s Die Süsswasserfauna Deutschlands QU 265 B 84 Herausgegeben von A. BRAUER HEFT 8: EPHEMERIDA, PLECOPTERA, LEPIDOPTERA bearbeitet von F.KLAPALEK, K. GRÜNBERG Jena>Yerlag von Gustav Fiseher DIE SÜSSWASSERFAUNA DEUTSCHLANDS EINE EXKURSIONSFAUNA BEARBEITET VON Prof. Dr. Böhmig (Graz), Prof. Dr. Brauer (Berlin), Prof. Dr. CoLLiN (Berlin), Prof. Dr. Dahl (Berlin), C. VAN Douwe (Mün- chen), Prof. Dr. VON Graff (Graz), Dr. Grünberg (Berlin), Dr. Hartmeyer (Berlin), Prof. Dr. R. u. H. Heymons (Berlin), Prof. Dr. Jägerskiöld (Göteborg), Dr. Johansson (Göteborg), Dr. Keil- hack (Berlin), Prof. Dr. Klapalek (Karlin bei Prag), F. Koenike (Bremen), Dr. Kuhlgatz (Danzig), Dr. v. Linstow (Göttingen), Dr. LUHE (Königsberg), Prof. Matschie (Berlin), Prof. Dr. Michael- sen (Hamburg), Dr. Neresheimer (Wien), Dr. Pappenheim (Berlin), Prof. Dr. Reichenow (Berlin), E. Reitter (Paskau), Dr. Ris (Rheinau), Dr. Thiele (Berlin), Prof. Dr. Tornier (Berlin), G. Ulmer (Ham- burg), Dr. Vavra (Prag), Prof. Dr. Weltner (Berlin) UND herausgegeben VON Prof. Dr. Brauer (Berlin). HEFT 8: EPHEMERIDA, PLECOPTERA, LEPIDOPTERA bearbeitet von FR. KLAPALEK, K. GRÜNBERG. MIT 260 FIGUREN IM TEXT. VERLAG VON GUSTAV FISCHER, JENA 1909. ALLE RECHTE VORBEHALTEN. 0CA2 Vorwort. In den letzten beiden Jahrzehnten ist die grolie Beideutling, welche die Süßwasserfauna in wissenschaftlicher und wirtschaftlicher Hinsicht verdient, mehr und mehr wie in anderen Ländern so auch in Deutschland erkannt worden, und der Staat, Vereine und Private sind durch Bewilligung von Mitteln, durch Gründung von Stationen und Instituten bemüht gewesen, die Erforschung der Süßwasserfauna zu fördern. Neben praktischen Fragen wie der Kenntnis der Lebens- weise und Lebensbedingungen der wirtschaftlich wichtigen Krebse und Fische, dem Nahrungswert der kleinen Tiere u. a. bilden rein wissenschaftliche, wie die Feststellung der Variabilität der Tiere unter verschiedenen Bedingungen, der Verbreitung der Glazialrelikte u. a. den Inhalt der Forschung. Welche Fragen man aber auch in Angriff nehmen mag, und ob man intensiver oder nur vorüber- gehend, um zu forschen oder um sich und andere zu unterrichten, der Süßwasserfauna sein Interesse zuwenden mag, immer wird sich die Notwendigkeit ergeben, die systematische Stellung der unter- suchten Formen zu ermitteln. Hierfür fehlte bisher jegliches, die ganze Süßwasserfauna zusammenfassende Werk. Wohl behandeln einige dieselbe, ich erinnere besonders an das Werk Lamperts ,,Das Leben der Binnengewässer', aber alle behandeln die Tierö nur mit Auswahl und berücksichtigen besonders die biologischen Verhältnisse der auffallenderen und bekannteren Formen. Diese Lücke soll dieses Werk auszufüllen suchen. Es soll ein wissen- schaftliches Bestimmungsbuch für die Süßwasserfauna Deutschlands sein. Es sind deshalb keine längeren anatomischen oder biologi- schen Beschreibungen gegeben, sondern Bestimmungstabellen und kurze, aber gut durchgearbeitete Diagnosen, die alle wichtigen morpho- logischen Charaktere, ferner wichtige biologische und faunistische Notizen enthalten. Zur Unterstützung des Textes sind möglichst viele Figuren gegeben, die zwar einfach gehalten sind, aber die für die Bestimmung in Betracht kommenden Merkmale zeigen. Neben der knappen Form, die den praktischen Gebrauch und die Übersichtlichkeit des Werkes erleichtern soll, wurde als Hauptaufgabe angesehen, dem gegenwärtigen Stande der Kenntnisse soweit als möglich gerecht zu werden und eine vollständige Zusammenstellung aller bisher beschriebenen deutschen Süßwassertiere zu geben. Die Durcharbeitung hat gezeigt, wie lückenhaft auf diesem Gebiete unsere Kenntnisse zum Teil noch sind, wieviel noch übrig bleibt, namentlich zur Erforschung der Larven und Jugendstadien. Diese Lücken auszufüllen überschreitet die Kräfte Einzelner. Hier müssen viele mit helfen, und es würde als ein großer Erfolg des Werkes betrachtet und von den Bearbeitern mit großem Dank begrüßt werden, wenn die Benutzer den Herausgeber oder die einzelnen Bearbeiter der Gruppen auf Lücken aufmerksam machten und besonders durch Mitteilung eigener Beobachtungen oder durch Einsenden des Materials an der Verbesserung und Ver- vollständiffung des Werkes mithelfen würden. IV /' " Vorwort. v.- ■ , ' ■■ \, " ,Scbwi«rig: war :die Frage, was unter „Süßwasserfauna" zu verstehen sei. Es sind in dem Werk zu ihr sowohl die Tiere, welche \\\ und auf dem Süßwässer leben, als auch diejenigen, welche an den Rändern- der Teiche, Seen, Flüsse u. a. leben, aber nur solche welche zum Wasser in engster Beziehung stehen, gerechnet worden ; dagegen sind" solclie, welche nur vorübergehend das Wasser oder seine Känder ^ufsuöh^n, ausgeschlossen worden. In manchen Gruppen sind vielleichtTiere mit behandelt worden, welche besser als Landtiere zu bewerten sind, aber ein Zuviel dürfte hier weniger schaden als ein Zuwenig. Lediglich praktische Gesichtspunkte sind maßgebend gewesen, wenn das hier behandelte Faunengebiet einstweilen auf das politische Deutschland beschränkt wurde. So wünschenswert es gewiß gewesen wäre, die Grenzen weiter zu stecken und die Süßwasserfauna mindestens von ganz Mitteleuropa zusammenzufassen, so mußte doch vorläufig von diesem Ziel Abstand genommen werden, um das Werk in absehbarer Zeit überhaupt zum Abschluß bringen zu können und um vor allem eine wesentliche Verschiedenheit und Ungleichartigkeit in der Bearbeitung zu vermeiden, die wegen der zum Teil noch sehr ungenügenden Kenntnis der Süßwasserfauna der nichtdeutschen Länder die unausbleibliche Folge gewesen wäre. Der dadurch erzielte Gewinn hätte in keinem Verhältnis zu dem großen Mehraufwand von Arbeit und Zeit gestanden. Es versteht sich von selbst, daß Formen, welche außerhalb Deutschlands, aber nahe seinen Grenzen gefunden sind und deren Vorkommen auch in Deutschland wahrscheinlich ist, mit berücksichtigt wurden. Unberücksichtigt ist vorläufig auch die Abteilung der Protozoen geblieben. Der Grund liegt darin, daß gute systematische Werke, z. B. diejenigen von Bloch mann und ßütschli, bereits vorliegen, und weiter, daß von anderer Seite eine gründliche neue Durcharbeitung in den nächsten Jahren zu erwarten ist. Später soll diese Lücke ausgefüllt werden. Zum Schluß drängt es mich, allen Mitarbeitern an diesem Werk meinen besten Dank zu sagen. Sie haben sich alle bemüht, rechtzeitig das zum Teil riesige Material zu bearbeiten und in meinem Sinne die große Aufgabe zu lösen. Nicht weniger danke ich aber dem Verleger. Er hat nicht nur alles getan, was zur Ausstattung des Werkes dienen konnte, sondern ist auch stets auf jeden Wunsch eingegangen und hat in jeder Weise mitgeholfen, das Zustandekommen des Werkes zu sichern, obwohl der Umfang weit über den Anschlag hinausgewachsen ist Berlin 1909. A. Brauer. I. Ephemerida, Eintagsfliegen. Von Prof. Fr. Kiapäiek (Karlin). Mit 53 Abbildungen im Text. Ordnung Ephemerida, Eintagsfliegen. Kopf verhältnismäßig klein, mit verkümmerten Mundwerk- zeugen, 3 Punktaugen, 2 zusammengesetzten Augen und 2 ahl- förmigen Fühlern. Diese bestehen aus 2 kurzen, aber starken Grundgliedern und einer vielgliedrigen feinen Borste. Die Augen sind bei den Männchen immer viel größer als bei den Weibchen und bei vielen Gattungen in 2 Abschnitte geteilt. Der obere Teil zeigt gröbere Facettierung und ist öfters anders gefärbt als der untere. Wenn die Furche zwischen beiden Teilen tief ist, nimmt der obere eine zylindrische Form an und ist nur auf seiner oberen Fläche facettiert; der untere bleibt dagegen eiförmig und ist auf seiner ganzen Olserfläche mit Facetten bedeckt. Thorax ist stark, aber sein erster Ring steht, was seine Größe anbelangt, auffallend hinter den beiden anderen Ringen und ist ziemlich fest mit dem zweiten verbunden. Am stärksten ist der Mesothorax entwickelt Beine sind immer schwach, manchmal ganz gebrauchsunfähig. Beim Männchen sind die Vorderfüße immer länger als beim Weibchen. In der Regel sind die Vorderfüße länger als die Mittel- und Hinterfüße. Die Füße sind 4— ögliedrig, auf verkümmerten Beinen aber auch nur 2gliedrig oder ganz un- gegliedert. Die Zahl der Glieder ist entweder auf allen Füßen gleich, nämlich 5, oder es sind die Vorderfüße 5-, die übrigen nur 4 gliedrig. Die Klauen sind entweder gleich oder ungleich, spitzig oder stumpf. Die Vorderflügel sind in der Regel dreieckig, an den Ecken abgerundet. Hinterflügel, wenn sie überhaupt entwickelt sind, bleiben immer viel kleiner als das erste Paar, manchmal sind sie schmal pfriemenförmig mit stark reduzierter Nervatur. Gewöhnlich sind sie eiförmig oder länglich eiförmig und öfters ist ihr Vorder- rand winklig vorgezogen. Die Flügelmembran ist in der Regel zart, stark glänzend, sehr oft irisierend, selten gefleckt, manchmal aber graulich oder weißlich getrübt. Nervatur fein, in der Regel dicht, mit vielen Längs- und Queradern. An dem Außenrande der Flügel finden wir oft kurze Adern einzeln oder zu zwei, welche ganz frei zwischen den Ästen der Längsadern verlaufen und welche wir Zwischenraumadern Süßwasserfauna von Deutschland. Heft 8. 1 20. Ao n 2 Fr. Klapälek, nennen. Von den Längsadein bildet die Costa den Vorderrand des Flügels, Subcosta ist gerade und mit dem Rande fast parallel, und bleibt bis zu ibrer Einmündung in die Costa einfach; Radius läuft parallel mit der Subcosta und entsendet schon am Grunde den Sector radii. welcher mehrere Äste bildet; Media ist etwa in der Flügelmitte, Cubitus nahe am Grunde gegabelt und zwischen 2 Hauptästen des letzteren sehen wir mehrere eingeschaltene Längs- adern; von den Analadern mündet die erste in den Außenrand des Flügels in der Nähe des analen Winkels desselben, die zwei übrigen überschreiten selten die Mitte des Innenrandes. Für die Systematik ist besonders das gegenseitige Verhältnis des Cubitus und der vorderen zwei Analadern wichtig. Es ist auffallend, wie die Nervatur trotz ihrer Kompliziertheit konstant ist. Ephemerida, Eintagsfliegen. 3 Der Hinterleib zeigt 10 deutliche Ringe, die ziemlich gleich- mäßig gebildet sind. Beim (^ ist die 9. Ventralplatte ausgeschnitten oder bildet eine mehr oder weniger deutliche Subgenitalplatte, an welche sich die starken Genitalfüße stützen; diese sind gewöhnlich 8— 4 gliedrig und bilden Greif organe, mit welchen das Männchen seine Partnerin erfaßt. Über und zwischen den Genitalfüßen ragt meist deutlich die Rute vor, welche chitinisiert und immer aus 2 Röhrchen oder „Hörnern" besteht, von welchen jedes eine selbst- ständige Öffnung zeigt. Manchmal gesellen sich zu der Rute noch dornärtige Fortsätze, welche wir Titillatoren nennen wollen. Über der Rute ist das 10. Segment, aus welchem die langen viel- gliedrigen Schwanzfäden herausragen; diese sind entweder nur 2 und stellen uns die Anhänge des 11. Ringes dar, sog. Cerci, oder es ist noch eine Mittelborste vorhanden, welche die gegliederte Ver- längerung des Supraanallobus bildet. Beim Weibchen befindet sich die Genitalöffnung am Grunde des 8. Ringes und ist öfters durch eine kleine Verlängerung der 7. Ventralplatte — die Subgenitalplatte — verdeckt. Auch die 9. Ventralplatte ist vorgezogen und bildet die Supragenitalplatte. Dann folgt das 10. Segment und die Schwanzborsten. Die Eintagsfliegen halten sich meist in der Nähe von fließenden Gewässern auf, obwohl einige Arten auch in den Teichen und Seen sich entwickeln. Auch die während des Tages fliegenden Arten vermeiden die Mittagssonne und jagen sich bei schönem Wetter am liebsten im Sonnenscheine etwa bis zur 10. Stunde und vor dem Sonnenuntergänge. Manche Arten sind ausgesprochene Nachttiere und werden wie diese durch das Licht und helle, beleuchtete Flächen angelockt. Der Flug von Ephemeriden ist sehr charak- teristisch und besteht aus einem tanzenden Auf- und Absteigen in einer fast vertikalen Richtung. Bei schlechtem Wetter oder während der Mittagshitze können wir sie durch Klopfen auf die Gebüsche aufscheuchen. Die Weibchen legen ihre in einem Klumpen hervorquellenden Eier in das Wasser, über demselben fliegend oder seltener in das- selbe hinabsteigend; das letztere unternehmen merkwürdigerweise die zarten Arten der Gattung Baetis. Die Dauer des Eierstadiums ist besonders naöh der Temperatur verschieden, ist aber wahr- scheinlich immer recht lang; bei Polymitarcts ist in dem Labora- torium beobachtet worden, daß die Jungen erst nach 6 — 7 Monaten aus den Eiern schlüpften. Die Nymphe ist dem vollkommenen Insekte ziemlich ähnlich, hat aber selbstverständlich keine Flügel, deren Scheiden allmählich nach den zahlreichen Häutungen auf dem Thorax sich entwickeln, besitzt vollkommen ausgebildete beißende Mundteile und atmet durch die auf dem Hinterleibe befindlichen Kiemen. Auf dem Kopfe sind 2 mäßig große Augen, 3 Punktaugen und ahlförmige oder borstenförmige Fühler. Die Mandibeln sind stark, entweder als einfache, nach vorn gerichtete Fangzähne entwickelt, oder auf ihrer Innenseite mit einer starken Kaufläche versehen, oder stark und kurz mit starken Zähnen bewehrt. Auf der Maxiila sehen wir nur eine einzige Lade, welche in ihrer Form der Lacinia entspricht und den 2 — 4gliedrigen Taster; die Form der Lade und die rela- 1* 4 Fr. Klapälek, tive Länge des letzten Tastergliedes sind systematisch wichtig. Labium kurz mit deutlichen 4 Laden und 2— 3gliedrigen Tastern. Die Beine sind der Lebensweise der Nymphe angepaßt; bei den im Schlamme lebenden Arten sind die vorderen zu starken Grabbeinen umgestaltet, bei anderen sind es Laufbeine, welche be- sonders bei den in rasch fließenden Wässern lebenden Arten sehr flach sind, seitwärts abstehen und zu dem Klettern auf den Steinen gut geeignet sind. Der Fuß ist eingliedrig, mit starker Klaue. Der Hinterleib trägt auf den ersten 4 — 7 Ringen die Tracheen- kiemen in der Form von Blättchen oder Faden, welch letztere in Büschel verbunden sind. Die Kiemen sind seitlich an den Ringen befestigt, entweder einzeln oder zu zwei am Grunde verbunden und zwar entweder 2 Blättchen oder 1 Blättchen- mit einem Faden- büschel. Manchmal ist eins von den vorderen Paaren stärker und größer und bedeckt flügeldeckenartig die übrigen Kiemen. Die Zahl und die Form der Kiemen ist für die Systematik sehr wichtig. Das Ende des Hinterleibes trägt meistens 3 Schwanzborsten; manchmal ist die mittlere von ihnen verkümmert oder wird bei der vorletzten Häutung verloren. Wie lange das Nymphenstadiura dauert, ist nicht bekannt; bei Palingenia soll dasselbe 3 Jahre dauern und nach John Lubbock macht Cloeon 23 Häutungen durch. Nachdem aber die Nymphe reif geworden ist, trachtet sie eine ruhige Stelle des Wasserspiegels zu erreichen, häutet sich und verwandelt sich in das Subimago. Dieses ist dem vollkommenen Insekt ganz ähnlich, nur die Beine und Schwanzborsten sind kürzer und die Flügel trübe, manchmal mit auffallender, dunkler Zeichnung. Das Subimago häutet sich in einer Entfernung vom Wasser, welche es fliegend erreicht hat, noch einmal — bei einigen Arten nicht auf dem ganzen Körper — und wird zum vollkommenen Insekt, welches keine Nahrung aufnehmen kann und nur so lange am Leben bleibt, bis es die ihm auferlegte Aufgabe der Fortpflanzung erfüllt hat. Es dauert 12 Stunden bis einige wenige Tage. Bestimmungstabelle der Gattungen. 