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Fig. 1. Der Papilio von beyden Seiten. LIN NE S. N. Ed. XII. pag. 250. P. Eques Ach. Aiax, Sp. 32. alis obtufe cauda- tis concoloribus fuſeis: faſciis flauefcentibus, angulo ani fuluo. Habitat in Ame- rica boreali. Ed. X. pag 462. Sp. 26. Mit ſtumpfgeſchwaͤnzten, auf beyden Seiten einfaͤrbigbraun mit gelblichen Binden gezeichneten Slügeln und einer rothgelben Mackel ges gen die Endſpitze der Hinterfluͤgel. Müllers Ueberf. des Naturſyſt. V. Th. I. B. pag. 574. Sp. 32. P. Aiax. Das Gelbfeld. AB RIC II Syſt. Ent. pag. 455. Sp. 49. P. Aiax. Linn. Charact. Goͤtzens Entom. Beytraͤge III. Th. pag. 55. nr. 32. P. Aiax. Der nordamericaniſche Gelbwinkel. E DWA RD Engl. Birds Tab. 34. Seligmanns Vögel. II. Th. Tab. 62. Der dunkle gelbgefleckte Papilion mit dem Schwalbenſchwanz. Aus Maryland. CRAMER Vitland. Kap. IX. Heft. Tab. 98. Fig. G. H. Pap. Eq. Ach. Marcel. lus. (Goͤtzens Ent. Beytraͤge. III. Th. pag. 84. nr. 56.) N 6 hat den P. Aiax für einen Bewohner der entlegenften Welttheile bisher gehalten. Der Herr Ritter beſchreibt ihn als Auslaͤnder von daher, und giebt nur das noͤrdliche Ameriea fuͤr deſſen Vaterland an. Er war uns lange eines der raͤthſelhaften Geſchoͤpfe, das wir nicht weiter als dem Namen nach kannten, und wo es noch unentſchieden geblieben, weh Fortſetzung der Tagſchmetterlinge, U 4] * Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theils. che Gattung unſer Syſtem damit wirklich gemeynt. Beydes hat ſich nun deutlich erklärt. Die zuverlaͤßigſten Nachrichten haben es beſtaͤtigt, daß er auch in unſerm Welttheil vorhanden. In dem ſuͤdlichen Frankreich wurde er oͤfters, und dies nach einſtimmigen Nachrichten, entdeckt. Das Original der vorliegenden Abbildung iſt aus daſiger Gegend. Meine Leſer haben dieſe Beytraͤge der Guͤte eines verehrungswürbigen Gelehrten, des ſchon öfters ge. ruͤhmten Herrn Profeſſor Hermanns in Straßburg zu danken. Durch deſſen ſo ergiebige Unterſtuͤtzung bin ich nun vermoͤgend den dritten Achiver, den unſer Welttheil erzeugt, vorlegen zu koͤnnen. Jene waͤrmere Gegenden bringen etwa mehrere Gattungen hervor, die wir noch immer nur in entlegenen Erdſtrichen geſucht. Beyſpiele ſind bereits genugſam bekannt. In der That ſind ſie noch lange nicht mit ſo gemeinſchaftlichem Eifer, mit der Sorgfalt, deren unſere Liebhaber gewohnt, in dieſer Abſicht durchwandert. Nach Geſtalt und Zeichnung kommt dieſer Falter dem P. Podalirius beynahe am naͤchſten. Seine Grundfarbe hingegen iſt gänzlich verſchieden: ſie iſt von ſchwaͤrzlichem Braun. Die Querſtreifen ſind ſchmal, und in groͤſſerer Zahl als bey jenem vorhanden. Sie ſind blaßgelb gefaͤrbt, und damit ſtimmen die Charactere buͤndig überein, die uns der Herr Ritter von ihm gegeben. Die Unterſeite hat mit der von auſſen ganz einerley Zeich nung und Farbe. Nur auf den Hinterfluͤgeln iſt noch eine hochrothe in fünf Flecken getheilte Linie da. Sie hat zu beyden Seiten eine weiſſe Ein faſſung. Unter derſelben ſtehen gegen dem Leib zwey hochrothe mondfoͤrmi⸗ ge Mackeln. Der P. Podalirius hat ſie nur einzeln. Der Umriß ſaͤmtlicher Flügel weichet noch betraͤchtlicher ab. Er hat an dem Rande tiefere Ein, ſchnitte, und iſt mehr kappenfoͤrmig gezogen. Die Hinterfluͤgel find ſehr auf. fallend in die Laͤnge geſtreckt. Ihre Endſpitze hat in dem Ausmaas gegen jene, des erſterwaͤhnten Falters, eine mehr als gedoppelte Groͤſſe. Sie ziehet ſich nach faſt gleichlaufender Breite in eine ſtumpfe Spitze zuſammen. So geſtaltete Fluͤgel nennet Herr von Linne, ohngeachtet ihrer Laͤnge und ſo ſchmalen Fortſätzen, dennoch ſtumpfſchwaͤnzige Flügel (alas obtuſe cau- datas). Auf die Form der Endſpitze kommt es eben nur an. Bey dem Podalirius und Machaon ziehet fie ſich geſchmeidig in ein ſchaͤrferes Eck; an dem P. Aiax hingegen iſt fie am Ende wirklich gerundet. Die genaueſte Abbildung macht es an ſich unnoͤthig, bey deſſen Beſchreibung mich länger verweilen zu dürfen. Von der Zeit feines Fluges, von dem Aufenthaltsort feiner Raupe und den uͤbrigen, deſſen Naturgeſchichte angehenden Umſtaͤnden, bin ich uns DS P. Eques Ach. Aiax. Der Ajax, der braune Segelvogel. 3 vermoͤgend das Zuverlaͤſige zu ſagen. Es iſt dies ſpaͤtern Entdeckungen vors behalten. Von ſyſtematiſchen Berichtigungen aber iſt noch einiges zu erläutern übrig gelaffen. Herr von Linne beziehet ſich auf eine Beſchreibung des Rai a). Hier aber finde ich im mindeſten nicht Charactere bemerkt, die folches entfcheis den. Er beſchreibt hier einen virginiſchen Falter, von dem er nicht mehr erwaͤhnt, als daß er dem P. Machaon aͤhnlich geweſen. Er beziehet ſich auf Muffets Abbildung. Dorten iſt aber für das Raͤthſelhafte noch weni» ger Auskunft gelaſſen. Nur nach der ſo betraͤchtlich verlaͤngerten Endſpitze läßt ſich ein P. Ajax vermuthen, ſonſten wuͤrde man ihn ohne Tadel auch für den Podalirius halten. In dem Houttuiniſchen Werke, und nach dem» ſelben in der teutſchen Ueberſetzung des Naturſyſtems 5) iſt unter dem Nas men des P. Aiax eine Abbildung beygebracht worden. Sie wird als eine Abaͤnderung beſchrieben, und eine nordamericaniſche Art geheiſſen. Allein, auch dazu iſt nicht die mindeſte Aehnlichkeit da. Man ſiehet keine ſchraͤgen Binden daran. Vielmehr ziehet ſich in der Mitte der Fluͤgel ein Schleyer die Laͤnge hin, welcher die durchlaufende Sehnen in breite und kurzgeſtaltete Flecken theilet. Das übrige iſt fo abweichend, daß gar keine Charactere das bey zu vereinigen find. Edwards Falter hingegen, auf den ſich unſer Sy⸗ ſtem in obenangezeigter Stelle bezogen, ſtimmet mit vorliegender Abbildung auf das genaueſte uͤberein. Vergleichung meines Originals dorten ſorgfaͤltig entworfen. mer hat davon eine Abbildung gegeben, wie ich ſchon oben bemerkt. vermiſſen wir den Linneiſchen Namen. a) rAı Hiſt. Inf. pag. 111. nr. 2. Ich ſetze die ſaͤmtlichen Worte hier bey. Pa- pilio alis ampliſſimis, flauicante et nigro coloribus pulcherrime variegatis, interio. ribus caudatis, maior Virginiana. Diur- narum prima, omnium maxima, MVF- FE T. Theat. Inf. pag. 98, Haec prae- cedenti, (war P. Machaon nach Raupe und Falter) excepta magnitudine, qua eam ex- cellit, ſimillima eft, vt dubitem an acci- dentaliter potius quam ſpecifice, vt vo- cant, ab ea differat: ideoque quamuis ex- otica fit, a praecedente minime feparan- Ich finde wenigſtens alle weſentliche Züge in Auch Herr Cra⸗ Nur Er hat ihn aus unbekannten Urſachen [A 2] dam cenſemus. Seine naͤchſtfolgende oder dritte Gattung, die er von der erſtern oder dem Machaon ſorgfaͤltig unterſcheidet, iſt der P. Podalirius L. ıonston hat nach MOUFFET Tab. VI. eine verkleinerte Fi⸗ gur beygebracht, und eben fo nach denſelben pag. 55. beſchrieben. b) Müllers Ueberfegung obenangefuͤhr⸗ fen Orts. Tab. XVII. fig. 3. In dem neuen Schauplatz der Nat. I. B. pag. 163. iſt, ſo wie in Onomat. Hiſt. Nat. P. VI. pag. 22. unter dem Namen P. Aiax, nichts Beſtimm⸗ tes geſagt. 4 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theils. p. Marcellus geheiſſen, und nur Virginien fuͤr deſſen Vaterland gehalten. Nach der Gröffe iſt er um etwas kleiner, als ihn vorliegende Tafel zeigt. Doch wit wiſſen, wie verſchieden ſchon ein Machaon und Podalirius nach dem Ausmaas auch in unſern Gegenden iſt. Von dem P. Aiax haben wir zuverlaͤßige Nachricht, daß man ihn auch gedoppelt groͤſſer gefunden. Die Zeichnung des Herrn Cramers giebt ſonſt nichts Abweichendes an. Nur die rothen Flecken auf der Unterſeite der Hinterfluͤgel find dorten breiter ge bildet. Sie hangen mit der Linie von gleicher Farbe ohne allen Abſtand zus ſammen. In unſerm Original iſt dieſe Verzierung um vieles ſchmaͤler und ſehr deutlich getrennt. Tab. LI. Continuat. I. P. Pl. Vrb. Maluae Varietas. Fig. 2. Der Zweyfalter von beyden Seiten. (I. Th. pag. 302. Tab. XXIII. fig. 2.) Den P. Maluae treffen wir in manchfaltiger Abaͤnderung an. Er iſt in dem koͤrperlichen Ausmaas, in der Farbe, in der Anzahl und Gröffe der Flecken zugleich ſehr auffallend verſchieden. Unter allen dieſen ſcheint die Bar rietaͤt nach vorliegender Abbildung den Vorzug des Sonderbaren und Gel tenen zu haben. Hier iſt die Grundfarbe der Vorderfluͤgel weiß, oder ei gentlich ſticht ſie mehr ins Gelbliche ab. Die durchlaufenden ſchwaͤrzlichen Sehnen bilden da Flecken von laͤnglicher Form. Dieſe geben dem Falter ein ganz befremdendes Anſehen. Im uͤbrigen aber iſt das Abweichende kaum erheblich. Ob er von eigener Race oder einer zufälligen Entſtehung, bin ich nicht zu entſcheiden vermoͤgend. Das Original iſt aus der Gegend von Er lang, und findet fi) in der berühmten Sammlung des Herrn Hofrath Ru⸗ dolph, von da ich es durch deſſen Güte mitgetheilt erhalten. Der hundert und dreyzehende europaͤiſche Tagſchmetterling. Tab. LI.» Continuat. I. Fig. 3. P. Pl. Vrb. Alcae Der Falter der Gartenmalve. Alis denticulatis diuaricatis fuſeis nigro - maculatis, fuperioribug maculis pellucidis in apice tribus, in difco quatuor, ſparſis. & Man hat dieſen Falter für eine Abänderung des P. Maluae, ſonach beyde für einerley Gattung erklärt, Dies habe ich ſchon in der Beſchreibung P. Pl. Vrb. Alceae. Der Falter der Gartenmalve. „ des letztern erwaͤhnt. Roͤſel hat denſelben nach der 7. Figur ſeiner X. Ta. fel in Abbildung geliefert, und beyde fuͤr zufaͤllige Abweichung erklaͤrt. Mir iſt ſeitdem eine genauere Unterſuchung angelegen geweſen. Seit einigen Jah. ren kam mir gerade die Raupe dieſes P. Alceae, fo nenne ich ihn von der gewoͤhnlichſten Futterpflanze, der aleea roſea, unſerer gemeinen Gartenmal— ve, beſonders häufig zu Handen. Zu Verſuchen, deren ich benoͤthiget war, gaben ſie zuverlaͤßige Probe. Ich fand ſie faſt zu jeder Zeit auf beſagtem Gewaͤchs, von dem ich zur Bezeichnung deſſelben den Namen geborgt. In den erſten Tagen des Frühlings entdeckten ſich ſchon auf dem vorjährigen Laub uͤberwinterte Raupen in ausgewachſener Groͤſſe. Zugleich fand ich Chry · ſaliden, die ſich etwa ſchon im ſpaͤteſten Herbſt verwandelt. Die friſchern Sproſſen der Pflanze naͤhrten eine kaum aus dem Ey entwickelte Brut. In ſo ungleichem Wachsthum und Alter traf ich ſie das Jahr hindurch an. Sie ergaben einerley Falter, ſie mochten ſich im Fruͤhling oder Herbſt aus einſaͤh · rigen oder uͤberwinterten Chryſaliden entwickeln. Die Naturtriebe blieben von unveraͤnderter Art. Gleich nach der Entwickelung aus dem Ey verfertigten fie ſich, vermittelt ſtarker Fäden, ein Gewoͤlbe in einer Hoͤhlung des Blatts, das fie zu dieſem Endzweck enger zuſammen gezogen. In dieſen Wohnun⸗ gen giengen ſie auch ihre letzte Verwandlung an. Den Spaͤtlingen dienet ein ſo ſicherer Bau zum Schutz fuͤr die Ungemaͤchlichkeiten des Winters und denen im Sommer fuͤr Feinde, die weit gefaͤhrlicher ſind. Eine Vergleichung der Raupe des P. Maluae war mir gleich angele gen geweſen. Beyde ſollten einen entſcheidenden Character ergeben, fo unbe⸗ deutend er immerhin ſchiene. Ich hatte aber das Gluͤck nicht, eine einzige erhalten zu koͤnnen. Nach der Abbildung und jeden Bemerkungen gab ſich keine Verſchiedenheit an. Die Raupe dieſes Falters hat gleiche Geſtalt, Far⸗ be und Zeichnung. Ich habe fie fo abaͤndernd wie jene, lichtgrau, braͤun⸗ lich und ſchwaͤrzlich gefunden. Keine derſelben hat in der Entwickelung die mindeſte Abweichung ergeben. Ich erhielte beftändig daraus einerley Falter. Der Ring naͤchſt dem Kopf, (Roͤſel nennt ihn den Hals), iſt gleichfalls wie an jener gefärbt. In Frankreich hat man den P. Alceae nicht, den P. Maluae aber ſehr häufig. Geoffroi beſchreibt die Raupe des letztern, wie ich ſchon dorten erwähnt, ganz uͤbereinſtimmend mit dieſer. Nach der Ber ſchreibung des Herrn von Linne wird eben dieſes geſagt. Ich habe daher ihre Beſchreibung gänzlich zu umgehen. Der Falter hingegen, der um fo betraͤchtlicher verſchieden, erfordert, daß ich ihn genauer bezeichne. (2 3] 6 Fiortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theils. Seine Grundfarbe iſt ein roͤthliches Grau. Es finden ſich darauf ver⸗ ſchiedene die Laͤnge hin verbreitete Flecken von dunkelbraͤunlichem Gruͤn. Drey viereckigte Puncte von hellweiſſer vielmehr durchſcheinender Farbe ſtehen ger gen die Fluͤgelſpitze in gerader Linie neben einander. Noch drey bis vier were den gleichfalls in der mittlern Flaͤche bemerkt. Auf den Hinterfluͤgeln ſind nicht minder einige da. Sie ſind aber ſehr blaß, und nur gegen das Licht gehalten erſichtlich. Doch habe ich bey Varietaͤten, obwohl ſehr ſelten, ſolche gleich helle, wie die Vorderfluͤgel fie hatten, wahrgenommen. Der Rand ſaͤmtlicher Fluͤgel iſt abwechſelnd, in weiß und dunkelbraune zackigte Spitzen geformt. An einigen ſind es verlaͤngerte Schuppen unter denen, die von der dunkeln Farbe am weiteſten hervor ſtehen. Bey dem P. Maluae ift der Rand gleichlaufend, und die Flecken daran find nicht in Spitzen verlaͤn gert, ſondern viereckig gebildet. Die Unterſeite ſaͤmtlicher Fluͤgel iſt von dunkler Farbe, mit braun und gruͤnlicher Miſchung. Jener fuͤhrt ſie heller, mehr mit Weiſſem und Gelben vermengt. Nach der Groͤſſe hat man ihn um die Hälfte kleiner, aber auch um vieles betraͤchtlicher gefunden, als vor⸗ liegende Abbildung erweißt. Er erſcheint in gleichen Zeiten und Orten mit dem P. Maluae. Herr Sulzer hat ihn für den P. Tages L. erklaͤrt a). Der hundert und vierzehende europaͤiſche Tagſchmetterling. Tab. LI. Continuat. I. P. Pl. Rur. Tiphys. Der Argus Tiphys. Fig. 4. Der Schmetterling von beyden Seiten. Alis ecaudatis fupra fuſcis bafı caerulefcentibus, ſubtus cinereis ocellis oblongis numerofis. Nach flüchtigen Blicken möchte dieſer Argusſchmetterling wohl wenig verſchieden von einigen ſchon behandelten Arten beduͤnken. Vielleicht wer den mir ſogar Vorwuͤrfe gemacht: die Zahl der Gattungen unnöthig ger haͤuft zu haben. Man glaubt mit wenigen Namen Erleichterung in die ſen Kenntniſſen zu finden, wo ſich dadurch nur groͤſſere Verwirrung ergiebt. Die Natur hat einige Gattungen durch kaum erheblich ſcheinende Zuſaͤtze, dennoch weſentlich bezeichnet. Die dem Sphinx Filipendulae, dem P. Cin- a) Abgekuͤrzte Geſchichte der Inſecten. gegeben. In der Abbildung aber erfcheis Tab. XIX. fig. 6.7. pag 146. In der nen fie von betraͤchtlicher Gloͤſſe und in ges Beſchreibung werden daſelbſt die Flecken doppelter Reihe, und heller als die auf auf den Hinterffuͤgeln kaum merklich an den Vorderfluͤgeln. P. Pl. Rur. Tiphys. Der Argus Tiphys. 7 xia, und eben dem P. Argus ähnliche Arten find Beyſpiele, die keines wei. tern Erweiſes beduͤrfen. Man meynt aber, eben dieſelbe gienge bey allen Gattungen nach gleichen Geſetzen zu Werk. Nicht jede veraͤnderte Farbe, ſogar die entgegengeſetzte Zeichnung nicht, noch weniger ein Strich, oder ei— ne Mackel kan für fpecififchen Unterſcheid gelten. Wir haben das Zufaͤl— lige von dem Weſentlichen genau unter ſcheiden zu lernen. Dies vermag aber nur die Erfahrung zu lehren. Doch hier iſt der Ort nicht, dieſes deut» licher erläutern zu koͤnnen. Ich bemerke nur, daß die Arguſſe unſeren Erd. ſtrichen etwas Eigenes ſind. Wir beſitzen eine betraͤchtlich groͤſſere Anzahl derſelben, als ſich irgend in anderen Welttheilen entdeckt. Die wenigen Arten, die wir von da erhalten, ſind uͤberdieß in ihrem Bau von den Un⸗ ſerigen gaͤnzlich verſchieden, und ſcheinen eine eigene Abtheilung zu machen. Sie ſind ſonach unſeren Gegenden urſpruͤnglich angewieſene Geſchoͤpfe. Wie ſpaͤte aber haben wir ſolche kennen gelernt. Es ſind wenige Jahre, wo man kaum angefangen, einzelne Gattungen davon zu ſondern. Wie viele haben ſich der Zeit entdeckt, wie viele ſind noch verborgen geblieben. Ich habe nun den Unterſcheid dieſes Falters zu zeigen. Er fordert eine etwas umſtaͤndliche Beſchreibung. i Die Oberſeite hat zur Grundfarbe ein etwas ins Lichtgraue fallendes Braun ohne dem mindeſten Glanz. ſaͤchſt an dem aͤuſſern Rand ziehet ſich die Laͤnge hin ein weiſſer Strich. Die Borden des hintern Randes ſind abwechſelnd weiß und braun von wuͤrflichter Form. In der Mitte der Vorderfluͤgel zeigt ſich ein ſchwarzer Punct, etwas mit weißgrauen um— zogen. An der Spitze der Hinterflügel finden ſich vier derſelben, von denen der aͤuſſere Rand eine weiſſe, der innere hingegen eine rothe Einfaſſung bes ſitz. Sie find noch uͤberdies mit einer ſchwarzen Linie umgeben. Die Un. terſeite der Vorderfluͤgel iſt hellgrau, die Hinterflügel aber haben fie etwas mehr braͤunlich, oder ins Gelbe gemiſcht. Die aͤugigen Flecken ſind in der Lage und Form von denen wie ſie irgend einige Argus Arten beſitzen, gaͤnzlich verſchieden. In dem Winkel der Grundfläche der Vorderfluͤgel findet ſich ein ins ablangrunde gezogener Flecken, und neben dieſem ein kleinerer von ſchwarzer Farbe. Einen dergleichen in bogenfoͤrmiger Geſtalt von beträchtlie cher Laͤnge wird man an der Seite gegen die Hinterfluͤgel gewahr. Den Punct, welchen die Auſſenſeite befist, hat auch die innere in gleicher Lage. Nur erſcheint er hier gebeppelt , oder wie aus zweyen zuſammengeſetzt. Naͤchſt denſelben ziehet ſich eine Reihe von fuͤnf ſchwarzen Flecken in einer Kruͤmmung ſchraͤge durch den Flügel. Sie find ſehr breit und mit weiſſen 8 Fortſetzung der Tagfchmetterlinge des erſten Theils. das ſich in die Grundfläche verliert, gefaßt. Eine andere Reihe von gröf ſern Flecken zeigt ſich daneben, ſie ſind herzfoͤrmig geſtaltet, und rothgelb gefärbt Der Rand iſt da, wo die Borden anſtehen, mit Puncten beſetzt, welche die durchlaufenden Sehnen in einzelne Paare trennen. Die Unterſei⸗ te der Hinterfluͤgel hat gegen die Grundfläche fünf Punete mit breiten Rin ⸗ gen von weiſſer Farbe. In der Mitte ſteht ein herzfoͤrmiger Flecken von hellem Weiß. Ein Paar dieſer augigten Puncte ſind noch gegen den innern Rand geordnet, drey ftehen ferner in der Mitte, und zwey gegen die Flügel ſpitze. Der letztere iſt gedoppelt. Den Rand umgaben fieben rothgelbe Fler cken mit ſchwarzer Einfaſſung, dieſe ſind wieder mit Weiſſem umzogen. Das andere Geſchlecht dieſes Falters kenne ich nicht. Ob daſſelbe auch nach der Grundfarbe verſchieden, haben Erfahrungen zu lehren. Das Exem⸗ plar, von dem hier die Abbildung genommen, fand ſich in der Gegend von Erlang. Es wird in der zahlreichen Sammlung des Herrn Hofrath Ru⸗ dolphs verwahrt. Der hundert und funfzehende europaͤiſche Tagſchmetterling. Tab. LII. Continuat. II. P. N. Phal. Vau album. Das weiſſe Vau. Fig. 1. Der weibliche Papilio von beyden Seiten. Alis angulatis flauis nitentibus, nigro punctatis, pofticis ſubtus V albo notatis. CRAMER Vitland. Kapp. VII. St. pag. 124. Tab. 78. fig. C. D. Pap. Egea. Papillons d' Europe. nr. I. pag. 113. Varieté du Gamma (C alb. Lin.) Planche V. fig. 5. g. h. Goͤtzens Entom. Beytraͤge. III. B. pag. 379. Egea. Die Conſtantinopolitaniſche Egea. Alis acuto - dentatis ferrugineis; poſticis litura curua alba. Der in Abbildung hier vorliegende Falter hat ſich vor kurzem entdeckt. Man hat ihn als Auslaͤnder eher gekannt, als wir noch erfahren, daß er auch in unſerm Welttheil vorhanden. Herr Cramer hat die erſte Abbil⸗ dung deſſelben geliefert, und ihn unter dem eigenen Namen des P. Egea bes ſchrieben. Die Gegenden von a) Smyrna und Conſtantinopel werden als deſſen a) Oben angeführten Orts. Er bi le nom de RoBERT le diable, ou Gam- ſchreibt ihn mit folgenden Worten. “Cette ma, a caufe de bords decoupes de fes Nymphe aveugle reſſemble a un papillon ailes, cependant celui - ci differe de l’au- d' Europe, auquel on donne ordinairement tre, en ce que les täches noires du def: P. N. Phal. Vau album, Das weilte Bau, 9 deſſen einzige Wohnplaͤtze geruͤhmt. In eben augefuͤhrtem Werke der Pap. d' Europe haben wir die zweyte Abbildung erhalten. Hier wird er als eine einheimiſche Gattung, doch nur unter dem Namen einer Abänderung des P. C album 5), beſchrieben. Das ſuͤdliche Frankreich, beſonders die Provence, zehlt ihn unter ihre nicht ſeltenen Producte. Ich habe ſchon vor einigen Jahren durch meinen Freund, dem unſere Liebhaber fo viele wichtige Entde⸗ ſus des alles ſont beaucoup plus petites, et qu' au deſſous le deſſein de la cou- leur fonciere eft tout autre, car au lieu d' un C blanc, fur le milieu des alles inferieures, celui ci a un blanc. Les pieds anterieurs font barbus et appliques ſur la poitrine ou au col du papillon en forme de touffes. On le trouve aux en- virons de Conſtantinople et a Smyrne, et celui · ci eſt defline d' après un Ori- ginal, qui ſe trouve dans le Cabinet de S. Exc. Mr. le Baron RE GNE RS., 6) Dbenangeführten Orks. “La figure 5. g. h. eft une varieté (des C alb. L.) ti- re& du Cabinet de Mr. d' o RCV: Elle lui vint de Provence, Comme I' on voit, fa couleur eſt plus claire, ſes taches plus petites, et J angle de l' alle inferieure beaucoup plus court. C' eſt une varie- te dans la Provence m&me, ou ' eſpece eſt en general comme aux environs de Pa- ris etc.,„ Da ich hier die erſte Gelegenheit habe, obgedachtes franzoͤſiſches Werk anfuͤhren zu koͤnnen: fo ſcheint es Pflicht zu ſeyn, mei nen Leſern einige Nachricht davon zu geben. Es fuͤhret den Titul: Inſectes d' Europe, peints d' apres nature par Mr. ernst, graves par Mr, GERARDIN et colo- ries fous leur direction. Premiere Par- tie. (Papillons d’Europe). Les Che. nilles, Chryfalides et Papillons de jour. Decrits par le R. P. Engramelle Rel. Aug. Paris 1779. gr. Quartform. Eine Fortſetzung der Tagſchmetterlinge. ausfuͤhrliche Anzeige findet ſich bereits in Herrn Beckmanns phyſic. Bibl. X. B. I. St. pag. 152. Desgleichen in Herrn Pas ſtor Goͤtzens Eatom. Beytr. III. Th. 1.3. Vorrede pag. 27. Ferner einige ungemein wichtige Bemerkungen in den Frankfurther Beytr. zu Ausbreitung nuͤtzlicher Kuͤnſte und Wiſſenſchaften 1780. V. St. pag. 82. die den Herrn Gerning zum Verfaſſer haben. Gegenwaͤrtig ſind drey Hefte geliefert, wel: che 36. illuminirte Tafeln und 1. Alpha⸗ bet Beſchreibung enthalten. Jedes Heſt, oder 12. Tafeln mit der Beſchreibung, kommt in teutſchen Buchlaͤden auf 10. fl. rhl. im Preiß zu ſtehen. Die Einrichtung iſt nach Art des Crameriſchen Werkes der auslaͤn⸗ diſchen Schmetterlinge. Das Syſtem des Geoffroi ſcheint nach den Hauptabtheilun⸗ gen zum Grund gelegt zu ſeyn. Dieſes Werk, an dem keine Koſten geſparet ters den, und das alle aͤuſſerliche Zierde beſitzt, iſt das erſte dieſer Art in Frankreich. Ein ſo ruͤhmliches Unternehmen wird durch die Anſtalten und den Aufwand des Mr. d' o x. c *, Financier - General de Champagne zu Paris eigentlich ausgefuͤhrt. Auf den vorjaͤhrigen Reiſen durch Teutſchland haben unſere Liebhaber dieſen groſſen Freund der Entomologie perſoͤnlich zu kennen die Ehre gehabt. Bey ſo unermuͤdetem Eifer, und ſelbſten koͤniglichen Unterſtuͤtzung, wird das Moͤglichſte in der Vollſlaͤndigkeit zu liefern - geſucht. Zur Ergänzung der franzoͤſiſchen Namen, die dorten neue Gattungen zum er⸗ B. 10 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theils. ckungen zu danken, einige Exemplare von daher nach beyden Geſchlechtern er. halten. Man hat ihn ſeitdem auch in Sachſen entdeckt. In unſerm Franken aber hat ſich derſel⸗ von dieſer Erfahrung mir Buͤrge. be noch niemalen gezeigt. fienmal erhalten, werden meine Leſer von mir die noͤthigen Nachtraͤge fordern. Ich lieſere ſie hier mit Anzeige der Tafeln und einigen Berichtigungen, die mir erheblich beduͤukten. Die gemeinſchaſtliche Abſicht, der Eifer nichts unbenutzt zu laſſen, was zur Ausbreitung dieſer Kenntniſſe dienet, oder die Vollſtaͤndigkeit fordert; macht es an ſich zur ſchuldigſten Pflicht. Von Zeit zu Zeit werde ich nach Gelegenheit ſortzu— fahren nicht ermangeln. In der Ordnung kommen die Falter mit vier Fuͤſſen da zuerſt, und ſonach enthaͤlt Planche I. nr. 1. Le Morio. p. 1. (An- tiopa Lin. unſerer XII. Tafel). Fig. a. Raupe. b. Chryſalide. c. Der Papilio in der Groͤſſe, wie er aus der Chryſalide kommt. d. Die Oberſeite des maͤnnlichen gemeinen Papil. e. Die Unterfeite. k. Ei: ne ſeltene Varſetaͤt ohne blaue Flecken, aus dem Cabinet des Herrn Gerning. g. Eine Varietaͤt mit gelben, h. mit weiſſem Saum. (Unſerer XX. Taf) h. Ein Weibchen nach der Oberſeite von der ger meinen Art. Pl. II. nr. 2. Le Paon du jour. pag. 5. (Io. Lin. unferer V. Taf.) Fig. a. Raus pe. d. Chryſalide. e Der maͤnnliche Pa, pilio Oberſeite, d. Unterſeite. e. Der weibliche, Oberſeite; f. Unterſeite. Pl. III. nr. 3. La grande Tortue. pag. 8. (Polychloros L. unſerer XIII. Taf.) Fig. a. Weibliche Raupe: dunkler; b. maͤnnli⸗ che: heller. f. Eine groͤſſere, dunkler. Erſt jetzt habe ich Gelegenheit, eine Abbildung vorlegen zu koͤnnen. Ein unſtrittiges Exemplar iſt c. Chryſalide roͤthlich mit Silberflecken. g. Dergleichen dunn l mit guͤldenen. d. Des männlichen Zweyfalters Oberſeite, e. deſſen Unterſeite. h. Der weibliche, Oberſeite, i. Unterſeite. Pl. IV. nr. 4. La petite Tortue. pag. Tr. (Vrticae L. unſerer XIII. Tafel). Fig. a. b. c. Raupen in verſchiedener Farbe. d. Chryſalide. e. Maͤnnlicher Zweyfalter, Oberſeite, k. Unterſeite. g. Weiblicher, Oberſeite, h. Unterſeite. Pl. V. nr. 5. Le Gamma. pag. 14. (C. al- bum L.) Fig a. Raupe. b. Chryſalide. c. Oberſeite des weiblichen Falters. (Unf. XIII. Taf. fig. 3.) d. Unterſeite, e. Ober ſeite des männlichen Falters. k. Unterfeis te. (Scheint der nemliche zu ſeyn, den unfere LIX. Tafel, Cont. IX. fig. 3. ab» gebildet. Es iſt nicht ausgemacht, daß ſie nur ſexu von einander unterſchieden find. Man hat wirklich beyde Geſchlech⸗ ter eines jeden von einerley Farbe). Fig. g. Oberſeite. h. Unterſeite des P. V al. bum. (inf. LU. Taf. Cont. II. fig. 2.) welche hier als Varietaͤt angegeben iſt. Pl. VI. nr. 6. Le Vulcain. pag. 17. (Ata- lanta L. Tab. XIV.) Fig. a. b. c. d. ge- woͤhnliche Varietaͤten der Raupe. e. Chry⸗ ſalide. f. Der männliche Papillio, Ober⸗ ſeite, g. Unterſeite. h. Der weibliche, Oberſeite, i. Unterſeite. Pl. VII. nr. 2. La belle Dame. pag. 20. (Cardui L. Tab. X.) Fig. a. Eine ſchwaͤrz⸗ liche, b. eine blaſſe Raupe. o. Chryſali⸗ P. N. Phal. Vau album. Das weiſſe Vau. 11 Es iſt ſchuldige Forderung, deſſen Gattungsrechte nun ausfuͤhrlich zu zeigen. In der That kommt er dem P. C album ſehr nahe. Schon nach der Anlage der Fluͤgel weicht er aber betraͤchtlich von demſelben ab. Jener hat, wie ſich meine Leſer erinnern, etwas ganz Eigenes in den hohlen Aus ſchnitten der Hinterfluͤgel, fie werden von den vordern kaum an der Grund» fläche uͤberdeckt. Hier find fie um vieles breiter, fie decken in gröfferer Fla. B 2] de. d. Des männlichen Zweyfalters Ober⸗ ſeite, e. Unterſeite. k. Des weiblichen Oberſeite, g. Unterſeite. Pl. VIII. nr. 8. La carte geographique brune. pag. 22. (Prorſa L. Tab. XV.) Fig. a. Eine ſchwarze, b. eine braune Raupe. c. Chryſalide. d. Der Papilio, Oberſeite, e. Uaterſeite. nr. g. La carte geographique fauve p. 24. Levana L. Tab. XV.) Fig. a. Raupe. b. Chryſalide. c. Oberſeite des Papilions. d. Unterſeite. e. Eine ſeltene Ausart aus dem Cabinet des Herrn Gerning. (Iſt auf unſerer LIX. Tafel, Cont. IX. fig. 5. von daher abgebildet. Pl. IX. nr. 10. Le Silvain. pag. 26. (Po- puli I.) Fig a. Maͤnnlicher Zweyfalter, Oberſeite, mit vier einzelnen weiſſen Fle— cken; b. Unterſeite. c. Oberſeite eines angeblich weiblichen, mit mehrern weiſſen Flecken; d. deſſen Unterſeite (wird von dem in der folgenden Pl. X. unterſchieden, und als eine eigene Gattung behandelt. Iſt aber an ſich von dem unſ. XXXI. Tas fel Suppl. VII. nicht verſchieden. Pl. X. nr. 11. Le grand Silvain. pag. 27. (P. Populi L. foem. Tab. XII. fig. 1.) a. Raupe. b. Chryſalide. o. Oberſeite des weiblichen Papilions, d. Unterſeite. (Nach einſtimmigen Erfahrungen hat es ſich nun beſtaͤttigt, daß dieſer groͤſſere Falter das Weibchen zu dem vorigen iſt. Beyde aber ändern nach der Anzahl der weiſſen Flecken verſchiedentlich ab. nr. 12. Le Silvain Coenobite. pag 29. Aus der Sammlung des Herrn Gerning, wovon wir dieſen Falter gleichfalls auf der LIX. Tafel, Cont. IX. fig. 1. abgebildet liefern. Er iſt der P. Lucilla des Syſt. Verz. Wir geben ihm dorten den Na⸗ men Camilla. Pl. XI. nr. 13. Le petit Silvain. pag. 29. (P. Sybilla L. Tab. XIV. fig. 2.) Fig. a. Die Raupe. b. Chryſalide. c. Unter ſeite des Papilio; d. deſſen Oberſeite. e. Oberſeite, k. Unterſeite eines ſehr aͤhn⸗ lichen Falters, der als eine Varietaͤt ans gegeben wird, aber ohnfehlbar eigene Gat , tung iſt. Die Oberſeite iſt ganz ſchwarz⸗ braun, mit etwas blaulich ſchillernden Flecken. Nur ſcheint er mehr eine Ausart zu ſeyn, da die Oberſeite des rechten Hin⸗ terfluͤgels zwey weiſſe Flecken, deren Uns terſeite fuͤnf in der Mitte, die linke aber keine derſelben hat. Er iſt aus Engeland, und von dem Cabinet der Mad. de mu- 11GN in Abbildung mitgetheilt worden. In der Folge werde ich entſcheidende Nach⸗ richten beyzubringen nicht unterlaſſen. nr. 14. Le Sylvain azuré. pag. 32. (Iſt unſer P. Lucilla. Tab. XXXVIII. Suppl. XIV. fig. 2.) Fig. a. Unterſeite. b. Ober⸗ ſeite. Pl. XII. nr. 15. Le Tabac d' Eſpagne. p. 34. (Paphia L. Tab. XVII. fig. 1. 2.) Fig. a. Raupe. b. Chryſalide. o. Der maͤnnliche Papilio, Oberſeite; d. Unter⸗ ſeite. e. Der weibliche, Oberſeite; £ Um 12 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theils. che. Sonach ein weſentlicher Unterfcheid in koͤrperlicher Anlage, und mehr bedürfen wir nicht. Der Ausſchnitt der Flügel iſt von einer eben fo veraͤn⸗ derten Form. Die hervorſtehenden Ecken ziehen ſich in ſchaͤrfere Spitzen, da fie bey jenem faſt abgerundet erſcheinen. Sie find mehr ins Flache gezo⸗ gen, nicht in gleich gekruͤmmter Hoͤhlung, wie an jenem, vertieft. Die mittlere Spitze der Hinterfluͤgel hat ein weit kuͤrzeres Maas, ſo wie auch der terſeite. Nach fig. h. iſt die Oberſeite, und nach fig. i. die Unterſeite eines aͤhn⸗ lichen weiblichen Zweyfalters aus der Sammlung des Herrn Gerning abgebil⸗ det. Es iſt dies aber eine weſentlich ver: ſchiedene Gattung, nemlich der P. Pando. ra des Syſt. Vers. , wovon wir auch nach dem Maͤnnchen in der folgenden LVIII. Taf. Cont. VIII. fig. 1. a. eine Abbildung liefern. Die Mittheilung deſſelben haben wir gleichfalls Herrn Gerning zu danken. Pl. XIII. nr. 16. Le grand nacre. pag. 5l. Iſt hier unter Anſuͤhrung des Hrn. Linne pag. 785. nr. 209. für Paphia angegeben. (P. Adippe Lin.) Fig. a. Die Raupe. Es wird geſagt, daß fie ſich von der vio- la tricolor nähre, Nach der Abbildung ſcheint fie von der aglaia kaum verſchieden zu ſeyn. b. Chryſalide. . Des männlis chen Falters Oberſeite, d. Unterſeite. (Tab. XVIII. fig. 1.) e. f. Ober und Unter: ſeite einer ſeltenen Ausart aus der Samm⸗ lung des Herrn Gernings, welche wir gleichfalls Tab. LX. Cont. X. fig. 3. lie: fern. Fig. g. Oberſeite des weiblichen, und h. deren Unterſeite. (Tab. XLIII. Suppl. XIX. fig. 2.) i. Eine Varietaͤt. (Iſt der Falter Tab. XXVI. Suppl. II. fig. 4. und vermuthlich deſſen Weibchen. Nach naͤhern Erfahrungen eine eigene Gab» tung, wovon in der Folge mit mehrern zu handeln, Pl. XV. nr. 12. Le nacre, pag. 33. ohne Beziehung auf Linne. (P. Aglaia. L.) Fig. a. Oberſeite des maͤnnlichen Falters, b. Unterſeite. (Tab. XVII. fig. 3.) Fig. c. Oberſeite des weiblichen Falters, d. Un⸗ terſeite. (Tab. LX. Cont. X. fig. 3.) nr. 18. Le nacre decoupé. pag. 54. Fig. a. Oberſeite, b. Unterſeite. Es iſt dies der auslaͤndiſche P. Niphe L., welchen ich deßhalb auf der 58. Tafel, oder der Sten diefer Fortſetzung geliefert, wo ich weite⸗ re Anſtaͤnde erwaͤhnt, Pl. XV. nr. 19. Le chiffre. pag. 33. Fig. a. Oberſeite, b. Unterſeite. (Iſt P. Nio- be. Tab. XVIII. fig. 4.) Die Unterſei⸗ te der Hinterfluͤgel hat hier einen gelben Grund, ſo wie ſich dieſer Falter auch oͤf— ters zeigt. Fig. c. Eine Abänderung defr ſelben, mit etlichen blaßſilbernen Flecken, nach der Unterſeite. nr. 20. La grande violette, pag. 56. Fig. a. Oberſeite, b. Unterſeite des weiblichen Falters. (P. Chloris Tab. XL IV. Suppl. XX.) Fig. e. Die Unterſeite des maͤnn⸗ lichen Falters iſt nach einem Original von beyden Seiten auf der 64. Tafel, Fort: ſetzung 14. vorgeſtellt. nr. ar. La petite violette. pag. 57. (P. Dia. L. Tab. XVI. fig. 3.) Fig. a. Ober- ſeite, b. Unterſeite. Pl. XVI. nr. 22. Le grand collier argenté. pag. 58. Fig. a. Oberſeite des weiblichen Falters; b. deſſen Unterfeite. (Euphro- ſyne L. Tab. XVIII. fig. 3.) nr. 23. Le petit collier argente. pag. 59. (P. Euphroſyne, Tab. XXX. Suppl. VI, P. N. Phal. Vau album: Das weiſſe Vau. 13 Fluͤgel gröffere Breite. Auch die Grundfarbe iſt verſchieden. Sie hat ein hellglaͤnzendes Gelb, und kommt dem des P. Megaera, oder faſt dem Glanz des P. Phlaeas am naͤchſten. cher Miſchung, und ohne die mindeſte Glaͤtte. ſind hier mehr Puncte von gerundeter Form, als wirkliche Mackeln. find in minderer Anzahl, als an dem C album, vorhanden. fig. 1. Beyde Falter nr. 22. und 23. find wirklich weſentlich verſchiedene Gattungen, wie es ſich jetzt hinreichend beſtaͤttigt. nr. 24. Le petit nacre, pag. 60. (P. La- thonia Tab. XVIII.) Fig. a. Raupe. b. Chryſalide. c. Oberſeite des weiblichen Falters; d. deſſen Unterſeite. nr. 25. Le fauve a täches blanches. p. 61. (P. Lucina. Tab. XVI.) Fig. a. Ober · ſeite, b. Unterſeite. Pl. XVII. nr. 26. Le damier a täches blan- ches. pag. 62. Fig. a. Oberſeite, b. Un⸗ terſeite des männlichen Papilions. (P. Tri. via. pag. 349. Tab. XXXVII. fig. 3.) Fig. c. Oberſeite; d. Unterſeite des weib. lichen Falters. (Tab. LX. Cont. X. fig. 3.) nr. 27. Le damier a täches fauves. p. 6g. Fig. a. Oberſeite; b. Unterſeite. (P. Cyn- thia, Tab. XXXVII. Suppl. XIII. fg. 2.) ur. 28. Le petit damier a täches fauves. pag. 64. Fig. a. Oberſeite; b. Unterſei⸗ te. Iſt als die vierte Varietät des Geoff⸗ roi Damier, (Cinxia) angegeben; iſt aber, wie ich nach Originalen verſichert bin, P. Maturna unſerer XVI. Taf. fig. a. und zwar das Maͤnnchen. Pl. XVIII. nr. 29. Le damier, premiere eſpèce. pag. 64. Fig. a. Die Raupe. Sie iſt blaulichſchwarz mit rothen und weiſ⸗ fen Dornen. b. Die Chryſalide. o. Der Papilio nach der Oberſeite; d. nach der Unterſeite. (Er wird für denjenigen ans gegeben, welcher Tab. XLVI. Supp. XXII. fig. 2. a. b. abgebildet, und die eigentliche Das C album hat es duͤſterer von braͤunli. Die ſchwarzbraunen Flecken Sie Jenes Paar B 3] Cinxia L. iſt. Er iſt aber der P. Pidyma. Tab. XLI. Suppl. XVII. von dem ich auch Tab. LXI. Cont. XI. fig. 1. eine Abaͤnde— rung nach einem Exemplar aus Frankreich beygebracht. Fig. e. Oberſeite; f. Unter. ſeite einer ſeltenen Ausart ans der Samm- lung des Herrn Gerning, die ſtatt des Rothgelben eine gelblichweiſſe Grundfarbe beſitzt. nr. 30. Le damier deuxieme eſpèce. p. 66. Ein neuer Frittilarienfalter aus En⸗ geland. Wir kennen einen Auslaͤnder vom Cap, der damit die groͤßte Aehnlichkeit hat. In der Folge ſoll er von uns noch beygebracht werden. Die Vorderfluͤgel find am Rand ſchwarz geſaͤumt. Die Unter⸗ ſeite der Hinterfluͤgel hat auf einem hoch— gelben Grund kleine Gitter, ohne alle Fle⸗ cken. Pl. XIX. nr. 3. Le Damier troiſieme efp£- ce. pag. 67. (P. Athalia. Tab. XLVII. Suppl. XXIII. fig. 1. b.) Fig. a. Die Raupe. (Sie iſt von der Raupe des P. Piloſellae. Tab. XLVII. Suppl. XXIII. fig. 2. durch die rothgelben Fuͤſſe und Kopf verſchieden). b. Die Chryſalide. e. Der weibliche Papilio, Oberſeite; d. Unterſeite. pr. 32. Le Damier, quatrieme eſpèce. pag. 66. (P. Piloſellae. Tab. XLVII. Suppl. XXIII. fig 3.) Fig. a. Die Rau⸗ pe. b. Chryſalide. c. Der maͤnnliche Zweyfalter, Oberſeite; d. Unterſeite, e. ehe des weiblichen Papil. f. Unter» eite. a 14 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theils. gegen die Fluͤgelſpitze mangelt hier gaͤnzlich. Die Hinterfluͤgel haben nur zwey einzelne Flecken, da jener mehrere hat. Den Rand umzieht eine Reihe hellgelber braͤunlich eingefaßter Mackeln von kappenfoͤrmiger Geſtalt. Die Un. terſeite giebt noch mehr Abweichendes an. Ihre Grundfarbe iſt ein manch⸗ faltiges Gemiſche von Braunroth und Gelb. Man erblickt eine unzaͤhlbare Menge dunkler Striche die Breite hin gezogen. Dagegen aber wird man keiner gruͤnlichen Flecken gewahr, die jenem etwas Eigenes ſind. Das dem Pl. XX. nr, 33. Le Silene. pag. 20. (P. . Oberſeite des Maͤnnchens; b. Unterſeite. Proſerpina. Tab. XXXIX. Suppl. XV. fig. 2.) Fig. a. Oberſeite des maͤnnli⸗ chen Zweyfalters, b. deſſen Unterſeite. Es wird bemerkt, daß er in der Provence hä figer als irgendwo ſich findet. nr. 34. Le Silvandre. pag. 21. (P. Her- mione maior L. Tab. VIII. fig. 3.) Fig. a. Das Maͤnnchen ſchwarzbraun, Oberſeite. b. Des Weibchens Oberſeite. c. Unterſeite, (Da Mr. EN GARANT E L- L. E von unſerer kleinern Art kein Original in der Natur erhalten koͤnnen: ſo hat er die Entſcheidung, ob ſie eigene Gattung ſeye? auf das letzte Heſt verſpahrt, doch aber fuͤr dieſelbe die nr. 34. leer gelaſſen. Ich finde noch nicht Urſache von den Gruͤn⸗ den abzuweichen, die ich dorten angegeben, ſie als Varietaͤt zu behandeln. Pl. XXI. nr. 36. L' Hermite. pag. 73. (P. Ianthe. Tab. XXVI. Suppl. II. fig. I. 2.) Fig. a. Maͤnnlicher Zweyfalter, Oberſeite; b. Unterſeite. c. Weiblicher Zweyfalter, Oberſeite; d. Unterſeite. nr. 37. Le Faune. pag. 25. P. Fidia. L. (Tab. XLIX. Suppl. XXV. fig. 3.) Fig. a. Der maͤnnliche Zweyfalter, Oberſeite; b. Uuterfeite. (Tab. LII. Cont. II. fig. 4.) c. Oberſeite des weibachen Zweyſalters; d. Unterſeite. Pl. XXII. nr. 38. L' agreſte, pag. 26. (P. Semele. Tab. VIII. fig. . foem.) Fig. Pl. XXIII. nr. 40. c. Oberſeite des Weibchens; d. Unterſeite. nr. 39. Le petit agrefte. pag. 27. Fig. a. Oberſeite des maͤnnlichen Falters. b. Des weiblichen Falters Oberſeite; c. Un⸗ terſeite. Beyde Falter ſind nach den von Herrn Gerning mitgetheilten Originalen auf unſerer 66. Tafel, oder der 16. dieſer Fortſetzung, in Abbildung unter dem Na⸗ men P. Arethuſa geliefert. Le grand Negre des bois. p.79. (P. Dryas. Tab. VI. fig. I. Tab. XL. Suppl. XVI. fig. I. 2.) Fig. f. Eine aus dem Ey entwickelte Raupe, die Herr Einſt von einem gepaarten Weib⸗ chen erhalten. Sie iſt hellbraun mit ei⸗ nem groſſen Kopf, der zwey ſchwarze Puncte führt. Der letzte Ring hat zwey End ſpi⸗ tzen. Ueber den Koͤrper ziehen ſich drey dunklere Linien die Länge hin. Sie nah⸗ men keine Speife an, und ſtarben, nach⸗ dem ſie ſich bereits uͤberwintert. Fig. a. Des maͤnnlichen Zweyfalters Oberſeite; b. Unterſeite. o. Des weiblichen Dber: feite hat gröffere Augen. d. Unterſeite. e. Eine Varietaͤt. Sie hat auf der Un terſeite der Vorderfluͤgel zwiſchen beyden Augen zwey blaulichte doch kleinere Flecken, und auf den Hinterfluͤgeln zuſammengeſtoſ⸗ ſene weiſſe Binden. nr. 41. Le petit negre hongrois. pag. gr. Er iſt kleiner als P. Aethiops, kommt aber demſelbigen in der Zeichnung gleich, P. N. Phal. Vau album. Das weiſſe Bau. 15 C oder roͤmiſchen V gleichende Zeichen iſt hier von ganz veränderter Form. Es beſtehet aus zweyen etwas gebogenen Linien, die in einem ſtumpfen Win. kel ſich ſchlieſen. Es iſt von weiſſer Farbe, ohne ſilbernen Glanz ſehr fein gezeichnet. Bey erſtgedachtem Falter iſt es an einer Seite verdickt, und ſcheint an beyden Enden durch eine ſchraͤge Linie begraͤnzt, oder es iſt theils in einem ſpitzigen Winkel, theils in eine zirkelfoͤrmige Kruͤmmung gezogen. Hier iſt es mehr verlängert, und in die Fläche nach verdunnten Spitzen ver- lohren. Ich habe von dieſem Character den Namen entlehnet, um, wie mich beduͤnkt, dem Gedaͤchtniß leichtere Aushuͤlfe zu ſchaffen c). Es iſt um nöthig, mehrere Charactere zu erwähnen, da fie ſich ſchon bey geringer Ver gleichung von ſelbſten entbiethen. Sind dieſe nicht weſentlich: ſo iſt es auch zweifelhaft, ob ein Machaon und Podalirius verſchiedene Species ſind. Un⸗ ſere Abbildung ſtellt ein Weibchen vor. Das Männchen ift kleiner, nach ſich auch bey uns. Ich habe deßhalb Tab. 63. oder Cont. XIII. davon, nach einſtimmenden Originalen, eine Abbildung gegeben. nr. 44. Le moyen negre a bandes fauves. pap. 85. (P. Ligea. Tab. VII. fig. 2.) doch führt er auf der Unterſeite der Hin- terfluͤgel eine gelbe Binde gegen dem Ran- de. Fig. a. Des Maͤunchens Oberſeite; b. Unterſeite. c. Des Weibchens Ober⸗ ſeite; d. Unterſeite. In der Fortſetzung wird nach einem Original die Abbildung dieſes Falters beygebracht werden. nr. 42. Le grand negre hongrois. p. 81, (P. Alexis. Tab. XLIV. Suppl. XX. fig. 2.) Fig. a. Oberſeite; b. Unterſeite. Pl. XXIV. nr. 43. Le grand négre a ban- des fauves. p. 83. Fig. a. Das Maͤnn⸗ chen Oberſeite; b. Unterſeite. (Iſt unfer P. Aethiops. Tab. XXV. Supplem. I. fig. 3.) Hingegen iſt fig. e., wel che die Oberſeite, und fig. d. deren Uns terſeite vorſtellt, keine Abaͤnderung, fon» nr. 45. Le petit negre a bandes fauves. pag. 85. Ein kleiner, erſterem aͤhnlicher Falter, aus der Sammlung des Herrn Gerning, wovon ich eine Originalzeich⸗ nung in der Folge vorzulegen habe. Fig. a. iſt die Oberſeite, b. die Unterfeite, Die Fortſetzung dieſer Anzeige werde ich von Zeit zu Zeit des weitern beyzubrin⸗ gen nicht ermangeln. c) Die Herren Verfaſſer des Syſt. Ver⸗ zeichniſſes der Schmetterlinge der Wiener Gegend haben dieſen Namen bereits einer andern und ganz verſchiedenen Gattung ges geben. Ich habe erſt ſpaͤte den Falter ken— nen gelernt, den ſie damit gemeynt. Er wird auf der 62. Tafel, oder der 12. die fer Fortſetzung in Abbildung nach zweyen Varietaͤten untee dem Namen L album er, ſcheinen. dern P. Alexis, mit der die Abbildung un⸗ ſerer 44. Tafel, Suppl. 20. fig. 1. auf das genaueſte uͤbereinſtimmt. Der unter fig. e. nach der Oberſeite, fig. f. der Unter. ſeite, und fig. g. als einer zwar unbedeu⸗ tenden Abaͤnderung, auch nach der Unter— ſeite abgebildete Falter, wird nicht minder für einerley Gattung erklärt. Er iſt aber Abänderung des P. Aethiops „und findet 16 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theils. Farbe und Zeichnung dunkler, fonften aber habe ich keinen erheblichen Unter ſcheid daran zu bemerken gefunden. Der hundert und ſechszehende europaͤiſche Tagſchmetterling. P. Pl. Rur. Eumedon. Der Argus Eumedon. Tab. LII. Continuat. II. Fig. 2. Ein weiblicher, fig. 3, ein maͤnnlicher Zweyfalter. Beyde nach der Ober- und Unterfeite. N Alis ecaudatis fupra fuſcis fimbria alba, (femina, maculis marginalibus fuluis) fubtus einereis, ſuperioribus ocello medio maiori, faſciaque ocellari areuata; in- ferioribus radio albo et faſcia ocellari rectangulata. Dieſen Argusſchmetterling habe ich im Monath May ſchon ſeit verſchie. denen Jahren auf einem einſamen Platz im Walde gefunden. Er zeigte ſich vierzehen Tage hindurch ganz ohne Geſellſchaft irgend aͤhnlicher Arten, zuwei⸗ len in betraͤchtlicher Menge. Beyde Geſchlechter haben ſich nach untruͤglichen Merkmalen entdeckt. Die Abbildung ſtellt ſie hier auf das genaueſte vor. Das Maͤnnchen nimmt ſich beſonders aus, es beſitzt die ſonſt den Arguſſen eigene Farbe nicht. Es iſt ſchwaͤrzlich braun, und nur gegen die Grundflaͤche mit duͤnne aufgetragenem Blau, doch in geringer Breite bemahlt. Hin und wieder bemerkt man noch einzelne Staͤubchen auf die Fläche vertheilt, Die Farbe des Weibchens iſt um vieles dunkler gemiſcht. Es hat aber ſtaͤrkern Glanz, und ſpielet etwas ins Roͤthliche gegen das Licht gehalten. An dem Rand der Oberfluͤgel finden ſich zwey bis drey rothgelbe Flecken, und eben fo viele ſtehen gegen den Rand der Hinterfluͤgel. Ihre Lage giebt die Abbildung auf das genaueſte an. Bey dem Maͤnnchen habe ich ſolche niemahlen bemerkt. Nur zuweilen zeigten ſich an den Hinterfiügeln kaum ſichtliche Spuhren derſelben. Die Flügel find mit weiſſen Borten umzogen. Die Unterſeite führt an bey» den Geſchlechtern einerley Grundfarbe ein blaͤuliches Grau, nur iſt es an dem Maͤnnchen dunkler. In beyden ſind die aͤugigen Zierrathen im mindeſten nicht unter ſich verſchieden. Ich bemerke noch den weſentlichſten Abſtand deſſelben von andern ähnlichen Arten. Dem P. Icarus kommt er den aͤugigen Zierra⸗ then nach am naͤchſten, er iſt aber wiederum gaͤnzlich davon verſchieden. In der Mitte der Oberfluͤgel findet ſich ein großer weiß eingefaßter Flecken. Naͤchſt demſelben ſtehet eine Reihe kleinerer von cirkelfoͤrmiger Geſtalt in einem Bo» gen an einander geordnet. Ich habe insgemein ſechs, doch zuweilen auch nur fünf derſelben gezehlt. Das Weibchen hat fie gewohnlich in mehrerer Zahl. P. Pl. Rur. Eumedon. Der Argus Eumedon. 17 Zahl. In der Mitte der Hinterfluͤgel erblickt man einen ſchwarzen weiß ein» gefaßten Flecken, von dieſem ziehet ſich die ganze Laͤnge des Fluͤgels hin ein Strahl von weiſſer Farbe herab. Zwiſchen dieſen und dem Rand nimmt ſich in gebrochener Lage eines rechten Winkels eine Reihe augenfoͤrmiger Fler cken ſehr deutlich aus. Der weibliche Falter hat zuweilen noch ein einzelnes Paar dieſer augenfoͤrmigen Puncte. Sie ſtehen gegen die Endſpitze des Hin terleibs. Zur Anzeige des weſentlichen Unterſcheids fuͤr Kenner genug. Tab. LII. Continuat. II. Abaͤnderung des Papilio Fidia; zu Tab. XLIX. Fig. 3. pag. 384. Fig. 4. Der Zweyfalter von beyden Seiten. Von dem P. Fidia haben ſich einige Abaͤnderungen vorgefunden, unter denen ich dieſe beyzubringen fuͤr noͤthig erachtet. Sie ſind mir von Herrn Devillers aus den Gegenden der Provence kuͤrzlich mitgetheilet worden. In unſern teutſchen Vaterland hat ſich der Zeit noch keine entdeckt. Bey die ſen Abaͤnderungen vermiſſen wir keine der von Linne beſtimmten Charaktere. Nach dem Ausmaas des Koͤrpers ſind ſie ſtuffenweiß kleiner und groͤßer. Die gebrochene Binde der Unterſeite der Hinterfluͤgel iſt allezeit da, nur zeigt ſie ſich von feinſter Zeichnung an bis zur ſtaͤrkſten Breite. Die Grundfarbe iſt von dunklen Gemiſche des Schwarzbraunen bis ins Licht, graue nach verſchiedenen Exemplaren erhoͤht. Gerade ſo aͤndert der P. Her- mione auch ab, mit dem er hierinnen gleich geartet. Man hat ihn groß und klein, in hellen, dunklen und verlohrnen Binden. Zum vorzuͤglichſten Muſter der Abbildung habe ich denjenigen Falter gewaͤhlt, welcher das meiſte variirende hat. Seine Beſchreibung aber halte ich für uͤberfluͤſſig, da die Vergleichung ſelbſten das Abweichende ſchon deutlich belehrt. Es iſt eben derjenige, welchen Herr Engremelle 3) für das Männchen des P. Fidia wirklich erflär. Die Abbildung ſtimmt voͤllig damit überein; nach mei⸗ nem Exemplar iſt auch wegen des Sexus kein Anſtand. Nur find ders gleichen auch weiblichen Geſchlechts vorhanden, welche nicht minder mit die, fen ganz einerley Zeichnungen führen. Ich bemerke noch, daß die zwey weiſſen a) Papillons d' Europe. II. Cah. p. 725. rie beaucoup. Ce fexe eſt ici reprefente Tab. XXI. nr. 37. fig. a. b. S. die vorfie tel qu' il exiſte actuellement dans le Cabi- hende Anzeige. — Le couleur de cette efpe- net du Roi. Es wird noch bemerkt, daß ce eſt changeante comme dans la prece man dieſen Falter daſelbſt in Monath Julius dente (P. Ianthe). Celle des femelles va findet. Fortſetzung der Tagſchmetterlinge. L C ] 18 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erften Theils. Puncte auf der Oberſeite der Vorderfluͤgel in einigen Exemplaren kaum ficht lich geweſen. Auf der Unterſeite aber waren ſie jedesmal um ſo deutlicher da. Den Abſtand von P. Fauna habe ich in der Beſchreibung der naͤchſt. folgenden 63ten Tafel zu zeigen. Dorten iſt nach der Abbildung eines Originals das Entſcheidende deutlicher vorzulegen. Der hundert und ſiebenzehnde europaͤiſche Tagſchmetterling. Tab. LIII. Continuat. III. P. Pl. Rur. Amphion. Der Argus Amphion. Fig. 1. Der männliche Zweyfalter von beyden Seiten. Alis ecaudatis, cyaneis, rotundatis, fimbria teſſellata: ſubtus cinereis ocellis nume- roſis; fuperioribus puncto diſci nigro; inferioribus utrinque, fafcia marginali, ſupra nigra, ſubtus fulua. Dieſer vielaͤugige Blauling kommt den P. Argus ſehr nah. Man moͤchte ihn faſt nach fluͤchtigen Blicken leicht mit demſelben verwechſeln. Sein Abſtand aber iſt ſo auszeichnend, als ihn irgend eine andere Gattung Hat. Für Kenner bedarf dieß keines Erweiſes. Er beſitzt Merkmale, die weſentlich ſind. Die Fluͤgel haben im Verhaͤltniß der uͤbrigen Arguſſe eine auſſerordentliche Breite. Die Grundfarbe der Oberſeite iſt blau, aber eben nicht ſonderlich ſchoͤn. Sie erhält durch die ſchwaͤrzliche Schattirung des Randes, die ſich auf der Flaͤche verbreitet, eine etwas duͤſtere Miſchung. Die weiſſen Borten find von den durchlaufenden ſchwaͤrzlichen Sehnen kap⸗ penfoͤrmig getheilt. In der Mitte der Vorderfluͤgel zeigt fi) ein Punct von ſchwarzer Farbe. Die Unterſeite hat ein etwas braͤunliches Aſchgrau zur Grundfarbe. Ich zehle vierzehen augenfoͤrmige mit weiß eingefaßte Puncte auf jedem Vorderfluͤgel, wie es die Abbildung deutlich ergiebt. Hier ſind ganz keine blauen filberglängende Puncte, wie fie der gemeine Argus hat, vorhanden. An dem Rande der Hinterfluͤgel zeigen ſich fuͤnf rothgelbe glänzende Flecken. Sie find an beyden Enden mit ſchwarzen Puncten wies der begraͤnzt. Auf der Auſſenſeite ſind ſie ſchwarz, doch mehr kappenfoͤrmig gezogen. In der Mitte finden ſich gleichfalls wie auf den Vorderfluͤgeln, doch in verſchiedener Lage, vierzehen aͤugige Flecken. Das Weibchen hat, wie ich durch die Erfahrungen verſchiedener Kenner zugleich belehret worden, eine braune Grundfarbe. Es wurde dieſer Falter in der Gegend von Erlang, von Neuſtadt an der Aiſch, und Frankfurt am Mayn, in Geſellſchaft der P. Pl. Rur. Amphion. Der Argus Amphion. 19 gemeinen Arguſſe gefunden. An ſich iſt er ſelten. Das erſte Original habe ich durch die Guͤte des Herrn Hofrath Rudolphs erhalten. Tab. LIII. Continuat. III. P. N. Ph. Rumina. (zu I. Th. Tab. XV. Fig. I. pag. 194.) Fig. 2, aa. Die Raupe nach zwey verſchledenen Stellungen auf einen Zweig der Ofterluceg, b. Die Chryſallide. . Der Zweyfalter von beyden Seiten nach einem Original in der gewoͤhnlichſten Seſtalt und Groͤſſe. Die Abbildung der Raupe des Papilio Rumina bin ich endlich vermoͤ— gend meinen Leſern hier vor Augen zu legen. Die Naturgeſchichte dieſer Gat⸗ tung, welche eben unſerer fraͤnkiſchen Gegend entgehet, erreicht dadurch die Vollſtaͤndigkeit, die wir laͤngſtens geſucht. So wichtige Beytraͤge erhalten wir gerade aus den entfernteften Erdſtrichen. Das ſuͤdliche Rußland bringt die ſen Falter ſo haͤufig hervor, als Ungarn und andere mittaͤgige Laͤnder. Der beruͤhmte Herr Profeſſor Pallas zu Petersburg, dem mit ſo eigener Sorgfalt jede Naturproducte angelegen geweſen, hat daſelbſten dieſe Raupe auf ſeinen Reiſen entdeckt, und in großer Anzahl erzogen. Das Original vorliegender Abbildung wurde in daſiger Gegend von einem beruͤhmten Kuͤnſtler gefertigt. Die auſſerordentliche Gefliſſenheit dieſes verehrungswuͤrdigen Gelehrten gemein nuͤtzige Kenntniſſe zu verbreiten, werden unfere Liebhaber mit Dank erkennen. Mir iſt es Pflicht, dieſe großmuͤthige Unterſtuͤtzung zu ruͤhmen. Die aus⸗ fuͤhrlichſte Beſchreibung nach den genaueſten Beobachtungen, habe ich zugleich von deſſen Guͤte mitgetheilt erhalten. Ich lege fie hier meinen $efern in ihrer buͤndigen Vollſtaͤndigkeit dar. Von der ganz eigenen Futterpflanze der Raupe, verdiente dieſer Falter den Namen des P. Ariſtolochiae mit Recht, den ihn Herr Profeſſor Pallas gegeben. Eine Aenderung des Namens aber iſt hier vielleicht unnoͤthig. Es wird durch den Beyfall dieſes großen Kenners ſelbſten beſtaͤttigt. „Verwandlung des P. Ariſtolochiae. Der Definition nach iſt „derſelbe freylich P. Rumina L. --- Im ſuͤdlichen Rußland von dem Dcca „an bis an die kahlen Steppen, fo weit nemlich Ariftolochia Clematitis „ bäufig waͤchſt, iſt im erſten Fruͤhling von der Mitte des Aprils bis in den „May, in ſchattigten und etwas feuchten Laubwaͤldern an offenen Stellen, „nichts gemeiner als dieſer Zweyfalter. Daß er obgedachtem Kraut allein an „ klebt, ergiebt ſich ſchon daraus genug, daß dieſſeits Moſcau, wo man die „Ariſtolochia nicht findet, und jenſeit des uraliſchen Gebuͤrgs, wo dieſe „Pflanze durchaus nicht mehr zu Hauſe iſt, auch nie ein einziger dieſer „Schmetterling weder von mir, noch 115 einem Reiſenden bemerkt worden. LE 29 20 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theils. „Ich fand die erwachſenen Raupen deſſelben in großer Menge auf einer im „Junius 1769 von Samara nach Sernoigorodok zuſammen mit dem feel. „Falk gethanen Reiſe, an der rechten Seite der Wolga in den Thaͤlern, die „gegen den Fluß auslaufen, nicht anderſt als an vorgedachter Ariltolochia. „Sie verwandelten ſich nach wenigen Tagen. Schon den 4. Junius fiengen „ ſie an, nach vielem unruhigen Herumkrlechen, ſich eben fo, wie die Dill „ raupe, (P. Machaon ) anzuſpinnen. Sie beſpannen nemlich eine kleine „Flaͤche, ſetzten ſich mit den Hinterklauen feſt, und ſpannen einen ſtarken „Seidenfaden quer um den Leib. Ich führte die Puppen den ganzen Som: „mer mit herum, und erhielt in Ufa, weil ich ſie in der warmen Stube „ bielte, ſchon im Decembermonath Schmetterlinge, die aber groͤßtentheils „ keine Kräfte hatten, ihre Flügel vollkommen zu entwickeln. Einige wurden „ doch ſehr ſchoͤn. Im Freyen kommt der Schmetterling erſt nach Verflieſung „des Maͤrzmonaths, bey den erſten warmen Fruͤhlingstagen aus. Der Saft, „den die Schmetterlinge von ſich laſſen, it ſchmutzig roͤthlich. Sticht oder „druͤckt man fie, fo geben fie einen Geruch von ſich, der dem Geruch der „, Ariftolochia ganz genau gleicht.), Auch die Beſchreibung der Raupe habe ich mitgetheilt erhalten. Ich füge fie hier in der fo buͤndig eharakteriſirenden Sprache mit bey. „ Laruae Corpus pulehre flauum, ſubhexaëdrum: pedunculi eylin- „ dracei, obtufi, rigidiufeuli , fului, apicenigri, ſubpiloſi, in dorfo „ ferie dupliei maiores, puncto nigro maiore ad ſinguli baſin; latera- „ les vtrinque remoti, atomo nigro ad baſin poſtiee; et ſub his proxi- „ me ſeries minorum, füpra quos Spiracula nigra. Segmentum capiti „ proximum peduneulo vtrinque vnico auritum ad ipfum caput ſupra „ exferens Cornicula duo lunata, mollia, fului coloris, quae odorem et „ ex apice guttulam ſpiſſam olei fulueſeentis fragrantiſſimi fündunt. --- „Hine liquet ad Equites Troes ecaudatos referendum eſſe Papilionem; „5 quos et eireumſeriptione atque confiftentia alarum corporisque pundtis 5 fanguineis refert. „, Mit dieſen fo buͤndigen Nachrichten iſt beynahe alles geleiſtet, was uns noch in der Naturgeſchichte dieſes Falters gemangelt. Die fo eigene Futterpflanze der Raupe, die bekannte Oſterlucey, (Ari- ftolochia Clematitis Lin.) iſt in vielen Gegenden Frankens eben nicht ſel. ten. Doch treffen wir ſie keinesweges in ſolcher Menge an, wie andere Orte ſie haben. Wir finden ſie beynahe nur einzeln, und da gemeiniglich in ſehr verborgenen Plaͤtzen. Es iſt daher nicht befremdend, wenn dieſe Gattung, die eben nicht unter die Zaͤrtlinge gehört, da wir noch größere haben, nie ihr P. N. Ph. Rumina. Der Hahnenkamm. 21 ren Aufenthalt in dem mittlern Teutſchland genommen. Es ſcheint ihre Fort⸗ pflanzung zu mißlich, und eben die Fuͤtterung nicht zureichend zu ſeyn. Welche Zufaͤlle aber, bis ſich ein einziger Falter aus ſo entfernten Gegenden verirrt, bis er zu Abſetzung der Eyer die ſo verborgenen Pflanzen entdeckt? Unmoͤglich zwar nicht! wenn auch Jahrhunderte zu dieſen Wanderſchaften erforderlich fcheis nen! doch wie wenig find wir noch mit unſern vaterlaͤndiſchen Producten felb» ſten bekannt. In Diſtrieten zu vielen Meilen hat vielleicht ſeit den Tagen der Schöpfung noch kein beobachtendes Auge geſucht. Der Fleiß ſorgfaͤltiger Ken ner hingegen hat es genugſam erprobt, welche Seltenheiten auch Bezirke von geringem Umfang in den Laͤndern unſers Frankens noch jaͤhrlich ergeben. Sie übertreffen die Verzeichniſſe fo bewunderter Sander, die uns deren Verfaſſer ge. liefert, bereits in gedoppelter Zahl. Nothwendig erwarten wir aus jenen ent— fernteſten Erdſtrichen, wo Clima und Pflanzen fo ſehr verſchieden, auch Ent⸗ deckungen, die ihnen entſprechen. Sie laſſen ſich aber noch ſehr leicht bes rechnen. Der P. Rumina hat ſich zeither auch in andern Orten entdeckt. Obige Nachrichten beweiſen, wie zahlreich derſelbe in jenen Ländern des rußiſchen Reichs ſich findet. Ungarn hat ihn ſehr häufig. In Languedoc iſt er nach zuverlaͤſſi⸗ gen Erfahrungen des Herrn Devillers wirklich vorhanden. Er iſt gewohnt, ſich an Pfuͤtzen niederzulaſſen. Sein Flug iſt träge und ſchwer, man kan ihn mit leichter Muͤhe erhaſchen. Meine dbeſer erblicken hier eine wiederholte Abbildung deſſelben. Jener auf der XIII. Tafel war nach der Groͤße und einigen obwohl unbedeutenden Abwei— chungen gerade die ſeltenſte Art. Hier erſcheint er in dem Umriß, und der Farbe und Zeichnung nach, wie man ihn gemeiniglich hat. Er wird auch Fleis ner gefunden, doch ſind dergleichen Exemplare ſchon ſelten. Bey denen von der anſehnlichſten Größe, es mögen etwa die Weibchen ſeyn, find die rothen Puncte der Unterſeite der Vorderfluͤgel auch auf der Oberſeite zu ſehen. Sie find nicht durchgehends von beſtimmter Zahl. Ich habe fie einfach, gedoppelt, und auch zu ſechſen ganz richtig bemerkt. Oefters, wenn die Auſſenſeite duͤnne mit Schuppen bedeckt oder verflogen, wird man ſolche durchſcheinend von der un— tern gewahr. Nach dieſen Muſtern ſind die Charaktere des Herrn Ritters ohn— fehlbar entworfen. Er hat ihnen ſechs rothe Puncte als weſentlich beygelegt. Die Abbildung des Catesby ſtimmt damit uͤberein. Dorten hat nur der Kuͤnſtler im Auftragen der Farbe und der puͤnetlichen Genauigkeit gefehlt. Wer weiß aber nicht, daß Schmetterlinge in jenem Werke keinesweges die Haupt— ſache geweſen, daß fie vielmehr nur als Auszjerungen angebracht worden. C 31 22 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theile, Noch haͤlt man jenen Falter für ein Geſchoͤpf von ganz anderer Art. Herr Fa: bricius hat ihm den Namen P. Hypſipyle gegeben, und ihn doch mit jenen der roͤßliſchen Abbildung als uͤbereinſtimmend erklaͤrt a). Er hat es aber un erörtert gelaſſen, was dann der linneiſche P. Rumina ſey? Vorliegende Abbildung ſtellet zugleich die untere Seite des Koͤrpers mit vor. Man wird daran das rothfleckigte der Bruſt gewahr. Bey friſchen Erems plaren ift es von hoher Farbe, bey aͤltern aber gelblich und blaß. Dieſe Zierrar then nebſt den gerundeten und in die Lange geſtreckten Flügeln beſtimmten ihn zu den trojaniſchen Rittern. Die Raupe hat wie die meiſten derſelben ihre tentacula. Jedoch dieſe ſind auch einigen Helikoniern eigen. Nur Schade, daß er in dieſer Claſſe unter den Einheimiſchen noch der einzige iſt, und unter den Auslaͤndern ſich keiner entdeckt, dem er fuͤglich an die Seite zu ſetzen. Bis dahin nimmt er unter den Nymphalen fo nach meines Beduͤnkens den ſchicklich⸗ ſten Plaz. Die geringe Größe, das Fleckigte, das ihm mit dem Fritillarien ⸗ faltern ſo eigen, und ſeine aͤhnliche Bildung, ordnet ihn dahin, ohne im Syſtem Verwirrung zu machen. Ob dieſe Gruͤnde überwiegender find, werden meine Leſer ſelbſten entſcheiden 5). a) Gen. Inf, Mant. pag. 263. P. Hy- pfipyle. nr. 271. 272. P. N. Phal. Alis dentatis flauis nigro variegatis, apice ra diatis: poſticis punctis feptem rubris. P. Hypermneſtra s COP. Ent. p. 425. ROES. Inf. IV, Tab. VII. O AT ESB Carol. II, 95. Tab. 95. Habitat in Europa au- ſtraliori, America. Von dem Aufenthalt in America haben wir noch keine Nachrich⸗ ten. Catesby ſagt, ſein Original waͤre aus Cadix. db) Herr Paſtor Goͤtze hat in den Entom. Beytraͤgen III. Th. I. B. pag. 45. Anm. 2. und pag. 334. 362. dieſe ſaͤmtlichen Strittig⸗ keiten ausführlich behandelt. Es hält derfel« be den P. Hypſipyle und Rumina L. für zwey verſchiedene Gattungen. Eine richtige Abbil⸗ dung des letztern wird hingegen gewuͤnſcht, da man ihn noch nicht kennen gelernt. Ich verehre die gruͤndlichen Einſichten des beruͤhm⸗ ten Herrn Verfaſſers, ich finde aber in dieſem Streit keine überzeugende Gründe, die mich von der Verſchiedenheit gedachter Falter be⸗ lehren. Ich füge meine Urſachen in der Kürs ze hier bey; fie möchten in der Nevifion dies ſes Proceſſes das entſcheidende Urtheil erges ben. Es ſtimmen 1) die Charactere des Sy⸗ ſtems buͤndig uͤberein. Es haben ſich auch Exemplare mit ſechs rothen Flecken gefunden, wie ich ſchon erwaͤhnt. 2) Hat die Abbil⸗ dung des Catesby, auf die ſich der Herr Ritter bezogen, alle weſentliche Kennzeichen. Daß die Farbe etwas ins Gruͤnliche fällt, daß ein Querſtrich auf der Unterſeite der Hinter⸗ fluͤgel vorhanden, kan nicht Gattungsverſchie⸗ denheit ſeyn. Wenn wir dieſe Genauigkeit fordern: ſo hat man auch noͤthig, einige dort abgebildete Falter fuͤr was ganz anders zu halten, als ſie es wirklich ſind. 3) Nach Osbecks Beſchreibung find alle Farben rich⸗ tig angegeben. Er hat mit ſo wenigen Wor⸗ ten nicht ſyſtematiſche Charactere entworfen, ſondern nur die, welche ihm auffallend ger ſchienen. Er nimmt fie zuſammen, ohne Bes P. Nymph. Gemm. Pronoè. Die Pronoe. 