIN. Pin. pag. 366. Corallium nigrum. 10H. BAVHIN. Hift. pl. To. III. pag. 804. Antipathes. ſ. Corallium nigrum. BOERUAVE Ind. II. plant. pag. 6. nr. 7. Keratophyton arboreum ni- grum. — Mem. de Acad. de Paris 1700, p. 34. Pl. 2. Li- thophyton americanum, maximum. (Steinwehrs Ueberſ. I. Theil. ©. 545. TOURNEFORT Inftit. pag. 574. Lithophytum nigrum, ar heim: HERMANN Mat. Med. Tom. I. pag. 129. 2. pDonATı Saggio della Stor. nat. Tab. I. II. ILL Plant. pag. 19. nr. 1. Cambylium coralliforme. EDWART, CATESEVY — Natur Hiſt. To. III. Tab. 48. Teutſche Ausgabe. Keratophyton fruticis ſpecie nigrum. ö MVS. GEVERSIANVM Gorg. Antipathes, pag. 622. nr. 268 — 276. — Altitudo 24— 39 — 57 — 60. pollic. Latit. 18 — 20. 1 ONOMAST Hiſt. nat. III. B. S. 350. Die Meerhand? Schon ſeit den älteften Zeiten, hat man das Holz dieſer Gorge, oder was man unter dem Nahmen des ſchwarzen Coralls verſtunde, zu den koſt⸗ u 21te Gatt. Gorg. Antipathes. Die schwarze Horneoralle. T. XXIII. 93 koſtbareſten Kunſtſachen verwendet, und demſelben einen betraͤchtlichen Werth beygelegt. Dieſe Gattung giebt wenigſtens die ſtaͤrkſten Staͤmme, welche we— gen der ſoliden Maſſe, der reinſten Schwaͤrze, und ihrer glängenden Flache, vor andern die vorzuͤglichſte iſt. Plinius hat fie deßwegen unter die Gem, men gerechnet, da die Künſtler der Alten, ſich derſelben zu geſchnittenen Bild, niſſen bedienten. Doch man war lange der Meinung, es muͤße die eigentlis che ſchwarze Coralle, aus einer gleichen ſteinartigen Maſſe, wie die rothe oder weiſe, beſtehen; es hat ſich aber zur Zeit keine dergleichen in der Natur, un— ſeres Wiſſens, vorgefunden. Doch iſt es wahrſcheinlich, daß auch die Iſis nos bilis in eine dunkle oder ſchwaͤrzliche Farbe abgeaͤndert, und durch Kunſt noch mehr kan erhoͤhet werden. Imperatt, der verſchiedener Varietäten, und auch einer dergleichen dunkelbraunen, erwaͤhnt, meldet von dem ſchwarzen Corall; daß es von gleicher ſteinartigen Subſtanz, und nur durch die ſchwarze Farbe von dem rothen unterſchieden iſt, aber ſehr ſelten erſcheint. Von der rothen Coralle iſt ſchon, wie dieſer alte Schriftſteller bemerkt hat, bekannt, daß ſie andere Koͤrper, beſonders Gorgonien überziehet, und ganze Stämme in ſich einſchließt. Es werden noch jezt in unterſchiedenen Sammlungen, dergleichen Stuͤcke aufbewahrt, als bey welchen der Aufere Theil roth, der innere aber ſchwarz iſt, oder eine eingeſchloſſene Gorgonie enthalt. Doch die ſchwarze Coralle, welche mit polirten Staͤmmen aus Indien, oder unter dem Nahmen der Savaglia aus Italien kommt, iſt ganz von hornartiger Subſtanz, und das wirkliche Holz einer Gorgonie. Nur wird es nicht aus einer einzigen Gat— tung zubereitet, es haben mehrere gleiche Schwaͤrze, und vorzuͤgliche Haͤrte, dieſe aber giebt die ſtaͤrkſten Stämme. Das Holz der Antiphathes ſpiralis hat gleiche Vorzuͤge, es unterſcheidet ſich nur durch ſeine gewundene ſehr langen Stamme, die aber niemahls eine beträchtliche Staͤrke erreichen. Auch von der Gorgonia Flabellum, werden die Aeſte und Seitenzweige ausgeſchnitten, und die ſtarken Staͤmme zu gleichen Gebrauch verwendet, doch ſind ſie nach ihrer natuͤrlichen Farbe, nicht wie dieſe, von fo vorzüglicher Schwarze. Ich uͤbergehe die Anzeige noch anderer Gattungen, weiche zu gleichen Abſichten benuzt werten, Die Vorzüge des achten ſchwarzen Coralls, beſtehen darinnen, daß die hornartige Maſſe ſehr feſte, und von der dunkelſten Schwaͤrze iſt, im übrigen kommt es auf die Gattung ſelbſten, nicht an. Rumpf, und nach demſelben, Bar lentin, geben neun verſchiedene Arten an, die aber ſämtlich nur in der Form des Holzes, oder in dem unterſchiedenen Grad der Farbe abweichen, wiewohl auch ein M 3 Naar 94 Secchſtes Geſchlecht der Pflanzenthiere. Gorgonia. Horfcoralle- Paar ganz eigene Species ſind. In unſeren Zeiten iſt der Gebrauch zu Kunſt⸗ Rom „ fo vortreflich auch dieſe Gorgonie dazu koͤnnte verwendet werden, faſt ganzlich abe 185 mmen, noch weniger werden die ſonſt ſo geruͤhmten Heilkraͤfte ee Doch bey den Einwohnern verſchiedener oſtindiſcher Länder, ſtehet fie noch in a Werth. Sie verfertigen daraus verſchiedene Gefaͤße, die Bild⸗ niſſe ihrer Gözen, und vorzuͤglich Armringe, als den gewöhnlichſten Schmuck. Der Aberglaube für Zaubereyen oder auch für Gift dadurch geſichert zu ſeyn, ei höhet den Werth noch mehr, und ſo laſſen Reiche dergleichen Geraͤthe mit Gold beſchlagen, um die eingebildeten Vorzüge deſto mehr zu erhöhen. Auch der innerliche Gebrauch wird von ihnen bey manchfaltigen Krankheiten eben fo ſehr gerühmt, und Rumph ſelbſten eignet der bitumindſen Fettigkeit einige heil⸗ ſame Wuͤrkungen zu. Er beſchreibt übrigens ſehr ausführlich die Fiſcherey und die Zubereſtung zu Kunſtſachen Es werden, nach feiner Erzählung, nur Die ſtaͤrkſten Stämme ausgeſucht, die Aeſte daran weggeſchnitten, und dann das Holz eben gemacht. Vermittelſt des Traͤnkens mit einer Art von Coccosöl; und einer gelinden Wärme im Feuer, werden fie biegſam, und laſſen ſich leicht in beſtimmte Formen bringen, ſo wie ſie duch andere gewöhnliche Mittel ihre Glatte erhalten. Ich habe hier eine der vorzuͤglichſten Seltenheiten, eines aus dieſer Gors gone gefertigten Goͤzenbildes oder Fetiſches, zu erwaͤhnen, welche in der Samm⸗ lung des Herrn Rath von Kolb in Wurzach verwahret wird. Es wurde vor hundertjaͤhrigen Zeiten, in einem malabariſchen Tempel verehrt, und von einem Miſſſonarius von da heraus gebracht. Durch manchfaltige Schik⸗ ſale kam es in den Beſtz verſchiedener Liebhaber, deren einige es nach gleichem Ge wicht des Goldes, erkauft hatten. Das vorzuͤglichſte, iſt die auſſerordentliche Dicke des Stamms, welche wahrſcheinlich durch die Bearbeitung noch uͤberdiß die Haͤlte ihrer Staͤrke möchte verlohren haben. Es hat die naͤchſtaͤhnliche Form einer Stockkruͤkke, und die an dem untern Ende eingebohrte Hoͤhlung macht es wahr⸗ ſcheinſich, daß es auf einem groͤſſerem Geſtelle befeſtiget geweſen. Der untere Theil, oder die natürliche Grundflaͤche, betraͤgt in der Laͤnge, vier und einen halben rheiniſchen Zoll, und vierthalbe in der Breite. Der gemaͤchlich abneh⸗ mende Stamm, iſt mit derſelben, acht Zolle lang, und anderthalb dick, im Durch⸗ ſchnitt feiner cylindriſchen Geſtalt. An dem oberen Ende fit es in der Mitte eines Querſtücks von gleicher Dicke, aber von neunzoͤlliger Länge, befeſtiget. Dies ſes, hat eine ausgeſchweifte Form, der Stamm aber, auf welchen es ruhet, iſt nur 21te Gatt. Gorg. Antipathes. Die ſchwärze Horncoralle. Tab. XXIII. 95 mur etwas gekrümmt. Auf der allenthalben gerundeten Flaͤche, find, in gedräng⸗ ter Lage, halberhabene Figuren eingeſchnitten, die ſich ohne große Muͤhe kaum zahlen laſſen. Sie ſtellen malabariſche Gottheiten vor, unter weſchen die in der Mitte des Stamms, nach ihrer größeren Geſtalt, auch die vorzuͤglichſten zu ſeyn ſcheinen. Ihre Koͤpfe ſind gegen die Grundfläche gerichtet, und dieß macht es wahrſcheinlich, daß das ganze Stuͤck, nicht auf einem Geſtelle, fons dern in einer freyen herabhangenden Lage, mochte aufgerichtet geweſen ſeyn. An dem einem Ende des Querſtuͤcks, iſt ein Elephant, an dem andern ein Loͤwe, und darneben ein Hirt mit Schaafen eingeſchnitten. Die ganze Mafr fe iſt ſolid, ſehr gewichtig, und von düfter ſchwarzen Farb. Es iſt ſehr wahrſcheinlich, daß Plinius, unter dem Nahmen der An⸗ tipathes, dieſe Sorgonie gemeint habe. Auch Dioſcorides, Cluſtus und andere der aͤlteren Naturforſcher, haben ſie unter genaueren Merkmahlen da, fuͤr erklaͤrt. Plinius hat fie in dem angegebenen alphabetiſchen Ders zeichnis der Gemmen ), in Anſaz gebracht, und es iſt auch kein Zweifel, daß ſie nicht nach Art der Steine, zu dergleichen Kunſtſachen vorhin war verwen⸗ det worden. Sie wird von ſchwarzer undurchſichtiger Farbe angegeben. Zur Probe ihrer aͤchten Beſchaffenheit ergiebt ſie nach ſeiner Angabe, mit Milch gekocht, ahnliche Eigenſchaften der Myrrhe, vermuthlich nach den harzigten Theilen, oder nach den bitteren Geſchmack, beydes leiſtet auch dieſe Hornco— ralle. Noch wurde ſie nach ſeinen weiteren Bericht, von Leuthen, die ſich ge— heimer Kuͤnſte ruͤhmten, als ein Mittel wider die Bezauberung angeprieſen, ein Aberglaube, der ſich auch noch bis jezt, bey den indiſchen Voͤlkern ers halten hat. Der Name ſelbſten bezeichnet dieſe vorgebliche Eigenſchaft, als ein würkſames Gegenmittel wider unerflärbare Zufälle, oder ein Gegengift, er hat wenigſtens mit dem Alexipharmacon gleiche Bedeutung. Mercati erklaͤrt den Rahmen, Antipathes, von der Natur der Gorgonien, welche aus den Meer genommen, zu verhaͤrten pflegen, und alſo etwas ihrer Natur entgegengeſeztes leiden. Doch eben dieſe Eigenſchaft, hatten die Alten, jeden Corallenarten beygelegt. Man *) Plin. H. N. Lib. XXXVII. c. X. „Antipathes, nigra, non translucet. Experimentum eius, fi coquatur in ladte, facit enim hoe myrrhae finile inimiſſa. Eamque contra efla- ſeinationes auxiliari magi volunt. „, . 96 Sechſtes Geſchlecht der Pflanzenthiere. Gorgonia. Horncoralle. Man findet dieſe Horncoralle in allen ſuͤdlichen Meeren unſerer Erdhaͤlfte, doch von ſehr ungleicher Staͤrke des Wuchſes und der Schoͤnheit der Farbe. Nach der Anzeige des Rumphs und anderer, ſind die vorzuͤglichſten Wohn⸗ pläze, die Molucciſchen Juſeln, und beſonders die Ufer von Amboina, deß⸗ gleichen die chineſiſchen Küſten. Nach uͤbereinſtimmenden Nachrichten wird fie auch in den mittellaͤnniſchen Meer angetroffen, doch meiſtens an den afrikaniſchen und aſiatiſchen Kuͤſten. Erſterwaͤhnter Naturkuͤndiger berichtet, daß ſie in Amboina gemeiniglich in einer Tiefe von fünf bis ſechs Klaftern, hin und wieder zerſtreut, gefunden wird. Die größten Stämme kommen in einer weit größeren Tiefe vor, da ſie ohnfehlbar bey minderer Stoͤhrung, ſich um ſo leichter vers ſtaͤrken können, und an ſich deſto ſeltener ihnen beygekommen iſt. Sie errei— chen eine Höhe von fünf. bis ſechs Schuhen, wo ſie auch die ſtaͤrkſte Dicke, nach weicher fie zum Gebrauch ausgeſucht worden, ergeben. Gewoͤhnlich haben fie eine Lange von zwey bis drey Schuhen, doch öfters eine ſehr ungleiche Dicke des Stamms. f ä Die Grundflaͤche beſtehet aus einer dichten und erhabenen Maſſe von weitem Umfang, und iſt auf Felſen ſo ſehr befeſtiget, daß ſie nur mit eiſernen Werkzeugen kan abgenommen werden. Gemeiniglich werden die Staͤmme naͤchſt an der Grundfläche, wo ſie die betraͤchtlichſte Staͤrke haben, von den Fiſchern, wiewohl auf eine ſehr unbehutſame Weiſe, mit Aexten abgehauen, wodurch die anſehnlichſten Stuͤcke allzuvieles verliehren. Es iſt aber eine Erdichtung, welche Valentini mit angeblicher Zuverlaͤſſigkeit erzaͤhlet, daß dieſe Gorgonie mit groͤ⸗ ſter Behendigkeit in dem Meer müffe losgeriſſen werden, da fie eine vorgängis ge Behandlung fühlen ſoll, und ſich deſto mehr befeſtigte, um ihrer Abnapme zu widerſtehen. 5 N Bey ſtarken Staͤmmen, oder im Alter, gehet die Grundflaͤche in eine weiſſe, kalchartige, doch feſte Maſſe über, oder es ſezen ſich eigentlich Millepo⸗ renrinden an, welche das Hornartige ihrer Subſtanz ausziehen, und in eine faſt gleiche Materie verwandeln. Ich habe nach der XXVIIten Tafel, von einer dergleichen Veraͤnderung eine Vorſtellung gegeben. Hier ſind auf der Oberflaͤ— che die feinen Furchen unveraͤndert geblieben, und es iſt nur die Maſſe durch die Lange der Zeit, aufgeloͤßt und ausgebleicht worden. Der Stamm hat Riſſe und Kluͤfte erhalten, und wuͤrde ſich in der Folge, auf gleiche Art veraͤndert haben. Einen 21te Gatt. Gorg.Antipathes. Die ſchwarze Horncoralle. T. XXVII. 97 Einen dergleichen, mit einer Kalchrinde ganz uͤberzogenen Stamm, habe ich auf der XXV Tafel, in Abbildung vorgelegt. Nach dieſem, find die abs wechſelnden, hornartigen und ſteinernen Schichten, wie die etwas vergrößerte zweyte Figur zu erkennen giebt, am vorzuͤglichſten zu bemerken. Der mittle⸗ re Theil, iſt bey den meiſten Zweigen ganz unverändert, bey einigen aber, wie hier an dem Stammende, ſteinartig, und fo ſcheint es, daß nicht ſowohl das Holz ſich aufgeloͤßt, oder die kalchartige Maſſe die Kluͤfte ausgefuͤllet, als viel⸗ mehr, daß oͤftere Zerſtoͤhrungen und neue Anlagen der Rinde, dieſe Schichten müffen hervorgebracht haben. Auch Hier find auf der aͤuſeren ſteinartigen Flä— che, die der Gorgonie eigenen Furchen, unveraͤndert geblieben. Dieſe fremde Rinde, erreicht öfters eine beträchtliche Staͤrke. Es meldet Rumph: es waͤre ihm ein armdicker Stamm zu Handen e an dem das Holz nur die Dicke eines Fingers gehabt hätte, 5 5 Der Stamm erhebt ſich ſelten in einfacher Form aus der Grundflaͤche, er iſt gewoͤhnlich mit mehreren verwachſen, und ſelten von betraͤchtlicher Laͤnge. Die Aeſte gehen in weiten Winkeln und kurzem Abſtand von demſelben, auf allen Seiten aus, und verbreiten ſich in einen buͤſchelfoörmigen Gipfel, nach Art der Baͤume. Sie ſind meiſtens niedergebogen, oder gegen eine Seite ge⸗ richtet. An Exemplaren vor jungen Alter und gefunden Wuchs, gehen ſie in lange, gabelförmiggerheifte Ruthen aus, dergleichen hier die XXIII Tafel zu erkennen giebt. Im Alter hingegen, vermindert ſich der Wachsthum der Zweis ge, fie gehen durch Zufaͤlle verlohren, und kommen wenigſtens nur kuͤrzer her⸗ vor, wodurch die Aeſte zwar geſtraͤuchichter, aber deſto unfoͤrmlicher werden. Die XXVI und XXVII Tafel giebt von dieſen eine Vorſtellung nach ihren erheblichſten Abweichungen. An ſich iſt die Art des Wachsthums nach der aͤuſe— ren Form der Aeſte, auſſerordentlich verſchieden, fie bilden auch öfters gerade, ruthenförmige Staͤmme mit ſehr wenigen Zweigen, Das Holz hat, wie ich ſchon erwaͤhnt habe, eine ſehr folide Subſtanz, und man kan bey Exemplaren von geſunden Wuchs, kaum die Schichten oder Ringe unterſcheiden. In der Haͤrte uͤbertrift es das Ebenholz, es hat aber eine weit vorzuͤglichere Schwärze, und kommt, wenn es geglaͤttet wird, mit der Farbe und dem Glanz dss feinſten ſchwarzen Siegellaes, überein. Bey abgeſtorbenen oder beſchaͤdigten Exemplaren hingegen, iſt es kluͤftig, und erhaͤlt eine braune oder auch graue Farbe, welche ſich aber, vermittelſt des Traͤnkens mit Oehl, N zur 98 Sechſtes Geſchlecht der Pflanzenthiere. Gorgonia. Horncoralle. zur vorigen Schwarze wieder erhöhen läßt. Die Spitzen der Zweige, find bey jungen Geſtraͤuchen, haarfoͤrmig verduͤnnt, und haben eine rothgelbe Farb. Sie find, wie die Aeſte und Staͤmme ſelbſten, gerundet. Die aͤuſere Fläche iſt zwar glatt, doch mit feinen, dichte aneinanderliegenden, ausgeſchweiften Fur chen, überzogen. An polirten Stämmen gehen dieſe Vertiefungen an ſich vers lohren, und es iſt ein ſehr irriges Vorgeben, daß ſie ſchon natuͤrlich mit einer glaͤnzenden oder glatten Flaͤche aus den Meer herausgebracht wuͤrden. Die Rinde, iſt an den Zweigen von ſehr betraͤchtlicher Staͤrke, an den Stämmen und Aeſten aber, im Verhaltnis der Dicke des Holzes, um fo dünner angelegt. Ihre Falchartige, ſehr lockere Maſſe, iſt fo gebrechlich und muͤrbe, daß fie leicht abfällt, und es werden daher felten, vollſtaͤndige Exemplare in den Sammlungen gefunden. Sie hat im friſchen Zuſtand, wie Rumph bemerket, elne roͤthliche, oder ins Purpurfaͤrbige, ſich ziehende Farbe, welche aber im Trock⸗ nen bald ins Graue oder Weiſſe ſich verliehrt. An dem Exemplar der XXIII Tafel, hat ſich dennoch dieſe Farbe, in der inneren Maſſe, beſonders naͤchſt an dem Holz, erhalten. Die aͤuſere Flaͤche, iſt an den Zweigen ganz eben, an dem Stamm aber, wie das Holz ſelbſten, fein gefurcht. Sie iſt wie jenes, doch etwas mehr ablangrund geſtaltet. Erſtgedachter Schriftſteller, erwaͤhnet noch eines beſondern Umſtands. Es ſoll nehmlich dieſe Rinde, wenn ſie unter dem Waſſer, ehe man den ganzen Stamm heraus genommen, mit ten Händen bes ruͤhrt oder ſonſt gedruckt wird, eine dunkle oder ſchwaͤrzliche Farbe erhalten ). Wuͤrde dieſe Erfahrung gegruͤndet ſeyn, ſo waͤre wahrſcheinlich eine dergleichen Veraͤnderung, durch die Verlezung der weichen Faſern zu erklaͤren, da ſich das Schleimigte dadurch auf die aͤuſere Flaͤche verbreitet, und im Trocknen in eine dunkle Farbe uͤbergehet; oder es möchte der ſchwaͤrzliche Saft, der zwiſchen der *) Herr R. Pallas erwaͤhnet dieſer Ereignis in dem Elench. Zooph. 1. e. nach dem Ber richt des Rumphs mit folgenden Worten „Cortice in Mari obductos eſſe frutices ob. ſeure einereo ſ. purpuraſeente, imo ſaepe purpureo; fi vero viva in mari Gorgonia tangatur torqueaturque, nigreſcerè eum. Siccatione pallide cinereum fieri, äerique ex- poſitum fatifcere.‘ Hier bemerket ſchon Herr Houttuyn daß Herr Boddaert in dem Lyft.. d. Plantend. dieſe Ausdruͤcke in ganz entgegengeſezter Bedeutung verſtanden hahe, wenn er ſagt: „dat, indien men in Zee (Zulk) een leevende Hoornplant aanragt, of Knypt, men eene zwarte verwande Handen krygt“. (es färben ſich, bey einer Bes kuͤhrung / die Saͤnde ſchwarz.) Hier iſt nun der Ausdruck — verwande, in der Hole laͤndi⸗ 2 Tte Gatt. Gorg. Antipathes. Die ſchwarze Horncoralle. T. XXVII. 99 der Rinde und dem Holz enthalten iſt, durchdringen, und ſonach die ganze Maſſe farben, wo er im Gegentheil bey dem Abhauen feinen anderweiten Abs fluß hat. An ſich haben wir von dieſer Ereigniß ſelbſten, keine genaue Nach⸗ richt. Vielleicht iſt es eine naͤchſtaͤhnliche Gattung, welche in dieſem ſcheinbar veraͤnderten Gewand erſcheint, und etwa diejenige, welche ich unter dem Nah⸗ men der G. homomalla, auf der XXIX Tafel vorgeſtellet habe. Die Poren ſtehen in zahlreicher Menge, meiſtens in geraden Linien und in einem gleichweiten Abſtand geordnet. Sie find bey einem ebenen Rand eyfoͤr— mig gerundet, und ziehen ſich durch die dicke Rinde, biß an das Holz. Ihre Mündung betraͤgt gemeiniglich den dritten oder vierten Theil einer Linie, und in dieſem Verhaͤltnis ſind ſie gegen die von andern Gattungen, wuͤrklich ſehr gros. Doch erſcheinen ſie auch bey einigen Exemplaren deſto kleiner. Ich habe auf der XXIV Tafel, eines dergleichen in Abbildung zum Muſter beygefuͤgt, wel⸗ ches mir aus der Sammlung unſeres beruͤhmten Herrn Hofraths Rudolph iſt mitgetheilet worden. Hier erſcheinen die Poren als ſehr feine, kaum ſichtliche Puncte, mit einem etwas erhoͤheten Rand. Die Rinde ift von gleicher Stär⸗ ke, und hat eine braͤunlichgraue Farb, im übrigen aber iſt fie wie das Holz ſelbſten, von dieſer erſt beſchriebenen Art nicht verſchieden. Der ganze Strauch hatte eine Höhe von einem Schuh, und die ſehr zahlreichen Aeſte erſtreckten ſich in eine faſt gedoppelte Breite. Dieſes Exemplar wurde zufällig durch einen An⸗ ker von dem Meeresboden abgeriſſen, und bey deſſen Aufwindung als etwas fons derbares wahrgenommen. Es ereignete ſich dieſes bey den Eintrachtsinſeln in dem Suͤdmeer, dahin das Schiff, auf welchem ſich der Herr Beſizer da— mahls befand, bey der Abreiſe von China iſt verſchlagen worden. Ein anderer 1 85 0 N 2 Um⸗ laͤndiſchen Sprache ganz unverſtaͤndlich. Herr Houttuyn hat ihn daher als einen Druckfehler, deren mehrere in dieſem Werk vorkommen, gruͤndlich erlaͤutert, indem er angezeigt hat, das es heiſen ſollte „Veri aan de Handen“ (die Farb an den Haͤn⸗ den) als welche bey einer Berührung ſchwarz wuͤrden. Es hat aber weder Rumph noch Herr Pallas dieſes gemeint, und wie Herr Houttuyn beſtens bemerkt, iſt hier nicht von Kypen, (abbrechen) die Rede, ſondern von dratjen, (berühren), als wodurch dieſe Veraͤnderung entſtehen ſollte. Doch bey dieſer Berichtigung iſt es dennoch wahrſcheinlich, daß von den ſchleimigten Saͤften, bey einer Beruͤhrung, wenn es nur auf Wesen Umſtand ankommt, ſich auch an den Händen eine ſchwarze Farbe anlegen ‚Könnte, 100 Sechſtes Geſchlecht der Pflanzenthiere. Gorgonia. Horncoralle. Umſtand machte es um ſo merkwuͤrdiger. Es hatte ſich nehmlich eine große Weintraube, mit zeitigen, vollen Beeren, mitten in die Aeſte verwickelt. Es kun⸗ ten aber die Matroſen von dieſem fo reizenden Genuß, nicht abgehalten wer⸗ den, ſo ſehr auch ihre Erhaltung angelegen war. In ſo weiten Entfernungen vom naͤchſten Land, wo ſich uͤberdiß keine Weinſtoͤcke befinden, war es unbegreifs lich, wie eine Weintraube dahin gekommen. Doches koͤnnen ſich dieſe Fruͤchte ſehr lange in dem Waſſer, noch mehr aber in dem geſalzenen, erhalten. Es erwaͤhnet noch Rumph, daß an den friſch aus der See genomme⸗ nen Geſtraͤuchen dieſer Gorgonie, kleine gerundete Körper in Form der Pfef— ferkörner, welche innwendig hohl find, und von auſen eine dunkelgelbe Farbe haben, befeſtiget wären. Sie wurden ſehr irrig, wie er ſelbſten urtheilt, für die Früchte derſelben, von einigen gehalten. Wahrſcheinlich möchten es Eyer gewiſſer Seethiere ſeyn. Doch, da er fie ſelbſten nicht genauer befchrie, ben; laͤßt ſich das Gewiſſe nicht entſcheiden. Sie fallen ſehr leicht ab, und erhalten ſich nicht im Trocknen. Er gedenket noch, daß ſeine Exemplare ſehr häufig mit den kleinen Vogelmuſcheln, (Mytilus hirundo, ) deren verlängerte Fortſaͤze der Schaalen, ſich ſtets in die Hoͤhe gerichtet, beſezt geweſen. Sie fallen gleichfalls bey dem Trocknen ab. Doch es ſind auch mehrere Gattun⸗ gen, mit dieſen, ſo wie mit andern Conchylienbruthen, oͤfters ſehr zahlreich bedeckt. Die zwey und zwanzigſte Horncoralle. Gorgonia radicata. Die wurzelfoͤrmige Horncoralle. Tab. Gorg. XXVIII. Fig. 1. Zwey Stämme diefer Coralle. Fig. 2. Eine Abbildung derſelben, nach Seba, mit der aͤſtig vertheilten Wurzel, und eine an dem Gi⸗ pfel befeſtigten Klappmuſchel. Fig. 3. Eine vergröfferte Warze in ſenkrech⸗ ter Flaͤche. Fig. 4. Ein vergroͤſertes Stuͤck eines Zweiges. TALLAs Elench. Zooph. pag. 190. nr. 12 1. Gorg. radicata. G. ho- mogenea ſuberoſa, poris ſparſis minimis, baſi multifida. Locus: Oceanus Africam meridionalem alluens. — Wilkens Char. der Thierpfl. I. Theil. S. 339. nr. 21. Tab. IX. fig. 33. Nach Seba. (Ueberſ.) G. rad. das Wurzeleorall. Ein Horncorall ven überall gleicher korkart gen Subſtanz, welches ganz kleine zerſtreut ſtehende Pos ven 22te Gatt. Gorg.radicara, Die wurzelfoͤrmige Horncoralle. T.XXVIIL 101 Poren, und eine vielmahls getheilte Baſin vorzelg. — BODDAERT Lyft. d. Pl. nr. 237. Gorg. rad. De Zee Air. seBA Thel. To. III. pag. 195. nr. 6. Tab. 106. fig. 6. Frutex mari- nus lignofus, adnata concha tenuiter muricata, quae Grepitacu- lum leprofi vocatur, confpicuus. — Imperfecta haec ac mutila planta,ex dilute grifeo colorata, agglutinatam prae fe fert Oft- ream — — albidoque colore fe diftinguit — &c. Herbſt Thierreich X. Th. Tab. LXIV. B. Gorg. radic. nach Pallas und f Seba. GMELIN Ed. XIII. ‚Sylt 7 To. I. P. VI. pag. 3802. ſp. 26. Gorg. radlicata., (nach Pallas.) | Unter dieſem Nahmen, hat Herr R. Pallas eine von der gewöhnli⸗ chen Bauart der Gorgonien, ganz abweichende Gattung, zu erſt beſchrieben. Sie war das einzige Ezemplar, welches er geſehen, und ſeit dem haben ſich auch keine weitere Nachrichten verbreitet, fie wurde vielmehr für eine der vorzuͤglich⸗ ſten Seltenheiten gehalten. Er beziehet fi) auf eine Abbildung des Sebaiſchen Werks, wiewohl mit der Bemerkung, jenes Original nicht ſelbſt unterſucht zu haben. Auch Seba hat es für unvollkommen und verſtuͤmmelt er⸗ klaͤrt. Herr Boddaert und Wilkens haben es nach einer Copie aus jenem Werk vorgeſtellt, welche ich auch unter der zweyten Figur dieſer Tafel, zu be⸗ quemer Vergleichung, in genaueſter Uebereinſtimmung des Originals vorgelegt habe. In der beygefuͤgten kurzen Erklaͤrung wird es ein holzartiger Strauch, mit braͤunlichgrauer Rinde, genennet, und dabey nur bemerkt, daß ſich eine weiſe ſtachlichte Klappmuſchel, auf derſelben feſtgeſezt habe. Die gruͤudliche Beſchrei⸗ bung des Herrn Pallas aber, giebt entſcheidendere Merkmahle an, und nach dirſen habe ich keinen Anſtand genommen, die bier, unter der erften Figur, nach der Natur in Abbildung vorgelegten Staͤmme, fuͤr die nehmliche Gattung zu erklaren. Sie kommen mit den angegebenen Kennzeichen auf das genaueſte überein, und auch ſelbſten mit der erſt erwähnten Abbildung des Seba. Das vorzuͤglichſte Merkmahl iſt die Subſtanz des Stamms, als welche mit dem Holz und der Rinde ſelbſten, aus einer gleichen Maſſa beſtehet. Es hat, wie Herr Pallas als eine beſondere Ausnahme bemerkt, keinen kalchartigen Ue⸗ ber zug, und doch iſt die Fläche allenthalben mit kleinen einfachen Poren, die nur an der Grundflaͤche und dem Hauptſtamm kaum merklich ſind, beſezt. Er | N 3 hatte 102 Sechſtes Geſchlecht der Pflanzenthiere. Gorgonia. Horncoralle. hatte deswegen den Anſtand geaͤuſert, ob dieſes Product nicht mit naͤherem Recht den Aleyonien beyzuordnen iſt, da es einer dem Gorkholz etwas ahnlichen Maſſe, die aber ſehr ſtarre, und weit feſter iſt, am naͤchſten kommt. Doch die aͤuſere, dem Bau der Gorgonien ſo aͤhnliche Form, hatte fuͤr dieſes Geſchlecht ent⸗ ſchieden. Bey der Unterſuchung des hier abgebildeten Originals, fand ich die Subſtanz zwar von befonderer Härte, und dem Holz einer Gorgonie ganz ähnlich, unter der Vergroͤſerung aber, zeigte es ſich, daß es aus dichte anein⸗ ander liegenden, ſehr ſtarren, aber feinen Rohren beſtunde, welche gleiche ge⸗ rundete Zwiſchenraͤume oder hohle Gaͤnge hatten, und ſo kaͤme es mit dem Gewebe der Seeſchwaͤmme (Spongia), weit näher überein. Doch iſt die dus ſere Flaͤche ganz glatt, und es tretten keine Haare hervor, vielmehr iſt ſie von den Gaͤngen, weiche hier ihren Ausgang nehmen, ganz durchloͤchert, und diß giebt das Anſehen der Poren, womit fie ganz beſezt iſt, wie das ver⸗ größerte Stuͤck der vierten Figur deutlicher erweißt. Die Aeſte fand ich mit ſehr zahlreichen Waͤrzgen beſezt, welche ich fuͤr die eigentlichen Poren zu er⸗ klaͤren habe. Sie find ſehr erhoͤhet, ablangrund geformet, und meiſtens in der Mitte mit einer unfoͤrmlichen Oefnung verſehen. Auch dieſe Waͤrzgen find von gleicher Subſtanz, und es nehmen bier ebenfalls die Röhren ihren Ausgang. Die oberſte Flaͤche iſt mit einer duͤnnen ſtaͤubichten Schichte von grauer Farbe überzogen. Ich habe eine dergleichen Warze unter ſtaͤrkerer Ver⸗ groͤßerung, nach der dritten Figur, vorgeſtellt. Nach ſolcher Bauart kommt dieſe Gattung den Spongien, wuͤrklich weit näher als den Gorgonien, fie Hält wenigſtens zwiſchen beyden das Mittel. Dem hier vorgeſtellten Original mangelte die Grundflaͤche. Nach der Beſchreibung des Herrn Pallas und der uͤbereinſtimmenden Abbildung in dem Werk des Seba, iſt ſie in flache aus⸗ geſchweifte Parthien vertheilt, welche das Anſehen der Wurzeln haben, die uͤber⸗ diß ) Elench. Zooph. I. e. „Deſcriptio. Frutex in rudiori plano tortuoſe diſtributus, ramo- ſiſſimus, ſubdichotomus. Baſis faſeiatim ſupra Balanorum glomum expanfa, laciniis paſ- ſim confluentibus, adeogue elathrata. Zruncus collectus falclalis, fefqui pollicem latus, bipollicari longitudine, ſubdiviſus in ramos ereberrimos, alternos , attenuatos. Subflan- tia totius ftirpis ubique homogenea, gryſea, ſuberi fubfimilis, fed compactior, rigidior, extus ( ſiccatione fortaſſis) ſtrigoſa, rudis hiulea; poris, niſi in baſi et trunco, ubique adſperſs minimis „ fimplicibus — Nulla hie diſtinctio inter Lignum et Corticem; ideo- que Alcyontis adnumeraffem, niſi habitu Gorgoniis nimis affnis foret.— Vnicum om- nino huius ſpeeimen vidi. Locus: Oceanus Africam meridionalem alluens.“ 32te Gatt. Gorg. raticata. Die wurzelfoͤrmige Horncorallr. T. X XVIII. 103 diß nach jener Angabe auch gitterfoͤrmig verwachſen ſind. Sie gaben zur Benennung der Gattung, Gelegenheit; da mit dieſem Wort die Art der Ber feſtigung / nehmlich eine eingewurzelte, oder wurzelſchlagende Gorgonie, bes zeichnet wird. Bey ienem Exemplar war dieſe Grundflaͤche auf einem Glum— pen von Seeicheln (Balani) befeſtiget, bey dieſem aber iſt die Unterlage nicht angezeigt worden. Der Stamm iſt ſehr ungleich in gabelförmige, oder auch abwechſelnd⸗ geſtellte Aeſte getheilt, welche in eine etwas ebene Flache ſich verbreiten, doch meiſtens eine ausgeſchweifte Richtung haben. Sie find in ihrem Umfang ges rundet, an einigen Orten aber etwas breit gedruckt, und gehen in duͤn— ne Zweige aus, welche öfters buͤſchelfoͤrmig beyſammen ſtehen. Die Höhe des Stamms betrug an dem Exemplar des Herrn Pallas, zwey Zoll, und die Dicke, einen halben, bey dieſem aber iſt ſie um vieles geringer. An der Flaͤche bemerkte ich gleichfalls verſchiedene Streifen und Riſſe, welche durch das Eintrocknen mochten entſtanden ſeyn. Die Farbe war von auſen gelbbraun, mit eingemengten grauen Flecken, von innen aber mehr ſchwaͤrzlich. Bey je⸗ nen Exemplaren wird ſie von hellerer Miſchung, nehmlich ambergrau angegeben, welches etwa von der mehr verbreiteten ſtaͤubichten Maſſe möchte zu erklaͤren ſeyn. Im übrigen finde ich mit der Sebaiſchen Figur und der Beſchreibung des Herrn Pallas, die genaueſte Ulebereinſtimmung. Die Originale, von wel⸗ chen dieſe Abbildung genommen worden, find in dem öfters geruͤhmten Natura— liencabinet des Herrn Hofraths Rudolph verwahrt. Sie befanden ſich in einem Kaͤſtchen von Japaniſcher Arbeit, wo ſie auf einer Tafel zur Vorſtellung der Stämme der Bäume, von jenen Kuͤnſtlern find angewendet worden. Die Blu- men daran, waren nach dieſer Erfindung, aus duͤnnen Muſchelſchalen zuſammen⸗ geſezt. Die Stämme hatten zu dieſer Abſicht keine weitere Verzierung oder ir— gend eine Verſtuͤmmlung noͤthig, ſie waren in ihrer unveraͤnderten Geſtalt, nur mit Leim etwas befeſtiget, und kamen ſaͤmmtlich in ihrer Form miteinander uͤberein. Es ſind erſt wenige Jahre, ſeitdem dieſe Stuͤcke von einem Freund, der ſich lange in Japan, wo es fo ſelten den Europäern erlaubt iſt, ſich aufger halten, mit andern Seltenheiten find uͤberſendet worden. Man kennt nun die Wohnplaͤze dieſer Gattung, nach welchen ſich zugleich die Urſache ihrer Seltenheit ergiebt. Von dem Herrn Pallas wird das Meer des mittägigen Afrika, zum Aufenthalt angegeben. Die 4 104 Sechſtes Geſchlecht der Pflanzenthiere. Gorgonia. Horncoralle. Die drey und zwanzigſte Horncoralle. Gorgonia homomalla. Einfärbige ſchwarze Horn⸗ coralle. | Tab. XXIX. Fig. 1. Der ganze Stamm mit der Rinde und einigen bloſen Theilen des Holzes. Fig. 2. Ein vergroͤſertes Stuͤck eines Zweiges. G. ramoſiſſima, vamis dichotomis ſecundis, corbice lignoque ES poris ſparſis minimis. Die hier abgebildete Horncoralle, habe ich durch die guͤtige Mittheilung des Herrn Profeſſors Hermann, in Straßburg, erhalten, eines Gelehrten, dem wir in dieſen Kenntniſſen ſelbſten, die wichtigſten Bereicherungen zu danken haben, und deſſen ergiebigſte Beytraͤge ich nach fo geneigten Unterſtuͤtzungen oͤf— ters werde zu ruͤhmen haben. Das Holz dieſer Gorgonie kommt mit dem der G. Antipathes, ganz übers ein, es hat gleiche Schwaͤrze und die gefurchte Fläche wie jenes, es iſt nur mit einem weißgrauen Staub, oder einer Membrane aͤhnlichen dünnen Schich⸗ te, uͤberzogen. Auch die Rinde hat gleiche Form und Staͤrke, ihre Farbe aber iſt durchaus ein ſehr duͤſteres Schwarz mit etwas Dunkelbraunem vermengt, und ſonach iſt ſie die einzige Gattung, welche, nach beyden Theilen, einfaͤrbig iſt. Es hat zwar Rumph bemerkt, daß die Gorgonia Antipathes, wie ich in deren Beſchreibung bereits angezeiget habe, auch mit ſchwarzer Rinde gefunden wird. Er eignet dieſe Veraͤnderung einem Zufall zu, da er glaubt, daß ſie durch eine Beruͤhrung oder Druck bewuͤrket wuͤrde. Wir ſehen aber, daß die ganze Coralle von der Grundflaͤche biß an die Spize der Zweige, gleichfaͤrbig iſt, und ſchon von ihrer Entſtehung an, ſich muͤßte unveraͤndert gleich geblieben ſeyn. Man kan eben fo wenig auf die Vermuthung gerathen, fie möchte etwa durch das Eindringen einer fremden Materie , in dieſe Farbe übergegangen ſeyn, da ſich die ſehr zarte ſtäubigte Schichte über dem Holz und auch unter der Rinde, in ihrer hellgrauen Farbe erhalten hat, und nothwendig leichter als jene, ſich müs ſte gefarbt haben. Es iſt uͤberdiß auch die Form des Wuchſes, und der Ans lage der Poren, weſenclich verſchieden. Der ganze Stamm iſt in einem kreiß— foͤrmigen Bogen gekrümt, welcher zwar wahrſcheinlich durch das Gewicht der Aeſte möchte entſtanden ſeyn, dieſe aber haben das Eigene, daß fie auch bey eis ner gabelfoͤrmigen Theilung und bey ſo zahlreicher Menge, doch nur von einer Seite 23te Gatt. Gorg. papillofa. Hornevralle mit groſen Poren. T. XXX. 105 Seite ihren Ausgang nehmen. Die Poren habe ich weder in einer regelmaͤſi⸗ gen Ordnung, noch in gleicher Groͤſe, wahrgenommen. Sie liegen zerſtreut, und meiſtens unter kleineren eingemengt. Ihre Muͤndung iſt ſehr ungleich ge⸗ rundet, oder wie ausgefreſſen, und die äufere Fläche etwas rauh. In den Höh⸗ lungen haben ſich die galertartigen Theile, in eine glaͤnzendſchwarze Maſſe ver⸗ trocknet. Sie kommt, nach wahrſcheinlichen Vermuthungen aus dem mittellaͤn⸗ diſchen Meer. Die vier und zwanzigſte Horncoralle. Gorgonia papillofa*). Horncoralle mit groſen, warzenfoͤr⸗ migen Poren. Tab. Gorg. XXX. Fig. 1. Ein Zweig mit der Rinde. Fig. 2. Ein vergroͤßertes Stuck, nebſt der Spize eines Zweiges mit den Poren. Fig. 3. Eine vergrößerte Flaͤ⸗ che der abgefuͤhrten Poren naͤchſt dem Stammende. G. ramis ſubpaniculatis, recurvis; ligno tereti nigro; cortice eraſſo, faturate flavo; Poris confertis verrucaeformibus, ftellatis. Die Rinde dieſer Coralle fit von ſehr betraͤchtlicher Staͤrke, und ums giebt das Holz in einem hohlen Zwiſchenraum, der im Leben ohnfehlbar mit einer galertartigen Materie ausgefuͤllet war. Die ſehr dichte aneinanderſtehen⸗ de, warzenfoͤrmige, ſehr große Poren, kommen in ihrer Form faſt mit de⸗ nen uͤberein, welche die Madrepora muricata, nach der Vorſtellung der Tab. Madr. XLIX, fuͤhret, und man würde fie für einen Ueberzug der nehmlichen Sterncoralle erklaͤren, da auch die Mündungen auf gleiche Art gezaͤhnelt find; doch ihre Subſtanz iſt von jener allzuverſchieden. Sie hat nicht gleiche ſtein- artige Haͤrte, ſie iſt ſehr muͤrbe, uud mit eingemengten Faſern verwebt. An dem Stammende, ſind die Erhöhungen der Poren abgefuͤhret, und es erfchels nen die Muͤndungen in einer ebenen Flaͤche, auf welcher die ſternfoͤrmigen Oef⸗ nungen ſich ſenkrecht durchſezen. Dieſe find in unterfchiebener Groͤſſe, und ei⸗ nige mit einer vertrockneten ſchwarzen Galerte ausgefuͤllt, wie dieß die dritte Bigur nach einer mäßigen Vergrößerung, deutlicher vorſtellt. Von der Gor⸗ f . gonſa ) In der Unterſchrift der Tafel, iſt wegen einer zufälligen Irrung, der Nahme 1 nebſt demS beygefuͤgten Citat, mit dieſem zu veraͤndern. Eſpers Pflanzentbiere l Th. O 106 Sechſtes Geſchlecht der Pflanzenthiere. Gorgonia. Hoencorale. gonia muricata, welche zwar eine gleichſtarke Rinde hat, find dieſe Poren aber, mahls verſchieden. Jene fuͤhret fie in laͤnglichter Form und von glatter Flaͤ— che, hier ſind ſie kugelfoͤrmig, ſehr tief gefurcht, und gehen in ſternfoͤrmige Muͤn⸗ dungen aus. Das Holz if gerundet, von hornartiger, ſehr feſten Subſtanz, und durchaus ſchwarz gefaͤrbt, die Rinde aber hat von innen eine weißlichte, und von auſen eine dunkelgelbe Farb. f Dieſe ganz eigene Gattung habe ich 1 5 einem einzelnen Zweig, welchen die vorliegende Abbildung vorſtellt, von dem berühmten Herrn Profeſſor Her⸗ mann in Straßburg mitgetheilt erhalten, es iſt mir aber nach Maasgabe dieſes Exemplars, die Beſchaffenheit der Grundfläche und die Vertheilungen der Aeſte, ſo wie ſelbſten das Vaterland, noch unbekannt. Hier haben die Zweige in einer unregelmaͤſigen Richtung eine buͤſchelfoͤrmige Beſtalt, wenn fie auch meiſtens ſich in eine ebene tage ziehen. Ste find etwas einwaͤrts gekruͤmmt, und die Rinde, ſo duͤnne auch die Endſpizen des Holzes ſind, bildet an den⸗ ſelben eine ſehr verſtaͤrkte Kolbe, wie die zweyte Figur nach einer Dergröfes rung zeigt. Hier find auch die Poren um fo dichter angehaͤuft. Die fuͤuf und zwanzigſte Horncoralle. Gorgonia aceroſa. Nadelfoͤrmige Horncoralle. Sorg. Tab. XXXI. Fig. 1. Ein Aſt mit zahlreichen Zweigen, und ihrer Rinde beklei⸗ det. Fig. 2. Ein vergrößertes Stuͤck eines Zweiges. 5 3. Dergleichen des Holzes von einem Aſt. Gorg. Tab. XXXI. A. Fig. I. Eine Abaͤnderung mit gelber Rinde. Fig. 2. Cin 9 5 größertes Stück eines Zweiges. 95 N 15 G. ramoſo pinnata, pinnis laterialibus alternis, Jigno ſetaceo fufco, cor- tice compreflo, ftriato, ochraceo ſ. flavo, poris lateralibus verrucaeformibus. Bey der emal Beſtinmung der Sorg. ſetoſa ), hat fi ſich Herr von Linne zugleich auf die Gorg. aceroſa des Herrn Pallas bezogen, welche aber nach der angegebenen Beſchreibung von jener allzuſehr verſchieden iſt. Es kommen die dort erlaͤuterten Kennzeichen, mit der hier vorgeſtellten Horncoral— le auf das genaueſte überein, und ich habe deßwegeu dieſe Benennung in Ber zug ) Tab. XVII. S. 66. f 0 25te Gatt. Gorg. aceroſa. Nadelfoͤrmige Horncoralle. T. XXXI. 107 zug auf die von Herrn Pallas entſchiedene Erklaͤrung“) beybehalten. Es find ſonach in dem Linneiſchen Syſtem, beyde Gattungen, fo wie auch die G. pin- nata, dahin fich die angezeigten Merkmahle zugleich anwenden laſſen, nicht bes ſtimmt genug angegeben. Ich habe daher ihren Abſtand nur nach den vorzuͤg⸗ lichſten Kennzeichen, zu bemerken. Die Rinde der G. ſetoſa, iſt gerundet; fie hat eine ſatte, roſenrothe Farbe, und die Zweige ſtehen mehr um den Aſt in zerſtreuter Lage als einander gegen über. Die G. pinnata, die ich erſt in der Folge noch beyzubringen habe, fuͤhret eine mengrothe Rinde, und ihre ſtarren Aeſte ziehen ſich ganz in eine ebene Fläche. An dieſer der G. aceroſa aber, it die Rinde an den Zweigen ablangrund oder breit gedruckt, und die Farbe roͤthlich grau, oder gelb, auch zuweilen mit Rothen vermengt. Die Aeſte vers einigen ſich in eine faſt buͤſchelfoͤrmige Lage, und bilden zuſammen genommen, wenn auch die Zweige meiſtens einander gegenüber ſtehen, keine ebene Fläche. Doch es wird aus der Abbildung, auch auſer der Verſchiedenheit der Poren, ſchon an ſich die allzubetraͤchtliche Abweichung zu erſehen ſeyn, welche aber ohne allzuviele Weitlaͤuftigkeit, wörtlich nicht anzugeben iſt. Es erreicht dieſe Gorgonie einen ſehr anſehnlichen Wuchs, doc, find die Aeſte, wegen der gewichtigen Rinde und des duͤnnen Holzes der Zweige, mehr in die Breite gezogen, als in die Hoͤhe gerichtet. Ein Exemplar in der Samm⸗ lung des Herrn Profeſſor Hermann in Straßburg, war nach einer mir mitge⸗ theilten Abbildung, uͤber vier Pariſer Schuhe lang, und nur zwey derſelben hoch. Es hatte eine ſehr ausgebreitete Grundflaͤche, auf welcher ſich der Stamm, der zwey Zoll in der Laͤnge, und die Hälfte in feinem Durchmeſſer betrug, ſich in gerader Rich⸗ tung erhoben. Er theilte ſich daun in drey gleichſtarke Aeſte, welche nach einem weiten Abſtand ſich wiederum in mehrere verbreiteten. Dieſe ſind mit ſehr zahlreichen buͤſchlicht⸗herabhanden Zweigen, wie die vorliegende Abbildung nach einem ders gleichen zu erkennen giebt, dichte beſezt. Das hornartige Holz iſt ſehr feſte und von ſchwarzbrauner Farb, an den Zweigen hingegen, welche, wie bey der G. ſetoſa, als dünne Haare geſtaltet ſind, roͤthlich gefärbt, Die Fläche des Stamms iſt faſt wie bey der Edlen rothen Coralte gefurcht, an den Zweigen aber, ganz glatt. Die im Verhältnis dieſes dünnen Holzes, fehr dicke Rinde, hat eine roͤthlichgraue Farb, welche im Alter ſich noch mehr ins Braͤunliche vers liehrt. Sie iſt an den Aeſten um vieles dicker, oder vielmehr in die Breite 2 ver⸗ S. 66. 77 Elench. Zooph. I. e. 108 Sechſtes Geſchlecht der Pflanzenthiere. Gorgonia. Horncoralle. verſtaͤrkt, noch mehr aber bey den Winkeln an dem Stamm, wo ſie flache und gerundete Ausſchnitte bildet. Auf dem Ruͤcken der breiten Fläche, zeigt fig; eine ungleiche oder runzlichte Nach mit ſeichten Furchen. Die Poren er⸗ ſcheinen als ſeichte Spalten, nur an einer Seite des Rands, wie ſie in der beygefuͤgten Figur, nach einiger Vergrößerung find vorgeſtellt worden. An einigen Stellen, erſcheinen in gleicher die Laͤnge hin geordneten Reihe, flache, ablangrunde Vertiefungen, auch öfters an beyden Seiten. Dieſe Beſchreibung habe ich nach einem von dem Herrn Prof. Hermann mir mitgetheilten Exemplar genommen, nach welchem dieſe Horncoralle gleichfalls, von ihm fuͤr die aͤchte Gorg. acerofa Pall. iſt erklaͤret worden. Die auf der beygefuͤgten Tab. XXXI. A. vorgeſtellte Horncoralle, er⸗ giebt einen ſehr erheblichen Abſtand. Sie wurde von Herrn Pallas, als nach uͤbereinſtimmenden Merkmahlen, für eine Abänderung von dieſer, angegeben, dafuͤr wir ſie auch, biß auf genauere Erfahrungen, anzunehmen haben. Hier ſtehen die Zweige, weiter von einander ab, und ziehen ſich in eine faſt ganz ebene Flache. Das dünne, haarfoͤrmige Holz, hat eine gelbe, an den mehr verſtaͤrkten Aeſten aber, eine ſchwarzbraune Farb. Die Rinde iſt von gleicher breit gedruckter Form und von einer dunkelgelben Farbe, mit eingemengter röͤthlicher Miſchung. Sie iſt nicht wie an jener, bey dem Ausgang der Zwei ge, oder dem gemeinſchaftlichen Aſt, in die Breite verſtaͤrkt, ſondern vielmehr verengert. Auf beyden Flächen zeigt ſich in der Mitte, eine erhöhete Nath, welche ſich ganz die Laͤnge hin, bis an die aͤuſerſte Spize ziehet. Die Poren ſtehen an beyden Raͤndern, als ablangrunde Waͤrzgen, und zum Theil auch bey einigen Zweigen, ſehr dichte aneinander, und es find nur wenige, mis telſt einer ſteenfoͤrmigen Spalte, geoͤfnet. Dieß Exemplar kommt von den norwegiſchen Kuͤſten, und wurde mir) durch die Güte des Herrn Garniſonpre⸗ digers Chemniz mitgetheilt. Die ſechs und zwanzigſte Horncoralle. Gorgonia coralloides. Rothe Horncoralle mit gelben Po⸗ ren. Gelbgeſternte Horncoralle. Tab. Gorg. XXXII. Fig. 1. Ein ganzer Stamm mit dicht angehaͤufter Rinde. Fig. 2. Ein vergrößertes Sad eines Zweiges. * PALLAS Elench. Zoopb. pag. 192. nr. 123. Gorg. corallbides. G. lig- nea erecta ſubdichotoma difformis, cortice roſeo tuberoſo, po- ris 26te Gatt. Gorg. coralloides. Gelbgeſternte Horncoralle. T.XXXIL 109 ris verrucaeformibus ſtellatis. — Wilkens Thierpfl. I. Th. ©. 242. (ueberſ.) nr. 23. G. coralloides. Das cyprallaͤhnliche Horncorall. Ein holzigtes, aufrechtgehendes, und gabelfoͤrmig getheiltes Horncorall von unfoͤrmlicher Geſtalt, welches eine dicke, roſenfaͤrbige, knotigte und mit warzenförmigen geſternten Poren beſezte Rinde hat. — BONDAERT Lyſt. d. Pl. pag. 239. — Hoornkorall. go ccod Recherches et Obſ. naturelles, Lettre III. pag. 14. Tab. 15. a Fucus environnè de Tartre corallin. MARSIGLI Hift. de Mer, pag. 165. Deſeription d'une &corce de ſub- ftance de Champignon, qui croit für les pierres et autour des Lithophytes, tenant la place de leur écorce. Tab. XL. Fig. A. BB Chin GMELIN Ed. XIII. Sylt. Linn. Tom. I. P. VI. pag. 3802. ſp. 28. Gorg. coralloides. (Charact. nach Pallas.) — Habitat in mari mediter- raneo, eirciter ſubpedalis, pallide griſea tenaciſſima, oſeulis flavis. Mvs. GEVERS, p. § 22. G. coralloides. Arbre de mer coralloide. nr. 259. erecta ſubdichotoma difformis, cum b Retepora. nr. 260. — 267. fimiles? SBuönde hat von dieſer überaus ſchoͤnen Horncoralle, die erſte Nach⸗ richt gegeben, und ſie in einer ſehr kenntlichen Abbildung vorgeſtellt. Er erklaͤrte fie aber bey der Aehnlichkeit mit der Rothen Edlen Coralle, fuͤr die erſte Anlage derſelben. Man iſt nun davon genauer berichtet. Dieſe Coralle ſezt niemahlen eine ſteinartige Maſſe wie jene ab, ſondern befländig ein hornartiges Holz. Der Graf Mar⸗ ſigli hat ſie noch ausfuͤhrlicher nachgebends beſchrieben, und auch im friſchem Zuſtand von der Beſchaffenheit ihrer weichen z oder der Bluͤthen, dafür er fie erklaͤrte, ſehr genaue Nachrichten gegeben. Beyde Schriftſteller kommen im uͤbrigen mit den Beobachtungen überein, nach welche e Coralle nicht ſowohl das Holz anderer Sorgonſen, als auch Steine und Conchylien zu überziehen pflegt. In dieſer Form, iſt fie mir noch niemals vorgekommen, vielmehr wa⸗ ten alle Exemplare äßtig geſtaltet, das abgeſezte Holz hatte eine unverän⸗ derte hornortige Subſtanz, und iſt ſonach der Gorgonie ganz eigen. Herr Rit⸗ ter Pallas hat te nach characteriſtiſchen Unterſcheid, zuerſt in die Ordnung der übrigen Gattungen eingetragen, und ihr obſtehenden Namen, nach der von Socconne angeblichen Uebereinſtimmung mit der Rothen Edlen Coralle, ert heilt, von der fie aber allzuſehr ver ſchieden iM Von Herrn von Linne aber, wurde 3 ſie 110 Sechſtes Geſchlecht der Pflanzenthiere. Gorgonia. Horucorafe. ſie, auch bey einem ſo weſentlichen Abſtand, in ſeinem Syſtem nicht aufgenommen, da er vielleicht wegen der wuͤrklichen Gattungsverſchiedenheit, feine Bedenklichkeiten mochte gehabt haben. Herr Cavolini, dem die Unterſuchung der organiſirten Theile am meiſten angelegen war, hat unter dem Nahmen der G. verrucofa Linn. wie ich ſchon in deren Beſchreibung angezeigt habe, eine mit dieſer faſt ganz uͤberein⸗ ſtimmende Abbildung, beſonders nach der Vorſtellung der vierten Tafel, gegeben. Sie hat nach ſeiner Angabe eine rothe Rinde, welche die angegebene Gorgonie niemahls fuͤhret, deßgleichen ſehr erhabene ſternfoͤrmige Poren, welche an jener laͤnglich gerundet ſind, und bey einem ebenen Rand eine ſeichte Vertiefung ha⸗ ben. Sie weichet daher von der Linneiſchen Gorgonia verrucoſa allzubetraͤchtlich ab. Vielleicht hat der Herr Verfaſſer, da er ſie in dieſem Syſtem nicht ver⸗ zeichnet fand, ſie damit, als nach den naͤchſtaͤhnlichen Merkmahlen verbunden. Seine Kennzeichen beziehen ſich auf die Beſchaffenhelt der Organe im Leben, nach welchen wir aber im trockenem Zuſtand, keine einzige e wuͤrden unterſchei⸗ den koͤnnen ). In der Form des Wuchſes, hat dieſe Gorgonie feine beſtimmte Ordnung. Sie erreicht ſelten die Höhe eines Schuhes, gemeiniglich aber nur die, Hälfte. Die Grundfläche iſt kegelfoͤrmig geſtaltet, und hat einen ſehr ſchmalen Umfang. Der ſchwache Stamm erhebt ſich auf derſelben in einer ſehr kurzen Laͤnge, wo er ſich in gabelfoͤrmige Aeſte theilt, welche eine gleiche Dicke halten, und ſich in einigen Kruͤmmungen betraͤchtlich verlängern. Bey dieſen Theilungen, iſt faſt jedesmahl ein Aſt um vieles kurzer als der andere, welcher naͤchſt damit ver⸗ bun⸗ *) Ich habe hier die ſpecifſſchen Merkmahle, wach feiner Erklärung, wortlich beyzufuͤgen — Mem I. pag. 29. „Gorgonia verrucoſa Linn. — Animal inftar vegetabilis, radicatum, bafı explanata, ramoſum: corio parenchymatoſo, femicalcario, rubro colorato; mem- brana interiore fe indurante in fceleton corneum; exferente organa molliffima, fentientia, eylindracea, albo pellucida, rubro irrorata, fponte fe moventia, in capfulas claufiles, mar- gine denticulatas fe recipientia; tentaculata, tentaculis octonis, denticulato - pinnatis, in quorum centro os cibum ingurtitans vaginis intra tentacula, exferentibus ovaria ex ovis innumeris membrana molli obvolutis“. Nach der Mem. II. pag. 10g. not. 1. find dieſen Merkmaßlen noch folgende beyzufuͤgen — „Vaginis intra tentacula exſerentibus ovz viva, ovato- oblonga, purpurafcentia, fe affigentia, et in Gorgonias fe aperientia, quae primum fcapo unico in ramos dein diſperguntur. Has porro Gorgonias evulſas liberasque aeque vivere, mutilatas redintegrari, portiunculis multiplicari, exoſſatas een MIXe das inferi, inverſas reftitui, docuerunt nnperae obſervationes.““ \ 26te Gatt. Gorg. coralloides. Gelbgeſternte Horncoralle. T. X XXII. 111 bunden iſt, und auch die duͤnnen Seitenzweige find in dieſem Verhaltnis, von noch minderer Laͤnge. Sie halten meiſtens eine gerade Richtung, doch ſind auch einige ausgeſchweift und gekrümmt. Bey aͤlteren Exemplaren ſtehen fie buͤſchelformig beyſammen, bey jüngeren aber, find fie mehr ausgebreitet und ziehen ſich in eine etwas ebene Fläche. Einige Aeſte und Zweige verwachſen ſich in unterſchiedenen Kruͤmmungen fo wie fie zufällig ſich einander naͤhern, und unmittelbar nach jeder Lage, ſich berühren. Das Holz hat Feine fo feſte horn, artige Subſtanz, wie bey den meiſten dieſer Gattungen gewohnlich iſt. Es be⸗ ſtehet aus dichte zuſammenverwebten Faſern, welche ſich in eine ſehr zaͤhe und biegſame Maſſe vereinen. Von auſen iſt es braͤunlichgelb, von innen aber mehr ins Graue gemiſcht. Die Flaͤche ſelbſten iſt ganz gerundet, und an dem Stamm mit Furchen durchzogen, an den Aeſten aber ſtreiſig und etwas durchſichtig. Die Minde hat durchaus, eine ſehr hohe roſenrothe Farb, welche durch die hellgelben Sterne, noch mehr verſchoͤnert wird. Wenn fie Boccone mit der Iſis nobilis für gleichfaͤrbig gehalten hat, fo finde ich doch den Unterſcheid all⸗ zubetraͤchtlich, da jene vielmehr der Farbe des Mengs, am naͤchſten kommt Sie bekleidet das Holz, niemahlen in einer gleichfoͤrmigen Schichte; es verſtaͤrkt ſich vielmehr ihre kalchartige, ſehr lockere und leicht zerreibliche Maſſe, in unfoͤrm⸗ liche Auswuͤchſe, und bildet theils keilfoͤrmige, theils knolligte Erhöhungen, wel, che ſich beſonders an der Endſpize, in unfoͤrmlichen Klumpen anhaͤufen. Es iſt daher ſehr wahrſcheinlich, daß fie gewiſſe Körper, die ihr am naͤchſten liegen, oder auch andere Gorgonien uͤberziehet, wiewohl ſie ihr eigenes von jenem ganz verſchiedenes Holz, wiederum abzuſezen pflegt. Die Aeſte find meiſtentheils abſatzsweiſe, und in weitem Abſtand, mit dieſer Rinde bewachſen, es haben ſonach die einzelnen Parthien meiſtens keine zuſammenhaͤngende Verbkn⸗ dung. An einigen Stellen lieget fie in dünner Schichte an, welche ſich hier, auf gemaͤchlich verſtaͤrkt, und ſich auf gleiche Art wiederum verduͤnnt. Das Holz hat eine gleichfoͤrmige cylindriſche Geſtalt, und iſt mit dem faſt von glei⸗ cher Dicke, welches mit der dünnſten Rinde umzogen iſt, wenigſtens hat es nur an dem Ausgang, oder bey den Winkeln der Aeſte, eine groͤßere Staͤrke. Bey den klumpenfoͤrmig angehaͤuften Maſſen, ſezt es zellenfoͤrmige Haute ab, wel⸗ che in hohlen Zwiſchenraͤumen dichte uͤbereinander liegen. Die kalchartige Subſtanz der Rinde ſelbſten, iſt ſehr loͤchericht und muͤrbe, und nach der äuferen Flache ges rundet, doch meiſtens durch die manchfaltigen Auswüͤchſe ſehr ungleich geſtal⸗ tet. Bey den fo ſtarken Anhaͤufungen der Rinde ſcheint dieſe Coralle einen ſehr en Wuchs zu haben, und wenn ſie diejenige iſt, mit welcher Herr Cavol⸗ 112 Sechſtes Geſchlecht der Pflanzenthiere. Gorgonia. Horncoralle. hie Cavollini die bereits erwähnten Verſuche ) gemacht; fo waren fie bey diefer Gattung auch deßhalb am bequemſten anzugehen. Nun wäre noch durch weitere Erfahrungen zu erforſchen uͤbrig, ob auch bey andern Gattungen, wo ſich die Rinde niemahlen fo ſehr anbäufer, und mit dem Holze ſelbſten unzertrennlich ver bunden iſt, oder es nur in duͤnner Schichte bekleidet; auch alete Verſuche koͤn⸗ nen bewürket werden. Die Poren, find durch ihre ganz eigene Form von allen andern, die ich bißher angezeigt habe, unterſchieden. Sie liegen theils gedraͤnge aneinander, theils in weiten Zwiſchenraͤumen zerſtreut. Einige ſtehen ohne die mindeſte Ders tiefung in einer ebenen Flaͤche, andere find warzenfoͤrmig erhoͤhet, und etwelche ſogar eylindriſch geformt. Sie nehmen ſich durch die hochgelbe Farbe, auf der rothen Fläche, vorzuͤglich aus. Sowohl größere als kleinere, ſind in unterſchiede⸗ ner Lage miteinander vermengt, doch meiſtens von ganz gerundeter Form. Je⸗ der dieſer Poren beſtehet aus acht halbrund erhabenen oder auch zugeſpizten, hoch⸗ gelben Waͤrzgen, welche im Kreiß ſich gedraͤnge anſchließen, und in der Mitte, wo fie ſich zum Theil in eine Spize vereinigen, eine runde Vertiefung bilden. In dieſer find die organifirten weichen Theile verborgen, welche ſich auch an dem Exemplar, das ich durch die Güte des Herrn Rath und Stadtdecans Vogt zu Amberg, mitgetheilt erhalten habe, in ihrer unterſchiedenen Form, faſt unverlezt erhalten hatten. Einige waren tiefer einwaͤrts zurückgetreten, und hatten eine gerun⸗ dete Vertiefung hinterlaſſen, andere ſtunden in eine kleinere Warze erhoͤhet, welche wie die großere, in der fie ſich enthielten, getheilt war. Bey andern, ſahe ich die eylindriſche Körper ganz hervorgeſtreckt, und die Krone zuſammengeſchloſſen, welche wiederum bey einigen geöfnet, oder ſternfoͤrmig verbreitet war. Sie hatten auch in Dies ſem trocknen Zuſtand, gleiche Form, wie fie Herr Cavollini im Leben abgebil⸗ det, nehmlich acht faſerigte Strahlen, welche auf dem walzenfoͤrmigen Körper ſtunden, und fo iſt um fo weniger zu zweifeln, er habe die nehmliche Gattung, welche ich hier beſchrieben, ſich zu dieſen Beobachtungen bedient. Er giebt die⸗ ſe Organe von durchſichtiger, weiſer, röthlichbeſprengte Farbe an, welche ſich im Trocknen in dieſe veraͤndert, und ſie kommt auch bey einer Benezung mit dem angebe⸗ nen Kolorit, faſt ganz uͤberein. Der Graf Marſigli, beſchreibt ſie zwar von gleicher Farbe und Geſtalt, nur hatten, nach ſeinen Vorſtellungen die Strahlen keine Seitenfaſern wie an dieſen. Die vorzuͤglichſten Beobachtungen des Herrn f Ca⸗ 10 S. 13. 16 26te Gatt. Gorg. coralloides. Gelbgeſternte Horncoralle. T.XXXII. 11 35 Cavollint und die wichtigen Verſuche welche er mit dieſer Horncoralle ange⸗ gangen, habe ich bereits in der vorgeſezten Eintheilung dieſes Geſchlechts am gezeigt. i Man erhäft dieſe Gorgonie zur Zeit nur aus dem Mittellaͤndiſchen Meer. Boceone hat fie bey Palermo, der Graf Marſigli aber bey Marſeille, haus fig gefunden, und dennoch kommt fie in den Sammlungen ſehr ſelten vor, Die ſieben und zwanzigste Horncoralle. Gorgonia Placomus. Die knoſpenfoͤrmige Horncoralle. Das Gelbholz, Seeheidekraut, Warziger Meerfaͤcher. Geknobbelde Zeewaajer. Zee-Heide. Warted Sea-Fan. Even tail de mer a verrües, Tab. Gorg. XXXIII. Fig. 1. Ein ganzes Exemplar mit der Grundfläche. Fig. 2. Eis ne vergrößerte Spize eines Zweiges. Fig. 3. Ein vergroͤſerter Pore mit dem daruͤber ſich einſchließenden Deckel. Tab. Gorg. XXXIV. Fig. 1. Eine Abaͤnderung mit kleinern Poren und einem ſtarken Stamm. Fig. 2. Ein Pore mit aufliegenden Deckel. Tab. Gorg. XXXIV. A. Fig. 1. Eine andere Abänderung, mit hornartigem Holz und ſehr kleinen Poren. Fig. 2. Ein vergroͤßerter Zweig. LINNE S. N. Ed. XII. pag. 1290. Sp. 3. Gorg. Placomus. G. bifa- ria, ramis flexuoſis rarius anaſtomoſantibus, floribus conieis emi- nentibus. Horncoralle, mit ausgeſchweiften, auf beyden Seiten der Stämme ausgehenden, ſelten mit einander verwachſenen Aeſten, und Fegelförs mig hervorſtehenden Bluͤthen. — Stirps lignoſa, bivariam varie ramofa, ramis paſſim rariusque confluentibus anaſtomoſibus. Cortes pap- poſus. Hores ſtellati, baſi immerſi, radiis 8. ſetaceis eminenti- bus. Habitat in Pelago europaeo. — Ed. X. p. 802. ſp. 8. G. Placomus. G. paniculata, ramis vagis tomentoſis, calycibus octodentatis. — Hab. in M. Norvegico. — Faun. ſuec. Ed. II. pag. 538. nr. 2223. G. Plac. (gleiche Charact.) Hab. in Ocea- no, Balufiam alluente. — Hort. Cliffort. nr. 480. vaLLas Elench. Zooph. pag. 201. nr. 129. G. Placomus. G. teres lignoſa dichotoma, cortice calyculis cylindrieis coronatis. — Eſpers Pflanzenthiere II. Th. Y Wil⸗ 114 Sechſtes Geſchlecht der Pflanzenthiere. Gorgonia. Horncoralle. Wilkens Thierpfl. I. Th. S. 257. nr. 29. (Ueberſ.) Das Seeheide⸗ kraut des Cluſius, das Gelbholz. Die Seeſtaude mit achtzaͤhnigen Bluͤthknoſpen. Warziger Meerfaͤcher. Ein laͤnglichtrundes, holziges und gabelfoͤrmig getheiltes Horncorall, das mit einer Rinde voll cylindris ſcher / begraͤnzter Kelchlein umlegt iſt. Locus Mare Mediterraneum et Septentrionale, — BODDRERT Lyſt. d. Plantend. pag. 250. De geknobbelde Zeewaajer. ! HOUTTUYN Nat. Hift. I. D. XVII. St. pag. 311. nr. 3. G. Plac. Zee- Heide. -Zee-Heefter, die tweevoudig is, met bogtige Takken, hier en daar famengegroeid, en Kegelagtig uitpuilende Bloe. men. Muͤller Ueberſ. des Linn. Nat. Syſt. IV. Th. II. B. S. 754. G. Placom. Das Seeheidekraut. GMELIN Ed. XIII. Syft. Linn. Tom. I. P. VI. pag. 3799. ſp. 3. G. Plac. (Linn. Charact.) Hab. in Pelago europ. mari mediterra- neo et indico, erecta, 2 pluresve pedes alta, flava „ ra- rius rubicunda vel cinerea, lignoſa. ELLIs Eſſ. of Corall. pag. 67. (franz. Ausg. S. 82, teutſche Ausg. S. 73.) Tab. XXVII. fig. a, A. I. 2. 3. Keratophyton flabelliforme cor- tice verrucofo obductum Raii Syn. pag. 32. Farted Sea Fan. ELLIS- SOLANDER Nat. Hift. of Zooph. pag. 86. nr. 10. G. Placomus Great. Norway. eee G. plana dichotoma ramis flexuolis rari- us anaſtomoſantibus, oficulis conieis ſetaceis eminentibus, oſſe fübftantia fere lignoſa. — Wahrſcheinlich beziehet ſich dahin die uns beſchriebene erſte und zweyte Figur der achtzehnten Tafel, weiche ein Ex⸗ emplar von vorzüglicher Staͤrke vorſtellen. MARSiC LI Hift. de mer. pag. 93. Pl. XVII. pag. 187. Pl. XXXV. fig. 171. Lytoph. 2. Pandoppidan Naturl. Hiſt. von Norm. I. Th. S. 274. Taf. 11. nr. 3. GVNNERVS Acta Nidtof. III. Th. S. 1. Tab. J. Gorg. flabelliformis. STROM Beskrivelſe over Söndmör,. I. pag. 145. nr. IL I. BORLACE Nat. Hiſt. of Cornwall. pag. 238. Tab. 24. fig. I. Flabel. lum marinum. BREYNII Prodr. III. Tab. 29. Gorg. flabelliformis. OTTO FRIED. MÜLLER Zool. Dan. Prodr. pag. 254 nr. 3061, G. Pla- comus (Linn. Char.) MVS. 27te Gatt. G. placomus. Die knoſpeufoͤrmige Horncoralle T. XXXIII. 115 MVS. GEVERS. pag. 526. nr. 293. G. Placomus, Arbre de mer, Eventail de Thetis, Teres lignoſa dichotoma flava. PALL. Altit. 36. latit. 27. pollie. raıı Hift. Pl. P. I. pag. 68. Corallina lignofa Ericae facie Parkinfo- nil. — sYNops. pag. 32. Keratophyton flabelliforme, cortice ver- rucofo obductum. cLvsıvs Exotic, Lib. I. > Cap. 5. pag⸗ 122. Frutex marinus Ericae lacie. b 5 Von der, denen Gorgonien gewoͤhnlichen Bauart, weichet dieſe Gat⸗ tung abermahl ſehr betraͤchtlich ab, und giebt in der Theorie dieſes Geſchlechts, eine gleicherhebliche Ausnahm. Man Fan fie nicht von den uͤbrigen Horncoral, len ſondern, ſie hat gleiche Art des Wuchſes, der Befeſtigung, Subſtanz, und der weſentlichſten Theile, mit ihnen gemein, nach der Anlage aber, der Miſchung ihrer Beſtandtheile, und dem Eigenen ihrer Organe, iſt ſie ganz verſchieden. Es hat das Holz das Hornartige nicht, es beſtehet aus weichen Fibern, wie faſt bey den Pflanzen auf dem Land. Die Rinde iſt mehr eine duͤnne Membrane als von ſteinartiger Härte, und anſtatt der warzigten geöfneten Pos ren, iſt fie mit kegelfoͤrmigen, verſchloſſenen, den Knoſpen aͤhnlichen Körpern, beſezt. Man hat überdiß nicht die weichen organiſirten Theile oder die angeb⸗ lichen Polypen, in denſelben wahrgenommen. Der Biſchof Gunnekus, welcher bey den friſch aus den Meer genommenen Exemplaren, die ſorgfaͤltigſten Unter⸗ ſuchungen angegangen, hat, fo leicht dieſe Körper bey andern Gattungen zu ſe⸗ hen ſind, nicht die mindeſte Spuhr derſelben entdecken koͤnnen. Nur ein Ellis ſahe auch hier Polypen, und zwar bey einem getrockneten Koͤrper. Nach ſeiner Figur hatten ſie eine raͤderfoͤrmige Geſtalt, oder die Form einer Garnwinde, und waren ſonach freylich von allen ganz verſchieden. Er ſtellte ſich unter des nen in eine Spize zuſammenlaufenden haͤutigen Auswuͤchſen der Knoſpe, vol⸗ lends die Klauen des Thiers vor. Gunnerus, der ihm die Vorwuͤrfe einer Irrung oder Erdichtung machte, hatte die Vermuthung, es möchte die federars tige Haut, das Thieriſche, und die knoſpenfoͤrmigen Auswuͤchſe, einzelne Thei⸗ le deſſelben enthalten. Allein man hat niemahlen irgend eine Bewegung wahrs genommen, und fo mufte ſich ein Körper in eine einmahl angenommene Theo— rie bequemen, wenn ihm ſelbſten die erforderlichen Eigenſchaften fehlten. An dieſer Gattung iſt der pflanzenartige Bau, ſo wenig zu verkennen, als irgend bey den Flechten oder naͤchſtaͤhnlichen Cryptogamiſten, welche ebenfalls ihre Or⸗ Y 2 gane 116 Sechſtes Geſchlecht der Pflanzenthiere. | Gorgonia. Horncoralle. gane zur Entwicklung der Bluͤthe und Frucht, auf der Fläche allenthalben vers theilt haben, ſie abſezen, und zugleich ihre Maſſe dadurch vergroͤßern. Nach ſo naher Verwandſchaft, und den ſehr ähnlichen Organen, wuͤrden dieſe nach gleicher Berechtigung unter die Thiere zu rechnen ſeyn. Selbſten Linne er⸗ klaͤret die erwähnten Auswuͤchſe, für wuͤrkliche Bluͤthen, er bedient ſich wenige ſtens des Ausdrucks, flores, und nicht pori, wie er bey den übrigen Gattungen der Gorgonien gewohnt war. Iſt dieſe aber mit den übrigen Gattungen fo nahe verwandt; fo hat man auch auf jene die unbefangene Folgerung zu mas chen. Doch ich habe noch lange nicht alle Gründe vorgelegt, welche das Pflan— zenartige dieſer Produkte entſcheiden. Wir haben fie nach andern Abweichun⸗ gen, und in Verbindung näaͤchſtaͤhnlicher Arten nach ihrem geſamten Umfang zu uͤberſehen. Es laͤßt ſich aus einzelnen ee e * die Theorie einer ganzen Claſſe entwerfen. Dieſe Gorgonie war ſchon einem Cluſius bekannt, als der zuerſt eine hin⸗ laͤngliche Beſchreibung von derſelben gegeben hat. Er hatte ſie in der ſo ab⸗ weichenden Form, mit der Heide (Erica vulgaris Linn.) verglichen, und ihr von daher die Benennung beygelegt. Andere gaben ihr den Nahmen der G. flabelliformis oder Flabellum, indem fie gleichfalls ſich in eine faͤcherfoͤrmige Flaͤche verbreitet. Doch da dieſer, ſchon einer bekannten Gattung war benges legt worden; fo wählte Herr von Linne den ſynonimiſchen Ausdruck Placo- mus ), mit welchem altere Naturforſcher, beſonders Mercati, ähnliche Gors gonien bezeichnet hatten. Man findet fie ſehr haufig an den Norwegiſchen Kuͤſten, beſonders bey Drontheim und Stavanger, deßgleichen bey den Farbiſchen Juſeln, in un⸗ terſchiedenen Tiefen auf Felſen befeſtiget. Nach dem Bericht des Herrn So⸗ landers, wurde fie auch an den Kuͤſten von Großbrittanien entdeckt. Er meldet zugleich, daß er zwey verſchiedene Abaͤnderungen, auch aus Oſtindien erhalten habe. Der Graf Marſigli fand ſie auf den Klippen bey der Inſel Ribu in dem Mittellaͤndiſchen Meer. So genau aber ſeine Beſchreibungen ſind, ſo unkenntlich iſt die Abbildung ausgefallen. Sie ſcheint wenigſtens von einem Exemplar genommen zu ſeyn, von dem die Deckel der Knoſpen abgefallen waren, oder nur die Hoͤhlungen zuruͤckgelaſſen hatten, und fo wuͤrde man fie nach naͤhe⸗ rer „ Von Nl, oder M eine ebene Släche, ein Ruche, und oe ahullch. 25te Gatt. G. Placomus, knoſpenfoͤrmige Horncoralle. T. XXXIII. 