1. Hinterflügel fehlen. 2. — Hinterflügel vorhanden, wenn auch manchmal sehr klein. 4. 2. Flügel milchig getrübt, am Hinterrande gewimpert; Zwischen- raumadem fehlen; 3 Schwanzborsten. Caenis St. — Flügel glashell, am Hinterrande nicht gewimpert; Zwischen- raumadern einzeln; 2 Schwanzborsten. Cloßon Leach. 3. Flügel milchig oder graulich getrübt. 4. — Flügel glashell. 6. 4. Hinterflügel ohne Queradern und in den Vorderflügeln nur die 2-4 vordersten Felder mit einigen Queradern. Oligoneuria P i c t. — Beide Flügelpaare mit zahlreichen Queradern. 5. . 5. Körper zart, wie die Flügel weißlich; Hinterbeine sehr kurz und schwach. Polymitarcis Eat. — Körper stark, wie die Flügel braun; Hinterbeine normal. Palingenia Burm. 6. Hinterflügel bloß mit 2 — 3 Längsadern. 7. — Hinterflügel mit vielen durch Queradern verbundenen Längs- adern. 8. Ephemerida, Eintagsfliegen. 5 7. Hinterflügel länglich eiförmig, stumpf; Zwischenraumadern zu 2. Baetis Leach. — Hinterflügel sehr schmal, bandförmig, zugespitzt; Zwischen- raumadern einzeln. Centroptiluiii Eat. 8. 3 Schwanzborsten. 9. — 2 Schwanzborsten; Augen des (^ und 9 einfach; Zwischen- raumadern mit den Längsadern verbunden. 14. 9. Yorderflügel mehr oder weniger braun gefleckt; Augen des (^ einfach. Ephemera L. — Vorderflügel ungefleckt. 10. 10. Yorderflügel mit gelb gefärbtem Costalfelde. Potanianthus Pict. — Das Costalfeld nicht gelb gefärbt. 11. 11. Die 2. Analader am Grunde gerade, der lA weit mehr ge- nähert als der 3A, hinter der ersten, sie mit der lA ver- bindenden Querader im stumpfen Winkel gebrochen und nur im sanften Bogen zum Hinterrande laufend, so daß der Raum zwischen lA und 2A dreieckig ist. Ephemerella Wal sh. — Die 2. Analader geschwungen, am Grunde der 3A eher etwas näher als der lA oder von beiden genannten Adern gleich entfernt und an dem äußersten Grunde nach vorn gebogen und der Raum zwischen lA und 2A hat den Umriß eines Schinkens. 12. 12. Zwischenraumadern fehlen. Habrophlebia Eat. — Zwischenraumadern mit den Längsadern verbunden. 13. 13. Der Costaistreif der Vorderflügel hyalin. Leptophlebia Eat. — Der Costaistreif der Vorderflügel dunkelbraun gefärbt. Choroterpes Eat. 14. Zwischen den 2 normalen Schwanzborsten ein gegliederter Ansatz einer Mittelborste. 15. — 2 Schwanzborsten; Ansatz einer Mittelborste fehlt; Genital- füße des (j" 3gliedrig, das 1. Glied am längsten. 17. 15. Der Hinterfuß kürzer als die Schiene; die Genitalfüße 3gliedrig, 1. Glied am längsten. 16. — Der Hinterfuß länger als die Schiene; die Genitalfüße 4gliedrig, ihr 2. Glied am längsten. Siphlnrns Eat. 16. 1. Glied der Hinterfüße deutlich kürzer als das 2.; die Vorderklaue in eine kleine Schuppe endend, die außen ge- kielt, innen ausgehöhlt ist; die Hinterklauen schmal, normal, beide gleich. Chirotonetes Eat. — 1. Glied der Hinterfüße kaum sichtbar kürzer als das 2.; auf allen Füßen eine Klaue stumpf, die andere spitzig. Ameletiis Eat. 17. 1. Glied der Hinterfüße länger als das 2., dieses länger als das 3. 18. — 1. Glied der Hinterfüße so lang wie das 2. 19. — 1. Glied der Hinterfüße kürzer als das 2. 20. 18. 1. Glied der Vorderfüße so lang wie das 2.; die Hörner der Rute stark, durch einen dreieckigen Einschnitt voneinander gesondert und an der Spitze quer nach außen erweitert. Epeonis Eat. — 1. Glied der Vorderfüße kürzer als das 2.; die Hörner der Rute stark, gewöhnlich quer erweitert, manchmal aber ei- förmig. Ecdyurus Eat. 6 Fr. Klapälek, 19. Die Hörner der Rute schmal, stäbchenförmig, an der Spitze etwas erweitert; Schenkel meist mit einem dunkelbraunen Punkte oder Striche in der Mitte der Außenseite; 1. Glied der Vorderfüße beim (^ etwa '/^ so lang wie die Schiene. Rhitrogena Eat. — Die Hörner der Rute stark, an der Spitze stark erweitert oder eiförmig; Schenkel geringelt, aber ohne den auffallen- den Punkt in der Mitte; 1. Glied der Vorderfüße beim (^ hat wenigstens ^/g der Länge der Vorderschienen. Ecdyiiriis Eat. 20. Die Außenseite der Schenkel mit einem dunklen Punkte oder Striche in der Mitte; die Hörner der Rute schmal, stäbchenartig, an der Spitze etwas erweitert und weit von- einander abstehend. Rhitrogena Eat. — Die Außenseite der Schenkel ohne dunkle Zeichnung; die Hörner der Rute kurz, breit, flach erweitert und durch einen dreieckigen Einschnitt voneinander gesondert. Heptagenia Walsh. 1. Familie Palingeniidae. Subcosta in den Vorderflügeln fehlt oder ist in einer Falte der Membran unter dem Radius verborgen; Cn^ läuft am Grunde des Flügels mit lA und, wenn die übrigen Analadern vorhanden sind, auch mit der 2A zusammen; die Beine des ^ kurz und schwach oder gar verkümmert und die Hinterbeine länger als die Vorder- beine; die Hinterfüße 4gliedrig; beim (j" die Augen einfach. 1. Gattung Palingenia Burm. Media hinter der Mitte des Flügels gegabelt; die Analadern vorhanden; in allen Feldern zahlreiche Queradern. Vorderfüße des Männchens etwa 2,5 mal so lang wie die Schenkel; Schwanzborsten 2, beim ^ etwa 3 mal länger, beim 5 gleich lang wie der Körper. Kopf pechschwarz, Thorax gelb, Mesonotum bräunlich, Hinter- leib erdbraun, die Unterseite, Beine und Schwanzborsten bleichgelb, Flügel rehbraun mit schmutzig braunen Adern. Länge des (^ 23 bis 25 mm, des $ 27—29 mm, Flügellänge des S 24—26, des $ 32 mm, der Schwanzborsten des S 70—74, des $ 26—27,5 mm. — An großen Flüssen, Juli August. Elbing, Westfalen. longicauda Oliv. 2. Gattung Oligoneuria Pict. Media ungegabelt; nur die 1. Analader entwickelt; nur in den Feldern bis zur Media einige Queradern; Vorderfüße des (j viel kürzer als die Schenkel; Schwanzborsten 3, die mittlere etwas kürzer, beim (j etwa l'/o^ial so lang wie der Körper, beim rA^nana imh. Q Die ? haben sic nur ^'4-73 (Nach Eaton.) der Länge desselben; die Ephemerida, Eintagsfliegen. 7 hinteren Hinterleibsringe sind an der Seite domartig vorgezogen (Fig. 2). Kopf und Thorax ockergelb, Hinterleib weißlich in der vorderen Hälfte der Ringe beim (^ durchscheinend, beim 9 bräunlich. Vorder- beine und Hinterschenkel des (^ licht gelbbraun, sonst die Beine weiß; beim ^ sind die Beine gelbbraun. Schwanzborsten und Genitalfüße weiß. Körperlänge des ^ 9 — 13,5, des $ 12 — 15 mm, Flügellänge des (j" 11 — 14,5, des ^ 14 — 16 mm, Schwanzborsten des (^ 12 — 13 mm, des $ 3 — 4 mm. — An größeren Flüssen oft massen- haft; fliegt an die Straßenlampen, August. rhenana Imh. 2. Familie Polymitarcidae. Von der vorigen durch die wohl entwickelte und deutlich sicht- bare Subcosta verschieden; Nervatur vollkommen, mit zahlreichen Queradern. 3. Gattung Polymitarcis Eat. Vorderbeine des (^ so lang wie der ganze Körper und die Vorderfüße 3 — 5 mal so lang wie die Schenkel, welche kaum '/4 der Länge der Schienen haben; die Mittel- und Hinterbeine kurz. Schwanzborsten beim (J 2, da die mittlere verkümmert ist, beim $ 3 und gleich lang. Flügel trübe. Kopf weißlich, unter der Stirn schwarz, Thorax licht gelbbraun, Hinterleib gelblichweiß, Flügel milchig getrübt, Costa, Subcosta und Radius grau, Beine weißlich, Vorderschenkel und Schienen oben schwärzlich. Beim 9 ist der Körper mehr bräunlich. Körperlänge des c^ 10—11, des $ 16—17 mm, Flügellänge des ^ 11—12,5 des 9 16 mm, Schwanzborsten des (^ 30 — 33,5 des 9 13 mm. — An größeren Flüssen, stellenweise massenhaft. August. virgo Oliv. 3. Familie Ephemeridae. Am Grunde des Vorderflügels laufen Cu^, lA und 2A zusammen; beim (^ sind die Beine wohl entwickelt und die vorderen wenigstens so lang wie die hinteren. Augen des cf einfach. Der Grund der Genitalfüße stark entwickelt und das 9 ohne Supragenitalplatte. 4. Gattung Ephemera L. Flügel glasliell mit zalilreichen Quer- und Längsadern, mehr oder weniger braun gefleckt. Beim (^ ist der Vorderfuß etwa 4 mal so lang wie der Schenkel, beim 9 ^twa gleich lang wie derselbe. Schwanzborsten 3, von gleicher Länge. Hinterfüße 4gliedrig, die ersten 3 Glieder fast gleich lang; Klauen ungleich. Genitalfüße 4gliedrig, das 2. Glied am längsten. 1. Meso- und Metanotum schwarz; Längsadern und Queradem schwarz und meist angeraucht; Schwanzborsten undeutlich geringelt. 2. — Thorax oben bei dem (^ lederbraun, beim 9 lichter bis gelb ; Längsadern wenigstens teilweise gelbbraun; Schwanzborsten deutlich geringelt. 3. 2. Hinterleib dunkel- bis rötlichbraun, die Segmente auf dem Rücken jederseits mit einem starken, schwarzen, kommaartigen Fr. Klapälek, Fig. 3. Ephemera vulgata L. Das (^ Hinterleibsende Ton unten. Striche, welcher auf den vorderen Ringen dreieckg erweitert ist; auf dem 7. — 9. Ringe ist zwischen denselben ein Paar von feinen kurzen Linien; auf der Bauchseite zieht sich auf den Segmenten jederseits ein feiner schwarzer Strich. Vorder-, flügel bräunlich, beim $ viel stärker als beim $ angeraucht, mit mehreren dunklen Flecken und dunkler gesäumten Quer- adern. Hinterflügel am Rande breit braun gesäumt, beim (^ mit dunklem Mittelflecke. Vorderbeine schwarz, Schwanz- borsten rotbraun, kaum dunkler geringelt. Länge des Körpers 14 — 22 mm, der Flügel beim $ 16—17, beim $ 18—24 mm, der Schwanzborsten beim (j" 32 bis 36 mm, des $ 22—26 mm (Fig. 3). — Vom Mai bis Juli gemein. vulgata L. Hinterleib elfenbeinweiß, nur an der Spitze etwas braun ange- laufen, oben jederseits mit einem starken, keilförmigen, beim 5 dreieckig erweiterten und den Hinterrand des Ringes weit nicht erreichenden Flecke; auf dem 6. — 9. Ringe ist zwischen den- selben ein Paar von feinen, kurzen Linien; beim ^ bleiben aber die ersten 5 Rückensegmente oben ungezeichnet. An den Seiten sind 2 die Seitenlinie begrenzende feine, krumme Striche. Auf der Bauchseite zieht sich jederseits eine Reihe von feinen, schwarzen Linien. Sonst sind die Farben wie bei vulgata, Körperlänge des cf 16—17, des $ 16-23 mm, Flügel des c^ 16—17, des $ 14—22 mm, Schwanzborsten des J 30—41 mm, des $ 14—25 mm. — Gemein, aber an kälteren und schneller fließenden Gewässern. Mai bis Juli. danica Müll. 3. Die Hinterleibsringe 6—9 auf dem Rücken jederseits mit 3 fast gleich starken, schwarzen Linien, von welchen die innerste auf den vorderen Ringen verschwindet, die 2 äußeren mehr verwaschen werden. An den Seiten über der Seiten- linie und unter derselben eine feine, krumme Linie; auf d«m Bauche ist jederseits auf allen Ringen eine schwarze Linie. Körper beim (^ licht lederbraun, am Grunde des Hinterleibes und dem Bauche etwas lichter; beim 5 ^i^ht gelbbraun. Vorderbeine des cf mit dem Körper fast gleichfarbig, an den Gelenken schwarzbraun; die hinteren bedeutend lichter, gelb- lich. Beim $ sind die Vorderbeine mit der Bi-ust gleich- farbig, beide Enden von den Schienen und die Spitzen der Fußglieder schwarz, die mittleren und hinteren Beine sind schwach gelblich mit schwarzen Klauen. Schwanzfäden licht- braun, deutlich schwarz geringelt. Flügel beim (^ stark glänzend, schwach bräunlich getrübt, wenig gefleckt, an den Queradern schmal braun gesäumt, die Hinterflügel ohne den Mittelfleck. Beim $ sind die Flügel fast glashell, mit wenigen punktförmigen braunen Flecken, mit gelbem Sub- Ephemerida, Eintagsfliegen. 9 costalfelde und ungesäumten Qu'eradern. Länge des Körpers beim ^ 15—20, beim $ 21— 2ö mm, der Flügel beim c? 16, beim 2 20 — 21 mm, der Schwanzborsten beim (j 30 — 36, beim 5 24 — 26 mm. — An der Elbe, Juni, Juli. lineata Eat. — Die Hinterleibsringe 7 — 9 auf dem Rücken jederseits mit 2 parallelen, schwarzen Linien, die auf dem 10. in einen länglichen Fleck, auf den vorderen (2 — 6) zu einer Linie zusammenfließen. An der Seitenlinie ist an ihrem unteren Rande vorn ein schwarzer Punkt und an dem oberen Rande hinter ihm eine krumme, auf den 2 vorletzten Linien eine gerade, schwarze Linie. Die Unterseite der Ringe ist mit 2 nach hinten divergierenden, schwarzen Linien geziert. Beine wie bei lineata. Flügel mit rostgelben Längsadern und schwarzen Queradern, fast ungefleckt, die hinteren ohne den braunen Mittelfleck. Schwanzborsten gelblich, braun ge- ringelt. Die Genitalfüße entweder mit dem Hinterleibe gleich- farbig und an der Spitze der Glieder schwarz oder schwarz- braun, oder mit dunkelbraunem ersten und den 2 letzten Gliedern. Länge des Körpers 11—17 mm, der Flügel beim (^ 10 — 15, beim ^ 10 — 16 mm, der Schwanzborsten beim (^ 15—23, beim 9 H — 14 mm. — Lausitz, Juli, August. glancops Pict. 4. Familie Potamanthidae. In den Vorderflügeln laufen Cu^, lA und 2A am Grunde zu- sammen; Augen des (^ einfach; Genitalfüße 3gliedrig, 1. Glied am längsten; beim 5 die Supragenitalplatte wohl entwickelt. 5. Gattung Potamanthus Pict. Beim ($ der Vordertarsus etwas länger als die Schiene, ögliedrig, das 1. Glied sehr kurz, das 2. hat etwa ^5 der Länge der Schiene, die übrigen stufenweise kürzer. Mittel- und Hinterfüße 4gliedrig. Beim ^ hat der Vor- derfuß fast '^|^ der Länge von der Schie- ne. Schwanzfäden 3, fast gleich lang. Körper hellgelb, über den Rücken des Hinterleibes zieht sich ein breiter brau- ner Streifen, an der Seite des 2.-10. Ringes nahe dem Vor- Fig. 4. Potamanthus intens L. Die kubitaie und derrande an der Sei- *"*'^ ^^s**"^ '^^'^ Vorderflügel, tenlinie ist ein schwarzer Punkt, und ein anderer dunkelbrauner ist mehr gegen den Rücken gerückt vor dem Hinterrande des 2. bis 8. Ringes (Fig. 4). Vorderbeine etwas dunkler, an der Spitze der Schienen und der Fußglieder mit schwarzem Punkte, die Mittel- und Hinterbeine dunkler, mit schwärzlichen Klauen. .Schwanz- borsten lichtbraun, dunkelbraun geringelt. Flügel hyalin oder sehr schwach gelblich, die vorderen mit gelben Längsadern und braunen 10 Fr. Klapälek, Queradern, die aber gegen den Außen- und Hinterrand lichter werden; Hinterflügel ganz mit hellgelber Nervatur. Länge des Körpers 9—13 mm, die der Flügel beim (j" 12 — 13, beim § 15 mm, der Schwanzborsten beim (j" 15 — 19, beim $ 12 mm. — An Flüssen und größeren Bächen, Juni, August. luteus L. 5. Familie Leptophlebiidae. Am Grunde der Vorderflügel ist tA von dem Cti ganz getrennt und umschreibt mit der 3A einen Raum in der Form eines Schin- kens. 2A ist am Grunde nach vorn gebogen und der lA näher als der 3A und in ihrem Verlauf stark geschwungen. Wurzel der Genitalfüße und die $ Supraanalklappe wohl entwickelt. Augen des (j geteilt. 6. Gattung Leptophlebia Westw. Vorderrand der Hinterflügel ungleichmäßig flach bogenförmig, wobei die Subcosta fast parallel mit demselben und Radius gerade verläuft (Fig. 5). Die Zwischen räum ädern mit den Längsadern verbun- den; in dem 1. Analfelde sind 2 untereinander und mit den Längsadern durch Queradern ver- bundene Zwischenraum- adern. Vorderfuß des (^ etwas länger als die Schiene, sein 1. Glied am kürzesten, das 2. am längsten und die übrigen Fig. 5. Leptophlebia ynarginata L. Die kubitale und anale Gegend der Vorderfliigel. stufenweise kürzer. Hinterfuß 3gliedrig, aber das 1. Glied un- deutlich getrennt. Beim 2 sind die letzten 4 Glieder des Vorder- fußes etwa halb so lang wie die Schiene. Schwanzborsten 3, fast gleich. Genitalfüße 3gliedrig (Fig. 6). 