2 us Der hundert und achtzehende europaͤiſche Tagſchmetterling. Tab. LIV. Continuat. IV. P. Nymph. Gemm. Prono&, Die Pronoe. Fig. 1. Der maͤnnliche Zweyfalter von beyden Seiten. Alis ſubdentatis atro -fufeis; primoribus utrinque faſeia rufa, ocellis tribus, (duobus confluentibus) inferioribus ſubtus cinereis ſtrigis angulatis nigris, bus marginalibus ocellatis. Dieſer Papilio enthaͤlt ſich in Steyermark. dieß einzige Eremplar, davon die Abbildung genommen. Sammlung des Herrn Verlegers, der es vom Herrn Welpert erkauft. punctisque tri- Gegenwaͤrtig kenne ich nur Es findet ſich in der Ob er häufig vorhanden, ob ihn andere Gegenden auch haben, iſt mir gänzlich verborgen. mag. aͤhnlichen Falters, ſondern eigene Gattung ſey. Dieß iſt alles, was ich von feiner Naturgeſchichte zu erzehlen ver» Es iſt mir nichts uͤbrig, als zu zeigen, daß er nicht Varietaͤt eines Eine kurze Beſchreibung iſt hinreichend zu erklaren, was die vorliegende Figur ſchon von ſelbſten ergiebt. Die Oberſeite hat ein duͤſtres Schwarzbraun. Die rothgelbe Binde dar⸗ auf, kommt der, wie ſie der P. Aethiops fuͤhrt, beynahe gleich. Sie iſt aber dunkler, und mehr in die Flaͤchen verlohren. Auf den Vorderfluͤgeln finden ſich drey Augen, deren erſteres Paar zuſammen gefloſſen, oder ſich in ein einziges vereinen. ſtimmung, welche für die Ober und Unter: feite gehören. Daß das Weiſſe auf der Um terſeite, zumahl bey friſchen Faltern, etwas Glaͤnzendes hat, iſt nicht minder erwieſen. Das argenteum fan daher nicht anftößig ſeyn. 4) Fanden Osbeck und Catesby ihre Falter in Spanien. Alle Nachrichten haben es hinreichend beſtaͤttigt, daß unſere P. Rumina in dieſen Laͤndern ungemein haͤufig vorhanden, und von den fran zoͤſiſchen und ungariſchen gar nicht verſchieden. Gruͤnde genug! Ein Original aus der Gegend von Liſſabon hat uns ein eifriger Beförderer dieſer Keuntniſſe beyzubringen verſprochen. Ich werde dann nicht ermangeln , die weitern Nachrichten meinen Leſern vorzulegen, wenn es dieſer Beſtaͤtigung bedarf. Ich habe hier Nach dem Umriß ſind die Fluͤgel mehr als an erſtgedachtem Falter noch einer Irrung, die ſich in der Nomencla— tur ergeben, zu gedenken. In der Beſchrei⸗ bung des P. Rumina, I. Th. pag. 194. iſt DRVRY Inſ. I. Tab. 2. fig. 1. mit dem Roͤsliſchen Citat 4. Th. Tab. 7. verwechſelt worden. Drury nennt zwar ſeinen Falter P. Rumina Lin.; die Abbildung aber gibt etwas gaͤnzlich Verſchiedenes an. Er iſt um die Hälfte kleiner, und hat dunkelbraune Fluͤ. gel; er gehoͤrt alſo gar nicht hieher. Durch eine Anmerkung ſollte dies dorten erlaͤutert werder, ich hielte es aber für uͤberfluͤſſig, und die im Manuſcript ausgeſtrichene Stelle wurde im Druck zufällig mit eingeruͤckt. Ich bemerke dieſes⸗ da bereits Herr Paſtor Goͤtze nach ruͤhmlicher Genauigkeit diefe Verbeſſerung au⸗ zuzeigen die Guͤte gehabt. 24 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theils. gerundet. Die Unterſeite ergiebt noch gröffern Abſtand. Es find hier die Bor derflügel gegen die Spitze aſchgrau gefärbt, die Hinterfluͤgel aber gänzlich mit dieſer Farbe, doch etwas ins Roͤthliche abſtechend, bemahlt. Ihre ganze Flaͤche iſt mit unzaͤhligen kleinen Strichen und Puncten bedeckt. Schraͤg durch die Mitte ziehen ſich drey ſchwarze Streifen von zackigter Form. Sie ſind zur Seite mit einer Einfaſſung von Weiſſen begraͤnzt. Ein paar kleine augenfoͤr⸗ mige Puncte ſtehen nahe an dem Rand. Die Fuͤhlhoͤrner find ungemein duͤnne, und gegen die Spitze kaum merklich verdickt. Ihre untere Seite iſt weiß. Tab. LIV. Continuat. IV. Abaͤnderung des P. Alexis. (zu I. Th. Tab. XLIV. fig. 2.) Fig. 2. Der Papilio von beyden Seiten. Die Raupe des P. Alexis hat man noch niemalen meines Wiſſens erzogen. Ihre Naturgeſchichte wäre gerad am meiſten belehrend. Wir kennen faſt kei⸗ nen Tagfalter, der fo mannichfältig abaͤndert, als dieſen. Er iſt zugleich in dem Gemiſche der Farben und der Zeichnung verſchieden. Die Erziehung der Raupe wuͤrde es nothwendig ergeben, was in fo aͤhnlichem Bild Gattung oder Abaͤnde. rung iſt. Vorliegende Abbildung ſtellt eine der erheblichſten Abweichungen vor. Wir haben ſie aus Steyermark gleichfalls erhalten. Sein Abſtand von dem ihm aͤhnlichen auf der 44ten Tafel und deren 2ten Figur, iſt ſehr beträchtlich. Die Oberſeite hat hier ein mehr ins Helle gemiſchtes Braun. Die Binde iſt ockergelb, und nicht wie dorten begraͤnzt, ſondern in die Flaͤche verlohren. Die Unterſeite iſt mehr als die obere ins Helle gefaͤrbt, und dabey mit verſchiedenen dunklern Flecken ſchattirt. Eine zackigte weiſſe Binde ziehet ſich durch die Mitte der Hinterfluͤgel in einer bogenfoͤrmigen Kruͤmmung. Ihre age giebt die Ab⸗ bildung auf das deutlichſte an. Die augenfoͤrmigen Puncte ſtehen auf einer gelblichen verlohrnen Binde. Sie ſind noch uͤber dieß in breitere roͤthlichgelbe Ringe gefaßt. Ich habe noch ein paar aͤhnliche Abaͤnderungen zu erwähnen. Ihre Ab bildung koͤnnen meine Leſer entrathen. Eine woͤrtliche Anzeige iſt in Vergleichung mit jenen ſchon hinreichend genug. Bey der erſtern gehet vorgedachte Binde der Unterſeite der Hinterfluͤgel nur bis die Mitte derſelben. Auf den Vorder, fluͤgeln aber iſt zu beyden Seiten noch ein vierter augenfoͤrmiger Punet zu ſehen. Er ſtehet auf dem in der rothgelben Binde leer gelaſſenen Plaz. Die zweyte Art kommt der Iten Figur der XLIV. Tafel faſt gaͤnzlich gleich. Nur iſt auch bier an gleicher Stelle ein vierter Augenpunet vorhanden. Das Rothgelbe der Bin · Abaͤnderung des P. Alexis. 25 Binden, und die Einfaſſungen der Augen zu beyden Seiten der Hinterffuͤgel, ſind hingegen um vieles dunkler gefaͤrbt. Man möchte beynahe auf die Vermuthung gerathen, ob ſeye bey fo manch⸗ faltigen Abarten der P. Aethiops nur Varietaͤt des P. Alexis. Allein bey aller Aehnlichkeit deſſelben, ſind Merkmale gelaſſen, die weſentlich ſind. Letzterer Falter hat nie eine blaß ⸗ſilberglaͤnzende Binde der Hinterfluͤgel. Nach den koͤr⸗ perlichen Bau iſt er eben fo ſehr verſchieden. Der P. Alexis hat längere Flu. gel, ſie ſind ungleich gerandet, oder etwas in zackigte Form geſchnitten. Der Rand iſt abwechſelnd von weiß und ſchwarz gewuͤrfelten Borten ſehr deut⸗ lich geſaͤumt. An dem P. Aethiops aber find die Flügel gleichlaufend ger rundet, der Saum iſt einfaͤrbig gelaſſen, wenigſtens zuweilen kaum etwas merklich heller gefärbt. Wir beſitzen dieſen Falter in zahlreicher Menge. Nie aber hat man in unſerer Gegend einem P. Alexis, nie eine Abaͤnde rung mit dem ihm ſo eigenen milchweiſſen Flecken oder Puncten, die auf der Unterſeite der Hinterſeite der Fluͤgel ſich finden, bemerkt. Alles Abweichende, das man bey ſo viel tauſenden derſelben wahrgenommen, bezog ſich lediglich auf eine dunklere oder hellere Farbe, auf einen oder den andern augenfoͤr⸗ migen Punct, der gemangelt oder da geweſen. Er zeigt ſich zwar auch mit gelblichen Binden auf der Unterſeite der Hinterfluͤgel, und ich habe in den folgenden Tafeln eine Abbildung davon geliefert. Es iſt dieſes aber der weibliche Falter, der auſſerdem im mindeſten nichts Verſchiedenes hat. Mich deucht, dieß ſeye fuͤr Gattungsrechte Beweiſes genug. Der hundert und neunzehende europaͤiſche Tagſchmetterling. Tab. LIV. Continuatio IV. P. Pl. Rur. Philoxenus. Der Philoxenus. Der groͤſſere Heuvogel. Fig. 3. Der weibliche Papilio von beyden Seiten. Pap. d' Europe. III. Cah. Tab. XXIX. fig. 58. a. b. Le Daphnis. Alis integerrimis flauis, primoribus vtrinque ocellis duobus; inferioribus fupra 3 - 4. coecis (in mare vnico) ſubtus 6. pupillatis. Einſtimmige Erfahrungen haben es genugſam beſtaͤttigt, daß dieſer Fal⸗ ger weſentlich verſchieden, ſonach eigene Gattungsrechte beſitzt. Es iſt eben Fortſetzung der Tagſchmetterlinge, LO] 26 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theile, derjenige, den Herr Degeer für den Hero unſers Syſtems, und den Ce- phale des Geoffroi gehalten. Ich habe dieſes ſchon in Beſchreibung def ſelben erwieſen a). Originale, die ſich nun vorgefunden, ſtimmen mit be ſagter Abbildung des Herrn Degeer und deſſen Beſchreibung buͤndig überein. Wir kennen ſo gar dieſe Gattung nach beyden Geſchlechtern. Die Merkmale ergeben ſich in Vergleichung der ihm aͤhnlichen Arten am beſten. Dem P. Pamphilus kommt er am naͤchſten. Schon die anſehnliche Sröffe bildet ihn auffallend verſchieden. Jener hat auf den Oberflügeln ein einzelnes Aug, hier ſind zwey jedesmal vorhanden. Die Hinterfluͤgel haben dorten nie auf der Oberſeite augenfoͤrmige Flecken, wie ſie dieſer beſitzt. Die Unterſeite ft nach den Zierrathen ohnehin gänzlich verſchieden. Der P. Arcanius moͤchte aͤhnlicher beduͤnken. Er kommt in der Groͤſſe ihm nah. Dorten ſind aber die Vorderfluͤgel mit einem dunklen Rand umzogen, und die Hinterflügel gänzlich mit dieſer Farbe bemahlt. Dieß hat der Philo- xenus, ſo nenne ich dieſen Papilio, wiederum nicht. Seine Grundfarbe iſt von ganz einfaͤrbigem hellen Ockergelb, mit faſt unmerklich, ſchwaͤrzlicher Miſchung. Er beſitzt uͤberdieß nur ein einzelnes Aug. Ich uͤbergehe andere Merkmale, da ſchon die Unterſeite der Hinterffuͤgel den betraͤchtlichſten Ab ſtand erweißt. An dem Areanius iſt der Nand, fo wie die Augen ſelbſten mit Rothgelb umzogen. Dieß mangelt hier gaͤnzlich. Die Augen zeigen ſich in anderer Lage, und in verſchiedener Groͤſſe. Der P. Tiphon ſcheint bey dieſer Vergleichung mit ins Gemenge zu kommen. Seine eigene Farbe hingegen, der Mangel der augenfoͤrmigen Puncte der Oberſeite, ihre veraͤn. derte Lage von der untern, und ſo vieles andere mehr, giebt aber genug Veraͤndertes an. Es iſt unnöthig, mich dabey zu verweilen. Beyde Geſchlechter find nach der Grundfarbe wenig verſchieden. Une ſere vorliegende Abbildung ſtellt einen weiblichen Falter vor. Das Maͤnn⸗ chen hat, doch nur zuweilen, eine etwas höher ins braͤunliche Ockergelb ger miſchte Grundfarbe. Es fuͤhret ein einzelnes von den blinden Augen auf a) I. Ch. pag. 297. ſolg. Goͤtzens ue. Die Citata beziehen fi meiſtens auf den berf. des Degeeriſchen Werkes. pag. 147. P. Arcanius. Abänderung des P. Cleobis. 27 der Oberſeite der Hinterfluͤgel, da fie bey dem Weibchen zu dreyen, öfters zu vieren vorhanden. Die Unterſeite iſt etwas dunkler gefaͤrbt. Sie ſticht mehr ins Braͤunliche ab, jener hat fie dafür in gruͤnlicher Miſchung. Bey dieſem dunklern Grund faͤllt die weiſſe unterbrochene Binde um ſo deutlicher auf. Eine Reihe von ſechs Augen ſtehet vom Rande gleich weit entfernt. Sie ſind in der Groͤſſe nicht ſonderlich verſchieden. Die mittlern ſind die kleinſten, und das letzte gegen den Leib zeigt ſich gedoppelt. Nach den Gliedmaſſen iſt der Unterſcheid des Serus auſſer Zweifel geſetzt. Beobach⸗ tungen, die auch durch einen geuͤbten Kenner, Herrn Apotheker Straßkir⸗ cher in Neuſtadt an der Aiſch, nach eigenen Erfahrungen beſtaͤtigt worden. Ich habe die genaueſten Zeichnungen von demſelben als ſchaͤtzbare Beytraͤge mitgetheilt erhalten. Der P. Philoxenus erſcheint mit dem P. Pamphilus zu gleichen Zei⸗ ten, doch eben nicht an einerley Orten. In Schweden iſt derſelbe nach der Anzeige des Herrn Degeer nicht ſelten. In Teutſchland aber hat fi) der» malen nur die Gegend von Bayreuth bekannt gemacht, wo er ſehr häufig vorhanden. Wie ich eben durch Herrn Gerning belehret werde, ſoll er auch in der Gegend von Frankfurth am Mayn und in Oeſterreich zu fin den ſeyn. An vielen Orten, wo die ihm aͤhnlichen Falter in zahlreicher Menge ſich zeigen, hat man ihn noch vergebens geſucht. In Frankreich hat man ihn noch nicht entdeckt a). Tab. LIV. Continuat. IV. Abaͤnderung des P. Cleobis. (zu Tab. XL.) Fig. + a. Ein maͤnnlicher, Fig. 4. b. ein weiblicher Falter. Beyde von der Ober- und Unterfeite, Auf der 40. Tafel des I. Theils habe ich eine Abbildung von dieſem Falter gegeben, wie wir ihn insgemein finden. Die beyden vorliegenden Figuren hingegen ſtellen ihn in betraͤchtlichen Abweichungen vor. Ich weiß D 2] a) Das Original in oben angefuͤhrtem de Mr. 616 r dorcy. II Pa recu de fransöfifchen Werke iſt aus Wien. Es heißt Vienne en Autriche. II n’a eté decrit daſelbſt: “Ce Pap. exifte dans la collection par aucun Auteur. ,, 28 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theils. es zwar nicht zu entſcheiden, ob dieſe von jenen weſentlich verſchieden, ob fie Race oder eigene Gattung find. In den aͤhnlichſten Zügen treffen wir alles Uebereinſtimmende an. Es find weitere Urterſuchungen noch abzuwar . ten. Beyde Falter wurden zugleich an einerley Ort in einer Gegend von Erlangen gefunden. Sie enthielten ſich in einer lichten Waldung, wo ſie bey ſchnellem Flug nur an den mittlern Aeſten der Bäume ſich niederge · laſſen und mit Muͤhe zu erhaſchen geweſen. Ich habe dieſe Nachrichten, ſo wie die Mittheilung der Originale, der Guͤte unſers beruͤhmten Herrn Hofrath Ru⸗ dolphs zu danken. Dieſe Falter find nach den Gliedmaſſen unſtrittig beyder. ley Geſchlechts. Sie flogen beyſammen. Dieß erweißt aber nicht, daß ſie auch zuſammen gehören, daß fie einerley Species find, fo wahrſcheinlich es im⸗ merhin iſt. Es ſeye dieß auf gewiſſere Erfahrungen verſpahrt. Mir lieget ob, ihre Abweichung zu zeigen. Der männliche Falter nach Fig. 4. a. führt zur Grundfarbe ein ins Roͤth⸗ liche fallendes Blau. Es kommt in dem Schiller beynahe demjenigen gleich, wie es das Maͤnnchen des P. Quereus hat. Gegen den Koͤrper aber iſt es mehr mit Weiſſen vermengt. Von dem Rand bis zur Haͤlfte des Fluͤgels zeigt ſich ein dunkles Schwarz mit Grauen gemiſcht, das in die Flaͤche verlohren. Nach dieſer Uebereinſtimmung iſt es der nehmliche Falter, welchen Sulzer unter dieſem Namen, wie ich ſchon in der Beſchreibung erwaͤhnt, in Abbildung ge liefert. Nur erſcheint dorten das Schwarze an dem Oberfluͤgel zu ſehr be. graͤnzt. Auch iſt da der mittlere Flecken um vieles zu groß gerathen. Die untere Seite hat nach unſerm Original mehr Weiſſes, und iſt kaum merklich mit Blauen gemiſcht. Nach der Größe iſt er von dem auf unferer 40. Tafel betraͤcht⸗ lich verſchieden. Die Grundfarbe der Oberſeite hingegen hat eine ſehr blaſſe Miſchung von Blau, und ſticht mehr ins Röthliche ab. Nach der Anzahl, Lage und Form der Puncte auf der Unterſeite, kommt er voͤllig damit uͤberein. Nur iſt die verblichene Reihe von Flecken an dem Rand hier gar nicht vorhanden. Fig. 4. b. ſtellet den weiblichen Falter vor. Er iſt kleiner, und hat mit dem auf der 40ten Tafel, Farbe und Zeichnung gemein. Der Rand iſt kaum merklich mit ſchwaͤrzlichen Schatten angeflogen, und den Hinterflügel mangelt die Reihe ſchwarzer Flecken. Die Unterſeite der Vorderfluͤgel hat jene Puncte in mehrerer Zahl. Sie ſind in der Form etwas veraͤndert, mehr gerundet, und nicht wie bey jenen in die Laͤnge gezogen. Man wird daran keine weißliche Ein» Abänderung des P. Hylas, Bellargus, Icarus und Medon. 29 faſſung gewahr, da ſchon die Grundfarbe heller gefärbt iſt. Die Fleckenreihe gegen den Rand mangelt auch hier. Auf der Grundflaͤche aber finden ſich zwey Puncte mehr, die jenem fehlen, ſonſten iſt alles uͤbereinſtimmend gelaſſen. Tab. LV. Continuat. V. Fig. 1 bis 7. Abaͤnderungen und Geſchlechtsverſchiedenheiten von P. Hylas, Bellargus, Icarus und Medon. Saͤmtlich von der Ober- und Unterſeite. Die Argusarten machen in dem zahlreichen Heer der Tagſchmetterlinge eine eigene Abtheilung mit vorzuͤglichen Recht. Dem Entomologen ſind ſie in dem geſamten Reiche der beſtaͤubten Fluͤgler gerade die angelegenſten Ges ſchoͤpfe. Sie ſind in ihrer Menge die zahlreichſten, in der Kenntniß ihrer Naturgeſchichte aber die dunkelſten unter allen. Unſerm Welttheil ſind ſie uͤberdieß ganz eigen. Die Natur hat fie recht zum Geſchaͤfte unſerer Bes trachtung gemacht. In ſo einfaͤrbigen Gewand, bey ſo wenig bedeutender Verſchiedenheit der Zeichnungen, ſehen wir eine Reihe von Gattungen vor uns, die eben, wie wir ſie verlangen, buͤndige Stuffenfolge ergeben. Ein geringer Unterſcheid wird ſchon ſpeeifiſch. Hier haben wir den Spuhren der Natur zu folgen. In dieſer Ruͤckſicht aber iſt die größte Behutſam. keit noͤthig. Fuͤr unſer Zeitalter iſt alles geleiſtet, wenn wir Erfahrungen ſammlen, wenn wir unſere Entdeckungen mittheilen, wenn wir dieſe Ge ſchoͤpfe nach ihren Abaͤnderungen, nach ihren Geſchlechtsunterſcheid kennen ges lernt, und wenn wir endlich das Zufällige zu ſondern vermögen. Gemaͤch lich kommen wir weiter. Es haben ſich ſchon verſchiedene Aufklaͤrungen ſeit kurzen ergeben. Mich ſoll es nicht ermuͤden, jede merkwuͤrdig bedeutende Art meinen Leſern anzuzeigen und in Abbildung zu liefern. Das einzige Mittel in dieſen dunkeln Kenntniſſen mit gemeinſchaftlicher Huͤlfe zur Aufklaͤ. rung zu gelangen. Ich habe deswegen nach vorliegender Tafel einige dieſer Falter abermals vor Augen geſtellt. Ihre Aehnlichkeit, das Merkwürdige bey ihrer Abweichung bey ſo feinen doch charakteriſir renden Zuͤgen, beduͤnkte mich, verbaͤnde ſie gerade am beſten. Denen unermuͤdeten Bemuͤhungen un⸗ fers berühmten Herrn Hofrath Rudolphs haben meine Leſer dieſe Beytraͤge gleichfalls zu danken, von da ich die hier abgebildeten Originale mitgetheilt erhalten. Sie werden in der Gegend von Erlangen mit andern Arten entdeckt. Welche Sorgfalt und genaue Beobachtung ſolche erfordert, iſt von ſelbſten erſichtlich. Ich habe ſie naͤher zu behandeln. ID 3) 30 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theils. Fig. 1. ſtellet das Weibchen des P. Hylas vor. Deſſen Maͤnnchen iſt im I. Th. pag. 375, beſchrieben, und Tab. XLV. Suppl. XXI. nach der Zten Figur in Abbildung beygebracht worden. Wir kennen nun beyde Geſchlech ter. Die Oberſeite iſt von dunkelbrauner ungemein glaͤnzender Farbe, die etwas ins Blauliche ſpielt. An dem Nand zeigen ſich einige rothgelbe in die Flaͤche etwas verlohrne Flecken, die auch auf der Unterſeite vorhanden. Die Grundfarbe iſt da ein gelbliches Braun. Der Unterſchied in den Zierrathen von denen, wie ſie das Maͤnnchen hat, iſt eben nicht ſonderlich bedeutend. Ich bemerke blos, daß in dieſem Exemplar die beyden aͤuſſerſten Flecken der bindenfoͤrmigen Reihe, die ſich auf der Unterſeite der Vorderfluͤgel zeigen, in einem einzigen groͤſſern, wie zuſammengefloſſen, erſcheinen. Auch in der Mitte der Hinterfluͤgel iſt eine gelbliche Mackel von herzfoͤrmiger Geſtalt zu ſehen, die das Maͤnnchen nicht von gleicher Deutlichkeit hat. In der Ge gend, wo ſich dies Weibchen fand, waren die maͤnnlichen Falter ungemein häufig vorhanden. Dies einzige Exemplar aber hat ſich nur darunter ent deckt. Eine Eraͤugniß, die bey den mehreften Argusarten nichts ungewoͤhnli⸗ ches iſt. Die weiblichen Falter kommen uns eben am ſeltenſten vor. Viel⸗ leicht leben ſie verborgener; gehen ſie etwa gleich nach der Entwickelung aus der Puppe ſchon ihre Begattung an? oder, ſind ſie im Abſetzen ihrer Eyer an einſamen Orten beſchaͤftigt? oder, iſt ihr Leben an ſich von kuͤrzerer Dauer? Fragen, welche die ſicherſten Vermuthungen nicht, fondern ledig⸗ lich Erfahrung zu beantworten vermoͤgen. Die 2te Figur iſt eine Abaͤnderung des P. Bellargus. Der Falter unterſcheidet ſich von jenem auf der 32. Tafel, fig. 3. bauptſaͤchlich dadurch, daß ihm auf der Unterſeite der Vorderfluͤgel naͤchſt an dem Koͤrper (angulus thoraeis) beyde neben einander ſtehende Flecken mangeln. Auf der Unterſei⸗ te der Hinterflügel iſt noch, anſtatt eines ſchwarzen weiß eingefaßten aͤugigen Fleckens, ein ganz weiſſer an deſſen Stelle geſetzt. Von dieſem Falter weicht wiederum derjenige betraͤchtlich ab, den Fig. 3. als eine gleiche Abänderung des P. Bellargus erweißt. Er iſt um vieles kleiner, als der vorige war. Die Oberſeite führe ein höheres, faft ins Grüne ſpielendes Blau. Ich vermuthe hier weſentliche Verſchieden . heiten, von denen ich aber jetzt nicht im Stande bin, das Gewiſſe entſcheiden zu koͤnnen. Die Grundfarbe der Unterfelte iſt um vieles blaͤſſer, als fie er ſterer hat. Die Vorderfluͤgel haben an der Grundflaͤche, ſtatt zweyer aͤugi⸗ Abänderung des P. Hylas, Bellargur; Icarus und Medon. 3 7 gen Flecken, nur einen in der Mitte, der überdies laͤnglich geſtaltet. Unter demſelben zeigt ſich noch ein kleineres Aug. Zwiſchen den einzelnen aͤugigen Flecken in der Mitte des Fluͤgels, und der bogenfoͤrmigen Reihe von fuͤnf andern, findet ſich noch ein einzelnes Aug. Eine Abweichung, die wir noch bey keiner aͤhnlichen Argusart jemalen bemerkt. Dieſem kommt der Pa— pilio nach der ſechſten Figur am naͤchſten. Doch ich habe zuvor in der Ord. nung den Fig. 4. abgebildeten Falter zu beſchreiben. Dieſer iſt nach zuverlaͤßi. gen Erfahrungen das Weibchen des P. Bellargus. Das Männchen deſſelben kam mit dem, welchen die 32. Tafel nach der Zten Figur in Abbildung ge. ſtellt, vollkommen uͤberein. Die Grundfarbe iſt, wie bey den meiſten dieſer Schmetterlinge, ein duͤſteres Braun, doch von wenigem Glanz. Den Rand umgiebt eine Reihe rothgelber Flecken, die auf der Unterſeite von hoͤherer Miſchung ſich zeigen. Die Unterſeite iſt dunkler als an dem Maͤnnchen, und die weiſſen Ringe der aͤugigen Flecken nehmen ſich darauf um fo deut- licher aus. Die Fte Figur dieſer Tafel ſtellt eine Abaͤnderung des P. Icarus vor. (Siehe I. Th. pag. 333. Tab. XXXII. Suppl. VIII. fig. 4.) Die ſaͤmtli⸗ chen Augen ſind hier auſſerordentlich klein, und die bogenfoͤrmige Reihe auf der Unterſeite der Vorderfluͤgel beſtehet nur aus fuͤnf dieſer Flecken, da ſie fonften ſechs gemeiniglich beträgt, Beyde Augenmackeln an der Grundfläche mangeln gaͤnzlich daran. Fig. 6. Dieſer Varietaͤt des P. Bellargus habe ich ſchon oben in Be. ſchreibung der Zten Figur erwaͤhnt. Er kommt derſelben am naͤchſten. Die Grundfläche der Vorderffuͤgel hat nur ein einzelnes Aug, es iſt uͤberdies ganz abweichend, in ovaler Form gebildet. Die Unterſeite iſt etwas ins Gelbe gemiſcht. Fig. 7. Der bier abgebildete Falter ſcheint eigene Gattungsrechte zu haben. Es ſind aber Erfahrungen erſt zu erwarten, um dieſes beſtimmen zu können. Er gleichet dem P. Medon am meiſten. (S. I. Th. pag. 330. Tab. XXXII. Suppl. VIII. fig. 1.) Doch iſt er, wie der Augenſchein er. giebt, um ein betraͤchtliches kleiner. Die Grundfarbe der Oberſeite führet fein fo dunkelſchwarzes Gemiſche, es nähere ſich mehr dem Braunen. Die 32 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theils. rothgelben Flecken gegen den Rand find zwar wie an jenem vorhanden, je doch in minderer Zahl. Die Unterſeite iſt betraͤchtlicher verſchieden. Ihre Grundfarbe iſt ein gelbliches Braun, dorten war es mehr ins Graue gemiſcht. Die Einfaſſungen der aͤugigten Puncte, der Strahl in der Mitte der Hinter ; fluͤgel, und ſelbſten der Saum des Randes ſind hier nicht von weiſſer Farbe, wie es der P. Medon hat, ſondern dunkelgelb gefärbt, Die Grundfläche der Vorderfluͤgel führer einen gedoppelten Flecken, der jenem mangelt. Ab⸗ weichungen, die weſentliche Merkmale zu bezeichnen ſcheinen. Der hundert und zwanzigſte europaͤiſche Tagſchmetterling. Tab. LVI. Continuat. VI. P. Dan. Cand. Phicomone. Die Phicomone. Der ſteyermaͤrkiſche Heuvogel. Fig. 1. Der weibliche Falter. Fig. 2. Der männliche. Beyde von der Ober- und Unterſeite. Alis integerrimis rotundatis flaueſcentibus atomisque nigris: omnibus rubro fimbria- tis: ſuperioribus faſcia maculari in limbo nigro: inferioribus nigricantibus, limbo flaueſcenti fufco marginato; ſupra macula pallida, fubtus puncto argenteo. Dieſe neue Falterart kommt dem P. Palaeno und Europome am naͤch⸗ ſten. Sie möchte faſt bey dem erſten Anblick nur zufällige Abänderung von einem derſelben beduͤnken. Genaue Unterſuchung aber haben uns beſſer be lehrt. Es wird dieſer Papilio nie in den Gegenden gefunden, wo doch der P. Palaeno am haͤufigſten iſt. Steyermark allein iſt uns als deſſen Vater ⸗ land bisher bekannt. Dorten iſt erſterwaͤhnte Gattung, mit dem dieſe ſo viel Gleichendes hat, nach einſtimmigen Nachrichten gar nicht vorhanden. Schon Rechte genug. Ich habe den weſentlichen Abſtand naͤher zu zeigen. Nach dem Umriß der Fluͤgel iſt er eben nicht verſchieden. Er hat die roſenfarbene Einfaſſung mit dem Palaeno gemein. Sie iſt aber von hoͤherer Miſchung, und ziehet ſich ſogar bis zur Haͤlfte der Bruſt. Wir haben beyde Geſchlechter nach den unſtrittigen Merkmahlen kennen gelernt. Man hat ſie von einem wie dem andern in ungleicher Groͤſſe. Auch oͤfters kommen ſie der Farbe und Zeichnung nach mit einander überein. Wir willen dieſes 18 11 f Pa- P. Pleb. Vrb. Telegonus. Der Telegonus, 35 P. Palaeno, der hierinnen einerley mit dieſem Falter geartet. In beyder Vergleichung giebt die Miſchung der Grundfarbe das Eigene an. Die Flaͤ⸗ che der Oberſeite iſt mit unzaͤhlichen ſchwaͤrzlichen Atomen beſtreut. Die Hin⸗ terfluͤgel ſind duͤſter, ſie haben nicht das Helle des gemeinen Heuvogels. Die Oberfluͤgel führen einen breiten ſchwaͤrzlich braunen Saum. Auf dieſem zeigt ſich eine ganz durchlaufende Binde von hellgelblichen Flecken. Bey dem Pa- laeno hat ſie auch ſelbſt die ſchwaͤrzliche Einfaſſung nicht, dergleichen Breite und Laͤnge. Auf den Hinterfluͤgeln zeigt ſich der gerundete Flecken, den auch der P. Palaeno und Hyale hat, von heller Farbe und beſonderer Groͤſſe. An der Unterſeite iſt er, wie an jenem, zwar ſilberglaͤnzend, doch mehr zirkelfoͤr⸗ mig gebildet. Das Weibchen, nach Maasgabe des Originals der erſten Fir Sur, fuͤhrt einen etwas gelblichen Grund. Der Rand iſt in groͤſſerer Breite ſchwaͤrzlich gefaͤrbt. Das Maͤnnchen aber, oder die zweyte Figur hat ſie blaſſer, mehr ins Weiſſe gemiſcht. Durch die eingeſprengten ſchwaͤrzlichen Atomen erſcheint die ganze Fläche demohngeachtet ſehr duͤſter. Die Unterſei⸗ te iſt nach der Grundfarbe um vieles dunkler und oraniengelb gefaͤrbt. Zur Beſchreibung genug, da die Abbildung ſchon das Fehlende deutlich belehrt. Tab. LVI. oder Continuat. VI. P. Pleb. Vrb. Telegonus. Der Telegonus. Fig. 3. Der Papilio von beyden Seiten. Alis ecandatis fuſcis, maculis feneftratis luteſcentibus, ſubtus omnibus baſi rufis, diſco albidis. Ich lege meinen Leſern einen Falter vor Augen, ob dem gerade der er⸗ heblichſte Umſtand, ſein europaͤiſches Buͤrgerrecht, noch zweifelhaft iſt. Als Auslaͤnder kennt man ihn laͤngſtens, er iſt in den heiſſern Erdſtrichen der uͤbrigen Welttheile zahlreich vorhanden. Das Original deſſelben findet ſich in der Sammlung des Herrn Verlegers, und wurde mit andern einheimiſchen Gattungen erkauft. Nach den beygebrachten Erzehlungen hat ſich derſelbe in Ungarn kuͤrzlich entdeckt. Ich kan dieſes Vorgeben nicht gaͤnzlich verwerfen. Er iſt an den afrikaniſchen Kuͤſten, und in heiſſern Landern Aſiens vorhanden. Es wäre ſonach wohl möglich, daß er ſich weiter auch in jene Gegend ver breitet. Wir haben von einem P. Ajax, Eupheno und Cleopatra ähnliche Beyſpiele. Doch ſtehe ich noch an, ihn unter der Zahl der Europaͤer zu fuͤhren. Es ſind erſt mehrere Erfahrungen abzuwarten, die dieſe Nachricht Fortſetzung der Tagſchmetterlinge. LE] 34 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theils. beftätigen. Ich werde, ſobald ſich ſolche ergiebt, fie mitzutheilen keineswe⸗ ges ermangeln. Damit ſind noch nicht alle Anftände geſagt. Auch in Abſicht des Sy⸗ ſtems iſt bey dieſem Falter vieles zu berichtigen übrig. Er iſt nach den Char racteren der P. Proteus, wie ihn Herr von Linne forgfältig beſchrieben. Keine Gattung iſt in den heiſſeſten Erdſtrichen gemeiner, zugleich aber auch keine in den mannichfaltigen Abaͤnderungen zahlreicher, als dieſe. Es hat damit gerade die Bewandniß, wie mit unſern dem P. Argus aͤhnlichen Ar⸗ ten. Sie wurden lange als zufällige Varietäten behandelt, bis man endlich Geſchlechtsunterſchied und weſentliche Merkmahle unterſcheiden gelernt. Die Abaͤnderungen des P. Proteus, fuͤr die man ſie bisher gehalten, weichen unter ſich noch betraͤchtlicher ab. Man hat ſie mit gleichgerandeten, aber auch mit langgeſchwaͤnzten Hinterfluͤgeln. Verſchiedenheiten, wo die Natur uns nie gewieſen, daß ſie etwas Zufaͤlliges ſind. Den mit verlängerten Fortſaͤtzen der Hinterflügel beſchreibt eigentlich Herr von Linne unter dem Namen P. Proteus. Er hält die Art mit gleichges randeten Fluͤgeln, da naͤhere Erfahrungen damals gemangelt, lediglich fuͤr Abänderung des erſtern a). Ich habe fie als eigene Gattung zu behandeln, unſtrittige Rechte vor mir. Doch hier iſt der Ort nicht, dies umſtaͤndlich eroͤrtern zu koͤnnen; es gehoͤret zur Berichtigung der auslaͤndiſchen Arten. a) S. N. Ed. XII. pag 794: Sp. 259. P. Pl. Vrb. Proteus. Alis caudatis fuſcis; maculis feneſtratis, antennis vncinatis. * E RT AN. Surin. Tab 63. fig. 2. (Die ſe Abbildung der Merianin iſt wohl etwas unförmlich gerathen, und nach dem Drigi: nal kaum kenntlich.) Corpus quartae magni- tudinis, f. P. Argi. Habitat in gramine Americes. - Yarietates huius numero/ae ſunt in Indiis, tam colore quam alarum pofticarum figura. Jariat etiam absque cauda, primoribus maculis tribus feneſtra- tis. (Eben dieſer ſcheint mit dem P. Thrax Sp. 260. einerley zu ſeyn. Unterſuchungen, die nicht hieher gehoͤren). Ans der genauern Beſchreibung im Mul. Lud. VIr. füge ich noch folgendes bey. — Antennae clauatae, apice ſubulatae in acumen, quod reflecti- tur in vncum fingulari nota. Habitus P. Commatis; conuenit antennis fingularibus cuſpidatis, ſed maior colore diuerfo, Pri- mores fupra fufcae. Maculae aliquot ſpar- fae, hyalinae ſ. nudae pellucidae. — Subtus nebulae. Poſticae ſupra fufcae. Subtus faſciis nigricantibus nebulofae. Von den angezeigten Abaͤnderungen bemerke ich die Varietaͤt unter der Nummer C, wel⸗ che mit dem vorliegenden Falter auf das ge⸗ naueſte uͤbereinſtimmt. — Alis rotundatis ſubteſtaceis, corpore crafliore, puncto flauo in fecundariis, vt Var. A, alis ſubtus albo variegatis. P. N. Phalerat. Arſilache. Die Arſilache. 35 Der Herr Ritter hat für dieſen Falter einen ungemein ſchicklichen Namen gewählt. Der Proteus der Mythologie iſt durch die mannichfaltigen Geftat. ten, die ihm beygelegt werden, bekannt. Hier zeigen Schmetterlinge eben fo viel Unbeſtaͤndiges an. Die Fabellehre eignet ihm verſchiedene Söhne zu, Einer unter dieſen wird Telegonus genennt. ich borge dieſen Namen zur Er leichterung des Gedaͤchtniſſes, für eine fo nahe mit jenem verwandte Gattung. Von Namen genug; ich habe nun ſelbſten ſeine Charactere zu zeigen. Der Ausſchnitt der Flügel, fo wie die ganze Geſtalt des Körpers, gleicht dem P. Comma. Der Kopf iſt von eben fo beſonderer Groͤſſe; er traͤgt auch die Flügel fo auseinander ſtehend, wie jener. Für die Horde, zu der er gehört, ſonach nicht der mindeſte Abſtand. Die Grundfarbe der Auf ſenſeite iſt ein dunkles, in das Schwaͤrzliche fallendes Braun mit wenig Glanz. Die Lange hin, gegen den vordern Rand, ziehen ſich ein paar gelb» liche Streifen. Die Flecken, wie ſie die Abbildung auf das genaueſte in ih» rer Lage und eckigten Form dargeſtellt, find durchſcheinend. An ſich find fie mit Schuppen bedeckt, die aber ungemein duͤnne uͤbereinander liegen. Die Unterſeite der Hinterfluͤgel hat gegen die Grundfläche eine rothbraune, gegen den Rand hingegen eine lichtgraue Grundfarbe. Die Endſpitze des Hinter. leibes führe verlängerte, aber gerade aus ſtehende Schuppen. Die Fuͤhlhoͤr. ner find dünne, und am Ende ruckwaͤrts gebogen. Der hundert und ein und zwanzigſte europaͤiſche Tagſchmetterling. 2020 Tab. LVI. oder Continuat. VI. | P. N. Phalerat. Arfilache. Die Arſilache. Fig. 4. Der Zweyfalter von der Ober- und unterſeite. Fig. 5. Eine Abänderung von 5 dergleichen. 0 Corpore piloſo. Alis dentatis fuluis nigro punctatis; inferioribus A — 12. ar- genteis, reliquis flauis, faſciaque marginali ex ocellis g. f. 6. Bey der Vergleichung ſehr aͤhnlicher Gattungen, die wir bisher ber handelt, treffen wir in der Bildung dieſes Falters ſehr viel Veraͤndertes an. Es iſt dies aber leichter aus der Abbildung erſichtlich, als woͤrtliche Anzeige zu erklaren vermag. Den P. Euphroſyne kommt er am naͤchſten. Der Schnitt der Fluͤgel weicht aber betraͤchtlich ab. Die Flecken der Auſ⸗ f ES 36 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theils. ſenſeite find von anderer Ordnung und Lage, und um vieles kleiner gebils det. Auf der Unterſeite der Vorderfluͤgel erſcheinen ſie verblichen, und in ſchwaͤrzlicher Miſchung. Die Hinterfluͤgel führen mehr Rothgelbes mit Braunem gemengt. Die Flecken haben da eine ganz eigene Abtheilung, und von jenem veraͤnderte Form. Eine Reihe von vier bis fuͤnf blinden Augen, mit braunrothem Schatten umzogen, iſt ein weſentlicher Zuſatz. Der P. Euphroſyne hat an deren Stelle nur fimpfe Puncte. Die ſilberglaͤn zenden Flecken finden ſich hier in mehrerer Zahl; ſie ſind in der Form und Lage von jenem, des erſtgedachten Falters, verſchieden. Der mittlere, der dorten breiter aber kuͤrzer iſt, ziehet ſich hier mehr in die Laͤnge; er iſt dabey ſchraͤge geordnet. Man erblickt keine ſchwaͤrzlichen Einfaſſungen, kei⸗ ne mit dieſer Farbe bemahlten Sehnen. Der Koͤrper dieſes Falters, ſo wie die Fläche der Flügel darneben, iſt mit ungemein verlängerten Haas ren von hellbrauner Farbe bewachſen. Sie verbreiten ſich faſt bis gegen die Haͤlfte derſelben. Wir haben ſie in dieſem Maas noch an keinem der ihm aͤhnlichen Falter bemerkt. Das Original, von dem die vorliegende Abbildung genommen, ich meyne die vierte Figur dieſer Tafel, fand ſich in einer Gegend bey Wien. Mehr aber weiß ich eben nicht von ſeiner Naturgeſchichte zu ſagen. Ich fuͤge noch nach der vierten Figur die Abbildung eines noch naͤ— her gleichenden Falters mit bey. Das Original deſſelben hat ſich in unſerm Franken, und zwar in der Gegend von Neuſtadt an der Aiſch, entdeckt. Nachrichten, die ich vom Herrn Apotheker Straßkircher daſelbſt mitgetheilt er halten. Gegenwaͤrtig iſt es noch nicht beſtimmt, ob wir ihn als Abaͤnderung vom erſtern, oder als eigene Art zu behandeln, berechtiget find. Zur Ge wißheit habe ich naͤhere Erklaͤrungen abzuwarten. Nach dem Geſchlecht war das Original ungezweifelt ein Maͤnnchen. In dem Umriß der Fluͤgel iſt er um vieles groͤſſer, als vorige Art, und der Leib auch ſtaͤrker gebildet. Der Rand der Vorderfluͤgel hat einen Saum von dunklem Braun. Die Unterſeite der Hinterfluͤgel iſt mehr braunroth als an jenem gefärbt. Er» was Eigenes ſcheint der weiſſe Punct in dem groͤſſern Flecken der Grundflaͤ⸗ che zu ſeyn, den jener nicht hat. Von ſilberglaͤnzenden Mackeln find wenige da. Nur beynahe ein einziger zeigt ſich in auffallendem Glanz. Er iſt ge gen den Rand der Vorderfluͤgel leicht nach feiner tage zu finden. Mehr iſt zur Beſchreibung nicht noͤthig. Der P. Nymph. Gemm. Adtiea. Die Attaͤa. 37 Der hundert und zwey und zwanzigſte europaͤiſche Tagſchmetterling. Tab. LVII. oder Continuat. VII. P. Nymph. Gemm. Actaea. Die Actaͤa. Fig. 1. Ein männlicher, Fig. 2, ein weiblicher Zweyfalter. Beyde von der Ober -und Unterſeite. Alis ſubdentatis fufcis rufo -micantibus, primoribus vtrinque ocello, punctisque ſubtus duobus albis; inferioribus ſubtus nebulofis faſciisque duabus crenatis, Meine Leſer erblicken hier eine neue, eine wirklich befremdende Gat⸗ tung. Wir ſuchen ſie wohl in Teutſchland vergebens. Nur das ſuͤdliche Frankreich bringt ſie hervor. Ohne die ſorgfaͤltigen Bemuͤhungen des Herrn Devillers, dem wir bereits fo viele Entdeckungen zu danken haben, waͤ— re ſie ohnfehlbar auch da lange noch verborgen geblieben. Ich habe von deſſen Güte die beyden Exemplare vorliegender Abbildung erhalten, die er— ſten, die zu uns heruͤber gekommen. Es iſt dieſer Falter in den Gebuͤr⸗ gen, wo er ſich fand, noch ſelten. Seine Gattungsrechte beduͤrfen wohl keines Erweiſes, die weſentlichen Merkmahle find ſchon bey dem erſten An blick entſcheidend. Nur ſeinen Abſtand von P. Fidia habe ich zu zeigen. In fo ähnlichem Bilde möchte man fait eine Ausart deſſelben, oder zufällige Abaͤnderung vermuthen. Seine Verwandſchaft iſt nahe, die Verſchieden⸗ heit aber eben ſo betraͤchtlich. Beyde Falter wurden beyſammen gefunden. Der Abbildung nach iſt Fig. I. a. ein Männchen, wie die unſtrittigen Kennzeichen ergeben; Fig. I. b. hingegen nach gleicher Entſcheidung ein Weibchen. Daß beyde Falter einerley Gattung, iſt aus dem Uebereinſtimmenden ihrer Zeichnung erſichtlich. Ob aber das Weibchen beſtaͤndig durch die blaͤſſere Farbe der Oberſeite und andern, das meine Leſer aus der Abbildung erſehen, unverändert verſchieden? ob eben dies nur Abaͤnderndes ſey? ob nicht zuweilen das Maͤnnchen eben ſo gebildet? das bin ich in Ermangelung hinreichender Erfahrung nicht mit Gewißheit zu entſcheiden vermögend. Im Abſtand vom P. Fidia giebt der Umriß der Fluͤ. gel ſchon etwas eigenes an. Die vordern ſind gegen die Spitze ſtumpfer, mehr gerundet, als jener fie trägt. Die Borten, mit denen der Rand umzogen, find nicht weiß, ſondern mit der Grundfarbe von einerley Miſchung. Man bemerkt keine Vertiefungen, keine flachen Spitzen daran. Der P. Fidia hat fie wirklich gezaͤhnelt, hier aber find dieſe Ausſchnitte kaum merklich. Die Oberſeite hat ein ganz einfaͤrbiges Braun. Es ſpielet in ſchiefer Lage ges gen das Licht gehalten ins Violette, oder mehr ins Dunkelroͤthliche. So Fortſeung der Tagſchmetterlinge. 38 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theils. hat es der P. Fidia nicht; dorten iſt die Farbe von ganz andern Gemi» ſche. An dem weiblichen Falter, oder der Fig. I. b., iſt fie um vieles hel“ ler, mehr ins Graue fallend, doch von gleichem Schiller. Gegen die Spitze der Vorderfluͤgel zeigt ſich nur ein einzelner Flecken vom dunkelſten Schwarz mit einem welſſen Punct in der Mitte, oder ein wirkliches Aug. Das Männchen hat ihn in der Fläche verlohren, das Weibchen aber deutlich begraͤnzt. An dem letztern ſtehen zwey, jedoch ſehr fein gezeichnete Puncte darneben. Die Hinterfluͤgel ſind mit einem grauen Saum umzogen. Keinesweges war der augenfoͤrmige Punet gegen die Endſpitze, der dem P. Fidia in allen Abaͤnderungen eigen, zu bemerken geweſen. Die Unterfeite der Vorderfluͤ⸗ gel iſt um vieles heller, als die aͤuſſere, gefaͤrbt. Das Schwarze des Aus ges umgiebt ein weiſſer Flecken von betraͤchtlicher Breite. An dem Maͤnn⸗ chen iſt er mehr mit Gelben gemiſcht. Die beyden Puncte daran neh⸗ men ſich deutlicher aus, wenn ſie auch um vieles kleiner erſcheinen, als ſie der P. Fidia hat. Ich habe noch die Unterſeite zu beſchreiben. Hier iſt jede Zeichnung von jenem abweichend gebildet. Die ganze Flaͤche von braungrauer Farbe iſt mit unzaͤhlichen Atomen von ſchwarzbraunem Gemi⸗ ſche bedeckt. Als das Weſentlichſte bemerke ich nur die weiſſe Binde, die mitten durch den Fluͤgel bogenfoͤrmig ſich ziehet. Sie iſt gegen die innere Seite in ſpitzigen und hohlen Ausſchnitten von dunkler Einfaſſung umzogen. Eine zweyte dieſer aͤhnlich, jedoch in minderer Breite, zeigt ſich gegen den Rand. In der Mitte der Fluͤgel wird man noch eines ſchwarzen Punctes gewahr. An dem Falter Fig. I. b. nimmt ſich derſelbe um fo deutlicher aus, da die Fläche minder ſchwaͤrzliche Zuge und einen lichtern Grund be fig. Die Binde iſt da breiter und gleichfoͤrmiger gebildet. Zur Beſchrei⸗ bung genug. Aetaͤa war eine Nynphe, wie uns die Fabelgeſchichte den Namen nach ſagt. | Tab. LVII. oder Continuat. VII. Abaͤnderungen des P. Hyperanthus. (zu Tab. V. I. Th. pag. 7. Fig. 2. 3.4. Saͤmtlich nach der Ober- und Unterſeite. Bey ſo einfaͤrbigem Gewand und ſo ſimplen Zierrathen, mit welchen die Natur den P. Hyperanthus gemahlt, find deſſen Abaͤnderungen dennoch ſehr mannichfaltig und zahlreich. Von dem dunkelſten Schwarzbraun bis zu dem lichten Ockergelb iſt ſchon die Grundfarbe verſchieden Die augenfors migen Flecken find bald gröffer bald kleiner, zuweilen mangeln fie gaͤnzlich. An Abaͤnderungen des P. Hyperanthus. 39 deren Stelle finden wir öfters nur einzelne Puncte von weißlicher Farbe. Man hat die Falter dieſer Art ſaͤmtlich nach beyden Geſchlechtern entdeckt. Ob ſie aber nach der Raupe verſchieden, ob ſie als Racen ſich fortpflanzen, oder eigene Gattungen ſind, haben Erfahrungen noch nicht erwieſen. Wir ſind indeſſen berechtigt, fie als Varietaͤten zu behandeln. Es haben ſich Exem⸗ plare gefunden, wo ſich dieſe aͤugigen Flecken zu einfachen Puncten ſtufen⸗ weiſe verlieren. Ich lege meinen Leſern die vorzuͤglichſten dieſer Abaͤnderun⸗ gen vor Augen, nach denen die uͤbrigen leicht zu ermeſſen. Sie haben bes reits zu eigenen Namen Anlaß gegeben. Jene Art, welche auf der Ober ſeite keine Augen beſitzt, aber zwey auf der Unterſeite der Vorderfluͤgel, und fünf auf den Hinterffuͤgeln führt, wurde P. Vidua vom Herrn Staatsrath Müller geheiſſen. Der mit ſimplen Puneten hingegen erhielte von ihm den Namen P. Arete 3). Nach dem Ausſchnitt der Flügel ſcheint der P. Hyperanthus zur Klaffe der Nymphalen näher zu gehören, als zu je ner, der Danaiden. Man bemerkt in Abarten einen etwas gezaͤhnelten Umriß. In ſo gemeinſchaftlicher Graͤnze hingegen ſuchen wir ihn dorten bequemer. Die zweyte Figur dieſer Tafel ſtellet ein Männchen vor. Beyde Sei ten ſind dunkelbraun. Hier iſt nur ein einziges Aug auf der untern der [5.92] a) Ich füge hier das Verzeichniß der immaculatis: ſubtus e flauo cinereis Varielaͤten bey, welche Herr Staatsrath nitidis, ocellis primoribus 2. poſticis 5. Müller bereits in dem Zool. Dan. Prodr, In fylua. pag. 114, nr. 138 mit größter Genauigkeit 4. Alis ſupra omnibus impunctatis. bemerkt. Faun. Fridr. pag. 33. nr 311. 5. Alis primoribus ſupra punctis 2. po- Herrn Goͤtzens entomologiſche Beytraͤge ſticis puncto 1. III. Theil. 1 B. pag 197.) P. Hyperan. 9. Alis primoribus pundtis 2. poſticis im- thus. — FHuius nouem varietates repe- pundtatis. ri. Ocellis ſubtus primorum II. poftico- 7. Alis omnibus fupra pun&is 2. P. Po- rum V. Iymeda Scop. Var. 2. Ocellis fubtus N primorum III. pofticorum IV. Alis ſupra omnibus impunctatis, Pun- ctis ſubtus primorum II. coecis poſti- N 1. Alis ſupra primoribus impundctatis, poſticis punctis 2. ocellaribus. E= 2. Alis ſupra primoribus punctis 2. corum V. pupilla candita. ocellaribus: poſtice ocellis 2. P. 9. Alis ſupra omnibus impunctatis. Vid. Polimeda Scop. nr. 434. Var. 1. Faun. Fridr. nr. 330. p. N. Arete. 3. Alis ſupra omnibus impunktatis. v. (Siehe Naturforſch. VI. St. p. 34.) alis Faun. Frid. nr. 331. P. N. Vidua; dentatis vtrinque cinereo - fuſcis: pri- (Siehe Naturforſch. VI. St. p. 34.) moribus duobus, poſticis quinque pun- alis dentatis ſupra nigro - cinereis (tis albis: in fylua, 40 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theil, Vorderfluͤgel gelaſſen. Die Hinterfluͤgel führen fünfe in einer mit gröſſern und kleinern abwechſelnden Ordnung. Die Augen ſelbſten ſind im Ausmaas um vieles geringer, als die gemeine Art ſie hat. Von denen mit einzelnen Puncten bezeichneten Faltern giebt die dritte und vierte Figur ein Muſter. Die erſte iſt von einem Weibchen, die letzte . re von einem Männchen genommen. Jene hat, beſonders auf der Unterſei⸗ te, ein helles Braun. Auf den Vorderfluͤgeln zeigen ſich nur zwey, auf den Hinterfluͤgeln aber fünf dieſer Puncte. Das Männchen, oder die vierte Fi. gur, iſt der Farbe nach dunkler. Die weiſſen Punete von gleicher Zahl nehmen ſich darauf deutlicher aus. Der Rand der Hinterfluͤgel iſt mit Ein⸗ faſſungen parallellaufender Linien in einiger Breite umgezogen. Die Abbil dung zeigt dies deutlicher an. In der Gegend von Uffenheim haben ſich dieſe ſaͤmtliche Abaͤnderungen gefunden. Sie ſind an andern Orten ſehr ſelten. | Der hundert und drey und zwanzigſte europaͤiſche Tagſchmetterling. Tab. LVIII. oder Continuat. VIII. f P. Nymph. Phal. Pandora. Die Pandora. Fig 1. Der männliche, Fig. 2. der weibliche Zweyfalter. Beyde nach ihrer Ober und Unterſeite. Alis dentatis luteis nigro - maculatis, ſuperioribus ſubtus rubicundis; inferioribus ſu- pra viridi - nitentibus, fubtus faſciis duabus argenteis. Syſt. Verz. der Wiener Schmetterlinge. pag. 176 Fam. K. nr. 1. P. Pandora. Blank, olivengruͤner und purpurroͤthlicher Falter. Unbekannte Raupe. Goͤtzens Entom. Beytr. III. Th. I. B. pag. 364. Die filberftreifige Pandora. (Nach dem Syſtem Verzeichniß). Papillons d' Europe. pag. 34. Planche XII. nr. 15. fig. h. i. Variete du Tabac d' E- ſpagne. (Paphia L.) (Das Weibchen). CRAMER Vitlandſche Kapellen. pag. 39. Pl. XXV. fig B. C. P. Maja. FA BRIC II Gen. Inf. Mant. pag. 266. N. Ph. Cynara. Alis dentatis fuſeis, atro flauoque variis: poſticis ſubtus viridibus maculis tribus fafciisgue duabus argen- teis. (CR AN E R. P. Maia.) Dieſen Tagfalter haben wir ſehr ſpaͤte kennen geſernt. Er bewohnet nur die waͤrmeren Lander unſers Welttheils, und wir ſuchen ihn wohl vers gebens in den fraͤnkiſchen Gegenden auf. Ungarn und Oeſterreich wird fire deſſen einziges Vaterland gehalten. Unter den uͤbrigen Producten von daher bat ſich derſelbe bey unſern Liebhabern einen vorzuͤglichen Werth erworben. P. Nymph. Phal. Pandora. Die Pandora. 41 Ob ihn andere Laͤnder auch haben? ob er da gemeiner, vielleicht vollends als Ankoͤmmling ſich weiter verbreitet? find unentſchiedene Fragen. Herr Cra⸗ mer a) hat ihn in das Verzeichniß der Ausländer geſetzt, und unter dem Namen P. Maia beſchrieben. Die Abbildung, die er davon gegeben, iſt von unſerm Original kaum erheblich verſchieden. Man hat ihn in gleichen Abaͤnderungen wirklich gefunden. Sein Exemplar war aus der Gegend von Conſtantinopel. Er meldet, man habe ihn auch in Ungarn und Oeſterreich ganz uͤbereinſtimmend gefunden. Nach deſſen Zeugvpiſſen ſelbſten iſt er alfe ein Europaͤer. Uns ſcheint es um ſo mehr befremdend, wie er unter die Auslaͤnder koͤnnte gerechnet werden, wenn deſſen Wohnplaͤtze bis in dieſe Ge⸗ genden ſich erſtreckten. In oben erwaͤhntem franzoͤſiſchen Werke der Pap. d' Europe finden wir die erſte Abbildung deſſelben unter dem Namen eines einheimiſchen Falters 5). Sie iſt aber lediglich von dem Weibchen genom⸗ a) Obenangefuͤhrten Orts. “ Le deſſus de ce Papillon tetrapede reſſemble a celui d' une efpece diflerente, très commune en Allemagne, et connue ſous le Nom de Per- le damaſquinée ou de Paphia, dont Mr. RÖSEL a répreſenté la femelle dans l. P. Tab. VII. CI. I. Le deſſous de celui ci differe cependant beaucoup de celui du ſuſmentionné; les alles anterieures de no- tre Papillon Etant pour la plus grande par- tie rouges, et la couleur verte avec les bandes argentées des inferieures, lui don. nant un luftre admirable. Il eft de Con- ſtantinople et on m' a informè qu'on Pa vü auſſi dans la Baſſe- Autriche, aux environs de Vienne,, Die Abbildung kommt nach der Groͤſſe mit der Figur unſerer Tafel ganz überein. Die Fluͤgel find etwas mehr in die Fänge geſtreckt. Die Miſchung der Grund: farbe der Oberſeite iſt dunkler Gelb mit Braun vermengt. Das Gruͤne der Hinterfluͤgel ift fehr duͤſter, und von ſchmuziger Farbe ohne Schiller. Die Unterſeite der Vorderfluͤgel iſt dunkelroth, und die Spitze derſelben braun, die ſchwarzen Flecken darauf ſind um vieles größer. Die beyden ſilbernen Binden auf der Unterfeite der Hinterffuͤgel find in der Ile lumination ſehr deutlich auf ihrer gruͤnen Flaͤ⸗ che begraͤnzt. Sie fuͤhren einen breiten Saum mit brauner Farbe umzogen. Gegen die Grundfläche finden ſich noch drey groſſe ſilber— ne Flecken, in einem Triangel geordnet. Um⸗ ſtaͤnde, die eben nicht weſentlich find, zumahl da wir wiſſen, daß ähnliche Varietäten wirk⸗ lich vorhanden, und die Illumination in dies ſer Genauigkeit leicht etwas verſtellen kan. Herr Fabricius hatte den Namen Mais (Syft. Ent. pag. 512.) [don einer Gattung zugelegt. Nothwendig muſte er einen andern wehlen. Er nannte dieſen nemlichen Falter Cynara, Siehe obenangef. O. Ich füge die Beſchreibung, welche nach jener Abbil⸗ dung ohnfehlbar gemacht worden, zugleich mit bey. — “Statura P. Paphiae. Alae omnes ſupra fuſcae, margine flauo atro- maculato. Subtus anticae fuluae nigro ma- culatae, poſticae virides maculis tribus bafeos et verfus apicem fafciis duabus ar- genteis fuluo marginatis ad angulum ani coeuntibus „ b) Oben angeführten Orts. “Les Fi. gures 15. h. et 15. g. reprelentent le def. 42 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theils. men, und in der Beſchreibung wird er nur als Abaͤnderung des P. Paphia behandelt. Zuverlaͤßige Nachrichten haben es nun erwieſen, daß dies eben derjenige Falter iſt, dem die Herrn Verfaſſer des Syſt. Verzeichniſſes der Wiener Schmetterlinge den Namen P. Pandora gegeben. Meine Leſer har ben dieſe Eroͤrterung der Guͤte eines beruͤhmten Kennes zu danken, von dem ich zugleich die Originale erhalten. Ich habe die Ehre hier die ausnehmende Unterſtuͤtzung des Herrn Gerning in Franffurch am Mayn zu ruͤhmen, welche auf fo vorzuͤgliche Art meine Arbeit beguͤnſtigt. Die patriotiſchen Geſinnungen, und die edle Denkungsart dieſes Naturfreundes, ſind allen Liebhabern laͤngſtens bekannt. Mit dem unermuͤdeten Eifer und dem be⸗ traͤchtlichſten Aufwand, hat deſſen Sammlung in der Vollſtaͤndigkeit den vorzuͤglichſten Grad erreicht. Bereits vor vier und zwanzig Jahren wurde ſchon der Anfang dazu gemacht. Noch wird ſolche beſtaͤndig mit dem, was irgend unſere Erdſtriche, oder die entlegenſte Laͤnder feltenes haben, nach eis frigſtem Beſtreben erweitert. Welchen Vorrath und Seltenheiten dieſelbe enthaͤlt, bin ich nun ſelbſten vermoͤgend nach den gefaͤlligen Mittheilungen meinen Leſern vor Augen zu legen. Schon von den Gattungen der Ge ſchlechter des Papilio und Sphinx, wo ich bereits fo viele anſehnliche Samm⸗ lungen erſchoͤpft, hat dieſe einzige einen ſo groſſen Reichthum entboten, daß ihre Abbildungen noch verſchiedene Tafeln dieſer Fortſetzung erfordern. So wichtige Beytraͤge werden meine Leſer mit demjenigen Dank verehren, den dieſe ergiebige Unterſtuͤtzung ſchon laͤngſtens ſich eigen gemacht. Mir iſt es Pflicht, die Verdienſte eines fo großmuͤthigen Goͤnners in Ausbreitung dieſer Kenntniſſe nach ihrem eigenen Werth zu ſchaͤtzen. ſus et le deſſous d' une variete extraordi- naire. Le deſſus eft verdätre, excepté au bord d'en haut des ailes ſuperieures; mais les taches font à peu pres les m&mes; une partie du fond des ailes fuperieures en deflous eſt rouge. Cette varietd a été trouvde dans les Forèt d' Armftad ( ſollte Darmſtadt heiſſen); elle eſt dans la Colle &ion de M. C. GERNIN G. Un femblable individu a été trouvé par M. ERxST dans les environs de Paris: il eſt dans la Colle. ction de M. Mallet, — Nach den von Herrn Gerning mir mitgetheilten Nachrich⸗ Noch mehr aber verbin⸗ ten muß ich hier einer Irrung erwaͤhnen, die ſich in dieſer Nachricht ergeben. Der ſeel. Ernſt hatte eine gewiſſe Varietaͤt des Papis lio Paphia aus deſſen Sammlung gemahlt. Es wurde ihm gemeldet, daß ſie an den Graͤnzen des Frankfurther Waldes, ohnweit des Darmſtaͤdter gefangen worden. Zugleich hatte er auch die Abbildung dieſes vorliegen— den Falters genommen, und da die von je ner etwa verlohren gegangen, wurden erſt⸗ gedachte Umſtaͤnde mit einander verwechſelt. Nie hat ſich ein P. Pandora in daſiger Ge⸗ gend gezeigt. P. Nymph. Phal. Pandora. Die Pandora. 43 den mich deſſen Proben der Freundſchaft, welche ich fo vielfältig zu erfah⸗ ren die Ehre gehabt habe. Es ſind beyde Geſchlechter des P. Pandora bekannt. Die erſte Figur der vorliegenden Tafel ſtellt das Maͤnnchen, die zweyte deſſen Weibchen vor. Daß er nicht Abaͤnderung des P. Paphia ſey, habe ich nach deſſen weſentlichen Abſtand nun naͤher zu zeigen. Nach dem Umfang der koͤrperli⸗ chen Sroͤſſe nimmt ſich derſelbe ſchon vorzuͤglich aus. Man hat ihn in noch betraͤchtlichern Ausmaas, als die Abbildung erweißt, gefunden. Die Fluͤgel find breiter, und die Einſchnitte daran um vieles tiefer, als bey jenem ges zogen. Die Grundfarbe iſt in beyden eine Miſchung von braͤunlichem Ocker⸗ gelb. Das Männchen aber hat das Rothgelbe nicht, das der P. Paphia fuͤhrt. Doch ſind die mittlern Sehnen eben ſo auszeichnend mit ſchwarz ger farbe. Die ganze Fläche iſt mit dunkelbraunen Atomen beſtreut. Nur ge gen die Fluͤgelſpitze find einige blaßgelbe Flecken gelaſſen. Die von ſchwar— zer Farbe find breiter, und von einer ganz veränderten Lage. Beſonders geben die an dem aͤuſſern Rand einen ſehr erheblichen Unterſcheid an. Sie ſtellen in der Aehnlichkeit mit Zahlen ganz andere Züge vor. Die Unterſeite der Vorderfluͤgel nimmt ſich durch ihre Grundfarbe noch vorzuͤglicher aus, An dem P. Paphia iſt ſie mit der von auſſen einfaͤrbig gelaſſen, hier aber von einem ſehr erhöhten Roth. Nur gegen die Fluͤgelſpitze iſt fie mit Gelb gemengt. Die Oberſeite der Hinterfluͤgel wird durch den Glanz von Dlivens gruͤn ungemein verſchoͤnert. Er verbreitet ſich zuweilen bis in die Haͤlfte der Vorderfluͤgel. Insgemein findet ſich derſelbe an dem Weibchen ſtaͤrker. Bey einigen Ausarten des P. Paphia wird man zwar einen ähnlich grünen Schil⸗ ler bemerken, im übrigen aber iſt weiter nichts verändert daran. Die Ins terſeite dieſer Hinterfluͤgel führe ein einfaͤrbiges Grün. Es finden ſich keine dunklere Flecken, und keine merkliche Schattirung darauf. Eine ſilberglaͤnzende Binde, und dieſe erſcheinet oͤfters ſehr blaß, ziehet ſich ſchraͤge hindurch— Sie iſt unterbrochen, und mehr in einzelne Flecken getheilt. Naͤchſt der ſelben gegen den Rand zeigen ſich in gleicher Reihe einige ſilberglaͤnzende Puncte. Voriger Falter hatte fie nicht. An deren Stelle find dorten gröffere dunkel⸗ gruͤne Flecken zu ſehen. Das Weibchen, wie die zweyte Figur erweiſt, iſt nach der Zeichnung und Farbe kaum erheblich verſchieden. Die Flügel find mehr in die Lange geſtreckt, die ſchwarzen Flecken aber kleiner geformt. Der Schiller der Hinter— flügel iſt darauf um vieles erhöher, und die Farbe von ſchoͤnern Gruͤn. Die fih 44 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theils. berglaͤnzende Binden der Unterſeite find zuſammenhangender gebildet, und nehmen ſich deutlicher aus. Es haben ſich einige Abaͤnderungen dieſes Falters vorgefunden. Sie beziehen ſich vorzuͤglich auf deſſen unterſchiedene Groͤſſe. Das Hellgruͤne der Oberſeite ift zuweilen mehr zuweilen weniger auf der Fläche verbreitet Eben ſo mannichfaltig iſt auch die Miſchung derſelben in dem hoͤhern und mattern Glanz. Auch die Unterſeite der Vorderfluͤgel iſt oͤfters bis an die Spitze einfarbig mit Rothem bemahlt. Von dieſer Art iſt jene, wovon Cramer, wie ich oben erwaͤhnt, die Abbildung genommen. Nach der Bemerkung des Wiener Verzeichniſſes haben ſich auch Exemplare entdeckt, an welchen auf der Unterſeite der Hinterfluͤgel die ſilbernen Flecken gaͤnzlich fehlen. Ich werde in der Folge eine Abbildung davon noch beyzubringen nicht ermangeln. Von der Raupe, und den uͤbrigen auf die Naturgeſchichte dieſer Gattung ſich be⸗ ziehende Umſtaͤnde, haben ſich bisher noch keine Nachrichten verbreitet. Tab. LVIII. oder Continuat. VIII. P. Nymph. Phal. Niphe. Die Niphe. Fig. 3. Der maͤnnliche Zweyfalter von beyden Seiten. LIN N. S. N. Ed. XII. Sp. 208. P. N. Niphe. Alis dentatis luteis: primoribus ex- timo nigris fafcia albida; poſticis fnbtus argentatis ocellis quinque. Amoenit. acad: Tom. VI. pag. 408. nr. 25. P. Hyperbius. Habitat in China. Müllers Ueberfegung des Naturſyſt. p.619. P. Niphe. Die Chineſiſche Nymphe. FABRICIL S. Ent. p. 514. Sp. 302. P. Niphe. Linn. Charact. Goͤtzens entom. Beytraͤge, III. Th. I. B. Vorrede pag XXXVI. DRK VR IIluſt. of Nat. H. Vol. I. pag. 12. Pl. VI. fig. 2. D'AUBEN TON Planches enlum. Tab. 93. fig. I. 2. Le Leopard de Chine. CRAMER Vitlandſche Kapp. Tab. XIV. P. Niphe. fig. D. E. mas. F. G. femelle. Papillons d' Europe. Tom. I. H.Cah, p. 54. Le nacre découpé. Pl. XIV, nr. 18. Die dritte Figur dieſer Tafel ſtellt einen Falter vor Augen, den man als Ausländer ſchon lange gekannt. Der Herr Ritter beſchreibt ihn unter dem Namen P. Niphe. Drury, D' Aubenton und Cramer ba ben, wie ich oben erwaͤhnt, uͤbereinſtimmende Zeichnungen davon geliefert. China iſt ſein eigenes Vaterland. Man findet ihn aber nicht minder in den mittaͤgigen Erdſtrichen von America, beſonders in denen nahe liegenden Zus ſeln. Damit hat es nicht den mindeſten Anſtand. In eben angefuͤhrtem Werke der Papillons d' Europe hingegen iſt er als Bewohner unſers Welt theils P. Nymph. Phal. Niphe. Die Niphe. 45 theils beygebracht worden. Ich liefere hier die genaueſte Kopie, ohngeach⸗ tet ich eine Abbildung nach auslaͤndiſchen Originalen haͤtte beybringen koͤnnen. Jenes einzelne Exemplar konnte ich nicht damit vergleichen, nothwendig war ich zu dieſem Verfahren genoͤthigt geweſen. Nach jenem Bericht hat ſich dieſer Papilio in dem Walde bey Villers - Cotteret gefunden a). Ich ſetze nicht den mindeſten Zweifel in die Zuverlaͤßigkeit dieſer Erzehlung. Nur beduͤnkt mich, ſeye ein Indiuiduum allein nicht hinreichend, die Gattung felb ſten für einheimiſch erklären zu koͤnnen. Es find nähere Erfahrungen erſt abzu⸗ warten, die dieſes beſtaͤtigen muͤſſen. Ich ſtehe deswegen noch an, ihn mit unter der Zahl der Europäer aufzuführen. Nähere Umſtaͤnde, die dieſes ent, ſcheiden, werde ich in der Folge mitzutheilen keinesweges ermangeln. Bey⸗ ſpiele, daß Fremdlinge dieſer Art durch Ey oder Chryſalide aus ſehr entfern⸗ ten Gegenden zu uns gewandert, beduͤrfen keiner Beftaͤtigung mehr. Wirk lich findet ſich dieſer Falter in denen naͤher gelegenen Canariſchen Inſeln ſehr haͤufig. Es widerſtreitet ſonach der Wahrſcheinlichkeit nicht, daß er mit irgend einigen Producten von daher, in welchem Stand es immerhin war, heruͤbergekommen. Ob ſich derſelbe aber dorten niedergelaſſen? ob ſeine Rau⸗ pe die eigene Nahrung gefunden? ob zur Fortpflanzung des Geſchlechtes das veraͤnderte Clima ihm zutraͤglich geweſen? mit einem Wort: daß derſelbe ein» heimiſch geworden? das, ſage ich, muͤſſen erſt gruͤndliche Nachrichten belehren. Der Herr Ritter hat in den Amoen. acad. dieſen Falter unter dem Namen des P. Hyperbius ſehr ſorgfaͤltig beſchrieben. Sein Exemplar war von vorzüglicher Gröffe, wie aus der unten beygefuͤgten Beſchreibung meine a) Pap. d Europe. obenangefuͤhrt. Ort. Ce Pap eſt très rare, L’individu qu' on voit ici depeint, a été trouvé dans la Fo- ret de Villers - Cotteret, et il exifte dans la Collection de M. Mallet. _ C' eſt la for- me de ſes ailes, qui nous a determine a lui donner le nom de Nacre decoupé = — CRAMER etc. decrit un qui a beaucoup de rapport avec celui ci; et DRVRY etc. en fait une efpece partieulière ete. Ein- ſtimmende Bemerkungen über beſagke Tafel finden ſich in den Frankfurther Beytraͤgen XXXIV. St. 1780. pag. 564. Ich fuͤge daraus nur folgendes bey. “ Ein völlig glei⸗ „ches Exemplar iſt in der Gerningiſchen Fortſetzung der Tagſchmetterlinge, „Sammlung, ſo der Beſitzer im Fruͤhling „dieſes Jahres zu Straßburg eingetauſcht, „dallwo er von allen, die dieſe Art beſitzen, „ verſichert worden, dieſer Schmetterling „komme aus einer der franzoͤſiſchen Inſeln „in Weſtindien. Daß man ihm ein innlaͤn⸗ „ diſches Inſect für ein auslaͤndiſches ange⸗ „ geben, iſt darum fo weniger zu vermuthen, „weil ſeltene europaͤiſche Schmetteringe, „die ſeiner alles in dieſem Fache uͤbertref⸗ fenden Sammlung fehlen, bey ihm einen „ weit groͤſſern Werth haben, als Auslaͤn⸗ „der., — Doch wollen wir ihm fein Das „ſeyn in dieſem Welttheil nicht abſpre⸗ „chen. ı, [6] 46 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theils. Leſer erſehen 5). Es wird da einer weiſſen Binde auf den Oberflügeln als eis nes eigenen Characters deſſelben erwähnt. Wir vermiſſen fie an dem vorlie genden Exemplar. Es haben fpätere Entdeckungen es erſt ergeben, daß folche nur der weibliche Falter fuͤhrt. Wir haben dieſe Berichtigung dem Herrn Cramer zu danken ec). Seine Abbildung kommt mit den Characteren des Herrn Ritters ganz buͤndig uͤberein. Unter den einheimiſchen Tagfaͤltern mit filberglängenden Flecken hat kei⸗ ner fo beträchtlich in die Länge geſtreckte Flügel. Die Grundfarbe derſelben iſt von weit hellern Gelb, als es der P. Paphia hat. Die Flecken darauf find ſehr klein, und wie die Abbildung erweißt, in veränderter Lage. Ein ſehr auffallendes Kennzeichen geben die blauen mondfoͤrmigen Mackeln an dem Rand der Hinterfluͤgel. Der Herr Ritter nennt fie lunulas duplicatas cae- ruleas. Sie find wirklich in gedoppelter Reihe vorhanden. Die Unterſeite der Vorderfluͤgel iſt nach der Grundfarbe etwas mehr ins Roͤthliche, die der Hinterfluͤgel aber ganz ins Blaßgelbe oder Graue gemiſcht. Die ſilbernen Flecken, welche zum Theil ſchwarz eingefaßt ſind, haben einen ſehr matten Glanz. Sie fuͤhren einen etwas guͤldenen Schiller. Eine Reihe von fuͤnf augenfoͤrmigen Flecken ſtehen gegen den Rand in eben der Lage, wie fie der P. Adippe hat. Der hundert und vier und zwanzigſte europaͤiſche Tagſchmetterling. Tab. LVIII. Continuat. VIII. P. Pleb. Rur. Amphidamas. Der Amphidamas. Der kleine Rothſchiller. Fig. 3. Der maͤnnliche Zweyfalter von beyden Seiten. Alis ſubangulatis fuſcis rubicunde caeruleoque micantibus, nigro maculatis, ſubtus fuluis; primoribus ferie triplici punctorum minimorum, inferioribus; punctis ocel- laribus ſparſis. Naturforſcher VI. St. pag. 114. Tab. V. ſig 2. 6) Amoen. Acad, obenangef. Ort. — Habitat in China. Structura P. Paphiae ſed duplo maior. Alae primores concolo- Alae poſticae ſupra luteae punctis 18. ſ. 18. nigris; margo poſticus lunulis duplicatis ceeruleis. Subtus hae alae pallidiores fiue res, verſus baſin luteae, verſus apicem nigrae: nigra area verfus apicem. Subtus pallidior maculata argentata. Faſcia alba in area nigra, vtrinque cum puncto albo. Area lutea vtriaque, lituris 4. transuerſis, ad coſtam, et poſtice punctis 4. nigris. virefcenti grifeae, nigro argenteoque ob- folete nebulofae, cum ocellis quinque, pu- pilla argentea: in difco poſtico intra mar- ginem poſticum linea repanda nigra. c) Vitl. Kap. obenangef Orts. „Quoi- que le prec&dent Pap. Nymphe (la femel- P. Pleb. Rur. Amphidamas. Der Amphidamas. 