2 Die Schmetterlinge von Europa. [4 | (Fortſetzung des Ochſenheimer'ſchen Werks,) von Friedrich Treitſchke. Sünfter Band. ehe Abheilung: Leipzig, bey Gerhard Fleiſcher. 4.9 2593 Der Welten erſchuf, dort des Tages ſinkendes Gold, ü Und den Staub hier voll Gewuͤrmegedraͤng', wer iſt der? Klopſtock's Gedichte. Die Schmetterlinge von Europa, Fünfter Band. e Abtheilung. olli er as tis. A 2 N — ne TE ER er ee = B — I ::: ̃ĩꝗ§—m . .. ns, — — „ — 2 8 = 1 5 x \ = 2 z 7 z 8 1 N 8 7 7 5 Fe x a = 2 . 8 N * — 2 0 „ 1 ps x . N < Eh i 3 2 E N > * ; Beer. » = £ 2 2 er 5 — Tee) . — — r = Sat — 2 + 2 * H ı 1 . x & — 0 \ J i — 7 2 „ - 5 x . 5 = . * 2 \ — ji - » 2 7 r E 8 x — 2 . N 8 N > ! ö = > 7 . — 7 7 1 * 5 \ N N { 5 2 x — 0 x . 5 ( \ — \ 8 ö — * \ ’ \ * \ . „ 5 i 8 e ö Genus LVIII. POLL4. Die Schmetterlinge haben lange, gekerbte, oder fein borſtenfoͤrmige Fühler, einen Ruͤckenſchopf, Hinterleib mit Haarbuͤſcheln auf der Mitte der Oberſeite. Die im Stande der Ruhe ſanft abhangenden Vorderfluͤgel fuͤhren deutliche Querlinien, zwiſchen welchen ſich beſonders die gewaͤſſerte Binde heller, und mit Flecken gegen die Zacken— linie hin, auszeichnet. Sie ſind wolkig oder marmor— artig gemiſcht. Die Raupen ſind nackt, mit Punkten beſtreut und einem auffallenden Seitenſtreife. Sie leben auf niederen Pflanzen. Die Verwandlung geſchieht in leichtem Gewebe uns ter oder auf der Erde. Fam. A. Weißgraue Schmetterlinge mit kuͤrzeren, abgerundeten Flügeln, Gruͤnliche, vor der Verwandlung meiſtens graubraun ſich faͤrbende Raupen. (Fam. H. des Wien. Verz.) Fam. B. Braune Schmetterlinge mit laͤngeren, geſtreckten Fluͤgeln. Duͤſtere, rindenfarbige Raupen. Fam. C. Schmetterlinge mit ſchwaͤrzlichen, abge⸗ rundeten Vorderfluͤgeln und gelben, bindenfoͤrmig ſchwarz eingefaßten Hinterfluͤgeln. Weißgraue Raupe. mots. Weißgrau; Beyname der Minerva, auch ein Edelſtein bey Plinius. Poliae Hübner. BO NEN Anmerkung. Ochſenheimer wählte die Gattungsnahmen, vorzüglich die von jetzt an folgenden, nach freyer Willkuͤhr, aus griechiſchen oder lateiniſchen Bezeichnungen der Geographie, Mythologie u. ſ. w. Auch verſuchte er Zuſammenſetzungen, die keiner Deutung faͤhig ſind. Dieſe vor ihm und nach ihm, von mehreren Naturforſchern ergriffene, Verfahrungs⸗ weiſe hat allerdings den Vortheil, daß man das Zuſam— mentreffen mit der Legion ſchon Beſtehender vermeidet; das gegen iſt die Aufgabe fuͤr das Gedaͤchtniß, welches Klaͤnge ohne Begriffe feſthalten muß, um fo ſchwieriger, und min. deſtens darf man Wohlklang und Kuͤrze derſelben be— gehren. SH N — 0 Nl H.. I. CAP PA. Pol. alis canis, anticis medio fuscis, X nigro notatis, posticis margine fuscis. Hübner, Noct. Tab. 95. fig. 447. (loem.) Tert, S. 172. n. 8. Weißlich⸗bunte Eule; N. Cappa. Die nähere Kenntniß dieſes ſeltenen, zartgezeich⸗ neten Schmetterlings und die Nachrichten über die erſten Stände verdanke ich Herrn Dahl's eifrigen Bemuͤ— hungen, der auf ſeiner Reiſe nach Dalmatien 1824 die Raupe in der Gegend von Raguſa entdeckte, ſie mehrmals erzog und vortreffliche Exemplare dieſer Zucht nach Wien brachte. Fruͤher waren nur einige einzelne Stuͤcke in den hieſigen Sammlungen anzutreffen, die alle aus Rußland, und zwar von Sarepta ſtammten. Von dieſen hat Herr Huͤbner eines der beſten abgebildet, doch iſt die Faͤrbung zu braunroth, auch die Geſtalt und Lage des Cappa- Zeichens daſelbſt verfehlt. Kopf, Halskragen und Schulterdecken erſcheinen ſchnee— weiß, die beyden letzteren mit ſchwarzen Einfaſſungen. Der ſchwachgekaͤmmte Ruͤcken iſt ebenfalls weiß, mit ſchwarzen Strichen. Die Fuͤhler ſind weiß und grau geringelt, bey'm Manne ſchwach gekerbt, unten ſtaͤrker, waͤhrend die obere Haͤlfte ſehr fein endigt. Der Hin— terleib iſt beym Manne weiß, bey'm Weibe faſt aſchgrau. Die Füße find weiß, unten ſchwarz und weiß geringelt. Die Vorderfluͤgel fuͤhren blendend weiße Zeichnungen, mit tiefem Schwarz begraͤnzt, auf grauem Grunde. Laͤngs dem Oberrande geht eine ſchwarze Fleckenreihe, welche die Anfaͤnge der Querlinie doppelt bezeichnet. Dieſe Querlinien finden ſich, wie gewoͤhnlich vor; die erſte naͤchſt der Wurzel iſt abgebrochen. Sie geht 8 von oben bis zur Mitte, ſchließt mit einem ſchwarzen Laͤngenſtriche und unter ihr ſteht noch ein weißer, ſchwarz eingefaßter, lanzettartiger Zacken. Dann bemerkt man eine braungetiefte Makel. Hinter derſelben laͤuft die erſte ganze Querlinie herab, welche eigentlich aus drey feinen Linien, einer grauen nach innen, einer weißen in der Mitte, und einer ſchwarzen nach außen zuſam⸗ mengeſetzt iſt. An ihr haͤngt die weiße Zapfenmakel und an dieſe ſchließt wieder das ſchwarze Cappa - oder vielmehr c. Zeichen, zuweilen nur als ein einfacher Strich erſcheinend. Die weißgefaͤrbte runde und Nieren⸗ makel find ſehr deutlich vorhanden. Vor der Nierens makel geht eine ſcharfe, ſchwarze, geſchwungene Linie als zweyte ganze Querlinie herunter. Die Zackenlinie beſteht aus deutlichen Halbmonden. Die gewaͤſſerte Binde iſt weiß, mit feinen Linien durchzogen. Außerhalb ſte— hen ungefaͤhr fünf dreyeckige, mit der Spitze nach inz nen gekehrte Pfeilſtriche. Der Rand iſt grau und da— hinter weiß, dieß Weiße aber ſpitzenartig mit feinen, ſchwaͤrzlichen Zeichnungen durchſchnitten. An der oberen Fluͤgelſpitze iſt ein großer, weißlicher Fleck. Die Hinterfluͤgel find ſchoͤn weiß, die Adern derſel⸗ ben grau beſtaͤubt. Gegen den Außenrand befindet ſich ein aſchgrauer Schatten, der aber an der ſchwaͤrzlichen Eins faſſung der Franzen nach unten wieder aufhoͤrt. Das Weib iſt auf den Hinterfluͤgeln dunkler als der Mann beſtaͤubt. Beyde Geſchlechter glichen ſich auf der Unterſeite, nur iſt das Weib uͤberhaupt auch hier dunkler. Die Vorderfluͤgel fpielen in das Gelblichgraue, die Adern find ſcharf ausgedruͤckt. Die ſchwarze Querlinie vor dem Nie— renflecke dringt durch und ſcheint über den Nierenfleck weg: zugehen. Die Franzen ſind ſchwarz und weiß geſtrichelt. Die Hinterfluͤgel ſind perlweiß, mit zackiger, gelblich— grauer Schattenbinde und einfach weißen Franzen. Herr Dahl hat zwey Generationen erwieſen. Die 2 erſte erzog er aus Raupen, die im Monat Juny ihre Groͤße von fuͤnf Viertelzoll erreicht hatten; von dieſer bekam er die Schmetterlinge nach einer kurzen, nur drey Wochen dauernden Verpuppung. Die zweyte Generation hatte Mitte Auguſt ſich in die Erde begeben, die Pup— pen davon überwinterten und Schmetterlinge erſchienen im maͤßig warmen Zimmer im Februar. Die Raupen waren von der folgenden ſonſt ſo nahe verwandten Pol. Chi ſehr verſchieden und glichen der in der erſten Ab— theil. d. B. S. 251. beſchriebenen Varietaͤt von N. Plecta. Sie waren namlich licht braugrau, ohne be— ſtimmte Zeichnung und ganz glatt. Zur Nahrung nah— men ſie ausſchließlich die Samenkapſeln und Bluͤthen einer im Stadtgraben von Raguſa häufig ſtehenden Art von Ritterſporn (Delphinium Staphysagria). Ihre Ver⸗ wandlung erfolgte in leichtem Gewebe, in der Erde, zu einer dunkel rothbraunen Puppe ohne Glanz, mit Endſpitze. 2 C E: Pol. alis canis, anticis y nigro notatis. Hübner, Noct. Tab. 10. fig. 49. (mas .) Tert, S. 172. n. 9. Agley⸗Eule. N. Chi. Wien. Verz. S. 72. =. H. N. 3. Agley⸗Eule, N. Chi. Illiger, N. Ausg. dess. I. B. S. 207. No. 3. Linné, S. N. 1. 2. 846. 136. Faun Suec. Ed. 2. n. 1180. Fabr. Ent. Syst. III. 2. 107. 321. Esper, Schm. IV. Th. Tab. CXIV. Noct. 35. Fi AH f Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 267. N. 114. 10 Pap. d' Europe, T. VI. Pl. CCXLI. fig. 35 ä. pag. 119. La Glouterone. De Villers, Ent. Linn. T. II. pag. 219. N. 198. Le Chi. N. Chi. Fueßly, Schweiz. Inſ. S. 38. N. 722. N. Chi. Lang, Verz. 2. Ausg. S. 126. N. 927. Berlin. Magaz. III. B. 3. St. 5. 280. N. 19. ——. Schrank, Faun. boic. II. B. 1. Abth. S. 324. u. 1528. a Götze, entom. Beytr. III. Th. 3. B. S. 156. Neu 3G Fh. Chr Geoffroy, Hist. d. Ins. T. II. pag. 162. N. 105. L’ix. Roͤſel, Inſ. I. Th. Tah. XIII. fig. 1 — 5. S. 87. Müller, Zool. Dan. prodr. p. 121. N. 1401. N. Chi. Albin, Hist. Ins. Tab. LXXXIII. 55 C. b. Chi ift genau in der Größe von Cappa, (beyde ungefähr wie A. Rumicis,) und hat auf den erſten Anblick viel Aehnliches mit der erſt beſchriebenen, es ver— liert ſich aber dieſes bey näherer Unterſuchung. Das Haupt: unterſcheidungszeichen von Chi iſt die unter den oberen Makeln und an der Zapfenmakel angehaͤngte, dunkel- ſchwarze Figur, welche einige Aehnlichkeit mit einem griechiſchen chi () hat. Dann aber iſt auch die ganze Faͤrbung des Schmetterlings viel aſchfarbiger, die Zeich- nung nicht ſo deutlich, und Kopf und Leib ſchmutziger grau beſtaͤubt. Die Fuͤhler ſind braͤunlich, weiß geringelt. Kopf, Ruͤcken und Schulterdecken einfach grau, ohne die bey Cappa vorkommende ſcharfe, ſchwarze Einfaſſung. Der Hinterleib und die Fuͤße ſind, wie ſchon bemerkt, ſchmutzig grau, vorzüglich bey dem überhaupt viel dunkleren Weibe. Die Fuͤße haben unterhalb graue und weiße Ringe. N 11 Auf den Vorderfluͤgeln nimmt man die gewöhnlichen Querlinien deutlich wahr, welche von ſchwarzen Flecken des oberen Außenrandes entſpringen. Die erſte iſt halb, mit einem undeutlichen, ſchwarzen Laͤngeſtriche, der von der Wurzel ausgeht, durchſchnitten; die zweyte und dritte ſind ganz; die runde, Zapfen- und Nierenmakel befinden ſich, fein ſchwaͤrzlich begraͤnzt, auf ihren Stellen. Die dritte Querlinie wendet ſich unten ſtark einwaͤrts und hier verbindet das ſchon erwähnte Chi- Zeichen dieſelbe mit der Zapfenmakel. Die gewaͤſſerte Binde iſt am hellſten, gewoͤhnlich nur mit zwey oder drey Pfeilſtrichen. Die aͤußeren, ſpitzenartigen Franzen ſind heller und dunkelgrau. ; Die Hinterfluͤgel des Mannes zeigen ſich weiß, mit einzelnen, grauen Atomen und dunkler beſtaͤubten Adern. In der Mitte erſcheint undeutlich der halbe Mondfleck. Die Franzen ſind weißlich, mit feinen, dunkelbraunen Monden eingefaßt. Das Weib hat uͤber die ganzen Hin— terfluͤgel eine ſchwaͤrzlichbraune Beſtaͤubung. Zuweilen bildet der dunklere Außenrand eine Art von Binde. Die Unterſeite beyder Geſchlechter kommt der von Cappa gleich, nur iſt der Staub, zumal bey'm Weibe, groͤber und mehr in's Gelblichbraune ſpielend. Auch dieſer, in den meiſten Laͤndern von Europa vor— kommende, in Oeſterreich in manchen Jahren faſt ge— meine Schmetterling, gibt jaͤhrlich zwey Generationen. Von der erſten findet man die Raupen Ende May und das ausgebildete Geſchoͤpf im July. Die zweyte Ge— neration wird im Auguſt und September gefunden und die Puppe uͤberwintert. Zur Nahrung dienen ihr im erſteren Stande Ageley (Aquilegia vulgaris), Mosdiſtel (Sonchus oleraceus), Haſenkohl (Sonchus arvensis), Kletten (Arctium Lappa), Salat (Lactuca sativa) und mehrere Arten junger Baumblaͤtter. Der Kopf iſt flach und grasgrün. Der Leib, nackt und fchlanf, hat 12 ſehr ſeichte, kaum zu erkennende Einſchnitte, iſt auf den Seiten grasgrün, über dem Ruͤcken meergrün. Beyde Farben find durch eine weiße Linie getrennt. Eine ans dere Linie Läuft über den Füßen. Beyde weiße Linien find zuweilen, vorzüglich vor der Verwandlung, auch hellgelb. Bauch und Fuͤße ſind grasgruͤn. Zur Verwandlung ſpinnt fie unter die Futterpflanze ein zartes, weißes, durchſichtiges Gewebe und wird zu einer dunkelbraunen Puppe mit ſchwaͤrzlicher Endſpitze. 3. ZZ RENM: Pol. alis antieis margaritaceo-albidis, fascia lata fusca utrinque pallide flavomaculata. Hübner, Noct. Tab. 11. fig. 54. (foem.) Text, S. 175. n. 1. Schirmhabichtkraut-Eule, N. Serena. Larv. Lep. IV. Noct. II. Genuin. E. a. fig. 1. a. b. . —— 8 Wien. Verz. S. 84. Fam. P. N. 4. Perlweiße, hell: braunſtreifige Eule, N. Serena. Illiger, N. Ausg. dess. I. B. S. 284. N. 4. —— Fahr. Ent. Syst. IH. 2. 101. 301. (Fabr. citirt hier faͤlſchlich aus dem Wien. Verz. S. 84. n. 4. ſtatt Serena, — N. Perlata.) a Schm. IV. Th. Tab. CLXVI. Noct. 87. Fig. 4. S. 596. N. Serena. Borkh. ei Schm. IV. Th. S. 270. N. 115. N. Serena. Pap. d' Europe, T. VI. Pl. CCXL. 8 30020 o. d. e. f. pag. 117. La Joconde. (Die Fig. 552. a. b. abgebildete Raupe und Puppe gehoͤren nicht hierher, ſondern zu Cym. Saliceti.) — T. VI. Pl. CCXL. fig. 555. pag. 118. La Grisaille. 13 De Villers, Ent. Linn. T. IV. pag. 482. La Claire. N. Serena. Vieweg, Tab. Verz. 2. H. S. 69. N. 107. N. Bicolor. 5 Berl. Magaz. III. B. 4. St. S. 410. N. 89. Ph. Bicolorata. Naturforſcher, IX. St. S. 157. N. 89. Ph. Bicolor. Götze, entom. Beytr. III. Th. 5. B. S. 218. N. 169. Ph. Serena. Brahm, Inſ. Kal. II. 1. 397. 277. N. Serena. Seriba, Beytr. 3. H. S. 195. Tab. XIII. fig. 1. 2. (Auf der Tafel, N. Hieraci.) Im Texte: N. Serena. Kopf, Halskragen und Ruͤcken dieſes ſchoͤnen Ge— ſchoͤpfes, das manchen Abaͤnderungen in feiner Faͤrbung unterliegt, zeigen ſich blaulichweiß, zuweilen aſchgrau. Die Fühler find bey'm Manne ſehr fein gezaͤhnt, bey'm Weibe fadenfoͤrmig, bey beyden Geſchlechtern braun und weiß geringelt. Der Hinterleib iſt dunkler grau, als der vordere Theil, ſtets in's Gelbgraue uͤbergehend. Die Füße find grau, unterhalb braun und weiß geringelt. Die Vorderfluͤgel theilen ſich in zwey Felder. Das erſte naͤchſt der Wurzel iſt perlfarbig oder blaulichweiß, ſelten gelblichgrau. Es geht bis an die erſte ganze Querlinie und in ſeiner Mitte ſteht ein hellerer, runder Fleck. Zwiſchen der erſten und zweyten ganzen Quer— line iſt das folgende Feld, mit ſehr dunkelm, graubrau— nem Grunde und den oberen gewoͤhnlichen Makeln. Dieſe und die Querlinien ſind gelblich eingefaßt. Von der Zapfenmakel iſt nur eine ſchwarze Spur vorhanden, un— ter ihr geht ein faſt ſchwarzer Laͤngeſtrich. Die zweyte Querlinie bildet gegen die nun folgende gewaͤſſerte Binde zarte Halbmonde. Die letztere iſt hell und ihre aͤußere, 14 ſpitzenartige Zackenlinie laͤuft von einem, aus zwey dun— keln Punkten zuſammengeſetzten Flecken, am Oberrande der Flüuͤgelſpitze herab. Die Franzen find hinter einer gelben Linie weiß und braun geſtricht, wodurch die Fluͤ— gel das Anſehen bekommen, als ob ſie gezaͤhnt waͤren. Die Hinterfluͤgel zeigen ſich braungrau, bey'm Manne nach innen weißlich, auswaͤrts mit einer dunkeln Binde, bey'm Weibe aber ganz braun. Die Franzen Beyder ſind hellgrau. Auf der Unterſeite ſind die Vorderfluͤgel hell aſchgrau und glaͤnzend, gegen die Hinterfluͤgel weißlicher, mit blaulichem Saume vor den Franzen, welche wie oben eingefaßt, und braun und weiß wechſelnd gefaͤrbt ſind. Die Hinterfluͤgel ſind weißlich, mit gelblichgrauem Staube und helleren Franzen. Auf den Vorder- und Hinter— fluͤgeln bemerkt man in der Mitte Halbmondflecke, die bey'm Weibe, welches hier wieder viel dunkler als der Mann iſt, manchmal unter der Beſtaͤubung verſchwinden. Das Maͤnnchen iſt gewoͤhnlich kleiner als das Weib— chen. Der Leib des letzteren iſt mehr walzenartig, je— ner des erſteren ſchlank und ſtark behaart, mit einem Afterbuͤſchel. Borkhauſen hat in Scriba’s Beytraͤgen a. ang. O. ihre Naturgeſchichte ſehr genau geliefert. Er fand die Raupe im July auf dem Schirmhabichtskraute (Hieracium umbellatum), auf dem rauhen Löwenzahn (Leontodon hispidum et hirtum) und auf dem Sumpf: haſenkohl (Sonchus palustris). ö Ich habe dieſelbe lebend mit der Huͤb ner ' ſchen Abbildung verglichen, aber ſehr verſchieden gefunden. Nach der von mir damals aufgenommenen Beſchreibung war der Kopf erbsfarben, der Leib gruͤnlichgelb, mit vielen dunkelbraunen Puͤnktchen und hellerem Unterleib. Sie hatte Ende Juny ihre volle Größe von andert- halb Zoll erreicht. Vom Habichtskraute, mit dem fie 15 genaͤhrt wurde, fraß fie ausſchließlich nur die Bluͤthen. Die Verpuppung erfolgte unter den duͤrren Staͤngeln ihres Futters, in einem leichten Gewebe. Die Puppe war hellbraun und glaͤnzend. Der Schmetterling erſchien Anfangs Auguſt. Nach Borkhauſen's haͤufigeren Beobachtungen un— terliegt dieſe Raupe in Farbe und Zeichnung oͤfteren Veränderungen. Die gewoͤhnlichſten, die er fand, wa: ren dunkel grasgruͤn, manche braͤunlich, wenige gelbgruͤn. Ueber den Fuͤßen zog ſich eine gelbliche Linie. Die Luft— loͤcher waren dunkelgruͤn, uͤber dem Gebiße ein dunkleres Dreyeck. Einer Varietaͤt fehlte der gelbe Seitenſtreif, die Grundfarbe des Koͤrpers war ein mattes Gruͤn und uͤber dem Ruͤcken ſtanden unzaͤhlige, roſtfarbige Punkte. Die Seiten blieben von Punkten rein und die Luft: loͤcher zeigten ſich deutlich. Die andere Spielart war gelblichgruͤn und hatte den gelben Seitenſtreif. Ueber dieſem zeigte ſich eine haarduͤnne, dunkelgruͤne Linie, welche uͤber den ganzen Koͤrper lief. Der Raum zwi— ſchen dieſer und dem Seitenſtreife war mit unzaͤhligen, dunkelgruͤnen Punkten belegt, und in dieſem Raume ſtanden die Luftloͤcher. Ueber dem Ruͤcken waren die erſten drey Ringe, wie gewoͤhnlich, mit Punkten beſtreut, von hier aber bemerkte man auf jedem Ringe zwey nach hinten gegen einander geneigte und einen Winkel bildende Striche, die aus gehaͤuften Punkten zuſammengeſetzt waren. Auch in den Haͤutungen blieben ſie ſich nicht alle zeit gleich. Raupen, welche zuvor eine gruͤne Grund— farbe hatten, wurden nach der letzten Haͤutung braͤun— lich und ſo umgekehrt. Alle waren ſtets ganz nackt, ohne eine Spur von Haaren, und walzenfoͤrmig. Der Schmetterling wird in Oeſterreich und mehreren Gegenden von Deutſchland nicht ſelten — und oͤfterer als die Raupe gefunden, welche bey der mindeſten Stoͤ— 16,4 rung ſich zuſammenrollt und durch Fallen unter die Pflan⸗ zen ihre Rettung ſucht. Die Entwickelung der Puppe erfolgt, wie ſchon erwaͤhnt, nach drey bis vier Wochen. 4. DFS OD EA. Pol. alis anticis cinereis, atomis undique fulvis, ſascia media nigricante strigisque duabus lunulatis. Hübner, Noct. Tab. 10. fig. 47. (foem.) Text, S. 171. n. 5. Wildlattich Eule, N. Dys odea. — van Lep. IV. Noct. II. Genuin. D. a. fig. 2 Wien. Berz S. 72. Fam. H. N. 5. Wildlattich⸗ Eule, N. Dysodea. Illiger, N. Ausg. dess. I. B. S. 208. N. 5. —— N. Magaz. I. B. 5 .0o, nn... Esper, Schm. IV. Th. Tab. CLIII. Noct. 74. Fig. 6. 7. S. 513. N. Flavieineta mınos Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 264. N. 115. Pe⸗ terſilien-Eule, N. Chryso zona. Pa p. d' Europe, T. VI. Pl. CCXXIX. fig. 350. a — f. pag. 114. La Cerisière. De Villers, Ent. Linn. T. II. pag. 280. N. 365. La Paree. N. Ornata. (Sowohl bey de Vil- lers als in den Pap. d' Europe wird fehr irrig uns ſere O. Instabilis hierher citirt.) * Zu dieſem Geſchoͤpfe, welches ganz gewiß die wahre Wiener Dysodea iſt, gehören keinesweges Illiger's Citat aus Esper, Noct. 74. ſig. 4 — 6. N. Dy- sodea, und Borkh. Dysodea IV. Th. S. 262. n. 112. welcher letztere ſich auf Röſel's Inſ. I. Th. Tab. LV. bezieht, ſondern zu unſerer P. Flavi- cincta, wo beyde ſich jetzt aufgefuͤhrt finden. 17 Vieweg, Tab. Verz. 2. H. S. 20. n. 108. N. Spinaclae. Götze, entom. Beytr. III. Th. 5. B. S. amt. n. 100. N. Dysodea. Brahm, Inſ. Kal. II. 1. 559. 400. N. Dysodea. Wilkes, Engl. Moths, Tab. XIV. pag. 7. The Ranunculus Moth. (Als Eins mit Flavicincta.) ‚Laspeyres, Krit. Revis. S. 58. N. Dysodea. In der Große von Serena. Kopf, Rüden, Hals⸗ kragen und Schulterdecken ſind grau, letztere beyde zu— weilen dunkler, mit hochgelber Beymiſchung geſaͤumt. Die Fuͤhler find weißlich und ſchwaͤrzlich geringelt, bey'm Manne gekerbt, bey'm Weibe feiner, fadenfoͤrmig. Der Hinterleib iſt grau, auf den vorderſten Gelenken ſtark behaart und mit einem doppelten, ſchwarzen Haarbuͤſchel geziert. Das Weib iſt gewoͤhnlich etwas groͤßer, dunk— ler beſtaͤubt und hat einen kolbigen Leib. Die Vorderfluͤgel wechſeln außerordentlich in der ſtaͤr— keren oder ſchwaͤcheren Faͤrbung der verſchiedenen Felder und in der mehreren oder minderen Beymiſchung der Orangefarbe. Das mittlere Feld iſt zuweilen faſt ſchwarz— und die Orangefarbe in Menge vorhanden, zuweilen bleibt ſie ganz weg und die Felder ſind faſt einfarbig, woraus man noch unlaͤngſt verſuchte, eine eigene Art zu bilden. Dieſe Felder nun theilen, wie bey dem vorigen Schmetterlinge, die Vorderfluͤgel in drey Theile. Die zwey erſten ganzen Querlinien begraͤnzen dieſelben. Die Querlinien ſelbſt ſind breit, weiß, zu beyden Seiten ſchwarz eingefaßt und beſtehen aus kleinen Halbmonden. Die halbe Querlinie naͤchſt der Wurzel hoͤrt in der Mitte mit einem Punket auf; bis zur erſten ganzen geht das in— nerſte helle Feld. Das zweyte iſt am dunkelſten, in ihm V. 2. B — 18 ſtehen, ſchwarz eingefaßt, die drey Makeln, davon die runde und Nierenmakel oft eine orangefarbige Beymi⸗ ſchung haben. Die gewaͤſſerte Binde iſt ſehr deutlich durch eine ſpitzenartige Zackenlinie nach außen geſchloſſen, mit orangefarbenen und ſchwarzen Punkten auf hellem Grunde verziert. Die Franzen wechſeln in Weiß und Dunkelgrau, oft mit gelbroͤthlicher Beymiſchung. Die Hinterflügel find nach innen weißlich, mit einer Spur des Halbmondes, gegen den Außenrand mit dunk⸗ lerer Binde; bey'm Manne viel heller, als bey'm Weibe, welches letztere hier meiſtens ganz dunkelgrau iſt. Die Franzen zeigen ſich einfach grau. Auf der Unterſeite find die Vorderfluͤgel ſchwaͤrzlich⸗ aſchgrau, gegen die hinteren weißlich. Die Franzen, wie oben, geſcheckt. Die Hinterfluͤgel weißgrau nach innen und ſchwaͤrzlich aſchgrau gegen den Außenrand. Auch zeigt ſich eine dunklere Bogenlinie vor dem Halb⸗ monde. } Die Raupe findet man im May und Juny auf Gartenſalat (Lactuca sativa), Ageley (Aquilegia vulga- ris), Peterſilie (Apium Petroselinum), mehreren Ar⸗ ten von Beyfuß (Artemisia) und anderen Kuͤchenkraͤu⸗ tern. Sie iſt nackt, hat eine angenehme, dunkelgras— gruͤne Grundfarbe und wird durch erhabene, glaͤnzende Puͤnktchen chagrinartig rauh. In den Seiten, nahe uͤber den Fuͤßen, geht ein weißer oder weißlich gelber Streif. Die Luftlöcher find gelblich. Der Kopf iſt dunkler grün und am dunkelſten ſind die Unterſeite und die Fuͤße. Sie wird fuͤnf Viertelzoll groß, verwandelt ſich in einer geleimten Hoͤhle in der Erde und wird zu einer hellrothbraunen, glaͤnzenden Puppe mit kurzer Endſpitze. Ihre Entwickelung erfolgt im Auguſt und September, wo dieſe Eule bey Tage an den Bretwaͤnden und Zaͤunen ruht. Man findet fie ungefaͤhr fo oft, wie Serena. Am Rheinſtrome und in anderen Gegenden von Deutſch— 19 land ſcheint ſie noch haͤufiger, als in Oeſterreich zu ſeyn. Auch Frankreich, Italien, Ungarn ꝛc. haben ſie uns in ſehr verſchiedenen Abaͤnderungen geliefert. | 5. FILIGRAMA. Pol. alis anticis olivaceo fuscis, albo nigroque striga- tis, maculis ordinariis albis nigrocinctis, Esper, Schm. IV. Th. Tab. CXXX. Noct. 51. Fig. 4. S. 596. N. Filigrama. Hübner, Noct. Tab. 10. Fig. 48. (mas.) N. Po- lymita. Text, S. 171. n. 4. Rettich⸗Eule (hier): N. Flavivibi ca. a / Wien. Verz. S. 72. Fam. H. N. 4. Rettich⸗Eule, N. Poly mita. Illiser, N. Ausg. dess. I. B. S. 208. N. 4. Fabr. Ent. Syst. III. 2. 67. 188. N. Poly mita. Pap. d' Europe, T. VI. Pl. CCXXXIX. Fig. 350. g. h. i. pag. 115. (Als zweifelhafte Varietaͤt uns ſerer Dysodea und von Borkhauſen bekanntlich irrig zu H. Cucubali gezählt.) Filigrama, zuerſt durch Esper als eigene Art bekannt gemacht, dann aber in Steyermark, Tyrol und zuletzt bey Mehadia, jedoch ſtets ziemlich ſelten, aufgefunden, iſt um ein Drittheil größer, als die bey⸗ * Fabr. citirt Linné, 1. 2. 855. 180. Faun. Suec, 1217. Illiger bezweifelt mit Recht dieſes Citat, denn Polymita Linn. iſt unſere Polymita (Ridens H br.) Fabr. meinte nach feiner Beſchreibung und nach der gleichzeitigen Anfuͤhrung des Wien. Verz. den gegenwaͤrtigen Schmetterling. B2 20 den vorigen Schmetterlinge. Sie kommt denſelben, fo wie der H. Cucubali ziemlich nahe. Doch fehlt es auch nicht an auffallenden Unterſcheidungszeichen. Ueberhaupt hat ſie eine ſchwaͤrzlichgraue Grundfarbe, die mit vielem orangefarbigen Staube gemiſcht iſt. Kopf, Rücken, Halskragen und Schulterdecken find grau und ſchwarz, mehr oder weniger findet ſich Orangefarbe darun— ter. Die Fühler des Mannes find braun, fein, bors ſtenfoͤrmig, mit ſcharfer Spitze, jene des Weibes dünner, faſt fadenfoͤrmig, wie gewoͤhnlich. Der Hinterleib iſt gelblichgrau, mit ſchwarzem Ruͤckenbuſche und grauem Afterbuͤſchel bey'm Manne, das Weib hat einen anſehn— lichen Legeſtachel. Die Fuͤße ſind grau, unten grau und weiß geringelt. Die Vorderfluͤgel haben eine ziemlich verworrene Zeich⸗ nung. Bey einigen Exemplaren find jedoch die Quer- linien und die Einfaſſung der Makeln deutlicher, und dann zeigt ſich die erſte, ſonſt nur halbe Querlinie faſt ganz und wie die folgenden ſchwarz, mit Weiß und Gelb aufgeblickt. Die runde und Nierenmakel haͤngen durch einen dunkeln Ring zuſammen und fuͤhren, wie die unbeſtimmtere Zapfenmakel Orangefarbe in ſchwarzer Einfaſſung. Die Querlinie vor der gewaͤſſerten Binde beſteht aus vielen kleinen, nach außen gekehrten, ſchwar— zen Halbmonden. Die Zackenlinie iſt weiß punktirt, die Binde ſelbſt gelblich, die Franzen wechſelnd braun und grau. Der ganze Flügel iſt mit einzelnen Punkten be— deckt, die wie Filogran-Arbeit ſich verbinden. Die Hinterfluͤgel ſind bey beyden Geſchlechtern aſch— farbig, nach innen in's Weißliche, nach außen binden— artig in's Schwarze uͤbergehend. Die Franzen doppelt eingefaßt, einfach aſchgrau. 8 5 Unterhalb gleichen ſich beyde Geſchlechter. Die Grund— farbe aller Flügel iſt ein gelbliches Braun, mit einem dunkleren Bogenſtreife in der Mitte und ſchwaͤrzlicher 21 Einfaſſung der grauen Franzen. Man ſieht undeutliche Halbmondflecke. Von ihren erſten Staͤnden wurde nichts bekannt. Die Flugzeit des Schmetterlings iſt im Juny und July. 6. CA ESI A. Pol alis RT: caerulescenti cinereis, maculis nebu- losis {ulvo albicantibus. = Hübner, Nocı Tab. 12. fig. 60. (foem.) Text, S8. 172. n. 7. Graublaue Eule, N. Caesia. Wien. Verz. S. 280. Fam. O. N. 9. Blaulichgraue, duͤſterfleckige Eule, N. Caesia. Illiger, N. Ausg. dess. I. B. 8.275. n. 9. Es per, Schm. IV. Th. Tab. LV. Noct. 76. fig. l, 3, S. 519. N. Bichroma. Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 279. n. 130: „N: Caesia. Pap. d' Europe, T. VI.“ Pl. CCXLI. fig. 339: pag. 121. La Styrienne. REN entom. Beytr. III. Th. 3. B. 87 275 N. Caesia. Sie iſt größer, als Filigrama, und kleiner, als die ſpaͤter folgende bekaunte Pol. Fla vicincta. Kopf, Halskragen, Ruͤcken und Schulterdecken ſind blaͤu— lichgrau mit dunklerem, feinem Staube gemiſcht. Die Fuͤhler feiner, als jene der vorigen Art. Der Hinterleib dunkelaſchgrau, bey'm Manne mit weißlichem Afterbü— ſchel, beym Weibe mit anfehnlichen Legeſtachel. Die Fuͤße ſind grau, unten grau und weiß geringelt. Die Farbe der Vorderfluͤgel iſt ein undeutliches, aber ſehr angenehmes Gemiſch von Grau und Blau, in wel— 22 chem einzelne unregelmaͤßige, gelblichbraune Flecken ſte⸗ hen. Von den Binden und Makeln ſind nur einzelne Spuren zu entdecken. Naͤchſt der Wurzel find die Fluͤ⸗ gel am hellſten, bey der erſten ganzen Querlinie bildet das Blau eine breite Binde, in der die Linie weiß ausgezeichnet erſcheint. Die runde und Nierenmakel ſte⸗ hen im hellſten, mittleren Theile der Fluͤgel, oft nur als ſchwarze Flecke, zuweilen faſt gar nicht ſichtbar. Bey der zweyten ganzen Querlinie folgt wieder eine dunkle Binde, hinter welcher die ſonſtige, gewaͤſſerte Binde heller ſteht und undeutlich mit Weiß durch die Zackenlinie begraͤnzt wird. Der fein gezaͤhnte Hinterrand hat graue und braunwechſelnde Franzen. Die Hinterfluͤgel ſind dunkelgrau, nach innen heller, nach außen, vorzüglich bey'm Weibe, faſt ſchwarz. Die Franzen doppelt eingefaßt, einfachgrau. Auf der Unterſeite ſind die Vorderfluͤgel auf der inneren Haͤlfte glaͤnzend aſchgrau, auf der aͤußeren Haͤlfte ſchwaͤrzlich, die hinteren gelblichgran mit einem ſchwaͤrz⸗ lichen, bindenartigen Saume. Die Franzen ſind hier weißgrau. Ihre eigentliche Heimath find die Gebirge von Steyer⸗ mark und Tyrol. Sie ſoll nach fruͤheren Schriftſtellern auch in mehreren Gegenden von Deutſchland vorkommen, woruͤber mir aber nichts Naͤheres bekannt geworden; denn die Exemplare meiner auswaͤrtigen Freunde ruͤhren alle von Wiener Sammlern her, die ſie im July und Auguſt in jenen Provinzen erbeuteten. 5 Die Raupe hat Herr Stentz mehrmals erzogen. Sie iſt, nach feiner Angabe, an Kopf und Körper meer⸗ gruͤn, ohne Ruͤckenlinie, aber mit einer weißen Linie auf jeder Seite, glatt, und uͤberhaupt den naͤchſten Arten ziemlich gleich. Sie wird im Fruͤhjahre an niede⸗ ren Pflanzen gefunden, erreicht die Groͤße von andert⸗ halb Zoll und verpuppt ſich in der Erde. 23 7. TEMPLI. Pol. alis anticis fusco cinereis, fascia media obsou- riore, stimatibus strigaque externa flavicantibus. Thunberg, Dissert. P. IV. pag. 56. f. Tab. adj. N. Templi. Hübner, Noct. Tab. 80. fig. 373. (mas.) Text, 8. 169. n. 8. Braungraue Eule, N. Templi. Schweden allein iſt als das Vaterland dieſes Schmet⸗ terlinges bekannt, (nicht Oeſterreich, wie Herr Hubner in ſeinem Texte a. ang. O. bemerkt). Er iſt ſeit einiger Zeit nicht mehr nach Deutſchland gebracht worden und gilt bey uns als Seltenheit. Freunde der Entomologie, die ihn noch nicht in der Natur ſahen, finden in Herrn Huͤbner's Tafeln eine gute Abbildung. Die Größe iſt wie Poly mita. Kopf und Rüden ſind ſtark wollig, braungrau, der Hinterleib iſt gelbli— cher, die Fuͤße dunkelbraun, gelblich fein geringelt. Die Fuͤhler find ebenfalls gelblichbraun, bey'm Manne ſtaͤr⸗ ker, als es ſonſt bey dieſer Gattung vorkommt, gefiedert. Die Vorderfluͤgel haben eine ganz einfache, mit Kopf und Ruͤcken gleiche Grundfarbe. Die erſte ganze Quer— linie beſteht aus zwey kleineren und zwey größeren, uns ter den vorigen befindlichen Bogen. Die runde und Nierenmakel ſind klein und gelblichweiß. Die zweyte Querlinie ſchwingt ſich unter der Nierenmakel ſtark ein⸗ waͤrts, wendet ſich aber am Ende wieder nach außen. Die Binde iſt einfach, hell und mit einer aus gelblichen, unregelmäßigen Halbmonden beſtehenden Zackenlinie ein— gefaßt. Die Franzen ſind einfach, grau. Der Schnitt der Flügel iſt übrigend am oberen Außenrande mehr zus geſpitzt und ſie ſind bey groͤßerer Laͤnge etwas ſchmaͤler, als bey den vorigen Arten. PENDEL. ; Die Hinterflügel find gelblichgrau, mit einem ver⸗ wiſchten Bogenſtreife, der ſtark nach innen, eben in der Mitte derſelben und nahe an der Spur des Halbmond⸗ fleckes herablaͤuft. Die ebenfalls gelbgrauen Franzen ; haben eine feine, braune Einfaſſung. Unterhalb iſt der Schmetterling gelbgrau, uͤber alle Fluͤgel mit einem ſtarken, braunen Bogenſtreife und na⸗ heſtehenden, dunkeln Halbmonden. Im Ganzen iſt die Beſtaͤubung auf beyden Seiten ſehr rauh und grobkoͤrnig. Daß Templi nach Och⸗ ſenheimers Willen hierher verſetzt wurde, habe ich in der erſten Abtheilung dieſes Bandes S. 198. ſchon gejagt. Strenge genommen hat dieſes Geſchoͤpf überall etwas Fremdartiges und fände wohl eben fo pafs ſend feine Stelle bey Cassinia und Nubeculosa, worüber feine Naturgeſchichte, die noch unbekannt 5 den beſten Aufſchluß geben konnte. 8. POLYMITA. Pol. alis anticis viridi cinereis, strigis albo nigroque undatis, maculis albis nigrocinctis, majore diflormi, _ inne, 8. N. 12 7 180. N. Poly mita. Faun. Suec. Ed. 2. 1217. — Esper, Schm. IV. Th. Hab. CLXX. Noct. 91. fig. 4. S. 627. 3 1 Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 274. n. 116. Rettich⸗ Eule, N. Polymita. ; Seriba, Beytr. 5. H. S. 269. T. XVIII. fig. 5. —— Hübner, Noct. Tab. 4. fig. 20. (mas.) N. Ri- dens. Text, S. 17 1. n. 5. Olivengraue Eule, (hier): N. Polymita. N 25 Pap. d' Europe, T. VII. Pl, CCCLXXXIII. fig. 459. pag. 51. Le Semi deuil. De Villers, Ent. Linn. T. II. pag. 241. n. 242. La Brodée N. Polymita. Fabr. Ent. Syst. III. 2. 105. 3508. N. Seladonia, (Polymita Fabr. III. 2. 67. 188. kann hier nicht angefuͤhrt werden, indem ſich ihre Beſchreibung auf das Wien. Verz., alſo auf unſere Fili- gramaz, bezieht.) Groͤßer, als die vorhergehenden Arten und ungefaͤhr gleich mit der folgenden Art, Pol. Flavicincta. Sie iſt ſehr deutlich gezeichnet. Kopf, Ruͤcken und Schulterdecken ſind braͤunlichgrau, die letzteren weiß ein— gefaßt, auf dem Ruͤcken ſteht ein vorn getheilter, wei— ßer Kamm. Die Fühler ſind dunkelgrau, jene des Man⸗ nes fein gefiedert, die des Weibes faſt fadenfoͤrmig. Die Fuße find ſchwaͤrzlich, unten weiß geringelt. Der Hin— terleib iſt einfach aſchgrau. 8 Die Vorderfluͤgel gleichen in Farbe dem Kopfe und Ruͤcken und haben eine dunkelgruͤne Beymiſchung. Die gewöhnlichen Zeichen find beſtimmt ausgedruͤckt. Am oberen Außenrande ſtehen, ziemlich weit von einander entfernt, drey weiße, ſchwarz eingefaßte Flecken. Der erſte faͤngt die gleichgefaͤrbte halbe, der zweyte die fol— gende ganze Querlinie an. Zwiſchen dieſen beyden Li— nien befindet ſich auf der oberen Halfte eine weiße, vers worrene Zeichnung, welche ſie verbindet, darunter ein kleiner, ſchwarzer Strich. An dem zweyten Flecken haͤngt auch die runde, — an dem dritten die Nierenmakel, beyde weiß, mit Braungrau ausgefüllt, Die Zapfenz makel erſcheint nur durch ihre ſchwarze Einfaſſung; fie fuͤhrt kein Weiß. Auf die erwaͤhnten drey erſten Flecken des Außenrandes folgen noch drey andere, einander ſehr nahe, welche die zweyte Querlinie und die gewaͤſſerte 26 Binde anfangen. Unter allen Flecken lauft der Lange nach eine weiße Ader, die zuweilen den ganzen Außen⸗ rand weiß faͤrbt. Die zweyte ganze Querlinie bildet ſich aus ſchwarz und weißen Halbmonden und eine weiße, abgebrochene Zackenlinie, mit ungefähr drey Pfeil⸗ ſtrichen, faßt mit ihr die gewaͤſſerte Binde ein, die weiße und gelbliche Atome auf ihrer Grundfarbe fuͤhrt. Die Einfaſſung der Franzen beſteht aus kleinen, ſtumpfen Dreyecken; die Franzen ſelbſt ſind ſpitzenartig, grau und weißlich wechſelnd. Die Hinterfluͤgel des Mannes ſind weißgrau, mit dunkleren Adern, die des Weibes eben ſo, doch viel dunkler, beyde mit ſchwarzer Einfaſſung der einfach grauen Franzen. Auf der Unterſeite ſind alle Fluͤgel bald weißer, bald aſchgrauer, nach der Oberſeite ſich haltend. Die hinteren heller, als die vorderen; uͤber beyde laͤuft ein Bogenſtreif, auch bemerkt man ſchwaͤrzliche Mitttelpunkte. Das Männchen zeichnet ſich noch durch die Sonder— barkeit aus, daß es gewöhnlich größer als das Weib: chen iſt. Ich hatte, in den erſten Jahren meines Sammelns, in der Mitte May das Gluͤck, auf einem wuͤſten Platze bey Wien an den breiten Blättern der dort häufigen, großen Klette (Aretium Bardana), ſtarken Raupenfraß zu bemerken und auf der Unterſeite wohl gegen hundert Raupen zu finden, die gegen zwey Zoll groß, einfach gruͤn und in den Seiten mehr oder minder geſtreift wa⸗ ren. Ich zeigte ſie einem erfahrenen Entomologen, den ich begleitete, der ſie aber fuͤr etwas ganz Gewoͤhnliches erklaͤrte, das nicht der Muͤhe werth ſey, eingeſammelt zu werden. Ich nahm zu meiner Belehrung nur etwa zehn Stuͤck der groͤßten mit, die den folgenden Tag ſchon in die Erde gingen. Zu meinem Staunen erſchien in dem Behaͤltniß, das ſie allein bewahrte, nach ſechs 27 Wochen eine gleiche Zahl von Schmetterlingen der ge— genwaͤrtigen, hier und überall ſeltenen Polymita. Die Gegend, wo ich nun nach Schmetterlingen und ſeitdem alljaͤhrig vergebens nach Raupen ſuchte, wurde mit Haͤuſern bebaut und der groͤßte Theil der Pflanzen ausgerottet. Die Raupen leben vermuthlich gern ge— ſellig, wie ihre verwandten Arten. Die Puppen waren ſchwarzbraun, glaͤnzend, ohne beſondere Auszeichnung. Ich bedauere ſehr, nichts Naͤheres beobachtet zu haben. Der Schmetterling iſt in Ungarn gleichfalls im An— fang July erſchienen. Die Abbildung in Scriba's Beytraͤgen gibt eine ſchlechte Skizze. Auch die Es— per’fche taugt wenig. Gelungen iſt die Huͤbner'ſche, am beſten jene in den Pap. d' Europe a. ang. O. 9. FLAVICINCTA. Pol. alis anticis fusco cinereoque variis, atomis au- rantiacis adspersis. 0 Hübner, Noct. Tab. Ig. 46. (mas.) Text, S. 170. n. 2. Kirſchen-Eule, N. Flavicincta. Larv. Lep. IV. Noct. II. Genuin. D. a. fig. 1. a. b. Wien. Verz. S. 72. Fam. H. N. 2. Kirſchen⸗Eule, N. Flavicincta. Illiger, N. Ausg. dess. I. B. S. 206. n. 2. Fahr. Ent. Syst, III. 2. 114. 344. Esper, Schm. IV. Th. Tab. CLIII. Noct. 74. fig. 1. 2. 3. S. 507. N. Flavicincta major. Schm. IV. Th. Tab. CLIII. Noct. 74. fig. 4. 5. 6. 8. 510. N. Dysodea. Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 258. n. 111. N. Flavicinceta. 28 Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 262. n. 112. N. Dysodea. Pap. d' Europe, T. VI. Pl. CCXXXVIII. ig. 349. pag. 112. La Ceinture jaune. N. Flavieincta. De Villers, Ent. Linn. T. II. pag. 280. n. 366. La Bigarree, N. Dis color. ö Eut. Linn. T. IV. pag. 488. La Minde de N. Flavicincta. 1 Lang, Verz. 2. Ausg. S. 126. n. 931. N. Fla- vicincta. rn entom. Beytr. III. Th. 5. B. S. 204. n 57. N. Aurantio ede | entom. Beytr. III. Th. 5. B. S. 204. n. 58, N. Undulata. | entom. Beytr. III. Th. 5. B. S. 211. n. 99. N. Flavicincta. Roͤſel, Inſ. I. Th. Tab. LIV. S. 281. und Tab. LUNG) 208. Wilkes, Engl. Moths. Tab. XIV. pag. 7. The Ranunculus Moth. (Als Eins mit Dysodea.) Schwarz, Raup. Kal. ©. 126. n. 119. N. Un- dulata. Fueßly, neu. Magaz. III. B. 2. St. S. 167. 5. N. Flavicincta. Schrank, Faun. boic. 15 B. 1. Abth. S. zo Ne 1527. Ich beziehe mich zuerſt auf dasjenige, was ich bey Dysodea in der Anmerkung uͤber die unſtatthafte Artverſchiedenheit der gewöhnlichen Flavicincta und ihrer mattgezeichneten, gelberen Abart ſagte, welche Roͤſel trennen zu muͤſſen glaubte und die Esper und Borkhauſen wirklich für eigene Art erklaͤrten. Beyde letztere ſtuͤtzten ſich auf die zweyfache Farbe der Raupe, haben aber beyde nur ihrem Vorgaͤnger nachgeſchrieben; denn ſie geſtehen ein, daß 29 fie die Raupe nicht erzogen. Hatten ſie dazu Gelegenheit gehabt, ſo wuͤrden ſie bemerkt haben, daß die Raupen der Flavicincta eben fo ſehr wie die Schmetterlinge varii— ren, wozu die vielfaͤltige Nahrung bey einer durchſichtigen Haut Manches beytraͤgt. Ich habe zwey Stuͤck vor mir, die Borkhauſen ſelbſt für Dysodea erklaͤrt hat. Sie ſtimmen vollkommen mit den Esper ' ſchen und Roͤſel ' ſchen Abbildungen, find aber gleichwohl nichts anderes als unfere Flavicincta. Dieſen jetzt geendigten Streit bey Seite, bleibt nur ihre Beſchreibung übrig. Fla vioinota iſt anſehnlich groß, noch größer als Poly mita und wie fie Bork— hauſen ſehr richtig vergleicht, wie das Weib von E. Purpurea. Kopf, Schulterdecken und Ruͤcken find grau, mit hochgelben, einzelnen Atomen gemiſcht, die Fuͤhler ſehr fein weiß und grau geringelt, be'ym Manne ſtaͤrker, wie gewoͤhnlich. Zwiſchen ihnen ſteht ein gelber Fleck oder Strich. Der Hinterleib iſt weißgrau, mit orangefarbener Beymiſchung. Die Füße aſchgrau, unten weißlich und braun geringelt. Die Vorderfluͤgel gleichen im vergrößerten Maßſtabe am meiſten denen unſerer Dys Oo dea. Dann und wanu ſcheinen ſie uͤberhaupt undeutlich und verworren; deut— lichere Stuͤcke ſind ſo gezeichnet: die gewoͤhnlichen Quer— linien ſind breit, aſchgrau, ſchwarz eingefaßt, zwiſchen ihnen ſind die Felder, vorzuͤglich das mittelſte, dunkler. Gelbe Beftaubung liegt unregelmaͤßig über denſelben. Am Vorderrande bezeichnen graue und ſchwarze Flecke den Anfang der erwaͤhnten Linien. Die erſte ganze Linie geht faſt gerade herab. Die zwey oberen Makeln ſind hellgrau, mit Gelb geziert, ſchwaͤrzlich eingefaßt. Zwi— ſchen beyden zeigt ſich ein gerade laufender, dunklerer Streif. Die zweyte Linie fuͤhrt hinter ſich in der hel— len, gewaͤſſerten Binde nach innen kleine, weiße und ſchwarze Bogen, nach außen eben ſolche Zacken oder a. e Pfeilſtriche, welche letztere gewöhnlich ſtark mit Orange⸗ farbe ausgefüllt find. Die Einfaſſung der Franzen be- ſteht aus zierlichen Halbmonden, die Franzen ſelbſt ſind augenartig, mit grauen, gelben und weißen Ringen bezeichnet. Die Hinterfluͤgel zeigen ſich gelblich aſchgrau, in der Mitte mit einem dunkleren Zackenſtreife und außer⸗ halb mit einer gleichen, verwiſchten Binde, die naͤchſt den Franzen wieder in die Grundfarbe zuruͤckkehrt. Die Franzen ſind mit ſchwarzen, abgebrochenen Strichen ein— gefaßt und einfach grau. Zuweilen gehen die Hinter— flügel ſtark in's Gelbe über und die Zeichnung wird unbeſtimmter. Auf der Unterſeite iſt die innere Haͤlfte der Vorder⸗ flügel ſchwaͤrzlicher, als die aͤußere, die gelbgrau, wie die Hinterfluͤgel und ſehr glaͤnzend iſt. Zwey Bogen⸗ ſtreife, der aͤußere nach unten faſt verwiſcht, laufen auch uͤber die Hinterfluͤgel, welche letztere noch einen, meiſtens anſehnlichen, Halbmondfleck fuͤhren. Die Raupe naͤhrt ſich von ſehr verſchiedenen Pflan⸗ zen und Baumblaͤttern. Man findet ſie erwachſen Ende May oder Anfang Juny in der Groͤße von zwey Zoll auf Weiden (Salix), Beyfuß (Artemisia vulgaris), Stachelbeeren (Ribes grossularia), Wildlattich (Lactuca virosa), Ampfer (Rumex), Wegwart (Cichorium Inty- bus). Auch wurde ſie hier auf den Gartenſalat, (Lactuca sativa), noch im July angetroffen. Sie iſt nackt, glatt, ſchlank und gegen den Kopf allmaͤhlig zugeſpitzt. Der Kopf iſt glaͤnzend braun und klein, der Körper aber heller oder dunkler gruͤn, mit vielen zarten Punkten, auf den Einſchnitten allezeit blaſſer. Ueber den Ruͤcken geht ein dunklerer Mittelſtreif, über die Füße ein brei⸗ ter, gelber Seitenſtreif. Die Luftloͤcher find roſtfarbig geraͤndert. 31 Sie verwandelt ſich in der Erde, in einem ausge— leimten Gewölbe, Die Puppe iſt rothbraun, glänzend, mit kurzer ſchwarzer Endſpitze. Der Schmetterling erſcheint im Auguſt und Septem— ber. Er kommt in den meiſten Ländern von Europa, jedoch nirgends haͤufig vor. Seine Raupen uͤberwintern klein und leben in der Jugend, wie andere dieſer Gat— tung, geſellſchaftlich. 10. NIGHOCIN CTA. Pol. alis anticis cinerascentibus, medio nigrocinctis, strigaque postica albis-. ., * 19 222 er 4 74, ————— gam Och ſenheimer hat zuerſt im IV. B. d. Werks S. 54. dieſen Schmetterling benannt, der fruͤher ohne Nahmen in einigen hieſigen Sammlungen ſich vorfand. Mein ſel. Freund iſt dabey in einen ſonderbaren Irr⸗ thum gerathen. In ſeiner eigenen Sammlung hat er namlich ein Exemplar als Polyzona Es p. bezeich— net, welches jedoch zum Verwechſeln gleich mit der auch von ihm gleich nachher aufgeſtellten, aus der Gundian'ſchen Sammlung herruͤhrenden Nigro- eincta (gegenwärtig im k. k. Naturalienkabinette) iſt. So hat er eine und dieſelbe Art fuͤr zwey Arten ge— nommen. Andere Stuͤcke hieſiger Privatſammlungen ſind dabey nicht zu Rathe gezogen worden. Ich habe ſie durch die Guͤte ihrer Beſitzer, ſaͤmmtlich, acht an der Zahl, vereinigt, und meine Freunde uͤberzeugten ſich mit mir: Erſtens: daß Esper's Polyzona IV. Th. Tab. CLXX. Noct. 91. fig. 5. S. 650. ein ganz anderer uns unbekannter Schmetterling ſeyn muͤſſe, wenn er nicht (nach den Worten der Beſchreibung beſſer, als nach der harten Abbildung zu urtheilen,) vielleicht nur eine Varietaͤt von Poly mita iſt. 32 Zweytens: daß von Nigrocincta noch keine Abbildung beſtehe. Denn weder Esper's Mono- chroma IV. Th. Tab. CLV. Noct. 76. fig. 5 — 6. noch die in den Pap. d' Europe, T. VI. Pl. CCXL. fig. 355. La Grisaille, können hierher gezogen werden. Die erſte wurde ſchon in der vorigen Abtheilung d. fünften Bds. S. 3559. bey H. Distans beſprochen, die zweyte iſt gewiß nur Varietaͤt unſerer Serena, welche Borkhauſen nach der eben erwaͤhnten Kupfertafel, im IV. Th. S. 257. n. 110. Albicincta genannt hat. Aber Abbildung und Beſchreibung einer echten Nigrocincta dürfte Borkhauſen zugeſendet, von ihm aber irrig zu jener Abbildung in den Pap. d' Eu- rope gezogen worden ſeyn. Die Aufloͤſung dieſes ſchwierigen Raͤthſels iſt in keinem Falle von Wichtigkeit, da ſie ſtets Wahrheit und Irrthum zugleich enthalten muß. Nach dieſer Einleitung und dem angenommenen Grundſatze, nur Schmetterlinge zu verzeichnen und zu beſchreiben, die ich in der Natur vor mir habe, faͤllt Poly zona aus der Reihenfolge weg. Eine von der Borkhauſen'ſchen verſchiedenen Albicincta, die mir vorkam, war nichts anderes, als eine hellere N i- grocincta, ohne ſtarke Beymiſchung von Gelb und Schwarz. Alle Exemplare weichen aber in ihren Faͤr— bungen betraͤchtlich von einander ab, auch ſind wieder Mann und Weib ſehr verſchieden. Der erſte iſt viel kleiner, als das letzte, indem jener kaum ſo groß als Caesia, dieſes aber faſt wie Flavicincta iſt. Der Mann iſt weißgrau, das weib tief aſchgrau. Kopf, Ruͤcken und Schulter ſind einfaͤrbig, die Fuͤhler braͤun— lich, bey beyden Geſchlechtern duͤnn und lang; bey'm Manne bemerkt man durch Vergroͤßerung feine Zaͤhne, die des Weibes bleiben fadenfoͤrmig. Die Fuͤße und der Hinterleib ſind etwas dunkler grau, als der Vorderleib, die erſteren nach unten ſchwach weiß geringelt. 33 Die grauen Vorderfluͤgel theilen ſich durch die mitte leren ganzen Querlinien in drey Felder. Das naͤchſt der Wurzel erſtreckt ſich bis zur erſten ganzen Linie und iſt immer, mehr oder weniger, mit Gelb beſtaͤubt. Laͤngs dem Außenrande ſtehen ungefaͤhr ſieben weiße Flecke; bey'm Weibe find fie in Folge der ſtaͤrkeren Beſtaͤubung faft verſchwunden. Die halbe Querlinie verliert ſich in Gelb. Das zweyte Feld macht eine breite, ſchwaͤrzliche Binde, welche den Nahmen veranlaßte. Die runde und Nierenmakel zeigen ſich heller darin, mit ſchwaͤrzlicher Einfaffung; von der Zapfenmakel iſt wenig zu entdecken. Die hinter der Nierenmakel herablaufende, zweyte, ganze Querlinie beſteht aus kleinen Halbmonden und wendet ſich unterhalb ſtark einwaͤrts gegen die erſte Linie. Die gewaͤſſerte Binde iſt hell, mit fuͤnf bis ſieben ſchwachen Pfeilſtrichen. Die Franzen ſind wechſelnd grau und weiß, hinter einer feinen, ſchwarzen Einfaſſung. Die Hinterfluͤgel des Mannes bleiben rein weiß, welches ihn deutlich charakteriſirt, nur mit einem zarten, braͤunlichen Streife vor den weißen Franzen. Die des Weibes dagegen ſind ganz mit Grau bedeckt. Auf der Unterſeite iſt der Mann auf allen Fluͤgeln weiß, mit braͤunlichem Bogenſtreife und ſchwachen Mit: telflecken. Das Weib ſtark mit Grau bedeckt, Bogen⸗ ſtreif und Flecke heller ausgezeichnet. Faſt alle Stuͤcke dieſer großen Seltenheit wurden im Monat July, und zwar auf Felſen gefunden, welche ſich von Moͤdling bey Wien, gegen Baden hinziehen. Ein Exemplar erhielt Herr von Farkas um gleiche Zeit in Ungarn. Vor vier Jahren aber traf der Be— ſitzer eines Gartens in Wien ſelbſt, auf Spitzwegerich (Plantago lauceolata), eine Raupe gegen Ende Septem— ber, die, ſo viel er ſich erinnert, ungefaͤhr anderthalb Zoll lang, glatt, gelblichgruͤn und mit einem aus weiß— lichen Punkten Wee Laͤngeſtreife über den Luftlöchern V. 2. G 34 verfehen war. Sie wurde immer gelbbrauner, je mehr ſie ſich der Verwandlung naͤherte, nahm keine Nahrung, und ſpann ſich den folgenden Tag in einem Winkel ih⸗ res Behaͤltuniſſes ein, in dem fie keine Erde hatte. Die Puppe uͤberwinterte, und der Schmetterling, ein ſchoͤnes Weib von Nigrocincta, erſchien im April. Es kann alſo, wie von mehreren nahen Arten, eine doppelte Ge⸗ neration mit vieler Wahrſcheinlichkeit vermuthet werden. 1 1. PLATINEA. Pol. alis anticis albido griseis splendentibus, strigis einerascentibus obsoletis, serie punctorum nigrorum ad marginem externum. Der Entdecker dieſes eben fo feltenen, als in feiner Einfachheit ſchoͤnen Schmetterlings iſt Herr Rittmeiſter von Goldegg, deſſen Verdienſte um die Entomologie meines Lobes nicht beduͤrfen. Platinea kommt bis jetzt, ſo viel mir bekannt, ausſchließlich in der ſchoͤnen Gegend vor, die ſich bey Wien von Moͤdling gegen Baden wendet. Bey Baden hat ſie auch Herr Kollar Anfangs July gefunden. Von den erſten Standen des Schmetterlings iſt nichts bekannt. Noch beſteht keine Abbildung oder Beſchreibung von ihm, auch beſitzen ihn nur wenige auswaͤrtige Sammlungen, da faſt alle vorge— fundene Stuͤcke das Eigenthum hieſiger Liebhaber wurden. Die Größe von Platinea iſt der von Caesia gleich. Das ganze Geſchoͤpf iſt weißlich aſchgrau, alle Flügel führen einen ſanften Metallglanz. Kopf, Rüden und Schulterdecken ſind ohne Auszeichnung nach der Grundfarbe, nur der Halskragen hinter den Augen iſt etwas weißer. Der Hinterleib iſt ebenfalls weißlichgrau, auch die Fuͤße; letztere ſind am unterſten Gelenke dun⸗ kelgrau und weiß geringelt. Die Fuͤhler des Mannes 35 wie der uͤbrigen Arten, mit feinen Borſten oder Zaͤhnen, die des Weibes duͤnner, wie gewoͤhnlich. Der Außenrand der Vorderfluͤgel hat dunkelgraue und weißliche Punkte. Von den Querlinien ſind die beyden mittleren zwar ſchwach, aber doch kenntlich, die Ma— keln meiſtens verloſchen und von dem erwähnten Me: tallglanze bedeckt. Die erſte ganze Linie lauft faſt ge— rade, die zweyte mit einem eckigen Einbuge herab, die Binde dahinter iſt nach innen und gegen die Franzen mit kleinen ſchwarzen Puͤnktchen verſehen. Die Franzen ſelbſt ſind deutlich, doppelt eingefaßt, grau, wie alles Uebrige und etwas gezaͤhnt. Die Hinterflügel beyder Geſchlechter bleiben grau, ohne Streifen und Mittelflecke, nur nach außen werden ſie verwiſcht, dunkler. Die Adern ſind ſtaͤrker ausgezeich— net, die Franzen, wie jene der Vorderfluͤgel. Auf der Unterſeite ſind der obere und aͤußere Theil der Vorderfluͤgel aſchgrau beſtaͤubt, der innere derſelben und die ganzen Hinterfluͤgel weiß mit einzelnen grauen Atomen und ſtark glaͤnzend. Die Franzen erſcheinen auf den vorderen grau, auf den hinteren Fluͤgeln rein weiß. FAM. B. 12. Z ETA. Pol. alis anticis caeruleo cinereis, g albo notatis, fim- briis latioribus albo cinereoque variis. Eine bis jetzt einzelne Entdeckung; der nachfolgen— den Serratilinea zwar nahe verwandt, doch wieder von ihr durch mehrere Auszeichnungen verſchieden, die nicht einer bloßen Varietaͤt gehoͤren koͤnnen. Der Schmet— terling, ein Maͤnnchen, wurde mir noch ungeſpannt, im beften Zuſtande uͤberbracht und befindet ſich ſeitdem in meiner Sammlung. Er war an der Wand eines Bauern— C2 36 ; hauſes in der Briel bey Mödling 1822 Anfangs July gefangen worden. Trotz aller Mühe konnte ich weder unter den hieſigen Vorrathen, noch an der mir bekann— ten Stelle ſeitdem ein zweytes Exemplar entdecken. Ich hatte einige Jahre zuvor eben dort unter Steinen eine große, der Serratiline a ahnliche Raupe gefunden, welche ſich durch eine mehr violette als graue Farbe unterſchied, die aber geſtochen war und in der Erde verdarb. Noch immer hege ich die Hoffnung, einſt mehr von dieſer Seltenheit nachtragen zu koͤnnen. Kopf, Halskragen und Ruͤcken ſind ſehr wollig, blaͤulich aſchgrau, die Fuͤhler lang, duͤnn, fein gezaͤhnt. Hinterleib und Fuͤße grau, die letzteren weiß geringelt. Der Afterbuͤſchel iſt dunkelgrau. In den Seiten des Leibes und uͤber dem Ruͤcken ſtehen helle Haarbuͤſchel. Die Größe iſt wie die einer mittleren Serratilinea. Die Vorderfluͤgel haben zwey ſchwarze, ganze Quer- linien, die von dem Oberrande, aus mehreren dortſte— henden, ſchwarzen Punkten entſpringen. Dieſe ſchwarzen Linien führen neben ſich helle, blaͤuliche Streifen. Die beyden Makeln ſind auch heller, als der Grund, weiß eingefaßt. Am Außenrande der Nierenmakel gegen die Franzen hin, iſt dieſe Einfaſſung ſehr hell und zeigt ſich einzeln als ein griechiſches 2 (&.) Die Binde iſt bey meinem Eremplare wenig heller, als der uͤbrige Theil der Fluͤgel, mit einzelnen, feinen, ſchwarzen Punkten und einer ſchwachen, blaͤulichgrauen Zackenlinie. Die Franzen ſind ſehr auffallend und reichen allein hin, um meine Zeta von Serratilinea zu unterſcheiden. Sie haben eine anſehnliche Breite und ſind wechſelnd grau und weiß, wahrend fie bey Serratiline a einfach grau ſind. Die Hinterflügel find grau, braun geraͤndert, mit ſchmutzig weißen Franzen. f Die Unterſeite aller Flügel hat einen ſtarken, dun— 37 kelgrauen Bogeuſtreif und auf allen ſtehen ſtarke Halb— monde. Die Vorderfluͤgel find nach innen dunkel beſtaͤubt, nach außen heller, die Franzen einfach grau. Die Hin— terfluͤgel ſind ſchmutzig weiß, mit grauen Atomen und rein weißen Franzen. Haͤtte Herr Hübner von feiner Neb ttf osz; Noct. Tab. 86. fig. 402. (mas.) nur die Beſchreibung S. 181. (wo er fie Nubilosa nennt,) und nicht auch die Abbildung gegeben, fo wurde ich meine Zeta für Eins damit halten. Man hoͤre ihn ſelbſt, am ang. O.: „Hell wolkengrau; die Schwingen ſchattig, mit ſchwaͤrz— lich gekernten Mittelflecken, zweyfachen Wellenlinien und Randſprengeln bezeichnet, die Senken blaß aſchgrau, der Wanſt desgleichen grau. Heimath: Oeſterreich. In der Sammlung des Herrn von Schiffermuͤller.“ In der jetzt noch hier aufbewahrten Schiffer— muͤller' ſchen Sammlung befindet ſich aber keine N e- bulosa, und hat ſich auch, nach einem aͤlteren Cata— loge, ſchon lange nicht mehr dort befunden. Es muß alſo angenommen werden, daß ſie bey Lebzeiten des Be— ſitzers weiter gegeben wurde. Das Schlimmſte bey der Sache iſt noch, daß ſelbſt die Huͤb ner' ſchen Abbildun— gen des naͤmlichen Schmetterlings nicht genau ſtimmen; denn von drey Exemplaren iſt eins anders, als die zwey übrigen, naͤmlich viel blauer colorirt. Die Abaͤnderun— gen in der Natur geben ſo viel zu ſchaffen, daß es wohl erlaubt ſeyn mag, hier gelegentlich uͤber jene zu ſeufzen, welche die Kunſt hervorbringt. Es laßt ſich demnach Huͤbner's Nebulosa nirgends ſicher citi— ren, und das Beſte wird ſeyn, gelegentlich eine treue Abbildung von Zeta zu veranlaſſen. 35 1 3. SERRATILINEA. Pol. alis anticis fusco cinereis, strigis obscurioribus, externa serrata. N Hübner, Noct. Tab. 78. fig. 365. (mas.) Tert, S. 170. n. 1. Staubgraue Eule; N. Polyodon. Serratilinea, in der Größe der bald folgen⸗ den, bekannten Nebulosa, gehoͤrt unter die neue⸗ ren Entdeckungen, iſt aber ſeitdem alljaͤhrlich als Schmet⸗ terling gefunden, auch aus der Raupe mehrmals erzo⸗ gen worden. Die Huͤbner'ſche Abbildung iſt ſehr gut, aber Linnd’s Polyodon, wie Herr Hübner ges glaubt hat, kann nicht für dieſen jetzigen, damals ganz unbekannten Schmetterling erklaͤrt werden, von dem das aͤlteſte hier vorgekommene Exemplar, von Schiffer— müller ſelbſt, mit dem Nahmen Serratilinea be⸗ legt wurde. Die Farbe des ganzen Geſchoͤpfes iſt ein gemiſchtes Braungrau und Weiß, mit eingeſtreueten, einzelnen, gelbli⸗ chen Atomen. Kopf, Halskragen, Ruͤcken und Schul⸗ terdecken ſind ſtark haarig. Auch die drey erſten Ringe des Hinterleibes bedecken lange, nach hinten gelegte Haare. Die Fuͤhler ſind braun, lang, duͤnn, bey'm Manne fein gezaͤhnt. ö Die Vorderfluͤgel haben 15 der Faͤrbung viele Aehn⸗ lichkeit mit denen heller Stuͤcke von Mam. Brass i- cae Die Querlinien find breit, grau und zu beiden Seiten dunkelbraun eingefaßt. Die runde Makel iſt weiß, mit grauem Kerne, die Nierenmakel ganz mit grauem Staube bedeckt; nur zeigen ſich auf ihr zwey hellweiße Punkte, zuweilen auch drey oder vier, indem ſie zertheilt ſind. Eben ſo ſteht gewoͤhnlich ein weißer Punkt vor der runden Makel. Die Zapfenmakel ſtellt 39 fi) als ein ſchmaler Strich dar. Die Querlinien laufen unterhalb nahe zuſammen. Unter den Makeln und in der Binde zeigt ſich vorzuͤglich die gelbliche Beymiſchung. Die Binde hat grau und weiß punktirte Laͤngeſtriche, eine weiße Zackenlinie und zwey dunklere, verwiſchte Flecke, gegen die Mitte und unten an der Zackenlinie haͤngend. Die braͤunliche, feine Einfaſſung der gezaͤhnten, grauen Franzen iſt mit ſchwarzen Punkten verziert. Die Hinterfluͤgel ſind gelblichgrau, mit dunkleren Adern, einem ſchwachen Halbmondzeichen und gegen die Franzen dunkler, faſt braun. Die Franzen ſind gelblichweiß. Die Betäubung des ganzen Schmetterlings iſt rauh und grobkoͤrnig. Die Unterſeite der Vorderfluͤgel zeigt ſich innerhalb gelblichgrau, auswaͤrts und unterhalb heller, faſt ſchmutzig weiß. Die Hinterfluͤgel ſind gelblich weiß. Ueber alle laufen ein oder zwey braͤunliche Bogenſtreife und jeder fuͤhrt den halben Mondfleck, auch glaͤnzen ſie ſaͤmmtlich muſchelartig. Die Raupe iſt grau, ohne Glanz und Zeichnung, liegt bey Tage unter Steinen verborgen und naͤhrt ſich vom ſpitzigen Wegerich (Plantago lanceolata). Im Juny erreicht ſie ihre volle Groͤße von mehr als andert— halb Zoll. Sie verpuppt ſich in der Erde. Der Schmet— terling erſcheint im July. Mit Sicherheit iſt allein die Gegend von Wien als feine Heimath anzufuͤhren. 2 ’ 14. A4 DE NA. Pol. alis anticis rubro fuscis, maculis obsoletis, striga postica nigro maculata. 40 Hübner, Noct. Tab. 17. fig. 81. (mas.) Text, S. 190. n. 50. N. Advena. Wien. Verz. S. 77. Fam. L. 1 Mayen⸗Eule, N. Advena. »Illiger, N. Ausg. dess. I. B. S. 2345 MIT. Fabr. Ent. Syst. III. 2. 125. 575. Esper, Schm. IV. Th. Tab. CLXXVIII. Noct. 99. fig. 4. 5. S. 694. Borkh. Eur. Schi IV. Th. S. 615. n. 258. — Pa p. d' Europe, T. VII. Pl. CCLXXXIV. fig. 468. pag. 88. La Carnée. N De Villers, Ent. Linn. T. IV. pag. 494. LEtran- sere. N. Ad vena. Götze, entom. Beytr. III. Th. 5. B. 8. 213. H. le N. f Es wuͤrde die Geſchichte eines langweiligen, nun geendigten und mit den angefuͤhrten Citaten wohl zur Genuͤge erklaͤrten Prozeſſes ſeyn, wenn man einzeln alle Verwechslungen durchgehen wollte, die unter den nach- folgenden vier Arten vor zwey Jahrzehenden Statt fanden. Die meiſten Schriftſteller kannten die Lin né'ſche Occulta nicht, die in manchen Gegenden ſelten oder niemals vorkommt, und glaubten, dieſen Nahmen bey den übrigen dreyen, wenn ſchon gewaltthaͤtig, unterbrin⸗ gen zu muͤſſen. Andere, von den Thereſianern angefangen, verkannten Polyodon Linn. und hielten Hufnagel's Nebulosa dafuͤr, da doch Linné, * IIliger citirt hier nebſt Borkh. Ad ve na auch deſ⸗ fen Occult a. Borkh. Beſchreibung der letzteren paßt ſo ziemlich auf beyde, am beſten jedoch auf die folgende Tincta, (Hübners Hepatica,) deßwegen fie dort angeführt wird, 41 nach dem bey Nebulosa anzufuͤhrenden Zeugniſſe, einen ganz andern Schmetterling gemeint hat. O ch— ſenheimer hat die Auseinanderſetzung im ſyſt. Ent— wurfe IV. B. S. 74. mit beſonderem Fleiße behan⸗ delt und bey genauer, eigener Unterſuchung iſt mir nichts uͤbrig geblieben, als meinem unvergeßlichen Freunde in der Hauptſache vollkommen beyzuſtimmen. Ueber Advena waren die Stimmen am wenigſten getheilt. Borkhauſen bekennt, daß er ſie nicht in Natur geſehen habe. Die Beſchreibung verfaßte er ganz kurz nach Fabricius. Bey feiner Occulta führte. er Esper's Trimaculosa und Vieweg's Ad- ve na an, und fo iſt es außer Zweifel, daß er Tincta zwey Mal nach vorkommenden Varietäten gab. Und wirklich naͤhern ſich einzelne Stuͤcke von Advena und Tineta einander fo ſehr, daß fie kaum zu unterſcheiden find. Ich habe Exemplare von Advena mit dem gruͤnlichen Silbergrunde der Tincta und wieder andere von dieſer letzteren, jedoch ſelten, ohne dieſe Auszeich— nung geſehen. Auch ſind zum Ueberfluße manche Paare der Advena an beſitzluſtige Sammler fuͤr die ſeltnere Tincta abgelaſſen worden. Die Kenntniß der ver— ſchiedenen Raupen hat endlich die jetzige Meinung feft: geſtellt. In ihrer Größe gleicht Ad ven a der Nebulosa. Kopf, Halskragen, Rüden und Schulterdecken find, wie die Vorderfluͤgel, grau und braun gemengt, mit einzelner, weißlicher Beymiſchung. Der Halskragen iſt heller eingefaßt, mit einem ſchwarzen, zuweilen faſt ver— loſchenen, feinen Striche. Der Kamm iſt vorn zweyge— theilt, hinten trichterfoͤrmig. Die Fuͤhler ſind braun, fein gezaͤhnt beym Manne. Die Füße braungrau, an den Gelenken hellgrau gefleckt, unten dunkelbraun, gelblich geringelt. g Die Vorderfluͤgel haben gegen innen und bey der 42 gewäfjerten Binde, eine in's Weißliche gehende, uͤbri⸗ gens tiefer rothe und glaͤnzende Kup ferfarbe. Sie zer⸗ fallen wieder in drey Felder. Das vor der erſten Quer⸗ linie, naͤchſt der Wurzel, iſt gewohnlich bleicher. Die zwey ganzen Querlinien faſſen das mittlere, oben be⸗ ſonders dunkle Feld ein, und kommen unterhalb einan⸗ der nahe. Die Makeln ſind mehr oder minder deutlich, faſt verloſchen, zuweilen ſtark ſchwaͤrzlich eingefaßt, weiß aufgeblickt und mit dunklem Kerne. Die Zapfenmakel iſt klein und hohl. Am untern Ende der Nierenmakel iſt gewoͤhnlich ein ſchwarzer Fleck, und durch dieſelbe geht ein dunkler, bindenartiger Schatten quer uͤber die Fluͤgel. Das dritte Feld faͤngt bey der gewaͤſſerten Binde an, welche hell, ſtark glaͤnzend und nach außen mit einer Zackenlinie eingefaßt iſt, worin einige dunkle Flecken haͤngen. (Bey den meiſten Stuͤcken ſtehen gegen die Mitte zwey kleine, unten aber ein größerer, dunkle⸗ rer und hakenartiger.) Die Franzen ſind braungrau und gezaͤhnt, mit ſchwaͤrzlicher, feiner Einfaſſung. | Die Hinterfluͤgel find dunkel gelbbraun, gegen den Außenrand mit breitem, dunklerem Rande; die Franzen doppelt eingefaßt, gelblich weiß. Auf der Unterſeite ſind die Vorderfluͤgel braungrau, naͤchſt dem Außenrande und den Franzen heller. Die Hinterflügel find gelbgrau, haben längs den Franzen eine dunklere und dann helle Beſtaͤubung, den Halb⸗ mondfleck und die Spur eines Bogenſtreifs vor Be Die Franzen zeigen ſich hier ſchmutzigweiß. Von der Raupe hat Herr Stentz im Herbſte 182 3 eine ganze Brut erhalten, als er ein begattetes Weib fing, das eine betraͤchtliche Anzahl Eyer legte. Nach ſeinen genauen Beobachtungen und der wiederholten Be— ſchreibung, die ich davon nahm, kann ich Folgendes mit Gewißheit ſagen: Sie lebten ſehr geſellſchaftlich, und jagen meiſtens 43 unter dem naͤmlichen Blatte beyfamnen. Mit den Blaͤt⸗ tern des Loͤwenzahn's (Leontodon taraxacum), wurden ſie erzogen, nahmen in Ermangelung auch Gartenſalat (Lactuca sativa). Sie haͤuteten ſich öfters, (Herr Steng zaͤhlte ſechs Haͤutungen), und aͤnderten dabey oft ihre Farben. In der erſten Jugend waren ſie ganz ſchwarz, mit ſchwarzem Kopfe, bey'm zweyten und dritten Male fleiſchfarbig, mit weißer Seitenlinie; bey'm vierten und fuͤnften, gleich der letzten Haͤutung, mit ſchwarzem Kopfe. Im erwachſenen Zuſtande wurde der Kopf roͤth⸗ lichbraun, mit weißen, einzelnen Haaren, hinter ihm ſtand ein glaͤnzender Nackenſchild; uͤber den Ruͤcken des rindefarbig braunen Leibes lief ein blauer, blaſſer Ruͤckenſtreif, der auf jedem Gelenke ein auf die Spitze geſtelltes Viereck bildete. Die zwey Seiten waren dunk— ler als der Ruͤcken, und mit vielen einzelnen, blauen Punkten und weißen Haaren beſetzt. Unterleib und Fuͤße einfaͤrbig gruͤnlich, die Luftloͤcher dunkelbraun. Ihre Groͤße war zwey Zoll. Die Verpuppung erfolgte im Spaͤtherbſte in der Erde. Obgleich der Kaſten an einem freyen Orte, nur mit einem Gitter bedeckt und jeder Witterung ausgeſetzt war, erſchienen die Schmetterlinge dennoch, und zwar in man⸗ nigfaltigen Varietäten, ſchon in den erſten Tagen des Fruͤhlings! Advena kommt in mehreren Länder, nirgends haufig, jedoch, wie ſchon geſagt, nicht fo felten wie Tincta vor. eee Pol. alis anticis hepaticis, apice cinereis, maculis tri- bus ad strigam externam adjacentibus nigris, anali majori. 44 Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 545. n. 219. Sil⸗ bergraue, blankpurpurroth gemiſchte Eule, N. Tincta. Eur. Schm. IV. Th. S. 541. n. 238, N. Occulta. | Scriba, Beytr. 3 H. S. 255. Tab. XVIII. ig. 2. N. Tineta. » Hübner, Noct. Tab. 16. fig. 77. (foem.) N. Hepatica, Text, S. 190. n. 49. hier: N. Tincta. Fahr. Ent. Syst. III. 2. 88. 265. N. Occulta. Esper, Schm. IV. Th. Tab. CXXXII. Noct. 52. fig. 5. S. 400. N. Trimaculosa. Pa p. d' Europe, T. VII. Pl. CCLXXꝰXIII. fig. 467. pag. 86. La Cachee. De Villers, Ent. Linn. T. II. pag. 649. n. 209. (nach Fabr.) N. Oceulta. Lang, Verz. 2. Ausg. S. 124. n. 919. (nach Es per,) N. Trimaculosa. Vieweg, Tab. Verz. 2. H. S. 355, m. 85, N. Advena. Brahm, Inſ. Kal. II. 1. 395. 274. N. Tincta. Illiger N. Magaz. II. B. S. 109. (Bey Hepatica.) Laspeyres, Krit. Revis. S. 77. (Bey He pati ca.) Ich beziehe mich auf die Erwaͤhnungen, die ich, Tincta betreffend, ſchon bey der vorigen Art machte und gehe zu ihrer Beſchreibung uͤber, in welcher ich be— muͤht ſeyn werde, die Kennzeichen, welche fie von A d- vena trennen, vorzüglich herauszuheben. 555 Groͤße ſind beyde Schmetterlinge einander gleich. Fuͤhler haben aͤhnliche Grundfarbe und Staͤrke; bey „ Hübner eitirt im Texte irrig Hepatica des Wien. Verz. welcher Nahme feiner Characte rea zukommt. 45 Tincta weißliche Beymiſchung. Der Kopf ift filbers grau, der Halskragen ebenfalls mit ziemlich breitem, braun purpurfarbigem, unterwaͤrts mit einem ſchwarzen Striche geſaͤumtem Bande. Der Ruͤcken iſt in der Mitte braunroth, der Kamm, wie bey der vorigen, vorn zwey— getheilt, hinten trichterfoͤrmig, die Schulterdecken filberz grau angeflogen. Der Hinterleib iſt aſchgrau, der Af— terbuͤſchel des Mannes groß und dreyfach; auf den Ge— lenken in der Mitte des Ruͤckens ſtehen kleine, dunkel— braune Haarbuͤſchel. Die Fuͤße ſind braungrau, unten gelb geringelt. N Auf den Vorderfluͤgeln (mit Ausnahme bey wenigen blaſſen Varietaͤten,) prangt ein ſehr ſchoͤnes, gruͤnliches Silbergrau auf purpurbraunem, fein violet beduftetem Grunde. Querlinien und Makeln find wie bey Ad vena, aber viel ſtaͤrker ausgezeichnet, indem ſie ebenfalls die— ſes Silbergrau fuͤhren. Beſonders lebhaft iſt die runde, bey dem vorigen Schmetterlinge meiſt verſchwindende Makel. Die Nierenmakel fuͤhrt einen braunen Rand und inwendig eine braune Erhöhung. Die Zapfenmakel iſt klein und hohl, wie dort. Die gewaͤſſerte Binde iſt hellglaͤnzend, mit Silbergrau gemiſcht, und einzelnen Punkten darin, die aͤußere Zackenlinie geht von einem dunkeln Haken aus, und hat die bey Advena er: waͤhnten, anhaͤngenden Flecke, wovon beſonders jener am unteren Rande ſtark ausgezeichnet iſt. Die ſilber— grauen, gezaͤhnten Franzen ſind mit einer kleinen, brau— nen Fleckenreihe eingefaßt. Die Hinterfluͤgel ſind ſchwaͤrzlicher und nach außen mehr bindenartig, als bey Ad vena, beſtaͤubt. Der Halbmondfleck iſt auch hier oben vorhanden. Die Fran— zen ſind ſchmutzig weiß. Die Unterſeite weicht von dem mehr genannten Schmetterlinge bedeutend dadurch ab, daß man eine ſchwaͤrzlichere Beſtaͤubung, ſtaͤrkere Adern und einen 46 doppelten Bogenſtreif wahrnimmt. Die Hinterfluͤgel find heller, der Mittelfleck ſehr ausgezeichnet. Ihre Raupe gleicht in Geſtalt und Lebensart jener von Ad ve na, erreicht auch derſelben Größe von drits tehalb Zoll. Sie iſt lichtegrau gerieſelt, mit ſeinen ſchwar⸗ zen Strichen uͤber den ganzen Koͤrper. Der Kopf ocher⸗ gelblich. Ueber die Mitte des Ruͤckens geht eine hellere, von ſchwaͤrzerer Einfaſſung begraͤnzte Ruͤckenlinie. Die Luftloͤcher ſtehen in dem weißlichgrauen Seitenſtreife und ſind ochergelb. Ueber den Seitenſtreif und unter der Ruͤckenlinie geht noch ein dunklerer Laͤngsſtreif. Jeder Abſatz fuͤhrt vier weißliche Waͤrzchen. Man findet ſie im Spaͤtherbſte unter der Hauhechel (Ononis spinosa), ihrer gewoͤhnlichen Nahrung, neben anderen niederen Pflanzen. Ihre Erziehung iſt aus⸗ nehmend ſchwierig. Die Puppe iſt groß, lebhaft und mit eich Heiner ren Spitzen verſehen. 8 Der Schmetterling, nach vollbrachter liebe erſcheint Ende April oder im May. Man trifft ihn einzeln in Oeſterreich, namentlich in Steyermark, auch in anderen Gegenden von Deutſchland. i Der Herr Recenſent d. IV. Bds. d. Wks. 181. St. 218. S. 77. der allgem. Liter. Zeitg. vereinigt Hepatica Linn. I. 2. 853. 169. Faun. Suec. 1209. und Clerk Ic. Tab. 8. fig. 5 mit unferer Tincta. Ochſenheimer beſtritt dieſen Antrag in einem Briefe, von welchem ich den Entwurf beſitze, mit folgenden Worten: „Ob Tincta B. Linné's Hepatica ſey, iſt nicht ſo leicht zu beſtimmen. Linné's Diagnosis — alis glaucescenlibus — widerſpricht feiner Beſchrei— bung, ſowohl im Syſteme, als in der Faun. Suec., 47 wo es heißt: alae superiores supra hepatici coloris. Alles Uebrige, bis auf die Hinterfluͤgel — margine postico (die Franzen) — flavo — iſt undeutlich und laͤßt ſich zur Noth auf Tinta B. und Hepatica (Characterea Hbr.) anwenden. Was das Citat aus Clerk betrifft, ſo habe ich zwey Exemplare dieſes Werkes verglichen und beyde ſehr verſchieden ge— funden. Laspeyres und ich nahmen bey meinem Aufenthalte in Berlin daruͤber eine Art von Protokoll auf, welches alſo lautet: „Clerk’s- Hepatica Tab. 8. fig. 5. iſt Borkh. und Scriba's Hepatica. Zwar iſt bey Clerk's Abbildung die Grundfarbe mehr blaͤulich, aber die ganze Zeichnung der Fluͤgel, beſonders die weiße Punktreihe auf den Fluͤgeladern, der braune thorax, die gelbliche Nierenmakel und der darüber ſte— hende gelbe Punkt am Vorderrande, endlich die dunkel— aſchgrauen, gelbgeſaͤumten Hinterfluͤgel, laſſen keinen Zweifel übrig. Nach Clerk Icones bey Laspeyres. (So weit das Protokoll.) Dagegen iſt die Abbildung in einem in Wien befindlichen Cler k' ſchen Exemplare abſcheulich, zinoberroth und hellblau, die Groͤße, wie die der Occulta, und Linné jagt doch — rustica media, und bey Occulta — inter Ph. — rusticas nostras facile maxima est.“ Wider Ochſenheimer laͤßt ſich allerdings ſagen, daß Linne’s Beſchreibung überhaupt nicht auf Xyl. Hepatica paßt, wohin O. ſie zog, und daß beſon— ders die Worte: alis glaucescentibus — widerſprechen. Die Wahrheit liegt alſo in der Mitte: die Sache if und bleibt dunkel. Ohne volle Gewißheit kann ich mich aber nicht entſchließen, der allgemein bekannten Tincta B. ihren Nahmen zu entziehen und fie Hepatica zu heißen, um ſo mehr, weil dann unſere Hepatica W. V. (welche Eins mit der von Borkh. und Fabr. iſt) einen neuen Nahmen erhalten müßte; denn Cha- 48 racterea Hbr. koͤnnte man fie wegen mehrfach ges ſchehener Verwendung dieſes Nahmens auch nicht nennen. Alles, was ich vorerſt thun kann, iſt, daß ich das Citat Linne’s bey XyI. Hepatica weglaſſe, weil es dort nicht natuͤrlich ſteht. 12. 16. NEB UL O SA. Pol. alis anticis albido cinereoque nebulosis, maculis ordinariis solito majoribus. * \ Berl. Magaz III. B. 4. St. S. 418. n. 105. Die Nebelmotte. Ph. Nebulosa. 220 Naturforſcher, IX. St. S. 145. n. 105. Ph. Nebulosa. Götze, entom. Beytr. III. Th. 5. B. S. 202. n. 52. N. Nebulosa. Hübner, Noct. Tab. 16. fig. 78. (foem.) N. Plebeja Text, S. 19 1. n. 52. hier N. Nebulosa. Larv. Lep. IV. Noct. II. Genuin. F. a. fig. 2. a. N. Plebeja. Wien. Verz. S. 72. Fam. H. N. 1. Birken = Cut, N. Polyodon. Illiger, N. Ausg. dess. I. B. S. 955 N. 1. — Fabr. Ent. Syst. III. 2. 114. 545. Esper, Schm. IV. Th. Tab. CXXXII. Noct. 55 Fig. 1. 2. S. 405. N. Bimaculosa. Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 567. n. 254. Ker⸗ zenkraut-Eule, N. Thapsi. Pap. d' Europe, T. VII. Pl. CCLXXXIV. fig. 470. pag. 89. La Brodée. (Wird hier für Po- lymita Linn. gehalten.) 8 ö De Villers, Ent. Linn. T. II. pag. 651. N. 232. (Nur die Raupe). 49 Vieweg, Tab. Verz. 2. H. S. 54. n. 82. N. Poly o don. Lang, Verz. 2. Ausg. S. 123. n. 915. (Nach Es⸗ per,) N. Bimaculosa. IIliger, Magaz. d. Insektenkunde, II. B. S. 87. (bey Polyodon.) g Laspeyres, Krit. Revis. d. n. Ausg. d. W. Verz. S. 55. (bey Poly odon.) Brahm, Inſ. Kal. II. 1. S. 135. n. 67. und S. 553. n. 592. N. Thapsı. Sepp, Neederl. Ins. Nacht- VIind. I. Gez. 1. Bende. Tab. XXVII. fig. 1 — 8. Bey wenigen Schmetterlingen haben ſo viele Miß⸗ verſtaͤndniſſe in der Benennung geherrſcht, als bey ger genwaͤrtigem, welcher uͤberdem weder durch feine Selten— heit, noch durch den Mangel deutlicher Unterſcheidungs⸗ zeichen dazu Anlaß gegeben hat. Nachdem ihn Huf— nagel im Berl. Magazin richtig als Nebulosa charakteriſirt hatte, geriethen die Thereſianer auf die Vermuthung, daß er ſich bey Linné als Polyodon beſchrieben finde; aber ihre Raupe von Poly odon ſollte fi) von Birken naͤhren, dieſes iſt auf die gegen⸗ waͤrtige eben ſo wenig, als auf die von Polyodon Linn. anwendbar. Fabricius folgte den There ſianern, gab aber eine andere und nach einer allzu— kurzen Notiz, wohl die rechte Raupe an. Esper war ebenfalls im Irrthume, als er unter dieſem Schmetters linge die Bimaculosa des Wien. Verz. ſuchte. Borkhauſen und Brahm waͤhlten zur Beſeitigung aller Zweifel einen neuen Nahmen und hießen ihn N. Thapsi. Herr Hübner kehrte, nachdem er ihn bey der Abbildung N. Plebeja genannt und eine Ne- bulosa ſchon geliefert hatte, (Man fehe darüber die W. D 50 Beſchreibung von Zeta,) im Texte zur älteften Be⸗ nennung zurück und hieß feine vormalige Nebulosa zum Unterſchiede Nubilosa. Indem nach den ange— nommenen Grundſaͤtzen der erſte Nahme von Rechtswe— gen bleibt, iſt nur der Beweis nachzutragen, daß Po- lyodon Linn. wirklich ein anderes und zwar das im ſyſt. Entwurfe IV. Band S. 86. angegebene Geſchoͤpf die ehemalige N. Radicea des Wien. Verz. Fabr. und Borkh. ſey. Wir haben ihn vollguͤltig durch den ſel. Laspeyres, deſſen Eifer und Verdienſte ich ſchon oͤfter erwaͤhnte, bekommen. Dieſer wandte ſich naͤmlich, laut Illiger's Magazin und der daraus abgedruckten Reviſion ꝛc. an oben ang. O. an den Beſitzer der Lin ne'ſchen Sammlung in Norwich, um Auskunft uͤber das dort befindliche Original, und erhielt die ſchriftliche Zuſicherung: „daß Linné die eben erwähnte Radicea W. V. oder Mono- glypha Knoch, als Polyodon vor ſich gehabt habe.“ Laspeyres bringt bey dieſer Gelegenheit Zweifel vor, ob Borkhauſen's Thapsi und Po- lyodon W. Verz. Eins ſeyn Tonnen, da die Raupe der letzteren auf Birken lebe? Die Antwort ergibt ſich, bey der in Wien allgemeinen Kenntniß des Schmet⸗ terlings unter beyden Nahmen dahin, daß bey der fruͤheſten Beſtimmung der Raupe ein Irrthum vorge⸗ fallen ſeyn muͤſſe, um ſo mehr, als ſie, nach der da— bey befindlichen Anmerkung, nicht von den Verfaf ſern ſelbſt erzogen wurde. Nach kurzer Erwaͤhnung dieſer langen Zwiſte kann ich nun zur Beſchreibung uͤbergehen. Nebulosa iſt anſehnlich groß; vollkommen aus— gebildete Exemplare übertreffen noch Tr. Pronuba. Ich habe aber auch deren erhalten, die kaum die Groͤße von Subse qua überfchritten, obgleich fie mit den vo= rigen gleiche Wartung und Pflege gehabt hatten. Kopf, 51 Halskragen und Ruͤcken find weißgrau und ſchwarz ge- miſcht, letzter mit doppeltem, nach hinten trichterfoͤrmi⸗ gem Kamme. Die Schulterdecken meiſtens weiß und wie der Halskragen, ſchwarz geſaͤumt. Die Fuͤhler lang, duͤnn, braun und weiß geringelt, bey'm Manne ſchwach gezaͤhnt. Der Hinterleib iſt aſchgrau, mit braunen, auch ſchwarzen Haarbuͤſcheln auf dem Ruͤcken. Eben fo iſt der Haarbuſch am After des Maͤnnchens ſtark, drey⸗ theilig und dunkel. Die Vorderfluͤgel gleichen in der Grundfarbe dem Ruͤcken, und ſind bald heller, bald dunkler weißgrau, mit braun gemengt. Die Querlinien find alle vorhan⸗ den, weißlich und zu beyden Seiten ſchwarz eingefaßt. Die nachft der Wurzel iſt zackig, halb. Die erſte ganze macht kleine, halbe Bogen. An ihr haͤngt die große, hohle Zapfenmakel. Die runde und Nierenmakel ſtehen daruͤber, find groß, ſchwarz eingefaßt, mit Weiß auf: geblickt und dunklem Kerne. Die Binde hinter der zweyten ganzen Linie iſt am hellſten, hat auf den Fluͤ⸗ geladern weiße und ſchwarze Punkte und an der Zacken⸗ linie gegen ſieben dunkelbraune Pfeilflecke, davon zuwei⸗ len ein Paar ausbleiben, der unterſte aber ſtets am groͤßten und deutlichſten iſt. Die Franzen ſind mit einer ſchwarzbraunen Punktreihe eingefaßt, gezaͤhnt und weiß und grau gefleckt. Die Hinterfluͤgel ſind aſchgrau, dunkler gegen den Außenrand, mit ſchwachem Mittelflecke und weißlichen Franzen. Unten ſind die Vorderfluͤgel aſchgrau, mit einer weißlichen Randbinde und braunen Halbmonden vor den Franzen; die hinteren weißgrau, nach außen dunkler und die Franzen ganz weiß. Ueber alle Fluͤgel geht ein brauner Bogenſtreif. Der Mittelfleck if auf den hinteren ſtark ausgezeichnet. Die Raupe habe ich in manchen Jahren oft, in D 2 52 anderen gar nicht zwiſchen den Blättern des Wollkrautes (Verbascum Thapsus), gefunden und damit erzogen. Auch den Schmetterling fand ich mehrmals, nie aber habe ich mit meinen Freunden eine zweyte Generation bemerkt. Die Grundfarbe der Raupe iſt hellbraun oder auch braͤunlichgrau. Ueber den Ruͤcken laufen erdbraune oder ſchwaͤrzliche, rautenfoͤrmig zuſammenhaͤngende Flecke. Eine feine, undeutliche, abgebrochene, weiße Linie geht ‚ über den Rüden. Die Seiten find mit einem tiefbrau⸗ nen Schatten angeflogen und haben auf jedem Ringe einen nach hinten ſich neigenden, ſchwaͤrzlichen Strich. Der Kopf iſt hellbraun, dunkler gegittert. Die Luft⸗ loͤcher find gelb. Der Körper iſt mit einzelnen, hellbrau⸗ nen Haͤrchen bewachſen. Ihre Geſtalt iſt walzenfoͤrmig, ruͤckwaͤrts flaͤcher. Sie erlangt, nachdem ſie uͤberwin⸗ terte, die Groͤße von guten zwey Zollen, ſpinnt ſich im April, in der Erde oder auf ihr, in ein mit Erdkoͤrnern vermengtes Gewebe, und wird zu einer ſchlanken, glaͤn⸗ zenden, hellbraunen Puppe mit zwey Endſpitzen. Der Schmetterling erſcheint nach drey oder vier Wochen, gewoͤhnlich in der Mitte May. b 17. OCCULTA. Pol. alis anticis fusco caeruleoque nebulosis; posticis brevioribus, fimbriis albis. Hübner, Noct. Tab. ı7. fig. 79. (foem.) Text, S. 191. n. 51. N. Oeculta. —— Beyträge, II. B. 4. Th. Tab. 2. fig. L. 1. 2. S. 90. (Raupe und Puppe). - Larv. Lep. IV. Noct. IV. Noct. II. Genuin. F. a. fig. 1. a. b. N. Occulta. 53 Linne, S. N. 1. 2. 849. 147. N. Occulta. Faun. Suec. Ed. 2. n. 1203. Pap. d' Europe, T. VI. Pl. CCXXXII. Fig. 556. pag. 95. L' Occulte. De Villers, Ent. Linn. T. II. pag. 224. n. 209. 1 Tab. Verz. 2. H. S. 53. n. 81. Tab. 1: lig. 4. N. Oceulta. Götze, entom. Beytr. III. Th. 5. B. S. 146. m. 147. (nach Linné, ) N. e Rossi, Faun. Etruse. Mant. T. II. pag. 25. n. 400. N. Occulta. e Icon. Ins. Tab. I. fig. 6. Herrn Hübner gebührt die Ehre, durch Bekannt⸗ machung der Naturgeſchichte und Lieferung guter Abbil⸗ dungen von Schmetterling und Raupe, uͤber die wahre Occulta Linn. Belehrung verbreitet und die meiſten der bey Advena ſchon erwaͤhnten Streitigkeiten ent— ſchieden zu haben. Daß Fabr. unter ſeiner Occulta jene Ad ven a, meinte, wurde daſelbſt erwahnt. Es per aber hat unter Occulta die Radicea W. V. oder Polyodon Linn. geliefert, wie feine deutliche Ab⸗ bildung nachweiſt. Die jetzige Ooculta iſt der größte Schmetterling der Gattung Polia und übertrifft noch Nebulos a.“ Er kuͤndigt ſich ſehr beſtimmt und von allen uͤbrigen verſchieden durch mehrere Merkzeichen an, die zum Theil Linné angibt; die hellweißen Franzen der Hinterfluͤgel, die auffallenden, blaulichweißen, breiten Querlinien und die beſondere Lage der Vorderfluͤgel. Auch hat kein an⸗ derer eine nur nahe kommende ſchwarze, mit blaulichem und gelblichem Weiß gemiſchte Grundfarbe. In Form des Leibes und Zeichnung kommt er ſonſt der Nebu- tosa ziemlich gleich. 54 Kopf, Halskragen, Rüden und Schulterdecken find braunſchwarz, der Kamm des Ruͤckens doppelt, hinten trichterfoͤrmig, Halskragen und Schulterdecken am Rande heller, darunter mit einem feinen, dunklen Streife. Die Fühler dunkelbraun, gelblich geringelt, lang, dünn; bey'm Manne fein gezaͤhnt. Die Fuͤße dunkelbraun, mit vie⸗ len Stacheln, unten weiß geringelt. | Von den ebenfalls braunſchwarzen Vorderfluͤgeln wurde fchon ihre Laͤnge (bey verhaͤltnißmaͤßig geringer Breite,) auch die blaulichweiße Auszeichnung der Querlinien er⸗ waͤhnt. Von der halben Linie naͤchſt der Wurzel ſieht man faſt nichts. Aus der Wurzel geht ein ſchwarzer Laͤngsſtrich hervor. An der erſten ganzen Querlinie haͤngt die lange, blaͤulich ausgefuͤllte Zapfenmakel. Die zwey oberen Makeln, beſonders die runde, ſind hell, bey⸗ nahe weiß, und verfließen nach oben in den hellen Außenrand. Die Nierenmakel hat ſchwarze Beſtaͤubung. Die zweyte Querlinie beſteht aus blaulichen Halbmonden, macht eine Ecke gegen die Binde und wendet ſich nach unten einwaͤrts. In der gewaͤſſerten Binde ſelbſt ſtehen mehrere lange, ſchwarze Pfeilflecke an der ſcharfen Zackenlinie. Dann iſt der Grund wieder heller bis zu den doppelt eingefaßten und mit ſchwarzen Punkten ge⸗ zierten, braunen, gezaͤhnten Franzen. Die Hinterfluͤgel find kurz, gegen die vorderen ges meſſen, dunkelbraun mit ſchwarzer, feiner Einfaſſung und weißen Franzen. Auch wird ein dunklerer Mittel⸗ fleck ſichtbar. Unten ſind alle Fluͤgel ſchwarzbraun, glaͤnzend, mit doppelten Bogenſtreifen, großen Mittelflecken und ſchwar⸗ zer Punktreihe vor den wie oben gefaͤrbten Franzen. Ich habe einmal in der Naͤhe von Wien im Monath May ein ſchoͤnes Paar in Begattung gefangen, erhielt aber nicht, wie Herr Hübner, Eyer davon, die, nach feiner Erzählung in den Beyträgen, leicht zu pfle⸗ 55 gen find*. Herr Hübner hatte im gleichen Monathe ein Weib gefunden, das in drey Tagen mehr als fünf: hundert Eyer gab, welche erſt gruͤn waren, aber bald leberbraͤunlich wurden. Zehn Tage nachher erſchienen die Raupen. Sie wurden mit Salat (Lactuca sativa) und Löwenzahn (Leontodon taraxacum), genaͤhrt. In dreyßig Tagen waren fie erwachſen. Im July ver— puppten ſie ſich und im Auguſt kamen ſie gluͤcklich aus. Es iſt alſo eine doppelte Generation zu vermuthen, wenn es nicht mit dieſer, wie mit andern Arten geſchieht, daß die Mehrzahl im naͤmlichen Sommer erſcheint, ein— zelue Stuͤcke jedoch überwintern. (M. ſ. darüber J. Abth. d. Bds, S. 97.) Herr Hübner wurde zur Zeit des Auskriechens durch eine Reiſe abgehalten, ihnen die noͤthige Sorgfalt zu widmen; doch erhielt er über hun— dert Stuͤck davon. Die Raupen wurden zwey und einen halben Zoll groß, hatten fuͤnf gelbe Ruͤcken- und Seitenſtreife und einzelne weiße Punkte auf ſchwarzblauem Grunde. Die Puppen waren tiefbraun, kolbig, mit zwey duͤnnen Endſpitzen. Das eigentliche Vaterland dieſes Schmetterlings ſcheint Steyermark und Oeſterreich zu ſeyn, wo er, ſtets als Seltenheit, vorkommt. Aber auch andere Lanz der, darunter Schweden und Italien, beſitzen ihn ein: * Was die Beobachtung der Nachtſchmetterlinge beſonders erſchwert, iſt der von Herrn Dahl und von mir oft bemerkte Umſtand: daß alle begattete Weiber mancher Arten, wenn ſchon ſie ungeftört blieben, dennoch im der Gefangenſchaft nicht Eyer legten, ſondern, dieſelben in ſich verſchloſſen, ſtarben. Sie fanden nicht die Pflanze zur „Nahrung der kuͤnftigen Raupen. Oder wird man es Traͤumerey ſchelten, wenn ich ein tieferes Gefuͤhl annehme, das ſie von der Erzeugung ihrer Nachkom. menſchaft abhielt? 