1 . Vorderflügel bräunlich angeraucht, besonders nach der Spitze zu; der Costaistreif nach der Spitze zu bräunlich gefärbt, gegen die Wurzel zu hyalin; Längsadern bräunlichgelb. Thorax schwarz, Hinterleib dunkelbraun, Vorderbeine schwarz- braun, die hinteren heller, Schwanzborsten dunkelbraun, Genitalfüße lichter als der 9. Ring. Beim $ sind die Vorder- schienen licht rötlichgelb. Länge des Körpers 6 — 12 mm, des Flügels 6 — 11 mm, der Schwanzborsten des (j 12— 20 mm, des $ 8 — 16 mm, — An Flüssen und Bächen häufig, Mai bis Oktober; weit verbreitet. marginata L. — Vorderflügel glashell, nicht bräunlich angeraucht; der Costai- streif nicht dunkler. 2. 2. Schwanzfäden eifarbig weiß. Thorax oben schwarz, an den Seiten braun, Hinterleib pechbraun, in der Regel auf dem 2. — 7. Ringe vorn weißlich durchscheinend. Beine weißlich, die. Schenkel und Schienen der vorderen an der Spitze dunkler. Genitalfüße weißlich, gegen den Grund zu schwärz- lich grau. Die Hörner der Rute divergierend, mit einem Ephemerida, Eintagsfliegen. 11 scharfen Vorsprunge vor der Spitze auf der Außenseite. Beim 9 ist der Hinterleib dunkelbraun, gelblich geringelt. — An Bächen weit verbreitet, Juli, August. Länge des Fig. 6. Fig. 7. Fig. 6. Leptophlebia marginata L. (^ Das Hinterleibsende von unten. Fig. 7. Leptophlebia ctncta Retz. (^ Das Hinterleibsende von unten. Körpers 7—8, der Flügel 8 — 9, der Schwanzborsten des $ 8 — 11, des 5 7 — 11 niin (Fig. 7). — Lausitz, Juli, August. cincta Retz. — Schwanzfäden deutlich geringelt. 3. 3. Schwanzfäden lichtbraun, dunkler geringelt. Thorax oben schwarz, Hinterleib pechbraun oben, lichter unten und an dem Yorderrande der mittleren Ringe weißlich. Vorderbeine schwarz oder schwarzbraun, die hinteren lichtbraun. Länge Fig. 8. Fig. 9. Fig. 8. Leptophlebia submarginata St. (^ Das Hinterleibsende von unten. P'ig. 9. Leptophlebia Meyeri Eat. ^ Das Hinterleibsende von unten. des Körpers 8 — 11, der Flügel 10 — 13, der Schwanzborsten des cf 12 — 14, des $ 9 — 12 mm. — An den Bächen häufig, Mai bis August (Fig. 8). submarginata St. — Schwanzfäden weißlich, schwarzbraun geringelt. Thorax oben tiefschwarz, Hinterleib pechbraun, an dem 3. — 6. oder 7. Ringe durchscheinend, Beine schwarzbraun, Genitalftiße weißlich (Fig. 9). Die Hörner der Rute stark divergierend, an der 12 Fr. Klapälek, Spitze mit einem klauenartigen, nach außen gekrümmten Zahne versehen. liänge des Körpers 6 — 9, der Flügel 7 bis 0 mm. — An Gebirgsbächen im Juli, Böhmerwald. Meyeri Eat. 7. Gattung Choroterpes Eat. Vorderrand der Hinterflügel in stumpfem Winkel gebrochen, so daß der durch den Radius und den Vorderrand umschriebene Teil der Flügelfläche einen dreieckigen Umriß hat; Subcosta ver- läuft etwa in gleicher Entfernung von Costa und Radius. Nur in der apikalen Partie sind mehr zahlreiche Queradern; sonst sind sie sehr spärlich. Die kurzen Zwischenraumadern am Hinterrande des Flügels fehlen. In dem 1. Analfelde verlaufen alternierend 2 kurze und 2 längere Zwischenraumadern. Genitalfüße 4 gliedrig. Schwanz- fäden 3. Thorax schwarzbraun, Hinterleib und Vorderbeine dunkelbraun, Hinterleib am Vorderrande der mittleren Ringe und auf dem Bauche lichter und etwas durchscheinend. Genitalfüße am Grunde dunkel- braun, rötlichbraun nach der Spitze zu. Hinterbeine und Schwanz- borsten bräunlich, die letzteren dunkel geringelt. Flügel hyalin, Costal- und Subcostalfeld der vorderen braun. Länge des Körpers und Flügels 10 mm, und der Schwanzborsten 12 mm. — Heidel- berg, Dresden. August bis Oktober. Picteti Eat. 8. Gattung Habrophlebia Eat. Der Vorderrand der Hinterflügel bildet etwa in der Mitte einen rechtwinkligen Vorsprung, der durch einen tiefen Einschnitt gebildet wird. Subcosta meistens mit dem Radius parallel und in gleicher Entfernung wie von der Costa laufend. Queradern mäßig zahl- reich, öfters nach dem Hinterrande zu ver- schwindend. Zwischen- raumadern fehlen mit Ausnahme des ersten Analfeldes, wo 2 — 5 Fig. 10. Habrophlebia fusca Cntt. Die kubitale vorkommen können und anale Gegend der Vorderfiügel. ,7" . "r!"l^" ,^ ,? , V* Genitalfüße 3 gliedrig. Schwaiizfäden 3, untereinander fast gleich. Die ^ Supragenital- platte scharf ausgeschnitten (Fig. 10). 1. Hinterleib braun, am Vorderrande der mittleren Ringe etAvas lichter und durchscheinend. Thorax oben schwarz. Vorder- beine schwarzbraun (Fig. 11), Hinterbeine lichtbraun. Schwanz- fäden lichtbraun, dunkel geringelt. Flügel hyalin, mit blaß- brauner Nervatur; die Queradern bis zum Hinterrande des Flügels entwickelt. Länge des Körpers 5—7, des Flügels 6 — 7, der Schwanzborsten beim (^ 8 — 12,5, beim $ 6—9 mm. — An Bächen und P'lüssen häufig, Juni, Juli. fusca Ct. — Der 2.-7. Hinterleibsring durchscheinend w^eiß; die Quer- adern gehen nicht bis zu dem Hinterrande des Flügels und lassen eine ziemlich breite Randzone frei. 2. Ephemerida, Eintagsfliegen. 13 Vorderbeine graulichweiß, Mittel- und Hinterbeine weiß, durchscheinend. Thorax oben schwarz, Schwanzfäden weiß, Flügel hyalin mit weißlicher Nervatur, nur Subcosta und Radius im Vorderflügel braun. Länge des Körpers 5, des Flügels 6 und der Schwanzfäden des ^ 7 mm. — Nach Rostock in Sachsen. mesoleuea Brauer. Fig. 11. Fig. 12. Fig. 11. Habrophlebia fusca Bat. ^ Das Hintei leibsende von unten. Fig. 12. Habrophlebia lauta Mc. Lach. Die Rute von unten. — Auf den Vorderbeinen ist der Trochanter, Femur und beide Enden der Schienen dunkel- bis schwarzbraun. Sonst wie die vorige. An Bächen sehr häufig. Länge des Körpers 5 — 6, des Flügels 6—7, der Schwanzfäden beim (^ 8—11, beim $ 6,5—7 mm (Fig. 12)." lauta Mc Lach. 6. Familie Ephemerellidae. In den Vorderflügeln laufen die 1. und 2. Analader am Grunde zusammen, die letztere ist am Grunde fast gerade und biegt hinter der 1. Querader im stumpfen Winkel gegen den Hinterrand des Flügels ab. Die 1. und 3. Analader umschreiben ein etwa drei- Cu M, Fig. 13. Ephemerella ignita Poda. Der Vorderflügel. eckiges Feld. Die Zwischenraumadern frei oder mit den Längs- adern verbunden. Der Vorderrand der Hinterflügel bogenförmig geschwungen mit einem muldenartigen Ausschnitte in der Mitte (Fig. 13). Genitalfüße 3gliedrig, mit langem 2. Gliede. Schwanz- fäden 3. 14 Fr. Klapälek, 9. Gattung Epheinerella Walsh. Körper rötlichgelb bis rotbraun, Beine gelb bis gelbbraun mit dunkleren Gelenken, Schwanzborsten gelblich, schwarzbraun ge- ringelt. Flügel hyalin, die stärkeren Adern bräunlich. Länge des Körpers beim c^ 6—9,5, beim ^ 6—10, der Flügel beim (j" 7—9, beim $ 7,5 — 11 mm, der Schwanzborsten beim (^ 7 — II, beim $ 7 — 9 mm. An Bächen stellenweise sehr häufig, Juni bis September. ignita Po da. 7. Familie Caeiiidae. In den Vorderflügeln ist am Grunde lA sehr nahe der Cii^ und weit entfernt von der 2A. Media ist gegabelt und die 1. mit der 3. Analader umschreiben ein dreieckiges Feld. Hinterflügel fehlen. 10. Gattung Caenis öt. Queradern in eine Reihe geordnet; die Hinterleibssegmente 7 — 9 an den Seiten hinten ahlförmig vorgezogen. Schwanzfäden 3, gleich. Füße 4gliedrig, nur die Vorderfüße des (^ ögliedrig. Genitalfüße kurz, ungegliedert. Flügel trübe, weißlich, ohne Zwischenraumadern, am Hinterrande gewimpert (Fig. 14). Fig. 14. Caenis dimidiata St. (Nach Eaton.) 1. Schwanzfäden weiß, weißlich oder mit gelblichem Anflug. 2. — Schwanzfäden grau oder schwärzlich grau. 3. 2. Thorax pechbraun; Hinterleib weißlich mit grauer Zeichnung auf dem Rücken und grauen Punkten an den Seiten; Vorder- beine weißlich mit graubraunen Schenkeln, Hinterbeine grau- weiß mit einem schwarzen Punkte auf der oberen Kante der Schenkel vor dem Knie. Flügel am Vorderrande leicht graulich und die 3 ersten Längsadern sepiabraun. liänge des Körpers 3—5, der Flügel beim c? 4, beim ^ 5, der Schwanzborsten beim ^j" 13—18, beim 5 3 mm. — An größeren Flüssen weit verbreitet, Juni bis Oktober. dimidiata St. — Thorax gelbbraun, Hinterleib weißlich gelbbraun, an der Spitze dunkler, Beine weißlich oder ganz licht fahlgelb; Flügel hyalin, Subcosta und Radius schwarz, übrige Adern gelblich, beim $ farblos. Länge des Körpers beim $ 3, beim $ '^» der Flügel beim (j" 3,5, beim $ 4 mm, der Schwanzborsten des (j' 11 mm. — Preußen, August. lacteella Eat. Ephemerida, Eintagsfliegen. 15 3. Beine peclischwarz, Schienen, Füße und die untere Kante der Schenkel licht schwärzlichgrau und durchscheinend, Thorax pechbraun; Hinterleib graulich; Schwanzborsten grau, dunkler geringelt; Flügel graulichweiß, Costa, Subcosta und Radius pechschwarz. Länge des Körpers beim (^ 4 — 5, beim ^ 6 mm, der Flügel beim J^ 4—5, beim ^ 7 mm, der Schwanz- fäden beim cf 14 — 16, beim 2 ^ — 3 mm. — An Teichen und Flüssen; Mai bis September. Lausitz (Diehmen, Klix, Bautzen). halterata F. — Vorderfüße hell sepiabraun, Hinterfüße licht schwärzlichgrau mit schwarzen Gelenken; Thorax pechschwarz, Hinterleib lichtbraun; Schwanzborsten grau oder licht schwärzlichgrau. Flügel weißlich mit grauen Adern bis auf die pechschwarze Subcosta und Radi.us. Länge des Körpers beim ^T 6j5, beim $ 5 — 7, der Flügel 5,5—6, der Schwanzborsten beim (^ 25 mm. — Berlin. August. harrisella Ct. 8. Familie Baetidae. Die lA ist am Grunde der Vorderflügel von der Cu und der 2A vollkommen getrennt; 2A ist nur schwach bogenförmig und Media einfach. Der Hinterfuß hat ^/.j— ^/j der Länge von Tibia, ist 4gliedrig mit langem ersten Gliede. 11. Gattung Baetis Leach. Hinterflügel vorhanden, elliptisch oder länglich eiförmig, am Vorderrande nahe der Wurzel in der Regel in einen dreieckigen. Fig. 15. Baetis tenax Eat. Flügel: rechts der Hinterflügol stärker vergrößert. spitzigen Zipfel auslaufend, mit 2 — 3 Längsadern mit sehr spär- lichen oder gar keinen Queradern. In den Vorderflügeln sind die Queradern in 3 Reihen geordnet; Zwischenraumadern zu zwei. Genitalfüße 4gliedrig; 2 Schwanzborsten. Beim (^ Augen geteilt. 1. Schwanzfäden rein weiß. 2. — Schwanzfäden grau. 9. — Schwanzfäden geringelt. 12. 2. Hinterflügel mit 2 Längsadern, 3. — Hinterflügel mit 3 Längsadern. - 5. 3. Zweite Ader der Hinterflügel gegabelt. Thorax oben pech- schwarz, Hinterleib des $ auf dem 2. — 7. Ringe durchscheinend weiß oder licht aschgrau, auf dem 8. — 10 pechbraun, rötlich- braun oder gelblichbraun auf dem Rücken, weißlich grünlichgrau. 16 Fr. Klapälek, oder braun auf dem Bauche; die Baucbringe haben meist 2 divergierende kurze dunkle Linien nahe dem Vorderrande und hinter jeder einen Punkt. Beim 9 ist der Rücken des Hinterleibes kastanienbraun, die Hinterränder der Ringe 2 — 6 und 3 kurze Linien vorn ockergelb. Schwanzfäden des (j" weiß oder grauweiß, oft dunkler, oder am Grunde rötlich geringelt; beim ^ einfarbig grauweiß oder rötlich ge- ringelt. Yorderl3eine des (^ grauweiß oder gelblichgrün, mit rötlichbrauner Spitze der Schienen; Hinterfüße weißlich, am Grunde der Schenkel weiß und mit schwarzen Spitzen der Fußglieder und braunen Klauen; beim $ die Beine grünlich gelbbraun mit rauchbraunen Gelenken der Fuß- glieder. Genitalfüße am Grunde dunkelgrau, dann licht grün- lichweiß. Länge des Körpers 5 — 7,5, des Flügels 6 — 8, der Schwanzfäden des cf 9— 11, des $ 6 — 8,5 mm. — England. Mai, Juni und September (Fig. 16). niger L. — Zweite Längsader der Hinterflügel einfach. 4. 4. Erstes Glied der Genitalfüße schwarz. Thorax oben kohlen- schwarz, Hinterleib oben kastanienbraun, etwas lichter an den Nähten und meist aschgrau auf dem Bauche. Schwanz- fäden weiß oder aschgrau mit dunkleren Nähten am Grunde, beim ^ dunkler. Beim J sind die Vorderschenkel grünlich- grau, Vorderschienen und Füße schwärzlich; Hinterschenkel Fig. 16. Fig. 17. Fig. 18. Fig. IG. Baefü niger L. Der Hinterflügel. (Nach Eaton.) Fig. 17. Baetis alpinus Pict. Der Hinterflügel. (Nach Eaton.) Fig. 18. Baetis scambus Eat. Der Hinterflügel. (Nach Eaton.) mehr ockergelb mit einem rötlichen Strich am Knie, Schienen gewöhnlich licht rehbraun. Füße schwärzlich mit schwarzen Nähten. Beim $ sind die Beine grünlichgrau, Schienen und Füße schwärzlich. Genitalfüße am Grunde schwarz, nach der Spitze zu lichter. Länge des Körpers 7—8,5, des Flügels 8—10, der Schwanzfäden vom $ 16, vom J 13 mm. — Alpen. Juli, August (Fig. 17). alpimis Pict. Genitalfüße weiß. Beim (^ Thorax oben kohlen- oder pech- schwarz, der 2.-6. Hinterleibsring durchscheinend weiß oder grünlich, die übrigen nußbraun; beim $ ist der Körper grünlichbraun. Schwanzfäden des (^ weiß, einige untere Glieder dunkler; beim $ rauchgrau, an den Nähten der Glieder dunkler, Schenkel des (^ kreideweiß oder grünlich- grau, Vorderfuß rauchgrau, hintere Schienen und Füße grün- lichweiß; beim ^ sind die Schenkel grünlichbraun. Schienen und Füße dunkel rauchgrau. Länge des Körpers 6—6,5, des Flügels 6—7; der Schwanzfäden beim J 12, beim $ 9—10 mm. England. Juni, September (Fig. 18). scambus Eat. Ephemerida, Eintagsfliegen. 17 5. 2. Längsader der Hinterflügel gegabelt. Thorax oben pech- schwarz bis pechbraun; Hinterleib beim (^ auf dem 2. bis 7. Ringe durchscheinend weiß, sonst oben gelblich pech- braun, unten braun wie Umbra; beim ^ rötlich pechbraun mit gelbbraunen Nähten und hellerem Bauche. Schwanz- fäden des (j weiß, des $ sehr licht rötlich braungrau. Beine des (j weiß, Vorderschenkel, Füße und die Spitzen der Schienen sind licht schwarzgrau; beim ^ sind sie entweder einfarbig blaßgrau oder grünlichgrau mit sepiagrauen Füßen. Genitalfüße weiß. Länge des Körpers 5 — 7, des Flügels beim (^ 4—6, beim $ 11—13 mm, der Schwanzfäden beim cj" 11 — 13, beim $ 7,5 bis 10 mm. — In Europa weit ver- breitet. Mai bis Oktober (Fig. 19). pumiliis Burm. — 2. Längsader in den Hinterflügeln einfach. 5. Fig. 19. Fig. 20. Fig. 21. Fig. 22. Fig. 19. Baetis pjimüus Burm. Der Hinterflügel. (Nach Eaton.1 Fig. 20. Baeiis vernusGt. )\\n\.&xi\\x%'Q\. (Nach Eaton.) Fig. 21. Baetis biiceratus Eat. Der Hinterflügel. (Nach Eaton.) Fig. 22. Baetis binoculatus L. Der Hinterflügel. 6. Genitalfüße weiß. 6. — Genitalfüße graulichweiß, gegen den Grund zu etwas dunkler und mit ganz weißen 2 letzten Gliedern. Thorax oben pech- schwarz, Hinterleib braun oder grünlichgrau, mit helleren Nähten oder an dem 2. — 7. Ringe durchscheinend; Schwanz- fäden weiß oder rauchgrau. Schenkel grünlichgrau. Schienen und Füße weißlich, nur die Vorderfüße dunkelgrau. Länge des Körpers 5,5—8, des Flügels beim (^ 5 — 7, beim $ 7 bis 9 mm; der Schwanzfäden beim (^ 12 — ^16,5, beim $ 10 — 12 mm (Fig. 20). — England und Finland. Mai, Juni, September und Oktober. vernus Gurt. 7. Genitalfüße knieartig gekrümmt, da die ersten 2 Glieder stark divergieren, die übrigen wieder konvergieren und die ganze Gliedmaße unten stark bogenförmig ist. Sonst wie vernus oder tenax. Länge des Körpers des $ 8 — 9, des Flügels 8—9, der Schwanzfäden 10—16 mm (Fig. 21). — England. April, Mai. buceratiis Eat. — Genitalfüße einfach bogenförmig. 8. 8. Hinterleib oben auf dem 2.-6. oder 7. Ringe durchscheinend weiß oder schwach gelblich, auf den übrigen Ringen sienna- bis dunkelbraun; beim $ ist der Hinterleib grünlich nuß- Süßwasserfauna von Deutschland. Heft 8. 2 lg Fr. Klapälek, braun, an den Nähten mehr oder minder lichtgelb. Thorax oben nußbraun bis pechschwarz. Beine beim (j weißlich, beim $ licht olivenbraun. Länge des Körpers 4—8, der Flügel 6—8, der Schwanzfäden beim ^ 10 — 18, beim § 8—10 mm (Fig. 22). — Europa und Nordamerika. Mai bis Oktober. biiiociilatus L. — Hinterleib oben hell olivenbraun, durchscheinend auf dem 2. — 6. Ringe, licht aschgrau auf dem Bauche. Thorax pech- schwarz. Schenkel olivenbraun, Schienen und Füße aschgrau, Hinterfüße an den Nähten dunkler oder mit schmalen, schwarzen Ringen. Länge des Körpers 6—8, der Flügel 7 — 8,5, der Schwanzborsten beim (j* 14 — 16 mm. — England. Juni. tenax Eat. 9. Hinterflügel mit 2 Längsadern. 