117 rer Aehnlichkeit, Für eine Gorg. verrueoſa erklären. Sie erreicht eine ſehr beträchtliche Große. Die Exemplare des Herrn Houttuyn und Marſigli, hatten eine Laͤnge von vier Schuhen. Herr Gunnerus und Pondoppiban, geben ſie von vierthalben biß zu vier Ellen, und einer im Verhaͤltnis geringe⸗ ren Breite, an. Doch man hat fie auch im vollſtändigen Wuchs, nur von der Groͤſe einiger Zolle gefunden. Sie bildet ſehr manchfaltige Formen. Ge⸗ meiniglich iſt ſie faͤcherfoͤrmig, doch in ſehr unebener Flaͤche, und oͤfters mit gedoppelt uͤbereinanderliegenden Zweigen verbreitet. Andere Exemplare haben eine buͤſchelfoͤrmige Geſtalt, mit dichte angehaͤuften Aeſten, ohne beſtimmte Ordnung, ſowohl in gerader als in gekruͤmmter Richtung, und dieſe wiederum in zuſammenhaͤngenden, oder lappenfoͤrmig getheilten Parthien. Es find ſo⸗ wohl die Aeſte als die Zweige, theils bey denen von ebener Flaͤche, theils bey den übrigen in buͤſchelfoͤrmiger Geſtalt, ſehr haͤufig mit einander verwachſen, doch in ſehr weiten und ganz unbeſtimmten Zwiſchenraͤumen. Es ſcheint dieſe Eigenſchaft nicht weſentlich zu ſeyn, da einige auch bey genaueſter Naͤherung, ſich dennoch nicht miteinander verbunden, und bey vielen Exemplaren, wird man 7905 1 die mindeſte ee gewahr. Die Grundfläche nimmt einen ſehr a Umfang, umb verliehrt ſich in eine duͤnne Membrane, welche auf dem Felſen ſehr gedraͤnge anliegt, und ſelten ganz kan losgeriſſen werden. Der Stamm erhebt ſich daraus in gemaͤchlicher Verſtaͤrkung, doch in einem ungleichen Umfang mit knotenformi⸗ gen Auswuͤchſen oder auch die Lange hin ſich ziehenden Furchen und abge⸗ ſezten Erhöhungen, er iſt wenigſtens nur bey kleinen Exemplaren, gleichfoͤrmig gerundet. Es gehen öfters zwey oder auch mehrere Staͤmme, von einer ge meinſchaftlichen Grundfläche aus, die ſich ſchon in kurzen Abſtand in mehrere Aeſte vertheilen. Sie haben eine eben ſo unbeſtimmte Richtung, und ſind zum theil an dem Stamm angeſchloſſen, oder mit demſelben in einer ungfeis chen Breite verwachſen, und gehen dann in ſpizige Winkel aus. Einige tretten fait ſeukrecht hervor, andere ziehen ſich in unterſchiedene Kruͤmmungen und ſtehen theils abwechſelnd von einander ab, theils gegenüber ( alter- ni Ooppoſiti). Die äuferften Zweige liegen in kurzen Abſaͤzen ſehr dichte aneinander. Das Holz erreicht bey ſtarken Geſteäachen faſt die Stärke eines Arms, gewöhnlich aber iſt es von einer zoͤlligen Dicke. Es hat eine Keie Farbe, Y 3 und 118 Sechſtes Geſchlecht der Pflanzenthiere. Gorgonia. Horncoralle. und beſtehet aus einer leichten, ſchwammigten, doch ſehr zähen Maſſe, welche aus feinen Faſern zuſammengeſezt, und in dünne Haͤute verwachſen iſt, die ſich auch ſchichtenweiſe abnehmen laſſen. Man bemerkt aber keine abgeſezten Ringe oder Jahre daran, und es hat vielmehr im Durchſchnitt ein gleichfoͤrmiges Anſehen, doch iſt es öfters innen ausgeholt oder ſonſt ſehr kluͤftig. Und fo kommt es dem Gork ann naͤchſten, nur iſt es noch um vieles weicher. Es har zwar keine hornartige Subſtanz, doch giebt es, im Feuer gebrannt, einen ‚ähnlichen ‚Ges ruch, der aber mit dem von angezundeten Meerſchwaͤmmen näher überein kommt. Im Scheidewaſſer ſtehet es unveraͤndert, und es find ſonach keine alfalifchen Theile eingemengt. Marſigli, hat mit dieſer Gattung, wenn fie anderſt die nehmliche iſt, verſchiedene chymiſche Verſuche angegangen, welche aber keine era hebliche Folgerungen ergaben. Uebrigens hat diß Holz nicht den mindeſten Glanz, den es auch wegen ſeiner lockeren Beſtändtheile nicht haben kan. Doch an den Spizen der Aeſte, iſt ges feſter und friſch aus der See genommen, et⸗ was durchſichtig, welches ſich 85 eh Ale ee 1 einiger? maſſen wahrnehmen laͤßt. 5 Die ganze Flaͤche, von dem Stamm biß an die 1 Spie der Zwei ge, iſt mit einer dünnen, ſehr muͤrben Rinde, von weißgrauer Farbe, uͤberzo⸗ gen. Sie beſtehet mehr aus einem haͤutigen Gewebe, als aus einer verhaͤrteten Maſſe. In Scheidwaſſer, oder auch ſchon in Eſſig gelegt, braußt ſie mit klei⸗ nen Blaͤßgen auf, und verzehret ſich ganz, ſie enthaͤlt ſonach eine feine kalch⸗ artige Subſtanz. Dieſe Auflöſung binterlaͤßt eine braune gallertartige Mem⸗ brane, welche auf dem Holz außlieget, und ſich auch leicht abnehmen läßt. Sie hat im Leben einen ſehr weiteren Raum, welcher ſich im Trock⸗ nen um ſo mehr verengert, und dann an dem Holz gedraͤnge anſchließt. Doch wird man öfters, beſonders an den ſtaͤrkeren Aeſten, viele Kluͤfte ger wahr, welche vorhin mit dieſer Maſſe ausgefuͤllt waren. Marſigli erwähnt, es habe dieſer Saft, eine rothe Weinfarbe, welche ſich auch der Rinde und den Knoſpen mitgetheilt, im Trocknen aber ſich wieder verliehrt. Er iſt nicht ſo klebricht, wie bey andern Gattungen, und hat einen etwas ſcharfen, doch nicht unangenehmen Geſchmack. Die davon abgeſonderte Saͤure, iſt weder wiedrig noch beiſend. In dieſer Membrane entdeckt man unter der Vergroͤßerung verſchiedene gerundete gelbe Körner, welche vielleicht die Keime künftiger Kno⸗ ſpen ſind. Sobald die Horncoralle aus dem Meer genommen, und in ein Ge⸗ faͤß 27te Gatt. G. Placomus. Knoſpenfoͤrmige Horncoralle. T. X XXIII. 119 faͤß mit dergleichem Waſſer gefüllt, gebracht wird; farbe ſich dieſer Saft, ſo ſchwarz als Dinte; auf weiſes Papier aber geſtrichen, verändert ſich die Farbe in ein roͤthliches Violett. Bey getrockneten Exemplaren erſcheint dieſe Membrane ganz dunkelbraun, und gleiche Farbe hat ch das Holz, wenn ſi 0 die graue, en Rinde, davon l 5 Alͤnſtatt der warzigten mit einer Mündung 1 8 5 0 Poren, iR die Rin, de, mit kegelfoͤrmigen, ſenkrecht anliegenden ganz verſchloſſenen Knoſpen beſezt. Sie find, nach verſchiedenen Exemplaren, von manchfaltiger Größe. Pandoppidan giebt ſie, von der Stärke einer halben Erbſe an, gewoͤhnlich aber kommen fie einem Hirſekorn gleich, doch find ‚fie. öfters um vieles kleiner, und dig auch zugleich an einem einzigen Exemplar. An der: Grundfläche und einer weiten Strecke des Hauptſtamms hin, mangeln ſie gaͤnzlich, an den Aeſten aber ſtehen ſie gewöhnlich in zwey einander gegenuͤberliegenden Reihen. Die Zweige hingegen ſind um ſo zahlreicher damit beſezt, da ſie die ganze Flaͤche umgeben, und an den Spizen derſelben klumpenfoͤrmig angehaͤuft ſind. Man wird deutlich gewahr, daß ſie bey dem verlaͤngerten Wuchs des Holzes, ſich auch weiter auseinander begeben. Es kommen zwiſchen den großeren, kleinere her⸗ vor, jene fallen ab und werden von dieſen uͤberwachſen, biß ſich endlich , nach der beftimmten Starke des Aſts, auch dieſe wiederum verliehren, und hierauf die Rinde eine ebene Fläche erhalt. Dieſe Knoſpen ſind gleichfals mit einer gleichen, duͤnnen, kalchartigen, grauen Rinde überzogen, und wenn dieſe abge⸗ fuͤhret, oder auch nach Verſuchen, mit Säuren iſt aufgeloͤßt worden, ſo wird man an dem oberen Theil der Knoſpe, acht ofriemenfoͤrmige Blaͤttgen, oder Ribben gewahr, welche ſich in eine kegelfoͤrmige ganz verſchloſſene Spize ver, einigen. Sie find von einer holzartigen Subſtanz, und mit einer weichen braunen Haut überzogen, in welcher ſich der ſchwaͤrzliche Saft enthalt. Zwi⸗ ſchen dieſen Ribben, ſind noch verſchiedene Faſern eingemengt, wie die ver⸗ größerten Vorſtellungen bender Tafeln zu erkennen geben. Sie beſtehen aus zwey vorzuͤglichen Theilen. Der untere, weſcher auf der Rinde aufſizt, und in das Holz ſelbſten, vermittelſt einer flachen Hoͤblung eindringt, hat eine cylindriſche oͤfters ſehr verlaͤngerte Form, und iſt mit vielen kleinen Blaͤttgen beſezt. Er iſt innwendig hohl, und im eben, mit jenem Saft ausgefüllt, Dieſe Hoͤh⸗ lung, iſt durch die kegelfoͤrmige, aus jenen Pfriemen zuſammengeſezte Spize, in Form eines Deckels, wie die dritte Figur der 34ten Tafel zeigt, verſchloſ⸗ fen. 120 Sechſtes Geſchlecht der Pflanzenthiere. Gorgonia, Horncoralſe. fen. Es faͤllt derſelbe bey einer Berührung, oder auch im Leben vou ſelbſten, ſehr leicht ab, und hinterlaͤßt dann eine kreißrunde Oefnung mit einem in eine Schneide erhöhten Rand, der ſich aber bey weiterem Wuchs, in die ebene ZI che der Rinde verliehrt. Bey ſehr ſtarken Exemplaren, werden dieſe Knoſpen an den Stämmen und Aeſten, wenn auch die Rinde unverlezt iſt, nicht mehr wahr⸗ genommen, und dennoch hat dieſe ihren ungehinderten Wuchs, fie vergrößert ſich in verhaͤltnismaͤſiger Staͤrke der uͤbrigen Aeſte, und ſezt wie jene die mit dieſen Knoſpen bewachſen find, ihre Holzſchichten ab. Es ergiebt ſich hieraus die unſtrittige Folgerung, daß in eben dieſen Knoſpen oder Poren, nicht die Nahrungswerk⸗ zeuge, oder wie man lieber will, die angeblichen Polypen, konnen enthalten ſeyn, da die Staͤmme und Aeſte, auch ohne dieſe ihren ungehinderten Wachsthum ha⸗ ben. Es iſt ſonach das Leben in dem gallertartigen Saft zwiſchen der Rinde und dem Holz, eben wie in dem Splint der Pflanzen, doch nach einer uns gleich nnerreichbaren Erforſchung ihrer einzelnen Theile, enthalten. Um ſo wahrſcheinlicher ſind dieſe Koͤrper die Zeugungsorgane, oder was Bluͤthen an den Pflanzen ſind, welche ihre beſtimmte Vollkommenheit ſtuffenweiſe erreichen. Es werden, wie an jenen, neue Keime erzeuge, welche fo fort ſich auf gleiche Art entwickeln, und die Maſſe vergroͤſſern. Mit einigen Flechten hat es die nehmli⸗ Bewandnis. Sie ſind ganz mit den Organen ihrer Saamengehaͤuſe zu gleicher Zeit bekleidet, es ſezen ſich ihre Grundlagen ab, und es kommen wiederum neue hervor. An den Staͤmmen gewiſſer Baͤume, werden niemahlen Bluͤthen her⸗ vorſproſſen, wenn ſie auch im juͤngeren Alter ſich an den nehmlichen Orten befunden hatten. Die Entwicklung ihrer Keime wurde an dieſen Stellen gehin⸗ dert, oder es haben ſich da, ihre Erzeugungskraͤfte verlohren, ſie kommen an andern Theilen hervor, und dieſe gehen dann nach ihrer Vollendung, wiederum in einen feſtern Koͤrper uͤber, der zu Unterſtuͤzung der uͤbrigen, nach ihren fort⸗ zuſezenden Wachsthum, dient. Gleiche Beſchaffenheit hat es mit den uͤbrigen Gorgonien, es haben ſich die Poren an den Staͤmmen verlohren, und an den Spizen der Zweige, als wo die Säfte am wuͤrkſamſten find, um fo ſtärker angehaͤuft. Dieſe Umſtaͤnde laſſen ſich unmoglich aus der angenom⸗ menen Theorie einer thieriſchen Arbeit erklaͤren. Ich habe noch der Abaͤnderungen dieſer Horncoralle zu erwähnen. Sie beziehen ſich theils auf die verſchiedene Größe der Knoſpen, theils auf die Staͤrke der Aeſte und ihrer unterſchiedenen Form, wiewohl nach genaueren Unter⸗ 27te Gatt. G. Placomus. Knoſpenfoͤrmige Horncoralle. T. XXXIII. 121 Unterſuchungen, auch eigene Gattungen bey ſo naher Verwandſchaft, davon möchten zu fondern ſeyn. Es erwähnt Ellis und Solander ) einer Varietaͤt aus Oſtindien, von vierzölliger Länge, deren Rinde, nebſt ihren Muͤndungen, mit roͤthlichen, durchſichtigen Spizen beſezt find, und daher von dieſer weſent— lich abzuweichen ſcheint. Gunnerus haͤlt die in dem älteren Werk des Ellis beſchriebene Art, von der Seinigen fuͤr ganz verſchieden; allein es hat Herr von Linne bereits die genaueſte Uebereinſtimmung erwieſen. Die Gorgonia verti- cillata ſtehet mit dieſer in genaueſter Verbindung. Sie hat feine borſtenaͤhn⸗ liche Zweige, an welchen die verlängerten, einwärts Sekten Knoſpen, abs ſazweiſe in Kreiſen ſtehen, und mit einer Muͤndung verſehen ſind. Hier iſt das Holz hornartig, die kalchartige Rinde von weiſſer Farb, und im übrigen nach andern Merkmahlen von der G. Placomus allzubetraͤchtlich verſchieden. Aus einigen Exemplaren von den Norwegiſchen Kuͤſten, welche mir durch die aus⸗ nehmende Güte des berühmten und verdienſtvollen Herrn Prediger Chemnitz in Kopenhagen, ſind verehret worden, habe ich noch folgende der vorzüglichſten Abaͤnderungen wahrgenommen. Die Figur der XXXIIIten Tafel ſtellet einer dieſer Gorgonien im jugend» lichen Alter oder vielleicht nach einer eigenen Abaͤnderung vor. Der Stamm theilet ſich in drey Parthien, und die Aeſte find in eine Ebene, oder fächerförs mig verbreitet, jedoch ſo nahe ſie aneinander liegen, im mindeſten nicht unter fi) verwachſen. Die Rinde beſtehet aus einer etwas dicken Schichte, und hat eine braͤunlichgelbe Farb. Die Knoſpen find in dichter Menge an den Zwei gen angehaͤuft, und von beträchtlicher Große. Das Holz iſt etwas feſte, bey⸗ nahe hornartig, an den Spizen der Zweige aber lederartig und breit gedruckt. Mit dieſer Art kommt beynahe diejenige uͤberein, welche Herr R. Pallas, als eine beſondere Abänderung beſchrieben hat). Nur hat das Holz eine dunkel braune +) Oben angef. O. „I have two varieties of this ſpecies from the Eaſt Indies; one very ſmall, three inches long, with its flesh and mouths covered with reddish glas/y ſpines; the other of a cinerous color, with its internal part very like the conſiſtence of leather; this is about five inches high.“ #%) El. Zooph. 1. c. „ g. Varietas praecedentis. Nonniſi varietatem praecedentis efle au- tumo, Gorgoniam, cuius ſpecimen in Muſ. D. D. van Hoey deſeripſi et alterum dein apud Eſpers Pflanzenthiere II. Th. Q 122 Sechſtes Geſchlecht der Pflanzenthiere. Gorgonia, Horncoralle, braune Farb, und die Kopſpen oder Kelche, werden um die Haͤlfte kleiner als ſonſt gewöhnlich, angegeben. Er bemerket biernächft einer andern Abänderung von ſehr kleiner Geſtalt, aus dem Mittelkändiſchen Meer, mit einem gleichen hornartigen Holz, wo aber die Kelche mit verlängerten ſtachlichten Spitzen be ſezt ſind. Die Figur der XXXIVVten Tafel zeigt die gewöhnliche Geſtalt dieſer Gorgonie wie ich ſie bereits beſchrieben habe. Die Vorſtellung wurde von einem Theil eines Exemplars, das einen Schuh in der Höhe und über zwey in der Breite gemeſ⸗ ſen hatte, genommen. Das Holz iſt ganz ſchwammigt, und die Zweige ſind in wedelfoͤrmige, niederhangende Parthien vertheilt, und vielfältig miteinander verwachſen. Bey einem andern Exemplar von der nehmlichen Art, waren die Stämme und Aeſte, buͤſchelfoͤrmig unter ſich verbunden, und bildeten zuſam⸗ men, in gleichweiten Abſtand, einen walzenfoͤrmigen Koͤrper. Ich habe noch einer dritten Abaͤnderung unter dieſen Exemplaren, zu erwaͤhnen. Der Stamm derſelben hält beynahe einen Schuh in der Höhe, und kommt einem ſt arken Federkiel in der Dicke gleich. Die Aeſte haben ſich in ſchraͤger Lage, meiſtens miteinander verwachſen. Das Holz iſt weich, und von bellgelber Farbe, dle duͤnne Rinde aber iſt aſchgrau, und wo fie abgefuͤhret worden, dunkelbraun. Die Zweige hingegen find ſehr dünne, faſt borſtenfbemig geſtaltet „und mit noch um vieles kleineren Knoſpen, doch in zerſtreuter Lage, beſezt. An dem größten Theil der Flaͤche des Stamms haben ſich duͤnnſchaͤlige, weiße Auſtern, in linſenfoͤrmiger Größe angelegt. An einigen anderen Stellen hatte ſich eis ne noch unbekannte Gattung kleiner Balanen, klumpenweiſe angeſezt. Sie waren unter ſich nicht uͤbereinſtimmend geformt, doch meiſtens von dreyeckigter, etwas apud amicum vidi: Stirps eft ab imo fübdivifa, dichotoma, in plano ramofiffima, adeo- que flabelliformis. Rami divaricato afcendentes, paueiſſimi coaliti. Lignum fuſeum eorneum,„ extremitatibus ramorum flavefcentibus, coriaceis, ficcatione marcentibus. Cortex tennis, terrei coloris, undique ſparſus: Califculis dimidio, quam in Placomo, minoribus, eylindricis, limbo fimiliter octofido valvatis. Mimita fpecimina e Mari Mediterraneo habeo, quibus itidem lignum corneum, cali- ees vero, octofidum limbum ambiente, corona ſpinularum fetacearum, longitudine calicis erectarum muricati. | 27te Gatt. G. placomus. Die knoſpenfoͤrmige Horncoralle T. XXXIII. 123 etwas flachen Geſtalt. Sie beſtunden aus ſchuppenfoͤrmig übereinander liegen⸗ den Schaalen, fo wie der Deckel ſelbſten, welcher in eine dreyſeitige Spize ausgieng. Sie hatten die Größe von zwey bis drey Linien im Durchſchnit, und eine weiſſe Farbe. An ſich dienet dieſe Gorgonie zum Aufenthalt der Brus then vieler andern Schalenthiere. Es erwaͤhnet auch der Biſchof Gunnerus, daß fie häufig mit kleinen Meduſen, welche ſich mit ihren Armen um bie Zweige ſchlingen, ſo ſehr bedeckt wird, daß kaum die Rinde der Gorgonie davon zu ſehen iſt. Nach der eingeſchalteten Tafel XXXIV, A, habe ich noch eine der merkwuͤrdigſten Abaͤnderungen dieſer Gorgonie, vorgeſtellt, welche mir erſt ſpaͤ⸗ ter zu Handen gekommen war. Sie kommt mit der oben angezeigten Varie— tät des Herrn R. Pallas am⸗naͤchſten überein, doch laͤßt fie ſich nicht voll kommen für die nehmliche erklaren. Das Holz iſt an den Aeſten und Zwei— gen ſehr ſtarr und von der Haͤrte, wie es die Gattungen der Antipathes ins— emein haben, denen es dem erſten Anblick nach, auch meiſtens gleiche. Es iſt allenthalben mit kurzen, gerade ausſtehenden Spizen beſezt, wodurch es ein gleiches Anſehen, wie das bey jenen erhalt. Die Grundflaaͤche, iſt von glei⸗ cher feſten Subſtanz und mit einer gelblichbraugen Membrane uͤberzogen, nach ihrer Form aber breit gedruckt, und uͤberdiß ſehr hoͤckericht gebildet. Nach dieſem Exemplar, erheben ſich daraus drey Staͤmme zugleich, in unterfchiedes ner Richtung, welche in gemeinſchaftlichen Abſtand, ich in weit ausſtehende Aeſte verbreiten, und ſämtlich miteinander verwachfen find. Sie gehen in ſtumpfe, oder gerundete Winkel aus, und bilden in manchfaltigen Fors men ein ſehr weit auseinanderſtehendes Gitter, wie es die Abbildung deutli⸗ cher zeigt. In dem Umfang ſind ſie meiſtens gerundet, doch in unterſchiedenen Strecken, ſowohl laͤngſt der Fläche als zu beyden Seiten, zufammengedruckt. Das Holz hat von auſen eine dunkelbraune glaͤnzende Farbe, von innen aber iſt es ganz ſchwarz. Die Staͤmme und ſtaͤrkeren Aeſte, ſind tief gefurcht, die Zweige aber, auſer den ſtachlichten und hoͤckerichten Auswuͤchſen, ganz glatt. Die Rinde, beſtehet aus einer ſehr duͤnnen Schichte von kalchartiger braͤunlich— grauer Maſſe, welche mit dem Holz ſelbſten ſehr feſte verbunden iſt. Auf dies fer ſizen die Knoſpen in gleicher Form, wie an jener auf, doch find fie aufferors dentlich klein. An den Aeſten ſtehen ſie meiſtens zu beyden Seiten in zwey Reihen, doch weit auseinander geſtellt, die aͤuſerſten Zweige aber, find dichte Q 2 damit 124 Sechſtes Geſchlecht der Pflanzenthiere. | Gorgonia. Horncoralle. damit umgeben. Ihre Geſtalt kommt zwar ganz mit jenen der erſterwaͤhnten Abaͤnderungen überein, und fie haben einen gleichen, mit acht Ribben in eine ſtumpfe Spize ausgehenden Deckel, doch ſind ſie mehr abgerundet, und fuͤhren nicht ſo viele Seitenfaſern wie jene. Sie hinterlaſſen gleichfalls, nach deſſen Abnahme, eine gerundete, aber deſto kleinere Defnung. Sollten ſich noch meh⸗ rere mit der Gorgonia Placomus naͤchſtverwandte Arten, vorfinden, ſo ver⸗ dienten ſie als ein eigenes Geſchlecht nach dieſer ſo betraͤchtlichen Abweichung behandelt zu werden, und dann wuͤrde die hier angegebene Abaͤnderung, zur un⸗ tergeordneten Species dienen. Diß neue Genus koͤnnte dann zwiſchen der Gorgonia und der Antipathes geordnet merden, indem es unter beyden die naͤchſten Graͤnzen verbindet. Doch für jezt iſt nebſt dieſen und der G. verti- licillata, deßgleichen der Gorg. exferta des Ellis⸗Solandriſchen Werks, die Anzahl nicht hinreichend genug. * Dieſe erſt beſchriebene Abaͤnderung, kommt aus den Oſtindicchen Mee⸗ ren, und ich habe das Original derſelben, aus der Sammlung des Herrn Hofraths Rudolph erhalten. 2 Die acht und zwanzigſte Horncoralle. Gorgonia verriculata. Die große nezfoͤrmige Horn⸗ coralle. Tab. XXXV. Fig. 1. Ein Stamm mit nezfoͤrmig verwachſenen Zweigen. Fig. 2. Ein vergrößertes Stuͤck eines Zweiges mit der Rinde. G. reticulata, retibus ampliſſimis, ramis rotundatis, cortice och- raceo, poris verrucaeformibus ſparſis. ELLIS - SOLANDER Nat. Hiſt. of Zooph. Tab. 17. pag. 198. Indicis, Gorgonia reticulata. Ellis hat in dem oben angeführten Werk, die erſte Abbildung dieſer vor⸗ hin ganz unbekannten Gattung, geliefert. Es ſind aber keine Nachrichten des weitern angegeben, und wir vermiſſen die Beſchreibung, welche auch Solander bey der Ausgabe dieſer Schriften, nicht hatte beyfuͤgen koͤnnen. Es wurde nur in der N Erklaͤ⸗ 1 28te Gatt. Gorg. verriculata. Groſe nezfoͤrmige Horncoralle. T. X XXV. 125 Erklaͤrung der Kupfertafeln, der unbeſtimmte Nahmen, G. reticulata, eine nezfoͤrmige Horncoralle, wie es ſchon die Abbildung ergiebt, beygefuͤgt. Durch die öfters geruͤhmte Güte des Herrn Guarniſonpredigers Chemnitz, erhielt ich ein Exemplar, welches auf das genaueſte mit dieſer Vorſtellung uͤberein kam, und ſonach ohne allen Anſtand die nehmliche Gattung zu erkennen gab. Es wur⸗ den zwar die Wohnplaͤze nicht bemerkt, allein wahrſcheinlich find es die Oſtindi⸗ ſchen Meere, da zugleich verſchiedene Gattungen von jenen Gegenſtaͤnden mit beygefuͤgt waren, Es verbreiten ſich die Aeſte dieſer Horncoralle, in eine ebene Fläche, nnd nehmen einen ſehr weiten Umfang. Die Zweige ſind ſämtlich nezfoͤrmig unter ſich verwachfen, und haben unter allen bekannten Gattungen, die weiteſten Mas ſchen. Ihre Form iſt ſehr manchfaltig. Die meiſten bilden irregulaͤre Vier⸗ ecke und gleichſeitige Winkel, die uͤbrigen ſind theils in Kruͤmmungen, theils in gleichlaufender Richtung miteinander verbunden. Die Gorgonie ſelbſten, ſcheint eine ſehr betrachtliche Groͤſe zu erreichen. Ein abgebrochener Stamm, hatte die die Staͤrke eines Fingers, und in gleichförmiger Dicke faſt einen Schuh in der Lange. Er war am Ende gabelförmig getheilt, und ganz gerundet. Nach den Uebereſten der nezfoͤrmigen Flaͤche, ſchien dieſe mehr in die Breite als in die Höhe, ſich ausgebreitet zu haben. Die Zweige waren ſehr dünne, von unglei⸗ cher Form, und wechſelten mit ſtaͤrkeren ab. Die Subſtanz des Holzes, hatte eine weißgraue Farbe, einen feſten gleichfoͤrmigen Zuſammenhang, und es waren keine Schichten daran wahrzunehmen. Es verhielt ſich im Schnitt, zwar ſo zaͤhe als Horn, braußte aber, in Scheidewaſſer gelegt, ſehr heftig auf, und gab die ſtarke Beymiſchung einer kalchartigen Materie dadurch zu erfens, nen. Es hatte eine vorzuͤgliche Schwere, und war mit den gemeinen kleinen Balanen ſehr Häufig beſezt, es fehlen ſonach durch dieſe das Leben verlohren zu haben. Allein auch die feinſten, kaum haardicken Zweige, beſtunden aus gleicher Maſſe, und waren doch mit ihrer unverlezten Rinde bekleidet. Dieſe um⸗ giebt den Stamm und die Aeſte, in einer ſehr dünnen kalchartigen und haͤuti— gen Schichte, von ockergelber, etwas bräunfichen Farb. An einigen Stellen, beſonders an den Zweigen, iſt ſie öfters ſehr dichte damit angehaͤuft. Die Po⸗ ren ſind ſehr klein, und liegen an den Staͤmmen und den Aeſten in zerſtreuter Lage, doch oͤfters ſehr gedraͤnge beyfammen. Sie find als Waͤrzchen erhöht, an den kleinen Zweigen aber batterfoͤrmig geſtaltet, und haben einen etwas aufge 8 3 worfe, 126 Sechſtes Geſchlecht der Pflanzenthiere. Gorgonia. Horncoralle. worfenen Rand, mit einer ganz gerundeten Mündung. In diefer, find die in eine ſchwarze Maſſe vertrockneten weichen Organe enthalten, und geben dadurch zu erkennen, daß die Exemplare ſelbſten nicht abgeſtorben, ſondern noch in ihrem de, ben aus dem Meer waren gebracht worden. Die Flaͤche des Stamms und der Aeſte, bat ſehr feine abgeſezte Furchen, und iſt etwas rauh. Durch die gerundeten Zweige, unterſcheidet ſich dieſe Gorgonie, wiewohl auſſer andern allzubetraͤcht⸗ lichen Abſtand, von der Gorgonia ventalina und Flabellum, da jene nach der Flaͤche, dieſe aber nach der N 1 find (ramis depreſſis, com- preſſis). Die neun und 1 Horncoralle. Gorgonia miniacea. Mingfaͤrbige Horncoralle, mit einſeitigen borſtenfoͤrmigen Zwei⸗ gen. Tab. Gorg. XXXVI. Fig. 1. Die Coralle nach einem ganzen Exemplar. Pig. 2. Ein Stuͤck eines vergroͤßerten Aſts mit der Rinde und den Poren. Gorgonia plana, ramofa, ramis dichotomis ſubſecundis, compreſſis cortice miniaceo, poris ſparſis minutis, ofculis hiantibus. Es ſcheint dieſe Coralle zwar noch in ſehr jugendlichem Alter zu ſtehen, ſie iſt aber dennoch nach jeden Theilen vollſtaͤndig ausgewachſen, und weichet von allen aͤhnlichen Gattungen ſehr betraͤchtlich ab. Nach der Rinde kommt fie, wenigſtens in der Höhe des Rothen, mit der G. Palma am naͤchſten überein. Hier ſind aber die Aeſte und Zweige faſt ganz gerundet, und kaum merklich gedruckt, da ſie jene hingegen in ſehr breiter Flaͤche fuͤhret. Die Grundflaͤche iſt kegel⸗ foͤrmig erhöht, und von kleinem Umfang. Der Stamm ſheilet ſich in kurzem Abſtand in mehrere Aeſte, an welchen die haarfoͤrmigen Zweige meiſtens auf ei⸗ ne Seite ausgehen, und in faſt gleichweiten Entfernungen, ſich beyſammen halten. Sie hat hierinnen die naͤchſte Aehnlichkeit mit der von Herrn R. Pal⸗ las beſchriebenen G. pectinata, einer Seltenheit, welche auch Herrn von Linne, in der Natur niemahlen zu Handen gekommen war. In der Vergleichung der ange ⸗ a0te Gatt. Gorg. miniacea. Mengfaͤrbige Horneoralle, T. XXXVI. 127 angegebenen Merkmahle und der Sebaiſchen Abbildung, auf welche ſich als der beſten Vorſtellung bezogen wird, finde ich einen allzuerheblichen Abſtand. Dorten nehmen die Zweige, und wie bemerkt wird, nach einem unveraͤnderten Geſez, in ganz paralleler Richtung, aus der Theilung zweyer Aeſte ihren Aus⸗ gang, und haben die Geſtallt eines Kamms mit ſehr langen Zaͤhnen. Hier aber gehen auch einige an der gegenuͤbergeſezten Seite aus, und ſind bey einer zerſtreuten Lage, mit zahlreicheren Zweigen beſezt. Die Rinde, hat an jener fo erhabene Poren, daß fie allenthalben, Flüftig, oder wie aufgeſprungen, erſcheint. Hier aber iſt ſie ganz eben, und die hin und wieder zerſtreuten Poren, haben eine ſehr geringe Erhöhung, fie ſtellen halbgerundete Waͤrzchen vor, und führen eine Muͤndung in Form eines Spaltes, wiewohl auch einige dieſer Oefnungen gerundet ſind, und an den feinſten Zweigen nur ſeichte Vertiefungen bilden. Das ganze hornartige Holz, iſt an dem Stamm ſchwarzbraun, an den Zweis gen aber hellgelb und durchſichtig. Von der G. ceratophyta, iſt ſie durch die mengrothe Farbe, welche an jener dem Florentinerlae am naͤchſten kommt, und überdig durch die Poren, welche dort an dem Rand der Seiten ausgehen, ſchon genugſam verſchieden. Es kommt dieſes Exemplar aus den Oſtindiſchen Meeren, und ich habe es als einen ſchaͤzbareſten Beytrag der geneigteſten Mittheilung des Herrn Guarniſonpredigers Chemnitz, abermahl zu danken. a | Die dreyſigſte Horncoralle. Gorgonia tuberculata. Hoͤckerigte Horncoralle. Tab. Gorg. XXXVII. Fig. 1. Ein ganzer Stamm, mit einem Theil der Rinde. Fig. 2. Ein vergroͤſerter Aſt mit der Rinde⸗ Gorg. ſubreticulata plana, Iigno depreſſo fuſco, cortice albido, po- ris ſparſis inaequalibus, haemisphaericis et tu- bereulatis. Unter einem großen Vorrath verſchiedener Corallenarten, welche det, auch um die Kennntniſſe der Natur fo verdienftvolle Herr Rath und Stattdecan Vogt 128 Sechſtes Defbteßt de laneniiee Gorgoni. eh: Vogt zu Amberg, mir zur Unterſuchung mitzutheilen dle Gewogenheit hatte, entdeckte ich dieſe bißher noch unbekannte Gorgonie. Nach dem erſten Anblick ſchien das Holz mit der G. petechizans oder der Nezföͤrmigen G. Saſappo, am naͤchſten uͤbereinzukommen, und die Rinde nur ein Ueberzug der Millepora polymorpha zu ſeyn. Eine genauere Beobachtung aber ergab den eben fo bes trächtlichen Abſtand, als die weſentlichen Kennzeichen einer 5 Gat⸗ tung. Sie ſcheint zwar, nach den wenigen Exemplaren, die ich nachgehends vergli⸗ chen, keine ſonderliche Groͤße zu erreichen, und uͤberdiß einen ſehr langſamen Wuchs zu haben, da die Aeſte ‚in ſehr kurze Strecken ausgehen, und durch verſchiedene hoͤckerichte Auswuͤchſe abgeſezt End. Sie iſt in eine ebene Fläche mit gerundetem Umfang verbreitet, doch fi egen auch öfters mehrere Aeſte übereinander, welche eine etwas abweichende Richtung neh men. So zahlreich dieſe Aeſte und ihre oͤfteren Theilungen ſind, und ſo nahe 18 einander zu erreichen ſcheinen, ſo wenig find fie unter ſich verwachſen, ich Habe wenigſtens nur ein paar vereinigte Zweige daran wahrgenommen. Die Grundfläche beſtehet aus einer ſehr dichte ange⸗ häuften, halberhabenen und hoͤckerigten Maſſe von gerundetem Umfang. Der Stamm iſt ſehr kurz, und bey dieſem Exemplar ſchon von dem Ausgang an, mit zwey andern, in einem einzigen zuſammen verwachſen, welcher ſich in eben ſo viele, doch ſehr ungleiche Parthieen theilt. Die Aeſte ſind in kurzen Ab⸗ fözen gekruͤmmt, die Zweige aber gehen in ſtumpfe Winkel aus, und ſtehen in faſt gleichweiten Entfernungen von einander ab. Das Holz hat eine vor— zuͤgliche Haͤrte und iſt von ſchwarzbrauner Farb. An dem Stamm und den Aeſten iſt es breitgedruckt, an den Zweigen aber, welche mehr ins Gelbliche ges faͤrbt find, ganz gerundet. Die Rinde iſt von einer ſehr muͤrben, aus verei⸗ nigten Faſern verwebten, kalchartigen Subſtanz, und von weißgrauer Farb. An den Stamm und den Aeſten iſt ſie ſolider, und liegt in dichteren Schichten an, bey den Zweigen aber iſt ſie weit kluͤftiger, und auch duͤnne. Die aͤuſere Fläche iſt rauh, ſehr ungleich verbreitet, und hin und wieder runzlich, oder auch in Falten gelegt. An einigen Stellen iſt ſie ſehr dichte angehaͤuft, und diß auch oͤfters bey den duͤnnſten Aeſten. Sie iſt mit halbrund erhabenen Waͤrzgen, von ungleicher Größe, ſehr dichte beſezt. Meiſtens find fie verſchloſſen oder als hal— be Kugeln gewoͤlbt, ohne die mindeſte Spuhr einer Oefnung zu haben. Ans dere hingegen, beſonders die groͤſern, führen eine kreißfoͤrmig tiefeingehende | Muͤn⸗ 31te Gatt. Gorg. citrina, Citronengelbe Horncoralle. T. XXXVIII. 129 Muͤndung. Eben dieſe zeigt ſich wiederum bey andern als eine Spalte, oder wie ein eingeſtochener Punct, bey einigen aber find dieſe Oefnungen in Falten ges formt, nach welchen ſie den Sternen der Madreporen, am naͤchſten kommen, wiewohl die Lamellen gänzlich mangeln. Es ſtehen dieſe Poren auf der ganzen Flaͤche ſehr ungleich vertheilt. An einigen Stellen find fie ſehr dichte und faſt klumpenweiſe angehaͤuft, an andern aber, weit auseinander geſtellt, doch wird man zwiſchen den gröferen, verſchiedene kleinere gewahr, die ſich in gemaͤchlicher Abnahme faſt ins Unmerkliche verliehren. Die Muͤndung ſelbſten iſt theils in der Mitte, theils zur Seite an der inneren Flache, in der Richtung gegen die Spize der Zweige, angebracht. Und ſo iſt uns noch keine Gorgonie bekannt, welche zugleich in der Sage, der Form und der verſchiedenen Groͤſe der Poren, fo manchfaltig als dieſe iſt. Ihre Wohnplaͤze ſind mir nicht bekannt, nach wahrſcheinlichen Vermuthungen aber kommt fie von dem mitteltaͤndiſchen Meer. Die ein und dreiſigſte Horncoralle. 5 Gorgonia citrina. e Horncoralle mit kurzen Aeſten. Tab. Gorg. XXXVIII. Fig. 1. Die ganze Coralle. Fig. 2. Ein bergroͤſerter Zweig. Gorg. ramoſa, ſubplana, ramis compreſſis brevibus, cortice flavef- centi, poris marginalibus vix prominulis. sEBA Theſ. To. III. pag. 198. Nr. 8. Tab. 107. nr. 8. Keratophy- ton, ramulis lateralibus brevibus, coniugatis, cruſta obſcure lutea fectum. Materiam huius fruticis corneam eſſe inde conſtat, quod pelluceat, ubi crufta tollitur, cornuque oleat in ignem coniecta. Pro baſi ſimile Oſtreum, ut ſupra. Locus natalis Nova Hiſpania. Dieſe in ihrer Bauart, von den bisher behandelten Gattungen, ganz verſchiedene Horneoralle, wurde von Herrn Grafen von Randwyk, Cams merherrn der durchlauchtigſten Princeſſin von Oranien, als ein ſchaͤzbares Ges ſchenk und großmuͤthiger Beytrag mir uͤberfendet, fo wie ich die ergiebigſte Unterſtuͤzung dieſes erhabenen Kenners, noch oͤfters mit verpflichteſten Dank werde zu verehren haben. Bey der genaueſten Unterſuchung der in irgend bekannten Schriftſtellern beſchriebenen Arten, fand ich in dem Sebaiſchen Werk, Eſpers Pflanzenthiere II. Th. R bereits 130 Sechſtes Geſchlecht der Pflanzenthiere. Gorgonia. Horncoralle. bereits eine genau uͤbereinſtimmende Abbildung, und es iſt um fo mehr zu verwundern, daß dieſe Gattung noch in keinem unſrer ſyſtematiſchen Verzeich⸗ niſſen iſt angegeben worden. Dem erſten Anſehen nach, ſcheint fie der Gor- gonia viminalis am naͤchſten zu kommen. Jene aber hat gerundete und ſehr lange Zweige, hier find fie deſto kuͤrzer, breit gedruckt, gabelfoͤrmig getheilt, und ſtehen ſehr dichte beyſammen. Wo ſie an den Aeſten aufſizen, ſind ſie etwas verengert, fie ziehen ſich dann in die Breite, und gehen in eine pfrie⸗ menfoͤrmige Spitze aus. Sie ſind nebſt den Zweigen, meiſtens einwaͤrts ge⸗ krümmt gegen eine Seite gerichtet, und liegen uͤberdiß nach einzelnen Par⸗ thien, in einer etwas ebener Lage, doch nach andern, zerſtreut und ſehr dichte beyſammen. Die Rinde iſk ſehr dick und von feſter Subſtanz. Sie hat eine hoch⸗ gelbe Citronenfarbe, welche ſich gegen den Stamm ins Weiſſe verliehrt, an dem Rand der Zweige aber iſt ſie hin und wieder roͤthlich angeflogen. Die Poren ſtehen an dem ſchmalen Rand der Flaͤche, welche dadurch flache kappen⸗ foͤrmige Einſchnitte erhält, und find ſehr wenig erhöhet. Ihre Mündung iſt ſehr ſeichte, fie ſtellt eine laͤngliche Narbe vor, und iſt meiſtens roͤthlich ges färbt. Das hornartige Holz iſt ſehr feſte, von ſchwarbrauner Farbe, und ganz gerundet, wenigſtens nur an den Zweigen, etwas breitgedruckt. Die Grundflaͤche, aus welcher ſich der ſehr kurze Stamm erhebt, iſt von kleinem Umfang , und nach dieſem Exemplar auf einem Schalengehaͤuſe befeſtigt, das Sebaiſche hingegen befand ſich auf einer Gattung der Auſtermuſcheln. Es wurde dieſe Coralle aus America beygebracht, und nach jener Anzeige iſt die Kuſte von Neuſpanien der beſtimmtere Aufenthalt. Eine Abaͤnderung der Stachelſterncoralle. (Gorgonia muricata) im juͤngerm Alter. (Zu Tab. Gorg. VIII. Seite 42.) Tab. Gorg XXXIX. Fig. 1. Der ganze Stamm. Fig. 2. Ein vergroͤſertes Stuͤck eines Zweiges. Fig. 3. Eine Zelle oder Pore, ſtaͤrker vergroͤſert. Fig, 4. eine ing Durchſchnitt. Fig. 5. dergleichen in veraͤnderter Form. In der Beſchreibung dieſer Horncoralle, hatte ich einiger Auſtaͤnde er⸗ waͤhut, nach welchen es zweyfelhaft war; ob die Rinde derſelben zu den wer ſent⸗ 31te Gatt. Gorg. muricata im juͤngerem Alter. T. XXXIX. 131 ſentlichen Beſtandtheilen gehört, oder als eine Anlage fremder Coͤrper möchte zu erklaͤren ſeyn. Der Zeit iſt mir ein Exemplar im jugendlichen Alter, durch die oͤfters geruͤhmte Guͤtigkeit des Herrn Profeſſors Hermann in Straßburg mitgetheilt worden, nach welchem ſich nun einige Umſtaͤnde naͤher erleutern, und ich hatte deßhalb nicht ermangeln koͤnnen, ſolches in Abbildung hier beyzu⸗ fügen, fo wie ſich auch vergroͤſerte Vorſtellungen der Zellen oder Poren dieſer Rinde, die ich nur in der Beſchreibung angegeben, noͤthig gemacht haben. Die erſte Figur, ſtellet dieſes Exemplar in feiner natürlichen Gröfe vor. Es iſt in eine ganz ebene Flaͤche verbreitet, und nebſt dem Stamm biß an die aͤuſerſten Splzen breitgedruckt, und mit vertieften Furchen uͤberzogen. Die ſaͤmtlichen Aeſte find in verſchiedenen Abfäzen gabelfoͤrmig getheilt. Die Wins kel an den Ausgaͤngen derſelben haben eine vorzuͤgliche Breite, mit hohlen, faſt eireulförmigen Ausſchnitten. Sie find an den Aeſten mehr und mehr verſtaͤrkt, an den Zweigen aber ſehr verduͤnnt, und gleichen einer vertrockneten Membrane. In ſo eigener und ganz abweichenden Geſtalt find uns zur Zeit keine aͤhnliche Gattungen bekannt, und es erglebt ſich daraus die Wahrſcheinlichkeit, daß auch die kalchartige Rinde, der Coralle eigen iſt. Es hat das hornartige Holz bey allen Exemplaren ſeine unveraͤnderte Form, es wird bey zunehmendem Wuchs mehr und mehr verſtaͤrkt und dann erhalten die Aeſte zum Theil auch einen faſt gerundeten Umfang, im uͤbrigen aber iſt allezeit die erſte Anlage wie ſie diß Exemplar im jüngeren Alter ergiebt, deutlich zu erkennen. So hat man auch die Rinde ſelbſten niemahlen auf den Stämmen anderer Gorgonien, noch weni ger, nach Art der Celleporen, auf fremden Coͤrpern wahrgenommen. Es iſt uns aber ein unerforſchtes Geheimnis, wie aus dieſer kalchartigen Maſſe, die Subſtanz des Holzes in fo beſonderer und beſtimmter Bauart, der gabelfoͤrmi⸗ gen und an den Winkeln breitgedruckten Aeſten, hervorgebracht wird. 5 Nach der zweyten Figur babe ich dieſe Rinde, nach einer Vergrößerung vorgeſtellt, wo die Zellen, welche ſonſten kegelfoͤrmig oder gerundet erſcheinen, nach ihren ſpizigen Blaͤttgen oder ſtrahlichten Auswuͤchſen, in theils verfchlofs ſener theils geoͤfneter Form, deutlicher zu ſehen find. Unter einer ſtarckeren Vergroͤſerung ſtellet die dritte und fünfte Figur, einzelne Zellen in verſchie⸗ denen Formen, die vierte aber im Durchſchuitt vor. Die Anzahl der Blaͤtt⸗ gen ſelbſten, iſt ſo wie die Form der ganzen Gehaͤuſe, verſchieden. Sie ſind breitgedruckt, an dem Rand ſehr fein gezaͤhnelt, und gehen in eine ſcharfe N 2 Spitze — 132 Sechſtes Geflecht der Pflanzenthiere. Gorgonia. Horncoralle. Spitze aus. Zwiſchen den Zellen ſtehen öfters einzelne ſehr verlängerte Blaͤtt⸗ gen von gleicher feſten kalchartigen Subſtanz, welche das Anſehen der in dem Alcyonium aſbeſtinum eingewebten Spitzen haben, wie ſchon Herr Ritter Pallas in der Beſchreibung dieſer Gorgonie bemerkt hat. Die abgeriebenen Zellen, an welchen ſich ihre gerundete Muͤndung zeigt, haben dann noch mehrere Aehnlichkeit mit erſterwaͤhnten Meergork. Die Zellen ſelbſten, ſind innen hohl, und mit einer braungelben, in Haute vertrocknete Materie ausgefüllt. Die ins nere Flaͤche der Rinde oder wo ſie naͤchſt an dem Holz auflieget, hat eine violette Farbe, die aber mit der Zeit verlohren gehet. Ich habe nun das in Ordnung folgende, mit dieſem fo nahe verwandte Geſchlecht der Antipathes, abzuhandeln und ich werde die in den ſyſtemati— ſchen Verzeichniſſen des Herrn Ritter von Linne und Pallas noch übrigen. Horncorallen, in der Fortſezung beyzubringen nicht ermangeln. Habe ich ber reits nach den neueren Entdeckungen, eine groſere Anzahl geliefert, fo manr geln mir doch nach erſterer Angabe, vier, nach der lezteren aber ſechs Gattun⸗ gen, wovon mir aber bereits die Originale, groͤſtentheils ſind verheiſen worden. Dieſe werde ich nebſt den ſich irgend ergebenden Ergaͤnzungen, in der Fort⸗ ſezung voezulegen, nicht unterlaſſen. Siebentes Geſchlecht der Pflanzenthiere. Antipathes. Stachelcoralle, Horncoralle mit gallertartigen Ueberzug. Gorgonia LIN N. Black - Coral. ELLis. Ceratophytum BOERII. (Einl. 1. Th. ©. 14. Antipathes.) PALLAS. Elench. Zooph. pag. 205. Gen. VIII. Antipathes. Ani- mal vegetans: Stirps cornea, extus ſcabra, attenuata; baſi ex- planata; obducta Cortice gelatinoſo, florefcente Pohhpis ten- taculatis. — Ovaria. calyces corneae ſtirpi inſidentes, ſubturbi- nati. Boddaert Lyft de Plantend. pag. 256. Zeeſibeſter. — Wilckens Thierpfl. 1. Th. S. 266. Stachelkorallen. (Ueberſ.) Das Thier lebt und waͤchſt als Pflanze. Der Stamm deſſelben iſt hornig, auswendig ſcharfrauh, und nimmt nach oben zu an ſeiner Dicke ab, fo wie er eine ausgebreitete Baſin hat. Aus der darüuͤber— liegenden gallerichen Rinde, welche ſich zur Bluͤthe öfnet, gehen Poly⸗ pen die mit Fuͤhlerchen beſezt find, hervor. Die Eyerneſter ſizen dem hornigen Stamm an, und find Kelche von einer beynahe kraͤuſelfoͤrmigen Figur. ELLIS (Solander) Natural Hiftory of Zoophytes, pag. 97. IX. An- tipathes, commonly called Black Coral. Animal crefcens plantae facie. Stirps intus cornea, fpinulis exiguis obfita, bafı explanata, extus carne gelatinoſa, verrucis polypiferis ob- ducta. Ovaria incerta, nifi ovula ex polypis, ſicut in Gor- goniis, Alcyoniis etc, ö eMELIN Ed. XIII. Syft. Linn. To. I. P. VI. pag. 3795. Antipathes. Animal ereſcens plantaefacie. Stirps intus cornea fpinulis exi- R 3 guis 134 Siebentes Geſchlecht der Pflanzenthiere. guis obfita, baſi explanata, extus carne gelatinofa verrucis po- lypiferis obducta. 2 ji Gattungen dieſes eigenen Geſchlechts der Zoophyten, wurden vorhin, bey ihrer noch allzugeringen Anzahl, zu den Gorgonien gerechnet. Sie ſchienen bey der hornartigen Subſtanz ihrer Staͤmme, mit jenen uͤbereinzukom⸗ men, und nur der ſonſt gewöhnlichen Rinde beraubt zu ſeyn, man hatte we⸗ nigſtens keine genauere Unterſuchungen angegangen. Boerhave hatte fie unter der allgemeinen Benennung der Ceratophyten begriffen, dahin auch jede Horns corallen zugleich gehörten, welche ihre Bekleidung verlohren hatten. Rumpf und der Graf Marſigli hatten ſchon ihre weſentliche Abweichung beobachtet, der Herr Ritter Pallas aber, ſie zu erſt als ein beſonderes Geſchlecht, unter vorſte⸗ henden Nahmen geſondert, und ihre Kennzeichen mit der ihm eigenen Genauig⸗ keit beſtimmt. Er hat zur Bezeichnung, den Nahmen der bekannteſten Goe⸗ goniengattung gewaͤhlt, eben diejenige, von welcher die ſchwarze Coralle kommt, wie ich ſchon in deren Beſchreibung angezeigt habe“). Die hier untergeordne⸗ ten Gattungen haben faſt ſaͤmtlich eine gleiche Farbe des Holzes, und wurden vor⸗ züglich zu dieſem Gebrauch verwendet, es kommt ihnen ſonach dieſe Benennung am fuͤglichſten zu. Da ſie meiſtens eine rauhe Flaͤche haben, oder mit Borſten und feinen Spizen beſezt ſind; ſo wurde ihnen auch der Nahmen der Stachel⸗ eorallen ertheilt. So verſchieden dieſes Geſchlecht, von dem der Gorgonien iſt; fo hat es dennoch Herr von Linne nicht in ſeinem Syſtem aufgenommen. Er hat nur zwey Gattungen nach Angabe des Herrn Pallas angezeigt, und dieſe mit den Horncorallen gleichfalls verbunden. Sie ſind die Gorg. cupreſſina, von wel⸗ cher die Spiralis nur als eine Abaͤnderung iſt angegeben worden, und die Gorg. orichalcea, welche unter dieſem Geſchlecht gleiche Benennungen führen, die uͤbri⸗ gen aber wurden unbemerkt gelaſſen. An ſich ſtehen die Anthipathes zwar mit den Gorgonien in genaueſter Verbindung, ihre Abweichungen aber, find in gewiſſen Theilen eben ſo betraͤchtlich. Die Grundflaͤche iſt auf die nehmliche Art, wie an jenen verbreitet, und auf gleichen Körpern befeſtigt, nur haben fie gemeis niglich, in gröferer Tiefe des Meeres ihren Aufenthalt. Sie erheben ſich theils in einzelnen, theils in mehreren Staͤmmen. Die Aeſte nebſt den Zweigen, ſind entwe⸗ 20 S. 92. 95. Antipathes. Stachelcoralle Horncoralle mit gallertartigen Ueberzug. 135 entweder einander gegenuͤbergeordnet, oder büfchelförmig vertheilt, und nur bey wenigen Gattungen in eine Flaͤche verbreitet, oder netzfoͤrmig unter ſich verwach⸗ ſen. Auch das Holz iſt von gleicher Subſtanz, die aͤuſere Flaͤche aber, er— giebt eine weſentliche Verſchiedenheit. Sie ſind niemahlen mit einer kalcharti⸗ gen Rinde, fondern im Leben mit einer durchſichtigen gallertartigen Maſſe übers zogen, welche ſich aber im trocknem Zuſtand nicht erhaͤlt, da ſie in Faͤulniß uͤber⸗ gehet oder wenigſtens bey einigen Exemplaren, eine zaͤhe Membrane und dieſe öfters nur nach einigen Spuhren, hinterlaͤßt. Dieſe Arten, find von den Horncorallen, welchen ihre Rinde mangelt, zwar ſehr ſchwer zu unterſcheiden, da ihr eigener Ueberzug nicht mehr zu erkennen iſt; allein fie find theils von ganz eigener Bauart, theils nach den Uleberreſten des vertrockneten Schleims, oder beſondern Auswuͤchſen zu erkennen. Doch bey einigen Gattungen, nach neuerer Entdeckung, iſt die Entſcheidung noch zweifelhaft, da man fie im fris ſchen Zuſtand noch nicht unterſucht hat. Um fo mehr aber nehmen ſich diejes nigen aus, welche mit rauhen, dieſen Producten ganz eigenen Borſten oder Stacheln, beſezt ſind, und die vorzuͤglichſten Kennzeichen dieſes Geſchlechtes an ſich beſtimmen. In dieſer Abweichung von den Gorgonien, habe ich nun die Merkmahle ſelbſten, etwas genauer zu erleutern⸗ Die hornartige Subſtanz des Holzes, hat eine weit groͤſere Haͤrte und dichtere Maſſe, als die bey den Gorgonſen, es find nehmlich die Faſern fo ges nau mit einander verbunden, daß ſich keine uͤbereinanderliegende Schichten er⸗ kennen laſſen. Um fo dienlicher iſt daher dieſes Product zu verſchiedenen Kunſt⸗ geraͤthen, da es uͤberdiß auch einen vorzuͤglichen Glanz erhält, wiewohl man felten Stuͤcke von betraͤchtlicher Staͤrke findet. Die Staͤmme nehmen mehr in der Laͤnge als in der Dicke zu, fie gehen in ſehr duͤnne, aber ſtarre und ges brechliche Zweige aus. Das Holz uͤberziehet auf gleiche Art, auch andere Koͤr⸗ per, und es ſezt auf abgeſtorbenen Staͤmmen, wenn fie an friſchen aufliegen, neue Schichten ab. Dieſe Gattungen find fait häufiger als die Gorgonien mit verſchiedenen Schalenthieren, welche ihre Bruthen daran ablegen, beſezt. Sie werden aber in Kurzem, wenn ſie nicht ſtaͤrkere Kraͤfte des Wachsthums ha⸗ ben, von dieſer hornartigen Rinde eingeſchloſſen und ihnen dadurch das Leben genommen. Es verzehret ſich dann die kalchartige Schaale, und hinterlaͤßt hohle Kluͤfte, welche endlich mit gleicher Maſſe ausgefuͤllet werden. Doch bey Schalengehaͤuſen von ſtaͤrkerem Wuchs, iſt dieſe Maſſe nicht hinreichend folche zn überziehen, und. fie erreichen daher ihre vollkommene Groͤſe. 15 je 136 Siebentes Geflecht der Pflanzenthiere. Die feinen Borſten, mit welchen bey den meiſten Gattungen die ganze Flaͤche des Stamms und der Zweige beſezt-iſt, haben eine faſt gleiche Höhe. Sie zeigen ſich unter der Vergröſerung ganz glatt, durchſcheinend und pfriemen⸗ foͤrmig zugeſpizt. Bey andern find fie ſehr ſtumpf oder kurz geſtaltet, und liegen auf der Fläche zerſtreut. Nach einigen Gattungen, gleichen fie mehr einer abgeſchorenen Wolle, dagegen abermahl andere, ſehr verlaͤngerte und ſtarke Stacheln führen. Jene ſtehen bey den meiſten Arten, in einer faſt res gelmaͤſigen Ordnung beyſammen, und ſcheinen Organe zum Einſaugen ihrer Nahrungsſaͤfte zu ſeyn, oder vielleicht dienen fie zur Befeſtigung der fie um⸗ gebenden, ſehr dünnen galertartigen Subſtanz. Man hat wenigſtens bey der Antipathes cupreſſina, an welcher die ganze Flaͤche am dichteſten mit dieſen feinen Borſten beſezt iſt, niemahls einen vertrockneten Schleim wahrgenom— men, als der ſich bey geringer Feſtigkeit, in dieſen Zwiſchenraͤumen dennoch am leichteſten anhaͤngen, und vertrocknen wuͤrde; im Gegentheil iſt die Flaͤche zwiſchen denſelben ganz glatt und glaͤnzend. Dieſe Borſten, wenn fie auch keine gekruͤmmten Spizen, oder Widerhacken beſizen, haͤngen ſich an andere Korper, nach Art der Klettenſtacheln ſehr leicht an, und find mit Mühe los⸗ zumachen. Bey den Arten mit glatter. Fläche, wird man am häufigiten vers trocknete Ueberreſte ihrer vorigen Bekleidung gewahr, und es ſcheint ſonach die gallertartige Maſſe auch feſter zu feyn. Die genauere Beſchaffenheit dieſes Ueberzugs, hat man im friſchen Zu⸗ ſtand noch nicht hinreichend unterſucht, und es iſt ungewiß, ob ſich auf den ſelben, auch Poren, und in dieſen, dergleichen Organe wie an den Gorgo— nien befinden. In dem Holze ſelbſten, ſind nicht die mindeſten Spuhren irgend einiger Eindruͤcke, wie an jenen wahrzunehmen. Die Farbe aber ſoll von manchfaltiger Verſchiedenheit ſeyn, und ſie wuͤrde, wenn ſie ſich erhielte, ein weſentliches Merkmahl ergeben. Es gehet dieſe Subſtanz, wie ich ſchon ers waͤhnt habe, bereits in wenigen Stunden in Faͤulnis über, oder hinterlaͤßt im Trocknen kaum merkliche Spuhren. Zur Entſtehung des hornartigen Holzes, iſt ſonach keine kalchartige Rinde, wie bey den Gorgonien noͤthig, ſie kan aus einem fo waͤſſerichten Schleim gleichfals abgeſezt werden, und doch eine groͤ— ſere Härte, als an jenen erreichen. In beyden find uns aber die Abſonderungs— Gefaͤße noch ganz unbekannt. Doch auch bey den Horncorallen beſindet ſich eine gleiche gallertartige Maſſe, fie iſt nur zwiſchen der kalchartigen Rinde und dem Holz enthalten, und es wuͤrde ohne dieſelbe kein Wachsthum erfolgen. Hier Antipathes. Stachelcoralle. Horncoralle mit gallertartigen Ueberzug. 1327 Hier aber iſt dieſe Maſſe, mit einer ſehr duͤnnen, faſt unmerklichen Membrar ne überzogen, Bey dem Mangel der Kenntniſſe der zum Wachsthum gehörigen Orga— ne, ſind uns zur Zeit auch die zur Fortpflanzung noͤthigen Werkzeuge verbor— gen. Man wird zwar wie bey den Gorgonien, auf unterſchiedenen Koͤrpern, die kleinſten Anlagen oder die zärteften Schößlinge finden, die erſten Keime ſelbſten aber, hat man noch nicht entdeckt. Doch es hat der Herr Ritter Pallas bey den meiſten Gattungen beſondere Auswuͤchſe beobachtet, die ſich an den Stämmen fo wohl, als an den Aeſten befinden, und welche er nach feinen Vermuthungen für die Eyerſtoͤcke erklart. Sie ind nach dieſer Anga— be, kleine walzenfoͤrmige Becker mit einer weiten Muͤndung, welche in un⸗ terſchiedener Richtung einwaͤrts gekruͤmmt find, und aus einer gleichen hornartigen, mit dem Stamm ſelbſten innigſt verbundenen Subſtanz, bes ſtehen “). Er vergleicht fie mit den Blaſen der Sertularien und hält daher dieſes Geſchlecht mit jenem für ſehr nahe verwandt, wiewohl dieſe Gefaͤſe in ihrer Bauart gänzlich verſchieden find, und aus einer duͤnnen, meiſtens vers ſchloſſenen Membrane beſtehen. Die erwaͤhnten Organe der Antipathes hinge⸗ gen, ſind da wo ſie an der Flaͤche aufſitzen, etwas verſtaͤrkt, und verbreiten ſich in eine trichterfoͤrmige Lamelle von gleicher hornartigen Subſtanz. Daß ſie nicht eine Arbeit irgend einiger Seethiere, oder ſonſten von zufaͤlliger Ent⸗ ſtehung ſeyn koͤnnten, beweißt nach feinem Urtheil ihre manchfaltige bey vers ſchiedenen Gattungen eigene Form, ihre Menge, und die genaue Verbindung der Maſſe ſelbſten. Herr Ellis hat von dieſen Organen, welche er an der Antipathes ſpiralis fand, nach einem getrockneten und aufgeweichten Exem— plar, eine Abbildung gegeben, welche ich in deren Beſchreibung des weitern zu erleutern habe. Er erklaͤrt fie für die Wohnung der, dieſen Gattungen eiges e nen len ch. Eo op fi. p. 206. Ovaria ſ. calyces. Notatu digniſſimum eſt et affinitatem in- ter Antipathes et Sertularias quandam conftituere videtur, quod iſtae, ficut harum pleraeque, calyces ſingulares, propagationi verofimile deſtinatos, in truneo ramisque pro- ferant. Notabilia haee Antipathum organa in plerisque enumerandarum fpecierum, plurimis perluſtratis fpeciminibus detex i. Suu calyeuli turbinato cylindracei , varie incurvali, e Jubjlantia cornea flirpis orti, eidemque continwi, Craſſiuſcula eorum ad ſtirpem ſubſtantia in tenuiſſimam limbi lamellam extenuatur-,, f Eſpers Pflanzenthiere II. Th. S 138 Siebentes Geſchlecht der Pflanzenthiere. - nen Polypen, oder der Thiere welche die Stachelcoralle ſelbſten erbauen. Doch dieſe Organe, find nicht bey allen Exemplaren zu finden. Ich habe verſchie⸗ dene derſelben, nach angelegenſter Beobachtung uuterſucht, und nicht die min⸗ deſte Spuhr davon wahrgenommen. Sie ſcheinen nur in einem gewiſſen hoͤ⸗ heren Alter zum Vorſchein zu kommen, und ihre unbeſtimmte Form macht auch die Entſcheidung ihrer Beſtimmung, eben ſo ungewiß. Als Gehaͤuſe der Erbauer der Coralle ſelbſten, würden fie nothwendig, bey jeden Exempla— ren anzutreffen ſeyn. Ich habe nach einigen Unterſuchungen, noch die beſon— dere Art des Wachsthums der Zweige bey den mit Borſten beſezten Arten zu bemerken. Es kommen die erſten Keime dieſer Zweige, an dem Stamm, den Aeſten, oder auch den aͤuſerſten Spizen, als kleine Kugeln, oder bey ver— ſtaͤrktem Wuchs, als ſtumpfe Kegel, hervor, und dieſe find ſehr dichte mit jenen Borſten, am haͤufigſten aber an der Spize beſezt. Bey den etwas mehr verlängerten Zweigen, ſtehen fie dann und fo fort bey vergröfers ten Wuchs, auch weiter auseinander. Nothwendig muß dieſes durch eine Ausdehnung der hornartigen Subſtanz entſtehen, wenn uns auch die inneren Gefäße ſelbſten noch verborgen find. Durch die Abſaͤze des ſchleimigten Leber, zugs, wuͤrden ſich dieſe Borſten, in einer gleichen Menge anlegen, und ſich nicht an der Spize, in groͤſerer ſo ſehr gehaͤuften Anzahl befinden, zumahl ſie hier in der Laͤnge gemaͤchlich abnehmen. Es hat damit gleiches Anſehen, wie bey dem Wachsthum verſchiedener ſtachlichten Pfanzen, z. B. des Cactus mam- millaris, heptangularis, repens und anderer, wo an der Spize der Stämme, die Stacheln eben ſo ſehr angehaͤuft find, die ſich dann bey verſtaͤrktem Wachs- thum verlängern und weiter auseinander breiten. — Es wird daher nach Art der Pflanzen nicht nur der Trieb der Zweige fortgeſezt, ſondern es entwickeln ſich auch neue Keime an den Stämmen und Aeſten. Umſtaͤnde, die man wenig ſtens nicht durch die Kräfte thieriſcher Arbeiten, wird erleutern koͤnnen! An denen Gattungen mit glatter Flache, find die Endſpizen der Zweige, gemaͤchlich verdünnt, ſehr weich und lederartig, welche ſich dann gemaͤchlich verſtaͤrken, und ihre gewöhnliche Härte erreichen. Hierinnen kommen fie mit den Gorgonien überein. Die Kennzeichen dieſes Geſchlechts find ſonach, in dem Unterſchied von den Gorgonien, theils der gallertartige Ueberzug im Leben oder im trockenem Stand die Ueberreſte einer Membrane, theils die mit Stacheln oder Borſten bekleidete Flaͤche des Holzes. Die Unterſcheidungsmerkmahle aber, der unters geordne⸗ Antipathes. Stachelcoralle. Horncoralle mit gallertartigen Ueberzug. 139 geordneten Gattungen ſelbſten, werden ſowohl von der manchfaltigen Art des Wuch⸗ ſes, der einfachen oder getheilten Staͤmme, der Form und Richtung der Zweige, ihrer buͤſchlichten oder fächerförmigen Geſtalt, als auch von den Eigenſchaften des Holzes und deſſen unterſchiedenen Bekleidung mit ſtaͤrkeren oder feineren Borſten und Stacheln, ſo wie noch nach mehreren weſentlichen Abweichungen, genommen. In dem Syſtem des Herrn Ritter Pallas, als dem vollſtaͤndigſten, wur— den zehen Gattungen dieſes Geſchlechts, unter folgenden Nahmen beſchrieben. Sp. 1, Antipathes foeniculacea; 2, A. ericoides; 3, A. pennacea; 45 A. myriophylla; 5, A. Flabellum. 6, A. clathrata; 7, A. cu- preffina (Gorg. Abies, a, recta Linn.); 8, A. orichalcea (Gorg. aenea Linn.); 9, A. dichotoma; 10, A. ſpiralis (Gorg. Abies, Var. E, ſpi- ralis Linn.). Dieſen habe ich die von neuerlichen Entdeckungen, wiewohl fie ſich zur Zeit in ſparſamer Anzahl vorgefunden haben, beyzufuͤgen. Die erſte Stachelcoralle. Antipathes Flabellum. Faͤcherfoͤrmige Stachelcoralle. Tab, Antip. I. Ein vollſtaͤndiger Stamm. »aLLas Elench. Zooph. pag. 111. nr. 136. Antip. Flabellum. A. ex- planata ramoſiſſima fubdivifa , ramulis bifariam ramofis, reticu- latim cohaerentibus. Wilckens Thierpfl. 1. Th. S. 273. nr. 5. Antip. Flab. (Ueberſ.) Der Trauerfaͤcher. Ein Stachelcorall, das ſich mit ſeinen ſehr vielen und abermahls getheilten Aeſten ausbreitet, und weil die Aeſtgen an welchen wieder andere in gedoppelter Anzahl ftes hen, miteinander zuſammenhaͤngen, netzaͤhnlich iſt. — ‚Boddaert Lyſt d. Pl. p. 264. Ant. Flab. Platte Zee- Heefter. SMELIN Ed, XIII. Syft. Linn. To. I. P. VI. pag. 3797. ſp. 10. Antip. Flabellum. (nach Pallas). — Hab. in Oceano indico, undulato curvata, ſemipedalis fere diametri, atra, tenerrima ſcabritie hifpida, rumpH Amb, Rar. Kam. To. VI. pag. 209. Ericae marinae affinis. In der ausgebreiteten Flache und der gitterfoͤrmigen Geſtalt, kommt dieſe Stachelcoralle mit der Gorg. flabelliformis beynahe überein, und (don S 2 Rumpf 140 Siebentes Geſchlecht der Pflanzenthiere. Antipathes Stachelcvralle. ö Rumph erwähnt, daß fie gleichſam aus dieſer und einer Gattung die er Erica marina genennt, zuſammengeſezt iſt. Nach feinen, und andern zuverläſſigen Nachrichten aber, iſt ſie niemahlen mit einer Rinde bekleidet, ſondern mit ei⸗ nem gallertartigen Schleim uͤberzogen, von dem man auch haͤufig, die in eine Membrane vertrockneten Ueberreſte bemerkt. Der Umfang iſt gewohnlich gerundet und die Fläche ganz eben, fie wird aber bey vergroͤſertem Wuchs durch die her⸗ vortrettende Kruͤmmungen und Verſtaͤrkung der in ſchreger Richtung ſich vers wachſenden Zweige, etwas hoͤckericht und erhält auch eine gewoͤlbte Geſtalt. Herr Pallas giebt ſie nur fuͤr einen halben Schuh im Durchmeſſer an, es ſind mir aber Exemplare vorgekommen, die uͤber einen ganzen in der Breite und noch über die Hälfte in der Laͤnge, betrugen. Die kegelförmige Grundfläche verbreitet ſich in eine dünne, ſehr zaͤhe Membrane und iſt auf Steinen von unterſchiedener Art befeſtiget, welche auch oͤfters ganz eingeſchloſſen werden. Der Stamm der ſich daraus erhebt, iſt fehr dünne und kurz, meiſtens ſchon von da an, getheilt. Die Weite gehen auf beyden Seiten in ſpizige Winkel und und in einem ungleichen Abſtand aus. Sie ziehen ſich in faſt gerader Richtung biß an den Gipfeln, wo ſie ſich in Bor⸗ ſten verdünnen. Die Nebenaͤſte, welche ſich in ungleichen Formen dazwiſchen verwachſen und dadurch die fächerförmige Geſtalt bilden, find meiſtens ausge⸗ ſchweift, oder auf manchfaltige Art, nach ihrer unterſchiedenen Länge gekruͤmmt. An der Gorgonia Flabellum ſtehen fie ſehr enge beyſammen, fie gehen fait ſaͤmtlich in rechten Winkeln aus, und find von diefen gitterförmigen Fuͤgungen, allzuſehr unterſchſeden. Hier ſind ſie ſehr weit, aber von den manchfaltigſten Formen. Doch an vielen Exemplaren gehen die verwachſene Nebenaͤſte auch in rechte Winkel aus, und bilden dadurch viereckigte oder rautenfoͤrmige, ſehr weite Neze. Das Holz iſt ſchwarzbraun, und von feſter hornartigen Subſtanz, es kommt aber in der Härte, dem der Antip. cupreſſina und ſpiralis nicht gleich. Nach den Exemplaren des Herrn Pallas war es aͤuſerſt gebrechlich, welches ich aber an dieſen nicht bemerken konnte, da es vielmehr ſehr zaͤhe und biegſam iſt. Er fuͤget noch bey, daß es eine zarte Rauhigkeit habe), welches ich aber 6 5 an *) Ob. angef. O. — Lignum fürpis fragilifimum, atrum , tenerrima ſcabritie hiſpidum. Ite Gatt. Antipathes Flabellum. Faͤcherfoͤrmige Stachelcoralle. T. I. 14 an meinen Exemplaren gleichfalls nicht habe wahrnehmen koͤnnen. Sie hatten nur an dem Stamm einige runzlichte oder auch ſpizige Auswüchfe, im übrigen aber waren die fämtlichen Aeſte ganz glatt, und es ließ ſich weder durch das Gefuͤhl, noch unter der Vergroͤſerung, von dieſer rauben Bekleidung etwas bes merken. Auf den meiſten befanden ſich kleine Seetulpen, welche ganz mit der Subſtanz des Holzes uͤberzogen waren, und an verſchiedenen Stellen zeigten ſich knoͤtige Auswuͤchſe, die durch zufaͤllige Austrettung der hornartigen Maſſe mochten entſtanden ſeyn. Das Holz ſelbſten, iſt in der, der Flaͤche entgegen— geſezten Lage, breitgedruckt, öfters aber gewunden, und von ungleicher Dicke. Die faſt gerade aufſteigende Aeſte, ſind an den Spizen ſehr duͤnne, faſt ſeber⸗ artig und von rothbrauner Farbe. Die Abaͤnderungen beziehen ſich blos auf die weiteren oder engeren Maſchen, und der ſchwaͤcheren oder ſtaͤrkeren Anlage des Holzes. 6 Der Herr Ritter Pallas hat an ſeinen Exemplaren, kleine Kelche, als eigene Organe wahrgenommen ). Sie befanden ſich auf der gewölbten Fläche des Fächers , an den Aeſten hin und wieder zerſtreut, und hatten kaum die Groͤſe eines Mohnkorns. Nach ſeiner Beſchreibung find fie ſehr kurz und haben eine etwas erweiterte Muͤndung, nebſt einer rauben Flaͤche. Ich habe fie zur Zeit, nach den genaueſten Beobachtungen, noch nicht bemerken konnen, ich kan we⸗ nigſtens die oben erwahnten körnigten Auswuͤchſe, welche an dem Stamm ſich befinden, und damit uͤbereinzukommen ſcheinen, nicht für beſondere Werkzeuge erkennen. Der Aufenthalt dieſer Stacheleoralle, iſt der Oſtindiſche Oeean, und beſonders die Ufer der Moluceiſchen Infeln. Die zweyte Stachelcoralle. Antipathes clathrata. Gitterfoͤrmige Stachelcoralle. ab. II. Ein ganzer Stamm, PALLAS Elench. Zooph. pag. 212. nr. 137. Antip. clatlırata. A. ra- moſiſſima intricata, ramulis confufis ubique coalefcentibus, S8 3 | uniori- 5 O. a. O. — Culyces a latere convexo flabelli, per ramos ſparſi, erebri, grano papa- veris vix maiores , breyiculi, ſubturbinati, extus fcabris 142 Siebentes Geſchlecht der Pflanzenthiere. Antipathes Stachelcoralle. iunioribus ſetaceis. — Wilckens Thierpfl. 