56 zeln. Er iſt unverflogen von großer, zarter Schoͤnheit; Varietäten, die in das Gelbgraue übergehen und ſich den dunkelſten Stuͤcken der Nebulosa mehr nähern, habe ich auch ſchon zu betrachten Gelegenheit gehabt. 18. HERBI DA. Pol. alis anticis fusco viridique variis, lituris duabus albis. Hübner, Noct. Tab. 16. fig. 76. (foem.) Text, S. 189. n. 47. N. Herbida. 8 N —— Noct. Tab. 108. fig. 505. (foem.) Var. — Larv. Lep. IV. Noct. II. Genuin. F. fig. 2.0 Wien. Verz. S. 315. Fam. O. N. 10 — 11. (Anhang). Kuhweitzen⸗Eule, N. Herbida. (Raupe). — S. 82. Fam. O. n. 11. i N. Prasina. Illiger, N. Ausg. dess. I. B. S. 274. n. 10 — 11.— Fabr. Ent. Syst. III. II. 95. 281. N. Prasina. Esper, Schm. IV. Th. Tab. CXIX. Noct. 40. fig. 7. S. 297. N. Egregia. — Schm. IV. Th. Tab. CLXXXVIII. Noct. 109; fig. 1. 2. (Raupe und Puppe). Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 438. n. 175. N. Pras ina. h — Eur. Schm. IV. Th. S. 440. n. 176. N. Jaspidea. ö — Eur. Schm. IV. Th. S. 442. n. 177. N. Egregia. | Pap. d’Europe, T. VII. Pl. CCLXXXII. fig. 465. pag. 85. La Verte. 57 De Villers, Ent. Linn. T. IV. pag. 480. La Verte. N. Prasina. De Geer, Ueberſ. v. Goͤtze, II. Th. 1. B. S. 299. „n Tab 6. fig. 24. Vieweg, Tab. Verz. 2. H. S. 74. n. 116. N. Egregia. Lang, Verz. 2. Ausg. S. 12 4. n. 918. N. Egregia. Götze, entom, Beytr. III. Th. 3. B. S. 21. n. 161. N. Prasina. — entom. Beytr. III. Th. 3. B. S. 250. n. 367. Ph. Viridi- obscura. — entom. Beytr. III. Th. 3. B. S. 224. n. 237. Ph. Herbida. Cramer, Pap. exot, T. IV. Pl. CCCC. fig. E. pag. 242. N. Pullia. (Nicht gut.) Die angefuͤhrten und ſicher hierher gehoͤrigen Citate zeugen von den vielfaͤltigen Benennungen, welche dieſem nun allgemein bekannten Schmetterlinge zu Theil gewor— den ſind. Er kommt in Oeſterreich, aber ſeltener als in Norddeutſchland vor, wo er in manchen Jahren oft erzogen oder gefunden wird. Seine Groͤße iſt ungefaͤhr wie Tr. Pronuba, die Grundfarbe uͤberhaupt aber eine ſehr angenehme marmorartige Miſchung von Braun und Gruͤn, mit durchlaufenden, ſchwarzen Linien und Flecken. Kopf, Halskragen, Ruͤcken und Schulterdecken ſind braun, gruͤn und weiß gemengt. Die Schulter⸗ decken und der Ruͤcken haben einen feinen, weißen Rand, letzterer hat einen, dieſen Arten gewöhnlichen, vorn zwey— getheilten, hinten trichterfoͤrmigen Kamm. Die Fuͤhler find braͤunlich, weiß beſchuppt, bey'm Manne etwas ſtaͤrker. Der Hinterleib und Fuͤße braungrau, erſterer oben mit kleinen Haarbuͤſcheln, die letzteren am unter— ſten Gelenke gelb geringelt. 58 Die Vorderflügel wechſeln ſehr in Menge oder Man⸗ gel der gruͤnen und weißen Beymiſchung. Manche Stuͤcke ſind faſt ganz hell olivengruͤn, bey anderen zeichnet ſich der große Fleck hinter der Nierenmakel beſonders aus. Das erſte Feld naͤchſt der Wurzel iſt allezeit am gruͤn⸗ ſten; die erſte halbe Querlinie, wie die folgenden ganzen, weiß, zu beyden Seiten mit Schwarz eingefaßt, ſteht darin. Im zweyten, dunkelſten Felde ſind die Makeln ſchwarz ein⸗ gefaßt, inwendig verfinſtert, die Zapfenmakel iſt klein und hohl. Hinter der Nierenmakel kommt ein großer, verwiſch⸗ ter, weißer Fleck, um welchen ſich mit ſtarker Ausbiegung die zweyte Querlinie ſchwingt. Die Binde iſt grau, gruͤn und weiß gemengt und verwiſcht, mit einzelnen, weis ßen und ſchwarzen, kleinen Punkten auf den Fluͤgeladern. Aus einem hakenartigen, dunkelbraunen Striche am Ober⸗ rande entſpringt die weißliche Zackenlinie. Die Franzen ſind mit kleinen, dreyeckigen, ſchwarzbraunen Strichen eingefaßt, grau und braun geſcheckt und gezaͤhnt. Die Hinterflügel find ochergelb, gegen außen braun, die Franzen gelblich weiß. Der Halbmondfleck iſt ſchwach ſichtbar. Bey manchen Exemplaren, vorzuͤglich der Wei— ber, ſind dieſe Fluͤgel, bis innen an die Wurzel ganz braun. Auf der Unterſeite ſind alle Fluͤgel ochergelb, glaͤn⸗ zend; die vorderen auf der inneren Haͤlfte dunkelbraun beſtaͤubt, der Oberrand ift weiß angeflogen. Zwey Bo: genlinien, zuweilen auch nur eine, laufen uͤber beyde herab. Die Mittelpunkte find ſtark fichtbar. Der Aus ßenrand der Hinterfluͤgel hat ſtarke Beſtaͤubung. Die Franzen ſind wie oberhalb. Die Raupe lebt auf dem Meerrettig (Cochlearia Armoracia), und einigen anderen Kraͤutern und Kuͤchen⸗ gewaͤchſen. Man findet ſie, erwachſen, in der Groͤße von zwey Zoll, im erſten Fruͤhjahre, auch ſchon ganz klein im Spaͤtherbſte, wo ſie hellgruͤn mit weißli⸗ 59 chen Zeichnungen und gegen nachmals ſehr verſchie⸗ den iſt. Erwachſen hat ſie einen aſchgrauen Kopf, zu⸗ weilen mit einer braͤunlichen oder roͤthlichen Miſchung, und zwey dunkelbraune Längeftriche. Eine unterbrochene, weiße Ruͤckenlinie und acht ſpatenfoͤrmige, ſchwaͤrzliche Flecke, deren runder Theil nach dem After zu ſteht, gehen über den Ruͤcken. Die Seiten find heller, in dens ſelben kugelfoͤrmige, ſchwaͤrzliche Flecke, worin die weis ßen Luftloͤcher als Punkte ſich befinden. Ueber den Füßen laͤuft ein verloſchener, roͤthlicher oder weißgrauer Streif, der nach unten nicht begraͤnzt iſt. Die Puppe iſt hellrothbraun, mit zwey feinen End⸗ ſpitzen. Der Schmetterling erſcheint im Auguſt. Nach dem ſyſt. Entwurfe im vierten Bande d. Werks S. 74. ſollte Cels ia allein, mit TAM. C. bezeichnet, folgen und dann erſt Prospicua und . Texta die FAM. D. bilden. Aber Ochſenheimer verſetzte fpäter Celsia in fein G. Abrostola (das er mit dem folgenden, G. Plusia zu vereinigen dachte,) und zwar zu Consona, wohin ſie allerdings beſſer ſich zu ſchicken ſcheint. Die noch unenthuͤllte Naturge— ſchichte Beyder wird dieſes Wageſtuͤck einſt e oder berbeſſern. FAM. C. 19. PROSPICUA. Pol. alis anticis virescentibus, albo nigroque nebulosis; posticis aurantiacis, margine lato lunulaque in medio nigricantibus. 60 Hübner, Noet. Tab. 25. fig. 108. (foem.) Text, S. 179. n. 5. Schimmernde Eule, N. Prospioua. Beyträge, I. B. 2. Th. Tab. 4. fig. X. S. 26. N. Linogrisea. (Im Nachtrage, S. 114. N. Pro- spicua. Esper, Schm. IV. Th. Tab. CVIII. Noct. 29. fig. 4. N. Sericata. Text, S. 185. Serie ina. Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 122. n. 49. Truͤb⸗ gelbe, braungrau melirte Bandeule, N. Prospicua. Eur. Schm. IV. Th. S. inc n. 47. N. Se- Tricina. Par.’ Europe, T. VPE COLXVIIL. fig. 431. pag. 34. La Couverte. De Villers, Ent. Linn. T. II. pag. 174. n. 111. Ph. Viridis. | Lang, Verz. 2, Ausg. S. 133. n. 973. N. Se- ricata. Prospicua iſt in den letzten Jahrzehenden als einzelne Seltenheit in mehreren Laͤndern vorgekommen. Herr Pfarrer Scriba traf ſie bey Darmſtadt, Herr Kindermann bey Ofen, Herr von Gyſelen bey Ba⸗ den naͤchſt Wien und andere Entomologen erhielten ſie aus Frankreich und Italien. Im vorigen Jahre erbeu— tete Herr Dahl in Dalmatien gegen zehn Stuͤck. Faſt alle ſind Eigenthum der hieſigen Sammler geworden. Ihre Größe iſt wie jene der nachfolgenden Texta, oder wie Tr. Linogrisea. Kopf, Ruͤcken und Schulterdecken ſind heller oder dunkler braun, mit gelb⸗ lichgruͤner und weißer Beymiſchung. Die Fuͤhler ſind braun, bey'm Manne gezaͤhnt und mit feiner Spitze. Der Hinterleib iſt aſchgrau. Der Ruͤcken hat einen Schopf und der Leib kleine Haarbuͤſche. Die Fuͤße ſind braun, unten gelb geringelt. 61 Die Fluͤgel beyder Geſchlechter weichen gewoͤhnlich ſehr von einander ab, indem die vorderen des Mannes viel dunkler, die hinteren deſſelben orangefarbiger, als jene des Weibes find, welches letztere ſtaͤrkere Beymi— ſchung von Weiß, deutlichere Querlinien auf den vorde— ren und ein blaſſeres Gelb mit ſchmaͤlerer Randbinde auf den Hinterfluͤgeln hat. Doch habe ich unter Herrn 0 Exemplaren auch einzelne Ausnahmen bemerkt. Die Vorderfluͤgel haben ſtets eine anſehnliche Breite, gleichen in der Grundfarbe dem Ruͤcken; die Makeln ſind undeutlich zwiſchen zwey ganzen weißlichen, ſchwarz eingefaßten Linien, die Zapfenmakel zeigt ſich mehr wie ein geſchlaͤngelter, unregelmaͤßiger, ſchwarzer Laͤngeſtrich. Von der Wurzel bis zur erſten Querlinie iſt die Grund: farbe am dunkelſten; heller mit Weiß oder Gelb ge— miſcht gegen die Makeln. Die gewäfferte Binde hat gruͤnlichen Schimmer, weiße und ſchwarze Punkte, eine weiße, aus einem verwiſchten, dunkeln Flecke an der Fluͤgelſpitze herablaufende Zackenlinie. Dieſe iſt zwey Mahl in der Mitte, und vorzuͤglich unterhalb mit zwey ſchwarzen Laͤngsſtrichen bis zu den Franzen durchſchnitten. Die Franzen ſind braun, gezaͤhnt. Die Hinterfluͤgel haben nach innen eine beyrm Manne vorzuͤglich ſtarke Orangefarbe, mit braunem Mittelflecke und ſchwarzbraunem, bindenfoͤrmigem Außenrande. Die Franzen find ſchwaͤrzlich, führen aber eine hellere Eins faſſung. Auf der Unterſeite ſind alle Fluͤgel auf der inneren Hälfte gelb mit ſchwarzen Atomen und großen Mittel— flecken, auf der aͤußeren Hälfte mit ſchwaͤrzlicher, breis ter Randbinde, vor den in's Gelb zuruͤckkehrenden Franzen. Ihre Flugzeit iſt im Monat July. 62 20. TT EXT A. Pol. alis anticis fuscis albido nebulosis, strigis flexuosis albis nigro inductis; postieis luteis, margine lato fusco. Esper, Schm. IV. Th. Tab. CVIII. Noct. 29. his. ‚6. . ie Ter. Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 120. n. 48. Braune, \ weißwolkige Band- Eule, N. Ten Hübner, Noct. Tab. 23. fig. 10g. (mas.) Tab. 118. fig. 548. (mas. ) N. Conne xa. Text, S. 179. n. 4. N. Texta. Fabr. Ent. Syst. III. 2. 57. 157. N. Cytherea. Pap. d' Europe, T. VII. Pl. CCLXVIII. fig. 450. pag. 55. La Tissue. Vieweg, Tab. Verz. 2. H. S. 30. n. 40. N. Texta. | Lang, Verz. 2. Ausg. S. 133. n. 974. 975. N, Texta. 5 Berlin. Magaz. III. B. 4. St. S. 414. n. 96. Ph. Matura. Naturforſcher, IX. St. S. 140. n. 96. Ph. Matura. Götze, entom. Beytr. III. Th. 3. B. S. 201. n. 47. Groͤße der vorigen Art. Kopf, Ruͤckrn, Halskragen und Schulterdecken ſind braun, mit Grau gemengt, die beyden letzteren dunkler eingefaßt. Der Hinterleib iſt hellgelblich grau, bey'm Manne mit einem dunkelbraunen Haarbuͤſchel. Der Kamm iſt wie bey den naͤchſtver⸗ wandten Arten. Eben ſo die Fuͤhler, welche einfach braun bleiben. Die braunen Fuͤße haben gelbe Ringe am unteren Gelenke. Die Vorderfluͤgel führen eine tiefbraune Grundfarbe, 63 welche bey friſchen Exemplaren ſchoͤn roͤthlich glänzt. Sie find wolkig gemiſcht und außer den drey ganzen Linien iſt wenig deutlich auszunehmen. Von der halben Quer— linie zeigt ſich kaum eine ſchwache Spur. Die erſte und zweyte ganze Querlinie ſchließen das Mittelfeld ein, in ihm ſtehen, nur halb angedeutet, die Makeln. Beyde ſind weiß eingefaßt und ſonſt braun bedeckt, die runde iſt ſehr klein, die Nierenmakel mit einem roͤthlichen Kerne. Die Zapfenmakel erſcheint wie ein langer, dunk— ler Dorn. Die Binde iſt nach innen heller, die Zacken— linie beſteht aus lauter kleinen, weißen Laͤngeſtrichen und endigt, wenn fie Deutlich iſt, mit einem W Zeichen. Eine braune Linie faßt die braunen, gezaͤhnten Franzen ein. Die Hinterfluͤgel find einfach blaßgelb, mit einer braunen, breiten Binde, die gelblichen Franzen von ei— nem braunen Streife uͤberzogen. Man ſieht keinen Mit⸗ telfleck. Auf der Unterſeite find die Vorderfluͤgel auf gelbli- chem Grunde ſchwarz beſtaͤubt, vorzuͤglich auf der obe— ren Haͤlfte. Sie haben einen hellen Mittelpunkt. Die hinteren ſind heller, aber auch auswaͤrts und oberhalb beſtaͤubt. Die Franzen aller Flügel find braun einge— faßt. Das Weib iſt auf der Unterſeite gewoͤhnlich ſtaͤr— ker beſtaͤubt, als der Mann. Zwiſchen Texta und der vorigen Prospicua findet auch noch der weſentliche Unterſchied Statt, daß bey Pros picua, wie dort bemerkt, der Mann dunkler und das Weib weißlicher, bey Te xta aber meiſtens der Mann weißer und lebhafter gezeichnet, das Weib aber einfacher und ſchwaͤrzer iſt. Esper's Fig. 5. auf der ang. Tafel ſtellt ent⸗ weder ein verblaßtes Exemplar oder eine beſondere Va— rietät vor, die nicht zur Bezeichnung der Art citirt werden kann. Dieſer Schmetterling, der ſonſt meiſtens in Italien 64 und Frankreich vorkam, iſt nun ſowohl um Wien als in Ungarn mehrmals aufgefunden, auch die Kenntniß feiner Raupe erlangt worden. Man erhält fie im er: ſten Fruͤhjahre, faſt ausgewachſen, aus duͤrrem Laube, in welchem ſie, zuſammengerollt, bey Tage ruht, oder indem man die jungen Schoͤßlinge des Bocksbarts (Tra- gopogon pratense) aus der Erde zieht, wo ſie gern an den Wurzeln nagt. Sie hat fuͤnf Viertelzoll Groͤße, iſt weißlichgrau, mit abgeſetzten, ſchwarzen Linien uͤber den Ruͤcken, gleicht überhaupt ſehr jener von H. Le u- cophaea und verwandelt ſich in einem leichten Erd⸗ gehaͤuſe, nachdem ſie bey drey Monate als Raupe lag, zu einer braunen, glaͤnzenden, blau bedufteten Puppe. Die Entwicklung erfolgt im July oder Auguſt. Noch jetzt ſind gute Eremplare von Texta ziemlich ſelten, da man ſie faſt immer beſchaͤdigt und das zarte Gelb zerſtoͤrt findet. GES LIX. TRACHEA: Die Schmetterlinge haben einen Fleinen, getheilten Ruͤckenkamm, abhängende Vorderflügel von hellen, an— genehm gemiſchten Farben; die gewaͤſſerte Binde iſt be— ſonders bunt. Die Makeln ſind weiß, mit dunklerem Kerne, die Zapfenmakel vorhanden, der Adernlauf deut— lich, beſonders die Mittelader, an welche die runde und Nierenmakel ſchließen. Die Hinterfluͤgel fuͤhren helle, weiße Franzen. Die Raupen haben auf dem Ruͤcken und in den Seiten helle, deutliche und ſo breite Streifen, daß ſie mit der dunkleren Grundfarbe faſt im gleichen Verhaͤlt— niſſe ſtehen. Sie leben, wenn ſchon am Tage einiger— maßen verborgen, dennoch in freyer Luft. Die Verwandlung geſchieht unter der Erde. Fam. A. Schmetterlinge mit breiten, geſtreckten Fluͤgeln. Fam. B. Mit ſchmalen, geſtreckten Flügeln. Fam. C. Mit breiten, kurzen Fluͤgeln. Trachea, bergiger Theil von Sicilien; Beynahme der Stadt Cherſon; auch von Tous, uneben, rauh. Achatiae, Hübner. 66 FAM. A. 1. ATRIPLICIS. Tr. alis antieis ſusco viridique nebulosis, litura media albicante bifida. Hübner, Noct. Tab. 17. Fig. 85. (mas.) N. Atri- Be Larv. Lep. IV. Noct. II. Genuin. F. c. d. det. 12. eb, Wien. Verz. S. 82. Fam. O. n. 10. Weer. cut, N. Atriplicis. Tlliger, N. Ausg. dess. I. B. S. 275. n. 10. Linné, S. N. I. 2. 854. 175. Faun. Suec. Ed. 2. 1196. —— Fabr. Ent. Syst. III. 2. 95. 282. Es per, Schm. IV. Th. Tab. CLXVIII. Noct. 8g. fig. 1 — 3. S. 605. Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 454. n. 174. Pap. d' Europe, T. VII. Pl. CCLXXXII. fig. 464. pag. 81. L' Arrochiere. De Villers, Ent. Linn. T. II. pag. 237. n. 255 2 Ph. de l'Arroche. N. Atr 1 | Fueßly, neu. Magaz. II. B. 1. St. S. 74. n. 175. a Vieweg, Tab. Verz. 2. H. S. 64. n. 96, N. Atriplicis. Lang, Verz. 2. Ausg. S. 157. n. 1006. — Berl. Magaz. III. B. 5. St. S. 286. n. 29. Götze, entom. Beytr. III. Th. 5. B. S. 169. n. 173. Geoffroy, Hist. d. Ins. T. II. pag. 159. N. 97. Le Volant doré. Roͤſel, Inſ. I. Th. Tab. XXXI. fig. 1 — 4. S. 177. Müller, Zool. Dan. prodr. p. 125. n. 1419. Ph. Atriplicis. 67 Schwarz, Raup. Kal. S. 417. n. 44. und S. 546. 689. 769. Ph. Atriplicis. Wilkes, Engl. Moths, Tab. II. pag. 5. The wild Arrach Moth. Schrank, Faun. boic. II. B. ı. Abth. S. 34. n. 1561. N. Atriplicis. t - Atriplicis ift in mittlerer Größe, etwas anſehn⸗ licher, als die vorbeſchriebenen zwey Arten und der Fla- . vicincta gleich. Sie zeigt ſich in der Grundfarbe ſchoͤn marmorartig, braungrau, mit lilafarbenem Anfluge und hellgruͤnen Flecken. Alle dieſe Miſchungen werden bald heller, bald dunkler. Kopf und Ruͤcken find braun: grau mit gruͤnen Atomen; Halskragen und Schulterdecken eben ſo, aber gruͤn eingefaßt, mit feinem, ſchwarzem Bande. Die Fuͤhler braͤunlich, weiß beſchuppt, bey'm Manne fein gezaͤhnt. Der Hinterleib iſt aſchgrau, mit ſchwaͤrzlichen Buͤſcheln in der Mitte und helleren Ein— ſchnitten. Die Fuͤße find braungrau, am unterſten Ge: lenke gelb geringelt. Die Vorderfluͤgel haben zwey ganze, lilafarbige und fein ſchwarz eingefaßte Querlinien, davon die erſte in kleinen Halbmonden faſt gerade geht, die zweyte aber ſehr ſchief liegt, weit von der Nierenmakel ſich abwendet und dann ſtark einwaͤrts gegen die erſte laͤuft. Das Feld vor der erſten ganzen Linie iſt ſtark mit Gruͤn ge⸗ miſcht. Im zweyten Felde ſind die Makeln. Die runde bleibt klein, iſt ſchwarz und weiß geringelt, inwendig braun und grün ausgefuͤllt. Die Nierenmakel iſt außen weißlich, inwendig dunkelgruͤn. Von der Zapfenmakel iſt nur ein dunkler Umriß ſichtbar. Von der runden Makel abwaͤrts, gegen die zweyte Querlinie, geht ein gleichbreiter, laͤnglicher, gezaͤhnter Streif, der weiß iſt und braͤunlichrothe Beymiſchung hat. Die gewäfferte E 2 68 Binde iſt gruͤn und lilafarbig. Sie endigt mit der weißen Zackenkinie. Dann tritt die dunkle Grundfarbe wieder bis zu den braunen, mit lilafarbigen Strichen verſehenen Franzen ein, welche letzteren zwey Mahl ſchwaͤrzlich eingefaßt ſind. Die Hinterfluͤgel ſind aſchgrau, gegen außen dunkler, mit gelblichweißen, hin und wieder grau beſtaͤubten Franzen. Auf der Unterſeite find die Vorderfluͤgel aſchgrau, mit zwey mehr oder minder deutlichen Bogenſtreifen und dunklerer, bindenartiger Beſtaͤubung dazwiſchen. Dieſe Binde wird auf den helleren Hinterfluͤgeln noch deutlicher. In der Mitte ſteht hier ein ſtarker, dunkelbrauner Punkt. Das Weib iſt gewoͤhnlich bedeutend groͤßer, als der Mann. Die Raupe findet man am Sauerampfer (Rumex acetosa), Schafampfer (Rumex Acetosella), am Flöhe kraute (Polygonum Persicaria), Waſſerpfeffer (Poly- gonum Hydropiper), am Gaͤnſefuß (Chenopodium) und Meldenarten (Atriplex). Sie ſcheint nach Borkh. u. A. in den Rheingegenden und in Franken beynahe gemein zu ſeyn; um Wien kommt ſie viel ſeltener vor. Man findet ſie vom July bis in den September. In der Jugend iſt ſie gruͤn mit drey Reihen weißer Augen— punkte, in der dritten Haͤutung wird ſie braun und be— haͤlt die vorige Zeichnung, in der vierten erreicht ſie endlich die letzte Geſtalt. Sie iſt dann zwey Zoll groß, walzenfoͤrmig. Der Kopf hat die hellroͤthlichbraune Farbe des Körpers und einigen Glanz. Langs den Füßen lauft ein ochergelber Streif. Ueber dieſem befinden ſich zwey blaßgraue, gleiche Linien, auf der Mitte des Ruͤckens aber ein einfacher, ſchwarzgrauer Streif. Dieſer letzte ſowohl, als die beyden vorhergehenden, ſind mit weißen, zart ſchwarz eingefaßten Punkten geziert, fo, daß auf jedem Ringe in jedem Streife drey Punkte in einer Reihe ſtehen. Ueber dem After, auf jeder Seite des 69 Ruͤckens, iſt ein ſchwarz begraͤnzter, gelber Fleck. Er ſchen den Streifen zeigt ſich der Grund mit zarten, ſchwarzen Puͤnktchen beſprengt. Sie hat einen langſamen Wuchs und traͤge Bewe— gung. Wenn ſie Gefahr merkt, rollt ſie ſich zuſammen und verſucht durch Fallen zu entkommen. Ihre Ver⸗ wandlung vollzieht ſie im Herbſte in der Erde, ohne weiteres Geſpinnſt und wird zu einer glaͤnzend rothbraunen, dicken Puppe, mit Endſpitze. Das Vordertheil und die Fluͤgeldecken find mit vielen kleinen, eingedrüdten Punk⸗ ten verſehen. Der Schmetterling entwickelt ſich im May oder Juny des folgenden Jahres. FAM. B. 2. PRAECOX. Tr. alis antieis virescentibus, maculis ordinariis albidis, fascia ad marginem externum abbreviata rufa, Linné, S. N. I. 2. 854. 174. N. Praecox. Esper, Schm. IV. Th. Tab. CLXVIII. Noct. 89. fig. 4 — 7. S. 608. N. Prae cox. Fabr. Ent. Syst. III. 2. 97. 289. —— Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 430. n. 172. N. Praecox. Eur. Schm. IV. Th. S. 433. n. 175. N. Praeceps. Wien. Verz. S. 82. Fam. O. n. 12. Blaßgruͤne, braungeränderte Eule, N. Praeceps. Illiger, N. Ausg. dess. I. B. S. 274. n. 12. N. Magaz. II. B. S. 107. u. 12. Hübner, Noct. Tab. 15. fig. 70. (foem.) N. Praeceps. 70 Pap. d’Europe, T. VII. Pl. CCLXXXIII. fig. 466. pag. 84. La Precoce, | De Villers, Ent. Linn. T. II. pag. 238. n. 236. La Preceoce. N. Praecox, Vieweg, Tab. Verz. 2. H. S. 64. n. 97. —— Berl. Magaz. III. B. 5. St. S. 286. n. 30. Götze, entom. Beytr. III. Th. 3. B. S. 169. n. 174. Ph. Prae cox. entom. Beytr. III. Th. 3. B. S. 170. n. 174. Ph. Praeceps. Roͤſel, Inſ. I. Th. Tab. LI. S. 275. Panzer, Faun. Germ. VIII. 20. N. Prae cox. Brahm, Inſ. Kal. I. 1. 255. 150. Schwarz, Raup. Kal. S. 119. n. 114. — Laspeyres, Krit. Revis. S. 74. N. Praeceps. Schrank, Faun. boic, II. B. 1. Abth. S. 349. n. 1562. Daß Praecox und Praeceps Abaͤnderungen einer und derſelben Art find, hat III iger g. ang. O. gruͤndlich auseinander geſetzt und gezeigt, wie die Vers wirrung durch Linné's Beſchreibung, nicht nach der Natur, ſondern nach einer allzugrau illuminirten Roͤſel'⸗ ſchen Kupfertafel entſtanden ſey. So iſt es auch wirk⸗ lich. Indem ich Gelegenheit hatte, mehrere Exemplare des Roͤſel'ſchen Werks zu vergleichen, fand ich dort unſere Praecox bald heller, bald dunkler gruͤnlich gehalten. In meinem eigenen iſt fie eben ſo grun, als ein ſchoͤnes, dunkles, von mir gefangenes Weib. Da Linné Roͤſel citirt, duͤrfte alle Bedenklichkeit ge⸗ hoben ſeyn. Zwar hat Herr Huͤbner neben ſeiner Praeceps eine andere Prae co liefern wollen, des ren ich ſchon in der erſten Abtheilung d. Bandes S. 178. als Iufecta Ochshr. gedachte. Aber 71 Infecta-Praecox iſt eine Aus laͤnderin und hat allzuviel Auszeichnendes, um fie zur Lin né' ſchen, auf Roͤſel angewieſenen, ſtempeln zu konnen. Der Lin- ne’fche Nahme muß alſo gegenwaͤrtiger Art bleiben. Praecox iſt unbezweifelt einer der ſchoͤnſten euros paͤiſchen Nachtſchmetterlinge, deſſen ganze Pracht man nur durch erzogene, vor dem Einwirken der Witterung bewahrte Exemplare kennen lernt. So viel ich deren geſehen habe, iſt mir doch nie ein Stuͤck vorgekommen, das wirklich aſchgraue Vorderfluͤgel gehabt haͤtte, auch keinem meiner hieſigen oder auswaͤrtigen Freunde. Alle hieſigen Exemplare haben die Größe und oberflaͤch⸗ lich auch die Geſtalt einer anſehnlichen Agr. Ex ela- mationis. Kopf, Halskragen und Schulterdecken find weißgrau, zuweilen ganz weiß. Die behyden letzteren fuͤhren eine ſchmale, dunkle Einfaſſung. Der Ruͤcken iſt mehr aſchgrau, der Kamm vorn zweytheilig, hinten trichterfoͤnmig. Der Hinterleib braungrau, die Füße heller, ſchwarz gefleckt, weiß und grau geringelt. Beyde Geſchlechter haben faſt gleich feine, hellbraune, nach hinten weiß beſchuppte Fuͤhler. Die Vorderfluͤgel ſind ſchmal, lang geſtreckt, kolbig, nur der aͤußerſte Winkel fuͤhrt eine ſtumpfe Spitze. Die Grundfarbe iſt aus einzelnen, gruͤnen und grauen Ato— men gemiſcht. Der Außenrand hat vier groͤßere und drey kleinere, weiße, ſchwarz geſaͤumte Flecke, wovon die erſteren als Aufaͤnge der deutlich vorhandenen, eben fo gefärbten und gejaumten Querlinien dienen. Die halbe Querlinie endigt in der Mitte, hinter ihr und vor der erſten ganzen Linie, ſteht ein runder, weißlicher Fleck nahe daran, zuweilen verloſchen, ein zweyter, mit dunklem Kerne. Die runde und Nierenmakel find ſchwarz eingefaßt, dann weiß, in der Mitte gruͤn und roͤthlich ausgefüllt. Eben fo die kleine, lanzettfoͤrmige Zapfen— makel. Die zweyte ganze Querlinie beſteht aus Halb— 72 monden. Die innere Seite der gewaͤſſerten Binde hat die Grundfarbe, die aͤußere iſt braunroth und entſpringt aus einem weißlichen Flecke an der Fluͤgelſpitze. Die Zackeulinie iſt grün, hinter ihr eine Reihe kleiner, ſchwar⸗ zer Laͤngeſtriche bis zur ſchwarzen Einfaſſung der Fran⸗ zen, welche letztere gruͤnlich und grau gemengt ſind. Die Hinterfluͤgel bleiben hell gelbbraun, bey dunkeln Stuͤcken, vorzuͤglich der Weiber, mit dunkelbraunem Rande. Man ſieht einen ſchwarzen Mittelfleck. Die Franzen ſind weiß. Auf der Unterſeite ſind die Vorderfluͤgel aſchgrau, gegen die Franzen weiß angeflogen, am Außenrande mit drey weißen Punkten und einem Bogenſtreife. Auf den Hinterfluͤgeln ſetzen ſich der Bogenſtreif und weiße Ans flug bis zur Haͤlfte fort. Der Mittelfleck iſt hier deut⸗ licher. Die Franzen ſind wie oben. Der Mann iſt gewoͤhnlich bedeutend kleiner, als das Weib. Ich habe den noch ziemlich ſeltenen Schmet— terling mehrmals um Wien, und zwar in der zweyten Haͤlfte des July, aber auch einmal in den erſten Tagen des September gefunden. Er ſitzt bey Tagesanbruch wie betaͤubt auf den Blu: men der Moosdiſtel (Sonchus oleraceus). Der Son⸗ nenſchein erweckt ihn wieder und er ſchwaͤrmt dann hefs tig, aber wie geblendet, von einer Stelle zur andern. Die Raupe hat Roͤſel zuerſt genau abgebildet und beſchrieben. Sie kommt im Herbſte aus dem Ey, übers wintert nach der letzten Haͤutung, und man findet fie im May erwachſen, wo ſie noch Nahrung zu ſich nimmt. Ihr Winterlager haͤlt ſie unter Steinen und verſchiede⸗ nen, den Winter ausdauernden Gewaͤchſen. Die er⸗ waͤhnte Moosdiſtel iſt ihre liebſte Nahrung, aber auch andere niedere Pflanzen, darunter Sinnkraut (Viola tricolor), verzehrt ſie gern. In ganzer Groͤße hat ſie über anderthalb Zoll. Sie iſt ziemlich walzenformig. 73 —— Der Kopf hellglanzend braun, um das Gebiß weißgrau, mit zwey kurzen, aufwaͤrts gehenden Strichen. Der erſte Ring des Koͤrpers iſt weißlich, oben ſind zwey ſchwarze Striche und auf jeder Seite drey ſchwarze Punkte. Die Grundfarbe des uͤbrigen Koͤrpers iſt artig > mit Orangengelb, Hellgrau und Grün gemiſcht, welche Farben alle in einander verfloſſen ſind. Mitten uͤber den Ruͤcken laͤuft ein hellgrauer Streif, welcher bald dicker, bald ſchmaͤler wird und eine dunklere Einfaſſung hat. Der untere, hellgraue Seitenſtreif iſt etwas brei— ter und in ihm ſtehen die Luftloͤcher. Seine Einfaſſung iſt gruͤnlichgrau. Von gleicher Farbe ſind das letzte Glied, die Nachſchieberfuͤße und Bruſtfuͤße; die Bauch— fuͤße aber ſind braungelb. Sie iſt ſehr träge und liegt meiſtens zuſammenge— rollt. Ihre Verwandlung zu einer glaͤnzend rothbraunen Puppe erfolgt in der Erde, in einer Hoͤhle, ohne wei— teres Geſpinuſt. Praecox kommt in Sachſen, Franken und am Rhein etwas oͤfter, als in unſeren Gegenden vor. F. AIM. C. 5. PORPHYREA. Tr. alis anticis purpureis, strigis punctisque albis qui- busdam nigro marginatis. Hübner, Noct. Tab. 19. fig. 95. (foem.) Tab. 100. fig. 475. (mas.) Text, ©. 187. n. 57. N. Por- phyrea. Larv. Lep. IV. Noct. II. Genuin. F. f. fig. 1. al b. Wien. Verz. S. 85. Fam. O. n. 17. Purpurbraune, dunkelſprenkige Eule, N. Porphyrea, Illiger, N. Ausg. dess. I. B. S. 278. n. 17. — 74 Fabr. Ent. Syst. III. 2. 91. 270. N. Picta. Esper, Schm. IV. Th. Tab. CLII. Noct. 75. lis. 1. S. 500. N. Concinna. — Schm. IV. Th. Tab. CLII. Noct. 75. fig. 2 S. 501. N. Lepida. Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 206. n. 95. N. Birivia. Pap. d' Europe, T. VI. Pl. CCXXXV. fig. 340: pag. 102. L’Ondulce. De Villers, Ent. Linn. T. II. pag. 276. n. 381. N. Varia. Cramer Pap. exot. T. IV. Pl. CCCXCVI. fig. G. pag. 225. N. Artemisiae. Ich darf mich wegen der Verwechſelungen, welche fruͤher zwiſchen den hoͤchſt unaͤhnlichen Arten, Birivia W. V. Porphyrea Es pr. (unſerer H. Satura), und Porphyrea W. V. beſtanden, nur auf das beziehen, was ich in der erſten Abtheilung d. Ban: des bey Birivia S. 192. und Satura S. 333. erwähnte, und kann ſogleich zur Beſchreibung der jetzi⸗ gen, wahren Porphyr ea übergehen, Der Schmetterling iſt klein, kaum wie eine mittlere Agr. Tritioi. Kopf und Ruͤcken find rothbraun, porphyrfarbig, Halskragen und Schulterdecken eben ſo; weiß eingefaßt. Der Hinterleib iſt roͤthlich aſchgrau. Die Fuͤße ſind braun, weiß geringelt. Die Fuͤhler braun, bey'm Manne fein gezaͤhnt. Die Vorderfluͤgel haben die rothbraune Grundfarbe des Ruͤckens, die ſtellenweiſe heller oder dunkler wird, und fuͤhren einen vorzuͤglichen Glanz. Die Querlinien ſind weiß. Von der halben iſt nur oberwaͤrts ein An⸗ fang zu ſehen. Die erſte und zweyte ganze ſtehen ver— haͤltnißmäßig weit von einander ab, find jedoch am uns 75 tern Ende durch eine weiße Laͤngslinie ganz oder groͤß— tentheils verbunden. Die runde und Nierenmakel ſind klein, weiß eingefaßt. Die Zapfenmakel iſt hohl und dunkel. Die zweyte Querlinie ſchwingt ſich hinter der Nierenmakel ſo weit nach außen, daß ſie faſt die Zacken— linie berührt, welche ihrerſeits die gewaͤſſerte, mit ſtaͤr⸗ keren und ſchwaͤcheren, weißen Strichen durchſchnittene Binde, gegen die Franzen hin begraͤnzt. Die Franzen haben eine zarte, weiße Punktreihe zur Einfaſſung und ſind braun und roͤthlich geſcheckt. Die Hinterfluͤgel bleiben aſchfarbig und haben gelbs lichweiße Franzen. Auf der Unterſeite find die Vorderfluͤgel roͤthlichgrau, mit einem blaßrothen Saume und einer oder zwey Bo— genlinien, welche ſich auch auf den weißlichen, vothbes ſtaͤubten Hinterflügeln i Die Franzen bleiben wie oben. Die Raupe lebt im August auf der krautartigen Haide (Erica herbacea). Sie iſt in ganzer Groͤße einen guten Zoll lang; ihr Kopf braun, in der Mitte mit einem weißlichen Striche. Dahinter an dem erſten Gelenke ſteht ein pomeranzenfarbiges, kleines, ſchwarz geſaͤumtes Schildchen. Der Leib iſt hochgelb, mit einem auf jedem Gelenke abgebrochenen, weißen Ruͤckenſtreife. Daneben, auf jeder Seite, geht ein abgebrochener, gel— ber und uͤber den Fuͤßen ein ganzer, roͤthlicher Laͤngeſtreif. Sie ſpinnt zur Verwandlung einen Erdballen zu— ſammen, uͤberwintert als Puppe und gibt den Schmet— terling im naͤchſten Fruͤhjahre, der in manchen Gegen— den von Dentſchland, in Niederſachſen, am Rheine u. ſ. w. ziemlich ſelten iſt, um Wien aber, meines Wif: ſens, nicht gefunden wird. 76 4. PINIPERDA Tr. alis anticis ferrugineo flavoque variis, maculis ordinariis eonfluentibus. Esper, Schm. IV. Th. Tab. CXXV. Noct. 46. fig. 1 — 6. S. 345. N. Piniperda. Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 445, n. 178. Forl⸗ Eule, N. Piniper da. Hübner, Noct. Tab. 19. fig. 91. (mas.) Durch Verwechslung ſteht unter fig. 91. Ochroleuca und unter dig. 92. ſtatt des letzteren Nahmens, Flam- mea. (bid. Tab. 101. fig. 476. (foem.) N. Flammeèea Text, S. 186. n. 30. — Larv. Lep. IV. Noct, II. Genuin. F. e. f. fig. 2. a. b. Wien. Verz. S. 87. Fam. T. n. 3. Blaßgoldfarbige, rothgewaͤſſerte Eule, N. Flammea. Illiger, N. Ausg. dess. I. B. S. 511. n. 3. Fabr. Ent. Syst. III. 2. 85. 248. N. Flamme a. Ent. Syst. III. 1. 455. 151. Bomb. Spreta. Pap. d' Europe, T. VII. Pl. CCXCL fig. 489. pag. 115. La Pityphage. De Villers, Ent. Linn. T. II. pag. 278. n. 560. Ph. du Pin. N. Pini. 5 Fueßly, Neu. Magaz. III. B. 2. St. S. 144. n. 10. P h. Pinastri. Vieweg, Tab. Verz. 2. H. S. go. n. 248. N. Spreta. Lang, Verz. 2. Ausg. S. 239. n. 1017 und 1018. N. Piniperda. Na turforſcher, XXI. = S. 2% Tab. l. H und XXII. St. S. 87. n. IV. Götze, entom. Beytr. III. Th. 3. B. S. 220. n. 199. N. Flammea. 77 Brahm, Inſ. Kal. II. 1. 125. 60. N, Spreta. Cramer, Pap. exot. T. IV. Pl. CCCIVC. fig. I. Pag. 223. N. Beltes (von Surinam.) Panzer, Beſchreibung der Kieferraupe, Tab. I. fig. ö 1 — 12. N. Piniper da. Sepp, Neederl. Ins. Nacht- Vlind. II. Gez. 1. Bende. Tab. XXXIV. fig. 1 — 5. Schrank, Faun. boic. II. B. 1. Abth. S. 351. n. 1567. N. Piniperda. Die Verheerungen, welche durch die Raupen des gegenwaͤrtigen Schmetterlings in Foͤhrenwaldungen von Zeit zu Zeit Statt fanden, haben die Aufmerkſamkeit unſerer Vorfahren mehrmals erregt und ihnen zu weit— laͤufigen Verhandlungen Anlaß gegeben, die ſich im Auszuge in Esper's Werke und im Naturfor⸗ ſcher a. ang. O. verzeichnet befinden. Gleichwohl hat dieſe, einzelnen Gegenden wichtig gewordene Sache, nie— mals ein allgemeines Intereſſe gefunden. Man hatte ſich funfzig Jahre nach Aufnahme der erſten Akten noch nicht uͤber Nahmen und Beſchreibung verſtaͤndigt. Da— her geſchah es, daß Linné gar nicht dieſes Geſchoͤpfes in ſeinem Syſteme gedenkt, daß das Wiener Ver— zeichniß es N. Flammea nannte, ohne feine verderb— liche Eigenſchaft zu erwaͤhnen, daß Fabr. neuerdings den Nahmen Spreta 1 „ nachdem er die vorige Flamm ea ſchon aus dem Wien. Verz. beſchrieben hatte, und daß erſt Esper und Borkhauſen ſich mit ihren umſtaͤndlicheren Nachrichten und durch die be— zeichnende Benennung Piniperda überall deutlich ge— macht haben. Zwar hat Herr Huͤbner den Nahmen Flammea wieder verſuchen wollen; da aber dieſer gewiſſermaßen ſchon verſchollen iſt und man andere Schmetterlinge, wieder ohne Erfolg, auch Flam mea 78 benannt hat, (m. ſ. die erſte Abtheilung d. B. S. 585. bey Phl. Empyrea — auch IIliger citirte I. B. S. 3512. Flammea Fabr. zur Ochro- leuca u. ſ. w.) fo iſt es wohl gethan, ein für alle Mahl bey Piniperda zu bleiben. Alle Nachrichten uͤber die Verwuͤſtungen ſorgfaͤltig verglichen, zeigt es ſich, daß ſie mit den lebhafteſten Farben geſchildert wurden und ſehr ſelten, nur bey dem Zuſammentreffen vieler Umſtaͤnde, als: trockener Witte⸗ rung und theilweiſem Ausbleiben der Schlupfwespen und Kraͤhen erfolgen, dann aber auch, daß bis jetzt Men— ſchenhaͤnde weit weniger als die Natur ſelbſt zu ihrer Vertilgung thaten. Das Ausgraben der Puppen vor der Auskriechezeit, nach einem Jahre, da die Raupen zuerſt haͤufig bemerkt wurden, das Anzuͤnden mehrerer Feuer zur Nachtzeit, waͤhrend des Fluges der Schmet— terlinge und das Abklopfen der Raupen, wenn fie einige Groͤße erlangt haben, moͤchten die wirkſamſten Mittel ſeyn; alle uͤbrige geben bey vieler Muͤhe wenige Hoff— nung. In Oeſterreich, nahmentlich um Wien, wo die gemeine Foͤhre ſeltener und einzelner ſteht, iſt ein be— deutender Schade dieſer Art noch nicht vorgekommen; gute Exemplare des Schmetterlings werden vielmehr von Liebhabern oͤfter geſucht, als gefunden. Ich gehe zu deſſen Beſchreibung uͤber. In der Größe gleicht Piniperda der Agr. Tri- tici. Kopf und Ruͤcken find insgemein gelbroͤthlich, mit weißen Haaren gemiſcht, der Halskragen weiß ein— gefaßt. Die Fuͤhler des Mannes ſind gezaͤhnt, bey'm Weibe fadenfoͤrmig; bey beyden Geſchlechtern roſtfarbig und weiß beſchuppt. Der Hinterleib iſt braungrau, oft auch roͤthlich. Die Fuͤße rothbraun und gelb gefleckt. Die Vorderfluͤgel bleiben in der Grundfarbe mit dem Ruͤcken gleich. Eine ſchoͤne Varietaͤt iſt die, da Leib und Vorderfluͤgel eine gruͤnlichgraue Miſchung annehmen 79 und die weiße Zeichnung deutlicher wird. Verſchiedene Sammler haben ſie irrrig als eigene Art beſtimmt. Die gewoͤhnlichen Vorderfluͤgel ſind alſo gelbroͤthlich. Die zwey ganzen Querlinien zeigen ſich weiß und roth; ſie laufen unten nahe zuſammen und ſind durch einen wei— ßen Laͤngsſtrich am Ende der Flügel verbunden. Die erſte runde Makel iſt weiß, mit grünlichem Kerne. Die Nierenmakel ebenfalls, aber mehr mit Gruͤn bedeckt. Beyde Makeln haͤngen durch eine weiße Ader zuſammen. Die zweyte Linie beſteht aus Halbmonden, die in der hohlen, gegen die Franzen gekehrten Seite weiß aufge— blickt ſind. Die gewaͤſſerte Binde iſt mit weißen Adern der Laͤnge nach durchſchnitten. Die Franzen ſind weiß und roͤthlich geſtreift. Die Hinterfluͤgel ſind ſchwarzbraun mit roͤthlichem Glanze. Die Franzen weißlich, mit beygemiſchtem braunem Staube. | | Auf der Unterſeite find die Vorderfluͤgel ochergelb, nach innen ſchwaͤrzlich beſtaͤubt. Dann folgt hinter ei— nem Bogenſtreife eine roͤthliche Randbinde. Die Frans zen ſind roͤthlich und weißlich. Die Hinterfluͤgel ſind weißlicher, Bogenſtreif und Randbinde ſetzen ſich darauf fort, ein ſtarker Mittelfleck iſt vorhanden. Die Franzen ſind weiß. Varietäten richten ſich in ſchwaͤrzerer oder blaͤſſerer Faͤrbung nach der Oberſeite. | Die Raupe lebt, wie ſchon gefagt, gefellig an der Foͤhre (Pinus sylvestris). In Franken und Schwaben ſcheint ſie am oͤfterſten vorzukommen. Sie naͤhrt ſich vorzugsweiſe von den alten Nadeln der Baͤume, haͤlt fi) auch weniger auf jungen Baͤumen, als auf bejahrten auf. Sie erſcheint vom Juny bis in den Auguſt, iſt nackt; der Kopf glatt, glaͤnzend, hornartig, beynahe herzfoͤrmig und rothgelb, oder vielmehr gelb, mit einem feinen, rothen Netze uͤberzogen. Der Koͤrper iſt am Halſe am ſchmalſten, ſonſt von beynahe gleicher Dicke. Ihre Farbe 80 ift grün, wie die Foͤhrennadeln, über den Ruͤcken Läuft ein weißer Streif, zwey laufen in jeder Seite und ein rother oder orangefarbiger nahe über den Füßen unter dem hellen, unterſten, weißen Streife. Da die gruͤnen Zwiſchenraͤume mit den weißen Streifen beynahe gleiche Breite haben, ſo kann man uͤberhaupt eilf Streife zaͤh⸗ len, naͤmlich: vier gruͤne, fuͤnf weiße und zwey orange⸗ farbige. Die gruͤnen Streife find ſchwarz eingefaßt. Die Einſchnitte aller Gelenke zeigen ſich dunkler. Der Bauch iſt gruͤn, die Fuͤße ſind braͤunlich. Die Raupe haͤngt ſich gewöhnlich ausgeſtreckt an die Nadeln und iſt deßwegen bey hoͤheren Baͤumen nicht leicht zu erkennen. Faſt keine andere hat ſo viele Feinde. Fliegen, Schlupfwespen, Vögel u. ſ. w. verfolgen fie, daß von hundert oft kaum eine davon kommt. Auch der Wech— ſel der Witterung, eintretende Kalte. und Näſſe toͤdtet ſie leicht. Es ſind alſo ihrer dauernden Vermehrung mächtige Graͤnzen geſetzt. Die Puppe wohnt in der Erde, iſt rothbraun oder ſchwarzbraun, überwintert und gibt im May oder Juny den Schmetterling. 48 Genus LX. APAMEA. Die Schmetterlinge, welche durch Einzelnheiten von einander entfernt ſcheinen, verbinden ſich zuerſt durch die gefaͤllige Ausbildung ihres Körpers, vorzüglich des männlichen, deſſen Rüden mit einem Kamme verſehen, der ſchlanke Hinterleib aber mit Haarbuͤſcheln und einem Afterbuſche geziert iſt. Die Grundfarbe der abhängenden Vorderfluͤgel iſt mehr oder minder erdfarbig, mit Bey⸗ miſchung lichter Stellen. Die gewaͤſſerte Binde iſt breit und hell. Die Raupen leben ſaͤmmtlich, ſo weit fie bekannt find, an den Wurzeln von Grasarten oder niederen Pflanzen, ſind gegen die Enden verduͤnnt, mit Warzen oder erha— benen Punkten, ohne lebhafte Farben; ruhen bey Tage verborgen. Ihre Verpuppung erfolgt in der Erde. Fam. A. Schmetterlinge mit einer ſehr hellen, weißen oder gelben Nierenmakel. Fam. B. Kleine Schmetterlinge (N. pusillae, Fam. V. W. Verz.) mit Metallſchimmer der Vor⸗ derfluͤgel. | Fam. C. Größere, duͤſtere Schmetterlinge, mit laͤnger geſtreckten, abgerundeten Vorderfluͤgeln. 1 Fam. D. Kupferroͤthliche Schmetterlinge, mit Für: zeren, gegen den Außenrand zugeſpitzten Vorderfluͤgeln. Apamea, Nahme mehrerer vormaliger Städte in Vorder- und Mittelaſien. V. 2. Q 82 FAM. A. I. NICTITANS. Ap. alis anticis ex flavo ferrugineis, strigis obscurio- ribus, stigmate reniformi niveo, orbiculari luteo. Linne,'S. N: I. 2. 847. 141. NI Nein Faun. Suec. Ed. 2. n. 1215. N. Olea. Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 465. n. 184. Ka⸗ ſtanienbraune, gelb und weiß makelige Eule, N. Nictitans. Esper, Schm. IV. Th. Tab. CXXVI. Noct. 47. fig. 5. S. 375. - (Schlechte Abbildung.) Hübner, Noct. Tab. 46. fig. 221. (mas.) N. Chrysographa. Wien. Verz. S. 315. (Nachtrag,) Fam. O. n. 20 — 21. Oranienbraune, goldgelbgezeichnete e N. Chrysographa. 5 . N. Ausg. dess. I. B. S. 28 n. Fabr. Ent. Syst. Suppl. 445. 218. — 219. N. Cinerago. Pap. d' Europe, T. VI. Pl. CCLVII. fig. 9 a.b- idem, c. d. Var. L’Eclatante. De Villers, Ent. 5 T. II. pag. 221. n. 205. La Clignotante, N. Nictitans. „ Illiger a. ang. O. S. 279. citirt Linné's Borkh. und Esper's Nictitans, Noct. 47. fig. 5., dann Linné's Oculea zur Wiener Xanthographa. Alle hieſigen Kenner ſind daruͤber einig, daß er in dieſen Citaten eben ſo ſehr, als in jenen bey der vori— gen Art, Tr. Pini per da, geirrt habe. BB Götze, entom. Beytr. III. Th. 5. B. S. 141. n. 141. Ph. Nicetitans. (Nach Linné.) Entom. Beytr. III. Th. 3. B. S. 225. n. 238. Ph. Chrysographa. (Nach Wien. Verz.) Ungefaͤhre Größe der Phl. Lucipara. Kopf und Ruͤcken ſind roͤthlich kaſtanienbraun, der Halskragen auf der unteren Haͤlfte gelblich, oben braun geſaͤumt. Die Fuͤhler ſind roſtfarbig, weiß beſchuppt; bey'm Manne fein gezaͤhnt. Der Hinterleib iſt braungrau, der After— buͤſchel roͤthlich. Der Ruͤcken hat einen ſchwachen, dop⸗ pelten Kamm. Die Fuͤße find braungrau, unten gelb gefleckt. Die Vorderfluͤgel haben zur Grundfarbe Kaſtanien— braun, ſtellenweiſe mit ſchoͤnem Goldgelb erhoͤht. Die Querlinien ſind braun. Naͤchſt der erſten ſtehen rechts und links gelbe Flecke. Die runde Makel iſt weiß im Grunde, in der Mitte mit Goldgelb bedeckt. Die Nie— renmakel iſt gewoͤhnlich weiß, man findet aber auch Varietaͤten, wo die ganze Flaͤche der Fluͤgel braͤunlich goldfarben glaͤnzt und die Nierenmakel ganz gelb, wie die runde iſt, woraus man eine zweyte neue Art zu bilden geneigt war. Die Zapfenmakel erſcheint als eine kleine, goldbraune Spitze. Unter der Nierenmakel gehen ein dunkelbrauner Schattenſtreif und hinter ihr die zweyte ganze Querlinie herab. Das Mittelfeld zwiſchen den Linien iſt das lebhafteſte. Die gewaͤſſerte Binde iſt matter, glaͤnzend, einfach. Sie beginnt am Außenrande an einem dreyeckigen, braunen Flecke. Die Franzen ſind einfach dunkelbraun, doppelt eingefaßt. Die Hinterfluͤgel zeigen ſich heller oder dunkler gelb— braun, ohne Makeln, mit roſtfarbigen, gelb eingefaß— ten Franzen. Auf der Unterſeite ſind alle Fluͤgel gelblich, die vor— F 2 54 deren nach oben und am Rande mit Roth angeflogen. Sie haben einen rothen Bogenſtreif und überhaupt ſtar⸗ ken Glanz. Der Schmetterling wird um Wien im July und Anfang's Auguſt aus duͤrrem Laube geklopft, zuweilen auch im Sonnenſchein ſchwaͤrmend auf Blumen gefangen. Er iſt in mehreren Gegenden von Deutſchland, auch in anderen Laͤndern einheimiſch. Ueber ſeine Naturgeſchichte kann ich nichts feſt Beſtimmtes, aber doch Folgendes mit vieler Wahrſcheinlichkeit ſagen: Borkhauſen We: ſchreibt naͤmlich, aus Roͤſel und Kleemann, im IV. Th. ſeiner Eur. Schm. S. 746. n. 358. eine N. Splendens, welche nicht mit unſerer Mam. Sple n- dens zu verwechſeln iſt, und bey welcher er eine Phal. Brunnea aus d. Berl. Mag. III. B. 4. St. S. 396. n. 69. und Naturforſcher IX. St. S. 131. n. 69. anfuͤhrt. (Ph. Brunnea iſt aber ebenfalls nicht unſere N. Brunnea J. Abth. d. Bds. S. 219. Ihre deutſche Benennung „Der Weißfleck“ reicht allein hin, ſich davon zu überzeugen.) Ich bin viel- mehr der Meinung, daß Splendens B. und Brun- nea Hufn. nichts anders, als gegenwärtige Nicti- tans ſeyen. Die Kleemaun’fche Abbildung Beytr. Tab. XVII. fig. A. B. wuͤrde entſcheiden, wenn ſie ſorgfaͤltiger ware. Gleichwohl paßt fie am beſten hierher; viel weniger als auf Myt. Nantho gra- pha, wohin einige ſie ziehen wollen. Iſt dieſe ſchein⸗ bar gleichguͤltige Sache wirklich wie ich ſie annehme, ſo haben wir auch vollſtaͤndige Nachricht uͤber die Raupe und Puppe. Denn Roͤſel und Kleemann erzogen ſie, Erſterer bildete in d. Inſ. Bel. III. Th. Tab. LXVIII. fig. 6. die Raupe ſorgfaͤltig ab, und be⸗ ſchrieb ſie S. 155. Nach der Analogie zu ſchließen, treffen Geſtalt und Lebensart vollkommen zu, auch die dort angegebene Flugzeit iſt dieſelbe der Nictitans. 85 Ich ſetze die Auskunft her und uͤberlaſſe der Zeit und Gelegenheit die naͤhere Pruͤfung. D Die Raupe dieſer Eule lebt an den Wurzeln des Graſes in der Erde. Sie hat eine faſt walzenfoͤrmige Geſtalt. Ihr ganzer Koͤrper iſt einfarbig ſchmutzig braun. Der Kopf iſt gelb und mit zwey braunen Linien bezeich⸗ net. Der Halsſchild iſt nur ein wenig dunkler, als der uͤbrige Koͤrper, hart und glatt polirt. Auf jedem Ringe Rest zu jeder Seite der Nüdenader ein brauner u. Ihre Bauchfuͤße find- ſehr klein.“ „Sie verwandelt ſich in der Erde in einer Höhle in eine dunkel oraniengelbe, glaͤnzende Puppe, an welcher die Augen und die Fluͤgelgelenke dieſer Phalaͤne ſich als ſchwaͤrzliche Flecken ausnehmen.“ „Es dauert ſehr lange, bis ſich der Schmetterling entwickelt. Roͤſel fand die Raupe im May und Klee: mann im Juny. Bey letzterem verwandelte ſie ſich den sten Juny und den 21ſten July des folgenden Jahres erſchien erſt die Phalaͤne, nachdem ſie alſo uͤber dreyzehn Monate als Puppe zugebracht hatte.“ Auf Nietitans folgen im ſyſt. Eutwurfe S. 75. drey Arten, welche von hier, oder überhaupt ganz wegfallen. Zuerſt Fibrosa H br. mit der ihr zugehörigen Leucostigma Hbr., welche nach Ent- deckung ihrer vollſtaͤndigen Naturgeſchichte in das G. Gortyna verſetzt wurde, wo man das Nähere findet. Ueber die dann folgende Unanimis H br. habe ich ſchon in der I. Abthg. d. Bds. S. 545. u. f. geſpro⸗ chen, und fie für eine Varietaͤt der dort beſchriebenen Gemina erklärt. Zu eben derſelben gehört, wie ich erſt ſpaͤter wahrnehmen konnte, auch Argillacea Hbr. Noct, Tab. 128. fig. 590. (foem.) Die Ab: bildung darf man freylich nicht darüber befragen. Sie iſt im hoͤchſten Grade mißlungen, mit Gruͤngelb ver— * „ ſchoͤnert und in jedem einzelnen Theile verfehlt. Ich wuͤrde nach ihr ewig im Dunkeln geblieben ſeyn, wenn mir nicht zufaͤllig folgende Notiz von Ochſenheimer's Hand vorgekommen wäre: „Ar gillacea iſt von Herrn Hübner nach meiner Sammlung abgebildet, aber un⸗ kenntlich, zu bunt und verzeichnet.“ Um ganz klar zu ſehen, erſuchte ich die Loͤbl. Direction des Fon. Muſeums in Peſth um Mittheilung dieſer und eini⸗ ger. anderen Originale aus der Sammlung meines Freun⸗ des, und erhielt ſie alle mit der guͤtigſten Bereitwillig⸗ keit. Ich erkannte nun bald mit allen meinen Freunden, daß Ochſenheimer nichts anders, als die Varietaͤt von Gemina (welche der Remissa am naͤchſten kommt und von ihm Submissa geheißen wurde,) vor fi) gehabt habe. Seine zwey Ar gillacea waren nicht nur mit einer von ihm ſelbſt beſtimmten Sub- missa meiner Sammlung, ſondern auch mit zwey an⸗ deren, ebenfalls von ihm als Argillacea bezeichne⸗ ten zwey Exemplaren der Remiss a gleich, die das k. k. Naturalienkabinett noch jetzt beſitzt. Dieſer Irrthum iſt ſehr verzeihlich, wenn man bedenkt, daß vor mehr als einem Jahrzehend, als er den ſyſt. Entwurf ſchrieb, Gemina nur ſelten in Wien vorkam und fo mannig— fache Varietaͤten davon nicht zu ahnen waren. 2. DIDYMA. Ap. alis anticis fusco ferrugineoque variis, stigmate renilormi albido, fascia externa pallidiore. Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 465. n. 185: Le⸗ berbraune, weißnarbige Eule, N. Did yma. Esper, Schm. IV. Th. Tab. CXXVI. Noct. 47. fig. 6. S. 575. N. Nictitans. 87 Esper, Schm. IV. Th. Tab. CXXVI. Noct. 47. fig. 7. S. 578. N. Didy ma. — Schm. IV. Th. Tab. CLIX. Noct. 80. fig. 7. S. 542. N. Leucostigma. Hübner, Noct. Tab. 89. fig. 420. (foem.) N. Secalina. Noct. Tab. 20. fg. 97. (mas.) Tab. 135. fig. 619. (mas. ) fig. 620. (foem.) N. Nictitans. Wien. Verz. S. 78. Fam. M. n. 17. Rockenhalm⸗ Eule, N. Secalis. Nachtrag, S. 315. N. Se- calina. Illiger, N. Ausg. dess. I. B. S. 246. n. 17 ** Fabr. Ent. Syst. III. 2. 116. 550. N. Oculea. Vieweg, Tab. Verz. 2. H. S. 81. n. 129. N. La md a, Pap. d' Europe, T. VI. Pl. CCLVI. fig. 390. pag. 170. L' Hieroglyphe. i T., VI. Pl. CCLVI. fig. 392. pag. 170. La f Clignotante. er T. VI. Fl. CCLVIL fig. 595. pag. 172. La Variable. * Hübner hat in feinem Terte S. 183. u. 18 und 19. die beyden vorgeblichen Arten Secalina und Niet i- tans verwechſelt und die erſtere als N. Didyma, die zweyte aber als N. Secalina beſchrieben, wie feine Citate der Abbildung beweiſen. Oculea Fabr. iſt von Borkh. hier und Conspi- cillaris angeführt, jedoch hier mit mehrerem Rechte. Pyr. Secalis, Fabr. Ent. Syst. III. 2. 231. 385. nach Linné, S. N. I. 2. 882. 338. gehort gewiß nicht hierher. Fabr. hat Linné nachgeſchrieben und das Wien. Verz. dabey eitirt; aber Linne hätıe die entſchiedene Geſtalt einer Noctua . zu Py- ralis geſetzt. * * 88 Dieſer jetzt allgemein bekannte, in der Gegend von Wien und wohl auch anderwaͤrts, in manchen Jahren ziemlich oft vorkommende Schmetterling, hat durch lange Zeit eben ſo viele Nahmen, als Beſchreiber gehabt, die ihn nach einzelnen Stuͤcken ſchilderten und damit ſtets undeutlich bleiben mußten; denn keines ſieht dem andern gleich. Unter mehr als dreyßig, die ich eben vereinigt habe, kann ich doch kaum ein Paar finden, das nicht deutliche Abweichungen darboͤte. Dagegen find die Es— per' ſchen o. ang. drey Arten, fo wie jene drey der Pap. d' Europe, auch die Huͤb ner'ſchen zwey, ſaͤmmtlich bey mir vorfindig und durch Uebergaͤnge wie⸗ der unter ſich verbunden. Borkhauſen ſcheint eine Ahnung davon gehabt zu haben, indem er nur ſeine Didyma verzeichnet, Esper's Nictitans als nächſt verwandt und den Umſtand erwaͤhnt, daß Di- dyma in der Grundfarbe oft abaͤndere. Am entfern— teſten von allen it Vieweg’s Lamda, aber auch von dieſer beſitze ich das Original, welches Las pey- res einſt an Ochſenheimer zum Beweiſe, daß es nur Varietaͤt ſey, ſandte. Es iſt ſchwaͤrzlich, faſt ganz ohne Nierenfleck, betraͤchtlich groß, und gehört, wie ans dere hier gefangene, ähnliche Exemplare ſicher zu uns ſerer Didyma. Was nun die Wahl des Nahmens fuͤr dieſen allzu reich damit verſehenen Schmetterling betrifft, fo verfuhr Ochſenheimer nach dem von ihm aufgeſtellten und allerdings gerechten Grundſatze, indem er den aͤlteſten, ſchicklichen, benutzte, welchen er in Did y ma Esp. und Bor kh. fand. Er verwarf jene der Thereſia— ner, Secalis oder Secalina, weil die Endſylbe des erſten einen Zuͤnsler andeutet und beyde Nah— men fi), wie ſchon in der Anmerkung“ * gezeigt wurde, faͤlſchlich auf Linné beziehen. Didyma, in ihrer mittleren Größe, gleicht der 89 Acr. Rumicis, wird aber noch anſehnlicher, zuwei— len auch viel kleiner gefunden. Kopf und Ruͤcken Aus dern vom ſchwaͤrzlichen Braun bis zum roͤthlichen Roſt— farbnen. Der Halskragen iſt nach vorn heller, auf dem Ruͤcken ſteht ein zweytheiliger, hinten trichterfoͤrmiger Schopf. Die Fuͤhler ſind braun, bey'm Manne fein gezaͤhnt. Der Hinterleib gewoͤhnlich aſchgrau, ſelten ſchwaͤrzlich oder roͤthlich, mit dunkleren Buͤſchen auf der Mitte. Der Afterbuͤſchel des Mannes richtet ſich in der Farbe nach den Vorderfluͤgeln. Die Fuße find braun, unterhalb weißlich geringelt. Die Vorderfluͤgel, welche ſich im Grundtone nach der Faͤrbung des Ruͤckens richten, geben hauptſaͤchlich vier Unterabtheilungen dieſer Art, naͤmlich eine roſtfar— bige, eine hellbraune, eine mehr graue, mit gelblichem Weiß gemengte und eine faſt ſchwarze. Es wurde ſchon geſagt, daß ſich alle durch Uebergaͤnge verbinden. Auch trifft man ſie zugleich ohne Wahl, untereinander. Es hat dieſer Schmetterling in ſeinem Farbenſpiele im ver— jungten Maßſtabe viel Aehnliches von Had. Gemina und den Varietäten derſelben, Remiss a, Submissa und Unanimis. (Man vergl. erſte Abtheil. d. Bandes, S. 345.) Einige Entomologen, die noch weiter gehen und auch die folgende Art, Op hi o- gramma, hierher ziehen wollen, haben aber beſtimmt Unrecht. Die Verſchiedenheit letzterer iſt ſtandhaft, auch wird fie ſtets allein und nie mit Didy ma zus ſammen gefunden. Alle Varietäten haben am Außen— rande der Vorderfluͤgel hellere Punkte als Anfaͤnge der mehr oder minder deutlichen Querlinien, welche drey Felder abtheilen. Im erſten und gewoͤhnlich hellſten, nächſt der Wurzel, iſt die halbe Querlinie und ſonſt eine verwiſchte und ſchwarz punktirte Marmorzeichnung ſichtbar. Im zweyten, dunklen Felde iſt die Nieren— makel, meiſtens weiß mit dunklem Kerne, zuweilen mit 90 weißen Nebenpunkten, felten beſtaͤubt, am auffallendſten; die runde iſt gewoͤhnlich ganz bedeckt, ſehr undeutlich. Die Zapfenmakel zeigt ſich nur zuweilen als ein dunkler, ausgefüllter oder doppelter, hohler Strich. Die gewaͤſ— ſerte Binde im dritten Felde iſt wieder heller, faͤngt an einem verwiſchten Flecke der aͤußeren Fluͤgelſpitze an, iſt mit Punkten geziert und endigt an der ſanft ge= ſchwungenen, meiſt gelblichen Zackenlinie. Die Franzen ſind gezaͤhnt und nach den hellen und dunkeln Farben der Fluͤgel geſcheckt. Die Hinterflügel andern ebenfalls und zeigen ſich ſchwarzgrau, aſchgrau oder roͤthlich, dunkler gegen die Franzen, welche letztere gelblich oder roſtfarbig mit zwey Linien eingefaßt ſind. Auf der Unterſeite find alle Flügel grau, mit ein⸗ zelnen Atomen von der Farbe der Oberſeite und einer ſolchen Randbinde gegen die Franzen. Auf den vorde= ren blickt die Nierenmakel durch. Die hinteren haben einen ſchwarzen, kleinen Mittelfleck. Den Schmetterling findet man im July und Au⸗ guſt, Abends, auf wohlriechenden Blumen, zuweilen auch bey Tage, im Sonnenſcheine. Am oͤfterſten erhalt man ihn aus duͤrren Eichenzweigen. Von feiner Natur⸗ geſchichte kann ich nichts Gewiſſes ſagen; er iſt in Wien mehrmals erzogen worden, aber ſeine Erzieher vermiſch— ten die Raupe mit anderen Arten. So viel iſt gewiß, daß die Raupe, welche Linné und nach ihm das Wien. Verz. Fabr. und Andere zur Secalis be⸗ ſchrieben, nicht hierher gehoͤrt. Wahrſcheinlich iſt ſie grau, zeichnungslos, mit Waͤrzchen beſetzt, von Gras— und Pflanzenwurzeln und ihren Sproͤßlingen lebend, wie Strigilis, mit welchen fie aufwuchs. 91 5. OPHIOGRAMMA. Ap. alis anticis ochraceis, fusco dimidiatis „linea in- terjecta longitudinali repanda alba. Hübner, Noct. Tab. 76. fig. 555. (foem.) N. Ophiogramma. Esper, Schm. IV. Th. Tab. CLXXXII. Noct. 103. fig. 2. II. Abſchn. S. 10. N. Ophiogramma. Pap. d' Europe, T. VIII. Pl. CCC VI. fig. 529. pag. 4. La Melee. Die nahe Verwandtſchaft und doch beſtimmte Ver— ſchiedenheit zwiſchen der gegenwaͤrtigen und vorigen Art wurde ſchon bey Di dy ma erinnert. Um ihre Kennt— niß durch Abbildung zu erlangen, dienen die oben an— gefuͤhrte Huͤbner'ſche, und noch beſſer jene in den Pap. d' Europe. Weniger entſpricht die Es per’ ſche, durch welche indeſſen dieſer Schmetterling zuerſt bekannt wurde. Seine Größe gleicht der von Didyma. Kopf und Ruͤcken ſind gelblich weiß, der Halskragen braun ein— gefaßt. Auf der Mitte des Ruͤckens ſteht ein kleiner, doppelter Kamm. Die Fuͤhler ſind hellbraun, fein ge— zaͤhnt beym Manne. Der Hinterleib iſt hellgrau, der Afterbuͤſchel weißlich. Die Fuͤße ſind hellbraun, unten weiß geringelt. 8 Die Vorderfluͤgel theilen ſich der Länge nach in zwey Haͤlften, die durch eine weiße, ſchlangenfoͤrmig gezogene Linie begraͤnzt werden. Der obere (oder aͤußere,) Theil iſt roſtbraun, der untere gelblichweiß, mit ſchwachem, braunem Anfluge. Die Querlinien ſind gelblich und verſchwinden in der hellen, unteren Abtheilung. Das Roſtbraun geht von der Wurzel aus, lauft laͤngs des Außenrandes, wird hinter der erſten Querlinie ploͤtzlich 92 breit, und bildet einen halbrunden Zahn nach unten. Zwiſchen der erſten und zweyten Querlinie ſtehen die Makeln. Die runde zeigt ſich als ein kleiner, weißer Ring mit dunklem Punkte, die Nierenmakel als ein mehr gelb gefaͤrbtes Oval. Die gewaͤſſerte Binde iſt wie bey Didyma, aber unterhalb geht fie auch in die gelb- lichweiße Grundfarbe über. Ein großer, dunkel roſtfar⸗ biger Fleck ſteht am untern Fluͤgelende. Die gezaͤhnten Franzen ſind hell und dunkel roſtbraun. Die Hinterfluͤgel gleichen der unteren Halfte der vor= deren. Sie ſind gelblichweiß, mit braunen Atomen, welche gegen den Außenrand dichter ſtehen, und einem ſchwachen Mittelflecke. Die gleichfarbigen Franzen find. doppelt geſaͤumt. Auf der Unterſeite bleiben alle Fluͤgel gelblichweiß, mit braunen Atomen, die vorderen nach innen und an den Franzen dunkler beſtaͤubt. Die hinteren haben den Halbenmondfleck deutlich, und hier weiße Franzen. 5 Man findet Ophiogram ma, jedoch ziemlich ſel⸗ ten, in Ungarn und Oeſterreich. Um Wien kommt ſie in der Mitte Juny vor. Ihre Naturgeſchichte iſt un— bekannt. Vermuthlich lebt die Raupe ebenfalls von Gras⸗ arten, da der Schmetterling auf Wieſenflaͤchen ange⸗ troffen wird. FAM. B. 4. FURUNCULA. Ap. alis anticis fuscis, fascia latissima alba. Hübner, Noct. Tab. 117. fig. 545. (mas.) Text, S. 184. n. 22. Zweyfaͤrbige Eule, N. Furuncula. Wien. Verz. S. 89. Fam. V. n. 5. Braune, weiß⸗ ſtreifige Eule, N. Furuncula. Illiger, N. Ausg. dess. I. B. S. 521. n. 3. % 93 Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 190. n. 85. Braune, weißhalbirte Eule, N. Bicoloria. De Villers, Ent. Linn. T. II. pag. 0 n. 393. La Bicolor. (N. Bicolor ia.) Götze, entom. Beytr. III. Th. 3. B. S. 222. n. 211. Ph. Furuncula. Die Schmetterlinge der nachfolgenden Arten, welche unſere Fam. B. bilden, waren in fruͤheren Zeiten mit den ihnen ganz unaͤhnlichen verbunden, die in der er— ſten Abtheilung d. Bandes S. 64. u. f. beſchrie⸗ ben wurden. Ochſenheimer hat die gegenwaͤrtigen Fuͤnf, unbezweifelt ſehr ſchicklich, hier eingetheilt. Die nähere Vergleichung ihrer Synonymen behielt er ſich aber nach einer ſchriftlichen Aeußerung vor, und wirk— lich fand ich, als ich mich deßwegen dieſer Muͤhe mit doppeltem Fleiße unterzog, bedeutende Schwierigkeiten, die denen glichen, welche mir ihre vormahligen Ange— choͤrigen (nach I. Abth. S. 75.) machten. Eben deßhalb mußte ich aber auch beſorgt ſeyn, lieber wenige ſi— chere, als viele doppelſinnige Citate anzuſetzen. Nahmentlich laſſen die Abbildungen gar Vieles zu wuͤn— ſchen uͤbrig, und es waͤre dankenswerth, wenn bald ein Kuͤnſtler mit Liebe derſelben ſich unterzoͤge. Ihm diene die allgemeine Ueberſicht zum Leitfaden, daß Fur un- cula, (oder Bicoloria Bor kh. und Ochhr.) in ihren vielfältigen Varietäten nur ſchwach bey Hübner angedeutet ſey, daß von Captiuncula O. weder eine Beſchreibung noch Abbildung beſtehe, — daß eben— falls Suffuruncula, ein ſeltnes, ſchoͤnes Geſchoͤpf aus hieſiger Gegend, jede Schilderung durch Wort und Farbe entbehre, indem Furuncula H br. nicht, wie Ochſenheimer glaubte, zu ihr, ſondern zur Fur un- cula W. V. gehört, — daß Latruncula die 94 gemeinſte, durch ihre unendlichen Varietäten (aus denen man im Auslande unſere dort gar nicht exiſtirenden Ar— ten herausſuchen wollte,) eigentlich die Hauptquelle aller Irrungen war, — und daß endlich Strigilis Linn. Eins mit Praeduncula W. V. nach meiner dort vorkommenden Anmerkung werde, von welcher, wie von Latruncula die Pap. d' Europe die fleißigſten, obwohl nicht hinreichend charakteriſirten Abbildungen liefern. Ich beginne nun mit Furuncula. Das Zeug⸗ niß aͤlterer Entomologen, Herrn Huͤbner's in feinem Texte, die Exemplare der Schiffermuͤller'ſchen Samm— lung, und ihre deutſche Benennung im Wien. Verz.: „Braune, weißſtreifige Eule,“ welche ſonſt nir⸗ gends hin paßt, beweiſen zur Genuͤge, daß fie als Bi- coloria Borkhauſen's angenommen werden muͤſſe, deſſen Beſchreibung klar iſt und ſich vollkommen an un— ſere Originale und Abbildungen anſchließt. In dieſer Ueberzeugung ſtelle ich den aͤlteren ihr gebuͤhrenden Nahmen her. Ihre Groͤße iſt etwas anſehnlicher, als die bekannte Strigilis. Sie wechſelt darin wie in der Farbung ungemein, und ich habe einzelne Stuͤcke verglichen, welche der Did yma gleich kamen. Wenn man ihr ganzes Bild feſt gefaßt hat, iſt ſie aber den— noch leicht zu erkennen, denn kein Schmetterling der naͤchſten Arten hat, wie fie, das Sonderbare, daß feine Vorderfluͤgel in zwey Felder, in ein inneres naͤchſt der Wurzel, von dem aͤußeren ſehr verſchiedenes, zerfallen. Kopf, Halskragen und Ruͤcken ſind weißgrau, der Ruͤcken gekaͤmmt, der Halskragen braun geſaͤumt. Die Fuͤhler find dunkelbraun, fein, bey'm Manne wenig ſtaͤrker. Der Hinterleib iſt aſchgrau, oben in der Mitte mit kleinen ſchwaͤrzlichen Haarbuͤſcheln, bey'm Manne mit einem gleichen Afterbuͤſchel. Die Fuͤße ſind 1 1775 oder braͤunlich, weiß geringelt nach unten. Die Vorderfluͤgel theilen ſich, wie ſchon geſagt, in 95 zwey Felder, welche durch eine gerade, weiße Linie die Mitte des Fluͤgels zwiſchen der runden und Nierenmakel abſondern. Das Feld naͤchſt der Wurzel iſt bald braͤun— lich, bald roͤthlich, allezeit viel dunkler, als das fol— gende. Man bemerkt in ihm die ſonſtige erſte Querlinie und die runde Makel, beyde aber von der Grundfarbe bedeckt. Die Nierenmakel ſteht im helleren Felde, wel: ches ſich bis zur gelblichen Zackenlinie naͤchſt den Frans zen erſtreckt; es iſt roͤthlich oder braͤunlichweiß, gewaͤſ— ſert, und die Nierenmakel erſcheint mehr oder minder weiß darin. Hinter der Zackenlinie iſt der Grund ſchwarz— braun. Die Franzen ſind heller und dunkler wechſelnd geſtrichelt. Die Hinterfluͤgel ſind aſchgrau, gegen den Außen— rand dunkler, zuweilen rothgrau. Die Franzen etwas heller. Ä Unten find die Vorderfluͤgel aſchgrau, heller nach innen und außen, mit der ſchwachen Spur eines Bo— genſtreifs, zuweilen auch des Mittelfleckes. Die hinte— ren gelblich- oder roͤthlichgrau. Die Franzen einfachgrau. Ihre Naturgeſchichte iſt noch ein Geheimniß. Sie kommt an Zaͤunen und Baumſtaͤmmen auf Wiefen im Juny, July und Auguſt, jedoch nicht haͤufig, bey uns vor. Erratricula Hbr. Tab. 115. fig. 557. iſt nach der Abbildung neu, hier unbekannt, und nicht, wie einige Sammler glauben, eine Varietaͤk der Bi- ooloria. In den Pap. d' Europe, T. VIII. Pl. CCCXIV. fig. 549. iſt ein Schmetterling drey Mahl unter dem Nahmen: La Bronzee, abgebildet, den ich nicht anfuͤhre, da es hoͤchſt ungewiß iſt, welche Art oder Arten vorgeſtellt werden ſollten. Vielleicht war fig. 549. c. unfere Suffuruncula. fig. a. b. ſcheinen in Folge des ganz verſchiedenen Mittelfeldes in keinem Falle zu c. und eher zur nachfolgenden Captiun- cula zu gehoͤren. Nach Herrn Huͤbner's Text a. 96 ang. O. ſoll ferner Meretricula Borkhaufen’s eine Abänderung von deſſen Bitoloria ſeyn. Hier widerſpricht aber Borkhauſen ſelbſt im Rhein. Magaz. I. B. S. 651. n. 11. indem er erklärt, daß er feine Meretricula einziehen und nach ge— machter Erfahrung für eine Abart ſeiner Furuncula (unſerer Latruncula,) erklaren muͤſſe, wo fie fi) alſo jetzt angefuͤhrt findet. | 5. CAPTIUNCULA Ap. alis anticis fuscis, fascia media obscuriore, stig- mate renilormi fasciaque externa albidis. Captiuncula iſt eine neue, bis jetzt noch unbe⸗ ſchriebene und unabgebildete Art, die Herr Stentz auf ſeinen Reiſen durch Steyermark mehrmals gefunden hat. Aus anderen Gegenden iſt fie noch nicht bekannt ge— worden. Die herrlichen Alpen dieſer Provinz moͤgen in ihren Höhen noch eine beträchtliche Zahl von Nacht ſchmetterlingen verborgen halten. Wenigſtens ſtehen die wenigen entdeckten mit den dort eigenthümlichen Pflan⸗ zen in keinem Verhaͤltniſſe. Gegenwaͤrtiges Geſchoͤpf iſt ſehr klein und erreicht nicht die Groͤße einer mittleren Latruncula. Es ändert betrachtlich ab, und iſt auf dunkelbraunem Grunde mehr oder weniger mit Weiß oder mit Goldfarbe beſtaͤubt. Kopf und Halskragen ſind braun, mit weißen Haͤrchen gemengt, letzterer dunkel eingefaßt. Der Ruͤcken iſt braun, die Fuͤhler heller, weiß beſchuppt und bey'm Manne ſehr fein gezaͤhnt. Der Hinterleib iſt ſchwaͤrzlich. Die Fuͤße eben ſo, weiß geringelt. Die Vorderfluͤgel theilen ſich in drey Felder. Ihr Grund iſt dunkel, kaffeebraun. Bis zur erſten ganzen 97 3 Linie zeigt ſich ein gelblich weißer oder auch ſchoͤn gold⸗ farbener Anflug. Das zweyte braune Feld hat die runde und Nierenmakel hell eingefaßt und im Kerne goldfarbig beſtaͤubt. Der dunkle Grund unter den Makeln bildet ein Viereck, gegen die gewaͤſſerte Binde, mit einem ſpitzigen Ende. Die Binde iſt bronce- und goldfarbig, oben mit einem hellen, hakenartigen Striche. Nach unten, gegen innen, findet ſich Weiß beygemiſcht. Die Franzen wechſeln mit dunklem und gelblichem Braun. Die Hinterfluͤgel find ſchwaͤrzlich, glänzend, mit ein⸗ zelnen, goldenen Atomen und gelblich braunen Franzen. Auf der Unterſeite zeigen ſich alle Fluͤgel glaͤnzend braun, dunkler gegen den Außenrand, mit hellerer Be— ſtaͤubung der Fluͤgeladern. Die Franzen der Hinterfluͤgel ſind hier weiß. 9 978 Die gewöhnliche Flugzeit iſt im July und Auguſt. — 6. SUFFURUNCULA. Ap. alis anticis fuscis, cupreo argenteoque splenden- tibus, macula in medio quadrata nigra. Suffuruncula, dem Auslande noch fremd, die groͤßte der fuͤnf Arten unſerer Fam. B. und auch die ſeltenſte, iſt bis jetzt allein in den gebirgigen Gegenden um Wien gefunden worden. Friſche Stuͤcke ſind ſehr ſchoͤn und prangen mit einer ſilber- und kupferfarbigen Miſchung auf den Vorderfluͤgeln. Dieſe Auszeichnung wuͤrde ſie ſchon von den uͤbrigen Arten trennen, wenn nicht noch andere Merkmahle ſich vorfaͤnden. Kopf, Halskragen und Ruͤcken find grau, mit roͤth⸗ lichen und weißen Haaren. Der Halskragen iſt dunk— ler eingefaßt, der Ruͤcken gekaͤmmt. Der Hinterleib V. 2. G 98 aſchfarbig. Die Fühler hellbraun, fein gezaͤhnt bey'm Manne. Die Fuͤße grau, weiß geringelt. Die Vorderfluͤgel haben drey Felder, von denen das erſte naͤchſt der Wurzel und beſonders das dritte ſehr breit find. Sie führen beyde eine hochglaͤnzende, gegen das zweyte Feld mehr ſilberfarbige, gegen Wurzel und Franzen mehr kupferfarbige Beſtaͤubung. Das erſte Feld geht bis an die runde Makel. Gegen den Vorderrand lauft darin ein ſchwarzer Strich, der vor der runden Makel endet. Dann folgt die Makel ſelbſt, als ein laͤnglicher, ſchwarzer Strich, mit Silber- und Kupferfarbe ausgefuͤllt. Unter ihr ſteht ein ſtarkes, ſchwarzes Viereck, auf der Stelle der Zapfenmakel. Hinter der runden und Zapfenmakel faͤngt gleich das dritte Feld an, die Nierenmakel ift ganz mit Silberſtaub bedeckt. Die ge waͤſſerte Binde führt feine, ſchwarze- Punkte und wird zuletzt kupferfarbig. Die Franzen ſind dunkelbraun, doppelt eingefaßt. Die Hinterfluͤgel bleiben einfach grau, etwas dunkler gegen den Außenrand und ſtark glaͤnzend. Die Franzen werden wieder heller. Anf der Unterſeite ſind alle Fluͤgel glaͤnzend aſchgrau, die Adern und der Außenrand der vorderen heller, die hinteren weißlich. Flugzeit, Ende July und im Auguſt. 2% La R I V O Wdinih 4 Ap. alis anticis fuscis cupreo micantibus, stigmatibus eo. u maculis 'obscuris, Hübner, Noct. Tab. 20. fig. 94. (foem.) S. 184. n. 23. Rothſchielende Eule, N. Latruneula. Wien. Verz. S. 89. Fam. V. n. 1. Braune, roth⸗ ſchielende Eule, N. Latruncula. 99 IIliger, N. Ausg. dess. I. B. S. 521. n. 1. N. Latruncula. Es per, Schm. IV. Th. Tab. CXLVI. Noct. 67. fig. 4. 5. 6. S. 468. N. Aerata. (Im Texte, S. 469. wird fig. 6. als Latruncula bezeichnet.) Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 174. n. 72. N. Lairuncula. (Die dunkele Varietaͤt in Bezug auf Esper a. ang. O. fig. 6.) Eur. Schm. IV. Th. S. 176. n. 74. N. Furuncula. (Die eigentliche Latruncula des Wien. Verz. In Bezug auf Esper a. ang. O. fig. 4 u. 5.) Eur. Schm. IV. Th. S. 18. n. 82. N. Mere- tricula. (In Bezug auf Pap. d' Europe, fig. 550.) Rhein. Magaz. I. B. S. 651. n. 11. (Hier erklärt Borkh. feine Meretricula für eine bloße Va: rietaͤt feiner Furuncula.) Pap. d' Europe, T. VIII. Pl. CCCXIV. fig. 548. pag. 35. Le Filou. N. Latruncula. — T. VIII. Pl. CCCXIV. et CCCXV. fig. 550. pag. 36. La Trompeuse. Götze, entom. Beytr. III. Th. 5. B. S. 222. n. 209. N. Latruncula. Brahm, Inſ. Kal. II. 1. 491. 551. N. Praeda- tricula. (In Bezug auf Esper a. ang. O. fig. 4. 5. 6.) (S. 558. wird der Nahme Praedatricula nach Borkhauſen, alſo irrig, in Furuncula verandert.) Schon bey Furuncula wurde die Thatſache ers waͤhnt, daß Latruncula durch ihre unzaͤhligen Abaͤn— derungen die meiſten Mißverſtaͤndniſſe unter den jetzigen Arten herbeygefuͤhrt habe. Wenn man die vorſtehenden Citate, nahmentlich die Borkhauſen'ſchen, auſmerk— ſam durchgeht, wird jeder Unbefaugene erkennen, daß alle zuſammen gehoͤren; denn alle beziehen ſich zu— G 2 100 letzt auf die Esper' ſchen Abbildungen und die noch deutlicheren in den Pap. d' Europe. Dieſe aber find in den ſanfteſten Uebergaͤngen in der Ochſen heimer 'ſchen und in meiner Sammlung vorhanden. Nirgends zeigt ſich ein fefter Graͤnzpunkt. Auch werden ſie alljaͤhrig mit⸗ oder neben einander angetroffen. Ich ſelbſt fand im vorigen Jahre eine dunkle Varietaͤt (Esper's fig. 6.) mit einem der hellſten Männer, (Pap. d' Europe fig. 550. F.) in Begattung. Schade, daß die Raupe noch zu wenig beobachtet worden, um den letzten Be⸗ weis vollkraͤftig führen zu konnen. Herr Brahm a. ang. O. gibt eine unvollſtaͤndige Nachricht von ihr. Herr Dahl erzog fie zugleich mit Strigilis, der fie fehe aͤhnlich ſeyn muß. Doch kann ich der Meinung einiger Entomologen nicht beytreten, die auch Latruncula und Strigilis für Eins erklaͤren wollten. So viel iſt wahr, daß Eine fuͤr die Andere oft beſtimmt und verſchickt wurde, auch daß Beyder Kennzeichen nur an einer großen, vereinten Zahl erſpaͤhet werden koͤnnen. Aber die anſehnlichere Geſtalt der Strigilis, die ſtand⸗ haft ſchwaͤrzere Faͤrbung des Leibes, die beſtimmte Form der gewaͤſſerten Binde und endlich der Umſtand, daß Strigilis und Latruncula nicht, wie Abarten der letzteren, unter einander vorkommen, ſondern die eine oft in Gegenden haͤufig iſt, wo die andere gar nicht oder nur ſelten erſcheint, ſind wichtige Gruͤnde gegen die aus früheren Zeiten herruͤhrende Meinung. (Man ſ. meine Anmerkung bey Strigilis.) Latruncula hat die Größe der Furuneula oder der Br. Spoliatricula. Kopf und Ruͤcken find braun, der Halskragen iſt oben heller; dunkler eins gefaßt. Ruͤcken und Vorderfluͤgel gleichen ſich meiſt, wechſeln ſich aber bey jedem Exemplare in allen moͤgli⸗ chen Abſtufungen, vom hellſten Weißbraun oder Roth— braun, bis in das Schwaͤrzliche. Der Hinterleib iſt 104 aſchgrau, mit helleren Einſchnitten. Der Afterbuͤſchel des Mannes ebenfalls aſchgrau, mit roͤthlichen Spitzen. Der Ruͤcken hat einen Kamm, die Gelenke des Hinter: leibes fuͤhren in der Mitte gleichfarbige Haarbuͤſchel. ie Fuͤhler find braun, fein gezaͤhnt bey'm Manne. Füße grau, unten weiß geringelt. Die wechfelnde Farbe der Vorderfluͤgek wurde mehr: mals, zuletzt bey jener des Ruͤckens erwaͤhnt. Ueberall finden ſich drey, durch die zwey ganzen Querlinien ge— ſchiedene Felder. Das erſte und zweyte ſind faſt gleich. Im mittleren, welches meiſt marmorirt erſcheint, ſieht man die runde und die Nierenmakel. Die erſte laͤnglich gezogen, in halb liegender Stellung, beyde mit der Farbe der gewaͤſſerten Binde bedeckt und undeutlich ſchwarz eingefaßt. Bey hellen Stücken iſt die Zapfeu— makel deutlich, unter ihr geht, von einer Querlinie zur anderen, ein dunkler Laͤngsſtreif. Die gewaͤſſerte Binde iſt verwiſcht, ohne ſcharfe Einfaſſung, mit Weiß und Roſtfarbe beygemengt. Sehr ſelten iſt der ganze Fluͤgel gleichfarbig und die Binde nur durch fiarferen Glanz angedeutet. Die Grundfarbe kehrt hinter der gewaͤſſer— ten Binde zuruͤck. Zuletzt folgen die hell- und . grauen, doppelt eingefaßten Franzen. Die Hinterfluͤgel find einfach aſchgrau, glaͤnzend, gegen den Rand dunkler, die Franzen gelblich weiß. Auf der Unterſeite bleiben alle Flügel einfach aſch— grau, mit ſchwaͤrzlichem Staube und einer oder zwey Bogenſtreifen, die zuweilen eine Art von Binde bilden Mann und Weib wechſeln willkuͤhrlich. Weder Groͤße noch Farbe beſtimmen den Geſchlechtsunterſchied. Der Leib des letzteren iſt aber walzenfoͤrmig, des erſteren dagegen ſchlank. Esper hat Tab. CLXIII. Noct. 84. fig. 2. noch eine Latruncula abgebildet. Dieſe iſt nichts ande: 102 res, als eine verblichene Aenea, welches er ſelbſt in der Beſchreibung S. 557. nachträglich anzeigt. Ueber die Raupe bemerkt Herr Brahm a. ang. O. Folgendes: „Ich habe ſie erſt einmal im Olmer Walde unt dem Moofe am Stamme eines Eichbaumes auge wo ſie ſich verwandeln wollte. Sie war daher ſchon ſehr entſtellt und ich konnte von ihrem Anſehen nichts deutlich unterſcheiden, als daß die Seiten licht ſchienen und der Rüden wenig punktirt war. Sie verwandelte ſich zu Hauſe, gleich am anderen Tage, in eine braune, wenig glänzende Puppe. In drey Wochen, namlich ge⸗ gen die Haͤlfte des Juny, hatte ſich der Schmetterling entwickelt.“ a „Es ſcheint, daß die Raupe ein Spaͤtling geweſen ſeyn muͤſſe, da man die Eule gewoͤhnlich ſchon zu Anz fange Juny, ja zuweilen ſchon zu Ende May findet.“ Ich füge hinzu, daß Latruncula bey uns und in mehreren Gegenden von Deutſchland nicht nur im May und Juny ſondern auch noch im July haufig vor⸗ komme. Von einer zweyten Generation, welche nach Herrn Brahm im September erſchienen und deren Nach⸗ kommenſchaft im Raupenſtande uͤberwintern ſoll, iſt je⸗ doch hier nichts bekannt und die September-Schmetter⸗ linge wuͤrden die eigentlichen Spaͤtlinge ſeyn. 8. STRIGILIS. Ap. alis anticis fusco nebulosis, denticulis obscuriori- bus intra fasciam distinctam terminalem albam. Linné, S.N. I. 2. 851. 161. N. Strigilis. Faun. Suec, Ed. 2. n. 1199. Fabr. Ent. Syst. III. 2. 102. 304. 103 Esper, Schm. IV. Th. Tab. CXLVI. Noct. 67. fig. 1. 2. S. 466. N. Strigilis. Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 185. n. 81. Schwarz⸗ braune, weiß bandirte Eule, mit Kammſtrichen, N. Strigilis. Rhein. Magazin, I. B. S. 65 1. u. 10. De Villers, Ent. Linn. T. II. pag. 251. m. 2933: Hübner, Noet. Tab. 20. fig. 95. (foem.) N. Prae- duncula, Text, S. 185. n. 21. Zwerg: Rispen⸗ Gras⸗Eule, N. Strigilis. Wien. Verz. S. 89. Fam. V. n. 2. braune, weiß⸗ gerandete Eule, N. Praeduncula. Illiger, N. Ausg. dess. I. B. S. 32 1. n. 2. Pap. d- Europe, T. VIII. Pl. CCCXV. fig. 551. pag. 38. La Cizelce. Götze, entom. Beytr. III. Th. 5. B. S. 157. N. Strigilis. entom. Beytr. III. Th. 3. B. S. 222. n. 210. N. Praeduncula. Lang, Verz. 2. Ausg. S. 123. n. 912. N. Strigilis. Scriba, Beytr. 3. H. S. 207. Tab. XIII. fig. 7. N. Strigilis. Clerck, Icon. Ins. Tab. IX. fig. 6. In der Schiffermuͤller'ſchen Sammlung befindet ſich Strigilis unter dem Nahmen Latruncula. Die Thereſianer hielten fruͤher den jetzigen und den vorbeſchriebenen Schmetterling fuͤr Abaͤnderungen eines einzigen, trennten fie jedoch ſpaͤter, indem fie für uns ſere Latruncula den Nahmen beybehielten, Stri- gilis aber Praeduncula hießen. Die Anmerkung im Wien. Verz. S. 94. beweiſt, daß fie die Lin- ne’fhe Strigilis nicht in Praeduncula erfann: ten, ſo deutlich auch a. zuerſt ang. O. ihre Beſchrein bung iſt. 104 Ueber Strigilis wurde bey den vorigen Arten, vorzuͤglich bey Latruncula fo viel Einzelnes geſagt, daß ich jetzt kuͤrzer ſeyn kann. In Groͤße übertrifft ſie um Weniges die letztbeſchriebene. Kopf, Ruͤcken, Hin⸗ terleib, Fühler und Fuße haben gleiche Geſtalt mit La- truncula, aber eine dunklere, faſt ſchwarze Faͤrbung. Die Buͤſchel auf der Mitte des Hinterleibes find eben⸗ falls beynahe ſchwarz. ü Die erſte Querlinie auf den Vorderfluͤgeln, welche den Farbeton des Ruͤckens fuͤhren, iſt halb, ſchwarz mit wenigem Weiß, oder nur einfach ſchwarz angedeutet. Die folgenden zwey ganzen Querlinien begraͤnzen das Mittelfeld, in dem die Makeln ſtehen, welche faſt ganz bedeckt, ſchwarz eingefaßt ſind. Die zweyte ganze Linie hat zuweilen einzelne, weiße Punkte. Die gewaͤſſerte, hellweiße Binde tritt erſt nach einiger Entfernung davon ein; ſie beginnt oberhalb mit einem weißen Striche, wird dann plotzlich breit und geht mit ſehr beſtimmtem Umriſſe und einem braͤunlichen Schattenſtreife herunter, wo ſie zuletzt einen ſcharfen Winkel macht, der bey Latruneula fehlt. Der Saum und die Franzen find braun und gelblich geſtrichelt. Die Hinterfluͤgel zeigen ſich ſchwarzbraun mit gelbli⸗ chen Franzen und einem kaum bemerkbaren Halbmondflecke. Die Unterſeite iſt aſchgrau, die Hinterfluͤgel etwas heller, alle mit zwep dunkleren, eine Art von Binde bildenden Bogenſtreifen. Mann und Weib unterſcheiden ſich nicht durch ihre zufaͤllige Größe, letzteres aber oft durch feine hellere Grund⸗ farbe, welche die Zeichnung deutlicher darſtellt. Die Raupe iſt ſchmutzig weiß, nackt. Den ganzen Ruͤcken deckt ein breiter, violetter Streif, welcher der Länge nach durch eine weiße Mittellinie getheilt iſt, auch ſind die Ringeinſchnitte weiß. In jeder Seite ſind noch zwey violette Längsftreife, von denen der untere dunkler 105 iſt; unter dieſem ſtehen die als ſchwarze Punkte erfcheis nenden Luftlöcher. Der Kopf iſt klein und ſo wie der Nackenſchild ſehr blaß, gelb braͤunlich, nur um die Freß⸗ werkzeuge iſt er ganz braun. Sie wird zu Ende des Winters in den jungen Sproͤßlingen des Graſes gefunden, welches ſie bis auf die Wurzel verzehrt. Sie kriecht, wenn ſie einen Halm ausgefreſſen hat, von oben in einen andern, und draͤngt ſich mit einer Gewalt hinein, die man einem ſo kleinen Geſchoͤpfe nicht zutrauen ſollte. Zur Verwandlung begibt ſie ſich im May zwiſchen zuſammengerollte, duͤrre Blatter, in hohle Pflanzenſtaͤn⸗ gel, oder unter Moos, ſchließt den Eingang durch ein leichtes Gewebe, und wird zu einer glaͤnzenden, braunen, ziemlich gerundeten Puppe, aus welcher ſich in vier Wo— chen, im Juny oder July, der Schmetterling entwickelt. Er kommt um Wien weniger haͤufig, als Latruncula vor, wo letztere gemein iſt; dagegen wird er in Maͤh—⸗ ren und in vielen Gegenden von Deutſchland im Ue⸗ berfluße angetroffen. FAM. C. g. CONNEXA. Ap. alis anticis albido cinereis, fascia in medio bifids fusca, lineola obscuriore conjuncta, Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 560. u. 148. Weißlich⸗ graue, abwaͤrts braungefleckte Eule, N. Connexa. Hübner, Noct. Tab. 98. fig. 462. (mas.) N. Elota. Text, S. 182. n. 14. Halbweiße Eule, N. Conne xa. Seriba, Beytr. 3. H. S. 259. Tab. XVIII. fig. 5. N. Pabulatricula. 106 Pap. d’Europe, T. VI. Pl. CCXXXIX. fig. 351. pag. 116. La Pleureuse. Brahm, Inſ. Kal. II. 1. 395. 275. N. Pabul a- tricula. Conne xa gleicht in Größe den anfehnlichſten Stuͤ⸗ cken der Didyma. Kopf, Rüden, Halskragen und Schulterdecken find gelblichgrau, die beyden letzteren tief: braun eingefaßt. Die Fuͤhler ſind hellbraun, bey'm Manne fein gezaͤhnt. Der Ruͤckenſchopf iſt vorn dop⸗ pelt, hinten trichterfürmig, am Anfange und am Ende gelbbraun. Der Hinterleib zeigt ſich hellergrau, mit bräunlicher Beſtaͤubung und Haarbuͤſcheln, die Fuͤße ſind grau, unterhalb braun geringt. Die Vorderflügel haben die Grundfarbe des Rückens; ſie bleiben naͤmlich grau, mit einer Beymiſchung Ko Ochergelb, welche unter den Makeln am ſtaͤrkſten iſt. Aus der Wurzel entſpringt eine ſchwarzbraune Längslinie, die in der Gegend der halben Querlinie ſich gabelfoͤrmig ſpaltet und dann aufhoͤrt. Die zwey ganzen Querlinien ſind ungewoͤhnlich geſtaltet. Die erſte zieht ſich naͤmlich mit einer ſtarken Beugung gegen innen, wo nach einem ſtarken Ausſchwunge um die Nierenmakel ihr die zweyte entgegen kommt; beyde find hier durch ein breites, ſchwarzbraunes Band, welches durch eine hellere Fluͤ⸗ gelader nach der Laͤnge getheilt wird, verbunden. Die Makeln ſind mit der Grundfarbe gleich und ſtellenweiſe ſchwach braͤunlich eingefaßt. Die runde Makel hat noch einen tiefbraunen Kern; die Zapfenmakel iſt fehr uns deutlich. Die Binde nach der zweyten Linie iſt am hellſteu, mit kleinen, ſchwaͤrzlichen Strichen und pfeil⸗ geſtricht, doppelt eingefaßt und gezaͤhnt. Die Hinterfluͤgel ſind dunkel ee mit gelblichen Franzen. 107 Die Unterſeite iſt weißlich, grau angeflogen, mit hellerer Randbinde hinter zwey Bogenſtreifen und Mittels punkten auf allen Flügeln. Der ziemlich ſeltene Schmetterling iſt am Rheine und in Niederſachſen einheimiſch. Er wird am Ende May und im Juny in Waͤldern gefunden. Von ſeinen fruͤheren Staͤnden iſt mir folgendes bekannt: Herr Doctor Zincken, genannt Sommer, erhielt aus lockerer Erde, in der erſten Hälfte Juny, zwey Raupen, welche der Roͤſel'ſchen Abbildung III. Th. Tab. IIL. fig. 4. hoͤchſt aͤhnlich, nur etwas kleiner waren. Wahrſcheinlich nahrten fie ſich, wie die verwandten Arten von Gras— wurzeln oder niederen Pflanzen. Sie gingen ſogleich wieder in die Erde, und am 15ten July erſchienen zwey Weiber. Der eben genannte verehrte Naturforſcher fuͤgt noch den Wunſch bey, Connexa, ſo wie Virens wegen Aehnlichkeit der Raupen, der Fluͤgelform des Schmetterlings, ſeiner Taſter, Zunge, Beine und Ne— benaugen zum G. Xylena verſetzt zu ſehen. Ohne dringende Nothwendigkeit wage ich aber nicht die Zer— ſtoͤhrung des Ochſenheimer ' ſchen Gebaͤudes, das ſchon ſo vielen Sammlern und Forſchern lieb und bequem geworden, und für Conne xa beſonders ſprechen bey Raupe und Schmetterling wieder mehrere Gruͤnde, um ſie vorerſt hier zu behalten. Meines Wiſſens iſt dieſelbe in Oeſterreich noch nicht vorgekommen. wu THSTAU EA. Ap. alis anticis testaceis, maculis ordinariis solito mi- noribus, fascia externa pallidiore; posticis albis. 108 Hübner, Noct. Tab. 29. fig. 159. (mas.) N. Testacea. Wien. Verz. S. 81. Fam. N. u. 11. Sandfarbene, kleinmakelige Eule, N. Testac ea. Illiger, N. Ausg. dess. I. B. S. 261. n. 11. — Pap. d' Europe, T. VII. Pl. CCLEXXVII. fig. 451. pag. 61. L' Avare. 8 Götze, entom. Beytr. III. Th. 3. B. S. 216. n. 145. N. Testacea. ' | Testacea ift etwas größer, als die vorige Art, faſt wie Basiline a. Kopf und Ruͤcken find hellgrau, (ſtaubgrau), ſtark behaart. Die Fuͤhler hellbraun, bey'm Manne mehr gezaͤhnt, als bey den fruͤher beſchriebenen Verwandten. Der Hinterleib und die Fuͤße ſind heller, letztere weiß geringelt. Die Vorderfluͤgel bleiben in der Grundfarbe des Ruͤ⸗ ckens. Laͤngs dem Außenrande ſtehen einzelne Punkte, welche die Anfaͤnge der einfachen Querlinien bezeichnen, die nur wenig dunkler ſind. Die runde Makel iſt laͤng⸗ lich verzogen, ſchief gegen die Nierenmakel liegend. Dieſe letztere bildet ein gegen die Binde etwas eingebogenes Viereck. Die Zapfenmakel iſt hohl, meiſt undeutlich. Alle drey Makeln find klein. Die Binde iſt am hell— ſten grau, glaͤnzend, ohne alle Zeichnung. Hinter ihr bis zu den grau und braun geſtrichten Franzen iſt der Grund am dunkelſten. 