10. — Hinterflügel mit 3 Längsadern. IL 10. 2. Längsader der Hinterflügel einfach, Genitalfüße am Grunde schwarz (s. oben). alpinus Pict. — 2. Längsader der Hinterflügel gegabelt, Genitalfüße weiß (s. oben). niger L. Fig. 23. Fig. 24. Fig. 23. Baehs atrebattnus Eat. Der Hinterflügel, (Nacb Eaton.) Fig. 24. Baetis Rhodatti Piet. (Nach Eaton.) IL Länge des Flügels beim (^ 5 — 7, beim $ 7 — 9 mm, Thorax oben pechschwarz (s. oben). vernns Gurt. — Länge des Flügels beim (^ 4,5, beim ^ 5 mm, Thorax oben grünlich nußbraun, Hinterleib beim cf auf dem 2. — 6. Ringe durchscheinend weiß, auf dem 7. — 9. oben dunkel olivenbraun mit ockergelben Nähten, unten ockergelb; beim ^ ist der Körper grünlich nußbraun. Schenkel weiß, Schienen und Füße des $ weißlich, des $ dunkel rauchgrau. Länge des Körpers 4 — 4,5, der Schwanzborsten beim $ 9, beim 9 6,5 mm. — Schweiz. August. veniistiihis Eat. 12. Hinterflügel ohne den zahnförmigen Zipfel am Grunde des Vorderrandes (Fig. 23). Sonst wie Baetis Rhodani. Länge des Körpers 7—8, der Flügel 6 — 8, der Schwanzfäden des cf 11—13, des $ 8—10 mm. — England. Oktober. atrebatimis Eat. — Hinterflügel mit deutlichem Zipfel am Grunde. 13. 13. Hinterflügel nur mit 2 Längsadern. s. 10. — Hinterflügel mit 3 Längsadern, Thorax oben pechschwarz, Hinterleib nußbraun, beim (^ auf den Segmenten 2 — 6 oder 7 durchscheinend. Schwanzfäden grünlichgrau mit sepiabraunen oder rötlichen Nähten. Beine grünlichgrau oder lichtgrau. Genitalfüße grünlichgrau, das 3. und 4. Glied mehr oder minder weißlich. Länge des Körpers 5,5 — 9, der Flügel beim (j" 5,5 — 9, beim ^ bis 12, der Schwanzfäden beim (j" 13-19, beim $ 16 mm (Fig. 24). — Weit verbreitet. Mai bis Oktober. Rhodani Pict. Ephemerida, Eintagsfliegen. 19 12. Gattung Centroptilum Eat. Hinterflügel schmal, handförmig, zugespitzt, gewöhnlich mit einem spitzigen Zipfel am Grunde des Yorderrandes und bloß mit 2 Längsadern. Im Vorderflügel sind die Queradern in 3 Reihen geordnet und Zwischenadern einzeln. Hinterflügel scharf zugespitzt und ihr Vorderrand von dem Zipfel nach der Spitze zu gerade oder eher etwas konkav, so daß die Flügelspitze nach vorn gerichtet ist. Thorax oben pechbraun bis schwarz, Hinterleib des cf auf dem 2. — 7. Ringe durchscheinend weiß, auf den übrigen Segmenten ockergelb bis nußbraun; Schwanz- fäden und Genitalfüße weiß. Beim $ ist der Thorax oben nuß- bis olivenbraun, Hinterleib (Fig. 25) oben gelbbraun oder oliven- braun, unten lichter; Schwanz- fäden weiß oder graulichweiß. Beim (j" sind die Schenkel kreide- a weiß, Schienen und Füße graulich oder bräunlich weiß. Länge des Körpers 5 — 7, des Flügels 6—7,5, der Schwanzfäden beim (^ 10 — 14, ^ des $ 8—9 mm. — Häufig an Flüßen und Bächen. Im Mai, Fig. 25. Die Hinterfiügei A von Juni und Oktober. Centroptilum luieoluni Müll. ; B luteolum Müll. C. /^«««/a/«w Eat. (Nach Eaton.) Hinterflügel stumpf zugespitzt mit bogenförmigem Vorderrande. Thorax oben gelbbraun bis nußbraun, I. Hinterleibssegment oben pechbraun, 2. — 6. weißlich durchscheinend, an den Nähten gelblich, 7. — 10. rotbraun; Schwanzfäden und Genitalfüße weiß; Beine weiß, die Spitzen der Schenkel gelblich und die Endglieder der Füße bräunlich. Beim 9 ist der Thorax oben bräunlich bis braungrau, Hinterleib oben braungrau, gegen die Spitze zu licht rötlichbraun, längs des Rückens mit breiter dunkler Mittellinie, unten lichter, mehr gelb. Schwanzfäden weiß; Schenkel weißlichgelb. Schienen weißlichgrau. Länge des Körpers und Flügels 8 — 9, der Schwanz- fäden beim (^ 14 — 17, beim ^ 11 mm. — Lausitz. September, Oktober. peimnlatnin Eat. 13. Gattung Cloeon Leach. Hinterflügel fehlen. Vorderflügel häufig im Costal- und Sub- costalfelde gefärbt, mit spärlichen Queradern, welche in 8 Reihen geordnet sind; Zwischenraumadern einzeln. Genitalfüße 4gliedrig, ihr 3. Glied am längsten, Schwanzborsten 2. 1. Costalfeld beim 9 gelbbraun bis nußbraun gefärbt, beim $ in dem apikalen Teile des Costalfeldes nur wenige (3 — 5) Queradern; die 1. Querader zwischen dem Radius und seinem Sektor ist wenigstens um ihre eigene Länge von der nächsten Querader der 2. Reihe entfernt und nach innen geschoben. Thorax oben gelbbraun bis pechbraun, Hinterleib rötlichbraun, gelbbraun bis pechbraun, beim (^ auf dem 2. — 7. Ringe mehr oder weniger durchscheinend bis weiß. Schwanzfäden weiß oder rötlichweiß, manchmal am Grunde rötlich oder schwärz- lich geringelt. Vorderbeine des J grauweiß oder graugelb mit dunkleren Schienen und Füßen und einem rötlichen ^ö Fr. Klapäiek, Punkte oder pechbraunem Ringe vor der Spitze der Schenkel; Hinterfüße weißlich, Fußglieder an der Spitze schwarz oder dunkelgrau. Beim ^ sind die Beine rotgelb, die Vorder- schenkel mit lichten Ringen. Länge des Körpers beim (^ 5_10, beim $ 8—11, der Flügel beim c? 6—11, beim § 9—12, der Schwanzborsten beim c^ 13—20, beim $ 12 bis 15 mm (Fig. 26). — An Tümpeln und Teichen. August, September. dipterum L. — Beim 9 ist der Costaistreif hyalin, beim (^^ sind in dem api- kalen Teile des Costalfeldes 6—11 Queradern. 2. 2. Im apikalen Teile des Kostalfeldes 6—8 schiefe, selten nach der Subcosta zu gegabelte Queradem. Thorax oben pech- schwarz, pechbraun, braungelb bis ockergelb. Hinterleib des (^ durchscheinend weiß, die 3 — 4 letzten Ringe pechbraun bis rotgelb. Genitalfüße und Schwanzfäden weiß, letztere öfters entfernt schmal schwarz geringelt. Hinterleib beim ^ braun bis ockergelb, auf dem 2. — 7. Ringe lichter. Beine weiß bis grünlichgrau. Länge des Körpers 5—9, der Flügel Fig. 26. Cloeon dipterum L. 6—10, der Schwanzfäden beim J 13—15, beim ^ 10 — 12 mm. — Sachsen. Juli, August. riifulum Müll. — Im apikalen Teile des Costalfeldes 9 — 11 Queradern, welche unregelmäßig gekrümmt, gegen die Subcosta zu öfters ge- gabelt und hie und da untereinander verbunden sind. Thorax oben pech- oder kastanienbraun; Hinterleib beim $ oben pechbraun, unten aschgrau, beim ^ gelbbraun. Schwanzfäden rötlichweiß, rot geringelt. Genitalfüße grünlichweiß. Beine grünlichgrau oder grünlichbraun mit dunkleren Füßen. Länge des Körpers 9—10, der Flügel beim (^ 8, beim ^ 10 "in'ij der Schwanzfäden beim (^ 14 — 15, beim ^ 10 — 14 mm. — England, Frankreich, Schweiz. September, Oktober. simile Eat. 9. Familie Siphluridae. Die lA am Grunde des Flügels von Cu weit entfenit und der 2A genähert oder mit derselben zusammenlaufend; sie ist mit dem Innenrande des Flügels parallel. 2A trifft den Innenrand des Flügels etwa in seiner Mitte. Zwischenraumadern mit den Längs- adern verbunden und in dem 1. Analfelde Äste der lA bildend. Hintertarsi 5gliedrig. Schwanzborsten 2 mit kurzem Rudimente der dritten. Ephemerida, Eintagsfliegen. 21 14. G-attung Chirotonetes Eat. Hinterfüße kürzer als die Schienen, ihr 1. Glied kürzer als das 2.; in den Vorderfüßen des (j ist das 1. Glied, in jenen des $ das 0. am längsten. Klauen gleich, schmal, hakenförmig. Die Er- weiterung des Costalfeldes stumpf. Genitalfüße 3gliedrig. Supra- genitalplatte des 9 stumpfwinklig ausgeschnitten. Thorax oben rotbraun, Hinterleib kastanienbraun, beim 2 etwas lichter; Vorderbeine schwarzbraun, die V^urzeln der Fußglieder und die Klauen lichter. Hinterbeine strohgelb, letztes Fußglied und Klauen schwärzlich. Genitalfüße schwärzlich, an den Gelenken lichter. Schwanzfäden weißlich, am Grunde bräunlich, beim 2 gelblichweiß, an der Wurzel rötlich. Flügel hyalin, mit fast durch- sichtigen Adern. Länge des Körpers und der Flügel 12 — 13, der Schwanzfäden beim J 27, beim $ 20 mm. — Sachsen, Lausitz. Juli. • ignotus Walker. 15. Gattung Ameletus Eat. Hinterfüße etwas kürzer als die Schienen und ihr I. Glied etwa so lang wie das 2.; in den Vorderfüßen ist das 2. Glied länger Fig. 27. Afuelettis inopinatus Eat. Die kubitale und anale Gegend der Vorderflügel. als das 1.; Genitalfüße 4gliedrig. Die 5 Supragenitalplatte sub- triangulär, mit abgestumpfter Spitze (Fig. 27 u. 28). Körper und Beine pechbraun, Flügel glas- hell mit rotbraunen Adern. Beine und Schwanz- fäden gelbbraun, letztere schwach dunkler ge- ringelt Länge des Körpers und der Flügel 10 mm. — Schwarzwald. Juli. Vogesen. (Nebst- dem nur aus dem Tatragebirge bekannt.) inopinatus Eat. 16. Gattung Siphlurus Eat. Hinterfüße bedeutend länger als die Schie- nen, ihr 1. Glied am längsten, die übrigen stufenweise kürzer. Vorderfüße etwa 1'/, mal 80 lang wie die Schienen und ihr 1. Glied ebenfalls am längsten. Alle Klauen gleich, schmal und hakenförmig. Genitalfüße 4 gliedrig; ihr 2. Glied am längsten. Die $ Supragenital- platte kurz, parabolisch oder stumpf dreieckig (Fig. 29) Fig. 28. Ameletus inopinatus Eat. (^ Das Hiuterleibsende von unten. 22 Fr. Klapälek, Thorax oben braun, Hinterleib oben dunkelbraun mit helleren Nähten nach den Seiten zu, unten gelblich oder ockergelb mit Uförmigen dunkleren Flecken auf den hinteren Segmenten. Genitalfüße dunkelbraun. Schwanzfäden sehr licht braungrau, dunkelbraun geringelt. Vorderbeine pechbraun, die hinteren gelblich. Flü- gel glashell, grünlichgrau gefärbt mit dunkelbrauner Nervatur. Länge des Körpers 14—15, der Flügel 15—16, der Schwanzfäden beim (J 24 — 25 mm (Fig. 30 u. 31). — Bisher nur aus England bekannt, aber wahrscheinlich auch in Deutschland vorkommend. Juli. armatiis Eat. Thorax oben pechschwarz oder pechbraun. Hinterleib oben dunkel pechbraun mit ockergelben Nähten, auf den letzten 3 Ringen ins Gelbe übergehend, auf den vorderen Ringen mit 2 schiefen, dunklen Strichen, welche sich auf den hinteren zu U för- miger Zeichnung verbinden. Genital- füße nußbraun, Schwanzfäden sepia- braun auf der Wurzel, grünlichgrau nach hinten mit dunkleren Ringen. Beine gelbbraun mit dunkleren Schen- keln, Flügel glashell, mit pechbraunen Adern. Länge des Körpers und der Flügel 12 — 15, der Schw^anzfäden des c^ 17—20, beim $ 16-18 mm. — England, Savoi, Italien, Dänemark und Steiermark. August, September. lacnstris Eat 10. Familie Ecdyuridae. -^ Die 1. Analader am Grunde der Vorderflügel von Ctc entfernt und mehr der 2A genähert, welche ihrerseits von der 3A entfernt ist und in mäßigem Bogen nicht weit von dem hinteren Winkel in den Hinterrand einmündet. Zwischenraumadern mit den Längs- adern verbunden; in dem 1. Analfelde sind 4 lange Zwischenraum- adern, welche zu 2 und 2 genähert sind, hie und da die lA er- reichen und untereinander durch Queradern verbunden sind. Hinter- tarsi kürzer als die Schienen, immer ögliedrig (P'ig. 32). 17. Gattung Epeorus Eat. 1. Glied der Hinterfüße deutlich länger als das 2., und das 1. Glied der Vorderfüße etwa so lang wie das 2. Die Hörner der Rute stark, durch einen dreieckigen Einschnitt voneinander geschieden und an der Spitze nach außen erweitert. Ephemerida, Eintagsfliegen. '23 Thorax oben pechschwarz oder pechbraun, Hinterleib isabella- braiin, der Hinterrand der Segmente ist breit Van Dyck-braun und dieser Streifen (Fig. 33) biegt an den Seiten nach vorne ab; auf Fig. 30. Siphlurus armattis Eat. ^ Das Hinterleibsende von imteu. Fig. 31. Siphlurus lacustris Eat. (^ Das Hinterleibseude von unten. Pig. 32. Ecdyurus forcipula KoUar. Die kubitale und anale Gregend der Vorderflügel. den Ventralringen ist je ein großer dreieckiger Van Dyck-brauner Makel, welcher von dem Uinterrande nach vorn sich verschmälert, aber den Vorderrand nicht erreicht. Vorderbeine schwarzbraun, Fig. 33. Epeorus assimilis Eat. Die Rute von unten. Fig. 34. Rhitrogena senticolorata Curt. Die Rute von unten. Hinterschenkel nußbraun, Schienen und Füße etwas lichter. Schwanz- fäden am Grunde sepiabraun, gegen die Spitze zu lichter, fahlgelb, nicht geringelt. Flügel glashell, nach der Wurzel zu grünlich ge- 24 Fr. Klapälek, färbt; Adern pechschwarz; die äußere Hälfte des Costalfeldes ge- ])räunt und die Queradem daselbst hie und da durch Queräste ver- bunden. Länge des Körpers 14, der Flügel beim <^ 15—16, beim AVeibchen 17 — 19 mm, Schwanzfäden des J 35 — 45, des $ 34 mm. — Schwarzwald, Baden, Böhmerwald. Juli, September. assimilis Bat. 18. Gattung Rhitrogena Eat. Das 1. Glied der Hinterfüße etwa so lang wie das 2., jenes der Vorderfüße beim J hat nur etwa Vs der Länge des 2. Gliedes. Auch beim 9 ^^t das 1. Glied viel kürzer als das 2. Die Hörner des Penis durch einen breiten und tiefen Einschnitt voneinander getrennt, schmal, stäbchenförmig und an der Spitze erweitert oder lanzettlich. Schenkel in der Regel in der Mitte der Außenseite mit einem dunklen Punkte oder breiten Striche (Fig. 34). 1. Vorderflügel in der inneren Hälfte bräunlich gefärbt. Körper rötlichbraun, auf dem Thorax oben ins Kastanienbraue über- gehend. Beine und Schwanzfäden licht braun, letzte am Grunde sepiabraun, nicht geringelt. Nervatur sepiabraun nur Subcosta und Radius in der unteren Hälfte rostgelb. Queradern in dem apicalen Teile des Subcostalfeldes einfach. Fig. 35. Rhitrogena germanica Eat. Fig. 36. Khitrogena auranttaca Die Rute. Burm. Die Kute von unten. Länge des Körpers 7 — 11, der Flügel 7 — 12, der Schwanz- fäden beim <^ 23 — 28, beim ^ 14 mm. — An rasch fließen- den Bächen mit reinem Wasser häufig. Mai bis September. semicolorata Gurt. — Flügel glashell, höchstens nur am Grunde bräunlich gefärbt. 2. 2. Größere Art. Körper dunkel rotbraun, Thorax oben kastanien- braun, Hinterleib an den Nähten lichter an dem Ende sepia- braun. Beine dunkelbraun, die hinteren lichter. Knie und die Schienenspitze dunkler. Schwanzfäden braun, schmal dunkler geringelt. Flügel hyalin, am Grunde rostbräunlich, mit rotbrauner Nervatur; Subcosta und Radius erscheinen bei gewisser Stellung gelbbraun , die Queradern sind auf- fallend stärker als die Längsadern und schmal bräunlich gesäumt. Länge des Körpers oder der Flügel 14, der Schwanz- fäden beim (j" 28 mm. — Rhein bei Lauffenburg (Fig. 35). germanica Eat. — Kleinere Art Thorax oben gelb oder gelbbraun, Metanotum schwarz oder pechbraun, Hinterleib bräunlich, die Segmente Ephemerida, Eintagsfliegen. 25 vor dem helleren Hinterrande kastanienbraun, an den Seiten mit einem starken schwarzen schrägen Striche. Vorderbeine des (^ scherbengelb, an den Gelenken dunkler, Hinterschenkel gi'ünlichweiß , ins licht Olivengrüne übergehend, Schienen lichter, Füße schwärzlich, dunkler als die Vorderfüße. Ge- nitalfüße schwarz oder grünlich schwai-z, nach der Spitze zu lichter. Schwanzfäden sepiagrau, nach der Spitze zu weiß- lich, an der Wurzel schwarz geringelt. P'lügel hyalin. Länge des Körpers 6,5—9, der Flügel 7 — 10, der Schwanzfäden beim (j" 11 — 15, beim 2 9 — 10 mm. — Dresden, Halle, Schwarz- wald. Juli, August (Fig. 36). anrantiaca Bur. 19. Gattung Heptagenia Walsh. Das 1. Glied der Hinterfüße kürzer als das 2., welches wieder gleich, oder etwas länger ist als das 3.; das 1. Glied der Vorder- füße ist viel kürzer, beim (J nur ^5 so lang, wie das 2., welches etwa so lang ist wie das 8., beim ^ etwas länger. Die dunklen Punkte oder Striche in der Mitte der Schenkel fehlen. Hörner der Rute breit, unten abgeflacht, durch einen dreieckigen Ein- schnitt voneinander geschieden. 