DIE PILZE DES WEINSTOCKES. MONOGRAPHISCHE BEAEBEITUNG DEK SÄMMTLICHElY BISHER BEKANNTEN, AUF DEN ARTEN DER GATTUNG VITIS LIN. VORKOMMENDEN PILZE. VON FELIX VON THÜMEN K. K. ADJUNCT DER CHEMISCH-PHYSIOLOGISCHEN VERSUCHSSTATION ZU KLOSTERNEUBURG BEI WIEN, VIELER GELEHRTEN GESELLSCHAFTEN DES IN- UND AUSLANDES MITGLIED. MIT 5 LITHOGHÄPHIRTEN TAFELN. LIBRARY NEW YORK BOTANICAL QAROeN WIEN, 1878. WILHELM BRAU MÜLL ER K. K. HOF- UND UNIVERSITÄTSBUCHHÄNDLEK T53 Alle Rechte vorljelialten. SEINER EXCELLENZ LIBRARY DEM HOCHGEBORNEN HEREN ßoTANlCAL GARöCiN HIERONYMUS GRAFEN ZU MANNSFELD K. K. ACKBI^BAXJMINISTEn EHßEPtBIETIGST GEAVIDMET VOM 30 o «^ O ^ VERFASSER. H CO m tO o i^ O -n CO ^ O OD CO ]e mieux est l'eiinemi dn l)ien. Voltaire (fja Begueule). Das Studium der Mykologie auf streng wissenschaftlicher Basis ist noch verhältnissmässig jung. Zu Anfang unseres Jahr- hunderts noch beschränkte man sich darauf, die Pilze lediglich nach ihren äusseren, makroskopisch wahrnehmbaren, Kennzeichen zu beschreiben und zu classificiren, und erst in den Zwanziger Jahren begannen Elias Fries und Link auch auf die, mit dem damals noch äusserst unvollkommenen Mikroskope erkennbaren, Merkmale gegründet einer mehr wissenschaftlichen Behandlung des Materials Bahn zu brechen. Das Studium der grossen Pilze, der eigentlichen „Schwämme" |)ar' excellence, zu deren morpho- logischer und systematischer Untersuchung in den meisten Fällen die Loupe genügt, und wo das Mikroskop keine so grosse Rolle spielt, war denn auch bald, namentlich Dank dem unermüdlichen Fleisse und der hohen Begabung Fries' demjenigen der niede- ren Formen weit vorausgeeilt, so dass beispielsweise die Capitel in der 1844 erschienenen „Deutschlands Kryptogamen-Flora" von L. Rabenhorst, welche die Hymenomyceten behandeln, noch heute ihren hohen Werth besitzen , während die übrigen Ab- schnitte, die niederen Formen enthaltend, für den jetzigen Stand- punkt der Wissenschaft absolut werthlos und unbrauchbar ge- worden sind. Da war es abermals Fries, dieser Heros der Mykologie, welcher in seiner, im Jahre 1849 herausgegebenen „Summa vegetahilium Scandhiaviae'^ zuerst für alle Ordnungen des Pilz- VI Vonvort. reiches ein, auf wissenscliaftlich raikroskopisclie Grundlagen auf- gebautes System schuf, und dieses System ist heutigen Tages noch , wenn auch natürhch mit mancherlei Abänderungen und Verbesserungen, das allgemein giltige. Von dem Erscheinen dieses Werkes an, das ist also circa ein Viertel-Jahrhundert, datirt das neueste Stadium der mykologischen Forschung, das Stadium der bedingungslosen Herrschaft des Mikroskopes. Der anatomische Bau, die morphologischen Verhältnisse und vor allem der Bau und die Entwickelung der Frucht, das sind die maassgebenden Factoren, und damit ist denn die Mykologie endlich auch da an- gelangt, wo die anderen Zweige der Botanik schon lange stehen, und den man mit dem Apostel Matthäus bezeichnen könnte, als „an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen!" Auf dem, von Altvater Fries (welchem das hohe Glück beschieden war, wie vor ihm noch Keinem, am sechzigsten Jahres- tage des Erscheinens seines ersten mykologischen Werkes in un- geschwächter Geisteskraft sein grösstes und wichtigstes Werk, die „Htjmenomijcetes europaei^' abzuschliessen) begonnenen Pfade ward nun rüstig fortgeschritten und die Namen De Bary, De Notaris, Berkeley, Tulasne und Anderer glänzen als hell- leuchtende Sterne am Himmel unserer Wissenschaft! Wenn nun also die Mykologie selbst, wie aus Vorstehendem ersichtlich ist, im streng wissenschaftlichen Sinne so jungen Datums ist, um wie viel mehr muss diess der Fall sein bei der angewandten Mykologie, bei der Kenntniss und Erkenntniss des Einflusses, welchen die Pilze auf die übrige organische Natur ausüben. Fast alle Entdeckungen auf diesem Gebiete sind neuen und neuesten Datums und doch sind uns ganz sicherlich nur erst Bruchstücke von den gewaltigen Wirkungen bekannt, welche die Pilze geradezu in jeder Beziehung auf Menschen, Thiere und Pflanzen ausüben. Unzählige Krankheiten der organischen Wesen hat die Pathologie bereits auf Pilze zurückzuführen vermocht und täglich, könnte man sagen, werden neue, überraschende Ent- deckungen auf diesem Gebiete zu Tage gefördert. Vorwort. VII Die Krankheiteu der Pßanzeu, insofern dieselben durch pilzliclie Organisinen verursacht werden, lenkten schon seit langer Zeit die Aufmerksamkeit von Forschern und Laien auf sich, es ist aber nur zu erklärlich, wie die Resultate bei dem niederen Standpunkte der Wissenschaft im Allgemeinen gerade hier nur die allerdürftigsten sein konnten. Erst seit dem Erwachen des strengen Studiums überhaupt, wurden auch auf diesem Gebiete erfolgreiche Untersuchungen angestellt und hier war es Kühn, welcher in seinen „Krankheiten der Culturgewächse", welche 1859 erschienen, als epochemachender Bahnbrecher auftrat. Zu allererst stellte dieser Forscher aus dem Wust von einzelnen Untersuchungen und Beobachtungen ein abgerundetes Ganzes her, Avelches die pilzlichen Krankheiten der Pflanzen nach allen Seiten hin beleuchtete, ihre tiefeingreifende Wirkung auf das Wohl und Wehe unserer wichtigsten Culturgewächse dar- legte und eine solche Fülle von neuen Erfahrungen brachte, dass man mit Fug und Recht den Tag des Erscheinens dieses Werkes als den eigentlichen Geburtstag der Pflanzen-Pathologie betrachten kann. Achtzehn Jahre aber sind seitdem verstrichen, achtzehn Jahre des regsten Forschens auf diesem, wie auf allen anderen Feldern der menschlichen Geistesarbeit, und das Material, welches Kühn in seinem herrlichen Werke bearbeitete, hat eine solche Ausdehnung, eine solche Vermehrung erfahren, dass es schon kaum mehr möglich ist, dasselbe vollständig zu beherrschen. Beweis dessen , dass sich noch Niemand wieder den Muth zugetraut hat, ein ähnliches Werk, wie das Kühn'sche zu be- arbeiten, denn die kaum bewältigbaren Schwierigkeiten müssen Jeden zurückschrecken; ist doch der einzige, in dieser Hin- sicht unternommene Versuch nichts weniger wie als gelungen zu bezeichnen ! Wir leben jetzt im Zeitalter der Theilung der Arbeit, das „Divide et impera'' ist das allgemeine Motto und wie auf allen anderen Gebieten , so dürfte es sich auch auf dem Gebiete der VIII Vorwort. Pflanzen-Pathologie bewähren. Diese Ansicht Avar die maass- gebende bei Abfassung vorliegenden Werkes. Es ist der erste Versuch^ welcher unternommen wdrd, die pilzlichen Feinde einer einzelnen unserer Culturpflanzen erschöj^fend zu bearbeiten und eben aus diesem Grunde besonders, wird er, wie ja alles mensch- liche Wissen und Können^ nur »Stückwerk sein. Kein Zweig der Botanik, ja der beschreibenden Natur- wissenschaften überhaupt, ist so schwierig zu beherrschen, als die Mykologie, nirgends ist die Literatur eine so zerstreute wie hier, nirgends macht das Fehlen eines, das Clesammtgebiet umfassenden Werkes sich so fühlbar wie in diesem Falle. Aus hunderten von Büchern und Brochuren, von einzelnen Abhandlungen und Journal- Artikeln muss mit grösstem Zeit- und Mühe-AufAvand das Nöthige zusammengesucht werden. Es ist aus diesem Grunde also nicht nur w^ahrscheinlich , sondern wohl gewiss, dass das Eine oder das Andere übersehen und ausgelassen ward • — trotz aller aufge- wendeten Mühe ist nichts Vollkommenes geschaffen worden. Das an der Spitze gegebene Motto aber „das Bessere ist des Guten Feind", gibt mir den Muth, vor die Oeffentlichkeit zu treten und getrost mein Werk dem Publicum zu übergeben. — Was nun den Plan für das Unternehmen anbelangt, so galt es vor Allem nach zwei Richtungen hin etwas abgeschlossen Ganzes zu bieten, zwei sehr verschiedene Classen von Lesern zufrieden zu stellen. Einmal musste der streng wissenschaftliche Zw^eck des Buches im Auge behalten werden, welcher dem Ge- lehrten, dem Mykologen von Fach eine möglichst vollständige Uebersicht aller pilzlichen Organismen, welche auf den Arten der Gattung Vitis bisher beobachtet -wurden, ermöglichte. Es mussten dem Herkommen gemäss und auch besonders um das Buch an- deren Nationen ebenfalls nutzbar zu machen, die Diagnosen sämmtlicher Arten in lateinischer Sprache vorangeschickt werden imd musste ferner eine, wenn auch nicht erschöpfende, so doch reiche, ausgew^ählte und genügende Angabe der - einschlägigen Literatur bei jeder Species erfolgen. Vorwort. IX Andererseits aber war es wieder iiotliAvendig, auch für den Niclitfaclimann, für den Laien eine mögliclist genaue und de- taillirtc Beschreibung aller Arten in gemeinverständlicher fSprache zu liefern^ eine Beschreibung ^ welche genügen muss, die Arten mit Zuhilfenahme des Mikroskops zu erkennen. Ohne ein solches Instrument allerdings wird es niemals gelingen, einen Pilz sicher zu bestimmen und die, von den verschiedensten Seiten aufgestellte Forderung, dass das Mikroskop nicht nur ein PTausgeräth des Landwirthes, sondern überhaupt eines jeden Gebildeten sein müsse, ist eine nur zu gerechtfertigte. Die Handhabung eines solchen Instruments für den täglichen Gebrauch wird aber jetzt auch wohl schon ausnahmslos auf allen Fachschulen den jungen Leuten gelehrt und die Erkenntniss seiner Unentbehrlichkeit bricht sich immer allgemeiner Bahn, und so glaube ich denn zuversichtlich hoffen zu können, dass auch dieses Werkchen seinen ZAveck er- füllen Avird, und ein Jeder, welcher sich für die Krankheiten des Weinstockes interessirt, mit seiner Hilfe und mit dem Mikroskop in der Hand, in das verborgene Leben dieser kleinen Organismen eindringen wird. Zu leichterer und sicherer Orientirung sind auch auf den beigegebenen Tafeln die Fructillcationsorgane der meisten behandelten Arten abgebildet, so dass mit Beschreibung und Abbildung zusammen, kaum leicht ein Irrthum wird entstehen können. *) Mit Ausnahme einiger kurzer Andeutungen über den, durch die einzelnen Arten verursachten Schaden, habe ich es vermieden, auf die praktische Bedeutung , respective Verderblichkeit der Pilze mich einzulassen. Ich bezwecke gar nichts Anderes, als einen Leitfaden zu geben , nach welchem diese Schädlinge er- kannt werden können. Diese sichere Erkenntniss halte ich jetzt noch für das Wichtigste. Mögen auch einzelne verrannte Praktiker *) Alle neu aufgestellten Speeres, sowie aucli die meisten übrigen, sind von mir mit 36fifacher Vergrösserung selbst gezeichnet, nur einige wenige sind Copien aus den Werken der angeführten Autoren. X Vorwort. noch immer sagen: „es ist uns ganz glcicligiltig', wie dieser oder jener Pilz, wie dieses oder jenes Insect von den Gelehrten ge- nannt wird, Avir geben ihm unseren Namen, es macht den und den Schaden, das genügt vollkommen für uns Praktiker". Zum Glück sind Leute mit solchen und ähnlichen Ansichten so ziemlich im Aussterben begriffen, die Erkenntniss des innigen Zusammen- hanges von Wissenschaft und Praxis breitet sieh immer mehr aus, gewinnt immer neue Anhänger. Wenn in späterer Zeit für eine grössere Reihe von Schäd- lingen erst die geeigneten Mittel zu ihrer Bekämpfung werden aufgefunden sein, dann wird es sich empfehlen, dieselben zu- sammengefasst, allgemeinverständlich, dem interessirten Publicum zu übergeben, für jetzt sind wir noch nicht so weit; sichere Mittel für diese oder jene Krankheit sind nur erst Avenige be- kannt, und ich habe sie daher nicht ausführlich behandelt. Mein Werkchen erhebt nicht den Anspruch ein Heilmittelbuch zu sein, es begnügt sich damit, eine Beschreibung der Krankheiten zu liefern ! Theils um möglichst vollständig zu sein , theils aus dem Grunde, weil viele Pilze als Parasiten oder Bewohner lebender Pflanzentheile ihr Dasein beginnen und dasselbe als Saprophyten oder Bewohner todter Organe beschliesseu, theils endlich weil viele, auf abgestorbenen Reben und Blättern auftretende Species besonders in die Augen fallen, sind in vorliegender Aufzählung auch alle, mir irgend bekannt gewordenen Saprophyten der Vitis- Arten mit aufgenommen worden. Dagegen habe ich mit Vorbedacht alle diejenigen Pilze aus- geschlossen, welche nur auf oder in Producten des Weinstockes vegetiren, also alle Gährungspilze, Bacterien u, s. w. Das Stu- dium dieser Pilze, das Verhältniss der einzelnen Arten zu einander, ist noch nicht vorgeschritten genug, um etwas Abgeschlossenes zu bieten, ein Fortlassen derselben aus dieser Arbeit wird also gewiss nur gebilligt werden können. Bei der Anordnung des reichen, von mir bearbeiteten Ma- terials, habe ich mich lediglich von praktischen Erwägungen leiten Vorwort. XI lassen, ich Avollte es dem Nicliiiachmanne ci-leicliteni , die eine oder die andere Art, welche er gefunden hat und zu bestimmen wünscht, aufzufinden. Aus diesem Grunde sind sämmtlichc be- handelte Arten, 220 an der Zahl, zunächst in vier grosse Gruppen o-etheilt, nämlich die Pilze der Trauben, des Stammes und der Ranken, der Blätter und endlich der Wurzeln. Jede dieser Gruppen bringt in ihrem ersten Abschnitte die Arten, welche auf lebenden, im zweiten Abschnitte diejenigen, welche auf todten Individuen auftreten. Kommt eine Species auf Organen vor, welche in verschiedenen Gruppen untergebracht sind , so findet sich stets ein darauf bezüglicher Hinweis. Die Pilze der, jetzt allerdings wohl nicht zum Nutzen der europäischen Weincultur, so vielfach angepriesenen amerikani- schen Vitis- Avten, sind, neben denen unseres gemeinen Weinstockes, ebenfalls in möglichster Vollständigkeit aufgeführt. Die gewiss bedeutende Anzahl von 220 Species, welche hier, als auf den Arten der Gattung Vitis vorkommend, aufge- führt werden, dürfte Viele überraschen. Sie liefert uns abermals einen Beweis der unendlichen Mannigfaltigkeit der uns umgeben- den organischen Natur, sie zeigt aber auch, von welcher Unzahl von Feinden unsere Culturen bedroht Averden, Wenn es mir gelang, das Auftreten von 220 Pilzarten auf den Vitis -Arten nachzuweisen, so steht es fest, dass unsere anderen Culturpflanzen, deren Verbreitungsbezirk ja grösstentheils viel bedeutender ist, als der des Weinstockes, im Verhältniss gewiss ebenso viele be- herbergen werden, von denen wir jetzt kaum einen Bruchtheil kennen. Um aber eine solche Kenntniss, deren Wichtigkeit in die Augen springt, nach Möglichkeit zu fördern, dazu bedarf es eines Zusammenwirkens Aller, und wird ein solches, wenigstens in Etwas gefördert, durch diese Blätter, so ist meine Arbeit eine tausendfach belohnte ! Zum Schluss endlich erübrigt mir nur noch die angenehme Pflicht, allen jenen Herren und Collegen, welche mich bei dieser schwierigen und mühevollen Arbeit unterstützten, den herzlichsten XII Vorwort. und vcrbiiidliclisten Dank abzustatten. In allererster I^inie bin ich Herrn Professor Cavaliere (1. Passerini ^ Direetor des königliclien botanisclien Gartens zu Parma, verpflichtet, welcher nicht nur mir eine grosse Reihe von seltenen und theilweise auch neuen Arten mittheilte, sondern auch in schwierigen Fällen mich mit o-rösster Freundlichkeit durch Rath und That unterstützte. Ferner den Herren C. 8pegazzini zu Conegliano in Venetien, Professor P. A. Saccardo zu Padova, C. H. Peck, State- ßotanist in Albany N. Y., J. B. Ellis in Newfield, N. J. und H. W. Ravenel in Aiken S. C, alle drei in Nord-Amerika, meinen aufrichtigen Dank für ihre Freundschaft und treue Collegialität. Klosterneuburg bei Wien, Mitte September 1877. Der Yerfasser. Nachschrift Als der Druck dieses Werkes bereits begonnen hatte, erhielt ich von Herrn Dr. Romualdo Pirotta zu Pavia sein Werkchen: „I funghi parassiti dei Vitigni" zugesendet. Ich kann nunmehr also nicht, wie vorher gesagt, den Ruhm für mich in Anspruch nehmen, der Erste zu sein, welcher eine Monographie der Pilze einer bestimmten Culturpflanze verfasste. — Was jedoch den Inhalt der Pirotta'schen Publication anbelangt, so bringt die- selbe kaum den dritten Theil der von mir aufgeführten Species, ist also nichts weniger als vollständig. Soweit der vorschreitende Druck es gestattete, habe ich überall auch nachträglich noch auf Pirotta' s Buch Rücksicht genommen, übrigens enthielt das- selbe nur drei Species, welche in meinem Manuscript nicht enthalten waren! Auch habe ich selbstverständlich alle von mir bereits gegebenen Namen, sofern Pirotta diese Arten schon be- nannt hatte, wieder cassirt und die seinigen dafür substituirt. VEEZEICHNISS DEE AETEN. (ISTach dem System geordnet.) I. Peronosporei. 1, I'eronospora viticola De Rj. 1„ Miicor stolonifer Elirbe-. II. Mucoiünei. IIL Hyphomycetes. 1. Acrostalag-mus cinnabariniis Cda. ■2. Arthobotryum atrum Berk. et Br. 3. Aspergillus glaucus Lk. 4. Botrytis acinorum Pers. 5. „ cinerea Pers. 6. Chaetostroma pedicellatum Preuss. 7. Chnlara fusidioides Cda. 8. Cieinnobolus Cesatii De By. 9. Circinotriclnim niaculaeforme N. a. E. 10. Cladosporiiun ainpeliuum Pass. 11. „ fasciculatum Cda. 12. ,, Fuiuago Lk. 13. „ herbarum Lk. 14. ., Roesleri Catt. 15. Dendryphium Passeriniamiin Thüm. 16. Epochnium monilioides Lk. 17. Gonytriclium caesium N. a. E. 18. Gyrocerus Ammonis Cda. 19. Haplotrichum epiphyllum Rabli. 20. Helniiiithosporiiiiu decaciiminatum Thüm. et Pass. 21. Helminthosporium siliquosiiin Berk. et Curt. 22. Macrosporium uvarum Thüm. 23. Oidlum Tuckeri Berk. 24. Pliymatostroma fusarioides Cda. 25. Pyrenotricliiira Vitis Schulzer. 26. Septocylindrium dissiliens Sacc. 27. „ virens Sacc. 28. Septosporium Fuckelii Thüm. 29. Spieularia Icterus Fuck. 30. Sporodum conopleoides Cda. 31. Sporotrichum alutaceum Schvvz. 32. „ ampelinum Thüm. et Pass. 33. „ aureum Fr. 34. ., viticolum Schwz. 35. Trichothecium candidum Wallr. 36. „ roseum Lk. IV. Gymnomyeetes. 1. Coryneum microstictura Berk. et Br. 2. Exosporium Badhami Awd. 3. Fusarium Cesatii Thüm. 4. „ pampini Thüm. et Pass. 5. _ Roesleri Thüm. 6. Fusarium tortuosum Thüm. et Pass. 7. „ viticolum Thüm. 8. Fusisporium Biasolettianum Sacc. 9. „ Zaviauum Sacc. 10. Fusoma Vitis Schulzer XIV Verzeichniss der Arten. 11. Gloeosporium ampelophagum Sacc. 12. „ sarmentitivini Mntg-. 13. Graphium cinerellum Spegaz. 11. „ clavisporum Berk. et Cnrt. 15. Leptostroma sphaeroides Fr. 16. Periconia clilorocepliala Fres. 17. Sjjorocybe byssoides Fr. 18. Tuberciilaria ampelophila Sacc. 19. ^ sarmentorum Fr. 20. „ subdiäphana Schwz. 21. Volutella pennicillata Scliwz. V. Uredinei. 1. Uredo Vitis Thüm. VI. Tremellini. 1. Dacryoniyees viticola Schwz. | 2. Ditiola sulcata Fr. VII. Hymenomycetes. ]. Agaricns liyeraalis Osb. 2_ » melleus Vahl. 3. » proteus Kalchl). 4. Auriciilai ia jnesenterica Pers. 5. Corticium albido-carneum Thüm. 6. n armeniacum Thüm. 7. n calceum Fr. 8. n crocicreas Berk. et Gurt. 9. » hypopyrrhinum Berk. et Gurt. 10. » lactescens Berk. 11. Tl viticola Fr. 12. Cyphella albo-violascens Karst. 13. n villosa Karst, 14. Lenzites atropurpurea Sacc. 15. Marasmius calopus Fr. 16. „ Candidas Fr. 17. „ epiphyllus Fr. var. sar- mentorum Thüm. 18. „ viticola Berk. et Gurt. 19. Merulius corium Fr. 20. Polyporus vaporarius Fr.var. papyra- ceus Schwz. 21. „ viticola Fr. 22. Stereum cristatum Berk. et Gurt. 23. „ Leveilleanum Berk. et Gurt. 24. Xerotus viticola Berk. et Gurt. VIII. Gasteromycetes. 1. Lycoperdon giganteum Batsch. IX. Discomyeetes. 1. Galloria vinosa Fr. 2. Genangium viticolum Fuck. 3. Helotium hyalopes Fuck. 4. „ pullatum Ger. 5. „ sarmentorum De Not. 6. „ vitigenum De Not. 7. Hypoderma commune Duby. 8. „ Rubi De Not. 9. ITysterium australe Duby. 10. „ Gurtisii Duby. 11. Hysterographium flexuosum Rehm. 12. „ viticolum Rehm. 13. Lachnella macrochaeta Spegaz. 14. Patellaria atro-fusca Berk. et Gurt. Peziza ascoboloidea Schwz. „ cinereo-fusca Schwz. „ pennicillata Schwz. „ pruinata Schwz. „ tumida Pers. viticola Pers. 15. 16. 17. 18. 19. 20. Verzeifliniss der Arten. XV 21. Pe/iza Vitis Schwz. 22. Pyrenopeziza Vitis Rehni. 23. Propolis prominula Thüm. 24. Rhytisma monog-rammeBerk. etCurt. 25. „ Vitis Schwz. 26. Roesleria hypogaea Thüm. et Pass. 27. Sclerotinia Fuckeliana Fuck. 28. Stictis Saccardoi Rehm. 20. „ uberrima Mntg. 1. Acrospermiim compressum Tode. 2. „ Ravenelii Berk et Curt. 3. Amphisphaeria sylvana Sacc. et Spegaz. 4. Authostoniella limitata Sacc. 5. Bertia Vitis Schlzr. 6. Botryosphaeria cyanogena Niessl. 7. Calosphaeria minima Till. 8. Ceratostoma Sehiilzeri Pirotta. 9. „ Vitis Flick. 10. Cryptovalsa anipelina Fuck. 11. „ Rabenhorstii Sacc. 12. Ciiciirbitaria Vitis Schiilzer. 13. Diaporthe viticola Nke. 14. Diatrype Vitis Berk. 15. Didymosphaeria bacchans Pass. 16. Dothidea myriococca Mntg. 17. „ picea Berk. et Curt. 18. „ viticola Schwz. 19. Erysiphe necator Schwz. 20. Eurotium herbariorum Lk. 21. Eutypa ludibunda Thüm. 22. Excipula viticola Schwz. 23. Gibbera Vitis Schlzr. 24. Leptosphaeria Cookei Pirotta. 25. „ Gibelliana Pirotta. 26. „ vinealis Pass. 27. „ appendiculata Pirotta. X. Pyrenomycetes. 28. Leptosphaeria Vitis Pirotta. 29. Lophiostoma angustatum Fuck. 30. „ Hederae Fuck. 31. „ sexnucleatum Cooke. 32. „ Thümenianum Spegazz. 33. Nectria cinnabarina Fr. 34. „ viticola Berk. et Curt. 35. Pleospora coronata Niessl. 36. „ phaeocomesCes. etDeNot. 37. Rebentischia appendiculosa Sacc. 38. Rhaphidospora sarmenti Pass. 39. Rosellinia liorrida Haszl. 40. Sphaerella fumaginia Catt. 41. „ pampini Thüm. 42. „ sarmentorum Pirotta. 43. „ sentina Fuck. 44. „ Vitis Fuck. 45. Sphaeria ampelos Schwz. 46. „ priiina Schwz. 47. „ siibfasciciilata Schwz. 48. „ viticola Schwz. 49. Teichospora Mesascium Sacc. 50. Uncinula spiralis Berk. et Curt. 51. „ „ var.racemorumThüm. 52. Valsa vitigena Cooke. 53. „ Vitis Berk. et Curt. 54. Valsaria insitiva Ces. et De Not. XI. Pyrenomycetes spurii. 1. Ascochyta Ellisii Thüm. 2. Cheilaria Vitis Schiilzer. 3. Cryptosporium ampelinum Thüm. 4. Cryptostictis hysterioides Fuck. 5. Cytispora chrysosperma Fr. 6. „ coryneoides Berk. et Curt. 7. „ incerta Thüm, 8. „ Vitis Mntg. 9. Diplodia Bacchi Pass. et Tliüm. 10. Diplodia fabaeformis Pass. et Thüm. 11. „ interrogativa Thüm. et Pass. 12. „ viticola Desni. 13. Discosia Vitis Schulzer. 14. Hendersonia ampelina Thüm. 15. „ longipes Berk. et Curt. 16. „ sarmentorum Westd. 17. „ viticola Thüm. 18. Hormococcus olivaceiis Sacc. XVI Verzeichniss der Arten. 19. Leptothyrinm longispornm Thüm. et Pass. 20. „ Passerinii Thüm. 21. „ perpnsillum Pass. et Thüm. 22. Myrothecimii eonvexnm Berk. et Curt. 23. „ Vitis Bon. 24. Pestalozzia pezizoides De Nnt. 25. „ Thümenü Spegaz. 26. „ uvicola Spegaz. 27. Phoma ampelinum Berk. et Curt. 28. „ bac.cae Catt. 29. „ confluens Berk. et Cnrt. .30. „ Cookei IMrotta. 31. „ Negrianum Thüm. 32. „ pallens Berk. et Curt. 33. .. nstnlatnm Berk. et Cnrt. 34. Phoma uvicolum Berk. et Curt. 35. „ „ var. Labruscae Thüm. 36. „ Vitis Bon. 37. Phyllosticta Labruscae Thüm. 38. „ viticnla Tlnim. 39. Polyn'ema Vitis Seluüzer. 40. Septoria ampeliiia Berk. et Curt. 41. „ falx Berk. et Curt. 42. „ Müggenburgii Pirotta. 43. „ Vitis Lev. 44. Sphaceloma ampelinum De By. 45. Sphaeronaema viticolum Berk. et Curt. 40. .Sphaeropsis Peckiana Thüm. 47. „ uvarum Berk. et Curt. 48. Vermicularia compacta Cooke et EUis. XII. Mycelia sterilia. 1. Ozonium auricomum Lk. 2. Sclerotium echiuatum Fuck. 3. ., sarmenticolum 'i'hüm. 4. Sclerotium Semen Tode. 5. ,, uvae Desm. 6. „ Vitis Peyl. YEEZETCHNISS DEE AETEN. (Nach den jS"ährpiianzen geordnet.) I. Vitis vinifera Lin. 1. Acrostalag'miis ciunabarimis Cda. 2. Ag-ai'icns liyemalis Usbeck. 3. „ melleus Vahl. 4. „ protens Kalchb. 5. Amphisphaeria sylvana Sace. et Spegaz. 6. Anthostomella limitata Sace. 7. Arthobotryum atrum Berk. et Br. 8. Aspergillus glaucus Lk. 9. Auricularia mesenterica Pers. 10. Bertia Vitis Schulz. 11. Botrytis acinorum Pers. 12. „ cinerea Pers. 13. Botryospliaeria cyanogena Niessl. 14. Calospbaeria minima Tul. 15. Cenangiiim viticolum Fuck. 16. Ceratostoma Scbulzeri Pirotta. 17. „ Vitis Fuck. 18. Cliaetostroma pedicellatum Preuss. 19. Chalara fusidioides Cda. 20. Cheilaria Vitis Schulzer. 21. CicinnoboliTs Cesatii De By. 22. Circinotrlchum maculaeforme N. a. E. 23. Cladosporium ampelinum Pass. 24. „ fasciculatum Cda. 25. „ Fumago Lk. 26. „ herbarum Lk. 27. „ Eoesleri Pirotta. 28. Corticium lactescens Berk. 29. Coryneum microstictum Berk. et Bi-. 30. Cryptosporium ampelinum Thüm. 31. Cryptostictis hysterioides Fuck. .S2. Cryptovalsa ampelina Fuck. 33. ,, Kabenhorstii Sace. 34. Cucurbitaria Vitis Schulzer. 35. Cyphella albo-violascens Karst. 36. „ villosa Karst. 37. Cytispora clirysosperma Fr. 38. „ incerta Thüm. 39. „ Vitis Mntg-. 40. Dendrypliium Passerinianum Thüm. 41. Diaporthe viticola Nke. 42. Didymosphaeria bacchans Pass. 43. Discosia Vitis Schulzer. 44. Diplodia Bacchi Pass. et Thüm. 45. „ fabaeformis Pass. et Thüm. 46. „ interrogativa Thüm. et Pass. 47. „ viticola Desm. 48. Dothidea myriococca Mntg. 49. Eurotium herbariorum Lk. 50. Eiitypa ludibunda Thüm. - 51. Exosporium Badhami Awd. 52. Fusarium Cesatii Thüm. 53. „ pampini Thüm. et Pass. 54. „ Roeslerianum Thüm. 55. „ tortuosum Thüm. et Pass. 56. „ viticolum Thüm. 57. Fusisporium Biasolettianum Sace. 58. „ Zavianum Sace. 59. Fusoma Vitis Schulzer. 60. Gibbera Vitis Schulzer. 61. Gloeosporium ampelophagum Sace. 62. „ sarmentitium Mntg. 63. Gonytrichum caesium N. a. E. XVIII Verzeichniss der Arten. 64. Graphium cinerellum Spegaz. 65. Gyrocerus Ammonis Cda. 66. Haplotrichum epiphjllum Rabh. 67. Hehninthosporium decaciiminatum Thüm. et Pass. 68. Helotium hyalopes Fuck. 69. „ sarnientorum De Not. 70. „ vitigenum De Not. 71. Hendersonia sarmentorum Westd. 72. Hormococcus olivaceus Sacc. 73. Hysterographinm viticolum Eehm. 74. Laehnella macrochaeta Spegaz. 75. Lenzites atropurpurea Sacc. 76. Leptosphaeria appendiculataPirotta 77. „ Cookei Pirotta. 78. „ Gibelliana Pirotta. 79. „ vinealis I'ass. 80. ., Vitis Pirotta. 81. Leptothyrium lougisporum Thüm. et Pass. 82. „ Passerinü Thüm. 83. „ per25u.sillum Pass. et Thüm. 84. Lophiostonia angustatum Fuck. 85. „ Hederae Fuck. 86. ,. Thümenianum Spegaz. 87. Lycoperdon giganteum Batsch. 88. Macrosporinm uvarura Thüm. 89. Marasmius calopus Fr. 90. „ Candidas Fr. 91. „ epiphyllus Fr. var. sar- mentorum Thüm. 92. Mucor stolonifer Ehrbg. 93. MyTothecium Vitis Bon. ^ 94. Nectria cinnabarina Fr. 95. „ viticola l^erk. et Curt. 96. Oidium Tuckeri Berk. 97. Ozouium auricomum Lk. 98. Periconia chlorocephala Fres. 99. Pestalozzia pezizoides De Not. 100. ,, Thümenii Spegaz. 101. ,, uvicola Spegaz. 102. Peziza tumida Pers. 103. „ viticola Pers. 104. Phoma ampelinum Berk. et Curt. 105. „ baccae Catt. 106. „ Cookei Pirotta. 107. Phoma Negrianum Thüm. 108. „ Vitis Bon. 109. Phymatostroma fusarioides Cda. 110. Polynema Vitis Schulzer. 111. Pleospora coronata Niessl. 112. „ phaeocomes Ces. et De Not. 113. Pyrenopeziza Vitis Rehm. 114. Pyrenotrichum Vitis Schulzer. 115. Rebentischia appendiculosa Sacc. 116. Rhaphidospora sarmenti Pass. 117. Roesleria hypogaea Thüm. et Pass. 118. Rosellinia horrida Haszl. 119. Sclerotinia Fuckeliana Fuck. 120. Sclerotium echinatum Fuck. 121. ^ sarmenticolum Thüm. 122. „ Semen Tode. 123. „ uvae Desm. 124. ,. Vitis Peyl. 125. Septocylindrium dissiliens Sacc. 126. ^ virens Sacc. 127. Septosporium Fuckelii Thüm. 128. Septoria Müggenburgii Pirotta. 129. „ Vitis Lev. 130. Sphaceloma ampelinum De By. 131. Sphaerella fumaginia Catt. 132. „ pampini Thüm. 133. „ saimentorum Pirotta. 134. „ Vitis Fuck. 135. Spicularia Icterus Fuck. 136. Sporodum conopleoides Cda. 137. Sporoti'ichum ampelinum Thüm. et Pass. 138. „ aureum Fr. 139. Stictis Saccardoi Rehm. 140. „ uberrima Mntg. 141. Teichospora Mesaseium Sacc. 142. Trichothecium candidum Wallr. 143. „ roseum Lk. 144. Tubercularia ampelophila Sacc. 145. „ sarmentorum Fr. 146. Uredo Vitis Thüm. 147. Valsa vitigena Cooke. 148. „ „ Vitis Berk. et Curt. 149. Valsaria insitiva Ces. et De Not. 150. Vermicularia compacta Cooke et Ellis. Verzeiclmiss der Arten. XIX II. Vitis Labrusea Lin. 1. Acrospermum compressum Tode '2. „ Eavenelii Berk. et Cnrt. 3. Ascochyta EUisii Thüm. 4. Botrytis acinorura Pers. 5. Calloria vinosa Fr. 6. Cenangium viticoliim Fuck. 7. Cladosporium ampelinum Pass. 8. Corticium albido-carneum Thüm. y. Cyphella villosa Karst. 10. Cytispora coryneoides Berk. et Curt. 11. Dacryomyces viticola Schwz. 12. Diatrype Vitis Berk. 13. Diplodia viticola Desm. 14. Ditiüla sulcata Fr. 15. Dothidea viticola Schwz. 16. Epochnium monilioides Lk. 17. Erysiphe iiecator Schwz. 18. Goiiytrichum caesium N. a. E. 19. Grapliium clavisporum Berk. et Curt. 20. Helotium pullatum Ger. 21. Hypoderma commune Duby. 22. „ Paibi De Not. 23. Hysterium australe Duby. 24. Hysterographium viticolum Rehm. 25. Leptostroma sphaeroides Fr. 26. Lophiostoma sexnucleatum Cooke. 27. Marasmius viticola Berk. et Curt. 28. Merulius corium Fr. 29. Myrothecium convexum Berk.et Curt. 30. Peronospora viticola De By. 31. Pestalozzia pezizoides De Not. 32. Peziza ascoboloidea Schwz. 33. „ pennicillata Schwz. 34. „ pruinata Schwz. 35. „ viticola Pers. 36. „ Vitis Schwz. 37. Phoma ampelinum Berk. et Curt. 38. „ uvicolum Berk. et Curt. var. Labruscae Thüm. 39. Phyllosticta Labruscae Thüm. 40. Polyporus vaporarius Fr. var. pa- pyraceus Schwz. 41. „ viticola Fr. 42. Propolis j^rominula Thüm. 43. Sphaerella sentina Fuck. 44. Sphaeria ampelos Schwz. 45. „ subfasciculata Schwz. 46. Sphaeropsis Peckiana Thüm. 47. Sporotrichum alutaceum Schwz. 48. „ viticolum Schwz. 49. Tubercularia subdiaphana Schwz. 50. Uncinula spiralis Berk. et Curt. 51. „ „ var. racemorum Thüm. 52. Valsa Vitis Berk. et Curt. 53. Valsaria insitiva Ces. et De Not. 54. Volutella ciliata Fr. III. Vitis aestivalis Melix. 1. Corticium armeniacum Thüm. 2. Diplodia viticola Desm. 3. Dothidea picea Berk. et Curt. 4. Excipula viticola Schwz. 5. Hendersonia ampeliua Thüm. 6. Oidium Tuckeri Berk. 7. Peronospora viticola De By. 8. Phoma ustulatum Berk. et Curt. 9. „ uvicolum Berk. et Curt. 10. Rhytismamonogramme Berk.et Curt. 11. „ Vitis Schwz. 12. Roesleria hypogaea Thüm. 13. Sphaeria pruinosa Schwz. IV. Vitis vulpina Lin. 1. Helminthosporium siliquosum Berk. et Curt. 2. Patellaria atro-fusca Berk. et Curt. 3. Peronospora viticola De By. 4. Peziza cinereo-fusca Schwz. 5. Phyllosticta viticola Thüm. 6. Septoria amjielina Berk. et Curt. 7. Xerotus viticola Berk. et Curt. XX Verzeichniss der Arten. V. Vitis riparia Mchx. 1. Hysterographium flexuosum Rehm. 2. Oidium Tuckeri Berk. 3. Pestalozzia pezizoides De Not. VI. Vitis cordifolia Mchx. 1. Gonytrichum caesium N. a. E. | 3. Uncinula spiralis Berk. et Curt. 2. Peronospora viticola De By. | VII. Vitis rotundifolia Mchx. 1. Sphaeria viticola Schwz. | 2. Spliaeropsis nvariim Berk. et Cnrt. VIII. Vitis candicans Engelm. 1. Oidium Tuckeri Berk. IX. Vitis sylvestris Gmel. 1. Hender.sonia viticola Thüm. | 2. Pyrenopeziza Vitis Relim. I. Die Pilze der Trauben. Oidium Tuckeri Berk. Berkeley in „Moniteur beige" 1850 IX. p. 2383. — Journal of Horticultural Society 1853. VIII. p. 235. — Id. 1854. IX. p. 69. — Fresenius, Beiträge z. Mykologie p. 76, Tab. IX. fig. U, 15. — Molil in Botan. Zeitung 1853. Tab. 11. — Id. in Botan. Zeitung 1854 p. 137 Tab. 6. — Willkomm, Wunder der Mikro- skopie p. 89, fig. 42. — Regel in Gartenflora 1852. Tab. 21, fig. 1—6.— Cooke, Handbook of British Fungi p. 605. — Fuckel, Symbolae mycol. p. 79. — Pirotta, funghi parassiti dei Vitigni p. 85. — Erysiplie Tucheri Trevis. Spighe e paglie I. no. 3. — tSpJiaerotheca Castagnei Lev. Fungus conidiophorus. Fuckel, Symb. myc. p. 79. — Kühn, Krankheiten der Cultiirgewächse p. 220. O. caespitibus dense gregariis^ saepe confluentibus et placas magnas albicantes formans, plus minusve arachnoideis, subalbidis, detergibilibuSj postremo subfuscidulis;.hyphis tenuissimis^ ramosis, septatis, septis loiigis^ ad septas non constrictis, achrois; sporis ellipticis vel oblongis, apicalibus, interdum submoniliformibus, 8 mm. long., 5 mm, crass., hyalinis. Ad folia uvaqiie viva Vitis viniferae Lin. Ubique. Aestate — autumno. In foliis junioribus Vitis aestivalis Mchx. Vitis ripariae Mchx. et Vitis candicantis Eiig-elm. Klosterne iibiiro-. Es hiesse wahrlich Eulen nach Athen tragen, wollte ich an dieser Stelle mich des Breiteren über die „Traubenkrankheit" aussprechen. Die Zahl der selbstständigen Schriften und der Journal-Artikel über diesen Pilz ist Legion und nur eine Aus- wahl der wichtigsten derselben konnte ich oben anführen. Es ist hier weder der Ort, über die Entstehung, Ausbreitung und darauf folgende Bekämpfung der Weinkrankheit zu sprechen, noch V. Thümcn. Die Pilze des Weinstockes. 1 2 I. Die Pilze der Tranben. Avürde ich auch in der I^age sein^ irgend ein wesentliches neues Moment zu bringen. Demzufolge beschränke ich mich auf eine Beschreibung der Ki-ankheit vom botanischen Standpunkte aus, den Gesichtspunkt, Avelcher bei Abfassung dieser Monographie allein massgebend war, streng wahrend. — Einige Zeit nach der Blüthe der Weinstöcke, und zwar je nach der klimatischen Lage, im Mai bis Juli, zeigen sich auf den jüngeren Blättern zuerst spinnwebenartige, weissliche Ueberzüge, welche sich rasch ver- grössern und immer mehr und mehr ausbreiten, bald auch die jungen, noch saftigen Ranken bedecken und auch auf die älteren Blätter übergehen. Zu Anfang ist nicht gerade eine besonders schädliche Wirkung des Pilzes auf die Vegetations-Fähigkeit der Rebstöcke zu bemerken, scheinbar tritt auch nicht die geringste Störung derselben ein. Abgesehen von dem, ja äusserst dünnen, weisslichen Oidium- Anflug zeigen die Blätter kaum hie und da eine etwas krause Form und selbst im Herbst beim Abfallen der Blätter ist keine ungeAvöhnliche Erscheinung bemerkbar. Umgekehrt je- doch verhält es sich mit den Früchten der befallenen Weinstöcke, ihr Wachsthum wird im allergrössten Grade beeinträchtigt und nur selten erreichen stark befallene Beeren die Grösse von Erbsen; bemerkenswerth ist auch das höchst ungleiche Wachsthum der einzelnen Beeren einer Traube. Während eine, allerdings ver- schwindend kleine Minorität normal sich entwickelt, bleiben, wie schon oben angedeutet, die meisten winzig klein. Die Cuticula der kranken Beeren ist mit mehr oder weniger grossen bräun- lichen Punkten und Flecken übersäet, welche späterhin zusammen- fliessen, es sind diess die zuerst befallenen, von der Anheftungs- stelle des Pilzes aus erkrankten Stellen. Die Epidermis der Beeren ist sehr hart, kann aber auf die Dauer der Zeit dem Druck des wachsenden Parenchyms nicht mehr widerstehen und es entsteht ein, Anfangs sehr feiner, bald aber weitklafiender Riss. Höchst auffallend ist die Beobachtung, dass Beeren, welche nur an einer Stelle vom Pilze befallen sind, hier die beschrie- benen Erscheinungen zeigen, an der andern Seite jedoch, wo sie ganz gesund sind, fröhlich fortwachsen und sich ausbilden. So bekommen die Beeren eine völlig unregelmässige, oft ganz eigen- thümliche Gestalt. Das verhinderte Wachsthum der Beeren und die Krankheit überhaupt hat merkwürdigerweise fast gar keinen Einfluss auf die Samenkerne, welche weder in Gestalt noch Form I. Die Pilze der Trauben. 3 und Farbe von anderen, aus normalen Beeren gewonnenen , zu unterscheiden sind. Ob sie jedoch auch keimfähig sind, darüber sind, meines Wissens, Untersuchungen bislicr nicht angestellt worden. Bleiben die Beeren, durch den Einfluss des Pilzes, ganz klein, etwa von Schrotkorngrösse, so vertrocknen sie ganz einfach, erreichen sie aber doch eine Erbsengrösse, oder etwa die Hälfte der normalen, so tritt dennoch, wenn auch spät, eine Reifung derselben ein, sie färben sich schwach röthlich, erweichen etwas und zeigen einen schwach süsslichen Geschmack; ein irgend brauchbarer Wein kann aber daraus nicht hergestellt werden. — Durch die Untersuchungen Tulasne's, Mohl's, Berenger's, Ber- keley's, Amici's u. A. ist evident nachgewiesen, dass das Oidium Tuckeri eine Conidien-, eine Vorform einer Erysiphee, eines Mehlthau-Pilzes ist. Doch ist das Auftreten des Schlauchpilzes, eben der höchsten Fruchtform, nur ein äusserst seltenes. Fuckel a. a. O. zieht das Oidium zu Sphaerotheca Castagnei Lev. — An den Blättern , grünen Ranken und Früchten von Vitis vinifera Lin. Ueberall wo Wein gebaut wird. Im Herbste 1877 von mir auch auf jungen Pflanzen von Vitis aestivalis Mchx., Vitis riparia Mchx. und Vitis candicans Engelm. in Klosterneuburg, Nieder- Oesterreich, aufgefunden. (Tab. HI hg. 1.) Macrosporiiim iivarum Thüm. iiov. spec. M. acervulis parvis, gregariis vel etiam confluentibus, sub- velutinis e atro griseo-viridibus ; mycelio repente , tenui ; hyphis curvulato-erectis, brevibus, simplicibus, eximie brevi articulatis, subflexuosis, subinaequalibus, olivaceis, tenuibus; sporis diver- sissimis, aut bicellularibus, medio constrictis, aut longo ellipsoideis, utrinque truncato - rotundatis, quinque- vel sexseptatis, aut multi- cellularibus plus minusve globoso-clavatis, vertice rotundatis, ad septas minime constrictis, 12 — 24 mm. long., 6 — 9 mm. crass. coloris hypharum. Ad Vitis viniferae Lin. acinos maturos vel submaturos quos exurit. Gorizia, Istriae in autumno legit Bolle. Die hier aufgestellte neue Species der vielgestaltigen Gattung Macrosioorium bildet auf der Schale von fast oder ganz reifen Beeren kleine, zeitweilig zusammenfliessende Raschen, denen man kaum das Prädicat sammtartig beilegen kann, da sie dazu viel 1* 4 I. Die Pilze der Tranben. ZU dünn sind, ihre Fai'be ist ein in das Schwärzliche über- gehendes Graugrün. Das, unter der Cuticula kriechende, Mycel ist sehr wenig ausgebreitet und besteht aus dünnen Fäden aus welchen sich die wenig zahlreichen Hyphen erheben; diese sind hin und her gebogen aufrecht, sehr dünn und ganz ausnehmend kurz gegliedert, ihre Farbe ist wie die der Sporen ein mattes Olivenbraun. Die an der Spitze dieser Hyphen sich bildenden Sporen sind wie alle Macrosporium- Arten äusserst vielgestaltig; ein Theil, unzweifelhaft die jüngsten sind zweizeilig, rund, in der Mitte stark eingeschnürt, andere sind lang elliptisch, fast genau an Helmintliosporium erinnernd, oben abgestumpft, rundlich und in der Quere fünf- bis sechsmal getheilt, die dritte Art von Sporen, und zwar die völlig ausgebildeten, reifen sind mehr oder weniger aus dem Kugeligen in das Keulenförmige übergehend, am Scheitel abgerundet, gegen die Basis schwach verschmälert und vielfach sowohl der Länge als der Breite nach getheilt, an diesen Theilungsstellen nur wenig eingeschnüi-t. Die Grrösse der Sporen variirt von 12 — 24 mm. in der Länge und von 6 — 9 mm. in der Breite. — Ob und welchen Schaden die Beeren durch diesen Parasiten erleiden, das ist noch nicht ermittelt worden, ich erhielt ihn erst ein einziges Mal aus dem österreichischen Küstenlande , wo er von Bolle im October 1876 bei Görz auf den Beeren von Yitis viniferae Lin. gesammelt wurde. (Tab. I. fig. 2.) Aspergillus glaiicus Lk. Link in Linne, spec. plant, c. Willdenow VI. 1. p. 67. — Fries, Syst. mycol. III. p. 385. — Corda in Sturm, Deutschlands Flora III. p. 13, Tab. 7. -- Fresenius, Beiträge zur Mykologie p. 82, Tab. X. fig. 13 — 15. - Corda, Anleitung z. Studium der Mykologie Tab.C. 21, fig. 7, 8. — Bischof, Terminologie fig. 3810. — De Bary in Botanische Zeitung 1854 Tab. 11. — Cooke, Handb. of British Fungi p. 588. — Fuckel, Symbolae mycologicae p. 90. — Saccardo, Mycologia veneta p. 184. — Berkeley, Notices of North American Fungi in Grevillea III. p. 107. — Monilia glauca Pers. Syn. fung. p. 691. — Mucor glmicus Lin. Spec. plant, p. 1020. A. hyphasmate tenui; Hoccis sterilibus, effusis, albis, fertili- bus simplicibus, apice capitatis, sporidiis laxis, glaucescentibus. — Mycelium plus minus evidens, injunioribus et sterile praecipue luxuriat. Flocci fertiles aggregati, capitulo jam lente simplici ffranuloso crassiusculo terminate. Stature mere variat. Fries 1. c. I. Die Pilze der Trauben. 5 Ad acinos siccos, snbputridos Vifis viniferae Lin. Hieme , Flitsch, Istriae (Gr. Bolle). Dieser gemeinste aller Schimmel, welchen wir nicht nur an allen möglichen Pflauzentheilen in der freien Natur, sondern auch auf allen unseren Speisen und sogar Geräthen, Kleidern, Papier u. s. w. antreffen, warum sollte er gerade die Weinbeeren ver- schonen? und er thut es auch nicht, obgleich gerade sein Vor- kommen auf denselben mir nur von zwei Standorten bekannt ist und auch in der Literatiir darüber fast nichts zu finden ist. Das Letztere hat aber jedenfalls seinen Grund eben in der allge- meinen Verbreitung unseres Schimmeljiilzes , welcher immer als „auf Vegetabilien aller Art vorkommend" angegeben wird. Unser Aspergillus lebt gesellig und bildet dichte, weiche grau- grüne Eäschen von circa 1 mm. Höhe; er besitzt ein My- celium , welches aus sehr dünnen , verworrenen , hin und her kriechenden Fäden gebildet und meist nicht sehr verbreitet, stets aber sichtbar ist. Aus diesem erheben sich nun gerade und steif aufrecht die Fadenträger, die Hyphen, welche grau von Fai'be, ziemlich dünn und in kurze Glieder abgetheilt sind. An ihrem Ende tragen sie die Sporenköpfchen von mehr oder. minder regel- mässiger Kugelgestalt. Auf dem inneren festen Kern dieses Köpf- chens , welcher mit der Substanz des Trägers fest zusammen- hängt, befinden sich kurze, steif aufrechte, oben abgestumpfte Sterigmen und am Ende dieser werden die Sporen gebildet. Diese letzteren sind fast immer zu rosenkranzförmigen Schnüren oder Ketten verbunden, kugelig oder elliptisch kugelig, einfach, un- getheilt, durchscheinend, bläulich grau und ungeheuer zahlreich; manchmal ballen sie sich auch etwas zusammen und wieder sind sie zu Zeiten ganz einzeln. Von Fresenius werden a. a. 0. einige merkwürdige Missbildungen der Sterigmen abgebildet. — Ueber den, von de Bary a. a. O. ausführlich dargethanen Zusammen- hang des Aspergillus glaucus mit dem Eurotium Jierhariorum Lk., worauf ich bei letzterem Pilze hinweisen werde, ist hier der Ort nicht, näher einzugehen. Von Herrn G. Bolle wurden meine Exem- plare auf dürren, halbverfaulten Beeren von Vitis vinifera Lin. unweit Flitsch in Istrien im December 1876 gesammelt, Ber- keley a. a. O. gibt den Pilz auch aus Nord-Amerika an. (Tab. n. fig. 8.) Q I. Die Pilze der Trauben. Botrytis acinorum Pers. Persoon, Mycologia eiiropaea I. p. 38. — Fresenius, Beiträge zur Mykologie p, 15, Tab. II. fig. 15—21. — Fuckel, Symbolae mycologicae p. 359. — Fries, Systema mycol. III. p. 400. — Saccardo, Mycologia veneta p. 185. — Pirotta, funglii parassiti dei Vitigni p. 84. B, floccis ex albo glaucis, fertilibus fasciculatis^ simplicibiis apice trifidis, sporidiis globosis, albido-glaucis. — Flocci ex albo cinerascentes, steriles tenelli, evanesceiites; fertiles in fasciculum connexi, stricti, nitidi, apice tritidi. Sporidia inspersa, primo forsan tandum terminalia. Siccam rite explorare non licuit. — Fries 1. c. In acinis uvae Vitis viniferae Lin. et Vitis Labruscae Lin. marcescentibus. Ubique, frequens. Auf faulen Weinbeeren ist diese Art äusserst gemein, sie bildet kleine, bald zusammenfliessende und scliliesslicli die ganze Beere bedeckende Räsclien von weisslicli-grüngrauer Farbe; das Mycel durcli wuchert mit einem dichten- verworrenen Faden- geflecht die ganze Schale der Beeren, daraus erheben sich dann zweierlei Arten von Hyphen. Die einen, die sterilen, sind schlank, einfach, ohne Querwände, sehr dünn und zart und bald ver- gänglich; die anderen, die fruchttragenden, sind etwas dicker, steif aufgerichtet und mit mehrfacher Quertheilung. An der Spitze tragen diese letzteren eine Anzahl kurzer Aeste, welche sich manchmal wiederum theilen und die zusammen eine Art lockeres Köpfchen bilden. An den Enden dieser Aestchen bilden sich die zahlreichen Sporen, welche oblong-rundjich , Aveisslich und in ziemlich dichte Bündel vereinigt sind. Als besonders charak- teristisches Merkmal für diese Species sind die verdickten, meist wieder efcAvas gespaltenen Enden der Aeste anzusehen, an ihnen befinden sich die kurzen Stielchen oder Sterigmen, woran die Sporen hängen und die nach dem Abfallen der letzteren stehen bleiben. — Dieser Pilz dürfte überall, wo Wein gebaut wird, häutig sein; wenn er, wie es zuweilen vorkommt, in manchen Jahren in Menge auftritt, so ist der durch ihn verursachte Schaden an der Ernte ein bedeutender. Soviel mir bekannt ist, entwickelt sich die Botri/tis nur ausschliesslich auf reifen Beeren, und zwar meist auf solchen, welche noch am Stocke hängen, doch erscheint er auch auf jenen, welche behufs Conservirung aufbewahrt wurden. In einzelnen weinbautreibenden Gegenden des Rheinufers ist man, im Gegentheil zu anderen, erfreut, wenn I. Die Pilze der Trauben. 7 die Botrijtis sich massenhaft einstellt^ man lässt dort die Trauben bis in den Winter, December, am Stocke hängen und nennt den Pilz „die Edelfäule". Die Beeren schrumpfen selbstverständlich bei dieser Behandlungsweise ganz wie Rosinen und Cibeben ein und der sie bedeckende Pilz soll die Zuckerbildung in der Beere ungemein befördern, so dass der daraus gewonnene Wein zwar, was Quantität anbelangt, sehr gering, desto besser aber an Qualität wird. Ob und welchen Einlluss auf die Zuckerbildung in der Beere wirklich der Pilz hat, darüber sind wissenschaftliche Untersuchungen noch gar nicht angestellt worden. — Ich fand die Botrijtis ausser auf den reifen Beeren von Vitis vinifera Lin., auch auf solchen von Vitis Lahrusca Lin. in Nieder-Oesterreich. (Tab. I. %. 15.) Epochiiiiim monilioides Lk. Link, Observationes mycologicae I. p. It), fig. 28. — Id. in Linne, Spec. plant, cura Willdenow VI. 1, p. 32. — Nees ab Esenbeck, System der Pilze p. 45, fig. 40. — Martins, Flora Erlang. \). 338. — Fries, Systema mycolog. III. p. 448. — Schweinitz, Synopsis of North American Fiingi p. 275 no. 2573. — Mcmilia fructigena Schum. Fl. »Saell. II. j). 339. — Fusisporium monilioides Duby, Bot. Gall. II. p. 925. — Sporotrichtim monilioides Spr. Syst. veget. IV. p. 548. E. lloccis tenerrimis, albis, sporidiis nigris. — Flocci ramosi, septati , telae araneae instar expansi, albi. Acervi sporidiorum matrici tirmiter adnati. 8]3oridia singula basi constricta in api- culum tenuissimum. — Fr. 1. c. — Sporae 3—5 mm. long., 2 mm. crass., subpedicellatae. Ad acinos uvarum Vitis Lahruscae Lin. Passim. Bethlehem, Pennsylvania, America septerttrionalis, leg. Schweinitz. Ich kenne allerdings diese Species genau, denn sie ist in Europa nicht selten, kommt hier aber nur auf halbfaiilen Aepfeln und Birnen, namentlich wie Link angibt, auf der Varietät der letzteren, welche den Namen „beurre blanc'' führt, vor; auf Weintrauben habe ich den Pilz noch nicht gesehen. Vielfach wird das Epochiium mit anderen , auf halbfaulendem Kernobst vegetirenden Pilzen verwechselt und die meisten Exemplare, welche ich unter diesem Namen erhielt, Avaren falsch bestimmt, fast immer war es Torula fructigena Pers. — Oidiiim fritctigenum Lk. — Vorliegender Pilz bildet ziemlich kleine, wollige, halb- kugelige Raschen von grauröthlicher Färbung, die Hyphen sind sehr zart und schlank, wasserhell, mit Querwänden versehen 8 I. Die Pilze der Trauben. und sind eng- unter einander verfilzt oder verflochten. Die zahl- reichen Sporen haben eine eigenthümliche Form^ sie sind nämlich lang elliptisch oder cylindrisch-elliptisch^, an beiden Enden ver- schmälert zugespitzt, einfach, schwarzgrau ; an einem Ende, dem untersten, haben sie eine Art von Stiel, welcher sehr schlank, ziemlich kurz, farblos und entweder gerade oder gebogen ist; in welch letzterem Falle er lebhaft an die Wimpern oder Greissein einiger Bacterien-Formen erinnert, die Länge beträgt 3 — 5 mm., die Breite 2 mm. — Von Schweinitz ward dieser Pilz häufig auf Beeren von Vitis Lahrnsca Lin. in Pennsylvanien gefunden. (Tab. II. fig. 11.) Tubercularia anipelopliila Sacc. Saccardo in „Rivista di Viticoltura ed enologia italiana" 1877. p. 494. T. acervulis minutis, erumpenti-superficialibus, dense gre- gariis confluentibusque, pallide roseis; basidiis fasciculatis, sim- plicibus ramosisque, septatis, nubilose hyalinis, apice conidia (catenulata?) globosa vel ellipsoidea, 6—7 mm. long., 6 mm. crass., nubilosa, e hyaline dilutissime rosea gerentibus. — Sacc. 1. c. Ad acinos immaturos uvarum Vitis viniferae Lin. var Lugliaticae , in Gloeosjporii ampelojjhagi Sacc. pustulis parasitans Venetia (Saccardo). Ein Parasit auf einem anderen Parasiten ! Grewiss ein hoch- interessantes Factum. Prof. Saccardo publicirte erst in der aller- jüngsten Zeit die Beschreibung dieses neuen Pilzes und bin ich noch nicht im Besitz der mir vom Autor gütigst zugesagten Exemplare. Ich beschränke mich hier also darauf, eine Ueber- setzung seiner Diagnose zu geben. Die Tuberculcma bildet kleine, oberflächlich aufsitzende, kaum hervorbrechend zu nennende Häufchen, welche dicht gedrängt stehen, zuweilen auch zusam- menfliessen und hellrosa gefärbt sind. Die Basidien sind zu Bündeln vereinigt, entweder einfach oder verzweigt, septirt, wolkig-farblos, an ihrer Spitze schnüren sie die kugeligen oder elliptischen, wolkigen, hellrosa gefärbten Conidien oder Sporen ab, die eine Länge von 6 — 7 mm., eine Breite von 6 mm. haben ; ob diese Sporen zu Schnüren oder Kettchen verbunden sind, ist nicht mit Sicherheit auszunehmen. Der Pilz schmarotzt auf den Häufchen des Gloeosporium ampelophagum Sacc. auf den unreifen I. Die Pilze der Trauben. Beeren der Varietät Lugliatica von Vitis vinifera Lin.; er ward in Venetien von Saccardo entdeckt. Gloeosporiiim ampelophaguni Sacc. Saccardo in „Rivista di Viticoltiira ed Enologia italiana" 1877, p. 494. — Ra- mularia ampelophaga Pass. La Nebbia del Moscatello ed una miova crittogama delle Viti 1876. — Rabenhorst, Fungi europaei no. 2266. — Pirotta, fnnglii parassiti dei Vitigni p. 89. — Phoma uvicolum Arcang. in „Nuovo Giornale botanico italiano" IX. p. 74 c. icon. (non Berkl. et Curt. !) Maculae ampliigenae, fusco-rufescentes^ siibdiscoideae, tandem conflneutes, medio fiirfuraceo-griseae ; sporae minutae, ellipticae/ hyalinae, simplices, ad polos nucleatae, hypliis brevissimis fultae. — Pass. 1. c. Macula seu pustulis (fructicolis) subcircularibus, saepe con- fluentibus baccarum epidermidem strataque corticalia occupantibus et arescendo indurantibus atque rufe- vel fuiigineo-nigrificantibuSj ad centrum (e sporis exsilientibus) griseo- vel roseo-pruinosis: acervulis sub epidermide nidulantibus , minutis , dense gregariis, Strato proligero pulvinato minute parenchymatico , liyalino vel dilute fumoso, cellulis superlicialibus vertice breve apiculato spo- rigeris; sporis (conidiis) ex oblonge - ellipsoideis vel ovoideis, 5 — 6 mm. long., 2*5 — 3'5 mm. crass., biguttulatis , liyalinis, mox acervatim erumpentibus pustulaeque superliciem consper- gentibus. — • Sacc. 1. c. In Vitis viniferae Lin. var. Lugliaticae et aliorum ibliis, ra- mulis, cirrhis, baccisque vivis. — Italia: Toscana^ Pedemontium, Venetia, Parma. Zwei Jahre ist es her, dass dieser neue, äusserst gefährliche Schädiger des Weinstockes zuerst beobachtet ward , und zwar wie aus dem angegebenen Werkchen Passerinis hervorgeht, bei Casale Monferrato in Piemont, durch den Advocaten F. Negri. Später ward der Pilz auch bei Parma von Passerini selbst auf- gefunden und von diesem letzteren Standorte sowohl in den Rabenhorst'schen Fungi europaei ausgegeben als auch mir in sehr zahlreichen Exemplaren mitgetheilt. Das Auftreten des Schmarotzers sowohl auf den lebenden Blättern, als den Ranken und den Beeren nöthigt mich, auch die Beschreibung für jedes der drei befallenen Organe besonders zu geben. Was nun in 10 I- Die Pilze der Trauben. - erster Linie die Blätter anbelangt, so bildet unser Pilz auf den- selben unzälilig-e, melir oder minder grosse, fast kreisrunde Flecken von liellrötlilicli brauner Färbung; dieselben treten etAvas vor der übrigen Blattsubstanz liervor und man kann sie füglich fast als scheibenförmig bezeichnen, der Rand ist durch eine dunklere Linie fest umgrenzt, die Mitte der Flecken, und bei jüngeren in vollster Entwickelung stehenden Exemplaren fast der ganze Fleck selbst, ist grauweisslich bestäubt. Auf der Unterseite der Blätter sind die Flecken rothbraun und dem oberseitigen scheibenförmigen Hervortreten entsprechend, concav-vertieft, eben- falls mit einer schmalen dunklen Linie umsäumt. Die Sporen sind elliptisch oder kurz-oblong, ungetheilt, an beiden Enden mit einem, meistens nur ganz undeutlichem Nucleus versehen, wasser- hell, durchsichtig, 5 — 6 mm. lang und 2-5 — 3-5 mm. breit. — Wenn der Pilz auf den Ranken vorkommt, was bei den vom Schmarotzer befallenen Stöcken fast regelmässig der Fall scheint, so bildet er sehr grosse, entweder einzeln stehende oder, was fast als Regel betrachtet werden kann, zusammenfliessende Flecken. Die Form ist eine unregelmässige, mehr oder weniger kreisrunde ; der Fleck bildet eine schwach hervortretende Scheibe mit einem, durch die emporgezogene Rinden-Cuticula gebildeten, wulstigen dunkelbraunen Rande, im Centrum ist die Farbe gelblich weiss, fast mehlartig; an Blattstielen, Wickelranken und ganz jungen Reben, welche der Pilz gleichfalls heimsucht, umschliessen oft die Flecken ringförmig das ganze Organ, welches dadurch ein knotiges Ansehen erhält. — Auf den Beeren bildet sich der Pilz im Anfang Juli aus, es entstehen erst kleinere, dann immer grössere Flecken auf denselben, Avelche zu Anfang dunkel-purpur- roth sind, später aber dieselbe Färbung annehmen, wie die Flecken auf den Ranken sie zeigen. Das scheibenförmige Hervortreten des ganzen Fleckes ist auf den Beeren ebenfalls bemerklich, Avenn auch nicht in solcherä Grrade aa^c bei Blättern und Ranken. Zu- meist ist auf einer Beere nur ein Fleck, doch zählte ich auch zwei und drei auf ein und derselben. Die Substanz der Beeren trocknet, sowie der Pilz sie attaquirt hat, mit vehementer Geschwindigkeit zusammen und Avenn sie auch nicht abfallen, so kommen sie doch ebensoAA^enig zur Reife. — Bisher Avard dieser Schädling schon auf zahlreichen Varietäten A^on Vitis vmifera Lin. beobachtet, besonders auf dem Lugliatica, einer rothen, und dem Moscatdlo, I. Die Pilze der Trauben. 11 einer weissen Sorte. In Piemont fand ihn Aclvocat F. Negri bei Casale Monferrate^ bei Parma Professer G. Passerini und in Venetien Prof. Saccardo. Letzterer hatte bei Abfassung seiner Diagnose und der oben citirten Abhandlung nur die Form auf den Beeren vor sich, aus welchem Grunde ich auch die erste Diagnose Passerini's mit publicire. (Tab. III, fig. 24.) Erysiphe necator 8chwz. Schweinitz, Synopsis of Nortli American Fitngi p. 270, nr. 2495. E. hyphasma tenuissimum, albidum, floccis valde tenuibus, orbiculatum, non constringens. »Sporangiolis minutissimis, raris, fusco-nigris, globosis. — Ubi omnino cvoluta, etiam haec species destruit uvas. — kSchwz. 1. c. In uvis Vitis Labruscae Lin. varietatibus cultis in vineis, Raro. — America septentrionalis : Pennsylvania leg. Schweinitz. Wie es scheint hat keiner der neueren Mykologen diese Ery- siphe wieder gefunden, wenigstens wird sie von Berkeley gar nicht erwähnt, von Cooke aber in seiner vortrefflichen kleinen Arbeit: „The Erysiphei of the United States" nur mit Xamen unter den „species dubiae" aufgeführt. Höchst auffallend ist diess allerdings, da Schweinitz a. a. O. sagt, dass der Pilz, wenn er gehörig ent- wickelt ist, die Weintrauben zerstört ; wir haben es also hier mit einem directen Schädling der Trauben zu thun und merkwürdig genug, hat ihn Niemand wieder gefunden und untersucht! Es ist ein dringendes Desiderium, dass die so fleissigen Mykologen Nord- Amerikas sich die allergrösste Mühe gäben, die Schweinitz' sehe Art wieder aufzufinden und genau zu untersuchen ! — Beschrieben wird der Pilz folgendermassen : Das Geflecht oder Mycelium ist sehr dünn und zart, weisslich, die Fäden äusserst zart, kreis- rund gestellt, nicht zusammengezogen. Die Sporidiolen (jedenfalls sind unter diesem Namen die Perithecien gemeint) äusserst klein, nur wenige vorhanden, kugelig, schwarzbraun. — - Auf Beeren der cultivirten Varietäten von Vitis Lahrusca Lin. in den Weinbergen Pennsylvaniens (Schweinitz). 12 I. Die Pilze der Trauben. üncimila spiralis Berk. et Cmt. uov. v.ir. raceniorum Thüm. Differt a forma normali, mycelio arachnoicleo ^ stabiliore, peritheciis subgregariis, minoribus ; ascis, sporidiaque quadrant. In Vitis Lahruscae Lin. racemis languidis aridisque. America septentr. pr. Newfield^ New-Jerscy, Aut. 1877 (J. B. Ellis). Von der Hauptform , mit welcher diese Varietät sonst in ihren mikroskopischen Kennzeichen, was sowohl die Schläuche, als die Sporen anbelangt, völlig übereinstimmt, unterscheidet sie sich durch das Mycelium, welches etwas dauerhafter ist und längere Zeit spinnewebenartig auf den Kämmen der Trauben verbleibt und durch die gedrängter stehenden, ein wenig kleineren Perithecien. — Soviel ich bishei'' erfahren konnte, thut dieser Pilz, welcher bisher nur auf den Kämmen von reifen Trauben der Vitis Lahrusca Lin. im nordamerikanischen Staate New- Jersey bei Newlield von J. B. Ellis gefunden ward, den Trauben, respective deren Beeren, keinen bedeutenden Schaden. Sphaeropsis uvaruni Berk. et Curt. Berkeley, Notices of North American Fungi in Gi'evillea III. p. 1. no. 417. — Pirotta, fiinghi parassiti dei Vitigni p. 58. S. peritheciis innumeris, hyalinis, centro nigris; sporis breviter cymbaeformibus. — Berk. 1. c. Ad acinos subvivos Vitis rotundifoUae Mchx. America septen- trionalis, Carolina septentrionalis, legit Curtis. Die Beeren erscheinen, wenn sie von diesem Pilze befallen werden, auf den ersten Blick, als seien sie mit einer chemischen EfÜorescenz bedeckt, zwischen und auf diesem Ueberzuge finden sich die unzähligen, kleinen, wasserhellen, im Centrum schwarzen Perithecien, welche zusammengedrückt erscheinen und von der dünnhäutigen Cuticula rund umgeben sind, die Sporen, 3 bis 4 mm. lang und 2 mm. breit, haben eine kurze Kahnform und sind zuweilen ein wenig gekrümmt. — Dr. Cui'tis ent- deckte diesen merkwürdigen Pilz auf der Culturform Scupper- nong von Vitis rotundifolia Mchx. im nordamerikanischen Staate Nord-Carolina. I. Die Pilze der Trauben. 13 Pestalozzia uvicola Spegaz. nov. spec. P. acervulis e globoso-leuticularibus, quandoque conoideis, atris, subepidermicis, errnmpentibus et epidermide lacerata circum circa parum dealbicanta ciiictis, circa 300 — 400 mm. diam.;, sporis (conidiis) fusiformibus, quinquelocnlaribus , loculis tribus raediis dilute olivaceo-fuscis, quandoque guttulatis, duo exteriis hyalinis, 35 m.ra. long., 8 — 10 mm. crass., inferiore pedunculum conidium tutequanti gerenti, 25 — 30 mm. long., 1 mm. crass. , superiore tribus rostelli vel cilii donato, 8 — 10 mm. long., 1 mm. crass. In baccis maturis Vitis viniferae Lin. Venetia prope Co- negliano, Aut. 1877 leg. et com. C. Spegazzini. Dem unermüdlichen Fleisse des Herrn Spegazzini zu Co- negliano verdanken wir die Entdeckung dieses neuen Schädlings der reifen Beeren. Da jedoch erst zwei Wochen seit dem ersten Auflinden des Pilzes verflossen sind, so liegen selbstverständlich noch gar keine Details über die Lebensweise, den verursachten Schaden und dergleichen vor, und ich muss mich darauf be- schränken, eine recht genaue Beschreibung- nach den mir vom Entdecker freundlichst überlassenen Original - Exemplaren zu geben. Auf den ganz normal entwickelten und auch gefärbten, von Saft strotzenden Beeren finden sich schwärzliche, mehr oder weniger kreisrunde, gehärtete Flecken von 0'5 — 0*8 Centimeter Durchmesser. Auf diesem, verhältnissmässig sehr grossen Flecken, stehen in bedeutender Anzahl die Häufchen des Pilzes, welche eine zwischen halbkugelig und linsenförmig die Mitte haltende Form haben, vereinzelt kommen auch vollkommen kegelförmige Perithecien vor, alle sind schwarz, aus der Epidermis hervor- brechend und von derselben mit einem weisslichen, zerschlitzten Rande rund umgeben, ihr Durchmesser beträgt ungefähr 300 bis 400 mm. Die Sporen oder Conidien sind fast spindelförmig, fünf- zellig, die drei dicksten mittleren Zellen sind hell olivenbräunlich, an den Theilungsstellen schwach eingeschnürt und meistentheils mit Guttuiis versehen, die beiden Endzellen dagegen sind wie bei vielen anderen Pestalozzia-Arten ungefärbt, mehr oder weniger conisch, die Länge der ganzen Spore ist 35 mm., die Breite 8 — 10 mm. Am unteren Ende ist der gekrümmte, farblose, gleich dicke, 25 — 30 mm. lange und nur 1 mm. breite Stiel, während sich am oberen Ende die drei charakteristischen Haare oder 14 I- Die Pilze der Trauben. Schnäbelchen befinden, letztere sind farblos und messen 8 — 10 mm. in der Länge und 1 mm. in der Dicke. — Auf Trauben der VerdisaSorte von Vitis vmifera Lin. im September 1877 von C. Speg'azzini bei Conegliano in Venetien entdeckt und mir mit- getheilt. Pestalozzia Thünienii Spegaz. nov. spec. P. acervulis oblongo-depressis, primo epidermidem tume- facentibus, dein longitudinaliter erumpentibus, 300 — -350 mm. long., 60 — 90 mm. crass.; sporidiis (conidiis) cuneiformibus, deorsum attenuatis, ex hjphis repentibus , fuligineis, septulatis, 3 — 4 mm. crass. oriundis, quinquelocularibus , dilute olivaceis, loculi duo extimis vix pallidioribus , omnibus plus vel minus guttulatis 35 mm. long., 6 mm. crass., pedicello versiforme ac varia longitudine, 5 — 10 mm. long., 2 — 2'5 mm. crass. hyphis suffultis; loculo supremo inaequilaterali cimbiformi, duo rostellis crassiusculis, hyalinis, 15 mm. long., 1.3 mm. crass. donato, uno e vertice, alio e latere orientibus. Ad acinos maturos Vitis viniferae Lin. Venetia: Conegliano, Sept. 1877 detexit et com. C. Spegazzini. Noch ein neuer Schädiger der reifen Beeren, Avelcher eben- falls \on Herrn C. Spegazzini zu Conegliano entdeckt ward. Er gehört derselben Gattung an Avie die vorige Art, ist aber von derselben, wie aus der Beschreibung ersichtlich, himmelweit ver- schieden. Es bilden sich bei vorliegender Art auf der Oberfläche der gut entwickelten, fast reifen Beere noch grössere, manchmal fast einen Centimeter in ihrer grössten Ausdehnung miessende Flecken, Avelche aber nicht beinahe kreisrund sind, Avie bei Pestalozzia uvicola Spegaz. , sondern eine ganz unregelmässige Grcstalt haben; ihre Farbe ist ebenfalls schwärzlich, die Masse härtlich , die Häufchen befinden sich in grosser Anzahl dicht zusammen gedrängt darauf. Sie sind von einer länglich zusam- mengedrückten Gestalt, zu Anfang unter der Epidermis, dieselbe blasig emportreibend, alsdann dieselbe der Länge nach spaltend und hervorbrechend, 300 — 350 mm. lang und 60 — 90 mm. breit. Die Sporen oder Conidien haben eine ganz besonders eigenthüm- liche Form, sie sind richtig keilförmig gestaltet, nach unten hin sind sie verschmälert und entspringen aus kriechenden, rauch- I. Die Pilze der Trauben. 