1. Th. S. 274. nr. 6. Antip. clath. Das Stachelgitter. (Ueberſ.) Ein Stacheleorall mit ſehr vielen unordentlich lauffenden, und überall zuſammengewachſenen Aeſt⸗ chen, deren jüngere borſtenähnlich find. — Boddaert Lyſt d. Pl. Dag. 266. Ant. clath. Gemardde Zee-Dorn, BOCCONE Muf. (italieniſche Ausg.) pag, 259. Tab. IX. Antipathes fpi- nofa, exilis, reticulata, arborea, indica; aut Antipathes exi- lis, aſpalatoides. MoRTSON Hiſt. Pl. pag. 652. Sect. XV. Tab. X. nr. 18. Fruticulus marinus aſperiuſculus, ramulis ferulaceis fpinulis exeuntibus. A LINNE Hort. Cliffort. pag. 479. nr. 2. Iſis flexilis fruticoſa, caule fubdivifo, ramulis ſetaceis ſtrictis undique prominentibus, GMELIN Syſt. Nat. Linn. Ed. XIII. To. I. P. VI. pag. 3796. ſp. 9. Antip. clathr. (Nach Pallas.) Dieſe Stachelcoralle waͤchſt in eine Flaͤche, welche gegen zwey Schuh in der Höhe, und fat ein gleiches in der Breite beträgt. Sie iſt aber niemahls eben, es ſtehen die unordentlich verbreiteten Aeſte, in gewoͤlbter oder ausge— ſchweiften Richtung hervor, wenn fie auch meiſtens unter ſich verwachſen find, In dieſer Groͤſe ſtehen die an ſich ſehr verwirrten Gitter, weiter auseinander, in jüngerem Alter aber find fie enger zuſammen verbunden. Ihre Formen find von der manchfaltigſten Art, und es kommen kaum zwey miteinander uͤberein. Einige bilden, zu etlichen Zollen im Umfang geraͤumige Maſchen, welche rau— tenfoͤrmige, laͤngliche Vierecke, oder ungleiche Dreyecke, und ſonſten unbeſtimmte Figuren bilden, andere find dagegen in naͤchſter Lage mit jenen, deſto enger vers wachſen. Die Aeſte ſelbſten nehmen eine ausgeſchweifte, durchereuzende Rich— tung, und find von ungleicher Staͤrke. Die Zweige daran find theils mit den— ſelben verwachſen, theils ſtehen ſie in zahlreicher Menge, als ſpizige Dornen hervor, die ſich vermuthlich im Leben mehr und mehr verlängern, und wieders um verbinden, fo wie von Neuen nach den ſehr ſichtlichen Keimen, andere ents ſtehen. Die Grundfläche hat keinen beträchtlichen Umfang, und ift auf Stei⸗ nen verbreitet. Es kommen daraus mehrere Staͤmme zugleich hervor, welche ſich ſchon von da an, in Aeſte miteinander verbinden, doch niemahlen eine ſon— derliche ate Gatt. Antipathes clachrata. Gitterförmige Stachelcoralle. T. II. 143 derliche Staͤrke erreichen, da ſie bey den groͤſten Exemplaren kaum zwey oder drey Linien im Durchſchnitt naͤchſt an der Grundflaͤche, betragen. Das Holz iſt von; der feſteſten hornartigen Subſtanz, und von ſchwarzbrauner Farbe, an den aͤnſerſten Zweigen aber, roſtfaͤrbig. An den Staͤmmen und Aeſten iſt es breitgedruckt und öfters gewunden, an der Zweigen und an den Stacheln, ges rundet. Die aͤuſere Flaͤche iſt glatt und glaͤnzend, und nur wegen einzelner kleiner Dornen, welche an den Endſpizen der Zweige dichter ſtehen, etwas rauh. Im Schnitt zeigt es ſich ſehr ſproͤte und broͤckelnd, es nimmt aber einen vor— zuͤglichen Glanz an, und iſt etwas durchſcheinend. In der Mitte habe ich bey den meiſten Aeſten und Staͤmmen, einen weiſſen oder auch gelben Kern in ge— rundetem Umfang wahrgenommen, der ſich biß an die aͤuſerſten Spizen hin⸗ gezogen. f Auch an dieſer Stachelcoralle, hat Herr Ritter Pallas gewiſſe Organe, die er Kelche genennt, wahrgenommen. Nach ſeiner Angabe ſteßen fie an dem Holz mit dem ſie eine Maſſe ausmachen, gerade aus, ſie ſind einwaͤrts gebogen, in der Mitte aber verduͤnnt, und haben die Form eines Ochſenhorns. Ich fand ſie an allen Exemplaren ſehr haͤufig, ich konnte ſie aber nicht nach irgend einer Eigenſchaft von den übrigen Dornen unterſcheiden, von denen fie an ſich nur durch ihre Kruͤmmung abweichen. Es ſezen ſich an dieſe Coralle gleichfalls verſchiedene Schaalenthiere und Milleporen ſehr haufig an, welche aber oͤfters ganz von der hornartigen Subſtanz eingeſchloſſen werden, und dadurch ihre Geſtalt noch unfoͤrmlicher machen. Die Wohnplaͤze, ſind die oſtindiſchen Meere. Die dritte Stachelcoralle. Antipathes cupreſſina. Die Cypreſſenfoͤrmige Stachel⸗ coralle. Tab. Antip. III. Fig. 1. Ein Stammm mit den Zweigen. Fig. 2. Ein vergröͤſertes Stuͤck. g A LINNE S. N. Ed. XII. pag. 1290. ſp. 4. Gorgonia Abies. G. ſim- plex, fcabra, paniculata, ramis recurvatis. (Horncoralle) Sta— chelcoralle, mit einfachem Stamme, büuſchelfoͤrmigen, und ausgeſchweiften am Ende ruͤckwaͤrts gebogenen Aeſten. ⸗) vedta. G. paniculata ramis muricato-ſcabris. Geradſtaͤmmige. Mit buͤſchelfoͤrmigen, ſtachlicht— rauhen Aeſten. — Ed. X. p. 802. ſp. 9. Gorg. Abies. G. ſimplex, ſcabra, paniculata, ramis recurvatis. Muͤller 144 Siebentes Gedicht de Pfanzenthiere. Antipathes. Stachelcoraue. Müller Nat. Syſt. VI. Th. II. B. S. 755. nr, 4. G. Abies. Die Ses, cypreſſe. GMELIN Ed. XIII. Syſt. Linn. To. I. P. VI. pag. 3796. ſp. 6. Anti- pathes Cupreſſus. A. ſimplex ſeabra paniculata, ramis recurva- tis. — Habitat in Oceano indico, ad 2 ufque pedes longa, trunco pennae cygneae craſſitie, tomento griſeo hiſpida, intus aterrima. raLLas Elench. Zooph. pag. 213. nr. 138. Antipathes cupreſina. A trunco ſimplici longifimo flexuoſo, ramulis confertis recurvis ramoſiſſimis paniculato. — Locus. Oceanus indicus. — Wil⸗ end Charact. der Thierpfl. 1 Th. S. 274. nr. 7. (Ueberſ.) Antip. cupr. Die Seecypreſſe. Eine ſtachlichte Horncoralle mit einem einfa⸗ chen ſehr langen gebogenem Stamm, und dichte beyſammen ſtehenden ſchwachen gekruͤmmten Aeſten, welche weil ſie wieder in ſehr viele Aeſtgen ausgehen, dem Gewaͤchs das Anſehen von einem kolbichten Strauß ver⸗ ſchaffen. — Boddaert Lyft des Plantend. pag. 267. Antip. cu- prejina. Zee Cypres. HouTTuyn Natuural. Hift. I. D. 17. St. pag.317. nr. 4. Gorg. Abies. Zeehefter die eenvoudig is en ruuw, aan den Steel Pluimagtig gekroond met Kleine Kromme Takjes, Nun Amb, Rarit. K. To. VI. pag 207. fig. 2. Cupreffus marina. sesa Thef. To. III. Tab. CVI. nr. 1. Cupreſſus marina. ELLIS — sOoLAN DER Natural Hiſt. of. Zooph. p. 102. fp. 6. Antipathes Cupreſſus. Cyprefs Antipathes. A. fimplex fcabra paniculata, ramis recurvatis. Der einer Fichte oder Tanne aͤhnliche Wuchs in der pyramydenfoͤrmi⸗ gen Vertheilung der Aeſte, hat zur obſtehenden Benennung dieſer Stachelcoralle Anlaß gegeben. In dieſer Vergleichung aber, kommt es nicht darauf an, wenn andere eine naͤhere Aehnlichkeit mit einer Cypreſſe gefunden haben. Der Stamm iſt ganz einfach und nur hoͤchſt ſelten in zwey oder mehrere, getheilt. Er iſt ſehr ſtarre, meiſtens gerade, wenigſtens nur in kurzen Abſaͤzen etwas gekruͤmmt, und verdünnt ſich gemächlich biß an die aͤuſerſte Soize. Man findet ihn fels den in einer Lange von zwey Schuhen, wo er in der ſtaͤrkſten Dicke nur drey biß l ste®stt. Antipathes cupreflina. Cypreſſenförmige Stachelcvralle. T. III 147 biß vier Linien haͤlt. Gemeiniglich iſt er um die Hälfte kurzer, und denn auch im Durchmeſſer um vieles duͤnner. Die Aeſte tretten in nahem Abſtand der Grundfläche hervor, wo fie auch die betraͤchtlichſte tänge haben. Sie neh: men gegen die Spize gemaͤchlich ab, und fo erreichen fie einen pyramydenfoͤr⸗ migen Wuchs. Meiſtens gehen ſie in rechten Winkeln aus, und nehmen dann eine ausgeſchweifte Richtung, wo ihre Spize wiederum eine einwaͤrts gekruͤmmte Lage erhaͤlt. Sie ſind abermahls mit mehreren Aeſten, und dieſe mit kleineren borſtenfoͤemigen Zweigen beſezt. Dieſe ſtehen ſaͤmmtlich / theils einander gegen über, theils abwechſelnd, oder auch in einer ſchneckenfoͤrmigen Lage vertheilt. Die Grundflaͤche iſt nach dem Bericht des Rumphs, auf kleinen, ſehr harten Stei⸗ nen, in unterſchiedenem Umfang der Fläche, verbreitet. Die Coralle ſelbſten wird nur in einer groſen Tiefe des Meeres gefunden, und mit Angeln loosge— riſſen. Sie ſoll fi faſt nirgends, als nur an den Uliaſſariſchen und Bandaiſchen Inſeln enthalten, und ſelbſten in Indien für eine vorzuͤgliche Seltenheit ges ſchaͤzt werden. Die von mir verglichenen Exemplare, welche einen Schuh in der Lange betrugen, find von beſogten Gegenden, und durch die öfters gerühmte Güte des beruͤhmten Herrn Garniſonpredigers Chemnitz, als ſehr ſchaͤzbare Bey⸗ kraͤge mir F mitgetheilt worden, Die ganze Fläche, vom Stamm biß an die aͤuſerſten Spizen der Zwei⸗ ge, iſt ſehr dichte mit aneinander ſtehenden feinen Borſten bekleidet, welche das Anſehen eines wollichten roͤthlichgrauen Ueberzugs haben. Unter der Vers gröferung zeigen fie ſich als kegelfoͤrmige, etwas durchſichtige Spizen, von ei⸗ ner gleichlaufenden Höhe. An dem Stamm ſtehen fie ſenkrecht hervor, an den Spizen der Zweige aber, wo fie auch etwas ſtaͤrker und weiter auseinander ges ſtellt find, nehmen fie eine Richtung in ſpizigen Winkeln. An den äaͤuſerſten Enden, oder auch ſchon bey den hervorſproſſenden Keimen, ſind ſie um ſo dichter angehaͤuft, wie ich bereits in der Einleitung zu dieſem Geſchlecht erwaͤhnet habe; doch wird man allezeit in dem Mittelpunct derſelben, einen kleinen Ueberreſt der gallertartigen Materie gewahr, welche in gleiche holzartige Subſtanz vertrocknet iſt, und dadurch die Art des Wachsthums zu erkennen giebt. Es werden nehm— lich an dieſen Spizen, die Säfte hervorgetrieben oder angehaͤuft und vielleicht durch den umliegenden Schleim Igeſchuͤzt, und die Entwiklung der Keime dadurch befördert, man wird wenigſtens gewahr, daß fie anfangs aus einer ſehr weichen und zarten Subſtanz muͤſſen e haben, die ſich nach und nach verhaͤr⸗ tet hatte. Eſpers pflanzentbiere II. Th. 5 N Das 146 Siebentes Geſchlecht der Pflanzenthiere. Antipathes Stachelcoralle. Das Holz kommt mit dem feſteſten Horn der Saͤugthiere, nach der Zaͤ⸗ hen Subſtanz beynahe uͤberein, es iſt vielmehr um vieles haͤrter und weit mehr gebruͤchig. Man wird im Schnitt keine Schichten oder Ringe, wie bey ans dern Arten daran gewahr. Die Farbe iſt von auſen ſchwarzbraun, und er⸗ hält durch die Politur die ſtaͤrkſte Schwaͤrze. In dem Umkreis iſt es an dem Stamm ſowohl, als an den feinſten Zweigen, beſtaͤndig gerundet. Der Herr Ritter Pallas hat an der Fläche dieſes Holzes, beſonders an⸗ dem Stamm, ſehr groſe Kelche wahrgenommen, welche oͤfters mit dem Stamm ſelbſten gleiche Staͤrke hatten, an den Aeſten aber um ſo kleiner waren, und cylindriſchen oder trichterartigen Formen glichen. An den von mir beobach— teten Exemplaren, habe ich ſie zur Zeit noch nicht wahrnehmen koͤnnen, ich bemerkte nur verſchiedene ganz ähnliche Auswuͤchſe, die ich aber nicht für bes ſondere Werkzeuge hatte annehmen koͤnnen, und es muͤſſen diejenige welche damit gemeint ſind, nur bey ſehr ſtarken Staͤmmen zum Vorſchein kommen. Herr von Linne hat die Antipathes ſpiralis, als eine Abänderung die, ſer Gattung angegeben, welche aber weſentliche Verſchiedenheiten zu erkennen giebt. Ich habe ſie auf der VIIIten Tafel in Abbildung vorgelegt, nach welcher ich ſie ausfuͤhrlicher zu beſchreiben habe. Rumph erwaͤhnet noch zweyer verſchiedenen Varietaͤten dieſer Stachelcoralle , es find aber vermuthlich wuͤrkliche Species. Nach ſeiner Angabe, hat die erſte, eine ſchwarze Farbe welche mit einer kaum merklichen Rinde, im friſchen Zuſtand aber, mit einer ſchleimigten Subſtanz überzogen iſt und mit einer weiblichen Cypreſſe die naͤchſte Aehnlichkeit hat. Die zweyte, beſtehet aus einer leichteren, ſchwammigten, aſch— grauen Maſſe, mit gerundetem Gipfel, und zaͤrteren, biegſamen, kurzen Zwei, gen. Sie hat von auſen eine rothbraune Farbe, und iſt in ihrer Form eis nem Fuchsſchwanz ſehr aͤhnlich. Herr Ritter Pallas haͤlt beyde entweder fuͤr Exemplare von jugendlichem Alter, oder vielleicht möchte Rumph, die Sertu- laria Thuia, damit gemeint haben, es find wenigſtens hierinnen, feine ſonſt ſo genauen Kennzeichen, nicht hinreichend. Ich habe noch zu bemerken, daß ſich nach uͤbereinſtimmenden Nachrich⸗ ten, weder die ſonſt fo gewoͤhnlichen Seetulpen, noch irgend andere Schaalen thiere, auf dieſer Stachelcoralle anzuſezen pflegen. Vielleicht iſt die Flaͤche zu rauh, um ſich anlegen zu koͤnnen, oder find ihnen die Säfte ſelbſten nicht Die te Gatt. Antipathes Larix. Lercheubaumfoͤrmige Stacheleoralie.T.IV. 137 | Die vierte Stachelcoralle. Antipathes Larix. Lerchenbaumformige Stachelcoralle. Tab. IV. Fig. 1. Ein Stammm mit den haarfoͤrmigen Zweigen. Fig. 2. Ein vers groͤſertes Stuͤck deſſelben. A. ſtirpe fimplici, ramulis ſetaceis longiſſimis diſtichis, hiſpidis. roNA Monte Baldo deſeritto. Venet. 1617. Ed. II. pag. 230. e. fig. Antipathis vel Corallii tertia ſpecies. Dieſe Stachelcoralle hat ihren Aufenthalt in dem Mittnllaͤndiſchen Meer, wo fie in einer betraͤchtlichen Tiefe angetroffen wird, und eine Laͤnge von zwey biß drey Schuhen erreicht. Ich finde fie in keinem Verzeichnis noch ange⸗ geben. Die Antipathes Pennacea des Herrn Pallas ſcheint derſelben zwar am naͤchſten zu kommen, ſie wird aber mit einer zarten Wolle bekleidet ange⸗ geben, welche Merkmahle bey dieſer nicht zu verbinden ſind, wenn ſich nicht gewiſſe Abaͤnderungen, dahin anwenden laſſen, indeſſen kommt fie der Form eis ner Feder, in ihrem juͤngern Alter ſehr nahe “). Mit dieſer Ant. pennacea iſt diejenige Gattung naͤchſt verbunden, welche in dem Ellis-Solandriſchen Werk), unter dem Nahmen der Ant, ſubpinnata beſchrieben und abgebils det worden. Sie wurde von Gibraltar beygebracht, und wahrſcheinlich auch in jenem Meer gefunden. Nur in dem obenangefuͤhrten alten und ſeltenen Werk des Pona, finde ich, wiewohl nach Holzſchnitten eine genau uͤbereinſtim⸗ mende Abbildung und hinreichende Beſchreibung. Sie wurde in dem Adriatl⸗ ſchen Meer gefunden, und von gleicher Lange angegeben. Das hier in Abs 5 „ i A bildung * El. Zooph. p.209. nr. 134. Antip. pennacea. A. ramofa, fübincurva, ramis pennatis pinnulis creberrimis hifpidis — Lignum abrafa lanuginoſa eruſta aterrimum eft. — In des Hrn. Prof. Gmelins XIIIten Ausgabe des Linn. SEyſt, wo S. 3797, nr. 11. dieſe Gattung nach Herrn Pallas eingetragen worden, hat ſich die ſeltſame Irrung ereignet, daß die Stämme, von einem ganzen Schuh in der Dicke, (truncis pedem eraſſitie aequantibus) angegeben wurden, da ſie Hr. Pallas nur von der Staͤrke einer Feder⸗ kiels (calamum) beſchreibt, und man unter allen Horncorallen, noch nie ſolche un⸗ gehaͤure Klöge gefunden hat. *) P. 101. nr. 3. Tab. 19. fig. 9. 10. — Feathered Antipathes. 2 — 148 Siebentes Geſchlecht der Pflanzenthiere. Antipathes Stachelcoralee. 15 bildung vorliegende Exemplar, hatte ein gedoppelt gröferes Maas als die erfte Figur ergibt und wurde mir aus der Sammlung des Herrn Prof. Hermanns in Straßburg, mitgetheilt. Erſt nachgehends kamen mir noch groͤſere zu Handen, welche von dem Meer bey Neapel find beygebracht worden. Die Grundfläche iſt kegelfoͤrmig erhoͤhet, und von einem flachen Um⸗ fang. Aus dieſer erhebt ſich nur ein einfacher Stamm, ſehr ſelten aber zwey oder mehrere, welche eine faſt ganz gerade Richtung nehmen, und ſich in eine ſehr dünne Spize vermindern. Bey einer Laͤnge von zwey biß drey Schuhen, beträgt die groͤſte Staͤrke des Stamms, kaum zwey oder drey Linien im Durch ſchnitt. Die Staͤmme ſind im Umfang gerundet und ganz glatt, ihre Farbe aber von auſen ſchwarzbraun. Das Holz ſelbſten, iſt ſehr feſte und ſproͤte, und innen von ſehr dunklem und glaͤnzenden Schwarz. Nur an einem Exemplar, fand ich den Stamm in zwey Aeſte getheilt. Die Zweige, welche der Staͤrke eines Roßhares gleichkommen, gehen ſchon nahe an der Grundfläche und in rechten Winkeln aus, wiewohl ſie hier gemeiniglich abgebrochen ſind, ſie ver— kurzen ſich dann gegen die Spize des Stamms, und bilden eine pyramidenfoͤr— mige Geſtalt. Groͤſtentheils ſtehen ſie in zwey Reihen einander gegen uͤber, an dem obern Theil aber mehr in einem Buͤſchel beyſammen, welches ich auch bey einigen ganzen Stämmen wahrgenommen habe. Die gröften Zweige hats ten eine Laͤnge von vier biß fuͤnf Zollen, in einer gleichen haarfoͤrmigen Dicke. (Sie find gerundet, und zeigen ſich unter der Vergroͤſerung von durchſcheinen⸗ der, braungelben Farbe. Ihre ganze Flaͤche iſt mit ſehr kleinen, etwas weit auseinander geſtellten Spizen, welche unter ſtaͤrkſter Vergroͤſerung, als durch— ſichtige kegelfoͤrmige Härfgen erſcheinen, beſezht. Hin und wieder wird man auch von dem gallertartigen Ueberzug, verſchiedene Ueberreſte gewahr. Es find nehmlich dieſe feinen Zweige hin und wieder, mit kleinen batterfoͤrmigen, dun⸗ kelbraunen Korpern, welche auch in unförmlich angehäuften Kluͤmpgen erſcheinen, beſezt, und im Waſſer eingeweicht / (ich in einem zaͤhen Schleim aufloͤſen, Die Ste Gatt. Antipathes ligulata. Niemenförmige Stachelcoralle. T. V. 149 Die fünfte Stachelcoralle. Antipathes ligulata. Riemenfoͤrmige Stachelcoralle. Tab. Antip. V. Fig. 1. Der ganze Stamm. Fig. 2. Ein vergroͤſertes Stuͤck des Gitters. ; A, flabelliformis clathrata, ramis compreſſis, ramulis ligulatis. Won dieſer Coralle kenne ich zur Zeit nur das einzige hier vorgeſtellte Exemplar, und ich habe deßhalb Anſt and zu nehmen, fie zu den wuͤrklichen Gattungen dieſes Geſchlechts zu rechnen. Ich finde keine ſtachlichte Auswuͤchſe daran, und es iſt mir gleich unbekannt, ob fie im Leben mit einem gallertarti⸗ gen Schleim überzogen iſt, ich kan wenigſtens kaum hinreichende Spuhren daran bemerken. Sie ſcheint in den nezfoͤrmigen Fuͤgungen des hornartigen Holzes, und in dem Umfang des Faͤchers, mit der Gorg. Flabellum überein, zukommen, fie hat auch eine gleiche Grundflaͤche. Sie iſt aber von einer weit regelmaͤſigeren Bauart, und in der Form der Gitter ſowohl, als in der Geſtalt des Holzes, verſchieden. Die Aeſte ſind in der, der Flaͤche entgegengeſezten Lage, breitgedruͤckt, da fie an jener gewoͤhnlich gerundet ſind, und die kleinen Zweige welche die Gitter bilden, ſind als duͤnne breite Blaͤttgen, oder faſt riemen⸗ foͤrmig geſtaltet. Sie verengern ſich an beyden Enden, wo fie mit den nebenſte⸗ benden Zweigen ſowohl, als mit den groͤſeren Aeſten verbunden ſind, und gehen in der Mitte der Seitenflächen aus. An der Sorg. Flabellum find fie dagegen meiſtens gerundet, oder nach der Ebene der Flaͤche breitgedruckt. Die Win⸗ kel welche durch die Gitter entſtehen, ſind meiſtens ſpizig, die Zweige gegen den Gipfel gerichtet, und die Maſchen ſelbſten um vieles groͤſſer. Die Aeſte ſind von ſchwarzer Farbe und auf der Fläche, mit Furchen und Runzeln, die ſich aber nur unter der Vergroͤſerung zeigen, überzogen; die dünnen und breiten Zweige hin⸗ N gegen, haben eine helle durchſcheinende röthlichbraune Farbe. In ſchiefer Rich⸗ tung, wo ſich ihre Breite zeigt, ſcheint die ganze Flaͤche dieſe Farbe zu haben, und giebt einen ſehr auszeichnenden Schiller. In Ruͤckſicht dieſer Abweichung babe ich einſtweilen dieſe Coralle zu den Gattungen dieſes Geſchlechts gerechnet, da ich ſie aus gleicher Urſache nicht zu den Gorgonien hatte bringen konnen. Es ſiud daher naͤhere Erfahrungen abzuwarten, ob fie würffich mit einer kalch⸗ artigen Rinde überzogen il: In dieſem Fall muͤſte ſie wenigſtens von den an⸗ gegebenen Arten der Gorg. Flabellum ganz verſchieden ſeyn, und eine eigene a T 3 a Gattung 150 Siebentes Geſchlecht der Pflanzenthiere. Antipathes. Stachelcoralle. Gattung ergeben. Das Original habe ich durch die Gute des Herrn Garniſon⸗ predigers Chemnitz erhalten, und iſt aus Oſt indien beygebracht worden. | Die ſechſte Stachelcoralle. Antipathes myriophylla *). Duͤnnaͤſtige Stachelcoralle. Tab, Antip. VI. Fig. 1. Ein ganzer Strauch. Fig. 2. Ein vergröferter Aſt. PALLAs Elench. Zooph. pag. 2 10. nr. 135. Antip. myriophylla. A. incurva ramoſiſſima pinnulataque, ramis ſparſis divaricatis, pin- nulis rariusculis ſetaceis, hinc ramoſis. Wilckens Charakt. der Thierpfl. 1. Tb. S. 271. ‚Ant. myrioph. Das Tauſendblatt. Die duͤnnaͤſtige Seeheide des Rumphs. Ein Stacheleorall, welches ges bogen, ſehr aͤſtig, an den zerſtreut anſtehenden und auseinander geſperr⸗ ten Aeſten, mit kleinen borſtenaͤhnlichen Stiften, die au einer Seite wie⸗ der Aeſte darſtellen, weitläufig beſezt if. — Boddaert Loft d. Pl. pag. 163. A’ myr. Getakte Zee - Heide. GMELIN Ed. XIII. Syſt. Linn. To. I. P. VI. pag. 3705. fp. 4. Ant. myrioph. A.incurva ramoſiſſima pinnata, pinnulis hinc ramofis ſetaceis. — Hab. in O. ind. et M. mediterraneo, interdum fefquipedalis , afperrima ex flaveſeenti fuſca, lepades teſtaceaſque affixa, fibi ſaepius habens. rumpH Amb. Rar. Kamm. To. VI. pag 209. Erica marina tenuis. PETIVER Gazoph. Tab. XXV. fig. 12. Myriophyllum indicum ramo- ſiſſimum. BREVNIuS Prodr. rar. pl. To. II. pag 35. Icon. pag. 33. Tab. 29. Lithophytum fuſcum, ſubhirſutum, ramis tenuiſſimis diviſis et ſubdiviſis. ELLIS - SOLANDER Hift. of Zooph. pag 102. ſp. 4. Antip. myriophylla Tarrom- like Antipathes. Tab. 19. fig. 11. 12. A. incurva ramoſiſſima, Pa pinnulis hine ramofis fetacei. — From Batavia. In der ähnlichen Form mit ſehr dünnen gefiederten 1 0 1 Aeſten, ſind mehrere Arten dieſer Stachelcorallen bekannt, wo es aber allzuſchwer haͤlt, ſie von *) Aunſtatt A. ericoides, in der zu aͤndernden Unterſchrift der Tafel. ; 6te Gatt. Antipathes myriophylla. Dünnäftige Stachelcoralle. T. VI. 151 von Abaͤnderungen oder wuͤrklichen Gattungen zu unterſcheiden, und es hat ſelb⸗ ſten nach Angabe der Beſchreibungen verſchiedener Schriftſteller, ſeine eigenen Anſtaͤnde; es find die Kennzeichen nicht hinreichend beſtimmt. Die hier in Ab⸗ bildung vorgelegte Gattung, zeichnet ſich am meiſten durch ihre zahlreichen, ohne Ordnung verwickelten Aeſte, vor andern aus. Man Fan fie aber nach den angeges benen Merkmahlen, auch für die A. ericoides”) wenigſtens als eine Abaͤn⸗ derung, erklaͤren. Nur iſt jene mehr in die Breite geſtrekt, und hat eine ſchwarze, weit rauhere Flaͤche des Holzes. Auch die A. Ulex in dem Ellis⸗ Solandriſchen Werk ), kommt nach der Vorſtelkung eines einzelnen Zweiges, damit überein. In Rumphs Beſchreibung, iſt gleichfalls dieſe und die A. ericoides, nicht hinreichend zu unterſcheiden. Doch die Kennzeichen, welche Herr R. Pallas von der A. myriophylla gegeben, kommen in Vergleichung mehrerer Exemplare, mit dieſer am naͤchſten uͤberein. Sie erreicht eine Höhe von einem halben Schuh, und im Durchſchnitt des gerundeten Buͤſchels, eine faſt gleiche Breite. Aus der in eine Ebene aus⸗ gedehnten Grundfläche, ſteigen mehrere Stämme zugleich empor, welche ſich in zahlreiche Aeſte verbreiten, und abermahl in mehrere ſich vertheilen. Sie ſind ſaͤmtlich ſehr duͤnne, gerundet und ſtarr. Die etwas ſtaͤrkeren Staͤmme, haben eine ſchwarze, oder vielmehr ſchwarzbraune Farbe. Die Aeſte und Zweige find gegen das Licht gehalten, roͤthlichbraun, und durchſcheinend. Sie gehen meiſtens in rechten Winkeln aus, doch find fie ohne Ordnung in einander vers wickelt, und einwaͤrts gekruͤmmt, auch öfters miteinander verwachſen. Die klein⸗ ſten Zweige, welche fpizigen Dornen gleichen, ſtehen meiſtens kammfoͤrmig an der einwaͤrts gebogenen Seite der Aeſte, und ſind gleichfalls gekruͤmmt; doch haben fie meiſtens eine unbeſtimmte Richtung. Das Holz ſelbſten, iſt von vorzüglicher Härte, und daher auch ſehr gebrechlich. Es iſt ſehr dichte mit kurzen kegelförmigen Spizen beſezt, die Fläche dazwiſchen aber, eben und gläns zend. Man wird ſehr haͤufig eine graue oder braune Membrane in einzelnen Parchieen, als Uleberreſte des gallertartigen Ueberzugs, an demſelben gewahr. Dieſe ) Pallas El. Zooph. p. 218. nr. 133. A. ericoides. A. ramoſiſſima hilpidiſima, atra, ra- mis ſparſis, ramulis ubique erebris ſubulatis. 5 *) 1. c. pag. 100, ſp. 2. Tab. 19. Fig, . 8. A. Ulex. 15 ramoſiſſima, ramis fparfis. pa- 5 hiſpidiſſimis, attenuatis. 152 Siebentes Geflecht der Pflanzenthiere. Antipathes Stachelcoralle. Dieſe Stachelcoralle dienet vorzüglich verſchiedenen Schalenthieren zur Anlage ihrer Bruthen. Man findet fie ſehr häufig mit Balanen, und am meiſten mit einer Auſtergattung, der Oſtrea Frons Linn. beſezt. Dieſe ſind gemeiniglich f wiederum mit Milleporen, beſonders der Millep. Reticulum und abermahls mit verſchiedenen Celliporen überzogen, welche zuweilen von dem Holz, ſaͤmtlich wies derum uͤberwachſen und ganz eingeſchloſſen werden. Herr R. Pallas, hat hier gleichfalls, die angegeblichen Kelche wahrge⸗ nommen, welche ſich hin und wieder auf den Aeſten in zerſtreuter Lage befinden ſollen, von denen ich aber auf allen verglichenen Exemplaren, noch keine habe beobachten können, wenn nicht kleine hervorſproſſende Keime, oder zufällige Auss wuͤchſe, für dieſe anzunehmen find. Sie ſtehen nach feiner Beſchreibung an den Seiten der Aeſte, und find nabefförmig geſtaltet, an dem inneren Rand ans gewachſen, an dem aͤuſerm aber zuweilen mit Sproſſeu beſezt, und von rauher Flaͤche. Die in dem Elench. Zooph. und nach demſelben auch in der XIIIten Ausgabe des Linn. Syſtems, aus dem Cluſius angezeigte Stelle, iſt nach einer zufälligen Irrung dort eingeruͤckt worden. Sie bezeichnet die Gorgonia Placomus, wie ich bereits angezeigt habe. Es kommt dieſe Stachelcoralle, wiewohl ich die genauere Beſtimmung ihres Aufenthalts uicht angeben kan, aus dem Oſtindiſchen Ocean, und nach den Vermuthungen des Herrn Pallas wird fie auch an den americaniſchen Kuͤſten gefunden. Von ihren Wohnplaͤzen in dem 1 Meer aber, haben wir noch keine zuverlaͤſſige Nachricht. Die ſiebente Stachelcoralle. Antipathes foeniculacea. Fenchelblaͤtterichte Stachel coralle. Ant. Tab. VII. Fig. 1. Ein Strauch mit haͤrterem, ſchwarzen Holz. Fig. 2. Der⸗ gleichen mit weichem, von gelbbrauner Farbe. ö paLLAs Elench. Zooph. pag. 207. nr. 132. Antip. foeniculacea. A. ramoſiſſima, ramis ſetaceis decompoſito pinnatis. — Loc. mare mediterraneum. — Wilkens Thierpfl. 1. Th. S. 269. nr. 1. Fig. 36. Ein ſehr aͤſtiges mit borſtenaͤhnlichen Aeſten, welche dadurch beſiedert werden, ſo beſeztes Stachelcorall, daß ſich ihre Theile ausein⸗ ander begeben. (doppeltgeſiederte Ace. — Boddaert Lyſt d. Pl. pag. 259. — Zee Hooy. RUMPE ° 7teGatt. Antipathes foeniculacea. Fenchelbl. Stachelcoralle. T. VI. 153 * RuMpH Amb. Rar. Tom. VI. p. 208. Tab. 80. fig. 3. Foen um feu Equifetum marinum. GMELIN Ed. XIII. Syft. Linn. Tom. I. P. VI. fp. 13. Ant. foenicul. — Nach Pallas. Unter obſtehenden Namen, hat Herr Ritter Pallas, eine Stachelco— ralle beſchrieben; wovon wir noch in keinem Schriftſteller des weitern einige Nachricht haben, doch nach ſeiner Vermuthung moͤchte ſie Rumph, in der oben angeführten Stelle gemeint haben. In dieſer Vergleichung finde ich mit dem hier abgebildeten Original, die naͤchſte Uebereinſtimmung, nach den in der Bes ſchreibung erklaͤrten Merkmahlen aber, weicht ſie wiederum allzubetraͤchtlich ab. Sie hat zwar die angegebenen dopreltgefiederten Aeſte, und ſtachelfoͤrmigen Zwei ge, die Flaͤcke aber iſt ganz glatt, und nicht mit einem rauhen zarten Ueberzug, bekleidet. Doch es wird dergleichen auch bey der Antip. Flabellum und clathrata erwähnt, welche ich, fo beſtimmt im übrigen dieſe Gattungen felbs ſten ſind, an meinen Exemplaren, niemalen habe bemerken koͤnnen. So iſt denn die Entſcheidung auf nähere Erfahrungen ausgeſezt, und biß ſich ein achtes uͤbereinſtimmendes Original vorfindet, um welches ich erfahrnere Kenner nach genaueren Beobachtungen, zu erſuchen habe. Die auf dieſer Tafel vorgeſtellten Exemplare, geben ihr jugendliches Als ter an ſich zu erkennen. Das nach der erſten Figur, hat ein ſchwarzes ſehr verhaͤrtetes Holz. An dem von der zweiten hingegen, iſt es gelbbraun und an den Zweigen faſt lederartig, in den Vertheilungen der Aeſte aber und in ihrer Form und Lage, kommen beyde überein. Die häufigen Ueberreſte der ange⸗ haͤuften Membrane, geben es ſehr wahrſcheinlich zu erkennen, daß ſie im Leben, nicht mit einer kalchartigen Rinde, ſondern mit einer ſchleimigen Subſtanz muͤſſe überzogen ſeyn, und daher nicht zu den Gorgonien koͤnne gerechnet werden. Die Grundflaͤche, iſt flach und ſehr breit. Es erheben ſich daraus ge⸗ meiniglich mehrere Staͤmme zugleich, welche ſich im kurzen Abſtand, in Aeſte vertheilen. Dieſe find in eine ebene Fläche verbreitet, und abermahls in meh» rere, meiſtens einander gegenuͤberſtehende, getheilt. Kleine pfriefenfoͤrmige Zweige, in Geſtalt der Stacheln, ſtehen ſowohl an dieſen, als an den Staͤm— men, in rechten Winkeln hervor. Das Exemplar der zweyten Figur iſt ganz in eine einzige ebene Flaͤche verbreitet und es ſtehen nur die pfriefenfoͤrmigen Zweige Eſpers Pflanzenthiere II. Th. u hervor. 154 Siebentes Geſchlecht der Pflanzenthiere. Antipathes Stachelcoralle. hervor. Bey dem von der zweyten Figur aber, nehmen die Aeſte in ihren brei, ten Parthien eine ſehr verſchiedene Richtung, ſie gehen an allen Seiten des Stamms aus, und es iſt eine Fläche gegen die andere ſenkrecht gerichtet, wo— durch der ganze Strauch eine buͤſchelfoͤrmige Geſtalt, beſonders an dem Gipfel, erhält. Das Holz ſelbſten, tft. etwas breit gedruckt, auch an dem Stamm und den Heften, fein gefurcht. Der Aufenthalt dieſer Gattung iſt mir unbekannt. Ich habe ſie mit andern oſtindiſchen Produkten zugleich erhalten. Die Aeſte waren mit kleinen Balanen, und die Zweige mit der Milleporen Reticulum hin und wieder beſezt. Nach der Beſchreibung des Herrn R. Pallas erreicht die Antip. foeni- culacea, die Höhe eines Fußes und oͤfters noch ein groͤſeres Maas, der ſtaͤrk— ſte Stamm aber hat nur die Dicke eines Federkiels. In dieſem Alter ſind die Zweige oͤfters verwachſen, und das Holz ſehr ſtarre. Bey dem Austretten des Saftes und deſſen Vertroknen, häufen ſich um fo mehrere Knoten und unfoͤrm— liche Auswuͤchſe, wodurch ſchon dieſe Gattung ſelbſten, am vorzuͤglichſten zu ers kennen iſt. Er erwähnet nach, daß vollſtaͤndige Exemplare, in den Samm— lungen ſehr ſelten find, da ſich gemeiniglich, nur knͤͤtige Stämme finden, an denen kaum ein oder der andere gefiederte Aſt übrig iſt. | Die achte Stachelcoralle. Antipathes ſpiralis. Schneckenfoͤrmige Stachelcoralle. Antip. Tab. VIII. Fig. 1. Ein Stamm in gewundener Form. Fig. 2. Ein flä:kererin gerader Richtung. Pig. 3. Ein vergroͤſertes Stuͤck. Fig. 4. Der angebliche Polype mit ſechs Klauen, nach Ellis. Fig. 5. Ein vergröferter Kelch oder Auswuchs. „ Li dN Syft. Nat. Ed. XII. pag. 1290. ſp. 4. g. Gorgonia Abies, ſpiralis. G. ſimpliciſſima fpiralis ſcabra. — Culmus volubilis dextrorfum ſiniſtrorſumque. —- Ed. X. p. 800. ſp. 1. Gorg. ſpi- alis. G. ſimpliciſſima ſpiralis ſcabra. — Caulis craſſitie pen- nae, ater, teres, adfperfus per feries punctis acutis. _ Muller Ueberſ. des Linn. NIS, VI. Th. 2. B. ©.756. Gorg. ſpiralis. Der Seeſtrick. a bLLAs Elench. Zooph. pag. 217. nr. 141. Antip. ſpiralis. A. fim- plicifima attenuata flexuoſo- ſpiralis, ſpinulis feriatis 15 — O. Ste Gatt. Antipathes fpiralis. Schneckenfoͤrmige Stachelcoralle. T. VIII. 155 Loc. Oceanus Indicus; Mare mediterfaneum (Baker), Norve- sicum (Brunnichen) — Wilkens Thierpfl. I. Th. S. 280. nr. 10. Fig. 37. (Ueberſ.) Eine ſtachlichte Horncoralle, welche als ein ganz ein, facher, nach oben zu duͤnnerer, ſpiralartig gebogener, und mittelſt der in Reihen anfigenden kleinen Stacheln ſcharf anzufuͤhlender Stengel hervor, wächlt. — Boddaert Lyft. d. Pl. pag. 273. — Zee-Touw. GMELIN Ed. XIII. Syft. Linn. To. I. P. VI. pag. 3795. Sp. 1. Antip. Jpiralis. A. ſimpliciſſima ſcabra. — Hab. in mari indico, mediter- raneo , norwegico, atra, rigidiſſima, fragilis, longiſſima calami e crallitie. HouTTuyN Natuurl. Hiſt. I. D. 17. St. pag. 319. nr. 4. Gorg. fpi- ralis. Zee- Toumw. kalt met een enkelen Steel, die | Slangswyze gedraait is. &umpH Amb..Rarit. Kamm. Tom. IV. pag. 202. Tab. LXXVIII. lig. C. Palmiuncus anguinus. — Malaiſch: Accarbaar- Oelar (ular) Ternatenſiſch; Bau- mutu. ELLIS - SOLANDER Nat, Hiſt. of. Zooph. pag. 100. nr. 1. Tab. 19. fig. 1—6. Antipathes ſpiralis. Spiral Anfipathes. A. ſimpli- eiſſima fpiralis ſcabra. f vOoNA Monte Baldo — pag. 230. Antipathis vel Corallinae quarta ſpecies? EPHEMER. Wat. Cur. Dec. II. Ann. III. pag. 78. Tab. IV. fig. 4. Abhandl. der kayſ. Acad. d. Naturf. XIII. B. S. 62. Tab. II. 8 15. Tab. III. fig. 4. Accarbarium nigrum. vaALENTVN Ind. III. Tab. 52. BB. Tali- aros ſ. funis aquatilis. TOURNEFORT Inft. pag. 574. Lithophyton nigrum ſetaceum, eircum- volutum, Mufeum Geverfianum pag. 526. nr. 309. Ant. fpiralis. — Corde de mer — cum Madrep. Crater, et alia. Alcid. 22. pollic. Herr R. von Linne hat in der zehenten Ausgabe des N. S. diefe Stachelcoralle für eine eigene Gattung erklaͤrt, da ihm aber nachgehends die . cupreſſina zu handen kam, wurde ſie in der zwoͤlften Ausgabe, als eine u 2 Abaͤn⸗ 156 Siebentes Geflecht der Pflanzenthiere. Antipathes Stachelcoralle. Abaͤnderung, jener untergeordnet, wiewohl ſie Herr R. Pallas ſchon ſorgfaͤl⸗ tigſt von einander unterſchieden hatte. An ſich weichet ſie auch allzubetraͤcht⸗ lich ab. An jener it der Stamm, von der Grundfläche an, mit ſehr zahlrei⸗ chen, langen und beſiederten Aeſten beſezt, hier aber mangeln fie gänzlich, die ganze Coralle beſtehet aus einem einfachen Stamm, der ſich biß an die Spize gemaͤchlich verdünnt, und man hat niemahls gabelfoͤrmige Theilungen, oder eis nige Zweige daran wahrgenommen. Die ſpiralförmigen Windungen find ihr ganz eigen, wenn fie auch faſt an jedem Exemplar verſchieden find. Den eis nigen nehmen fie ſchon von dem unteren Stammende ihren Anfang, und dres ben ſich in ſchneckenfoͤrmigen, regelmäfigen Kreißen biß an dem Gipfel. Hier ſind abermahls andere, nach den manchfaltigſten Kruͤmmungen in einander vers wickelt, und zuweilen knotenfoͤrmig geſchlungen. Bey andern ſteiget der Stamm in einer einfachen oder gedoppklten Windung, zuweilen auch gerade empor, und hält in dieſer Richtung eine Lange von einem biß zu zwey Schuhen, wo ſich erſt der verduͤnnte Gipfel durch verſchiedene Schlingungen in einander vers wickelt. Eines dieſer Exemplare habe ich nach dem untern Theil, unter der zweyten Figur vorgeſſellt, welches mir aus dem fo berühmten als reichſten Naturaliencabinet, Ihro hochfuͤrſtl. Gnaden, Fuͤrſt Biſchoffens zu Conſtanz, durch die geneigte Verwendung des verdienſtvollen Herrn Secretatius Abel, iſt mitgetheilt worden. Es nimmt ſich dieſes Original durch die vorzuͤgliche Stars ke des Stammendes aus, welches gewoͤhnlich nur die Dicke einer Schreibfeder betraͤgt. Doch die Staͤrke ſelbſten wird ſehr verſchieden angegeben, wenn nicht die folgende Gattung oder andere aͤhnliche, damit find verwechſelt worden. So erzähle Rumph, daß bey der Inſel Klein, Ceram eine dieſer Coralle geſtanden wäre, wovon die Einwohner verſicherten, daß fie die Dicke eines Menſchenfußes gehabt haͤtte. Doch gemeiniglich erſcheinet fie in einer deſto geſchmeidigern Ge, ſtalt. Herr Houttuyn, erwaͤhnet eines Eremplars in der Sammlung des Herrn Meijers zu Amſterdam, welches eine Läuge von ſechs Schuhen hatte, und faſt gerade, ohne einige Krümmungen, gerichtet war. Herr Ellis beſchreibt dagegen in dem obenangefuͤhrten Werk, ein anderes, von der Dicke des Kiels einer Hahnenfeder und einer Länge von ſieben Schuhen. Dieſes hatte weit auseinanderſtehende Windungen, und war ganz mit kleinen Stacheln beſezt, welche abermahls mit einer verhaͤrteten gallertartigen Subſtanz uͤberzogen waren. Es worde auf einer breiten Flache eines Felſens befeſtiget, gefunden. Das unter er erſten Niger he abgebildete E emplar, hat einen Stamm von faſt gleichen Dicke, wel e. ſich von der G. ndflaͤche au, nur ia flachen Beugun⸗ gen gte Sat. Antipathes fpiralis. Schneckenfoͤrmige Stachelcoralle. T. VIII. 157 gen erhebt, nach dem übrigen Theil aber, in manchfaltige Kruͤmmungen und kleine Kreiſe geſchlungen iſt, welche ſich an dem verduͤnnten Gipfel noch mehr verwirren. Das Exemplar, welches Herr Ellis vorgeſtellt, iſt noch ſtaͤrker verwickelt. 5 Die Grundfläche hat eine kegelfoͤrmige Geſtalt, mit einem verbreiteten dünnen Umfang, der aber bey dem Abnehmen gemeiniglich verlohren gehet. Innwendig iſt die ganze Maſſe ſehr loͤchericht, und enthalt öfters eingewachſene Steine. Es erzehlet Rumph, daß dieſe Coralle vielfältig auf rothen und grauen Kieſeln, desgleichen auf broͤcklichten und weichen Steinen, die er zwar nicht beſtimmt, zu wachſen pflegt. Von einigen dieſer Steine, haben die Fiſcher die Erfahrung, daß fie durch ihre eigene Veranlaſſung, in das Meer ſind gebracht worden. Sie binden dergleichen an eine Schnur, um die daran befeſtigte Angel dadurch in die Tiefe zu ſenken. Durch die Bewegung der anbeiſenden Fiſche, wird der Stein losgemacht, und fällt zu Boden, worauf ſich in einiger Zeit dieſe Stachelcoralle anzuſetzen pffegt. Hier behauptet nun Rumph, daß fie gewiſſermaſſen ihre Nahrung aus den Steinen ſelbſten zu ziehen ſcheine, indem diejenigen welche auf harten Steinen wachſen, von feſterer Subſtanz ſind, als jene die ſich auf weichen und broͤcklichten ange⸗ wurzelt haben. Auf jenen wird fie dünne und ſteif, fie erhalt auch weit meh⸗ rere Krümmungen, als auf dieſen. Herr Houttuyn bemerkt bey dieſer Er⸗ waͤhnung, Herr Pallas habe dieſe Meinung des Rumphs, in anderer Bedeu— tung genommen, und dahin verſtanden, daß die Coralle, auf lockeren Steinen keine Kruͤmmungen erhalte“), da ihm doch ſelbſten Exemplare auf einerley Steinart von gleichen Windungen vorgekommen waͤren. Es ſcheint aber, die Meinung des Rumphs, welcher öfters in feinen Ausdrucken ſehr dunkel iſt, muͤſſe zugleich dahin verſtanden werden, daß die auf Felſen, oder feſten Stei— nen wachſende Stachelcorallen dieſer Art, weit ſteifer und haͤrter ſind, auch in mehrere Kruͤmmungen wachſen, als diejenigen, welche ſich auf looßen oder beweglichen Steinen befinden. Hievon lieſen ſich auch, wenn dieſe Erfahrung i ö u 3 gegruͤn⸗ *) Elench. Zooph. I. e. „Si ſupra fungoſa Saxa ereſeat, flexuoſa non fir. In der Grund» ſprache des Rumphs, obenangef. O. iſt dieſe Stelle in folgenden Ausdrücken verfaßt. „, — — hebbende dit Zee. Gewas een platten Wortel, die van onderen poreus en voll Gaatjes is. Daarom heeſt het Bocmpje een harde ſubſtantie, wordende dun, ſtyf, en voll Krullen, 't welk andeıe Palınbiezen niet hebben, die op vooze Stesnen ſtaan. ,, 158 Siebentes Geſchlecht der Pflanzenthiere. Antipathes Stachelcoralle. gegründet iſt, die Urſachen meines Beduͤnkens, erläutern. Es koͤnnen nehm— lich, die auf feſten Steinen oder Felſen aufwachſende Stämme, dem Ums trieb der Wellen, oder andern zufälligen Bewegungen, weniger Widerſtand Teis ſten als diejenigen, welche auf looſen, oder beweglichen Steinen ſich befinden. Hier giebt der Stein ſelbſten, dem Stoß oder Druck der Staͤmme nach, und dieſe werden ſonach nicht ſo ſehr, als jene, gebogen, ſie koͤnnen ſich daher in geraderer Richtung erheben. Doch die vorzüglichſte Urſache dieſer manchfalti⸗ gen Kruͤmmungen, iſt wahrſcheinlich die weiche Subſtanz ſelbſten, aus welcher ſich das Holz verhaͤrtet, und ſowohl durch das eigene Gewicht ſich ſenket, als auch jeden auf fie wuͤrkenden Kräften, nachgeben muß. Das Holz iſt von der feſteſten hornartigen Subſtanz, und auſerordent⸗ lich ſproͤde, man kan auch keine Ringe oder Schichten, im Durchſchnitt uns terſcheiden. Doch wird man bey einigen Exemplaren, rindenfoͤrmige Ueberzuͤge des nehmlichen Holzes gewahr, als mit welchen ſich die Coralle von neuen uͤberwachſen hatte. Sie find an der inneren Seite, mit gleichen feinen Sta⸗ cheln beſezt, welche in der aufliegenden Rinde ihre Eindruͤcke haben, im übrie gen aber iſt eine dergleichen Rinde mit der ganzen Maſſe auf das genaueſte vereint, und man wird nur die innere rauhe Flaͤche an den hervorſtehenden Kluͤften oder Spruͤngen gewahr. Längſt des ganzen Stamms, ziehet ſich nach Art des Marks in den Bäumen, eine Roͤhre, welche ſich biß an die dus ſerſte Spize verengert. Sie iſt bey einigen leer, bey andern aber mit einer vertrockneten gelben gallerrtartigen Materie ausgefüllt. Die ganze aͤuſere Flaͤ— che iſt mit unzaͤhlbaren kleinen Spizen, welche in faſt gleichen Reihen anein⸗ ander geordnet find, beſezt. An dem Stamm gegen die Grundfläche hin, find ſie abgefuͤhrt und haben eine gerundete Form, an dem duͤnneren Theil aber, führen fie ſcharfe Spizen, deren Rauhigkeit fi) durch das Gefühl ſchon zu er, kennen giebt. In dieſer Bekleidung der Flaͤche, iſt ſie abermahl von der Antip. cupreſſina verſchieden, als an welcher die Stacheln, kleinen Borſten gleichen und eine graugelbe Farbe haben. Hier ſind ſie an der aufſizenden Flaͤche, in halbkugelfoͤrmiger Geſtalt, und dann in eine ſehr ſtumpfe Spize erhöht, fie haben uͤberdiß mit dem Holz eine gleiche und glaͤnzende Farbe. Unter ſtaͤrkerer Vergroͤſerung wird man bemerken, daß ſie abermahl mit kleineren Spitzen, oder runzlichten Auswuͤchſen beſezt ſind, da ſie an jener Gattung eine ebene Flaͤche haben. Wegen der ſo vorzuͤglichen Haͤrte und vereinten Maſſe des Hol— zes, in welchen es das Ebenholzes uͤbertrift, kann es zu Kunſtgeraͤthen, am vorzuͤg⸗ | Ste Gatt. Antipathesfpiralis. Schneckenfoͤrmige Stachelcoralle. T. VIII. 159 vorzuͤglichſten verwendet werden, nur hat es ſelten die dazu noͤthige Dicke. Durch die Politur erhaͤlt es einen ausnehmenden Glanz, der aber von dem der folgenden Gattung, verſchieden iſt, da ihn die Natur ſelbſten hervorgebracht hat. Sie wurde vielfaͤltig mit dieſer verwechſelt. Herr Pallas erwaͤhnet keiner, der bey den übrigen Gattungen der Star chelcorallen, angegebenen Organe. Herr Ellis hingegen hat, in dem obenange— fuͤhrten Werk, davon eine Vorſtellung gegeben, welche ich nach einer Copie unter der vierten Figur dieſer Tafel, beygefuͤgt habe. Es find Aus wuͤchſe, welche man an ſtaͤrkeren Staͤmmen, zuweilen auch als ganz glatte Waͤrzgen, häufig bemerkt. An den duͤnneren Stämmen zeigen fie fi) als kleine Roh, ren mit ausſtehenden Spizen. Die fuͤnfte Figur ſtellet ſie in derjenigen Form vor, wie ich ſie bey allen Exemplaren beobachtet habe. Herr Ellis hatte dieſe Wärzgen mit warmen Waſſer befeuchtet, und dadurch die darinnen ent⸗ haltene gallertartige Materie aufgeweicht, welche ihm dann die vermeintliche Form der Polypen mit ſechs Klauen, und einer in der Mitte befindliche be— cherfoͤmige Erhöhung zu erkennen gaben, die er, als wahrſcheinlich, für den Mund angenommen hatte. Bey dem Aufweichen in dem Waſſer, bemerkte ich wohl das Her vortretten und die Erhöhung der darinnen enchaltenen Gallerte, ich konnte aber weder die becherfoͤrmige Vertiefung, noch die ausſtehenden Strah⸗ len daran bemerken. Dieſe Oefnungen haben mit der inneren durch den gan— zen Stamm ſich ziehende Röhre Gemeinſchaft, fie verwachſen ſich aber wie, derum, und ſo ſcheinen ſie zufällige Auswuͤchſe zu ſeyn, 1 ſie ſich nicht an allen Exemplaren befinden. Nach dem fo ausführlichen Bericht des Rumphs, und andern zuver⸗ laͤſſigen Nachrichten, haͤlt ſich dieſe Coralle in den oſtindiſchen Meeren, bes ſonders in dem Ambeiniſchen Meerbuſen, in zahlreicher Menge auf. Es iſt aber noch nicht mit Gewißheit entſchieden, ob ſie auch in dem Mictelländiſchen, und in andern unſeres Welttheils, hervorgebracht wird. Die Nachricht wel— che Pona nebſt einer undeutlichen Abbildung gegeben, it zweifelhaft, man hat ſie uͤberdiß, mit der naͤchſtfolgenden Gattung, vielfaͤltig verwechſelt. Sela) hat unter den Vorſtellungen verſchiedener Sorallenarten, auch eine Abbildung eines e Cörpers, von einer uͤber anderthalb Fuß * To. III, pag. 193. Tab. CIV. Fig. 3. „Bara haec fpecies, ſingulari admodum ratione conformata, lignofae potius, quam ſruticoſae, naturae, coloris ex fulco rufi, tenax et valde 160 Siebentes Geſchlecht der Pflanzenthiere. Antipathes. Stachelcoralle. Fuß betraͤchtlichen Laͤnge gegeben, welcher fuͤr dem Stamm einer mit dieſer naͤchſtverwandten Gattung iſt gehalten worden. Die bogenfoͤrmige Kruͤmmun⸗ gen haben eine Höhe von drey Zollen, und vermindern ſich an beyden Enden. Der Stamm ſelbſten aber, iſt faſt eines Fingers dick und breitgedruckt. Es ſſt aber die Subſtanz, welche eine rothbraune Farbe hat, holzartig, und wie Herr Pallas ſelbſten ) an dem nehmlichen Exemplar geſehen, das nachgehends in das Naturaliencabinet des Prinzens von Oranien kam, find noch hin und wieder Ueberreſte der Rinde wahrzunehmen, welche die holzartige Maſſe einer wuͤrklichen Pflanze zu erkennen geben, und ſonach der Stamm eines auslaͤn— chen, wiewohl unbekannten Baums ſeyn möchte, | Die neunte Stachelcoralle. Antipäche: glaberrima. Glaͤnzende Stachelcoralle. Savaglia. Ital. Tab, Antip. IX. Fig. 1. Ein Stamm mit der Grundfläche. Fig. 2. Ein gethellter Stamm des Gipfels. Fig. 3. Ein Stuͤck, im queren Durchſchnitt. Fig. 4. Ein anderes im ſchregen, nach der Vorſtellung der blaͤtterichten Schichten. Fig. 5. Eine abgenommene einzelne Schlchte. A. dichotoma (raro reticulatim coalita) incurvato-flexuofa et con- torta, ligno atro, extus glaberrimo nitidiſſimo. xNoRr Delic. Nat, fel. Tab. A. I. Fig. 1. Das ſchwarze Coral. Von einem der merkwuͤrdigſten Producte des mittellaͤndiſchen Meeres, dem ſchwarzen Corall, haben uns die Schriftſteller, welche zu dieſen Beob⸗ achtungen die nächite Gelegenheit hatten, gerade die wenigſten Nachrichten ger geben. Um ſo mehr war es mir daher angelegen, die unter dieſem Nahmen insgemein angegebene Arten genauer zu unterſuchen und ihren fpecififchen Uns terſchied zu beſtimmen. In der Geſchichte der Gorg. Antipathes, habe ich bereits erwaͤhnt, daß man zur Zeit eine ſchwarze Steincoralle, als wuͤrkliche Gattung noch nicht vorgefunden hat. Die unter dieſem Namen angegebenen, . 5 ſind. valde compreſſa eſt. Reptantis inftar ſerpentis finuofa trunco non tereti eonſtat, fed utrinque compreſſo, ac per medium veluti canalicwlato; prout lit. a, a, a, videre po. teſt. Sinus plerique tubereulo acuto obfidentur.,, %#) Pall. El. Zooph. l. e. — „Subftantia profus lignea eſt, poroſa; corticalibus adhue paſſim exuſtulis, vegetabilem naturam adferentibus , obdueta.,, gte Gatt. Antipathes glaberrima. Glänzende Stachelcoralle. T. IX. 161 ſind hoͤchſtens Abaͤnderungen der Iſis nobilis, oder von einer zufälligen Ent, ſtehung, und vielleicht auch durch Kunſt zu dieſer Farbe gebracht worden. Die ſchwarze Coralle iſt von hornartiger Subſtanz, man hat ſich aber nicht einer Gat⸗ tung alleine, zu dem Gebrauch der daraus zu fertigenden Kunſtgeraͤthe bedient, es haben mehrere gleiche Härte, und laſſen ſich zu einer vorzuͤglichen Glaͤtte brin⸗ gen, nur wegen der Staͤrke des Stamms, wurde die Gorg. Antipathes vor⸗ zuͤglich dahin verwendet. | Die hier vorgeſtellte Coralle, wurde wegen ihrer glaͤnzenden Fläche, für eine durch Kunſt zubereitete Antipathes fpiralis, von den meiſten Schriftſtellern erklärt. Man hat fie nach unterſchiedener Staͤrke und manchfaltigen Kruͤm⸗ mungen, in einer Länge von vier bis ſechs Schuhen Häufig gefunden, und bey alle: Trerplaren führer die ganze Fläche von dem unterſten Stammende an, biß auf die aäuſerſte Spige, nach jeden Windungen und Vertiefungen, einen fo erhabenen Slanz, als er irgend durch die Politur oder durch Firniſſe koͤnnte hervorgebracht werden. Daß aber dieſer Glanz nicht durch die Kunſt iſt bes wuͤrket worden, wird man ſchon aus der Gleichfoͤrmigkeit, welche die kleinſten Spizen ſowoßpl, als die manchfaltigen Vertiefungen haben, abnehmen koͤnnen, da fie nicht ohne die groͤſte Mühe, und dennoch ſehr unnuͤtzen Aufwand wuͤr⸗ den geglättet werden, das auch an ſich faſt unmoͤglich if. Bey den Edlen ro⸗ chen Corallen, welche wegen ihrer Schoͤnheit, als Prachtſtuͤcke, durch Kuͤnſtler verſchoͤnert werden, wird man dennoch die Furchen, oder andere Ueberreſte ihrer natürlichen Flaͤche gewahr, da ſich hingegen bey dieſer, nicht die mindeſte Spuhr derſelben entdecken läßt. Doch es giebt uns die innere Beſchaffenheit des Holzes, die untruͤglichſten Kennzeichen dieſes natürlichen Glanzes. Es beſtehet daſſelbe, wie man durch Zerſplitterungen, oder im Bruch leicht bemerken wird, aus unzaͤh⸗ ligen uͤbereinanderliegenden, ringfoͤrmigen Schichten, welche bis auf den Mit, telpunkt, gleiche Glaͤtte, wie die aͤuſerſte Flaͤche haben. Sie laſſen ſich in die duͤnneſten Lamellen ſpalten, und haben dann eine rothgelbe, ganz durchſcheinen⸗ de Farbe, welche man auch hin und wieder, bey den aufgeſtandenen Schichten, oder einzelnen Splittern, an den Staͤmmen ſelbſten, wahrnehmen wird. Die drit⸗ te Figur, ſtellt im ſchregen Durchſchnitt eines kleinen Stuͤcks nach dem obe⸗ ren Theil, dieſe ringfoͤrmigen Schichten vor, wo ſich in der Mitte, im gerun⸗ deten Umfang und nach gleicher Glaͤtte, eine der erſten Anlagen des Stamms erhalten hat; die vierte Figur aber, giebt die Farbe eines dieſer Blaͤttgen zu erkennen. Es iſt ſonach nicht die mindeſte Bedenklichkeit wegen der natuͤrlichen glaͤnzenden Flaͤche dieſer Coralle zu haben, und um ſo mehr ſind dadurch Zipers Pflanzenthiere IL TE. & ihre 1 62 Siebentes Geſchlecht der Pflanzenthiere. Antipathes Stachelcoralle. ihre eigenen Gattungsrechte entſchieden. Man wird an den übrigen ſchwarzen Horncorallen, niemahlen eine gleiche Politur hervorbringen können, und ihre innere Subſtanz läßt ſich auch in keine dergleichen glänzende Schichten zerlegen. In unſern ſyſtematiſchen Verzeichniſſen, finde ich keine gewiſſe Angabe dieſer Gat⸗ tung, fo gemein fie auch in den Sammlungen iſt. Herr von Linne ſcheint fie zur Gorg. Antipathes, unter dem beygefügten Nahmen, des ſchwarzen Coralls der Alten, gerechnet zu haben. In der Ueberſetzung des Naturſyſtems von dem feel. Prof. Muͤller, iſt fie nach genauerer Beſchreibung dafür erklaͤrt worden. Herr R. Pallas erwaͤhnet in der Beſchreibung der Antip. orichalcea*), eines damit uͤbereinſtimmenden Stucks, wo aber die auſerordentliche Glaͤtte und die abgeſtumpften Hefte, ihm, eine daran verwendete Kunſt vermuthen liefen. Herr Houttuyn, rechnet fie zur Antip. ſpiralis, er befchreise wertgftens zugleich uns ter dieſem Nahmen, ein gewundenes Exemplar von dierſchahiger Länge mit ei⸗ ner wie polirtes Ebenholz, glaͤnzenden Fläche. In dem Werk des rafens Mar⸗ ſigli wird ihrer nicht erwaͤhnt, und der Graf Ginaunt hat die unter dem Rah⸗ men des ſchwarzen Coralls angegebene Art, nicht entſcheidend beſchrleben. Auch in dem Ellis Solaudriſchen Werk, wurde fie nicht bemerfi. Nur in dem Knorriſchen finde ich die einzige Abbildung, wo ſie aber unter die Kunſtpro⸗ dukte nach ihrer glaͤnzenden Fläche, iſt gerechnet worden. Bey dieſen ſo unſtrittigen Kennzeichen einer eigenen Gattung, haben wir dennoch von der Beſchaffenheit im Leben, zur Zeit keine beßimmten Nachrichten, und es iſt ſonach nicht entſchieden, ob fie mit einer gallertartigen Maſſe, oder mit einer kalchartigen Rinde überzogen iſt, ſongch, zu den Horneorallen oder zu dieſem Geſchlecht, gehoͤrt. Es ſcheint ihre Bekleidung von ganz eigener Art, oder ein Mittel zwiſchen beyden zu ſeyn, da wir von keiner Gorgonie in fo glatter Flache und den duͤnnen übereinander liegenden Schichten des Hals zes, aͤhniſche Beyſpiele haben. Nur der alte Imperati und nach ihm Bo⸗ nanni, geben uns einige, wiewohl nicht hinreichende Nachrichten. Erſterer ſagt von der Savaglia, als unter welchem Nahmen dieſe Gattung vermuthlich ges meint iſt, ſie habe nach ihrer Subſtanz, die Haͤrte und den Glanz des Ebenholzes, fie würde aber oft mit einer Maſſe eines ſchwarzen Coralls, überzogen gefunden ). | | Ich *) Unicum rariſſimi Zoophyti ſpecimen quod unquam viderim, in Muf. S. Pr. Araufionen- fis extat. Folitiſſima eius fuperjicies, et deficientium rrmorum cbfoleta veſtigia, ar- tem adfuiſſe teſtantur. Sed ſubſtantia et habitus huie generi lud annumerare ſuade nt, *.) Imper. Hiſt. nat. Ed. lat. pag. 824. „Savaglia — planta eſt rameſeendo et effigie Co- salio prorſus fimile, ſubſtandia ligni , nigra, denſa et Hebeul polilj iuſtar nen N sscin qte Gatt. Antipathes glaberrima. Glaͤnzende Stachelcoralle. T. IX. 162 Ich vermuthe, daß damit nicht ſowohl eine kalchartige Rinde von zufaͤlliger Entſtehung, als eine ganz eigene möchte gemeint ſeyn. Auch lezterer) gedenkt eines rauhen Ueberzugs, nach deſſen Abnahme, die glaͤnzende Fläche erſcheint. Es iſt aber hier eben ſowohl, als nach dem Bericht des Sinanni “) wahrſcheinlich, daß die Gorg. Antipathes, nach der Angabe der Rinde, mit dieſer iſt verwechs ſelt worden. Ich habe an verſchiedenen Exemplaren, einige Uleberreſte einer vertrockneten gallertartigen Materie, hin und wieder angetroffen, und verſchiedene Reiſende verſicherten mich, daß fie ſchon aus dem Meer genommen /in dieſer glaͤnzenden Geſtalt erſcheint, wir können wenigſtens ſicher urtheiſen, daß es den Fiſchern wenige Muͤhe macht, den Ueberzug abzunehmen, der vielleicht auch von ſelbſten abfällt, oder im Waſſer ſich abſpuͤhlt. Die gewiſſe Entſcheidung iſt daher den Kennern in jenen Gegenden aufbewahrt, von denen wir uns auch im Kurzen die gruͤndlichſten Unterſuchungen zu verſprechen haben, Die Form der Grundflaͤche, kommt mit der von der Antip. ſpiralis, faſt ganz überein; fie iſt kegelfoͤrmig oder gewölbt, und verbreitet ſich auf feſten Körpern in eine dünne Membrane. Von auſen hat fie gleiche Glaͤtte wie der Stamm, innen aber iſt fie ſehr kluͤftig und mit Milevorenſchichten, oder auch mit Steinen aus gefüllt. Der einfache Stamm erhebt ſich in einiger Kruͤmmung, nnd nur ſelten nach gerader Laͤnge. In einiger Strecke, nimmt er theils ſpiral, foͤrmige, theils ausgeſchweifte, bogenförmige, ſehr unordentliche Windungen. Die Krümmungen find ſowohl krelßförmig, in unterſchiedener abwechſelnder Groͤſe, als auch öfters, winklicht gebrochen. Der Gipfel iſt gemeiniglich gabelfoͤrmig getheilt, ich habe wenigſtens nur feiten mehrere Aeſte wahrgenommen. Auf der Fläche ſtehen hin und wieder in einem oder zweyzoölllgen, auch weitern und engern Abſtand, verſchiedene Soizen kleinerer Zweige, die aber in gröͤſter Lange kaum einige Ynien betragen. Im Durchſchnitt iſt das Holz an dem Stamm naͤchſt Creſeit crxeſſtie ultra pollicem, et altitudine eubitum excedente, ac /aepe ſubſtantia guadam Corallii nigri induta reperitur.,, * Bonanni Ed. Battarra.; p. 176. §. XXIX. „Corellium nigrum,. — — ex undis erutae, durittem plus quam ligneam acquirunt. Scabroſus exiſtit hie frutex , ſed cortice derafo» inſegni levore perpolilus prodit — rami faege fᷣmul implicati, indiffolubili glutine con- junguntor. Tab. XIII. nr. 17. ein verwachſener Aſt. 0) Op. polt. To. I. p. 17. — Savaglia & Pianta arborea, e piglia I' alimento all’ uſo de’ Litofiti per mezzo de’ capezzoli, cui € guernita la di lei corteccia. — Almeno cold fi 1 2 rirrovarono quelle que alle mine meni (di Raguf) pervennero. Die Vorſtellung Tab. XIII. nr. 29, zeigt einen großen, gitterfoͤrmig verwachſenen, glaͤnzenden Stamm, 164 Siebeutes Geſchlecht der Pflanzenthiere. Antipathes. Stachelcoralle. naͤchſt der Grundflaͤche, ablangrund geſtaltet, nach dem übrigen Theil aber, auf unterſchiedene Art breitgedruckt, und gewunden. Es hat allenthalben flache Vertiefungen und winklichte Erhöhungen, die ſich in die Lange ziehen, und dadurch bey der an ſich glatten Flaͤche, nach den Brechungen der Licht⸗ ſtrahlen, den Glanz um fo mehr erhöhen. Auch dadurch iſt dieſe Coralle ſchon von der Antip. ſhiralis ganz verſchieden, als an welcher das Holz einen gerun⸗ deten Umfang hat. Noch uͤberdiß iſt es an dieſer, in der Mitte ganz ſolid, und ich habe an keinem Exemplar, eine durchſetzende Röhre, wie an jener bemerken koͤnnen. Hier wird man auf ber Fläche, nicht im mindeſten irgend einiger bes cherfoͤrmigen Auswuͤchſe oder Kelche gewahr. So feſte das Holz ſelbſten iſt, und beynahe das von erſterwaͤhnter Gattung uͤbertrift; fo ſcheinet es doch, daß es nicht fo gut als jenes zu Kunſtſachen, wenigſtens zu geſchnittener Arbeit, koͤnnte verwendet werden, da die duͤnnen Schichten, Sprünge erhalten und fi) leicht ablöfen laſſen. In ſchreger Lage oder erhaben geſchnitten, zeigen ſich die etwas kluͤftigen Lamellen, in einem goldglängenden Schiller, welches dem ſpie⸗ lenden Slanz des Avanturoſteins ſehr nahe kommt, und auch dadurch iſt dig Holz von dem der Antipathes ſpiralis genugſam unterfihieden, als an welchem die Schichten, in eine Maſſe, ohne ſich abzulöfen, vereiniget find. Im recti⸗ fieirten Weingeiſt und im Terpentinöl, loͤßte ſich ein groſer Theil der harzigen oder öͤlichten Theile auf, und faͤrbten die Maſſe braun. s Es iſt nur das mittellaͤndiſche Meer, zur Zeit als der einzige Wohnplaz dieſer Coralle, bekannt. Wie ich ſchon erwähnt habe, wurde fie öfters mit den polirten Stuͤcken der Antip. ſpiralis verwechſelt, und ſo glaubte man, daß ſie auch in den oſtindiſchen Meeren ſich enthielte. Rumpßh und andere Schriftſteller, geben uns aber davon keine beſtimmte Nachricht. Man hat ſie in der Staͤrke eines Fingers, und in der Laͤnge von fuͤnf bis ſechs Schuhen oͤfters gefunden, dergleichen auch in der Sammlung des Herrn geheimden Hofraths Schmiedel zu Anſpach verwahrt werden, welche von dem Neapolitaniſchen Meer gekommen ſind. In näherer Beſtimmung werden noch die Ufer und Klippen bey Raguſa, für den Aufenthalt derſelben angegeben. Wahrſcheinlich verwaͤchſt fie ſich auch in weite Git⸗ ter, wie es die angeführten Abbildungen in den Werken des Bonanni und Gi⸗ nanni ergeben, wenn anderſt dieſe Schriftſteller die hier befchriebene Gattung, wuͤrklich gemeint haben. 5 5 e e e Achtes Achtes Geſchlecht der Pflanzenthiere. Spongia. Saugſchwamm, Meerſchwamm Waſchſchwamm, Spongie. g Eponges, Franz. Sponge, Engl. Spugna, Ital. Spons, Holl. Eſponja, Span. Tr, i Griech. — A LIN NE yl. Nat. Ed. XII. pag. 1296. Gen. 343. Spongia. Flores. (Foraminibus refpirat aquam). Stirps radicata, pilis contexta, flexilis, bibula. Die Bluͤthen find unbekannt. (Es wird das Waſſer durch Muͤndungen, ein⸗ und ausgeſogen.) Ein angewurzelter, mit Haaren verwebter, biegſamer, waſſerſchlingender Stamm — Ed. X. To. II. Regni Weget. Clafl. XXIV. Cryptog. 1348. Gen. 1072. Spongia. Pili intricati intertexti. Muͤller Ueberſ. des Linn. N. S. VI. Th. 2. B. S. 790. 343. Geſchl. Spongia, Meerſchwaͤmme. PALLAs Elench. Zooph. pag. 375. Gen. XV. Spongia. — Animal ambiguum, crefcens, torpidifimum : Stirps polymorpha, e fibris contexta, gefatina viva obveſtitis. Oſcula ofeillantia, ſeu cavernae cellulaeve fuperficiei. — Wilckens Thierpfl. (Ueberſ.) II. Th. S. 212. — Saugſchwaͤmme. — Das dem Zweifel noch un terworfene Thier waͤchſt, hat aber das allertraͤgeſte geben. Der Stamm bat allerley Geſtalt, und iſt aus Fibern, die mit einem Schleim, worinn ein gewiſſes Leben iſt, umhuͤllt find, zuſammengewebt. Die Muͤndun⸗ gen oͤfnen und ſchlieſſen ſich, oder es finden ſich doch auf der Oberflaͤche Höhlen oder Zellen. — Boddaert Lyſt de Plantend. p. 471. — Sponsgewas. Een traag groiend, tweiffelachtig Dier. Eene veelvormige Stamm. Vezelen, die met een levende geley Kfpers Pflanzenthiere II. Th. Y over- 166 Achtes Geſchlecht der Pfaanzenthiere. overkleed zyn, zamen geweven. Trillende Mondjes of Cel- letjes aan de oppervlakte. HouTruyn Natuurlyke Hift. I. D. XVII. St. pag. 419. LXXIV. Hoofdftuk. Spongia. Sponfen. Sponſgevvaſſen. ELLIS-SOLANDER Natural Hift. of. Zooph. pag. 182. Gen. XVI. Spongia, Sponge. Animal fixum, flexile, polymorphum , tor- pidiſſimum, contextum vel e fibris retieulatis, vel e fpinulis, gelatina viva veſtitis. Oſculis ſeu foraminibus fuperficiei aquam reſpirant. GMELIN Ed. XII. Syſt. Linn. To. I. P. VI. pag. 3817. Gen. 334. Spongia. Gleiche Charact. nach Ellis Sofander. DE MAUMONT. Seepolypengehaͤuſe. ©. #4 Spongiae. Meer ſchwaͤmme. Leſke Anfangsgr. der Naturgeſch. I. th. S. 553. ey. Geſchl. Spongia. Schwamm. Otto Fr. Muͤller Faun. Fridr. pag. XXXVII. Cellulana fungofa. Spongia, Stupofa, ofculis hiantibus, IMPERATT Hift. nat. Ed. lat. p. 828. Spongiae. Vegetabilia marina, quarum ſubſtantia ſimilis eſt corpori fiſtuloſo lana compacta ve- ſtito, undiquaque mucoſitate quadam membranofa conſperſo. das in feinen Gattungen fo manchfaltige Geſchlecht der Aleyonien. Die meiſten haben eine fait ähnliche Rinde und ſternfoͤrmige Poren, fie kommen daher mit den Gorgonſen, hierinnen am naͤchſten überein. Ihre innere Sub⸗ ſtanz aber, iſt davon gaͤnzlich verſchieden. Sie beſtehet aus einer weichen, dem Gorck aͤhnlichen, oder auch ſpreuerartigen Maſſe. Nun iſt mit den Horn⸗ corallen, das Geſchlecht der Antipathes, unzertrennlich verbunden; es wird aber dagegen, in Verbindung mit den Alcyonien, zu ſehr getrennt, es mangeln demſelben, auſer der ganz eigenen Subſtanz, auch die kalchartige Rinde und die ſternartigen Poren. Es ſtehen ſonach die Spongien, meines Beduͤnkens, mit jenen in naͤherer Verbindung, ſie haben, wiewohl bey einem feinen haarigen Gewebe, eine naͤchſtaͤhnliche Subſtanz. In dem Syſtem des Herrn Pallas, find fie nach den Seefedern geordnet, und dieſe folgen dann auf die Alcyonien. Doch es iſt noch lange nicht die richtigſte Stuffenfolge dieſer Geſchlechter ber ſtimmt, zur Zeit iſt uns der Vorrath der Gattungen näher angelegen. 8 85 der Ordnung des Linneiſchen Syſtems folgen auf dle Horneorallen / Unter * Spongia, Saugſchwamm. Meerſchwamm. Waſchſchwamm. Spongie. 167 Unter den ſaͤmtlichen Geſchlechtern der Zoophyten, iſt dieſes beynahe das zahlreichſte, das aber auch in dem geſammten Umfang der Gattungen, noch am wenigſten bearbeitet worden. Noch hat es wegen der ſpeeificiſchen Beſtimmung, bey den öfters zufälligen Formen und der Aehnlichkeit des Gewebes, die meiſten Schwuͤrigkeiten ergeben. Man hat uͤberdiß das verſchiedene Wachsthum in ihr rem Alter nicht hinreichend beobachtet und auch das Eigene der Farbe nach zufällis gen Veränderungen, nicht hinreichend unterſucht. Sie ſind beynahe in allen Meeren, und da in unterſchiedener Tiefe, anzutreffen. Nur eine einzige Gat⸗ tung, wozu nach neueren Entdeckungen noch eine zweyte kommt, enthaͤlt ſich in ſüͤſſen Waſſern, doch iſt fie in ihrer Bauaat, von denen übrigen auf eine eigene Art verſchieden. ö Die meiſten Naturforſcher ſind in der Beſtimmung des Naturreichs dieſes Geſchlechts einig, es werden die Saugſchwaͤmme fuͤr wuͤrkliche Pflanzen angenommen, wenigſtens als ſehr zweifelhaft unter die Koͤrper von thieriſchen Organen, gerechnet Der Herr Ritter Pallas eignet ihnen das traͤgſte Leben zu, und nach feinem Urtheil, hat die Natur, mit dieſen Geſchoͤpfen, die Graͤn⸗ zen des Thierreichs, in dem Uebergang zu den Vegetabilien, erreicht (*), und in genauer Stuffenfolge das Pflanzenreich mit den Seegraͤſern nebſt den Landſchwaͤmmen; das Thierreich aber, mit den Saugſchwaͤmmen geſchloſſen, um Feine beträchtliche Luͤcken zwiſchen beyden Reichen zu laſſen. Ein Ellis, welcher in naͤchſt ähnlichen Körpern, thieriſche Werzzeuge ſahe, hatte an dieſen, nur in dem ſchleimigten Ueberzug, eine Bewegung, aber nicht die mindeſte Spur angeblicher Polypen wahrgenommen. Er äuferte vielmehr die Meinung, da nach ſeinen Grundſaͤtzen, dergleichen Organe einmahl nicht mangeln koͤnnten, daß, die einfachen Poren ihre Stelle vertretten muͤßten. Donati, Mar⸗ ſigli und Juͤſſieu, welche ſo oft die Spongien im Leben zu unterſuchen Gelegenheit hatten, beſtaͤttigen nach gleicher Erfahrung, den Mangel dieſer Ge— faͤſe, und hatten ihn vielmehr als ein weſentliches Kennzeichen der Saug— ſchwaͤmme angenommen, um ſie dadurch von den Aleyonien zu unterſcheiden. Von Rondelet wurden ihnen vollends, alle Empfindungen, oder Reizbarkeit 2 abge⸗ (*) Elench. Zooph. 