1. Der Costaistreif glashell, ungefärbt oder höchstens am Spitzen- rande schwach gelblich. Thorax gelbbraun, hinten dunkler; Hinterleib oben braun, an den Segmentenden dunkler, an den Seiten und unten weißgelb, die 3 Endsegmente schwach orange. Vorderbeine scherbengelb mit dunkleren Gelenken. Genitalfüße bräunlich, Schwanzfäden schmutzigweiß und bis zur Spitze dunkler geringelt. Vorderflügel bläulich schim- mernd mit dunkel gelbbraunen Queradern; Costa gelb. Flügel- spannung 21, Länge der Schwanzborsten beim (J 25 mm.» — An der Weißeritz bei Dresden. August. coerulans Rost. — Der Costaistreif deutlich gelb gefärbt. Costa gelb. Vorder- beine gelb oder scherbengelb. 2. 2. Hinterleib oben schön gelb, stark rötlich getuscht, an den Seg- mentenden dunkler, in der Mitte mit einem braunen, breiten Längsstreif. Thorax bräunlichgelb, Prothorax beiderseits mit einem großen, dunkel violettbraunen Fleck. Längsadern im Vorderflügel schwarz, mit Ausnahme der 3 ersten, welche gelb sind; der Costaistreif stellenweise rötlich gefärbt und mit schwarzen Nodalpunkten. Der ganze Flügel mehr oder weniger gelb gefärbt. Schwanzborsten weiß oder schwach rötlich, dunkler rot geringelt. Länge des Körpers 9 — 12, der Flügel beim ^ 10 — 12, beim $ 11 — 15, der Schwanz- fäden beim J 24, beim ^ 15—25 mm. — Lausitz. Juli, September. flava Rost. — Hinterleib in der Mitte ohne dunklen Längsstreif, nicht röt- lich getuscht, blaßgelb oder schwach bräunlich, an den Seg- mentenden dunkler. 8. 3. Beine isabellfarbig, die Schenkel, wenigstens die vorderen, mit 2 fleischroten Ringen. Thorax gelblich, Pronotum in der Mitte mit dunklerem P'leck, Metanotum über der Ein- lenkung der Hinterhüften mit dunklerem Punkte; die Hinter- leibssegmente 2—7 beim ^ durchscheinend weißlich mit nuß- 26 i^r. Klapälek, braunen Hinterrändern, 8—10 licht gelbbraun. Schwanzborsten gelblich, dunkler geringelt. Flügel hyalin, gegen den Vorder- rand zu grünlichgelb gefärbt mit schwärzlicher Nervatur. Länge des Körpers 12 — 14, der Flügel beim cf 14 — 15, beim 9 17, der Schwanzborsten des (^ 20 — 33, des 9 21 mm. — Sachsen. Juni bis August (Fig. 37). flavipeiinis Duf. — Beine grünlichgelb, die Schenkel ohne dunklere Ringe. Thorax gelblich, Metathorax an den Seiten lichter als anderswo. Die Hinterleibssegmente 1 — 7 beim (j licht grünlichbraun oder oli- vengrau durchscheinend, schmal dunkler an den Hinterrändern der Segmente; 8 — 10 licht gelb- braun. Schwanzborsten graulich- weiß, schwärzlich oder rotbraun geringelt. Flügel hyalin mit pechbrauner Nervatur. Länge des Körpers beim (j 7—10, beim 9—11, der Flügel des ^ Heptageniaflavipennis 8,^-12, beim $ 11-13, der Die Rute von unten. Schwanzborsten beim $ 16—23, beim ^ 14 — 19 mm. — Weit verbreitet in Europa. Mai bis September, snlphnrea Müll. 20. Gattung Ecdynrus Eat. An den Vorderfüßen sind meistens die 4 ersten Glieder stufen- weise kürzer, nur die ersten 2 können manchmal etwa gleich lang sein; in den Vorderfüßen des (^ ist das 1. Glied wenigstens Vs so lang wie das 2., welches etwa so lang ist wie das 3., beim ^ ist das' 1. kürzer als das 2. und dieses länger als das 3. Die Hörner der Rute meist nach außen erweitert, durch einen mäßigen Ein- schnitt voneinander getrennt; seltener sind sie flach, eiförmig. 1. Hinterleib nicht mit Punkten geziert. 2. — Hinterleib des J auf dem 2. — 7. Ringe durchscheinend weiß- lichgelb, bei dejn 9 fahlgelb, auf dem Rücken etwas dunkler, bei beiden Geschlechtem mit schwarzbraunem Streifen an dem Hinterrande, welcher schräg nach vorn abbiegt und in den Winkel zwischen dem Vorderrande des Segmentes und der Seitenlinie sich zieht; auf dem Bauche des 2. — 8. Ringes ist in der Mittellinie ein bis in die Mitte reichender Strich und 4 hinter ihm im Bogen gestellte Punkte, von welchen die 2 äußeren strichartig gegen die Mitte des Vorderrandes des Segmentes verlängert sind und so eine fächerförmige Zeichnung bilden. Thorax beim (j" dunkel, beim 9 Hchter braun. Vorderbeine schwarzbraun, Mittel- und Hinterbeine licht gelbbraun. Knie und die Füße gegen die Spitze zu dunkelbraun. Schwanzfäden dunkel sepiabraun, gegen die Spitze zu kaum lichter. Flügel hyalin mit grober schwarz- brauner Nervatur, in dem apikalen Teile des Costai- und Subcostalfeldes gebräunt. Die Queradern im apikalen Teile des Costalfeldes netzartig verbunden. Länge des Körpers 10—14, der Flügel beim ^ 10—12, beim $ 12—15, der Schwanzfäden beim (^ 32 — 34, beim § 22 — 25 mm. — An Ge- birgsbächen von Mai bis August (Fig. 38 u. 39). insignis Eat. Ephemerida, Eintagsfliegen. 27 Die Hörner der Rute abgerundet, eiförmig, eng aneinander gepreßt. Thorax oben pechbraun, beim $ etwas lichter, Hinterleib van Dyck-braun, etwas rötlich, mit schmalem, schwarzbraunem Hinterrande der Segmente, mit 3 lichten, parallelen Strichen auf dem Rücken, einem durchscheinenden lichten Flecke an der Seite; beim ^ ist der Hinterleib etwas dunkler und die Zeichnung undeutlich (Fig. 40). Vorder- beine schwarzbraun, mit ein wenig lichterem Fuße, Mittel - und Hinterbeine mit den Brustseiten gleichfarbig, mit dunkleren Knien und Fußspitzen, Schwanzborsten licht nußbraun, kaum kenntlich geringelt, Flügel hyalin, stark irisierend mit van Dyck-brauner, feiner Nervatur; Queradern in dem api- calen Teile des Costalfeldes einfach. Länge des Körpers Fig. 38. Ecdyurus insignis Eat. Die Zeichnung der Ventralsegmente. Fig. 39. Ecdviirus hisignis Eat. Die Rute. Fig. 40. Ecdyurus laieralt's Eat. Das Hinterleibsende von unten. 6 Fig. 38. Fig. 39. Fig. 40. 5—9, der Flügel beim $ 6 — 10, beim $ 7 — 10, der Schwanz- fäden beim ^ 19, beim ^ 15 mm. — An Gebirgsbächen. Mai bis August. lateralis Ct. Die Hörner der Rute flach, stumpf dreieckig, quer erweitert. 4. Vorderfüße des (^ deutlich lichter als die dunkel- bis schwarz- braunen Schenkel und Schienen; ihr 1. Glied etwa halb so lang wie das 2. Schwanzfäden am Grunde sepiabraun, in der distalen Hälfte ganz licht, dunkler geringelt. Thorax oben rötlichbraun, dunkler entlang der Mittellinie, Hinter- leib beim ^f lichtbraun mit einem sepiabraunen Streifen an dem Hinterrande der Ringe, welcher an den Seiten dreieckig erweitert und nach vorn verlängert ist; vorne an der Seiten- linie ist ein durchscheinend weißlicher Fleck. Beim $ ist der Hinterleib rötlichbraun mit ähnlicher, aber weniger deutlicher Zeichnung. Genitalfüße dunkel sepiabraun. Flügel hyalin, in dem apicalen Teile des Costal- und Subcostal- 28 Fr. Klapälek, feldes gebräunt. Länge des Körpers beim cf 8 — 11, beim 5 9—12, der Flügel beim S 9—12, beim $ 9—14, der Schwanzfäden beim c^ 19—23, beim § lö— 22 mm (Fig. 41). — An Gebirgsbächen weit verbreitet, aber nicht häufig. Juli bis September. flumimim Pict. — Die ganzen Vorderbeine des (j" schwarzbraun bis schwarz. 5. Schwanzborsten schmutzig weiß", nach dem Grunde zu dunkler, deutlich dunkelbraun geringelt; erstes Glied der Vorderfüße 0,674 mal so lang wie die Schiene. Beim ^ ist der Körper braun, auf der hinteren Partie des Mesonotums, auf dem Metanotum und den Hinterrändern der Abdominalringe schwarzbraun. Die Beine ebenfalls braun, die vorderen etwas dunkler, Schenkel mit 2 verwaschenen dunkleren Querbändern und die Füße gegen die Spitze zu schwarz- braun. Flügel stark glänzend, hyalin, mit schw^arzbrauner ziemlich scharf ausgeprägter Nervatur. Das $ ist bedeutend lichter, so daß der Körper licht lederbraun, auf dem Meso-, Metanotum und den Hinterrändern der Abdominalringe dunkelbraun ist. Auch die Nervatur ist etwas lichter. Die Queradern im apicalen Teile des Subcostalfeldes stark ver- Fig. 41. Ecdyurtis fluniinutn Fig 42. Ecdyurus volitansYj'At. Pict. Die Rute. Die Hute. zweigt und netzartig verbunden. Länge des Körpers 12 bis 15 mm, der Flügel beim c? 13—14, beim $ ^4 mm, der Schwanzborsten beim (^ 25—28, beim 5 20 mm (Fig. 42). — Mai, Juni. Oberwiesental? volitans Eat. — Schwanzborsten am Grunde sepiabraun, nicht geringelt. 6. 6. Erstes Glied der Vorderfüße beim cf 0,54— 0,58 mal so lang wie die Schiene. Körper licht gelbbraun, Thorax oben dunkelbraun, die Hinterränder der Abdominalringe oben schwarzbraun und an der Seite in einen schiefen breiten Strich nach vorn vorgezogen. Vorderbeine dunkelbraun, etwas rötlich, die Mittel- und Hinterbeine gelbbraun. Plügel meist mit einem düstergrünlichen Anfluge, das Costal- und Subcostalfeld , besonders gegen die Spitze zu bräunlich; Nervatur dunkel sepiabraun, die Queradern in dem apicalen Teile des Subcostelfeldes verzweigt und mäßig netzartig ver- bunden. Länge des Körpers 9 — 12, der Flügel 10—13, der Schwanzborsten beim (j" 22—31, beim 5 21 mm. — Im Sommer an reinen Bächen weit verbreitet (Fig. 43). forcipula Pict. Ephemerida, Eintagsfliegen. 29 Erstes Glied der Vorderfüße beim ^ etwa 0,72 mal so lang wie die Schiene. Die Farbe des Körpers etwas dunkler, mehr rotbraun, sonst aber dem vorigen ähnlich. Flügel hyalin, mit starker, schwarzbrauner Nervatur; der apicale Teil des Costal- und Subcostalfeldes deutlich braun gefärbt Fig. 43. Ecdyiiriis forcipula Kollar. Die Rute. Fig. 44. Ecdyurtis •venosus F. Die Rute. und die Queradern im Costalfelde daselbst verzweigt und netzartig verbunden. Länge des Körpers 15, der Flügel 15 — 16, der Schwanzborsten beim (^ 31 — 40, beim ^ 25 mm. — Vom Mai bis September an klaren Bächen. Lausitz, Schwarzwald (Fig. 44). venosus Fab. Bestimmiiiigstabelle der Gattungen der Ephemeridennymphen*j. 1. Labial taster 2gliedrig. 2. — Labialtaster 3gliedrig. 8. 2. Das Grundglied der Labialtaster kürzer als das 2. Glied. Maxillartaster ebenfalls 2gliedrig. 3. Fig. 45. Epherne7-a rnilgata L. Unterlippe der Nymphe. (Nach Eaton.) Die Fig. 46. Polyniita7-cys virgo L. Rechte Hälfte vom I^bium der Nymphe. (Nach Eaton.) Das Grundglied der Labialtaster etwa so lang wie das 2.; Maxillartaster 3gliedrig. Auf dem Hinterleibe 7 Paare von schmalen 2 ästigen, an den Rändern befransten Kiemen, von ') Nach Eaton, A revisional monograph of recent Ephemeridae, pag. 307. 30 Fr. Klapälek, welchen das 1. Paar rudimentär und .unbefranst ist; mit 2 spitzig konischen Vorsprüngen vorn auf der Stirn (Fig. 45). Epheniera. — Das Grundglied der Lippentaster länger als das 2. Glied; Maxillartaster ebenfalls 2gliedrig; 7 Paare von Hinterleibs- kiemen. 5. 3. Die Kiemen bestehen aus einer kleinen, dicken, eiförmigen Schuppe und einem Büschel von feinen Fäden, welcher am Grunde der Unterseite mit derselben verbunden ist; das 1. Kiemenpaar ist auf der Unterseite des 1. Ringes. Oligoneiiria. — Kiemen schmal, 2 ästig, am Rande befranst. 4. Fig. 47. Fig. 47. Rhitrogena aurantiaca Biirtn. Die Unterlippe der Nymphe. (Nach Eaton.) Fig. 48. Potamanthus luteus L. Maxilla der Nymphe. (Nach Eaton.) Fig. 49. Die Kiemen der Nymphe von Cho- roterpes Pictetti. Eat. (Nach Eaton.) Fig. 50. Caenis halierata F. Maxilla der Nymphe. (Nach Eaton.) Fig. 48. Fig. 49. Fig. 50. 4. Sechs Paare von gleich gebildeten Kiemen; der Mittellobus der Unterlippe zugespitzt; Mandibeln stark und kurz. Palingenia. — Sieben Paare von Tracheenkiemen, von welchen aber das 1. rudimentär, klein, einfach und schuppenförmig ist; der Mittellobus der Unterlippe stumpf; Mandibeln stark ver- längert (Fig. 46). Polymitarcys. 5. Das vorderste Kiemenblättchenpaar unterhalb der Hinterbrust konvergierend und einander berührend; die Kiemenfäden in Büscheln (Fig. 47). Rhitrogena. — Die vordersten Kiemenblächen weit voneinander entfernt. 6. 6. Die mittlere Schwanzborste fehlt den älteren Nymphen; Kiemenfäden in Büscheln verbunden. Epeoriis. — Alle 3 Schwanzborsten vollkommen entwickelt. 7. 7. Kiemenblättchen schmal lanzettförmig. Heptagenia. Ephemerida, Eintagsfliegen, 31 10. Die vorderen Kiemenblättchen ellipsoid, die hinteren von länglich eiförmigen in eiförmige übergehend; bei jüngeren Stücken sind sie schmäler und eher dreieckig. Ecdynrus. Maxille schief abgestutzt und auf dieser Abstutzung unter der Spitze eine Bürste von dichten Haaren tragend; Taster länger als die Maxilla. 9. Maxilla zugespitzt mit bogenförmiger oder schwach winklig gebrochener äußeren Kontur, an der Spitze und auf der Innenkante mit starken Zähnen versehen. 12. Hinterleib mit 6 Paaren von gleichartigen Kiemen; jede Kieme besteht aus zwei am Grunde verwachsenen eiförmigen, aber federartig geteilten Blättchen (Fig. 48). Potamanthus, Hinterleib mit 7 Paaren von Kiemen. 10. Die vordersten Kiemen einfach, schmal lanzettlich; die übrigen bestehen aus je 2 durch ihre Stiele verbundenen etwas un- Fig. 51. Cloeon simile. Fig 52. Baetis Rhodatn Fig. 53. Centropttlum Die Unterlippe der Nym- Pict. Labium der Nyni- luteolum L. Jjabiuin der phe. (Nach Eaton.) phe. (Nach Eaton.) Nymphe. (Nach Eaton.) gleichen und assy metrischen Blättchen, deren Endteil durch zwei tiefe Einschnitte von der übrigen Fläche gesondert ist (Fig. 49). Choroterpes. — Alle Kiemenpaare gleichförmig. 11. 11. Jede Kieme besteht aus 2 dünnen ahlförmigen Teilen. Leptophlebia. — Kiemen zweiteilig und jeder Teil wieder in mehrere faden- förmige Abschnitte geschlitzt. Habrophlebia. 12. 4 — 5 Kiemenpaare; Maxillartaster kürzer als die Maxillen. Ephemerella. — 6 Kiemenpaare; Maxillartaster länger als die Maxilla; das vorderste Kiemenpaar ist rudimentär, das nächste groß und nach der Art von Flügeldecken die übrigen 4 Paare deckend; diese sind am Rande gefranst (Fig. 50). Caenis. — 7 Kiemenpaare; Maxillartaster so lang oder länger als die Maxillen. 13. 13. Die Kieferteile der Unterlippe kaum länger als breit, stumpf; die mittleren Hinterleibsringe mehr oder weniger erweitert und an der Seite vorgezogen. 14. — Die Kieferteile der Unterlippe deutlich länger als breit, zu- gespitzt und sichelförmig; die mittleren Hinterleibsringe nicht erweitert und nicht vorgezogen. 15. 32 Fr. Klapälek, 14. Alle Kiemenblätter einzeln und eiförmig; Maxillartaster den Kieferteil der Maxilla kaum überragend. Chirotonetes? — Auf den ersten 2 Ringen sind j euerseits 2 Kiemenblätter paarweis verbunden, auf den übrigen sind die Kiemenblätter einzeln; Maxillartaster länger als die Maxilla. Siplilurus. 15. Alle Kiemenblätter einzeln. 16. — Die Kiemenblätter meistens oder durchweg doppelt, aus un- gleichen Teilen zusammengesetzt. Letztes Glied der Lippen- taster abgestutzt, spitzig; letztes Glied der Maxillartaster lang, dünn (Fig. 51). Cloeoii. 