15 grauen, 3 — 4 mm. dicken, getheilten Hyplien. Sie sind ferner fünfzellig-, hell olivenbräunlicli, die beiden Endzellen kaum etwas heller gefärbt als die drei mittleren, in sämmtlichen finden sich zahlreiche Guttuli, die Länge beträgt 35 mm., die Breite 6 mm., der verschieden gestaltete Stiel schwankt von 5—10 mm. in der Länge bei einer Dicke von 2 — 2-5 mm. Aus der oberen Endzelle, deren Seitenwände ungleich sind, entspringen die beiden Cilien oder Borsten, die eine am Scheitel, die andere an der Seite, sie sind farblos, 15 mm. lang und l'S mm. dick. — Ueber den, durch diesen neuen Parasiten verursachten Schaden lässt sich ebenso wenig etwas angeben, wie bei der vorigen Art, da, zur Zeit, wo ich dieses niederschreibe, der Schädling erst drei Wochen bekannt ist; binnen Kurzem dürfte aber wohl auch über diese Art Weiteres piiblicirt werden. — C. Spegazzini ent- deckte unseren Pilz auf reifen Beeren der Dali OcMo-Rebe, einer Form von Vitis vinifera Lin. bei Conegliano in Venetien im Sep- tember 1877. riioina uvicolii Berk. et Curt. Berkeley, Notices of North American Fungi in Grevillea II. p. 82, no. 382. — Pirotta, funghi parassiti dei Vitigni p. 52. Ph. irreguläre cuticula anguste cinctum; sporis oblongis. — Berk. 1. c. ■ — Ph. peritheciis dense gregariis, acinos ambiens, minutis, prominulis, epidermide cinctis, primo tectis, demum liberis, nigris; sporis numerosis , variis , globosis , ellipticis vel oblongis, uni- vel binucleatis, utrinque rotundatis, achrois, 4 — 6 mm. diam. Ad acinos subvivos et maturos Vitis aestivalis Mchx. America septentrionalis : Carolina australis (Ravenel.). Auf den Beeren der in den südlichen Theilen der nord- amerikanischen Freistaaten vielfach cultivirten Sorte „Warren" oder „Herbemont Madeira" bildet dieser Pilz sehr dicht bei ein- ander stellende, die ganze Beere umgebende, kleine Perithecien, welche Anfangs bedeckt, später aber frei sind und von der durchbohrten Cuticula randartig umgeben werden, ihre P'arbe ist schwärzlich ; die zahlreichen Sporen sind von verschiedener Gestalt, bald sind sie kugelig, bald elliptisch, bald oblong, sie haben ein oder zwei Nuclei, je nach der Grösse, sind an beiden Enden ab- IQ I. Die Pilze der Trauben. fferundet , wasserhell und messen zwischen 4 und 6 mm. im Durchmesser. — Ohne Zweifel haben wir es hier mit einem wirklichen und zwar sehr heftig auftretenden Schädiger des Weinbaus zu thun; die vielen Hunderte von befallenen Beeren, welche mir vorliegen, sind nach erfolgter Reife sämmtlich ein- geschrumpft und ganz saftlos geworden, und da, mir zugegangenen Berichten zufolge, der Parasit epidemisch auftritt, ist der Schade ohne Zweifel ein sehr bedeutender. — Ich kenne den Pilz nur auf Beeren von Vitis aestivaUs Mchx., und zwar auf oben genannter Sorte, er ward im Staate Süd-Carolina von Ravenel gesammelt. (Tab. III. %. 11.) Phonia uvicola Berk. et Curt. iiov. rar. Labruscae Thüm. A forma typica differt sporis regularibus, semper subglobosis, majoribus, 7 — 8 mm. diam. Ad Vitis Labruscae Lin. acinos maturos, adhuc pendulos sed corrugatos. — America septentrionalis, New-Jersey (J. B. Ellis). Von der vorstehenden Art unterscheidet sich diese Form, welche ich geneigt bin, nur als Varietät davon zu betrachten, äusser- lich durch die etwas kleineren Perithecien, welche aber ausserdem denen der Hauptart vollkommen gleichen; die Sporen sind regel- mässiger geformt, ihre Glestalt ist stets eine fast kugelige, sie sind grösser, nur mit einem Nucleus versehen und messen im Durchmesser 7—8 mm. — Von meinem. Freunde J. B. Ellis ward im Sommer 1877 vorstehende Form in Newfield im nordameri- kanischen Staate New-Jersey an fast reifen, noch hängenden, aber stark eingeschrumpften Beeren von Vitis Lahrusca Lin. aufge- funden und mir eingeschickt. PLonia baccae Catt. Cattaneo in Rendiconti R. Istituto Lombardo di scienze e lettere, Ser. II. X. fasc. VII. — Id. in Archivio triennale Laborat. crittogam. di Pavia. II. Tab. 8. fig. 1 — 3. — Pirotta, fiuigbi parassiti dei Vitigni p. 56. Ph. peritheciis maculis brunneis circumdatis, atris, globosis, ostiolo punctiformi, minutissimo pertusis, primo sub epidermide latentibus, demum erumpentibus; nucleo albido, gelatinöse, basidiis e stromate centrali oriundis centrifugis, clavatis , conidia bi- vel I. Die Pilze der Trauben. 17 tristerigmatibus subuliformibus adfixa gerentibus •, conidiis ovoideis, utrinque rotundatis, unilocularibus^ bi- vel trinucleatis, 12 mm. long. — Catt. 1. c. In Vitis viniferae Lin, baccis submaturis. Autumno. Italia in Etruria leg. Targioni-Tozzetti. Diese weitere Species der artenreichen Gattung Phoma, welche auf den Weinbeeren vorkommt, scheint mir bestimmt von Phoma uvicola Berk. et Gurt, verschieden zu sein. Die Perithecien, von bräunlichen Flecken rund umgeben, sind kugelig, schwarz, zuerst von der Epidermis bedeckt und sich unter derselben voll- kommen ausbildend durchbrechen sie späterhin dieselbe mit einer sehr winzigen, punktförmigen Mündung. Der innere Kern ist weisslich, gallertartig, die central aus dem Stroma sich ent- wickelnden Basidien sind keulenförmig und tragen die zwei bis drei pfriemligen Sterigmen, woran wieder die eiförmigen, an beiden Enden abgerundeten, einzelligen, zwei bis drei Nucleis enthaltenden Sporen von 12 mm. Länge, gebildet werden. — Prof. Targioni-Tozzeti entdeckte diesen Parasiten, welcher ein Einschrumpfen der Beeren verursacht und sie zur Bereitung von Wein ganz ungeeignet macht, an mehreren Orten Toscanas und auf mehreren Sorten von Vitis vinifera Lin. im Spätherbst, kurz vor der Traubenreife. Myrothecium convexum Berk. et Gurt. Berkeley, Notices of North American Fungi in Grevillea III. p. 99. no. 616. — Pirotta, funghi parassiti dei Vitigni p. 74. M. receptaculis papillaeformibus; sporis breviter fusiformibus, 4 mm. longis. — Berk. 1. c. Ad acinos emortuos Vitis Labruscae Lin. America septentr. Pennsylvania, leg. Michener. Die, schon mehr als lakonische, Beschreibung dieser Art lautet beim Autor: Das Fruchtlager ist warzenförmig und wird sehr schnell von einem weissen Ueberzuge bedeckt; die Sporen von 3 mm. Länge sind kurz spindelförmig, mehr als um die Hälfte schmäler als lang. — Auf welken Beeren von Vitis Labrusca Lin. im nordamerikanischen Staate Pennsylvanien durch Michener entdeckt. y. Thümen, Die Pilze des Weinstockes. 2 13 I- Die Pilze der Trauben. Spliacelonici ampeliimm De Bj. De Bary in Annalen der Oenologie IV. p. 165 — 167. — AsteroJiia viniperda Timm. Herb, mycolog. oeconomicum no. 129. Spli. maciilas sparsas^ plus minusve orbiculataSj griseo-fuscas, obscure marginatas^ postremo dilaceratas in foliis, maculas soli- tarias, magnaSj atras^ pallide cinctas, excoriatas in sarmentis petiolisque nee non maculas fuseo-nigras^ subplanas, vix margi- natas^ minutas in aeinis uvarum formans ; hypliis paucis , repen- tibus tenuissimis, hyaliuis sub cuticula nidulantibus, sporas minu- tissimas, subeylindricas^ 2'5 — 3 mm. long., 1 mm. crass., hyalinas gerentibus. Ad folia, petioles, sarmenta acinosque viva Vitis viniferae Lin. — Palatinat. rhen. (Schmidt), Nassovia, Hassia (Thümen), Alsatia, Badenia (De Bary), Silesia superior (Sorauer), Bohemia septentr. (Thümen), Hungaria (Menyliard), Sabaudia (Rösler). Seit dem Jahre 1873 erst ist dieser Schmarotzer der Reben bekannt und, zuerst nur in einem sehr beschränkten Räume zwischen Rhein, Nahe und Lauter auftretend, erscheint der Pilz jetzt alljährlich fast in allen weinbautreibenden Gegenden zum Schrecken der Bevölkerung. Am Rhein hat er den Vulgärnamen „Brenner" oder „Pech" der Reben, anderwärts bezeichnet man ihn mit „Schwindpocken" u. s. w. Die erste und bis nun einzige eingehendere Untersuchung über den in Rede stehenden Pilz hat Prof. De Bary im Jahre 1873 vorgenommen und a. a. O. ver- öffentlicht. Er beschreibt den Pilz folgendermassen : „Er ist cha- rakterisirt durch braune, bald schwarzwerdende, etwas vertiefte und mit einem wulstig - erhabenen Rande versehene Flecke, welche auf allen grünen Theilen, Laub wie Beeren, vorkommen. Später vertrocknen die Flecken und in dem Maasse, als sie zahl- reich sind, der ganze befallene Theil. Kleine Aveisse Pünktchen treten dann oft auf ihnen hervor, zumal wenn man sie in eine etwas feuchte Umgebung bringt. In den jüngsten, zur Unter- suchung gekommenen Fleckchen fand sich in der Oberhaut ein kleiner, höchst unscheinbarer Pilz. Seine Fäden sind zuerst in der dicken Aussenwand der Oberhautzellen in der Richtung der Oberfläche verbreitet, später treten ihre Verzweigungen auch auf die Oberfläche, bilden hier dichte Knäuel und treiben von diesen aus, dicht bei einander zu Büschelchen vereinigt, kurze, spitze I. Die Pilze der Trauben. ;1 9 Aestchen , welche sich senkrecht zu der befallenen Oberfläche erheben und an ihren Enden kleine, länglich cjlindrische Sporen abgliedern. Diese haben etwa die Gestalt, Grösse und Structur der, bei der Erijsiphe T'itcÄ'eri-Krankheit vielfach beschriebenen G'cM?no6o/«s-Sporen. Auch in diesem, Sporen abschnürenden, Zu- stande ist der Pilz selbst so unscheinbar, dass ich ihn mit der Lupe nicht erkennen konnte, selbst avo seine Anwesenheit sicher bekannt war. Seine Fäden scheinen jetzt auch tiefer in das Gewebe der befallenen Theile einzudringen, doch bin ich darüber, aus sogleich anzugebenden Gründen, nicht ausser ZAveifel. Die erwähnten kleinen Sporen sind, gleich vielen anderen, ähnlich erzeugten, mit einer Aussenhaut oder Aussenschicht versehen, welche im Wasser zerfliesst, im trockenen Zustande hart wird — wie Gummi ; auf einer trockenen Oberfläche haften sie daher fest, in einem AVassertropfen vertheilen sie sich sofort, ihre Verbrei- tung im Freien wird also wesentlich unter der Mitwirkung von Regen und Thau geschehen. Man erhält sie rein und reichlich, wenn man junge Flecken mit Wasser in Berührung bringt; sie keimen in reinem Wasser, indem sie in der gewöhnlichen Form der Pilzkeimungen wieder zu Fäden auswachsen. Bringt man Wassertröpfchen mit den Sporen auf die gesunde Oberfläche grüner Rebentheile, so dringen die Keime in diese ein und es entwickeln sich im Verlaufe von acht Tagen an den besäten Punkten wiederum die charakteristischen, geschwürartigen Flecken, in denen der Pilz seine Sporen von Neuem bildet." In vieler Hinsicht hat der hier beschriebene Pilz mit dem Gloeosporium ampelophagum Sacc. eine grosse Aehnlichkeit, bei beiden treten die Pilzflecken an grünen Ranken, Blattstielen, Blättern und an Beeren auf, die Flecken selbst sind makroskopisch wenig unterschieden , nur in der Färbung sind sie anders, bei Spliaceloma braun, dann schwarz, bei Gloeosporium rosenroth, in der Mitte aschgrau. Die Hyphen stehen bei beiden in Bün- delche^i, welche aus der Oberhaut hervorbrechen, doch sind die Sporen unseres Pilzes fast cylindrisch und viel kleiner, nämlich nur 2'5 — 3 mm. lang, und circa 1 mm. breit, während die des Gloeosporium eirund sind und fast die doppelte Grösse erreichen. Aber trotz diesen angeführten Verschiedenheiten glaube ich an eine nahe Verwandtschaft, wenn nicht gar an eine Identität beider Formen und wäre, wenn letztere Annahme sich bewahrheiten 2* 20 I- Die FUze der Trauben. sollte^ wohl das Gloeosporium als die höher entwickelte Form zu betrachten. Leider steht mir frisches Material der Sphaceloma nicht zu Gebote, um der Sache auf den Grund zu kommen, doch hoffe ich binnen Jahresfrist etwas Positives über das Verhältniss beider, vorläufig noch auseinander zu haltender Pilze publiciren zu können ! — Die Sphaceloma tritt, wie oben bemerkt, an Ranken, Blättern und grünen Früchten von Vitis vinifera Lin. auf und ist bis jetzt aus der bairischen Rheinpfalz (Schmidt), Nassau, Hessen, Böhmen (Thümen), Oberschlesien (Sorauer), Ungarn (Menyhard), Elsass, Baden (de Bary), Savoyen (Rösler) bekannt. (Tab. I. fig. 1.) Sclerotium uvae Desm. Desmazieres in Annales des sciences naturelles, II. Serie 1841, XV. p. 134. S. subadnatum, rotundum, gregarium, conlluens, album, fuscesciens, demum nigrum, rugulosum, intus griseum. — Villo albo aestate evanescenti obtectum. — Desm. 1. c. In acinis uvarum Vitis viniferae Lin., adhuc vivis, plerumque formae coeruleae. — Gallia, Paris, Septembre (Desmazieres). Diesen Pilz habe ich nicht zu Gesicht bekommen, habe auch nirgends in der sehr reichhaltigen Literatur, welche ich zu Rathe ziehen konnte, einen Hinweis entdecken können, dass er auch von anderen Botanikern noch gefunden worden sei. Man muss daher den Schluss ziehen, dass er sehr selten ist, Desmazieres gibt über seine Verbreitung und Häufigkeit a. a. O. gar nichts an. Ihm zufolge ist das Sclerotium dem Substrate, der Beere, eng anliegend, rundlich, es wächst gesellig und ist in Folge dessen oft zusammen- fliessend; die Farbe ist zu Anfang weiss, wird dann bräunlich und geht zuletzt in schwarz über, in welchem Zustande der Pilz mit feinen Runzeln bedeckt ist. Im Innern ist die Farbe grau; der Anfangs vorhandene, wollige Ueberzug der Sclerotien ist wenig dauerhaft, bald verschwindend. — Im September 1839 von Desmazieres auf fast reifen blauen Traiiben von Vitis vinifera Lin. bei Paris entdeckt. I. Die Pilze der Trauben. 21 Sclerotium Vitis Peyl. Peyl in Lotos 1857 p. 68 no. IH. Tab. II. fig. 13. — Klotzscli, Herbariiim viv. mycolog'. no. 1319. S. compactum, innatum^ plus minus hemispliaericum, magnum, meandriforme, rugosura, fusco-atrum, primo album, intus albescens, homogenum, induratum. — In acinis siccis maturis uvarum Vitis viniferae Lin. Hieme. Bohemia (Peyl). In meinem Besitze befinden sich Original-Exemplare aus der Hand des Entdeckers dieser Art. Die Individuen des Sclerotium sitzen entweder einzeln oder zu mehreren auf den reifen aber eingetrockneten Beeren. Sie hängen nur lose mit deren Schale zusammen und fallen leicht ab , der Durchmesser schwankt zwischen Y4 ^"^^^ ^ Mm. Die Form ist im Allgemeinen eine halb- kugelige, doch im höchsten Grade unregelmässig durch eine Menge Wülste und Runzeln, welche die ganze Oberfläche labyrinth- förmig bedecken. In der Jugend soll der Pilz weiss sein, meine älteren Exemplare sind schwärzlich braun; im Innern ist die Substanz ganz gleichmässig , hart, weisslich. — Auf trockenen Beeren blauer Trauben von Vitis vinifera Lin., vereinzelt an feuchten Stellen im kalten Oewächshause im Winter. Kaöin in Böhmen (Peyl). II. Die Pilze der liolzig-en Tlieile. IL Die Pilze der holzigen Theile. A. Auf lebenden Stämmen und Eeben. Cladosporiiim Fiiniago Lk. Link, Observationes mycologicae II. pag-. 37. — Id. in Linne species plantarum cura Willdenovv VI. 1. p. 40. — Fuckel, Symbolae mycologicae p. 142 pr. p. — Fries, Systeraa mycologicum III. p. 372 — Kühn, Krankheiten der Cultur- gewächse p. 140. — Thümen in Wiener Landwirthschaftl. Zeitung 1877 p. 177. — Thümen, Herbarium mycologicnm oeconomicnm no. 76. — Fumago vagans Persoon, Mycologia I. p. 9. Cl. macnlas amphig-enas, sed plerumque epiphyllas, late effiisas, saepe totam paginam occupans, subcrustaceas, subcrassas, atras, fumigatas, solubilibas formans; hjphis subcrassis, fascicu- latis, erectis, pauciramosis, brevibus, septatis, septis sublongis, aequalibus, clilute olivaeeis ; sporis acrogeiiis^ clavnlatis, utrinque rotundatis, vertice dilatatis, basi angustatis, medio septatis, sub- incrassatis, 16 — 20 mm. long.^ 5 mm. crass., coloris hjpbarum. Ad folia, petioles, racemos vivos Vitis viniferae Lin. Sat frequens ubique, autumno. Unter dem Namen „Russthau" ist dieser Pilz allgemein be- kannt und von Gärtnern und Landwirthen gefürchtet. Wie ich in meinem oben citirten Artikel in der „Wiener Landwirthschaft- lichen Zeitung" des Breiteren ausgeführt habe, erscheint diese Art auf beinahe allen Bäumen und Sträuchern und sehr vielen krautartigen Pflanzen unserer Culturen und Gärten. Auf dem Weinstock allerdings tritt Cladospoidum, Fumago nicht häufig wirklich in verheerender Menge auf, dass es einen effectiven A. Auf lebenden .Stämmen und Reben. 23 Schaden verursacht habe, ist mir bisher nur aus Travemüncle bei Lübeck bekannt. Dort trat der Pilz im Herbste 1872 so massenhaft auf, und zwar an den Spalier- und Gewächshaus- Reben, dass er nicht nur die sämmtlichen Blätter, jüngeren Triebe und Aeste bedeckte, sondern sich sogar auf den, zum Binden verwendeten, Bast ausdehnte. Die Trauben, deren Kämme dicht mit den Rasen des Pilzes überzogen waren, konnten gar nicht zur Reife gelangen und die Weinstöcke kränkelten derart, dass sie zum grosstcn Theil ganz abgeschnitten werden mussten. Auf benachbarte edlere Obstsorten siedelte der Pilz ebenfalls über! — Der Pilz bildet auf beiden Blattflächcn weit ausge- breitete, zu Anfang dünne, späterhin sehr dicke und ablösbare Ueberzüe-e, auf der oberen Seite herrscht er beim Weinstock und den meisten anderen Nährpflanzen vor, ja auf vielen tritt er oft in Massen von 1 Mm. Dicke auf der Oberseite auf, während die Unterseite ganz frei ist! Die Hyphen sind ziemlich dick, mehr oder minder aufrecht stehend, zu lockeren Bündeln vereinigt und mit, ziemlich weit auseinanderstehenden, Scheidewänden versehen, ziemlich häufig sind sie einfach verzweigt, die Farbe ist ebenso, wie die der Sporen ein helles Olivenbraun. Die Sporen sind lang- keulenförmig, am oberen Ende etwas verbreitert und abgerundet, an der Basis ein wenig verschmälert, in der Mitte haben sie eine Scheidewand und sind hier auf beiden Seiten schwach eingebogen, ihre Länge beträgt 18 — 20 mm., ihre Breite 5 mm. — Ich kenne diesen Pilz, wie schon oben angedeutet, bisher auf fast allen lebenden Theilen des Weinstockes, Vitis vinifera Lin. auf Blättern, Aesten, Wickelranken, Kämmen der Trauben, sowie auf dem Bast, welcher zum Binden gebraucht wird. (Tab. III. flg. 16.) Cladosporiuin fasciciilatum Cda. Corda, Icones fungorum I. p. 14 Tab. 3, fig. 216. — Id. in „Hedwigia" 1862. Tab. 10, fig. 6. — Eabenhorst, Deutschlands Kryptogamen - Flora I. p. 115. no. 10.')0. — Fuckel, Symbolae mycologicae p. 355. — Cattaneo in Archivio triennale del Laboratorio crittogam. di Pavia II, p. 112. — Pirotta, funglii parassiti dei Vitigni j). 32. C. acervulis gregariis, minutis, oblongis, olivaceis, floccis brevissimis , simplicibus , fasciculatis , supra septatis , infra con- tinuis, olivaceis ; sporis homogeneis, di- vel tridymis. — Cda. 1. c. 24 II- Dif Pilze der holzigen Tlieile. Ad sarmenta adhuc viva Vitis vinifei'ae L,m.,ltalisi: Firenze (Cattaneo). Mir ist diese Species sehr wohl bekannt, jedoch nur auf den faulenden Halmen von /SciVpws- Arten, auf welchem Substrate allein sie auch von allen Autoren angegeben wird. Cattaneo will sie nun auch auf noch lebenden Weinranken gefunden haben und zwar in Gresellschaft und auf einem und demselben Mycelium seiner Sphaerella fumaginia. Es wäre höchst wichtig, genau auf diese Pilze zu achten, die vermuthlich auch noch an anderen Locali- täten aufgefunden werden dürften. Die Raschen des Pilzes sind nur klein, aber dicht gedrängt wachsend, oblong, olivenbraun, die Hyphen sind sehr kurz, unverästelt, in Bündel vereinigt, in ihrem oberen Theile septirt, gegen die Basis hin jedoch nicht, ebenfalls olivenfarben, sie tragen an der Spitze die homogenen, zwei- bis dreimal septirten Sporen. — In Italien bei Florenz auf noch lebenden Ranken von Vitis vinifera Lin. (Cattaneo). Fusisporium Biasolettiamim Sacc. Saecardo in litt, ad me. — Id. Mycotheca veneta no. 1040. — Pirotta, funghi parassiti dei Vitigni p. 72. — Fusarium Biasolettianum Cda. Icon. fung. II. p. 3. Tab. 8, fig. 14. — Eabenhorst, Deutschlands Kryptogamen -Flora p. 52, no. 514. F. polymorphum vel eöusum, carnoso-tremellosum, crassum, aurantiacum; stromate carnoso, albido, floccoso, floccis septatis; Strato sporidiorum crassiusculo-gelatinoso, aurantiaco-rubro, vis- cido; sporis fusiformibus, utrinque acuminatis, episporio diaphano, glaberrimo, nucleo vesiculoso. — Cda. 1. c. In Vitis viniferae Lin. truncis vi vis; Istria: pr. Triest (Bia- soletto), Italia: Vercelli (Cesati), Padova (Saecardo). Ich habe keine Gelegenheit, diese^ wie es scheint, auf dem Weiustocke nur selten vorkommende Art auf diesem Substrat zu untersuchen und kennen zu lernen, Exemplare auf Birkenstämmen besitze ich allerdings in meinem Herbar und da dieselben, den Angaben des Autors zufolge mit jenen auf Vitis völlig überein- stimmen, so will ich eine Beschreibung nach diesen geben, zuvor jedoch die Bemerkungen Corda's a. a. O. reproduciren. Der Autor schreibt: „Dieser Pilz bildet 2 Linien bis 6 Zoll lange? mehrere Zoll breite, gallertartige Massen und ähnelt in Farbe und äusserer Form sehr dem Fusisporium Betae Desm, Der A. Auf lebendeil Stämmen und Reben. 25 weissliclie Träger ist oft bis '/, Zoll dick und mit der '/o bis 1 Linie dicken Sporenschiclite bedeckt. Diese besteht aus dicht verwebten Zellfasern, deren untere Lage vielfältig verästelt und kriechend ist, während die obere Lage, aufrecht und gedrängt stehend, die Form von Stützschläuchen annimmt. Alle Zellen dieser Flecken sind mit gelblichen Schleimkörnchen erfüllt und zwischen ihnen und den verschieden gekrümmten Sporen sind abortive Zellglieder in Gestalt unregelmässiger Körner eingestreut, welche ein minder geübter Beobachter sehr leicht für Conidien hält, welche den Pilzen fehlen. Auch hier ist die Spore höher organisirtes , keimfähig gewordenes Grlied des Zellfadens des Trägers". So weit Corda. — Die aufrechten und äusserst dicht an einander gedrängten Hyphen sind mehr oder minder nach ihrem Scheitel zugespitzt und haben eine ziemlich dicke Membran, sie sind, ganz analog den Sporen mit einem körnigen, unregel- mässigen Plasma erfüllt. Die sehr grossen Sporen sind spindel- förmig, mehr oder weniger gekrümmt, manchmal in Form eines griechischen Sigma, an beiden Enden sind sie scharf zugespitzt, an meinen Exemplaren (ob aber immer?) einfach, unseptirt, durchsichtig, wasserhell und haben ein sehr dünnes und zartes Episporium. — Nach seinem Vertrocknen oder besser Eintrocknen auf dem Substrat, bildet der Pilz eigenthümliche, sehr an zarte Tremellineen erinnernde, Massen von schön orangegelber Farbe, sie sind ganz hart und spröde geworden, lösen sich aber in einem Tropfen Wasser sofort wieder auf. — Von Dr. Biasoletto an lebenden, saftstrotzenden Stämmen von Vitis vinifera T^in. zuerst bei Triest im Frühjahr gefunden und vom Autor diesem zu Ehren benannt, später in Italien auch von Cesati bei Vercelli und von Saccardo bei Padova entdeckt. Fusisporium Zavianum Sacc. Saccardo in „Michelia" I. p. S.S. no. 44. — Id. in Fungi italiei autografice delineati no. 44. — Pirotta, funghi parassiti dei Vitigni p. 73. F. effusum, albo-flocculosum, tandem medio dilute carneum, erumpenti-superficiale-, hyphis undique versis, parce ramosis, con- tinuis, saepe guttulatis, hinc inde sporophora repetito dichotome ramosa gerentibus, ramulis sursum attenuatis; conidiis fuscideis, falcatis, 30 — 40 mm. long., 5 — 55 mm. crass., utrinque acatius- 26 II- Die Pil^.e der holzigen Theile. culisj triseptatis ^ ad septas parum constrictis , e liyaliuo dilute roseis. — Sacc. 1. c. In ramis tenellis , petiolis , cirrhis , pedunciilisque vivis, quibiis plagulas irreguläres fuscas affert, quosque tandem enecat, Vitis vlniferae Lin.^ praecipiie varietatis etruscae quae Salo- mona aiidit. Venetia, prope Vittorio, Majo 1876 unde misit Dr. L. Zava. Ein, wie es den Anschein hat, dem Weinstock sehr schäd- licher Parasit! Der Pilz bildet auf den lebenden dünnen Ranken, Blättern und Blüthenstielen, sowie den Wickelranken unregel- mässige, ausgebreitete, bräunlichrothe Flecken, welche bald das befallene Organ zum Vertrocknen und Absterben bringen. Die Oberfläche der Flecken ist erst weisslich-faserig, dann von der Mitte an sich roth färbend, die Hyphen sind hin und her gebogen, nur wenig verästelt, ungetheilt, meistentheils viele Nuclei ent- haltend, die fruchttragenden Hyphen-Spitzen sind wiederholt dichotom verästelt und diese Verästelungen wieder gegen ein- ander geneigt; die Sporen sind spindelförmig, dreimal septirt, etwas gebogen, beiderseits scharf zugespitzt, an den Theilungs- stellen unmerklich eingeschnürt, haben eine Länge von 30 bis 40 mm. , eine Breite von 5 — 5'5 mm. und eine von Wasserhell ins Hellrosa übergehende Färbung. — In Venetien bei Vittorio ward dieser neue Schädling zuerst im Mai 1876 von Dr. L. Zava auf der Varietät Salomona des gemeinen Weinstockes, Vitis vinifera Lin. aufgefunden. (Tab. IV. fig. 4.) Aniphispliaeria sylvaua Sacc. et Spegaz. uov. spec. A. peritheciis superficialibus, lignum late circum circa stro- matice dealbicantibus , hemisphaericis , rugulosis , carbonaceis, 300 — 400 mm. diam. ; ascis cylindraceo-clavatis , breve stipi- tatis, 220—230 mm. long., 30—40 mm. crass., octisporis, para- physibus longioribus, liliformibus , scptulatis obvallatis; spori- diis elliptico-ovoideis, uniseptatis, non vel vix ad septum con- strictis, utrinque obtusis, olivaceo-fuligineis, 35 — 40 mm. long., 18 — 22 mm. crass. In trunco vivo vetusto, decorticato Vitis viniferae Lin. Venetia: Treviso leg. et comm. Spegazzini Aut. 1877. A. Auf lebenden Stämmen und Keben. 27 Bisher ward diese schöne neue Species nur auf Reben der venetianischen Malvasier-Traube gefunden, doch dürfte sie wohl auch auf anderen Sorten vorkommen. Die kaum in die Holz- schicht eingesenkten, eigentlich oberflächlich aufsitzend zu nennen- den, Perithecien sitzen auf einem grossen, weitverbreiteten, weissgefärbten Fleck, dicht bei einander, sie sind halbkugelig, schwarz, runzelig, von kohliger Substanz und messen im Durch- messer 300 — 400 mm. Die zahlreichen Schläuche, Avelche von fadenförmigen, undeutlich septirten, weit längeren, wasserhellen Paraphysen überragt werden, sind keulenförmig -cylindrisch, äusserst kurz gestielt, achtsporig und haben eine Länge von 220 — 230 mm., bei 'einer Breite von nur 30 — 40 mm.; sie ent- halten die eirundlich-elliptischen Sporen , welche einmal in der Mitte getheilt sind, an dieser Theiluugsstelle sind dieselben jedoch nicht oder wenigstens nur höchst unbedeutend eingeschnürt, an beiden Polen sind sie abgestumpft, die Farbe ist aus dem Rauch- grauen in das Olivenfarbene spielend, die Länge beträgt 35 bis 40 mm., die Breite 18 — 22 mm. — In Venetien bei Selva in der Provinz Treviso entdeckte diese Art mein Freund C. Spegazzini im September 1877 auf lebenden, aber kranken und theilweise entrindeten Stöcken von Vitis vinifera Lin. Spliaerella pampiiii Thüm. nov. spec. S. peritheciis minutis, dense gregariis, Phomate immixtis, vix prominulis, subglobosis, epidermide perforantibus , nigris; ascis mediis, cylindrico-subclavatis, rectis vel minime curvatis, vertice dilatatis, rotundatis, basi angustatis, hyalinis, 62 — 66 mm. long., 10 — 12 mm. crass. ; sporis late-fusiformibus, distichis, octis, rectis vel subcurvulatis , triseptatis, ad septas non constrictis, u.trinque subacutatis, in cellulis mediis bi-, in cellulis lateralibus uni-nucleatis , subpellucidis, olivaceo-flavidis, 14 — 16 mm. long., 5 mm. crass. Ad sarmenta subviva languidave Vitis viniferae Lin. Italia: Parma, vere 1877 (Passerini). Die sehr kleinen Perithecien dieser neuen Art stehen dicht gedrängt, untermischt mit Perithecien von Plioma Vitis Bon. sie sind fast genau kugelig, nur wenig aus der, von ihnen durch- brochenen, Epidermis hervorragend, schwarz; die Schläuche 28 II- Die Pilze der holzigen Theile. haben eine keulig-cylinderförmige Gestalt und sind fast immer etwas gebogen, nur ausnahmsweise gerade, am Scheitel sind sie verbreitert, abgerundet, nach dem unteren Ende hin werden sie schmäler, sie sind farblos und besitzen eine Länge von 62 bis 66 mm. und eine Breite von 10 — 12 mm.; die acht darin ent- haltenen Sporen sind zweizeilig angeordnet, sie sind breit spindel- förmig, gerade, auch manchmal etwas gekrümmt, haben drei Scheidewände und sind an beiden Enden sturapflich zugespitzt. An den Scheidewänden sind sie nicht eingeschnürt, in den beiden mittleren Zellen sind je zwei, in den beiden Endzellen je ein Nucleus, sie sind ziemlich durchsichtig, gelblich, 14 — 16 mm, lang und 5 mm. breit. Paraphysen sah ich nicht. — Auf noch lebenden und welken Ranken von Vitis vinifera Lin. bei Parma in Ober-Italien im Frühjahre 1877 vom Professor Passerini ent- deckt und mir eingesendet. (Tab. III. fig. 22.) Sphaerella funiagiuia Cattan. Cattaneo in Archivio triennale del Laboratorio crittogam. di Pavia II. p. 112.. — Id. Rendic. R. Istitulo Lombardo d. Science e Lettere Ser. II. vol. X. fasc. VII. — Pirotta, funghi parassiti dei Vitigni p. 32. S. mycelio nigrescente superhciale, libere evoluto, e floccis brevibus, contortis, moniliformibus, ramosis, fuscis, dense intri- catis composito. Peritheciis atris , globosis, plus minusve dense sparsis, 40 — 60 mm. latis; ascis clavatis, sessilibus, octisporis, 15 - 20 mm. long. ; sporis biserialibus, obovato-clavatis, uniseptatis, ad sepimeutum constrictis, loculo superiore crassiore, hyalinis, 5 — 6 mm. long., 2 mm. crass. — Catt. 1, c. Ad sarmentos vivos Vitis viniferae Lin. Italia, Firenze (Cattaneo). Mir ist diese Species lediglich aus der oben angeführten Literatur bekannt, der Autor zieht als Conidienform Cladosporium. fasciculatum Cda. dazu, welche Art er vermischt mit den Peri- thecien des Schlauchpilzes auf denselben Rebenstöcken fand. Seine Beschreibung des Schlauchpilzes lautet: Das Mycelium ist aufsitzend, schwarz, und besteht aus kurzen, gedrehten Hyphen, welche ästig, bräunlich, schnurförmig und dicht verwebt sind. Die schwarzen Perithecien sind kugelförmig, mehr oder weniger dichtstehend, 40 — 60 mm. breit; die Schläuche sind ungestielt. A. Auf lebenden Stämmen und Reben. 29 keulig, achtsporig, 15 — 20 mm. lang und enthalten die, in zwei Reihen angeordneten Sporen von eiförmig-keulenförmiger Gestalt, sie sind einmal septirt, an der Theilungsstelle etwas eingeschnürt, der obere Theil ist dicker als der untere, die Farbe ist wasser- hell, in der Breite messen sie 2 mm,, in der Länge 5 — 6 mm. — Bis jetzt ward diese Form erst ein einziges Mal von Dr. Cattaneo bei Florenz auf noch lebenden Ranken von Vitis vinifera Lin. gefunden. Leptosphaeria Cookei Pirotta. Pirotta, funglii parassiti dei Vitigni p. 34. Tab. X. fig. 3—5. L. ramulicola. Peritheciis sparsis, discretis, epidermide tectis, sphaerico-depressis, superne carbonaceis, nigris, inferne mollius- culis, luteolis, e cellulis polygonis obscure contextis, 160 — 200 mm. latis; ascis crebris, magnis, totum perithecii cavum occupantibus, cylindraceis, vel cylindraceo-clavatis, breviter pedicellatis, curvatis, paraphysibus liliformibus, siraplicibus, hyalinis commixtis, 45 vel 100 mm. longis, 12—25 mm. latis, octisporis; sporis fusiformibus, quadrilocularibus, luteolis, medio saepe valde constrictis, apicc obtusis, in asco oblique uniserialibus, rarius biserialibus, flavis, episporio subtilissimo, absque nucleis, 22 mm. longis, 5 mm. latis- Ad corticem sarmentorum vivorum Vitis viniferae Lin. Anglia leg. Cooke. Nur aus der Diagnose, Beschreibung und Abbildung Pirotta's kenne ich diese Art. Demzufolge sind die Perithecien zerstreut stehend, einzeln, von der Oberhaut bedeckt, zusammengedrückt- sphärisch, aussen schwarz, kohlig, innen weich, gelblich, aus viel- eckigen Zellen gebildet, 160 — 200 mm. im Durchmesser. Die Schläuche sind gi'oss, zahlreich, den ganzen Innenraum der Peri- thecien völlig ausfüllend, cylindrisch oder keulig-cylindrisch, kurz gestielt, gekrümmt, achtsporig 45 — ^100 mm. lang, 12 bis 25 mm. breit und mit zahlreichen, einfachen, farblosen, faden- förmigen Paraphysen untermischt. Die spindelförmigen Sporen sind vierfächerig, gelblich, meistentheils in der Mitte eingeschnürt, ein-, selten zweireihig schief im Schlauche angeordnet, ohne Nuclei, mit sehr zarter, dünner Sporenhaut und bei 22 mm, Länge 5 mm. breit. — In England von Cooke auf der Rinde lebender Ranken von Vitis vinifera Lin. entdeckt. 30 II- Die Pilze der holzigen Theile. Ceiiaiigium viticolum Fuck. Fuckel, Symb. myco!, p. 270. — Pirotta, funglii parassiti dei Vitigni p. 21. — Tympanis viticola Fr. Syst. mycol. II. p. 176. — Schweinitz, Syn. of North American Fungi in Transact. of the Philadelphia Society IV. p. 2.S7, no. 1965. — Perdza viticola Scliwntz. Syn. fang. Carol. in Schriften d. natnrforsch. Gesellsch. zu Leipzig L p. 123 no. 126.3. C. minntum, sessile, hemispliaericum, rugulosum, opacum, fuscescenti-nigrum, clisco marginato. Spccies clistinctissima^ habitu fere Sphaeriae herbarum, snbstantia molliori, tremelloso-coriacea, ad primam speciem deflectans; sparsa solitaria, innata, disco primo impresso, punctiformi, obtuse marginato, dein dilatata subelapso. — Fr. 1. c. — i). peritheciis minutis, sparsis, sessilibiis, subhemi- sphaericis, opaco-nigris, disco marginatis; ascis clavuligeris, vertice rotundato-dilatatis, basi angustatis, subrectis, hyalinis, 40 — 46 mm. long., 10 — 14 mm. crass. ; sporidiis octis, fnsiformibns vel sub- cylindrieis, subcurvulatis, utrinque acutatis, simplicibus, hyalinis, 15 mm. long., 1 mm. crass. ; paraphysibus numerosis, ascis aeqiia- libus, üliformibus, gracillimis, hyalinis. Ad corticem vivam vel emortuam Vitis viniferae Lin, Europa, locis diversis sed raro, et F^^^'s iaJntscae Lin., America septentr.: Newlield, New-Jersey (J. B. Ellis). Durch ganz besonders kleine , unscheinbare Perithecien ist diese Art gekennzeichnet und der Vergleich, welchen Fries a. a. O. mit Sphaeria (Pleospora) herharum anstellt, ist mir nicht recht er- klärlich, denn auf allen mir vorliegenden Exemplaren von den verschiedensten Standorten sind die Perithecien des Cenangium um mindestens ein Drittel kleiner als die der genannten Pleospora. Die Gestalt der ziemlich vereinzelt auftretenden Perithecien ist fast halbkugelig, etwas gefurcht, der Rand um die innere Scheibe oder den Discus ist nur wenig erhaben, die Farbe ist schwärz- lich oder tief schwarzbraun; die Schläuche haben eine fast keulige Gestalt, sind am Scheitel etwas breiter, abgerundet, unten an der Basis jedoch verschmälert, fast gerade oder wenigstens nur gering gebogen und sind 40 — 46 mm. lang, 10 — 14 mm. breit und wasserhell, sie enthalten acht spindelförmige oder schwach gebogen-C3dindrische, wasserhelle Sporen, welche an beiden Enden scharf zugespitzt sind, keine Scheidewand besitzen und bei nur circa 1 mm. Breite 15 mm. lang sind. Zahlreiche schlanke, faden- förmige Paraphysen von ungefähr gleicher Länge finden sich A. Auf lebenden Stännnen und Reben. 31 zwischen den Schläuchen. — In Europa scheint dieser Pilz sich überall^ wo Vitis vinifera Lin. gebaut wird, zu linden, jedoch auch überall recht selten zu sein; er tritt bei uns nur an abgestorbenen Ranken auf, in Nord-Amerika jedoch kommt er auf der Rinde der lebenden Vitis Lahrusca Lin.-Stöcke vor; ich erhielt ihn aus Newlield in New-Jersey, wo ihn J. B, Ellis sammelte. (Tab. II. hg. 4). Phoma ampeliimm Berk. et Curt. Berkeley, Notices of North American Fungi in Grevillea II. p. 81. no. 380. — Pirotta, funghi parassiti dei Vitigni p. 55. Subcuticulare, hjsteriiforme, sporis fusiformibus, 0"00ü5 unc. long. — Berk. 1. c. — Ph. peritheciis numerosis, dense gregariis, magnis, elevatis, hysteriiformibus, griseo-nigris, sublongis, saepe seriatis; sterigmatibuslongis, dense fasciculatis, tenuissimis, hyalinis; sporis acrogenis, late fusiformibus, rectis, numerosissimis, utrinque acutatis, binucleatis, achrois, 5 mm. long., 3 mm. crass. Ad sarmenta languida, emortuave Vitis viniferae Ivin., Italia: Parma (Passerini), ad Vitis Lahruscae \A\\. sarmenta, America septentrionalis, Pennsylvania (Michener). Ziemlich grosse, für die Gattung sogar sehr grosse, Peri- thecien zeichnen diese Art von den anderen auf Weinreben vor- kommenden P/iorua-Species aus. Die Perithecien erinnern, wie Berkeley a. a. 0. sehr richtig bemerkt, lebhaft an ein Hysterium, sie sind länglich, erhaben, stehen in grosser Anzahl dicht bei einander, manchmal reihenförmig angeordnet und haben eine grau-schwarze Farbe. Auf den zahlreichen, zu dichten Bündeln vereinigten, langen, zarten, farblosen Sterigmen bilden sich die breit spindelförmigen Sporen, diese sind gerade, an beiden Enden stumpf lieh zugespitzt, ausserordentlich zahlreich, haben zwei Nuclei, sind ganz farblos und messen in der Länge 5 mm., in der Breite 3 mm. — Diese zuerst aus Nord-Amerika bekannt gewordene Art, wo sie Michener in Pennsylvanien auf Reben von Vitis Lahrusca Lin. fand, ward im Frühjahre 1877 auch bei Parma in Ober -Italien von meinem Freunde, dem Professor G. Passerini, auf welken und abgestorbenen Ranken von Vitis vinifera Lin. entdeckt. (Tab. III. fig. 14.) 32 II. Die Pilze der holzigen Theile. Phoma Vitis B 011. Bonorden, Abhandlungen aus dem Gebiete der Mykologie p. 141. — Pirotta, funglii parassiti dei Vitigni p. 54. Ph. pericliis rotunclis , tenuibus , raembranaceis , depressis, ostiolo conico, epidermidem perforante ornatis ; basidiis simpli- cibuSj subventricosis, apice sporam ovato-ellipticam exserentibiis ; pustulis minutis, subnigris. — Bon. 1. c. — Sporae 3—3*5 mm. long., 2 mm. crass., hyalinae. Ad sarmenta viva emortuave Vitis viniferae lAx\., Austria inferior (Thümen), Parma (Passerini), Bonorden gibt a. a. O. noch ferner an: die Peridien werden nicht frei, sondern bedeckt von der Epidermis gebildet, die Zellen der Peridie sind schwärzlich, klein, rundlich, von ihrer inneren Lage entspringen concentrisch die Basidien, Avelche aus- langen, oben zugespitzten, unten bauchig erweiterten Zellen be- stehen, die an ihrer Spitze eine oval-elliptische Spore tragen. — Ich habe zu dieser, im Allgemeinen ganz guten Beschreibung noch hinzuzufügen, dass die Perithecien (von Bonorden stets Peridien genannt) ziemlich bald, und zwar sofort nachdem die Sporen aus- gereift sind, die Epidermis durchbohren und von derselben in einem kleinen Wulste umgeben sind. Die Sporen sind vom fast Kreisrunden durch alle Uebergänge bis zum Ovalen, sie sind farblos und messen durchschnittlich 3 — 3*5 mm. in der Länge und 2 mm. in der Breite. Es herrscht einige Confusion wegen des mit dem Namen Phoma Vitis bezeichneten Pilzes. Jedenfalls scheint mir soviel fest- zustehen, dass die Bonorden'sche Art und der Bonorden'sche Name die ältesten sind, ihnen mithin die Priorität gebührt. Der von den Engländern als Phoma Vitis Berkl. et Br. angesprochene Pilz ist von dem unserigen verschieden , Avie ich mich durch Untersuchung von Original-Exemplaren überzeugt habe; ich gab demselben bereits einen Namen, doch muss derselbe dem Pirotta- schen Phoma Cookei, als früher publicirt, weichen, weiter unten folgt die Beschreibung der neuen Art. — Phoma Vitis Bon. kenne ich bisher nur auf dürren und auf halbdürren Reben von Vitis vinifera Lin. aus Nieder-Oesterreich (Thümen), und aus Parma in Ober- Italien (Passerini); von wo die Specimina waren, nach denen der Autor seine Art aufstellte, gibt er leider nicht an. (Tab.III. hg. 13.) B. Auf todten Stämmen und Reben. 33 Ferner kommen auf lebenden Reben noch folgende, früher bereits abgehandelte, Species vor: Gloeosportum ampelopliaguin Sacc. — Seite 9. Sphaceloma ampelinum De By. — Seite 18. B. Auf todten Stämmen und Eeben. Cladosporium herbarum Lk. Link, Observationes mycologicae II. p. 87. — Id. in Car. a Linne, Species plan- tarum, cur. Willdenow, VI. I. p. 39. — Nees ab Esenbeck, Das System der Pilze p. 67, fig-. 64 B. — Martius, Flora cryptog'. Erlangensis p. .351. — Äcladium herbarum Lk. Observ. mycolog. I. p. 10. — Dematium herbarum Pers. Syn. fung. p. 699. — Id. Mycologia europaea. I. p. 15. Cl. thallo effuso, floccis dense aggregatis, obscure viridibus, arcte adnatis, sporidiis globosis. — Thallns magis minusque effusus, dum recens est tomentum densum efticit coloris obscure viridis fere olivacei. Vetustus non nisi maculam efficit. Sub microscopio composito flocci conspiciuntur dense aggregati simplices aut ramo uno alterove brevi, basi continui septis nullis at transparentes, apices septis paucis distincti, et hinc in articulos constricti, qui deciduunt. Sporidia haud frequenter incumbunt parva globosa. Flocci pluvia depressi curvantur et decumbunt, tandem pereunt, collabuntur et iiil nisi massa grumosa remanet. Tum est Fumago Pers. Color magis minusque obscurus est, iuterdum fere niger ut itaque plantula varietates plurimas formet. — Lk. 1. c. — Sporis diversissimis: globosis, 2 — 5 mm. diam., ellipsoideis, ovatis, cylin- drico-ellipticis, 2 — 5 mm. crass., 6 — 20 mm. long., simplicibus vel uni-, bi-, tri- et pluriseptatis, dilute olivaceis, pellucidis. Ad sarmenta et folia arida vel subputrescentia Vitis vini- ferae Lin. Passim. Ohne alle Uebertreibung kann man sagen, dass es keinen Pilz gibt, welcher so häufig auftritt, als Cladosporium herharum, dass es aber auch andererseits keinen gibt, welcher äusserlich sich auf so verschiedene Art präsentirt und dessen Sporen bei einem und demselben Exemplar so verschiedene Formen an- nehmen. Bedingt wird diese ganz beispiellose Variabilität durch das Vorkommen auf den verschiedensten Substanzen, Wir finden V. Thümen. Die Pilze des Weinstockes. • 3 34 II- Diö Pilze der holzigen Theile. Cladosporium herharum nicht nur auf todten Blättern und Stengeln aller Pflanzenarten , seien es Bäume , Kräuter , Gräser ^ sondern auch auf todten grösseren Pilzen , Agaricus und Polyporus- ArteUj auf abgestorbenen Conio- und Hyphomyceten, auf Moosen und Moosfrüchten, auf Lichenen, auf entrindetem Holz, auf faulendem Papier, auf Blumentöpfen und Lappen u. s. w. und nicht nur in Europa, sondern auch in allen anderen Erdtheilen. Naturgemäss ist er deshalb häufig verkannt und unter verschiedenen Namen beschrieben worden, denn Avie nicht nur das Substrat so un- gemein verschieden ist, worauf der Pilz vegetirt, so ist auch sein Auftreten ebenso vielgestaltig, bald sind es grosse, zolllange, weiche, olivenfarbene Rasen, bald kleine, dicke, graugrüne Ras- chen, bald unscheinbare, fast kaum merkliche Pünktchen, bald grosse Colonien. — Der Formen dieses vielgestaltigen Pilzes, welche hier in Betracht kommen, sind es zweierlei. Einmal diejenige auf abgestorbenen Blättern und dann diejenige auf todten Reben. Auf den Blättern bildet Cladosporium herharum mehr oder weniger grosse_, stets aber ausgebreitete Rasen von tiefbrauner oder fast schwarzer Farbe, zumeist sind dieselben unterseits, doch erscheinen sie auch auf der oberen Blattfläche. Sie sind nicht umgräuzt, haben ein mattes Ansehen und sind in geringem Grade abwisch- bar. Die äusserst zahlreichen Hyphen sind mehr oder minder aufrecht stehend, dicht gedrängt, un verzweigt und bestehen aus ziemlich langen Gliedern, an deren Spitzen die Sporen sich bilden. Diese letzteren, welche sofort vom Hyphenende abfallen, sind in ungemeiner Anzahl vorhanden und zeigen uns, um den Poly- morphismus des Pilzes auch hier durchzuführen, die grundver- schiedensten Formen , bald sind sie vollkommen kugelig , bald kurz-elliptisch, einfach, bald oval, bald lang elliptisch, bald cy- lindrisch-elliptisch , man findet einfache, aber auch ein-, zwei-, drei- und vielfach septirte, alle unter einander. Die Grösse ist demzufolge ebenfalls äusserst schwankend, von 2*5 mm. im Durchmesser bei den kugeligen und in der Dicke bei den läng- lichen, bis zu 20 mm. in der Länge. — Die Form auf abge- storbenen Ranken tritt in weit kleineren, fast polsterförmig zu nennenden Raschen auf, deren Farbe ein schwach ins Dunkelgraue schimmerndes Olivenbraun ist, die Consistenz ist entweder grumös oder fast sammtartig. Der inn-ere Bau ist derselbe wie bei der Form auf den Blättern und zeigt uns dieselbe Verschiedenheit in B. Auf todten Stämmen und Reben. 35 den Sporen. Was nun diese Verschiedenheit verursacht, ist noch nicht ganz sicher festgestellt. Fresenius meint a. a. O., es seien verschiedene Alters- und EntAvickelungsstufen. — Tulasne ziehen 1. c. das Cladosporium lierharum als Conidienform zu Pleospora herharum Rabh. Wenn ich nun auch weit entfernt bin, die epoche- machenden Entdeckungen dieser grossen Forscher in Betreff des Generationswechsels vieler Pilzarten zu bezweifeln, so muss ich mich doch auch hier abermals, wie schon öfters an anderen Orten mit aller Entschiedenheit dagegen aussprechen, solche Zu- sammenziehungen verschiedener Pilzformen generell vorzunehmen. Es ist möglich, sogar wahrscheinlich, dass auf einzelnen Substraten, wie Dipsacus, Chenopodmm alhum u. s. w. das Cladosporium her- harum der Vorläufer der genannten Pleospora ist, obwohl bisher nur äusserst wenige directe Culturversuche vorliegen; aber dass aus sehr vielen, ja den meisten Formen des Cladosporium nicht die Pleospora lierharum Rabh. entsteht, unterliegt nicht dem aller- geringsten Zweifel und zu diesen Formen gehört auch die, uns hier ganz allein beschäftigende Form auf Weinreben und Blättern. Hier vergeht das Cladosporium nach kürzerer oder längerer Zeit und entwickelt sich niemals zu Pleospora. — Auf todten Blättern und Reben des Weinstockes, Vitis vinifera Lin. Vom Herbst bis Frühjahr, überall gemein. (Tab. V. hg. 5.) Arthrobotryum atrum Berk. et Br. Berkeley and Broome in Annales of Natural History 1859. III. no. 822. Tab. 9, %. 6. — Cooke, Handb. of British Fungi p. 563, no. 1685. — Saccardo, Mycologia veneta p. 181. — Id. Michelia I. p. 76, no. 12. — Id. fungi italici autogr. del. no. 12. A. individuis dense gregariis, atris, minutis, erectis; stipite communi e hyphis connatis composito, brevi, sursum sensim di- latato, laevi, fusco; sporidiis in capitulo confertis, numerosis, ellipticis vel ovatis, utrinque subacutatis, tri- vel quadriseptatis, inaequiseptatis, 30 — 35 mm. long., 15 — 18 mm. crass., loculis ex- timis pallidioribus, caeteris fuligineis. In sarmentis putridis Vitis viniferae Lin. Venetia: Conegliano, leg. C. Spegazzini. Auf den halbfaulen Aestchen und Stengeln verschiedener Weiden, dann von Urtica^ Salvia glutinosa, Aster Novi Belgii und 3* 36 II- Die Pilze der holzigen Theile. Anderen ist dieser Pilz nicht gerade sehr selten^ obwohl er, seiner Kleinheit und Unscheinbarkeit halber gewiss häufig übersehen wird. Auf den Weinranken bildet er kleine, dichte Raschen, welche aus eng bei einander stehenden, kurzen, schwarzen, fast pfriemlicheu Individuen bestehen. Unter dem Mikroskop zeigt sich ein gemeinschaftlicher Stiel, welcher aus vielen, zusammen- gewachsenen Hyphen gebildet wird, er ist kurz, nach oben und unten nur unbedeutend verdickt, glatt und braun. An seiner Spitze trägt er die zahlreichen Sporen in Form eines Köpfchens; sie sind elliptisch oder eirund , beiderseits schwach zugespitzt, drei- bis viermal ungleichmässig septirt, 30—35 mm. lang und 15 — 18 mm. breit, die äusseren Zellen sind hell-, die mittleren aber ganz dunkelbraun gefärbt. — Auf faulenden Reben von Vitis vinifera Lin. bei Conegliano in Venetien von C. Spegazzini ge- funden und mir eingesendet. Chalara fusidioides Cda. Corda, Icones ftingorum, II. p. 9, Tab. 8, fig. 43. — Rabenhorst, Deutschlands Kryptogamen -Flora p. 38. no. 368. ■ — Klotzsch, Herbarium vivum mycologicum Ser. I. no. 1761. Ch. tenuissima, eifusa, alba, floccis rigidis, fragillimis, sporis cylindricis, solidis; hyphopodiis lageniformibus , cavis, hyalinis, concoloribus ; sporarum long. 21 — 28 mm., hyphopodiarum long. 8 mm. — Cda. 1. c. In caudicibus emortuis Vitis viniferae Lin., Saxonia borussica: Hoyerswerda (Preuss). Dieser ganz originell gebaute Pilz tritt im Allgemeinen nur auf der inneren Fläche der Rinde von Nadelbäumen auf, wo ihn Corda zuerst auffand von Preuss ward er dann auch auf faulenden Laub- blättern und auf Stämmen des Weines gefunden. Er bildet ausser- ordentlich zarte, Aveissliche, leicht abwischbare, kleine Raschen, welche meistentheils einzeln stehen, nur selten zusammenfliessen und Spinngeweben gleichen. Das Mycel ist aus steifen, einfachen (nach Corda), sehr zerbrechlichen Hyphen gebildet, daraus erheben sich eigenthümlich flaschenförmig gebildete Fruchtträger von circa 8 mm. Länge mit einer ziemlich dicken Membran und an deren Spitze bilden sich die Sporen. Diese letzteren sind in lange (nach den Angaben des Autors 21 — 28 mm.) Fäden oder Ketten B. Auf todten Stämmen und Reben. 37 vereinigt, deren Länge durchaus nicht gleich ist, sie bestehen aus den einzelnen Sporen von cylindrischer Gestalt, welche an beiden Enden scharf abgeschnitten sind; sie sind farblos, durch- sichtig und messen 4 mm. in der Länge und 1*5 — 2 mm. in der Dicke. Häutig sind die Sporenketten winkelförmig gebogen. — Von Preuss bei Hoyerswerda in Preussisch-Sachsen auf abgestor- benen Stöcken von Vitis vinifera Ijin. gefunden. (Tab. IV. fig. 10.) Circinotrichum maculaeforme Nees a. E. Nees ab Esenbeck, das System der Pilze p. 19. Tab. 5, fig. 66 a. — Martius, Flora Erlang, p. 349. — Persoon, Mycologia eiiropaea I. p. 19. — Link in Linne, Species plant, cura Willdenow. VI. I. p. 3.5. — Psilonia maculaeformis Fr. Syst. mycol. III. p. 452. — Id. S. veg. Scand. p. 495. C. caespitibus tenuibus, maculaeformibus, floccis tenellis, circinnato-intortis sporidiisque fusiformibus , rectis , olivaceis. — Eximie difFert ab aliis maculis floccosis irregularibus , suberum- pentibus; flocci circinnato-intricati, subcontigui, sporidia e matrice enata obtegentes; haec fusiformia, pellucides, diffluentia. — Fr. 1. c. Ad sarmenta subputrida Vitis viniferae Lin. Venetia: pr. Conegliano leg. C. Spegazzini. Auf trockenen , zu faulen beginnenden Blättern mehrerer Laubbäume, so namentlich von Tilia und Quercus tritt dieser Pilz zuweilen, jedoch durchaus nicht oft und überall auf; zum ersten Male sah ich ihn in den Exemplaren, welche ich Herrn C. Spegazzini verdanke, auf Weinreben. Er bildet hier auf den, schon ganz entrindeten Rankenstücken weit ausgebreitete, staubige, sehr zarte Rasen ohne feste Begrenzung; sie sind im Centrum tief sammtartig schwarz, gegen den Rand hin dagegen matt grau schwärzlich. Die Hyphen sind ungemein zart, kreiselartig zu- sammengedreht, fast verwachsen, olivenfarbig, sie schnüren an ihren Spitzen die zahlreichen, mehr oder weniger spindelig ge- stalteten, zarten, bald zerfliessenden , geraden, durchscheinenden Sporen von derselben Farbe ab. — Auf halbfaulenden Reben von Vitis vinifera Lin. bei Conegliano in Venetien von C. Spe- gazzini gefunden. 38 ir. Die Pilze der holzigen Theile. Gronytrichum caesiiim Nees a. E. Nees ab Esenbeck in Nova Acta Acad. Natur. Leopold. IX. p. 244, Tab. 5, fig. 14. — Persoon, Mycol. europ. I. p. 19. — Link in Linne, Spec. plant, cura Willdenow VI. 1, p. 32. — Cooke, Handb. of Brit. Fvingi p. 613, no. 1843. — Schwz., Synopsis of North American Fungi p. 275, no. 2572. — Corda, Icones fung. II. fig. 51. — Myxohnclium caesium Fr. Syst. mycol. III. p. 348 — Sporo- trichum verticillatum Spr. Syst. veget. IV. p. 548. G. fibris caespitosis, intricatis, cinereö-caesiis, ad ortum ra- morum ramiilorumque patentium nodosis, sporidiis conglobatis, inspersis, globosis, pellucidis. — Caespituli liemisphaerico-pulvinati, una vel duo lineas lati, saepe tarnen confluentes, in statu recenti rore caesio-cinereo obducti, quo demum evanescente fusco-olivacei. Fibrae tenues, rigidae ^ flexuosae, ramosissimae , per intervalla regularia nodis globosis flocco duplo crassioribus, hispidulis praediti, a quorum singulo ramuli solitarii subulati inaequales patentes oriuntur. Rarauli longiores iterum nodosi , breviores simplices, et in bis praecipue glomeruli sporidiorum^ quae aqua adfusa difluunt, minutissima, globosa, pellucida, copiosissima. — Fr. 1. c. — Sporidia ovoidea vel elliptica^ 1'5 mm. long.^ 1 mm. crass. byalina. Ad frustula corticis Vitis Lahruscae Lin. America septentr. : Pennsylvania. (Schweinitz), Vitis viniferae Lin. et Vitis cordifoUae Mcbx.j Conegliano, Venetiae (Spegazzini). In Europa ist diese Art ziemlich häufig an abgefallenen Aesten von Laubbäumen, namentlich Eichen; an Weinreben ist sie mir aber erst ein einziges Mal vorgekommen. Der Pilz bildet ziem- lich grosse, 1 — 3 Mm. im Durchmesser haltende und oft in ein- anderfliessende Rasen von wollig-sammtartiger Consistenz, in der Jugend sind sie graublau, werden jedoch im Alter stets kastanien- braun. Die zahlreichen Hyphen sind sehr dünn, zart, fast immer gerade , aufrecht , gebrechlich , manchmal gebogen und sehr ästig, in ganz regelmässigen Abständen haben sie eigenthümliche kugelartige Knoten von ungefähr doppeltem Durchmesser der Hyphen, und diese Knötchen sind dicht mit ziemlich langen, steifen Borsten besetzt, zwischen diesen Borsten stehen ausser- dem noch pfriemliche Aestchen hervor, so dass das Ganze unter dem Mikroskop beinahe einer Morgenstern- Waffe ähnelt. Die ungeheuer zahlreichen Sporen werden von den kürzeren, nicht knotigen Hyphen abgeschnürt, sie sind winzig klein, wasserhell, B. Auf todten Stämmen und Reben. 39 durchsichtig, elliptisch oder eirundlich (nicht, wie die Autoren sagen und auch Cooke a. a. O. abbildet, kugelig) und messen nur 1"5 mm. in der I^änge und knapp 1 mm. in der Breite. — Auf einzeln liegendeu Stückchen der Rinde von Vitis Labrusca Ijin. bei Bethlehem in Pemisylvanien (Sch^veinitz) ; auf todten Ranken von Vitis vinifera Lin. und Vitis cordifolia Mchx, bei Conegliano in Venetien (Spegazzini). (Tab. II. lig. 5.) Gyrocerus Ammonis Cda. Corda, Icones fungorura I. p. 9, Tab. "2, iig. 141. — Eabenhorst, Deutschlands Kryptogamen- Flora p. 38, no. 372. G. acervulis atris, contluentibus; stromatis strato inferiore atro, superiore luteo, hyalino, celluloso ; floccis infra atris , supra attenuatis, luteis; sporis ovalibus, discoideis, depressis. — Cda. 1. c. In ligno sarmentorum putridorum Vitis viniferae Lin. Bohemia: pr. Prag (Corda). Nach dieser äusserst dürftigen und ungenügenden Diagnose wird man sich gewiss kein Bild von diesem, allerliebsten, ganz originellen Pilze entwerfen können. Obzwar ich ihn nicht gesehen habe, will ich doch den Versuch wagen, der Diagnose und Zeichnung zusammen folgend, eine kurze Beschreibung zu liefern, und zwar ganz besonders aus dem Grunde, um Botaniker und andere Leser dieses Buches anzuregen, auf diese reizende Form zu fahnden und sie hoffentlich auch in anderen Gebieten aufzu- hnden. ■ — Der Pilz bildet schwarze, zusammenfliessende Häuf" chen, deren Mycel in seinem unteren Theile schwarz, im oberen gelblich, zellig ist. Die gerade aufsteigenden Hyphen sind am unteren Ende ebenfalls schwarz und am oberen gelb. Die Sporen sind mehr oder minder scheibenförmig zusammengedrückt, oval oder rundlich und — - das ist das Schöne an imserem Pilz — zu langen, oft aus sechzig und mehr einzelnen Sporen bestehenden Ketten verbunden, welche sich schneckenartig in einer Spirale zusammendrehen. Die untersten und demnach auch ältesten Sporen sind die grössten, die obersten die kleinsten und so sieht denn eine solche Sporenkette auf das Täuschendste einem so- genannten Ammonshorn ähnlich , und von diesem leitete Corda auch den specifischen Namen her! — Auf dem Holze von faulenden Reben des gemeinen Weiustockes, Vitis vinifera Lin., 40 II- Die Pilze der holzigen Theile. soviel ich weiss, bisher nur allein in Böhmen, bei Prag von Corda gefunden. (Tab. II. fig. 2.) Helminthosporium decacuminatiim Thüm. et Pass. nOT. spec. H. caespitibus eftusis, expersis, subgrumulosis, tenuissimis, nigricantibus; hyphis ramosis, tenuibus, eximie brevi-articulatis, tortuosis, inaequalibus, atro-fuscis, 4 mm. crass., sporis longe- clavatis, apice decacuminato , deorsum in pedicello angustatis, 4_5 septatis, pallide fusco-griseis, 40—45 mm. long., 10 mm. crass. Italia: Parma in sarmentis aridis Vitis viniferae lAn. Majo 1877. (Passerini.) Ziemlich dünne und vielfach unterbrochene, dabei aber doch grosse, schwärzliche Flecken werden von dieser neuen Art der Gattung „Wurmspore" gebildet. Die befallenen Reben haben über und über eine aschgraue Färbung angenommen, auf welcher die Pilzrasen sich angesiedelt haben. Die Hyphen sind bei unserer Art ästig, ganz ausserordentlich viel- und dabei kurzgegliedert, dünn, ziemlich ungleich dick, im Durchschnitte 4 mm., und schwarzbraun von Farbe. Die Sporen sind länglich, keulenförmig, unten gleichsam in einen Stiel verschmälert, am Scheitel aber gerade abgestumpft, ein sehr charakteristisches Merkmal, Quer- Scheidewände linden sich 4—5, die Farbe ist grau-bräunlich, die Länge beträgt 40 — 45 mm., die Dicke 10 mm. — Diese Art AA^ard in Ober-Itahen bei Parma vom Professor G. Passerini im Mai 1877 an sehr alten, dünnen Reben des gemeinen Weinstockes, Vitis vinifera Lin. gefunden und mir freundlichst mitgetheilt. (Tab. V. fig. 6.) Helminthosporium siliquosiim Berk. et Curt. Berkeley, Notices of North American Fungi in Grevillea III. p. 101, no. 624. — Pirotta, funghi parassiti dei Vitigni p. 80. H. floccis brevissimis e myceho repente oriundis; sporis longissimis, apicalibus, linearibus, flexuosis, obtusis, pluriseptatis. — Berk. 1. c. In Vitis vulpinae Ivin. sarmentis aridis. America septentr.: Carolina australis. (Curtis.) B. Auf todten Stämmen und Reben. 41 Das Mycelium dieser interessanten Art, welche ich zu meinem grossen Leidwesen nicht persönlich untersuchen konnte, hat, den Autoren a. a. O. zufolge, dickliche, kurze, kriechende Fäden, aus denen ganz besonders kurze , aufrecht stehende Hyphen entspringen. Diese tragen an ihrer Spitze sehr lange, lineale, abgestumpfte Sporen, welche der Quere nach von fünfzehn bis zwanzig Mal getheilt sind. Es ist diese Art ganz ausserordentlich von allen anderen derselben Gattung verschieden und mit keiner anderen zu verwechseln. Sie ward von Curtis im nordamerika- nischen Staate Süd-Carolina auf todten Ranken von Vitis vulpina Lin. gefunden. Pjrenotrichum Vitis Schlzr.*) Schulzer in Verhandl. der zool. botan. Gesellschaft zu Wien, XX. 1872. p. 645. — Pirotta, funghi parassiti dei Vitigni p. 57. P. peritheciis plus minus globosis, tuberculatis, nigris, puncti- formibus, nucleo albo-griseo; hyphis anguinosis, dense contextis, hyalinis ; sporis filiformi-cylindraceis , curvatis , utrinque non *) In den Verhandlungen der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft zu Wien, Band XX., 1872, p. 641 — 648, veröffentlicht Herr Stephan Schulzer von Müggenburg die deutschen Beschreibungen von 21 Pilzen, davon 20 neue, von ihm aufgestellte Species , welche er alle auf einem einzigen, kaum anderthalb Fuss langen Stück einer abgestorbenen Rebe von Vitis vinifera gefunden hat. Da der Herr Autor principiell keine Exemplare seiner, wie der Sand am Meere zahllosen, nova species an andere Mykologen vertheilt, auch die, eventuell von ihm ausgeführten Zeichnungen nur ganz ausnahmsweise publicirt, auch endlich keine, wie es in der wissenschaftlichen Welt doch Sitte ist, lateinischen Diagnosen veröffentlicht, so werden seine Arten im Allgemeinen mit grossem Misstrauen auf- genommen und meistentheils von den Mykologen ganz ignorirt. Ich würde sicherlich ebenso gehandelt haben, wenn es mir nicht um möglichste Vollstän- digkeit dieser Zusammenstellung zu thun gewesen wäre. Ich erkläre jedoch aus- drücklich, keine Garantie für die Schulzer'schen Arten zu übernehmen. Die kurzen, vorangestellten Diagnosen in lateinischer Sprache habe ich, so gut es ging, nach seinen Beschreibungen verfasst. — Interessant ist schliesslich auch die Bemerkung, dass der Sprachschatz des Herrn Schulzer ihm keinen anderen Trivialnamen zu Gebote stellte, als „Vitis" und er damit sämmtliche zwanzig neue, von ihm be- nannte Species belegte! Ich enthalte endlich mich aller und jeder Bemerkung zu den von Herrn Friedrich Haszlinsky in den Verhandlungen der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft zu Wien, 187.3. p. 366 und 367, gegebenen Notizen über einige 42 II- Die Pilze der holzigen Theile. acutatis, simplicibus, 17 mm. long., l'ö mm. crass., hyalinis. — Fortasse Gibherae Vitis Schlzr. fungus spermogonicus. In sarmentis emortuis Vitis viniferae Lin, — ■ Slavonia (Schulzer.) Der Alltor gibt a. a. O. die nachstehende deutsche Be- schreibung: Perithecien mehr oder Aveniger kugelig, höckerig, schwarz, fast nur punktgross, mit weissgrauem Kerne, zellig ge- baut. Nach innen gehen die Zellen ins Braungelbe über und erzeugen an der ganzen Innenwand concentrisch geschlängelte, in einander dicht verflochtene hyaline Hyphen, welche sehr bald in die wasserhellen, gekrümmten, fadenförmig-cylindrischen , an den Enden nicht zugespitzten, unseptirten, durchschnittlich 17 mm. langen und l'ö mm. dicken Sporen zerfallen. Im Januar, meistens unmittelbar an Gihhera Vitis Schlzr. anstossend; ich kann es nur für eine Spermogonieuform davon halten. — An abgestorbenen Reben von Vitis vinifera Lin. in Slavonien von Schulzer gefunden- Sporodum conopleoides Cda. Corda, Icoties fungorum I, p. 18, Tab. 4, fig. 217. — Fuckel, Symbolae rayco- logicae p. 89. — Cooke, Handb. of British Fungi p. 586, no. 175(3. — Kabenhorst, Deutschlands Kryptogamen-Flora p. 76, no. 713. — Corda, Anl. z. Studium der Mykoloo-ie Tab. B. 14, fig. 1, 2. — Dematium tjraminum Lib. Crypt. ard. exsicc. no. 284. S. acervulis minutis, lineam latis, hemisphaericis vel appla- natis, atris, densissime gregariis, subdetergibilibus ; hyphis erectis, plus minusve simplicibus, primo saepe connatis, demum disjunctis, septatis, fusco-olivaceis ; sporidiis globosis vel ellipsoideis, primi- tus flavidis dein fuscis, nucleatis, nucleo obscuriore. In Vitis viniferae Lin. sarmentis subputridis, socia Anthosto- mellae limitatae Sacc. Venetia: Conegliano, autumno leg. C. Spe- gazzini. An faulenden und feucht liegenden Halmen, Pflanzen- stengeln und hauptsächlich Grasblättern kommt dieser Pilz sehr häufig vor, auf abgestorbenen Ranken und Zweigen viel seltener dieser Pilze, umsomehr da Rehm in Briefen an mich, die dort aufgestellte neue Gattung und Art Enchusias Vitis Haszl. als Synonym zu der schon früher be- kannten und durchaus nicht so sehr seltenen Cryptovaha ampelina Fuck. zieht. B. Auf todteii Stämmen und Reben. 