1. e, „ Animal ambiguum, — torpidifimum — — In Spongiis vitae, fabricae et naturae animalis terminus eſſe videtur. Natura nempe vegetabilium feriem ſimplieiſſimis Algis et Fungis, Animalium Spongiis conclufit, ne hiatus inter organiea et bruta corpora nimis magnus foret. „, 168 Achtes Geſchlecht der Pflanzenthiere. abgeſprochen; Peyſonel bingegen war verleitet worden, die in den Schwäm, men ſich öfters einfindende Gewürme, für ihre Erbauer zu erklären, das wohl jezt keiner Wiederſegung mehr bedarf. Der Ritter von Linne Hat le in der zehenten Ausgabe des Naturſyſtems, zu den Pflanzen gerechnet, in der zwoͤlf— ten aber widerum den Zoophyten beygefuͤgt. Er war vielleicht durch die neue ren Beobachtungen eines Ellis dazu bewogen worden, wiewohl dieſer ſelbſten keine Keanzeichen eines theriſchen Koͤrpers, dabey angegeben hatte. Sie ſtehen an ſich mit den übrigen Geſchlechtern dieſer Ordnung, in allzunaher Verwand⸗ ſchaft, und fo find fie von denſelben, nicht fuͤglich zu ſondern. Doch es wollen, nach einer allgemeinen Erzählung, ſchon die dfteften Naturforſcher, an den Meerſchwaͤmmen eine gewiſſe Empfindung oder thieriſches Leben, Wahr gendimmen haben. Auſer dem Ariſtoteles und Aelian, bat Plinius (“) die umſtaͤndlichſte Nachricht davon gegeben, aus welcher ſie auch (*) Lb. IX. Cap. X. = Spongiarum tria genera accepimus, ſpiſſum, ac praedurum et aſperum, Tragos id vocant: minus ſpiſſum et mollius, Manon: tenue denſumque, ex quo penicilli, Zchilleum. Naſeuntur omnes in petris, aluntur conehis, piſee; limo. Iatellectum ineſſe lis apparet, quia ubi avulforem ſenſere, contrabtae multo diſficilius; abfiwahuntur. Hoe idem fluctu pulſante faciunt. Viuere eſca, maniſeſto conchae minutae in his reperiae oſtendunt. Circa Toronem veſei illis avulſas etiam aiunt et ex relictis radieibus recrefcere. In petris cruoris etiam inhaeret color, Afri. cis praecipue quae generantur in Syrtibus. Maximae fiunt Manae, ſed mollifimae circa Lyciam. In profundo aut non ventofo molliores. In Helleſponto aſperae, et denſae eirca Maleam. Putreſeunt in apricis locis, ideo optimae in gurgitibus. Viventibus itemque madentibus, nigricans color. Adhaerent nee parte nee totae, interſunt autem Fiſtulae quaedam inanes, quaternae fere aut quinae, per quas paſci exiſtimantur. Sunt et aliae, ſed ſuperne concretae. Et ſubeſſe membrana quaedam radicibus earum intelli- gitur. Vivere confta: longo tempore, Peſſimum omnium genus earum eſt, quae Aplyfiae vocantur, quia elui non poſſunt; in quibus maximae ſunt fiſtulae et reliqua denſitas fifa. — Lb. XXXI. Cap. XI. De Spongiarum natura. — Quidam eas ita diftinguunt. Alias ex his msares exiſtimavere, tenui fiftula ſpiſſioresque perſorbentes, et quae tinguntur in deliciis aliquando et purpura. Alias foeminas, maioribus fiſtulis ac perpetuis. E maribus duriores alias quae appellant Tragos, tenuiſſimis fiſtulis aeque denſiſſimis. Candidae cura fiunt, e molliſſimis recentes per aeftatem tinctae fa- Is ſpuma, ad lunam et pruinas ſternuntur inverfae , hoc eſt, qua parte adhaefere, ut eandorem bibant, Animal eſſe docuimus etiam cruore inhaerente. Aliqui narrant ec ® Spongia. Saugſchwaͤmme. Meerſchwaͤmme. Waſchſchwaͤmme. Spongle. 1 69 auch Imperati (*) und andere genommen haben. Sie melden einſtimmig, daß die Saugſchwaͤmme bey einer Beruͤhrung ſich zuſammen ziehen, oder ſonſt einer Gewalt zu wiederſtehen, und dann noch mehr zu befeſtigen, ſchei— nen. Plinius glaubte das Thieriſche noch näher damit erwieſen zu haben, daß ſie nach ſeinen Beobachtungen, an den Felſen wo ſie befeſtiget ſind, auch einem rothen Saft, oder wirkliches Blut hinterlaſſen. Doch dieſe Saͤfte ſind mehreren Seeprodukten eigen, ohne daß man ſie deßhalb unter die Thiere rechnen würde. Eben fo unrichtig find feine Schluͤſſe, wegen ih— rer Nahrung von Conchylien, als welche man in ihrem Inneren häufig ans antrift. Noch fügt er auch eine Sage bey, daß ſie ſo gar eine Empfindung des Gehoͤrs aͤuſern, und bey einem Laut ſich zuſammen ziehen, und dann die uͤberfluͤſſigen Säfte von ſich geben. Dieſe fabelhafte Erzählungen beyſeite, kommt es auf die gewiſſe Erfahrung der angeblichen Empfindung an. Mars ſigli, Solander und ſelbſten Linne, wollen fie beobachtet haben. Imperatt eignet ihnen ſogar eine doppelte Bewegung zu, eine im Leben, nach der Aeus ſerung ihres Zuſammenziehens, und die andere im trockenem Zuſtand, nach dem Vermoͤgen ihrer elaſtiſchen Subſtanz bey einem Druck ſich wieder im vorigen Stand zu ſetzen. Dieſe ſämmtlichen Umſtaͤnde, bewogen neuerlich den Herrn Capollint nach ruͤhmlichſter Beeyferung, die genaueſten Unterſuchungen anzugehen, und Y 3 uns et auditw regi eas, "contrahique ad ſonum, exprimentes abundantiam humoris, nee avelli petris poſſe, ideoque ‚abfeindi et Janiem emittere. Quin et eas quae ab aquilone fint genitae, praeferunt càeteris. Nec usquam diutius durare ſpiritum medici affir- mant. „, Im uͤbrigen wird von den Heilkraͤften ausführlich gehandelt. (*) Hift. nat. Ed lat. Lb. XXVII. Cap. VII. p. 828. „ Spongiae, Fungis natura ſunt vicina fpongiae vegetabilia marina, quarum ſubſtantia fimilis eſt corpori fiftulofo lane compacta veſtito, undiquaque mucofitate quadam me mbranoſa conſperſo: ſpongiae in ſcopulis, teſtis ſeu conchis atque Arena vitam agunt, radice ſua, conſtabilitae 3 et virtute quadam interna motrice reſtringendi vel dilatandi ſeſe ſuut praedidae , proprietati materiae earum reſpondente, quare tempeflatibus percuſſas, vel quavis alia ratione contäßlae , in radices ſuas fe contrahunt, locumque, cui funt aficae , for- tius ampleluntur — — In mueilagine proprie ſenſus eſſe videtur, una cum vixtute eontiähendi ſe in ſeipſam = = etc, 8 LEN 179 | Achtes Geſchlecht der Pflanzenthiere. uns daburch des Gewißern zu bekehren. (') Er hatte dazu wie zu mehreren von ihm geleiſteten gruͤndlichſten Beobachtungen, eine vorzuͤgliche Gelegenheit bey einem kleinen Meerbuſen naͤchſt der Grotte Lazaretto bey Neapel. Es fand ſich daſelbſt der geme ne Saugſchwamm, in ſeichtem Waſſer ſehr Häufig, und er waͤhlte zu ſeinem Vorhaben, diejenigen Arten, welche die ſtaͤrkſte gallert⸗ artigen Ueberzüge enthielten, und alſo wahrſcheinlich die vorzuͤglichſte Reizbar⸗ keit würden zu erkennen geben. Sie werden fleiſchigte Schwaͤmme genennet, und koͤnnen zu oekonomiſchem Gebrauch nicht fuͤglich verwendet werden, da die ſchleimige Maaſſe, von dem haarigen Gewebe nicht wohl abzuſondern iſt⸗ Ehe er dieſe Verſuche unternommen hatte, befragte er die Fiſcher über ihre eis gene Erfahrung, wegen des Verhaltens dieſer Cörper im Leben. Sie behaup⸗ teten einmuͤthig, daß wenn ſie bey dem Untertauchen, dieſe Schwaͤmme mit den Haͤnden hielten, um ſolche vermittelſt eines angelegten Hackens los zu machen, ſo fuͤhlten ſie ein Zuruͤckziehen derſelben, ſie pflegten ſich nach ihrem Ausdruck, einzuſchlieſen, Cincaflarfi ), oder eine nehmliche Bewegung wie bey einer gewiſſen Aſcadia, zu aͤuſern. Er wollte nun ſelbſten, ſich von die⸗ fen Vorgeben überzeugen, und wählte ſich dazu einen Tag, bey einer Minds ſtille, wo auch das Waſſer ganz helle war. Perſchiedene dieſer Schwaͤmme, wurden in kleiner Entfernung, bey ſehr ſeichten Gewaͤſſern, mit einem eiſernen Hacken beruͤhrt, andere aber durchſtochen. Doch bey aller angewandten Sorgfalt, erfolgte nicht die mindeſte Veraͤnderung. Er hatte die hohlen Mündungen ſowohl als den Rand derſelben, in einen Reiz zu bringen geſucht, aber auch hier war, aller Erwartung entgegen, keine Empfindung zu erwecken. Bey andern, welche er mit einem ſpizigen eiſernen Werkzeug durchſtochen hatte, nahm er wahr, daß die ſchleimige Maſſe, welche die Fiſcher die Milch zu nen» nen pflegen, ſich aufgeloößt, und im Waſſer verbreitet hatte. Bey dieſen miß⸗ lungenen Verſuchen, gerieth er auf die Vermuthung; es moͤchte bey ſo kleinen Cörpern, die er zu dieſen Beobachtungen gewahlt hatte, und uͤberdiß bey der Entfernung des Fahrzeugs von dem Meeresboden, die Empfindungen, nicht deutlich wahrzunehmen ſeyn, und war daher auf andere Mittel bedacht. Er bemerkte an einem bequemen Plaz, eine groſe Anzahl dieſer Schwaͤmme, welche in ihrer Form und Gröfe gleich verſchieden waren. Hier ließ er ver⸗ mittelſt einer dünnen Schnur eine groſe Anzahl, mit größter Behutſamkeit abnehmen, und befeſtigte fie unter einer irdenen durchloͤcherten Glocke, welche dann auf den Grund gelaſſen und beſchwert worden, um eine ungeſtoͤrte Lage f a zu (*) Memorie III. pag. 266, u. f. Spongia. Saugſchwamm. Meerſchwamm Waſchſchwamm. Spongie. 171 zu haben. Nach Verlauf von zwölf Tagen, nahm er ſie wiederum aus dem Meer, und ſezte fie zu genauerer Beobachtung, in ein gröferes Gefäß. Die ſaͤmtlichen Schwaͤmme befanden ſich in fo gefunden Zuſtand, als in ihrem natuͤr⸗ lichen und unveränderten Wohaplaz. Sie hatten ſich durch einen ſehr betraͤcht— lichen Wachsthum bereits vergroͤſert, und ihre Wurzeln ſich auf dem Boden der Glocke befeſtigt. Durch die an derſeſben angebrachten Oefnungen, kunte er nun ihr Verhalten im Leben, auf das genaueſte beobachten. Sie hatten eine Bleyfarbe, und allenthalben ſehr viele und groſe Oefnungen von manchfaltiger Form. Aus jedem Schwamm ergoß ſich ein ſchleimiger truͤber Saft, der aber durch das abſtieſende Waſſer gereiniget wurde, und ſonach die genauen Beobach— tungen nicht verhinderte. Mit einem ſpitzigen Stab, ſuchte er um verfchiedene Stellen in Reize zu bringen, beſonders den Rand der Muͤndungen, wo man die meiſte Empfindung wollte beobachtet haben. Allein es waren auch dieſe Ver— ſuche ohne Erfolg, und nicht die mindeſte Veraͤnderung, noch ein Einziehen daran zu bemerken. Nur, wenn er die Flaͤche naͤchſt an den Oefnungen, ge drücke hatte, ſo wurden dieſe dagegen erweitert und gaben eine Bewegung, die aber durch wechſelsweiſſen Druck und Nachlaß, an ſich entſtunde, und im mindeſten nicht fuͤr eine Empfindung kunte gehalten werden. Nach dieſen muͤhſamen und gruͤndlichen Beobachtungen des Herrn Cavollini, iſt es nun ges nugſam erwieſen; daß die Saugſchwaͤmme ſich als wuͤrkliche Pflanzen verhal⸗ ten, und keine thieriſche Empfindung haben. Doch da er geneigt iſt, fie von den Zoophyten nicht auszuſchlieſen; fo glaubt er, daß doch ihre Bauart für thieriſch konnte erklaͤrt werden, und es moͤchte vielleicht bey fo kleinen Koͤr⸗ pern die er beobachtet, die Verminderung oder Vergroͤſerung der Maſſe durch den Reiz, nicht merklich ſeyn, wenn fie auch wuͤrklich vorhanden iſt. Es hätte vielleicht die nehmliche Bewandnis damit, wie mit der Bewegung des Stundenzeigers einer Uhr, die ebenfalls nicht wahrgenommen wird, ſo ſehr ſie dennoch in Wuͤrkung iſt. Aus dieſen ſcheinbaren Gruͤnden aber, wuͤrde man keiner Pflanze ein thieriſches Leben abſprechen koͤnnen, da ihre innere Organe gleichfalls ohne ſichtliche Bewegung, in thaͤtiger Wuͤrkung ſind. Noch vermuthet er; daß vielleicht mit der Hand in dem Waſſer, eine Bes wegung koͤnnte empfunden werden. Ich finde aber nicht, daß er dieſen ſo leichten Verſuch ſelbſten gemacht habe. Dieſe Bewandnis bat es mit der angeblichen thieriſchen Empfindung der Schwaͤmme. Es ſcheint die Beobachtung der Alten ein ſinnlicher Be⸗ trug 172 Achtes Geſchlecht der Planzenthiere, trug zu ſeyn. Einmahl find dieſe Körper, mit einer gallerartigen ſchluͤpfrigen Maſſe umgeben, welche leicht ausgleitet, fie laͤßt ſich ohne Muͤhe nicht feſt halten, und fo beingt ihre elaſtiſche Maſſe eine ſcheinbare Bewegung hervor. Bey dem Druck einer ihrer Flaͤchen, wird nothwendig die gegenuͤberſtehende ausgedehnt, es ſcheint ſie wuͤrke eutgegen, und der Koͤrper ſelbſt befeſtige ſich um fo mehr, welches bey einer fo ſchluͤpfrigen Maſſe, um fo wahrſcheinlicher empfunden wird. Noch werden die Saͤfte bey dem Druck vermindert, oder ſie dringen in die gegenuͤberſtehende Seite, und ſo ſcheint dann abermahl dieſe feſter zu werden, oder entgegen zu wuͤrken. Gleiche Verſuche habe ich an unſerm Fluß Saugſchwamm (Spongia fluviatilis) angegangen, und nicht die mins deſte Bewegung oder Reizbarkeit wahrnehmen können. Eine Erfahrung, welche ſich auch nach den mie geneigteſt mitgetheilten Beobachtungen unſers verdienſtvolleſten Herrn Praͤſideutens bon Schreber, bey denen bes reits in Stockholm angeſtellten Verſuchen, ſich beſtaͤttiget hat. Doch nach unſern Abſichten, ſind nun die ſyſtematiſchen Kennzeichen dieſes Geſchlechts zu unterfuchen, Die aus dem Örtehifchen abſtammende, lateiniſche Benennung dieſes Geſchlechts, iſt beynahe in allen abendlaͤndiſchen Sprachen, unverändert geblies ben. Unſern deutſchen Vorfahren war vielleicht der Gebrauch dieſer Pro— dukte ſpaͤter bekannt, ſie hatten ſolche nach einiger Aehnlichkeit ihrer Subſtanz, mit den Schwaͤmmen auf dem Land verglichen, und ihnen gleichen Nahmen gegeben. Sie wurden daher durch die Beyworte, Saugſchwaͤmme, Meer⸗ ſchwaͤmme » oder auch Waſchſchwaͤmme davon unterſchieden, die erste Ber nennung aber if, als die gewoͤhnlichſte eingeführt, Ein Mißverſtaͤndnis zu verhüten, würden fie am fuͤglichſten, nach ihren auch in unſerer Sprache übergetvagenen aͤlteſten Nahmen, Spongien, heiſen. Sie find faft unter allen Zoophyten, am einfachſten gebaut, und daher auch nur nach einigen, doch ſehr weſentlichen Kennzeichen, von den naͤchſt verwandten Geſchlechtern unterſchieden. Ihre Subſtanz beſtehet aus zuſammen gewebten hornartigen Haaren oder Fibern, von unterſchiedenen Graden der Biegſamkeit. Im Waſſer find fie mit einer gallertartigen doch haͤutigen Maſſe uͤberzogen. Sie vertritt die Stelle der kalchartigen Rinde an den Gorgonien, und es iſt das Leben des Schwamms darinnen erhalten. Wird fie abgenommen, oder ſonſten zerſtoͤhrt, fo hoͤret der e ganze 1 0 Spongia. Saugſchwaͤmme. Meerſchwaͤmmte. Waſchſchwaͤmme. Spongie 173 gänzlich auf. Man hat fie nach unterſchiedenen Exemplaren oder auch nach gewiſſen Gattungen, theils in dichter theils in duͤnner Anlange gefunden, und bey einigen iſt ſie in der Staͤrke vorhanden, daß ſie von dem Gewebe ſelbſten nicht kan abgeſondert werden. Die Alten nannten dieſe Arten, Tragos oder Bocksſchwaͤmme, vielleicht wegen der ähnlichen ſtarken Haare, oder ihres übfen Geruchs. Plinius erwaͤhnt einer Art, oder iſt es vielmehr ein eigenes Geſchlecht, unter dem Nahmen Aplyſia *), weil fie gar nicht kunten ausge- waſchen werden. In dieſem gallertartigen Ueberzug, der meiſtens grau, oͤfters gelb oder roth gefaͤrbt iſt, hat man zur Zeit weder Poren, noch andere Organe wahrgenommen, und die Art ihrer Fructification oder Fortpflanzung, iſt uns ganz unbekannt. Man weiß nur, daß abgeriſſene, ſonſt aber unbeſchaͤdigte Stucke, wiederum anwurzeln, und einen ungehinderten Wachsthum haben. Von ihren vorgeblichen Aeuſerungen der Reizbarkeit oder den Empfindungen, habe ich ſchon oben, nach den neueſten Unterſuchungen, das votzuͤglichſte ers waͤhnt. Sie ziehen aus dem allenthalben ſie umgebenden Waſſer ihre Nahrung ein, und es ſetzen ſich in der ſchleimigen Maſſe, die groͤberen hornartigen Theile ab, aus denen dann neue Sproſſen wiederum hervorgetrieben werden, Die feſten Theile oder die Haare (pili) , find von manchfaltigen Graden der Härte oder Biegſamkeit, fo wie ihrer Staͤrke ſelbſten, und des ſehr dichte, oder locker angelegten Gewebes. Meiſtens beſtehen fie aus gerundeten, aͤſtigen Faſern, doch vielfältig aus breitgedruckten, oder ſonſt ſehr vielfoͤrmigen Blaͤttgen. Ich habe unter der ſtaͤrkſten Vergroͤſerung keine Hoͤhlungen oder Roͤhren, wahrgenommen, und doch glaubte man, daß ſie dadurch das Waſſer, wenn ſie eingetaucht werden, einziehen und durch neuem Druck, wieder von ſich geben, das an ſich, bey ihrer Anlage, welche die feinſten Haarroͤhrgen uuͤbertrift, unmoͤglich ſeyn wuͤrde, um die ganze Maſſe ſo ſchnell zu durchdringen. Ihre Flaͤche hat vielmehr einen vorzuͤglichen Grad der Attraction, und laͤßt ſich leicht benetzen, wodurch die Feuchtigkeiten ſich in den Hoͤhlungen ſammeln und ſie ausfuͤllen, oder es wird bey einem Druck, die Luft ausgepreßt, und durch die Ausdehnung bey den engen geſchloſſenen Haaren, eingeſogen. Doch ſo fein auch dieſe find, fo muͤſſen fie dennoch eine ſehr poroͤſe Fläche haben, da fie fo leicht die Feuchtigkeiten anziehen, und dadurch um ſo weicher werden. Sie nehmen jede *) Vorſtehende Anmerk. S. 168. Eſpers Pflanzenthiere II. Th. 6 3 174 Achtes Geſchlecht der Pflanzenthiere. jede Fluͤſſigkeiten an, das Queckſilber ausgenommen, als das nach feiner Eigen⸗ ſchaft, an ſich keine Körper benezt ). Die Wurzel, der Stamm, die Aeſte und die Zweige, beſtehen bey den Saugſchwaͤmmen, aus einer gleichfoͤrmigen Maſſa, ſie iſt nur an erſteren dichter als an lezteren zuſammengewebt. Aus den ſtaͤrkeren Haaren, ſproſſen kleinere, oder Seitenhaare (fibrae) hervor, welche auf maychfaltige Art nach verſchiedenen Gattungen, unter ſich verwachſen find, Sie ſind theils aͤſtig oder in ſehr enge geſchloſſene Gitter, mit einander verbunden, und oͤfters in noch feinere, einer Wolle ähnlichem Gewebe, verbreitet. Bey gewiſſen Gattungen ſind ſie in duͤnne Lamellen verwachſen, und bilden blaͤtterichte Zellen in manch, faltigen Formen. Andere haben ein dichtes fait ſolides Gewebe. Doch es laͤßt fi) kaum die fo vielfältige Bauart in den Anlagen des Gewebes, im Allgemei⸗ nen beſtimmen, ich habe ſie bey der Beſchreibung der Gattungen ſelbſten, an⸗ zuzeigen. Eben ſo verſchieden iſt auch ihre körperliche Groͤſe. Doch ſcheinen fie ein beſtimmtes Alter zu erreichen, da fie ſonſt bey fo ſchnellem Wuchs, leicht ganze Meere ausfüllen würden. Noch find fie der Aufenthalt unzählbarer ande⸗ rer Seegeſchoͤpfe, welche gewohnlich ihre Bruthen darinnen abſezen und ihnen ſelbſt zur Nahrung dienen. Sie werden uͤberdiß auch ſeicht von den Wellen losgeriſſen, wo ihr ſchleimiger Ueberzug und damit ihr Leben verlohren gehet. Man trift fie öfters mit einer Milleporen⸗ oder Celleporenrinde überzogen, any wodurch fie an ſich in ihrem Wuchs gehindert find. i Die Farbe giebt bey den meiſten Gattungen kein weſentliches Kennzei— chen an, ſie iſt auch nicht ſehr verſchieden. Die gewöhnlichſte iſt die graue, weiſſe oder geibe. Seltener iſt die ganz ſchwarze oder rothe, gewoͤhnlicher aber eine Miſchung von beyden. Es ſcheint, daß fie nach den Beſtandtheilen des Meereswaſſers, auch unterſchiedene Farben annehmen. So ſoll die dunkelgelbe, von dem Gehalt des Eiſens entſtebhen. Doch, man hat auch viele Gattungen aus verſchiedenen Gegenden in einem ganz unveränderten Colorit. Es war ſchon *) M. F. Ledermuͤller Microſkop. Gemuͤths⸗ und Augenergoͤzung, S. 22. Tab. X. Hier iſt ein Stuͤckgen eines gemeinen Waſchſchwamms, mit Möhren vorgeſtellt, und dabey die Erlaͤuterung gegeben, daß fie nach Art der Haarroͤhrchen, das Waſſer ein ſaugen und durch einen Druck es wieder von ſich geben. Spongia. Saugſchwaͤmme. Meerſchaͤmme. Waſchſchwaͤmme. Spongie. 175 ſchon in den aͤlteſten Zeiten uͤblich, fie aus zubleichen, und ihnen e eine andere Farbe zu geben, welche ſie auch leicht annehmen. Man wird au den meiften Meerſchwaͤmmen, ſehr tief eingehende Muͤn⸗ dungen gewahr, und dieſe hat man für wuͤrkliche Organe erklart. Man hat fie die Saugoͤfnungen (Spiracula) oder auch die Augen (ocelli, foramina), genannt. Sie haben eine ſehr verschiedene Groͤſe und eine fo unbeſtimmte Anzahl, als veraͤnderte gage. Bey Stämmen im jugendlichen Alter, find fie am feltes ſten, bey ausgewachſenen aber, um fo häufiger vorhanden; doch bey den meis ſten Gattungen, mangeln ſie gaͤnzlich. Ihre Formen ſind am gewoͤhnlichſten gerundet, bey verſchiedenen aber eckigt und von unregelmaͤſßger Geſtalt. An einigen iſt der Rand mit der Fläche gleichlauffend, bey den meiſten hingegen er⸗ hoͤhet, oder mit Spitzen beſezt, einige find auch roͤhrenfoͤrmig verlängert, An dieſen Muͤndungen, glaubte man nun, wie ich ſchon erwaͤhnet habe, den vorzuͤglichſten Grad der Reizbarkeit, oder eine würkliche Empfindung, wahrzu— nehmen. Herr R. Pallas hielte es fuͤr wahrſcheinlich, daß die Schwaͤmme durch dieſe Defuungen ihre Nahrung genieſen. Herr R. Linne aber vermu⸗ thete, daß das Waſſer dadurch eingeſogen, und in dem übrigen Körper vers theilt wuͤrde. Doch da ihre ganze Maſſe, ſchon an ſich Töchericht genug iſt, und dergleichen groͤſeren Gaͤnge, bey vielen, alles Wuchſes unbeſchadet, gaͤnz⸗ lich mangeln; ſo koͤnnen ſie nicht zu dieſer Abſicht dienen. Bey vielen wird man augenſcheinlich gewahr, daß ſie durch Zufall, oder durch andere Koͤrper entſtanden ſind. Sie werden von Pholaden, und unterſchiedenen Wuͤrmern durchbohret, fie uͤberwachſen nicht minder weichere Körper, welche ſich wies derum verliehren, und dieſe Hoͤhlungen dann hinterlaſſen. Doch find auch einige Gattungen bekannt, an welchen ſie in geraden Linien und faſt gleich⸗ weiter Entfernung übereinander ſtehen, ſonach eine weſentliche Anlage zu ha— ben ſcheinen, und wo ihre Entſtehung nicht anzugeben iſt. Vermittelſt die⸗ ſer Oefnungen, kan das Waſſer um ſo leichter eindringen, und die Schwaͤm⸗ me ſelbſten, im trockenem Zuſtande deſto mehreres faſſen. Sind die eigenen Nahrungswerkzeuge, zwar noch nicht erforſcht; ſo iſt es dennoch wahrſchein— lich genug, daß fie nach Aehnlichkeit anderer Produete, wo man nie deßs halb einen Zweifel gehabt, ihre Beſtandtheile durch die feinſten Fibern e fie abſondern und ſich dann nach Art der Pflanzen, vers groͤſern. 3 2 Die . 176 Achtes Geſchlecht der Pflanzenthiere. Die Formen in welchen dieſe Gewaͤchſe erſcheinen, find auch bey bes ſtimmten Gattungen, von der mauchfaltigſten Art, und dieſes giebt in ihrer ſyſtematiſchen Beſtimmung die groͤſten Schwüͤrigkeiten. Sie überziehen oͤfters andere Körper, welche durch Zufälle wiederum verlohren gehen und es bleibt dann die Hoͤblung zuruͤck, die abermahl ganz befremdende Formen giebt. So find auch öfters verſchiedene Meerprodukte, beſonders Conchylien mit ihnen ausgefüllt, fie verwachſen ſich nicht weniger mit Seetangen, Corallinen, Ser— tularien, und andern nächſt ähnlichen Produkten, eine Eigenſchaft, die ſie/ wie ſchon Herr Pallas bemerkt hat, mit verſchiedenen Arten der Landſchwaͤmme gemein haben. Andere ind nach unveraͤnderter Anlage, roͤhrenförmig, trichter— oder becherfoͤrmig geſtaltet. Die meiſten bilden unbeſtimmte Maſſen, und ſind nur durch die eigene Form ihres Gewebes, zu unterſcheiden. Man findet ſie nicht minder, wiewohl es beſtimmte Gattungen find, in Lamellen oder in gröferen blaͤtterfoͤrmigen Wuͤchſen, von manchfaltiger Bildung. Andere verbreiten ſich dagegen in eine ebene Fläche und find theils gitterfoͤrmig, theils in Geſtalt feiner Meze verwachſen. Man hat fie aber auch nach der gewöhnlichiten Art der Pflanzen, in aͤſtigen Wuͤchſen, wo die Zweige nach unveraͤnderten Geſezen, theils abwechſelnd, theils gegenuͤberſtehend, angelegt ſind, und wie jene, ihre gemeinſchaftlichen Stämme haben. Doch man kennt verſchiedene einzelne Cats tungen, welche in ihrer Bauart von dieſen in allgemeiner Erwähnung, abermahl abweichen, und fo iſt zur Zeit bis ſich mehrerer Vorrath ergiebt, keine vollſtaͤn— dige Eintheilung dieſes Geſchlechts anzugeben. Plinins erwaͤhnt nur nach den deonomiſchen Gebrauch, drey der vorzuͤglichſten Arten, welche aber nicht fuͤr ſh— ſtematiſche Kenntniſſe dienen. Die von haͤrteren und rauhen Gewebe, wurden Tragos, die weicheren, doch von dichten Haaren, Achilleum, und die von mittleren Eigenſchaften, Manon, genennet. Die ſchlechteſte Art, als welche von ihrer zähen oder fleifchastigen Maſſe nicht kunte gereiniget werden, und die gröſten Röhrengaͤnge hatte, wurde Aplyſia geheiſen “). Bey einer Unter— abtheilung dieſer zahlreichen Geſchlechts, wuͤrde nun nicht ſowohl auf ihre Fors men, als auf die Beſchaffenheit ihres Gewebes, Ruckſicht zu nehmen ſeyn. Man hat ſie 1) von ſehr groben und ſtarren, 2) von weichen, faſt wollens artigen Fäden, und Ztens von einem breiten oder blaͤtterichten Gewebe. Noch kommen fie auch 4tens, in beſonderer Maſſe vor, wo kaum die Faden zu ers kennen find, und eine poröfe, muͤrbe Subſtanz enthalten. Dieſe würden | wiederum, *) vorſtehende Anmerk. S. 168. 1 Spongia, Saugſchwamm. Meerſchwamm. Waſchſchwamm. Spongie. 177 wiederum, nach ihren Formen, eine weitere Eintheilung ergeben. Die vor— zuͤglichſten unter dieſen find die Gattungen, a) von unförmfichen oder unbe— ſtimmten Geſtalten, b) die von regelmäſigem Wuchs, dahin die faͤcherfoͤrmi— ge, roͤhrenartige, gitterfoͤrmige und aͤſtige, gehören, Doch es iſt die weitere Ausführung dieſer Abtheilungen auf die Folge verſpahrt, da noch mehrere Bars tungen unterzubringen find, Nach ihrer Verwandſchaft mit den ubrigen Geſchlechtern der Zoophy— ten, ſtehen fie mit den Alcyonien in naͤchſter Verbindung. Einige Arten, find auch damit fo nahe begraͤnzt, daß fie kaum davon koͤnnen geſondert werden, doch giebt in dieſem Fall, das feine haarfoͤrmige Gewebe, da jene meiſtens eine gorck⸗ oder ſpreuerartige Maſſe enthalten, einen weſentlichen Character, fo wie dieſen, die den Alcyonen eigene Poren mangeln. Doch es trift dieſe Ausnahme nur ein paar Gattungen, und es hat im übrigen um fo mindere Schwuͤrigkeiten nach den angegebenen Kennzeichen, beyde Geſchlechter zu unterſcheiden. Unter den Gorgonien, ſtehet eine einzige Gattung, die G. radicata, wegen ihrer ähnlichen Subſtanz in nächſter Verbindung, wie ich ſchon in deren Beſchreibung angezeigt habe. N i Der Herr Ritter Pallas, hatte nur diejenigen Gattungen, unter einer groſen Anzahl die ihm vorgekommen, oder auch in andern Schriftſtellern be— kannt waren, angegeben, welche zur charaeteriftifchen Beſchreibung ſtandhafte und beſtimmte Kennzeichen ergaben. Sie ſind in ihrer Ordnung von Nr. 223 bis 250, nahmentlich folgende 28 Species; 1) Spong. lichenoides, 2) floribunda, 3) Bafta, 4) flabelliformis, 5) faſeiculata, 6) fibrillofa, 7) tubulofa, 8) fulva, 9) fluviatilis, 10) fiſtularis, 11) erateri- formis, 12) officinalis, 13) panicea, 14) cervicornis, 15) muricata, 16) rubens, 17) oculata, 18) papillaris, 19) faſtigiata, 20) villo- fa, 21) finuofa, 22) cavernofa, 23) frondofa, 24) foliafcens, 25) ſtrigoſa, 26) agaricina, 27) Tupha, 28) membranoſa. So genau dieſe Gattungen beſtimmt find, fo hat dennoch Herr von Linne in der zwölften Ausgabe feines Syſtems, nur zwölf derſelben aufgenommen, da ihm vielleicht die Originale der uͤbrigen gemangelt hatten. Es wurden dagegen drey andere, die Spong. cancellata, tomentoſa und bacillaris, wiewohl es noch ſtrittig iſt, ob fie nicht unter jenen des Herrn R. Pallas, ſchon enthalten find, beygefuͤgt. Seine Sp. Auviatilis hingegen, habe ich mit der lacultris, für einerley zu erklaͤ⸗ 178 Achtes Geſchlecht der Pflanzeuthiere. erklaͤren. Dieſe von ihm verzeichnete Gattungen, ſind in nachſtehender Ordnung angegeben: Sp. 1) Spong. Ventilabrum (ſtrigoſa Pall.) 2) flabellifor- mis, 3) infundibuliformis (foliafcens Pall), 4) fiſtularis, 5) aculeata (villoſa Pall), 6) tubulofa (faſtigiata Pall.), 7) cancellata, 3) offici- nalis, 9) oculata, 10) muricata, 11) nodofa (rubens Pall.), 12) tomentoſa, 13) bacillaris, 14) dichotoma, (cervicornis Pall.), 15) lacuftris (fluviatilis Pall.) , 16) fuviatilis (lacuftris Variet.). Dieſen habe ich eine beträchtliche Anzahl neuer Gattungen beyzufügen, wobey ich ber ſonders die fo reichen Mittheilungen des Herrn Profeſſors Hermann in Straßburg, mit verpflichtetem Dank zu rühmen habe. In dem Ellis⸗Solan⸗ driſchen Werk, wurden dreyzehen Gattungen dieſes Geſchlechts beſchrieben, und zum Theil in Abbildungen vorgeſtellt. Es find nahmentlich, folgende ſp. 1) Spongia officinalis Linn. 2) oculata Linn, 3) muricata Linn. 4) criftata, 5) ſtupoſa, 6) dichotoma Linn. 7) urens, (tomentofa Linn.) 8) Ventilebrum Linn.) 9) tubulofa Linn. Tab. 58. fig. 7; 10) palmata, Tab. 58. fig. 6, II) prolifera, Tab. 58. fig. 5. 12) botryoides, Tab. 58. fig. 1—4, 13) coronata, Tab. 58. fig. 8. 9. Unter dieſer Anzahl, wenn ſie zwar, nach jezigem Vorrath noch ſehr klein iſt, befinden ſich verſchiedene neue Gattungen, von welchen ich auch bereits einige Originale beygebracht habe. Wegen einiger andern aber, habe ich in der Bes ſchreibung , die nähere Berichtigung vorzutragen. ö Meine Leſer werden nicht eine ausfuͤhrliche Anzeige des manchfaltigen Nuzens dieſer Producte erwarten. Sie find zu öeonomiſchen Gebrauch allzube⸗ kannt, und ſchon ſeit den aͤlteſten Zeiten dahin verwendet worden. Sie wer den unter die unentbehrlichſten Geraͤthſchaften gerechnet, und es wird noch jezt damit ein ſehr wichtiger Handel getrieben. Die Alten bedienten ſich ders ſelben, nicht fowohl zum Waſchen und Abtroknen, als auch im troknem Stand, ſtatt der Bürften, wie ſchon Plinius erwähnt, indem ſich in ihrem feinen Gewebe, der Staub der Kleidungen, leicht anhaͤngt, ohne ſie ſelbſten abzunuzen. Doch es ſind zu dieſem Sebrauch, nur einige Gattungen, am vorzuͤglichſten aber, der gemeine Saugſchwamm, die Spongia officinalis, dienlich, und von dieſen, werden nur die von feinſten Gewebe, und zuſammen⸗ hangenden Maſſen gewaͤhlt. Aus dem Meer genommen, werden ſie durch Auswaſchen, oder auch durch Auskochen und Bleichen in der Sonne, von ihrem Schleim gereiniget, und dann als Kaufmannswaare verführt, worauf fie Des Spongia, Saugſchwamm. Meerſchwamm. Waſchſchwamm. Spongie. 179 des weitern zum Gebrauch, nochmahls durch Auskochen und Abfonderung der grös beren Theile, auf unterſchiedene Weiſe, zubereitet werden. Es hatten ſich die Alten des davon zu Kohlen gebrannten Pulvers auch als innerliches Heilmittel bedienet, und Plinius giebt eine weitlaͤufige Anzeige ihrer Wuͤrkungen, bey verſchiedenen Krankheiten an, die aber nun lange nicht mehr anerkannt werden, doch find fie als chirurgifche Werkzeuge, noch jezt im Gebrauch. Sie würden zu manchfaltigen Beduͤrfniſſen, des weitern koͤnnen verwendet werden, wenn man ſich an den nahen Orten ihres Aufenthalts, damit beſchaͤftigen moͤchte. So könnten fie bey fo groſer Menge, zu einem Geſpinnſte und der Verfertigung ges wiſſer Zeuge, mit groͤſtem Vortheil verbraucht werden, zumahl diejenigen Urs ten, welche in ihrem feinen Gewebe, fait die Wolle übertreffen, Es würde uns ſehr befremdend beduͤnken, wenn ein in den Meeren fo zahlreiches Product, als die Spongien find, nicht eben fo häufig, unter den Verſteinerungen, folte angetroffen werden. Bewohnen wir in fo vielen Ges genden, nach unſtrittigen Denkmahlen, und faſt unveraͤnderter Sage, einen che, mahligen Meeresboden, ſo wuͤrden ſich eben dieſe Geſchoͤpfe, als Ueberreſte, nach ihrer erlittenen Veraͤnderung, am haͤufigſten vorfinden. Man bat fie aber viel fältig in Zweifel gezogen, oder fie wenigſtens unter die vorzuͤglichſten Selten— heiten gerechnet. Doch es iſt leicht abzunehmen, daß ein ſo feines Gewebe, bey der Veraͤnderung in eine ſteinartige Maſſe, ſich nicht nach allen Theilen erhalten kan; es werden die Zwiſchenraͤume ausgefuͤllt, und ſonach das Ganze in einen ſoliden Koͤrper verwandelt. Es erhaͤlt ſich nur die aͤuſere Form, und hiernaͤchſt kommt es auf die Materie ſeloſten an, in welche ein ſolcher Koͤrper uͤbergehet. Bey einer groben, kalchartigen, werden die Theile zerſtoͤhrt und aufgeloͤßt; in einer achatartigen hingegen, als bey feſterem Zuſammenhang, um fo beffer er, halten. Wir treffen ſie aller Orten, wo nur Spuhren von einem Meeresboden ſich zeigen, ſehr häufig an. Sie laſſen ſich nicht durch ihre aͤuſere Form, nach manchfaltigen Gattungen, erkennen, ſondern es zeigt ſich auch im Durchs ſchnitt auf der polirten Flache, bey den meiſten, das haarige, nezfoͤrmige Ges webe, auf das deutlichſte ausgedrückt, und zwar gemeiniglich von weiſſer Farbe auf einem gelben Grund, oder der ſonſt verſchieden gefärbten ſteinarti— gen Maſſe, die ſie durchdrungen hat. Die meiſten Hyppuriten und Fungiten, find wahre Saugſchwaͤmme, wie man ſowohl aus ihrer aͤuſeren Geſtalt, als der inneren Structur, ganz ungezweifelt erſehen kan, doch ſinden ſich auch Alcyonien, und andere naͤchſtaͤhnliche Phytozoen mit darunter ee m 180 Spongia. Saugſchwamm. An haͤufigſten, find fe in unſerm Franken, auf den Bergen bey Biber bach und Muggendorf anzutreffen. Auch in hieſiger Gegend, werden ſie, in Agat und Jaſpis übergegangen, in zahlreicher Menge gefunden. Ich habe fie als vorzuͤgliche Merkwürdigkeiten, in einem Entwurf der Oryctographie ums ſers Bezirks“) nebſt einigen andern Steinarten, vorläufig angezeigt. Man wird, fo wenig öfters ihr Gewebe von auſen ſichtbar iſt, fie nach ihrer ins neren Bauart, um fo gewiſſer erkennen. Ich werde andere beſtimmte Gat— tungen, in der Beſchreibung ihrer Originale, anzuzeigen nicht ermangeln. Der erſte Saugſchwamm. Spongia oculata. Der aͤugige Saugſchwamm. Der | Augenſchwamm. Branched Englifh Sponge. Ellis. Oogjes- Spons. Hloutt. Eponge ; oeillettce. A LINNE Syſt. Nat. Ed. XII. pag. 1298. fp. 9. Spong. oculata. Sp. foraminulata ramofifima erecta tenax, ramis teretiuſculis ob- tuſis. Ein ſehr aͤſtiger aufrechtſtehender Saugſchwamm, mit vielen Muͤndungen, nebſt abgerundeten und ſtumpf ausgehenden Aeſten. Hab. in Mari Britannico. — Ed. X. p. 1348. Sp. 2- Sp. tenax ſubramoſa, ramis difformibus pertuſis. — Hort. Cliff. pag. 480. Muͤller Ueberſ. d. Linn. N. S. VI. Th. II. B. S. 801. Tab. 29. fig. 4. Sp. oc. Der Augenſchwamm. 5 ELIN Ed. XIII. Lyſt. Einn. Tom. I. P. VI. pag. 3820 fp. 0 Sp. ocul, Linn. Char. —- Hab. frequens in M. Brit. flavefcens, 5 10. pollices alta. | Houttuyn Nat. Hift. I. D. XVII. St. pag. 454. fp. 9. Tab. 135. fig. 4. Sp. Oc. Oogjes- Spons. Spons met Gaatjes, die zeer takkig is, regt op Staande, taay, hebbende de Takken fpil- rondagtig en ſtomp. ö PALLAS *) Nova Alta, ſ. Ephemerides Nat. C. To. VIII. 1791. pag. 194. Obſ. XL VI. Orycto- graphiae Erlangenſis Specimina quaedam, imprimis ſpongiarum petrificatarum e., fig. ite Gatt. Spong. oculata. Der aͤugige Saugſchwamm. Tab. I. 181 PALLAS Ele nch. Zooph. pag. 390, ar. 339 Sp. oculata. Sp. ramo- ſiſlma mollis, tenera, flavefcens, ramis teretiuſculis, poris fparfis Prowinuli. — Post Mare inter Angliam et Belgium. — Wilckens Thierpfl. Ueberſez. II. Th. S. 227, nr. 17. — Der Au- genſchwamm. Ein Saugſchwamm, der vielaͤſtig, weich, zart und gelblich iſt, an deſſen etwas langrunden Aeſten, die ein wenig hervorra- gende Poren zerſtreut ſtehen. — Boddaert Lyſt. d. Pl. Dier. p. 492. — Oogjes Spons. Sponfgewas, dat zeer takkig, zagt, teder en geelagtig is, met ſpilronde takken, en uitfteckende hier en daar geplaatſte poren. — Anhangzel, pag. 632. ELLIS- SOLANDER Nat, Hift, of Zooph. pag. 184. Spong. Oe. Bran- ched Englifh Sponge. Sp. ramoſiſſima mollis, ramis compreſſiuſeu- lis adſcendentibus faepe confluentibus, poris prominulis bifarie difpofitis. —- Corallin. pag. 80. Tab. 32. Fig. f. F. — Teutſch. Ueberſ. S. 87. Franz. S. 95. Spongia ramoſa brittannica. — Philofph. Tranſ. Vol. 55. pag. 288. Tub. 10. fig. B. i sEBA Thef. Tab. 97. Fig. 5 7. Spongia erecta, ramoſa, mollis ac ſubtilis. R. DE MAuMoNr. Seipolypengehäuſe⸗ S. 46. Tab. VI. A. Spong. ram. Elliſ. Pontoppitan Nat. Hiſt. v. Norwegen, I. Th. S. 276. Tab. 12. PARKINSON Theatr. botan. pag. 1304. Ruisch Theatr, anim. To, I. Tab. V. Spongioides ramofifima marina oculata, BOERHAVE Ind, alt. pl. pag. 8. Spongia ramofifima oculata. BOCcONE Muf. ital. pag. 258. Tab. paginae 116. Spong. ramoſa, oculata viridis, fruticofa. CAsP. BAUHINUS, Pinax p. 369. Spongiofus Fucus. MUSEUM GEVERSIANUM pag. 530. nr. 330 334. Spong. oc. Eponge oeilettde. Altit. 73, Latit. 8. ollie Die ſehr zahlreichen Poren, oder die augenfoͤrmigen Muͤndungen, haben zur Benennung dieſer Spongie Anlaß gegeben, und ſie iſt auch dadurch am kenntlichſten zu unterſcheiden. Doch es iſt noch ſehr zweifelhaft, ob auch dieſe Organe, derſelben weſentlich eigen, oder von zufaͤlliger Entſtehung find. Sie Eſper Pflanzenthiere II. Th. A a mangeln 182 Achtes Geſchl. der ꝓflanzent hiere. Spongia. Saugſchwamm. mangeln wenigſtens einigen Exemplaren, und bey andern ſind ſie nur an wenigen Aeſten wahrzunehmen, uͤberdiß iſt auch ihre Anzahl und Lage ſehr ungleich. Ge⸗ meiniglich ſtehen ſie in zweyen einander gegen uͤber geordneten Reihen, und oͤf— ters ſehr dichte beyhſammen. Bey andern, find fie zugleich auf der Fläche zer— ſtreut, und diß in bald gröferer, bald minderer Zahl. Dieſe Mündungen find im Durchſchnitt von der Groͤſe einer Linie, und verkleinern ſich bey einigen Exem⸗ plaren, biß zu kaum ſichtlichen Punkten. Sie ſind meiſtens gerundet, zuweilen aber laͤnglicht, und auch eckigt gebildet. Sie haben gewoͤhnlich, einen aufgeworfes nen, ſcharfen, einige aber, einen abgeſtumpften Rand, doch wird man ſie auch ohne Erhöhung, in ganz gleichlaufender Flaͤche gewahr. Einige gehen ſehr tief, andere ganz ſeichte ein. 0 Das Gewebe iſt fo fein, daß kaum die nezfoͤrmigen Fuͤgungen der Fibern daran zu unterſcheiden find, nach der ganzen Maſſe aber, iſt es ſehr feſte und bieg— ſam. Die Farbe iſt gemeiniglich blaßgeſb, bey andern aber weiß. Man will fie auch ganz ſchwarz gefunden haben, und Boccone erwaͤhnt eines dergleichen aͤugigen Saugſchwamms aus dem Mittellaͤndiſchen Meer, welcher aber wahr ſcheinlich eine eigene Gattung iſt. Es erreicht dieſer Schwamm, im ſtaͤrkſten Wuchs, die Lange eines Fuß ſes, insgemein aber iſt er um die Hälfte kleiner. Er ſtehet auf einer faſt ebenen Grundflaͤche, an den Felſen oder andern feſten Körpern, befeſtigt. Gemeinig⸗ lich gehen die Aeſte in einer faſt gleichförmigen Dicke, aus dem Stamm hervor, und theilen ſich gegen die Spitze in gabelförmige, rund abgeſtumpfte Aus wuͤchſe. In dieſer Veranderung, hat ſie Seba vorgeſtelt. Die Aeſte ſeloſten find ſehr oft zuſammen gewachſen, und zuweilen gitterfoͤrmig geſtaltet. An ſich pflege dieſe Gattung ſehr manchfaltig abzuaͤndern. Ich habe auf dieſer Tafel ein Ex— emplar vorgeſtellt, wo mehrere Abaͤnderungen zugleich, ſich zu vereinigen ſcheinen. Es kommt nach dem Gewebe und den Poren, ohne Unterſcheid mit den übrigen Arten uͤberein, der Stamm aber iſt breit gedruͤckt/ und die Aeſte find theils von gleichfoͤrmiger Breite, theils an dem obern, oder dem untern Theil verſtaͤrkt ? und gehen meiſtens in gabelfoͤrmige Zergliederungen aus. Bey dieſen Abweichungen, wo die angegebenen Kennzeichen zwar uͤbereinſtimmen, ſind dennoch die Gattungsrechte, in Rückſicht des veränderten Wuchſes, nicht hinrei— chend entſchieden, und wir haben deßhalb nahere Erfah: ungen abzuwarten. Es zeigt ſich oefters im jugendlichen und im höheren Alter, eine gros Ver ſchiedenheit in der Form dieſer aͤuſeren Bildung. Man — 4 ate Gatt. Spongia papillaris. Der groswarzige Saugſchwamm. Tab. II. 183 a Man trift dieſen S ugſchwamm an den Kuͤſten der nördlichen Meere fos wohl, als an den ſuͤdlichen europaͤiſchen, an. Die an den Geſtaden bey Engeland und der Nermandie, find von zärterem Gewebe. Von lezteren hat Ellis eine Vorſtellung gegeben. Nach ſeiner angenommenen Meinung ziehet das Thier, für welches er den e erklaͤrt, durch die warzenfoͤrmige Muͤndungen, ſeine Nahrung ein. Herr Houttuyn, der dieſes nach gleicher Erzehlung er— wähnt, leget habe die Frage vor: von was leben denn andere Spongien, welche keine dergleichen Mündungen haben? Der zweyte Saugſchwamm. Spongia papillaris. Der groswarzige Saugſchwamm. | Tepelachtig Sponsgewas. Bood. Tab. II. fg. 1. Den Schwamm im Ganzen. Fig. 2. ein vergroͤſſerter Pore. PALLAS Elench. Zooph. pag. 391. nr. 240. Hong. papillaris. Spong. cruſtacea, tenera, mollis, papilloſa, pap ıs perforatis.—BODDAERT Lyſt de Plant. D. pag. 403. nr. 240. — Tepelachtig. Sponſgemas. Sponigewas,.dat korſtachtig, teder en Zacht is, met door- boorde tepeltjes. — Wilckens Thierpfl. II. Th. S. 228. nr. 18. — Der Bruſtwarzenſchwamm. Ein Schwamm der kruſtenartig, zart, weich, mit bruſtwarzenaͤhnlichen durchbohrten Erhoͤhungen beſtzt iſt. GMELIN Ed. XIII Syſt. Linn. Tom. I. P. VI. pag. 3824. fp. 34. Spong. papill. Nach Pallas. — Hab. in M. americano, ex grifeo alba, gelatina fuſca. sesa Theſ. Tom. III. pag. 185. Tab. 97. fig. 3. Spongia ſingularis, lignoſa, ramis recurvis, in tofum fiſtulatis. Materies huius plantae, haud magis ſpongiae, quam ligni naturam referens, longo compactior eft denfiorgue, quam priorum fpecierum (Faſtigata, fibrillofa), et denfitate ſua, propius, quam pro- xime fuperior, ad fungum accedit. Tubulati recurvique rami videntur in centro ſuo aliud quöddam, fere corneum, aut fruticoſum corpus, efle complexi. Color eſt cinereo gri- ſeus, ſuperficies externa undique laevis. | Aa 2 Seba 184 Achtes Geſchlecht der Pflanzenzhiere. Spongia. Saugſchwamm. Seba, hat dieſe Gattung zuerſt in Abbildung beygebracht; und Herr Pallas unter obſtehenden Nahmen verzeichnet. Herrn von Linne hingegen ſchien ſie unbekannt zu ſeyn. Er hat ſich bey dem Alcyonium Manus diaboli, auf dieſe nehmliche Figur der Sebaiſchen Tafel, wiewohl als zweifelhaft bezogen. Beyde Produkte ſind aber allzuſehr verſchieden. Jenes, iſt ein ſehr weicher, faſt kleyenartiger Cörper, dieſer aber, ſehr hart, und auch in den warzenfoͤrmigen Aus wuͤchſen, ganz abweichend gebildet. Das hier in Abbildung vorliegende Exemplar, welches ich aus der Sammlung des Herrn geiſtlichen Rath von Kolb, mitge⸗ theilt erhalten habe, kommt mit der Beſchreibung des Seba ſowohl, als auch mit deſſen Abbildung uͤberein, und ich habe a gehabt, der Zeit noch mehrere zu vergleichen. Es iſt dieſes Produet, von der inneren Bauart der Saugſchwaͤmme, in der That ſehr verſchieden, und faſt haben wir Anſtand, es unter ihre Anzahl aufzunehmen, es ſcheint mehr den Alcyonen ſich zu nähern, Doch es enthaͤlt würkliche Fibern, nur iſt dieſes Gewebe ſehr fein, und mit einer meelichten Maſſe vermengt, wodurch es im Troknen ſo hart und ſproͤde wird, daß es ſich nicht biegen, ſondern mit den Fingern zerreiben laͤßt. Auch von auſen ſezt ſich eine bärtere kalchartige Cruſte an, wodurch ſich vollends, die Geſtalt eines Schwamms verliehrt, und der Körper, einer Millepore weit näher gleichet. Die Farbe iſt gelblich weiß, bey ausgewaſchenen Exemplaren aber, mehr ins Grau gefärbt , mit der gallertartigen Maſſe aber getroknet, werden fie dunkelbraun. Es erſcheinen dieſe Producte, in ſehr verſchiedenen Formen. Man trift ſie nicht ſowohl in ſoliden Maſſen an, welche ganz unbeſtimmte Geſtalten haben, als auch in rindenfoͤrmigen Ueberzuͤgen, nach welchen ſie verſchiedene Conchyr lien, Corallen, und Steine überwachfen. Ihre aͤuſere Fläche , iſt faſt ganz glatt, und es find nur unter der Vergroͤſerung, einige geringe Rauigkeiten dar— auf wahrzunehmen. Um ſo mehr nehmen ſich aber, die ſehr groſen kugelfoͤrmi— gen Warzen aus, mic denen fie ſehr dichte beſezt ſind. Sie ſtehen öfters auf kegelfoͤrmigen Erhöhungen, oder fie find auch walzenfoͤrmig verlängert, in welcher äftigen Geſtalt fie zuweilen über anderthalb Zoll in der Länge, betragen. Sie ſind meiſtens einwaͤrts gekruͤmmt und nicht ſelten mit einander verwachſen. An dem gerundeten Ende, befindet ſich eine kreißfoͤrmige Mündung, die ſenkrecht in die Maſſe eingehet. Hia und wieder, ſtehen dergleichen Erhöhungen, in kleinerer Geſtalt auf der Flache, und es zeigen ſich auch verſchiedene Muͤn⸗ dungen ste Gatte Spongia muricata. Der zottige Saugſchwamm. Tab. III. 185 dungen ohne aufgeworfenem Rand, als durchbohrte Locher. Es kommt dieſe Gattung aus den americaniſchen Meeren. Der dritte Saugſchwamm. Spongia muricata. Der zottige Saugſchwamm. Eponge à piquans. Franz. Ruig Sponfgewas. Holl. Shagg. Sponge. Engl. Tab. III. fig. 1. Ein ganzer Stamm. Fig. 2. Die vergroͤſerten weichen Stacheln. A LINNE S. N. Ed. XII. p. 1228. ſp. 10. Sp. muricata. St. forami- nulata, ramoſiſſima angulata tenax: poris cylindricis ſubulatis prominentibus aequalibus multifidis hiſpidis: Ein Töcherichter Saugſchwamm mit vielen winklichten Aeſten, einem zaͤhen Gewebe, und walzenfoͤrmigen, zugeſpizten, ausftehenden , gleichlangen, vielfältigges theilten, rauhen Poren. Hab. in O. Aetbiopico. — Ed. X. To. II. p. 1348. Sp. 8. Sp. muric, Sp. ramofifima etc. — Muf. Tefin. p. 118. Tab. XI. fig. I“. Miller Ueberſ. des Linn. N. S. VI. Th. II. B. S. 803. — Der Stachel⸗ ſchwamm. GMELIN Ed. XIII S. Linn, To. I. P. VI. p. 3821. fp. 10. Sp. muric. — — Hab. ad Guineae littora, frequens ibi in rupibus, griſea, trunco digitum, ramis calamum ſcriptorium craſſitie aequantibus. PALLAS Elench. Zooph. p. 389. nr. 237. Sp. muricata. Sp. ſuberoſa ramoſa, ramis divaricatis cylindricis, undique villis creberri- mis muricatis. Loc. Littora Guineae ad d' EIminam. (Seba) — Bodd. Lyſt. d. Pl. p. 490. n. 237. — Ruig Sponfgewas. Sp. dat Kurkeragtig is en takkig, met wyd geſpalkte takken, die rolrond zyn, en alom met Zeer veele hairtjes bezet. — Wilckens Thierpfl. II. Th. S. 225. ſp. 15. — Der Stachelſchwamm. Ein korckartiger Saugſchwamm, deſſen cylindriſche und allenthalben mit ſehr vielen feinen weichen Stacheln beſezte Aeſte auseinander tretten. Tab. XX. fig. 22. (nach Seba). HouTTuyn Natuurl. Hiſt. I. D. XVII. St. p. 456. n. 10. Song. muric. Stekelige Sons. Spons met Gaatjes, die zeer Takkig hoekig een taay is, hebbende Cylindrifche, Elswyze, uitpuillende Po- | Aa 3 ren, 186 Achtes Geſchlecht der Pflanzenthiere. Spongia. Saugſchwamm. ren, welke even lang, in veel deelen Pet ee en Ste 1 zyn. seBA Thef. Tom. III. p. 188. Tab. XCIX. fig. 7. Spongia ı ramis 8 fiufeulis tenax, tota ſuperfieſe apiculis tenuibus mollibus denſe conſita. — Ad oras Delminae frequens occurrit. Eſt vero co-— loris fuſeo - einerei, ac undiquaque apicibus gracilibus, flexilibus ſpiſſe aggeſtis hiſpida. - - ELLIS- SOLANDER Zooph. p. 185. nr. 3. Spong. murie. Shagg. Sponge. Sp. ſtirpe ſuberoſa ramoſa, ramis cylindricis fafeiculaus vil nolis undique muricatis. — From Cape Caſtle on the coaft of Africa, where it grows in plenty on the roks. — Phbiloſ. Tranf. Vol. LV. p. 288. Tab. XI. fig. 11. Branched tuberculated Sponge. KuNDpMANN Rar. nat. pag. 162. Tab. IX. fig. 12. Eponge d piquans. MUS, GEVERS. p. 532. nr. 349-351. Spong. echinata, erecta, ramis incurvis, obtufis, muricata, aculeis longiuſculis, rara. Pall. et Linn. o? | Wir finden diefen Saugſchwamm, gleichfalls in dem Werk des Seba zu, erſt abgebildet. Er hat aber ein Exemplar gewählt, das von der gewöhnlichen Form am meiſten abweicht, und es wurden daher in dieſer Vergleichung, die zwar ſehr genau beſtimmten Kennzeichen, dennoch von andern verkannt. So hat der Verf. des Geverſiſchen Muſeums, fie unter dem Nahmen der Sp. echi- nata, für eine neue Gattung angegeben, da feine Originale nicht mit jener Abbildung uͤberein kamen. Herr Houttuyn, hat ſich nur auf dieſe Figur bezo— gen, es war ihm aber damahls ein Original noch unbekannt. Nach jener Vor— ſtellung, hat dieſer Schwamm, eine Höhe von vier Zollen und faſt gleiche Brei— te, die Aeſte aber ſind ſehr kurz, in der Mitte verdickt, und von kolbiger Ge— ſtalt, faſt auf die nehmliche Art, wie fie hier an einem Theil eines Aſtes erſchei— nen. Sind nun wohl die Schwaͤmme an ſich von ſehr veraͤnderter Geſtalt, und kommen kaum zwey Exemplare miteinander uͤberein; ſo iſt doch dieſes, nach der Sebaiſchen Vorſtellung, wie ich aus vielen verglichenen Originalen erſehen, die ſeltenſte Abweichung, in der dieſe Gattung erſcheint. Nach den meiſten Originalen, find die Aeſte ſehr lang, und am Ende ſpitzig geſtaltet, doch zuweilen auch abgeſtumpft und breit gedruckt. Sie ste. Gatt. Spongia muricata, Der zotige Saugſchwamm. Tab. III! 187 Sie ſtehen theils einwaͤrts gekruͤmmt, wie an dem auf vorliegender Tafel abgebildeten Original, theils in die Hoͤhe gerichtet, und ſind vielfaͤltig in ſpizigen Winkeln, untereinander verwachſen. In dem Umfang, find fie mehr eckigt, gewunden, und breit, als gerundet. Sie nehmen ihren Ausgang von einem gemeinſchaftlichen Stamm, der zwar ſehr kurz, aber deſto ſtaͤrker iſt, und vertheilen ſich dann entweder in zwey, oder in mehrere Parthien. Man hat dieſen Schwamm, von der Staäͤrke eines Fingers, und die Aeſte von der Dicke einer Schreibfeder angegeben; es ſcheint aber, man habe nur einzelne Zweige, und keine vollſtaͤndige Exemplare in dieſem Maas verglichen, und daher beyde allzugering angegeben. Die Grundflaͤche iſt ſehr wenig ausgebreitet, und bildet mit dem Stamm ſelbſten, eine kegelfoͤrmige Geſtalt. Sie iſt zuweilen, mehr als jener verengert, und nur auf einem kleinen Raum, an andere Körper bes feſtigt. | Das innere Gewebe dieſes Schwamms, iſt aus roͤhrenfoͤrmigen, ſtar— ren Fibern, ſehr dichte ineinander gewebt, und laͤßt ſich daher getrocknet, nicht zuſammen druͤcken. Es uͤbertrift in dieſem Stand die Haͤrte des Gorcks, angefenchtet aber, wird es weich und biegſam, doch nicht in dem Grad, wie bey dem gemeinen Saugſchwamm. Die ganze aͤuſere Fläche, iſt ſehr dichte mit kegelförmigen oder auch gleichdicken, weichen Stacheln, beſezt. Sie beſtehen aus einem feinen lockeren Gewebe, und haben theils eine ſenk— rechte, theils ſchiefe Richtung gegen die Flaͤche. Meiſtens befindet ſich an dem oberen Theil, oder auch an dem untern, eine kleine Oefnung, welche der Herr von Linne für wuͤrkliche Poren angenommen hat. Es find aber einige dieſer Stacheln, oͤfters, in feine Spizen getheilt, deren zwey oder mehrere, in Form der Aeſte ausgehen, wie dieß die vorliegende vergroͤßerte Abbildung hinreichend ergiebt. 5 Es kommt dieſer Schwamm von der Kuͤſte bey Guinea, wo er bes ſonders bey Elmina, nach dem Bericht des Seha, ſich ſehr Häufig an den Klippen befindet. Der 188 Achtes Geſchlecht der Pflanzenthiere. Spee Saugſchwamm. | Der vierte Saugſchwamm. f Spongia fruticoſa. Strauchartiger Saugſchwamm. 5 Tab. IV. fig. 1. Ein ganzer Stamm. Fig. 2. ein vergröͤſertes Stück. Sp. conformis dichotoma ramis flexuoſis, mollibus, attenuatis, nudis. Nach den Kennzeichen, welche der Herr von Linne von der Spongia dichotoma, als in gleichem Bezug auf die Spongia cervicornis des Herrn Pallas, gegeben; ſcheint mit jener, dieſe Gattung allzunghe verbunden zu ſeyn, und vielleicht wurde fie nur für eine Abaͤnderung derſelben, erklaͤrt. Jene habe ich auf der zehenten Tafel in Abbildung vorgelegt. Sie hat ſtaͤrkere, ausge— ſchweifte und ineinander verwickelte Aeſte. Dieſe hier gesen fait gerade aus und ſind beftändig gabelfoͤrmig gerheilt, fie haben uͤbersiß einen Ueberzug von einer feinen Wolle, welche dieſer Gattung mangelt. An jener iſt die innere Sub— ſtanz, feſter, an dieſer aber, von einem gleichfoͤrmigen lockeren Gewebe. Von dieſer fo ſehr verſchiedenen Gattung, Fade ich in keinem Schriftſtel— ler eine beſtimmte Nachricht, und ich weiß auch ihren Aufenthalt nicht anzuges ben, ich habe ſie als ein einzelnes Exemplar, mit andern Oſtindiſchen Pro⸗ ducten erhalten. Der Stamm, iſt beynahe von gleicher Dicke, die um die Haͤlfte verduͤnn— ten Aeſte aber, gehen nur von einer Seite aus. Sie theilen ſich hierauf in Winkeln in mehrere, aber von ungleicher Laͤnge und Staͤrke. Sie find in vers ſchiedene Kruͤmmungen gerichtet, und meiſtens untereinander verwachſen. Der Umfang des Stamms und der Aeſte iſt gerundet, an den Ausgaͤngen aber, und den gemaͤchlich verdunnten Zweigen etwas flach gedruckt. Die ganze Maſſe iſt auch im trocknem Stand, ſehr zaͤhe, und beſtehet aus nicht allzudichte zuſammen gewebten Fibern. Im Waſſer erhaͤlt ſie eine groͤſere Biegſamkeit, wiewohl ſie nicht aufzuſchwellen pflegt. Die aͤuſere Fläche iſt etwas rauh, doch ganz glatt, und ich habe nicht die mindeſten ausſtehende Haare daran bemerkt. Die Farbe iſt von innen und auſen, ein einfarbiges Braun. n Der *) In der Unterſchrift dieſer Tafel, find die Nahmen mit der auf der Tab. Spong. X. verwechſelt worden, welche daher zu aͤndern gebetten werden. ste Gatt. Spongia cavernofa. Der loͤcherichte Saugſchwamm. Tab. V. 189 Der fuͤnfte Saugſchwamm. Spongia cavernoſa. Der loͤcherichte Saugſchwamm. Uit geholde Spons. Eponge caverneuſe. Tab. V. fig. I. Ein Exemplar von der Vorderſeite. Fig. 2. Ebendaſſelbe von der Hinter⸗ ſeite. Fig. 3. Ein vergroͤſſertes Stuͤck der Flaͤche, mit den Poren. PALLAS Elench. Zooph. p. 395. nr. 244. (ſp. 22). Hong. cavernofa, ſuperficie crebris papillis prominulis. — nEscR. Mafae pugni magnitudine vel ultra, oblongae, gibbae, rupibus adnatae, eavernolifimae, fuperficie , inter cavernofitatem, papillis elon- gatis, fubacutis muricatae. Subſtantia, flaveſcenti- albida, na- fturae Sp. offeinali ſimillima, at durior paulo, multoque caver- nofior. Maſſis quibusdam colorem intus fulvum, ut Sp. offici- nali deprehendi. Primordia huius fpeciei molliora . albidiora, tenerrima. Loc. Mare Americ.— BODDAERT Lyſt d. Pl. p. 497. Vitgeholde Spons. Sponſgewas, dat onregelmaatig von gedaan- te is, plat zeer taay, en vol holligheden met veel uitſtekende tepeltjes. — Wilckens Thierpfl. II. Th. S. 231. ſp. 22. — Der Loͤcherſchwamm. Ein Saugſchwamm, welcher unfoͤrmlich an irgend ets was haftet, ſehr zaͤhe und loͤchericht iſt, und auf der Oberflaͤche sie etwas vorragende, bruſtwarzenaͤhnliche Erhöhungen hat. omeLın Ed. XIII. Syft. Linn. Tom. I. P. VI. p. 3824. fp. 36. Sp. ca- vernofa. Amorpha ſeſſilis, tenaciſſima, cavernoſa, l crebris papillis prominulis. (Nach Pallas). MUS. GEVERS. p. 530. nr. 339. Sp. Cav. Honge caberneuſes. Der Herr Ritter Pallas, hat von dieſem Saͤugſchwamm, ſo genaue Kennzeichen angegeben, daß ſich kein Anſtand findet, er habe die in Abbildung vor— liegende Gattung damit gemeint. Zur Zeit iſt fie noch von keinem Schriftſteller des weitern beſchrieben, noch in Abbildung vorgeſtellt werden. Ich weiß keine Urſache anzugeben, warum fie Herr von Linne in der zwölften Ausgabe ſei⸗ nes Syſtems, nicht aufgenommen hat. Sie kommt nach ihrer Subſtanz, mit dem gemeinem oder Apothecker, ſchwamm, am naͤchſten überein, das Gewebe iſt aber weit enger, und auch Eſper Pflanzenthiere II. Th. Bb um 190 Achtes Geſchlecht der Pflanzenthiere. Spongia. Saugſchwamm. um vieles feſter. Die aͤuſere Fläche unterſcheidet ſich davon, durch die klei— nen ſpizigen Erhoͤhungen oder Waͤrzgen, welche aus den vereinigten Fibern entſtehen, die aber meiſtens nur unter der Vergroͤſerung ſichtlich „und kaum in Abbildung vorzuſtellen waren. Doch, bey Exemplaren von ſtaͤrkerem Wuchs, find fie auch um fo groͤſer, und als ausſtehende Stacheln geſtaltet. In dem erſten Alter, iſt das ganze Gewebe ſehr zart und von weißlichter Farbe, auch auf der Flaͤche beynahe ganz eben. Auſer den Kennzeichen der feinen zottigten Auswuchſe, nimmt ſich dieſer Saugſchwamm vorzüglich, durch die ſehr zahlreichen Hoͤhlungen aus, nach welchen er oͤfters wie durchbrochen, oder gitterfoͤrmig erſcheint. Dieſe Vertiefungen, ſind meiſtens ablangrund, öfters aber unfoͤrmlich geſtaltet, und ſtehen zuweiſen fo dichte beyſammen, daß die Maſſe dazwiſchen, verwachſenen Aeſten gleichet. Das hier vorge— ſtellte Exemplar, iſt innwendig hohl, von auſen aber, nach zwey Parthien, in eben fo viele vereinigte Spizen getheilt. Gemeiniglich find dieſe Schwaͤm⸗ me nur von der Gröfe einer Fauſt, und ablangrund geſtaltet, und führen noch mehrere, hoͤckerichte Auswuͤchſe. Die Farbe iſt gewoͤhnlich ochergelb, doch dieß wiederum, nach einigen Exemplaren, in ſehr verſchiedener Miſchung des Weiſſen. Herr Pallas erwaͤhnt; daß ſie zuweilen auch von innen, eine rothgelbe Farbe haben, dergleichen beſonders bey denen Abaͤnderungen des gemeis nen Schwamms, gewoͤhnlich iſt. Dieſe Gattung wird aus dem Americaniſchen Ocean beygebracht. Die mir mitgetheilten Originale, habe ich der Güte des Herrn Guarniſonpredi— gers Chemnitz zu danken. Der ſechſte Saugſchwamm. Spongia cancellata. Der ſtarre gitterfoͤrmige Saug⸗ ſchwamm. Oranje Spons. Eponge cancellee, Tab. VI. fig. 1. Ein Stamm. Fig. 2. Ein vergroͤſertes Stuͤck des Gewebes. * a A LINNE S. N. Ed. XII. p. 1297. fp. 7. Spong. cancellata. S. tu- bulofa foraminulata, fibris cancellatis. Ein roͤhriger Saugſchwamm mit offenen Muͤndungen, und gitterfoͤrmigem Gewebe. Hab. in Oceano. Spongia 6te Gatt. Sp. cancellata. Der ſtarre gitterförmige Saugſchw. T. VI. 191 Spongia rarioris texturae quam reliquae, unde fibrae quafi can- cellatae, diſtantes: color ferrugineus, ſuperficies muricata, tubo crafſitie digiti, foraminibus lateralibus raris, latitudine pennae anſerinae. Müller Leberfeg. des Nat. S. VI. Th. II. B. S. 798. nr. 7. Sp. cancell. Der Gitterſchwamm. HourruyN Nat. Hiſt. XVII. St. p. 444. ſp. 7. Sp. canc. Tralie-Spons. Sp. die Buiſachtig is, met Gaatjes en getraliede Vezelen. se bengefügte Abaͤnderungen nach der Vorſtellung der Tab, 135. fig. und 3. find ganz verfchiedene Species. x PALLAS ‚Klench..Zooph.: p. 383. nr. 230. (ſp. 8.) Sp. fulva. Sp. amorpho-fubramofa rigidiſſima fulva. — Loc. Mare Americ. BODDAERT Lyft d. Pl. p. 482. nr. 230. Sp. fulva. De Oranje Spons. Sponfgewas dat onregelmatig getakt is, zeer hard en roodagtig geel.— Wilckens Ueberſez. II. Th. S. 220. nr. 8. Sp. fulva. Der leberfaͤrbige Schwamm. Ein Schwamm, der ſehr ſteif, leberfaͤr— big und unfoͤrmlich iſt, doch einige Aeſte anſezt. (Die beygefuͤgten Ab— bildungen, Tab. XXI. fig. 71. A. und 71. B. nach Seba, Tab. 95. fig. 9. und Tab. 96. fig. 1. ſtellen andere Gattungen vor.) GMELIN Ed. XIII: Syſt. Linn, Tom. I. P. VI. p. 7. Sp. cancellata (nach der XII. Ausg.) — — pag. 3823. ſp. 27. Sp. 1 (Nach Pallas und gleichem Citat. des Seba.) MUS, GEV ERS. p. 530. nr. 347. Sp. cancellata — Eponge Cancellde, en Mailles, ou a Treilles- Pall. o. Linn. I. c. Das ſehr ſtarre Gewebe dieſes Saugſchwamms, unterſcheidet ihn vorzuͤglich von allen übrigen Gattungen. Es find die Haare zwar ſehr duns ne und von gleicher Dicke, aber ſo ſteif und gebrechlich, daß fie auch anges feuchtet, kaum etwas weicher und biegſamer werden. Dem aͤuſern Anſehen nach, iſt das Gewebe, ſehr enge zuſammengefuͤgt, doch unter der Vergroͤſe— rung erſcheint es, gegen das von andern Gattungen, ſehr weit auseinander geſtellt, und man wird keine feineren Seitenhaare dazwiſchen gewahr, es durchkreuzen ſich vielmehr die ſaͤmmtlichen Fäden , in Form eines Gitters, mit faſt gleichweiten, meiſtens gerundeten Zwiſchenraͤumen. Ein aufgegoſſe— nes Waſſer, dringt ſehr leicht hindurch und es wuͤrde daher dieſer Saug— Bb 2 ſchwamm, 192 Achtes Geſchl. der Pflanzenthiere. Spongia. Saugſchwamm. ſchwamm, zum Filtriren ſehr nuͤzlich können verwendet werden. Es find die Faͤden in einem faſt gleichem Abſtand, wenn ſie auch keine genaue Ordnung hal— ten, unter ſich verwickelt. Sie entſtehen durch zahlreiche, die Laͤnge hin auf— ſteigende Fibern, welche mit andern in rechten Winkeln ausgehenden Aeſten, un— ter ſich verwachſen find, und fo erhalten fie einen ſehr feſten Zuſammenhang. Im friſchen Zuſtand find die Zwiſchenraͤume mit einer gallertartigen, dunkelbrau— nen Maſſe ausgefüllt, und wird dieſe damit getroknet, ſo hat auch der ganze Schwamm eine gleiche ſchwaͤrzliche Farbe. Nach dem Auswaſchen derſelben aber, erſcheinen die Faͤden und das ganze Gewebe, von einem etwas duncklem Rochgelb. a ö Die Formen in dem Wuchs, ſind ſehr manchfaltig. Es uͤberziehet dieſer Schwamm, in ebener Flaͤche, andere Koͤrper, und erhebt ſich auch in geraden Staͤmmen, von der Dicke eines Federkiels, bis zur Breite von einem oder an— derthalb Zollen. In dieſer Geſtalt, vertheilt er ſich in einzelne duͤnnere, ges rundete Aeſte, welche zuweilen eine gröfere Lange haben, öfters aber kuͤrzer und abgeſtumpft erſcheinen. Meiſtens, ſind ſie innwendig hohl oder wenigſtens von einem weitſchuͤchtigerem Gewebe. Sie haben an den Spitzen einiger Aeſte, weite, gerundete Muͤndungen. Doch kommen dieſe Schwaͤmme, auch in ovalen, und unförmlichen Maſſen por. Nach unterſchiedenen Exemplaren, haben fie ges rundete Vertiefungen oder Poren, welche aber wegen der ausſtehenden Haare, nicht gleich gerandet find. Die aͤuſere Flaͤche iſt etwas ungleich, und bey einigen wird man kleine hervorragende Spizen gewahr. Es wird dieſer Schwamm aus verſchiedenen Kuͤſten des Americaniſchen Oceans zu uns gebracht. Die Kennzeichen in dem Syſtem des Herrn von Linne, beſtimmen dieſe Gattung ſo genau, daß ſich deßhalb nicht der mindeſte Anſtand findet, doch hat er fie für eine noch ganz unbeſchriebene Art erklaͤrt. Nach der Beſchreibung des Herrn Ritter Pallas hingegen bemerke ich bie genaueſte Uebereinſtimmung, mit der von ihm verzeichneten Spongia fulva, wie diß aus den ausführlichen beygefuͤgten Kennzeichen“), abzunehmen iſt. Nur ſcheinet die dort angeführte 5 N . 5 erſte *) El. Zooph. Obenang. O. Deſer. „ Maffae_informes, aut ineruſtantes: paſſim ramis jongis, teretibus, fubramofis , eraflicie calami vel digiti, vegetantes. Textura rigida, e fibris capillaceis, fragilibus, inordinatis, per ramos fubadfcententibus, denſiuſcula, aequabiliter contexta. Gelatina ſaepe inter fibras ſiecata fuſea, unde forte Sebanarum iconum color. Elota gelatina, color fulvo-luteus. Combu/lae odor evidentiſſime ani- malis. Textura fere aemulatur Sp. fubiatilem. ,, — Seba Theſ. To, III. Tab. 95. fig. 9. Tab. 96, fig. Is „te Gatt. Spong. aculeata. Der ſtachlichte Saugſchwamm. Tab. VII. 193 erſte Figur der 96ſten Tafel des Sebaiſchen Werks, nicht hieher zu gehören, da dieſer dort vongeſtellte Schwamm, in der Beſchreibung, von ſehr weichem Gewebe angegeben wird. Herr Houttuyn, ſtunde in der Vermuthung, es möchte der Herr Ritter, mit dieſer Spongia cancellata, die tubuloſa, nach einem Exemplaͤr in juͤngerem Alter, gemeint haben, und ſo waren freylich ſeine Ker zeichen nicht zu verbinden. Er gedenket ferner einer Abaͤnderung von ſchwar⸗ zer Farbe, die er auch in Abbildung beygebracht hat, ſie iſt aber vermuthlich die Spongia Baſta. Noch fuͤgte er dieſem, eine Gattung bey, dahin er des wei— tern ſogar die Spongia faſciculata gerechnet hat. Es bleibt ſich aber dieſer Schwamm, in feinem Gewebe unverändert gleich. Der fiebente Saugſchwamm. Spongia aculeata. ) Der ſtachlichte Saugſchwamm. Tab. VII. Fig. 1. Ein roͤhriger Stamm. Fig. 2. Ein dünner, von solider Maſſe. Fig. 3. Ein vergroͤ⸗ tes Stuͤck der Flaͤche, mit den Stacheln. Tab. VII. A. Fig. 1. Die Oberfeite,, fig. 2, die Unterſeite, einer Abänderung dieſes Schwamms, in ſchaa⸗ lenfoͤrmiger Flache. Tab. VII. B. 3. Einzelne Aeſte einer Abänderung von ſolidem Gewebe. Fig 4. Ein vergröfertes Stück. Fig. 5. Die vergroͤſerte Flache im Durchſchnitt. f de Q A LINNE S. N. Ed. XII. p. 1297. ſp. 5. Spong. aculeata. Sp. tubulofa ramofa , tenax foraminulata, ſubaculeata. Ein töhrenförmiger , aͤſtiger Saugſchwamm, von aähen Gewebe, mit einigen Mündungen und weichen Stacheln. — Hab. in Oceano utriusque Indiae, — Ed. X. To. II. p. 1348. Cl. Cryptog. Sp. 7. Spong. acul. GMELIN Ed. XIII. Syſt. Linn. Tom. I. P. VI. pag. 3818. ſp. 4. Spong. acul. — Hab. in Mari, Indiam et auſtralem Americam alluente, pallide griſea — tena ciflima. Müller Ueberſ. d. N. S. 7. Th. I. B. S. 797. ſp. 5. Sp. acul. Der Trompetenſchwamm. Bb 3 NOUT- Nach Aenderung in der Unterſchrift dieſer Tafel, 194 Achtes Geſchlecht der Pflanzenzhiere. Spongia. Saugſchwamm. HourruvN Natuurl. Hiſt. 1. D. XVII. St. pag. 439. Sp. 5. Sp. acul. Trompet Spons. Spons, die Pypagtig is, met Takken, taay, vol Gaatjes en eenigermaate gedoornd. PALLAS Elench. Zooph. pag. 392. nr. 242. fp. 20. Hongia villofa. Sp. tenera tenaciſſima, cava, extus muricata, intus laevis. — Loc. M. Indie. et Americ. — Wilckens Thierpfl. II. Ch. S. 2.9. fp. 20. — Der Haarzottenſchwamm. (Ueberſ.) Ein Saugſchwamm, welcher zart, ſehr zaͤhe; hohl, und auswendig ſtachlicht, inwendig glatt iſt. Tab. XXVI. fig. 76. (nach BODDAERT) aus Rumphs Vor⸗ ſtellung. — sopDAERT Lyſt d. Pl. pag. 495. nr. 242. Sp. villoſa. Ruige Spons. Pl. XIII. fig. I. RUM pH Amb. Rar. To. VI. p. 255. Tab. LV. fig. 2, Chirotheca marina. Malaiſch: Sarong-tangan. laut. PETIVER Pterigr. Tab. 19. fig. 9. Spongia typhoides. PLUCKNET Phyt. Tab. 112, fig. 4. Spongia marina fiſtuloſa maxima. BROWN Iamaic. pag. 74. nr. 5. Spongia fiftulofa maior, flexilis, porofa et prominulata. SLOANE Catal. Iam. pag. 7. Hiſt. I. Tab. XXIII. fig. 4. Spongia dura ſeu fpuria, fuperficie apieibus acutis exſtantibus exafperata in- tus laevis, ROYEN Prodr. 