0 Die Hinterfluͤgel beyder Geſchlechter ſind ganz weiß, mit wenigen grauen Atomen und dunkleren Fluͤgeladern. Die Franzen haben eine doppelte Einfaſſung und ſind ſchmutzig weiß. Auch die weiße, nach oben und außen ſtaͤrker be⸗ ſtaͤubte Unterſeite, biethet keine Zeichnung, als einen ſchwachen Mittelfleck auf allen Fluͤgeln dar— 109 Im Ganzen zeigt ſich zwiſchen Testace a und Texta eine ziemliche Aehnlichkeit in der Zeichnung, wenn man naͤmlich hellere Stuͤcke der letzteren, ohne Ruͤckſicht auf Faͤrbung betrachtet. Auch die Raupen kommen ſich nahe. Neben die der Testacea be merkt ein geſchaͤtzter Eutomolog, in feinem vor mir Vie genden Tagebuche uͤber Raupenzucht, Folgendes: „Sie iſt verhaͤltnißmaͤßig kurz und dick und hat ein ſehr gerun— detes Anſehen. Ihre Grundfarbe gleicht der eines Re— genwurm's; die Haut iſt glaͤnzend, nackt, ohne ſicht⸗ bare Waͤrzchen. Der Kopf iſt ziemlich groß, rund, blaß gelbbraun. Eben ſo iſt der anſehnlich große Na— ckenſchild gefaͤrbt, der jedoch ringsum dunkel eingefaßt iſt. Der eilfte und zwoͤlfte Ring haben oben, jener ein kleineres, dieſer ein kuͤrzeres aber breites Schild; mit einem aͤhnlichen, groͤßeren Schilde iſt die Afterklappe bedeckt. Die Raupe lebt im Graſe vom unterſten Theile der Halme, ohne die Wurzel ſelbſt zu beruͤhren. Waͤh— rend der Zeit, da ich ſie im Futter hatte, haͤutete ſie ſich wohl fuͤnf Mahl, und nach der Groͤße, in der ich ſie fand, zu ſchließen, hatte ſie ſich ſchon zuvor wenig— ſtens drey Mahl gehaͤutet. Sie machte keine beſonderen Vorbereitungen zum Puppenſtande, ſondern hoͤrte auf zu freſſen, blieb ruhig liegen und wurde nach ſechs Ta— gen, am achten Auguſt, zu einer lichtbraunen, ziemlich ſchlanken, glänzenden Puppe, aus welcher ſich nach ſechs und zwanzig Tagen der Schmetterling entwickelte. Ich fand ſie auf eine beſondere Art; ich hatte naͤmlich mehrere Raupen der Conigera zu füttern, da mir aber der Boden im Freyen, wegen kalter Witterung im Marz, kein Gras lieferte, ſetzte ich einige Grasbuͤ⸗ ſchel in Blumengeſchirre. Bald bemerkte ich im Zimmer das allmaͤhlige Abſterben einzelner Triebe und als ich nach der Urſache forſchte, zeigte ſich die mitgebrachte Raupe.“ 440 \ Der Schmeterling iſt in Oeſterreich ziemlich ſelten, etwas häufiger in der Gegend von Peſth, auf der dor⸗ tigen Heide. 1 1% % NAH SIL TVB Ap. alis anticis fusco griseis undatis, lineola baseos atra. Hübner, Noct. Tab. 91. fig. 427, (foem.) N. Basilinea. 5 Wien. Verz. S. 78. Fam. M. n. 12. Fahle, gradſtriemige Eule, (im Nachtrage, S. 3 15.) Quecken⸗ Eule, N. Basilinea. Illiger, N. Ausg. dess. I. B. S. 243. n. 12. Fabr. Ent. Syst. III. 2. 125. 376. Esper, Schm. IV. Th. Tab. CLXVI. Noct. 87. fig. 1. S. 590. N. Basilinea. — Schm. IV. Th. Tab. CLXXXI. Noct. 102. fig. 1. II. Abſchn. S. 6. —— ; Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 510. n. 205. Pap. d' Europe, T. VII. Pl. CCLXIII. fig. 414. K. pag. 14. L' Inconstante. De Villers, Ent. Linn. T. IV. pag. 494. Le trait noir. N. Basilinea. Fueßly, Neu. Magaz. II. B. 2. St. S. 215. Ph. Basilinea. | Vieweg, Tab. Verz. 2. H. S. 55. n. 84, Tab. I. fig. 6. N. Nebulosa. N Götze, entom. Beytr. III. Th. 3. B. S. 214. n. 129. N. Basiline a. Der jetzige Schmetterling uͤbertrifft in Groͤße die vorige Art und erreicht die der anſehnlichſten Stucke von O. Instabilis. Kopf, Rücken, Halskragen und 111 Schulterdecken find mehr oder minder roftfarben und grau gemengt, zuweilen leberfarben, faſt roth. Auf dem Ruͤ⸗ cken ſteht ein doppelter, hinten trichterfoͤrmiger Schopf. Die Fühler find roſtfarbig, weiß beſchuppt, bey'm Manne fein gezaͤhnt. Der Hinterleib iſt aſchgrau, am After braͤunlich, der Afterbuͤſchel des Mannes ſtark und roſt⸗ farbig. Die Fuͤße ſind aſchgrau, unten gelblich geringelt. Die Vorderfluͤgel haben auf den Stellen, wo ſie am dunkelſten ſind, die Farbe des Ruͤckens. Sie zerfallen in drey Felder. Das naͤchſt der Wurzel iſt am hellſten und faſt einfach, nur zeigt ſich, von den Schulter— decken ausgehend, eine tiefſchwarze, etwas geſchlaͤngelte Längslinie, welche gabelfoͤrmig in der Gegend der hal— ben Querlinie endigt, und den Nahmen dieſer Art be— ſtimmt hat. Die erſte und zweyte ganze Querlinie ſind meiſtens deutlich, heller in ihrer Mitte, und dunkler eingefaßt. Sie umſchließen das marmorirte Mittelfeld und die Makeln, von denen die nierenfoͤrmige eine gelb— liche Einfaſſung und einen ſchwaͤrzlichen Schatten am unteren Ende hat. Die Zapfenmakel iſt klein und hohl, und verſchwindet zuweilen ganz unter der Beſtäubung. Die obere Seite der gewaͤſſerten Binde, im dritten Felde, iſt ſo dunkel, als die Schatten des zweyten Feldes, wird aber unten heller und fuͤhrt feine, ſchwarze Punkte, nach außen verwiſchte Dreyecke. Am doppelten Rande der Franzen, die grau und braun, und gezaͤhnt ſind, ſteht eine Reihe feiner, ſchwarzer Halbmonde. Die Hinterfluͤgel ſind blaßbraun, mit einem ſchwachen Goldglanze und gelblichen Franzen. Die untere Seite der Vorderfluͤgel iſt blaßgrau, roͤth— lich glänzend, mit durchſcheinendem Nierenflecke und hel— lerer Randbinde. Die der hinteren iſt weißlich, mit Bogenſtreif und Mittelfleck. Basilinea wird im May und Juny an Bret— waͤnden und im duͤrren Laube gefunden. Sie kommt 112 in Oeſterreich und mehreren Gegenden von Deutſchland eben nicht ſelten vor. Deſſen ungeachtet war von ihren erſten Staͤnden nichts weiter bis jetzt, als die Anzeige der Thereſianer bekannt, daß die Raupe auf Quecken (Triticum repens), lebe. Herrn Magiſtrats-Actuar Freyer in Augsburg, einem thaͤtigen und geſchaͤtzten Entomologen, verdanken wir zuerſt die Mittheilung ihrer Naturgeſchichte. Nach ſeiner gef. Anzeige fand er die Raupe im September auf niederen Buͤſchen und gemei⸗ nem Graſe; letzteres ihrer einzigen Nahrung. Sie war lichtgrau, mit einer breiten, weißlichen Ruͤcken- und dergleichen Seitenlinien, und das erſte Gelenk ſo wie die Schwanzklappe zeigten ſich ſchildartig braun. Jeder Ring fuͤhrte mehrere glaͤnzende Waͤrzchen. Sie uͤber⸗ winterte erſtarrt in der Erde, erwachte im Maͤrz des naͤchſten Jahres, genoß dann nur wenig mehr und wurde in der Erde zu einer rothbraunen Mf mit vier Stiel⸗ ſpitzen. Das Gebiß der Raupe iſt ſehr ſcharf⸗ ſie arbeitet ſich leicht durch Behaͤltniſſe, die mit Papier verſchloſſen ſind. Auch ſoll ſie andere mit ihr eingeſperrte ere morden und verzehren. 1a NIIT. Ap. alis anticis cinereo fuscoque nebulosis fascia ex- terna pallidiore bidentata. Hübner, Noct. Tab. 102. fig. 484. (foem.) N. Aundep Ss. g Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. N n. 259. N. Sordida. Pap. d' Europe, T. VII. Pl. CCLXXXIX. fig. 484. b. fig. 484. a Var. fig. 486. b. pag. 107. Le double Feston. 115 Infesta, die Art, von welcher ich jetzt ſpreche, iſt nur von den wenigen oben angefuͤhrten Schriftſtellern als Anceps und Sordida abgebildet oder beſchrieben worden. Beyde Benennungen nahm man aus dem Wien. Verzeichniſſe, aber wenn auch einiges Dun— kel daruber herrſcht, was eigentlich dort gemeint wurde, fo iſt doch fo viel gewiß, daß von unſerer jetzigen In- fes ta keine Rede war. Ihre Entdeckung fällt in ſpaͤ— tere Zeit, ſie findet ſich in keiner alten Sammlung; in einer einzigen traf ich ſie ohne Nahmen. Schon bey Agr. Ruris, in der erſten Abth. d. Bds. S. 146, wurden Vermuthungen über Sordida, Wien. Verz. aufgeſtellt. In der Schiffermuͤller'ſchen Sammlung ſieht man Varietaͤten von Segetum und Cortice a eben fo bezeichnet. Dort iſt auch die damals ſchon wohl⸗ bekannte H. Perplexa, als Anceps vorhanden. (M. ſ. daruͤber erſte Abth. d. Bds. S. 505.) Zur Tilgung dieſer Verwirrungen waͤhlte Ochſenheimer einen neuen Nahmen. Hiernach wird klar, daß ſo viele Schriftſteller, welche die Arten Anceps und Furva auf die Autorität des Wie n. Verz. ohne eigene Kentts niß derſelben, nachſchrieben, weder hier bey Infesta, noch irgend ſonſt wo mit Sicherheit citirt werden koͤnnen. Kopf, Ruͤcken, Halskragen und Schulterdecken ſind erdgrau; die beyden letzteren mit ſchwaͤrzlichen Einfaſſun— gen. Die Fuͤhler hellgrau, mit feinen Zaͤhnen bey'm Manne. Auf dem Ruͤcken ſteht ein doppelter Kamm. Der Hinterleib iſt heller, als der Ruͤcken, mit weißlichen Haaren am Anfange, einem ſtarken Afterbuͤſchel und kleinen, dunkeln Buͤſcheln auf der Mitte der Oberſeite. Die Fuͤße ſind grau, gelblich weiß nach unten geringelt. Die Vorderfluͤgel fuͤhren die Grundfarbe des Ruͤckens und zeigen ſich marmorartig grau und blaßgrau gemiſcht. Ihre Geſtalt und Groͤße, wie uͤberhaupt die des ganzen Geſchoͤpfs kommt der allbekannten Mam. Brassicae . „ 8 114 nahe. Die Querlinien find meiſtens undeutlich. Jene an der Wurzel iſt halb; die erſte ganze, inwendig hell, zu beyden Seiten dunkel eingefaßt, ſchließt mit der zweyten ganzen, aus Halbmonden beſtehend, das roͤth— lichere Mittelfeld ein. Die beyden Makeln ſind mit ſchwaͤrzlichen Kernen, die Nierenmakel mit etwas Weiß, die Zapfenmakel hohl. Die gewaͤſſerte Binde iſt wieder hell, mit etwas Glanz und verwiſchten, ſchwaͤrzlichen Flecken gegen den Außenrand. Die Zackenlinie führt in ihrer Mitte ein mattes W. Zeichen. Die Franzen ſind grau und gelblich geſtrichelt. ; Die Hinterfluͤgel bleiben weißgrau, mit ſchwaͤrzlichen Adern und einer verwiſchten Binde gegen die gelblich weißen Franzen. Der Halbmond wird wenig ſichtbar. Auf der Unterſeite ſind alle Fluͤgel weißgrau, die vorderen ſtaͤrker, als die hinteren, grau beſtaͤubt und mit einem glaͤnzenden Bogenſtreife. Ich habe den in unſeren Gegenden eben nicht ſel— tenen Schmetterling faſt alljaͤhrig an der Bretwand eines mit einzelnen Eichbaͤumen beſetzten Grasgartens gegen Ende May oder Anfangs Juny gefunden, jedoch noch nie die Raupe davon erhalten. Borkhauſen hat ſie einſt ſchon im Januar auf einem Acker unter Steinen gefunden. Sie glich nach feiner Beſchreibung der A gr. Segetum. Ihr Körper war im Umfange walzenrund, nach beyden Enden hin kegelfoͤrmig verduͤnnt. Die Farbe beſtand in einem lichten Braun, mit drey verloſchenen, dunkeln Streifen, einem über den Ruͤcken und einem in jeder Seite. Auf dem Zwiſchenraume ſtanden ſchwarze Punkte, vier auf jedem Gelenke (nämlich auf jeder Seite des Ruͤckenſtreifs), aber in einer anderen Stellung ge⸗ gen einander, als bey der Segetum-Naupe, Unter dem Seitenſtreife erſchien auf jedem Gelenke ein ſchwar⸗ zer, nach hinten abwaͤrts gehender, kleiner Strich. Der Kopf war hellbraun mit ſchwarzen Strichen; auf dem 115 Halſe lag ein ſchwarzbrauner Schild. Der letzte Ring mit den Nachſchiebern hatten daſſelbe Schwarzbraun. Sie nahm keine Nahrung mehr zu ſich und ver— puppte ſich in der Erde. Infesta wird noch öfter, als bey uns, am Rhein und in Franken angetroffen. 13. CESPITIS, Ap. alis anticis fuscis, strigis tribus undatis albidis nigro innatis. Hübner, Noct. Tab. 91. fig. 428. (foem.) Text, S. 186. n. 34. N. 1 —— Larv. Lep. IV. Noct. II. Genuin. F. e. f. fig. a. — e. Wien. Verz. S. 82. Fam. O. n. 2. Waſengras⸗ Eule, N. Cespitis. Illiger, N. Ausg. dess. I. B. S. 269. n. 2.— Fabr. Ent. Syst. III. 2. 68. 191. Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 405. n. 163. Pap. d' Europe, T. VII. Pl. CCLXXX. fig. 459. pag. 74. La Gloutonne. De Villers, Ent. Linn. T. IV. pag. 467. Ph. du gazon. Ph. Cespitis. Vieweg, Tab. Verz. 2. H. S., 29. n. 37. N. Cespitis. Götze, entom. Beytr. III. Th. 3. B. S. 217. n. 155. Ph. Cespitis, Kleemann, Beytr. Tab. XXIX. 19 257. Schrank, Faun. boic. II. B. 1. Abth. S. 351. n. 1565. N. Hordei. J / 116 Faſt alle Schriftſteller, die neue Reihenfolgen der europaͤiſchen Schmetterlinge entwarfen, auch die meiſten Sammler, welche eigene Bahnen deßhalb verſuchten, ſind geneigt geweſen, Cespitis an die verſchiedenſten Stel⸗ fen zu verweiſen. Das Wien. Verz., welches der Geſtalt der Raupe, zuweilen mit Vergeſſen des voll⸗ kommenen Inſektes folgte, ſtellte fie zwiſchen Pin astri und Graminis. Borkhauſen, ſchicklicher, aber nach allzufremdartiger Geſtalt und Zeichnung, auch nicht genügend, zog fie zu Typica und Leucophaea. In einer großen Sammlung traf ich fie zwiſchen Echii und Atriplicis. In einer anderen gar bey Per- sicariae. Die allgem. Lit. Zeitung, Jahrg. 1817, n. 218. S. 77. ſchlaͤgt vor, fie bey G. Ha- dena unterzubringen. Ochſenheimer hat fie hier- her, naͤchſt Epis. Graminis gegeben. Die Gruͤnde, warum letztere wegkommen mußte, befinden ſich in der I. Abth. d. Bds., S. 119. erwahnt. Ich laſſe Ces pitis auf der zuletzt angewieſenen Stelle. Für Lieb: haber von Aenderungen ſchlage ich zugleich eine fernere vor, gegen welche wenig einzuwenden ſeyn duͤrfte; naͤm⸗ lich bey Agr. Lutulenta, I. Abth. d. Bds. S. 187. Ueberhaupt ſtrandet ein jedes, auch das beſte Syſtem an ſteilen Klippen, welches vergißt, daß die Werke der Natur nicht in Ordnungen nach der Reihe, ſondern wie ein Netz nach allen Seiten nee ſich verbinden. Cespitis aͤndert in Größe vielfaͤltig ab; ich habe Stuͤcke vor mir, die wie H. Dentina find, aber auch andere, vorzüglich Weiber, wie H. Leuco- phaea. Kopf, Halskragen, Ruͤcken und Schulterdecken ſind ſchwarzbraun, mit eingemiſchten gelblichen Haaren. Der Ruͤcken hat einen doppelten Kamm. Die Fuͤhler ſind hellbraun, bey'm Manne ſtark gezaͤhnt, bey'm Weibe 117 fadenſormig. Der Hinterleib iſt aſchgrau, eben fo die Süße, welche letztere unten gelb geringelt erſcheinen. Auf den Vorderfluͤgeln, welche wie bey den naͤchſt— folgenden Arten, gegen die Außenſeite, ſpitziger, innen aber abgeſtumpfter als ſonſt gebaut ſind, erblickt man auf ſchwarzbraunem Grunde die Makeln der gewöhnlichen Linien in gelblicher, deutlicher Zeichnung. Die Linie nächſt der Wurzel iſt halb, die zweyte und dritte ganz; letztere ſchwingt ſich um die Nierenmakel ſtark einwaͤrts, geht aber dann ziemlich gerade herab. Die runde Makel iſt gelb eingefaßt, klein, hohl, die Nierenmakel ohrfoͤrmig, inwendig mit gelber Zeichnung, die Zapfenmakel einfach tiefbraun. Die Binde gleicht ziemlich der Grundfarbe, und wird von der gleichfalls gelben Zackenlinie ſcharf abgeſchnitten. Endlich ſteht eine gelbe Einfaſſung vor den grauen, mit Gelb gemiſchten Franzen. Die ganzen Fluͤgel haben einen ſtarken Seidenglanz. Die Hinterfluͤgel des Mannes ſind faſt weiß, mit gelblichbraunen einzelnen Atomen. Bey'm Weibe iſt die Beſtaͤubung mehr gehaͤuft; gegen die gelblich weißen. Franzen tiefbraun. Die Grundfarbe der Unterſeite iſt hellaſchgrau, die Vorderfluͤgel find dunkler. Gegen den Außenrand bildet ſich eine Art von Binde. Ein oder zwey Bogenſtreife und Mittelpunkt ſind ebenfalls vorhanden. Di e Raupe findet man im Fruͤhjahre auf dem Was ſengraſe (Alira cespitosa), auch auf Quecken (Triticum repens). Sie iſt in der Jugend gruͤn, mit weißlichen oder gelblichen Streifen, am Kopfe hellbraͤunlich. Im Juny macht ſie ihre letzte Haͤutung und wird dunkelbrann, glanzend, die Streifen farben ſich dunkler; der erſte und letzte Ring werden ſchwarz. Eine ſchwarzbraune Varie— tät ſoll matter gefaͤrbte Streifen haben, geſchmeidiger ſeyn und den kuͤnſtigen Mann andeuten. Mir fehlen hieruͤber Erfahrungen, obgleich ich Cespitis erzogen 118 habe. Gewiß iſt es, daß ſich aus der dickeren oder ſchlankeren Geſtalt vieler Raupen ihr Geſchlechtsunter⸗ ſchied erkennen laͤßt. Cespitis verwandelt ſich in der Erde in eine glaͤnzende, rothbraune, an dem hinteren Ende mit zwey Spitzen verſehene Puppe, die bey der Zimmerziehung ſehr feucht gehalten werden muß. Nach fuͤnf Wochen ohngefaͤhr erſcheint der Schmet⸗ terling, welcher in Oeſterreich, auch in mehreren Gegen⸗ den von Deutſchland und anderen Laͤndern, eben nicht ſelten im Auguſt und N bey Tage im duͤrren Laube wohnt. | FAM. DB. 14. LEUCOGRAPHA. Ap. alis anticis fusco cupreis, albo adspersis, maculis ordinariis albidis. Hübner, Noct. Tab. 88. fig. 411, (mas.) Tab. 124. fig. 572. (mas.) N. Leucographa. Wien. Verz. S. 85. Fam. O. n. 21. Pfeilbraune, weißgezeichnete Eule, N. Leucographa. ö Illiger, N. Ausg. dess. I. B. S. 281. n. 21. Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 470. n. 187. N. Leucographa. Götze, entom. Beytr. III. Th. 5. B. S. 218. n. 167. | Brahm, Inf. Kal. II. 1. 595. 275. N. Leuco- grapha. f | Scriba, Beytr. 5.9. S. 252. Tab. XVIII. Ber 1. N. Leucographa. Leucographa ijt meines Wiſſens in Oeſterreich noch nicht entdeckt worden. Die wenigen hier befindli⸗ 119 chen Stuͤcke ſtammen ſaͤmmtlich aus Sachſen und den Rhein- und Maingegenden. Es iſt kein Zweifel, daß Borkhauſen und Brahm, letzterer in ſeinem Inſ. Kal. und in Scriba's Beyträgen, unſern Schmets terling gemeint haben, da die Beſchreibungen genau zus treffen. Daß die Abbildung in den Beytraͤgen fo bedeutend ruͤckſichtlich der Groͤße abweicht, liegt an der flüchtigen Eile, mit welcher alle Tafeln daſelbſt bes handelt find; denn in der Beſchreibung wird Leuco- grapha ziemlich gleich mit Mam. Pisi geſchildert. Dieſes kann jedoch nur von beſonders großen Stuͤcken gelten, gewoͤhnlich iſt ſie kleiner, wie eine anſehnliche Didyma. Der Zeichner aber, vielleicht um deutlich zu werden, ſetzte der wahren Groͤße noch ein Gutes zu, und erhielt dadurch ein der daneben ſteheuden Pol. Tinta nahe kommendes Geſchöpf. Esper's Leucographa, Tab. CL. Mair 71. fig. 3. S. 491. iſt, wie er ſelbſt ſagt, nicht die von Borkhauſen und Brahm, ſondern wohl eine Varie— tat der Suas a. Dagegen iſt es moglich, daß er unter ſeiner Ra dica, Tab. CLI. Noct. 72, fig. S. 497. eine wahre Leucographa, (wenn nicht die ſpäter folgende Ap. Bella) vor ſich hatte. Doch auf bloße Vermuthungen hin laſſen ſich keine Berichtigungen wagen, und in jedem Falle entbehrt dieſe Kadi a eben fo ſehr manches Bezeichnende, als ſie wieder wee von Leucographa beſitzt. Der gegenwaͤrtige Schmetterling zeichnet fi von den vorhergehenden Arten fogleich durch die Geſtalt ſei— ner oben ſpitzigen, unten abgerundeten Vorderfluͤgel und durch die ſtark gekaͤmmten Fuͤhler des Mannes aus, welche letztere hellbraun, auf dem Ruͤcken weiß beſchuppt ſich zeigen. Der Kopf iſt rothbraun, der Halskragen dunk— ler geraͤndert. Der Ruͤcken braun, doppelt gekaͤmmt. Der Hinterleib hellrothbraun, auf der Mitte mit kleinen, 120 ſchwarzen Buͤſcheln. Der Afterbüfchel des Mannes roth. Die Fuͤße braun, gelb gefleckt. Die Vorderfluͤgel haben eine Miſchung von Roth⸗ braun, Weiß und Ochergelb. Die zwey ganzen Linien, welche das mittlere Feld einſchließen, ſind undeutlich weiß. Die runde und Nierenmakel, beyde hell weiß, die erſte iſt in der Mitte braun getieft, die zweyte mit einem braͤunlichen Halbmonde in ihrer Mitte. Die Zapfen⸗ makel iſt verloſchener weiß, durch eine braune Laͤngslinie getheilt. Eine Schattenbinde zieht von dem Nierenflecke nach unten. Die gewaͤſſerte Binde viel heller, kupfer⸗ farbig, nach innen mit Punkten, nach außen mit einer weißen Zackenlinie geziert. An der Fluͤgelſpitze iſt eine bleichere Stelle und daſelbſt am Rande ſtehen drey gelbe Punkte. Die Franzen ſind braun, dunkler geſtricht. Die Hinterfluͤgel haben ein gelbliches Weiß, mit braͤunlichrothen Atomen, vorzuͤglich gegen die Franzen beſtäubt. Dieſe letzteren ſind ſchmutzig weiß, nach innen mit einer feinen, braͤunlichen Linie begraͤnzt. Auf der Unterſeite ſind die Vorderfluͤgel aſchgrau, mit einem verloſchenen Mittelpunkte, gegen die Franzen roͤthlich, die hinteren wie oben, mit einem Bogenſtreife. Von den erſten Staͤnden meldete mir Hr. Doctor Zincken, gen. Sommer, Folgendes: „Die Raupe iſt gruͤn, mit weißen und braunen Atomen beſtreut. Durch Anhaͤufung der braunen Atomen werden ſchraͤge Striche gebildet. Ueber den Fuͤßen laͤuft eine glatte, roſtfarben angeflogene und oben durch eine ſchwarze Linie begränzte Seitenbinde. Der Bauch iſt gruͤn. Der Kopf gruͤn, mit zwey braͤunlichen Keilſtrichen. Sie iſt im Juny er⸗ wachſen und verpuppt ſich Anfangs July in der Erde. Der Schmetterling erſcheint im April naͤchſten Jahres. Ich erhielt dieſe Raupe einige Mahle bey'm Klopfen und Schoͤpfen in einem Walde (bey Braunſchweig,) ohne — N < * 2 2 ri 2 2 1 de J ³˙·—⁴ö⁴³1Ü⁴i;¾˙ꝛ Sera ß XN a 121 die Futterpflanze bemerken zu koͤnnen. In der Gefan⸗ ö genſchaft naͤhrte ich fie mit Spitzwegerich (Plantago lanceolata. )“ 15. BELLA. Ap. alis anticis brunneis, macula fusca inter stigmata ordinaria punctoque in metio atro. Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 605. n. 255. Mey⸗ rich⸗Eule, N. Bella. NN | Hübner, Noct, Tab. 102. fig. 477. (mas.) N. Quadratum. Vieweg, Tab. Verz. 2. H. S. 57, n. 86. Tab. III. ng, 5. N. Rubi. Brahm, Inſ. Kal. I. 1. 112. 413. N. Nantho- grapha. | Bella iſt nicht Xanthographa des Wien. Berz. wie Brahm a. ang. O. und Andere mit ihm vermutheten. Sie kommt in Farbe und Zeichnung der letztgenannten allerdings nahe, und einzelne hierher ge— ſandte Stuͤcke moͤgen vor ihrer genaueren Kenntniß fuͤr Varietaͤten der wahren Myth. Xanthographa gegolten haben. (M. ſ. mehr daruͤber bey Myth. Xanthographa.) Herr Dahl fand die Raupe einſt bey Braunſchweig, Herr Brahm in den Rhein— gegenden. Spater iſt uns der Schmetterling aus Schwe— den zugekommen. Vis heute aber wurde er in Oeſter— reich noch nicht entdeckt. In Groͤße ſteht Bella unter Leucographa. Ihre Grundfarbe iſt ein angenehmes Rothbraun, oder Kupferroth. Kopf, Ruͤcken und Schulterdecken ſind gleich, der Halskragen ebenfalls, mit hellerem Saume. Auf 122 dem Ruͤcken ſteht, wie gewoͤhnlich, der Kamm. Der Hinterleib iſt braun, mit etwas Roth gemiſcht, der Af— terbuͤſchel roth. Die hellbraunen Fühler des Mannes find gezaͤhnt, die Füße dunkelbraun, gelb geringelt. Die Querlinien der Vorderfluͤgel find dunkler, dop⸗ pelt. Die runde Makel iſt bleich, mit einem Kerne; die nierenfoͤrmige weiß begraͤnzt, inwendig ſchwaͤrzlich. Die Zapfenmakel iſt klein, gelblich, mit einem ſchwar⸗ zen Punkte an der Spitze. Zwiſchen den beyden oberen Makeln iſt der Grund dunkelbraun. Die gewaͤſſerte Binde iſt ſtark glaͤnzend, mit ſcharfer Zackenlinie. Der Rand vor den braunen Franzen, die dunkler an den Spitzen ſind, fuͤhrt eine ſchwarze Punktreihe. Die Hinterfluͤgel ſind gelblich oder roͤthlichgrau, mit einem ſchwarzen Mittelflecke und roͤthlichen Franzen. Auf der Unterſeite ſind die Vorderfluͤgel aſchgrau, gegen den Außenrand rothbraun mit ſchwaͤrzlichem Bo— genſtreife und Mittelpunkte, die hinteren gelbgrau oder roͤthlichgrau, ebenfalls mit Mittelpunkten, Bogenſtreifen und der Fortſetzung des roͤthlichen Glanzes gegen außen. Die Raupe wurde, wie oben erwaͤhnt, erſt von Herrn Brahm entdeckt, dann von Herrn Dahl oͤfters gefunden. Der Erſtere naͤhrte fie mit Huͤhnerdarm (Al- sine media), der zweyte mit mehreren niederen Pflan⸗ zen. Ihre Grundfarbe war ein blaſſes, mit vielen hel- len Strichen gewaͤſſertes Erdbraun. Der Kopf hatte au den Seiten ein weißes Fleckchen und war übrigens tief— braun. Der Körper nach hinten allmaͤhlig verdickt. Ue⸗ ber den Ruͤcken herunter zogen ſich drey blaſſe, dunkel eingefaßte Linien; an jeder Seite ſtand ein breiter, blafz ſer Strich, in welchem ſich die Luftloͤcher als kleine, ſchwarze Punkte ausnahmen. Der Theil zwiſchen der aͤußeren Rückenlinie und dem Seitenſtreife war von et— was dunklerer Miſchung als das Uebrige. Auf dem Ruͤcken der vier letzten Ringe bemerkte man an jeder — 23 Seite undeutliche Spuren ſchwarzer, laͤnglicher Flecke. Der Bauch blieb etwas heller, als die Sherfeite; von gleicher Farbe waren auch die Füße (M. ſ. Brahm und Borkh. a. ang. O.) Sie ruhte zuſammengerollt bey Tage, naͤhrte ſich Abends, und verwandelte ſich im May in einem mit Erdförnchen vermiſchten Gewebe. Die Puppe war gläns zendbraun, mit einer Endſpitze. Der Schmetterling erſchien nach Brahm in vier Wochen, nach Herrn Dahl's mehrfaͤltigen Erfahrungen erſt nach drey Monaten, naͤmlich im Auguſt. 16. UMBROSA. Ap. alis anticis pallide cupreis, strigis fasciaque inter stigmata ordinaria obscurioribus. Hübner, Noct. Tab. g7. fig. 456. (mas.) fig. 457. (foem.) N. Umbrosa, Esper, Schm. IV. Th. Tab. CXLIII. Noct. 64. fig. 3. S. 455. N. Radicea. Var. Esper's Radice a, fig. 5. a. ang. O. iſt Huͤb⸗ ner's Umbrosa, obwohl fie im Texte zu der hoͤchſt verſchiedenen, in der I. Abth. d. Bds. S. 202. bes ſchriebenen Agr. Pyrophila gezogen wird. Herr Hübner hat, bis jetzt allein, fie als eigene Art bes kannt gemacht, und ihr gebuͤhrt der von ihm beyge— legte Nahme. In Groͤße und Geſtalt naͤhert ſie ſich der M. Pisi, oder noch mehr der nachfolgenden Cu prea. Kopf, Halskragen, Ruͤcken und Schulterdecken find roͤthlichbraun, ‘124 faſt kupferfarbig. Der Halskragen hat eine dunklere Einfaſſung. Die Fuͤhler des Mannes ſind gezaͤhnt. Der Hinterleib iſt weißlich, mit kupferfarbigen Haaren und Afterbuͤſchel. Die Fuͤße ſind braun, gelb gefleckt. 1 Die Vorderfluͤgel fuͤhren deutliche, dunkelbraune Li⸗ nien, auf kupferfarbigem Grunde. Das mittlere Feld iſt breit. In ihm ſtehen, dunkelbraun eingefaßt, ſonſt ziemlich hohl, die runde und Nierenmakel. Von der Zapfenmakel iſt nur eine ſchwache Spur vorhanden. Ein Schattenſtreif zieht über den Flügel vor der Nierenmakel herab, er bildet unter ihr eine ſcharfe Ecke und wendet ſich dann einwaͤrts. Ein zweyter ſolcher Streif befindet ſich in der Mitte der gewaͤſſerten Binde, welche nach innen heller, nach außen dunkler iſt. Die ſonſt ge⸗ zackte Linie vor den Franzen, geht als eine Einfaſſung derſelben, gleich fortlaufend herab. Die Franzen find. einfach braun. Die Hinterfluͤgel ſind gelblichweiß, faſt gelb, mit ſchwaͤrzlicher Schattenbinde. Die Franzen roͤchlichweiß. Alle Fluͤgel glaͤnzen metallartig. Auf der Unterſeite, welche einen gelblichweißen Grund hat, iſt die innere Hälfte der Vorderfluͤgel ſchwaͤrzlich beſtaͤubt. Dann zieht über alle Flügel ein dunkler Bo⸗ genſtreif, nach welchem auswaͤrts rothe Beſtaͤubung folgt. Die Franzen ſind wie oben. Diefer Schmetterling wurde noch nicht in Oeſterreich gefunden. Herr Dahl hat ihn in Braunſchweig mehr— mahls erzogen. Die Raupe naͤhrte ſich von Gras und niederen Pflanzen. Sie lebte ſehr verſteckt, war weiß— lich grau, mit ſchwarzen Laͤngsſtreifen auf beyden Geis ten des Ruͤckens, glich überhaupt der von Xantho- grapha, und hatte gleiche Lebensweiſe. Anfangs May erreichte ſie ihre ganze Groͤße, die Verpuppung erfolgte in einer leichten, geleimten Kapſel. Die Raupe lag faſt drey Monate unverwandelt darin. Ende Auguſt erhielt 125 er aus einer gemöhnlichen rothbraunen Puppe das volls kommene Geſchoͤpf, das bey allen Sammlern fuͤr ziem⸗ lich ſelten gilt. g | 17 CUPREA. Ap. alis anticis cupreis, fascia media nigricanti fusca, stigmatibus ordinariis albicinctis. Hübner, Noct. Tab. 15. fig. 62. (foem.) Text, S. 174. n. 8. Kupferfarbige Eule, N. Cuprea. Wien. Verz. S. 91. Fam. V. n. 5. Kupferfarbene, dunkelfleckige Eule, N. Cuprea. Illiger, N. Ausg. dess. I. B. S. 541. n. 3. —— Esper, Schm. IV. Th. Tab. CLXXXI. Noct. 103. fig. 4. II. Abſchn. S. 12. N. Haematitid ea. Cuprea iſt in Größe mit der vorigen Art gleich, oder wie die anſehnlichſten Stuͤcke von Mam. Ole- racea. Kopf, Rücken, Halskragen und Schulterdecken ſind dunkler kupferfarbig, aber kleiner behaart, als Umbrosa. Auch der weißlich rothe Hinterleib und der Afterbuͤſchel des Mannes erſcheinen brauner, als jene. Der Mann hat ſtarke, gezaͤhnte, das Weib fadenfoͤr— mige, lange Fuͤhler. Das Weib zeichnet ſich durch einen langen Legeſtachel aus. Die Fuͤße ſind grau, gelb gefleckt. Die kupferfarbigen Vorderfluͤgel haben ein beſonde— res dunkles Mittelfeld, welches durch die zwey gewoͤhn— lichen ganzen Linien eingefaßt wird. Dex obere Rand bleibt aber in einem Streife heller. Die zwey Makeln ſind klein, weißlich eingefaßt und ſitzen auf einer hel— leren Fluͤgelader. Die Zapfenmakel hangt als ein klei— ner, dunkler Fleck an der erſten Linie. Die gewaͤſſerte Binde iſt hell. Dann folgt eine Zackenlinie, nach ins 126 nen dunkler beſchattet. Die Franzen find roſtfarbig, mit einem feinen, hellen Striche eingefaßt. Die Hinterfluͤgel haben auf ochergelbem Grunde ſtarke, rothbraune Beſtaͤubung, und hellroͤthliche Franzen. Die Unterſeite iſt wie die der vorigen Art, gewoͤhn— lich etwas ſchwaͤrzer. Die Franzen heller als oben. Der Schmetterling wird in den Gebirgsgegenden um Wien und in Steyermark im July, bey Tage auf Di⸗ ſteln ſcheu herumſchwaͤemend, gefunden. Von feiner Nas turgeſchichte iſt, obwohl er zu den oͤfter vorkommenden gehoͤrt, noch nichts bekannt geworden. 127 Genvs LXI. MAMESTRA. Die Schmetterlinge haben einen doppelten Ruͤcken⸗ ſchopf, gekerbte, feine Fuͤhler; die abhangenden breiten Vorderfluͤgel find abgerundet, mit deutlichen Makeln und Linien, beſonders einer weißen, meiſt in der Mitte gezaͤhnten Zackenlinie. Ihre Beſtaͤubung zeigt ſich mar— morartig und grobkoͤrnig. Die Raupen leben auf höheren Pflanzen, vornaͤm— lich Kuͤchenkraͤutern, und fuͤhren lebhafte Farben und Streifen. Die Verwandlung erfolgt ohne Geſpiunſt unter der Erde. Mamestra, ehemals die Hauptſtadt von Klein⸗ Armenien. 128 — 2: . Mam. alis anticis rufo ferrugineoque variis, striga externa undata maculaque ad angulum ani albidis. Hübner, Noct, Tab. 91. fig. 429. (mas.) Text, S. 186. n. 31. Erbſeneule, N. Psi. Larv. Lep. IV. Noct. II. Genuin. F. e. fig. a, . Wien. Verz. S. 85. Fam. O. n. 14. Erbſen⸗ N 1 N. Pisi. Illiger, N. Ausg.“ dene, I. B. S. 276. n. 14. —— N. Magaz. II. B. S. 107. n. 14. Linné, 8. N. L 2 88, 102. Faun. Suec. Ed. 2. n. 1206. Fabr. Ent. Syst. III, 2. 95. 275. Esper, 0 IV. Th. Tab. CLXVII. Noct. 88. fig. 1 — 5. S. 600. Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 446. n. 179. Pap. d' Hurope, T. VI. Pl. CCLXXXVI. fig. 477. pag. 99. La Pisivore. i De Villers, Ent. Linn. T. II. pag. 237. n. 234. Ph. de Pois. N. Pisi. De Geer, Ueberſ. v. Goͤtze, II. Th. 1. B. S. 322. n. 10. | 3 Fueßly, Schweiz. Inſ. S. 39. n. 741. —— Neu. Magaz. II. B. 1. St. S. 74. n. 172. — Vieweg, Tab. Verz. 2. H. S. 66. n. 100. Dang, Verz. 2. Ausg. S. 138. n. 1010. Berl. Magaz. III. B. 5. St. S. 284. n. 27. Götze, entom. Beytr. III. Th. 5. B. S. 167. n. 172. Roͤſel, Juſ. I. Th. Tab. LII. fig. 1 — 5. S. 2 Müller, Faun. Frid. p. 46. n. 404. N. Pisi. Zool. Dan. prodr. p. 125. n. 1417. 129 Schwarz, Raup. Kal. S. 546. n. 569. und S. 690. n. 746. N. Pisi. Rossi, Faun. Etrusc. T. II. pag. 184. n. 1130. Ph, Pisi. Faun. Etrusc. T. II. Emend. pag. 141. Larv. et Chrys. Dona van, Nat. Hist. Vol. II. Pl. LI. Wilkes, Engl. Moths. Tab. VII. pag. 4. The Broom Moth. Merianinn, Eur. Schmetterl. Tab. L. Schrank, Faun. boic. II. B. 1. Abth. S. 350. n. 1565. N. Pisi. mm Dieſer allgemein bekannte, in faſt allen europaͤiſchen Laͤndern oft vorkommende Schmetterling iſt von mittlerer Groͤße, ungefaͤhr mit T. Subsequa zu vergleichen. Seine Grundfarbe iſt ein lebhaftes, ſtellenweiſe mit Roſt- gelb vermiſchtes Rothbraun. Der Kopf und der untere Theil des Halskragens ſind gelblich, der Ruͤcken, die Schulterdecken und die obere Einfaſſung des Halskragens wie die Grundfarbe. Der Hinterleib iſt mehr oder min— der braungrau, der Afterbuͤſchel des Mannes faſt roth. Auf dem Ruͤcken ſtehen braͤunliche Buͤſchchen. Die Fuͤße ſind braungrau, unten gelb geringelt. Die Fuͤhler hell— braun, weiß beſchuppt, bey'm Manne gezaͤhnt. Die Vorderfluͤgel bleiben mit dem Kopfe gleich. Die beyden mittleren Linien ſind heller, zu beyden Seiten dunkel eingefaßt. Zwiſchen ihnen befinden ſich deutlich die runde und nierenfoͤrmige Makel, mit dunklem Rande, dann bleichgelb oder weißlich, in der Mitte mit ſchwaͤrz— lichem Kerne. Ueber die runde Makel geht ein Schat— tenſtreif, welcher die Zapfenmakel uͤberdeckt. Die zweyte Linie macht eine ſcharfe Ecke in die gewaͤſſerte Binde. Dieſe letzte iſt nach außen durch eine weiße Zackenlinie V. 2. J 130 begraͤnzt. Am Außenrande derſelben ſtehen ungefähr vier weiße Punkte. Die Zackenlinie fuͤhrt ferner einige verwiſchte, ſchwaͤrzliche Pfeilflecke, mit helleren, voftfars bigen Stellen wechſelnd. Gewoͤhnlich iſt auch der uns tere Theil des Mittelfeldes gelber, als der obere. Die gewaͤſſerte Binde hat auf den Fluͤgeladern mehrere feine, ſchwarze und weiße Punkte. Die Franzen ſind roth und braun geſtrichelt, mit einer zarten, ſchwarzen Linie und weißen Punkten davor eingefaßt. f Man findet Varietaͤten, wo die weiße Zackenlinie gegen die Mitte ausbleibt, andere, die ſehr helle, bleiche rothe und große Makeln haben. 8 Die Hinterfluͤgel ſind aſchgrau, gegen die Wurzel heller, gegen die Franzen dunkler, mit ſchwaͤrzlichen Adern und einem ſolchen Halbmondfleck. Die F Se ſchillern aus dem Weißen in's Roͤthliche. Von der Unterſeite iſt zu bemerken, daß ihre Grund⸗ farbe weißlich und ſtark glaͤnzend iſt. Zwey Bogenſtrei⸗ fen gehen über alle Flügel. Nach außen iſt die Be⸗ ſtaͤubung roth, eben ſo am Oberrande der hinteren, welche uͤbrigens heller als die vorderen bleiben. \ Die Raupe hat ſehr verfchiedene Nahrungspflanzen, auf welchen man fie vom May bis zum July antrifft. Sie liebt Ritterſporn (Delphinium Consolida), Bohnen (Phaseolus), Wicken (Vicia), Erbſen (Pisum salivum), Ampfer (Rumex) und mehrere Gras- und Kleearten; iſt ſchlank, Kopf, Fuͤße und Bauch ſind fleiſchfarbig, der uͤbrige Koͤrper rothbraun, dicht dunkelbraun beſtreut und mit bandfoͤrmigen, hellgelben Streifen, wovon einer zu beyden Seiten des Ruͤckens und ein anderer uͤber den Fuͤßen ſteht. Im jüngeren Alter iſt fie grün oder braͤunlich, mit gelben Streifen. Auch erwachſen iſt oft noch die Grund— farbe braungruͤn. Wenn man fie berührt, richtet fie den halben Körper in die Hohe und fahrt ſehr fehnell, wie 131 N” zur Vertheidigung, damit umher. In ganzer Größe hat ſie gegen anderthalb Zoll. f Die Verwandlung erfolgt in einem weichen Geſpinnſte in der Erde. Ihre Puppe iſt rothbraun, mit rothen Einſchnitten und dunklen Punkten. Der Schmetterling entwickelt ſich im May oder Juny des naͤchſten Jahres. 2. S PLENDU ENS. Mam. alis anticis rufis, strigis tribus saturatoribus, ex- terna albo terminata, stigmatibus pallidioribus. Hübner, Noct. Tab. 85. fig. 400. (foem.) Text, S. 194. n. 64. Roͤthelrothe Eule, N. Splendens. Nicht gaz 719 groß wie Pisi. Kopf und Räcken ſind einfach rothbraun; der Hinterleib und die Fuͤhler gelblichgrau, die des Mannes ſtaͤrker, als bey Pis i, die Fuͤße grau, unten gelb geringelt. Die Vorderfluͤgel zeigen ſich rothbraun, in hellerer oder dunklerer Miſchung. Von der Wurzel aus geht ein brauner, nicht deutlich begraͤnzter Schattenſtreif bis zur Zapfen und Nierenmakel. Der Vorderrand iſt roͤth⸗ lich, hier und da weiß beſtaͤubt, mit einigen dunkleren Flecken und weißen Puͤnktchen gegen die Fluͤgelſpitze. An der erſten, ganzen, rothbraunen, bogenfoͤrmigen Querlinie haͤngt in der Mitte die gleichfarbige Zapfen— makel. Die runde Makel iſt braungrau, weiß einge— faßt, die Nierenmakel gleichfarbig, nach unten ſchwarz— braun gelblich begraͤnzt, in der Mitte nach, außen ftars ker; von ihr zieht ein dunkelbrauner Schatten in ſchie— fer Richtung nach dem Innenrande. Hierauf folgt die zweyte, aus ſchwarzbraunen kleinen Monden, welche J 2 — 132 ihre hohle Seite auswärts kehren, beſtehende Querlinie; zwiſchen ihr und einem oberhalb abgeſetzten, dunkelbrau⸗ nen Streife, der auswaͤrts weiß geſaͤumt iſt und in der Mitte zwey kleine Zaͤhne oder Spitzen bildet, zeigt ſich fleiſchfarben roͤthlich die Binde; die Adern darin find ſchwaͤrzlich und weiß punktirt. Der Außenrand iſt wie⸗ der fleiſchfarben roͤthlich, und von ſchwarzen, weiß be⸗ ſtaubten Adern durchzogen, welche in die dunkleren Fran⸗ zen auslaufen. Die Hinterfluͤgel ſind weißgrau, mit einem verlo⸗ ſchenen, ſchwaͤrzlichen Mittelfleckchen und gleichfarbigen Bogen gegen die gelben Franzen. Auf der Unterſeite ſind alle Fluͤgel weißgrau, am Vor⸗ der⸗ und Außenrande roſtbraun beſtaͤubt, mit einem ſchwarz⸗ braunen Mittelpunkte und gleichfarbigem Bogenſtreife. Dieſer Schmetterling, deſſen Naturgeſchichte noch unbekannt iſt, kommt in der Gegend von Wien, aber hoͤchſt ſelten vor. Ein ſehr ſchoͤnes Paar davon befindet ſich im k. k. Naturalien-Kabinett, aus der Sammlung des Heren A. Mazzola. 3. O LE RA C E A. Mam. alis antieis ferrugineis, macula reniformi lu- tescente strigaque externa alba bidentata. Hübner, Noct. Tab. 18. fig. 87. (mas.) N. Ole- racea. Wien. Verz. S. 85. Fam. O. n. 19. ee Eule, N. Oleracea. Illiger N. Ausg. 1 I. B. S. 278. n. 19. —— Linné, S. N. 1. 2. 855. 171. Faun. Suec. Da. 2. n. 1197 et 2290. Fabr. Ent. Syst. III. 2. 99. 295. 133 Esper, Schm. IV. Th. Lab. CLXV. Noct. 86 fig. 4 — 8. S. 586. N. Oleracea. Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 450. n. 180. Eur. Schm. IV. Th. S. 454. n. Dei N. Sjßpinaciae. Pap. d' Europe, T. VII. Pl. CCLXXXVIIL. fig. 479. pag. 102. La Potagere. De Villers, Ent. Linn. T. II. pag. 236. n. 255. et 257. Ph. des Potagers. N. Oleracea. Ent. Linn. T. II. pag. 248. n. 256. N. Monstrosa. De Geer, Ueberf. v. Goͤtze, IE Th. 1. B. S. 305. B. 12. Tab. VII. fig. 17. Fueßly, Schweiz. Inſ. S. 39. n. eee Neu. Magaz. II. B. 1. St. S. 74. n. 171. Vieweg, Tab. Verz. 2. H. S. 66. 1. 99. —— Lang, Verz. 2. Ausg. S. 138. n. 1014. N. Olerace a. Berl. Mag az. HI. B. 3. St. S. 284. n. 26. Natur forſcher, VII. St. S. 124. Götze, entom. Beytr. III. Th. 3. B. S. 164. n. 171. und 17183. Roͤſel, Inſ. I. Th. Fab. XXXII. fig. 1— 5. S. 183. Friſch, Beſchr. d. Inſ. VII. Th. Tab. XXI. S. 29. Müller, Zool. Dan. prodr. p. 125. n. 1416. Ph. Oleracea. N Schwarz, Raup. Kal. S. 584. n. 607. und S. 690. n. 745. Rossi, Faun. Etrusc. T. II. pag. 184. n. 1131. Ph. Oleracea. Admiral, Tab. VII et Tab. XXXIII. Sepp, Neederl. Nacht-Vlind. II. Gez. 1. Bende. Tab. XIV. fig. ı — 9. Schrank, Faun. boic. II. B. 1. Abth. S. 352. n. 1564. N. Oleracea. — — \ 134 Die von fruͤheren Schriftſtellern erregten Zweifel, ob Linne's Oleracea wirklich gegenwaͤrtiger Schmet⸗ terling ſey, dann, ob Borkhauſen's N. Spina- eiae a. ang. O. als eigene Art, oder als Varietaͤt der erſteren gelten muͤſſe, ſind jetzt hinreichend in Wien aufgeklaͤrt, wo einerſeits die leichte Erziehung ſo vieler Stuͤcke uns alle Aenderungen der Oleracea in Groͤße, Zeichnung und Farbe kennen lehrte, andererſeits der Ver⸗ gleich mit Exemplaren der ſeyn ſollenden N. Spin a- ciae aus den Rheingegenden die Einziehung dieſes Nah⸗ mens gebot, welche wir, vollkommen gleich, bey unſe⸗ rer Oleracea trafen. Eben ſo gewiß kaun aber auch die ihr zwar nahe kommende, aber doch ſtandhaft ver: ſchiedene Mam. Suasa, deren vollſtaͤndige Naturge⸗ ſchichte Herrn Knoch zu danken iſt, nicht ferner zu ihr gezogen werden, wie wir es in alteren Sammlun⸗ gen finden. Oleracea iſt meiſtens kleiner, als Pis i. Ihre Grundfarbe aͤndert vom gewoͤhnlichen Roſtbraun in's Schwaͤrzliche. Selten wird ſie bleich, und dann gelb⸗ grau. Kopf, Halskragen und Ruͤcken ſind wie erwaͤhnt, die Fühler heller, weiß beſchuppt und beym Manne ges zaͤhnt. Der Kamm des Ruͤckens iſt doppelt, der Hin⸗ terleib aſchgrau, mit braunen Buͤſchen. Die Fuͤße ſind graubraun, unten gelb geringelt. Die Vorderfluͤgel haben keine zuſammenhaͤngenden Querlinien, ſondern meiſtens nur einzelne weiße Punkte an der Stelle der zweyten. Die runde Makel iſt weiß eingefaßt, die Nierenmakel pomeranzenfarben, halbmond⸗ artig. Die Zapfenmakel oft kaum ſichtbar, klein, hohl. Ein Schattenſtreif geht naͤchſt der Nierenmakel herab. Auf der gewaͤſſerten Binde bemerkt man zuweilen ſehr zarte, weiße und ſchwarze Punkte. Am auffallendſten iſt die Geſtalt der Zackenlinie, welche in feinen Wellen gerade herablaͤuft und in der Mitte zwey ſtarke, weiße 135 Zähne hat, deren Spitzen bis in die Franzen laufen. Die Franzen ſelbſt find ſtark gezaͤhnt, einfarbig, und mit einer weißen, ſchwachen Linie eingefaßt. Die Hinterflügel find ochergelb oder ſchmutzig weiß, gegen die weißlichen Franzen dunkler ſchattirt. Der Halb— mondfleck iſt ſichtbar. N Auf der Unterſeite ſind die Vorderfluͤgel aſchgrau, brann gegen außen und wie die weißlichen, rothange— flogenen Hinterfluͤgel, mit Mittelflecken und zwey Bo— genſtreifen. | Einzelne Stuͤcke, vorzuͤglich der kleineren Männchen, werden nicht größer als Didy ma, andere verlieren die runde, wohl auch beynahe die Nierenmakel, und ſind außer der Zackenlinie ganz einfarbig. Die Raupe findet man vom July angefangen, am meiſten in der Mitte September, an verſchiedenen Pflau— zen; am Kohl (Brassica oleracea) und feinen Varie⸗ taͤten, am Lattich (Lactuca sativa), Mangold (Beta), Waſſerpfeffer (Polygonum Hydropiper), Flöhkraut (Po- lygonum Persicaria), um Wien aber beſonders an der Gartenmelde (Atriplex hortensis). Vor der letzten Häutung iſt fie grün. Ueber den Ruͤcken und zu bey: den Seiten deſſelben laͤuft eine weiße, ſchwarz eingefaßte Linie und zwiſchen dieſen ſtehen auf jedem Gelenke zwey weiße, ſchwarz eingefaßte Punkte. Nahe über dem Bauche iſt ein zitrongelber Streif, welcher vom Kopfe bis an's Ende des Koͤrpers hinlaͤuft. Der Kopf iſt gelbbraun. Nach der letzten Haͤutung hat ſie meiſtens eine gelbbraune oder roͤthlichbraune Grundfarbe. Ueber den Ruͤcken und in jeder Seite laͤuft ein dunklerer Streif, und der Streif, nahe uͤber den Fuͤßen, der vorhin gelb war, faͤllt jetzt ganz in's Weiße. Der Bauch) und die Füße find hellbraun. Zwi— ſchen den drey dunkeln Streifen ſieht man jetzt, ſtatt der weißen, ſchwarze Punkte. Oft aber tritt die, von 136 mehreren Schriftſtellern als allgemein angegebene Veraͤn⸗ derung der Farben nicht ein; die Raupe bleibt wie zuvor, nur kurz, ehe ſie ſich zur Verwandlung verbirgt, wird ſie mehr grasgruͤn. Das verſchiedenartige Futter ſcheint hier ſtarken Einfluß zu haben. Die Puppe iſt glaͤnzend, rothbraun, uͤberwintert in der Erde, und der Schmetterling erſcheint im May oder Juny des naͤchſten Jahres. Er iſt allenthalben gemein. 4. 8 UAS A. Mam. alis antieis hepaticis, margine postico obscurio- ribus, linea terminali bidentata alba. Hübner, Noct. Tab. 91. fig. 426. (foem.) N. Suasa. Wien. Verz. S. 85. Fam. O. n. 18. Steinklee⸗ Eule, N. Suasa. | Illiger, N. Ausg. dess. I. B. S. 278. n. 18. (Die angefuͤhrten Citate ſind falſch.) Es per, Schm. IV. Th. Tab. C(XXXVI. Noct. 57. fig. 3. S. 426. N. W. latinum. Var. — Schm. IV. Th. Tab. CL. Noct. 7 1. fig. 3. S. 491. N. Leucographa. Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 457, n. 182 Suasa. Pap. d' Europe, T. VII. Pl. CCLXXXVII. fig. 478. pag. 100. L' Enfumée, N. Suasa. Vieweg, Tab. Verz. 2. H. S. 65. n. 98. N. Dissimilis. Lang, Verz. 2. Ausg. S. 158. n. 1012. N. Dis- si milis. a Götze, entom. Beytr. III. Th. 3. B. S. 218. n. 165. N. Suasa. 137 Götze, entom, Beytr. III. Th. 3. B. S. 27 4. n. 488. N. Dissimilis. Knoch, Beytr. I. St. S. 87: Tab. IV. fig. 1 — 4. N. Dissimilis. Fueßly, Neu. Magaz. III. B. 2. St. S. 147. n. 44. und S. 167. n. 227. N. Dissimilis. Suasa hat die Größe und Geſtalt des vorigen Schmetterlings. Kopf und Ruͤcken ſind graubraun, und, wie die Vorderfluͤgel, rauchfarbig uͤberzogen, zuweilen faſt ſchwarz. Der Halskragen iſt heller, mit einem ſchwaͤrzlichen Striche eingefaßt. Die Fuͤhler ſind licht— grau, weiß beſchuppt. Der Hinterleib iſt aſchgrau, der After mit langen Haaren. Die Fuͤße ſind ebenfalls grau, unten gelb geringelt. Die Vorderfluͤgel des Mannes ſind meiſtens heller, als jene des Weibes, doch finden auch Ausnahmen Statt, und ich habe dunkle Maͤnner und lichte Weiber vor mir. Die gewoͤhnlichen Linien ſind mattweiß vorhanden. Die erſte ganze zerfällt in drey nach der Wurzel offene Halbs monde. Die zweyte geht mit einer ſcharfen Ecke um die Nierenmakel herum. Die runde und Nierenmakel zeigen ſich, vorzüglich beyx'm Weibe, nur ſchwach. Sie ſind ſchwaͤrzlich eingefaßt, in den helleren Außenrand der Fluͤgel verfloſſen und etwas Roſtfarbe ſteht uͤber und zwiſchen ihnen, doch iſt die Nierenmakel nie gelb, wie bey Oleracea und hat unterhalb einen ſchwarzen Kern. Die Zapfenmakel iſt hohl. Die gewaͤſſerte Binde führt auf den Fluͤgeladern weiße und ſchwarze Punkte. Die Zackenlinie iſt beſonders auffallend, hellweiß, ſelten gelb— lichweiß. An der Fluͤgelſpitze macht ſie einen eckigen Winkel, dann geht ſie gerade bis zur Mitte, wo ſie ein W bildet, hierauf aber gebogen herab. Das W Zeichen iſt bey Suasa ſehr deutlich, während bey Ole- 138 vacea daſelbſt, wie erwähnt, nur zwey Zähne ſtehen. Die Franzen find graubraun, weißlich’geftrichelt, und mit einer zarten, braunen Linie eingefaßt. a. Die Hinterflügel zeigen ſich blaßbraun; gegen die weißgrauen Franzen werden ſie allmaͤhlig dunkler, zus weilen faſt ſchwarz. Man ſieht einen Mittelfleck. Auf der Unterſeite ſind die Vorderfluͤgel tief aſchgrau, die hinteren weißgrau, mit einzelnem, dunkelm Staube. Ein oder zwey Bogenſtreifen gehen uͤber ſaͤmmtliche Fluͤ— gel, auch bemerkt man auf allen einen Mittelfleck. Die Raupe findet man von der Mitte July bis in den September an allerley Gewaͤchſen. Hierher gehoͤren Kohl (Brassica oleracea), Gartenſalat (Lactuca sativa), Mangold (Beta), Gartenmelde (Atriplex hortensis), Ampfer (Rumex), Wegerich (Plantago), verſchiedene Arten von Klee, beſonders Steinklee (Trifolium meli- lotus officinalis) u. ſ. w. „Ihr Leib iſt etwas gedruͤckt und nimmt nach bey: den Enden ab. In der Jugend iſt ſie grasgruͤn, nach der letzten Haͤutung aber hat ſie eine gelblichrothe, in's fleiſchfarbige fallende Farbe. Der Kopf zieht in's Fleiſch⸗ farbige, feine hervorſtechenden Theile in's Stahlblaue. Die Freßſpitzen find citronengelb, ihre aͤußerſten Theile in's Braͤunliche gemiſcht. Ueber den Ruͤcken laufen, der Länge nach, drey ſtahlblaue Linien. Nahe uͤber den Fuͤ— ßen iſt ein citrongelber, oben von einer ſtahlblauen oder ſchwarzen Linie geſaͤumter Streif, welcher vom Kopfe durch den ganzen Koͤrper hinzieht. Auf jedem Ringe, die drey erſten ausgenommen, ſtehen zwoͤlf ſchwarze, unten weiß eingefaßte Punkte, auf jedem der drey er— ſten finden ſich nur zehn. Ueberdieß iſt der ganze Koͤr— per mit vielen kleinen, gelblichweißen Puͤnktchen beſtreut und davon gleichſam chagrinartig. Aus jedem der ſchwarzen Punkte ſticht ein feines, nur durch Vergroͤße⸗ 139 rung ſichtbares Haar vor. Der erſte und letzte Ring, ſo wie der ganze Unterleib, fallen in's Gruͤnliche.“ Auch der Unterſchied der maͤnnlichen von der weib— lichen Raupe iſt ſehr genau bemerkt worden. „Bey der männlichen iſt!““ nach Herrn Knoch: „der gelbe Geis tenſtreif breiter und in's Gruͤnliche gemiſcht. Dicht an ihm finden ſich auf jedem Ringe ein ſchwarzes mit ihm gleichlaufendes Strichelchen, in deſſen Mitte zwey weiße Punkte dicht nebeneinander ſtehen, welche einen ſchwar— zen Punkt mitten uͤber ſich haben. Der ſtahlblaue Strich am Ruͤcken laͤuft nicht gerade, ſondern in etwas ſchiefen Abſaͤtzen. Die Punkte ſind mehr grau, als ſchwarz, und neben jedem Einſchnitte zieht ſich queruͤber eine Falte.“ „Bey Tage iſt ſie gewoͤhnlich unter Blättern oder in der Erde verſteckt, des Nachts geht ſie ihrer Nah— rung nach. Sie hat einen langſamen Gang und ſtarke Freßbegierde.“ „Zur Verwandlung macht fie in der Erde ein duͤn— nes Geſpinnſt. Die Puppe iſt dunkel rothbraun. Die weibliche Puppe hat an der Schwanzſpitze eine kleine Gabel, die maͤnnliche neben dieſer Gabel noch zwey kleine, ſeitwaͤrtsſtehende Dorne.“ Die Entwickelung des Schmetterlings erfolgt im naͤchſten May oder Juny. Er iſt in Oeſterreich ſeltener, als in anderen Gegenden Deutſchlands. Ich hatte in den letzten Jahren keine Gelegenheit, die Raupe zu beobachten und habe die ſehr genauen Knoch' ſchen und Borkhauſen'ſchen Nachrichten daruͤber aufgenommen. . M L I BN . Mam. alis anticis einereo fuscis, maculis ordinarüs strigisque tribus pallidioribus, externa bidentata. er 140 Hübner, Noct. Tab. 94. fig. 441. (mas,) N. Aliena ). Aliena iſt kleiner, als der folgende Schmetterling, ungefähr wie eine anſehnliche Brass icae. Zu der Grundfarbe iſt ſie heller, als Nigricans, da ihr Grau eine ſtarke Beymiſchung von Kupferroth fuͤhrt. Kopf, Halskragen und Ruͤcken ſind jedoch mehr aſchgrau, als die Vorderfluͤgel, der Halskragen iſt mit zwey Linien eingefaßt, der Ruͤcken hat einen doppelten Kamm. Die Fuͤhler find grau, wie gewöhnlich ſtaͤrker bey'm Manne, die Fuͤße gelblich, unterhalb geringelt, der Afterbüſchel iſt roͤthlich und grau gemiſcht. Die Vorderfluͤgel haben einen helleren Außenrand, mit dunkleren, den Anfang der Querlinien bezeichnenden Punkten. An der Wurzel ſteht ein brauner Laͤngsſtrich. Die erſte Linie macht halbe Bogen, an ihr haͤngt die dunkle, hohle Zapfenmakel. Die runde und Nierenma⸗ kel ſind ſchwarz eingefaßt, bleich, mit braunem Kerne. Hinter der Nieren- und naͤchſt der Zapfenmakel iſt die Fluͤgelfarbe beſonders roth. Die zweyte Querlinie iſt, wie die erſte, eigentlich dreyfach, naͤmlich hell in der Mitte und mit dunkeln, faſt ſchwarzen Raͤndern. Die Binde bleibt einfach, nur mit weißen und ſchwarzen feinen Punkten geziert. Die Zackenlinie beginnt mit einem verwiſchten Winkel, dann iſt ſie weißgelb, in der „Noct. Accipitrina, in Esper's Schm. IV. 3 Tab. CXXIX. Noct. 50. fig. 4. S. 393. koͤnnte wohl auch eine Alien a feyn, wenn nicht eine Var. von Persicariae, (M. ſ. darüber Mam. Pers ica- riae.) Aber bey der Undeutlichkeit der Esper’ ſchen Abbildung wage ich nicht, ſie zu citiren, noch weniger der gegenwaͤrtigen Art den allerdings ſonſt aͤlteren Nah⸗ men zu geben. 141 Mitte mit ſtarkem W Zeichen. Die Franzen find weiß eingefaßt, eine ſchwarze Punktreihe davor, und auf ih— rem braunen Grunde ſtehen weiße Punkte. un ſind ſie ſtark gezaͤhnt. a Die Hinterflügel find einfach, aſchgrau, 11 * chen Franzen. Auf der Unterſeite zeigen ſich alle Fluͤgel ſtark erd⸗ farbig beſtaͤubt, mit Mittelflecken, heller 1 den Fran⸗ zen und durchaus ſtark glaͤnzend. Man findet Aliena ſehr ſelten in Seſterreich im Monat July, oͤfter in der Schweiz. Ihre Naturge⸗ ſchichte iſt noch verhuͤllt. 6. NIGRICANS. Mam. alis anticis nigricantibus, stigmatibus strigisque ordinariis pallidioribus. Vieweg, Tab. Verz. 2. H. S. 66. n. 101. N. Nigricans. Hübner, Noct. Tab. 116. fig. 539. (foem. ) Text, S. 188. n. 359. Erdbraune Eule, N. Abjecta. Ich komme, bevor ich die Beſchreibung dieſes noch wenig bekannten Schmetterlings beginne, zuerſt auf das zuruck, was ich in der I. Abthlg. d. Bds. S. 140 und 186. über die dort erwähnte Noct. Nigricans mehrerer fruͤherer Schriftſteller ſagte. Es entgingen mir damals, als ich auf dem Lande, entfernt von manchen entomologiſchen Papieren arbeitete, die wichtigen Worte, welche der Herr Recenſent des IV. Bandes in der allgemeinen Literaturzeitung 1817. St. 218. S. 78. ausſprach und die mir derſelbe ſeitdem guͤtigſt wiederholte: „Daß N. Nigricans Linn. Fabr. 142 View. und Es p. Eins mit Abjecta Hbr. und Ochshr. ſeyen.“ Nur nach dem Abdrucke jener Bo⸗ gen meiner I. Abthlg. ꝛc. kam ich zu einer nochmali⸗ gen ſtrengen Prüfung. Das Reſultat derſelben iſt: Erſtens: daß Nigricans W. Verz. uud Fabr. nach derſelben auch Illiger’s, Götze’s _ und Rossi’s, gewiß zu Fumosa, wie angezeigt, gehören, indem die größeren, ſtaͤrker gezeichneten Bas rietaͤten derſelben noch jetzt in mehreren aͤlteren Samm— lungen mit gleichem Nahmen ſich vorfinden und Fabr. ſogar die dahin gehoͤrende Raupe beſchreibt: Zweytens: daß Esper's Nigricans wohl auch am beſten bey Fumosa ſtehen bleibt, da nichts als ihre Groͤße dagegen ſpricht, Es per aber es oͤf— ters damit nicht allzugenau nahm. (M. ſ. die daneben befindliche, mit Fumosa gleiche Leucomelas.) Ueberdem iſt in meiner Sammlung wirklich ein eben ſo großes, unlaͤugbares Fumosa Weib vorhanden, wos gegen Esper's Nigricans für Abjecta viel zu klein iſt. Drittens: daß Linné's Nigricans eine Menge Deutungen zulaͤßt; daß derſelbe die Groͤße von Abjecta Hbr. nach dem Ausmaß der gleichen, vor— hergehenden Polyodon nicht mit media bezeichnet haben wuͤrde, — und daß die Beſchreibung: „Alae superiores fusco nigricantes magis quam in ulla nostrarum uti etiam totum corpus,“ weniger auf Abjecta, als auf Fumos a paßt; — daß De Vil- lers aber Linné nachgeſchrieben habe. Daß dagegen mein Citat von View. Nigricans bey Fumosa mit voller Sicherheit zu loͤſchen iſt *). * Durch einen mir unangenehmen Schreibfehler iſt in der I. Abthlg. d. Bös. S. 180. bey Agr. Ten e- pros a, Huͤbner's Nigricans, Tab. 116. fig. 143 Och ſenheimer erhielt naͤmlich, laut einer handſchrift— lichen Bemerkung, von Vieweg ſelbſt Nigricans, und theilte ein Exemplar Herrn Hübner zur Abbil— dung mit, wobey der Nahme in Abjecta geändert wurde, wahrſcheinlich, um Irrungen mit Nigricans des Wien. Verz. zu vermeiden. Dieſe Urſache duͤrfte aber in keinem Falle zureichend ſeyn. Mag Linné das jetzige oder ein anderes Geſchoͤpf verſtanden haben, ſo hat doch von Rechts wegen der gleiche Nahme nach Vieweg gewiß zu gelten, (welchen ſeiner Seits ir— rend Fabr. citirte.) So viel zur Annaͤherung an einen hochgeachteten Entomologen, dem ich bey voller Ueber— zeugung vollkommen beytraͤte. Nigricans, deren Größe wie (eine mittlere) Po- lyodon Linn. ſchon angegeben wurde, hat einen ſchwarzgrauen, mit gelblichen Haaren mehr oder minder gemiſchten Kopf und Ruͤcken; der letztere iſt doppelt ges kaͤmmt, hinten trichterfoͤrmig. Die Fuͤhler ſind roſtfarbig, bey'm Manne gezaͤhnt. Halskragen und Schulterdecken kaum bemerkbar dunkler geſaͤumt. Der Hinterleib iſt aſchgrau, der Afterbuͤſchel des Mannes gelblich und ſchwaͤrz— lich grau gemiſcht; die grauen Fuͤße haben unten gelbe Ringe. 1 Die Vorderfluͤgel find erdfarbig, mit einzelnen ſchwaͤrz— lichen Strichen und Punkten, ſonſt ſchmal gebaut, aber lang geſtreckt. Zwey Querlinien theilen fie in drey Fel- der, wovon das Mittelfeld am dunkelſten, die gewaͤſ— ſerte Binde am hellſten ſich zeigen. Der Außenrand hat ſchwaͤrzliche und uͤber der Binde vier gelblich weiße Punkte. Die runde und Nierenmakel ſind ſchwaͤrzlich eingefaßt, beynahe hohl, nur in der letzteren bemerkt man nach außen einen weißlichen oder gelblichen Schein. 538. angefuͤhrt worden, die nicht dorthin, ſondern zu Aethiops gehört, wo fie S. 184, richtig ſteht. 144 Die Zapfenmakel erſcheint als ein ſchwarzer Strich. Ein anderer ſolcher Strich iſt naͤchſt der Wurzel in der Fluͤ⸗ gelmitte, jedoch nicht immer, zu finden. Die Binde iſt bleich, hat feine, weißliche und ſchwaͤrzliche Punkte auf den Adern, und bey hellen Stuͤcken mehrere dunkle, ver: wiſchte Pfeilſtriche. Die Franzen ſind mit ſchwarzen Halbmonden und einer darauf folgenden feinen Linie ein gefaßt, uͤbrigens hell und dunkel geſtrichelt und gezaͤhnt. Die Hinterfluͤgel bleiben einfach aſchgrau, gegen außen bindenartig dunkel beſtaͤubt, mit gelblichweißen Franzen. Auf der Unterfeite findet man auf den Vorderfluͤ⸗ geln zwey Bogenſtreife, die ſich auf den hinteren Fluͤ⸗ geln als Binde fortſetzen, einen hellgrauen Außenrand, Mittelflecke, und uͤberhaupt ſtarken Glanz. Die Fran⸗ zen ſind bleicher, als oben. X Von der Naturgefchichte iſt nichts bekannt. Ni- gricans kommt um Wien im July vor, wo fie, wies wohl ſelten, aus duͤrrem Laube geklopft wird. Haͤufiger findet man ſie in manchen Gegenden von Niederſachſen. 7. CHENOPODII. Mam. alis anticis fusco cinereis, macula reniformi nigricante, striga postica bidentata alba, Hübner, Noct. Tab. 18. fig. 86. (mas.) N. Chenopodii. Larv. Lep. IV. Noct. II. Genuin. F. c. d. fig. 2. a. b. Wien. Verz. S. 82. Fam. O. n. 6. Gönfefuß: Eule, N. Chenopodii. Illiger, N. Ausg. dess. I. B. S. 271. n. 6. —— Fabr. ent. Syst. III. 2. 68. 192. — 2 145 Esper, Schm. IV. Th. Tab. CLXXXI. Noct. 102. fig. 2. 3. II. Abſchn. S. 7. N. Chenopodii, — Schm. IV. Th. Tab. CXVII. Noct. 58. a. fig. 5. 6 S. 2%. N, Verna — Schm. IV. Th. Tab. CLII. Noct. 78. fg. 8. S. 505. N. Saucia, Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 418. n. 167. N. Chenopodii. De Villers, Ent, Linn. T. IV. pag. 467. —— Berl. Magaz. III. B. 4. St. S. 598. n. 70. Ph. Trifolii. Natur forſcher, IX. St. S. 151. n. 70. Götze, entom. Beytr. III. Th. 5. B. 8. 195. n, 27. Ph. Trifolii. 8 entom. Beytr. III. Th. 3. B. S. 217. n. 157. Ph. Chenopodii. Roͤſel, Inſ. I. Th. Tab. XLVIII. (ſchlecht.) S. 265. Schwarz, Raup. Kal. S. 682. n. 751. N. Che- nopodii. Vieweg, Tab. Verz. 2. H. S. 29. n. 58. —— 1 Faun. boic. II. B. 1. Abth. S. 348. n. 3505 Einer der kleinſten Schmetterlinge dieſer Gattung, nicht größer als Oleracea. Kopf, Halskragen, Ruͤcken und Schulterdecken find aſchgrau, oder braungrau, in der Grundfarbe mit den Vorderfluͤgeln gleich, welche aber. bey jedem Stücke in den feinſten Abſtufungen aͤndern. Der Ruͤcken iſt zweytheilig gekaͤmmt. Die Fühler find gelbbraun, weiß beſchuppt. Der Hinterleib iſt aſchgrau, mit einer braunen Linie nach unten, zu beyden Seiten. Die Fuͤße ſind grau, am unterſten Gelenke weiß geringelt. Auf den Vorderfluͤgeln bemerkt man zuerſt deutlich alle Querlinien. Sie ſind gelb, mit feinen, braunen W. 2 K A 146 Raͤndern. Die naͤchſt der Wurzel ift halb. Die erſte ganze macht ſpitzige Ecken. An ihr hangt die abge⸗ rundete, mit einem dunkeln Kerne verſehene Zapfenmakel. Die runde iſt bleich, die Nierenmakel mit Schwarz an⸗ gelegt. Zwiſchen beyden Flecken zieht ein braͤunlicher, zuweilen ſchwaͤrzlicher Schattenftreif. Hinter der zwey⸗ ten ganzen Linie folgt eine Reihe gelber Punkte, nach außen ſtehen ſcharfe, nur verwiſchte Pfeilſtriche. Die Zackenlinie hat in der Mitte das W Zeichen. Die Frans zen find gelb und mit ſchwarzen Punkten eingefaßt; übrigens dunkel- und hellgrau geſtrichelt und gezaͤhnt. Die Hinterfluͤgel ſind weißgrau, mit einer breiten, nach innen verwiſchten, dunkelbraunen Binde, mit dem Mittelflecke, ſtaͤrkerer Beſtaͤubung der Adern und gelb: lichweißen Franzen. Die Unterſeite ſaͤmmtlicher Fluͤgel iſt weißgrau. Die Nierenmakel der vorderen ſchlaͤgt halbmondfoͤrmig ſchwarz durch. Gegen den helleren, aͤußeren Rand ſteht ein abs gebrochener Bogenſtreif, der auf den Hinterfluͤgeln ſich in Punkte aufloͤſt. Die Franzen ſind hier weiß. Der Mann iſt gewoͤhnlich kleiner, als das Weib. Die Raupe von Chenopodii ift um Wien, in anderen Gegenden von Deutſchland, und in vielen Laͤn— dern von Europa haͤufig, vom July bis in den Septem— ber zu finden. Ich habe ſie ſogar noch in der Haͤlfte October getroffen. Ihre Nahrung beſteht in Sellerie (Apium graveo- lens), Salat (Lactuca sativa), Kohl (Brassica oleracea), Moosdiſtel (Sonchus oleraceus), Spargel (Asparagus sativus), Beſenpfrieme (Spartium scoparium), Melde (Atriplex hortensis) und verſchiedenen Arten von Gäns ſefuß (Chenopodium). Sie iſt etwas walzenfoͤrmig gebaut gewoͤhnlich gruͤn in hellerer und dunklerer Mi— ſchung, zuweilen heller und dunkler braun. Nahe uͤber den Füßen zieht ein rother, von zwey weißen Linien ge⸗ 147 ſaͤumter Strich. Zu beyden Seiten des Ruͤckens iſt ein weißer Streif, welcher in jedem Einſchnitte von der Grundfarbe unterbrochen wird und obenher auf jedem Abſatze ein ſchwarzes Laͤngsſtrichelchen hat, ſo, daß der ganze Streif obenher von ſchwarzen Strichelchen der Laͤnge nach geſaͤumt iſt. Bey manchen haͤngen dieſe Strichelchen ziemlich zuſammen und bilden eine ſchwarze Linie. les ber den Rüden geht eine ſchwarze Linie, welche etwas dunkler als die Grundfarbe iſt. Der Kopf iſt klein und braͤunlich. ö Nach Roͤſel gibt es noch eine, mir nicht vorge⸗ kommene Varietaͤt, welcher der weiße, ſchwarz geſaͤumte Streif zu beyden Seiten des Ruͤckens fehlt und die an ſeiner Statt nur in einer Reihe, auf jedem Gelenke, einen ſchwarzen Punkt fuͤhrt. Die Verwandlung erfolgt in einer Erdhoͤhle. Ans fangs iſt die Puppe gelblichbraun, ſpaͤter wird der Hin— terleib mit ſeinen Gelenken rothbraun, der Vorderleib nebſt den Fluͤgelſcheiden aber ſchwaͤrzlich grun. Der Schmetterling entwickelt ſich im May oder Juny des folgenden Jahres. Er iſt faſt aller Orten gemein. 8. ALBICOL ON. Mam. alis anticis fusco griseis, macula reniformi punctis duobus albis strigaque externa flavescente punctata. Hübner, Noct. Tab. 117. fig. 542. (mas. ) fig. 543. (m. Var.) Text, S. 192. n. 55. Puunktirtfleckige Eule, N. Albicolon. Sepp, Neederl. Ins. Nacht- Vlind. II. Gez. 1. Bende. pag. 1. Tab. I. fig. 1 — 9. K 2 * 148 Die oben angeführten Hub ner'ſchen Abbildungen wurden, nach zwey von Ochſenheimer zu dieſem Zwecke mitgetheilten Exemplaren feiner Sammlung, nicht ganz treu verfertigt. Es ſtimmten die Originale vollkommen mit acht anderen Stuͤcken, die ich verglich und bey ge⸗ genwärtiger Beſchreibung benutze. In der Groͤße bleibt dieſer Schmetterling hinter der bald folgenden Brassicae zurück. Kopf, Halskragen und Ruͤcken find erdgrau, mit einzelnen, weißlichen Haa⸗ ren. Die Fuͤhler braunlich, der Ruͤcken trägt einen doppelten Kamm. Der Hinterleib iſt aſchgrau, die Fuͤße ſind dunkler, gelblichweiß geringelt. Die Vorderfluͤgel führen die Farbe des Ruͤckens. Sie haben uͤberhaupt einen Metallglanz und gehen zuweilen in's Rothgraue uͤber. Der Außenrand hat mehrere dunkle und gegen die Fluͤgelſpitze drey weißliche Punkte, die nahe bey einander ſtehen. Die erſte ganze Querlinie iſt am deutlichſten; ſie zeigt ſich heller, zu beyden Sei— ten dunkelgrau begraͤnzt. Die daran haͤngende Zapfen⸗ makel iſt klein. Die runde Makel etwas bleicher, als der Grund, die nierenfoͤrmige auf der hohlen, aͤußeren Seite unterbrochen mit Weiß begraͤnzt, wobey ſich nahe uͤbereinander zwey Punkte auszeichnen und den Nahmen dieſer Art herbeyfuͤhrten. Ein Schattenſtreif zieht ſich hier durch die Fluͤgel. Die zweyte Querlinie, noch mehr die Zackenlinie, beſtehen aus nahen, kleinen, gelben. Punkten mit ſchwarzen Pfeilſpitzen. Die Franzen ſind zierlich gezaͤhnt, doppelt eingefaßt, gelblich punktirt. Das Gelb der Vorderfluͤgel iſt bey den Abbildungen zu leb⸗ haft aufgetragen. Die Hinterfluͤgel beyder Geſchlechter ſind braungrau, die Franzen gelblichweiß. An den mehrerwaͤhnten Fi— guren iſt der innere Theil weiß, der aͤußere bindenartig, ſchwarz, und nicht, wie in der Natur, in einander ver- floſſen. 149- Auf der Unterſeite find die Borderflügel grau, ſchwaͤrz⸗ lich beſtaͤubt, mit Mittelpunkte, zwey Bogenſtreifen und heller gegen die Franzen. Die Hinterfluͤgel weiß: lich, dunkler am Rande, mit Halbmonde und weißen Franzen. f 5 Borkhauſen in ſ. Eur. Schm. IV. Th. S. 582. n. 241. gedenkt, fo wie Brahm im Inſ. Kal. II. 1. 548. 410. einer N. Nigricans, und zwar beyde des naͤmlichen Stuͤcks, welches Letzterer einzeln aus der Raupe erzog. Der geſchaͤtzte Recenſent des IV. Bds. d. Wks. ſtellt in der allgem. Literaturzeitung 1817. St. 218. S. 78. die Meinung auf, daß dieſe Nigricans Eins mit Albicolon Hbr. und Ochshr. ſey. Ich kann nicht dieſe Anſicht theilen. Die Citate beyder ſind verworren, indem ſie verſchiedene Schmetterlinge, als Nigricans W. Verz. (Fumosa.) Nigricaus View. (Abjecta Hbr.) dann Linne, Fabr. u. A. zugleich anfuͤhren. (M. ſ. daruͤber mehr bey unſerer Mam. Nigricans.) ferner trifft Größe, Farbe und Beſchreibung nicht zu, am wenigſten Brahm's Angabe: daß der Mann weiße Hinterfluͤgel habe, und die Beziehung auf Esper Noct. 28. fig. 3. welcher einen Schmetterling gab, der in keinem Falle für Al- bicolon gelten kann. Endlich iſt auch die Flugzeit unrichtig; Brahm's Schmetterling erſchien am 1 4ten September, wahrend Albicolon um Wien und in Ungarn, von woher wir ihn allein kennen, ſtets Ende May vorkommt. Eine zweyte- Generation iſt auch nicht annehmbar, denn die Raupe Brahm's verwandelte ſich ſchon in der erſten Halfte Juny. Sollte vielleicht gar von einer Agr. Aethiops, 1. Abth. S. 184. die Rede ſeyn? Aber dieſe wurde, wie dort bemerkt, unſers Wiſſens noch nicht in Deukſchland ge— funden. Die dabey befindliche Beſchreibung der Raupe 150 vermag allein kuͤnftig das Raͤthſel zu loͤſen, um welcher letzteren willen noch weniger Vermuthung fuͤr Gewißheit gegeben werden durfte. V Mam, alis anticis fusco nebulosis, unco nigro ad ma- culam orbicularem, reniformi albicincta. Hübner, Noct. Tab. 18. fig. 88. (mas.) N. Brassicae. Larv. Lep. IV. Noct. II. Genuin. F. f. fig. 1. 2. bee. Wien. Verz. S. 81. Patt N. n. 21. Kohl: Eule, N. Brassicae. Illiger, N. Ausg. dess. I. B. S. 265. n. 21. Linné, S. N. 1. 2. 852. 163. Faun. Suec, Ed. 2. n. 1205. Fabr. Ent. Syst. III. 2. 67. 189. —— Esper, Schm. IV. Th. Tab. CLIX. Noct. 80. fig. 1 — 6. S. 556. Schm. IV. Th. Tab. CXXV. Noct. 46. c. fig. 8. S. 564. (Das Ey). Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 584. n. 242. Pap. d' Europe, T. VII. Pl. CCLXXIX. fig. 456. pag. 67. La Brassicaire, N. Brassicae. De Villers, Ent. Linn. T. II. pag. 25. n. 22. Ph. du Chou. N. Brassicae. De Geer, Ueberſ. v. Goͤtze, II. Th. 1. B. S. 520. n. 9. Fueßly, Schweiz. Inſ. S. 38. n. 737. Ph. Bras- sicae. ö A. Magaz. II. B. 1. St. S. 29. —— Neu. Magaz. II. B. 1. St. 74. n. 165. — 151 Fueßly, Neu. Magaz. III. B. 2. St. 147. n. 43. eien. n. 226. Vieweg, Tab. Verz. 2. H. S. 28. n. 36. —— Lang, Verz. 2. Ausg. S. 136. n. 995. - Berlin. Magaz. III. B. 5. St. S. 282. n. 24. — Götze, entom. Beytr. III. Th. 3. B. S. 157. n. 165, g N Roͤſel, Inſ. I. Th. Tab. XXIX. Fig. 1 — 5. S. 169. Friſch, Beſchr. d. Inſ. X. Th. Tab. XVI. S. 19. Müller, Faun. Frid. p. 46. n. 405. Zool. Dan. prodr. p. 125. n. 1414. —— Brahm, Inſ. Kal. I. 1. 295. 184. Schwarz, Raup. Kal. S. 442. 681. 760. Scopoli, Ent. Carn. p. 212. n. 522. Ph. Bras- sicae. 5 Rossi, Faun. Etruse. T. II. pag. 182. n. 1122. Reaumur, Mem. T. I. pag. 574. Pl. XL. fig. 16. 17. et pag. 57 5. Pl. XLI. fig. 2. 3. Otto Fabric. Faun. Groenl. p. 194. n. 146. Merianinn, Eur. Schm. Tab. LXXXI. S. 42. Albin, Hist. Ins. Tab. 78. 79. n. 45. e — h. Schrank, Faun. boic. II. B. 2. Abth. S. 347. n. 1557. N. Brassi ca e. Von mittlerer Größe, allen Sammlern und Des ſitzern von Kuͤchengaͤrten hinlaͤnglich bekannt. Kopf, Halskragen, Rüden und Schulterdecken find ſchwaͤrzlich— grau, mit einzelnen weißlichen und gelblichen Haaren; der Halskragen und die Schulterdecken dunkler geſaͤumt. Der Ruͤcken hat einen doppelten, ſtarken Kamm. Der Hinterleib iſt dunkel aſchgrau, oberhalb in der Mitte, mit ſchwarzen Buͤſchchen beſetzt. Die Fuͤße ſind grau, weiß geringelt. 152 Die Vorderfluͤgel find grau, mit gelblicher und weis ßer Beymiſchung. Der Vorderrand ift bis über die Nie: renmakel am hellſten, mit dunkleren Punkten. Ueber der gewaͤſſerten Binde folgen dann drey oder vier nahe, gelbliche Punkte. Die Querlinien ſind deutlich. Die erſte iſt halb, die folgende, ganze, ziemlich breit, dunkel eingefaßt. Dann bemerkt man die gewoͤhnlichen Ma⸗ keln. Die vordere iſt etwas in's Ovale gezogen, die nierenfoͤrmige weiß begraͤnzt und hat in ihrer Mitte einen weißgrauen, ſchwaͤrzlich eingefaßten Halbmond. Die Zapfenmakel iſt dunkel, braun eingefaßt und breit. Die gewaͤſſerte Binde iſt am hellſten, hat den meiſten Glanz und endigt an der weißen, mit einem W Zeichen ver⸗ ſehenen Zackenlinie. Nach dem erſten Bogen der ge— dachten Linie kommt ein verwiſchter, roſtfarbiger Fleck. Innerhalb fuͤhrt die Binde auf den Adern weiße und ſchwarze, feine Punkte. Naͤchſt der Einfaſſung der grauen, gelblich geſtrichten und gezaͤhnten Franzen ſteht eine Reihe kleiner, ſchwarzer, dreyeckiger Zeichen. Die Hinterfluͤgel beyder Geſchlechter ſind hellgrau, mit dunkleren Adern und Mittelflecke, gegen den Außen— rand ſchwaͤrzlich beſtaͤubt. Die Franzen haben eine dop⸗ pelte Einfaſſung und ſind ſchmutzig weiß. Auf der Unterſeite ſind ſaͤmmtliche Fluͤgel weißgrau, die vorderen innerhalb ſchwaͤrzlich beſtaͤubt, mit hellem, glaͤnzendem Außenrande, in der Mitte findet ſich ein ſchwaͤrzlicher Mondfleck mit weißem Kerne. Der Mond— fleck der hinteren iſt dunkelbraun, gegen den Außenrand zeigen ſich ein oder zwey Bogenſtreife. Die Franzen find weiß. Varietaͤten durch helle oder dunkle Farben- miſchung find nicht ſelten; ich habe deren faſt ſchwarz⸗ braune, aber auch eine aus der Sammlung des Herrn A. Mazzola vor mir, die beynahe ganz weißgelb iſt. Die oͤfters abgebildete Raupe richtet, wo ſie in Menge vorkommt, ſtarke Verwuͤſtungen an, indem ſie 3 153 aus Gartenſalat, Kohl und mehreren breitblaͤtterigen Ge— müßkraͤutern die Herzen ausfrißt und damit; das Wachs— thum zerſtoͤrt. Sie erſcheint im July, Auguſt und September. Vor der letzten Haͤutung iſt ſie gruͤn, mit einer dunkleren Linie uͤber dem Ruͤcken, in der eine weiße, aus aneinander gereihten Puͤnktchen beſtehende Linie iſt. Zu beyden Seiten des Ruͤckens iſt noch eine ſolche feine Linie und tiefer einwaͤrts ein breiter, in's Gelbe fallen— der Streif. Nach der letzten Haͤutung bekommt die Raupe ein ganz anderes Ausſehen; bald darnach ſind namlich ihre Zeichnung und Farben am deutlichſten. Ges woͤhnlich iſt dann die obere Hälfte bald mit einem tie⸗ feren, bald mit einem blaſſeren Schwarz, bald mit Grau uͤberzogen; doch leuchtet ſtets die gruͤne Farbe etwas durch; manche Raupen bleiben ganz gruͤn. Der Strich über dem Ruͤcken iſt beynahe ſchwarz und etwas breiter; in ihm ſteht eine feine, ſehr abgeblaßte und kaum kenn— bare Punktenlinie, von der jedoch, gewoͤhnlich auf allen Ringen, ein oder zwey Punkte ſich deutlicher zeigen. Die weiße Linie zu beyden Seiten des Ruͤckens zeigt ſich ebenfalls kaum mit mehreren Spuren, als mit einigen Punkten. Obenher iſt ſie mit bald ſtaͤrkeren, bald ſchwaͤcheren, ſchwarzen Laͤngsflecken beſetzt, die zuweilen ganz verſchwinden. Auf dem zehnten und noch mehr auf dem eilften Ringe ſtehen dieſe Flecken etwas ſchief. Sie bilden nicht undeutlich ein hebraifches 3 und unmit— telbar dahinter iſt ein etwas lichterer, querſtreifartiger, verwiſchter Fleck. Der breite Streif in den Seiten iſt zwar noch gelb, aber er enthaͤlt, vorzuͤglich in der Ge— gend der Luftlöcher, eine roͤthliche oder orangegelbe Mi— ſchung, und iſt ſchmutzig; hart uͤber dieſem Streife ſte— hen die ſchwarz eingefaßten, weißen Luftlöcher, jedes in einem kleinen, ſchwarzen Flecken. Der Ruͤcken iſt mit ſubtilen, weißen Punkten beſetzt, die nicht ganz ſchwarz 154 eingefaßt find. Bey der grünen Varietaͤt erſcheint die beſchriebene Zeichnung nach der letzten Hautung ebenfalls, aber nur ſchwach. Ehe die Raupe zu freſſen aufhört, ſtirbt die dunkle Farbe beynahe ganz ab, das noch vor— handene wenige Gruͤn verliert ſich und ſie wird ſchmutzig grau mit blaßroͤthlicher Miſchung. Die Zeichnungen ſind faſt gar nicht zu erkennen. Chorherr Meyer, in Fueßly's altem Magaz. a ang. O., hat noch andere Beobachtungen aufgezeichnet. Nach ihm kamen die Raupen nicht ſtets gruͤn, ſondern auch weiß oder grau aus den Eyern. Er zahle fünf Haͤutungen, bey denen fie immer ihr Ausſehen veraͤn— derten. Mehrere wurden ſchon nach der dritten Haͤu— tung braun. In der Jugend bedienten ſie ſich nicht der zwey vorderen Paare ihrer Bauchfuͤße und gingen faſt wie die Spannerraupen. Nicht alle machten leichte Gewebe, ſondern verwandelten ſich zuweilen frey, oder arbeiteten ſich verpuppt wieder aus der Erde, u. ſ. w. Die Puppe iſt hell rothbraun. Der Schmetterling kommt im May und Juny, wohl uͤberall in Europa und haͤufig vor. 10. F UHR A. Mam. alis anticis fusco, cinereo flavidoque variegatis, macula reniſormi strigaque externa albicantibus. Hübner, Noct. Tab. 87. fig. 407. (foem.) Text, S. 187 % n. 55. N. Turva. Wien. Verz. S. 81. Fam. N. n. 20. Kletten⸗Eule, N. Fur va. Illiger, N. Ausg. dess. I. B. S. 265. n. 20. Pap. d' Europe, T. VII. Pl. CCLXXXVI. fig. f 474. c. (Als Varietaͤt unſerer Had. Thalassina.) Götze, entom, Beytr. III. Th. 3. B. S. 216. n. 155. N. Fur va. 155 Größe von Brassicae. Kopf, Halskragen, Rücken und Schulterdecken ſind ſchwarzgrau, mit einzelnen, gelb⸗ lichen Haaren. Die Fuͤhler lang, fein, bey'm Manne wenig gezaͤhnt. Der Hinterleib iſt dunkel aſchgrau, der Afterbuͤſchel des Mannes dreytheilig und lang. Auf dem Ruͤcken ſteht ein ſtarker Kamm. Die Fuße ſind dunkelgrau, unten weiß geringelt. Die Vorderfluͤgel ſind kuͤrzer und kolbiger, als bey der vorigen Art. Ihre Grundfarbe iſt mit dem Ruͤcken gleich, marmorartig, mit helleren, in's Roͤthliche uͤber— gehenden Stellen. Die erſte und zweyte Querlinie ſind rothbraun, ſchwarz begraͤnzt, und laufen ſtark ges gen die Mitte. Die runde Makel iſt ſchwarz eingefaßt, und führt einen kleinen, ſchwarzen Kern. Die Nieren- makel iſt weiß, in ihr ein ſchwaͤrzlicher, kleiner Halb— mond. Die Zapfenmakel iſt dunkel, ſchwarz umzogen. Hinter der zweyten Querlinie ſteht eine weiße, feine Punktreihe. Die Zackenlinie iſt weiß, mit anhaͤngenden Pfeilſtrichen. Vom W Zeichen findet man nur eine ſchwache Spur. Die Franzen ſind grau, gelb geſtrichelt, gezaͤhnt und ſchwarz eingefaßt. Die Hinterfluͤgel beyder Geſchlechter ſind laͤngs den Franzen dunkler, als bey Brass ic ae, mit verloſchenem Mittelflecke und ſtaͤrker beſtaͤubten Adern. Die Franzen gelblich weiß. Unterhalb iſt die Zeichnung ſtaͤrker, als gewoͤhnlich. Die innere Seite der Vorderfluͤgel hat ſtarke Beſtaͤubung, die Stelle der Nierenmakel aber iſt, wie der Rand an den Franzen, hell. Die Einfaſſung dieſer letzteren be— ſteht aus einer dreyeckigen, ſchwarzen Punktenreihe. Zwey Bogenſtreife gehen auch uͤber die helleren, nur nach au— ßen ſtark beſtaͤubten Hinterfluͤgel. Der Halbmondfleck iſt hier ſtark. Die Franzen ſind weiß. Die Raupe dieſes Schmetterlings, der in Oeſterreich, jedoch nicht oft vorkommt, wurde noch nicht entdeckt. 156 Die Puppe fand ſich mehrmals auf einem Berge, uns weit Wien, unter Steinen. Sie war rothbraun, ohne Auszeichnung. Der Schmetterling erſchien im July oder Auguſt. Noch Ende des letzteren Monats habe ich ihn in der Daͤmmerung, auf Blumen ſchwaͤrmend, gefangen. Von Borkh. Furva (IV. Th. 587. n. 243.) kann nur ſo viel mit Gewißheit geſagt werden, daß ſie unſere gegenwaͤrtige Fur va nicht if. Die Beſchrei⸗ bung ſchildert einen Schmetterling mit gekaͤmmten Fuͤhlern des Mannes, einer gerade gehenden Quer- linie und weißen Hinterflugeln. Borkh. bezieht ſich ferner auf Esper's B. Melaleuca, die nicht die feruſte Aehnlichkeit mit Fur va hat. 11. PERSICARIAE. Mam. alis anticis ſusco nigroque fumosis, macula re- niformi alba; posticis basi albidis, nigrocinetis. Hübner, Noct. Tab. 13. fig. 64. (mas.) Tert, S. 176. n. 15. Floͤhkraut-Eule, N. Persicariae. ne Lep. IV. Noct. II. Genuin. E. ce. fig. 1. a. b. . —— Wien. Wb S. 71. Fam. F. n. 8. Floͤhkraut⸗ ⸗Eule, N. Persicariae. Illiger, N. Ausg. dess. I. B. S. 198. n. 8. —— Finne, S8. N. 1. 3 142. — Faun. Suec. Ed. 2. n. 1208. Fabr. Ent. ne III. 2.1115. Es per, Schm. . Th. Tab. CXXIX. Noct. 50. fig. 1. — 3. 85 89085 a Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 162. n. 66. Pap. d' Hurope, T. VI. Pl. CCXXXII. 8 535 pag. 92. La Polygoniere. \ 457 De Villers, Ent. Linn. T. II. pag. 221. n. 204. N. Persicariae. a Fueßly, Schweiz. Inſ. S. 38. n. 725. Ph. Per- sicari ae. Vieweg, Tab. Verz. 2. H. S. 67. n. 102. Lang, Verz. 2. Ausg. S. 123. n. 915. Berl. Magaz. III. B. 5. St. S. 508. n. 61. Ph. Sambuci. Naturforſcher, NX. St. S. 128. n. 61. Götze, entom. Beytr. III. Th. 5. B. S. 142. n. 142. Ph. Persicari ae. Geoffroy, Hist. d. Ins. T. II. pag. 157. L’Omi- cron geographique. Röſel, Inſ. I. Th. Tab. XXX. fig. 1 — 5. S. 174. Schwarz, Raup. Kal. S. 54). n. 570. und S. 690. om gar Admiral, Ins. Tab. XXII. 45. Verand. De Con- stantinopel-Rups. Sepp, Neederl. Ins. Nacht Vlind. II. Gez. 1. Bende. Tab. X. fig. ı — 9. Mittlere Größe, ungefähr wie Brassicae. Kopf, Halskragen, Ruͤcken und Schulterdecken find tiefſchwarz, mit einzelnen beygemiſchten, gelblichen Haaren. Der Hinterleib iſt aſchgrau, rußfarbig angeflogen, mit einem roſtfarbigen Buͤſchel auf der Hoͤhe des erſten Ringes, und ſchwarzbraunen auf den folgenden Ringen. Die Fuͤhler find ebenfalls ſchwaͤrzlich, bey'm Manne fein gezaͤhnt. Die Fuͤße ſchwarzbraun, weiß geringelt, ober— halb behaart; beſonders bey'm Manne, wo ſich ſtarke Buͤſchel zeigen. Die Vorderfluͤgel gleichen dem Ruͤcken und ſind, wie jener, bald mehr tiefſchwarz, bald ſchwarzroͤthlich, Der Aufenrand hat bis zur Nierenmakel hellere, gelbliche und dunkle, dann aber vier nahe gelbe Flecken. Die Quer— 158 A fireife find meiſtens deutlich, gelblich, ſchwarz eingefaßt. Der naͤchſt der Wurzel iſt halb, der erſte ganze geht in drey Bogen gerade. Er begraͤnzt mit dem zweyten gan⸗ zen, welcher aus kleinen Monden mit ſchwarzer Aus— fuͤllung der hohlen Seite beſteht, das Mittelfeld. In dieſem iſt die runde Makel, ſchwarz umzogen, mit we⸗ nigem oder gar keinem Weiß und ſchwarzem Kerne. Die Zapfenmakel dunkel, ſtumpf, hohl. Die Nierenmakel hell weiß, in ihr ein gelblich ſchwarzer Halbmond. Die Zackenlinie iſt gelb. In der Binde ſind dreyeckige, ver— wiſchte, ſchwarze Striche. Die Franzen ſchwarz und mit einer gelben Punktreihe eingefaßt, gelblich punktirt und ſtark gezaͤhnt. Die Hinterfluͤgel ſind in der inneren Halfte graugelb mit braunen Adern und Mittelflecke, auswaͤrts bindenar— tig ſchwarz beſtaͤubt; die Franzen gelblichweiß, dop⸗ pelt eingefaßt. Auf der Unterſeite ſind die Vorderflügel ſchwarzbraun, glaͤnzend, gegen die Franzen hinter einer dunkleren Binde und zwey Bogenſtreifen, viel heller. Sonſt iſt die Rüde ſeite des Nierenflecks als ein bloßer Halbmond in hel— lerer Umgebung ſichtbar. Die vorerwaͤhnte Binde und der hellere Rand gegen die Franzen ſetzen ſich auch auf den Hinterfluͤgeln fort, wo ſich ein ſtarker Punkt, mit dunkler Beſtaͤubung darüber, auf der Stelle des Halb⸗ mondfleckes befindet. ' Varietäten, wo die Makeln ziemlich oder ganz ver⸗ ſchwinden, kommen, wiewohl letztere ſelten, vor. Ich habe ſelbſt eine erzogen, die der bey Mam. Aliena in der Anmerkung erwähnten N. Aceipitrina gleicht. Aehnliche finden ſich, in hieſigen großen Sammlungen, ſtets nur bey den Weibern. Die Hinterfluͤgel ſind aber nach innen, wie bey der gewöhnlichen Pers ic ariae, graugelb, und dadurch allein ſchon ihr Unterſchied von der folgenden neuen Art ſcharf bezeichnet. 159 Persicariae iſt in mehreren Ländern von Europa, und in den meiſten Gegenden von Deutſchland nicht ſelten, um Wien in manchen Jahren beynahe haufig. Ich fand die Raupe in allen beſchriebenen Abaͤnderun— gen im Monat September auf dem wilden Hopfen (Humulus Lupulus), und erzog fie damit. Sonſt bes dient fie ſich auch des Floͤhkrautes (Polygonum Persica- ria), des Waſſerpfeffers (Polygonum Hydropiper), des ſchwarzen Hollunders (Sambucus nigra), des Traubenhols lunder (Sambucus racemosa) und mehrerer anderer Pflan— zen und Baumblaͤtter. Sie iſt im September oder Au— fangs October in ganzer Groͤße von guten anderthalb Zoll. In der Farbe findet man ſie heller oder dunkler gruͤn, auch braungruͤn, oder ganz braun. Ueber den Ruͤcken durchaus laͤuft eine gelbliche Linie. Der Kopf iſt gruͤn oder braun, gleich hinter ihm ſteht ein braun— gruͤner, viereckiger, gelblich geſaͤumter Fleck. Auf dem vierten und fuͤnften Gelenke ſind zwey hintereinander ſtehende, ſchwaͤrzlichgruͤne, dreyeckige Flecken. Auf dem hinteren Gelenke ſieht man einen eben ſolchen ovalen Fleck, dann folgt eine Erhoͤhung und winkelrechte Ab— dachung gegen die Nachſchieber. Unter der Ruͤckenlinie laufen zu beyden Seiten noch zwey ſchwarze Linien; vom Bauche aber weißliche, dunkelgruͤn beſchattete, ſchiefe Striche nach vorn, bis an die untere Seitenlinie, und von der zweyten Seitenlinie, ebenfalls ſchief, ſolche Li— nien nach hinten. Der Bauch iſt blaßgruͤn. Die ganze Raupe hat ein gerautetes Anſehen. Ihre Puppe uͤberwintert ohne Geſpinnſt in der Erde, iſt glänzend rothbraun, und gibt im folgenden Juny oder July den Schmetterling. n H HTRE NA. Mam. alis anticis nigris, maculis strigisque ordinariis rubescentibus; posticis nigro griseis. — nn. 460 Die Kenntniß dieſes ſchoͤnen, anſehnlichen Schmets terlings verdanken wir der Thaͤtigkeit des Herrn Steng Sohn von hier, der einige Stuͤcke davon im vorigen Auguſt 1824. bey Tyrnau in Ungarn erbeutete. Ein Paar befindet ſich als noch unbeſchriebene und unabge⸗ bildete Seltenheit in meiner Sammlung. Rubrirena iſt größer, als Persicariae. Kopf, Halskragen, Rüden und Schulterdeden find ſchwarz, mit beygemiſchten einzelnen, gelblichen und mehreren roͤthlichen Haaren. Der Hinterleib iſt ſchwarzbraun, mit dunkeln Buͤſcheln, der Afterbuͤſchel ſchwarz. Die Fuͤhler ſehr lang, fein; bey'm Manne wenig ſtaͤrker. Die Füße ſchwarz, weißlich geringelt. j Die Vorderfluͤgel haben am Außen- oder Oberrande eine Anzahl roͤthlich weißer Flecke. Die Grundfarbe iſt tiefſchwarz, mit einem roͤthlichen Schimmer. Auch die Querlinien zeigen ſich, fo wie die Makeln, roth anges flogen. Die runde Makel iſt hell, die Nierenmakel be⸗ ſonders groß, die zweyte Querlinie macht hinter ihr eine Spitze in die gewaͤſſerte Binde, welche letztere wieder eine roͤthliche, mit ſchwarzen Pfeilſtrichen verſehene Zacken— linie und roͤthliche Striche uͤber die ſchwarzen Franzen hat. (Die auffallende Farbe der Nierenmakel veranlaßte mich, ihren Nahmen von dort zu nehmen, jedoch ſcheint dieß Roth leicht zerſtoͤrbar und iſt auf ſtark gefloge⸗ nen Exemplaren faſt verblichen.) Die Hinterfluͤgel ſind von der Wurzel an einfach ſchwarzgrau, eben fo die Frayzen. Das ganze Geſchoͤpf hat einen ſtarken Glanz, der Staub der Vorderflügel iſt grobkoͤrniger, als bey der vorigen Art. Die Unterſeite meiner Stuͤcke iſt einfach ſchwarzgrau, der Rand der Vorderfluͤgel und die Franzen der Hinter— fluͤgel haben einen hellen, roͤthlichen Schein. Auf allen Fluͤgeln ſtehen Mittelflecken. 4647 _ ENS LXIE: THYATIRA.', Die Schmetterlinge der folgenden zwey Arten vereis nigen ſich durch einen runden, hochaufſtehenden und mit hellen Strichen gezierten Ring von Haaren, der den Ruͤcken umgibt, durch einen langen, dünnen, oben ecki— gen Hinterleib, durch den Mangel deutlicher Makeln auf den Vorderfluͤgeln, die beſonders ſchoͤne und ſanfte Zeichnung führen, überhaupt durch das Fremdartige ih— res Weſens, das fie von den übrigen Europaͤern trennt. Die Raupen leben zu gleicher Zeit, von einerley Nahrung, ziehen den duͤnneren Kopf gern in die erſten Gelenke, ſitzen auf den Bauchfuͤßen und halten den After und die Vorderfuͤße in die Luft. Sie verwandeln ſich in einem Gewebe re zu⸗ ſammengeſponnenen Blättern, Thyatyra, (Hv6reioe), Stadt in Lydien. 16% 144 WDBENENTIS Th. alis anticis olivaceis, maculis quinque incarnatis, posticis albidis. Hübner, Noct. Tab. 14. fig. 65. (foem.) N. Batis. Larv. Lep. IV. Noct. II. Genuin. E. f. fig. 1. a — e. Wien. Verz. S. 71. Fam. F. re Brombeer⸗ ⸗Eule, N. Batis. Illiger, N. 1 5555 1 I. B. S. 197. te Linne, S. N. . 856. 97. —— Faun. bee. En. 2. n. 11508. —— Fabr. Ent. Syst. III. 2. 30. 75. —— Schm. IV. ar Tab. LXXKVI. Noct. 7. fig. 6 — 8. ©. 59 — Schm. IV. Th. Tab. CxClIl. 1 114. fig. 7 — 9. II. Abſchn. S. 54. Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 1 0 Pap. d' Europe, T. VI. Pl. 8 fig · 333. pag. 89. La Batis. De Villers, Ent. Linn. T. II. pag. 198. n. 165. N. Batis. Fueßly, Schweiz. Inſ. S. 37. n. 697. Ph. Batis. Vieweg, Tab. Verz. 2. H. S. 18. n. 18. Lang, Verz. 2. Ausg. S. 122. n. 905. N. Batis. Berl. Mag. III. B. 2. St. S. 204. n. 3. 6 Götze, entom. Beytr. III. Th. 5. B. S. 94. n. 97. Roͤſel, Inſ. IV. Tab. XXVI. fig. A. B. C. S. 181. Brahm, Inſ. Kal. II. 1. 