43 und auf Weinreben sah ich ihn zum ersten Male in den, mir gütigst vom Einsender überlassenen Exemplaren. Er bildet hier sehr kleine, kaum eine Linie breite, dicht gesellig bei einander wachsende Raschen, diese sind entweder abgeplattet oder halb- kugelig, schwarz und ziemlich leicht verwischbar; die Hyphen sind aufrecht, einfach unverästelt, vielfach septirt, olivenbraun; zuerst dicht unter einander verwachsen, trennen sie sich später, die zahlreichen Sporen von kugeliger oder elliptischer Form sind in der Jugend gelblich, im späteren Stadium nehmen sie dieselbe Olivenfarbe an Avie die Hyphen, im Centrum haben sie einen kleineii, dunkler gefärbten Nucleus. — Auf halbfaulem, schon meist entrindeten Ranken von Vitis vinifera Lin. in Gemeinschaft mit Änthostomella Umitata Sacc. von C Spegazzini bei Conegliano in Venetien gefunden und mir mitgetheilt. Sporotriclium alutaceum Schwz. Schweinitz, Synopsis of North American Fungi p. 272, no. 2524. S. thallo indeterminatim effuso, alutaceo-subolivascente , e floccis laxe et quasi reticulatim intertextis, crassiusculis, arctim cortici adpressis; sporidiis concoloribus, nudis, inspersis. — Schwz. 1. c. In cortice putrido Vitis Labruscae Lin. longe lateque effusum, — America septentr. : Pennsylvania pr. Bethlehem legit Schweinitz. Ich kenne diese, unzweifelhaft gute und charakteristische Species leider nicht. Das Mycelium derselben ist unbestimmt, sehr weit, sowohl der Länge als der Breite nach ausgebreitet, seine Farbe schwankt zwischen ledergelb und olivenbraun, es besteht aus dünnen, zerstreuten Hyphen, welche netzartig verflochten erscheinen, sehr dick sind und der Rinde dicht angeschmiegt liegen. Die eingestreuten Sporen sind glatt und von derselben Farbe wie die Hyphen. Der Pilz überzieht bei Bethlehem in Pennsylvauien die faulende Rinde von Vitis Labrusca Lin. in grossen, langen und breiten Rasen, (Schweinitz.) Sporotriclium ampeliuum Thüm. et Pass. nov. spec. S. caespitibus tenuibus, sparsis, velutinis, parvulis, austero- olivaceis; hyphis longis, brevi- et multiarticulatis, crassiusculis, 44 II- Die Pilze der holzigen Theile. inaequalibiis, ciirviilatis, non ramosis, griseo-olivasceiitibus; sporis globosulis, numerosis, hyalinis, pellueidis, 4 — 5 mm. diam. Italia: Parma in sarmentis aridis Vitis vmiferae Lin, Martio 1877. (Passerini.) Vorliegendes Sporotriclmm scheint äusserst selten zu sein, es bildet ziemlich kleine, dunkelolivenfarbige Raschen auf abge- storbenen Reben des Weinstockes, Vitis vinifera Lin. Die Hyphen sind lang, verhältnissmässig dick, kurz- und vielgliedrig, mehr oder weniger gebogen, aber nicht ästig und graulich-olivenfarben, die kleinen, kugeligen Sporen finden sich zwischen den Hyphen in grosser Menge, sie haben ungefähr 4 mm. im Durchmesser, sind wasserhell und durchsichtig. — Bei Parma in Ober-Italien von Professor CI. Passerini im März 1877 aufgefunden. (Tab. IV. fig. 12.) Sporotriclium aiireum Fr. Fries, Systema myco!. III. p. 418. — Rabenhorst, Deutschlands Kryptogamen- Flora p. 80, no. 754. — Trkhodermu aurea Pers. Syn. fungorum p. 232. — Botrytis cmrantiaca Lk. Observ. mycol. I. p. 12, fig. 18. — Id. in Linne, Species plant, cura Willdenow VI. 1, p. 56. — Persoon, Mycologia europaea I. p. 35. — Wallroth, FI. cryptog. german. II. p. 293, no. 1910. -- Westendorp, Les cryptog. d'apres 1. stat. naturelle p. 106. S. floccis ramosissimis, erectis, aurantiacis; sporidiis globosis concoloribus. — Caespites format late effusos ad plures pollices expansas, ad lineam unam crassos, colore persistente. Siccum difficillime a Sporotricho aurantiaco Fr. distinguitur. — Fr. 1. c. Ad pampinos Vitis viniferae Lin. putrescentes. Thuringia (Wallroth). Die Synonymie dieser Art ist ziemlich verworren und ich glaube, dass sie nicht selten mit Sporotrichum aurantiacum Fr. ver- wechselt ward und wohl noch wird. Sowohl Link als Fries deuten a. a. O. auf dasselbe hin. Auf faulenden Kräuterstengeln, beson- ders von Heradeum Sphondylium Lin. und von Cimitm- Arten tritt unser Pilz durchaus nicht selten auf, ebenso auf faulenden Baum- rinden und Hölzern, auf Weinranken jedoch sah ich ihn noch nicht. Er bildet meistentheils grössere Rasen (so gross wie Link und Fries angeben, mehrere Zoll lang, sah ich sie allerdings noch nicht), welche fast polsterförmig dick sind und ein dicht ver- filztes, krauses, wolliges, fest umrandetes Gewebe bilden. Die aufrechten Hyphen sind ungemein reichästig, goldgelb, dünn; die B. Auf todten Stämmen und Reben. 45 Sporen sind kugelig, sehr zahlreich, von gleicher Farbe, sie messen circa 2 mm. im Durchmesser. — Von Wallroth in Thüringen auf faulenden Ranken von Vitis vinifera Lin. gefunden. Sporotrichiiiii viticola Schwz. Schweinitz, Synopsis of North American Fungi p. 27;i, no. 2534. S. thallo longitudinaliter ad due vel tres uncias effuso, pallido, e floccis basi in membranulam aut pelliculum contextis, ceterum autem suberectis et sublanosis quamquam intertextis, superne onustis creberrimis sporidiis rubris ac lateritiis, nullimodo unquam vellatis. — Schwz. 1. c. In rimis corticis Vitis Labruscae lAn. exsoleti, Pennsylvania, America septentr. (Schweinitz.) ' Noch eine Art der vielgestaltigen Grattung Sj)orotriclmm, aber auf den ersten Blick von der vorhergehenden unterschieden. Das Mycelium ist bei unserer Species bis zu einer Länge von zwei und drei Zoll — fünf bis acht Centimeter — lang ausge- breitet, hellfarbig und besteht aus Hyphen oder Fäden, welche an ihrem unteren Ende gleichsam zu einer Art Membran oder Deckhaut verflochten sind, dann erheben dieselben sich fast ganz gerade aufrecht, sind fast wollig und an ihren oberen Enden un- gemein dicht und massenhaft mit den rothen oder ziegelfarbenen Sporen bedeckt. In den Spalten und Rissen der Rinde alter, ab- gestorbener Vitis ZaJrMSca-Stämme in Pennsylvanien, Nord- Amerika, von Schweinitz entdeckt. Trichothecium roseuni Lk. Link, Observationes mycolog. I. p. 16, fig. 27. — Hoffmann in Bot. Zeitung 1854. p. 249. Tab. "VIII. A. fig. a — p, A — Q. — Bisclioff, Kryptogaraen - Kunde fig. 3803. — Loudon, Encyclopedia of plants fig. 16575. — Fries, Summa veg. Scand. p. 492. — Link, in Linne, species plantarum, cura Willdenow, VI. Pars I. p. 28. — Fuckel, Symbolae mycologicae p. 360. — Fries, Syst. mycol. III. p. 427. — Puccinia rosea Corda, Icones fung. I. p. 6, Tab. 2, fig. 98. — Botrytis rosea De C. Flore fran(jaise II. p. 71. — Spot-oceplialum roseum Chev. Flora paris. I. p. 60. — Trichoderma roseuni Pers. Syn. fung. p. 231. — De C. Flore fran^'aise VI. p. 13. — Trichodermia rosea Hoffmann, Flora german. II. Tab. 10, fig. 1. — Dachjlmm roseuvi Berkeley in Ann. of Natural History no. 242. — Cooke, Handbook of British Fungi p. 608. Tr. thallo crassiusculo , limitato, floccis intricatis , densis, sporidiis didymis, oblongis roseis. — Caespites format pulvini 46 II- Die Pilze der holzigen Theile. instar elevatos lineae aut duarum diametro, tum confluentes et majores, colore primiim albo tum roseo. Adultum saepe latas piagas occupat, sat crassum. — Lk. 1. c. — Sporae hyalinae, didymae, ovatae, utrinque rotundatae, saepe basi minus sub- acutatae, 8 — 10 mm. crass., 12 — 14 mm. long. In Vitis viniferae Lin. sarmentis, foliisque subputridis vel minus bene siccatis. Ubique. So wie auf allen anderen vegetabilischen Substanzen, welche in der Zersetzung begriffen sind, findet man auch dieses Triclio- tliecium auf halbfaulen oder auf schlecht und ungenügend ge- trockneten Reben und Blättern des gemeinen Weinstockes, Yitis vinifera Lin. und vermuthlich auch, obgleich ich weder Exem- plare sah, noch in der betreffenden Literatur eine diesbezügliche" Notiz fand, auf denen der anderen Species der Grattung Vitis. Der Pilz bildet auf den Blättern kleine, gedrängt stehende, wollige Häufchen, auf den Reben hingegen manchmal solche von 30 bis 40 Millimeter Länge und entsprechender Breite, polsterförmig und, im frischen Zustande, stets von wunderschön zarter rosa Farbe. Die Hyphen sind mehr oder weniger aufrecht, etwas ge- bogen, vielfach septirt, manchmal an den Scheidewänden ein wenig eingeschnürt und stehen in dünnen Bündeln zusammen. Ihre Farbe ist, so wie die der Sporen, unter dem Mikroskop eine wasserhelle. Die Sporen stehen zu dreien bis sechsen an der Spitze der schlanken Hyphen, sie sind mehr oder weniger oval, zuweilen an der Basis ein klein wenig verschmälert, am Scheitel stets abgerundet. In der Mitte haben sie eine Scheidewand, sind hier jedoch wenig oder kaum merklich eingeschnürt. Die Grössendimensionen belaufen sich auf 12 — 14 mm. in der Länge und 8 — 10 mm. in der Breite. Das Episporium sowie die Scheidewand sind verhältnissmässig dick. (Tab. III. fig. 2.) Trichotliecium candidiiin Wallr. Wallrotli, Flora germanica cryptogamica II. p. 285. — Bonorden, Handbuch der Mykologie p. 99. Tab. VI. fig. 167. — Corda, Anleitung zum Studium der My- kologie Tab. B. 9, fig. 2. — Regel, Gartenflora 1852. Tab. 21, fig. 7—10. Tr. hyphis tenerrimis, remote septatis, primum in acervulos subrotundos, exiguos, lanosos congestis, dein confluentibus ; hy- phasma effusum, contiguum, laxum, candidum mentientibus ; spo- B. Auf todten Stämmen und Reben. 47 ridiis ovato-obloiigis^ ntrinque aeqnaliter obtiisatis^ coiicoloribus, mediotenus septatis, liyalinis, creberrime interspersis. — Oolor immutabilis candidus, iiec rosam immiscens. — Wallr. 1. c. — Sporidia 16 — 22 mm. long-.j 9 — 11 mm. crass. Ad pampinos putres Vitis viniferae Lin. Austria inferior. Raro. Hieme. (Tliümen). Tliuriiigia (Wallroth). Ueber diesen Pilz gehen die Meinungen der Mykologen sehr auseinander ; während der Begründer der Art, Wallroth, die Sporen einmal getheilt nennt, bilden sowohl Corda als auch Bonorden a. a. 0. dieselben mit drei Scheidewänden ab. Während Wallroth die Sporen oben und unten gleichmässig abgestumpft nennt und auf diese Grleichmässigkeit sogar eine Unterabtheilung der Gattung gründet („sporidiis utrinque aequalibus", 1. c. p. 284), zeigt die Bonorden'sche Abbildung Sporen, welche am Scheitel abgerundet, an der Basis aber verschmälert, also eigentlich keulen- förmig sind, und Corda bildet sie oben und unten gleichmässig zugespitzt ab. Diese Widersprüche dürfte es wohl unmöglich sein zu vereinigen. Meine Exemplare entsprechen auf das Aller- genaueste der Wallroth'schen Beschreibung und ich kann mich nur zu der Ansicht hinneigen, dass sowohl Bonorden als Corda andere Pilze vor sich hatten. Der Pilz , wie ich ihn auffand, bildet kleine, höchstens 2 Mm. lange und 1 Mm. breite, wollige, erhabene Rasen von reinweisser Farbe und ziemlich lockerer Structur, welche, nur selten zusammenfliessend, auf einem äusserst dünnen Mycel auf den Reben wuchern. Die Hyphen sind sehr zart, mit Scheidewänden versehen, einfach und liegen fast einzeln, also nicht verwebt, neben einander; die Sporen sind elliptisch oder länglich-oval, oben und unten abgerundet-abgestumpft, haben ein ziemlich starkes Episporium und eine Scheidewand in der Mitte. An derselben sind sie nicht eingeschnürt, die Farbe ist wasserhell, die Grösse beträgt 16 — 22 mm. in der Länge und 9 — 11 mm. in der Breite. — Von dem nahe verwandten Tricho- theciimi roseum Lk. unterscheidet vorliegender Pilz sich durch die stets rein weisse Farbe der Häufchen und deren Kleinheit, dann auch besonders durch die in der Mitte nicht eingeschnürten Sporen. — An halbfaulen oder wenigstens lange im Freien ge- legen habenden Reben von Vitis vinifera Lin. — Thüringen (Wallrothj, Nieder-Oesterreich (Th.) — Dass Fuckel Recht hat, indem er dieses Tricliothecium als Conidienpilz zu HypomijGes ro- 48 II- Die Pilze der liolzig-en Theile. sellus Tul. zieht, vergl. Sjmbolae mycologicae p. 182, muss ich ganz entschieden bezweifeln. Soviel mir bekannt ist, vegetirt unser Pilz überhaupt gar nicht auf faulenden Blättern, sondern nur an Ranken, Reben, Aestchen u. dgl. und wahrscheinlich hat Fuckel eine der anderen, unter dem fälschlichen Namen Triclio- thecium candidum Wallr. gehenden Arten, von denen ich oben ge- sprochen habe, vor sich gehabt. (Tab. 11. fig. 9.) Septocylindrium virens Sacc. Saccardo in „Nuovo Giornale botanico italiano" VIII. p. 186. — Id. Mycotheca veneta no. 284. — Id. Michelia I. p. 89, no. 7?>. — Id. Fungi italici autografice delineati no. 73. — Pirotta, funghi parassiti dei Vitigni p. 84. — Sejitonema Vitis Sacc. Mycologia veneta p. 176, non Lev. S. varie effusum, maculiforme, e glauco virens ; conidiis ca- tenulatis, cylindraceis, utrinque obtusiusculis, triseptatis, viridulis, 15 mm. long., 3 mm. crass. — vSacc. 1. c. In foliis ramisque putrescentibus Vitis viniferae Lin. Au- tumno. Venetia. (Saccardo.) Dieser Pilz bildet verschiedenartig geformte, doch immer ziemlich grosse, ausgebreitete, fast sammtartige Rasen von einer matt graugrünen Farbe ; die aufrecht stehenden Sporen, die Co- nidien, sind zu dreien bis sechsen schnurförmig aneinander gereiht, sie sind cylindrisch, beiderseits rundlich abgestumpft, durch drei (selten eine) Querwände getheilt, an den Theilungsstellen nicht eingeschnürt, graugrünlich und 15 mm. lang, 3 mm. breit. — Saccardo fand diese Art auf faulenden, dünnen Ranken und Blättern von Vitis vinifera lAn., sowie auch auf verschiedenen anderen Pflanzen in Venetien. (Tab. IV. fig. 2.) Sporocybe byssoides Fr. Fries, Systema mycologicum III. p. 343. — Cooke, Handb. of British Fungi p. 566. — Saccardo, Mycologia veneta p. 181. — Bonorden, Handb. d. Mykologie Tab. X. fig. 217. — Cooke, Fungi brit. exsicc. no. 278. — Berkeley, Notices of North American Fungi in Grevillea III. p. 100. — Periconia byssoides Pers. Syn. fung. p. 687. — Link in Linne, Species plant, cura Willdenow, VI. 2, p. 109. — Fnckel, Symbolae mycologicae p. 136. S. nigra, capitulo globoso compacto, sj)oridiis globosis, stipite subulato, apice pellucido. — Mycelium nunc maculare cineras- B. Auf todten Stämmen und Reben. 49 centi-nigrum, nunc obsoletuni. Stipes teniiis, strictus, '/.^ lineara haud attingens; sporidia globosa, majuscula, in capitulum in- aequale conipacta. — Fr. 1. c. Ad folia sarmentaque putrida Vitis species indeterrainatae ; America septentrionalis, Carolina australis. (H. W. Ravenel.) Ob auch in Europa diese Art auf Weinreben auftritt, ist mir nicht bekannt, aufgeführt wird sie wenigstens auf diesem Substrate von keinem einzigen Schriftsteller. — Unser Pilz bildet auf einem mehr oder minder deutlichen, oft kaum merklichen Mycelium staubig schwarzbraune Raschen, es erheben sich daraus steife, schwarze, 2 — 4 Mm. hohe, aufrechte Stiele, welche dicht zusammengedrängt wachsen, an ihren Spitzen tragen sie kugel- förmige, aber ungleiche Sporenköpfe von brauner Farbe, welche aus unendlich vielen kugeligen, schwärzlichen Sporen bestehen. Der ganze Pilz erinnert lebhaft an eine Lichene, ein Calicium; er ist ungemein häufig an allerlei faulenden Blättern, Stengeln u. s. w. und ward im nordamerikanischen Staate Süd-Carolina von H. W. Ra- venel auch an Weinblättern und Ranken aufgefunden. (Tab. III. fig. 20.) Fusjii'ium Cesjitii Thüm. Fusarium Biasolettianum Cda. Cesati in Klotzsch Herb. viv. myeol. no. 1985 non Corda Icon. F. longe lateque effusum, truncos, tam junioribus quam adultorum, usque ad ulnae longitudinem plasmate fulgidi coloris miniati vel cinnabarini, undique effuso et viscide gelatinöse in- duens. Hyphis tenuibus, ramosis, achrois, flexuosis, longissimis, obsolete septatis, apice obtusatis, o'5 — 4 mm. crass., sporidiis solitariis (in speciminibus jam 1853 lectis !), ellipsoideis vel ovatis, utrinque rotundatis, simplicibus, uni- vel binucleatis, dilute rubro- fuscis, 6 — 8 mm. long., 4 mm. crass., vix pellucidis, acrogenis. In Vitis viniferae lAn. truncis emortuis. Pedemontium: pr. Vercelli leg. Cesati. Im „Herbarium vivum mycologicum" von Klotzsch, fort- gesetzt von Rabenhorst, liegt unter no. 1985 dieser Pilz, welchen der Einsender, Cesati, selbst nur frageweise zu der Corda'schen Art zieht. Da nun aber das Corda'sche Fusarium Biasolettianum spindelförmige, an beiden Enden zugespitzte Sporen hat, so muss V. Thümen. Die Pilze des Weinstockes. 4 50 II. Die Pilze der holzigen Theile. es von unserer Art ganz entschieden getrennt werden und wählte ich den Namen des Sammlers und Entdeckers für die neu anter- schiedene Species. Der Pilz bildet, wie ähnlich F. Biasolettianum, ausgedehnte^ fünfzig und mehr Centimeter grosse, ergossene, dünnkrustenförmige , fest dem Holze oder der Rinde anliegende Massen von feuerrother oder zimmtbrauner Farbe. Seine Hyphen sind sehr zart und dünn, ästig, hin und her gebogen, undeutlich septirt, farblos, sehr lang, an den Enden abgestumpft und ungefähr 3 — 4 mm. dick. An ihren Spitzen schnüren sie die nicht sehr zahlreichen Sporen ab, diese haben eine eiförmige oder elliptische Gestalt, sind beiderseits abgerundet, einfach, haben einen oder zwei Nuclei und sind von sehr hellröthlich- bräunlicher Farbe; sie sind fast undurchsichtig und messen 6 — 8 mm. in der Länge, 4 mm. in der Breite. — An alten, sowohl als auch an ganz jungen Stämmen des Weins, Vitis vinifera Lin. bei Vercelli in Piemont von Cesati gesammelt. (Tab. I. hg. 9.) Fusarium panipini Thüm. et Pass. nov. spec. F. acervulis dense gregariis, minutis, globosis, subpromi- nentibus, lineari dispositis, lurido-carneis, sporis arcuatis vel raro etiam subrectis, simplicibus, apicibus acutatis, hyalinis, 16 — 20 mm. long., 4 mm. crass. Italia : Parma in sarmentis emortuis Vitis viniferae Lin. Martio 1877. (Passerini.) Von Fusarium tortuosum Thüm. et Pass. unterscheidet sich vorliegende Art sofort dadurch, dass die Häufchen nicht wie bei jenem flache Scheiben, sondern halbkugelige, hervortretende, kleine Wärzchen bilden, die Farbe ist ebenfalls ein schmutziges Schwärzlich-Roth, die Anordnung auch innerhalb der Rinnen der Oberhaut strichförmig. Die Sporen sind zumeist fast halbmond- förmig gebogen, cylindrisch, nur selten beinahe gerade, an beiden Enden scharf zugespitzt, wasserhell, ohne Querwand, 16 — 20 mm. lang und 4 mm. dick. — Ich erhielt diese Form aus Parma in Ober-Italien , wo sie auf abgestorbenen Ranken von Vitis vinifera Lin., dem gemeinen Weinstocke, im März 1877, von Prof. G. Passerini gefunden wurde. (Tab. III. Hg. 9.) B. Auf lodteii Stämmen und Reben. 51 Fusarium Rösleri Thüm. iiov. spec. F. acervulis depresso-globosis, primo sub epidermide nidu- lantibus, demum in rimis erumpcntibus, mediis, carneis, solitariis vel sparsis; sporis subrectis^ fusiformibus ^ simplicibus, utrinque acutatis, numerosis, hyalinis, 24 — 30 mm. long., 5 — 6 mm. crass. Ad sarmenta arida Vitis viniferae Lin. Aiistria inferior: Klosterneuburg (Thümen.) Ich habe diese neue Art zu Ehren des Leiters der Kloster- neuburger k. k. Versuchsstation für Wein- und Obstbau, des berühmten Oenologen, Professors Dr. Rösler, benannt. Die Häufchen, welche zu Anfang von der Rindenoberhaut bedeckt sind, brechen späterhin in den Rinnen der gespaltenen Epidermis hervor und stehen hier entweder einzeln oder mehrere zerstreut, sie sind zusammengedrückt -kugelig, von mittlerer Grösse und fleischfarben. Die zahlreichen Sporen sind gerade oder nur sehr wenig gekrümmt, spindelförmig, ungetheilt, an beiden Polen zu- gespitzt, farblos, haben keine Nuclei und messen in der Länge 24 — 30 mm., in der Breite 5 — 6 mm. — Wie es scheint, ist dieser Pilz sehr selten, ich fand ihn nur zwei- oder dreimal bisher an abgestorbenen, jedoch noch festen, nicht faulenden Reben von Vitis vinifera Lin. bei Klosterneubui'g in Nieder-Oesterreich. (Tab. III. flg. 7.) Fusarium tortuosum Thüm. et Pass. uov. spec. F. acervulis dense gregariis, immersis, orbiculatis, turbato- carneis, minutis; hyphis brevissimis, ramosis, continuis, tenuibus, hyalinis; sporis suboblongo-cylindraceis, arcuatis vel etiam tor- tuosis, continuis, apicibus rotundatis, hyalinis, 18 — 25 mm. long., 3 — 3'5 mm. crass. Italia: Parma in sarmentis aridis Vitis viiiiferae Lin. Dec. 1876. (Passerini.) Dieses Fusarium bildet kleine, kreisrunde, ganz flache Scheiben, welche in die ausgebleichte Rinde eingesenkt sind und nur durch ihre trübrothe Färbung sich schwach bemerklich machen. Sie stehen ziemlich gedrängt bei einander und zwar am zahlreichsten in den Rinnen der Oberhaut. Die Sporen, welche auf sehr kurzen, verzweigten, hj^alinen Hyphen gebildet werden, 4* 52 II. Die Pilze der holzigen Theile. sind cylindrisch oder schwach oblong-cylindrisch^ gebogen^ häufig sogar hin und her gebogen, an beiden Enden abgerundet, ohne Zwischenwände, wasserhell, und haben eine Länge von 18 — 25 mm. und eine Breite von 3 — 3"5 mm. — Diese Art ward bisher nur bei Parma in Ober-Italien an abgestorbenen Reben des gemeinen Weinstockes, Vitis vinifera Lin. gefunden, und zwar im Decem- ber 187G von Professor G. Passerini. Fusarium viticolum Thüm. nov. spec. Nectriae viticolae Berk. et Curt. fiingus coniodophorus Pass. in litt, ad me. F, acervulis solitariis vel sparsis, nonnunquam confluentibus, magnis, elevatis, subepidermali nidulantibus et tum corticem per- forantibus, subrugulosis, nitido-subcarneis, Nectriam viticolam Berk. et Curt. saepe toroso ambiens; sporis exacte fusiformibus, sub- curvulatis vel etiam rectis, utrinque subacutatis, tri- vel quinque- septatis, ad septas non constrictis, intus subnucleatis vel grumu- losis, achrois, 36 — 40 mm. long., 4 mm. crass. In Vitis viniferae Lin. sarmentis aridis; Rapallo in Liguria Orientali. Julio 1876. (Passerini). Professor Passerini, der Entdecker dieser Art, bezeichnete sie in Briefen an mich als Conidienform der Nectria viticola Berk. et Curt. Ich kann dieser Ansicht nur beipflichten, obwohl eine absolute Cewissheit der Zusammengehörigkeit nicht erbracht ist und eventuell auch nur eine Cohabitation stattfinden kann. Bei Besprechung des erwähnten Schlauchpilzes werde ich die Gründe anführen, warum ich für vorliegende Form einen neuen Namen gewählt habe , kann demnach hier gleich zu der Beschreibung des Pilzes übergehen. Wer sich weiter für die, mich bestimmenden Gründe interessirt , mag eine ausführliche Auseinandersetzung über dieses Thema in meinen „Aphorismen über den Generationswechsel der Pilze, speciell der Uredineen" (im V. Berichte des Botanischen Vereins zu Landshut 1875) nachlesen. — Der Pilz bildet ziemlich ansehnliche Häufchen, welche auf der Holzsubstanz der Rebe aufsitzen und an den- jenigen Stellen, wo die Rinde noch nicht abgeworfen ward, durch dieselbe hervorbrechen, die Häufchen stehen entweder einzeln oder zerstreut, zuweilen fliessen auch mehrere in einander, sie sind hoch, haben eine ziemlich rauhe Oberfläche und eine matt B, Auf todten Stämmen und Reben. 53 fleischrothe Farbe. Die sehr zahlreichen Sporen sind äusserst fragil^ sie sind genau spindelförmig, an beiden Enden schwach zugespitzt, nur wenig gebogen, oft fast ganz gerade, drei- bis fünfmal septirt, an den Scheidewänden aber nicht eingeschnürt, im Innern grumös oder fast ganz mit winzig kleinen Nucleis an- gefüllt, farblos, und haben 36 — 44 mm. in der Länge, 4 mm. in der Dicke. — Es kommt nicht selten vor, dass die Häufchen des Fusarium die Perithecien der genannten Nectria vollständig umgeben, ein Grund mehr, an die Zusammengehörigkeit beider Formen zu glauben. Andererseits widerspricht wieder dieser An- sicht ganz und gar der Umstand, dass die beiden Autoren Berkeley und Curtis des Fusarium a. a. O. gar nicht erwähnen, sondern nur von einem sehr zarten, weisslichen, dünnen Mycelium sprechen, aus welchem die Nectria entspringt. — Bei Rapallo im östlichen Ligurien an abgestorbenen Ranken unseres gemeinen Wein- stockes, Vitis vinifera Lin., im Juli 1876 von Professor Passerini entdeckt. (Tab. III. fig. 3.) Fusoma Vitis Schlzr. Schulzer in Verhandl. d. zoolog. botan. Gesellschaft zu Wien. XX. 1872. p. 647. — Pirotta, funghi parassiti dei Vitigni p. 71. F. acervulis minimis; hyphis brevibus, hyalinis, plasmo- diophoris; sporis simplicibus vel binis^ rectis, fusiformibus , sex- septatis, septemnucleatis, dilutissime flavescentibus, 22 — 24 mm. long.^ 3 — 4 mm. crass. In Vitis viniferae Lin. sarmentis emortuis, socia Polynemae Vitis Schlzr. — Slavonia. (Schulzer.) Von diesem Pilze gibt der Autor folgende Beschreibung : Die Sporen entstehen bei dieser Art an der Spitze kurzer, hyaliner, Plasmakügelchen führender Hyphen einzeln oder paar- weise, sie sind gerade, spindelförmig, sechsmal septirt, in jedem Fache mit einer Sporidiole (Nucleus), unter dem Mikroskop ange- feuchtet, sehr lichtgelblich, 22 — 24 mm. lang, 3—4 mm. dick. Zwischen Juli und August wegen der Kleinheit der Raschen nur zufällig beim Untersuchen des Polynema Vitis Schlzr. angetroffen, — In Slavonien auf den abgestorbenen Reben des gemeinen Weinstockes, Vitis vinifera Lin. 54 II- DiP Pilze der holzigen Theile. Gloeosporium sarmentitium Mntg. Montagne in Castagne, Catal. plant. Marseille, Snpl. p. 58. — Id. Sylloge plant, cryptog. p. 19G. no. 663. — Pirotta, funglii parassiti dei Vitigni p. 70. G, punctiforme, fuscum ; maculis orbicularibus, gregariis, haud confluentibus ; basidiis 40 mm. longis, sporas oblongo-fusi- formes, hyalinas^ nucleola bina globosa includentes, 10 — 20 mm. longas gerentibus. — Mntg. — Pirotta 1. c. In sarmentis emortuis Vitis vlniferae Lin. Gallia : Montaud- les-Miramas, leg. Castagne, In der sehr grossen Sammlung von Castagne'sclien Original- species, welche memem Herbar einverleibt ist, fehlt leider gerade diese und einige andere auf Weinstöcken vorkommende Arten. Ich muss mich daher an Pirotta halten^ welchem, dem Anschein nach, Originale zur Vergleichung und Untersuchung zu Clebote standen, denn er ergänzt die oben gegebene Diagnose des Autors durch Mittheilung der Sporenmaasse. — Der Pilz besteht aus kleinen, braunen, punktförmigen Individuen, welche rundliche Flecken bilden, jedoch meist nur gesellig, selten zusammen- fliessend wachsen 5 die Basidien haben eins Länge von 40 mm., sie schnüren die Sporen, deren Gestalt vom Eiförmigen ins Spin- delförmige übergeht und deren Farbe wasserhell ist, an den Spitzen ab. Im Innern haben die, 10 — 20 mm. langen Sporen zwei kugelige Nucleoli. — Bei Montaud-les-Miramas unweit Mar- seille in Frankreich von Castagne auf abgestorbenen Reben von Vitis vinifera Lin. entdeckt. Leptostroma sphaeroides Fr. Fries, Observat. mycol, I. p. 196. Tab. 1, fig. 6. — Id. Systema mycologicum II. p. 600. — Schweinitz, Synopsis of North American Fungi p. 250, no. '2184. — Rabenhorst, Deutschlands Kryptogamen-Flora p. 141, no. 1286. — Fuckel, Symb. mycol. p. 367. — Wallroth, Flora cryptog. germ. p. 135. — Xyloma nitens Schwz. Synops. fung. Carol. p. 51, no. 262. L. orbiculatum, tenue, convexum, laeve, secedens, atrum. — Punctiforme, reguläre, vix nisi fructificans a Sphaeriis caulin- colis distinguendum, in ambitu passim dilatato-tenuissimum. — Fr. 1. c. — Sporidia simplicia, subellipsoidea, hyalina, 2"5 — 3 mm. long., 1 — 1*5 mm. crass. B. Auf todten Stämmen und Reben. 55 In stipitibus emortuis Vitis Labruscae Lin. virnerica septentr. : Pennsylvania. (Schweinitz.) Ancli in Europa kommt dieser Pilz und zwar ziemlich häufig vor, allerdings nicht auf Weinreben, sondern an Stengeln abgestorbener grösserer Kräuter, wie z. B. Angelica, Chaei'ophyllum u. a. m. Er bildet kleine, rundliche, zarte, convexe, glatte, schwarze Pseudoperithecien, welche ohne Ordnung auf den be- treffenden Pflanzentheilen zerstreut stehen und kaum halbkugelig hervorragen, am aufsitzenden Rande sind sie meistentheils etwas verbreitert, gleichsam eine Art von Stroma bildend. Die im Innern frei entwickelten Sporen sind ungemein klein, kurz eirund oder auch cylindrisch, farblos, einfach, an beiden Enden abgerundet, ohne Nuclei, 2"5 — 3 mm. lang, 1"5 — 2 mm. breit. — Von Schweinitz in Nord -Amerika zu Bethlehem im Staate Penn- sylvanien auf todten Ranken von Vitis Lahrusca Lin. entdeckt. (Tab. IT. fig. 15.) Graphium cinerellum Spegaz. nov. spec. G. dense gregarium, griseum ; stipitibus cylindraceis, atro- fuligineis, compositis, sursum parce dilatatis, vertice rotundatis, ex hyphis divergentibus undique villosulis; hyphis fertilibus in apicem hyalinum desinentibus; conidiis ellipticis vel ellipsoideo- ovatis, hyalinis, biguttulatis. — Gerte hoc Graphium Valsae Vitis Status conidicus est; accedit ad Graphium fissum Fr. sed hyphis monosporis atque conidiis seorsum non acutatis diflfert. — Spegaz. Ad Valsam Vitis in ramulis emortuis Vitis viniferae Lin. Venetia: Conegliano, leg. C. Spegazzini. Diese neue Art der Grattung Graphium', die dritte , welche auf dem Weinstock gefunden wird, kenne ich aus einem Original- Exemplar und der dazu gehörenden Zeichnung aus der Hand des Autors. Der Pilz ist grau, wächst gesellig; seine Stielchen sind cylindrisch , dunkel russfarben , aus vielen Grliedern zusammen- gesetzt, nach oben hin unbedeutend verdickt, am Scheitel abge- rundet und bestehen aus divergirenden, Avolligen Hyphen. Die fruchttragenden Hyphen sind sehr kurz, gehen in ein wasserhelles Spitzchen aus und tragen die elliptischen oder eirundlich-elliptischen, farblosen, zwei Nuclei führenden Sporen. — Nach der Ansicht des Entdeckers soll diese Art den Conidienpilz von Valsa vitigera Cooke 56 II- Di^ Pilze der holzigen Theile. {Valsa Vitis Nke.) repräsentiren. Ich bin nicht ganz mit dieser Meinung einverstanden, nach dem mir zu Gebote stehenden, aller- dings nicht reichen Materiale halte ich dieses Graphium viel eher für einen Parasiten der Valsa, denn es geht dem Schlauchpilze nicht voran , sondern folgt demselben , indem es sich auf den reifen Perithecien desselben entwickelt. Weitere Untersuchungen an Ort und Stelle werden ja zeigen, welche Ansicht die richti- gere ist. — Bis jetzt erst einmal bei Conegliano in Venetien von C. Spegazzini auf Valsa vitigera Cooke schmarotzend gefunden. ¥ Pericoiiia chlorocepliala Fr es. Fresenius, Beiträge zur Mykologie p. 21, Tab. 4, fig. 10 — 15. P. caespitibus laxis, tenuissimis, parvis, atris, penicillatis ; hyphis erectis, nitido-atris, strictis, semi millimetro longis, rectis vel subarmatis, deorsum sensim incrassatis; sporis capitulatis in catinulis dichotomis, ovoideis, subfuscis, nucleo obscuro in centro, 10 — 14 mm. long. Ad sarmenta putrida Vitis viniferae Lm. Venetia: Conegliano. (Spegazzini.) Die Raschen dieses seltenen Pilzes bilden schwarze, etwas ins Grünliche schillernde, bürstenartige, feine und dünne Ueber- züge auf den Reben ; die aufrecht stehenden Hyphen sind nicht septirt, glänzend schwarz, steif, bis zu ^^ Mm. hoch, entweder gerade aufrecht oder ein wenig gebogen, gegen die Basis hin sich unmerklich verdickend ; an ihrer Spitze tragen sie das grünlich schillernde Sporenköpfchen, welches aus kurzen, doppelt sich verzweigenden Ketten besteht. Die einzelnen Sporen messen 10 — 14 mm. in der Länge und sind eiförmig, hellbraun mit einem dunkleren Nucleus in der Mitte. — Auf halbfaulen, dicken Reben von Vitis vinifera Lin. bei Conegliano in Venetien von C. Spegazzini gefunden und mir mitgetheilt. Tubercularia sarmentorum Fr. Fries, Observationes mycologicae I. p. 208. — Fr. Summa veg. Scand. p. 361. — Tubercularia vulgaris Tode var. sarmentorum Wallr. Fl. crypt. Germ. II. p. 238. T. peritheciis dense gregariis, interdum confluentibus, irre- gulariter dispositis, globosis vel verrucaeformibus, laevibus, mediis, B. Auf todten Stämmen und Eeben. 57 pulchre rubris; sterigmatis subbrevibus, rectis^ numerosis, cylin- draceis, continuis, hyalinis ; sporis numerosissimis, rectis, cylindri- cis, utrinque subrotundatis, simplicibus, hyalinis, 6 — 8 mm. long., 2"5 — 3' mm. crass. In sarmentis aridis Vitis viviferae Lin. ubiqne, per annum! Ein sehr häufiger und wohl in allen Ländern, in denen Wein gebaut wird, vorkommender Pilz. Er bildet dunkel fleisch- rothe oder hell ziegelfarbene, mehr oder weniger kugelige Warzen, deren Grosse von einem Stecknadelkopf bis zu 2 Mm. Durch- messer schwankt. Die Oberfläche ist glatt und eben. Die unge- mein zahlreichen Sporen, welche am Ende von aufrecht stehen- den, geraden, cylindrischen, wasserhellen Sterigmen abgeschnürt werden, haben die Form eines Cylinders, sind farblos und an beiden Enden ganz unbedeutend abgerundet, ihre Länge beträgt 6 — 8 mm,, ihre Dicke nur 2'5 — 3 mm. — Wie bereits oben ge- sagt, kommt dieser hübsche Pilz auf abgestorbenen Ranken des gemeinen Weinstockes, Vitis vlnlfera Lin., überall vor, auch an keine Jahreszeit ist sein Auftreten gebunden, ich fand denselben sowohl im Winter als im Sommer und Frühjahr. Die Vermuthung, dass diese Tuherctilaria, sowie andere Arten derselben Gattung als Conidienform zu einer Nectria gehören, fand soeben ihre Bestätigung, indem C. Spegazzini bei Conegliano in Ober-Italien zuerst die Nectria cinnaharina Fr. gemeinsam auf einem Rasen mit unserer Tuhercularia sarmentorum auffand. (Tab. IL fig. 22.) Tubercularia subdiaphana Schwz. Schweinitz, Synopsis of North American Fungi p. 302, no. 3020. T. sporidochiis subrotundis globosisve, primum pallide rubris, subdiaphanis ; demum nigricantibus aut fuscescentibus. Strato sporidifero satis crasso ; basi strigoso-floccosa ; aetate demum fatiscit. — Schwz. 1. c. In stipitibus putridis Vitis Labruscae Lin. Raro. America septentr. : Pennsylvania. (Schweinitz.) Mir ist diese Art unbekannt geblieben, weshalb ich ledig- lich die kurzen Angaben des Entdeckers reproduciren kann. Das Receptaculum oder Köpfchen des Pilzes ist mehr oder weniger kugelig, zu Anfang blassroth, beinahe durchsichtig, wird aber 58 II- Die Pilze der holzigen Theile. spätei'hin dunkelbraun oder schwärzlich. Die Sporenschicht ist ziemlich dick^ an der Basis striegelig-flockig, im Alter zerfallend oder zerfliessend. — An faulenden Reben von Vitis Lahrusca Lin. in Pennsylvanien bei Bethlehem von Schweinitz enfdeckt. Volutella ciliata Fr. Fries, Syst. myeol. III. p. 467. — Id. Summa veg. Scand. p. 36.3. — Cooke, Handb. of British Fungi p. 556, no. 1667. — Bischoff, Kryptogamenkuude fig. 3827. — Tubercularia ciliata Alb. et Schwz. Consp. fung. Nisk. p. 58, Tab. 5, tig. 6. — Schweinitz, Synopsis of North American Fungi p. 301, no. 3007. — Fusarium ciliatum Lk. in Linne, Spec. plant, cura Willdenow VI. 2 p. 105. — Atractium ciliatum Lk. Observ. mycol. II. jj. 32. V. substipitata, ex albido rosea, in ambitu pilis erectis ciliata. — Receptaculo plano-cupulari, orbiculari, pezizoideo, deorsum in stipitem intra matricem plus minus delitescentem producto. Discus capitatus, circa marginem pilis densis erectis aut demum patulis cinctus. Sporidia fusiformia, septata, coacervata in discum com- pacta; color laetus. — Fr. emend. 1. c. In ramulis cariosis Vitis Labruscae Lin. America septentr. : Pennsylvania. (Schweinitz.) Auf abgestorbenen Aesten und Rindenstückchen verschie- dener Laubbäume und Sträucher kommt dieser Pilz in Europa nicht zu selten vor, häuflg ist er allerdings wohl nirgends ; aber auf Weinranken kenne ich ihn nur aus Amerika. Er bildet sehr kleine, gelblich rosenrothe, an der Basis zusammengezogene aber doch nicht gestielt zu nennende Köpfchen, welche zerstreut auf der Nährpflanze sitzen. Rund herum sind dieselben mit gerade abstehenden steifen Haaren oder Borstchen besetzt, welche ziem- lich dicht stehen und dem Köpfchen ein eigenthümliches Ansehen verleihen. Die zahlreichen Sporen werden an der Spitze faden- förmiger, zarter, wasserheller Basidien oder Hyphen abgeschnürt, sie sind farblos, oblong-spindelförmig und undeutHch septirt, an beiden Enden zugespitzt. — Schweinitz fand diesen hübschen Pilz an todten Ranken von Vitis Lahrusca Lin. bei Bethlehem in Pennsylvanien. B. Auf todten Stämmen und Reben. 59 Ditiola snlcata Fr. Fries, Systema mycologicnm IT. p. 1 7'2. — Id. Snmma veg. Scand. p. 303. — Bischuff, Kryptogamenknnde fig. 3377. — .Schweinitz, Synopsis of North American Fnngi p. 179, no. 974. — Tiihercularia sulcata Tode, Fnngi Mecklenb. I. p. 21, Tab. 4, fig. 34. — Rabenhorst, Deutsclilands Kryptogamen-Flora p. 57, no. 552. — Wallrotli, Flora cryptog. germ. II. p. 547. D. sessilis, crucibuliforniis, sulcata, subvillosa, radicata; disco depressO; fulvo. — Affinis D. radicatae, tarnen superficie sulcata et loco natali certe distincta; historia fere eadem; junior nempe tuberculiformibus, velo tenui villoso, albo, fugaci tecta; mox vero hymenium apice denudatum nudum, tenue, sed lirmum et cum receptaculo concretum. Receptaculum cum stipite plane confluens, subrotundum, cum uno alterove coniini counascens; basi fibrillis albis radicatum ; sensim magis magisque dilatatum, tres vel quinque linea latum ; longitudinaliter sulcis profundis exara- tum, unde margo undulato-lobatus et fungus superne spectatus, stellatus, vel floriformis apparet. Hymenium fulvum, demum pli- catum, gelatinosum. Effoetum et tunc temporis haud raro umbili- cato-excavatum dentibus humanis molaribus^ corruptis et cariosis non inepte assimilaveris. — Fr. 1. c. In rimis corticis vetustis Vitis Labruscae Lin. America sep- tentr. : Pennsylvania. (Schweinitz.) Die anderen Species dieser Gattung sind häufiger als vor- stehend diagnosirte Art und namentlich D. radicata Fr. ist wohl schon Jedermann auf altem Holze vorgekommen. Der Pilz ist nicht eigentlich gestielt, sondern fast sitzend, eingewachsen mit seinem untersten Theile, etwas zottig, gefurcht, die Scheibe nieder- gedrückt, röthlichgelb. In seiner Jugend hat unser Pilz ungefähr das Aussehen einer Tubercidaria und ist in diesem Zustande über und über mit einem vergänglichen, weisslichen Zottenanflug be- deckt, bald darauf verschwinden am Scheitel diese Zotten und das Hymenium beginnt sich dort zu entwickeln. Dieses breitet sich immer mehr aus und erreicht schliesslich eine Breite von einem halben bis ganzen Centimeter, es ist in diesem Zustande fest, gelblich fleischroth, fast kreisrund, in der Mitte nieder- gedrückt und von einem gefaltet krausen Rande umgeben; der untere Theil des Receptaculum hat noch seine weissen Zotten- haare. Im Reifezustande soll das Hymenium (ich habe diese An- 60 II- Die Pilze der holzigen Theile. merkung' Tocle's, welche auch Fries a. a. O. wiederholt, niemals bestätigt gefunden) einen sehr unangenehmen, an cariöse Zähne erinnernden Grcruch verbreiten. Die Sporen, deren Erwähnung die älteren Autoren ganz übergehen, werden auf fadenförmigen, schlanken, farblosen Basidien gebildet und sind elliptisch oder eiförmig, sehr klein, am unteren Ende verschmälert, wasserhell. — Schweinitz fand die Ditiola in den Rissen alter Rinde von Vitis Za5nf.sca-Ranken in Pennsylvanien, Nord-Amerika. Dacryomyces viticola Schwz. Schweinitz, Synopsis of North Anaerican Fungi p. 186, no. 1133. D, biformis. Ex cortice aut epidermide prorumpens, stipite crasso praeditus, basi tomento involuta aut volvata, in capitulum gyrosum aurantio-rubrum dilatato. — In ligno decorticato autem, effusus gyroso-plicatus, tenuis, ejusdem coloris. Utraque forma servat structuram internam Dacrymycis. — Schwz. 1. c. Ex epidermide sarmentorum emortuarum Vitis Lahruscae Lin. propullans. — America septentr. : Pennsylvania. (SchAveinitz.) Diese niedliche Art der Gattung Dacryomyces, auf deutsch „Thränen-Tropfenpilz", tritt in zwei verschiedenen Formen auf, bedingt durch die verschiedenen Partien der Reben ; diejenige Form, welche aus der Rinde hervorbricht, hat einen sehr dicken, festen Stiel, ist am unteren Theile von einem dichten, wolligen, weisslichen Haargeflecht umschlossen und verbreitert sich oben zu einem runden, gefalteten, scheibenartigen Hymenium von schön orangerother Farbe. Die zweite Form hingegen, welche auf dem Holze der entrindeten Partien sitzt, ist flach ausgebreitet, kreis- rund-faltig, sehr zart und dünn und von derselben Farbe wie die erst erwähnte. Der innere Bau, sowie die Sporen sind bei beiden Formen gleich. Letztere, von denen der Autor gar nichts erwähnt, sind elliptisch, 6 — 7 mm. lang und 3 mm. breit und werden an der Spitze langer, unten etwas dicker, schlanker Basidien abge- schnürt, ihre Farbe ist wasserhell. — Auf abgestorbenen Ranken von Vitis Lahrusca Lin. im nordamerikanischen Staate Pennsyl- vanien. (Schweinitz.) B. Auf todten Stämmen und Reben. 61 Agaricus Crepidotus proteiis Kalchbr. Timmen in „Flora" 1876 p. 424. — Thümen, Mycotlieca universalis no. 503. Differt ab Agarico variabili Pers. pileo minore, glabro, pallide fuscescente, non vero tomentoso-albo. Cetero congruuiit et evolu- tionis modus in utroque idem. Promontorium bonae spei : Somerset-East in ligno humido, fabrefacto, clatlirato, vitifero, hortensi, raro etiam in cortice vetusta Vitis viniferae Lin. Jan. 1876. (P. Mac Owan.) Dieser Hutpilz kommt nur selten und ausnahmsweise auch an der Rinde des untersten Theiles der alten Weinstöcke, Vitis vinifera Lin., vor, sein eigentliches Substrat sind die feucht liegen- den, alten, durchlöcherten Weinpfähle. Er bildet an denselben oblonge oder halbkreisförmige Hüte, von einem Durchmesser, welcher zwischen 4 und 25 Millim. schwankt. Der Hut ist ober- seitig lederfarben, häufig durch Abblättern der äusseren Schicht gelbfleckig, der gleichfarbige Kand ist glatt, nur wenig gewellt; die excentrisch stehenden Lamellen sind ziemlich eng zusammen- gerückt, gegen den Rand hin verästelt, manchmal anastomosirend, braun. Geruch scheint keiner vorhanden. Einen Stiel hat der vor- liegende Pilz nicht, sondern er sitzt dem Holze an derjenigen Stelle, an welcher auch sämmtliche Lamellen zusammenlaufen, unmittelbar auf. — Bisher ist dieser Hutpilz nur vom Vorgebirge der guten Hoffnung bekannt, wo er im Januar 1876 von Professor . Mac Owan aufgefunden ward. Marasuiius calopus Fr. Fries, Epicrisis syst, mycol. p. 379. — Id. Hymenomycetes europaei p. 472. — Quelet, Champ. du Jura p. 222. Tab. 13, fig. 5. — Passerini, Funghi parmensi no. 348. — Agariciis calopus Pers. Syn. fung. p. 373. — Fr. Observ. myc. p. 151. — Id. Syst. mycol. I. p. 130. — Weinmann, Hymeno- et Gasteromyc. Rossiae p. 97. — Bulliard, Champignons, Tab. 550, fig. 1. M. inodorus, pileo carnosulo, lento convexo-plano depressove, laevi, demum rugoso ; stipite fistuloso, aequali, glabro, arrhizo, nitido, badio-rufo ; lamellis emarginato-adnexis, tenuibus, albis. — Stipes fistulosus, uncialis, lineam unam crassus, sursum leviter attenuatus, laevis, glaber, tenax, rufus vel rufo-badius, nitidus, subradicatus. Pileus leviter carnosus, convexulus, raox explanatus, obtusus, raro depressus, quatuor lineas circiter latus, albidus, tenax, 62 II- Die Pilze der holzigen Theile. laevis, exsiccatus rugulosus, glaber. Caro tenuissima, alba, plane inodora et insipida. Lamellae laeviter emarginato-adfixae, bi- vel quadrinatae, tenues, albidae. — Fr. 1. c. In sarmentis emortuis Vitis vmiferae Lin. Parma. (Passerini.) An kleinen, halbfaulen Aestchen, Stengeln, Graswurzeln und dergleichen ist dieser Pilz zu finden, doch ist er nirgends häufig zu nennen. Der Hut ist kaum etwas fleischig, wenig convex ge- bogen und demnach bald ganz gerade, zuletzt sogar im Centrum einwärts gedrückt, ganz glatt, erst im Alter etwas runzelig, stumpf am Rande, glänzend weisslich, circa 1 Millim. breit, zähe ; der 2 — 2*5 Millim. hohe und '/j Millim. dicke Stiel ist fast wurzellos, röhrig-hohl, nach oben unbedeutend verdickt, glatt, zähe, glänzend rothbraun. Die Lamellen sind ausgerandet-ange- heftet, zu zwei bis vier verbunden, weisslich, dünn, — Auf todten Ranken von Vitis vinifera Lin. unw^eit Parma im Septem- ber von Passerini gefunden. Marasmius yiticola Berk. et Curt. Berkeley et Curtis in Ravenel, Fungi Carolinae exsiccati, Fase. V. no. 8. — 26. Report of the New York State Musenm p. 65. Ad sarmenta emortua Vitis Labruscae Lin. — America sep- tentr. : Carolina australis (Ravenel), New-York (Peck). Es war mir nicht möglich, mir die Beschreibung oder Ori- ginal-Exemplare dieses Pilzes zu verschaffen. Zu meinem grossen Leidwesen kann ich ihn demnach nur mit Namen anführen. Peck bemerkt übrigens a. a. O., dass die Species nicht auf Wein- ranken allein beschränkt sei, sondern auch noch auf anderen abge- fallenen Aesten vorkomme. — Dieser Pilz wird aus Nord- Amerika von Ravenel in Süd-Carolina und von Peck in New-York auf abgestorbenen Ranken von Vitis Lahrusca Lin. angegeben. Marasmiiis caudidns Fr. Fries, Epicrisis system. mycol. p. 881. — Id. Hymenomycetes europaei p. 474. — Quelet, Champign. du Jura p. 199. — Berkeley, Outlines of fungology p. 222. — Passerini, Funglii parmensi no. 350. — Agaricus candidus Bolton Fungi Tab. 39, flg. D. - Agariciis albus Secret. Mycographie suisse no. 801. — Agaricus ramealis Pers. var. Weinmann, Hymenomyc. Rossiae p. 100. M. albus, pileo submembranaceo, ex hemisphaerico-plano depressoque, pellucido, nudo, demum sulcato-ruguloso ; stipite B. Auf todten Stämmen und Reben. 63 f'arcto teiiui, incurvo, subtilitcr pruiiioso, basi Hoccosu, cleinumque fuscescente ; lamellis adnexis, ventricosis, distantibus. Tenax, per- sistens; statura varia, pusilla tarnen semper. — Fr. 1. c. In Vitis viniferae Lin. sarmentis aridis. Parma. (Passerini,) Ziemlich selten kommt diese Art auf Aestchen verschie- dener Laub- und Nadelbäume, auf Grraswurzeln, todten Kräuter- stengeln u. s. w. vor. Der Hut ist weiss, dünnhäutig, zu Anfang halbkugelig, später flach niedergedrückt, so dünn, dass er fast durchscheinend ist, sehr klein, kreisrund, glatt, nackt, erst im Alter ein klein wenig runzelig, der Rand ist glatt, unmerklich herabgebogen, ebenfalls rein weiss. Der nicht röhrige Stiel ist etwas gebogen, von der Dicke eines dünnen Streichhölzchens, am Grunde weissflockig behaart, wenig bewurzelt, bräunlich mit zartem, weissem Reif bedeckt. Die Lamellen sind bauchig er- weitert, angeheftet, weisslich und weit auseinander stehend. — Von Passerini bei Collecchio unweit Parma auf dürren Reben von Vitis vinifera Lin. im Sommer und Herbst gefunden. Miirasniiiis epiphyllus Fr. iiov. var. sarmentorum Thüm. Fries, Epicrisis syst, mycol. p. 386. — Id. Hymenomycetes europaei p. 479. — Berkeley, Oiitl. of fungology p. 2-24. — Saccardo, Mycol. veneta p. 44. — Fuckel, Symbol, mycol. p. 14. — Cooke, Ilandb. of Brit. Fungi p. 240 no. 679. — Quelet, Les cbampign. du Jura p. 224. — Agaricus epiphyllus Pers. Syn. fung. p. 468. — Id. Syst. mycol. I. p. 139. M. (Rotulae) pileo membranaceo, planiusculo, dcmum um- bilicato, glabro, plicato-rugoso ; stipite subcorneo, iistuloso, subti- litcr velutino, deorsum spadiceo, insititio ; lamellis adnatis, paucis, distantibus, integris, venosis, albis. — Tenellus, sed admodum lentus, revivescens, pileo lacteo. — Fr. 1. c. In sarmentis emortuis Vitis viniferae Lin. Venetia: Cone- gliano, aestate 1877. Leg. C. Spegazzini. Das Vorkommen dieses, auf faulenden Blättern, Blattstielen und dünnen Kräuterstengeln überall häutigen Pilzes, auch auf Weinreben, veranlasste mich, nur des Standortes wegen, eine neue Varietät aufzustellen. Im Uebrigen ist vorliegende Form von der Hauptart nicht unterschieden. Der Hut ist dünnhäutig, abgeflacht, später oft genabelt, glatt, schwach faltig-runzelig, milchweiss und ungemein klein und zart, vielleicht den Durch- ß^ II. Die Pilze der holzigen Theile. messer von l'/'i Mm. kaum übersteigend; der Stiel ist verhält- nissmässig lang, hin- und hergebogen, sehr zart und schlank, kaum hornartig zu nennen, röhrig, zart sammthaarig, gleichsam" eingepfropft, weissHch gelb, gegen oben hin hellkastanienbraun. Die Lamellen sind nur wenig zahlreich, angewachsen, weit auseinanderstehend, aderig, haben eine gerade Scheide und sind weiss. Der ganze Pilz macht einen überaus zarten und hin- fälligen Eindruck. — C. Spegazzini fand ihn bei Conegliano in Venetien auf faulenden Reben von Vitis vinifera Lin. Lenzites atropurpurea Sacc. Saccardo, Mycologiae venetae specimen p. 45. in Atti d. soc. Ven. Trent. di Padova II. 2. 1873. L. pileo contextu lutescente, suberoso-crassiusculo, rigido, sessili, basi breve decurrente, concentrice sulcato radiatimque ruguloso, glabro, unicolori, atropurpureo ; lamellis crebris, dicho- tomis interruptisque, lutescenti-fuscis , marginem obtusiusculum subexedentibus; sporidiis sphaeroideis, minimis, 2 mm. diam., hyalinis. — Pileus 4 — G cm. latus, 4 — 5 mm. crass. — Sacc. 1. c. Ad truncos ramosque Vitis viniferae Lin. Italia : Selva pr. Treviso. Aprili 1873. (Saccardo pater.) Mir ist dieser Hutpilz nur aus der Saccardo'schen Beschrei- bung a. a. O. bekannt. Der Hut ist dicklich, von lederartiger Consistenz, innen gelblich, aussen glatt, einfärbig-schwärzlich- purpurroth ; er ist sitzend, das heisst stiellos, am Ansatz kurz herablaufend, concentrisch schwach gefurcht, 4 — 6 cm. breit, 4 — 5 Mm. dick. Die Lamellen von gelb-bräunlicher Färbung sind dicht aneinandergestellt, mit stumpflicher, ein Avenig ausge- fressener Scheide ; die Sporen sind farblos, sehr klein, sphäroidisch geformt und haben einen Durchmesser von 2 mm. Bisher Avard dieser Pilz nur einmal bei Selva in der Provinz Treviso, Venetien, an Stämmen und Ranken von Vitis vinifera Lin. aufgefunden, und zwar vom Vater des, um die Mykologie so hochverdienten Dr. P. A. Saccardo. ß. Au^ todten Stammen und Reben. 65 XerotliS Yiticola Berk. et Gurt. Berkeley, Notices of North American Fiuigi in Grevillea I. p. 34, no. 105. — Pirotta, fung-hi parassiti dei Vitigni p. 12. — A'. hiteritius Ravenel, Fungi Caroli- niani exsiccati Fase. IV. no. 3. X. pileo tenui, nigro, ramoso-sulcato, scabro, margine palli- diore, lamellis latiusculis. — Berk. 1. c. In Vitis vulpinae Lin. truncis emortuis. America septentr. : Carolina australis. (Curtis, Ravenel.) Mein sehr dürftiges, vom Entdecker dieser Species, Ravenel, selbst gesammeltes Exemplar, zeigt einen kleinen, ungefähr 1 cm. im Durchmesser haltenden schwarzen, fast häutig zu nennenden Hut, dessen Oberseite durch dichtstehende halbsteife Schuppen- haare rauh ist, ausserdem hat er, vom Centrum ausgehende, schmale Falten und diesen entsprechende schmale Rinnen, der ^ Rand ist sehr dünn, gelblich-schwarz, die Lamellen, im getrock- neten Zustande bräunlich, weit auseinanderstehend, der sehr kurze Stiel ist schuppig-haarig, honiggelb, hin und her gebogen, ^/.j cm. dick. — • Von Ravenel erhielt diese Art den Namen Xerotus lateri- tiuSj aus welchem Grunde ist mir aber vollkommen unklar, denn ich wüsste nicht, dass irgend ein Theil des Pilzes eine ziegel- rothe Färbung besässe. — Auf abgestorbenen Stämmen von Vitis vulinna Lin. im nordamerikanischen Staate Süd-Carolina von Curtis und Ravenel gefunden. Polyporus viticola Fr. Fr. Elenchus fungorum p. 115. — Id. Epicrisis system. mycol. p. 482, no. 247. — Pirotta, funglii parassiti dei Vitigni p. 12. — Boletus viticola Schwz. in litt. sec. Fr. P. effusus, glaber, fuscus, poris diflformibus, subangulatis, acutis, glabris. — Pro loco natali majuscula species, firma, lineam crassa, cortici omnino innata, plures uncias longa. Pori mediae magnitudinis, micantes, intus glauci vel cinerascentes, dissepimento tenui acute. Contextus ferrugineus, quo et poris intus glaucis a proximis certo dignoscitur. — Fr. 1. c. In Vitis Labruscae Lin. sarmentis emortuis', America sep- tentr. : Salem, Pennsylvaniae. (Schweinitz.) In Anbetracht der Nährpflanze eine sehr grosse Species, da sie auf mehrere Zoll in der Länge die Rinde der Ranke voll- V. Thümeu. Die Pilze des Weinstockes. 5 ßß II. Die Pilze der holzigen Theile. kommen einhüllt. Der Pilz ist von fester, derber Beschaffenheit, | circa 1 Linie dick, glatt, braun, die Poren sind von mittlerer Grösse, unglcichmässig, beinahe eckig zu nennen, spitzmündig, schillernd, aussen glatt, innen meergrün oder hellgrau und in die zarte, dünne und spitze Scheidewand der Mündungen ausgezogen. Die innere Substanz ist rostfarben und dadurch sowohl als durch die innerhalb meergrünlichen Poren ist diese Art leicht von allen verwandten zu unterscheiden. — Schweinitz entdeckte diese Species an todten Ranken und Stämmen von Vitis Lahrusca Lin. bei Salem im nordamerikanischen Staate Pennsvlvanien, seitdem scheint sie nicht wieder gefunden zu sein, da neuere amerikanische Autoren ihrer nicht Erwähnung thun. Polyporus vaporarius Fr. var. papyraceus Schwz. Fr. Elench. fang-. I. p. 121. — Id. Epicrisis system. mycol. p. 487. — Boletus impyvaceus Schwz. Syn. fung-. Carol. p. 99, no. 931. P. membranaceus, tenuissimus, sicca adnatus, candidus, poris maximis, obliquis, pallidis. — Membrana omnino refert Racodium imioyraceum Pers. (Hyplia pai^yracea Rabh.j. Margine sterilis; in longitudinem expansus. — Schwz. 1. c. — Praecipue ob stationem ad Vites emortuas notabilis; ceterum tenuior, poris integris; sed non varietas distincta. — Fr. 1. c. In Vitis Labruscae Lin. cortice emortua. America septentr. : Carolina septentrioualis. (Schweinitz.) Eine jedenfalls eigenthümliche Form oder Varietät des, auch bei uns so gemeinen Polyporus vaporarius Fr. Unter den vielen Polyporen, welche ich aus Nord- Amerika und besonders aus den beiden Carolina besitze, befindet diese Art sich nicht, sie muss also wohl ziemlich selten sein. Beschrieben wird sie wie folgt: Sehr dünnhäutig, zart, im trockenen Zustande dem Nähr- boden dicht angepresst, weiss ; der Rand steril, ohne Poren, die Poi-en ganzrandig, sehr gross, schief und heller gefärbt. Der ganze Pilz erinnert sehr an die, auf faulenden Baumstämmen so häufige Hypha papyracea Rabh. (Racodium jmpyraceum Pars.); er ist viel kleiner und dünner als die Normart. — Schweinitz fand ihn an abgestorbener Rinde von Vitis Lahrusca Lin. in Nord-Carohna. B. Auf todten Stämmen und Reben. 67 Meriilius coriiiiii Fr, Fries, Elenchus fungorum p. 58, — Id. Hymenomycetes europaei p. 591. — Greville, Flora cryptog. Scotica Tab. 47. — Montagne in Annales des sciences natur. 1836. — Fuckel, Symbol, mycolog. p. 22. — Cooke, Handb. of british Fungi p. 289. — Saccardo, Mycologia veneta p. 56. — Berkeley, Outlines of British fungology p. 255. — Berkeley, Notices of North American Fungi in Grevillea I. p. 68. — Pohj'porus corium Pers. Mycologia europaea II. p. 60. — Boletus purpurascens De C. Flore fran^aise VI. p. 41. M. effusus, mollis, ambitu demum libero-reflexo, subtus villosus albus, liymenio obsolete reticulato-poroso, pallescente. — Membranam sistit longitudinaliter effusam, 2 — 3 uneia et ultra lougam atque saepe aeque latam contextu molli bombycino inque pagina sterili omnino bombyeinam albam. Fungus junior totus resupinatus, ambitu subbyssino, adultus fere liber, subrevolutus. Hymenium in adultis eximie poroso-reticulatum, demum sub- gyroso-undulatum^ alutaceo vel rufeseenti-pallescens. — Fr. 1. c. — Sporidia oblongo - lanceolata, uniguttulata, hyalina^ 10 mm. long., 3 mm. crass. — Fuckel 1. c. Ad truncos Vitis Labruscae Lin. America septentrionalis. (Murray.) Die auf Weinreben wachsende Form, von welcher a. a. O. in „Grevillea" übrigens nicht gesagt wird, dass sie von der nor- malen, welche auf verschiedenen Bäumen in der alten und neuen Welt durchaus nicht selten ist, sich unterscheidet, kenne ich nicht. Die erwähnte, auch bei uns häufige Form hat einen verkehrt aufsitzenden, ausgebi-eiteten, dünnen, fast papierartigen, im Um- fange endlich freien und umgeschlageneu, unten zottig weissen, häufig concentrisch gezahnten Hut mit wachsartigem, blassgelb- lich oder blassröthlich gefärbtem, undeutlich netzförmig-löcherigem Fruchtlager. Die Sporen sind nach Fuckel a, a. 0. oblong lan- cettförmig, mit einem Tröpfchen in der Mitte, wasserhell, 10 mm. lang, 3 mm. breit. — In Nord- Amerika, und zwar in den Neu- England-Staaten auf Stämmen von Vitis Labrusca Lin. (Murray) nach Angaben Berkeley 's. Corticium liypopyrrhinum Berk. et Gurt. Berkeley, Notices of North American Fungi in Grevillea I. p. 179, no. 266. G. subiculo pyrrhino marginem hie illic tenuissimum for- mante; hymenio albido. — Berk. 1. c. 5* (^g 11. Die Pilze der holzig-en Theile. In Vitis species indeterminatae truncis. America septentriona- lis: Carolina australis. (Ravenel.) J Auch diese Species kenne ich nicht aus Autopsie. Sie wird I a. a. 0. mit nur wenigen Zeilen beschrieben, und zwar: mit ^ einem ganz ausserordentlich dünnen Hypostroma (Mvcelium) von feuerrother Färbung, welches zuweilen einen zarten und dünnen Rand bildet; das Hymenium ist schmutzig-weisslich, zu Anfang pulverig bestreut. — Auf einer unbestimmten Art von Vitis im nordamerikanischen Staate Süd-Carolina von H. W. Ravenel entdeckt. Corticiiiiii crocicreas Berk. et Curt. Berkeley, Notices of North American Fung-i in Grevillea I. i>. 178, no. 257. — Pirotta, funglii parassiti eiei Vitigni p. 13. C. subiculo amplo, tomentoso , lateritio ; hymenio tenui, flavo. — Berk. 1. c. In truncis emortuis Vitis species indeterminatae. America sep- tentrionalis : Alabama. (Peters.) Von dieser Species, welche die Autoren a. a. O. selbst „merkwürdig" nennen, wollte es mir durchaus nicht gelingen, Exemplare zur Ansicht zu erhalten. Den mehr als dürftigen Bemerkungen der Autoren zufolge ist das Subiculum oder Hypo- stroma des Pilzes sehr weit ausgebreitet, leuchtend safrangelb, filzig, das Hymenium zart und dünn, hell- oder dunkelgelb. — Dieser Parasit ward im nordamerikanischen Staate Alabama, wie es scheint, bisher nur einmal von Peters auf dem Stamme einer leider nicht näher bezeichneten Vitis-Art gefunden. Corticium calceura Fr. Fries, Epicrisis systematis mycologici p. 562, no. 31 — Id. Hymenomycetes europaei p. 652, no. 25. — Berkeley, Notices of North American Fungi in Grevillea I. p. 180. — Berkeley, Ontlines of fungology p. 274. — Cooke, Hand- book of British P\ingi, p. 323, no. 933. — Thelephora calcea Pers. Mycologia europaea I. p. 153. — Fries, Elenchus fungorum p. 215. — Weinmann, Hymeno- et Gasteromycetes Rossiae p. 396. C. effusum, adglutinatum, ceraceum, glaberrimum, album, ambitu similari : hymenio laevi, glabro, sicco, rimoso, rigido. Species valde polymorpha. Color variat argillaceus et albido- I B. Auf todten Stämmen und Reben. QQ fuscescens. Hymenium interdum in glebulas minutas solutum. Praemature exsiccatum glebulosum üt. — Fr. I. c. In Vitis species indeterminatae truncis. America septentriona- lis : Pennsylvania. (Michener.) Auf der ganzen Erde ist dieser Pilz verbreitet, ich besitze ihn wenigstens in meinem Herbarium bisher aus fast allen Län- dern Europas, aus Nord- Amerika, Sibirien, Süd- Australien und vom Vorgebirge der guten Hoffnung, Wie alle solche, überall vorkommende Species, variirt auch Corticium calceum ganz unge- mein, Fries hat schon in seinem „Elenchus" a. a. O. fünf Varie- täten unterschieden, zu welchen im Laufe der Jahre noch ebenso viele neue gekommen sind. Bedingt wird dieser grosse Polymor- phismus ganz besonders durch die enorme Verschiedenheit der Substrate, auf welchen unser Pilz vorkommt. Er ist bisher auf der Rinde einer sehr bedeutenden Anzahl von Laubbaum-Arten auf verschiedenen Nadelholzbäumen, auf entrindetem sowohl wie auf bearbeitetem hartem und weichem Holze, auf Dachschin- deln u. s. AY. gefunden worden. Das Vorkommen nun, welches uns hier speciell interessirt, ist das auf Stämmen von Vitis, es findet sich darüber nur eine einzige Notiz in der ganzen, äusserst reichhaltigen und vollständigen Literatur, welche ich durchgesehen habe, und zwar bei Berkeley in der „Grevillea" a. a. O. Ich besitze unseren Pilz aus der nordamerikanischen Union auf sehr verschiedenen Substraten, aber auf Weinstöcken leider nicht, da jedoch a. a. O. nicht erwähnt wird, dass die Form auf Vitis von der Normalform abweiche, so folgt hier eine Beschreibung der- selben und gebe ich mich der Hoffnung hin, dass dieselbe dazu beitragen möge, darauf aufmerksam zu machen, den Pilz auch in Europa an alten Weinstöcken aufz;usuchen. — Der Pilz ist mehr oder weniger weit ausgebreitet, am Rande niemals strahlig verlaufend, sondern immer fest umgrenzt, sehr verschieden ge- formt, oft gross, oft klein, fest an die Unterlage angewachsen, wachsartig, ganz glatt, kahl, in der Jugend reinweiss, später schmutzig werdend, den weissen Ton aber stets behaltend; ge- trocknete Exemplare werden meistens rissig; das Hymenium oder die Fruchtschicht ist glatt, kahl, trocken, rissig. — Im nord- amerikanischen Staate Pennsylvanien von Michener auf einer un- bestimmten Vitis-Art gefunden. •JQ II. Die Pilze der holzigen Theile. Corticiuni viticola Fr. Fries, Epicrisis systematicis myeologici p. 561, no. 26. — Berkeley, Notices of North American Fungi in Grevillea I. p. 178. — Ravenel, fungi Carol. exsicc. III. no. 34. — Pirotta, fung-hi parassiti dei Vitigni p. 13. — TheUphora viticola Schweinitz, Synopsis fungorani Carolinae p. 107, no. 1037. — Id. Synopsis of North American Fiingi p. 168, no. 691. — Fr. Elenclius fungorum p. 205. C, efFusura, conflueiis, subtus strig-oso-tomentosum margine- que byssino aurantiacis, hymenio papilloso, sulfureo, inicTo, rimoso. — Species pulchra, sed minuta tenuis. Hymenmm, quod laevissi- mum, contiguum, et glabrum apparet, siib lente fortissima tantum setulosum. Maculae hujus primordiales coeruleae^ hoc loco ob colorem inserui; color variare videtur. 