47 Die erſte Nachricht von dieſem Falter hat uns ebenangefuͤhrtes Werk bereits vor einigen Jahren geliefert 2). Die dorten beygefuͤgte Abbildung hinge. gen hat mich lange in Zweifel gelaſſen. Ich dachte mir eben fo leicht eine Da» rietaͤt des P. Hyppothoe oder irgend eines aͤhnlichen Falters dabey, als die ſe gaͤnzlich verſchiedene Gattung. Meine Bemuͤhung, ein Original erhalten zu koͤnnen, war bisher vergebens. Durch die Gute des Herrn Cammerrath Jung bin ich endlich vermoͤgend geworden, eine Vergleichung anftellen zu Fön nen. Es wurden demſelben ein paar Exemplare vom Herrn D. Gruͤwel in Braunſchweig mitgetheilt. Ich habe von dieſem erfahrnen Kenner nun ſelb⸗ ſten verſchiedene ungemein wichtige Beytraͤge erhalten, die ich in der Folge mei» nen Leſern darzulegen werde die Ehre haben. Nach deſſen gruͤndlichen Erlaͤute⸗ rungen iſt der vorliegende Falter eben derjenige, welchen jene Abbildung ei» gentlich vorgeſtellt hat. Die Beſchreibung ſtimmt damit völlig überein. Seitdem habe ich mehrere Exemplare verglichen, welche mir aus der ſo reichen Sammlung des Herrn Gerning uͤberlaſſen worden. Ich habe keine erhebliche Abweichung darunter bemerkt. Den weiblichen Falter, der auſſer der braͤunli⸗ chen Farbe der Oberflügel nichts Verſchiedenes zeigt, werde ich einigen Leſern zu Gefallen in einer der folgenden Tafeln noch beyzubringen bedacht ſeyn. Bey allen ſorgfaͤltigen Bemuͤhungen unſerer Liebhaber hat ſich in Franken keiner dieſer Schmetterlinge jemalen ausfindig gemacht. So viel wir wiſſen, wird derſelbe lediglich in Sachſen, beſonders in der Gegend von Leipzig gefunden. Mehreres hat ſich von ſeiner Naturgeſchichte noch nicht entdeckt. Ich habe noch deſſen weſentliche Merkmale zu zeigen. 8 2] le) ſoit different de celui ei par ſes cou - , darauf faͤlt. Dem Weibchen ſehlet dieſe leurs, et la bande blanche aux pointes des alles ſuperieures; ils fe reſſemblent par rapport à toutes les autres taches et def- fins etc, „ a) Ich füge hier deſſen Beſchreibung bey. Naturf. obenangef. Orts. — Es hat dieſer „ Papilion ſehr viel Aehnlichkeit mit dem n (P. Phlaeas), nur daß die feuerrothe Far, „ be der Fluͤgel bey dem Maͤnnchen in ein „ ungemein ſchoͤnes Blau ſich verändert, „wenn das Licht in einer ſchiefen Richtung „Zierde ganz, wie denn überhaupt die Far⸗ „ ben deſſelben weniger lebhaft find, und ich „ werde dadurch in meiner Muthmaſſung bes „ſtaͤrkt, daß das Schillern auch bey dem P, „ Iris ein Kennzeichen des männlichen Ges „ ſchlechts fey. Die Unterſeite der Fluͤgel „ if gelbbraun mit einigen matten ſchwar— „zen Flecken bezeichnet, und hat uͤbrigens „nichts Auſſerordentliches. ,, Dieſe Unter ſeite, welche gerade den weſentlichſten Ab— ſtand ergiebt, iſt nicht in Abbildung mitge⸗ theilt worden. 48 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theile: Die Grundfarbe der Auſſenſeite iſt ein ſchwaͤrzliches Braun. Ihre mitt, lere Flaͤche führt fie mehr mit Rothgelb gemiſcht. Gegen das Licht in fihiefer Lage gehalten, zeigt ſich daran ein blauer, gegen den Rand aber ein mehr ins Rothe ſpielender Schiller. Man bemerkt einige deutliche Flecken von ſchwarzer Farbe darauf. Der Rand der Hinterfluͤgel iſt mit einer fleckigten Einfaſſung von ſehr ſchoͤnem Roth umzogen. Die Unterſeite hat einen ſattgelben Grund. Auf den Hinterflügeln fällt derſelbe in etwas dunklerer Miſchung aus. Die rothe Binde iſt wie auf der Auſſenſeite geformt, und von gleicher Hoͤhe der Farbe. Nur ſind die einzelnen Flecken hier ſpitziger geſtaltet, und noch mit ſchwarzer Einfaſſung umzogen. Die Oberfluͤgel ſind mit zwey parallel laufenden Reihen ungemein feiner Puncte in ihrer Mitte geſchmuͤckt. Sie find mit einem blaßgel ben Saum gerandet. An der Grundfläche bemerkt man noch drey, zuweilen auch einen einzelnen mehr. Auf den Hinterfluͤgeln zeigen fie ſich in gröfferer Ans zahl, ſie ſtehen aber in der Flaͤche zerſtreut; die Abbildung giebt ſolche auf das genaueſte an. Mehreres zu erwähnen, beduͤnkt mich ſehr entbehrlich zu ſeyn. Tab. LVIII. oder Continuat. VIII. Das Weibchen des P. Mnemoſpne. (J. Th. Tab. II. fig. 2. pag. 46.) Fig. 5. Der Schmetterling von beyden Seiten. Mir ſind ſeitdem verſchiedene Exemplare dieſes Falters zu Handen gekommen. Ich habe ſie auf das genaueſte verglichen, aber keinen erheblichen Abſtand bemerkt. Das Weibchen alleine kam am ſeltenſten vor. Es nimmt ſich durch das beſondere Organ auf der Unterſeite des Hinterleibes vorzuͤglich vor dem Maͤnnchen aus. Eine genaue Abbildung beduͤnkte mich daher fo nöchig, als von irgend einer neuen Gattung zu ſeyn. Linne hat bereits dieſes Werkzeugs erwaͤhnt a). Auſſer dem Apollo iſt uns kein einziger Falter bekannt, den die Natur damit begabt. In beyden iſt es aber betraͤchtlich verſchieden. Der P. Mnemofyne hat es län» ger, und in gröfferer Breite. Es ziehet ſich in einer nachenfoͤrmigen Kruͤmmung bis gegen den Anfang des Hinterleibs herab. Zu beyden Seiten iſt es angewachſen, gegen den After aber in betraͤchtlicher Weite offen gelaſſen. Die pergamentene Subſtanz deſſelben iſt von vorzuͤglicher Haͤrte, von vornen weißlich, gegen a) Faun. Suec. p. 269. P. Mnemoſyne. Werkzeug verſchieden. Dorten iſt es ſchwarz nr. 1033. “ Anus organo maiore carti- und unfſoͤrmlich geſtaltet. Hier aber weiß, lagineo fingularis ſtructurae in femina.,, einer Blaſe ähnlich, und von regelmaͤſſigem An dem Weibchen des P. Apollo iſt dieſes Bau. 1 Das Weibchen des P. Mnemofyne: 19 die Endſpitze aber mehr braͤunlich gefarbt. Die Abſichten und der Gebrauch deſſelben find noch fo wenig als an dem Apollo entdeckt. Mit Much» maſſungen iſt uns eben nicht gedient, und gruͤndliche Beobachtungen ſind bey trockenen Exemplaren nicht anzugehen. Es find ſolche für diejenigen aufbe⸗ wahrt „ welche den Falter in ihren Gegenden haben. An einigen Inſecten aus den übrigen Claſſen hat man bemerkt, daß fie ihre Eyer beſonders in einer Mem⸗ brane umſchloſſen tragen. Sollte etwa der P. Mnemoſyne etwas aͤhnliches ha⸗ ben? ſollte dieſe nachenfoͤrmige, fo dauerhaft gebaute Hoͤhlung etwa ſelbſten das zu dienen? Sie koͤnnte freylich die kuͤnftige Nachkommenſchaft fehr geräumig enthalten. Dieſe waͤren dann fuͤr die Kaͤlte und den Ungemaͤchlichkeiten der Witterung dadurch am beſten geſchuͤtzt. Die auskommenden Räupgen hätten als Zaͤrtlinge die ſicherſte Berwahrung. Doch dies ſind Muthmaſſungen, und wie weit habe ich etwa die wahre Abſicht verfehlt. Zur Beſchreibung des Falters ſind noch einige Bemerkungen nachzuholen. Die ſchwaͤrzlichen Flecken der Oberſeite, wie ſie die Abbildung ergiebt, ſind glaͤnzend, und im mindeſten nicht mit Schuppen bedeckt. Der Unterſeite mangelt dieſe Bekleidung gaͤnzlich. Nach der Farbe ſcheint ſie mehr, als die aͤuſſere Seite, mit Gelbem gemiſcht. Der Hinterleib iſt gegen den Rand zu beyden Seiten mlt einzelnen bochgelben Flecken beſezt. Die Hinterfluͤgel fuͤhren ihm gegen uͤber einen Saum von betraͤchtlich verlaͤngerten Haaren. Der Papi⸗ lio Mnemoſyne hat ſich nun auch an mehreren Orten Teutſchlands entdeckt. Nach den forgfältigen Beobachtungen, die mir Herr D. Gruͤwel in Braunſchweig mitzutheilen die Güte gehabt, iſt er in Sachſen wirklich vorhanden. Die Ges genden an dem Harz, beſonders die ohnweit Stollberg, Haſſelberg, Blanken⸗ burg und andere, haben ihn nicht ſelten. Das Original vorliegender Abbils dung iſt lie von daher. Es findet ſich in der Sammlung des Herrn Cam⸗ merrath Jung. Auch in Frankreich hat man ihn nunmehro entdeckt. Herr Devillers fand ihn im abgewichenen 180. Jahr auf dem hoͤchſten Gipfel eines der Cevenniſchen Berge. Die von daher mir mitgetheilten Exemplare waren von des nen in dem kaͤltern Norden auch nicht einmal der Groͤſſe nach verſchieden. Dieſer Falter enthält ſich nur in Gebuͤrgen, wo die Luft für ihn gemäs ſigter iſt. Wir haben ihn in unſerm Franken vielleicht haͤufiger, als wir es ſelbſten vermuthen. Nach vorlaͤufigen Erzehlungen ſoll ſich derſelbe an den nahe gelegenen Pfälzer Gebuͤrgen, fo wie auf dem Heſſelberg, wirklich ent» halten. 8 3 50 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theils. Der hundert und fünf und zwanzigſte europaͤiſche Tagſchmetterling. Tab. LIX. Continuat. IX. p. N. Phal. Camilla. Die Camilla. Le Sylvain coenobite. Pap. d' Eur. Fig. 1. Der Papilio von beyden Seiten. Alis dentatis fufeis, fuperioribus fupra fafcia maculisque aliquot ad bafın albis, infe- rioribus ſupra ad marginem ferie duplici punctorum nigrorum, fubtus vnica macu- larum flauefcentium. Syſt. Verz. der Wiener Schmetterlinge. pag. 173. nr. 4. P. Lueilla. Oben braunſchwar— zer, unten kupferfaͤrbiger Falter. Unbekannte Raupe. Pap. d' Europe Tom. I. Cah. I. pag. 29. Tab. X. fig. 12. a. b. Unter einem fo bekannten Namen lege ich meinen Leſern eine eigene Gat⸗ tung vor Augen, die ich jetzt erſt kennen gelernt. Dieſer Falter hat ſich nie in unſern Gegenden entdeckt, er bewohnt lediglich die mehr mittaͤgig gelegenen Erd» ſtriche. Als eine betraͤchtliche Seltenheit wird er aus Ungarn, Oeſterreich und Steyermark zu uns heruͤber gebracht. Das Original vorliegender Abbildung iſt mir aus der beruͤhmten Sammlung des Herrn Gerning mitgetheilt worden. Von daher habe ich zugleich die zuverlaͤßige Nachricht erhalten, daß er eben der jenige Falter iſt, deſſen das Wiener Verzeichniß unter dem Namen P. Lucilla erwaͤhnt. Seine Gattungsrechte ſind, wie der Augenſchein von ſelbſten belehrt, hinreichend entſchieden. Ich nenne ihn Camilla, da ich erſtgedachten Namen ſchon einer andern Gattung gegeben. Er iſt in unſerm Syſtem eingegangen, wie aus den vorhin erwaͤhnten Strittigkeiten noch erinnerlich iſt a). Urſache genug, ihn auf dieſen Falter von neuem uͤberzutragen. Linne kannte den Papilio nicht, den ich hier unter einerley Namen beſchreibe, er war bis dahin verborgen geblieben. Noch hat man ihn mit andern verwechſelt, und das Gewirre mit denen ihm aͤhnlichen Arten vermehrt. Einerley Falter wurden mit verſchiedenen Namen belegt. Gerade waren es Namen, deren Endungen in ſo einfoͤrmigen Laut auch fuͤr gedultige Ohren etwas widriges find. Man glaubte, der Herr Ritter habe die. ſe ſpielenden Toͤne zur Regel gemacht, ohngeacht er nur zwey Gattungen, und dieſe unentſchieden, ob ſie nicht einerley ſind, damit wirklich belegt. Kommt es auf Namen nur an, fo hat man wohl nicht lange zu ſuchen, fie in fo gleich. lautenden Sylben zu finden. Erſt neuerlich hat ſich auch eine Druſilla mit in dieſe gelehrten Zwiſtigkeiten gemengt. Es waren die alten Streitigkeiten noch a) Siehe I. Th. p. 187. und folg. P. N. Phal. Camilla. Die Camilla. st nicht entſchieden, es kam gerade auf diefe Gattung unfere Camilla noch an. Mei⸗ ne Leſer find bey dem Unangenehmen dieſer Erzehlung, die ich zu wiederholen ver» muͤßiget bin, endlich ſchadlos gehalten. Sie finden hier die Berichtigung, es iſt damit der Abſchluß dieſer Streitigkeiten gemacht. Es kommen drey aͤhnliche Gattungen, die aber weſentlich von ander verſchieden, nach der Verwechſelung ihrer Namen hier ins Gemenge. Zwey derſelben ſind bereits beſchrieben. Zur Berichtigung der Nomenclatur hingegen habe ich das Noͤthige nachzutragen. Die erſte Gattung iſt der P. Sybilla. Er iſt auf der XIV. Tafel nach der zweyten und dritten Figur vorgeſtellt worden. Alle Erfahrungen haben es nun hinreichend beftättigt, daß dieſer Papilio mit des Herrn von Linne P. Camil- la einerley Gattung iſt. Ich habe es ſchon in deſſen Beſchreibung erwieſen. Sie ſind lediglich nach dem Geſchlecht verſchieden. Die zweyte Figur erſter⸗ wähnter Tafel, es iſt diejenige, welche auch Roͤſel auf feiner 70ſten Tafel geliefert, ſtellt das Maͤnnchen vor. Die Grundfarbe deſſelben iſt dunkel, und ins Schwaͤrzliche fallend. Der Falter mit brauner Grundfarbe hingegen, es iſt die dritte Figur, giebt das Weibchen an. Roͤſel hat ihn auf der 33ſten Tafel ger zeichnet. Die Erziehung der Raupen, die Geſellſchaft, in der man beyde gefunden, und die Paarungen ſelbſten, haben dieſen Geſchlechtsunterſcheid genugſam erwieſen. Auch die Herrn Berfaſſer des Wiener Verzeichniſſes haben beyde für Falter von einerley Art buͤndig erklaͤrt. Sie haben erwähnten Namen P. Sybilla un verändert gelaſſen. Herr Prof. Bergfträffer hingegen und Herr Fueßli haben eben denſelben P. Camilla geheiſſen b). Nach ihrer Meynung find beyde Linneiſche Falter wiederum als eigene Gattungen unter ſich ſelbſten verſchieden. Ich habe ſchon oben erwieſen, daß Linne die Charactere fuͤr ſeinen P. Sybilla lediglich nach der Roͤßliſchen Zeichnung entworfen. Wir treffen in dem Mul. L. V. von beyden die genaueſten Beſchreibungen an. Roſel hat fie gleichfalls für einerley, und nur nach der Grundfarbe abweichend gehalten. Nur der dunkle⸗ re Grund, und die rothgelben Flecken an der Endſpitze der Hinterfluͤgel, ber duͤnkten dem Herrn Ritter einen weſentlichen Abſtand zu geben. Von einem Falter, der in den noͤrdlichen Ländern ſich noch niemalen gezeigt, mangelten ihm Originale, um dieſes entſcheiden zu koͤnnen. Wir wiſſen nun aus der Bergleie chung einer betraͤchtlichen Anzahl, daß das letztere Merkmahl etwas zufaͤlliges iſt. Es ſind die rothgelben Flecken an der Endſpitze der Hinterfluͤgel zuweilen in beyden Geſchlechtern vorhanden, zuweilen zeigen ſie ſich verblichen, oͤfters 6) Nomenel. III. Jahrg. p. 43. Tab 67. milla. Roͤſel Tab. 33. Fueßli Entom. fig. 3. Der Heckenkirſchenfalter. P. Ca. Mag. I. B. p. 256. 52 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theils. werden ſie gaͤnzlich vermißt. Gemeiniglich aber wird man dieſelben an dem Weibchen gewahr. Die zweyte Gattung dieſer aͤhnlichen Falter habe ich unter dem Namen P. Lucilla nach der 38 ſten Tafel und deren zweyten Figur in Abbildung gelie. fert. Es hat ſich dieſelbe noch nie in den mittlern Gegenden Teutſchlands ger zeigt, wo man ſeitdem erſtere Art oͤfters gefunden. In dem Wiener Verzeich⸗ niß wurde ihr der Name P. Camilla gegeben. So haben mich die mitgetheilten Nachrichten des Herrn Gerning belehrt, der dieſen Falter von den Herren Ver. faſſern ſelbſten unter dieſer Benennung zugeſendet erhalten. Herr Fueßli c) hat ihn P. Sybilla geheiſſen. Herr Bergfträffer hingegen fand es für noͤthig eine Aenderung anzugehen, er gab ihm den neuen Namen P. Drufilla d). Dar mit ſind wir aber nicht kluͤger geworden, wir wiſſen nicht mehr. Einmal ſind die Verwechſelungen ſo allgemein, daß es daher am beiten gerathen einerley Na» men, jedoch unter richtiger Beſtimmung, beyzubehalten. Es hat die dritte Gattung gemangelt, die zur vollſtaͤndigen Berichtigung nothwendig geweſen. Und dieſe iſt es, welche ich jetzt zu beſchreiben habe. Vorliegende Tafel ſtellet dieſelbe nach einen weiblichen Falter vor Augen. Deſſen Maͤnnchen iſt von auſſen nur nach einer etwas dunklern Grundfarbe ver⸗ ſchieden. Wie mich die bereits geruͤhmten Nachrichten verfichern, iſt dies derje⸗ nige Falter, welchen das Wiener Syſtem mit dem Namen P. Lucilla bezeich. net. Ich nenne ihn Camilla, da nach obigen Berichtigungen die Bedeutung dieſes Namens eingegangen. Sonſten find keine Verwechſelungen vorge⸗ fallen. Die erſte Abbildung deſſelben erſchien in obenangefuͤhrten Werke der Pap d' Europe. Das Original war aus der Sammlung des Herrn Gerning. Dem Herrn Verfaſſer wurde hinterbracht, es enthielte ſich dieſe Gattung in Steyer⸗ mark ganz alleine. Er ertheilte ihr daher den Namen Sylvain Coenobite, die Nonne, oder der Cloſterſylvan e). Wir wiſſen aber, daß er auch in den be⸗ nachbarten Landern wirklich vorhanden. Von feiner Naturgeſchichte haben ſich gegenwaͤrtig noch keine Nachrichten verbreitet. Es iſt nichts uͤbrig, als noch feinen Abſtand von erſtern Arten zu zeigen. Wie c) Entom. Mag. I. B. pag. 257. Tab. II. e) Pap. d' Europ. Obenangef. Ort. p. 29. wo dieſer Falter nebſt der Raupe beygebracht “ Ce Papillon eft tres rare. Nous 1 avons worden. „ appellé Coenobite, en ce qu' il paroit „ n' exiſter, qu' aux environs de Steyer- d) Nomencl. III. Jahrg. Schm. II. p. „ marck, d' o Mr. GE RNING en a 42. Tab. 62. fig. 3 6. „ regu deux feuls individus.,, P. N. Phal. Camilla. Die Camilla. 53 Wie die Abbildung belehrt, iſt derſelbe ſchon nach dem Umriß der Fluͤ. gel ganz auszeichnend gebildet. Sie ſind mehr gerundet und in die Lange geſtreckt, als erſtere Gattungen ſie fuͤhren. Die Grundfarbe der Oberſeite iſt von ee Braun. Die Flecken der Oberfluͤgel haben in ihrer Form und Lage wiederum etwas eigenes vor jenen. Sie find mehr unter brochen und manchfaltiger, in groͤſſere und kleinere getheilt. Von der Bruſt an ziehen ſich die Laͤnge hin noch vier einzelne von weiſſer Farbe, die jene nicht haben. Die Unterſeite der Hinterflügel iſt ſtaͤrker mit Rothbraun als an dem P. Lucilla gefärbt. Die weiſſe Binde hingegen zeigt fich daſelbſt in gleicher Lage, und iſt von der, wie fie erſtgedachter Falter beſitzt, beynahe nicht verſchieden. Das deutlichſte Merkmahl iſt in der Zeichnung des Randes auf der Unterſeite dieſer Flügel zu ſuchen. Der P. Sybilla fuͤhret da eine gedop— pelte Reihe ſchwarzer Flecken in parallelſtehender Lage, der P. Lucilla hat fie nur einfach; hier mangeln dieſe Verzierungen gänzlich. An deren Stelle zei⸗ gen ſich in Form einer Binde zwey Reihen verblichener roͤthlichgelb gefaͤrbter Mackeln. Das uͤbrige giebt die Abbildung deutlicher an. Tab. LIX. Continuat. IX. Eine Abaͤnderung des P. Arion. Fig. 2. Der Papilio von beyden Seiten. Dieſer ſeltenen Abaͤnderung des P. Arion habe ich bereits in der Be— ſchreibung beſagter Gattung erwaͤhnt a). Hier iſt die Abbildung, die man beyzubringen verlangt. Die Charactere ſind dorten ſchon angegeben, und in ſeiner Naturgeſchichte hat ſich bisher keine weitere Aufklaͤrung ergeben. Tab, LIX. Continuat. IX. Eine Abänderung des P. C album. Fig, 3. Der maͤnnliche Falter von beyden Seiten. Unter den gemeinen Tagſchmetterlingen verdient der C Vogel noch vor zuͤglich unterſucht zu werden. Seine Varietaͤten find auſſerordentlich manch, faltig, ſie ſcheinen beynahe Gattungsrechte zu haben. Wie ich bereits in deſſen Naturgeſchichte erzehlt, iſt er ſchon nach der Höhe der Grundfarbe und der Groͤſſe der Flecken beträchtlich verſchieden. Die Unterſeite der Hin terflügel giebt noch mehrere Abweichungen an. Wir finden fie bey vielen a) I. Ch. pag. 268. ur. 2. Fortſetzung der Tag ſchmetterlinge, [9] 84 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theils. Exemplaren in einer Miſchung von Gelb, bey andern mehr mit Braunem gemengt, und nicht ſelten in einem beynahe ganz duͤſteren Schwarz. Auch der ſo weſentlich bezeichnende Character in der Mitte derſelben hat nicht bey allen einerley Form. Er iſt oͤfters in der Geſtalt des lateiniſchen C ge. rundet, gemeiniglich aber kommt er der Bildung des römifchen V am naͤch⸗ ſten. Bon fämtlichen Arten haben ſich beyde Geſchlechter in uͤbereinſtimmen— der Farbe und Zeichnung entdeckt. In einigen Laͤndern hat man nur eine oder die andere Varietaͤt alleine, in unſern Gegenden werden ſie gleichfalls nicht beſtaͤndig beyfammen gefunden. Nach den Raupen, die man jedoch nur einzeln erzogen, hat man keine Abweichung bemerkt. Sie hatten nicht den mindeften Abſtand vor andern zu erkennen gegeben. In der Futterpflan⸗ ze waͤre das einzige Unterſcheidungsmerkmahl zu ſuchen. Die auf der Neſſel und Haſelnußſtaude haben wenigſtens nach einigen Erfahrungen verſchiedene Falter ergeben. Aus den Raupen, die ich auf letzterwaͤhnter Staude gefunden, habe ich denjenigen Falter erzogen, welchen vorliegende Abbildung auf das genaues ſte zeigt. Ich fand ſechſe derſelben in mittlerem Wuchs an einem Zweig zerſtreut. Sie ergaben einerley Art nach beyden Geſchlechtern. Es ſind wiederholte Verſuche anzugehen, welche das Gewiſſe beſtaͤtigen muͤſſen. Von der Erziehung aus dem Ey wuͤrde es ſich am beſten entſcheiden, was bey dieſen Geſchöpfen zufällig oder weſentlich iſt. Vielleicht haben fi) ſchon eis nige Kenner damit beſchaͤftigt, und ich darf mir Hofnung machen, durch ihre gründliche Belehrung das Entſcheidende beybringen zu koͤnnen. Dieſe Varietaͤt hat insgemein den Namen des braunen C Vogels bey uns erhalten. Einige haben fie ſchlechthin für das Männchen des mit gelb, lichen Unterfluͤgeln erklärt. In dem Umriß der Flügel aber iſt die Abwei⸗ chung betraͤchtlich. Sie fuͤhren tiefere Ausſchnitte und ſtaͤrker hervorragende Spitzen. Die Grundfarbe der Oberſeite iſt von friſcherm Rothbraun, und gegen den Rand mehr ſchwaͤrzlich ſchattirt. Die Flecken ſelbſten zeigen ſich in kleinerem Maas. Die Unterfeite der Hinterflügel hat ein duͤſteres Gemis ſche von Braun, mit verlohrenen gelben und gruͤnlichen Flecken. Das dem römiſchen V ähnliche Zeichen nimmt ſich auf derſelben um fo deutlicher aus, es iſt von einem faſt ſilberglaͤnzenden Weiß. Ich uͤbergehe das uͤbrige, das ſchon aus der Abbildung erſichtlich. Es wird ohnedies faſt keine Sammlung dieſen Falter vermiſſen. Abänderung des P. Prorfa. | 55 Tab. LIX. Continuat. IX. Abänderung des b. Prorfa. (zu Tab. XV. pag. 305. Fig. 4. Der Papillo von beyden Seiten. Das Abweichende dieſer Varietaͤt iſt ſchon aus ihrem ſo auffallenden Abſtand von dem gewoͤhnlichen Maas erſichtlich. Die Flecken der Oberſeite find von blendendem Weiß und einer ſehr beträchtlichen Breite. Nicht min der nehmen ſich darauf die rochgelben Striche in der Höhe der Farbe befon ders aus. Auch die Unterſeite iſt von friſcherem Colorit, und deutlicher als bey den gemeinen Arten gezeichnet. Dies zuſammen giebt dem Falter, fo wenig es weſentliche Abweichungen find, doch ein ſehr befremdendes Anſe— hen. Das Exemplar, wovon die vorliegende Abbildung genommen, wurde in der Gegend von Hailbronn gefunden. Es ſoll dieſe Art daſelbſten Haus figer als die gewöhnliche feyn. Im abgewichenen 1780ſten Jahr fand ich eine uͤberaus zahlreiche Bruth der Raupen des P. Prorſa auf Neſſeln. Sie hatten kaum die zweyte Haͤu⸗ tung überftanden, fie lebten noch geſellig, und zwar dichte übereinander lie gend beyſammen. Ohnfehlbar waren fie die Nachkommenſchaft eines einzi⸗ gen Weibchens. Ihre Erziehung gluͤckte ohne Anſtand, ich erhielte uber hundert Falter daraus. Nur wenige aber waren pünctlich uͤbereinſtimmend gezeichnet. In der Anlage der hellen Flecken fand ich fie am meiſten ver» ſchieden. Einige waren in der Geſtalt einzelner Puncte, andere in vorzuͤgli— cher Breite und Länge zu ſehen. Die Farbe war meiſtens gelblich, doch bey einigen weiß. Nicht ein einziger aber hatte die gedoppelte Reihe rothgelber Striche auf der Oberſeite der Hinterfluͤgel, auch die verbreiteten Flecken nicht, wie ſie der Falter in vorliegender Abbildung beſitzt. Sie kamen ihm auch nach der Groͤſſe nicht gleich. Vermuthlich iſt alſo jener von einer eigenen Race entſproſſen. Eine ſeltene Abweichung verdienet noch bemerkt zu werden. Aus gedachter Zucht habe ich einige erhalten, wo die weiſſe Binde der Ober ſeite der Hinterfluͤgel durch einen verlaͤngerten Flecken von ſchwarzer Farbe getheilt geweſen. Es gab ihm das Anſehen einer gedoppelten Binde. Tab. LIX. Continuat. IX. Abaͤnderung des P. Leuana. (zu Tab. XV. fig. 2.) Fig 5. Der Falter von beyden Seiten, Dieſe ungemein merkwuͤrdige Abaͤnderung des P. Leuana wurde im Jahr 1766. vom Herrn Gerning in Frankfurth aus einer Anzahl Raupen [9 2] 56 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theils. dieſer Gattung erzogen. Sie iſt nun eine vorzuͤgliche Zierde deſſen koſtbaren Sammlung, aus der ich ſolche mitgetheilt erhalten. Die erſte Abbildung iſt bereits in den Papil: d' Europe nach gedachtem Original geliefert worden. Die Oberſeite beyder Flügel, die rechte ſowohl wie die linke, find von gleich» foͤrmiger Zeichnung. In jenem Werke aber wird geſagt, daß die beyden weiſſen Puncte auf einer Seite der Fluͤgel mangeln 4). Vermuthlich hat der Kuͤnſtler dieſe Bemerkung mit einem andern Falter verwechſelt. Nach der Zeichnung der Oberſeite iſt hier beynahe kein einzelner Flecken mit dem gemeinen P. Leuana uͤbereinſtimmend gelaſſen. Nur der Umriß und die Farbe iſt nicht verandert. Die Hälfte der Flügelfläche hat einen dunkel. braunen Grund, und gegen den Rand ziehen ſich Binden von eben dieſer Far⸗ be in ungleichen Kruͤmmungen hin. Die Unterſeite iſt zwar weniger ver⸗ ſchieden; doch iſt das Colorit, die Anlage der Binden, und die Form der einzelnen Flecken auf eine faſt nicht auszudruͤckende Art untereinander vermengt. Mei nes Wiſſens iſt dieſes noch das einzige Exemplar, das man in ſo ſeltſamer Abweichung von dieſer Gattung entdeckt. Tab. LX. Continuat. X. Das Weibchen des P. Trivia. (zu Tab. XXXVII. Suppl. XIII. fig. 3.) Fig. 1. Oer Papilio von beyden Seiten. Bey dem erſten Anblick dieſes Papilio moͤchte man wahrſcheinlicher eine eigene Gattung als den Geſchlechtsunterſcheid eines ſchon bekannten Falters vermuthen. Wir kennen unter dieſen Frittillarienvoͤgeln keinen, wo die Nas tur nach beyderley Serus das Colorit dermaſſen verſchieden angelegt hat. In unſern Segenden haben wir ihn niemalen entdeckt. Nach allen einſtim⸗ migen Zeugniſſen aber ſind wir verſichert, daß er das Weibchen von dems jenigen iſt, welchen ich auf der 37. Tafel nach der dritten Figur in Ab» bildung geliefert. Ich habe ihn unter dem Namen P. Triuia S. 349. be. ſchrieben. Die Anlage des Körpers, die unſtrittigen Gliedmaſſen, und die uͤbereinfimmende Bildung der Unterſeite find Beweiſe von der richti— gen Beſtimmung des Serus, die niemand bezweifelt. Die Oberſeite a) Pap. d' Europe I. Cah. Tab. VIII. blanches, qui manquent de Pautre. La fig. 9. e. f. pag 23. La carte geogra- figure 9. f. eſt le deſſous de cette va- phique. — La figure 9. e eft une va. rieté: tous les deflins font beaucoup rieté de cette eſpèce. — Elle exiſte dans plus confus que dans tous ceux de cet- la collection deMr.GernınGaFranc- te eſpeèce. ,, fort: on voit d' un côté trois taches Das Weibchen des P. Aglaia. 7 57 fuͤhret ein gleichfaͤrbiges Rothgelb. Es mangeln aber die weiſſen Flecken dar. an, welche lediglich das Männchen hat. Die Flügel find mehr in die fin ge geſtreckt. Ich habe verſchiedene Exemplare verglichen, an denen ich aber nichts von erheblicher Abweichung bemerkt. Das Original der vorliegenden Abbildung findet ſich in der Sammlung des Herrn Verlegers, und nimmt ſich durch deſſen Groͤſſe vor andern vorzuͤglich aus. Es wurde in der Ge— gend von Wien gefangen. Auf der XVII. Tafel der Pap. d' Europe iſt eine Abbildung dieſes Weibchens beygebracht worden a). Nach dem koͤrper⸗ lichen Umriß iſt es um vieles kleiner. Die gelben mit Schwarz eingefaßten Flecken der Unterſeite der Hinterfluͤgel haben nicht minder eine geringere Groͤſſe. Auf der Oberſeite der Vorderfluͤgel finde ich dorten einige gelbge+ faͤrbte Flecken, die dem unſrigen mangeln. Den Abſtand vom P. Cynthia zu zeigen, habe ich wohl nicht noͤthig. Letzterer wurde oͤfters aus der Rau— pe erzogen, dieſer hingegen hat ſich meines Wiſſens noch niemalen in Frans ken gezeigt. Tab. LX. oder Continuat. X. Das Weibchen des P. Aglaia. (zu I. Th. pag. 229. Tab. XVII. fig. g.) Fig. 2. Der Falter von beyden Seiten. Der P. Aglaia iſt in Teutſchland fo wenig ſelten, als in irgend einigen ändern unſers Welttheils. Man hat ihn von der Raupe erzogen, man kennt ihn nach beyden Geſchlechtern. Bey den manchfaltigen Abaͤnderungen aber, die wir von denen ihm aͤhnlichen Arten beſitzen, wird dennoch einige Genauigkeit erfordert, um ihn mit andern nicht zu verwechſeln. Man hat deſſen Weibchen ſchon öfters für eine eigene Gattung erklaͤrt. Ich habe des. wegen eine Abbildung hier nachzuholen mich vermuͤßigt geſehen. Die Be— ſchreibung darf ich umgehen. Ich habe ſchon die weſentlichen Merkmahle oben gezeigt. Daß die ſilberglaͤnzenden Flecken der Unterſeite der Hinterfluͤ. gel gegen die Grundflaͤche ſchwarz gerandet, iſt das einzige, was ich bey— zufuͤgen fuͤr noͤthig erachtet. Es iſt ein eigener Zuſatz, der dem Maͤnnchen fehlt 5). H 3 a) Pap. d' Europ. I Cah. Pl. XVII. triche. Mr. &ısor D’orcy en a re- fig. 26. a, le male fig. b la femelle p 62 gu du meme pays. „ Le damier a taches blances. — Cette 6) In dem I. Cah der Pap. d' Europ. eſpèce eſt titèe du Cabinet de Mr. GER ift Tab. XVII. fig. 12. a. b. (pag. 53) eis NIN G. II la regue de Vienne en Au- ne Abbildung von beyden Geſchlechtern des Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theils. Tab. LX. Continuat. X. Ausarten einiger Tagſchmetterlinge. Fig. 3. Des P. Adippe. Fig. 4. Des P. Paphia. Fig. 5. Des P. Phlaeas. nach der Ober- und Unterſeite. Unter vorſtehenden Namen lege ich einige Muſter von ungemein ſeltener Abweichung meinen Leſern vor Augen. Sie werden insgemein zu denen Bas rietaͤten gezehlt, mit naͤherem Recht find fie Ausarten zu nennen. Sie haben ſich den Werth der größten Seltenheiten im Reiche der Schmetterlin⸗ ge bisher erworben. So ſehr ſie aber jetzt unſere Aufmerkſamkeit erwecken, ſo ſehr unſere Kenner ſie ſchaͤtzen, ſo wenig wurden ſie vorhin geachtet. Es verdient, daß ich mich bey ihrer Betrachtung etwas verweile. Es ſind zwey ganz entgegengeſetzte Farben, in welche ſich einige Falter verändern, Sie gehen in das Schwarze und zugleich in das Weiſſe über. Bisher hat man noch von wenigen Gattungen dieſe Erfahrung gemacht. Es iſt aber zu vermuthen, daß faſt alle dergleichen zufälligen Aenderungen ausge ſetzt ſind. In dem Reiche der Vögel iſt uns dies Anomaliſche von der ei genen Farbe nichts auſſerordentlich ſeltenes mehr a). Von weiſſen Raben und ſchwarzen Sperlingen haben wir zum Beyſpiel Erfahrungen genug; daß aber bey Schmetterlingen gleiche Auftritte, und vielleicht auch nach glei— chen Geſetzen ſich eraͤugnen, hat man bisher noch unbemerkt gelaſſen. Er⸗ ſcheinungen, die in der That unſere Neugierde reizen, ihnen weiter nachzu⸗ 58 Saͤmtlich forſchen. Von denen in eine ſchwarze Farbe ausgearteten Schmetterlingen finde ich in unſern Schriften beynahe noch keine Erwaͤhnung. Um ſo weniger iſt es befremdend, daß man die Urſa— gen neuerer Zeiten. chen noch nicht zu ergruͤnden vermocht. P. Aglaia unter dem Namen Le Nacre, doch ohne Beziehung auf einen Schriftfiel: ler beygebracht worden. Es war daher nicht zu befremden, wenn auch der beruͤhm— te Herr P. Goͤtze den dorten gezeichneten Falter fuͤr eine eigene Gattung erklaͤrt. In der Recenſion beſagten Werks, welche ſich in dem III. Th. I. B. pag. XXXVI. der fo gemeinnuͤtzigen Entom. Beytr. findet, wird nemlich geſagt: „Pl. XIV. nr. 12. Eine „ neue Art von Perlenmuttervogel, Le Sie ſind Entdeckun⸗ Vielleicht iſt ſchon in der Entwicke⸗ „ Nacre, ohne Schriſtſteller: Raupe und „ Puppe unbekannt. fig. 12. a. das Maͤnn⸗ „chen von oben, b. von unten; c, das „ Weibchen von oben, d. von unten. , a) Ein Verzeichniß derſelben hat Herr Hoſr. Günther in den leſenswuͤrdigen Be— trachtungen über die Entſtehung der anos maliſch ſchwarzen und weiſſen Farbe ver, ſchiedener ſonſt anderſt gefärbten Voͤgel, im I. und II. St. des Naturforſchers ger liefert. Ausarten einiger Tagſchmetterlinge. 59 kung des Keims die Anlage gemacht, oder bringt die Futterpflanze, die mehr oͤlichte Theile enthält, dieſe Veränderung hervor. Eine Raupe der Phalae- na Caia, die ich mit den Blättern des Bilſenkrautes, (Hyoſeyamus Vulg. L.) und eine andere, mit denen des Tobacks (Nicotiana, Tabaeum und ruftica) gefuͤttert, hatten wirklich Falter von dunklerer Farbe ergeben. Dieſe Ber ſuche ſind aber lange nicht entſcheidend, fie erfordern eine gröffere Anzahl. Die meiſten Raupen haben das Eigene, daß ſie ſich an einzelne Pflanzen gewöhnen, wo es faſt unmöglich wird, fie zu einem andern Futter zu zwin⸗ gen. Hier ſcheint unſere Bemuͤhung abermahl vergebens. Die innere Strus ctur ihrer Abſonderungsgefaͤſe mag etwa gleiches bewirken. Unter tauſenden koͤnnen dann nur einzelne dieſe Anlage beſitzen. Es iſt wenigſtens auſſer Zwei fel geſetzt, daß nach einerley Geſetzen, wie bey gröffern Thieren, dies Anoma— liſche der Farbe entſteht. Hier deucht mich, ſind die Verſuche bequemer, die Erziehung der Raupen iſt geſchwinder vollbracht, ſie laſſen ſich leichter behandeln. Die Ausartungen der Falter in eine weiſſe von der gewöhnlichen abweichen den Farbe, waren ſchon länger bekannt. Man hat fie aber Feiner Unterſu— chung gewuͤrdigt. Mit ihrer Erklaͤrung war man nicht minder bald fertig. Aller Erfahrung entgegen wurden fie für verflogene oder von der Sonne aus gebleichte Exemplare gehalten. Dieſe Meynung widerlegt ſich von ſelbſten; ſie ſind vollkommen mit Schuppen bekleidet, und keinesweges derſelben be— raubt. Bey der kurzen Lebenszeit eines Falters ſind die heiſſeſten Strahlen der Sonne nicht vermoͤgend, ſie in ſo vorzuͤglichem Grade auszubleichen. Ich habe zum Beyſpiel einen P. Polychloros, Vrticae und Aglaia zu etlichen Wochen in die Sonne gelegt, und täglich mit Waſſer benetzt, ohne noch das Abſchuͤßige der Farbe bemerken zu koͤnnen. Eine feinere Miſchung von Blaßgruͤn oder Roſenroth, gieng freylich leichter verlohren, jenes ſind aber die haltbareſten Farben. Gerade in dieſen kommen uns dergleichen Falter am gewoͤhnlichſten vor. Es iſt noch zu bemerken, daß bey dieſen Ausarten die ſubtileſten Miſchungen des Colorits unveraͤndert geblieben, im Gegentheil aber die von der ſtaͤrkſten Anlage ſich ins Blaſſe verlohren. Dies zugleich kan das Sonnenlicht unmoͤglich bewirken. Man hat ferner angenommen, daß dieſe Veraͤnderung durch die Kälte entſtuͤnde. Sie ſollen ausgewinterte Fal⸗ ter ſeyn, oder auch ſolche, die ſich von vorjährigen Puppen entwickelt. Hier hat man wieder auf Erfahrungen nicht gehoͤrige Ruͤckſicht genommen. Es ſind an ſich keine zuverlaͤßigen Beyſpiele vorhanden, die das Auswintern ei. nes Schmetterlings erproben. Auch uͤberwinterte Puppen haben uns keine 6 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theils. verſchiedene Schmetterlinge jemalen ergeben. Wie die Kälte eine Farbenaͤn⸗ derung bey dieſen Geſchoͤpfen hervorzubringen vermag, wird uns ein deſto groͤſſeres Nägel. Man dachte ſich hier einerley Urſachen, nach welchen bey groͤſſern Thieren ſich Wirkungen dieſer Art eraͤugnen. Schmetterlinge aber verlieren nicht ihre Bekleidung, wie jene. Die Schuppen wachſen nicht nach / ſie bleiben, wie ſie bey der Entwickelung aus der Chryſalide geweſen. Die Federn der Voͤgel hingegen fallen aus, es kommen jaͤhrlich andere nach. Dann koͤnnen erſt die Nahrungsſaͤfte durch die Kälte einen andern Umtrieb erhalten, fie koͤnnen, kurz zu ſagen, die Farbe verändern. Man hat dergfei« chen Ausarten mitten im Sommer gefunden, man hat ſie aus den Raupen erzogen. Mehrere Grunde darf ich umgehen, um fie dieſer Meynung entge⸗ gen zu ſetzen. Es wurde eine andere Erklärung erſonnen. Dieſe Falter ſol. len ſich an Orten enthalten, wo ſcharfe Duͤnſte ſie umgeben. Wie aber dem Leben des Schmetterlings dabey gerathen, iſt ſchon eine unbeantwortete Fras ge. Allerdings koͤnnen Duͤnſte dieſer Art die erhoͤhteſten Farben ins Blaſſe veraͤndern. Die Wirkungen des Schwefeldampfes ſind genugſam bekannt. Jede Sammler, die ſich des Kampfers zur Erhaltung ihrer Cabinete bedie⸗ nen, beklagen die traurige Folge, daß ſich die groͤſten Schönheiten, das Friſche der Farbe dadurch verlohren. Wir haben aber nicht getrocknete, ſondern leben⸗ de Geſchoͤpfe vor uns. Dieſe ſtehen eine ſo gewaltſame Probe, die ſich noch weniger in der Natur ſelbſten eraͤugnet, ohne Verluſt des Lebens nicht aus. Es iſt indeſſen auch Vorſicht noͤthig, um nicht durch Betrug hintergangen zu werden. Man kan vermittelſt einer kuͤnſtlichen Bleiche faſt gleiche Veraͤn— derung der Farbe bewirken. Fuͤr Kenner aber ſind noch immer Merkmahle gelaſſen, die auch keine Kunſt zu hintergehen vermag. Die natürlichen Ur ſachen ſind indeſſen noch nicht ergruͤndet. Vielleicht wirken hier die gerade entgegengeſetzten Mittel, welche die ſchwarze Farbe erzeugen. Der Mangel oͤlichter Nahrungsſaͤfte, der Aufenthalt der Raupe, in ſchattigten oder dum pfigten Orten, bringet etwa dieſe Wirkung hervor. Am wahrſcheinlichſten iſt es, daß auch hier die Anlage ſchon in dem Ey ſelbſten enthalten. Ich muß die weitere Unterſuchung verſparen. Die dritte Figur giebt ein Beyſpiel von denen, in ein ſchwarzes Colorit ausgear⸗ teten Faltern. Es iſt ein Maͤnnchen des P. Adippe. Ich habe es vom Herrn Gerning in Frankfurth erhalten, deſſen Sammlung es noch als eine einzelne Seltenheit verwahret. Nach den mir mitgetheilten Nachrichten wurde die. fer Falter bereits vor einigen Jahren in einem der daſigen Gegend nahe gelege. nen Wald gefangen. Die erſte Abbildung iſt bereits auf der XIII. Tafel der Ausarten einiger Tagſchmetterlinge. 61 der Pap. d' Europe beygebracht worden ö). Seitdem haben ſich aͤhnliche Arten entdeckt. Ich habe ſie gleichfalls aus eben geruͤhmter Sammlung er⸗ halten. Sie ſind aber nicht betraͤchtlich von erſterwaͤhnter verſchieden. Es waren die weſentlichen Kennzeichen des P. Adippe bey ſo groſſem Abſtand des Colorits dennoch unveraͤndert geblieben. Der Ausſchnitt der Fluͤgel, die Reihe der aͤugigen Mackeln an dem Rand der Unterſeite lieſſen demſelben keineswegs verkennen. Jede Seite hatte mit der entgegengeſetzten eine regel maͤſige und uͤbereinſtimmende Bildung. Ein duͤſteres Schwarz iſt auf der ganzen Fläche der Oberfluͤgel verbreitet. Die Unterſeite der Vorderfluͤgel iſt mehr von den ſich durchziehenden Sehnen in gleichfoͤrmige Flecken getheilt. Die Hinterfluͤgel ſind blaß, mit wenigen ſilberglaͤnzenden und dunkelgelben Flecken gezeichnet. Sehr auffallend iſt die Reihe der ſchwarzen Mackeln, von denen einige glaͤnzende Silberpuncte in ihrer Mitte führen. Die Abbil⸗ dung giebt das uͤbrige deutlicher an. Es kommen dergleichen Ausarten bey Frittilarienfaltern gewöhnlicher, als bey irgend anderen Gattungen vor. Ich habe bereits auf der XLI. Tafel nach der vierten Figur einen P. Euphrofy- ne von aͤhnlicher Abweichung beygebracht. In der folgenden LXI. Tafel und deren zweyten Figur erſcheint ein P. Dia von ähnlicher Zeichnung.“ Auch Falter, deren natuͤrliche Grundfarbe weiß iſt, kommen uns in eben ſo duͤſte. rer Miſchung vor. Einen P. Apollo und Napi werde ich in dieſem ſeltſa. men Gewand auf den naͤchſten Tafeln in Abbildungen liefern. Von groͤſſe. rer Seltenheit iſt ein Sphinx Elpenor, der ſich in der Sammlung des Herrn Gerning befindet. Seine Grundfarbe iſt ein ſchwaͤrzliches Braun. Ich werde ihn in der Fortſetzung der Tafeln zu jenem Geſchlecht beyzubrin⸗ gen keinesweges ermangeln. Von denen ins Weiſſe aus artenden Falter geben die Originale der vierten und fünften Figur eine hinlaͤngliche Probe. Der erſte iſt ein Maͤnnchen des P. Paphia. Die Schuppen ſind vollſtaͤndig, und keineswe⸗ ges daran verflogen. Auch nach dem Umriß und den Flecken iſt nichts Veraͤndertes da. Nur lediglich iſt die Grundfarbe verſchieden. An⸗ 6) II. Cah. fig. 16. e. f. “Une va die Abbildung erweißt. In der beygeſuͤg⸗ rieté trés remarquable et tres rare du fen Nomenelatur hingegen “LIN N. pag. Grand nacre. Ce Papillon eft un male 785. nr. 209. und GEOFFR. II, 42. qui a été trouve dans les environs de find hier Verwechſelungen nach einer zufaͤl⸗ Franckfort: il eſt dans la collection de ligen Irrung vorgefallen, indem erſteres Mr. GERNIN dete. Der Name Le Citat den P. Paphia, letzteres aber den P. Grand naerè zeigt den P. Adippe an, wie auch Aglaia eraieht, Fortſetzung der Tagſchmetterlinge. 9 62 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theils. ſtatt des Gelben iſt ſie weiß, jedoch nicht von reiner Anlage, es ſticht etwas ins Graue ab. Das Gruͤne auf der Unterſeite der Hinterfluͤgel hingegen iſt ohngeachtet des blaßgefaͤrbten Grundes um ſo friſcher geblieben. Die ſilberglaͤnzenden Flecken ſind nicht ſaͤmtlich vorhanden, einige find in die Flaͤ⸗ che unkenntlich verlohren. Ich habe dieſes Exemplar vor zwey Jahren in ei» nem nahe bey Anſpach gelegenen Wald, an einem Baum ſitzend, gefunden. Es wird nunmehro in der fo vollſtaͤndigen Sammlung des Herrn Gerning zu Frankfurt verwahrt. Mit der fuͤnften Figur erſehen wir, daß auch die ſonſt ſo haltbare Far⸗ be eines Feuervogels ſich ins Weiſſe verwandelt. Man wird aber den P. Phlaeas nach feinen Merkmalen nicht dabey verkennen. Die Oberfläche iſt fo glänzend wie bey den gemeinen Arten geblieben. Die Grundfarbe hingegen iſt weiß. Auf der nur blaßgefaͤrbten Unterſeite wird die rothgelbe Binde kaum merklich. Dieß Exemplar wurde vom Herrn Apothecker Straßkircher in der Gegend von Neuſtadt an der Aiſch auf einer Wieſe gefangen. Es iſt nun gleichfalls eine Zierde der Sammlung des Herrn Gerning zu Franke furt. Man hat noch von andern Gattungen dergleichen Ausarten entdeckt. Ich habe einige der vorzuͤglichſten anzuzeigen. Die XVIII. Tafel der Pap. q Europe liefert einen weiſſen P. Cinxia. Ich ſetze hier unten deſſen Be. ſchreibungen bey e). Von gleicher Grundfarbe verſicherte mich Herr Ger⸗ ning, ehemals einen P. Polychloros gehabt zu haben, deſſen Verluſt er ſehr beklagt. Einen P. Pamphilus, an dem die Grundfarbe ins Graue uͤbergegan⸗ gen, und einen Adippe, mit weiſſen Flecken, habe ich in den folgenden Tas feln nach den mir mitgetheilten Originalen noch darzulegen. Zur Anzeige ſind dieſe gegenwaͤrtigen Muſter einſtweilen genug. c) II. Cah. pag. 65. Tab. XVIII. nr. 29 fig. e. f. Le damier premiere eſpèce. (Cinxia L. unſere XLI. Taf. fig. 3.) — Le fond de couleur en eſt blanc jaunatre, parſemé de taches, dont la difpofition ment la méme. Cet individu exifte dans la collection de Mr, EN GELSBACRH A Frankfort fur le Mein Ich muß hier nach denen mir mitgetheilten Nachrichten erinnern, daß Herr Gerning der Beſitzer eft la m&me que celle de l’efpece, ainfi que la couleur; a J exception cependant que la naiſſance des quatre ailes eſt bru- ne. On voit dans la figure 28. f. le def ſous de cette variete. Elle ne differe de Pefp&ce que par le fond de couleur qui eft beaucoup plus päle: la difpofition des marges, bandes et taches etant abſolu- iſt, und nicht der ſchon laͤngſt verftorbene Sprachmeiſter Engelsbach, der weder eis ne Sammlung gehabt, noch di ſen Falter jemals geſehen. Herr Ernſt, welcher ehehin denſelben für beſagten Werk bey Herrn Gerning gemahlt, hatte dieſe Um⸗ ſtaͤnde mit andern verwechſelt. Eine Abänderung des P. Didyma. 63 Tab. LXI. Continuat. XI. Eine Abänderung des b. Didyma. (J. Th. pag. 365. Tab. XLI. fig. 3.) Fig 1. Ein männlicher Falter nach beyden Seiten. Die Abaͤnderungen, welche Geoffroi unter dem Namen des P. Cinxia beſchrieben, ſind noch nicht ſaͤmtlich berichtigt a). Sie waren derzeit unſern Entomologen eine angelegene Sache geweſen. Bey den Aehnlichkeiten, welche dieſe Falter mit andern haben, ſchienen die Charactere, welche erwaͤhnter Schriftſteller davon gegeben, nicht zureichend zu fern. Die Originale ſelb⸗ ſten waren noͤthig, deren ſich derſelbe in ſeiner Beſchreibung bedient. Durch die Bemühungen des Herrn Devillers bin ich in Stand geſetzt worden, ihre Berichtigung meinen Leſern vortragen zu koͤnnen. Ich habe ſaͤmmtliche Ori— ginale von da erhalten. Nach dieſen hat ſichs ergeben, daß deſſen Erſte Varietät nicht derjenige P. Cinxia iſt, welchen ich auf der XLVI. Tafel nach der zweyten Figur in Abbildung geliefert. Seine Chara⸗ ctere ſtimmen zwar auch damit uͤberein, alleine, zwiſchen beyden iſt dennoch der Unterſcheid beträchtlich. Geoffroi bat unter dieſem Namen den Falter gemeynt, welchen die erſte Figur vorliegender Tafel zeigt. Er berechtiget ſich zu einer eigenen Gattung. Wir haben ihn in unſern Gegenden. Er iſt bereits unter dem Namen P. Didyma beſchrieben, und auf der XLI. Tas fel beygebracht worden. Verſchiedene Exemplare, die ich mit jenen aus Frankreich verglichen, habe ich damit ganz uͤbereinſtimmend gefunden. Ich liefere hier eine der vorzuͤglichſten Abweichung, die ich darunter bemerkt. Die ſchwarzen Flecken find lediglich ſtaͤrker angelegt, einige kleinere mangeln, an dere erſcheinen in einer wenig veränderten Lage. Es iſt uͤberfluͤßig, der uͤbri⸗ gen Varietäten deſſelben zu erwähnen. Ich habe ihn noch beträchtlich groͤſſer und kleiner bemerkt. Bey einem Exemplar waren die mittleren Flecken der Oberſeite der Vorderfluͤgel gar nicht vorhanden. Durch die rothgelbe Grund» farbe, die ſich in beſonderer Hoͤhe zeigt, macht ſich dieſer Falter leicht kennt⸗ lich. Eben dadurch iſt er von unſerm P. Cinxia, der fie in duͤſterer Mi. ſchung hat, verſchieden. In der Anlage der Flecken aber weicht er von demſelben betraͤchtlicher ab. Sie ſtehen einzeln, nicht zuſammenhaͤngend wie an dem P. Cinxia; fie find mehr gerundet, nicht eckig gebildet. Eine ges ringe Vergleichung wird den uͤbrigen Abſtand belehren. Geoffroi bat ihn nach dieſem Merkmahl ſehr kenntlich beſchrieben. Er ſagt, er kaͤme der 1 a) Siehe I. Th. pag. 217. u. f. 64 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theils. Grundfarbe nach dem P. Lathonia gleich, feine Flecken wären gerade fo ein» zeln wie an jenem geſtellt 5). Der P. Cinxia iſt nach den mir mitgetheilten Ori⸗ ginalen zuverläßig in Franckreich vorhanden. Ob derſelbe aber in der Gegend von Paris auch iſt, ob er wuͤrklich von erwaͤhntem Naturkuͤndiger verglichen worden, kan ich nicht mit Gewißheit behaupten. Es hatte Geoffrot fuͤr die damaligen Zeiten genug geleiſtet, daß er vier unter ſich ſo ähnliche Arten mit fo vorzuͤglicher Genauigkeit wirklich geſondert. Deſſen zweyte Varietaͤt hatte ich für den P. Athalia, den die XLVII. Tafel vorſtellt, gehalten. Die Charactere des Geoffroi find auch wirklich dahin zu erflären. Er wurde allgemein dafuͤr angenommen. Nach den mitgetheilten Exemplaren aber iſt die Abweichung von jenem aͤuſſerſt be. 6) Ich wiederhole die ſchon J. Th. pag. 217. Anm. b. beygefuͤgte Beſchreibung dieſer Varietaͤt, um ſie mit den uͤbrigen zur Vergleichung hier vorzulegen. Tom. II. p. 45. nr. 12. Le Damier. Cinxia L. — 1 eſt peu de Papillons qui varient au- tant que celui - ci. Voici les principa- les varietes que j'ai trouvdes. A. Papilio alis dentatis fuluis nigro- ma- culatis, fubtus fafciis tribus flauis. Lt N N. Faun. Suec. nr. 383. II eft fauve en deſſus, parſemèe de taches noires rondes et de points ifoles, comme le petit nacre; en deflous el- le a de petits points femblables, et fa couleur eſt la meme, a l' exception du bord des ailes fuperieures, qui eſt d' un jaune citron, et de trois bandes jaunes transverſes ſur les ai- les inferieures. B. Pap. alis dentatis fuluis nigro- reti. culatis, ſubtus faſciis tribus flauis. Elle reſſemble à la premiere pour la cou- leur, mais au lieu de points ifo- les, elle a tant en - deſſus qu' en deſſous de nervures noires lon- gitudinales et transverfes, qui fe croifent et forment des mailles ou quarrés, à peu pres comme fur un damier ou un echiquier. C. Pap. alis dentatis fuluis nigro - reti- culatis, et punctatim vtrinque fafeiis tribus flauis. Cette varieté plus grande que les au- tres, leurs reſſemble pour la cou- leur, et outre les mailles de ſes ailes ſemblables à celle qui ſe vo- vent fur la feconde, elle a une rangée de points noirs chacun fur le milieu d’un quarre, le long du bord des ailes inferieures, tant en deſſus qu' en deſſous. D. Pap. alis dentatis fuluis nigro- reti- culatis et punctatis, vtrinque fafciis tribus flauis. A les mailles de la feconde, et les points de la troiſième, et outre ce- la trois bandes jaunes transverfes fur les quatre ailes, tant eu deflus qu’en deſſous. Le reſte de fes ai- les eft fauve. On trouve ce papillon communement dans le bois. Leurs chenilles ſont Epineufes, et tres rares. , Eine Abänderung des P. Didyma. 65 traͤchtlih. Ich habe ihn, als eigene Gattung zu behandeln, mich berechtigt geſehen. Gegenwaͤrtige Tafel ſtellt ihn unter dem Namen P. Corythallia nach beyden Geſchlechtern vor, die mir von oberwaͤhntem Freund mitgetheilt worden. Es iſt die Definition, die Geoffroi gegeben, ihm genauer als dem P. Athalia angemeſſen. Er ſagt: bey der zweyten Abaͤnderung ziehen ſich fhw. rze Sehnen die Laͤnge hin, die ſich durch andere ſchraͤglaufende kreuzen, und die Form eines Gitters bilden. Dies kan man vom gegenwärtigen Fals ter mit naͤherem Recht, als von dem P. Athalia, ſagen. Letzterer hat wirk. liche Binden von anſehnlicher Breite und ſehr betraͤchtlichen Flecken, die ſich an jenem nicht finden. Auch die Grundfarbe iſt dunkler, als fie der P. Co- rythallia hat. An dieſem find die Hinterfluͤgel von hellem Ockergelb, jener aber führe fie gröftencheils mit Schwarz gefärbt. Ihre Unterſeite iſt in der Zeichnung nicht minder abweichend gebildet. Ich bemerke nur, daß die ſchwarze Fleckenreihe in der mittleren gelben Binde bier gänzlich mangelt. Das Maͤnnchen iſt von dem Weibchen an ſich faſt gar nicht verſchieden. Die fuͤnfte Figur dieſer Tafel giebt die vorzuͤglichſte Abaͤnderung deſſelbigen an. Sie nimmt ſich durch eine mitt n durch die Flügel breiter gezogene Binde aus. Die Unterſeite der Oberflügel hat einige ſchwarze Punete mehr. Auf der Unterſeite der Hinterfluͤgel aber, ſtehen fie in minderer Zahl. So häufig der P. Athalia in unſern Gegenden iſt: fo hat man doch erſtgedachte Gattung meines Wiſ—⸗ ſens niemalen bey uns entdeckt. An ſtatt einer helleren Farbe und jener netz, foͤrmigen Zeichnung, erſcheinet er vielmehr in ſtaͤrkerer Anlage von duͤſterem Schwarz. Die ſechſte Figur unſerer Tafel legt eine dergleichen Abaͤnderung vor. Ich glaube, es ſeye in dieſer Vergleichung für dieſelbe hier der ſchick⸗ lichſte Platz. Sie wurde in der Gegend von Neuſtadt an der Aiſch gefun⸗ „den, wo dieſe Arten in vorzuͤglicher Menge ſich zeigen. Wegen der dritten Varietaͤt des Geoffroi bat ſich Feine Irrung ergeben. Es iſt der P. Pilofellae, den ich auf der XL VII. Tafel nach der zweyten Figur vorgeſtellt habe. Die Originale, die ich aus den Gegenden erhalten, wo ſie Geoffroi fand, kamen damit voͤllig uͤberein. Er beſchreibt ihn mit wenigen Worten ſehr kenntlich. Seine Groͤſſe, ſagt derſelbe, zeich— net ihn vor den ubrigen aus, und fo finden wir ihn auch wirklich. Die gitter⸗ foͤrmigen Abtheilungen komen ferner denjenigen, wie fie deſſen zweyte Varie⸗ tät beſitzt, am naͤchſten. Eine Reihe ſchwarzer Puncte auf beyden Seiten der Hinterflügel laͤngſt des Randes wären noch ein weſentlicher Zuſatz. Sie find auch dem P. Pilofellae ganz eigen. 3 66 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theils. Es iſt deſſen vierte Abaͤnderung noch zu berichtigen uͤbrig. Nach vorerwaͤhnten Exemplaren hat ſichs ergeben, daß Geoffroi damit denjenigen Falter gemeynt, den ich unter dem Namen P. Maturna bereits beſchrieben. Die Originale unſerer Gegend ſind ganz uͤbereinſtimmend wie jene gezeichnet. Er iſt in der Gegend von Paris, ſo wie in andern Orten, ſehr haͤufig c). Vorliegende Tafel ſtellet nach der dritten Figur deſſen Weibchen vor. Das Maͤnnchen habe ich ſchon auf der XVI. Tafel in Abbildung geliefert. Die Verſchiedenheit iſt eben nicht betraͤchtlich. Nur ſeine Groͤſſe nimmt ſich hauptſaͤchlich aus, und die Zeichnungen find deutlicher, die Flecken aber brei ⸗ ter daran. Geoffroi vergleicht ihn mit den erſtgedachten Arten. Er ſagt, es habe dieſer Papilio die wuͤrflichten Zuͤge der zweyten Varietaͤt, zugleich aber auch die nemliche Reihe ſchwarzer Puncte an dem Rand der Hinterfluͤ. gel, wie die dritte ſie hat. Ein ganz eigener Zuſatz hingegen, waͤren die dreyfachen Binden von gelber Farbe, die auf beyden Seiten ſich zeigen. Merkmahle, die auf das Genaueſte paſſen. Ich bemerke noch, daß Herr von Rottenburg 4) dieſe Varietaͤt ſchon für eine eigene Gattung erklärt, und ihr den Namen P. Aurina gegeben. Tab. LXI. Continuat. XI. Eine Abänderung des P. Dia. (zu Tab. XVI.) Fig. 2. Der Papilio von beyden Seiten. Ich habe dieſes Falters bereits oben in Beſchreibung einiger Ausarten, welche die vorſtehende Tafel enthaͤlt, erwaͤhnt. Wie die Abbildung ſelbſten erweißt, führt die mittlere Fläche der Auſſenſeite ſchwarze Flecken von ber traͤchtlicher Breite. Die Unterſeite der Hinterfluͤgel hat die Reihe ſilberner Puncte mit gleicher Farbe umzogen. Dieſer Falter in ſo ſeltener Abweichung c) In dem franz. Werke der Pap. d' Eu- de Paris: mais elle eſt inconnue dans beau- rope iſt Pl. XVII. nr. 28. fig. a. b. eine Ab⸗ bildung beygebracht werden. Er wird gleich⸗ falls fuͤr die vierte Varietaͤt der Cinxia des GEOFFROL doch ohne weitere Beziehung auf einen Schriftſteller erklart. — p. 64.“/— Cette eſpèce a été decrite par GEOF- ROI T. I. p. 46. ſous le nr. 12. II la regarde comme la quatrième varieté du Damier. On la trouve dans pluſieurs Can- tons d' Alſace; ainſi que dans les enyirons coup des Provinces d' Europe., Unter der erſten Varietaͤt des GEOFFROL wird dor⸗ ten Pl. 18. nr. 29. obgedachter P. Didyma, vorgeſtellt. Unter dem Namen deſſen zwey⸗ ter hingegen, iſt Pl. 19. nr. 31. der P. Athalia abgebildet. Die dritte Varietaͤt iſt uͤberein⸗ ſtimmend unſer P. Piloſellae. d) Naturforſcher VI. St. p. 5. „des GEOFFROI vierte Variet. nenne ich P. Aurina, , Das Weibchen des P. Maturna. 67 fand ſich in der Gegend von Uffenheim, und wird in der ſchon öfters ge ruͤhmten Sammlung des Herrn Cammerrath Jung daſelbſten verwahrt. Tab. LXI. Continuat. XI. Das Weibchen des P. Maturna. (zu Tab. XVI.) Fig. 3. Der Zweyfalter von beyden Seiten. Das Nöthigfte zur Anzeige dieſer Figur iſt oben in Erläuterung der vierten Varietaͤt des Geoffroi pag. 66. ſchon beygebracht worden. Tab. LXI. Continuat. XI. Der hundert und ſechs und zwanzigſte europaͤiſche Tagſchmetterling. P. N. Phal. Corythallia. Die Corythallia. Fig. 4. Der weibliche, Fig 5. Der männliche Falter. Beyde nach der Ober- und Unterſeite. Alis dentatis fuluis nigro - reticulatis, ſubtus fafciis tribus flauis, punctisque all. quot nigris. Fig. 6. Eine Abänderung des P. Athalia. (zu Tab. XLII.) Dieſe beyden Falter finden ſich ſchon in naͤchſtvorhergehendem Blat S. 65. behandelt. Zur Berichtigung der von Geoffroi erwaͤhnten Arten des P. Cinxia wurde es erfordert, ſie dort zu beſchreiben. Um nicht das nemliche zu wiederholen, iſt dieſe Anzeige genug. Tab. LXII. Continuat. XII. Das Weibchen des P. Meleager. (zu Tab. XLV. fig. 2.) Fig. 1. Der Falter von beyden Seiten. ö Die Unterſeite des Weibchens des P. Meleager iſt ganz uͤbereinſtim— mend mit der, wie es deſſen Maͤnnchen fuͤhrt, gezeichnet. Nur die Farbe iſt mehr mit Weiſſem gemiſcht, und die Flecken daran ſind kleiner. Die Oberſeite hingegen iſt von einem hellern, mehr ins Weiſſe fallenden Blau. Der Rand hat die ſchwarze Einfaſſung nicht von der Breite, wie man an jenem bemerkt. Die Schuppen an dem Rand der Hinterfluͤgel find nicht fo bes traͤchtlich verlängert. Wir vermiſſen die kappenfoͤrmigen Zeich nungen von weiſſer Farbe daran. Ich habe dieſes Exemplar aus der Sammlung des Herrn Gerning mitgerpeilt erhalten. Nach zuverlaͤßigen Nachrichten von daher 68 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theils. habe ich erfahren, daß dieſe Gattung der P. Endymion des Wiener Der zeichniſſes iſt a). Der hundert und fieben und zwanzigſte europaͤiſche Tagſchmetterling. P. Pl. Rur. Hipponoe. Die Hipponoe. Fig. 2. Oer Falter von beyden Seiten. Alis integerrimis fuſcis caeruleo rubroque micantibus, ſubtus cinereis ocellis nume- roſis. Es kommt dieſer Falter mit dem P. Hippothoe nach den Zeichnungen faſt gänzlich überein. Nur die Grundfarbe der Oberſeite iſt verſchieden. Sie fuͤhret ein ſehr glaͤnzendes Blau, das ſich in einem roͤthlichſchillernden Grund verliehret. So haͤufig wir erſtgedachten Feuervogel an verſchiedenen Orten in unſerm Franken beſitzen, fo manchfaltig deſſen Abaͤnderungen immerhin ſind: ſo hat man doch nie einen einzigen in dieſem veraͤnderten Gewand bey uns entdeckt. Wir erhalten dieſe Art aus Sachſen. Sie zeigt ſich an eini⸗ gen Gegenden des Harzes, und wie ich verſichert worden, iſt ſie auch in Schwaben vorhanden. Umſtaͤnde, die ſchon eigene Gattungsrechte erweiſen. Ich habe ihm obſtehenden Namen beygelegt, der in dem aͤhnlichen Laut dem Gedaͤchtniß vielleicht eine Huͤlfe entbietet. In genauer Vergleichung find bey⸗ de dennoch durch weſentliche Merkmahle von einander getrennt. Die Flügel ſind hier um vieles kuͤrzer in eine Spitze gezogen, und mehr ins Schmale geformt. Die Grundfarbe der Unterſeite iſt von weiſſer ins Blauliche abſte. chender Miſchung. Die ſchwarzen aͤugigen Puncte haben eine etwas veraͤn⸗ derte Lage, fie find überdies auch kleiner. Man weiß, daß bey dieſen Arten Merkmahle von geringer Erheblichkeit, weſentlich werden. Hier find fie nach dieſer Anzeige gegen andere ſchon ſehr betraͤchtlich. Auch deſſen Weibchen hat ſich entdeckt. Ich habe es bereits auf der XXV. Tafel nach der fünften Fir gur in Abbildung beygebracht. Dorten war es unter dem Namen einer Ba rietaͤt des P. Hippothoè verzeichnet. Die mitgetheilten Erfahrungen des Herrn Gerning in Frankfurth haben mich nach deſſen gruͤndlichen Einſichten eines beſſern belehrt. Ob aber dieſes Männchen derjenige Falter iſt, deſſen Herr von Rottenburg unter dem Namen P. Aleiphron 0) gedenket, bin ich a) Pag. 182. Fam. N. Hochſchildraupen. 6) Naturforſch. VI. St. pag. 10. nr. 48. nr. I. P. Endymion. Unbekannte Raupe. der Hufnagel. Tabellen. P. Virgaurese. Zackichter blankblauer Falter. Es iſt dieſes nicht der wahre P. Virgaur. L. P. Nymph. Phal. L album. Das weiſſe L. 69 ich nicht zu entſcheiden vermoͤgend. Nach andern Nachrichten ſoll dieſer Falter das Männchen des P. Virgaureae in den Hufnageliſchen Tabellen, oder welches einerley iſt, der P. Euridice des Herrn von Rottemburg ſeyn. Doch die dunkle Grundfarbe und das ſo hellſchillernde Blau ſcheint ſehr viel Abweichendes davon zu haben. Man hat ihn in verſchiedenen Abaͤnderungen nach der ſtaͤrker oder mindern Anlage des violetten Schillers gefunden. Der hundert und acht und zwanzigſte europaͤiſche Tagſchmetterling. P. Nymph. Phal. L album. Das weiſſe L. Tab. LXII. Continuat. XII. Fig. 3. a. Ein maͤnnlicher, Fig. 3. b. ein weiblicher Falter. Alis angulatis fulvis, nigro maculatis, omnibus ſupra macula alba, inferioribus fubtus charaltere L albo notatis. Syſt Verz. der Wiener Schmetterlinge. pag. 176. Fam. I. nr. 2. Roſenweidenſal⸗ terraupe. (Salicis Helicis). Die Oberſeite dieſes Falters kommt mit der, wie ſie der P. Polyehlo- ros fuͤhrt, faſt gaͤnzlich uͤberein. ge der Flecken. gel ſind tiefer, und die Spitzen ſtehen weiter hervor. mangeln die kappenfoͤrmigen Flecken von blauer Farbe. a) Wie ich jetzt erſt berichtet werde, ha⸗ ben die Herren Verfaſſer des Wiener Per: zeichniſſes dieſen Falter b. Helle genannt. (pag. 181. nr. 4. goldgelber, blankvioletge⸗ fleckter, unten gelbgrauer Falter). Sie eignen ihm ein ganz braunes Weibchen zu, das auf der Oberſeite der Hinterflügel naͤchſt an der gegen den Rand gezogenen rothgel— ben Binde, eine Reihe blauer Flecken führt, die auch zuweilen an den Oberfluͤgeln ſich findet. Ich werde davon eine Abbildung auf der LXXVIII Tafel nach dem Origi⸗ nal beybringen, das Herr Gerning mir mitzutheilen, die Guͤte gehabt. Da wir dieſen Falter nicht in unſern Gegenden ha: ben, ſo bin ich nicht im Stande, eigene Unterſuchungen deswegen anzuſtellen. Daß Fortſetzung der Tagſchmeiterlinge Sie hat gleiche Anzahl, Groͤſſe und La⸗ Nur die Grundfarbe iſt dunkler, die Einſchnitte der Fluͤ⸗ Laͤngſt des Randes An beyden Fluͤgeln er vielen Abaͤnderungen ausgeſetzt ſeye, be— darf keines Erweiſes. Nach jenen Berich— ten waͤre der Falter auf der XXXV Taf. fig 5. nicht minder ein Männchen. Unter dem Namen P. Chryfeis (pag 181 nr. 3. Rothgold- und ſtahlblauſchielender unten ſtaubfaͤrbiger Falter), haben bemeldete Herren Verfaſſer diejenige Gattung gemeynt, welche ich auf der XXII. Tafel, fig. 3. nach dem Maͤnn⸗ chen, und Tab. XXXI. fig 3. nach einem Weibchen in Abbildung geliefert, und Hip- pothoe L. geheiſſen. Die Abaͤnderung bey: der Geſchlechter find noch manchfaltiger als von erſterer Gattung. Man hat Maͤnnchen mit und ohne violetfaͤrbigem Schiller, und dieſen wiederum in geringerer und ſtaͤrkerer Anlage öfters gefunden. Exemplare aus 70 Sortfekung der Tagſchmetterlinge des erſten Theils. aber find noch zwey hellweiße Mackeln angebracht, die jener nicht hat. So viele Aehnlichkeit dieſe Oberſeite mit der von erwähnten Falter beſitzt, fo abs weichend iſt dagegen die untere gebildet. Hier haben wir das naͤchſtglei— chende nicht mehr an dem P. Polychloros , ſondern an einer ganz verſchie— dene Gattung, dem C Album zu ſuchen. Er kommt nach der Zeichnung und Anlage der Flecken demſelben hierinnen am naͤchſten. Die Grundfarbe iſt ein unreines, etwas ins roͤthliche abſtechendes weiß. Die Haͤlfte der Fluͤgel, fo wie verſchiedene Schattirungen darauf, find von ſchwaͤrzlichem grau. Naͤchſt dem Rand wird man einer zackigten Binde von blauer Far— be, wie an dem groͤßern Schildkrotvogel gewahr, es ſtehen daneben eins zelne Punkte, wie an dem P. C Album. Die Mitte der Hinterfluͤgel hat wie letzterer Falter ein ganz eigenes Merkmal. Es find zwey kurze Linien von weißer Farbe die in einen rechten Winkel ſich ſchließen. Sie kommen dem Zug eines roͤmiſchen L am nachfien, gehen aber nicht fo ſtumpf, wie an dem C Album zuſaͤmmen. Sie gleichen in der That mehr einem L als dem roͤmiſchen V, wenn man bierinnen Aehnlichkeit ſucht. Von dieſem Charakter haben ihm die Verfaſſer des Wiener Verzeichniſſes die Benen⸗ nung gegeben. dem ſuͤdlichen Frankreich, hatten die Haͤlſte der Hinterflügel mit dem erhabenſten Blau uͤberzogen, ſo wie auch der Rand der Vorderfluͤgel ſich hierinnen mehr als an den unſrigen ausgenommen. Die ſchwarzfleckigten Weibchen find theils von ganz einfaͤrbig brauner Grundfarbe, wo die dunkleren Punkte kaum deutlich zu erſehen; theils mit rothgelben Flecken gezeichnet. Ich werde noch ein Weibchen mit feuer— farbenen Grund nach der Oberſeite auf der LXXXIII. Tafel beyzufuͤgen nicht unter⸗ laſſen. Der b. Hippothoe des Wiener Verz. hingegen iſt, wie mir zuverlaͤßig gemel⸗ det worden, derjenige Falter, welchen ich Tab. XXXVIII. fig. 1. a. b. nach beyden Geſchlechten vorgeſtellet habe. Sie halten ihn für die Gattung, welche Herr von Linne mit dieſem Namen ſolle gemeint haben. Allein dieſe Art, welche ſich nur in waͤrmeren Ländern aufhält, iſt in Schwe⸗ Ich hatte nothwendig eine Aenderung anzugehen, da ich den wirklich nicht vorhanden. Doch wird in der Faun, fu. nr. 1046, von dem P. Hip- pothoe geſagt, habitat apud nos rariſſi- me. Auch Herr Degeer gedenket dei ſelbigen nicht. Es ſind in den Charaktern und Citaten des Herrn von Linne ſo viele Verwechslungen vorgefallen, daß wir kaum etwas gewiſſes entſcheiden koͤnnen. Es war ren ihm uͤberdieß die Geſchlechtsverſchieden⸗ heiten des P. Hippothoe nicht bekannt. Indeſſen find feine Charaktere immerhin dem- jenigen Falter angemeſſen, welchem ich die— ſen Namen beygelegt habe. Es hat ſich neuerlich beſtaͤttigt, daß die auf der 3 8ten Tafel, fig. 1. a b. nach beyden Geſchlechtern abgebildete Falter eine eigene Gattung ſind. Der P. Gordius iſt eine Abaͤnderung des Weibchens. Ich habe ſolchen anf der LXXVII. Tafel nach dem Original beyzu⸗ bringen. P. Nymph. Phal. L album. Das weiße L. 71 dieſen Namen ſchon einer andern Gattung beygelegt, welche in jenem Ver— zeichnis gemangelt. So ſpaͤte hat ſich dieſer Falter bey uns bekannt ge— macht, den gedachte Herren Verfaſſer ſchon laͤngſtens, jedoch ohne weitere Merkmale, angezeigt hatten. Meine Leſer haben dieſe Ergaͤnzung abermal der Gefälligfeit des Herrn Gerning zu danken, aus deſſen Sammlung ich dieſen noch ſehr ſeltenen Falter geborgt. Er enthält ſich in Ungarn und Defterreih. Das Original der fig. 3. b. iſt aus der Gegend von Wien. Es iſt ein Weibchen und nimmt ſich durch die Groͤße beſonders aus. Nach verfchiedenen Nachrichten wird der— ſelbe auch in dem ſuͤdlichen Rußland gefunden. Der Falter der fig. 3. a. iſt von da her, und Herrn Gerning mit andern zugeſandt worden. Da er ein Männchen iſt; fo habe ich denſelben zur Abbildung gewählt, ohnge, achtet der Abſtand wenig bedeutendes hat. Von der Raupe haben uns die Herren Verfaſſer des Wiener Verz. nicht mehr zu melden beliebet, als daß ſich dieſelbe auf der Weide enthalt. Tab. LXII. Cont XII. Das Weibchen des P. Biton. (zu Tab. XXXIII. Suppl. IX.) Fig. 4. Der Papilio von der Ober- und Unter-Seite. Das Weibchen des P. Biton hat wie die meiſten Arguſſe, eine braune Grundfarbe auf der Oberſeite. Hier iſt fie noch uͤberdieß ſehr glänzend, und mit einem weißen Saum verſchoͤnert. An dem innern Winkel der Hin— terftuͤgel ſtehen ein paar dergleichen Punkte laͤngſt des Randes. Die Uns terſeite ſaͤmtlicher Fluͤgel iſt dunkler als an dem Maͤnnchen, und die Ringe der aͤugigen Flecken, ſo wie der breite Strich in der Mitte der Hinterfluͤ— gel nehmen ſich darauf um ſo deutlicher aus. Ich habe dieſen Falter in außerordentlich zahlreicher Menge auf denen diſſeit des Mayns gegen Uffenheim naͤchſt an Ochſenfurt gelegenen Bergen angetroffen. Es war im abgewi— chenen Jahr, wo ich in der angenehmſten Geſellſchaft des Herrn Cammer⸗ rath Jung, dieſe für die Entomologie ſo ergiebige Gegend beſuchte. Ich werde in der Folge mehrere Entdeckungen von daher meinen tefern mitzu— theilen Gelegenheit haben. Man trift daſelbſten dieſen P. Biton in gleich zahlreicher Geſellſchaft das Sphinx caffra von der Mitte des Junius bis zu Anfang des Julius an. Ich habe ihn ſehr haͤufig in Paarungen da ge— funden, und auch Eyer von Weibchen wirklich erhalten. In den Papil. d' Europe werden dieſelben, fo wie alle braune Arguſſe, für Männchen er— [8 2 72 klaͤrt. a). Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theils. Dieſer Meinung aber ſtehen alle Erfahrungen entgegen. In dem Reiche der Inſekten hat die Natur beynahe ohne Ausnahme dem weiblichen Geſchlecht weniger Putz als dem maͤnnlichen verliehen. Auch dem Weibchen des P. Iris mangelt der blaue Schiller, den der andere Sexus fo vorzuͤglich bes ſitzt. Auf die koͤrperliche Groͤße kommt es eben nicht an. in beyden Geſchlechtern faſt einerley Maas. Dieſe Arten haben Iſt das Weibchen klein, ſo wird man gewiß noch kleinere Maͤnnchen finden. Tab. LXII. Cont. XII. Ein Männchen des P. Phlaeas, (zu Tab. XXI.) Fig. 5. Der Papilio von beyden Seiten. Die Arten der Schmetterlinge mit feuerfarbenen Fluͤgeln laſſen ſich nach der Verſchiedenheit ihrer Geſchlechter in zwey eigene Unterabtheilungen brin— gen. Bey einigen find nur die Weibchen mit ſchwarzen Flecken gezeichnet, ihren Maͤnnchen aber mangeln dieſelben faſt gaͤnzlich. Wir kennen nur drey dieſer Arten, unter denen der P. Virgaureae der vorzuͤglichſte iſt. Die uͤbri⸗ gen führen in beyderley Sexus die Oberſeite mit ganz einfoͤrmigen Flecken ger ziert. a) Pap. d' Eur. pag. 169. Argus bleu - (Argus Lin.) “ Plufieurs Naturaliſtes fe font mépris fur les ſexes. Linnæus & Efper d'après lui, difent que les bruns font les femelles, & les bleus les ma les; mais ces deux auteurs font tr&s- viſiblement tombés dans l’erreur, quand nous ne nous ferions pas aſſurés de la verite par l’accouplement, la grandeur des ailes des Papillous bleus, & la grof- feur de leurs corps, font des indices fuf- fifants pour determiner les Sexes. C'eſt une regle prefque generale pour les Pa- pillons, que les mäles font plus petits & ont le corps plus Eile que les femel- les. L'Opinion de de Geer fur les Ar- gus bleus eſt conforme a la notre, & c’eft Taccouplement qui Pa deeide, Jufque-lä il regardoit les denx fexes comme deux efpeces differentes. Voy. de Geer Tom. Unter den vier Arten, die ſich davon entdeckt, dienet der Papilio Phlaeas J. pag. 294. Geoffr. les a deerit auſſi numeros 30 & 32. comme deux eſpeces diſtinctes. , Der P. Biton hat daſelbſt (El. XLII. nr. 87. ig, a b. e, ds pag. 180.) den Namen Argus bleu a bandes brunes, lignes blanches erhalten. Ich muß hier zugleich wegen eines Meßverſtaͤnd⸗ niſſes Erlaͤuterung geben. Es wird dorten geſagt, ich hätte dieſen Falter für eine Abänderung eines andern erklaͤrt. “Efper a repréſenté la femelle Tab. XXXIII. ſup- IX. fig. 5. & l'a decrite To. I. pag. 336. ſous le nom de Biton. II la re- garde comme une variété du precedent. Il n’aureit peut- etre pas eu cette opinion, sil eüt connu fon mäle. „ Ich habe am angefuͤhrten Ort im mindeſten nicht einer Varietaͤt erwähnt. Meine Meynung war, daß derſelbe dem vorhergehenden Falter (P. Coridon,) nach der Oberſeite zwar P. Nymph. Phal. L album. Das weiße L. 72 zum deutlichſten Beyſpiel. Wie ich ſchon in deſſen Beſchreibung erwaͤhnt, ſind beyde Geſchlechter nicht unter ſich verſchieden. Man hat ihn aber dennoch mit einer dunkleren, ins braune fallenden Oberſeite oͤfters gefunden. Ich lege denſelben in der genaueſten Abbildung meinen Leſer vor Augen. Er findet ſich beſonders in Frankfurt ſehr haͤufig, von da habe ich durch die Guͤte des Herrn Gerning das Original erhalten, von dem ich die Abzeichnung genom— men. In unſeren fraͤnkiſchen Gegenden iſt er mir in ſo ſtarker Anlage des braunen niemalen zu Geſicht gekommen. Tab. LXIII. oder Cont. XIII. Das Weibchen des P. Aethiops. (I. Th. Tab. XXV. p. 312.) Fig. 1. Der Falter von beyden Seiten. Die vorzuͤglichſten Abaͤnderungen dieſes Falters habe ich in deſſen Be⸗ ſchreibung bereits erwahnt. a). Den Geſchlechts-Unterſchied bin ich jetzt erſt beyzubringen vermoͤgend. Es hat ſich in Vergleichung einer großen Anzahl, nun mit zuverlaͤßiger Erfahrung beſtaͤttiget, daß die Exemplare denen die il, glaͤnzende Binden der Unterſeite fehlen, die ſie blaß ins ockergelbe gefaͤrbt ha— ben, wuͤrklich die Weibchen find. Ich habe nach der erſten Figur dieſer Tas fel ein Muſter von der gewoͤhnlichſten Art zur Abbildung gewaͤhlt. Die Grund, farbe der Unterſeite der Hinterfluͤgel fuͤhrt ein etwas duͤſteres gelb. Es iſt ganz fehr aͤhnlich, nach der Unterſeite aber da⸗ von gaͤnzlich verſchieden ſey. Die Zahl und die Definition ſelbſten bringt es mit ſich, daß ich ihn fuͤr eine eigene Gattung erklaͤrt. Auf der Tafel, wo ich ihn abs gebildet, war mit dem Wort vorher- gehender Falter der P. Coridon ge meynt. In den Pap. d' Europe aber fie het auf der XLI. Tafel, der P. Arion, Arcas, Cyllarus, und Cleobis, welche ſaͤmtlich für Abaͤnderungen einer einzigen Gattung, des Arions, von ihnen find ange— nommen worden. Dahin muß ſich noth⸗ wendig das précédent beziehen, welches aber von der Meynung, die mir beygelegt worden, ſich noch weiter entfernt. Auch [K 3] iſt der Falter nr. 86. 1. m. nicht der Cyllarus, wie ich ihn ſolte genennt haben, ſondern der P. Cleobis. Ohnfehlbar find die beruͤhmten Herrn Verfaſſer von einem Ueberſetzer, der unſerer Sprache nicht ge⸗ nugſam gewachſen geweſen, zu dieſer Ir⸗ rung verleitet worden. a) 1. Th. p. 312. Dorten if in der Ueberſchriſt, Weibchen, ſtatt Maͤnn⸗ chen zu leſen. In dieſer Fortſ. pag. 25. habe ich deſſen Abſtand von P. Alexis ge⸗ zeigt. Auf der XXIV. Tafel der Pap. d' Eur. fig. 43. a. b. f. g. finden ſich bey⸗ de Geſchlechter dieſes Falters abgebildet, und pag. 83. unter dem Namen Le grand 74 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theilg, mit ſchwaͤrzlichen Atomen beſtreut. Mitten durch die Flaͤche ziehet ſich eine breite zackigte Binde von roͤthlichen braun. Der Rand iſt mit einer zwey— ten von gleicher Farbe bekraͤnzt. Beyde ſind oͤfters von ſehr verſchiedener Breite, und mannigfaltiger Anlage, einer hoͤhern oder tiefern Miſchung. Der Grund ſelbſten iſt bald dunkler, bald heller, zuweilen roͤthlicht, und ſelten von ganz weißlicher Farbe. Ich bemerke noch, daß auch an dieſem Weibchen die Flügel wie bey den meiſten Gattungen mehr in die Lange ge, ſtreckt erſcheinen. Die Pupillen in den aͤugigen Flecken find jederzeit gröffer. An dem Maͤnnchen ſind ſolche ſehr klein, wenigſtens auf der Oberſeite der Hinterfluͤgel kaum ſichtlich. Auch die Grundfarbe der Außenſeite iſt nicht, wie an jenem, von duͤſteren ſchwarzbraun, fie iſt mehr helle angelegt und ins ockerfaͤrbige gemiſcht. Tab LXIII. Cont. XIII. Das Weibchen des P. Eupheno. (zu Tab. XXVII. Suppl. IV. fig. I. a, b. pag. 321.) LIN N. S. N Ed. XII. nr. 84. P. Belia. Dan. Cand. Alis rotundatis albis; fubtus fla vis griſeſcente ſubfaſciatis. Muͤllers Ueberſ. V. Th. I. B. p. 589. nr. 84. P. Belia. der Braunmond. Goͤtzens Entom. Beytr III. Th. 1. B. pag. 141. P. Belia. Der africaniſche graue Querſtrich. (nicht abgebildet.) Der P. Eupheno hat ſich noch bisher nur in den mittaͤgigen Provinzen Frankreichs gezeigt. Wir begnuͤgten uns, einen Falter in ſo ausnehmen— négre a bapdes fauves beſchrieben. Die fig. 43. c. d aber iſt wegen der weißen niger Kenner haben wir ihn auch in der Naͤhe. Er iſt nach unſtreitigen Originalen Flecken nicht eine Abaͤnderung, ſondern ganz unſtreitig der P. Alexis Es wird daſelbſt erwaͤhnt, daß letzterer zweymal des Jahres ſich zeige, nemlich im May und Auguſt. Wir finden ihn nur gegen die Mitte des letztern Monats. Im May und Junius iſt der P. Ligea bey uns zwar ſehr zahlreich vorhanden, nie aber im ſpaͤtern Jahr. Es wird ferner erwaͤhnt, er ſeye in den Gebuͤrgen von Elſaß ſehr haͤufig, und damit wird vermuthlich der P. Alexis ge— meynt. Diefer iſt in den Gebuͤrgen des Harzes und an dem Rhein uͤberhaupt ſehr gemein. Nach den mir mitgetheilten Nachrichten ei: in den gebuͤrgigen Gegenden jenſeits Forch— heim in zahlreicher Menge zu finden. Die Herren Verfaſſer des Syſt. Verz. haben nuter dem Namen b Medufa (pag. 167. Fam. F. nr. 10 Blutgroßvater Pani- ci Sanguinei) wie ich zuverlaͤßig berichtet worden, unſeren b. Aethiops gemeynt. Unter P. Ligea (nr. 6. kupferbrauner weiß geffammter £ aber haben fie denjenigen ver: ſtanden, welchen ich b. Alexis geheiſſen. Ihr b. Medea (nr. 7. Hundsgraßfalter dactylis glomerati ) iſt der auf der VII. Tafel abgebildete P. Ligea. P. Nymph. Phal. L album. Das weiße L. 75 den Putz unter die Produkte unſers Welttheils zu zaͤhlen, den man vorhin lediglich in dem heißern Africa geſucht. Seine Naturgeſchichte ſchien unter die unmoͤglichen Forderungen zu gehören, fie war unſers Beduͤnkens fuͤr die Aufklaͤrungen ſpaͤterer Zeiten verwahrt. Um fo weniger erwartet werden die Nachrichten ſeyn, welche ich meinen Leſern davon mitzutheilen habe. Es hat ſich feine Raupe entdeckt, es haben ſich auch für das Syſtem erhebli— che Aufklaͤrungen damit ergeben. Ich bin es denen unermäderen Bemuͤ— bungen des Herrn De Willers ſchuldig, welche mich im Stand geſetzt, die— ſe Beobachtungen darlegen zu koͤnnen. Die Naturgeſchichte unſers Falters war erwaͤhntem Gelehrten ſchon laͤngſtens ein angelegenes Geſchaft. Er fand die Raupe im abgewichenen Jahr in der Gegend von Marſeille. Sie naͤhrte ſich von den Blaͤttern der Biſeutella didyma L. einer Feldpflanze, die den mittaͤgigen Laͤndern vorzuͤglich eigen iſt. Nach dem Bau und der Farbe kam ſie der Raupe des b. Cardamines am naͤchſten. Sie iſt aber nach beyden Geſchlechtern, wie mir gemeldet worden, verſchieden. An den Chryſaliden, von denen ich eis nige mitgetheilt erhalten, war die Verſchiedenheit nicht minder betraͤchtlich. Sie glichen zwar denen von erſterwaͤhnter Gattung, ihre Groͤße aber war um vieles geringer. Sie find mehr in gerade Lange geſtreckt, und gegen den Kopf ſowohl als gegen den Hinterleib in kegelfoͤrmig ausgehende Spis tzen gebaut. Die weibliche Chryſalide iſt roͤthlich grau, die männliche aber grün gefaͤrbt. Zu beyden Seiten ziehet ſich eine dunklere mit einer weißen verbundene Linie von einer Spitze zur andern herab. Dieſe Puppen waren von der zweyten Generation, und ihre Entwicklung erfolgte erſt in den waͤrmern Tagen des Fruͤhlings. Ich werde in der Folge eine Abbildung beyzubringen nicht ermangeln. Dahin iſt auch die Zeichnung der Raupe verſpart, welche mir mit gleicher Gefaͤlligkeit verbeiffen worden. Mit der Erziehung dieſes Falter war eine andere gleich wichtige Ent, deckung verbunden. Man hat deſſen beyde Geſchlechter genauer kennen ge— lernt. Das Weibchen war damals noch nicht, wie nachgehends im freyen vor Augen gekommen. Es iſt an ſich ſeltener, und halt ſich ſehr verbor— gen. Einige Verſchiedenheiten des Maͤnnchens, die weſentlich ſchienen, be, dünften den Geſchlechts-Unterſchied wahrſcheinlich zu machen. An fo Flei, nen Körpern ließen ſich zur entſcheidenden Probe keine Zergliederungskuͤnſte verwenden. Bey getrockneten Exemplaren war es an ſich ohne gaͤnzli— che Zernichtung eben ſo wenig moͤglich geweſen. Genug, es hat ſich 70 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theils. jetzt überzeugend erwieſen, daß die Falter, welche ich auf der 23. Tafel des erſten Theils nach der fig. 1. b. in Abbildung geliefert, an ſich nur Abänderungen eines Geſchlechtes des Männchen find. Das aͤchte Weibchen habe ich in vorliegender Tafel meinen Leſern vor Augen zu legen. Die dritte Figur ſtellt eine Abänderung vor, mit der es die nemliche Bewandniß wie mit obgedachten Männchen hat. Sie iſt Ab- aͤnderung deſſelben. Die Grundfarbe der Außenſeite hat gleiches Weiß wie das Weibchen des P. Cardamines doch iſt es mehr ins Gelbe gemiſcht. Der Falter nach der zweyten Figur führe die Endſpitze von citronen faͤrbigem Grunde, der nach der dritten hingegen hat fie rothgelb gefärbt. Die Graͤnze derſelben gegen die Grundflaͤche, fo wie die hier ſich durchziehenden Sehnen, ſind mit dunkel grauen Atomen in einiger Breite bedeckt. In der Mitte der Vorderfluͤgel iſt der Mondfoͤrmige Flecken von ſchwarzer Farbe, ſehr auffallend zu ſehen. Er iſt an dem Männchen kleiner, man wird deffels ben in der dunklen Einfaſſung der rothgelb gefärbten Fluͤgelſpitze kaum ges wahr. Die Unterſeite iſt wie an dem Maͤnnchen von gleicher Zeichnung und Farbe. Der rothgelbe Flecken an den Oberfluͤgeln hingegen mangelt daran, und die Endſpitze iſt hier nur blaßgelb gefaͤrbt. Man bemerkt nicht jene dunklere Einfaſſung, noch die ſchwaͤrzlichen Atomen darauf. Die uͤbrige Grundflaͤche iſt weiß gelaſſen. Die dunkelgrauen oder mehr gruͤnen Binden der Unterſeite der Hinterfluͤgel find an der dritten Figur in etwas ver; aͤnderter Form, gerade ſo wie wir ſolche auch in angezeigter Abaͤnderung des Maͤnnchens finden. Dem Herrn Ritter war dieſer weibliche Falter wuͤrklich bekannt. Er hat ihn aber als eigene Gattung unter dem Namen . Belia beſchrieben. Ich fin— de ſeine Charaktere ſo genau damit uͤbereinſtimmend, daß nicht der mindeſte Zweifel deshalb ent ſteht a). | Er vergleicht ihn mit dem Weibchen des P Cardamines. Demſelben kommt er auch nach der Groͤße in der That am naͤchſten. Die vordern Fluͤgel, heißt es, ſind auf der innern und aͤußern Seite von einfaͤrbigen weiß. a) S. N I. c. “ Habitat in Barbaria. lunula fufca; apice luteſcentes. Poſti- Brander Simillimus P. Cardamines fe- cae ſupra albae immaculatae; fubtus fla- minae, fed minor, Corpore fubtus fla viſſimae lituris aliguot tranverſis gri- vo, Alae Primores concolores albae feis, „ P. Nymph. Phal. L album. Das weiße L. 77 weiß. In der Mitte findet ſich ein dunkler mondfoͤrmiger Flecken. Ihre Spitze iſt gelblich gefaͤrbt. Die Hinterfluͤgel ſind ferner nur von außen weiß und ohne weitere Verzierung, innen aber von dem ſchoͤnſten gelb mit einigen dunkelgruͤnen ſchrege durchlaufenden Flecken gezeichnet. Charaktere, welche fo puͤnktlich auf unſeren vorliegenden Falter paffen, daß niemand fie deutlicher for, dert. Die weiße Farbe der Oberſeite und jene mondfoͤrmige Flecken waͤre nach dieſen Merkmalen der einzige Unterſcheid des P. Belia von dem Eupheno. Es ſcheint der Herr Ritter habe an letzterem Falter jenen Flecken auf der Oberſeite der Vordrefluͤgel gar nicht bemerkt. Er iſt auch wegen des ſchwarzen Saums, in dem er ſich verlieret, nicht auffallend genug. So nach bleibt nur die eim zige Verſchiedenheit, die weiße Farbe ihm uͤbrig. Der nemliche Abſtand, nach welchen wir auch beyde Geſchlechter des P. Cardamines haben. Er war dem Herrn von Linne nur als ein Bewohner der Kuͤſte von Africa bekannt, von da iſt ihm auch das Maͤnnchen des P. Eupheno zu handen gekommen. Seit— dem hat ſich keine Abbildung noch irgend einige Nachricht weiter bekannt ge— macht. Er fehlt in dem Crameriſchen Werk der auslaͤndiſchen Arten, und in der Entomologie des Herrn Fabricius find bende Namen Eupheno und Belia gaͤnzlich weggelaſſen. Die Urſachen ſind mir verborgen. Sonſt finde ich nirgend einer Erwähnung deſſelben. Wir haben ſonach die erſte Entde— ckung dem Herrn von Linne ſelbſten zu danken. Der hundert und neun und zwanzigſte europaͤiſche Tagſchmetterling. Tab LXIII. Cont. XIII. P. Nymph. Ph. Kanthomelas. Der Xantomelas. Fig. 4. Der maͤnnliche Zweyfalter von beyden Seiten. Alis angulatis fulvis ( dilutioribus) nigro maculatis: primoribus ſupra punctis qua- tuor (— 6 nigris maculaque in apice lactea. Syſtem. Vers. d. Wiener Schm. Fam. I. p. 178. nr. 6. P. Xanthomelas. Dotter: weiden Falter. Naturforſch. I. St. pag. 246. III. St. p. 18. Goͤtzens Entom. Beytr. III. Th. J. B. pag 306. Anm. 2. pag. 364. nr. 8. Hufnagels Tab. Berl. Magaz. II. B. I. St. pag. 86. Aum. A. Dieſer Falter hat ſich ſehr ſelten gemacht. Er iſt bey unſern Liebhabern noch in einem betraͤchtlichen Werth. Laͤngſtens war ich bemuͤhet denſelben bey— zubringen, alle Verwendungen aber ſind bis daher vergeblich geweſen. Durch die Güte des Herrn Gerning bin ich endlich vermoͤgend geworden, nach eis Fortſetzung der Tagſchmetterlinge. [X 78 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theils. nen ſehr ſchoͤnen Original die genaueſte Abbildung bier darlegen zu koͤnnen. Erſt nachgehends habe ich mehrere verglichen, unter denen auch einige aus teips zig geweſen, welche in der Sammlung des Herrn Verlegers ſich finden. Wie ſehr mag es aber einige meiner deſer befremden, wenn fie eben nichts außeror. dentliches an dieſen Falter erſehen, wenn fie unter dem Namen des P. Xanto— melas, wie ihn die Verfaſſer des Wiener Verzeichniſſes genannt, ſich eine ganz andere Gattung gedacht, wenn derſelbe ihrer Erwartung gar nicht entſpricht. In der That moͤchte er nach den erſten Anblick fuͤr eine unbedeutende Abaͤnderung des P. Polychloros beduͤnken. Es iſt auch feine Aehnlichkeit fo groß, daß das ver aͤnderte daran kaum weſentlich ſcheint. Es ſind ſo gar keine Charaktere, wie die Differentia ſpecifica fie fordert, dabey anzugeben. Die Grundfarbe der Außenſeite iſt lediglich von höherer Miſchung mehr roͤthlichgelb, als erwaͤhnter Falter ſie fuͤhrt. An dem Weibchen iſt ſie kaum merklich verſchieden. Ein weißer Flecken an der Fluͤgelſpitze koͤnnte noch den weſentlichſten Charakter bes zeichnen; wir finden aber auch dieſen an dem P. Polychloros, jedoch von einer mehr gelblichen Farbe. Die ſchwarzen Flecken treffen wir in der nemlichen Form und Lage an, wie die gemeine Art ſolche beſitzt. Die Unterfluͤgel haben gegen die Grundfläche mehr rothgelb, gegen den gezaͤhnelten Rand aber find fie breiter mit einem Schatten von brauner Farbe gefaumt. In einigen Exem— plaren habe ich auch da eine Uebereinſtimmung mit dem Polychloros bemerkt. Die blauen kappenfoͤrmigen Flecken laͤngſt des Randes finden ſich an beyden Faltern. Sie ſind an dieſem nur etwas groͤßer und von ſchoͤnerem blau. Zwi— ſchen denſelben und den Rand iſt die Reihe mondfaͤrbiger Flecken deutlicher als an jenem zu ſehen. Sie zeigen ſich an den Oberfluͤgeln um etwas größer. Man wird auch nur eine einzelne Reihe derſelben gewahr, wenigſtens ſind kaum Spuren einer zweyten, wie fie der Poſyehloros hat, hier zu ſehen. Nach der Unterſeite iſt in genaueſter Vergleichung nicht die mindeſte Abweichung erſichtlich. Diß iſt nun derjenige Falter, der ſchon laͤngſtens die Neugierde unſerer Kenner erweckt. Es laſſen ſich fuͤr das Syſtem, wie meine Leſer von ſelbſten ermeſſen, keine ftandhaften Charaktere daran beſtimmen. Der Unterſcheid beruhet alleine in der friſcheren Anlage der Farben, in einem ſchoͤneren Colorit, und in dem weißen Flecken gegen die Spitze der Vorderfluͤgel. Wir koͤnnten ihn ſonach mit naͤhern Recht für Abänderung oder eigene Race erklaͤren: doch feine Raupe giebt größere Abweichungen an. Nach dieſer ſollen ſich ſeine Gattungsrechte entſcheiden a). a) Die erſte Nachricht von dieſem Falter es angeführten Orts heißt: „Die Raupen, hat uns Herr Hufnagel in den Anmer- 7, woraus dieſer Tagvogel (Polychl,) ents kungen zu obgedachter Tabelle gegeben, wo „ ſteht, halten ſich entweder auf den Weir P. Nymph. Phal. Xanthomelas. Der Xantomelas. 75 Sie naͤhret ſich lediglich von der Weide. Die Raupe des gemeinen P. Polychloros aber treffen wir nicht minder auf dieſer Staude auch an; fie be, dient ſich der Blaͤtter faſt aller Gattungen unſerer Obſtbaͤume zur Nahrung. Schon Linne und vorhin jede Entomologen haben dieſes bemerkt. Sie hat ſo— nach hierinnen nichts vorzuͤgliches eigen, doch es find andere Abweichungen da. Ihre Farbe iſt ſchwarz, wie auch die Dornen. Die Laͤnge hin ziehen ſich einige dunkelbraune Streifen, und die ganze Flaͤche des Körpers iſt mit feinen doch ſehr kurzen Haaren von weißgrauer Farbe bekleidet. Diß giebt derſelben ein ſehr befremdendes Anſehen. Ich habe in der Folge davon eine Zeichnung noch beyzubringen. Raupen von der nemlichen Geſtalt und Farbe, treffen wir auch unter den gemeinen Arten zuweilen an. Erſt im abgewichenen Jahr erhielte Herr C. R. Jung eine Anzahl derſelben aus daſiger Gegend, fie naͤhrten ſich von den Blaͤttern der Weide, und nach Geſtalt und Farbe waren ſie erſtbeſchriebe; ner gleich. Die daraus entwickelte Schmetterlinge hingegen, hatten bey der genaueſten Unterſuchung nicht die geringſte Verſchiedenheit von jenen des ge, meinen Polychloros zu erkennen gegeben. Weder eine Erhöhung der Grund, farbe noch der weiße Flecken war hier vorhanden. Wuͤrde bey Raupen die Far— be und Futterpflanze weſentlich ſeyn, ſo muͤſten ſich unſere Gattungen nach dieſem Verfahren fehr betraͤchtlich vermehren. Die Raupe des P. Atalanta, die wir von gelber, ſchwarzer und grauer Farbe finden, wuͤrde alleine eine große Anzahl derſelbigen liefern. Der Falter, der einen weißen Punkt in der Mitte 1821 „den oder den Obſtbaͤumen auf. Jene ,, gen Jahren eine ſchwarze mit gelben „ find im Anſehen von dieſen ganz unter- „„ Streifen der Lange nach gezierten und „ fHieden ; fie find ſchwarz und haben ,, mit fehwarzen Dornen beſetzte Raupe „weiße Haͤrchen; dieſe find blaulich uit ,, anf einer Weide. Weil ich mich nicht „ gelben Dornen verſehen. Die Voͤgel ,, erinnerte, dergleichen Raupe jemals ge— „ ſelbſt, die aus beyden eneſtehen, haben ,, feben zu haben: ſo trug ich fie ſorgfaͤltig „Jin Farben und Zeichnungen ſo wenig ,, nach Hauſe. Nachdem ſie noch einige „ verſchiedenes, daß man fie für einerley „„ Tage Weidenlaub gefreſſen hatte: ſo hieng „halten und glauben muß, daß blos die ,, fie ſich an, und verwandelte fich bald in „Verſchiedenheit des Futters hier einen ,, eine ſchwarze Puppe, die aber das be: „ merklichen Einfluß an die Verſchieden- „ fondere hatte, daß fie mit einem zarten „heit der Raupen habe; welches nicht oh- ,, blauen Staub, wie die Pflaumen be „Ine Beyſpiele iſt,, Im 1. Th. des ,, det war. Ich hatte Grund aus dieſer Mat. f. p 245. hat Herr P. Meinecke „ fo beſondern Puppe auch einen ſeltenen derfelben als einer neuen Entdeckung um- „Vogel zu erwarten: allein zu meinem ſtaͤndlicher erwähnt. „Ich fand vor eini- „ groͤßten Erſtaunen fand ich nach 14 Te ee 80 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theils. der rothen Binde führt, muͤſſe dann auch fpecififch werden. Die Ausnahme, nach welcher die Farbe der Raupe weſentlich wird, hat ſeine eigene Einſchraͤn— kung. Gemeiniglich iſt die Form derſelben zugleich veraͤndert, oder noch ein anderer Zuſatz damit verbunden. Aber auch die Chryſalide, wird man ſagen, iſt doch gaͤnzlich abweichend gebildet. Nach allen mir mitgetheilten Originalen ſahe ich nach der Form und Groͤße nichts veraͤndertes daran. Die ausgehenden Spitzen find von gleicher Anzahl und Laͤnge, nur die Farbe allein zeigt ſich verſchieden. Sie iſt von ſehr duͤſterm ſchwarz, doch bey einigen nur von roͤth⸗ lichem braun, gemeiniglich aber mit einem blaufichten Staub überzogen. Dieſe Abweichungen beduͤnken mich noch lange nicht weſentlich zu ſeyn. Bey den meiſten Dornenraupen ſind ſchwarze Chryſaliden keine ungewoͤhnliche Erſcheinung. Wir finden ſie von dem P. Cardui, Urtieae, und ſelbſten von dem Polychloros nicht ſelten. Faſt jede find mit einem weißgrauen Staub ge— pudert, er nimmt ſich nur auf einem ſchwarzen Grund um ſo deutlicher aus. Ich berufe mich hier auf die Erfahrung eines jeden Kenners, der dergleichen Raupen nur in mäßiger Anzahl erzogen. ſeine Leſer haben es nun ſelbſten zu entſcheiden, in wie ferne wir dieſen Falter als eigene Gattung zu behandeln berechtiget ſind. Es ſind deſſen Charaktere fuͤr das Syſtem nicht hinreichend, und die Raupe „gen einen Schmetterling, der dem ge- de Bemerkung beygefuͤgt. „ Die dafelbit yı Meinen Fuchs (Polychloro L) deſſen „Raupe ſich in Menge auf den Obſtbaͤu— „men findet, in allen Stuͤcken aͤhulich „war, welches ich um deſto mehr bewun⸗ „dern muſte, da ich weder zwiſchen den „Raupen noch Puppen die geringſte Aehn⸗ „lichkeit hatte bemerken koͤnnen. Ein „Freund von mir in Halle hat eine ganze „Brut dieſer Raupen gefunden, und iſt „damit in ſeiner Hofnung, unbekannte „Schmetterlinge zu erhalten, auf eben die „Art als ich getaͤuſcht worden. Im III. St. des N. k. p. 18. ſetzt es Hr. D. Kühn in Zweifel, daß dieſe Raupe eine eigene Gattung ſey. In Beziehung auf obige Nachricht hat Herr b. Goͤtze, En— tom. Beytr. p. 306. zu Polychlor. folgen: angefuͤhrte Bemerkung beweißt, daß es noch eine andere Gattung von Schmetterlingen gebe, die dieſem zwar aͤhnlich, aber doch in Anſehung der Raupen und Puppen wer ſentlich verſchieden, und als eine hoͤchſt ſel— tene Art anzuſehen iſt, die vielleicht nur wenigen Naturforſchern vorgekommen iſt. Ich wuͤnſchte, daß der jetzige Beſitzer des Gruͤndleriſchen Naturalienkabinets davon eine getreue Abbildung liefern moͤch— te. Daß eben dieſer Falter der b. Xanthomelas der Wiener iſt, habe ich aus zuverlaͤßigen Nachrichten erſt ſpaͤter erfahs ren. Die Herren Verfaſſer bemerkten nur diß einzige dabey, daß ſie die Originale aus dem teutſchen Reich und aus, Steuer mark erhalten haͤtten. P. Phal. Nymph. Xanthomelas. Der Fantomelas. 37 ſelbſten beſtimmt ſolche nicht wefentfich genug. Aendert die gemeine Art gleich, maͤßig ab, ſind beyde Falter nicht hinreichend zu unterſcheiden, ſind keine ſtandhaften Merkmale gelaſſen; fo weiß ich nicht, welche Aufforderung zu dieſen Verfahren uns noͤthigen kan. Ich habe bereits in Beſchreibung des P. Polychloros nach den damals vorhandenen Umſtaͤnden gleiches Urtheil ge— fällt a). Indeſſen hat derſelbe das Gluͤck gehabt, Vertheidiger ſeiner Gat⸗ tungs Rechte zu finden. Die Herren Verfaſſer des Wiener Verzeichniſſes haben ihn, wie ich ſchon erwähnt, unter dem Namen Nanthomelas in ihre Ordnung eingetragen. Herr Paſtor von Scheven hat ſich gleichfalls fuͤr denſelben erklaͤrt, und die Führung feines Proceſſes auf ſich genommen 5). An ſich iſt es nichts geringes, einem Falter in der Beintraͤchtigung ſolcher Gerechtſame nahe zu treten. Doch weiß ich nicht, ob eine ſeltene Varie— tät, oder eine eigene Race nicht gleiche Vorzüge beſizt. Der Name bleibt zu Bezeichnung deſſelben dennoch ihm eigen. Doch unter dieſer Beſchuͤtzung raͤume ich mit aller Bereitwilligkeit die Anſpruͤche feiner zu fordernden Rechte ein. Ich will nicht unfere friedlichen Geſchoͤpfe in neue Haͤndel verwi— ckeln. Gemeiniglich hat mehr die Partheylichkeit, als die Liebe zur Wahr, heit Antheil daran. Mit Vergnuͤgen erwarte ich die Gruͤnde, welche den meinigen ein groͤßeres Gegengewicht geben. Vielleicht entdecken ſich andere Umſtaͤnde, die dann mehreres Licht verbreiten. 1831 Bau ihrer Dornen, nebſt der Geſtalt und Farbe ihrer Raupen, wuͤrde ſchon dazu hinreichend ſeyn, geſetzt auch daß der Schmetterling keinen Unterſcheid zeigte, welchen doch, wenn man beyde a) I. Th. S. 168. N 7 5) Beckmanns Phyſ. de. Bibl. IX. „ B. in der Anzeige der ſechs erſtern Heſte „ dieſer Schmetterlinge pag. 520, wo es heißt: „ 10 S. 168. ſpricht der Verf. einem in N. Forſch. als eine Abart vom b. Polychl. angegebenen Schmetterling das Recht ab, eine beſondere Art auszumachen. Ich haͤtte aber immer Luſt ſeinen Pro— ceß aufzunehmen, und ihm dieſes Recht wieder zu verſchaffen. Nicht das ver— ſchiedene Futter dieſer Naupe, ſondern ihre Geſtalt, Anzahl, Lage, und der Arten gegen einander haͤlt, deutlich in die Augen faͤllt, denn unſer neuer Schmetterling hat ein weit lebhafteres Colorit, der dunkle Saum der Fluͤ⸗ gel iſt weit breiter, die blauen Fle— cken deutlicher , und es fehlt ihm die doppelte gelbe Linie zwiſchen den blauen Flecken. „ 82 Jortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theils. Tab. LXIII. Cont. XIII. Fig. 5. Das Weibchen des P. Amphidamas. (zu Tab. LVIII. Cont. VIII.) Fig. 6. Eine Abaͤnderung des p. Phocas. zu Tab. XXXV. Suppl. IX. pag. Beyde nach der Ober- und Unter Seite. Dieſe zwey ungemein ahnliche Falter habe ich auf gegenwaͤrtiger Tas fel nicht ohne Urſache beyſammen geordnet. Sie ſind leicht mit einander zu verwechſeln. In ſo naher Vergleichung werden ihre Merkmale deſto auf— fallender ſeyn, und ich kan ſodann eine puͤnktliche Anzeige umgehen. Der Falter nach der sten Figur iſt das Weibchen des P. Amphida- mas. Ich habe deſſelben ſchon in der Beſchreibung des Maͤnnchen erwaͤhnt. Denen gütigen Vorwendungen des Herrn Gerning bin ich es abermal ſchuldig, daß ſie mich vermoͤgend gemacht, die genaueſte Abbildung nach einem ausgeſuchten Exemplar beybringen zu koͤnnen. Der Unterſcheid iſt eben nicht beträchtlich. In dem koͤrperlichen Umriß zeichnet ſich das Weibchen faſt le— diglich durch die Groͤße aus. Die Grundfarbe der Außenſeite iſt braun, es find nur verblichene, faſt durchſcheinende Flecken von gelblicher Farbe auf derſelben zu ſehen. Man bemerkt keinen roͤthlichen Schiller wie an jenem darauf. Die rothgelbe Binde der Hinterflügel iſt unverändert, und der des Männchen gleich. Die Unterſeite giebt keine Verſchiedenheit an. Der Falter nach der ten Figur verdient um fo mehr mit Aufmerf, ſamkeit betrachtet zu werden. Er iſt mir gleichfalls aus der ſo reichen Sammlung erſterwaͤhnten Goͤnners mitgetheilt worden. Er ſcheint ſo viel abweichendes zu haben, daß ſich derſelbe beynahe zu einer eigenen Gattung berechtigt. Nach ſeinem Bau kommt er mit dem P. Phocas faſt gaͤnzlich uͤberein. Die Unterſeite der Hinterfluͤgel hat die nemliche Farbe, und es ſind da die aͤugigen Flecken in gleicher Zahl und Ordnung vorhanden. Faſt iſt das abweichende kaum deutlich anzugeben, und nur aus der Abbildung allein erſichtlich. Nach ſeiner Groͤße nimmt ſich derſelbe vorzuͤglich vor je— nen aus. Die Grundfarbe iſt aber ſehr verſchieden. Sie iſt dunkelgrau mit einem ins violette ſpielenden Schiller. Die ſchwarzen Punkte ſind auf glei— che Art wie an dem P. Phocas geordnet. Urſache genug, daß ich ihn einft, weilen für eine Abaͤnderung deſſelben erklaͤre. Er iſt ans der Gegend von Wien. P. Nymph. Phal. Xanthomeles. Der Kantomelas. 82 Der P. Amphidamas kommt ihm in der That am naͤchſten. Jenem mangelt aber die kappenfoͤrmig gefleckte Binde auf der Oberſeite der Vor— derfluͤgel. Die aͤugigen Punkte der Unterſeite finden ſich an dem P. Phocas in einer mehr zerſtreuten Lage, ſie ſind auch um vieles groͤßer. Dorten er— ſcheinen fie in regelmaͤßiger Ordnung und faſt gleichlaufenden Linien, hier aber ſtehen fie auf einem orangefarbenen Grund, der bey jenen nur blaßgelb erſcheint. Es mangelt die weiße Linie die zwiſchen der gedoppelten Reihe ſchwar— zer Punkte und dem Rand ſich findet. Die Schuppen, welche denſelben begraͤnzen, bilden kappenfoͤrmige Ausſchnitte. Hier ſtehen fie in gleichlaufender Lage. Sie find uͤberdiß um vieles kuͤrzer, als erſterwaͤhnter Falter fie führe. Tab. LXIII. Cont. XIII. Ein Weibchen des P. Fauna, (zu Tab. XXIX. Suppl. IV.) Fig. 7. Der Schmetterl. von beyden Seiten. Ich habe auf der 29ten Tafel den P. Fauna nach einer Copie aus dem Werk des Herrn Sulzer beyzubringen mich genoͤthigt geſehen. Das Original, deſſen ſich derſelbe bedient, iſt keines der beſten geweſen. Die Abbildung muſte daher gleich mangelhaft werden. Man wird nach derſel— ben den Falter, den fie bezeichnet, faſt gaͤnzlich verkennen. Ich habe die, ſen Fehler jetzt zu verbeſſern. Es ſind mir ſeitdem verſchiedene Exemplare, als ſehr ſchaͤtzbare Beytraͤge durch die Bemuͤhungen einiger großmuͤthigen Befoͤrderer zugeſchickt worden. In Vergleichung derſelben habe ich keine er— hebliche Abweichung bemerkt. Sie waren ſamtlich mit demjenigen uͤberein⸗ ſtimmend gezeichnet, welcher in gegenwaͤrtiger Tafel nach genaueſter Abbil, . dung vorgeſtellt iſt. Wie ſehr mag es aber einige meiner Leſer befremden, wenn ſie ſo wenig aͤhnliches mit jener Copie finden, wenn ſie faſt in Ver— muthung gerathen, der Falter des Herrn Sulzers ſeye eine gänzlich vers ſchiedene Gattung. So ſehr koͤnnen unrichtige Abbildungen das Gewirre vermehren. Ich habe das abweichende anzuzeigen. Schon in dem Um— riß der Vorderfluͤgel iſt das kenntliche dieſes Falters verfehlt. Sie ſind kei— nesweges fo ſchmal und in fo gerade ausgehende Spitzen geſtaltet, ſon— dern breiter und mehr gerundet. Die Grundfarbe der Außenſeite hat jene fo blaſſe Miſchung nicht, fie iſt vielmehr ganz dunkelbraun. Die beyden Augen gegen den Rand ſind um vieles zu groß. Sie ſind auf der Ober— ſeite keinesweges mit hochgelben oder zum Theil orangefarbenen Ringen um— zogen. Nur ihre Unterſeite führe dergleſchen aber lediglich von blaßgelber 81 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theils. Farbe. Die Hinterfluͤgel haben laͤngere mehr kappenfoͤrmig geſtaltete Aus, ſchnitte von weißen Borden. Die weißen Punkte an der Spitze der Hin— terfluͤgel wurden unbemerkt gelaſſen. Sie finden ſich in gleicher Lage mit den aͤugigen Mackeln in geringer Entfernung vom Rand. Die Unterſeite dieſer Fluͤgel fuͤhret anſtatt des braunen Grundes, mehr eine roͤthliche und ins fleiſchfaͤrbige abſtechende Miſchung. Sie iſt ganz mie ſchwaͤrzlichen Atomen beſtreut, welche wir dorten vermiſſen. An meinen Originalen iſt nur gegen den Rand ein verblichener weißgrauer Schatten zu ſehen. Dorten aber iſt noch ein zweyter in der Mitte vorhanden. Die Abbildung vorlie— gender Figur iſt von einem Weibchen genommen. Das Männchen unter ſcheidet ſich von außen lediglich durch eine dunklere Grundfarbe. Man be— merkt faſt keine etwas hell ausfallende Flecken daran. Am wenigſten aber ſind die Augen auf der Oberſeite mit einer gelben Farbe umzogen, ſie ſcheinen vielmehr auf dem dunkleren Grund kaum kenntlich. Ich habe noch feinen Abſtand vom P. Fidia anzuzeigen. Man iſt auf die Vermuthung gerathen, es ſeye jener Falter nur eine Abaͤnderung deſſelben. Man hat das veraͤnderte daran dem Clima beyzumeſſen beliebt. Wie dieſes aber ſo weſentliche Zuſaͤtze hervorzubringen vermag, iſt leichter geſagt, als hinreichend erwieſen. Nur die Groͤße, etwelche Erhoͤhung der Farbe, das Zufaͤllige kan ſich ändern, aber weſentliche Zeichnungen nicht. Im ähnlichen Fall würde ein P. Podalirius zu einem P. Aiax in heißeren Gegenden werden, oder unfere Ar; guſſe koͤnnten in Indien verſchiedene Generationen hindurch die Coloſſen-Groͤße eines P. Menelaus erreichen. Schluͤſſe, die alle Verſchiedenheiten der Gattun— gen wirklich beſtreiten. Wir wiſſen, daß keine der einbeimiſchen Arten, die zugleich andere Erdſtriche erzeugen, etwas ihrer weſentlichen Merkmalen daſelb⸗ ſten verlohren. Viele ſiud ſogar in waͤrmeren Laͤndern noch kleiner, als ſie bey uns hervorgebracht werden. Beyde Falter, der b. Fidia und Fauna haben zwey Augen auf den Vorderfluͤgeln, und zwiſchen denſelben ein Paar weißer Punkte, ſonach muſten ſie Abarten von einerley Gattung werden. Wie haben verſchiedene Auslaͤnder, die gleiche Zierrathen beſitzen. Wir haͤtten fie ſonach für Abkoͤmmlinge deſſelben nach dieſen Befugniſſen gleichfalls zu erklaͤren, fo verſchieden auch auf der Unterſeite ihre Zeichnungen ſind. Man hat auf we— ſentliche Zuſaͤtze Ruͤckſicht zu nehmen. Der b. Fauna findet ſich in allen Ge; genden in einerley Maas. Bey dem . Fidia iſt das Männchen gemelniglich kleiner. Letzteres iſt auf der LII. Tafel vor Augen gelegt. Der Zeit habe ich eine betraͤchtliche Anzahl dieſer Falter nach beyden Geſchlechtern verglichen. Bey allen Abaͤnderungen aber habe ich keines der weſentlichen Merkmale daran vers mißt, P. Nymph. Phal. Xanthomelas. Der Tantomelas. 85 mißt, keiner kam dem P. Fauna gleich. Sie hatten ſaͤmtlich die wellenformi; gen ſchwarzeingefaßten Binden ber Unterſeite der Hinterflügel, die jenem jeder, zeit fehlen. Nach den Schnitt, der Breite und den gerundeten Fluͤgeln waren ſie nicht minder leicht zu unterſcheiden. Auch die Grundfarbe der Außenſeite gab erhebliche Abweichungen an. An einem Weibchen, das dem der XLIX. Tafel der Groͤße nach geglichen, fand ich die Grundfarbe der Unterſeite von dem ſchoͤnſten Weiß. Die zackigten wellenfoͤrmigen Linien aber waren fehr dunkel und ſchmal. Doch hatten fie mit jenem gleiche gage und Form. Ders ſchiedenheiten zur Anzeige genug, man kan in der Vergleichung noch mehrere finden a). Nach dieſen Verfahren koͤnnte man den P. Fidia auch für eine Abaͤn— derung des P. Hermione erklaͤren. Beyde haben doch auf der Unterſeite eine mehr gleichende Bildung. Bald hat man aus kaum merklichen Abwei— chungen Gattungen gemacht, bald wiederum da, wo jene ſehr auffallend ge— weſen, die Gattungsrechte ſelbſten beſtritten. Es kommt hier nicht auf Vorur— theile, nicht auf Meynungen an, wir haben der Natur hierinnen zu folgen. Den P. Fauna haben die Herren Verfaſſer des Syſt. Verz. wie ich jetzt zuverlaͤßig erfahren, b. Arachne geheißen 5). Den P. Fidia kannten fie nicht. Er iſt auch in den Tyroler Gebuͤrgen vorhanden. Die Exemplare, welche ſich da entdeckten, ſind mit denen aus Frankreich ganz uͤbereinſtim— mend gezeichnet. So haben mich die forgfältigen Beobachtungen eines er— fahrenen Kenners, des Herrn Edlen von Senger zu Inſpruck verſichert. Durch deſſen guͤtige Bemühungen, find mir bereits verſchiedene der wich— tigſten Beytraͤge micgetheilt worden. Entdeckungen in einer Gegend, die fo viel ergiebiges hat, und welche wir noch am wenigſten nach dieſen Geſchoͤpfen kennen, werden meine Leſer mit gleichen Dank verehren, der mich bereits ſo vorzuͤglich dazu verpflichtet. Tab. LXIV. Cont. XIV. Abaͤnderung des P. Apollo (zu Tab. II.) Fig, 1. Der männliche, Fig. 2. Der weibliche Falter. Beyde von der Ober- und Unterſeite. Man trift den P. Apollo in einigen Landern nach der Grundfarbe in verſchiedenen Abaͤnderungen an. In den bayeriſchen Gebuͤrgen, beſonders in a) S. Herrn b. Goͤtzens Bemerk. in b) p. 169 Tagf. Fam. F nr 18. P. den Ent. Beytr. III. Th J. B. p. 236. Arachne Fahlbranner eyrundaͤugigter Fal Anm. 1. 5 ter. Unbekannte Raupe. Fortſetzung der Tagſchmetterlinge LM] 86 Fortſetzung der Tageſchmetterlinge des erſten Theile. der Gegend von Regensburg erſcheinen dieſe Falter von gelblicher Farbe: In unſerem Franken fuͤhren ſie gleiches Colorit. Die in der Gegend von Wien haben das ſchoͤnſte Weiß, ohne irgend eine unreine Miſchung. Da— gegen hat fie Steuermark von einer ganz entgegengeſetzten Farbe. Ihre Flaͤ— che laͤßt dunkel, ſie iſt dichte mit einer Menge ſchwarzlicher Schuppen be deckt. Nach der Groͤße iſt dieſer Falter mannigfaltig verſchieden. Man bat ihn von dem Maas des P. Braflicae an, bis zu dem, welches den gröften tachaon gleicht, oͤfters gefunden. Letztere kommen aber in keine Verglei— chung mit denen, welche das entlegene Rußland erzeugt. Daſelbſten erreichen ſie nach zuverlaͤßigen Nachrichten vollends den beträchtlichen Wuchs des groß fen Nachtpfauenauges (Pavonja major). Die rothen Augen haben im Durchſchnitt eine mehr als halbzoͤllige Große. Wie ich erfahre, finden ſich in der fo prächtigen Sammlung des Herrn General von Rengers im Haag zwey dieſer Exemplare. Sie wurden von dem berühmten Herrn Profeſſor Pallas zu Petersburg dahin abgegeben. Nach den Verheiſſungen des Herrn Profeſſor Boͤber, in Petersburg, hoffe ich im Stand zu ſeyn, meinen Leſern eine Abbildung derſelben nach den Originalen, die ich erwarte, vorlegen zu koͤnnen. Durch die guͤtige Bemis bungen dieſes Gelehrten ſehe ich meine Arbeit vorzuͤglich unterſtuͤtzt. Sie ers reicht in der Vollſtaͤndigkeit dieſer Geſchoͤpfe einen beträchtlichen Grad. Es ſind mir bereits Verzeichniſſe der Gattungen, die ſich in daſigen Gegenden fin— den, nebſt ſehr wichtigen Bemerkungen mitgetheilt worden. Keinesweges find jene Gegenden ſo arm an dieſen Produkten, als wir etwa vermeynen. Sie haben die meiſten Gattungen mit den unfrigen gemein; verſchiedene vermiſ— ſen wir gaͤnzlich. Einige neue Entdeckungen von daher ſind uns noch gar nicht bekannt. Von den benachbarten Aſiaten haben ſich etliche diſſeits der Wolga verbreitet, die alſo mit Recht zu unſern Europaͤern gehoͤren. Beyde in Abbildung hier vorliegende Falter wurden in den Gebuͤrgen von Steuermark gefangen. Ich habe ſie als ſehr ſchaͤtzbare Beytraͤge der Guͤte des Herrn Gerning abermal zu danken. In fo abweichender Farbe haben verſchiedene Kenner ſie fuͤr eigene Gattungen angeſehen. Die nahere Kenntniß ihrer Naturgeſchichte möchte dieſes endlich entſcheiden. Die kte— Figur ſtellt das Männchen vor. Es iſt deſſen gelblich gefärbte Flache dichte mit ſchwarzen Atomen bedeckt. Nur der geringe Raum laͤngſt des Vorderrandes, iſt zwiſchen den groͤßern Flecken davon leer gelaſſen. Die rothen Augen der Hinterflügel find von beſonderer Größe. Sie wer— den noch durch die Höhe der Farbe, welche dem Mennigroth gleicht, aus; P. Phal. Nymph. Xanthomelas. Der Tantomelas. 37 nehmend verſchoͤnert. Naͤchſt denſelben find zwey kleinere in gleicher Reihe zu ſehen. Die 2te Figur, das Weibchen, iſt etwas minder mit ſchwarzen Schuppen bekleidet. Nur die Sehnen, ſo wie der vordere Rand, ſind gelb— lich gefaͤrbt. Die beyden rothen Flecken naͤchſt den groͤßeren auf der Ober— ſeite der Hinterfluͤgel, fehlen hier gaͤnzlich. Sie ſind auf der Unterſeite wie bey den gemeinen Arten vorhanden. Ihre Farbe iſt von jener verſchieden, ſie iſt carminroth, von ungemein lebhafter Erhoͤhung. Der Hinterleib fuͤhrt das nachenfoͤrmige Werkzeug, jedoch nicht in betraͤchtlicher Groͤße. An bey⸗ den Faltern iſt die Unterſeite ſehr glaͤnzend, man wird keiner Schuppen auf derſelben gewahr. An dieſen Faltern ſind die ſchwarzen Flecken ſowohl als die rothen, nicht von einerley Maas. Man findet fie, ohngeachtet der koͤr— perlichen Groͤße des Falters, oͤfters ſehr klein. Zuweilen ſind ſie getheilt, und ihre Mitte iſt entweder mit roth angefüllt, oder einfarbig ſchwarz gelaſſen. Oefters mangelt auch einer oder der andere Flecken gaͤnzlich. Tab. LXIV. Cont, XIV. Abaͤnderung des P. Napi. (zu Tab. II.) Fig. 3, Sin männlicher Falter. Fig. 4, Ein weiblicher von gelber Grundfarbe. Fig. 5. Dergleichen von weißer Grundfarbe, mit ſtaͤtkerer Anlage von ſchwarzen Atomen. Saͤmt⸗ lich nach der Ober- und Unterfeite. Auch dieſe Arten des P. Napi in ſo ſeltſamen Gewand haben mit vorigen einerley Aufenthalt, ſie werden von Steuermark zu uns heruͤber gebracht. Man halt fie für eine gaͤnzlich verſchiedene Gattung. In unſeren Gegenden haben wir fie freylich in dieſer Farbe noch niemalen gefunden. Die zte und gte Figur ſind Geſchlechter von einerley Art. Sie haben beyde einen hell ockerfaͤr— bigen Grund. Das Maͤnnchen fuͤhret eine etwas dunklere Miſchung als das Weibchen hat. An letzteren find die ſchwarzen Flecken um vieles kleiner. Die Oberſeite iſt gegen den Rand und an denen ſich durchziehenden Sehnen mit zerſtreuten ſchwarzbrauneu Atomen ſehr zahlreich bedeckt. Die Unterſeite hingegen iſt hochgelb gefärbt, und die Sehnen an den Hinterfluͤgeln mit hellen Gruͤn geſaͤumt. Die Fte Figur iſt gleichfalls eine Abänderung des P. Napi, weche in be, ſagten Gegenden ſich findet. Man hat ſie von beyden Geſchlechtern an ſich ſind ſie aber nicht erheblich von einander ver ſchieden. Das Weibchen fuͤhrt [M 2] 88 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theils. die ſchwaͤrzlichen Schuppen nur in minderer Zahl. Die Grundfarbe dieſes Falters iſt weiß, wie an unſern gemeinen Arten. Ihre Flaͤche aber erſcheint durch die große Anzahl der ſchwaͤrzlichen Atomen ganz duͤſter. Im übrigen iſt, wie aus der Vergleichung derſelben erſichtlich, wenig abweichendes da. Beyde Falter ſind mir aus der Sammlung des Herrn Gerning mitgetheilt worden. Der hundert und dreyßigſte europaͤiſche Tagſchmetterling. Tab. LXV. Cont. XV. Dan. Cand. Myrmidone. Die Myrmidone. Fig. 1. Der männliche, Fig. a. der weibliche Falter, beyde von der Ober- und Unterſeite. Alis integerrimis rotundatis fulvis caeruleſcenti micantibus, limbo tenuiori fuſeo; ſubtus puncto fefquialtero argenteo, (mas) Hier ſind abermal ein Paar dem P. Hyale und Palaeno aͤhnliche Falter. Sie haben ſich erſt neuerlich in dem entlegenen Ungarn entdeckt. Vielleicht ſind ſie noch die einzeln Exemplare, welche zu uns heruͤber gekommen, wenigſtens ſind ſie uns noch nicht bekannt geworden. Die berühmte Sammlung des Herrn Gerning har fie unter der Menge der übrigen Seltenheiten aufzuweis fen, von denen ich ſchon fo viele zur Ergaͤnzung erhalten. Von ihrer Natur- geſchichte haben ſich zur Zeit noch keine Nachrichten verbreitet. Sie iſt für ſpaͤteren Zeiten aufbewahrt. Vielleicht zweifeln meine Leſer, ob beyde unter ei, genen Namen hier angegebene Falter auch wirkliche Gattungen ſind. Sie möchten etwa nur Abänderungen des P. Hyale oder Palaeno ſeyn. Allein nie, mand hat noch gezweifelt, daß ſelbſt erſterwaͤhnte Gattungen bey groͤßerer Aehnlichkeit nicht weſentliche Verſchiedenheit haben. Die auf vor liegender Tafel abgebildete Falter laſſen einen noch weit betraͤchtlichern Abſtand erkennen. Es ſind davon beyde Geſchlechter vorhanden, wir haben ſie noch nie in unſern Gegenden entdeckt, fo haufig wir erſtere haben. Es find Merkmale da, nach welchen ſich das eigene hinreichend ergiebt. Die erſte Figur ſtellt das Maͤnnchen der erſten Gattung vor Augen. Ich habe fie nach einem der noch übrigen Namen von den Töchtern des Danaus Myrmidone genennt. Es fand ſich mit dem Weibchen nach der 2ten Figur in der Gegend von Tyrnau in Ungarn. Man wird in dem Bau deſſelben eis nen betraͤchtlichen Unterſcheid gewahr. Es ſind die Falter um vieles kleiner, als unſere gemeinen Arten des P. Palaeno gewohnlich erſcheinen. Ihre Fl Din; Cand. Myrmidone. Der Myrmidone. 89 gel ſind nicht von gleicher Staͤrke, ſondern mehr geſchmeidig gebildet. Die Oberſeite des Maͤnnchens führe eine ſehr fonderbare Miſchung des Orange— gelbs zur Grundfarbe. In verſchiedener Richtung iſt ſie bald heller bald dunkler. Schief gehalten zeigt ſich ein roͤthlich blauer Schiller mit weißen vermengt, in der Anlage, wie die Abbildung ſolche erweißt. Der runde Flecken in der Mitte derſelben hat in gleicher Lage ein glaͤnzendes Blau. die Einfaſſungen des Randes ſind an beyden Fluͤgeln ſehr ſchmal und mit bräunlichen grau gefarbt. Sie haben zur Einfaſſung röchliche Borden. Der braune Saum der Hinterflügel ft gegen die Grundflaͤche mit einer Reihe hell⸗ gelber Flecken begränzt. Nach der Unterſeite babe ich keine erhebliche Abwei⸗— chung anzugeben. Sie iſt bey dieſen ſaͤmtlichen Gattungen nicht auszeichend genug. Ihre Mitte hat ein gedoppeltes Silberaug, wie dergleichen Arten ins, geſamt führen. Nur die Reibe ſchwarzer Flecken laͤngſt des Randes fehlt hier gänzlich. Das Weibchen iſt nach der zweyten Figur in feinem abweichenden Colo- zit auf das genaueſte vorgeſtellt. Die Grundfarbe der Oberfluͤgel hat das erhoͤh⸗ teſte Orangegelb, welches jedoch mehr ins hellrothe falle. Der Saum tft brei⸗ ter und vom dunkelſten ſchwarz. Die Mitte deſſelben iſt durch eine Reihe hell; gelber Flecken ungemein verſchoͤnert. Die Hinterfluͤgel erſcheinen von den einges ſtreuten ſchwarzen Atomen ſehr dunkel. Ihre Mitte führt einen großen roth⸗ gelben Flecken, und gegen den Rand ſind dergleichen von hellem Gelb in Bin denfoͤrmiger Lage zu ſehen. Die Unterſeite iſt mehr mit Gruͤnen vermengt. Zur noͤthiger Anzeige genug. Der hundert und ein und dreyßigſte europaͤiſche Tagſchmetterling. Tab. LXV. Conk, XV. Dan. Cand. Chryſotheme. Die Chryſodeme. Fig. 3. Der männliche, Fig. 4. Der weibliche Falter. Beyde von der Ober-und Unter Seite. Nach dem Umriß kommt dieſer Falter dem erſtbeſchriebenen gleich. Die Fluͤgel ſind nur etwas mehr gegen die Endſpitze verlaͤngert, die Grund— farbe hingegen iſt betraͤchtlich verſchieden. Sie iſt an beyden Geſchlechtern von einem ungemein friſchen Eitronengelb. Nur an dem Männchen ift die mittlere Fläche mit rothgelb angeflogen. Der Rand der Vorderfluͤgel iſt in größerer Breite mit einer Einfaſſung von röthlichrauen geſaͤumt. Sie [M 3] 90 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theils. ziehet ſich faſt gleichlaufend laͤngſt denſelbigen hin, da fie bey anderen Abnli; chen Arten gegen die Spitze des Flügels ſich geraumiger in die Fläche vers breitet. Die hier durchlaufende Sehnen beſtimmen noch ein eigenes Merk mal. Sie ſind ſehr auffallend mit hellgelber Farbe bemahlt. So fuͤhret ſie keiner der ihm aͤhnlichen Arten, ſelbſt der P. Hyale nicht. Das Weibchen, der Falter nach der sten Figur, hat die Einfaſſung der vordern Fluͤgel von duͤſteren ſchwarz, doch in etwas groͤßerer Breite. Ihre Mitte fuhrt eine Reihe hellgelber Flecken in vorzuͤglicher Groͤße. Die Oberſeite der Hinterfluͤgel iſt mit ſchwaͤrzlichen Atomen doch in dünner Ans lage bedeckt. Die Einfaſſung des Randes iſt ſo ſchmal, daß man kaum die Fleckenreihe, die ihn begraͤnzt, dabey erkennt. Die Unterſeite giebt keine beſondere Verſchiedenheit an. Nur an dem Rand der Vorderfluͤgel finden ſich in gleich breiten Abſtand ſchwarze Flecken von ums gleicher Größe. An den Hinterfluͤgeln aber find fie braͤunlichroth. Dieſe letz— teren hat die vorſtehende Gatrung nicht. Es hat ſich dieſer Falter in der Gegend von Cremnitz in Ungarn gefunden. Ich habe ihn mit erſtern der Guͤte des Herrn Gerning zu danken. Tab. LXVI. Cont. XVI. Eine Abänderung des b. Hyale. (1. Th. pag. 7 1. Tab. IV.) Fig. 1. Der weibliche Falter von beyden Seiten. Es kommt dieſer Falter nach den Umriß und der Anlage der Flecken mit dem P. Hyale ſehr genau uͤberein. Ich ſehe ihn ſonach fuͤr eine Ab— änderung deſſelbigen an. Nur nach der Grundfarbe iſt er faſt alleine verſchie⸗ den. Sie iſt nicht rothgelb wie an jener, ſondern ſo blaßſtrohfaͤrbig, als wir fie an dem P. Palaene kaum finden. Die breite Einfaſſung des Randes hinge⸗ gen iſt um fo dunkler ſchwarzbraun gefaͤrbt. Faſt weiß ich keine andere Abwei— chung anzugeben. Wir haben noch nie einen P. Hyale in unſeren Gegenden jemals in dieſem Gewand geſehen. Es findet ſich dieſe Art in dem ſuͤdlichen Frankreich. Er wurde auf den Cevenneſiſchen Gebuͤrgen in betraͤchtlicher An— zahl gefunden. Eine Entdeckung, die wir abermahl den Bemuͤhungen des Herrn De Villers zu verdanken haben, welcher ſchon fo viele Selienheiten dies ſer merkwuͤrdigen Orte aufgeſucht hat. Den maͤnnlichen Falter habe ich noch nicht erhalten, ich werde aber das unterſcheidende deſſelben, wenn es von Merk wuͤrdigkeit iſt, in der Folge anzuzeigen, keinesweges ermangeln. Dan. Cand. Chryſotheme. Die Chryſodeme. gr Tab. LXVI Cont. XVI. Der auslaͤndiſche b. Clytus. Fig. 2, Der maͤunliche Zweyfalter. Fig. 3. Eine Abäaserung deſſelben. Fig. 3. Eitze dergleichen. Saͤmtlich vos der Ober und Unterſeite. LIN N. S. N Ed. XII. Sp. 124. P. Dan. Felt. Alis integerrimis fufcis : primori- bus fafcia flava ocelloque ſubtripupillato: poſticis ocellis quingue. Muſ. Lud. U. 268. Habitat ad Cap. b. Spei. D. Tulbagh. Müllers Ueberſ. d. N. S. V. Th. p. 508. Das Dreyforn. rABRICII Sylt, Ent. pag. 485. Sp. 188. P. Clytus. Linneiſche Charactere — Gen. Inf. Mant. pag. 263. P. N. G. Tiſiphone. Alis dentatis fuſcis: anticis ocellis utrinque duobus poliicis ſex: pupilla violacea. Goͤtzens Entom. Beytr. III. Th. I. B. pag. 194. P. Clytus. Das capenſiſche Dreypupillenaug. pag. 273. N. G. Tifiphone. Die Rottemburgiſche Tisiphone. Naturforſch. VI. St. pag. 16. nr. 2. Tab. I. fig. 1.2. N. G. Tifiphone. CRAMERs Vitlandſche Kapp. Nr. VIII. pag. 136. Tab. 86. Fig. C. D. Pag. N. G. Clytus. Papillons d' Europe. III. Cah. p. 113. Tab. XXV. nr. 46. a. b. Le Heros. Dieſer in oben angezeigten Stuͤck des Naturforſchers unter dem Namen P. Tiſiphone zu erſt abgebildete Falter hat ſchon laͤngſtens die Aufmerkſamkeit unſerer Kenner erweckt. Man hat ſich alle Muͤhe gegeben, eine ſo einzelne Seltenheit in Teutſchland aufzuſuchen, und deſſen eigenen Wohnplätze ausfin— dig zu machen. Noch find alle Bemuhungen fruchtlos geweſen. Ich bin ſchon oͤfters erinnert worden, denſelben als eine noch fehlende Gattung beyzu— bringen. Aber keine geringere Anſtaͤnde, als ein zuverlaͤßiges Original deſſel— ben und die unſtrittigen Beweiſe feines europaͤiſchen Buͤrgerrechts hatten mir den noͤthigen Aufſchub zu nehmen geheiſſen. Es iſt nun gaͤnzlich entſchieden, daß er beißere Erdſtriche bewohnt, und nur in beyden Indien feinen Aufenthalt hat. Dorten iſt er wie unſer P. Hyperanthus eine ſehr gemeine Erſcheinung. In dem Vorgebürg der guten Hofnung, woher ihn unſere Sammlungen haben, fins det er ſich beſonders ſehr haufig. Dem unſterblichen Verfaſſer unſers Sy ſtems war derſelbe ſchon laͤngſtens bekannt. Er hat ihn unter dem Namen P. Clytus, ſehr forgfaltig beſchrieben. Aus der Vergleichung feiner Charak— tere werden meine Leſer deſſen genaueſte Uebereinſtimmung erſehen. Zuvor habe ich die Nachrichten, die ihn für einen Bewohner unſeres Welttheils erklaren, meinen Leſern zu reifern Beurtheilung darzulegen. Herr von Rottemburg batte den Falter, von dem er uns obgedach— te Abbildung mit ſo ruͤhmlicher Sorgfalt gegeben, aus der Sammlung des 92 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erften Theile. Hn. Pred. Hufnagels erhalten a). Er kam aber demſelben nicht durch eigene Ent⸗ deckung zu handen. Die genauen Kenntniſſe eines fo erfahrenen Entomologen, würden uns in dieſem Fall, das zweifelhafte beſtens berichtiget haben. Er wurde ihm unter dem Vorgeben beliefert, man habe ſolchen in einem tro— ckenen Graben des Thiergartens zu Berlin gefunden. Nun ſind es fechss zehen Jahre, und in dieſem Zeitraum hat ſich kein einziger mehr nach al, len Beſtreben ausfindig gemacht. Wir laſſen dieſe Erzaͤhlung dahin geſtellt. Man moͤchte auf die Vermuthung gerathen, es ſeye dis einzelne Exemplar etwa mit andern Produkten aus den entfernteſten Erdſtrichen dahin gekom— men. Es laßen ſich verſchiedene Materialien als die bequemſte Gelegen⸗ heit zu dieſer Wanderung dabey gedenken. So leicht aber ſolche in unſe— ren Vorſtellungen ſcheint, ſo viele Anſtaͤnde ſtehen dieſer Meinung entge— gen. Es werden fuͤr jeden Stand unſers Falters die Schwuͤrigkeiten da— durch zu groß, ſie laſſen kaum einige Wahrſcheinlichkeit zu. In mehr ſuͤdlich gelegenen Ländern, in kuͤrzeren Strecken und in näherer Nachbar ſchaft koͤnnen ſich nur, wie ich ſchon erwähnt, dergleichen Wanderungen ers aͤugnen. Hier iſt für das Ey, deſſen Entwickelung ſchon in wenigen Tagen ers folgt, eine ſo langwierige Reiſe ſo mißlich als fuͤr die Chryſalide, die noch mindere Verweilung erlaubt. In dem Raupenſtand gehet es noch weniger an. Es muͤſte eine dergleichen Raupe ohne Futter, ohne eine Verwaͤndelung anzugehen, fo viele Monathe und durch ſo hitzige Himmelsgegenden ſich dennoch bey Leben erhalten. Zuverlaͤßige Nachrichten erzehlen, daß fie ſich in Indien vom Gras ernähren. An a) Naturforſch. obenangef. Ort. Herrn von Rottemburg, Aumerk. zu den Huf⸗ nageliſchen Tabellen nr. 2. neuer Tag- ſchmetterling P. Tiſiphone. ,, Von die fen Tagvogel beſitze ich nur einiges Stuͤck, fo ich von Herrn Prediger Hufnagel er— halten. Es iſt dieſer bereits vor 9 oder 10 Jahren bey Berlin am Rande des Thiergartens in einem trockenen Graben gefangen worden. Außer dieſem einzigen Stuͤck iſt mir niemalen einer in irgend ei— ner Sammlung vorgekommen, auch habe ich in keinen Autor davon eine Nachricht finden koͤnnen. Da er nun zugleich ſchon von anſehnlicher Groͤße iſt, und ſeine Schoͤu⸗ heit in die Augen faͤllt, ſo iſt er gewiß werth, daß er bekannt werde, und ich kan daher nicht umhin, ihn meinen Leſern in beygefuͤgter erſter Kupfertafel, nach dem Leben gezeichnet vor Augen zu legen, wo er Fig. 1. fliegend, Fig. 2 aber ſitzend abgebildet iſt. Ich wuͤnſchte nichts mehr, ale zu erfahren, ob dieſer Vogel auch in anderen Gegenden und vielleicht haͤufiger zu finden, oder ob derſelbe noch völlig unbekannt ſey? Ich erſuche daher alle Freunde der Entomologie, wo es ihnen möglich, eine nähere Nochricht von dieſem Vogel zu liefern. „ Dan. Cand. Chryſotheme. Die Chryſodeme. 93 An ſich gleicht auch dieſer Schmetterling denjenigen Arten der Tagvogel, deren Raupen ſich in unferen Gegenden gleicher Futterpflanzen zur Nah⸗ rung bedienen. Dieſe koͤnnen um ſo weniger ohne den Genuß friſcher Nah⸗ rungsſaͤfte ſich friſten. Es iſt das einzige uͤbrig, wenn obige Nachrichten ge— gruͤndet, daß er vermuthlich mit irgend einigen auslaͤndiſchen Materialien ſelbſten als Falter heruͤber gekommen, jedoch vertrocknet und keinesweges bey deben. Wir finden unter jenen Produnkten nicht ſelten ganze Fluͤgel dieſer Geſchoͤpfe, ſie ſind zuweilen auch in aller Vollſtaͤndigkeit da. Vielleicht hat ſich feine Chryſalide an irgend einem fremden Koͤrper befeſtiget, vielleicht iſt die Entwicklung aus derſelben ſchon fruͤhe erfolgt. Dann laſſen ſich leicht Zufaͤlle gedenken, wie derſelbe an obige Orte gekommen. Es wurden vermuthlich in der Naͤhe jene Waaren ab— geladen, oder er kam mit unnuͤtzen Geraͤthen dahin. Mich beduͤnkt diß ſehr wahrſcheinlich zu ſeyn. Obige Nachrichten erzehlen, man habe ihn in einem trockenen Graben gefunden. Dieſer Aufenthaltsort iſt für einen Tagſchmet— terling gar nicht gewöhnlich. Vielleicht lag er auf dem Boden, der ihn für den uͤbergehenden Winden geſchuͤtzt. Feuchtigkeiten, die der Körper an ſich ge; zogen, oder war er ſchon vorhin durch Regen benetzt, der die erſtarrten Seh⸗ nen erweicht, konnten die Vermuthung erwecken, einen noch lebenden Falter vor ſich zu haben. Dieſe Vorſtellungen koͤnnen uns wenigſtens den Verdacht benehmen, es ſeye Herr Hufnagel hintergangen worden, und man ihm habe ein auslaͤndiſches Produkt fur ein einheimiſches faͤlſchlich gebracht. Es ließen ſich eben fo leicht Verwechslungen wieder Vorſatz gedenken. Bey ein⸗ zelnen Seltenheiten iſt, wie jeder Kenner ſchon weiß, ganz eigene Behutſamkeit noͤthig. Dieſe Bewandniß hat es mit dem europaiſchen Bürgerrecht des P. Tifiphone. Herr Prof. Fabricius bat nach jener Abbildung die Charaktere entworfen, und dieſen Falter unter gleichen Namen in ſeiner Mantiſſa einge, tragen a). Ich weiß aber nicht, aus welcher Irrung derſelbe die Waldungen Teutſchlands für die ihm eigene Wohnplaͤtze angegeben. In dem dritten Heft der Papillons d' Europe iſt nicht minder eine Abbildung unſers Falters unter der a) rann. Gen. Inf. I. c. „ P. Tiſi phone. Nat. Forſch. (ang. O.) Habitat in Germaniae fylyis. Magnitudo praece- fafcia abbreviata flava. Verfus apicem ocelli duo nigti iride flava pupillaque violacea Poſtieae fuſcae verfus margi- dentis, (iſt P. Maera, welcher hier P. Hie- ra genennt und als eine neue Gattung beſchrieben wird.) Alae anticae fulcae Fortsetzung der Tagſchmetterlinge, nem pofticum ocelli ſex nigri iride fla- va pupillaque violacea fubtus concolores, „ iM] omnes 34 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theils. Zahl der einbeimiſchen Arten mit eingeruͤckt worden a). Dorten werden fo gar die Gegenden von Frankfurt am Mayn als ſehr gewöhnliche Aufenthaltsorte ers waͤhnt. Nie hat ſich aber ein einziger jemalen daſelbſten gezeigt. Wie ich vernehme, wird dieſe Irrung in den Nachtraͤgen nach ruͤhmlicher Sorgfalt berichtiget werden. Ich habe nun deſſen voͤllige Uebereinſtimmung mit dem P. Clytus zu zeigen. Es iſt dieſer auslaͤndiſche Falter in verſchiedenen Abaͤnderungen vor— handen. Vorliegende Tafel legt drey der vorzuͤglichſten derſelben vor Aus gen. Ihr Vaterland iſt das entlegene Cap. Sie finden ſich in der bes ruͤhmten Sammlung des Herrn Gerning, deren Auslaͤndiſche Seltenhei, ten ich noch oͤfters werde zu ruͤhmen haben. Ob fie zufallige Varietäten, eigene Racen, oder Geſchlechtsverſchiedenheit find, kann ich noch nicht ent, ſcheiden. Es ſind die Charaktere zu vergleichen, welche Herr von Linne von dies ſem Falter gegeben. Sie find fo genau ihm angemeſſen, daß es faſt keines weis tern Erweiſes bedarf. Dieſe ſetzen es zugleich außer Zweifel, daß der Pa- pilio Tifiphone mit jenem und dem P. Clytus wuͤrklich einerley Gat⸗ tung iſt. In dem Muf: Lud. Ulrie. findet ſich derſelbe ſehr ſorgfaͤltig beſchrie— ben 5). Durch die Veranſtaltung des Herrn Tulbagh kam das Exem— plar, deſſen Charaktere der Herr Ritter bier entworfen, aus den capiſchen Gegenden in das Cabinet der Koͤnigin. Nach den glatten Umriß der Fluͤgel, und den augenfoͤrmigen Verzierungen erhielt dieſer Falter unter den bunten Danaiten ſeinen richtig angewieſenen Platz. Er iſt von der dritten Groͤße. Die beyden Vorderfuͤße ſind nicht zum gehen geſchickt. Die Grundfarbe a) Pap. d' Eur. Obenang. O. — „Ce Papillon eſt tres commun aux environs de Francfort fur le Mein. C'eſt de- la que M. didor d’orcx a regu l’Individu dont voit iei le portrait. On ne le connöit en France, II n'a été decrit par aucun Auteur. „ a) M. L. D. I. e. „ Habitat ad Cap. b. Spei. Tulbagh. Corpus tertiae magni- tudinis nigrum. Pedes quatuor perfecti. Alae primores ſupra fubconcolores, fuf- ceſcentes. Faſcia arcuata, flava, fubin- terrupta maculis. Ocellus didymus, niger pupillis totidem caeruleis, cum tertio adnato polties ocello minutiſſimo, annullo flavo, einctus. Alae poflicae ſupra fuſcae. Ocelli ante marginem po- ſticum quinque, nigri, iride ferruginea, pupilla caerulefcente; horum ultimus mi- nor eſt. Subtus fufcae ſtrigis tribus atris undulatae. Ocelli quinque, ut ſu- pra, grifei annulo nigro eincti pupilla- que nigra centro caeruleſcente. Ocelli duo, inaequales, connati, obſoletiores, paulo remoti a reliquis, ad marginem anteriorem. „ Dan. Cand. Chryfotheme. Die Chryſodeme. 