428. 299. N. Bat is. Rossi, Faun. Etrusc. Mant. T. II. pag. 22. n. 385. N. Batis. Donavan. Nat. Hist. Vol. I. Pl. XXXIII. Merianinn, Eur. Schm. III. Tab. XXI. fig. 1 et 122. 163 Reaumur, Mem. T. I. Tab. VII. fig. 1. 2. pag. 198. 249. | Harris, Engl. Ins. Tab. XIII. fig. 3. Etwas kleiner, als Mam. Oleracea. Der Kopf iſt gruͤnlichbraun, der Halskragen und die Schulterdecken find es ebenfalls, jedoch mit lichten, roͤthlich bedufteten Streifen. Der Ruͤcken iſt etwas gekaͤmmt und hat ge: gen den Hinterleib roſenfarbene Haare. Die Fuͤhler ſind lichtgrau, fein, bey'm Manne wenig gezaͤhnt. Der Hin: terleib iſt gelblichgrau, die Fuͤße ſind dunkler; weiß 5 ringelt am letzten Gelenke. Die Zeichnung der Vorderfluͤgel iſt bey dieſer und der folgenden Art ſo auffallend, und von der ſonſtigen Regel ſo ſehr abweichend, daß ihre Beſchreibung wenig Muͤhe macht. Sie ſtimmt nicht ganz mit der von Linné überein, aber zu deſſen Zeiten war Bat is noch ſelten; er mußte ſich wohl mit einem abgeblaßten Exemplare behelfen, und darum hat er die Flecken weiß⸗ lich, die Hinterfluͤgel aber weiß genannt, wie fie bey friſchen Stuͤcken niemals ſind. — Die gewoͤhnlichen Querlinien zeigen ſich ſchwarz in der olivengruͤnen Grund— farbe, aber beſtimmen nicht die Felder, ſondern werden theilweiſe durch fuͤnf, oder ſechs weiße Flecke bedeckt und unterbrochen. Zwey ſolche große Flecke ſtehen an der aͤußern Fluͤgelſpitze nebeneinander, darunter ein gro— ßer und ein ungleich kleinerer nachft den Franzen, wel— cher letztere zuweilen faft verſchwindet. An der Wurzel geht uͤber die Fluͤgelbreite wieder ein großer Fleck, und am Junenrande iſt ein mittelgroßer, eckiger. Alle ſind mehr oder minder roſenroth beduftet und mit Braungruͤn aufgeblickt. Der eckige und jener naͤchſt der Wurzel haben meiſtens viel Braun, aber wenig oder gar kein Roſenroth. Die Franzen ſind einfach, ungezaͤhnt. Run 164 Die Hinterflügel find gelblichgrau, am Rande breit bindenartig beſtaͤubt. Die des Weibes ſind bedeutend dunkler. Die Franzen zeigen ſich gelblichweiß. Die Unterſeite aller Fluͤgel iſt ebenfalls gelbweiß, bindenartig braun beftaubt; die Flecke der Vorderflügel ſcheinen durch. N Batis kommt in Oeſterreich ſeltener, als am Rheine und einigen anderen Gegenden von Deutſchland vor. Ich hatte noch nicht Gelegenheit, die Raupe zu erziehen. Sie naͤhrt ſich von Brombeeren (Rubus fructicosus), Bocksbeeren (Rubus caesius), und Himbeeren (Rubus idaeus). Auch auf der Steinbrombeere (Rubus saxa- tilis) wurde fie gefunden. Ihre ganze Größe hat fie gewöhnlich im July, oft erſt fpater erreicht. Sie iſt nackend, braun und roſtfarbig geſcheckt. Hin⸗ ter dem Halſe iſt ein Hocker, welcher ſich in zwey Spitzen endigt und gegen den Kopf zuſteht. Hinter demſelben find auf dem Ruͤcken noch fünf in Spitzen zugehende Hoͤcker, und vor dem hinteren iſt eine ſtumpfe Erhoͤhung, welche vorwaͤrts einen dunkeln, viereckigen Fleck hat. Zwiſchen den vorderen und den Bauchfuͤßen ſind an den Seiten zwey Hoͤcker, und zwiſchen den Bauch- und den Hinterfuͤßen auch zwey. Der Kopf iſt gekerbt. Auf dem Halſe ſtehen zwey ſchwarze Punkte, hinter welchen eine abgebrochene Linie ſich findet. Von dieſen Punkten ers ſtreckt ſich, bis in die Spitze des erſten Hoͤckers, ein weißlichgelber, großer Fleck. Der Bauch iſt braun, mit einer weißlichen Linie; die Mittelfuͤße ſind weißlich. (So beſchreibt fie Borkhauſen.) Es per, der Noct. 114. fig. 7 — 9. fie in verſchiedenen Größen abbil⸗ dete, bemerkt noch: es fanden ſich dieſe Raupen zu naͤmlicher Zeit mit denen der Derasa auf der namli: chen Futterpflanze; ſie hielten ſich gleichfalls, wie jene, auf den unteren Seiten der Blaͤtter, und zwar auf de— nen naͤchſt dem Boden verborgen. U 165 Die Verwandlung beyder Arten iſt ſich ebenfalls gleich, denn beyde ſpinnen mit einzelnen Faden ein Lager aus zuſammengezogenen Blaͤttern, uͤberwintern als Puppen und entwickeln ſich im naͤchſten Fruͤhlinge. Die Puppe von Batis iſt braun, am Vordertheile in's Gelbe „vers loren, vorn ſtumpf, hinten ſtark zugeſpitzt. 2. DEN AS A. Th. alis anticis basi siliceis, medio flavo alboque va- * ſasciis duabus 3 pn conver 1 Henker, Noct. Tab. 145 fig. 66. ‚(foem.) N. Behr Rs { Larv. i IV. Noct. . Gen. E. g. ig. re Wien. Verz. S. 87. Fam. T. n. 2. Himbeer⸗Eule, N. Derasa. ' Illiger, N. Ausg. dess. I. B. S. 511. n. 2. Linné, S. N. 1. 2. 851. 138. Fabr. Ent. Syst. III. 2. 85. 250. 1 Schm. IV. Th. Tab. CXLII. Noct. 63. fig. 1. S. . . Tab. CXEM. Noct. 114. fig. 4 — 6. Abſchn. S. 54. — Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 657. n. 281. Pap. d' Europe, T. VIII. Pl. CCC VII. fig. 530. l pag. 5. La Ratissee, N. Deras a. De Villers, Ent. Einn. T. II. pag. 229. n. 220. La Decorcée. N. Deras a. Fueßly, Schweiz. Inſ. S. 58. n. 755. Ph. Deras a. A. Magaz. H. B. 1. St. S. 85. n Bäng Werz. 2. Ausg. S. 14% n. 1063. Berl. Magaz. III. B. 4. St. S. 400. n. 74. dann S. 424. und 6. St. S. 560. Tab. I. fig. 4. Ph. Pyritoides. 166 Naturforſcher, II. St. S. 16. Tab. I. fig. 7. dann IX. St. S. 155. n. 74. ferner XVIII. St. S. 217. Tab. V. fig. 3. 4. (Raupe und Puppe.) Game; entom. Beytr. III. Ab 3. H. 8. 135; n. 158. N. Derasa. A, Faun. Germ. XIl..19. —— Schwarz, Raup. Kal. S. 714. n. 785. N. Dass) Deras a gehörte ſonſt zu den größten Seltenheiten, wird aber jetzt alljaͤhrlich erzogen. Sie kommt in Sach⸗ fen und den Rheingegenden, wiewohl überall nicht haͤu⸗ fig, um Wien aber nur einzeln vor. 1 2 Ihre Größe übertrifft die von Oleracea. Der Kopf iſt gelbgrau, der Halskragen lichter, zuweilen weiß⸗ lich, aber mit gelblichbraunen Streifen. Der Ruͤcken braun, die Haare deſſelben ſind ruͤckwaͤrts emporſteigend und weiß gerändert. Die Fuͤhler lichtbraun, ſchwach gekaͤmmt. Der Hinterleib gelbgrau, lang geſtreckt. Die Fuße braͤunlich, unten dunkler. Die Vorderfluͤgel haben theilweiſe zwey Grundfarben. Die naͤchſt der Wurzel iſt gelblichgrau (oder beſtimmter, Feuerſteinfarbig,) dann folgt eine weiße, ſchiefe Querlinie, gegen welche eine, ebenfalls weiße, Linie naͤchſt den Franzen ſich neigt. Hieraus entſteht ein ſehr breites Dreyeck, welches zuerſt gegen den Vorderrand weiß iſt, dann goldfarbig wird, und ungefaͤhr auf den ſonſtigen Stellen zwey weiß eingefaßte Makeln, hinter dieſen aber viele kuͤnſtlich gezogene, dunkle Striche hat. Ein weis ßer Strich laͤuft aus der Wurzel bis zur erſten Quer⸗ linie, ein anderer, kleiner Strich, zeigt ſich, wo das Weiß des Vorderrandes aufhoͤrt. Die Franzen ſind weiß, mit einer ſchoͤnen, aus weißen Linien und Halbmonden beſtehenden Zeichnung eingefaßt, uͤbrigens ungezaͤhnt. Die Hinterfluͤgel ſind gelbgrau, mit weißlichen Franzen. Unten ſind alle Flügel gelbgrau. Nach innen ha— ben ſie aſchfarbige Beſtaͤubung, gegen außen ſind ſie 167 heller und glänzend. Die weißen Linien der Vorder— fluͤgel ſcheinen durch. Man ſieht jedoch undeutlich, ei— nen oder zwey Bogenſtreife. Die Raupe, ihre Nahrung und Verwandlung wurde ſchon bey der vorigen Art erwahnt. Man findet fie bis zu Ende September; in ganzer Groͤße hat ſie an⸗ derthalb Zoll. Ihr Koͤrper iſt glatt, jedoch mit einzel⸗ nen, feinen Haaren beſetzt. Der vorzuͤglich große Kopf iſt, ſo wie die Grundfarbe des Koͤrpers, pomeranzen— gelb. Auf jedem Ringe über dem Ruͤcken ſtehen kaffee— braune Sechsecke, die laͤngs deſſelben mit einer ſchwar— zen Linie durchzogen find. Zunaͤchſt unter dieſen zeigt ſich eine Linie aus ſchwaͤrzlichbraunen Puͤnktchen zuſammen⸗ geſetzt, und der vierte nebſt dem fuͤnften Ringe haben hier blaßgelbliche, ſchwarz geſaͤumte Makeln, der zweyte und eilfte aber über dem Ruͤcken eine wulſtige Erhoͤhung. Die Unterflaͤche des Koͤrpers hat eine braͤunlichgraue Farbe, die Vorderfuͤße aber ſind mehr gelblich und die Bauch— füße dunkler braun. Am Tage vor ihrer Verwandlung faͤrbt ſie ſich ſchmutzigbraun. Im ruhenden Stande nimmt ſie gern eine im Kreiſe gekruͤmmte Stellung. Die Puppe iſt ſchwarzgrau, am Vordertheile ver— dickt, und die Einſchnitte der Ringe ſind ſehr vertieft. Die Endſpitze iſt einfach. Sie uͤberwintert und erſcheint, mit Batis zugleich, im naͤchſten May oder Juuy. Hier ſollte nach dem ſyſt. Entwurfe IV. Bd. S. 77. Huͤbner's Albicosta, Noct. Tab. 95. fig. 440. (mas.) folgen. Nach allen eingezogenen ſiche— ren Berichten gehört fie aber Europa nicht an, und wenn geſagt wird, daß ſie in England vorkomme, ſo verſteht es ſich von den dortigen Sammlungen. Ab bot hat fie Vol. II. Tab. LXXX. pag. 159. geliefert und Albifrons genannt. Die in Wien vorhandenen Exemplare ſtammen ſammtlich aus Baltimore. 168 Genus LXIII, CALPE. Die Schmetterlinge haben ſtark gekaͤmmte Fühler des Mannes, übereinander liegende, hohl gebogene Vorder- fluͤgel, deren aͤußerſte Spitze ſich nach innen kruͤmmt, keine deutlichen Makeln, aber ſcharfe Querlinien. Die Raupen ſind glatt, ſchlank, faſt einfarbig. Die Verbindung beyder Arten wird noch mehr durch dazwiſchen ſtehende Auslaͤnder und durch das Beſtreben gerechtfertigt, die Zahl der Gattungsnahmen nicht allz zuſehr zu vervielfaͤltigen. Calpe (adnzy) Gefaͤß, Geſchirr; in Bezug auf das Hohle. Calyptra, Ochsenheimer. Anmerkung. Nach dem Dietionnaire des sciences natu- relles, T. II. pag. 274. wurde Calyptra von La- marek ſchon für eine Gattung der Mollusken verwendet. Ich waͤhlte alſo den nahe kommenden jetzigen Gattungs⸗ nahmen. 169 1. HA LIC TRI. jur A anticis dorso dentatis, fusco violaceis „ vitta ferruginea albida adnata, fasciis obliteratis virescentibus. PR Bomb. Tab. 6. en 25. (mas.) Text, S. 106. n. 10. Wieſenkauten⸗Spenner, Bomb. Tha- Mi dt 1. — Larv. Lep. III. Bomb. I. Bombycoid. C. e. d. fig. 1. a. . Esper, Schm. III. Th. Tab. LXXXI. fig. 1. 2. 3. Fortſ. S. 7. Bomb. Capucina. Borkh. Eur. Schm. III. Th. S. 42 5. n. 159. Bomb. Thalictri. pr * Europe, Suppl. Pl. VIII. fig. 258. a. b. B. Thali ct ri. Dieſer hoͤchſt ſeltene Schmetterling trennt ſich durch mehrere Auszeichnungen von allen uͤbrigen nahen und fernen europäifhen Arten. Der Zahn am Innenrande der Vorderfluͤgel und die gefiederten Fuͤhler des Mannes beſtimmten alle fruͤhere Schriftſteller, ihn bey den ſonſti— gen Spinnern, und zwar in der Gegend unſeres jetzi— gen Gen. Notodonta unterzubringen. Manche hiel⸗ ten ihn irrig für B. Capucina Linn. (M. ſ. darüber III. Bd. d. Wks. S. 59. oder weitlaͤufiger Borkh. II. S. 427.) Ochſenheimer zog ihn hierher. Sein Vornehmen rechtfertigt ſich am beſten durch die mit den folgenden Arten ihn ſanfter verbindenden Auslaͤnder, welche im k. k. Naturalienkabinette in ſeine Nachbarſchaft gebracht worden ſind. Doch wage ich es, vorherzuſa— gen, daß er noch nicht die letzte Ruheſtatt gefunden habe und neue Wanderungen und Ruͤckzuͤge ihm nicht entgehen werden. 170 In Größe. vergleicht ſich Thalictri mit Liba- trix. Der Kopf ift oben violetbraun, unten rothgelb. Die Bartſpitzen haben eine ſehr ſonderbare Geſtalt, wer⸗ den von der Wurzel an breiter und ſchließen ſich vorn in zwey geraden Linien, fo, daß fie ein laͤngliches Fuͤnfeck bilden. Sie ſind viel dunkler, als der Kopf und mit zwey feinen, braunen, roͤthlich ſtharirtene ſchiefen Stri⸗ chen geziert. Esper a. ang. O. fig. 3. hat ſie ver⸗ groͤßert abgebildet. Den Rüden. bedeckte ein dunkleres oder gelberes Violet, nach Maßgabe der Vorderfluͤgel. Die Fuͤhler des Mannes ſind kurz, ſtark gefiedert, mit weißlichem Schafte, jene des Weibes gekerbt. Der Hin⸗ terleib iſt gelblichweiß, nach oben eckig. Die Fuͤße ſind gelblichgrau. 5 Die Geſtalt der Vorderflügel iſt zuerſt zu betrach⸗ ten. Ihr Außenwinkel endigt in einer ſcharfen, uͤber⸗ gebogenen Spitze, dann zieht ſich der Rand erſt ein- waͤrts, hierauf wieder bauchfoͤrmig auswaͤrts. Der In— nenwinkel iſt ſcharf abgeſchnitten und endigt mit einem kleinen, borſtigen Haken. Der Zahn unterhalb, naͤchſt der Wurzel, iſt breit, groß, halbrund, mit dunklen Haa⸗ ren beſetzt. Von der Spitze des Außenrandes, gegen dieſen Zahn, geht eine ſchiefe, roſtfarbige Linie, weiß⸗ lich nach außen. An dieſer Linie theilt ſich die Grund⸗ farbe zum dritten Mahle. Naͤchſt der Wurzel iſt ſie gelblich, mit unzaͤhligen, ſehr feinen, braunen Strichen verfinſtert. Hinter einem ſchwarzen Punkte, in der Ge⸗ gend der ſonſtigen Nierenmakel, bis zu der gedachten roſt farbigen Linie, iſt ein ſanftes Pfirſichbluͤth vorhanden. Nachſt der Linie zeigt ſich ein gelblicher Schatten. Nach⸗ her, bis zum Außenrande, iſt die Faͤrbung am hellſten, faſt roſenroth. Die Franzen find kurz, ungezaͤhnt, mit einem dunkeln Striche eingefaßt. Mehr nach innen zeigt ſich eine ſchwache, dunkelbraune Punktreihe. f Die Hinterfluͤgel bleiben einfach gelblichbraun, wie 41741 ihre Franzen. Gegen dieſelben von die Beſtaͤubung bin⸗ denartig dunkler. Auf der Unterſeite find alle Flügel blaßgelb, mit Aſch⸗ grau nach innen ſchwach angeflogen. Ein herloſchener Bogenſtreif laͤuft gegen die Mitte. Das Weib iſt gewoͤhnlich groͤßer, als der Mann, ſeine Vorderfluͤgel ſind breiter und ihr Hinterrand iſt or mehr ausgeſchweift. Im Sitzen ſind die Fluͤgel dicht an den Leib ge⸗ ſchloſſen, ſo, daß die gegeneinander liegenden Ruͤckenzaͤhne und Innenwinkel der Vorderfluͤgel zwey Kaͤmme bilden. Die Raupe lebt auf der Wieſenraute (Thalictrum minus, angustifolium, flavum.) Herr Huͤbner hat wieder das Verdienſt, ſie zuerſt bekannt gemacht zu haben. Um Wien iſt ſie, ungeachtet vieler Bemuͤhungen, noch nicht gefunden worden. Die wenigen Schmetter- linge in hieſigen großen Sammlungen ſtammen aus Nie— derſachſen, und meiſtens aus Magdeburg, wo ihre Nah— rung (die um Wien ſeltener iſt), haͤufig auf den Fe⸗ fiungswällen wuchs. Jetzt ſollen dieſe Plaͤtze zum Theil anders benutzt worden und die Raupen verſchwunden ſeyn. Wenigſtens iſt ſeit wohl funfzehn Jahren kein friſchgezogener Schmetterling mehr nach Wien gelangt. Nach der gedachten, von Kennern treu genannten Ab— bildung erlangt die Raupe eine Groͤße von faſt zwey Zoll. Ihr Kopf iſt hochgelb, mit ſchwarzen Punkten. Der Koͤrper weißlich, glatt, die Gelenke der Quere nach dunkler, graulich, eben ſolch ein Anflug zeigt ſich uͤber den Fuͤßen. Die Luftloͤcher ſind ſchwarz. Sie erſcheint im Juny oder July und ſoll ſich in der Erde verpup— pen, der Schmetterling aber im naͤchſten Fruͤhjahre ſich entwickeln. 172 Ad el. u ai Cal. alis antieis dentato erosis 1 sriseis, Fe duobis albis. 5 f Hübner, Nöct. Tab. 95. fig. 256. ae N. Li batrix. : —— Larv. Lep. IV. N An Genuin WW. 1 fig: i Wien. Verz. S. 62. Fam. m n. . Dotteneiben Spinner, Bomb. Libatrix i Illiger, N. Ausg. dess. I. B. S. 18 80m. 1... = N. Magaz. II. B. S. 63. n. 1 Linne, SEN. 2. 0 Faun. Suec. Ed. n. 124825 — Fa br. Ent. Syst. III. 2. 5 181. N. Libatrix. Esper, Schm. III. Th. Tab. LXIX. fig. 4 — 5. S. 357. Bomb. Libatrix. Borkh. Eur. Schm. III. Th. S. 428. n. 200. Re Libatrix. Pap. d' Europe, T. V. Pl. CXCV. fig. 258. pag. 95. La Decoupure, B. Libatrix. De Villers, Ent. Linn. T. II. pag. 185. n. 156. Ph. Libatrix. De Geer, Ueberſ. v. Goͤtze, II. Th. 1. B. S. 240. 1. 1. Tab. V. fig. 2. Fueßly, Schweiz. Inſ. S. 56. n. 684. Ph. Li- batrix. A. Magaz. II. B. 1. St. S. 40. —— Neu. Magaz. II. B. 1. St. S. 60. —— Neun. Magaz. III. B. 2. St. S. 164. n. 207. S. 166. n. 219. Vieweg, Tab. Verz. 2. H. S. 45. n. 54, Bomb. Libatrix. Lang, Verz. 2. Ausg. S. 109. n. 129. Bomb. Libatrix. 173 Berl. Mag. II. B. St. S. er f 28. Pe Li- batrix. Naturforſcher, XIX. St. S. er n. 78. N. Libatrix. 8 entom. Beytr. III. Th. J. B. 8. 40. . 78. Ph. Libatrix. entom. Beytr. III. Th. 3. B. S. 47.n.8. Ph. Modesta. Geoffroy, Hist. d. Ins. T. II. pag. 121. n. 26. La Decoupure. Rödel, Inſ. IV. Th. Tab. XX. fig. 1 — 4. S. 141. Müller, Faun. Frid. p. 42. n. 577. Ph. Li- F a — Faun. Frid. p. 42. n. 578. Ph. Modes ta. a Zool. Dan. prodr. p. 119. n. 1577. Ph. Libatrix. Zool. Dan. prodr. p. 119. n. 1378. Ph. Modesta. f d Sepp, Neederl. Nacht- Vlind. II. Gez. 1. Bende. - Tab. XV. fig. 1 — 5. Scopoli, Ent. Carn. p. er n. 516. Ph. Li- batrix. . Sulzer, Geſch. d. Inſ. Tab. XXI. fie. Ye ©. 160. Ph. Libatrix. Harris, Engl. Ins. Tab. I. fig. f. Albin, Ins. Tab. XXXI. fig. 50. Laspeyres, Krit. Revis. S. 5 1. B. Libatrix. Schrank, Faun. boic. II. B. 1. Abth. 8. 286. n. 1475. So ſelten die vorige Art iſt, fo haufig kommt die gegenwärtige faſt überall in. Europa vor. In Kellern, unter Bruͤcken, zwiſchen Zaͤunen, an Bretwaͤnden, Huͤt— ten, Strohdächern, findet man fie im Spaͤtherbſte, mit— ten im Winter und im Fruͤhjahre. ) / 174 Beſonders kenntlich iſt fie an dem Außenrande der Vorderfluͤgel, welcher ſtark gezackt und zahnfoͤrmig aus⸗ geſchuitten iſt. Auch Libatrix ſtellte man ſonſt zu den Spinnern, und zwar in die Nachbarſchaft von Thalictri. Fabr. verpflanzte ſie allein zu den Eu⸗ len; Ochſenheimer vereinigte beyde hier wieder. Libatrix iſt über mittlere Groͤße. Kopf, Hals⸗ fragen und Ruͤcken find feuerroth, der Halskragen roſt⸗ farbig eingefaßt, der Kamm des Ruͤckens ganz roſtfar⸗ big. Die Fuͤhler des Mannes ſind ſehr ſtark — jene des Weibes ſchwach gekaͤmmt, an ihrer Wurzel ſteht ein weißer Punkt, ſonſt zeigen ſie ſich gelbbraun. Der Hinterleib iſt grau, mit Roth gemiſcht und breit ge— druckt. Die Füße find braun, weiß gefleckt, das un⸗ terſte Gelenke ganz weiß, oberhalb nur mit einigen braunen Punkten. Die Grundfarbe der Vorderfluͤgel iſt rothbraun, ſtel⸗ lenweiſe mit Feuerfarbe marmorartig gemiſcht. Der Au⸗ ßenrand iſt ſtark mit Weiß angeflogen. Zwey Querlis nien theilen drey Felder. Das erſte naͤchſt der Wurzel iſt faft ganz feuerfarbig. Eine weiße und ſchwarz punk⸗ tirte Fluͤgelader zieht aus der Wurzel von einem groͤ⸗ ßeren, weißen Punkte, der Laͤnge nach, bis zum dritten Felde. Die erſte Querlinie iſt einfach weiß, grau ſchat⸗ tirt, die zweyte beſteht aus zwey feinen, weißen Linien. Im zweyten Felde ſteht auf der Stelle der runden Ma— kel ein weißer Punkt, und auf jener der Nierenmakel finden ſich zwey einzelne, ſchwarze Punkte. Dazwiſchen liegt ein faſt dreyeckiger, feuerfarbener Fleck. Im drit— ten Felde bemerkt man eine weiße, ſchwache Zackenlinie. Die Franzen ſind, wie die Gbundfarbe dieſes Feldes, einfach roſtfarbig, denn von der fruͤher lebhaften Feuer⸗ farbe iſt hier keine Spur vorhanden. Die Hinterfluͤgel ſind aſchgrau; gegen die Wurzel, 175 hinter einem dunkleren Bogenſtreife heller, gelbgrau. Die Franzen aſchgrau. n Die Unterſeite aller Fluͤgel iſt aſchgrau, in's Kupfer⸗ farbige ſpielend, gegen den Außenrand heller. Die Hinz terfluͤgel fuͤhren einzelne, ſchwarze Atome. Man findet nicht ſelten Varietaͤten, auch ohne Einfluß der Witte- rung, wo die Feuerfarbe faſt gelb und alles uͤberhaupt bleicher iſt. Ich habe ſelbſt mehrere erzogen. Die Raupe lebt auf allen Arten der Weiden und Pappeln. Sie iſt ſchlank, grasgruͤn, hin und wieder ſtehen einzelne, kaum ſichbare Haͤrchen. Die Einſchnitte der Ringe ſind gelb, und eine gelbe, manchmal roth— gelbe, ſehr ſelten rothe Linie, umgibt die Luftloͤcher. Chorherr Meyer in Fueßly's a. Magaz. a. ang. O. bemerkt noch Folgendes, was ich durch eigene öftere Erfahrung beftatigt fand: Die Seitenſtreife ſind bis kurz vor ihrem voͤlligen Wachsthum gegen den Oberleib zu gelblichweiß, gegen den Unterleib aber ſammetſchwarz. Die Haut, welche ſo zart iſt, daß man die Bewegung der inneren Theile leicht bemerken kann, glaͤnzt wie Sammet. Etwas Ei— genes habe ich bey Allen ohne Ausnahme kurz vor der Verwandlung wahrgenommen. Kaum hatten ſie ange— fangen, ſich ihr Lager vorzubereiten, ſo zeigte ſich auf dem Halſe, oder dem erſten Abſatze ein brauner, ziem— lich ſchmaler Strich, der von einem Spiegelpunkte bis zum andern ging, unter jedem dieſer zwey Punkte aber ein ziemlich großer, ſchwarzer, faſt runder Fleck, welche insgeſammt von Stunde zu Stunde groͤßer wurden, ſo, daß kurz vor der Verwandlung, welche dann insgemein Anfangs des dritten Tages erfolgte, der ganze obere Theil des erſten und die vordere Haͤlfte des zweyten Abſatzes kaſtanienbraun waren, jeder vordere Punkt aber uͤber eine Linie im Durchſchnitte hatte, indeſſen dieſe zwey Abſaͤtze ſtark aufgeſchwollen waren. Die Raupen — 176 verwandelten ſich gewoͤhnlich nicht in einem bloßen, ſon⸗ dern mit Blaͤttern umgebenen Gewebe. Einige Schmet⸗ terlinge kamen im Sommer ſchon am ſechszehnten Tage; wenn ſich die Raupen aber erſt im Herbſtmonate ver⸗ puppten, ſo blieben ſie uͤber Winter liegen. Ich habe ebenfalls eine doppelte Generation beobach⸗ tet und von der erſten, ſeltneren, die Schmetterlinge im Juny und July, von den im Auguſt und September aber oft gefundenen Raupen das vollkommene Geſchoͤpf gewohnlich im Fruͤhjahre, einzeln Gi noch vor FRE ters Anfang erhalten. Von der Ppppe iſt endlich zu erinnern, daß ſie an hinten ſehr fpißig geſtaltet iſt, ſich mit der Endſpitze an ihr Gewebe befeſtigt und eine ganz ſchwarze Farbe hat. Genus: LXIV. MYTHIMNA. Die Schmetterlinge haben einen flachen oder nur ſehr wenig gekaͤmmten Ruͤcken, abhangende Fluͤgel von hellen, angenehmen Farben, mit heller Zeichnung der Nierenmakel. Sie ſchwaͤrmen auch im Sonnenſcheine auf Blumen. a Die Raupen find nackt, mit abwechſelnden Lange: - linien geftreift. Ihre Nahrung beſteht in niederen Pflan— zen, ihr Aufenthalt iſt zwiſchen Gras oder duͤrrem Laube. Die Verwandlung geſchieht in einem Ballen oder einer Hoͤhle unter der Erde. Fam. A. Schmetterlinge mit einem faſt dreyecki⸗ gen Mittelfelde und großen, hohlen Makeln. Fam. B. Schmetterlinge mit breitem, bindenars tigem Mittelfelde und weißem Flecke oder Punkte auf der Nierenmakel. Fam. C. Schmetterlinge mit gewöhnlichen Ma- keln und Punkten neben den wie ſonſt geſtellten Quer— linien. 5 Mythimna, jetzt Molivo, alte Stadt der Inſel Mytilene, ſonſt Lesbos. V. 2. M 178 FAM. A. 1. OXALINA. Myth. alis anticis fusco griseis, medio obscurioribus, lineis duabus convergentibus flavis. Hübner, Noct. Tab. 45. fig. 219. (mas.) N. Oxalina. Größe von Mam. Pisi. Kopf, Halskragen und Ruͤcken mehr oder weniger rothbraun, ſtark behaart, der Ruͤcken ſchwach gekaͤmmt, der Halskragen mit einer ſchma⸗ len, dunkleren Einfaſſung. Die Fühler an der Wurzel weiß, dann gelbgrau; gezaͤhnt beym Manne. Der Hinz terleib roͤthlich⸗ oder gelblichgrau, eben fo die Füße, welche am unteren Gelenke einfarbig bleiben. Die Vorderfluͤgel ſind gegen die aͤußere Spitze ſcharf eckig, dann gegen den Innenrand bauchig ausgeſchweift. Der Innenrand geht von der Wurzel aus in einer ganz geraden Linie. Die Fluͤgelzeichnung iſt ſehr auffallend. Ihre Grundfarbe beſteht aus einem, mehr oder minder in's Braune oder Pfirſichbluͤthfarbene ſpielenden Roth⸗ grau, nach Maßgabe jener des Ruͤckens. Vom Außen⸗ rande laͤuft eine Querlinie ſchief herab und eine zweyte kommt der erſten hinter den Makeln entgegen. Beyde find gelb, braun eingefaßt. Sie vereinigen ſich zuwei⸗ len am Innenrande ganz, zuweilen bleiben ſie etwas offen, ſtets aber bilden fie ein Dreyeck, welches inwen— dig viel dunkler, als der uͤbrige Theil der Fluͤgel iſt, und in dem die runde und Nierenmakel ſich befinden. Beyde Makeln ſind hohl, gelb begraͤnzt; die erſte laͤng— lich, die Nierenmakel ohrfoͤrmig. Gegen den Außenrand in der Grundfarbe ſteht eine braune Punktreihe. Die Franzen ſind braun, mit einem gelben Striche eingefaßt. Die Hinterfluͤgel bleiben einfach gelbgrau, mit der Spur eines oder zweyer Bogenſtreife. i 179 Auf der Unterfeite find alle Flügel weißgrau, mit ſtarker, vörhlicher Beſtaͤubung, zwey Bogenſtreifen, und uͤberhaupt glaͤnzend. Die Raupe dieſes in der Gegend von Wien bis jetzt allein vorkommenden, ziemlich ſeltenen Schmetter— lings, habe ich erzogen und nach dem Leben beſchrieben. Sie hat einen braunen Kopf, hellbraunen, faſt lilafar— bigen Koͤrper, auf der Mitte des Ruͤckens einen helle— ren Streif und ſchwaͤrzliche Seitenſtreife, welche die obere Farbe von der weißlichgelben der Unterſeite und Fuͤße ſcharf trennen. Auf jedem Gelenke oberhalb ſtehen meh— rere weißlichgelbe Punkte. Die Luftloͤcher ſind ſchwarz. Ihre Groͤße, wenn ſie Ende May erwachſen, iſt zwey Zoll. Sie lebt von niederen Pflanzen, nahm aber bey der Zimmer Erziehung auch junge Weidenblaͤtter an. Ihre Verpuppung erfolgt in der Erde in einem Ballen. Der Schmetterling erſcheint im Auguft. 2. ACETOSELLÄE. Myth. alis anticis helvolis, lineis duabus convergen- tibus cinereis, flavo adnatis; posticis fuscescentibus, margine brunneo. Hübner, Noct. Tab. 45. fig. 220. (mas.) N. Acetosellae. (zu bunt.) Beyträge, II. B. 4. Th. Tab. 1. fig. D. S. 37. Wien. Verz. S. 84. Fam. Q. n. 1. Schafampfer⸗ Eule, N. Acetosellae. Illiger N. Ausg. dess. I. B. S. 288. n. 1. —— Fabr. Ent. Syst. III. 2. 112. 558. Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 690. n. 502. M 2 180 De Villers, Ent. Linn. T. IV. pag. 467. Ph. de la petite Oseille. N. Acetosellae. Götze, entom. Beytr. III. Th. 3. B. S. 218. n. 175. | — —— In der Größe der anſehnlichſten Weiber von Mam. Persicariae. Der Kopf und der gekaͤmmte Ruͤcken find roͤthlichgrau, eben fo Halskragen und Schulterdecken; ohne Einfaſſung. Der Hinterleib gelbgrau, das Weib mit einem Legeſtachel. Der Afterbuͤſchel des Mannes iſt roth. Die Fuͤhler ſind roſtfarbig, lang, bey'm Manne ſtark gezaͤhnt. Die Füße ſehr rauh und roͤthlich. Die Vorderfluͤgel ſind roͤthlichgrau oder leberfarbig. Zwey gelbliche, nach innen braun gerandete Querlinien laufen am Innenrande gegeneinander und bilden ein dreyeckiges Mittelfeld, welches dunkler als die zwey aͤu⸗ ßeren Felder iſt, und in dem die runde und Nierenma⸗ kel ſtehen. Beyde find wie bey O Kalina geſtaltet, naͤmlich gelb eingefaßt, inwendig hohl, die runde laͤng— lich gezogen, die mit etwas Schwarz aufgeblickte Nie⸗ renmakel ohrfoͤrmig. Gegen die Franzen, im dritten Felde, ſteht eine Reihe halb ſchwarzer und halb gelblicher Punkte. Vor der helleren geht eine Reihe, mit Stri⸗ chen verſehener, kleiner Halbmonde. Die Hinterflügel find braͤunlich und roͤthlich ſchattirt, mit einem roͤthlichen Bogenftreife in der Mitte und gleis chen Franzen. Die Unterſeite iſt roͤthlichweiß; gegen die Franzen ſind die Vorderfluͤgel roth, nach innen aſchgrau ange— flogen. Ein Bogenſtreif zieht über alle Flügel. Der Schmetterling kommt in Oeſterreich, in war— men, trockenen Jahren eben nicht ſelten vor. Die Raupe wohnt Ende May und noch im Juny bey Tage in duͤr— ren Blaͤttern. Sie naͤhrt ſich von niederen Pflanzen, 181 liebt aber auch die jungen Eichenblätter. Ihr Kopf iſt hellbraun, der ganze Körper ſchmutzig fleiſchfarben, mit vielen ſchwarzen Atomen, ohne Zeichnung, und einem kaum ſichtbaren, ſchwaͤrzlichen Ruͤckenſtreife. Die Unter— ſeite iſt gelblichweiß. Sie erreicht die Groͤße von an— derthalb Zoll und verpuppt ſich in einem geleimten Ge⸗ haͤuſe in der Ende. Die Entwickelung erfolgt im Auguſt oder September. . B. J. NR OA. Mytli. alis cinereo ruſis, lineis duabus fuscis lunula- que alba. Hübner, Noct. Tab. 45. fig. 218. (foem.) N. Turca.. Larv. Lep. IV. Noct. II. Genuin. R. a. ig. 1. * b. Wien. Verz. S. 84. Fam. Q. n. 2. Binſengras⸗ Eule, N. Turca. Illiger, N. Ausg. dess. I. B. S. 289. n. 2. Linné, S. N. 1. 2. 847. 140. Faun. Suee. Ed. 2. u. 1221. —— Fabr. Ent. Syst. HI. 2. 115. 559. —— Eure Schm. IV. Th. Tab. CXXII. Noct. 43. fig. . 6. S. 524. N. Turca, Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 688. n. 301. Pap. d' Europe, T. VII. Pl. CCXCIV. fig. 497. pag. 127. La Turque, N. Turca. De Villers, Ent. Linn. T. II. 221 et 649. ı 202. La Turque, N. Turca. Vieweg, Tab, Verz. 2. H. S. 58. n. 88. und 8. 96. n. 88. N. Tura. Berl. Magaz. III. B. 5. St. S. 304. n. 55. Ph. Volupia. 182 Naturforſcher, IX. St. S. 125. n. 55. Ph. Vo- lupia. Götze, entom. Beytr. III. Th. 3. B. S. RR 140. N. Tur ca. Müller, Faun. Frid. p. 46. n. 406. Ph. Turca. Zool. Dan. prodr. p. 122. n. 1406. Rossi, Faun. Etrusc. T. II. pag. 186. n. 1158. Schrank, Faun. boic. II. B. 1. Abth. S. 354. n. 15 7 Noch etwas groͤßer, als die vorige Art. Kopf und Halskragen ſind grauroth, letzterer etwas heller gegen die Einfaſſung. Der Ruͤcken gekaͤmmt, heller oder dunk⸗ ler braun- oder grauroth. In der Regel haben die Manner hier und auf den Vorderfluͤgeln einen roͤtheren, die Weiber einen gelberen Farbeton. Der Hinterleib der erſteren iſt roth mit Grau gemiſcht, und ſtarkem, wol⸗ ligem Afterbuͤſchel; jener der Weiber gelbroth, mit einem Legeſtachel. Die Fuͤhler ſind roſtfarbig, an der Wurzel weiß, bey'm Manne gezaͤhnt. u Auf den Vorderfluͤgeln, welche über die dem Rüden gleichende Grundfarbe eine Menge feiner, roͤthlicher Striche haben, ſtehen die bey dieſer Gattung erwaͤhnten, ſehr deutlichen Querlinien, jedoch nicht in der, ein Dreyeck bildenden, Stellung, wie bey den vorigen Arten, fon: dern bandartig, wie ſonſt, breit, das Mittelfeld ein⸗ ſchließend. Alle zwey find braunroth. Von den Ma: keln iſt faſt nichts zu ſehen; auf der Stelle der Nie: renmakel iſt allein ein dunkler Schatten und ein weißer Punkt. Am Hinterrande, vor den einfachen Franzen, iſt eine ſchwarze Punktreihe. Die Hinterfluͤgel ſind aſchgrau mit roͤthlichem An— fluge, vorzuͤglich gegen die Wurzel. Die Franzen pur⸗ purroͤthlich. — 183 Unten haben alle Fluͤgel einen purpurrothen Grund und ſchwarzblauen Bogenſtreif. Naͤchſt den Franzen der vorderen ſteht eine feine, ſchwarze Punktreihe. Das Weib iſt gewoͤhnlich größer, als der Mann. Beyde Geſchlechter, vorzuͤglich aber der Mann, haben graurothe, am oberen Gelenke ſtark behaarte Fuͤße. Die Raupe iſt braunroth, ungefaͤhr anderthalb Zoll lang und ziemlich dick. Auf beyden Seiten des Bau— ches geht eine breite, hellbraune Binde, und eine der— gleichen ſchmale mitten durch den Ruͤcken. Zu beyden Seiten des Ruͤckens ſieht man noch eine ſchmale, hell: braune, geſchlaͤngelte Linie. Ueberdem iſt der ganze Leib der Raupe mit kleinen, dunkelbraunen Punkten beſprengt. Der Kopf iſt dunkelbraun und glaͤnzend. Sie kommt im Herbſte aus dem Ey, haͤlt ſich den Winter uͤber in der Erde, und wird in den erſten Tagen des Fruͤhlings halberwachſen gefunden. Sie naͤhrt ſich von Gras und haͤlt ſich auf Wieſen, ganz nahe der Erde auf. Zu Anfange Juny verwandelt fie ſich zwi— ſchen zuſammengeſponnenen Grashalmen. Der Schmetterling erſcheint Anfang July, und iſt in mehreren Gegenden von Deutſchland, vorzuͤglich in Oeſterreich, nirgends aber haͤufig, vorhanden. 4. LITHARGYRIA. Myth. alis anticis brunneis fusco adspersis, macula in medio signo? non absimili, alba, serie punctorum nigrorum versus marginem externum. Hübner, Noct. Tab. 46. fig. 225. (mas.) N. Lithargyria. —— Larv. Lep. IV. Noct. II. Genuin. R. a. fig. 1. a. b. 184 Fabr. Ent. Syst. III. 2. 76. 217. N. Ferrago. Esper, Schm. IV. Th. Tab. CXXIV. Noct. 45. fig. 6. S. 541. N. Lithargyria. Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 696. n. 503. Mit: telwegerich-Eule, N. Lithargyria. Pap. d' Europe, T. VII. Pl. CCX CV. fig. 499. pag. 150. L' Argentee, De Villers, Ent. Linn. T. II. pag. 282. n. 37 6. N. Punctum albuw. —— Ent. Linn. T. IV. pag. 472. La Rouillee. N. Ferrago. Lang, Verz. 2. Ausg. S. 142. n. 1029. N. a thargyria. Scriba, Beytr. 2. H. S. 149. Tab. X. fig. 5. N. Ferruginea. (Hoͤchſt wahrſcheinlich gegenwaͤrtiger Schmetterling, gewiß nicht Ferruginea.) Dieſe und die folgende Art find bey früheren Schrift: ſtellern oͤfters verwechſelt oder vermiſcht worden. Selbſt bey genauer Prüfung der Kennzeichen, welche für beyde der ſcharfſichtige Borkhauſen anfuͤhrt, findet es ſich, daß er eigentlich nur Lit hargyria genau kannte; denn faſt Alles, was er als Unterſchiede auszeichnet, beſitzt auch Albipuncta. Von letzterer geſteht er ſerner, daß er ſie nur ein Mahl, in einem Spinnen⸗ gewebe, gefangen habe. Das erhaltene Stuͤck mußte von beſonderer Groͤße ſeyn, die ſich auch bey uns, aber ſehr ſelten vorfindet; denn er nennt Lithargyria kleiner, als Albipuncta, obgleich es gewöhnlich ſich umgekehrt verhaͤlt, und gibt fein Exemplar der Al- bipuncta wie Satellitia an. Esper hat a. ang. O. beyde Arten Lithargyria genannt, da doch fig. 5. eine ſichere Albipuncta iſt. Manche Samm⸗ ler werfen mit ihm alle zwey zuſammen. Iſt dieſes 185 nicht richtig, fo iſt es wenigſtes bequem; denn die wah— ren Kennzeichen liegen ftandhaft, aber nicht in Fraktur— ſchrift, vor Augen, und ungeachtet aller Muͤhe, ſie jetzt ſchriftlich auszudruͤcken, bleibt doch die Gewißheit nur durch Anſicht in der Natur und durch Zucht aus zwey ſehr verſchiedenen Raupen, die nie unter einander vor— kommen, zu erweiſen. Lithargyria iſt bedeutend 5 als Al- bipuncta und, bis auf wenig kleinere Ausnahmen, beynahe wie Brassicae. Kopf, Halskragen und Rüden, letzterer mit kurzem Kamme, ändern vom No: then, durch das Rothgraue bis zum Aſchgrau, faſt ohne Roth, mannigfaltig ab. Der Hinterleib iſt ſtets heller und im Verhaͤltniß zur Faͤrbung des Vordertheils. Die Fühler find von der Farbe des Ruͤckens, beym Manne ſchwach gezaͤhnt, die Fuͤße einfach, roͤthlich grau oder braun. Die Vorderfluͤgel find laͤnger geſtreckt, als bey Al- bipuncta, am aͤußeren Winkel geſpitzt und von der Grundfarbe des Ruͤckens. Der erſte Querſtreif iſt faſt nie, oder doch nur unterbrochen als eine Punktreihe vor— handen, wahrend er bey Albipuncta ſtets deutlich und zuſammenhaͤngend ſich zeigt. Von den gewoͤhnlichen Makeln iſt nichts zu entdecken. Nur auf der Stelle der Nierenmakel findet ſich eine weiße Zeichnung, wie ein mehr oder weniger unter der Grundfarbe verborge— nes Flaͤmmchen, oder wie ein Fragezeichen geſtaltet. Die zweyte Querlinie wird durch eine Bogenreihe von ſchwarzen Punkten gebildet. Am Innenrande derſelben haͤngt ein gegen die Franzen gekehrter, zuweilen aber ſehr ſchwacher Halbmond. Die Fluͤgeladern ſind ſtark ausgezeichnet. Die Franzen hinter einer dunkleren Linie, bleiben einfach roͤthlich. Die Hinterfluͤgel ſind aſchgrau, gegen den Rand dunkler; die Franzen roͤthlich weiß. 186 Die ganze Oberſeite hat einen ſtarken Glanz. Auf der Unterſeite find alle Flügel weißlich, bey'm Weibe ſtaͤrker, bey'm Manne weniger gegen den Außen- rand mit Roth und die Vorderfluͤgel naͤchſt der Wurzel mit Schwarz beſtaͤubt. Am Außenraude dieſer letzteren ſteht ein ſchwarzer Strich und von ihm laͤuft eine Bo⸗ genreihe ſchwarzer Punkte, auch über die Hinterfluͤgel. Naͤchſt den Franzen finden ſich andere ſolche kleine Punkte. Die Unterſeite, vornehmlich bey'm Manne, fuͤhrt ge— woͤhnlich einen ſtarken Perlmutter- oder Silberglanz. Auf der Bruſt findet ſich ein Haarbuͤſchel, welcher nach innen ſchwarz iſt, theilweiſe aber leicht verloren geht, auch bey getrockneten Stuͤcken dadurch verborgen wird, daß die ſchwarzen Haare von anderen, mit dem Leibe gleichfarbigen uͤberdeckt werden. Die zur Albipuncta gehoͤrende Raupe, welche mit der Huͤbner ' ſchen richtigen Abbildung gleich iſt, hat Borkhauſen in Folge der am Eingange erwaͤhn⸗ ten Irrungen, jedoch unter S. 694. ſelbſt ausgeſpro⸗ chenem Zweifel, zur jetzigen Art gezogen. Die wahre Lithargyria befindet ſich ebenfalls in zwey Varie⸗ taͤten ſehr gut bey Herrn Hübner a. ang. O. geſchil⸗ dert. Die gewoͤhnliche, hellere wird der Raupe von Conigera ſo aͤhnlich, daß ſie kaum zu unterſcheiden iſt; nur iſt ſie dicker und groͤßer, die Seitenlinien ſind breiter und die darin ſtehenden Luftloͤcher auffallender ſchwarz. Im Uebrigen beziehe ich mich auf die bald bey Conigera vorkommende Beſchreibung. Die dunk⸗ lere Varietaͤt iſt mehr gelbſchwarz und das Weiß der Seiten roͤthlich. Ihre Nahrung beſteht in niederen Pflan— zen; vorzüglih Huͤhnerdarm (Alsine media), und We: gerich (Plantago). Einen größeren Unterſchied bietet die Verwandlung zur Puppe und die Puppe ſelbſt dar. Lithargyria ſtreift erſt nach vierzehn bis ſechszehn Tagen die Rau—⸗ 187 penhuͤlle ab, während Conigera in vier bis fünf Tagen ſchon verpuppt iſt. Die Puppe der letzteren iſt kleiner und hat an der Endſpitze zwey auseinander ge— krümmte Borſten, neben denen keine anderen mehr ſte⸗ hen, die Puppe der Lithargyria aber hat zwey aneinander liegende, am Ende etwas gekruͤmmte Borſten, wobey auf jeder Seite noch eine feine, faſt unſichtbare Borſte ſich befindet. Die Puppe von Lithargyria iſt dunkler gelbbraun, als die andere, und hat ſchwaͤrz— liche Fluͤgelſcheiden, welche jener von Conigera mangeln. Borkhauſen und Brahm verſichern, von dieſer und der folgenden Art eine doppelte Generation bemerkt zu haben. Die erſte ſoll im Juny und July, die zweyte im Herbſte erſcheinen. Hieſige vielfaͤltige Beobachtungen widerſprechen. Wir finden die Raupen ſtets im April und May, die Schmetterlinge aber vom July bis zum September. Die Ungleichheit ihrer Entwickelungszeit mag jene Angabe erzeugt haben. Lithargyria iſt in den meiſten Gegenden von Deutſchland, auch in anderen Ländern nicht felten, in Oeſterreich beynahe häufig vorhanden. 5. ALBIPUNCTA. Myth. alis anticis flavido fuscis, puncto in medio albo, strigis duabus obscurioribus. Hübner, Noct. Tab. 46. fig. 225. (foem.) N. Al- bipuncta. Larv. Lep. IV. Noct. II. Genuin. R. a. b. fig. 1. a. Wien. Verz. S. 84. Fam. O. n. 4. Wegerich : Eule, N. Albipuncta. 188 [Iliger, N. Moe dess. I. B. 8. En n. 4. N. Albipuncta. N. Magaz. II. B. S 15 n. 4.— Fabr. Ent. Syst. III. 2. 114. 542. ne Schm. IV. Th. Tab. CXXIV. Noct. 45 5. S. 547. N. Lithargyrias Sn Eur. Schm. IV. Th. ©. 695. n. 104. N. Albipuneta. 5 105 Pap. d' Europe, T. VII. Pl. CCXCIV. fig. 498. pag. 129. Le Point blanc. N. Albipuncta. De Villers, Ent. Linn. T. IV. pag. 488. Ph. du grand Plantain. N. Albipuncta. Vieweg, Tab. Verz. 2. H. S. 59. n. 90. Tab. III. fig. 3. N. Albipuncta. (Undeutlich; koͤnnte auch Lithargyria ſeyn.) Götze, entom. Beytr. III. Th. 3. B. S. 219. n. 177. RT Roͤſel, Inſ. III. Th. Tab. LXXI fig. 11. 12. Brahm, Inſ. Kal. I. 105. 47. und 245. 140. N. Albipuncta. Scriba, Beytr. 2. H. S. 188. Tab. XII. fig. 8. g. 10. N. Albipuncta. Laspeyres, Krit. Revis. S. 85. n. 4. Nach genauer Beſchreibung des vorigen Schmetters lings, wobey ich des jetzigen ſchon mehrmals gedachte, kann ich hier um ſo kuͤrzer ſeyn. Seine Groͤße iſt wie M. Oleracea, auch wohl unter derſelben. Kopf, Halskragen und Ruͤcken, welcher letztere einen kleinen Kamm hat, find wieder einfach gefärbt, den Vorder: fluͤgeln gleich, die vom Gelbgrau bis zum Roſtbraunen oder Weißlichgelben vielfach aͤndern. Der Hinterleib iſt ſtets heller, grau oder roͤthlich. Die Fuͤhler ſind braun, an der Wurzel weiß, bey'm Manne ſchwach gezaͤhnt. 189 Die Füße wie der Hinterleib; das untere Gelenk ungefleckt. a e Die Vorderfluͤgel haben auf ihrem einfachen Grunde zwey deutliche, ganze, hellere Querlinien, mit dunkleren Säumen. Die erſte laͤuft gerade und deutet mit einer kleinen Ecke den Ort der hier nicht ſichtbaren Zapfen: makel an. Auch von den beyden ſonſt gewoͤhnlichen Makeln entdeckt man beynahe nichts, nur auf wenigen ganz friſchen Stücken finde ich den Umkreis der Nie: renmakel, an deren Ende ein weißer, fcharfer Punkt ſteht. Die Fluͤgeladern der ſchmalen, hellen, glaͤnzend gewaͤſſerten Binde find ſehr fein weißlich und ſchwaͤrz— lich punktirt. Dann folgt der dunklere Grund; zuletzt, hinter einem gelblichen Striche, ſtehen die einfach brau— nen Franzen. Ueberhaupt find die Vorderfluͤgel am Außenwinkel geſpitzt und viel kurzer, als bey der vorigen Art. Die Form des Punktes iſt niemals wie dort, ſondern ſcharf, rund, ohne Fortſetzung nach dem Außenrande. Die Hinterfluͤgel find gelblichgrau oder aſchgrau be— ſtaͤubt, mit weißlichen Franzen hinter gelbem Striche. Sie zeigen ſich meiſtens heller, als bey Lithargyria. Die Unterſeite aller Fluͤgel iſt weiß, glaͤnzend; bey'm Manue gewoͤhnlich mit dem leuchtenden Meſſingglanze der vorgedachten Art, mit nur wenigem Staube; bey’m. Weibe mit grauen und roͤthlichen Atomen, einem Bo— genſtreife von ſchwarzen Punkten und ſchwaͤcherem Glanze. Die Bruſt, vorzuͤglich des Mannes, hat ebenfalls den ſchwarzen Haarbuſch. Die Raupe hat eine Spindelfoͤrmige Geſtalt, ſie iſt namlich in der Mitte am ſtaͤrkſten, nach beyden Enden dunner. Ihr Körper iſt ſchmutziggrau, zuweilen roͤthlich, mit einer weißen, ſchwaͤrzlich eingefaßten Ruͤckenlinie, die ſich nach hinten zu verliert. Zu beyden Seiten des Ruͤckens laͤuft ein ſchwaͤrzlicher Streif, der aber in den 190 Einſchnitten ſtets unterbrochen ift und bey den meiften Raupen erſt auf dem vierten Ringe anfaͤngt, unter ihm zieht nach der Länge eine weiße Linie., Ueber den Luft: Löchern iſt ein ſchwaͤrzlicher und unter ihnen ein lichterer Laͤngsſtreif als die Grundfarbe. Der Nackenſchild iſt lichtbraun, worin ſich die drey weißen Laͤngslinien, be⸗ ſonders die mittlere, ausdrucken. Der Kopf hat zwey braune, gegen einander gebogene Laͤngslinien; er iſt lichtbraun. Auf der Körperfläche ſtehen einzelne Haare. Sie uͤberwintert klein und findet ſich im Fruͤhjahre unter Steinen. Ihre Nahrung beſteht aus Gras und niederen Pflanzen. Von dem Augeublicke, da ſie ſich unter die Erde begibt, welches bey einer Groͤße von fuͤnfviertel Zoll, gewoͤhnlich Anfangs May geſchieht, braucht ſie bis zur Verpuppung volle ſechs Wochen, dabey gehen bey der Zimmererziehung die meiſten zu Grunde. Die Puppe iſt braungelb und ruht in einem lichten Gewebe. Die Entwickelung des Schmetterlings erfolgt hierauf nach vier Wochen, alſo nach zehn Wochen im Ganzen, im July. Spätlinge erſcheinen noch im Auguſt. Albipuncta iſt ſeltener, als Lithargyria, deſſen ungeachtet in mehreren Laͤndern zu Hauſe. Ihre eigentliche Heimath ſcheint Oeſterreich und Ungarn zu ſeyn. 6. CONIGE AA. Myth. alis anticis rufo flavescentibus, strigis duabus fuscis punctoque medio albo trigono. Hübner, Noct. Tab. 46. fig. 222. (mas) N. Conigera. Beyträge, I. B. 4. Th. Tab. 4. fig. Z. 8 31˙ Larv. Lep. IV. Noct. II. Genuin. R. a. fig. 2. à. b. ihid. RZ a. b. ig, 2 8 191 Wien. Verz. S. 84. Fam. O. n. 5. Rothgelbe, weiß⸗ gezeichnete Eule, N. NR Tlliger, N. Ausg. dess. I. B. S. 289. n. 5. — Fabr. Ent. Syst. III. 2. 115. 541. er“ Schm. IV. Th. Tab. CXXIII. Noct. 44. lig. 5. Text, S. 352. NY H le gida. Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 692. n. 505. N. Conigera. Pap. d' Europe, T. VII. Pl. CCXCI. fig. 492. pag. 121. La Conigere, N. Conigera. De Villers, Ent. Linn. T. IV. pag. 437. L’Etoilee, N. n es. Vieweg, Tab. Verz. 2. H. 8. 0 n. 89. N. Coniger a. 8 Götze, entom. Beytr. III. Th. 5. B. S. 219. n. 176. Panzer, Faun. Germ. XI. 24. ! Große von Mam. Oleracea. Der Kopf, Hals⸗ kragen und gekaͤmmte Ruͤcken ſind rothgelb. Die Fuͤh— ler an der Wurzel weißlich, uͤbrigens gelbbraun, bey'm Manne gezaͤhnt. Der Hinterleib iſt gelblichgrau, eben ſo die unten ungeringelten Fuͤße. Die Vorderfluͤgel find ſowohl durch ihre hochrothgelbe, gewöhnlich etwas heller, als auf dem Ruͤcken, vorkom— mende Grundfarbe, wie durch die übrige Zeichnung auf— fallend kenntlich. Die zwey Querlinien ſind deutlich, dunkelbraun. Die erſte macht eine ſcharfe Ecke nach in— nen gegen die Mitte der Fluͤgel. Die runde Makel iſt heller, als die Stelle, in der ſie ſteht; uͤbrigens klein und hohl. Die Nierenmakel iſt gleichfalls gelb bedeckt. Auch ſie iſt klein, unter ihr bemerkt man einen hell— weißen, dreyeckigen Punkt. Die zweyte Querlinie ſteht weit hinter der Nierenmakel und die gewaͤſſerte Binde, 192 - welche nach innen heller, nach außen dunkler iſt, wird dadurch ſchmal. Die Franzen ſind rothbraun. Ueber⸗ haupt zeigen ſich alle Fluͤgeladern dunkler und das Mit⸗ telfeld in der Gegend der Makeln iſt auch mit ſtarker Schattirung verſehen. N Die Hinterfluͤgel ſind glaͤnzend ochergelb, am Au⸗ ßenrande braunroth oder bindenartig braun ſchattirt. Die Franzen ſind gelb. ü Die Unterſeite aller Fluͤgel iſt blaß braunroth, ge— gen außen mit einer dunkleren Binde und einem ſchwaͤrz— lichen Mittelflecke in den Vorderfluͤgeln. Die Raupe hat eine blaſſe Zimmetfarbe; uͤber dem Ruͤcken geht eine weiße, ſtark ausgedruͤckte Laͤngslinie, die rechts und links von einer ſchwarzen Linie eingefaßt iſt, zu beyden Seiten des Ruͤckens befindet ſich eine ſchwarze, ſtaͤrkere Linie. Unter ihr liegt eine weißliche Binde, in welcher zwey feine, rothe Linien laufen, dann eine ſchwarzbraͤunliche Binde, in deren unterem Rande die Luftloͤcher als kleine ſchwarze Puͤnktchen erſcheinen. Unter dieſer iſt wieder eine ſchmale, lichtere Binde, die ſich kaum von der Grundfarbe des Bauches unterſcheidet. Der Kopf und der Nackenſchild ſind glaͤnzend lichtbraun, jener mit zwey ſchwarzbraunen, krummen Laͤngsſtrichen, dieſer mit drey weißen Linien. Sie findet fi) Ende April und Anfangs May, er: wachſen in der Größe von fuͤnfviertel Zoll, verbirgt ſich gern in verdorrte, hohle Pflanzenſtaͤngel oder duͤrre Blaͤt— ter und verzehrt Gras und niedere Pflanzen. Die Puppe wurde ſchon bey Lithargyria be ſchrieben. Der Schmetterling entwickelt ſich nach ſechs Wochen, Ende Juny und im July. Er iſt in mehre— ren Gegenden von Deutſchland, beſonders in Oeſterreich zu Hauſe. Gute Eremplare ſind nicht haͤufig und werden nur durch die ziemlich ſchwierige Zimmerpflege erlangt. 193 „ IMB EOIL L A. Myth. alis anticis helvolis, strigis duabus fuscis, ma- cula reniformi albida. Hübner, Noct. Tab. 84. fig. 594. (mas.) N. Aliena. Noct. Tab. 120. fig. 555. (mas.) N. Im- becilla. g Fabr. Ent. Syst. III. 2. 115.540. N. Imbecilla. Herr Huͤbner hat dieſen zur Zeit noch ſeltenen Schmetterling zuerſt a. ang. O. in Abbildung bekannt gemacht. Er legte ihm Tab. 84. den Nahmen Alie na bey, und veraͤnderte denſelben ſpaͤter, Tab. 120. ohne Zweifel als er auf die frühere Beſchreibung von Fabr. aufmerkſam wurde, in Imbecilla. Die erſte Ber nennung hatte niemals bleiben koͤnnen, denn wir erhiel— ten, auch durch Herrn Hübner, ſchon Tab. 94. fig. 441. eine ganz andere Aliena, die im G. Ma- mestra beſprochen wurde. Ochſenheimer ſah ſich durch ſehr abweichende Varietäten verführt, in dem jetzi— gen Schmetterlinge eine neue Art zu vermuthen, die er Disparilis nannte. Er bemerkte naͤmlich den oft vorkommenden Unterſchied in der Faͤrbung des Mannes gegen jene des Weibes. Jetzt, bey der Vereinigung vieler Exemplare, zeigt ſich dieſe Regel nicht ohne Aus— nahmen. Ueberdem tritt das Recht des fruͤheren Ent— deckers ein, und nach Fabr. und Huͤb ner zugleich, muß alſo unbezweifelt der Nahme Imbecilla als al- lein guͤltig betrachtet werden. Imbecilla iſt felten viel größer, als Lat run— cula, doch erreichen einzelne Stuͤcke die Größe einer kleinen Oleracea. Ueberhaupt gibt es wenige Nacht— ſchmetterlinge, die untereinander ſo ungleich ausfielen. V. 2. N 194 Die Grundfarbe des Mannes iſt gewöhnlich vom Sem— melfarbenen bis zum Roſtbraun, — die des Weibes vom Roſtbraun bis zur tiefſten Zimmetfarbe wechſelnd. Kopf, Ruͤcken und Vorderflügel haben gleichen Ton, der Hin⸗ terleib iſt dunkelaſchgrau, zuweilen gelbgrau, der Mann hat gekaͤmmte Fühler und einen hellgelben Afterbüfchel. Die Fuͤße ſind dunkelbraun; gelblich geringelt. Die Vorderfluͤgel theilen ſich durch zwey dunkle Querlis nien in drey Felder. Das erſte iſt am bleichſten, das Mit: telfeld zuweilen ſehr dunkel, manchmal nur mit einem Schattenſtreife. Die kleine, runde Makel darin iſt von der Grundfarbe faſt ganz bedeckt; die Nierenmakel da⸗ gegen iſt weiß, mit einem roſtfarbigen Kerne, übrigens Yang, beynahe eckig. Die gewaͤſſerte Binde im dritten Felde iſt hell, der Grund dahinter bis zu den roſtfarbi— gen Franzen wieder dunkel. Man findet, vorzuͤglich bey den Maͤnnern, Stuͤcke faſt ohne alle Zeichnung. Die Hinterfluͤgel ſind ſchwarzgrau, ihre Franzen gelblich. Die Unterſeite bleibt auf allen Flügeln einfach gelbs grau, mit einem ſchwaͤrzlichen Bogenſtreife. Die Ober— und Unterſeite haben hellen Glanz und ſtarken Aderlauf. Der Entdecker der Raupe iſt Herr Stentz, der begattete Weiber auf einer Reiſe durch Steyermark fand und aus den erhaltenen Eyern den Schmetterling erzog, deſſen Flugzeit in den Gebirgen gewoͤhnlich Ende Juny und im July if. Die Eyer krochen Ende July aus. Die Raupen naͤhrten ſich von niederen Gewaͤchſen, wa— ren bey Tage in der Erde und traten im October ihre Verwandlung an. Ihre ganze Groͤße war etwa ein Zoll. Ihre Geſtalt walzenfoͤrmig, die Farbe ſchmutzig— grau; über den Ruͤcken lief eine Reihe großer, laͤnglich— runder, zuſammenhaͤngender, ſchwaͤrzlicher Flecke (faſt wie bey Nebulosa, nur von anderer Geſtalt), durch welche ſich eine feine, weißliche Mittellinie zog, die auf den erſten Gelenken nicht ſichtbar war. Ein breiter, 195 ſchwarzgrauer, nach oben ſcharf abgefchnittener Seiten— ſtreif, der in der Mitte von einer helleren, unregelmaͤ— ßigen Linie getheilt wurde, fand ſich auch vor. Die Luftloͤcher waren ſchwarz, uͤber jedem ſtand ein gleich— farbiger, glaͤnzender Punkt. Der Bauch erſchien ſchmutzig— gelb, der Kopf ſchwaͤrzlichgrau, mit drey weißlichen, ſchwach angedeuteten Laͤngsſtreifen. Der ganze Koͤrper war mit einzelnen gelbgrauen Haͤrchen beſetzt. Sie überwinterten als rothbraune Puppen ohne Ge: ſpinnſt in der Erde. Von den Schmetterlingen ſollen zwey Generationen, die erſte im May, die zweyte im Auguſt beſtehen. In letzterem Monate hat Herr Dahl den naͤmlichen Schmetterling vor zwey Jahren auch bey Mehadia angetroffen. 8. NE X A. Myth. alis anticis rufis, strigis duabus obsoletis pal- lidioribus, macula medio alba repanda. Hübner, Noct. Tab. 84. fig. 595. (mas. ) N. Ne xa. Das Original dieſer Abbildung befand ſich ehemals in der Sammlung des Herrn von Gundian, jetzt iſt es dem k. k. Naturalienkabinette einverleibt. Ein zwey⸗ tes, aus Pommern, von dort unter dem Nahmen Al- bistigma eingefandt, gehört jetzt meiner Sammlung. Beyde Eremplare ſind Maͤnner, und kein anderes, auch kein Weib, wurde bis jetzt hier bekannt. Die Abbil— dung iſt zu hart ausgefallen, beſonders was die Hin— terflügel betrifft. Die Größe iſt etwas über Ep. Graminis. Die Fuͤhler ſind hellbraun, dunkler gekaͤmmt, Kopf und Ruͤcken rothbraun, der Hinterleib iſt gelblich, aſchgrau beftaubt, mit weißlichen Einſchnitten. N 2 196 Die Vorderflügel find breit, rothbraun, in der Mitte dunkler, mit zwey helleren, nicht deutlich gerandeten Querlinien. Die erſte gegen die Wurzel iſt in der Mitte einwaͤrts gebogen, die zweyte iſt weißlich und laͤuft bey⸗ nahe gerade. Zwiſchen ihnen ſteht gegen den Vorder⸗ rand eine weiße, unten ſchmaͤlere, einwaͤrts in eine gleich⸗ foͤrmige Laͤngslinie ſich endigende Makel, in deren Mitte ſich ein ſchmales, ſchwaͤrzliches Strichelchen befindet. Der Außenrand iſt roͤthlichgrau und von ſchwaͤrzli⸗ chen Adern durchzogen, auf denen eine Reihe ſchwarzer Puͤnktchen ſteht. Vor den ungefleckten, roͤthlichgrauen Franzen zieht eine ſchwarzbraune Linie her. Die Hinterfluͤgel find aſchgrau, mit einem ſchwaͤrz⸗ lichen Bogenſtreife durch die Mitte und einer ſchwarz⸗ braunen Linie vor den hier roͤthlichgrauen Franzen. Die Unterſeite iſt hellgrau, gegen den Rand ſchwaͤrz— lich beſtaͤubt, mit einem gleichfarbigen Streife uͤber die Mitte. Durch naͤhere Entdeckung der erſten Staͤnde wird es ſich entſcheiden, ob Nexa beſſer hier oder im G. Le u- cania bey Comma und L. album ſtehe, welchen letzteren fie eben fo nahe, als der zuvorbeſchriebenen Im- becilla angehört, FAM.C. g. XANTHOGRAPHA. Myth. alis anticis castaneis, strigis punctisque nigris maculis ordinariis pallide flavis. Hübner, Noct. Tab. 29. fig. 158. (foem.) N. Xanthographa. Wien. Verz. S. 85. Fam. O. n. 20. Kaſtanienbraune, gelbgezeichnete Eule, N. Lanthographa. Illiger, N. Ausg. dess. I. B. S. 279. n. 20. — 197 Fabr. Ent. Syst. III. 2. 100. 295.— 296. (Ohne Nahmen: ſechſte Zeile u. ei von oben.) Mant. Ius. II. ı71. 257. N. Xanthographa. Pap. d’Europe, T. VII. Pl. CCLXVIII. fig. 429. pag. 52. La 'Trimaculee.. Fueßly, Neu. Magaz. II. B. 2. St. 217. N. Tan- thographa. N Schrank, Faun. boic. II. B. 1. Abth. S. 351. n. 1566. —— *Es iſt Illiger zuerſt gelungen, die ungeheure Ver— wirrung zu loͤſen, welche in Fabr. Ent. Syst. III. 2. pag. 100. durch einen Schreib- oder Druckfehler entſtand. Nach den fuͤnf erſten Zeilen von oben iſt naͤmlich dort die nähere Beſchreibung der N. Ole racea, dann die Artbezeichnung der N. Xanthographa ſammt ihrer ganzen Diagnoſe ausgeblieben und die letztere nach der Mant. Ins. 1. c. folgendermaßen einzuſchalten. „Xanthographa. 295 — 296. N. cristata alis deflexis testaceis maculis ordinariis flavis. Wien. Merz. 83. 20° Die in der Ent. Syst. nun folgende Beſchrei— bung iſt dieſelbe, welche in der Mantissa von N. Xanthographa geliefert wurde. Den Nahmen Xanthographa 296. Zeile 11. v. ob. verwandle man in Leucomelas, — Leucomelas 297. in Convergens — und Convergens 298. in Al- chymista. So ift die Ordnung wieder hergeſtellt. Spaͤtere Schriftſteller haben dieſe intereſſante und vollkommen genuͤgende Auflofung nicht beruͤckſi chtigt und ſich, natuͤrlich ohne Erfolg, bemuͤht, Fabr. Beſchrei— bungen der gedachten Arten mit den Pi ch davorfte- henden Nahmen zu vereinigen. Uebrigens beſchrieb abr. nur die graue Varietaͤt der XNanthographa, dieſe aber genau; die gewoͤhnlichere, braune Art ſcheint er nicht gekannt zu haben. ö — 198 Schrank's Beſchreibung dieſes Schmetterlings (in Fueßly's neuem Magazine) aus der Schiffermül- ler'ſchen Sammlung, und zwar aus der naͤmlichen, die ſich jetzt im k. k. Naturalienkabinette befindet, paßt recht gut hierher. Jetzt trifft man aber dort eine Ap. Bella, und indem Schrank bezeugt, daß Xan- thographa des Wien. Verz. hierher gehöre, recht: fertigen ſich neuerdings meine Worte in der I. Abthlg. d. Bds. S. 129. uber die theilweiſe daſelbſt vorge— fallenen Verwechſelungen. Ochſenheimer'n iſt die Schrank'ſche Nachricht entgangen, welche ſonſt feine Zweifel, ob Nanthographa H br. auch die des Wien. Verz. ſey, gehoben hätte. Huͤbner's Xan- thographa wird überdem von allen aͤlteren hieſigen Sammlern fuͤr die wahre erkannt und Bella gehoͤrt unter die nach Herausgabe des Wien. Verz. außer Oeſterreich gemachten Entdeckungen. (M. ſ. daruͤber mehr bey Bella.) | > Xanthographa iſt etwas kleiner, als Pisi, wie eine große Oleracea, Kopf, Halskragen und Rücken find roͤthlich kaſtanienbraun. Der Hinterleib ift aſchgrau, mit roͤthlicher Beymiſchung; der Afterbuͤſchel roſtgelb. Die Fuͤhler des Mannes ſind gezaͤhnt, des Weibes fa— denfoͤrmig. Die Fuͤße faſt einfach grau. | Die Vorderflügel gleichen dem Ruͤcken und beyde aͤndern bedeutend in ihrer Faͤrbung, indem fie gew oͤh n⸗ lich hellkaſtanienbraun, zuweilen aber auch roͤthlichgrau oder faſt aſchfarbig find, woraus man eine neue Art zu bilden verſucht war. Die Querlinien find ſchwaͤrzlich, die erſte ganze am deutlichſten, die zweyte faſt verlo— ſchen, hinter ihr ſteht eine ſchwarze Punktreihe. Die runde Makel zeigt ſich matt gelblich, die Nierenmakel weißlichgrau, ſie hat oben und unten eine eintretende Schattirung, welche der hellbleibenden Stelle faſt die Geſtalt eines K gibt. Zwiſchen beyden Makeln iſt der 199 Grund dunkler. Die gewaͤſſerte Binde ift mit einer ſanftlaufenden Zackenlinie begraͤnzt. Die Franzen ſind hellbraunroth. Die Hinterfluͤgel find entweder weiß, nur naͤchſt den Franzen bindenartig beſtaͤubt, oder die Beſtaͤubung deckt, vorzuͤglich bey den Weibern, faſt die ganze Flaͤche. Man ſieht den Halbmondfleck. Die Unterſeite der Vorderfluͤgel iſt braungrau, die der hinteren weißgrau, mit rothbraͤunlicher Einfaſſung des Randes und der hier weißen Franzen. Man bemerkt über alle Flügel einen matten Bogenſtreif. Die Raupe hat einen glaͤnzenden, hellbraunen Kopf, mit zwey ſchwarzen Streifen. Ihr Leib iſt ſchmutzig gelb, auf den hinteren Gelenken ſtehen rechts und links ſchwarze, weiß aufgeblickte Striche. In der Mitte laͤuft ein heller Ruͤckenſtreif, der abwärts immer deutlicher wird, uͤber den Fuͤßen ein dunkleres Band. Ende May erreicht ſie ihre ganze Groͤße von fuͤnf Viertelzoll. Sie naͤhrt ſich von Gras und niederen Gewaͤchſen und baut dann in der Erde ein leicht geleimtes Gehaͤuſe, in wel— chem ſie drey Monate unverpuppt liegt. Die mindeſte Stoͤrung verhindert ihre Verwandlung und ſie vertrock— net als Raupe. Der Schmetterling erſcheint im September. Er iſt um Wien, in mehreren Gegenden von Deutſchland, in Ungarn, jedoch nirgends haͤufig zu finden. i Ese 7.4: Myth. alis antieis obscure cinereis, strigis e puuctis minutissimis atris. Hübner, Noct. Tab. 54. fig. 160. (foem.) N. Neglecta, 200 Pap. d’Europe, T. VII. Pl. CCLIX. fig. 40 1. pag. 7. La Simple. Groͤße von Mam. Oleracea. Kopf und Ruͤcken weißgrau, mit eingemiſchten dunkleren Haaren. Die Fühler lang, bey'm Manne gezaͤhnt, bey'm Weibe far denfoͤrmig. Der ſchmale Hinterleib etwas heller, mit gelblichem Afterbuͤſchel des Mannes. Die Fuͤße einfach dunkelgrau. Die Vorderfluͤgel ſind dunkel aſchgrau. Die Quer⸗ linien finden ſich durch feine, ſchwaͤrzliche Punkte aus: gedrückt, Von den zwey Makeln ſind gewoͤhnlich nur Spuren vorhanden; die runde iſt ſchwaͤrzlich eingefaßt, hohl, mit einem dunkleren Mittelpunkte, die Nierenmakel beſteht aus helleren und dunkleren Punkten, ohne eigent⸗ liche Form, unterhalb mit ſchwarzem Kerne. Am deut— lichſten iſt die zweyte ganze Querlinie. Gegen die aͤußere Fluͤgelſpitze bemerkt man einen verwiſchten, dunkleren Fleck, von dem die gewoͤhnliche aͤußere Zackenlinie ohne ſtarke Ausweichung entſpringt. Die Franzen ſind aſchgran. Die Hinterfluͤgel bleiben gelblichgrau, gegen die Wur⸗ zel heller, ohne weitere Zeichnung. Die Franzen ſind gelbgrau. Die Unterſeite aller Fluͤgel iſt aſchgrau, mit dunk⸗ lerer Beſtaͤubung und Mittelflecken. Dieſer Schmetterling kam früher. in hieſigen Samm⸗ lungen einzeln unter dem Nahmen N. Simplex (wahr- ſcheinlich nach d. Pap. d' Europe, La Simple, I. c.) vor. Herr Huͤbner hat ihn durch Benennung und Abbildung bekannter gemacht. Er wird ſehr ſelten in Oeſterreich, etwas oͤfter in Ungarn, im Monat July gefunden. Varietaͤten ſpielen aus dem Grauen in das Gelblichgruͤne. Seine Naturgeſchichte iſt noch unbekannt. 201 GENUSS LXV. ORTHOSIA. Die Schmetterlinge haben einen ſtark behaarten Rücken, Die Fuͤhler des Mannes ſind mehr oder minder gekaͤmmt. Auf den faſt einfarbigen, grobkoͤrnig beſtaͤubten, roͤthlich— grauen oder braunen Vorderfluͤgeln ſind die gewoͤhnlichen zwey Makeln mit helleren Linien umzogen; die Zacken⸗ linie iſt ebenfalls hell ausgezeichnet. Die Raupen ſind nackt, braͤunlich oder gruͤnlich, meiſt mit helleren Laͤngsſtrichen und Punkten auf jedem Gelenke. a Ihre Verwandlung erfolgt unter der Erde, oder auf derſelben, unter leichtem Gewebe. Fam. L. Wien. Verz. Orthosia (Ogswoie), Beynahme der Diana; auch alte Stadt in der Naͤhe von Tripoli. 20% VVV Orth. alis anticis griseis, punctis duobus baseos nigris strigisque cinereis, maculis ordinariis duabus caesis. Hübner, Noct. Tab. 29. fig. 137. (mas.) N. Caecimacula. Larv. Lep. IV. Noct. II. Genuin. G. h. fig. a. b. Wien. Verz. S. 81. Fam. N. n. 14. Sichelkraut⸗ Eule, N. Caecimacula. Illiger, N. Ausg. dess. I. B. S. 263. n. 14. Fabr. Ent. Syst. III. 2. 72. 204. Esper, Schm. IV. Th. Tab. CL. Noct. 71. üg. 1; N. Millegrana. —— Schm. IV. Th. Tab. CLXXXVII. Noct. 108. fig. 1 — 7. S. 487. hier: N. Caecimacula. Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 565. n. 255. N. Coecimacula. Pap. d' Europe, T. VII. Pl. CCLXIV. fig. 415. C. d. e. f. pag. 16. La Constante. (Raupe, Puppe und die meiſten Citate gehören zu O. Stabilis.) De Villers, Ent. Linn. T. IV. pag. 470. Ph. du Sium. N. Coecimacula. Vieweg, Tab. Verz. 2. H. S. 39. n. 55. Tab. II. fig. 5 \ Götze, entom. Beytr. III. Th. 5. B. S. 216. n. 148. —— Brahm, Inſ. Kal. II. 1. 541. 405. N. Res pers a. Groͤße von Mam. Brassicae. Der Kopf und der doppelt gekaͤmmte Ruͤcken find braͤunlichgrau, der Halskragen iſt unten heller, oben nach der Farbe des Ruͤckens geſaͤumt. Die Fühler find aſchgrau, an der Wurzel weißlich, bey'm Manne gekaͤmmt. Der Hinter⸗ 203 leib iſt weißgrau, die Fuͤße haben eine faſt braune, einfache Farbe. Die Vorderfluͤgel fuͤhren die Grundfarbe des Ruͤckens, aͤndern aber, vorzuͤglich im zweyten und dritten Felde, durch eine ſtaͤrkere oder ſchwaͤchere Beymiſchung von Roth und einzelnen, ſchwaͤrzlichen Atomen. Die Quer: linien ſind ſaͤmmtlich vorhanden, gelblichgrau, zu bey— den Seiten braun eingefaßt. Die naͤchſt der Wurzel iſt halb; bey ihrem Ende in der Mitte iſt die Spur eines Laͤngsſtrichs, hier nur durch zwey, in Geſtalt eines Co— lon (:) ſtehende Punkte angedeutet. Die erſte ganze Linie hat in ihrer Mitte, auf der Stelle der Zapfen⸗ makel, einen ſchwarzen, roſtfarbig gerandeten Fleck. Die runde und Nierenmakel ſind grau, braͤunlich eingefaßt, und faſt ganz ohne Kern (nur mit einzelnen, ſchwaͤrzli⸗ chen Punkten,) woher der Nahme des Schmetterlings genommen wurde. Die Binde iſt roͤthlich, mit helleren Fluͤgeladern. Dann folgt die Zackenlinie und nach einer Reihe ſchwarzer und gelblicher Punkte ſieht man die grauen, gezaͤhnten Franzen. Die Hinterfluͤgel find bey'm Manne weißlich, mit grau angeflogenem Außenrande und Mittelflecke, bey'm Weibe ganz grau beſtaͤubt. Die Fluͤgeladern ſind noch dunkler. Die weißgrauen Franzen umzieht eine braune, abgebrochene Einfaſſung. Auf der Unterſeite ſind die Vorderfluͤgel aſchgrau, weißlich gegen den Innenrand und die Franzen; auch wie die weißen, an den Raͤndern ſchwach grau beſtaͤub— ten Hinterfluͤgel, mit ausgezeichneten Mittelflecken verſehen. Das Weib iſt groͤßer, als der Mann, gemeiniglich dunkler und mit mehr Zuſatze von Roth gefaͤrbt. Die Raupe lebt nach Esper und Brahm a. ang. O. an verſchiedenen niederen, ſaftreichen Pflanzen, und iſt in der Jugend gruͤn, mit einem lichten Seitenſtreife und gelblichen Einſchnitten. Nach den erſten Haͤutungen 204 wird fie hellbraun und ſchimmert gruͤnlich, wenn fie viele Nahrung genommen hat. Der Ruͤcken iſt dunkelbraun punktirt und an den Seiten ſteht noch der lichte Streif, der ſchon vorher zu ſehen war. Sie liebt bey Tage die Verborgenheit. Im Juny erreicht ſie ihre ganze Groͤße von guten anderthalb Zoll und verfertigt dann in der Erde ein ſchwaches, mit Erdkoͤrnchen vermiſchtes Gewebe. Die Puppe iſt hellkaſtanienbraun, glänzend, am oberen Theile ziemlich ſchmal, und die Endſpitze hat einen ſchwaͤrzlichen, chagrinartigen Fortſatz mit zwey in gerader Richtung ſtehenden Borſten. Der Schmetterling erſcheint im Auguſt oder Anfangs September. Er iſt in Oeſterreich, Maͤhren, auch in an⸗ deren Gegenden von Deutſchland und Ungarn zu Hauſe, nirgends aber haͤufig. 2. INSTABILIS. Orth. alis anticis griseis, ſascia media ferruginea, maculis ordinariis pallide cinctis, priori oblonga. Hübner, Noct. Tab. 55. fig. 165. (mas.) N. Instabilis. | Wien. Verz. S. 76. Fam. L. n. 1. Mandeln⸗Eule, N. Instabilis. Illiger, N. Ausg. dess. I. B. S. 229. n. 1. N. Magaz. II. B. S. 93. n. 1. Fabr. Ent. Syst. III. 2. 44. 119. — Esper, Schm. IV. Th. Tab. CXLVII. Noct. 68. fig. 4. N. Trigutta. Im Texte S. 474. N. In- stabilis. ? — Schm. IV. Th. Tab. CLI. Noct. 72. fig. 2. N. Contracta. ibid. fig. 3. S. 496. N. In- stabilis. 1 205 Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 591. n. 245. N. In- stabilis. | Pap. d’Europe, T. VII. Pl. CCLXIII. fig. 414. d. e. f. g. h. pag. 14. L' Inconstante. De Villers, Ent. Linn. T. IV. pag. 459. La Fra- gile. N. Instabilis. Fueßly, A. Magaz. II. B. 1. St. S. 15. N. Cerasi. Vieweg, Tab. Verz. 2. H. S. 13. n. 11. Lang, Verz. 2. Ausg. S. 130. n. 962. N. In- s tabilis. Berl. Mag. III. B. 3. St. S. 298. n. 47. Ph. Incerta. Naturforſcher, IX. St. S. 119. n. 47. — Götze, entom. Beytr. III. Th. 5. B. S. 189. n. 10. Ph. Incerta. entom. Beytr. III. Th. 3. B. S. 212. n. 111. Ph. Instabilis. Roͤſel, Inſ. I. Th. Tah. LIII. fig. 1 — 4. S. 278. Brahm, Inſ. Kal. I. 1. 10. 5. N. Instabilis. Schwarz, Raup. Kal. S. 301. n. 299. Laspeyres, Krit. Revis. S. 61. | Schrank, Faun. boic. II. B. 1. Abth. S. 336. n. 1542. Ein — ich moͤchte ſagen, gluͤcklicherweiſe — ſehr bekannter Schmetterling. Bey feinen unzaͤhligen Abaͤn— derungen, nach welchen kaum zwey ganz gleiche Stuͤcke zu finden ſind, duͤrfte es ſchwer werden, ihn durch bloße Beſchreibung oder mit Bezug auf einzelne Abbildungen, genau zu verzeichnen. Er durchlaͤuft alle Stufen vom bleichſten Aſchgrau, bis zum tiefſten, der Farbe von Oleracea gleichen: den Roſtbraun, und artet zuweilen ganz in's Ochergelbe oder Roͤthelfarbige aus, fo, daß er die Nahmen In- 206 stabilis — Incerta, u. ſ. w. von jeher erhielt und verdiente. In Größe gleicht er ungefähr der Mam. Pisi. Kopf und Ruͤcken find ſtark wollig, von der wechſelnden Farbe der Vorderfluͤgel, mit eingemiſchten helleren oder dunkleren Haaren. Die Fuͤhler ſind braun, an der Wurzel weiß, bey'm Maͤnnchen mit ſtarken Zaͤhnen. Der Hinterleib iſt aſchgrau, gelblich oder roͤthlichgrau, ſtets heller, als der Rüden. Die Füße grau oder braun, gelb⸗ lich gefleckt. Der Afterbuͤſchel des Mannes und die kleinen, zu beyden Seiten ſtehenden Haarbuͤſchel, ſind roſtfarbig. 5 Die Vorderfluͤgel haben einen gefleckten Außenrand, bald verlorene, bald deutliche Querlinien, und eine bes ſonders ſcharſe, zu beyden Seiten nach innen gebogene, ſonſt ſanfte Zackenlinie. Die beyden Makeln find ge⸗ woͤhnlich gelblich begraͤnzt, die runde ſchief verzogen, die Nierenmakel im unteren Theile ſchwarz gefaͤrbt. Hinter der Nierenmakel ſteht eine Reihe ſchwarzer Punkte. Zwi⸗ ſchen den Makeln geht eine in der Mitte nach außen geſchweifte, roſtfarbige oder ſchwaͤrzliche Binde durch. An der Zackenlinie nach innen haͤngen drey verwiſchte, dunkle Flecke, naͤmlich am Anfange, vor der Mitte und am Ende. Die Franzen ſind heller, als der Grund, ge— zaͤhnt, mit einer Punktreihe und einer feinen, hellen Linie eingefaßt. Die Hinterfluͤgel trifft man aſchgrau, rothgrau oder ſchwaͤrzlich beſtaͤubt, mit einem ſtarken Mittelflecke und dunkler gegen die gelb- und rothgrauen Franzen. Auf der Unterſeite find alle Flügel hellgrau mit ei⸗ nem abwaͤrts in Punkte ſich aufloͤſenden Bogenſtreife und ſtarken, meiſtens hohlen Mittelflecken. Der Außen- rand hat mehr Glanz und iſt heller, der Adernlauf iſt ſtark erhaben. Man trifft die Raupe in den Monaten May und 207 Juny auf Rüftern, Linden, Eichen und mehreren Obſt— baͤumen. Roͤſel fand fie zuerſt auf Kirſchen. Chorherr Meyer in Fueßly's Magazin a. ang. O. nennt ſie: „Die gruͤngelbe Raupe mit unſtaͤtem Ruͤcken und gelben Seitenſtrichen, auch vier Reihen ſehr kleiner, gel— ber Pünktchen.‘ Der Kopf naͤmlich und der ganze Koͤr— per ſind meiſtens gruͤngelb. Ueber den Ruͤcken geht ein gruͤner, unſtaͤter Streif, und auf jeder Seite iſt ein gelber, breiter Streif. Außerdem ſtehen auf dem Koͤr— per vier Reihen kleiner, gelber Puͤnktchen. Vor der letzten Haͤutung iſt der unſtaͤte Ruͤckenſtreif gewoͤhnlich nicht vorhanden. Chorherr Meyer naͤhrte auch eine Raupe, welche über jedem Seitenſtreife noch eine grüne Linie hatte, und bey der ausgewachſenen Raupe fanden ſich auf dem Ruͤcken, ſtatt des unſtaͤten Streifes, drey gelblichweiße Linien. e Ein anderer Naturforſcher gab mir ſchriftlich fol— gende Auskunft über eine Raupen-Varietaͤt, die ich darum aufnehme, weil fie nirgends erwahnt wird und vielleicht einer mit Instabilis vermiſchten Art zugehoͤrt. Schade, daß die Erziehung nicht abgeſondert erfolgte! Sie war in mehreren Exemplaren vorhanden, weißgruͤn, und alle Linien, Streife und Punkte blieben weiß. Sie kam der N. Gothica nahe, unterſchied ſich jedoch dadurch, daß letztere immer ein lebhafteres Gruͤn, ſchwaͤchere weiße Puͤnktchen und einen ſehr breiten, weißen Seiten— ſtreif fuͤhrt, in welchem die Luftloͤcher ſtehen; waͤhrend die Luftlöcher bey der Jetzigen unter den Seitenſtreifen ſtanden. Sie wird zu einer rothbraunen Puppe, in der die Phalaͤne ſich noch vor dem Winter ausbildet. Einige warme Fruͤhlingstage, oft fehon der Sonnenſchein im Februar, veranlaſſen dann ihre Entfaltung. Sie wohnt überall in Deutſchland und mehreren Laͤndern; immer faſt haͤufig. — 208 3. MUNDA. Orth, alis anticis e flavo fuscis, striga externa pal- lidiore, punctis duobus ad apicem atris. Hübner, Noct. Tab. 45. fig. 166. (mas.) N. Munda. (Aus Verſehen ſteht dieſer Nahme fig. 167. bey Lota und dagegen Lota bey der ge⸗ genwaͤrtigen.) | Wien. Verz. S. 76. Fam. L. n. 7. Gartenbirn⸗Eule, N. Munda. Illiger, N. Ausg. dess. I. B. S. 252. n. 7. —— N. Magaz. II. B. S. 93. n. 7. Fabr. Ent. Syst. III. 2. 48. 129. Esper, Schm. III. Th. Tab. LII. fig. 5. 6. S. 264. Bomb. Munda. N Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 605. n. 252. N. Munda. Eur. Schm. IV. Th. S. 705. n. 311. N. Gemina. (Var.) Pap. d' Europe, T. VII. Pl. CCLVIII. fig. 596. pag. 1. La Proprette, N. Munda. De Villers, Ent. Linn. T. II. pag. 158. n. 79. Le Picote. Bomb. Munda. Vieweg, Tab. Verz: 2. H. S. 13. n. 12: N Munda Götze, entom. Beytr. III. Th. 3. B. S. 213. n. 116. N. Munda. 2 Laspeyres, Krit. Revis. S. 61. —— Von der Größe der O. Instabilis, die Flügel langer geſtreckt. Ihre ziemlich einfache Grundfarbe ift ein gelbliches, lichtes Braun. Kopf, Halskragen und Ruͤcken ſind ſtark wollig, der Hinterleib wenig heller, der Afterbuͤſchel wieder von der erwaͤhnten Grundfarbe, EN: | 209 fo auch die Füße. Die Zühler find bey'm Manne ſtark gekaͤmmt, bey beyden Geſchlechtern ziemlich lang. Die Vorderfluͤgel haben eine Beymiſchung einzelner ſchwarzer Atomen. Von den Querlinien iſt faſt nichts zu entdecken. Naͤchſt der Wurzel ſtehen oͤfters einige ſchwarze, kleine Punkte auf den Stellen der halben und erſten ganzen Querlinie. Die runde Makel iſt gelb ein— gefaßt, dunkler, uͤbrigens hohl und oft ſehr verloſchen. Eben ſo die Nierenmakel, welche nach unten gewoͤhnlich eine ſchwarzbraune Stelle hat. Die Zackenlinie beſteht aus verwiſchten, dunkleren Flecken. An ihr haͤngen, nach innen, am Anfange ein dunkelbrauner Fleck, wei⸗ ter herab gewoͤhnlich zwey deutliche, ſchwarze Flecken mit etwas Gelb begraͤnzt, wie ein Colon (:), am Ende ſind wieder ein oder zwey kleinere, ſchwarze oder dun— kelbraune Flecken. Man findet Varietaͤten, wo dieſe Flecke zum Theil oder ganz ausbleiben. Die Franzen find wie die Grundfarbe, mit einer gelblichen Linie ein— gefaßt. Bey manchen Stuͤcken zeigt ſich zwiſchen den beyden Makeln eine verwiſchte Schattenbinde. Die Hinterflügel bleiben dunkelbraun, gegen die gelb- lichen Franzen ſchwaͤrzlicher. Man bemerkt den Halb— mondfleck. Unten ſind alle Fluͤgel braͤunlichgrau, mit einem verwiſchten Bogenſtreife und ſtarken Halbmondflecken, ge— gen die hier weißlichen Franzen mit grobem, roͤthlichem Staube beſtreut. Die Raupe habe ich nach dem Leben beſchrieben. Sie iſt, erwachſen, anderthalb Zoll, und hat ein brau— nes, rindenartiges Anſehen, welches ihr zum Schutze dient, indem ſie ſich bey Tage, wenn ſie ausgewachſen iſt, zwiſchen die Furchen der Baumrinde verſteckt. Der Kopf zeigt ſich roͤthlich, mit ſchwarzer Stirne. Der Ruͤcken heller, die Seiten dunkler grau. Auf jedem Gelenke ſteht in der Mitte ein Strich mit weißgelbem W.. O 210 Punkte darüber, die ſchiefliegenden Seitenſtreife gehen ſtets über zwey Gelenke weg. Unter ihnen lauft eine ſchwarze Wellenlinie, die in den vorderen Gelenken auf jeder Seite drey weiße Punkte hat. Am After befindet ſich eine ſchwarze Klammer und ein helles Schild da= hinter. Die Füße find roͤthlich, der Unterleib grünlichweiß. Ich fand ſie Ende May in voller Groͤße an dem Stamme von Rüftern (Ulmus campestris). Am lieb⸗ ſten naͤhrt ſie ſich von Zwetſchen (Prunus domestica), ſonſt auch von jungen Eichen (Quercus Robur), Schle⸗ hen (Prunus spinosa) und anderen Obſtbaumblaͤttern. Sie ſpinnt gern einige Blaͤtter als Decke zuſammen. Zur Verwandlung macht ſie ein Gewebe in der Erde, uͤberwintert als Puppe, und der Schmetterling entwickelt ſich zeitig im naͤchſten Fruͤhlinge. Man findet ihn in mehreren Gegenden von Deutſch⸗ land, am oͤfterſten, wiewohl nicht haͤufig, um Wien. Bey Borkhauſen iſt die Flugzeit, im July, falſch angegeben. Seine Gemina a. ob. ang. O. war ohne Zweifel eine Varietaͤt unſerer Munda und wohl nicht die hier unbekannte Gemina aus Suͤdfrankreich, wel⸗ cher De Villers, Ent. Linn. T. II. pag. 273. n. 545. gedenkt. e DPNELON Orth. alis anticis einereo fuscis, strigis, maculis li- neolaque baseos nigris, stigmatibus albidis. Hübner, Noct. Tab. 29. fig. 156. (mas.) N. Ypsilon. Larv. Lep. IV. Noct. II. Genuin. G. g. fig. 2.2. b. Wien. Verz. S. 78. Fam. M. n. 15. Sarbaum⸗ Eule, N. Ypsilon. 211 Illiger, N. Ausg. dess. I. B. S. 15. n. 244. N. Ypsilon. Esper, Schm. IV. Th. Tab. CXLV. Noct. 66. fig. 2. 3. S. 465. N. Corticea. Borkh. Eur. Schm. IV. Ah. S. 303. n. 200. N. Ypsilon. Götze, entom. Beytr. III. Th. 5. B. S. 214. n. 150. N. Ypsilon. ö Ungefähre Größe der vorigen Art und der Insta- bilis. Sie unterliegt in Farbe und Deutlichkeit der Zeichnung einem oͤfteren Wechſel; bald iſt ihre Grund— farbe dunkelbraun, bald graubraun, bald rindenfarbig gemiſcht. Kopf, Halskragen und Ruͤcken ſind mit den Vorderfluͤgeln gleich, zuweilen mit Weißgrau gemengt. Der Ruͤcken iſt gekaͤmmt. Die Fuͤhler haben graue und braune Ringe. Der Hinterleib iſt aſchgrau oder gelb— grau, eben ſo ſind die Fuͤße unten mit weißlichen Ringen. Die Querlinien der Vorderfluͤgel ſind zwar ſchwach, aber doch meiſtens ganz vorhanden. Die halbe naͤchſt der Wurzel wird von einem ſchwarzen, feinen Laͤngs— ſtriche, der in der Fluͤgelmitte lauft, abgebrochen. Die erſte ganze iſt geſchlaͤngelt, lichter und zu beyden Seiten dunkel gerandet. Die gewoͤhnlichen Makeln folgen. Die erſte iſt eyfoͤrmig gezogen, weißgrau, gelbgrau oder auch roͤthlich ausgefuͤllt; ſie haͤngt durch einen lichten Strich mit der eben ſo gefaͤrbten, noch mit etwas Schwarz aufgeblickten Nierenmakel zuſammen. Zwiſchen beyden iſt der Raum dunkel, bisweilen in der Form eines Ypſilon (y) ausgefuͤllt. Manche Entomologen haben auch die gabelfoͤrmige Geſtalt der ſchwarzgerandeten, fonft hohlen Zapfenmakel für ein Ypſilon gelten laſſen. Die Zackenlinie folgt nach der hellen, ſchwarz und weiß auf den Adern fein punktirten Binde, ſie iſt nach innen O 2 — 212 mit mehreren verwifchten Dreyecken geziert. Vor den grau und braun geſcheckten Franzen ſteht eine Reihe ſchwarzer Punkte. Die Hinterfluͤgel ſind bald graubraun, ſchwaͤrzlich nach außen; bald mehr weiß, mit aſchgrauem Schat⸗ ten. Der Mondfleck iſt undeutlich. Die Franzen zeigen ſich gelblichweiß. Eine Varietaͤt iſt gleichfarbig und die Makeln wer⸗ den nur durch helle Einfaſſungen angedeutet. Bey einer anderen fließen beyde Makeln unregelmaͤßig zuſammen. Auf der Unterſeite find alle Flügel gelbgrau oder aſchgrau, mit einem dunkleren Bogenſtreife, Mittelflecken und ziemlichem Glanze. | Die Raupe lebt au Pappeln (Populus), Weiden (Salix) und Ahorn (Acer campestre). In der Ju⸗ gend wohnt ſie zwiſchen zuſammengeſponnenen Blaͤttern, im Alter ſitzt ſie bey Tage in den Furchen der Rinde. Sie iſt braun mit drey lichten Linien uͤber den Ruͤcken, deren mittlere ſich in den Einſchnitten in Rauten aus⸗ dehnt und die zur Seite von innen zu mit ſchwarzen Flecken begraͤnzt iſt. Die Gegend unter den Luftloͤchern ift heller, roͤthlich, gegen den Bauch hin wie ein ver⸗ floſſener Laͤngsſtreif. Sie verwandelt ſich im Herbſte in einem lichten Ge⸗ ſpinnſte uͤber der Erde oder in derſelben. Die Puppe iſt lichtbraun und endet mit zwey ocherfarbigen Häkchen. Die Entwickelung des überall in Deutſchland faſt ge: meinen Schmetterlings erfolgt im naͤchſten Juny oder July. Se . Orth. alis cinereis, puncto medio atro strigaque ex- terna purpurascente fracta. 248 Hübner, Noct. Tab. 55. fig. 167. (mas) N. Lota. (Aus Verſehen ſteht dieſer Nahme fig. 166. bey Munda, und dagegen Munda bey der gegen⸗ waͤrtigen.) Wien. Verz. S. 76. Fam. L. n. 6. Waſſerweiden⸗ Eule, N. Lota. tlliger, N. Ausg. dess. I. B. S. 25 1. n. 6. Linné, S. N. 1. 2. 850. 70. Bomb. Lota. Faun. Suec. Ed. 2. n. 1157. Fabr. Ent. Syst. III. 1. 454. 145. Bomb. Lota. Esper, Schm. III. Th. Tab. LXVII. fig. 1. S. 555. — Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 601. n. 250. N. Lota. f Pap. d' Europe, T. VII. Pl. CCLIX. fig. 400. Pag. 5. La Lavee. N. Lota. De Villers, Eut. Lion, T. II. pag. 178. n. 124. Bomb. Lot a. Ent. Linn. T. II. pag. 250. n. 260. Ph. du Griset. N. Hippophaes. De Geer, Ueberſ. v. Göße, II. Th. S. 419. Tab. VII. fig. 16. Fueßly, 5 Magaz. II. B. 1. St. S. 9g. Ph. Lota. Vieweg, Tab. Verz. 2. H. S. 15. n. 15. N. Lota. Lang, Verz. 2. Ausg. S. 130. n. 960. u. 961. Götze, entom. Beytr. III. Th. 3. B. S. 52. n. 70. Bomb. Lota. entom. Beytr. III. Th. 5. B. S. 252. n. 37 1. N. Hippophaé. Sepp, Neederl. Ins. Nacht- Vlind. II. Gez. 1. Bende. Tab. XXXVIII. fig. 1— 5. Rossi, Faun. Etrusc. Mant. +. II. pag. A n. 411. N. Hippophaés. Clerck, Icon. Tab. VIII. fig. 1. 214 Ungefaͤhre Größe der vorigen Arten. Kopf und Ruͤcken ſind dunkel aſchgrau, der Halskragen nach unten heller. Der Hinterleib hat die gleiche Farbe. Die Fuͤh⸗ ler ſind lang, bey'm Manne ſtark gekaͤmmt. Die Fuͤße faſt einfach grau. Die Vorderfluͤgel ſind aſchgrau, in's Roͤthliche ge⸗ miſcht und glaͤnzend. Die beyden ſonſt ganzen Quer— linien ſind nur durch einzelne ſchwache Punkte angedeutet. Deſto deutlicher erſcheint auf der Stelle der Zackenlinie ein rother, nach außen gelbgerandeter, vielmahl abgebroche⸗ ner Streif. Die runde Makel iſt gelbroth gerandet, die nierenfoͤrmige eben ſo, die letztere hat im unteren Theile einen ſtarken, ſchwarzen Flecken, zuweilen mit weißem Rande. Ueberhaupt finden ſich auf den Vorder⸗ fluͤgeln mehrere einzelne, ſchwarze, weißgerandete Punkte, und eine regelmaͤßige Reihe derſelben vor der gedachten rothen Linie. Die Franzen ſind einfach grau. Die Form der Fluͤgel iſt am Außenrande ſpizig, dann bauchig, gegen den Innenrand gebogen. Die Hinterfluͤgel ſind tief aſchgrau, mit dunkleren Adern und Mittelflecke. Die Franzen geldgran Auf der Unterſeite ſind alle Fluͤgel gelbgrau, die oberen nach innen ſchwaͤrzer beſtaͤubt, außen glaͤnzend und heller. Die Mittelflecken und ein Bogenſtreif wer⸗ den auf allen ſichtbar. Die Raupe iſt graulichſchwarzbraun, in's Violette ſpielend. Eine weiße, abgeſetzte, auf jedem Gliede ſich etwas erweiternde Linie geht uͤber den Ruͤcken, zu deſſen beyden Seiten eine unordentliche Laͤngslinie ſich befindet, die auf dem Nackenſchilde und der Afterklappe deutli⸗ cher wird. Sie iſt mit weißen Warzchen oder Punkten beſetzt, oben iſt die Farbe lichter, als in der Seite, woſelbſt rechts und links zwey lichtere Streifen laufen, die ſich unterhalb in die Grundfarbe verlieren. Auf dem Bauche iſt die Faͤrbung noch um Vieles heller, als 215 oben und etwas in's Roͤthliche fallend. Der Kopf iſt lichtbraun. Auf den mittleren Ringen ſind die zwey hinteren, weißen Punkte allezeit deutlicher, als die vor— deren. Sie lebt in ganzer Groͤße von einem Zolle, Ende May, auf Waſſerweiden (Salix pentandra), und braucht bey ſieben Wochen, ehe fie zur Puppe wird.‘ Die Puppe ſelbſt ruht in einem aus Erdkoͤrnern zuſammengeleimten Gehaͤuſe. Der Schmetterling entwickelt ſich nach anderen ſie— ben Wochen im September. Er iſt in den meiſten Ge— genden von Deutſchland, auch in anderen Laͤndern, uͤberall aber nicht haͤufig vorhanden. 6. MACILENTA. Orth. alis anticis e flavo rufescentibus, lineis puncto- que medio atris, striga externa obscuriore flavo adnata. Hübner, Noct. Tab. 89. fig. 418. (foem.) N. Ma- cilenta. Noct. Tab. 149. fig. 688. 689. (foem.) Pap. d’Europe, T. VII. Pl. CCLXI. fig. 409. pag. 12. La Ferrée. Kleiner, als die vorige Art, ungefähr wie Pol. Dysodea. Kopf und Nüden ſind roͤthlichgelb (hell fuchsfarbig), der Halskragen iſt nach unten weißlicher, alles ſtark wollig. Der Hinterleib gelbgrau, mit roͤth— lich gelben Seitenhaaren und gleichem Afterbuͤſchel des Mannes, deſſen Fuͤhler ſchwach gekaͤmmt ſind. Die Fuͤße braungelb. | Die Vorderfluͤgel gleichen in Farbe dem Nücken. Naͤchſt der Wurzel ſtehen gewoͤhnlich zwey ſchwarze Punkte ſtatt der halben Querlinie. Statt der erſten 216 ganzen ift wieder eine Punktreihe vorhanden. Die runde Makel iſt ſelten ſichtbar, ſie iſt hohl, mit der ſchwachen Andeutung eines dunkleren Kernes. Von der gelblich eingefaßten Nierenmakel iſt die untere Haͤlfte beſonders deutlich, die erſt roſtfarbig, dann ſchwarz ausgefuͤllt ſich zeigt. Ueber dieſelbe laͤuft ein ſchiefer Schattenſtreif. Die folgende, ziemlich abſtehende Querlinie hat wieder eine Punktreihe; die Zackenlinie iſt am auffallendſten, zuerſt hakenfoͤrmig, dann gerade herablaufend, gelb, nach innen roſtfarbig begraͤnzt. Vor den einfachen, un⸗ gezaͤhnten Franzen ſteht wieder eine Reihe kleiner, drey⸗ eckiger Punkte und eine gelbe Linie als naͤchſte Einfaſſung. Die Hinterfluͤgel ſind gelblich aſchgrau, mit einem ſchwachen Mondflecke. Die Franzen gelb. Die Unterſeite iſt gelblichweiß; die Vorderfluͤgel haben ſtarke Beſtaͤubung gegen die Wurzel, die hinteren mehr vereinzelt gegen den Innen- und Außenrand. Die in⸗ wendig hohlen Mittelflecke auf allen Fluͤgeln ſind groß. Noch bemerkt man einen oder zwey graue Bogenſtreife. Dieſer ſeltene Schmetterling wird in Oeſterreich und Niederſachſen im Monate Auguſt gefunden. Er galt bey ſeiner erſten Entdeckung fuͤr Varietaͤt von Lota. Nach⸗ her wurde durch Herrn Dahl die ſehr verſchiedene Raupe bekannt. Sie kommt im May in ganzer Größe von einem Zolle vor, iſt weißlichgrau, mit abgeſetzten, ſchwar⸗ zen Strichen uͤber den Ruͤcken, rothbraunem Kopfe und dunkelbraunem Nackenſchilde, ohne Linien. Sie lebt verborgen, naͤhrt ſich von Spitzwegerich (Plantago lan- ceolata), Huͤhnerdarm (Alsine media), u. |. w. Ihre Verpuppung geſchieht in einem geleimten Erd⸗ gehaͤuſe und die Entwickelung erfolgt, beydes wie von Lota, im Auguſt oder September. 217 i GR MCL S. Orth. alis anticis fusco cinereis, striga externa fla- vescente alteraque medio punctorum nigrorum. Hübner, Noct, Tab. 35. fig. 168. (foem.) N. Gracilis. N Wien. Verz. S. 76. Fam. L. n. 4. Weiderich⸗Eule, N. Gracilis. Illiger N. Ausg. dess. I. B. S. 231. n. 4. —— Pabr. Ent. Syst. III. 2. 48. 132. Esper, Schm. IV. Th. Tab. CLII. Noct. 75. fig. 6. S. 505. N. Collinita. Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 597. n. 247. N. Gracilis. Eur. Schm. IV. Th. S. 600. n. 249. N. Le- ‚pida. Pap. d’Europe, T. VII. Pl. CCLXI. fig. 414. a. b. c. pag. 14. L'Inconstante. De Villers, Ent. Linn. T. IV. pag. 461. La Mince. N. Gracilis. Götze, entom. Beytr. III. Th. 3. B. S. 213. n. 114. N. Gracilis. Brahm, Inſ. Kal. II. 1. 270. 161. N. Lepida. Scriba, Beytr. 3. H. S. 280. Tab. XVIII. fig. 7. N. Lepida. Die Beſchreibung von Brahm. Ich ſah Exemplare, die Brahm ſelbſt als Gracilis B. beſtimmt hatte.) Gracilis gleicht in Größe der Instabilis. Kopf, Halskragen und Ruͤcken find weißgrau, mit beygemifch- ten blaßrothen Haaren. Die Fuͤhler des Mannes ſind gekaͤmmt, hellbraun, weiß beſchuppt, jene des Weibes viel duͤnner. Der Hinterleib iſt gelblichgrau, der ganze Koͤrper ſtark wollig. Die Fuͤße dunkelgrau. 218 Die Vorderfluͤgel gleichen dem Ruͤcken und aͤndern zwiſchen mehrerer und minderer Beymiſchung von blaſ⸗ ſem Rothbraun. Dabey ſind ſie noch mit vielen einzel⸗ nen, ſchwarzen Atomen beſaͤet. Die Faͤrbung iſt ſehr zart und geht bey geflogenen Stuͤcken meiſtens verloren. Ganz nahe an der Wurzel auf der inneren Haͤlfte ſtehen viele weiße Haare. Der Außenrand iſt gewoͤhnlich wei⸗ ßer, als die übrigen Theile. Die erſte ganze Querlinie wird ſelten deutlich und iſt öfter nur durch unzuſam⸗ menhangende Striche oder Punkte angedeutet. Die Ma⸗ keln find hell eingefaßt, inwendig dunkler, in das Aſch⸗ farbige gehend, vorzuͤglich die untere Seite der Nieren⸗ makel. Zwiſchen beyden bemerkt man meiſtens einen Schattenſtreif. Hinter der Nierenmakel iſt die zweyte Querlinie durch eine regelmaͤßige, ſchwarze Punktreihe, davon jeder einzelne auf einer Flügelader ſteht, bezeich⸗ net. Die Zackenlinie iſt gelb, oft ſchwaͤrzlich eingefaßt. Vor den roͤthlichen, einfachen Franzen befindet ſich wie⸗ der eine ſchwarze, kleinere Punktreihe und eine feinere, gelbe Linie. | Der Grund der Hinterfluͤgel iſt weiß. Gegen die gleichfalls weißen Franzen tritt nach einer Reihe afd)- grauer Striche oder Punkte ſtaͤrkere Beſtaͤubung ein, die mit einer ſcharfen, dunkeln Linie nach außen ſchließt. Der Halbmondfleck iſt anſehnlich groß. Unten find alle Flügel weiß, die vorderen nach in⸗ nen mit Grau beſtaͤubt. Dann folgt ein gemeinfchaft- licher Bogenſtreif, aus einzelnen Strichen beſtehend. Der Rand iſt am hellſten, jedoch mit vielen ſchwaͤrzli— chen Atomen. Man ſieht vier Mittelflecke. Die von Herrn Brahm a. ang. O. beſchriebene Raupe ſeiner Lepida beſtaͤtigt, daß er eine blaſſe Varietaͤt der Gracilis fo benannte; denn ſie iſt voll⸗ kommen jener unſerer Gracilis gleich, welche um Wien, eben nicht ſelten im May und Juny zwiſchen zuſammen⸗ 219 gefponnenen Blättern der Brombeeren (Rubus fruti- cosus), Ackerbeeren (Rubus caesius), auch der Saal— weiden (Salix caprea), gefunden wird. Sie iſt weiß⸗ grau oder roͤthlichgrau, mit einem Paare verloſchener, weißer Punkte oder Waͤrzchen auf jedem Ringe, welche durch die zwiſchen ihnen durchlaufende Pulsader getrennt werden. Der Bauch iſt gelblichgruͤn, die Luftlöcher find ſchwarz. Vor der letzten Haͤutung iſt ſie gelblichgruͤn. Auf dem Kopfe und dem Koͤrper hat ſie kurze lichte Haͤrchen. Gegen Ende May oder Anfangs Juny verwandelt ſie ſich in der Erde. Die Puppe uͤberwintert und der Schmetterling erſcheint im April oder Anfang May des folgenden Jahres. Außer Oeſterreich wird Gracilis auch am Rheine, in Sachſen, Franken und anderen Gegenden von Deutſch— land gefunden. Varietaͤten werden im Auslande zuwei— len mit der ſpaͤter folgenden Humilis verwechſelt, obgleich beyde Schmetterlinge gut von einander zu un⸗ terſcheiden ſind. 8 OP HM A. Orth. alis auticis cinereis, fascia lata obscuriore, striga externa albida. Hübner, Noct. Tab. 90. fig. 424. (mas.) N. Opima. Herr Hübner hat bis jetzt allein das Verdienſt, dieſen ſeltenen Schmetterling bekannt gemacht zu haben. Er war einzeln in hieſigen Sammlungen unter dem Nahmen N. Umbrifera vorhanden und ift feither einige Mahle aus der Raupe erzogen worden. 220 Kopf, Halskragen und Ruͤcken find aſchgrau, zus weilen mit einzelnen, roͤthlichen Haaren gemiſcht, uͤbri⸗ gens ſtark wollig. Die Fühler hellbraun, bey'm Manne gekaͤmmt, mit feiner Spitze, bey'm Weibe fadenfoͤrmig. Der Hinterleib iſt gelbgrau, die Fuͤße dunkler, nach un⸗ ten wenig geringelt. In Größe vergleicht ſich O pi ma am beſten mit Ypsilon und Instabilis. Die Vorderfluͤgel ſind aſchgrau, mit zartem, roͤthli⸗ lichem Anfluge, das Mittelfeld aber iſt dunkel rothbrann, mit Ausnahme der helleren Makeln. Naͤchſt der Wur⸗ zel ſtehen ſtatt der halben Querlinie faſt immer ein⸗ zelne, ſchwaͤrzliche Punkte. Die erſte Querlinie geht mit drey Ausbiegungen ziemlich gerade; ſie iſt wie die zweyte, nach innen dunkelbraun, nach außen mattbraun eingefaßt. Die Makeln ſind hell gelblich begraͤnzt, die erſte eyfoͤrmig, mit dunklerem Kerne. Durch die Nie⸗ renmakel zieht der Anfang des Schattens, der dann das ganze Mittelfeld einnimmt. Die zweyte Linie be⸗ ſteht aus vielen kleinen, nach außen gekehrten Halb⸗ monden. Die Zackenlinie iſt roſtfarbig, faſt gerade, vorzuͤglich nach innen dunkel begraͤnzt. Eine Reihe ſchwarzer, weißlich aufgeblickter Punkte ſteht vor der zart gelb gezogenen Einfaſſung der gelblichbraunen Franzen. Die Hinterfluͤgel ſind aſchgrau, bey'm Manne gegen die Wurzel weißlich, bey'm Weibe mehr in's Gelbliche fallend und ganz beſtaͤubt. Die Franzen weißgrau, mit kleinen, ſchwarzen Halbmonden umgeben. Man bemerkt noch die Spuren des Halbmondfleckes und eines davor liegenden Bogenſtreifes. Die ganze Unterſeite iſt weißgrau, glaͤnzend, die Franzen und ein Bogenſtreif uͤber alle Fluͤgel, ſo wie einzelne, grobkoͤrnige Atomen, ſind braun. Dieſe Be⸗ ſchreibung, welche ſehr wohl zur Huͤbner' ſchen Ab— bildung a. ang. O. ſtimmt, iſt nach einem ſchoͤnen, er⸗ zogenen Paare in meiner Sammlung genommen. 221 Die Raupe lebt auf Eichen (Quercus Robur). Sie wird leicht kenntlich an ihrer ſchmutzig grünen Farbe, ohne alle Zeichnung, noch mehr an einem ganz gel- ben Kopfe. Sie verpuppt ſich im Herbſte in der Erde. Der Schmetterling erſcheint im April des naͤchſten Jahres. Als ſeine Heimath 0 mir nur die Gegend von Wien bekannt. 9. POPULETI. Orth. alis anticis griseo nitidis, striga externa albida, antennis maris a Fabr. Ent. Syst. III. 1. 476. 215. Bomb. Po- puleti. Esper, Schm. IV. Th. Tab. LII. fig. 7. S. 264. Bomb. Donas a. Pap. d' Europe, T. VII. Pl. CCLXII. fig. 412. b. pag. 15. L’Ambigue. (Nicht deutlich.) —— T. VII. Pl. CCLXIII. i. fig. 414. pag. 14. L'Inconstante. 0 Populeti iſt wieder kleiner, als Opima, faſt wie Stabilis. In der Farbe aͤndert dieſer gleichfalls ſeltene Schmetterling ſehr ab, denn gewoͤhnlich iſt er aſchgrau mit ſchwachem, roͤthlichem Anfluge, zuweilen aber auch, beſonders das Weib, viel dunkler, faſt roth⸗ braun. Esper hat ihn unter ſ. Bomb. Donasa ſicher gemeint, die Abbildung iſt treu, aber ſehr hart, die Beſchreibung hebt jeden Zweifel. Nichtkenner moͤgen ihn zuweilen unter ihre Varietäten von Stabilis und Instabilis gemengt haben, doch iſt er von beyden zu ſehr und zu ſtandhaft verſchieden, um ihn nicht als eigene Art zu erklaͤren. Och ſenheimer, als er ihn 222 nach Abdruck des IV. Bds. kennen lernte, nannte ihn einige Zeit Immunda, indem er eine neue Art vermuthete. a Kopf, Halskragen und Rüden find aſchgrau, mit mehrerer oder geringerer Zugabe von Rothbraun. Der Halskragen iſt gegen den Kopf weißlicher. Die Fuͤhler ſind kurz, bey'm Manne ſtark gekaͤmmt, bey'm Weibe fadenfoͤrmig, ſtets hellbraun. Der Hinterleib iſt aſchgrau, bey'm Manne mit roͤthlichen Seitenhaaren und After buͤſchel. Die Fuͤße ſind einfach braun. Die Vorderfluͤgel haben einen weniger ſpitzigen Au⸗ ßenrand, und ſind daſelbſt mehr, als die naheſtehenden Arten abgerundet. Die erſte einfach dunklere Querlinie, wenn ſie kenntlich iſt, geht faſt gerade. Die vordere Makel iſt ebenfalls ſelten deutlich; wo ſie vorhanden, iſt ſie groß, weißlich eingefaßt, eyfoͤrmig, hohl. Die Nierenmakel iſt in der Einfaſſung wie die vorige, aber mit tiefgrauem oder ſchwaͤrzlichem Kerne. Die zweyte Querlinie iſt weißlich, die Zackenlinie aber beſonders hell, weiß oder gelblich, an ihr haͤngen nach innen meiſtens zwey, drey oder vier verwiſchte Flecke, die jedoch bey dunkler Beſtaͤubung faſt verſchwinden. Die Fluͤgeladern find überhaupt ſtark und hell. Die Franzen einfach, mit feiner, gelber Linie und einer zarten, ſchwarzen Punktreihe begraͤnzt. Die Hinterfluͤgel bleiben einfach grau, die Franzen roͤthlichgrau, heller nach innen. Die Unterſeite iſt grau, einzeln dunkler, grobkoͤrnig beſtaͤubt; die Mittelflecke ſind deutlich, auf den Vor— derfluͤgeln wie doppelt vorhanden. Ein ſchwarzbrauner Strich am Außenrande zeigt den Anfang eines auf den Hinterflügeln in Punkte ſich aufloͤſenden Bogenſtreifes. Auch die Franzen haben eine ſchwarze Punktreihe. Ich habe den Schmetterling bey Wien zwey Mahl Ende April am Stamme der italieniſchen Pappel (Po- > 223 pulus italica) gefunden. Sonſt haben wir eigentlich die naͤhere Kenntniß ſeiner Naturgeſchichte Herrn Doctor Zincken und Herrn Koppe in Braunſchweig zu dan⸗ ken, welcher letztere mir mit folgender Auskunft eine ausgeblaſene Raupe uͤberſandte: „Die Raupe findet ſich Ende May ausgewachſen zwiſchen zuſammengeklebten Blaͤttern von hochſtaͤmmigen Aspen (Populus tremula), auch italieniſchen Pappeln (Populus italica). Sie iſt einfach gelblich und ſtimmt ganz mit der Beſchreibung, die Borkhauſen von ſeiner Consobrina gibt. (M. ſ. I. Abthlg. d. Bds. Cym. Or. S. 98.) Um das Gebiß und zu beyden Seiten des Kopfs iſt fie glaͤnzend ſchwarz. Die Luftloͤcher erſcheinen als ſchwaͤrzliche Punkte. Sie liegt gewoͤhnlich gekruͤmmt.“ Die Seltenheit dieſes Schmetterlings iſt bey uns viel groͤßer, als in jenen Gegenden, wo er an manchen Stellen, auch unter dem trocknen Laube von Saalwei⸗ den, oͤfters vorkommt. 10. STABILIS. Orth. alis anticis griseo ſerrugineis, maculis flavi- einetis, striga Bern pallidiore füsco a „ margine nigro punctato. | Hübner, Noct. Tab. 56. fig. 171. (foem.) N. Stabilis. Wien. Verz. S. 76. Fam. L. n. 2. Linden=Eule, N. Stabilis.: a Illiger, N. Ausg. dess. I. B. S. 250. n. 2. Fabr. Ent. Syst. III. 2. 44. 118. N. Cerasi. (Das Citat aus Roͤſel I. Th. Tab. LIII. fig. 1 — 4. S. 278. gehoͤrt zu O. Instabilis.) Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 588. n. 244. N. Stabilis. 224 Pap. d’Europe, T. VII. Pl. CCLXII. lig. 412. C. d. pag. 13. L' Ambigue. 5 T. VII. Pl. CCLXIV. fig. 415. a. b. (Raupe und Puppe.) La Ce (Der Schmetterling von Ag. 415. C. d. e. f. iſt O. Caecimacula.) De Villers, Ent. Linn. T. II. Pag. 257. n. 277. N. Cerasi. (Citirt ebenfalls irrig Roͤſel I. Th. Tab. LIII.) Vieweg, Tab. Verz. 2. H. S. 12. n. 10. N. Stabilis. 5 Götze, entom. Deytr. III. Th. 3. B. S. 215. n. 112. N. Stabilis. N Brahm, Inſ. Kal. I. 126. und 547. 280 Schrank, Faun. boic. II. B. 1. Abth. S. 338. n. 1545. — Kleiner, als Instabilis. In der Grundfarbe ebenfalls ſehr veraͤnderlich, weniger in der uͤbrigen Zeich⸗ nung. Kopf, Halskragen und Ruͤcken wechſeln vom Aſchgrauen in das Rothgraue, Leberbraune und Fleiſch⸗ farbige. Der Hinterleib iſt wenig heller. Der Koͤrper überhaupt ſtark behaart. Die Fühler des Mannes ſind gekaͤmmt, des Weibes duͤnner, gekerbt. Die Fuͤße mit dem Hinterleibe gleich. Die Vorderfluͤgel, ſtets von der Grundfarbe des Ruͤckens, ſind ziemlich einfach. Nur die Makeln und die ſonſtige — hier gerade gehende Zackenlinie ſind auf⸗ fallend. Die Querlinien ſind matt, gelblich, oft faſt verloſchen, dunkel zu beyden Seiten begraͤnzt. Die runde Makel iſt laͤnglich gegen die Nierenmakel gezogen, bey⸗ der gelbe, deutliche Einfaſſungen verbinden ſich zuwei⸗ len; die letztere Makel iſt nach unten dunkler. Zwi⸗ ſchen ihnen geht gewoͤhnlich ein Schattenſtreif. Die Zapfenmakel iſt als ein gelber Strich vorhanden. Die 225 Zackenlinie ſtark, gelblich, braun eingefaßt. Die Fluͤ⸗ geladern zeigen ſich heller. Naͤchſt den einfachen Fran— zen ſteht eine gelbe Linie, eine feine, ſchwarze Punkt⸗ reihe dahinter. Die Fluͤgel des Weibes ſind breiter, als die des Mannes. Die Hinterfluͤgel bleiben einfach aſchgrau oder weiß⸗ lich mit aſchgrauem Schatten gegen die gelblich weißen Franzen. Der Halbmondfleck iſt bemerkbar. Unten ſind die Vorderfluͤgel nach innen dunkler — nach außen heller aſchgrau, die hinteren weißlich, alle mit einem punktirten, braͤunlichen Bogenftreife und Mit⸗ telflecken, die bisweilen einen weißen Kern haben. Die Franzen zeigen ſich roͤthlich. Die Raupe findet ſich im May, Juny, auch noch einzeln im July auf Linden (Tilia Europaea), Eichen (Quercus Robur), Buchen (Fagus sylvatica), Ruͤſtern (Ulmus campestris), Pappeln (Populus), und meh- reren Obſtbaͤumen. Ihre Grundfarbe iſt ein angeneh— mes Grün, das durchaus mit gelblichen Puͤnktchen be— ſtreut iſt. Ueber den Ruͤcken zieht eine ſchmale, gelb⸗ liche Linie, welche ſich auf dem vorletzten Ringe in die Grundfarbe verliert, an jeder Seite ſteht ebenfalls eine ſolche Linie, die aber bis zu den Hinterfuͤßen gleich deutlich fortläuft. Betrachtet man die Raupe genau, ſo entdeckt man noch zwiſchen der Seiten- und Ruͤcken⸗ linie eine dritte, ſchmaͤlere, die durch eine Reihe unre— gelmäßiger Punkte gebildet wird. Der Kopf iſt grün und der erſte Ring am Vorderrande gelblich. Auf dem vorletzten Ringe ſteht eine gelbe, abgekuͤrzte Querlinie, die an beyden Enden ſpitz zulaͤuft und daher einigerma— ßen die Geſtalt eines halben Mondes annimmt. Die Oberflaͤche des Ruͤckens hat einzelne, feine Haͤrchen. Die gelblichen Punkte ſind etwas uͤber die Hautflaͤche erhaben. ö V. 2. g P 226 Die Verwandlung geſchieht in der Erde, ohne Ge— webe, in einer Hoͤhle. Die Puppe iſt glaͤnzend braun, mit zwey Spitzen. Der Schmetterling bildet ſich darin noch vor dem Winter aus, wenige warme Tage des naͤchſten Frühlings locken ihn hervor. In das warme Zimmer verſetzt, folgt feine Entwickelung ſchon den zwey⸗ ten oder dritten Tag. Er iſt uͤberall und faſt gemein vorhanden. „ CARNEZ Orth. alis anticis rufo griseis, fascia lata fusca ex- terne dentata, maculis ordinariis pallidioribus. Thunberg, Dissert. P. IV. pag. 56. et Tab. adj. N. Carnea. 8 Hübner, Noct. Tab. 81. fig. 577. (foem.) N. Tecta. Noct, Tab. 90. fig. 425. (foem.) N. Ampla. Carnea Thunb. und Ampla und Tecta Hbr. find dieſelbe Art. Der Schmetterling unterliegt bedeutenden Abaͤnderungen in Größe und in Färbung. Ich habe alle hier befindlichen Exemplare aufmerkſam verglichen, unter ihnen find wohl auch Huͤbner's Dri- ginale, denn wenn ich nicht irre, war es mein ſel. Freund Mazzola, welcher zuerſt die zwey Hübner’ ſchen Nahmen fuͤr ſeine Sammlung ſchuf, wo ſie noch ſo bezeichnet ſind, obgleich beyde zuſammen gehoͤren und aus der nämlichen Quelle, aus Schweden oder Lapp⸗ land ſtammen. Mazzola aber kannte die ſehr ſelte⸗ nen Thunberg 'ſchen Abhandlungen nicht, von wel— cher auch ich bis jetzt nur ein unvollſtaͤndiges e mir verſchaffen konnte. DIT. Carnea ift in der Größe von Instabilis, zu- weilen kleiner. Kopf, Halskragen und Ruͤcken find fuchsroth oder auch gelbroth, ſtark wollig. Etwas hel— ler bleibt der Hinterleib. Die Fühler des Mannes find gezaͤhnt, des Weibes fadenfoͤrmig. Die Fuͤße gelblichgrau. Die Vorderfluͤgel aͤndern durch ihre mehr ziegelrothe, fuchsharige oder gelbliche Faͤrbung ſo wie dadurch ab, daß die Flecken des Mittelfeldes mehr oder weniger zuſammenfließen. Die zwey Querlinien theilen ſie in drey Felder. Das naͤchſt der Wurzel iſt einfach, am hellſten. Das mittlere hat eine runde und Nierenmakel, beyde hell, auf dunkler roͤthlichem Grunde; zuweilen ſind ſie durch eine hellere Flügelader verbunden. Die Zapfenmakel iſt als ein laͤnglicher Strich vorhanden. Die erſte Querlinie macht kleine Bogen und geht gerade herab, die zweyte beſteht aus vielen dunkeln, nach außen gekehrten Halbmonden. Die Zackeulinie iſt nicht ſcharf, ſondern meiſtens verfloſſen. Die Franzen ſind dunkel braunroth. Die Hinterfluͤgel zeigen ſich einfach aſchgrau, mit roͤthlicher Beymiſchung. Vor den gelblichen Franzen geht eine feine, braune Linie als Einfaſſung. Man bemerkt noch den Mittelfleck. Auf der Unterſeite ſind alle Fluͤgel grau, roͤthlich beſtaͤubt, mit braunen Halbmonden. i Dieſer Schmetterling iſt, wie alle ſchwediſche und lapplandifche Arten, ſeit die Zuſendungen von dort auf— hoͤrten, bey uns ſelten geworden. Von ſeiner Naturge— ſchichte und einer ſonſtigen Heimath iſt mir nichts bekannt. — 998 2. MINIOSA. Orth. alis anticis rufescentibus, strigis tribus undatis maculisque miniaceis; posticis albidis. Hübner, Noct. Tab. 356. fig. 174. (mas.) N. Miniosa. Larv. Lep. IV. Noct. II. Genuin. L. d. fig. 1. A, Wien. Verz. S. 88. Fam. T. n. 14. Galleichen⸗ Eule, N. Miniosa. Illiger, N. Ausg. dess. I. B. 8. 318. n. 14. Fabr. Ent. Syst. III. 2. 45. 114. Esper, Schm. III. Th. Tab. LXXV. fg. EN S. 381. B. Rubi cosa. ö Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 645. n. Ur N. ö Miniosa. Pap.;d’ Europe, T. VII. Pl. CCLXII. Be. 411. pag. 13. La Gracieuse. De Villers, Ent. Linn. T. IV. pag. nu La Peinte. N. Miniosa. Götze, entom. Beytr. III. Th. 3. B. S. 221. n. 205. Sepp, Neederl. Ins. Nacht- Vlind. II. Gez. 1. Bende, Tab. V. fig. 1 — 5. Groͤße von Acr. Euphorbiae, oder ungefähr wie die bald folgende Litura. Kopf, Halskragen und Ruͤcken find mennigroth oder ochergelb, mit Grau ges miſcht. Die Fuͤhler des Mannes ſtark gekaͤmmt, mit feiner Spitze. Jene des Weibes gekerbt, nur viel ſchwaͤ⸗ cher, beyde roſtfarbig. Der Hinterleib und die Fuͤße grau, mit roͤthlichem Anfluge. Der Afterbuͤſchel des Mannes roͤthlich. Die Vorderfluͤgel ändern in Gelb- oder Mennigroth 289 mit Grau gemiſcht. Das erſte und dritte Feld ſind mit dem Ruͤcken gleich; das mittlere, von den zwey ganzen Querlinien begraͤnzt, iſt gewöhnlich viel lebhafter. Die Querlinien find gelb, grau eingefaßt. Die beyden Ma⸗ keln gelb eingefaßt, entweder grau, oder ganz oder theil⸗ weiſe mit der Grundfarbe bedeckt. Die erſte Querlinie iſt zackig, geht faſt gerade, die zweyte biegt ſich ſtark nach innen und beſteht aus kleinen Halbmonden. Die Zackenlinie iſt meiſtens unterbrochen, gelb, nach innen, zuweilen auch nach außen dunkler roͤthlich oder braun lich ſchattirt. Die Franzen ſind roͤthlich oder grau, von einer gelben, feinen Linie und einer zarten Punktreihe nach innen abgeſchloſſen, uͤbrigens glatt. Die Hinterflügel find weiß, mit einem Mittelpunkte und Bogenſtreife, gegen die weißen Franzen mehr oder weniger roth angeflogen, auch dieſe letzteren mit einer braunen oder roͤthlichen Linie eingefaßt. 8 Die Unterſeite iſt weiß, mit deutlichen Mittelflecken, grau oder roth beſtaͤubt, die weißlichen Franzen mit einer Linie umgeben. Die Raupe iſt über den Ruͤcken blau, mit einem gelben Mittelſtreife und zwey ſchwarzen Flecken auf je— dem Ringe. Zu beyden Seiten des Ruͤckens zieht eine gelbe Linie. In den Seiten ſelbſt iſt die Grundfarbe ſchwarz. In der Gegend der Luftloͤcher laͤuft ein gelb und ſchwarz gemiſchter Streif mit einem weißen Fleck auf jedem Ringe. Der Kopf iſt weißlich, mit großen, ſchwarzen Flecken. Die Vorderfuͤße ſind ſchwarz, die Bauchfuͤße unten weißlich, ſo wie der Bauch. Sie findet ſich im May auf Eichen (Quercus Ro- bur), Birken (Betula alba), und italieniſchen Pap⸗ peln (Populus ilalica.) Ihre Verwandlung erfolgt in der Erde, in einen feſten Gewebe, und der Schmetterling erſcheint im er— * 230 ſten Fruͤhjahre. Er iſt in mehreren Gegenden von Deutjche land, beſonders in Oeſterreich, nirgends aber haͤufig zu finden. 23. G HD Orth. alis auticis rufo cinereis, atomis nigricantibus undique adspersis, macula reniformi obscuriore. Wien. Verz. S. 77. Fam. L. n. g. Eichbuſch⸗Eule, N. Cruda. I IIliger, N. Ausg. dess. I. B. S. 255.n. 10. (Die Citate ſind falſch.) Hübner, Noct. Tab. 36. fig. 173. (mas.) N. Ambigua, Larv. Lep. IV. Noct. II. Genuin. L. d. fig. . d Esper, Schm. III. Th. Tab. LXXVI. fig. 5. 6. S. 386. B. Pulverulenta. Bork h. Eur. Schm. IV. Th. S. 611. n. 256. Roͤth⸗ lichgraue, mattgezeichnete Eule, N. Pulverulenta. Pap. d' Europe, T. VII. Pl. CCLXII. fig. 413. Pag. 19. La Mignonne. 5 Götze, entom. Beytr, III. Th. 3. B. S. 215. n. 118. N. Cruda. (Nach d. Wien. Verz.) Brahm, Inſ. Kal. I. 1. 57.22. N. Pulverulenta. Daß Cruda des Wien. Verz. Eins mit Pul- verulenta Esper und Borkh. ſey, iſt gewiß. Alle älteren Sammler und Sammlungen ſtimmen überein, einige der erſteren kennen nur den fruͤheren Nahmen und die Schiffer muͤller'ſchen Vorraͤthe bieten noch vier ſo bezeichnete Exemplare dar. Er muß alſo nach den angenommenen Grundſaͤtzen wieder hergeſtellt und der 931 ſpaͤtere, Pulverulenta, eingezogen werden. Daß Esper, und nach ihm Borkhauſen eine andere, nicht leicht zu errathende Cruda abbildeten und beſchrieben, kann nicht in Betracht kommen. Cruda iſt der kleinſte Schmetterling gegenwaͤrtiger Gattung. Er erreicht hoͤchſtens die Groͤße von Pol. Dysodea. Seine Grundfarbe wechſelt wie die der verwandten Arten und iſt rothgrau oder rothbraun, Zu: weilen auch faſt einfach aſchgrau. N Kopf und Ruͤcken ſind ſtark wollig, mit den Vor⸗ derfluͤgeln gleich gefaͤrbt. Der Hinterleib iſt aſchgrau. Die Fuͤhler ſind roſtfarbig, die des Mannes gekaͤmmt, mit feiner Spitze, jene des Weibes gekerbt. Der Mann hat einen gelblichrothen Afterbuſch, das Weib einen Legeſtachel. Auf den Vorderfluͤgeln iſt die Zeichnung ſehr uns deutlich, und zuweilen beynahe unter der Beſtaͤubung verborgen. Bey den hellſten Stuͤcken ergibt ſich Fol⸗ gendes: Ueber die ganze Flaͤche verbreiten ſich einzelne ſchwarze Atomen. Ganz nahe an der Wurzel ſtehen zwey, auch mehr ſchwarze Punkte. Die erſte Querlinie iſt wie ein verwiſchter Streif, der auf den Adern ſchwarze Punkte fuͤhrt, vorhanden. Die Makeln ſind durch gelb— liche Ringe angedeutet, die runde iſt klein; beyde, oder wenigſtens die nierenfoͤrmige, haben einen ſchwaͤrzlichen Kern. Die blaſſe, zweyte Querlinie hat wieder Punkte auf den Adern. Die Zackenlinie iſt gewöhnlich am deut⸗ lichſten. Die Franzen ſind mit der Grundfarbe gleich, mit einer zarten, gelben Linie und einer ſchwarzen Punkt— reihe davor eingefaßt, uͤbrigens auch hin und wieder ſchwarz beſtaͤubt. Die Hinterfluͤgel ſind einfach aſchgrau mit helleren Franzen. ö Auf der Uuterſeite find alle Fluͤgel weiß, mit ein— an, zelnem, braunem Staube, einer 3 Bogenlinie und deutlichen Mittelflecken. Die Raupe iſt grün, über den Ruͤcken ein wenig mit Weiß gedeckt. Die gelbliche Mittellinie erweitert ſich in den Einſchnitten, zu beyden Seiten iſt eine ſehr feine Laͤngslinie, über den Füßen aber ein Streif, der ſich in den Einſchnitten verengt und auf dem zehnten und eilften Ringe braͤunlich gefleckt iſt. In dieſem Streife ſtehen die Luftloͤcher; die Raupe iſt mit ſchwarzen, kaum ſichtbaren Waͤrzchen beſetzt. Auf dem ſehr erhabenen eilften Ringe liegt ein in der Mitte ſich erweiternder Querſtreif. Der Mund iſt weiß, der Kopf gruͤn, mit weißen Atomen und ſchwarzen Puͤnktchen. Der Nacken⸗ ſchild iſt glänzend grün. Sie naͤhrt ſich von Eichen (Qnercus Robur), iſt Ende May erwachſen, macht ein leichtgeleimtes Gehaͤuſe von Erde und wird zu einer hellbraunen, nach hinten ſpitzigen Puppe. Die Entwicklung erfolgt nach einer Ruhe von neun Monaten im naͤchſten Fruͤhjahre. Der Schmetterling iſt in Oeſterreich einheimiſch und nicht ſelten. 114% ] E . Orth. alis anticis griseo rufis, fascia media angusta strigisque obscurioribus. Hübner, Noct. Tab. 34. fig. 165. (foem.) N. Lae vis. Laevis iſt größer, als die vorige Art, wie Mi- nios a. Kopf, Halskragen und Ruͤcken find hell roͤth⸗ lichgrau, zuweilen in das Gelbliche uͤbergehend, der Halskragen dunkler eingefaßt. Der Ruͤcken hat einen kleinen Schopf. Die Fuͤhler des Mannes ſind fein ge⸗ 233 zaͤhnt, des Weibes gekerbt, beyde an der Wurzel weiß, ſonſt hellgrau. Der Hinterleib iſt aſchgrau. Der Af— terbuͤſchel gelblich. Das Weib hat einen, wiewohl meiſt verſteckten Legeſtachel. Die Füße find hellgrau. 8 Die Vorderfluͤgel gleichen in ihrer Grundfarbe dem Ruͤcken. Man ſieht deutlich die Querlinien, welche hel⸗ ler und zu beyden Seiten, vornehmlich nach innen, grau begraͤnzt ſind. Die erſte halbe beſindet ſich nahe an der Wurzel. Die folgende ganze bildet mehrere Zacken und entſteht aus einem helleren, gefleckten Streife des Außenrandes. Die runde Makel iſt klein; in einem gelblichen, hellen Ringe ſteht ein dunkler Kern. In der eben ſo eingefaßten Nierenmakel iſt der Kern noch dunkler, am Ende mit einem ſchwaͤrzlichen, runden Flecke. Ueber der runden Makel iſt der Anfang einer Schat— tenbinde, die ſich erſt ſchief in die Halfte der Nieren- makel, dann gerade nach dem Innenrande wendet, und roſtfarbig oder leberfarbig iſt. Die gewaͤſſerte Binde iſt hell; ſie endet an einer roſtfarbigen Zackenlinie und hat in ſich zwey Reihen ſchwarzer und im Zwiſchenraume weißlicher Puͤnktchen auf den Adern. Die roͤthlichen Franzen ſind mit feinen, ſchwarzen Halbmonden einge⸗ faßt, die zuweilen nur wie Punkte ſichtbar werden. Die Hinterfluͤgel find grau, bey'm Weibe zuweilen faſt ſchwaͤrzlich, mit gelblichen Franzen. Die Unterſeite iſt ſchmutzig weiß, auf den Vorder⸗ flügeln ſtark — auf den Hinterflügeln nur einzeln — mit Grau beſtaͤubt. Auf allen Flügeln find Mittelflecke und ein oder zwey Bogenſtreife vorhanden. Nach außen bleibt der Grund lichter. Man findet die Raupe um Wien, auch in einigen andern Gegenden von Deutſchland, erwachſen im May. Sie lebt auf niederen Pflanzen, iſt lichtbraun, mit einem gelblichen Ruͤckenſtreife und einem ſchwarzen Nackenſchilde, auf welchem letzteren zwey weiße Linien ſtehen. Be— a 234 ſonders kenntlich iſt ſie an ihrem ſchmalen , zugeſpitz⸗ ten Kopfe. Der Schmetterling erſcheint im Auguſt, bis jetzt nicht haͤufig. Ochſenheimer hat im ſyſt. Ent w. ©. 79. zu Laevis, Hübner's N. Serpylli Tab. 104. fig. 488. (mas.) und fig. 489. (foem.) dann Esper's N. Ruticilla Tab. CLVII. Noct. 78. fig. 1. S. 525. gezogen. Nach der Verſicherung des Herrn Hof⸗ medicus Zincken genannt Sommer in Braunſchweig iſt jedoch Serpylli eine eigene Art, die in dortiger Gegend vorkommt, mir aber und allen Wiener entomo⸗ logiſchen Freunden bis jetzt unbekannt blieb. Was wir als Serpylli aus hieſiger Zucht empfingen, waren röthlichere Exemplare von Lae vis, welche kaum für Varietaͤten gezaͤhlt werden konnten. Zugleich wurde mir bemerkt, daß Ruticilla Esper's, aus Florenz mit Serpylli zuſammengehoͤre, wonach der frühere Nahme eigentlich eintreten ſollte. Ich hoffe nicht nur von Braunſchweig, ſondern auch aus Italien mit dieſem mir neuen Schmetterlinge verſehen zu werden, und ſeine naͤhere Beſchreibung wird unter den ſich ſtets mehrenden Nachtraͤgen folgen. CofIln, Orth. alis anticis substriatis ferrugineis, strigis flavescen- tibus, serie punctorum nigrorum versus marginem ex- ternum, Hübner, Noct. Tab. 38. fig. ı80, (foem.) N. Nitida. Larv. Lep. IV. Noct.' II. Genuin. M. b. fig. 5. à. 235 Wien. Verz. S. 86. Fam. R. n. 4. Ehrenpreis⸗Eule, N. Nitida. Illiger, N. Ausg. dess. I. B. S. 299. n. 4. —— Ent. Syst. III. 2. 31. 75. Esper, Schm. IV. Th. Tab. CLXII. Noct. 85. fig. 5. 6. S. 554. N. Vaccinii Var. Ca- NESCENS. 11 Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 145. n. 337. Berl. Magaz. III. B. 3. St. S. 302. n. 54. Ph. Lucida. 5 Naturforſcher, IX. St. S. 122. n. 54. und XXIII. St. S. 147. Ph. Lucida. Götze, entom. Beytr. III. Th. 3. B. 8. 219. n. 186. N. Nitida. Ihre Größe iſt unter der bekannten von Pis ta- cina, mit welcher fie. überhaupt viel Aehnlichkeit hat. Kopf und Ruͤcken find röthlich oder ſchwaͤrzlich roſtfarben. Die Fuͤhler heller, bey'm Manne fehr fein gezaͤhnt, bey'm Weibe fadenfoͤrmig. Der Hinterleib aſchgrau, der Afterbuͤſchel gelblich; das Weib hat einen Legeſtachel. Die Fuͤße ſind hellgrau. Die ſtark glaͤnzenden Vorderfluͤgel haben in ihrer mit dem Nücen gleichen Grundfarbe einen ſtarken Ader— lauf und helle, dunkler geſaͤumte Querlinien, ſo, daß ſie ein netzartiges Anſehen erhalten. Die erſte Querlinie iſt halb. Die zweyte ganz, nach innen gewendet. Die runde Makel, laͤnglich, ſchiefliegend verzogen, wie die Nierenmakel hell begraͤnzt, mit dunklem Kerne. Ein zuweilen ſchwaͤrzlicher Schattenſtreif laͤuft über die Letz⸗ tere quer durch den Fluͤgel. Dann folgt die zweyte ganze Linie, hierauf die aus einem dunkeln Flecke der Fluͤgelſpitze entſpringende Zackenlinie, mit einer zierlichen Reihe von Pfeilflecken, die ſich einwaͤrts kehren. Eine * 236 zweyte ſolche Reihe, mit hellerer Ausfuͤlluug, faßt die einfarbigen Franzen ein. Die Hinterfluͤgel dus Bunteofügeau, mit gelblichen Franzen. Auf der unterſeite Find die Vorderfluͤgel ach, nach außen roſtfarbig, am Innenrande gelblich. In der Mitte ſtehen, auch auf den Hinterfluͤgeln, ein Bogen: ſtreif und Mittelflecke. Alle haben einen Metallglanz. Die Raupe findet ſich an verſchiedenen Arten des Ehrenpreis (Veronica), ſowohl in Waͤldern, als auf Aeckern. Sie iſt nackt, bis auf einzelne, ſehr feine Haͤrchen, welche zerſtreut uͤber den Koͤrper ſtehen, von Farbe graubraun und roͤthlich bunt. Der Kopf iſt blaß⸗ braun, der Nackenſchild ſchwarz, mit zwey weißen Linien. Mir iſt nur eine Generation bekannt, von welcher der Schmetterling im July oder Auguſt erſcheint, nach— dem die Raupe im May in die Erde gegangen. Bork— hauſen gibt aber umſtaͤndlich die Beobachtung von zwey Generationen. Von der erſten ſollte die Phalaͤne im Juny oder July erſcheinen. Von der zweyten gingen die Rau⸗ pen im Herbſte in die Erde, der Schmetterling bildete ſich vor dem Winter und einige warme Tage im erſten Fruͤhling lockten ihn ſchon hervor. Hier herrſcht wahr: ſcheinlich Vermuthung ſtatt der Gewißheit. Von Ni- tida, wie von andern nahe verwandten, oder auch fernen Arten, finden ſich zahlreiche Spaͤtlinge, die erſt im Herbſte ſich entwickeln, nicht zur Begattung gelan— gen und dann bis zum Fruͤhjahre mit einem Winter: ſchlafe ausdauern. (M. ſ. mehr darüber bey Pistacina.) Nitida kommt uͤbrigens bey uns ſeltener, als in den Rheingegenden, in Franken, Schwaben u. |. w. vor. 237 PEN TODE: ; DDR BED: RA Hu. Orth. alis anticis griseis, strigis tribus flavescentibns mediaque fusca, margine punctato. Hübner, Noet. Tab. 56. fig. 170. (mas.) N. Humilis. Larv. Lep. IV. Noct. II. Genuin. L. c. fig. Bush Wien. Verz. S. 76. Fam. L. n. 5. Loͤwenzahn⸗Eule, N. Humilis. Illiger, N. Ausg. dess. I. B. S. 250. n. 3. Fabr. Ent. Syst. III. 2. 45. 120. Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 595. n. 346. Pap. d’Europe, T. VII. Pl. CCXCIX. fig. 508. c. pag. 144. La Nette. De Villers, Ent. Linn. T. IV. pag. 459. L' Hum- ble, N. Humilis. Götze, entom. Beytr. III. Th. 3. B. S. 213. n. 115. N. Humilis. Humilis iſt von der Größe und Geſtalt der Gra- cilis. Kopf, Halskragen und Ruͤcken haben die Farbe der Vorderfluͤgel und ſind bald heller, bald dunkler aſch— grau, mit Beymiſchung von roͤthlichem Braun. Die Fuͤhler ſind roſtfarbig, an der Wurzel weiß beſtaͤubt, bey'm Manne fein gezaͤhnt. Der Hinterleib iſt aſchgrau, das Weib hat einen Legeſtachel. Die Füße find braun- lich. Der Mann iſt kleiner, als das Weib. Die Vorderfluͤgel fuͤhren durchaus viel einzelne, ſchwarze Atomen. Die Querlinien ſind heller, als der Grund, nach innen beyde roͤthlich, nach außen dunkel— grau eingefaßt. Die Makeln ſind ſehr deutlich, gelb und roͤthlich umzogen. In der runden ſteht gewoͤhnlich ein ſchwarzer Punkt. Durch die Nierenmafel, über die 238 Fluͤgelbreite, läuft ein brauner Schattenſtreif. Die ges zackte Linie iſt gelblich, der Grund dahinter hell; die braunen Franzen von ſchwarzen Punkten und Halbmon⸗ den, gleichfalls aus Punkten beſtehend, begraͤnzt. Auch bey dieſem Schmetterlinge zeigen ſich die Adern heller, ſtark, und geben in Verbindung mit den Querſtreifen ein netzartiges Anſehen. Die Hinterfluͤgel ſind braungrau oder ſchwaͤrzlichgrau, mit einem verloſchenen Mittelflecke und gelblichweißen Franzen. Unten iſt die ganze Flaͤche weißlichgrau, mit einzel⸗ ner, ſchwarzer Beſtaͤubung und einem Bogenſtreife. Große Mittelflecken ſtehen auf der vorderen, und nur kleine Halbmonde auf den hinteren, en bleibenden Fluͤgeln. Die Raupe findet man in Oeſterreich ziemlich ſelten, haͤufiger in Franken und am Rheine im May und Juny am Loͤwenzahn (Leontodon taraxacum), an der Gaͤn⸗ ſediſtel (Sonchus oleraceus), und mehreren niederen Kräutern. Man erhalt fie mit mehreren, wenig vor— kommenden Arten, indem man, im Monat May, unter den gemaͤheten, noch in Reihen liegenden Wieſenkraͤutern ſucht. Sie iſt gruͤn, mit drey weißen Linien, einer über dem Ruͤcken und auf jeder Seite einer. Die er⸗ ſtere iſt auf beyden Seiten, die letzteren ſind nur auf der Oberſeite ſchwarz gerandet. Sie hat noch einzelne, feine Haͤrchen. Ihre Verwandlung gefchieht in der Erde. Im July erſcheint der Schmetterling. Eine doppelte Generation wutde hier nicht beobachtet. 2 * 239 17. PISTACINA. Orth. alis anticis e flavo fuscis, pallide lineatis, ma- culis ordinariis flavicinctis, priori atra. Hübner, Noct. Tab. 28. fig. 131. (mas.) N. Pistacina, Noct. Tab. 98. fig. 464. (foem.) N. Lych- nidis, Larv. Lep. IV. Noct. II. Genuin. L. c. fig. 3. a. N. Pistacina. Wien. Verz. S. 77. Fam. M. n. 1. Flockenkraut⸗Eule, N. Pistacina. Illiger, N. Ausg. dess. I. B. S. 257. n. 1. N. Pistacina. —— N. Magaz. II. B. S. 95. n. 1. —— Fabr. Ent. Syst. III. 2. 109. 328. N. Pistacina. f Ent. Syst. III. 2. 45. 122. N. Ly chnidis. Esper, Schm. IV. Th. Tab. CLVI. Noct. 77. fig. 1. 2. S. 522. N. Serin a. Ibid. fig. 3. 4. S. 525. N. Rubetra. Ibid. fig. 5. 6. S. 524. N. Ca- naria. Schm. IV. Th. Tab. CLVII. Noct. 78. fig. 2. 3. S. 525. N. Schoenobaena. I Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 525. n. 210. N. Pistacina. Eur. Schm. IV. Th. S. 598. n. 248. N. Lychnidis. Pap. d' Europe, T. VII. Pl. CCLVIII. fig. 397. pag. 2. La Cannellee. —— T. VII. Pl. CCLVIII. fig. 598. pag. 3. La Lychnide. T. VII. Pl. CCLVIII. fig. 599. Pag. 4. La Modeste. 240 ® De Villers, Ent. Lion. T. IV. pag. 485. Ph. de la Centauree scabieuse. N. Pistacina. Fueßly, Neu. Magaz. II. B. 2. St. S. 212. Götze, entom. Beytr. III. Th. 5. B. S. 215. n. 121. Laspeyres, Krit. Revis. S. 635. Pistacina und Lychnidis der oben angezeig⸗ ten Schriftſteller ſind gewiß Eins und auch ſchon von den Thereſianern dafür erkannt worden. Noch jetzt befinden ſich in der, dem k. k. Naturalienkabinette ein⸗ verleibten Schiffermuͤller' ſchen Sammlung, ſowohl die gelblichgraue oder gelblichbraune Abart mit ſtarken, helleren Adern, die man gewoͤhnlich Lychnidis nennt, als die gelblichrothe oder roſtfarbige, ſeitherige Pis ta- cina, beyde mit dem letzteren Nahmen bezeichnet. Als Lychnidis ſteckt eben daſelbſt Espers N. Ligula CLXVI. Noct. 87. fig. 5. die Och ſenheimer mit allem Rechte zu Polita W. V. (Varietaͤt von Vac- cinii) zog. Fabr. hat zwar bey feine Lychni- dis an a. ang. O. die Schiffermuͤller ' ſche Samms lung angeführt, aber die Beſchreibung der Ly oh nid is (Pist. Var.) gegeben, woraus hervorgeht, daß er das Citat ſpaͤter eingetragen habe. Auch Borkhauſen be⸗ ſchreibt eine Lychnidis, und hat die hierher gehörige, in einer Varietät, wie ich fie in meiner Sammlung be⸗ ſitze, gemeint, jedoch dieſelbe erſt im Fruͤhjahre gefunden und alſo eine falſche Flugzeit angegeben. Pistacina, in der Mittelgröße gegenwaͤrtiger Gat⸗ tung, kommt ungefaͤhr Humilis oder Gracilis gleich. Kopf, Halskragen und Rücken haben die oben erwähnten wechſelnden Farben und die Vorderfluͤgel fol- gen in ihrem Grunde dieſen Theilen. Die Fuͤhler ſind hellbraun, bey'm Manne fein gezaͤhnt, bey'm Weibe fa⸗ r = — * e 241 denförmig. Der Hinterleib iſt aſchgrau oder gelbgrau. Der Afterbuͤſchel des Mannes hell. Das Weib ef einen, meiſtens verborgenen Legeſtachel. f Die Vorderfluͤgel find, wie ſchon erwahnt, ſehr ver: aͤnderlich in ihrer Zeichnung, doch findet ſich meiſtens der Außenrand mit einem helleren Streife und dunkleren Flecken, bis zu einem Striche, der den Anfang der Zackenlinie macht. Die Querlinien find bey deutlichen Stuͤcken hell, dunkler nach außen gerandet. Die ſonſt runde Makel iſt laͤnglich ſchief verzogen, mit ſchwaͤrzli⸗ chem Kerne, die Nierenmakel lang und ſchmal, ihr Kern unten am dunkelſten, auch laͤuft eine Schattenbinde durch ſie quer herab. Beyde Makeln ſind gewoͤhnlich gelb eingefaßt. Die gewaͤſſerte Binde hat hellere Fluͤgeladern, ſchwarze Punkte, und vor den gelblich geſtrichten Fran⸗ zen ſtehen noch eine feine Linie und davor — zuweilen auch dahinter, wieder Punkte. Die Hinterfluͤgel find einfach aſchgrau oder ſchwaͤrz⸗ lichgrau, mit der ſchwachen Spur eines Halbmondfleckes und gelblichen Franzen. Auf der Unterſeite ſind die Vorderflügel am Außen⸗ rande hell, ſonſt ſchwaͤrzlich beſtaͤubt, die hinteren gelb⸗ lich oder roͤthlichweiß, alle mit Mittelflecken, einer Du: genlinie und ziemlichem Glanze. Die Raupe lebt im Juny und July von der Soden: blume (Centaurea Scabiosa), von den Bluͤthen des knolli⸗ gen Hahnenkammes (Ranunculus bulbosus) und mehreren anderen niederen Pflanzen, mit denen ich ſie ohne be⸗ ſondere Auswahl naͤhrte. Sie iſt gelblich grün mit weiß⸗ lichen oder roſtfarbigen Punkten, einer mehr oder weni— ger roſtfarbigen Ruͤckenlinie, zwey gleichen Seitenlinien und einer weißen, nach oben roſtfarben eingefaßten Binde an den Luftloͤchern. Der Körper hat einzelne, feine Haare. Die Verpuppung erfolgt in der Erde. Sie entwickelt ſich im September, oft auch erſt im . Q 242 Oetober, wo ich fie einſt, bey ſchoͤnen Tagen, friſch ausgekrochen, in der zweyten Haͤlfte des Monats, ziem⸗ lich zahlreich an der naͤmlichen Stelle und zwar in weit abſtehenden Varietaͤten traf. Bey rauher Witterung verkriecht ſie ſich unter Laub, Moos oder Steinen, und wird nach einer langen Erſtarrung, im erſten Fruͤhjahre gefunden, ohne daß eine doppelte Generation angenom⸗ men werden koͤnnte. Der Schmetterling iſt uͤbrigens in Oeſterreich wohl am haͤufigſten, in mehreren Gegenden von Deutſchland aber auch keine Seltenheit. 18. LIT UAA. Orth. alis anticis griseo cupreis, fascia obscuriore liturisque marginalibus nigris. Hübner, Noct. Tab. 27. fig. 127. (mas) N. Litura. Wien. Verz. S. 77. Fam. M. n. 2. Korbweiden⸗ Eule, N. Litura. Aue N. Ausg. dess. I. B. S. 238. n. 2.— 0, de I B. 8 96. 4 20 Linne, 8. N. 1 2, 858.1985 Faun. Suec. Ed. 2. n. 1213. Fabr. Ent. Syst. III. 2. 108. 526.— (Nur die Raupe richtig.) Esper, Schm. IV. Th. Tab. CXXVII. Noct. 48. fig. 5. S. 585. N. Polluta. — Schm. IV. Th. Tab. CLXXVII. Noct. 98. fig. 4. 5. S. 686. N. Litura. Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 525. n. 211. N. Litura. Eur. Schm. IV. Th. S. 528. n. 212. N. Depuncta. 243 Pap. d’Europe, T. VII. Pl. CCLVIII. fig. 399. a. b. La Modeste. (Fig. o. iſt Var. der Pistacina.) De Villers, Ent. Linn. T. II. pag. 247. n. 254. et pag. 65 1. n. 254. L' Onctueuse, N. Litura. Götze, entom. Beyt. II. Th. 5 B. 8: 185. n. 192. Laspeyres, Krit. Revis. S. 64, —— Litura hat die Größe der Pistaci na, iſt auch oft kleiner. Kopf und Ruͤcken ſind aſchfarbig, der Hals⸗ kragen iſt nach oben etwas dunkler. Die Fuͤhler ſind braͤunlich, ruͤckwaͤrts hellgrau. Der Hinterleib iſt wenig heller, mit gelblichem Afterbuͤſchel beym Manne; das Weib fuͤhrt einen Legeſtachel. Die Fuͤße ſind e, unten weißlich geringelt. Die Vorderfluͤgel haben eine graue, glänzende et⸗ was in's Roͤthliche ziehende Grundfarbe. Am Vorder- rande ſind ſie mit vier laͤnglichen, ſchwarzen Flecken und daſelbſt, gegen die Fluͤgelſpitze, mit zwey ſchwarzen Flecken, wovon der untere am groͤßten iſt, bezeichnet. Dieſe ſind zuweilen zuſammengefloſſen und bilden einen einzigen auffallenden Strich. Aus dem erſten Flecke nächſt der Wurzel entſpringt die halbe, ſchwarze Quer— linie. Die erſte und zweyte ganze Querlinie ſind heller, als der Grund, zu beyden Seiten dunkel eingefaßt. Die erfte- Makel iſt hohl, laͤnglich, bald wie die zweyte ge: ſtaltet, welche letztere aber ſchwaͤrzlich ausgefuͤllt iſt. Aus dem zweyten Flecke des Vorderrandes entſteht die erſte ganze Querlinie, aus dem dritten laͤuft ein Schat— tenſtreif, mehr oder weniger deutlich, ſchief durch die Nierenmakel und dann gerade. Der vierte Fleck macht den Anfang der zweyten ganzen Querlinie, der Doppels ſtrich aber beginnt die gelbliche, ſchwarz punktirte Zacken— linie. Vor den einfachen Franzen bemerkt man eine klei— Na Ds 244 nere, ſchwarze Punktreihe und einen zarten gelblichen Strich. N Die Hinterfluͤgel find ſchwaͤrzlichgrau, vorzüglich ge⸗ gen die gelblichen Franzen. Auf der Unterſeite ſind die Vorderfluͤgel aſchgrau, mit roͤthlichem Schimmer, langen Mittelflecken und zwey Bogenſtreifen, welche auch mehr punktirt über die helle⸗ ren Hinterfluͤgel, gleichfalls mit Mittelflecken, ſich fort⸗ ſetzen. Alle Fluͤgel haben lebhaften Glanz. Die Raupe, die ich durch mehrere Jahre erzog, ändert ihr Ausſehen mit der letzten Haͤutung. Vorher iſt ſie gruͤn oder gelbgruͤn, unten lichter. Ueber den Ruͤcken laͤuft eine weiße oder gelbliche, ſchwaͤrzlich ein⸗ gefaßte Laͤngslinie, eine andere auf jeder Seite des Ruͤckens, uͤber den Fuͤßen ein weißer oder gelber Streif, der oben ſcharf begraͤnzt iſt, unten aber in die hellere Grundfarbe des Bauches verfließt. Sie iſt ferner mit kleinen, weißen Waͤrzchen und ſchwarzen und weißen Atomen auf der ganzen Koͤrperflaͤche uͤberſaͤet. Nach der letzten Haͤutung und erwachſen hat fie fünf Viertelzoll. Der Kopf iſt dann lichtbraun, die Haut des Ruͤckens grün, braun, roͤthlich, oder auch roſenroth. Die weißen und ſchwarzen Atomen ſind noch vorhanden, letztere lie⸗ gen jederzeit uͤber dem Seitenſtreife in groͤßerer Menge, manchmal ſind ſie ſo dicht, daß ſie bald eine verbun⸗ dene Reihe von Flecken bilden. Ueber den Ruͤcken geht eine deutliche, aber nicht ſcharfe, lichte Laͤngslinie, ihr zu beyden Seiten ſind andere, ſchwach gezeichnete. In der Seite ſelbſt iſt ein anſehnlicher, gelber, nach oben mehr weißer Streif mit den darin befindlichen weißen, ſchwarz umzogenen Luftloͤchern. Oben auf dem Rüden befinden ſich in jedem Gelenke ſechs weiße, zuweilen undeutliche Punkte. Der Bauch hat nur weiße Atome. Der Nackenſchild und die Afterklappe find braunlichgrün, mit drey weißen Linien und einigen weißen Punkten. 245 Ich fand fie im halben Juny auf ſehr verſchiedenen Gewaͤchſen; Weiden (Salix), Birken (Betula alba), Schlehen (Prunus spinosa), wilden Roſen (Rosa canina), aber auch auf niederen Pflanzen: Wieſenklee (Trifoljum pratense), Beyfuß (Artemisia campestris), u. ſ. w. Wenn man mehrere zuſammen erzieht, muß man das Futter naß halten, denn bey Mangel des Getraͤnks wer⸗ den ſie Mordraupen und fallen einander an. Die Verpuppung erfolgt in der Erde. Der Schmet— terling entwickelt ſich im September oder October. Seine Heimath iſt Oeſterreich. In anderen Gegenden kommt er feltener vor. Er lebt ſehr verſteckt und ſchluͤpft ſchnell durch duͤrres Laub und Gras, daher man ihn auch bey'm Fange meiſtens beſchaͤdigt erhaͤlt. 246 Genus LXV I. CARADRINA. Die Schmetterlinge haben gekerbte oder ſchwach ges kaͤmmte Fuͤhler, einen kleinen Ruͤckenſchopf und glaͤnzende Vorderfluͤgel, auf welchen meiſtens außer den Querlinien noch ein Schattenſtreif in der Gegend der Nierenmakel vorhanden iſt. Die runde Makel iſt klein oder ver⸗ ſchwindet, wie die Zapfenmakel, ganz. Die Raupen ſind in Geſtalt und Lebensart uͤberein⸗ ſtimmend; mit Laͤngslinien, unterbrochenen, ſchiefen Stri⸗ chen und Punkten oder Waͤrzchen, welche mit feinen Haaren beſetzt ſind; gegen den After abgerundet. Alle leben von niederen Gewaͤchſen, vorzuͤglich Wegericharten (Plantago). Die Verpuppung erfolgt in einem leichten Gewebe. Fam. A, Schmetterlinge mit ſchmaͤleren Vorder⸗ fluͤgeln und weißlichen Hinterfluͤgeln. Fam. B. Mit duͤnnem Koͤrper, breiten, erzfarbi⸗ gen Vorderfluͤgeln und braungrauen Hinterfluͤgeln. Fam. C. Mit erdfarbigen, dunkler gemiſchten Vorderfluͤgeln und gelbgrauen Hinterfluͤgeln. Die Rau⸗ pen mit aufrechtſtehenden, oben hakenfoͤrmigen, Haaren. Fam. D. Mit Vorderfluͤgeln ohne Makeln, nur mit Querlinien oder einfarbig. Caradrina, Fluß in Albanien, jetzt meiſtens ita⸗ lieniſch: Drino negro, genannt. — 247 PAM. A. 1. GLAREOSA. Car. alis anticis cinerascentibus, macula quadrata nigra inter stigmata ordinaria; posticis albis. ee Schm. IV. Th. Tab. CXXVIII. Noet. 49. fig. 3. S. 387. N. Glareosa. Hübner, Noct. Tab. 28. fig. 130. (foem.) N. I. intactum. Larv. Lep. IV. Noct. II. Genuin. G. f. fig. 2. 4. . Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 215. n. 98. N. Margaritacea. Pap. d' Europe, T. VII. Pl. CCLIV. fig. 416. pag. 18. La Grise. De Villers, Ent. Linn. T. II. pag. 272. n. 340. Tab. V. fig. 16. N. Margaritacea. Etwas größer, als die bald folgende Cubicularis. Kopf, Halskragen und Ruͤcken haben eine bleygraue, in's Roͤthliche ziehende Grundfarbe. Der Hinterleib iſt weißlichgrau. Die erſten Gelenke ſind mit weißlichen, zuweilen ganz weißen Haaren bedeckt. Die Fuͤhler hell⸗ braun, an der Wurzel weißlich, bey'm Manne wenig ſtaͤrker. Die Fuͤße aſchgrau. Die Vorderfluͤgel fuͤhren die Farbe des Rückens und aͤndern wie jene, in mehr grauem oder mehr ro— them Glanze. Zuweilen iſt die ganze Zeichnung, mit Ausnahme des gefleckten Vorderrandes und der Nieren— makel, uͤberſtaͤubt, meiſtens aber erkennt man folgende Zeichnung: Der Außenrand laͤngs den Makeln iſt heller, als der uͤbrige Theil. Er hat ungefaͤhr ſechs ſchwarz— braune Punkte, (dann und wann auch nur fuͤuf oder vier). Aus dem dritten von der Wurzel, wenn die Zahl vollſtaͤndig iſt, geht die erſte ganze, ſchwarzbraune RR: und ſanft gebogene Querlinie. Von der runden Makel ſieht man unr einen ſchwarzen Punkt. Die Nierenma⸗ kel iſt entweder wie gewoͤhnlich, tiefbraun begraͤnzt und heller braun ausgefuͤllt, oder ſie verſchwindet ganz, und zwiſchen beyden Makeln ſteht ein ſtets deutlicher, vier⸗ eckiger, ſchwarzbrauner Fleck. Ein Schattenſtreif geht durch die Nierenmakel gerade, nachdem er oberhalb ei⸗ nen ſchiefen Winkel machte. Die zweyte Ouerlinie iſt kaum kennbar, meiſtens nur mit Punkten angedeutet. Die Zackenlinie iſt gelblich, dunkel nach innen, die Binde mit einzelnen feinen, ſchwarzen Staͤubchen beſtreut. Der Rand naͤchſt den Franzen iſt am dunkelſten. Diefe find einfach, mit einer hellen, braun beſchatteten, Li⸗ nie umzogen. Die Hinterfluͤgel des Mannes ſind ſchneeweiß, des Weibes ebenfalls, jedoch mit braͤunlichen Adern und Beſtaͤubung an den weißen Franzen. Auf der Unterſeite find die Vorderfluͤgel bis zu ei⸗ nem ſchwaͤrzlichen Mittelflecke, über welchem ein gleich⸗ falls ſchwaͤrzlicher Bogenſtreif beginnt, dunkel beſtaͤubt, dann der Rand gegen die Franzen und nach innen hel— ler. Die Hinterfluͤgel find faſt weiß, mit ſchwaͤrzlichen Mittelflecken, welche aber, ſo wie die uͤbrige Zeichnung, zuweilen ganz oder theilweiſe ausbleiben. Der Schmetterling kommt in Oeſterreich, uͤberhaupt in Suͤddeutſchland, in Ungarn, Italien und Frankreich vor. Deſſen ungeachtet ſind gute Stuͤcke ziemlich ſelten. Bey ihrer zarten, leicht zerſtoͤrbaren Faͤrbung wird die Zucht aus der Raupe noͤthig. Man findet dieſe aus⸗ gewachſen im Maͤrz, nachdem ſie unter Steinen und breitblätterigen Pflanzen uͤberwinterte. Der Kopf iſt hellbraun, ſchwarz gegittert, mit zwey krummen, ſchwar⸗ zen Linien über die Stirne. Ihre Grundfarbe zeigt ſich braun, roͤthlich gemiſcht und ſchwarz gewaͤſſert; eine weiße Mittellinie und zwey gleichfarbige Seitenlinien — 7 249 laufen über den Ruͤcken und neigen ſich auf dem vor— letzten Ringe zuſammen. In den Seitenlinien liegen einwaͤrts ſchmale, abgeſetzte, ſchwarze Strichelchen, welche auf den erſten Abſaͤtzen verloſchen oder gar nicht ſichtbar ſind. In den Seiten befinden ſich acht ſchwarze, ſchief ſtehende, breite Striche, die auf einem breiten, weißen, rothgewaͤſſerten Bande liegen, das uͤber den Fuͤßen her⸗ zieht. Ueber jedem dieſer Striche ſteht ein kleiner, ſchwarzer Punkt. (Ich habe dieſe Beſchreibung nach der Natur genommen.) Sie naͤhrt ſich von niederen Pflanzen und verwan⸗ delt ſich in leichtem Gewebe zu einer rothbraunen Puppe. Der Schmetterling erſcheint im July. 2. MOR PH EUS. Car. alis anticis cinereo ochraceis, maculis ordinariis fasciaque externa obscurioribus; posticis albidis. Berk ag. ; B. 5. St. S. 302. n. 32. Ph. Morpheus. Naturforſcher, IX. St. S. 121. n. 52. Ph. Morpheus. Hübner, Noct. Tab. 54. fig. 161. (mas .) N. Sepii. Larv. Lep. IV. Noct. II. Genuin. K. b. fig. 9 Pap. d' Europe, T. VII. Pl. CCLX. fig. 406. e. pag. 10. L' Incertaine. Vieweg, Tab. Verz. 2. H. S. 40. n. 56. N. Morpheus. Götze, entom. Beytr. III. Th. : 5.B. 8. 190. n. 11. 5 N. Morpheus. 250 Zu den obigen ficheren Citaten kann nicht wohl Es— per's N. Radica. Tab. CLI. Noct. 72. fig. 4. gefuͤgt werden, wie Ochſenheimer, im ſyſt. Entw. IV. Band d. Wks., vorſchlug. Seine Angabe gruͤndet ſich auf eine unverbuͤrgte Nachricht des fe. Delmann in Leipzig; die Abbildung widerſpricht aber allzuſehr und wuͤrde, in jedem Falle, niemahls zur Belehrung und zum Vergleichen zu benutzen ſeyn. Morpheus hat beynahe die Groͤße der bald fol⸗ genden Alsines. Kopf, Halskragen und Ruͤcken ſind ſchmutzig gelbbraun, eben ſo der Hinterleib; dieſer nur iſt etwas weißlicher. Die Fuͤhler ſind aſchfarbig, fein, bey'm Manne wenig ſtaͤrker, die Fuͤße hellgrau, weiß auf den Gelenken. Die Vorderfluͤgel haben die gelbbraune Farbe des Ruͤckens und eine meiſt verworrene, zuweilen in ver— ſchiedene dunklere Schattenſtreife ſich ordnende Zeichnung. Naͤchſt der Wurzel iſt die helle Querlinie oder ein paar Punkte derſelben zu finden. Ein Schattenſtreif ſtellt hierauf mehr oder minder deutlich die erſte ganze Quer⸗ linie dar. Die runde und Nierenmakel ſind gelblich eins gefaßt, inwendig dunkel, die erſtere laͤnglich verzogen. Ueber die Nierenmakel geht ein ganzer oder abgebroche⸗ ner Schattenſtreif. Die gewaͤſſerte Binde iſt von der zweyten Querlinie und der Zackenlinie begraͤnzt, die gelb lich, zuweilen aber faſt unſichtbar ſind. Die Binde iſt gewoͤhnlich dunkel wie die Schattenſtreife, ſelten bleibt ſie unausgefüllt, hell. Die Franzen ſind roſtfarbig. Die Hinterfluͤgel des Mannes ſind gelblichweiß, mit einer braͤunlichen Linie vor den Franzen und der Spur des Halbmondfleckes. Jene des Weibes ſind ganz mit Grau beſtaͤubt. Auf der Unterſeite zeigt ſich auf den Vorderfluͤgeln und an dem Rande der Hinterfluͤgel braͤunlichgelbe Beſtaͤu⸗ 2 bung auf weißem Grunde. Auf allen Flügeln ſtehen Mittelflecke und der nach unten verloͤſchende Bogenſtreif. Die Raupe lebt im September und October auf der Zaunwinde (Convolvulus sepium) und auf Brenneſ— ſeln und Taubneſſeln. Sie iſt braunroth, mit einem gelblichen Ruͤckenſtreife. Auf jedem Gelenke finden ſich zwey gegen vorn offene, gegen hinten ſich ſchließende, gebogene, gelbe, dunkelbraun begraͤnzte Streife, die verei⸗ nigt eine ſchuppenartige Zeichnung bilden. Ueber den Fuͤßen geht eine dunkelbraune Binde, in welcher die ſchwaͤrzlichen Luftloͤcher ſtehen. Bauch und Süße find hellroth, der Kopf aber glaͤnzendbraun. Ich kenne ſie nur aus Hubner 's Bilde und dieſer mir eingeſendeten Beſchreibung. Sie iſt, wie ihr Schmetterling, in Schwas ben, in Niederſachſen, bey Berlin u. ſ. w. nicht ſelten, hier in Oeſterreich, meines Wiſſens, noch nicht vorge— kommen. Ihre Aehnlichkeit mit der vorigen Art bewog mich, Morpheus hierher zu verſetzen. Die Verpuppung erfolgt in der Erde, mit leichtem Gewebe, und die Zeit der letzten Entwickelung iſt im Juny. 3. CUBICULARIS. Car. alis anticis griseis fusco undatis, punctis quatuor marginis anterioris nigris; posticis albidis, margine fuscis. Hübner, Noct. Tab. 89. fig. 4ı7. (foem.) Text, S. 179. n. 5. Laͤmmerlattich-Eule, N. Cubicu- laris. Wien. Verz. S. 72. Fam. G. n. 6. Lämmerlattichs Eule, N. Cubicularis. Illiger, N. Ausg. dess. I. B. S. 204. n. 6.— —— N. Magaz. II. B. S. 87. n. 6 252 Fabr. Ent. Syst. III. 2. 22. 46. N. Quadri- punctata. (Durch einen Druckfehler ſteht hier im Citate aus dem Wien. Verz. N. Calicularis.) Es per, Schm. IV. Th. Tab. CL. Noct. 7 1. fig. 4. 5. Text, S. 492. N. Segetum. Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 212. n. 97. N. Cubicularis. Pap. d' Europe, T. VII. Pl. CCLX. fig. 405. a. fig. 405. b. Var.? pag. 8. La Facheuse. — FT. VII. Pl. CCLX. fig. 405. pag. 9. La Gen- tille. (undeutlich.) De Villers, Ent. Linn. T. I. pag. 256. n. 274. N. Quadripunctata. Lang, Verz. 2. Ausg. S. 155. m. 993. N. Se- getum. Berl. Magaz III. B. 4. St. S. 412. n. 91. Ph. Gris ea. Naturforſcher, IX. St. S. 138. n. 91. Ph. Grisea. 1 Götze, entom. Beytr. III. Th. 3. B. S. 211. n. 98. N. Cubicularis. (Nach Wien. Verz.) entom. Beytr. III. Th. 3. B. S. 229. n. 265. N. Quadripunctata. (Nach Fabr.) Brahm, In. Kal. II. 1. 389. 268. N. Cubicu- laris. Scopoli, Ent. Carn. p. 213. n. 526. Ph. Cla- vipalpis. Laspeyres, Krit. Revis. S. 55. N. Cubicularis. Cubicularis iſt nicht ſo groß, als die vorige Art, vorzuͤglich ſind die Maͤnner bedeutend kleiner. Kopf und Halskragen ſind weißgrau, letzterer ſteht erhaben und iſt herzfoͤrmig in zwey Theile geſchieden. Der Ruͤcken iſt dunkler grau, wie die Vorderfluͤgel. Der Hinterleib wieder heller, ſchlank, an den oberen Gelenken mit weiß⸗ 253 lichen oder weißen Haaren. Die Fuͤhler ſind an der Wurzel weiß, ſonſt hellgrau, beym Manne wenig ſtaͤr— ker. Die Fuͤße grau, weißlich geringelt. Die Vorderfluͤgel ſind grau, gelblich gemiſcht, mit einzelnen ſchwaͤrzlichen und dunkelgrauen Punkten. Am Außenrande ſtehen vier ſtarke, ſchwaͤrzliche Punkte, von welchen Fabr. u. A. den Nahmen wählten; jedoch ge— ben ſie keinen ſicheren Charakter, indem ſie theilweiſe dann und wann ausbleiben, auch wohl mit einem fuͤnf— ten vermehrt werden. Aus dieſen Punkten gehen die Querlinien hervor, die ſämmtlich, aber unterbrochen, dunkler vorhanden ſind. Die runde Makel iſt als ein dunkelgrauer, runder Fleck, wie ein Nadelknopf, zu ſe⸗ hen, die Nierenmakel halbmondartig, meiſtens hohl. Durch ſie geht ein Schattenſtreif. Eben ſo dunkel iſt der Grund vor den Franzen. Die mit einer gebblichen, braun beſchatteten Zackenlinie eingefaßte Binde iſt da⸗ gegen am hellſten und beſonders glänzend. Die Frau⸗ zen ſind gelblich hellgrau. Die Hinterfluͤgel bleiben weiß, nur am Rande und auf den Adern bemerkt man, vorzuͤglich bey den Wei— bern, etwas braun. Die Franzen ſind ſchneeweiß, mit einem feinen, braunen Striche eingefaßt. Auf der Unterſeite ſind die Vorderfluͤgel weißlich, auf der inneren Hälfte ſchwaͤrzlich angeflogen, mit Mit: telpunkte und Bogenſtreife, welcher letztere ſich auf den ganz weißen Hinterfluͤgeln verloren fortſetzt. Der Schmetterling kommt im Juny und July um Wien, in Ungarn und mehreren Gegenden von Deutſch— land nicht ſelten vor. Er fliegt gern des Nachts nach dem Lichte in die Zimmer, oder wird auch auf Blumen, im Sonnenſcheine herumſchwaͤrmend, gefunden. Die Raupe ſoll nach dem Wien. Verz. auf Laͤm⸗ merlattich (Valeriana Locusta) leben. Ich konnte nichts Naͤheres uͤber ſie erfahren. 254 4. EX D@ UNA. Car. alis anticis fusco griseis, strigis obsoletis palli- dioribus, macula orbiculari flava, reniformi obscuriore; postieis albidis, margine fuscis. Hübner, Noct. Tab. 5 fig. 362. (foem.) N. Exig ua. Von dieſem noch hoͤchſt ſeltenen Schmetterlinge war durch lange Zeit hier nur ein einziges Exemplar in der Mazzola' ſchen Sammlung bekannt, wahrſcheinlich das Original der Huͤbner' ſchen Abbildung. Im vorigen Jahre 1824. fing Herr Dahl mehrere friſche Stuͤcke bey ſeinem Aufenthalte in Dalmatien, und zwar unweit Raguſa, im Monat Juny. Es befinden ſich dieſelben im k. k. Naturalienkabinette, in Herrn v. Po⸗ devin's und in meiner Sammlung, und ich kann zur Beſchreibung alle vereinigen, wobey voraus bemerkt werden muß, daß die erwaͤhnte Abbildung ziemlich treu mit ihnen ſtimmt. Die Größe bleibt unter Cubicularis und kommt nur den kleinſten Mannern jener eben beſchriebenen Art bey. Kopf und Ruͤcken haben dieſelbe Faͤrbung, der Halskragen hat einen dunkleren Saum. Der Hinterleib iſt weißgrau. Die Fuͤhler und Fuͤße find, heller, ſonſt gleichfoͤrmig der Vorigen. Die Geſtalt der Vorderfluͤgel iſt ebenfalls jene eines laͤnglichen, faſt rechtwinkeligen Dreyecks. Sie find hell—⸗ grau, mit beygemengtem Gelb. Die Querlinien ſind breit, weißlich und dunkler begraͤnzt. Die runde Maz kel iſt weiß, mit einem hellgelben Kerne, und die braun eingefaßte Nierenmakel gleichfalls weißlich, in der Mitte aber gelb und braun getieft. In der Binde und Zackenlinie, die weiß iſt, zeigt ſich, 255 jo wie unter den Makeln ein gelber Anflug. Die Fran⸗ zen ſind hellgrau, mit zarten, dunkleren, weiß aufge⸗ blickten Halbmonden umzogen. Die Hinterfluͤgel find, wie jene von Cubicularis, weiß, mit braͤunlichen Adern und Rande, haben aber eine mehr geſpitzte, nicht halbrunde Geſtalt. Unten iſt der Schmetterling weiß, nur ſchwach nach innen auf den Vorderfluͤgeln beſtaͤubt. Die Franzen als ler Fluͤgel ſind mit feinen, ſchwarzen Punkten eingefaßt. FA M. B. 5. PAL USTR IS. Car. alis anticis einereo nigricantibus, maculis ordi- nariis minimis, linea longitudinali conjunctis strigisque atris. Hübner, Noct. Tab. 79. fig. 367. (mas.) Bley: graue Eule, N. Palustris. Herr Hübner hat bis jetzt allein a. ob. ang. O. dieſen ſeltenen Schmetterling abgebildet, der einzeln in der Gegend um Wien aus duͤrrem Laube geklopft wurde. Alle auf dieſe Weiſe erhaltenen Stuͤcke waren Maͤnner. Erſt vor einigen Jahren gelang es Herrn Dahl, Rau— pen davon zu entdecken, zu erziehen und das dem Manne ſehr unähnliche Weib, das ſich in einigen Sammlungen als neue, unbekannte Art vorfand, mit Sicherheit zu beſtimmen. Ich beobachtete damals die Raupen, welche abgeſondert gehalten wurden, beſchrieb ſie und bin nun im Stande, ihre Naturgeſchichte bekannt zu machen. Palustris iſt von der Größe der Agr. Tritici. Der Koͤrper iſt ſchwaͤrzlich, das gleiche Halsband heller eingefaßt, der Ruͤcken ſchwaͤrzlich geſtricht, der Hinter— leib heller grau, der Afterbuͤſchel des Mannes gelblich. 256 Die Fühler des Mannes find gekerbt, des Weibes fa- denfoͤrmig. Die Füße grau, unterhalb weiß geringelt. Die Vorderfluͤgel haben eine ſchwaͤrzlichgraue, bley⸗ ſtiftfarbige und glaͤnzende Faͤrbung. Ihre Zeichnung hat Herr Hübner unverbeſſerlich nachgenhmt. Von der halben Querlinie iſt eine verloſchene Spur vorhanden. Die erſte ganze macht einen ſcharfen, ſpitzigen Winkel in das Mittelfeld und ſchließt darunter mit einem Halb⸗ monde. Die runde Makel zeigt ſich als ein kleinerer, die Nierenmakel als ein größerer, ſchwaͤrzlicher Punkt. Die zweyte Querlinie ſteht weit zuruͤck, iſt aus kleinen Halbmonden zuſammengeſetzt und die ſonſtige Zackenlinie laͤuft nahe daran, faſt gleich mit ihr, nur undeutlicher. Die Franzen ſind heller grau, mit einer ſchwaͤrzlichen Linie eingefaßt. Die ſchwaͤrzliche Mittelader theilt die Fluͤgel der Laͤnge nach, bis zur zweyten Querlinie. ö Die Hinterfluͤgel ſind hellgrau, mit Mittelflecke und ſchwaͤrzlicher Linie vor den weißen Franzen. Auf der weißlichen Unterſeite findet ſich ein duͤſterer, rauchartiger Anflug, ein Bogenſtreif, Mittelflecke und eine faſt bindenartige, dunklere Beftäubung vor den Franzen. Der Mann iſt viel groͤßer, als das Weib, welches einen langen, walzenfoͤrmigen Leib und kurze, abgerun⸗ dete, wie verkruͤppelte Vorderflügel hat. Ueberdem find alle Flügel deſſelben auf der Ober- und Unterſeite ſchwaͤrzer. Die Raupe hat eine dicke, walzeufoͤrmige Bildung, einen ſchwarzen Kopf und rindenfarbigen Leib. Auf jedem Gelenke ſteht eine V artige Zeichnung, die dunf- ler iſt und mit ſchwarzen Punkten endigt. In der Mitte zeigt ſich ein weißer, abgebrochener Strich und zwey groͤßere, weiße Punkte rechts und links daneben. Die Luftlöcher find ſchwarz. In ganzer Größe hat fie einen Zoll. 75 6 N 90 Sie lebt im July und Auguſt unter Steinen als Raupe, wird auch unter friſchgemaͤhtem Graſe gefunden. 257 Sie naͤhrt fi) von Spitzwegerich (Plantago lanceolata) und niederen Pflanzen, uͤberwintert in einer Hoͤhle als Raupe und wird dann im Fruͤhjahre in vierzehn Tagen, Anfangs May, zu Puppe und Schmetterling. Ihre Erziehung iſt ausnehmend ſchwierig, da man nur ſelten das rechte Maß der Feuchtigkeit oder Trockenheit trifft, welches ſie waͤhrend ihres . zur folgenden Verwandlung bedarf. 6 L ENT A. Car. alis anticis cinereo nitidis, strigis ordinariis fascia- que media nigricantibus, macula orbiculari minima atra; posticis plumbeis. Von Lenta, die meines Wiſſens noch nirgends abgebildet oder beſchrieben worden, kenne ich nur drey Exemplare, einen ſehr ſchoͤnen Mann in meiner Samm— lung, und ein gut erhaltenes Paar bey Herrn v. Po— devin. In Größe kommen fie der Cubicularis gleich. Die Geftalt und Zeichnung der Vorderfluͤgel hat viel von Glareosa. Eine Vereinigung mit dieſer letz⸗ teren verhindern aber die ganz ſchwarzgrauen Hin— terfluͤgel und der ſehr fein gebaute, gleich— falls dunkelgraue Leib. Von Cubicularis weicht dagegen ſchon die Form der Flügel ab, welche breit und kurz gedraͤngt ift. Kopf, Halskragen und Ruͤcken find tief aſchgrau, der Hinterleib iſt grau, der Mann mit weißlichem Af— terbuͤſchel. Die Fuͤhler beyder Geſchlechter haben faſt die naͤmliche Feinheit. Die Füße eine graue, den Hin— terflügeln nahe kommende Farbe; unten find fie weißlich geringelt. V. 2. R 258 Die Querlinien der Vorderfluͤgel find ſehr deutlich, braunſchwarz. Die erſte naͤchſt der Wurzel iſt halb, die folgende ganze fein gezackt. Die runde Makel ſtellt ſich als ein, wie ein Nadelkopf kleiner, weißer Fleck mit ſchwarzem Punkte in der Mitte, dar. Die Nierenmakel wird von einem ſchwaͤrzlichen, ſchief herab: kommenden und dann gerade laufenden Schattenſtreife durchſchnitten. Sie iſt ganz ſchwarzbraun ausgefüllt. Die zweyte Querlinie iſt oͤfters abgebrochen und beſteht aus Punkten und Strichen. In der gewaͤſſerten Binde finden ſich mehrere ſchwaͤrzliche Punkte. Die Zackenlinie iſt hell, nach innen dunkel begraͤnzt. Der folgende Grund bis zu den Franzen iſt ſo dunkel wie der Schat⸗ tenſtreif. Er hat eine ſpitzenartige, hellere Zeichnung gegen die einfachen Franzen. Die beſondere ſchwarzgraue Faͤrbung der Hinterflügel wurde ſchon erwaͤhnt. Auch die Franzen ſind hier grau. Alle Fluͤgel haben einen ſtarken Glanz. Die Unterſeite der Vorderfluͤgel iſt durchaus tief aſchgrau, am Vorderrande mit einem ſchwarzen Striche und daraus herablaufendem Bogenſtreife, der ſich auch uͤber die helleren, nur gegen außen dunkel beſtaͤubten Hinterfluͤgel fortſetzt. Die letzteren haben einen kleinen, deutlichen — die erſten einen mehr verloſchenen, Mit⸗ telpunkt. Alle drey Exemplare ſtammen aus Ungarn. Sie wurden im July gefangen. Naͤheres iſt mir nicht be⸗ kannt geworden. 7. S TAGNI COLA. Car. alis anticis caeruleo plumbeis, maculis duabus dilutioribus, orbiculari solito majore obliqua; posticis albidis fusco adspersis. 259 Die Entdeckung dieſes zart gezeichneten Schmetter— lings verdanken wir Herrn Vicepraͤſident von Mulzer in Ansbach, der im Bade Ems an der Lahn mehrere Stuͤcke davon im Auguſt 1824 auffand und mir guͤ—⸗ tigſt einen beſonders ſchoͤnen Mann zur Beſchreibung und fuͤr meine Sammlung mittheilte. Die Groͤße deſſelben uͤbertrifft Palustris. Kopf und Halskragen ſind ſchwarz— grau, der Ruͤcken iſt tiefſchwarz, die Fuͤhler ſind grau, lang, fein, gekerbt. Der Hinterleib hat durchaus weiß— liche Faͤrbung, er iſt ſchmal und duͤnn. Die Fuͤße ſind weißgrau, unten ſchwaͤrzlich geringelt. Die Vorderfluͤgel führen eine in's Braͤunliche ſpie⸗ lende Bleyfarbe, mit einzelnen, ſchwarzen Stellen. Die zwey ganzen Querlinien ſind dunkler, als der Grund, die erſte iſt gezackt, die zweyte beſteht aus zum Theil undeutlichen halben Monden. Laͤngs dem Außenrande bis unter die Makeln iſt die Fluͤgelflaͤche faſt ſchwarz. Darin ſtehen die runde und Nierenmakel, beyde deutlich, ſchwarz umzogen, inwendig weiß und braun geſtricht. Die erſtere iſt ſehr lang, ſchiefliegend, von gleichem Umfange mit der zweyten. Der Raum zwiſchen ihnen iſt am ſchwaͤrzeſten, fo wie darunter am hellſten. Von der Zapfenmakel ſieht man einen lichten Strich. Die gewaͤſſerte Binde hat einen hellbraunen Schimmer und gegen die Fluͤgelſpitze zwey feine Pfeilſtriche. Die Fran: zen ſind gleichfarbig, lang und etwas gezaͤhnt. Die Fluͤgel haben ſtarken Metallglanz. Die Hinterfluͤgel ſind weiß, braͤunlich angeflogen, eben ſo die Franzen, letztere lang und mit einer braunen Linie umzogen. Unten bleiben die Vorderfluͤgel einfach ſchwarzgrau, die hinteren ſchmutzig weiß, wie er nur nabe am Körper werden fie ganz weiß. 1.200 F M. C. 8. SUPERSTES. = Car. alis anticis flavo cinereis, nigro An stri- gisque punctatis. Hübner, Noct. Tab. 34, fig. 162. (foem.) N. Blanda. Pap. d’Europe, T. VII. Pl. CCLX. fg. 406. a. pag. 10. Fahnen Die folgenden vier Arten ſind ſeit ihrer erſten Ent⸗ deckung ſehr oft verwechſelt worden. In neueſter Zeit gab mir ein geſchaͤtzter Naturforſcher die Verſicherung, daß Superstes, Ambigua, Blanda und Alsi- nes ſaͤmmtlich nur Eine Art ſeyen, wovon er ſich durch Erziehung aus den Raupen uͤberzeugt habe. Ich kann dieſer Meinung nicht beytreten, indem ich viel⸗ fältige Erfahrungen entgegen ſtelle, die meine Freunde mit mir, durch eine Reihe von Jahren, daruͤber machten. Denn erſtens kommen zwar alle vier Arten um Wien, aber zu verſchiedenen Zeiten und an verſchiede⸗ nen Orten vor, zweytens ſind die, obwohl zarten, Unterſchiede dennoch ſtandhaft. In Herrn Dahl's Vorräthen befinden ſich ein paar hundert Stuͤck Su- perstes, Ambigua, Blanda und Alsi nes, davon aber keines mit dem andern zu verwechſeln waͤre. Endlich ſind ſich wohl die Raupen ſehr nahe, weichen weniger ab, als Varietäten mancher Anderen; aber das Auge kennt fie durch Uebung leichter, als es die Be⸗ ſchreibung zu lehren vermag, und bey Herrn Dahl wird jetzt nie eine Art unter die uͤbrigen gemengt. Ich uͤberlaſſe daher meinen Glauben der Zukunft zur Prüs fung und werde mir die ſchwierige Mühe geben, ihre Unterſchiede deutlich zu machen. Superstes iſt ſo groß als Als ines, jedoch find 261 die Vorderfluͤgel ſchmaͤler, laͤnglicher, und die Franzen auffallend geſtrichelt. Die Grundfarbe iſt hell gelblichgrau. Kopf, Halskragen und Ruͤcken ſind von dieſer Farbe, aber mit ſtarker Beymiſchung ſchwarzer, einzelner Haare, der Hinterleib iſt weißgrau, der Afterbuͤſchel gelblichweiß. Die Fuͤhler find hellbraun, an der Wurzel weiß bez ſchuppt. Die Fuße gelblichgrau. Der Rüden hat einen kleinen, gleichfarbigen Schopf. Die Vorderfluͤgel aͤhnelu in ihrer Form am meiſten | jenen von Cubicularis. Sie haben vor allen das Auszeichnende, daß ſie mit vielen groͤberen und feineren ſchwarzen Punkten faſt uͤberſaͤet ſind. Laͤngs dem Au⸗ ßenrande machen dieſe Punkte die Anfaͤnge der verſchie— denen Linien, von denen die erſte und zweyte ganze Querlinie uͤberhaupt durch lauter Punkte bezeichnet wer⸗ den. Die Makeln ſind gelblichweiß umzogen, dunkel getieft. Durch die Nierenmakel geht ein gleichfalls punktir⸗ ter Schattenſtreif. Die zweyte Querlinie zeigt ſich als eine doppelte Punktreihe auf hellerem Grunde, dahinter iſt die Binde, bis zur ſehr deutlichen, gelblich— weißen Zackenlinie dunkel, noch dunkler aber der Rand vor den Franzen, der durch dreyeckige, ſchwarze Flecke hinter einer feinen, hellen Linie, dann durch die ſchon erwaͤhnten ſtarken, hell- und dunkelbraun wechfelnden, Striche derſelben eine ſpitzenartige Zeichnung erhaͤlt. Die Hinterflügel des Mannes ſind rein weiß, auch die Franzen, die nur mit einer zarten ſcharfen brau— nen Linie umzogen find. Die des Weibes haben einen ſchwachen, gelblichweißen Staub. Unterhalb ſind alle Fluͤgel weiß, die vorderen hell— braͤunlich angeflogen, mit einem Mittelflecke, Bogenſtreife und Punkten vor den Franzen. Auf den faſt ganz weißen Hinterfluͤgeln zeigt ſich nur am Rande wenige Beſtaͤubung und die in Punkten verloͤſchende Fortſetzung des Bogenſtreifes. \ 262 Superstes erſcheint bey uns gegen Ende July, wie Ambigua, während Alsines ſchon im Juny und Anfangs July, Blanda aber erſt im Auguſt ge⸗ funden werden. . Die Raupe hat viele Aehnlichkeit mit der von Al- sines, eben ſolche dort naͤher beſchriebene Groͤße, Le⸗ bensart, dieſelben aufrechtſtehenden Haare, welche den mehrgenannten Arten eigen ſind. Sie iſt aber die hellſte von allen, faſt weiß. Ihre Nahrung iſt Spitzwegerich (Plantago lanceolata), auch mehrere nie⸗ dere Pflanzen. Der Schmetterling iſt in Oeſterreich nicht haͤufig. An ſeiner Statt ſind wohl oft Abaͤnderungen von Blanda oder Alsines verſchickt worden, und dieſe und der Umſtand, daß mehrere Gegenden von Deutſchland Al- sines allein und haͤufig beſitzen, haben zu der Voraus⸗ ſetzung beygetragen, daß Alle zuſammen gehoͤren. 9. AMBIGUA. Car. alis anticis flavo griseis, maculis pallide flavo- einctis, orbiculari solito majore; serie unica punctorum nigrorum; posticis albis. Wien. Verz. S. 77. Fam. L. n. 10. Röͤthliche, hell: grau gezeichnete Eule, N. Ambigua. *Illiger N. Ausg. dess. I. B. S. 234. n. 10. Hübner, Noct. Tab. 125. fig. 576. (mas.) N. Plantaginis. Larv. Lep. IV. Noct. II. Genuin. K. c. fig. I. à. * Illiger’s ſaͤmmtliche Citatate find falſch und gehören unſerer Orth. Cruda, ungeachtet der beſonders gege⸗ benen Bekraͤftigung. 263 ö Fabr. Eut. Syst. III. 2. 48. 151. N. Ambig ua. Götze, entom. Beytr. III. Th. 5. B. S. 213. n. 119. N. Ambig ua. Kleemann, Beytr. Tab. XLVI. fig. a — d. S. 387. Ambigua iſt die ſeltenſte der erſt beſprochenen Rund zwey nachfolgenden Arten. Sie iſt leicht von S u- perstes zu unterſcheiden, war ſchon den Thereſia— nern richtig bekannt und von der ihr am nächſten fies henden Blanda getrennt. Gewoͤhnlich findet man ſie kleiner, als die Uebrigen. Die Zeichnung trifft obens hin zu, aber mehrere Merkmahle bleiben doch als ſtets wiederkehrend anzufuͤhren. Kopf, Halskragen, Ruͤcken und Vorderfluͤgel haben einen gegen Superstes dunkleren Farbenton, den wir tief ſtaubfarbig nennen wollen. Alle erwaͤhnten Theile, auch der Hinterleib, ſind kolbiger, gedraͤngter, als ſonſt. Der Mann hat einen feinen Afterbuͤſchel. Fuͤhler und Fuͤße ſind wieder dunkler, ſonſt wie zuvor geſtaltet. Die Vorderflügel haben ſtaͤrkere, freye Grundſtriche; bey ſtarker Vergroͤßerung nur wenigen ſchwarzen Staub auf den Querlinien. Die runde Makel iſt verhaͤltniß⸗ mäßig groß, beyde Makeln gelblich eingefaßt, inwen⸗ dig dunkler. Die zweyte Querlinie iſt doppelt, dazwi⸗ ſchen ſteht eine ſchwarze Punkreihe. Die folgende Binde iſt dunkel, mit dem Rande vor den Franzen ziemlich gleich. Die Franzen ſind einfarbig mit den Fluͤgeln, ſehr wenig, kaum ſichtbar, geſcheckt, und eben ſo matt iſt die vor ihnen ſtehende Linie. Die Hinterfluͤgel des Mannes ſind rein weiß. Das Weib hat wenigen braunen Anflug auf den Adern und eine ſolche ſchwarze Einfaſſung der Franzen. Dadurch allein unterſcheidet ſich Ambigua hinlaͤnglich von Blanda nnd Alsines, ſo wie ihre uͤbrige Geſtalt und Färbung fie weit von Superstes entfernt. 264 5 1 Die Uuterſeite aller Fluͤgel iſt weiß; die vorderen find matt roſtbraͤunlich angeflogen; über ſaͤmmtliche geht ein ſchwacher Bogenſtreif. Herrn Huͤbner's Abbildung der Raupe iſt nicht zum beſten gerathen und wahrſcheinlich nach einem aus⸗ geblaſenen Exemplare verfertigt. Ich habe ſie nach dem Leben beſchrieben. | In Größe und Geſtalt gleicht fie der bekannten von Alsines. Der Kopf iſt eben ſo. Die Grundfarbe des Koͤrpers zeigt ſich aber dunkler braun, mit unzaͤhligen feinen, ſchwaͤrzlichen Linien gewaͤſſert. Die Mittellinie iſt deutlicher; die Einfaſſung der Seitenlinien des Ruͤckens beſteht einwaͤrts aus ſchmalen Schraͤgeſtrichen. Zwiſchen ihnen iſt der Grund heller gefaͤrbt, als in den Seiten, und weniger gewaͤſſert. Auf jedem Abſatze befinden ſich zu beyden Seiten der Mittellinie zwey ſchwarze Punkte. Unter den Luftloͤchern zieht eine, an den erſten und letz⸗ ten Gelenken gelbliche, in der Mitte ſchwarzbraune Seis tenlinie und über jedem Gelenke ſteht ein ſchwarzes Puͤnkt⸗ chen in einem verloſchenen, kleinen, gelblichen Flecke. Ihre Haare ſind ſteif, oben eingebogen, hakenartig, wie bey den Uebrigen. Ende May iſt fie erwachſen und ers reicht dann die Groͤße von einem Zolle. Nahrung und Verpuppung ſind wie von Alsines. Als Vaterland iſt mir nur Oeſterreich, und zwar die Gebirgskette um Wien bekannt. 0. BY Car. alis anticis flavo fuscis, maculis ordinariis albo- einctis strigaque externa albida; posticis basi dilutiori- bus, versus margines obfuscatis. 265 a... Wien. Verz. 9 7 "am, L. u. 8. Fahle, weißlich⸗ gezeichnete Eule, N. Blanda, Illiger, N. Ausg. Are I. B. 8. 232. U. 3. Hübner, Noct. Tah. 125. fig. ihr (mas.) N. Taraxacı. Fabr. Ent. Syst. III. 2. 48.150. N. Blanda. Götze, entom. Beytr. III. Th. 3. B. S. 213. n. 117. N. Blanda. Blanda; weniger ſelten als Ambigua, ſcheidet ſich leicht von den zwey Vorigen, ſchwieriger von Al- sines. Vorzuͤglich ſind es Weiber der letzteren Art, die ſich nahe mit der jetzigen verbinden. Auf dieſe bey— den haben wir doppelte Sorgfalt gewandt; eine wahr— haft ungeheure Zahl hat Herr Dahl erzogen und Fol— gendes fand ſich ſtets beſtaͤtigt. Der Schmetterling iſt kleiner, als Als ines. Die einzelnen Theile des Koͤrpers und der Vorderfluͤgel ſind um einen guten Farbeton tiefer, als bey Ambig ua, doch nicht ſo dunkel, als bey der Folgenden. Ich will ihn mit Gelbbraun bezeichnen. Sonſt iſt ihre Form jener von Alsines ahnlich, außer daß die Vorderfluͤ— gel unſere Blanda mehr zuſammengedraͤngt, kuͤrzer ſind. Auf dieſen Vorderfluͤgekn iſt die erſte ganze Quer— linie hell, meiſtens nur durch drey ſchwarze Punkte be— merkt. Die Makeln ſind, wie immer, hell eingefaßt, dunkler ausgefüllt, die Nierenmakel von einer ſtarken Schattenbinde uͤberzogen. Die zweyte Querlinie iſt hell und breit, mit einer ſchwarzen Punktreihe. Die Inden: linie iſt fein, ſchmal. Dann bleibt der Rand vor den Franzen mit denſelben gleich. Nur eine ſchwarze Punkt— reihe begraͤnzt ſie am Anfange. f Die Hinterfluͤgel des Mannes ſind an der Wurzel weiß, mit braͤunlichem Anfluge und ſchmutzig weißen 266 Franzen. Die des Weibes haben eine gelblichbraune Beſtaͤubung und gewoͤhnlich einen halben Halbmondfleck. Auf der Unterſeite haben die Vorderfluͤgel einen Mittelfleck, Bogenſtreif und helleren Glanz gegen den Au⸗ ßenrand. Die Hinterfluͤgel find bey'm Manne weißlich, bey'm Weibe dunkel, wie die vorderen, und der Halb⸗ mondfleck iſt ſcharf vorhanden. Die Raupe erſcheint ſpaͤter, als die von Su- perstes und Ambigua, iſt dunkler, ſchwarzgrau, ſonſt in Geſtalt, Lebensart und Verwandlung mit ihnen und Als ines gleich. Auch der Schmetterling iſt der letzte der mehrgenannten vier Arten. Man findet ihn im Auguſt in Oeſterreich und Ungarn, weniger ſelten, als Ambigua, jedoch bey weitem nicht fo haufig, als die jetzt folgende, gemeine KIs ines. 11. ALSINES. 4 Car. alis anticis flavo ferrugineis, maculis ordinariis fasciaque media obscurioribus, striga externa dilutiori; posticis flavido griseis. Hübner, Noct. Tab. 125. fig. 577. (mas.) N. Alsines. Larv. Lep. IV. Noct. II. Genuin. K. c. ng. . i Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 607. n. 254. N. Alsines. \ Pa p. d' Europe, T. VII. Pl. CCLX. fig. 406. b. c. d. pag. 10. L' Incertaine. (Fig. 406. a. iſt unſere Superstes, 406. e. Morpheus.) * 267 Brahm, Juſ. Kal. II. 1. 114.54. — 298. 188. — 556. (Brahm vermuthet S. 298., daß unter ſeinen wiederkehrenden Varietaͤten der Raupen und Schmetterlinge wohl mehr als eine Art verborgen ſeyen.) Die ſich aufdringende Frage, wie es zugegan⸗ gen ſeyn moͤge, daß die Thereſianer die ſeltnere Blanda kannten und die oft vorkommende Als ines nicht verzeichneten, loͤſ't ſich damit, daß fie beyde für eine Art nahmen. So findet man dieſelben wirklich in alten Sammlungen ſtets untermengt. Auch Illiger zog noch Blanda a. dort ang. O. mit Alsines zus ſammen, weil, wie er ſagt, die Beſchreibung der letz— teren von Borkhauſen und Brahm beſſer zu dem von Wien unter den Nahmen Blanda geſandten Schmet⸗ terlinge, als zu Blanda Borkh. paßt. (Was Bork⸗ hauſen unter ſeiner Blanda verſtand, iſt kaum zu errathen, gewiß aber keine der jetzigen Arten.) Wahr⸗ ſcheinlich erhielt III iger in Folge der erwähnten Ver⸗ mengungen, Alsines wirklich ſtatt Blanda, und Borkhauſen's Beſchreibung der Alsines paßt auf alle beyde, indem er dem Manne von Alsines ganz weißliche, dem Weibe aber grauliche Hinterfluͤgel bey— legt, von zwey wahrſcheinlichen Generationen ſpricht, (da er verſchiedene Flugzeiten wahrnahm), und ſehr abſte— hender Varietaͤten der Raupe gedenkt. Alsines iſt ſo groß, als Superstes und ſcheint durch ihre breiteren Vorderfluͤgel noch anſehnlicher. Die Theile des Koͤrpers ſind am dunkelſten bey dieſer Art, und braun roſtfarbig zu nennen. Gleiche dunkle Faͤrbung halten die gedachten Vor— derfluͤgel. Die Querlinien ſind eiſengrau ausgezeichnet. Die erſte beſteht aus Zacken, die zweyte aus Halb— monden. Die Makeln ſind wie ſonſt, aber von ihnen 268 herab ziehen zwey tiefbraune Schattenſtreife, die ſich in der Fluͤgelmitte vereinigen und eine Art von F. bil⸗ den. Oft iſt auch der Strich nur einfach, wie ſonſt. In der gewaͤſſerten Binde ſteht eine ſchwarze Punkt⸗ reihe. Die Fluͤgeladern hinter ihr ſind matter oder hel— ler punktirt, die Franzen ſchwach geſcheckt. Die Hinterfluͤgel des Mannes ſind gelblichgrau, des Weibes ſchwaͤrzlicher. Die Zeichnung der Unterſeite iſt gewöhnlich roſtfar⸗ biger, als bey Blanda, ſonſt jener gleich. Alsines findet ſich, wie erwaͤhnt, im July und ſchon im Juny. Ihre Raupe hat die Größe der Am- bigua, von ungefaͤhr einem Zolle. Huͤbner's Ab⸗ bildung iſt in der Zeichnung richtig, aber nicht in der Farbe. In dem vorliegenden Exemplare iſt der Grund weiß gelaſſen, in der Natur iſt er hingegen ſtaubfarbig und die Seiten unter den Streifen ſind dunkler, erd⸗ farbig. Der Kopf zeigt ſich hellbraun. Ueber den Nüden geht eine ſehr feine, weiße, dunkler eingefaßte Linie; die Einfaſſung iſt jedes Mahl zwiſchen den Ringein⸗ ſchnitten am ſtaͤrkſten ausgedruckt. Zu beyden Seiten des Ruͤckens iſt ebenfalls eine ſolche Linie vorhanden. In den Seiten iſt ein breiter Streif, in welchem die Luftloͤcher als ſchwarze Punkte erſcheinen. Er lauft ſaͤ⸗ geartig, namlich fo, daß er ſich auf jedem Ringe er⸗ hebt und unmittelbar vor dem Luftloche herabſenkt, ohne es einzuſchließen. Auf dem Ruͤcken ſtehen vom vierten bis achten Ringe auf jedem vier Waͤrzchen, die trapezar⸗ tig geſtellt und licht find, in der Mitte aber ein klei⸗ nes, ſchwarzes Puͤnktchen haben. Auch auf den vorde⸗ ren Ringen und in den Seiten gibt es ſolche Waͤrzchen, die man zum Theil nur durch Vergroͤßerung wahrnimmt. Die einzelnen Haare, womit dieſelben beſetzt ſind, kruͤm— men ſich nach vorn, nur die zwey hinteren Warzen je— des Ringes fuͤhren ein nach hinten gekruͤmmtes Haar. 269 Ihre Lage, die man nach den Haͤutungen am deutlich— ſten ſieht, geben der Raupe ein beſonderes Anſehen. In der Jugend bedient ſie ſich wenig der zwey vorderen Paare ihrer Bauchfuͤße; ſie hat deswegen einen ſpan⸗ nerfoͤrmigen Gang. Sie uͤberwintert unter Steinen und man findet ſie am Ende des Winters ziemlich klein im Graſe, womit fie fi) naͤhren laͤßt, aber ſpitzigen Wege— rich (Plantago lanceolata), zieht fie vor. Ihr Wachs⸗ thum geht außerordentlich langſam von ſtatten. Sie braucht von einer Haͤutung zur anderen vierzehn Tage; einen vollen Monat, ehe fie ſich nach der letzten Haus tung zur Puppe anſchickt, und zu dieſer Verwandlung, welche fie zwiſchen einem Gewebe von Erdkoͤrnern voll— bringt, gegen zwoͤlf Tage. Nach vier Wochen erſcheint dann der Schmetterling. 8 Er iſt in Oeſterreich und mehreren Laͤndern faſt gemein. eee d HRS A. * Car. alis anticis argenteo griseis, strigis nigris, ex- terna e duplici serie punctorum. Hübner, Noct. Tab. 34. fig. 164. (foem.) N. Respersa. Larv. Lep. IV. Noct. II. Genuin. K. c. fig. %, de Wien. Verz. S. 114. Fam. T. n. 19. (7 - 8.) im Anhange: Silberfarbene, duͤſter gewaͤſſerte und punktirte Eule, N. Respersa. * * Respersa in Hübn. Beyträgen, II. B. 1. Th. Tab. 2. fig. II. S. 14. iſt ein anderes Geſchoͤpfe, naͤmlich uns ſere Ant. Amoena, welche auch Borkhauſen IV. Th. S. 628. n. 265 unter ſeiner Respersa vers ſteht, IIliger aber irrig hierher eitirt. 270 Illiger, N. Ausg. dess. I. B. S. 314. n. 7 — 8. N. Respers a. Götze, entom. Beytr. III. Th. 5% B. 8. 225. n. 241. N. Res per sa. Größe von Ort. Stabilis. Kopf, Halskragen und Ruͤcken ſind ſilberfarbig, mit einem mattgelblichen Anfluge. Die Fuͤhler beyder Geſchlechter braun, faſt gleich, des Mannes wenig ſtaͤrker. Der Afterbuͤſchel iſt gelblichgrau. Die Füße dunkelgrau, ungeringelt. Die Vorderfluͤgel führen einen ſilbergrauen, glaͤn⸗ zenden Grund, mit gelblicher Beymiſchung, duͤſtergraue Schattenſtreife und ſchwarze Punkte. Die halbe Quer⸗ linie naͤchſt der Wurzel iſt punktirt, die erſte ganze bes ſteht aus kleinen Bogen, die aber meiſtens auch unter⸗ brochen ſind. Von den Makeln ſind nur ſchwache Spu⸗ ren vorhanden; die runde erſcheint gewoͤhnlich als ein duͤſterer, weiß eingefaßter, kleiner Fleck, die Nierenmakel eben ſo, laͤnglicher; dieſe letzte verſchwindet oft unter einem gezackten, quer durch den Fluͤgel gehenden Schat⸗ tenſtreif. Die Gegend der zweyten Querlinie iſt durch eine doppelte, regelmaͤßige Punktreihe bezeichnet. Die Zackenlinie zeigt ſich weißlich, nach innen duͤſter begraͤnzt. Die Fluͤgeladern laufen durch fie und durch die gewaf- ſerte Binde heller durch. Die Franzen ſind gelbgrau, mit feinen, dunkeln Strichen und einer kleinen Punkt⸗ reihe zur Einfaſſung. Die Hinterfluͤgel des Mannes ſind weißgrau, des Weibes dunkler. Die ſchmutzig weißen Franzen ſind mit einer gelben Linie eingefaßt. Der Halbmondfleck iſt ſichtbar. | - Die ganze Unterfeite iſt weißlich, braun beſtaͤubt, alle Fluͤgel mit Mittelflecke und einer breiten, braunen, bindenartigen Einfaſſung vor den helleren Franzen. Zu⸗ weilen loͤſ't ſich die Binde in zwey Bogenſtreife auf. 271 Huͤbner's Abbildung der Raupe, die ich lebend beobachtete, iſt ziemlich verfehlt. Vor der, Ende May erfolgenden, Verwandlung hat fie hoͤchſtens die Größe von einem Zolle. Sie iſt tiefbraun, faſt ſchwarz. Ue— ber den Ruͤcken geht ein breites, viel lichteres Band, durchaus mit feinen, ſchwarzen Linien gewaͤſſert. In ihm ſtehen auf jedem Gelenke zwey gelblichweiße Punkte und einzelne, gegen einander gekehrte Haare. Auf dem letzten Gelenke befinden ſich zwey lichte Querſtreifen, wie die Punkte gefaͤrbt. Die Luftloͤcher ſind ſchwarz, die Bauchfuͤße ſchwarzbraun, jeder fuͤhrt ein ſchwarzes Fleckchen und hat roͤthlichgelbe Sohlen. Ihre Nahrung iſt Spitzwegerich (Plantago lanceolata), die Art der Verpuppung, wie jene von Alsines. Der Schmet⸗ terling wird im Monat July, in Oeſterreich und Ungarn, ziemlich ſelten gefunden. 