522. Spongia tubulofa cavernofa extus aculeata. MUSEUM GEVERS. p. 530. nr. 337. Sp. villofa. Eponge veloutee, — Long. 5. et 4. pollic. | Es erſcheint dieſer Saugſchwamm, gleichfalls in manchfaltigen Formen. Er uͤberziehet andere Körper und am gewoͤhnlichſten, zweyſchaalige Conchylien, oder auch faulendes Holz und kleinere Stämme einiger Seegewaͤchſe. Bey Dies fer Umkleidung, gehet der eingeſchloſſene Körper, mit der Zeit verlohren, und ſo behaͤlt der Schwamm, die angenommenen Geſtalten. Es ereignet ſich oͤfters, daß er ſich dann ſelbſten uͤberziehet, man hat ihn wenigſtens in verſchiedenen roͤh⸗ renfoͤrmigen übereinander liegenden Schichten wahrgenommen. Am gemeinſten iſt die eylindriſche Form, doch in ſehr verſchiedener Staͤrke. Sie hat in der Dicke eines Federkiels, biß zu zwey Zollen im Durchſchnitt, eine anderthalb ſchuhige Lange. Meiſtens find dergleichen Roͤhren an dem untern Theil 1 gert/ | 7te Gatte Spongia aculeata. Der ſtachliche Saugſchwamm. Tab. VII. 195 gert, an dem obern aber erweitert, und öfters trompetenfoͤrmig geſtaltet, zuwei— len auch in einzelne Aeſte wiederum vertheilt. Die innere Seite iſt allezeit glatt, doch mit vielen gerundeten Poren durchloͤchert, und diß giebt genugſam zu erkennen, daß ſie einen fremden Körper muͤſſe eingeſchloſſen haben. Es erwäh— net zwar Rumph, daß dieſe Schwaͤmme, an ſich in roͤhrenfoͤrmiger Geſtalt wachſen, und fo aus dem Meer gebracht werden; es kann aber feyn, daß der ein geſchloſſene Körper ſich aufgelößt , oder ſonſt zu Grunde gegangen, und fie in der einmahl angenommenen Form ihren Wachsthum fortgeſezt haben. Am deullich⸗ ſten geben diejenigen Exemplare, welche man aus dem füdlichen America beys bringt, dieſe Eigenſchaft zu erkennen. Sie ſtellen die beyden Schaalen einer glatten Auſtermuſchel, die an ihrem Schloß angewachſen iſt, in groͤſter Aehn, lichkeit vor. Wahrſcheinlich hat ſich dieſe Schaale, entweder aufgelößt, oder bey der ſchwachen Befeſtigung des Schwamms davon loos gemacht, die Muͤn— dung iſt wenigſtens niemahlen verſchloſſen. Ich habe eine dergleichen, welche der Herr Profeſſor Hermann in Straßburg, nebſt einem ſehr reichen Vorrath anderer Gattungen, mir mitzutheilen die Güte gehabt, auf der beygefuͤgten Tab. VII. A, nach der Muͤndung uns von der Seite, vorgeſtellt. Sie iſt an einem verlaͤngerten, doch ſoliden Stiel verwachſen, in der Subſtanz und dem Gewebe aber, von den erſt erwaͤhnten Arten, im mindeſten nicht verſchieden. Man hat aber auch Schwämme dieſer Art, welche aus mehreren dergleichen hoh— len und erhabenen Blättern beſtehen, und viele Fächer und Hoͤhlungen bilden, die ohnfehlbar auf gleiche Art entſtanden find. In dieſen Saugſchwaͤmmen, werden die Bruthen verſchiedener Conchylien abgeſezt, welche auch bey zunehmen— den Wuchs, ihren Aufenthalt nicht verändern, und dadurch beynahe ganz eins geſchloſſen werden. 8 Man hat aber dieſen Schwamm, auch ohne Hoͤhlungen, oder von einem durchaus gleichfoͤrmigem Gewebe. Er iſt in ſeiner Bauart auſerdem noch etwas verändert; und ich habe deßwegen für noͤthig erachtet, auf der beygefuͤgten Tab. VII. B, ihn vorzuſtellen. Es ſind die Staͤmme von ſehr ungleichem Wuchs, und theils am Ende, theils in der Mitte verduͤnnet. Die Spize hin— gegen iſt in dem Verhaltnis des ſehr kleinen Körpers; um fo mehr verſtaͤrkt, auch die ſtachlichten Auswuͤchſe find mehr verlaͤngert. Ich habe dieſe Art, durch die Güte des Herrn Guarniſonpredigers Chemnitz in Copenhagen erhalten. Sie wurde aus Indien beygebracht. Die 196 Achtes Geſchlecht der Pflanzenthiere. Spongia. Saugſchwamm. Die Abbildungen, welche Rumph und nach demſelben, Herr Boddaert und Wilckens gegeben, ſtellen dieſen Saugſchwamm ſehr unkenntlich vor, wenn auch die Beſchreibung uͤbereinkommt, wiewohl fie die uͤbrigen angegebenen naͤchſt verwandte Arten nicht angezeigt haben. Nach jenen Figuren, hat dieſer Schwamm, mehrere, gefaltete, und ausgeſchweifte Blatter; die fo weſentli— che Kennzeichen aber, die weichen Stacheln, welche auch den Rand begraͤnzen, mangeln gaͤnzlich daran, es ſind weniſtens nur auf der Flaͤche, ſehr feine Punkte oder Spizen angebracht. Es iſt daher ſehr wahrſcheinlich, daß ſie damit eine ganz verſchiedene Gattung gemeynet haben. Nach dem Urtheil des Herrn Ritter Pallas, war bie Vorſtellung, nur durch die Hand des Kuͤnſtlers zu fluͤchtig (rudius) ausgefallen, doch man hat dagegen an den übrigen Vorſtel— lungen, die Genauigkeic um fo mehr zu ſchaͤzen. \ Bey dieſen ſaͤmtlichen Arten, iſt das Gewebe von einer einfoͤrmigen Maſſe/ und fo wenig das Gewicht beträgt, doch feſter, als bey irgend einer andern Sat, tung verbunden. Im Druck giebt es vorzuͤglich nach, und mit Waſſer benezt, wird es ſehr weich und linde. Die feinen Fibern durchkreuzen ſich, und haben auf der äufern Fläche des Schwamms, kaum ſichtliche Zwiſchenraͤume. Man wird auch nur hin und wieder, einige gerundete Poren darauf gewahr; an der in⸗ neren Seite hingegen, die ganz eben iſt, ſtehen ſie um ſo dichter nebeneinander. Von auſen, iſt die ganze Fläche, mit ſehr zahlreichen kegelförmigen Spizen beſezt, die auch an ihrem Ende einige Haͤrte haben. Sie entſtehen aus winklichten Er⸗ hoͤhungen, die ſich im Wachſen mehr und mehr verlängern, und dem Schwamm eine eckigte Flaͤche geben. Einige dieſer Stacheln, welchen Nahmen ſie wohl nicht eigentlich führen, ſtehen gerade aus, meiſtens aber find fie an die Fläche ange⸗ ſchloſſen. Es iſt auch der Rand der Mündung, damit beſezt, und daraus deut⸗ lich abzunehmen, daß in dieſen Spizen, die Keime des fortzuſetzenden Wachs⸗ thums, ſelbſten enthalten find. Die ſtaͤrkern Fibern vereinigen ſich hier in aufı ſteigender Richtung in eine gemeinſchaftliche Spize, und ſind mit ſehr zarten Sei⸗ tenfaſern unter ſich verbunden. Bey wohl gereinigten, oder auch jugendlichen Exemplaren, iſt die Farbe von gilblichem Ambergran, bey unreinen und aͤltern aber, braungelb, oder ocherfaͤrbig, jedoch nach unterſchiedener Miſchung. Es findet ſich dieſe Gattung, nach allen Zeugniſſen, an den Klippen und Geſtaden der oſtindiſchen ſowohl, als americanifchen Meere ſehr häufig, und dienet manchfaltigen kleinen Seethieren zum bequemen Aufenthalt. - | Der Ste Gatt. Spongia fibrilloſa. Feinfaſerichter Saugſchw. T. VIII. 197 Der achte Saugſchwamm. Spongia fibrillofa. Feinfaſerichter Saugſchwamm. | Tab. Spong. VIII. Fig. 1. Der Schwamm in ganzem Stamm, fig. 2. Ein vergroͤſertes Stuͤck der auferis Flaͤche. Fig. 8. Ein dergleichen im Durchſchnitt nach der Laͤnge. PALLas El. Zooph. p. 382. nr. 228. ſp. 6. Spong. fibrillofa. Sp. poly- morpha fubcomplanata tenera, fibris divergentibus confertiſſi- mis contextis, poris fparfis dentatis. — Loc. Ocean. Ind. — Wilckens Thierpfl. II. Th. S. 219. Der feinzaſerichte Saugſchwamm. (Ueberſ. ). Ein Saugſchwamm von vielerley Geſtalt, der jedoch dabey ein wenig geebnet und zart iſt; voneinander weichende, jedoch ſehr dicht beyeinanderſtehende und zuſammengewebte Faſern hat, und zerſtreute Po— ren, die gezaͤhnelt ſind, vorzeigt. — BODAERT Lyſt d. Pl. pag. 480. — Vezelagtig Sponfgewas. Sp. dat een veelvor- mige gedaante heeft- en een wenig plat is, met van elkander wykende vezelen, en hier en dar geplaafte getandde Poren. GMELIN Ed. XIII. Syft. Linn. Tom. I. P. VI. p. 3823. ſp. 29. Sp. fibril- lofa (Nach Pallas) — Hab. in O. ind. griſea mollis, nunc flabelliformis, nunc lacinioſa, nunc caulefcens, MUSEUM OE VERS. p. 528. nr. 3 14. Spong. fibrilloſa Pall. — Eponge u Fibres. | Der Herr Ritter Pallas hat dieſe Gattung zuerſt verzeichnet, und auf das genaueſte beſtimmt, doch iſt ſie von dem Herrn von Linne, nicht in fein Naturſyſtem aufgenommen worden. Zur Zeit iſt fie noch nicht abgebil— det, und ſonſt von keinem Schriftſteller, als nach jener Angabe, des weitern beſchrieben worden. Mir find verſchiedene Exemplare, und ſelbſt die von Hrn. Pallas angegebenen Abaͤnderungen, zu Handen gekommen, welche mich von der richtigen Beſtimmung dieſer Gattung, belehret hatten. Inſonderheit habe ich hier die Mittheilungen des Herrn Predigers Chemniz, und des Herrn Prof. Hermann, mit verbindlichſten Dank zu erfennen. Eſper Pflanzenthiere II. Th. Ce Das 198 Achtes Geſchlecht der Pflanzenthiere. Spongia. Saugſchwamm. Das Gewebe dieſes Schwamms, iſt ſehr dichte und enge zuſammenge— fuͤgt. Die Fibern durchkreuzen ſich in gerundeten, oder auch eckigten Zwi— ſchenraͤumen, welche auf der Fläche, bey ihrer zahlreichen Menge, auch unter ſtarker Vergroͤſerung, dennoch gegen andere ſehr klein laſen. Nach ihrem inneren Bau aber, ziehen fie ſich, in ſenkrechter Lage, von der Grundfläche gegen die Spize, in oͤfteren aͤſtigen Vertheilungen, und ſtehen nach einzelnen Parthien in fait gleichweiten Entfernungen von einander ab. Dieſe ſtaͤrke— ren Fibern, ſind durch zaͤrtere, die meiſtens in rechten Winkeln ausgehen, unter ſich verwebt. Beyde zugleich endigen ſich in krauſe, verwickelte, und noch feinere Haare, die ohnfehlbar bey dem weiteren Wuchs, gleiche Rich— tung erhalten. Nach ihrer Subſtanz find fie etwas ſpröde, doch die ganze Maſſe iſt weich und biegſam. Sie haben eine graue Farbe, die aber auch öfters ſich ins Weiſſe verliert. Die aͤuſere Fläche, hat ſehr viele gerundete oder ovale Hoͤhlungen, unter denen verſchiedene, tief eingehen, und daher für Poren ſind angenommen worden. Ihr Rand iſt gemeiniglich etwas ge— zahnt, oder in Spizen erhoͤht. ; | Der Herr Pallas giebt drey der vorzuͤglichſten Abaͤnderungen dieſer Gattung an, welche aber nur nach der aͤuſeren Form unterſchieden ſind, ſie kommen in dem Gewebe und der Farbe mit einander uͤberein. Sie haben überdiß , den fo weſentlichen Unterſchied dieſer Gattung mit einander gemein, daß die Grundfläche, ſich in einen geraden gerundeten Stamm erhebt. Die Fibern ſind hier ſo ſtarre und ſo dichte in einander verwebt, daß dieſer Theil der Haͤrte des Holzes beynahe gleich kommt; er hat uͤberdiß eine bräunliche, und zuweilen eine ſchwarze Farbe. Nach der erſten Abaͤnderung, iſt dieſer Schwamm in eine breite Fläche, oder wedelförmig (flabelliformis), *ausgedehnet. Er hat ges meiniglich *) El. Zooph. I. c. „Pormae fequentes: ) Plerumque Habelliformis, magnitudine manus, vel-ultra, craſſitie pollicari, ſubro- tunda, pedunculo elongatiore atque ſolidiore. 8) Ali vidi ſpecimina efformantia laminas craſſas, ſeſſiles, undulatas, confluentes, lacinioſas, elongatas in ligulas craſſas, plerumque leviter concavo convexas, lanceo- lato- obtuſas. Huic et praecedenti varietati, pori maxime ad margines crebri. 7) Inve- Ste Gatt. Sp. fibrilloſa. Feinfaſerichter Saugſchwamm. Tab. VIII. 199 meiniglich eine Spanne in der Laͤnge und eine fingerbreite Dicke. Der Umfang iſt eben, und flach gerundet, der Stamm aber hat einen kreisfoͤrmigen Umfang und eine vorzüͤglichere Laͤnge. Er iſt uͤberdieß an dem untern Theil ſehr hart. Die zweyte Abaͤnderung, deren der Herr Pallas erwaͤhnt, hat ver— ſchiedene Auswuͤchſe, in manchfaltiger Form. Sie bilden dicke Blaͤttgen, welche wellenfoͤrmig, unter ſich verwachſen, zerſchleißt, oder auch rinnenfoͤrmig verlaͤngert ſind. Gemeiniglich ſind ſie von auſen etwas erhaben, von innen aber ausgehoͤhlt, und haben eine lanzettenfoͤrmige, ſtumpfe Spize. Dieſe und die erſte Art, haben an dem Rand der Fläche, ſehr zahlreiche Poren oder Muͤndun— gen. Beyde Varietäten, find an dem auf dieſer Tafel abgebildeten Original, das ich dieſerhalb gewählt habe, miteinander vereint. Es bildet eine ebene wedelfoͤrmige Flaͤche, und zugleich iſt der Rand in Spizen oder kegelfoͤrmige Erhöhungen ausgeſchnitten. Hin und wieder aber find blaͤtterfoͤrmige Auss wuͤchſe daran wahrzunehmen. Dig Exemplar hat an dem untern Theil die Dicke eines Fingers, an dem obern aber kaum zwey Linien im Durchſchnitt. Die dritte Ahaͤnderung, enthaͤlt mehrere gerundete, unfoͤrmliche, eines Daumens dicke Staͤmme, welche bins und wieder miteinander verwachſen find. Ich fuͤge noch hinzu, daß ſie auch als die Vierte Abaͤnderung, in einer ablangrunden oder faſt kugelformigen Geſtalt erſcheint, und zwar nur in der Laͤnge von drey bis vier Zollen. Der Stamm daran, iſt ſehr kurz, aber von vorzüglicher Hätte. Andere enthalten auch nur die Hälfte des Durchmeſſers in der Dicke, den fie in der Lange haben. | Dieſe Gattung, wird aus dem oſtindiſchen Ocean zu uns gebracht. Ce 2 Der „) Invenitur etiam in truncos teretiuſculos, difformes, pollicis crafitie, paſſim eon- fluentes eflita. Has omnes varietates Dn. Petrus Cramer in Mufeo ſuo ſervat Am- ftelodami, et paflim praeterea vidi, varetatem & et £, ipfe habeo. „ 200 Achtes Geſchlecht der Pflanzenthiere. Spongia. Saugſchwamm. Der neunte Saugſchwamm. Spongia Clathrus. Der grobgitterichte Sauaſchwamn. Tab. Spong. IX. Fig. 1. Ein ganzer Stamm. Fig. 2. Ein vergroͤſertes Stuͤck eines Zweigs. Tab. IX. A. Eine Abaͤnderung von grauer Farbe und duͤnnen verwickelten Aeſten. Spongia globofa, ramis craſſis, fübrotundis, in clathrum invicem coalitis, apicibus obtuſis; fibris rigidis. Dieſer Saugſchwamm, iſt von allen bekannten Gattungen weſentlich un— terſchieden. Er ſcheint zwar auch nicht ſelten zu ſeyn, doch finde ich ihn noch in keinem Schriftſteller angegeben. Es kamen mir von unterſchiedenen Orten, meh⸗ rere ganz uͤbereinſtimmende Exemplare zu Handen, unter welchen die aus den Sammlungen des Herrn Raths von Kolb zu Wurzach, des Herrn Raths Vogt zu Amberg, und des Herrn von Pittoni in Wien, nach guͤtigſten Mit theilungen, die vorzuͤglichſten waren. Nach Angabe, kommt derſelbe von dem Mittellaͤndiſchen Meer, die naher beſtimmten Wohnplaͤze aber / find mir zur Zeit noch unbekannt. Er erſcheint am gewoͤhnlichſten in kugelfoͤrmiger oder auch ablangrunder Geſtalt, zuweilen aber iſt er ganz unregelmaͤſig gebildet. Die größten Exem— plare, hatten über fünf Zoll, nach gerundeter Form, in der Breite, und drey Zoll in der Hoͤhe. Andere aber hatten gleiches Maas in gegenſeitigem Ver— haͤltnis, da ſich die Aeſte in die Länge zogen. Kleinere Exemplare, waren theils kuglicht, theils pyramidenfoͤrmig geſtaltet. Ich habe ein Original zur Abbil, dung gewaͤhlt, wo die Fuͤgungen der Aeſte, die allzudichte uͤbereinander liegen, ſich am deutlichſten vorſtellen lieſen. Er hat in der Form eine ſehr nahe Aehn— lichkeit mit einen Landſchwamm, dem Clathrus cancellatus, *) von dem ich die Benennung gewaͤhlet habe, wiewohl fie an ſich ſchon in beyden die vor— zuͤgliche Eigenſchaft bezeichnet. | Man 70 S. N. Ed. XIII. Tom. II. p. II. p. 1448. G. 1212. Sp. I. — Gledit/ch.. Metli. Fung. p. 139. Tab. XV. 32455 2 gte Gatt. Spongia Clathrus. Der grobgitterichte Saugſchw. Tab. IX. 201 Man wird an keinem Theil dieſes Schwamms gewahr, daß er irgend befeſtiget oder angewachſen iſt. Er ſcheint wenigſtens, auch losgeriſſen, feinen unveraͤnderten Wuchs zu behalten, wiewohl man aus der Verbreitung der Aeſte und ihrer zunehmenden Staͤrke, den oberen und untern Theil, und ſomit die na— tuͤrliche Lage, deutlich unterſcheiden kann. Er hat daher keinen einzelnen Stamm, wiewohl er ihn bey der erſten Anlage nothwendig muß gehabt haben. Die Aeſte verbreiten ſich zu allen Seiten, und ſo iſt ihre erſte Vertheilung nicht mehr zu erkennen. Sie haben uͤberdiß eine faſt gleichförmige Dicke an den Aeſten und an den Zweigen, wenigſtens ſind ſie an der Spize ſo wohl, als da, wo mehrere ihren gemeinſchaftlichen Ausgang haben, verſtaͤrkt. Sie vertheilen ſich meiſtens in rechten Winkeln, wo fie dann mit den naͤchſtſtehenden, in kurzen Abſätzen, meis ſtens in gitterfoͤͤrmiger Geſtalt ſich verwachſen. Bey veritärften Wuchs aber, find fie unordentlich in einander verwickelt, doch laſſen ſich ihre Vertheikungen, nach den ſehr weiten Flüftigen Zwiſchenraͤumen, deutlich erkennen. Die Aeſte und Zweige ſind meiſtens gerundet, und von zwey bis drey Linien in der Dicke, eini— ge aber haben eine winklichte und breitgedrukte Form. Es hat kein Stück, nur von der Laͤnge eines halben Zolls, eine gleichfoͤrmige Skaͤrke. Sie ind bald vers duͤnnt, bald wieder verdickt, und mit hoͤckerichten, oder warzigten Auswüuͤchſen beſezt. Die Endſpize bildet gemein iglich eine kegelfoͤrmige, oder gerundete Kolbe. Ihre Stellung iſt ſowohl niederwaͤrts, als in die Höhe gerichter. Uebrigens ind fie von innen, durchaus ſolide, doch nur an einigen habe ich eine enge roͤhrenforinige Hoͤhlung wahrgenommen. Die Farbe iſt dunkeſbraun, von innen aber mehr ins Gilbliche gemiſcht. Die aͤuſere Fläche iſt gemeiniglich mit einem grauen Staub überzogen, der dem Schwamm eigen iſt, und auch in dem inneren ſich enthaͤlt, fonach nicht von vers trockneten Schlamm Fan entſtanden ſeyn. An einem andern Exemplar bemerkte ich die ganze Maſſe von dieſer grauen Farbe, die Aeſte waren auch um vieles duͤnner als an dem in Abbildung vorliegenden Exemplar. Ich habe deßholb, auf der Tab. IX. A, zumahl auch die Form veraͤndert iſt, eine Abbildung beygefuͤgt. An beyden hatte ich weder Muͤndungen noch eigentliche Poren bemerken können. Das Gewebe beſtehet aus einer gleichfoͤrmigen Maſſe. Es zeigt fich un ter der Vergroͤſerung, mehr aus ſehr kurzen Blaͤttgen, als Fäden zuſammenge⸗ webt, und bildet gerundete enge Zwiſchenraͤume die mit eingehenden feinen Spfzen, oder Erhöhungen beſezt finde Im ſchregen Durchſchnitt aber, zeigen fie ſich mehr in \ Ce 3 einer U U 202 Achtes Geſchlecht der Pflanzenthiere. Spopgia. Saugſchwamm. einer röhrenfoͤrmigen Geſtalt. Getrocknet, find dieſe Schwaͤmme von geringem Gewicht, doch etwas hart und ſproͤde, ſie laſſen ſich leicht zwiſchen den Fingern zerreiben. Im Waſſer aber eingeweicht, werden ſie ſo zaͤhe und biegſam als die von der gemeinen Art. Es laͤßt ſich dann ein großer Ball, in den Haͤnden, ohne Schaden ſehr enge zuſammen drücken, der ſich dann ſogleich in feine vorige Geſtalt wiederum auseinander begiebt. Sie ziehen über die Hälfte ihres koͤrper— lichen Raums, die Feuchtigkeiten ein, welche ſie auch ſehr lange in ſich enthalten. Die ſehr weiten Zwiſchenraͤume, dieſer Aeſte, dienen verſchiedenen See— thieren, zu ſehr bequemen Aufenthalt. Ich habe in einem einzigen, auſer vers ſchiedenen Sertularien und Seetangen, zwey kleine Fiſche von anderthalb zoͤlliger Laͤnge und einen Taſchenkrebs von faſt gleicher Groͤſe, wahrgenommen, welche ſich aber in die Aeſte ſo ſehr verwickelt hatten, daß ſte wohl im Leben nicht mehr daraus ſich hätten entwickeln konnen. Dabey fanden (ic) auch noch einige Bruthen zweyſchaaliger Eonchylien, mit darunter ein. Der zehente Saugſchwamm. Spongia dichotoma. *) Gabelaͤſtlger e | Spong. Tab. X. Fig. 1. Ein ganzer Stamm. Fig. 2. Ein vergroͤſerter Zweig. A LINNE S. N. Ed. XII. pag. 1209. fig. 14. Spong. dichofoma. S. conformis dichotoma erecta diſticha cylindrica flexilis tomen- tofa. — pALL. Sp. cervicornis. l. e. — Hab. in Oc. Norve- gico. D. D. Gunnerus. — Forma Corallii, dichotoma, peda- lis, erecta, teres, craſſitie pennae, bifariam expanfa axillis 0 e ſubſtantia compacta interioris Agarici ar- borei, tomentofo - villofa, tenax. Müller Ueberſ. d. N. S. VI. Th. II. B. S. 804. nr. 14. Sp. dichot. Der Hirſchgeweyhſchwamm. GMELIN Ed. XIII. S. Linn. Tom. I, P. VI. pag. 3822. ſp. 14. Sp- dichot.. — Hab. in M. madititerraneo? indico? norwegico, flaveſcens, 5-6. pollices alta, poris minutiſſimis referta. PALLAS *) Nach Aenderung des Unterſchrift. S. Anmerk. S. 188. — rote Gatt. Spong. diehotoma. Gabeläftiger Saugſchwamm. Tab. X. 203 paLLas Elench, Zooph. p. 388. nr. 236. (fp. 14.) Spong. cervicor- nis. Sp. ramofifima tenax, ramis teretibus folidis ſubvilloſis. — Loc. M. Mediterraneum. — Wilckens Thierpfl. II. Th. S. 225. ſp. 14. (Ueberſ.) Der Hirſchgeweyhſchwamm. Ein Saugſchwamm von zaͤher Subſtanz, welcher in ſehr viele langrunde, dichte, und faſt zottige Aeſte aufwaͤchſt. — BODDAE RT Lyſt d. Pl. pag. 489. nr. 236. — — Takkig Sponfgewas. Sponſg. dat zeer takkig en taay is, met fpilronde- vaſte eenigzins ruige takken. — Het groeit in de Roode, Middelandfche en miſſchien Indifche en Americanſche Zee. HouTTuyN Nat. Hift. I. D. XVII. St. p. 461. nr. 14. Sp. dichot. Hertzſioorn Spons. Spons, die convormig, is, gegaffelt, regt obſtaande, tweevoudig uitgebreit, Rolrond, buigzaam, met Wolligkeit bezet. ELLIS SOLANDER Nat. Hift, of. Zooph. p. 187. ſp. 6. Spongia dicho- toma. Dichotomous Sponge. Sp. ramofa, tenax ramis dichoto- mis erectis teretibus ſuberoſis ſubvilloſis. — From Nor- way. — BITILOS. Tranſ. (ELLIS) Vol. LV. p. 289. Tab. XI. fig. 1. Dichoto- mous branched Sponge. rumps Amb. Rar. Kamm. Tom. VI. Tab. 86. üg. 3? Lithoden- drum littoreunr? PANTOPPIDAN. Norfke Naturhiſt. Tom. I. pag. 251. Tab. EI. fig. Te STRÖEM Phyf. og oecon. Beferiv. Tom. I. p. 146. nr. 3. Schriften der Drontheim. e Ater Tb. S. 80. Tab. V. fig. 1. u. Sab. VI. fig. I. OTTO FRI. MÜLLER Zool. Dan. Prodr. pag. 256. nr. 3088. Spong. dichotoma Linn. — Conformis dichotoma erecta, diſticha bi- far ia cylindrica flexilis tomentoſa. . MUS, GEVERS. pag. 528. nr. 324. 325. Sp. cervicornis Pall. — Epong e branche. Alt. 6, lat. 4. pollic. Der 4 402 Achtes Geſchl. der Pflanzenthiere. Spongia. Saugſchwamm. Der pflanzenartige Wachsthum der Saugſchwaͤmme, bedarf wohl keines weitern Erweiſes, doch diejenigen Zweifler, welche noch Anſtaͤnde finden ſolten, werden bey dieſer Gattung, die vegetabiliſche Bauart, nicht verkennen, und fie wenigſtens mit einigen der naͤchſt ähnlichen Cryptogamiſten, uͤbereinſtimmend finden. 5 Aus einer zwar ſehr kleinen Grundflaͤche, die auf Felſen befeſtiget ik, erhebt ſich der ganz aufrechte Stamm, von einem oder anderhalb Zollen in der Laͤnge. Er vertheilet ſich bey dem Ausgang in zwey Aeſte, welche dann bey vermehrtem Wuchs, allezeit wiederum eine gabelfoͤrmige Theilung nehmen, und verbreitet ſich fo fort in der Laͤnge eines Schuhes, als in welcher man die groͤſten Exemplaxe gefunden hat. Sie nehmen nach unterſchiedener Laͤnge, eine gerun— dete büſtheiförmige Geſtalt, und ziehen ſich meiſtens, gegen die Spitze einwaͤrts gebogen. Die Aeſte ſelbſten gehen in ſpitzigen Winkeln aus, wo ſie auch etwas breitgedruckt ſind, da ſie im Uebrigen einen gerundeten Umfang, und die Staͤrke einer Schreibfeder, gemeiniglich haben. Bey der erſten Abtheilung der Aeſte, pflegen ſie ſich beſonders durch die dazwiſchen aufſproſſende Zweige, git— terfoͤrmig zu verwachſen, wenn es anderſt eine gerade entgegen geſezte Seite trift, oder ſie ſonſt naͤchſt an einander zu liegen kommen. Die Flaͤche iſt im friſchen Zuſtand, mit einem Schleim uͤberzogen, und ſo wird die Verbindung der Aeſte ſehr leicht bewuͤrkt, zumahl dieſe Produkte, von auſen ihre Nah— rungstheile einziehen. Doch es ſind auch in ihrem Inneren, die roͤhrenfoͤrmi— gen Gaͤnge, oder Saftgefaͤſe, deutlich wahrzunehmen, und erſcheinen meiſtens in die Laͤnge gerichtet. Die Subſtanz, beſtehet aus ſehr enge verwebten Fibern, die man auch unter der Vergroͤſerung kaum hinreichend unterſcheiden kann, und ſo erſcheint die aͤuſere Flaͤche, wie aus kleinen Warzgen zuſammengeſezt, und in dem Inne— ren, durch die verſchiedenen feinen Gaͤnge, nach allen Seiten durchloͤchert. Um ſo deutlicher aber, ſind von auſen, die zwar ſehr feinen wollichten Haare wahrzunehmen, als welche die ganze Fläche umgeben. Sie ſtehen dichte beyfams wen, und gehen in geraden Winkeln aus. Ihre Farbe iſt weiß, und die Laͤnge beträgt eine oder anderthalb Linien. Nach der verminderten Staͤrke an den Spizen der Zweige, ſind ſie auch verhaͤltnißmaͤſig kuͤrzer. Im trockenem Stand, iſt der ganze Koͤrper ſo muͤrbe und gebrechlich, daß er kaum das geringſte Bie— gen verſtattet, angefeuchtet aber, iſt er ſo zaͤhe und biegſam als der gemeine Waſch⸗ 11 teGatt. Sp.infundibuliformis. Der trichterfoͤrmige Saugſchw. T. XI. 205 Waſchſchwamm, und ziehet auch eine groſe Portion Waſſers, in ſich. Nach dieſen Umſtaͤnden, ſind die ſich zu wiederſprechen ſcheinende Angaben verſchiede— ner Schriftſteller, leicht zu vereinigen, da ihn einige fuͤr ſehr ſtarre, andere fuͤr sähe und weich erffäret haben. Es kommt nur auf den Antheil der Feuchtigkei— ten an, die ihn ſo leicht zu veraͤndern vermag. Doch iſt es ungewiß; ob Rumph dieſe Gattung, unter dem Nahmen feines Lithodendron arboreum, würklich gemeint hat, da ſeine angegebenen Kennzeichen nicht hinreichend ſind, und naͤher einen faſt corallenaͤhnlichen feſtern Körper vermuthen laſſen. Um fo genauer kommt aber die Abbildung und Beſchreibung uͤberein, welche der Biſchof Gune— rus davon gegeben hat. Er fand dieſen Schwamm an den Ufern von Norwe— gen, ſehr häufig, von daher auch Ellis feine Exemplare erhalten hatte. Von gleichen Orten, iſt das in Abbildung vorliegende Original, welches durch die oͤfters ges ruͤhinte Gute des Herrn Guarniſonpredigers Chemnitz in Copenhagen, mir mit, getheilt worden. Wir haben daher noch keine zuverlaͤſſige Nachricht, ob dieſe Gattung auch in dem mittellaͤndiſchen Meer, fo wie in dem oſt- und weſtindiſchen Ocean, ſich gleichfalls befindet. Herr Boddgert giebt auch das rothe Meer, zum Auffenthalt deſſelben an. Der eilfte Saugſchwamm. Spongia infundibuliformis. Der trichterfoͤrmige Saugſchwamm. Tab. XI. Der ganze Stamm, nach verjuͤngtem Maas. A LIN NE S. N. Ed. XII. p. 1296. ſp. 3. Spongia infundibuliformis. Sp. infundibuliformis turbinata flexilis. Ein biegſamer trichterfoͤrmiger Schwamm mit weiter Mündung. — (PALL. Spongia foliaſcens. nr. 246.) — Hab. in Mare Norvegico. D. D. Gunnerus. — Junior perfecte infundibuliformis; adultior rumpitur ſaepius bi- fariam et plana evadit. Subſtantia minus S. officinalis tenax. — Ed. X. Tom. II. pag. 1348. ſp. 9. Sp. infundib. Sp. turbinata tenax. eſper Pflanzenthiere II. Th. Dd Muͤl⸗ 206 Achtes Geſchl. der ꝓflanzenthiere. Spongia, Saugſchwamm. Muͤller Ueberſ. d. N. S. VI. Th. II. B. S. 794. nr. 3. Sp. infundib. Der Trichterſchwamm. Abänderung *. Sp. crateriformis, der Bus cherſchwamm. Abänd. ** Sp. frondofa, der Blattſchwamm. SMELIN Ed. XIII. Syſt. Linn. Tom. I. P. VI. pag. 3818. fp. 3. Hong. infundib. — (Gleich. Charact.). Habitat in M. indico? mediter- terraneo, norwegico, pedis latitudine, pallide griſea, ollicinali minus tenax, adultior faepe bifariam rupta et plana. rALLas Elench. Zooph. pag. 386. nr. 333. fp. II. Sp. crateriformis. Sp. infundibuliformis molliuſcula, membranaceo- cellulofa, extus villofa, groſſior. — Loc. Mare forte americanum. — Wilckens Thierpfl. II. Th. S. 222. nr. II. — Der Becherſchwamm. — Ein Saugſchwamm von trichterfoͤrmiger Geſtalt, welcher etwas nachgiebt, aus duͤnnen Haͤutchen zellenartig zuſammengeſetzt iſt, ſonſt aber auswendig zottig und rauher, als innwendig befunden wird. — Bollaert Lyft d. Pl. pag. 486. Spong. craterif. De Huts. Sponfgewas, dat de 8 1 van eenen Trechter heeft, zagt en vliesagtig is, vol Celletjes van buiten hairig en ruw. —- Aanhangzel p. 631. uourtuyn. Natuurl: Hiſt. I. D. XVII. St. p. 432. ſp. 2. Spong. in- fundib. Trechter Spons. — Spons, die Trechteragtig is, von buiten als een Tol. en buigſam. _ OTTO FR. MülLLuR Zoolog. dan, Prodr. p. 256. Sp. infundibuliformis. Linn. Charact. sunnerus Acta Nidroſ. Vol. IV. Tab. 4. fig. I. Spongia elegans. erusıus Exotic. Lib. VI. c. XI. pag. 125. Spongia forma infundibuli. C. BAufIINI Pinax pag. 369. Sp. forma infundibuli. ; 10H. BAUHINI Hiſt. Plant. Tom: III. p. 892. — WORNMHII Muf p. 236. Sp. elegans. RICHTER. Muf. p. 384. Tab. XIV. fig. I. fpongia foliafeens. rumpu Amb. Rarit. Kamm, Tom. VI. p. 254. Tab. 90, fig. 1. Spon- gia infundibuliformis? PETIVER Pterigr. Tab. IX. lig. 4, 6. Spongia foliata afpera et Spongia infundibuliformis. MERCATI Metallot. arm. VI. C. 2. pag. 97, Icon pag. ‚es Aleyonium primum antiquorum. | MUS, 1 ite Gatt. Sp. infundibuliformis. Trichterfoͤrmiger Saugſchw. T. XI. 207 MUS. GEVERS. Pp. 530. nr. 541. Sp. foliafeens — Crateriformis Pall. et Linn. Alt. 18. lat. 1 I. Pollie. Eponge feuilletee — en forme de gobelet. | © Die Kennzeichen, welche Herr von Linne von dieſer Gattung angegeben, kommen mit dem in Abbildung hier vorliegenden Exemplar, auf das genaueſte uͤber ein. Eben ſo gewiß iſt es auch, daß ſie der Herr Ritter Pallas, unter dem Nahmen der Spongia crateriformis nach den beygefügren ausführlichen Merkmahlen, gemeint hat. Herr von Linne aber, hat fich in ſeinem Syſtem auf deffen Spongia foliafcens, bezogen, welches zu mandfaltigen Irrungen Anlaß ges geben, da fie eine ganz verſchiedene Gattung if. Ich halte fie für eben dieje— nige, welche ich auf der XXXten Tafel unter dem Nahmen der Sp. penicillata vorgeſtellt habe, es kommen nach genauerer Unterſuchung, die angegebenen Cha— ractere, damit am beſten uͤberein, und ſie hat nur nach einer Abaͤnderung, die trichterfoͤrmige Bildung, mit dieſer Gattung gemein. Die Abbildung der Spongia infundibuliformis des Rumphs, auf welche ſich hier beyde Verfaſ— fer bezogen hatten, kommt mit eben dieſer Sp. foliafcens am näaͤchſten überein. Es hat aber dieſer Schriftſteller, auch zugleich unter dieſem Nahmen, andere Gattungen beſchrieben, die zwar becherfoͤrmig geſtaltet, in dem Gewebe aber, von dieſer allzuſehr verſchieden find. Es haben ſich nun auch die Wohnplaͤze genauer beſtimmt. Wir erhalten fie zur Zeit nur von der norwegiſchen Kuͤſte oder den noͤrdlichen Meeren, wie der Biſchof Gunnerus, und andere angezeigt haben, und ſonach iſt es noch ungewiß, ob ſie in den oſtindiſchen, americaniſchen und mittellaͤndiſchen Meeren, ſich wuͤrklich befindet. Auch das Original der vorliegenden Abbildung, iſt von Norwegen, und abermahl als ein ſchaͤzbarer Deytrog von Herrn Guarniſonsprediger Chemnitz, mir mitgetheilt worden. Herr Boddaert glaubte, es habe Linne dieſe Gattung, welche er in der gehen, ten Ausgabe, unter die Pflanzen gerechnet, in der zwoͤlften ganz weggelaſſen. Es iſt dieß aber nur nach Veraͤnderung des Nahmens geſchehen, da er ſich auf die Sp. crateriformis des Herrn Pallas, nicht bezogen hatte. Von dem Herrn Prof. Gmelin, wurde in der dreyzehenten Ausgabe, die Spongia crateri- formis und foliaſcens, zugleich unter obſtehendem Nahmen, vereiniget. Man hat ſie noch uͤberdieß, auch mit der Spongia frondoſa Pall, verwechſelt, oder fuͤr eine Abaͤnderung derſelben erklaͤrt. In dem Verhältnis eines fo groſen Körpers, iſt die Grundfläche, wel che insgemein auf Felſen befeſtiget iſt, ſehr klein, ſie hat kaum einen Zoll im Dd 2 D urch 208 Achtes Geſchlecht der Pflanzenthiere. Spongia. Saugſchwamm. Durchſchnitt. Der Umfang iſt gerundet, und verengert ſich bey einer ſehr Fur zen Erhöhung, wo er dann in eine trichterfoͤrmige Geſtalt verbreitet, ſich mehr in dem Umfang als in der Höhe, erweitert. Das hier abgebildete ver, kleinerte Original, iſt uͤber einen Schuh lang, und eben ſoviel, an der Muͤndung breit. In dieſer Groͤſe, ſind dergleichen Schwaͤmme, gemeiniglich zerſchleißt, oder in Lappen getheilt. Es ſcheint derſelbe dem Druck des Waſſers, oder der Bewegung deſſelben, bey der im Verhaͤltnis der Groͤſe ſich verminderns den Staͤrke, oder andern Verlezungen, die ſich leicht gedenken laſſen, nicht wiederſtehen zu koͤnnen. Es ſind wenigſtens nicht natuͤrliche Auswuͤchſe, man wird an den geſpaltenen Enden, bey fortgeſeztem Wuchs, ihre Ergaͤnzungen gewahr, welche ſich ſo ſehr verbreiten, daß ſie ſich auch oͤfters uͤberſchlagen. Man findet daher Exemplare, welche noch einen, oder auch mehrere Becher in ſich einſchlieſen. Bey kleineren, zu drey bis vier Zollen hohen Ex— emplaren, iſt der Rand unzertheilt, und ganz eben. Die Dicke eines dergleichen becherfoͤrmigen Blatts, betraͤgt an dem untern Theil, kaum einen halben Zoll, und in der Mitte nur zwey bis drey Linien, an der Spize aber verliehrt fie ſich vollends in eine dünne Membrane. Dieſe ziehet ſich als eine Scheidewand, durch die ganze Maſſe an der auf bey—⸗ den Seiten, in ſenkrechter dage, das haarfürmige Gewebe befeſtiget iſt. An ſich iſt ſie ebenfalls, aus einem dergleichen Gewebe, doch von feinerer Anlage zuſammengeſezt. Die Haare find eigentlich, dünne durchloͤcherte Blaͤttchen, welche auf der Flaͤche, naͤchſt aneinander ſtehende, gerundete, oder auch eckig⸗ te, groſe und kleine Zellen bilden, deren kegelfoͤrmige Vertiefung, bis zur ge, meinſchaftlicher Mitte des Blatts oder der Membrane, eingehet. Da an dem Rand, dieſe dünne Haut, auch ohne Seitenfaſern wahrzunehmen iſt; fo iſt ſicher daraus abzunehmen, daß der erſte Wachsthum, in derſelben muͤſſe enthalten ſeyn, und fo find jene, als die erſt ſpaͤter nachkommen, unſtrittig die Entwicklungen, voll⸗ kommenerer Organe. Im trockenem Zuſtand, iſt die ganze Maſſe, auſerordent— lich ſproͤde und gebrechlich, im Waſſer eingeweicht aber, wird ſie weicher als bey irgend einer Gattung der Schwaͤmme. Sie enthaͤlt etwas von einer gallerks artigen Maſſe, beynahe nach Art der Seetange, in ſich, und iſt daher von der Subſtanz des gemeinen Waſchſchwamms, ſo ſehr ſie von auſen demſelben glei⸗ chet, ganz verſchieden. Nur der Farbe nach, kommt fie mit demſelben uͤberein. Hin und wieder ſtehen etweſche kahle Flecken, oder auch dergleichen aus gehohlte Streifen, vorzuͤglich in der inneren Seite, welche daher eine weiß lichte Farbe haben. Die ı2te Gatt. Spong. Ventilabra, Faͤcherfoͤrmiger Saugſchwamm. I. XII. 209 Die Form des Wuchſes, wird ſehr verſchieden angegeben, es iſt aber erſt zu unterſuchen, ob dieſe Arten wuͤrkliche Abaͤnderungen, oder eigene Gattungen ſind. So habe ich bereits eine dieſer angeblichen Varietaͤten davon geſondert, und fie unter dem Nahmen der Spongia ſeyphiformis, auf der XCVIII᷑en Tafel vorgeſtellt. Sie iſt gleichfals hohl, und becherfoͤrmig geſtaltet, das Ge— webe aber, davon ganz verſchieden. Es hat grobe, nezfoͤrmige Faden, und in der inneren Seite aſtförmige Fuͤgungen, im übrigen aber iſt es ganz ſtarre, und in weite Gitter gewebt. Von der eigentlichen Spongia infundibulifor- mis aber, weiß man nur, daß ſie im juͤngeren Alter glatt gerandet, und mehr flach geſtaltet iſt. Wie ich ſchon erwaͤhnet habe, ſchlieſet dieſer Schwamm of ters, einen, auch mehrere, ſich aͤhnliche Becher ein. Nach den Bemerkungen des Herrn von Linne, verbreitet er ſich im Alter, auch in eine ebene Flaͤche. Der zwoͤlfte Saugſchwamm. Spongia Ventilabra. Der Faͤcherfoͤrmige Saug⸗ ſchwamm. Sea- Fan Sponge. Engl. Palet- Spons. Holl. Tab. Spong. XII. Fig. 1. Ein ganzer Stamm, fig. 2. ein vergröfertes Stuͤck der Flaͤche. A LINNE Syft. Nat. Ed. XII. p- 1296. ſp. 1. Spong. Ventilabrum. Spong. flabeiliformis conformis ſtupoſa, venis lignoſis reticula- tis, obtectis poris favigineis. Ein faͤcherfoͤrmiger, auf beyden Sei— ten gleichgeſtalteter Saugſchwamm, mit eingewebten ſpreuerartigen Fi, bern, und holzigten, nezfoͤrmigen, mit zellichten Poren bedeckten Sehnen. Hab. in M. Norvegico. D. sunnerus. Statura, ramificatio, figura, Gorgoniae Flabelli, ſed albida, friabilis, tota veſtita ſtupoſa ſubſtantia ex ſolis poris angulatis, per ramulos intranti- bus corticem , u figura et ramificatio Gorgoniae ; cortex Spongiae. Miller Linn. N. S. VI. Th. II. B. S. 792. ſp. I. Spong. Ventil. Der Wedelſchwamm. GMELIN Ed, XIII. Syſt. Linn. Tom. I. P. VI, p. 3817. ſp. 1. Spong. Ventilabra. — Dd 3 PALLAS 1 210 Achtes Geſchlecht der Pflanzenthiere. Spongia. Saugſchwamm. PALL. Elench. Zooph. p. 397. nr. 247. (ſp. 25). Spongia ſtrigoſa. Spong. ſuberoſa mollis, fronde plana lacinioſa, utroque latere, por- eis *) clathrata. — Loc. Mar. americanum — Wilckens Thierpfl. II. Th. S. 233. nr. 25. Sp. ſtrig. — (Ueber) Ein wei, cher, jedoch korkartiger Saugſchwamm, welcher einem flachen in Lappen getrennten Blatt, das auf beyden Seiten mittelſt erhabener Rippen ein gitterformiges Gewebe vorzeigt, aͤhnlich ſiehet. Tab. XXVII. fig. 79. (nach Seba) — S. 236. nr. 30. Hong. Ventilabrum. Der Wer delſchwamm. (Nach Linne.) BODDAERT Lyſt d. Pl. — Sp. ſtrig. Het verderde Blad. Sponſgewas, dat kurkagtig zagt is, met een plat diep ingefneeden loof, aan weder zyden met ribben geltreept. — | ' | HourtTuyn Natuurl. Hiſt. I. D. XVII. St. nr. 1. Sp. Ventil. Palet- Spons. Spons, die Wwaaijeragtig is en van bepaalde figuur, vlok- kig met houtige Vezelen doorvlogten, gedekt met hollighe- den als van en Honigraat. d GUNNER Acta Nidrof. Vol. IV. pag. 74. Tab. III. fig. 1. 2. Tab. IV, fig. 3. 4. Spongia Ventilabrum. SEBA Muſ. Tom. III. pag. 184. Tab. XCV. fig. 8. Planta marina fo- liacea et ſpongioſa, ſingulari modo ramoſa. ELLIS SOLANDER- Zooph. pag. 188. fp. 8. Spongia Ventilabrum.: Spongia flabelliformis ſtupoſa, venis lignoſis reticulatis, obte- eis poris favigineis. — From Stavanger on the coaft of Nor- way — — Ellis Philoſ. Tr. Vol. LV. pag. 289. Tab. XI. fig. H. Sea- Fan Sponge. OTTO FRID, MÜLLER Zool. Dan. Pr. p. 255. nr. 3084. Spong. Venti- labrum. (Linn. Char.) PONTOPPIDAN. Nord. Naturgeſch. I. Th. pag. 25 1. Tab. XIII. fig. 8. STRÖEM Phyſ. og oecon. Befkr. Tom, I. pag. 146. 4. Fabricius Reiſe nach Norwegen. S. 386. | Der um die nordiſche Naturgeſchichte fo verdienſtvolle Biſchof Gun⸗ nerus zu Drontheim, hat dieſe in manchfaltigem Betracht ſehr ſonderbare 5 Spongie, *) In der XIII. Ausgabe, ſcheint es, daß dieſes Wort, fuͤr einen Druckfehler angeſe— hen, und ſtatt deſſen, poris, geſezt worden. ııte Gatt. Sp. Ventilabra. Faͤcherfoͤrmiger Saugſchwamm. T. XII. 211 Spongie, zuerſt, als nach genauern Umſtaͤnden beſchrieben, und ſie ſelbſten Herrn von Linne im Jahr 1766. mitgetheilt. Es hat zwar Seba ſchon zuvor, eine Abbildung von derſelben gegeben, es war aber ungewiß, ob er dieſe Gattung damit würklich vorgeſtellt habe, woran ſelbſten der Herr von Aune gezwelfelt hatte. Dieſe Bedenklichkeiten aber haben ſich nun gehoben, es kommt ſeine Beſchreibung damit ganz uͤberein, wenn er auch die Farbe, etwas verſchieden, nehmlich roͤthlich braun, angegeben, indem fie, wie bey mehre— ren Arten, abzuaͤndern pflegt. Es war ihm uͤberdiß das Vaterland unbekannt. Eben fo wenig hat es eine Bedeuklichkeit, daß Herr Ritter Pallas, unter dem Nahmen der Spongia ſtrigoſa, dieſe Gattung nicht ſollte gemeint has ben, da die Sebaiſche Anfuͤhrung ſowohl, als die genaueſte Beſchreibung das mit uͤbereinkommt. Doch hat Herr Wilckens, beyde fur verſchiedene Species angenommen. Noch wurde in dem Linneiſchen Syſtem die Spongia Baſta des Rumphs, unter dieſen Synonimen, wiewohl als zweifelhaft angegeben. Hier hat es ſich aber entſchieden, daß fie eine ganz abweichende Gattung it, wie ich in deren Beſchreibung, als zu der XXViten Tafel, des weitern zu bemerken habe. Nach obigen Berichtigungen des Herrn Gunner, iſt dieſer Schwamm der nehmliche, welcher bereits von dem Herrn Biſchof Pondoppis dan, in Abbildung war vorgeſtellt worden. Man hat ihn ſonach, zur Zeit nur an den Norwegiſchen Kuͤſten, und vorzuͤglich bey Drontheim und Sta— vanger entdeckt, es iſt daher ungewiß, ob er auch in den americaniſchen Mee— ten anzutreffen iſt. Hier wird man abermahls eine ſehr nahe Aehnlichkeit mit der vegeta— biliſchen Bauart, bemerken. Es verbreitet ſich die Grundflaͤche, bey einem geräumigen Umfang, in aͤſtige Parthien, mit lappigen Erhoͤhungen, und vers einiget ſich an dem gemeinſchaftlichen Stamm, der theils breit gedruckt, theils aber gerundet, oder in mehrere Stämme verwachſen iſt. Ihre Maſſe hat eine weiſſe Farbe, und iſt ganz gleichförmig, man wird weder zuſammenge⸗ webte Haare, noch Zwiſchenraͤume darinnen gewahr, fie kommt daher einem wuͤrklichen Holz, oder vielmehr dem Gork, am naͤchſten. Doch iſt fie um vieles weicher, und ziehet auch mehrere Feuchtigkeiten in ſich. Der Stamm verbreitet ſich in viele gerundete Aeſte, welche in ſpizigen Winkeln ausgehen, dieſe vertheſſen ſich abermahls in Seitenaͤſte, welche nezfoͤrmig miteinander verwachſen ſind. Sie bilden eine beynahe ebene Flaͤche, wiewohl ſie oͤfters auch gewölbt, und ausgehoͤhlt find, oder durch übereinanderliegende Parthien, ſo 212 Achtes Geſchlecht der Pfanzenthiere. Spongia. Saugſchwamm. ſo wie auch durch einzelne Zertheilungen, eine abweichende Stellung erhalten. Gemeiniglich iſt der Umfang ihrer Flaͤche gerundet, oder durch die weiter aus⸗ ſtehende Aeſte, in kammfoͤrmige Erhöhungen getheilt. Dirſe ganze Flaͤche, oder die nezfoͤrmigen Aeſte, ſind mit einem dichten wolligten Gewebe uͤberzogen. Es beſtehet aus dünnen Haͤuten ſowohl, als feinen Borſten und Spizen, welche zelligte Vertiefungen, in unterſchiedener Groͤſe bilden. Damit find auch die Zwis ſchenraͤume, und öfters nur wie mit einer dünnen Membrane, überzogen. Zus weilen ſind aber auch gerundete oder eckigte Oefnungen frey gelaſſen, uͤber den Aeſten und Zweigen aber, iſt dieß Gewebe um ſo dichter angehaͤuft. Bey dieſem faſt gleichfoͤrmigen Ueberzug, wird man daher auf der aͤuſeren Flaͤche, die git— terfoͤrmigen Fuͤgungen der Aeſte und Zweige, nicht leicht gewahr, welche aber gegen das Licht gehalten, ſich um ſo deutlicher ausnehmen, da das Gewebe ſehr duͤnne und durchſcheinend iſt. Es vergleicht Herr von Linne dieſe Spongie, nach dem geſtigen Wuchs, mit der Gorgonia Flabellum, wiewohl an jener die Gitter weit enger und regelmaͤſiger gezogen find, und welche ſtatt der kalchartigen Rin⸗ de, die den Spongien eigene Fibern haben. Es ſind noch uͤberdiß verſchiedens ſpreuerartige Körper, oder verlängerte, gleichbreite Stacheln, mit eingewebt. In den Poren, deren einige mit den Bienenzellen eine Aehnlichkeit haben, wie⸗ wohl ſie an dem Rand zerſchleißt ſind, oder in Spizen ausgehen, hat Herr Gunner, kleine rothe Wuͤrmer, oͤfters wahrgenommen, die er aber nicht genau hatte unterſuchen koͤnnen. An ſich iſt es bekannt, daß die Bruthen verſchiede— ner Seethiere in den Schwaͤmmen abgeſezt werden, und da ihren bequemen Auf enthalt haben. So traf er ſie öfters mit Sertularien, Corallinen und andern naͤchſt aͤhnlichen Producten uͤberwachſen, an. Auf der untern Seite, ſind die Fuͤgungen der Aeſte, da ſie mehr erhoͤhet und weniger mit dem Gewebe umkleidet find, deutlicher wahrzunehmen. Im trocke⸗ nem Zuſtand, iſt dieſer Ueberzug ſehr rauh und ſproͤde, ſo wie auch die ganze Maſſe ſich leicht zerbrechen, und ſogar mit den Fingern zerreiben laͤßt; im Waſſer aber wird ſie ſehr weich, und erhaͤlt eine faſt gallertartige Subſtanz, beſonders an den Endſpizen der Aeſte, welche aus angehaͤuften Membranen beſte⸗ hen. Im fortgeſezten Wuchs, ſezen ſie die gorkartige Maſſe ab, und es verbreitet ſich dagegen von auſen das ſchwammartige Gewebe. Es erreicht dieſer Schwamm, die Länge von anderthalb Spannen, die meiſten aber halten nur die Haͤlfte dieſes Maaſes. Sie ſollen aus der See genommen, eine gruͤne Farbe haben. Hers 13te Gatt. Sp. flabelliformis. Der wedelfoͤrmige Saugſchw. T. XIII. 213 Herr Gunner bemerkt zwey vorzuͤgliche Abaͤnderungen davon. Eine ſtellet ein Paar, auf einer gemeinſchaftlichen Grundflaͤche ſtehende Faͤcher vor, welche hin und wieder an ihren Raͤndern zuſammengewachſen ſind. Die andere, hat eine trichterfoͤrmige Geſtalt, da die beyden Raͤnder, im Cxeis mit einander verbunden ſind. Herr Houttuyn, fand an dieſer eine Aehnlichkeit mit einer Mahlertafel, und hat dieſem Schwamm daher den Hollaͤndiſchen Nahmen der Polet - Spons gegeben. Der dreyzehente Saugſchwamm. Spongia flabelliformis. Der wedelfoͤrmige Saug⸗ ſchwamm. ; Waajer- Spons. Eventail de Nimphe — de Thetis. Tab. XIII. Der ganze Schwamm, verkleinert, nach beygefuͤgten verjuͤngtem Maas. A LINNE Syſt. Nat. Ed. XII. p. 1296. ſp. 2. Hong. flabelliformis. S. flabelliformis conformis orbiculata, fibris cartilagineis denſe reti- culatis. Wedelfoͤrmiger, gleichfoͤrmiger, im Umfang gerundeter Saug— ſchwamm, mit knorpelartigen nezfoͤrmig verwachſenen Faͤden. Hab. in Oc. Indico. — — Hort. Cliff. p. 480. S. flabelliformis, caule teretiuſculo, difco compreflo - plano vix diviſo. — Edit. X. Tom. II. p. 1348. Crypt. ſp. 4. Sp. flabell. Müller einn. N. S. VI. Th. 2. B. S. 794. S. flab. Der Fecherſchwamm. OUT TuxN Natuurl. Hiſt. I. D. XVII. p. 430. ſp. 2. S. flab. Waajer- Spons. Spons, die waaijeragtig is, en van bepaalde figuur, rond van 1 met Kraakbeenige Vezelen, die digt Netswyze ge- vlogten z GMELIN Edit. I. S. Linn. Tom. I. P. VI. pag. 3816. ſp. 2. S. flab. — (gleiche Charact.) — Habitat in mari indico et rubro, lepades aliquando immerſas habens, ambarum manuum amplitudine, ali- quoties linearum craſſitie. paLLas Elench. Zooph. p. 380. n. 226. (ſp. 4.) S. flabelliformis. S rigida rara ſubatra flabelliformis plana rotundataque. — Loc. Oc. indie. — Wilckens Thierpfl. II. Th. S. 217. b. 4. — S. fab. Eſper Pflanzenthiere II. Th. Ee Der . 214 Achtes Geſchlecht der Pflanzenthiere. Spongia. Saugſchwamm. Der Faͤcherſchwamm. (Ueberſ.) Ein Saugſchwamm, deſſen ſteife und fait kohlenſchwarze Zaſern zu einem flachen, etwas weitlaͤuftig geflochte— nen Fächer von einem runden Umriß, zuſammengewebt find. Tab X. fig. 70. — BODDAERT Lyft. d. Pl. p. 478. nr. 226. S. flabell. De Arueefel he Zeewaayer. — Zeegewas, dat ſtyf, zwartachtig, vlak en byna rond is, ende gedaante van eene Waayer heeft. sEBA Thef. Tom. III. pag. 183. nr. 2. Tab. XV. fig. 2. 4. S. fla⸗ belliformis, nigra, fibris tenuiſſimis, rigidis ). PETIVER Gazophyl. Tab. XXXII. fig. 1. Rete philippenſe nigrum, te- lis quadrangulis. RVM PH Herbar. Amboin. Tom. VI. Tab. 80. fig. I. Flabellum mari- num Aruenſe. ROYEN Prodr. H. lugd. p. 522. nr. 6. S. flabellif. rigidiuſcula, fibris capillaribus denſiſſime reticulatis. BOERHAVE Ind. H. Lugd. I. p. 6. Keratophyton maius nigrum, fibris tenuioribus elegantiſſime et denſiſſime reticulatum. CATALOG. LEERS. p. 161. n. 1493. Meerminne Zeewaijer. MUS, VAN DER MIED p. 34. n. Io. Zee-Leer. MVS. GEVERS. p. 528. nr. 313. — Eponge Eventail de Nimpken Altit. 7. Wa 8. pollic. Nach 95 Erzehlung des Rumph, welcher dieſe Spongie zuerſt beſchrie— ben hat, iſt fie ſelbſt in Indien, eine der vorzuͤglichſten Seltenheiten, fie hat ſich auch nach ſo langen Zeitraum nicht gemeiner gemacht, und wird noch in großen Sammlungen öfters vermißt. Ihr gewöhnlichiter Aufenthalt iſt, wie eben dieſer Naturforſcher bemerkt, das Ufer von Aru, einer der Philippini⸗ ſchen Inſeln, und er hat fie deshalb das Flabellum aruenſe genennt. Er giebt die größte Hoͤhe, von der Laͤnge einer Spanne an. Das Exemplar des Herrn Pallas, und ein anders in der Geverſiſchen Sammlung, hatten nur ſieben Zolle gemeſſen, um ſo betraͤchtlicher it dasjenige, welches in dem hier ſigen *) In des Herrn Pallas Elench. Zooph. wurde aus einer zufälligen Irrung, wie ſchon Herr Houttuyn bemerkt hat, ſtatt dieſer, die Beſchreibung der ten Numer fig. 4. Al- cyonium irregulare, rigidum, membranaceum et celluloſum, beygefuͤgt, welche Ver— wechslung auch in der XIII. Ausgabe des Linn. Syſt. ungeaͤndert geblieben iſt. Es hat aber auch Seba die ate Nummer anzuzeigen auſer Acht gelaſſen. ı3te Gatt. Sp. flabelliformis. Der wedelfoͤrmige Saugſchw. T. XIII. 215 ſigem Univerfitäts Cabinet aufbewahret wird, davon die vorliegende Abbildung iſt genommen worden, als welches über einen Schuh in der Lange, und faſt eben ſo vieles in der Breite enthaͤlt. Die auf Felſen befeſtigte Grundflaͤche, 15 keinen betraͤchtlichen Um⸗ fang. Sie erhebt ſich gemaͤchlich zu einem ſtarken, aber kurzen Stamm, welcher faſt gerundet iſt, und aus einer ſehr feſten, fait holzartigen Maſſe beſtehet. Aus dieſem Stamm verbreiten ſich, in gedraͤnger Lage, ſehr viele ſteife Aeſte, die eigentlich aber aus mehreren, in einander verwickelten und zu⸗ ſammengewachſenen, borftenförmigen Haaren beſtehen, und erhoͤhete Ribben bil— den. Sie ſtehen gegen den Umfang, in faſt paralleler Richtung beyſammen, und find durchaus mit gleichen Seitenhaaren bewachſen, die in der Form eines ſehr engen Gitters mit einander verbunden ſind. Doch dieſe ſteifen Haare, bilden nicht ein einfaches Nez, wie etwa bey der Gorgonia Flabellum, fie ſtehen viel— mehr in einem filſigten Gewebe beyfammen, deren Dicke an dem Rand, eine biß zwey Linien, die an der mittlern Flaͤche aber, oͤfters einen halben Zoll be— tragen. Auſer den von dem Stamm ſich vertheilenden und in die Laͤnge ſich ziehenden ſtaͤrkeren Aeſten, durchkreuzen noch verſchiedene dergleichen, die gans ze Flaͤche in unbeſtimmter Richtung. Sie bilden zuſammen, einen ebenen ein— fachen Fächer, welcher nur an den ribbenfoͤrmigen Aeſten erhoͤhet iſt. Gegen den Stamm ſelbſten aber, haben ſie an ſich die betraͤchtlichſte Staͤrke. Der Rand der Flaͤche iſt beſtaͤndig gleichfoͤrmig, und meiſtens creißrund oder oval geſtaltet, er hat niemahls ausgeſchnittene oder kappenfoͤrmige Spizen, wie bey der erſt beſchriebenen Gattung. Man hat auch keine Beyſpiele, daß mehr rere dergleichen nezfoͤrmige Faͤcher, mit einander verbunden find, oder aus eis nem gemeinſchaftlichen Stamm, ihren Ausgang nehmen. Die Farbe der Haa— re iſt dunkelbraun und faſt ſchwaͤrzlich, doch in ſchreger Richtung gehalten, ſchillern fie mehr ins Rothgelbe. Der Stamm aber und die ſtaͤrkeren Weite, ſind ganz ſchwarz. Herr Houttuyn erwaͤhnt, daß dieſe Farbe mit ſeinem Exemplar nicht uͤbereinkommt, da es ganz gelbroth, und uͤberdiß noch mit weiſen Wärzgen beſezt iſt, als welche um fo zahlreicher und ſichtbarer find, je näher fie an der Wurzel ſtehen. Wahrſcheinlich iſt dieß, eine ganz verſchiede— ne Gattung. Sie hatte fuͤnf Zoll in der Breite, und war von der Dicke eines groben Tuchs. Bey einer fo abweichenden Bauart, kommt dieſe Sponoſe dem Ger ſchlecht der Antipathes ſehr nahe, oder haͤlt wenigſtens die Graͤnze zwiſchen e 2 beyden 216 Achtes Geſchlecht der Pflanzenthiere. Spongia. Saugſchwamm. beyden. Die ſteifen ſtarken Haare, find gerundet, von einer hornartigen Maf— ſe, und haben keine filſigten Seitenhaare. Der Rand der Flaͤche, iſt wie bey jenen gleichförmig, und nicht in buͤſchlichte Parthien, wie gemeiniglich bey den Saugſchwaͤmmen, angehaͤuft, noch weniger wird man Cellen oder Poren, in dieſem Gewebe gewahr, auch der Stamm hat uͤberdieß eine gleichharte Subſtanz. Nach einer vorzuͤglichen Eigenſchaft, kommt er noch naͤher mit dem von jenen Arten überein. Man bemerket nehmlich, daß dieſe Schwaͤmme nicht nur andere Koͤr⸗ per einſchlieſen, ſondern auch mit einer feſten hornartigen Maſſe, an der keine Faden ſichtbar find, zu überziehen pflegen. So habe ich auch an dieſem Exem— plar, wie Herr Pallas an verſchiedenen andern bemerket hatte, kleine Seetulpen wahrgenommen, die ganz mit einer haͤutigen Cruſte, von der nehmlichen Sub» ſtanz der Haare, uͤberkleidet waren. Bey andern Spongien, werden dergleichen Coͤrper nur uͤberwachſen, und das Gewebe ſelbſten, iſt im übrigen unveraͤndert. Rumph bemerkte noch, daß dieſer Schwamm aus dem Meer genommen, mit einem Schleim uͤberzogen iſt, und man wird denſelben auch im trocknem Stan— de oͤfters gewahr. Dieß beweißt genugſam, wie nahe die Saugſchwaͤmme, und dieſer am allermeiſten, mit den Gattungen der Antipathes verwandt ſind. Doch da wir zur Zeit keine der leztern haben, welche ein gleiches Gewebe von filſich— ten Haaren enthält, fo wird fie, nach dieſer Bauart, fuͤglicher unter die Gat— tungen der Spongien gerechnet. Es ſcheint, daß ſchon Boerhave den nehmlichen Umſtand bemerkt hatte, da er dieſen Schwamm ſeinen Cerathophyten beyzuzaͤhlen ſich berechtiget hielt. Rumph nennt ihn nur einen Faͤcher (Flabellum), ohne das Genus zu beſtimmen, er nahm daher Anſtand, ihn fuͤr einen Saugſchwamm zu erklaͤren. Der vierzehnte Saugſchwamm. Spongia agaricina. Der Bilſenfoͤrmige Saug⸗ ſchwamm. Tab, XIV. Fig. 1. Der ganze Schwamm, auf einer Milleporenmaſſe auffigend, im verkleinerten Maas. Fig. 2. Ein Stuͤck der untern Flaͤche, vergröfert. Fig. 3. Dergleichen von der Oberflaͤche. | waLLas Elench. Zooph. p. 397. n. 248. (fp. 26.) Spongia agaricina. S. compreſſa lobata ſeſſilis tomentoſa · reticulata, extus villis mu- ricata. ı4te Gatt. Sp. agaricina. Der Bilſenfoͤrmige Saugſchw. T. XIV. 217 ricata. Loc. Oceanus ind. — BODDAERT Lyſt. d. Pl. p. Fol. nr. 248. Sp. Agar. Lorkenfpons-gewas. Sponsgewas, dat plat ge- bogen, gekwabt, en wolagtig geruit is, van buiten door een hai- rige oppervlakte ruw. — Wilckens Thierpfl. II. Ty. S. 233. nr. 26. Sp. agar. Der Seelerchenſchwamm, welcher glatt, in rundliche Stuͤcke getrennt, irgendwo anhaftend, und aus einem ſcheerwolligen We— fen nezartig zuſammengewebt iſt, wobey er ſich von auſen mittelſt Haar zotten ſtachlicht zeigt. GMELIN Ed. XIII. Syft. Linn. Tom. I. P. VI. pag. 3824. ſp. 38. Sp. agaric. (nach Pallas). Die Kennzeichen, mit welchen der Ritter Pallas, unter obſtehendem Nahmen, eine noch wenig bekannte Spongie bezeichnet, kommen mit dieſer auf das genaueſte überein, und fo finde ich auch keinen Anſtand, fie für die nehm liche Gattung zu erklaͤren. Er hatte feine Beſchreibung, nur nach zwey Exem⸗ plaren, die ihm einzig zu Handen kamen, entworfen, und der Zeit war ſie we— der nach irgend einem andern Schriftſteller beſchrieben, noch in Abbildung vor, geſtellt worden. Auch in dem Linneiſchen Syſtem wurde ſie unbemerkt gelaſſen. Sie ſezt ſich mit etwas breiter Grundfläche, aber wenig erhöhtem Stamm, an Felſen oder auch an Steincorallen, an. Bey dieſem Exemplar, welches ſich in der hieſigen Univerſitaͤtsſammlung befindet, hat fie ſich auf einer groſen Maſ— fe der Millepora polymorpha, befeſtigt. Sie erhebt ſich im jüngeren Alter in einer flachen trichterfoͤrmigen Geſtalt, und verbreitet fich mehr und mehr in eine ebene Flaͤche, ſie hat ſonach, eine Aehnlichkeit mit der Form eines Blatter, ſchwamms. Bey einem vermehrten Wuchs, ſpaltet fie ſich gemeiniglich bis in die Mitte, wo ſich aber beyde Raͤnder wiederum bewachſen, auch zuwellen uͤber⸗ ſchlagen, doch niemahlen miteinander wiederum verbinden. Sie verbreitet ſich dann noch mehr in eine ſeichte trichterförmige Flache. Ich habe fie ſogar an einem, von dem berühmten Herrn Profeſſor Hermann in Straßburg, mir gefaͤlligſt mitgetheilten Exemplar, ganz eben ausgebreitet wahrgenommen. Es hatte eine ovale, doch gleichgerandete Form, im Durchmeſſer uͤber einen und einem halben Schuh, in der Dicke aber einen halben Zoll. Man kunnte nir, gends bemerken, daß fie an einer Stelle befeſtiget geweſen, nur an dem Rand zeigte ſich ein hohfer Einſchnitt, und fo hatte ſie mit naͤherem Recht, die Aehn⸗ lichkeit einer Mahlertafel, als die Spongia Ventilabra, welcher Herr Hout⸗ tuyn dieſen Nahmen gegeben hat. Ee 3 In 218 Achtes Geſchlecht der Pflanzenthiere. Spongia. Saugſchwamm. Ju der Dicke, bleibt ſich dieſe Gattung faſt beſtaͤndig gleich, fie ers reicht eine Staͤrke von zwey Linien biß zu einem halben Zoll, und oͤfters noch mehr. Das Gewebe, kommt nach der Biegſamkeit, mit dem des gemeinen Waſchſchwamms, am naͤchſten uͤberein, doch iſt es weit filſigter, und enger verbunden, auch noch weicher anzufuͤhlen. Die Farbe iſt braͤunlichgelb. Die Flaͤche, bildet von auſen, ein zartes nezfoͤrmiges Gewebe, mit ausſtehenden fei— nen, ſehr weichen Spizen, welche aber bey aͤlteren Exemplaren, etwas ab— gefuͤhrt werden, wo ſie dann an ſich ganz eben erſcheint. Die innere Seite hingegen, hat größere aneinander hangende Cellen, auch hin und wieder größere Poren, welche theils glatt gerundet, theils mit ausſtehenden Spizen beſezt ſind. Sie kommt aus den Oſtindiſchen Meeren, der beſtimmtere Wohnplaz aber, iſt noch unbekannt. Der funfzehnde Saugſchwamm. Spongia officinalis. Der Waſch⸗ Saugſchwaum: Der Apothekerſchwamm. Winkel- fpons, Holl. Common Sponge, Engl. Eponge vulgaire, Franz. Tab. XV. 4 Ein ganzer Stamm von feinem Gewebe, und gelbgrauer 15 nebft einem vergroͤſ⸗ ſerten Stuͤck der Spize eines Aſts. Tab. XVI. a N Eine Abaͤnderung von braungekber Farbe mit großen Poren. Fig. 1. Die Oberſeite Fig. 2. Die Unterſeite. Fig. 3. Ein vergrößerter Pore. Fig. 4. Das vergroͤſerte Gewebe der untern Flaͤche. Tab. XVII. ö Eine andere Abaͤnderung von ſafrangelber Farbe. ALINNE S. N. Edit. XII. p. 1298. fp. 8. Hongia officinalis. S. fora- minulata ſubramoſa difformis tenax tomentoſa. Ein Saugſchwamm mit groſen Mündungen und aſtfoͤemigen kurzen Auswuͤchſen in unbeſtimm⸗ ter Form, von zähem filſigtem Gewebe — Hab. in M. Mediterra- neo. — Edit. X, Tom, U. Cl. Crypt. pag. 1072. Sp. 1. Sp. ö oficin. 15te Gatt. Sp. officinalis. Der Waſch⸗Saugſchw. Apothekerſchw. T. XV. 219 o Hein. S. tenax, ſubramoſa, ramis difformibus pertuſis. — Ma- teria led. Ed. Schreb. p. 31. Sp. 69. — Muͤller Linn. N. S. VI. Th. I. B. S. 799. ſp. 8. S. offiein. Der Apos thekerſchwamm. e,, , , fp. 8, S — Hab. in Archipelago, M. mediterr. rubro, indico ? ameri- cano? norwegico? cavernofifima, ex fulvo grifea, teftaceis, Corxalliis, arenae granulis interdum referta, intus tubuloſa. Hou TTuxN Natuurl. Hiſt. I. D. XVII. St. p. 446. fp. 8. S. offiein. Hinkel Spons. S. met Gaatjes, die eenigermaate Takkig, van verſchillende Geſtalte, taag en Wollig is. PALLAS Elench. Zooph. p. 387. n. 234. (ſp. 12.) S. oe. S. poly- morpho- compreſſa, fublobata tomentoſa, porulenta. — Loc. M. mediterr. rubrum et forte indicum americanum. — Bop— DAERT Lyft. d. Pl. p. 487. nr. 234. S. office. De gemeene Spons. 8. dat veelvormig is en plat, verſcheiden quabben heeft, en wolagtig is vol poren. — Anhang. p. 631. — Wilckens Thierpfl. II. Th. S. 223. — Der Waſchſchwamm. Ein Saugſchwamm von vielerley, jedoch plattgedruͤckter Geſtalt, welche dabey in etwas rundliche von einander abgeſonderte Theile hervorgehet, und übrigens von einer ſcheerwolligen Subſtanz iſt. ELLIS -SOLANDER N. Hiſt. of Zooph. p. 183. Spong. officinalis. Com- mon Sponge. S. multiformis tenax poroſiſſima lobata tomentoſa. — Philoſ. Tranf. Vol. 55. p. 288. Tab. X. fig. D. E. Com- mon officinal Sponge. MarsıcLı Hift. de Mer pag. 59. — 63. Pl. V. Eponge. cavoLLinı Memoria III. p. 266. Spugna officinale. TOVRNEFORT Inſtit. pag. 575. Spongia ad uſum bie keen forami- nibus exiguis pervia. ımperarı Hiſt. N. Edit. ital. pag. 593. Fdit. lat. p. 928. Spongia globoſa, sort. sausmnus Hiſt. Tom. III. p. 818. ſp. compreſſa ſchiaecata. CASP. BAUHINus Pin. pag. 392. Sp. globoſa. VALEN- 1 220 Achtes Geſchl. der Pfanzenthiere. Spongia. Saugſchwamm. VALENTINI Natur und Mat. Kammer. S. 103. Bedſchwamm. SLOANE Catal. pag. 6. Hiſt. I. p. 62. nr. 35. Nach Imperati. 