95 der Vorderfluͤgel iſt auf beyden Seiten von einem beynahe ganz einfaͤrbi⸗ gen Braun. Eine gelbe bogenfoͤrmig gezogene Binde, die durch eingehende Flecken etwas unterbrochen wird, nimmt ſich darauf ſehr deutlich aus. Das ge— doppelte Aug von ſchwarzer Farbe mit einem gelben Ring umzogen, iſt nicht minder vorhanden. Die beyden Sehſtralen darinnen ſind von blauer Farbe. Ein drittes Aug von kaum ſichtlicher Größe iſt naͤchſt mit jenen verbunden. Die Hinterfluͤgel ſind auf beyden Seiten ganz braun. An dem Rand ſte— het eine Reihe von fünf ſchwarzen Augen, deren Mitte roſtfaͤrbig, die Pır pille aber blau if. Das letzte unter denſelben hat das kleinſte Maas. Ih; re Unterſeite ſuͤhrt wellenfoͤrmige Schattirungen, unter denen fi) drey za ckigte Streifen von ſchwarzer Farbe beſonders ausnehmen. Es zeigen ſich die Augen in gleicher Zahl, Lage und Farbe, wie von außen darauf. Nur iſt ihre Mitte ſtatt des roſtfaͤrbigen mehr blaß, oder mit grauem bemahlt. Außer dieſen finden ſich daran noch zwey dieſer Augenfoͤrmigen Zierrathen zur Seite des inneren Randes. Sie ftehen mit einander in genauer Ders bindung. Nach der Groͤße ſind ſolche nicht von einerley Maas, ſie ſind auch von den uͤbrigen geſondert, und etwas verblichen. Diß ſind die Cha— raktere des P. Clytus. Wir erſehen daraus die richtige Uebereinſtimmung derſelben mit den Faltern der vorliegenden Tafel. Nur habe ich noch ei— nige geringe Abweichungen anzuzeigen. Sie ſind zufaͤllig und bey den mannigfaltigen Varietaͤten dieſer augigen Falter an ſich nicht ungewoͤhnlich. Der Art, unſerer 2ten Figur kommt der Papilio des Herrn Hufna⸗ gels am naͤchſten. Nur bat jener auf der Oberſeite der Hinterfluͤgel in der Reihe der mittlern 4 Augen noch eines zu Anfang, das andere zu Ende derſelben. Linne giebt nur fünf dieſer aͤugigen Mackeln an. Wir wiſſen, wie ſehr unſer P. Maera und Megaera in dieſen Verzierun⸗ gen abweichen , und wie wenig ihre Anzahl weſentlich iſt. Hier hat es gleiche Bewandnis. Auf der Unterſeite der Hinterfiügel iſt ferner der mittlere Raum der Augen nicht ſo hellgelb wie an jenen gefaͤrbt. Er iſt mehr dunkelgrau, an ſich aber von ſehr unbedeutender Abweichung. Das ſechſte Aug mit dem kleineren darneben iſt ſo verblichen, daß es kaum vorzuſtellen geweſen. So iſt auch der Augenfoͤrmige Punkt neben den bey den groͤßern Augen, auf der Oberſeite der Vorderſtuͤgel vom kleinſten Maas. Die Abbildung in den Pap. d' Europe giebt nichts verſchiedenes an. Es mangelt lediglich das kleine Aug auf der Oberſeite der Hinterfluͤgel, welches die Reihe derſelbigen ſchließt. Der Papilio, den Herr Cramer unter den Namen des Clytus N 2] ö 96 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theils. abgebildet, kommt nicht minder ganz damit uͤberein. Nur ſind dorten die aͤugigen Flecken groͤßer und von hellerer Farbe. Die Hinterfluͤgel fuͤh⸗ ren fuͤnf derſelben. Die Unterſeite hat die weißen wellenfoͤrmigen Binden nicht verblichen, ſondern deutlicher begraͤnzt. Auch die Fuͤhlboͤrner ſind et⸗ was zu lang ausgefallen. Er zaͤhlt ihn unter die aͤugigen Nymphen a), weil das erſte Paar der Vorderfüſſe ihm fehlt. Linne aber hat bey der Abtheilung der bunten Daniaten keine Ruͤckſicht auf dieſen Charakter ge nommen. Wie treffen dorten mehrere an. Die zte Figur ſcheint die puͤnktlichſte Uebereinſtimmung mit den Lin⸗ neiſchen Eharakteren auch nach der Grundfarbe zu haben. Sie iſt, wie derſelbe fie angegeben, von einer blaffen Miſchung des braunen. (Fuſeeſ⸗ cens) Erwaͤhnte Exemplare haben ſie in ſtaͤrkſter Anlage, ſie ſind von dem dunkelſten Braun. Doch dieſer Charakter iſt nicht beſtaͤndig in fo genauer Bedeutung zu nehmen. Ich vermiſſe hier keines der geringſten Merkmale, die Linne von dem P. Clytus gegeben. Unſere Abaͤnderungen waren das ihm noch nicht bekannt, Der Falter nach der Aten Figur beduͤnkt mich eine mehr weſentliche Abweichung zu haben. Seine Groͤße iſt ſchon anffallend, und der Umriß der Flügel verandert daran. Die gelbe Binde der Oberſeite beſtehet aus einzelnen, ganz abgeſonderten Flecken. Sie iſt nicht Bogenfoͤrmig, fon dern mehr winklicht gebildet. Sonſten laſſen ſich die Charaktere gleichfalls dahin erklaͤren. Das fünfte Aug fehlt auf der Oberſeite der Vorderfluͤgel, auf der Unterſeite hingegen iſt die ganze Reihe derſelben in richtiger Lage und Anzahl zu ſehen. Auch die ſchwarzen zackigten Streifen ſind in deut⸗ lichſter Zeichnung vorhanden. Unterſuchungen in feinen vaterlaͤndiſchen Ges genden haben uns das gewiſſere zu lehren. Genug daß der P. Tiſiphone zu den entfernteſten Auslaͤndern gehoͤrt, und daß er von dem P. Clytus im mindeſten nicht verſchieden iſt. a) CRAMER. V. K. oben ang. O. plus courts que quatre poſterieures, „ Par rapport au bord ſans dentelures comme dans tous ceux qui s'appellent des ailes de ce papillon, Mr. LI x. Nymphes. Il fe trouve au Cap de NAEus la range parmi fes danaides Bonne Eſperance. „ bigarrdes. Ses pieds anterieures font Dan. Feft. Tyndarus. Der Tyndarus. 97 Der hundert und zwey und dreyßgſte Tagſchmetterling. Dan. Feſt. Tyndarus. Der Tyndarus. Tab. LXVII. Cont. XVII. Fig. 1. Der Papilio von beyden Seiten. Alis integris rotundatis fufcis, ſuperioribus ocellis duobus approximatis, iuferiori- bus fubtus cinerafcentibus ſtriga in medio fuſca dentata. Ich habe hier einige in ihrer Bildung ungemein aͤhnliche Falter vorzufe, gen. So unbedeutend ihr Abſtand, und ſo ſimpel ihre Verzierungen beduͤn— ken, ſo iſt dennoch das charakteriſirende in jedem ſehr auszeichnend zu ſehen. Sie ſind noch einzelne Seltenheiten, und wir muͤſſen, anſtatt vollſtaͤndiger Kenntniſſe, uns lediglich mit ihrer Entdeckung begnuͤgen. Der Falter nach der zweyten Figur kommt aus den ſteyriſchen Gebuͤrgen. Die nach der erſten und dritten hingegen find aus der Schweiz. Herr Gerning hatte fie auf ei, ner Reiſe nach jenen Schneegebuͤrgen bereits vor 15 Jahren daſelbſten entdeckt. Sie kamen ihm zu Ende Julius in dem Canton Bern auf dem Wege von dem Grindelwald nach dem Scheideck zu handen. Der Zeit hat ſich kein Exemplar weiter meines Wiſſens bekannt gemacht. Wir finden in jenen geruͤhmten Ders zeichniſſen nicht die mindeſte Erwaͤhnung. Uns befremdet ſogar, wie ſolche den Aufſuchungen ſo vieler Kenner entgangen. Der Umriß der Flügel beſtimmt fie zu den bunten Danaiten. Nach der geringern Größe wurde man den Falter der erſten Figur zu den Plebejern zeh⸗ len. Deſſen genaue Verwandſchaft mit den beyden uͤbrigen aber verſtattet die, fe Trennung nicht. Ich habe ſchon erinnert, daß verſchiedene Gattungen je, ner Abtheilung bequemer unter andere Claſſen koͤnnten vertheilt werden. Die Plebeii rurales würden dann lediglich aus den vielaͤugigen Faltern beſtehen, un— ter denen die Arguſſe die gröfte Anzahl betragen. Nach allen Kennzeichen iſt dieſer Falter maͤnnlichen Geſchlechts. Deſſen Weibchen iſt zur Zeit noch nicht bekannt. Ich habe zur Aushuͤlfe des Ge— daͤchtniſſes, Nahmen von der Familie des Tyndarus für dieſe Gattungen ge, waͤhlt. Der gegenwaͤrtige Falter iſt der Fleinfte, und der am meiſten von den übrigen abzuweichen ſcheint. Der Leib iſt von ſchwarzer Farbe, zur Seite mit weißen, durch ſchwarze Einſchnitte abgetheilte Flecken gezeichnet. Die Fluͤgel ſind ſehr kurz und beynahe zirkelfoͤrmig gerundet. Die Außenſeite iſt von einem etwas glaͤn, zenden Braun mit einem in der Mitte dunkleren Schatten. An der Spitze der Vorderfluͤgel finden ſich auf einem roͤthlich gelben Grund zwey neben einander N 3] 98 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theils. ſtehende Augen. Sie ſind von duͤſteren Schwarz. Ihre weiße Pupillen ſind kaum ſichtlich darauf. Die Unterſeite der Vorderfluͤgel hat einen etwas heller gefärbten Grund, und der Rand iſt mit einem breiten Saum von aſchgrau ums zogen. Die Unterſeite der Hinterſluͤgel hingegen iſt ganz mit letzterer Farbe be— mahlt. Mitten durch ziehet ſich eine breite ſchwarz geſaͤumte zackigte Linie von brauner Farbe. Die ganze Flaͤche iſt noch mit vielen ſchwaͤrzlichen Atomen beſtreut. f Der hundert und drey und dreyßigſte europaͤiſche Tagſchmetterling. Tab. LXVII. Cont. XVII. Dan. Feſt. Caſtor. Der Caſtor. Fig. 2. Der Falter von beyden Seiten. Alis integris rotundatis fuſcis, ſuperioribus fafcia obſoleta fulveſcens, punctis in apice duabus nigris approximatis; inferioribus ſubtus cinereis ftrigis duabus flexuoſis fuſcis albo inductis. Man moͤchte dieſen Falter fuͤr eine Abaͤnderung oder den Sexus des erſtbeſchriebenen halten. Nach der auszeichnenden Groͤße und den Umriß der Flügel hingegen iſt fein Abſtand betraͤchtlich. Er giebt weſentliche Abs weichungen an. Wie ich ſchon bey jenem erwaͤhnt, ſind die Gebuͤrge von Steuermark deſſen eigenes Vaterland. Der ſchwaͤrzliche Schatten, der bey jenen in der Mitte der Vorderfluͤgel angebracht iſt, zeigt ſich hier an der Grundfläche derſelben. Ohngeachtet der auszeichnenden Größe des Falters find die beyden aͤugigen Punkte an der Fluͤgelſpitze um fo kleiner als an je nem gebildet. Sie ſtehen auf einem Grund von verblichenen rothgelb. Man bemerkt keinen Sehſtrahl in denſelben, ſie ſind ganz ſimple Punkte. Die Unterſeite dieſer Flügel hat zwar faſt gleiche Einfaffung von Aſchgrau, doch ſind einzelne ſchwaͤrzliche Striche in groͤßerer Menge darauf zu ſehen. Die Unterſeite der Hinterfluͤgel iſt ſchoͤner mit dieſer Farbe bes mahlt. Es ziehen ſich durch ihre Mitte zwey zackigte Binden, da jener Falter nur eine einzige hat. Sie find von brauner Farbe und ganz vers aͤnderter Form. Zur Seite fuͤhren ſie einen ſchwaͤrzlichen Saum. Er iſt gegen die innere noch mit einem weißlichen Schatten begraͤnzt. Verſchie; denheiten die weſentlich ſind. Dan. Feſtix. Pollux. Der Pollux. 99 Der hundert und vier und dreyßigſte europdifche Tagſchmetterling. Tab. LXVII. Cont. XVII. Dan. Feſtiv. Pollux. Der Pollux. Fig. 3. Der Papilio von beyden Seiten. Alis integris rotundatis fuſcis, ſuperioribus ſupra faſeia obfolete fulveſcens, punctis quatuor nigris; inferioribus ſubtus grifefcentibus, Nach der Groͤße, den Umriß und der Grundfarbe kommt dieſer Falter mit dem letzteren genau uͤberein. Er wurde, wie ich ſchon oben erzehlt, in Geſellſchaft des P. Tyndarus von Herrn Gerning auf einer Reiſe durch die Schweiz gefangen. Schon nach den Fuͤhlhoͤrnern finden wir denſelben von beyden erſtbeſchriebenen Arten wiederum weſentlich verſchieden. Ihre Kolbe iſt ſehr breit, oblangrund, und in der Mitte mit hellweißer Farbe ver— ſchoͤnert. Vorerwaͤhnte haben fie ſchmal und von einfaͤrbigen Braun. As ſtatt jener neben einander ſtehenden augenfoͤrmigen Flecken, an der Spitze der Vorderfluͤgel finden ſich hier vier einzelne Punkte von ſchwarzer Farbe. Sie ſtehen in ungleicher Lage, ſchrege in einigen Abſtand des Randes. Die Unters ſeite der Hinterfluͤgel hat einen mehr roͤthlich grauen Grund. Es ſind kaum merkliche Schattirungen darauf zu ſehen. Die ganze Flaͤche dieſer Seite iſt mit braunen Atomen bedeckt. Die zackigten Binden mangeln hier gaͤnzlich. Solten ſich dieſe Gattungen auch in anderen Gegenden finden, ſolten ſich nahe; re Aufſchluͤſſe ergeben, fo werden alle Kenner um gütige Mittheilung dieſer Nach— richten gebeten. Vielleicht find wir dann vermoͤgend auch den Geſchlechts⸗ Unterſcheid gehoͤrig zu beſtimmen. Der hundert und fünf und dreyßigſte europäifche Tagſchmetterling. Tab. LXVII. Cont. XVII. Nymph. Gemm. Pafiphae. Die Paſiphae. Fig. 4. Der Papilio von beyden Seiten. Alis ſubdentatis fuſcis ſuperioribus utrinque fafcia lutea ocello bipupillato, po- ſticis fupra punctis duobus nigris, fubtus ocellis quinque. Diefer Falter iſt eine der neueſten Entdeckung. Nach zuverlaͤßigen Nachrichten findet ſich derſelbe in der Gegend von Paris, obwohl ſehr ſelten. Herr Gerning hat ihn von daher erhalten, und die Guͤte gehabt, denſelben mir mitzutheilen. Er kommt dem Papilio, den ich auf der §ten Tafel unter 100 Fortſetzung der Tageſchmetterlinge des erſten Theils. dem Namen Phaedra vorgeſtellt habe, am nächften. Er hat die nemliche Größe, ein ſchwarzes Aug mit gedoppelter Pupille, und faſt gleiche Grundfarbe wie jener. Nach der Form der Fluͤgel hingegen iſt er gaͤnzlich veraͤndert. Sie ſind von vorzuͤglicher Breite, und außerordentlich gerundet. Die braune Grundfarbe bedeckt beynahe die Hälfte der Flügel. Eine breite Binde zies het ſich von dem Auge an ſchrege herab. Sie iſt von hellem Gelb. Die Hinterfluͤgel haben gegen die Endſpitze zwey ſchwarze Punkte. Jener hat an deren Stelle einen einzelnen augenfoͤrmigen Flecken. Die Unterſeite die fer Flügel giebt noch mehr eigenes an. Es zeigen ſich hier fünf ungemein vollſtaͤndig gebildete Augen von betraͤchtlicher Größe. Jener hat anſtatt ders ſelben nur einzelne Punkte von weißer Farbe. Eine gelbe Binde verbreitet ſich ununterbrochen mitten durch die Flaͤche. Wenn dieſe Merkmale nicht weſentlich find, fo weiß ich nicht welche irgend als GattungsUnterſcheid geltend find. Geoffroi kannte ihn nicht. Er beſchreibt oberwaͤhnten Fal⸗ ter unter dem Nahmen Amaryllis zu genau, als daß wir die mindeſte Spur von der Abweichung, welche dieſer beſitzt, dabey gedenken koͤnnten. Von dem Geſchlechts-Unterſchied, dem Aufenthalts Ort, den übrigen auf ſeine Naturgeſchichie ſich beziehenden Umſtaͤnden hoffe ich in der Folge nach ſichern Verheißungen meinen Leſern das noͤthigſte darzulegen. Tab. LXVIII. Cont. XVIII. Fig. I. Eine Abänderung u Megaera. Der Weibliche Falter. Fig. 2. Der Maͤnnliche ebendeſſelben. Fig. 3. Eine Abänderung des P. Maera nach einem Weibchen. Fig. 4. Das Männchen des gemeinen P. Megaera. Saͤmtlich nach der Ober- und Unter feite. Dieſe nach der tten und orten Figur in beyden Geſchlechtern hier vorlie, gende Falter ſind Entdeckungen die ſich neuerlich erſt bekannt gemacht haben. Ihr Aufenthalt iſt die Gegend von Schwalbach, wo ſie in nicht geringer Anzahl ſich zeigen. Durch die geneigte Unterſtuͤtzung des Hn. Gerning find mir verſchie— dene Exemplare davon mitgetheilt worden. In dem fo ahnlichen Bild, nach wel; chen fie zugleich dem b. Megaera und Maera gleichen, iſt es ſchwer zu ent, ſcheiden, zu welcher von beyden Gattungen wir fie als Abaͤnderungen zu zehlen berechtiget find. Beyde haben fait gleichen Ancheil daran. Die helle Grund, farbe Abaͤnderungen des P. Megaera und Maerz; 101 farbe der Vorderfluͤgel, und deren bindenfoͤrmige Zeichnungen kommen de— nen des P. Megaera am naͤchſten, die Hinterflügel hingegen haben mit dem P. Maera gleiche Flecken und Farbe gemein. In ſo beſonderer Abweichung ſcheinen ſie mit naͤheren Recht eine eigene Gattung zu ſeyn. Ich nehme nur dahin noch Anſtand, bis ſich nach mehreren Erfahrungen das zuverlaͤſ— ſige wuͤrklich beſtaͤttigt. In unferen Gegenden vermiſſen wir dieſe Art, fo haͤufig wir beyde erſtern haben. In Frankfurt iſt der P. Megaera wie an andern Orten ſehr zahlreich vorhanden, niemalen aber hat ſich da ein P. Maera noch weniger einer dieſer Falter entdeckt. Vorrechte genug. Ich habe nun das eigene deſſelben anzuzeigen. Die fte Figur ſtellet den weiblichen Falter auf das genaueſte vor. Die Grundfarbe der Oberſeite iſt von etwas dunklern oraniengelb, als es der P. Megaera gemeiniglich hat. Die bindenfoͤrmigen Zuͤge von brauner Farbe ſind von minderer Breite, als an jenem, und weniger gekruͤmmt. Der ſchwarze augenfoͤrmige Flecken führe eine gedoppelte Pupille. Daneben ſte— het noch ein kleines Aug gegen die Spitze der Fluͤgel. Die Hinterfluͤgel nehmen ſich durch das helle der Grundfarbe ihrer Unterſeite ganz vorzuͤglich aus. Es iſt ein ins bfaufiche oder violette ſpielendes Weiß. Die wellen— foͤrmigen und zackigten Binden ſind roͤthlichbraun, die Augen aber in ver— ſchiedenen Ringen mit hellem Gelb anpogeit, Abweichungen, die den P. Megaera betrachtlich verſtellen. Nach der 2ten Figur iſt der Unterſcheid des Männchen zu ſehen. Es iſt um vieles zwar kleiner, doch habe ich auch weibliche Falter verglichen, welche in der Groͤße dieſem gleich geweſen. Nach Farbe und Zeichnung hingegen hat fie keine Abweichung weiter zu erkennen gegeben. Durch die Mitte der Vorderfluͤgel ziehet ſich eine breite Binde von brauner Farbe, die dem Weibchen fehlt. Auf der Hälfte der geſamten Flache zeigt ſich ein duͤ— ſteres Braun. Die Hinterfluͤgel ſind bis auf die an dem Rand ſtehenden orangefarbenen Flecken, damit gaͤnzlich bedeckt. Die Unterſeite der letzteren iſt von dunklerer Miſchung. Sie führe ein ſchmutziges Aſchgrau, mit ſchwaͤrz— lichen Atomen. Das uͤbrige giebt die Abbildung deutlicher an. Nach der zten Figur habe ich eine Abänderung eines Weibchens des P. Maera beygefuͤgt. Das Original derſelben wurde gleichfalls zu Schwal— bach bereits vor einigen Jahren gefangen. Es zeichner ſich lediglich durch die Große und das hellere Gelb der Vorderfluͤgel vor andern aus. In um ſeren Gegenden find die Weibchen von etwas dunklerer Farbe. Das Maͤnn— chen, wovon ich im 1. Th. Tab. VI. eine Abbildung gegeben, hat nur O Fortſetzung der Tagſchmetterliuge 102 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theils. ein einzelnes Paar orangefarbener Flecken auf der Oberſeite der DorderTügef. In deren Mitte wird man eine grauſchillernde Binde gewahr, welche hier mangelt. Die Augen der Vorderfuͤgel führen eine einfache Pupille. Die Unterſeite iſt von ſehr dunkler Miſchung, und die zackigten Linien find be; traͤchtlich veraͤndert. Nach einer geringen Vergleichung iſt der übrige Ab, ftand leicht zu erſehen. N ; Die 4te Figur iſt eine Abbildung des ſehr gemeinen Männchen des P. Megaera wie wir es insgemein haben. Ich bin erinnert worden, ſol— ches beyzubringen, und meines Beduͤnkens iſt hier der ſchicklichſte Platz. Es wurde ſchon oͤfters für eine eigene Gattung erklärt. Wie ich bereits in def fen Beſchreibung erwähnt, iſt die ſchrege Binde der Oberſeite der Vorder— fluͤgel, das am meiſten auffallende Kennzeichen. Sie iſt um vieles breiter als an den erſtbeſchriebenen Falter der zweyten Figur. Die Vorderfluͤgel führen ein mehr verbreitetes Gelb, und die Hinterfluͤgel haben eine gedop— pelte Binde. Auf der Unterſeite derſelben haben die zackigten Striche eis nen ins Gelbe verlohrenen Schatten. Tab. LXIX. Cont. XIX. Fig. I. Das Maͤnnchen des b. Eudora. (zu Tab. XLV.) Fig. 2. Eine Abaͤnderung des Weibchens. Beyde nach der Ober- und Unterfeite. Es hat ſich der Papilio Eudora in verſchiedenen Gegenden unſeres Frankens würklich entdeckt. Er iſt nicht minder in Thüringen und auf den Gebuͤrgen des Harzes vorhanden. Seine Aehnlichkeit mit dem P. Janira mag etwa Urfache ſeyn, daß er ſich fo lange verborgen gehalten. In der That gleicht das Männchen demſelben fo ſehr, daß man es leicht damit verwechſelt. Die erſte Figur dieſer Tafel legt es auf das genaueſte in Abbildung dar. Die ganz braune Außenſeite kommt damit faſt gänzlich uͤberein. Der ſchwaͤrzliche Streif laͤngſt des Fluͤgels fuͤhrt in der Mitte einen hellgrauen Schiller, der dem Männchen erwähnter Gattung fehlt. Die Vorderfluͤgel haben beyde Punkte von ſchwarzer Farbe. Der gegen den in— neren Rand iſt ſehr klein, und auf der Unterſeite mangelt er gaͤnzlich. Der ſtaͤrker gezaͤhnelte Ausſchnitt der Flügel und die mehr verlängerte Borden, unterſcheiden ihn von erſterwaͤhnten Falter am meiſten. Nymph. Gemm. Eudora. Die Eudora. 103 Nach der 2ten Figur habe ich eine gewöhnliche Abänderung des Weibchens beygefuͤgt. Sie nimmt ſich durch die vorzuͤgliche Groͤße und das verbreitete Gelb der Vorderfluͤgel hauptſaͤchtich aus. Das erſte Aug an der Fluͤgelſpitze iſt mit einem Sehſtrahl, jedoch von ſehr feiner Anlage verſehen. Die bleichgraue Unterſeite der Hinterfluͤgel hat die ſchwarzen Atomen nicht, welche an dem Falter der XLV. Tafel ſehr auffallend ſich ausnehmen. Der P. Eudora zeigt ſich in ſehr verſchiedener Groͤße. Die Origi⸗ nale der vorliegenden Abbildung ſind aus der Gegend von Braunſchweig. Ich habe ſie gleichfalls der gefaͤlligen Mittheilung des Herrn Gerning zu danken. In Frankfurt hat man noch keinen derſelben entdeckt. In eini— gen Gegenden von Bayreuth hingegen hat man dieſen Falter auf Wieſen oͤfters angetroffen. Seine Flugzeit iſt der Monath Julius. Die Exemplare von da ſind um vieles kleiner als das auf der XLV. Tafel. Sie uͤbertreffen oͤfters kaum an Größe den P. Arcanius. Ihre Grundfarbe iſt etwas mehr ins weißgraue gemiſcht. Wir haben an dem P. Janira Beyſpiele gleicher Abweichung nicht ſelten wahrgenommen. Der hundert und ſechs und dreyßigſte europaͤiſche ge Tab. LXIX. Cont. XIX. Nymph. Gemm. Arethuſa. Die Arethuſa. Le petit Agreſte. Pap. d'Eur. Fig. 3. Der männliche Falter. Fig. 4. Der weibliche Falter. Beyde nach der Ober und Unterſeite. Alis dentstis fufeis, ſupra omnibus fafcia maculari fulva, fuperioribus ocello uni- co. (in foemina faepe duobus) inferioribus fubtus cinerafcentibus nebulofis atomisgue fuſcis. Syſtem. Verz d. Wiener Schm. pag. 169. nr. 16. P. Arethuſa. Goldbrauner, oranienfleckigter Falter. Unbek. R. * Papillons d' Europe. II. Cah. p. 77. Tab. XXII. nr. 36. a. b. e. Der in Abbildung hier vorliegende Falter hat ſich zuerſt in eini⸗ gen Gegenden von Ungarn und Steyermark entdeckt. Man hat ihn als eine betraͤchtliche Seltenheit von da heruͤber gebracht, und nur wenige Sammlungen vermoͤgen ihn aufzuweiſen. Die Originale beyder Figuren ſind wuͤrklich von da her. Ich habe ſie aus der Sammlung des Herrn Gerning entlehnt. Nun hat ſich dieſer Falter auch in der Naͤhe hieſiger Gegend vorgefunden. Die Exemplare, die ich davon erhalten, kamen nach der Zeichnung der Unterſeite demſelbigen gleich. Ihre Oberſeite aber war etwas verſchieden. Sie kam mit der, wie ſie der P. Semele fuͤhrt, am mei⸗ O 2] g 104 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theils. ſten uͤberein. Solte dieſer Falter deswegen Abaͤnderung von jenem oder wie— derum eigene Gattung ſeyn? Bey noch ſehr ſparſamen Erfahrungen iſt mir deſſen genaue Unterſuchung ſehr angelegen, vielleicht iſt er in gleicher Abweichung auch in Lingarn vorhanden. Es ſoll mir das gewiſſe zu ent, ſcheiden, in der Folge eine eigene Angelegenheit ſeyn. Die Herren Verfaſſer der Wiener Schmetterlinge haben ihn ſchon lange in ihrem Verzeichnis gefuͤhrt, und obſtehenden Namen, jedoch ohne weitere Bezeichnung der Merkmale ihm beygelegt. Daß es eben derjenige iſt, den ſie damit gemeynt, davon haben mich zuverlaͤßige Nachrichten gleichfalls verſichert. Die erſte Abbildung it ſchon vor geraumer Zeit in dem oben an⸗ gezeigten Werk der Papillons d' Europe, beygebracht worden. Hier iſt die zweyte nach einerley Original, von welchem auch jene genommen worden . Dorten hat derſelbe den Namen le petit Agreſte, zum Unterſcheid des groͤſ— ſern den P. Semele erhalten. In der That kommt er letzteren Falter am naͤchſten. Er zeichnet ſich aber durch weſentliche Abweichungen wiederum aus. Die dritte Figur ſtellet das Männchen vor. Auf dem dunkelbrau⸗ nen gleichfaͤrbigen Grund iſt die ſchmale, abgegraͤnzte Fleckenbinde von roth⸗ gelber Farbe ſchon charakteriſirend genug. So hat fie der P. Semele nicht. Der zweyte aͤugige Flecken mangelt demſelbigen gaͤnzlich. Auch die Unter ſeite der Vorderflügel hat das fleckigte nicht wie es jener beſitzt. Sie iſt, den braͤunlichen Rand ausgenommen, beynahe ganz einfaͤrbig gelaſſen. Die Hinterfluͤgel find ſtaͤrker gezaͤhnelt. Ihre Unterſeite iſt einfarbig, ganz von einem braͤunlichen Grau, mit dunklen Atomen uͤberzogen. Zwey ſchwaͤrzliche Binden mit einem weißen Schatten begleitet, ziehen ſich in faſt gleichfoͤrmi— gen Abſtand ſchrege durch dieſelbigen hin. Das Weibchen, wie die vierte Figur ergiebt, hat ein betraͤchtlich gröfs ſeres Ausmaas des Körpers. Die fleckigte Binde nähert ſich hier mehr der Form, wie fie der P. Semele hat. Sie iſt ungleich gerandet, und gegen im nen etwas in die Flaͤche verlohren. Hier ſind beyde aͤugige Flecken vorhanden. Nur einer auf der Unterſeite der Hinterffuͤgel führt eine weiße Pupille. Die Hinterfluͤgel find ſtaͤrker in herausſtehende Spitzen gezahnt. Ihre Unterſeite hat ſtatt der beyden Querſtreifen in der Mitte einen verblichenen Schatten. Die geſammte Fläche iſt heller, jedoch mit mehreren Flecken und dunklen Atomen in einem verwirrten Gemiſche bemahlt. *) Papillons d' Europe, obenang. O. M. C. GERNYITNG: il l’a regu de Steuer. „ Ce papillon a été peint d’apres un mark. Al n'eſt deerit par aucun Au- individu qui exiſte dans le cabinet de teur, „ Nymph. Gemm. Arge. Die Arge, 105 Tab. LXX. Cont. XX. P. N. Gem. Arge. Die Arge. Das ſicilianiſche Schachbret. (zu Tab. XXVII. Suppl. III. pag. 318.) Fig. 1. Der weibliche Falter, dach dem Original von der Ober und Unterſeite. Pap. d' Europ. III. Cah. pag. 136. Tab. XXX. nr. 61. fig. a. b. Le demi-Deuil aux yeux bleus. 1 | Durch die ſchon oͤfters geruͤhmte Unterſtuͤtzung des Herrn Gerning ſehe ich mich endlich vermoͤgend, eine Abbildung dieſes Falters nach dem Original darlegen zu koͤnnen. Meine Leſer belieben eine Vergleichung mit jener Copie anzugehen, die ich aus dem Sulzeriſchen Werk damals bey— zubringen mich vermuͤßigt geſehen. Ich finde den Koͤrper nicht von gleich betraͤchtlicher Staͤrke, das Gelbe der Grundfarbe iſt nicht von der Höhe wie dorten, und die Pupillen der Augen haben kein ſo auffallendes Blau, noch weniger ſind ſie von ſo beträchtlicher Breite. Hier habe ich die Unter— ſeite mit beygefuͤgt. Sie kommt nach der Grundfarbe, der Anzahl und Lage der Augen, mit der, wie fie das Weibchen des P. Galathea hat, gaͤnz⸗ lich überein. Nur die Sehnen find ſtaͤrker mit ſchwarz überzogen, und die aͤußerſten Ringe der Augen haben Einfaffungen von gleicher Farbe. Der Raum, in dem ſie ſtehen, iſt nicht gleich dunkel wie an jenen gefarbt. An den gitterfoͤrmigen Zuͤgen der mittleren Flaͤche wird man keine Verſchieden— heit auch nicht nach der Farbe gewahr. Die Pupillen der Augen ſind blau und mit gelben Ringen gefaßt. Die Abbildung, welche neuerlich in den Pap. d' Europe beygebracht worden, weichet von dieſer ſehr betraͤchtlich ab. Man erblickt außer den ganz blauen aͤugigen Flecken nur ein paar ſchwarze Züge von geſchmeidiger Anlage daran, welches unſeren Falten betraͤchtlich verſtellt. Dorten iſt auch die Unterſeite von der obern gar nicht verſchieden Es wird in der Beſchreibung gemeldet, daß ſich dieſer Falter in Teutſchland obwohl ſehr ſelten enthalte. Unſeren Kennern iſt hievon nicht die mindeſte Nachricht bekannt a). Auch das Original gegenwaͤrtiger Abbildung wurde in Sicilien gefangen. Nach der ruͤhmlichen Genauigkeit der Herren Verfaſſer jenes Werks, haben wir dieſe Erläuterungen in den Beyträgen uns ſicher zu verſprechen. Wie ich erfahre, iſt dieſer Falter auch in dem ſuͤdlichen Rußland vorhanden, Doch ſoll er [9 3] | | a) Pap d’Eur. Obenang. O. „Cet ERNST PERE, à Strasbourg. II fe individu exifte dans la collection de M. trouve en Allemagne, mais rarement „ 2 106 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theile. von dieſem abermal fehr viel abweichendes haben. Es wird in der Fortfes gung das entſcheidende angezeigt werden. Der hundert und ſieben und dreyßigſte europaͤiſche Tagſchmetterling. Tab. LXX. Cont. XX. Nymph. Gemm. Manto. Die Manto. Le petit negre hongrois. Pap. d' Eur. Fig. 2. Der männliche Falter. Fig. 3. Der weibliche Falter. Beyde nach der Ober-und Unterfeites Syſtem. Vers. d W. Sch. Fam. F. pag. 169. nr. 15. P. Manto. Naͤgeleinbrauner, klein punktirter Falter, Unbek. R. Pap. d' Europe. II. Cah. pag. 81. Tab. XXIII. nr. 47. fig. a. b. Das Weibchen. c. d. Das Maͤnnchen. Alis denticulatis fuſcis, omnibus fupra fafcia maculari fulva, punctis nigris; inferioribus ſubtus faſcia flava. Mit dieſem Namen haben die Herren Verfaſſer des Wiener Verzeich⸗ niſſes den in Abbildung hier vorliegenden Falter belegt. Daß es eben der— jenige ſey, den ſie damit wuͤrklich gemeynt, davon haben mich erſt fpatere Nachrichten doch mit aller Gewißheit verſichert. Man hat ihn bisher ledig⸗ lich in Oeſterreich und Ungarn entdeckt. Von feinen eigenen Wohnplaͤtzen, der Flugzeit, und den uͤbrigen Merkwuͤrdigkeiten ſeiner Naturgeſchichte kan ich gegenwaͤrtig nichts zuverlaͤßiges ſagen. Nach ſichern Verheißungen ſoll mehreres davon in der Folge beygebracht werden. Ich habe hier die aus— nehmende Unterſtuͤtzung zu rühmen, mit welcher Herr Graf von Enzen⸗ berg zu Inſpruck die Vollſtaͤndigkeit meiner Bearbeitung zu befoͤrdern ge— ruhet haben. Es iſt laͤngſtens bekannt, mit welcher Aufmerkſamkeit und unermuͤ⸗ deten Eifer ein ſo beruͤhmter Kenner ſich den Kentniſſen der Naturgeſchichte gewidmet. Beſonders ſind es die einheimiſchen Seltenheiten des Landes, das in dieſer Ruͤckſicht fo betraͤchtliche Vorzüge beſitzt, in welchen ſich auch Ihre ausgebreitete Sammlung auf eine Art ausgezeichnet, welche die Bewunde— rung eines jeden Kenners ſich eigen gemacht. Nach genauer Bemerkung der fehlenden Gattungen, der Geſchoͤpfe dieſer bisher behandelten Geſchlech— ter, find mir aus derſelben die abgangigen Stuͤcke nach den beſten Zeichnun— gen mitgetheilt worden. Unter dieſen befand ſich gegenwaͤrtiger, laͤngſt ges ſuchte Falter. Nach Vergleichung mit einigen Originalen in der Natur, die mir nachgehends zu Theil geworden, habe ich die genaueſte Ueberein⸗ ſtimmung daran bemerkt,. Ich muß fie nun ſelbſten beſchreiben. . Nymph. Gemm. Manto. Die Manto. 107 Der männliche Falter, wie die ate Figur erweißt, hat beſonders nach den Hinterflügeln einen etwas gezähnelten Umriß. An dem Weibchen iſt derſelbige weniger merklich. Die Grundfarbe iſt ein ſchwarzliches Braun. Die Binde darauf iſt von ſehr erhoͤhetem Rothgelb und faſt gleichlzufend in einzelne Flecken gecheilt. Die Hinterffuͤgel haben drey, die vordern aber eine großere Anzahl derſelben Die ſchwarzen Punkte in ihrer Mitte ſind ganz einfach und ohne Pupillen. Die Unterſeite iſt etwas weniger dunkel, und die fleckigte Binde an den Hinterfluͤgeln iſt citronengelb gefärbt. Das Weibchen, die dritte Figur ſtellt es auf das genaueſte vor, hat eine etwas dunklere Grundfarbe. Die Binde iſt breiter, und auf derſel⸗ ben iſt noch ein dritter Punkt wahrzunehmen. Sie ſind auch oͤfters in ei— nem jeden dieſer Flecken vorhanden. Die Unterſeite der Hinterjlügel führe eine mehr rorhbraune Miſchung. Hier iſt die Grundfläche wie an jenem gelb, und die Binde ſelbſten in groͤßerer Breite mit dieſer Farbe bemahlt. Zur Anzeige genug: die Figur ſelbſten giebt das uͤbrige auf das deutlichſte an. In oberwaͤhntem Werk, der Pap. d' Europe iſt unter dem Namen des kleinen ungariſchen Mohren dieſer Falter bereits beygebracht worden. Er kommt mit der hier vorliegenden Zeichnung nach allen weſentlichen Stuͤcken überein. Nur iſt die Oberſeite des Weibchens mehr fahl, die Flecken deyder Flügel find größer, und jeder iſt auf den Hinterfluͤgeln mit ſchwarzen Punk; ten gezeichnet. Es ſind zufaͤllige Abaͤnderungen der Originale, wie ich ſchon angezeigt habe. Einen Umſtand aber kan ich nicht unbemerkt laſſen, der zu einer Irrung Anlaß gegeben. Es ſcheint nemlich, daß dorten derjenige Fal— ter mit dieſem verwechſelt worden, welchen ich unter dem Namen Ligea auf der VII. Tafel beygebracht habe ). Nicht Erlangen iſt der Aufent,; haltsort dieſes Falters allein, ſondern unſer ganzes Franken und die benach⸗ barten Kreiſe beſitzen ihn in größter Menge. Die Ligen iſt auf ihrer 2 4ten Tafel nr. 44. nach Fig. a. und b. ganz richtig gezeichnet. Sie haben ihm den Namen Le moyen negre a bandes fauves ohne weitere Beziehung ge, geben. Die Zeichnung ſtimmt nach den Varietaͤten, die wir haben, gaͤnz— *) Pap d' Eur. Obenang. O. „ Efper Tab. VII. fig. 2. Tom. I. répréſente un papillon qui a du rapport avec ce- lui- ei, qu'on trouve aux environs d' Er- lang dans le courant du mois de Mai. „ Auch der beruͤhmte Herr Paſor Goͤtze wurde durch dieſes Citat verleitet, denſel— ben dafuͤr zu erklaͤren. Entomologiſche Beytraͤge III. Th. I. B. Vorrede. pag. XXXVIII. 108 Fortſetzung der Tageſchmetterlinge des erſten Theils. lich damit uͤberein. Der Unterſcheid deſſelben von dieſem P. Manto iſt aber ſehr betraͤchtlich. Die Ligea iſt befländig auf einer Seite wie auf der andern gefaͤrbt. Unſer vorliegender Falter hingegen nimmt ſich durch die gelbe Binde der Unterſeite der Hinterfluͤgel davon betraͤchtlich aus. Man hat nie aͤugige Flecken auf demſelben bemerkt, am wenigſten aber Bindens foͤrmige Zuͤge. 1 Tab. LXX. Cont. XX. Eine Abänderung des b. Hermione aus Italien, nach einem Maͤnnchen. (zu Tab. VIII. pag. 116.) Fig. 4. Der Falter son beyden Seiten. dach der dritten Figur der achten Tafel iſt das Weibchen der groͤſ— ſern Hermione vorgeſtellt worden. Hier habe ich das Männchen beyzu— bringen fuͤr noͤthig erachtet. Es iſt zwar eine beſondere Abaͤnderung und nach ſeinem Vaterland, dem mittlern Italien merkwuͤrdig, wo ſich dieſer Falter an verſchiedenen Orten nicht ſelten gemacht. Herr Hofrath Ru— dolph hat ihn von da nebſt anderen Seltenheiten neuerlich erhalten, und ihn mir mitzutheilen die Guͤte gehabt. Die kleinere Hermione ſoll in je, nen Gegenden gaͤnzlich mangeln. Dem ohngeachtet haben es Erfahrungen erwieſen, daß beyde Varietaͤten von einerley Species find. Nur die beſ— ſern Nahrungsſaͤfte, eine guͤnſtige Witterung und das Clima, bringen dieſe Abweichung hervor. In beyden Arten unterſcheidet ſich das Maͤnnchen durch die blaſſe verlohrne Binde der Außenſeite der Vorderfluͤgel. Man will an dieſer italiaͤniſchen Art nicht minder etwas eigenes bemerken, das ſich einer Gattungs-Verſchiedenheit nähere. Meines Beduͤnkens iſt fie lediglich durch die Hoͤhe der Farbe, der weißen und ſtaͤrker verbreiteten Anlage der Binden auf der Unterſeite der Hinterfluͤgel, von dem Männchen unſerer gröfs ſeren Art verſchieden. Die Grundfarbe gedachter Fluͤgel iſt von einem hel, lern Braun, an dem Weibchen mehr aſchgrau, und die ſchwarzen zackig— ten Züge nehmen ſich dadurch um fo deutlicher aus. Die Außenſeite hat eis nen ſtaͤrkern ins blaue ſpielenden Schiller. Da ſelbſt unſere Arten darinn ſehr variiren, fo iſt dieſer Unterſcheid vielleicht nicht weſentlich genug. Tab, Nymph. Gemm. Arge. Die Arge. 109 Tab. LXXI. Cont. XXI. Abänderungen und Geſchlechtsverſchiedenheit des p. Iris. Fig. 1. Eine Ausart des gemeinen. (zu Tab. XI.) Iris vulgaris. Fig. 2. Das Maͤunchen, Fig. 3 das Weibchen der roͤthlichſchillernden Art. (Iris rubeſcens.) Fig. 4. Das aͤchte Weibchen des gemeinen Schillervogels Iris vulgaris. (zu Tab. XI.) * Tab. LXXII. Cont. XXII. Fig. 1. Eine Ausart des gemeinen. Saͤmtlich von der Ober- und Unterſeite. Vorliegende Tafel giebt, nebſt der folgenden, einige Abaͤnderungen des P. Iris zu erkennen, welche ſich bisher bekannt gemacht haben. Zugleich habe ich die genauere Berichtigung, wegen der Geſchlechtsverſchiedenheit, vor— zutragen. Man hat erſt ſeit kurzen ſich die Muͤhe gegeben, dieſe Verwir— rungen gehoͤrig auseinander zu ſetzen. Ich theile diejenigen Erfahrungen mit, die mich überzeugend belehrt, und welche ich nach den Beobachtungen verſchiedener Kenner uͤbereinſtimmend gefunden. Wir koͤnnen die manchfal— tigen Abweichungen des P. Iris nicht beſſer, als unter dem Namen der Un— tergattungen oder eigenen Racen, behandeln. Sie find als Species, für ſy— ſtematiſche Charaetere, zu wenig verſchieden. Als Varietaͤten haben fie wie; derum des eigenen zu viel. Von jeder Art hat man bende Gefihfechter. Ihre aͤuſſerliche Merkmale bezeichnen dieſen Unterſcheid ſehr puͤnktlich. Dem Weibchen mangelt das Schillernde der Auſſenſeite, ohne Ausnahm. Der Aufenthaltsort, die Flugzeit, und andere Umſtaͤnde ſind einer jeden Art ſo eigen, daß fie nicht als zufällige Varietäten koͤnnen behandelt werden. Man findet ſie einmal wie das andere unveraͤndert an gleichen Orten. Es haben ſich ihre Raupen zwar noch nicht entdeckt, allein auch eine gaͤnzliche Uebereinſtim— mung derſelben wurde nicht das Zufällige ihrer Entſtehung beweiſen. Sie moͤgen nach Farbe und Zeichnung einerley ſeyn, genug wenn die Falter in ihren Generationen unter ſich, unveraͤndert geblieben. Wir haben bey dem einfoͤrmigen Bau verſchiedener Raupen, wo Merkmale kaum anzugeben ge⸗ weſen, deſto groͤſſere Abweichungen der Falter öfters gefunden. Die Fut— terpflanze, der Aufenthalt und gewiſſe Naturtriebe geben dennoch etwas eige— nes an. Es darf ſonach niemand befremden, wenn fo mancherley Wider— ſpruͤche, in Verbindung der zuſammengehoͤrigen Geſchlechter, bisher entſtan— den. Bald war der gemeine eine eigene Gattung, bald deſſen braunes un— ſchillerndes Weibchen, bald der gelbe wieder der Sexus von dieſem oder jenem, und dies alles nach vorgeblich genauer Erfahrung. Was am mei— ſten irre gemacht, war die beſondere Eigenſchaft, daß man gemeinig⸗ Fortſetzung der Tagſchmetterlinge. L P 116 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theils. lich nur die Männchen in einem Gelage beyſammen gefunden. Die Weib chen kommen uns ſeltener vor. Sie ſind von behenderen Flug, ſie halten ſich in der Höhe, wo fie flüchtig die Gipfel der Bäume durchirren, oder Ruhplaͤtze da nehmen. Oefters werden wir kaum derſelben gewahr, oder fie bedüͤnken uns an ganz anderen Orten ſich aufzuhalten. Ihre Entwicklung aus der Chryſalide erfolgt ſpaͤter, und da find zuweilen nur wenige Männchen noch übrig. Wie ich ſchon erwähnt, hat es aber mit mehrerern Gattungen, beſon— ders denen Arguſſen, faſt gleiches Bewenden. Dieſe Irrungen habe ich jetzt auseinander zu ſetzen. Zur Zeit ſind mir nur vier der eigenen und vorzuͤg— lichen Racen dieſer Gattung bekannt. Wir haben fie mit Beynamen von einander zu unterſcheiden. b Die erſte iſt der gemeine Schillervogel, (Iris vulgaris). Das Kännchen deſſelben habe ich auf der XI. Tafel, nach der rten Figur, in Abbildung vorgelegt. Dorten aber iſt mit dem andern Geſchlecht eine Ders wechslung vorgefallen. Es gehörte nicht zu demſelben, ſondern zu einer eis genen Art. Die vierte Figur dieſer Tafel ſtellet deſſen aͤchtes Weibchen vor. So haben mich zuverlaͤßige Erfahrungen verſichert. Das Original, das ich zur Abbildung gewaͤhlt, nimmt ſich durch die vorzuͤgliche Groͤſſe aus. Gemeinig⸗ lich iſt das Maͤnnchen vom kleineren Maas, doch allezeit in Vergleichung der Weibchen von einem betraͤchtlichern Wuchs. Nach den Zeichnungen iſt in beyden Geſchlechtern eine genaue Uebereinſtimmung zu ſehen. Die hellbraune Grundfarbe, die nicht den mindeſten Schiller führt, unterſcheidet es genug ſam von auſſen. Die weiſſen Flecken find breiter angelegt, und naͤchſt dem ſelben wird man einen dunklern in die Flaͤche verlohrnen Schatten gewahr. Die Unterſeite hingegen giebt keine Abweichungen an. Sie iſt lediglich von einer etwas blaſſen Anlage, und der ſchwarze Flecken der Vorderfluͤgel hat die rothgelben Einfaffungen nicht. Das eigene Unterſcheidungszeichen dieſer Art iſt die weiſſe Binde der Hinterfluͤgel. Sie iſt gegen die Grundflaͤche in faft gerader Linie begraͤnzt. Andere haben fie in getheilte Flecken oder eins gehende Winkel gebildet. Das Original der vorliegenden Abbildung iſt aus der Gegend von Frankfurt am Mayn. Ich habe es aus der Sammlung des Herrn Gerning, wo es ſich findet, entlehnt. Aus der Gegend von Uffenheim habe ich andere verglichen, die ich puͤnktlich damit uͤberein— ſtimmend gefunden. Von dieſem gemeinen Schillervogel haben ſich einige Ausarten merkwuͤrdig gemacht. Man bat fie aber nur als einzelne Erſchei— nungen wahrgenommen. Sie finden ſich bey zahlreicher Vermehrung ger rade nur unter dieſer Race mit ein. Man hat noch keines ihrer unſchillern⸗ Nymph. Gemm. Arge. Die Arge. 117 den Weibchen entdeckt. Ueberdieß iſt das Abweichende in minderer und ſtaͤrke— ren Anlage bey verſchiedenen Exemplaren faſt ſtuffenweiſe zu ſehen. Das Zu— faͤlige der Entſtehung iſt dadurch auſſer Zweifel geſetzt. Ich habe dahin I.) jenen Falter zu rechnen, der auf der XXII. Tafel, Fig. 1. unter dem Namen Iris immaculatus vorgeſtellt worden. Das Ulebereinſtimmende ſeiner Unterſeite, und die eben erwähnten Umſtaͤnde beweiſen, daß er nur Ausart iſt. Ob dieſer etwa der P. lole der Wiener ſeye, oder ob jener von beſonderer Art, kan ich aus den urkundlichen Nachrichten, die ſie uns hinterlaſſen, nicht mit Gewißheit entſcheiden. Zur Probe, daß zufaͤllige Umſtaͤnde in der Erzeugung dieſer Art gewuͤrkt, habe ich 2.) eine derſelben ſehr aͤhnliche Ausart auf vorliegender Tafel, nach der I. Figur noch beygefuͤgt. Sie kommt mit erſterer faſt gänzlich überein. Nur ſind hier mehrere weiſſe Flecken auf der Oberſeite zu ſehen. Die Unterſeite hingegen iſt in der Anlage der Farben um ſo ſeltſamer ge— bildet. Den Unterfluͤgeln mangelt die weiſſe Binde. Ihre Stelle iſt mit einfaͤrbigen Rothbraun ganz ausgefüllt. Die 3.) Ausart gleicher Race, legt die folgende LXXII. Tafel nach der 1. Fis gur vor Augen. Dieſer Falter iſt mit beyden erſterwaͤhnten aus einer— fey Gegend. Er hat ſich bey Heilbronn unter einer groſſen Menge des gemeinen Iris mit eingefunden. Sämtliche Exemplare werden in der berühmten Sammlung des Herrn Gerning als einzelne Seltenhei— ten verwahrt. Von da iſt mir auch dieſes Original als ein ſehr ſchaͤtz— barer Beytrag mitgetheilt worden. Die Grundfarbe der Oberſeite hat ein fahles gegen den Rand ſchwaͤrzlich ſchattirtes Braun. Die Ober— fluͤgel fuͤhren einige eben nicht genau begraͤnzte Flecken von weiſſer Farbe, den Hinterfluͤgeln hingegen mangelt die weiſſe Binde wie letzteren, gänzlich. Es iſt auf der Unterſeite an ihrer Stelle davon kaum eine deutliche Spur vorhanden. Dagegen iſt das Rothgelbe in ſo hoͤherer Anlage und mehr verbreitet zu ſehen. In genauer Vergleichung mers den meine Leſer das Abweichende ſelbſten bemerken, das ich der Kuͤrze wegen anzuzeigen umgehe. Ich bemerke nur noch, daß der blauroͤth— liche Schiller der Oberſeite beyder Fluͤgel ſich uͤber die Haͤlfte der Flaͤche verbreitet. Die Hinterfluͤgel haben in einem breiten Abſtand vom Rand eine verblichene Fleckenreihe von etwas roͤthlichem Ockergelb. Herr Ernſt hatte von dieſem nehmlichen Original eine Zeichnung genommen, IP 2 112 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theile. welche auf der XXXIII. Tafel der Papillons d' Europe, nr. 65. Fig. e. d. eingeruͤckt worden. Er hatte das Schillernde dort anzugeben unterlaſſen. Anſtatt der verblichenen Fleckenreihe, weiß ich nicht, wie zwey gleichlaufende Linien, die ſchrege in Geſtalt eines Bandes durch die Fluͤgel ſich ziehen, dahin gekommen. Es giebt ihm dieſes ein ſehr ſeltſames Anſehn. Den beruͤhmten Herren Verfaſſere war es daher nicht zu verdenken, wenn fie ihn wuͤrklich als unſchillernd beſchrieben a). Verbeſſerungen, die nach ihrer ruͤhmlichen Genauigkeit in den Beytraͤgen, werden nach⸗ geholt werden. Ich komme zur Zweyten Untergattung des Schillervogels. Es Ift diejenige, welche ich den gelben, P. Iris luteus, genennt. Das Maͤnnchen habe ich bereits auf der XXV. Tafel, die I. der Suppl. Fig. 4. in Abbildung beygebracht. Deſſen Weibchen findet ſich auf der XLIII. Tafel, Suppl. XIX. Fig. 1. ges zeichnet. Ich habe dabey nichts zu bemerken uͤbrig, als daß man es oͤfters in minderer Anlage des gelben gefunden. Von ihrer Raupe haben mich Erfahrungen belehrt, daß ſie keine Verſchiedenheit von der, des gemeinen Schillervogels zu erkennen gegeben. Ob fie beftändig auf der gemeinen Bach⸗ weide ſich enthaͤlt, wie man mich verſichert, kan ich bey ſo einzelnen Erfah— rungen nicht mit Gewißheit beſtimmen. Die dritte Untergattung nenne ich den kleinen Schillervogel, Iris minor. Wegen der ganz dunklen Farbe, wodurch er ſich vorzuͤglich ausnimmt, Fonns te er auch der ſchwarze genennt werden. Das Männchen zeigt die 37. Tas fel, Suppl. XIII. Fig. I. (l. Th. pag. 346.) Deſſen Weibchen aber iſt eben dasjenige, welches ich auf der XI. Tafel, Fig. 2. dem Männchen des gemeis nen Schillervogels beygeſetzt habe. Die vorzuͤgliche Groͤſſe des Originals a) Pap. d' Eur. III. Cah. p. 143. Pl. XXXIII. nr. 65. Fig. a. b. Le grand mars du male de ce papillon. Elle eſt tire du Cabinet de M. Guerning a Fr. Son non-changeant. Es iſt dieß das Weibchen des gemeinen Schillervogels, und von glei— chem Original, wie die hier vorliegende Ab⸗ bildung Fig 4 genommen. Er iſt daſelbſt als eigene Gattung behandelt worden. Hingegen wird der Falter unſerer 62. Tafel, Fig. I. als eine Abaͤnderung des Maͤnnchens von die— ſem angeſehen. „La Figure 65 Cœ d. re- prefente une varietè tres extraordinaire fond eſt moins brun que celui de l’efpe- ce, mais les nervures font plus noires.,, Ich bemerke dies letztere an unſerem Falter nicht. Die ſaͤmtlichen Arten, Abaͤnderun— gen und Geſchlechtsverſchledenheiten, welche Pl. XXXI. XXXI und XXXII. erſchei⸗ nen, ſind unter einander verwechſelt. Wir haben ihre uͤbrige Berichtigungen den Herrn Verfaſſern zu uͤberlaſſen. Nymph. Gemm. Arge. Die Arge, 113 hatte mich dahin verleitet. Gemeiniglich iſt es wenig von dem Maͤnnchen in dem Ausmaas verſchieden. Der gelbe augenfoͤrmige Flecken der Vorder, flügel iſt an beyden zu ſehen. Dies giebt ihm ein Merkmal, das ſehr we— ſentlich iſt. Die Unterſeite iſt mehr mit braunem gefaͤrbt, als ſie der gemeine P. Iris beſitzt. Die weiſſe Binde der Hinterflügel iſt nicht wie an jenem in gerader Linie gegen die Grundflaͤche begraͤnzt, fie ziehet ſich vielmehr in Kruͤmmun— gen hin, und iſt in ungleiche Flecken getheilt. Auf der Unterſeite wird man nicht der rothbraunen Einfaſſung gewahr, es iſt faſt die ganze Flaͤche mit dunklen, ins aſchgraue fallenden Braun, uͤberzogen. Anſtatt eines einzigen aͤugigen Flecken gegen die Endſpitze zeigen ſich ein paar derſelben, zuweilen iſt auch noch ein dritter vorhanden. Die Oberſeite iſt gemeiniglich von ſehr dunklem ſchwarz. Die weiſſen Flecken darauf find öfters mit Ockergelb angelaufen. Es enthaͤlt ſich dieſer Falter in gebuͤrgigen Gegenden. In dem Bad zu Burgbernheim wird er beſonders ſehr zahlreich im Monat Julius gefunden. Er iſt, wie ich ſchon vorhin gezeigt, der P. Ilia im Wiener Verzeichniß. Nach der Ans lage der Grundfarbe der Auſſenſeite iſt dieſer kleine Schillervogel ſehr ver⸗ ſchieden. Er hat zuweilen ein helles Braun, und die weiſſen Flecken, ſo wie der Rand der Hinterflügel, find öfters ganz ockerfaͤrbig bemahlt. Demohn⸗ geachtet iſt jener gelbe Iris davon gaͤnzlich verſchieden. Die vierte Art iſt eine ganz neue Entdeckung. Ich nenne ſie den roͤthlichen Schillervogel, (Iris rubeſeens). Die zweyte und dritte Fi— gur dieſer Tafel legt ihn nach beyden Geſchlechtern in Abbildung vor Augen. Ich habe dieſe wichtigen Beytraͤge gleichfalls der Guͤtigkeit des Herrn Ger— ning zu danken. Es fand ſich dieſe Art in der Gegend von Frankfurt am Mayn, obwohl ſehr ſelten. In den Pap. d' Europe Pl. XXXI. nr. 63. a. b. iſt nach gleichem Original bereits das Weibchen in Abbildung vorgelegt wor— den. Er wird daſelbſt Le grand mars orange geheiſſen. Der rothe Schiller, den die erſtbeſchriebenen Arten blau oder violetfaͤr⸗ big führen, unterſcheidet das Männchen ganz eigen. In beyden Geſchlechtern iſt die Grundfarbe von einem ſehr erhöhtem ockergelb, und ſchon dadurch zeigt ſich dieſe Art von jener auf der XXV. und XLIII. Tafel den gelben Schiller; vogel auszeichnend verſchieden. Die Unterſeite hat eine blaſſe, mit dunk— leren Flecken ſchattirte Farb. Meine Leſer haben die Vergleichung ſelbſten anzugehen, um das Abweichende im übrigen, daran abzunehmen. Eine woͤrtliche Anzeige würde auch nach aller Puͤnktlichkeit dennoch nicht befriedigen koͤnnen. LY 3] 114 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theils. Tab. LXXII. Cont. XXII. Eine Abaͤnderung des gemeinen Schillervogels. Fig. 1. Der Falter von beyden Seiten. Dieſer Falter findet ſich bereits in Vergleichung der mit ihm ver, wandten Arten pag. 111. beſchrieben; wo ich zugleich das Bemerkungswuͤr— dige davon in dem Abſtand der ihm aͤhnlichen Arten beygebracht habe. Tab. LXXII. Cont. XXII. Eine Abaͤnderung des P. Corythallia aus Italien. (Tab. LXI.) j Fig. 2. Beyde Seiten des Falters. Das Uebereinſtimmende in der Zeichnung der Unterſeite der Hinterfluͤ— gel berechtiget mich, dieſen von der gewohnlichen Art fo abweichenden Falter, für eine Abänderung des P. Corythallia zu haften. Er iſt aus dem mittle. ren Italien durch die guͤtige Verwendung des Herrn Hofrath Rudolphs beygebracht worden. Die Oberſeite fuͤhrt nur wenig von jenen gitterförs migen Flecken, und es iſt der mittlere Raum faft gänzlich, fo dichte er auch mit Schuppen bedeckt iſt, einfaͤrbig gelaſſen. Die mittlere kappenfoͤrmige Binde auf der Unterſeite der Hinterfluͤgel, iſt von weißlicher Farb, und dadurch von erſterwehnter Gattung betraͤchtlich verſchieden. Ob derſelbe in groͤſſerer Anzahl vorhanden, ob beyde Geſchlechter gleiche Zeichnungen führen, oder ob die Bildung in jedem einerley iſt, kan ich nicht mit Gewißheit bes richten. Wir haben uns dieſe Belehrung von einigen Liebhabern zu verſpre— chen, die nun in jenen Laͤndern mehrere Seltenheiten aufzuſuchen ſich bes muͤhen. Bereits ſind ſchon dieſe, Proben eines ruͤhmlichen Eyfers. Tab. LXXII. Cont. XXII. Eine Abaͤnderung des b. Euphroſyne aus dem ſuͤdlichen Frankreich. Fig. 3. Der Falter von beyden Seiten. Herr von Linne hatte den P. Euphroſyne für den kleinſten unter den Fritlllarien mit ſilberglaͤnzenden Flecken, gehalten. Das ſuͤdliche Frankreich bringt ihn betraͤchtlich groͤſſer hervor als wir ihn gemeiniglich haben. Dat in Abbildung hier vorliegende Exemplar iſt eine hinreichende Probe davon. Es iſt mir aus jenen Gegenden durch die Bemuͤhung des Herrn De Villers vor kurzen zugeſchickt worden. Die Anlage der zahlenfoͤrmigen Flecken an P. Nymph. Phal. Rumina auſtralis. Die Rumina ıe: 115 dem Vorderrand ſind zwar etwas veraͤndert, aber nach der Unterſeite der Hinterflügel treffen die Charaetere des Herrn Ritters in aller Genauigkeit ein. Es ſind die neun ſilberne Mackeln in richtiger Anzahl vorhanden. Sie find gröffer und von ſtaͤrkerem Glanz, als fie bey unſeren Arten exfif cheinen. Der Falter der XLI. Tafel hat zwar faſt gleiche Groͤſſe, er gehört aber um ter die ſeltenen Ausarten, wie ich ſchon angezeigt habe. Hingegen iſt nach ſicheren Erfahrungen, der Papilio der XXX. Tafel Fig. I. eine wuͤrkliche ganz eigene Gattung. Die Herren Verfaſſer des Wiener Verzeichniſſes hats ten ihn bereits mit unter der Zahl ihres Syſtems gefuͤhrt. Sie haben ihn P. Selene geheiſſen a). Tab. LXXII. Cont. XXII. Der hundert und ſechs und dreyßigſte europaͤiſche Tagſchmetterling. P. Nymph. Phal. Rumina auftralis. Die Rumina aus dem ſuͤdlichen Europa. Fig. 4. Der weibliche Falter von beyden Seiten. Alis ſuperioribus rotundatis flavis, r ſubdentatis; omnibus utrinque ni. gro rubro alboque maculatis. Mit dieſem Falter hat ſich das Strittige des Syſtems, von dem ich vorhin fo vieles zu erwähnen gehabt, nun gaͤnzlich entſchieden. Hier tref, fen die Charactere des Herrn Ritters, die er von dem P. Rumina gegeben, nach der woͤrtlichen Anzeige in aller Puͤnktlichkeit ein. Man hat lange dieſe eigene Gattung von der vorhin beſchriebenen getrennt, ohne noch je ein Exemplar damit verglichen zu haben. Es wurden dabey Merkmale gedacht, die ſich doch nie in der Natur daran gefunden. Die rothen Flecken der Oberſeite waren die einzigen Kennzeichen, die man zum Unterſcheid fuͤr we— ſentlich hielt. Alleine auch unſere gemeine Art beſitzt ſolche zuweilen, wie— wohl in ganz veraͤnderter Form. Herr von Linne“ nennt ſie Punkte, hier find fie beträchtlich verbreitete Mackeln. Jener hat gezahnte, dieſer ganz gerundete Vorderfluͤgel. Man glaubte, der Sache waͤre mit bloſſen Namen geholfen. Sie wurden an die gemeine Art ſehr reichlich verſchenkt, an die— fer hingegen blieb die Linneiſche Benennung ungeaͤndert, fo ſehr in der um gewiſſen Entſcheidung der Falter ſelbſten, nicht geringen Zweifel erhoben. a) Nachtrag pag. 321. zur Fam. K. Röthlich ockergelber, unten braun und ſilber fleckigter Falter. Unbek. R. 116 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erften Theils. Aus allem erhellet, daß beyde Gattungen dem Herrn Ritter nach den Orl— ginalen nicht genugſam bekannt geweſen. Er haͤtte ſie ſonſten gewiß mit gröfferer Genauigkeit von einander geſondert. Auch die Zeichnungen des Ca— tesby und Petiver find zur Belehrung nicht hinreichend genug. Es iſt bey— nahe nicht zu entſcheiden, welche von beyden Gattungen fie wollten vorgeſtellt wiſſen. Die Herren Verfaſſer des Wiener Verzeichniſſes glaubten in der Abbildung des Catesby einen betraͤchtlichen Abſtand von ihrer Polyxena zu finden. Sie bemerken in dem Bild ein ſchwarzes Querband auf beyden Seiten der Hinterflügel. Es iſt dieſes aber im Ausdruck ſelbſten nicht deut— lich angegeben. Auch die hochgelbe verbreitete Mackel der Unterſeite haben fie nicht minder für characteriſirend gehalten. Es find ganz andere Merfs male vorhanden, wie ich unten zu zeigen habe. Aus der Abbildung des Seba ſuchte man wohl vergebens, ſich Raths zu erholen. Die Genauigkeit, welche Schmetterlinge fordern, werden hier gerade vermißt. Osbeck giebt zu wenig beſtimmte Merkmale von der Rumina an. Er benennt die Far⸗ ben, ohne zu ſagen, für welche Seite fie eigentlich gehören. Nach zuver— laͤßigen Nachrichten iſt die gemeinere Art auch in den fuͤdlichen Landern uns ſeres Welttheils vorhanden. Sonach waren beyde leicht miteinander zu vers wechſeln. Man hatte wenigſtens dahin nicht gehoͤrige Achtung genommen. Um allen Zweifel zu heben, war man bemüht, Originale aus jenen Gegens den beyzubringen. Man glaubte wenigſtens, in denen Abaͤnderungen derfels ben etwas eigenes zu ſehen. Dies war laͤngſtens der Wunſch unſerer Ken— ner. Herr Gerning batte zu Lſſabon, wo Petiver den von ihm angeges benen Falter gefunden, die ſorgfaͤltigſte Beſtellung gemacht. Bisher war aber dieſe Erwartung fruchtlos geweſen. Auch die ruͤhmlichen Bemuͤhungen des Herrn De Villers ſchienen anfangs ohne Erfolg zu ſeyn. Es gluͤckte endlich dieſem eyfrigen Naturkuͤndiger, bey einer im abgewichenen Jahr zu manchfaftigen Unterſuchungen angeſtellten Reiſe, denſelben in den Gebuͤrgen von Languedoc wuͤrklich zu finden. Es wurden mir etliche Exemplare nach beyden Geſchlechtern von ihm beliefert. Ich hatte Herrn Gerning von einer fo anges nehmen Entdeckung Nachricht gegeben, und zwey dieſer geſuchten Seltenheiten dahin uͤbermacht. Es kamen ihm nachgehends mehrere von gleichen Orten in genauer Uebereinſtimmung zu Handen. Nach deſſem ruͤhmlichem Eyfer, gemein, nuͤtzige Kenntniſſe auszubreiten, wurde auch dieſe Entdeckung ſogleich bekannter gemacht. Es iſt die erſte Abbildung unſeres Falters nach richtiger Zeichnung, in den Frankfurter Beytraͤgen von ihm eingeruͤckt worden ö). Sie iſt von der Oberſeite b) Frankfurter Beyträge, X. St. 1781. pag. 1 8. P. Rumina L. Fig. I. a. P. Nymph. Phal. Rumina auſtralis. Die Rumina ꝛſc. 117 Oberſeite beyder Geſchlechter genommen. Der Papilio wird für die Rumina des Herrn von Linne erklärt. Ich behalte dieſe Benennung bey, und unterſchei⸗ de beyde Gattungen durch einen Beynamen von den Landern ihres gewoͤhn— lichen Aufenthalts. Meines Beduͤnkens wird damit dem Gedaͤchtniß die bequemſte Aushuͤlfe verſchaft. Ich nenne den vorhin beſchriebenen Falter die gemeine Rumina, (vulgarem) dieſen aber die ſuͤdliche, (auftralem). Nach unſeren Erfahrungen hat ſich der letztere noch nie dieſſeits des Rheins und der Rhone gezeigt. Von der Raupe und ihrer Futterpflanze haben ſich noch keine Nachrichten verbreitet. Vielleicht dürfen wir uns dieſe Vollſtaͤndig⸗ keit der Naturgeſchichte von den ſorgfaͤltigen Bemühungen des Herrn De Villers gleichfalls verſprechen. Ich habe nun den Unterſcheid beyder Gats tungen anzuzeigen. Wie ich ſchon erwaͤhnt, iſt an dieſem Falter der Form und der Umriß der Flügel von jenem betraͤchtlich verſchieden. Sie find um vieles breiter ges bildet. Der Rand der vordern iſt gleichlaufend gerundet, der an den Hin— terflügeln aber nur wenig gezaͤhnelt. Die Grundfarbe iſt von mehr erhoͤh— tem Gelb. Die ſchwarzen Flecken darauf haben faſt gleiche Sage und Geſtalt, wie die gemeine Rumina ſie hat. Sie ſind auf beyden Seiten der Vorder— flügel gleichfaͤrbig, und in einer faft uͤbereinſtimmenden Bildung angelegt. Die hochrothen Flecken, welche etwas ins weißliche oder roſenfaͤrbige zur Seite ſich verliehren, ſind breit, und geben dem Falter einen vorzuͤglichen Putz. Es find auf jeder Fläche vier derſelben vorhanden. Der letzte, gegen die Fluͤgelſpitze, iſt ſchrege in die Auge gezogen und in mehrere, von den durchlaufenden Sehnen getheilt. Zuweilen iſt nur ein einzelner da. Den weiſſen Flecken dieſer Fluͤgel hat die gemeine Rumina nicht. Der Rand iſt in kurze, kappenfoͤrmige Zuge gefaßt. Dorten find fie ſpitzig und lang. Den betraͤchtlichſten Abſtand geben die Hinterfluͤgel noch an. Hier wird man nicht der winklichten Zuͤge gegen de Rand gewahr. Sie ſind hier mehr in geraden Linien, und zum Theil nur in flachen Kruͤmmungen gebildet. . In einer mit dem Rand gleichlaufenden Richtung zeigt ſich hier eine Reihe hoch» rother gerundeter Flecken. Sie find gegen die Grundfläche mit geraden Knien von ſchwarzer Farbe begraͤnzt. Auf der Unterſeite ſind ſie um etwas kleiner. Jener Falter mag fie in ſoitziger Form mit blauen Flecken, welche hier gaͤnzlich fehlen. Die weiſſen Mackeln find ſehr helle und glanzend: Die Abbildung iſt von einem der vollſtaͤndigſten Exemplare genommen. Es laſſen ſich die uͤbrigen Abweichungen in Vergleichung der auf der LIII. Tafel abgebildeten gemeinen Rumina leicht erkennen. Sie beduͤnken mich wenig, Fortſetzung der Tagſchmetteclinge. Q] 118 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theils. ſtens nicht fuͤr die Anzeige erheblich genug. Der Leib hat faſt gleiche Ge⸗ ſtalt und Farbe, ich bemerke aber nicht das Rothfleckigte auf der Unterſeite der Bruſt. Die Fuͤhlhoͤrner find von einerley Form, aber mehr geſchmeidig gebildet. Tab. LXXIII. Cont XXIII. Der hundert und neun und dreyßigſte europaͤiſche Tagſchmetterling. P. Nymph. Ph. Teſtudo. Der ſchwarze Schildkrotvogel. Fig. 1. Der weibliche Falter aus Ungarn. Fig. 2. Eine Abänderung deſſelben aus der Pfalz, Beyde von der Ober- und Unterſeite. Alis angulatis fulvis, primoribus ſupra maeulis dilatatis atris, inferioribus difco nigro. Rothbraune, mit ſchwarzen Flecken gezeichnete Falter wurden ſchon in den erſten Zeiten, wo man dieſe Geſchoͤpfe zu benennen angefangen, Schild— krotvoͤgel geheiſſen a). Die Aehnlichkeit der Farbe, die man ſich in dieſer Vergleichung gedacht, hatte die Veranlaſſung dazu gegeben. Ich lege hier in Abbildung einen Falter vor Augen, der in dem gleichfaͤrbigen Gewand dieſe Benennung vorzuͤglich verdient, wenigſtens kommt ſie dem Gedaͤchtniß naͤher zu ſtaͤtten. Er iſt eine ganz neue Erſcheinung. Nach dem erſten Exemplar, das ich erhielt, glaubte ich eine der ſeltenſten Ausarten des P. Polychloros vor Augen zu haben. Es erklaͤrte ſich aber in kurzem das eigene deſſelben. Es entdeckten ſich Originale in mehrerer Zahl, und die genauen Nachrichten, die mir zugleich durch die ſorgfaͤltigen Bemuhungen des Herrn Gerning mitgetheilt worden, haben mir davon die ſichere Beftättigung gegeben. Man hat ihn in Ungarn an verſchiedenen Orten gefunden. Der Falter der 1. Figur iſt von da— her, und zwar aus der Gegend von Ofen. Nach einigen Berichten iſt auch die Raupe und ihre Futterpflanze von der des P. Polyehloros verſchieden. Ich bin aber noch nicht vermoͤgend, genauere Nachricht von derſelben zu geben. Man hat dieſen Falter auch kurzlich in der Pfalz gefunden. Das wenig vers aͤnderte Exemplar der zweyten Figur wurde mit andern in der Gegend von Neuwied gefangen. Beyde ſind aus der beruͤhmten Sammlung des Herrn Gerning entlehnt. Ich habe in Vergleichung des P. Polychloros das eigene deſſelben kuͤrzlich zu zeigen. Der Falter der erſten Figur fuͤhrt eine regelmaͤßige Zeichnung. Man hat ihn in mehreren Exemplaren ganz uͤbereinſtimmend wahrgenommen. a) Papilio teſtudinarius. Teſtudo. Tortoiſe- ſhell - butterfly. Tortues. P. Nymph. Ph. Teftudo. Der ſchwarze Schildkrotvogel. 