15. INE AS. Car. alis anticis flavo albicantibus, atomis griseis ad- spersis, serie punctorum nigrorum unica; posticis ma- ris albis. Eine der juͤngſten Entdeckungen, deren Nahme nur durch den ſyſt. Entwurf im IV. Bande d. Wks. bis jetzt bekannt geworden, welche aber noch nirgends naͤher beſchrieben oder abgebildet worden iſt. In ers iſt klei— ner, als Respersa, wenig von Orth. Cruda uns terſchieden. Sonſt gleicht fie ihrer Vorgängerin in Koͤr— pergeſtalt und Vorderfluͤgeln ziemlich. Aber ihre Grund— farbe iſt weißlichgelb, vorzuͤglich des Mannes, den die ganz weißen Hinterflügel ohnehin charakteriſiren. Kopf, Halskragen und der gekaͤmmte Ruͤcken find, wie 272 erwähnt, der Hinterleib heller, die Fühler beyder Ges _ ſchlechter gelbgrau, faſt gleich ſtark. Die Füße dunkelgrau. Die Vorderflügel find mit dem Ruͤcken gleichfarbig. Die Querlinien ſind weißlich, die Makeln weiß umzogen, klein, duͤſter ausgefuͤllt. Die zweyte Querlinie hat eine ſchwarze Punktreihe. Die gewaͤſſerte Binde iſt hell, die bleichgrauen Franzen ſind nach innen mit kleinen, ſchwar⸗ zen Punkten eingefaßt. Auf der ganzen Fluͤgelflaͤche befinden ſich graue Atomen. Die Hinterfluͤgel des Mannes ſind ganz weiß, nur die Franzen von zarten, braunen Monden umgeben. Das Weib, das überhaupt dunkler iſt, hat beſtaͤubte Hinterfluͤgel und die Spur eines Mittelflecks. Unten ſind alle Fluͤgel weißlich, grau beſtaͤubt, mit Mittelflecken, wovon die oberen hohl ſind. 5 Dieſe Beſchreibung kommt jener von Borkhauſen's N. Blanda IV. Th. S. 609. n. 255. ſehr nahe; ich waͤre verſucht, dieſe fuͤr Eins mit unſerer neuen Iners zu halten, wenn Borkh. nicht Esper's Bomb. Opaca III. Th. Tab. LXXV. fig. 2. S. 380. (freylich nur mit einem?) dazu zoͤge, und ge⸗ kaͤmmter Fuͤhler des Mannes erwaͤhnte, deren feine Zaͤhne bey Iners nur durch Vergroͤßerung ſichtbar werden. Ochſenheimer war meines Wiſſens der erſte Ent— decker des Mannes. Ich erbeutete Anfangs Auguſt das erſte Weib auf den Bergen um Wien. Mehrere Stuͤcke haben ſich ſeitdem vorgefunden. Doch gehoͤrt dieſer zarte Schmetterling noch zu den groͤßeren Seltenheiten. FAM. D. 14. TRILINEA. Car. alis anticis flavo griseis, strigis tribus fuscis, 273 Hübner, Noct. Tab. 45. fig. 216. (mas. ) EN: e Wien. Verz. S. 84. Fam. Q. n. 5. Weiptiche, dich. geſtrichte Eule, N. Triline a. iger, N. Ausg. dess. I. B. S. 290. n. 3... Fabr. Ent. Syst. HI. 2. 22. 44. N. Quercus Esper, Schm. VI. Th. Tab. CXXIII. Noct. 44. fg. 6. Text, S. 355. N. Trigrammica. Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 700. n. 8 ur Trilinea. Pap. d' Europe, T. VI. Pl. COX XXVI. fig. 544. a. b. c. pag. 106: L' Evidente. N. T r De Villers, Ent. Linn. T. II. pag. 256. har und Ph. du Chene, : N. Quercus. Vieweg, Tab. Verz. 2. H. S. 10. u. 7. =. Quercus. Lang, Verz. 2. Ausg. S. 141. n. 1022. N. Trilinea. Berl. Magaz. III. B. 4. St. S. 408. n. 86. Ph. Trigrammica Naturforſcher, IX. St. S. 137. n. 86. Götze, entom. Beytr. III. Th. 3. B. 8. 299. n. 58. N. Trigrammica. (Nach obigen.) entom. Beytr. III. Th. 5. B. S. 219. n. 178. N. Trilinea. (Nach Wien. Verz.) | entom. Beytr. III. Th. 3. B. S. 229. n. 264. N. Quercus. (Nach Fabr.) Rossi, Faun. Etrusc. Mant. T. II. pag. 21. n. 385. N. Quercus. Thunberg, Ins. Suec. pag. 2. N. Evidens. Die Farbe dieſes Schmetterlinges kann nicht wohl weißlich genannt werden, wie die meiſten Schriftſtel— ler ſie bezeichnen. Weißlichgelb iſt er nur, wenn ſein — V. 2. 2 274 Fluͤgelſtaub verloren oder verloſchen iſt; friſche Stüde ſind blaßgelb mit Braun gemengt und gleichen den ge⸗ woͤhnlich gefärbten Maͤnnern von Gas tr. Neustria. Die Größe von Trilinea ift jene von Stabilis. Kopf und Rüden haben keine beſondere Auszeichnung, als weißliche einzelne Haare neben der Grundfarbe. Der Hinterleib iſt weißgrau, der Afterbuͤſchel wieder blaß⸗ gelb. Die Fuͤhler ſind braunroth, bey'm Manne gekaͤmmt. Durch die ganz einfachen Vorderfluͤgel gehen drey braune Querlinien. Naͤchſt der Wurzel ſteht, wie ſonſt, eine halbe Linie. Die erſte ganze Querlinie hat ihre gewöhnliche Stelle. Makeln ſind nicht ſichtbar, doch bemerkt man zuweilen einen wenig dunkleren, kleinen Fleck, wo die Stelle der runden Makel waͤre. Die zweyte Querlinie würde demnach der eigentliche, bey den naͤchſten Arten gewoͤhnlich vorkommende, Schatten⸗ ſtreif ſeyn, welchem fie auch darin gleicht, daß fie am Außenrande mit einem Winkel beginnt. Die dritte Li⸗ nie ſteht aber weiter, als die ſonſtige zweyte Querlinie und weniger weit, als die Zackenlinie, nach außen. Vor den Franzen, die einfach und mit einer helleren, braun ſchattirten, Linie eingefaßt ſind, wird der Grund braͤun⸗ licher, faſt roſtfarbig. Die Hinterfluͤgel ſind gelblich aſchgrau, mit hellgel⸗ ben Franzen. Die Beſtaͤubung von denen des Weibes iſt ſchwaͤrzlicher. Unten ſind alle Fluͤgel gelbgrau, mit einem Bogen⸗ ſtreife, die vorderen nach innen dunkler angeflogen. Das Weib iſt überhaupt dunkler, als der Mann und größer. Die bis jetzt unbekannt gebliebene Raupe wurde vor einigen Jahren von Herrn Dahl aus den Eyern gefangener, begatteter Weiber erzogen. Ihre Grundfarbe war aſchgrau, zu beyden Seiten mit unterbrochenen Laͤngs⸗ ſtrichen. Der ganze Körper fand ſich mit Borſten (igele 275 artig), beſetzt. Sie war überhaupt walzenfoͤrmig, fehr träge, faſt ſteif. Vom May bis in den October naͤhrte ſie ſich ausſchließend von Spitzwegerich (Plantago lanceo- lata). Dann ſpannen alle Raupen ein gemeinſchaftli⸗ ches Gewebe, blieben darunter unverwandelt in ganzer Groͤße von fuͤnf Viertelzoll liegen, und wurden erſt im April zu rothbraunen Puppen, worauf die Schmetters linge ſchon nach vierzehn Tagen erſchienen. (Dieſes Letztere gilt von der Zimmererziehung, denn im Freyen wird Trilinea nicht vor Mitte Juny, meiſtens aber Anfangs July gefunden.) Sie iſt in Oeſterreich, mehreren Gegenden von Deutſch⸗ land, auch in Ungarn einheimiſch und keine Seltenheit. ö Car. alis anticis fusco griseis, strigis duabus palli- dioribus. Hübner, Noct. Tab. 45. fig. 217. (mas.) N. Bilinea. Bilinea iſt bis jetzt allein von Herrn Hübner und, leider, daſelbſt ſehr hart und, ungeachtet ihrer aus⸗ gezeichneten Faͤrbung, kaum kenntlich abgebildet worden. Sie hat die Größe von Trilinea, zuweilen kommt ſie auch noch anſehnlicher vor. Ihre Farbe beſteht aus einem hellen Aſchgrau, das auf Kopf und Ruͤcken we— niger, auf den Vorderfluͤgeln aber, vorzuͤglich nach der erſten Querlinie, mehr mit Braunroth gemiſcht iſt. Die Fuͤhler ſind, wie bey der vorigen Art, an der Wurzel gelblich. Der Hinterleib iſt dunkelaſchgrau, der After— buͤſchel roͤthlichgelb, die Fuͤße find hellgrau. Die Vorderfluͤgel, deren Faͤrbung ich ſchon erwaͤhnte, S 2 276 5 haben nur zwey deutliche Querlinien, beyde blaßgelb, mit einem braunen Striche in ihrer Mitte. Die halbe Querlinie iſt auch vorhanden. Die erſte ganze ſteht wie ſonſt und geht faſt gerade, nachdem ſie am Vorderrande einen Winkel bildete. Die Makeln ſieht man gewoͤhnlich gar nicht, zuweilen entdeckt ſich eine ſchwache Spur der Nierenmakel, auf deren Stelle ein matter, gerader Schattenſtreif quer durch den Fluͤgel geht. Die zweyte ganze Querlinie iſt wie bey Trilinea geſtellt. Die Franzen find mit der Grundfarbe gleich, mit einer zar⸗ ten, gelben Linie begraͤnzt. Der Aderlauf iſt ſtark und beſonders auf der letzteren Fluͤgelhaͤlfte dunkler. | Die Hinterflügel find gelbbraͤunlich, mit gelblichen Franzen und einem ſchwachen Halbmondflecke. Unten ſind alle Fluͤgel grau, braunröͤthlich beftaubt, mit matten Mittelflecken. Die Raupe iſt unbekannt. De Schmetterling wird um Wien, im Monat May oder Juny, und zwar in Buchenwaͤldern gefunden. Er iſt noch ſehr ſelten und mir keine andere Heimath bekannt. TTT Car. alis anticis viridibus, lunula media alba; posti- eis albis immaculatis. Hübner, Noct. Tab. 48. fig. 255. (foem.) N. Virens. Noct. Tab. 79. fig. 368. (mas.) —— Wien. Verz. S. 85. Fam. Q. n. 8. Weißgrüne Eule, N. Virens. Illiger, N. Ausg. dess. I. B. S. 292. n. 8. N. Magaz. II. B. S. 115. n. 8. ine, 8. N. 1, 847139 UT: Fahr. Eut. Syst. III. 2. 103. 307. N. Virens: : Esper, Schm. IV. Th. Tab. CXXII. Noct. 45. fig. 1. S. 320. a Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. ER U. 310. Pap. d' Europe, T. VII. Pl, CCXCIII. fig. 495. pag. 124. La Verdoyante, N. Virens. T. VII. Pl. CCXClIII. fig. 496. pag. 126. La Verdurette. De Villers, Ent. Linn. T. II. pag. 220. n. 201. La Verdoyante. N. Virens. Fueßly, Neu. Magaz. I. B. 3. St. S. 526. N. Virens. - Neu. Magaz. IH: B. 2. St. S. 162. n. 172. Weg eren een, non N. Virens. Lang, Verz. 2. Ausg. 8. 141. n. 1025. u. 1026. N. Virens. Bert. Mag UN B. 5. St. S 300. n. 51. Ph. Tridens. Naturforſcher, IX. St. S. 120. n. 51. Ph. Tridens. Götze, entom. Beytr. III. Th. 3. B. S. 140. n. 139. N. Virens. Knoch, Beytr. II. St. S. 1. Tab. I. fig. 1 — Laspeyres, Krit. Revis. S. 88.— Schrank, Faun. boic. II. B. 1. Abth. S. 355. n. 1575. Virens iſt von der Größe der Agr. Suffusa. Sie führt ein ſanftes Hellgrün auf weißem, durchſcheinen— dem Grunde. Von dieſer Farbe ſind Kopf, Ruͤcken und Halskragen. Die Fuͤhler ſind hell roſtfarbig, an der Wurzel und am Schafte weißlichgruͤn, beyim Manne gekaͤmmt. Gegen den milchweißen Hinterleib nimmt 278 der Rüden einen weißlichen Schimmer an. Der Hin⸗ terleib ſelbſt ſpielt unterhalb in's Gruͤne. Die Fuͤße ſind oben mit langen, weißen Haaren, roſtfarbig, gruͤn gefleckt. Die Vorderfluͤgel haben das erwaͤhnte Hellgruͤn, das bald dem Apfelgruͤn, bald dem Grasgruͤn näher kommt. Dieſe Faͤrbung iſt eben ſo vergaͤnglich, als ſchoͤn; der Schmetterling muß in Sammlungen nach einigen Jahren durch andere Exemplare erſetzt werden und nur erzogene oder ganz friſch gefundene Stuͤcke lehren ihn gehoͤrig kennen. Rings um die Vorderfluͤgel laͤuft ein heller Rand; der Anfang an der Wurzel, der Außenrand, die Fran⸗ zen und der Innenrand find namlich rein milchweiß. Auf der Stelle der runden Makel bemerkt man zuweilen einen weißen Punkt, auf jener der Nierenmakel einen ſchwachen Halbmond, mit einer dritten, undeutlichen Spitze in ſeiner Mitte, (deswegen Hufnagel den Nahmen Ph. Tridens waͤhlte). Oft aber verſchwin⸗ den dieſe Zeichen ganz unter dem Gruͤn und man nimmt nichts wahr, als den etwas helleren Aderlauf. Die Hinterfluͤgel ſind rein weiß, in's Gruͤnliche ſpie⸗ lend, eben ſo die Unterſeite, auf welcher beſonders die Vorderfluͤgel gegen die Franzen gruͤnen Anflug haben. Erſt vor wenigen Jahren wurden mehrere Raupen dieſes eben nicht ſeltenen Geſchoͤpfes zufaͤllig von Herrn Dahl gefunden und dadurch naͤher beſtimmt. Er traf ſie auf einem Berge unter Steinen. Sie waren ſchmutzig grün, ohne Glanz und Zeichnung, mit einem ganz ſchwar⸗ zen Kopfe und in dieſer Einfachheit ſehr auffallend. Sie glichen am meiſten der vom Schmetterlinge freylich weit entfernten Hes p. Malvarum, naͤhrten ſich von Huͤh⸗ nerdarm (Alsine media), auch Spitzwegerich (Plantago lanceolata), und begannen ihre Verwandlung nach er⸗ langter Größe von fünf Viertelzoll in einem leichten Ges webe in der Erde, gegen Anfang Juny. ae, Die Puppen waren dunkelbraun und die Schmetters linge erſchienen, wie im Freyen, in den letzten Tagen des July oder Auguſt, wo man ſie in den meiſten Ge— genden von Deutſchland an wohlriechenden Blumen oder Diſtelkoͤpfen nach Sonnenaufgang betaͤubt findet. Ihre Geſtalt und Farbe, wo man ſie auch hinſtellt, hat ſtets etwas Fremdartiges. Der Herr Recenſent vom IV. Bande d. Wks. in der allgem. Lit. Ztg. Jahrg. 1817. n. 218. S. 78. ordnet fie zum Gen. Xy- lena und zieht die in Roͤſel, III. Th. Tab. XLVIII. fig. 4. abgebildete Raupe, die man insgemein fuͤr jene von Xyl. Polyodon halt, hierher. Herrn Dahl's gegebene Auskunft widerſpricht aber, und meine Muͤhe, eigene Erfahrung zu . bis jetzt fruchtlos geweſen. 280 GEN LX II. SI FR A. Die Schmetterlinge haben einen dick behaarten Ruͤcken, gekaͤmmte oder ſtark gekerbte Fuͤhler des Mannes und mehr oder minder gegen den Außenwinkel zu geſpitzte, dachfoͤrmig liegende Vorderfluͤgel, welche ſich durch ſtarke, hellere Adern und dazwiſchen befindliche, dunklere Atome, dann durch den gaͤnzlichen Mangel der Querlinien und Makeln auszeichnen. Die bekannten Raupen ſind behaart und A ein weißes, dichtes, papierartiges Gewebe. Simyra, alte Stadt, nordwaͤrts von Tripoli. 281 e E NO A: 206 auf Sim. alis anticis flavidis, albo veuosis, striis longitu- dinalibus fuscis; posticis albis. g 9 ;,\ ) / : Bork h. Eur. Schm. IV. Th. S. 716. n. 316. Weiß⸗ ſtriemige Eule, N. Venosa. Hübner, Noct. ‚Tab. 81. fig: 380. (foem.) N, Degener. De.Geer, Ueberſ. v. Site, U. Th. 1. B. S. 303. Tab. VI. fig. 14. Götze, entom, Beytr. III. Th. 3. B. S. 251. n. 369. Ph. Albo-venosa. Sepp, Neederl. Ins. Nacht- VIind. II. Gez. 1. Bende. Tab. III. lig. 1 — 9. Dieſer vormals che ſeltene, ſeit Kurzem in mehs reren Gegenden Deutſchlands zugleich entdeckte Schmet⸗ terling iſt größer, als Leu c. L. album. Kopf, Hals⸗ kragen und Ruͤcken ſind gelblich weißgrau, ſtark behaart. Die Fuͤhler faſt eben ſo, auf dem Ruͤcken weiß. Der Hinterleib iſt aſchgrau, bey'm Manne mit weißem Afs terbuͤſchel. Die Fuͤße ſind weißlich. Die Vorderfluͤgel haben eine gelbliche, mit Grau und Weiß gemengte, duͤrrem Schilfrohr gleichende, Farbe. Der Außenrand iſt faſt ganz weiß. In der Mitte und am Innenrande gehen nach der Laͤnge zwey weiße, ſtarke Adern, davon die erſtere ſich in mehrere Aeſte theilt. Querlinien und Makeln ſind nicht vorhanden; dagegen in der Fluͤgelmitte, von der Wurzel aus, ein dunkel⸗ grauer Schattenſtreif. Der Innenrand iſt gleichfalls dunkler. Von zwey ſchwarzen, uͤber einander ſtehenden, Punkten, in der ſonſtigen Gegend der Nierenmakel, laus fen auch graue Schatten aus. Die Form der Fluͤgel iſt, obwohl lanzettartig, doch nicht ſo ſchmal, wie 282 jene der folgenden Art. Die gleichfarbigen Franzen ha⸗ ben eine ſehr feine, ſchwarze Punktreihe zur Einfaſſung. Die Hinterfluͤgel beyder Geſchlechter ſind rein weiß, eben ſo die Unterſeite. Wenn Borkhauſen alle Flügel maͤuſegrau nennt, ir hat er dieſen Schmetterling entweder gar nicht in Atatur geſehen oder ein oͤlig gewordenes Exemplar er⸗ halten, ein Umſtand, der dieſe und die jetzt folgenden Arten ſehr bald entſtellt. „De Geer fand die Raupen zuerſt auf einer klei⸗ nen Inſel des baltiſchen Meerbuſens auf dem Graſe, deſſen Halme ſie fraßen. Sie waren von mittelmaͤßiger Groͤße. Der Kopf war ſchwarz, mit einigen gelben Strichen. Der Koͤrper hatte eine ſchwarze Grundfarbe, welche mit unzaͤhligen perlgrauen Flecken geſcheckt war. Laͤngs dem Koͤrper fanden ſich vier weißgelbliche, in die Lange herunterlaufende Binden, auf welchen gelbs roͤthliche, in's Orangefarbene fallende, Flecke ſtanden. Zwiſchen den beyden oberſten Binden, auf dem Rüden, war der Grund ſchwaͤrzer, als an den Seiten. Alle Fuͤße waren ſchwarz. Auf allen Ringen waren Knöpfe mit grauen und ſchwarzen Haarbuͤſcheln. Auf jedem Mittelringe ſtanden zehn dergleichen Knoͤpfe, worunter zwey auf jedem Ringe ſchwarz, die uͤbrigen aber e roͤthlich waren.“ „Sie ſpannen ſich zwiſchen Grashalmen ein und machten zwiſchen denſelben ein laͤnglich ovales Geſpinnſt von weißer Seide und fo dünn wie chineſiſches Papier. Die Puppe war ſchwarzbraun und gegen die SON: ſehr klein.“ „Die Raupen wurden im July gefunden und ver⸗ puppten ſich auch in dieſem Monate; die Schmetterlinge entwickelten ſich erſt im Juny des folgende Jahres und waren ungleich kleiner, als man nach der Größe ihrer Raupen haͤtte ſchließen ſollen.“ 283 Diefe Berichte von De Geer und Borkhauſen ſtimen ziemlich mit denen auswaͤrtiger und hieſiger Sammler, die jedoch keine beſondere Aufmerkſamkeit auf die Erziehung wandten und nur verneinen, daß die Puppen uͤberwintern. Ich ſelbſt muß, nach der bey Nervosa angeführten Erfahrung, hierin einen Irrthum vermuthen. Oder uͤberwintern nicht vielleicht einzelne Stuͤcke, welches wohl oͤfter geſchieht, und erhielt De Geer nur ein einzelnes Stuͤck? Venosa kommt jetzt in Preußen, Franken, am Rheine und bey Wien, jedoch nur zufaͤllig vor, und wird noch immer als Seltenheit geſchaͤtzt. 2. NE R V O S A. Sim. alis anticis lanceolatis, cinereo fuscis, pallide striatis; posticis fusco adspersis. Hübner, Noct. Tab. 47. fig. 226. (auf der Ta: fel, 227.) (foem.) N. Nervosa. | Wien. Verz S. 85. Fam. Q. n. 12. e en ge⸗ radſtriemige Eule, N. Nervosa. Illiger, N. Ausg. dess. I. B. S. 294. n. 12. Fabr. Ent. Syst. III. 2. 23. 49. Esper, Schm. IV. Th. Tab. CXXX, Noct. 51. fig. 6. S. 597. N. Oxyptera. Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 715. n. 315. N. Nervosa. Pap. d' Europe, T. VI. Pl. CCXLVII. fig. 567. pag. 143. La Sillonnée. De Villers, Ent, Linn. T. IV. pag. 455. La Ner- veuse. N. Nervosa. Götze, entom. Beytr. III. Th. 3. B. S. 219. n. 182. | 284 Groͤße von L. Pallens, jedoch verſchiedenartig geſtaltet. Die Vorderflügel find naͤmlich vollkommen lanzettartig, der Außenrand Läuft in eine ſcharfe Spitze aus, der Theil gegen die Franzen iſt abgerundet, da⸗ bey die ganze Fläche verhaͤltnißmaͤßig ſehr ſchmal. Kopf und Ruͤcken, welcher letztere ungekaͤmmt iſt, ſind ſtark behaart, die Grundfarbe wechſelt in Silbergrau, Aſchgrau oder auch Braungrau. Die Fuͤhler des Mannes ſind gekämmt, bey'm Weibe fadenfoͤrmig; auf dem Rüden weißlich, ſonſt braun oder grau, nach Maßgabe der ganzen Faͤrbung. Eben ſo aͤndern die Fuͤße ab. Alle Adern der Vorderfluͤgel ſind viel heller, als der bereits erwaͤhnte Grund. In der Mitte geht der Laͤnge nach ein beſonders breiter Streif. Der hellſte Staub befindet ſich naͤchſt der Wurzel und am Außenrande. Ueber die ganzen Fluͤgel ſind einzelne, ſchwarze Atome geſtreut. Sonſt iſt keine der gewoͤhnlichen regelmaͤßigen Zeichnungen zu finden. Die Franzen ſind ſchmutzig weiß, oder auch grau. Die Hinterflügel zeigen ſich, beſonders bey'm Weibe, unverhaͤltnißmaͤßig klein, indem bey ihm die vorderen mehr als bey'm Manne geſtreckt ſind. Sie haben einen faſt gleichen Grund, weißgrau, gelbgrau oder braun, mit lichteren Franzen und mit einzelnem, ſchwaͤrzlichem Staube. 5 ; Unten haben alle Flügel die Faͤrbung von der Obers ſeite der hinteren; gegen innen ſind ſie grau oder braun angeflogen. Die Adern zeichnen hier ſich ebenfalls deut⸗ lich aus. Der Schmetterling wird um Wien und in einigen anderen Gegenden von Deutſchland unter Steinen oder auf wohlriechenden Blumen, auch bey Tage, jedoch ſtets ſelten, gefunden. Ich erhielt im Jahr 1825 die erſte und bis jetzt einzig bekannte Raupe deſſelben, als ich Ende May einige junge, ſehr niedere Ruͤſternbuͤſche ab⸗ klopfte. Zugleich mit mehreren halberwachſenen, jedoch ſchon grün und ſchwarzen Raupen der 8. Carpini fiel eine ihnen ſehr ähnliche, kleinere Raupe herab, die ich im wien Augenblicke für Varietaͤt der übrigen hielt, nach Hauſe trug und nebſt den anderen mit jungen Ruͤſtern (Ulmus cam- pestris) erzog. Bald gewahrte ich naͤher das Fremd— artige. Ich beſchloß, ſie zu beſchreiben, aber als ich zu dieſem Zwecke ſie vornehmen wollte, fand ich ſchon den Anfang eines Geſpinnſtes am Deckel des Kaſtens, in welches ſie ein paar Ruͤſternblaͤtter gezogen hatte. Ich wagte keine Störung und merkte nur den ſchwar— zen Kopf, die ſchwaͤrzliche Grundfarbe des Koͤrpers und die gelblichen, mit einzelnen ſchwarzen gemengten, Haare an, die ungefaͤhr ſo ſtanden, wie De Geer die Raupe der Venosa beſchreibt. Sie war erſt einen Zoll groß und ihre Verwandlung kam mir hoͤchſt unerwartet, da ich ſie noch Abends zuvor begierig freſſen ſah. Sie ſpann ein weißſeidenes, dichtes, papierartiges Gewebe. Der Schmetterling, ein ſchoͤnes Weib, erſchien am 15ten July. Die Puppenhuͤlſe war ſchwaͤrzlich, die Gelenke rothbraun geringelt. Meine Bemuͤhungen, im folgenden Jahre mehr Raupen zur beſſern Beobachtung zu erhalten, waren fruchtlos. Ich halte es auch kei— nesweges fuͤr entſchieden, daß Ruͤſternblaͤtter das eigent— liche Futter der Nervosa feyen, da meine Straͤuche zwiſchen hohem Graſe in einer ſeuchten Gegend ſtanden; aber gewiß iſt es, daß ſie dieſe Nahrung nicht verſchmaͤhte. Es per's Nervosa, IV. Th. Tab. CXLVIII. Noct. 69. fig. 1. iſt nicht die gegenwaͤrtige, ſondern eine ganz andere Phalaͤne, naͤmlich eine dunkle Varietaͤt von Non. Typhae oder Paludicola. (Man f. darüber mehr bey der letztgenannten Art.) 1 286 35. MUSCULOSA4. _ Sim. alis anticis albidis, striis longitudinalibus viridi flavescentibus. Hübner, Noct. Tab. 78. fig. 363, (oem) N. Musculosa. Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 720. n. 318. N. Pudorina. Pap. d' Europe, T. VI. Pl. CCXXXVII. fig. 346. pag. 109. La Pale. Borkhauſen's N. Pudorina a. ang. O. iſt nicht Pudorina des Wien. Verz., ſondern Huͤb⸗ ner's und unſere gegenwaͤrtige Musculosa. Das Citat aus den Pap. d' Europe, wo der Schmetter⸗ ling ſich gut abgebildet findet, laͤßt keinen Zweifel zu. Wenn uͤbrigens Borkh. von verfloſſenen, roͤthli⸗ chen Laͤngsſtreifen ſpricht, fo hatte er entweder eine Varietaͤt, oder noch wahrſcheinlicher, ein einzelnes Stuͤck vor ſich, deſſen ſehr zarte Faͤrbung durch den Einfluß des Wetters gelitten hatte. 5 Musculosa, in Große der O. Miniosa, iſt ſehr ſelten. Sie kommt in Sachſen, am Rheine und auch in Oeſterreich, in feuchten Gegenden, gegen Ende July vor. Kopf und Ruͤcken ſind ſtrohfarbig, der Hin⸗ terleib weißlich, die Fuͤhler hellbraun, fein gekaͤmmt bey'm Manne. Die Füße weißlich, wie der Hinterleib. Die Geſtalt der Vorderfluͤgel iſt wieder gewoͤhnlicher, als jene der Vorigen, die Grundfarbe gelblichweiß. Von der Wurzel aus laufen nach der Laͤnge drey gruͤngelbe Adern, die ſich in mehrere kleine Aeſte theilen. Die mittelſte Ader iſt bey'm Urſprunge am dunkelſten, wird nach dem innerſten Drittheil ihrer Laͤnge bleicher und fuͤhrt zu Ende des zweyten Drittheils einen dunkeln 287 Punkt. Gerade über demſelben zeigt ſich ſchwaͤcher ein zweyter Punkt und dazwiſchen iſt der Grund am hellſten. Der Außenrand hat gegen die Fluͤgelſpitze einen ſchwaͤrz— lichen Anflug, die Franzen aud dunkel, mit einer lich⸗ teren Linie uͤberzogen. Die Hinterfluͤgel bleiben matt gelblichweiß „die Fran⸗ zen ſchmutzig weiß. Unten ſind alle Fluͤgel weiß, naͤchſt den Fragen gelblich angeflogen. Der Schmetterling erſcheint im July auf feuchten Grasplaͤtzen. Von feinen erſten Ständen iſt nichts Naͤheres bekannt. Flux a, die im ſyſt. Entwurfe IV. Bd. d. Wks, S. 81. nach Musculosa folgen ſollte, ſteht wohl ſchicklicher im G. Nonagria vor Extrema. M. ſ. darüber mehr bey Non. Flu xa. IEPUNCTOS.A: Sim. alis anticis albido fuscis, linea baseos nigra, stria longitudinali cinerea, puncto medio albo; posticis albis. Herr Vicepraͤſident von Mulzer in Ansbach er⸗ hielt den gegenwärtigen Schmetterling als einzelne Sel⸗ tenheit mit einer Sendung aus Suͤdfrankreich und hatte die große Gefaͤlligkeit, mir denſelben zum Beſchreiben und für meine Sammlung zu uͤberlaſſen. Ich kenne kein zweytes Exemplar. Unter den im k. k. Naturalien⸗ kabinette befindlichen, von Herrn Kammerlacher er— kauften, Vorraͤthen, welche derſelbe in Braſilien ſam— melte, bemerke iſt mehrere Stuͤcke einer ebenfalls unbe— kannten Art, die nahe zur jetzigen gehoͤrt, jedoch ſich 288 durch ein helleres Colorit und vorzüglich durch die, in einen Bogen geſtellte, Punktreihe hinter dem Mittelflecke der Vorderfluͤgel ſtandhaft trennt, welches ich nur zur. Beſeitigung einer moͤglichen ſpaͤteren Verwechslung mit meiner Punctosa hier erwaͤhne. In Groͤße gleicht ſie der vorigen Art. Kopf 110 Ruͤcken ſind weißlich, braun gemengt, Halskragen und Schulterdecken eben ſo, mit dunkeln Linien eingefaßt. Der Hinterleib iſt heller und hat an den erſten Gelen⸗ ken lange weiße Haare. Die Fuͤhler ſind braun, kurz, gekerbt. (Mein Original iſt ein Mann.) Die Fuͤße bleiben ebenfalls braun, unten ſind ſie weiß geringelt. Die Vorderfluͤgel haben faſt das Anſehen, als ob der Schmetterling zum G. Xylena gerechnet werden könnte; fie gleichen nämlich verſteinertem Holze und find wie die gelblichen Abarten der X. Conspicillaris gemiſcht. Ihre Grundfarbe iſt weißlich, die dunkleren Stellen rindenfarbig braun, dabey iſt die ganze Flaͤche, vorzüglich der Außenrand, mit ſchwarzen Pünktchen übers ſaͤet. Aus der Wurzel laͤuft eine ſchwarze Laͤngslinie, über dieſer eine weißliche, breit dunkelgrau beſchattete, Mittelader, die bey einem kleinen, weißen Ringe en⸗ digt. Daun folgt eine ziemlich gerade, ſchwarze Punkt⸗ reihe, worauf der Grund ſehr dunkel bis zu den glei— chen, jedoch hell geſtrichelten Franzen wird. Die Hinterflügel find ſchneeweiß, auch die Franzen, vor welchen letzteren als Einfaſſung feine, ſchwarze Punkte ſtehen. Unten ſind die Vorderfluͤgel gelblich weiß, mit einem ſchwarzen Haken am Außenrande; die hinteren rein weiß. Alle Fluͤgel haben ſchwarze Punkte vor den Franzen. 289 GENUSS LXV III. LEUCANIA. Die Schmetterlinge haben einen wolligen Ruͤcken, keinen Ruͤckenkamm, oder nur einen ſchwachen Anfang deſſelben, und gekerbte, lange, feine Fühler. Die abs hangenden Vorderfluͤgel find von der Farbe des trockenen Schilfrohres, meiſtens ſchmal, am Außenwinkel zugeſpitzt. Der Aderlauf iſt erhaben und von der Grundfarbe ver— ſchieden. Statt der Querlinien findet man Punktreihen oder einzelne Punkte. Die gewoͤhnlichen Makeln fehlen; dagegen zeigt ſich mehr oder minder deutlich am Ende der Hauptader, in der Fluͤgelmitte, eine hellere Stelle oder Zeichnung. Die Raupen ſind bein- oder lederfarbig, mit meh— reren Linien und Streifen. Sie leben in feuchten Ge— genden von den Blaͤttern der dort vorkommenden Gewaͤchſe. Die Verwandlung erfolgt in einem Ballen oder Gewebe. Leucania, Inſel im aͤgaͤiſchen Meere. Heliophilae, Hübner. 290 1% PALLENS. Leue. alis anticis pallide flavis, venis albis, punctis quatuor medio nigris. Hübner, Noct. Tab. 48. fig. 234. (ase. N. Pallens. Beyträge; I. B. 4. Th. Tab. 2. fg L. S. 14. Zu dunkel.) Wien. Verz. S. 85. Fam. Q. n. 10. Butterblumen⸗ Eule, N. Pallens. liege N. Ausg. dess. I. B. S. 292. n. 10. N. Magaz. II. B. S. 116. n. 10. Linne, S. N. 1. 2, 838. 107, 8 d Faun. Suec. Ed. 2. n. 1175. Fabr. Ent. Syst. III. 2. 22. 47. Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 712. n. 314. N. Pallens. Pap. d' Europe, T. VII. Pl. CCXCVIII. fig. 505. f. g. pag. 141. La Bleme. (Fig. 505. a — e. gehoͤren zu anderen Arten.) \ De Villers, Ent. Linn. T. II. pag. 202. u. 171. La Päle. N. Pallens. Fueß ly, Schweiz. Inf. S. 37. n. 701. Ph. Pallens, Vieweg, Tab. Verz. 2. H. S. 11. n. 8. Naturforſcher, N. St. S. 11. n. 42. (bey Ph. Comma, ) Ph. Pallens. Götze, entom. Beytr. III. Th. 5. B. S. 99. n. 107. * Tlliger citirt hier N. Pallens, Es p. und N. Comma, Bor kh. et Brahm. Aus feinen Zu- sätzen, S. 293 u. 225. wird klar, daß er damals die wahre N. Comma nicht kannte. 291 Müller, Zool. Dan. prodr. p. 120. n. 1389. Ph. Pallens. Brahm, Inſ. Kal. I. 1. 100. 45. und II. 1. 469. 351. N. Pallens. Clerck, Icon. Tab. IV fig. 6. Schrank, Faun. boic. II. B. 1. Abth. S. 356. n. 1575. Laspeyres, Krit. Revis. S. 84. — Die naͤhere Beobachtung dieſer und der folgenden Gattung gehört dem letzten Jahrzehend an. Och ſen— heimer kannte bey'im Entwurfe feines Syſtem's mehrere ſchon damals entdeckte Arten nicht in der Natur, andere wurden ſpaͤter aufgefunden oder feſter beſtimmt. Noch jetzt ſind wir weit vom Ziele. Im Ganzen hat das Aufſuchen derſelben, vorzuͤglich ihrer Raupen viel Beſchwerliches, und mehrere Sammler finden an dieſem einfachen oder matt gezeichneten Gefchöpfe kein beſonde— res Vergnuͤgen. Um Wien giebt es wenige Arten der— ſelben, ich rechne aber mit Zuverlaͤſſigkeit auf die Mit⸗ theilung der Erfahrungen auswaͤrtiger geſchaͤtzter Freunde und hoffe, einſt, im Nachtrage zu dieſen Beſchrei— bungen, im Stande zu ſeyn, manches Mangelnde zu ergaͤnzen. | Pallens iſt einer der gewoͤhnlichſten Schmetter⸗ linge des G. Leucania, jetzt allgemein bekannt, et⸗ was kleiner, als L. album, ſehr einfarbig, deſſen ungeachtet zum Abaͤndern moͤglichſt geneigt. Der Grund ift überhaupt gelblichweiß, zuweilen rothgelblichweiß, von der Farbe des trockenen Schilfrohres; alle Adern der Vorderfluͤgel und einzelne Haare des Koͤrpers ſind aber weiß. Kopf, Halskragen und der ungekaͤmmte Ruͤcken haben den gedachten gelblichen Farbeton. Die Fuͤhler ſcheinen fadenfoͤrmig, bey Vergroͤßerung bemerkt man T 2 292 jedoch feine Zaͤhne an denen des Mannes. Ihre Farbe iſt hellbraun, weiß naͤchſt der Wurzel. Der Hinterleib iſt hellweißgelb. Eben fo find die Fuße. ö Die Vorderfluͤgel haben keine Spur von Querzeich⸗ nungen. Sie ſind breit lanzettfoͤrmig, naͤmlich mit einer ſcharfen Spitze, am Innenwinkel ganz abgerundet. Die Bemerkung, daß überhaupt alle Schmetterlinge von Le ſ u- cania und Nonagria in der Öeftalt ihrer Fluͤ— gel leichter als Andere wechſeln, wird hier am rechten Orte ſtehen. Auch von Palle ns finde ich meh⸗ rere Stuͤcke, deren Vorderfluͤgel laͤnger geſtreckt, als die gewoͤhnlichen ſind, ohne daß ſonſt ein Unterſchied zu finden waͤre. Dieſes gilt beſonders von jenen, die ich in Mehrzahl aus Ungarn erhielt, deren Grundfarbe auch faſt immer lebhafter, als die der unſrigen war. Die Mittelader der Vorderfluͤgel iſt am ſtaͤrkſten ausgezeichnet. Da, wo ſie die Haͤlfte ihrer Laͤnge erreicht, ſpaltet ſie ſich in mehrere Adern, und hier ſtehen vier ſchwarze Punkte in einem auf die Spitze geftellten Vierecke) wovon jedoch oft der obere, zuweilen aber noch einer oder zwey mehr ausbleiben. Die Varietaͤt mit einem Punkte iſt unbezweifelt Borkhauſen's N. Pallida, IV. Th. S. 713. n. 517. welche ich ganz gleich mit der Beſchreibung beſitze. Vor den helleren Franzen ſteht eine zuweilen kaum kennbare ſchwarze Punktreihe. Die Hinterfluͤgel find weiß, mit blaßgelblichem Schim⸗ mer gegen die Franzen, zuweilen mit ungefaͤhr drey braͤunlichen, kleinen Strichen, welche von mehrerer Be— ſtaͤubung der Adern entſtehen. Man irrt ſehr leicht, wenn man die Unterſeite der erwaͤhnten zwey Gattungen zur Gruͤndung neuer Arten ängftlih zu Rathe zieht. Eine und dieſelbe Art hat oft, wie gegenwaͤrtige Pallens, eine ganz weiße Unterſeite, oder dieſelbe beſtaͤubt, oder mit einer punktirten Bogen⸗ reihe, kleinen Punkten naͤchſt den Franzen und Mittel⸗ 293 flecken. Ein ähnliches Beyſpiel geben die ſpaͤter folgen— den Non. Neurica und Paludicola. Die Raupe, welche vielfach verwechſelt worden, hat Herr Brahm richtig beſchrieben. Sie uͤberwintert nach der erſten Häutung unter breitblaͤtterigen Gewaͤchſen, wo man ſie ſchon ſehr zeitig im Fruͤhjahr findet. Ihre Nahrung beſteht in Huͤhnerdarm (Alsine media), Sauer⸗ ampfer (Rumex Acetosa), auch anderen niederen Pflan⸗ zen. Sie liebt ſehr die Verborgenheit, liegt bey Tage zuſammengerollt zwiſchen duͤrren Blaͤttern und faͤllt bey Beruͤhrung der Futterpflanze gern herab; in der Jugend nimmt ſie aber zur Vertheidigung eine aufgerichtete Stel— lung an (wie ein S), indem fie ſich nur mit den letzten Bauchfuͤßen feſt haͤlt, die Mittelringe erhebt und die vorderen wieder kruͤmmt. Fabr. beſchreibt fie als ſchwarz, mit vier weißen Linien; dieß trifft jedoch nicht zu, denn fie iſt in der Grundfarbe gelblich, auch roͤth— lich, etwas grau beſtaͤubt; mit Langslinien, wie A 1b i- puncta. Er irrt ferner, wenn er fie haarig nennt; ſie hat zwar einige kurze Haare, jedoch ſind ſie nur durch Vergroͤßerung ſichtbar. Alsdann entdeckt man auch, daß die auf dem Ruͤcken befindlichen, kleineren und größeren Punkte eben fo viele Waͤrzchen find, auf welchen die Haare ſtehen. Sie verpuppt ſich ſpaͤteſtens im April zwiſchen Grashal⸗ men, mit einem leichten Gewebe. Nach drey oder vier Wo— chen, im May, und ſpaͤter erſcheint der Schmetterling, deſſen folgende Generation im Juny oder July lebt, im Auguſt und September ſich wieder entwickelt und ihre Nachkommenſchaft uͤberwintern laͤßt. Pallens iſt nirgends ſelten, am haͤufigſten wohl in den Rhein- und Maingegenden. — 294 2. E L F M I. Leuc. alis anticis solito longioribus, pallide flavis, atomis fuscis adspersis, serie externa striolarum fuscarum. Ely mi iſt eine der neueſten Entdeckungen. Herr Doctor Anderſch traf ſie in Preußen an den Ufern der Oſtſee. In Herrn von Podevin's und meiner Sammlung befinden ſich wohl erhalten beyde Geſchlechter. Der Schmetterling hat auf den erſten Anblick viel Aehnliches von Pallens. Bey naͤherer Unterſuchung ergiebt ſich Folgendes: Der Koͤrper iſt mit der Vorigen gleich gefaͤrbt, jedoch ſchlanker und die Fuͤhler beyder Geſchlechter ſind laͤnger und feiner. Der Hinterleib iſt gelblicher, eben ſo der Afterbuͤſchel. Die Vorderfluͤgel find laͤnger und ſchmaͤler, mehr abgerundet; die Adern nicht weißlich, ſondern vielmehr braͤunlich beſtaͤubt, der Rand und die Franzen dunkler, braͤunlichgelb, weiter nach innen ſteht eine ſchiefe Reihe kleiner Laͤngsſtriche. Von den bey Pallens erwaͤhnten vier Punkten iſt bey allen vorhandenen nichts zu ſehen. Die Hinterfluͤgel ſind weiß, gelblich ſchimmernd. Die Unterſeite iſt weiß, die Vorderfluͤgel zeigen ſich gelb beſtaͤubt. Von den Punkten oder Mittelflecken wurde uͤberall keine Spur bemerkt. 3. LM PR e. Leuc. alis anticis fusco flavidis, venis albidis, stria longitudinali obscuriore, punctis quatuor nigris; posti- eis fusco griseis. N 295 Hlübner, Noct. Tab. 85. fig. 396. (mas.) N. Impura. Larv. Lep. IV. Noct. II. Genuin. S. b. fig. 2. a. b. — Herrn Huͤbner's Bekanntmachung der Im pura hat zu manchen Zweifeln und Zwiſten unter den Ento= mologen Anlaß gegeben. Die Wien er beſitzen namlich ſeit langerer Zeit einen ſehr aͤhnlichen Schmetterling, der in Oeſterreich und Steyermark vorkommt, ſtets Im pura hieß, ſich aber dadurch unterſcheidet, daß ſeine Faͤrbung nicht ſchmutzig ſtrohgelb, wie jene des Bildes, ſon- dern roͤthlich iſt. Von den Rhein- und Maingegenden erhielten wir in den letzteren Jahren eine unbenannte Art, in den Vorderfluͤgeln wie gedachte Abbildung, die Hin⸗ terflügel weniger ſchwarz. Man wollte eine Verſchie⸗ denheit zwiſchen dieſer und Impura aus der zweyfa— chen Faͤrbung ziehen und hieß die ſtrohgelbe Gil vosa, die roͤthliche behielt den aͤlteren Nahmen, welches Herrn Huͤbner geradezu widerſprach. Ich war durch die Be⸗ trachtung aller Stuͤcke, die ich auffinden konnte, be⸗ muͤht, Licht in die Sache zu bringen und glaube jetzt mit Gewißheit annehmen zu dürfen daß Im pura der Wiener Eins mit Gilvosa des Auslandes und Im- pura Hübner’s ſey. Pallens bot ſchon den Fall dar, daß andere Gegenden und zufaͤllige Umſtaͤnde die Faͤrbung der gegenwaͤrtigen Schmetterlinge bedeutend ändern und daß vorzuͤglich ein waͤrmeres Klima hoͤhere Toͤne verleiht. Ich habe unter den in Steyermark ge— fangenen der jetzigen Art, Exemplare bemerkt, die wirk- lich gelb waren, dagegen roͤthliche unter denen des Aus— landes, und die Annaͤherung Beyder an Huͤbner war ganz vorhanden, bis auf den ſchwarzen Punkt gegen den Außenrand der Hinterfluͤgel, der bey'm Hübner: 1 296 ſchen Originale zufällig entftanden ſeyn muß; denn kein Stuͤck der unſrigen trug die mindeſte Spur davon. Impura iſt fo groß wie Pallens und kommt ihr uͤberhaupt am naͤchſten. Kopf, Halskragen und Ruͤcken haben die erwaͤhnte ſchmutziggelbe oder roͤthlich⸗ gelbe Grundfarbe. Der Ruͤcken iſt ungekaͤmmt und hat auf ſeinen langen Haaren unregelmaͤßige, ſchwarze Punkte. Der Hinterleib iſt gelblich, an den Seiten mit ſtarken, gelben Haarbuͤſcheln. Die Fuͤhler ſind roſtbraun, weiß⸗ lich an der Wurzel. Die Fuͤße wie der Hinterleib. Die Geſtalt der Vorderfluͤgel iſt gegen die Franzen mehr abgerundet, als bey Pallens, ſie ſind kuͤrzer und breiter. Der Lauf der weißen Adern iſt der naͤm⸗ liche, die Faͤrbung, wie die mehrgedachte des Ruͤckens. Wo die weiße Mittelader endet, ſteht ein ſchwarzer, gegen die Franzen ein zweyter und tiefer unter beyden ein dritter ſchwarzer Punkt, ſo, daß ſie einen Triangel (.) bilden. Unter der weißen Ader iſt ein breiter dunklerer Schattenſtreif. Laͤngs der zwey aͤußeren Punkte laͤuft eine, jedoch oft ausbleibende, Linie von ſchwarzen Staͤubchen. Vor den weißen Franzen ſteht eine kaum merkliche, ſchwarze Punktreihe. Einzelne ſchwarze Staͤub⸗ chen finden ſich hin und wieder, beſonders auf dem Außenrande. ; Die Hinterfluͤgel find mehr oder minder braungrau, gegen die Wurzel weißlicher, die Franzen ganz weiß. Auf der Unterſeite zeigen ſich die Vorderfluͤgel braun: lich beſtaͤubt, mit Mittelflecke und ſchwarzer Punktreihe vor den weißen Franzen, die Hinterfluͤgel eben ſo, nur mit geringerer Beſtaͤubung. Die Mittelflecke fehlen zuweilen. Die Raupe, welche in Oeſterreich meines Wiſſens noch nicht entdeckt worden, hat Herr Hübner gleiche falls geliefert. Der Kopf iſt hellbraun, mit dunkleren Strichen. Um ihn laͤuft eine Art von braunem Hals⸗ bande, nach oben weiß, nach unten dunkel eingefaßt. „ Aus demſelben gehen die verſchiedenen Laͤugslinien, eine weiße uͤber den Ruͤcken, dann zu beyden Seiten ein ſchmutzig gelbes Band, dann ein breites, dunkelbraun eingefaßtes, inwendig heller, mit zwey weißen Linien. In dem unteren Rande ſtehen die ſchwaͤrzlichen Luftlöcher. Die Fuͤße und der Bauch ſind gelblich. Ihre Geſtalt iſt dickleibiger, als jene der vorigen Art, nach hinten lauft der Körper ſchmal zuſammen. Sie naͤhrt ſich gleichfalls von den Blaͤttern des Schilfrohrs, auch von Riedgras⸗ (Carex -) Arten, die am Waſſer ſtehen. Im Herbſte iſt ſie noch ſehr klein, in der Mitte May erwachſen. Die Puppe iſt hell rothbraun, geſtreckt. Der Schmet— terling kommt im July zum Vorſchein und iſt, wie zus vor gemeldet, in mehreren Gegenden Deutſchlands, doch nirgends haͤufig bemerkt worden. 4. S T HA MITN EA. Leuc. alis anticis pallide stramineis, punetis tribus medio, pluribus ad marginem in seriem dispositis, nigris; posticis albis fusco venosis. ER 1 7 7 „ VN 2E a e PU in 22 e u — ? Noch unabgebildet und unbeſchrieben. In der Groͤße finde ich ſtarke Abwechſelungen; von ungefähr zwölf ver— . glichenen Stuͤcken waren einige nur wie L. album; mehrere, darunter ein ſchoͤnes Paar in meiner Samm- lung, übertreffen aber beträchtlich die bald folgende Comma. Die Grundfarbe des Kopfes, Ruͤckens und der Vorderfluͤgel iſt ein ſanftes Strohgelb. Der Hals— kragen hat zwey aſchgraue, verwiſchte Streifen, dazwi— ſchen iſt der Raum weißlichgelb. Der Ruͤcken iſt lang behaart, ungekaͤmmt. Die Fuͤhler ſind hellbraun, unten blaßgelb. Der Hinterleib weiß, der Afterbuͤſchel von der Farbe des Ruͤckens. Das Weib hat einen Legeſtachel 298 / Die Vorderfluͤgel find lanzettfoͤrmig, jedoch haben ſie nicht die ſcharfe Spitze von Pallens, ſondern ge⸗ hen faſt gerade, mit weniger Ausbiegung, gegen den Innenwinkel. An der Wurzel ſind ſie aſchgrau beſtaͤubt. Alle Adern ſind weißlich. Die mittlere hat bis in die Haͤlfte des Fluͤgels einen grauen Schatten. Der Außen⸗ rand iſt am hellſten. Auf ihm, wie auf dem ganzen Grunde, liegen unregelmaͤßig einzelne ſchwarze Atome. Wo der Schatten der Mittelader aufhoͤrt, ſteht ein ſchwar⸗ zer, weiß umzogener Punkt. Zwey Punkte finden ſich weiter nach außen, ſchief unter einander. Dieſe letzteren ſind zuweilen durch eine Linie von feinem, grauem Staube verbunden. Die Franzen ſind einfach, heller als der Grund, mit N Pünktchen nach innen begraͤnzt. Die Hinterfluͤgel ſind weiß, grau und gelblich ſchwach beſtaͤubt. Man ſieht die Spur des Halbmondfleckes und um denſelben einen Bogen von kleinen, ſchwaͤrzli⸗ chen Strichen. Die Franzen bleiben ganz weiß. Unten find alle Flügel weiß. Vier anſehnliche ſchwarze Mittelflecke und ein ſchwarzer Strich am Außenrande der vorderen fallen beſonders auf. Von dem erwaͤhnten Striche geht eine feine Punktreihe herab, die ſich au die wie oben vorfindlichen Striche der Hinterfluͤgel an⸗ ſchließt. Die Franzen ſind nach innen ſchwarz punktirt. Der Schmetterling iſt in Oeſterreich noch nicht ent— deckt worden. Alle Exemplare unſerer hieſigen Samm⸗ lungen ſtammen aus den Rheingegenden. Von Herrn Kriegskanzelliſt Heß in Darmſtadt, der fie erzog, er⸗ hielt ich die Auskunft, daß die Raupe lederfarbig mit einer blaͤulichgrauen, bleyſtiftfarbigen Rückenlinie in der erſten Jugend, im Spaͤtherbſte aber, olivenfarbig ſey, von den Blaͤttern des gemeinen Schilfrohres lebe, nach einigen Haͤutungen uͤberwintere, und gegen Ende May 299 oder Anfang Juny in eine lang geſtreckte Puppe fich verwandle, aus welcher nach vier Wochen der Schmet— terling erſcheint. 5. P DORT N A. Leuc. alis anticis fusco rufescentibus, atomis nigris adspersis, stria longitudinali obscuriore. Hübner, Noct. Tab. 86. fig. 401. (mas.) N. Pudorina. Noct. Tab. 47. fig. 229. (auf der Tafel, 309.) (foem.) N. nnd eng. Noct. Tab. 106. fig. 495. (foem.) N. Pu- dorina. Larv. Lep. IV. Noct. II. Genuin. S. b. fig. 1. a. b. N. Pudorina. Wien. Verz. S. 85. Fam. Q. n. 11. Weißliche, roth⸗ gemengte Eule, N. Pudorina. Illiger N. Ausg. dess. I. B. S. 294. n. 11. Pap. d' Europe, T. VII. Pl. CCXCVIII. fig. 505. a. b. c. pag. 141. La Bleme. Die Frage, ob Pudorina und Impudens H br. wirklich Eins find, würde unbezweifelt Herr Huͤb— ner ſelbſt jetzt bejahen, nachdem die oͤftere Erziehung aus der Raupe in verſchiedenen Gegenden Deutſchlands ſichere Beweiſe daruͤber gegeben hat. Der Schmetter— ling andert, wie die meiſten der jetzigen und folgenden Gattung, bedeutend ab, doch hat faſt immer der Mann den braunroͤthlichen, das Weib aber oft den graugelbli— chen Farbeton, wie ihn Herr Hübner fig. 509 und 401 treulich wieder gab. Fig. 495 iſt eine Wände⸗ rung des Weibes. 300 Kopf, Halskragen und Nücen find nach dem eben angefuͤhrten Unterſchiede bey beyden Geſchlechtern einfach braunroͤthlich oder graugelblich, lang behaart, der Hin⸗ terleib heller und dunkler geringt, beym Manne mit kleinen Buͤſcheln auf der Mitte und in den Seiten, und einem roͤthlichen Afterbuͤſchel. Die Fühler haben die Farbe des Kopfes; an der Wurzel ſind ſie weißlich, bey'm Manne viel ſtaͤrker. Die Vorderfluͤgel ſind kurz und breit, am aͤußeren Ende des Vorderrandes geſpitzt dann bauchig gegen den Innenrand gebogen. Ihre Farbe iſt durchaus einfach, wie der Ruͤcken, die Adern ſind hell und rein, die Fur⸗ chen zwiſchen ihnen aber bey Mann und Weib mit fei⸗ nem, ſchwarzem Staube beſaͤet. Wo die Mittelader ſich ſpaltet, findet man zuweilen einen ſchwarzen Punkt, alſo ungefaͤhr in der Mitte des Fluͤgels, oft bleibt er aber auch aus. Gegen die Franzen, uͤber der Mittelader, ſtehen zwey oder drey dunklere Laͤngsſtriche, indem die Furchen dort dichter beſtaͤubt ſind. Die Franzen beyder Geſchlechter ſind roͤthlich, ohne ſcharfe Einfaſſung oder Punkte vor derſelben. Die Hinterfluͤgel des Mannes zeigen ſich einfach braun, mit roͤthlichem Schimmer und rothen Franzen, jene des Weibes oft gelblichgrau und mit gelben Franzen. Die Unterſeite des Mannes iſt roͤthlich, faſt kupfer⸗ farbig, glaͤnzend, grau angeflogen. Die des Weibes mattroͤthlich auf den Vorderfluͤgeln, weiß auf den Hin⸗ terfluͤgeln, oben mit ee unten mit wenigerem grauen Staube. Die Raupe iſt ſchmutzig weißgelb. Der Kopf und das Nackenſchild ſind glaͤnzendbraun, mit weißlichen Laͤngsſtrichen. Ueber den Ruͤcken geht eine weiße Mit⸗ tellinie, zu beyden Seiten eine weiße, in den Gelenken unterbrochene und dunkel geſaͤumte Linie. Unter derſel⸗ ben laufen drey weißliche Linien und zuletzt eine graue, 301 ſchmale Binde, in welcher die ſchwarzen Luftloͤcher ſtehen. Bauch und Fuͤße ſind weißlich. Sie wird anderthalb Zoll lang, naͤhrt ſich von mehreren Grasarten und wird im May und Juny in duͤrrem Laube gefunden. Die Puppe iſt rothbraun, glaͤnzend, mit feiner Endſpitze. Der Schmetterling entwickelt ſich Ende July oder im Auguſt. Er kommt um Wien, in den Rhein— gegenden, in Franken, Niederſachſen, wohl auch ander— wärts, nie aber haͤufig vor. 6. O0 B SOLE TA. Leue. alis anticis flavido fuscis, puncto medio venis- que albis, striga margineque externo nigro punctatis. Hübner, Noct. Tab. 48. fig. 235. (mas.) N. Obsoleta. 6 Pap. d' Europe, T. VII. Pl. CCXCVII. fig. 505. o. pag. 156. (Als zweifelhafte Varietaͤt von L. album.) Neuere Entdeckung aus den Rheingegenden, auch in der Lauſitz vorkommend, noch ziemlich ſelten, obwohl in Wien in den meiſten Sammlungen befindlich. Sie hat die Größe von L. album. Ihre Farbe iſt ocher⸗ gelb, meiſt in's Roͤthliche ſpielend. Kopf, Halskragen und Ruͤcken ſind einfach, langhaarig, der Halskragen iſt am Rande wenig dunkler. Die erſten Gelenke des Hinterleibes haben weißliche Haare, die anderen ſind gelblich mit Grau gemiſcht, eben fo der Afterbuͤſchel. Die Fühler find lang, fein, gelblichbraun. Die Fuͤße gelbgrau. Die Vorderfluͤgel haben die Faͤrbung des Ruͤckens. Aus der Wurzel laufen zwey weiße Hauptadern, welche, 302 wie ſonſt, duͤnne, weißliche Nebenadern bilden. Die vordere ſchneidet der Länge nach den Außenrand ab, der gewoͤhnlich am hellſten iſt, die zweyte geht durch die Mitte und theilt ſich bey einem hellweißen Punkte in viele Aeſte. In der Gegend der erſten ſonſtigen gan⸗ zen Querlinie bemerkt man eine leichte, ſchwarze Punkt⸗ reihe, die jedoch oft mangelt. Die zweyte Querlinie wird aber ſtets deutlich durch eine andere, größere Punkt⸗ reihe dargeſtellt. Eine dritte Punktreihe umſchließt die truͤbgelben Franzen. Die ganzen Fluͤgel haben einzelnen, feinen, ſchwarzen Staub und einen vorzuͤglichen Glanz. Die Hinterfluͤgel ſind gegen die Wurzel weiß, gegen außen grau angeflogen. Die weißen Franzen haben eine ſchwarze Punktreihe. Der Halbmondfleck ſteht auf ſeiner Stelle. Unten find alle Flügel weiß, braͤunlich beſtäubt, mit dem aus einem ſchwarzen Striche am Außenrande der vorderen entſpringenden Bogenſtreife, Mittelflecken und ſchwarzen Punkten vor den Franzen. Die Raupe kommt im Juny oder July aus dem Eye, iſt ſehr geſtreckt, in den erſten Haͤutungen gruͤn, nach den letzten lichtgrau, lebt vom Schilfrohr und ſpinnt ſich Ende Auguſt oder im September ein, überwintert in dieſem Zuſtande und wird im naͤchſten Jahre Anfangs May zur Puppe. Ein einziges Mahl, im Jahre 1811 erhielt Herr Heß in Darmſtadt eine Obsoleta vier Wochen nach dem Einſpinnen, im September. a 7. COM MA. Leuc. alis anticis pallide fuscis, lineola baseos serie- que punctorum nigrorum margine externo nigris, venis albis. 303 Linné, S. N. I. 2. 850. 156. N. Comma. Faun. Suec. Ed. 2. 1191. — Hübner, Noct. Tab. 47. fig. 228. (auf der Tafel, 528.) (mas) N. Turbida. Noct. Tab. 155. fig. 618. (mas.) (Bey der letzteren iſt der Nahme verwechſelt. N. 617. foll Congener und N. 618. Turbida heißen. M. ſ. deshalb I. Abth. d. Bds. S. 106. bey Congener.) Fabr. Ent. Syst. III. 2. 106. 518. N. Comma. (Nach Linné.) Esper, Schm. IV. Th. Tab. CX. Noct. 11. fig. 2. S. 78. N. Pallens. Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 708. n. 315. Blut⸗ kraut⸗Eule, N. Comma. (Borkh. citirt, wahr⸗ ſcheinlich nur durch einen Schreibfehler, Brahm's Pallens, Inſ. Kal. I. 1. 100. 45. welche doch die wahre Pallens Lin. ift.) Pap. d' Europe, T. VII. Pl. CCXCVII. fig. 504. pag. 138. Le Comma blanc. N. Comma. Fueßly, Schweiz. Inſ. S. 58. n. 755. Ph. Comma. Vieweg, Tab. Verz. 2. H. S. 75. n. 117. N. Comma. Lang, Verz. 2. Ausg. S. 142. n. 1027. N. Pallens. Naturforſcher, IX. St. S. 117. n. 42. N. Comma. | Kleemann, Beytr. S. 197. Tab. XXIV. fig. 486 Herr Huͤbner hat zwey Arten bekannt gemacht, von denen die eine, obenangefuͤhrte Turbida, gewiß Comma iſt, deshalb ihr auch der fruͤhere Nahme blei— ben muß. Die andere, Tab. 155. fig. 616. (foem.) - Congrua, iſt nach Ochſenheimer's und auch mei— nem Glauben ebenfalls unſere Comma, kann aber nur 304 als Abänderung in Betracht gezogen werden. Eine weitere Frage, ob Linné unter ſeiner Comma die jetzige oder jene Phalaͤne verſtand, die von den The⸗ reſianern fo benannt wurde und nun bey uns Xyl. Petroriza heißt, wurde laͤugſt für gegenwärtige Art entſchieden, und es würde zu unnuͤtzen Weitlaͤufig⸗ keiten fuͤhren, alle bey aͤlteren Schriftſtellern vorkom⸗ mende Zweifel zu wiederholen. Comma iſt größer, als L. album. Kopf, Hals⸗ kragen und Ruͤcken ſind gelblich braun, die erſten zwey ſpielen bey friſchen Struͤcken etwas in's Dunkelgruͤnliche. Die Fühler find kurz, bey'm Manne fein gezähnt, un⸗ ten weißlich. Der Hinterleib iſt gelblichgrau, der Af— terbuͤſchel gelblich, die Fuͤße gleichen dem Hinterleibe. Die Vorderfluͤgel haben die Farbe des Ruͤckens, ſind bald gelber, bald braͤunlicher oder rindenfarbig. Sie fuͤhren die, gegenwaͤrtiger Gattung gemeinſamen, erha⸗ benen Adern, von welchen die mittlere beſonders ſtark und hellweiß iſt. Wo ſie ſich in mehrere Aeſte theilt, ſteht ein weißer Fleck und meiſtens neben ihm ein ſchwar⸗ zer Punkt. Unter ihr laͤuft ein ſchwaͤrzlicher Strich, von der Wurzel bis gegen die Fluͤgelhaͤlfte, der dem Schmetterlinge ſeinen Nahmen verſchaffte. Gegen die Franzen hin ſind mehrere dunklere Striche und Punkte, und ganz nahe davor eine kleine, ſchwarze Punktreihe zur Einfaſſung. Die Form der Fluͤgel iſt breit und kurz, naͤchſt den braunen Franzen abgerundet. Die Hinterflügel find gelblichgrau, heller an der Wurzel, die Adern dunkler, die Franzen gelblich. Auf der Unterſeite find die Vorderfluͤgel dunkel aſch⸗ grau beſtaͤubt, in der Mitte iſt gewoͤhnlich ein hellerer Strich und am Vorderrande ein ſchwarzer Punkt, der oft, jedoch nicht immer, auch auf der Oberſeite, gerade uͤber dem weißen Striche ſichtbar iſt. Die Hinterfluͤgel ſind weißlich, nur bey den Franzen grau angeflogen. Das Weib iſt größer und dunkler, als der Mann, welchem letzteren zuweilen die braunen Schatten zwiſchen den Adern fehlen. Borkhauſen erwaͤhnt einer Va— rietaͤt, wo das Commaz=Zeichen zugleich ausbleibt, und in dieſer beſaͤße man Huͤbner's Cong rua auf das Genaueſte. | Die Raupe hat Vieweg a. ang. O. beſchrieben und Kleemann ſammt Puppe und Schmetterling ab— gebildet. Des Letzteren Abbildung iſt nicht gelungen, doch ſtimmt ſie mit des Erſteren Beſchreibung. Nach beyden Schriftſtellern iſt die Raupe nackt, die Oberſeite des Koͤrpers heller oder dunkler, roͤthlichbraun; auf dieſem Grunde ſtehen einige ſchwarze Punkte; uͤber den Ruͤcken laufen drey feine, ſchwarze Laͤngslinien. Der erſte Ring iſt oberwaͤrts ſchwarz mit drey weißen Linien durchſchnit— ten, der Bauch iſt gelblichgrau. Ihre Nahrung beſteht in Sauerampfer (Rumex Acetosa), und mehreren auf feuchten Wieſen vorkommenden Grasarten. Es beſtehen zwey Generationen, die erſte aus Raupen, welche in einem geleimten Ballen von Erde und Graswurzeln uͤber— wintert, ſich im Fruͤhjahre verpuppt und die Schmet⸗ terlinge im Juny gibt, die zweyte aus Raupen, die wahrend des Sommers ihr Wachsthum vollendet und nach ſchneller Verwandlung im Auguſt ſich fortpflanzt und deren Nachkommen vor dem Winter zur kuͤnftigen Verpuppung das Gehaͤuſe bauen. Die Puppe ſelbſt iſt kurz und dick, gelbbraun, ziem— lich durchſichtig und mit helleren Einſchnitten. Comma iſt in Oeſterreich ziemlich ſelten, in Fran— ken, Niederſachſen, bey Berlin u. ſ. w. wird fie dage⸗ gen oͤfters gefunden. 306. 8. L ER. Leuc. alis anticis pallide flavis fusco nebulosis; L albo notatis, lineola baseos serieque punctorum margine ex- terno nigris. Hübner, Noct. Tab. 47. fig. 127. (auf der Tafel, 527.) (foem.) N. L. album. — Beyträge, I. B. 4. Th. Tab. 2. fig. K. S. 12. | Wien. Verz. S. 85. Fam. Q. n. 9. Hundsribben⸗ Eule, N. L. album. 5 i Illiger, N. Ausg. dess. I. B. S. 292. n. 9. —— Linné, S. N. 1. 2. 850. 154.7 Fabr. Ent. Syst. III. 2.72. 205. Esper, Schm. IV. Th. Tab. XC. Noct. 11. fig. 3. 4. S. 81. — Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 706. n. 312. N. L. album. Pap. d' Europe, T. VII. Pl. CCXCVII. fig. 503. a. b. d. pag. 156. Le Crochet blanc. N. L. al- bum. (Fig. 505. c. iſt unſere Obsoleta.) De Villers, Ent. Linn. T. H. pag. 228. n. 216. PL. blanche. N. L. album. Fueßly, Schweiz. Inſ. S. 58. n. 751. Vieweg, Tab. Verz. 2. H. S. 75. n. 118. —— Lang, Verz. 2. Ausg. S. 141. n. 1024. . Berl. Magaz. III. B. 5. St. S. 294. n. 42. Ph. Comma. x Naturforſcher, IX. St. S. 117. n. 42. (bey Ph. Comma), L. album. Götze, entom. Beytr. III. Th. 3. B. S. 152. n. 154. - Müller, Zool. Dan. prodr. p. 120. n. 1590. Ph. L. album. a 307 Rossi, Faun. Etrusc. Mant. T. II. pag. 24. n. 595. N. L. album. g Schrank, Faun. boic. II. B. 1. Abth. S. 555. n. 1574. Wenig größer, als Pallens. Die Grundfarbe iſt graugelb oder braͤunlichgelb, Kopf und Halskragen find eben ſo, letzterer mit mehreren dunkleren Streifen, der Rücken hat einen kleinen Kamm, der Hinterleib iſt grau, zu beyden Seiten mit ſchwarzen Punkten. Der Mann hat auf den erſten Gelenken zwey kleine, ſchwarze Haar— buͤſchel und, nahe an der Bruſt, auf dem Bauche einen größeren ſolchen Haarbuſch. Der Afterbüfchel iſt gelb: lich. Die Fühler find braun, gelblich auf dem Rüden, und gekerbt. Die Füße gelb und ſchwarz geringelt. Die Vorderfluͤgel ſind zwiſchen den Adern dunkelbraun ſchattirt, die Adern ſelbſt weiß. Auf der Mittelader befindet ſich ein glaͤnzender, weißer Laͤngsſtrich, der ſich am Ende in einen ſpitzigen Winkel umbiegt und dadurch Aehnlichkeit mit dem Buchſtaben L. hat. An ſeinem Fuße ſpaltet ſich die Ader und weiterhin bemerkt man einige kleine, ſchwarze, weiß eingefaßte Punkte. Vom Außenwinkel einwaͤrts lauft eine Art von Binde, die aus einem ſchiefen, hellen Querſtreife und dunkeln, uͤber— einander liegenden, Laͤngsſtreifen gegen die Franzen be⸗ ſteht. Aus der Wurzel, unter der Mittelader, geht eine etwas gebogene, dunkelbraune Laͤngslinie, eine andere befindet ſich am Anfange des Innenrandes, zuweilen find fie aber beyde ſchwach und verloſchen. Die Fran— zen ſind mit einem hellgelb und dunkelbraun geſtreiften Bande begraͤnzt, uͤbrigens gelbbraun. Die Hinterfluͤgel ſind bald einfarbig gelbgrau, mit einer dunkeln Randlinie und ſchmutzigweißen Franzen, bald aſchgrau, nur an der Wurzel heller, die Adern aber ſtets dunkler. Der Mittelfleck iſt vorhanden. u 2 308 Auf der Unterſeite ſind alle Fluͤgel gelblich, mit einzelner, brauner Beſtaͤubung und einer ſchwarzen Punkt⸗ reihe vor den Franzen. Am Außenrande der vorderen ſteht ein ſchwarzer Strich, der auf der Oberſeite als ein Punkt erſcheint, und von dieſem Se, lauft eine punktirte Bogenreihe herab. Die Raupe hat einen glaͤnzenden, gruͤnlichgrauen Kopf und einen gelblich fleiſchfarbigen Leib. Der Mit⸗ telſtrich des Ruͤckens beſteht aus zwey nebeneinander laufenden, feinen Linien, die Gelenke ſind durch roͤth⸗ liche Schattirung getrennt. Ueber den Fuͤßen befinden ſich zwey ſchwaͤrzlichgruͤne Seitenſtreifen. Neben dem Mittelſtreife ſteht rechts und links ein ſchwarzer Punkt, bey jedem Gelenke unter den Seitenſtreifen bemerkt man mehrere ſchwarze Punktreihen. Auch die Luftloͤcher ſind ſchwarz. Sie lebt im April auf mehreren niederen, in feuch⸗ ten Gegenden vorkommenden Pflanzen. In ganzer Groͤße hat ſie einen Zoll. Die Verwandlung und zweymahlige Fortpflanzung im naͤmlichen Jahre hat ſie mit der vor⸗ a Sad Comma gemein. | Der Schmetterling erſcheint im Juny und Septem⸗ ber und iſt nirgends ſelten. Genus LXIX. NONAGRIA. Die Schmetterlinge haben einen dickbehaarten Ruͤcken, keinen Ruͤckenkamm, oder uur einen ſchwachen Anfang deſſelben, gekerbte oder ſchwach gezaͤhnte Fuͤhler; der Hinterleib iſt ſchmal und langgeſtreckt. Die Vorderfluͤgel führen die Farbe des trockenen Schilfrohres, fie find meiſt kuͤrzer und breiter, als jene der vorigen Gattung und ſtets am Außenwinkel abgerundet; der Adernlauf iſt deutlich, auf der Hauptader in der Fluͤgelmitte ſteht eine hellere Stelle oder Zeichnung. Die Raupen leben ſaͤmmtlich im Marke der Rohr⸗ arten, ſind duͤnn, lang, und von bleichen, ſchmutzigen Farben. Ihre Verwandlung erfolgt im Stengel des Rohres, zwiſchen leichtem Geſpinnſte, zu einer langen, walzens foͤrmigen, duͤnnen Puppe. Nonagria, Inſel im aͤgaͤiſchen Meere. 310 1 ‚ Non. alis anticis solito longioribus, sublanceolalis, fusco gilvosis, atomis nigris adspersis, serie unica punctorum nigrorum. Re Noct. Tab. 139. fig. 635. (mas. ) fig. 656. (foem.) N. Ulvae. Noct. Tab. 145. fig. 666 et 667. (mas.) fig. 668. (foem.) —— Eine vor ungefähr zehn Jahren in Niederſachſen und den Rheingegenden gemachte Entdeckung. Herr Huͤb ner hat Ulvae a. ang. O. mehrmals in Abbildung gelie⸗ fert. Nach meinen und anderen damit verglichenen Stuͤcken ſind die Figuren der Tab. 159. zu aſchgrau, die der Tab. 145. zu tiefgelb. Die Wahrheit liegt wohl in der Mitte, ich finde alle vorhandenen gelb, in's Braͤunliche ſpielend, nirgends auch die Zeichnungen ſo ſtark ausgedruͤckt, als auf den beyden Tafeln, ſon⸗ dern vielmehr ſehr zart und gewoͤhnlich nur durch Ver⸗ groͤßerung deutlich. Kopf, Halskragen und Rüden find von der erwaͤhn⸗ ten Farbe, auf dem Halskragen ſteht ein kleiner, ſpitziger Schopf. Die gleichfarbigen Fühler find fein, weiß be⸗ ſchuppt. Der Hinterleib iſt gelblichweiß, die Fuͤße braͤun⸗ lich, unten hell und dunkel geringelt. Der Schmetterling iſt dem Koͤrper nach nicht viek größer, als Strigilis, aber die Flügel haben eine aus⸗ gezeichnete Laͤnge. Sie ſind durchaus gleich ſchmal, lan⸗ zettartig am Außenwinkel geſpitzt, hierauf gehen die Franzen gerade bis zur Mitte, und machen dann einen ſcharfen Winkel nach innen. Man ſieht die zwey Ma- keln als einen kleineren und einen groͤßeren, weißen, ſchwarz begränzten, verloſchenen Ring. Hinter dem 311 letzteren ſteht eine Querreihe ſchwarzer Punkte. Die Mit: telader iſt am deutlichſten, mit ganz feinen, weißen Puͤnktchen beſetzt. Auf der ganzen Flaͤche liegen ein⸗ zelne ſchwarze Atomen. Der Rand naͤchſt den Franzen hat ſtaͤrkeren Adernlauf und der Grund iſt etwas dunk⸗ ler. Die Franzen ſelbſt ſind gelb, nach innen mit einer ſchwarzen Punktreihe begraͤnzt. Die Hinterfluͤgel ſind weiß, braͤunlich auf den Adern und gegen die weißen Franzen angeflogen, welche letztere eine hellbraune Linie zur Einfaſſung haben. Die Unterſeite iſt weiß, mit braunen Mittelflecken, einzelnem ſolchen Staube, einem verloſchenen Bogenſtreife und einer Punktreihe vor den Franzen aller Fluͤgel. Herr Doctor Zincken, genannt Sommer, in Braunſchweig und Herr Heß in Darmſtadt fanden die Raupen im Schilfrohr (Arundo phragmites). Letzt⸗ genannter Freund erhielt ſie noch klein im Herbſte, und nährte fie bis Ende September, wo ſie ſich einfpannen, im Fruͤhjahr aber wieder erſchienen und noch ein paar Monate fort fraßen. Ihre Farbe war wie duͤrres Rohr, mit mehreren feinen Laͤngsſtreifen. Sie ſpannen ſich zuletzt im Rohre ſelbſt ein und wurden zu dünnen, lang— geſtreckten, hellkaſtanienbraunen, glaͤnzenden Puppen ohne Hakenkraͤnze. Die Entwickelung der Schmetterlinge, die noch un— ter die größeren Seltenheiten gehören, erfolgte Ende Juny oder im July. 2. D ESPE CT A. Non, alis anticis micantibus fusco ferrugineis, mar» gine anteriore dilutiore, fimbriis obscurioribus. 312 Herr Dahl erhielt im vorigen Herbſte gegen zwoͤlf Stuͤck dieſer ganz neuen Entdeckung, die an das k. k. Na⸗ turalienkabinett und die groͤßeren hieſigen Privatſamm⸗ lungen abgegeben wurden. Sie waren in Pommern im Sommer zwiſchen Schilfrohr vorgekommen und es iſt von der Thaͤtigkeit des Entdeckers zu hoffen, daß die Kenntniß der Raupe nicht lange verborgen bleiben werde. Der Schmetterling, von dem ich weder Abbildung noch Beſchreibung auffinden konnte, ſteht den beyden Folgenden, Flu xa und Extrema, in Geſtalt und Farbe nahe, trennt ſich jedoch weit von ihnen durch ſeinen ganz anders geformten Koͤrper, der duͤnn und lang geſtreckt, ſich jenem von Ulvae anſchließt. Die Grundfarbe des Kopfes Ruͤckens und der Vorderfluͤgel iſt ein ſchmutziges Gelbbraun. Die Fühler find fein, braͤunlich, weiß beſchuppt. Der Hinterleib iſt, wie ſchon erwähnt, gegen die Flügel lang und fein, weiß, mit kleinen, weißen Seitenbuͤſcheln. Die Fuͤße ſind braun, weiß geringelt. Die Vorderfluͤgel haben die Größe jener von einer mittleren Latruncula. Sie führen einen ſtarken Glanz und ſind ſtellenweiſe heller und dunkler, gegen die Fran— zen hin roſtfarbig. Die Mittelader hat ſchwaͤrzlichen Staub, der Außenrand iſt ſtets am hellſten. Makeln ſind nicht ſichtbar. In der Gegend der gewaͤſſerten Binde ſteht bogenartig, auch über die Hinterfluͤgel forts laufend, eine ſchwarze Punktreihe, mit ziemlichen Zwi— ſchenraͤumen. Die Adern ſind von den Punkten bis zu den roſtfarbigen Franzen dunkler beſtaͤubt und bilden feine Laͤngsſtriche. So einfarbig im Ganzen die Fluͤgel ſind und kaum eine deutliche Beſchreibung vergoͤnnen, ſo weichen ſie doch in mehr grauer oder roͤthlicher Be— ſtaͤubung faſt alle von einander ab. Die Hinterfluͤgel, gleichfalls ſtark glaͤnzend, find weiß, mit der ſchon erwaͤhnten Fortſetzung einer von — 313 den Vorderfluͤgeln ausgehenden Punktreihe, und überall einzeln braun beſtaͤubt. Die Franzen, weiß mit gleichem Staube, haben eine braune Linie zur Einfaſſung. Unten ſind die Vorderfluͤgel auf weißem Grunde mehr oder weniger grau, die Franzen mit kleinen, brau— nen Halbmonden eingefaßt. In der Mitte, in einem helleren Kreiſe, ſteht ein ſchwarzer Punkt. Die Hin- terfluͤgel haben den Halbmondfleck und eine graue Eins faſſung der Franzen. Alle dieſe Zeichnungen ſind aber hier unzuverlaͤſſig und bleiben, theilweiſe oder ganz, willkuͤhrlich aus. 3% L N X A. N. alis anticis fusco rufescentibus, atomis venisque nigricantibus. Hübner, Noct. Tab. 88. fig. 415. (foem.) N. Fluxa. a Es iſt unbezweifelt ein Schreibfehler, daß Ochfen: heimer im ſyſt. Entwurfe IV. Bd. S. 82. Fulva Huͤbner's Tab. 106. fig. 496. als Weib zur ganz unahnlihen Extrema zog. Als dieſer Entwurf vor zehn Jahren verfaßt wurde, befanden ſich nur ungefaͤhr vier Stuͤcke Extrema und eine einzige Fluxa in Wien. Jetzt, wo durch Zuſendungen von mehreren Seiten alle Hauptſammlungen mit dieſen beyden Arten verſehen ſind, iſt Fulva uns immer noch ein unbekanntes Geſchoͤpf; denn Alles, was dafuͤr gilt und empfangen wurde, ſind Weiber der jetzigen Flu xa. Ochſenheimer wollte ohne Zweifel Fulva und Fluxa vereinigen, vers wechſelte aber die daruͤber genommene Notiz. Dieſe Muthmaßung wird noch dadurch beſtaͤtigt, daß er einer 314 Fulva mas. Hbr. gedenkt, von der Extrema das Weib ſeyn ſollte. Huͤbner hat aber ein Weib von Fulva gegeben und Mazzola damals in ſeiner Sammlung von Fluxa einen einzelnen Mann gehabt. Ich kenne gegen zwanzig Stuͤcke Fluxa in beyden Geſchlechtern und glaube nicht zu irren, wenn ich in jenem hochrothen Bilde ein Weib von Fluxa ver: muthe, das ſtets einen mehr zuſammen gedraͤngten Leib und ſtumpfere Fluͤgelſpitzen, als der Mann fuͤhrt. De Villers erwähnt auch T. II. pag. 270. n. 342. eine N. Fulva aus Suͤdfrankreich. Seine kurze Beſchrei⸗ bung paßt ebenfalls ganz hierher, mit Ausnahme der ſchwarzen Fuͤhler, die ſich aber weder bey den als Flu xa, noch als Ful va mir bekannten Stuͤcken vorfinden. Fluxa ſteht nach Lebensart, Geſtalt und Zeichnung ſchicklicher auf der vorerſt leer gewordenen Stelle von Fulva, als hinter Musculosa, mit der fie wenig — mit Venosa und Nervosa aber gar nichts ge⸗ mein hat. Sie iſt von der Groͤße der Ap. Strigilis. Kopf und Halskragen ſind roͤthlich weiß, der letztere etwas dunkler eingefaßt, wie der Ruͤcken und die Vorderfluͤgel. Faſt alle Stuͤcke find unter einander in der Faͤrbung verſchieden, bald hellroth, bald rothbraun, auch ſchilf— rohrfarbig. Der Hinterleib hat meiſtens einen roͤthlichen Anflug auf grauem Grunde, er ift bey'm Manne ge⸗ ſtreckt, mit rothem Afterbuͤſchel. Die Fuͤhler deſſelben ſind hellbraun, fein gezaͤhnt, des Weibes gewoͤhnlich heller, fadenfoͤrmig. Die Vorderfluͤgel haben die ungefaͤhre Geſtalt und Größe von Extrema, find mit dem Ruͤcken in der Grundfarbe gleich, die nach der Laͤnge ziehenden Adern ſchwaͤrzlich und mit einer oder zwey Reihen verloſchener kleiner, ſchwarzer Striche, in der ſonſtigen Gegend der Nierenmakel. Der Außenrand hat von der Wurzel an 315 einen Schatten, der gegen die Halfte der Fluͤgellaͤnge verliſcht. Die Franzen ſind braͤunlich, roͤthlich oder weißlich, etwas heller, als die Grundfarbe. Man be⸗ merkt, wiewohl ſelten, die Spur eines weißen Fleckes am Ende der ſchwaͤrzlich beſtaͤubten Hauptader, in der Fluͤgelmitte. ' Die Hinterflügel find aſchgrau, heller gegen die Wur⸗ zel. Die Franzen weißlich, zuweilen in's Roͤthliche ſpielend. Die ganze Unterſeite iſt weißlich, mit ſtarken Adern, graulicher Beſtaͤubung und der Spur eines Mittelfleckes und Bogenſtreifes auf den Vorderfluͤgeln. Sie iſt, wie die Oberſeite, ſtarken Aenderungen unterworfen. In Oeſterreich iſt Flu xa einzeln auf duͤrren Zwei— gen naͤchſt Sumpfgegenden geklopft worden. Wir er- hielten fie zuerſt aus Franken, jetzt aber oͤfter aus ih: rer wahren Heimath, aus Pommern, wo ſie im July und Auguſt zwiſchen Schilfpflanzen fliegt. Ihre Raupe iſt noch unbekannt. 0 4. EXT HR E MN A. Non. alis anticis flavo albidis, punctis solitariis ve- nisque nigricantibus. Hübner, Noct. Tab. 88. fig. 412. (foem.) N. Extrema. Die Huͤbner' ſche Abbildung dieſes zwar feltenen, jedoch ſeit Kurzem faſt allen hieſigen groͤßeren Samm— lungen aus den Rhein- und Maingegenden zugekomme⸗ nen Schmetterlinges, iſt zu ſehr verſchoͤnert und faſt unkenntlich geworden. Die Originale befinden ſich, nach der Angabe des ſel. Beſitzers, in der nun dem k. k. Na: turalienkabinette gehörenden Aa. Mazzola' ſchen Samm⸗ 316 lung. Die Gegend der Franzen auf den Vorderfluͤgeln iſt daſelbſt zwar braun, brandartig, aber nicht ſo hart und ohne den hellrothen Schein, den in der Nachah⸗ mung alle Fluͤgel reichlich haben. Extrema hat die Groͤße von Str igilis. Kopf und Ruͤcken find weißlich gelb, der Hinterleib faft weiß, die Fuͤhler gelblich, an der Wurzel weiß, duͤnn; ſehr fein gezaͤhnt bey'm Manne, fadenfoͤrmig bey'm Weibe. Die Fuͤße weißlichgrau, ziemlich lang. ö Auf den gelblichweißen Vorderfluͤgeln findet man beynahe keine Zeichnung, nur in der Gegend der ſonſti⸗ gen zweyten Querlinie ſtehen eine oder zwey kleine, ſchwaͤrz⸗ liche Punkte — oder Strichreihen. Zuweilen verſchwin⸗ den auch dieſe, und die Flügel find nur mit einem oder zwey ſchwachen Punkten ſchief nebeneinander, wo der ſtärkere Aderlauf beginnt, und einem ſchwarzen Punkte im Außenrande (der auf der Unterſeite durchſcheint), verſehen. Die Gegend naͤchſt den Franzen hat, dann und wann, wie erwaͤhnt, etwas Braͤunliches, wie ver⸗ ſengt, wohl auch einen roͤthlichen Schimmer, der aber aͤußerſt ſchwach iſt. So ändert dieſes faſt farben- und zeichnungsloſe Geſchoͤpf, wie ſeine bunteren Nachfolger, vielfaͤltig ab, und die Varietaͤt mit dem braunen Rande und ohne ihn, koͤnnte ſelbſt zur Annahme von zwey Arten verführen, wenn wir nicht die Uebergaͤnge kennten. Die Hinterflügel ſind weißlich, grau gegen außen, die Franzen weiß. Die ganze Unterſeite iſt weiß und hat zwiſchen den erhabenen Adern ſchwache Beſtaͤubung. Beyde Seiten haben ſtarken, ſeidenartigen Glanz. Din Der Schmetterling fliegt in ſumpfigen, mit Schilf⸗ rohr bewachſenen Gegenden, im July. Von feiner Na: turgeſchichte iſt mir nichts Naͤheres bekannt geworden. 817 ; 5. PHRAGMITIDIS. Non. alis anticis stramineis, margine externo fimbrüs- aue ferrugineis. Hübner, Noct. Tab. 47. fig. 230. (auf der Tafel, 350.) (mas.) N. Phragmitidis. Ochſenheimer hat im ſyſt. Entwurfe, S. 82. Esper's N. Semicana, Tab. CLXXXIX. Noct. 110. fig. 5. hierher gezogen. Aber die Beſchreibung im II. Abſchn. S. 52. paßt gar nicht und die Abbil⸗ dung iſt fuͤr Phragmitidis ſo wenig gelungen, daß durch dieſes Eitat, auch im Falle der Richtigkeit, nichts gewonnen wird. Noch minder moͤchte ich wagen, jenen allerdings aͤlteren Nahmen einzuführen. Die Huͤb— ner’fche Abbildung iſt zu hart, das Innere der Bor: derfluͤgel viel zu gruͤn, der Rand zu braun und nicht vertrieben, wie er ſeyn ſollte, ſondern bindenfoͤrmig. Indeſſen iſt der Schmetterling von der Natur fo ausge— zeichnet, daß er dennoch dort erkannt werden kann. Phragmitidis iſt iu Größe mit Pallens, in Geſtalt mit Impura gleich. Kopf, Halskragen und Ruͤcken ſind weißlich gelb, letzterer mit einem etwas dunkleren Schopfe und lang behaart. Hinterleib und Afterbuͤſchel haben die naͤmliche Farbe. Die Fuͤhler ſind braun, weiß beſchuppt, bey'm Manne gekerbt. Die Fuͤße braͤunlichgelb. Die Vorderfluͤgel haben eine einfache, ſanfte ſtroh— gelbe, zuweilen in's Gruͤnlichgelbe ziehende Farbe, ohne ſonſtige Auszeichnung der Querlinien und Makeln. Selbſt die Adern ſind zwar erhaben, aber nicht anders, als der Grund. Nur der Rand naͤchſt den Franzen geht in's Roſtfarbige ſanft uͤber, die Franzen ſelbſt ſind am dunkelſten braun. 318 Die Hinterfluͤgel bleiben heller, als die vorderen, mit zarten braͤunlichen Atomen, vorzuͤglich gegen die rein hellgelben Franzen. Die Unterfeite der Vorderfluͤgel iſt ſtrohfarbig, die der Hinterfluͤgel gelblichweiß. Auf den vorderen bemerkt man nach innen einen ſchwachen, grauen Anflug und Mittelflecke, auch find die Franzen hier roſtfarbig. Die Raupe findet ſich Ende May in den jungen Stengeln des Stuckatur-Rohrs (Arundo phragmites). Der Kopf und die Afterklappe ſind glaͤnzend ſchwarz; der Nackenſchild an beyden Seiten ſchwarz, in der Mitte braun. Die Farbe des Koͤrpers iſt ein ſchmutziges Weiß. Auf jeder Seite eines jeden Ringes ſteht ein großer, unregelmaͤßiger, von der Mitte des Ruͤckens bis beynahe an die Fuße reichender, ſchmutziger, violettbrauner Fleck. Uebrigens iſt ſie, wie gewoͤhnlich, mit ſchwarzen Waͤrz⸗ chen beſetzt, die ſich auf den erſten und letzten Ringen am deutlichſten zeigen. Sie iſt ſehr gefraͤßig und wächft mit großer Geſchwindigkeit. An der Seite ihrer Woh⸗ nung laͤßt ſie immer ein Luftloch und wandert, wenn fie ein Glied des Staͤngels ausgefreſſen hat, durch daſ— ſelbe weiter. Die bewohnten Pflanzen ſind leicht zu erkennen, da ſie an der Spitze verwelken. Ob die Ver⸗ puppung im Freyen zugleich daſelbſt erfolgt, kann nicht mit Gewißheit geſagt werden, denn niemals wurde eine Puppe gefunden; bey der Zimmererziehung krochen die Raupen in alte, trockene Rohrſtaͤngel, die am Boden lagen und ſchloſſen dieſe vor- und ruͤckwaͤrts mit einem feinen Gewebe zu. Der Schmetterling entwickelt ſich in ungefaͤhr vier Wochen, im July, ſtets nur ſpaͤt am Abende oder in der Nacht. Da die Faͤrbung leicht zerſtoͤrbar iſt, for⸗ dert ſein Erſcheinen beſondere Aufmerkſamkeit. Er iſt um Wien, in Franken und den Rheingegenden gefun— den worden, überall aber ſelten. — — —Eñ— 319 6 NEU R IT OA. Non. alis anticis flavo vel fusco ferrugineis, vena ma- culaque medio albicantibus, serie punctorum nigrorum ad marginem externum. Hübner, Noct. Tab. 82. fig. 381. (mas.) N. Neurica. 8 Noct. Tab. 144. fig. 659 et 660. (mas.) fig. 661. (loem.) — Ochſenheimer hat im ſyſt. Entwurfe S. 82. Huͤbner's Neurica genannt und damit die ſchilf— rohrfarbige, auf der Unterſeite keine Zeich— nung fuͤhrende, Varietaͤt verſtanden, welche ſich in wenigen Stuͤcken in Mazzola's und feiner Samm⸗ lung mit dieſem Nahmen bezeichnet, aus den Rheinge— genden ſtammend, vorfand. Spaͤter empfingen wir von ebendaher einen viel dunkleren, unterhalb ge- zeichneten Schmetterling, als N. Dissoluta. Er traf genau mit Huͤbner's Figuren 659. 660 und 661. überein. Man verficherte dabey, daß Herr Hüb: ner nur aus Verſehen den Nahmen Neurica wie: verholt habe, indem Dissoluta darunter ſtehen ſollte. Mehrere Zuſendungen haben ſeitdem unbezweifelt erwieſen, daß Herr Hübner Recht hatte, die oben dunkeln oder hellen, und die unten ſchwarz gezeichneten oder zeich— nungsloſen Abarten ſaͤmmtlich Neurica zu nennen, da alle durch die fanfteften Uebergaͤnge zuſammenhaͤngen und neuerdings das ſchon Geſagte uͤber den oͤfteren Wech— ſel dieſer ſcheinbar einfachen Geſchoͤpfe beſtaͤtigen. Neurica durchlaͤuft alle Toͤne vom Schilfrohrfar— bigen bis zum tiefften gelblichen Dunkelbraun, wie es auch Paludicula, Typhae und Andere thun. Kopf und Ruͤcken ſind in der Faͤrbung mit den Vorderfluͤgeln 320 gleich, der Hinterleib iſt heller, in's Graue ſich neigend, der des Mannes vorzuͤglich lang geſtreckt und ſchmal, mit gelblichbraunem Afterbuͤſchel. Die Fuͤhler ſind hell⸗ gelb, duͤnn, bey'm Manne gekerbt, die Fuͤße braungelb. Die Vorderflügel find kurz, breit, am Außenwinkel ſpitzig. Sie wechſeln, wie erwaͤhnt, und zwar ſo, daß die, beyde Abarten verbindende, Mittelart hellere und dunk⸗ lere Stellen fuͤhrt. Auf allen, die nicht ganz ohne Zeichnung ſind, iſt der breite Außenrand am hellſten und ohne die ſchwarzen Atome, welche unreglmafig die übrige Flache bedecken. Die Mittelader, der Lange nach, iſt weiß, ſchwarz geſaͤumt. Ueber der Fluͤgelhaͤlfte ſteht ein ſchwarzer Punkt in weißer Begraͤnzung, der zuwei⸗ len auch wie ein Fragezeichen oder wie eine Drey ſich geſtaltet, ſelten gar keine Umgebung hat. Unter dem Yußenrande, über der Ader, laͤuft eine mehr oder we⸗ niger beſtimmte, doppelte Punktreihe; zwey Punkte ſte⸗ hen naͤchſt dem Innenrande, und eine Reihe ſchwarz und weißer Striche befindet ſich in der ſonſtigen Gegend der gewaͤſſerten Binde, wo gewoͤhnlich die Fluͤgel bis zu den Franzen am dunkelſten werden. Dieſe ſind mit leb⸗ haften, ſchwarzen Punkten eingefaßt, ſonſt heller, als die Grundfarbe, und einfach. Die Hinterfluͤgel find gelblichweiß gegen die Wurzel, mehr oder weniger grau beſtaͤubt nach außen; mit dem Halbmonde, und kleineren Monden als Begraͤnzung der weißlichen Franzen. Die Unterſeite iſt gelblich, grau beſtaͤubt, bald un⸗ gezeichnet, bald mit Mittelflecken und Punkten vor den Franzen, oft auch mit einem Bogenſtreife und faſt bin⸗ denfoͤrmigen Schatten davor. Die Raupe iſt ſchmutzig weiß mit blaßrothem Ruͤcken, lebt im Marke des Schilfrohres, verwandelt ſich im Juny oder July in geſtuͤrzter Lage zur Puppe; der Schmetterling erſcheint in vier Wochen. (Nach der gef. 321 Auskunft des Herrn Heß in Darmſtadt.) In Lebensart und Verwandlung gleicht fie vollkommen der folgenden. Paludicola. Als Heimath iſt mir allein die Gegend von Darm: ſtadt bekannt, woſelbſt der Schmetterling ziemlich ſelten iſt. e Non. alis antieis fusco ferrugineis, puncto medio albo nigrocincto, fimbriis dilutioribus. Hübner, Noct, Tab. 136. fig. 624. (foem.) N. Paludicola. Noct. Tab. 139. fig. 657. (mas.) Noct. Tab. 157. fig. 628. (mas.) fig. 629. (foem.) N. Guttans. Die Abbildungen welche Herr Hübner, und bis jetzt er wieder allein, von Paludicola und Gut- tans lieferte, gehören zuſammen. Die erſte Varietaͤt kam uns aus den Rheingegenden zu. Die zweyte iſt hier ſeit drey Jahren erzogen worden. Da viele Stuͤcke einen doppelten, weißen Punkt, den unteren in Geſtalt eines Tropfens, hatten, fo glaubte man anfangs ſich berechtigt, eine neue Art zu gruͤnden. Spaͤter haben wir aber nicht nur fig. 657, ſondern auch fig. 624 nach Huͤbner untermiſcht aus gleichen Raupen erhalten und Beſitzer der älteren Paludicola (welcher Nahme der gültige ift), werden nach ihren Exemplaren leicht Spuren des zweyten Punktes, des perlenartigen Tropfens, oder den Wechſel der Zeichnung entdecken, wie on Huͤb⸗ n er's ſaͤmmtliche Bilder zeigen. Kopf, Halskragen und Ruͤcken ſind röthuchbraun, tief roſtfarbig. Der Hinterleib roͤthlichgrau, die Fuͤhler Wen. * 322 des Mannes gekerbt, hellbraun, weiß beſchuppt. Die Haare des Ruͤckens ſind lang, zuweilen mit den Vor⸗ derfluͤgeln heller, faſt kupferfarbig. Die Füße gelbbraun. Die Vorderflügel find kurz, mit ſtumpfer Endſpitze, breit, in Farbe dem Ruͤcken gleich. Unter dem Außen⸗ rande geht der Anfang eines dunkeln Laͤngsſtriches, die Mittelader iſt meiſtens weißlich angeflogen. Auf der Stelle der Nierenmakel ſteht ein ſelten ausbleibender, ſchwarzer Punkt. Die Nierenmakel zeigt ſich, wie ſchon geſagt, als ein weißer, ſchwarz eingefaßter Punkt, oder auch als ein groͤßerer, zuſammengefloſſener Tropfen. Die Adern gegen die Franzen find weißlich und ſchwaͤrz— lich beſtaͤubt, wohl auch einfarbig. Eine Reihe ſchwaͤrz⸗ licher Laͤngsſtriche bezeichnet die Gegend der zweyten Querlinie. Die Franzen ſind hell roſtbraun. Die Hinterfluͤgel ſind grau, mit gelblichem oder braunem Schimmer, die Franzen gelbgrau. Unten bleiben alle Fluͤgel einfach grau, braͤunlich angeflogen, mit matten Mittelflecken und einer einfachen Linie vor den helleren Franzen. Die lu lebt im Juny im Stukkaturrohre (Arundo phragmites). Sie iſt einfarbig ſchmutzig weiß, mit einem harten, ſchwarzen Nackenſchilde und gleichfalls erhabenen, ſchwarzbraunen, mit kleinen Haͤrchen beſetz⸗ ten Waͤrzchen. Sie gleicht darin der Raupe der vorigen Neurica, daß fie ſehr lang geſtreckt iſt und in den gruͤnen Halmen des Schilfrohrs wohnt, deſſen noch un⸗ ausgebildete Blätter fie von innen verzehrt. In dem⸗ ſelben Rohre wird ſie im Juny zur Puppe, nachdem fie vorher unter und über ſich einen Deckel von abge: nagten Rohrſpaͤnen verfertigt und an dem Orte, wo der Fünftige Schmetterling auskriechen ſoll, an dem oberen ſchiefen Deckel, eine Stelle bis auf die Oberhaut durch⸗ gefreſſen hat. Die Puppenruhe dauert ſechs bis ſieben Wochen. Die Puppe iſt ſehr geſtreckt und mit einer > 323 ruͤſſelartigen Spitze vor dem Munde zum Fünftigen Aus⸗ ſchlüpfen verſehen. Ihre Farbe iſt hellbraun; bey Ne u- rica gelblicher und durchſichtiger. Borkhauſen's N. Frater na IV. Th. S. 724. n. 322., welche ſich auf Esper's N. Nervosa Noct. 69. fig. 1. bezieht, gehoͤrt wohl eher hierher, als zu Typhae, wie Ochſenheimer glaubte. Da aber Abbildung und Beſchreibung unſicher ſind, ſo wagte ich nicht die Anfuͤhrung beyder Citate, noch weniger die Veraͤnderung in den Borkhauſen'ſchen aͤlteren Nahmen. 8. S PAN GANII. Non. alis antieis pallide flavis, atomis ſuscescentibus adspersis, Iunula media strigisque duabus punctatis nigris. Hübner, Noct. Tab. 118. fig. 549. (mas .) fig. 550. (foem.) N. Sparganii. Esper, Schm. IV. Th. Tab. CXL VIII. Noct. 69. fig. 2. 3. S. 481. N. Spar ganii. Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 721. n. 820. Igel⸗ 6 jugikens Eule, N. Sparganii. Sparganii kommt nicht in Oeſterreich vor und iſt bis jetzt nur in Norddeutſchland, beſonders in der Gegend von Berlin gefunden und erzogen worden. Sie hat eine anſehnliche Größe, wie Tr. Atriplicis. Der Mann iſt bedeutend kleiner, als das Weib und fuͤhrt eine rothgelbe Farbe, waͤhrend das letztere ſchilf— rohrfarbig (nicht ſo hochgelb, als die Huͤbner'ſche Ab⸗ bildung), iſt. Kopf, Halskragen und Ruͤcken ſind gleich, letzterer lang behaart. Am Anfange deſſelben ſteht ein zugeſpitz— ter Schopf. Der Hinterleib iſt heller, der Afterbuͤſchel KB 324 des Mannes roͤthlich. Die Fühler roſtbraun, bey'm Manne gefammt, bey'm Weibe gekerbt. Die Füße find gelblich, mit Grau oder Brauuroth angeflogen. Die Vorderfluͤgel zeigen ſich am Vorderrande, gegen die äußere Spitze etwas eingeſchnitten, bey'm Manne breit kolbig, bey'm Weibe verhaͤltnißmäßig laͤnger geſtreckt. Die Adern find ſtark, emporſtehend, weißgrau angeflos gen. Die Fluͤgelflaͤche hat beym Manne graubraune — beym Weibe ſchwaͤrzliche, unregelmaͤßige Atome. Zu der Gegend der ſonſtigen erſten Querlinie ſtehen meiſtens, und bey'm Weibe mehr ausgezeichnet, zwey ſchwarze Punkte auf den Hauptadern. Wo die Mittelader ſich theilt, findet mau einen gegen den Vorderrand gekehrten Halbmondfleck, der aber auch zuſammenhaͤngend vorkommt und in drey oder vier Punkte zerfällt. Hinter ihm iſt eine feine, am Hinterrande naͤchſt den Franzen aber eine ſtaͤrkere, ſchwarze Punktreihe. Die Franzen ſind einfach, wenig heller, als der Grund. Die Hinterfluͤgel find bläffer, als die vorderen, gegen die Wurzel grau beſtaͤubt und mit ſchwarzer Punktreihe vor den einfach helleren Franzen. Auf der Unterſeite bleiben die Vorderfluͤgel des Mannes hellroͤthlich, des Weibes hellgelblich am Vorderrande und naͤchſt den Franzen; nach innen aber ſchwaͤrzlich. Die Franzen haben auch hier eine Punktreihe zur Begraͤnzung. Die Hinterfluͤgel find heller, bey'm Manne ſtehen Mit⸗ telflecken auf ihnen. Die Raupe wird in der breitblaͤttrigen Schilfkolbe (Typha latifolia), wie jene von Cannae und Ty- plae, doch früher gefunden. Sie ſoll ziemlich der erſteren gleichen, doch iſt mir ihre Faͤrbung nicht naͤher beſchrieben worden. Schon im Juny iſt fie erwachfen und Anfang July verpuppt. Die ſchlanke, braunroͤth⸗ liche Puppe liegt mit dem Kopf-Ende nach oben, und die Oeffnung zum Ausſchluͤpfen iſt uͤber ihr. Der Schmet⸗ 325 terling erſcheint zwiſchen der Mitte July und Mitte Auguſt, und iſt viel ſeltener, als die zwey vorbenann⸗ ten Arten. Non. alis anticis Hare ruſescentibus, serie unica ma- eulaque obsoleta in medio nigris. Hübner; Noct. Tab. 83. fg. 386. (mas.) fig. 387. (foem.) N. Arundinis. Esper, Schm. IV. Th. Tab. CXL. Noct. 6x. fig. fig. 1. 