16. Kiemenblätter breit eiförmig, stumpf; letztes Glied der Labialtaster kugelig, mit dem vorletzten zu einer Keule eng verbunden; letztes Glied der Maxillarsaster lang (Fig. 52). Baetis. — Kiemenblätter schmal eiförmig bis lanzettlich, zugespitzt; letztes Glied der Labialtaster viereckig an der Spitze ab- gestutzt; letztes Glied der Maxillartaster lang und dünn. (Fig. 53). Centroptilum. II. Plecoptera, Steinfliegen. Von Prof. Fr. Klapälek (Karlin). Mit 124 Abbildungen im Text. Ordnung Plecoptera, Steinfliegen. Kopf prognath, oben flach, meist gleich hinter den Augen ab- gerundet ohne deutliche Schläfen zu bilden. Mundteile beißend, mit ahlförmigen oder fadenförmigen Tastern, von welchen die maxil- laren 5, die labialen Sgliedrig sind; die Unterlippe zeigt 4, wenigstens durch runde Lobi angedeutete Laden und auf der Innenseite einen kurzzungenförmigen Hypopharynx. Fühler lang, borstenförmig. Nebst den zusammengesetzten Augen sind bei den europäischen Arten 3 Punktaugen «entwickelt. Hinter den hinteren Punktaugen zieht sich die bogenförmige Scheitelnaht, welche den Scheitel gegen das Hinterhaupt begrenzt; vor und nach außen von denselben sind 2 Schwielen , welche wir Stirnschwielen nennen und die für die Systematik gute Charaktere bieten. Der Kopfschild ist von der Stirn durch eine M-förmig gewundene schmale Schwiele geschieden; diese werden wir als die M-Linie bezeichnen. Bei der Beschreibung der Arten werden wir als ein Merkmal öfters den gegenseitigen Abstand der Punktaugen und die Entfernung der hinteren von dem Innejirande der Augen benützen (Fig. 54); dabei messen wir die Entfernungen vom Mittelpunkte der Punktaugen und von dem nächsten Punkte des Innenrandes der Augen; es ist zu diesem Zweck am besten den Kopf der Fliege unter dem Mikroskop genau horizontal zu stellen, so daß alle 3 Punktaugen gleichzeitig scharf zu sehen sind, und eine einfache Zeichnung der Augen, Punkt- augen und der Stirnschwielen zu machen. Pronotum querelliptisch, aber seine Seitenteile sind meist nach unten umgeschlagen, wodurch dasselbe eine querviereckige, oder trapezoide Form erhält. Am Vorder- und Hinterrande entlang zieht sich die Vorder- und Hinterrandsfurche, in der Mittellinie die Mittelfurche; die seitlichen Partien sind meist erhöht, mit wurm- förmigen Schwielen geziert und gegen das Mittelfeld scharf be- grenzt. Dieses Mittelfeld ist selten gleichmäßig breit; gewöhnlich ißt dasselbe vor der Mitte am schmälsten und nach vorn und hinten erweitert, wobei die Ränder gerade oder bogenförmig sein können. Wir werden öfters das Verhältnis der Breite des Mittelfeldes zu der Breite des ganzen Pronotums auf der Stelle, wo das Mittelfeld Süßwasserfauna von Deutschland. Heft 8. 3 34 Fr. Klapälek, am schmälsten ist, als ein Merkmal benützen; auch das Verhältnis der Breite am Yorderrande zu jener am Hinterende und zur Länge ist für die Bestimmung wichtig. Meso- und Metathorax sind einander sehr ähnlich gebildet. Wir unterscheiden auf ihrer dorsalen Fläche 4 flachhügel artige Er- höhungen, die kreuzweise gestellt sind. Die vorderste ist das Prae- scutum, die 2 seitlichen, welche der Flügelwurzel genähert sind, bilden das Scutum und die eiförmige, in der Mittellinie liegende Fig. 54. Chloroperla rivulorum Pict. Von oben An =z Fühler, O = Augen, Oc = Punktaugen, Pr = Pronotura, Prs = Prae- scutura , Sc = Scutum , Sl = Scutellum , Pss = Postscutellum, / — X = erster bis zehnter Hinterleibsring, C= Cerci, C = Costa, Sc = Subcosta, Sci = Ast der Subcosta, P = Radius, Ps^, Ps2 = 1., 2. Ast des Sector Radii , Af^, M^, M^, Mi = 1.— 4. Ast der Media, Cu^^, Cuq = vorderer und hinterer Cubitus, lA, sA, jA — 1., 2., 3. Analader. hintere ist das Scutellum ; die hinterste quere Partie von den 2 Ringen ist das Postscutellum. Die Bruststücke (Sterna) der Thorakalringe sind durch eine deutliche Naht in 2 Teile geschieden: einen breiten queren vorderen und ein kleines, zwischen den Hüften gelegenes eiförmiges oder herzförmiges hinteres Stück. Die Laufbeine sind schlank, mit dreigliedrigen Füßen, deren Glieder entweder alle 3 fast gleich lang sind, oder die 2 ersten sehr kurz, das dritte viel länger ist als beide zusammen, oder zuletzt das 2. Glied am kürzesten ist. Plecoptera, Steinfliegen. 35 Flügel meist vollkommen entwickelt, seltener beim Männchen verkürzt. Gewöhnlich sind die Hinterflügel bedeutend breiter, da sie einen wohl entwickelten analen Teil haben. Die Membran ist glasartig oder mehr oder minder braun angeraucht, seltener grün- lich. Die Nervatur ist ziemlich primitiv. Die Randader (Costa, C) bildet wirklich den Vorderrand, die Unterrandader (Subcosta, Sc) mündet ziemlich weit vor der Flügelspitze in den Vorderrand ein. Die Radialader (Radius, R) ist fast gerade und mündet ebenfalls vor der Spitze in den Rand; in den Vorderflügeln bildet sie einen Ast, welcher vor der Mitte der Flügellänge abgeht und öfters noch weitere mehr oder minder parallele Aste gegen den Außenrand ab- gibt; das ist der Sector radii (Rs). In den Hinterflügeln fehlt anscheinend diese Ader. Die nächste Längsader ist die Media (M). In den Vorderflügeln ist sie nur einmal gegabelt, in den Hinter- flügeln ist sie zweimal gegabelt, aber die vordere Zinke bei der ersten Gabelung entspricht in ihrem weiteren Verlauf vollkommen dem Sector radii; wir müssen demnach trotz dem verschiedenen Verlauf beide Adern für homolog halten. Den 5. Hauptstamm bildet die Cubitalader (Oi), welche in beiden Flügelpaaren sehr nahe der Wurzel in 2 starke Äste geteilt ist; der vordere Cubitus entsendet mehrere akzessorische Äste gegen den Seitenrand und zwar in der Unterordnung Setipalpia nach hinten, in der Unter- ordnung Filipalpia nach vorn. Die Analadern sind in den Vorder- flügeln schwach entwickelt, in den Hinterflügeln meist wohl entwickelt und verästelt. Die erste von ihnen bleibt immer ein- fach, die übrigen 2 haben meist je 3 Äste. Der Vorderast der 2. Analader entsendet meist nach hinten einige parallele akzessorische Äste, von welchen der längste mit dem Mittelaste durch eine Quer- ader verbunden sein kann, was für die Systematik, wichtig ist. Der anale Teil des Flügels ist von dem vorderen durch eine Längs- falte geschieden. Zwischen den Längsadern finden wir Queradern, von welchen einige regelmäßig vorkommen, die anderen aber fehlen können. Zwischen der Costa und Subcosta in dem sog. Costalfelde finden wir immer am Grunde eine starke Querader, welche wir die hume- rale nennen, nach außen von derselben sehen wir eine variable Zahl von Queradern, welche auch gänzlich fehlen können. Zwischen der Subcosta und dem Radius, in dem Subcostalfelde finden wir mit Aus- nahme einer einzigen vor dem Ende der Subcosta selten einige Queradern; in der äußeren Partie des Subcostalfeldes, zwischen dem Radius und der Costa, sind öfters einige Queradern, von welchen die erste mit der früher erwähnten Querader einen teilweise mit dem Radius verbundenen Ast der Subcosta vorstellt. Zwischen den apicalen Ästen sind bei den europäischen Arten selten einige Quer- adern, dafür finden wir dieselben regelmäßig zwischen der Media und Cubitus anticus in den Vorderflügeln und zwischen den beiden Ästen des Cubitus, in beiden Flügelpaaren. Der apicale Teil der Flügel ist durch eine zusammenhängende Reihe von Queradern be- grenzt, welche wir die Anastomose nennen. Die einzelnen, durch die Längs- und Queradern begrenzten Felder und Zellen werden nach der ihren vorderen Rand bildenden Längsader oder ihrem Aste benannt und bezeichnet. Öfters wird die interradiale Zelle (iJ^i) des Vorderflügels und die Intramediale (iÄf2) des Hinterflügels er- wähnt. Die erstere liegt zwischen dem Radius und seinem Sector 3* 36 Fr. Klapälek, und ist nach außen durch die Querader r—s begrenzt, die letztere liegt zwischen beiden Zinken der Media und ist ebenfalls durch eine Quemder (?;/) geschlossen. Bei diesen Zellen ist das Verhältnis ihrer Länge zur Länge des Stiels, welche A'on der basalen Querader (am Grunde zwischen der M und Cu) gemessen wird, für die Systematik gut zu verwerten. Der Hinterleib zeigt eine ziemlich homonome Gliederung und wir können in der Regel wenigstens auf dem Rücken sehr deutlich 10 Segmente zählen. Das 11. Segment ist nur auf der Bauchseite entwickelt und in 2 dreieckige Teile gespalten, welche wir als Sub- analklappen bezeichnen; der 12., den After tragende Ring ist auf seiner Rückenseite deutlicher und bildet den sog. Supraanallobus. Der 11. Ring trägt gegliederte, fühlerförmige Anhänge, die aber in vielen Fällen bis auf ihr Grundglied reduziert sein können; wir nennen dieselben Cerci. Der Hinterleib zeigt die Geschlechtsunter- schiede. Beim Männchen ist in der Regel der Yentralbogen des 9. Ringes vorgezogen und bildet so eine Subgenitalplatte, welche oft durch eine Längsfalte jederseits gegen die Seitenteile begrenzt ist. Nebstdem können die Subanalklappen , Cerci, der Supraanal- lobus, sowie die Dorsalfläche der Hinterleibsringe zum Zwecke der Erleichterung von Kopulation modifiziert werden. Beim Weibchen sind die Sexualcharaktere einfacher und beschränken sich meist auf die Bildung einer Subgenitalplatte, welche durch die Verlängerung der 8. Ventralplatte entsteht. Die Steinfliegen halten sich meist an fließenden Gewässern auf; nur die Gebirgsseen machen von der Regel Ausnahme und werden von einigen, für solche Lokalitäten typischen Arten aufgesucht. Wir können sie von den auf den Ufern wachsenden Bäumen und Gebüsch herabklopfen, in den Ritzen der Rinde oder unter den Steinen (besonders die größeren Frühjahrsformen) finden oder auch im hellen Sonnenscheine fliegend fangen. Die Weibchen tragen oft recht große Eierballen an der Unterseite der Hinterleibsspitze und lassen dieselben über dem Wasserspiegel fliegend in das für die Nymphen unentbehrliche Element fallen. Die Nymphen erinnern in ihrer Form schon an das vollkommene Insekt, von welchem sie sich durch den Mangel von Plügeln unter- scheiden. Sie halten sich auf und unter den Steinen auf Wasser- pflanzen auf. Die größeren Arten haben faden- oder büschelförmige Tracheenkiemen, welche meistenteils auf der Brust sitzen. Das Hinterleibsende trägt immer 2 fühlerartige Schwanzfäden (Cerci), wonach sie leicht kenntlich sind. Bestimmungstabelle für die Gattungen. 1. Alle 3 Fußglieder fast gleich lang; Schwanzfäden stark ver- kürzt. 2. — 2. Fußglied am kürzesten, 1. und 3. fast gleich. 5. — 3. Fußglied am längsten, viel länger als das sehr kurze 2. und 1. zusammen; Schwanzfäden lang, füblerartig. 8. 2. Der vordere Cubitus entsendet 2 — 3 akzessorische Äste nach vorn gegen den Außenrand; die Subgenitalplatte des (^ lang, Plecoptera, Steinfliegen. 37 am Gninde mit Anhang; das 9. Sternit des $ in eine Supra- genitalplatte vorgezogen. Taeniopteryx. — Der vordere Cubitus hat nur einen akzessorischen Ast. 3. 3. Zwischen der Costa und Subcosta 2 — 3 Queradern; die (^ Subgenitalplatte lang, ohne Anhang am Grunde; das 9. 9 Sternit nur in der Mitte des Hinterrandes zungenförmig ver- längert. Rhabdiopteryx. — Zwischen der Costa und Subcosta keine Queradern. 4. 4. Die Subcosta endigt vor dem 2. Drittel der Flügellänge; Sector radii dreimal gegabelt; die ^j" Subgenitalplatte lang, ohne Anhang; das 9. Sternit des $ in eine Platte verlängert. Oemopteryx. — Die Subcosta endigt hinter dem 2. Drittel der Flügellänge; Sector radii nur einmal gegabelt; die (j Subgenitalplatte kurz, kaum verlängert; das 9. Sternit des $ ebenfalls nur schwach rundlich erweitert. Neplielopteryx. 5. Schwanzfäden eingliedrig, oft verschiedenartig modifiziert. 6. — Schwanzfäden immer mehrgliedrig, wenn auch manchmal verkürzt. 7. 6. Am Anfange der Anastomose bilden die Adern eine X förmige Kreuzung; die Flügel in der Ruhe flach auf den Hinterleib zusammengelegt. Neraura. — Der Anfang der Anastomose bildet keine X-förmige Kreuzung; die Flügel in der Ruhe röhrchenartig um den Hinterleib zu- sammengerollt. Leuctra. 7. Der anale Teil der Hinterflügel ist nicht abgesondert und der Hinterrand des Flügels ist einfach bogenförmig; Schwanz- fäden verkürzt. Capnopsis. — Der anale Teil der Hinterfiügel normal entwickelt; Cerci lang. ^ Capnia. 8. Der anale Teil der Hinterflügel schwach entwickelt, durch einen sehr seichten Einschnitt des Hinterrandes angedeutet, alle drei anale Adern einfach; Pronotum querelliptisch. Isopteryx. — Der anale Teil der Hinterflügel deutlich entwickelt; die 2 hinteren Analadern Äste bildend und der Vorderast der 2. Analader gegabelt. 9. 9. Zwischen dem Radius und seinem Sector mehrere Queradern, welche oft ein unregelmäßiges Netzwerk bilden, Perlodes. — Zwischen dem Radius und seinem Sector außerhalb der Ana- stomose höchstens ganz vor dem Ende eine Querader. 10. 10. Zwischen der Costa und dem Radius außerhalb der Subcosta höchstens 2 Queradern, meist jedoch nur eine; der Vorderast der 2. Analader nicht mit dem Mittelaste durch eine Quer- ader verbunden. Ohloropeiia. — In dem Subcostalfelde außerhalb der Subcosta wenigstens 3 Queradern. 11. 11. Der I.Ast des Sector radii ist in der Regel mit seiner Wurzel an der Bildung der Anastomose beteiligt oder, wenn er außerhalb der Anastomose verläuft, entsteht er wenigstens nahe derselben; der Vorderast der 2. Analader ist meistens durch eine Querader mit dem Mittelaste verbunden; Pronotum zwar 38 Fr. Klapälek, 12. nicht stark, aber doch deutlich nach hinten verschmälert ohne einen gelben Mittelstreifen. Perla. Die Äste des Sector radii verlaufen alle außerhalb der Ana- stomose und zwar ziemlich von derselben entfernt; der Yorder- ast der 2. Analader ist nicht durch eine Querader mit dem Mittelast verbunden; Pronotum parallelseitig oder eher nach vorn verschmälert mit einem gelben Mittelstreifen. 12. Das Männchen kurzflügelig, mit zapfenartig vorragenden und den Hinterrand des 10. Dorsalringes überragenden Subanal- klappen; die weibliche Subgenitalplatte nimmt kaum etwas mehr als die Hälfte der Breite des 2. Ringes ein. Peiiodes. Fig. 55. Perlodes dispar Rmb. P. Die Flögelnervatur. C = Costa, Sc = Subcosta, R = Radius, Rs^, Rs^, Rs^, Rs^ — 1., 2., 3., 4. Ast des Sectoris radii, Ml, M^ = 1. und 2. Ast der Media, Cu^ = vorderer, Cti^ hinterer Cubitus, lAi 2A, 3A = 1., 2., 3. Analader, h = die humerale, b = basale, rs radiosectorale, rm = i-adiomediale, m = mediale, mcu = mediocubitale Querader. — Das Männchen vollflügelig mit kurzen kahnförmigen an den Supraanallobus gepreßten und den 10. Dorsalring nicht über- ragenden Subanalklappen ; die weibliche Subgenitalplatte groß, fast die ganze Ventralfläche des 9. Ringes bedeckend. Isogeniis. Bestiramungstabelle der kurzflügeligen Männchen. 1. Zweites Fußglied am kürzesten, 1. und 3. fast gleich lang; der Supraanallobus auffallend groß, penisartig und nach oben gekrümmt. Capnia. — Drittes Fußglied am längsten, viel länger als die 2 ersten zusammen; Supraanallobus nie penisartig. 2. Plecoptera, Steinfliegen. 39 2. Hinterrand des 8. Ventralringes in der Mitte mit einem ab- geiimdet viereckigen, stärker chitinisierten Anhang. Chloroperla. — Hinterrand des 8. Ringes ohne einen Anhang. 3. 3. Pronotum nach hinten deutlich schmäler, ohne einen gelben Mittelstreifen; die Subanalklappen dreieckig oder kahnförmig. Perla. — Pronotum parallelsei tig oder eher nach vorn schmäler, mit einem gelben Mittelstreifen; die Subanalklappen aneinander- gepreßt, zusammen zapfenförmig. Perlodes. A. Unterordnung Plecoptera setipalpia. Die Glieder der Taster nehmen an Stärke stufenweise ab, so daß sie ahlförmig oder bei größerer Länge borstenförmig erscheinen. Die akzessorischen Äste des Cubitus anticus gehen alle nach hinten ab, die Ader selbst ist aber vorgebogen. Die Schwanzfäden wohl entwickelt, fühlerartig. 1. Familie Perlodidae. Pronotum parallelseitig oder eher nach vorn schmäler, meist mit einem gelben Mittelstreifen. Die Äste des Sector radii ver- laufen alle außerhalb der Anastomose und beginnen ziemlich weit von derselben. Der Vorderast der 2. Analader 1 — 2 akzessorische Äste bildend, ohne Querader. Die Subanalklappen, der Supraanal- lobus und öfters auch das 10. Dorsalsegment zu Kopulationszwecken modifiziert. Häufig finden wir zwischen dem Radius und seinem Sector zahlreiche Queraderh, welche ein unregelmäßiges Netzwerk bilden können (Fig. 55). 