119 Kur die Grundfarbe der Oberſeite und den Ausſchnitt der Fluͤgel hat derſelbe mit dem Polychloros gemein. An letzterm iſt der Rand weniger ausge— ſchweift, und die hervorſtehenden Spitzen ſind kuͤrzer. Es ſcheint, die drey groͤſſeren Flecken gegen den Vorderrand der Oberfügel , fo wie die beyden kleineren an dem inneren, wären lediglich zuſammen gefloſſen. Allein fie haben eine mindere Breite, als die an dem P. Polychloros, und ziehen ſich mehr in die fange. In dem Zwiſchenraum der beyden mittleren Sehnen fehlen hier die zwey dem groſſen Schildkrotvogel ganz eigene Flecken. Der Rand iſt mit Fappenfdrmigen Mackeln von gelber Farbe bordirt, die jener nicht hat. Die Hinterftuͤgel find über die Haͤlfte mit ſchwarz überzogen, und nur gegen die Grundfläche, wo fie an jenem ſchwaͤrzlich find, mit dunk— lem rothgelb gefärbt. Man wird hier keine der blauen Flecken gewahr. Der Rand iſt vielmehr mit ganz eigenen mondfoͤrmigen Mackeln von gelber Farbe umzogen. Die Ulnterſeite beyder Fluͤgel hat einen braunen, ins rothe abſtechenden Grund. Die Grundfläche aber iſt ſchwarzblau, wie auch die laͤngſt des Randes ſich durchziehende Binde, gefarbt. Man bemerkt keine einzelne Flecken, noch ſo viele ſchwaͤrzliche Atomen, wie an jenem, darauf. Es mangelt der gelbe Punkt in der Mitte der Hinterfluͤgel, welchen man an dem bolyehloros niemalen vermißt. Abweichungen, die weſentlich ſind. Die Abänderung nach der zweyten Figur führe den unteren Rand der Vorderſtuͤgel in flachen Kruͤmmungen ausgeſchnitten. Vielleicht find fie nur in dieſem einzelnen Exemplar als einer Abaͤnderung auf dieſe Art gebildet. Der ſchwarze Flecken an dem inneren Rand iſt hier von dem naͤchſt daran liegenden getrennt. Auf der Flaͤche, die mehr helles hat, ſind noch einige verblichene Mackeln von blaſſem Gelb zu ſehen. Die Unterſeite iſt mehr roͤthlich, und weniger mit ſchwarzen ſchattirt. Man erblickt einige aſchgraue, mit dunklen Zügen begranzte Flecken darauf. Im übrigen kommt er mit erſtern ganz uͤberein. Doch ſcheint dies Exemplar eine beſondere Ausart zu ſeyn. Es iſt ein Männchen, erſterer Falter hingegen weiblichen Geſchlechts. Tab. LXXIII. Cont. XXIII. Eine Abaͤnderung des P. Pandora, (zu Tab. LVIII) Fig. 3. Der männliche Faller von beyden Seiten. Eine wiederholte Abbildung des P. Pandora möchte einigen meiner Leſer ſehr uͤberfluͤßig beduͤnken. Bey fo ſeltenen Gattungen aber, wo fo vieles ih 2 29 120 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theils. rer Naturgeſchichte mangelhaft iſt, und wo ſo leicht ſich Irrungen eraͤugnen, wird dieſes Verfahren mit Recht gefordert. Es find einige auf die Meynung gerathen, es ſeye die in dem Wiener Verzeichniß bemerkte Abart mit einfaͤrbiger Unterſeite der Unterfluͤgel eine ganz eigene Gattung. Ich habe ſie daher in Abbildung vor Augen zu legen. Es iſt das vollſtaͤndigſte Exemplar, und durch das friſche des Colorits ausnehmend verſchoͤnert. Ich habe es aber; mal aus der Sammlung des Herrn Gerning mitgetheilt erhalten. Es wurde ihm aus Ungarn geliefert. Wie ich vom Herrn von Senger be lehret worden, enthaͤlt ſich dieſer Falter auch in Tyrol. Sein Aufents halt ſind nur hohe Gebuͤrge. An dieſer Abaͤnderung iſt der vordere Rand der Oberfluͤgel mit der übrigen Fläche einfaͤrbig gelaſſen. Die Unterſeite iſt von ſehr erhöhtem roth. Auf dem hellgruͤnen Grund der Hinterflügel wird man keine ſchwaͤrzliche Atomen gewahr. Es ſind nur wenige ſilberglaͤnzende Flecken darauf zu ſehen. An verſchiedenen Exemplaren waren ſie kaum merklich. Tab. LXXIV. Cont. XXIV. Abaͤnderungen des P. Adippe. (Zu Tab. XVIII. XXVI. XIII. XL.) Fig. 1. Ein Männchen mit wenigen Flecken und ohne aͤugige Mackeln auf der Unterfeite der Hinterfluͤgel. Fig. 2. Deſſen Weibchen. Fig. 3. Ein Weibchen einer anderen Art. Fig. 4. Ein Weibchen mit rothbraunen Flecken auf der Unterſeite der Hinterfluͤgel. Tab. LXXV. Cont. XXV. Fig. 1. Eine andere Abaͤnderung des weiblichen Falters. Fig. 2. Eine Ausart des P. Niobe, mit weiſſen Flecken. Fig. 3. Eine andere Varietaͤt derſelben. Saͤmtliche Falter nach der Ober- und Unterſeite. In der mit dem P. Adippe und Niobe ſehr aͤhnlichen Bildung finden ſich verſchiedene Falter, wo unſere Erfahrungen es noch nicht zu entſcheiden vermochten, was Varietaͤt oder weſentliche Species iſt. Sie find nicht in jeden Gegenden vorhanden, man hat fie noch nicht in Paarungen angetrof— fen, bey einigen wur die Erziehung der Raupen gerade ſehr mißlich, und von den meiſten haben ſich noch keine entdeckt. Bey fo manchfaltigen Abweis chungen iſt die Anzahl der Arten betraͤchtlich. Man hat ſie in dunkler und heller Miſchung der Grundfarb. Die Flecken darauf zeigen ſich von unters ſchledener Groͤſſe. Einige der Fehlenden geben den Faltern ein ganz bes fremdendes Anſehn. Die ſonſt ſo weſentliche Reihe augenfoͤrmiger Mackeln der Unterſeite der Hinterfuͤgel zeigt fich bald mit ſilberglaͤnzenden Pupillen, bald ohne dieſelben in fünplen Punkten. Sie mangeln zuweilen, bey am P. Nymph. Ph. Adippe. 121 dern ſind fie mit braun oder ſchwarz in unterſchiedener Breite umzogen. Die Anzahl derſelben iſt nicht bey einem wie dem andern gleich. Die Grundfarbe der Unterſeite der Hinterfluͤgel findet ſich noch manchfaltiger in der Farbe angelegt. Man hat ſie von dem erhabenſten Gelb in unterſchie— denem Grad, in ein blaſſes Ockergelb verlohren, mit braunen, dunkelgelben und gruͤnen Flecken gezeichnet. Die ſich durchziehende Sehnen ſind von gleicher Verſchiedenheit. Einige haben fie auf eine auszeichnende Art ganz ſchwarz,, andere braun, bey vielen find fie kaum merklich. In dem koͤrperſichen Aus; maas des Falters iſt noch groͤſſere Mannichfaltigkeit da. Den betraͤchtlichſten Abſtand geben die ſilberglaͤnzende Flecken der Um terfeite der Hinterflügel. Sie find in ſehr ungleicher Anzahl, und in eben fo unbeſtimmter Gröffe vorhanden. Bey den meiſten Arten werden fie gaͤnz— lich vermißt. Sie ſind entweder nach der Grundfarbe einerley, oder mit dunklerem Gelb, in unterſchiedener Miſchung, gefaͤrbt. Dieſe Falter ſind es, denen der Herr von Linne eigentlich den Namen P. Niobe beygelegt hat. Sie wurden von einigen lediglich fuͤr zufaͤllige Abaͤnderung erklaͤrt. Man hatte behauptet, ſede Art fuͤhre, nach beyden Geſchlechtern, die Unterſeite bald einfarbig gelb, bald mit ſilberglaͤnzenden Flecken verſchoͤnert. Dieſe Verſchiedenheit aber ſcheint mehr weſentlich zu ſeyn. Es hat ſich doch nie eine Aglaia oder Lathonia entdeckt, welche ſtatt der ſilbernen Flecken nur gelbe gehabt. Die letztere Farbe iſt der Cinxia, der Pilofella, und anderen ahnlichen Gattungen wiederum ſo eigen, daß man nie einen metalliſchen Putz an denſelben gefunden. Sind Species hierinnen ſo weſentlich verſchieden, ſo findet auch bey dieſen Arten gleiche Wahrſcheinlichkeit ſtatt. Es hat nur an genauen Unterſuchungen bisher gemangelt. Dies ſind die Schwierigkeiten, welche ſich in Berichtigung dieſer Falter eraͤugnen. Um damit ins Reine zu kommen, blieb mir das einzige Mittel übrig, die vorzuͤglichſten Arten derfel, ben in genaueſter Abbildung vorzulegen. Ihre Berichtigung hat eben den Werth, als die Entdeckung neuer Gattungen haben a). Es iſt hierinnen gemeinſchaftliche Hilfe noͤthig. Erfahrene Kenner, welche dieſe Arten in ih⸗ ren Gegenden haben, werden die weiteren Entdeckungen dann um ſo gemein— nuͤtziger machen. Sie koͤnnen hier Vergleichungen angehen, und nach Maasgabe derſelben die richtige Beſtimmung treffen. Vielleicht finden wir bald dieſe Verwirrungen auseinander geſetzt. Ich muß die, in der Wahl einer groſſen 12 30 a) Lin. Phil. bot. p. 248. f. 3172. „Va- re, non minoris eſt, quam fpecies ſub rietates diverſas ſub ſua ſpecie collige- ſuo genere collocare, , X 122 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theils. Anzahl, ausgeſuchte Falter genauer beſchreiben. Sie wurden mir durch die Guͤte des Herrn Gerning, in deſſen Sammlung ſich ſämtliche Originale finden, abermalen verſchaft. Die Falter nach der erſten und zweyten Figur find unſtrittig ganz eis gene Arten. Es finden ſich beyde Geſchlechter hier vorgeſtellt. So haͤufig der P. Adippe in unſeren Gegenden it, fo haben wir ihn doch nie in dieſer Anlage der Farbe und Zeichnung der Flecken gefunden. Die Exemplare der vorliegenden Abbildung ſind aus der Gegend von Regensburg. Man hat ſie auch von gleicher Art bey Frankfurt am Mayn gefunden. Eine Grundfarbe von hellen orangegelb, das in einerley Miſchung ſich auf der Flache verbreitet, macht fie vor andern ſchon kenntlich. Die ſchwarzen Füge find hier ſehr ſchmal, die Flecken aber erſcheinen in ſehr verkleinertem Maas. Der Rand iſt mit feis nen Linien, und nicht von der Breite, wie fie andere haben, gefaumt. Der Unterſeite der Hinterfluͤgel mangelt jene aͤugige Fleckenreihe. Es ſind davon kaum einige Spuren wahrzunehmen. Doch habe ich auch verſchiedene Exemplare verglichen, wo ſie wuͤrklich, wie an dem Weibchen, das ich jetzt zu beſchreiben habe, vorhanden geweſen. Im uͤbrigen aber hat ſich nicht die mindeſte Abwei— chung gezeigt. Die zweyte Figur, oder das Weibchen, unterſcheidet ſich durch die mehr in die Länge geſtreckten Flügel. Die Grundfarbe iſt etwas dunkler, der Rand aber ſchwaͤrzlich angeflogen. Die Flecken der Vorderfluͤgel ſind meiſtens eckig gebildet, und von vorzuͤglicher Groͤſſe. Hier find die vier aͤugi⸗ gen Punkte auf der Unterſeite der Hinterftuͤgel in gewoͤhnlicher Lage vorhanden. In Vergleichung vieler Exemplare habe ich einige Abweichungen, die mir aber ſehr zufällig bedünfen, wahrgenommen. Eine der vorzuͤglichſten nach beyden Geſchlechtern habe ich auf der folgenden LXXVI. Tafel, nach der 2ten und sten Figur, beygebracht. Wie dorten die Abbildung erweißt, find die ſchwar— zen Flecken daran um vieles groͤſſer. Sie find in der Mitte der Flügel, zwi— ſchen den Sehnen, deren Naum fie füllen, gänzlich zuſammen gefloſſen. Man hat ſie in dieſer uͤbereinſtimmenden Zeichnung oͤfters gefunden. Sollten ſie wiederum eigene Racen ſeyn? Werden wir auch je dieſe Verwirrungen ins Reine zu bringen vermögen ? Der Falter nach der dritten Figur giebt abermal von erfteren ganz eigene Verſchiedenheit an. Er iſt weiblichen Geſchlechts. Von dem Maͤnn— chen aber bin noch nicht vermoͤgend, das Gewiſſe zu ſagen. Die Auſſenſeite kommt nach der Grundfarbe und Anlage der Flecken dem Falter der zweyten Figur am naͤchſten. Das Gelbe iſt um vieles heller, und die Flecken ſind P. Nymph. Ph. Adippe. 123 mehr gerundet. Die Reihe derſelben in der Mitte der Hinterflügel mangelt faſt gaͤnzlich. Die Unterseite hat einen etwas ſchmutzig gelben Grund, ohne ſilberglaͤnzende Mackeln. Nur die augenförmigen Flecken führen in der Mitte der Sehſtrahlen dieſen metalliſchen Putz. Sie ſind mit dunklem Braun um— zogen, und ſtehen auf einer roſtfaͤrbigen Binde. Die Einfaſſungen des Ran— des, und die kappenfoͤrmigen Linien ſind von blaſſem gruͤn. Etliche Flecken von dieſer Farbe zeigen ſich auch in der mittleren Fläche. Ich habe in eini— gen Exemplaren wiederum Abweichungen von dieſem Muſter bemerkt. Es war die Unterſeite der Hinterfiügel, in einer Miſchung von ſehr erhoͤhetem ſaffrangelb ganz einfaͤrbig bemahlt, und die roſtfaͤrbige Binde fehlte daran. Die aͤugige Fleckenreihe hingegen zeigte ſich gar nicht veraͤndert. Nach der vierten Figur lege ich eine andere dieſer Arten vor Augen. Die Grundfarbe iſt von ſehr friſchen rothgelb, und dunkler als wir ſie an irgend einigen dieſer Falter geſehen. Die Flecken ſind dichte beyſammen, und im Verhältniß des koͤrperlichen Umfangs der Flügel ſehr groß. Der Grund der Unterſeite der Hinterfügel iſt hellgelb, und die ſilbernen Flecken zeigen ſich in gröfferer Zahl. Es findet ſich noch eine fünfte augenfoͤrmige Mackel, mit ſilberglaͤnzenden Sehſtrahl, in der Mitte derſelben. Sie ſind mit dunk— lem, in die Fläche verlohrenen Rothbraun umzogen. Von gleicher Farbe zeis gen ſich gegen die Grundfläche noch einige Flecken. Dieß zuſammen genom— men, giebt dem Falter eine ganz eigene Bildung. Zu welchen Männchen ders ſelbe gehoͤrt, kan ich zur Zeit noch nicht entſcheiden. 5 Auf der folgenden LX XV. Tafel habe ich noch ein Paar dieſer Varietaͤ⸗ ten beygebracht. Ihre Anzeige gehoͤrt in der Ordnung bieher. Die erſte Figur giebt die Abbildung eines Weibchens an. Es iſt nicht Ausart irgend eines der erſtbeſchriebenen Falter; die genaueſte Uebereinſtimmung verſchie— dener Exemplare, die ich damit verglichen, kan dies uͤberzeugend belehren. Es haben die Flecken der Oberſeite eine ſehr veränderte age. Die vothgelbe Grundfarbe iſt minder helle, fie fallt mehr dunkel, etwas bräunfich aus. Die Einfaſſungen des Randes ſind ſehr breit, mit ſchwarz, ſo wie die Grundfläche ſelbſten, gefärbt. Auf der Unterſeite der Hinterflügel zeigen ſich auf dem gruͤnen Grund verſchiedene blaßgelbe und orangefarbene Flecken Hier find die augenfoͤrmigen Mackeln mit filberglanzenden Pupillen, in vollſtaͤndiger Reihe zu ſehen. Das dieſer Art zugehörige Männchen habe ich noch nicht ken— nen gelernt. Die zweyte Figur der XXV. Tafel giebt eine gleiche erhebliche Abaͤn— derung, und zugleich eine der ſeltenſten Ausarten zu erkennen. An ſich iſt es 124 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theils, derjenige Falter, den ich unter dem Namen P. Niobe ſchon auf der XVIII. Tafel, Fig. 4. in Abbildung geliefert. Ich habe dorten erwähnt, daß die Unterſeite ſilberglaͤnzende Flecken führt. Hier iſt nach einem Original die ges naueſte Abbildung davon zu ſehen. An dieſer Art iſt die beſondere Abweichung merkwuͤrdig, welche die Oberſeite der Vorderffuͤgel zu erkennen giebt. Wir haben ſie in dieſer Farbe bey Perlenmutterfaltern noch niemalen geſehen. Es zeigen ſich gegen die Fluͤgelſpitzen verbreitete Flecken von hellem weiß. Die Schuppen find in ihren vollſtaͤndigen Reihen darauf vorhanden. Der P. Trivia, Tab. XXXVII. Fig. 3. p. 349. giebt zwar ein ähnliches Beyſpiel unter allen Frit, tilineier Faltern, weiche ein gleiches Weiß auf ihrer Oberflaͤche führen, bier aber iſt es wuͤrkliche Ausart. Nach welchen Geſetzen ſich dieſes eraͤug⸗ get, iſt nicht zu beſtimmen. Es wurde dieſer Falter in der Gegend von Frank⸗ furt gefunden, von da ich ihm aus der Sammlung des Herrn Gerning erhalten. Nach der dritten Figur dieſer LXXV. Tafel habe ich noch eine Varietät vorgeſtellt, die unſere Aufmerkſamkeit verdient. Nach genaueſter Unterſu⸗ chung iſt es noch nicht ganz entſchieden, was der P. Niobe iſt. Herr von Linne bat lediglich einen dem P. Adippe gleichenden Falter, der auf der gelblichen Unterſeite der Hinterfluͤgel, auſſer den Pupillen der aͤugigen les ckenreihe, nichts ſilberglaͤnzendes hat, mit dieſem Namen bezeichnet. Dieſe Charactere koͤnnen ſich auf verſchiedene Falter zugleich beziehen. Die Arten, welche auf der XVIII. XX VI. und LXXIV. Tafel Fig. 3., fo wie in dieſer LX KV. nach der 1. Figur beygebracht worden, wären fir nach ſaͤmtlich dem P. Niobe beyzuzaͤhlen. Sie fuͤhren ihre Unterſeiten nach dieſen Merkmalen gezeichnet. Sie ſind Maͤnnchen, nur der Papilio dieſer LX XV. Tafel, Fig. 1. iſt weiblichen Geſchlechts. Vielleicht i® der, ſelbe der Sexus des auf der XX VI. Tafel, Fig. 4. abgebildeten Falters. Der Name Niobe ſcheint ſonach dieſer Art allein eigen zu ſeyn. Es kommt auf Erfahrungen an, daß wir hier Abarten und eigene Gattungen ſondern lernen. Dahin iſt dieſe Berichtigung nothwendig verſpahrt. Die nach erwaͤhnter dritten Figur der LXXV. Tafel abgebildete Art nimmt ſich in Vergleichung aller übrigen vorzuͤglich aus. Nach der Groͤſſe iſt dieſer Das pilio der Kleinſte unter denen, die mit ihm die naͤchſte Aehnlichkeit haben. Unter einer betraͤchtlichen Anzahl hatte ich die genaueſte Uebereinſtimmung bemerkt. Doch fanden ſich einige, die wieder etwas veraͤndertes zu erkennen gegeben. Die dunkelgelbe Unterſeite der Hinterfluͤgel war bald heller, bald mit weniger braus nen Flecken bemahlt. Einige Mackeln führten etweſchen ſilbernen Glanz. Ich habe P. Nymph. Ph. Adippe. 135 habe zum Muſter ein Exemplar gewaͤhlt, das ſie am dunkelſten hat. Die Oberſeite führe zur Grundfarbe ein ſehr erhöhtes Rothgelb. Die ſchwarzen Flecken darauf haben eine etwas veraͤnderte Lage. Es laͤßt ſich das Abwei— chende derſelben, in Vergleichung der erſtbeſchriebenen Arten leicht erkennen. Bey dem Gewirre, wo die Natur uns noch keine Auskunft gezeigt, ſind dieſe Abbildungen zur Probe genug. Sie beduͤnken mich, zu Unterſuchun— gen hinreichend zu ſeyn. Durch die gemeinſchaftliche Unterſtuͤtzung erfahre⸗ ner Kenner darf ich mir naͤhere Aufklaͤrung ſicher verſprechen. Es iſt dies bereits in ähnlichen Fallen ſchon vielfältig geſchehen. Ich werde nicht um terlaſſen, meinen Leſern das ergiebige einer fo erwarteten Berichtigung mit, zutheilen. Tab. LXXV. Cont. XXV. Fig. 1. Abaͤnderung des P. Adippe. Fig. 8. Cine dergleichen. Fig. 3. Abaͤnderung des P. Niobe. Sind ſaͤmtlich in dem vorſtehenden S. 123. u. d. f. befchrieben. Fig. 4. Das Männchen des P. Chloris. (Zu Tab. XLIV. pag. 372.) Das Männchen des P. Chloris habe ich noch beyzubringen für noͤthig erachtet. Es ſind dadurch die eigenen Gattungsrechte dieſes Falters um ſo gewiſſer entſchieden. An ſich iſt der weibliche Falter weniger, als der maͤnn— liche, ſelten. Er unterſcheidet ſich vorzuͤglich von auſſen, durch die Hoͤhe der rothgelben Farbe der Fluͤgel. Auf der Unterſeite iſt das Roſenfaͤrbige um ſo ſchoͤner, und das Gelbe gegen die Grundflaͤche noch mehr erhoͤht. Die Reihe der augenfoͤrmigen Flecken find kleiner, aber nach der Groͤſſe ſelbſten unter ſich kaum merklich verſchieden. In den Papillons d' Europe hat der, ſelbe den Namen der Grande Violette, zum Unterſcheid der Petite Violette, (P. Dia) erhalten a). Die roſenfarbene Binde hatte Herr Ernſt zu dun— kel, und an dem Maͤnnchen zu ſchmal gezeichnet. Tab. LXXVI. Cont. XXVI. Der hundert und vierzigfte europaͤiſche Tagſchmetterling. P. Nymph. Ph. Ino. Die Ino. Fig. 1. Der maͤnnliche, Fig. 2. der weibliche Falter. Beyde von der Ober- und Unterſeite. Naturf. VI. pag. 19. nr. 5. P. Ino. Tab. 1. Fig. 3. 4. Alis dentatis fulvis nigro punctatis, inferioribus ſubtus flayis, ſerie ocellorum fim- plici in faſcia interrupta rubeſcente. a) II. Ch. Pl. XV. nr. 20. Fig. a. b. c. pag 56. Fortſetzung der Tagſchmetterlinge. [R) 126 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theils. So ſpaͤte bin ich erſt vermoͤgend, dieſen laͤngſt bekannten Falter in Abs bildung vorzulegen. Herr von Rottemburg bat bereits vor 6 Jahren, in obenangezeigten Stuͤck des Naturforſchers, denſelben beſchrieben, und zugleich die Abbildung davon geliefert. Man hat ihn nachgehends mit verſchiedenen aͤhnlichen Gattungen verwechſelt. Meine Bemuͤhung, die Originale verglei⸗ chen zu koͤnnen, war zeither fruchtlos geblieben. Nothwendig hatte ich dahin ſo lange Anſtand zu nehmen. Die unermuͤdeten Verwendungen des Herrn Gerning haben mir endlich auch da die beſte Aushuͤlfe verſchaft. Ich habe aus deſſen vollſtaͤndigen Sammlung beyde Geſchlechter dieſer Gattung erhals ten. Sie ſind nach den Originalen in genaueſter Abbildung hier vorgeſtellt. tan hat dieſe Gattung in unſeren fränkiſchen Gegenden noch nicht ents deckt. Seine eigenen Wohnplaͤtze find ſelbſten nicht genugſam bekannt. Er wird aus Wien zu uns gebracht, und er ſoll fi) auch, wie Herr von Rot— temburg meldet, in der Gegend von Klemzig bey Zuͤllichau, und in Lands— berg an der Warthe, enthalten a). Auch die Gegend von Braunſchweig bringt denſelben, wie ich berichtet werde, hervor. Beyde Geſchlechter ſind unter ſich von auſſen wenig verſchieden. Das Weibchen hat lediglich eine dunklere Anlage der Grundfarbe, mehr ſchwaͤrz⸗ liches auf der Oberfläche, einen ſtaͤrker verbreitern Saum, und etwas laͤnger geſtreckte Fluͤgel. In Vergleichung mit andern aͤhnlichen Faltern kommt er dem P. Chloris und Arfilache ſehr nahe. Er ſcheint unter beyden die mitt, lere Gattung zu ſeyn. Ich uͤbergehe die Vergleichung der Auſſenſeite, die ſich aus der Abbildung ſchon deutlich ergiebt. Bey Fritillarien Faltern iſt das eigene dieſer Anlage in kaum merklichen Kleinigkeiten zu ſuchen. Es kan ohne Weit⸗ laͤuftigkeit nicht angezeigt werden, ohngeachtet ſchon fluͤchtige Blicke den Abs ſtand belehren. Nach der Unterſeite iſt mehr charakterifirendes da. Die Grundfarbe fuͤhrt ein einfaͤrbiges Gelb. Einige Flecken darauf haben eine dunklere Miſchung dieſer Farbe, die Sehnen aber ſind mit Braunem uͤberzogen. Durch die Mitte, doch naͤher gegen dem Rand, ziehet ſich eine Binde von unterbrochenen roſenrothen und einzeln ſtehenden Flecken. Auf dieſer iſt eine Reihe augenfoͤrmiger Punkte angebracht. Sie fuͤhren weiſſe Pupillen, und ſind mit ſchwarzen Einfaſſungen begraͤnzt. Gegen den Rand der Vorderfluͤgel, und an der Endſpitze derſelben ſtehen noch ein paar einzelne Flecken von weiſſer Farb. Das Männchen hat fie heller, fo wie auch die rofenfarbene Binden ſich dunk— ler, als an dem Weibchen, zeigen. An der Spitze der Vorderfluͤgel wird man ein paar augenfoͤrmige, doch ſehr verblichene Punkte gewahr. a) Naturf. am oben angeführten Ort. P. Nymph. Ph. Hecate. Die Hecate, 127 Tab. LXXVI. Gont. XXVI. Ausarten des P. Adippe. Fig. 1. Ein männlicher, Fig. 2. ein weiblicher Falter. Von der Ober- und Unterſeite. Beyde find in vorſtehen den pag. 122, bereits beſchrieben. Der hundert und ein und vierzigſte europaͤiſche Tagſchmetterling. P. Nymph. Ph. Hecate. Die Hecate. Fig. 1. Der maͤnnliche, Fig. 2. der weibliche Falter. Syſtem. Verz. der W. Sch. pag. 179. nr. 3. Rothgelber zwepfach punktirter Falter. P. Hecate. Unbek. R. Goͤtzens Ent. Beytr. III. Th. I. B. p. 366. Die zwey fach punktirte Hecate. Alis dentatis fulvis nigro punctatis; inferioribus fubtus luteis fulvo maculatis, ve- nis nigris reticulatis, ferie duplici ad marginem punctorum nigrorum, Es kommt dieſer Falter dem P. Ino ſehr nah. Die Oberſeite, hat auf ſer der ganz uͤbereinſtimmenden Grundfarbe, faſt gleiche Flecken, doch von minderer Groͤſſe, und in etwas veraͤnderter Ordnung. Nach der Unterſeite der Hinterfluͤgel hingegen iſt die Abweichung um ſo mehr betraͤchtlich. Ihre Flaͤche iſt gitterfoͤrmig, mit ſchwarzgefaͤrbten Sehnen und ſchregen Linien durchzogen. Einige Zwiſchenraͤume find mit Rothgelb ausgefüllt. An dem Rand ſtehet eine gedoppelte Reihe ſchwarzer Punkte, welche an der obern Fluͤgelſpitze zuſammen laufen. Dies iſt das weſentlichſte Merkmal, dadurch ſich derſelbe vor allen aͤhnlichen Arten kenntlich gemacht. Beyde Ge— ſchlechter, wie aus der Abbildung erſichtlich, ſind wenig unter ſich durch aͤuſſere Merkmale verſchieden. Es hat damit gleiche Bewandniß, wie mit dem P. Ino, man wird nur eine mehr duͤſtere Anlage an dem Weibchen gewahr. Auch dieſen Falter haben wir in unſeren Gegenden noch nicht entdeckt. Er kommt aus Oeſterreich, wo er ſich nicht ſelten gemacht. Die Abbildung iſt nach den vollſtaͤndigſten Originalen genommen, welche Herr Gerning mir zu uͤberſenden die Guͤte gehabt. Die freundſchaftlichen Nachrichten des Herrn von Senger in Inſpruck haben mich verſichert, daß er zuverlaͤßig derjenige Falter ſey, dem die Herren Verfaſſer des Wiener Verzeichniſſes vorſtehenden Namen beygelegt haben. [R 2] 128 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theils. Tab. LXXVII. Cont. XXVII. Der hundert und zwey und vierzigſte europaͤiſche Tagſchmetterling. p. Nymph. Ph. Ipbigenia Die Iphigenia. Fig. 1. Der maͤnnliche, Eig. 2. der weibliche Falter. Beyde von der Ober- und Unterſeite. Alis dentatis fulvis, maculis ſparſis nigris, inferioribus ſubtus flavis, faſciis duabus fulvis, ferie puctorum diſci nigra. Mit dieſem kleinſten, unter den Fritillarien Faltern ſehen wir abermal die betraͤchtliche Anzahl derſelben vermehrt. Von feiner Naturgeſchichte hinge; gen weiß ich zur Zeit nicht mehr, als das eigene feiner Gattungsrechte vorzu⸗ tragen. Er hat ſich in Oeſterreich neuerlich vorgefunden. Herr Gerning bekam ihn von da in feine Sammlung, woher ich denſelben zugeſchickt ers halten. Man hat ihn der Zeit öfters gefunden. Wir werden nach der Ans lage der Flecken das eigene einer Gattung leicht gewahr. Sie ſtehen in einer von andern ähnlichen Arten ganz veränderten tage. Die kappenfoͤr⸗ migen Einfaſſungen des Randes find von ganz abweichender Bildung. Die Flecken ſtehen einzeln, und in geringer Anzahl auf der Oberſeite vers theilt. Die Unterſeite der Hinterfluͤgel hat mit dem P. Didyma (Tab. XLI. und LXI.) das meiſte aͤhnliche gemein. Das Maͤnnchen Fig. 1. hingegen fuͤhrt nicht jene fleckigten Binden. In der Mitte ſteht ein ſchwarzgeſaͤumter ganz abgeſonderter Flecken. Die Punkte find ſpitzig, und nicht wuͤrflicht gebildet. Eine einzelne Reihe derſelben ziehet ſich auf dem gelben Grund ſchrege durch den Fluͤgel. An dem Weibchen Fig. 2. zeigen ſich laͤngſt des Randes kappenformige Züge von ganz eigener Bildung. Ich weiß, wie vielfaͤltig der P. Didyma, der ſich auch in hieſiger Gegend ſehr häufig. findet, in der Anlage der Flecken varlirt. Hier aber iſt das Abweichende allzubetraͤchtlich, um uns bey dieſen Falter eine Varietaͤt deſſelben zu denken. Doch iſt die Unterſuchung noch dahin verſpart, wohin wir fo vieles zu ſtellem genoͤthiget ſind. N Tab. LXXVII. Cont. XXVII. Eine Abänderung des P. Arhalia. (Zu Tab. XLVII. Fig. I. 2.) Fig. 3. Ein weiblicher Falter von beyden Seiten. Wir erblicken an dieſem Falter eine mit dem P. Athalia ſehr aͤhnliche Zeichnung. Die Unterſeite iſt auf die naͤmliche Art nach den gitterfoͤrmi— gen Zügen, wie an jenem, getheilt, und nach der Anlage der Flecken kaum P. Nymph. Ph. Gordius. r29) erheblich verſchieden. Die aufferordentliche Gröffe hingegen, das ſcheckigte der Auſſenſeite, welches die Abbildung auf das genaueſte zeigt, verſtellt ihn wiederum eben fo ſehr. Er iſt aus der Gegend von Frankfurt am Mayn, wo er keine ſonderliche Seltenheit iſt. Man hat ihn noch nicht in Paarung, entdeckt, um zu erfahren, ob deſſen Männchen einige Verſchiedenheit hat. Wir haben ſonach das Entſcheidende noch abzuwarten. Der P. Athalia kommt uns in ſo manchfaltiger Abweichung vor Augen, daß es wohl die 2 verlohnt, eine forgfältige Unterſuchung dahin zu verwenden. Tab. LXXVII. Cont. XXVII. Das Weibchen des P. Gordius, nach dem Original. XXX. Suppl. VI. Fig. 3. a. b.) Fig. 4. Ein weiblicher Falter, von der Ober- und Unterſeite. Nach zuverlaͤßigen Erfahrungen hat ſich endlich das Strittige ob dies fr Falter, Art, in Ausgleichung gebracht. Ich habe ſchon oben in deſſen Beſchreibüng die Anſtaͤnde wegen der Sulzeriſchen Kopie, erwaͤhnt. Die Vermuthungen, die ich dorten geaͤuſſert, haben ſich nun wuͤrklich beſtaͤttigt. „Hier iſt die genaueſte Abbildung dieſes naͤmlichen Falters, nach einem vollftäns digen Original. Ich habe es der Guͤte des Herrn Gerning abermal zu dan— ken, dem mit ſo ruͤhmlicher Sorgfalt auch hierinnen die Unterſtuͤtzung meiner Arbeit angelegen geweſen. Es iſt dieſer Falter aus der naͤmlichen Gegend, wo Sulzer den Seinigen fand. Man hat ihn der Zeit in Oeſterreich, von glei, cher Farbe und Zeichnung, entdeckt. Meine Leſer belieben nun jene Kopie mit dieſem Original zu vergleichen. Es wird daraus ſowohl das Uebereinſtimmen— de, als das, wo etwa der Kuͤnſtler durch eine zufällige Irrung wider Abs ſicht die Natur verſtellt, leicht erſichtlich. Die Fluͤgel ſind zu lang, und keinesweges fü ſpitzig gebildet. Herr Fueßli, der jenes Original geſehen, ſagt ſelbſten, daß er zu groß gerathen a). Er beſchreibt ihn mit dieſer Zeichnung auf das genaueſte uͤbereinſtimmend. Die ſchwarzen Flecken find zu ſehr vers. groͤſſert, fie ſtehen auch nicht in fo gleichfoͤrmigen Reihen. Ihre age iſt et— R 3] (Zu Tab: a) Entom. Mag. I. B. II. St. p. 206. --- „P. Gordius. Die Sulzeriſche Abbildung von dieſem Schmetterling iſt etwas zu groß. gerathen; er hat ohngefehr die Groͤſſe vom P. Arion. Die Flügel ſind auf der obern Seite von einer glaͤnzenden Feuerfarbe; die Unterfluͤgel find etwas dunkler; die Baſis der: Dberfiügel it ſchwaͤrzlich ce. Die bey⸗ den Falter auf der XXXVIII. Tafel, Fig. Lu. a. I. b. beduͤnken ihm ſelbſten mit dem Gor⸗ dius fehr nahe verwandt zu ſeyn 130 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theils. was veraͤndert, ſie kommt hierinnen der des gemeinen Hippothoe gleich. Die Grundfarbe der Oberſeite iſt feuerfaͤrbig und glaͤnzend, nicht ſo blaßgelb und helle, wie an jenem. Das uͤbrige belehrt die Abbildung genauer, als daß ich es anzuzeigen fuͤr noͤthig erachte. Nach uͤbereinſtimmenden Zeugniſſen, und denen damit verglichenen Exemplaren, iſt es erwieſen, daß dieſer P. Gorduis mit dem auf der XXXVIII. Tafel, nach Fig. 1. a. b. abgebildeten Falter einerley Gattung iſt. Die Maͤnnchen haben gleiche Grundfarbe und Zeichung. Nur die Weibchen ſind in dem Gemiſche des Dunkleren ihrer Flaͤche verſchieden. Sie ſind hierinnen eben ſo manchfaltig, als unſer gemeiner Hippothoe in dieſer Anlage der Farbe ſich zeigt. Wir beſitzen ſie in ſo betraͤchtlicher Groͤſſe, daß ſie dieſem beynahe gleich kommt. Die Grundfarbe aber iſt um vieles dunkler, und die Oberſeite der Hinterfluͤgel von ganz einfaͤrbigem braun. Man kan die ſchwarzen Flecken kaum mit Mühe darauf erkennen. Ihre Unterſeite hat eine mehr ins gelb lich fallende Grundfarb. Ich will, wenn es ſollte gefordert werden, eine Abs bildung beyzubringen nicht ermangeln. Sonſten weiß ich eben keinen weſent⸗ lichen Unterſcheid zu finden. Wir legen dieſer groͤſſeren Art den Namen P. Gordius bey. Vielleicht entdeckt fich ein ſtandhafter Charakter, der dieſe und unſere gemeine Art mehr weſentlich bezeichnet. Vielleicht hat auch die Raupe mehr eigenes, oder die Futterpflanze mehr naͤhrende Säfte, einen fo anfehnlis chen Wuchs zu bewuͤrken. Das Maͤnnchen war dem Herrn Sulzer damals noch nicht bekannt. Tab. LXXVIII. Cont. XXVIII. Der hundert und zwey und vierzigſte europaͤiſche Tagſchmetterling. P. Pl. K. Dorus. Der Dorus. Fig. 1. Der Papilio von beyden Seiten. Alis integerrimis fuperioribus fupra fuſceſcentibus, ocello unico (ſaepe 2. 3. ); infe. rioribus utrinque flavis, ocellis ſupra quatuor coecis, fubtus ſenis pupillatis. Ich habe dieſen in ſo aͤhnlicher Bildung mit dem P. Hero gezeichneten Falter, durch die Guͤte eines Freundes, des Herrn De Villers, neuerlich erhalten. Er entdeckte denſelben auf den Gebuͤrgen von Languedoc im abge, wichenen Jahr a). Dorten zeigt er ſich zwar in nicht betraͤchtlicher Menge, a) Nach einigen genaueren Nachrichten phäe beygebracht, eine Irrung zu verbeſſern. habe ich hier, wegen Angabe des Vaterlandes Er iſt nicht aus Paris, ſondern von Antibes eines Falters, den ich auf der LXVII. Tafel, in der Provence. Er enthaͤlt ſich auf den Cont. XVII. Fig. 11. unter dem Namen Pafi. Pyrenaͤen. P. Pl. R. Dorus. Der Dorus. 13 1 doch in einer mit dieſem Muſter ganz uͤbereinſtimmenden Zeichnung. Wir haben ſonach keinesweges eine Ausart vor uns, ſondern eine ganz eigene Gat— tung. Der Abſtand von jenem beduͤnkt mich ſehr betraͤchtlich zu ſeyn. Er iſt etwas kleiner, und in dem Umriß der Flügel um vieles geſchmeidiger ges bildet, als der P. Hero. Die Grundfarbe der Auſſenſeite der Vorderfluͤgel iſt nur wenig mit Braunen angeflogen, fie iſt mehr mit Okergelb gemiſcht. An jenem Falter hingegen iſt ſie ganz ſchwaͤrzlich braun. An der Fluͤgelſpitze ſtehet ein Aug, und daneben zwey kleinere. Letztere ſind nicht beſtaͤndig vorhanden. Auf der Unterſeite iſt nur ein einzelnes da, und dieſes fuͤhrt eine weiſſe Pupille. Hier iſt die Grundfarbe von hellem Gelb, auf welcher eine blaſſe Binde, mit ſilberglaͤnzenden Saum, wie an jener Art zu ſehen. Die Oberſeite der Hinterfluͤgel iſt nach dem Rand mit einer ſchwarzen Einfaſſung, welche ſpitzwinklichte Ecken bildet, umzogen. Die mittlere Flaͤche aber iſt ganz hellgelb gelaſſen. Die vier Augen, denen auch hier die Pupillen mangeln, ſind kleiner, und ſtehen in einer mehr einwaͤrts gebogenen Kruͤmmung. Auf der gleichfarbigen Unterſeite haͤlt die weiſſe Binde eine gerade Richtung, ſchrege durch den Fluͤgel. In gleicher Breite ſtehen unter derſelben fuͤnf kleinere Augen, mit weiſſen Sehſtrahlen verſehen. Das ſechſte zur Seite der Ober, fluͤgel iſt durch die weiſſe Binde von den uͤbrigen abgeſondert. Dies wird man an dem gemeinen P. Hero nicht gewahr. Auch die Linie von bleyfaͤr— bigem Glanz iſt hier nicht, wie bey jenem, mit dem Rand gleichlauffend, ſon— dern mehr kappenfoͤrmig gezogen. Der Hinterleib iſt nach der Farbe gleichfalls verſchieden, er iſt nicht ſchwarz, ſondern mit Gelbem bemahlt. Der ganze Bau dieſes Falters kommt dem des P. Pamphilus am naͤchſten. Nach der Mythologie war Dorus ein Bruder des Pamphilus, und von daher habe ich die Benennung geborgt. Tab. LXXVIII. Cont. XXVIII. Der P. Melampus, nach dem Original. (Zu Tab. XXXI. Suppl. VII.) Fig. 2. Der Papilio von beyden Seiten. Pap, d’Eur. II. Cah. p. 85. Tab. XXIV. nr. 48. a. b. Le petit negre a bandes fauves. Von dieſem Falter find mir, ſeitdem ich jene Kopie beyzubringen ver; muͤßigt geweſen, verſchiedene Originale zu Handen gekommen. Er enthaͤlt ſich auf den Gebuͤrgen der Provence ſehr haͤufig. Man hat ihn auch in Un, garn und Steuermarf ſchon laͤngſtens entdeckt. Ich ſehe mich genoͤthigt, eine wiederholte Abbildung hier vorzulegen, da jene nicht die genaueſte Ueberein⸗ 132 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theile, ſtimmung beſitzt, ſo richtig auch dieſelbe nach der Zeichung des Herrn Fueßli iſt genommen worden. Die Herren Verfaſſer der Pap. d' Europe haben ihn nach einer in den weſentlichen Merkmalen uͤbereinſtimmenden Zeichnung bereits beygebracht, aber fuͤr eine neue und noch nicht beſchriebene Gattung erklaͤrt a). In der That iſt auch die Abweichung ſehr betraͤchtlich. Dorten fuͤhren die Hinterfluͤgel zugleich, wie die vordern, eine roſtfaͤrbige Binde mit verblichenen Augen, laͤngſt des Randes. Dieſe mangelte gaͤnzlich in den Exemplaren, die ich damit verglichen. Ich bemerkte an einigen zwey ſehr fein angelegte Punkte auf der Oberſeite der Hinterffuͤgel, und dieſe halte ich für die Männchen. Damit ſtimmt auch die Abbildung in den Papillons d’Eur. überein. Nur beduͤnkt mich, ſind ſie dorten zu groß, und auch die roſtfaͤrbige Binde zu ſehr begraͤnzt. Letztere iſt uͤberdieß mit allzuerhoͤhtem Rothgelb angelegt. Ich finde ſie mehr in die Fläche verlohren, und nie fo helle. Nur zwey einzelne Punkte ſtehen in der Mitte derſelben, gegen die Spitze des Fluͤgels. An dem Falter des Herrn Fueßli aber ſind ſie in gleicher Reihe auf beyden Seiten laͤngſt des Randes zu ſehen. Ich würde ihn ſelbſten nicht für einerley mit vorliegendem Falter gehal⸗ ten haben, wenn mich nicht einſtimmende Zeugniſſe davon verſichert haͤtten. Einige Exemplare hatten die Unterſeite der Hinterfluͤgel mehr aſchgrau gefaͤrbt, und von dieſen vermuthet Herr Fueßli ſelbſten, fie möchten vielleicht Geſchlechts⸗ verſchiedenheit ſeyn. Herr Gerning fand dieſen Falter bereits im Jahr 1766. auf einer Reiſe in die Schweitz, im Oberhoßſythal des Berner Kantons. Tab. LXXVIII. Cont. XXVIII. Das Maͤnnchen des P. Philorenus. (Zu Tab. LIV.) Fig. 3. Der Papilio von beyden Seiten. Das Männchen des P. Philoxenus habe ich zwar nach den geringen Abs ſtand von deſſen Weibchen bereits hinreichend beſchrieben. Dennoch habe ich mich vermuͤßigt geſehen, eine Abbildung hier beyzufuͤgen. Er kommt uns oͤfters in ſehr veraͤnderter Geſtalt vor Augen, wo man faſt eine eigene Gattung nach den erſten Anblick vermuthet. Der Papilio nach vorliegender Zeichnung dienet zur Probe. Er hat ſo viel eigenes, daß er bekannter zu werden verdient. Sein Aufenthalt ſind bergige Gegenden bey Wohnſiedel, und er wurde daſelbſt auf Wieſen in mehrerer Zahl gefunden. Er hat ſich auch in unſeren Franken, in der Gegend bey Wilhermsdorf, in zahlreicher Menge gezeigt. Die Weibchen ſind a) Pap. d Eur. am obenangeführten Ort. „Aucun Abts ven a fait mention. , P. Nymph. Ph. Pamphilus. 133 ſind von dem, das ich auf der LIV. Tafel vorgeſtellt, im mindeſten nicht ver, ſchieden, wenigſtens iſt bey einigen die Abweichung nicht ſonderlich betraͤchtlich. Hier hat die Grundfarbe der Auſſenſeite ein dunkles Okergelb, und die dunkelgraue Einfaſſung des Randes iſt ſehr breit in die Flaͤche verlohren. Auf den Vor— derfluͤgeln erblickt man zwey Augen ohne Pupillen, und an den Unterfluͤgeln zeigen ſich drey derſelben. Auf der Unterſeite ſind dieſe Zierrathen in auszeich— nender Groͤſſe wahrzunehmen. Sie find ſich einander beynahe gleich. Sie fuͤhren ſaͤmmtlich einen weiſſen Sehſtrahl in der Mitte. Neben dem erſten Aug der Vorderflügel ſtehet noch ein kleineres in einem gelblichen Ring, und gegen die untere Fluͤgelſpitze iſt noch ein drittes wahrzunehmen. Es ſind dies aber Zuſaͤtze, die nicht jede Exemplare beſitzen. Die Grundfläche der Hinterfluͤgel iſt ein ſehr dunkles braͤunliches Grau, mit etwas Grünen Ts termengt. In der Mitte, naͤchſt dem erſteren Aug, ſtehet ein einzelner Fle— cken von weiſſer Farb, ſtatt der verlängerten Binde, welche ſonſten die Weib⸗ chen haben. Tab. LXXVIII. Cont. XXVIII. Eine Ausart des P. Pamphilus. (Zu Tab. XXI.) Fig. 4. Der Falter von der Ober- und Unterſeite. Man hat dieſen Falter in der Gegend von Frankfurt am Mayn in mehr rerer Anzahl gefunden. So hat mich Herr Gerning verſichert, durch def ſen Guͤte ich das Original der vorliegenden Abbildung erhalten. Zur Beſtim— mung einer eigenen Gattung aber, fuͤr welche man denſelben erklaͤrt, erſehe ich die Merkmale nicht, die dazu weſentlich ſind. Es iſt lediglich die Farbe daran veraͤndert. Anſtatt des Okergelben und des braͤunlichen Grundes der Unter— ſeite der Hinterflügel iſt hier die ganze Fläche mit einem gelblichen Weiß überzogen. Der Rand und die uͤbrigen Zeichnungen find ſehr blaß, jedoch in der naͤmlichen Anlage, wie bey der gemeinen Art. Wir zehlen ihn ſonach unter jene Ausarten, von denen ich ſchon vorhin einige Muſter beys gebracht habe. ö Tab. LXXVIII. Cont. XXVIII. Das Weibchen des b. Hippothoe. (Zu Tab. XXII. XXXI. Fig. 39 Fig. 5. Der Falter von beyden Seiten. Ich habe der Abaͤnderungen des P. Hippothoe, und deren Strittigkeiten bereits oben erwähnt. Hier iſt die Varietät des Weibchens, welche ich beyzu⸗ Sortſebuna der Tagſchmetterlinge. S 134 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theils. bringen verſprochen a). Es nimmt ſich durch die Groͤſſe des Körpers, und das mehr verbreitete Rothgelb der Oberſeite der Vorderfluͤgel vor andern aus. Gemeiniglich bemerkt man auf der ganz braunen Flaͤche nur wenig verloh— rene Flecken dieſer Farbe. Wir ſind in Berichtigung dieſer Arten noch nicht ganz ins reine gekommen. Es werden dazu noch mehrere Erfahrungen ers fordert. Ich habe jetzt das Zerſtreute zu ſammlen, wodurch ſich nähere Aufs klaͤrungen ergeben. Meine Leſer werden einſtens dafuͤr ſchadlos gehalten, wenn ich in der Folge, nach einem ſyſtematiſchen Verzeichniß, den vollſtaͤn— digen Zuſammentrag in gehoͤriger Ordnung beybringen werde. Dahin ſind auch verſchiedene Berichtigungen, und die Anzeige der Nomenclatur neuerer Schriftſteller, verſpart. Tab. LXXVIII. Cont. XXVIII. Das Weibchen des P. Hipponoe. (Zu Tab. LXII.) Fig. 6. Der Papilio von der Ober- und Unterſelte. Nach der oben beygebrachten Berichtigung 5) iſt dieſer Falter das aͤchte Weibchen des P. Hipponoe. Die Unterſeite kommt nach der Anzahl und Lage der aͤugigen Flecken mit der, wie es das tännchen hat, gänzlich überein. Die Grundfarbe der Oberfluͤgel iſt gelb, gegen den Rand ins Graue verloh— ren, an den Unterfluͤgeln hingegen mehr okerfaͤrbig, als 1 angelegt. Die Auſſenſeite fuͤhret ein Braun, ohne den mindeſten e Die ſchwar⸗ zen Flecken ftehen auf den Oberflügeln in der naͤmlichen Lage, wie auf der untern, doch ſind ſie nicht ſo deutlich begraͤnzt, ſondern mehr verlohren. Naͤchſt an dem Rand zeigt ſich eine Reibe verblichener Mackeln von gilbli— cher Farbe. Einige Exemplare haben daneben, wie auf den Hinterfluͤgeln, eine Reihe blauer Flecken. Mein Original iſt aus der Gegend von Frankfurt am Mayn, wo ſich dieſe Gattung, wiewohl in keiner betraͤchtlichen Menge, enthält. Tab. LXXIX. Cont. XXIX. Das Weibchen des P. Coridon. (Zu Tab. XXXIII.) Fig. 1. Der Papilion von beyden Seiten. Die Vollſtaͤndigkeit der Naturgeſchichte dieſer Gattung fordert, fo viel uns auch daran noch mangelhaft iſt, den Geſchlechtsunterſcheid beyzubringen. Die Abweichung des Serus iſt hier in der That betraͤchtlich. Um eine Verwechſelung mit andern zu verhuͤten, hat ſich dieſe Abbildung nothwendig a) Aumerk. S. 69. 40 Eben daſelbſt, S. 68. P. Nymph. Ph. Icarus. 135 gemacht. Die Grundfarbe der Oberfeite ift ein ins graue fallendes Braun, mit etwas blauen vermengt. An den Rand ſtehet eine Reihe ſchwarzer Fle— cken, welche gegen die Grundflaͤche weiſſe Einfaſſungen haben. An den Un— terfluͤgeln ſind ſie zur Haͤlfte rothgelb. Die Unterſeite iſt dunkelgrau, be— ſonders an den Hinterfluͤgeln mehr ins Gelblichbraune ſchattirt. Hier find die rothgelben Flecken wie von auſſen zu ſehen. Auf den Oberfluͤgeln ſind ſie nicht in gleicher Staͤrke angelegt, und bey dem Maͤnnchen mangeln ſie gaͤnzlich. Tab. LXXIX. Cont. XXIX. Eine Abänderung des b. Icarus. (Zu Tab. XXXII. und LV.) Fig. 2. Der weibliche Zweyfalter von beyden Seiten. Mit dieſem Namen bezeichne ich den in Abbildung bier vorliegenden Falter. Er iſt ein Weibchen, und nach der Unterſeite der Fluͤgel kommt er mit dem Männchen des P. Icarus faſt gänzlich überein. Die Auſſenſeite aber weichet davon um ſo betraͤchtlicher ab. Sie iſt ganz blau, und nur gegen den aͤuſſeren Rand mit einem breiten gleichlaufenden Saum umzogen. Er iſt von ſchwaͤrzlicher Farbe. In der Mitte deſſelben ſind ein paar rothgelbe Flecken angebracht. Die Hinterfluͤgel führen eine Reihe dergleichen kappen— foͤrmiger Flecken, in deren Mitte ſchwarze Punkte ſich finden. Die einwaͤrts gehende Spitzen find mit Rothgelb ausgefüllt. Dieſe Art fand ſich in der Gegend von Frankfurt am Mayn, von da ich dieſes Exemplar aus der Samm— lung des Herrn Gerning erhalten. In einigen Abaͤnderungen iſt die Ober— fläche mehr oder weniger mit Braunem angeflogen. Die Weibchen des P. Ica- zus, wie wir fie in unſeren Gegenden haben, kommen demſelben ſehr nah. Ihre Grundfarbe aber iſt gaͤnzlich braun, und ſie ſind nur ſelten gegen die Grundfläche mit wenigem Blau angeflogen. Tab. LXXIX. Cont. XXIX. Das Weibchen des P. Amphion. (Tab. LIIl. Cont. III.) Fig. 3. Der Papilio von beyden Seiten. Der in Abbildung bier vorliegende Falter iſt aus dem mittaͤgigen Frankreich. Ich habe davon zwey Exemplare erhalten. Er iſt weiblichen Geſchlechts. Nach der Anlage der aͤugigen Flecken auf der Unterſeite der Hinterfluͤgel iſt die genaueſte Uebereinſtimmung mit dem P. Amphion daran zu ſehen. Ich halte ihn daher fuͤr den Sexus deſſelben. Die Oberſeite fuͤhrt zur Grundfarb ein Aſchgrau, das ſich gegen den Rand ins Schwaͤrzlichgraue S 2 136 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theile. verliehrt. Die ganze Fläche hat einen etwas matten ins blaufiche fielen, den Schiller. In der Mitte der Vorderfluͤgel iſt der ſchwarze Flecken gleich⸗ falls vorhanden, und die weiſſen Borden des Randes find durch die ſchwar— zen Schuppen, wie an jenem, wuͤrflicht getheilt. In unſeren Gegenden hat man das Weibchen des P. Amphion noch nicht entdeckt. Ich weiß das her nicht, ob es mit dieſem nach der Auſſenſeite uͤberein kommt, oder aber; mal etwas eigenes hat. Tab. LXXIX. Cont. XXIX. Der hundert und drey und vierzigſte europaͤiſche Tagſchmetterling. P. Pl. Rur. Optilete. Der Argus Oßptilete. Fig. 4. Der männliche, Fig. 5. der weibliche Falter. Beyde von der Ober- und Unterſeite. Alis ecaudatis fupra cyaneis; fubtus cinereis, ocellis numeroſis: inferioribus ad angulum ani macula cyanea fulvaque. Man hat dieſen Falter vor kurzen in einer Gegend nahe bey Braun ſchweig entdeckt. Er iſt aber in keiner betraͤchtlichen Anzahl an jenen Orten vorhanden. Durch die geneigte Bemuͤhung des Herrn D. Gruͤwel babe ich ſchon im abgewichenen Jahr einige Exemplare beyder Geſchlechter von da erhalten, und jetzt entbiethet ſich erſt Gelegenheit, dieſe ſchaͤtzbaren Ber; traͤge meinen Leſern mitzutheilen. Herr Knoch hat bereits denſelben als eigene Gattung beygebracht, und ihm den Namen Optilete gegeben a). Beyde Geſchlechter, wie die 4. und Fte Figur dieſer Tafel erweißt, ſind nur nach der Auſſenſeite der Vorderfluͤgel verſchieden. Das Maͤnnchen hat ſie ganz blau, wie der gemeine Argus, doch etwas dunkler. In der Mitte der Vorderfluͤgel ſtehet ein breiter Flecken von ſchwarzer Farb. Bey dem Weibchen iſt nur die mittlere Flaͤche mit einem ſchillernden Blau ausges füllt, das uͤbrige aber braͤunlichſchwarz gefärbt. Beyde Flügel find mit weiſſen Borden geſaͤumt. Sie ſind gerundet, ich finde an dem Winkel der Hinterfluͤgel keine hervorſtehende Spitzen. Auf der Auſſenſeite zeigt ſich an dem inneren Winkel der Hinterfluͤgel ein orangefaͤrbiger Flecken. Er fehlt zuweilen dem Maͤnnchen, doch iſt er auf der Unterſeite jedesmalen vorhan⸗ den. Das weſentlichſte Kennzeichen giebt die hochblaue Mackel auf erwähns a) Bepträge zur Inſektengeſchichte, I. St. poſtieis cum ocello ad angulum ani au- 1781. pag. 76. Tab. V. Fig. 5. P. Pl. R. rantio. Die Abbildung ſtellt den weibli⸗ Optilete. Das Gelbaug — alis caudatis: chen Falter vor. e fuſco et ſaturate cœruleo bicoloribus, Pleb. Rur. Leodorus. Der Argus Leodorus. 137 ter Seite zu erkennen. Sie ſtehet naͤchſt unter jener von gelber Farbe. Zur Seite ſind noch in gleicher Reihe zwey Punkte von eben dieſem glaͤnzenden Blau zu ſehen. Die aͤugigen Punkte ſtehen auf den Vorderfluͤgeln in zwey faſt gleichlaufenden Reihen. Sie weichen fammtlich nach der Lage und Form von denjenigen ab, wie fie die vorhin beſchriebene Arten der Arguͤſſe gemeis niglich haben. Tab. LXXX. Cont. XXX. Der hundert und vier und vierzigſte europaͤiſche Tagſchmetterling. Pleb. Rur. Zeodorus. Der Argus Leodorus. Fig. 1. Ein maͤnnlicher, Fig. 2. ein weiblicher Falter. Alis ſupra fuſcis, baſi cæruleſcenti, fafeia utrinque marginali fulva: ſubtus cinereis, ocellis numeroſis, marginalibus inferiorum cceruleo argenteis. In einem mit dem P. Argus fehr ähnlichen Bild, nach gleicher Anzahl und Lage der aͤugigen Flecken, zeigen ſich noch manchfaltige Arten, wo ums fere Erfahrungen es annoch unentſchieden gelaſſen, ob fie in ihren Erzeu— gungen ſich gleich geblieben, ob fie zufällige Entſtehungen oder eigene Gat, tungen ſind. Die Auſſenſeite iſt bald ganz, bald zur Haͤlfte mit Blauem angeflogen, bald nur mit einer dieſer Farben einfaͤrbig bemahlt. Bey eints gen haben beyde Flügel eine rothgelb gefleckte Binde, bey anderen find nur die Hinterflügel damit gezeichnet. Dieſe Binden find wieder von manchfaltl— ger Form. Sie bilden theils gerundete Flecken, theils zackigte Zuͤge. Auch die Grundfarbe der Unterſeite iſt nicht einfaͤrbig angelegt. Man wird ſie von dunkler Okerfarbe, und wieder in unterſchiedenen Graden von weiſſer, grauer und brauner Miſchung gewahr. Die Augen ſind, nach der Groͤſſe und Geſtalt, eben fo abweichend gebildet. Die ſilberblauen Punkte, die dem Ars gus fo eigen find, mangeln zuweilen gaͤnzlich, öfters find fie in gleicher Schoͤn⸗ heit, wie an jenem, zu ſehen. Ich uͤbergehe eine puͤnktliche Anzeige der üuͤbri— gen Abweichungen von ſo manchfaltiger Art. Es haben ſich bereits verſchiedene als eigene Gattungen nach den unſtrittig ihnen zukommenden Rechten davon ges ſondert. Hier aber iſt noch vieles zu berichtigen uͤbrig gelaſſen. Es erfordert langwuͤhrige Erfahrungen, um damit ins reine zu kommen. Vielleicht haben wir bey fo gemeinſchaftlicher Bearbeitung, und denen unermuͤdeten Bemuͤhun⸗ gen erfahrener Kenner, in kurzen die Berichtigung derſelben zu hoffen. Die nach beyden Geſchlechtern hier vorliegende Falter beſitzen ſehr wahr— ſcheinlich gleiche Rechte eigener 18 Sie find aus unſeren fraͤnkiſchen Ge 3] 138 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theils. genden. Ich habe fie nicht minder in gleicher Uebereinſtimmung aus dem ſuͤd⸗ lichen Frankreich erhalten. Auch in den tyroler Gebürgen find fie gleichfalls vorhanden, wie ich aus denen von Herrn von Senger in Inſpruck mir zur geſchickten Exemplaren erſehen. Die Unterſeite kommt faſt gaͤnzlich mit der des gemeinen Argus überein. Es find auch die blauſilbernen Augenpunkte laͤngſt des Randes in gleicher Schönheit vorhanden. Die Oberſeite des mann lichen Falters iſt an der Grundfläche gemeiniglich bis zur Haͤlfte blau, gegen den aͤuſſeren Rand hingegen ins Braune verlohren. An dem Weibchen iſt das Blaue in minderen Grad verbreitet. Beyde Geſchlechter haben gegen den Rand eine rothgelb gefleckte Binde mit ſchwarzen Punkten. Man hat aber auch Maͤnnchen von ganz einfaͤrbigem Blau, wo zugleich dieſe rothgelbe Binde gaͤnzlich fehlt. Das gewiſſe habe ich, nach Maasgabe entſcheidender Erfah— rung, in der Folge beyzubringen. Zur Bezeichnung dieſer Art war ein eigener Name noͤthig. Ich habe ſolchen von den Argonauten gewählt, deren das Als terthum eine zahlreiche Menge uns übrig gelaſſen. Tab. LXXX. Cont. XXX. Eine Ausart des P. Eumedon. (Zu Tab. LII. Cont. II.) Fig. 3. Der Papilio von beyden Seiten. Dieſer Falter in fo ſeltſamer Abweichung fand ſich in Geſellſchaft des P. Eumedon. Es waren die naͤmlichen Plaͤtze, eine naͤchſt bey Anſpach in einer lichten Waldung gelegenen Heide, wo ſich derſelbe mit der erwaͤhnten Gattung enthielt. Nach allen Bemuͤhungen kam mir nur dies einzelne Exemplar zu Handen. Daß er keine eigene Gattung iſt, beweißt die mit jenem uͤberein⸗ ſtimmende Lage und Zahl der aͤugigen Flecken. Sie ſind hier lediglich in einer ovalen Form verlaͤngert. Ueberdies ſind die vier mittleren Punkte in der bo— genfoͤrmigen Reihe der Hinterflügel auf der rechten Seite des Falters etwas kurzer, und mehr gerundet, als die auf der linken. Die rothgelben Flecken fehlen an den Oberfluͤgeln, an den Unterflügeln aber find fie nur blaßgelb ges faͤrbt. Dieſes Unregelmaͤßige giebt das Zufaͤllige einer Ausart genugſam zu erkennen. Indeſſen verdient derſelbe unſerer Aufmerkſamkeit gewuͤrdigt zu wer⸗ den. Wir erſehen, wie leicht eine geringe Veraͤnderung die Gattung ſelb⸗ ſten verſtellt, und wie noͤthig es iſt, daß wir in Beſtimmung derſelben die moͤglichſte Sorgfalt verwenden. Das Männchen des P. Steropes. 139 Tab. LXXX. Cont. XXX. Das Männchen des P. Steropes. (Zu Tab. XL) Fig. 43. Der Falter vou beyden Seiten. Auch von dieſer Gattung haben ſich neuerlich einige Ergänzungen ihr rer Naturgeſchichte ergeben. Ich habe davon zuverlaͤßige Nachrichten von unterfihledenen Orten zugleich erhalten. In den Laͤndern, welche dieſen Fal— ter beſitzen, pflegt derſelbe nur an denjenigen Orten ſeinen Aufenthalt zu nehmen, welche langes Gras und niedere Geſtraͤuche haben. Niemalen ift er auf freyen Wieſen zu ſehen, und in Waldungen nur dann, wo lichte Plaͤtze von gleicher Anlage ſich finden. Sein Flug iſt etwas traͤge, und er entfernt ſich wenig von feinem gewohnten Gelage. Er nimmt ſich durch ſei⸗ nen huͤpfenden Flug vor allen andern Gattungen aus. In diefen Ber wegungen kommt er denen der Ephemera gleich, welche durch ein ſtetes Steigen und Sinken ſich merkwuͤrdig machen. Man wird ihn nur des Abends gewahr. Bey Tage pflegt er im tiefen Gras ſtille zu ruhen. Vermuthlich lebt auch die Raupe daſelbſten verborgen. Durch die getheilte Endſpitze des Hinterleibs unterſcheidet ſich dieſe Gattung von allen Arten der Tagfalter. Man hat nun beyde Geſchlechter kennen gelernt. Nach den mir mit getheilten Nachrichten iſt der Falter der XLI. Tafel das Weibchen, der hier in Abbildung vorliegende aber maͤnnlichen Geſchlechts. Die Oberſeite hat we— niger gelbliche Flecken, und zuweilen mangeln ſie gaͤnzlich darauf. Die Un— terſeite führt die Flecken von weiſſer Farbe, und die Zwifchenräume find mit ſchwaͤrzlichem Braun ganz ausgefuͤllt. Doch hat man auch Abaͤnderungen, wo ſie gelb, und jene Zwiſchenraͤume dunkler ſaffranfaͤrbig erſcheinen. Zuweilen ſind die beyden Flecken laͤngſt des Randes naͤchſt den Vorderfluͤgeln von ganz einfaͤrbigen Schwarz. Man hat dieſen Falter fuͤr eine eigene, und in der Fortpflanzung unveraͤnderte Art gehalten. Er ſoll ſich, wie ich berichtet werde, in einigen Gegenden finden, wo man jenen Falter noch nicht wahrgenommen. Es kan aber damit die naͤmliche Bewandniß, wie mit einigen Arguͤſſen, ba, ben, die nach ihren Paarungen abgeſonderte Wohnplaͤtze ſuchen. Das Origi⸗ nal der vorliegenden Abbildung iſt mir aus der beruͤhmten Sammlung des Herrn Hofrath Rudolphs mitgetheilt worden. Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theils. Tab. LXXX. Cont. XXX. Der hundert und fuͤnf und vierzigſte europaͤiſche Tagſchmetterling. P. Pleb. Vrb. Silvius. Der Silvius. Fig. 5. Oer Papillo von beyden Seiten. Pig. 6. Ein weiblicher Falter. Alis divaricatis fulvis, omnibus ſupra maculis ſparſis fuſcis; inferioribus ſubtus ma- eulis pallidis ovatis nigro inductis. Dieſer Tagſchmetterling hat die meiſte Aehnlichkeit mit dem P. Paniſeus. Man trift ihn zugleich in Geſellſchaft mit demſelbigen an. Jener zeigt ſich in einigen Gegenden unſeres Frankens ſehr haufig, dieſen aber hat man noch nies malen da gefunden. Er wurde erſt neuerlich bey Braunſchweig und in den Gebuͤrgen des Harzes entdeckt. Die genaueſte Uebereinſtimmung verſchiedener Exemplare, duͤnkt mich, beweiſe genugſam, daß er nicht Ausart oder Abaͤn— derung von jenem iſt. Er findet ſich auch in dem ſuͤdlichen Rußland. Der berühmte Herr Profefor Pallas bat denſelben bereits unter dem Namen eis ner Varietaͤt des P. Palemon, unſeres P. Paniſeus, auf das ſorgfaͤltigſte bes ſchrieben a). Herr Knoch Y) bat demſelben neuerlich beygebracht, und ihm den Namen Silvius gegeben. Ich finde keine Urſache, eine Aenderung ans zugehen. Vorhin hatte ich denſelben P. Palæmonius geheifen. Die Oberfeite hat ein Gelb von minderer Höhe, als wir ſolches an dem Flecken des P. Pa- niſeus ſehen. Der Rand der Vorderfluͤgel iſt ſchwarz , der an den Hin— terfluͤgeln aber mehr gelblich geſaͤumt. In der mittleren Flaͤche der erſtern zeigen ſich vier ſchwarze Mackeln von ungleicher Groͤſſe und Form. Gegen den Rand ſtehet eine Reihe dergleichen Punkte. Die Unterſeite iſt auf einer— ley Art, wie die obere, gezeichnet, ihre Grundfarbe aber iſt blaß. Nach den Hinterfluͤgeln kommt fie mit erwähnten Falter faſt gänzlich überein. Nur iſt die Anlage etwas verblichen, und das Schwaͤrzliche nicht von gleicher Staͤrke, wie 140 a) Schm. I. Th. pag. 364. Anm. a) wo ich die Charaktere ſchon beygefuͤgt habe. 6) Beytraͤge zur Inſektengeſchichte, von Aug. Wolfg. Knoch, I. St. 1781. p. 71. Tab. V. Fig 1. 2. Sch füge hier die genaue Deſcription bey. „ Palpi porredti luteo- ni- gri. Oculi glauci. Antenne clavatæ ni- græ, ſubtus lutex. Thorax piceus: pe- &us flaveſcens, abdomen nigrum lanu- gine luteum. Alæ integræ, anteriores utrinque lutex, maculis diſei quatuor or- dineque labecularum ſubterminali & fim- bria rubide ; pofteriores ſupra rubidæ ſubtus nigr& luteo irrorat&, maculis utrin- que et ciliis luteis.,, Es wird gemeldet, daß ſich dieſer Falter im Elm, einem ohn⸗ weit Braunſchweig gelegenen Wald enthalte. P. Nymph. Gem. Leucomelas. Der Leucomelas. rar wie an jenem, vorhanden. Das Original dieſer Abbildung iſt mir abermals, als ein ſchaͤtzbarer Beytrag, aus der oft geruͤhmten Sammlung des Herrn Gerning beliefert worden. Nach der Abbildung des Herrn Knoch fande ich wenig erhebliche Verſchiedenheit. Dorten iſt der Falter groͤſſer im Um⸗ riß, und von den ſchwarzen Punkten find ein Paar kleinere in mehrerer Zahl an dem Rand zu ſehen. Die gelben Flecken hingegen an dem Rand der Oberſeite der Hinterfluͤgel find daſelbſten kleiner, und die beyden gröffern in der Flaͤche, in einem vereint. Nach der ſechſten Figur habe ich einen weiblichen Falter beygefuͤgt, wo das Abweichende etwas betraͤchtlicher iſt. Herr D. Gruwel hatte die Guͤtigkeit, mir ſolchen neuerlich zu uͤberſenden. Er iſt, wie erſterer, aus der Gegend von Braunſchweig. An dieſem erblicken wir die Flecken der Vor— derfluͤgel um vieles groͤſſer, und gegen den Rand in der Form einer Binde zuſammengefloſſen. Die Unterſeite iſt blaß, und die Flecken darauf find et— was verblichen. Das eigene deſſelben laͤßt ſich in Vergleichung des P. Pa- niſeus leicht erkennen. Tab. LXXXI. Cont. XXXI. Der hundert und ſechs und vierzigſte europaͤiſche Tagſchmetterling. P. Nymph. Gem. Leucomelas. Der Leucomelas. Das ungariſche Schachbrett. Lig 1. Der männliche, Fig. 2. der weibliche Papilſo. Beyde von der Ober- und Unterſeite. Alis ſubdentatis, albo nigroque variis; inferioribus ſubtus pallide maculatis absque ocellis. Die auf vorliegender Tafel abgebildete Gattungen find die neueſten Sel⸗ tenheiten, die man aus dem entfernten Ungarn zu uns hieruͤber gebracht. Um ſo weniger kan ich ihre Anzeige verſpaͤten. Sie wurden durch einen Reiſenden entdeckt, den die Aufſuchung dieſer Geſchoͤpfe, als ein eigenes Ge, werbe, bis nach Semlin an die Graͤnze von Sclavonien gebracht. Er fand dieſen neuen Falter daſelbſt in betraͤchtlicher Anzahl. Von den mitgebrach— ten Exemplaren wurden verſchiedene an Herrn Gerning verkauft, welcher die Guͤte gehabt, dieſe wichtigen Beytraͤge mir mitzutheilen. Beyde Papilionen nach der erſten und zweyten Figur find zwar nach der Auſſenſeite von der des P. Galathea nicht verſchieden. Man hat ſie nach der weiſſen Farbe von jenem auch in gleicher Abweichung. Das Maͤnnchen fuͤhrt eine etwas mehr braͤunliche Grundfarbe, und hat das Gelbgefleckte unſerer Arten nicht. Die Unterfeite aber iſt um fo . verſchieden. Es fehlen x Fortſetzung der Tagſchmetterlinge. 142 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theils. bier die den äugigen Nymphalen fo weſentliche Zierde, die Augen. Man wird weder jenes einzelne an den Vorderfluͤgeln, noch die Reihe derſelben an den Hinterfluͤgeln gewahr. Letztere haben ein einfaͤrbiges, etwas unreines Weiß zur Grundfarbe. Die Flecken der Auſſenſeite find zwar in der naͤmli⸗ chen Lage vorhanden, jedoch ſind ſie ſehr verblichen, und beynahe nur wie durchſcheinend zu ſehen. Auch die dem P. Galathea ſo eigene ſchwarzuͤber⸗ zogene Sehnen ſind bier verſchieden. An dem Maͤnnchen ſind ſie, wie die Grundfarbe, weiß, an dem Weibchen aber mit blaſſem Okergelb gefaͤrbt. In der Ordnung des Syſtems, macht dieſe Gattung eine ſehr erhebliche Aus nahme. Ein aͤugiger Eckfluͤgler ohne Augen wird nach dieſem angegebenen Merkmal als etwas widerſprechendes beduͤnken. Zur Zeit iſt dieſes aber noch die einzige Abweichung von jenen generellen Charaktern, und un— ter einer ſo groſſen Anzahl nicht erheblich genug. Wo iſt das Syſtem, das nicht Ausnahmen hat? Hier find fie noch ſehr unbedeutend. Die Verwandt. ſchaft mit dem P. Galathea verbindet ihm zu genau mit demſelben, als daß eine entfernte Trennung zur folgenden Abtheilung der Nymphalen koͤnnte ge fordert werden. Man wird ihn in jener Ordnung nach ſeiner Aehnlichkeit am erſten ſuchen. Vielleicht ſind einige meiner Leſer geneigt, denſelben fuͤr eine Ausart des erſterwaͤhnten Falters zu erklaren. Ich war ſelbſten anfangs dieſer Meynung. Nach obigen Berichten wurde ich auch verſichert, daß er in Geſellſchaft deſſelben ſich fände. Allein die Uebereinſtimmung mehrerer Erems plare, und die wuͤrkliche Verſchiedenheit beyder Geſchlechter hat mich das Gewiſſe ſeiner eigenen Rechte belehrt. Bey ſo zahlreicher Menge, welche wir von jenem in unſeren Gegenden baben „ hat ſich doch nie eine ähnliche Abs weichung entdeckt. Der Mangel der aͤugigen Mackeln iſt bey dieſen Arten an ſich eine ganz ungewoͤhnliche Erscheinung. Tab. LXXXI. Cont. XXXI. Der hundert und ſieben und vierzigſte europaͤiſche Lagſchmetterüng. P. Nymph. Phal. Aceris. Der Ahornfalter. Fig. 1. Der männliche, Fig. 2. der weibliche Falter, europaͤiſche Arten. Tab. LXXII. Cont. XXXII. Fig. 1. Ein weiblicher Falter der auslaͤndiſchen Art. Saͤmtlich von der Ober- und Unterfeite, LN. S. N. Ed. XII. nr. 179. Leucathoe, alis dentatis, ſupra fufeis ſubtus luteis: faf- ciis tribus macularibus albis (nigro notatis.) Muſ. Lud. Ulr: nr. 292. (mas.) Müllers Ueberſ. des Naturſpſteme. V. Th. J. B. p.612. nr. 170. Leucathoe. Die Muſterearte. P. Nymph. Phal. Aceris. Der Ahornfalter. 143 ulzers abgek. Geſch. der Inſ. p. 145. P. Leucathoe. Tab. XVIII. Fig. 2. 3. CRAMER Vitland Kap. Leucathoe. Tab. CCX CVI. Fig. E F. Lepechins Tagb. Tom. I. p. 203. Tab. XVII. Fig. 5. 