2. S. 439. N. Alg ae. Bork h. Eur. Schm. IV. Th. S. 721, n. 319. N. Alg ae. 0 Pap. d' Europe, T. VII. Pl. CCXCVI. fig. 50 1. La Fauve. Lang, Verz: 2. Ausg. S. 142. n. 1050. u, 1031. N. Nervos a. Ochſenheimer hat die, bey oben angefuͤhrten Schrift⸗ ſtellern vorkommenden, verſchiedenen Nahmen verworfen, weil ſie fruͤher ſchon anderen Schmetterlingen zugehoͤrten. Der neue Nahme iſt jetzt faſt allgemein angenommen, ſcheint wohlgewaͤhlt und muß alſo fuͤr die Zukunft bleiben. Cannae iſt kleiner, als die vorige Art, vorzüglich der Mann; das Weib erreicht zuweilen die Größe von Sparganii. Auch ruͤckſichtlich der Farbe findet der dort erwähnte Geſchlechts-Unterſchied und zwar hier noch ſtaͤrker Statt; denn der Mann iſt meiſtens dunkel roth- braun, das Weib trüb ochergelb. Kopf, Halskragen und Ruͤcken ſind gleichfarbig, letzterer mit einem Schopfe. Der Hinterleib iſt aſchgrau, bey'm Manne röthlich, bey'm 326 Weibe gelblich angeflogen, jener hat einen rothbraunen, dieſes einen ochergelben Afterbuͤſchel. Die Fuͤhler ſind bey erſterem fein gezaͤhnt und hellbraun , bey'm zweyten gekerbt und gelblich. Die Süße von der Farbe des Hinterleibs. Die Vorderfluͤgel haben eine ſcharfe Spitze am Au⸗ ßenwinkel und ſind dann bauchig abgerundet. Aus der Wurzel entſpringen drey der Laͤnge nach laufende Adern, die erſte hinter dem Außenrande, die zweyte, ſtaͤrkſte, in der Fluͤgelmitte, die dritte vor dem Innenrande. Alle ſind dunkler, grau beſtaͤubt; die mittlere theilt ſich bey einem matten Punkte in mehrere Strahlen. In der Ge⸗ gend der ſonſtigen erſten ganzen Querlinie bemerkt man, meiſtens auf der Mittel- und dritten Ader, zwey Punkte. Eine ſehr deutliche Punktreihe ſteht auf dem letzten Dritt⸗ theile des Fluͤgels. Der Rand vor den Franzen iſt ru⸗ ßig angeflogen, die Franzen ſelbſt ſind heller, als der Grund, bey'm Manne dunkler geſtrichelt. Die Hinterfluͤgel des Mannes zeigen ſich dunkelgrau, des Weibes gelblichgrau; die erſten mit rothgelben, die anderen mit gelben Franzen. Jene des Weibes haben einen deutlichen — des Mannes einen undeutlichen Bo⸗ genſtreif in ihrer Mitte. Unten find die Fluͤgel des Mannes dunkel roͤthlich grau, die hinteren heller, die vorderen nach innen mit ſtarkem Schatten und alle mit einem Bogenſtreife. Jene des Weibes haben gleiche Zeichnung, aber ihr Grund iſt ochergelb. Die Adern ſind auch hier ſtark hervorragend. Die Raupe iſt wahrſcheinlich die naͤmliche, welcher Borkh. im IV. Bde., S. 725. bey feiner N. Ty phae gedenkt, und die vom Paſtor von Scheven für die männliche der N. Typhae gehalten wurde. (M. ſ. Naturforſcher XI. St. S. 30. Tab. III. fig. 1.) Iſt die Erziehung der nachfolgenden Art beſchwerlich, ſo wird es noch viel mehr die von Can nae, und wenn Herr 327 von Scheven aus zweyerley Raupen einerley Schmet⸗ terlinge erhielt, ſo gingen ihm wahrſcheinlich alle der jetzigen Art zu Grunde. Von Typhae haben wir aus einerley Raupen beyde Geſchlechter erhalten. Can- nae und Typhae leben faſt zu gleicher Zeit in der naͤmlichen Pflanze, der breitblaͤtterigen Schilfkolbe (Ty- phae latifolia). Folgende Kennzeichen laſſen ſich für die erſtere angeben. Die Raupe iſt gruͤnlich oder gelb— lich, auf jedem Ringe fuͤhrt ſie vier ſchwarze Punkte oder Waͤrzchen. Der Kopf iſt braͤunlich, der Nacken⸗ ſchild und die Afterklappe gruͤnlich weiß, die Luftloͤcher ſind ſchwarz eingeſaßt. In ganzer Groͤße hat ſie etwa zwey Zoll, in Betrachtung ihrer Lange iſt fie ſehr dunn. Sie verwandelt ſich etwas früher, als Typhae. Die Puppe iſt kleiner, hinten ſtumpfer, mit einigen Spitzen, von Farbe gelblich, auch iſt die Haube am Kopfe mehr zugeſpitzt. Auf dem vorletzten Abſatze des Leibes hat ſie eine ſtumpfe Erhoͤhung. Sie findet ſich meiſtens in den duͤnneren Stengeln und die Puppe ſteht aufgerichtet gegen die Oeffnung zum Auskriechen, während die von Typhase allezeit mit dem Kopfe nach unten liegt. Der Schmetterling erſcheint Anfang Auguſt, in meh⸗ reren Gegenden von Deutſchland; feltener als Typhae. 10. 1 FPHA E. Non. alis anticis fuscis, albo venosis, punctis lunulis- que marginalibus nigris; posticis albidis margine fuscis. Hübner, Noct. Tab. 88. fig. 415. Gua) N. Typhae. Fabr. Ent. Syst. III. 2. 50. „1. N. Arundinis. 328 Esper, Schm. IV. Th. Tab. CXL. Noct, 61. fig. 3. 4. 5. S. 442. N. Typhae. Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 722. n. 32 1. Kol benſchilfz Eule, N. Typhae. Pap. d' Europe; T. VII. Pl. CCX CVI. fg. 502. La Massette. De Villers, Ent. Linn. T. IV. pag. 456. Ph. du Roseau. N. Arundinis, Fueßly, Neu. Magaz. I. B. 2. St. S. 204. Lang, Verz. 2. Ausg. S. 142. n. 1052 — 1055, N. Latifolia. Naturforſcher, XI. St. S. 30. Tab, III. fig. 2 — 4. Der anſehnlichſte Schmetterling jetziger Gattung, der aber in Groͤße und Farbe ſehr aͤndert. Man findet Stuͤcke, vorzuͤglich Weiber, wie Tr. Pronuba, dage⸗ gen Maͤnner, nur wie Subsequa, Der Rüden und die Vorderflügel wechſeln in Gelbgrau, Gelblichbraun und Rothbraun; die Zeichnung iſt zuweilen ſehr ſcharf, zuweilen ganz verſchwunden, auch die Franzen ſind mehr oder weniger ſichtbar gezaͤhnt. Die Fuͤhler zeigen ſich gelblich oder braͤunlich, bey’m Manne mit feinen Vorſten. Der Hinterleib ift gelbgrau oder aſchgrau, die Füße find graubraun, unten gelb ge⸗ —³ a nn ringelt. Der Rüden iſt ungekaͤmmt, aber der Halskra⸗ gen in der Mitte aufrechtſtehend zugeſpitzt. Die Adern der Vorderfluͤgel bilden weiße Streife, Innr bey den dunkeln, rothbraunen Schmetterlingen ſind ſie ebenfalls beſtaͤubt. Wo die Mittelader ſich theilt, bemerkt man eine Art von Knoten, meiſt mit dunkeln Stellen dahinter, dann eine Reihe ſchwacher Punkte, hierauf die hellere Binde und eine Reihe von groͤßeren Punkten oder vielmehr Strichen. Der Ort der runden Makel iſt durch ein paar Punkte bezeichnet und auf der dritten Ader ſind, neben mehreren feinen, gewoͤhn⸗ 329 lich zwey ſtaͤrkere Punkte vorhanden. Der Grund vor den Franzen iſt meiſtens dunkler, und eine Reihe kleiner Halbmonde dient zur letzten Begraͤnzung. Die Hinterfluͤgel ſind mehr oder minder gelb, die Adern hell hervorſtehend, dazwiſchen gegen den Rand graue oder auch ſchwaͤrzliche Schatten. Die Franzen ſind gelblich, etwas gezaͤhnt. Auf der Unterſeite zeigen ſich die Vorderfluͤgel aſch⸗ grau, die hinteren gelblich an der Wurzel, nach außen braͤunlich beſtaͤubt. Auf den Hinterfluͤgeln ſteht hier ein ſchwaͤrzlicher Mittelfleck, in ihm ein gelblicher Strich. Am Rande fuͤhren die vorderen braune, getrennte — die hinteren eben ſolche zuſammenhaͤngende Monde. Die Raupe iſt fleiſchfarbig, von ſchmutzigem Anſehen, lang geſtreckt, und wird zwey bis zwey und einen hal⸗ ben Zoll lang. Mitten uͤber den Ruͤcken und zu beyden Seiten deſſelben laͤuft eine lichte Laͤngslinie. Der Kopf iſt gelbbraun, der Nackenſchild braͤunlich, die Afterklappe ſchwarzbraun. Die Haut iſt nackt und glaͤnzend, die Luftloͤcher ſind ſchwaͤrzlich. Sie lebt im Juny in der breitblaͤtterigen Schilfkolbe (Typha latifolia), und macht an der Seite des Pflanzenſtaͤngels einen Ausgang; zur Verwandlung verſpinnt ſie innerlich eine ihrer Groͤße angemeſſene Wohnung. Die Puppe iſt gelbbraun, walzenfoͤrmig, lang ge⸗ ſtreckt, vorn mit einem ſtumpfen, niedergedruͤckten Schopfe verſehen, hinten etwas zugeſpitzt und in der Gegend des Afters vom Schmetterlinge mit einer Erhoͤhung. Sie wohnt uͤber dem Loche, aus welchem der Schmetterling auskriecht, mit abwaͤrts gerichtetem Kopfe. Der Schmet⸗ terling durchbricht Mitte Auguſt die aͤußere Haut und ſchluͤpft heraus, indem er die Puppenhuͤlſe an ihrer Stelle zuruͤcklaͤßt. Typhae kommt in Sachſen und den Rheingegen⸗ den zuweilen faſt haͤufig, in Oeſterreich viel ſeltener vor. 330 Genus LXX. GORTYNA. / Die Schmetterlinge haben einen ſtark behaarten ge⸗ kaͤmmten Ruͤcken, borſtenfoͤrmige Fühler des Mannes, einen dicken, langen Hinterleib. Die Vorderfluͤgel liegen dachfoͤrmig, haben Querlinien, Makeln und wolkige Zeichnung; ſie ſind breit, gegen den Außenwinkel geſpitzt. Die Raupen leben im Marke verſchiedener Pflan⸗ zen, zuweilen und vorzüglich in der Jugend, auch au⸗ ßerhalb in den Herzblaͤttern. Sie ſind bleich, ſchmutzig gefaͤrbt, verhaͤltnißmaͤßig ſtark, mit Rackenſchilde und Warzen. Die Verwandlung in eine lange, ſtarke Puppe, er⸗ folgt im Stengel der Pflanze zwiſchen leichtem Geſpinnſte. 0 5 Gortyna (Toprvve), Stadt auf Kandia. 331 1. LEUCOSTIGMA. Gort. alis anticis fuscis, macula reniformi albicante, lg externa pallidiore. Hübner, Noct. Tab. 80. fig. 575. (foem.) N. Leucostigma. Noct. Tab. 82. fig. 385. (mas.) Text, S. 194. n. 65. Ziegelfarbige Eule, N. Fi brosa. Pap. d' Europe, T. VI. Pl. CCL. er 589. Pag. 169. La Rouillée. e und Fibress Hbr. find erwies fen die naͤmliche Art, feit beyde Varietaͤten alljaͤhrig in Oeſterreich, Maͤhren und Ungarn in Uebergaͤngen und zuſammen vermiſcht gefunden worden. Der erſte, als alterer Nahme und als Bezeichnung der eigentlichen Art, muß wohl kuͤnftig bleiben; unter Fibrosa H br. iſt die im Verhaͤltniß ſeltene Abart gemeint, bey welcher die weiße Nierenmakel roſtfarbig bedeckt iſt, oder ganz in der Grundfarbe verſchwindet. Der Schmetterling, ſo einfach er auf den erſten Blick ſcheint, aͤndert dennoch, wie die naͤchſtfolgenden, außerordentlich in Faͤrbung und Größe. Ich habe Männer, nicht viel größer als Ap. Did ym a und auf den Vorderfluͤgeln hellroſtfarbig, aber auch ein Weib vor mir, das beynahe ſchwarz und fo groß wie Tr. Atriplicis iſt. In der Beſchreibung folge ich den am deutlichſten gezeichneten Stuͤcken. Kopf, Halskragen und Ruͤcken find mehr oder min: der braunſchwarz, der letztere mit ſchwachem, doppeltem Schopfe. Die Fuͤhler hellbraun, fein gezaͤhnt bey'm Manne. Der Hinterleib iſt aſchgrau. Die Fuͤße ſind hellbraun, unten weiß geringelt. Die mit der Farbe des Ruͤckens übereinftinntienden Vorderfluͤgel zerfallen in drey Felder. Das erſte naͤchſt 332 der Wurzel iſt matt, ohne alle Zeichnung. Die erſte ganze Querlinie wird nur dadurch deutlich, daß hinter ihr das zweyte dunkelſte Feld anfaͤngt. Die runde Ma⸗ kel iſt ganz von der Grundfarbe bedeckt, nur als ein kleiner, hellerer Ring ſichtbar. Die Zapfenmakel zeigt ſich als ein hohler, finſterer Fleck. Von der Nieren⸗ makel wurde ſchon erwaͤhnt, daß ſie am oͤfterſten ganz mit Weiß ausgefuͤllt erſcheint, zuweilen roſtfarbig, am ſeltenſten ſchwaͤrzlich bedeckt iſt. Das dritte Feld beginnt mit der gewaͤſſerten, mattglaͤnzenden Binde. Bey eini⸗ gen Exemplaren iſt ſie ſehr ausgezeichnet und hellbraun, ſonſt weniger auffallend, mit Punkten und Schatten ge⸗ gen die Zackenlinie, hinter welcher, bis zu den Franzen, der Grund faſt ſchwarz, wie verbrannt ſich faͤrbt. Die Franzen ſind dunkelbraun, mit einer feinen Linie eingefaßt. Die Hinterfluͤgel zeigen ſich aſchgrau, dunkler nach außen, ihre Franzen doppelt umzogen, ſchmutzig weiß. Auf der Unterfeite find die vorderen aſchgrau, die hinteren weißgrau und roſtfarbig angeflogen, ohne andere Auszeichnung, als zuweilen der Spur eines Bogenſtreifes. Das Weib iſt gewoͤhnlich groͤßer, als der Mann. Nach dem handſchriftlichen Tagebuche eines ver⸗ dienten Entomologen, welches mehrere ſchaͤtzbare Bemer⸗ kungen enthaͤlt, fand derſelbe Anfangs Juny in der gelben Schwertlilie (Iris pseudacorus), eine Raupe, die den Blumenſtengel, der Blume unbeſchadet, ganz ausgefreſſen hatte. Sie war nackt, glaͤnzend, perga⸗ mentartig weißlich, uͤber dem Ruͤcken etwas ſchmutzig rothbraͤunlich, der Kopf braun, der Nackenſchild ſchwarz. Unter dieſem letzteren, zu beyden Seiten, ſtanden zwey ſchwarze Waͤrzchen, auf dem zweyten und dritten Ringe zwiſchen Bauch und Seiten ein kleiner, ſchwarzer Fleck. Die Luftloͤcher waren ſchwarz, um ſie her zeigten ſich vier kleine Warzen und noch eine Warze uͤber den Fuͤßen. Die Raupe wurde anderthalb Zoll lang, ver⸗ 8 333 wandelte ſich in der Pflanze, entwickelte ſich Ende Jun und gab die vorbeſchriebene Art. Bald nachher ſandte mir ein zweyter Freund eine ähnliche Beſchreibung. Der letztere hatte die Raupe in ſanftfließenden Baͤchen, im Waſſer ſelbſt, zwiſchen den Herzblaͤttern des Schilfrohres gefunden. Dieſe doppelten Beobachtungen zeigen, daß ſie uͤberhaupt von dem Marke mehrerer Pflanzen lebe, und die große Aehnlichkeit des Schmetterlinges mit Micacea in Koͤrperbau, Fluͤgel⸗ ſchnitt, und bey hellen Stuͤcken ſelbſt in der Zeichnung, bewogen mich, fie aus dem Gen. Apa mea hierher zu verſetzen. (M. ſ. die Anmerkung hinter Ap. Nictitans.) N 2. MICACEA. Gort. alis anticis rufescentibus, stigmatibus fasciaquie externa dilutioribus; posticis flavidis, striga venisque obscurioribus. Esper, Schm. VI. Th. Tab. CXLV. Noct. 66. fig. 6. S. 466. N. Micacea. Hübner, Noct. Tab. 46. fig. 224. (foem.) N. Cypriaca. Larv. Lep. IV. Noct. II. Genuin. M. d. fig. 1.2 b. Pap. d’Europe, T. VII. Pl. CCLXI. fig. 407. pag. 11. L' Irrésolue. Micacea andert in der Größe außerordentlich ab. Ganz ausgebildete Exemplare des Mannes gleichen der Agr. Segetum, das ſtets anſehnlichere Weib kann die Geſtalt von Suffusa erlangen. Dagegen beſitzen unſere Sammlungen einzelne Stuͤcke, wie Ap. D i- dy maz; ich habe ſelbſt ein ſolches gefangen, jedoch 334 außer ſeiner Kleinheit nicht den mindeſten Unterſchied entdeckt, kann alſo unmoͤglich der ane eee, An⸗ nahme einer neuen Art beytreten. Die Huͤbner' ſche Abbildung iſt dau nur ſind die Hinterfluͤgel verfehlt und blaugrau, ſtatt daß ſie gelblich ſeyn ſollten. Kopf, Halskragen und der ge⸗ kaͤmmte Ruͤcken ſind gelblichroth oder kupferfarbig, der Hinterleib gelblich grau, etwas dunkler die Fuͤße. Die Fuͤhler find hellbraun, weiß beſchuppt, bey'm 77 mit feinen Zaͤhnen. Die Vorderfluͤgel haben die bey den vorigen —P4n a Gattungen faſt ganz ausbleibenden Querlinien ſaͤmmtlich ſehr genau beſtimmt. In der Farbe bilden ſich drey Felder, davon das mittlere dunkel, wie der Ruͤcken, das erſte und dritte aber heller, mehr fleiſchfarbig und grau gewaͤſſert ſind. Die Querlinien beſtehen aus braunen, einfachen Strichen. Die beyden Makeln ſind ebenfalls braun eingefaßt, inwendig hell, wie die aͤußeren Felder, nur wird ein Theil der Nierenmakel durch einen quer— laufenden Schattenſtreif verfinſtert. Die zweyte Quer⸗ linie ſteht weit von der Nierenmakel ab. Die gewaͤſſerte Binde beginnt mit einem verwiſchten Flecke an der Fluͤ⸗ gelſpitze. Die Zackenlinie iſt heller, zwiſchen grau ans geflogenem Grunde. Die Franzen ſind wenig gezaͤhnt, mit einer rothen, dann gelbbraunen Linie begraͤnzt. Die Hinterfluͤgel zeigen ſich gelblich, mit deutlichem Mondflecke und einer faſt gerade gehenden Linie davor. Gegen die Franzen findet ſindet ſich graue Beſtaͤubung, die aber nahe dabey wieder aufhoͤrt. Die Franzen ſind gelblich, mit braunen Strichen uͤberzogen. Unten bleiben alle Fluͤgel gelblich, glaͤnzend, mit einzelnen, roͤthlichen Atomen, Bogenſtreife, Mittelpunkten und rothbraunen Franzen. Die Raupe hat Herr Huͤbner abgebildet. Nach ſeiner Abbildung lebt ſie an der Wurzel von Knollenge⸗ 335 waͤchſen. Der gopf iſt hell uchbenln; „ glänzend, der Nackenſchild dahinter gelblich. Der Ruͤcken zeigt ſich roͤthlich gelb, mit einer dunkeln Linie in der Mitte, neben welcher rechts und links drey ſchwarze Waͤrzchen mit einzelnen Haaren ſtehen. Ueber den Süßen 10 5 eine ſchwarz punktirte Seitenlinie. N Die Puppe iſt 7 verhättnipmäßig. ſchmal und klein. Den Schmetterling habe ich in einer ſchilfreichen Gegend bey Wien mehrmahls im Auguſt friſch ausge⸗ krochen getroffen. Er kommt auch anderwaͤrts in Deutſch⸗ land und Ungarn, jedoch niemals haͤufig vor. 3. L A9. Gort. alis anticis fuscis, ſascia media, stigmatibus or- dinariis maculaque apicis aureo Avis ‚„ atomis brunneis adspersis. Hübner, Noet. Tab. 39. he. 186. (mas.) fig. 187. (foem.) N. Flavago. — Beyträge, I. B. 1. Th. Tab. 2. fig. M. S. 19. N. Ochracea. Im Nachtrage, S. 106. N. Flavago. f Larv. Lep. IV. Noct. II. Genuin. N. a. fig. a g Wien. Verz. S. 86. Fam. S. n. 5. Köͤnigskerzen⸗ Eule, N. Flavago. Illiger, N. Ausg. dess. I. B. S. 305. n. 5. Fabr. Ent. Syst. III. 2. 75. 214. N. Rutilago. (Nach der Beſchreibung; aber Citat und Raupe ſind falſch.) Es per, Schm. IV. Th. Tab. CXII. Noct. 35. fig. 2. 3. 4. S. 213. N. Flavago. (Fig. 1. if nicht Flavago nach Unterſchrift, ſondern P. Moneta.) 336 Es per, Schm. IV. Th. Tab. CXXV. C. Noct, 46. c. fig. 6. S. 364. (Das Ey.) — Schm. IV. Th. Tab. CLXXVI. Noct. 97. fig. 1. S. 671. N. Flavago. Var, Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 677. n. 292. Pap. d' Europe, T. VII. Pl. CCCH. fig. 517. pag. 156. Le Drapd’or. N. Fla vago. Fueßly, Neu. Magaz. II. B. 4. St. 180. N. Fla vag o. Lang, Verz. 2. Ausg. S. a n. 1057. u. aa N. Flavago. — Verz. 2. Ausg. S. 146. n. 1059. u. Bahn (Nach Huͤbner's Beytr.) N. Ochracea. Götze, entom. Beytr. III. Th. 3. B. S. 220. n. 192. N. Flavago. entom. Beytr. DI. Th. 3. B. S. 238. n. 518. (Nach Sepp,) N. Aureo-maculata. Sepp, Neederl. Ins. Nacht- Vlind. II. Gez. 1. ‚Bende. pag. 15. Tab. III. fig. 1 8. Harris, Engl. Lepid. Tab. XXXV, fig. 5. Allgemein bekannt, in wechſelnder Größe, faſt wie Agr. Segetum. Kopf, Halskragen und Ruͤcken ſind roth braͤunlich und hoch ochergelb gemiſcht. Der Rüden hat einen aufrechtſtehenden Schopf. Der Hinterleib iſt gelbgrau, mit etwas dunkleren Einſchnitten. Die Fuͤh⸗ ler find braͤunlich, beym Manne mit kleinen Borſten. Die Füße gelb. Die Vorderfluͤgel zeigen die Farbenmiſchung des Ruͤckens. Man zahlt vier Felder. Bis zur halben Querlinie ift _ der Grund hochgelb, mit braͤunlicher Beſtaͤubung. Dann folgt hinter der halben Linie ein gelber Punkt, ſonſt iſt bis zur erſten ganzen Querlinie der Grund rothbraun. Das Feld mit den Makeln iſt mehr oder minder gelb, 337 rothbraun marmorirt, die Makeln find deutlich, braun umzogen, zuweilen auf der dunkeln Mittelader zuſam⸗ mengefloſſen; auch die Zapfenmakel iſt vorhanden. Die Binde des vierten Feldes iſt braun, ſtaͤrker oder ſchwaͤ⸗ cher gelb gegen die Franzen. An der Fluͤgelſpitze iſt das Gelb ſtets am lebhafteſten. Die Franzen ſelbſt ſind graubraun, ungezaͤhnt. Die Hinterfluͤgel haben gelben Grund, Mittelffeck, Bogenſtreif und graue, bindeuͤartige Beſtaͤubung, die aber naͤchſt den gelblichbraunen Franzen wieder verſchwindet. Auf der Unterſeite ſind alle Fluͤgel gelblich, mit rothbraunen Mittelflecken, Bogenſtreif und die vorderen noch mit einer ſolchen Schattenbinde, die auf den hin⸗ teren in einzelnen Staub ſich aufloͤßt. Borkhauſen gibt die Flugzeit des Schmetterlings im May an und ſagt, daß die Puppe uͤberwintere. Vielfältige, eigene Erfahrungen widerſprechen. Ich fand die Raupe jederzeit im Juny noch klein, Ende July, oder auch noch ſpaͤter, erwachſen in den Stengeln des Wollkrautes (Verbascum Thapsus), der großen Klette (Arctium Lappa), der Waſſerbraunwurz (Scrophula- ria aquatica), und in den Zweigen des gemeinen Hol: lunder (Sambucus nigra). Sie naͤhrt ſich von dem Marke und hat eine Oeffnung, durch welche ſie ihre Excremente herauswirft, kuͤnftig aber auskriecht. Ihre ganze Größe iſt anderthalb Zoll. Der Körper zeigt ſich nackt, ſchmutzig weiß, mit einem dunkeln, roͤthlichen Anfluge uͤber den Ruͤcken, vorzuͤglich auf dem vierten, fuͤnften und ſechſten Ringe. Der Kopf iſt gelbbraun, der Halsſchild dunkelbraun, mit einer gelben Mittellinie; oben auf dem zweyten Ringe ſind zwey groͤßere, hinter ihnen vier kleinere, ſchwarze Warzen, auf dem dritten Ringe liegen vier ſchwarze Warzen uͤber die Quere, vom vierten bis zehnten aber ſtehen ſie trapezartig, wovon die zwey vorderen immer groͤßer ſind; auf dem eilften V. 2. 0 9 335 Ringe befinden ſich vier größere im: Quadrat. Der zwoͤlfte Ring hat einen ſchwarzen, in die Afterklappe ſich verlierenden, Fleck. In den Seiten ſtehen viele ſchwarze Warzen. Die Vorderfuͤße ſind ſchwarz gerin⸗ gelt; die Bauchfüße führen jeder einen ſchwarzen Fleck. Die Verwandlung erfolgt in der gedachten Wohnung. Die Puppe iſt rothbraun, lang geſtreckt. Der Schmet⸗ terling erſchien ohne Ausnahme nach drey oder vier Wo⸗ chen; auch im Freyen fand ich meine Exemplare im Auguſt oder September, und eben ſo erhielt ſie ſtets Ochſenheimer in Leipzig. Flavag o kommt in mehreren Ländern, nirgends als ee vor. 4. LU TEA GO. Gort. alis anticis flavis, stigmatibus pallidioribus, stri- gis duabus dentatis maculisque nebulosis fuscis. 5 Noct. Tab. 3g. fig. 184. 3 N. Luteago. - Wien. Verz. S. 86. Fam. S. n. 6. Oraniengelbe, hel fleckige Eule, Luteag o. IIlliger, N. Ausg. dess. I. B. S. 306. n. 6. Fabr. Ent. Syst. III. 2. 5. 216. N. Luteago. Es per, Schm. IV. Th. Tab. CXCVI. Noct. 47. fig. 2. 3. II. Abſchn. S. 66. N. Brunneago. Borkh. Eu. Schm. IV. Th. S. 684. n. 296. N. Lutea. Pap. d' Europe, T. VI. Pl. CCL. ii, 37 2. pag. 152. La Citronnée. N 339 De Villers, Ent. Linn. T. IV. pag. 472. La Souci. N. Luteago. 1 9 f Götze, entom. Beytr. III. Th. 5. B. S. 220. n. 195. N. Luteago. f Luteago wird wohl ſchicklicher zum G. Gor- tyna, als zu Xanthia gezogen. Zwar iſt ihre Na⸗ turgeſchichte noch unbekannt, die allerdings die letzte Entſcheidung geben ſollte, aber ihr ganzer Bau, nah⸗ mentlich der des Hinterleibes, reiht ſich nahe an die vorigen zwey Arten. Selbſt der Umſtand, daß ihre Säfte an der Nadel Gruͤnſpan erzeugen und die Körper ölig werden, laßt auf eine aͤhnliche Nahrung und Les bensweiſe ſchließen. Bis jetzt iſt der Schmetterling nur in Sid: Rußland und in Ungarn nicht oft, um Wien aber hoͤchſt ſelten gefunden worden, und eine andere Heimath deſſelben iſt nicht bekannt. In Größe gleicht fie der Fla vago. Die Huͤb—⸗ ner' ſche Abbildung iſt treu, nur wahrſcheinlich nach einer Varietaͤt, wie ich ſelbſt ſie ſah, naͤmlich, wo der erſte braune Streif der Vorderfluͤgel undeutlich und mit vielem Gelb bedeckt iſt. Ihre Grundfarbe iſt uͤberhaupt ein lebhaftes, ſtellenweiſe mit Braunroth gemiſchtes Gelb. Von gleicher Faͤrbung ſind Kopf, Halskragen und Ruͤcken, die Fühler gelbbraun, beſonders lang und bey'm Manne gekerbt. Der Hinterleib iſt gelblich, der Afterbuͤſchel des Mannes hoch gelb, die Fuͤße gelblichbraun. Die Vorderfluͤgel fuͤhren die erwaͤhnte lebhaft gelbe Grundfarbe. Ihre Querlinien ſind deutlich und doppelt. Hinter den erſten ganzen lauft ein brauner, zackiger Schattenſtreif, dem hinter der Nierenmakel ein zweyter ſchief entgegen kommt; ſie fließen am Innenrande zu— ſammen und ſchließen das Mittelfeld als ein Dreyeck ab, in welchem das Gelb am hoͤchſten iſt. Die Ma— Y 2 340 0 keln ſind heller, braun eingefaßt, die Nierenmakel mit dunkel'm Kerne. Ein Theil der gewaͤſſerten Binde wird vom zweyten Schattenſtreife verfinſtert, dort am Außen⸗ rande zaͤhlt man drey kleine Punkte. Sonſt iſt ſie hell, zackig begraͤnzt, und die gelben ſchwach gezaͤhnten Fran⸗ zen finden ſich mit einer hellbraunen, gesch enge en Linie umzogen. Die Hinterfluͤgel find gelblich, ſtark mit Braun be⸗ ſtaͤubt, die Franzen gelb, mit einer feinen, braunen Linie eingefaßt, und einer ſchwaͤcheren, ähnlichen uͤber fie hinlaufend. Die Unterſeite iſt hochgelb, gange Zwey Bo⸗ genſtreife bilden eine verloſchene, braunroͤthliche Binde. Von den Mittelflecken findet man ebenfalls Spuren. Luteago erſcheint bey uns im Monat Auguſt. GENUSS LXX]. XANTHIA. Die Schmetterlinge haben einen gekämmten Rücken, gekerbte Fuͤhler des Mannes, einen eckigen Hinterleib. Die dachfoͤrmig ruhenden Vorderfluͤgel find gelblich ge⸗ miſcht oder ſchoͤn gelb, mit dunkleren, meiſt in Flecken zuſammengefloſſenen Querbinden. Die Nierenmakel hat einen roſtfarbigen Fleck, die runde iſt undeutlich und hohl. Die Raupen ſind nackt, von zarten und ſanften Farben, mit ſchiefen Strichen auf jedem Gelenke. Sie leben auf Baͤumen und höheren Pflanzen. Die Verwandlung geſchieht in einem Gewebe. Fam. A. Schmetterlinge mit braungelben Bor: derfluͤgeln und dunkleren, zuſammengefloſſenen Flecken. Fam. B. Schmetterlinge mit roͤthlichgelben Vor⸗ derfluͤgeln und deutlichen Querlinien. Fam. C. Schmetterlinge mit ſchoͤn gelben Vor: derflügeln, rothbraunen oder duͤſteren Querlinien oder Binden, und weißen Hinterfluͤgeln. (Fam. S. Wien. Verz.) Xanthia, von Eavdog, goldgelb. Xanthiae, Hübner. 342 1. PULMONARIS. Xanth. alis anticis saturate flavis fusco undatis, ma- cula reniformi obscure ferruginea. Hübner, Noct. Tab. 20. fig. 98. (mas.) N. Pul- monariae. Text, S. 185. n. 26. Erdochergelbe Eule, N. Pulmonaris. Fabr. Ent. Syst. Suppl. 445. 218 — 219. N. Ochrago. ee Schm. IV. Th. Tab. (LI. Noct. 72. fig. . 99. N. Dun, . CLXXVL Noct. 97. fig. NG: ©: “eur. N. Fuscago Im ſyſt. Entwurfe, S. 80. wurde Pulmo- naris zum G. Caradrina geſtellt, nach einer ſpaͤ⸗ teren Anmerkung Ochſenheimer's follte fie von dort wieder weggenommen werden. Ich glaube hier die ſchick⸗ lichſte Stelle gewaͤhlt zu haben. Sie kommt in Geſtalt und Zeichnung den beyden folgenden Arten, vorzuͤglich Echii, ſehr nahe. Wir beſitzen in Wien nur wenige Eremplare, die ſaͤmmtlich aus Italien ſtammen. Auch in Steyermark will man ſie gefunden haben und Esper gibt an, daß er ſie ſelbſt ein Mahl (in Franken) fing. Pulmonaris iſt ein wenig kleiner, als Echii. Kopf und Ruͤcken find braͤunlichgelb, der Hinterleib roͤth— lichgrau, die Fuͤhler braun, bey'm Manne gekerbt, die Se weiß. Die Vorderfluͤgel haben eine gelbe Grundfarbe, die an der Wurzel rein bleibt; zwey Querlinien faſſen das nach außen breitere Mittelfeld ein und in ihm ſtehen die runde und Nierenmakel, erſtere als ein gelber, letztere als ein tief roſtbrauner Fleck. Auf der Binde laͤuft eine doppelte Punktreihe; die aͤußere, ſtatt der Zackenlinie, 343 n ſchließt mit einem hakenfoͤrmigen, eigentlich aus zwey Punkten beſtehenden Flecke. Die Franzen find ſchwaͤrz— lich eingefaßt, gelbbraun. Die Hinterfluͤgel zeigen ſich roͤthlich aſchgrau, mit gleichen Franzen. Die Unterſeite iſt gelbweiß „ mit ſchwachen mv ſtreifen und Halbmonden. Ihre erſten Staͤnde ſind unbekannt. H. Xanth. alis anticis albido brunneoque variis, strigis transversis erenatis stigmatibusque albidis fusco mar- ginatis. * Hübner, Noct. Tab. 19. fig. 90. (foem.) Nut: terkopf⸗Eule, N. Echii. Esper, Schm. IV. Th. Tab. CXCVIII. Noct. 49. fig. 5. II. Abſchn. S. 79. N. Breceiaefor mis. Borkh. Eur. nn IW. Th. S. 166. n. 67. N. Echii. W. d Europe, T. VII. Pl. CCXC. fig. 488. pag. 114. La Jolie. Scriba, Beytr. 5. H. S. 204. Tab. XIII. fig. 5 Auf der Tafel, N. Syngenesiae, im Texte, N. Echii. Kleiner, als Ochroleuca, ungefähr wie Ap. Didyma, zuweilen nur wie Strigilis. Kopf, Hals— kragen und Nücen find weißgelb, der Halskragen und die Schulterdecken gelb eingefaßt, der Hinterleib iſt grau— gelb, an den Seiten weißlich, der Afterbüfchel hellbraun, das Weib mit einem Legeſtachel. Die Fuͤhler ſind hell— 344 braun, jene des Mannes ſchwach gekerbt, des Weibes duͤnner, fadenfoͤrmig. Die Fuße graugelb. Die Vorderfluͤgel beſitzen deutlich alle Querlinien. Die Grundfarbe iſt weißgelb, aber uͤberall mit Dunkel⸗ braun oder Weiß marmorirt. Die halbe Querlinie endet mit einem braunen oder ſchwarzen Punkte. Die erſte und zweyte ganze beſtehen aus braunen Halbmonden, welche ſich ſaͤmmtlich vom Mittelfelde abwenden. Die runde Makel ruht in einer weißen Stelle, iſt ſchwach begraͤnzt, mit einem gelblichen Flecke. Die Nierenmakel iſt ohrfoͤrmig, mit dunklem Kerne. Die Zapfenmakel zeigt ſich als ein dunklerer Strich. Die gewaͤſſerte Binde beginnt bey drey hellen Punkten am Außenrande, iſt erſt dunkelbraun, dann weißlich, gegen die Mitte folgen dunkle Pfeilſtriche (meiſtens drey groͤßere und zwey kleine), dann wird ſie wieder hell. Die weiße Zackenlinie iſt ſehr beſtimmt. Hierauf wird der Grund gelb und vor den braun und 9 geſtrichten Franzen zeigt ſich eine ſchwache, weiße Linie. Die Hinterfluͤgel ſind naͤchſt der Wurzel graugelb, mit ſchwachem Halbmondflecke und Bogenſtreife, dann aber bindenfoͤrmig braun, bis zu den weißlichen Franzen. Die Unterſeite iſt braungrau, mit einer, aus zwey braunen Bogenſtreifen beſtehenden, weiß aufgeblickten und dunkler, als der Grund, ausgefüllten Binde. Die Franzen der Vorderfluͤgel ſind geſcheckt, die Hinterfluͤgel heller weiß, alle Fluͤgel mit Mittelpunkten. Es finden ſich weißlichere, aber auch dunklere Va⸗ rietaͤten, bey welchen letzten das Braun faſt ganz die Vorderfluͤgel bedeckt. Herr Brahm fand den Schmetterling im Auguſt und September in Mainz unter den Blättern des Nat⸗ terkopfes (Echium vulgare), friſch ausgekrochen, dann auf den Bluͤthen mehrerer Syngeniſten. In Oeſterreich und Ungarn kommt er gleichfalls, uͤberall aber nicht 345 haufig vor. Später. wurde auch feine Raupe bekannt und mir angezeigt, daß fie der von Cucubali ähn: lich ſey, im Nachſommer und bis zum November an Cucubalus otides lebe und ſich im folgenden Jahre in ſehr ungleichen Zeitraͤumen entwickle. 3. 0 C HR OL E U OA. Kanthl. alis anticis ochraceo albicantique variis, ſasciis tribus macularibus fuseis, linea alba cinctis. Hübner, Noct. Tab. 19. fig. 92. N. Ochro- leuca. (Aus Verſehen ſteht dieſer Nahme bey fig. 91. Flammea, und dagegen der Nahme Flam- mea bey der gegenwaͤrtigen.) Text, S. 185. n. 27. Kreidigbunte Eule. — Wien. Verz. S. 87. Fam. T. n. 4. Gelbbraͤunliche, weißgemiſchte Eule, N. Ochroleuca. Illiger N. Ausg. dess. I. B. S. 3 12. n. 4. — Esper, Schm. IV. Th. Tab. CXXVI. Noct. 47, fig. 1 und 4. S. 575. - Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 660. n. 282. Götze, entom. Beytr. III. Th. 5. B. S. 220. n. 199. N. Ochroleuca. _ Friſch, Beſchr. d. Inſ. X. Th. Tab. III. n. 19. S. 21. Größe von C. Trapezina. Kopf, Halskragen und Ruͤcken ſind gelblichweiß, mit eingemengtem Braun. Der Hinterleib iſt faſt weiß, der Afterbuͤſchel des Mau— nes gelb, die Fuͤhler ſind gelbbraun, an der Wurzel weißlich, bey'm Manne gekerbt. Die Füße gleich mit dem Hinterleibe. . Die Vorderfluͤgel haben zur Grundfarbe ein Gemifch, von hellerem oder dunklerem Ochergelb und ſchwach 346 braͤunliche Schattirung. Der Anfang: der halben Quer: linie nächſt der Wurzel zeigt ſich mit einem braunen Flecke am Außenrande. Die erſte und zweyte Querlinie ſind weiß, wenden ſich auf der Haͤlfte, bey der Zapfen⸗ makel, ſchnell gegen einander und trennen ſich dann wieder, indem ſie einen oder zwey dunkelmarmorirte Flecken zwiſchen ſich behalten. Die runde Makel ſteht in einem unregelmaͤßigen, dunkeln, die Nierenmakel in einem hellen Felde. Die gewaͤſſerte Binde iſt braun, mit einem oder zwey beſonders dunkeln Strichen in ih⸗ rer Mitte und heller Zackenlinie. Die Franzen ſind gelblich und braͤunlich geſcheckt. Die Hinterfluͤgel bleiben naͤchſt der Wurzel hell gelb⸗ lichbraun, mit einem Bogenſtreife, dann einem breiten, bindenartigen, dunkeln Rande. Die Franzen ſind hier gelblichweiß. Unten ſind alle Fluͤgel gelblich, mit einem oder zwey Bogenſtreifen und Mittelflecken, dabey ſtark glaͤnzend. Schon in der I. Abthlg. d. Bds., S. 138. bey Agr. Tritici wurde die, unſern Vorfahren bekannte und wieder in Vergeſſenheit gerathene, Raupe vorlaͤufig erwähnt. Herr Dahl entdeckte fie im Sommer 1823 neuerdings und erzog ſie in Menge; ich verfaßte damahls die Beſchreibung nach dem Leben. Ihre Farbe iſt ſtroh⸗ gelb, ihre Geſtalt beſonders ſchmal, der Kopf blaßbraun, mit vielen einzelnen, dunkelbraunen Punkten. Die Sei⸗ tenſtreifen des Koͤrpers ſind aus aͤhnlichen engen Punkten zuſammengeſetzt, dazwiſchen lauft ein reines, gelbes Band. Der Koͤrper ſelbſt hat einzelne ſolche Punkte mit feinen Haͤrchen. Sie wird anderthalb Zoll groß und iſt in der Mitte Juny an den Aehren des Weitzen (Tritici hyberni), zu finden. Ihre Verwandlung erfolgt Ende Jun. Die Puppe iſt beſonders klein. f Der in Oeſterreich nicht ſeltene Schmetterling ent: 347 wickelt ſich nach drey oder vier Wochen und wird im Sonnenſcheine, auf Diſteln und wohlriechenden Blumen unruhig ſchwaͤrmend, angetroffen. FAM. B. 4. R U FINA. Xanth, alis anticis rufis, fasciis fuscescentibus externa latiore, puncto medio ſerrugineo. Hübner, Noct. Tab. 58. fig. 184, (mas.) N. pe Larv. Lep. IV. Noct. II. Genuin. M. c. ae, 6. d. e. Wien. Verz. S. 86. Fam. R. n. 9. Loheichen⸗Eule, N. Rufina. Illiger, N. Ausg. Bi; B. S. 500. n. g. N. Magaz. II. B. S. 120. n. g. Linné, S. N. 1. 2. 850. 72. Bomb. Rufina. Faun. Suec. Ed. 2. n. 1142. Ph. Helvola. Fabr. Ent. Syst. III. 2. 52. 77. N. Rufina. ö a Schm. IV. Th. Tab. CXXIII. Noct. 44. fig. 1. 2. S. 527. N. Cate nata. — Schm. IV. Th. Tab. CXXV. B. Noct. 46. fig. 3. 4. 5. Raupe und Puppe. — Borkh. Eur. Sahm IV. Th. S. 751. n. 541. N. ' Rufina. Eur. Schm. IV. Th. S. 687. u. 500. N. Punica. Pap. d' Europe, T. VII. Pl. CCLXI. fig. 410. pag. 12. La Dorce. Vieweg, Tab. Verz. 2. H. S. 16. n. 16. N. Rufina. e Lang, Verz. 2. Ausg. 8. 144. m 1042. N. Rufina. 8 348 Götze, entom. Beytr. III. Th. 35. B. 8. 34. u. 72. Bomb. Rufina. 7 Clerk, Icon. Tab. IV. fig. 8. Laspeyres, Krit. Revis. S. 88. N. Rufina. Rufina hat die Groͤße der O. Instabilis. Kopf, Halskragen und Ruͤcken ſind roͤthlichbraun, mit gelbem Anfluge, der letztere mit kurzem Kamme. Der Hinterleib iſt heller, der Afterbuͤſchel roͤthlich weiß, die Fuͤße haben die Farbe des Rückens, die Fühler find roͤthlich, beym Manne fein gekaͤmmt. Bey Varietaͤten wird die roͤthliche Farbe mattgelb (Borkh. Punica-a. ang. O.), oder hoͤher roth, ziegelartig. Die Vorderfluͤgel haben zum Grunde ein ſanftes Grün: gelb, auf dem drey roͤthliche Binden ſich auszeichnen. Das Feld von der halben bis zur erſten ganzen Querlinie bildet die erſte dieſer Binden. Die zweyte laͤuft in einem ſchiefen Winkel durch die Nierenmakel und iſt die ſchmaͤlſte. Die dritte und breiteſte iſt die ſonſtige gewaͤſſerte Binde; hinter ihr bleibt zuweilen der Grund bis zu den Franzen roth. Die Querlinien ſind weiß und die beyden Makeln eben ſo eingefaßt. Die Franzen zeigen ſich roſtfarbig. Der Adernlauf iſt auf der ganzen glaͤnzenden Flaͤche bemerkbar. Die Unterſeite iſt weiß, mit blaßrothem Bogenſtreife, eben ſolcher Beſtaͤubung naͤchſt den Franzen, und Mit⸗ telflecke auf den Vorberflügeln. Die Raupe findet ſich in der Mitte und zu Ende des May auf Eichen (Quercus Robur). Sie ruht ge⸗ woͤhnlich auf der Unterſeite der Blaͤtter in zuſammenge⸗ kruͤmmter Lage und faͤllt bey der leiſeſten Erſchuͤtterung herab. Ihre Bewegungen ſind ſehr geſchwind. Im Gehen werden die vorderen Ringe etwas verduͤnnt, in ruhender Stellung mehr eingezogen, in ihrer Staͤrke ſind 349 fie jedoch von den übrigen wenig verſchieden. Die Haut iſt ganz glatt und fuͤhrt ein friſches Rothbraun oder eine Leberfarbe, die bey Abaͤnderungen heller oder dunk⸗ ler wird, worauf ſich hellweiße Punkte deutlich auszeich- nen. Gewoͤhnlich ſtehen ſechs, wohl auch mehrere auf jedem Ringe. Ueber dem Ruͤcken zieht eine feine, ſchwoͤrz⸗ liche Linie und uͤber beyde Seiten ein hellweißer, brei⸗ ter Streif. Vor der Verwandlung wird ſie bleicher und die Punkte verlieren ſich ganz. Der Kopf und die Süße ſind von gleichem Rothbraun. Die Puppe, von eben gedachter Farbe, ruht in der Erde in einem leichten Gewebe. Sie hat zwey kurze, feine Endſpitzen. Die Entwicklung des Schmetterlings, der in den mei⸗ ſten Gegenden von Deutſchland nicht ſelten iſt, erfolgt im naͤchſten September oder October. 5. FERRUGINEA. Xanth. alis anticis ſerrugineo rufis, strigis undatis Tuscescentibus punetoque nigro in medio. Hübner, Noct. Tab. 53. fig. 181. (mas) N. Ferruginea. Wien. Verz. S. 86. Fam. R. n. 7. Ocherbraune, roͤth⸗ lich geſtrichte Eule, N. Ferruginea. 'Illiger, N. Ausg. dess. I. B. S. 300. n. 7. — Esper, Schm. III. Th. Tab. LXXV. fig. 5. S. 582. Bomb. Fus cago. Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 669. n. 287. N. Circellaris. „Borkhauſen ſelbſt hat ſpaͤter feine Undosa als Circellaris. beſtimmt. Die Citate aus dem Ta b. . Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. Fer n. 542. N. Undosa. 8 Pap. d' Europe, T. VII. Pl. CCEXT. fig. 408. a. b. pag. 11. La Fauvette. Vieweg, Tab. Verz. 2. H. S. 17. n. 17. 1 F. fig. 2. N. Undata. Berl. Magaz. III. B. 4. St. S 408; n. 79. Ph. "Circellaris. Naturforſcher, IX. St. S. 154. n. 79. \ Götze, entom. Beytr. III. Th. 5. B. S. ern 34. We Circellaris. entom. Beytr. III. Th. 5. B. 8. 2 220. n. 188. N. Ferruginea. Ken Wenig kleiner, als die vorige Art. Kopf, Hals: kragen und Ruͤcken, letzterer mit einem kleinen Kamme, ſind braungelb. Der Hinterleib iſt mit Grau angeflogen eben ſo die Fuͤße. Die Fuͤhler ſind roſtfarbig, fein gekaͤmmt bey'm Manne. Die Vorderfluͤgel haben eine truͤbgelbe, zuweilen Hell: gelbe, ſelten rothgelbe Farbenmiſchung, welche mehr oder minder mit einem eiſengrauen, glaͤnzenden Staube be— ſtreut iſt. Die Querlinien find braun oder roͤthlich, wie die Makeln eingefaßt. Die Nierenmakel hat einen ſcharf ausgezeichneten, eiſengrauen Fleck und wird von einem braunen oder roͤthlichen Schattenſtreife durchſchnitten. Die gewaͤſſerte Binde fuͤhrt dunklere Punkte in ihrer Mitte. Vor den grauen, gelb geſtrichten Franzen ſtehen kleine, braͤunliche Halbmonde. Die Hinterfluͤgel ſind aſchgrau, mit gelblichen Franzen. Verz. und Esper gehören ferner gewiß hierher, ob- wohl die Abbildung bey letzterem nicht gut gerathen iſt. 351 Auf der Unterſeite find alle Flügel gelbgrau mit Mittelpunkten und Vogenſtteif „auch einzelnem, brau⸗ nen Staube. Die Raupe hat einen Kleinen ; helfbrantkn / mit dunk⸗ leren Strichen überzogenen Kopf, dahinter ein ſchwaͤrz— liches, weiß durchſchnittenes Nackenſchild. Der Körper iſthell rothbraun, mit vielen feinen, dunkleren Puͤnkt⸗ chen. Eine bleiche, feine Ruͤckenlinie wird am Eude eines jeden Gelenkes von zwey ſchiefen, dunkleren Stri- chen beruͤhrt, die gegen den Kopf offen ſind und eine Art von V bilden. Auf den letzten Gelenken werden die Striche enger und immer deutlicher, auch der Grund dazwiſchen dunkler. Ueber den Fuͤßen geht eine bleiche Linie. Der Bauch und die Füße find roͤthlich weiß. Sie lebt im May auf Eichen (Quercus Robur) und Aspen (Populus tremula), verpuppt ſich in der Erde mit leichtem Gewebe, und der Schmetterling erſcheint in den Herbſtmonaten. Er iſt in Oeſterreich, und uͤber⸗ haupt in den meiſten Gegenden von Deutſchlaud, nicht ſelten zu finden. 6. EIDE NS. Xanth. alis anticis cinnamomeis, strigis tribus, venis maculaque apicis obscurioribus. Hübner, Noct. Tab. 79. fig. 369. (mas.) N. Evidens. Evidens ift von Größe und Geſtalt der Fer- ruginea, und wohl öfter mit derſelben verwechſelt worden, obgleich ſtandhafte Merkmahle fie trennen. Bey— der Grundfarben find ſchon verſchieden, denn Evidens iſt zimmetbraun, Ferruginea aber bey ihrem Wech— 352 ſel zwifchen Gelb und Nothgelb doch ſtets durch die eiſengraue Beſtaͤubüng kenntlich, welche der jetzigen mau⸗ gelt. Auch findet ſich nicht der Fleck der Nierenmakel, welcher bey Ferruginea auffallend hervortritt. Kopf, Halskragen und Ruͤcken ſind zimmetfarbig oder braungelb, der letztere mit kurzem Schopfe. Die Fuͤhler find hellbraun, bey'm Manne fein gezaͤhnt. Der Hinterleib gelblicher als der Rüden, eben fo die Fuͤße. Die Querlinien der Vorderfluͤgel ſind dunkelbraun auf hellerem Grunde. Die erſte iſt halb, die folgende ganz, erſt aus Zacken, dann aus halben Bogen beſte⸗ hend. Die runde Makel bildet ſich durch einen dunkeln Ring, die Nierenmakel iſt nur am Ende von dem durch⸗ laufenden Schattenſtreife verfinſtert. Die zweyte ganze und die Zackenlinie beſtehen aus Halbmonden und ſchlie⸗ ßen die einfache, am Außenrande aus einem verwiſchten Flecke, der ſcharf gegen die Zacken⸗ linie abgeſchnitten iſt, entſpringende Binde ein. Der Rand vor den roſtfarbigen Franzen wird wieder dunkler. Alle Adern ſind deutlich dunkel⸗ braun bezeichnet. Die Hinterfluͤgel zeigen ſich gelblichbraun, dunkler gegen die gelben, grau beſtaͤubten Franzen. Die Unterſeite iſt braun, roͤthlich beſtaͤubt, mit Mit⸗ telflecken und einem oder zwey Bogenſtreifen. Der vers wiſchte Fleck auf der Oberſeite wird auch hier ſichtbar. Dieſer ſeltene Schmetterling, deſſen Naturgeſchichte noch unbekannt iſt, kommt um Wien und in Ungarn vor. Ich habe die Puppe Ende July unter Steinen gefunden. Sie entwickelte ſich im Auguſt. 353 r R UB E C . A. Kanth. alis anticis flavescenti rufis, strigis tribus 84 turioribus, macula reniformi puncto nigro. — Esper, Schm. IV. Th. Tab. CLYIL, Bu 78. fig. 4. S. 526. N. Rubecula. Hübner, Noct. Tab. 92. fig. 451. Goa N. Ochreago, Esper hat zuerſt dieſen Schmetterling bekannt ges macht, aber ſeine Citate im Texte ſind unrichtig und gehören meiſtens der Ferrugine a. Keiner der von ihm erwaͤhnten Schriftſteller gedenkt der ſtark gekaͤmmten Fuͤhler des Mannes, welche Rubecula vor allen Ver⸗ wandten auszeichnet, auch iſt es hoͤchſt unwahrſcheinlich, daß fie in Norddeutſchland vor Zeiten allgemein ver— breitet geweſen ſeyn ſollte, da ſie noch jetzt nur in der Gegend von Florenz, und zwar fo Außerft ſelten vor— kommt, daß wir in Wien nur ein Stuͤck, naͤmlich einen Mann in der Sammlung des Herrn von Podevin beſitzen. Nach dieſem gebe ich die Beſchreibung; das vor mir befindliche Original naͤhert ſich am meiſten dem fpäteren Huͤbner' ſchen Bilde. Die Größe iſt wie eine anſehnliche Ferruginea. Kopf, Halskragen und Ruͤcken ſind dunkel ochergelb, der Hinterleib hellgelb, wie die Fuͤße. Der Afterbuͤſchel dunkler. Die Fuͤhler lang, roſtfarbig und, wie 955 erwähnt, mit ſtarken Kammzaͤhnen. Die Vorderfluͤgel ſind am Außenwinkel zugeſpitzt, hoch ochergelb, in der Mitte etwas dunkler. An der Wurzel ſteht eine halbe, dann die ganze, ſchmale, roſt— gelbe Querlinie, die gegen den Innenrand ſich der zwey— ten ganzen, gleichfarbigen Linie naͤhert. Au der erſten haͤngt eine hohle Zapfenmakel. Die runde Makel ſteht VB: 3 354 in ſchiefer Richtung, iſt etwas laͤnglich gezogen und roſtfarbig begraͤnzt. Die Nierenmakel iſt in der Mitte aſchgrau, roſtbraun eingefaßt, unten mit einem ſchwarz⸗ grauen Flecke, uͤber welchem ſich ein braungelber, nicht deutlich begraͤnzter Schattenſtreif zieht. Hierauf folgt die zweyte ganze, zwey Mahl auswaͤrts, zwey Mahl einwaͤrts gebogene, dunkel roſtfarbige Querlinie. Die gewaͤſſerte Binde geht als ein ſchmales, nicht deutlich begraͤnztes Querband, von einem dunkelbraunen, ver⸗ wiſchten Fleck am Vorderrande aus. Vor den gelben, dunkelbraun geſcheckten, Franzen zieht ein 9 0 brauner Strich. Die Hinterfluͤgel ſind en dem hier befchriebenen Eremplare etwas ausgeſchweift, aſchgrau, gegen den Vorderrand heller, mit verloſchenem, ſchwaͤrzlichem Halb⸗ monde und gleichfoͤrmigem, ebenfalls undeutlichem Bo⸗ genſtreife. Vor dem Außenrande zeigt ſich der Grund, wie die Franzen, hellgelb; an dieſen letzteren ſteht eine ſchwaͤrzliche Linie. Auf der Unterſeite ſind alle Flügel hellgelb, erſtere im Mittelraume ſchwaͤrzlich, mit dunklerem Mittelpunkte und ſchwarzbrauner, bogenfoͤrmiger Querlinie. Das Weib und die erſten Staͤnde blieben noch ver⸗ borgen. 8. XERAMPELINA. Xanth. alis anticis crenatis rufescenti flavis, strigis duabus convergentibus saturioribus, fascia interjacente obscuriore. Hübner, Noct. Tab. 90. fig. 421. (foem.) N. Xerampelina. 355 Xerampelina wurde uns bis jetzt allein durch Herrn Hübner bekannt gemacht; denn was Es per, Tab. CLXXXIII. Noct. 104. fig. 5. II. Abſch. S. 15. ſo benannt, iſt ein ganz anderer Schmetterling, naͤmlich Cy m. Ambusta. (M. ſ. I. Abth. d. Bds., S. 78.) Gegenwärtige Art gehört unter die Selten: heiten vom erſten Range, deren Heimath Italien und Suͤdfrankreich ſeyn ſoll, und die ohne ſichere Nachwei— ſung wohl eher anderen Welttheilen, als dem unſrigen zugezaͤhlt werden konnte. Sie gleicht in Geſtalt und Größe ziemlich der Ru- becula und ließe ſich allenfalls in einer eigenen Fa⸗ milie mit ihr verbinden, wenn nicht die, das Gedaͤcht⸗ niß belaͤſtigenden, Unterabtheilungen moͤglichſt zu ver: meiden waͤren. Ihre Farbe iſt ein duͤſteres, braͤunliches Rothgelb; das Weib ſoll heller als der Mann ſeyn. Kopf, Ruͤcken und Halskragen find von gleichem Tone, der Hinterleib gelbgrau. Die Fuͤhler des Mannes ſtark gefammt, wie bey Rubecula, Die Züße dunkelgrau, gelb angeflogen. Die Vorderfluͤgel kommen in ihrer Zeichnung der Myth. Oxalina nahe. Sie haben naͤmlich die Spur einer halben Querlinie; die erſte und zweyte ganze Quer— linie, letztere gebogen, laufen nach innen faſt in einem Dreyecke zuſammen. Das dazwiſchen liegende Feld iſt dunkler. Die Nierenmakel zeigt ſich in dem vor mir befindlichen Exemplare roſtfarbig, in der Abbildung roͤth— lich. Die Franzen ſind in der Natur ſtark gezaͤhnt, dunkler rothgelb. Die Hinterfluͤgel ſind weiß, roͤthlich angeflogen, auch auf den Franzen; mit einem matten Bogenſtreife. Unterhalb haben alle Fluͤgel weißen Grund, braun— roͤthlichen Staub, und die Nierenmakel und der Bogen— ſtreif werden ebenfalls ſichtbar. Der Mann, nach welchem ich beſchreibe, gehoͤrt der 2. 356 überaus reichen Sammlung des Herrn von Podevin. Das Weib iſt mir in der Natur noch nicht vorgekom⸗ men. Von ihrer Naturgeſchichte iſt bis jetzt ebenfalls nichts bekannt geworden. F. A M. C. g. VITELLINA. Xanth. alis anticis ruſescenti stramineis, strigis tribus maculisque obscurioribus, reniformi puncto nigro, Hübner, Noct. Tab. 81. 0 579. (mas.) N. Vitellina. Noct. Tab. 128. fig. 589. (dem) n Pap. d' Europe, T. VII. Pl. CCXCVIII. fig. 5060 pag. 145. La Delicate. Ein von Herrn Hübner gut, nur zu hochgelb ab- gebildeter, ſehr ſeltener Schmetterling. Nach den Pap. d' Europe, a. ang. O. ſtammen die dort wiedergegebe⸗ nen Originale aus Florenz. Auch um Frankfurt ſoll Wi- tellina vorgekommen ſeyn. Herr Kindermann fand fie in der Gegend von Ofen, ich ſelbſt, im Au⸗ guſt, auf den Bergen um Wien, ſtets aber erhielt man nur einzelne Stuͤcke. Die Mazzola' ſche Sammlung beſaß endlich ein Paar unter dem, vielleicht weiter ge⸗ langten Nahmen: N. Fragilis. Ihre Groͤße iſt wie Gilvago. Sie iſt eben ſo zart, als ſchlank gebaut. Kopf, Halskragen und der kurz gekaͤmmte Ruͤcken find ſtrohgelb, mit eingemengten weißen Haaren. Der Hinterleib iſt gelblich; naͤchſt dem Ruͤcken, zu beyden Seiten, ſtehen lange, weiße, ein⸗ zelne Haare. Der Afterbuͤſchel iſt blaßgelb, eben ſo die Fuͤße. Die Fuͤhler ſind hellbraun, weiß beſchuppt, fein gezaͤhnt bey'm Manne. 357 Die Vorderflügel gleichen dem Ruͤcken, gehen zu⸗ weilen mehr in's Lebhafte, Citronfarbige über, und ha⸗ ben wenig Zeichnung, außer den ganzen, dunkleren Quer⸗ linien. Die erſte iſt zackig; die runde Makel als ein dunkler Fleck, die Nierenmakel dunkler gelb, unten mit einem ganz kleinen, ſchwarzen Punkte, vorhanden. Die zweyte Querlinie und die Zackenlinie laufen faſt parallel und beſtehen aus Halbmoͤndchen. Die Franzen und zu— weilen der Rand von ihnen, ziehen in's Blaßrothe. Die Fluͤgelflaͤche hat einzelne roͤthliche Atomen. g Die Hinterfluͤgel ſind milchweiß, wie ihre Franzen, nur gegen den Rand zart gelb beſtaͤubt. Die Unterſeite bleibt weiß; auf den Vorderfluͤgeln bemerkt man den Anfang eines Bogenſtreifes, einen hohlen Mittelfleck und wenig gelbliche Beſtaͤubung. Von ihrer Naturgeſchichte iſt noch nichts zu unſerer Kenntniß gelangt. ro. CIT AR A G O0. Xanth. alis anticis luteis fusco adspersis, strigis ve- * ferrugineis. Hübner, Noct. Tab. 59. fig. 188. (mas.) N. Citrago.. Beyiräge, II. B. 1. Th. Tab. 1. fig. D. S. 10. N. Ochreago. Larv. Lep. IV. Noct. II. Genuin. N. e. fig. 1 A. b. N. Uitrago. Wien. Verz. S. 86. Fam. S. n. 3. Steinlinden⸗ Eule, N. Citrago. IIliger, N N. Ausg. el: 1. B2,8.0303..225- Linné, S. N. 1. 2. 857. 189. Faun. Suec. 50. 2. n. 1174. — 358 Fabr. Ent. Syst. III. 2. 75. 215. N. Citrago. Esper, Schm. IV. Th. Tab, CLXXV. Noct. 5 fig. 5. 6. S. 667. Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 667. n. 286. Pap. e T. VII. Pl. CCC V. fig. 527. Paß. . La Citronelle. N. Citrag o. De Villers, Ent. Linn. T. II. pag. 245. u. 291. 25 ge Ueberſ. v. Goͤtze, II. Th. 1. B. S. 519. "Tape VIE os‘ 20% vieweg, Tab. Verz. 2. H. S. 40. n. 57. N. Citraga. Laug, Verz, 2. Ausg. S. 145. n. 1052. N. Aurago. f Naturforſcher, XXVIII. St. S. 85. n. 15. N. Citrago. Götze, entom, Beytr. III. Th. 3. B. S. 182. n. 189. N. Citrago. Sepp, Neederl. Ins. Nacht- Vlind. II. Gez. 1. Bende, Tab. XLVIII. fig. 1 — 5. Roͤſel, Inſ. III. Th. Tab. LXVIII. fig. 7. S. 400. (Die Raupe.) Wilkes, Engl. Moths, Tab. VIII. pag. 5. (Die Raupe allein. Der Schmetterling iſt Silage) Schrank, Faun. boic. II. B. 1. Abth. S. 557. n. 1577. N, Citrago, Ein für alle Mahl ſteht hier zuerft die Bemerkung am rechten Orte, daß Herrn Huͤbner der Ruhm ge— bührt, durch groͤßtentheils treue Abbildungen Licht uͤber die früher verworrenen Nahmen unſerer Fam. C. ver⸗ breitet und die urſpruͤnglichen Benennungen Linne’s und der Thereſianer richtig hergeſtellt zu haben. Es⸗ per und Borkhauſen waren durch falſche Berichte 359 und Beſtimmungen, die fie von Wien oder Frankfurt erhielten, bey mehreren Arten im Dunkeln, wie viel mehr jene, die ſpaͤter ihnen nachſchrieben! Citrago iſt vermöge ihrer von den übrigen fo verſchiedenen Faͤrbung am wenigſten verwechſelt worden. Ihre Größe iſt wie die folgende Crocea go. Kopf, Halskragen und Ruͤcken find hoch ochergelb, citron-zu⸗ weilen auch orangefarbig. Der Ruͤcken hat einen kleinen, dunkleren Schopf. Die Fuͤhler zeigen ſich braungelb, bey'm Manne fein gekaͤmmt, bey'm Weibe gekerbt. Der Hinterleib iſt weißlichgelb, mit dunkeln Buͤſcheln auf den erſten Gelenken, und roͤthlichgelbem Afterbuͤſchel. Die Füße find gelblich. Die Vorderfluͤgel führen auf eitrongelbem, in's Roͤth⸗ liche ziehendem oder orangefarbigem, Grunde vier roſt— farbene Linien. Die erſte iſt, wie ſonſt, halb, die zweyte oder erſte ganze, geht mit kleinen Zacken faſt gerade. Die dritte iſt die ſtaͤrkſte und befindet ſich zwiſchen der runden und Nierenmakel. Sie iſt gegen den Innenrand ſtark einwaͤrts gebogen. Die letzte bleibt ziemlich ent: fernt von der Nierenmakel. Beyde gedachte Makeln— ſind dunkel eingefaßt und mit tief roſtfarbigem Kerne. Die Franzen ſind gleichfalls roſtfarbig. Die Fluͤgelflaͤche hat durchaus einzelne ſolche Atome, auch die Adern ſind dunkler, als der Grund und geben, da ſie von den Querlinien durchſchnitten werden, eine gitterfoͤrmige Zeichnung. f Die Hinterfluͤgel ſind weißlichgelb, bey'm Weibe faſt gelb, mit einem ſchwachen Bogenſtreife. Die Franzen lebhaft gelb. Unten ſind alle Fluͤgel weißlichgelb, mit braunrothem Anfluge, Mittelflecken und Bogenſtreif. Die Adern hels ler und erhaben. Die Raupe lebt auf der Waldlinde (Tiha parvi- folia), im Monat May, und zwar in zuſammenge— 30 ſponnenen Blättern. Sie hat einen gelbroͤthlichen Kopf, einen roͤthlichgrauen Koͤrper mit ſchwarzem Nackenſchilde, ſchmalen, weißen Ruͤckenſtreif und breiten, weißgelben Bande uͤber den Fuͤßen. In jedem Gelenke ſtehen zu beyden Seiten des Ruͤckenſtreifes weiße Punkte. Der Körper laͤuft nach hinten ſchmaͤler zu und die Streife verbinden ſich. In ganzer Größe hat fie etwas über einen Zoll. f Die Verwandlung geſchieht zwiſchen Blaͤttern, welche mit einem gelben, harzigen Safte zuſammengeleimt wer⸗ den. Sie erfolgt ſehr unregelmaͤßig, zwiſchen der Mitte July und Mitte Auguſt. Von manchen Raupen erhaͤlt man ſchon die Schmetterlinge, wenn andere, zugleich eingeſponnene, noch nicht die Haut abgeſtreift haben. Gewoͤhnlich findet die Entwicklung Anfangs September Statt. Bey der kuͤnſtlichen Zucht muß man nicht ver⸗ ſaͤumen, die Blaͤtterhuͤlle feucht zu erhalten; aus harten Blättern kriechen nur verkruͤppelte Schmetterlinge aus. Citrago iſt in Sachſen und den Rheingegenden haͤufiger, als in Oeſterreich, auch in anderen Laͤndern; jedoch nirgends gemein. 11. CRO CEA GO. Xanth. alis anticis flavo ferrugineis, strigis fuscis, margine anteriori albo punctato. Hübner, Noct. Tab. 40. fig. 189. (mas.) N. Croceago. 5 Beyträge, I. B. 1. Th. Tab. 1. fig. F. S. 12. N. Fulvago. Im Nachtrage, S. 104. N. Croceago. —— Larv. Lep. IV. Noct. II. Genuin. N. c. fig. 1. à. b. c. 361 Wien. Verz. S. 86. Fam. S. n. 2. Traubeneichen⸗ Eule, N. Croceago. IIliger, N. Ausg. dess. I. B. S. 303. n. 2. — Fabr. Ent. 8 III. 2. 75. 209. 8 Esper, Schm. IV. Th. Tab. CLXXVI. Noct. 97. ſig. 3. 4. N. Fulvago. Text, S. 674. Croceago. IV. Th. Tab. CLXXXVI. Noct. 107. fig. 5. 6. 7. II. Abſchn. S. 26. (Raupe und Puppe.) Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 665. n. 285. N. Croceago. Pap. d' Europe, T. VII. Pl. CCCClI. fig. 518. pag. 159. La Saffranée, N. Croceago. 5 De Villers, Ent. Linn. T. II. pag. 470. La Saf- franee. N. Croceago. (De Villers nennt die⸗ fen Schmetterling und N. Cerago, Var. Flaves- cens, T. II. p. 279. n. 562. beyde La Saffranee, jedoch den gegenwaͤrtigen mit mehrerem Rechte.) Fueßly, Neues Magaz. II. B. 2. St. S. 219. N. Croceago. Lang, Verz. 2. Ausg. S. 144. n. 1046. N. Fulvago. Götze, entom. Beytr. III. Th. 5. B. S. 220. n. 190. N. Croceago. Schrank, Faun. boic, II. B. 1. Abth. S. 397: n. 1575. Croceago, um Wien in manchen Jahren faſt ge⸗ mein, iſt von der Groͤße der O. Stabilis. Kopf, Halskragen und Ruͤcken find ſaffranroth, der Schopf des Ruͤckens und der Halskragen mit Eiſengrau ſchattirt. Der Hinterleib iſt weißgrau, flach und breit, der After— buͤſchel weiß, eben ſo die Fuͤße. Die Fuͤhler ſind braͤun— lichroth, lang, bey'm Manne fein gezaͤhnt. Die Vorderflügel, von der Grundfarbe des Ruͤckens, 362 haben mehrere Querlinien. Die erſte ift halb, die fol⸗ gende ganz, beyde gelb, an den Seiten eiſengrau. Die Makeln, faſt gleich groß, haͤngen an dem Außenrande, der mit fünf weißen Punkten in dieſer Gegend gezeich⸗ net iſt. Die Einfaſſung zeigt ſich gelb. Zwiſchen der runden und Nierenmakel kommt in einem Winkel ein deutlicher, eiſengrauer Schattenſtreif. Ebenfalls grau iſt die mit einem Striche angedeutete Zapfenmakel und die Flaͤche neben den beyden erſteren Makeln. Die Binde iſt gelb und grau punktirt, hierauf wieder eine roftfar- bige Linie, und neue Punkte ſtehen vor den einfachen Franzen. Die Hinterflügel ſind weiß, mit gelblichem Schim⸗ mer, braunem Mittelflecke und Bogenſtreife. Vor den weißen Franzen zieht eine feine, braune Linie her. Auf der Unterſeite ſind alle Fluͤgel weiß. Die vor⸗ deren naͤchſt den Franzen und am Außenrande ſchmal, roͤthlich beſtaͤubt. Vor den roͤthlichweißen Franzen be— merkt man eine Punktreihe. Die Hinterfluͤgel haben einen deutlichen Mittelfleck und Bogenſtreif, und eben⸗ N Punkte vor den hier rein weißen Franzen. Man findet, wiewohl ſelten, Varietäten, die blaß⸗ roth oder gelblichgrau ſind, viel kleiner bleiben, bar aber alle angegebenen Kennzeichen befigen. Die Raupe hat einen rothbraunen Kopf mit gelb- braunen Strichen. Der Nackenſchild iſt mit mehreren weißen Puͤnktchen beſetzt. Der Koͤrper fuͤhrt eine helle, gelbroͤthliche oder gelbbraune Grundfarbe mit zahlloſen, dunkeln Atomen. Vom vierten bis eilften Ringe ſtehen, zwiſchen einer lichten Ruͤckenlinie, braune Schraͤgeſtreife, die ſich nach hinten im Winkel vereinigen. Sie hat ferner weiße Waͤrzchen, von denen die zwey hinterſten die groͤßten ſind. Der eilfte Ring iſt etwas erhaben, die Schraͤgeſtreife werden hier am breiteſten. Die Luft: loͤcher ſind braun geringelt und erſcheinen von Weitem 2363 als braune Punkte. Sie lebt auf Eichen (Quercus Robur), ift im Juny erwachſen, geht zur Verwandlung in die Erde, woſelbſt ſie ein leichtes Gewebe macht, und wird zu einer hell rothbraunen Puppe. a Der Schmetterling erſcheint im September. Seine Heimath iſt Oeſterreich, beſonders die Gegend um Wien, wo er eben nicht ſelten iſt. Ba AU R AGO. Tanth. alis anticis fuscescentibus, litura baseos, fascia media maculaque apicis flavis. Hübner, Noct. Tab. 41. fig. 196. (mas.) fig. 197. ‘ (foem. Var.) N. Aurago. ——— Beyträge, I. B. 1. Th. Tab. 2. fig. L. S. 18. N. Rutilago. Im Nachtrage, S. 106. N. Aurago. Wien. Verz. S. 86. Fam. S. n. 7. Goldgelbe, hell: ſtriemige Eule, N. Aurago. IIliger, N. Ausg. dess. I. B. S. 306. n. 7. — Fabr. Ent. Syst. III. 2. 74. 211. Esper, Schm. IV. Th. Tab. CXXIV. Noct. 45. fig. 2. S. 358. N. Praetexta. — Schm. er Th. Tab. CXXIV. Noct. 45. fig. 3. 4. S. 341. N. Fucata. Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 675. n. 291. N. Aurago. Eur. Schm. IV. Th. S. 674. n. 290. N. Rutilago. Pap. d' Europe, T. VII. Pl. CCCIII. fig. 520. pag. 161. L' Eblouissante, N. Aurago. — T. VII. Pl. CCCIII. fig. 521. pag. 163. La Fardee. 364 De Villers, Ent, Linn. T. IV. pag. 471. La Dorée. N. Aurago. Lang, Verz. 2. Ausg. S. 9 n. 1048. 2 N. Rutilag o. (Nach Huͤbner's Beytraͤgen.) Götze, entom. Beytr. III. Th. 3. B. S. 220. n. 194. N. Aurago. ö RT Eben fo wechfelnd in Größe als in Faͤrbung. Man wird leicht verſucht, mehrere Arten aus dieſer einen zu bilden, die aber durch Vereinigung vieler Exemplare wieder in einander verfließen. Der Mann iſt gewoͤhn⸗ lich kleiner, oft nur wie O. Laevis, das Weib da⸗ gegen wie Stabilis, auch wie Instabilis. Der Kopf und der gekaͤmmte Rücken find goldfarbig gelb, mit roͤthlicher Beymiſchung, der Halskragen eben ſo, mit roͤthlichem Rande. Der Hinterleib, wie die Fuͤße, ſind gelblich, zuweilen roͤthlich weiß. Die Fuͤhler hoch⸗ gelb, die des Mannes fein gezaͤhnt. N Die Vorderfluͤgel haben meiſtens — 1 nicht immer, — bey'm Manne eine goldgelbe, bey'm Weibe eine roͤthlichgelbe Grundfarbe. Die Querlinien, wenn ſie nicht bedeckt werden, zeigen ſich heller gelb. Von der halben naͤchſt der Wurzel bis zur erſten ganzen, ſteht eine breite, truͤbrothe Binde. Das Mittelfeld bleibt am hellſten, in ihm ſtehen, dunkel umzogen, und mehr oder weniger deutlich, die beyden Makeln. Die ſonſtige gewäflerte Binde iſt wieder truͤbroth, dann folgt die gelbe Zackenlinie. An der aͤußeren Fluͤgelſpitze bemerkt man einen verwiſchten, gelben Fleck; der Grund bis zu den roſtfarbigen Franzen iſt gleich den Binden truͤbroth. Die Fluͤgel haben uͤbrigens eine ſcharfe vorſtehende Spitze am Außenwinkel, gehen dann gerade bis zur Mitte, hierauf aber ſchief einwaͤrts zum Innenrande. Die Hinterfluͤgel ſind gelblich, vor den Franzen roͤthlich wie dieſe angeflogen. 355 Die untere Seite aller Flügel iſt gelblich, roͤthlich ſchattirt. In der Mitte der Hinterfluͤgel ſteht ein roth⸗ brauner, undeutlicher Halbmond. Nach einer aus Niederſachſen erhaltenen Anzeige (denn um Wien kommt Aurago ſelten vor und iſt meines Wiſſens noch nicht erzogen worden), iſt die Raupe grau, mit ſchiefen, dunkleren Strichen, und lebt auf Buchen, zwiſchen zuſammengeſponnenen Blaͤttern, wie Citrago, im Monat May. Fabr., welcher den wahren Schmetterling kannte, ſagt zwar, daß die Puppen= ruhe vier Wochen dauere; jedoch iſt die Zeit der Raupe gewiß im May, ſo wie die Flugzeit im September. In Sachſen und an den Rheingegenden findet man den Schmetterling öfter als um Wien; ſtets aber iſt er nicht haͤufig. 15. SULPHURAGO. Xanth. alis anticis flavis, punetis numerosis strigis- que ſuscis, macula reniformi annulis duobus. Hübner, Noct. Tab. 41. fig. 194. (mas.) N. lpünkass. Beyträge II. B. 5. T. Tab. 1. fig. D. S. 62. N. Fulvago. Lep. IV. Noct. II. Genuin. N. d. . Wien. Ver z. S. 86. Fam. S. n. 8. Hellgelbe, ſchwarz⸗ ſprenklige Eule, N. Sulphurago. Illiger, N. Ausg. dess. I. B. S. 50%. n. 8. —— Fabr. Ent. Syst. III. 2. 74. 212. Esper, Schm. IV. Th. Tab. CLXXVI. Noct. 98. fig. 1. N. Ochrago. Text, S. 678. N. Ful- va go. N 366 Borkh. Eur. Schm. IV. Th. ©. 664. n. 284. N. Fulvago. N De Villers, Ent. Linn. T. IV. Ban 25 La SGWoulphurée. N. Sulphurago. Lang, Verz. 2. Ausg. S. 145. n. 1053. Götze, entom. Beytr. III. Th. 3. B. ah 220. n. 195. Groͤße und Geſtalt der vorigen Art. Die Grund⸗ farbe iſt ſchwefelgelb mit eingemiſchtem Braun. Kopf und Ruͤcken haben ſolche Haare, letzterer einen kleinen Schopf; der Halskragen iſt braun eingefaßt. Der Hin⸗ terleib weißgelb, mit etwas Grau. Der Afterbuͤſchel wieder dunkler. Die Fuͤhler ſind gelbbraun, bey'm Manne fein gezaͤhnt, die Fuͤße weißgelb. Die Vorderfluͤgel von der Farbe des Ruͤckens, fuͤh⸗ ren roſtbraune Querlinien. Die halbe und die erſte ganze beſtehen meiſtens aus unterbrochenen Strichen. Ein dunkler breiter Schattenſtreif laͤuft mit einem Win⸗ kel durch die Makeln. Die runde zeigt ſich gewoͤhnlich nur mit einem oder zwey Punkten. Die Nierenmakel iſt faſt immer getheilt und gibt zwey unter einander befindliche Ringe, die an dem Schattenftreife haͤngen; eine Eigenheit, die ſich auf der ſehr harten Es pere ſchen Figur gut ausgedruͤckt befindet, während fie der beſſern (doch zu weißgelben), Huͤbner'ſchen mangelt. Die zweyte Querlinie beſteht aus doppelten Halbmonden, wovon die inneren ſehr ſchwach ſind. Die Zackenlinie iſt am Anfange und Ende verwiſcht. In der gewaͤſſer⸗ ten Binde zeigt ſich eine Punktreihe. Der Rand naͤchſt den Franzen und dieſe ſelbſt, ſind roſtfarbig. Die Hinterflügel find rein gelblich weiß, die Frans zen gelb. Die Unterfeite ift weiß, mit gelblichem Schi er, 367 braunen Mittelflecken und Bogenſtreif, auch matter Bes ſtaͤubung naͤchſt den Franzen. Die Groͤße der Raupe iſt fuͤnf Viertelzoll. Der Kopf hellbraun, ſchwarz gegittert. Die Grundfarbe roͤthlich oder gelblich Grau, gefleckt und gewaͤſſert; eine weiße, braun begränzte Mittellinie geht über den Rüden; neben derſelben auf jedem Gelenke befindet ſich ein wei- fer, braun umzogener Punkt, zu beyden Seiten des Ruͤckens ſtehen ſchiefe, dunkelbraune Streifen, die ſich nach hinten zuſammen neigen. Durch die ſchwarzen Luftloͤcher laͤuft ein breites, weißes, roͤthlich gewaͤſſertes Band. Ueber jedem Luftloche it ein weißes Puͤnktchen. Sie lebt auf Ahorn (Acer campestre), erſcheint ſehr haͤufig fruͤh im May, ſpinnt ſich Anfangs Juny zwifchen ‚Blätter, bleibt drey Monate unverwandelt lie- gen und wird endlich zu einer rothbraunen Puppe, aus welcher im Monat September oder October der Schmet— terling hervorbricht. Bey der Zimmererziehung muß man die bey Citrago angegebene Vorſicht gleichfalls beobach— ten und die Blaͤtter des Geſpinnſtes anfeuchten, weil ſonſt die Schmetterlinge ſich nicht gehoͤrig entwickeln. Sulphurago iſt in mehreren Gegenden von Deutſch— land, nahmentlich um Wien einheimiſch und nicht ſelten. 14. SIL AGO. Xanth, alis anticis flavissimis, punctis ſasciaque lata fuseis strigaque punctorum ſuscorum externa. Hübner, Noct. Tab. 40. fig. 191. (foem.) N. Silago. | Fabr. Ent. Syst. III. 2. 76. 218. N..Flavago. Esper, Schm. IV. Th. Tab. CXXIV. Noct. 45. fig. 1. S. 356. N. Togata. 368 Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 671. n. 288. Bal⸗ ſambellen⸗Eule, N. Ochreago. Pap. d' Europe, T. VII. Pl. en fig. 5 pag. 167. La Mantelée. De Villers, Ent. Linn. T. IV. pag. 52 Fa Blonde. N. A Scriba, Beytr. 2. H. S. 142. Tab. X. fg. N N. Flavago. Wilkes, Engl. Moths, Tab. VIII. pag. 5 The Sallow Moth. (Die Raupe dabey ift von Citrago Linn. und der Schmetterling dafür genommen.) Diefer Schmetterling ift in den früheften Zeiten für eine Varietaͤt der folgenden Cerago gehalten worden. Spaͤter bemerkte man in Wien die Rechte der eigenen Art und gab ihm den jetzigen Nahmen. Esper hat ihn zuerſt als N. Togata abgebildet und beſchrieben. Der angenommenen Regel nach ſollte ihm dieſe Benen⸗ nung werden. Da die Endſylben aber auf einen Span⸗ ner deuten, wir auch wirklich ſchon die Geo m. To- gata (Hbr. 464.) beſitzen, uͤberdem Niemand dem Esper' ſchen Nahmen folgte, ſondern unſer fruͤherer, obwohl nur durch mündliche Sage fortgepflanzter, allges mein blieb, ſo wage ich keine Aenderung. Silag o hat die Größe und Geſtalt von Cerago. Kopf und Halskragen ſind rothbraun, der Halskragen verloſchen geſaͤumt, der Ruͤcken rothbraun, nach hinten, oder auch ganz, hochgelb. Der Hinterleib iſt weißgrau, mit feinen ſchwarzen Atomen beſtreut, der Afterbuͤſchel gelbroͤthlich. Die Fuͤhler ſind roſtfarbig, wie gewoͤhnlich, die Fuͤße oben braun, unten gelb. Die Vorderfluͤgel haben eine hoch ochergelbe Grund⸗ farbe, die bey'm Weibe mehr roͤthlichgelb wird. Die halbe Querlinie beſteht aus einzelnen Punkten. Die erſte 369 ganze iſt doppelt, wellenfoͤremig, auch unzuſammenhaͤn⸗ gend. Zwiſchen dieſer und der halben befindet ſich ein ſchiefer, roſtbrauner Fleck, der am Vorderrande ſitzt und bis auf das Dritttheil der Flügel reicht. Ein zweyter ſolcher Fleck ſteht zwiſchen der Stelle der zwey Makeln, die aber nur als Punkte im hellen Grunde ſichtbar ſind. Ein dritter findet ſich vor der Fluͤgelſpitze. Von dieſer zieht ſich ſchief nach der Mitte des Innenrandes eine roſtfarbige, aus einigen Fleckenreihen zuſammengeſetzte und mit einem helleren, roͤthlichen Roſtbraun ausgefüllte Binde, die allmaͤhlig breiter wird. Hinter ihr iſt der Grund wieder hell, eine einzelne Punktreihe befindet ſich darin. Die Franzen ſind truͤbgelb und roſtfarbig geſcheckt. Die Hinterfluͤgel zeigen ſich gelblichweiß, zuweilen braͤunlich angeflogen, mit einem Bogenſtreife. g Unten ſind alle Flügel gelblich weiß. Die drey brau⸗ nen Flecke der Vorderflügel werden roſtfarbig angedeutet, auf den unteren ſieht man den Bogenſtreif und einen Halbmondfleck. Der Rand naͤchſt den Franzen iſt roth⸗ braun beſtaͤubt. Die Franzen der Vorderfluͤgel und die Halfte der hinteren find roſtfarbig, die zweyte Halfte der letzteren iſt gelblichweiß. Die Raupe, welche zu beobachten ich niemals Ge⸗ legenheit hatte, ſoll auf Saalweiden (Salix caprea), leben. Sie wird gleich nach dem Erſcheinen der erſten zar— ten Blaͤtter, zwiſchen welchen ſie in einem Gewebe wohnt, gefunden. Ihre Farbe iſt grau, mit ſchiefen, dunkleren Seitenſtreifen und einzelnen, feinen, kaum ſichtbaren, Haͤrchen. Ueber die Füße zieht ein breiter, lichtgrauer Streif. Sie wandert vom erſten Aufenthalte weiter und macht ſtets neue Gewebe, bis ſie das letzte mit mehre— ren weißen Faden zu einem feſten Geſpinnſte ſchließt. Ihre Verwandlung erfolgt dann erſt in einigen Wochen. Die Puppe iſt roͤthlichbraun, klein, mit kurzer, ein— facher Endſpitze. Im July oder Auguſt entwickelt ſich V. 2. A a 37% der Schmetterling, der in Sachſen und den Rheingegen⸗ den oͤfter als in Oeſterreich, nirgends haͤufig vorkommt. 1 5. CE R AGO. Xanth. alis anticis flavis fusco subfasciatis, striga ex- terna punctorum fuscorum. Hübner, Noct. Tab. 40. fig. 190. (oem N. Cerago. Noct. Tab. 94. fig. 494. (ms, fig. 23 (m. Var.) Wien. Verz. S. 87. Fam. S. n. g. Yatmmeiben: Eule, N. Cerag o. Illiger, N. Ausg. dess. I. B. S. 307. n. 9. Fabr. Ent. Syst. III. 2. 75. 213. Esper, Schm. IV. Th. Tab. CXXII. Noct. 55 fig. 2. S. 322. N. Flavescens. ö Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 681. n. 294. N. Cerago. 4 Eur. Schm. IV. Th. S. 684. n. 297. N. Flavescens. ie Pap. d’Europe, T. VII. Pl. CCCIV. fig. 2 8 a. b. c. d. pag. 165. La Sulphurée. — T. VII. Pl. CCClII. fig. 522. La Clairetle. (Iſt Var. Flavescens.) De Villers, Ent. Linn. T. II. pag. 279. n. 362. La Saffranee. N. Crocea. (Iſt wahrſcheinlich gegenwaͤrtiger Schmetterling, Var. Flavescens, ges meint. M. ſ. uͤbrigens die Aumerkung bey dem Ci- tat aus De Villers X. Croceago.) Vieweg, Tab. Verz. 2. H. S. 41. 1. 58. N. Fulvago. Berl. Mag. III. St. S. 296. n. 45. Ph. Icteritia. 574 Berl. Magaz. III. B. 4. St. S. 425. n. G. —— Naturforſcher, IX. S. S. 117. n. 43. Götze, entom, Beytr. III. Th. 5. B. S. 188. n. 7. Ph. Icteritia, —— entom. Beytr. III. Th. 3. B. S. 220, n. 196. N. Cerago. Scriba, Beytr. 2. H. S. 144. Tab. X. fig. 3. N. Fulvago. Beytr. 2. H. S. 141. Tab. X. fig. 1. N. Gilvago. (Iſt Var, Flavescens). Se Faun. boic, II. B. 1. Abth. 8. 555. n. 1572. N. Flavescens. Große und Geſtalt der vorigen Arten. Der Kopf, Halskragen und gekaͤmmte Ruͤcken find hellgelb (wachs⸗ gelb), der Hinterleib weißlich, die Fuͤhler wie ſonſt und roſtfarbig, die Fuͤße weißgelb. Die Vorderfluͤgel haben die erwaͤhnte wachsgelbe Grundfarbe und mehrere roſtfarbige, größere und kleinere Flecken. Die Querlinien ſind unzuſammenhaͤngend, mit Bogen oder Strichen angelegt. Vor der Stelle der er⸗ ſten ganzen Linie ſtehen zwey oder drey ſolcher roftfars biger Flecke. Ueber die Mitte des Fluͤgels geht eine breite, nach innen bleicher werdende, Binde, die aus drey Reihen roͤthlicher und roſtfarbiger Flecke zuſammen— geſetzt iſt. In dem größten aͤußerſten Flecke befinden ſich am Vorderrande drey gelbe Punkte. In der Mitte dieſer Binde, auf der Hauptader, ſteht ein kleiner, dun⸗ kelbrauner Fleck, meiſtens mit gelblichem Kerne. Er gehoͤrt zu der ſelten ſichtbaren Nierenmakel. Eben ſo ſelten ſieht man die runde Makel; zuweilen iſt ſie nur durch eine ſehr feine Linie und bleichere Vertiefung an: gedeutet. Auf die breite Binde folgt noch, vor den einfach gelblichbraunen Franzen, eine Punktreihe. A a 2 372 Die Gamers und Franzen fü nd Gem, 2. außen gelblich angeflogen. Auf der Unterſeite find alle Fluͤgel weiß, die dor: deren gelblich an den Raͤndern; der aͤußerſte Fleck der Binde und ſeine Punkte auf der Oberſeite ſcheinen durch. Der von Esper und Borkhauſen unter dem Rahmen N. Fla vescens beſchriebene, einfachgelbe, hinterwaͤrts mit einer einzelnen Punktreihe verſehene Schmetterling, iſt Varietaͤt von Cerago. Nicht nur haben wir beyde unter einander mehrmals gefangen, ſon⸗ dern Herr Dahl hat ſie auch aus Raupen und dabey noch Uebergaͤnge erzogen, wie ſchon Herr Huͤbner a. ang. O. fig. 445. eine abbildete. Kopf und Körper dieſer Varietaͤt find wie von der gewoͤhnlichen Oer ago. Die Vorderfluͤgel einfarbig wachsgelb, nur der braune Mittelfleck, als Ende der ſonſtigen Nierenmakel, und die Punktreihe vor den Franzen ſind deutlich. Bey ge⸗ nauerer Unterſuchung findet man einzelne Spuren der ſonſtigen Flecke und Linien. Auf der Unterſeite iſt der breite Fleck der gewohnlichen Art, welcher oben bey Flavescens mit den anderen fehlt dennoch check angedeutet. Die Raupe wohnt im erſten Fruͤhjahre in den . 104 genannten Palmkatzen der Weiden, ſie frißt, wenn man ſie ſammelt, darin noch vierzehn Tage fort, geht dann heraus, naͤhrt ſich von Wegerich (Plantago), im Noth⸗ fall auch von jungen Weidentrieben. Sie iſt graubraun, hat einen weißlichen Anflug in der Seite, der einen Streif macht, und ein ſchwarzes Nackenſchild, mit zwey weißen Linien. Sie verpuppt ſich im geleimten Gehaͤuſe in der Erde. Der Schmetterling erſcheint im Auguſt. Er iſt überall in Deutſchland und nicht felten zu finden. 373 16. G ILV AG O. Tanth. alis antieis flavis 2 fasciis e scrie en externa fuscis. Hübner, Noet. Tab. 48. fg. 195. 10. N. Gilvago. Noct. Tab. 94. fig. 443. (foem.) — Noct. 0 40. lig. 192. Girke N. Pal- leago. Wien. Verz. S. 87. Fam. S. n. 10. Truͤbgelbe, wellenſtriemige Eule, N. Gilvago. Illiger, N. Ausg. dess. I. B. S. 308. n. 10. Fabr. Ent. Syst. III. 2.76. 219. N. Gilvag o. Esper, Schm. IV. Th. Tab. CLXXVI. Wie, 97. fig. 2. S. 672. N. Gil vago. Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 647. n. 275. Men⸗ nigroth und grau gemiſchte, weißaugige Eule, N. Ocellaris. Pap. d' Europe, T. VII. Pl. CCCIV. fig. 523. e. pag. 165. La Sulphurée. T. VII. PL CCCV. fig. 525. pag. 168. La Circe. Lang, Verz. 2. Ausg. S. 146. n. 1055. Götze, entom. Beytr. III. Th. 3. B. 8. 220. n. 197. Rossi, Faun. Etrusc. Maut. T. II. pag. 24. n. 596. N. Gilvago. Die Frage, ob Gilvago und Palleago zwey Arten oder nur Varietaͤten der naͤmlichen Art ſeyen, hat mehrere Entomologen in der letzteren Zeit beſchaͤftigt. Daß die Huͤbner ' ſche Figur 445 die Gilvago der Thereſianer und ihrer Nachfolger vorſtelle, daruͤber war man einig. Herr Hübner machte aber auch eine Gilvago, fig. 195 und zwey Palleago, fig. 192. 374 und fig. 442. bekannt. Die letzte Gilvago und erfte Palleago ſammt den ihr nahe kommenden Exempla⸗ ren, waren es eigentlich, welche den gedachten Streit erregten. Er war um ſo ſchwieriger in Wien zu ſchlich⸗ ten, als die allgemein geltende Gilvago fig. 445. hier ſeltener als im Auslande vorkommt, und meines Wiſſens bey uns noch nie erzogen worden iſt. Auf die fig. 442. wurde wenig Ruͤckſicht genommen, und doch war es eben jene, welche ſie am meiſten verdiente. Selbſt Ochſenheimer kam nicht in's Klare. Er cis tirte im ſyſt. Entwurfe, S. 85. zu feiner Pal- leago, Ocellaris Bor kh. (die, nach der ſehr deutlichen Beſchreibung Huͤbner's Palleago fig. 192. ift,) merkte aber in dem Cataloge feiner Sammlung an: „Palleago H br. fig. 442. das vierte Exemplar aus Ungarn.“ Jenes vierte Exemplar iſt nun eine entſchie⸗ den neue Art, die jetzt mehrere Sammler in Wien, auch ich, in drey Stuͤcken, beſitzen. Laͤßt ſich bewei⸗ fen, daß Gilvago, fig. 195. und 445. mit Pal- leago H br. fig. 192. wirklich zufammengehören, fo bleibt der Nahme Palle ago allein für fig. 442. welche ich ſonſt nirgends beſchrieben oder abgebildet gefunden habe. Alle hier befindlichen neuen Pal lea go ſtam⸗ men aus der Gegend von Peſth oder Fuͤnfkirchen in Ungarn; das Ausland hat wohl nur wenige derſelben erhalten, doch dienen die mehr erwaͤhnte Abbildung und die hinter gegenwaͤrtiger Art befindliche Beſchreibung dazu, meine Aufſtellung zu rechtfertigen. Vor der Hand haben wir alſo die zwey Gil vag o und eine Palle ago H br. fig. 192. zu betrachten und die Gruͤnde zu nennen, warum ſie als eine Art gelten ſollen. Ich kann aus eigener Erfahrung Folgendes ſa— gen: Vor drey Jahren, Anfangs September, als ich nahe bey Wien junge Pappelbuͤſche klopfte, fielen mit einem Schlage und von einem einzelnen Zweige, ein 3275 Gilvago- Weib und ein ſonſt ſogenannter Palle ag o- Mann herab, welche die ſichtbarſten Spuren der be⸗ ſtandenen und eben getrennten Vereinigung trugen. Das Weib legte jedoch keine Eyer. | Ich wuͤrde dieſem vielleicht zufälligen Greigniß we⸗ niger Aufmerkſamkeit gegoͤnnt haben, wenn nicht kurz zuvor mein geſchaͤtzter Freund, Herr Heß in Darmſtadt, deſſen genaue entomologiſche Beobachtungen allgemein be⸗ kannt ſind, mir geſchrieben haͤtte, daß er mit voller Ueberzeugung Gilvago und (die ſonſtige) Palleago fuͤr Eins erklaͤren koͤnne. Seine Aeußerungen darüber ſind folgende: „Die Raupen der Palleago, oder Bean Borkh. fand ich früher immer in der Nahe und auf trockenen Sandfeldern an Artemisia camp. und ande⸗ ren mageren Kraͤutern, naͤhrte ſie damit und erzog dar⸗ aus lauter Palleag o. Spaͤter traf ich fie. auch in der Nahe von italieniſchen Pappeln, fuͤtterte fie mit den Blaͤttern und erhielt nun außer Palleago auch einige Gilvago, allein immer in ſo geringer Anzahl, daß in der Regel nur fünf bis ſechs Gilvago unter hundert Palleago ausfallen. Gegenwaͤrtig habe ich zwölf Stuͤck der ſogenannten Gilvago von der ge— woͤhnlichen Farbe der Palleag o und Zeichnung der ers ſteren, bis zum hoͤchſten Gelb, das nur Gilvago has ben kann, wovon kein Stuͤck in Farbe und Zeichnung dem andern vollkommen gleich iſt; eines darunter hat ſogar ein feuriges Rothbraun zur Grundfarbe.“ Bald darauf ſandte mir Herr Heß dieſe Varietaͤten zur An— ſicht und ich fand faſt alle gleich unter meinen Vor— raͤthen. Im naͤchſten Herbſte ſchrieb er mir wieder: „Daß er einhundert und ſieben und achtzig Puppen aus nahe an dreyhundert Raupen feiner Palleago erzogen, jedoch aus dieſer großen Anzahl nur vier Stück der Var. Gilvago bekommen habe.“ Indem ich nun 376 ! 0 dieſen wiederholten und ſorgfaͤltigen Nachforſchungen Glau⸗ ben ſchenken muß, baue ich darauf, mehr als auf das durch fruͤhere Gewohnheit und etliche Einzelnheiten be⸗ ſtochene Auge, und nenne feine Palleago mit ihren Varietäten, die bey uns Gil vago hießen, kuͤnftig Gil- vago; die neue ungariſche Art, fig. 442. Hubner 's, gilt aber mir und meinen Freunden als wahre Pal- leago. Es iſt dabey allerdings wahr, daß wenn beyde Nahmen frey waͤren, ich ſie umgekehrt ver⸗ theilen wuͤrde. Da nun aber der Verwirrung ohnehin genug geweſen, iſt es am beſten, Herrn Huͤbner ſo viel als thunlich zu folgen und den jetzt zu beſchreiben⸗ den Schmetterling als Gilvago W. e in ſeinem lange gefuͤhrten Nahmen zu laſſen. Silvago, welche ſich in Größe der O. Stabi- lis, oſt auch der Instabilis vergleicht, durchlaͤuft alle Farbentoͤne vom Gelbgrau, durch das Gelb, bis zum lebhafteſten Rothbraun. Kopf, Halskragen und der gekaͤmmte Ruͤcken ſind von der Grundfarbe, gewoͤhn⸗ lich etwas truͤber, als die Vorderfluͤgel. Der Hinterleib iſt weißgrau, roͤthlichweiß, oder gelblichweiß. Die Fuͤh⸗ ler find an der Wurzel weiß, übrigens hellbraun, bey'm Manne ſtaͤrker, gezaͤhnt. Die Füße bleiben etwas dunk⸗ ler als der Hinterleib. Die Vorderflügel führen, wie aus dem zuvor Ge⸗ ſagten ſchon hervorging, zweyerley Hauptfaͤrbung, die aber durch Uebergaͤnge in einander verfließt. Die eine hat einen gelben Ton, (die eigentliche Gil vag o), die zweyte einen roͤthlichen mit Grau gemiſchten. (Die alte Pal leag o.) Bey der zweyten fallt noch der be⸗ ſondere Umſtand auf, daß die Außenwinkel der Vor⸗ derfluͤgel oft, jedoch nicht immer, eine ſchaͤrfere Spitze, als bey der erſteren Abart haben und die ganze Form derſelben dadurch lanzettenartiger, laͤnger geſtreckt erſcheint. Die Querlinien find vorhanden, hell⸗ 377 gelblich, dunkler auf den, von einander abgekehrten, Sei⸗ ten gerandet. Die erſte ganze iſt gewellt, die zweyte geht in Bogen. Die runde und Nierenmakel ſind mehr oder minder deutlich, hellgelb umzogen, meiſtens grau getieft. In dem unteren Theile der Nierenmakel ſteht ein ſchwarzer Fleck und in ihm eine hellweiße, glaͤnzende Pupille. Durch die Makeln geht ein dunklerer Schat⸗ tenſtreif und der Vorderrand hat noch zwey andere dunkle Flecke, die aber bey der alten Palle ago ganz oder ziemlich verloͤſchen. Die Binde iſt deutlich, meiſtens mit einer Punktreihe. Die Franzen ſind hell und dun⸗ kel geſtrichelt. Endlich ſind gewoͤhnlich die Adern heller und auffallend ſichtbar. Man gab die lanzettartige Fluͤ⸗ gelform, die groͤbere Beſtaͤubung und den ſtaͤrkeren Adern⸗ lauf als ſichere Kennzeichen der alten Eallenaps doch ite ſie nicht immer Stand. Die Hinterfluͤgel ſind weiß, röthlichgrau oder gelb⸗ lichgrau angeflogen. Auf der Unterſeite, welche ebenfalls weiß bleibt, findet ſich bey der gelben Varietaͤt gewoͤhnlich am Rande der Vorderfluͤgel ein dunkler, verwiſchter Strich, welcher der roͤthlichen faſt immer mangelt. | Von der Raupe unferer Gilvago meldete mir Herr Heß, daß ſie im Fruͤhling vorkomme, wie vorer⸗ waͤhnt, von verſchiedener Nahrung, doch am liebſten von den jungen Blättern der italieniſchen Pappeln lebe, roͤthlichbraun, etwas plattgedruͤckt, mit Ruͤcken und Geis tenlinien ſey, und ſich ein leichtes Erdgeſpinnſt verfer⸗ tige, in dem fie. geraume Zeit unverwandelt liegen bliebe. Ungefähr vier Wochen nach der Verpuppung, gegen Ende Auguſt oder im September, entwickle ſich der Schmetterling. 17 PAL EAG O. Xanth. alis anticis ruſo flavescentibus, macula media alba rubricineta, striga externa punetorum nigrorum. 378 Hübner, Noct. Tab. 94. fig, 442. (mas.) N. . a f f In Bezug auf Alles „ was ſchon bey der augen Art von der jetzigen geſagt wurde, kann ich nun um fo kuͤrzer ſeyn. Palle ago Hubner's, fig. 442. iſt ſehr deutlich, nur zu hoch gefaͤrbt abgebildet worden. Ihre wahre Grundfarbe iſt ein roͤthlich helles, der Maͤhne des Löwen gleichendes Goldgelb. In Größe übertrifft fie Gilvago. Ueberhaupt kommt ihr die folgende Fulvago näher als die vorige Art. Kopf, Halskra⸗ gen und Ruͤcken ſind einfach, letzterer gekaͤmmt, die Fuͤhler gelb, durchaus weiß beſchuppt, bey'm Manne gezaͤhnt. Der Hinterleib iſt 1 weiß, wie die Füße, der Afterbuͤſchel gelb. Die Vorderfluͤgel haben die gedachte Farbe ganz einfach, ohne merklich dunklere Stellen oder Flecke. Sie ſind kurz, abgerundet. Der Adernlauf iſt nicht ſichtbar, nur die Mittelader iſt hell, bis zu einem weißen Punkte in der Nierenmakel. Die Makeln ſind ſaͤmmtlich, nicht ſchwarz , wie bey Herrn Hübner, ſondern roͤthlich be⸗ graͤnzt, auch die Zapfenmakel iſt deutlich. Alle bleiben hohl. Die Querlinien ſind undeutlich mit roͤthlichen, ab⸗ gebrochenen Strichen und Bogen angezeigt; bis zur er⸗ ſten ganzen, von der Wurzel angefangen, iſt die Grund⸗ farbe wenig dunkler. Die Punktreihe iſt ſehr beſtimmt, ſchwaͤrzlich. Die Franzen zeigen ſich zu einer 2 0 5 gelben Linie ganz einfarbig. vn Die Hinterflügel find weiß, goldfarbig glänzend, bie Franzen zart gelb eingefügt. Die Unterfeite bleibt weiß, mit kaum kenntlichen Spuren von Mittelflecken und ſchwach roͤthlichgelb angeflogen. Sie gehoͤrt noch zu den groͤßeren Seltenheiten. Herr Kindermann hat ſie in 1 zu Ende des Som⸗ mers gefangen, 90 379 GENUSS LXXII COSMIA. Die Schmetterlinge haben einen glatten Ruͤcken oder nur kleinen Schopf, gekerbte Fühler, der Hinterleib des Weibes fuͤhrt einen Legeſtachel. Die dachfoͤrmig ruhen⸗ den Vorderfluͤgel ſind breit, das Mittelfeld derſelben bildet ein unregelmaͤßiges Viereck, und in ihm ſteht ein ſchwaͤrzlicher Punkt, als das Ende der Nierenmakel. Die Hinterflügel find mit hellerem Saume verſehen. Die Raupen haben einen dunkeln Kopf, ein Nacken⸗ ſchild; der Koͤrper iſt ſanft gefaͤrbt, gruͤnlich, mit Laͤngs⸗ linien und Punkten oder Waͤrzchen verſehen. Sie leben zwiſchen zuſammengeſponnenen Blättern. Die Verwandlung geſchieht in einem Gewebe in oder außer der Erde. ö Cosmia, von Koouıos, wohlgeordnet. ; e Hübner. 380 1. FUT LV A6 O. Cosm. alis antieis flavescentibus, strigis duabus rufis, stigmatibus pallidioribus, reniformi macula nigra. Hübner, Noct. Tab, 41. fig. 198. (mas.) fig. 199. (foem.) N, Fulvago. - Larv. Lep. IV, Noct, II. Genuin, N. e. fig. 2. d. b. Wien. Verz. S. 86. Fam. 8. N. Beifbirken- le, N, Fulvago, Illiger, N. Ausg. dess. I. B. 8. 502. 0... — Esper, Schm. IV. Th. Tab. CXXII. Noct. 45. VTV Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 683. n. 295. N. Gilvag o. Pap. d' Europe, T. VII. Pl. CC CV. fig. Be, pag. 170. La Paillee. 