8pecimina a clarissimo Schweinitz missa fulvo-ferriiginea, raedio snbcanescentia (et revera in statu pelliculari lacta videntur, in quo plurimorum hymenium cinerascit) ; alia a cl. Schwaegrichen data hymenio sulfureo ge- nuino gaudent. — Fr. 1. c. Ad sarmenta Vitis species indeterminatae America septentr. : Carolina inferior. (Schweinitz, Ravenel.) Diese mir leider unbekannt gebliebene Art, vermag ich nur nach der dürftigen Diagnose von Fries 1. c. zu beschreiben. Darnach ist sie eine sehr hübsche, aber kleine, zarte Species, welche ausgebreitet, oft zusammenfliessend wächst, sie ist striege- lig-haarig, der Rand mit gelbem, byssusartigem Belege; das Hymenium ist warzig, schwefelgelb, rissig, mit kurzen Borsten bedeckt. Die Originalexemplare von Schweinitz sind gelbbraun, in der Mitte fast grau, während die von Schwägrichen gesen- deten, aber ebenfalls von SchAveinitz gesammelten Exemplare, eine schöne Schwefelfarbe hatten. — An dürren Aesten und Stöcken einer Vitis, deren specifischer Name leider nicht ange- geben ist, im nordamerikanischen Staate Süd-Carolina. (Ravenel, Schweinitz.) Corticium albido-carneum Thü m. Thelephora (Ceraceae) albido-caniea Schweinitz, Synopsis of North American Fungi p. 169, no. 717. C. subceraceum, arctissime adnatum, longissime confluens sed valde angustatum, ambitu byssino, fibrilloso, candido, pruino, carnescente centro tectum. Siccitate rimosum. — Schwz. 1. c. B. Auf todten Stämmen und Reben. 71 In cortice Vitis Lahruscae Lin., passim. America septentr. : Pennsylvania. (Schweinitz.) Nur aus der kurzen Diagnose a. a. O. ist mir diese Art bekannt^ doch unterliegt es nicht dem geringsten Zweifel, dass dieselbe zu der, von Fries von Thelepliora mit Recht getrennten und längst allgemein anerkannten Gattung Corticimn gehört. Der Pilz ist von fast wachsartiger Substanz, der Nährpflanze dicht anliegend und angewachsen, oft in sehr langen, dabei aber auch sehr schmalen Streifen zusammenfliessend. Der Rand ist faserig, flaumig, weiss, die Mitte hingegen mit einem fleischfarbenen Reif bedeckt, im trockenen Zustande ist der Pilz rissig. — Häutig in Pennsylvanien, Nord-Amerika, auf der Rinde von Viüs Labnisca Lin. (Schweinitz.) Corticium lactesceus Berkl. Berkeley, Outlines of Fungology p. 274. — Fries, Hymenomyc. europaei p. 650. — Passerini, Fiinghi parmensi no. 484. — Cooke, Handb. of British Fungi p. 323, no. 932. — T/ielepho7-a lactescens Engl. Flora V. p. 169. C. ceraceo-molle, adglutinatum , undulatum, carneum, lac- tescens, margine byssoideo, brevi; hymenio demum rimoso, inter- stitiis serieeis. Sapor Lactarii quieti Fr. Lac aquosum, album. — Fr. 1. c. Ad Vitis viniferae Lin. sarmenta emortua. Vigheffio pr. Parma. Autumno — hieme. (Passerini.) Auf halbfaulendem Weidenholze kenne ich diese, sehr seltene Species; sie ist dem Substrat fest anliegend, von wachsartiger Substanz, uneben gefältelt, fleischfarbig, der Rand ist flockig faserig, weisslich, sehr schmal, die Fruchtschicht ist, bei meinem Exemplar wenigstens, etwas rissig und mit einzelnen Wärzchen und Borsten besetzt. Der ganze Pilz ist beim Zerschneiden milchend, von Geruch und Geschmack konnte ich nichts ver- spüren. — Bei Vigheftio in der italienischen Provinz Parma von Professor Passerini auf todten Reben von Vitis vinifera Lin. gefunden. y2 II. Die Pilze der holzigen Theile. Coiticium armeniacum Thüm. Corticium molle Berkeley et Cnrtis, Fungi Cubenses in Journal of tlie Linnean Society X. 1867, p. 1^36, no. 446. — Berkeley, Notices of North American Fiingi in Grevillea I. p. 180, no. 275. — Pirotta, funghi parassiti dei Vitigni p. 13. C. resupinatum, effusum, immarginatnm, armeniaco-rufum; subiculo pallifliore ; hjmenio glaberrimo, nitido. — Berk. et Curt. 1. c. In truncis emortnis Vitis species, fortasse Vitis aestivalis Mchx. America septentr.: Carolina australis. (Curtis.) Das Subiculum dieser Species ist hellröthlicli, meistentheils byssusartig-fädig und nur selten über das Hymenium heraus- ragend, dieses letztere ist verkehrt aufgewachsen, weit ausge- breitet, sehr zart und dünn, fast häutig zu nennen, ungerandet oder wenigstens am Rande nicht verschieden gefärbt, und von einer Farbe zwischen Aprikosenroth und Dunkelbraun. — Bis- her ward diese Species nur von Curtis in Nord-Amerika, Süd- Carolina auf Stämmen einer Vitis , wahrscheinlich aestivalis Mchx. gefunden, während sie auf anderen Substraten sowohl in den anderen südlichen Staaten der Union als auch auf der Insel Cuba nicht selten ist. — Da der Speciesnamen molle, wenn auch erst im Jahre 1874 von Fries in seinen „Hymenomycetes euro- paei" p. 660, no. 65, vergeben ward, aber der alten Species Thele- phora niollis Fr. Syst. mycol. I. p. 443 entspricht, sah ich mich genöthigt, den, wenn auch um sieben Jahre älteren Namen von Berkeley und Curtis umzuändern. Stereum Leveilleanum Berk. et Curt. Berkeley, Notices of North American Fungi in Grevillea I. p. 163. — Corticium Leveilleanum Berk. et Curt. in Hooker, Journal of Botany I. p. 238. St, effusum, resupinatum, molle, crassiusculum , carneum, margine demum libero. — Berk 1. c. Ad sarmenta Vitis species indeterminatae. America septentr. : Carolina australis. (Curtis.) Dieser ganz ausnehmend hübsche Pilz bildet zu Anfang kleine, runde, schildförmige Flecken oder Häufchen, diese sind B. Auf todten Stämmen und Reben. 73 dicht an die Unterlage angeschmiegt^ nur der Rand ist zumeist frei, dick, wulstig und mit anderen Individuen zusammenfliessend; das Hymenium ist manchmal kleingrubig. Die Farbe des Pilzes ist ein schönes Himbeerroth mit weisslichem Anflug, ältere Exem- plare, welche bereits sehr grosse Dimensionen angenommen, haben eine fahl-weissliche Färbung. — Auf dürren Ranken einer nicht genauer bezeichneten Vitis-Art in Süd-Carolina, Nordamerikanische Union^ von Curtis entdeckt. Stereiini cristatum Berk. et Curt. Berkeley, Notices of North American Fung-i in Grevillea I. p. 163, no. 235. St. parvum, flabelliforme vel cyathiforme, pallidum, subzona- tum, postice libris pallidis cristatum. — Berk. 1. c. In Vitis species indeterminatae truncis in paludibus. America septentrionalis : Carolina inferior (no. 2038). (Ravenel.) Mir ist diese Art nur aus der Beschreibung bekannt, ich kann daher hier nur anführen, was Berkeley a. a. O. von ihr sagt: Klein, fächel- oder becherförmig, blass, kaum gezont, zu- letzt mit kammförmig gestellten Fibern besetzt. Manche Exem- plare sind ganz genau in der Mitte gestielt, andere hingegen mehr fächeiförmig, hellgefärbt, mit Zonen und sehr kleinen Strichen oder Linien gezeichnet, etwas gelappt am unteren Ende oder an der Basis mit deutlichen, cylinderförmigen Fortsätzen versehen. Die Grösse erreicht nur selten einen halben Zoll, der Stiel, sofern ein solcher vorhanden ist, kaum eine halbe Linie. — Eine merkwürdige, kleine Art, welche an todten Ranken einer Vitis in den Sümpfen Süd-Carolina's (Nord-Amerika) wächst, wo sie Ravenel sammelte. Auriciilaria mesenterica Pers. Persoon, Mycologia eiiropaea I. p. 97. — Fries, Epicrisis p. 555. — Id. Hymeno- mycetes europaei p. 646. — Berkeley, Oiitlines of fungology p. 272. — Sac- cardo, Mycologia veneta p. 64. — Id. Mycotheca veneta no. 34. — ThelepJiora mesenterica Persoon, Synopsis fiingornm p. 571. — Fhlebia laesenterica Fr. Elen- chus fungorum p. 154. — Helvella mesenterica Dickson, Cryptog. I. p. 20. A. pileis dimidiatis e resupinato reflexis, integris, villosis, fasciato-zonatis, fuscescenti-cinereis; hymenio costato-plicato, fusco ■^^ II. Die Pilze der holzigen Theile. violaceo. — Subirabricata, coriaceo-mollis , snbgelatinosa , junior resupinata, effusa, mox reflexa; supra villo brevi, griseo rufescente vel olivaceo-sericea, plerumque zonis concentricis fasciata. Hyme- nium glabeiTimum, inferum, obscure purpurascens vel fusco-vio- laceum, plicis sparsis flexuosis, ramnlosis, nunquam papillosum. — Fr. 1. c. Ad caiidices Vitis viniferae Lin. Venetia: Treviso, Pado.va. (Saccardo.) Das mir vorliegende, auf Weinreben gewachsene Exemplar unterscheidet sieh in nichts von den andern, deren Substrate: Aesculus (Kastanien), ülmus (Ulmen), Castanea (Maronen), Carpinus (Weissbuchen) und viele andere Laubbäume sind. Die verkehrt aufgewachsenen, ziemlich grossen Hüte sind auf der Oberseite (welche also in diesem Falle eigentlich die untere, am Holz an- gewachsene ist) grau bräunlich, haarig, fast zottig, etwas gezont und haben einen ganzen, unzersehlitzten Rand. Das Hymenium ist tief aschgrau, im feuchten Zustande etwas gallertartig und wird höchst unregelmässig von stark hervortretenden Adern durchzogen und dadurch in viele , ganz ungleich grosse Felder getheilt. Die Falten oder Adern haben eine, meist etwas ge- furchte, sehr stumpfe, hellgraue Schneide, im Jugendzustande treten sie nur wenig hervor, je älter der Pilz wird, desto mehr ist es der Fall. — Bisher scheint dieser hübsche Pilz, welcher zu der Familie der ' Auricularinei, deren eigentlicher Typus er ist, gehört, nur erst in Venetien auf alten Weinstöcken von Vitis vinifera Lin. gefunden worden zu sein. Da er dort aber auf diesem Sub- strate sehr häutig ist, so häutig, dass ihn Saccardo in seiner „Mycotheca veneta" auf dieser Wirthspflanze ausgeben konnte, dürfte er wohl sicherlich auch in anderen Ländern mit Weinbau noch gefunden werden, besonders in den wärmeren, da Auricularia mesenterica überhaupt ein Pilz der wärmeren Klimate ist und je weiter nach Norden immer seltener wird. B. Auf toclten Stämmen und Reben. 75 Cyphella villosa Karst. Karsten, Mycolog:ia fennica III. p. 325. — Peziza villos-a Pers. Syn. fnng. p. 655. — Schweinitz, Synopsis fung. Carolinae p. 120, no. 1213. — Id. Synopsis of North American Fnngi p. 173, no. 834. — Fr. Systema mycolog. IL p. 104. — De CandoUe, Fl. francj. VI. p. 26. — Cooke, Handb. of British Fungi p. 690, no. 2055. — Trichopeziza villosa Fuck. Symbolae mycolog. p. 296. — Saccardo, Mycologia veneta p. 163. C. sessilis, minuta, persistens, globosa, villosa, alba, ore sub- cennivente. — Granula supei'licialia, nunc aggreg'ata, nunc absque ordine sparsa, tempestate pluviosa modo aperta. Stipitis rudi- mentum vix perspicuum; villus non semper distinctus. — Fr. 1. c. Ad sarmenta emortua Mtis mniferae Lin.^ Austria inferior (Thümen); Vitis Labruscae Lin. America septentr.: Carolina, Penn- sylvania. (Schweinitz.) An faulenden Stengeln grösserer Kräuter, sowie an Aesten verschiedener Laubbäume ist diese Art in Europa sehr häufig, an Weinreben fand ich sie erst ein einziges Mal bei Kloster- neuburg in Nieder-Oesterreich. Persoon und alle seine Nachfolger stellten unseren Pilz zur Gattung Peziza und Fuckel, als er dieses alte Genus in viele neue Genera zerlegte, zu seiner Gattung Trichopeziza. Aber merkwürdiger Weise, trotzdem man also diesen Pilz zu den Discomyceten brachte, hat noch niemand bei ihm Schläuche gesehen, sondern nur Sporen. Ich bin deshalb ganz mit Karsten einverstanden, welcher diese und andere schlauch- lose, bisher bei den Discomyceten untergebrachte Arten zu den Auricularineen bringt und sie bei der Gattung Cyphella einreiht. — Unser Pilz steht meistentheils heerdenweise aber doch ziem- lich zerstreut und nur ausnahmsweise dicht beisammen auf der Rinde, er ist klein, ungestielt, fast kugelig und ganz weiss, über und über mit feinen aber dichten weissen Haaren bekleidet. Bei feuchter Witterung öffnet sich der Pilz oben und zeigt einen etwas umgeschlagenen Rand, sowie ein weisses Hymenium. Auf und in diesem werden die kleinen, elliptischen, wasserhellen, Avie es scheint, immer farblosen Sporen an kurzen Basidien abge- schnürt. — An abgestorbenen Ranken von Vitis vinifera Lin. in Nieder-Oesterreich (Thümen), von Vitis Labrusca Lin. in Carolina und Pennsylvanien. (Schweinitz.) Yß II. Die Pilze der holzigen Theile. Cyphella albo-Tiolascens Karst. Karsten, Mycologia fennica III. p. 322. — Peziza alho-molascens Alb. et Schwz, Consp. fang. Lusat. p. 322, c. icon. — Cooke, Handbook of British Fiingi p. 686. — Fries, Systema mycol. II. p. 96. — Id. Elenchus fungorum II. p. 9. — Schweinitz 8yn. fung. Carol. p. 120, no. 1206. — Id. Synopsis of North American Fungi ]). 173, no. 815. — Lachnr-IIa aJho-violascens Fr. Summa veg. Seand. p. 365. — Saccardo, Mycologia veneta p. 161. — Fackel, Symbolae mycologicae p. 380. — Quelet, Les Champignons du Jura II. p. 418. — Pirotta, funghi parassiti dei Vitigni p. 22. — Cijphena Ourreyi Berk. et Er. Annal. of Nat. Hist. 1861. — Äscobolus Vitis Wallr. in sclied. C. snbsuberosa, sessilis vel subsessilis, e subsphaeroidea siib- hemisphaerica, albo-villosa. Hymenium laevc pallescens vel vio- laceo-pallens. — Gregaria, dura, junior subsphaeroidea, dein applanato-hemisphaerica, sicca clausa, intus margineque demum nigrescens, latitudo 1 — 5 Mm., passim prolifera. Sporae ovoideo- sphaeroideae vel snbsphaeroideae , inaequilaterales , 11 — 16 mm. long., 9 — 12 mm. crass. — Karst 1. c. In Vitis tmiiferae Lin. sarmentis subputridis. Venetia (Sac- cardo), Thuringia (Wallroth). Auch diese Species ist wie die vorhergehende von Karsten in seinen Werken mit vollstem Rechte von den Discomyceten zu den Basidiomyceten versetzt worden, denn es ist eben keine Peziza, keine Laclinella, da ihr die SchLäuche fehlen und die Sporen frei auf Basidien abgeschnürt werden. Es ist ein Unsinn, diese und andere Arten unter den Discomyceten aufzuzählen und ganz einfach hinzuzusetzen: „ascos non vidi". — Der Pilz wächst gesellig, er ist fast korkartig hart zu nennen, stiellos oder kaum in einen stielartigen Fortsatz verschmälert, die Gestalt hält die Mitte zwischen der kugeligen und halbkugeligen, in der Jugend kann man ihn sphärisch nennen, im reifen Zustande ist er mehr abgeflacht. Die ganze Aussenfläche ist mit weissem Filz überdeckt. Trocken ist die innere Scheibe durch den Rand ver- deckt, welcher sie ganz umschliesst, öffnet sich derselbe, so sieht man die Innenseite, sowie den Rand schwärzlich, das Hymenium aber blassviolett. Die Sporen sind eirundlich oder fast kugelig, jedoch unregelmässig, ihre Farbe ist wasserhell, sie messen in der Länge 11 — 16 mm., in der Breite 9—12 mm. Zuweilen sind mehrere Individuen zusammengeflossen, auch proliferirende kommen voi-. — Auf halbfaulenden Ranken von Vitis vinifera Lin. iii Thüringen von Wallroth, in Venetien von Saccardo beobachtet. B. Auf toclten Stämmen und Reben. 77 / Calloria vinosa Fr. Fries, Summa veg. Scand. p. 359. — Fuckel, Symb. mycolog. p. 283. — Peziza vinosa Albert et Schweinitz, Consp. fung. Lusatiae p. 308. — Fries, Syst. myc. II. p. 141. — Engl. Flora V. p. 205. — Ravenel, Fungi Carol. exsicc. IV. no. 19. — Berkeley, Outl. of Fung. p. 370. — Wallroth, Flora cryptog. German. II. p. 469. — Karsten, Peziza et Ascobolus p. 37. — Karsten, Monogr. Peziz. Fenn. p. 176. — Orbilia vinosa Karst. Mycologia fennica I. p. 101. C. minuta^ sessilis, subtremellosa, planiuscula, glabra^ integer- rima^ iucarnato-rubella. — Alb. Seh. 1. c. — Apotliecia subsparsa, subg-elatinosa, planiuscula, sicca concava, subcupuliformi-contracta, integra, laete carneo-rubra vel carneo-coccinea, 0"4 — O'T milim. lata. Asci cylindraceo-clavati , subrecti, 44 — 55 mm. long., 4 — 5 mm. crass. Sporae aciculari filiformes, 11—16 mm. long., 1 — 1"5 mm. crass. Paraphyses graciles, apice incrassato. - — Karst. 1. c. Ad sarmenta putrida Vitis Labruscae Lin. — America septentr. : Newfield New-Jersej (J. B. Ellis) 1877. Diese Pezizee, oder nach Fuckel's Ansicht, welcher ich mich anschliesse, Bulgariee, ist bisher in Europa, wo sie übrigens durch- aus nicht selten ist, nur auf faulenden Hölzern der Laubbäume gefunden worden. Fries und Karsten führen speciell Quercus an, während die anderen Autoren nur von Holz und Aesten im All- gemeinen sprechen. In Nord- Amerika jedoch tritt unsere Calloria auf faulendem Holze von Vitis Lahrusca Lin. auf und wäre daher auch bei uns auf diesem Substrate zu suchen. Sie bildet äusserst kleine, meist ziemlich zerstreut stehende Apothecien von schwach gallertartiger Consistenz, diese sind flach, werden erst beim Trocknen etwas concav und haben eine röthliche oder dunkel fleischrothe Färbung. Die langcylindrischen Schläuche stehen bündeiförmig verbunden zwischen äusserst zahlreichen, schlanken, fadenförmigen Paraphysen und enthalten die acht nadeiförmigen, 11 — 16 mm. langen und nur 1 — P5 mm. breiten, wasserhellen Sporen. In den weitaus meisten Fällen sind übrigens die Sporen nicht völlig entwickelt, und Fuckel hat, beispielsweise, wie er a. a. O. sagt, dieselben gar nicht gesehen. — J. B. Ellis fand diese Art und theilte sie mir mit, bei Newfield, New- Jersey in den Vereinigten Staaten. 1877. (Tab. V. fig. 9.) Yg II. Die Pilze der holzigen Theile. Laclmella macrochaeta Spegaz. uor. spec. Spegazzini in litt, ad me. L. cupulis mediis, gregariis vel densis, elevatis, hemispliae- rico-orbiculatis vel verrucaeformibus, primo clausis dein apertis, spadiceo-fuscis, villosis, villo ciiiereo, deiise; ascis cylindraceis^ leiiiter attenuatis, vertice rotundatis, 50—55 mm. long., 4-5—5 mm. crass., paraphysibus hyalinis, septulatis, paullo longioribus, 60 vel 62 mm. long., 1 — 1-3 mm. crass. obvallatis; sporis fusoidois, utrin- que aeutiusculis, biguttulatis, quandoque curvulis, 7 — ^10 mm. long., 1-5—2-2 mm. crass., liyalinis. Contextu excipuli parenehymatico, laxo, griseo-fuligineo, cellulis poiyedris, liyalinis, setulis densis, olivaceo-fuligineis , apice circinatis, expallidioribus, septulatis, crassiuscule tunicatis, 100 — 200 mm. long., 4—5 mm. crass. — Spegaz. in sched. In sarmentis emortuis, putrescentibus Vifis viniferae Lin., Venetia: Conegliano leg. Spegazzini. Aut. 1877. Die Becherchen dieser neuen Art stehen meistens gedrängt zusammen, jedoch ohne sich zu berühren oder gar zusammenzu- fliessen, sie sind anfänglich geschlossen, dann geöffnet, erhaben, halbkugelig oder hochwarzenförmig, kastanienbraun und dicht mit aschgrauen, feinen Haaren bedeckt. Die Schläuche haben eine cylindrische Gestalt, sind nach der Basis unbedeutend ver- engert, am Scheitel abgerundet, 50—55 mm. lang, 4-5 — 5 mm. breit und werden von farblosen, septirten, nur wenig längeren, fadenförmigen, 60—62 mm. langen und nur 1 — l'o mm. dicken Paraphysen umgeben. Die spindelförmigen Sporen sind an beiden Enden zugespitzt, manchmal etwas gekrümmt, sind farblos, messen in der Länge 7 — 10 mm. und in der Breite 1-5 — 2-2 mm. und haben zwei Nuclei. — C. Spegazzini entdeckte im September 1877 bei Conegliano in Venetien diese hübsche neue Art auf faulen- den Reben von Vitis vinifera Lin. Propolis promimila Thüm. Stictis prominula Schweinitz, Synopsis of North American Fungi p. 180, no. 997. P. majuscula, valde prominens, primum immersa, demum fere libera aut superficiahs, disco ime excavato albido-pallido, B. Auf todten Stämmen und Reben. 79 limbo valde dilatato, vix lacerato, sed saepe irregulär! pluribus quasi in uiium confluentibus. — Schwz. 1. c. In libro raraentarum Viüs Lahruscae lAn. America septentr. : Pennsylvania. (Schweinitz.) Schweinitz führt diese Art unter dem Subgenus Propolis von Stictis Sin, und obzwar über Schläuche und Sporen, die Kri- terien zur Trennung dieser beiden Gattungen, kein Wort gesagt ist, glaube ich doch nicht fehlzugreifen, wenn ich diese Species gleich definitiv zu Propolis bringe. Da mir der Pilz unbekannt ist, füge ich nur lediglich eine deutsche Uebersetzung der lateinischen Original-Diagnose des Autors bei. Dieselbe lautet: Sehr gross, stark hervorragend, zu Anfang eingesenkt, späterhin beinahe frei und oberflächlich aufsitzend. Die blassweissHche Scheibe ziemlich ausgehöhlt, der Rand derselben sehr stark verdickt, kaum etwas zerschlitzt, aber dafür häutig mit anderen zusammenfliessend und sich verbindend. — Auf dem Baste abgestorbener Ranken von Vitis Labrmca Lin. bei Bethlehem im nordamerikanischen Staate Pennsvlvanien von Schweinitz entdeckt. Patellaria atro-fusca Berk. et Gurt. Berkeley, Notices of Nortli American Fungi in Grevillea IV. pag. 2, no. 756. — Pirotta, funghi parassiti dei Vitigni p. 16. P. orbicularis, margine elevato, atro fusca; ascis clavatis; sporidiis oblongis, triseptatis. — Berk. 1. c. In sarmentis tenuibus Vitis vulpinae Lin. America septentr.: Carolina septentrionalis. (Gurtis.) Ich habe diese Species nicht zu Gesicht bekommen, sie wird von den Autoren a. a. O. als sehr klein, vom Habitus der Patel- laria atrata beschrieben ; die Scheiben sind rundlich, schwärzlich- braun, mit einem erhabenen Rande, sie entspringen aus einem zarten, schwarzen Mycelium, welches die Zweige rundherum um- gibt. Die keulenförmigen Schläuche enthalten oblong-eiförmige, dreimal getheilte Sporen, die einreihig angeordnet sind. — Der Pilz wächst auf dünnen Ranken von Vitis vulpina Lin., er ward von Gurtis im nordamerikanischen Staate Nord-Carolina, wie es scheint, nur einmal gefunden. 80 IT. Die Pilze der holzigen Theile. Peziza Titicola Pers. Persoon, Mycologia europaea p. 309. - Fries, Systema mycolog. II. p. 151. — Rabenhorst, Deutschi. Krypt.-Flora p. 344, no. 2642. - Pirotta, funghi parassiti dei Vitigni p. 28. — Schweinitz, Synopsis of North American Fungi p. 177, no. 950. — Peziza Vitis viniferae Kirchner in Lotos 1856 p. 246. P. sessilis, subcoriacea, crassiuscula^ cupulis planiusculis, sordide nigris, margine tenui cinctis, disco superficialis rufo- carneo. — Subiculum tenue, nigrescens, subpulverulentum; cupulae subseriatae, reguläres ^ P. atro-virentis, praesertim colore^ haud absimiles. — Pers. 1. c. In rimis ramorum Vitis viniferae Lin. und Lahruscae Lin. — Saxonia (Rabenhorst), Gallia (Cauvin), Bohemia (Kirchner), Penn- sylvania (Schweinitz). Diese Species wird von keinem unserer neuen Mykologen, wie Fuckel, Saccardo, Karsten etc. erwähnt, sie scheint sehr selten zu sein, auch mir gelang es nicht, authentische Exemplare mir zu verschaffen, trotzdem Rabenhorst sie als ,,häufig bei Dresden" a. a. O. aufführt! Die Becherchen sind reihenweise angeordnet, sie sind sitzend, von lederartiger Consistenz, ziemlich schmutzig, schwarz und abgeflacht, von einem kleinen zarten Rande umgeben. Die innere Scheibe ist flach, rothbraun. — Schläuche und Sporen werden gar nicht erwähnt, zu welcher der jetzt allgemein anerkannten Gattungen der Pezizeen dieser Pilz zu bringen ist, muss also vorläufig dahingestellt bleiben. — Sie wächst in den Ritzen alter Reben von Vitis vinifera Lin., von Cauvin ward sie in Frankreich, von Rabenhorst in Sachsen, von Kirchner in Böhmen gefunden, auf Vitis Labrusca Lin. gibt sie Schweinitz in Pennsylvanien an. Peziza tumida Pers. Persoon, Mycologia europaea I. p. 269. — Fries, Elenchus fungorura II. p. 15. — Id. Systema mycol. II. p. 97. — Wallroth, Flora german. cryptog. II. p. 454. — Rabenhorst, Deutschi. Kryptog. Flora p. 360, no. 2776. — Dermatea tumida Fr. summa veg. Scand. p. 362 (in nota). — Pirotta, funghi parassiti dei Vitigni p. 22. P. sessilis, subcoriacea, depresso-ventricosa, leviter tomen- tosa, opaca, gilvo-pallida, disco tumido-nigrescente. — Ab initio tota clausa videtur, saltim tomento involuta, in medio dein aperitur ore circulari; discus tandem conspicitur, qui est superficialis seu J B. Auf todten Stämmen und Reben. 81 promiscens, rugulosus quasi et immarginatus ; latitudo linearis. — Fr. 1. c. In sarmeutis emortuis Vitis viniferae Lin. Helvetia (Chaillet), Saxonia (Rabenhorst), Thuringia (Wallroth,) Die Angabe von Fries a. a. O., dass der Pilz sehr selten sei, ist jedenfalls richtig, denn ich besitze diese Art weder in meinem sehr grossen Herbarium, welches namentlich an Pezizeen sehr reich ist, noch findet sich bei irgend einem der neueren Autoren, wie Fuckel, Saccardo, Karsten, Cooke, Quelet, dieser Pilz auch nur erwähnt ! Jedenfalls sehr auffallend und dazu auf- fordernd, diesen verschollenen Bürger unserer Flora eifrigst wieder aufzusuchen. — Eine deutsche Uebersetzung der Fries'schen Be- schreibung gebe ich hier, mit Zuhilfenahme der von Rabenhorst a. a. 0. mitgetheilten. Die Peziza ist gesellig, sitzend, fast leder- artig, niedergedrückt-bauchig, schwach tilzig, matt-hellzimmtfarbeu; die Scheibe ist aufgeschwollen, schwärzlich ; zu Anfang ist der ganze, ungefähr 1 — 1*5 Mm. hohe Pilz von einem hellen Filz bedeckt und eingeschlossen, später bekommt er dann eine kreisrunde Mündung, bis endlich die Scheibe hervortretend an- geschwollen, runzelig und ungerandet ist. Weder von Schläuchen noch von Sporen ein Wort, nach der Manier der alten Myko- logen, welche lediglich das makroskopische Aussehen der Pilze beschrieben. — An dürren Rauken von Vitis vinifera Lin. in der Schweiz von Chaillet, in Thüringen von Wallroth, in Sachsen bei Dresden von Rabenhorst orefunden. ö" Peziza priüiiata Schwz. Sc.hweinitz, Synopsis fungorum Caroliucae p. 120, no. 1216. — Id. Synopsis of North American Fungi p. 174, no. 855. — Fries, Systema mycologicum II. p. 109. — Pirotta, funghi parassiti dei Vitigni p. 29. — Peziza conspersa Pers. Myco- logia europaea I. p. 271. — ? Thelebolus liirsutus Fr. Elench. fung. II. j). 51. P. minuta, dense aggregata, membranacea, nigra, cinereo- pulverulenta cum subiculo, cupulis subclausis. — Subiculo tenuis- simo insident cupulae complanatae, concavae, subclausae, mem- branaceae, nigrae, omnino pulvere farinaceo, cinereo tum dense testae, ut Sphaerias credas, madidae aperiuntur ore inflexo, disco nigrescente. — Schwz. 1. c, V. Thümen. Die Pilze des Weinstockes. 6 32 II- Die Pilze der holzigen Tlieile. In corticibus emortuis Vitis Lahruscae Lin. longe lateque profusa, America septentrionalis : Carolina australis et Pennsyl- vania. (Schweinitz.) Aus diesem Pilze werde ich nicht recht klug, ich habe leider keine Original-Exemplare mir zu verschaffen vermocht^ und muss mich demnach ganz auf die Wiedergabe der Originaldiagnose beschränken ; was aber auffallend ist, das ist die Angabe von Streintz in seinem „Nomenciator fungorum" p. 595, wo er unsere Pezlza und die Persoon'sche Peziza conspersa als Synonyme zu Fries's, Ihelebolus hirsutus zieht und für letztere Art als Quelle den ,,Elenchus fungorum" IL p. 51 angibt. Auf dieser Seite des betreffenden Werkes ist aber gar kein Thehholus hirsutus be- schrieben, überhaupt kommt in dem ganzen Abschnitt über Theleholns in diesem Buche der Name hirsutus gar nicht vor. Man muss demnach wohl annehmen, dass der gute Streintz hier wieder einen seiner, schier zahllosen, Lapsi gemacht hat, von denen bekanntlich sein Werk in einer Art wimmelt, welche eine Benützung desselben nur mit der alleräussersten Vorsicht gestattet. — Nach Schweinitz ist das Subiculum unseres Pilzes sehr zart, die Becherchen sind ungemein klein, stehen nahe beieinander, sind häutig, schwarz, zusammengedrückt, concav ge- bogen, beinahe ganz geschlossen und auswendig ganz mit einem mehligen, pulverigen Belege von aschgrauer Farbe bedeckt, welcher übrigens auch das Subiculum überzieht. Der Rand der Becherchen ist wenig gebogen, die Scheibe schwärzlich. — Be- deckt die abgestorbene Rinde todter Vitis Lahrusca-Stämme weit und breit. Der Pilz ward in den beiden nordamerikanischen Staaten Süd-Carolina und Pennsylvanien von Schweinitz be- obachtet. Peziza cinereo-fusca Schwz. Schweinitz, Synopsis fungorum Carolinae p. 119, no. 1192. — Id. Synopsis of North American Fungi p. 17.S, no. 817. — Fries, Systema mycologicum II. p. 97. — Berkeley, Notices of North American Fungi in Grevillea III. p. 155. — Pirotta, funghi parassiti dei Vitigni p. 28. P. sessilis, applanata, firma, farinaceo-hirta, cinereo-virens, disco fusco-badio — Gregaria, minuta, lineam dimidiam lata, cupulae hemisphaericae , reguläres (ut in P. flammea), margine involuto, saepius clausas. — Fr. 1. c. B. Anf todten Stämmen und Reben. 83 In sarmentis emortuis Vüis vulpinae Lin. America septentr. : Carolina septentinonalis. (Curtis, Schweinitz.) Ich habe diese Species, welche nach ihren nächsten Ver- wandten bei Fries^ wohl zur Gattung LacJmella und damit zu den" Patellariaceen zu stellen wäre, nicht gesehen^ leider sind auch weder die Schläuche, noch die Sporen, auf welche früher ja gar kein Gewicht gelegt ward, beschrieben, irgend ein Urtheil abzu- geben, bin ich daher nicht in der Lage. Die Autoren beschreiben den Pilz als sehr klein, dicht zusammenstehend, kaum '/j Linie breit, sitzend, abgeplattet, fest von Consistenz, bestäubt rauh, graugrün von Farbe; die Becher halbkugelig, regelmässig, mit emporgeschlagenem Rande , häutig geschlossen bleibend •, die Scheibe von tiefbrauner Farbe. — An abgestorbenen Ranken von Vitis vulpina Lin. im nordamerikanischen Staate Nord-Carolina von Schweinitz und Curtis gesammelt. Peziza peiinicillata Schwz. Schweinitz, Synopsis fungorum Carolinae p. 120, no. 1204. — Id. Synopsis of North American Fungi p. 173, no. 829. — Fr. Syst. mycol. IL p. 102. — Pirotta, funghi parassiti dei Vitigni p. 28. P. gregaria, minutissima, alba, cupula concava, extus pilis longis, cinereis. — Punctiformis, madido tempore aperta, intus glabra, margine crinito ; siccitate contrabitur, ita ut pili longi cinerei pennicillatim insidere videanttir ligno, ut Byssus. — Schwz. 1. c. In rimis corticis Vitis Lahruscae Lin. Frequens. America septentr. : Pennsylvania, Carolina australis. (Schweinitz.) Es ist diess eine Pezizee, welche ich leider ebenfalls nicht selbst untersuchen konnte. Sie ist dem Autor zufolge sitzend, kaum her- vorragend, punktförmig, nur bei feuchter Witterung geöffnet, die Becherchen sind klein, dicht stehend, weisslich, concav, aussen mit langen, aschgrauen Haaren bekleidet, innen glatt. Die er- wähnten Haare sind gleichsam pinselförmig gestellt und hüllen beinahe das Holz der Reben, auf denen der Discomjcet wuchert, ein. — In Nord-Amerika, sowohl in Süd-Carolina als auch in Pennsvlvanien, in den Rindenrissen von Vitis Lahrusca Lin. von Schweinitz entdeckt. ^^ IL Die Pilze der holzigen Tlieile. Peziza Vitis Schwz. Schweinitz, Synopsis of North American Fungi p. 173, no. 843. P. minuta, difformiter globosa, clausa, carnea, sed villo albo extus laxius involuta, margine crenulato-plicato, disco pallido; punctiformis. — Scliwz. 1. c. In rimis corticis Vitis Lahruscae Lin. Pennsylvania, America septentr. (Schweinitz.) Es dürfte diess der Beschreibung nach wohl eine, von allen anderen auf Weinreben vorkommenden Pezizeen ganz verschiedene Art sein. Der Autor beschreibt sie als punktförmig, sehr klein, ungestaltet kugelig, geschlossen, fleischröthlich, auswendig von zarten, dünnen, weissen, zottigen Haaren umgeben; der Rand ist gefaltet-kerbig, die Scheibe blassfärbig. — In den Spalten und Rissen der Rinde von Vitis Labriisca Lin. bei Bethlehem in Pennsylvanien, Nord-Amerika, von Schweinitz gefunden. Peziza ascoboloidea Schwz. Schweinitz, Synopsis of North American Fungi p. 175, no. 877. P. minutissima, sparsa, extus fibrosa, Candida, turbinata carne, sed vix stipitata; disco subcarneo quasi ascis ascoboloideis punctato, subconvexulo, siccitate clause; vix semilineam excedit. — Schwz. 1. c. In rimis corticis Vitis Lahruscae Lin. America septentr.: Pennsylvania. (Schweinitz.) Ich kenne diese Art nur aus der etwas confusen und eigen- thümlichen Diagnose des Autors a. a. O. Er beschreibt sie folgendermassen : Sehr klein, zerstreut stehend, die Becherchen auswendig faserig behaart, weisslich, kreiseiförmig, aber doch kaum gestielt zu nennen. Die Scheibe hell fleischfarbig, gleichsam durch ascobolusartige Schläuche punktirt, fast convex gewölbt, im trockenen Zustande geschlossen. Die Grösse erreicht kaum y.j Linie. — In den Rindenrissen von Vitis Lahruscae Lin. bei Beth- lehem in Pennsylvanien, nordamerikanische Freistaaten. (Schwei- nitz.) — Was der Ausdruck : „gleichsam durch ascobolusartige Schläuche punktirt" eigentlich bedeuten soll, ist mii- vollständig unklar ! B. Auf todten Stämmen und Reben. 85 Pyrenopeziza Vitis Rehm. Rehm, Ascomyceten no. 67. — Winter in „Flora" 1872 p. 526. — Pirotta, funghi parassiti dei Vitigni p. 24. — ? Peziza vüicola Pers. conf. Rabenhorst, Deutsch- lands Kryptogamen-Flora I. p. 344, no. 2642. — Peziza avipelina Pass. in Rabenh. Fungi europaei no. 1706 (sec. Rehm. in litt.). P. cupulis sparsis gregariisve, primo globosis, margine in- voluto fere clausis, demum apertis, hemisphaericis vel ovatis, margine subcrenato, irregulariter inciso^ incurvo, sessilibus^ opaco fusco-atris, verruculoso-rugosis, basi pilis pallidioribus, arachnoideis^ repentibus cinctis, disco concavo, pallidiore, 0'3 — 0*5 Mm. (non Mikromill. ut Winter 1. c.) latis. Ascis cylindraceis, breviter stipitatis^ octisporis, 43 — 57 mm. long., 4 — 6 mm. crass. ; para- physibus filiformibus, ascos aequantibus; sporidiis in asci parte superiore inordinatis, cylindraceo-clavuliforraibus, continuis, hja- linis, rectis, 1- — 10 mm. long., 1—2 mm. crass. — Winter 1. c. In cortice truncorum emortuorum Vitis sylvestris Gmel. Hun- garia (Lojka) ; in Vitis viniferae Lin. Parma (Passerini). Ich besitze in meinem Herbar sehr reiche und höchst in- structive Exemplare dieses neuen Discomyceten und will an der Hand derselben es versuchen, eine genügende Beschreibung zu entwerfen. Auf der 1 — IV2 M™- dicken alten, abgestorbenen Rinde sitzen die Individuen einzeln zerstreut, sie sind in der Jugend fast kugelig geschlossen, öffnen sich aber später bald und nehmen eine mehr oder weniger halbkugelförmige Gestalt an 5 ihr nur unscheinbarer Rand ist wenig zerschlitzt, die Scheibe ist schwach gebogen und matt schwarz, während die Farbe des Pilzes selbst ein tiefes Schwarz ist. Die Becherchen sind unge- heuer klein und von der durch Alter und Fäulniss geschwärzten Rinde mit unbewaffnetem Auge nur schwer zu unterscheiden, sie haben ungefähr 7:i ^^'^. Durchmesser (nicht wie Winter a. a. O. sagt, 0'3 - 0-5 Mikromillimeter), sie sind ungestielt und an ihrem Anheftungspunkte zeigen sich einzelne feine, schwärzliche Här- chen. Die Schläuche sind in den meisten Individuen zum grössten Theile noch nicht ganz reif, doch finden sich überall auch voll- kommen ausgebildete ; ihre Gestalt ist schlank-keulenförmig bis fast cylindrJsch, am Scheitel sind sie stumpf zugespitzt, an der Basis sehr verschmälert und in eine Art von kurzen, dünnen, hyalinen Stiel ausgezogen. Die Membran ist ziemlich dünn, 86 II- Die Pilze der holzigen Theile. durchsichtig, die acht Sporen sind ohne alle Ordnung in der oberen Hälfte vertheilt, die Länge schwankt zwischen 40 und 55 mm., die Breite ist constant zwischen 4 und 6 mm. Die Sporen sind fast cylindrisch, gerade, an beiden Enden rundlich- abgestumpft, farblos, einfach und messen 7 — 10 mm. in der Länge, 1 — 2 mm. in der Breite. — Auf der Rinde eines arm- dicken Stammes von wilder Vitis vinifera Lin. (nach meiner Meinung ist darunter w^ohl die als Vitis sylvestris Gmel. bekannte Form zu verstehen) bei Kaposvar im südlichen Ungarn von H. Lojka gesammelt, ferner bei Parma von Passerini auf Vitis vinifera Lin. gefunden. — Dass zu dieser Art die von Rabenhorst a. a. O. aufgezählte Peziza viticola Pej*s. als Synonym zu ziehen sei, halte ich nicht für wahrscheinlich, denn die Ausdrücke Raben- horst's a. a. O. : „reihenweise, fast dick, grauschwarz, Scheibe flach, rothbraun '^, passen durchaus nicht auf unsere Art! (Tab, III fig.25.) Helotium sarmentorum De Not. De Notaris, Proposte cli alcune rettificazioni al profilio dei Discomyceti in „Com- mentario della societä crittogamol. italiana" p. 379. — Saccardo in ..Michelia" I. p. 67. — Pirotta, fung'lii parassiti dei Vitigni p. 35. Ascomata e basi contracta biatoroidea, disco plus minusve protuberante, aurantiaco; sporidia fusoidea, nucleola 2 — -3 foventia, hyalina. — De Not. 1. c. — Asci 90 mm. long., 13 mm. crass., sporidia 16 mm. long., 5 mm. crass. In sarmentis emortuis Vitis viniferae JAn. — Italia : Milano (De Notaris), Parma (Passerini), Venetia (Spegazzini). Dieser hübsche Pilz Avächst auf abgestorbenen Ranken des Weinstockes, und zwar gesellig. Die Individuen sind ohne alle Ordnung rund herum zerstreut, von mittlerer Grrösse (im Verhältniss zu anderen Species der Gattung Helotiitm), sitzen auf der Rinde selbst, sind kaum merklich, oft gar nicht gestielt, höchstens am unteren, aufsitzenden Ende etwas zusammen- gezogen, die Scheibe ist mit einem sehr zarten, kaum hervor- tretenden, etwas helleren Rande versehen, ihre Farbe ist ein mattes Gelbbraun oder bräunliches Oran2:erotli, die Oberfläche ist glatt. Die zahlreichen, in Bündeln stehenden Schläuche sind aufrecht, keulenförmig, am Scheitel zugerundet, an ihrer Basis etwas (nach und nach) verschmälert, haben eine dünne B. Auf todten Stämmen und. Reben. 87 Membran und sind farblos, sie enthalten acht, in einer Reihe stehende Sporen. Diese letzteren sind bi'eit-spindelförmig oder spindelig-elliptisch, einfach, wasserhell und enthalten zwei oder drei Nuclei,* die beiden Enden sind stumpf lieh zugespitzt, ihre Grösse beträgt 16* mm. in der Länge und 5 mm. in der Breite, während die Schläuche 90 mm. lang und lo mm. breit sind. Zahlreiche, wasserhelle, fadenförmige Paraphysen, welche am oberen Ende kaum merklich verdickt sind, umgeben die Schläuche. — Dieser Pilz scheint in Italien nicht selten zu sein, wenigstens in einigen Gegenden, bei Mailand sammelte ihn De Notaris auf trockenen Reben von Vitts vinifera Lin., von Parma erhielt ich ihn in grosser Menge durch meinen Freund, Professor Passerini, in Venetien fand ihn Spegazzini. — Ausseritalienische Standorte sind mir bisher nicht bekannt geworden. (Tab. IV. hg. 11.) Helotiimi yitigenum De Not. De Notaris, Proposte di alcune rettificazioni al profilio dei Discomyceti in „Com- mentario della soeietä crittogamol. italiana'' p. 377. — Saccardo in Atti Soc. Veneto-Trentina Scienzia Natur. II. p. 137. — Id. Mycotheca veneta no. 959. — Pirotta, fiinghi parassiti dei Vitigni p. 27. H. ascomata stipite mediocri instructa, Lecanorina; disco pallide stramineo, tenuiter marginato, convexo, subtus pallescentia; sporidia ellipsoideo-fusoidea, hyalina, nucleolis quatuor refecta, longitudinis 20 mm. paullo excedentia. — De Not. 1. c. H. cupulis spai-sis, stipite mediocri, crasso instructis, primo excavatis, marginatis, demum planis subconvexisque, patellae- formibus, ceraceis, pallide flavis, disco pallide stramineo, tenuiter marginato, glabris ; stipite plerumque curvato, hyalino, diaphano, demum pallide flavo; ascis cylindraceis vel subclavatis, pedicello brevissimo instructis, octisporis, 90 — 110 mm. long., 16 — ^18 mm. crass. ; sporis confuse serialibus vel in asci parte superiore con- globatis, oblongo-fusiformibus, continuis, bi- vel quadriguttulatis, hyalinis, 16 — 20 mm. longitudinem, 4 — 6 mm. crassitudinem me- tientibus; paraphysibus numerosis, filiformibus, simplicibus (an semper?), obscure septatis, ascos non superantibus. — Pirotta 1. c. Ad ramos emortuos Vitis viniferae Lin., Italia: Val d'Intrasca (De Notaris), Padova, Treviso (Saccardo). 88 II- Die Pilze der holzigen Theile. Die Becherchen dieser Art stehen zerstreut auf den Ranken, sie sind zu Anfang ausgehöhlt, gerandet, später aber flach und sogar convex gebogen, schüsseiförmig, wachsartig, hellgelb, ein ziemlich dicker Stiel trägt sie, die Scheibe ist wenig berandet, blass strohgelb, der Stiel meistens ein wenig gebogen, farblos, durchscheinend, zuletzt sehr hell gelblich. Die cylindrischen oder fast keuligen Schläuche haben ein sehr kurzes Stielchen, sind achtsporig und messen 90 — 110 mm. in der Länge und 16 bis 18 mm. in der Breite, sie enthalten die oblong-spindelförmigen Sporen , welche einfach sind , zwei bis vier Nuclei enthalten, 16 — 20 mm, in der Länge und 4 — 6 mm. in der Dicke messen und von wasserheller Farbe sind. Sie sind entweder unordentlich im Schlauche eingereiht oder auch in dessen oberem Ende zusammen- geballt. Die zahlreichen Paraphysen sind einfach, fadenförmig, un- deutlich septirt und mit den Schläuchen von gleicher Länge. — Ob, wie Pirotta a. a. O. behauptet, diese Species mit Helotium hyalojpes Fuck. identisch ist, muss ich bezweifeln, denn Fuckel gibt die Schläuche seiner Art mit 126 mm. an, also um 16 — 36 mm. mehr als bei voidiegender Species, und ich bin der Ansicht, dass eine so grosse Differenz genügend ist, beide Formen vorläutig noch auseinander zu halten ! — Bis jetzt ward unsere Art nur in Italien gefunden, und zwar von De Notaris im Val d'Intrasca und von Saccardo bei Padova und Treviso, stets auf abgestorbe- nen Ranken von Vitis vinifera Lin. Helotium hyalopes Fuck. Fuckel, Symbolae mycologicae, Nachtrag II. p. 63. — Id. Fungi rhenani ex- siccati no. 2685. H. cupulis ceraceis, sparsis, distincte stipitatis, primo ex- cavatis, marginatis, demum planis subconvexisque, patellaeformi- bus, pallide-flavis, glabris, lineam unam latis, stipite plerumque curvato, hjalino-diaphano, demum pallide flavo ; ascis subclavatis, sessilibus, octisporis, 126 mm. long., 18 mm. crass.; sporidiis plerumque in asci superiore parte congiobatis, oblongo-fusiformi- bus, continuis, subinaequilatei-alibus, biguttulatis, hyalinis, 16 mm. long., 6 mm. crass. ; paraphysibus numerosis. — Fuck. 1. c. In sarmentis emortuis, acervatis Vitis viniferae Lin. Nassovia. Raro. (Fuckel.) B. Auf todten Stämmen und Reben, 39 Die ziemlich kleinen, deutlich gestielten Becherchen dieses Discomyceten sind von fast wachsartiger Consistenz, sie sitzen zerstreut auf der Rinde, sind zu Anfang mit einem kleinen, niedrigen Rande versehen, breiten sich aber später flach oder kaum convex gebogen aus; sie sind ungefähr Tö — 2 Mm. hoch, aussen glatt, schüsseiförmig, hell goldgelb, ihr Stiel ist mehr oder weniger gebogen, farblos, bei der Reife des Pilzes von derselben Farbe wie die Scheibe. Die Schläuche, welche der Autor fast keulenförmig „subclavatis" nennt, möchte ich lieber mit cylin- drisch-keulenförmig bezeichnen, sie sind ungestielt, oben ein wenig abgerundet , haben eine sehr dünne Membran , acht Sporen und sind 126 mm. lang, 18 mm. breit. Die, stets im ober- sten Theile des Schlauches angehäuften Sporen messen 16 mm. in der Länge und 6 mm. in der Breite, sie sind breit spindel- förmig, an der einen Längsseite fast gerade, an der andern aus- gebaucht, einfach, oben und unten verschmälert zugerundet, mit einem oder mit zwei Nucleis und nach meinen Untersuchungen hellgelblich, nach Fuckel wasserhell. Die zahlreichen Paraphysen sind ungefähr halb so lang als die Schläuche, sie sind wasser- hell, sehr durchsichtig, fadenförmig, an den Spitzen unbedeutend verdickt. — Fuckel fand diesen Pilz auf, zu Haufen geschich- teten Reben von Vitis vinifera lAn., einmal im Herbst bei Buden- heim in Nassau, aber da sehr zahlreich über den sehr grossen Haufen verbreitet. (Tab. IH. lig. 18.) Helotium puUatura Ger. Gerard in Bulletin of the Torrey Botanical Club of New York 1875 §. 24. — Hedwigia 1875 p. 189. H. acervulatum, obscure fusco-luteo, sicco obscuriore cinereo, primo clavato demum obconico; pedicello brevissimo in cupula dilatato, disco piano, concavo, non marginato, 1 — 2 Mm. lato; asci cylindracei, angustissimi ; sporae lineariformes, truncatae, bi- vel quatuor nucleatae, obsolete demum septatae, 18 — 20 mm. long., 4 mm. crass., flavidae. — Ger, 1, c. Ad sarmenta emortua Vitis Labruscae Lin., locis humidis, America septentrionalis : Poughkeepsie, New York. (Gerard.) Der Autor, welcher mir den grössten Theil seiner Funde mittheilt, hat mir leider gerade diese Species nicht zugesendet, 90 II- Die Pilze der holzigen Theile. aus Autopsie kann ich daher eine Beschreibung nicht liefern und setze an deren Stelle die a. a. O. in der Hedwigia publicirte. — Haufenweise, dunkel braungelb im frischen Zustande, trocken dunkler und rauchgrau, anfangs keulen-, dann verkehrt kegel- förmig; Stiel kurz, in den Becher erweitert; Scheibe flach, trocken concav, nicht berandet, 1 — 2 Mm. breit; Schläuche cylindrisch, schmal ; Sporen linealisch, abgestumpft, mit zwei bis vier Nucleis, später scheinbar septirt, 18 — 20 mm. lang, 9 mm. breit, gelblich. — An Ranken von Vitis Lahrusca Lin., an feuchten Orten. Poughkeepsie im nordamerikanischen Staate New York von Gerard entdeckt. Stictis Saccardoi Rehm. Eehm in litt, ad Saccardo. — Saccardo in „Nuovo Giornale botanico italiano" VIII. p. 184. — Id. Mycotlieca veneta no. 258. — Stictis radiata Sacc. Mycol. veneta p. 156, Tab. XV. %. 48 — 51 et prob. plnr. aiictorum. St. peritheciis gregariis vel sparsis, immersis, orbicularibus, urceolatis, primitus clausis, demum apertis, margine reflexo, in lacinias obtusas radiatim patentis fisso, niveis vel albidis, pul- verulentis, epithecio testaceo vel subaurantiaco, circiter 0-8 Mm. lato; ascis cylindraceis, 130 — 140 mm. long., 7 — 8 mm. crass., jodii ope non coerulescentibus ; sporis conglobatis, hliformibus, guttulatis, hyalinis, tenuibus, non septatis, 100 mm. long., 1 bis 1-3 mm. (neque 2 mm.) crass.; paraphysibus numerosis, tilifor- mibus, 1-5 mm. crass. — A Stictis radiata Pers. differt ascis an- gustioribus, brevioribus, sporidiis tenuioribus, non septulatis. — Sacc. 1. c. In Vitis viniferae Lin. sarmentis subputridis. Venetia: Co- negliano, vere leg. C. Spegazzini. Es hat den Anschein, als sei diese, erst vor ganz Kurzem J von Rehm unterschiedene Art vielfach mit Stictis radiata Pers. f verwechselt worden und ein genaues Studium der Exemplare dieser Species in den verschiedenen Herbarien dürfte sicherlich einen grösseren Verbreitungsbezirk der neuen Form nachweisen. Bis jetzt war sie, so viel ich weiss, nur auf Sahia glutinosa be- kannt. — Die, entweder dicht bei einander oder mehr zerstreut stehenden Perithecien des Pilzes sind fast kreisrund, etwas ein- gesenkt, schüsseiförmig, zu Anfang ganz geschlossen, dann später B. Auf todten Stäinmen und Reben. 91 geöffnet, schneeweiss oder grauweisslich, seh wach bestäubt, un- gefähr acht Zehntel emes Millimeter im Durchmesser haltend, ihi- Rand ist zurückgeschlagen und meistentheils in mehr oder weniger stumpfliche Lappen zerschlitzt, das Epithecium oder die Scheibe ist gelblich oder schwach orangeröthlich gefärbt. Die Schläuche sind schraal-cylindrisch, 130 — 140 mm. lang und 7 bis 8 mm. breit, von Jodtinctur werden sie nicht gebläut ; die Sporen sind zusammengeballt, lang fadenförmig, gekörnelt, sehr dünn und zart, unseptirt, wasserhell und im Durchmesser 100 mm. lang und nur 1 — 1'3 mm. breit; die zahlreichen Paraphysen sind fädio-, farblos und circa 1"5 mm. dick. — Durch die kürzeren und schmäleren Schläuche, durch die Wirkungslosigkeit von Jod auf dieselben und durch die dünneren und nicht septirten Sporen ist diese Species hinlänglich von Stictis radiata unterschieden. — C. Spegazzini fand diese Art im Frühjahr 1877 bei Conegliano in Venetien an dünnen, halbfaulen, meistens bereits entrindeten Ranken von Vitis vinifera Lin. Stictis iiberrinia Mont. Montagne in Annales d. sc. nat. 3. Ser. XII. 1849, j). 315. — Castagne, Suppl, Catalogiie plantes Marseille p. 41. — Pirotta, funghi parassiti dei Vitigni p. 15. — Sphaeria uherrima Gast. Cat. plantes Marseille p. 172. S. peritheciis couicis, primo cinerascentibus, deiude nigris ; ostiolo unico ; ascis numerosis, elongatis, flexuosis, saepe incur- vatis, paraphyses aequantibus; sporis plurimis (quadraginta et ultra in unoquoque asco), simplicibus, ovatis aut truncatis. — Pirotta 1. c. Ad sarmenta arida Vitis viniferae Lin. cultae et sylvaticae, pr. Marseille, Gallia. (Castagne.) Mir ist diese Species lediglich aus dem Pirotta'schen Werk- chen bekannt, ich muss mich demnach darauf beschränken, dessen a. a. O. gegebene Beschreibung zu reproduciren. Auf den ausgebleichten, fast ganz weiss gewordenen Ranken befinden sich die kleinen, kegelförmigen Perithecien, welche zu Anfang eine aschgraue, späterhin eine schwarze Farbe besitzen 5 es ist nur ein Ostiolum oder eine Mündung vorhanden, die sehr zahlreichen Schläuche sind sehr lang, hin und her gebogen, doch au^ch zu- Aveilen ganz gerade, sehr schmal und mit den Paraphysen von 92 II- Die Pilze der holzig'en Theile. gleicher Länge vermischt. Die Sporen, von denen sich oft vierzig und mehr in einem Schlauche finden , sind einfach , eirund , an den beiden Polen abgestutzt. Ueber die Dimensionen von Schläu- chen und Sporen finden sich keine Angaben. — Montagne a. a. O. glaubt nicht zu irren, wenn er diese Stictis für den Jugendzustand der Stictis jpupula Fr. hält, einer ausserordentlich polymorphen und auf den verschiedensten Substraten vorkommenden Art. — Bis jetzt ward unsere Stictis nur von Castagne auf dürren Ranken von cultivirter sowohl als von wilder Vitis vinifera Lin. in Süd-Frankreich bei Marseille gefunden. Hysterium Curtisi Duby. Duby, Memoire s. 1. tribii des Hysterinees p. 42 in Ann. d. 1. Soc. d'histoire naturelle de Geneve 1860. H. erumpens, demum omnino superficiale, sparsum, ovato- globosum, convexum, complanato-convexumve, rectum nee minime flexuosum, atrum, opacum; labiis tumidis, latis, longitudinaliter uni- vel bistriatis, stria externa non profundiori rimam angustissi- mam relinquentibus ; ascis (thecis) amplis, clavatis, sessilibus, limbo hyalino cinctis, sporas magnas elliptico-elongatas, utrinque rotundatas, uni- vel biseptatas, non merenchymaticas, hyalinas aut dilute fuscescentes, limbo hyalino cinctas, inordinate dispo- sitas foventibus ; paraphysibus nuUis. — Duby 1. c. — Asci 140 mm. long., 30 mm. crass., pedicellus 30 mm. long., sporae 40 mm. long., 11 mm. crass. Ad ramos Vitis species indeterminatae. America septentr. : Carolina australis. (Curtis.) Von dieser seltenen Species besitze ich in meinem Herbar ein Curtis'sches Original-Exemplar. Dasselbe zeigt ziemlich nahe bei einander stehende, aber nicht zusammenfliessende Perithecien, welche nur der Oberhaut aufsitzen und leicht von derselben los- gelöst werden können. Sie sind convex, entweder fast kreisrund, oval oder elliptisch , zum Theil gerade , zum Theil gebogen, manche ziemlich niedergedrückt, mattschwarz, mit einer, nur selten mit zwei Längsrinnen. Diese letzteren sind sehr schmal, die sie einschliessenden Lippen etwas aufgeschwollen, oben ab- gerundet. Die Schläuche haben ein doppeltes, hyalines Episporium von 6 — 8 mm. Dicke, sie sind mehr oder minder keulenförmig, B. Auf todten Stämmen und Reben. 93 haben unten einen 30 mm. langen Fortsatz, welchen ich, entgegen der Ansicht Duby's, für einen Stiel halte und welcher aus dem erwähnten doppelten Episporium, welches sich an der Basis des Schlauches vereinigt, gebildet ist, die Länge des Schlauches be- trägt 140 mm., die Breite 30 mm. Die acht sehr grossen Sporen sind lang-elliptisch oder lang eiförmig, dunkelbraun (hyahn, wie Duby a. a. O. angibt, wohl nur im unreifen Zustande), undurch- sichtig, oben abgerundet, unten etwas verschmälert, fast immer zweimal septirt, ebenfalls von einem hyalinen Doppelepisporium eingehüllt und in zwei Reihen angeordnet. Ihre Länge beträgt 40 mm., ihre Breite 11 mm. Paraphysen sind nicht vorhanden. — Im nordamerikanischen Staate Süd-Carolina von Curtis an todten Reben einer nicht näher bestimmten Vitis-Art gefunden. (Tab. I. fig. 3.) Hysterium australe Duby. Duby, Memoire sur la tribu des Hysterinees p. 44. Tab. I. no. 13 a — e in Ann. d. 1. Soc. d'liistoire naturelle de Geneve 1860. H. erumpens demum saperiiciale sed paulo prominens, aggregato-crustaceum , atrum, nitidum, ovato - lineare , saepius lineare et elongato-lineare, labiis tumidis, angustis, acie obtusa, subcomplanata , stria marginali una et etiam duplici plerumque notatis, rimam angustam demum paulo dilatatam et intus rufes- centem relinquentibus; ascis cylindricis paraphyses filiformes aequantibus, spores mediocres ellipsoideas, hyalinas, medio con- strictas, primo uni-, demum tri- vel quinqueseptatas, loculis me- renchymaticis, plerumque universales foventibus. Htjsterio biformi inter species sporis fuscis donatus analogum. — Duby 1. c. In Vitis Labruscae Lin. sarmentis aridis. — Albany, New- York, Newfield, New-Jersey (Ellis). America septentr. (Peck.) Vere 1877. Von Duby, dem berühmten Monographen der Familie der Hysterineen, ward diese Species auf Exemplare begründet, welche er selbst in Süd-Frankreich bei Castel Roussillon gefunden hatte, und zwar auf entrindeten, halbfaulenden Stämmen der Oliven- bäume, Olea sativa Lam. Es ist nun hochinteressant, dass diese selbe Art in einem anderen Erdtheile auf Weinranken auftritt, während sie in Europa, so weit wenigstens bis jetzt bekannt, noch nicht auf diesem Substrat gefunden ward. — Der Pilz bildet dicht bei einander stehende schwarze Perithecien, welche die, allen 94 II. Die Pilze der holzig-en Theile. Hysterien eigenthümliche längliche, rundlich erhabene Form zeigen und in der Mitte der Länge nach gespalten sind, die da- durch entstehenden beiden lippentormigen Wulste sind stumpf abgerundet. Die Schläuche von cylindrischer Gestalt sind von zahlreichen, gleich langen, fadenförmigen, wasserhellen Paraphysen umgeben und enthalten die acht Sporen. Letztere sind ellipsoidisch, wasserhell, in der Mitte etwas eingeschnürt, zuerst nur einmal, später meist drei-, auch fünfmal septirt, sie stehen fast immer in einer Reihe in den Ascis. — Es wäre sehr wichtig, genau, na- mentlich in Süd-Europa und ganz speciell auf Ranken von Vitis Lahriisca Lin., nachzuforschen, ob dieser Pilz nicht auch bei uns aufzufinden wäre. Ich erhielt ihn bisher nur aus Nord-Amerika, wo er auf den abgestorbenen Ranken von Vitis Labrusca Lin., sowohl im Staate New-York (Peck) als auch in New -Jersey (Ellis) gefunden ward. Hysterograpliiimi viticolum Rehm. Eehm, Ascomyceten no. 316. — Hysterium vüicolum Cooke et Ellis in Grevillea IV. p. 778, Tab. 68, fig. 9. — Pirotta, fung-hi parassiti dei Vitigni p. 20. H. peritheciis dense gregariis, elevatis, tandum confluentibus in utraque pagina corticis vetustis, lineari-elipsoideis, medio longi- tudinaliter fissis, labiis rotundato-obtusis, atris, nitidis; ascis lon- gissimo-anguste-clavatis, basi angustatis, 80—90 mm. long., 20 mm. crass., hyalinis; sporis octis, distichis, ovato-ellipticis, 4 — 8 sep- tatis, ad septas constrictis, vertice obtuso-rotundatis, dilatatis, basi rotundato-angustatis, 30 mm. long., 10 mm. crass., fuscis; para- physibus non vidi. Ad ramos emortuos Vitis vlniferae Lin. et Vitis Lahruscae Lin. — America septentr. : Poughkeepsie, New-York (W. R. Gerard), Newfield, New- Jersey. (J. B. Ellis.) Bis jetzt ist diese schöne Species nur aus Nord-Amerika bekannt, und zwar auf abgestorbenen Ranken und alter Rinde von Vitis vinifera Lin., als auch von Vitis Labrusca Lin. Die glänzend schwarzen Perithecien stehen dicht gedrängt und finden sich, wenn der Pilz auf alter, noch hängender, aber fast schon vollkommen abgelöster Rinde, vegetirt, sowohl auf der Ober- als auch auf der Unterseite derselben. Die Perithecien sind elliptisch, in der Mitte gespalten und ungefähr ■'^l^ Mm. lang, die, durch A. Auf todten Stämmen und Reben. 95 den Spalt entstehenden beiden^ sogenannten Lippen sind nmdlich. Die langen Schläuche von schmal keulenförmiger Form sind oben verbreitert, abgerundet, unten ein wenig gebogen und ziemlich stark verschmälert, von wasserheller Farbe und ent- halten acht Sporen, ihre Länge beläuft sich auf 80 — 90 mm., ihre Breite nur auf 20 mm. Die zweireihig gestellten Sporen sind eirund-elliptisch, in der Jugend zwei-, später vier- bis achtmal septirt, an allen Scheidewänden schwach eingeschnürt, am Scheitel rund, an der Basis etwas verschmälert. Ihre Grrösse beträgt 30 mm. in der Länge, 10 mm. in der Breite, die Farbe ist ein, Anfangs sehr helles, später immer dunkler werdendes Braun. — Ich besitze diese Form aus dem Staate New-York, wo sie bei Poughkeepsie von W. R. 'Gerard und aus New-Jersey, wo sie von J. B. Ellis bei Newlield gesammelt ward. (Tab. V. fig. 2.) Hysterographium flexiiosum Rehm. Rehm, Ascomyceten no. 215. — Hysterium flexuosum Scliwz. Synopsis fung-. Carol. p. 49, no. 249. — Id. Synopsis of North American Fungi p. 244, no. 2083. — Fries, Systema mycologicum II. p. 585. — Diiby, Memoire s. 1. tribu des Hyste- rinees p. 42. — Thümen, Mycotheca universalis no. 181. — Ravenel, fungi Carol. exsicc. no. 48. — Berkeley, Notices of Nortli American Fungi in Grevillea IV. p. 11. H, superficiale, sparsum, sublineare aut lanceolato-lineare, durum, flexuosum rectumve, atropiceum, opacum, labiis tumidis latis, longitudinaliter uni- vel bistriatis, stria exteriori profundiori et marginem simulante rimam angustam relinquentibus ; ascis (the- cis) amplis, clavatis^ iuterdum pedicellatis, limbo hyaline cinctis, sporas magnas, ovoideo-elongatas, medio plerumque constrictas, utrinque attenuatas aut obtusas, merenchymaticas, intense fuscas, demum omnino opacas, triseriales foventibus; paraphysibus filifor- mibus, apice ramosis immixtis. — Duby 1. c. — Asci 140 mm. long., 25 mm. crass., sporae 42 — 45 mm. long., 15 mm. crass. Ad sarmenta arida Vitis ripariae Mchx. America septentr. : Carolina australis. (H. W. Ravenel.) Bis in die neueste Zeit wurde diese Art zur Gattung H/jsteriwn gerechnet, welche bekanntlich nur parallel septirte Sporen hat, erst Rehm gab ihr den richtigen Platz bei HysterograpMum, der viel- fach getheilten Sporen wegen ! Die Perithecien sitzen vereinzelt 96 II. Die Pilze der holzigen Theile. oder mehrere zusammen, niemals aber gedrängt, auf der Ober- fläche der Rebe, sie sind meistentheils Hnearisch oder auch lanzettlich-linearisch, hart, kaum etwas gebogen, tiefschwarzbraun, matt, die Labien oder Lippen, welche der Länge nach das Peri- thecium ein- oder meistens zweimal durchfurchen, sind etwas aufgeschwollen, die innere Rinne oder Furche ist niemals so tief eingeschnitten, als die äusseren. Die Schläuche, welche nach meinen Messungen 140 mm. lang und 25 mm. breit sind, sind keulenförmig, etwas gebogen, am Scheitel breit abgerundet, gegen die Basis hin stark verschmälert und gebogen, zuweilen scheinbar gestielt, die Membran ist dick, wasserhell, die sechs bis acht Sporen füllen den Schlauch von unten bis oben aus. Die Sporen sind mehr oder weniger elliptisch, häutig in ihrer unteren Hälfte etwas schmäler als in der oberen, an beiden Enden abgerundet und in der Mitte regelmässig schwach eingeschnürt, sie sind sowohl der Länge als der Breite nach vielfach septirt, gleichsam mauerförmig und tief dunkelbraun; von einer regelmässig dreireihigen An- ordnung, wie Duby sie a. a. O. angibt, konnte ich bei meinen Exemplaren nichts bemerken, im oberen Theile des Schlauches lagen sie einfach, im unteren zwei- und dreireihig übereinander, ihre Länge beträgt 42 — 45 mm., ihre Breite 15 mm. Viele faden- förmige Paraphysen, welche sich an der Spitze mehrfach theilen und verästeln, umgeben die Schläuche, an Länge M^erden sie aber von denselben um das Doppelte überragt. — Die amerikanischen Autoren geben viele verschiedene Nährpflanzen an, auf welchen dieses H/jsterographiuvi vorkommt, sowohl Bäume als Sträucher, auf Vitis riparia Mchx. aber dürfte es wohl nur Ravenel in Süd- Carolina gefunden haben, vermuthlich tritt es aber auch auf den anderen dortigen Vitis- Axien auf. (Tab. 11. flg. 7.) Hypoderma commune Duby. Duby, Memoire s. 1. tribu des Hysterinees p. 53. — Fuckel, Symbolae mycolo- gicae p. 258. — Saccardo, Mycologia veneta p. 158. — Pirotta, funghi parassiti dei Vitigni p. 16. — Hysterimn commune Fr. Syst. mycolog. II. p. 598. — Cooke, Handb. of British Fungi p. 761. — Duby, Botanicon gallicum II. p. 720. — Hypoderma virgultorum var. ß et y. De Cand. Fl. fraiKj. VI. p. 165. H. innatum, sparsum, ovatum, ellipticum, oblongum rotun- dumve, obtusum, tenue, opacum, atro-fuscum, demum depressum, 1 B. Auf tudten Stämmen und Reben. 97 diffractum dimiatumquc^ labiis planis, arcte conniventibus, demum acie interdum pallescente, elevatis, rimam angustissimam relin- quentibus, ascis (thecis) e basi plus minus elongato, ovato-clavatis, sporas hyaliiias, lineares, obtusas, inordinate dispositas homogeneas foventibus; parapliysibus üliformibus, flexuosis, brevioribus. — Duby 1. c. — Asci 60 — 70 mm. "longi, 8 — 10 mm. crassi; sporae 10 mm. longae, 2 — 2*5 mm. crassae. Ad Vitis Lahruscae Lin. sarmenta emortua. America septen- trionalis: Poughkeepsie, New- York (W. R. Gerard.) Dieses Hypoderma ist in allen europäisclien Ländern auf Stengeln grösserer Kräuter, namentlich Umbelliferen , sowie auf Hopfen sehr häufig, auf Weinranken hingegen ist es nur aus Amerika bekannt. Der Pilz bildet auf, meistens ausgebleichten, Reben länglich-elliptische, mitunter auch runde und zusammen- fliessende, dünne, nur wenig hervorragende, der Matrix fest an- liegende Perithecien, diese sind sehr zahlreich, matt bräunhch- schwarz, im Zustande der Reife niedergedrückt, zerschlitzt und halbirt, die dadurch entstehenden zwei Labellen oder Lippen sind fast abgeflacht, abgerundet mit niederer Scheide und schliessen eine enge Rinne ein. Die zahlreichen Schläuche sind eirundhch- elliptisch, sitzend, gegen die Basis so sehr ver- schmälert, dass man sie füglich auch schmal keulenförmig nennen könnte, oben abgerundet, haben eine ziemHch dicke Membran und sind farblos. Sie enthalten acht Sporen von spindelig-linea- lischer Gestalt, welche oben und unten abgestumpft, einfach und ohne bestimmte Ordnung im Schlauche vertheilt sind. Ihre Grösse beträgt 10 mm. in der Länge bei 2 — 2-5 mm. in der Breite, während die Schläuche 60—70 mm. lang und 8 — 10 mm. breit sind. Die zahlreichen Paraphysen erreichen kaum die Hälfte der SchlauchlängC;, sie sind sehr dünn, fadenförmig, farblos und hin und her gebogen. — Wie es scheint, in Nord- Amerika auf abge- storbenen Reben von Vitis Lahrusca Lin. nicht selten; die Exemplare meines Herbars sind im Staate New-York, bei Pough- keepsie von W. R. Gerard gesammelt. (Tab. I. fig. 16.) V. Thümen. Die Pilze des Weinstockes. 