0. FR. MÜLLER Zool. Dan. Prodr. nr. 3087. Nach Linne. STROEM Sundm. I. p. 128. MVS. OE VERS. p. 528. Sp. officin. fublobata, 1 porulenta. Eponge vulgaire. Unter den ſaͤmmtlichen Saugſchwaͤmmen, iſt diefe die gemeinſte, aber auch zugleich, ſchon nach den aͤlteſten Gebrauch, die nuͤzlichſte, es wird noch gegenwaͤrtig ein ſehr betraͤchtlicher Handel damit getrieben. Sie findet ſich faſt an allen Ufern des Mittellaͤndiſchen Meeres, am meiſten aber bey den Inſeln des Archipelagus, von da fie auch am haͤufigſten beygebracht wird. Man erzehlt, daß in alten Zeiten, ſich daſelbſt kein Frauenzimmmer habe ver— heurathen dürfen, ohne eigens eine beſtimmte Menge derſelben, aus der Tiefe herausgeſchaft zu haben, indem fie für ein unentbehrliches Geraͤthe der Hauß⸗ haltung geachtet wurden. Auch in dem rothen Meer, ſind dieſe Schwaͤmme ſehr häufig, und nicht minder werden fie in den nördlichen Kuͤſten unſeres Welt theils gefunden, noch iſt es aber ungewiß, ob ſie auch in den oſtindiſchen und amerikaniſchen Gewäſſern, ſich enthalten, wiewohl daran faſt nicht zu zwei feln iſt. Doch werden ſie leicht mit andern Gattungen verwechſelt. Man kennt beynahe keinen Saugſchwamm, welcher ſo manchfaltig in der Form, ſo wie in den Poren, und ſelbſten in dem Gewebe abaͤndert, als dieſen. Unter einer großen Anzahl find öfters kaum zwey, die in der Ge⸗ ſtalt mit einander uͤbereinkommen. Eben dieſe Verſchiedenheit aber, erweckt die Vermuthung, daß auch wuͤrkliche Gattungen, davon wuͤrden zu ſondern ſeyn, dazu aber genauere Nachrichten von den Wohnplaͤzen, und dem verſchiedenem Alter, ſo wie der uͤbrigen Beſchaffenheit ihres Wuchſes, wuͤrden noͤthig ſeyn. Umſtaͤnde, welche nur an den Orten ihres Aufenthalts, zu entſcheiden find, Unter dieſen Manchfaltigkeiten, habe ich zum Muſter, drey der vorzuͤglichſten Arten gewaͤhlt, und auf dieſen Tafeln in Abbildung vorgeſtellt. Doch ehe ich fie anzeige, habe ich im allgemeinen das vorzuͤglichſte zu bemerken. Man ı5te Gatt. Sp.oMicinalis. Der Waſch⸗Saugſchw. Apothekerſchw. T. XV. 227 Man ttift ſie in unterſchiedener Tiefe, auf Felſen, oder auch loſen Stei— nen, befeſtiget an. Ihre Grundfläche iſt ſehr weit ausgebreitet, aber von dem nehmlichen Gewebe, wie die uͤbrige Maſſe. Sie haben am gewoͤhnlichſten eine gerundete oder ovale Form, und die Höhe beträgt bey den ſtärkſten Exemplaren acht bis zehen Zolle. Doch Cluſius erwähnt, daß er einen dergleichen Schwamm, bey Montpelliers, in der Groͤſe eines ausgebreiteten Huts gefunden habe. Die Farbe iſt gemeiniglich lichtgrau, oder gelb. So bald fie aus der See genom— men worden, ſind die Fiſcher verbunden, ſie von ihrem ſchleimigen Ueberzug zu reinigen, da fie ſonſt leicht in Faͤulnis gerathen, und dadurch gänzlich verder⸗ ben. Sie werden mit Sand gerieben und dann aus gewaſchen. Erſt nachge⸗— hends, werden fie nochmahlen zubereitet, und die eingemengten fremden Korper ausgenommen, mit denen fie öfters ganz ausgefuͤllt find. So hatte Herr Rit⸗ ter Pallas einen dergleichen Schwamm von dem rothen Meer erhalten, deſſen Fläche mit einer beſondern Art von Auſtern bedeckt, die innere Maſſe aber, mit gröferen, ganz ausgefuͤllet war. An ſich find fie der gewöhnliche Aufenthalt der Bruthen manchfaltiger Seeproducte. Ich habe bereits in der Einleitung zu die⸗ ſem Geſchlecht, der Beſchaffenheit im friſchem Zuſtand, ſo wie der Beobachtun— gen des Herrn Cavollini, wegen des vorgeblichen thieriſchen Lebens, erwaͤhnt, als nach welchen die vorgebliche freywillige Bewegung, genugſam iſt widerlegt worden. Nach dieſer Entſcheidung wird niemand, die Poren für die Mundoͤf— nungen und die gallertartige Maſſe, für das Fleiſch des Thieres, nach der Meis nung des Herrn Ellis, erkennen. Sie haben zwar im Leben einen Geruch, wie man insgemein bey den Fiſchen findet, dieſen haben aber auch verſchiedene mit ei⸗ ner Gallerte uͤberzogene Seetange, welche doch niemahlen unter die Thierpflanzen find gerechnet worden. Der Graf Marſigli hat mit dieſem Schwamm dle genaueſten chymiſchen Unterſuchungen angegangen, wovon ich aus ſeinen ausführlichen Bemerkungen nur einiges anzuzeigen habe. Er bemerkt vorzuͤglich, daß dieſe Producte, faſt eben fo viele fluͤchtige Salzſäure, als die Gorgonien, und beynahe noch mehr als das Hirſchhorn, enthalten. Doch find dieſe Beobachtungen mit getrockneten a Schwaͤmmen, und nicht mit friſchen gemacht worden. Es gaben fuͤnf Unzen, vier Drachmen eines gelben etwas trüben Waſſers. Das Geiſtige war von zweyfacher Art. Das erſte hatte eine Honigfarbe, es beſtunde aus einer dicken Subſtanz von ſcharfem Geſchmack, und wog eine und eine halbe Unze. Das 1 7 war mehr e und ganz ſchwarz, es hatte einen noch ſchärferen Ges Ff ſchmack 222 Achtes Geſchl. der Pflanzenthiere. Spongia. Saugſchwamm⸗ ſchmack und wog zwey Unzen. Der Bodeuſatz betrug zwey Unzen, und bey der ganzen Zergliederung gieng nur eine Drachme verkohren. Aus allen Verſuchen ergab es fi), daß die geiſtige, noch mehr aber die oͤhlichte Subſtanz, eine fluͤch⸗ tige alkaliſche Säure enthielten, Das Gewebe iſt von unterſchiedener Dichte, es gleicht den Spitzen gewif⸗ fer Mooßarten, iſt aber noch mit feiner Wolle durchwebt und allenthalben mit Löchern durchbrochen. Einige dieſer Gänge find dem Schwamm natürlich, an⸗ dere aber durch das Eindringen fremder Körper entſtanden. Die Fibern ſelbſten zeigen ſich unter der Vergroͤſerung nicht ſowohl gerundet als eckigt / und breitge⸗ druckt. Nach den Beobachtungen des Herrn Ledermuͤllers, wie ich ſchon in der Einleitung angezeigt habe, ſollen fie hohl ſeyn, welches ich aber nicht habe bemerken konnen, wiewohl es eben fo gewiß iſt, daß die Feuchtigfeiten eindrin, gen, indem ſie dadurch weich und biegſam gemacht werden. Man trift dieſe Schwaͤmme in unterſchiedener Starke des Gewebes an, da einige weich und linde, andere aber rauh und ſtarre find. ' Erftere werden an ſich am meiſten geſchaͤtzt. Das auf der XV. Tafel aufgeſtellte Eremplar, hat verſchiedene lappige Auswüchſe, welche meiſtens gerundet, aber miteinander ver⸗ wachſen ſind. Die ſehr feinen aufwaͤrts gerichtete Fibern, ſind mit feinerer Wol⸗ le durchwebt, es iſt daher der Körper ganz weich und biegſam. Einige dieſer aſtfoͤrmigen Auswuͤchſe oder Lappen, find ganz hohl und haben tiefe Hohlungen mit gerundeten Muͤndungen. Die Poren ſind ſehr klein, aber dichte nebenein⸗ ander geordnet. Jeder hat im Umkreis fuͤnf oder ſechs verlängerte Borſten, welche unter der Vergroͤſerung, aus mehreren Haaren zuſammengewebt, erſchei⸗ nen. Die untere Flaͤche dieſes Schwamms iſt ganz eben, aber mit fehr vie⸗ len und großen Löchern durchbrochen. Die Farbe iſt lichtgrau. Das zweyte Muſter nach der XVI. Tafel, hat ein weit ſtaͤrkeres Swe, be, dagegen iſt es auf der inneren Fläche ganz gleichfoͤrmig, und nicht wle je⸗ nes, durchlöchert, die Haare ſtehen daher ſehr dichte beyſammen. Die Ober⸗ flache hat viele Erhoͤhungen und eine zahlreiche Menge gerundeter Poren, wel⸗ che an dem Rand mit geradeſtehenden Spitzen beſetzt ſind. Auf der geſamm⸗ ten Flache, oder zwiſchen dieſen großen Poren, ſtehen unzaͤhlbare kleinere, dichte neben einander, die theils glattgerandet ſind, theils ſpitzige jedoch feinere Aus⸗ wüchſe haben. Die Unterſeite dieſes Schwamms iſt in halbgerundete Aeſte ges theilt, welche nach der inneren Wa im Ganzen wiederum verwachſen ind; wfe⸗ 15te Gatt Sp.officinalis. Der Waſch⸗Saugſchw. Apothekerſchw. T. XV. 223 wiewohl ſich in der Mitte eine ſehr große Höhlung befindet. Zu dieſer Art möchte diejenige gehören, deren der Herr Houttuyn erwähnt hat, als welche der Geſtalt eines Handſchuhes ſehr aͤhnlich war. An dieſer Seite wird man keine der großen Poren, wie auf der obern, gewahr, ſie beſtehet vielmehr aus ſehr kleinen, welche dazwiſchen kegelfoͤrmige kurze Spißen haben, wie fie ich unter der Vergröſerung zeigen. Die Grundflaͤche hat im Perh haͤltnis des gan⸗ zen Körpers einen kleinen Umfang, über welche der Schwamm, freyſtehend, ſich in einer kegelförmigen Geſtalt erhebt. Die dritte Abaͤnderung „als nach der XVII. Tafel, unterſcheidet ſich durch die rochgelbe Farbe, mit welcher der Schwamm, ſowohl von auſſen als auch in feinem Inneren, gefärbt fi. Man vermuthet, daß fie von Waſſern, welche Eiſenocher enthalten, und davon die Nahrungstheile eingeſogen haben, möchte entitanden ſeyn. Eine Veraͤnderung, die ſich auch bey andern Gattun⸗ gen ereignet, ſo wie verſchiedene Schwaͤmme nach andern mineraliſchen Gehalt der Waſſer, auch ins Schwarze gefaͤrbt werden. In dem Gewebe, kommt dieſe, der zweyten Art am naͤchſten, doch iſt fie um vieles feiner. Die ganze Maſſe iſt aus lappigen Auswuͤchſen zuſammengeſetzt, und vielfältig durchlös chert, auf der oberen Seite aber, in eine ebene Flaͤche verwachſen. Auch die großen Muͤndungen, kommen mit denen von jener Art überein ſo wie die kleineren Poren, mit welchen ſie dichte beſetzt ſind. Nur die äufere: Flache hat die hervorragenden Borſten nicht, ſondern feine wollichte Haare. Man hat dergleichen gerundete Maſſen, von einem: vierfältig größerem Umfang, als dies vorliegende Muſter betraͤgt. Die Aeſte, ſind auf der untern Seite nur an drey Stellen angewachſen, und haben ſonach eine ſehr kleine Grundfläche, Man hat noch andere Abaͤnderungen angegeben, dahin auch die Spongia pa- nicea iſt gerechnet worden, welche ſich aber als eigene Gattungen davon ges ſondert haben. Die von den Amerikaniſchen Kuͤſten ſollen ein feinetes Gewe⸗ be haben. Von denen in den Schwaͤmmen ie Steinen N welchen. man vorhin auſſerordentliche Kräfte beygemeſſen hatte, habe ich ſchon in der Bes ſchreibung der Cellepora Spongites gehandelt. Es find entweder wuͤrkliche, gemeine Steine, oder, die erſterwaͤhnte Coralle ſelbſten, welche ſich auch in dieſen Schwämmen anzuſetzen pflegt. Eben ſo wenig habe ich etwas von dem allgemeinem bekannten Gebrauch dieſes Produets zu erwähnen. Nach dem innerlichen Gebrauch, ſind die Saugſchwaͤmme denen Thieren ein Gift, oder f 2 erwe⸗ 224 Achtes Geſchl. der Pflanzenthiere. Spongia. Saugſchwamm. erwecken vielmehr wegen ihrer Unverdaulichkeit, Verſtopfungen und Entzuͤndun⸗ gen, doch wird noch an einigen Orten das gebrannte Pulver wider die Kröpfe und den Blaſenſtein gebraucht. N Auch unter den Verſteinerungen, trift man dieſen Schwamm an, wie⸗ wohl ſich in kalchartigen Maſſen die äußere Form und das innere Gewebe ſel⸗ ten vollſtaͤndig erhaͤlt. Bey harten Steinarten aber, als Jaſpiſen und Acha⸗ ten, iſt es auf den durchſchnittenen und polirten Flächen um fo deutlicher wahrzunehmen. Von letzteren enthaͤlt unſere Gegend einen ſehr reichlichen Vorrath. Der ſechzehnte Saugſchwamm. Spongia panicea. Der ſemmelfoͤrmige Saugſchwamm. Tab. XVIII. Fig. 1. Der ganze Schwamm mit einer eingewachſenen Iſis dichotoma, von der vordern Seite. Fig. 2. Ebenderſelbe von der entgegengeſetzten Seite. Spongia amorpha, fübramofa, fibris tenerrimis cancellatim contextis, poris magnis rotundatis, 5 Unter dem Namen der Spongia panicea, befchreibe der Herr Ritter Pallas *) einen Saugſchwamm, der ſich gemeiniglich auf den Seetangen, Sertularien und andern Meergewächſen aufhaͤlt und mit ihnen öfters verwach⸗ ſen iſt. Die angegebenen Kennzeichen kommen zwar mit den hier in Abbil⸗ dung vorliegenden überein, in Bezug der angeführten Schriftſteller, als eis nes Rai, Seba und Ellis, erſehe ich aber eine ganz verſchiedene Art, fie ſchei⸗ nen den Alcyonien weit naͤher zu kommen. Das von Ellis vergroͤſert vorge⸗ 1 2 898 | e ſtellte % Elench. Zooph. p. 388. nr. 235. IT. SHongia panicea. S. amorpha, albida, mollis, tener- rima, ſubtiliſſime porofa — Kail Synopf. pag. 31. Aleyonium ramofüm, molle, me- dullae panis intus ſimile. Szba Thef. III. Tab. 96. fig. 4. Tab. 99. nr. 3. Ellis Cor. pag. 80. nr. 2. Tab. 16. fig. d Dy, Spongia medullam panis referens. — Maſſae informes, diffüfie, nunquam digito crafiores, Fucis et Tubulariis Sertulariisque inter textae et circumcretae. Subſtantia albidz, mollis (conſiſtentia alburni ex feirpo), füb- riliſſime celluloſa, ſupetficies levis, teneriter poroſa. Toc. Mare circa Angliam et Belgium.“ l — 15te Gatt. Sp. panicea. Der ſemmelfoͤrmige Saugſchw. T. XVIII. 225 ſtellte Gewebe, giebt meines Erachtens eine Gattung dieſes Geſchlechts zu erken⸗ nen. Mit dieſer ſcheint auch die Spongia tomentofa des R. von Linne uberein. zukommen. Sie hat nach feiner Angabe gleichen Aufenthalt, und die den Af cyonien nächſt ähnlichen Beſtandtheile. Bis auf weitere Berichtigung habe ich obenſtehenden Namen, dieſer Spongie beygelegt. Der Graf Marſigli beſchreibt unter gleicher Benennung eine Art des gemeinen Schwamms, von ſehr feinen Gewebe, *) von der aber die hier vorgeſtellte Gattung verſchieden if. Herr Houttuyn hat ſchon bemerkt, daß die von Herrn R. Pallas angegebene Spon⸗ gia panicea, nach Seba und Ellis, unter die Alcyonien fuͤglicher muͤſſe gerech⸗ net werden. **) Es erreicht dieſer Schwamm Feine beträchtliche Groͤſe, doch nach den mir eben zu Handen gekommenen Exemplaren, beträgt er auch ein gedoppeltes und dreyfach gröferes Maas, als die hier vorliegende Abbildung ergiebt. Man trift ihn gemeiniglich auf Steincorallen, oder auch auf andern Seegewaͤchſen an, mit denen er öfters ganz verwachlen iſt. In dem hier vorgeſtellten Ori⸗ ginal, das ich durch die Guͤte des Herrn Profeſſors Hermann in Straßburg, mitgetheilt erhalten hatte, fanden ſich verſchiedeue Aeſte der Ifis dichotoma, welche daher den Aufenthalt dieſes Schwamms in den oſtindiſchen Meeren, zugleich erweiſen. Nach mehreren andern verglichenen Exemplaren, erſcheint er öfters in ebener Fläche, in welcher er auch andere Körper uͤberziehet, und ſich nur in wellenfoͤrmigen Krümmungen erhebt. Aus einer dergleichen Anlage ſproſ— ſen hin und wieder, kurze, aſtfoͤrmige Auswüchſe hervor, welche zuweilen ein⸗ zeln ohne verbreitete Grundfläche, an unterſchiedenen Körpern aufſitzen. Sie haben theils eine cylindriſche theils kegelförmige Geſtalt von der Dicke eines Fingers, doch erreichen fie kaum die Länge von zwey Jollen. Emige ders ſelben haben röhrenfoͤrmige Hoͤhlungen. Die Fläche ſelbſten, iſt mit groſen Po⸗ ren durchbrochen. Nach einigen Exemplaren betragen ſie zu drey bis vier Linien, im Durchſchnitt. Sie haben einen erhöhten, dünnen Rand, der die gerundete Mündung umaiebt, 1 Das Gewebe beſtehet aus den feinſten glänzenden Haaren, welche ſich in un⸗ zaͤhlige ſehr enge gefugten Gitter durchkreuzen. Sie haben keine wolligten Seiten⸗ haare, und ſind ſaͤmmtlich von gleichfoͤrmiger Stärke. Die ganze Maſſe iſt im „) Hiſt. de Mer pag. 88. | * Natural. Hiſt. XVII. St. pag. 4351. u. f. 226 Achtes Geſchl. der Pflanzenthiere. Spongia. Saugſchwamm. trocknem Stande etwas rauh, und ſteif, fie giebt aber im Druck ſehr leicht nach, und ſtellt ſich wieder in vorige Form. Im Waſſer eingeweicht, wird fie wohl um vieles weicher, aber nicht in dem Grad des feinen Waſchſchwamms. Doch im Verhaltnis der Groͤſe, ziehet He faſt mehrere Feuchtigkeiten ein, und erhält dann die Durchſichtigkeit eines gallertartigen Körpers, ohne Daben ihre Elofticität zu vermindern. Die Farbe iſt theils weiß, theils grau, bey einigen aber hellgelb. Mit dieſem Schwamm hat eine andere Gattung eine groſe Ach lichkeit, die ſich ebenfalls auf die Seegewaͤchſe, beſonders dem Fucus com- preflus anzuſetzen pflegt. m iſt meistens gerundet und breit gedruckt, nie, mahlen aber in aͤſtige Auswüchſe getheilt. Das Gewebe iſt weicher, und mit wolligten Seitenhaaren 1 1 Die groͤſten Exemplare, die ich wahrge⸗ nommen hatte, hielten nur einen Zoll in der Laͤnge. Ich habe fie unter dem Namen der Spongia Fucorum, auf der XLIX. Tafel vorgeſtellt. Der ſiebenzehnte Saugſchwamm. Spongia clavata. Keulenfoͤrmiger Saugſchwamm. 5 Tab. XIX. Fig. 1. Der ganze Schwamm. Fig. 2. Das innere Gewebe vergroͤſert. Spongia ramoſa, ramis clavatis, fibris ſtupoſis; poris magnis rotun- datis, ſuperficie glabra. | Eisige Saugſchwaͤmme, find mit den Alcyonien ſo nahe verwandt, daß fie kaum in ihren Graͤnzen zu beſtimmen find. Es kommt auf das Gewebe an, welches auſer den Arten, die eine Gork⸗ oder gallertartige Maſſe enthalten, bey den Alcyonien ſpiſſicht und fpreuerartig iſt, bey den Spongien aber, netzfoͤrmige Haare bildet. Noch haben jene meiſtens einen rindenfoͤrmigen Ueberzug mit ſternfoͤrmigen Poren. Zuweilen aber werden auch die Schwaͤmme mit einer Milleporenrinde uͤberzogen, und ſo baben fie ganz das Anſehen wuͤrklicher Alcyo⸗ nien. Hier hat die Beſchaffenheit im friſchen Zuſtand, das Gewiſſere zu ent⸗ ſcheiden, da bey getrockneten Exemplaren, ſowohl die Poren, als die gallertartis gen Fibern ſich verlieren, auch die äuſere Flache ſelbſten, durch andere Zufale kan verandert werden, Das “ 1ste Gatt. Sp. clavata Keulenförmiger Saugſchwamm. T XIX. 227 Das Original der vorliegenden Abbildung, ſcheint dem erſten Anſehen nach, zu jenem Geſchlecht zu gehören, und ich habe lange Auſtand genommen, es den Spongien beyzuordnen. Die Form des Gewebes aber, wie ſie die zweyte Fi⸗ gur, nach hinreichender Vergroͤſerung zu erkennen giebt, kommt ganz mit dem der Saugſchwaͤmme überein. Es beſtehet aus feinen gilterformig durchkreuzen, den Haaren und iſt mit mehrern Seitenfaſern verwebt, doch findet ſich in den Zwiſchenraͤumen hin und wieder eine meeligte Materie, von grauer Farbe. Die ganze Flaͤche iſt mit einer duͤnnen kalchartigen Rinde überzogen, man wird aber auf denſelben, hin und wieder, das negförmige Gewebe gewahr, welches auch die innere Maſſe enthalt. Ob nun dieſer Ueberzug dem Schwamin eigen iſt, oder einem fremden Körper, vielleicht einer Millepore, zugehoͤrt, kann nur im friſchen Zuſtand, hinreichend entſchieden werden. Es ſind keine Punkte, oder irgend ſternfoͤrmige Poren, darauf wahrzunehmen. Dagegen find, die den Spongien groͤ— ſtentheils eigene groͤſere Poren, oder gerundete Mündungen, häufig vorhanden. Dieſe befinden ſich meiſtens auf einer Seite, und ſind weit auseinander geſetzt. Sie ſtehen auf einer gewölbten Erhöhung, und haben einen aufgeworfenen, glats ten Rand, im Durchſchnitt von einer bis zu zweyen Linien. In nachſtaͤhnlicher Bauart, kommt dieſe Gattung, faſt mit der Spongia oculata der Tab. II. über ein, als welche gleichen Ueberzug fuͤhret. Sie iſt aber in der Form des Wuch⸗ ſes und des Gewebes, weſentlich davon verſchieden. Es iſt dieſes Exemplar an keiner Stelle angewachſen oder irgend auf einem andern Körper befeſtiget, wenigſtens, ſind nicht die mindeſten Spuren daran wahr— zunehmen, und ſonach iſt auch der eigentliche Stamm oder die Grundflaͤche, nicht anzugeben. Die ganze Maſſe it cheils gerundet, theils breitgedrückt, und abs ſatzweiſe von unterſchiedener Starke. Hin und wieder ragen kolbige Auswüchſe, an den drey aſtfoͤrmigen Hauprtheifen hervor, und dieſe endigen ſich in eine fun, pfe Spitze. Das Uebeige giebt die Abbildung, ohne daß ich eine genauere Ans zeige nöchig finde, genugſam zu erkennen. Es kommt dieſes Product ans dem mittellaͤndiſchen Meer⸗ f 5 Der 228 Achtes Geſchl. der Pflanzenthiere. Spongia. Saugſchwamm. Der achtzehnte Saugſchwamm. Spongia fiſtularis. Der roͤhrenfoͤrmige Saugſchwamm. Der Pfeifenſchwamm. Pyp- Spons holl. Tab. XX. Fig. 1. 2. Die untere Endſpitze eines dieſer Saugſchwaͤmme, von beyden Seiten Tab, XXI. Fig. 1. Der untere Theil deſſelben, im ſtaͤrkſten Durchſchnitt. Fig. 2. Ein Stuͤck im ſchregen Durchſchnitt. Fig. 3. Das innere Gewebe, nach vergroͤſerter Vorſtellung. Fig. 4. Das Gewebe, nach der aͤuſern Flaͤche, vergroͤſert. Fig. 5. Ein Stuͤck der aͤſtigen Haare, unter ſtaͤrkerer Vergroͤſerung. Tab. XXI. A. Mehrere Staͤmme dieſes Schwamms, mit ihrer Grundflaͤche, auf einem Milleporen⸗ concret aufſitzend. 1 ALINNE S. N. Ed. XII. pag. 1297. fp. 4. Spongia fiſtularis. S. tubu- loſa fimplex fragilis fenfim ampliata. Roͤhrenfoͤrmiger, einfacher, zerbrechlicher, gegen die Spitze gemaͤchlich erweiterter Saugſchwamm. — Habitat in Oceano indico. Cylindrica ſenſim verſus baſin an- guſtata, pedalis et ultra, intus cava laevis: extus muricata, in- tertexta fibris corneis griſeis, duriore compreflione fragilibus — Ed. X. To. II. Sp. 5. Spong. fit. — Hort. Cliffort, nr. 380. Spongia tubulofa fimplex cavernoſa. | Müller Ueber. des N. S. VI. Th. I. B. S. 796. nr. 4. Spong. fiſt. Der Roͤhrenſchwamm. Das Kuͤhhorn. Nachtwaͤchterhorn. Die Po⸗ ſaune. (Die beygefuͤgte fig. 2. Tab. XXVIIII. ſtellet eine andere Gats tung vor). 2 SMELIN Ed. XIII. S. N. Linn. To. I. P. VII. pag. 3818. ſp. 4. „ Spong, fiſt.— Hab. in O. ind. brachii amplitudine, 3 — 4 pedes lon- ga, ſiccata e fulvo nigricans. PALe * 18te Gatt. Sp. fiſtularis. Der roͤhrenfoͤrmige Saugſchw. T. XX. 229 paLLas Elench. Zooph. pag- 385. nr. 232. (fp. 10.) Hong. fl. S. tubulofa fimplex attenuata, rigida, extus tuberculofa — Loc, Mare Americanum. — Boddaert. Lyſt d. Pl. pag. 485. nr. 232. Spong. fit. De Zeekroon. Sponſgewas, dat eenfoudig, ſtyf en van buiten Knobbelig is, allengskens verdunnende , met lange pypen. — Wilckens Thierpfl. II. Th. S. 122. nr, 10. (Ueberſ.) Der Pfeifenſchwamm. Ein Saugſchmamm, in Geſtalt einer einfachen Röhre, welche ſich an einem Ende verengert, von ſteifen Ger webe, und auswendig knobblicht iſt. HOUTTuyN Natuurl. Hift. I. D. XVII. St. pag. 439. ſp. 4. Spong. fiſt. Pyp - Spons. Spons die pypagtig, enkelt, brooſch is allengs verbreedende. Pl. CXXXIV. fig. 2. (eine verſchiedene Gattung.) SLOANE Hift. of lamaica To. I. pag. 62. Tab. 24. fig. 1. — Catal. p. 6. skBA Theſ. To. III. Tab. XCV. fig. I. 7. Spongia fiftulata fimplex. MUS. GEVERS, pag. 528. nr. 317. Spong. fiſt. — pulcherrima, lon- sifima. nr. 319. — tubulis duplicatis. Long. 18. lat. IT. pollic. Eponge Trompet d Elephant. N Dieſe in ihrer Bauart ſehr ſonderbare Spongie, iſt zwar eine der g& meinſten, man trift fie an den meiſten Ufern und Klippen des Weltmeeres, beſonders bey den ſuͤdlichen amerikaniſchen Küsten, an; vollſtaͤndige Exemplare aber und von betraͤchtlicher Laͤnge, find eben fo ſelten als vorzüglich geſchaͤtzt. Sie erreicht unter allen Gattungen der Saugſchwaͤmme, die groͤſte Laͤnge. Herr von Linne giebt fie zwar nur von der Höhe eines Schuhes an, Herr Rit⸗ ter Pallas aber von einer vierfaͤltig groͤſeren Laͤnge, und man hat fie in eis nem noch weit betraͤchtlicherem Ausmaas gefunden. Der ganz einfache Stamm erhebt ſich in gerader Richtung, doch zuweilen auch gekruͤmmt, mit poſau⸗ nenförmiger Mündung. Die Grundfläche, welche gemeiniglich an Felfen oder auch Steincorallen, in geringer Weitſchaft befeitiger iſt; hat meiſtens einen halben biß zu einem ganzen Zoll im Durchſchnitt, und ſo erhebt ſich die ganz gerundete Röhre, bey gemaͤchlicher Erweiterung an dem oberſten Theil, zu einer drey biß vier Zolle weiten Oefnung, wenn die ganze Lange vier Schuhe beträgt. Das creißrunde Gewebe iſt in gleicher allmähligen Verſtaͤrkung, an der Muͤndung zwey bis ſechs Linien dick. Und fo hat dieſer Schwamm, nach ſeiner roͤhrenfoͤr migen Geſtalt, die Nahmen des Pfeiffen⸗ oder Roͤhrenſchwamms, deßglei⸗ Eſper Pflanzenthiere II. Th. Gg chen \ 230 Achtes Geſchl. der Pflanzenthiere. Spongia. Saugſchwamm. chen der Elephantentrompete, der Poſaune, des Nachtwaͤchter⸗ und Kuͤh, horns, erhalten. . | | Die Fibern des ganzen Gewebes, haben faſt die Staͤrke der Roßhaare, und ſind hornartig, ganz glatt und durchſcheinend. Sie fuͤhren keine filſigten oder feineren Seitenhaare und durchereuzen ſich in gerundeten und eckigten, weis ten Gittern. Die einzelnen an der Flaͤche ausſtehende Parthien, welche ſich in das Gewebe fo fort verwachſen, find baumförmig geſtaltet, und an dem Ende der Sproſſen gabelfoͤrmig getheilt, wie diß aus der fünften Figur der XXI ten Ta, fel, nach einer vergroͤſerten Vorſtellung, zu erſehen iſt. Die Zwiſchenraͤume ſind hin und wieder, mit einem vertrockneten Schleim ausgefuͤllt, welcher auch auf der aͤuſern Fläche, in einzelnen rindenfoͤrmigen Schichten, ſich angelegt hat, und oͤfters noch mit einer erdigen grauen Cruſte uͤberzogen iſt. Dieſer giebt dem Schwamm, eine dunkelbraune, oder faſt ſchwarze Farb. Ausgewaſchen, iſt er ochergelb oder roͤthlichbraun, nach einigen Abaͤnderungen aber, grau. Sloane, giebt ihn auch von weißer Farbe an. Die dufere Fläche fuͤhret bey ſtarken Staͤmmen, gemeiniglich warzige doch etwas flache Erhoͤhungen, zuweilen auch hervorragende Stacheln oder eigentlich kegelfoͤrmige Spizen von ver⸗ wachſenen Haaren. Die ganze Maſſe iſt ſehr ſtarre, und laßt ſich leicht zerbre, chen, ſie wird auch im Waſſer kaum erweicht. Die innere Seite iſt eben, und bey den meiſten an dem engeren Gewebe der Flaͤche, ganz glatt. In dieſer fo geräumigen Hohlung, haben kleine Fiſche, Krebſe und verſchiedene andere See— thiere ihren Aufenthalt, in dem Schwamm ſelbſten aber finden ſich oͤfters ver— ſchiedene Corallen und Conchylien eingewachſen. Der Herr R. Pallas hat die Muſchel, das Lorbeerblatt (Oſtrea Folium Linn.), an der aͤuſern Seite haͤu— fig angewachſen wahrgenommen, Die XXte Tafel ſtellet das untere Stammende dieſes Röͤhrenſchwamms, nach beyden Seiten vor. Die Abbildung iſt von einem Original genommen, welches ſich in der hieſigen Univerſitaͤts Sammlung befindet, und gegen drey Schuhe, in gerader Laͤnge beträgt, Es iſt in umgekehrter Lage vorgeſtellt, wiewohl es ſcheint, daß es ſich losgeriſſen, und an dieſem Theil durch dem fort— geſetzten Wuchs, eine neue Roͤhre gebildet habe. Es iſt ſonach in eine verkehrte Richtung gekommen, die Auswuͤchſe geben wenigſtens deutlich zu erkennen, daß es nur an der Seite befeſtiget war, wo ſich Spuhren von angewachſenen Com chylien und Milleporen befinden. Die XXIte Tafel, zeigt nach der erſten und zweyten Figur die Weite und den Umfang des oberen Stammendes, ſo 18te Gatt. Sp. filtularis: Der roͤhrenfoͤrmige Saugſchw. T. XX. 231 fo wie die Dicke des Gewebes im Bezirk der Rohre. Die dritte Figur, ſtellt die innere Structur des Gewebes, die vierte abtr, einen Theil der aͤuſern Fläche und zwar mit warzigen Erhöhungen, und der fie uͤberzogenen verhärtes ten Rinde, vor. Un dieſem Exemplar iſt die Mündung über die Hälfte des untern Stammendes, oder wo der Schwamm eigentlich befeſtiget war, erwei— tert. Die Haare find hier ſehr ſtark und dichte in einander verwickelt. Die beygefuͤgte Tafel XXI. A, ſtellet dieſen Schwamm, nach ſeiner Grundflaͤche vor, welche auf einem Stuͤck einer Millepore verbreitet iſt. Aus der ganz vereinigten Maſſe, erheben ſich, auſer kleineren Auswuͤchſen, vier roͤhrenfoͤrmige Triebe von unterſchiedener Höhe. Sie find nicht ſowohl von gleicher walzenfoͤtmiger Dicke, als auch an der Mündung theils verenget, theils erweitert. Nach der allzubetraͤchtlichen Groͤße, habe ich dieß ſchaͤzbare Exemplar, welches mir durch die Guͤte des Herrn Profeſſors Hermann, iſt mitgetheilt worden, nach beygefuͤgtem Maas, verkleinert vorgeſtellt. Es kommt in dem Gewebe, mit dem nach der erſtern Tafel vorgeſtellten Schwamm, ganz uͤberein. Noch wurde mir durch eben dieſe geneigte Unterſtuͤzung ein anderes Original zur Vergleichung uͤberſendet. Es hatte eine Hoͤhe von neun Zollen, und uͤber zwey im Durchſchnitt. Die Roͤhre ſelbſten war an dem untern Theil ſehr merklich verengert, ſie beſtunde aus einem weitſchichtigen Gewebe, von feineren Haaren, und hatte die gelbbraune Farb. Es war von dem vertrock— neten Schleim gereiniget, und vom friſchen Trieb; ich habe daher eine Vor— ſtellung davon zu geben, für überfluͤſſig erachtet. An ſich ändert dieſe Gattung in allzumanchfaltigen Formen ab. Das von Seba vorgeſtellte Exemplar, be— trägt eine Laͤnge von anderthalb Schuhen. Die Roͤhre ſelbſten iſt ſehr ungleich, gegen das obere Ende aber gemaͤchlich erweitert, die Muͤndung hingegen iſt ge— wölbt, und hat nur eine kleine gerundete Oefnung. Gleiche Geſtalt, auſer einer nur vierthalb Zolle betragenden Laͤnge, ergiebt die von dem Herrn Houttuyn, und nach derſelben von dem Seel. Prof. Muͤller, beygefuͤgte Abbildung. Nach dieſer, iſt die Roͤhre an dem untern Theil, im Verhaͤltnis der Groͤſe, noch mehr verens gert, an dem oberen aber keilfoͤrmig verſtaͤrkt, und an dem Ende, wo fie eine ens ge Defnung hat, kugelfoͤrmig gewölbt. Zuweilen ſind auch mehrere Röhren, in naher Lage, untereinander verwachſen. Gg 2 Der 232 Achtes Geſchl. der Pflanzenthiere. Spongia. Saugſchwamm. Der neunzehnte Saugſchwamm. 5 85 groſſa. Der grobfifige Saugſchwamm. Tab. Spong. XXII. Fig. 1. Der ganze Schwamm. Fig. 2. Ein vergroͤßertes Stuͤck des Gewebes. Spongia faſciculata ovata, fubcomprefla, fibris groflis, rigidis, ad- ſcendentibus, tenuioribus laxe reticulatim intertextis con- tortisque. \ Von dieſer Spongie finde ich noch in keinem Schriftſteller eine Nach⸗ richt, ſie iſt auch in ihrer Bauart von allen andern weſentlich verſchieden, und um ſo gewiſſer eine neue Gattung. Sie kommt von den ſuͤdlichen americaniſchen Kuͤſten, und ich habe dieſen Beytrag, nach verſchiedenen Exemplaren, aber⸗ mahls der Güte des Herrn Guarnifonpredigers Chemnitz zu danken. Sie ſezt ſich mit einer, theils engen, theils ausgebreiteten Grundſtaͤche 5 auf Cocchhlien, beſonders dem Mytilus Modiolus an, und erreicht, fo viel mir der Zeit bekannt iſt, im ſtaͤrkſten Wuchs, die Ördfe der vorliegenden Abbil⸗ dung. Ihre Form iſt am gewoͤhnlichſt ſten gerundet und breitgedruckt. Die Dicke des ganzen Gewebes betraͤgt in der Breite, über einen Zoll. Doch habe ich auch unförmliche Maſſen, beſonders im jüngeren Alter wahrgenommen, welche mit der Grundfläche ſelbſten, gleichen Umfang hatten, und in einzelne Auswuͤchſe ſich theilten. Die Fibern ziehen ſich in buͤſchelfoͤrmigen Parthien, von der Grund⸗ fläche an, in gerader Länge gegen den oberen Theil, wo ſie ſich im Umfang noch mehr verbreiten. Sie beſtehen aus ſehr groben, theils gerundeten, theils breit gedruckten Faͤden. Aus dieſen gehen feinere aus, die nezfoͤrmig verwachſen, und auf manchfaltige Art in unbeſtimmter Richtung unter ſich verwickelt ſind. An den Winkblu, wo diefe Haare ausſproſſen, find fie in einiger Breite vers ſtaͤrkt, und theilen ſich dann in gabelfoͤrmige Stacheln oder Spitzen, die ſich nachgehends wiederum mit einander verbinden— Einige ſind auch in eine breite Membram verwachſen. An den Enden der Parthien, ſtehen kleine Bis _ ſchel von feinen verwickelten roſtfaͤrbigen Haaren, welche das Anſehen einer frem— den ſich angeſezten Schwammart haben, an ſich aber nur die friſchen Triebe ſind. Das ganze Gewebe, iſt zwar ſehr weitſchichtig, doch dabey nach allen Theilen verbun⸗ A2ote Gatt. Sp. lacuſtris. Der Weyher⸗Saugſchwamm. T. XXIII. 233 verbunden. Es laͤßt ſich fo rauhe und ſtarre es iſt, doch zuſammendruͤcken, und ſtellt ſich in gleicher Form wieder her. Im Waſſer wird es weich, doch behält es noch einen hohen Grad feiner Elaftieität. Die ſchwarzbraunen Haare, werden dann durchſcheinend, und erhalten die Farbe des braungelben Veenſteins. Durch das Auswaſchen, verliehrt ſich hierauf an ſich, der graue ſtaubige Ueberzug, mit welchem die ſaͤmmtliche Fibern, bedeckt find, und im trocknen erhält dann die Maſſe, eine einfarbige, duͤſtere, ſchwarzbraune Farb. In dem Gewebe ſelb— ſten haben verſchiedene Bruthen der Conchylien, beſonders der Purpurſchnecken, ihren Aufenthalt. Mit gleicher Befugnis, koͤnnte man auch dieſen Saug⸗ ſchwamm unter die Gattungen der Antipathes rechnen. Doch das filſichte Ge webe, und der Mangel eines hornartigen Hauptſtamms, verbindet ihn näher zu dieſem Geſchlecht. Der zwanzigſte Saugſchwamm. Spongia lacuſtris. Der Weyher⸗Saugſchwamm. Spong. Tab. XXIII. Fig. 1. Ein ganzer Stamm, mit der auf einem Holzaſt angelegten Grundflaͤche. Fig. 2. Ein vergroͤſertes Stuͤck des Gewebes. Tab, III. . Fig. 1. Eine befondere Abaͤnderung eines Weyßherſchwamms. Fig. 2. Ein vergroͤſertes Stuͤck von der dufern Flaͤche, mit den Saamenkoͤrnern. Fig. 5. Ein dergleichen Stuck eines einfachen Gewebes. Fig. 3. Ein ſtaͤrker vergröͤſertes Saamenkorn. Fig. 4. Dergleichen. Fig. 6. Die gemeine Abaͤnderung des Weyherſchwamms mit lappigen Auswuͤchſen. Fig. 7.0. Kleine Zweige des Flußſchwamms der Tab. XXIII. mit den Saamenkoͤrnern. Pig. 8, 10. Vergroͤſerte Vorſtellung derſelben. Fig. 11, 12, 13. Die ſtaͤrker vergroͤſerten Saamen⸗ koͤrner. A LIN NE S. N. Ed. XII. pag. 1299. fp. 15. Sp. conformis repens fra- gilis, ramis erectis teretibus obtufis. Ein friegender Saugſchwamm von gleichfoͤrmigem, gebrechlichem Gewebe, mit aufſteigenden, gerunde⸗ ten ſtumpfen Aeſten. — Habitat in lacubus Sueciae, Angliae, füb orgiae profunditate repens ſub aqua: autumnali tempore in i Gg 3 huius 234 Achtes Geſchl. der Pflanzenthiere. Spongia. Saugſchwamm. huius poris ſparſis globulos caeruleſcentes magnitudine ſeminis chymi, nitidos, in flamma candelae fulgurantes, obfervavit C. Biom. M. D. an corpora peregrina? — Ed. X. Tom. II. p. 1348. ſp. 10. — 0 5 nr. 1190. — Hora lapp. nr. 335. ſp. 10. — Muͤller lebe VI. Th. I. B. S. 805. nr. 15. Spong. lac. Der Wey⸗ herſchwamm. ELAN Ed. XIII. S. N. Linn. To. I. P. VI. pag. 3825. ſp. 15. Spong. lacuſtr. (Gleiche Char.) HouTTuyn Natuurl. Hiſt. I. D. XVII. St. pag. 463. ſp. 15. Sp, lacuſtr. Spons die eenvormig is, Kruipende en brofch, met regt- opftaande, ronde, ſtompe Takken. PALLas Elench. Zooph. pag. 384. nr. 231. (ſp. 9.) Spong. fluviatilis. Sp. ramoſa filiformis viridifima fragilis. Locus. Aquae Europae dulces, maxime rivuli in locis fylveftribus. — Boddaert Lyft d. Plant. D. pag. 483. nr. 231. Sp. fluv. Rivier Spons. Sponf- gewas dat takkig, draadagtig, zeer groen en broofch is. — Anh. pag. 631. — Wilckens Thierpfl. II. Th. ©. 221. nr. 9. Spong, fluviatil. Der Flußſchwamm Ein Saugſchwamm der fi ich aͤſtig, dratfoͤrmig, ſehr gruͤn und zerbrechlich zeigt. Ralus Hiſt. pag. 8 1. Spongia ramoſa fluviatilis. Ruppius Flora Jenef. p. 308. Tab. III. fig. 1. Spongia fluviatilis ad Confervam accedens. | LOESEL Flora Pruſſ. p. 172. Tab. LII. Muſcus aquaticus ceranoides. PLUKNET. Amalth. pag. 356. Tab. CXII. lis. 3. Spongia fluviatilis f anfractuoſa perfragilis ramoſiſſima. * 90 *. V ILINNE S. N. Ed. XII. pag. 1299. ſp. 16. Spongia flwviahlis. S. con- conformis erecta, polymorpha. Ein Saugſchwamm von gleichfoͤr⸗ migem, gebrechlichem Gewebe, mit aufrechtſtehenden Auswuͤchſen, und von vielfältiger Geſtalt. — Habitat in Europae borealioris fluviis; buius poris faepe inhaerent quaſi ſemina viridia gelatinoſa. Differt a priori (cui convenit loco, odore pifcofo, colore vi- ridi) quod prior caule tereti repente et ramis erectis, cylindri- cis, diſtincta fit, figura Coralii rubri, poſterior vero ereſeit ſupra ligna, informis ſ. polymorpa, qualem delineavit An 7 a aote Gatt. Sp. lacuſtris. Der Weyher⸗Saugſchw. T. XXIII. 235 Ed. X. Tom. II. p. 1348. fp. 11. S. fluviat. erecta fragilis, ra- mis teretiuſculis — Flora fuec. nr. 1191. Sp. fluviatilis. Muͤller Linn. Nat. S. VI. Th. II. B. S. 805. nr. 16. Sp. fluv. Der Flußſchwamm. GMELIN Ed. XIII. Syſt. N. Linn. To. I. P. VI. 3825. Spong. fiuvia- tilis (gleiche Char.) — Habitat in Europae etiam auſtralioris Ruf: ſicae aquis dulcibus, obſcure viridis, vix vitae animalis veſtigia exhibens, odoris pifculenti, granulis viridibus gelatinofis poros interdum replentibus, Oi ſatis diſtincta a lacuſtri. HouTtTuyn Natuurl. Hiſt. I. D. XVII. St. pag. 463. Spong. fluv. Rivier-Spons. Spons die eenvormig is, regt obſtaande, broofch en van veelerhande gedaante. RENEAULME (Memoires de l'Acad. des Sc. de l' Ann. 171 1. pag. 231.) Spongia ramofa fluviatilis mollis? Miller Zool. Dan. Prodr. pag. 256. nr. 3089. Spong. fluviatilis, con- formis erecta, fragilis, polymorpha. 5 Die fäntlihen Saugſchwaͤmme, von den aͤchten Arten, oder mit eis nem haarfoͤrmigen feſten Gewebe, haben nur in den Meeren oder geſalzenen Waſſern, ihren Aufenthalt, ſie ſcheinen alſo zu ihrem Wachsthume gewiſſe Be— ſtandtheiſe daraus, unumgaͤnglich, nörhig zu haben. Man Hatte fie zwar auch an den Mündungen groſer Flüͤſſe, doch nicht in allzu betraͤchtlicher Entfernung von den Meeren, angetroffen *), tiefer landwaͤrts aber, oder in den Seen und Flüͤſſen, *) Here Prof. Hermann, hat aus dem Gronoviſchen Cabinet, bey deſſen Verſtetgerung, einen Schwamm unter dem von Gronop ſelbſten angegebenen Rahmen der Sponeia lacuſtris, erhalten, der vermuthlich in den hollaͤndiſchen Gewaͤſſern, gefunden wor⸗ den. Er iſt aber, ſeinem zaͤhen felſichten Gewebe, der Form und den uͤbeigen Kennzeichen nach, eben derjenige, welchen ich unter dem Rahmen der spongia fibril- lofa Pall. auf der VIII. Tafel vorgeſtellt habe. die Spongia lacuſtris und Auviatilis, haben unveraͤndert, ein gebrechliches muͤrbes Gewebe, (kriabiles), bey jenem aber, iſt es fo zaͤhe, als an dem gemeinem Waſchſchwamm. Um ſo merkwuͤrdiger iſt hiebey die, Beobachtung dieſes groſen Naturforſchers, und ſie wuͤrde von dem Obengeſagten die einzige Ausnahme ergeben. Nach den guͤtigſt mir mitgetheilten Bemerkungen, hat ſich nehmlich dieſe Spongia fibrilloſa, auch in der Gegend von Straßburg gefunden. Es wurde vor ungefär zehen Jahren an einer Mühle, eine Viertel Stunde von der Stadt, ein 236 Achtes Geſchl. der Pflanzenthiere. Spongia. Saugſchwamm. Fluͤſſen von ſuͤſſen Waſſern, wurden noch keine entdeckt, und fo haben fie zu ihrer Erhaltung doch wenigſtens einiger Beſtandeheile des Meereswaſſer, es ſeyen die kaſchartigen, ſalzigen oder bituminoͤſen Subſtanzen, noͤthig, ohne weſche ſich auch im uͤbrigen, keine Stein und Horncorallen erhalten konnten. Doch haben ſich einige Gattungen vorgefunden, die ganz alleine in unvermengten füſſen, nie⸗ mahlen aber in eigentlichen Meergewaͤſſekn, angetroffen werden. Man hat ſie nach ihrer naͤchſten Aehnlichkeit, dieſem Geſchlecht beygefuͤgt, wiewohl fie in ih⸗ rer Bauart beträchtlich abweichen, und eine weſentliche Abſonderung *) verdien⸗ ten, wenn anderſt die Vervielfaͤltigung der Geſchechtsnahmen, für dem Naturfor⸗ ſcher, nicht mehrere Beſchwerden als Vortheile hat. Zur Zeit find fie als eine Unterabtheilung, am füͤglichſten zu behandeln. Sie ſind durch ihr gebrechliches und zerreibliches Gewebe vorzüglich unterſchieden, noch mehr aber, da ſie hierinnen auch einigen Meerſchwaͤmmen ſehr nahe kommen, durch die ihnen eigene Fruetiſi⸗ cation, oder gewiſſen Saamenkornern, die man an keinen von jenen Arten, zur Zeit noch bemerkt hat. | Der Herr von Linne hat unter dem Namen die Spongia lacuftris und fluviatilis zwey Gattungen dieſer Schwaͤmme, die ſich in füllen Waſſern enthalten, angegeben, es iſt aber genugſam erwieſen, daß beyde nur eine einzige find, dafuͤr fie auch Herr R. Pallas erklaͤret hat. Er beſtemmt ſelbſten den Unterſchied nur in der Form des Wuchſes, da fie in ihrem Beitandtheifen , weder nach dem Gewebe, noch jenen Saameskörnern verſchieden find. Die Spongia lacuftris, hat aufrecht, ſtehende, aſtfoͤrmige und cylindriſche Auswuͤchſe, die Sp. fluviatilis hingegen, vers breitet ſich in unfoͤrmlichen Maſſen. Dieſe Abweichung laͤßt ſich von dem Ort ihres Aufenthalts erklaren. Die in Weyhern oder ſtillen Waſſern, find in ihrem Wuchs nicht gehindert, ſie koͤnnen ſich leicht, auch ihren ſchwachen Trie⸗ ben, ein Pfahl eines Waſſerbaues, oder der Landveſte, im Vorderwaſſer, als wo es immer ſehr hoch ſtehet, bey deſſen Ablaſſen, in einer Tiefe von fuͤnf Schuhen, als unter der vorhin gewoͤhnlichen Oberflaͤche, damit ganz uͤberzogen, gefunden. Doch das mir gefällig verheiſene Exemplar, habe ich wegen der gegenwaͤrtigen Beunruhigungen, noch nicht erhalten. Vielleicht iſt darinnen noch ein ſpecifiſcher Unterſchied den von jener Gattung, zu bemerken. *) In der X. Ausgabe, wurden die Spongiac, in zwey Abtheilungen gebracht, und Spon. giae tenaces und friabiles genennet, wohin dieſe Arten könnten gerechnet werden, denen nach neuern Emdeckungen noch einige beyzufuͤgen ſind. 4 - 2ofe Gatt. Sp. lacuſtris. Der Weyher⸗Saugſchwamm. IL. XXIII. 237 ben, in aufrechtſtehende Aeſte erheben. Die in Fluͤſſen aber, werden noth⸗ wendig davon verhindert, und durch den hinreiſenden Trieb niedergeſchlagen, fie muͤſſen ſich daher in unförmliche Maſſen verwachſen. Die erſte Art, habe ich nach ihrer gewoͤhnlichſten Geftaft , auf der XXIII. Tafel, von einem Exemplar aus hieſiger Gegend, in Abbildung vor— geſtellt. Sie findet ſich in den nördlichen ſowohl, als den ſuͤdlichen Erdſtri— chen unſeres Welttheils, doch in den Weyhern häufiger als in den Fluͤſſen. Sie pflegt nicht nur Holz, Steine und andere Körper zu überziehen, ſon— dern auch in ſehr dicken Schichten, den Boden zu bedecken. Ihre Dicke beträgt öfters einen halben Schuh, und gemeiniglich ſtehen fie eine Clafter unter dem Waller. Ihr Wachsthum iſt ſehr geſchwinde, noch mehr aber, an ſchattigten Orten, und befonders in Baͤchen, welche durch Wälder flieſen, oder an Waſſern, die mit Gebuͤſchen uͤberdeckt ſind. Die Grundflaͤche, bildet eine ganz ebene flache Schichte, auf welcher ſich ſehr lange, gerundete, in eine ſtumpfe Spitze ausgehende Aeſte erheben, die öfters einen ganzen Schuh in der Laͤnge betragen. Sie erreichen die Starke eines Fingers, insgemein find fie von der Dicke eines Federkiels, zuweilen aber auch ſo duͤnne, und gleichfoͤr— mig als ein Strohhalm, geſtaltet. Dieſe einzelnen Stämme, vertheilen ſich theils in gabelfoͤrmige, theils in mehrere Aeſte, die in rechten und fpizigen Winkeln ausgehen. Herr von Linne vergleicht dieſen Wuchs, mit dem der ro— then edlen Coralle, welcher Form ſie auch, nach einigen Exemplaren, am naͤch— ſten kommen. Dieſe Aeſte verwachſen ſich, wenn ſie einander beruͤhren, theils die Lange hin, theils in ſchreger Lage, fie bilden zuweilen groſe Gitter, und haben dieſe Eigenſchaft mit andern Spongien gemein. Das Gewebe beſte— het aus ſehr duͤnnen, durchſcheinenden Membranen, welche kleine Roͤhren oder ſeichte Kegel bilden. Der äufere offen ſtehende Rand iſt gefrönt, oder in vers ſchiedene winklichte Spitzen getheilt. Dieſe ſind wiederum mit feinen Haaren beſezt, welche auch dazwiſchen ausgehen, und ſich mit dem uͤbrigen Gewebe verbinden. Die Poren, oder die Zellen, welche durch die Hoͤhlungen der Membranen oder den enger verwebten Haaren, entſtehen, find von unterſchie— dener Groͤſe, und ohne Ordnung mit einander verbunden. Im friſchen Zuſtand ſind dieſe Oefnungen mit einer durchſichtigen Gallerte aus cefuͤllt , und auch die Membranen ſelbſt, damit uͤberzogen. Dieſe hat einen fiſchartigen Geruch, der aber deßhalb keine thieriſchen Eigenſchaften beweißt, da man ihn auf gleiche Art / auch an den Seetangen, und verſchiedenen andern unſtrittigen Pflanzen bemerkt. Eſper Pflanzenthiere II. Th. Hh Die⸗ 238 Achtes Geſchl. der Pflanzenthiere. Spongia. Saugſchwamm. Der Schleim, gehet in kurzer Zeit in Faͤulniß uͤber, und verbreitet dann einen deſto ſtaͤrkeren Geruch. Auch in Gefaͤßen laßt ſich der friſche Schwamm nicht lange erhalten, er geräch ſo gar bey einem täglich zugegoſſenen Waſſer, dennoch in Gaͤhrung. Die Gallerte ſelbſten aber, laßt ſich durch gemächliches Drücken des Gewebes, und Aufgieſen des Waſſers leicht wegnehmen. Schon im natüͤr⸗ lichen Zuſtand, iſt die ganze Maffe, ſehr muͤrbe, und noch gebrechlicher find die Aeſte, doch laſſen ſie ſich in der Breite, etwas druͤcken, und ſtellen ſich wie⸗ der in ihre vorigen Form, ihre Elaſticitaͤt aber, iſt von ſehr geringem Grade. Getro net, verſtatten fie nicht das mindeſte Biegen und man kann ſie leicht zwiſchen den Fingern zu einem Pulver zerreiben, welches dann eine graue Farbe erhalt. Das Waller ziehen fie eben fo geſchwinde in ſich, doch ohne aufzu— ſchwellen, oder die Form zu verändern. Ihre natuͤrliche Farbe iſt ein dunkles Graßgruͤn, die Haare an den Spizen der Poren aber, find weiß. Dieſe Farbe erhaͤlt ſich auch bey friſchen Trieben im Trocknem, wenn dieſe behutſam von dem Schleim ſind gereiniget worden. Ohne ihn abzunehmen, gehen ſie entweder in Faͤulnis über, oder verliehren ihre Form, und erhalten eine braune, oder ſchwarzliche Farbe. Schwämme von altern Wuchs, find mehr ins Gelbe ges färbt, und werden, getrocknet, theils grau, theils blaͤſſer, oder braͤunlicht., Von der vorgeblichen Reizbarkeit, oder einer thieriſchen Bewegung, find nach allen verwendeten Verſuchen , nicht die mindeſten Spuhren zu bemerken; welches auch ſchon vorhin Herr Pallas beſtattiget hat.“) Doch nach einer mir mitgetheilten Beobachtung des beruͤhmten Herrn Proffeſſors Hermann, erhebt ſich dieſer Schwamm, des Winters, wenn die Werber mit Eys überfrohren ſind, von der Tiefe gegen die Oberfläche. Dieſe Erfahrung aber, iſt noch nicht fuͤr allgemein anerkannt worden, und vermuthlich waren es loosgeriſſene, einzelne Stuͤcke. Hier laßt ſich auch die Urſache, meines Der dünfens, erflären. Es erhält das Waſſer, durch die Wuͤrkungen der Kaͤl⸗ te, eine groͤſere Schwere, oder nimmt einen engeren Raum ein, uͤberdiß iſt der Schwamm ſelbſten in dieſer Jahreszeit vorzüglich leichter. Er hat in zahl⸗ reicher Menge feine Saamenkoͤrner, in ſich eingeſchloſſen, die innwendig hohl ſind, und der Maſſe nothwendig eine groͤſere Leichtigkeit geben, wodurch ſie ſich dann gegen die Fläche erhebt. Auch fallen dieſe Körner aus, oder verliehren 5 ſich, 79 El. Zooph. p. 384. „Vitae nullum veſtigium, combuſta vix evidenter animalem odosem ſpargit. a © 2ofe Gatt. Sp. lacuſtris. Der Weyher⸗Saugſchw. T. XXIII. 239 ſich, und fo ſinkt der Schwamm wieder zu Boden. Noch vermindert ſich auch der ſchwere Schleim, mit dem die Maſſe, des Sommers egen iſt und damit ihre Poren ausgefüllt ſind. Von dieſet eben beſchriebenen Art, iſt der Schwamm, welchen Herr von Linne unter dem Nahmen der Spongia fluviatilis angegeben hat, nur durch die Form, wie ich ſchon erwähner habe, verſchieden. Die Tab. XXIII. A, ſtellet nach der ſechſten Figur, einen dergleichen vor. Man trift ihn nicht für wohl von jener Art ganz abgeſondert, als damit verbunden an, und diß in Wey⸗ bern ſowohl, als in Fluͤſſen. Er verwaͤchſt ſich in ſehr dichten Maſſen, und ger meiniglich iſt die obere Fläche in manchfaltige und unfoͤrmliche, meiſtens Tappige Auswüͤchſe getheilt. Es ſcheint; daß jene Art, mit den walzenfoͤrmigen Aeſten, nicht ſowohl ihren ungehinderten Wachsthum hat, als vielmehr, daß dieſe ſelbſten, friſche Triebe im erſten Alter ſind. Sie ſenken ſich, wenn ſie eine uͤberwichtige Lange erreicht haben, niederwaͤrts, und verwachſen ſich in dergleichen unfoͤrmlichen Mailen, worauf ſich dann in verbundener Starke, groͤſere Parthien erheben. Nach verſchiedenen Exemplaren, laͤßt ſich dieſe allmaͤhlige Veraͤnderung deutlich erkennen. Das Gewebe ſelbſten, iſt um vieles dichter, doch hat es auf der Flaͤche, verſchiedene die Laͤnge hin gezogene Hoͤhlungen oder auch gerundete Locher; im übrigen aber, kommt es mit dem von der erſterwaͤhnten Abaͤn⸗ derung, ganz uͤberein. Von dieſen beyden Arten, iſt eine dritte, noch betraͤchtlicher verſchleden, die auch weit naͤher, eigene Gattungsrechte zu haben ſcheint, es ſind wenig⸗ ſtens, noch einige genauere Unterſuchungen, zur gewiſſeren Entſcheidung, abs zuwarten. Sie könnte dann mit näherem Recht die Spongia fluviatilis ge nennet werden, wiewohl ſie nicht diejenige iſt, welche Herr von Linne unter dieſem Nahmen gemeint hat. Ich habe ſie unter der erſten Figur der Tab. XXIII. A, vorgeſtellt. Das Original derſelben it mir durch die guͤtige Unterſtuzung des Gerrn Profeſſors Hermann im abgewichenem Jahr, mitgetheilt worden. Es wurde bey Straßburg, in ſtehenden Waſſern, ſehr häufig gefunden. Das Gewebe iſt zwar ſo gebrechlich und muͤrbe, wie bey den erſtbeſchriebenen Arten, die Fäden hingegen find gerundet und von gleicher Dicke, fie haben an keiner Stelle, die breite blaͤtterichte Form, wie an jenen, uͤberdiß ſind ſie in dichterer Maſſe, nezfoͤrmig miteinander verwachſen. Auch die Poren, gehen nicht in zackichte Spizen aus, ſie haben gleiche Form, wie die Zwiſchen⸗ Sh 2 raͤume 240 Achtes Geſchl. der Pflanzenthiere. Spongia. Saugſchwamm. räume des inneren Gewebes. Nach der aͤuſern Geſtalt, bilden ſie lappige un⸗ foͤrmliche Aus wuͤchſe, doch auch Aeſte, die aber wiederum unter ſich verwachſen find. Die Farbe iſt braun, im friſchen Stand aber, ſcheint ſie mehr ins Gruͤne gemiſcht zu ſeyn. 22 ( 5 Die vorzüͤglichſte Eigenſchaft, nach wife gc diese Schanibkten von allen biß jezt bekannten Gattungen unterſcheiden, find die gerundeten Körner , die man in ihrem Gewebe findet. Sie kommen nur in dem Herbſt zum Vor— ſchein, und enthalten ſich auch den Winter über, darinnen; worauf fie ausfal⸗ len, oder ſich ſonſt verliehren. Sie kommen bey neuen Trieben bervor, und man kann ihre erſte Anlage und gemaͤch! ichen Wachsthum, daran bemerken. Sie fisen innerhalb der Poren, an Stielen oder dem haarigen Gewebe befeſtiget/ und oͤf⸗ ters ſind ſie ſo dichte damit angefuͤllt, daß fie naͤchſt aneinander ſtehen, und die Haare ſelbſten uͤberdecken. Bey getrockneten Schwaͤmmen, fallen fie durch eine geringe Bewegung aus, und auch im friſchen Stand, häufen fie ſich auf dem Boden des Gefaͤſſes, in einer dicken Schichte an. Ihre Geſtait iſt kugelfoͤrmig, und die Flache glatt, innen aber find fie hohl. Im trocknem Stande, find fie runzlicht, und an dem obern Theil eingedruͤckt. Im Waller eingeweicht, er⸗ halten ſie in wenigen Minuten ihre vorige gerundete Form. Sie haben die Groͤſe des Mohnſaamens, doch find einige ſtaͤrker. Herr von Linne vergleicht fie mit den Koͤrnern des Thymians. Die Farbe iſt anfangs, grünlich oder blaulicht, welche ſich nachgehends ins Ockergelbe verändert, bey voͤlliger Zeitigung aber, werden ſie braun oder aſchgrau. Nach den Beobachtungen des Herrn D. Blom, wie Herr von Linne in dem Syſtem bemerkt hat, geben ſie in der Flamme eines brennenden Lichtes, blizende Strahlen. Ich habe nur ein ſtarkes Kniſtern, beobachten können, welches durch das Zerplazen dieſer Kuͤgelchen oder der ſchnellen Entladung der eingeſchloſſenen Luft entſtehet, da hingegen das tro— ckene Gewebe, ohne Geraͤuſche, verbrennt. Nach dieſen Erfahrungen, welche ich zugleich den ſorgfaͤltigen Beobachtungen des Herrn Medſeinalaſſeſſors Friſch— mann, zu denken habe, iſt es genugſam beſtättiagt, daß dieſe Körper, die wuͤrk, lichen Saamens oder Fruchtgefäſſe des Schwamms, und nicht fremde, oder zus fällige Theile, find. Man bemerkt ihren Wachsthum, ihre Zeitigung, und überdiß find fie mit Stielen, oder den Haaren des Gewebes, unmittelbar ver— bunden. Eben dieſe Umſtaͤnde aber, entſcheiden auf das Gewiſſeſte ihren pflan⸗ zenartigen Bau. Es haben dieſe Saamen, mit denen an den Seetongen faſt gleiche Beſchaffenheit, und ſo würden dieſe Gattungen naͤher mit jenem Pflan⸗ 5 oote Gatt. Sp. lacuſtris. Der Weyher⸗Saugſchw. T. XXIII. 241 zengeſchlechte zu verbinden ſeyn, oder ſollten ſich, in den übrigen Saugſchwaͤm— men, gleiche Saamengefaͤße finden, die etwa in beſtimmten Zeiten zum Vor— ſchein kommen, oder etwa wegen ihrer zaͤrteren, und kleineren Körper, den ge naueren Unserilhuingen zur Zeit entgangen find. Von dieſen Saamenkoͤrnern, habe ich zwey beſondere Abweichungen wahrgenommen, welche vielleicht die Verſchiedenheit wuͤrklicher Gattungen näher beſtimmen. Die auf der Tab. XXIII. A, unter der erſten Figur vorgeſtellte, und oben beſchriebene Schwammart, war ſehr dichte mit dieſen Körpern auges fuͤllt. Sie befanden ſich nicht ſowohl in den Poren oder Zwiſchenraͤumen der ſich durchereuzenden Haare, ſondern auch an den Endſpitzen derſelben, und ſonſt hin und wieder zerſtreut. Im friſchen Stande haben fie eine Pomeran⸗ zenfarbe, welche ſich bey dem trockenem Schwamm meiſtens erhaͤlt, doch ſin— den ſich auch gruͤnliche darunter. Unter dem Vergroͤſerungsglaß, zeigte ſich die ganz gerundete Flaͤche runzlicht, an dem oberen Theil hingegen, waren ſie durch eine gerundete Vertiefung, in deren Mitte ſich ein ſchwarzer Punkt befand, eingedruͤckt. Im Waſſer eingeweicht, erhielten fie eine vollommene kugelfoͤr— mige Geſtalt, mit glatter Flache, wie fie die dritte und vierte Figur, uns ter ſtaͤrkerer Vergroͤſerung zu erkennen giebt. Um fo deutlicher. ließ ſich, der an dem untern Ende befindliche Stiel, mit welchem ſie ſämtlich verſehen wa— ren, bemerken, doch andere hatten ausſtehende Spitzen feiner Haare, in zer— ſtreuter Lage. Die zweyte Figur, giebt die Lage der Körner, nach der aäuſern Flache, die fünfte aber nach der inneren, oder von einem durchfihnits tenen Theil des Gewebes zu erkennen. Sie ſind allezeit an Stielen befeſti— get, welche auch ee dem Abfallen, eine Narbe hinterlaſſen. Von dieſen, ſind die Koͤrner des Weyherſchwamms, der XXIIIten Tafel, deßgleichen der Abart, der Tab. XXIII. A, fig. 6, die unverändert ſich gleich find, unterſchieden. Sie befinden ſich nicht ſowohl in der ganzen Maſſe des aſtfoͤrmigen, und lappigen Gewebes, in groſter Anzahl zerſtreut, als auch an einzelnen, kleinen, ausſtehenden Zweigen. Einige liegen in den Zwi— ſchenraͤumen der Haare, oder der ſchmalen Membranen, und find durch gleiche Stiele befeſtigt, wie die neunte Figur, in ihrer naturlichen Geſtalt, die zehente aber nach einer Vergroͤſerung zeigt. Andere dieſer dünnen Zweige, find ganz mit dergleichen Koͤrnern in gedränger Lage beſetzt, und man wird nicht einmahl der Haare gewahr, wie nach der ſiebenten und achten Figur wird abzunehmen ſeyn. 63 Doch 242 Achtes Geſchl. der Pflanzenth tere. Spongia. Saugſchwamm. Doch haͤngen ſie ebenfalls an ihren inneren Enden, mit den Stieſen, befeſtigt zuſammen. Dieſe Körner find von denen der erſt beſchriebenen Art, in ihrer Form ganz verſchieden, wie ſolche aus den ee Vorſtellungen der eilften, zwölften und dreyzehenten Figur, zu erſehen iſt. Sie find nicht, wie jene, kugelformig gerundet, ſondern etwas breit ebrückt und faſt dreyeckig, geſtaltet. Die Spitzen aber ſind abgeſtumpft oder gerundet. In der Mitte hat jedes Korn, auf beyden Seiten, eine ſeichte Vertiefung, und an einer Seite wird man die Narbe der Stiele gewahr. An den ſtumpfen Winkeln, ſtehen drey kurze Stiele von weiſſer Farbe, hervor. Sie ſind an dem Ende gerundet, und waren ohnfehlbar damit an dem Gewebe ſelbſten, befeſtiget. Es ſcheint ſonach jedes einzelne Kuͤgelchen, aus dreyen zuſammengeſetzt zu ſeyn, und man wird auch auf der glatten und ebenen Fläche, eine Nath gewahr, wiewohl die etwas harte Schale, nicht getrennet iſt. Sie haben auch innen, eine dreyfache Hoͤhlung, mit eben fo vielen Scheidewaͤnden. In dieſen habe ich bey behutſamen Durchs ſchnitten, welches bey fo kleinen Körpern, etwas muͤhſam iſt, theils eine vers trocknete Gallerte, theils eine faſerichte Maſſe angetroffen. Im trocknem Stande ſind ſie gleichfalls runzlicht und in der Mitte durch eine gerundete Vertiefung eingedruͤckt. Sie nehmen in dem Waſſer, die eben beſchriebene Bildung, wie im friſchen Stande, wiederum an. Ich hatte aber auch an eini⸗ gen getrockneten Exemplaren, ſie in gleicher gewoͤlbten Bildung bemerkt, und gaben ſonach, Saamen von vollkommener Reife, zu erkennen. Ihre Farbe iſt gruͤn⸗ lichaſchgrau, friſch, oder eingeweicht aber, fallen ſie mehr ins Gelbbraune. So gewiß nun dieſe Körper, wuͤrkliche Fruchtbehaͤltniſſe find, fo iſt dennoch die Er⸗ fahrung, fie zum Aufkeimen zu bringen, oder die Art ihres erſten Wachsthums, noch zu unterſuchen, dahin bey naͤchſter Gelegenheit, alle Sorgfalt ſolle vers wendet werden.) Mit *) Nach den mir eben mitgetheilten Nachrichten unſers um dle Unterſuchungen der Nas tur fo verdienſtvollen, als unermuͤdeten Herrn Medicinal⸗Aſſeſſors Srifhmann, hat ſich dieſe Erfahrung bereits beſtaͤttigt. Es fand ſich in einem Wenber bey Weiße ſendorf, wo die Spongia lacuſtris in auſerordentlicher Menge waͤchſt, eine ganze Schichte des ausgefallenen Saamens, auf dem Boden deſſelben. Bey dem im ſpaͤ⸗ ten Herbſt, und ſchon eingetrettener Kaͤlte, erfolgten Ablaſſen, wurden dieſe Körnee in ihrem wuͤrklichen Auskeimen angetroffen. Es hatte ein jedes zwey gabelfoͤrmige Spitzen hervorgetrieben, nach welchen, die Pflanze ſelbſten, deutlich zu erkennen war, 21te Gatt. Sp. lanuginoſa. Wollichter Saugſchw. T. XXIv. 243 Mit dem auf der Tab. XXIII. A, unter der erſten Figur vorgeſtellten Art, ſcheint derjenige Schwamm überein zukommen, welchen Herr Reneaulme, nach obiger Anzeige, beſchrieben hat. Er fand ihn ſehr haͤufig in der Seine an einem Bogen der neuen Bruͤcke (Pont neuf), zu Paris. Nach feinen Bemer, kungen, iſt er von dem, welchen Pluknet abgebildet, oder dem wahren Wey⸗ herſchwamm, ganz verſchieden, er würde wenigſtens abermahl eine eigene Gats tung ergeben. Es hat derſelbe gleichfalls gerundete kugelfoͤrmige oder ſtumpfe Auswuͤchſe, auf einer ebenen Grundflaͤche, und keine gabelfoͤrmige Aeſte. Er erhaͤlt im Trockenen eine aſchgraue, oder auch gelbe Farbe. Nach dem Ge webe, der Gebrechlichkeit, dem ſchleimigen Ueberzug und dem ſiſchartigen Ges ruch, den er zuerſt bemerkt zu haben glaubte, kommt er im übrigen mit je⸗ ner Art überein. Doch hat er nicht der Saamenkoͤrner erwähnt, da viel— leicht dieſer Schwamm, nicht in fpäterer Jahrszeit, wo fie hervorkommen, iſt unterſucht worden. Nach feiner eigenen Erfahrung, verurſachte dieſer Schwamm, auf der bloſen Haut gerieben, ein Jucken und einige Entzuͤndung, das durch das Eindringen der feinen Spitzen des Gewebes entſtanden war. Der ein und zwanzigſte Saugſchwamm. Spongia lanuginoſa. Wollichter Saugſchwamm. Tab. XXIV. f Fig. 1. Der ganze Stamm. Fig. 2. Ein vergröferter Zwelg. Spongia ramofa ſubeompreſſa, ramis dichotomis, textura e filis te- nuiſſimis lanuginoſis. Es kommt dieſer Schwamm von der Kuͤſte bey Bretagne, von da ihn Herr Pfarrverweſer Will, durch einen Freund erhalten, und mir mitzutheilen die Güte gehabt. Er findet ſich aber auch an mehreren Ufern unſers Welttheils. Das auſerordentlich feine Gewebe, das faſt einer Wolle gleicht, unterſcheidet ihn von nachſtaͤhnlichen Arten Es find die Fäden, die Laͤnge hin gezogen, mit feis neren, nezfoͤrmig durchwebt, und endigen ſich in ausſtehende äftige Haare. Es find weder Poren, oder andere groͤſere Höhlungen darinnen wahrzunehmen. Die Farbe iſt gelblichgrau , bey andern aber auch weiß, und braͤunlicht Der Stamm iſt breit gedruckt, die Aeſte aber ſind mehr gerundet, und endigen ſich in eine kegelfoͤrmige, doch ſtumpfe Spitze. Sie gehen in ſpitzige Winkel aus, 244 Achtes Gefhl, der Pflanzenthiere. Spongia. Saugſchwamm. aus, und find meiſtens, gabelfoͤrmig getheilt. Dieſes feine Gewebe, ziehet das Waſſer leicht in ſich, und wird dann durchſcheinend. 2 Der zwey und zwanzigſte Sang e Spongia Baſta. Der ſchwarzhaarige Saugſchwamm. Tab. XXV. Fig. 1. Ein ganzer Stamm. Fig. 2. Das vergröferte Gewebe. paLLas Elench. Zooph. p. 379. nr. 225. (fpec. 4.) Spongia Bafla- Sp. rigidiufeula, rara, ſubatra, undulato-laciniofa, ſtipite te- reti. Loc. Oceanus indicus. — Boddaert Lyſt d. Pl. pag. 176. nr. 225. Sp. Baſta. De Baſta. Sponſgewas, dat ſtyf, yl en zwartachtig is, met gegolſde blaadies, en eene ſpilronde Steng. — Wilckens Thierpfl. Il. Th. S. 216. nr. 3.— Der Tuchſchwamm. RUMPH Amboin. Rar. K. VI. Th. S. 253. Tab. 89? Baſta marina. Bata - laut. (Malaiſch.) GMELIN Ed. XIII. Syft. Linn. To. I. P. VI. p. 3823. Sp. 31. Spong. Bafta. (nach Pallas.) MUS, GEVERS. pag. 530. nr. 348. Spongia atra ſ. plumoſa, ad plumam Galeae referens. Pall. et Linn. O. — Eponge Plumet d' Am- phritete, reſſemblant a la plume d’Amphitrite, noire — ? 0 Dieſe Spongie gehoͤrt unter die ſeltenen Arten, und man hat ſogar ihre Gattungerechte für zweyfelhaft erklärt. Sie wurde in der zwölften Ausgabe des Linneiſchen Syſtems, nicht aufgenommen, und von andern, nur für eine Abd derung nächſtaͤhnlicher Gattungen gehalten. Rumph, hat von derſelben die erſte Nachricht gegeben, und der Herr Ritter Pallas, nach einigen Originalen ſie genauer beſchrieben. Doch von beyden ſcheinen zwey verſchiedene Gattungen gemeint zu ſeyn. Die Kennzeichen des Herrn Pallas, kommen mit dem hier in Abbildung vorgeſtellten Original; welches mir durch die Gute des Herrn Pros feſſors Hermann, iſt mitgetheilt worden, auf das genaueſte uͤberein. Nach der Beſchreibung des Rumph hingegen, iſt das Gewebe zwar von gleicher Be— ſchaffenheit, es gleicht einer Art der groͤbſten Tuͤcher, die in Indien, gemeiniglich blau oder ſchwarz gefaͤrbt, und Baſta genennt werden, eine Benennung, welche in z2te Gatt. Sp. Bafta. Der ſchwarzhaarige Saugſchw. T. XXV. 245 in genaueſter Aehnlichkeit dieſem Schwamm iſt beygelegt worden. Die Form des Wuchſes aber, weichet von dieſer Art ſehr betraͤchtlich ab. Nach ſeiner Angabe iſt fie in dem Waller, faͤcherfoͤrmig ausgebreitet, und erreicht eine Hoͤhe, und gleiche Breite von einem und einem halben Schuh, wiewohl Ex— emplare in dieſem groͤſten Ausmaas, ſelten vorkommen. Biß auf die Mitte, iſt nach ſeiner Angabe, das Gewebe ſo ſchlaff, daß man den Schwamm auf einem Brett ausbreiten und trocknen muß, um ſeine natuͤrliche Form zu erhalten. Die Farbe wird hierauf dunkler roth; iſt aber der Schwamm uͤber dem Waſſer ſtehend, erſtorben: ſo wird ſie ſogſeich ſchwarz. Doch kan man noch einigermaſſen das Rothe an den kleinen Sproſſen, wenn ſie gegen das Licht gehalten werden, erkennen. An den Enden, iſt derſelbe blaͤtterfoͤr— mig, in viele Lappen getheilt. Der Stamm iſt ſehr kurz, und ſitzet mit einer ſchwammigten Wurzel, gemeiniglich auf looſen Steinen, auf. Er waͤchſt in der Tiefe des Meereswaſſers von acht bis zehen Claftern, und die groͤſten werden bey Ceram, einer der oſtindiſchen Inſeln, gefunden. Es bemerkt noch dieſer Schrift ſteller, daß wenn auch der Schwamm ganz ausgetrocknet iſt, derſelbe dennoch bey einer Regenzeit ſchlaff werde, welches aber Herr Pallas bey ſeinen Exempla— ren nicht hatte beobachten koͤnnen, und vermuthet daher, daß ſie vielleicht mit mehrerer Sorgfalt, als jene, moͤgten ausgewaſchen ſeyn. Dieſe Beſchreibung des Rumph, ſcheint naher mit der Spongia flabelliformis überein zu kommen, oder eine naͤchſt damit verwandte Gattung zu ſeyn. Die von dem Herrn Nik ter Pallas beſchriebene Spongia Baſta, hat keine faͤcherfoͤrmige Geſtalt, fie ber ſtehet aus einer angehaͤuften Maſſe von dicken ſtumpfen Sproſſen, die nach Art der Bluͤthen des Amaranchs gefräufele, und zerſchleißt find. *) Der Stamm iſt gerundet und von der Dicke eines Fingers. Er hat ein gleichfoͤrmiges Gewebe von haarduͤnnen, etwas weit auseinanderſtehenden, ſteifen, ſchwarzen Faͤden, dieſe ziehen ſich meiſtens in die Länge hin, und werden mit andern, queer, *) El. Zooph. l. c. Deſer. Trunco teretiuſculo, faxis implantato, digiti craffitiem aequanti glomus maiuſeulus infidet frondium craſſarum, confertarum, amaranthi inftar erifpato -laciniofarum , quarum margo craſſus obtuſus. Textura totius ſnbuniformis, rariuscula, e filis capillaceis, rigidulis, nigris, maxime longitudinalibus et transver- ſis, at interdum etiam obliquis, reticulato - contexta. Combuſta animal ſubolet. 8 Afinis huic datur ſpecies, mihi non bene cognita, amorpha ex fibris groſſioribus, ra- rioribus contexta. „ Eſper Pflanzenthiere II. Th. Ji 246 Achtes Geſchl. der Pflanzenthiere. Spongia. Saugſchwamm. queer, oder auch ſchief ſich hin ziehenden, netzfoͤrmig durchkreuzt. Noch be— merkte derſelbe eine naͤchſtverwandte Gattung, die ihm aber nicht hinreichend ber kannt war, als welche aus noch groͤberen und weiter auseinanderſtehenden Faͤden zuſfammengeſetzt iſt. 0 a Mit dieſen Kennzeichen des Herrn Pallas, kommt die in Abbildung hier vorgeſtellte Spongie auf das genaueſte uͤberein. Nur mangelt derſelben der Stamm, da dieſes ein von dem oberen Theil abgeriſſenes Stuͤck zu ſeyn ſcheint, wie wohl es ſich gegen die untere Fläche verengert / und vielleicht da befeſtiget war. Das Gewebe iſt auſerordentlich leicht, und gleichet einer dünnen Schichte ſchwarzer Wolle. Es iſt in viele lappenfoͤrmige, kolbige, krauſe und hohle Auswüͤchſe vertheilt, die aber im Ganzen miteinander innigſt verbunden find, Die Faden haben die Staͤrke der gemeinen Wollenhaare der Schaafe, fie find aber ſehr ſtarre, und wiederſtehen dennoch, ſo duͤnne und weit auseinander geſtellt fie auch find, einem Druck mit faſt groͤſerer Starke, als andere Schaͤmme von dichterem und groͤberen Gewebe. Sie ziehen ſich nach jeden einzelnen Par⸗ thien, die Laͤnge hin, in fait gleichweiten Abſtand, wie diß die vergroͤſerte Vor— ſtellung der zweyten Figur, zu erkennen giebt. Meiſtens ſind ſie in rechten Winkeln, mit andern feinern Haaren, nezfoͤrmig verwachſen. Bey ihren Aus- gängen oder Verbindungen, find fie breit gedruͤckt, im übrigen aber gerundet, oder auch eckigt geformt; wie ſie unter ſtaͤrkerer Vergroͤſerung erſcheinen. Die Farbe iſt duͤſterſchwarz, doch find einige Haare etwas durchſcheinend, und gegen das Licht gehalten, rothbraun Auſer den hohlen Auswuͤchſen, wird man keine kleinere Vertiefungen, oder Poren, gewahr. Der drey und zwanzigſte Saugſchwamm. | Spongia pertuſa. Der durchſtochene Saugſchwamm. Tab. XXVI. Fig. 1. Der ganze Schwamm. Fig. 2. Ein vergroͤſertes Stuͤck. Spongia tubuloſa; poris erebris, magnis pertufis; feutura e fibris capillaceis rariuſculis, fulveſcenti - fuſcis. Die auf dieſer und der folgenden Tafel vorgeſtellten Saugſchwaͤmme, ſcheinen in der Form uͤbereinzukommen, fie find aber in ihrem Gewebe, weſent⸗ lich 24te Gatt. Sp. rigida. Der ſtarre Saugſchw. T. XXVII. 