1. Gattung Perlodes Banks (Dictyopteryx Pict.). Beim Männchen sind die Subanalklappen halbwalzenförmig, an- einandergepreßt, so daß sie einen Zapfen bilden. Der 10. Dorsal- bogen ist ganz, nicht geschlitzt. Beim Weibchen ist die Subgenital- platte entweder groß, quer elliptisch oder kleiner halbkreisförmig oder abgerundet dreieckig, a) Zwischen dem Radius und seinem Sector ein unregelmäßiges Netzwerk; die Subanalklappen des Männchens den Hinterrand des 10. Dorsalringes in der Ansicht von oben nicht überragend; die weibliche Subgenitalplatte groß, querelliptisch. Perlodes s. str 1. Nur der Kopfschild vor der J/-Linie schwach glänzend der Kopf sonst, besonders zwischen den Punktaugen, matt. Der helle Makel auf dem Kopfschilde fehlend oder kaum angedeutet; die seitlichen Hinterhauptsflecke klein. Pro- notum vorn fast so breit wie der Kopf samt Augen. Fühler dünn. Das cf mit kurzen Flügelrudimenten. Körperlänge des S 7—11 mm, des 2 9—16 mm, Flügelspannung des $ 27 — 37 mm. Unter Steinen und Rinde an größeren Flüssen. April, Mai. Dresden, Hamburg (Fig. 56 u. 57). dispar Rmb, 40 Fr. Klapälek, 2. Der Kopf auch zwischen den Punktaugen glänzend. Der Kopfschild mit einem deutlichen dottergelben Makel vor der J/- Linie. Pronotum vorn kaum so breit wie das Hinter- haupt. Fühler stark. Das (^ vollflügelig. Körperlänge des (j" 8 — 11 mm, des $ 15—17 mm, Flügelspannung des S .20—30 mm, des $ Fig. 56. Perlodes dispar Rmb. ^. Die Fig- 57. Perlodes dtspar Subanalklappen {Li) und der untere Teil der ßmb. ^. Hinterleibsende von Cerci (C). Die 10. Ventralplatte abgeschnitten. unten. 38 — 40 mm. Wie die vorige, aber etwas später, auch an größeren Bächen, in Wäldern. Gotha, Schandau. microcephala Pict. b) Zwischen dem Radius und seinem Sector kein unregelmäßiges Netzwerk von Queradern; die Subanalklappen des (^ verlängert Fig. 58 3. Fig. 58 a. Fig. 58. Dictyopterygella rccta Kny. ^. Das Hinterleibsende, a von der Seite, b von oben gesehen. Fig. 59. Dictyoptetygelia recta Kny. Q. Das Hinterieibsende von unten. Fig. 59. und in der Ansicht von oben den Hinterrand des 10. Ringes deutlich überragend; die weibliche Subgenitalplatte kaum etwas mehr als die Hälfte der Breite des 8. Ringes einnehmend. Untergattung Dictyopterygella Klp. Plecoptera, Steinfliegen. 41 1, Die seitlichen Hinterhauptsflecke wenig deutlich, die Körper- lange beim (^ 7 — 10 mm, beim ^ 9 — 18 mm. Flügelspannung des 5 10 — 16 n^iw- Schwarzbraun, schwach glänzend, mit sehr breitem, fast abgerundet dreieckigen Scheitelflecke, breit dreieckigem mittleren Hinterhauptsmakel und am Innenrande gelb gesäumten Augen. Die Hochgebirgsseen des Riesengebirges im Juni, Flinsberg, Juli (Fig. 58 u. 59). recta Kmpy. 2. Die seitlichen Hinterhauptsflecke deutlich und der Kopf- schild größtenteils gelb; Körperlänge des (^ 10—12 mm, des 5 ^0 — 1"^ ™™> Flügelspannung des 5 26 — 32 mm, sonst wie vorige. Der große Teich im Riesengebirge. Juni septentrionis. 2. Gattung Isogenus Newm. Beim ,^ ist der 10. Dorsalring geschlitzt, an den Enden der Abschnitte abgerundet, verdickt und beborstet; die Subanalklappen kahnförmig und an den stark modifizierten Supraanallobus gepreßt; IX ~"~fes^rfe .-., LS Fig. 60. Isogenus nubecula Nwm. 1. Das <^ Hinterleibsende von oben; selbe von der Seite gesehen; 3. das $ Hinterleibsende von unten. das- dieser besteht aus einem scheidenartigen Teile, zwei Titillatoren und einem Mittelhöcker, welcher auf dem Rücken mit einem chitini- sierten, an der Spitze schnabelartig vorspringenden Längsstreifen versehen ist. Die weibliche Subgenitalplatte nimmt bei der einzigen deutschen Art fast die ganze Breite des 9. Ventralringes ein. An der Querader r — rs ein dunkler, runder Fleck, Körper schwarzbraun, auf dem Meso- und Metanotum stark, an der Hinterleibsspitze schwach glänzend, sonst matt und nur die Schwielen und der Raum zwischen den Punktaugen glänzend. Der gelbe Scheitelfleck läng- lich eiförmig, vorn breiter und mit dem dreieckigen Hinterhaupts- makel fast zusammenhängend. Der Mittelstreifen auf dem Pronotum ziemlich schmal, die ganze Breite des Mittelfeldes nicht einnehmend. 42 Fr. Klapälek, Der 9. Ring an den Seiten, der 10. ganz gelb. Die Unterseite des Hinterleibes gelbbraun. Fühler und Taster schwarzbraun, Beine gelbbraun bis braun, Schenkel und Schienen gegen die Spitze zu schwärzlich, P^üße schwarzbraun, Cerci olivenbraun, schwärzlich ge- ringelt. Körperlänge 12 — 16 mm, Flügelspannung 30 — 38 mm. — Langsam fließende Gewässer in Mittel- und Nordeuropa. März, April (Fig. (50). nubecula Newm. 2. Familie Perlidae. Beim J ist die 9. Ventralplatte meist in eine parabolische Subgenitalplatte verlängert; die Subanalklappen sind normal, drei- eckig, schmal kahnförmig, öhrchenartig, selten klauenartig; der Supraanallobus ist klein, kaum vorragend, oder unter dem Hinter- rande des 10. Dorsalbogens halbkugelig gewölbt. Sonst sind die Hinterleibsringe meist normal, seltener ist der 5. Dorsalring schild- chenartig vorgezogen und stärker gewölbt; der 8. Ventralring in der Mitte seines Hinterrandes oft mit einem viereckigen oder trapezoiden Fig. 61. Perla abdominalis Burm. NerVatur; Erklärung wie Fig. 54. Anhange versehen, der 10. Dorsalring ist entweder ganz oder in der Mitte geschlitzt und auf jedem Abschnitte mit einem nach vorn ge- richteten Fortsatze versehen oder einen nach vorn gekrümmten starken Chitinzahn tragend. Der 9 Hinterleib normal, die Sub- genitalplatte deutlich oder fehlend. Flügel meist vollkommen ent- wickelt, seltener beim (^ verkürzt. Sector radii entweder nur ein- mal gegabelt oder mit mehreren hinten zum Außenrande parallel abgehenden Ästen versehen; bei europäischen Arten sind zwischen diesen Apicalästen keine Queradern entwickelt. Der vordere Cubitus ist entweder ganz einfach oder biegt sein Ende nach vorn ab und sendet nach hinten mehrere parallele Äste zum Außenrande ab. Plecoptera, Steinfliegen. 43 3. Gattung- Perla Geoffr. Kopf breit, ziemlich flach; Pronotum vorn schmäler als der Kopf samt den Augen, nach hinten deutlich verschmälert Im Sub- costalfelde außerhalb der Subcosta wenigstens 3 Queradern, Sector radii mit wenigstens 2 Ästen, Cubitus anticus einige akzessorische Äste zum Außenrande abgebend, der anale Teil des Hinterflügels wohl entwickelt, der Vorderast der 2. Analader wenigstens mit 2 Ästen und mit dem Mittelaste durch eine Querader verbunden odef nicht. Beim (^ sind die Hinterleibsringe normal oder der 5. Dorsalring dreieckig vorgezogen und stärker gewölbt. Der 9. Ventralring bildet eine kurze Subgenitalplatte, der 10. in der Regel geschlitzt und in 2 nach vorn gerichtete Fortsätze vorgezogen. Subanalklappen normal, Supraanallobus klein, kaum sichtbar. Beim 9 fehlt meistens eine Subgenitalplatte gänzlich, seltener ist eine stumpf dreieckige oder parabolische Subgenitalplatte vorhanden. Große, meist braun gefärbte Arten (Fig. 61). Fig. 62. Per/a cephalotes Curt. a Kopf mit Pronotum, b $ Hinterleibsende von unten. A. Der Vorderast der 2. Analader mit dem Mittelaste durch eine Querader verbunden. a) Die Punktaugen in ein schmales, gleichschenkliges Dreieck gestellt und der Abstand der hinteren kaum gleich % der Entfernung derselben vom Innenrande der Augen. Pronotum stark trapezoid, vorn deutlich schmäler als das Hinterhaupt. In dem medialen Felde der Hinterflügel 1 — 3 Queradern. Der 10. Dorsalring beim $ hinten nur ausgeschnitten und in dornartige Fortsätze nicht vorgezogen. Die ^ Subgenitalplatte kurz, stumpfwinklig dreieckig (Fig. 62). 1. Untergattung Dinocras Klp. Kopf mäßig glänzend, dunkel ockergelb, vor der M -Linie und in einem von der Insertion der Fühler über die hinteren Punktaugen gehenden Bogen dunkelbraun; Thorax oben braun, der Vorder- und Hinterrand des Pronotums dunkler, Hinterleib am Grunde dunkel ockergelb, gegen die Spitze 44 Fr. Klapälek, zu allmählich braun. Fühler und Taster dunkelbraun, Cerci braun. Beine braun, Schenkel und Schienen an den Knien dunkler. Das Verhältnis des Abstandes zu deren Entfernung vom Innenrande der Augen und vom vorderen Punktauge: 20:27—29:22. Das (j" kurzflügelig. Körperlänge des (^ 11—15 mm, des $ 15 — 18 mm. Flügelspannung des $ 43 bis 54 mm. An Gebirgsbächen. Juni. cephalotes Gurt, b) Die Punktaugen in ein fast gleichseitiges Dreieck gestellt und der Abstand der hinteren etwa so groß wie die Ent- fernung vom Innenrande der Augen. Pronotum weniger stark nach hinten verschmälert. In dem medialen Felde der Hinterflügel keine Queradern. Der 10. Dorsalring beim (j" in der Mittellinie geschlitzt und jeder Abschnitt in einen dornartigen, nach vorn gerichteten Fortsatz vorgezogen. Der Hinterrand des 8. Ventralbogens beim ^ nicht vorgezogen, gerade. Peiia s. str. 1. Der Kopf meistenteils — auch unten auf der Kehle schwarz, nur das Hinterhaupt lichter und die M-Linie sowie auch die Stirnschwielen rötlich; der 10. Dorsalring des 5 in der Mitte dreieckig vorgezogen und die Schwanz - fäden die zusammengelegten Flügel deutlich überragend. Pronotum beim (5" schwarz, beim $ jederseits entlang des Mittelfeldes etwas rotbraun, welche Farbe sich öfters be- deutend verbreitert, Meso- und Metanotum glänzend schwarz, beim $ ins Braune übergehend. Der Hinterleib des S rotgelb, beim ^ licht rotbraun bis braun. Fühler schwarz, Taster schwarzbraun, Beine braun, an den Knien dunkler. Schienen lichter als die Schenkel, Schwanzfäden braun bis schwarzbraun. Flügel stark glänzend, nur schwach getrübt, ohne den gelben Anflug entlang dem Vorderrande, Nervatur stark, braun, Costa und Subcosta in den hinteren, lichter als die übrigen Adern, in der Regel gelb. Körperlänge des (j" 13—15 mm, des $ 19 bis 23 mm, Flügelspannung des (j 32 — 38 mm, des 5 50 — 58 mm. In den niederen Lagen an größeren Flüssen überall verbreitert. Juni. abdominalis Burm. — Der Kopf größtenteils, besonders unten licht, oben wenigstens der Kopfschild vor der M-Linie mit einem rotbraunen Makel. 2. 2. Pronotum gelbbraun bis rotbraun mit einem deutlichen, dunklen Mittelstreifen sowie Vorder- und Hinterrande; der Seitenrand von der übrigen Fläche in der Farbe nicht verschieden. Flügel deutlich gelb oder graugrün getrübt, mit wenig auffallender, gelbbrauner Nervatur, das Costai- und Subcostalfeld nicht selten grüngelb gefärbt. Schwanz- fäden kurz, die zusammengelegten Flügel nicht überragend. Die Körperfarbe bedeutend veränderlich. Kopf ockergelb bis rotbraun, Punktaugen schwarzbraun gesäumt bis mit einem schwarzbraunen V förmigen Flecke verbunden. Fühler rot- bis schwarzbraun, Beine gelbbraun mit schwarzem Knierande bis braun. Körperlänge des (^ 12 — 16 mm, des 9 18 — 25 mm; Flügelspannung des (^ 32 — 42 mm, des 9 50 — 60 mm. — An Gebirgsbächen. Juni,- Juli. marginata Panz. Plecoptera, Steinfliegen. 45 Körper ockergelb, auf dem Pronotum das schmale Mittel- feld und alle vier Ränder schwarzbraun. Flügel schwach getrübt und entlang dem Radius gelblich. Nervatur braun, in den hinteren Subcosta] größtenteils und Radius im unteren Drittel gelb. Schwanzfäden die zusammengelegten Flügel deutlich überragend. Scutum und Scutellum der Mittel- und Hinterbrust kastanienbraun, die Seiten des Thorax braun und die Unterseite des Hinterleibes etwas dunkler als der Rücken. Fühler und Taster schwarzbraun, Beine lichtbraun mit schwarzbraunen Knien und Füßen. Schwanzfäden mit dem Hinterleibe gleichfarbig. Körper- länge 17—22 mm, Flügelspannung 43—64 mm. — An größeren Flüssen. Juni. maxima Scop. Fig. 63 b. Fig. 63 a. Fig. 63. Perla vitripennis Buriii. q . a das Hinterlei bseude von oben ; b der Fortsatz des 10. Dorsahinges von der Seite. Fig. 64. Perla vitripennis Biirm. Y- Hin- ter! ei bsende von unten. Fig. 64. B. Keine Querader zwischen der längsten akzessorischen Ader des Vorderastes der 2. Analader und dem Mittelaste derselben. Das (j" voll- oder kurzflügelig; sein 5. Dorsalring dreieckig vor- gezogen und die Fortsätze des 10. Ringes zweiteilig. Beim ^ ist der 8. Bauchring hinten stumpfwinklig vorgezogen. Untergattung Marthamea Klp, 1. Beim $ ist der Kopf entlang des Augeninnenrandes und auf den Schläfen auffallend gelb; Fühler schwarzbraun bis schwarz, gegen den Grund zu lichter, gelb; Praescutum des Meso- und besonders des Metanotums lichter, gelb; Schwanzfäden gelbbraun; der Mittellappen der 9 Subgenitalplatte nimmt etwa ^/g der Breite des 8. Ringes ein. Beim $ ist der größere Teil des Kopfes und alle 3 Thorakalringe schwarz- braun; Flügel voll entwickelt. Beim cf ist der größte Teil des Kopfes und das Pronotum schwarzbraun, nur der Kopf- 46 Fr. Klapälek, Schild, Wangen und die Seiten des Hinterhauptes ockergelb, Meso- und Metanotum glänzend, fast schwarz, Hinterleib rotbraun; beim ^ sind die Farben lichter, besonders auf dem Kopfe hat die lichte Farbe einen größeren Umfang. Beine gelbbraun, die Rückenkante der Schenkel, die Schienen unter den Knien und Füßen schwarzbraun. Schwanzfäden gelb- braun, die letzten 4 — 5 Glieder schwarz. Flügel glashell, entlang dem Vorderrande deutlich gelb. Nervatur fein, schwarzbraun, nur Costa und Subcosta mit den costalen Quer- adern zitrongelb. Körperlänge des (^ 10 mm, des 5 H bis 15 mm, Flügelspannung des (j 30 mm, des $ 34—40 mm. — An größeren Flüßen. Juni (Fig. 63 u. 64). vitripennis Burm. Beim ^ der Kopf gleichmäßig braun, nur zwischen den Punktaugen etwas dunkler; Fühlerbasis schwarzbraun; Prae- Fig. 66. Perla Selysit Pict. c? Hiuterleibsende von der Seite. scutum der Mittel- und Hinterbrust schwarzbraun, eher etwas dunkler als die übrige Fläche; der Mittellobus der 9 Sub- genitalplatte nimmt nur etwa Vs der Breite des 8. Ringes ein; der Körper des (^ einfarbig braun und die Flügel ver- kürzt. Körper des $ braun mit einem Stich ins Oliven- grüne, die Mittel- und Hin- terbrust oben schwarzbraun, unten gelblich. Fühler und Taster braun, Schwanzfäden licht olivbraun. Flügel etwas getrübt, entlang dem Vor- derrande gelblich, Nervatur braun, Costa und Subcosta mit ihren Queradern gelb. Körperlänge 13 mm; Flügel- spannung des 5 38 mm. — An der Mosa. Juni, Juli (Fig. 65 u. 66). Selysii Pict. Fig. 66. Perla Selysii Pict. $ Hin- terleibsende von unten. Plecoptera, Steinfliegen. 47 — Körper des (j" überwiegend gelb, der Kopf oben mit er- habenen schwarzen Linien und Makeln, Pronotum mit starken schwarzen Rändern und einem ]\Iittelstreifen. Schwanz- fäden am Grunde gelblich, Beine fast ganz gelblich, nur die Spitzen der Schenkel und Schienen und die Füße schwärz- lich. Beim $ ist der Körper schlanker, oben schwarz, auf dem Hinterleibe graulich; Unterseite des Kopfes gelblich mit einem großen schwarzen Makel, jene des Hinterleibes mit einem breiten gelben Mittelstreifen. Beine graulich, Füße schwärzlich, Schwanzfäden grauschwarz, deutlich geringelt. — Moseilaufer bei Alf 31./7.