6. Pap. Aceris tartarici. Alis ſu- perioribus fufeis, primoribus albo maculatis, pofticis fafciis duabus albis. Goͤtzens Entom. Beptr. III. Th. I. B. p.323. P. Leucathoe. Die aſiatiſche Leucathoe. Wir haben hier abermal eine bekannte auslaͤndiſche Gattung der Zahl unſerer Europaͤer beyzufuͤgen. Vielleicht möchten dieſe Rechte bey einer fo neuen Er; ſcheinung noch ſtrittig beduͤnken. Doch es iſt nicht der mindeſte Zweifel daran. Wie fo entfernte Bewohner in unſeren Welttheil gewandert, iſt eben die um entſchiedene Frage, als wienach es gekommen, daß auch in jenen Erdſtrichen einige der unſrigen ſich finden. In der Geſchichte ihrer Wanderungen man— geln uns urkundliche Belege. Wir treffen in keinem Erdſtriche nach der Stuf— fenfolge Gattungen beyſammen an. Die naͤchſt aͤhnliche iſt öfters auf ein tau— ſend Meilen von der andern entfernt. So iſt es in den Produkten aller Rei— che der Natur. Wo nur Klima und Nahrung lebenden Geſchoͤpfen zur Er— haltung nicht widrig ſind, da iſt es leicht moͤglich, daß in ſo langen Jahren bey fo groffen Veraͤnderungen Wanderſchaften entſtehen. Wir wiſſen aber nicht zu ſagen, ob ſie aus jenen entfernten Erdſtrichen ausgegangen, oder von den unſrigen ſich hinuͤber gezogen. So kan auch eine Nachkommenſchaft an einem Ort zu Grunde gehen, und an dem andern ſich um ſo zahlreicher vermehren. Genug, wir haben hier unſeren Schmetterling zur Betrachtung vor Augen. Es iſt deſſen europaifches Burgerrecht hinreichend erwieſen. Wie ich ſchon in Beſchreibung des vorſtehenden P. Leucomelas erwähnt, wurde derſelbe in bes traͤchtlicher Anzahl und in gleicher Gegend mit jenem gefunden. Ich habe zus gleich ein ganz uͤbereinſtimmendes Exemplar von Preßburg erhalten. Es wur— de mir durch die guͤtige Bemuͤhung des Herrn Rummels, dem bey ſeinem Aufenthalt daſelbſten mit ſo ruͤhmlichem Fleiß neue Entdeckungen angelegen find, beliefert. Ein erfahrner Kenner, von dem ich in der Folge nach ſiche— rer Zuſage ſehr ergiebige Beytraͤge mir verſprechen darf, Herr Hofkaplan von Boſſotii hatte ſolchen als eine einzelne Seltenheit vor kurzem entdeckt. Wie ich berichtet worden, fand ſich derſelbe in einem ohnweit Preßburg gelegenen Wald zu Heimburg in Oeſterreich. Unſer Falter iſt auch in dem ſuͤdlichen Theil Rußlands vorhanden, wie ich unten ausfuͤhrlicher zeigen werde. Nach wahr— ſcheinlichen Muthmaſſungen hat ſich derſelbe auch in andere Länder verbreitet a). T 2] a) Die Herren Verf. des ſoſtem. Verz. ſchreibung der Sybilla, Lucilla und Camilla der Wiener Schmetterlingen erwaͤhnen in Be- einer vierten aͤhalichen Art, welches vermuth⸗ 144 Fottſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Teile: Ich habe die Linneiſchen Charaktere zu vergleichen. Ich finde da nach Angabe beyder Geſchlechter zwey verſchiedene Gattungen mit einander verwech— ſelt. Derjenige Falter, welchen der Herr Archiater für das Maͤnnchen ges halten, kommt nach deſſen Merkmalen mit dem vorliegenden ganz über ein. In dem Muf: Lud. VII. iſt derſelbe noch genauer beſchrieben 5). Ich führe daraus die am meiſten ſich auszeichnenden Charaktere an. Die Grund— farbe, heißt es, iſt ein ſchwaͤrzliches Braun. Die Vorderfluͤgel führen eine dreyfache fleckigte Binde von weiſſer Farbe. Die erſte ziehet ſich die Laͤnge hin von der Grundfläche bis in die Mitte des Flügels. Sie iſt zweymal durch ſchnitten. Die zweyte gehet in einem Bogen durch die mittlere Flaͤche, und iſt mit dem Hinterfluͤgel verbunden. An den vordern iſt fie in einzelne Flecken getrennt, an den Hinterfluͤgeln aber vereint. Die dritte Reihe laͤngſt des Randes bildet in beyden Fluͤgeln einzelne Flecken, welche an erſtern klei— ner, an letzteren aber gröffer erſcheinen. Das aͤuſſerſte des Randes ſelbſten zeigt noch Spuren einzelner Flecken dieſer Farbe. Die Unterfeite hat einer ley Zeichnung, nur der Grund iſt von ziegelrotber Farbe, (teftaceo- luteæ). Die Bruſt iſt mit gruͤnglaͤnzenden Schuppen bekleidet, auf den Hin⸗ terleib haben fie einen kupferfaͤrbigen Schiller. Bey den meiſten Exemplaren gehet dieſe Schönheit ſehr leicht verlohren. Merkmale, die auf das genauefle auf unſeren Falter paſſen. Nur die Gröffe unterſcheidet den Auslaͤnder von unferer europaͤiſchen Art. Herr von Linne beſtimmt ihn nach den Maas des P. Vrtieae. Und dieſes trift anch mit den vorliegenden Faltern ges nau überein. Doch fo viele ich dieſer Ausländer verglichen, habe ich fol, che um ein betraͤchtliches gröͤſſer gefunden. Eine Abbildung davon iſt auf der folgenden zwey und achtzigſten Tafel beygebracht worden. Sie wurde nach einem Exemplar genommen, das ich in den fo anſehnlichen Sammlun— gen des Herrn Hofr. Rudolphs, Herrn Gernings und Herrn Walthers ganz übereinſtimmend wahrgenommen. Es iſt ſonach der Unterſcheid des lich diefer Falter ift. Es heißt, Anm. p. maculis albis cingit alas omnes in medio: 174. // In Siebenbürgen fliegt noch eine hae maculae disiunctae in primoribus; hieher gehoͤrige Falterart, die wir einſtens coadunatae in poſticis. Ordo e maculis geſehen, aber noch nicht befizen.), albis parvis, arcuatus intra marginem an- b) Muf. Lud. VI. I. c. „Habitat in ticarum et per Diſcum pofticarum du- Aſia. Corpus tertiae magnitudinis; nigri- tus: hae maculae in primoribus mino- cans: thorace fupra aeneo. Alae omnes res: in pofticis maiores. Margo ipfe ſupra fuſcae. Linea alba, lanceolata, ſaepe lineola nigra repanda, utrinque al. bis interrupta, a bafi anticarum ad ea- ba cinetus, Subtus alae omnes teſtaceo- zum medium ducta, Fafcia arcuata e luteae maculis iisdem quibus ſupra etc., Der Ahornfalter. 147 aſiatiſchen und europaͤiſchen Falters von geringer Erheblichkeit. Ohnfehlbar iſt er in jenen Laͤndern auch kleiner, und in unſern Erdſtrichen noch groͤſſer zu finden. Damit ſtimmt die Abbildung des Herrn Sulzers, welche er unter dem Namen des P. Leucathoe Lin. gegeben, genau uͤberein. Auch in dem Werke des Herrn Cramers iſt derſelbe unter eben dieſer Benen— nung als eine auslaͤndiſche Art nach obiger Anzeige beygebracht worden. Ich bemerke einigen Abſtand, der vielleicht nur eine geringe Abaͤnderung bes zeichnet. Es beſtehet die zweyte Binde der Oberſeite der Hinterfluͤgel aus kleinen Flecken; fie haben nicht die Breite, wie an erſterwaͤhnten Fal— P. Nymph. Phal. Aceris. tern. zen Saum begraͤnzt. ne Band iſt durch einen hackenfoͤrmigen Einſchnitt getheilt. Die auf der Unterſeite der Hinterfluͤgel ſind nicht mit einem ſchwar— Das von der Grundfläche an, die Lange hin gezoge— Seine Ep emplare waren von der Kuͤſte von Coromandel und China c). Wir haben nun die uͤbrigen Charaktere des Herrn von Linne zu ver— gleichen. c) Obenangef. Orts. Le corcelet de ce Papillon eſt couvert d' un petit poil verdätre, luifant comme du cuivre. Jl appartient pareillement aux tetrapedes et aux Nymphes aveugles. On le trou- ve dans l’Isle de Java, en Chine et fur la cöte de Coromandel. „ d) Muf. Lud. VIr. I. c. tennis nigris (mas ferrugineis). alae anticae ter nigro interrupta utrin- que. Baſis antica alae poſticae in fin- Femina Au- Linea gulis maculis notatur utrinque puncto nigro. In der roten Ausgabe des S. N. hatte dieſer Falter den Namen P. Hylas erhalten. pag. 486. Sp. 173% Alis den- tatis ſupra fuſcis, ſubtus luteſcentibus: faſciis utrinque tribus albis interruptis. Habitat in Indiis. Femina in alarum poſticarum faſcia poſtica ſubtus punkis ofko nigris. In der ı2ten Ausgabe wur de er nach der Abtheilung 2 zu dem E. Er beſchreibt das Weibchen dieſes Falters. Merkmalen aber iſt eine ganz verſchiedene Gattung erſichtlich A). die Fuͤhlboͤrner find an dem Weibchen ſchwarz. [Tt 31 Aus den gegebenen Es heißt Die weiſſe Linie der Leucathoe gezogen, und doch find aber— mahl dieſe letztern Charactere wieder einge⸗ mengt worden. Ich füge fie bey. Ma- gnitudo Pap. Vrticae. Alae utrinque fa- ſclis 3 transverfis, coeuntibus verſus an- gulum exteriorem primorum: Fafcia pri- ma in primoribus nigro interrupta; fe- eunda per poſticas et primores utrinque linea nigro notata; tertia in poftieis ex maculis 7 albis punffo nigro foetis. (Er- ſtere Charactere treffen puͤnetlich überein, letztere aber puncto nigro foetis gehören für die andere Gattung). Thorax fupra aeneus. In der Reviſion der roten Aus: gabe ſcheint es, es habe der Herr von Linne letztere Gattung vor ſich gehabt, und auf den Unterſcheid im M. L. V. fo genau nicht geſehen Die Anfuͤhrung des Clerkiſchen Werkes gehört nicht hieher, wie wir ſchon in denen zu Ende bes Sy⸗ ſtems beygefuͤgten Erratis belehrt worden 145 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theils. Vorderfluͤgel iſt auf beyden Seiten dreymal durchſchnitten. Die aͤuſſere Graͤnze der Grundflaͤche der Hinterfluͤgel hat auf der Unterſeite eine gelbe, und nicht wie dieſer, eine weiſſe Farbe. Ein am meiſten auffallendes Kenn⸗ zeichen gibt die vordere Binde der Hinterfluͤgel zu erkennen. Jede Flecken derſelben ſind mit gerundeten Punkten von ſchwarzer Farbe in betraͤchtlicher Groͤſſe bezeichnet. Sie ſtehen an dem obern Theil derſelben gegen die Grund, flaͤche. tach verſchiedenen Originalen, befonders denen, die ſich in der Sammlung des Herrn Walthers befinden, habe ich die genaueſte Ueber einſtimmung dieſer Merkmale gefunden. Es haben ſich aber auch beyde Geſchlechter nach vorſtehenden Kennzeichen und der genaueſten Gleichheit entdeckt. Dieſe Falter ſind um vieles groͤſſer, als die auf der folgenden Tafel vorliegende Art. Die zweyte Binde der Vorderfluͤgel iſt von veram derter Lage, und durch zwey kleinere Flecken getrennt. Auch die fleckigten Binden ſelbſt ſind nicht von gleichhellem Weiß, ſondern mehr gelblich ge— faͤrbt. Ich ſollte durch eine Abbildung dieſen Falter zur Vergleichung vor Augen legen. Ich trage aber Bedenken, da es wenigſtens einigen unſerer Liebhaber beduͤnken moͤchte, ich wollte dadurch einen unnoͤthigen Ueberfluß zu Schulden bringen. Aus obigen Charakteren iſt derſelbe genugſam kenntlich. In dem Werke des Herrn D' Aubenton finde ich unter dem Namen L’Efelavage de la Chine e) die genaueſte Abbildung davon. Herr Cra⸗ mer hat denſelben auf der zogten Tafel Fig. E. F. ganz mit jenem über, einſtimmend beygebracht. Nur faͤllt die Grundfarbe der Unterſeite der Hin, terfluͤgel mehr ins Braune. Er hat ihm als einer eigenen Gattung den Namen P. Eroſyne gegeben. Von unſerm Falter haben ſich nicht minder beyde Geſchlechter entdeckt. Ich habe von jener auslaͤndiſchen Art das Weibchen vorgelegt; und von der aus unſerm Welttheil koͤnnen meine Leſer nach der vorliegenden Zeichnung die Verſchiedenheit ſelbſten erwägen. Aus dieſem iſt es hinreichend erwieſen, daß unſer Syſtem mit einem damen zwey verſchiedene Gattungen wirklich bezeichnet. Herr Fabricius hat unter P. Leucathoe die letztere Gattung mit ſchwarzen Punkten, die der Herr Ritter fuͤr das Weibchen angegeben, verſtanden. Die Anfuͤhrung der Figur aus dem Werke des Herrn D' Aubenton und Seba gibt es genugſam zu erkennen 7). Wir haben fie nothwendig zu trennen. Für leztere Gattung behalten wir die Benennung Leucothoe bey; für unſere e) Pl. ent. Tab. 91. fig. 3. 4. Tab. 45. fig. I. 2. D'AUBENTON Miſe. f) FanRHId. Ent. pag. 508. P. N. Len- Tab. 91. fig. 3.4 cathoe. Linn. Char. sesa Muſ. IV. RE, P. Nymph. Ph; Aceris. Der Ahornfalter. 147 europaͤiſche aber iſt fie ſchon vorhanden. Es hat Herr Lepechin im, dem ſuͤdlichen Theil Rußlands einen Falter entdeckt, den er P. Aceris geheiſſen 3). Nach der Abbildung und der beygefuͤgten Beſchreibung er— ſehen wir eine puͤnktliche Uebereinſtimmung mit dem hier vorliegenden Pa— pilio. Sogar nach der Groͤſſe kommt er denen aus Ungarn völlig gleich. Er hat ihn nach denen etwas verlaͤngerten Fluͤgeln, zu den Helikoniern gerechnet. Vermuthlich iſt der tatariſche Raupe unſers Falters, von welcher er den Beynamen erhalten. pechin gedenket zwar des P. Leucathoe L. Ahorn 5) die Futterpflanze der Herr Le⸗ auch als eines Bewohners dieſer entfernten Gegenden ), vermuthlich war es aber jene Gattung mit fleckichten Binden. werden. beyzubringen. haft gelaſſen. Von der Wir wuͤnſchen davon uͤberzeugender belehrt zu So viel war es noͤthig zur Berichtigung dieſer Gattung hier Naturgeſchichte ſelbſten iſt noch vieles mangels Zur Beſchreibung weiß ich auſſer dem eben geſagten nichts benzufiis gen. 9) Tagbuch. p. 203. Kirchdorf Ufol’e zehen Werſte von Taidakowa, in einiger Entfernung von der Wolga den 17 May 1769. Unter den Schmetterlingen gebuͤhrt dem tartariſchen Ahornſchmetterling die erſte Stelle. Anmerk. 2.) P. Aceris tartarici. (Obenangef Char.) Er gehört zu den He likonsſchmetterlingen. Sowohl die Vorder⸗ als Hinterflaͤgel find bey demſelben oben ſchwaͤrzlich. Die Vorderfluͤgel find mit weiſſen laͤnglichen Flecken beſprengt, nebſt einem unterbrochenen ſaͤcherichten an den Enden weiſſen Band. Die Hinterflügel haben zwey Baͤnder, davon das eine quer mitten durch den ganzen Flügel läuft. Das andere aber iſt ſchmaͤler und naͤher an dem Ende der Fluͤgel. Der untere Theil der Vorderfluͤgel ſiehet in Anſehung der Flecken völlig ſo aus, wie der obere; nur das dop⸗ pelte gitterichte Band macht einen Unter⸗ ſcheid, und was oben ſchwarz war, das iſt unten rothbraun oder fuchsroth. Die Pin terfluͤgel find. unten weiß mit 6 rothbraunen Ich habe beyde Geſchlechter in Abbildung vor Augen gelegt, ohnge⸗ Querbinden; davon ſich die zwey erſtern bey dem Anfang der Fluͤgel mit den aͤuſſerſten Enden vereinigen, und ein Dreyeck vorſtel⸗ len, die beyden andern in der Mitte parallel laufen, und die beyden letzten an dem Ende befindlich ſind. Auf der 17. Tafel ſtellt die 5te Figur den Schmetterling vor, wie er von oben, und die ste wie er von unten ans zuſehen iſt., ) Von dem tartariſchen Ahorn, welcher durch ſeine rothen traubenfoͤrmige Buͤſchel, eine der praͤchtigſten Bluͤthen macht, iſt in den Abhandlungen der franzoͤſiſchen oͤko— nomiſchen Geſellſchaft 1773. II. Th. p. 160. eine ausfuͤhrliche Beſchreibung eingeruͤckt worden. 1) Obenangef. Ort. pag 30. leben den Fluß Oka bey Murom fanden ſich in waldigten Gegenden der P. Aglaia, Oenone, Rumina der Einwohner ſudlicher Gegenden, der P. Panope der in Aſten einheimiſche Schmetterling, P. Leucathoe fein. Lauds⸗ mann. / 148 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theils. achtet ihre Verſchiedenheit wenig erhebliches hat. Es war der erwaͤhn— ten Umſtaͤnde wegen noͤthig. Das Weibchen iſt groͤſſer, es hat etwas mehr in die Lange geſtreckte Flügel. An dem Männchen iſt die Grunds flaͤche der Auſſenſeite der Vorderfluͤgel ſehr duͤnne mit Schuppen bedeckt. Die Binde daran hat eine groͤſſere Breite, und iſt ins Graue verblichen. Tab. LXXXII. Cont. XXXII. Der hundert und acht und vierzigſte europaͤiſche Tagſchmetterling. P. Pl. Rur. Argus Admetus. Der Argus Admetus. Fig. 2. Der männliche, Fig. 3. der weibliche Falter. Beyde von der Ober- und Unterſeite. Alis ecaudatis ſupra fufcis fimbria cinerea, fubtus cinereo rufis, fuperioribus ocel- lo in medio, faſciaque ocellari arcuata, inferioribus radio albo. Ich bezeichne mit dieſem Namen eine Argusart, welche mit dem P. Eumedon ſehr viele Aehnlichkeit hat. Beyde Exemplare find aus Um garn, und wurden an gleichen Orten mit den erſtbeſchriebenen P. Leuco- melas und Aceris gefangen. Sie kamen auf gleiche Art in die Samm— lung des Herrn Gerning „von da ich ſie als angenehme Beytraͤge erhalten. Nach dem Umriß ſind ſie groͤſſer als der P. Eumedon. Die Auſſenſeite hat ein gleich glänzendes Braun mit einigen verblichenen Flecken von rothgelb gegen den Rand. Die Borden, welche die Fluͤgel begraͤnzen, ſind hier nicht weiß, ſondern braͤunlichgrau gefaͤrbt. Die Grundfarbe der Unterſeite iſt dunkelaſchgrau, und an dem Maͤnnchen ſtaͤrker mit Ockergelbem gemiſcht. An jenem find die Augen ſehr klein, an dieſem aber um vieles groͤſſer. hs re Lage und Anzahl nebſt der uͤbrigen Abweichung gibt die vorliegende zweyte und dritte Figur deutlich zu erkennen. Tab. LXXXII. Cont. XXXII. Der hundert und neun und vierzigſte europaͤiſche Tagſchmetterling. P. Pleb. Vrb. Lavatberae. Der Falter der Baummalve. Fig. 4. Der männliche Falter von bepden Seiten. Alis dentieulatis divaricatis ſupra pallidis, maculis maioribus albis fuſcisque, ſub- tus albidis. Dies iſt derjenige Falter, welchen Herr Sulzer a) für den P. Ta- zes Lin. gehalten. Er iſt von dem P. Aleeae, wie mich jetzt vielfaͤltige uͤber⸗ a) Abgekuͤrzte Seſch. Tab. XIX. ſig. 6. 7. Siehe dieſe Fortſ. p. 6. Anmerk. a. P. Pleb. Vrb. Althze. Der Eibiſchfalter. 149 Erfahrungen verſichert haben, weſentlich verſchieden. Nach jener Befchreis bung war es nicht abzunehmen, ob derſelbe letzteren Falter damit wirk— lich gemeynt, oder eine eigene Gattung wollte angezeigt wiſſen. Daß er der P. Tages Lin. nicht iſt, wird noch aus deſſen Beſchreibung erinner— lich ſeyn. Es kommen die im Syſtem angegebenen Merkmale damit nicht überein. Er iſt groͤſſer als der P. Malvae und Alceae. Seine Grundfar⸗ be hat das Dunkelbraune nicht, wie der P. Tages, und die verblichene Punkte deſſelben nach Angabe unſeres Syſtems, vermiſſen wir gaͤnzlich daran. Ich habe für dieſe eigene Gattung einen Namen von den Malvengefchlechtern gewaͤhlt, womit ich bereits drey aͤhnliche Species unterſchieden. Die La— varhera , die Baummalve zeichnet ſich durch den anſehnlichen Wuchs vor den übrigen aus; unſer Falter iſt eben auch der groͤßte unter feinen ver wandten Arten. Man hat ihn noch nicht in unſeren Gegenden entdeckt. Die von Herrn Gerning mir mitgetheilten Exemplare waren aus Frank reich und der Schweitz. Die Borderflügel find mehr als an dem P. Alceae verlaͤngert. Ihre Grundfarbe iſt ein blaſſes, ins gruͤnliche fallendes Grau. Die durchſcheinenden weiſſen Flecken find groͤſſer, und in mehrerer Anzahl vorhanden. Die Hinterſtuͤgel führen eine dreyfache Reihe derſelben. Aus beyder Vergleichung werden meine Leſer den uͤbrigen Abſtand ſehr leicht er— ſehen. Die Unterfeire iſt mit einem gelblichen Weiß bezogen, auf der nur einige verblichene Flecken ſich finden. Der hundert und funfzigſte europaͤiſche Tagſchmetterling. P. Pleb. Vrb. Althaeae. Der Eibiſchfalter. Alis denticulatis divaricatis fuſcis, fuperioribus fupra macula diſci alba, venis in minores diſſecta trapeziformes, media ovali. Ich habe dieſen Falter als eine Abaͤnderung des P. Malvae S. 4. bereits beſchrieben, und auf der LI. Tafel, Cont. I. nach der aten Figur in Abbildung vorgelegt. Nun haben ſich deſſen eigene Gattungsrechte genug— fan beſtättigt, und er iſt der Zahl unſerer Tagſchmetterlinge beyzufuͤgen. Er findet ſich in einer Gegend hieſiger Gebuͤrge, in dem Monat May. Ich habe ihn da ganz uͤbereinſtimmend zu verſchiedenenmalen gefunden, und. beyde Geſchlechter nach unſtrittigen Merkmalen kennen gelernt. Auch in Uf— fenheim hat ſich derſelbe neuerlich entdeckt. Das Weibchen iſt lediglich durch die Groͤſſe, die längeren Flügel, deren kleinere Flecken, und den mehr verſtaͤrk— ten Hinterleib verſchieden. Fortſetzung der Tasſchmeiterlinge. [ u ] 250 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theils. Tab. LXXXII. Cont. XXXII. Eine Ausart des P. Ianira. (Zu Tab. X. Fig. I. pag. 128.) Fig. 5. Der maͤnnliche Falter von beyden Seiten. Eine fo ſeltſame Ausart des P. Ianira, welche vielleicht die einzige die, ſer Erſcheinung iſt, wird die Bewunderung eines jeden Kenners erwecken. Sie iſt aus hieſiger Gegend. Durch einen Zufall kam fie einem Sammler zu Handen, der mit eigenem Fleis dieſe Geſchoͤpfe aufzuſuchen die angelegen— fie Mühe verwendet. Es iſt Herr Hertling, Cantor bey der hieſigen re— formirten Gemeinde. Nach deſſen Erzählung fand ſich die Chryſalide diefes Falters an einem Baum, in dem nahgelegenen Nürnberger Wald, befeſtigt. Es war im Herbſt des abgewichenen Jahres. Sie ſchien ihm wegen der weiſſen Farbe vor andern merkwuͤrdig zu ſeyn. Erſt in dem May dieſes Jah— res entwickelte ſich dieſer Falter daraus, welcher ſchon nach der Chryſalide gleiche Farbe vermuthen ließ. Ein Zufall, der ſich dabey eraͤugnet, hatte Gelegenheit gegeben, daß ihn auch andere Kenner noch lebend geſehen. Ges genwaͤrtig wird derſelbe in der Sammlung des Herrn Walthers unter andern vorzuͤglichen Seltenheiten verwahrt. Daß dieſe Ausart bey fo veränderter Farbe ein P. Ianira ſey, beweißt der damit uͤbereinſtimmende Umriß. Es iſt auch das einzelne Aug an der Fluͤgelſpitze daran zu ſehen. Die mittlere Flaͤche hat gleiches Gelb, aber in hoͤherer Miſchung. Die Hinterfluͤgel ſind auf beyden Seiten, ſo wie der Rand der vordern, mit einem einfaͤrbigen Weiß bemahlt. Es giebt ihm dies ſes Gewand nach dem erſten Anblick das Anſehen des P. Cleopatra. Die ganze Flaͤche iſt ſo dichte, wie bey der gemeinen Art, mit Schuppen be— deckt. Daß gerade jene dunklere Farbe ſich verändert, die hellere aber ges blieben, bleibt uns noch in der Erklaͤrung der Urſachen, wie ich ſchon ers; waͤhnt, ein Raͤthſel. Der hundert und ein und funfzigſte europaͤiſche Tagſchmetterling. P. Nymph. Phal. Selene. Die Selene. Der Silberfleck mit ſchwarzen Sehnen. Alis dentatis fulvis nigro- maculatis fubtus maculis pallide argenteis, puncto baſeos, venisque inferiorum nigris. Wir haben auch dieſen Falter der Anzahl unſerer Tagſchmetterlinge beyzufügen. Es find deſſen Gattungsrechte nun allgemein beſtaͤttiget worden. Anmerkungen, 101 Nach beyden Geſchlechtern iſt derſelbe einfoͤrmig gezeichnet. Ich habe das Weibchen auf der XXX. Tafel, der VI. der Suppl. vorgeſtellt. Daß ihn die Herren Verfaſſer des ſyſtematiſchen Verzeichniſſes der Wiener Schmetters linge unter obſtehenden Namen von jenem P. Euphroſyne unterſchieden, has be ich ſchon S. 115. dieſer Fortſetzung erwähnt. Die ſchwarzgefaͤrbten Seh⸗ nen der Unterſeite der Hinterfluͤgel find zur differentia fpecifica unter den übrigen Abweichungen das vorzuͤglichſte Merkmal. Anmerkungen. Nach meinem Verſprechen habe ich die pag. 9. dieſer Fortſetzung angefangene Anzeige der Papill. d' Europe hier beyzufuͤgen. Ich hoffe damit den Liebhabern der franzoͤ— ſiſchen Nomenclatur angenehme Dienfte zu leiſten. Durch die unermuͤdeten Bemuͤhun⸗ gen des Mr. D’orcy, Obereinnehmer der koͤniglichen Finanzen (Trelorier gs- néral) von Champagne, wird dieſes Werk nach moͤglichſtem Fleis fortgeſetzt. Es find ſeitdem 5 Hefte herausgekommen, wovon ich die beyden erſteren ſchon angezeigt habe. Die vom dritten Heſte an, abgehandelte Gattungen finden ſich in folgender Ordnung. (Drittes Heft.) Pl. XXV. nr. 46. p. 113. Le Heros, fig. a b Chryſ. o Oberſeite des Falters, d Unterſ. Oberſeite, b Unterſeite. Iſt der Statilinus e eine Abaͤnderung mit 2 Augen auf der des Naturforfchers, der Clytus Lin. (Siehe Unterſeite der Vorderffuͤgel, keine Abaͤn⸗ Tab. LXVI. fig. 2. Fortſ. p. 9 1.) ein derung mit weiſſen Punkten. (Vermuthlich wuͤrklicher Auslaͤnder. einerley mit Tab LVII. Cont. VII. Fig 3.) nr. 47. p. 114. Le Franconien, fig. a Oberſ. nr. 53. L’Amarillis, (Phædra. ſ. Titho- b Unterſ. (Ligea Tab. VII. fig. 2.) nius, Tab. IX.) fig. a Raupe, b Chryſ. nr. 48. La Baccante, p. 115. fig. a Oberſ. o Oberſeite des Maͤnnchens, q des Weib⸗ b Unterſ. Deianira. (Tab. IX fig. 2.) chens, e Unterſeite. nr. 49. Le Tircis, p. 112. fig. a Raupe, Pl. XXVIIII. nr. 54. Le Mirtil, (Janira, b Puppe, o Oberſeite des Falters, d Un⸗ Tab X.) fig. a die Raupe, b Chryſalide, terſeite. P. Aegeria, (Tab. VII. fig. I.) e Oberſeite des Maͤnnchens, d deſſen Un— Pl. XXVI. nr. 50. p 118. Le Satyre, fig. a terſeite. (Beyde find nach der Farbe Weibs Oberſeite des maͤnnlichen Schmett. b Un⸗ chen.) e Oberſeite, k Unterſeite des Weib— terſeite, o Oberſeite des weibl. d Unterſ. chens, g iſt das Männchen mit ganz brau— e Oberſeite einer okerfarbenen Abänderung, ner Oberſeite, welches hier für eine War T Unterfeite. P. Mæra, (Tab, VI. Fig. 3.) rietaͤt gehalten wird, h deſſen Unterſeite, nr. 51 p. 120. Le Nemuſien, fig. a Oberſ. jedoch mit 2 Augen auf den Hinterffuͤgeln. b Unterſ. (If das Männchen des p. vr. 55. Le Miſis, (Chloris, Tab. XXI. Megara. (Tab. LXVIII. fig. 4.) Fig. I.) a Oberſeite, b Unterſeite. Pl. XXVII. nr. 52. Le Triſtan, (Hyperan- Pl. XXIX. nr. 56. Le Procris, a Ober- b thus, (Tab. V. Fig. 3.) fig. a die Raupe, Unterſ. (Pamphilus, Tab. XXI.) e Ober⸗ [U >] 152 d Unterſ. Iſt P. Tiphon, (Tab. XXXV. Fig. 4.) welcher für eine Varietaͤt gehalten wird. Die Unterſeite iſt zu blau gerathen. ur. 57. Le Cephale, (Arcanius, Tab. XXI.) a Ober- b Unterſeite, e Oberſeite mit braͤunlicher Grundfarbe, d Unterſeite einer angeblichen Abaͤnderung. ur. 58. Le Daphnis, (Philoxenus, Tab. LIV. Cont. IV. Fig. 3.) a Ober: b Unterſeite. nr. 59. LeMeelibee, (Hero, Tab. XXII.) a Oberſeite mit 2 Augen, b Unterſeite. Seconde famille. Pap. a fix pieds. Pl. XXX. nr. 60. Le demi- deuil, (Gala- thea, Tab. VII. XXV.) a Oberſeite des Weibchens, b deſſen Unterſeite, e Ober: ſeite des Maͤnnchens, de Unterſeite, e eine Abaͤnderung des Weibchens, ohne ſchwarzen Saum der Oberſeite der Hinterffuͤgel, k der ren Unterſeite mit braunen Augen. nr. Gr. Le demi - deuil aux yeux bleus, (Arge, Tab. XXVII. LXX. p. 105.) 2 Ober- b Unterſeite. Pl. XXXI. nr. 62. Le grand mars change- ant, (P. Iris, Tab. XI Fig. 1. 2.) a Ober⸗ ſeite des Maͤnnchens, b deſſen Unterſeite, c Oberſeite des unſchillernden Weibchens. Iſt aber das Weibchen des kleinen. (Fortſ. p. 109. U. f.) d Unterſeite. nr. 63. Le grand mars orange, (Iris ru- beſcens, Tab. LXXI. Fig. 3) aDber: ſeite des Weibchens, b Unterſeite. nr. 64. Le petit mars changeant, (Iris luteus, Tab XXV. S. p. 112.) a die Raupe, b Chryſ. e Oberſeite des männl. Falt. d Unterſ. e Oberſ. des Weibchens. Iſt ſchillernd und an ſich der Iris minor. (Tab. XXXVII.) f Unterſ. g eine Ab⸗ aͤnderung des ſchillernden Maͤnnchens mit mehrerem Gelb. Pl. XXXIII. nr. 65. Le grand mars non. changeant. 2 Ober- b Unterſeite. Iſt das Anmerkungen. Weibch. des gemeinen. (Siehe Tab. LXXI. Fig. 4.) e Ober- dUnterf. einer Varietät. (Iſt nach dem Original Tab. LXX 11. Fig. r. p. III. U. f. verbeſſert beygebracht worden.) nr. 66. Le petit mars orange, a Ober— b Unterſeite. Scheint ein hellbraunes Weibchen des kleinen Iris zu ſeyn. nr. 67. Le mars bleu- fonce changeant. a Ober- b Unterſeite. Iſt der naͤmliche, wie Tab. XLVI. Sup. XXI. Fig. 1. Pl. XXXIV. nr. 68. Le grand porte. queue, (P. Machaon, Tab. I.) a die Raupe, wie gewoͤhnlich, b eine Abaͤnderung derſelben mit ſchwarzer Grundfarbe. e Chr. d Ober⸗ ſeite des Falters, e Unterſeite. nr. 69. Le Flambe, (P. Podalirius, Tab. 1.) a die gelbe Raupe, b Chr. e Oberſeite des Falters, d Unterſeite. Pl. XXXV. nr. 20. Porte- queue à bandes fauves, (P. Betule, Tab. XIX.) a die Raupe, b Chr. c Oberſeite des braunen Maͤnnchens, dUnterfeite, e Oberſeite des Weibchens, £ Unterſeite. nr. 21. p. 134. (nach Berbefferung eines neu eingeſchalteten Bogens) Porte queue bleu àune bande blanche, (vorhin Por- te queue bleu ſtriè. (P. Quercus, Tab. XIX.) fig. a das Maͤunchen, b das Weibchen, e Unterſeite. nr, 72. p. 156. Porte- queue brun à ta- ches aurores, (P. Ilicis, Tab. XXXIX.) a Ober- b Unterſeite, (Fig. 1. b.) e Ober- d Unterſeite, (Fig. 1. a.) Pl. XXXVI. nr 23. Le porte queue brun, (P. Pruni, Tab. XIX. Fig. 3.) a Raupe, b Chr. c Oberſeite des männlichen Falters, d Unterſeite, e Oberſeite des Weibchens, T Unterſeite. nr. 724. Porte: queue brun à taches bleues, (P. Lynceus, Tab. XXXIX Fig. 3.) a Ober- bilnterfeite. nr. 25. Porte. queue brun à taches fauves, Anmerkungen. a Oberſeite des braunen Maͤnnchens, b deſſen Unterſeite, e Oberſeite des Weib: chens, d Unterſeite. (Ich halte dieſen 153 Falter für einerley mit Fig:2. a. Tab. XXXIX. den P. Ilicis, da nach der Zeich nung der Unterſcheid kaum anzugeben.) (Viertes Heft.) Pl. XXXVII. nr. 26. Le porte queue bleu ftrie, (P. Bœticus, Tab. XXVII. Fig. 3.) fig. a Ober- b Unterſeite. nr. 27. Le porte queue à double queue, (P. Echion, Tab. XX. Fig. 1.) a Ober⸗ b Unterſeite. nr. 78. 29. Le petit porte - queue, (P. Tireſias, Tab. XXXIV. Fig. T. 2. XLIX. Fig. 2.) fig a Oberſeite der gröfferen Art, b Unterſeite des braunen Weibch. (Wird ſuͤr das Maͤnuchen ans gegeben.) e die blaue Oberſ. des Maͤnn— chens, de deſſen Unterſeite, (la femelle) 79. fig. a die braune Oberſeite der klei⸗ neren Art, b Unterſeite. Pl. XXXVIII. Nr. 80. Argus bleu. (Er wird für den Argus, Tab. XX. Fig. 3. 4. gehalten, er ift aber davon gaͤnzlich ver ſchieden. Ich finde die genaueſte Ueberein— ſtimmung mit dem Falter, den ich Poly- phemus genennt. (Siehe Tab. L. Suppl. XXVI. Fig. 2. 3.) Fig. a die Raupe. Sie iſt kleiner, als die des P. Quercus, mehr gerundet, und am Ende zugeſpitzt. Der Ruͤcken iſt grau, und hat über jeden Ring einen groſſen braunen Punkt. Zu beyden Seiten ſtehen in der Mitte ſchrege Linien von rother Farbe, welche bey andern gelb ſeyn ſollen. Unter denſelben findet ſich ein breiter Seitenſtreif. Der Kopf iſt ſchwarz. Man findet fie im May auf dem Sainfoin. Dieſe Pflanze iſt unſere Eſparſette, Hedy- ſarum Onobrychis L. (Da wir den Klee auf unſeren Wieſen ſelten unzerfreſſen, ſondern meiſtens durchloͤchert antreffen, ſo iſt wohl zu vermuthen, daß ſolcher die Futterpflanze der Raupen unſerer mei— lu 31 Pl. XXXIX. nr 82. ſten Arguͤſſe iſt. Sie halten ſich ohn— fehlbar bey Tag im Verborgenen an der Wurzel auf.) Fig. b die Chryſ. Sie iſt braun, und wie die des P. Quercus geſtal— tet. Der Falter entwickelt ſich im folgen— dem Jahr. Fig. e Ober- d Unterſeite des angeblichen Weibchens, e Oberſei— te, eine Varietaͤt, mit blaͤulicher Grund— fläche der Vorderfluͤgel, wie Fig 2 Tab. L. f Unterſeite mit einer Reihe blaͤulichter Punkte am Rand der Hinterfluͤgel. 2 Ober: ſeite des angeblichen Weibchens, von ein— färbigen blaſſem Blau, h Unterſeite. i Soll eine Varietaͤt ſeyn. Kommt aber nach der Zeichnung der Punkte dieſer Unterſeite mit P. Cleobis, Tab LIV. Fig 4 6. uͤberein. nr. 81. Argus bleu decoupe. Fig. a Ober⸗ b Unterſ. Wird für den naͤmlichen, den ich Meleager genennt, angegeben. (Tab. XLV. F. 2) iſt aber abweichend gebildet. Argus bleu céleſte. Fig. a Oberſeite des angeblichen braunen Maͤnnchens, (Weibchen.) b eine Varietaͤt mit blauer Grundfarbe beyder Flügel, c Un: terſeite. d Oberſeite des angeblichen Weib— chens,(Maͤnnchen, Bellargus, Tab. XXXII. Fig. 3.) e Unterſeite, f Unterſeite einer Ba: rietaͤt ohne Punkte in der Flaͤche. 1 nr. 83. Argus bleu nacré, (P. Coridon, Tab. XXXIII. Fig. 4.) fig a Oberſei⸗ te des angeblichen blauen Weibchens, (Maͤnnchen.) b Unterſ. ce Oberſ. eine Varietaͤt mit rothgelben Punkten an dem Rand, dunterſeite mit ſtaͤrkerer Anla— ge der Farben. Pl. XL. nr. 84. Argus bleu pale. a Ober⸗ b Unterſeite. Soll nach Angabe P. Hy las, 151 Tab. XLV. Fig. g. ſeyn. Ich finde aber weder die Groͤſſe, noch die Grundfarbe und Lage der Flecken uͤbereinſtimmend. nr. 85. Argus bleu violet. a Oberſeite des angeblich braunen Männchens, (Weib⸗ chen.) b Unterſeite, e Oberſeite des ans geblichen Weibchens, Maͤnnchen.) d Unterſeite. Wird für den P. Telephii, Tab. XLI. Fig. a. gehalten. Sit aber vermuthlich unſer gemeiner Argus, (Tab. XX.) Fig. e Ober- f Unterſeite. Wird als eine Varietaͤt aus Elſas angegeben, iſt P. Amphion, Tab. LIII. Fig. 1. ur. 86. Argus bleu à bandes brunes. Fig. a Oberſeite des angeblichen braunen Maͤnuchens, (Weibchen.) bberſeite, eine Varietaͤt mit braunem Rand, e Un⸗ terſeite. Es kommt dieſer Falter dem P. Arcas, Tab. XXXIV. Fig. 3. am naͤchſten, von dem er nur eine Varietaͤt zu ſeyn ſcheint. Er wird fuͤr den Sexus des P. Arion gehalten. Pl. XLI. nr. 86. d berſeite des angeblichen Weibchens des vorigen, (Maͤnnch.) (Arion Tab. XX. Fig. a.) e Unterſeite, f Oberſeite, eine Varietaͤt mit einer einzelnen Reihe Punkte durch beyde Flügel, g Varietaͤt mit braunem Rand, h Unter- i Oberſeite einer Abaͤnderung von blaffem Braun, mit wenigem Blau, k deſſen braune Unterſeite. 1 Ober- m Unterfeite des P. Cleobis, Tab. LIV. Fig. 4. der nach dem ſchwarzen Nand unterſchieden varürt. n Ober: ons terſeite des (P. Cyllarus, Tab. XXXIII. Fig. I. 2.) mit blaßblauer Grundfarbe, einem grauen Rand, und kleinen Punkten der Unterſeite, welche Varietaͤt auch mit den unſrigen uͤbereinkommt. Pl. XLII. nr. 87. Argus bleu à bandes bru- nes lignes blanches. Fig. a Ober- b Un⸗ terſeite des angeblich braunen Maͤnnchens, (Weibchen des P. Biton, Tab. LXII. Fig. .) Anmerkungen. c Oberſeite des angeblich braunen Weib⸗ chens, (Maͤnnchens, Tab. XXVXIlll. Fig. 5.) d Unterſeite. nr. 88. Le demi argus, (P. Argiolus, Tab. XXI) Fig. a Oberſcite des angeblich braunen Maͤunchens, (Weibchens) b Unterſeite, e Oberſeite des angeblich blauen Weibchens, (Maͤnnchens) d Un⸗ terſeite, e Oberſeite des Pap. minimus, (Tab XXXIV. Fig. 3.) Pl. XLII. nr. 89. Argus myope, (P. Pho- cas, Tab, XXXV, Fig. I 2.) a Oberſeite des Weibchens, b deſſen Unterfeite, e Ober— feite des Maͤnnchens, d Unterſeite. nr. 90. Argus verd. (P. Rubi, Tab. XXI. Fig. 2.) a Ober- b Unterſeite. nr. 91. Argus bronze, (P. Phlæas, Tab. XXII. Fig. I.) a Ober- b Unterſeite. — Fig. c Ober- d Unterſeite, einer angeb⸗ lich groͤſſeren Abaͤnderung deſſelben. Iſt aber eine Varietaͤt des P. Hippothoe.) Pl. XLIV. nr 92. Argus fatine. Fig a Ober⸗ b Unterſeite wird fuͤr das Maͤnnchen des P. Phlæas angegeben. (Iſt ohnfehlbar das Weibchen des P.Hippothoe, Tab. LXX VII. Fig. 5) e Ober- d Unterſ. des angebl. Weib⸗ chens, (iſt aber das Männchen von P. Vir- gaurex, Tab. XXII. Fig. 2. a.) e Eine Varietaͤt des Weibchens. Iſt das aͤchte Weibchen ſelbſt. (Tab. XXII. Fig. a. b.) nr. 93. Argus fatine à taches noires, (Hippothœ, Tab. XXII. Fig. a.) 2 Oberſeite des männl. Falters, (Weib⸗ chens.) beine Varietaͤt mit hellerer Far— be, (iſt das Männchen) eUnterfeite. nr. 94. Le miroir, (P. Steropes, Tab. XLI. Fig. I.) a Ober- b Unterſeite. Pl. XLV. nr. 95. La bande noire, (P. Com- ma, Tab. XXIII. Fig. I. a.) a Ober- b Un⸗ terſeite, hat aber das fleckigte nicht, e Ober⸗ feite des Maͤnnchens, d deſſen Unterfeite, e Ober: k Unterſeite eine angebliche Vaz Anmerkungen. rietät. (Iſt aber b. Thavmas, Tab. XXXVI.) g Oberſeite, einer andern an— geblichen Varietaͤt. (Iſt das Weibchen des P. Comma.) h die Unterſeite. nr. 96. L’Echiquier, (P. Paniſcus, Tab. XXVIII. Fig. a.) a Ober- b Unterfeite, c eine Varietaͤt mit breiteren gelben Flecken. Vermuthlich b. Silvius, (Tab. LXXX. Fig. 6.) Pl. XLVI. nr. 97. Le plein- chant, (P. Malvae, Tab. XXIII. Fig. 2.) a Raupe, b Chryſ. c Oberſeite des Falters, d Unter; ſeite, e Ober- f Unterſeite (der kleinern Varietaͤt, Tab. XXXVI. Fig. 5.) g Ober: h Unterfeite einer beſondern Varietaͤt mit einem weiſſen Flecken. Ich habe ſie noch beyzubringen. nr. 98. Le Pap. Griſette. a die braune Chr. 155 b Oberſeite des Falters, c Unterfeite. Iſt nicht P. Tages, wie angegeben wor; den, ſondern P. Alcex. Tab. LI. Fig. 3. Pl. XLVII. nr. 99. L’Apollon, (P. Apollo, Tab. II.) 2 Raupe, b Chryſ. e Oberfeite des Maͤnnchens, dUnterfeite, e Ober- f Unterſeite, mit etwas gelblichen Flecken, und ganz weiſſer Grundfarbe, g Ober- h Unterſeite, eine Varietaͤt mit kleinen Fle— cken, aus der Franche-Comté. Pl. XLVIII. nr. 100. Le Semi Apollon, (b. Mnemofyne, Tab. II.) a Oberſeite des Maͤnuchens, b Unterſ. e Unterſ. des Weibch. ur 101. Le Gaze, (P. Crategi, Tab. Il.) a Raupe, b Chryſ. c Ober- 4 Unterſeite des Maͤnnchens, e Oberſeite des Weib— chens, k Unterſ. von ſchmutzigen Weiß; und mehr durchſichtigen Flecken. (Fuͤnftes Heft.) Pl. XLIX. nr. 12. Le grand Pap. du Chou. (P. Braſſicæ, Tab. II.) a Raupe, b Chr. c Dberfeite des fleckigten Weibchens, d Un⸗ terſeite, e Oberſeite des Maͤunchens. nr. 103. Le petit Pap. du Chou. (P. Ra- pae, Tab. II.) a Raupe, b Chryſ. o Oberſ. des weiblichen Falters, d Unterſ. Pl. L. nr. 104. Le Pap. blanc veinè de verd. (P. Napi, Tab. IIl.) a Oberſeite des Weib⸗ chens, b Unterſeite. nr. 105. Le Pap. blanc de lait, (P. Sinapis, Tab. III.) a Oberſeite des Maͤnnchens, b Unterfeite, e Unterfeite des Weibch. nr. 106. Le Pap. blanc marbré de verd. (p. Daplidice, Tab. Ill.) a Oberſeite des Weibchens, b Oberſeite des Maͤnn⸗ chens, c Unterſeite. Pl. LI. nr. 102. Laurore, (P. Cardamines, Tab. IV.) a Raupe, bgruͤne Chryſ. e brau— ne, de gelbliche, e Oberſeite des maͤnnlichen Falters, k Unterſ. g Oberſ. des Weibch. h Unterſ. (Tab. XXVII. Fig. 2.) I Ober⸗ KUnterſeite einer ſehr kleinen Varietaͤt des Maͤnnchens. Pl. LII. nr. 108. L'aurore de Provence, (P. Eupheno, Tab. XXVIII. Fig. 1. a. b.) a Oberſeite des Maͤnnchens, b Unterſeite, c Ober- d Unterſeite des Weibchens, (ift das Weibchen des P. Cardamines, wie im Nachtr. p. 246. ſchon angezeigt worden.) e Ober- k Unterſeite, eine Varietaͤt des Maͤnnchens, (Tab. XXVII. Fig. 1. a.) nr. 109. La Diane, (P. Rumina vulg. Tab. LIIl. Fig. c.) 2 Ober b Unterſ. Pl. LIIl. nr. 110. Le Citron, (P. Rhamni, Tab. IV.) a Raupe, b Chryſ. c Ober: d Unterſeite des Maͤnnchens, e Dberfeite des Weibchens, f Ober- g Unterſeite einer an⸗ geblichen Varietaͤt des Maͤnnchens. (Iſt P. Cleopatra, Tab. XLVIIl. Fig. 1.) Pl. LIV. nr. 11. Le Souci, (P. Hyale, rab. IV. Fig. 3 Tab. XXVI. Fig. 3) a Raupe. Nach dem Bau der des P. Rhamni aͤhnlich. Die Grundfarbe iſt bleichgruͤn. Zur Seite 156 Anmerkungen ſteht eine weißliche Linie mit rothgelben Punkten. Die Futterpflanze iſt nicht be⸗ merkt. b Unterſeite des männl. Falters, c Ober- d Unterfeite des weibl. Falters. nr. 112. Lefouffre, (P. Palseno, Tab. IV. Fig. 2.) a Oberſeite des Maͤnnchens, b Oberſeite des Weibchens, c Unter ſeite. Supplement. Pl. LV. Suppl. I. Varieté du Morio, (P. Antiopa.) Fig. 1. i Oberſeite mit citro⸗ nenfaͤrbigem Saum, und ohne blaue Fle⸗ cken der Vorderfluͤgel, k Unterſeite. Fig. 3 k Ober- 3 1 Unterfeite, Variete de la grande Tortue,(Polychloros,) Iſt P. Teſtudo, Tab. LXXIII. Cont. XXIII. Fig. 1. nr. 3. 4a Ober- b Unterſeite. La tortue mo- yenne, (P. Xantomelas, Tab. LXIIl. Cont. XIII. Fig. 4.) nr. 5 i Ober- 3 K Unterſeite. Varieté du Gamma, (Calbum,) mit einem groſſen ſchwarzen Flecken an der Spitze der Vor⸗ derffuͤgel, und zwey groͤſſeren auf den Hinterfluͤgeln. Tab. LVI. Suppl. il, Le V Blanc. nr. 5 a Ober- 5 buUnterſeite. (L album, Tab. LXII. Fig. 3. a.) e Ober- d Unterfeite (die Var. Tab. LXII. Fig. 3. b.) nr. 8 a Ober- 8 b Unterfeite des Maͤnn⸗ chens, ge Ober- 8 d Unterfeite des Weib⸗ chens. La carte gèographique rouge. Eine Abaͤnderung des P. Levana, mit rothgelben Flecken. Tab. LVII. Suppl. III. Nr. ir. e Oberſeite, Varietaͤt des männl. P. Populi, mit grün: lichem Schiller, aus Frankfurt, kein der: gleichen Weibchen. ur. 13 g Ober- h Unterſeite. Eine Ausart des P. Sibilla, mit wenigen weiſſen Flecken. nr. 15. i Oberſeite. Eine Ausart des maͤnn⸗ lichen P. Paphia, mit breiten ſchwarzen Streifen beyder Flügel, KUnterſeite ei— ner Varietaͤt eben deſſelben hat ſtatt des grünen braunviolett, ! Unterſeite mit blaſſer Einfaſſung eben dieſer Farbe. Tab. LVIII. Suppl. IV. nr. 15. a Ober⸗ b Unterſeite des Maͤnnchens, e Unterſeite des Weibchens. Le Cardinal, (P. Pandora, Tab. LVIIl. Fig. r. 2. Tab. LXXII. Fig. 3.) nr. 16. k Ober- I Unterſeite. Ausart des P. Adippe, der Tab. LX. Fig. 3. aͤhn⸗ lich. m Ober- o Unterſeite. Eben der: ſelbe mit einzelnen groͤſſeren Flecken. n Ober- o Unterſ. mit kleineren Flecken. Tab. LIX. Suppl. V. nr. 19. d Ober- e Un⸗ terſeite. (Die Varietaͤt des P. Adippe, mit weiſſen Flecken, Tab. LXXV. Fig. 1.) f Dberfeite, eine Varietaͤt deſſelben, mit gröfferen ſchwarzen Flecken, und mehr braungefaͤrbtem Grund. nr. 20 bis 2 Ober- b Unterſeite des Weib chens, e Oberſeite des Maͤnnch. L'Ino, (P. Ino, Tab. LXXVI. Fig 1. a.) nr. 20 tert. a Ober- b Unterſeite des Weib: chens, o Oberſeite des Maͤnnch. L’Aga- ve, (P. Hecate, Tab. LX XVI. Fig. 1. 2.) Tab. LX. Suppl. VI. nr. 16. p die Raupe des P. Adippe, q Chryſ. ur. 21. c Oberſ. Varietaͤt des P. Dia, mit einem groſſen ſchwarzen Flecken. 21 b Unterſeite. nr. ar bis a Ober- b Unterſeite des Maͤnn⸗ chens, e Ober- d Unterſeite des Weib⸗ chens. La Pales, grande et petite 'efpece, (P. Arfilache, Tab. LVI. Cont. V. Fig. 4. 5.) l. a tert. Ober: ſeite des Maͤnnchens, b tert. Oberſeite des Weibchens, einer etwas kleineren Art. ed Ruſſiſche Schmetterlinge vom Geſchlechte der Tagfalter. Noch dieſer Abtheilung habe ich meinen Leſern eine betraͤchtliche Anzahl der » neueſten Entdeckungen der entfernteften Gegenden unſeres Welttheils vorzu— legen. Sie ſind es ſaͤmtlich, welche auf ſieben Tafeln in ihrer Ordnung abgebil— det erſcheinen. Die unermeßlichen Staaten Rußlands haben laͤngſtens unſere Kebhaber auch nach dieſen Seltenheiten luͤſtern gemacht. So manchfaltige Erd— ſtriche, das benachbarte Aften, die dort eigene Gewaͤchſe und ihre ganz verſchie— dene Gegenden, lieſſen auch eigene Gattungen in dem Reiche unſerer Schmetter— linge vermuthen. Wir haben bisher nur einzelne davon, nach der Anzeige eini— ger Schriftſteller, kennen gelernt; dieſe reizten ſchon unſere Neugierde, ſie er— weckten das Verlangen auf noch weiter verborgene Schaͤtze; allein, wie wenig ſchien es moͤglich zu ſeyn, unſerer Neugierde dahin Genuͤge zu leiſten. In ſo unermeßlichen Staaten find Liebhaber dieſer Lieblingsgeſchoͤpfe ſchon ſelbſten gleich groſſe Seltenheiten, als die Produkte die wir von daher ſchaͤtzen. Bloss dieſer— wegen eine ſo weite Reiſe zu unternehmen, ſich ſo groſſen Ungemaͤchlichkeiten zu unterziehen und einen nothwendig ſehr betraͤchtlichen Aufwand zu machen, ſchienen faſt unmoͤgliche Forderungen zu ſeyn. Um ſie in fremden Gegenden aufzuſuchen, hat man andern mehr anziehenden Gegenſtaͤnden faſt gänzlich zu entſagen: fie fordern mehrere Muͤhe, als lebloſe Geſchoͤpfe, die in ungeſtoͤrter Ruhe ſich finden; nicht blos Eroberungen, nicht Niederlagen in den unbedachtſamen Ausfaͤllen auf dieſe reizende Schönheiten, find es, welche die Mühe verlohnen: fie fordern ge— nauere Kenntniß, mehrere Beſchaͤftigungen, als ſich wohl die wenigſten denken. Man hat faſt nie das Syſtem aus den Händen zu laſſen; leicht find verſchiedene Gattungen dem erſten Anſchein nach verwechſelt, oder die merkwuͤrdigſten Sel— tenheiten uͤbergangen; kaum ſind Eroberungen gemacht, ſo iſt es dann eben ſo noͤthig, das Bemerkenswuͤrdige ſich aufzuzeichnen; hier iſt der Aufenthalt, dort die Futterpflanze, bald das Geſchlecht, bald das Abweichende und unzaͤliges an— dere einzutragen, alles ſtrenget die Kräfte des Geiſtes an und dies bey ermuͤde— tem Körper in einſamen Gefilden, wo auch die Sicherheit ſchon gengſtliche Sor— gen erweckt. So ſuchen wenigſtens Naturfreunde und nur diefe wiſſen den Fortſetzung der Tagſchmetterlinge. [€] 158 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theile. Werth der Geſchoͤpfe und das Erhebliche in oͤfters gering ſcheinenden Umſtaͤnden vernünftig zu ſchaͤtzen. Genug, ich kann mir die in Abbildung hier vorliegende Falter nicht denken, ohne dahin meine Betrachtungen zu richten. Gewiß werden Kenner dieſe Beytraͤge fhägen, dadurch fie die Vollſtaͤndigkeit dieſer Ge— ſchoͤpfe ſo betraͤchtlich bereichert ſehen, ſie werden ohnfelbar mit mir Demjenigen den ſchuldigen Dank erkennen, welcher ſich deshalb fo vielen Muͤhſeligkeiten un» terzogen. Ich habe die Gefaͤlligkeiten eines Freundes zu verehren, welche mich in Stand geſezt, die Erweiterungen dieſer Renntniſſe vorzutragen. Schon vor— hin hatte ich nach ſicheren Verheiſſungen unſern Liebhabern dazu Hofnung gemacht und dieſe ſind fruͤher, als ich ſelbſten vermuthet, in Erfuͤllung gekommen. Nach dem mir belieferten Vorrath erſcheinen hier Abbildungen, welche, wie ihre Ori— ginale, die erften find und meiſtens neuentdeckte Gattungen enthalten. Es ift dies der geſammelte Vorrath einer mit groſſen Muͤhſeligkeiten unternommenen Reiſe in die ſuͤdlichen Provinzen Rußlands. Wie lange es anſtehen kann, bis ſich weitere Entdeckungen dahin ergeben, werden meine Leſer von ſelbſten ermeffen- Mit der Sorgfalt, mit der Genauigkeit und dem unverdroſſenen Eifer, wodurch dieſe Gattungen erobert werden, wird nicht leicht von neuem ein Freund gleichen Beſchwerniſſen ſich unterziehen. Meine Leſer werden nun ſelbſten auf die naͤheren Umſtaͤnde begierig ſeyn, dadurch uns dieſe Seltenheiten zu Theil geworden; ſie werden die Verdienſte eines Kenners ſchaͤtzen, welcher ſich einem ſo muͤhſamen Geſchaͤfte gewidmet. Nach den mir mitgetheilten Nachrichten habe ich die nähe: ren Umſtaͤnde zu erzehlen. Das ruͤhmliche Verlangen in dieſen entfernten Ge— genden, Entdeckungen dieſer noch unbekannten Seltenheiten zu machen, hatte Herrn Profeſſor Boeber zu Petersburg bewogen, eine Reiſe uͤber Moſcau bis an die Ufer der Wolga anzutreten. Ihm haben wir die Bereicherungen dieſer Kennt⸗ niſſe zu danken. Es gieng derſelbe den 26 April des Jahres 1781 von Peters» burg ab und kam in 6 Tagen in Moſcau an. Die Witterung welche Anfangs ſo guͤnſtig zu dieſem Vorhaben geſchienen, aͤnderte ſich gerade wo ſie zu den wichtigſten Entdeckungen noͤthig war. Die ganze Gegend, welche fonften in dies fer Zeit in vollem Flor erſcheint, war öde und nicht einmal hatten Baͤume Blaͤt— ter getrieben. Auch in unſeren Gegenden war damals der Frühling ſpaͤter er- folgt, als man ſich in langen Jahren gedenkt. Auſſer einigen Kaͤferarten hatten ſich dorten keine Inſekten gezeigt. Am 5 May wurde die Abreiſe nach Murom angetreten. Hier ſtunden die Bäume belaubt und es ſchienen die Eroberungen er⸗ giebig zu werden, doch zeigten ſich nur Kaͤferarten, unter denen ſiebzehen Gat- tungen der Coccinella, die einzige Bemerkung verdienten; von da gieng die Reiſe über Arſamas nach Penſa, wo die Ankunft den gten erfolgte; die Waͤl⸗ der finden in dieſen Gegenden ſchon belaubt und die Aepfelbaͤume in vollen Blü⸗ Rufffhe Schmetterlinge. 159 chen, doch war es für die Inſekten noch zu frühe, es kamen nur wenige vor Augen. Den 13ten erfolgte die Ankunft in Saratoff und von da den ıöten zu Sebaſtianofka einer deutſchen Colonie; dieſer leztere Ort liegt vom erſtern 67 Werſte entfernt und iſt nur 3 derſelben von der Wolga entlegen; er iſt von allen Seiten mit Bergen umgeben, nur die Deftliche iſt offen gelaſſen. Man trift in dieſen Gegenden faſt alle Arten von Kaubholzungen, auſſer den Buchen, an. Die vortrefliche Lage, die Cultur dieſes Platzes, die reizende Thaͤler und die blu⸗ menreiche Fluren, geben ihm nach einſtimmigen Beſchreibungen den Vorzug vor anderen Gegenden der Wolga und etwa vor allen die man irgend geruͤhmt, er wird wenigſtens unter die Anmuthigſten unſers Welttheils gerechnet. Welche Ent» deckungen waren ſich nicht zu verſprechen? gerade aber hatte die ſchlimmſte Wit— terung verhindert, davon den ergiebigſten Gebrauch zu machen, der beſtaͤndige Regen erlaubte kaum einige Tage zu dieſen Geſchaͤften; es muſte den 22 May die Reiſe weiter nach Kamyſchenka fortgeſezt werden. Die ſo reiche Steppe an dem Urſprung der Jlowla, wurde bey fo mißlichen Zufaͤllen unbenuzt gelaſſen. Den 2aften erfolgte die Ankunft in Zaryzin; auf dem Wege dahin entdeckten ſich, ohngeachtet der noch anhaltenden uͤblen Witterung, viele Seltenheiten dieſer Ge— ſchoͤpfe, ſchon des andern Tages aber wurde die Reiſe weiter nach Sarepta forte geſezt, allwo ſich Herr Prof. Boͤber bis zum 2ten Junius aufgehalten. Am 5 ten darauf wurde ſchon die Ruͤckreiſe nach Sebaſtianofka beſchloſſen. Die Zeit wäh« renden Aufenthaltes daſelbſt; der bis den aten Julius gedauert, wurde zu ſehr ergiebigen Unterſuchungen verwendet; er nahm den Ruͤckweg uͤber Saratoff, und nach einer Verweilung von 5 Tagen kam er endlich den 1§ten in Moſcau an und traf nach einem Aufenthalt bis zum 2 2ſten nach 6 Tagen in Petersburg wiederum ein. Dieß find in der Kürze die vorzuͤglichſten Umſtaͤnde der mir ges falligft mitgetheilten Nachrichten. Meine Leſer werden daraus die Beſchwerlich— keit einer Reiſe in ſolchen Entfernungen ermeſſen, die nicht weniger als 300 Mei— len betragen. Um ſo mehr ſind die Beytraͤge zu ſchaͤtzen, welche fuͤr unſere Kennt— niſſe dadurch erwachſen, Wir beklagen die Schickſale, welche einen fo unermuͤ— deten Forſcher abhielten, mehrere Entdeckungen zu machen. Ganzer 16 Jahre hatte der Landmann in jenen Gegenden uͤber den Mangel an Regen geklagt und gerade fand ſich dieſer bey der Ankunft dieſes eifrigen Naturforſchers ein, ſo, daß nur einzelne Tage zu dieſen Unterſuchungen konnten verwendet werden und dies in Gegenden, die eben die reichſten an dieſen Produkten ſind, welche uͤberdiß beynahe noch ganz unbenuzt geblieben! Doch es ſind die Eroberungen ſchon an ſich ergiebig genug, ſie reizen unſere Neugierde vielleicht um ſo mehr, nach denen dort fo manchfaltig verborgenen Schaͤtzen; man dachte ſich die nördlichen Gegen⸗ den gemeiniglich ſehr arm an dieſen 1224 es wird aber meinen Leſern zur * 2 160 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theile. angenehmen Bewunderung dienen, wenn fie, nach einem in den folgenden Blaͤt— tern beygefuͤgtem Verzeichnis der Tagſchmetterlinge der Petersburger, Moſco— viſchen und Wolgaiſchen Gegenden, den Reichthum derſelben erſehen. Iſt zwar an erſteren Orten ſchon mit Ende des Julius der Flug der Inſekten ganz vors über; fo iſt es doch um fo mehr zu verwundern, daß auch viele Zaͤrtlinge da— ſelbſt ihren Aufenthalt finden. Doch ich muß nun die zur Zeit von dieſem Ge⸗ ſchlecht mitgetheilten Gattungen meinen Leſern in ihrer Ordnung ausführlicher ans zeigen. Die mit beſtem Vorbedacht gewaͤhlten Benennungen, haben wir dem Herrn Prof. Boͤber ſelbſten zu danken. Der Zahl der vorſtehenden Tagſchmet⸗ terlinge habe ich ſonach Folgende beyzufuͤgen. Der hundert und drey und funfzigſte europaͤiſche Tagſchmetterling. Tab. LXXXIII. Cont. XXXIII. P. Nymph. Gem. Tarpeid. Die Tarbeja. Fig. 1. Der männliche Fig. 2. Der weibliche Falter. Beyde von der Ober⸗ und Unterſeite. Alis flaveſcenti- fuſeis, utrinque ſerie punctorum nigrorum, ſubtus ſubpupillatis, in- ferioribus nebulofis. Es iſt dieſer Papilio in ſeinen Gegenden eine der fruͤheſten Erſcheinung. Herr Prof. Boͤber entdeckte ihn bereits den 23 May auf der Steppe jenſeits Ka— myſchenka. Schon bey Zaryzin und Sarepta als waͤrmeren Gegenden, war er nicht mehr zu finden. Hinter den Gebuͤrgen aber von Sebaſtianofka zeigte er ſich noch bis zu dem 5 Junius ſehr haͤufig. An erſteren Orten war er ſchon mei— ſtens verflogen und nur wenige Exemplare hatten ſich in ihrer Vollſtaͤndigkeit er— halten; fein Aufenthalt iſt nur an einzelnen Plaͤtzen. Die Vorderfluͤgel dieſes Fal— ters find etwas in die Fänge geſtreckt und am Ende zugeſpizt, die Hinterfluͤgel aber wie an den Danaiten, ganz gerundet; die Grundfarbe iſt ein braunliches Ockergelb mit dunkleren Schattirungen. Die weſentlichſten Merkmale beſtehen in der Reihe von vier ſchwarzen Punkten, die jeder Fluͤgel auf beyden Seiten beſitzt. Das Weibchen hat dieſe Flecken groͤſſer, auch auf der Oberſeite der Hinterflüs gel in mehrerer Zahl; gemeiniglich finden ſich an dem Männchen nur zwey der> ſelben. Auf der Unterſeite bemerkt man eine kaum ſichtliche Spuhr der weiſſen Pupille; im uͤbrigen iſt die Farbe des Weibchens um vieles friſcher und auch die Groͤſſe mehr betraͤchtlich. Die Zeichnung der weisgrau und braun marmorirten Unterſeite der Hinterfluͤgel, giebt die Abbildung, ohne daß ich eine weitere Ars zeige noͤthig habe, mit aller Genauigkeit an. Ruſſiſche Schmetterlinge. 101 Der hundert und vier und funfzigſte europaͤiſche Tagſchmetterling. Tab, LXXXIII. cont. XXXIIT, P. Dan. Cand. Aurora. Die Aurore. Fig. 3. Der männliche Falter von beyden Seiten. Alis integerrimis rotundatis fulvo - corrufeis, ſubtus puncto ſeſquialtero argenteo; Von denen mit dem P. Palaeno und Hyale ähnlich) gezeichneten Faltern haben ſich nun etliche Arten als eigene Gattungen hinreichend entſchieden. Eini— ge derſelben find ſchon vorhin angezeigt worden. So weſentlich aber ihre Merk— male ſind, ſo ſcheinen ſie doch nicht fuͤr die Charaktere des Syſtems ſich genau beſtimmen zu laſſen. Der vorliegende Falter hingegen; nimmt ſich unter den ihm ähnlichen um fo deutlicher aus; es iſt feine Groͤſſe vor andern ſchon ſehr betraͤcht— lich; das vorliegende Exemplar iſt, wie mir gemeldet worden, nur von mittlerem Maas; man hat ihn nach dem Umriß um vieles betraͤchtlicher gefunden. In der Hoͤhe der faſt unnachahmlichen Farbe der rothgelben Oberſeite uͤbertrift er alle vorhin beſchriebene Arten; die Unterſeite aber giebt mit dem Palaeno ſo wie im uͤbrigen wenig abweichendes an, doch ſind erſtere Merkmale ſchon bezeichnend ge— nug. Es iſt dieſe Gattung ein ſibiriſches Produkt. Herr Prof. Boͤber hatte eine groſſe Anzahl dieſer Falter von Nertſchink erhalten, doch war unter fo vie— len kaum ein einziger ganz unbeſchaͤdigt gefangen worden. Nach den mir gemel— deten Nachrichten iſt das Weibchen von dunklerer Farbe, im uͤbrigen aber nicht abweichend, gebildet. Von denen an der Wolga befindlichen Arten iſt dieſe Gat— tung nach der mitgetheilten Ar zeige abermal ſehr verſchieden. Der hundert und fuͤnf und funfzigſte europaͤiſche Tagſchmetterling. Tab. LXXXIII. Cont. XXXIII. P. Nymph. Gem. Afer. Der Mohr. Fig. 4. Der männliche Fig. 5. Der weibliche Falter, Beyde von der Ober- und Unterſeite. Alis rotundatis integerrimis , rufefcenti-fufeis, ſuperioribus ocello connato, adia- cente minori, ſerie ad marginem ocellerum nigrorum, inferioribus ſubtus ve- nis dilatatis albidis. Nach dem äufferfichen Anſehen kommt diefer Falter mit dem P. Acthiops überein, er hält ſich wie jener an bergigten und einfamen Orten auf; auch im Flug iſt er wenig von erſtern verſchieden; feine Verzierungen aber find mehr abwei⸗ 1 34 162 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theile. chend gebildet. Naͤchſt dem gedoppelten Auge an der Fluͤgelſpitze ziehet ſich laͤngſt des Randes eine Reihe aͤugiger Punkte; fie find auf ſaͤmtlichen Flügeln und auf beyden Seiten in gleicher Lage vorhanden; die Hinterfluͤgel haben auf der Unter— fläche einen ganz eigenen Zuſaz; es find nemlich die Sehnen weisgrau, mit einer gleichen beſonders gegen die aͤugigen Flecken in die Flaͤche verbreiteten Farbe, die⸗ ſes ſchon iſt zur weſentlichen Bezeichnung genug. Auch die Antennen haben eine ganz eigene Bildung; die Kolbe daran iſt platt, gerundet und gelb gefaͤrbt. Es wurde dieſer Falter mit vorigen auf der Steppe jenſeits Saratoff und zwar am 16 May gefangen; einige Tage nachher zeigte ſich derſelbe auch auf einem kahlen Berg— ruͤcken bey Sebaſtianofka. Meiſtens waren ſaͤmtliche Exemplare, ohngeachtet ſie in Menge gefangen worden, ſchon ſehr beſchaͤdigt und verflogen; er iſt ſonach uns ter den Tagfaltern eine der erſten Erſcheinungen in jenen Gegenden; wie ich vers ſichert worden, trift man ihn auch bey Pultawa an. Der hundert und ſechs und funfjigfte europaͤiſche Tagſchmetterling. Tab. LXXXIV. Cont. XXXIV. P. N. Gem. Arge Ruſſiae. Die Ruſſiſche Arge. (Tab. LXX) Fig. 1. Der maͤnnliche Fig. 2. Der weibliche Falter, Beyde von der Ober- und Unterſeite. Dieſer Tagſchmetterling iſt einer der gemeinſten in denen Steppen des mit⸗ taͤgigen Rußlands. Er wurde von Sebaſtianofka an bis über Penſa wahrge— nommen und zeigte ſich bereits am 16 Junius und noch in groſſer Anzahl bis ges gen die Mitte des folgenden Monats. Seine eigene Gattungs-Rechte und die Verſchiedenheit von dem P. Galathea ſezt wohl niemand in Zweifel. Lezterer Falter iſt auch an der Wolga häufig zu finden. Er enthaͤlt ſich in Waldungen, kommt aber um vieles ſpaͤter als der P. Arge zum Vorſchein und wird uͤberdies nur in offenen Plaͤtzen gefunden. Merkwuͤrdig iſt es, daß die bey uns fo zahl— reiche Galathea ſich in den noͤrdlichen Gegenden nicht weiter als bis Riga verbrei⸗ tet; fie iſt in kaͤlteren Ländern gar nicht vorhanden; an oben erwähnten Orten hin. gegen zeigt fich folche wiederum ſehr häufig. Es wird unſere Leſer befremden, daß ſich eine Gattung in dieſen Gegenden entdeckt, von deren Aufenthalt wir allein das waͤrmere Sicilien kannten. Doch es weichet dieſe Ruſſiſche Arge von der Tab. LXX abgebildeten Art abermal beträchtlich ab, Mit mehrerem Recht iſt dieſe eine ganz eigene Gattung, oder wenigſtens eine abſtammende Race, die ſich in un— veränderten Erzeugungen gleich geblieben. Einige nähere Erfahrungen, das ab⸗ Ruſſiſche Schmetterlinge. 103 weichende der Raupe und andere Umſtaͤnde, werden die vielleicht unnöthigen Be⸗ denklichkeiten entſcheiden. In Vergleichung mit jenem ficilianifchen Falter, man⸗ geln dieſer ruſſiſchen Art die blauen Pupillen in den Augenflecken der ſaͤmtlichen Fluͤgel; fie find hier ganz ſchwarz und in der Mitte, doch dies nur an dem Weib— chen, mit einem weiſen Punkt verſchoͤnert. Die fleckigten Zeichnungen ſelbſten zei⸗ gen ſich hier vielfältiger und ſtaͤrker als an jener Art. Gegen die Spitze der Ober— flügel hat die ſicilianiſche Arge zwey nebeneinander ſtehende Augen; an der ruſſi⸗ ſchen ſind ſie nur einfach und nach der aͤuſſern Seite kaum merklich; darinnen kom— men alle Exemplare, auch bey manchfaltigen Abaͤnderungen uͤberein; im uͤbrigen macht nur eine ſtaͤrkere oder ſchwaͤchere Anlage der Flecken das Zufaͤllige aus; die Grundfarbe iſt theils von hellem, theils von gruͤnlichem Weis. Das Weib— chen hat wie unſere Galathea eine gelbe Grundfarbe der Unterſeite der Hinterfluͤgel, die öfters mehr ins dunklere faͤllt; die übrigen Abweichungen in einigen Zügen N werden meine Leſer in Vergleichung beyder Abbildungen felbften erſehen. Noch Has be ich zu bemerken, daß dieſer Falter mit dem P. Galathea in dem Flug gleiche Eigenſchaften beſitzt; er iſt ſchon vor Sonnen Aufgang und nicht minder noch in der Abenddaͤmmerung in lebhafter Bewegung; auch ſogar bey einer kalten Witte— rung und ungeſtuͤmmen Winden iſt er wider die Natur feines Geſchlechts Feines. weges in Ruhe und an verborgenen Orten enthalten, man wird ihn auch da in lebhaftem Flug, wie jenen, gewahr. Der hundert und ſieben und funffigſte europaͤiſche Tagſchmetterling. Tab. LXXXIV. Cont. XXXIV. P. Dan. Cand. Raphani. Der Rettig⸗Weisling. Fig. 3. Der maͤnnliche Falter von beyden Seiten. Alis integris rotundatis albis, apice fufco - maculatis, inferioribus ſubtus macnlis flavis, Meine Leſer erblicken hier eine neue Gattung eines Danaiten, welche mit dem P. Daplidice die naͤchſte Verwandſchaft ergiebt: Ich kenne ſie zwar nur nach einer mir mitgetheilten Abbildung, welche hier puͤnktlich uͤbereinſtimmend erſcheint. Das Original als eine noch einzelne von jenen Gegenden eroberte Seltenheit in der Sammlung des Herrn Prof. Böhers enthalten. Das Weſentliche einer Gattung ſowohl als deſſen oͤftere Erſcheinung ſind hinreichend entſchieden. Die Originale ſelbſten find mir mit ausnehmender Gefaͤlligkeit zur Vergleichung ver⸗ heiſſen worden; doch da ich in dieſen Entfernungen nicht weiß, wie lange es da— mit anftehen koͤnnte: fo babe ich dieſe Entdeckung ſelbſten nicht länger zu verſpaͤ⸗ 164 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theils. ten; indeſſen muß ich umſtaͤndliche Nachrichten bis dahin verſparen. Von dem P. Daplidice nimmt ſich dieſer Falter ſchon durch die hellgelben Flecken auf der Unterſeite der Hinterfluͤgel am kenntlichſten aus. Zur Bezeichnung des Weſentli— chen nach eigenem Gattungs-Recht bedarf ich, nach dem was ſchon aus der Ab— bildung genugſam erſichtlich iſt, nicht mehrere Worte. Der hundert und acht und funfzigſte europaͤiſche Tagſchmetterlin g. Tab. LXXXIV, Cont. XXIV. Nymph. Gem. Hippolyte. Die Hippolyte. Fig. 4. Der männliche Falter von beyden Seiten. Alis dentatis fuſcis faſcia flaveſcenti, fuperioribus utrinque ocellis duobis, inferi ori- bus ſubtus nebuloſis. Es hat dieſer Falter mit dem auf der folgenden LXXXVI. Tafel das naͤchſt gleichende gemein; beyde fanden ſich an einerley Orten und in gleichen Zeiten; doch war dieſer viel feltener als jener, die AVvtonoé, und wegen des behenden Fluges, mit Muͤhe zu erhaſchen. Es hatte ſich Herr Prof. Boͤber nur drey einzelner Exemplare davon bemaͤchtigen koͤnnen. Eines davon zeigte im Ausmaus eine gedop— pelt beträchtliche Groͤſſe für dem in Abbildung hier vorliegendem Muſter. Der Sal ter ſelbſten enthaͤlt ſich auf Bergen und laͤßt ſich, wie unſere Maera nur auf Steinen und trockenen Orten nieder; man kann ihn deshalb nur ſelten unbeſchaͤdigt erhalten. Nach dem erſten Anblick ſcheinen feine Merkmale nicht genugſam aufz zeichnend zu ſeyn. Es erfordert aber nur einige Vergleichung mit den ihm aͤhnli— chen Arten einer Hermione, Semele, Fauna, Arethufa und der nach— ſtehenden Avtonoë, dann wird ſich deſſen Abſtand hinreichend ergeben. Doch dies alles woͤrtlich anzuzeigen, wuͤrde zu viele Weitlaͤuftigkeiten erfordern; das vor— zuͤglichſte Merkmal iſt, die breite ununterbrochene gelbliche Binde der Vorderffuͤ— gel, die auch auf den Hinterfluͤgeln ſich zeigt; die Unterſeite fuͤhret keinen aͤugi— gen Flecken. Sie enthaͤlt auf einem braͤunlichen Grund ein Gemiſche von zerſtreueten Strichen und Atomen, dabes ſich ſtaͤrkere Flecken von ſchwarzer Farbe finden. Dies iſt zur Anzeige der genaueſten Abbildung genug, und Mehreres hat ſich nicht von ſeiner Naturgeſchichte zur Zeit bekannt gemacht. Der Ruſſiſche Tagſchmetterlinge. 