98 II. Die Pilze der holzigen Theile. Hypoderiiia Rubi De Not. De Notaris, Memorie in Giornale botanico Italiano II. 2. p. 35. — Pirotta, funghi parassiti dei Vitigni p. 1 7. — Hypoclerma virgultorum De C. Fl. fran?. V. p. 1(55. — Duby, Memoire s. 1. tribu des Hysterinees p. 53. — Fiickel, Symbolae mycol. p. 258. — Cooke, Handb. of British Fungi p. 761, no. 2295. — Saecardo, Mycologia veneta p. 158. — Hysterium Eubi Pers. Observ. mycol. I. p. 84. — Id. Syn. fung. p. 100. — Fries, Systema mycolog. II. p. 587. — Schweinitz, Syn. fung. Carol. p. 49, no. 246. — Id. Synopsis of North American Fungi p. 245, no. 2099. H. innatum, demum superticiale, gregarium sparsumve, interdum extremitate confluens, ex ovato- ad lineari-elongatum, acutum, laeve, nitidum, atrum, labiis tumidis, conniventibus^ rimam angustam dein latiorem relinquentibus ; ascis (thecis) clavatis, ob- tusis, longe pedicellatis^ paraphysibus filiform ibus superatis, sporas hyalinas, lineari-ellipsoideas, utrinque obtusas, inordinate dispo- sitas foventibus. — Receptacula caduca in matrice maculam nigram relinquunt, labia saepe expallescant. — Duby 1. c. In ramis junioribus Vitis Labruscae Lin., frequens. America septentr. : Carolina septentrionalis. (Schweinitz.) Auf Ranken von Rubus fructicosus Lin., sowie auf Aesten der verschiedensten Bäume und Sträucher, als Rosa, Salix, Acer plata- noides, Acer Negundo, auf Blattstielen und Blättern von Juglans regia, Fraxinus excelsior, dann auf abgestorbenen FerulaStengeln (Al- gerien) vegetirt dieser Pilz, auf Weinranken jedoch ist er aus- schliesslich aus Nord-Amerika bekannt. Er bildet auf dieser Nähr- pflanze mehr oder weniger gesellig wachsende Perithecien von eirunder oder linealischer Gestalt, dieselben sind zu Anfano- ein- gewachsen, dann nur aufsitzend, zuweilen mit ihren Enden in einander zusammenfliessend, glatt, mattschwarz, in der Mitte sind sie, wie alle Hysterineen, der Länge nach gespalten, die dadurch entstehenden Labien oder Lippen sind etwas aufge- schwollen, neigen sich gegen einander, die Rinne zwischen beiden ist erst schmal, verbreitert sich aber bald. Die Schläuche sind abgestumpft keulenförmig, sehr lang gestielt und werden von fadenförmigen, wasserhellen , zahlreichen Paraphysen, die sie an Länge überragen, umgeben. Die linealisch-elliptischen Sporen sind farblos, beiderseitig abgestumpft, einfach und ohne Ordnung im Schlauche vertheilt. — An denjenigen Stellen, wo die Perithecien des Pilzes bereits abgefallen sind, bleibt ein schwarzer Fleck auf B. Auf todteil .Stäinnien und Reben. 99 der Nährpflaiize zurück. Die Grösse der Schläuche beträgt in der Länge 45 — 60 mm., in der Breite 12 mm., die der Sporen 12 mm. in der Länge und 6 mm. in der Breite. — Auf jüngeren, abgestorbenen Ranken von Vitis Labrusca Lin. in Nord-Carolina, Vereinigte Staaten. (Schweinitz.) (Tab. IL üg. 3.) Valsa vitigera Cooke. Cooke in Grevillea V. p. 125. — Valsa Vitis Fuck. Fungi rhenani no. 607. — Id. Symbolae mycologicae p. 199. — Nitschke, Pyrenom. germ. I. p. 190. — Saccardo, Mycologia veneta p. 133, Tab. XIII. fig. 19—21. — Id. Mycotheca veneta no. 186. — Pirotta, funghi parassiti dei Vitigni p. 47. Stroma alte immersum, e basi orbiculari vel ovali per cor- ticem superiorem fibrosam, ductu lineali longitudinaliter parumque emergens. Perithecia monosticha, minuta, in singulo stromate 10 — 16, angulata, collo brevi instructa. Stromatis substantia albida. Ostiola abbreviata, cylindrica, truncata, poro angustissimo pertusa, atra, nitida, in disculum ovalem vel subrotundum, stromatis sub- stantia fuscescente plerumque cinctum, planum vel nonnihil con- vexum stipata. Spermogonia situ et magnitudine stromatibus peri- theciigeris simillima, apice emersa primo albido-pulverulenta, collo centrali, nigro, poro pertuso praedita, multilocularia, locellis radiatim dispositis. Spermatia cylindrica, curvula, 4 — 5 mm. longa, 1 "mm. paullo crassiora, in sterigmatibus simplicibus, longiusculis acrogena, tandem in cirrhos pallide luteolos protrusa. Asci sessiles, anguste clavati, octispori, 48 mm. long., 7 — 8 mm. crass. Sporae conglobatae, cylindricae, curvatae vel subrectae, unicellulares, hyalinae, 10 — 12 mm. long., 2 — 3 mm. crass. — Nke. 1. c. In sarmentis emortuis Vitis viniferae Lin. Guestphalia (Nitschke), Nassovia (Fuckel), Venetia (Saccardo). Es ist mir eigentlich nicht recht erklärlich , wie Nitschke a. a. O. sagen kann: ^^Spliaeiia Vitis Schwz. ist nach zweien, von mir untersuchten Original-Exemplaren des Kunze'schen Herbars in der That vorliegende Art. Doch zeigen beide Stücke fast nur die Cytisporenform und scheint Fries nach seiner Beschreibung a. a. O. gleichfalls diese vor sich gehabt zu haben. Schläuche und Sporen konnte ich übrigens an den amerikanischen Exem- plaren nicht mehr finden!" Unser, hier besprochener Pilz wird 100 II- Die Pilze der holzigen Theile. weiter von Nitschke mit folgenden Worten beschrieben: „Inder Regel brechen zwei bis drei, am Grunde anderthalb Millimeter breite Stromata, dicht genährt, in einer kleinen Längsspalte der oberen, fibrösen Rinde hervor. Die Ostiola bleiben in meinen Exemplaren stets verkürzt, überragen den Scheitel des Stromas nur wenig, stehen ziemlich dicht beisammen, sind sehr klein und von einem, nur mit guter Lupe deutlich sichtbar zu machenden, Porus durchbohx't. Der hervorragende Scheitel der Spermogonien ist Anfangs weiss bestäubt; in seinem Centrum erhebt sich der kleine, papillenförmige Hals mit kleinem Porus. Nicht selten fliessen mehrere Spermogonien zu grösseren , stärker hervor- ragenden und mit mehreren Oeffnungen versehenen, warzenför- migen Körpern zusammen". — ■ Die Perithecien sind nur klein und stehen ohne alle Ordnung zerstreut, sie durchbrechen die Oberhaut und bilden halbkugelförmige, fast ganz regelmässige Wärzchen, ihre Farbe ist bräunlich. Die kurzen Mündungen überragen kaum den Scheitel des Peritheciums und sind sehr klein, cylindrisch abgestutzt und von einem winzigen Porus durchbohrt. Die Schläuche haben eine Länge von 48 mm. und eine Breite von 7 — 8 mm., sie sind ungestielt, schmal keulen- förmig , wasserhell und enthalten acht Sporen , welche in zwei Reihen angeordnet, gerade, oder nur wenig gebogen-cylindrisch, farblos, einfach sind und 10 — 12 mm. in der Länge, bei 2-3 mm. in der Breite messen. — Vergleicht man mtn mit dieser Be- schreibung diejenige, welche weiter unten von Valsa Vitis Berk. et Gurt, folgt, so wird man augenblicklich den bedeutenden Unterschied zwischen beiden Arten bemerken. Einen Unterschied allerdings, welcher sich fast ausschliesslich auf makroskopische Merkmale begründet, aber mir dennoch vollkommen genügend zu sein scheint, beide Formen zu trennen. Das hat denn auch a. a. O. Gooke gethan und dadurch sich den Dank aller Myko- logen verdient. Zu bedauern ist nur, dass weder Gooke noch Berkeley die Schläuche der amerikanischen Art beschreiben und auch die Exemplare derselben , welche ich in meinem Herbar besitze , keine solchen im reifen Zustande besitzen. — Die Hauptunterscheidungsmerkmale beider Species sind die bei Valsa Vitis mehr als noch einmal so grossen Perithecien, welche sich um das Doppelte so hoch erheben als bei vorliegender Art. Dann der durch die blasig emporgehobene Guticula gebildete, B. Auf todten Stämmen und Reben. 101 wulstartige, schwärzliche Ring und endlich die mehrfach zer- schlitzten, gleichsam gezähnten Mündungen der amerikanischen Pflanze. Diese vegetirt ausserdem nur auf jungen und dünnen, wie es den Anschein hat, noch nicht lange abgestorbenen Ranken, während iinser Pilz alte, abgeschnittene, dicke Reben bewohnt. Wie schon bemerkt, sind die Schläuche bei meinen Exemplaren aus Amerika nicht ganz reif, trotzdem lässt sich aber mit Sicher- heit behaupten, dass dieselben viel grösser sind, als bei der europäischen Art, dass sie breit keulenförmig und am Scheitel breit abgerundet sind. — Wie es scheint, finden sich in den Schlauchperithecien bei beiden Arten zahlreiche Spermogonien oder Spermatien, deren Form ziemlich übereinstimmt, nur sind die amerikanischen grösser ; ihre Form ist bei unserer Art ge- bogen cylindrisch, eigentlich richtiger ausgedrückt, schmal spindel- förmig; sie werden an der Spitze langer, fadenförmiger Sterigmen abgeschnürt, bei vorliegender Species sind sie 4 — 5 mm. lang und 1 mm. breit, während sie bei den Exemplaren aus Amerika reichlich 7 — 8 mm. in der Länge und 1 — 2 mm. in der Breite messen. — Auf alten, abgestorbenen Reben von Vüis vinifera Lin. in Westphalen von Nitschke, in Nassau von Fuckel, in Venetien von Saccardo gefunden. (Tab. III. fig. 8.) Valsa Vitis Berk. et Curt. Berkeley, Notices of North American Fungi in Grevillea IV. p. 101. — Cooke in Grevillea V. p. l'Jö. — Sphaeria Vitis Schweinitz, Synops. fung. Carol. p. 39, no. 117. — Id. Synopsis of North American Fungi p. 202, no. 1362. — Fries, Systema mycolog. II. p. 401. — Peck, XXV. Report of the New-York State Museum p. 103. V. pustulata, circinata, nigra, peritheciis majusculis, subtrinis coalitis, ostiolis pulveraceis. — Tres vel quatuor sphaerulae ma- jusculae sub cortice inferiori seu libro nidificant, corticem bullo- sum reddunt et in pustulam coalescunt. Ostiola irregularia, sub- pulveracea nigra; sphaerulae farctae, materia indurascente. — Fr. 1. c. — Ascos maturos non vidi, sed plane majores quam in Valsa vitigera Cooke. In sarmentis junioribus , tenuibus Vitis Labruscae Lin. America septentr. : Carolina australis, Pennsylvania (Schweinitz), New-York (W. R. Gerard); Vitis viniferae Lin., Venetia: Co- negliano (Spegazzini). 102 II- Dis Pilze der holzigen Theile. Bereits bei Besprechung der Valsa vitigera Cooke habe ich dargelegt^ wie diese und die vorliegende Species mit einander verwechselt wurden und wie Cooke das Verdienst gebührt, diess aufgeklärt zu haben. Ich bin ebenfalls im Besitz von amerika- nischen Exemplaren dieses Pilzes und kann Cooke nur voll- kommen beistimmen, wenn er die beiden Arten auseinander hält. Leider sagt aber weder dieser Forscher, noch die älteren irgend etwas über Schläuche und Sporen und da meine, makroskopisch prächtig entwickelten Exemplare noch keine reifen Asci besitzen, so möchte ich mich beinahe zu der Ansicht hinneigen, dass auch Cooke keine solchen gesehen habe. — Schon äusserlich ist unser Pilz sehr auffallend. Auf der zarten und dünnen, wie es scheint, noch gar nicht lange abgestorbenen Rinde erheben sich, ohne alle Ordnung zerstreut, aber ziemlich dichtstehend, in bedeuten- der Anzahl die grossen Perithecien des Pilzes. Sie treiben die Rindenoberhaut blasenartig in die Höhe, dieselbe dabei z;ugleich schwärzlich färbend. In der Mitte dieser Erhöhung, welche oft bis zu •^/4 Mm. im Durchmesser hält, erhebt sich später das Ostiolum, die Mündung, und durchbricht die Oberhaut, Es sind diese Mündungen ganz ausnahmslos, in zwei bis vier conische, ziemlich lange, oben schwach abgestumpfte Theile gespalten oder tief gefurcht und diess ist einer der wichtigsten Unterscheidungs- punkte von der europäischen Art. Die emporgezogenen Mün- dungen sind schwärzlich, oben verdünnt und, wie gesagt, mehrere Male gespalten, nach unten verbreitert und sitzen auf den blasen- artigen Emportreibungen der Rinde, so dass das Ganze einer Brustwarze (lat. über) ähnelt. Wie ich schon oben erwähnte, sind meine Exemplare nicht vollkommen reif; sie enthalten allerdings Schläuche von breit-keulenförmiger Gestalt, wie es scheint un- gestielt und am Scheitel sehr verbreitert, aber diese sind noch ohne Sporen oder enthalten Avenigstens nur Anfänge zu deren Bil- dung, auf jeden Fall aber sind die Asci vorliegender Species weit grösser als die von Valsa vitigera Cooke. — Auf dünnen, jungen Ranken von Vitis Lahrusca Lin. in Nord- Amerika, wie es scheint, nicht selten, wenigstens ward der Pilz bisher in Süd- Carolina und Pennsylvanien von Schweinitz, in Nord-Carolina von Curtis und in New-York von Gerard und Peck gefunden; bei Conegliano in Venetien fand ihn C. Spegazzini auf Vitis vini- fera Lin. B. Auf todten Stämmen und Reljen. 103 Diaporthe vitkola Nke. Nitsclike, Pyrenomycetes germanici I. p. 264. Stroma diatrypeura, breve, piagas minutas in rami longitu- dinem extensas, ovales, ellipticas vel irreguläres, hiua inde con- fluentes occupans, quoad immersum nigroliraitatum, ceterum sub- strati materia specie haud diversura vel saepius obscuratum, cinerascens, immo nigricans, ligni superficiem maculis atris, opacis aspergens, corticis libro fibroso primo omnino tectum, deinde saepe nudatum. Perithecia exigua, depresse-subglobosa, stromati alte immersa, plerumque in series longitudinaliter directas, breves, plerumque simplices ordinata, mox dense stipata, mox distantia, in Collum longiusculum subito attenuata. Ostiola basin versus sensim incrassata, conica vel plus minus elongata, tenuissime cy- lindrica, nodulosa, recte vel varius flexuosa, per libri rimis an- gustis ordine lineari erurapentia. Asci anguste clavati, octispori, sessiles, 60 mm. long., 7 — 8 mm. crass. Sporae distichae, sub- fusiformes vel saepius clavaeformes, bi- vel quadricellulares, haud constrictae, saepissime- parum curvatae, hjalinae, 10 — 12 mm. long., 3 mm. circiter in latudine aequantes. — Nke. 1. c. Ad sarmenta emortua Vifis viniferae Lin. Cluestphalia (Nitschke), Venetia (Saccardo). Mir sind nur Exemplare dieses Pilzes, welche Saccardo bei Treviso sammelte, und die sich in meinem Herbar befinden, zu- gänglich, an anderen Orten, mit Ausnahme des Original-Stand- ortes, scheint bisher der Pilz nicht beobachtet worden zu sein. Das Stroma vorliegender Art ist ziemlich unscheinbar, „nach Ent- fernung der längsspaltigen, meist nur lose aufsitzenden Bastschicht, bemerkt man kleine, meist 3 — 6 Mm. lange Reihen von Peri- thecien, in deren Umgebung die Substratoberfläche geschwärzt ist. Häufig verlaufen mehrere ?erithecienreihen, dicht genährt, einander parallel und bilden einen grösseren Stromaflecken, die ihrerseits wiederum vereinzelt oder genährt bis zusammen- fliessend sich finden. Lagern indess die Perithecien, wie nicht selten, in ungleichen, meist aber ziemlich grossen Entfernungen von einander, so erscheinen sie ganz ohne Ordnung unregel- mässig zerstreut. Das Stroma besitzt dann in der Regel eine grössere Ausdehnung und färbt die Holzoberfläche oft nur schmutzig-bräunlich. Der eingesenkte, schwarzberandete Stroma- 104 II- Di^ Pilze der holzig'en Theile. theil ist dagegen gerade bei vorliegender Art oft stärker ver- färbt als bei anderen Arten^ zuweilen selbst schwärzlich." Soweit Nitschke a. a. O. Ich füge noch folgende Bemerkungen hinzu. Die Perithecien sind ungewöhnlich tief ins Holz versenkt, sie sind gedrückt kugelig, ihre kegelförmigen Mündungen sind ziem- lich lang, cylindrisch , knotig und mehr oder weniger gebogen, sie durchbrechen in linienförmigen Streifen die Oberfläche. Die sehr schmal keulenförmigen Schläuche sind ungestielt, achtsporig, 60 mm. lang, 7 — 8 mm. breit. Die Sporen, welche in zwei Reihen angeordnet sind, haben eine beinahe spindelförmige, oft fast keulige Gestalt, an einem Ende sind sie oft dicker als am an- deren, an jenem abgerundet, an diesem allmälig zugespitzt, sie haben zwei bis vier Abtheilungen, sind kaum an den Theilungs- stellen eingeschnürt, wasserhell, oft etwas weniges gebogen und messen 10 — 12 mm. in der Länge, 3 mm. in der Breite. — Auf abgestorbenen Ranken von Vitis vinifera Lin. zuerst vom Autor bei Münster in Westphalen, später auch von Saccardo bei Treviso in Veuetien gefunden. Eutypa ludibimda Thüm. Valsa ludibwnda Sacc. Mycotheca veneta no. 938, 939. — Id. in Michelia I. p. 15. — Valsa referciens Sacc. Myc. veneta p. 128, pr. parte. — Id. Mycotheca veneta no. 196, 197, 198. — Yalsa cerviculata Erb. crittog. ital. Ser. II. no. 641 non Fr. — ■ Valsa lata Sacc. Myco!, veneta p. 128 pro parte non Pers. Species maxime ludibunda; perithecia submonosticha, nunc subsparsa ad instar Cryptosphaeriae, nunc in ligni superficie de- nigrata, densissime stipita ut vera Eutypa, nunc in acervolos qusis>i Eutjjjyellae hinc inde aggregata, initio extus albo-furfuracea; stroma modo latum nigrumque, modo tenue et vix percipiendum; ostiola plerumque brevia, rarius vere longiuscula, non tarnen ex- serta, vertice conoideo vel obtusato, modo profunde quadri- vel quinquesulcato, modo leviter rimoso, neutiquam laevi, ut Valsa lata. A V. referciente Nke. differt praecipue stromate in cortice interiore plerumque nigro-limitato, peritheciis extus albo-furfura- ceis, monostichis, sed et haec forte ejusdem speciei formam ra- riorem sistit. — ■ Acervulis corticolis valseis bullato-prominulis ; ostiolis tri- vel quadriexaratis ; asci 35 — 40 mm. longi, 7 — 8 mm. crass., sporae 8 — 12 mm. long., 2 — 3 mm. crass., luteolae, — Sacc. 1. c. B. Anf todten Stämmen und Reben. 105 In Vitis viniferae Lin, sarmentis emortuis, Venetia (8ac- cardo. Ich kenne diese Species sehr gut aus den^ vom Autor in seiner schönen „Mycotheca veneta" ausgegebenen Exemplaren, jedoch nur auf anderen Substraten, deren er nicht weniger als achtunddreissig aufführt ! Auf Weinreben ist mir dieser Pilz nicht bekannt und da bei allen Formen die Schläuche und Sporen sehr in der Grösse verschieden sind, gebe ich auch keine Ab- bildung dieser Art. Die sehr undeutlichen Perithecicn stehen meistentheils auf dem schwarzen Stroma, welches die Oberfläche des Holzes bedeckt, sie sind einreihig gestellt, aussen weisslich- kleiig; die Perithecienhaufeii sind blasenförmig hervortretend. Die Mündungen sind mehr oder minder kurz, nicht eigentlich hervortretend, am Scheitel kegelförmig abgestumpft, entweder vier- bis fünffurchig oder wenig gespalten, glatt. Die Schläuche sind 35—40 mm. lang und 7 — 8 mm. breit und enthalten acht gelbliche Sporen von 8 — 12 mm. Länge und 2—3 mm. Breite. — Auf abgestorbenen Reben von Vitis vinifera Lin. in Venetien von Saccardo beobachtet. Cryptovalsa Rabenhorstii Sacc. Saccardo, Mycol. veneta p. 135, Tab. XIV. fig. 17—20. — Id. in Michelia I. p. 21. — Valsa Rabenhorstii Nke. Pyrenom. german. I. p. 158. Stroma effusum , plerumque breve , maculaeforme , immo valsaeforme , peridermio haud nigrefacto tectum , corticis paren- chymati immersum ejusque substantia, specie immutata formatum, ligno adnatum, nigrolimitatum, matricem elevando crustam for- mans rimoso-verrucosam. Perithecia submonosticha, densissime stipata, subglobosa vel mutua pressione angulata , immersa, atra, collo brevissimo cylindrico , crasso , ostiolo nonnihil incrassato, obtusissimo, rotundato, tan dem obscure quadrisulcato, parum ex- serto, rarissime elongato, cylindrico instructa, hinc inde, peri- dermio secesso, tandem libera. Asci clavati vel fere oblongi crassiusculi, longissime pedicellati, polyspori, 80 mm. long., 14 mm. crass. Sporae conglobatae , cylindricae , curvulae , unicellulares, fuscescentes, 14 mm. long., 3 mm. crass. (Dimensiones sec. cl. Saccardo 1. c.) — Nke. 1. c. Ad sarmenta emortua Vitis viniferae Lin. Venetia. (Saccardo.) 106 II- Die Pilze der holzigen Theüe. Diese Species, welche nach Nitschke a. a. O. nur auf Zweigen von Rohinia Pseudacacia vorkommt, ward von Saccardo auf nicht weniger als zweiundzwanzig verschiedenen Nährpflanzen, lauter Bäumen und Sträuchern, gefunden ! Sie ist mir auf verschiedenen dieser Substrate bekannt, leider aber gerade auf den hier in Frage kommenden Weinreben nicht. — Das Stroma unserer Art wird von dem anscheinend unveränderten Rindenparenchym gebildet und ist zuletzt deutlich schwarz berandet. Die einzeilig ungemein nahe beisammen stehenden Perithecien sind fast kugelig, schwarz, haben einen sehr kurzen, cylindrischen Hals und verursachen durch die aufgetriebene Rindenoberfläche ein fast gefeldertes Ansehen der letzteren. Die Schläuche sind ziemlich breit keulen- förmig bis oblong, selbst manchmal birnförmig, sehr lang gestielt, vielsporig, und haben eine nur wenig und fast gleichmässig ver- dickte Membran und darum ein, der äusseren Form des Schlauches entsprechendes Lumen, ihre Grösse beträgt nach Saccardo bei der Form auf Weinreben 80 mm. in der Länge und 14 mm. in der Breite. Die vielen zusammengeballten, gebogen-cylindrischen Sporen sind einfach, gelblich braun, 14 mm. lang und 3 mm. dick. — Auf abgestorbenen Ranken von Vitis vmifera Lin. in " Venetien von Saccardo aufgefunden. (Tab. I. fig. 7.) Cryptovalsa uinpelina Fuck. Flick el, Symbolae mycologicae p. 212. — Pirotta, funglii parassiti dei Vitigni p. 49. — Valsa ampelina Nke., Pyrenomycetes germanici p. 156. — Cr/jptovalsa protracta De Not. Sferiacei italiani p. 40, Tab. -tfi, pr. p. — EncJiusias Vitis Haszl. in Verhandlungen der k. k. zoolog.-botan. Gesellschaft zu Wien 1873 p. 367, sec. cl. Kehm in litt, ad me. Stroma nunc longe lateque effusum Vitis sarmenta continue ambiens, nunc contra breve, maculaeforme , cortici immersum ejusque substantiam nee non *ligni suppositi superticiem tandem atroinquinans, corticis strato supremo immaculato tectum, haud raro elevato-protuberans. Perithecia ligno adnata, monosticha, dense conferta, nunc ordine aequali disposita, nunc seriatim ordi- nata, majuscula, erecta, atra, exacte globosa, in Collum breve, crassum, cylindricum subito attenuata, ostiolo plus minus pro- minulo, rotundato vel tunico-truncato, ruguloso, vix unquam con- spicue sulcato instructa. Asci cylindrico-clavati, longissime pedi- B. Auf todten StiimniPii und Reben. 107 cellati, polyspori, 75 — 90 mm. long, (pars sporifer), 8 — 9 mm. crass. Sporae in asci lumine apicem versus plerumque vehementer attenuato conglobatae, cylindricae, curvulae vel subrectae, uni- cellulares, pallicle fnscescentes, 9 — 10 mm. long., 2*5 mm. crass. — Nke. 1. c. Ad sarmenta arida Vitis viniferae Lin. Pedemontium (De Notaris), Neuchatel, Helvetiae (Mortliier), Nassovia (Fuckel), Parma (Passerini). Zu Anfang ward dieser Pilz von De Notaris a. a. O. mit der Fries'sclien Splmeria j^'i'ohr.icta Syst. mycol. IL p. 425 ver- einigt. Auch Nitschke vermochte Anfangs, wie er a. a. (). an- gibt, beide Formen nicht zu trennen, fand aber später doch genügende Merkmale zu einer specihschen Unterscheidung heraus und betont auch ausdrücklich, dass ausserdem die Verschieden- heit des tSubsti'ates (Crt/ptovalsa protracta De Not. im engeren Sinne bewohnt düri'c Aeste von Acer cam^pestre Lin.) ihm auch mit als Trennungsgrund gelte ; ich kann dieser letzteren Meinung mich nur rückhaltslos anschliessen und glaube, dass auf die Substrate bei Abgrenzung der einzelnen Species noch viel zu wenig Rücksicht bisher genommen wird ! Der Pilz selbst tritt zumeist ziemlich dicht gedrängt stehend auf dunkel gefärbten Partien des Holzes auf, er ist entweder unregelmässig zerstreut oder reihenweise geordnet und durchbohrt die Rindenoberhaut mit einem kurzen Halse, die Perithecien sind kugelig, schwarz, aufrecht, der Hals ist ganz deutlich abgesetzt, die Mündungen desselben undeutlich vierfurchig. Die Schläuche sind cylindrisch- keulenförmig, sehr lang gestielt, vielsporig, 75 — 90 mm. lang, 8 — 9 mm. breit, umgeben von äusserst zarten, kurzen, faden- förmigen Paraphysen. Die wenig gebogenen oder fast geraden Sporen sind cylindrisch, im oberen Theile des Schlauches zu- sammengeballt, einfach, sehr hell braun gefärbt und bei 2'5 mm. Breite, 8-9 mm. lang. — Der Pilz wächst an dürren Reben des gemeinen Weinstockes, Vitis vinifera Lin., er ist mir bisher be- kannt aus Piemont (De Notaris), Parma (Passerini), Nassau (Fuckel) und Neuchätel (Morthier). Ob als Spermatienform zu diesem Pilze das Cryptospormm 'ampelinum Thüm. zu ziehen sei, und ob dasselbe mit dem, von Fuckel a. a. O, beschriebenen Pilze identisch sei, werde ich bei jQg II. Die Pilze der holzigen Theile. der Beschreibung des gedachten Pilzes ausführlich erörtern und ist über diesen Punkt dort nachzuschlagen. (Tab. V. hg. 8.) Calosphaeria minima Tul., Tulasne, Selecta fang, carpol. II. p. 112, Tab. LS, fig. 23—24. — Nitschke, Pyrenom. germ. I. p. 96. — Saccardo, Mycol. veneta p. 149, Tab. 15, fig. 1 — 4. — Fuckel, Rymb. mycol. Naditr. II. p. 42. Perithecia in soros minutissimos, orbiculares vel ovales, densis- sime stipata, circinatim decunibentia,, atra, globosa, minima, glabra, demum collabescentia, in cortice' interiore omnino superliciaKa, peridermioque nonnihil pustulato-elevato tecta. Peritheciorum colla brevissima, apicibus attenuatis, assurgentibus ac subjunctis peri- dermium perforantibus nee exsertis. Asci cuneiformi-clavati, apice obtusissimi, rotundati, in pedicellis ramosis fasciculatim conjuncti, octispori, longitudine 28 mm. (pars spoi'ifer), crassitudine 4 vel 5 mm. Pseudoparaphyses septatae, ascos longe superantes, sim- plices, 5 — 6 mm., crassae. Sporae subdistichae, cylindraceae, non- nihil curvatae, unicellulares, hyalinae, exilissimae, 5 — 7 mm. longae 1 mm. vix crassae. — Nke. 1. c. See. cl. Saccardo 1. c. asci 25 mm. long., 5 mm. crass., sporae 5 mm. long., 1-5 mm. crass. et paraphyses 100 — 110 mm. long., 3 mm. crass. In ligno emortuo sarmentorum Vitis viniferae Lin. Venetia: Conegliano. (Spegazzini.) Die äusserst kleinen, kugeligen Perithecien lagern zu mehre- ren, dicht gedrängt in runden Häufchen von kaum 1 Mm. Durch- messer, welche in unserem Falle dem Holze dicht aufsitzen. Die Schläuche sind vollkommen keilförmig, am Ende abgestutzt, wie abgerissen; erst bei genauerer Untersuchung gewahrt man die verhältnissmässig sehr stark verdickte Schlauchspitze, die ungefähr halbkugehg^ dem Schlauche wie eine Kappe aufsitzt. Die Verdickung setzt sich unten kaum bemerkbar als äussere Contour des Schlauches fort. Ueberdiess sitzen die Schläuche in etwas ungleicher Höhe, meist zu fünfen, auf verzweigten Stielen ohne durch Scheidew^ände von diesen abgeghedert zu sein. Die Paraphysen sind sehr lang, farblos, fadenförmig und erreichen die doppelte Länge der Schläuche. Die Sporen sind in zwei Reihen angeordnet, cylindrisch, manchmal ein wenig gekrümmt, B. Auf todten .Stämmen und Reben. 109 einzellig, farblos. — Diesei-, zum Theil Nitschke a. a. O. ent- nommenen Beschreibung füge ich noch die Maasse hinzu, welche nach den Angaben der Autoren etwas schwanken. So gibt Nitschke die Länge der Schläuche zu 28 mm., der Sporen zu 5 — 7 mm., die Breite zu 4 — 5 mm., respective zu kaum 1 mm. an, die Paraphysen fand er 5 — 6 mm. dick. Dagegen gibt Saccardo an: Schläuche 25 mm. lang, 5 mm. dick, Sporen 5 mm. lang, 1-5 mm. breit und Paraphysen 100 — 110 mm. lang und 3 mm. dick. — Ein einziges Mal nur ward dieser, bisher auf Prunus spinosa, Cornus sanguinea, Salix vitellina und Fagus sylvatica be- obachtete, aber trotzdem sehr seltene und seiner Kleinheit halber leicht zu übersehende Kernpilz von C. Spegazzini bei Conegliano in Venetien auf entrindeten, dicken, halb faulen Ranken und Stöcken von Vitis vinifera Lin. gefunden und das Exemplar mir freundlichst überlassen. Diatrype Vitis Berk. Berkeley, Notices of North American Fungi in Grevillea IV. p. 96. Was Berkeley für einen Pilz unter diesem Namen versteht ist mir ganz unbekannt, der Gattungsname Diatrijpe kommt in keiner der beiden Schweinitz'schen Arbeiten vor und doch führt Berkeley a. a. O. ohne jede weitere Bezeichnung: Diatrijpe Vitis Schwz. an! Dothidea myriococca Mntg. Montagne, Cent. I. des plantes cellulaires exotiques in Amiales d. sciences nat. 2. VIII. p. 359. — Id. Sylloge plant, cryptog. p. 222, no. 773. D. erumpens, lineari-elongata, rufo-fusca, intus cinereo-nigra; cellulis periphericis minutissimis, albo-farctis ; ascis .... Ad ramos Vitis viniferae Lin. Gallia: pr. Lemovicem. (Lamy.) Ich habe diese Art, welche, wie es scheint, nur einmal vom verstorbenen Lamy bei Limoges in Mittel-Frankreich an abge- storbenen Zweigen des gemeinen Weinstockes, Vitis vinifera Lin., gefunden worden ist, niemals zu Gesicht bekommen. Uebrigens sah auch Montagne weder Schläuche noch Sporen, brachte den Pilz also lediglich seiner äusseren, makroskopischen Merkmale wegen zur Gattung Dothidea. Er sagt von ihm nur, dass die Perithecien hervorbrechen, länglich-linealisch, aussen rothbraun 110 II. Die Pilze der holzigen Tlieile. to ~ und innen schwärzlich-ascligrau sind ; die Randzellen gibt er als sehr klein und weiss ausgefüllt an, welch letztere Bemerkung sich wohl auf den Nucleus beziehen dürfte. Dothidea picea Berk. et Gurt. Berkeley, Notices of North American Fungi in Grevillea IV. p. 105, no. 888. — Pirotta, funghi parassiti dei Vitigni p. 51. D. maculis minutis, orbicularibus •, ascis brevibus; sporidiis angustis, cymbaeformibus, hyalinis. — Berk. 1. c. In sarmentis emortuis Vitis aestivalis Mchx. America sep- tentrionalis. Aeusserst kurz ist die Beschreibung und die Diagnose dieser mir ganz unbekannt gebliebenen Species abgefasst; danach bildet der Pilz kleine, papillöse, schwarzbraune, runde Perithecien, welche kurze, keulenförmige Schläuche mit kahnförmigen, schmalen farblosen Sporen enthalten. — In Nord-Amerika auf abgestorbenen Ranken von Vitis aestivalis Mchx. Dothidea viticola Schwz. Schweinitz, Synopsis of North American Fungi p. 235, no. 1936. D. tecta, maculis minoribus, confluentibus, nigro fuscis, sub- vernicosis. Fibrillulis crassis, ramoso-furcatis, radiantibus, plerum- que indistinctis. Cellulis elevatis^ apice applanatis, diflformibus. — Schwz. 1. c. In ramulis junioribus Vitis Labruscae Lin., frigore enecatis. Frequens. America septentrionalis : Bethlehem, Pennsylvaniae. (Schweinitz.) Schweinitz führt diese Species unter der Abtheilung Ästeroma von Dothidea an und obzwar ich keine Exemplare des Pilzes sah, so glaube ich doch fast mit positiver Bestimmtheit behaupten zu können, dass vorliegende Art, nach unserer jetzigen Eintheilung, nicht zu Dothidea gehört und wahrscheinlich eine echte Asteroma ist. Für diese Annahme sprechen auch mehrere Stellen der Diagnose,, wie man aus nachfolgender Uebersetzung derselben ersehen wird. Die Perithecien sind von der Epidermis bedeckt, bilden kleine, zusammenfliessende Flecken von glänzend schwarzbrauner Farbe. Die Fibrillen oder Zasern (sie geben den Asteroma- Arten das eigenthümliche^ fast dendritische Ansehen) sind dicklich, gabel- B. Auf todten .Stämmen und Reben. 111 ästig, strahlenförmig ausgebreitet, meistciitheils undeutlich. Die aufrechten Zellen sind am Scheitel abgeplattet und unförmig. (Diesen letzteren Zusatz verstehe ich nicht — oder sollte der Autor damit die eigentlichen Perithecien meinen, während er vor- her mehr von dem Pilz im Ganzen, besonders von dem, strahlig ausgebreiteten, oberflächlichen Mycelium gesprochen hat?) — Auf jüngeren, durch Frost getödteten Ranken von Vitis Labrusca Lin. in Pennsylvanien, Nordamerikanische Union. (Schweinitz.) Cuciirbitraria Vitis Schlzr. Scliulzer in Verhandl. d. zoolog.-botan. Gesellschaft zu Wien XX. 1872, p. 643. — Pirotta, funghi parassiti dei Vitigni p. 44. C peritheciis globosis, gregariis, connatis, ostiolatis^ nigris, ostiolis longioribus demum deciduis ; ascis rectis, clavatis, octi- sporis; sporis oblongo-ovatis, basi minime angustatis, gradatim dispösitis vel inordinatis, triseptatis, ad septas paullo constrictis vel crenulatis, quadrinucleatis, achrois, 22 — 28 mm. long., 6 mm, crass.; paraphysibus liliformibus, simplicibus, densissime contextis. In sarmentis aridis Vitis viniferae Lin. Slavonia. (Schulzer.) Schulzer gibt a. a. O. die folgende ausführliche Beschrei- bung: „Mit Leptosphaeria Vitis Schlzr. und deren Begleitern in geselligen Raschen von zwei bis sechs verwachsenen Individuen, doch auch gereiht, aus der Rinde hervorbrechend, in welcher der Pilz, bis zum Holze i'cichend, entsteht. Die einzelnen Raschen liegen nach der Länge des Zweiges und sind '/, — '/j Zoll lang. Die schwarzen, kugeligen, stumpfen Pyrenien öffnen sich am Scheitel mit einer länglichen Mündung. Später fällt der obere Theil ab und man sieht nur noch Schälchen. Sie sind fest mit einander verwachsen und die Zwischenräume mit derselben horn- artigen, schwarzen Masse ausgefüllt, aus welcher sie bestehen; sie vegetiren sonach in einer Art von Stroma, aus welchem nur die Scheitel der einzelnen Individuen hervorragen. Unter diesem sieht man noch meistens ein zerreibliches, schwarzbraunes, theil- weise in das Holz eindringendes Afterstroma von geringer Mäch- tigkeit ; ein ganz eigentliches Myceliumgebilde. Der weissgraue Kern besteht aus aufrecht stehenden , keulenförmigen , acht- sporigen Schläuchen und aus fadenförmigen, dicht verflochtenen und deshalb ästig scheinenden Paraphysen. Trotz aller ange- 112 II. Die Pilze der holzigen Theile. Avandten Mühe, eine wirkliche Verästelung zu constatiren, gelang mir dieses nicht, ich muss sie sonach für einfach annehmen. Die oblong-ovalen, am unteren Ende kaum merkbar mehr verdünnten Sporen sind im Schlauche bald staffeiförmig geordnet, bald nicht, führen in jedem Alter vier Sporidiolen, zwischen welchen sich ziemlich spät drei Septa bilden. Sie sind an den beiden äusseren sanft geschnürt und in der Mitte gekerbt, farblos oder sehr blass gefärbt und haben eine Länge von 22 — 28 mm., eine Dicke von 6 mm. — Ungeachtet der abAveichenden Schlauchform und der kaum merkbar weniger schlanken Sporen der Sphaerella sarmen- torwn (Sphaerella Vitis Schlzr.) drängt sich der Gedanke von selbst auf, dass diese nur die vereinzelte, bedeckte Form dieser Ciicurbi- taria sei. Unser Püz hat die Substanz von Cucurhüaria, Schlauch- form von Botr/josphaeria.''' Lediglich der Vollständigkeit halber, habe ich, wie ich bereits oben gesagt, diese und die anderen von Schulzer aufge- stellten Species hier mit aufgenommen. Durch frühere Erfahrungen gewitzigt, bringe ich den Arten dieses Autors eine bedeutende Portion Skepsis entgegen und würde nichts sehnlicher wünschen, als mich an Original-Exemplaren einmal selbst von der Richtig- keit oder Falschheit überzeugen zu können. Was den Nachsatz anbelangt, dass seine Sphaerella Vitis nur die einzelne bedeckte Form vorliegender Cucurhitaria sei, so verlohnt es sich, meiner Meinung nach, keines Wortes, um diesen Unsinn zu wider- legen. Sofern beide Arten vom Autor zu ihren, ihnen zukom- menden Gattungen richtig gestellt wurden, ist es mir ein völliges Räthsel, wie man Species aus diesen beiden, so weit auseinander stehenden, gut umschriebenen Familien, wie die Sphaerelleen und die Cucurhitarieen sind, zusammenwerfen mag! Botryosphaeria cyanogena Niessl? Niessl, Beiträge zur Kenntniss der Pilze, p. 47, in Verhandl. d. naturforschenden Vereines in Brunn X. 1872. — Sphaeria cyanogena Desm. Ann. sc. natur. 1848, X. p. 352. — Oibbera Sauhinetii Fuck. Symb. myc. p. 168. Mycelium ramulosum, effusum, crustosum, lutescens ; conidia nunc solitaria, nunc caespitosa, fusiformi-lunulata, apiculata, uni- vel tri-, raro quinqueseptata , subhyalina; perithecia conferta, oblonga, vertice obtuso conico demurn collabentia, umbilicata, plicata B. Auf todten Stämmen und Reben. 113 veiTUCosaque , sordide coeruleo-amethystea ; asci clavati, apice obtusi et rotundati, octispori; sporidia fusiformi-oblonga, nunc recta inaequilateralia^ nunc leniter curvata^ utrinque obtuse rotun- data, subLyalina (nucleo dilutissime violaceo), triseptata et parum constricta; perithecia 150 — 200 mm. in diam., sporidia 25 — 32 mm. long., 7 mm. crass. — Niessl 1. c. Ad sarmenta emortua Vitls viniferae JAn.^ Parma, Italiae. (G. Passerini.) Wenn ich diese Art hier mit aufnehme und die vorzügliche Diagnose Niessl voransetze, so muss ich einige wenige Worte der Aufklärung hinzufügen. Von Herrn Professor G. Passerini zu Parma in Ober-Italien ward mir nämlich unter sehr vielen anderen Pilzen des Weinstockes auch ein solcher mitgetheilt, wozu er auf die Etiquette schrieb: ,j Gibhera — , ascos non vidi". Der Pilz bildete kleine Häufchen von Perithecien, welche auf einem entrindeten Rebenstücke aufsassen und ein gelbliches Mycelium hatten ; sie besassen eine Mündung und waren von ziemlich dünner, schlaffer, leicht zerdrückbarer Substanz, zeigten auch die, allen Arten der Gattung Botrijosjphaeria eigenthümliche amethystblaue Färbung unter dem Mikroskop. Dass ich es hier mit einer echten Botryosphaeria zu thun hatte und nicht mit einer Gibhera, welche durch sehr harte, feste, mit Haaren be- deckte Perithecien sich unterscheidet, lag auf der Hand. Ob aber die vorliegende Species zu Botryospliaeria cyanogena zu ziehen sei oder zu einer anderen Art, das zu entscheiden war mir leider nicht möglich, denn auch ich fand, ebensowenig wie Passerini Schläuche und Sporen und lediglich die äusserlich vollkommene Uebereinstimmung in Form, Farbe und Grösse der Perithecien mit echten Exemplaren von BotryospJiaeria cyanogena bewog mich, den Pilz interimistisch dazu zu stellen. Hoffentlich gelingt es bald, reife, entwickelte Exemplare dieser interessanten Form auf- zufinden und ihr dann ihren richtigen Namen zu geben. Bertia Titis Schlz r. Schulzer in Verhandl. d. zool.-botan. Gesellschaft in Wien XX. 1872, p. 644. — Pirotta, funghi parassiti dei Vitig^i p. 42. B. peritheciis rotundatis, gregariis, saepe connatis, ostiolatis, ostiolo detruso, demum aperto, nigris, carbonaceis ; ascis clavatis, V. Thumeii. Die Pilze des Weinstockes. 8 \14: II- Diß Pilze der holzigen Theile. vertice acutatis^ octisporis ; sporidiis tenuibus, cylindricis^ sub- curvulatis, uniseptatis, dilutissime flavidis, 9 mm. long. ; para- phjsibus sursum contectis simplicibiis. Ad sarmenta arida Vitis viniferae Lin. Slavonia. (Schulzer.) Die Beschreibung- dieser Art, welche von Schulzer an ab- gestorbenen Reben des Weinstockes, Vitis vinifera Lin., gefunden ward, lautet folgendermassen : „Mit Leptosphaeria Vitis Schlzr., jedoch in gesonderten Gruppen ; gegen Ende Juli noch fast völlig unreif. Die Pyrenien sitzen gruppirt, häufig zwei bis drei hart aneinander, auf der Rinde; sind durchschnittlich '/j Zoll breit, rundlich, mit eingedrücktem, später weit geöffnetem' Scheitel, so dass sich der weissgraue Kern wie eine Pezizascheibe dar- stellt; schwarz, dick aber kohlig, daher sehr leicht zerreiblich, grosszellig, inwendig durchaus mit einer hyalinen Zellenschichte bekleidet, von welcher überall keulenförmige, oben zugespitzte, achtsporige Schläuche und, unten ästig verbundene Paraphysen entspringen. Die dünnen, gekrümmten, cylindrischen, Plasma- kügelchen führenden, einmal septirten Sporen sind 9 mm. lang und kaum wahrnehmbar blass gelblich gefärbt." Gibbera Vitis Schlzr. Schulzer in Verhandl. d. zool.-botan. Gesellschaft zu Wien XX. 1872, p. 642. — Pirotta, fnnghi parassiti dei Vitigni p. 43. Gr. peritheciis nigris, giobosis, '/§ — Vc ^^^^^- l^*i^; sessilibus, dense confertis in stromate obsolete, nigricante, aculeatis, aculeis brevissimis, crassis, demum deciduis, vertice obtiisissimo, rotun- dato, nucleo albo-griseo, intus vestutis; ascis clavatis, octisporis, basalibus; sporis ovatis, 26 — 27 mm. long., 10—13 mm. crass., hyalinis vel dilutissime coloratis; paraphysibus articulatis, concretis. In ramis emortuis Vitis viniferae Lin. Slavonia. (Schulzer.) Ich habe diesen Pilz wie überhaupt fast alle von Schulzer a. a. O. aufgestellten Species weder in Herbar-Exemplaren, noch in Zeichnungen zu Gesicht bekommen, kann desshalb auch ein Urtheil darüber nicht abgeben. Auffallend ist es aber jedenfalls im hohen Grade, dass der Autor, wie es scheint grundsätzlich, keine Exemplare seiner zahlreichen, oder besser ausgedrückt, zahllosen neuen Arten an andere Mykologen vertheilt, wie es doch sonst Sitte ist. Ich glaube aus diesem Grunde auch den B. Auf todten Stämmen und Eeben. 115 Schulzer'schen Species, sofern sie niclit abgebildet werden, keine allgemeine Aufnahme in das System prognosticiren zu können! Seine Original - Beschreibung a. a. O. lautet folgendermassen : „Die schwarzen, kugeligen Pyrenien sind '/s — Vc ^^11 breit, mit dicken, kurzen, später abfallenden Stacheln besetzt, haben einen völlig stumpf abgerundeten Scheitel, werden sehr bald frei, und sitzen, wenige Individuen dicht gedrängt, auf einem unscheinbaren schwarzen Stroma. Sie haben einen weissgrauen Kern und sind innen durchaus mit einer Zellenschicht bekleidet, doch entspringen die keulenförmigen, achtsporigen Schläuche und die zu einer Masse verwachsenen gegliederten Paraphysen nur am Grunde und an den Seiten. Sporen oval, 26 — 27 mm. lang, 10 — 13 mm. dick, hyalin oder kaum merkbar gefärbt, mit ungleich gestellten Sporidiolen. Im Juli traf ich noch viele un- reife Schläuche an." — In Slavonien bei Vinkovce von Schulzer an abgestorbenen Ranken von Vitls vinifera Lin., dem gemeinen Weinstocke, gefunden. Nectria nticola Berk, et Gurt. Berkeley, Notices of North American Fungi in Grevillea IV. p. 45, no. 816. — Pirotta, funghi j)arassiti dei Vitigni p. 45. N. parva, nitido-coccinea, mollis lateraliter collabens e strato albo tenui oriunda; sporidiis uniserialibus, ellipticis, uniseptatis. — Berk. 1. c. In sarmentis emortuis Vitis viniferae Lin. Italia: pr. Rapallo, Julio 1876. (Passerini.) — America septentrionalis : Alabama (Peters) in Vitis species indeterminatae ramulis. Diese neue Art der gestaltenreichen, schönen Ascomyceten- gattung Nectria, welche bisher nur aus Amerika bekannt war, fand Professor Passerini auch in Italien auf, und ihm verdanke ich die Exemplare, nach welchen ich die hier folgende Beschrei- bung entwerfen konnte. — Die einzeln zerstreut stehenden Peri- thecien nisten auf der Holzsubstanz entweder an Stellen, wo die Rinde bereits abgefallen ist, oder sie durchbrechen diese letztere und bilden matt-scharlachrothe Häufchen von ziemlich weicher Gonsistenz. Nach den Angaben der Autoren entspringen sie bei den amerikanischen Exemplaren aus einem zarten dünnen weiss- lichen Mycelium; bei den italienischen war ein solches nicht zu 8* 11(3 II. Die Pilze der holzigen Theile. bemerken^ wohl aber das häufig die iVec^ria-Perithecien umgebende Fusarium, welches ich weiter oben bereits auf p. 52 besprochen habe. Die Schläuche, von denen bei Berkeley gar nicht die Rede ist, sind cylindrisch, dünnwandig, oben und unten etwas stumpf ziigespitzt, farblos und etwas hin und her gebogen, sie enthalten acht Sporen von ganz genau elliptischer Form. Diese sind einreihig im Schlauche angeordnet, in der Mitte einmal ge- theilt, oben und unten rundlich zugespitzt, farblos und enthalten hin und wieder einen Nucleus in jeder Zelle. Paraphysen sind nicht vorhanden. — Das erwähnte Fusarium, welches sich, wie gesagt, lediglich bei den europäischen Exemplaren findet, zieht Passerini und wohl mit Recht als Conidienform zu dieser Nectria. Meinem, des Oeftern ausgesprochenen Grundsatze jedoch getreu, die verschiedenen Formen, welche zu einem Pilze ge- hören, besonders wenn deren Zusammengehörigkeit noch nicht ganz unwiderleglich dargethan ist, unter besonderen Namen zu beschreiben (Prof. Saccardo befindet sich in diesem Punkte mit mir in vollster Uebereinstimmung und gibt allen Conidien-, Sper- matien-, Pyenidien- u. s. w. Formen eigene Namen), habe ich dasselbe als Fusarium, viticolum Thüm. aufgeführt. — In Nord- Amerika, Alabama, auf todten Reben einer nicht näher be- nannten Vitis-Avi (Peters), bei Rapallo im östlichen Ligurien auf den Ranken von Vitis vinifera Lin. Im Juli 1876. (Passerini.) Nectria cinnabarina Fr. Fries, Summa veg. Scand. p. .388. ~ Tul. Sei. fung. carpol. III. p. 79, Tab. 12, 13, fig. 14 — 21. — Fnckel, Symbolae raycologicae p. 177. — Cooke, Handb. of British Fiingi p. 781, no. 2.346. — Saccardo, Mycologia veneta p. 122. — Karsten, Mycologia fenniea II. p. 212. — Spliaevia cinnabarina Tode, Fungi Mecklenburg. II. p. 9, fig. 68. — Fries, Systema mycolog. II. p. 412. Perithecia caespitosa, conferta, stromate pulviniformi^ haemi- sphaerico, carnosulo, primitus conidia secernente, instrata, sphae- roidea, corrugata, cinnabarina, demum fuscescente-expallescentia, ostiolo papilliformi. Asci cylindraceo-subclavati, apice leviter attenuati, 60 — 90 mm. long., 8 — 12 mm. crass, Sporae octae, distichae vel submonostichae, oblongatae, utrinque obtusae, rectae vel leviter curvulae, uniseptatae, hyalinae, longit. 14 — 24 mm., crassit. 5 — 7 mm. Paraphyses nullae. — Karst. 1. c. B. Auf tüdten Stämmen und Keljen. 117 In sarmentis cmortuis Vitis vinfferae Lin., socia Tuberculariae sarmentorum Fr., Italia, Conegliano. (Spegazzini.) Meines Wissens zum ersten Male, class reife Schlauch- früchte dieser, sonst auf allen möglichen Laubhölzern äusserst gemeinen Nectria auf Weinranken aufgefunden wurden ! Die Perithecien unserer Art brechen in gedrängten Häufchen durch Längsrisse in der Rinde hervor, das Stroma ist polsterförmig, halbkugelig, fleischig; die einzelnen Perithecien stehen dicht an- einander und bilden halbkugelförmige, ziemlich grosse, körnig aussehende, zimmtbraune, dann etwas ausbleichende Haufen. Die Schläuche sind vom Cylindrischen ins fast Keulenförmige über- gehend, gegen die Spitze sich etwas verjüngend, 60 — 90 mm. lang und 8 — 12 mm. breit. Die acht Sporen stehen in zwei, nur selten in einer Reihe, sie sind oben und unten abgestumpft, eirund oder oblong, gerade, manchmal auch ein klein wenig ge- krümmt, einmal getheilt, wasserhell und 14 — 24 mm. lang und 5 — 7 mm. dick. Paraphysen sind nicht vorhanden. — Wie es schon nach den schönen Untersuchungen der Gebrüder Tulasne bei einer ganzen Reihe von Laubhölzern, z. B. Acer campestre und Pseudojplatanus, Pyrus Malus, Rhanmus Frxmgnla, Aesculus Hippocastanum. u. s. w., u. s. w. nachgewiesen war, dass die darauf vorkommenden Formen von Tuhercularia vulgaris Tode die Conidien dieser Nectria seien, so ist es nunmehr auch für Tuhercularia sarmentorum Fr. nachgewiesen. Auf blosse Analogie gegründete Annahmen einer solchen Zusammengehörigkeit sind nach meiner Ansicht unstatthaft, durch das Vorkommen von Tuhercularia und Nectria aber in einem Rasen, wie es meine Exemplare zeigen, ist jeder Zweifel wohl behoben. — Dieser schöne Fund ward von C. Spegazzini, welchem ich ausserdem noch eine ganze Reihe anderer Weinpilze verdanke, auf dürren Ranken von Vitis rinifera Lin. bei Conegliano in Ober-Italien im Herbst 1877 gemacht. Teichospora Mesascium Sacc. Saccardo, Fungi veneti novi Ser. IL in Hedwigia 1875, p. 75. — Pirotta, funghi parassiti dei Vitigni p. 41. — Sphaeria Mesascium De Not. Sferiacei italiani no. 62. Pyrenia sparsa vel geminata, subindeque subseriata, super- ficialia, e basi adnata, applanata, sphaeroidea, vertice obtusiuscule 1X3 II- Diö Pilze der holzigen Theile. subattenuata, vel obtusa, snb lente rug'ulosa, glabra, fusco-atro, apice ostiolo minntissimo vix percipieiido liiautia^ fragilia, cellulis exignis contexta^ senio fracta. Nuclens gelatinosus, pallescens, ex sporidiis fusco-punctulatus. Asci grandes, teretes, octispori, junio- res plasmate lutescente referti, parietibusque crassissimis donati. Paraphyses praelongae, coalescentes 5 sporidia magna^ 40 — 50 mm. longitndine aequantia^ oblongata, matura fnliginea, diaphana, plurilocularia, loculis sejDtis perpendicularibiis locellatis, poly- morpha. ■ — De Notaris 1. c. — Asci clavati, 150 — 180 mm. long., 25 mm. crass., paraphysati. Sporidia disticha, ovato-fiisoidea, 45 — 50 mm. long., 20 — 22 mm. crass., Septem- vel octisseptata, at septa leniter constrieta, fuliginea, initio cribroso-guttiilata, dein muniformia. — Saccardo 1. c. In truncis annosis Vitis viniferae län. Venetia (Saccardo), Liguria (Berti). Ueberaus selten scheint dieser Pilz aiifzutreten, mir sind nur die angegebenen Standorte und von Exemplaren das im Erbario crittogamico italiano, Ser. IL no. 442 vertlieilte bekannt. Die zerstreuten Peritbecien von sjDliärischer Gestalt und scliwärz- lich-brauner Farbe stehen zumeist fast reihenförmig angeordnet. Der innere Kern ist bell, gelatinös und, durch die eingestreuten Sporen, braun-punktirt. Die keulenförmigen Schläuche sind gross, 150 — 180 mm. lang und 25 mm. dick, acKtsporig, in der Jugend gelblich. Die Sporen sind zweizeilig angeordnet, oblong, durch- scheinend, graubraun, sieben- bis acht- und mehrfach septirt, an den Scheidewänden ein wenig- eingeschnürt und haben eine Länge von 40 — 50 mm. bei einer Breite von 20—22 mm. Die langen, fadenförmigen Paraphysen umgeben und überragen die Schläuche. — An sehr alten Stöcken von Vitis vinifera Lin. in Venetien (Saccardo) und dem östlichen Ligurien (Berti). (Tab. V. hg, 4.) Lophiostoma Hederae Fuck. Fuckel, Symbolae mycologicae p. 157. L. peritheciis sparsis, sub corticis epidermide nidulantibus, raro liberis, media magnitudine, globoso-compressis^ aterrimis, ostiolo prominulo, lato compresso, semiorbiculari, subcrenulati, concolori; ascis elongatis, sessilibus, octisporis, 80 mm. long., B. Auf todten Stämmen und Reben. 119 8 mm. crass. ; sporidiis distichis, fiisilormibuSj ciirvatis. quadri- guttulatis, triseptatisj hyalinis, 20 mm. long.^ 4 mm, crass. — Fuckel 1. c. Ad sarmenta arida Vitis viniferae Lin. Italia, pr. Parma, Vere 1877. (G. Passerini.) Von Fuckel wurde diese Species, wie ihr Name ja schon andeutet, auf Exemplare begründet, welche auf dürren, berindeten Aestchen von Heclera Helix Lin., dem gemeinen Epheu, wuchsen, sie wurden von Dr. Morthier bei Neuchatel in der Schweiz und von Fuckel selbst bei Oestrich im Rheingau, in der jetzigen Provinz Hessen-Nassau gefunden, aber wie es scheint nur in wenigen Exemplaren, denn in den „Fungi rhenani" desselben Herauso'ebers wurde diese neue Art nicht vertheilt. — Sie bildet ziemlich kleine, zerstreut stehende Perithecien, welche sowohl auf der Rinde als auch unter derselben sitzen, etwas zusammen- gedrückt-kugelig und dunkelschwarz sind. Am Scheitel öffnen diese Perithecien sich vermittelst eines, schwach hervortretenden, rundlichen, zusammengedrückten Ostiolums oder einer Mündung. Die Schläuche sind verhältnissmässig äusserst lang, fast cylin- drisch, ungestielt, wasserhell, 80 mm. lang, 8 mm. breit und ent- halten acht, in Doppelreihen situirte Sporen. Letztere sind schwach gebogen-spindelförmig und enthalten vier Oeltröpfchen, ihre Farbe ist, • wie die der Schläuche, wasserhell, die Länge beträgt 20 mm., die Breite 4 mm. Die von Fuckel, allerdings auch mit einem Fragezeichen angeführte Dreitheilung der Sporen konnte ich bei den mir vorliegenden Exemplaren nicht bemerken. — Herr Prof. Gr. Passerini fand diese Art im Frühjahre 1877 bei Parma in Ober-Italien auf abgestorbenen Zweigen des gemeinen Wein- stockes, Vitis vinifera Lin. (Tab. I. lig. 10.) Lophistoma Thiimenianum Spegaz. nov. spec. L. peritheciis parvulis, ligno iramersis, oblongis, 200 vel 290 mm. long., 90 — 120 mm. crass., ostiolo hysteriiforme, labiis acute adnatis, superliciem attingente vel parum exertum 5 ascis cylindraceo-clavatis, breve stipitatis, octisporis, paraphysibus tili- formibus, guttulatis obvallatis, 150 — 180 mm. long, 20 mm. crass.; sporidiis distichis vel raro oblique monostichis, oblongo-fusoideis, 120 II- Die Pilze der holzigen T heile. plerumque vix curvulis^ decem- vel undecimseptatis, ad septuirij quum maturi liant, constrictis, 60 — 65 mm. long., 10 mm. crass., saepe vel plerumque hyalinis, guttulatis, dein dilute atris, apici- bus subhyalinis. — Pro sporidiis postremo coloratis difFert a LojjMostomate alpigeno Fuck. et a L. insidioso Sacc. et L. vagahimdo Sacc. quibus tandem aflinis. In ramulis emortuis dejectis Vitis viniferae Lin. Venetia: Conegliano. 1877. (C. Spegazzini.) Die ungemein kleinen, nur selir schwer mit blossem Auge wahrnehmbaren Peritheeien dieser Species sind in die Holzsub- stanz eingesenkt, oblong, schwärzlich, 200 — 290 mm. lang, 90 bis 120 mm. breit, die hervorragende Mündung, das (3stiolum, ist ähnlich derjenigen der Hysterineen, sie besteht aus zwei, ein- ander genäherten, scharfen Lippen, Avelche nur wenig über die Oberfläche sich emporheben; die Schläuche haben eine keulig- cylindrische Grestalt, sind kurz gestielt, haben acht Sporen imd messen 150 — 1. 1. — Id. Michelia I. p. 98, no. 120. — Id. Fungi italici autografice delineati no. 129. A. perithcciis gregariis, sub epidermidc lenitcr tumefacta et circuni circa breviter infuscata, nidulantibus, membranaceis, glo- bose depressis, '/,; millim. diametro, atris, ostiolo breviter pa- pillato, non vel vix perforante; ascis cylindricis, 70 — 85 mm. long., 4 — 5 mm. lat., breve crassiuscule stipitatis, apice rotun- datis, paraphysatis, octisporis ; sporidiis oblique monostichis, ovoi- deis, utrinque vel uno apice acutiusculis, continuis, 10—12 mm. long., 4 — 5 mm. crass., dilute fuligineis, biguttulatis. — Sacc. 1, c. In sarmentis emortuis Vitis viniferae ^An. Vcnetia: Conegliano. (C. Spegazzini.) Auf den Aesten der verschiedensten Laubbäume und Sträucher ward diese Species vom Autor bereits gefunden, a. a. O. zählt er acht Nährpflanzen auf, worunter jedoch der Weinstock fehlt, auf diesem Substrat wurde der Pilz erst ganz kürzlich eben- falls entdeckt. Auf den zum Theil bereits entrindeten, ganz dünnen Ranken bildet er sehr dicht gedrängt stehende Perithe- cien, welche unterhalb der Epidermis nisten und dieselbe rund herum schwach bräunen , sie sind kugelig - zusammengedrückt, häutig dünn , schwarz und circa % Mm. im Durchmesser hal- tend. Das Ostiolum oder die Mündung ist kurz-warzig und wenig oder gar nicht hervorragend. Die Schläuche sind cylindrisch, haben einen dicken und kurzen Stiel, abgerundete Spitzen, acht Sporen und messen in der Länge 70 — 85 mm., in der Breite nur 4 — 5 mm., sie sind mit Paraphysen untermischt. Die Sporen sind in den Schläuchen schief einreihig angeordnet, eirund, an beiden oder manchmal nur an dem einen Ende zugespitzt, ungetheilt, hell rauchgrau, 10 — 12 mm. lang und 4 — 5 mm. breit und be- sitzt jeder zAvei Nuclei. — C. Spegazzini fand vor Kurzem diesen 124 II- Dis Pilze der holzigen Theile. interessanten Pilz auch auf halbfanlenclen Reben von Vitis vtni- fera Lin. bei Conegliano in Venetien. Rebentischia appeiidiciilosa Sacc. Saccardo in „Nnovo Giornale botaiiico italiano" "VIII. p. 177, no. 128. — Sphaeria appendiculosa Berk. et Br. in Annales of Natur, history 1851, VII. no. 613, p. 189, Tab. 7, fig. 20. — Currey in Transact. Linnean Society 1859, XXII. Tab. 58, fig. 97. — Rabenhorst, Fungi europaei no. 52. — Cooke, Handb. of British Fungi p. 892 no. 2678. R. perithociis sparsis, globosis^ minimis, sub epiclermide nigricante in caespitulis minutis, orbiciilatis, nitidis^ nidulantibus, medio perforantibus ; ascis cylindraceis, brevi stipitatis, 130 vel 135 mm. long-., 10 — 11 mm. crass. , aparapbysatis , octisporis; sporis snbfusoideis, sursnm acutis, basi appendiciila rostriformi, obliqua, 8 mm. longa, facile secedenti auctis (una cum appendice), 28 mm. long., 7 — 8 mm. crass., quadriguttulatis, subhyalinis. — Sacc. 1. c. emend. In sarmentis tenuissimis emortuis Vitis viniferae Lin. prope Conegliano, Venetia semel legit C. Spegazzini. Die Perithecien dieser bistier nur ausschliesslich auf abge- storbenen Ranken von Ruhus Idaeus Lin., der Himbeere, bekannten Art nisten unter der Epidermis, welche sie rundherum schwärzen, in kleinen, rundlichen, glänzenden Häufchen, sie sind zerstreut, kugelig, sehr klein und schwarz. Die cylindrischen Schläuche haben einen kurzen Stiel, sind achtsporig und messen 130 — 135 mm. in der Länge, 10 — 11 mm. in der Breite. Paraphysen sind nicht vorhanden. Die fast spindelförmigen Sporen sind gegen ihr oberes Ende hin zugespitzt, am unteren haben sie ein schnabelförmiges, schiefes, leicht sich ablösendes, 8 mm. langes Anhängsel, sie messen 28 mm. in der Länge bei 7 — 8 mm. Breite, haben vier Nuclei und sind fast farblos. — Bisher ward nur ein einziges, jetzt in meinem Besitz befindliches Exemplar gefunden, und zwar von C. Spegazzini bei Conegliano in Venetien auf einer sehr dünnen, halbfaulen Rebe von Vitis vinifera Lin. B. Auf todten Stämmen und Reben. 125 Roselliiiia horrida Haszl. Haszlinsky in Verhandl. d. k. k. zoolug. botan. Gesellschaft zu Wien 1873 p. 365. — Pirotta, funglii itarassiti dei Vitigni p. 39. R. peritheciis liberis , dense aggregatis, rarissime sparsis, obovatis^ pseudopareuchymati carbonaceo fragili contextis, rugu- losis, aculeatis. Aculeis in tuberculis consociatis parum radiantibus, sublanceolatis, atris, apicibus pellucidis. Mycelium parce evolutum superficiale, in Stratum ligni supremum penetrans , filis parce septatis, raniosis, achloris contextum. Protosporis ovalibus, achloris, 2 — 3 mm. long., in apicibus hypharum mycelii ortis, denique mycelio inspersis. Asci parapliysibus simplicibus associati, lineares, octispori, 120 — 150 mm. long. 15 — 16 mm. crass. Sporae ob- longae, fuscoatrae, simplices, oblique monosticlie ordinatae, denique seriatim erumpentes, 18—25 mm. long., 10 — 13 mm. crass. — Haszl. 1. c. In ramis decorticatis sarmentorum Vitis vmiferae Lin. Me- hadia, Banatus. (Haszlinsky.) Nur aus der a. a. O. befindlichen Beschreibung ist mir dieser Pilz bekannt; dem Autor zufolge besitzt er freie, dicht zusammengedrängt wachsende , nur äusserst selten vereinzelt stehende, fast eirunde, gerippte, stachelige, mit einem zerbrech- lichen, kohligen Gehäuse versehene Perithecien; die erwähnten Stacheln sind schwarz, lanzettlich und haben durchsichtige Spitzchen. Das nur wenig entwickelte Mycehurn besteht aus schwach septirten Fäden, welche farblos und ästig sind und an ihren Spitzen die eirunden, farblosen, nur 2—3 mm. langen Conidien oder Protosporen tragen. Die Schläuche von schmal cylindrischer Gestalt, haben eine Länge von 120 — 150 mm. und eine Dicke von 15 — 16 mm., sie stehen untermischt mit ein- fachen, gleich langen Paraphysen. Die Sporen, acht an der Zahl, sind oblong, einfach, schwarzbraun und stehen in einer schief- gestellten Reihe im Schlauch, ihre Grösse beläuft sich auf 18 bis 25 mm. in der Länge und auf 10 — 13 mm. in der Dicke. — Ln Banat bei Mehadia auf abgestorbenen Ranken des Wein- stockes, Vitis vinifera Lin. von Haszlinsky entdeckt. 126 II- Die Pilze der holzigen Tlieile. Valsaria insitiva Ces. et De Xot. Cesati et De Notaris, Schema di elassific. degli Sferiacei in Coramentario d. soc. critlog. Italiana p. 205. — Saccardo, Mycologia veneta p. 48, Tab. XV. fig. 5 — 10. — Diatrij'pe insitiva Fr. Suinma veg. Scand. p. 285. — Sphaeria insitiva Tode, Fungi Meckienb. II. p. 36, Tab. XIII. fig. 108. — De Notaris, Micromycetes italiani VII. 1. — Cesati in „Hedwigia" I. p. 73. — Eabenhorst in „Hedwigia" no. 18 c. icon. — Schweinitz, Syn. fung. Carol. p. 31, no. 37. — Id. Synopsis of North American Fungi p. 197, no. 1268. — Myrmaecitim ruhri- cosum Fuck. var. viticolum Fuck. Symb. myc. p. 228. Stroma forma et magnitudine variabilissimum : nunc valseum, nunc diatrypeum; aceryuli pulvinati, sinuosi, tumidi, modo 1 Mm. diametro non attingentes, modo 5 Mm. superantes^ atri; sed Organa fructificationis sempcr eadem; asci cylindrici, bre- vissime stipitati, 90 — 100 mm. longi, 8 — 9 mm, crass.^ paraphy- sibus copiosis filiformibus , nucleolatis (an pseudoparaphysibus) obvallati, octispori; sporidia eonstricta, uniseptata, didyma, iitrinque rotundata, 15 — 16 mm. long., 8 — 9 mm. crass., primo lutescentia, bi- vel quatuornucleolata, dein obscure fuliginea. — Saccardo 1. c. In cortice sarmentorum Vitis viniferae Lin., Venetia (Saccardo) Nassovia (Fuckel) ; Vitis Labruscae Lin. America septentrionalis : Carolina (Schweinitz). Unter der ausgebleicht grau gewordenen Oberhaut der Ranken brechen die flach-halbkugelförmigen Perithecien, sei es einzeln oder zu zwei bis vieren hervor, indem sie die Oberhaut nicht, wie bei den meisten anderen Arten rundlich zerreissen, sondern indem sie sie lang aufschlitzen. Die körnigen, oben etwas eingedrückten, dabei aber beinahe aufgeschwollenen Perithecien haben bei der hier in Betracht kommenden Form auf Weinreben nur eine Grösse von circa 1'5 — 2*5 Mm., die Farbe ist schwärz- lich. Die Schläuche, welche ganz kurz gestielt sind, sind cylindrisch und von fadenförmigen, zahlreichen Paraphysen, die im Innern eine Menge Nuclei führen und an Länge den Schläuchen ziem- lich gleichkommen, umgeben. Ihre Länge beträgt 90 — 100 mm., die Breite nur 8 — 9 mm. Die acht Sporen, welche ganz regel- mässig in einer Reihe, schief angeordnet, liegen sind einmal in der Mitte getheilt, an dieser Theilungsstelle etwas eingeschnürt, oben und unten abgerundet und 15 — 16 mm. lang, 8 — 9 mm. breit. Die Farbe ist anfangs ein helles Gelb, später geht dieses in ein dunkles Graubraun über, die zwei bis vier Nuclei sind B. Auf todten Stämmen und Reben. 127 von derselben Farbe. — Dieser, wie es scheint, seltene Pilz ist mir nur aus Ober-Italien , wo Saccardo denselben bei Treviso sammelte und von Oestrich in der Provinz Nassau (Fuckel) be- kannt. Er bewohnt todte Ranken unseres gemeinen Weinstockes, Vitis vinifera T.in. , auch ward er von Schweinitz auf Vitis La- brusca Lin. in Carolina und Pennsylvanien gefunden. (Tab, III. %. 