247 lich verſchieden, und beyde, noch unbeſchriebene Gattungen. Ich habe fie aber mahl, als ſehr ſchaͤzbare Beytraͤge, der Güte des Herrn Profeſſors Hermann, zu danken, aus deſſen fo ſeltenem Vorrath dieſer Produckte, mir auch die Origi⸗ nale der auf dieſer, biß zur ein und vierzigſten Tafel vorgeſtellten Gattungen, ſo wie noch mehrere der folgenden, ſind mitgetheilt worden. Das Gewebe dieſer Spongie, beſtehet aus ſehr feinen, gerundeten, ohne Ordnung durchkreuzenden, etwas weit auseinander geſtellten Haaren, und es iſt daher von einem ſehr leichten Gewicht. Es ſcheint, daß dieſes Exemplar, zur Seite befeſtiget geweſen, und eine weite Grundfläche muͤſſe gehabt haben, wie hier nach einem beträchtlichen Theil, noch wahrzunehmen iſt. Unterhalb deſſel⸗ ben befindet ſich ein walzenfoͤrmiger Auswuchs, in der Geſtalt eines gemeinſchaft⸗ lichen Stamms, der aber nur zufaͤllig iſt. Ueber der Flaͤche, erheben ſich einige gerundete Staͤmme, die etwas gekruͤmmt, innen aber hohl ſind. Sie iſt ganz mit ſehr groſen gerundeten Oefnungen durchloͤchert, welche zum Theil, auch mit kurzen Haaren bewachſen ſind. Eine dergleichen durchbrochene Hoͤhlung, ſtellt nebſt dem Gewebe, die zweyte Figur in einer hinreichenden Vergroͤſerung vor. Die Farbe iſt gelbbraun. Der Aufenthalt dieſer Spongie, iſt zur Zeit nicht zuverlaͤſſig bekannt. Der vier und zwanzigſte Saugſchwamm. Spongia rigida. Der ſtarre Saugſchwamm. Tab. XXVII. Fig. 1. Der ganze Schwamm. Fig. 2. Ein vergroͤſertes Stuͤck. Spongia tubuloſa, fibris rigidis, faſciculis retieulatim coalitis, fron- dibus mucronatis. In Vergleichung der erſt beſchriebenen Gattung, hat dieſer Schwamm, auch bey fo naher Aehnlichkeit, nur den roͤhrenfoͤrmigen Wuchs, mit jenem ges mein. Das Gewebe iſt ganz verſchieden. Es beſtehet aus ſehr ſtaͤrren, kur— zen, aͤſtigen in einander verwickelten, ſehr groben Fibern, von dunkelbrauner Farbe. Die ganze Maſſe verſtattet keinen Druck, und wird auch in dem Waſ— ſer, wenig erweicht. Dieſe Fibern ſind in aſtfoͤrmigen Parthien, mit einander 5 ö Ji 2 verwach⸗ 248 Achtes Geſchl. der Pflanzenthiere. Spongia. Saugſchwamm. verwachſen, und bilden ein ſehr weites, aber ungleich geſtaltetes, gitterfoͤrmiges \ Gewebe. An der aͤuſern Fläche, ſtehen verſchiedene ſtarre, aͤſtige Zweige, mei— ſtens in kegelfoͤrmiger Geſtalt hervor. Die Oefnungen, welche durch die groͤſe— ren aͤſtigen Verbindungen entſtehen, find theils gerundet, theils winklicht geſtal, tet, und mit den ausſtehenden ſteifen Haaren beſezt, wie es die vergroͤſerte Vor— ſtellung der zweyten Figur ergiebt. Die Haare ſelbſten, find meiſtens breitge⸗ druckt, und an dem ianeren Gewebe, oͤfkers in eine ſolide Maſſe verwachſen. Die Zwiſchenraͤume, find ſehr enge. Die Roͤhren ſtehen an einer gemeinfchafts lichen Grundflaͤche, ſehr dicht an einander verbunden, und dieſe ſcheint daher keinen weiten Umfang gehabt zu haben. Die Wohnplaͤtze dieſer Schwamm— art, ſind mir noch nicht bekannt. Der fuͤnf und zwanzigſte Saugſchwamm. Spongia alcicornis. Elendgeweihformiger Saugſchwamm. Tab. XXVIII. Fig. 1. Der ganze Stamm auf einem Stuͤck einer Millepore aufſitzend. Fig. 2. Eine vers gröferte Spize eines Zweigs. Fig. 3. Dergleichen von dem mittlern Theil eines Aſts. Spongia ramoſa, ramis compreſſis, dichotomis, apicibus attenuatis, textura molli, e filis tenuiſſimis, arcte contexta, Auch auf dieſer und der folgenden Tafel, find zwey naͤchſtaͤhnliche Gat, tungen vorgeſtellt, die ſich vorzuͤglich in der Form des Wuchſes unterſcheiden, nach dem Gewebe aber, ſehr nahe uͤbereinkommen. Sie ſind gleichfals noch in keinem mir bekannten Schriftſteller angegeben. Das hier abgebildete, vollſtaͤndige Exemplar, iſt mit einer ſehr ſchmalen Grundfläche auf einem Stuͤck einer äftigen Millepore, angewachſen. Es erheben ſich darauf, verſchiedene dünne Stämme, welche aber in kurzer Streike, ohne Ordnung mit einander verwachſen ſind. Sie verſtaͤrken ſich in breite Staͤm⸗ me, von welchen, gerundete, gabelfoͤrmige Aeſte, meiſtens in ſpizwinklichter Richtung, ausgehen. Dieſe find gegen die Spize allezeit verdünnt, oder wies derum bey neuen Trieben, getheilt. Die Aeſte ſelbſten ſind ſehr ſchlaff, und gehen an dem Ende in dünne Haare aus, wie die zweyte Figur nach einiger Vergroͤſerung zu erkennen giebt. Die ate Gat. Sp. damicornis. Damhirſchgeweyhfoͤrm. Saugſchw. T. XXIX. 249 Die äufere Fläche iſt faſt ganz glatt und eben, man wird auch keine Hoͤhlungen oder Poren darauf gewahr. Das Gewebe ſelbſten beſtehet aus den feinſten, ſehr enge verbundeten Haaren, die ſich in groͤſter Anzahl durch— kreuzen. Nur an einigen Stellen, find fie etwas weiter auseinander geſezt, und bilden ſeichte Vertiefungen, die das Anſehen kleiner Punkte haben. Die dritte Figur, ſtellt eine dergleichen Flache, vergroͤſert vor. Hin und wieder ſtehen an den Aeſten, gerundete Auswuͤchſe hervor, die aber eingeſchloſſene Balanen enthalten. Es verwaͤchſt ſich ſonach dieſe Spongie nicht nur mit ihren Aeſten, ſondern uͤberziehet auch andere Coͤrper. Die Farbe iſt von auſen und innen, von friſchem Ochergelb. Dieſe Gattung kommt vermuthlich aus dem Mittellaͤndiſchen Meer. 5 Der ſechs und zwanzigſte Saugſchwamm. Spongia damicornis. Der Damhirſchgeweyhfoͤrmige Saugſchwamm. Tab, XXIX. Fig. 1. Ein ganzer Stamm. Fig. 2. Ein vergroͤſertes Stuͤck. Spongia ramofa cauleſeens, ramis compreſſis, apicibus palmatis, textura molli, denſa. Das Gewebe dieſer Spongie, kommt mit dem der erſt beſchriebenen Gattung, faſt ganz uͤberein, doch iſt es an dem Stamm um vieles feſter, an den Aeſten und Zweigen aber, weicher. Die ſehr feinen Faͤden, ſind gleich enge in einander verwebt, fie bilden aber mehrere und weitere Zwiſchenraͤume, wie nach der Vorſtellung der zweyten Figur, als eines vergröferren Stuͤcks, abzunehmen iſt. Die Farbe hat eine etwas höhere Miſchung des Gelben. In der Form unterſcheidet ſich dieſe Gattung, durch den gerundeten, ver— laͤngerten gemeinſchaftlichen Stamm. Doch da an dieſem Exemplar, die Grundflaͤche mangelt, an dem Ende wenigſtens, weder ein Bruch, noch eine Spuhr eines Anſatzes wahrzunehmen iſt; fo ſcheint es zugleich ein At eines groͤſeren Gewächſes zu ſeyn, das aber dennoch in dieſer Geſtalt, eine weſentliche Abs weichung ergiebt. Die Aeſte nehmen an dem Ende des Stamms, ihren ge⸗ | Ji 3 mein⸗ 250 Achtes Geſchl. der ꝓflanzenthiere. Spongia. Saugſchwamm. meinſchaftlichen Ausgang, und ſtehen zu allen Seiten, um demſelben hervor. Sie find gerundet und meiſtens gabelfoͤrmig getheilt. Sie verſtaͤrken ſich ges mächlich an dem Ende, in breite Lappen, die abermahl entweder keulfoͤrmig, gezaͤhnt oder fingerfoͤrmig geſtaftet find, und fo kommen ſie in naͤchſter Aehn— lichkeit, mit dem Gehoͤrne eines Damhirſchens überein, von dem ich den Nahmen entlehnt habe. Sie ſind ſchlaff, und haͤngen, wegen ihres am Ende verſtaͤrk— ten Gewichts, herab. Im Waſſer eingeweicht, haben fie faſt das Anſehen eis ner Tremella, und konnen ſich nicht mehr aufrecht erhalten. Die ganze Maſſe behaͤlt aber ihre Zaͤhigkeit unveraͤndert, und giebt in dem Druck ſo . wiederum nach, als ſie ſich in die vorige Stellung erhebt. Es Hält ſich dieſer Saugſchwamm, mit dem vorigen, ohnfehlbar an gleis chen Orten auf, die mir aber in genauerer Beſtimmung, zur Zeit noch unbekannt finds Der ſieben und zwanzigſte Saugſchwamm. | Spongia penicillata. Der buͤrſtenfoͤrmige Saugſchwamm. Tab. XXX. Fig. 1. Der ganze Schwamm von der Oberſeite. Fig. 2. Ein vergroͤſertes Stuͤck der Oberflaͤche. Fig. 3. Ein dergleichen von der Unterflaͤche. Fig. 4, Die ſtaͤrker vergrö⸗ ſerte, buͤrſtenfoͤrmige Auswuͤchſe. Spongia ſeſſilis comprefla, infundibuliformis, arcte reticulata, rami- ficationibus utrinque ſulcatis, villis aequalibus penicilliformibus. Der äufern Form nach, kommt dieſer ſehr ſeltene Saugſchwamm mit der Spongia agaricina am nächiten überein, es laſſen ſich ſogar auch die von dem Herrn R. Pallas unter dieſem Nahmen angegebene Kennzeichen gleichfals dahin anwenden, und faſt iſt es zweyfelhaft gelaſſen, ob nicht dieſe Gattung damit gemeint iſt. Doc) fie hat nach andern unangezeigten Merkmahlen, fo viel Eigenes, das ſich abermahls nicht damit verbinden laßt, Das in einer gleichen Staͤrke von der Dicke dreyer Linien, ausgebreitete Gewebe, hat die Geſtalt eines halben, weit geoͤfneten Bechers, und es ſcheint, daß es im früheren Alter, nach Art der Spongia infundibuliformis und der agaricina, ganz geſchloſſen geweſen. In dem Umkreis iſt es buſen, foͤrmig »7te Gatr. Sp. penicıllata. Der buͤrſtenfoͤrmige Saugſchw. I. XXX. 251 foͤrmig ausgeſchnitten, an dem untern Ende aber kegelfoͤrmig geſtaltet, und in einem gerundeten, doch ſehr kurzen Stamm verwachſen. Er iſt von einer ſehr feſten Maſſe, ſo wie die Grundflaͤche ſelbſten, die zwar einen ſehr kleinen Umfang ſcheint gehabt zu haben. Diß ganze Gewebe bildet ein engegeſchloſſenes Nez, von ſehr groben, aſtfoͤrmigen Faͤden, die aber aus vielen Haaren zuſammengewebt, und mit ſchrege durchlaufenden, verbunden find. Sie ziehen ſich ſtrahlfoͤr— mig, von dem Stamm gegen den Rand, und ſtehen in gleicher Weite vonein— ander ab. Die Zwiſchenraͤume, werden durch die ausſtehende fiifigen Haare, meiſtens verdeckt, und ſind nur gegen das Licht gehalten, ſichtlicht. Auf dieſen gitterfoͤrmig verwachſenen Aeſten, welche eine ebene Flaͤche bil— den, ſtehen in ſenkrechter Lage, auf beyden Seiten, filſigte Haare von glei— cher Hoͤhe hervor, welche ſonach die naͤchſte Aehnlichkeit mit einer Buͤrſte haben. Sie ſind ſchon durch ihre Hoͤhe von denen, wie ſie die Spongia infun— dibuliformis fuͤhret, unterſchieden. Ueberdiß ſtehen fie nicht wie an jener, auf einer Membrane, ſondern auf denen aus Faͤden verwachſenen Aeſten, und ſind in einzelne Buͤſchel getheilt, wie diß die vierte Figur unter ſtaͤrkerer Vergroͤſerung zeigt. Auf der obern Seite des Netzes, find fie viermahl länger, als auf der untern. Meiſtens ſind ſie an der Spize kolbig, andere aber auch eylindriſch und kegelfoͤrmig geſtaltet. Hier ſtehen ſie in einzelnen Parthien, doch naͤchſt an ein— ander vereint, wie es die zweyte Figur nach einem Stuͤck der vergroͤſerten Flache, zu erkennen giebt. Nach der untern Seite aber, welche die dritte Figur, unter gleicher Vergroͤſerung vorſtellt, find fie in kurzen Echoͤhungen, ſehr dichte miteinander verbunden, und ſtehen zwiſchen gleichbreiten Furchen, unter welchen die leeren, durch die Gitter gebildeten Zwiſchenraͤume, um ſo deutlicher auffallen. Das ganze Gewebe, iſt ſehr feſte und ſteif, doch ſind die einzelnen Haare, ganz weich und nehmen im Waſſer noch mehrere Biegſam— keit an, das fie auch fo leicht als der gemeine Schwamm, an ſich ziehen. Die Farbe iſt rothgelb over roſtfaͤrbig. Der obere Theil der Borſten, iſt mit einem grauen oder gilblichen Staub bedeckt. Vielleicht ind in dieſen Auswüchfen die Fruchtgefaͤſe enthalten, fie ſind wenigſtens von dem übrigen Gewebe, auch durch die feineren Haare unterſchieden, und man wird nie bemerken, daß fie ſich wie, derum in Gitter oder Aeſte erhoͤhen, ſondern es ſcheint daß ſie ihre Vollkom— menheit, als eigene Organe, erreicht haben. Es kommt dieſe Spongie aus Indien, die eigenen Wohnplaͤze aber, find mir noch nicht bekannt. So Pr 252 Achtes Geſchl. der Pflanzenthiere. Spongia. Saugſchwamm. So ſelten zur Zeit dieſer Saugſchwamm iſt, fo häufig findet er ſich unter den Verſteinerungen, befonders von kalchartiger Maſſe, auf unſeren Gebuͤrgen bey Muggendorf und Biberbach. Ich habe verſchiedene der unter dem unbe— ſtimmten Nahmen der Reteporiten, angegebenen Petrefacten, damit verglichen, und die genaueſte Uebereinſtimmung darinnen gefunden. Sie haben die nehmli⸗ che Form, nach ganzen oder halben Bechern, deßgleichen in kegelförmigen oder auch breitgedruckten Wuͤchſen. Nur da das feine Gewebe eines Schwamms, bey dem Uebergang in eine groͤbere Steinart, nicht leicht ſich erhalten kan; ſo find bey dieſen, die Haare felten wahrzunehmen, die aber in den kieſelartigen Steinen, um ſo vollſtaͤndiger in ihrer Bildung geblieben ſind. Es iſt daher nur die aͤuſere Form, die Erhoͤhungen und Vertiefung der Netze ungeaͤndert gelaſſen. Noch haben wir meiſtens nur Abdruͤcke, deren Originale fuͤr ganz verſchiedene Gattungen, in dieſer veraͤnderten Form, koͤnnten angeſehen werden, indem die et» habenen Theile, vertieft, die hohlen Zwiſchenraͤume aber, erhoͤhet, erſcheinen, und fo kommen uns auch ganz beſtimmte Arten, ſehr befremdend vor, f Der acht und zwanzigſte Saugſchwamm. Spongia ſmuoſa. Der rinnenfoͤrmige Saugſchwamm. Tab. XXXI. Fig, 1. Der ganze Schwamm. Fig. 2. Ein vergroͤſertes Stuck des Gewebes. paLLas Elench. Zooph. pag. 394. nr. 243. fp. 21. Spongia ſinuoſa. S. cruftacea tenax, ſuperficie ſinubus creberrimus cavernofa — Boddaert Lyſt d. Pl. pag, 497. nr. 243. S. ſinuoſa. Vitgefchnee- den Spongewas. Sponfgewas, dat korftagig teter en taag is, en wiens oppervlakte door zeer veele uitſnydengen uit gehold is. — Wilckens Pflanzenth. II. TH. S. 230. nr. 21. S. fin. Der grubichte Saugſchwamm. Ein Saugſchwamm, der kruſtenartig, zart und zaͤhe iſt, und deſſen Oberfläche von ſehr vielen Gruben loͤchericht erſcheint. 8 GMELIN Ed. XIII. S. Linn. To. I. P. VI. pag. 3824. ſp. 35. S. fin. (nach Pall.) Hab. in Oc. indico ? varia corpora incruftans, ex griſco flaveſcens. g Es ſcheint dieſe Spongie, dem erſten Anſehen nach, mit dem gemeinen Waſchſchwamm übereinzukommen, fie hat fait gleiche Form, und die nehmliche 8 Farbe, 28te Gatt. Sp.fafciculata. Der buͤſchlichte Saugſchw. T. XXXIL 253 Farbe, uͤberdiß find auch einige Abaͤnderungen, deſſelben, dieſer Gattung, ſehr ahnlich. In genauerer Unterſuchung aber, ergiebt ſich ein weſentlicher Abſtand. Sie uberziehet verſchiedene Körper, in einer über halb zoͤlligen Schichte, und bildet auch ſelbſtſtaͤndige Maſſen, in unterſchiedenen Formen, Das Gewebe iſt um vieles feiner, und auch nach den Faͤden, enger verbuns den. Die ſtaͤrkeren Fibern ſtehen iu der Form zarter Stämme in ſenk⸗ rechter Lage, und meiſtens gleichweit voneinander. Sie find durch unzählige Seitenfaſern, die ſich durchkreuzen und wiederum verwachſen, miteinander vereint. Die zweyte Figur, giebt nach einer betraͤchtlichen Vergroͤſerung, davon die genaueſte Vorſtellung. Von innen, iſt die ganze Maſſe mit vie⸗ len gerundeten Hoͤhlungen, in unbeſtimmter Richtung durchloͤchert, und die aͤuſere Fläche, mit einer zahlreichen Menge, halb gerundeter Vertiefungen, durchzogen. Dieſe bilden theils rinnenfoͤrmige Gaͤnge, in ausgeſchweifter, gekrümmter oder auch gerader Richtung; theils trichterfoͤrmige Hoͤhlungen, ſaͤmtlich aber find fie von unterſchiedener Groͤſe. Das Gewebe dieſer Gaͤnge, iſt ganz glatt und eben, es hat zwar enger verwebte Faͤden, doch iſt es abermahl mit kleinen Poren durchloͤchert. Dieſe Vertiefungen find dem Schwamm ganz eigen, und nicht durch feindliche Angriffe, oder aus verwachſe— nen Koͤrpern entſtanden. Das Gewebe verbreitet ſich bey dem erſten Wuchs als ein duͤnner Flor, mit dem es ſeine Gegenſtaͤnde uͤberziehet, und verſtaͤrket ſich dann in der Dicke, worauf ſich dieſe Hoͤhlungen, ſowohl von innen, als von auſen, bilden. Linne, hat ihn vermuthlich fuͤr eine Abaͤnderung der Spongia officinalis erklart, und ihn daher nach Angabe des Herrn R. Pallas, nicht in das Syſtem aufgenommen. Es wird der oſtindiſche Ocean, zu ſeinem Aufenthalt angeBehen Der neun und zwanzigſte Saugſchwamm. Spongia faſciculata. Der büfchlichte Saugſchwamm. Tab. XXXII. Fig. 1. be ganer Schwamm. Fig. 2. Ein vergroͤſertes Stuͤck des buͤſchelfoͤrmigen ewebes PALLAS Elen Zooph. pag. 38161 nr. 227. (ſp. 5.) Spongia faſciculata. S. rigida ſubgloboſa, faſeiculis fibroſis priſmaticis ramoſis faſti- Eſper Pflanzenthiere II. Th. K. giatis 254 Achtes Geſchl. der Pflanzenthiere. Spongia. Saugſchwamm. giatis contexta. — Locus; Mare Mediterraneum. — Boddaert Lyft d. Pl. pag. 479. nr. 227. S. fafeicul. Sponsbal. Sponfgewas, dat ſtyf is en bolrond, uit vezelachtige driezydige, takkige van boven Zaamen löopende bondeltjes Zaamengeweeven. — Wil⸗ kens Thierpfl. II. Th. S. 218. 5. faſe. Der Buͤndelſchwamm. Ein Saugſchamm der ſteif, von etwas kuglichter Geſtalt, und aus zaſe⸗ richten Buͤndeln, die ſich dreyſeitig, aͤſtig und le aufwärts geſtellet, zeigen, zuſammen gewebt iſt. sMELIN Ed. XIII. Syſt. Linn. To. I. P. VI. pag. 3823. Sp. 30. Spon- gia faſcic. (nach Pallas) — Hab. in M. mediterraneo, fulvel⸗ cens, vel griſeo-lutea. 8 PLANc Conchae minus notae. Ed. II. App. II. pag. 117. cap. 34. Tab. XV. E. Spongia hireina globofa. HOUTTUyYN Nat. Hift, I. D. XVII. St. pag. 445. Spongia hireina Plinii — fafeiculata Pall. Bokken-Spons.. Tab. CX XXV. fig. 32 Muͤller einn. N. S. VI. Th. II. B. S. 799. Spongia hircina. Der Bockſchwamm. Tab. XXIX. = 3. Nach oe 1 57622091 Auch dieſe Spenge it zwar von N Herrn R. Pallas, N nen ern, ſten Kennzeichen beſchrieben, von dem Herrn R. von Linne aber, nicht in feinem Syftem aufgenommen worden. Er hatte vielleicht ein Original zu vers gleichen nicht Gelegenheit gehabt, oder ſie fuͤr eine Abaͤnderung des gemei⸗ nen Schwamms gehalten. Von dem Herrn Houttuyn, wurde ſie fur die Spongia hireina des Plinius erklart, unter welchem Rahmen aver, an ſich verſchiedene Arten von groben Gewebe verſtanden werden, ohne die Ggttung ſelb⸗ ſten dadurch zu beſtimmen. Sie kommt aus dem Mittellaͤndiſchen Meer, wo fie ohnfehlbar auch ſehr häuſig iſt, doch da man. ‚fie nicht zum Gebrauch, bey der uͤbrigen Menge von beſſeren Arten, für dienlich erachtet; fo wurde ſie wenig aufgeſucht / und daher mag es kommen, doß ſie in Sammlungen noch jezt ſehr ſelten iſt. Auſer dem von Herrn Prof. Hermann mir mitgetheilten Exemplar, habe ich eines der vorzuͤglichſten Groͤſe von Herrn von Pittoni in Wien, erhalten, und überdiß noch verſchiedene andere eee Sie waͤchſt gemeiniglich in kugelfoͤrmiger Geſtalt, doch 7 der . Gipfel meiſtens in eine ebene Flache verbreitet, da die einzelne Buͤſchel eine gleiche Hoͤhe halten ( faſciculi h Der Schwamm ſelbſten iſt ohne verbreitete e Grund⸗ 29te Gatt. Sp. Lactuca. Der Salatblaͤtterichte Saugſchw. T. XXXIII. 285 Grundfläche, au unterſchiedene Körper befeſtigt, und an denſelben auf allen Seiten uͤberwachſen. Er beſtehet aus unterſchiedenen vielfaͤltig getheilten und mit zaͤrteren Faſern verbundenen Pathien, die aus der gemeinſchaftlichen Grund, fläche, in fegelförmiger Geſtalt ſich verbreiten. Dieſe ſind wiederum in Fleinere Buͤſchel getheilt, die aſtfoͤrmig ausſtehen. Sie find theils breitgedruckt, theils eckigt, oder auch walzenförmig geſtaltet, und theilen ſich an der Spitze in flache gerundete, oder auch gerade abgeſchnittene Lappen. Sie ſind aus ſenkrecht auf— ſteigenden ſtaͤrkern Fibern zuſammengeſezt, welche mit feineren, nezfoͤrmig durch» zogen, oder miteinander vereiniget ſind. Die zweyte Figur ſtellt ſie unter hinreichender Vergroͤſerung, in den gewoͤhnlichſten Formen vor. Bey einigen ſind die Neze, theils enger, theils weiter gezogen, und bey andern in eine Membrane verwachſen. Der Herr Ritter Pallas vergleicht diß Gewebe, mit einem ausgeaͤderten Blatt, eines Riedgraſes (Carex), als an welchem die langen Sehnen, dieſen nezfoͤrmig gezogenen Faͤden, am naͤchſten kommen. Doch ſind ſie an jenen regelmaͤſiger gebildet, und in eine ebene Flaͤche verbreitet. Die Haare ſowohl, als auch die ganze Maſſe, haben eine roͤthlichgelbe, oder auch bey andern, eine mehr ins Graue und Braune gemiſchte Farbe. Die Abbildung, welche Herr Houttuyn gegeben, und welche nach derſelben in dem Muͤlleriſchen Werke iſt beygebracht worden, ſcheint mit dieſer Gattung nicht uͤberein zukommen, ſo genau auch die Beſchreibungen ſind. Es wurden die Aeſte in gleichfoͤrmiger gerader Laͤnge vorgeſtellt, ſie verbreiten ſich nicht in mehrere Zweige, uͤberdiß find fie nicht durch Seitenhaare miteinander verbuns den, und die Figur giebt an ſich einen ſolideren Koͤrper zu erkennen. Der dreyſſigſte Saugſchwamm. Spongia Lactuca. Der Salatblaͤtterichte Saugſchwamm. Tab. XXXIII. Fig. 1. Der ganze Stamm. Fig. 2. Ein vergroͤſertes Stuͤck der Oberflaͤche. Dieſer noch unbeſchriebene Saugſchwamm, hat die naͤchſte Aehnlich⸗ keit, mit der Spongia damicornis. Er hat gleichfalls einen aufrechten Stamm, an deſſen Ende ſich, im Umkreiß, blaͤtterfoͤrmige Aus wuͤchſe verbreis ten. Das Gewebe iſt hingegen ſehr verſchieden. Es beſtehet aus ſehr ſtar⸗ ren und dichte in einander verwachſenen Fibern, welche an ihren Winkeln Kk 2 ſich 256 Achtes Geſchl. der Pflanzenthiere. Spongia. Saugſchwamm. ſich in Membranen verſtaͤrken, dann aber in kurze Spitzen ausgehen, und für nach enthaͤlt es nicht wie an jener Gattung, nezfoͤrmig durchkreuzende Faͤden. Auch find die leeren Zwifchenräume breiter und bilden ſpizwinklichte Hoͤhlungen in manchfaltigen Formen. Doch iſt das Gewebe an ſich, ſehr fein, und es erforderte, eine ſtarke Vergroͤſerung um nach der zweyten Figur, davon eine Vorſtellung zu geben. Bey dieſen zarten Fibern, iſt dennoch die ganze Maſſe ſeht ſtarre und gebrechlich. Sie verbreitet ſich an dem Gipfel in breite, ausgehohl— te und meiſtens gerundete Lappen, welche an dem Rand, entweder kappenfoͤrmig ausgeſchnitten, oder durch tiefer eingehende Spalten getheilt ſind. In dieſer Form gleicht fie einigermaſſen einer Roſe, oder mehr einer Salatpflanze mit ges oͤfneten Blattern. Die Lappen ſelbſten aber, ſind ohngefehr, eine biß zwey Linien dick. Der Stamm iſt ſehr kurz und hat einen unfoͤrmlichen Umfang, doch dabey eine vorzuͤgliche Haͤrte. Die Grundflaͤche iſt ſehr ſchmal, und bey dieſem Exemplar, auf einer Millepore befeſtigt. Ich habe es, wie ich ſchon erwaͤhnt, der Guͤte des Herrn Profeſſors Hermann zu danken. Es wurde nach ſicherer Vermuthung, aus dem A De beygebracht. Der ein und dreyſſigſte Sg e 16 Spongia menbranofa *). Der haͤutige She | Tab. XXXIV. Fig. I. Der ganze Stamm. Fig. 2. Eben derſelbe, von der entgegengeſezten Seite. Fig. 3. Ein bergtofentts Stud der Flache. »aLLas Elench. Zooph. pag. 398. nr. 250. (ſp. 28). Hongia mem- branofa! S. amorpha- ſubramoſa, membranis celluloſa, extus muricata, purpurafcente nigra. Loc. Ocean. indicus. — Bod- daert Lyſt. de Pl. pag. 503. nr. 250. — Hliesacſitig Sponsgewas. S. dat geene regelmaatige gedaante heeft, eenigzins takkig is, en door vliezen celachtig van buiten gegroefd, en purpur Zwart. — Wilckens Thierpflanzen, II. Th. S. 235. nr. 28. — Der Hautſchwamm. Ein aus dem Purpur aufs ſchwarze ziehender e welcher bey feiner unfoͤrmlichen Figur, doch eine Anlage hat *) Anſtatt membranacea, welches in der Unterſchrift dieſer Tafel zu aͤndern iſt. 1 3ite Gatt. Sp. membranoſa. Der haͤutige Saugſchw. T. XXXIV. 257 hat, aͤſtig zu wachſen, und der aus Membranen gebildete Cellen und aus⸗ wendig Stachein hat. Tab. XXVII. fig. 81. EEA Thef. To. III. pag. 183. Tab. XCV. fig. 3. Alcyonium irregu- lare, rigidum, membranaceum et celluloſum. 6MELIN Ed. XIII. Syſt. Linn. To. I. P. VI. p. 3825. fp. 40. S. mem- branoſa. (Nach Pallas.) Von der, den Saugſchwaͤmmen eigenen Bauart, ergiebt diefe Gat— tung die erheblichſte Ausnahme, es mangelt derſelben das haarfoͤrmige Ge— webe, fie iſt aus ſtarren cellichten Membranen zuſammengefuͤgt. Doch bey fü groſer Abweichung, iſt ſie dennoch keinem andern Geſchlecht, als dieſem, ſchick— licher unterzuordnen. Seba hat ſie unter die Aleyonien gerechnet. Die Kenn— zeichen aber, die er von dieſen Produkten gegeben, find allzuunbeſtimmt, er ver ſtehet nur diejenigen Körper darunter, welche wegen ihrer unfoͤrmlichen Ge, ſtalt, nicht fuͤglich andern naͤchſtaͤhnlichen Geſchlechtern beyzufuͤgen ſind. An ſich beſtehet ſie weder aus einer gorckartigen Maſſe, noch aus ſpiſſigen Fibern, und hat auch keine ſternfoͤrmige Poren. Sie kommt mit der Subſtanz der Spon— gien uͤberein, und auch die ausſtehende Ae haben die naͤchſte Aehnlichkeit mit Dem von baarigem Gewebe. Der Herr Ritter Pallas, hat ſie unter obſtehendem Nahmen auf das genaueſte beſchrieben. Seine Kennzeichen kommen zugleich mit dem Original der vorliegenden Abbildung, ohne den mindeſten Anſtand überein. Gemeinigfich iſt ſie cylindriſch, doch in ſehr ungleicher Verſtaͤrkung geſtaltet, da fie hin und wieder Vertiefungen oder kurze Auswuͤchſe hat. Herr Pallas erwaͤhnet eines Exemplars in ruthenfoͤrmiger Geſtalt, von drey und einem halben Schuh in der Lange, und von der Dicke eines Fingers, mit einem einzigen Aſt. Man trift fie auch in unfoͤrmlichen Maſſen an, von dergleichen Seba eine Vorſtellung gege⸗ ben. Die Farbe des ganzen Körpers, iſt ein einfaͤrbiges Schwarz, das ins Rörhliche abſticht, doch wird man dieſe Miſchung nur an den dünnen Blättgen, oder gegen das Licht gehalten, gewahr. Die Subſtanz ſelbſten, beſtehet aus weichen Membranen, welche aber im Trocknen, ſtarr und gebrechlich werden. Sie bilden, ſowohl von innen, als auf der aͤuſern Fläche, in ſpizige Winkel miteinander verbundene Cellen, von unterſchiedener Gröfe und Form. Die Hoͤh, lungen ſelbſten, find ſehr tief, und wiederum durch gemeinſchaftliche Scheide— wände miteinander verbunden. Der Rand einer jeden Celle, gehet in dreyeckigte k 3 Spitzen 258 Achtes Geſchl. der Pfanzenthtere. Spongia. Saugſchwamm. Spitzen aus, wie die dritte Figur, nach einiger Vergröͤſerung / zu erkennen giebt. Mit AB Mer benezt, find. fie weicher als die übrige Maſſe, getroknet aber, von gleicher Härte. Die Fläche der Lamellen, iſt etwas rauh von kleinen koͤrnerartigen Auswuͤchſen, im übrigen aber, find nicht die mindeſten Spuhren auch nur einzelner Haare, daran wahrzunehmen. Nach uͤberein— ſtimmenden Nachrichten, kommt dieſe Spongie aus dem oſtindiſchen Ocean. Der zwey und drepſſigſe Sgugſchwamm. Spongia ſolida. Feſter Saugſchwamm. Tab. XXXV. bis. 1. Ein ganzer Schwamm. Fig. 2. Ein vergroͤſertes Stuͤck. Fig. 3. 4. 5. Die ſtaͤrker vergroͤſerte Endſpitzen. Spongia globofa , ſolida, e lamellis compactis, apicibus acutis, ſubramoſis. i Die mit ihrem Schleim uͤberzogenen und damit angefuͤllten Saug⸗ ſchwaͤmme, vertrocknen, wenn die Faulnis verhindert wird, in eine ſehr harte, faſt hornartige Maſſe. Es iſt aber das haarige Gewebe, dabey noch deutlich zu erkennen, wiewohl es ſich nicht mehr, wie in friſchem Zuſtand, reinigen laͤßt. Mit dergleichen Spongien, hat man ganz weſentlich verſchiedene Gat⸗ tungen verwechſelt, oder fie für die nehmlichen mit ihrer Gallerte vertrockne— ten Schwaͤmme, erklaͤrt. Eine genauere Unterſuchung hat mich davon um ſo gewiſſer belehrt, je groͤſer auch die Aehnlichkeit, nach der aͤuſern Form, zwiſchen beyden zu ſeyn ſcheint. Sie ſind von einem ganz abweichenden Gewebe. Auf der vorliegenden Tafel, habe ich nach einem Original aus dem Mittellaͤndiſchen Meer, das mir durch die öfters geruͤhmte Güte des Herrn Pros feſſors Hermann, it mitgetheilt worden, die natürliche Geſtalt deſſelben ſo⸗ wohl, als die vergroͤſerten Theile, in Abbildung vorgelegt. Die ganze Maſſe, welche oͤfters eine Groͤſe von einem Schuh im Durchſchnitt, erreicht; iſt ſehr hart und gewichtig. Die Farbe iſt dunkelrothbraun, zum Theil auch ſchwarz. Dieſes Exemplar iſt auf einer Millepore polymorpha befeſtigt, und auch mit der, ſelben, verwachſen. Es erweicht in dem Waſſer in kurzer Zeit, und erhält das durch das Anſehen einer etwas feſten, durchſcheinenden Gallerte. Um ſo deutli⸗ cher 33te Gatt. Sp. polychotoma. Vielaͤſtiger Saugſchw. T. XXXVL 259 cher find dann die blaͤtterichten Auswuͤchſe, aus denen die ganze Maſſe beſtehet, wahrzunehmen. In dem Inneren, find fie fait ganz mit einander verbunden, und bilden einen ſoliden Körper, an der Fläche aber, gehen fie in breite, doch kurze Aeſte, nach verſchiedenen Verteilungen aus, wovon ich nach den Porſtel— lungen, der dritten, vierten und fuͤnften Figur, die geröbnlichiten zum Muſter gewählt habe. Dieſe Lamellen, welche, wie die zweyte Figur zeigt, ſchichtenweiſe übereinander liegen, theilen ſich meiſtens, in gabelfoͤrmige, ſowohl gerundete, als breitgedruͤckte, andere aber auch in mehrere oder aͤſtige Spitzen. Dieſe verſtaͤrken ſich mit zunehmenden Wachsthum, abermahl in breite Blatter, welche ſich in der inneren Maſſe dann deſto enger verbinden, und fo entſtehen dergleichen ſehr gewichtige Klumpen. Es ſind aber nicht im mindeſten, weder ein haarfoͤrmiges Gewebe, oder einzelne Haare daran wahrzunehmen, die ſich an jenen mit ihrem Schleim vertrockneten Spongien, niemahl verliehren, und kenntlich genug erhalten. Noch wird man auch an jenen, keine dergleichen blät, terichte und ſolide Auswuͤchſe finden. Nach dieſen Umſtaͤnden find die eigen⸗ thuͤmlichen Gattungsrechte dieſes Saugſchwamms, ohne weitere Erörterung noͤ— thig zu haben, auſer Zweifel geſezt. Er ſcheint mit der erſt beſchriebenen Gat— tung, in naͤchſter Verbindung zu ſtehen, und wuͤrde damit, eine eigene Unterab⸗ theilung dieſes Geſchlechts ae en Der drey und dreyſſigſte Saugſchwamm. Spongia polychotoma. Vielaͤſtiger Saugſchwamm. . ‚Oabelförmiger Sang Be m mit vielfaltigen Theilungen. i Tab. XXXVI. Fig. 1. Der ganze Schwamm. Fig. 2. Ein vergröͤſertes Stuͤck der Flaͤche. Spongia ramoſa, fubcompr eſſa, ramis, ramulisque dichotomis , tex- tura molli, denfa , poris raris, minimis. Von dieſem Saugſchwamm hat Seba, nach der fünften biß ſiebenten Figur der 97ſten Tafel ſeines Werks, und zwar nach verſchiedenen Abaͤnderun— gen eine Vorſtellung gegeben. Es iſt eben diejenige Gattung, auf welche ſich die meiſten Schriftſteller, unter dem Nahmen der Spongia oculata, nach die⸗ RN! fer 260 Achtes Geſchl. der Pflanzenthiere. Spongia. Saugſchwamm. fer Angabe bezogen, wie ich ſchon in deren Beſchreibung erwähnt habe. Unter den vorzuͤglichſten Varietäten, iſt dieſe nach weſentlicher Abweichung, von derjenigen zu ſondern, welche ich auf der erſten Tafel abgebildet habe. Dieſe hat nicht wie jene, ihr ſchon dem Nahmen nach zukommenden Merkmahle, die augenfoͤrmigen Poren, als welche man hier vermißt, oder wenigſtens kaum merklich ſind. Wie in beyder Vergleichung, der Augenſchein zeigt, iſt ihre Bauart, allzu betraͤchtlich verſchieden. Jene hat breite, lappenfoͤrmige, an den Endſpitzen meiſtens gerundete, oder in Kolben verſtaͤrkte Auswuͤchſe, die Poren ſind hiernaͤchſt ſehr groß, und haben einen erhöheten Rand, ſie ſtehen uͤberdiß groͤſtentheils in Reihen geordnet. Die Flaͤche iſt von auſen, eben, und hat ein ſehr enges, nezfoͤrmig gezogenes Gewebe. An dieſer Gattung hingegen, iſt der Stamm von der ſchmalen Grunds flaͤche an, gerundet, und von gleicher Dicke. Er nimmt dann gabelfoͤrmige Theilungen, an deren Winkeln ſich die Maſſe zwar verſtaͤrkt, die ſehr verlaͤnger— ten Aeſte aber, eine faſt gleiche Breite halten. Sie ſind ſehr ſchmal, etwas breitgedruckt, und ſetzen in ihrem Wuchs, gleiche gabelfoͤrmige Vertheilungen fort, wenige ausgenommen, als wo drey oder mehrere Zweige zugleich, an einer Stelle ausgehen. Die Poren ſind ſehr klein, und ſtehen meiſtens, nur an den Winkeln der Aeſte. Sie bilden ſeichte Vertiefungen, mit einem kaum merklichen Rand. Das Gewebe beſtehet aus wollichten Haaren, welche in ſpitzigen Wins keln ſich durchkreuzen. Auch die aͤuſere Flaͤche iſt damit uͤberzogen, und die End⸗ ſpitzen, gehen in Flocken von noch feinerem, und lockerem Gewebe aus. Nach einer Vorſtellung des Seba, erreichen die Aeſte, eine fingerdicke Breite, und ſind auch öfters unter ſich verwachſen. Dieſe Spongie iſt ſehr gemein, und wird faſt an allen Meeresufern unſers Welttheils, beſonders an den ſuͤdlichen und Sklichen? angetroffen. Der vier und dreyſſigſte Saugſchwamm. Spongia crifpata. Der krauſe Saugſchwamm. Tab. XXXVII. Fig. 1. Der ganze Schwamm von der Oberſeite. Fig. 2. Ebenderſelbe, von der entgegen⸗ geſezten Seite. Fig. 3. Ein vergröͤſertes Stuͤck des Gewebes. Spongia difformis, ſubramoſa lobis coadunatis cavis, textura laxa, e fibris adfcendentibus, transverfim reticulatis. Es 34te Gatt. Sp. Tapha. Der kolbenfoͤrmige Saugſchw. T. XXXVIII. 261 Es moͤchte dieſe Spongie, bey dem erſten Anblick, fuͤr eine Abaͤnde— rung des gemeinen Waſchſchwamms beduͤnken; es iſt aber nicht ſowohl die Form, als das Gewebe ſelbſten, ganz weſentlich davon verſchieden. Die ganze Maſſe, hat zwar keine beſtimmte Geſtalt, doch erhebt ſich die Grundflaͤche mit einem gerundetem Stamm, der ſich dann in gleiche walzenfoͤrmige Auswuͤchſe von kurzer Erhöhung, vertheilt. Dieſe find von innen, ganz miteinander verwachſen, nach ihren einzelnen Parthien aber mei— ſtens hohl, oder roͤhrenfoͤrmig geſtaltet. Es ſtehen groͤſere, zwiſchen den kleinern, in unterſchiedener Laͤunge, und fo hat der ganze Schwamm das Anſehen krauſer oder lockenfoͤrmiger Haare. Hin und wieder find auf der Fläche, einige Vertiefungen oder Poren wahrzunehmen, die aber weder einen aufgeworfenen Rand, noch eine beſtimmte Figur, haben. Das Gewebe ſelbſten, iſt aus zarten, weit auseinanderſtehenden Faͤden, zuſammengeſezt, und daher von ſehr leichtem Gewicht. Die ſtaͤrkeren Fibern, ziehen ſich faſt in paralleler Richtung, laͤngſt der Aeſte, die ſie bilden, und ſind mit ſchrege durchlaufenden, gitterfoͤrmig verwachſen, wie die dritte Figur unter ſtaͤrkerer Vergroͤſerung, zeigt. Bey dem gemeinen Saugſchwamm, ſind die Faͤden ohne Ordnung in einander verwickelt, und von gleicher Staͤrke, hier aber als zarte Stämme, in Aeſte gerheilt, die ſich durch ihre feineren Zweige, netzfoͤrmig verbinden. Die Endſpitzen der Aeſte, gehen in noch feinere, faſt wollenartige Haare, aus. An einer Seite hat das hier vorgeſtellte Exemplar, mehrere kurze Auswuͤchſe als an der entgegengeſezten, wo ſie aber um ſo mehr verlaͤngert ſind, wie aus beyden Vorſtellungen, abzunehmen iſt. Der Aufenthalt, iſt mir noch unbekannt, doch vermuthlich iſt er das Mittellaͤndiſche Meer. Der fünf und dreyſſigſte Saugſchwamm. Spongia Fupha. Der kolbenfoͤrmige Saugſchwamm. Tab. XXXVIII. Fig. 1. Der ganze Schwamm. Fig. 2. Das vergeöferte Gewebe, Tab. XXXIX. Fig., 1. Eine Abänderung mit kurzen Staͤmmen. Fig. 2. Ein vergroͤſerter Aſt. Eſper Pflanzenthiere II. Th. L. PALLAS 262 Achtes Geſchl. der Pflanzenthiere. Spongia. Saugſchwamm. vaLLas Elench. Zooph. pag. 398. nr. 249. (fp. 27). Spongia Tupha. S. ramoſa rara mollis, ramis adfcendentibus fubacutis, undique villoſo muricatis. — Locus: Mare Mediterraneum. — Boddaert Lyſt d. Pl. pag. 502. nr. 249. — De Tupha. Sponsgewas, dat takkig, yl en zacht is, met opgaande takken, die eenigzins fcherp zyn en hairig ruw. Pl. XIII. fig. 4. — Wilckens Thier⸗ pflanzen, II. Th. S. 234. nr. 27. — Der Tuphaſchwamm. Ein Saugſchwamm der aͤſtig, weitlaͤufig zuſammengeſezt, und weich iſt, an deſſen aufſteigenden und ein wenig ſpitzig ausgehenden Aeſten, , allenchals ben zottige Haarſpitzen ſitzen. GMELIN Ed. XIII. Syſt. Linn. To. I. P. VI. p. 3824. Sp. Tupha. (Nach Pallas.) HouTTuyn Nat. Hift. I. D. XVII. St, pag. 459. Sp. Tupha. Dod. Spons. ( Lifchdodden-Spons). (marsıcLı Hift. de mer, pag. 81. nr. 71. Pl. XIV. nr. 71. Tiffe de mer.) f 6 IMPERATI Hift. nat. Edit. ital. pag. 594. 95. Ed. lat. pag. 830. 32. Spongia, forma arborea, ſ. Tupha, Der alte Imperatus, hat bereits dieſe Spongie befchrieben und eine kenntliche Abbildung davon gegeben. Er fand in der Form ihrer Aeſte, die nächfte Aehnlichkeit mit dem Bluͤthenſtengel einer gemeinen Waſſerpflanze, der Kolbe *), und gab ihr von daher den Rahmen. Der Graf Marſigli, hat fie unter gleicher Benennung beſchrieben, und dieſe wurde auch von dem Herrn Nits ter Pallas, als nach der erſten ſyſtematiſchen Angabe, unverandert beybehalten. Herr von Linne aber, hat ſie wie mehrere Gattungen, in ſeinem Syſtem nicht aufgenommen. Es mangelte ihm ohnfehlbar ein Original zur Vergleichung, und fo hatte er nach feiner Genauigkeit, dieſe Maasregeln nothwendig zu neh— men. Nach dieſen Schriftſtellern, ſo wie nach andern Nachrichten, wird der Aufenthalt dieſes Saugſchwamms, in dem Mittellaͤndiſchen Meer, einſtimmig angegeben. Impe⸗ *) Tupha. Nach Verbeſſerung in dem Linneiſchen Syſtem, Typha, von dem griechiſchen T. 55s Kauch oder Ruß, als der nehmlichen Farbe der wollichten Saamenge⸗ faͤſe. Bey uns hat fie den Nahmen der Schlotten. 3$5te Gatt. Sp. Tupha. Der kolbenfoͤrmige Saugſchw. T. XXXVIII. 263 Imperatus und Marſigli, unterſcheiden unter gleichem Nahmen, ein von dieſer Spongie ganz verſchiedenes Product, wenigſtens das nur nach den aſtfoͤrmi— gen Wuͤchſen, damit eine Aehnlichkeit hat. Und dahin beziehet ſich die Abs bildung und Beſchreibung des lezteren Schriftſtellers, welche unrichtig fuͤr dieſem Saugſchwamm iſt angenommen worden. Es beſtehet aus einer feſten, ganz vereinigten Maſſe, die ſich in kegelfoͤrmige Aeſte theilet. Es iſt nicht aus einem haarigen Gewebe, wie die Spongien, zuſammengeſezt, ſondern aus di— cken Membranen, welche denen Wachstafeln der Bienen, ähnliche Zellen ha— ben, und die ſowohl nach der Laͤnge als in der Breite, mit engeren und weiteren Zwiſchenraͤumen, doch nicht in gleichfoͤrmigen Fuͤgungen, mit einander verbunden ſind. Im friſchem Zuſtand / find dieſe Höhfungen, mit einem gelbem Waſſer ausgefuͤllt; hat ſich dieſes verlohren, und iſt die Maſſe ausgetrocknet, fo erhalt fie eine dunkelbraune Farbe. Sie wird aber dann fo muͤrbe, daß ſie leicht mit den Fingern, ſich in Staub zerreiben laͤßt. Nur von auſen, find dieſe Körper, mit ſehr zarten, wollichten, hervorſtehenden Haaren, uͤberwachſen. Dieſe Schwaͤmme haben ein ſehr ſchoͤnes Anſehen, und erreichen eine Länge von zwey Schuhen. Mit der Beſchreibung des Grafens Mars ſigli, kommt auch die des Imperatus uͤberein. Er nennt dieſe Producte, Fucos fpongiales, und unterſcheidet fie durch ihre innere feſte Subſtanz, welche nur von auſen mit einem wollichten Gewebe umzogen iſt, von den wahren Spongien, die ganz aus verwickelten Haaren beſtehen. Zur Zeit iſt mir dieſe Gattung noch nicht bekannt; zur gewiſſen Beſtimmung ſcheint es auch noͤthig zu ſeyn, fie im friſchen Stand zu unterſuchen, da ſich im trock⸗ nen, die Form ſowohl, als das feine Gewebe verliehrt. Die von dem Herrn Pallas angegebenen Kennzeichen dieſer Gattung, kommen mit dem auf der XXXVIIIten Tafel vorgeſtellten Exemplar, auf das genaueſte uͤberein. Nicht ſowohl die Form des Wuchſes, als das eigene Gewebe, macht ſie vor allen andern, leicht kenntlich. Es ziehen ſich die ſtaͤrkeren Faͤden, die Laͤnge hin, in faſt paralleler Tage, und dieſe find in weite, meiſtens gerundete Zwiſchenraͤume, durch feinere Fibern, nezfoͤrmig vers wachſen, wie die vergroͤſerte Vorſtellung der zweyten Figur, zu erkennen giebt. Die ganze Maſſe iſt daher ſehr leicht, und gleichet einer Wolle von groͤberen Haaren. Bey einem von dem Herrn Pittoni, mir mitgetheilten Stuͤck, war das Gewebe ſo zart als ein Flor angelegt, und gegen das Licht gehalten, ganz durchſcheinend. Die ſtaͤrkeren Fibern gehen, laͤngſt eines jeden Aſtes, in faſt f a 21 2 quirl⸗ die eingeſogenen Feuchtigkeiten fliefen wieder herab. 264 Achtes Geſchl. der Pflanzenthiere. Spongia. Saugſchwamm. quirlföͤrmiger Ordnung, aus dem Mittelpunkt derſelben hervor, und find in glei⸗ chem Abſtand unter ſich, mit feineren, durchaus verwachſen. Die ganze Maſſe iſt daher ſehr weich und biegſam, doch ſo elaſtiſch, daß ſie auch bey dem ſtaͤrkſten Druck, ihre Form nicht veraͤndert. Sie kann zwar mehreres Waſſer als andere Schwaͤmme, in ſich faſſen, die Faͤden aber, werden dadurch ſehr ſchlaff, ſie ſenken ſich dann in einem unfoͤrmlichen Klumpen zuſammen, und * Die Grundfläche hat einen ſehr kleinen Umfang, und iſt gewöhnlich auf Steinen, oder einer Milleporenmaſſe, befeſtigt. Es erheben ſich aus derſelben, theils ein einfacher, theils mehrere Staͤmme, von der Dicke eines Fingers, wel⸗ che nach einiger e ſich gabelfoͤrmig theilen, oder auch mit den hächſt⸗ liegenden, ſich verwachſen. Im Umfang, ſind ſie meiſtens, etwas breit gedrückt, doch viele auch ganz gerundet. Sie endigen ſich in kegelfoͤrmige Spitzen von feinerem Gewebe, und richten ſich gemeiniglich ruͤckwaͤrts eingebogen, da ſie nicht Keane Staͤrke haben, ſich aufrecht zu seRalten. Die 995 der xXXXVII lien Tafel e te Abaͤnderung, welche mir gleichfalls von Herrn Prof. Hermann iſt mitgetheilt worden, ſcheint ein Erems plar von juͤngerem Wuchs zu ſeyn. Doch hat fie ein ſteiferes und groͤberes Ge— webe, wiewohl gleiche Form nach den aͤſtigen und nezfoͤrmig verwachſenen Haas ren, wie nach der Vorſtellung der zweyten Figur, als eines vergröſerten Zwei, ges, abzunehmen iſt. Aus einer gemeinſchaftlichen Gru ndflache, ent ſpringen hier / mehrere, doch ſehr kurze Staͤmme zugleich, die ſich in noch kůr zere/ kegelfoͤrmige Aeſte vertheilen. Einige derſelben, find auch gerundet und an dem oberen Theil erweitert, in welchen eine trichterfoͤrmige Vertſefung ſich ſenket. Die aäuſere Fläche, hat etwas ſteifere, ausſtehende ſtachelfoͤrmige Haare, da fie an jener mehr wollicht ſind. In dieſer Form, bat die ganze Maſſe, die naͤchſte Aehnlich⸗ keit, mit der obenerwaͤhnten Vorſtellung in dem Marſigliſchen Werk. Der Schwamm ſelbſten aber, hat weder die dort angegebene, innere, ſolide Sub, ſtanz, noch von auſen die wolligten Haare. Die Farbe falle mehr in das Gelbbraune, da ſie an dem Schwamm der XXXVIIIten Tafel mehr ins Röthlichgraue abſticht. Aus der von Herrn Boddaͤrt und nach dieſer von Hrn. Wilckens, beygefügten Abbildungen, laͤßt ſich nichts Gewiſſes abnehmen, ſie ſcheinen jener Vorſtellung des Marſigli, gleich zu kommen, es mangelt aber die des weitern angegebene Beſchreibung. Herr Houttuyn, läßt es unentſchieden, wels 361. Gatt. Sp. tupoſa. Der grobhaarige Saugſchw. T.XL. 265 welche Schwammart Herr Pallas, unter dem Nahmen der Spongia Tupha möchte gemeint haben. Er vermuthet, fie möchte die Spongia tomentofa des Herrn Ellis ſeyn *), welche aber mit jener des Marſigli, am naͤchſten über, einkommt. Ole ſechs und dreyſſigſte Saugſchwamm. Sponsia ee. Der grobhaarige Saugſchwamm. Tab. XL. Spongia 'ramofa , ramis adfeendentibus fübdiehotomis rotundatis, 8 eee e fibris groflis et capillaceis implicatis. "Das Benehe dieſes Saugſchwamms, gleichet den verwickelten Faͤden eines Flachſes oder ausgehechelten Wergs. Es find theils groͤbere, theils feine Fibern, miteinander ſehr enge, doch ohne ſichtliche Ordnung verbunden. Die ganze Maſſe it daher von gröͤſerem Gewicht, als bey andern Arten, und uberdiß von ſeſterem Zufam menhang, ſie läßt ſich auch wenig zuſammendruͤcken. Doch wird ſie in dem Waſſer ſehr weich, und ziehet bey ihrer Erweiterung, eine faſt gleich groſe Menge in ſich, die fie auch ſehr lange behält. Die Faden ihres Gewebes, ſind meiſtens in kleine Lamellen verwachſen, und bilden an den Staͤm— men, gerundete Zwiſchenräume. An den Spitzen find die Haare feiner, und manchfaltig unter ſich verwickelt Das innere Gewebe, enthält eine groſe Men, ge ſehr kleiner Sandkörner, die in einzelne Höhlungen eingeſchloſſen und über, wachſen ſind. Sie ſind zwar nur zufaͤllig, und es kommt auf die Lage des Bodens an, doch wird man ſie bey andern Gattungen ſelten finden. Die aͤuſere Flaͤche hat ſehr viele, groͤſere und kleinere, naͤchſt aneinander ſtehende Poren, zwiſchen denen an den Winkeln, kurze Borſten ausſtehen. In einem aus der Samm- lung des Herrn Raths Vogt, mir mitgetheilten Exemplar, iſt die Flaͤche ſaͤmt⸗ licher Aeſte mit einer ſehr dünnen, einer Milleporenmaſſe ahnlichen Rinde, von weißgrauer Farbe, uͤberzogen. An dieſen, find erſterwaͤhnte Haarſpitzen, da fie kegelfoͤrmige Erhöhungen bilden. um fo deutlicher wahrzunehmen. In dieſem ei 13 feinem *) Philof. Tranboff. Vol. LV. pag. 288. Tab. X. fig. C. im gleichem Bezug des Ellis⸗Solandeiſchen Werks, p. 186. nr. 6. Spongia ſtupoſa. S. ramoſa teres fu- poſa atque villoſa). 266 Achtes Geſchl. der Pflanzenthiere. Spongia. Saugſchwamm. feinem Ueberzug, hat der Schwamm ſelbſten, ein ſeht befremdendes Anſehen, zumahl man nur die nahe aneinander ſtehende Poren, und die Spitzen gleichfoͤrmig uͤberzogen findet, aber keine hervorragende Haare eee Die faſt walzenfoͤrmigen Aeſte, welche theils in agel heile in ſtumpfe Spitzen ausgehen, unterſcheiden diefen Schwamm, auſer dem eis genem Gewebe, von allen nächjtähnlichen Gattungen. Die Grundfläche ſcheint, bey dem ſehr verengerten Stammende ſämtlicher Exemplare die ich verglichen, von einem kleinem Umfang zu ſeyn, und der Stamm, unmittel⸗ bar auf andern Körpern aufzuſitzen. Es erheben ſich daraus mehrere Aeſte zugleich, welche ſich in einem weiten Umfang verſtaͤrken, und dann gabel⸗ foͤrmig vertheilen. Sie nehmen bey fortgeſezten Wuchs eine ſenkrechte Rich⸗ tung, und erreichen, eine betrachtliche Länge, Die Farbe, iſt theils braun, theils rothgelb. Dieſer Schwamm wird in dem Mittellaͤndiſchen Meer ger funden, und iſt vermuthlich eine von denjenigen Arten, welche von den Abs ten zu der Spongia hireina, nach allgemeiner Benennung, gerechnet wor⸗ den. Den Nahmen, Stupoſa, hatte ich dieſer Gattung bereits beygeleget, ehe mir bekannt war, daß Solander, denſelben einer andern, die von dieſen ganz verſchieden iſt, ſchon ertheilt hatte). 4 Der ſieben und dreyſſigſte 4 105 | Spongia fuberofa. Der Gorkartige Saugſchwamm. Tab. XL]. Fig. 1. Der ganze Schwamm. Fig. 2. Ein ſtark vergroͤſertes Stuck des Gewebes. Spongia ramoſa, ramis fubcompreflis divaricatis, a fextura tenerrima, friabili, albida. Auch dieſe Spongie, ſtehet mit den Alcyonien, in ſehr naher Verbin⸗ dung. Sie hat keine ausſtehende Haare; die ganze Flaͤche iſt vielmehr glatt und eben, die Subſtanz ſelbſten aber, ſehr weich und muͤrbe. Doch bey genauer Unterſuchung des Gewebes, iſt ſie von den Gattungen dieſes Geſchlechts, 191155 füg * Ellis Solander Zooph. p. 386. nr. 5. = Linn. Ed. XIII. p. 3822. ſp. 21. 37te Gatt. Sp. rubicunda. Der dunkelrothe Saugſchw. T. XLII. 267 fuͤglich zu ſondern. Es beſtehet aus wuͤrklichen Haaren, fo fein und zerreibfich fie auch ſind / und uͤberdiß ziehen ſie ſich nicht die Lange hin, oder in ſtrahlfoͤr— migen Richtungen, ſondern bilden ein ganz regelmaͤſiges Nez, mit den in tel ten Winkeln durchkreuzenden Faͤden. Dieſe Fibern aber, und ihre Zwiſchen— raͤume, find ſo fein und enge, daß eine gedoppelt ſtaͤrkere Vergroͤſerung noͤthig war, um davon nach der zweyten Figur, eine Vorſtellung zu geben. Die Subſtanz ſelbſten, laͤßt ſich im troknem Stand, leicht zuſammendrucken, und erhebt ſich dann kaum zur Halfte. Wenn ſie ſich zwar mit den Fingern zerret ben laͤßt, fo wird fie dennoch im Waſſer, wo fie den vollen Grad der Efafticirär wieder erhält, ſehr zähe und giebt ſonach in dieſem Stande, die Eigenſchaft wahrer Saugſchwämme zu erkennen. Auf der ganzen Flaͤche, zeigen ſich kaum merkliche Poren, oder eingehende Punkte. Es ſind dieſe Vertiefungen, mit einer ſtaubigen Maſſe ausgefülle, welche einen rindenartigen Ueberzug bildet, wiewohl in einer aͤuſerſt duͤnnen Schichte. Es ſcheinen die Staͤmme, auf einer ausgebreiteten Grundfläche, wenigſtens in mehrerer Anzahl zugleich zu entſoringen, und unter ſich, ſich zu verwachſen. Sie find meiſtens breitgedrückt und von unterſchledener Starke, auch an einigen Stellen, in kolbige und höcerichte Auswuͤchſe geformt. Sie verbreiten ſich in einem buͤſchlichten, gerundeten Umfang, und find ſämtlich in ſchiefer Richtung miteinander verbunden. Einige Zweige ſind auch die Laͤnge hin, auf andern befeſtigt, ohne an beyden hervorragenden Endſpitzen, mit den Stämmen ſelbſten verwachſen zu ſeyn. Nach ſichtlichen Spuhren, find Balonen und andere fremde Körper ia der Maffe eingeſchloſſen. Die äufere Fläche iſt lichtgrau, die innere Subſtauz aber, von einer mehr weißlichen Farbe. Nach ſichern Vermuthungen, kommen dieſe Producte von dem Mittellaͤndiſchen Meer. Der acht und dreyſſigſte Saugſchwamm. | Spongia rubicunda, Der dunkelrothe Saugſchwamm. ak % Tab Kell. rig. 1. Ein Aſt, in natärlicher Groͤſe. Fig. 2. Ein vergrößerter Zweig. Spongia ramoſa, ramis teretibus, compreſſis, divergentibus; fibris capillaribus denſe contextis, colore rubicundo. Die 268 Achles Geſchl. der Pflanzenthiere. Spongia. Saugſchwamm. Die rothe Farbe, kommt bey den Spongien am! ſeltenſten vor, fie haben meiſtens nur die einfachen Miſchungen, von Weiſſen, Gelben, Braunen und Schwarzen. Herr R. Pallas, bat unter dem Nahmen der Sp. rubens *) eine Gattung beſchrieben, welche ſich, als nach dem vorzüglichſten Merkmahl, durch dieſes Gewand, von allen andern am kenntlichſten unterſcheidet. Doch fie hat nur ein blaſſen Roth, und zeigt ſich überdiß in den Abaͤnderungen, auch in grauer und weiſſer Farbe. Um fo merkwuͤrdiger iſt daher die hier vorge⸗ ſtellte Gattung, von ſehr erhoͤhten, und ſatt gefaͤrbten Roth, von der wir noch in keinem Schriftſteller, eine Nachricht finden. An ſich iſt fie von der eben be, mekten Gattung, ſchon durch ihre Bauart, ganz verſchieden. Die genaueſten Unterſuchungen ergaben es, daß ihr dieſe Farbe ganz eigen iſt, und weder Zu⸗ fall, noch Kunſt, daran Antheil haben. Sie wurde mir auſer andern Selten⸗ heiten, aus der beruͤhmten Sammlung des Herrn von Pittoni in Wien, mitge⸗ theilt, und nach ſicherem Vermuthen, aus dem Mittellaͤndiſchen Meer bey⸗ gebracht. N In der Form und der Bauart, kommt dieſe Gattung, mit der auf der XXXVIten Tafel vorgeſtellten Spongia polychotoma, am naͤchſten überein. Die Aeſte aber, ſind um vieles kuͤrzer, mehr breitgedruͤckt, und wenigſtens nur die aͤuſerſten Zweige gerundet. Noch nehmen auch mehrere aus einer ge⸗ meinſchaftlichen Stelle, ihren Ausgang, und ſind auch vielfaͤltig unter ſich vers wachſen, überdiß mehr buͤſchelfoͤrmig verbreitet, da fie an jener Gattung, in eine faſt ebene Flaͤche gezogen ſind. Das Gewebe ſelbſten, iſt hier weit feſter, und - enger verbunden. Es beſtehet nicht ſowohl aus feinen wollenartigen Haaren, als vielmehr aus etwas breiten zellichten Fibern, welche ſich unter der Vergroͤſe— rung, als gekraͤuſelte kleine Waͤrzgen zeigen, an den Endſpitzen aber, in lockere, gleichfalls gekraͤuſelte Haare, ausgehen. Es ſind zugleich kleine Koͤrner, von dunkelrother oder ſchwarzer Farbe, die mit zu den Beſtandtheilen gehören, in die Maſſe eingewebt. An jener Spongie, iſt das Gewebe, in ein regelmaͤſigeres Nez gebildet. Hin und wieder zeigen ſich auf der Fläche einige Poren, ohne Ordnung zerſtreut. Sie haben weder einen aufgeworfenen Rand, noch eine gleichfoͤrmige Mündung, und find uͤberdiß mit feinen Haaren bedeckt. Die Farbe, iſt nicht nach allen Parthien, von gleich rother Miſchung, ſondern an den Stamm * El. Zooph. p. 389, nr. 238. „„ Spongia rubens. S. fubramofa difformis mollis, poris maiufculis fparfis — Seba Theſ. To. III. Tab. 96. fig. 2, = Color ex grifeo - rubens vel albidus,, — « 39te Gatt. Sp. Lycopodium. Kolbenmvosfoͤrm. Saugſchw. T. XLIII. 269 Stamm und den Spitzen, hin und wieder ſtaͤrker, wo fie in der Höhe dem flos rentiner Lack gleich kommt. Im Waſſer eingeweicht, wird dieſer Schwamm auſerordentlich weich, und hat dann das Anſehen einer Gallerte. Zwiſchen den Fingern gedruͤckt, giebt er eine gleiche Roͤthe von ſich, die auch das Waſſer ſelb— ſten faͤrbet, fo wie wir es von einigen Seetangen wiſſen. Es fallen fio.figte Theile, und gerundete ſchwarze Körner zu Boden, die aber mit unbewaffnetem Auge kaum ſichtlich ſind. Dieſer abgaͤngigen Farbe ohngeachtet, vermindert ſich dennoch die Roͤthe des Schwamms, auch bey vielfaͤltiger Wiederhohlung, im mindeſten nicht, vielmehr wird ſie im Trocknem, deſto dunkler, und die Fibern ziehen ſich enger zuſammen. Sie kan alſo nicht durch eine Wuͤrkung von auſen, oder durch das Eindringen faͤrbender Theile entſtanden ſeyn, ſondern iſt in der Natur des Schwamms ſelbſten, enthalten. Die rothe Farbe iſt bey andern Seege— waͤchſen beynahe die gemeinſte, und ſo iſt es eben nicht befremdend, wenn ſie auch bey den Saugſchwaͤmmen ſich findet. Doch da ich nur diß einzige Exemplar habe unterſuchen koͤnnen, fo wuͤnſchte ich mehrere zu vergleichen, um das Ger wiſſere deſto mehr zu beſtaͤttigen. Der neun und dreyſſigſte Saugſchwamm. Spongia Lycopodium. Der Kolbenmoosfoͤrmige Saugſchwamm. Tab. XLIII. Fig. 1. Der ganze Schwamm. Fig. 2. Ein vergröferter Zweig. Spongia ramoſa, ramis faſciculatis ſecundis, teretibus acutis; textura lanoſa, capillis compreſſis. Das Gewebe dieſer neuen Gattung eines Saugſchwamms, hat das Anſehen einer zuſammengedreheten Baumwolle. Es iſt von einer unreinen, weißlichten oder mehr lichtgrauen Farbe, die aber durch öfteres Auswaſchen, ganz ins Weiſſe kan gebracht werden. Die Haare haben vor allen andern Gattungen der Spongien das Eigene, daß fie nicht gerundet, ſondern breits gedruckt find. Sie erſcheinen unter der Vergroͤſerung als dünne Lamellen, von ungleicher Breite, und ſind durchſcheinend, auch von auſen etwas glaͤn— zend. Die ſtaͤrkeren, ziehen ſich in gewundener Richtung, die Laͤnge hin, Eſper Pflanzenthiere II. Th. Mm und 270 Achtes Geſchl. der Pflanzenthiere. Spongia. Saugſchwamm. und ſind ſehr enge mit den durchkreuzenden Seitenfaſern, verwachſen. Nur an den Endſpitzen ſtehen fie weiter auseinander, wo fie eine gabelfoͤrmige Theilung nehmen, und theils gerade ſtehen, theils in unbeſtimmter Richtung, unter ſich verwickelt ſind. Auf der ganzen Flaͤche wird man nicht die min⸗ deſten Spuhren irgend einiger Poren gewahr. Das untere Stammende iſt ſehr verengert, und wahrſcheinlich -verbreis tet ſich die Grundfläche in einem noch engeren Raum. Der ſehr ſchwache Stamm, erhebt ſich in gliederweißen Abſaͤtzen, aus welchen die Aeſte in bür _ ſchelfoörmigen Parthien ausgehen. Aus dieſen ſproſſen die Zweige von einer Seite, in gedraͤngter Lage, und aufrecht gerichtet, hervor. Ihre Spitzen ſind meiſtens einwaͤrts gekruͤmmt. Bey den Ausgaͤngen eines Aſts, ſind fie gemei— niglich in einer breiten Maſſe miteinander verwachſen. Im übrigen find die Aeſte, wie die Zweige, groͤſtentheils gerundet, und in dieſen Formen haben fie einige Aehnlichkeit mit einer Gattung der bekannten Moosart, dem Lyco- podium, von dem ich die Benennung entlehnt habe, da andere charakteriſtiſche Nahmen ſchon vergeben find. Das Original dieſer Abbildung, habe ich der guͤtigen Mittheilung des Herrn von Pittonti zu danken. Es it wahrſcheinlich aus dem Mittellaͤndiſchen Meer beygebracht worden. Der vierzigſte Saugſchwamm. Spongia lamelloſa. Der großblaͤtterichte Saugſchwamm. Tab. XLIV. Fig. I. Der ganze Stamm. Fig. 2. Ein vergroͤſertes Stuck der Oberflaͤche. Spongia frondoſa, ſeſſilis, laminis crenato - incifis, erectis, approxi- matis; fextura tenaci fibrofa, poris utrinque confertis canali- culato - exefis rotundatisque. Von dieſer ſehr ſchoͤn gebauten Spongie, finde ich gleichfals noch keine Nachricht angegeben. Es ſcheint zwar eine Abbildung in dem Ellis, Solan— driſchen Werk *), damit am naͤchſten überein zu kommen, doch da die Beſchrei⸗ g bung *) Nat. Hift, of. Zooph. Tab. 59. fig. 3. — pag. 206. — „ Sponges from Otaheite,.. 4ote Gatt. Sp. lamellofa. Großblaͤtterichter Saugſchwamm. T. XLIV. 271 bung dabey gänzlich mangelt, und uͤberdiß das fo eigene Gewebe, nicht vers größere vorgeſtellt worden: fo iſt das Gewiſſe ohne nähere Erläuterung zu ers halten, nicht zu entſcheiden. Der Wohnplaz dieſer Spongie iſt mir zur Zeit nicht bekannt. Die eben erwaͤhnte Art aber iſt aus Otaheite beygebracht worden. Dieſes vollſtaͤndig erhaltene Exemplar, iſt auf einer Maſſe der Millepora polymorpha befeſtigt, und ihre Grundflaͤche theils nach einzelnen Parthien damit uͤberwachſen, theils eingeſchloſſen. Auf derſelben, iſt die Cellepora hyalina, und die Millepora Reticulum, zugleich verbreitet. Dieſe Corallenarten, welche ſich am meiſten in dem Mittellaͤndiſchen Meer befinden, machen den Aufenthalt dieſer Spongie ſelbſten, ſehr wahrſcheinlich. Nach einzelnen Parthien, hat die Grundfläche, einen kaum merklichen Umfang, und bildet einen kurzen, gerundes ten Stamm, von dem ſie ſich in eine breite Flaͤche von der Dicke einer biß zwey Linien, in ſenkrechter tage erhebt. Der Rand iſt theils wellenfoͤrmig ausgeſchweift, theils durch tiefere Einſchnitte, in lappenfoͤrmige Auswuͤchſe ges theilt. Einige derſelben, ſind auch walzenfoͤrmig geſtaltet, und andere als Aeſte, unter ſich verwachſen. Die aͤuſere Flaͤche iſt meiſtens uneben, und hat ausſtehende Ribben, oder auch winklichte Erhoͤhungen, welche auf der entgegen⸗ geſezten Seite am ſtaͤrkſten ſind. Dieſe Blaͤtter ſtehen in einer etwas gekruͤmm⸗ ten Lage, in drey biß vier Schichten, dichte hintereinander, und es ſcheint, daß im fortgeſezten Wuchs, die kleineren Lappen, ſich gleichfalls in dieſe Groͤſe verbreiten, und die Zwiſchenraͤume in noch gedraͤigerer Lage ausfüllen. Das Gewebe iſt zwar ſehr feſt von dichte ineinander verwebten Haa⸗ ren, doch dabey biegſam, wird aber in dem Waſſer, kaum merklich er— weicht. Die Haare ſind ſo auſſerordentlich fein, und nach einzelnen Parthien ſo enge verbunden, daß ſie nur an dem Rand, bey ihrem lockerem Gewebe zu erkennen ſind. Die aͤuſere Flaͤche, zeigt ſich unter der Vergroͤſerung, als eine dünne Membrane, mit den kleinſten dichte aneinander liegendem Waͤrzgen, bes ſezt. Sie iſt auf beyden Seiten, mit einer unzaͤhlbaren Menge kleiner, gerun— deter, oder auch rinnenfoͤrmiger Poren durchloͤchert, wie die zweyte Figur, nach einer Vergröſerung zeigt. Dieſe Oefnungen find ſcharf gerandet, und von innen, oder auf dem Boden, noch mehr erweiterl. Sie haben einen gezähnels ten Rand, und find öfters durch einzelne Faͤden miteinander verbunden. Die rinnenformigen, haben das Anfehen, der von Würmern gefertigten Höhlungen | Nm 2 oder 272 Achtes Geſchl. der Pfanzenthiere. Spongia. Saugſchwamm. oder Gänge, und durchkreuzen ſich in unterſchiedenen Richtungen. Doch find- ſie wie jene, gleich ſcharf gerandet, und meiſtens durch einzelne von der Membrane ausgehende Fäden, miteinander vereint. Auch die innere Maſſe iſt auf gleiche Art, durchlochert. An den Endſpitzen der Blaͤtter, ſind ſie mehr die Lange hin, und geöftentheils, ſtrahlfoͤrmig gerichtet, wo auch die Erhoͤhun, gen, ſtatt der Membranen, mit wollichten Haaren beſetzt find. An dem um teren Stammende, verengern ſich dieſe Poren, und verwachſen endlich in eine ebene Flaͤche, welche aus der angezeigten warzigen Membrane beſtehet, die Maſſe ſelbſten aber wird dann um ſo feſter. Die Farbe dieſer Spongie, iſt ein einfaͤrbiges , ſehr helles Lichtgrau, und nur die haarigen Kanten, fals len mehr in das Weiſſe. Der ein und vierzigſte Saugſchwamm. Spongia cannabina. Der werchaͤhnliche Saugſchwamm. Tab. XLV. . Fig. 1. Der ganze Schwamm. Fig. 2. Ein vergroͤſertes Stuͤck der Flaͤche. Spongia ramoſa, ramis elongatis divergentibus difformibus; ſubſtan- tia interne coriacea; externe fibris ſtupoſis crifpata. Dem aͤuſern Anſehen nach, ſcheint dieſer Schwamm mit der Spongia ftupofa der XLten Tafel, am naͤchſten uͤbereinzukommen, und faſt moͤchte er für ein mangelhaftes Exemplar derſelben beduͤnken. Beyde find aber in ihrer Subſtanz allzuſehr verſchieden. Jener, hat ein Gewebe von groben ſilzigten Haas ren, dieſer hingegen, beſtehet aus einer feſteren, dem Gorck oder Leder aͤhnlichen Maſſe, und die Fläche iſt mit krauſen, ſpreuerartigen, haͤutigen Fibern, beach, fen. Der aͤuſern Bildung nach, hat dieſe Spongie die Geſtalt eines zuſam⸗ mengedrehten Hanfs, oder der gröberen Werchfaſern. In ihrer Maſſe, kommt ſie der Spongia infundibuliformis, oder auch der Spongia Ventilabrum am naͤchſten. Der innere, feſtere Theil, hat bald die Form einer breiten Membrane, bald eines dichten walzenfoͤrmigen Körpers, an einigen Stellen aber die Geſtalt einer Roͤhre, oder einer unfoͤrmlichen Hoͤhlung, und iſt al⸗ lenthalben durchloͤchert. Die aufſitzende Fibern, ſind keine eigentlichen Haare, ſondern theils faſerichte / theis haͤutige Auswuͤchſe mit kurzen Spitzen. Sie bilden 42te Gatt. Sp. lobata. Lappenaͤſtiger Saugſchw. T. XLVL 273 bilden ſowohl ſehr enge neben einander geordnete Cellen, als groſe Muͤndun— gen, doch in unbeſtimmten Formen. Sie haben eine ſehr ungleiche Erhoͤ— hung, und ſo erſcheint die ganze Fläche gruppigt und unförmlich. Das untere Stammende, iſt ſehr verdunnt, doch beynahe ganz verhaͤr— tet. Ich kan zwar nicht abnehmen, ob hier der Stamm, als an ſeiner Grundfläche befeſtiget war, oder ob diß Exemplar ein einzelner Aſt eines aröfern Gewaͤchſes, iſt, da oͤfters auch einige Nebenaͤſte, bey ihrem Ausgang, auf gleiche Art verengert ſind. Sie nehmen eine ausgeſchweifte auch meiſtens ein— waͤrts gekruͤmmte Richtung, und find an unterſchiedenen Stellen, miteinan⸗ der verwachſen. Im Waſſer, wird die ganze Maſſe, das zu ſehr verdickte Stammende ausgenommen, ſehr weich, die Fibern oder Membranen aber, ſchwellen auf, und haben dann das Anſehen einer Gallerte. Es kommt dieſe Spongie von dem Mittellaͤndiſchen Meer, wenigſtens habe ich ſie einmahl bey Producten von daher, zugleich wahrgenommen. Der zwey und vierzigſte Saugſchwamm. Spongia lobata. Lappenaͤſtiger Saugſchwamm. | Tab. XLVI. Fig. 1. Ein Stamm von brauner Farbe mit zweytheiligen Aeſten. Fig. 2. Eine Abaͤnde⸗ rung von grauer Farbe, mit kolbigen Auswuͤchſen. Spongia ſubramoſa, lobata, poris magnis confertis marginatis, feutura tenaci, denfe contexta, fibris capillaceis, cancellatis, mu- cronatis. Seba, hat eine Spongie vorgeſtellt “), welche in ihrer Form und Bauart, mit dem nach der erſten Figur hier abgebildeten Exemplar, uͤberein⸗ kommt. Es hat zwar eine groͤſere Laͤnge, und es mangeln die Poren, wels che aber der entgegengeſezte Seite ſowohl, als auch andern Exemplaren fehlen. Nach feinen beygefügten Beſchreibungen, hat fie auch ein gleiches Gewebe und Mm 3 uͤber⸗ *) Seba. Theſ. To. III. pag. 184. Tab. 965 fig. I. Spongia rigida, fimplex, amoſa. — Nach Wilckens Thierpfl. II. Th. Tab. XXI. fig. 71. B, iſt fie nach dieſer Abbil⸗ dung verkleinert vorgeſtellt worden. 