5 Vieweg, Tab. Verz, 2. H. S. 42. n. 60. N. Cilyazo. - Größe von M. Brassicae. Sie gleicht in der Grundfarbe ziemlich der vorbeſchriebenen neuen Pal- leago, nur ift fie mehr bleich, faſt ſtrohgelb, ſtellen⸗ weiſe mit roͤthlicher Beymiſchung. Kopf, Halskragen und Ruͤcken ſind gelb, mit eingemengten, blaßroͤthlichen Haaren. Der Hinterleib iſt weißgelb; das Weib hat einen anſehnlichen Legeſtachel. Die Fühler find hell⸗ braun, gelb beſchuppt, bey'm Manne gekerbt, bey'm Weibe fadenfoͤrmig. Die Fuͤße braͤunlichgelb. Die Vorderfluͤgel haben die erſte und zweyte ganze Querlinie ſehr deutlich. Beyde find roͤthlich. Einen dritten und breiteren Schattenſtreif findet man zwiſchen beyden. Dieſer entſteht uͤber der runden Makel, geht mit einem Winkel durch die Nierenmakel und dann ge⸗ 381 bogen. Die Makeln ſelbſt ſind bleich, hohl, dunkel eingefaßt, und die Nierenmakel mit einem ſchwaͤrzlichen, eckigen Fleck gegen unten. In der Binde außer der zweyten Linie ſteht am Vorderrande ein verwiſchter, grauer Fleck. Nahe an den, hinter einer hellgelben, feinen Linie beginnenden, Franzen findet ſich eine kleine, eckige, ſchwaͤrzliche Punktreihe. Die Hinterfluͤgel und ihre Franzen ſind bleichgelb. Ein ſehr matter Bogenſtreif iſt meiſtens nur bey'm Manne bemerkbar. Die Franzen haben eine dunkler gelbe Einfaſſung. Die Unterſeite iſt rein weißgelb. Nur der verwiſchte Fleck, der Punkt in der Nierenmakel und ein Bogen⸗ ſtreif über alle Fluͤgel geben Spuren einiger Zeichnung. Die Franzen der Vorderfluͤgel ſind hier dunkel und vor dem Anfange ſchwaͤrzlich punktirt. Die Raupe haben wir im Juny auf Birken, zu⸗ gleich mit jener der Br. Parthenias, gefunden. Sie iſt aber auch ſchon auf Eichenbuͤſchen vorgekommen. Die Farbe ihres Körpers iſt blaßgruͤn, mit einem weiß⸗ lichen Mittelſtreife und zwey ſolchen Seitenſtreifen, die ein dunkleres Band uͤber den Fuͤßen begraͤnzen. Der Kopf iſt hellbraun. Die Puppe hat, gleich den Bands phalaͤnen, eine blaue Beſtaͤubung. Der in Sachſen, Oeſterreich und Ungarn, jedoch überall ſeltene Schmet⸗ terling, erſcheint Ende July und im Auguſt. M BLA. Cosm. alis anticis albido griseis, strigis duabus fuscis albido adnatis, stigmate reniformi macula nigra. — —u—m. —d 352 Hübner, Noct. Tab. er fig. 351. (oem) N. Abluta Berker 4 = Etwas kleiner, als Fulvago. Die Faͤrbung ift ſehr ausgezeichnet, ſie iſt weißgrau, uͤberall mit einem braͤunlichen Staube leicht beſtreut. Kopf, Halskragen und Ruͤcken, letzterer etwas gekaͤmmt, gleichen hierin den Vorderfluͤgeln; ſtatt des Staubes findet man ein⸗ zelne braune Haare. Der Hinterleib iſt ganz weiß, der Afterbuͤſchel des Mannes zieht in's Gelbliche. Das Weib hat einen geſtreckten, nach hinten ſpitzigen Hinter⸗ leib und einen Legeſtachel. Die Fuͤhler des Mannes ſind fein gekaͤmmt, des Weibes gekerbt, hellbraun, weiß beſchuppt. Die Fuͤße weiß, die Gelenke mit braͤunli⸗ chen Ringen. Die Vorderfluͤgel haben die zwey ganzen Querlinien ſehr deutlich. Dieſe ſind braun nach innen; nach außen ganz weiß. Die erſte iſt bauchig, gegen das Mittelfeld gebogen, die zweyte macht vom Außenrande einen Win⸗ kel und geht dann faſt gerade. Durch die Fluͤgellaͤnge zieht eine hellere Mittelader und auf derſelben, da, wo die Nierenmakel endigen ſollte, iſt ein brauner Fleck, durch den ein Schattenſtreif nach dem Innenrande ſich erſtreckt. Hinter der zweyten Querlinie, am Außenrande, ſteht ein verwiſchter Fleck. Die Franzen ſind hellroſt⸗ braun. Ich gebe dieſe Beſchreibung nach mehreren Exemplaren, darunter einem ſchoͤnen Paare meiner Samm⸗ lung. Kein Stuͤck kommt aber der Huͤbner' ſchen Ab⸗ bildung, welche bis jetzt die einzige iſt, nahe; denn dort iſt der graue Staub blau, die braunen Linien und Punkte ſchwarz u. ſ. w. Doch dient ſie indeſſen, um von Größe und Zeichnung einen Begriff zu geben. Die Hinterfluͤgel ſind gelblichweiß, bey'm Weibe, vorzuͤglich gegen die Franzen hin braͤunlich beſtaͤubt. Die Franzen bleiben rein gelblichweiß. 383 Auf der Unterſeite, die weiß, nach innen braͤunlich angeflogen iſt, ſieht man einen oder zwey Bogenſtreife, auf den Vorderfluͤgeln zeigen ſich der braune Mittelfleck und die verwiſchte Stelle am Außenrande. Der Schmetterling, deſſen Heimath Ungaru iſt und der auch in Oeſterreich, jedoch nur einzeln vorkommt, findet ſich ſelten im Monat Auguſt. Ueber die Raupe erhielt ich folgende unverbuͤrgte Nachricht: Sie ſoll Ende May in ganzer Größe von anderthalb Zoll auf Weiden und Silberpappeln wohnen, grün mit ſchweſelgelben auffallenden Seitenlinien ſeyn und oben viele weiße Atomen haben, die abwaͤrts ein⸗ zelner und ae werden. u Cosm. alis anticis flavidis, fusco nebulosis, ſascia lata saturiore, puncto nigro medio. Hübner, Noct. Tab. 42. fig. 200. (mas.) N. Trapezina. Wien. Verz. S. 88. Fam. T. n. 13. Ahorn= Eule, N. Trapezina. Illiger N. Ausg. dess. I. B. S. 3 17. n. 13. — Linné, S. N. 1. 2. 856. 99. Faun. Suec. Ed. 2. n. 1157. Fabr. Ent. Syst. III. 2. 44. 117. a Esper, Schm. IV. Th. Tab. LXXXVII. Noct. 8. fig. 2. 3. S. 65. Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 642. n. 271. Pap. d' Europe, T. VIII. Pl. CC CXIII. fig. 546. pag. 28. Le Trapeze. De Villers, Ent. Linn. T. II. pag. bon. n. 164. N. Trapezina. 384 Fueßly, A. Magaz. II. B. 2. St. 8. Ph. Trapezina. — Neues Magaz. I, B. IH. St. S. 528, Ph. Trapezina. i Vieweg, Tab, Verz. 2. HI. 8. 11. n. u Lang, Veız. 2. Ausg. S. 148. n. 1070. Berl. Mag. III. B. 3. St. S. 8 0 n, 44. Ph. Rhombica. Naturforſcher, IX. St. S. 118. n. e Götze, entom. Beytr. III. Th. 3. B. S. 95. n. 99. N. Trapezina. f Knoch, Beytr. II. St. S. 51. Tab. III. ig. 1— en, Inſ. Kal. II. 1. 507. 368. — Schwarz, Raup. Kal. S 108. n. 104. und S. 271. n. 264. | Sepp, Neederl. Ins. Nacht-Vlind. IL Gez. ı. Bende. Tab. XLVI. fig. 1 — 7. | Rossi, Faun. Etrusc. T. II. pag. 179. n. 1112. N. Trapezina. Merianinn, Eur. Schm. Tab, III. S. 7. Allgemein bekannt, in ungefaͤhrer Groͤße der O. Stabilis. Die Grundfarbe des Schmetterlinges wech⸗ ſelt auf das Mannigfaltigſte; ſie iſt gewoͤhnlich ſchmutzig ochergelb, geht aber durch alle Stufen in das Graue und Fleiſchfarbige, dann wieder in das Braͤunliche, Roth⸗ gelbe und Mennigrothe uͤber. Kopf, Halskragen und der glatte Rüden find mit den Vorderfluͤgeln gleich. Der Hinterleib iſt gelblich, oft mit grauer Beymiſchung. Die Seitenhaare und der Afterbuͤſchel ſind immer gelb. Das Weib hat einen Legeſtachel. Die Fuͤße ſind gelb⸗ lich, die Fühler hellbraun, bey'm Manne gekerbt. Die Vorderfluͤgel haben zwey weißliche, braun ein⸗ 385 gefaßte Querlinien, von denen die erſtere in ſchiefer Richtung, jedoch ohne Biegung, die zweyte aber vom Vorderrande in einem Winkel und dann mit Schwingung weiter laͤuft, woraus das Mittelfeld die ungefaͤhre Figur eines verſchobenen, unregelmaͤßigen Vierecks erhaͤlt. In deſſelben Mitte befinden ſich ſehr undeutlich die runde und Nierenmakel, bleich eingefaßt. Durch die letztere laͤuft in einem Winkel ein verwiſchter Schattenſtreif, und wo derſelbe ſich wendet, ſteht ein eiſengrauer Punkt auf einer helleren Stelle. Dieſes Viereck iſt zuweilen ganz einfach dunkler ausgefuͤllt, zuweilen aber marmorirt. Die gewaͤſſerte Binde außerhalb, iſt glaͤnzend, heller. Vor den einfarbigen Franzen ſteht eine ſchwarze Punkt- reihe. Auf der ganzen Flaͤche bemerkt man mehr oder weniger einzelne ſchwarze Atomen. 10 Die Hinterfluͤgel ſind aſchgrau; an den 1 wie die Franzen ſelbſt, ochergelb. Unten ſind die Vorderfluͤgel ochergelb mit einem ſchwaͤrzlichen Bogenſtreife und ſchwarzer Beſtaͤubung nach innen, auch bemerkt man einen ſchwachen Mittelpunkt. Die hinteren haben braͤunliche oder roͤthliche Atomen und der Halbmondfleck iſt meiſtens deutlich, doch habe ich wieder einzelne Stuͤcke, wo er ganz mangelt. Die Raupe iſt mattgruͤn, mit drey zarten, weißen, zwey dunkelgrauen und zwey ſchwefelgelben Linien. Ihr Kopf iſt gelblich, mit dunkelbraunen, kleinen Strichen. Die weißen Linien gehen uͤber den Ruͤcken, die gelben über die Fuße. Die Grundfarbe iſt bisweilen mit etwas Schwarz gemiſcht. Der Oberleib hat ſchwarze Waͤrzchen auf weißem Grunde. Die Vorderfuͤße ſind ſchwarz, die Bauchfuͤße gruͤn, mit einem ſchwarzen Flecke. Auf dem erſten Ringe ſtehen die Waͤrzchen in zwey Querreihen. Der Ruͤckenſtreif iſt ſchmal, der Seitenſtreif breit. Die Ringeinſchnittte ſind tief. Sie lebt im May und Juny von Ahorn (Acer campestre), Linde (Tilia), Eichen V. 2. Bb 356 (Quereus Robur), Haſelſtaude (Corylus Avellana), Birken (Betula alba), Espen (Populus tremula), Rü⸗ ſtern (Ulmus campestris), Hainbuchen (Carpinus Be- tulus), u. ſ. w. wohnt zwiſchen zuſammengeſponnenen Blaͤttern und iſt wegen ihrer Mordſucht bekannt und verrufen, mit welcher ſie andere Raupen und ſogar ih⸗ res Gleichen anfaͤllt und ausſaugt. Chorherr Meyer in Fueßly's alt. Mag. a. ang. O. ſagt daruͤber Fol⸗ gendes: „Ich gab einigen ſowohl Futter als Raupen, anderen aber Raupen allein. Die erſteren zogen die Raupen dem Futter vor und fraßen dieſe ganz bis auf den Kopf, oder, wenn ſie zu groß waren, zum Theil auf. Ich gab ihnen auch Baͤrenraupen, dieſen konnten ſie jedoch nicht beykommen,“ u. ſ. w. Ich kann aus eigener Erfahrung hinzuſetzen, daß ich einſt eine Po- lychloros-Puppe an einer Bretwand ſah, die mir durch heftige Bewegung auffiel. Bey naͤherem Betrach⸗ ten fand ſich eine Raupe der Trapezina, welche die hinteren Einſchnitte aufgebiſſen hatte und den Saft be⸗ gierig ausſog. Sie verwandelt ſich in ſchwachem Gewebe in oder außer der Erde, und der uͤberall bekannte Schmetterling entwickelt ſich nach drey bis fünf Wochen, gegen Ende July. 4 D NIS. Cosm. alis ferrugineis, maculis tribus margine ante- riori albis punctisque duobus apicis nigris. Hübner, Noct. Tab. 42. fig. 202. (mas.) N. Diffinis. mn Beyträge, 1. Th. I. B. Tab. 1. fig. E. S. 10. N. Affinis. (Im Nachtrage, S. 104. N. Diffinis.) | 387 Wien. Verz. S. 88. Fam. T. n. 10. Feldulmen⸗ Eule, N. Diffinis, Illiger, N. Ausg. dess. I. B. 8. 316. n. 10. Linné, S8. N. 1. 2. 848. 146. Fabr. Ent, Syst. III. 2. 87. 257. Esper, Schm. IV. Th. Tab. CXXXIV. Noct. 55. 1g. 2. S. 416.—— Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 653. n. 267. —— Pap. d' Europe, T. VIII. Pl. CCCXI. fig. 543. pag. 23. Le Nacarat. De Villers, Ent. Linn. T. II. pag. 223. n. 208. La Remarquable. N. Diffinis. Ä — Ent. Linn. T. II. pag. 264. n. 298. La Nacarat. N. Nacarata. Vieweg, Tab. Verz. 2. H. S. 87. n. 142. Lang, Verz. 2. Ausg. S. 149. n. 1066. (Nach Huͤbner's Breytraͤgen,) N. Affinis. Götze, entom. Beytr. III. Th. 5. B. S. 146. n. 146. Geoffroy, Hist. d. Ins. T. II. pag. 164. n. 108. Le Nacarat. . Brahm, Inſ. Kal. II. 1. 567. 245. N. Diffinis. Schwarz, Raup. Kal. S. 567. n. 586. —— Scriba, Beytr. II. H. S. 164. Tab. XII. fig. 1. 25 Harris, Engl. Ins. Tab. V. fig. 8. Diffinis und die zwey folgenden Arten find einan— der ſehr aͤhnlich. Auch iſt ihre Groͤße nicht auffallend verſchieden; die erſteren beyden ſind etwas kleiner als Stabilis, die dritte von der naͤmlichen Groͤße. Kopf, Halskragen und der mit einem kurzen Schopfe nach hinten verſehene Ruͤcken find roͤthlichgrau, der Halskra— gen hellgrau eingefaßt, die Fuͤhler roſtbraun, bey'm Maune B b 2 5 388 gekerbt. Der Hinterleib iſt aſchgrau, mit roͤthlichem Af⸗ terbuͤſchel. Das Weib hat einen, meiſtens eingezogenen, Legeſtachel. Die Fuͤße find weiß, 2 85 roͤthlich . unten rothbraun geringelt. Die Vorderfluͤgel haben eine fan marmorartige Miſchung von Roſenroth, Roſtfarbe und Gelbbraun. Am Vorderrande ſtehen vier weiße Flecke und bezeichnen die Anfaͤnge der Querlinien. Der Anfang der halben Linie nächft der Wurzel iſt wie ein feiner Strich. Die erſte ganze Linie faͤngt weiß gezackt, die zweyte ganze hakenfoͤrmig, beyde in ziemlicher Breite an. Die Linien laufen trapezartig, wie bey der vorigen Art, und wer⸗ den bald ſchmal, roſenroth, dunkelbraun eingefaßt. Der vierte weiße Fleck iſt am Beginn der ebenfalls rothen Zackenlinie. Neben ihm, an der Fluͤgelſpitze, ſtehen zwey ſchwarze Punkte, der erſte iſt klein, der zweyte größer. Die gewaͤſſerte Binde ſpielt in Roth und Gelb: braun. Die Franzen, von letzterer Farbe, ſind gezackt. Ein Schattenſtreif laͤuft noch durch das Mittelfeld. Von den Makeln iſt wenig oder gar nichts zu ſehen. i Die Hinterfluͤgel ſind gelblich aſchgrau, gegen die Wurzel heller, mit gelblichen, braun beſtaͤubten Franzen. Auf der Unterſeite ſind die Vorderfluͤgel gelbgrau, glänzend, gegen die Wurzel ſchwaͤrzlich angeflogen; der dritte und vierte weiße Fleck dringen durch und bezeich⸗ nen den Anfang einer roͤthlich ſchimmernden Binde naͤchſt den Franzen, welche ſich mit zwey braunen Bogenſtrei⸗ fen auf den helleren Hinterfluͤgeln fortſetzt. Daſelbſt ſieht man auch die Spur eines Halbmondfleckes. Die Raupe beſchreibt Brahm in Seriba's Bey⸗ tragen a. ang. O. ſehr ausfuhrlich. Sie iſt zwiſchen fuͤnfviertel und drey Viertelzoll lang, wenn ſie erwach⸗ ſen iſt; geſtreckt, ſchmal, weich, ziemlich gerundet. Ge⸗ gen den After nimmt ſie etwas ab. Ihre Farbe iſt ein in's Gelbe gemiſchtes Gruͤn. Der Kopf iſt glaͤnzend 359 ſchwarzbraun, mit einer lichteren, gabelfoͤrmigen Linie auf der Stirne. Ueber dem Koͤrper ziehen fuͤnf weiße, deutliche, gleich weit von einander entferute Laͤngslinien. Auf jedem Ringe ſtehen verſchiedene runde, weiße Fleck⸗ chen und auf denſelben braune Punkte, eigentlich kleine Waͤrzchen, die mit Haaren beſetzt ſind. Ein brauner, glaͤnzender Nackenſchild befindet ſich auf dem erften Ringe. Der zweyte und dritte Ring haben acht Waͤrzchen; vier derſelben ſtehen auf dem Ruͤcken und ein Paar an jeder Seite; ihre Richtung iſt liniengerade. Von dem vierten bis mit dem neunten Ringe iſt derſelben Stellung ein verſchobenes Viereck: es ſtehen naͤmlich die vorderen zwey Waͤrzchen gegen den Kopf näher zuſammen, als das hintere Paar. Auf dem eilften Ringe wird dieſe Ord— nung umgekehrt; hier iſt das hintere Warzenpaar naͤher zuſammengeruͤckt. Die Waͤrzchen des zehnten Ringes ſtehen in einem regelmäßigen Viereck. Die Luftlöcher und Vorderfuͤße ſind ſchwarzbraun, Bauch und Hinter⸗ füge gelbgruͤn. Sie lebt im May zwiſchen zuſammengeſponnenen Blaͤttern auf der Ruͤſter (Ulmus campestris), und zwar ausſchließlich auf dem niederen Geſtraͤuche, verwandelt ſich bis Juny in eine rothbraune, blau beſtaͤubte Puppe, unter leichtem Gewebe auf der Erde, und gibt nach vier Wochen den Schmetterling, welcher in Oeſterreich etwas ſeltener als in anderen Gegenden Deutſchlands, in Franken, am Rhein, in Sachſen u. ſ. f. iſt. AH TNI S. Cosm. alis anticis fusco ferrugineis, stigmatibus di- stinctis puncto nigro notatis; posticis A fimbriis fla- vescentibus. 390 Hübner, Noct. Tab. 42. fig. 201. (foem.) N. Affinis. — Beyträge, I. B. 4. Th. Tab. 4. fig. T. N. Diffinis. (Im Nachtrage, S. 120. N. Affinis.) Wien. Verz. S. 88. Fam. T. n. 11. e N. Affinis. Niger, N. Ausg. dess. 15 B. S. 316. n. 11:— N. Magaz. II. B. S. 154. n. 11, —— Linné, S. N. 1. 2. 848. 144. Fabr. Ent. Syst. III. 2. 87. 258. Ent. Syst. III. 2. 58. 97. N. Palliata. (Af- finis Var.) Esper, Schm. IV. Th. Tab. CXXXIV. Noct. 55. fig. 1. S. 414. N. Affinis. (Sehr undeutlich ab⸗ gebildet.) Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 637. n. 268. —— Pap. d' Europe, T. VII. Pl. CCC XII. fig. 544. pag. 25. L’Analogue. N. Affinis. De Villers, Ent, Lian 3 pag. 225. n. 206. L' Analogue. N. Affinis. Götze, entom. Beytr. III. Th. 5. B. S. 146. n. 144. Brahm, Inf. Kal. II. 1. 365. 244. Scriba, Beytr. II. H. S. 180. Tab. XII. fig. 6. 12 7. Laspeyres, Krit. Revis. S. 102. Größe und Geſtalt von Difkinis. Die Grund⸗ farbe wechſelt zwiſchen Roſtfarbe, Rothbraun, und ſtaͤr⸗ kerer oder ſchwacherer Beymiſchung von Schwarz. Der Kopf und überhaupt alle Theile des Leibes gleichen der vorigen Art, nur ſind ſie ſaͤmmtlich dunkler. Der Af⸗ terbuͤſchel iſt gelb, der Legeſtachel meiſtens verſteckt, doch vorhanden. 39 Die Vorderfluͤgel haben die gleiche Zahl weißer Flecken am Rande, doch ſind ſie in ihrer Geſtalt ſehr von de⸗ nen bey Diffinis verſchieden. Die erſte iſt ein feiner, kaum ſichtbarer Strich, der zweyte ebenfalls viel ſchwaͤ⸗ cher als dort, manchmal nur wie ein Haar, zuweilen beyde auch gar nicht vorhanden. Der dritte Strich iſt nicht ſcharf, ſondern nach außen, bis zum vierten hin, verwiſcht, welcher letztere oft undeutlich wird oder wohl ausbleibt. Man ſieht ein trapezartiges, roͤthlich begraͤnz⸗ tes Mittelfeld und in ihm, wie zwey Ringe mit dun⸗ keln Kernen, die Makeln, welche der Diffinis ganz fehlen. Am Ende der gewaͤſſerten Binde ſteht vor den Franzen eine ſchwache ſchwaͤrzliche Punktreihe als neue, jener vorigen mangelnden Auszeichnung. Die Flügels flaͤche hat ſtellenweiſe ſchwarze Schatten; die gelbs braunen Franzen ſind gezaͤhnt. Die Hinterfluͤgel ſind ſchwarz, gegen die Wurzel gelblich, und haben hochgelbe Franzen. Auf der Unterſeite ſind beyde Arten wieder ſehr verſchieden, denn alle Fluͤgel zeigen ſich hier ſchwarz, mit gelben Raͤndern. Auf den vorderen ſtehen zwey ver— loſchene, weiße Flecken am Rande, auf den Hinterfluͤ⸗ geln iſt der Halbmondfleck und daneben eine weiße Stelle; in derſelben der Anfang eines Bogenſtreifes. Die Raupe hat die Größe und Geſtalt jener von Trapezina. Ihre Grundfarbe iſt ein blaſſes aber angenehmes Kupfergruͤn; zuweilen, und meiſtens vor der Verwandlung, in Gelb uͤbergehend. Der Kopf iſt mit dem Koͤrper gleichfarbig. Ueber den letzteren laufen, wie bey der vorigen Art, fuͤnf weiße Linien, wovon drey auf dem Ruͤcken und eine in jeder Seite. Die er— ſteren naͤhern ſich einander auf der Schwanzklappe und vereinigen ſich beynahe, die letzteren gehen in gerader Richtung fort. Der erſte Ring fuͤhrt ein Nackenſchild; auf den folgenden befinden ſich ſchwarze Waͤrzchen mit 392 dunkeln einzelnen Haͤrchen darauf, in der Ordnung, wie, bey Diffinis. Die Luftloͤcher find ſchwarz, mit einer Art von Dach- oder Bogenzeichnung darüber. In der Jugend iſt der Koͤrper ſchwaͤrzlich, nur mit einer wei⸗ ßen Mittellinie; bey der zweyten Haͤutung erſcheinen in der dunkeln Farbe die fuͤnf Linien; bey der dritten kommt erſt die gruͤne Grundfarbe zum Vorſchein. Sie lebt, wie die vorige Art, zwiſchen zuſammengewebten Blaͤt⸗ tern, oft aber auch frey auf niederen Ruͤſterzweigen. Verwandlungszeit und Weiſe bat fie mit Diffinis gemein; die Puppe iſt nur etwas groͤßer. Der Schmet⸗ terling gleicht in Seltenheit Vaterland und Flugzeit eben⸗ falls der mehrgenannten Art. 6. N Cosm. alis anticis brunneis fusco undatis, macula mar- ginis anterioris albida, puncto gemino nigro. e Hübner, Noct. Tab. 42. fig. 203. (Kae) N. Pyralina. 15 5 Wien. Verz. S. 88. Fam. T. n. 12. Dunkelbraune, blaulich gewaͤſſerte Eule, N. Pyralina. Illiger, N. Ausg. dess. I. B. S. 317. n. 12. N. Magaz. II. B. S. 155. n. 12. 5 Göper, Fam IV. Th. Tab. CXXXV. Noct. 56. „ fig. 4. 5. S. 424. N. Corusca. Borkh. Eur, Schm. IV. Th. S. 640. n. 269. N. Corusca. (Nach Esper.) Eur. Schm. IV. Th. S. 641. n. 270. N. Pyralina. Pap. d' Europe, T. VII. Pl. CCCXII. fig. 545. pag. 27. La Pyraline. N. Pyralina. en Tab. Verz. 2. H. S. 87. n. 141. N. Pyralina. 393 — Lang, Verz. 2. Ausg. S. 148. n. 1068. und 1069. N. Pyralina. Götze, entom. Beytr. III. Th. 3. B. S. 221. nu. 204. Schwarz, Raup. Kal. S. 698. n. Bi N. Py- ralina. - Beyträge, S. 47. Tab. VII. fig. 1— 3. — Laspeyres, Krit. Revis. S. 103, Ihre Größe, ungefähr wie O. Stabilis, wurde ſchon erwaͤhnt. Man findet einzelne Stuͤcke, welche einer anſehnlichen M. Pis i gleich kommen; ein ſolches, ſonſt aber nicht im mindeſten ausgezeichnetes Paar ſteckt in der Schiffermuͤller'ſchen Sammlung unter dem Nahmen Confinis. Kopf, Halskragen und Rüden, letzterer mit kurzem Schopfe, ſind rothbraun oder kupfer⸗ farbig, zuweilen mit olivengruͤnem Anfluge. Die Fühler hellbraun, bey'm Manne gekerbt. Der Hinterleib iſt aſchgrau. Der Afterbuͤſchel gelb. Die Fuͤße grau, un⸗ ten gelblichweiß geringelt. Die Vorderflügel führen eine marmorartige, heller und dunkler rothbraune Grundfarbe. Am Vorderrande, unweit der Fluͤgelſpitze bemerkt man einen bogenfoͤrmigen blaͤulichweißen Zug, der nach innen wie verwiſcht iſt, nach außen aber an einen doppelten ſchwarzen Punkt anſchließt. Von dieſem Zuge laͤuft, wie bey den vorigen Arten, eine gebogene Querlinie herab; ſie iſt blaͤulichweiß, ſchwarz begraͤnzt. Die erſte ganze Querlinie iſt zackig, dunkler; beyde ſchließen das Mittelfeld ein, in welchem die Makeln gar nicht oder als ſchwache Ringe unter einem winkelartigen Schattenftreife erſcheinen. Die ge— waͤſſerte Binde iſt wieder heller; die Franzen find eins farbig, gezaͤhnt, und mit einer Reihe ſchwarzer Punkte umzogen. 394 Die Hinterfluͤgel find gelbgrau, gegen die gelben Franzen dunkler, mit dem Halbmondfleck. Unten ſind die Vorderfluͤgel nach innen aſchgrau, die hinteren gelblichgrau, alle mit einem Bogenſtreife und Mittelflecken, die vorderen zwiſchen Bogenſtreif und Franzen kupferfarbig glaͤnzend angeflogen. a Die Raupe der Pyralina traf einer unſerer ge⸗ ſchaͤtzten Entomologen auf einem Birnbaume, vollkommen erwachſen. Sie fraß zwar nicht mehr, da aber rings⸗ herum keine anderen als Birnbaͤume ſtanden, fo laͤßt ſich ſchließen, daß ſie an den Blaͤttern ihr Futter ge⸗ habt habe. Sie war grün, mit fünf weißen Linien; die dickſte davon ging uͤber den Ruͤcken, eine duͤnnere zu beyden Seiten des Ruͤckens, und wieder beyderſeits eine unterhalb der Luftloͤcher. Sie war mit weißen Punkten auf dem Ruͤcken geziert. In der oberen Sei⸗ tenhaͤlfte ſtand auf jedem Ringe ein Punkt, die drey erſten Gelenke ausgenommen, wo zwey unter einander waren. Von vorn gegen die Mitte nahm ſie an Dicke zu; in der Ruhe blieben die zwey oberen Ringe ſehr zuſammengezogen und in die Hoͤhe gerichtet, welches der Raupe ein ſehr ſonderbares Anſehen gab. Der Kopf war gruͤn. 5 Sie verwandelte ſich in einem zuſammengeſponnenen Blatte in eine kurze, blaͤulichweiß bereifte Puppe, aus der ſich nach vier und zwanzig Tagen, im July, der Schmet⸗ terling entwickelte. Vieweg will die Raupe im Sep⸗ tember auf Eichen gefunden haben; iſt dieß richtig, ſo wäre eine zweyte Generation anzunehmen, die ich jedoch bezweifle, da fie bey keiner verwandten Art vorkommt. Pyralina iſt feltener, als Affinis und Dif- finis, in Oeſterreich und Ungarn wurde ſie mehrmals, jedoch nur einzeln gefunden. 395 Genus LXXIII. CERASTIS. Die Schmetterlinge haben einen faft flachen Rüden, borſtenſoͤrmige Fühler des Mannes, einen breitgedrüͤckten, an den Seiten buſchigen Leib, flachliegende, fumpfe, beynahe gleichſchmale, duͤſtere Borderflügel, | Die Raupen find verſchiedenartig, leben jedoch ſaͤmmt⸗ lich am Tage verborgen und von niederen Gewaͤchſen. Ihre Verwandlung geſchieht unter der Erde. Fam. A. Nackte, bunte Raupe. Die Verwand⸗ lung in geleimter Huͤlſe, Fam. B. Haarige, duͤſtergefaͤrbte Raupe. Die Verwandlung in einem Gewebe mit Erdkoͤrnern vermiſcht. Fam. C. Nackte Raupen mit Nackenſchild, duͤ— ſteren Farben des Koͤrpers, und meiſtens mit hellen Langslinien. Die Verwandlung in leichtem Gewebe. Cerastis (XKeoaorns), überhaupt gehoͤrnt, eine Schlange bey Plinius, auch Beynahme der Inſel Cypern. Glaeae, Hübner. 396 F. AM. A. ı. RUBRICOSA. Cer. alis antieis fusco griseo caeruleoque marımoratis,- maculis quatuor ſuscis margine anteriori punetisque tri- bus albidis. Hübner, Noct. Tab. 91. fig. 450. (mas.) N. Rubricosa. Noct. Tab. 109. fig. 509. (mas. ) N. Mista. —— Larv. Lep. IV. Noct. II. Genuin. G. e. fig. eee ee ere ö Wien. Verz. S. 77. Fam. M. n. 4. Grindwurz⸗ Eule, N. Rubricos a. ö Illiger, N. Ausg. dess. I. B. S. 259. n. 4. Fabr. Ent. Syst. III. 2. 110. 330. ° Esper, Schm. IV. Th. Tab. CXLVIII. Noct. 69. | fig. 4. S. 482. N. Mucida, Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 332. 9. 1 N. e 5 Eur. Schm. IV. Th. S. 735. n. 329. N. Mu- cida. (Nach Se h Eur. Schm. IV. Th. S. 556. n. 216. N. Pilicornis. (Nach Brahm.) f Pap. d' Europe, T. VII. Pl. CCCl. fig. 513. pag. 151. L' Erytrocephale. De Villers, Ent. Linn. T. IV. pag. 486. Ph. de la patience sauvage. N. Rubricosa. Götze, entom. Beytr. III. Th. 5. B. S. 213. n. 123. N. Rubricos a. Brahm, Inſ. Kal. II. 1. 195. 99. N. Pilicornis. Groͤße und Geſtalt von Amph. Tragopogonis. Kopf, Halskragen und Ruͤcken ſind roſtbraun mit Grau gemiſcht, ſtark behaart. Die Fuͤhler von gleicher Farbe, an der Wurzel weiß angeflogen, bey'm Manne gezaͤhnt, 397 bey'm Weibe gekerbt. Der Hinterleib iſt roͤthlich aſchgrau. Die Fuͤße ſind graubraun, mit weißlichen Ringen. Die Vorderfluͤgel haben einen marmorartigen Farben⸗ wechſel zwiſchen blaͤulichem und roͤthlichem Braun. Der Vorderrand iſt von der Wurzel bis zur zweyten ganzen Querlinie hellgrau, mit vier dunkelbraunen Flecken. Hinter dem letzten Flecke kommen drey weiße, nahe an einanderſte⸗ hende Punkte. Der erſte Fleck naͤchſt der Wurzel deutet die halbe, der zweyte die ganze Querlinie an. Dann folgt, aus den dritten eutſpringend, ein Schattenſtreif zwiſchen den Makeln. Der vierte Fleck macht den Anfang der zweyten ganzen Querlinie. Die erſte und zweyte Quers linie beſtehen aus kleinen blaͤulichen, roſtbraun eingefaß⸗ ten Halbmonden. Die Makeln ſind bleich, nur ein Theil der Nierenmakel wird durch den Schattenſtreif vers finſtert. Die gewäfferte Binde hat feine bläuliche Punkte und verwiſchte ſolche Striche. Die Franzen find roſt⸗ braun, mit einer Linie in kleinen Bogen eingefaßt. Ge⸗ gen den Innenrand iſt die Fluͤgelflaͤche am roͤthlichſten. Die Hinterfluͤgel find mehr oder weniger roͤthlich aſchgrau, dunkler gegen die Franzen, welche wieder heller werden, und mit einem verwiſchten Mittelflecke. | Die Unterfeite iſt grau, in's Roſtfarbige fpielend, alle Fluͤgel mit ſtarken Mittelflecken und Vogenſtreif, hinter welchem, gegen die Franzen ſtaͤrkere Beſtaͤubung liegt. Die weißen nahen Punkte am Rande der Vor— derfluͤgel find hier wie oben vorhanden. Die Raupe lebt von verſchiedenen Arten des Ampfer, vorzüglich des Spitzampfer (Rumex acutus), und mehs reren niederen Pflanzen. Sie erreicht im July ihre ganze Größe von fünf Viertelzoll. Der Kopf iſt weißgrau, ſchwarz gegittert, mit zwey ſchwarzen Linien, der Koͤr— per roͤthlich, mit einer dunkleren, hinter dem Kopfe gels ben Mittellinie, die ſich aber nicht ſehr deutlich aus: nimmt. Zu beyden Seiten des Ruͤckens ſteht eine Reihe 398 hellgelber, abgeſetzter Strichelchen, zwiſchen a iſt der Raum auf jedem Gelenke, beſonders auf dem letzten, dunkelbraun, und zwey kleine hellgelbe Puͤnktchen ſtehen in einem ſchwarzen, beynahe dreyeckigen, nicht deutlich abgeſchnittenen Flecke. Unter den ſchwarzen Luftloͤchern zieht ein breiter, weißlicher, hier und da rothbraun ge⸗ rieſelter Seitenſtreif hin. Von ihm bis zu den Fuͤßen iſt der Raum roͤthlich und braun gerieſelt, und auf je⸗ dem Gelenke ſteht ein feines ſchwarzes Puͤnktchen. Ihre Verwandlung geſchieht in einer lockeren, geleimten Huͤlſe in der Erde. 5 Die Puppe iſt braun, glaͤnzend, kolbig. Der Schmet⸗ terling bildet ſich waͤhrend des Winters aus. Zwey oder drey warme Tage rufen ihn hervor. Bey wieder einfallender Kalte verbirgt er ſich unter Steinen, in hohle Baͤume oder in duͤrres Laub. Ich fand ihn einſt friſch ausgekrochen, die Flügel noch im Wachsthume, in der Mitte Februar. Er kommt in Oeſterreich und Ungarn am meiftenz ſeltener in anderen Gegenden von Deutſch⸗ land, nirgends jedoch haͤufig vor. In der Schiffermuͤller'ſchen Sammlung ſteckt unſere Rubricosa als N. Baja, dieſe letztere dage⸗ gen als Rubricosa Es iſt dieſes wieder eine von den augenſcheinlichen dort vorgefallenen Verwechſelungen, deren ich ſchon in der erſten Abthlg. d. B dig. S. 129. gedachte. F. A M. B. 2. RUBIGINEA. Cer. alis anticis flavis ferrugineo undatis, punctis ni- gris sparsis. Hübner, Noct. Tab. 38. fig. 183. (mas.) N. Rubiginea. Larv. Lep. IV. Noct. II. Genuin. M. e. fig. £ Bars Bar 55 e. — 399 Wien. Verz. ©. 86. Fam. R. n. 8. Holzaͤpfel⸗Eule, N. Rubiginea. Illiger, N. Ausg. dess. I. B. S. 300. n. 8. N N. Magaz. II. B. S. 119. Fabr. Ent. Syst. III. 2. 51. 76. —— Esper, Schm. IV. Th. Tab. CXXIII. Noct. 44. fig. 3. 4. S. 331. N. Tigerina. Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 750. n. 340. N. Rubiginea. Eur. Schm. IV. Th. S. 679. n. 293. N. Sulphurago. Pap. d' Europe, T. VII. Pl. CCC. fig. 512. pag. 150. La Tigree. De Villers, Ent. Linn. T. IV. pag. 456. La Rouillee. N. Rubiginea. Vieweg, Tab. Verz. 2. H. S. 16. N. Rubiginea. Götze, entom. Beytr. III. Th. 5. B. S. 220. n. 189. N. Rubiginea. Laspeyres, Krit. Revis. S. 87. Kleiner als die vorige Art, ungefähr wie die anfehns lichſten Stucke der folgenden Vaceinii, Kopf und Halskragen find hoch ochergelb, der ſtark behaarte Ruͤcken mehr roͤthlich, fuchsfarbig. Die Fühler find roſtbraun, bey'm Manne gezaͤhnt, bey'm Weibe gekerbt, an der Wurzel werden ſie hellgelb. Der Hinterleib iſt roͤthlich— grau, mit roſtfarbigen Seitenhaaren und Afterbüfchel. Die Fuͤße ſind einfach roͤthlich oder gelblichgrau. Die Vorderfluͤgel wechſeln mit einer helleren oder truͤberen gelblichen Roſtfarbe, zuweilen wird dieſelbe ganz gelb, zuweilen faſt ganz fuchsroth. Gewoͤhnlich iſt der Mann heller als das Weib. Ueber die ganze Flügel: flache find unregelmaͤßig mehr oder weniger ſchwarze Punkte ausgeſtreut. Der Vorderrand iſt am meiſten gelb, mit doppelten roſtbraunen Strichen, als den Anfängen 400 der übrigens undeutlichen und N IM Querlinien bezeichnet. An der Wurzel ſteht ein doppelter, ſchwar⸗ zer Punkt. Die runde und Nierenmakel haben beyde dunkle Kerne, letzte einen ſtarken ſchwarzen Punkt. Un⸗ ter den Makeln iſt das Mittelfeld am meiſten roſtfarbig. Die gewaͤſſerte Binde iſt am hellſten, außer kleineren ſchwarzen Atomen findet man noch eine doppelte größere Punktreihe zu beyden Seiten. Eine dritte ſolche Reihe ſteht vor den roſtfarbig und gelb geſtrichten Franzen. Die ganze Fläche iſt ſehr glaͤnzend. Die Hinterfluͤgel ſind aſchgrau, in's Gelbe fpielend, mit roftfardigen Franzen. Unten find alle Flügel gelbgrau, mit ſchwarzen Mit: telflecken und Punkten vor den Franzen. Die vorderen haben nach innen ſchwaͤrzliche Beſtaͤubung. Noch bes merkt man, einwaͤrts mehr verloſchen, einen roſtfarbigen Bogenſtreif. Varietaͤten ſind entweder mit groͤßeren ſchwarzen Flecken verſehen, oder faſt ohne Zeichnung. Daß Borkhauſen unter ſeiner Sulphurago die jetzige Art zum zweyten Mahle beſchrieb, beweiſ't fein Citat aus Es per. Wir treffen überhaupt in ſei⸗ nem ſonſt ſorgfaͤltigen Werke dennoch eine Menge Be⸗ ſchreibungen nach anderen Schriftſtellern, oder Abbildun⸗ gen ohne ihre Kenntniß in der Natur. (M. ſ. z. Beyſp. die vorige Art.) Hierdurch geſchah es, daß er die naͤm⸗ liche Art mehrmahls aufſtellte und daß ſein Verzeichniß der Eulen viel höher anwuchs, als es, ſtreuger genom— men, ſtehen kann. Ich erinnere dieſes beylaͤufig und zur Entſchuldigung, daß ich keine, auch noch ſo ge⸗ naue Nachricht uͤber neue Entdeckungen, ohne eigene Pruͤfung der Originale aufnehme. Die von den vorigen und nachfolgenden Arten hoͤchſt verſchiedene Raupe hat Herr Hübner a. ang. O. abs gebildet. Sie lebt auf wilden Obſtbaͤumen, iſt gewoͤhnlich 404 ſchwarzgrau, etwas braͤunlich, duͤnn behaart, mit einer ſchwarzen Fleckenbinde laͤngs der Mitte des Ruͤckens. Ende Juny oder im July erreicht ſie die Groͤße von fünf Viertelzoll, und macht ein leichtes mit Erdkoͤrnern vermiſchtes Gewebe in der Erde. Die Puppe iſt braun, mit zwey gebogenen Endſpitzen. Der Schmetterling, welcher in Oeſterreich und meh— reren Gegenden von Deutſchland, nirgends aber haͤufig gefunden wird, wohnt im September ſehr verborgen unter abgefallenem Laube, Steinen u. dergl. uͤberwintert zuweilen in Erſtarrung, und kommt dann in den erſten Tagen des Fruͤhlings wieder vor. FAM. C. 3. VACCINII. Cer. alis antieis ferrugineis obsolete nebulosis, puncto strigaque externa punctata fuscis. Hübner, Noct. Tab. 57. fig. 177. (mas.). N. Vaccinii. Fig. 178. (mas.) N. Polita. Fig. 179. (mas.) N. Spadicea. . Larv. Lep. IV. Noct. II. Genuin. M. b. fig. 1. a. N. Vaccinii. Wien. Verz. S. 85. Fam. R. n. 2. Preuſelbeer⸗ Eule, N. Vaceinii. S. 85. Fam. R. n. 3. Dunkelbraune, glänzende Eule, N. Polita. S. 86. Fam. R. n. 6. Schafzungen-Eule, N Spadicea. Illiger, N. Ausg. dess. I. B. S. 297. n. 2. N. Vaceinii. N. Ausg. dess. I. B. S. 297. n. 2. Var. ß. N. Polita. —— N. Ausg. dess. I. B. S. 297. n. 2. N. Spa- dicea. V. 2. Cc 402 Linné, S. N. 1. 2. 852. 166. N. Vaceinii. Faun. Suec. Ed. 2. n. 1212. Fabr. Ent. Syst. III. 2. 23. 51. N. Vaeccinii. Ent. Syst. III. 2. 20. 40. N. Polita. Esper, Schm. IV. Th. Tab. CLXI. Noct. 82. 3 1 — 6. S. 549. N. Vaceinii. Schm. IV. Th. Tab. CLXVI. Noct. 87. fig. 3. S. 595. N. Ligula. Borkh. Eur. Schm. IV. er S. 759. m. N N. Vaccinii. Eur. Schm. Th. S. 745. n. 356. N. Polita. Pap. d' Europe, T. VII. PI. CCCl. 8 514. pag. 155. La Lisse. (Var. Polita.) T. VII. Pl. Cl. fig. 515. a4. B, pag. 154. La Robuste. (Var. Spadicea.) De Villers, Ent. Linn. T. II. pag. 235. n. 228. Ph. de P'Airelle. N. Vaccinii. Vieweg, Tab. Verz. 2. H. S. 14. n. 14. Tab. I. fig. 1. N. Vaccinii. Lang, Verz. 2. Ausg. S. 144. n. 1044. 1045. N. Polita. Götze, entom. Beytr. III. Th. 3. B. S. 162. n. 166. N. Vaceinii. ‚ entom. Beytr. III. Th. 5. B. S. 219. n. 185. N. Polita. entom. Beytr. III. Th. 5. B. S. 219. n. 187. N. Spadicea. Schwarz, Raup. Kal. S. 294. n. 284. ferner S. 677. n. 722. und S. 759. n. 858. Die Vergleichung von mehr als hundert Stuͤck in Herrn Dahl's großen Vorraͤthen „ die vieljaͤhrig fort— geſetzte Zucht aus gleichen Raupen, welche die entfern= 403 teſten und dennoch durch fanfte Uebergaͤnge verbundenen Varietaͤten lieferten, endlich der Umſtand, daß ſchon ruͤhere Schriftſteller zum Zuſammenziehen einiger Abar— ten geneigt waren, mögen mein mit voller Zuverſicht vollbrachtes Wageſtuͤck rechtfertigen, indem ich alle vor— herſtehende Nahmen unter dem aͤlteſten und bekannteſten von Vaccinii vereinige. Zufällige Umſtaͤnde haben mich bey der ſchwierigen Beobachtung der jetzigen Fam. C. unterſtuͤtzt, und ich glaube bey derſelben manches Dunkle erhellen zu koͤnnen. | Vaccinii iſt in Größe nicht vollig wie Trago- pogonis. Die Grundfarbe der Vorderflügel ift ent: weder gelblich roſtbraun, mit dunkleren Streifen und regelmaͤßiger Zeichnung (die gewohnliche Vaccinii), oder der Grund iſt etwas roͤther, die Querſtreifen aber blaͤulich, bindenartig (Var. Spadicea), oder auch tief roſtbraun, mit grauen Querlinien und Adernlauf (Var. Polita). Eine ſeltene ſchoͤne Abweichung der letzteren hat eine gelbe, gewaͤſſerte Binde und gelb um— zogene Nierenmakel. Noch eine andere hat die Binde weißlich und dieſe letzte iſt Esper's Ligula, die ſchon bey Orth. Pistacina, als die in der Schiffer— muͤller'ſchen Sammlung befindliche N. Lychnidis erwaͤhnt wurde. In derſelben Sammlung ſteckt auch Spadicea W. V. welche ebenfalls Varietaͤt von Vacecinii if. Esper hat Tab. 82. a. ang. O. mehrere dieſer Abarten ganz richtig, als zur Hauptart gehoͤrend, bezeichnet. Kopf und Halskragen ſind heller, der glatte, ſtark behaarte Ruͤcken iſt gleichfarbig mit den Vorderfluͤgeln. Die Fühler find hellroſtbraun, fein gezaͤhnt bey im Manne, an der Wurzel weiß oder gelblich beſchuppt. Der Hin— terleib iſt breit und flach, grau und roͤthlich, die Sei— tenhaare deſſelben und der Afterbuͤſchel roſtbraun. Von der Zeichnung der Vorderfluͤgel laſſen ſich die Cc 2 404 Querlinien zuerſt als ſtandhaft angeben. Sie ſind bleich, meiſtens weißgrau. Die naͤchſt der Wurzel iſt halb, die erſte ganze beſteht aus einem Zacken, dann drey Bogen in faſt gerader Richtung. Die Makeln ſind gran oder gelb eingefaßt, die runde iſt groß, länglich gezogen. Die Nierenmakel hat einen ſchwaͤrzlichen Kern im unteren Theile; ein Schattenſtreif laͤuft hindurch. Die gewaͤſſerte Binde iſt allezeit heller. Eine tiefbraune Punktreihe ſteht in ihrer Mitte. Die Franzen ſind gelb und braun geſtricht, die ganze Flaͤche hat ſtarken Sei⸗ denglanz. Die Hinterfluͤgel ſind 1 roͤthlich ſchimmernd und mit kupferfarbigen Franzen. Auf der Unterſeite find alle Fluͤgel roſtfarbig glaͤn⸗ zend, uͤber die Mitte laͤuft ein doppelter, bindenartiger Bogeunſtreif; die vorderen haben nach innen einen ſchwarz⸗ grauen Anflug, die hinteren Mittelflecke und mehr roͤth— liche Beſtaͤubung. Zuweilen hat die Flache einen ſtar⸗ ken, kupferfarbigen Schimmer und die Streifen find leb⸗ haft, aber mehr vereinzelt. Die Raupe, die Herr Hübner a. ang. O. fig. 2. a. von Spadicea liefert, gehoͤrt nicht hierher, waͤre fie wirklich wie die Abbildung: „ſchmutziggruͤn, mit dunk⸗ leren Ruͤcken- und Seitenlinien, und ſchiefen Strichen auf jedem Gelenke,“ ſo duͤrfte kein Zweifel Statt finden, ob Spadicea eigene Art iſt, da fie ſich hinreichend von der wahren Vaccinii uuterſchiede. Wir haben aber, wie ſchon erwahnt, aus gewöhnlichen Raupen S pa- dice a H br. erhalten, und zwar zu wiederholten Mahlen. Jene von Vaccinii und ihren Varietäten iſt mehr oder minder gelbbraun, in den Seiten roth— braun; über den Rücken gehen drey gelbe Laͤngslinieu, die nicht ſcharf ausgedruͤckt ſind und von denen die mittlere kaum ſichtbar if. Der Nackenſchild zeigt ſich vorn dun— kelbraun, hinten mit dem Körper gleichfarbig, in ih m 405 nehmen ſich die Laͤngslinien deutlich aus. Der Kopf iſt lichtbraun, mit zwey gewoͤhnlichen braunen, krum— men Streifen. Die Raupe iſt mit gelben Atomen und Waͤrzchen beſetzt, der Bauch wird lichter, graulich. Unter den zwey aͤußeren Rückenlinien laͤuft eine dunk⸗ lere Schattirung und in ihr ſtehen die Luftloͤcher. Sie lebt von mehreren niederen Pflanzen, auch von Him— beeren (Rubus Idaeus), Brombeeren (Rubus frutico- sus), Heidelbeeren (Vaccinium Myrtillus), der rothen Preuſelbeere (Vaccinium vitis idaea), von Pappelblaͤt⸗ tern u. ſ. w. Ende Juny hat fie ihre ganze Größe von fuͤuf Viertelzoll erreicht. Die Verwandlung in eine gewoͤhnliche rothbraune Puppe erfolgt in der Erde. Den überall in Deutſch— land nicht ſeltenen Schmetterling findet man im Septem- ber und October. Er uͤberwintert einzeln und wird dann im März oder Anfang April wieder angetroffen. 4. ERYTHROCEPHALA. Cer. alis antieis ferrugineis, cinereo fuscoque undatis, macula reniformi nigro punctata; capite rufo. Hübner, Noct. Tab. 57. fig. 176. (mas.) N. Erythrocephala. Wien. Verz. S. 77. Fam. M. n. 5. Spitzwegerich Eule, N. Erythrocephala. Illiger, N. Ausg. dess. I. B. S. 259. n. 5. —— Fabr. Ent. Syst. III. 2. 110. 551. | Esper, Schm. IV. Th. Tab. CLXII. Noct. 83. fig. 1. 2. S. 555. N. Vaceinii. Var. Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 555. n. 215. N. Erythrocephala. (Nach Fabr.) Eur. Schm. IV. Th. S. 741. n. 555. N. Silene. 496 Pap. d' Europe, T. VII. Pl. CCXCIX. fig. 50%. a. pag. 144. et fig. 5 10. b. Var. La Chauve. De Villers, Ent. Linn. T. IV. pag. 486. L’Ery- throcephale. N. Erythrocephala. Vieweg, Tab. Verz. 2. H. S. 15. n. 15. Tab. I. fig. 3. N. Silene. Götze, entom. Beytr. III. Th. 3. B. S. 214. n. 124. N. Erythrocephala. Erythrocephala iſt größer als die vorige Art. Kopf und Halskragen find hell braunroth, der ſchwach gekaͤmmte Ruͤcken iſt auffallend dunkler. Die Fühler find von der Farbe des Kopfes, an der Wurzel gelblich weiß beſchuppt, bey'm Manne gekaͤmmt, bey'm Weibe gekerbt. Der Hinterleib iſt roͤthlichgrau, breit und flach, der Afterbuͤſchel roſtgelb. Die Füße find einfach grau, Die Vorderfluͤgel ſind roͤthlichbraun, am Vorderrande aber, von der Wurzel bis zur Nierenmakel, aſchgrau. Die gewoͤhnlichen Querlinien zeigen ſich alle grau, braun⸗ geſaͤumt. An der halben Querlinie ſteht ein breiter, grauer, verwiſchter Fleck. Die erſte ganze fuͤhrt einige dunklere Punkte. Die runde und Nierenmakel find bleich— grau, braun umzogen. Die erſte hat einen kleinen Kern, die zweyte hat in der unteren Haͤlfte mehrere ſchwarze Punkte, welche jedoch theilweiſe ausbleiben, zuweilen wieder lebhaft und mit Weiß aufgeblickt ſind. Hinter ihnen und durch die hellere, gewaͤſſerte Binde, die auswaͤrts mit einer bleichen, von einem dunkeln Striche ausgehenden, Zackenlinie abgeſchloſſen iſt, laufen die helleren Fluͤgeladern, mit braunen Punkten geziert. Die Franzen find dunkler rothbraun, mit einer hellro⸗ then Linie eingefaßt. Die Hinterfluͤgel bleiben aſchgrau, in's Roͤthliche ſchimmernd, mit ſchwachem Mittelflecke und gelben, grau angeflogenen Franzen. * — 407 Unten haben alle Fluͤgel einen weißen, in's Roͤth⸗ liche ſpielenden Grund, einen ſtarken aſchgrauen Bogen— ſtreif; die Vorderflügel bis zu demſelben graue Beſtäu⸗ bung und einen ſchwachen Halbmond, welcher letztere dagegen auf den helleren Hinterfluͤgeln Ich ausgezeich⸗ net iſt. Die Raupe findet man im May. Sie naͤhrt ſich von niederen Pflanzen, vorzuͤglich von Spitzwegerich (Plantago lanceolata), iſt braungrau mit ſchwarzem Nackenſchilde und zwey weißen Linien darauf. Der ganze Koͤrper iſt mit weißen Punkteu uͤberſaͤet. Sie macht Anfangs Juny ein leichtes Gewebe in der Erde, und Mitte oder Ende September entwickelt ſich der nicht gemeine Schmetterling, Fee Heimath die Gegend um Wien iſt. b 5. D 0 L O SA. Cer. alis anticis cinnamomeis, venis albidis, striga externa fusco 1 Hübner, Noct. Tab. 158. fig. 652. (oem) N. Dolosa. Noct. Tab. 56. fig. 172. (foem.) N. Cruda. Noct. Tab. 116. fig. 541. (mas.) N. Ve- ronicae.' Pap. d’Europe, T. VII. Pl. CCCl. fig. 515. c. et fig. 516. a. pag. 154. La Robuste. Dolosa gehört eben nicht unter die Schmetterlinge, die neu entdeckt, wohl aber unter jene, die ſpaͤt beobach— tet worden ſind. Auch Ochſenheimer gelangte nicht mehr zur näheren Kenntuiß derſelben. Sein ſyſt. Ent: wurf iſt davon S. 85 Zeuge. Er fuͤhrte dort zuerſt 408 eine Veronicae Hbr. (mas.) auf und zog Cruda Hbr. (als foem.) a. ob. ang. O. dazu. Ich habe das Original dieſer Veronicae aus des Verewigten Sammlung vor meinen Augen, welches mir zur Unter⸗ ſuchung vom koͤnigl. Muſeum in Peſth guͤtigſt überfen- det wurde. Nach ihm und dem Urtheile aller Kenner iſt dieſe Veronicae eine ſchoͤne Varietaͤt von Do- losa, die ich unter vielen Exemplaren, nur mit dem Unterſchiede ihrer beſonders ſchwarzen Makeln, ſonſt ganz gleich vorfinde. Cruda Hbr. treffe ich auch mehrmals bey den meiſt dunkleren Weibern von Dolosa. Endlich nennt Ochſenheimer im ſyſt. Ent. noch eine Implicita aus der Schiffermüller'ſchen Samm⸗ lung als neue Art. Er hat bey Betrachtung derſelben die Hübner 'ſchen Tafeln nicht vor Augen gehabt, fonft würde er ſich überzeugt haben, daß dieſe Im- plicita Eins, ohne Abänderung, mit Dolosa ſey. Der erſte Nahme des erſten Bekanntmachers muß um fo mehr bleiben, als die beyden anderen nicht die ge⸗ woͤhnliche Art, ſondern Abarten bezeichnen. Daß Neuredes Hbr. Tab. 125. fig. 568. (mas.) auch hierher gehoͤre, wie Ochſenheimer glaubte, als er fie mit (?) zu feiner Implioita zog, wage ich nicht an⸗ zunehmen, da ihr gar viele Merkmahle abgehen. Ich laſſe auch mehrere Citate aus den Pap. d' Europe und Esper weg, welche nur unbeſtimmt ſind, und Verwirrungen verurſachen koͤnnten, wo ſolche gelöft werden muͤſſen. Herrn Kindermann 7: unermuͤdetem Fleiße danken wir im vorigen Jahre das Auffinden von mehr als funſzig Stuͤck, die meine geaͤußerten Meinungen zur Gewißheit erheben. Ich habe die meiften davon geſe— hen; kein Exemplar iſt dem andern ganz gleich, doch unterſcheiden ſie ſich alle ſtandhaft von der ihr in Groͤße und Geſtalt am naͤchſten kommenden Erythroce- 5 P — 409 phala. Wohl mögen beyde Arten oͤfters vermengt worden ſeyn, ich werde deswegen beſonders mich be— muͤhen, ihre Verſchiedenheiten auszuzeichnen. Dolosa iſt etwas größer als Erythrocephala. Kopf und Halskragen ſind gelblichbraun mit eingemeng— ten ſchwarzen Haaren, der Ruͤcken gleichfarbig, mit ſchwachem Schopfe. Der Hinterleib iſt aſchgrau, in's Roſtfarbige ſpielend, der Afterbuͤſchel roͤthlichgelb. Die Fuͤhler find dunkelbraun, an der Wurzel weißlich, beym Weibe gekerbt. Die Fuͤße einfach grau. Die Vorderfluͤgel haben die Grundfarbe des Ruͤckens, gehen aber, vorzuͤglich bey den Weibern, oft in das Dunkel⸗ oder Rothbraune über, wobey fie mit einzelnem grobkoͤrnigen Staube bedeckt find. Ihre Form iſt etwas breiter, gegen den Außenwinkel des Vorderrandes mehr geſpitzt und bauchiger nach dem Innenrande ausgeſchwungen, als bey der vorgedachten Art. Dabey iſt der Adernlauf von der Wurzel bis zu den Fran— zen überall heller und die Zeichnung be- kommt ein gitterartiges Anſehen. Endlich ſteht zwiſchen den Franzen und der Zaden- linie eine Punktreihe, zu beyden Seiten hell eingefaßt, wie fie Erythrocephala gar nicht oder nur undeutlich führt. Die Querlinien find wie dort, der Streif des Vorderrandes iſt weniger hell. Der hakenfoͤrmige Fleck, aus welchem die Zackenlinie entſpringt, iſt ſtaͤrker angelegt. Die Franzen haben eine Einfaſſung von zwey deutlichen Linien. Die Hinterfluͤgel find heller grau, mit dem Halb: mondflecke und einem dunkeln Bogenſtreife naͤchſt den roͤthlichen Franzen. Die Unterſeite ſchimmert ſtark kupferfarbig; die Vor⸗ derfluͤgel find nach innen ſchwaͤrzlich angeflogen, und alle Fluͤgel haben zwey Bogenſtreife und naͤchſt den Franzen 9 ſchwarze Punkte, wie fie Erythrocephala nur ſchwach auf den Vorderfluͤgeln oder gar nicht hat. Dolosa kommt öfter in der Gegend von Ofen, um Wien aber ſehr ſelten vor. Ihre Flugzeit iſt im Octo⸗ ber. Von der Raupe haben wir keine ſichere Kenntniß. Ri BA Cer. alis anticis hepaticis, margine anteriori stigma- tibusque cinereis, reniformi nigro punctato. Hübner, Noct. Tab. 95. fig. 458. (mas.) N. Glabra. Wien. Verz. S. 114. Fam. R. n. 10. (im Anhange): Blaßhonigbraune, düfterftriemige Eule, N. Glabra. Illiger, N. Ausg. dess. I. B. S. 301. n. 10. Esper, Schm. IV. Th. Tab. CLXII. Noct. 85. fig. 3. 4. S. 554. N. Vaccinii Var. ö Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 748. n. 559. N. Spadicea. Pap. d’Europe, T. VII. Pl. CCXCIX. fig. 510. a. pag. 144. La Chauve. Götze, entom. Beytr. III. Th. 3. 5 S. 225. U. 240. N. Glabra. Glabra iſt eigene Art und nicht, wie man ſonſt vermuthete, Varietaͤt von Vaccinii oder auch von Erythrocephala. Ochſenheimer, der ſelbſt durch längere Zeit Erythrocephala und Gla bra für Eins hielt, weil wir die Schmetterlinge zugleich und auf der naͤmlichen Stelle fanden, und er deswegen, ſowohl in ſeiner Sammlung als im ſyſt. Entw. S. 85. unfere echte Glabra des Wien. Verz. mit? bezeichnete, änderte die irrige Anſicht, als zwey beſonders erzogene 411 Arten von Raupen, wie ich ſie beſchreibe, die eine und die andere Art ſtandhaft gaben. Wahr iſt es, daß die Raupen Beyder ſich oberflaͤchlich gleichen, zuſammen leben und zur naͤmlichen Zeit ſich verwandeln; hoͤchſt verſchieden von ihnen iſt jedoch die Raupe der Vaccinii. Gewoͤhnlich iſt Glabra fo groß wie Erythro- cephala, zuweilen findet man aber auch viel kleinere Stuͤcke. Der Kopf und der Anfang des Halskragens ſind ochergelb, die zweyte Haͤlfte und der Ruͤcken roth⸗ braun. Der Hinterleib und die Füße find dunkelaſchgrau, der Afterbuͤſchel ochergelb. Die Fühler find röftbraun, bey'm Manne gezaͤhnt, an der Wurzel gelb lichweiß. Die Vorderfluͤgel haben eine braune, ſtellenweiſe in's Graue oder in's Roͤthliche ziehende Grundfarbe. Das Mittelfeld iſt beſonders dunkel, der Vor derrand aber, vorzuͤglich an der Wurzel, ſtaubgrau. Die Querlinien und Makeln haben gleiche Farbe, letztere ſind in den Vorderrand verfloſſen. Die runde Makel iſt klein, mit braunem Kerne, die Nierenmakel hat einige ſchwarze Punkte und ein Schattenſtreif laͤuft durch ihre Mitte. Die gewaͤſſerte Binde iſt hell, mit Punkten geziert, und von einem verwiſchten, dunkeln Flecke ansgehend. Die Franzen find dunkel, mit einer hellbrau nen, dunkelbe— graͤnzten Linie umzogen. Die Hinterfluͤgel bleiben aſchgrau, init dem Halb— mondflecke und gelblichen Franzen. Unten find alle Flügel roͤthlich glaͤnzen id, mit grauem Bogenſtreife, Mittelflecken und Punkten vor den Fran⸗ zen, die vorderen nach innen ſchwaͤrzlich beſtaͤubt. Die Aehnlichkeit der Raupe mit Järythroce- phala wurde ſchon erwaͤhnt. Sie naͤhrt ſich wie jene, im Map, von niederen Pflanzen, vorziiglich Spitzwe⸗ gerich, und iſt braungrau, mit ſchwarzern Nackenſchilde und zwey weißen Linien darauf. Der ganze Koͤrper iſt ebenfalls mit weißen Punkten beſaͤet; dabey führt 412 fie nächft den Luftloͤchern eine weiße Seiten— linie, welche der Vorigen allezeit mangelt. Verpuppung und Entwicklung erfolgen zu gleicher Zeit, in der Mitte oder Ende September. Der Schmetterling kommt in mehreren Gegenden von Deutſchland vor. Seine wahre Heimath ſcheint Oeſterreich zu ſeyn, wo er aber auch nicht oft gefunden wird. Borkhauſen hat a. ang. O. unter ſeiner S888. cea gewiß die gegenwaͤrtige Glabra gemeint; die Beſchreibung iſt ſehr deutlich. Raupe und Puppe hat er nach Röfel, IV. Th. Tab. XXI. fig. 1. 2. ges ſchildert, indem er den fig. 3. abgebildeten, mißlunge⸗ nen Schmetterling für Glabra hielt. Auch gibt er die Entwicklungszeit falſch an, naͤmlich die erſten war⸗ men Tage nach Ende des Winters. Wenn er Glabra um dieſe Zeit lebendig fand, ſo war es ein Spaͤtling, welcher den Winterſchlaf unter Moos, Laub oder Stei⸗ nen gehalten hatte; eine Erſcheinung, die ſchon bey meh reren, im Herbſte entwickelten, Arten beobachtet und erwaͤhnt wurde. 7. SILENE. Cer. alis anticis cinereis, charactere V nigro notatis ex punctis sin gularibus, lunulaque adjacente nigra. Hübner, Noct. Tab. 37. fig. 175. (foem.) N. Silene. Wien. Verz. S. 85. Fam. R. n. 1. Feldkohl⸗Eule, N. Silene. | Illiger, N. Ausg. dess. I. B. S. 297. n. 1. — Fabr. Ent. Syst. III. 2. 51. 74. Esper, Schm. III. Th. Tab. LXXVI. fig. 4. S. 585. Bomb. Vau punctatum. 413 * Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 505. n. 201. N. Vau punctatum. Pap. d' Europe, T. VII. Pl. CCLXV. fig. 417. pag. 19. La Doucette. De Villers, Ent. Linn. T. II. pag. 272. n. 558. Tab. V. fig. 15. N. C nigrum. Ent. Linn. T. IV. pag. 456. La Silene. N. Silene. Götze, entom. Beytr. III. Th. 5. B. S. 219. n. 184. f Groͤße von Vaccinii. Die Grundfarbe iſt ein mit Gelb vermiſchtes Aſchgrau. Kopf, Halskragen und Ruͤcken ſind von dieſem Tone, der Hinterleib iſt mehr gelblich. Die Fühler zeigen ſich hellbraun, bey'm Manne gezaͤhnt. Die Füge dunkelgrau. Die Vorderfluͤgel haben die Farbe des Ruͤckens, je— doch ſtellenweiſe roͤthliche Beymiſchung. Der Adernlauf iſt ſtark, hellgrau ausgezeichnet. Nahe an der Wurzel ſteht ein ſchwarzer Punkt. Die Querlinien ſind roͤthlich, aber undeutlich. Die runde und Nierenmakel machen ſich am meiſten bemerkbar. Die erſte iſt gelb eingefaßt, in der unteren Halfte aber ſchwarz ausgefüllt, und hat das Anfes hen eines Coder Halbmondes. Die Nierenmakel führt ebenfalls inwendig Schwarz, welches durch die, ſich daſelbſt theilenden, Adern in Punkte zerſchnitten wird und un— gefahr einem V gleicht. Am Vorderrande find mehrere röthliche Flecken; der naͤchſt der Fluͤgelſpitze iſt am groͤß— ten, in ihm ſtehen drey weiße Punkte. Die Binde iſt * Die Gründe gegen Borkhauſens Vermuthung, a. ob. ang. O. daß die N. Secalis des Wien. Verz. feine N. V. punctatum ſey, hat Illiger N. Ausg. dess. I. B. S. 246. weitlaͤufig und richtig angegeben. 5 414 hell. Vor dem Hinterrande befinden ſich eine Reihe brauner Punkte auf weißlichem Grunde, dann zwey gelbe Linien. Die Franzen ſind braungrau. Die Hinterfluͤgel bleiben einfach aſchgrau, mit dem Halbmondflecke. Ihre Franzen ſind gelblich. Auf der Unterſeite ſind alle Fluͤgel grau, mit brau⸗ nem Staube, Mittelflecken, der Spur eines Bogenſtrei⸗ fes und braunen Franzen. Die vorderen haben nach innen ſchwaͤrzlichen Anflug. a Die Raupe lebt, wie jene der vorigen Arten, von niederen Pflanzen, vorzuͤglich Spitzwegerich, und hat mit ihnen gleiche Entwickelungsperioden. Sie iſt braun, mit weißlichgelbem Seitenſtreife, der Rüden weißlich punktirt. Das ſchwarze Nackenſchild hat zwey weiße Linien. Sie begibt ſich Ende May oder Anfangs Juny in die Erde, macht ein leichtes Gewebe und der Schmetterling erſcheint im September. Man findet ihn, wiewohl nicht haͤufig, doch am meiſten um Wien, auch einzeln in Franken und den Rheingegenden. %%% Bl BEN Cer. alis anticis dentatis brunneis, macula reniformi inter punctula duo. Hübner, Noct. Tab. 58. fig. 182. (foem.) N. Satellitia. 'Larv. Lep. IV. en II. Genuin. M. c. fig. . a. b. Wien. Verz. S. 86. Fam. R. n. 5. Frühbirn⸗ Eule, N. Satellitia. Illiger, N. Ausg. dess. I. B. S. 299. n. 5 Linné, S. N. 1. 2. 855. 167. — 415 Fabr. Ent. Syst. III. 2. 87. 256. N. Satellitia. Esper, Schm. IV. Th. Tab. CLXIX. Noct. go. fig. 6 — 10. S. 618. Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 756. n. EN Pap. d’Europe, T. VII. Pl. CCC. fig. 5 11. pag. 148. La Satellite. N. Satellitia. De Villers, Ent. Linn. T. II. pag. 259. n. 258. La Satellite. N. Satellitia. ö Fueßly, Schweiz. Inf. S. 39. n. 7435. —— Vieweg, Tab. Verz. 2. H. S. 88. n. 143. Lang, Verz. 2. Ausg. S. 143. n. 1056 — 1038. Berl. Magaz. III. B. 4. St. S. 418. n. 102. Ph. Trans versa. Naturforſcher, IX. St. S. 143. n. 102. N. Trans versa. Götze, entom. Beytr. III. Th. 5. B. S. 172. n. 176. N. Satellitia. Roöſel, Inſ. III. Th. Tab. L. fig. 1 — 4. S. 287. Brahm, Inſ. Kal. II. 1. 451. 516. — Schwarz, Raup. Kal. S. 151. n. 122. ferner S. 296. und 698. Rossi, Faun. Etrusc. Mant. T. II. pag. 25. n. 398. N. Satellitia. Schrank, Faun. boic. II. B. 1. Abth. S. 356. n. 1576. Mittlere Groͤße, etwas uͤber Tr. Subse qua. Ihre Grundfarbe iſt ſehr veraͤnderlich. Entweder und mei— ſtens findet man ſie rothbraun, oder roſtfarbig, auch gelblichbraun und graubraun. Kopf, Halskragen und Ruͤcken ſind einfarbig, letztere gekaͤmmt. Die Fuͤhler haben die Farbe des Ruͤckens, bey'm Manne ſind ſie ſtark gezaͤhnt, bey'm Weibe gekerbt. Der Hinterleib iſt roͤthlich oder gelblichgrau, flach, und breit, mit helleren 46 Seitenhaaren und Afterbuͤſchel. Die Fuͤße ſind Rau, roͤthlich oder gelblich angeflogen. Die Vorderfluͤgel ſind ſchmal und lang, von der erſten Querlinie au faſt gleich breit. Die gewöhnlichen Linien ſind dunkler als der Grund und uͤberall deutlich. Die naͤchſt der Wurzel iſt halb, die erſte ganze laͤuft faſt gerade. Das Mittelfeld iſt am dunkelſten. Die runde Makel iſt kaum kennbar. Hinter ihr geht ein Schattenſtreif, welcher einen Winkel gegen die Nieren- makel macht. Dieſe letzte iſt ſehr ausgezeichnet; ſie fuͤhrt einen ſtarken weißen oder ochergelben Fleck, der gegen die Wurzel rund, gegen die Franzen abgeſchnit⸗ ten iſt. An beyden Enden deſſelben ſtehen zwey weiße oder gelbe Punkte. Zuweilen ſind die Punkte von der einen und der Fleck von der anderen Farbe. Die zweyte ganze Querlinie iſt zackig, die ſonſtige Zackenlinie aber ein verwiſchter Wellenſtreif. Die gewaͤſſerte Binde iſt hell. Die Franzen ſind einfarbig, ſtark ausgezaͤhnt und mit kleinen gelblichen Halbmonden begraͤnzt. Die ganze Fluͤgelflaͤche hat ſtarken Glanz. Die Hinterfluͤgel ſind gelblichgrau, mit ſchwachem Mittelflecke und gelblichen Franzen. Unten find alle Flügel braͤunlichweiß, glaͤnzend, mit ſtarken Mittelflecken und Bogenſtreif, die vorderen nach innen grau angeflogen, eben ſo ihre Franzen, welche auf den Hinterfluͤgeln weißlich bleiben. Die Raupe lebt auf Birnen (Pyrus communis), Eichen (Quercus), Buchen (Fagus sylvatica), Ruͤſtern (Ulmus campestris), Himbeeren (Rubus idaeus), Jo⸗ hannisbeeren (Rib. grossularia), und mehreren niederen Pflanzen. Sie iſt ſammetſchwarz, in's Braune fpies lend. Der Kopf roſtbraun, am Gebiß brandfarbig. Der viereckige, ſchwarze Nackenſchild iſt auf den Seiten gelb eingefaßt und mit einem feinen, gelben Striche getheilt. Zuweilen iſt das Gelb weißlich oder ganz 417 weiß. Die Seiten und der Bauch find blaß erdfarbig. Auf dem After ſtehen zwey gelbe Laͤugsſtriche und zu deſſen Seiten ſchwache, dunklere Laͤngslinien. Auf dem erſten, zweyten, vierten und zehnten Gelenke befinden ſich in den Seiten über den Füßen weiße Flecken. Die Bruftfüße find glaͤnzend ſchwarz; die übrigen haben nur einen ſchwarzen Fleck und ſind ſonſt mit dem Bauche gleich— farbig. Ueber den ganzen Koͤrper ſtehen einzelne Härchen. Borkhauſen erwahnt zweyer Generationen. Hier in Wien iſt nur eine beobachtet worden, von welcher die Raupen Ende May ihre ganze Größe von fünf Viertelzoll erreichen, mit leichtem Gewebe in die Erde ſich verbergen und im September die Schmetterlinge liefern. Da ſie aber ſehr ungleich, früher und ſpaͤter einzeln vorkommen, ſo mag deswegen die Vermuthung einer doppelten Fort⸗ pflanzung aufgeſtellt worden ſeyn. Satellitia iſt in ganz Deutſchland nicht ſelten, in manchen Jahren bey uns fogar häufig. 448 g. h E N OM Df AL Cer. alis antieis fusco rufescentibus, macnlis strigis- que obliteratis dilutioribus; postieis nigricantibus flavo marginatis. Hübner, Noct. Tab. 22, fig. 204. (mas.) Tab. 152. fig. 604. (mas.) Orbona. - Beyträge, II. B. 4. Th. Tab. 1. fig. D. 8. 85. ja Larv. Lep. IV. Noct. IE Gebt M. b. fig...2.. a. b. Es per, Schm. III. Th. Tab. LXXXVI. fig. 3. Fortſ. S. 40. Bomb. Fragariae. Borkh. Eur. Schm. IV. Th. S. 115. n. 44. Veil⸗ graue, roſtfarbig gemiſchte Eule, N. e „( Borkhauſen citirt durch einen Schreibfehler fig. ſtatt lig. k. der Pap. d' Europe.) Pap. d’ Europe, F. VII. Pl. C fig. 454. Kul. (als Varietaͤt von Tr. Pronuba.) Rossi, Faun. Etrusc. Mant. T. II. pag. 25. n. 591. N. Orbona. Ochſenheimer ſah ſich genoͤthigt, fuͤr die jetzige Art einen neuen Nahmen zu wählen, da die beyden al- teren, Domiduca und Orbona ſchon anders ver— wendet wurden. (Ueber den erfien ſ. m. 1. Abt h. d Bds. S. 254. u. f. über den zweyten, ebendaſelbſt, S. 269. u. f.) Einzelne in früherer Zeit gefundene Stuͤcke galten, ziemlich unpaſſend, fuͤr Varietaͤten der Pr. Pronuba. Serotina gleicht in Größe der Erſtgenannten, in Geftalt mehr den letztbeſchriebenen Arten. Kopf, Hals⸗ kragen und Ruͤcken find rehfarbig (hellbraun, mit einge: 419 mengten blaͤulichgrauen Haaren), ſaͤmmtlich breit und ſtark. Die Fühler hellbraun, bey'm Manne gezaͤhut, bey'm Weibe gekerbt. Der Hinterleib iſt flach und breit, gelb und ſchwarz nach der Quere geſtreift, die Seiten: haare und der Afterbuͤſchel find hochgelb. Die ‚Süße gleichfarbig mit dem Ruͤcken. Die Vorderfluͤgel haben eine mehr röͤthliche Grund⸗ farbe als der Kopf. In derſelben ſtehen die gelblichen Querlinien, die eben fo eingefaßten ſonſt hohlen Makeln und die helleren Adern deutlich ausgedruckt. Das Mit- telfeld iſt etwas dunkler roͤthlich als die übrigen Flügel: theile. Die ſonſtige Zackenlinie wird hier durch eine ſauft gebogene, uͤbrigens ohne Abweichungen gerade laufende, breite gelbe Linie erſetzt, welche weiter nach innen vom Rande abſteht. Die Fluͤgel ſind faſt uͤberall gleich breit, die Ecke des Außenrandes iſt geſpitzt, die Franzen ſind mit zwey gelben Linien, von denen der inneren dunkelbraune Punkte anhaͤngen, umzogen. Die Hinterfluͤgel ſind hochgelb, aber bis gegen die rein gelben Franzen ſchwarz beſtaͤubt, und zwar au der Wurzel weniger, ſo, daß man einen Halbmondfleck deutlich, ausnimmt, gegen den Rand aber bindenartig, nach innen verwiſcht. Die Unterſeite iſt gelb, an den Franzen hinter zwey roͤthlichen Bogenſtreifen roth angeflogen. Die Vorder— flügel haben nach innen ſchwarze Beſtaͤubung, die Hinz terfluͤgel einen großen, faſt runden Mittelfleck. Die Raupe, welche ich nach der Natur beſchrieb, iſt beſonders ſchoͤn, tief pomeranzenfarben, ſammetartig und bey vollendetem Wachsthume zwey und einen hal— ben Zoll groß. Der Kopf zeigt ſich vorn dunkler, ruͤck— waͤrts heller braun. Zu Anfange des Koͤrpers ſteht ein tiefſchwarzes, gegen den Kopf breiteres, ruͤckwaͤrts ſchmaͤ— leres viereckiges, ſammetartiges Schild, mit gelben Strei— D d 2 420 fen zur Seite. Der After und die Uuterſeite ſind hel⸗ ler, die Luftloͤcher weiß. Man findet ſie in Weinbergen ſehr verſteckt unter Steinen und niederen Gewaͤchſen, mit welchen letzteren ſie ſich naͤhrt. Ihre ganze Groͤße erreicht ſie im July. Sie verpuppt ſich mit einem Gewebe in der Erde. Der Schmetterling erſcheint Ende September oder im October. Er iſt in Oeſterreich und Ungarn einhei⸗ miſch, gehoͤrt jedoch zu den groͤßeren Seltenheiten. —' Entwurf e in es Sy ſt e ms 7 der Schmetterlinge von Europa. Erſte Fortſetzung. Gen. Ennomos — Idea. (Ph, Geometr. Linn.) Vorerinnerung. Hiermit erfuͤlle ich meine, in der Vorrede zur er— ſten Abtheilung des fünften Bandes, ge machte Zuſage, und gebe den Entwurf einer ſy— ſtematiſchen Folge der Spanner, (Geometr. Linn.) Weit entfernt, dieſen entomologiſchen Ar— beiten uͤberhaupt Vollkommenheit zuzaͤhlen zu wollen; bin ich vielmehr uͤberzeugt, daß eben dieſe Fort— ſetzung des Ochſenheimer'ſchen Syſtems der europaifhen Schmetterlinge, (zum vier ten Bande nach Gen. Platipterix, S. 97. gehörig,) am meiſten die Nachſicht der Naturforſcher, vorzuͤglich derer, ſo einſt uns folgen werden, bedarf. Je weiter wir von nun an vordringen, je mehr ſin⸗ den wir uns in unbekannten und unbeſuchten Rei— chen, deren Graͤnzen ſcharf auszumitteln nicht das Werk kuͤnftiger Jahre, wohl kaum eines kuͤnftigen Jahrhunderts ſeyn wird. Die Kenntniß der voll— ſtaͤndigen Naturgeſchichte dieſer Geſchoͤpfe, die zur Bildung eines Syſtems der ſicherſte Leitfaden bleibt, verlaͤßt uns immer mehr; — wir muͤſſen uns fuͤgen, 424 nach der Aehnlichkeit des vollkommenen Inſekts zu ſchließen und erwarten, daß ſpaͤter uns Jene fuͤr kurzſichtig erklaͤren, welche die Bahn ebener finden und darum weiter ſehen werden. Die mit einem ſolchen Verſuche verbundene große Muͤhe einerſeits, — die Menge neuer Entdeckungen in den ſchon beſchriebenen Gattungen andererſeits, — noͤthigen mich ferner, meinen in der erwaͤhnten Vor—⸗ rede ausgeſprochenen Plan etwas abzuaͤndern. Ich würde den Schluß des fünften Bandes (Noct. Linn.) zu lange und gegen den Wunſch vieler Freunde verzoͤgern, wenn ich ihm einen Syſtems-Entwurf fir ſaͤmmtliche europaͤiſche Mikrolepidopteren anfügen wollte. Auch dürfte die dritte Abtheilung da— durch unverhaͤltnißmaͤßige Staͤrke erhalten. Ich denke alſo von Zeit zu Zeit mit der Fortſetzung meiner Beſchreibungen, Bruchſtuͤcke des kuͤnftigen Syſtems, doch in fortlaufender Ordnung folgen zu laſſen. Da⸗ durch fordere ich die Kenner auf, mein Beginnen vor der Ausfuͤhrung zu pruͤfen, mich vor Irrthuͤ— mern zu warnen und Verbeſſerungen vorzuſchlagen. Der Guͤte und Freundſchaft ſo vieler wuͤrdigen En— tomologen, an die ſich neuerdings mehrere Einge— weihte ſchloſſen, darf ich vertrauen, daß ſie auch fer— ner Rath und That mir ſchenken wollen. Ich habe gegenwaͤrtig nur die Synonymen aus Linné, dem Wiener Verzeichniß, Fabri- 425 cius, Hübner, Esper und Borkhauſen an— gefuͤhrt. Andere, obſchon werthvolle Schriften, welche die Spanner gelegentlich oder theilweiſe beruͤhr— ten, ließ ich vorerſt unerwaͤhnt. So ſchwieg ich ferner, zur Vermeidung von Mißverſtaͤndniſſen, uͤber viele hier bekannte, aber noch nicht beſchriebene und unabgebildete Arten, noch mehr uͤber jene, die ich nicht in der Natur vergleichen konnte. Im Ganzen folgte ich am liebſten dem Huͤbner' ſchen Kupfer— werke, von welchem ich hundert Tafeln der Spanner vor mir habe. Ehre, dem Ehre gebuͤhrt! Herr Huͤbner hat dieſe Abtheilung mit beſonderer Liebe und einem Fleiße behandelt, den ich mehrmals ungern an ſeinen Eulen vermißte. Seine Nach— bildungen ſind bezeichnend und ſchließen ſich meiſtens richtig an Linné, und das Wiener Verzeich— niß an. Esper hat im Verhaͤltniß nur wenige Arten, dieſe oft undeutlich und mit unrichtigen Na— men geliefert; verdienſtlich ſind dagegen die von ihm gegebenen Auskuͤnfte uͤber ihre erſten Staͤnde. Borkhauſen beſchrieb ſehr Vieles, aber oft nach kurzen und ihm ſelbſt dunkeln Beſchreibungen. Ob— ſchon nun alle zweifelhafte Arten nicht gezaͤhlt wer— den koͤnnen, iſt doch die Erkenntniß dieſer herrrli— chen, zarten Geſchoͤpfe ſo weit vorgeruͤckt, daß wir in unſeren Wiener Sammlungen uͤber vierhundert europaͤiſche entſchiedene ſinden, und ſicher wird durch 426 die thaͤtigen Mühen fo mancher Sammler, hier, im wahren Heimathlande der Spanner, wie durch Herrn Dahl's, Herrn Kindermann's und An— derer Streben in der Ferne, dieſe Zahl waͤhrend der Bearbeitung ſich noch betraͤchtlich vermehren. Meine nachſtehenden Genera ſtuͤtzen ſich an das Wiener Verzeichniß und die Borkhau— fen’fche Eintheilung. Auf die zuweilen gewagten Aenderungen leiteten mich zwey hochverehrte Freunde: Herr von Pode vin und der fl. Abbe Mazzola, welcher letztere einſt auf die Huͤbner' ſchen Be— nennungen und Bilder der Spanner wohlthaͤti— gen Einfluß nahm. Beyde widmeten eben den Fünf: tig zu beſchreibenden Gattungen ein durch mehrere Jahrzehende fortgeſetztes Studium, und Beyder gluͤck— liches Alter verband das Wiſſen der Vergangenheit, von dem ſo Vieles nur auf Tradition beruht, mit dem der Gegenwart. Die Schaͤtze ihrer Samm— lungen, nebſt anderen anſehnlichen Vorraͤthen, ga— ben mir ſo viele Mittel an die Hand, daß ich mei— nen Weg zwar ſorgſam, aber doch mit einiger Zu— verſicht antreten konnte. Berge sc 'Gexvs LXXXVIII. ENNOMOS. Arten: Fam. A. Fam. B. Wien. Verz. Fam. F. Plexularia, Hübn. 1g. (Bomb. Flexula, Borkh.) Cordiaria, Huhn. 41. 542. Borkh. b eo, Fabr. Hübn. 206. . "XLV. 4. Borkh. Notataria, W. V. Hähbn. 53. 346. Esp. XVI. 4 — 6. Borkh. (Notata, Linn. Fabr.) Lituraria, Hübn. 54% 314. (Liturata, Linn. W. V. Borkh. Liturataria, Esp. XVI. 7 — 9.) Signaria, Hübn. 315. Alternaria, W. V. Hübn. *) 315. Amataria, Linu. W. V. Fabr. Hübn. 52. Esp. VII. 5 — 6. Borklı. Imitarıa, Hübn. 51. Strigilata, W. V. Borkh. (Süuigilaria, Hübn. 10g.) Emutaria, Hübn. 325. ) Irrig bezeichnet in der Unterſchrift mit 315, ) Irrig bezeichnet mit 314. Fam. C. Fam. D. Fam. I. 428 Emarginaria, Hübu. 107. (Emargi- nata, Linn. W. V. Borkh. Demanda- taria, Esp. XX, 7 — 9. Demandata, Fabr.) Flavicaria, W. V. Hübn. 40. Esp. L. 2. Borkh. Perullelaria, W. V. Hübn. 43. 44. Esp. XV. 4 — 6. (Vespertaria, Fabr. Affiniaria Borkh.) Apiciaria, W. V. Hübn. 47. Borkh. (Apicaria Esp. XV. 3.) Advenaria, Hübn. 45. Esp. XVI. — 5. Borkh. Dolabraria, Linn. W. V. Fabr. Hübn. 42. Esp. XV. 1. 2. Borkh. Crataegaria, Linn. Fabr. Hübn. 32. (W. V. Crataegata.) Prunaria, Linn. W. V. Fabr. Hübn. 122. 123. Esp. XVII. 1 — 7. Borkh. (Var. Corylaria, Esp. XVIII. 1 — 3.) Syringaria, Linn. W. V. Fabr. Hübn. 29. Esp. XI. 5 — 7. Borkh. Lunaria, W. V. Fabr. Hübn. 33. 451. Esp. XII. 1 — 4. Borkh. Illunaria, Hübn. 56. 57. (W. V. Lu- nariae Var. Bilunaria, Esp. XIII. 1. 2.) Illustraria, Hübn. 55. (W. V. Lu- nariae Var. Quadrilunaria, Esp. XII. 5. 6.) i Pectinaria, W. V. Hübn. 30 Evony maria, W. V. Hubn. 51. 426 — 428. Carpinaria, Hübn. 27. (Erosaria, Bsp. NI 412.) 0 | i | 429 Erosaria, W. V. Hübn, 25. 440. Borkh. (Crassaria, Fabr. Tiliaria, Esp. X. 5 — .) | Quercinaria, Hübn. 24. Borkh, Quercaria, Hühn. 411. 412. Angularia, W. V. Hübn. 22. Esp. X. 1. 1. Borkh. | Dentaria, Fabr. Hübn. ı2. Esp. XX, 1 — 5. (Bidentata, Linn. Borkh. Ob- scurata W. V.) Alniaria, Linn. W. V. Fabr. Hübn. 26. Borkh. GENUSS LX XXIX. ACAENA. Arten: Sambucaria, Linn. W. V. Fabr. Hübn. ö 28. Esp. VIII. 1 — 8. Borkh. GENUSS XC. ELLOPIA. Wien. Verz. Fam. A. Arten: Fam. A. Honorarıa, W. V. Hübn. 16. 17. | (Exscisaria, Bsp. XIX. 5. Honorifica, Esp. XXXIII. 1. 2. Adsociaria, Borkh.) Margaritaria, W. V. Fabr. Hübn. 15. Borkh. (Margaritata Linn. Bomb. Sesquistriata, Bor kh. Bomb. Sesquistria- taria Esp. III. LII. 1. 2.) 430 Fam. B. Prasinaria, w. V. Hübn. 4. Fasciaria, Linn. W. V. Hübn. 5. 446. 447. Borkh. x N Genus X CI. GEOMETRA. Wien. Verz. Fam. B. Artens 5 Fam. A. Vernari ia, Lind w. v. Fabr. Hübn. %% Borkh. W Esp. in 1 — 4. 5 Lion W. V. Fehr, Hübu. 6. Esp. VI. ı — 4. Borkh. Viridata, Linn. Fabr. W. V. Borkh. (Viridaria, Hbr. 11.) Chlorata, (Chloraria, Hübn. Zu Aeruginaria, W. V. Hübn. 46. Putataria, Linn. W. V. Fabr. Hübn. 10. Fsp. 955 4 — 6. Bupleuraria, W. V. Fabr. Hübn. 8. Esp. XLV. 5. Borkh. (Var. Thymia- ria, Linn. Fabr. Esp. IV. 5 — 9. Borkh.) Aes ti varia Hubn 9. Esp. II. Borkh. (Var. Thymiaria, W. V.) Fam. B. Cythisar ia, W. V. Hübn. 2. Esp. XLIV. 1 — 4. Borkh. (Prasinaria, Fabr.) . Bajularia, W. V. Hübn. 5. Esp. XLIV. 5. Borkh. b Smaragdaria, Fabr. Hübn. 1. Esp. V. 5 — 5. Borkh. 8 431 'Gzsxvs XCII ASPITAT ES. Arten: Wien. Ver. Fam. E. Purpuraria, Linn. W. V. Fabr. Hübn. 198. 199. Esp. XXXI. 1 — 6. Borkh. Mundataria, Cramer. Esp. XLV. I. (Nilidaria, Fabr. Borkh. Mundata, H br. 575.) Sacraria, Linn. Fabr. Hübn. 200. Esp. XXX. 8. 9. Borkh. (Var. San- guinaria, Esp. XXX. 10. 11.) Gilvaria, W. V. Fabr. Hübn. 201. Esp. XXV. 6 — 8. LI. 5. Borkh. . Wi. V. Hübn. 114. Esp. XEVIII. 51 6. age Hübn. 48. Borkh. (Pur- purata, Linn?) Vespertaria, W. V. Borkh. (Ves- pertata, Hübn. 226.) Citraria, Hübn. 212. Artesiaria, W. V. Fabre Hübn. 15. Borkh. Coarctaria, Hübn. 219. (Coarctata, W. V. Fabr.) | Lineolata, W. V. Hübn. 311. Borkh. Palumbaria, W. V. Fabr. Esp. XLVI. 5. 6. Borkh. (Palumbata, Hübn. 221.) Petraria, Hübn. 115. Esp. XLIX. i. Gexnvs XCIII. CROCALLIS. Arten; Extimaria, Hübn. 21. Elinguaria, Linn. W. V. Fabr. Hübn. 20, Esp. XXII. 1 — 5. Borkh. . 432 Pennaria, Linn. W. V. Fabr. Hübn. 14. Esp. XVIII. 4 - 6. XIX. 1. Borkh. GNU XCIV. GNOPHOs. Wien. Verz. Fam. I. Arten: Fur varia, Hübn. 144. (Furvata, W. V. Fabr. Borkh.) Respersata, (Respersaria, Hübn. 406. Respersaria, Frank.) Obscuraria, Hübn. 146. (Obscurata, W. V. Lividata, Fabr. *) Anthraci- naria, Esp. XXV. 3 — 5.) Coronillaria, Hübn. 479 — 482. Serotinaria, W. V. Hübn. 14. Punctularia, Hübn. 517, (Punctulata, W. V. Borkh.) Dilucidaria, W. V. Hübn. 145. Pullaria, Hübn. 145. (Dilucidaria, „ sp. XLIX. 3.) Obfuscaria, Hübn. 142. (Obfuscata, W. V.) Carbonaria, Linn. W. V. Fabr. Hübn. 151. Esp. XXXII. 3 — 7. Borkh. Mucidaria, Hübn. 148. Operaria, Hübn. 359. *) In der Unterſchrift aus Verſehen, Carbonaria. 433 ee XC. BOARMIA. Arten: Wien. Verz. Fam. D. Cinctaria, WW. 577 75 166. (Pas- cuaria, Esp. XLIII. 1. 2. Borkh.) Crepuscularia, W. V. i 158. (Biundularia, Esp. XL. 5. 4. Borkh.) Consonaria, Hübn. 157. Selenarıa, W. V. Häbn. 165. Ro boraria, W. V. Fabr. Hübn. 169. Esp. XXXVIII. 1. 2. Borkh. Consobriuaria, Hübn. 152. Borkh. Consortaria, Fabr. Hübn. 168. Esp. XXXVIII. 4. 5. Borkh. Hortaria, Hübn. 155. (Liriodendro- naria, Abbot.) ee W. V. Hühn. 160. (Gem- maria abietis, Esp. LII. 5.) Lividaria, Hühn. 141. Conversaria, Hübn. 321. 395. Repandaria, W. V. Hübn. 161. Esp. XLI. 1 — 4. Borkh. (Repandata, Linn.) Rhomboidaria, W. V Hübn. 154. 170. 488. Sociaria, Hübn. 155. 424. Extersaria, Hübn. 16g. Secundaria, W. V. Hübn. 156. Esp. XXXIX. 7 — g. XL 1. 2. f Lichenaria, W. V. Fabr. Hübn. 164. Esp. XXVI. 6— 8. Borkh. (Cineraria, Borkh.) Viduaria, W. V. Hübn. 165. 364. Borkh. Glabraria, Hübn. 162. 5359. Teneraria, Hübn. 548. 434 Gervs XC I. AMPHIDASIS. Wien. Verz. Fam. C. Arten: Betularia, Linn. W. V. Fabr. Hübn. 175. Esp. XXVII. 1 — 9. Borkh. (Ulmaria, Borkh.) Prodromaria, W. V. Fabr. Hubn.. 172. Borkh. (Marmoraria, Esp. XXVIII. . 8.) Hirtarıa, Linn. W. V. Fabr. Häbn. 175. Esp. XXIX. I. 3 — 7. Borkh. „„ Hübn. 174. (Hirtaria, Esp. XXIX. Pilosaria, W. v. Hübn. 176. Alpinaria, Hübn. 178. 515. Esp. XLII. 2 — 6. Borkh. (Alpinata, Borkh.) Hispidaria, W. V. Fabr. Hübn. 177. Esp. XXXV. 5. 4. Borkh. Pomonaria, Hübn. 180. Esp. XXXIV. 6 — 8. Borkh. Zonaria, W. V. Hübn. 179. 511. Esp. XXXIV. 1 — 5. Borkh. (Bomb. Zona, Fabr.) Gexvs XCVIIL. PSOI DOS. Arten: Alpinata W. V. Hübn. 197. (Eque- a strata, Fahr. Borkh. Equestraria, Esp. L. 1.) Torvaria, Hübn. 566 — 369. Esp. LI. 6. Horridaria, W. V. Hübn. 149. 312. 435 Venetaria, Hübn. 329. Trepidaria, Hübn. 545. Genvs XCFIII FIDONIA. Wien. Verz. Fam. G. Arten: Cebraria, Hübn. 129. Esp. XIII. 7.8. Hepararia,Hübn. 58.(Heparata, W. V.) Pinetaria, Hübn. 130. Auroraria, Hübn. 65. (W. V. Pyr. Auroralis. G. Variegata, Fabr.) Fimbriolaria, Hübn. 468. (Indigenata, De Villers. Borkh.) Spartiaria, (Spartariaria, Hübn. 1160 Roraria, Esp. 2 — 4.) Conspicuaria, Hübn. 117. 118. Borkh. *) Esp. XXIV. 5 — 8. (Con- spicuata, W. V. Limbaria, Fabr.) Piniarıa, Linn. W. V. Fabr. Hübn. 119. 120. 469.470. Esp. (XXI. 1— 8. Borkh.) Diversaria, Hübn. 202. (Diversata, W. V. Borkh.) | Pennigeraria, Hübn. 565. Plumistaria, De Villers. Hübn. ı27. 417 — 420. Esp. XXII. 6 - 8. Borkh. Concordaria, Hübn. 126. 518. 519. (Noct. Famula, Borkh.) Murinaria, W. V. Fabr. Hübn. 115. 154. *) In der Unterſchrift irrig als Conspicuaria. **) In der Unterſchrift mit Roraria, Es p. verwechſelt. Ee 2 Atomaria, Linn. W. V. Fabr. Hübn. 156. Esp. XXIII. 4 — 8. Borklı. Glarearia, W. V. Hübn. 15 1. Borkh. Roscidaria, Hübn. 128. 552. Clathrata, Linn. W. V. Fabr. Borkh. (Clathraria, Hühn. 132.) Cancellaria, Hübn. 322. Dilectaria, Hübn. 59. Borkh. Commutataria, Hübn. 505. Cararıa, Hübn. 58. Borkh. Immoraria, Hübn. 153. Esp. L. 3. 4. (Immorata, Linn. W. V. Fabr. Borkh.) Favillacearia, Hübn. 139. (Var. Bel- giaria, Hübn. 140. Borkh.) Conspersaria, W. V. Fabr. Borkh. Hübn. 158. (N. Cuniculina, Hübn. . Beytre G. Cunicularia, Esp. XLIII. 5. 6.) b Wavaria, Linn. W. V. Fabr. Hübn. 55. Esp. XXX. 1 — 95. Borkh. f Capreolarıa, W. V. Fabr. Hübn, 204. 205. Borkh. Plumaria, W. V. Hübn. 124. (Ves- pertaria, Esp. XXXII. 1. 2.) Pulve varia, Linn. Fabr. Hübn. 205. Esp. XXV. I. 2. Borkh. Aurantiaria, Hübn. 184. Esp. XLII. g. Progemmaria, Hübn. 185. (Capreo- laria, Esp. XXXVI. 8. g.) Defoliaria, Linn. W. V. Fabr. Hübn. 182. 510. Esp. XXXVI. ı — 5. Borkh. Aceraria, W. V. Hübn. 185. 514. (Quadripunctaria, Esp. XXXVI. 10. 14.) G Arten: Arten: 437 Bajarıa, W. V. Hübn. 194. (Sericearia, Esp. XXXVII. 3. 4. Borkh.) Sordidaria, Hübn. 334. Leucophacaria, W. V. Hübn. 195. Nigricaria, Hübn. 181. Aescularia, W. V. Hübn. 189. Mu- rinaria, Esp. XX XV. 5. 6. Borkh.) Hippocastanaria, Hübn. 186. Cineraria, W. V. Fabr. Hübn. 171. GENUSS X CIX. CHESIAS. Borkh. Fam. XVI. Spartiata, Hübn. 187. Borkli. Polycommala, W. V. Hübn. 10. Obliquata, Hübn. 225. 425. (Obli- quaria, W. V. Borklı.) Varlata. W. V. Borkh. Hübn. 295. Var. 380. (Fulvata, Fabr. Pinelata, Borkh.) Juniperata, Linn. W. V. Hübn. 294. "Borkh. Obeliscata, Hübn. 296. GAHNUS C. CABERA. Wien. Verz. Fam. H. Pusaria Linn. W. V. Fabr. Hübn. 87. Esp. XXXI. 7 — 15. Borkh. Arten: 438 Striaria, Hübn, 88. 506. (Exanthe- maria, Esp. XXXIII. 3. 4. Borkh. Exanthemata, W. V.) Respersaria, Hübn. 125. Ononaria, Hübn. 95. Punctaria, W. V. Fabr. Hübn. 67. Esp. VI. 5 — g. VII. 1. 2. Borkh. Omicronaria, W. V. Hübn. 65. Esp. XXVI. Borkh. (Annularia, Fabr.) Ocellaria, Hübn. 64. (Albiocellaria, Esp. XLIII. 7.) Pendularia, Linn. W. V. Hübn. 66. Esp. XXVI. 5 — 5. Borkh. Orbicularia, Hübn. 60. Pupillaria, Hübn. 69. Gyrata, Hübn. 434. Linearia, Hübn. 68. GENVYVSG CI. ACIDALIA. Wien. Verz. Fam. K, Ochrearia, (Ochreata, W. V. Fabr. Hübn. 110. Borkh.) Rufarıa Hübn. 112. Rubricaria, Hübn. 111. 487. (Ru- bricata, W. V. Fabr. Borkh.) Turbidaria, Hübn. 501. Pygmaearia, Hübn. 555. 356. Vittaria, Hübn. 429. Pusillaria, Hübn. 99. (Pusillata, W. V. Fabr. Borkh.) Decolorata, Hubn. 245. 439 Albulata, W. V. Fabr. Hubn. 257. Borkh. Sylvata, W. V. Hübn. 251. Luteata, W. V. Fabr. Borkh. (Lutea- ria, Hübn. 103.) e Hübn. 320. Scabraria, (Scabrata, Hübn. 9 7 0 Elutata, Hübn. 224. 381 — 385. 1 W. V. Hübn. 225. Brumata, Linn. W. V. Fabr. Hübn. 191. 415. 509. Borkh. (Brumaria, Esp. XXXVII. 7. 9 — 14.) Boreata, Hübn. 413. 414. Dilutata, W. V. Hübn. 188. Borkh. (Quadrifasciata et Affiniata, Borkh.) Lobulata, Hübn. 362. | Rupestrata, W. V. Hübn. 192. Borkh. Candidata, W. V. Borkh. (Candidaria, Hübn. 401. Immutata, Fabr.) Osseata, W. V. Fabr. Borkh. (Ossea- ria, Hübn. 102.) Sylvestrata, (Sylvestraria, Hübn. 94. 97.) Strigaria, Hübn. 95. Pallidaria, Hübn. 96. (Pallidata, W. V.) Sericeata, Hübn. 404. Hexapterata, W. V. Fabr, Hübn. 252. Borkh. Rivulata, W. V. Hübn. 259. (Nas- sata, Fahr.) Blandiata, W. V. Hubn. 258. Irriguata, Hübn. 597. Centaureata, W. V. Fabr. Hübn. 452. Borkh. 440 Rusticata, Hübn. 241. Filicata, Hubn. 238. Salicaria, (Salicata, Hubn. 275.) Scripturata, Hübn. 274. (Scriptura- Tas VS N.) Riguata, Hübn. 558. Undulata, Linn. W. V. Fabr. Hübn. 262. 456. Borkh. Vetulata, W. V. Hübn. 265. Fluviata, Hübn. 280. | Bilineata, Linn. W. V. Fabr. Hübn. 264. Borkh. Polygrammata, Hübn, 277. Borkh. Lignata, Hübn. 270. Tersata, W. V. Hübn. 268. Aquata, Hübn. 410. Petrificaria, (Petrificata, Hübn. 267.) Vitalbata, W. V. Hübn. 2609. Rhamnata, W. V. Fabr. Hübn. 271. 400. Borkh. Dubitata, Linn. W. V. Fabr. Hübn. 265. Bor kh. Ancipitata, (Cervinata, Hübn. 266.) GENIUS CII. LARENTIA. Wien. Verz. Fam. L. f Arten: Cervinaria, (Cervinala, W. V. Hübn. 518. Borklı.) 44 Mensuraria, W. V. Borkh. (Mensu- rata, Hübn. 195.) Radiata, W. V. Hübn. 291. Plagiata, Linn. W. V. Hübn. 220. Borkh. (Duplicata, Fabr.) Sororiata, Hübn. 355. Bipunctaria, W. V. Fabr. Borkh. (Bipunctata, Hübn. 276.) Caesiata, W. V. Hübn. 275. Borkh. Sertata, Hübn. 489. 490. Flavicinctata, Hubn. 354. Psittacata, W. V. Fabr. Hübn. 227. Borklı. Coraciata, Hubn. 278. Cyanata, Hübn. 519. Coronata, Hübn. 572. 375. Rectangulata, Linn. W. V. Fabr. Hübn. 235. Bor kb. Subaerata, Hübn. 465. Debiliata, Hübn. 462. 466. Linariata, W. V. Fabr. Hübn. 242. Inturbata, Hübn. 461. Valeriauata, Hübn. 595. Tenuiata, Hübn. 594. Residuata, Hübn. 467. Satyrata, Hübn. 459. Subnotata, Hübn. 458. Absinthiata, Hübn. 455. Strobilata, W. V. Hubn. 449. 450. Borkh, Sobrinata, Hübn. 465. Pimpinellata, Hübn. 445. Succenturiata, Linn. W. V. Fabr. Hübn. 256. Borkh. 442 Pusillata, W. V. Fabr. Hubn. 378. Borkh. 0 Subumbrata, W. V. Hübn. 255. Dis parata, Hübn. 246. 247. Innotata, Hübn. 441. 442. Borkh. Minutata, W. V. Hübn. 257. 454. Austerata, Hübn. 457. Modicata, Hübn, 561. Pygmaeata, Hübn. 254. Borklı. Nanata, Hübn. 387. Venosata, Fabr. Hübn. 244. Borkh. Gexvs CIII, CIDARIA. Arten: Wien. Verz. Fam. M. Propugnaria, (Propugnata, W. V. Fabr. Hübn. 286. Borkh,) Aptata, Hübn. 349. Quadrifasciaria, Linn. W. V. Borkh. (Quadrifasciata, Fabr. Hübn. 284.) Ferrugaria, W. V. (Ferrugata, Linn. Fabr. Hübn. 285. 460. Borkh. (Al- chemillaria, Esp. XL. 5. 6.) 6 Ligustraria, (Ligustrata, W. V. Hübn. 282.) Ocellata, Linn. W. V. Hübn. 252. Borkh. (Lynceata, Fabr.) Galiata, W. V. Hübn. 272. Borkh. Togata, Hübu. 464. Olivaria, (Olivata, W. V. Hübn. 507.) 443 Miaria, W. V. (Miataria, Esp. XLV, 2. 5. Miata, Hübn. 292.) Tophaceata, W. V. Hübn. 30g. Aqueata, Hübn. 553. Populata, Linn. W. V. Fabr. Hübn. 500. Borkh. Chenopodiata, Linn. W. V. Hübu. 299. Borkh. Achatinata, Hübn. 301. 408. Marmorata, Hübn. 279. Moeniaria, Fabr. Esp. XLVI. 2. 5. Borkh. (Moeniata, W. V. Hübn, 298.) Fulvata, W. V. Hübn. 297. Borkh, (Sociata, Fabr.) Pyropata, Hübn, 528. Comitata, Linn. W. V. Hübn. 310. Borkh, Pyraliata, W. V. Fabr. Hübn. 302. Borkh. Derivata, Hübn. 289. Borkh. Berberata, W. V. Fabr. Hühn. 287. Borkh. Consignata, Hübn. 245. Borkh. (In- signiata, Hübn. Beytr.) ö Rubidata, W. V. Fabr. Hübn. 20. Borkh. N Russata, W. V. Hübn. 505. Var. 445. Borkh. (Centumnotata, Fabr.) Suffumata, W. V. Hübn. 306. Piccata, Hübn. 435. Prunata, Linn. W. V. Fabr. Hübn. 504. Borkh. Silaceata, Hübn. 505. 477. 478. Reticulata, W. V. Fabr. Hübn. 508. Ruptata, Hübn. 295. Arten: 444 Montanata, W. V.Fabr. Hubn. 248. Borkh. Alchemillata, W. V. Hübn. 261.570. Hastata, Linn. W. V. Fabr. Hübn. 256. Borkh. (Var. Hastulata, Hübn. Tab. 6g. fig 3860 »! f Funerata, Hübn. 260. Tristata, Linn. W. V. Fabr. Hübn. 254. Borkh. Rivata, Hübu. 409. Luctuata, W. V. Hübn. 255. Borkh. Turbaria, (Turbata, Hübn. 255. GENUSS CI. ZERENE. Wien. Verz. Fam. N. Procellata, W. V. Fabr. Hübn. 251. Borkh. Fluctuata, Linn. W. V. Fabr. Hübn. 249. Borkh. Stragulata, Hübn. 357. Rubiginata, W. V. Fabr. Hübn. 250. Borkh. Adustata, W. V. Fabr. Hübn. 55. Borkh. Sinuata, Hübn. 288. 8 Albicillata, Linn. W. V. Fabr. Hübn. 76. Borkh. Marginata, Linn. W. V. Fabr. Borkh. (Marginaria, Hübn. Var. Naevaria, Hübn. 79. et Pollutaria, Hübn. 77.) Arten: Fam. A. 445 Maculata, W. V. Fabr. Borkh. (Ma- cularia, Linn. Hübn. 155. Esp. XXIII. Melanaria, Linn. Fabr. Hübn. 86. Esp. XXIII. 1. Borkh. f Grossulariata, Linn. W. V. Fabr. Borkh. (Grossulariaria, Hübn. 81. 82.) Ulmaria, Hübn. 85. 391. 592. (Ul- mata, Fabr. Pantherata, Borkh.) Pantaria, Linn. W., V. Esp. XLVII. 5. Hübn. 84. Cribrata, (Cribraria, Hübn. 85.) Taminata, W. V. Borkh. (Taminaria, Hübn. go. Bimaculata, Fabr.) Temerata, W. V. Borkh. (Temeraria, Hübn. 91.576.577. Punctata, Fabr.) GENUSS CV. MINOA. Wien. Verz. Fam. O. Euphorbiata, W. V. Fabr. Borkh. (Euphorbiaria, Hübn. 78.) Tinetaria, (Tinetaria, Hübn. 121. Lutearia, Esp. XXIV. 1.) Chaerophyllata, Linn. W. V. Fabr. Hübn. 196. Borkh. Tibialata, Hübn. 210. 211. Fam. B. Arten: Fam. A. Fam. B. Fam. C. 446 ° Duplicata, ODuplicaria, Hübn. 208.) Griseata, W. V. Borkh. (Asinata, Fabr. Grisearia, Hübn. 216.) Niveata, (Nivearia, W. V. Fabr. Hübn. 217. Borkh. ) on tk: GENIUS CVI. IDABA. Wien. Verz. Fam. P. Dealbata, Linn. W. V. Fabr. Borkh. (Dealbaria, Hübn. 214.) Decussata, W. V. Borkh. (Diversata, Fabr. Decussaria, Hübn. 215.) Calabraria, Esp. IV. 1. 2. Hübn. 49. 565. Borkh. (Ph. Calabra, Petagna.) Vibicaria, Linn. W. V. Fabr. Hübn. 50. Esp. II. 5 — 8. Borkh. Degenerata, (Degeneraria, Hübn. 57.) Vincularia, Hübn. 402. Aversata, Linn. W. V. Fabr. Borkh. (Aversaria, Hübn. *) 589. Var. 56.) Aureolaria, W. V. Fabr. Hübn. 62. Borkh. Remutaria,' Hübn. 98. (Remutata, Linn. W. V. Borkh. Centrata, Fabr.) „ In der Unterſchrift irrig, 388. 447 Immutaria, Hübn. 108. (Immutata, WANN: Decoraria, Hübn. 71. (Decorata, W. V. Borkh. Cinerata, Fabr.) Ornataria, Hübn. 70. Esp. LI. 2—4, (Ornata, W. V. Fabr. Borkh.) Dilutaria, Hübn. 100. Contiguaria, Hübn. 105. Incanataria, Hübn, 106. (Incanata, Wi. V.) i Moniliaria, Hübn. 59. (Moniliata, W. V. Fabr.) Scutularia, Hübn. 92. 75. (Scutulata, W. V. Scutata, Fabr.) ö Laevigaria, Hübn. 74. (Laevigata, W. V. Fabr. Moniliala, Borkh.) ec Verbeſſerungen, fuͤr die erſte Abtheilung des fünften Bandes der Schmetter⸗ linge von Europa. Seite 1 Zeile 4 v. 5 ſtatt: bab l gebuͤhrt Friis eee | 10 v. ob. ſt. zwar die l. die zwar 11 v. 5 ſt. Growing! l. Gerning' 9 b. unt, fi. Coleasea l. Colocasia 15 b. ob. ft. wirklich l. wie wohl 10 v. unt. fi. Ereptripula l. Ereptricula 11 v. unt. ſt. rusa l. rufa 19 v. ob. iſt 1 Citat aus Vie weg zu loͤſchen. 24 v. ob. ft. Zacken⸗ l. Nücken⸗ 12 b. unt. iſt das Citat aus Hübner zu loͤſchen. 8 v. ob. ſt. den l. der 1 5 v. ob. ſt. oder l. der ; 20 v. ob. ſt. Franzen gelb l. Franzen ſind gelb 10 v. unt. ſt. in der Erde hing l. in die Erde ging 30112 010063243 70