14.) Ceratostoma Schulzeri Pirotta. Pirotta, funglii parassiti dei Vitigni p. 38. — C'erastoma Vitis Scliulzer in Ver- handl. der zool. botan. Gesellschaft zu Wien, XX. 1872. p. G44. C. crustas compactas^ lignicolas formans, peritheciis dense gregariis, globosis, atris, rostratis, rostris longis, tuberculatis, de- formatis, laevibus, solitariis vel gregariis; ascis clavato-fusoideis, sex- raro octisporis, tenuissimis, cito evanidis; sporis oblongo- ovatis, medio constrictis, uniseptatis, bi- vel quadrinucleatis, dilute flavidis, 16 — 17 mm. long., 4 mm. crass., paraphysibus simpli- cibus, filiformibus, nucleatis. — Schulzer 1. c. Ad sarmenta arida Vitis vmiferae Lin, — Slavonia (Schulzer). Es lautet die deutsche Beschreibung, welche der Autor a. a. O. von dieser ebenfalls auf todten Reben von Vitis vinifera Lin. in Slavonien von ihm gefundenen Art gibt: „Zwischen Juli und August sah ich im Laufe der seit Anfangs Juli fortdauernden Untersuchung der Pilze an Reben , bereits rindenlos gewordene Stellen hier und da mit einem schwarzen, höckerigen Schorfe überzogen. Aus diesem ragten die gleichfarbigen, verschieden ge- formten , geraden oder gekrümmten , bald kaum vorhandenen, bald bei -/j^ Linien langen, meist unförmlichen, höckerigen, jedoch nicht behaarten Hälse oder Schnäbel der Pilze, entweder ver- einzelt oder dicht gedrängt hervor. Sie haben eine runde, von dem vortretenden Inhalte, weisse Mündung. Die Pyrenien ver- treten kugelig, von oben gedrückte , '/g — '/g Zoll breite Höhlen im Holze, bekleidet mit einer überaus zarten und farblosen Zellen- schicht, von welcher beinahe concentrisch, nämlich nicht blos vom Grunde, sondern auch von den Seitenwänden bis hoch hinauf, die keulig-spindelförmigen, sechs-, seltener achtsporigen Schläuche und die einfachen, fadenförmigen, Plasmakügelchen führenden Paraphysen entspringen. Erstere sind so zart, dass man die Con- turen nur stellenweise zu sehen vermag und letztere zerfliessen 128 II- Die Pilze der holzigen Theile. beim mindesten Druck. Der Kern ist blaulich-grau. Sporen oblong- oval, in der Mitte geschnürt^ 16 --17 mm. lang^ bei 4 mm. dick, sehr blassgelblich, mit zAvei bis vier Sporidiolen. Ich sah, und zwar ziemlich spät, nur in der Mitte eine Scheidewand entstehen. Der obere Theil des den Kern umschliessenden, bei 390 maliger Vergrösserung noch nicht darstellbaren Pyreniums geht in den Hals über und nimmt Farbe und die hornartige Substanz des- selben an, was beim muthmasslichen successiven Vortreten des- selben während der zur angegebenen Zeit schon begonnenen Ver- witterung des Holzes wahrscheinlich auch weiter abwärts geschieht. Sehr häufig liegen zwei bis vier Pyrenien dicht gepresst an- einander, o'leichsam wie in einem Neste." — Da Fuckel bereits 1869 eine Ceratostoma Vitis aufgestellt hat, so musste der Name geändert werden. Rhaphidospora sarnienti Pass. nov. spec. Perithecia globosa, peridermio tecta, ostiolo acuto, brevi erumpentia; asci longi, cylindracei, flexuosi, sexspori; sporae filiformes in asci lumine pallide flavescentes, integrae, minutissime nucleolatae. — Pass. in litt, ad me. In sarmentis aridis Vitis viniferae Lin. — Italia, Parma, Vere 1877. (Passerini.) Ebenfalls ein bisher noch nicht beschriebener Schlauchpilz des Weinstockes, dessen Entdeckung wir dem hochverdienten berühmten Italiener verdanken. Die sehr kleinen, mehr oder minder kugelförmigen Perithecien stehen zerstreut oder in grösserer Anzahl bei einander, jedoch ohne jede regelmässige Anordnung auf der Holzsubstanz der Reben und sind Anfangs von der Epidermis bedeckt, später jedoch durchbohren sie dieselbe ver- mittelst des spitzigen aber kurzen Ostiolums, der Mündung; die Farbe ist ein mattes Schwarz. Die im Nucleus oder Kern der Perithecien enthaltenen zahlreichen Schläuche sind verhältniss- mässig sehr lang, cylindrisch oder lang-keulenförmig-cylindrisch, hin und her gebogen, farblos, oben abgerundet, gegen die Basis nach und nach schmal zulaufend, haben ein äusserst dünnes und zartes Episporium und führen sechs Sporen. Diese letzteren haben eine lange fadenförmige Grestalt, sind hin und her gebogen, manchmal beinahe wurmförmig gekrümmt und erreichen fast die B. Auf todten Stämmen und Reben. 129 Länge der Schläuche; sie sind einfach, ohne Querwände, fuhren aber eine grosse Anzahl ungemein kleiner Nuclei, die Spitzen sind beiderseitig abgestumpft, im Schlauche selbst ist ihre Farbe schwach hellgelb, sind sie aber herausgedrückt, w^asserhell. Para- physen scheinen keine vorhanden zu sein. — In Ober-Italien bei Parma auf dürren Ranken des geraeinen Weinstockes, Vitis vini- fera lAn. Im März 1877. Gefunden und eingesendet vom Professor G. Passerini. (Tab. IV. fig. 7.) Pleospora coronata Niessl. Niessl, Notizen über neue und kritische Pyrenomyceten in Verh. d. naturforsch. Vereins in Brunn, XIV. 1876, p. 6 Tab. 4, fig. 2. Perithecia sub epidermide haud mutata plus minus gregaria, depresse globosa demum interdum fere concava, atra, coriacea, 250 — 350 mm. diam., basi fibrillosa, ceterum glabra, ostiolo pro- minulo papillaeformi quasi fimbriato seu: fasciculo setarum mi- croscopico coronato; setae breves, 50 — 60 mm. longae, dense stipatae pennicillatae, inferne subopacae, superne fere diaphanae; asci clavati stipite brevi turgido, 60 — 100 mm. long., 13 — 18 mm. crass., octispori; sporidiis farcte di- vel tristichis, clavatis, parum curvatis, vel inaequilateralibus, sex- vel octi-, plerumque septem- transverse - septatis constrictisque, sepimentis sparsis in longitu- dine, luteis, melleis vel subfuscidulis. 22 — 27 mm. long., 7 — 9 mm. crass. ; paraphyses superantes, simplices, guttulatae. — Niessl 1. c. AdsarmentaaridaF^YiSüimyeraeLin. Moravia. AestatC; (Niessl.) Mir ist diese Species bisher mir aus der vorstehenden aus- führlichen Beschreibung und der Abbildung bekannt. Derselbe Pilz kommt, Niessl zufolge, auch auf einer grossen Reihe anderer Pflanzen, an deren abgestorbenen Stengeln vor. Niessl sammelte ihn vorzugsweise im Sommer an dürren Reben von Vitis vini- fera Lin. in Mähren. (Tab. III. flg. 19.) Pleospora phaeoconies Ges. et De Not. Cesati et De Notaris, Schema di classific. d. Sferiacei p. 44. in Comment. d. societc'i crittog. ital. p. 218. — Spliaeria phaeocomes Berk. et Br. Brit. Fungi no. 207. — Niessl, Notizen über neue und kritische Pyrenomyceten p. 32 in Verhandl. d. naturforsch. Vereins in Brunn XIV. 1876. Perithecia sparsa in matrice haud mutata vel parum de- nigrata sub epidermide nidulantia demum saepe libera, depresso- V, Tliümen. Die Pilze des Weinstockes. 9 130 II- Die Pilze der liolzigen Theile. globosa, mox collapsa, media iiiaguitiidine (250 min. in diam.), atra^ coriacea, basi valde fibrillosa, versus apicem setigera. Setae nunc divergentes nunc comatae, rigidae, simplices, opacae, atrae; ascis clavatis dein clavate cylindraceis, octisporis, stipite brevi, 75 — 115 mm. long., 15 — 18 mm. lat.; sporidiis initio distichis demum plerumque oblique monostichis, oblongo- vel ellipsoideo- ovatis, rectis, interdum inaequilateralibus, utrinque late rotundatis, trausverse quinqueseptatis , medio plus minus constrictis , sepi- mento in longitudine une percurrente, ex aureo saturate fuscis, infime subopacis, 18 — 21 mm. long., 9—11 mm. lat. ; paraphyses sparsae, ramosae. — Niessl 1. c. Ad Vitis viniferae Lin. sarmenta dejecta. Ineunte aestate, Moravia. (Niessl.) Die Perithecien dieses, nacli den Angaben Niessl's a. a. O. gemeinen, nach denen anderer Autoren und meinen eigenen Be- obachtungen jedoch überaus seltenen Pyrenomyceten stehen zer- streut auf der Holzsubstanz, unterhalb der sich ablösenden Rinde, sind schwarz, zusammengedrückt-kugelig, bald einschrumpfend, von ungefähr 250 mm. Durchmesser, von zäher Substanz und haben am Grunde Fasern, gegen den Scheitel wenige zerstreut stehende Härchen. Diese Härchen sind steif, einfach, glänzend schwärzlich. Die keulenförmigen Schläuche haben eine Länge von 75 — 115 mm., bei einer Breite von 15 — 18 mm., sie sind kurzgestielt und achtsporig; die Sporen stehen zu Anfang in einer, späterhin fast immei' in zAvei schiefen Reihen, sind oblong- elliptisch, gerade, oben und unten abgerundet, häufig sind die beiden Längsseiten ungleich; der Quere nach sind sie fünfmal getheilt, an den Theilungsstellen etwas eingeschnürt, goldgelb- bräunlich, glänzend und 18^ — -21 mm. lang., 9 — 11 mm. dick. Die Paraphysen stehen vereinzelt und sind ästig. — Auf dürren, ab- geschnittenen Ranken des gemeinen Weinstockes, Vitis vinifera Lin. Niessl fand diese Pleospora im Mai, Juni sehr gemein bei Brunn in Mähren. Leptosphaeria appeiidieulata Pirotta, Pirotta, funglii parassiti dei Vitigni p. 33. — Leptospliaeria Vitis Scluilzer in Verliandl. d. zoolog. Lot. Gesellschaft zu Wien XX. 1872, p. 642. L. pyreniis confertis, lignicolis, subimmersis vel cortice per- forantibus et vertice prominentibus, globosis vel conicis, verru- B. Auf todten Stämmen und Reben. 131 cosis vel etiam filamentosis; ascis brevibus^ clavaeformibus, bi- vel sexsporiS; tenuissimisj citissime evanidis ; sporis fusiformibus, curvatisj quinqueseptatis, sexnucleatis, dilute luteo-fuscescentibus, utrinque cum appendice filiformi^ hyalino, tremelloso, ad septas constrictis, 42 mm. long., 6 mm. crass. In sarmentis emortuis Vitis vmiferae Lin. — Slavonia (Schulzer.) Am angeführten Orte gibt der Autor folgende Beschreibung: Pyrenien gruppenweise unter der klaffenden Rinde frei auf dem Holze, blos mit der Basis etwas eingesenkt, doch sieht man, dass sie aus diesem hervorbrachen , Aveil ihr Scheitel schwarz, der untere Theil aber von der mitgenommenen Bast- oder obersten Holzschicht dunkelbraun ist, oder sie brechen bei noch vollstän- diger Rinde, selbige pusteiförmig hebend, aus dieser nur mit dem Scheitel hervor. Ihre Gestalt ist sehr verschieden, vom Kugeligen bis ins Kegelförmige, die Breite durchschnittlich 1/5 Zoll. Die Oberfläche ist sehr warzig und zuweilen hier und da mit kurzen, hyalinen Fädchen besetzt, die jedoch unter Wasser und bei weiterer Behandlung abfallen. Der weissgraue Kern besteht aus einfachen, langen, fadenförmigen Paraphysen und aus kürzeren, keulenförmigen, zwei- bis sechssporigen Schläuchen, welche sehr zart sind und noch vor völliger Reife der Sporen zerfliessen. Die Schläuche und Paraphysen entstehen an der Basis und an den Seitenwänden der Pyrenien. Die Sporen sind spindelförmig, meist mondförmig gekrümmt, 42 mm. lang, in der Mitte 6 mm, dick , blass gelbbraun , mit sechs Sporidiolen (wohl Nuclei '?), welche selbst nach der Bildung der fünf Scheidewände fortbe- stehen. An jedem Ende befindet sich ein gallertartiges, hyalines, fadenförmiges, nicht zugespitztes Anhängsel von circa 1 mm. Länge. An den Theilungsstellen sind die Sporen sanft gekerbt, was an den mittleren am deutlichsten zu sehen ist. — Zusätzlich bemerkt Schulzcr noch: Dijylodia Heufleri Schlzr, ist steter Be- gleiter sowohl des vorigen (Gibhera Vitis Schlzr.) als auch dieses Pilzes. Ausserdem fand ich bei letzterem die Sphaerella Vitis Schlzr. (Spliaerella sarmentorum Pirotta), Pestalozzia pezizoides De Not. u. A., selbst Myrotliecium Vitis Bon. — Die Sporenform hat eine nicht sehr entfernte Aehnlichkeit mit jener der Discosia Vitis Schlzr., welche für eine Pycnidenform von no. 2 zu halten, starke Gründe vorhanden sind, — An abgestorbenen Ranken des 9* 132 II- Die Pilze der holzigen Theile. gemeinen Weinstockes, Vitis vinifera lAw. von Schulzer in Sla- vonien gefunden; mir durch Autopsie leider nicht bekannt. Leptospliaeria Gibelliana Pirotta. Pirotta, fimglii parassiti dei Vitigni p. 36. Tab. X. fig. 6 — 9. L. ramulicola. Peritheciis cortice immersis, epidermide pri- mum tectis, dein ostiolo erumpentibus, sphaericis, ovatis vel de- pressisj sparsis, rarissime gregariis, numquam vero confluentibus, ostiolo cylindrico brevi, apice obtuso praeditis, membranaceis, e cellulis polygonis obscure contextis, nigris, laevibus; nucleo lu- teolo; ascis cylindricis, pedicellatis, octisporis, membrana crassa, 72 — 100 mm. long., 12 — 15 mm. lat. ; paraphysibus pluribus, iili- formibus, flaccidis, tenuissimis, ascos superantibus , simplicibus, continuis; sporis oblique monostichis, rarius distichis, fusiformibus, apice acutis, i-ectis vel leviter curvatis, quadriloeularibus, loculis anucleatis, ad septa haud raro parum constrictis, flavis, 12 — 15 mm. long., 4 — 5 mm. lat. — Pirotta 1. c. Ad sarmenta arida Vitls vinlferae \Än. Ins. Sicilia. Mir nur aus der angeführten Diagnose bekannt. Die Peri- thecien sind in die Rinde eingesenkt, zuerst ganz von derselben bedeckt, dann mit der Mündung hervorbrechend, zerstreut, eirund oder zusammengedrückt -kugelig, nui" selten gedrängter stehend, niemals wirklich in einander fliessend, die Mündung ist kurz-cylindrisch mit einer stumpflichen Spitze ; die Substanz der Pei-ithecien ist häutig, aus vieleckigen Zellen gebildet, sie sind schwarz, glatt; die Schläuche sind cylindrisch, gestielt, acht- sporig, dickhäutig, 72 — 100 mm. lang und 12 — 15 mm. breit, und werden von den zahlreichen, fadenförmigen, sehr zarten, einfachen, unverästelten, schlaffen Paraphysen an Länge über- ragt. Die schief ein-, nur selten zweireihig angeordneten Sporen sind spindelförmig, an beiden Polen zugespitzt, gerade oder ein wenig gekrümmt, vierzellig, ohne alle Nuclei, gelblich, an den drei Theilungsstellen unbedeutend eingeschnürt und 12 — 15 mm. lang und 4 — 5 mm. breit. — An, wahrscheinlich, abgestorbenen Ranken von Vitis vinifera Lin. auf der Insel Sicilien entdeckt. B. Auf todten Stämmen und Reben. 133 LeptospliJieria Vitis Pirotta. Pirotta, funglii parassiti dei Vitigni p. 33. — Sphaeria Vitis Gast. Catal. plant. Marseille p. 66. L. receptaculis minutis, elougatis, rotundisve, prominulisj saepe longitiidinaliter dispositis, nigris, rugosis; ostiolo unico; (thecis) ascis clavatis ; paraphysibus brevibus ; sporis fuscescentibus^ ob- scure biseptatis. — Gast. 1. c. Ad sarmenta arida Vitis viniferae Lin. Gallia: Marseille. (Castagne.) Die Peritliecien dieser Art sind selid- klein, länglich oder rundlich, hervorragend, meistens in Längsstreifen angeordnet, schwarz, runzelig, es ist nur eine Mündung vorhanden ; die Schläuche sind keulenförmig und enthalten undeutlich zwei- mal getheilte, bräunliche Sporen, die Paraphysen sind, kürzer als die Schläuche. Ich habe diese Art nicht zu Gesicht bekommen, kann deshalb auch nicht angeben, ob die Stellung derselben zu der Gattung Leptospliaeria, wozii Pirotta sie rechnet, gerechtfertigt ist. — Bisher nur einmal bei Marseille in Frankreich von Castagne auf abgestorbenen Ranken von Vitis vinifera Lin, gefunden. LeptosphaeiLa vinealis Pass. nov. spec. Passerini in litt, ad me. Asci clavati, octispori; sporae biseriales, fusiformes, trisep- tatae, loculo altero ex intermediis subtumidiore, primo hyalinae, dein pallide olivaceae. Paraphyses non visae. In sarmentis aridis Vitis viniferae Lin. Italia: Parma. (Pas- serini.) Die Perithecien dieser neuen, bisher noch unbekannten Art sind in kurzen, recht dicht stehenden Reihen auf der Rinden- oberhaut angeordnet, sie sind ziemlich klein, brechen durch das Parenchym hindurch, sind platt zusammengedrückt, rissig und von mattschwarzer Farbe. Die Schläuche sind keulenförmig mit ziemlich starkem Episporium, oben am Scheitel abgerundet, gegen die Basis hin etwas verschmälert, wasserhell und achtsporig. Die Sporen, welche in zwei neben einander liegende Reihen geordnet sind, haben eine Art Spindelform und sind dreimal septirt, die beiden Enden sind zugespitzt, die mittleren zwei Abtheilungen 134 II- Die Pilze der holzigen Theile. der Sporen sind etwas angeschwollen, die Theilungsstellen schwach eingeschnürt. Die Farbe ist zu Anfang wasserhell, später wird sie schwach olivenbraiin. Paraphysen sind nicht vorhanden, wenig- stens wurden keine solchen beobachtet. — Auf abgestorbenen Reben des gemeinen Weinstockes, Vitis vinifera Lin., bei Parma in Ober-Italien im März 1877 von Prof. Passerini entdeckt und mir freundlichst mitgetheilt. (Tab. III. hg. 21.) Didymospliaeria bacchans Pass. nov. spec. Passerini in litt, ad me. Perithecia cortice exteriore immersa, minuta, seriata, sub- globosa, ostiolo brevi, conico, atro, erumpentia; asci oblongo- clavati, basi attenuati, quadri- vel octispori ; sporac obliquae, uni- seriales, elliptico-naviculares, uniseptatae, fuscae. — Perithecia majora stylosporea adsunt. — Pass. In sarmentis aridis Vitis viniferae Lin. Parma, Italiae supe- rioris, Vere 1877. (Passerini.) Die Perithecien dieses neuen Ascomyceten sind von mittlerer Grrösse, in die äussere, obere Rindenschicht eingesenkt, von welcher sie mit einem kleinen, randartigen Wulste umgeben sind, sie sind ganz ungemein klein, kaum mit blossen Augen bemerk- bar, stehen in ziemlich langen Reihen und ragen vermittelst der grossen, dabei aber kurzen, kegelförmigen Mündung aus dem Parenchym, unter Avelchem sie nisten, hervor, die Gestalt ist ziemlich regelmässig kugelig oder etwas zusammengedrückt, die Farbe schwarz. Die Schläuche sind keulenförmig-oblong oder breit cylindrisch-keulig, ziemlich häufig in der oberen Hälfte um- gebogen, fast hakenförmig dadurch werdend, am Scheitel sind sie etwas rundlich zugespitzt, am unteren Ende stark verschmälert, manchmal scheinbar in einen kurzen Stiel ausgezogen, welcher am untersten Ende eine kleine Ausbuchtung, gleichsam eine Art Knöpfchen trägt. Es ist aber durchaus kein eigentlicher Stiel, sondern ein integrirender Theil des Schlauches. Die Membran ist sehr dünn, glatt, durchsichtig, an denjenigen Stellen, wo die einreihig angeordneten Sporen liegen, etwas weniges angeschwollen oder aufgetrieben, an den Zwischenpunkten aber, dem entsprechend schwach einwärts gebogen. Die, wie gesagt, einreihig stehenden Sporen, deren Zahl zwischen vier und acht schwankt (die Mehr- B. Auf todten Stämmen und Reben. 135 zahl der Scliläuche zeigt die letztere Anzahl und dürften wohl die mindersporigen nur in der Entwickelung zurückgebliebene Individuen sein), sind mehr oder minder schiefgestaltet, elliptisch, oder was man kahnförmig nennt, in der Mitte getheilt, aber an dieser Scheidewand nicht eingeschnürt, sondern im Gegentheile eher etwas angeschwollen, die Farbe ist ejn mattes Braun. Jede Spore hat in jeder ihrer beiden Zellen ein bis zwei, nur selten mehr Nuclei, welche senkrecht übereinander stehen. Paraphysen sind nicht vorhanden. — Die, zwischen den Perithecien der Didymospliaeria vereinzelt auftretenden, grösseren, tiefschwarzen Perithecien, welche nach des Autors Meinung den Stylosporen- pilz bilden, enthalten wohl nur unentwickelt gebliebene Asci. — • An dürren Ranken von Vitis vinifera Lin. bei Parma in Obei-- Italien im Frühjahr 1877 vom Prof. Cx. Passerini entdeckt. (Tab. IV. hg. 8.) Sphaerella sarmentorum Pirotta. Pirotta, funghi parassiti dei Vitigni p. 32. — Sphaerella Vitis Schlzr. in Verhandl. d. zoolog.-botan. Gesellschaft zu Wien XX. 1872, p. 643. Sph. peritheciis subglobosis, tenuibus, nigris, ostiolatis, ostiolo subverruculoso, immersis; ascis rectis, cylindraceis, octisporis; sporis oblongo-ovatis, gradatim dispositis, triseptatis, ad septas constrictis, nucleatis, dilute flavo-fuscis, 26 mm. long., 7 mm. crass.; paraphysibus nullis. In sarmentis aridis Vitis viniferae Lin. Slavonia. (Schulzer.) Die Beschreibung a. a. O. lautet: Die hornartigen, dünnen, durchschnittlich y^ Zoll breiten, schwarzen Pyrenien sind fast kugelig, in eine kaum mehr als warzenförmige Mündung ausge- zogen, ganz im Baste, doch nicht völlig bis zum Holze eingesenkt, pusteiförmig die Rinde hebend und blos mit der Spitze der Mün- dung hervorbrechend, in deren Mitte man den hervortretenden, weissgrauen Inhalt sieht. Der Kern besteht aus aufrechten, cylin- drischen, achtsporigen Schläuchen und — wenigstens um die angegebene Zeit — zwischen denselben aus einer Menge Plasma- kügelchen. Paraphysen in diesem Zustande keine. Die im Schlauche staffeiförmig gelagerten Sporen sind oblong-oval, 26 mm. lang, 7 mm. dick, dreimal septirt und sanft gekerbt, in den Fächern zur Zeit noch Sporidiolen (Nuclei) führend, licht braun- 136 II- Die Pilze der holzigen Theile. gelb. Mitte Juli erst beginnt die Reife der Sporen. — In Gruppen dicht untermischt mit LeiJtosjphaeria afppendiculata Pirotta (L. Vitis Schlzr.) und Pestalozzia pezizoides De Not. — Ich kenne diese Species, welche ebenfalls in Slavonien an todten Reben von Vitis vinifera Lin. aufgefunden ward^ weder durch Exemplare, noch durch Abbildungen. Da bereits im Jahre 1869 von Fuckel in seinen ,,Symbolae mjcologicae" p. 104 eine Sj)haereUa Vitis aufgestellt wurde, von welcher der Herr Schulzer von Müggenburg jedoch keine Ahnung zu haben scheint oder wenigstens schien, so konnte sein Name nicht bleiben. Vorausgesetzt natürlich, die hier beschriebene Species existirt Avirklich, so mag sie den Namen, welchen ihr Pirotta gab, führen, und zwar mit Recht, ist sie aber ein Phan- tasiegebilde, so mag der neue Name der Vergessenheit anheimfallen. Spliaeria viticola Schwz. Schweinitz, Synopsis fung. Carol. p. 34, no. 64, — Id. Synopsis of North Ameri- can Fnngi p. 198, no. 1290. — Fries, Systema mycologicum II. p. 372. — ? Dia- trype viticola Berk. et Curt., Notices of North American Fungi in Grevillea IV. p. 96. — Pirotta, funghi parassiti dei Vitigni p. 51. S. tecta, emersa, in serias parallelas crescens, fusco-nigra, stromate brunneo, peritheciis paucis, globosis, ostiolis latentibus. — Series sparsae, cum epidermide assurgente prominentes, non vero erumpentes ; perithecia magna, globosa, crassa, rariora, uni vel tres in singula Verruca, stromate brunneo, splendente cincta. — Fr. 1. c. In ramis emortuis Vitis rotundifoUae M.ch:K. America septentr. : Carolina septentrionalis. (Schweinitz.) Diese, mir ganz unbekannt gebhebene Art wird vom Autor a. a. 0. folgendermassen charakterisirt : Die Perithecien sind an- fangs von der Oberhaut bedeckt, sie sind vereinzelt, aber in parallellaufenden Streifen angeordnet, sie durchlockern die Epi- dermis, indem sie dieselbe ein wenig emporheben, können aber doch nicht gerade hervorragend genannt werden, sie sind schwarz- braun, kugelig, gross und dick und stehen zu Einem bis zu' Dreien verbunden auf einem glänzend braunen Stroma, welches sie kreisförmig umgibt. — Auf abgestorbenen Ranken von Vitis rotundifolia Mchx. in Nord-Carolina, Vereinigte Staaten von Nord- Amerika. (Schweinitz.) B. Auf todten Stämmen und Reben. 137 Spliaerhi ampelos Schwz. Schweinitz, Synopsis of North American Fungi p. 217, no. 1637. »Sph. seriatim distanter sparsa, minuta, circumcissa, siib- fiisca, globosa-ajjplanata. Ostiolo prominente per rimas corticis. — Schwz. 1. c. In valde corruptis sarmentis Vitis Labruscae Lin., primo epidermide tuta. — America septentr. : Bethleliem, Pennsylvania. (Schweinitz.) Diese Sphaeria, zur Abtheihmg Ohtecfae gehörig-, ist mir räthselhaft ; irgend eine Vermuthimg über ihre systematische Stellung kann ich wegen äusserst mangelhafter Diagnosirung nicht aussprechen, — Die Perithecien sind, dem Autor zufolge in zerstreuten Längsreihen angeordnet, sie sind klein, aufsprin- gend, umgeben von der aufgetriebenen Epidermis, bräunlich und abgeplattet kugelig, die hervortretende Mündung durchbohrt die Epidermis. — Auf sehr alten Ranken von Vitis Lahrusca Lin. in Pennsylvanien, Nord-Amerika. (Schweinitz.) Sphaeria siibfasciculata Schwz. Schweinitz, Synopsis of North American Fungi p. 214, no. 1565. Sph. primum subtecta, demum omnino denudata, aftinis Sphaeriae Bombardae (Bomhardia fasciculata Fr.), sed magis sparsa et quasi longitudinaliter seriata; peritheciis subfasciculatis, nigris, vix mollibus, interdum omnino forma S. Bomhardae, saepe autem minus elongatis, subrotundis ac obtuse papillatis, minoribus et inter se confluentibus. — Schwz. 1. c. In ramis dejectis Vitis Labruscae Lin. corruptissimae. Penn- sylvania, America septentr. (Schweinitz.) Mir ist diese Art unbekannt geblieben, und da der Autor über Schläuche und Sporen nichts erwähnt, kann man nicht einmal Vermuthungen aufstellen, zu welcher von unseren neueren Pyrenomyceten-Gattungen wohl der Pilz zu bringen wäre. Die, zweimal, in der Diagnose erwähnte grosse Aehnlichkeit und Ver- wandtschaft unseres Pilzes mit Sphaeria Bombarda Batsch., der heutigen Bombardia fascicidata Fr. gibt, da sie wohl lediglich auf makroskopischer Uebereinstimmung beruht, noch kein Recht 138 II. Die Pilze der holzigen Theile. ZU der Annahme, dass diese Sphaeria ebenfalls in die Familie der Lophiostomei zu stellen sei; nur die Untersuchung- von Schweinitz'schen Original-Exemplaren vermag über die Stellung im System genügenden Aufschluss zu geben. — Der Autor be- schreibt unseren Pilz folgendermassen : Zuerst bedeckt, später jedoch ganz frei, der S. Bomhardia ähnlich, aber zerstreuter wachsend und gleichsam Längsstreifen bildend ; die Perithecien sind beinahe büschelförmig zu nennen, schwarz, kaum etwas weich, manchmal ganz von der Form jener der S. Bombardia, häufig aber weniger verlängert, rundlich, mit abgestumpften Pa- pillen oder Wärzchen, kleiner und unter sich verbunden und zusammcnflies'send. — ■ Auf abgefallenen, schon stark zersetzten Ranken von Vitis Lahrusca lÄw. bei Bethlehem in Pennsylvanien, Nord-Amerika, von Schweinitz gefunden. Eiirotium herbariorum Lk. Link, Observationes mycologicae I. p. 29, fig. 44. — Lk. in C. a. Linne species plantarum, cura Willdenow VI. Pars 1. p. 79. — Nees ab Esenbeck, System der Pilze p. 95, flg. 97. — Martius, Flora Erlang, p. 369. — De Bary in Botan. Zeitung 1854, p. 425, Tab. XL — London, Encyclopedia of plants fig. 16548. — Corda, Anleitung zum Studium der Mykologie Tab. C. fig. 22, no. 1—3. — Bischoff, Kryptogamenkunde fig. 3753. — Fuckel, Symbolae mycologicae p. 90. — Cooke, Handbook of British Fungi p. 654. — Mucor herbariorum Pers. Syn. fungorum p. 202. — De CandoUe, Flore frau^aise VI. p. 100. E. mycelio effuso, tenui, griseo albo vel aurantiaco; globulis impositis solitariis vel etiam dense gregariis, placas formans, mi- nutis, numerosis, pulchre flavis; ascis numerosissimis, plus minusve globosis, achrois, octisporis ; sporis in asco conglomeratis, globosis vel subovatis, hyalinis, 5 mm. diam. Ad sarmenta, foliaque putrida vel minus bene exsiccata Vitis viniferae Lin. Ubique. Nachdem man früher diesen interessanten Pilz, welcher von jeher die Mykologen viel beschäftigt hatte, anmittelbar neben die Gattung Mucor gestellt hatte , wurde erst, so viel mir bekannt durch Riess, constatirt, dass es ein Ascomycet, ein Schlauchpilz sei. De Bary zeigte in seiner Arbeit a. a. O., dass er in innigem Zusammenhange mit Aspergillus glaucus Lk. stehe, welch letztere Form den Conidienpilz des Eurotium darstelle ! Sobald organische Substanzen sich zersetzen, tritt bekanntlich in fast allen Fällen B. Auf todten Stämmen und Reben. 139 Schimmelpilz-Bildung auf, und unter den Schimmeln selbst ist Aspergillus glaucus der weitaus häufigste. Sehr oft nun folgt diesem oder tritt auch gemeinschaftlich mit ihm unser Eurotium auf, so namentlich auf Blättern und Pflanzentheilen, welche in Her- barien schlecht und unaufmerksam getrocknet wurden, auf ein- gemachten Früchten, auf Brod, Schinken u. s. w. Das Mycelium ist entweder graulich -weiss oder hell rothgelb gefärbt, es ist kriechend und auf ihm oder in ihm finden sich die, dem Euro- tium charakteristischen kleinen Kugeln von schön hellgelber Färbung, welche entweder vereinzelt stehen oder dicht aneinander gedrängt grosse Colonien bilden. Die Oberfläche dieser Kügelchen ist feldrig, zuweilen an den Begrenzungsstellen dieser sehr zahl- reichen kleinen Felder etwas eingesenkt, so dass das Ganze bei- nahe den Charakter einer zusammengesetzten Beere annimmt. In dieser Kugel nun, welche ein richtiges Perithecium ist, bilden sich und werden bei der Reife durch Platzen herausgedrückt die ungemein zahlreichen und sehr kleinen Schläuche von fast kugeliger Gestalt. Ihre Farbe ist wasserhell und ebenso auch die der acht darin enthaltenen Sporen, letztere sind eng zusammen- gedrückt und bilden eigentlich einen ziemlich festen Ballen, sie sind sehr klein, kugelig oder rundlich-oval und haben nur einen Durchmesser von 5 mm. — Auf Ranken und Blättern von halb- faulen, namentlich aber schlecht getrockneten Weinreben, Vitis vinifera Lin. Ueberall und das ganze Jahr hindurch. (Tab. III. fig. 6.) Diplodia iuterrogativa Thüm. et Pass. nov. spec. D. peritheciis minutis, solitariis, plerumque lineari dispositis, prorainentibus, globosis, atris; sporis forma variae : ellipsoideae utrinque rotundatae, raro ovatae vel globosae, plerumque integris, sed etiam septatis ad septas non constrictis, fusco-griseis, 16 vel 22 mm. long., 8 — 12 mm. crass. Italia: Parma in sarmentis aridis Vitis viniferae Lin. Martio 1877. (Passerini.) Eine jedenfalls bisher noch unbeschriebene Diplodia, welche sich sowohl durch ihre sehr kleinen, einzeln stehenden Perithecien, als auch durch die meistentheils in der Mitte nicht septirten Sporen von den verwandten Formen unterscheidet, Sie bildet ]^40 II- Die Pilze der holzigen Theile. kleine, kugelige, schwärze, zumeist linienförmig arrangirte, aber nicht zusammenhängende Perithecien , welche auf der ausge- bleichten Rindenoberhaut nur schwer zu erkennen sind, so klein sind sie. Die Sporen sind von verschiedener Form, die meisten sind regelmässig elliptisch, manche aber auch eiförmig und kugelig. Wie bereits bemerkt, fehlt den meisten die, der Gattung Diplodia sonst zukommende Scheidewand, doch hndet diese sich bei manchen Sporen und da diess immer die grössten, am regel- mässigst gebildeten sind, so kann das Fehlen der Trennungs- wand bei vielen nur in ungenügender Entwickelung gesucht werden. Kämen überhaupt keine septirten Sporen vor, so würde vorliegende Species zur Gattung Spliaeropsis Fr. gezogen werden müssen. Die Farbe der Sporen ist graubräunlich, ihre Grösse schwankt zwischen 16 und 22 mm. in der Länge und 8—12 mm. in der Breite. — Ich erhielt diese hochinteressante Form aus Parma in Ober-Italien eingesendet, wo sie im März 1877 von Prof. G. Passerini an trockenen Rauken von Vitis vinifera Lin. gefunden ward. (Tab. V. fig. 11.) Diplodia Bacchi Pass. et Thüm. nov. spec. D. peritheciis magnis, gregariis, primo epidermide tectis, demum errumpentibus, liberis, solitariis vel confluentibus, globosis, asperis, opaco-atris ; sporis oblongis vel ellipsoideis, utrinque late rotundatis, medio septatis, non constrictis, anucleatis, 16—20 mm. long., 8 — 12 mm. crass., dilute fuscis, impellucidis. Italia: Parma in sarmentis aridis Vitis viniferae Lin. (Pas- serini.) Vere 1877. Von den verwandten Species derselben Gattung lässt sich Diplodia Bacchi leicht durch die grossen, zu Anfang von der Rindenepidermis bedeckten Perithecien unterscheiden. Diese sind später zwischen der aufgeplatzten Rinde - hervorragend , halb- kugelig, schwarz und in Folge ihrer rauhen Oberfläche matt. Die Sporen gleichen ziemlich genau denen von Diplodia viticola Desm., sie sind ebenfalls elliptisch oder oblong, nur sind sie an den beiden Enden breiter abgerundet, die Farbe ist ein helleres Braun, sie sind ganz undurchscheinend und haben eine Länge yon 16—20 mm. bei einer Breite von 8—12 mm. Die Scheide- wand befindet sich in der Mitte, die Spore ist aber an dieser B. Auf todten Stämmen und Reben. 141 Stelle nicht eingeschnürt. — Passerini entdeckte diese Art auf todten Reben von Vitis vinifera Lin. bei Parma in Italien. (Tab. II. fig. 20.) Diplodia fabaeformis Pass. et Thüm. nov. spec. D. peritheciis prominulis, semiglobosis, epidermide cinctis, primo immersis, tectis, mediis, subsulcatis, gregariis, irregulariter dispositis, atris ; sporis ellipsoideis vel plernmque fabaeformibus, utrinque rotundatis, medio uninucleatis, non septatis, unilaterali inflexis, fuscis, 20 mm. long., 11 — 13 mm. crass. Italia: Parma in sarmentis emortuis Vitis viniferae Lin. Nov. 1876. (Passerini.) Diese Diplodia unterscheidet sich von den anderen Arten derselben Gattung durch die verhältnissmässig grossen, hervor- tretenden, halbkugelförmigen Perithecien, welche etwas gefurcht auf ihrer Oberfläche ganz ohne bestimmte Ordnung vertheilt und von schwarzer Farbe sind. Die Sporen sind nur vereinzelt regel- mässig elliptisch, die bei Weitem grösste Anzahl hat fast die Gestalt von Bohnen, indem sie auf der einen Längsseitc etwas eingebogen sind. Eine Scheidewand ist nicht vorhanden, dagegen in der Mitte ein dunklerer Kern oder Nucleus, und ist es nicht unwahrscheinlich, dass aus demselben sich späterhin doch noch die Theilungswand bildet. Die Sporen, deren Farbe eine hell- braune ist, haben eine Länge von 20 mm. und einen Breiten- durchmesser von 11 — 13 mm. — Ebenfalls in Ober-Italien bei Parma ward diese schöne neue Species im November 1876 vom Prof. G. Passerini auf trockenen Reben des gemeinen Wein- stockes, Vitis vinifera Lin., entdeckt. (Tab. V. fig. 15.) Diplodia viticola Desm. Desmazieres, Annales des Sciences naturelles 18.38, X. p. .311. ■ — Desmazieres, Cryptog. de France no. 989. — Berkeley, Annales of Natural History no. 207. — Cooke, Handb. of British Fungi p. 432. — Fuckel, Symbolae mycolog. p. 395. — Id. Fungi rhenani no. 541. — Pirotta, funghi parassiti dei Vitigni p. 58. D. peritheciis prominentibus, dense gregariis, globosis, mediis, papillatis, nigris ; sporis longe-ellipsoideis vel obovatis, utrinque 142 II. Die Pilze der holzigen Theile. rotunclatis, meclio septatis sed non constrictis, fuscis, subpellucidiS; 20 ram. long., 6 — 10 mm. crass. In Vitis viniferae Lin., Vitis Labruscae Lin. et Vitis aestivalis Mchx. sarmentis aridis. Ubique. Europa et America. Diese, am häufigsten von allen Diplodia- Arten auf Vitis vor- kommende Species ist durch die zahlreichen, öfters sehr gedrängt stehenden, aber doch fast niemals zusammenfliessenden Perithecien ausgezeichnet, dieselben sind mehr oder weniger kugelig, etwas pajjillös, von mittlerer Grösse (d. h. im Verhältniss zu anderen Arten derselben Gattung) und schwarz. Die zahlreich vorhandenen Sporen sind elliptisch oder oblong, an beiden Enden regelmässig abgerundet, haben in der Mitte eine Scheidewand, sind jedoch an derselben nicht eingeschnürt, ihre Farbe ist ein helles Kasta- nienbraun, ihre Grösse beläuft sich auf 20 mm. in der Länge und auf 6 — 10 mm. in der Breite. — Aus den verschiedensten Ländern ist mir dieser Pilz bekannt und ich glaube ganz gewiss nicht zu irren, wenn ich annehme, dass er überall, wo Wein gebaut wird auch an den trockenen, abgestorbenen Ranken vor- kommt, und zwar nicht nur an unserem gemeinen Weinstocke, Vitis vinifera Lin., sondern auch, Avenigstens in Nord-Amerika, an Vitis Lahrusca Lin. und Vitis aestivalis Mchx. Mir war es bisher nicht möglich, irgend einen Unterschied, sei es in den makroskopischen, noch sei es in den mikroskopischen Verhält- nissen nachzuweisen zwischen den Exemplaren auf den ange- gebenen drei Arten von Vitis. (Tab. IL hg. 21.) Pestalozzia pezizoides De Not. De Notaris in Acta Acad. Turin. 1841, Tom. III. Dec. 2, fig. 9. — Saccardo, Mycologia veneta p. 199, -Tab. XVII, fig-. 28. — Berkeley, Notic.es of North American Fungi in Grevillea II. p. 154. — 26. Report of the New York State Museum p. 77. — Pirotta, funghi parassiti dei Vitigni p. 68. Acervula nigra, erumpentia, epidermide tenuiter marginata, dein persistentia, fere perennia. Stroma gelatinoso-filamentosum. Filamenta erecta, hinc sterilis obscure articulatae, subseriatim ramosa, reliqua fertilia ramosa vel simplicia, continua, superiori parte turgescentia subclavata, inde rudimentis dissepimentorum distincta, tandem in s^joridia perfecta pedicellata evolutae. Spo- R. Auf todten Stämmen und Reben. 143 ridia igitur primum stromate gelatinoso pedicellis eorum longi- tudinera subaequantis ope aflixa, dein matura libei'a, toruloso- oblonga, plerumque pedicello rupto, miitico, obtuso vel attenuato, vel in setas binas uncinatas producta^ supremo conoideo in peni- cillum filorum sporidis ipso breviorum soliito. Fila haec continua, simplicia vel furcata, siibtillima, divergentia recurvaque, nnmero 4 — 8 varia^ diaphana, longitudine inter se snbaequalia. — De Notaris 1. c. Ad sarmenta emortua Vitis viniferae Lin. Ubiqiie mm raro ; Vitis Labruscae Lin. America septentr. : New-Jersey (Ellis), New- York (Peck) et Vitis ripariae Mchx., Carolina sup. (Curtis). Vorstehende Art bildet mittelgrosse, schwarze Perithecien oder Häufchen auf der Rinde, welche eigentlich auf der Holz- substanz nisten, aber durch das Rindenparenchym durchbrechen und von demselben dann in einem kleinen Wulste oder hervor- tretenden Rande umgeben sind. Das Stroma ist gelatincisfädig 5 diese Fäden sind aufrecht, die unfruchtbaren (gleichsam die Stelle der Paraphysen vertretenden) sind undeutlich gegliedert, kaum etwas verzweigt, die übrigen fertilen sind entweder ästig oder einfach, am oberen Ende keulenförmig verdickt und die meisten sich zu wirklichen, vollkommenen Sporen ausbildend. Die Sporen sind zu Anfang im noch unreifen Zustande mehrfach an einander geklebt, oder vielleicht besser gesagt, verwachsen ; später im Zustande der Reife sind sie einfach, das heisst jede Spore steht einzeln für sich aufrecht da. Ihre Gestalt ist keulen- förmig, gegen den Scheitel und gegen die Basis stark verschmä- lert, etwas ungleich geformt. Oben trägt jede Spore die 4 — 8, das Geiius Pestalozzia auszeichnenden, hyalinen Fortsätze oder dicken, haarartigen Gebilde, welche von ziemlich gleicher Länge, fadenförmig gestaltet, einfach, mehr oder weniger gebogen, an der Spitze abgestumpft sind. Die Sporen sind der Quere nach durch Scheidewände in vier bis sieben Fächer getheilt, an den betreffenden Theilungsstellen ein klein wenig eingeschnürt; sie verlaufen unten meistens in einen Stiel, welcher ziemlich lang ist und keine oder nur eine Scheidewand hat, ihre Farbe ist ein mattes Graubraun, die beiden äusseren Zellen sind jedoch voll- kommen farblos. Die Sporen sind 40 mm. lang und 8 mm. breit, der Stiel 50—60 mm. lang, L5 mm. dick, die Scheitelhaare oder Fortsätze ungefähr 10 — 15 mm. lang. — Bei den Exemplaren 14:4: II- I^i^ Pilze der holzigen Tlieile. auf Vitis Lahrusca konute icli einen Unterschied nicht auffinden, höchstens dass die Perithecien weit kleiner waren als bei den europäischen Speciminis, die Maasse der Sporen u. s, w. stimmten völlig- überein. — Es dürfte dieser Pilz wohl überall da auftreten, wo Wein gebaut wird, er ist mir bisher auf Vitis vinifera Lin. aus verschiedenen Gegenden ItaHens (De Notaris, Passerini, Saccardo), Frankreich (Castagne, Montagne) und Nieder-Oester- reich (Thümen) bekannt. Aus der nordamerikanischen Union er- hielt ich ihn von Ellis aus New-Jersey und von Gerard und Peck aus dem Staate New -York auf Vitis Lahrusca Lin. wachsend; von Curtis ward er in Nord-Carolina auf Vitis lijxiria Mchx, ge- fuiiden. (Tab. V. fig. 1.) Coryneum miciostictiim Berk et Br, Berkeley and Broome in Annales of Natural History no. 451. — Saccardo, Myco- logia veneta p. 190, Tab. 17, fig. 18, 19. — Id. Mycotheca veneta no. 304. — Fuckel, Symbolae mycologicae p. 372. — - Id. Fungi rhenani exsicc. no. 1655. — Cooke, Handbook of British Fimgi p. 470, no. 1398. — Berkeley, Outlines of Fungology p. 324. — Sporocachis rosaecola Rabli. in Klotzsch Herb, mycol. Ser. I. no. 1166. C. caespituhs minutis, epidermide subtectis, punctiformibus, nitido-atris, gregariis; sporis parvulis, ellipticis vel longo ovato- ellipticis, utrinque acutato-rotundatis, bi- vel triseptatis, ad septas non vel raro minime constrictis pedicellis minutissimis, brevissi- mis ; 11 — 13 mm. long., 5 mm. crass. dilute fuscis. In sarmentis aridis Vitis viniferae Lin. Anglia. (Berkeley.) Diesen, sonst eigentlich nur an den abgestorbenen Zweigen von wilden und cultivirten Rosen, dann von Cornus alba, sowie von Brombeeren vorkommenden Pilz geben die englischen Myko- logen auch an Weinranken an ; ich habe ihn auf diesem letzteren Substrate nicht gesehen. — Die Häufchen des Pilzes, welche immer von der Cuticula der Zweige bedeckt sind, die zuletzt nur im Centrum aufplatzt, sind sehr klein, punktförmig, rund, mattschwärzlich und stehen gesellig bei einander. Die zahlreichen Sporen sind lang elliptisch-eirund oder auch lancettförmig, an beiden Enden spitzlich abgerundet, sehr klein, haben zwei, meistens drei Querwände, sind an den Theilungsstellen jedoch nur ganz ausnahmsweise etwas wenig eingeschnürt, ihre Farbe B. Auf todten Stämmen und RelDcn. 145 ist ein helles Braun, ihre Länge beträgt 11 — 13 mm., ihre Breite 5 mm. Sie sind kurz gestielt. — In England auf abgestorbenen Ranken von Vitis vinifera Lin. — Die Abbildung, welche a. a. O. Saccardo gibt, ist ganz falsch und stimmt dieselbe auch durch- aus nicht mit den, von ihm selbst vertheilten Exemplaren überein ! (Tab. 11. hg. 16.) Heudersonia longipes Berk. et Gurt. Berkeley, Notices of North American Fungi in Grevillea III. p. 4, no. 425 b. — Pirotta, fung'lii parassiti dei Vitigni p. 62. H, peritheciis demum liberatis, collapsis, sporis oblongis, triseptatis, pedicellis longissimis. — Berk. 1. c. Ad sarmenta emortua Vitis species indeterminatae. America septentr. : Carolina australis. (Ravenel.) Mir ist diese Species leider unbekannt, ich begnüge mich in Folge dessen mit Wiedergabe der Beschreibung, welche a. a. O. von den Autoren publicirt Avird. Die Perithecien sind zu mehreren vereinigt, zuletzt werden sie frei; die Sporen sind von oblonger Form, schmal, dreimal septirt und besitzen sehr lange, ganz ausserordentlich schlanke Stiele, welche aus nieder- liegenden, articulirten Hyphen entspringen. — Im nordamerika- nischen Staate Süd-Carolina an dürren Ranken einer Vitis -Art von Ravenel gefunden. Heudersonia viticola Thüm. Sphaeria Vitis sylvaticae Castagne, Catal. plant. Marseille, Suppl. p. 173. — Hen- dersonia Vitis sylvaticae Pirotta, funglii parassiti dei Vitigni p. 61. II. receptaculis rotundis vel ovatis, nigris, cpidermide rupta cinctis, prominulis; ostiolo conico, paraphysibus sporulas gerenti- bus ; sporulis ovoideis, distinctissime biseptatis. — Gast. 1. c. In Vitis sylvestris Gmel. sarmentis aridis. Gallia: pr. Mar- seille. (Castagne.) Dieser Pilz ward von Castagne zu Sphaeria gestellt, wie es damals Sitte war, fast alle Kern])ilze mit und ohne Schläuche zu dieser Gattung zu rechnen. Er hat der Beschreibung des Autors zufolge rundliche oder ovale Perithecien von schwarzer Farbe, sie stehen aus der Epidermis, Avelche sie zerrissen umgibt, hervor V. TLümen. Die Pilze des Weinstockes. lU ]^46 !!• Die Pilze der holzigen Theile. luid haben eine kurze, kegelförmige Mündung. Die Sporen (an der Spitze von Paraphysen [sie] gebiklet) scheinen gestielt zu sein, sie sind deutlich zweifächerig. — Pirotta a. a. 0. hält diese Species, obwohl er sie ebenso wenig wie ich zu Gesicht be- kommen hat, auch für eine Hendersonia, die von ihm, auf den ursprünglichen Namen hin, gegebene Bezeichnung kann jedoch aus zwei Gründen nicht acceptirt Averden. Erstens ist es unzu- lässig, den specifischen Namen einer Pflanze aus zwei Worten zu bilden (conf. Regeln der botanischen Nomenclatur) und dann gibt es gar keine Vitis sjjlvatica, dieser Name existirt nicht, die wilde Rebe wird mit dem Namen Vitis sylvestris Gmel. bezeichnet. Ich hielt aus diesen Gründen mich für wohlberechtigt, den Namen dieser Art zu ändern. — Auf dürren Ranken der wilden Rebe, Vitis sylvestris Gmel., bei Marseille in Frankreich von Castagne entdeckt und Avie es scheint, seitdem nicht wieder gefunden. Hendersoiiia sarmentorum Westd. Westendorp in Bulletin de raead. d. Bruxelles 1851, p. 391, lig. 2. — Id. Cryptog. laelg. no. 633. — Saccardo, Mycoth. veneta p. 200. — Cooks in See- mann's Journal of Botany I. fig. 15. — Id. Handb. of British Fungi p. 435, no. 1279. — Id. Fungi britannici exsicc. no. 623. — Id. Fungi britannici exsicc. Ser. II. no. 23. — Pirotta, funghi parassiti dei Vitigni p. 152. — Rabenhorst, Fungi europaei no. 449. — 28. Report of the New York State Museum p. 55. — Hendersonia nodorum Lacr. Nouv. faits p. 24. H. peritheciis dense gregariis, immersis, primo epidermide tectis postremo per laceram sublongam perforantibus, nigro-fuscis, parvis, planis vel subelevatis •, ostiolis punctiformibus, minutis; sporis ellipticis vel obovato-ellipticis vel irregulariter oblongis, triseptatis, ad septas non constrictis vel subaugulatis, vertice sub- rotundatis, basi subangustatis, dilute fuscis, cellula basalia saepe pallidiora, sterigmatibus brevibus, filiformibus, hyalinis gerentibus ; 14 — 16 mm. long., 5 mm. crass. Ad sarmenta emortua Vitis viniferae Lin. Ubique. Hieme — Aestate. Diese Art scheint wohl überall vorzukommen, wo überhaupt Wein gebaut wird. Sie bildet sehr dicht gedrängt stehende, stets in grosser Anzahl vorhandene, kleine, runde, eingesenkte, schwarz- braune Perithecien, welche zu Anfang von der Cuticula bedeckt B. Aixf todten Stämiaen und Reben. 147 sind, später aber durch einen kleinen Längsriss ihr punktförmiges, kleines Ostiolum offen leffen, die Gestalt ist entweder flach oder schwach halbkugelig erhaben. An kurzen, fadenförmigen, dünnen und farblosen, zu Bündeln vereinigten Sterigmen werden die Sporen gebildet, diese sind sehr verschieden von Gestalt, ent- weder sind sie elliptisch oder oval-elliptisch oder unregelmässig oblong, am Scheitel etwas abgerundet, an der Basis schwach verschmälert und stumpf zugespitzt; sie sind der Quere nach dreimal getheilt, an den Theilungsstellen sind sie entweder glatt oder auch zuweilen etwas kantig ausgebogen, die Farbe ist ein helles Braun, die Basalzelle ist häufig heller gefärbt, die Länge beträgt 14 — 16 mm., die Breite 5 mm. — An abgestorbenen, jedoch noch nicht faulenden Ranken von Vitis vlniferae Lin. überall in Europa und Amerika. (Tab. II. fig. 17.) Heiidersoiiiji ainpeliua Thüm. uov. .spec. H. peritheciis gregariis, liberis, plano-orbiculatis vel pseudo- disciformibus, minima elevatis vel subcompressis, sublaevibus, atris; sporis subclavatis vel clavato-lanceolatis, utrinque angustatis, subacutatis, quadri- raro triseptatis, non pedicellatis, dilute fusces- centibus, subpellucidis, 14 — 16 mm. long., 6 — 7 mm. crass. In sarmentis emortuis Vitis aestivalis Mchx. — Albany N. Y., America septentr. Vere 1877. (Peck.) Diese vierte Art aus der Gattung Hendersonia hat fast scheibenförmige, rundliche, nur Avenig erhabene, dicht bei ein- ander stehende Perithecien, welche immer unbedeckt sind, eine glatte Oberfläche besitzen und von Farbe schwarz sind. Die zahlreichen Sporen sind lancettförmig-keulig, nach oben und unten verschmälert, stumpflich zugespitzt, vier-, nur selten zwei- oder dreimal getheilt. Sie haben keinen Stiel, sind gering durchschei- nend, sehr hellbraun und ihre Dimensionen betragen 14 — 16 mm. in der Länge, 6—7 mm. in der Breite. — Ich verdanke diese Species dem Herrn Staats-Botaniker Gh. H. Peck zu Albany N. Y. in den Vereinigten Staaten von Nord-Amerika, wo er sie im Frühjahre 1877 an abgestorbeneu Ranken der Vitis aestivalis Mchx. entdeckte. 10* 148 II. Die Pilze der holzigen Tlieile. Cryptostictis hysterioides Fuck. Fnckel, Fungi rlienani exsiccati no. 1838. — Hendersonia liysteriokles- Fuck. Sym- bolae mycolog. p. 392. — Pirotta, funglii parassiti dei Vitigni p. 63. C. peritlieciis spuriis gregariis, innatis, ellipticis, lineam longis, fuscis, parallele dispositis, clemum rima oblongo-lineari cle- hiscentibus, disco carnoso, excavato ; conidiis pedicellatis, ovatis, subinaequilateralibus, utrinque attenuatis, antice plerumque ob- tusioribus, triseptatis, rarius uni- vel biseptatis, flavis, lociilis duo ultimis pallidioribus, utrinque in latere ciliis conidium aequanti- bus, 16 mm. long, (sine ciliis), 7 mm. crass. — Fuckel 1. c. Ad sarmenta arida, corticata Vitis viniferae Lin. Automno, Nassovia. (Fuckel.) Vorliegender Pilz bildet ziemlich kleine, in grosser Anzahl dicht bei einander stehende Perithecien, diese sind eingesenkt, mehr oder weniger länglich rund, 0"o Mm. im Dui-chschnitt lang, bräunlich (Fuckel gibt, wohl irrthümlich, schwarz an) und ziem- lich genau in parallele Reihen angeordnet, die kleine, röthlich- braune Scheibe ist fast rund ; die Sporen sind lang gestielt, läng- lich-elliptisch, aber die beiden Längsseiten nicht gleich geformt, sondern die eine ziemlich gerade herablaufend, die andere nach auswärts gebogen, oben und unten sind sie verschmälert stumpflich abgerundet, mit drei Querwänden, nur selten kommen auch solche mit nur einer oder zwei Theilungswänden vor, die oberste und die unterste Zelle sind farblos, die anderen gelblich ; an der gerade verlaufenden Längsseite der Spore belinden sich, nach oben und nach unten je eine lange Wimper, diese sind farblos, äusserst dünn und zart, meist etwas nach aussen (d. h. von 'der Spore ab) gebogen und ungefähr von gleicher Länge unter einander als auch mit der Spore; die Länge der Spore beträgt 16 mm., die Breite 7 mm. — An abgestorbenen Ranken von Vitis vinifera Lin. in Nassau, sehr selten. (Fuckel.) Meiner Meinung nach hat Fuckel Unrecht gehabt, diesen interessanten Pilz zu Hendersonia zu stellen. Die Aufstellung der neuen Gattung Cryptostictis in den „Fungi rhenani" war ganz correct. Unser Pilz unterscheidet sich in mehrfacher Hinsicht sehr wesent- lich von Hendersonia, namentlich durch die scheibenförmigen, an eine kleine Stictis erinnernden Perithecien und dann durch die beiden Wimpern, die Cilien, welche lebhaft an die Arten der B. Auf todten Stämmen und Eeben. 149 Gattung Discosia ei-innern und sich bei keiner anderen Art von Hendersonia linden. Aus diesen Gründen führte ich den Pilz unter seinem älteren Namen auf und restituire damit die Gattung Crijptostlctis Fuck. (Tab. II. lig. 14.) Sphaeropsis Peckiaua Thüm. uov. spec. Sph. peritheciis gregariis, primo epidermide tectis, demum erumpentibus, liberis, conico-globosis, papillatis, mediis, nigris •, sporis non pedicellatis, longe ellipsoideis vel oblongo-ovatis, utrin- que obtuso-rotundatis^ medio non vel minime inflexis, simplici- bus, uni- vel trinucleatis, nucleis raagnis, 30 mm. long., 10 — 12 mm. crass. In sarmentis emortuis Vitis Labruscae Lin. — Albany N. Y., America septentr. Vere 1877. (Peck.) Im äusseren Ansehen ähnelt diese Sj)haero])si.s einer Diplodia, die Perithecien sind zu Anfang ziemlich lange von der Oberhaut bedeckt, wodurch dieselbe wie gekörnelt aussieht, zuletzt durch- brechen sie aber dieselbe und sind nun von einer kugelig-kegel- förmigen Gestalt, mit vielen Papillen bedeckt und schwärzlich. Die grossen Sporen sind oblong-eiförmig oder elliptisch, beiderseits stumpflich abgerundet, haben ein bis drei ziemlich grosse Nuclei und sind zuweilen an der einen Längsseite unmerklich eingebogen; ihre Farbe ist wasserhell, die Grösse beträgt 30 mm. in der Länge und 10 — 12 mm. in der Breite. Ich nannte diese Art zu Ehren des Entdeckers, des Staats-Botanikers Ch. H. Peck, welcher sie an dürren Ranken von Vitis Labrusca Lin. bei Albany N. Y. in den Vereinigten Staaten von Nord- Amerika im Frühjahr 1877 auffand. (Tab. V. tig. 14.) Sphaeronaema yiticolum Berk. et Gurt. Berkeley, Notices of North American Fungi in Grevillea II. p. 179, no. 407b. — Pirotta, funghi parassiti dei Vitigni p. 58. S. peritheciis gregariis quandoque congestis, erumpentibus, conicis, late truncatis; pulverulentis parietibus crassis. — Berk. 1. c. Ad sarmenta arida Vitis species indeterminatae. America septentr.: Carolina australis. (H, W. Ravenel.) 150 II- Diö Pilze der holzigen Theile. Eine mir unbekannt gebliebene Species; ich miiss micli daher damit begnügen, hier die lakonische Beschreibung der Autoren zu reproduciren. Die Perithecien wachsen gesellig, zu- weilen auch dicht aneinander gedrängt, sie sind von conischer Gestalt, brechen aus der Epidermis hervor, sind kurz abgestumpft, mit einem dicken Rande umgeben und (?) pulverig. Die Be- schreibung der Sporen fehlt gänzlich, doch wird zusätzlich be- merkt, dass unsere Art der voidiergehenden Splmeronaema glome- 7xitum Mntg. mit kleinen, kurz oblongen Sporen sehr nahe stände. In Süd-Carolina, Nord-Amerika, auf den abgestorbenen Keben einer, nicht näher bezeichneten Vitis-Art von Ravenel gesammelt. Plioma coiifliiens Berk. et Curt. Berkeley Notices of North American Fungi in Grevillea II. p. 82. no. 383. — Pirotta, funghi jDarassiti dei Vitigni p. 54. Ph. maculis marginatis, elevatis; peritheciis confluentibus ; sporis brevibus. — Berk. 1. c. Ad Vitis species indeterminatae sarmenta arida, America septentr. : Carolina septentrionalis. (Ravenel.) Der kurzen Beschreibung der Autoren a. a. O. zufolge bildet vorliegende Species kleine, emporstehende, hysteriumartige Flecke, welche von einem deutlichen Rande umgeben sind, in diesen Flecken befinden sich die schwarzen in einander verfliessen- den Perithecien, welche kurze, oblonge, 0'0002 engl. Zoll lange Sporen beherbergen. — Im nordamerikanischen Staate Noi'd-Carolina auf trockenen Ranken einer Vitis-Art von Ravenel gesammelt. PhoiiiJi palleiis Berk. et Curt. Berkeley, Notices of North American Fungi in Grevillea II. p. 81, no. 381. Ph. subcuticulare, hysteriiforme ; sporophoris sj)oris utrinque apiculatis, subaequalibus. — Berk. 1. c. Ad sarmenta arida Vitis species indeterminatae. America septentr.: Carolina septentrionalis. (Ravenel.) Von dieser und den vorhergehenden beiden Species war es mir leider nicht möglich, mir Original-Exemplare zu beschaffen, ich muss demzufolge mich darauf beschränken, eine Uebersetzung der, leider, äussei'st unvollkommen und bündig abgefassten Dia- B. Auf todten StJüiiinen und Eeben. 151 gnosen und Beschreibungen der Autoren zu geben. Phoma pallens wuchert unterhalb der Cuticuhx der Reben, die Perithecien sind denen eines Htjsterium ähnlich; die Sterigmata sind mit den Sporen von ziemlich gleicher Länge, diese letzteren sind oblong- spindelförmig, an einem Ende zugespitzt und 0*0002 — O'OOOS eng- lische Zoll lang. Diese Art wächst auf trockenen Ranken einer Vitis-Art, welche in Folge des Auftretens dieses Parasiten aus- gebleicht werden. — Nordamerikanische Union: in Nord-Carolina. (Ravenel.) Phonia Cookei Pirotta. Pirotta, funglii parassiti dei Vitigiii p. .55. — Phonia Vitis Berk. et Br. in Cooke, Fungi brilannici cxsicc. no. 618. — Id. Ser. II. no. 14. — Id. in Grevillea III. p. 177. Ph. peritheciis gregariis, minutissimis, vix subprorainulis, nigris, epidermide ostiolo conico minuto perforantibus ; sterigma- tibus brevissimis, erectis, tenuibus; sporis oblongo-cylindricis, utrinque rotundatis, non vel obsolete nucleatis, achrois vel raro dilute griseis, 6 — 9 mm. long., 3 mm. crass. Ad sarmenta arida Vitis viniferae Lin., Kings Lynn, Angliae. (C. B. Plowright.) Von Phoma Vitis Bon., mit welchem, wie es den Anschein hat, diese Art oft verwechselt wird, unterscheidet sie sich in vieler Hinsicht sehr auffallend. Ersteres lebt zumeist auf lebenden, unsere vorliegende Art ausschliesslich auf abgestorbenen, aus- gebleichten Reben. Unser Phoma bildet sehr kleine, kaum bemerkbare, gesellig, jedoch nicht dicht bei einander stehende, kaum hervorragende , schwarze Perithecien , welche durch eine kurze, winzige Mündung, womit sie die Epidermis durchbrechen, die Sporen entleeren. Diese letzteren bilden sich an den Spitzen äusserst kurzer, fadenförmiger, aufrecht stehender Sterigmen, sie sind oblong-cylindrisch, an beiden Enden abgerundet und haben keinen Nucleus oder höchstens die Andeutung eines solchen, ihre Farbe ist wasserhell, manchmal mit einem schwachen grauen Schimmer, die Grösse beträgt 6 — 9 mm. in der Länge und 3 mm. in der Breite. — Mit eben so vielem Rechte könnte man wohl diese Art zu Sphaeropsis stellen. Ich kenne sie bisher nur aus der Gegend von Kings-Lynn und Terrington St. Clements, 152 II- Die Pilze der holzigen Theile. Norfolk^ in England, wo sie von C. B. Plowright auf ganz dürren Reben von Vitis vinifera Lin. gefunden und in den beiden oben genannten Sammlungen englischer Pilze ausgegeben ward. (Tab. 11. %. 12.) Leptotliyrium Passeriiiii Thüm. uov. spec. L. peritheciis magnis, gregariis, late lineariformibus, planis, seriatis, subepidermalibus vel epidermide perforantibus , glauco- nigrisj sublaevibus; sporis perpaucis, tenuissimis, minutissimis, ovoideis, utrinque rotundatis, simplicibus, aclirois, 1'5 — 2 mm. long., 1 mm. crass. Ad sarmenta subputrida Vitis virnferae Lin. Vere. Italia: Parma. (G. Passerini.) Eine Form der (Jattung Leptothjrium^ welche von allen bis- her bekannten ganz und gar verschieden ist. Sie bildet ziemlich lange, in Längsreihen angeordnete, breit-strichförmige, ganz flache Perithecien von mattschwärzlicher Farbe, diese wachsen auf der Holzsubstanz und durchbrechen an denjenigen Stellen, wo die todte Rinde noch vorhanden ist, dieselbe; die nur vereinzelt auftre- tenden Sporen sind ungemein klein, bei Lö — 2 mm. Länge be- sitzen sie nur 1 mm. Breite, sie sind sehr zart, eiförmig, oben und unten abgerundet, einfach, farblos. — Auf halbfaulenden Ranken von Vitis vinifera Lin., dem gemeinen Weinstocke ward diese Species in Ober-Italien bei Parma im Fi-ühjahre von Herrn Professor G. Passerini entdeckt; die Benennung zu Ehren des Entdeckers möge dieser hochbegabte berühmte Botaniker, dessen gütiger Unterstützung ich so viel verdanke, freundlichst als ein ganz geringes Zeichen meiner Hochachtung und Freundschaft annehmen. (Tab. HI. hg. 5.) Leptotliyriiim perpusillum Pass. et Thüm. nov. spec. L. peritheciis minutissimis , gregariis, subprominulis, sub- conicis, epidermide perforantibus, liberis, atris; sporis cylindraceo- ellipticis vel subclavulato-cylindricis, rectis, vertice obtuso-rotun- datis, subdilatatis, basi minime angustatis, uniseptatis, medio non constrictis, numerosissimis, hyalinis, 6 — 8 mm. long., 3 mm. crass. B. Auf todten Stämmen und Eeben. 153 Ad sarmenta aricla Vitis viniferae JAn. Italia: Parma. Hieme 1877. (G. Passerini.) Dieses, bisher noch unbeschriebene Leptothjrium bildet eine Unmenge winzig kleiner, ziemlich gleichmässig vertheilter Peri- thecien, welche die Rindenoberhaut durchbohren, von fast kegel- förmiger Gestalt, nicht von der Epidermis bedeckt und tief- schwarz von Farbe sind. Die zahllosen, kleinen Sporen sind entweder elliptisch-cylindrisch, oder, jedoch weit seltener, keulen- förmig-cylindrisch, indem sie an ihrem oberen Ende etwas breiter als am unteren sind. In der Mitte haben sie eine Scheidewand, , sind jedoch an derselben nicht eingeschnürt, beide Enden sind abgerundet, die Farbe ist wasserhell, die Länge beträgt 6 — 8 mm., die Breite 3 mm. — Bei Parma in Ober-Italien ward diese Art auf trockenen Ranken des gemeinen Weinstockes, Vitis vinifera Lin., im Winter 1870 zu 1877 von Herrn Professor G. Passerini aufgefunden und mir freundlichst mitgetheilt. (Tab. 11. lig. 10.) Leptotliyriiini longisporum Thüm. et Pass. nov. spec. L. peritheciis parvulis, dense gregariis, in epidermidis par- tibus expallescentibus, imposito-prominulis, subcompresso-globosis, atris ; s;])oris sterigmatibus fasciculatis, plus minus longis , rectis, tenuibus, hyalinis fultis, cylindraceis, subrectis vel minime cur- vatis, simplicibus, utrinque obtuso-rotundatis, achrois, 20 mm. long., 4 — 4"5 mm. crass. In Vitis viniferae Lin. sarmentis ai'idis. Italia: Parma, Vere 1877. (Passerini.) Auf beinahe ganz weissgebleichten Reben, welche ihre Rinde bereits verloren haben, stehen in grosser Anzahl, dicht bei einander die kleinen Perithecien dieser Art. Sie ragen nur etwas hervor und man kann sie eigentlich aufsitzend nennen, ihre Ge- stalt ist zusammengedrückt-kugelig, die Farbe tief schwarz. Auf langen, bündeiförmig am Grunde vereinigten, geraden, zarten, wasserhellen Sterigmen wei'den die Sporen gebildet. Diese sind ebenfalls lang, cjdindrisch, fast gerade oder wenigstens nur etwas gebogen, an beiden Enden stumpf-abgerundet, ohne Scheidewände und ganz farblos. Ihre Länge beträgt 20 mm., ihre Breite 4 bis 4'5 mm, — An abgestorbenen Ranken des gemeinen Weinstockes, 154 II- Die Pilze der holzigen Theile. Vitis vinifera Lin. bei Parma in Ober-Italien, im Frühjahre 1877 von Professor Passerini anfgefundcn nnd mir mitgetheilt. (Tab. III. lig. 12.) C.yiiS|)orM iiiferta Thüm. Cijtispora Vitis Sclinlzer in Verliandl. 2. — Byssus aurantiaca De C. Fl. fran^. IL p. ßS. O. thallo effuso, incumbente, floccis ramosissimis, vitellinis, extirais tenuissimis. — Strato valde expanso, lignum siib cortice obtegit, toraentum efficit magis minusve densum, floccis magis minusve rigidis. Nudis oculis flocci crassiores a reliquis primo adspecta distinguuntur. Color magis minusve fulvus. Sub micro- scopio composito flocci in ramis majoribus dense oppositi et paralleli sunt, septis nullis, in ramis minoribus solitarii ramo.si, septis saepe creberrimis distincti. Nee vesiculas nee granula in- spersa vidi. — I.ik. 1. c. In sarmentis subputridis Vitis viniferae Lin. Venetia, pr. Conegliano. (C. Spegazzini.) Schon seit langer Zeit weiss man, dass die Arten von Ozo- nium, Dematium, Hijpha u. s. w. keine selbstständigen Pilze^ sondern höchst wahrscheinlich nur die sterilen Mycelien von einigen Hy- menomyceten sind. Zu welchen Arten sie allerdings zu rechnen ist, das weiss man noch nicht, und so lange diese Unkenntniss dauert, ist man fmde de mieux gezwungen, diesen Gebilden ihren ursprünglichen Namen zu belassen! Die uns hier beschäftigende Form bildet auf faulenden Reben, deren Rinde bereits abgefallen ist, ziemlich verbreitete, dicht an die Unterlage sich anschmie- gende, zarte Rasen von einer, zwischen Dottergelb und Hochgelb die Mitte haltenden, Farbe. Die Fäden, woraus das Pilzgeflecht besteht, sind ausserordentlich zart und dünn und sehr stark ver- ästelt. — C. Spegazzini fand diese Art auf faulenden Ranken von Vitis vinifera Lin. bei Conegliano in Venetien. III. Die Pilze der Blätter. IIL Die Pilze der Blätter. A. Auf lebenden Blättern. Perouospora viticola De By. De Bary, Ann. d. sc. natur. IV. Ser., Tom. XX. 18G3, p. 125, no. 40. — Ber- keley, Notices of North American Fungi in Grevillea III. p. 109, no. 607. — Farlow, Botanical articles in Bulletin of the Bussey Institution p. 415 seq. c, icon. 187G. — Eavenel, fungi Carol. exsicc. V. no. 90. — De Timmen, Myco- theca universalis no. 617. — Botrijtis cana Herb. Schwz. sec. Farlow 1. c. P. caespitibus hypophyllis, efFusis^ densis, plus minus limi- tatis, saepe nervisequis^ subcancliclis vel sordido-albescentibus 5 hyphis erectis, dicho- vel trichotomo ramosis, subcrassis, liyalinis, 8 — 9 mm. crass.