274 Achtes Geſchl. der Pflanzenthiere. Spongia. Saugſchwamm. übereinſtimmende Farb. Auf dieſe Abbildung beziehet ſich nun der Herr Nik, ter Pallas unter der Benennung der Spongia fulva. Wie ich ſchon erwähnt habe, iſt dieſe, die Spongia cancellata des Linneiſchen Syſtems, und unter⸗ ſcheidet ſich vor allen andern, durch das weitſchichtige, ſtarre und gebrechliche Ges webe, auſer der ihr eigenen rothgelben Farb. An dieſer aber, iſt die Farbe braun oder ſchwaͤrzlich, Herr Pallas vermuthet daher, es möchte in jenem Exemplar, der Schleim enthalten und vertroknet ſeyn. Seba hat dieſen Umſtand nicht erwaͤhnt, und ſo iſt auch auſer der Form, das Gewiſſere nicht zu entſcheiden. Auch mit der Spongia ocellata, ſcheint dieſer Schwamm, uͤbereinzu⸗ kommen, er iſt aber nach feinem eigenen Gewebe, davon verſchieden. Bey je⸗ nem, beſtehet es aus feinen, glatten und gerundeten Haaren, hier aber ſind fie breit und ungleich geformt, ſie gehen uͤberdiß in kurze, etwas ſtumpfe Spitzen aus, die ſich ſchon durch das Gefühl zu erkennen geben. Es iſt die Flaͤche nicht allein rauh, ſondern die Maſſe ſelbſten ſehr ſtarre. Die Fibern ſind dichte in einander gewebt, und geben unter der Vergröſerung, gleichkoͤrmige, gerundete Zwiſchenraͤume zu erkennen. Die Maſſe, ziehet das Waſſer in groſer Menge ein, und kan es auch bey der Feſtigkeit des Gewebes, laͤnger als andere faſſen. Sie wird aber kaum erweicht, und verliehrt wenig von ihrer Elaſtieitaͤt, vielmehr wiederſtehet ſie dem Druck auf gleiche Art. Die Fibern ſelbſten ſind nicht zer⸗ reiblich, ſondern noch zaͤher als bey dem gemeinem Schwamm. Die vordere Seite iſt mit vielen Poren, theils in geraden Reihen, theils in zerſtreuter Sage, und ungleicher Groͤſe, beſetzt. Sie ſind laͤnglicht, meiſtens aber ganz gerundet, und haben einen ſcharf erhoͤheten Rand. An dem Schwamm der zweyten Figur, befinden ſich noch groͤſere aber ungleicher geordnet. Er hat das nehmliche Gewrbe, wie der nach der erſten Figur, und unterſcheidet ſich als Varietät, durch den ſtaͤrkeren, etwas breitgedruͤckten Stamm, und durch die unfoͤrmlichen Anwuͤchſe, welche bey dem erſten in zwey gleiche ablangrunde Aeſte getheilt ſind. Die Farbe iſt an dieſem, lichtgrau, an jenem aber, dunkelbraun, ſie wird durch das Auswaſchen um vieles heller, und faͤllt dann mehr ins Gelbe. Die Wohnplaͤtze dieſer Spongie, find nach ſicherem Vermuthen, die oſtindiſchen Meere. N Der 43te Gatt. Sp. verrucofa. Der Blattern⸗Saugſchw. T. XLVII. 275 ; Der drey und vierzigſte Saugſchwamm. Spongia verrucoſa. Der Blattern⸗Saugſchwamm. Tab. XLVII. Fig. 1. Ein Zweig mit den kegelförmigen Blattern oder Warzen. Fig. 2. Ein anderer mit kleineren. Fig. 3. Ein Stuͤck des Gewebes mit den vergroͤſerten Warzen. Tab. XLVII. A. Eine Abaͤnderung dieſes Schwamms Fig., 1. die vordere Seite. Fig. 2. Die ent⸗ gegengeſetzte Seite. Spongia ramofa, ramis ſubeompreſſis dichotomis, fextura fibroſa, ri- gida; verrucis conicis, cavis, lateralibus, crebris. Durch eine abweichende Bauart, iſt dieſer Saugſchwamm zwar ſchon weſentlich von andern Gattungen verſchieden. Noch ſind ihm beſondere Aus— wuͤchſe ganz allen eigen, ich habe fie wenigſtens an keinen andern Spongien, noch wahrgenommen. Es ſind die kegelfoͤrmigen Warzen, wie ſie nach der dritten Figur, in hinreichender Vergroͤſerung vorgeſtellt worden, welche an den Aeſten, in einfacher oder auch gedoppelter Reihe ſtehen. Ihre Groͤſe iſt ſehr vers ſchieden, und es laßt ſich daraus der gemaͤchliche Wuchs, deutlich erkennen. Sie ſind meiſtens von einer gerundeten, oder auch laͤnglichten Form. Der Rand iſt etwas eingedruͤckt, der mittlere Theil aber, in einem kurzen und ſtum, pfen Kegel erhoͤhet. Sie ſitzen in einer ebenen Fläche auf dem Gewebe der Aeſte, und laſſen ſich leicht davon abloͤſen. Man wird dann gewahr, daß ſie die $änge hin, miteinander verbunden find. An einigen zeigt ſich auch eine rinnenfbrmige Verlangerung, wodurch eine Warze mit der andern verwachſen iſt. Sie beſte— hen aus der nehmlichen Maſſe des Gewebes, auf welchem fie auffigen, nur it es feiner und dichter, auch mit zarten, gegen die Spitze gerichteten Haaren, bes ſezt. Innwendig find ſie hohl, und es zeigt ſich an den Seiten ein gleſches Ge: webe, aus welchem der Schwamm ſelbſten beſtehet, welches aber mit einer ver— trokneten Gallerte, meiſtens überzogen iſt. Bey einigen hat die Spitze, eine gerundete Mündung, bey andern aber, wird man einen Deckel gewahr, der öfters abgeſprungen iſt, und die Hälfte der Warze betraͤgt. Dieſe Organe ſind uns ganz unbekannt. Sollten fie Gehäuſe fremder Körper, oder eine einige Schwamm⸗ gattung ſehn, die ſich nus an dieſe haͤlt; fo iſt es doch befremdend, daß fie aus | | glei⸗ 7 276 Achtes Geſchl. der Pflanzenthiere. Spongia. Saugſchwamm. gleicher Subſtanz beſtehen, und nicht an andern Gattungen angetroffen werden. Dos Gewebe des Schwamms ſelbſten, iſt ſehr ſtarre und gebrechlich. Es be— ſtehet aus kurzen blaͤtterichten Fibern, die kleine ſehr enge Zellen bilden, und meiſtens mit einer vertrokneten Gallerte verbunden ſind. Es wird daher in dem Waller ſehr langſam erweicht, und bleibt auch, wenn es ſich zwar zuſammendruͤ— cken laͤßt, doch ſehr gebrechlich und muͤrbe. Der ganze Schwamm, hat eine dunkel ochergelbe Farb, und nur die Waͤrzgen, find mit einer grauen ange— flogen. Von dieſem Saugſchwamm waren mir der Zeit nur einzelne Aeſte, vor gekommen. Es fanden ſich auf allen, die obenbeſchriebene Waͤrzgen, theils in mehrerer, theils in minderer Menge, und von ſehr verſchiedener Groͤſe. Meis ſtens find fie breitgedruͤkt, ausgeſchweift, und gabelfoͤrmig getheilt. Erſt nach— her hatte Herr Profeſſor Hermann die Gute, einen ganzen Stamm mir mitzuthei⸗ len, welchen ich daher auf der eingeſchalteten Tafel, XLVII. A, in Abbildung vorzulegen, nicht habe ermangeln koͤnnen. An dem ganz eigenem Gewebe, das von allen bereits beſchriebenen Sattungen abweicht, iſt nicht der mindeſte Unter⸗ ſchied von jenem, daran wahrzunehmen. Doch mangeln dieſem Exemplar jene Waͤrz— gen, von welchen auch nicht die geringſte Spuhr zu entdecken war. Solten ſie erſt im ſpaͤterem Alter, zum Vorſchein kommen, oder find fie wuͤrcklich fremde Koͤr⸗ per, eine Gattung eines paraſitiſchen Saugſchwamms, der ſich gerade nur an dieſem aufhaͤlt? Umſtaͤnde; die ich für jetzt, zu genaueren Unterſuchungen auszuſetzen vermuͤſſiget bin. a Dieſer Stamm hat eine betraͤchtliche Staͤrke, und theilet ſich von der Grundflaͤche an, in mehrere zwar kurze, doch ſtarke Aeſte, welche abermahls mit kleinen gerundeten Zweigen beſezt ſind. Sie nehmen an allen Seiten ihren Ausgang, und fo erhält der Schwamm, ſtatt jener ebenen Lage, eine buͤſchel⸗ foͤrmige Geſtalt. In dem Umfang ſind dieſe Auswuͤchſe, wie an jenem, theils breit gedruͤckt, theils eckigt, theils gerundet. Die Farbe kommt gleichfalls mit jenem überein, nur iſt die aͤuſere Fläche, etwas mehr ins Graue gefärbt. Nach vorlaͤuftgen Nachrichten, wird dieſer Schwamm in dem Mittellaͤndiſchen Meere gefunden. : Der A4te Gatt. Sp. ſeyphiformis. Becherfoͤrmiger Saugſchw. T. XLVIII. 277 Der vier und vierzigſte Saugſchwamm. Spongia ſcyphiformis. Becherfoͤrmiger Saugſchwamm. Tab. XLVIII. Fig. 1. Der ganze Schwamm. Fig. 2. Ebenderfelbe, von der entgegengeſezten Seite. Fig. 3. Ein vergroͤſertes Stuͤck der Oberflache. Fig. 4. Dergleichen von der inner ren Flaͤche. N Spongia tubulofa fimplex feyphiformis , fexturà e fibris rigidis reticu- latis, extus muricatis, intus venoſis. Dem erſten Anſehen nach, koͤnnte dieſer Saugſchwamm fuͤr eine Ab— änderung der Spongia fiſtularis, als der naͤchſtaͤhnlichen Gattung, oder nach ſeiner Geſtalt und Farbe, wenigſtens fuͤr eine zufaͤllige Abweichung beduͤnken. Er iſt aber davon allzuſehr verſchieden. Jener hat ein Gewebe von gleich— foͤrmigen, groben, weitauseinandergeſtellten Fäden, hier aber find fie manchfal— tiger zuſammengeſezt und in ihren Fuͤgungen ganz veraͤndert. An der inneren Seite dieſes becherfoͤrmigen Schwamms, ziehen ſich die Laͤnge hin, ſehr ſtarke, aſtfoͤrmige Fäden, welche zuſammengedreheten Schnuͤren gleichen. Dieſe theilen ſich in mehrere Aeſte, die zwar eine gekruͤmmte Richtung nehmen, doch eine faſt ebene Flaͤche bilden, ſie ſind uͤberdiß ſehr enge verwachſen. Noch ſind ſie mit feineren Haaren verwebt, welche zuſammen, dem Gewebe ſelbſten, eine auſerordentliche Feſtigkeit geben. Es laͤßt ſich nicht mit den Fingern zufams mendruͤcken, und im Waſſer, wird es wohl erweicht, es verliehrt aber das Rau— he nicht, und behält auch einen hohen Grad der Spannung. Von den ſtarken Faͤden der inneren Seite, die ich unter der vierten Figur, nach einen kleinem Theil dieſer Flaͤche, vergroͤſert vorgeſtellt habe, ziehet ſich in ſenkrechter Lage, ein filfiges Gewebe, gegen die aͤuſere Seite, welche in der Mitte des Bechers, eis nen halben Zoll im Durchſchnitt betraͤgt. Es beſtehet aus feineren, ſteifen Haas ren, welche meiſtens in duͤnne Membranen verwachſen ſind, und gerundete, oder auch eckichte, naͤchſt aneinander ſtehende Zellen, bilden. Die Winkel das zwiſchen, ſind mit Auswuͤchſen kleiner gekraͤuſelter Faſern beſetzt, welche dem Schwamm die Rauhigkeit geben. Einige haben eine kegelfoͤrmige, andere aber eine gerundete, oder auch unbeſtimmte Geſtalt, und ihre Lange beträgt kaum eine oder eine halbe Linie. a Eſper Pflanzenthiere II. Th. Nn Der 278 Achtes Geſchl. der Pflanzenthiere. Spongia. Saugſchwamm. Der Stamm iſt, naht an der Grundflaͤche, von ganz ſolider holzar, tiger Subſtanz. Der Becher, welcher eine gekruͤmmte Richtung nimmt, er⸗ weitert isch gegen die Mündung zu, ſehr gemaͤchlich, und der Rand gehet in eine ſcharfe Kante aus, die mit feinen krauſen Haaren bewachſen iſt. An dem Ruͤcken, naͤchſt der Grundfläche, hatte dieſes Exemplar eine ablangrunde, aber zum Theil verwachſene Spalte, die wohl nur zufallig entſtanden, da der obere Umfang ganz unzertheilt und gleichfoͤrmig iſt. Die Farbe iſt lichtgrau, mis Gelben vermengt, und kommt mit der des gemeinen Waſchſchwamms bey— nahe überein. Dadurch iſt dieſer Schwamm zugleich von der Spongia fiftu- laris verſchieden, wo fie beſtaͤndig ſchwarz oder rothbraun erſcheint. Dieſe Gats tung, von der mir noch keine Nachrichten bekannt ſind, habe ich gleichfalls, aus dem ſo ſchaͤzbaren Vorrath des Herrn Profeſſors Hermann, mitgetheilt erhalten. Von der Spongia infundibuliformis, Linn. oder crateriformis Pall. iſt fie allzuſehr verſchieden, als daß ich ihren Abſtand anzugeben, noͤthig fände. Sie iſt nach meinem Vermuthen, aus dem Mittellaͤndiſchen Meer beygebracht worden. . Der fünf und vierzigſte Saugſchwamm. Spongia fucorum. Der Tang⸗Saugſchwamm. Tab. XLIX. Fig. I. I. 1. I. Verſchiedene Parthien dieſes Saugſchwamms an den Zweigen des Fucus compreſſus befeſtigt. Fig. 2. Ein vergroͤſertes Stuͤck des Schwamms. Spongia paraſitica, polymorpha, fibris reticulatis tenuiſſimis fragilibus, ſetis erectis. Unter dem Nahmen der Spongia tomentoſa beſchreibt Herr von Linne * einen Saugſchwamm/ deſſen angegebene Kennzelchen, mit dem in Ab⸗ *) 8. N. Ed. XII. p. 1290. ſp. 12. Spong. tomento/a. S. poroſa ſubaeuſeata tomen- tofa. — Habitat ſupra Zoſteram, alisſque plantas mar inas. — Similis Spongiae ocu- latae, ſed tota tomentoſa, extus fubaculeata. (parlis poris anguftis pertuſa, ms liſſi⸗ ma, denfa, helvola, rotundata. — Ed. XIII. TO. I. PE VI p. 3821. p. 12. (Gleiche Char.) Hier wird zugleich, nach dem Ellis + Sölandriſchen Werk. S. 187. Nr. Ze 45te Gatt. Sp. fucorum. Der Tang⸗Saugſchw. T. XLIX. 279 Abbildung hier vorgeſtellten, ohne Anſtand uͤbereinkommen. Doch auch die von dem Herrn Pallas angegebenen Merkmahle der Spongia panicea, laſſen ſich gleichfalls dahin anwenden, wie ich ſchon in der Beſchreibung der Gattung glei⸗ ches Nahmens, erwaͤhnt habe. Um daher nicht zu einer Irrung Anlaß zu geben, habe ich, bis auf weitere Berichtigung, dieſer Gattung obſtehenden Nah—⸗ men beygelegt. Noch hat auch Ellis, unter gleicher Benennung der Spongia tomentoſa und panicea, zwey Gattungen angegeben, die ſich mit dieſer nicht vereinigen laſſen. Es ſcheint, daß die aus dem britanniſchen Kuͤſten, von jenen aus den oſtindiſchen Meeren, abermahls verſchieden ſind. Ich kan hiebey eben ſo wenig das angegebene ſpiſſige Gewebe, als die ſteifen Borſten bemerken, welche in die Haut eindringen, und einen brennenden Schmerzen verurſachen. Sie hat deßfalls den Nahmen der Spongia urens, von ihm erhalten. . Der hier vorgeſtellte Saugſchwamm, iſt einer der gemeinſten, man trift ihn faſt an allen aus Oſtindien kommenden Meergewaͤchſen an, beſonders den Seetangen, und Sertularien. Am haͤufigſten aber zeigt er ſich auf den an dem Vorgebuͤrg der guten Hofnung, fo zahlreichen Fucus compreſſus, und es iſt ein einzelner Zweig, oͤfters mit einer groſem Menge, hin und wieder bewachſen. Die Groͤſe ſelbſten aber, iſt ſehr geringe, ich habe ihn in keinem betraͤchtlicheren Ausmaas, als die vorliegende Abbildung ergiebt, zur Zeit gefunden, es kan aber auch ſeyn, daß groͤſere abgenommen, oder nicht zu uns gebracht werden. Er ſezt ſich gemeiniglich an den Winkeln der Ute und Zweige an, und feine Form iſt ſehr manchfaltig. Gewöhnlich hat er eine kugelfoͤrmige Ober f Nu 2 fläche nr. 7. deren Spongia urens, oder nach Ellis Corall. S. 80. Tab. 16. fig. d. di, D i, die Spongia panicea (Sponge lik Crumb of breed) angeführt, als welche vom Solander zugleich für die Sp. tomentofa erklaͤrt norden. Nach Maasgabe der Linneiſchen und Solandriſchen Beſchreibung, wurden in beyder Vereinigung, nach⸗ ſtehende Erlaͤuterungen beygefuͤgt. „Habitat ad Magnae Britanniae, Americae borealis, Africae, Indiae littora, Zoſterae aliisque plantis marinis adhaerens „ ocu- latae fimilis, recens aurantius, molliſſima, ſiecata albida et ureps tanto magis, fi in elibano exſiccata fit, intus micam panis referens, extrinſscus plena papillis poro per- tuſis.,, — In der Beſchreibung der Sp. panicea. S. 3823. ſp. 26. wird ſelbſten der Anſtand geaͤuſert, ob dieſe Sp. tomentoſa, und panicea „weſentlich verſchiedene Species find. „Hab. in Mari, inter Angliam et Belgum intermedio, fucis tubula, riis, fertularüs intertexta; an diflinfla a tomento/a. 5 280 Achtes Geſchl. der Pflanzenthiere. Spongia. Saugſchwamm. fläche und eine ebene Unterſeite, oͤfters aber, iſt er auch ganz flach, und zur Seite ausgeſchweift, oder auch winklicht geformt. Das Gewebe iſt ſehr fein, und beſtehet aus zarten, durchkreuzenden Fa⸗ fern, die auf der Oberflache, meiſtens gerundete, und gleichfoͤrmige Zwiſchen⸗ räume bilden. An dem Rand derſelben gehen kleine ſtumpfe Spitzen aus, die zuweilen etwas verlaͤngert ſind, und die Geſtalt kleiner Stacheln haben. Sie find ſehr weich, und koͤnnen auch, wegen ihrer Kürze, nicht in die Haut eindrin, gen Innen, iſt die Maſſe mit mehreren ſpiſſigen Sreitenfaſern durchwebt, und von weißgrauer Farbe, von auſen aber braͤunlich gefaͤrbt. Sie laͤßt ſich leicht zuſammendrücken, ſtellt ſich aber nicht wiederum in ihre vorige Form, man kan ſie vielmehr mit den Fingern zu einem Pulver zerreiben. Auch im Waſſer, das ſie zwar gemächlich in ſich ziehet, wird ſie nicht ausgedehnt, oder nach einem Druck, wieder in ihre vorige Geſtalt gebracht. Die Poren ſind gerundet, und ſehr klein. Sie haben einen erhöheren Rand, an verſchiedenen Exemplaren aber, habe ich keine wahrgenommen. * . | | Wegen der gleichfoͤrmigen Staͤrke dieſes Bandes, habe ich hiemit das Geſchiecht der Spongen einſtweilen zu beſchlieſen, und die noch abgaͤn⸗ gigen, oder neuentdeckten Gattungen, in der Fortſetzung beyzubringen. Es find fünf und vierzig weſentlich verſchiedene Species, welche hier auf fuͤnf und funfzig Tafeln, in Abbildungen find vorgelegt worden. Herr von Linne hat in der zwölften Ausgabe des Naturſyſtems, ſechzehen angegeben, wovon aber eine eingehet, die Spong. fluviatilis, als weſche von der Sp. lacuſtris, nicht ſpeeifiſch verſchieden iſt. Unter dieſen mangelt mir noch ein Original der Sp. 6. Spongia tubuloſa, oder faſtigiata Pall. weſche in dem Sebaiſchen Werk abgebildet, von derjenigen aber, welche Solander *) dafuͤr erklärte, 8 ganz *) Ellis - Solander-Zooph, p. 188. Sp. 9. Tab. 58. fig. 7. Spong. tuhuloſa Linn. Nach den Linneiſchen und andern uͤbereinſtimmenden Kennzeichen, müffen vorzuͤglich, die Aeſte eine gleiche Hoͤhe Crami Faftigiati) baben. Hier aber haben fie eine ganz entgegengeſezte Geſtalt Ich vermuthe, daß dieſe von Solander angegebene Spon⸗ gie, nur eine Varietet, der unter dem Nehmen Spongia panicen , auf unſerer XVIIIten Arte Gatt. Sp. fucorum. Der Tang⸗Saugſchw. T. XLIX. 281 ganz verſchieden iſt. Die zweyte unter dieſer Anzahl der abgaͤngigen Gattun— gen, it die 13te, die Spongia bacillaris, welche ſich nach Angabe des Herrn von Linne und O. Fr. Müller, an den Norwegiſchen Küften gefun⸗ den wird. Sie ſcheint mit der auf der XLſſten Tafel, vorgeſtellten Spongia ſtupoſa, am naͤchſten übereinzufommen, die Poren aber, werden weit feiner angegeben. Ich hoffe, daß ſich das „ nach einem beyzubringenden Ork ginal, wuͤrde entſcheiden laſſen. 1 . In des Herrn Ritter Pallas Elench. Zooph. find acht und zwanzig Gattungen dieſes Geſchlechts, als von nr. 223 biß 350, verzeichnet. Unter dieſen habe ich nachſtehende, theils beyzubringen, theils zu berichtigen. Es iſt nr, 223. Spongia lichonoides, von welcher der Herr Verfaſſer zwar ſelb— ſten zweifelt, ob fie wuͤrklich zu dieſem Geſchiecht gehört. Die nr. 229. ange⸗ gebene Sp. tubuloſa, habe ich bereits erwahnt. Die Sp. rubeus nr. 238. ſcheint in Bezug auf die Sebaiſche Vorſtellung, zu den Alcyonien zu gehören. Von der Sp. frondofa, nr. 245. mangelt uns zur Zeit ein vollſtaͤndiges Original. In dem Ellis ⸗ Solandriſchen Werk, ſind dreyzehen Gattungen ver⸗ zeichnet, und von dieſen, fuͤnf, als Neuigkeiten beygebracht worden. Es iſt die ſchon erwähnte Spongia tubulofa, ſp. 9. Dann die Spong. palmata ſp. 10. Ferner die prolifera ſp. 11, botryoides ſp. 12, und coronata ſp. 13. Ich werde nicht ermangeln, wenn ſich nicht inzwiſchen, Originale vo finden ſollten, fie zur Vollſtändigkeit, in genaueſten Copien, beyzubringen. koch wurden, zwar ohne Beſchreibung und angegebene Nahmen, auf der 5gten Tafel, drey Spongien aus Ocaheite daſelbſt vorgeſtellt. Die nach der erſten und zweyten Figur find nezfoͤrmig gegittert, und kommen der Spongia penicillacz am nächſten, die nach der dritten Figur aber, ſcheint von unſerer Spongia lamel- joſa, Tab. XLIV. nicht verſchieden zu ſeyn. i Nn 3 Die XVIII ten Tafel vorgeſtellten Gattung, iſt. Sie kam mir in gleichen roͤhrenförmi⸗ gen und bauchichten Aeſten vor. Die Spong. tubulofa Linn. HF auch von der unter gleichem Nahmen von Hrn Pallas, (El. Zooph. ur. 229.) angegebenen Gattung, verſchieden. Sie hat in der XIIlten Ausgabe des Linneiſchen Syſtems, (ſp. 28. N den Nahmen der Spongia tubulari erhalten. Nach vsrerwaͤhnter Erleuterung aber, iſt die bey fp. 6. (Spongia tubulofa Linn.) eingeſchaltete Elliſiſche Spongie tubuloß, wiederum davon zu ſondern. Achtes Geſchl. der Pfanzenthiere. Spongia, Saugſchwamm. Die dreyzehnde Ausgabe des Linneiſchen Naturſyſtems, enthalt im Zu⸗ fammentrag der in der zwölften angegebenen, deßgleichen der von den Herren Pallas, Solander, Ellis, Muͤller⸗Forskaͤhl und andern Verfaſſern beſtimm⸗ ten Spongien, funfzig Gattungen, wenigſtens nach verſchiedenen Nahmen. Doch unter dieſen gehen nach genauerer Berichtigung einige wiederum ein, deren ich zum Theil ſchon erwaͤhnet habe. Die in den Zool. Dan, von Herrn Muͤller angezeigte neuen Gattungen, ſind zum Theil nach allzuwenigen Kenn⸗ zeichen, ohne Vergleichung der Originale, nicht mit Gewisheit zu entſcheiden, ſo auch einige Forskaͤhl angegeben hat. Im Abſchluß dieſer geſammten Anzahl, wuͤrden zur Zeit noch folgende Species beyzubringen, oder auch nach deren Be— 989 1 zu berichtigen ſeyn. Sie ſind, als nach beſagter dreyzehenden Ausgabe; 18 ciliata, 19 rubra, 20 nigra, 41 compreſſa, 42 pocillum, = coalita, 44 plana, 45 cruciata, 46 ofliformis, 47 macida , 48 ficiformis. Die Spongia friabilis, habe ich, fo wie noch einige andere, nachzutragen. Von dieſem bißher bearbeiteten Geſchlecht, habe ich vier und zwanzig neue Gattungen beygebracht, womit ſich die in erfterwähnter Ausga— be, beſtimmte Anzahl, abermahls vermehret hat. Den geſammten Abſchluß aber, nach weiterer Entdeckung und der genaueren fen werde ich in der Fortſetzung anzuzeigen nicht ermangeln. Innhalt | 283 te c ( D e Innhalt 8 der ein dieſem zweytem Theil, beſchriebenen und abgebildeten Gattungen der Pflanzenthiere. Sechſtes Geſchlecht. Gorgonia. Horncoralle. Einleitung. Seite 1—20. rte Gatt. Tab. I. Gorg. ventalina Linn. G. Ventilabrum Pall. Nezfoͤr⸗ mige Horncoralle. Die kleine Faͤcher⸗Horncoralle. S. 20. Fig. 1. Ein ganzer Stamm. Fig. 2. Ein ver⸗ groͤſerter Zweig. ate Gatt. Tab. II. Gorg. Flabellum Linn. Pall. Die groſe faͤcherfoͤrmige Horncoralle. S. 23. Fig. I. mit gelber Rinde. Fig. 2. Ein vergroͤſertes Stuͤck. i — — — III. — — Fig. 2. Eine Abänderung mit blaßroͤthlicher, weils fen und grauen Rinde Fig. 1. Ein vergroͤſertes Stuͤck. — — — III. A. — — Fig. 1. Eine Abänderung, mit rother Rinde. Fig. 2. Ein vergroͤſertes Stück. (Eine G. Flabellum, mit der Rinde der Millepora al- cornis überzogen, it Tab. XV. abgebidet, und S. 60. angezeigt.) | 3te Gatt. Tab. IV. Gorg. granulata. Gekoͤrnte Horncoralle. S. 30. Fig. 1. | Der ganze Stamm. Fig. 2. Ein veraröſerter Zweig. ate Gatt. Tab. V. Gorg. Palma. Pall. Die breite Horncoralle. Palmen⸗ blattfoͤrmige Horncoralle. S. 32. (Hieher genört noch die Abänderung mit weiſſer Rinde, Tab. XL, welche in der Fortſetzung, wird beſchrieben 1 0 * ste Gatt. Tab. VI. Gorg. humofa ( Placomus Var. . Die erdfaͤrbige Horn⸗ coralle S. 36. Fig 1. Ein Af, Fig. 2. Ein vergroͤ⸗ ſertes Stuck eines Zweigs. Gte 284 unßalt der beſchriebenen und abgebildeten Gattungen Ste Gatt. Tab. VII. Gorg. anceps Linn. Pall. Zweyſchneidige Sorncoralle. S. 38. Fig. 1. Ein At. Fig. 2. Ein vergröſertes Stuͤck deſſelben im Durchſchnitt. Fig. 3. Dergleichen, nach der aͤuſern Flaͤche. Jte Gatt. Tab. VIII. Gorg. muricata Pall. Stachlichte Horncoralle. S. 42. Fig. I. Der ganze Stamm. Fig. 2. Ein vergrös ſertes Stuͤck eines Zweigs. (Die Abaͤnderung, welche auf Tab. XXXIX. vorgeſtellt worden, iſt S. 130. be⸗ ſchrieben. Eine andere, welche auf der Tab. XXXIX. A, vorgeſtellt worden, wird in der Fortſetzung angezeigt werden. Ste Satt. Tab. IX. Gorg. Saſappo. Pall. Die rothe ruthenfoͤrmige (drathfoͤrmige) Horncoralle. S. 46. Fig. I. Ein Zweig eines groſen Stamms. Fig. 2. Sproͤßlinge mit ihrer Grundflaͤche, auf einer Schale der engliſchen Sattelauſter, (Oftrea Ephip- Bean: Fig. 3. Ein vergroͤſertes Stuͤck eines Zweigs. „„ ˙ Au His. Eine Abänderung derſelben, in netzfoͤrmig⸗ verbreitetem Flche Fig. 2. Ein vergröferte Stuͤckeines Zweigs. gte Gatt. Tab. X. Gorg. poroſa. Die löcherichte Horncoralle. S. 49. Fig. I. Ein ſtarker Aſt. fig. 2. Ein vergröfertes Stuͤck der Rinde. 10fe Gatt. Tab. XI. Gorg. viminalis Pall. Die gelbe weidenfoͤrmige Horn⸗ coralle. S. 51. Fig. I. Ein Strauch von jüngerem Alter. Fig. 2. Ein vergroͤſertes Stuͤck eines Aſts. — — — KI. A. — — Fig. 1. Eine Abänderung mit grauer, oder blaſſen Rinde. Fig. 2. Ein vergroͤſertes Stuͤck eines Zweigs. (Hat ſich als eine eigene Gattung beſtaͤttigt, und iſt ſowohl von dieſer, als der G. verrucoſa verſchieden.) 1Ite Gatt. Tab. XII. Gorg. violacea Pall. Die violette Horncoralle. S. 54. Fig. 1. Ein ſtarker Stamm. Fig. 2. Ein vergröfertes Stuͤck eines Zweigs. 12te Gatt. Tab. XIII. Gorg. petechizans Pall. Die Petechien⸗Hornco⸗ f ralle. S. 55. Fig. 1. Ein ganzer Stamm. fig. 2. Ein vergroͤſerter Aſt. 1Zte Öatt, Tab. XIV. Gorg. dichotoma. — Gabelfoͤrmige Horncoralle, ohne eigene Rinde. S. 59. — — — XV. Eine Gorg. Flabellum, mit einer Rinde der Millepora alcicornis überzogen, S. 60. 14te der Pflanzenthiere. g 285 14te Gatt. Tab. XVI. Gorg. verrucofa Linn. Pall. Warzige Horncoralle. S. 61. Fig. 1. Ein ganzer Stamm. lig. 2. Ein vergrös ſerter Zweig. 15te Gatt. Tab. XVII. Gorg. ſetoſa Linn. — aceroſa Pall. Borſtige Horneoralle. ©. 66. Fig, 1. Ein Aſt mit der Rinde. Fig. 2, ein kleiner ohne Rinde. Fig. 3. Ein vergroͤſerter Zweig. 16te Gatt. Tab. XVIII. Gorg. lepadifera Linn. Refeda Pall. Die Meer⸗ eicheln⸗Horncoralle. Fig. 1. Ein Aſt. Fig. 2. Die ſchaa⸗ lenfoͤrmige Anſatze, vergroͤſert. 17te Gatt. Tab. XIX. Gorg. ceratophyta Linn. Pall. Die gemeine rothe Horncoralle. S. 78. Fig. 1. Ein ganzer Stamm auf ei⸗ ner Schaale der Engliſchen Sattelauſter angewachſen, Fig. 2, Ein groͤſerer Aſt. Fig. 3. Ein vergroͤſertes Stuͤck eines Zweigs. 18te Gatt. Tab. XX. Gorg. umbratica. Umberfaͤrbige Horncoralle. S. 83. Fig. 1. ein ganzer Stamm. Fig. 2. ein Stuͤck eines vers groͤſerten Zweigs. 19te Satt Tab. XXI. Gerg. ſarmentoſa. Großſtraͤuchigte Horncoralle. S. 85. Fig. I. Ein ganzer Stamm. Fig. 2. Ein vergroͤ⸗ ſerter Aſt. — — — (Eine Abänderung mit hochgelber Rinde, iſt Tab. XL V, vorgeſtellt, und wird in der Fortſetzung angezeigt werden.) 20te Gatt. Tab. XXII. Gorg. ſanguinolenta Pall. Rothpunctirte Horn⸗ A coralle. S. 86. Fig. I. Ein ganzer Stamm, zum Theil mit feiner Rinde überzogen. Fig. 2. ein vergröferter Zweig. 2 1te Gatt. Tab. XXIII. Gorg. Antipathes. N Pall. Schwarze Horn: cCoralle. S. 90. Fig. 1. Ein ftarfer Aſt mit ruthenfoͤrmigen Zweigen, zum Theil mit ſeiner Rinde. Fig. 2, ein vergroͤ— ſertes Stück deſſelben. 5 { — — — XXIV. — — — fig 1. Ein ganzer Stamm, nach ei⸗ ner Abaͤnderung mit kuͤrzeren Aeſten und kleineren Poren. 8 Fig. 2. Ein vergröfertes Stuck eines Aſts. — — — XXV. — — — Fig. I. Ein durch angeſezte Milleporen- ſchichten, ſteinartig verhaͤrteter Stamm. Fig. 2. Ein vergroͤ⸗ ſertes Stuͤck eines Aſts, im ſchrechen Durchſchnitt. — — — XXVI. — — — Fig. 1. Ein ſehr aͤſtiger Stamm, mit kurzen Zweigen, ohne Rinde. Fig. 2. ein geglaͤttetes Stuͤck. Eſper Pflanzenthiere II. Th. O o XXVII. * 3 Rn. 286 Innhalt der beſchriebenen und abgebildeten Gattungen 2 Ite Gatt. Tab. XXVII. — — — Ein ſtarker Stamm mit feiner Grund, fläche, von brauner Farb, ohne Rinde. 22 te Gatt. Tab. XXVIII. Gorg. radicata. Pall. Wurzelfoͤrmige Hornco⸗ ralle. S. 100. Fig. 1. Zwey Staͤmme in natuͤrlicher Ge— ſtalt. Fig. 2, eine Copie dieſer Coralle aus dem Sebaiſchen Werk, mit der aͤſtig vertheilten Wurzel, und einer an dem Gipfel angewachſenen Klappmuſchel. Fig. 3, eine vergroͤſerte Warze der Rinde, fig. 4. ein vergröferter Zweig. 23 te Gatt. Tab. XXIX. Gorg. homomalla. — Einfaͤrbige ſchwarze Horn⸗ coralle. S. 104. Fig. 1. Ein ganzer Stamm mit der ſchwarzen Rinde, und einigen bloſen Rage. Fig. 2, ein ver groͤſertes Stuͤck eines Zweigs. 24te Gatt. Tab. XXX. Gorg. papilloſa — (anſtatt ſuberoſa in der Unter, ſchrift) Großwarzige Horncoralle. S. 105. Fig. 1, ein Zweig mit der Rinde. Fig. 2, Ein vergroͤſertes Stuͤck der Spitze eines Zweigs. Fig. 3. Ein vergroͤſertes Stuͤck der Rindenflaͤche nebſt dem Stammende. a5te Gatt. Tab. XXXI. Gorg. aceroſa. Nadelfoͤrmige Horncoralle. S. 106. Fig. I. Ein Aſt mit der Rinde von brauner Farb. Fig. 2, ein vergroͤſertes Stuͤck eines Zweigs mit der Rinde. Fig. 3, dergleichen des Holzes eines Aſts. — — — XXXI. A — — — Fig. 1. Eine Abaͤnderung mit gelber Rinde. Fig. 2. Ein Lelge derte Zweig. f 26te Gatt. Tab. XXXII. Gorg. coralloides Pall. Gelbgeſtreifte rothe Horncoralle. S. 108. Fig. 1. Ein ganzer Stamm. Fig. 2. Ein vergröfertes Stuͤck eines Zweigs mit der Rinde. 27te Gatt. Tab. xXXXIII. Gorg. Placomus. Linn. Pall. Knoſpenfoͤrmige Horncoralle. S. 113. Fig. 1, ein ganzer Stamm mit der Grundfläche. Fig. 2, die vergröferte Spitze eines Zweigs. Fig. 3, Eine vergröferter Pore mit dem darüber anſchlieſen⸗ den Deckel. 7 — — — XXXIV. — — — Pig. I. Eine Abänderung mit kleineren knoͤpfigen Poren, und einem ſtarken holzigem Stamme. Fig. 2. Ein Pore mit aufſitzendem Deckel. — — — XXXIV. A. — — — Fig. 1. Eine Abänderung mit hornar⸗ tigem Holz / und kurzen Zweigen, Fig. 2. Ein vergeöferferS Zweig. N 28te der Pflanzenthiere, 287 28te Gatt. Tab. XXXV. Gorg. verriculata. Die groſe nezfoͤrmige Horn⸗ coralle. S. 124. Fig. I. Der untere Theil eines Stamms, mit dem nezfoͤrmigen Aeſten. Fig. 2, ein vergroͤſertes Stuͤck eines Zweigs. 29te Gatt. Tab. XXXVI. Gorg. miniacea. Die mengfaͤrbige Harncoralle. ©. 126. Fig. I. Ein ganzer Stamm. Fig. 2, ein ver groͤſerter Aſt. Zote Gatt. Tab. XXXVII. Gorg. tuberculata. Hoͤckerichte Horncoralle. S. 127. Fig. I. Ein ganzer Stamm, mit einem Theil der Rinde. Fig. 2. Ein vergroͤſerter Aſt. 31te Gatt. Tab. XX XVIII. Gorg. citrina. Die kleine citronengelbe Horn⸗ coralle. S. 129. Fig. I, der ganze Stamm, fig. 2, N ein vergroͤſerter Aſt. — — — XXXIX. Gorg. Muricata Variet. (zu Tab. VIII.) S. 130. Fig. I, ein ganzer Stamm. Fig. 2, ein vergrös fertes Stuͤck eines Zweigs. Fig. 3. Eine Celle oder Pore ſtaͤrker vergroͤſert. Fig. 4, eine dergleichen im Durchſchnitt vorgeſtellt. Fig. 5, dergleichen Poren, in veraͤnderter Form. Siebentes Geſchlecht. Antipathes. Stachelcoralle. Einleitung. Seite 133 — 139. ıte Gatt. Tab. I. Antipathes Flabellum. Pall. Faͤcherfoͤrmige Stachel⸗ coralle. S. 139. Fig. 1. Ein ganzer Stamm. 2te Gatt. Tab. II. Antip. clathrata. PA. Gitterfoͤrmige Stachelcoralle. S. 141.— Ein ganzer Stamm. Zte Gatt. Tab. III. Antip. cupreſſina Pall. Gorg. Abies Linn. Cypreſſen⸗ foͤrmige Stachelcoralle. S. 143. Fig. I, ein ganzer Stamm. Fig. 2, ein vergroͤſertes Stück eines Aſts. te Gatt. Tab. IV. Antip. Larix. — “) Lerchenbaumfoͤrmige Stachelcoralle. S. 147. Fig. 1. Ein Stamm. Fig. 2, ein vergroͤſertes Stuͤck deſſelben. 20 2 Ste *) Von dieſer Stachelcoralle, habe ich der Zeit ein Etemplar von dritthalb Schuh in der Laͤnge erhalten, das mit vier Reihen ſehr langer borſtenfoͤrmiger Zweige beſetzt war, und ich kan mich daher noch weniger überzeugen, daß es die Antip. pennacea Pall. ſeyn 288 Innhalt der befihriehenen und abgebildeten Gattungen Fte Gatt. Tab. V. Antip. ligulata. Riemenfoͤrmige Stachelcoralle “). 8 S. 149. Fig. 1. Der ganze Stamm, fig. 2, ein vergroͤ⸗ ſertes Stuͤck des Gitters. 6te Gatt. Tab. VI. Antip. myriophylla Pall. Duͤnnaͤſtige Stachelcoralle. (anſtatt ericoides, in der Unterſchrift) S. 150. Fig. 1, ein ganzer Strauch, lig. 2, ein vergroͤſerter Aſt, mit Zweigen. f 5 te Gate, Tab. VII. Antip. foeniculea Fall. *) Fenchelblaͤtterichte Sta⸗ chelcoralle. S. 15 2. Fig. I. Ein Strauch mit ſchwarzem hartem Holz, fig. 2, dergleichen mit weichem, von gelbbrau— a ner Farb. Ste Gatt. Tab, VIII. Antip. fpiralis Pall. Gorg. Abies fpiralis Linn. Schneckenfoͤrmige Stachelcoralle. S. 154. Fig. 1, ein ganzer Stamm in gewundener Form. Fig. 2, ein ſtaͤrckerer, in gerader Richtung, mit bauchichten Stammende gegen die Grundflaͤche. Fig. 3, ein vergroͤſertes Stuͤck des Stamms von fig. 2. Fig. 4. Der angebliche Polype nach der Vor⸗ ſtellung aus dem Ellis, Solandriſchen Werk. Fig. 5, ver⸗ groͤſerter angeblicher Kelch, oder Auswuchs. gte Gatt. Tab. IX. Antip. glaberrima. Glaͤnzende Stachelcoralle. S. 160. Fig. 1. Ein Stamm mit der Grundflaͤche. Fig. 2, ein gas belfoͤrmig getheilter Stamm des Gipfels. Fig. 3, ein Stuͤck im queren Durchſchnitt. Fig. 4, ein anderes im ſchregen Durchſchnitt, nach Vorſtellung der blaͤtterichten Schichten. Fig. 5. Eine abgenommene einzelne dünne Schichte des horn, artigen Holzes. 5 N Achtes ſeyn ſolte. Jene hat ſchen nach ſeiner Angabe, bey einer ſchuhhohen Länge, die Dicke einer Schreibfeder; dieſe hingegen iſt bey einem fo groſem Ueber ma, aum von der Dicke eines Strohhalm. Es lſt daran, die vertroknete Gallerte ſehr haufig, im mindeſten aber keine Spuhr eines wollichten Ueberzugs, wahrzunehmen. Herr Pallas beziehet ſich uͤberdiß, auf Rumph's Erica marina, die von dieſer ganz vers ſchieden iſt. *) Es hat ſich noch nicht entſchieden, ob dieſe Gattung, eine wuͤrkliche Antipathes, oder wie leichter zu vermuthen ſtehet, eine Gorgonia iſt. 5%) Ich habe ſchon meine Ankaͤnde geaͤuſert, ob dieſes die wahre Antip. foeniculacea Pall. iſt. Noch gerathe ic auf die Vermuthung, fie möchte eine Gorgonia ſeyn, da mir bey andern Exemplaren, wahrſcheinliche Ueberreſte einer kalchartigen Rinde vorgekommen ſind. der Pflanzenthiere. I 280 Achtes Geſchlecht. Hongia. Saugſchwamm; Spongie. Einleitung. Seite 165 — 180. rte Gatt. Tab. I. Spongia oculata Linn. Pall. Der aͤugige Saugſchwawm. S. 180. Fig. I, ein ganzer Stamme, fig. 2, ein vergrös ſertes Stuͤck der Flaͤche mit den Poren. f Ate Gatt. Tab. II. Spongia papillaris Pall. Der großwarzige Saug⸗ ſchwamm. S. 183. Fig. 1, eine ganze Maſſe, fig. 2. eine vergroͤſerte Pore. a gte Gatt. Tab. III. Spongia muricata Linn. Pall. Der zotige Saug⸗ ſchamm. S. 185. Fig. 1. Ein ganzer Stamm. Fig. 2, die vergroͤſerten weichen Stacheln. Ate Gatt. Tab. IV. Spongia fruticoſa. Strauchartiger Saugſchwamm. S. 188. Fig. 1. Ein ganzer Stamm, Fig. 2, ein ver, f gröfertes Stuck eines Aſts. . ste Gatt. Tab. V. Spongia cavernofa. Pall. Loͤcherichter Saugſchwamm. S. 189. Fig. 1. die Vorderſeite. Fig. 2, die Hinterſeite eines Eremplars, Fig. 3. Ein vergroͤſertes Stück der loͤche— richten Fläche. Gte Gatt. Tab. VI. Spongia cancellata Linn. fulva Pall. Der ſtarre git⸗ terfoͤrmige Saugſchwamm. S. 191. Fig. 2, ein vergroͤ⸗ ſertes Stuck des Gewebes. 7te Gatt. Tab. VII. Spongia aculeata (anſtatt muricata, in der Unterſchrift) Linn. villoſa Pall. Stachlichter Saugſchwamm. Fig. 1, ein ſtarker roͤhriger Stamm, fig. 2, ein dünner von ſolider Maſſe. Fig. 3. die vergröſerte Fläche, mit den weichen Stacheln. — — - VII. A. Eine Abaͤnderung in ſchaalenfoͤrmiger Geſtalt. Fig. 1, von der vordern geöfneten Seite, fig. 2, von der breiten flachen Seite. f 0 — — — VII. B. Eine andere Abänderung, von kleinen ſehr ſtachlichten Aeſten. Fig. I. 2. 3, einzelne Aeſte in verſchiedener Form. Fig. 4. ein vergroͤſertes Stuͤck derſelben. Fig. 4. das vergrö⸗ ſerte Gewebe im Durchſchnitt. Ste Gate, Tab. VIII. Spongia fibrillofa Pall. Feinfaſerichter Saugſchwamm. f S. 197. Fig. 1. Ein ganzer Stamm. Fig. I. ein vergröſertes Stück der aͤuſern Fläche, im horizontalen Durchſchnitt. Fig. 2. ein dergleichen von der Spitze, im Durchſchnitt nach der Länge. Oo 3 gte 290 Innhalt der beſchriehenen und abgebildeten Gattungen te Gatt. Tab. IX. Spongia Clathrus.—Grobgitterichter Saugſchwamm. S. 200. Fig. I. Eine ganze Malle. Fig. 2, eine vergrös , ſerte Endſpitze eines Zweiges. — — — IX. A. Eine Abaͤnderung von grauer Farbe, und duͤnneren, verwickelten Aeſten. i Iote Gatt. Tab. X. Spongia dichotoma. — Cervicornis, Pall. (anſtatt fruticoſa in der Unterſchrift). Gabelaͤſtiger Saugſchwamm. S. 202. Fig. I. Ein ganzer Strauch. Fig. 2, ein vers groͤſerter Zweig. IIte Gatt. Tab. XI. Spongia infundibuliformis. Linn. erateriformis. Pall. Trichterfoͤrmiger Saugſchwamm. S. 205. Der ganze Schwamm nach verjuͤngtem Maas. Late Gatt. Tab. XII. Spongia Ventilabra Linn. ſtrigoſa Pall. Der fr cherfoͤrmige Saugſchwamm. S. 109. Fig. I. Ein gan⸗ zer Stamm. Fig. 2. ein vergroͤſertes Stuͤck des Gewebes an der aͤuſern Flaͤche. 13te Gatt. Tab. XIII. Spongia flabelliformis Linn. Pall. Der wedelfoͤrmi⸗ ge Saugſchwamm. S. 213. — Der ganze Schwamm nach verjuͤngtem Maas. ar Gatt. Tcb.XIV. Spongia agaricina. Pall. Der bilſenfoͤrmige Saug⸗ ſchwamm. S. 216. Fig. 1, der ganze Schwamm, auf einer Milleporenmaſſe aufſitzend, im verkleinertem Maas. Fig. 2, ein Stuͤck der untern Fläche vergroͤſert. Fig. 3, dergleichen von der Oberflache. a 15te Gatt. Tab. XV. Spongia officinalis. Linn. Pall. Der Waſchſchwamm. Gemeine Saugſchwamm. S. 218. Fig. 1, ein ganzer Schwamm von feinem Gewebe, und gelbbrauner Farb. Fig. 2, ein vergroͤſertes Stuͤck der Spitze eines lappenfoͤrmigen Aſts. — — — XVI. — — — Eine Abänderung von braungelber Farbe, mit groſen Poren. Fig. 1. Die Oberſeite. fig. 2. Die Unterſeite. fig. 3. Eine vergroͤſerter Pore. fig. 4. Ein Stuͤck des Gewebes, der unternſeite vergroͤſert. — — — XVII. — — — Eine Abänderung von ſafrangelber Farbe, a und gerundeten Auswuͤchſen. 16te Gatt. Tab, XVIII. ROTER panicea. — Semmelfoͤrmiger Saug⸗ ſchwamm. S. 224. Fig. I, der ganze Schwamm mit einer der Pflanzenthiere. 291 einer eingewachſenen Iſis dichotoma, von der vordern Seite. Fig. 2, ebenderſelbe von der entgegengeſetzten Seite. 17te Gatt. Tab. XIX. Spongia clavata. Keulenfoͤrmiger Saugſchwamm. S. 226. Fig. I. Der ganze Schwamm. Fig. 2, das innere Gewebe vergroͤſert. 3 Tab. XX. Spongia fiſtularis. Linn. Pall. Der roͤhrenfoͤrmige Saugſchwamm. Pfeifenſchwamm. S. 228. Fig, 1, 2, der untere Theil der Roͤhre, von beyden Seiten vorgeſtellt. — — — XXI. — — — Fig. 1. Der obere Theil dieſes Schwamms, oder die Muͤndung, im ſtaͤrkſten Durchſchnitt. Fig. 2, ein Stück im ſchregen Durchſchnitt. Fig. 3, das innere Gewebe vergröfert. Fig. 4, das Gewebe der aͤuſern Flaͤche vergroͤ— ſert. Fig. 5, ein Stuͤck der aͤſtigen Haare, nach ſtaͤrkerer Vergroͤſerung. — — — XXI. A — — — Mehrere Stämme dieſes Schwamms mit ihrer Grundfläche, auf einem Milleporenconcert aufſitzend. ite Gatt. Tab. XXII. Spongia groſſa. Der grobfilzige Saugſchwamm. S. 239. Fig. 1, der ganze Stamm, fig. 2, ein vergroͤ⸗ ſertes Stuͤck des Gewebes. i Bote akt. Tab. XXIII. Spongia lacuſtris. Der Weyher⸗Saugſchwamm. S. 233. Fig. 1, der ganze Stamm auf einem Holzaſt s anſitzend. Fig. 2, ein vergröfertes Stuͤck des Gewebes. — — — XXIII. A. — — Fig. 1. Eine beſondere Abänderung der ſelben. Fig. 2, ein vergröfertes Stuͤck nach deſſen aͤuſern Fläche mit den darinnen enthaltenen Saamenkoͤrnern. Ein derglei⸗ chen von einfacher Schichte des Gewebes. Fig. 3, 4, ſtaͤrker vergroͤſerte Saamenkoͤrner. Fig. 6. Die Abaͤnderung des ehh ans mit lappigen Auswuͤchſen. lig. 7. 9. kleine Zweige mit den Saamenkoͤr⸗ nern, von der auf der Tab. XXIII. vorgeſtellten äftigen Art. fig. 8, 10. eben dieſe, vergroͤſert. fig. 11, 12, 13. Die ſtaͤrker vergroͤſerte Saamenkoͤrner. N 21 fe Gatt. Tab. XXIV. Spongia lanuginoſa. Wollichter Saugſchwamm. S. 243. Fig, 1. der ganze Schwamm. Fig, 2, ein vers gröferter Zweig. ä + 22te 292 Innhalt der beſchriebenen und abgebildeten Gattungen 22te Gatt. Tab. XXV. Spongia Baſta. Der ſchwarzhaarige Saugſchwamm. S. 244. Fig. 1. Der ganze Schwamm. Fig. 2. Ein vers gröfertes Stuͤck des Gewebes. 23te Gatt. Tab. XX VI. Spongia pertuſa. Der durchſtochene Saug⸗ ſchwamm. S. 246. Fig. 1. Der ganze Schwamm. Fig. 2. ein vergröfertes Stuͤck. | 24te Gatt. Tab. XXVII. Spongia rigida. Der ſtarre Saugſchwamm. S. 247. Fig. 1. Der ganze Schwamm. Fig. 2. Ein vergroͤſertes Stuͤck. 25te Gatt. Tab. XXVIII. Spongia alicornis. Der Elendgeweyhfoͤrmige Saugſchwamm. S. 248. Fig. I. Der ganze Schwamm auf einer Millepore aufſitzend. Fig. 2. Die vergroͤſerte Spitze eines Zweigs. Fig. 3. Ein vergröſertes Stuͤck des mittleren Theils eines Aſts. 26te Gatt. Tab. XXIX. Spongia damicornis, Damhirſchgeweyhfoͤrmiger Saugſchwamm. S. 249. Fig. 1. Der ganze Stamm. Fig. 2. Ein vergröfertes Stück deſſelben. | 27te Gatt. Tab. XXX. Spongia penicillata. Der buͤrſtenfoͤrmige Saug⸗ ſchwamm. S. 259. Fig. 1. Der Schwamm von der Oberſeite. Fig. 2. Ein vergroͤſertes Stuͤck dieſer Fläche. Fig. 3. Dergleichen von der Unterflaͤche. Fig. 4. Die ſtaͤr⸗ ker vergroͤſerte buͤrſtenfoͤrmige Auswuͤchſe in ſenkrechter Lage. 28te Sat. Tab. XX XI. Spongia ſinuoſa. Der rinnenfoͤrmige Saug⸗ ſchwamm. S. 252. Fig. I. Der ganze Schwamm. Fig. 2. Ein vergroͤſertes Stuͤck des Gewebes. 29te Gatt. Tab. XXXII. Spongia fafeiculata. Der buͤſchlichte Saug⸗ ſchwamm. S. 253. Fig. I. Der ganze Schwamm. Fig. 2. Ein vergroͤſertes Stuͤck des Gewebes. 3ote Gatt. Tab. XX XIII. Spongia Lactuca. Der Salatblaͤtterichte Saug⸗ ſchwamm. S. 255. Fig. 1. Der ganze Stamm. Fig. 2. Ein vergroͤſertes Stuͤck der Oberflaͤche. 31te Gatt. Tab. XX XIV. Spongia membranoſa. Der haͤutige Saug⸗ ſchwamm. S. 256. Fig. 1. Der ganze Stamm. Fig. 2. Ebenderſelbe, von der entgegengeſetzten Seite. Fig. 3. Ein ver⸗ groͤſertes Stuͤck der Flaͤche. le der Pflanzenthiere. 293 326 Galt Tab. XXXV. Spongia ſolida. Der feſte e S. 258. Fig. 1. Der ganze Schwamm. Fig. ein vergroͤſertes Stück deſſelben. Fig. 3, 4, F. ſtaͤrker ee ſerte Endſpitzen. | 33te Gatt. Tab. XXXVI. Spongia polychotoma. Vielaͤſtiger Saug⸗ ſchwamm. S. 259. Fig. 1. Der ganze Schwamm. Fig. 2. ein vergroͤſertes Stuͤck der Flaͤche. 34te Gatt. Tab. XXXVII. Spongia crifpata. Der krauſe Saugſchwamm. Seite 260. Fig. 1. die Oberſeite. Fig. 2. die untere oder entgegengeſetzte Seite. Fig. 3. Ein vergroͤſertes Stuͤck des Gewebes. 35te Gatt. Tab. XXXVIII. Spongia Tupha. Der kolbenfoͤrmige Saug⸗ ſchwamm. S. 261. Fig. 1. Der ganze Schwamm. Fig. 2. Das vergroͤſerte Gewebe. — — — XXXIX. — — Fig. 1. Eine Abänderung mit kurzen Fig. 2. Ein vergröferter Aſt. 36te Gatt. Tab. XL. 15 ſtupoſa. Grobhaariger Saugſchwamm. S. 2 . XLI. Spongia ſuberoſa. Gorkartiger Saugſchwamm. S. 266. Fig. 1. Der ganze Schwamm. Fig. 2. Ein a ſtark vergröfertes Stuͤck des Gewebes. 38te Gatt. Tab. XLII. Spongia rubicunda. Der dunkelrothe Saugſchwamm. ©. 267. Fig. I. Ein Aſt in vatür! icher Groͤſe. Fig. 2. Ein vergroͤſerter Zweig. zote Gatt. Tab. XLIII. Spongia Lycopodium. Der kolbenmoosfoͤrmige Saugſchwamm. S. 269. Fig. 1. Der ganze Schwamm. Fig. 2. Ein vergroͤſerter Zweig. i 40te Gatt. Tab. XLIV. Spongia lamellofa. Der großblaͤtterichte Saug⸗ ſchwamm. S. 270. Fig. 1. Der ganze Stamm. Fig. 2. Ein vergroͤſertes Stuͤck der Oberflache. Alte Gatt. Tab. XLV. Spongia cannabina. Der werchaͤhnliche Saug⸗ ſchwamm. S. 272. Fig. 1. Der ganze Schwamm. Fig. 2. Ein Stuͤck der lache vergroͤſert. gar Gal Tab. XLVI. Spongia lobata, Lappenaͤſtiger Saugſchwamm. S. 273. Fig. I. Ein Stamm von brauner Farbe mit Eſper pfanzentbiere II. Th. Pp zwey⸗ 294 Innhalt der beſchriebenen und abgebildeten Gatt. der Pflanzenthiere. zweytheiligen Aeſten, fig. 2. Eine Abänderung von grauer Farbe, mit kolbenfoͤrmigen Aeſten. 43te Gatt. Tab. XLVII. Spong. verrucoſa. Der Blatternſaugſchwamm. S. 275. Fig. I. Ein Zweig mit den kegelfoͤrmigen Bläts tern oder Warzen. Fig. 2. Ein anderer mit kleinen Wars zen. Fig. 3. Ein vergröfertes Stuͤck des Gewebes, mit den geſchloſſenen und geoͤfneten Warzen. — — — XLVII. A. Eine Abänderung dieſes Schwamms. Fig. I. 5 Die vordere Seite deſſelben. Fig. 2. Die entgegengeſetzte. AAte Gatt. XLVIII. Spongia ſeyphiformis. Becherfoͤrmiger Saug⸗ ſchwamm. S. 277. Fig. 1. Der ganze Schwamm. Fig. 2. Die entgegengeſetzte Seite. Fig. 3. Ein vergrös ſertes Stuͤck der Oberfläche. Fig. 4. Dergleichen von der 8 inneren Flaͤche. 45te Gatt. Tab. XLIX. Spongia fucorum. Der Tangſaugſchwamm. S. 278. Fig. I. 1. I. I. Verſchiedene Parthien dieſes Saugſchwamms, auf den Zweigen des Fucus compreſſus. Fig. 2. Ein vergroͤſertes Stuͤck dieſes Schwamms. Regiſter Reg [7 der Nahmen der Geſchlechter und Gattungen. A. Abies: S. Anthipathes. Abietina. E. Gorgonia. Accarbaar Kippas 12 — Safappo 46 — itam 91 — bohor 92 — ular 92 — nigrum 155. Acerofa. S. Gorgonjia. Achilleum, Spongia Plin. 168, 525 Aenea. S. Antipathes. Aeſtige Horncoralle, 18, 19. Agaricina. S. Spong. Aleicornis. S. Millep. Spong. Alcyonen 179. Aleyonium, arboreum, asbeſtinum 67. Anm. primum antiquorum 206. irregulare rigidum Sebae 214, 257. dem Asbe- ſtinum aͤhnlich 132. manus diaboli 184. f Alexipharmacon, Gorg. Antip. 95. . Alterni. S. Rami. Americana. S. Gorg. Anceps. S. Gorg. ee 5 a ER N ee 8 == ze er Samuel Antipathes Geſchlecht, 15, 19, 133. Unter ſcheid von den Gorgonten, 5, 9. Ber ſchriebene Gattungen: Clathrata 141, cuprefüna 143, Fiabellum 139, foe- nieulacea 152, Glaberrima 160, La. rix 137, ligulata 149, Myriophyllum 150. Spiralis 154. Antipathes, Abies 3, 19. aenea 3, 19. Aehnlicher Saugſchw. 233. clatrata 139, 153. eupreſſina 134, 136, 139. dichotoma 139, ericoides 139, 150, 151. Flabellum 153, foeniculacea 139. Gorgonia 8, 12, 18, 19. hirſutum 67. Myriophyllum 139. orichalcea 134, 139, 162. pennacea 139, 147. Spinofa 147. fpiralis 134, 137, 139. fubpin- nata 137. Vlex 151. Aplifiäe Plin. 168, 176. Anm. Apotheckerſchwamm 180, 181. Arbre de mer 24, 61. — coralloide 109. verruceufe 62. Arueſche Zeeſchwamm 214. Atra. S. Spongia. Pp 2 Afterias 296 Regiſter der Nahmen, Aſterias eiliaris 49. Augen der Saugſchwaͤmme 175. Augeſchwamm 180. 181. B. Bacillaris. S. Spongia, Badſchwamm. Baſis. S. Grundflaͤche. Baſta. S. Spongia, — laut 244. Barnacle bearing Gorgon 71. Bau mutu 155. Becherfoͤrmiger Saugſchw. 220. Becherſchwamm 206. Biareus. S. Gorg. Bilſenfoͤrmiger Saugſchw. 216. Black Coral 133. Blaͤttgen der Zellen an den Gorgonien 8. Blattern ⸗Saugſchwamm 275. Blatſchwamm 206. Bloedroode Roude 46. Bluthige Nuthe 46. Wlutrothe Meerruthe 46 Bockſchwamm. Borſten der Stachelcor. 136. Borſtenfoͤrmige Horncocalle 65. Botryoides. S. Spongia. Branched englifh Sponge 180, 181.1 — tu- berculated Sponge 186. Breede Zee - Blum 60. Bruſtwarzenſchwamm 183. Buͤrſtenfoͤrmiger Saugſchw. 250. Buͤſchlichter Saugſchw. 253. Bulla marina 244. Co Calbaar itam 91. i Calyces Antipathis 137. Calycularis. S. Madrepe - Cambylium .coralliforme 92, Cancellata. S. Spongia, Cannabina, S. Spong. Carex — dem ausgeaͤdertem Blatt ahnliche Haare eines Gaugſchwamms 255. Cavernofa. S. Spong. 8 Cavollini — Verſuche mit dem Horncoral⸗ len 6, 16. Cellepora hyalina 31. Cellulae Gorgoniarum 8. Cellulana 2, — fungoſa 166. Ceratophyta. S. Gorg. Ceratophyton 134. — fabelliforme 62; Cervicornis. S. Spong. Chamaeriphe peregrina 32. N Chirotheca marina 194. 8 Ciliata. S. Spongia. Citrina. S. Gorgonia. Clavata. S. Spong. Clathrata. S. Anthipathes. N Clathrus. S. Spongia, Gorgonia = cancel- latus 200, Coalita. S. Spong. Common Sponge 218, 219. Compreſſa. S. Spongia. Corallina fruticoſa 39, 62. — elatior 67. purpurea 79. Antipathis facie Var, 61. alba nodofa 62. rubens 79. Corallinum foliatum 67. Corallium nigrum veterum Anm. Coralloides. S. Gorg. — granulofa alba 62, — fruticofa 79. — epiſpongioſa 79. Corde de mer 15%. Coronata. S. Spongia Cortex Gorgoniarum 6 91, 92, 163. Crateri- der Geſchlechter und Gattungen. Crateriformis. S. Spongia. Ein dieſem aͤhnlicher Saugſchwamm 278. Criſpata. S. Spongia. Criſtata. S. Spongia. Cruciata. S. Spongia. Cupreſſina. S. Gorgonia und Antip. Cupreſſus Antip. 144. — marina Rumphii 144. Cypres Antipathes 144. Cypreſſenfoͤrmige Stachelcoralle 144 Cypreſſus. S. Antipath. D. Damicornis, S. Spongia. Damhirſchgeweyhfoͤrmiger Saugſchwamm. 249. Dichotoma. S. Antip. Gorg. Spong. Dichotomous Sponge 203. Dodſpons 262. Duͤnnaͤſtige Stachelcoralle 150. Dunkelrother Saugſchw. 267. Durchſtochener Saugſchw. 267. E. Ecorce de fubftance de Champignon etc. 109. Echinata Spongia 188. Einfache Horncorallen. S. Gorg. ſimplices. Einfaͤrbige ſchwarze Horncoralle 104. Eiſenholz 90. 5 Elegans. S. Spongia. Elendgeweyhfoͤrmiger S wach. 248. Elongata. S. Gorg. Engliſche Sattel + Yufter 47. Entenmuſchel Gorgonie 71. Epicorallium reticulatum 24, virgulis muri- catis 42, — alatis 39, 297 Eponge vulgaire 218, 220. cancellée 191, feuillettée 207. veloutée 197, oeillet- tee 180, 181, à piquans 185, 186, caverneuſe 189, à fibres 197, bran- chue 203. Equiſetum marinum 153. Erdfaͤrbige Horncoralle 36. Erica marina 62, 140 — tenuis 150. Ericoides, S. Anthipathes, Eventail, porde 38, — de mer 23, — de Nimphe 213, 214, de Thetis 115, pointillé 55, 56. Exſerta. S. Gorg. Eyerſtöcke der Stachelcorallen 137. F. Faͤcherfoͤrmige Horncoralle. S. Gorg. fla- bellifor mis. Faͤcherförmiger Saugſchwamm. 209. dergl. Stachelcoralle 139. dergl. Hornco⸗ ralle 23. Faͤcherhorncoralle, mit einer Milleporen⸗ rinde uͤberzogen 59, 60. Faͤcherſchwamm 213, 114. Faſciculata. S. Spongia. Faſeiculi faſtigiati 254. Faſtigiata. S. Spongia. Feinfaſerichter Saugſw. 197. Feſter Saugſchwamm. 258. Benchelblätterichte Stachelcor. 152. Fetiſch, aus dem Stamm einer Gorgonie geſchnitten 94. Fibrilloſa. S. Spong. Ficiformis. S. Spong. Fiery Red Gorgon 32. Fir like Gorgon 55. Py 3 Fiſtu- 298 Fiſtularis. S. Spongia. Saugſchw. 277. Flebella marina 21. Flabelliformis. S. Gorgonia, Spongia, — Variet. Spongiae fibrillofae 198. Flabellum, S. Gorgonia, Spongia, Anti- pathes, — marinum 114, 214, aru- enfe 214. Flammea, S. Gorgonia. Fleiſch der Gorgonien 14. Flores Gorgoniae 116. Floribunda, S. Gorgonia. Flußſchwamm 235. Fluviatilis S. Spongia. Ein ahnlicher Foeminae ſpongiarum Plin. 168. Anm. Foenienlacea S. Antipath, Foenum marinum 153. Foliaſcens S. Spongia. Foramina Spongiae 175. Friabilis S. Spongia. Frondoſa S. Spongie. Frutex marinus flabelliformis 62, — verru- carius 62, lignoſus 49. 62, 101, — ericae facie 115. Fruticoſa S. Spongia. Fruticulus marinus etc, 142. Fucorum Spongia. S. Spongia. Fucus, compreſſus 279, teres ràmoſus 80. Anm. — veſte rugofa 61, — ramu- lis comprefüufeulis 87, a fpongialis 263, — environné de Tartre coralli- ne. 109, — veſtitus Imper. 3, — ſpongioſus 181, — Unterſcheid von den Gorgonien 5. Fulda. S. Spongia. Fungiten 179. Regiſter der Nahmen, G. Gabelaͤſtiger Saugſchw. 202. Gabelfoͤrmige Horncoralle 59. Gabelfoͤrmiger Saugſchw. 259. Gedoornde Zeeheefter 42. Geknobelde Zee Waajer 113. Gekroͤnte Horncoralle 30. Gelbe weidenförmige Horncoralle 51. Gelbbetroͤpfelte Horncoralle 86. Gelbgeſternte Horncoralle 108. Gelbholz 113. Gemazelte Hoornplant 86, 87. Gemeene Spons 219. Gemeine Horneoralle 78. Gemmae Plinii 95. Geftipte Hoornplant 55, 56. Getakte Zee Heeſter 150. Getepelde Hoornplant 42. Gewardde Zeedorn 142. Gitterfoͤrmige Stachelcoralle 141. Gitterſchwamm 191. Glaberrima. S. Antipathes. Glaͤnzende Stacheleoralle 160. Gorgonia, Geſchlecht. 1, 2, Unterſcheid von den Alcyonien und Edlen Coral⸗ len 5, 67. Anm. Beſchriebene Gat⸗ tungen: Acerofa 106, anceps 38, An- . tipathes 90, Ceratophyta 78, eitrina 129, coralloides 108, Dichoma 59, Flabellum 23, mit einer Millep. alci- cornis 60, Granulat 30, homomalla 104. humofa 36, Lepadifera 71, Mi- niacea 126, muricata 42, eine Abaͤnde⸗ rung 130, Palma 32, papilloſa 105, petechizans 55, placomus 113, poroſa 49, Radicata 100, Sanguinolenta 86, far- N der Geſchlechter und Gattungen. farmentofa 85, ſaſappo 46, ſetoſa 66, Tuberculata 127, Umbratica 83, Ven- talina 20, verrieulata 124. verrucoſa 61, viminalis 51, violacea 54. Gorgonia: Abies 19, 139, 143, 154, abie- tina 56, 87, acerofa 66, 70. 139, antipathes 19, 43, 51, 160, 161. america 87, anceps 19, Biareus 67. Clathrus 19, 21, ceratophyta, 19, 48, 85, 127, coralloides 13. Anm. 19, 66. cupreſſina 134. Dichotoma 51. Elongata 19. exferta 124. Flabellifor- mis 12, 18, 139. flabellum 19, 34, 59, 60, 149, 212, flammea 32, 33, 67 Aum. Iuncea 11, 19, Lepadifera 19. Mollis 19, muricata 10, 19, ST, 105. Orichalcea 134, Palma 16, 19, 20, 40. Anm. 126, pectinata 19, 126, petechizans 19, 87, 128. pinnata 18, 19, 70, 87, placomus 5, 10, 19, 36, 64, 152, purpurea 19. Radicata 19, 177, ramoſa 18, 19, reſeda 19, 72, refedae facie 72, reticulata 18, 124 reticulum 19, 21. Sanguinolenta 19, fafappo 19, 49, 128, fetacea 19, feir- per 11, 19, ſetoſa 19, 87, 106, 107, fimpiex 18, 19, ſpiralis 19, 134, 154, ſuberoſa 19, 67, 105, fuccinea 19, 37. Ventalina 12, 19, 26, 30, 34, ventilabra 19, verrucofa 13. Anm. 19, 57, 110, verticillata 18, 19, 12T, 124, viminalis 19, 65, 130, viola- aenea cer 9. Gorgonien. Geſchlecht, 1. Unterſcheid von von den Alcyonien und der Edlen Co⸗ ralle 5, 67. Gorckartiger Saugſchwamm 195: 299 Goͤtzenbild, aus dem Stamm einer Sorgo⸗ nie geſchnitten 94. Grobgitterichter Saugſchwamm 200. Grobfilſiger Saugſchw. 232. Grobhaͤriger Saugſchw. 265. Groſſa. S. Spongia. Großblaͤtterichter Saugſchw. 270. Groſe Faͤcherfoͤrmige Horncoralle 22. Großwarziger Saugſchw. 183. Groote Seewajer 20. H. Haare der Saugſchwaͤmme 173. Haarzottenſchwamm 194. Haͤutige Saugſchwamm 25%. Hattuehoe 90, Hautſaugſchwamm 256. Hertzhoorn Spons 203. Hirzina. S. Spongia. Hirſchgeweyhſchwamm 102, 103. Hoͤckerichte Horncoralle 127. Hog Gorgon 42. Holz der Horncorallen 4. Homomalla S. Gorgon. Hoorngewas 78. Horncoralle, Geſchlecht 1. mit einer celle⸗ poren Rinde uͤberzogen 42, mit gal⸗ | lerartigem Ueberzug 133. Horned Gorgonia 79. Hygrometer vom Holz der Gorgonten 4. Hyppuriten 179. Humoſa S. Gorgonia L. 300 5 Infundibuliformis S. Spongia. ein ahnlicher 242. Iſidis Palma 62, — Placomum 24, 52. Iſis nobilis, 28, 67, 93, 161, — flexilis, frutie. 142. Tuncea S. Gorgonia. K. Keratophyta 3. Keratophyte A branches tortueuſes 62. Ketatophytum, dichotomum 39; Flabellum Veneris 23, maius nigrum 214, arbo- reum nigrum 92, frutieis fpecie nigrum 92, flabelliforme 114, ramulis laterali- bus, Seba, 129. Boerh. 133. Keulenfoͤrmiger Saugſchwamm 226. Kleene breede zwarte Zeeboom 92. Knochen der Gorgonien 14. Kolbenfoͤrmiger Saugſchwamm, 261. a Kolbenmooßfoͤrmiger Saugſchoamm 269. Krauſer Saugſchwamm 260. Kuͤhhornſchwamm 228. IL. Ladtura S. Spongia. Lacuftris S. Spong. Lahomette 90. Lamellae cellularım Gorgoniae 8. Lamelloſa S. Spongia. Lappenaͤſtiger Saugſchwamm 273. Larix S. Antipathes. Leberfoͤrmiger Saugſchw. 191. Regiſter der Nahmen, Lepadifera G. Gorg. Lepas 73. — balanoides 77. Lerchenbaumfoͤrmige Stachelcoralle 137. Lichenoides S. Spongia. Lignum Gorgoniarum 4. Ligulata S. Antipathes. Liſchdoddenſpons 262. Lithodendrum „ littoreum 203, arboreum 205. 3 Lithophito con tonace di color bianco. 62. — del color di Lacca 79 — mag- giore 43. Lithophytum americanum 42, 57, 92, — compreſſum 39, 79 — erectum 67, flavum 87, 150, nodofum 62, pinnatum 67, 69, — rubri coloris 79. Lithoxylum 3, retiforme 23. Lobata &. Spongia. Loͤcherbeſen, 50. Loͤcherichte Horncoralle 40. Löcherſchwamm 189. Lorbeerblatt. S. Oſtrea folium. Lorkenſpons Gewas 217. Lycopodium S. Spongia. — marinum 61, — M. Macida S. Spongia. Madrepora, calycularis 17, — oculata 28, muricata 44. Manon Plinii, 168. Anm. 176. Meereichel⸗Horncoralle 71. Meechand 92. Meerminne Seewajer 23, 214. Meerpockencoralle 71. Meerſchwamm 165, 166, 172. Mem- der Geſchlechter und Gattungen. Membranacea. S. Spongia. Membranoſa. S. Spongia. Mengfarbige Horncoralle 126. Millepora, celluloſa, Verſteinerung 35, alci- cornis 59. Miniacea. S. Gorgonia. Mollis. S. Gorgonia. Muricata. S. Gorgonia, Spongia, Madre- pora. Muſeus aquaticus ceranoides 234. Muts - Spons 206. Myriophylla. S. Antipathes. Mytilus, modiolus 232, hirundo 29. N. Nachtwaͤchterhorn, Saugſchwamm 228. Nadelfoͤrmige Horncoralle 106. Netzfoͤrmige Horncoralle 18, 20. 124. S. Spongia. S. Spongia. Nigra. Nodoſa. O. Ocelli ſpongiarum 175. Oculata. S. Spongia. officinalis. S. Spongia. On -haytfjn 20. Oogies Spons 180, 181. Oppoſiti. S. Rami. Oranje Spons 190. Orichalcea. S. Antipathes, Gorgonia. Offiformis. S. Spongia. Oftrea, Ephippium 47, Frons 152, crifta galli 90, Folium 230. 55 Otahiti, Schwaͤmme von daher 271. Ovaria Antipathis 137. Eſper Pflanzenthiere IL Th. — 299 P. | = Pabaytfjn 20. Paletfpons 209. S. Gorgonia. palmata. S. Spongia. Palmenfoͤrmige Horncoralle 32. palmiuncus anguinus 158. S. Spongia. S. Gorgonia. S. Spongia. S. Gorgonia, S. Gorgonia. S. Gorgonia, Pennacea. S. Antipathes. Pertuſa. S. Spongia. Petechiencoralle 55. Petechizans. S. Gorgonia. Pfeiffenſchwamm 228. Pili Spongiarum 173. Pinnae Gorgoniarum 12. Pinnata. S. Gorgonia.“ 5 Pinus marina 67. Placomum Ifidis 24. Placomus. S. Gorgonia. Aehnliche Gattung 36. plana. S. Spongia. Planta marina foliacea 210, — facie 73. f Platte Zee-boom 20, — Heeſter 139. S. Spongia. Pocillum. S. Spongia. Poktraagende Gorgon. 71, ſter 72. Polychotoma. S. Spongia. Polypen der Gorgonien 13, 14. Poreufe Zee Zeehecfter 49. Pori bifarii , ſparſi 82. 29 Palma. 1 panicea. paniculata. papillaris. papilloſa. Pectinata. Penicillata, reſedae Plumofa. — Zeeliee- Poros 300 Poroſa. S. Gorgonia. Poſaune, ein Saugſchwamm 228. prolifera. S. Spongia. purpurea. S. Gorgonia. Pynboom 66. Pypeſpons 228, 229. Q. Quercus marina 54, 67, 68, 79. R. Radicata. S. Gorgonia. Radix Gorgoniar. S. Grundflaͤche. Rami - alterni 12, 47. di 12. Ramoſa. S. Gorgonia. Ramuli Gorgoniar. 12. Reſeda. S. Gorg. — marina 73. Rete phillipenſe 214. Reteporiten 252. Reticulata. S. Gorgonia. Reticulum. S. Gorgonia. Riedgraß, aͤhnliche Schwammhaare 255. Riemenfoͤrmige Stachelcoralle 149. Rigida. S. Spongia. Rivier Spons 234. Rinnenfoͤrmiger Saugſchwamm 252. Roͤhrenfoͤrmiger Saugſchwamm 228. Rothe Horncoralle mit gelben Poren 108. Rothe Ruthenfoͤrmige Horncoralle 46. Rother Saugſchwamm 267. Rothpunctirte Horncoralle 86. Rubens. S. Gorgonia. Rubicunda. S. Spongia, Rubra. S. Spongia. Ruig Sposgewas 185, 194. oppofiti 12, ſecun- Secundi. Regiſter der Namen 8. Saamenkoͤrner der Spongien 240. Salz der Horncorallen 5. Sambeggia 66. Sanguinolenta. S. Gorgonia. S. Gorgonia, Saſappo. S. Gorgonia. Sarong tangan laut 194. Saugſchwamm 165, 172. Saugoͤfnungen der Spongien 173. Saule de mer 38, 39, 51, 52. Savaglia 6, 27, 90, 91, 93. Schwammſtein 223. Schwarze Corall 27, 28, 90, 91, 160. Schwarzhaariger Saugſchwamm 244. Scirpea. S. Gorgonia. Scyphiformis. S. Spongia. Sea Fan 23. Horncoralle, — ſpons 209. Seafeather 66. Sea Hedge 42. Sea Willow 38. S. Rami. Seebeſen 61. Seecypreſſe 144. Seeeiche 66, 67. Seefaͤcher 23. Seeheidekraut 113, 114. Seeholz 90. Seehorn 78, 79. Seelerchenſchwamm 217. Seereſeda 71, 72. Seeſtrick 154. Seetang. S. Fucus, Seewedel 20. Seeweide 38, 39, 51, 52. Seewurzel 90. Sertularia Thuia 146. Sarmentoſa. abietina 57. Seta- 1 | der Alte und Gattungen. 301 Setacea. S. Gorgonia. Setae Gorgoniarum 12. Setoſa. S. Gorgonia. Shagg Spons 186. Sinuoſa. S. Spongia. Spiral Antipathes 155. Spiralis. S. Antipathes, Gorgonia, Spaniſh Brown Gorgon 51, 52. Spiracula ſpongiarum 175. Spiral Antipathes 155. Spiralis. S. Antipathes, Gorgonia. Sponge 165. Spongia Geſchl. 165. — Genera Plinii 168. — Einer Horncoralle ahnlich 101. Beſchriebene Gattungen: Aculeata 193, .agaricina 216, alci- cornis 248, Baſta 244, Cancellata 190, cannabina 272, cavernola 189, clathrus 200, clavata 226, eriſpata 260, Damicornis 249, dichotoma, 202, Faiciculata 253, fibrilloſa 197, fiſtularis 228, flabelliformis 213, fru- ticofa 188, fucorum 278, Groſſa 232, Infundibuliformis 205, Lacu- ſtris 233, lactuca 255 , lamellofa 270, lanuginoſa 243, lobata 273, lyco- podium 269, Membranofa 256, mu- ricata 185, Oculata 180, officinalis 218; Panicea 224, papillaris 185, penicillata 250, pertufa 246, poly- ehotoma'259, Rigida 247, rubicun- da 267, Scyphiformis 277, finuofa 252, folida 258, ftupofa 265, eine “ ähnliche 272, fuberofa 266, Tupha 261, ventilabra 209, verrucofa 275. Spongia: Aculeata 178, ad ufum praeſtan- tiflima Turefort 219, agaricina 177, atra 24, Bacillaris 177, 178, 281, Buſta 177, 193, botryoides 178, 281, brittannica 181, Cancellata 177, 178, 193, cavernoſa 177, 178, 194, cer- visornis 177, 178, 188, 203, cilia- ta 282, coalita 281, compreſſa ſchi- accata 219, 282, coronata 178, 281, crateriformis 177, 206, 207, 272, criſtata 178, cruciata 282, Damicor- nis 255, dichotoma 178, 188, dura f. ſpuria 194, Echinata 186, elegans 206, erecta Seb. 181, Faſciculata, 177, faſtigiata 177, 178, 249, fibril- loſa 177, fiſtularis 177, 178, fiſtulo- fa maxima 194, fibrillofa 177, fici- formis 282, filkularis 177, 178, fla- belliformis 177, 178, floribunda 177, fluviatilis 172, foliata 206, foliaſcens 177, 178, 206, friabilis 236, fron- dofa 28, 177, 207, fulva 177, 191, 192, Globoſa 254, 266, 282, Fir- cina 254, 266, Infundibuliformis 178, 272, Lacuſtris 177, 178, 280, la- melloſa 281, lichenoides 281, Maci- da, 282, marina 194, membranacea 256, membranofa 177, muricata 177, 178, Nigra 282, nodoſa 178, Ocu- lata 177, 178, 193, 227, 228, offi- cinalis 177, 178, ofüformis 282, Pal- mata 178, 281, panicea 177, 279, 280, papillaris 177, penicillata 281, plana 282, plumofa 244, pocillum 281, polychotoma 268, prolifera 178, 281, Ramofa 181, ramofiffima 181, rigida 247, 273, rubens 177, 178, 268, 281, rubra 282. Scyphi- formis 209. finuofa 177, ſolida 258, 24 2 pu- ww Oo to ſpuria 194, ſtrigoſa 177, 178, 210, 211, ſtupoſa Ell. 178, ſuberoſa 7266, Tenaces fpongiae 236 Anm. To- mentofa 177, 178, 278, 279, 265, tubularia 281, Anm. tubuloſa 177, 178, 193, 280, 281, tubuloſa caver- nofa 194, tupha 177, typhoides 194, Ventilabra 177, 178, villoſa 177, 178, 194, Vrens 178, 179. Spongie 165. Spongioides 181. Spongle lik Crumb of Bread 179 Anm. Spons 165. Sponſ bal 254. Sponsgewas 165. Spugna oflicinale 218. Stachelbeſen, 42. Stachelcorall 133. Stachelſchwamm 185. Stachelſterncoralle 133. Stachlichte Horncoralle 42. Stachlichter Saugſchwamm 193. Stamm. S. Starrer, gitterfoͤrmiger Saugſchwamm 190, 247. Steinholz 3. Steinpflanze 3. Stekkelige Spons 185. Strauchartiger Saugſchwamm 188. Strauchigte Horncoralle 85. truncus. T. Takking Sponſgewas 203. Tannenfoͤrmige Horncoralle 57. Tangſaugſchwamm 278. Tauſendblatt, Stachelcoralle 150. Regiſter der Namen, S. Spong. Teppelachtig Sponsgew. 183. Tiffe de mer 262. Titanoceratophyta, 1, 3, 43, 62. Titfjiu 90. Tomentoſa. S. Spongia. Tragos Plin. 168 Anm. 173, 176. Tralie Spons 191. Trauerfaͤcher 139. Trechter Spons 206. Trichterfoͤrmiger Saugſchwamm 205. Trichterſchwamm 206. Trompet d' Elephant, Eponge 229. Trompetenſchwamm 193. 0 Trompet-Spons 194. Tenaces Spong. Truncus Gorgoniar. II. Tuberculata. S. Gorg. Tubuloſa. S. Spong. Tuchſchwamm 244. Tupha. S. Spongia. Tuphaſchwamm 261. Typha. S. Tupha. U. Ueberzug der Stachelhorncorallen 83. Uitgeholde Spons 189. Uitgefchneeden Sponsgewas 252. Ulex. ©. Antipath. Umbratica. S. Gorgon. Umberfaͤrbige Horncoralle 83. Urens. S. Spongia. V. Ventalina. S. Gorgonia. Ventilabra. S. Spongia, Gorgonia Ve- der Geſchlechter Venus’s Fan 23. Verge rouge 46. Verriculata. S. Gorgonia. Verruceufe Balai de Mer 61. Verrucoſa. S. Gorgonia, Spongia. Verſteinerungen der Horncorallen 19, der Gorgonia Palma 38, der Spongien 179, 226, 252. Verticillata. S. Gorgonia. Vielaͤſtiger Saugſchwamm 2859. Villoſa. S. Spöngia. Viminales. S. Gorgonia, Violacea. S. Gorgonia. Violette Hoornplant 54. Violette Horncoralle 54. Virga ſanguinea 46. Vliesachtig Sponſgewas 256. W. 5 Waajer Spons 213, 214. Warted Gorgon 61. — Warted See Fan 113, 114. Warzen der Gorgonien 16, an einem Saug- ſchwamm 275. Warzige Horncoralle 61. Warziger Meerfaͤcher 213. Waſchſaugſchwamm 218, 165, 172, 219. Wedelfoͤrmige Horncoralle 23, wedelföͤrmi⸗ ger Saugſchwamm 225. Weiche Theile der Gorgonien 13. Weintraube, an einer Horncoralle gefun⸗ den 100. und Gattungen. Werchaͤhnlicher Saugſchwamm Weſt-India pinnated Gorgon 87. Weyherſchwamm 233, 234. Willow Gorgon 39. Winkel- Spons 218. 219. Wollichter Saugſchwamm 243. Wrattige Hoornplant 61. Wurzel der Gorgonien. Wurzelcoralle 100. Wurzelfoͤrmige Horncoralle. 100. 303 S. Grundfläche. V. Varrow-like Antipathes 150. Z. Zee Beſem 61. Zee Bluts Tak 55, 56. Zee Cypres 144. Zee - Heefter I, 33. Zee-Heide 113. Zee Hooy 152. Zee Leer 214. Zee Palm 32. Zee Touw 155. Zee Mahogny Boom 79. Zee reſeda 72. Zee Wilg 38, 51, 52, 55, 56. Zellen der Gorgonien. S. Cellulae.. Zottiger Saugſchwamm 185. Zweige. S. Ramuli. Zweyſchneidige Horncoralle 28. S —— ” 75 (* u A| [ku 2 * Er en nu