165 Der hundert und neun und funfzigſte europaͤiſche Tagſchmetterling. Tab, LXXXV. Cont. XXV. Nymph. Gem. Climene. Die Climene. Fig. 1. Der männliche Falter. Fig. 2. Der weibliche Falter. Pig. 3. Eine Abaͤuderung. Saͤmt⸗ lich von der Ober und Unterfeite. a Alis dentatis fuſcis, primoribus utrinque litura diſci fulva et ocello in apice, poſti- eis ſupra punctis tribus nigris, ſubtus ferie ocellorum ſeptem coecorum, In ſo naher Verwandſchaft mit dem P. Jurtina wird die Stuffenfolge der äugigen Nymphalen mit dieſer neuen Gattung abermal ergänzt; fie iſt fo nahe mit jener verbunden, daß wir faſt keine mittlere Art uns dazwiſchen zu denken vermoͤ— gen und doch iſt der Abſtand ſo weſentlich, als wir ihn immerhin fordern. Der Rand der Vorderfluͤgel iſt mit abwechſelnd grauen und ſchwarzen Borden geziert. Der an den Hinterfluͤgeln iſt nicht minder um vieles ſtaͤrker als an dem P. Jurtina gezahnt. Hier haben beyde Geſchlechter einen hochgelben gegen den Rand allent— halben verlohrenen Flecken. Bey jenem iſt er mehr eine Binde und zu beyden Sei— ten begraͤnzt. Auf der Oberſeite der Hinterfluͤgel find noch mehrere Verſchoͤnerun. gen wahrzunehmen. Es fuͤhren dieſe Fluͤgel drey rothgelbe Flecken mit gelben Punkten. Daneben zeigt ſich zuweilen noch ein vierter, wiewohl faſt gaͤnzlich ver— blichen. Die Unterſeite der Hinterfluͤgel nimmt ſich durch die Reihe ſieben blinder Augen noch vorzuͤglicher aus. An dem Weibchen ſind ſie in ungleicher Groͤſſe, an dem Maͤnnchen aber einfoͤrmiger, jedoch um vieles kleiner geſtaltet. Dies iſt aus der 1 und 2ten Figur dieſer Tafel deutlicher zu erſehen, als ich mit Worten anzu zeigen vermag. Die zte Figur ftellt eine merkwuͤrdige Abaͤnderung vor, die zus gleich in mehrerer Anzahl mit dieſer Art ſich eingefunden. Die Grundfarbe iſt blaſ— ſer und eigentlich ein dunkles Grau. An der Spitze zeigt ſich ein kleines Aug, daneben zwey gelbe Punkte ſtehen. Leztere finden ſich auch an dem Maͤnnchen, doch find fie nicht in gleicher Staͤrke gezeichnet. Die Unterſeite beyder Flügel hat ſtatt des gelben einen perlenfaͤrbigen Grund mit dunkelgrauen Schattirungen. Die Augen ſind in faſt gleichfoͤrmiger Groͤſſe gebildet. Die übrigen Abweichungen wer— den meine Leſer aus der genaueſten Abbildung ſelbſten zu erſehen belieben. Da ſich dieſe Art mit jener zugleich und an einerley Orten eingefunden und wir auch von der Jurtina aͤhnliche Abaͤnderungen haben; ſo beduͤnkt mich der Unterſchied nicht weſentlich zu ſeyn. Nach den mir mitgetheilten Berichten ſind dieſe Falter in den Gegenden der Wolga gemein. Sie werden auch nach gleichen Berichten in der Ukraine gefunden. Schon den 13 Junius zeigten fie ſich in den Waͤldern bey Se— baſtianofka. Nach dem Flug kommen ſie mit dem P. Jae auch darinnen uͤber⸗ Fortſetzung der Tagſchmetterlinge. 91 166 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theile. ein, daß ſie zu ihrem Ruheſtand die Blaͤtter der Baͤume und Straͤuche waͤhlen. Erſterwaͤhnte Gattung, die bey uns ſo zahlreich iſt, wird auch in jenen Gegenden gleich haufig gefunden, doch kommt fie da um vieles ſpaͤter und erſt zu Anfang des Julius zum Vorſchein. Der hundert und ſechzigſte europaͤiſche Tagſchmetterling. Tab. LXXXV. Cont. XXV. Eine Abänderung des P. Actaea. (Tab. LVII. Fig. 1. 2. S. 37.) Fig. 4. Der weibliche Falter von beyden Seiten. Es hat Herr Prof. Boͤber dieſen Falter Hippolyte genannt und denſel⸗ ben ſorgfaͤltig von dem P. Dryas, mit dem er das naͤchſt Gleichende hat, unter— ſchieden. Wenn wir den P. Actaea damit vergleichen, fo werden wir keinen mes ſentlichen Abſtand entdecken. Er nimmt ſich zwar, nach dem koͤrperlichen Umriß, vor jenem betraͤchtlich aus, deſſen mich auch Herr D. Villers gleichfalls verſi⸗ chert. Jener hat wohl nur ein einziges Auge gegen die Fluͤgelſpitze, doch zeigt ſich auch an dem Exemplar der 2ten Figur der LVII Tafel ein zweytes. Wir wiſſen, wie abweichend darinnen auch der P. Dryas iſt und es kann daher dieſer Uns ſtand nicht mehr befremdend ſcheinen. Wie mir gemeldet worden, finden ſich auch in den franzöfifchen Exemplaren dieſe Verzierungen in gleicher Zahl, wir haben ihn ſonach für den nemlichen Falter zu erklaͤren. Die dunkelbraune Auſſenſeite fuͤh— ret, wie jener, in ſchiefer Richtung einen ins violette ſpielenden Schiller, und die weisgrauen Zeichnungen der Unterſeite der Hinterfluͤgel find an dieſem Falter deut⸗ licher wahrzunehmen. Es iſt bemerkungswuͤrdig, daß man denſelben ſowohl in dem ſuͤdlichen Frankreich als in dem mittaͤgigen Rußland findet und ihn dennoch in ſo groſſen Zwiſchenraumen gaͤnzlich vermißt. Er zeigt ſich auf kahlen Bergen und Steppen ſehr häufig und iſt ſchon in der Mitte des Junius da. Gemeiniglich nimmt er ſeine Ruheplaͤtze auf Steinen. Der P. Dryas, der in vorbeſagten Ge⸗ genden ſich gleichfalls findet und gemeiniglich 8 oder mehrere Tage ſpaͤter erſcheint, enthaͤlt ſich zwiſchen Geſtraͤuchen und niederen Buͤſchen. Im Flug iſt der P. Actaea, nach obigen Nachrichten ganz eigen geartet. Er aͤuſſert eine zitternde Bewegung dadurch er laͤngſt des Bodens von einem Ort zum andern ſich ges maͤchlich entfernt, Ruſſiſche Tagſchmetterlinge. 167 Der hundert und ein und ſechzigſte europaͤiſche Tagſchmetterling. Tab. LXXXVI. Cont. XXXVI. Nymph. Gem. Avtonöe. Die Avtonöe. Fig. 2 nie 1 Fig. 2. Der Weibliche. Fig. 3. Eine Abänderung deſſelben. Samt Alis denticulatis fufeis, faſcia lutefcenti, ſuperioribus ocellis duobus, pofticis ſubtus venis dilatatis albis, atomis fuſcis. Die Unterfeite dieſes Falters kommt mit dem P. Hermione und Fauna, wenigſtens lezterem, nach den weiſen Borden des Randes am naͤchſten. Von bey— den aber iſt die Abweichung aͤuſſerſt betrachtlich. Das Männchen hat eine verbli— chene Binde, an dem Weiblichen aber iſt ſie deutlicher begraͤnzt und von hellem Ockergelb. Die ſchwarzen Augen führen weiſſe Pupillen, doch mangeln fie zuwei— len auf dem Auge gegen die Spitze des Hinterfluͤgels, die Unterſeite der Flügel iſt in beyden Arten gaͤnzlich verſchieden. An dieſem ſind die Sehnen in einiger Breite von hellem Weis. Von eben dieſer Farbe finden ſich auf einem Gemiſche von brau« nen Atomen dergleichen ſchrege ſich durchziehende Binden. Sie ſind an dem Maͤnn— chen, wie die Abbildung erweiſt, breiter gebildet. Die Abaͤnderung der dritten Figur iſt wegen der Groͤſſe der Augen, merkwuͤrdig verſchieden. Noch find zwiſchen denſelben auf beyden Seiten zwey weiſe Flecken zu ſehen. Es zeigte ſich dieſe neuentdeckte Gattung mit den vorbeſchriebenen in gleichen Gegenden ſehr haͤufig. Ihr Aufenthalt ſind Berge, wo ſie ſich auf Steinen niederzulaſſen pflegen. Selten ſie unbeſchaͤdigt zu erhaſchen. Der hundert und zwey und ſechzigſte europaͤiſche Tagſchmetterling. Tab. LXXXVI. Cont. XXXVI. Eine Ausart des P. Atalanta aus Tyrol. (Tab. XIV. pag. 182.) Fig. 4. Der männliche Falter von beyden Seiten. In der Ordnung dieſer Tagſchmetterlinge iſt meines Beduͤnkens hier der fuͤglichſte Platz, dieſe ſeltſame Ausart eines P. Atalanta darzulegen. Dies ein zige Exemplar iſt in der Gegend von Inſpruck im abgewichenen Jahre gefangen worden. Ein Freund hat die Guͤte gehabt, mir ſolche mitzutheilen. Gegenwaͤrtig iſt dies Original eine Zierde der beruͤhmten Sammlung des Herrn Gerning zu Frankfurt am Mayn. Beyde Auſſenſeiten find uͤbereinſtimmend und ſehr regelmaͤſſig gezeichnet. Die hochrothe Binde iſt um ein beträchtliches breiter als bey der ge— woͤhnlichen Art. Die weiſen Flecken aber ſtehen nicht einzeln, ſondern in einiger [9 2] 168 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theile. Breite in die Flaͤche verlohren. Der Groͤſſere an dem Auſſenrand mangelt hier gaͤnzlich. Die Einfaſſung der ſpitzigen ſchwarzen Flecken an dem Rand der Unter— ſeite der Hinterfluͤgel iſt das Sonderbareſte in der Abweichung von den Charak— teren dieſer Gattung. Im Uebrigen ſind weder die den Nummern aͤhnliche Zuͤge, noch die weiſen Flecken darauf wahrzunehmen. Der hundert und drey und ſechzigſte europaͤiſche Tagſchmetterling. Tab. LXXXVII. Cont. XXXVII. Nymph. Phal. F album. Das weiſe F. Fig. 1. Der männliche Falter von beyden Seieen. Alis angulato - dentatis fulvis nigro - maculatis, pofticis ſubtus F albo notatis. Dieſen feltenen Falter hatte Herr Prof. Boͤber zugleich mit vorſtehenden bey Sebaſtianofka gefunden. Da ihm nur ein einzelnes Exemplar zu Handen gekommen; ſo hat er die Guͤte gehabt, mir die genaueſte Abbildung davon zu uͤberſenden. Nach dieſer bin ich im Stand geſetzt, meinen Leſern eine ſo ſeltene Entdeckung darzulegen. Die Spitzen an dem Rand beyder Fluͤgel, ſind um vie— les feiner als an dem C album ausgeſchnitten, die ſchwarzen Flecken aber erſchei— nen in geringerer Zahl, doch von groͤſſerer Breite und mehr in die Flaͤche verloh— ren. Auf der Unterſeite zeigt ſich in einem dunkelbraunen Flecken der Charakter des lateiniſchen F in ganz ähnlichen Zügen. Umſtaͤndliche Nachrichten von feiner Nalurgeſchichte habe ich noch zu erwarten um ſie meinen Leſern darlegen zu koͤnnen. Der hundert und vier und ſechzigſte europaͤiſche Tagſchmetterling. Tab. LXXXVII. Cont. XXXVII. Nymph. Phal. Celtis. Der Celtis. Fig. 2. Der männliche; Fig. 3. Der weibliche Falter. Beyde von der Ober- und Unterſeite. Alis denticulatis fuſcis, fulvo - maculatis, ſuperioribus utrinque mabula alba marginis exterioris, pofticis ſubtus rufis, atomis nigris. Der in Abbildung hier vorliegende Falter gehoͤrt zwar nicht unter die neu entdeckten Produkte Rußlands, doch iſt er nach Vermuthungen auch in jenen Gegenden vorhanden. Seine Entdeckung haben wir dem Herrn Gubernial-Aſſeſſor von Laicharting in Inſpruck zu danken. Er fand denſelbigen in den ſuͤdlichen Ge— Ruſſiſche Tagſchmetterlinge. 169 genden der gefuͤrſteten Grafſchaft Tyrol. Von deſſen Guͤtigkeit habe ich eines der vorliegenden Exemplare erhalten. Zugleich wurden mir Mehrere zur Vergleichung von Herrn Gerning beliefert. Auch die Raupe dieſes Falters hat ſich jezt durch die forgfältige Bemuͤhungen des Herrn von Laicharting wuͤrklich entdeckt. Die vollſtaͤndige Naturgeſchichte habe ich daher auf die weiteren Nachrichten dieſes be— ruͤhmten Entomologen zu verſparen. Zur Bezeichnung der Charaktere find wenige Worte hinreichend. Es nimmt ſich dieſer Falter durch eine leicht kenntliche Bildung aus. Schon der Umriß iſt von dem C album, dem er doch unter allen bekannten Arten am naͤchſten kommt, ſehr verſchieden. Er hat den holen Einſchnitt des Ran— des der Vorderfluͤgel nicht, noch die ausgehende Spitze gegen den Hinterfluͤgel. Dieſen fehlet der hervorragende Winkel. Sie ſind in faſt gleichlaufende Linien gezahnt. Die Grundfarbe der Hinterftuͤgel iſt ein ſchwaͤrzliches braun, die der Vorderfluͤgel aber ein friſches Rothgelb. Die Flecken ſelbſten find in keiner mit dem P. C album aͤhnlichen Form gebildet. Der weiſe gegen den aͤuſſern Rand ſcheinet am meiſten charakteriſirend zu ſeyn. Nach einer ſo betraͤchtlichen Abweichung iſt dieſer Falter ohnfehlbar eine ganz urſpruͤngliche Gattung. Es findet keine Wahrſcheinlichkeit ſtatt, daß er durch Vermiſchung anderer Arten, wie man ſich etwa gedenken moͤchte, entſtanden. Die Grundfarbe der Unterſeite iſt ein dunkles Ziegelroth mit braunem ſchattirt und mit ſchwaͤrzlichen Atomen beſtreut. An dem männlichen Fal— ter zeigen ſich mehrere weisgraue Schattirungen, wie die dritte Figur ergiebt. Die mittlere Sehne iſt vorzuͤglich ſtark und von ſchwarzer Farbe. An dem Maͤnn— chen iſt fie in dem Mittenraum ganz weiß gelaſſen, an dem Weibchen aber gegen die Innenſeite blaß geſaͤumt. Eine der ſeltenſten Abweichungen ergeben die langen Fuͤhlſpitzen, die man an keinem Tagſchmetterling in verhaͤltnißmaͤſſiger Groͤſſe ir- gend noch wahrgenommen. Auch die Fuͤhlhoͤrner find ganz eigens gebildet. Sie ſind gemaͤchlich gegen die Spitze verdickt und in der Form einer umgekehrten Kegelſpitze geſtaltet. Ein Falter, der in der That unſere Aufmerkſamkeit bey ſo ſeltſamen Abweichungen erweckt. Der hundert und fuͤnf und ſechzigſte europaͤiſche Tagſchmetterling. Tab. LXXXVII. Cont. XXXVII. N. Phaler. Arduinna. Die Arduinna. Fig. 4. Der maͤnnliche Falter von beyden Seiten. Alis dentatis fulvis, maculis fparfis nigris; inferioribus fubtus flavis, ſaſcia - ad mar- ginem fulva nigro - inducta, ferie punctorum in medio nigrorum. Es laͤßt ſich leicht gedenken, daß in auswaͤrtigen Gegenden, die Arten, der Fritillarien- Falter eben fo vielfältig als 1 1 unſrigen ſind. Noch haben wir 3 170 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theile. ſolche noch nicht, nach ihren Gattungsrechten unterſucht. Die Aehnlichkeit der Bildung, das unerhebliche ihrer Abweichung, und die unbedeutend ſcheinende Zuſaͤtze, haben dieſe Unterſuchung ſehr muͤhſam gemacht. Faſt ſind ſelbſt zur Bezeich— nung der Merkmahle, nicht Worte hinzureichend, um ſie nach dem Syſtem ſpe— cifiſch zu beſtimmen. Doch hat ſich bey den mehreſten das eigene ihrer Gattung, mit deſto groͤſſerer Zuverlaͤſſigkeit ergeben, je weniger die Natur ſie durch ſon— derlich auffallende Charaktere unterſchieden. Der in Abbildung vorliegende Fal— ter, kommt unter den aͤhnlichſten Arten, dem P. Didyma (Tab. LXI. Cont. XI.) und P. dem Piloſellae (Tab. XLVII. Supp. I. XXII.) am naͤchſten. Von erſterem beſitzt er die rothgelbe Grundfarbe der Auſſenſeite. Die ſchwarzen Flecken aber find von einer veränderten gage. Gegen den Rand zeige fi uͤber— dieß noch eine Spur einer zweyten Binde. Die Unterſeite der Hinterfluͤgel kommt naͤher mit dem P. Piloſellae überein. Es find aber auffer andern Abweichungen, die Reihe der ſchwarzen Punkte ftärfer, fo wie die kappenfoͤrmige Züge gegen den Rand, breiter mit dieſer Farbe geſaͤumt. Die Flecken ſelbſten haben wie die Bin— de eine ganz veraͤnderte Form. Doch es erfordert eine genaue Vergleichung bey— der Schmetterlinge, um das Abweichende zu bemerken, welches ohne Weitlaͤuf— tigkeiten, nicht zu erklaͤren iſt. Dieſe Unterſuchung habe ich daher meinen Leſern ſelbſten, zu uͤberlaſſen. Im uͤbrigen hat es wegen des eigenen feiner Gattungs— rechte keinen Anſtand. Es ſind beyde Geſchlechter in uͤbereinſtimmender Zeich— nung vorhanden, und man findet ſie zu beſtimmten Zeiten in einzelnen Plätzen beyſammen. Die mir mitgetheilte Falter wurde mit vorigen, in einer Gegend der Wolga, bey Kamyſchenka gefangen. Der hundert und ſechs und ſechzigſte europaͤiſche Tagſchmetterling. Tab. LXXXVIII. Cont. XXXVIII. N. Phaler. Amathuſia. Die Amathuſia. Fig, 1. Der männliche, Fig. 2. Der weibliche Falter. Beyde von der Ober- und Unterſeite. Alis dentato - angulatis, fulvis, nigro teſſelatis; inferioribus ſubtus flavis fulvo - ma- culatis, annulis ftriis lunulisque nigris. Dieſer Falter iſt den Gegenden Rußlands alleine eigen. Er hat ſich ſowohl um Petersburg als auch um Moſcau, und an der Wolga gefunden. An erſteren Orten iſt er etwas ſelten, an lezteren aber in uͤberaus groſſer Anzahl vorhanden. Er iſt ſowohl nach der rothgelben Grundfarbe der Oberſeite, als dem fleckigten der Unterſeite der Hinterfluͤgel, ungemein ſchoͤn gebildet. Faſt iſt das verlohrene in Ruſſiſche Tagſchmetterlinge. 171 dem bunden Gemiſche, und diß in fo friſchen Colorit, nicht nachzuahmen. In der Vergleichung mit aͤhnlichen Gattungen kommt er dem P. Ino (Tab. LXXVI. Cont. XXVI.) am naͤchſten. Schon nach der Groͤſſe aber uͤbertrift er ihn im Ausmaas beträchtlich. Der Rand iſt beſonders an den Hinterfluͤgeln, ſtaͤrker ge- zahnt, oder mehr in ausſtehende Ecken gebildet. Die Flecken zeigen ſich in ganz veraͤnderter Lage, ſie ſind mehr wuͤrflicht und in ungleiche Reihen geſtellt. Dieß zeigt die Abbildung deutlicher an. Die Unterſeite giebt deſto groͤſſere Verſchie— denheit, wie bey den meiſten Fritillarien-Faltern, zu erkennen. Die Grundfarbe oder der betraͤchtlichſte Theil der Flaͤche, iſt ein helles Gelb, in welches ſich ver— ſchiedene rothgelbe mit violett vermengte Flecken verliehren. Einige find mit ges raden, andere mit wincklichten, und kappenfoͤrmigen Streifen von ſchwarzer Far- be geſaͤumt. Noch finden ſich in der Lage wie die Abbildung erweißt, einige Rin— ge, Punkte und ſchreggezogene Striche darunter. Die Sehnen ſind durch keine veraͤnderte Farbe unterſchieden, ſo wie ſie der P. Ino fuͤhret. Dadurch ergiebt ſich ſchon genugſam ſein ſo betraͤchtlicher Abſtand, und ich darf eine genauere An— zeige umgehen. Der maͤnnliche Falter iſt gemeiniglich kleiner, und an ſich von friſcherem Solorit, auch auf der Unterſeite der Hinterfluͤgel, mehr mit rothbraunem ſchattirt. Es erſcheint dieſer Papilio in Petersburg gegen das Ende des Innius— Er iſt im Flug ſehr ſchnell, und mit Muͤhe zu erhalten. Der hundert und ſieben und ſechzigſte europaͤiſche Tagſchmetterling. Tab. LXXXVIII. Cont. XXXVIII. N. Phaler. Faſcelis. Der roth bandirte Fritillarienfalter. Fig. 3. Der maͤnnliche. Fig. 4. Der weibliche Falter. Beyde von der Ober- und Unterſeite. Alis dentatis fulvis fuſco- inductis, nigro- maculatis; inferioribus ſubtus fulvis faſcia triplici Java maculis nigris notata, Dieſer Falter findet ſich in der Gegend an der Wolga gegen Sarepta, doch nur in einzelnen Plaͤtzen, und in tiefen Waldungen verborgen. Er iſt der ſpaͤte— fie unter den Arten der Frittilarienfalter welche dort erſcheinen. Herr Prof. Boͤ— ber hat ſehr manchfaltige Abweichungen in den Verzierungen an demſelben bemerkt. Doch kamen alle Exemplare nach den weſentlichen Kennzeichen miteinander uͤber— ein. An ſich gleicht dieſer Falter unſerm P. Athalia (Tab. LXXXVIII. Cont. XXVIII.) am meiſten. Die Grundfarbe der Auſſenſeite iſt mehr roth— gelb, die Flecken nicht bindenfoͤrmig zuſammenhangend, ſondern einzeln und mehr wuͤrflicht gebildet. Das Rothgelbe der Unterſeite der Hinterflͤgel, nimmt eine 172 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theils. groͤſſere Breite ein, und iſt mit Recht die Grundfarbe zu nennen. Es iſt übers dieß von einem vorzüglich mehr erhöhten Colorit. Die ſchwarzen Flecken find ſtaͤr— ker und auch von ganz veränderter Lage. Es ergiebt ſich das Abweichende leicht aus beyder Vergleichung, ohne weiter eine umſtaͤndliche Anzeige noͤthig zu haben. An dem maͤnnlichen Falter ſind die Flecken faſt aneinanderhangend, und die Binden auf der Hinterſeite der Hinterfluͤgel um vieles enger zuſammen gezogen. Die Grund— farbe der Unterſeite hat ein friſcheres Rothgelb als jener. Das Weibchen fuͤhret ſie dunkler und mehrentheils mit braͤunlichen Schatten gemiſcht. Das nach der Aten Figur abgebildete Exemplar, zeigt beſonders nach den Hinterfluͤgeln, eine der er— heblichſten Abaͤnderungen an. Es nimmt ſich auf dem dunklem Grund, eine roth— fleckigte Bindenreihe ganz vorzuͤglich aus. Die Gattungsrechte ſelbſten bedürfen wohl nicht ausfuͤhrlicher erwieſen zu werden. Der hundert und acht und ſechzigſte europaͤiſche Tagſchmetterling. Tab. LXXXVIII. Cont. XXXVIII. . N, Phaler. Phoebe. Die Phoebe. Fig. 1. Der maͤnnliche Falter nach der Oberſeite, Fig. 2. Ebendeſſelbe nach der Unterſeite. Alis ſubdentatis fulvis nigro- punctatis inferioribus fubtus albidis, faſcia ad marginem ſulva. Ich kenne dieſen neuentdeckten Falter lediglich nach einer von dem Herrn Prof. Boͤber, mir mitgetheilten Abbildung. Er fand ihn zu Sarepta als eine einzelne Seltenheit, wie wohl ſich im Flug mehrere zeigten. Zur Zeit, iſt die— fe Gattung unter ihren verwandten Arten den Fritillarienfaltern, wuͤrklich im Aus- maas die kleinſte. Noch hat der Kuͤnſtler, wie mir gemeldet worden, die Abbil— dung uͤberdiß vergroͤſſert. Gewoͤhnlich iſt das Original um vieles kleiner. Ich lege hier die genaueſte Copie der Zeichnung vor Augen, wie ſie mir nach bey— den Flaͤchen iſt mitgetheilt worden. Nach dieſer iſt das abweichende von den vor— hin beſchriebenen Arten genugſam erſichtlich, wenn auch beyde gegeneinander uͤber— ſtehende Seiten, in einigen Kleinigkeiten nicht puͤnktlich uͤbereinſtimmen. Es kommt dieſer Falter der unter dem Namen Iphigenia auf der LXXVII. Tafel Cont. XXVII. Fig. T. abgebildeten Gattung am naͤchſten. Hier find aber die Flügel mehr in die Lange geſtreckt, die Punkte ſtehen einzeln, zerſtreut, und um vie⸗ les kleiner gebildet. Die Unterſeite der Vorderfluͤgel führe fie groͤſſer, und beſon— ders nimmt ſich an dem innerem Rand, ein breiter Flecken am vorzuͤglichſten aus. Die Grundfarbe der Unterſeite der Hinterfluͤgel iſt weis, mit einer gleichlaufenden Ruſſiſche Tagſchmetterlinge. 173 rothgelben Binde gegen den Rand verſchoͤnert. Cie iſt mit ſchwarzen Fle, cken geſaͤumt, aber nicht wie an erſt erwaͤhnten kappenfoͤrmig gezogen. Im übrigen zeigt ſich die tage der Punkte ſehr veraͤndert. Sollte ſich nach den mir verheifenem Original in genauer Vergleichung ein Abſtand ergeben, ſo werde ich nicht ermangeln, das noͤthige anzuzeigen. Der hundert und acht und ſechzigſte europaifche Tagſchmetterling. Tab. LXXXIX. Cont. XXXVIII. N. Phal. Athalia minor. Die kleine Athalia. Fig. 1. Der maͤnnliche Falter von beyden Seiten, aus hieſiger Gegend. Fig. 2. Ein weiblicher von der Wolga. Beyde nach der Ober- und Unterſeite. Alis fubdentatis fulvis faſciatim maculatis, (maculis rotundatis) ſubtus faſciis tribus llaveſcentibus nigro- inductis diviſisque. (minor) Den Falter nach der ıften Figur dieſer Tafel hatte ich öfters in den hiefis gen Gegenden gefunden, und er ſchien mir von dem P. Athalia, dem er an fich bis auf die Groͤſe gleichet, ſehr verſchieden zu ſeyn. Er kommt ſpaͤter als erſterer zum Vorſchein. Sein Aufenthalt ſind offene blumenreiche Wieſen. Man findet ibn da nach beyden Geſchlechtern, und in gleich uͤbereinſtimmen⸗ der Groͤſe. Doch ſtunde ich noch an, ihn für eine eigene Gattung zu erfläs ren. Da ich aber von Herrn Hofrath Boͤber unter eben dieſen Bemerkun— gen gleiche Originale aus der Gegend von Petersburg erhalten; ſo hat dieß meine Meynung um fo mehr begruͤndet. Die 2te Figur ſtellet den weibli— chen Falter von daher vor, und zwar nach einem von der gewöhnlichen Art etwas abweichenden Maas. Er fand ſich auch an der Wolga, da die gemeine Gattung ſchon gaͤnzlich verflogen war, ſehr haͤufig. Nach der Zeichnung und der Farbe kommt derſelbe mit jenem faſt gaͤnzlich uͤberein, und er ſcheint nur nach den coͤrperlichen Umfang verſchieden. Die gelben Flecken ſind mehr gerundet, ſo wie die dunkelbraunen Binden auch in gleichem Zuſammenhang und von einerley Breite gebildet ſind. Ich habe deshalb dieſe Gattung lediglich durch den Beynamen der kleinern unterſchieden. Genauere Beobachtungen die mir angelegen ſind, werde ich nicht ermangeln meinen Leſern in der Folge darzulegen. Fortſetzung der Tagſchmetterlinge. [3] Der 174 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theils. Der hundert und neun und ſechzigſte europaͤiſche Tagſchmetterling. Tab. LXXXIX. Cont. XXXIX. P. Pl. Rur. Phryne. Die Phryne. rig. 3. Der maͤnnliche Falter. Fig. 4. Der weibliche von beyden Seiten. Alis rotundatis albis, fupra ocellis marginalibus coecis oblitteratis, fubtus fufcis ner- vis dilatatis albis, ferie ocellorum ad marginem nigrorum. Pallas Reiſen J. Th. S. 572. nr. 60. Pap. Phryne (Nymph. Gem.) Magnitndo cum facie Pap. Pamphili, neque magis quam ille (aut P. Arcanius aflinesque) ad Danaos referendus. Alae tenerrimae, integrae, fupra lacteae immaculatae, vix cineraſcente fimbria; fubrus cinerafcentes, ſubpulveratae, fafcia per ambitum ocellata pallida, lineola vero medii diſei longitudinali, venisque latis e candido ar- genteis. Ocelli faſeiae nigri, centris albis primariarum quini, fenfim maiores; ſecundariarum minores ſex, intimo minimo. Lanugo tantum circa caput eineraſeis. Tenerrimum et elegantiſſimum Inſectum, ad ripam herbidam Volgae verſus Syfra- num, nec poſtea vllibi obſeruatum. Dieſer Tagſchmetterling iſt nach dem Abweichenden ſeiner Bildung von den irgend bekannten Arten, eine der merkwuͤrdigſten Erſcheinung. Wir haben feine Entdeckung den Bemühungen des berühmten Herrn Collegienrath Pallas zu danken. Er fand ihn in den ſo reichen Gegenden der Wolga, und ſonſt find zur Zeit keine andere Wohnplaͤtze bekannt. Die erſten Exemplare hinge, gen, welche zu uns herüber gekommen, hat Herr Hofrath Boͤber mir mit— zutheilen die Güte gehabt. Dieſes fest mich im Stand meinen Leſern nach geneigter Eröffnung nähere Umſtaͤnde hievon darzulegen. In Abſicht des Syſtems habe ich zuerſt einiger Schwuͤrigkeiten zu erwähnen. Vielleicht behauptet dieſe Gattung nicht die ihr angewieſene Stelle unter den Plebejern, da ſich kaum aͤhnliche finden. Die gerundete mit aͤugigen Zier, rathen geſchmuͤckte Flügel geſellen ihn näher zu den Danaiten, und zwar der zweyten Familie derſelben, den Feſtivis. Einmahl hat Herr von Linne die ſamtlich kleinere Arten zu den Plebejern gezehlt, und dieſer kommt in dem Um— vis dahin überein. Doch koͤnnte ein Pap. Sinapi zu gleichen Einwuͤrfen Gelegenheit geben, da derſelbe oͤfters im Ausmaaß wenig mehreres be traͤgt. Dorten iſt die Aehnlichkeit unter feinen ihm verwanden Arten weit naͤher; hier hingegen keine ſonderliche Irrung nach fo auffallenden Merk; Ruſſiſche Schmetterlinge. 125 mahlen zu vermuthen. Doch darauf kommt es zur Zeit bis ſich mehrere Entdeckungen ergeben, nicht an. Nach denen mir mitgetheilten Berichten enthaͤlt ſich dieſer Falter in ſehr kleinen Diſtrikten, und er wird daher leicht von Sammlern uͤberſehen. Er iſt auf der Zaryzinſchen Steppe, fo wie auf der Dmitroffskyſchen gemein, aber anderwaͤrts ſehr ſelten. Im Flug gleichet er den Spannenmeſſern vollkom⸗ men. Er ſitzt auf dem Boden und erhebt ſich von da nicht ehender, als bis er durch Annäherung verſcheucht worden. Dann flattert er eine kurze Stre— cke fort, und fälle wie entkraͤftet zu Boden. Bey Sarepta, das nur 22 Werſte von Zaryzin entfernt iſt, entdeckten ſich nur zwey einzelne Exemplare. Es war zu Ende des May. Unſere Lebhaber werden bey fo groſen Entfer⸗ nungen von ſelbſten ermeſſen, wie ſchwer es iſt, dieſe Gattung aus ſo encle⸗ genen Erdſtrichen beyzubringen, wo ihre eigene Kundſchaft nothwendig erfor; dert, daß ſich erfahrne Kenner dahin entfernen. Doch ich habe jetzt nach der vorliegenden Abbildung die genauere Anzeige mit wenigen su bemerken. Beyde Geſchlechter ſind in der zoſſeren Bildung kaum verfihieden. Nur lediglich die laͤnger geſtreckte Flügel und die dunklere Miſchung ergiebt eins gen Abſtand. In beyden iſt die Grundfarbe ein gilbliches etwas ſchmutziges Weiß. Gegen den aͤuſeren Rand der Vorderfluͤgel ſtehen in gerader Reihe fünf verblichene Flecken, welche auf der Unterſeite ihre Pupillen haben und ſonach wirkliche Augen find. Noch deutlicher zeigen ſich dieſe auf den Hinter: fluͤgeln aus, in einem dunkelbraunem Grund. Es ſind fünf an der Zahl im nerhalb den weißgeſaͤumten Sehnen. Das Weibchen hat, wie ich aus den mir mitgetheilten Exemplaren bemerken konnte, breitere Fluͤgel, ftärfer ge, ſaͤumte Sehnen, und auf der Unterſeite der Hinterfluͤgel eine dunklere Grund, fatb. Das uͤbrige werden meine Leſer aus der Vergleichung beyder Abbil— dungen erſehen. Ich bemerke nur noch, daß dieſe Exemplare im coͤrperlichen Ausmaaß die betraͤchtlichſten ſind. Gewoͤhnlich ſind ſie um eine auch andert— halb Linjen kleiner. Welche Raupe dieſer abweichende Falter ergiebt, werden unſere Liebhaber eben ſo wißbegierig fragen, als in mir die Neugierde ſie zu kennen zur angenehmſten Befriedigung wird. Doch wie wenig iſt an dieſe Entdeckungen zu denken. 3 2] 176 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theils. Der hundert und ſiebzigſte europaͤiſche Tagſchmetterling. Tab. LX XIX, Con N Pl. Rur. Leander. Der Leander. Fig. 5. Der maͤnnliche Falter von beyden Seiten. Alis integerrimis fulvis ad marginem fuſceſcentibus, fubtus primoribus ocello ; inferiori- bus ſupra faſcia marginali fulva pundis nigris, ſubtus ferie ocellorum ſeptem. Es hat dieſer Falter die naͤchſte Aehnlichkeit mit dem Papilio Arcanius. Von dem Hero ift der Abſtand ſchon weit mehr beträchtlich, als daß ich nd» thig haͤtte, ihn anzuzeigen. Die Grundfarbe iſt ockergelb, und an den auſern Rand in betraͤchtlicher Breite mit ſchwaͤrzlichen Atomen beſtreut. Gegen die Spitze ftehet ein blindes Aug, das auf der Unterſeite deutlicher und mit eis ner weiſen Pupille verſchoͤnert ſich zeigt. Die Auſenſeite der Hinterflügel iſt von einfaͤrbigem Braun mit einem roſtfaͤrbigen Saum gerandet. In dieſem ſtehen ſchwarze gerundete Flecken. Schon dadurch iſt dieſer Falter von dem P. Arcanius genugſam verſchieden. Die Unterſeite aber giebt noch groͤſere Abweichungen an. Es iſt die Grundfarbe ein helles Aſchgrau mit dem die Fläche bis auf dem rothgelben Saum ganz einfärbig bemahlt erſcheint. In parallelen Abſtand vom Rand nimmt ſich hier eine Reihe von ſieben Augen ganz vorzuͤglich aus. Sie ſtehen in bogenfoͤrmiger Reihe in gleicher Ent, fernung, und es iſt hier nicht das letzte gegen die Grundfläche, wie an erſt erwähnten Falter durch einen Zwiſchenraum geſondert. Das übrige wird die eigene Vergleichung genugſam ergeben. Es fand ſich dieſe Gattung mit vori— ger an der Wolga. Mehreres aber kann ich auch meinen Leſern nicht bes richten. Der hundert und ein und ſiebzigſte europaͤiſche Tagſchmetterling. g Tab. XXXIX. Cont. XXXIX. P. Pl. Rur. Therſamon. Der Therſamon. Pig. 6. Der weibliche Falter von beyden Seiten. Alis ſubangulatis fulvis, nigro - punctatis; ſubtus canis ſulvo- marginatis, maculis ſparſis nigris ocellaribus. Mit dieſem neuentdecktem Falter hat es gleiche Bewandniß, wie mit dem nächfivorftebendem in Abſicht der damit verwandten Arten. Es ſcheinen Ruſſiſche Schmetterlinge. 177 hier abermahl zwey Gattungen zugleich in eine vereint zu ſeyn. Nach der Auſenſeite hat dieſer Papilio das Anſehen des P. Phläas, und nach der untern kommt er dem P. Virgaureaͤ am näͤchſten. Dieß find auch alle Charaktere die ich zur Bezeichnung angeben kann. Die Vergleichung nach dieſer genaue⸗ ſten Abbildung wird das uͤbrige deutlicher ergeben. dach denen mir mitge— theilten Nachrichten fand ſich dieſer Neuling unter den erſtbeſchriebenen Gas tungen bey Sarepta, doch nicht ſonderlich häufig. Tab. XC. Cont. XL. Eine Abaͤnderung des P. Daplidice aus Rußland. (Zu Tab. III. fig. 5.) Fig. 1. Der maͤnnliche Falter von beyden Seiten. So haͤufig der P. Daplidice in unſeren Gegenden iſt, ſo hat ſich den— noch keine Abaͤnderung nach dem vorliegenden Muſter darunter entdeckt. Dieſe iſt aus Sibirien. Wie mich Herr Hofrath Boͤber zu benachrichtigen die Guͤte gehabt, ſind dort ſaͤmtliche Exemplare wie das vorliegende ganz uͤbereinſtimmend gebildet. Nur eine Abänderung von kleinerem Korper, mit geraden, ſtark gezeichneten Strichen gegen die Fluͤgelſpitze, fand ſich darunter. Bey denen an der Wolga war das Colorit auf der Unterſeite der Hinterfluͤ— gel nicht ſo friſch, wie an dieſem aufgetragen; auch die Zeichnung der Flecken nicht fo deutlich begraͤnzt. In Vergleichung mit unſeren Arten werden meine Leſer einen beträchtlichen Abſtand erſehen, der in friſchen Exemplaren noch auffallender iſt. Man findet hier an der Fluͤgelſpitze auf beyden Seiten ges rade ausgehende Streifen, da ſie bey jenem nur einzelne Mackeln bilden. Noch iſt der Rand mit einer doppelten Reihe einzelner Flecken ganz umzogen. Die Sehnen auf der Unterſeite find gelb gefaͤrbt, und die dazwiſchen ſtehende Flecken von weiſſer Farbe die Lange hin ſtrahlenfoͤrmig gebildet. Dieß zeigt ſich auch auf der Auſenſeite ſehr deutlich, da jene nur eine undeutliche Mi— ſchung oder mehr durchſcheinenden Schatten führe. Sollte dieß nicht zu eis ner eigenen Gattung genugſam berechtigen? Doch ohne weitere Kenntniß iſt das gewiſſe noch unentſchieden zu laſſen. 3 3] 178 Fortſezung der Tagfıhmetterlinge des erſten Theile. Der hundert und zwey und ſiebzigſte europaͤiſche Tagſchmetterling. Tab. XC. Contin. XL. P. Pleb. Rur. Ceronus. Der Argus Ceronus. Pig. 2. Der männliche Falter von beyden Seiten. Alis ecaudatis eaeruleis nigro- inductis, omnibus faſcia maculati ad marginem fulva, ciliis albo nigroque teſſelatis, omnibus ſubtus fufcis, ocellis numerofifimis, Dieſe neue Gattung eines im vorzuͤglichen Putz ſich ausnehmenden Ar⸗ aus, hat ſich kurzlich in der Gegend von Preßburg in Ungarn gefunden. Das Original deſſelben habe ich von Herrn Rummel unter andern ergiebis gen Beytraͤgen erhalten, mit welchen derſelbe in unermuͤdetem Fleiß unſere Kenntniß bereichert. Nach der Anzahl und Lage der Augen, kommt dieſer Falter mit dem P. Mefeager, (Tab. 45.) faſt gänzlich überein. Nur zeigt ſich noch naͤchſt an der Grundfläche der Vorderflügel ein Augenfoͤrmiger Fler cken in mehrerer Zahl, den ich bey erſterwaͤhnter Gattung, doch niemahlen bemerkte. Auch die Grundfarb dieſer Seite, iſt um vieles dunkler, und mehr ins braune gemiſcht. Den berraͤchtlichſten Unterſch heid ergiebt der ganz gleichlaufende Rand der Hinterflügel. Sie find hier keinesweges wie an dem Neleager in Spitzen oder ausgehende Ecke gebildet, vielmehr mit gleichlau⸗ fenden Franzen, die an den Sehnen eine ſchwaͤrzliche Farbe haben, ges ziert. Den Nand ſaͤmtlicher Flügel, umgiebt nach beyden Seiten eine Reihe hochrother Flecken mit ſchwarzen Punkten, welche wir an dem Mele, ager niemahlen bemerken. Dieß iſt zur Anzeige der eigenthuͤmlichen Gattungsrechte genug. Der hundert und drey und ſiebenzigſte europaͤiſche Tagſchmetterling. P. E. Vrbic. Sidae. Der Malvenfalter mit gelber Binde. Alis denticulatis divaricatis, fuſcovireſcentibus albo- -maculatis, inferioribus ſubtus faſcia tranfverfa fulva. Auch dieſe Gattung entdeckte ſich durch die Bemuͤhungen des Herrn Hof⸗ rath Boͤbers in den Gegenden der Wolga. Sie iſt zu weſentlich verſchie— den, um ſich hier etwa nur eine Abänderung des Malvenfalters dabey zu gedenken. Nach der Groͤſe übertrift fie die ahnlichen Arten dieſes Ge ſchlechts, welche nach den beygebrachten Gattungen an ſich eine ſehr zahlrei⸗ Ruſſiſche Schmetterlinge. 179 che Abtheilung machen. Einmal haben dieſe Falter, von denen mit der Malve verwandten Pflanzen als einer nach beyden ganz eigenen Familie, ihre Benennung erhalten, und ich habe deshalb obſtehende Namen gewehlt. Nach denen mir gemeldeten Nachrichten wurden nur vier einzelne Exem— plare von dieſem Papilio in erſtbenannten Gegenden gefangen. Er iſt fü nach eine ſeltene Erſcheinung. Den vorzuͤglichſten Charakter kann ich mit wenigen angeben, wie wohl ihn die Abbildung fihon genugſam ergiebt. Es iſt die gelbe Binde, welche die Hinterfluͤgel nach der Ulnterſeite in paralleler Breite durchziehet. Im übrigen kaͤmmt rr dem P. Alcea (Tab. 5 1.) am naͤchſten. Dieß iſt der gegenwartige Vorrath, der von den entfernten Gegenden Rußlands mir mitgetheilten Seltenheiten, wodurch unſere Kenntniß ſo groſe Bereicherungen erhalten. Noch find mir des weitern die ergiebigſte Beytrage verheiſſen worden, beſonders von einigen in dieſen Unterſuchungen noch ganz unbekannten Laͤndern, welche die Neugierde eines jeden Kenners ſchon nach den vorläufigen Anzeigen genugſam reitzen. Ich werde nicht ermangeln fie ungeſaͤumt, ſo wie die von andern Orten, womit großmuͤthige Goͤnner un— ſere gemeinſchaftliche Kenntniß zu bereichern belieben, beyzubringen. Unter den gegenwaͤrtigen find nach obſtehender Ueberſchrift zwar zugleich andere mit eingeſchaltet worden, die ſich theils nach der Ordnung, theils nach der Bes quemlichkeit des Platzes und wie ſie gerade zu Handen gekommen ergaben, an ſich find fie aber nach fo weniger Ausnahme, ſaͤmtlich von den uns vors hin in dieſem Betracht ganz unbekannten Gegenden, durch ſo gefaͤllige Ber träge mitgetheilt worden, und zum erſtenmahl in Abbildung erſchienen. 180 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theils. Der hundert und vier und ſiebenzigſte europaͤiſche Tagſchmetterling. Tab. XC. Cont. XL. P. Nymph. Gemm. Erymanthea. Der P. Erymanthea. Fig. 4. Der maͤnnliche Falter von beyden Seiten. Alis dentatis fuſcis, ſuperioribus ſupra ocellis duobus oblitteratis, ſubtus intermedio minori; inferiobus ſubtus ferie punctorum ex ocellis quinque inaequalibus. Auch dieſe Gattung entdeckte ſich in dem, nach den Produckten der Na— tur von fo manchfaltiger Art, ſehr reichhaltigen Ungarn. Ich habe das Es emplar nach der vorliegenden Abbildung von einem Freund in daſiger Ges gend, deſſen Beytraͤge ich ſchon öfters geruͤhmt, Herrn Rummel erhalten, der fie ohnweit Preßburg gefunden. Hier zeigt ſich abermal in ganz richti— ger Stuffenfolge, eine faſt nur allzugenaue Verbindung aͤhnlicher Gattun— gen, wo aber die Natur fuͤr unſere Unterſcheidungszeichen dennoch genug⸗ ſame Merkmale gelaſſen. Es kommt dieſer Falter, mit den vorhin kaum entdeckten P. Climene aus Rußland in naͤchſte Vergleichung. Er iſt eine mitt⸗ lere Gattung, wie wir ihn in leidentlichen Ausdruck bezeichnen, und zwar mit unſerem fo gemeinen P. Jurtina, nach der naͤchſten Aehnlichkeit vers wandt. Die Grundfarbe ſtimmet damit am genaueſten uͤberein, ſo wie der Umriß der Fluͤgel. Hier zeigen ſich aber auf der Auſſenſeite noch zwey augenfoͤrmige Flecken, von denen die an der Fluͤgelſpitze einen Sehſtrahl führen. Auf der Unterſeite iſt zwiſchen beyden noch ein kleinerer wahrzus nehmen. Die Hinterfluͤgel haben an dieſer Seite in Abſicht gleicher Zierrathen, nach Vergleichung aͤhnlicher Gattungen eine ganz abwei— chende Zeichung. Es finden fich hier fünf von ungleicher Groͤſe bindenfoͤr— mig geordnete Augen. Die Abbildung giebt im uͤbrigen das genaueſte an, und deshalb iſt es unnoͤthig mich laͤnger bey einer umſtaͤndlichen Anzeige zu verweilen. Tab. XCI. Cont. XLI. Eine Abaͤnderung des P. Dictynna. (Zu Tab. XI VIII.) Fig. 1. Der Falter von beyden Seiten. Dieſe ſeltſame Ausart fand ſich in erſt abgewichenen Sommer, unter einer zahlreichen Menge des an ſich ſehr gemeinen P. Dietynng. Er enthielte Der Papilio Boeticus. 181 ſich in einem blumenreichen Platz einer nahegelegenen Waldung. Die Files ckenreihe auf der Unterſeite der Hinterflügel, gleichet einer foͤrmlichen Binde. Sie iſt von dunklem Schwarz, in der Mitte aber ins blauliche ſchillerad. Die verſtellt einen ſo gemeinen Falter fo ſehr, daß man ihn nach dem ev, ſten Anblick leicht für eine eigene Gattung haͤlt. Vielleicht würden der, gleichen Arten nach Paarungen ihre gleichgeſtaltete Racen ergeben. Das Original findet ſich in der ſchon oͤfters geruͤhmten Sammlung des Herrn Hofrath Rudolphs. Tab. ACH, Cont. XLI. una Der Pepilios Boctieus. % Dee ach dem Original zu Tab. XXVII. rig 3.) Fig. 2. Ein 1 Fig, 3. ein n Falter. Saͤmtlich nach beoden Seiten. „Den P. Be enk hatte ich nach obenangezeigter Tafel in Copie bey⸗ zubringen mich genothigt geſehen. Derzeit ſind mir verſchiedene Drigis nale mitgetheilt worden. Ich En die Abweichung fo ſehr betraͤchtlich, daß ich ‚meinen, Leſern eine wiederhohlte Abbildung darzulegen mich vers müffige halte. Faſt beduͤnkt mich, es feyen die Falter nach beyden vorgelegten. Figuren eigene Gattungen, und nicht Verſchiedenheit des Gprus,, Von der erſteren, oder der zweyten Figur hatte ich von ‚ginem Freund in Tyrol aus daſiger Gegend, einen nach der Zeichnung über, ennjinmenden Falter erhalten. Nur war derſelbe im Ausmaas um vieles kleiner, und die wellenfoͤrmige Zuͤge dunkler gefarbt. In Vergleichung des Falters nach der dritten Figur dieſer Tafel, iſt nicht ſowohl die Grbſe als auch die Zeichnung ſelbſten verſchieden. Beſonders giebt die Auf ſenſeite der Hinterfluͤgel eine beträchtliche Verſchiedenheit an. Es zeigt ſich bier eine weißfleckigte Binde, unter welcher noch an dem Rand eine andere von dergleichen Ringen ſtehet. Nach einer Abaͤnderung war die Grund. farbe der Auſſenſeite ein blaſſes Blau. Doch kamen beyde nach den Cha— raftern mit der Copie der vorigen Tafel uͤberein. Beyde Exemplare fans den ſich in dem mittlern Italien, von da ſie Herr Doctor Panzer in Nürnberg erhalten, und mir mitzutheilen die Güte gehabt. Fortſetzung der Tagſchmetterlinge. LA a 182 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theils. f Tab. XCI. Cont. XLI. ' Eine Ausart des P. Lathonia, (Zu Tab. XVIII. Fig. 2.) Fig. 3. Der Falter von beyden Seiten. Der P. Lathonia bleibt ſich unter den ſaͤmtlichen Falterarten in ‚feinen Zeichnungen am meiften gleich. Man weis von keiner Abänderung, auſſer der an ſich ſehr verſchiedenen Groͤſe. Die Ausart, nach der vorliegenden ges naueſten Abbildung hat mir daher um ſo merkwürdiger geſchienen, da wir in der Art dieſer Abweichungen nur ſeltene Beyſpiele haben. Es ſind die ſilberne Flecken der Unterſeite in lange Streife gebildet, und nicht in ein— zelne, wie bey dem gemeinen Falter, zertheilt. Beyde Seiten haben eine uͤbereinſtimmende Bildung. Er entdeckte ſich in der Gegend von Inn⸗ ſpruck, von da ich ihn durch die Guͤte eines Freundes zu dieſen e erhalten habe. Der hundert und fünf Ar ficbenzigft europdifihe Sahne, 0 el. Cont. XLII. P. Dan. Cand. Belia. Die Belia. e e e rig. 1. Der Falter von beyden Seiten. CRAMER vitland. Kap. Tom. IV. Pl. 39. Fig. A. B. pag. 428. ‘Din. Cand. Beis. Alis integerrimis rotundatis albis, primoribus, macula apieeque fufco, infetioribus fubtus viridibus, maculis et punctis albo flavoque variis „faturatius⸗ inductis. f Ich habe bereits erwieſen, daß das Weibchen des P. Eupheno, det; jenige Falter iſt, welchen Herr von Linne Belia genennt. Es bat fich auch kein Zweifel deshalb erhoben. Erſt vor kurzem aber entdeckte fi ch eine aͤhnli⸗ che Art, der Papilio den die vorliegende Abbildung auf das genaueſte zeigt. Dieſer wurde mit dem Nahmen Belia belegt, in der Meynung daß er der nehmliche wäre, den unſer Syſtem charakteriſirt hatte. Ohne der vorigen Berichtigung (“) abermahls zu erwähnen bemerke ich nur, daß Herr von Linne den P. Belia, mit gaͤnzlich von dieſen abweichenden Charakteren, wie er auch genugſam ergiebt, bezeichnet hat. Hier iſt weder die Unter. ſeite der Hinterfluͤgel gelb, noch find die bindenförmige Züge darauf wahr— zunehmen. Er iſt ſonach eine weſentlich verſchiedene Gattung. Da indeſſen nach obiger Erlaͤuterung dieſer Name eingegangen, fo habe ich ihn dennoch (0) S. 74. und folg. zu Tab. 63. en P. Dan. Cand. Belia. Die Belia. 193 für dieſen Falter beybehalten, zumahl ihn ſchon unter gleicher Bezeichnung verſchiedene Liebhaber aufgenommen haben. Es wuͤrde ſonach eine Umaͤn— derung unter die unnoͤthigen Erſchwerniſſe gehören. Von dieſem Falter iſt mir zur Zeit nur das einzige Original bekannt, wovon ich die gegenwaͤrtige Abbildung genommen. Es findet ſich in der ſchon öfters geruͤhmten Sammlung des Herrn Gerning zu Frankfurt am Mayn. Dieſer berühmte Kenner hatte ſolchen von Herrn Gaillard '), aus der Ge— gend von Lion zugeſchickt, erhalten. Daſelbſt foll ſich nach weiteren Berich⸗ ten dieſe Gattung oͤfters vorgefunden haben. Doch iſt mir zur Zeit der Ge⸗ ſchlechtsunterſcheid noch nicht bekannt, wiewohl der vorliegende Falter nach allen aͤuſeren Merkmahlen ein Männchen ſehr wahrſcheinlich zu erkennen gegeben. 5 Wir finden denſelben unter gleichen Namen und ganz uͤbereinſtimmend in dem Werk des Herrn Cramers beygebracht. Nur hat der berühmte Herr Verfaſſer ſolchen file den Linneiſchen Falter, die Belia erklaͤrt, oder mes nigſtens die Vermuthung geaͤuſert, es habe der Herr Ritter nach den Cha— rakteren nur das Männchen bezeichnet. Einmahl kommt dieſer Falter in ſei⸗ ner Geſtalt dem P. Daplidice näher als dem P. Cardamines. Von erſterem wiſſen wir, daß beyde Geſchlechter nach der Farbe nicht verſchieden ſind, und fo kann es mit dieſem wahrſcheinlich gleiche Bewandniß haben. Er bemerkt, daß er in Smirna, in der Barbarey und dem mittaͤgigen Frankreich waͤre entdeckt worden. Zur Beſchreibung Habe ich noch mit wenigem anzuzeigen, daß die Grund— farbe der Auſenſeite ein ſchoͤneres Weiß als der P. Daplidice hat. In der Mitte der Vorderflügel zeigt ſich, wie an jenem, ein groſer ſchwaͤrzlicher Fle— cken, die Spitze iſt mit etwas gelben vermengt und führet einige kleinere Mas ckeln. Am meiſten nimmt ſich die Unterſeite aus, die von denen der erfter, waͤhnten Falter gaͤnzlich verſchieden iſt. Es iſt ein ſehr friſches Grün mit uns zaͤhligen ſchwaͤrzlichen oder dunkelgruͤnen Atomen beſtreut. Auf dieſem Grund zeigen ſich theils hellweiſe, theils ſilberglaͤnzende, theils gelbe Flecken und Punkte von unterſchiedener Groͤſe und Form. Dieſe haben noch das Eigene, daß fie rein begraͤnzt und dunkler eingefaßt find. Ihte Lage und Form giebt die Abbildung auf das genaueſte an. *) Cure de Touſſieu, bey Lion. [Aa 21 184 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theils. a hundert und ſechs und ſiebenzigſte europaͤiſche er ing. Tab. XCII. Contin. XLII. PR. Nymph: Gemm. Ida. Die Ida. Fig, . Der Falter von berden Seiten. Alis ſubdentatis concoloribus fulvis, limbo fuſco, primoribus ocello re 3 pillato, 8 ſubtus fuſeis, lituris albis. Man hat dieſen Falter vor kurzem in denen pyrendifchen Gebüͤrgen entdeckt. Mehreres iſt aber von feiner Naturgeſchichte noch nicht bekannt. Hr. Gerning bekam ihn von Herrn d. Orsy aus Paris, und von daher babe id eee als einen der finäßbareften Beyträge mitgetheilt erhalten. 5 Er hat nach der Auſſenſeite die naͤchſte Aehnlichkeit mit dem P. Phadra 5 Tithonus. Doch kommt er naͤher mit dem P. Paſiphae uͤberein, den ich auf der 67. Tafel in Abbildung beygebracht habe. Er iſt, wie ich berichtet worden, in gleichen Gegenden mit jenen gefunden worden. dach, der Auſſenſeite iſt ſonach die Verſchiedenheit nicht ſonderlich abweichend. Es haben dieſe Falter einen breiten gleichlaufenden Saum und faſt einerley Grund farb, nebſt gleicher Bildung des dop, pelten Auges gegen die Spitze der Vorderfluͤgel, miteinader gemein. An dieſem aber iſt der Rand mit weiſſen Borden verſchoͤnert, und, ben den ausgehenden Seh⸗ nen mit ſchwarzen Flecken vermengt. Nach der Unterſeite iſt dieſe Gattung von beyden aͤhnlichen um ſo weſentlicher verſchieden. Die Grundfarb iſt lichtgrau und ſchraͤge mit dreyen ausgeſchweiften Streifen durchzogen, welche gegen die Grundfläche des Fluͤgels ſich ins blaſſe, verliehren. Noch ſind hin und wieder ſchwaͤrzliche Punkte und Striche darauf wahrzunehmen. Dagegen mangeln hier gaͤnzlich die weiſſen augenfoͤrmige Punkte des erſtgedachten. Falters, noch weniger find wuͤrkliche Augen wie an dem P. Pant haͤe vorhanden. Die Sehnen naͤchſt an der Grundflaͤche, fuͤhren zwey blaſenfoͤrmige, glaͤnzende Erhoͤhungen in ablangrunder Bildung. Man wird ſie gleichfalls an dem P. Tithonus, doch nicht in gleich; beträchtlicher Stärfe, gewahr. Zur Zeit iſt dieſes noch das einzelne Exemplar, das zu uns berüberg gekommen „und ein vorzügliches Stuck der berühmten Sammlung: des Hrn. Gerning. Den Unterſcheid des Geſchlechtes war ich daher nicht zu- beſtimmen vermoͤgend, wiewohl diefer Falter nach angeblichen Venen ein Männchen zu 5 nen gegeben. Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theile, 185 Tab. XCII. Cont. XLII. Raupen zweyer Gattungen der Arguſſe. Fig. 3. Die ausgewachſene Raupe des Argus JIcarus zu Tab. 32. Suppl. 8. Fig. 4. Die Rau- pe des Argus Leodorus (zu Tab. 80.) iu der Geſtalt nach der erſten Haͤutung. Fig. 5. Eine grüne von mittlerer Groͤſſe. Fig. 6. Braͤunlich nach vollendetem Wuchs. Fig. 7. 8. Die Chryſaliden. Die Entdeckung der Raupen der ſo mannichfaltigen Arten der Ar— guſſe war ſchon laͤngſtens unſern Kennern ein angelegenes Geſchaͤft. Noch aber haben ſich dieſe Thiere ſo verborgen gehalten, daß von etlich drey— ſig Gattungen kaum ein paar nach dieſem Stand ſich hatten erforſchen laſſen. Sie find auch an ſich nach ihrer Natur fo geartet, daß fie nothwendig unſern Nachſuchungen entgehen. Ihre geringe Gröffe, die wenig auffallende Farbe, die langſame Bewegung und der Aufenthalt in der Tiefe, iſt Urſache daran. Noch pflegen ſie nur des Nachts zum Aufſuchen der Nahrung aus ihren verborgenen Winkeln hervorzutreten. Andere ſcheinen ſehr wahrſcheinlich in den Wurzeln ſelbſten zu leben, oder auch in den Huffen unterſchiedener Früchte. Wie ich vermuthe, find die meiſten nach den Zeichnungen und der Geſtalt wenig verſchieden. In dem abgewichenen Jahr kamen mir etliche derſelben zu Handen. Ich theile hier eine einzige, nemlich die vom P. Icarus mit, die ich erzo— gen. Sie fand ſich auf den Erdbeeren im Freyen ſehr haͤufig. Sogar auch an den zum Verkauf eingefammelten Beeren, fand ich fie in ziemli— cher Menge. Sie verlieſſen jede andere vorgelegte Nahrung und ſaͤttig— ten ſich alleine von dieſen Früchten. Insgemein fraſſen ſie in die Beere ohrfoͤrmige Locher, und verbargen ſich darinnen. Der Auswurf war von gleicher Roͤthe, wie der Saft, den fie genoſſen, gefaͤrbt. Der Körper iſt eyrund von hellgruͤner Farbe und mit feinen Haaren bekleidet. Ue— ber den Rücken zeigte ſich ein dunkler Streif, zu beyden Seiten deſſel— ben aber gelbliche dreyeckigte Flecken. Nach vollendeter Groͤſſe, wie vor, liegende Figur ergiebt, giengen fie ihre Verwandlung ohne weitere Vor— bereitung an. Die Chryſalide war ſtumpf an beyden Enden und von dunkelbrauner Farbe. Der Falter erſchien in drey Wochen, wo er auch im Freyen ſehr häufig ſich zeigte. Es ſcheint, daß ſich die Raupen anfangs von den Blaͤttern der Erdbeere naͤhren, wir treffen ſie auch gemeiniglich ſehr zerfreſſen an, und dann erſt ſich an die nahrhafteren Früchte halten. Die Raupen, die ich nach der vierten bis ſechſten Figur vor— geſtellt habe, ſind die Entdeckungen eines Freundes in Innſpruk, welcher die Gute gehabt, mir ſolche nebſt genaueſten Nachrichten mitzutheilen. Fortſetzung der Tagſchmetterlinge. B b] 186 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theils. Sie fanden ſich anfangs auf den Blaͤttern der Eſparcette (Hedyfarum Onobryehis). Das folgende Jahr aber wurden fie da gaͤnzlich vers mißt. Um fo häufiger zeigten fie fi) dann auf dem gemeinen rothen Wieſenklee, welcher ihre eigene Nahrung iſt, da ſie ſich jener aus Man— gel bedienen. Sie halten ſich am liebſten an die Bläthen, von denen fie anfangs die Blumenblaͤtter, dann auch das Innerſte verzehren. Die Ameiſen finden ſich zahlreich in ihrer Geſellſchaft ein. Zehen bis zwoͤlf derſelben bedeckten zuweilen eine einzige dieſer Raupen, die man kaum würde gewahr werden. Ohnfehlbar ſaugen fie die von ihnen ausſchwi, tzende Säfte aus, wie fie bey den Blattlaͤuſen (Aphis) zu Lerfahren gewohnt find. Es laͤßt ſich keine dieſer Raupen dadurch ſtoͤhren, fie ges nieſen dabey geruhig ihre Nahrung, und leiden auch ſonſt keinen Scha— den. Die Grundfarbe dieſer Schildraupen iſt ſehr verſchieden. Einige hatten bey der dritten Haͤutung ein ganz ſchwarzes, andere ein braunes Gewand. Sie ergaben die weiblichen Falter, wiewohl nur nach einzel— nen Beobachtungen. Anfangs ſind ſie gemeiniglich roth, wie hier die vierte Figur zu erkennen giebt. Es fand ſich auch eine von violetter Farbe darunter, die aber ebenfalls den nemlichen Papilio ergeben hatte. Nach der vierten Haͤutung erſchienen ſie am gewoͤhnlichſten gruͤn, doch in unterſchiedener Miſchung, zuweilen auch ins Nörhliche vermengt, wie hier die fünfte und fechfte Figur erweißt. Nach der Form kommen ſie mit der erſtbeſchriebenen uͤberein, ſie ſind auch gleichfalls mit kurzen feinen Haaren dünne bedeckt. Der Ruͤckenſtreif iſt dunkelroth, zuweilen auch braun. Er ſcheint von dem darunter liegenden Saftgefaͤß gefärbt zu ſeyn. Die Chryſalide, die ſich ohne weitere Befeſtigung verwandelt, iſt glänzend und theils von gelblicher theils grünlicher Farbe. Das Vor— dertheil iſt dunkler. Ihre Form zeigt die ſiebente und achte Figur auf das genaueſte an. Die Falter kamen in vierzehen Tagen aus. Sie pfle⸗ gen ſich nicht weit von dem Platz zu entfernen, wo fie ſich im Raupeu⸗ ſtand enthalten. Der hundert und ſieben und ſiebenzigſte europaͤiſche Tagſchmetterling. P. NYMPH. PH AL. LAO DICE. f Der Papilio Laodice. Der Perlenmutterfalter mit einfachem Silberſtrich. Tab. XCIII. Cont. XLIII. Fig. 7. Alis dentatis luteis nigro maculatis, inferieribus fubtus flavis, lineaque maculari transyerfali argentea, roftice purpuraſcentibus. P. Nymph. Phal. Laodice. Der Papilio Laodice. 187 Pallas Reifen. Anh. Nr. 61. b. N. Ph. Zaodice. Paphia maior, ſupraque ſi- milis, vifi maculis ſparſioribus, marginaliumque ordine gemino continuo, quorum pofteriores thombicae. Subtus alae primariae ſubeoncolores, ſecun- dariae a bafi ad medium flaviſſimae — pofterius purpurafcentes, Striga interrupta lata, albe- argentea. — In Kufia rarius; in Auſtralibus co- pioſior. Müller Naturſ. Suppl. u. Regiſt. Band. S. 29 5. Nr. 168. P. Laodice. Die Laodice. Nach der Beſchreib. des Hrn. Pallas. (Wird aus Irrung mit Phal. Attac. Paphia verglichen). Goͤtze entom. Beytr. III. Th. l. B. Neue Pap. S. 360. nr. 3. P. Laodice. Die ſuͤdruſſiſche Laodice. (Nach Herrn Pallas.) Syſt. Beſchr. der europ. Schm. von dem Verf. des Nomenclator entom. I. Th. (1785.) Tagſchm. S. 175. mr. 96. P. Laodice. Alis dentatis luteis nigro- maculatis, pofterioribus ſubtus ad baſin flaveſcentibus, poſt lineam argenteam transverſalem purpuraſcentipus. Lepechins Tagbuch. J. Th. S. 3. Pap. Paphioides. Der Schachſchmetter⸗ ling. (Schmetterl. I. Th. S. 372. Anmerk. zu b. Chloris.) Der berühmte Herr Kollegialrath Pallas entdeckte dieſe neue Fal⸗ terart auf feinen Reiſen in den füdlichen Provinzen Rußlands, wo er ſich fehr haufig fand. Er zeigte ſich auch in den noͤrdlichen Gegenden dieſes Reichs, doch ſehr ſelten. Es hatte ihn zwar bereits zuvor Herr Lepe— chin ſchon bemerkt, und in feinem Tagbuch eine Zeichnung davon gege— ben, wir konnten aber damals aus derſelben ſo wenig, als nach der Be— ſchreibung dieſen Falter mit Gewißheit daraus erkennen. Ich hatte die Vermuthung, es möchte der P. Chloris ſeyn, nun finde ich aber mit dies ſem eine naͤhere Uebereinſtimmung, und es iſt ſogar keine weitere Bedenk— lichkeit übrig. So entfernt wir dieſen Schmetterling nach feinem Aufent— halt hielten, fo ſehr war es unſern Liebhabern auffallend, daß er auch um ter die Produkte Teutſchlands gehoͤrt. Es ſind zwar die noͤrdlichen Ge— genden, wo er ſich fand, und man hat ihn da lange verkannt, er wurde für eine Abaͤnderung des P. Paphia, oder auch des P. Chloris gehalten. Herr Hofrath Boͤber in Petersburg hat ihn zu ſeiner Verwunderung in verſchiedenen Sammlungen zu Koͤnigsberg in Preuſſen und zu Mietau in Curland wahrgenommen. Er wurde zugleich berichtet, daß er in beſagten Gegenden öfters wäre gefangen worden, fo wie er auch verſchiedene vor zuͤglich groſſe Exemplare von da erhalten. Sie ſtimmten mit denjenigen überein, welche derſelbe bey Moſcau fand. Es find nun bereits zwey Jah— re, wo mir die angenehme 9 1 8 einiger Exemplare von daher Bb 2] 188 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theile, ſind gemacht worden, welche aber Zufaͤlle noch jezt verweilet haben. Auch in Pommern hat ſich derſelbe zuverlaͤſſig entdeckt, jedoch nur an einem ein⸗ zelnen Plaz, wo er aber jaͤhrlich erſcheint. Das Exemplar, wovon ich die vorliegende Abbildung genommen, iſt wuͤrklich von daſiger Gegend. Es wurde mir durch die freundſchaftliche Unterſtuͤtzung des Herrn Gerning in Frankfurt mitgetheilt. Es war nach dem Geſchlecht ein Maͤnnchen. Zur Zeit kan ich nicht beſtimmen, ob das Weibchen einfaͤrbig oder nach gleicher Aehnlichkeit, wie etwa an dem P. Paphia, verſchieden iſt. Der verdiente Herr Verfaſſer des oben angeführten vortreflichen Werkes der Syſtem. Beſchreib. europ. Tagſchm. bat von demfel, ben die erſte gemahlte Abbildung gegeben. Sie ſtimmt mit dieſem Origi— nal vollkommen überein, nur daß einige Flecken dorten groͤſſer find, oder eine etwas veränderte gage haben. Es ſcheint zwar nicht, daß dieſer Falter erheblichen Abaͤnderungen unterworfen iſt. Die Grundfarbe iſt ein Roth— gelb, wie an dem P. Aglaia, doch etwas heller. Nach den fehwarzen Flecken aber kommt dieſe Seite weder erſtgedachtem Falter, noch der des P. Paphia und Chloris gleich, fie iſt weſentlich genug verſchieden. Der Rand iſt zwar auf gleiche Art gefaumt, die Flecken aber ſtehen einzeln ganz abgeſondert in dreyfachen ungleichen Reihen. Sie ſind meiſtens ge— rundet und ſehr klein. Wie die Abbildung ergiebt, find die an den Fri— tilarienfaltern den Zahlen aͤhnliche Züge gegen die Seite des Auſſenrandes, abermahl ſehr veraͤndert. Die Unterſeite dieſer Fluͤgel iſt mehr ins Blaſſe und die Flecken meiſtentheils nur wie von der Auſſenſeite durchſcheinend ge— faͤrbt. Die Auſſenſeite der Hinterflügel führer ſchwarze gerundete Punkte faft von einerley Form, nur in kleinerem Maas. Den am meiſten auf fallenden Charakter ergiebt nun an ſich die Unterſeite dieſer Fluͤgel. Sie ſind von der Grundflaͤche an zur Haͤlfte hellgelb gefaͤrbt, das ſich etwas ins Gruͤnliche ziehet. Man bemerkt dunkelroͤthliche verblichene Streifen darauf. ſeitten, oder an der Graͤnze dieſer gelben Fläche, ziehet ſich eine ſilberglaͤnzende Binde ſchraͤge durch den Flügel. An einigen Orten iſt fie verblichen, an andern mit Stahlblau angeflogen. Man bemerkt an bey— den, einzelne Flecken von ungleicher Groͤſſe. Dieſſeits dieſer Binde iſt die Flaͤ— che rothfaͤrbig und verliert ſich gegen den Rand ins Blaſſe. Es zeigen ſich einige dunkle ins Grünliche fallende Flecken darauf, an ſich find fie aber nur von der aͤuſſern Flaͤche durchſcheinend. Es iſt uͤberfluͤſſig nach mehreren Merkmalen das Weſentliche dieſer Gattung anzuführen. P. N. Phal. Dia maior. Die gröffere Dia, 189 Der hundert und acht und ſiebenzigſte europaͤiſche Tagſchmetterling. p. N. PH AL. DIA MAI OR. Die gröffere Dia. Tab. XCIII. Cont XIII. Fig. 2 und 3. Alis dentatis fulvis nigro- maculatis; ſubtus maculis quatuor, ordinibusque punctorum duobus argenteis. — g. malor; magnitudine fingulari, maculis maioribus diſtinctioribus, et ſerie macularum albidarum in foemina, diverſa. So häufig wir den P. Dia befigen, fo wenig haben wir jemalen einen erheblichen Unterſcheid nach ſeiner koͤrperlichen Groͤſſe daran wahrgenommen. Er bleibt unter allen Frittilanenfaltern ſich darinnen gleich. Wir haben ihn viel, mehr in weit kleinerem Maas, als er auf der XVI. Tafel abgebildet iſt, öfs ters angetroffen. Er kam in dem Umriß dem gemeinen Argus gleich. Um fo ſonderbarer muß uns die betraͤchtliche Groͤſſe beduͤnken, in welcher wir den⸗ ſelben nach vorliegender Zeichnung erblicken. Es ſind mir durch die Guͤte des Herrn Gerning die Originale deſſelben mitgetheilt worden, die ihm ein Kenner aus der Schweiz geliefert hatte. Daſelbſt findet ſich dieſe Art in gewiſſen Plaͤtzen öfters nach gleicher Gröffe. Wir haben fie alſo für eine eigene Race anzunehmen; oder iſt fie nach ihren Raupen eben fo gattungmäfig, wie die groͤſſere und kleinere Pavonia, oder der P. Braßicaͤ und Napa verfihie, den? Es wird dieß die nähere Erfahrung belehren. Wir haben fie einftweis len als eine Untergattung zu behandeln, und zehlen ſie in der Ordnung mit. Nach genauer Vergleichung beyderley Falter laſſen ſich dennoch einige Ders ſchiedenheiten bemerken. Die Grundfarbe iſt an dem Maͤnnchen ein helleres Rothgelb, an dem Weibchen aber mehr ins Braͤunliche gemiſcht. Es find die Flecken, im Verhaͤltniß der kleinern Art, um vieles gröffer, und die an dem Rand, mehr ſpitzwinklicht gezogen. Die Reihe der ringfoͤrmigen Augens mackeln auf der Unterſeite der Hinterfluͤgel ſind hier ſaͤmmtlich rein begraͤnzt, und in der Mitte mit Gelbem ausgefuͤllt. Das Weibchen bat an dem Rand der Auſſenſeite eine Reihe weißlichter Flecken. Man wird nach genauer Unterſuchung noch mehrere Abweichungen finden, wenn fie auch in Kfeinigfeis ten zu beſtehen ſcheinen. Die Natur hat doch oft genug auch damit ſpeeifi, ſche Merkmale bezeichnet. Tab. XCIII. Cont. XLIII. Eine Ausart des P. Aglaia. Zu Tab. XVII. und LX. Cont. Xx. Fig. 4. Oer männliche Falter von beyden Seiten. Ich babe bier eine der ſeltenſten Ausarten zum Muſter vorgelegt, wos von uns wenigſtens noch kein Beyſpiel bekannt geworden. Nach gewoͤhnlichen 190 Fortſetzung der Tagſchmetterlinge des erſten Theils. Abweichungen, die wir bisher beobachtet haben, verbreiten ſich die ſchwarze Flecken uͤber die ganze Flaͤche, oder nur zum Theil, die uͤbrigen Farben aber find unveraͤndert. Bey andern iſt die dunkle Grundfarbe in eine weiſſe übers gegangen, wo aber die Zeichnungen ſo gelaſſen worden, wie ſie gewoͤhnlich ſind. Bey einigen fanden ſich gerundete Flecken in lange Striche verbreitet, wie ich von dieſen allen bereits genugſame Proben vorgelegt habe. Dieſe Ab— weichung aber iſt zur Zeit die einzige ihrer Art. Man wird an ſich nach der Geſtalt und Lage der Flecken den P. Aglaia keinesweges bey fo fonderbarer Veraͤnderung verkennen. Auch die Grundfarbe iſt wie gewoͤhnlich ein gleiches Rothgelb, nur etwas ins Blaſſe gemiſcht, wie uns fonft gewöhnfiche Exem— plare vorkommen. Hier ſind die ſchwarzen Flecken weiß, nach vollſtaͤndigen Reihen der ſie deckenden Schuppen. Auf der Unterſeite erſcheinen ſie etwas dunkler als die gelbe Grundfarbe. Sie ſind alſo hier abermal in eine andere Farbe übergegangen. Die ſilberglaͤnzende Mackeln zeigen ſich meiſtentheils in der Höhe, wie fie dieſer Falter gewoͤhnlich führt. Die Bruſt und der Hin terleib aber ſind nach der Farbe kaum etwas merkliches mehr ins Blaſſe gefaͤrbt. Dieſer Falter wurde im Herbſt des abgewichenen Jahres in einer nahgelegenen Gegend auf einer Wieſe bey Bayersdorf gefangen, und noch lebend unſerm be— ruͤhmten Hrn. Hofr. Rudolph überbracht, wo er noch in eigener ſo ſchaͤtzbaren Sammlung aufbewahrt wird. Nach gütiger Mittheilung habe ich ſolchen auf das genaueſte unterſucht, und nicht die mindeſte Beſchaͤdigung daran gefunden. Die Schuppen lagen in ihren regelmaͤßigen Reihen ganz unveraͤndert. Wir 9005 nicht, ob die Nahrung der Raupe an dieſer anomaliſchen Abweichung Urſache Di oder ob ſchon in dem Keim von dem Ey an fie dahin die Anlage gehabt. Wollte man annehmen, es habe ſich der Falter an einem eingefchlofs ſenen Ort enthalten, wo er nicht durch die Wärme und das dicht fein gewoͤhn⸗ liches Colorit erhalten koͤnnen, fo iſt nicht einzuſehen, wie gerade die fo halt bare ſchwarze Farbe in eine weiſſe ſich verwandeln koͤnnen, und die feinere, die am leichteſten ausgebleicht wird, unveraͤndert geblieben, noch weniger aber, wie auf der Unterſeite die Flecken vollends ins Gilbliche uͤbergegangen. Ende des erſten Theils zweyter Band. 5 >» > 5 > ») 27 ) >> 5 ) „ = \ 2 8 3 85 m , ? 888 | i a AN N DSS N * EIN, n AA e e ae. de 5 SS „ Tamsar 5 588 88 Se eee eee eee N ann 5 _AAR NR r ene (aa „ 4 Nl A 9 AR Anz: 2 ER AV Yale. aaaf 7008828285 Ia 1a 5 a NAA 8 EN e 2 an a Degen Kann PU olalal“ TIEREN N * SS N aAm AIR Aa Ä ASSCANAAAR oda n . aan Noce as 22 2 2 ASAAA I a” Pr. rete IQ; — * N eee ß eee a de RTL, n II. 12 e I AnanAr RP aa 5 2 S ana Sad e 9 1 5 CU Be nz NZ PR PA BER . 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