^ ramulis brevibus, apicc brevi, tridenticulato, subaequali, liyalinis; conidiis paucis, ovoideis^ utrinque rotundatis, laevibus, intus subgrumulosis , 12 — 15 mm. long., 8—10 mm, crass., hyalinis vel pallidissime sublutescentibus. Descriptio De Baryana 1. c. : P. mycelii tubi crassi, saepe constricti varicosique (haustoria non vidi). Stipites conidiiferi fasciculatim e stomatibus emergentes, graciles, elati, summo apice parum attenuato brevissime semel bisve dichotorai vel trifurcati; sub apice ramos plerumque, quadri vel sex, raro tri vel septem gereutes. Rami primarii plerumque alterni, distantes et exacte distichi, omnes pro stipitis altitudine breves ; inferiores plerumque trifurcati divisionibus iterum bis trifurcatis vel quandoque bis dicliotomis ; rami ultimi (quanti) ordinis aeqtte ac stipitis divisio- nes apicales, brevissime eonico-subulati recti, acuti. Rami pri- marii superiores minores, inferiorum secundariis vel tertiariis conformes. Rami omnium ordinum angulis rectis patentes, primarii A. Auf lebenden Blättern. 167 in uno piano clivaricati, planum ramificationum seciindi ordinis in primario, tertiaroi'um in primario et seciindario perpendiculare. (Rarius rami priraarii 2 inferiores oppositi sunt, raro ramulis 2 alterius muniti nee trifurcati, rarissime rami primarii irregulariter sparsi nee distichi sunt.) (Jonidia parvula, ovoidea^ apice lato rotundata vel subtruncata, papilla destituta, raembrana circum- circa aequali liyalina, Uogonia parva^, membrana tenui, hyalina vel lutesccnte oosporam foventia subglobosam episporio tenui fuscente diaphano laevi munitam. In foliis vivis Vitis Lalruscae Lin., Vitis aestivalis Mchx., Vitis cordifoliae Mchx. et Vitis vidpmae JAn. in regionibus cen- tralibus et atlanticis Araericae septentrionalis^ passira. Dieser von den Amerikanern „Grape Vine Mildew'^ genannte Pilz hat sich in den mittleren und östlichen Staaten der nord- amerikanischen Union zu einer wahren Pest des Weinbaues ent- wickelt und der durch ihn verursachte Schaden soll alljährlich ein bedeutender sein. Hoffentlich wird er bei der, in den letzten Jahren lebhaften, Einführung und Cultiir amerikanischer Reb- sorten nicht auch nach Europa eingeschleppt. Denn die Angabe Frank's im dritten Bande der von ihm bearbeiteten „Synopsis der Pflanzenkunde" von Leunis, Hannover 1877, p. 1853, dass Peronospora viticola auch in Ungarn bei Werschetz aufgetreten sei, bedarf noch der Bestätigung. — Die Peronospora bildet auf der unteren Blattseite nicht grosse, aber zumeist zahlreiche, manch- mal zusammenfliessende Häufchen von schmutzig - weisslicher Farbe, diese stehen zuweilen längs der Blattnerven geordnet, sind ziemlich fest umgrenzt und wie bei allen Arten der Gattung krümelig - locker ; auf der Unterseite bilden sie einen bräun- lichen, ein klein wenig ins Violette schillernden Fleck, welchem oberseits ein meistens kleinerer hellstrohgelber entspricht. Die Hyphen stehen in vei'hältnissmässig dünnen, wenig zahlreichen Bündeln, sie sind ziemlich dick, 8 — 9 mm., und haben eine zwei- oder dreitheilige Verzweigung, sie stehen aufrecht und sind von wasserheller Farbe. Die kurzen, dicklichen Zweige sind an den Spitzen kurz dreitheilig gespalten, sämmtliche Theile von ungefähr gleicher Länge. Die Conidien, welche sich an diesen Spitzen der Seitenästchen bilden, sind oval, oben und unten ab- gerundet, entweder farblos oder fast unmerklich hellgelb, aussen glatt, inwendig schwachkörnlig und ihre Grösse beträgt 12 bis 168 III. Die Pilze der Blätter. 15 mm. in der Länge, 8 — 10 mm. in der Dicke. — Nach Far- low a. a. O. linden sicli Oosporen nur an Vitis aestivaUs Mclix., dieselben sind sehr zahh-eich, klein, haben ein glattes Episporium und sind hellgeblich. — Zu bemerken ist noch, dass der Pai'asit, wie es scheint, auf Vitis Lahrusca Lin. am schwächsten auftritt, wenigstens sind auf den in meinen Sammlungen befindlichen Exemplaren des Pilzes auf dieser Nährpflanze nur immer wenige, 3—4 Eäschen auf einem Blatt, während ich andererseits Blätter von ]^itis aestivaUs Mchx. besitze, deren Unterseite fast ganz mit Pe7^onospora bedeckt ist. — Auf lebenden Blättern von Vitis Lahrusca I^in., Vitis aestivaUs Mchx., Vitis cordifoUa ]\[chx. und Vitis vulpina Lin. in Nord- Amerika. (Tab. I. fig. 5.) Cladosporiuni Rösleri Cattan. Cattaneo in Bolletino Comiz. agrario Voglierese 187C. — Pirotta, fanglii paras- siti clei Vitigni p. SO. — Cladosporliim pestia Thiim. in Oesterr. botan. Zeitsclir. 1877, p. 12. — Id. Herbarinm mycolog. oeconom. no. 419. — Id. Mycotheca universalis no. t'i71. — Id. Wiener Landwirthscliaftl. Zeit. 1870, p. .'541 e. icon. Cl. maculis hypophyllis, gregariis, indeterminatis, irregularir bus, dilute olivaceis, postremo fuscis, in foliorum pagina superiore maculam stramineam, demum fuscam formans •, hyj)his brevibus, simplicibus, interdum (sed raro) subramosis, subfasciculatis, laevi- bus, septatis, pallide fuscis; sporis cylindraceis, utrinque angus- tato-rotundatis , non vel uni- vel biseptatis , ad septas non con- strictis, 40 — 44 mm. long., 6 — 8 mm. crass., coloris hypharum. — Thümen 1. c. In Vitis viniferae Lin. foliis vivis. Austria inferior ubique et viticultorum vera pestis. Julio — autumno. A. a. O. in der „Wiener landwirthschaftlichen Zeitung" gab ich von diesem Pilze die folgende Beschreibung : „Im August und September entstehen auf der Unterseite der Weinblätter un- regelmässig zerstreute, kleine, später nur wenig sich vergrössernde Rasen von hellolivenbräunlicher Färbung. Die Zahl dieser Ras- chen Avächst zusehends, ebenso werden sie dunkler; trotzdem ist auf der Blattoberfläche noch nichts zu sehen, was die Anwesen- heit des Pilzes vermuthen lässt. Erst nach einigen Wochen, nachdem die Raschen eine dunkle Olivenfarbe angenommen haben, bemerkt man auch oberseits gelbe, bald braun werdende A. Auf lpb(>nden Blättern. 169 Flecken, welche mit der fortsclireitenclen Entwickehmg des Pilzes immer mehr zunehmen und bald den grössten Theil des Blattes umfassen. Mitte October sind die Pilzrasen fast schwarz gewor- den und das Blatt zeigt auf seiner Oberfläche zwischen grossen gelben eine ziemliche Anzahl dunkelkastanienbrauner Flecken. In diesem letzten Stadium ist jedoch vom Pilze selbst nicht mehr viel zu sehen ; seine Vegetationszeit ist vorüber. — Unter dem Mikroskop zeigt der Pilz sehr kurze Hyphen oder Fäden^ welche zumeist ungetheilt, nur selten wenig ästig sind und in dünnen Bündeln zusammenstehen •, sie sind äusserlich glatt^ haben ein- zelne Querwände und eine hellbraune Farbe. An der Spitze dieser Hyphen werden nun die sehr zahlreichen Sporen abge- schnürt; diese sind lang, cylindrisch, an beiden Enden etwas verschmälert und abgerundet, gerade, nur selten etwas gekrümmt, nicht septirt oder seltener mit einer, auch mit zwei Querwänden und von derselben Farbe wie die Hyphen. Ihre Länge beträgt 40 — 44 mm., ihre Dicke 6 — 8 mm." Ueber diesen Pilz, welcher (mit mehreren anderen Pilzen, sowie durch Inseciten verursachten Flecken) den Namen des „schwarzen Brenners" führt und in den Weinbau treibenden Be- zirken Nieder-Oesterreichs sehr gefürchtet ist, gingen und gehen, wenigstens zum Theil, die Ansichten ganz ungeheuer auseinander. Von mehreren Seiten ward er früher als der Conidienpilz ange- sehen, welchen Fuckel in seinen „Symbolae mycologicae" p. 104 als Vorform seiner Sphaerella Vitis beschreibt. Diesen Irrthum, welchen ich vor Jahren, als ich vorliegende Art nur nach dürf- tigen Exemplaren , welche mir eingeschickt worden , kannte, selbst zu theilen beinahe geneigt war, habe ich durch meinen erschöpfenden Aufsatz a. a. O. definitiv beseitigt, ich stellte auch dort die Abbildungen beider Sporenformen einander gegenüber. Trotz diesen ausführlichen Erklärungen fand sich Herr Friedrich Haszlinsky veranlasst, in der „Oesterreichischen botanischen Zeit- schrift" 1877, p. 55, sein laicht auch über diesen Parasiten leuchten zu lassen. Er führt an, dass er unter dem Titel „a tröllö öbölye" ein eigenes Werk über Sphaerella Vitis und deren Vorformen verfasst und dazu eine Tafel mit 23 Figuren gegeben habe, den ganzen Formenkreis des Pilzes darstellend. Nun bin ich nicht so glücklich, die angezogene Arbeit zu kennen, da mir die magyarische Slii'ache völlig unbekannt ist (^eine Unbekannt- 170 III. Die Pilze der Blätter. Schaft, welche ich wohl mit so ziemlich allen anderen ausser- nngarischen Gelehrten theile), aber nach der Probe zu schliessen, welche der Herr Verfasser hier von deren Inhalt gibt, werde ich mich darüber zu trösten wissen. Herr Haszlinsky wirft nämlich ohne weitere Umstände Cladosporium. Roesleri, dann Septosporium curvatum. Eabh. ("Haszlinsky citirt ganz falsch als Autor A. Braun) und die Fuckel'sche Conidienform , d. h. mein Septosjjormm FuckeJü in einen Topf zusammen und nennt " sie sämmtlich eine Vorform der Spliaerella! Wie es mit diesem neuesten Mixtum compositum stellt, habe ich in derselben Zeitschrift p. 137 ausführlich gezeigt, ich stellte dort die makro- und mikroskopischen Merkmale einander schematisch gegen- über und jeder einsichtsvolle Leser wird mir sicherlich Recht geben , dass diese drei Arten , wovon übrigens Septosporium curvatum Rabh. überhaupt gar nicht auf Weinlaub vorkommt, streng auseinander gehalten werden müssen. Wenn es über den Horizont mancher Leute geht, difticile, dabei aber sichere und unwandelbare Unterscheidungskennzeichen aufzufinden oder zu begreifen, so lässt sich dagegen eben nichts sagen, aber wenn dieselben Herren mit genialem Achselzucken auf Diejenigen herab- sehen, die eine solche Unterscheidungsgabe besitzen, und beispiels- weise gleich in einem Athem diese und den hochverdienten, geistreichen Botaniker Jordan lächerlich zu machen versuchen, so verdient diess eine ganz energische Zurückweisung! Bisher, wie es scheint, nur in Nieder-Oesterreich, dort aber sehr häutig und schädlich auf lebenden Blättern von Vitis vini- fera Lin. — Dürfte sicherlich auch in anderen Ländern aufge- funden werden. (Tab. HI. lig. 23.) Cladosporium .inipelinum Pass. Passerini in Erbario crittogam. italiano Ser. II. no. 595. — Thümen, Herbarium mycologicum oeconom. no. 175 et 175b. — ? Septoi-ia Vitis Lev. in Annales des Sciences naturelles 1846, V. p. 279. — Cercospora Vitis Sacc. Mycotheca veneta no. 284, ii63. — Cladosporium viticolum Ces. in Klotzscb, Herbar. mycolog. Ser. I. no. 1877. — nelminthosporium Vitis Pirotta, fanglii parassiti dei Vitigni p. 75. Hyphae fasciculatae, simplices, strictae, apice plus rainusve torulosae, e fumoso hyalinae ; sporae terminales, fusiformes, fuscae, quinque- vel septemseptatae, basi saepe in articulum stipitiformem A. Auf lebenden Blättern. 171 (an germinantis ?) productae. — Pass. 1, c. — Sporae 40 mm. long.^ 10 — 11 mm. crass. Ad folia viva Vitis viniferae Liii. Italia (Passerini, Pirotta, Cesati, Saccardo), Gallia? (Leveille), Austria inferior (Thümen) et Vitis Labriiscae Lin. Gorizia (Bolle). Einen sehr beträchtlichen Schaden kann dieser Parasit, wo- fern er in grosser Menge auftritt, in den Weingärten verursachen. Zu Anfang zeigen sich auf der Oberfläche der Blätter mehr oder minder kreisförmige, hellbraune Flecken, welche schnell an Grösse und Zahl zunehmen und zuletzt einen dunkelrothbraunen Rand oder Hof haben, während die innere Fläche durch Austrocknung zerrissen ist. Auf der unteren Blattfläche entwickelt sich zu gleicher Zeit der Pilz selbst, er bildet hier ganz ähnliche Flecken wie auf der Oberseite, nur von einer etwas helleren Farben- nuance. Im Centrum des Fleckes zu Anfang, dann auf der ganzen Fläche desselben erheben sich die ungemein zahlreichen, zu Bündeln vereinigten Hyphen, dieselben sind einfach, d. h. nicht verzweigt, steif aufrecht stehend, an den Spitzen ein wenig auf- getrieben und von einer hellen aschgrauen Färbung. An ihren Spitzen bilden sich die mehr oder minder spindelförmigen Sporen von hellbrauner Farbe, welche fünf- bis siebenmal in der Quere getheilt, an diesen Theilungsstellen jedoch nicht oder nur ganz unbedeutend eingeschnitten, am Scheitel stumpf zugespitzt und an ihrem unteren Ende zuweilen mit einem, au einen Stiel er- innernden Fortsatze versehen sind; ihre Länge beträgt 40 — 42 mm., ihre Breite 10 — 11 mm. — Die Form auf Vitis Lahrusca Lin. zeigt im mikroskopischen Bau. nicht das geringste Abweichende, wohl aber ist sie makroskopisch anders gestaltet. Die Flecken auf der Oberseite der Blätter sind viel dunkler als diejenigen auf Vitis viniferriy auch ist ihre Form keine kreisrunde, sondern eine ganz unregelmässige, die Farbe ist ein dunkles Braunroth, während der ringsherum laufende Hof ein röthliches Gelbbraun zeigt. Unterseits treten die Flecken, verursacht durch die starke Behaarung, weit weniger deutlich hervor und sind verschwommen bräunlich. — ()b die von Pirotta a. a. O. aufgestellte Behaup- tung, dass dieser Pilz mit Leveille's Septoria Vitis identisch sei, richtig ist, kann ich momentan wegen Fehlens von Leveille'schen Original-Exemplaren nicht unterscheiden ; die Versetzung der Art in die Gattung Helminthosporium war aber jedenfalls unrichtig. — 172 ni. Die Pike der Blätter. Im Jahre 1876 im Spätsommer hatte ich bei Klosterneuburg in Nieder-Oesterreich Gelegenheit, eine Epidemie dieses Pilzes zu beobachten. Er trat sehr häufig mit Cladosporium Roeshri Gatt, gemeinschaftlich auf demselben Blatte auf und verursachte ein frühzeitiges Abfallen der Blätter und naturgemäss ein darauf fol- gendes Kränkeln der befallenen Weinstöcke. — Ich kenne den Pilz bisher aus Italien, wo ihn Passerini, Pirotta und Saccardo, aus Frank- reich, wo ihn (wenn Pirotta nämlich richtig citirt) Leveille, und aus Nieder-Oesterreich, wo ich ihn selbst auf Vitis ninifera Lin. fand ; bei Görz im österreichischen Küstenlande Avard er von Bolle ebenfalls, und zwar in grosser Anzahl auf Blättern von Vitis Lahrusca Lin. entdeckt. (Tab. IV. fig. 6.) Septosporiiim Fuckelii Thüm. Timmen in Oesterr. botan. Zeit.sclir. 1877, p. 137. — Thümen in Wiener Land- wirthsehaftl. Zeitung 1S7G, p. üll. — iSjihaei-eUa Vitis Fuck. Fongus conidio- pUorns in Symbolae mycologicae p. 104, Tab. II. fig. y>. S. caespitibus explanatis, tenuissimis, velutinis, olivaceis, in maculis maximis exaridis, pallide fuscis; hyphis fasciculatis, subsimplicibus, gracilibus; sporidiis elongato-subclavatis, sex- vel septemseptatis, olivaceis, variis, maximis, 72 mm. long., 8 mm. crass. — Fuck. 1. c. Ad folia viva Vitis viniferae Lin. Nassovia. (Fuckel.) Ueber diesen Pilz bemerkt Fuckel a. a. O. ferner noch : „Besonders auf , Klebroth' erscheiiit dieser Pilz im August bis ■ September und verursacht eine allzufrühe Entblätterung desselben, wodurch er schädlich wird. Er bewohnt meistens die untere Blattfläche und gibt sich oberhalb durch hellbraune, dürre Flecken, die schnell das ganze Blatt umfassen, zu erkennen". — Ich selbst kenne diesen Parasiten nur aus dem dürftigen Exem- plare, welches Fuckel unter no. 2240 seiner „Fungi rhenani ex- siccati" vertheilte. Ehe ich mich eingehend mit dem Studium der Pilze des Weinstockes beschäftigte, glaubte ich ihn auch auf Weinblättern aus Nieder-Gesterreich zu erkennen, sah aber bald meinen Irrthum ein. Das Septosporium wuchert auf der unteren Fläche lebender Blätter , wo es ziemlich ausgebreitete , zarte, sammtartige Rasen von Glivenfarbe bildet, diese stehen auf zu- erst kleinen, dann aber sehr schnell grösser und immer grösser A. Auf lubunden Blättern. 173 werdenden dürren Flecken von liellgelbliclibrauncr Farbe, auf der oberen Blattfläclie ist die Färbung etwas heller, der Rand etwas verschwommener. Die Hyphen erheben sich in Bündeln vereinigt aus dem zarten Myceliuni, sie sind olivengelblich, ein- fach, wenigstens nur ausnahmsweise einmal verästelt, ziemlich schlank und gegliedert, aufrecht stehend, nur wenig gebogen. An ihren Spitzen entwickeln sich die ungemein grossen Sporen von umgekehrter Keulenform, sie sind ziendich lang, der Quere nach fünf- bis siebenmal getheilt und an den meisten dieser Theilungsstellen etwas weniges eingeschnürt, in jedem Abschnitt haben sie einen oder zwei Nuclei, die Farbe ist die gleiche wie die der Hyphen. Ausserdem kommen aber auch noch andere unzweifelhaft jüngere Sporen vor, welche unten und oben schwach zugespitzt, nur drei- oder viermal septirt sind. — Nach Fuckel a. a. (). gehört dieser Pilz zu seiner SpliaereUa Vitts als Coni- dienform, er begründet diese Behauptung jedoch lediglich auf Combination und auf Cohabitation, und da eine ganze lange Reihe von falschen derartigen Fuckel'schen Combinationen auf- geführt werden kann, so sehe ich mich vorläutig, bis nicht be- weisende Culturversuche vorgenommen Avorden sind, gezwungen, die FuckeFsche Annahme zu bezweifeln und dem Pilz obigen selbstständigen Namen zu geben. Einen weiteren Grund für diese Behauptung glaube ich auch darin zu finden, dass der Schlauch- pilz, die Sphaerella Vitis Fuckel's, bereits an verschiedenen Orten aufgefunden ward, von mir beispielsweise im nördlichen Böhmen, an mehreren Punkten Nieder-Oesterreichs, der angebliche Conidien- pilz dazu aber bishej- nur von Fuckel in Nassau beobachtet ward. Wer sich eingehender über diese Formen alle und ihr Verhältniss zu einander zu unterrichten wünscht, der möge den oben citirten Artikel der landwirthschaftlichen Zeitung nachlesen. — Auf lebenden Blättern von Vitis vinifera Lin. in der Provinz Nassau (Fuckel). (Tab. I. fig. 18.) Spicularia Icterus Fuck. Fuckel, Symb. mycolog. p. 359, Tab. II. tig\ 34. — Id. Fungi rlienani exsiccati nu. 2212. — Pirotta, funglii parassiti dei Vitigni p. 88. S. caespitibus laxis, in macula exarida; hyphis fruetiferis erectis, lineam unam altis, septatis, fuscis, apice subdichotomo- 174 III. Die Pilze der Blätter. ramosis, ramulis apice conidia capitata gcrentibus ; conidiis caii- didis, oblongo-ovatis, breviter stipitatis^ 14 mm. long., 8 mm, crass.j simplicibus. — Fuck. 1. c. Ad folia viva Vüis viniferae Lin. Nassovia. (Fuckel.) Ein hochinteressanter Pilz ! — Auf ziemlich grossen, mehr oder minder kreisrunden, gelb-ausgebleichten Flecken tinden sich auf der Unterseite der Blätter die kleinen, lockeren Raschen des Pilzes. Die Hyphen erheben sich ungefähr ly.. Mm. hoch über die BlattHäche, sie sind gerade aufgerichtet, mit Querwänden, bräunlich und tragen an ihrem Ende Aestchen, welche der Mehr- zahl nach abermals verzweigt sind, an den Spitzen dieser Ver- zweigungen oder wenn dieselben fehlen, an der Spitze der Aest- chen selbst bilden sich die Sporen, diese sind mehr oder weniger elliptisch oder breit oval und haben entweder in der Mitte ihres unteren Endes oder an einer Seite desselben einen kleinen Fort- satz, eine Art von rudimentären Stiel. Ihre Farbe ist weisslich- wasserhell, oben sind sie breit abgestumpft, unten schwach ver- schmälert, im Innern mit zahlreichen Nucleis, meistens sitzen fünf bis sechs Sporen regelmässig vertheilt an einem Aestchen ; die Länge der einzelnen Spore ist 14 mm., die Breite 8 mm. — Auf lebenden Blättern von Vitis vinifera Lin. Nassau. (Fuckel.) Ueber den Schaden, welchen dieser Pilz in den Weingärten verursacht, lasse ich, der ihn wohl nach Herbar-Exemplaren genau kennt, im Leben aber niemals Gelegenheit hatte, ihn zu beobachten, am Besten den Autor sprechen. Fuckel schreibt a. a. O. : „Ich halte diesen Pilz für die Ursache jener Krank- heit, die ich Gelbsucht genannt habe vind welche besonders dieses Jahr an den Blättern aller Traubensorten, ausgenommen die Fleischtraube (Malvasier) auf dem linksrheinischen Ufer, von Mainz bis Guntersblum, so häufig und so schädlich war. Nach den Zeitungen zu schliessen, ist es dieselbe Krankheit, die im südlichen Frankreich seit kurzer Zeit so grossen Schaden bringt, und der man als Ursache kleine, blattlausähnliche Thiere, die sich an die Wurzeln setzten, zuschreibt". (Hier irrt der Verfasser, ohne Zweifel meint er mit den blattlausähnlichen Thieren die Fhjßloxera vastatrix Planch., die gerade dazumal [Fuckel schrieb seine „Symbolae mycologicae" vor dem Jahre 1869] in Frank- reich aufzutreten begann, über deren Natur man aber zu jener Zeit noch völlig im Unklaren war.) A. Atif lebenden BlUttern. 175 „Die Krankheit gibt sich ziiniiclist durch ein Gclbwcrden des ganzen Weinstockes, kurz nach der Blütlic, zu erkennen, all- mälig biklen sich dürre Flecken an den Blättern, die schnell das ganze Blatt umfassen, wodurch die ganzen Reben entblättert werden. An diesen dürren Flecken fehlt niemals die Spicularia. Die Folge davon ist, dass die kleinen Beei-chen abfallen oder kaum schrotkorngross bleiben und, wie mir scheint, der ganze Stock abstirbt. Die Spiadaria befällt ganze Weinberge und hält die kreisförmige Verbreitung, die so vielen Pilzen eigcnthümlich ist, inne. Um einen Avahrscheinlich im vorigen Jahre befallenen und abgestorbenen Stock werden die Nachbarstöcke im Kreise herum, der sich rasch vergrössert, befallen. Man bemerkt schon von Weitem durch das landkartenähnliche Colorit der Weinberge die Krankheit. Im Rheingau beobachtete ich sie bis jetzt noch nicht. Sie scheint vorzugsweise die Oesterreicher- Trauben zu befallen und kommt in besagter Gegend in allen Boden- arten, besonders den Berglagen, vor." (Tab. I. hg. 11.) Septocyliiidrium dlssiliens Sacc. Saccardo, Myeotheca veneta no. ö83. — Id. in Nuovu C4iornale botanico italiano VIII. p. 186. — Id. Michelia I. p. Si», no. 74. — Id. fungi italiri autogratice delineati uo. 74. — Pirotta, funghi jiarassiti dei Vitigni p. 8*2. — Tonila dissi- liens Duby in Mem. d. 1. soc. de Pbysique de Geneve VII. — Rabenborst, Fungi europaei no. 1874. — Thümen, Herbarium mycolog. oeconum. no. 177. — Erb. crittogam. italiano I. no. 1347. S. in pagina inferiore maculas gregarias, indeterminatas, plus minus confluentes, olivaceas, tenuissimas formans ; sporis longis, cjlindraceis, concatenatis, utrinque obtuso-subacutatis, rectis vel subarcuatis, uni- vel triseptatis, ad septas non constrictis, e olivaceo viridescentibus, 50 — 70 mm. long., 5 — 6 mm. crass. In pagina inferiore foliorum vivarum Vüis viniferae Lin. — Helvetia (Duby), Parma (Passerini), Venetia (Saccardo). Auf der Unterseite der Blätter bildet dieser Pilz dicht ge- drängt stehende undeutliche Flecken, welche meistens nicht um- grenzt sind, sondern nach dem Rande zu verschwimmen, sehr häutig laufen mehrere in einander über, sie sind sehr zart und dünn, kaum schwach sammtig zu nennen und von olivenbrauner Farbe, im Alter werden sie deutlicher, graubräunlich mit einem bräun- lichen Hofe ringsum; die Sporen sind perlschnurförmig verbunden. 17G III- Die Pilze der Blätter. aufrecht sich erhebend, selir lang cylindrisch, an den beiden Eaiden sturapfspitzlich, gerade oder etwas gebogen, ein-, zwei- oder meistens dreimal septirt, an den Theilungsstellen nicht ein- geschniu-t, von olivengrünlicher Farbe und 50—70 mm. lang bei 5 — 6 mm. Dicke. — In Ober-Italien, wo dieser Parasit auf der Unterseite lebender Blätter von Vitis vinifera Lin. gegen Ende des Sommers epidemisch auftritt, verursacht er durch frühzeitiges Entblättern der Weinstöcke einen bedeutenden Schaden. Er ist bis jetzt in der Provinz Parma von Passerini, in Venetien von Saccardo beobachtet Avorden, Duby entdeckte ihn zuerst in der Umgebung von Genf. (Tab. IV. lig. 1.) DeiKiryphlum Passeriuiamim Thüm. iiov. spec. D. acervulis amphigenis, solitariis, minutissimis, subelevatis, applanatis, atris in partibus maximis, irregularibus, exsiccatis, pallide fuscis foliorum ; hyphis plus minus rectis, brevibus, sub- crassis, erectis, articulatis, articulis brevibus, fusco-olivaceis, ra- raosis, ramis subaequilongis, apicalibus; sporis ramorum globoso- ellipticis , catenulaeformibus, sporis apicalibus maturis 6 mm. long., 0-5 — 4 mm. crass., coloris hypharum. Ad Vitis viniferae Lin. folia languida, Italia superior: Ga- joiie pr. Parma. Autumno. (G. Passerini.) Ein merkwürdiger Pilz, welcher in seinem Habitus kaum die Gattung verräth, zu welcher ihn zu stellen ich genöthigt war. Auf grossen Flecken, Avelche alle fünf Lappen des Blattes um- fassen, hellbräunlich und fast ganz dürr sind, wuchert das Den- dryijliium in ganz kleinen, dem blossen Auge kaum wahrnehm- bai'en Häufchen, zumeist auf der Unter-, seltener auch auf der Oberseite. Ausser diesen braunen Flecken zeigt das Blatt aber auch noch eine Anzahl von tiefpurpurrotheu, welche, am Rande der braunen beginnend, sich unregelmässig auf der Blattlläche verbreiten. Die liyphen des Dendrjiphium sind aufrecht, fast ge- rade, ziemlich kurz und dicklich und bestehen aus sehr vielen kurzen Gliedern, an der Spitze entspringen einige, meist drei oder vier Aeste an derselbe« Stelle, diese bestehen aus Sporen von rundlich-elliptischer Gestalt, rosenkranzförmig aneinander hängend. Die letzte, die Endspore, löst sich nach erlangter Eeife immer ab, sie ist regelmässig elliptisch geformt, 6 mm. lang, A. Auf lebenden Blättern. 177 3"5 — 4 mm. breit. Die Farbe von Hyphen und Sporen ist gleichmässig ein dunkles Olivenbrann. — Ich glaube kaum, dass es einem Zweifel unterliegen kann, dass dieser Pilz die Ursache des Eintrocknens erst der Blattzipfel und dann wohl bald des ganzen Blattes ist, er wird dadurch also dem Weinstocke schäd- lich und dürfte unter die directen Schädiger desselben aufzu- nehmen sein. Ich erhielt diesen neuen Parasiten durch Herrn Professor G. Passerini, welcher ihn auf welkenden Blättern von Vitis vinifera Lin. bei Gajone unweit Parma im October 187G sammelte. (Tab. I. fig. 4.) Graphiiim clavisporum Berk. et Gurt. Berkeley et Curtis in Ravenel, Fnngi Carol. exsicc. III. no. 77. — Berkeley, Notices of North American Fungi in Grevillea III. p. 100, no. 619. G. minutum, olivaceum, e maculis orbicularibus, brunneis oriundum; sporis linearibus clavatisve, pluriseptatis. — Berk. 1. c. G. stipitibus erectis, hypophyllis, minutis, dense gregariis, atris in macula plus minusve orbiculata, dilute olivacea, sub- distincta, in pagina superiore rufescentia ; hyphis continuis, sim- plicibus, brevibus, rectis vel subflexuosis, dilute olivaceis, tenuibus; sporis capitulas formans, cylindraceis vel subanguste-clavatis, utrinque subacutato-obtusis, triseptatis, rectis, 44 mm. long., 4 — 5 mm. crass., coloris hypharum. In foliis vivis aridisve Vitis Labruscae Lin. America sep- tentr. : Carolina australis (Curtis), New-Jersey (J. B. Ellis). Auf mehr oder weniger runden, vereinzelten, helloliven- braunen , nicht fest abgegrenzten Flecken der Blattunterseite, welchen oberseits rothbraune Flecken entsprechen, erheben sich dicht gedrängt stehend die kleinen, zierlichen Pilze. Die ein- zelnen Individuen bestehen aus kurzen, glänzend schwarzen, auf- rechten Stielchen, die an ihrem oberen Ende ein ganz winziges Köpfchen tragen. Die Stielchen bestehen aus mehreren einzelnen, zusammenhängenden Hyphen von (unter dem Mikroskop) hell- olivenbrauner Farbe, welche zart, dünn, gerade oder zuweilen etwas hin und her gebogen, einfach und ohne Scheidewände sind. An der Spitze tragen sie die Sporen, von denen eine Anzahl köpfchenartig zusammenstehen, sie sind meistens cylindrisch, manchmal auch schmal keulenförmig, an beiden Enden stumpf- V Thümen. Die Pilze des Weinstockes. 12 178 III- Die Pilze der Elätter. lieh zugespitzt, haben drei Scheidewände, sind gerade und messen in der Länge 44 mm., in der Dicke 4 — 5 mm., ihre Farbe ist ebenfalls ein helles Olivenbraun. — Dieser niedliche Pilz vege- tirt auf lebenden sowohl, als auch auf todten Blättern von Vitis Lahrusca Lin., er ward bisher nur in Nord-Amerika, und zwar von Curtis in Süd-Carolina und von J. B. Ellis in New- Jersey gefunden. (Tab. V. fig. 7.) Ciciunobolus Cesatii De By, De Bary, Beiträge zur Morphologie und Physiologie der Pilze p. 71 in Abhandl, d. Senkenberg, naturf. Ges. 1870. — Schulzer in Oesterr. botan. Zeitschr. 1875, p. 298. — Cicinnobolus Oidü Tücken Molil in Botan. Zeit. 1854, p. 143, Tab. 6, fig. 1 — 7. — Eabenhorst, Fungi europaei no. 2215. — Ampelomyces quisqualis Ces. in Klotzsch, Herb, mycol. no. 1669. — Montagne, Note botan. s. 1. blaue de la Vigne par Berkeley in Mem. d. 1. soc. centr. d'Agriculture 1856, fig. 5, 6. C. mycelio in Oidii Tuckeri Berk. hyphis parasitans ; hyphis erectis, brevibus, multiarticulatis, articulis sublongis, cylindricis, achrois vel subfuscidis ; sporangiis acrogenis vel cellulis penulti- mis gerentibus, clavatis vel ellipsoideis, 25 — 35 mm. long., 9 — 15 mm. crass., episporio subreticulato, impellucidis, dilute luteis vel fuscis- sporis numerosis, ellipticis vel subcylindricis vel fere ovato-globosis, rectis vel subcurvis, utrinque rotundatis, hyalinis, plerumque uni- vel binucleatis, hyalinis, 2-5 — 3 mm. long,, 1 mm. crass. In Oidio Tuckeri Berk. ad folia viva Vitis viniferae Lin. parasitans. Aestate — autumno. Ubique. Viel ist über diesen Pilz geschrieben, unzählige Versuche und Untersuchungen sind angestellt worden, erbitterte Contro- versen wurden durch ihn veranlasst , ehe seine wirkliche, wahre Eigenschaft erkannt ward. Mohl war der erste, welcher etwas Licht in die Sache brachte und a. a. O. eine ganz gute Beschreibung und auch Abbildungen des Pilzes gab, aller- dings noch von der festen Ueberzeugung ausgehend, dass er es hier lediglich mit einer Fructificationsform der sogenannten Erysijplie Tuckeri zu thun habe. Vor ihm hatte bereits der Italiener Amici die Sache einer eingehenden Untersuchung unterzogen und die Vermuthung einer Verwandtschaft mit der Ehrenberg- schen Gattung Cicinnobolus ausgesprochen ; ferner hatte Cesati in no. 39 vom Jahre 1852 der „Gazzetta" von Vercelli sich über A. Auf lel)onden P.lättern. 179 unseren Pilz geäussert und Exemplare desselben unter dem Namen Ampelomiices quisqualis in Klotzsch^ „Herbarium mycolo- gicum" sub uo. 1669 b vertlieilt, und zwar lediglich Exemplare auf Weinbeeren. In der neuesten Zeit hat nun De Bary a. a. O. zur Evidenz die Selbstständigkeit des Cicmnoholus nachgewiesen und dargethan, dass er parasitisch auf dem Oidium Tuckeri wuchere, diesen schädlichen Parasiten arg mitnehme und aus- sauge, und endlich hat Passerini unter no. 2215 der Rabenhorst- schen „Fungi europaei" Weinblätter mit sehr reichlicher Cicinno- Z/o?ws -Vegetation vertheilt und durch diese schönen Exemplare Avesentlich das Studium des Pilzes erleichtert. — Das Mycel unseres Pilzes Avuchert in und auf den Hyphen des Oidium Tuckeri Berk. und ist im Stande, wenn es reichlich entwickelt ist, diesen Pilz fast ganz zu vernichten, und so findet man häufig Blätter, auf denen nur noch Ueberreste des Oidium vorhanden sind, während der Cicinnoholus reichlich fructificirt. Aus diesem Mycel nun steigen sehr kurze, gerade aufgerichtete, vielfach gegliederte Hyphen oder Fruchtträger auf, deren einzelne Glieder cylindrisch, verhältnissmässig lang und Avasserhell sind. Aus der obersten Zelle dieser Fruchthyphen, nach Mohl a. a. O. auch zuweilen aus der vorletzten, einen Vorgang, den ich selbst nicht beob- achtet habe, entwickelt sich das Sporangium. Dieses ist entweder keulenförmig oder elliptisch, von hell- oder dunkelbräunlicher Farbe, undurchsichtig, mit einer körnig-netzartigen Membran und 25 — 35 mm. Länge bei 9 — 15 mm. Breite. Aus dem Scheitel dieses Sporangiums nun werden die zahlreichen Sporen entleert, sie sind elliptisch oder beinahe cylindrisch, auch kommen fast kugelig-eirunde vor, ganz durchsichtig, an beiden Enden ab- gerundet, entweder gerade oder seltener etwas gekrümmt, farb- los und mit einem oder zwei kleinen Nuclei versehen', ihre Grrösse beträgt 2'5— 3 mm. in der Länge und 1 mm. in der Breite. — Auf Blättern von Vitis vinifera Lin. , welche mit Oidium Tuckeri Bork, bedeckt sind. Wohl überall vorkommend. — Schulzer von Müggenburg sagt a. a. O. : „Wir haben den Oicinnoholus, besonders an Reben, als einen sehr nützlichen Pilz zu begrüssen, denn es ist klar, dass er die Erysijjhe nicht blos an der Fructification hindert, sondern förmlich ausrottet." Mit dieser Ansicht bin ich vollkommen einverstanden und habe ich mich in der „Natur" von 1877, p. 484, in ganz demselben Sinne 12* ]^gQ III. Die Pilze der Blätter. ausgesprochen. Womit icli mich aber durchaus nicht einver- standen zu erklären vermag, das sind die anderen Ansichten, welche dieser Autor in dem angezogenen Artikel zum Besten gibt. Nicht nur, dass er, um seiner Manie zu fröhnen, das Oidium Tuckert, diese doch ganz gut unterschiedene Form, mit dem Oidium auf Convolmdus und auf CucurUta zusammenwirft (Formen, welche vorläuhg noch zu der Collectiv-Species Oidium erysiphoides Fr. gezogen werden, deren genaue Untersuchung aber noch aussteht und welche eventuell ebenso gut eigene Species sein können, wie zahlreiche andere Oidia, welche von Passerini, Saccardo, mir und Andern als gute Arten erkannt wurden, worauf übrigens schon Fresenius in seinen „Beiträgen zur Mykologie" p. 76 hinweist), sondern er gibt für dieses Sammelsurium auch einen neuen Namen: Torula Alhuginis, ein Name, der sicherlich auch nicht in ein einziges wirklich wissenschaftHches Werk sich Eingang verschaffen dürfte. Auch mit den Maasangaben Schul- zer's in dieser Mittheilung bin ich nicht einverstanden, sondern muss meine, auf sehr zahlreiche Messungen beruhenden Grössen- angaben durchaus aufrecht erhalten! (Tab. II. hg. 1.) Exosporium Biidliami Awd. Auerswald in schedulis et litteris, sed absque diagnosa. — Septoi-ia Badhami Berk. et Br. in Berkeley, Outlines of fungology p. 320. — Cooke, Handb. of British Fnngi p. 444, no. 1309. E. peritheciis parvulis, hypophyllis, dense gregariis in ma- cula irregularia, subfusca, obsolete margiuata, sparsa, in foliorum pagina superiore maculas magnas, late effusas, non limitatas vio- laceo-fuscas formans, globosulis, prominulis, setis rigidis, paucis tectis, atris ; sporis paucis, stipitatis, clavulatis, vertice rotundatis, basi angustatis, bi- vel triseptatis, ad septas non constrictis, dilute fuscescentibus, 16—18 mm. long., 6—8 mm. crass. Ad folia subviva languidave Vitis viniferae Lin. Thuringia. (Fleischhak.) Anglia. Diesen merkwürdigen Pilz kenne ich ganz allein nur aus einem Exemplar meines Herbariums, welches aus der Sammlung Auerswalds herstammt. Auerswald, der leider so frühzeitig der Wissenschaft und seinen Freunden Entrissene, hat, wie ich mit fast voller GcAvissheit annehmen kann, eine Diagnose dieses Para- siten nicht publicirt, die hier mitgetheilte ward demzufolge von mir A. Auf lebenden Blättern. 131 nacli dem erwähnten Original-Exemplar verfasst. — Merkwürdig nannte ich den Pilz oben aus dem Grunde, weil er bisher nur aus Gegenden bekannt ist, wo kein eigentlicher Weinbau ge- trieben wird, sondern nur an Haus- und Gartenspalieren einzelne Weinstöcke cultivirt werden. Ob Exosjporiimi Badliamt nicht auch in Weingegenden auftritt, diese Frage vermag ich vorläufig nicht zu beantworten , mir ist es niemals vorgekommen ; jedenfalls wäre es aber höchst wichtig, genau darauf zu fahnden, denn nach dem äusseren Ansehen der befallenen Blätter zu urtheilen, ist dieser Pilz ohne alle Frage den Weinstöcken schädlich. Um die weiteren Forschungen nach diesem Schädling möglichst zu erleichtern, gebe ich hier eine recht genaue Beschreibung von demselben. Das befallene Weinblatt zeigt auf der Oberseite eine grosse Anzahl nicht genau abgegrenzter und vielfach inein- ander übergehender Flecken von schmutzigviolett-bräunlicher Färbung ; in der Mitte dieser mehr oder weniger die ganze Blattfläche bedeckender Flecken ist die Substanz des Blattes schon fast ganz ausgetrocknet und erscheint demzufolge viel heller gefärbt. Auf der Unterseite finden sich verhältnissmässig weit weniger Flecken, diese stehen zerstreut, sind kleiner, von unregelmässiger Gestalt und hellbrauner Farbe, sie sind ziemlich deutlich begrenzt, aber mit einem helleren, allmälig verschwin- denden Hofe rings umgeben. Auf diesen braunen Flecken nun, welche genau den oben erwähnten heller gefärbten und ganz ausgetrockneten Mittelpartien der oberseitigen Flecken entsprechen, finden sich die Perithecien. Diese stehen dicht gedrängt beiein- ander, sind nur wenig hervorragend, unbedeckt, fast kugelig von Gestalt, schwarz von Farbe und sehr klein und haben am Scheitel wenige kurze stachelartige Erhöhungen. Im Innern enthalten sie einen bräunlichen Kern mit nur sehr wenigen Sporen von keulen- förmiger Gestalt. Die Sporen sind gestielt, am Scheitel abge- rundet, an der Basis in den kurzen Stiel verschmälert, zwei- bis dreimal in der Quere getheilt, an den Theilungsstellen jedoch nicht eingeschnürt, die Farbe ist ein zartes, helles Braun, die Länge beträgt 16 — 18 mm., die Breite 6 — 8 mm. — Auf leben- den und welkenden Blättern des gemeinen Weinstockes, Vitis vini- fera Lin. Thüringen, bei Arnstadt, September 1869. (Fleisch- hak.) England. (Tab. III. fig. 4.) 182 III. Die Pilze der Blätter. Uredo Vitis Thüm. nov. spec. U. acervulis liypophyllis, dense gregariis, iionnunqnam in maculis fiiscis sed plerumque sine maculas, in foliorum pagina superiore maculas parvas, stramineas formans^ hemisphaericis solitariis, nunquam confluentibus, diiris, pallide aiirantiaco-flavis (tarnen in speciminibiis exsiccatis), minutis, solidis; sporis guttu- laeformibus aut globosis^ 15 mm. diam., aut ovatis 20 mm. long., 14 mm. crass., aut ellipsoideisj 22 mm, long., 12—15 mm. crass., subpedicellatis, basi propagullatis, dilutissime lutescentibus, epi- sporio laevi, crasso, inaequali, plerumque vertiee crassissimo. In foliis vi vis vel sublanguescentibus Vitis viniferae Lin. Ra- rissime. — America septentr. : Aikcn, Carolina australis. Aestate. (H. W. Ravenel.) Wie es scheint, ist dieser liochinteressante Pilz sehr selten, ich sah ihn wenigstens noch in keinem Herbar, las nirgends irgend eine Notiz über ihn und erhielt auch von dem Sammler, dem um die botanische, speciell mykologische Erforschung der Südstaaten der Nordamerikanischen Republik so hochverdienten H. W. Ravenel, nur eine geringe Anzahl Blätter. Der Pilz tritt auf der unteren Blattfläche in kleinen, halbkugeligen, festen, gesellig stehenden, jedoch niemals zusammenfliessenden Häufchen auf. Dieselben sind, wenigstens bei den getrockneten Exemplaren, hell ocherfarben oder hellgelblich-orange und stehen zuweilen auf einem sehr kleinen, braunen Fleck, welchem auf der oberen Blattseite ein ebenso kleiner, strohgelber entspricht. Die Sporen sind sämmtlich tröpfchenförmig, d. h. sie haben an der Basis einen kleinen rudimentären Stiel oder sind, besser gesagt, in einen solchen ausgezogen, die Form ist entweder kugelig, bei einem Durchmesser von 15 mm., oder eiförmig, bei 20 mm. Länge und 14 mm. Dicke, oder endlich ehiptisch, bei 22 mm. Länge und 12 — 15 mm. Breite, ungemein hellgelblich, oft fast wasserhell und haben ein glattes, aber dabei sehr dickes Episporium, dessen Dicke jedoch nicht an allen Stellen gleich, am Scheitel aber stets am grössten ist. Paraphysen sah ich nicht. — Sofern der Pilz nicht häufiger auftritt, als man nach den Mittheilungen Ra- venels annehmen kann, dürfte der durch ihn verursachte Schaden ein minimer oder wohl gar keiner sein. Da diese Art bisher in Europa nicht beobachtet wui-de, in Nord-Amerika aber auf A. Auf lebenden Blättern. 183 einer dort aus Europa erst eingeführten Art vegetirt, so entsteht die Frage , wo die eigentliche Heimath dieses Parasiten zu suchen sei, oh diess- oder jenseits des Oceans. Es wäre jedenfalls wichtig, in den Südstaaten der Union nach unserem Ureclo auf den indigenen Weinspecies zu suchen. — Bisher nur aus Aiken in Süd-Carolina, Vereinigte Staaten von Nord-Amerika, auf lebenden und zu welken beginnenden Blättern des gemeinen Weinstockes, Vitis vinifera Lin., bekannt. (H. W. Ravenel.) (Tab. V. iig. 10.) Rhytism.i mouogramme Berk. et Curt. Berkeley, Notices uf North American Fungi in Grevillea IV. p. 9, no. 782. — 27. Eeport of the New York State Museum p. 108. — Pirotta, funglii parassiti dei Vitig-ni p. 20. R. in maculam brunneam, nigro marginatam situm ; peri- theciis hysteriiformibus, solitariis. — Berk. 1. c. Ad folia viva Vitis aestivalis Mchx. America septentrionalis. Die Autoren äussern a. a. O. den dringenden Wunsch, dass eine nähere Kenntniss dieses eigenthümlichen und merkwürdigen Pilzes ermöglicht Averde. Sie beschreiben ihn äusserst lakonisch als hysteriumförmig , die einzelnen Perithecien auf braunen, schwarz umsäumten Flecken. Voilä tout! Da von Schläuchen keine Rede ist und die ganze Beschreibung durchaus nicht recht zu einer echten Rh/jtisma passt, möchte ich die Vermuthung aus- sprechen, dass wir es hier wohl mit einer Melasmia oder Discosia, gewiss aber nicht mit einem Ascomyceten zu thun haben. — In Nord-Amerika auf lebenden Blättern von Vitis aestivalis Mchx, Uiicinula spiralis Berk. et Curt. Berkeley and Curtis, Notices of North American Fungi in Grevillea IV. p. 159, no. 992. — Pirotta, funghi parassiti dei Vitig-ni p. 29. — 26. Report of the New York State Museum p. 80. — Uncimda americana Howe sec. Peck. U. apendicibus longis, llexuosis, apice spiralibus. — Berk, 1. c. TJ. amphigena, mycelio eximie tenui, subarachnoideo, cito evanido; receptaculis seu peritheciis globosis, sparsis, minutis, nitido-atris , laevibus; apendiculis longis, flexuoso-subcurvatis, apice spirali; ascis late pyriformibus vel brevi ovoideo-pyrifor- 184 III- Die Pilze ^ct Blätter. mibus, hyalinis, 80 mm. in diam. ; sporis sex, ellipticis, utrinque rotundatis^ interdum medio snbinflexis, hyalinis, 20 mm. long., 8 — 10 mm. crass. Ad folia viva, languidave Fife's cordifoUae Mchx. Albaiiy, New- York (C. H. Peck), Vitis Labruscae Lin. Peunsylvania (Michener), America septentrionalis. Diese Melilthau-Art ist bisher nur aus den Vereinigten Staaten von Nord-Amerika bekannt, wo sie aber auch nur die indigenen Vitis-Arten zu befallen scheint, ein Vorkommen auf der eingeführten Vitis vinifera Lin. ward wenigstens bisher noch nirgends constatirt. Der Pilz vegetirt auf beiden Blattflächen, er besitzt nur ein ungemein schwaches, sehr bald verschwindendes, spinnewebenartiges Mycelium, welches aus ziemlich geraden, steifen, wasserhellen Fäden gebildet ist. Die zerstreut stehenden, nur manchmal zu kleinen, 4 — 8 Individuen umfassenden Trupps verbundenen Perithecien sind klein, kugelig, glatt und glänzend schwarz von Farbe. Sie enthalten nur zwei Schläuche von breit und kurz birnenförmiger Gestalt, diese sind wasserhell und un- gefähr 80 mm. im Durchmesser gross. Sechs Sporen sind darin enthalten, welche eine elliptische Form haben, beiderseitig an den Enden abgerundet sind und manchmal an der einen Längsseite eine kleine Einbuchtung zeigen, die Farbe ist wasserhell, die Länge 20 mm., die Breite 8 — 10 mm. Die Anhängsel an den Perithecien sind sehr lang, an der Spitze, wie bei allen Uncinula- Arten nur einfach und, was der Art ihren specifischen Namen gegeben hat, spiralförmig gedreht oder gewunden. — Wie mir aus Nord- Amerika mitgetheilt wird, ist der durch diesen Schmarotzer verursachte Schaden nur ein geringer, selten werden die Blätter während der Vegetationszeit befallen, sondern in den meisten Fällen werden erst die schon halbwelken Blätter heimgesucht und selbst diesen kann er nicht viel anhaben, da erstens das Myce- lium, wie oben angedeutet, ausserordentlich schwach entwickelt und schnell verschwindend ist und dann auch die Zahl der Peri- thecien, zum Beispiel im Vergleiche zu vielen europäischen Mehlthau-Arten, eine äusserst geringe ist. — Auf Vitis cordifolia Mchx. ward diese Uncinula bei Albany, New-York, auf Vitis La- hrusca Lin. in Pennsylvanien von Michener aufgefunden. (Tab. II. flg. 19.) A. Auf lebenden Blättern. 185 Phoma Negriamim Thüm. uov. spec. Ph. pcritlicciis minutis, epiphyllis, dense grcgariis, liemi- sphaerico-siibprominulis, glaucis, nigris in foliorum partibus ma- ximis, irregularibus, exaridis, griseo-albicantibus, subtus fuscis^ sine ordine dispositis; sporis cylindrico-ellipticds, utrinque sub- rotundatis, plerumque anucleatis, raro cum nucleo in utroque polo^ simplicibus, diaplianis, 5 — 7 mm, long., 3 — 3'5 mm. crass. Ad folia viva, morbo „CTialluma'' laborantis, Vltis viniferae Lin. prope Casale Monferrato in Pedemontio, iibi legit Advocat F. Negri, Octobri 1876, misit dar. G. Passerini. Diese, bisher noch nicht wissenschaftlich bearbeitete Krank- heit des Weinstockes ist in ihrem Vaterlande unter dem Namen „Gialluma" bekannt und gefürchtet. Es entstehen auf den leben- den Blättern im Herbste erst kleinere und dann sich sehr bald weit und immer weiter ausbreitende dürre Flecken, welche häufig bis zu zwei Dritttheilen des ganzen Blattes umfassen, sie sind nicht scharf abgegrenzt, von einer weisslich-grauen Färbung mit ver- einzelten, braunen Flecken, unterseits ist die Farbe des ausge- trockneten Blatttheiles eine matt graubraune. Auf diesen Flecken nun, und zwar auf der oberen Blattseite finden sich die ungemein zahlreichen Perithecien des Pilzes ohne alle Ordnung zerstreut, sehr dicht zusammenstehend, sie sind von einer fast kugelförmigen Gestalt, hervorragend, glänzend schwarz, klein. Sie beherbei'gen cylindrisch-elliptische Sporen, welche an beiden Enden kurz ab- gerundet sind, meistentheils haben sie keinen Nucleus, nur aus- nahmsweise finden sich einzelne Sporen, welche an jedem Ende die Andeutung eines solchen zeigen. Die Sporen sind einfach, ungetheilt, farblos, durchsichtig und messen 5 — 7 mm., meistens 6"5 mm. in der Länge, 3 — 3'5 mm. in der Breite. — Bisher ist mir dieser Pilz nur in Exemplaren bekannt, welche im October 1876 an lebenden Blättern von Vitis viniferae Lin. vom Advocaten F. Negri (welchem zu Ehren ich die Art auch benannte) bei Casale Monferrato in Piemont gesammelt wurden, und die mir mein Freund Professor Passerini zusandte. (Tab. I. fig. 13.) 186 III. Die Pilze der Blätter. PllOiUii ustulatiim Berk. et Curt. Berkeley, Nutices of North American Fimg-i in Grevillea II. [>. 82, no. 384. — Pirotta , funghi parassiti dei Vitigni p. 54. Ph. maculis lielvolis ; peritheciis puiictiformibus ; sporis utiinque attenuatis. — Berk. 1. c. In foliis vivis Vitis aestivalis Mclix. America septentrioimlis. Nicht einmal der nähere Fundort dieser Art, welche, da sie auf den lebenden Blättern vorkommt, ganz besonders inter- essant ist, wird a. a. O. mitgetheilt. Zufolge der Beschreibung sind die durch den Pilz hervorgebrachten Flecken gross, röthlich gelb oder rothbraun ; die Perithecien sehr klein, punktförmig, die Sporen an dem einen Ende etwas verschmälert, kurz, spindel- förmig, 0"0003 englische Zoll lang. — In Nord- Amerika an den lebenden Blättern von Vitis aestivalis Mchx. Septorisi aiiipelina Berk. et Curt. Berkeley, Notices of North American Fnngi in Grevillea III. p. 9. no. 440. — Pirotta, funghi parassiti dei Vitigni p. 66. S. maculas amphigenas, indistinctas, non limitatas, atro-pur- pureas vel purpureo-fuscas, magnas, saepe confluentes formans; peritheciis amphigenis, dense gregariis, minutissimis, epidermide tectis, vix prominulis, nitido-atris, numerosis; sporis cylindricis, subarcuatis, utrinque obtuso-rotundatis, bi- vel triseptatis, multi- punctatis vel vix nucleatis, subpellucidis, dilutissime flavidis, 20 — 22 mm. long., 4 mm. crass. Ad folia viva Vitis vulpinae Lin. America septentr. : Aiken, Carolina australis. (Ravenel.) — Texas ad folia Vitis species in- determinatae. (C. Wright.) Da die Autoren a. a. O, blos die Diagnose : „Maculis rufu- lis, aliis brunneis stellatis intermixtis, sporis linearibus, curvatis" geben, so zog ich es vor, nach dem reichlichen, in meinem Her- bar befindlichen Materiale eine bessere zu entwerfen ; ich lasse nunmehr derselben hier eine ausführliche Beschreibung des Para- siten folgen : Auf beiden Blattflächen finden sich zerstreut ziemlich grosse Flecken von ganz unregelmässiger Gestalt, welche keine scharfe Begrenzung zeigen, sondern am Rande gleichsam ver- wischt sind, ihre Farbe ist ober- und unterseits die gleiche, näm- A. Auf lebenden Blättern. 187 lieh eine schwarz-purpurfarbene oder purpurbraune, in der Jugend eine hellbraune. Die in nicht zu grosser Anzahl vorhandenen^ beiderseitig nur wenig hervorragenden Perithecien stehen ziemlich dicht beieinander, sind äusserst klein, von der Oberhaut bedeckt und von Tnattschwärzlicher Farbe. Die darin enthaltenen Sporen haben eine cylindrische Form, sind schwach gekrümmt, an beiden Enden stumpflich abgerundet, haben zwei oder drei Scheide- wände und innen eine Anzahl undeutlicher Nuclei, besser gesagt, sind sie innen punktirt. Sie sind wenig durchscheinend und von ganz hellem Gelb, ihre Länge beträgt 20 — 22 mm., ihre Breite 4 mm. — Berkeley a. a. O. führt an, dass er diesen Pilz von C. Wright aus Texas in Nord-Amerika erhielt, gibt aber die Species, von welcher die Blätter waren, leider nicht an, ich er- hielt ihn in grosser Menge auf den lebenden Blättern von Vitis vuljnna Lin. aus Süd-Carolina, wo ihn H. W. Ravenel gesammelt hat. (Tab. I. fig. 12.) Septoria Vitis Lev. Leveille in Annales d. sc. natur. Ser. III. 1846, V. p. 279, — Pirutta, fiinglii parassiti dei Vitigni p. 65. S. conceptaculis hypophyllis, grcgariis, minutissimis, recep- taculo effuso, nigro, maculaeformi insidentibus; sporis curvatis, fusiformibus, continuis. — Lev. 1. c. Ad folia adhuc viva Vitis viniferae Lin. Gallia, Romain ville pr. Paris, (Leveille.) Da ich nicht in der Lage war, Original-Exemplare dieses, wohl seltenen, Parasiten zu untersuchen, gebe ich hier die An- merkungen des Autors wieder. Er schreibt a. a. O. : „Im Herbste zeigen die Blätter des Weinstockes sehr häutig auf beiden Seiten schwarze, mehr oder weniger ausgebreitete Flecken, auf welchen sich jedoch der hier beschriebene Pilz lediglich auf der Unter- seite entwickelt. Seine Perithecien (Receptakeln) sind äusserst klein, dicht beieinander stehend und nur mit Hilfe der Loupe zu erkennen; sie entleeren zeitweise kleine, weisse Ranken, die aus ungemein zarten, kleinen, etwas gebogenen, spindelförmigen, durchsichtigen und farblosen, an eine Lihertella erinnernden Sporen bestehen". — So viel mir bekannt, bisher nur in 188 III. Die Pilze der Blätter. Frankreich, und zwar in der Umgebung von Paris an lebenden Blättern von Vüis vinifara Lin. durch Leveille beobachtet. Phyllosticta yiticola Thüm. uor. spec. Septoria vltkola Berk. et Curt. sec. Ravenel. Ph. poritheciis amphigenis, sed praecipue hypophyllis, in pagina superiore vix subimmersis, paucis, in pagina inferiore prominulis, in macula magna, exarida, plus minus orbiculata, interdum confluentia, subter fusca, superne fusco-purpurea, exacte limitata, densissime gregariis, minutis, globosis, epidermide tectis, postremo aliquando liberis, numerosissimis; sporis minutis, paucis, brevi-ellipsoideis, utrinque rotundatis, simplicibus, nucleatis, nucleo uno maximo in medio parte, 8 — 9 mm. long., 4 mm. crass., achrois. Ad Vitis vidjjinae Lin. folia viva. America septentr. : Aiken, Carolinae australis. (H. W. Ravenel.) Den Angaben des Sammlers, H. W. Ravenel, zufolge ward dieser Pilz von Berkeley und Curtis als Septoria viticola bestimmt, in der mir zugänghchen, sehr reichen Literatur konnte ich jedoch diesen Namen nirgends auflinden, auch ist er nicht in der neuesten Publication Berkelej's über die Pilze Nord-Amerikas zu iinden (Berkeley M. J., Notices of North American Fungi in Grevillea I- IV, wo im III. Bande von Seite 8—12 die Septoria- Arten abgehandelt werden). Die mikroskopische Untersuchung zeigte übrigens auch, dass vorliegender Pilz nicht zur Gattung Sep- toria, sondern zu Phyllosticta zu stellen sei, da die Sporen einfach und nicht, wie bei ersterem Genus, lang und vielfach septirt sind. — In mehr oder minder kreisrunden Flecken, welche auf den Blättern zerstreut sind, eine ansehnliche Grösse haben, bis zu 1-3 cm. im Durchmesser, und zuweilen ineinander über- gehen, stehen die ungemein zahlreichen, keine bestimmte Ord- nung einhaltenden Perithecien. Die Flecken sind auf der Blatt- oberseite purpur - bräunlich , unterhalb schön hellbraun. Die Perithecien sind ziemhch klein, fast immer von der Oberhaut bedeckt und unterseits etwas, oberseits kaum merkhch her- vorragend, von kugeliger Gestalt und ziemlich fest. Die wenig zahlreichen Sporen sind ellipsoidisch, oben und unten abgerundet, A. Auf lebenden Blättern. 189 einfach, farblos und führen in der Mitte einen sehr grossen, die ganze Breite der Spore einnehmenden, wasserhellen Nucleus. Die Länge der Sporen beträgt 8 — 9 mm., die Breite 4 mm., diese Grösse ist ganz constant. — Dass diese PhijUosticta den davon befallenen Weinreben sehr schädlich ist, liegt auf der Hand, da durch die grossen, ausgetrockneten Stellen in den Blättern deren Lebensfähigkeit sicherlich sehr stark beeinträchtigt wird. — Bis- her nur auf lebenden Blättern von Vitis vulpina Lin. im nord- amerikanischen Staate Süd-Carolina von H. W. Ravenel gesammelt, (Tab. V. hg. 17.) Pliyllosticta Labriiscae Thüm. iiov. spec. Ph. peritheciis mediis, dense gregariis, numerosis, sine ordine dispositis, epiphyllis, hemisphaericis, promiuentibus, atris in ma- cula suborbiculari, distincte limitata, lineam brunneam cincta, exarida, rufo-fusca, epiphylla, in pagina inferiore maculam palli- dam fuscescentem, indistinctam formans ; sporis numerosis, ob- longis , regularibus , utrinque rotundatis , diaphanis , episporio tenui, achrois, intus grumulosis, 9 — 11 mm. long., 6 — 7 mm. crass. In foliis vivis Vitis Labruscae Lin. prope Newfield, New- Jersey, America septentrionalis. Aestate 1877. (J. B. Ellis.) Von der auf den Blättern von Vitis vulpina vorkommenden Phyllosticta viticola Thüm. (Septoria viticola Berk. et Curt.) unter- scheidet diese Art sich schon auf den ersten Blick. Die, beiden Species gemeinschaftlichen, braunen Flecken auf den Blättern sind bei vorliegender Art etwas grösser auf den älteren, weit kleiner und zahlreicher auf den jüngeren Blättern. Die Farbe ist ein mehr oder minder mattes Kothbraun, auf der Blattunter- seite ist der Fleck, wohl theilweise durch den Filz derselben verursacht, kaum wahrnehmbar und erscheint eigentlich nur in einer zwischen Rosa und Gelborange die Mitte haltenden Fär- bung, begrenzt ist er hier gar nicht, während er oberseits durch eine sehr feine, dunkelbraune I^inie auf das Schärfste abgegrenzt erscheint. Die bei Phjllosticta viticola auf beiden Blattflächen, jedoch vornehmlich unten erscheinenden Perithecien sind bei unserer Art ausschliesslich auf der oberen vertheilt, sie sind ohne jede Ordnung auf den braunen Flecken dicht stehend zerstreut, kaum manchmal schwach an eine concentrische Anordnung 190 III- T>i^ Pilze der Blätter. erinnernd, Ihre Gestalt ist lialbkugelig, sie ragen ziemlicli weit hervor und sind glänzend schwarz. Die im Innern befindlichen zahlreichen Sporen sind oblong^ regelmässig von Gestalt, oben und unten abgerundet^ durchscheinend, inwendig körnig, haben ein feines, zartes Episporium, sind farblos und messen 9 — 11 mm. in der Länge, 6 — 7 mm. in der Breite. — Auf jeden Fall ist der durch diesen Pilz den Weinstöcken verursachte Schaden ein ebenso intensiver als der, Avelchen PhtjUosticta viticola hervor- bringt, die in grosser Meaige auf den Blättern auftretenden dürren Flecken müssen sicherlich ein frühzeitiges Abfallen derselben ver- ursachen. — Im nordamerikanischen Staate New-Jersey bei New- field ward dieser Pilz von Herrn J. B. Ellis auf den lebenden Blättern von Vitis Lahrusca Lin. entdeckt und mir eingesendet. (Tab. III. fig. 10.) Ascochyta EUisii Thüra. iioy. spec. A. peritheciis hypophyllis, dense gregariis, sine ordine dis- positis, distinctis, prominulis, conico-hemisphaericis, liberis, opaco- nigris in macula orbiculari, numerosa, subparva, limitata sed non cincta, dilute fusca, subexarida ; sporis globosis vel ovatis vel ellipsoideis, simplicibus, cpisporio crasso, laevi, hyalinis, utrinque rotundatis, numerosis, 6 — 8 mm. long., 5 — 6 mm. crass. Ad folia viva Vitts Lahriiscae Lin. America septentr. : New- Jersey. Aug. 1877 leg. J. B. Ellis. — - Saepe in pagina superiore ctiam Phyllosticta Labruscae Thüm. occurrit. Auf der Unterseite der lebenden Blätter einer Culturform von Vitis Lahrusca Lin. ohne allen Filz, finden sich zahlreiche, mehr oder minder runde Flecken von hellbrauner Farbe, sie sind scharf abgegrenzt, aber nicht durch eine farbige Linie, ziemlich ausgetrocknet und klein; ohne jede bestimmte An- ordnung finden sich darauf zahlreiche, dicht stehende, kleine Perithecien, welche fast halbkugelförmig hervorragen, von der Oberhaut unbedeckt sind und eine mattschwarze Farbe haben. Diese Perithecien enthalten zahlreiche kleine Sporen, deren Form vom Kugeligen bis zum Eirunden und Elliptischen übergeht, sie sind farblos, haben ein ziemlich dickes Episporium oder, Avenn man will, enthalten sie einen verhältnissmässig sehr grossen, fast die ganze Spore ausfüllenden Nucleus, an beiden Polen sind sie B. Auf ahgei=itorbenen Blättom. 191 abgerundet und messen 6 — 8 mm. in der Länge und 5 — 6 mm, in der Breite. Häufig findet sich auf denselben Blättern, jedoch nur oberseits die PliijUosticta Labruscae Thüm. ebenfalls vor. Die Flecken, welche dieser Pilz hier verursacht, sind von einem viel intensiveren Braunroth als die sterilen Flecken der Ascochyta, haben auch die unserem Pilze fehlende, charakteristische, feine, braune Grenzlinie, so dass beide Arten selbst mit blossem Auge leicht von einander zu trennen sind. — J. B. Ellis fand diesen neuen Parasiten auf einer ganz unbehaarten Culturform der Vitis Lahrusca im Staate New-Jersey bei Newfield in Nord-Amerika im August 1877. (Tab. V. fig. 18.) Auf lebenden Blättern kommen ferner noch folgende schon abgehandelte Species vor: Oidium, Tuckeri Berk. — Seite 1, Gloeosjwriimi ampelophagum Sacc. — Seite 9, Sphaceloma ampelinum De By. — Seite 18, Cladospormm Ficmago Lk. — Seite 22. B. Auf abgestorbenen Blättern. Mucor stolonifer Ehrbg. Ehrenberg-, Sylvae mycolog. lierolin. p. 25. — Link in Linne, Spec. plant, cui-a Willdenow VI. 1. p. 92. — Wallrotli, Fl. cryptog. germ. II. p. 323. — Fries, Systema mycol. III. p. 321. — Eabenliorst, Detitschlands Kryptogamen-Flora I. p. 131, 110. 1194. — Nees ab Esenbeck, System der Pilze Tab. 5. — Zimmer- mann, das Gemis Mucor p. 49. — Ithizopus nigricans Ehrbg. in Nova Acta Acad. Leop. X. p. 198, Tab. 11. M. byssinus, floccis fertilibus, simplicibus, basi stolones radicantes emittentibus, peridiolis olivaceo-nigris sporidiisque glo- bosis. — Flocci fertiles magis fasciculatim juncti (quam in M. clavato Lk.), breviores, sicci olivacei. Adolescentibus peridiolis flocci fertiles basi enituntur flocculos radicantes, quo transitus ad Thelactin evidens. — Fr. 1. c, — Sporae 7 — 12 mm., zygosporae 17 — 20 mm. diametro sec. dar. Zimmermann. In foliis putridis Vitis viniferae Lin. — Fries 1. c. Diese sehr häufige, an faulenden Pflanzenresten aller Art vorkommende Species kann ich nicht besser beschreiben , als 192 III. Die Pilze der Blätter. wenn ich die Worte Zimmerraann's aus seiner vortrefflichen Monografie hier wiederhole. „Mycelium in und auf dem Substrat verbreitet, ein bis drei Centimeter lange, bogig aufsteigende und sich wieder niedersenkende, mit Wurzelhaaren am Substrat haf- tende Stolonen treibend. Fruchtträger meist zu zwei bis fünf, selten zu sechs bis zwölf, dicht neben einander auf dem Substrat entspringend und dann siDitzwinkelig divergirend, stets straff auf- recht, bräunlich gefärbt und 2—3 Millimeter hoch. Sporangium tief schwarzblau, undurchsichtig, grobkörnig-warzig, circa 0-2 bis 0-35 Millimeter, sehr selten blos O'Oo Millimeter im Durchmesser, mit hochkuppelförmiger Columella, die sich nach dem Zerfallen des Sporangiums gewöhnlich schirmartig umstülpt. Sporen ku- gelig oder breit oval, nach dem Austrocknen oft an beiden Enden genabelt und fein gestreift, durchschnittlich 12 mm. im Durch- messer ; der Durchmesser sinkt jedoch zuweilen, aber selten bis auf 7 mm. herab. Zygosporen an den Berührungsstellen ordnungs- los übereinander liegender Hyphen, kugelig, circa 17 — 20 mm, im Durchmesser, Anfangs schwarzblau, dann schwarzbraun, mit stark hervortretenden, dicken, unregelmässigen, hohlen, warzen- förmigen Vorsprüngen versehen. Suspensoren von verschiedener Grösse." — Nach Fries a. a. O. auf faulenden Blättern von Vitis vinifera Lin. (Tab. I, lig. 8.) ^ Haplotrichum epiphylluin Rabh. Rabenhorst, Deutschlands Kryptogamen-Flora p. 101. no. 93.3. — Adadimn ejn- phyllmn Wallr. Fl. cryptogamica Germaniae II. p. 288, no. 1889. H. hyphis erectis, productis, tenerrimis, fusco - ferrugineis, effusis, parce fasciculatis, dein effusis persistentibus , e vertice sporidia primura umbellata, ovalia, exigua, pellucida spargentibus. — Wallr. 1. c. Ad folia contabescentia Vitis viniferae Lin. Thurinffia, autumno. (Wallroth.) Die von Link aufgestellte Gattung Haplotrichum unterscheidet sich von der Gattung Acladiam Nees ab Esenbeck's vornehmlich dadurch, dass die Sporen bei ihr an der Spitze der Hyphen dicht zusammengedrängt eine Art von Kopf bilden , während sie bei dem anderen Genus sich einzeln von der Spitze der Hyphen ab- schnüren. Rabenhorst hatte also vollkommen Recht, die Wall- B. Auf abgestorbenen Blättern. 193 roth'sche Art von Äcladinm abzutrennen, wie wir sofort aus der Beschreibung des Pilzes sehen werden, welche ich allerdings lediglich nach den Angaben der beiden oben genannten Myko- logen verfassen mnss, da ich noch keine Gelegenheit hatte, gerade diese Art aus Autopsie kennen zu lernen, obzwar ich in meinem Herbar mehrere Species der Gattung Haplotrichum besitze. — Die Hyphen sind bei unserer Art alle aufrecht stehend, sehr zart und dünn, röthlichbraun, zu.m Theil bündeiförmig vereinigt, sie entspringen aus einem weit verbreiteten Myceliura und bilden ziemlich grosse Rasen. Am Scheitel der Hyphen entwickeln sich die kleinen, eiförmigen, mit einem Nabel versehenen, durch- sichtigen Sporen, welche zu Anfang doldig um das Hyphenende gruppirt, ein lockeres Köpfchen bilden. — Von Wallroth ward unser Pilz auf faulenden Blättern des gemeinen Weinstockes, Vitis vmifera Lin. im Herbste in Thüringen entdeckt. Acrostalagmiis cimiabarinus Cda. Corda, Icones fungorum, II. p. 15, Tab. 10, fig. 66. — Willkomm, Wunder der Mikroskopie p. 92. fig. a — e. — Cooke, Handb. of British Fungi p. 635 c. icon. — Berkeley, Ontlines of fangology p. 408. — Fiickel, Symbolae mycologicae p. 145. — Id. Fnngi rhenani exsiccati no. 155. — Thümen, Fungi austriaci exsiccati no. 990. A. caespitibus tenuibus, effusis, laxis, detergibilibus, cinna- momeis; hyphis primo repentis, demum erectis, septatis, ramosis, ramulis plus minus conico dispositis, verticillatis, apicibus globulis sporarum ornatis ; globulis sporarum primo guttulis gelatinosis immersis, demum nudis; sporis parvulis, acrogenis, radiatim aggre- gatis, continuis, ellipticis, hyalinis vel pallidissime roseis, utrinque rotundatis, simplicibus, numerosissimis, 3 — 4 mm. long., 1'5 — 2 mm. crass. Ad folia exsicca Y>i\tridii Vitis vinif er aelum. Bohemia. (Thümen.) Auf grünen und dann plötzlich getödteten und sich zer- setzenden Blättern bilden sich mehr oder minder ausgebreitete, zarte, dünne, leicht wegwischbare Rasen von schön zimmtbrauner Farbe. Die, das Mycel bildenden Fäden kriechen unter der zer- bröckelnden Blattoberhaut und senden, dieselbe durchbrechend, steif aufrecht stehende, mit Querwänden versehene Hyphen empor. Diese, von wasserheller Farbe, verzweigen sich in ihrer oberen Hälfte und bilden einen, mehr oder minder kegelförmigen V. Thümen. Die Filze des Weinstockes. 13 194 III- Die Pil7>e der Blätter. Fruchtstand. Die Zweige sind nur einfach und tragen an ihren Enden kleine Kügelchen , welche aus ^ durch eine Art Schleim, verbundenen Sporen bestehen. Später, sowie unter Berührung mit Wasser lösen diese Sporenkügelchen sich auf und die ein- zelnen Sporen selbst werden frei, sie sind kurz elliptisch, einfach, oben und unten abgerundet, ohne Nuclei, wasserhell oder ganz schwach röthlich gefärbt und messen 3 — 4 mm. in der Länge und rö — 2 mm. in der Breite. — Auf Blättern von Vitis vini- fe7'a Lin. in Böhmen von mir gefunden. Fuckel bringt a. a. O., unbedingt ohne alle Berechtigung und nur seiner Combinationsmanie folgend, unseren Pilz mit seiner Trichosphaeria erijtlirella in genetischen Zusammenhang, einem Pilze, welcher lediglich auf den faulenden Stengeln von Brassica- KriGn auftritt! Acrostalagmus ci7inaharinus hingegen ist ein ganz gemeiner Schimmelpilz, welcher auf den verschiedensten, in Zersetzung begriffenen Pflanzentheilen überall anzutreffen ist! (Tab. n. fig. 13.) Chaetostroma petlicellatnm Preuss. Preuss in Linnaea 1851. XXIV. p. 148, no. 160. — Fuckel, Symbolae my.co- logicae p. 369. — Pirotta, Fnnglii parassiti dei Vitigni p. 70. Ch. gregarium, pedicellatura, primum album demum fusces- cens; stromatc pulvinato, subhemisphaerico, basi praesertim setoso; setis subulatis, septatis, albis; strato hymenii crasso tecto; floccis sporidiiferis filiformibus ; sporis oblongis, minutis, hyalinis, albis. — Preuss 1. c. Ad folia putrida Vitis viniferae Lin. Rarissime. Vere. Nassovia. (Fuckel.) Meine Exemplare dieser äusserst seltenen Species sind zwar nicht auf Weinblättern, sondern auf solchen einer unbestimmten Rosen-Art, da jedoch Fuckel a. a. O. auch Vitis als Substrat an- führt, so gebe ich einfach eine kurze Beschreibung des Pilzes. — Die Häufchen sind ungemein klein und stehen dicht aneinander gedrängt, sie sind scheinbar etwas gestielt, hellbraun (nach Preuss zu Anfang weiss!), an der unteren Seite sind sie mit wenigen, borstigen oder kurzpfriemenförmigen, nach dem Autor septirten, Härchen bekleidet. Die Hyphen sind sehr kurz, fadenförmig, farblos, die winzigen Sporen einfach, elliptisch oder oval, wasser- B. Auf abgestorbenen Blättern. 195 hell oder, Preuss zufolge, weiss, welche letztere Angabe ich jedoch entschieden für nicht richtig halte, ihre Länge beträgt 2 — 2.5 mm., ihre Breite 1 mm. — Auf faulenden Blättern von Vitis vinifera Lin. Sehr selten. Nassau. (Fuckel.) Botrytis cinerea Pers. Persoon, Synopsis fnng-ornm p. 690. — Flora danica, Tom. XIII. no. 2278. 2. — Fries, Syst. mycolog. III. p. 396. — Albertini et Schweinitz, Fniigi Niskiensis p. .363. — Sclmmacher, Flora Saellandica II. p. 238. — Link in Linne species plantariim cura Willdenow I. p. 60. — Fuckel, Symbolae mycologicae p. 330. — De Bary, Morphologie und Physiologie der Pilze p. 30 et 201. — Polyactis scleroiiophila Rabh. in Klotzscli, Herbarium vivum mycologicum no. 1668. B. thallo elevato, effuso, floccis fuligineo-cinereis, subramosis, sporidiiferis simplicibus, parum elevatis, sporidiis globosis, con- coloribus. — Piagas non ita magnas occupat, floccis vix lineam altis, simplicibus hinc inde ramosis, articulis alternatim valde con- strictis; sporidiferi reliquis non altiores; sporidia parva, globosa, vinosa. — Lk. 1. c. In Scierotio ecMnato Fuck. ad Vitis viniferae Lin. folia sub- putrida, parasitans. Ubique. Hieme — vere. Wenn man von einigen veralteten, nicht mehr gebräuchlichen „terminis technicis" absieht, ist die Diagnose Link's noch immer so a:ut, dass eine bessere schwer zusammenzustellen wäre. Ich lasse daher dieselbe hier stehen und schicke nur noch einige Bemerkungen voraus, bevor ich den Pilz in deutscher Sprache beschreibe. Botrytis cinerea Pers. ist eine allgemein auf faulenden Stengeln und Blättern verbreitete Art, die Form auf dem Fuckel- schen Sclerotium ecMnatum weicht in nichts von der Norm-Art ab, als im Substrate, und ich bin daher kaum zweifelhaft gewesen, ob ich den, von Rabenhorst gegebenen Namen Polyactis sclerotiophila adoptiren sollte, und entschloss mich den alten Namen beizube- halten. Ein besonderes Interesse erlangt unser Pilz durch die Unter- suchungen De Bary's a. a. O, , wo er angibt, dass Sclerotium ecldnatum auf feuchtem Boden gesäet die Botrytis, unter demselben Peziza Fuckeliana ergebe, im letzteren Falle ohne Conidienträger, d. h. Botrytis gebildet zu haben. Ob trotz dieses, eigentlich doch negativen Resultates, die Botrytis cinerea als Conidienform zu obiger Peziza gezogen werden könne, erscheint mir immerhin noch sehr 13* 196 III- I^ie Pilze der Blätter. zweifelhaft und bin ich eher geneigt, sie als einen ganz gewöhn- lichen Schmarotzer des Sclerotiums anzusehen. De Bary schreibt a. a. O.: „Aus den Keimschläuchen der Ascosporen erhielt ich in manchen Culturen wiederum nur Sclerotien, ohne Conidienbildung. Die letztere kann daher völlig übersprungen werden, insofern die Sclerotien direct wiederum die Ascusträger zu erzeugen vermögen. In anderen Fällen treibt das in dem Rebenblatte wuchernde My- celium gleichzeitig mit der Sclerotienbildung oder vor und nach derselben zahlreiche aufrechte, conidientragende Botrytis-Fä.dLen. Aus den Keimschläuchen der Conidien sah ich, sowohl auf Reben- blättern als auf anderen pflanzlichen Organen und Substanzen, zunächst immer reichlich Botrytis tragendes Mycelium hervor- gehen. Dass dieses, wenigstens auf den Blättern der Rebe, auch Sclerotien zu erzeugen vermag, ist kaum zweifelhaft, obgleich sichere directe Beobachtungen darüber fehlen. Es ist bekannt, dass mehrere, ungemein häufige Sclerotium-F ovraem, wie die als S. durum, S. hullatum beschriebenen, gleichfalls sowohl Botrytis- Fäden austreiben, als von einem Botrytis tragenden Mycelium ihren Ursprung nehmen und diese Botrytis ist von dem conidien- tragenden Apparate der Peziza Fuckeliana nicht zu unterscheiden. Ob letztgenannte Sclerotien dem Formenkreise dieser nämlichen Species oder anderen, nahe verwandten angehören, ist noch zu entscheiden. Auf den genetischen Zusammenhang der sogenannten Botrytis cinerea mit sclerotienbildenden Pezizen hat Munter auf der deutschen Naturforscher -Versammlung zu Speyer zuerst in mündlichem Vortrage aufmerksam gemacht; nur hat er, irre- geleitet durch die Aehnlichkeit, welche die verschiedenen hierher gehörigen Sclerotien mit einander zeigen, die Botrytis cinerea Pers. TM Peziza Sclerotiorum Lib. gezogen!" — Noch sei hier bemerkt, dass Fuckel, welcher unseren Pilz auch unter no. 148 in seinen „Fungi rhenani exsiccati" edirte, zu den Worten „Fungus conidio- phorus" ein Fragezeichen machte, nach ihm heisst übrigens der oben von De Bary Peziza Fuckeliana genannte Schlauchpilz Scle- rotinia Fuckeliana Fuck., unter welchem Namen er auch von mir auf Seite 197 beschrieben wird. — Zum Schluss eine kurze Be- schreibung des Pilzes, wie er sich auf dem angegebenen Substrate zeigt. Auf den Sclerotien, welche sich auf den Nerven der Wein- blätter befinden, erheben sich kleine, nur wenig ausgebreitete Rasen, welche aus Büscheln von aschgrauen Fäden bestehen, welche sehr B. Auf abgestorbenen Blättern. 197 dicht bei einander wuchern. Diese Fäden sind in halber Höhe ungefähr^ wirtelästig- getheilt, sehr zart und in Glieder abgetheilt. An ihren Spitzen und zuweilen auch am Aste selbst tragen die sämmtlichen Wirteläste kleine, dicht gedrängte Sporenknäuel, deren Sporen wasserhell, kugelig oder kurz eiförmig sind und 1 — 1'8 mm. im Durchmesser haben. — Parasitisch auf dem, auf Weinblätteni, Vitis vinifera Lin., wuchernden Sclerotium ecMnatum Fuck. Ueberall, im Winter. (Tab. III. fig. 15.) Phymatostroma fiisarioides Cda. Corda, Icones fungorum I. p. 5, Tab. ], fig. 82. — Rabenhorst, Deutschlands Kryptogamen -Flora p. 57. no. 557. Ph. effusum, seriatim confluens, pallide roseum, stromate difFuso ; fructulis magnis, angularibus, roseis ; sporis fusiformibus, hyalinis, alteris. — Cda. 1. c. Ad folia putrida Vitis viniferae Lin. Bohemia, Prag. (Corda.) Ich hatte bisher keine Gelegenheit, diesen, wie es scheint, sehr seltenen Pilz, (denn er wird von keinem anderen Autor als Corda angegeben) zu beobachten, muss mich daher damit be- gnügen, eine Beschreibung nach der lakonischen Diagnose und der auch nicht recht befriedigenden Zeichnung Corda's zu geben." Der Pilz bildet weit verbreitete und in Reihen zusammenfliessende Raschen von blass rosenrother Färbung, das Mycelium ist weit verzweigt und verästelt, zellig fleischig, die Trägerschicht ist gross, winkelig -ästig und ebenfalls rosenroth und schnürt die zahlreichen, farblosen, spindelförmigen, an beiden Enden scharf zugespitzten Sporen ab. — Von Corda bei Prag in Böhmen auf faulenden Blättern des gemeinen Weinstockes, Vitis vinifera Lin. gefunden. (Tab. IL %. 18.) Sclerotinia Fuckeliana Fuck. Fuckel, Symbolae mycologicae p. 330. — Pe::iza Fuckeliana De Bary, Morphol. u. Physiol. der Pilze p. 30, 39, 201. S. individuis sparsis, minutis e Sclerotio excrescentibus; cupulis minutis, plus minusve infundibuliformibus, carnosis; asci, sporidiaque non vidi. ]^98 III. Die Pilze der Blätter. E. Sclerotio echmato Fuck. ^ in Vitis viniferae Lin. foliis parasitans, orto. Alles, was mir bisher über diesen interessanten Discomyceten bekannt geworden ist, habe ich bereits bei Botrytis cinerea Pers. und Sclerotium echinatum Fuck. gesagt und kann es dort nachge- lesen werden. De Bary a. a. O. stellt wohl den Namen auf, gibt aber Aveder eine Diagnose, noch eine Beschreibung, noch eine Abbildung mit Ausnahme eines, zwanzig Mal vergrösserten Durchschnittes durch ein Exemplar des Pilzes. Weder Fuckel, wie er a. a. O. sagt, sah die Sclerotinia, noch ich, noch war es mir möglich, von einem meiner Correspondenten ein Exemplar zu erhalten. Auch glückte mir niemals eine Cultur der Sclerotien. — Der Pilz entsteht aus dem Sclerotium echinatum Fuck. auf faulen- den Blättern von Vitis vinifera Lin. Excipiila Yiticola Schwz. Schweinitz, Synopsis of North American Fungi p. 24ß, no. 2125. E. minutissima, punctiformis, sparsa, aterrima, demum fere omnino aperto, disco candido. — Schwz. 1. c. In Vitis aestivalis Mchx. foliorum pagina aversa. Raro. — America septentr. : Pennsylvania. (Schweinitz.) Von dieser Species habe ich keine Exemplare zu Gesicht bekommen können. Schweinitz beschreibt dieselbe kurz und bündig als sehr klein, punktförmig, zerstreut stehend, tiefschwarz, endlich fast ganz geöffnet und eine weisse Scheibe zeigend. Er fand sie auf der unteren Seite (wohl abgestorbener?) Blätter von Vitis aestivalis Mchx. bei Bethlehem im nordamerikanischeu Staate Pennsylvanien. Rhytisma Vitis Schwz. Schweinitz, Synopsis of North American Fungi p. 241, no. 2037. — Berkeley, Notices of North American Fungi in Grevillea IV. p. 8. — Pirotta, funghi parassiti dei Vitigni p. 20. Rh. innatum, 1 — 2 lineam diametro, orbiculatum aut sub- quadratum , atrum ; pagina superiori demum dehiscens plicis flexuosis, irregularibus, pagina iuferiori subcinerascens, aut cum foliara pruinosum, aequabile sed tamen punctatulum. — Schwz, 1. c. B. Auf abgestorbenen Blättern. 199 In foliis putridis (nee in vigentibus observatum) Vltis aesti- valis Mehx. America septentr. : Carolina australis et Pennsylvania. (Schweinitz.) Von der zweiten Art der Gattung RJnjtisma, welche auf Weinblättern gefunden ward, der Rliytisma melogramme jedenfalls grundverschieden, und zwar ist es wohl eine echte Rhytisma, ein Schlauchpilz (obzwar der Autor von den Ascis und Sporen nicht spricht), während die Berkeley'sche Art, wie ich bei derselben bemerkte, wohl eine Discosia oder Melasmia sein dürfte. Ich bin sogar eigentlich geneigt, natürlich mit der grössten Reserve, diese beiden Pilze mit einander in Verbindung zu bringen und spreche die Vermuthung aus, dass Rliytisma melogramme die Spermogonien- form vorliegender Rliytisma sei. Die gleiche Nährpflanze beider Species unterstützt diese Annahme ; Gewissheit kann man freilich erst durch Untersuchung und Vergleichung von Original-Exem- plaren erhalten. Der Autor diagnosirt unsere Form folgender- massen: die Perithecien sind eingewachsen, eine bis zwei Linien im Durchmesser haltend, kreisrund oder beinahe quadratisch, tief schwarz, sie bilden auf der oberen Blattfläche aufplatzende, hin und her gebogene, unregelmässige Falten, auf der unteren hingegen fast aschgraue Flecken, welche wie das Blatt selbst bereift sind, und zwar geglättet und gleichartig aber doch punktirt sind. — Von Schweinitz entdeckte diesen hochinteressanten Pilz auf den faulenden Blättern von Vitis aestivalis Mchx. (er bemerkt dabei ganz ausdrücklich, dass er ihn nicht auf noch lebenden Blättern fand) in Süd-Carolina und Pennsylvanien. Acrospernium ßaveuelii Berk. et Curt. Berkeley, Notices of North American Fungi in Gi'evillea IV. p. 161, no. 990. A. clavatum, breve; ascis elongatis, sporidiis filiformibus. — Berk. 1. c. Ad folia arida Vitis Labruscae Lin. America septentr. : Carolina septentrionalis (Curtis.) Ich habe diese Art nicht gesehen, kann also nicht angeben, in wiefern sie sich von Acrospermum compressum Tode unter- scheidet, die Autoren begnügen sich damit, zu sagen, dass die Perithecien kurz keulenförmig sind und lange Schläuche mit fadenförmigen Sporen enthalten. — Sie wächst auf abgestorbenen 200 III- Die Pilze der Blätter. Blättern von Vitis Labrusca Lin. im nordamerikanischen Staate Carolina, wo Curtis sie auffand. "; Acrospermiim compressnm Tode. Tode, Fungi Mecklenburgenses selecti, I. p. 8, Tab. 2, fig. 13 a — f. — Fries, Syst. mycol. II. p. 245. — Berkeley, Fung'i exsicc. no. 270. — Bischoff, Cryptog. Gg. 3406. — Engl. Flora, V. p. 221. — Lib. Crypt. arden. exsice. no. 32. — Cooke, Handb. of British Fiingi I. p. 430. — Fuckel, Syrab. myc. p. 92. — Fackel, Fungi rhenani exsicc. no. 776. — Karsten, Mycol. fennica p. 247. — Ciavaria compressa Furt. Brit. plants III. no. 1587, Tab. 19, fig. 3. — Ciavaria herbarum Pers. Fungi clav. p. 69, Tab. 3, fig. 4. — Pers. Syn. fung. p. 605. — De Candolle, Flore fran^aise VI. p. 30. — Scleroglossum lanceolatum Pers. in Mougeot, crypt. voges. exsicc. no. 67. — Sclerotium herbarum N. a. Esenbeck, Syst. der Pilze II. p. 84. — Xyloglosiim herbarum Pers. in sched. A. perpendiculare, ovate elongatum, compressum, rigidissi- mum. Fungus perennans, linea aliquantulum, longior, Clavariam simulans^ rigidissimus ; cute laevi, membranacea, a carne insepa- rabili, olivacea, demum nigrescente, substantia glutinosa, cito in- durescente, alba. Apicem versus e rugis^ seu sulcis, quibusdam circularibus, parallelis, pollen erumj)it candidum^ quo mox acu- men integrum obtegitur. Fructescentia peracta semina aurae afflata avehuntur, fungo demum complanato et longitudinaliter sulcato. — Tode 1. c. Perithecia solitaria vel subcaesjDitosa, perpendicularia, libera^ sessilia vel stipitata^ elongata vel claviformia, apice attenuata^ ut plurimum compressa, primitus pallida, tandem fusco- vel olivaceo- nigrescentia vel nigricantia^ nitidula, primo laevia^ exolete longi- tudinaliter sulcata, altitudine, circiter 1 millim, Asci liliformes, longissimi, 3 — 5 mm. crass., sporae 8, parallelae stipatae, lili- formes, dilute luteolo-hyalinae, longitudine fere asci, crassitudine vix 1 mm. — Karst 1. c. Ad folia semiputrida Vitis Lahruscae Lin. — America sep- tentr.: Poughkeepsie, New- York (W. R. Gerard), Newfield, New- Jersey (J. B. Ellis.) Aiken, South Carolina (Ravenel). Auf allen möglichen faulenden Stengeln und Blättern findet man bei uns in Europa diesen Pilz, aber auf Weinblättern, soviel mir wenigstens bekannt, ist er noch nicht beobachtet worden. Ganz umgekehrt scheint sich dies in der neuen Welt zu ver- halten, unter den vielen Tausenden von Pilzen, welche ich bereits B. Auf abgestorbenen Blättern. 201 aus Amerika erhielt_, fand sich wohl öfters das Acrospermum com- pressiim, jedoch immer nur auf faulenden Blättern von Vitis Labrusca Lin., niemals auf einem anderen Substrat, woraus jedoch noch lange nicht geschlossen werden darf, dass er dort ausschliesslich auf Wein- blätter beschränkt sei, er kann ebenso gut bisher nur ausserdem übersehen worden sein. Der Pilz selbst bildet auf der oberen Seite von in Zersetzung begriffenen Zairitsca- Blättern kleine, keulenförmige, gerade aufrecht stehende, schwarze Perithecien; diese sind ungefähr 1 Mm. hoch und ungemein leicht abbrech- bar. Von Fuckel und einigen neueren Mykologen wird er zu den Schlauchpilzen, und zwar zu der Familie der Perisporiaceen, wozu auch die Erysiphe, Mehlthau- Arten, gehören, gerechnet und in die Nähe von Ostropa Fr. und LopJiium Fr. gestellt, während man ihn früher, und selbst noch Cooke a. a. O., zu den Sphae- ronemeen zog. Die Schläuche sind ungemein lang, fadenförmig, wasserhell, bei nur 3 — 5 mm. Breite -, die acht Sporen sind faden- förmig, gelblich-wasserhell, alle neben einander liegend, nur 1 mm. breit und beinahe so lang als der Schlauch. — Auf faulenden Vitis ia5?*?(sc«-Blättern, wie es scheint, in ganz Nord- Amerika nicht selten. Sphaerella Yitis Fuck. Fuckel, Symbolae myculogicae p. 104. — Id. Fungi rlienani ex.siccati no. 8'J9. — Thümen, Fungi austriaci exsicc. no. 658. — Pirotta, funglii parassiti dei Vitigni p. 30. — Spliaevia Vitis Eabh. in Klotzscli, Herbarium mycol. oeconom. 8er. I. no. 1047. — ? 8j}haeria maculiformits Pers. in Westdorp, Le.s cryptog. d'apres I. stat. natur. p. 106. Sph. peritheciis dense gregariis vel confluentibus, hypophyllis, minutis, atris, vix hemisphaericis in maculis parvis, gregariis, irregularibus, nitido atris ; nucleo compacte, durissimo, albido, pellucido, crispulo; ascis invisibilibus, non certe conspicuis, nidu- lantibus, sporis longe ellipsoideis, utrinque rotundatis, medio sep- tatis et ad septum constrictis, fusco-cinereis, 20 mm. long., 10 — 12 mm. crass. Ad folia arida Vitis viniferae I^in. Nassovia (Fuckel), Bo- hemia (Thümen), Austria inferior (Thümen). Ein ganz eigenthümlicher Pilz diese Spliaerella! — Sie bildet auf der Unterseite todter Blätter ziemlich kleine, unregelmässige, 202 III- Die Pilze der Blätter. meist durch Nerven scharf abgegrenzte, schwärzlich-matte Flecken, welchen eben solche, nur etwas heller gefärbte auf der Oberseite entsprechen. Auf diesen Flecken stehen dicht zusammengedrängt, zuweilen ineinander verfliessend die kleinen, kaum halbkugel- förmig hervorragenden, schwarzen Perithecien. In diesen aber ist es mir, gerade wie Fuckel auch von sich a. a. O. angibt, trotz zahlloser Versuche noch nicht ein einziges Mal gelungen, deutlich einen Schlauch zu erkennen. Genau wie Fuckel safft : „die Perithecien schliessen einen weissen Nucleus ein, der unter dem Mikroskope sich als eine fest zusammenhängende, runde, durchscheinende, gallertartige, gekräuselte Masse darstellt, in welcher ich keine deutlichen Schläuche, wohl aber einzelne ei- förmige Sporen unterscheiden konnte. Auch mit dem stärksten Druck gelang es mir nicht, die Masse zu zertheilen", genau so erging es auch mir. Sporen sind auch mir, und zwar jedesmal in grösserer Anzahl vorgekommen, dieselben waren aber nicht, wie Fuckel sagt, eiförmig, sondern lang elliptisch, bräunlichgrau, oben und unten abgerundet, in der Mitte septirt, und an diesem Septum etwas eingeschnürt, 20 mm. lang, 10 — 12 mm. breit. — Diess wäre Alles, was bisher über den Bau dieses Pilzes er- forscht wurde, hoffentlich gelingt es bald, einmal reife Schläuche mit Sporen aufzufinden, ob aber dann die Art noch bei Sjuliaerella verbleiben oder zu einem anderen Grcnus versetzt werden wird, darüber ist jetzt nichts zu sagen, vorläufig muss der Name auf jeden Fall erhalten bleiben. Fuckel brachte unseren Pilz mit einer Conidienform, dem von mir Septosporium Fuckelii genannten Pilze, in genetischen Zusammenhang, von Andern ward Cladosporium Roesleri als Vorform dazugezogen. Ob und welche Form überhaupt dazu zu rechnen sei, darüber ist noch keine Gewissheit vorhanden, dass Cladosporium Roesleri Gatt, dazu nicht gehört, habe ich bei der Beschreibung dieses Pilzes sowohl, als auch in der „Wiener landwirthschaftlichen Zeitung" 1876, p. 541, ausführlich nach- gCAviesen. — Bisher ist unsere Spliaerdla aus Nassau (Fuckel), Böhmen (Thümen) und aus Nieder-Oesterreich (Thümen) auf Blättern des gemeinen Weinstockes, Vitis vinifera Lin., nachge- wiesen, doch dürfte wohl mit Sicherheit angenommen werden, dass sie überall dort, wo überhaupt Wein gebaut wird, auch vorkommt. (Tab. I. fig. 14.) B. Auf abgestorbenen Blättern. 203 Spliuerelhi seiitiua Fuck. Fuckel, Symbolae niycologicae p. 104. — ■ Sphaeria 6-eidina Fr. Systema niyco- log. II. p. 52Ü. — Rabenliorst, Deutschl. Kryptoganien-Flora p. 171, no. 1538. — Wallrotli, Flora gerinan. cryptog. II. p. 775. — Fries, Summa veg. Scand. p. 394. — Scliweinitz, Synopsis of North American Fiingi p. 224, no. 1771. — Sphaerella Pyri Awd. in Rabli. et Gonnerm. Mycologia europaea V. p. 11, Tab. III. fio;. 34. -"ö- Spli. gregaria^ peritheciis immersis, latentibus, globosis, iiigris, intus albis, ostiolo erumpente subgloboso. Pcrithecia in foliae parencliymate latent^ tecta, sed non prominent, minima, opaca, plerumque farcta. Ostiola in pagina inferiore nucla, nvido oculo S. pimctiformi non absimilia, valde opaca, multo magis distincta quam in sequentibus, — Fr. 1. c. Sph. pyreniis hypophyllis, nigris, sub summa epidermidis pcllicula delitescentibus, illamque vertice hemisphaerico prominulo, subelevantibus et semiperforantibus, dense gregariis, globulosis, poro simplici pertusis, 120 — 140 mm. latis; ascis clavatis, sub- sessilibus, octisporis, 70 mm. long., 9 mm. crass. ; sporis fusi- formibus, subcurvatis vcl subsigmoideis, utrinque obtusis, uni- septatis, ad sepimentum non constrictis, biserialibus, hyalinis, 27 — 31 mm. long., 4 mm. crass. — Awd. 1. c. Ad Vitis Labruscae Lin. folia, non raro. America septentr. : Pennsylvania. (Schweinitz.) Mit Absicht habe ich bei dieser Art sowohl die Diagnose von Fries als jene von Auerswald angeführt, da es durchaus nicht gewiss ist, ob beide dieselbe Species meinen. Sagt doch Auerswald selbst a. a. O. : „Ich kann mich nicht entschliessen, diese häufig auf der Unterseite von Birnenblättern vorkommende Art für die fragliche Spliaeria sentina Fr. zu erklären, da mir weder seine Diagnose (peritheciis intus albis etc.), noch der von ihm angegebene Standort (ad folia dejecta v. c. Pyri Mali) zu passen scheint". Fuckel führt a. a. O. ausser Ptjrus communis^ wenigstens für seine Pycnidienform, auch noch Pyrus Malus und Prunus domestica als Substrate an. So viel steht jedenfalls fest, auf Weinblättern führt kein einziger Autor die Sphaerella sentina an, mit Ausnahme von Schweinitz, und da drängt sich die Ver- muthung auf, dass dieser darunter jenen Pilz gemeint hat, welchen Avir SpUaerella Vitis Fuck. nennen, denn auch dieser hat einen weissen Nucleus, so dass die Bezeichnung von Fries, „peri- 204 III- I^iß Pil'^'^ ^^"^ Blätter. theciis intus albis" ganz darauf passt, und ausserdem kann man sehr leicht die Fries'sche Diagnose, welche weder von Ascis noch von Sporen spricht, auf Sphaerella Vitis Fuck. amvenden. Wenn auch demnach nicht mit absoluter Sicherheit, doch ziem- lich gewiss kann man also die Schweinitz'sche Sphaeria sentina als Sphaerella Vitis Fuck. ansprechen. Um den nordamerikanischen Mykologen aber Gelegenheit zu geben, dieser sehr wichtigen Untersuchung sich unterziehen zu können, reproducire ich a. a. O. die Zeichnung der Schläuche und Sporen der Sphaerella Pyri Awd. Die Beschreibung dieses Pilzes, welcher positiv identisch mit der Fuckel'schen Sphaerella sentina ist, würde folgendermassen lauten : Die Perithecien sitzen sehr dicht gedrängt auf der Blatt- unterseite, sie sind schwarz, kugelig und unter der Epidermis gelagert, welche sie mit dem etwas hervorragenden, halbkugel- förmigen Scheitel emporheben und dann durchbohren, ihre Grösse beträgt 120 — 140 mm. Die keulenförmigen Schläuche sind un- gestielt, achtsporig, 70 mm. lang und 9 mm. breit, sie enthalten Sporen von fast spindelförmiger oder Sigma-ähnlicher Gestalt, diese sind an beiden Enden abgestumpft, einmal getheilt, jedoch an dieser Stelle nicht eingeschnürt, wasserhell, zweireihig ange- ordnet und messen 27 — 31 mm. in der Länge und 4 mm. in der Breite. — Auf Blättern (jedenfalls dürren) von Vitis Lahrusca lAn. in Pennsylvanien von Schweinitz gefunden. (Tab. II. hg. 6.) Spliaeria pruiiia Schwz. Schweinitz, Synopsis of North American Fiingi p. 223, no. 1770. Sph. sparsa, minutissima, primum immersa, demum emer- gens, aterrima, globosa, elongata in ostiolum subsetaceum, atrum, deciduum. Extus pruina alba cum folia tecta. — Schwz. 1. c. In aversa pagina foliorum Vitis aestivalis Mchx. — America septentrionalis : Pennsylvania. (Schweinitz.) Eine blattbewohnende Sphaeria, also wahrscheinlich, den in der Nähe stehenden Species nach zu urtheilen, eine Sphaerella, aber jedenfalls von unserer europäischen Sphaerella Vitis Fuck. ganz und gar verschieden, Avie aus der kurzen, lediglich die äusseren, makroskopischen Merkmale berücksichtigenden Diagnose hervorgeht. Dieser zufolge stehen die Perithecien zerstreut, sind B, Auf abgestorbenen Blättern. 205 äusserst klein, zu Anfang eingesenkt und später hervortretend, tiefschwarz, kugelig und haben ein verlängertes, fast borsten- förmiges Ostiolum (oder Mündung), welches schwarz und hin- fällig ist. Auswendig sind sie mit einem weisslichen Reif über- zogen. — Es wäre auch denkbar, dass die lange, borstenförmige Mündung vielleicht auf eine Art der Gattung Gnomonia oder wenigstens eine Ceratostomee hinwiese ! — Auf der Rückseite von (jedenfalls abgestorbenen) Blättern der Vitis aestvvalis Mchx. Schwcinitz entdeckte diese Art bei Bethlehem in Pennsylvanien, Nord-Amerika. Sclerotium echinatum Fuck. Fuekel, Enumeratio fiingorum Nassoviae p. 32, no. 215. — Id. Symbolae myco- logicae p. 330. — Id. Fungi rlienani exsiccati no. 215. S. semiteres, elongatum, in foliorum nervis primariis ad- natum, longitudinaliter striatum, atrum, cum aculeis sparsis, patentissimis, longis, concoloribus, intus sordide-album, ^/^ unciam longum et Y4 — 1 lineam latam. Q,u.asi Sclerotium nervale est, cujus massa fungosa foliorum pilos obducit. — Fuckel 1. c. Ad folia subputrida Vitis viniferae Lin. Nassovia (Fuckel), Austria inferior (Thümen) et fortasse ubique. Hieme. Der uns hier beschäftigende Pilz bildet auf den Nerven der Blattunterseite, und zwar nicht nur, wie a. a. O. Fuckel angibt, auf denen erster Ordnung, sondern auf allen Nerven, sowohl den dicksten als den allerschwächsten, lange, ergossene, fast krustenartig zu nennende Massen. Sie liegen oben auf dem Nerv auf, umschliessen ihn an beiden Seiten bis zur Blattfläche, sind ziemlich hoch, der Länge nach etwas undeutlich gestreift und mit zerstreuten, sehr weit abstehenden, langen Stacheln oder besser Stachelhaaren bedeckt. Die Farbe ist aussen schwarz, matt, im Innern schmutzig-weiss ; die Grösse schwankt zwischen 1^ — 5 Mm. in der I^änge, 0*3 — 1 Mm. in der Höhe. Zuweilen wachsen mehrere Individuen in einer Reihe eng aneinander und so entstehen fortlaufende Ketten. Ueber das Verhalten dieses Pilzes, welcher nach De Bary, „Morphologie und Physiologie der Pilze" p. 30 und 201, das Dauermycelium seiner Peziza Fuckeliana oder Sclerotinia Fuckeliana Fuck. ist, habe ich mich bereits p. 195 bei Botrytis cinerea Pers. ausgesprochen. Dieser letzt- 206 III- Die Pil^-e f^er Blätter. genannte Pilz wird als Conidienform zit unserem Sclerotium ge- zogen. Dass die Sclerotinia entstellt^ wenn man unseren Pilz ca. 1 cm. tief unter feuchte Erde bringt, unterliegt keinem Zweifel. Weiteres über diesen Punkt ist unter Sclerotinia Fuckeliana zu finden. — Auf faulenden Blättern des gemeinen Weinstockes, Vitis vinifera Lin., in Nassau (Fuckel), Nieder-Oesterreich (Tliümen.) Sclerotium Semen Tode. Tode, Fungi Mecklenburgenses II. p. 4, Tab. 4, fig-. 6. — Fiickel, Symbolae mycologicae p. 32. — Kühn, Krankli. d. Culturgewächse p. 130. — Fries, Systema myeologicum II. -p. 249. — Wallrotli, Flora germ. cryptog. II. p. 141. — Nees ab Esenl)eck, System der Pilze fig. 138. — Persoon, Synopsis fungornm p. 123. — De Candolle, Flore francaise VI. p. 113. — Greville, Flora cryptog. Scotiae Tab. 144, fig. 2. — De Bary, Morphologie und Physiologie der Pilze ji, 30. S. spliaericum, nigrescens, corrugandum, sparsum. — Sphae- rula magnitudine seminis Sinapis, sed saepe lineari sesquilineari- que diametro, glaberrima, initio nivea, mox ilavescens, tum fulva, post fusca, demum nigra, cute tum in rugulas contracta. Sub- stantia solida, rigidula, attamen succulenta, alba. Primo vere, quin durante adhuc hieme in omuis generis plantarum foliis caulibus- que, hieme jacentibus et putredine correptis, ubique fere locorum in conspectum venit fungus, jam sparsim, jam vero densiore agmine proveniens, firmiterque plantis ope rudimenti styli ad- haerens, rugas autem mutus sponte decidit. — Tode 1. c. Ad Vitis viniferae Lin. folia putrida. Hieme. Austria in- ferior. (Thümen.) Auf allen nur erdenklichen Pflanzenspecies kommt dieses Sclerotium vor, wenn dieselben faulend auf dem feuchten Erd- boden liegen, namentlich wenn Blätter eine dichte Schicht bilden, entwickelt es sich massenhaft zwischen denselben. Der Pilz hat die Grösse eines Senfkornes, manchmal hat er auch noch grössere Dimensionen, bis zu 2"5 Mm. im Durchmesser, er ist aussen glatt, zu Anfang weisslich, wird dann gelblich, später kastanien- braun und endlich tief mattschwarz. Am Substrate ist er nur vermittelst eines schwachen, zarten Mycelfadens befestigt, welcher bei der geringsten Veranlassung abreisst, so dass man ihn in den meisten Fällen nur lose auffindet. Nach den Untersuchungen Bail's über die Natur der Sclerotien p. 75 ist unser Pilz das B. Auf aljgestorbenen Blättern. 207 Dauermycel von Typliula variabilis Riess. — An und zwisclien faulenden Blättern von Vitis vlnifera Lin. in. Nieder-Oesterreich häuHgj im Winter und Frühjahr. (Thümen.) Auf abgestorbenen Blättern kommen ferner noch folgende, bereits früher abgehandelte Species vor : Cladosporium herbaruni Lk. — Seite 33, Septocylindrium virens Sacc. — Seite 48, TricJiothecmm rosnum Lk. — Seite 45, Sporocyhe hyssoides Fr. — Seite 48, Eurothmi herhariorum Lk. — Seite 138, IV. Die Pilze der Wurzeln. IV. Die Pilze der Wurzeln. Agaricus Armillaria melleus Valil. Valil, Flora Danica Tab. 1013. — Grev. Cryptog. Scot. Tab. .332. — Krombholz, Schwämme Tab. 43, fig. 2-6. — Vittadini, Fungi manger. Tab. 3. — Fr. Atlas Swamper Tab. 36. — Id. Epicrisis p. 22, no. 73. — Id. Hymenomycetes europaei p. 44, no. 101. — Cooke, Handb. of British Fungi p. 19. — Saccardo, Mycoth. veneta p. 13. — Briganti, Histor. fung. Neapol. p. 47, Tab. XX. fig. 1—3. — Agaricus suaveole-iis Briganti, Fnngi litogr. Tab. 4. — Agarkua Vitis Brig. sec. Pirotta, funghi parassiti dei Vitigni p. 12. A. pileo carnoso, tenui^ explaiiato, squamoso-piloso, margine expanso, striato ; stipite spongioso-farcto, annnlo floccoso patente ; lamellis adnatis^ dente decurrentibus, siibdistantibus, pallidis^ demum subrufescenti-maculatis, farinosis. — Solitarius, maximus inter folia decidua sylvariim; dense caespitosus ad bases trunco- ruiii ; color vulgo melleus^ pili pilei viilgo nigricaiites, junior saepe olivaceo-tomentosus. — Fr. 1, c. Ad radices truncorum vivorum Vitis viniferae Lin. et arbo- rum aliarum. Aut. Italia: Napoli. (Briganti.) Ein durch ganz Europa verbreiteter, äusserst gemeiner Pilz, welchen man im Herbst nach feuchten Tagen in Menge auf den Wurzeln lebender Waldbäume, sowie, wenn auch seltener, auf Wiesen finden kann, und der unter dem Namen „Hallimasch" auch " vielfach genossen wird. Sein Hut ist mehr oder weniger verflacht, hat in der Mitte einen oder zwei Buckel, ist gelblich, honig- farben oder schmiitzig-bräunlich, 5 — 12 cm. breit, schmierig oder trocken, mit vielen haarigen, schwarz w^erdenden Schüppchen IV. Die Pilze der Wurzeln. 209 bekleidet, am Rande dünn, anfangs eingerollt, später ausgebreitet, und gestreift, der Stiel ist bis 15 cm. hoch, 2 — 4 cm. dick, walzenförmig, hin und her gebogen, an der Basis etwas^ verdickt, fest, voll, faserig-schuppig, zuerst blass lleischfarben, später schmutziggelb bis olivenbraun, mit einem hängenden, abstehen- den, weisslichen, flockigen Ringe ; die Lamellen stehen sehr Aveit auseinander, sind blass-weisslich, werden aber später durch die Sporen bräunlich-gefleckt; der Geruch und Geschmack ist an- genehm, süss-säuerlich. — Ob der Pilz, welchen Briganti auf den Wurzeln von Rebstöcken fand, die typische Form des Äga- ricus melleus ist, kann ich, da (originale mir nicht zu Gebote standen, mit Sicherheit nicht angeben, da aber die Art ungemein variabel ist, so ist es wahrscheinlich nur eine eigene Form, die wohl nur dieses Substrat bewohnt, die gegebenen Namen Aga- ricus suaveoleus und Agaricus Vitis sind daher unnütz und ver- dienen keine Aufnahme. — Auf Wurzeln alter Stöcke von Vitis vinifera Lin. in der Umgebung voii Neapel durch Briganti auf- gefunden. AgaricHS Myceua hiemalis Osb. Osbeck in Retz, Observationes botanicae II. p. 19. — Fries, Epicrisis system. mycologic.i p. 119, no. 442. — Id. Hymenomycetes europaei p. 1.5.3, nn. .'j17. — Agaricus coi^Hcalis Bull. Champignons Tab. 519, fig. la, b. — Fries, Systema mycolog'icum I. p. 159, vai*. b. — Berk. et Broome, Fungi exsiccati no. 993. — Agaricus adscendens Lasch, in Linnaea IV. p. 536. A. pileo tenui, campanulato, obsolete umbonato, margine striato, stipite tenui adscendente deorsum puberulo, lamellis ad- natis uncinatisque, angustis, linearibus, albidis. A. corticola Schum. vulgo longior, nimis affinis, pileus pruinatus etiam in hoc, sed color laetior, vix cinereofnscus. — Fr. 1. c. In radicibus subemortuis Vitis vlniferae I^in., adhuc humatis. — Austria inferior: Klosterneuburg. Aestate 1877. (Röslei-.) Einmal ward dieser Pilz erst auf den Wurzeln des Wein- stockes angetroffen, und zwar auf solchen, welche stark durch die Reblaus, Phylloxera vastatrix Plan eh.;, angegriffen waren, 20 cm. unter der Erdoberfläche war er vollkommen entwickelt mit ganz ausgebildeten Sporen. In früherer Zeit vielmals mit Agaricus corticola Schum. verwechselt, trennte erst Fries in der „Epicrisis^' a. a. O. die beiden Species. Der Hut ist bei vorlie- V. Tliümen. Die Pilze des Weinstockes. 14 210 IV. Die Pilze der Wurzeln. gender Art sehr klein und zart^ glockenförmig, kaum etwas ge- nabelt, in der Mitte, gegen den Rand hin gestreift oder undeutlich schwach gefurcht, hellgelbbräunlich, weit heller als bei Ag. corticola. Der Stiel hat eine Länge von ungefähr 2—3 Millimeter, ist dünn, schwach behaart, grau und wächst nach unten ziemlich lang an und in das Substrat , gleichsam eine Art Wurzel bildend ; die äusserst dicht stehenden Lamellen sind sehr schmal, hakenartig gekrümmt, weisslich, linealisch. — Li Nieder -Oesterreich bei Klosterneuburg auf Vitis vinifera Lin. von Prof. Rösler gefunden und mir mitgetheilt. Roesleria hypogaea Thüm. et Pass. Thümen in „Oesterreicliische botanisclie Zeitschrift" 1877. p. 270. — Id. in „Wiener Landwirthschaftliche Zeitung" 1877. Roesleria Thüm. et Pass.*) nov. genus Helvellacearum. — Grenus Vihrisseam Fr. accedit, sed paraphjsarum defectu et sporis globosis, generis novi typum forsan sistit. R. hypogaea Thüm. et Pass. — R. individuis gregariis, erectis, plus rainusve rigidis, receptaculis capitatis, stipite aequali^ opaco-albido, 1*5 — 2-5 millim. longo fultis, capitulis globosis vel sub- compresso-globosis, opacis, argenteo-griseis; ascis numerosissimis, octisporis, cito evanidis et sporas globosas, hyalinas, 5 mm. in diam. in Stratum tomentosum liberantibus ; paraphysibus nullis. — Thüm. 1. c. In Vitis viniferae Lin. radicibus adhuc humatis, subterreis. — Badenia (Roesler), Austria inferior (Thümen). Der Repräsentant einer neuen , hochinteressanten Gattung aus der Ordnung der Helvellaceen! Der Gattung Vihrissea Fr. steht dieser neue Pilz sehr nahe,, unterscheidet sich aber voll- kommen genügend davon durch den Mangel von Paraphysen und durch die runden Sporen, welch letztere bei Vihrissea lang cylin- drisch sind. Den Namen der Gattung wählten wir zu Ehren des Professors Dr. Leonhard Rösler, Vorstand der k. k. chemisch- physiologischen Versuchsstation zu Klosterneuburg, welcher den Pilz vor neun Jahren zuerst aufgefunden hat. Bei Müllheim im *) In honorem clarissimi, amicissimi Leonardi Roesleri, Phil. Dr., Kloster- neuburgensis, oenologi scientissimi ! IV. Die Pilze der Wurzeln. 211 Breisgau (Grossherzogthum Baden) wurde derselbe nämlich im Jahre 1868 auf ziemlich grosse, l)ei!iahe kreisrunde Stellen in den Weingärten aufmerksam, in welchen die Stöcke fast entblättert und im höchsten Clrade erkrankt erschienen. Bei einer sofort vorgenommenen Aufgrabung einiger Reben, da man ein even- tuelles Auftreten der Pkylloxera vastatrix Planch. befürchtete, be- merkte er an den Wurzeln kleine Pilze in grosser Anzahl und ausserdem ein dichtes, chokoladenfarbiges Mycelium. Die Pilze waren dieselben, welche jetzt als Roesleria hypogaea beschrieben Avurden, das braune Mycelium jedoch stand wahrscheinlich in keinem Zusammenhange damit, denn es ward au anderen Orten nicht wieder aufgefunden. Sehr feuchter Boden oder wenigstens feuchter Untergrund scheinen unbedingt nothwendig zur Ent- wickelung des Pilzes. Bei Klosterneuburg ward er das ganze Jahr hindurch sowohl an lebenden als an abgestorbenen Wur- zeln, von einem Schuh tief unter der Erdoberfläche an bis zu anderthalb Meter und mehr Tiefe gefunden, und zwar zumeist an Wurzeln von ungefähr Bleistiftstärke, nur selten und aus- nahmsweise an Thauwurzeln oder entgegengesetzt an dicken Hauptwurzelstöcken. Auch au alten, durch zwei bis drei Jahre in Gläsern eingeschlossenen Wurzeln entwickelte sich der Pilz plötzlich ganz üppig, was für eine enorme Lebenskraft des My- celiums spricht. — Sehr gern scheint die Roesleria auf den Wur- zeln solcher Stöcke aufzutreten , welche durch die Ph//Uoxera ■vastatrix gelitten haben, offenbar sagt die feuchte Oberfläche der Wurzeln, hervorgerufen durch ihre Beschädigung, dem Ge- deihen des Pilzes zu. Irgend eine Wechselwirkung zwischen diesen beiden Schädigern anzunehmen , ist jedoch unstatthaft, wohl aber ist, was die äusseren Merkmale anbelangt, die Wirkung beider auf die Weinstöcke eine fast gleiche, indem die Blätter ohne eine äussere Beschädigung zu zeigen , verwelken und ab- fallen, und so ist vielleicht die Annahme nicht ganz ungerecht- fertigt, dass beide Schädiger schon öfters mit einander ver- wechselt wurden. Das äussere Ansehen des Pilzes und die mikroskopischen Merkmale will ich hier versuchen, recht genau darzulegen, um die Oenologen aufmerksam zu machen auf diesen neuen Schä- diger der Reben. — Mehr oder minder dicht beisammen erheben sich von der Rinden-Oberhaut 1 bis 2'/2 Mm. hohe Stielchen von 14* 212 IV. Die Pilze der Wurzeln. fast boi'stenförmiger Gestalt, sie sind meist steif und gerade auf- recht, nur selten etwas geneigt, gleiclimässig dick, kaum nach oben etwas angeschwollen und von einem matten , dabei aber reinen Weiss, an ihrer Spitze tragen sie ein Köpfchen von matt silbergrauer Färbung, welches entweder vollkommen kugelig oder wenig zusammengedrückt ist und bei den grössten mir vorlie- genden Exemplaren knapp einen halben Millimeter im Durch- messer hält. Die Stielchen entspringen einem äusserst zarten, auf der Oberfläche der Wurzel gar niclit oder kaum sichtbaren Mycelium. Zerdrückt man ein Köpfchen auf dem Objectträger, so sieht man eine grosse Anzahl von Schläuchen, welche alle an ihrer Basis bündeiförmig zusammenstehen imd sich nach oben ausbreiten, sie haben eine fast cylindrische Gestalt, sind am Scheitel etwas abgerundet, nach der Basis ein wenig verschmälert und haben jeder acht Sporen. Diese sind kugelrund, farblos und haben einen Durchmesser von 5 mm. Geht man beim Zerdrücken oder bei der Anfertigung feiner mikroskopischer Schnitte nicht mit äusserster Vorsicht zu Wege, so bemerkt man gar nicht, dass die Sporen in Schläuchen gebildet werden und ist in Folge dessen der Täuschung ausgesetzt, den Pilz für eine Art der Gattung Stübum zu halten ; die Membran der Schläuche ist nämlich so ausserordentlich dünn und zart, dass sie fast unmittel- bar, nachdem man sie blossgelegt hat, zerfliesst und eben nichts weiter als eine Unzahl von kugeligen Sporen, eingebettet in eine schleimige Masse zurückbleiben. Paraphysen sind nicht vor- handen. — Auf lebenden und todten Wurzeln von Vitis vinifera Lin. bei Müllheim und Durlach in Baden (Rösler), bei Kloster- neuburg in Nieder- Oesterreich (Thümen) ; von Vitis aesüvalis Mchx. bei Klosterneuburg (Rösler). (Tab. IV. hg. 9.) Lycopei'doii gigsiuteum Bat seh. Batsch, Fiingi fig. 165. — Fries, Syst. mycol. III. p. 29. — Persoon, Synopsis fungorum p. 140. — Cooke, Plandb. of Brit. Fungi p. S7-2. — De Candolle, Flore franc;:. II. p. 264. — Lt/coperdon Bovista Lin. Spec. plant. IL p. 1652. — Fiickel, Symbolae mycologicae p. 36. — Saccardo, Mycologia veneta p. 71. — Bovista gigantea N. a, Esenbeck, System der Pilze fig. 124. — Langerniannia gigantea Rostkov in Stnrm, Deutsch. Flora p. 23, fig. 10. L. peridio superne fragilhmo, obtusissimo, areolatim dehis- cente, evanescente, latissime aperto, cortice floccoso subdiscreto. IV. Die Pilze der Wurzeln. 213 capillitio raro, cum sporidiis olivaceo-fuligineis evanescente. — Fr. 1. c. In trnncis radicibusque vetustis sed adhuc vivis Vitis vini- ferae Lin. Autumno. Aiistria inferior. (Rösler.) Mit Ausnalime der Gegend von Klosterneiibiirg in Nieder- Oesterreicli ist mir das Vorkommen dieses, „Streuung" oder auch wohl „Bovist" genannten, Pilzes auf Stöcken und Wurzeln von Reben, von nirgendher bekannt. — Der allgemein gekannte Pilz erreicht einen Durchmesser 1ms zu 55 Centimeter, er ist an seiner Oberfläche gelblich, ganz glatt, bald aber zerreisst dieselbe, zu- erst am Scheitel, dann schnell auch weiter nach unten hin in eine grosse Menge stumpfe, unregelmässige Lappen. Diese lösen sich bald von der Substanz des Innern ab und legen diese bloss, und umschliessen nur noch den imtersten, meistentheils etwas zusammen gezogenen Kegel, gleichsam mit einer gelblichgrauen, papierartigen Hülle. Nachdem die Sporen, durch Verschwinden und Abreissen der Hülle, der Luft exponirt, schnell gereift sind und eine ockergelbe Färbung angenommen haben, verschwinden auch diese bald und zuletzt bleibt im Spätherbst nichts Aveiter übrig als ein kurzer, napfförmiger Theil der Basis. — Professor Rösler in Klosterneuburg beobachtete unseren Pilz in sehr alten Weingärten, deren einzelne Stöcke vielleicht sieben zig bis hundert Jahre alt sein mochten , im August und Septembei- ungemein häutio-, er wuchs sowohl auf der Erde als auch direct auf den Stöcken und alten Wurzeln von Vitis vinifeo'a-Kehen, und zwar in solcher Anzahl, dass zu seiner Vernichtung durch Feuer eigene Arbeiter entsendet werden mussten ! Ceratostonia Vitis Fuck. Fuckel, Symbolae mycologicae p. 1"29. — Pirotta, funghi parassiti dei Vitigni p. 37. C. peritheciis gregariis, in corticis lissuris nidulantibus, glo- bosis, media magnitudine, nigris, extus pilosis, pilis pallidioribus, rostro longissimo, perithccio sexies longioribus, strictis, nigris; asci nondum inveni; sporidiis ovatis, continuis, fuscis, 6 mm. long., 4 mm. crass., uniguttulatis. — Fuck. 1. c. In lissuris corticatis, subputridis radicum Vitis viniferae Lin, Rarissime in hieme. Nassovia (Fuckel). 214 IV. Die Pilze der Wurzeln. Wie aus den nälieren Angaben des Autors zu entnehmen ist, tritt dieser Pilz nur sehr selten auf, er hat denselben wenig- stens nicht in seinen „Fungi rhenani exsiccati" vertheilt und spricht dieser Umstand wohl dafür, dass er ihn überhaupt nur ein ein- ziges Mal gefunden hat. Ausser Fuckel selbst dürfte wohl überhaupt kein Mykologe im Besitz von Exemplaren sein ! — Die Perithecien sitzen gedrängt zusammen, gleichsam nistend in den Rissen der Rinde, sie sind kugelig, von mittlerer Grösse, schwarz und aus- wendig mit helleren Borstchen bedeckt ; der Schnabel des Perithe- ciums ist sehr lang, wohl sechsmal die Länge desselben überragend, steif aufgerichtet und schwarz. Schläuche hat der Autor gar nicht gesehen, so dass die Stellung der Species zur Gattung Cerato- stoma nur auf die äusseren Merkmale des Peritheciums begründet ist, Merkmale allerdings, welche so charakteristisch für dieses Genus sind, wie insbesondere der lange, hervorragende Schnabel, das Rostrum, dass man der Ansicht Fuckel's beipflichten muss, natürlich aber immer mit Vorbehalt, bis Schläuche aufgefunden sein werden. Die Sporen sind eiförmig, einfach, braun, haben einen Nucleus und messen in der Länge 6 mm., in der Breite 4 mm. — In den Rissen faulei', berindeter Wurzeln von Vitis vinifera Lin. Nassau, bei Oestrich (Fuckel). REGISTER. (Die mit Cursiv- Lettern gedruckten Namen sind Synonyme.) Seite Acladium epiphyllum Wallr 192 ,, herharum Lk 33 Acrospermum compressum Tode 200 „ Ravenelii Berk. et Curt 199 Acrostalagmus cinnabarinus Cda 193 Agaricus adscendens Lasch 209 alhus Secret 62 calopus Fr 61 candidus Bolt 62 corticcdis Bull 209 epiphyllus Pers 63 hiemalis Osb 209 melleus Vahl 208 proteus Kalchb 61 ramealis Pers. var 62 ,, suaveolens Brig 208 „ VUis Brig 208 Ämpelonu/ces qulscjualis Ces 178 Amphisphaeria sylvana Sacc. et Spegaz 26 Anthostomella limitata Sacc 123 Arthrobotryum atrum Berk. et Br 35 Ascobolus Vitis Wallr 76 Ascochyta Ellisii Thüm 190 Aspergillus glaucus Lk 4 Asteroma viniperda Thüm 18 216 Register. Seite Ätractiuni ciliatum Lk 58 Auricularia mesenterica Pers 73 Bertia Vitis Schlzr 113 Boletus pap/jraceus Schwz 66 „ imrjyurascens DeC 67 „ viticola Seil WZ 65 Botryospliaeria cyanog'ena Niessl 112 Botrytis aeinorum Pers. 6 „ aurantiaca Lk. 44 „ cana Scliwz. 166 „ cinerea Pers. , 195 „ rosea De C 45 Bovista gigantea N. a. Es . . . . 212 Byssus aurantiaca De C 165 „ fulva Humh 165 Calloria vinosa Fr. • 76 Calosphaeria minima Tul 108 Cenangium viticolum Fuck 30 Ceratostoma Scliulzeri Pirotta 127 „ Vitis Fuck 213 ,, Vitis Schlzr. . ., 127 Cercospora Vitis Sacc ' . 170 Chaetostroma pedicellatum Preuss 194 Clialara fusidioides Cda 36 Cheilaria Vitis Schlzr. 160 Cicinnobolus Cesatii De By 178 „ Oidii Tuckeri Mohl . . . . 178 Circinotrichum maculaeforme N. a. Es 37 Cladosporinm ampelinum Pass . 170 fasciculatum Cda 23 Fumago Lk 22- herbarum Lk 33 pestis Thüm 168 Roesleri Gatt 168 viticolum, Ces. 170 J7 j? Eegister. 217 Seite Ciavaria compressa Purt 200 „ Jierharimi Pers 200 Corticiura albido-carneum Thüm 70 „ armeniacum Thüm . 72 „ calceum Fr (38 crocicreas Berk. et Curt 68 hypopyrrliinum Berk. et Curt 67 lactescens Berk 71 Leveäleanum Berk. et Curt 72 molle Berk. et Curt 72 „ viticola Fr 70 Coryneum microstictum Berk. et Br 144 Cryptosporium ampelinum Thüm. . . . 159 Cryptostictis hysterioides Fuek 148 Cryptovalsa ampelina Fuck 106 „ protracta De Not 106 ,, Rabenhorstii Sacc 105 Cucurbitaria Vitis 8chlzr 111 Cyphella albo-violascens Karst 76 „ Curreyi Berk. et Br 76 „ villosa Karst 75 Cytispora chrysosperma Fr 156 „ eoryneoides Berk. et Curt 156 „ incerta Thüm 154 „ Vitis Montg 155 „ Vitis Schlzr 154 Dacryomyces viticola Schwz. 60 Dactylimn roseum Berk 45 Dematium, fjvamiyium, Lib 42 „ herharum Pers 38 Dendryphium Passerinianum Thüm 176 Dermatea tumida Fr 80 Diaporthe viticola Nke 103 Diatrijpe insitiva Fr 126 ., viticola Berk. et Curt 136 ,, Vitis Berk 109 Didymosphaeria bacchans Pass 134 218 Eegister. Seite Diplodia Bacchi Pass. et Thüm 140 „ fabaeforrais Pass. et Thüm 141 „ interrogativa Thüm. et Pass 139 ,, viticola Desm 141 Discosia Vitis Sclilzr 162 Ditiola ciliata Fr 59 Dothidea myriococca Mntg 109 „ picea Berk. et Curt 110 „ viticola Seh WZ 110 Enclmsias Vitis Haszl 106 Epochnium monilioides Lk 7 Erysiphe necator Schwz 11 „ Tuckeri Trevis 1 Eurotiuiii lierbariorum Lk 138 Eutypa ludibiinda Thüm 104 Excipiila viticola Schwz 198 Exosporium Badhami Awd 180 Funiago vagans Pers ; 22 Fusarium Biasolettianum Cda 24 „ „ Ces. non Cda 49 „ Cesatii Thüm 49 „ ciliatum Lk 58 „ pampini Thüm 50 „ Roesleri Thüm . 51 „ tortuosum Thüm. et Pass. 51 ,, viticolum Thüm 52 Fusisporivim Biasolettianum Sacc 24 „ monilioides Duhy 7 ,, Zaviamim Sacc. , 25 Fusoma Vitis Schlzr 53 Gihhera Saubinetii Fuck 112 „ Vitis Schlzr 114 Gloeosporium ampelophagum Sacc 9 „ sarmentitium Mntg 54 Gonytrichum caesinm N. a. Es 38 Register. 219 Seite Graphium ciuerellum Spegaz . 55 „ clavisporum Berk. et Curt 176 Gyrocerus Ammonis Cda 39 Haplotrichum epiphyllum Rabh 192 Helminthosporium decacuminatum Thüm. et Pass. ... 40 „ siliquosum Berk. et Curt 40 „ Vitis Pirotta 170 Helotium hyalopes Fuck 88 j, pullatum Ger 89 „ sarmentorum De Not 86 „ vitigenum De Not 87 Helvella mesenterica Dicks 73 Hendersonia ampelina Thüm 147 hysterioides Fuck 148 longipes Berk. et Cnrt 145 nodorum I^acr 146 sarmentorum Westd 146 viticola Thüm 145 „ Vitis sylvaticae Pirotta 145 Hormococcus olivascens Sacc 157 Hypoderma commune Duby 96 Rubi De Not 98 „ virgidtorum DeC 98 „ virgidtorum De C. var 98 Hysterium australe Duby 93 „ commune Fr 96 „ Curtisii Duby 92 „ flexuosum Schwz 95 „ Rubi Pers 98 ,, viticolum Cooke et Ell 94 Hysterographium flexuosum Rehm 95 viticolum Rehm 94 J7 Lachndla alho-violascens Fr 76 „ macrochaeta Spegaz 78 Langermannia gigantaea Rostk 212 Lenzites atropurpurea Sacc 64 7? 220 Register. Seite Leptosphaeria appendiculata Pirotta 130 „ Cookei Pirotta 29 „ Gibelliana Pirotta 132 „ vinealis Pass 133 „ Vitis Pirotta 133 „ Vitis Schlzr 130 Leptostroma sphaeroicles Fr 54 Leptothyrium longisporum Tliüm. et Pass. ....... 153 „ Passerinii Thüm 152 „ perpusillum Pass. et Thüm. 152 Lophiostoma ang'ustatum Fuck 121 „ Hederae Fiick 118 sexnucleatum Cooke 122 Thümenianiim Spcgaz 119 Lophium angustatum Fr 121 Lycoperdon Bovista Lin 212 „ g-iganteum Batscli 212 Macrosporium uvarum Thüm 3 Marasmius calopus Fr 61 canrlidus Fr. 62 epiphyllus Fr. var. sarmentornm Thüm. ... 63 viticola Berk. et Curt 62 Merulius corium Fr 67 Monilia fructigena Schum. 7 „ glauca Pers. . . ' 4 Mucor glaucus Lin. . 4 „ herhariorum Pers 138 „ stolonifer Ehrbg 191 Myrmaecium ruhricosum Fvick 120 Myrothecium convexum Berk. et Curt 17 „ Vitis Bon 158 Myxotryclium. caesium. Fr. 38 Naemaspora cJirysosperma Pers lo6 Necti'ia cinnaharina Fr. 116 „ viticola Berk. et Curt. .......... 115 57 Register. 221 Seite Oidium Tuckeri Berk 1 ürhilia vinosa Karst 77 Ozoniiim auricomiim Lk lüa „ fulvum Per.s 165 Pa-tcllaria atro-fusca Berk. et Curt 7ü Periconla hfjsaoides Fers. . 48 ,, elilorocepliala Fres. 50 Peronospora vitieoki De By 106 Pcstalozzia pezizokles De Not 142 „ Tkümeuiaua Spegaz 14 „ uvicola Spegaz 13 Peziza albo-violascens Alb, Schwz. 76 „ nmpelina Pass - 85 „ ascoboloidea ScIiavz 84 „ cinereo-fusca Sckwz 82 „ consjJersa Pers 81 „ FuckeUana De By 197 „ pennicillata Schwz 83 „ pruinata Schwz 81 „ tiimida Pers. 80 „ villosa Pers 75 „ vinosa Alb. Schwz 77 „ viticola Pers 80 „ viticola Pers 8o „ viticola Schwz 30 „ Vitis SchAvz 84 „ Vitis viniferae Kirclin 80 Phlebia mesenterica Fr 73 Phoma ampelmum Berk. et (Airt 31 „ baccae Catt 16 ,, confluens Berk. et Curt 150 „ Cookei Ph'otta 151 „ Negriaiium Thüm 185 „ pallens Berk. et Curt 150 ustulatum Berk. et Curt 186 r uvicola Berk. et Ciirt 15 „ „ var, Labruscae Thüm 16 n 222 Register. Seite Phoma uvicola Arcaiig 9 „ Vitis Bon. 32 Vitis Berk. et Br 151 Phyllosticta Labruscae Tliüm 189 „ viticola Thüm ■ 188 Phymatostroraa fusarioides Ccla 197 Pleospora coroiiata Niessl 129 „ pliaeocomes Ces. et De Not 129 Polyactis sdevotiophila Rabli 195 Polyporus coriuui Pers - . . . . 67 „ vaporarius Fr. var. papyraeeiis 8chwz 65 „ viticola Fr 65 Polyneraa Vitis Sclilzr. 161 Propolis prominula Thüm. 78 Psilonia maculaeformis Fr 37 Puccinia rosea Cda. 45 Pyrenopeziza Vitis Rehm 85 Pvrenotrichum Vitis Öchlzr 81 Ramularia ampelophaga Pass 9 Rebentischia appendiculosa Saee. 124 Rliaphidospora sarmenti Pass. 128 Rhizopus nigricans Ehrbg 191 Rhytisma monogramme Berk. et (Airt 183 „ Vitis Schwz 198 Roesleria hypogaea Thüm. et Pass 210 Rosellinia horrida Haszl 125 Scleroglossuni lanceolatum Pers. 200 Sclerotinia Fuckeliana Fuck 197 Sclerotium echinatum Fuck . ' . . . . 205 „ herharum N. a. Es 200 „ sarmenticolum Thüm 164 „ Semen Tode 206 „ uvae Desm 20 „ Vitis Peyl 21 Septocylindrium dissiliens Sacc 175 „ virens Sacc 48 n V Register. 223 Seite Septonema Vitis Sacc 48 Septoria ampelina Berk. et Curt 18H falx Bork, et Curt 163 Müggenburgii Pirotta 163 viticola Berk. et Curt 188 Vitis Lev 187 Vitis Sehlzr 163 Vitis Lev 170 Septüsporium Fuckelii Thüni 172 Sphaceloma ampelinum De By 18 Sphaerella t'umaginia Catt 28 „ pampini Thüm 27 „ Fyri Äivd . 203 „ sarmentorum Pirotta 135 „ sentina Fuck 203 „ Vitis Fuck 201 „ Vitis Fuck 173 „ Vitis Schizr 135 Sphaeria ampelos Schvvz 137 „ angustata Pers 121 „ appendiculosa Berk. et Br 124 „ cinnabarina Tode 116 „ cirrhata Sow 156 „ cyanogena Desm. 112 „ insitiva Tode 126 „ macuUformis Pers 201 „ Mesascium De Not 117 „ phaeocomes Berk. et Br 129 „ pruina Schwz. 204 „ sentina Fr . 203 „ subfasciculata Schwz 137 „ uberrima Gast 91 „ viticola Schwz. ............ 136 „ Vitis Rabh . 201 „ Vitis Gast 133 „ Vitis Schwz 101 „ Vitis sylvaticae Gast 145 Sphaeronaema viticolum Berk. et Curt 149 224 Register. Seite 8phaeropsis Peckiana Thüm 149 „ uvarum Bcrk. et Curt 12 ISphaerotheca Casfagnei Lev 1 Spicularia Icterus Fuck 173 Sporocadus rosaecola Rabli. 144 Sporoceplialum roseiim Cliev. 45 Sporocybe byssoicles Fr 48 Sporodum conopleoides Cda 42 Sporotrichuru akitaceimi Sckwz 43 „ ampelinum Thüm. et Pass 43 „ aureum Fr 44 „ monilioides Öpr 7 „ verticillatum Öpr 38 „ viticola Schwz 45 Stereiim cristatum Berk. et (Jurt 73 „ Leveilleanum Berk. et Curt 72 Stictis promimda Schwz. . . . - 78 „ radjiata Sace 90 „ Saccardoi Rehm 90 „ uberrima Mntg 91 Teichospora Mesascium Sace 117 Theleholus Jdrsutits Fr 81 Thelepliora alhido-carnea Schwz 70 „ ccdcea Fr 68 ,, lactescens Engl. Bot 71 „ mesenterica Pers 73 „ viticola SchAvz 70 Torida dissUiens Duby , 175 Trichoderma cmrea Fr 44 „ roseum Pers 45 Triclioderyivia rosea Hoffm 45 Tricliopeziza vlllosa Fuck 75 Trichotliecium candidum Wallr 46 „ roseum Lk 45 Tubercularia ampelophila Sace 8 „ cüiata Älh. Sehwz 58 „ sarmentorum Fr 56 Register. 225 Seite Tubercularia subdiapliana Scliwz 57 sidcata Tode 59 vulgaris Tode. var. sarmentorum Wallr. ... 56 Tymjmms viticola Fr 30 57 11 Uncinula americana Howe 183 spiralis Berk. et Curt 183 77 „ „ var. racemorum Thüm 12 Uredo Vitis Thüm 182 Valsa ampelina Nke 106 cerviculata Erb. critt. iion Fr 104 77 77 77 V lata Sace 104 ludihunda Sace 104 Rahenhorstii Nke 105 „ referciens Sace 104 „ vitigena Cooke 99 „ Vitis Berk. et Curt 101 „ Vitis Flick 99 Valsaria insitiva Ces. et De Not 126 Vermicularia compaeta Cooke et Ell 160 Volutella ciliata Fr 58 Xerotus lateritius Rav 65 „ viticola Berk. et Curt 65 Xyloglossum herharum Pers 200 Xyloma nitens Schwz 54 Druck von Adolf Holzliausun in Wien k. k. I'i.iversit.^ls-Biichdnirkerei. TAFEL I, Tafel I. Fig. 1. Sphaceloma ampeliniim De By. ,, 2. Macrosporium uvarum Thüm. 3. Hysterium Curtisii Duby. 4. Denclryphiiim Passerinianum Thüm. 5. Peronospora viticola De By. ü. Lophiostoma angustatuiii Fuck. 7. Cryptovalsa Rabenhorstii Sacc. 8. Mucor stoloiiifcr Elirbg. 9. Fusarium Cesatii Thüm. 10. Lophiostoma Hederae Fuck. 11. Spicularia Icterus Fuck. 12. Septoria ampeliua Berk. et Curt. 13. Phoma Negrianum Thüm. 14. Sphaerclla Vitis Fuck. 15. Botrytis acinorum Pers. 16. Hypoclerma commuue Duby. 17. Cytispora chrysosperma Fr. 18. Septosporium Fuckelii Thüm. 19. Lophiostoma Thüraenianum Spegaz. Tafl. F. de Thumendel. Lith,Aiist.v.AppelÄC°WieR TAFEL II. Tafel II. Fig. 1. Cicinnobolus Cesatii De Bj. 2. Gyrocerus Ammonis Cda. 3. Tubercularia sarmentorum Fr. 4. Ceiiangium viticolum Fuck. 5. Gonytrichum caesium N. a. E. 6. Spliaerella sentina Fuck. 7. Hysterographium flexuosum Rehm. 8. Aspergilkis glaucus Lk. 9. Trichothecium candidum WaUr. 10. Leptothyrium perpusilkxm Pass. et Tküm. 11. Epochnium monilioides Lk. 12. Phoma Cookei Pirotta. 13. Acrostalagmus cinnabarinus Cda. 14. Cryptostictis hysterioides Fuck. 15. Leptostroma sphaeroides Fr. 16. Coryneum microstictum Berk. et Br. 17. Hendersonia sarmentorum Westd. 18. Phymatostroma fusarioides Cda. 19. Unciiiula spiralis Bei-k. et Curt. 20. Diplodia Bacchi Pass. et Thüm. 21. Pestalozzia Thümeniana Spegaz. Taftt sy^ F. de Thiimen del. LithAnstY.AppeUC'Wien, TAFEL III. Tafel III. Fig. 1. Oidium Tuckeri Berk. 2. Tricliothecium roseura Lk. 3. Fusarium viticolum Tliüin. 4. Exosporium Badliami AavcI. 5. Leptotliyrium Fasserinii Thüm. 6. Eurotium herbariorum Lk. 7. Fusarium Rocslcri Tliüm. 8. Valsa vitigena Cooke. 9. Fusarium pampini Thüm. et Pass. 10. Phyllosticta Labruscae Thüm. 11. Phoma uvicola Berk. et Curt. 12. Leptothyrium longisporum Thüm. et Pass. 13. Phoma Vitis Bon. 14. Phoma ampelinum Berk. et Curt. 15. Botrytis cinerea Fers. 16. Cladosporium Fumago Lk. 17. Valsaria insitiva Ces. et De Not. 18. Helotium hyalopes Fuck. 19. Pleospora coronata Niessl. 20. Sporocybe byssoides Fr. 21. Leptosphaeria vinealis Pass. 22. SphaercUa pampini Thüm. 23. Cladosporium Roesleri Cattan. 24. Gloeosporium ampelophagum Sacc. 25. Pyrenopeziza Vitis Rehm. 26. Pestalozzia uvicola Pass. Taflir. Fde ThüraeR del , L!-thAnst,vAppe[&C°Wien. TAFEL IV. Tafel IV. Fig. 1. Septocylindrium dissiliens Sacc. ,, 2. Septocylindrium virens Sacc. „ 3. Fusisporium Biasolettiaiium Sacc. „ 4. Fusisporium Zaviauum Sacc. „ 5. Lopliiostoma sexnucleatum Cooke. „ 6. Cladosporium ampelinum Pass. „ 7. Rliaphidospora sarmenti Pass. „ 8. Didjmospliaeria bacchans Pass. „ 9. Roesleria hypogaea Thüm. et Pass. „ 10. Chalara fusidioides Cda. „ 11. Helotium sarmentorum De Not. „ 12. Sporotrichum ampelinum Thüm. et Pass. „ 13. Hormococcus olivaceus Sacc, i Taf.IV; F. de Thümen del. Lith.Atist.v.AppelÄC'Y/ien. TAFEL V. Tafel V. Fig. 1. Pestalozzia pezizoides De Not. 2. HysterogTapliium viticolum Rehm. 3. Hypoderma Rubi De Not. 4. Teichospora Mesascium Sacc. 5. (Jladosporium herbarum Lk. 6. TIelminthosporium decacuminatum Thüm. et Pass. 7. Graphium clavisporum Berk. et Curt. 8. Cryptovalsa ampelina Fuck. 9. Calloria vinosa Fr. 10. Uredo Vitis Thüm. 11. Diplodia interrogativa Thüm. et Pass. 12. Cryptosporium ampelinum Thüm. 13. Sphaeropsis Peckiana Thüm. 14. Hendersonia ampelina Thüm. 15. Diplodia fabaeformis Pass. et Thüm. 16. Diplodia viticola Desm. 17. Phyllosticta viticola Berk. et Curt. 18. Ascochyta Ellisii Thüm. Taf.V. (^ ^ s ^ P.deThümendel. Lith AnstY.Appel 8,C°Wien^ New York Uotanical Uarcien LiDräry QL196.V5mT53 gen Thumen, Felix von/Die Pilze des Weinstoc 3 5185 00025 2336 1 r vT'h^ •}