— 1./8. (Mc. Lachl.). var. Mosellae Mc. Lach, 4. Gattung Chloroperla Nwm. Mittelgroße bis kleine Arten meistens von gelbgrüner oder dunkel graugrüner Farbe. Pronotum vorn etwas breiter als das Hinterhaupt, parallelseitig, quer viereckig mit breitem bogenförmig nach vorn und hinten erweiterten Mittelfelde. Im Subcostalfelde außerhalb der Subcosta höchstens nur 2, meistens aber nur eine Querader. Sector radii meist nur einmal außerhalb der Anastomose Fig. 67. Chloroperla rivulorum Pict. Nervatur. Erklärung siehe Flg. 54. gegabelt, Cubitus anticus im Vorderflügel nur mit 2—3, im Hinter- flügel mit einer akzessorischen Ader; der Vorderast der 2. Anal- ader bei größeren Arten einmal gegabelt, bei kleineren überhaupt ungegabelt, aber immer ohne die ihn mit dem Mittelaste ver- bindende Querader; der anale Teil der Hinterflügel wohl ent- wickelt. Beim (^ trägt der Hinterrand des 8. Bauchringes in einem Ausschnitte den abgerundet trapezoiden oder quer viereckigen, stärker chitinisierten Anhang. Die 9. Ventralplatte bildet eine pai-abolische Subgenitalplatte. In dem Ausführungsgang der Geni- talien befindet sich ein röhrchenartiger , am Ende geschlitzter Titillator. Die Subanalklappen schmal, klauenartig, Supraanal- lobus halbkugelig. Beim $ bildet der 8. Ring eine querelliptische oder dreieckige Subgenitalplatte (Fig. 67). 48 l^'r- Klapälek, 1. Schwanzfäden dünn, lang (fast so lang wie die Fühler), licht und deutlich geringelt; die weibliche Subgenitalplatte drei- eckig. 2. — Schwanzfäden stark, deutlich kürzer als die Fühler, ganz dunkel oder nur am Grunde lichter, nur selten undeutlich geringelt. 4. 2. Kopf und Pronotum gelbbraun bis braun mit verwaschenem hufeisenförmigen oder hinten ganz geschlossenen Makel. Auf dem Pronotum sind die Seitenfelder, nach außen all- mählich lichter. Der übrige Körper van Dyck-braun, nur das Praescutum und Scutum des Mesonotums und das Prae- scutum des Metanotums lichtbraun. Die ganze Unterseite licht ockergelb. Fühler am Grunde gelbbraun, gegen die Spitze zu dunkler. Beine mit der Unterseite gleichfarbig, die Rückenkanten dunkler, Füße braun. Schwanzfäden ocker- gelb, dunkelbraun geringelt, an der Spitze ganz dunkelbraun. Fig. 68. Fig. 68. Chloroperla venosa St. O Anhang der VIII. Ventralplatte. Fig. 69. Chloroperla venosa St. $. Das Hinterleibsende von unten. Flg. 69. Flügel fast hyalin, mit auffallender, feiner, brauner Nervatur; nur die Subcosta grünlichgelb. Das Subcostalfeld am Grunde und an der Spitze deutlich gelbgrün. Das Verhältnis des Abstandes der hinteren Punktaugen zur Entfernung vom Innenrande der Augen ist 28 — 30: 10. Beim (^ ist der An- hang des 8. Bauchringes so breit wie lang, hinten abgerundet. Flügelspannung 21 — 22 mm. — Mai. Nach Pictet in Deutsch- land vorkommend, mir aus Österreich bekannt (Fig. 68 u. 69). venosa St. — Die Punktaugen durch einen scharf begrenzten hufeisen- förmigen Fleck verbunden. 3. 3. Das Verhältnis des Abstandes der hinteren Punktaugen zur Entfernung derselben vom Innenrande der Augen ist 37 : 10; die 5 Subgenitalplatte nimmtfast die ganze Breite des 9. Ringes ein; 10. Dorsalring nur mäßig bogenförmig erweitert; die Subanalklappen normal. Körper relativ schmal, oben mit Ausnahme des ockergelben Kopfes dunkelbraun, unten gelb- braun. Auf dem Pronotum ist das Mittelfeld und die schmalen Seitenränder ockergelb, die wurmförmigen Schwielen dunkel- braun. Flügel schmal hyalin, das Costal- und Subcostalfeld Plecoptera, Steinfliegen. 49 nur in gewisser Stellung am Grunde und an der Spitze grünlich. Adern nicht auffallend, in den Vorderflügeln ist die Subcosta bis auf die schwach bräunliche Mitte, Costa bis auf die Spitze, Radius, Sector radii und Media am Grunde und die Analadern ganz gelb; in den Hinterflügeln ist nur das Ende des Radius und die Gabel seines Sectors bräunlich, sonst Adern gelb. Der Anhang des 8. cj" Ventralringes etwa um ^/^ breiter als lang, mit ganz abgerundeten Hinterecken. Flügelspannung 17 — 21 mm. — An größeren Flüssen im Juni und Juli häufig (Fig. 70). griseipennis Pict. Das Verhältnis des Abstandes der hinteren Punktaugen zu deren Entfernung vom Innenrande der Augen ist 22 : 10; die 5 Subgenitalplatte nimmt etwa ^/^ der Breite des 9. Ringes ein; der 10. Dorsalring stark parabolisch vorgezogen; die Subanalklappen spitzig, beim ^ klauenartig. Kopf und Pro- notum licht ockergelb, das letztere an den Seiten dunkler Fig. 70. Fig. 70. Chloroperla grtset'penm's Pict. $. Das Hinterleibsende von unten. Fig. 71. Chloroperla rufescens St. Q- Anhang der VIII. Ventralplatte. Fig. 72. Chloroperla rufescens St. $• Das Hinterleibsende von unten. Fig. 71. Fig. 72. mit fast schwarzen, kleinen Schwielen, Meso- und Metanotum braun bis schwarzbraun mit gelbem Praescutum, der Hinter- leib dunkelbraun, gegen die Spitze zu lichter. Flügel hyalin, im Subcostalfelde am Grunde und an der Spitze grünlich. Adern fein, gelbbraun, in den Vorderflügeln Costa, die Spitze des Radius, die Gabel des Sector radii, die Spitze der Media und der vordere Cubitus etwas dunkler und stärker; in den hinteren nur die Adern der Flügelspitze dunkler. Der An- hang des (^ am 8. Ventralringe sehr kurz, trapezoid, stark nach hinten verschmälert und am Grunde etwa Vs der ganzen Breite des Ringes einnehmend. Flügelspannung 20—22 mm. — Juni, Juli an größeren Flüssen (Fig. 71 u. 72). rnfescens St. 4. Kopf gelb, mit scharf begrenztem, hufeisenförmigem Makel; Sector radii größtenteils gelb; die $ Subgenitalplatte bogen- förmig. Pronotum gelb, die Seitenfelder schwach bräunlich, Meso- und Metanotum glänzend kastanienbraun mit einem Süßwasserfauna von Deutschland. Heft 8. 4 50 Fr. Klapälek, grünlichen Anfluge, Hinterleib olivbraun, gegen die Spitze zu lichter, die ganze Unterseite gelbbraun. Beine gelbbraun, mit einem sehr deutlichen dunkelbraunen Rückenstreifen auf den Schenkeln. Cerci olivbraun, am Grunde gelbbraun. Flügel grünlich, im Costal- und Subcostalfelde deutlich gelb- grün. Adern gelbgrün, in den Vorderflügeln ist die Costa bis auf die Wurzel, die äußere Hälfte der Subcosta, das Ende von Sector radii und Media nach außen von der Ana- stomose, diese und die äußeren Queradern, sowie auch öfters ein Teil des vorderen Cubitus auffallend stärker und braun; in den Hinterflügeln sind nur die Apicaläste braun. Beim (^ ist der Anhang des 8. Ventralringes stark quer, etwa zwei- mal so breit wie lang, etwas nach hinten verschmälert mit abgerundeten Hinterecken. Beim ^ ist der 10. Dorsalring Fig. 73. Chloroperla grammatica Scop. cf. Anhang der VIII. Ven- tralplatte. Fig. 75. Chloroperla difformis Klp. CJ". Anhang der VIII. Ventralplatte. Fig. 74. Chloroperla grantmattca Scop. 5. Das Hinterleibsende von Fig. 76. Chloroperla difformis Klp. 5' Das Hinterleibsende von unten. stumpfwinklig vorgezogen. Flügelspannung 22 — 27 mm. — Von Mai bis August an Bächen und Flüssen häufig (Fig. 73 u. 74). grammatica Scop. — Kopf zwischen den Punktaugen mit einem verwaschenen, den Raum zwischen ihnen ausfüllenden oder die gelbe Mitte des Scheitels kreisförmig umschließenden Makel; in letzterem Falle ist die 5 Subgenitalplatte stumpf dreieckig. 5. 5. Das (j" kurzflügelig und der Anhang seines 8. Ringes wenig breiter als lang; die $ Subgenitalplatte groß, ^4 der Länge des 9. Ringes bedeckend; der Abstand der hinteren Punkt- augen größer als die doppelte Entfernung vom Innenrande der Augen. Körper schwarzbraun, mattglänzend, nur die Kopfseiten und das Mittelfeld des Pronotums lichter, gelb- lich ; Flügel grau, schwach grünlich, die vorderen mit brauner, Plecoptera, Steinfliegen. 51 die hinteren mit gelblicher und nur in der Spitze bräun- licher Nervatur. Körperlänge des (j 6 — 7 mm, Flügel- spannung des 5 20 — 24 mm. — April, Mai. Dresden. (Schiller) Böhmen, Dänemark (Fig. 75 u. 76). difformis Klp. — Das (^ vollflügelig und die $ Subgenitalplatte einfach bogen- förmig und den Hinterrand des 8. Ringes wenig überragend oder stumpf dreieckig. 6. 6. Der Anhang der 8. Ventralplatte des (j* deutlich weniger als zweimal so breit wie lang. Kopf olivgrün gelb, zwischen den Punktaugen mit einem braunen Makel, welcher in der Regel den Raum zwischen denselben ganz ausfüllt, seltener eine gelbe Mitte zeigt und dann verwaschen hufeifenförmig Fig. 77. Chloroperla Strandi Kny. O. Anhang der VIII. Veutralplatte. Fig. 79. Chloroperla rivulorum Pict. C^. Anhang der VIII. Ventralplatte. Fig. 78. Fig. 80. Chloroperla rivulorum Pict. $. Das Hinterleibsende von unten. Fig. 78. Chloroperla Strandi Kny. $• Das Hinterleibsende von unten. erscheint. Die Grundfarbe des Pronotums jener des Kopfes gleich; die Seitenfelder mit mehr oder minder dunkelbraunen Schwielen; Meso- und Metanotum glänzend schwarzbraun, das erstere mit gelbgrünem Praescutum, welche Farbe sich manchmal als ein Streifen zwischen beiden Hügeln des Scutums nach hinten zieht; Beine gelboliv mit schwarz- braunen Füßen und auffallendem Streifen auf beiden Kanten der Schenkel. Die Längsadern der Yorderflügel mit Aus- nahme von Subcosta und der Flügelwurzel auffallend dunkel- braun, jene der Hinterflügel gelb nur in der Spitze braun. Die weibliche Subgenitalplatte stumpf dreieckig und in der Regel an der Spitze etwas ausgekerbt. Flügelspannung des 52 Fr. Klapälek, (^ 21 — 22 mm, des ^ 23 — 28 mm. — Juni bis September. Riesengebirge, Norwegen (Fig. 77, 78). Straiidi Kmpny. — Der Anhang der 8. Ventralplatte deutlich mehr als zweimal so breit wie lang. 7. 7. Die 2 Subgenitalplatte einfach bogenförmig, den Hinterrand des 8. Ringes kaum überragend. Die Grundfarbe des Kopfes und des Pronotums deutlich gelbgrün, welche Farbe auch die Flügel zeigen; die wurmförmigen Schwielen des Pronotums braun; Hinterleib oben schwarzbraun, unten braun; die vordere Hälfte des Körpers matt; Fühler schwarzbraun, am Grunde der Geißel lichter, rötlichbraun; Beine gelbbraun, die Rückenkante der Schenkel und die Füße dunkelbraun; die Adern der Vorderflügel dunkelbraun, nur die Subcosta und die Wurzel der starken Längsadern gelb, jene der Hinterflügel ganz gelb und nur in der Spitze dunkler. Flügelspannung 23 — 29 mm. — August. Gebirgsbäche (Fig. 79 u. 80). rivulorum Pict. — Die 2 Subgenitalplatte dreieckig, an der Spitze öfters aus- gekerbt. 8. 8. Die Grundfarbe des Körpers gi'ünlichgelb , Vorderast des Sectoris radii meist gegabelt. Punktaugen durch einen huf- eisenförmigen, verwaschenen Makel verbunden, welcher aber sich öfters so Verbreitert, daß er den Raum zwischen den Punktaugen ganz ausfüllt; Praescutum und Scutum des Meso- notums meist deutlich lichter als die schwarzbraune glänzende hintere Hälfte. Nervatur der Vorderflügel bis auf die Sub- costa und die gelbgrüne Flügel wurzel braun, jene der Hinter- flügel grünlichgelb, in der Spitze bräunlich. Flügelspannung des (5" 24 — 25 mm, des $ 28 — 29 mm. — Juli, August. Riesengebirge, Karpathen. sudetica Kol. — Die Grundfarbe des Kopfes und Pronotums gelbgrau, ähnlich wie bei difforims\ Flügel graulich mit ganz schwa- chem grünlichen An- fluge; Nervatur dunkel- braun, nur die Subcosta in beiden Flügelpaaren Fig. 81. Chloroperla helvetica Schoch. li^ht grüngelb UUd die 6. Anhang der VIII. Subgenitalplatte. fosta und RadlUS der Hinterflügel lichter. Flü- gelspannung 24 — 26 mm. — April, Mai. Schweiz (Fig. 81). helvetica Schoch. 5. Gattung Isopteryx Pict. Pronotum quer elliptisch, weil seine Seitenteile nicht nach unten umgebogen sind. Subcosta endigt nahe der Mitte der Flügel- länge, im Costalfelde spärliche, im Subcostalfelde nur eine Quer- ader; Sector radii nur einmal gegabelt, und zwar w^eit nach außen von der Anastomose; der vordere Cubitus hat im Vorderflügel nur eine, im Hinterflügel keine akzessorische Ader und der hintere ist stark, besonders im Vorderflügel verkürzt; der anale Teil ist sehr klein und alle 3 Analadern einfach; Media im Hinterflügel ist stark gebogen und die intramediale Zelle etwa so lang wie ihr Stiel. I Plecoptera, Steinfliegen. 53 Beim ^ ist der 9. Bauchring in eine etwa parabolische Subgenital- platte vorgezogen, auf deren Spitze die Genitalöffnung sich befindet; in dem Ausführungsgange ist ein in 2 Borsten gespaltener Titillator. Der 10. Dorsalring in der Mitte verdickt und in der Seitenansicht zahnförmig nach oben vorspringend. Sonst sind die Segmente und ihre Anhänge normal. Beim $ bildet die 8. Ventralplatte eine kurze Subgenitalplatte. — Kleine, gelbgrüne oder weißliche Arten (Fig. 82). 1. Fühler gesägt, im unteren Drittel grünlichgelb, sonst schwarz- braun. Pronotum halbmondförmig mit deutlichen Vorder- ecken, breitem, fast ^/.^ der ganzen Breite einnehmendem Mittelfelde und entlang demselben mit einem verwaschenen braunen Streifen, welcher in der Vorderrandsfurche erweitert und fast schwai-z ist; dasselbe ist stark quer, mehr als zwei- mal so breit wie lang. Flügelspannung 19 — 25 mm. — An größeren Flüssen im Juni. serricomis Pict. — Fühler einfach borstenförmig, nicht gesägt. 2. Sc __JS3^ Fig. 82. Isopteryx tripunctata Pict. Erklärung wie Fig. 51. 2. Die Mittelfurche des Pronotums schwarz sowie auch die Vorder- und Hinterrandsfurche. Punktaugen durch einen verwaschenen V förmigen Fleck verbunden und der Kopfschild schwärzlich. Fühler schwarz, nur die untersten 4 — 5 Glieder der Geißel grünlichgelb. Nervatur dunkelbraun, nur die Adern im basalen Flügeldrittel, die Subcosta und Radius so- wie sein Sector fast bis zur Anastomose gelb; im Hinterflügel sind nur die Apicaläste und der größte Teil der Costa dunkel- braun. Schwanzfäden größtenteils grünlichgelb, fein schwarz- braun geringelt, nur die Spitze schwarzbraun. Flügelspannung 15 — 18 mm. — Weit verbreitet und die erste Art im Frühlinge, Mai. Burmeisteri Pict. — Die Mittelfurche des Pronotums nicht schwarz. 3. 3. Schwanzfäden lang, deutlich länger als der Hinterleib und an der Spitze schwarz, 4, 54 Fr. Klapälek, Schwanzfäden kurz, kaum so lang wie der Hinterleib, ganz gelb; Punktaugen nicht durch einen Y förmigen Fleck ver- bunden. 5. Der Seitenrand des Pronotums auffallend schwarz, die Vorder- randsfurche mit einer feinen, schwarzen Linie und die Seiten- felder in ihrem äußeren Drittel mit einem krummen, schwarzen Striche. Flügelspannung 12 — 17 mm. — An Bächen im Vor- gebirge von Mitte Mai bis Juli sehr häufig. torrentium Pict. Pronotum ganz gelb, ohne schwarze Seitenränder und mit sehr feiner, schwarzer Linie in der VordeiTandsfurche. P'lügel grünlichgelb mit deutlicher grüngelber Nervatur; das Sub- Fig. 83. Capnia nigra Pict. Nervatur. Erkläning wie Fig. 54. costalfeld am Grunde und der Spitze stärker gefärbt. Flügel- spannung 16 — 18 mm. — Erzgebirge und Riesengebirge. Juli, August. neglecta Rost, Pronotum gelb, schwarz gerandet, ohne jede andere Zeich- nung. Körper gelb, das Scutellum des Meso- und Metanotums mit schwarzer Mittellinie und schwarzem Umrisse hinten, Flügel blaßgelb mit gelber Nervatur. Fühler im unteren Drittel gelb, sonst schwarz. Flügelspannung 16 — 20 mm. — An größeren Bächen und Flüssen. Mai bis Juli. tripunctata Scop. Pronotum ganz gelb, ohne jede schwarze Zeichnung. Körper, Plügel und Nervatur noch blasser als bei der vorigen, das Scutellum des Meso- und Metanotums nie mit einer schwarzen Mittellinie und der schwarze hintere Saum desselben fehlend oder kaum angedeutet. Pronotum deutlich länger. Flügel- spannung 12 — 15 mm. — An größeren Flüssen oder Bächen in niederen Lagen. Mai bis Juli. apicalis Newm. Plecoptera, Steinfliegen. 55 B. Unterordnung Plecoptera filipalpia. Die Tasterglieder gleichmäßig stark und die Taster fadenförmig. Die akzessorischen Äste des Cubitus anticus gehen alle nach vorn ab, die Ader selbst nicht vorgebogen. Cerci entweder vorhanden, fühlerartig oder verkürzt, eingliedrig, oder zu Zwecken der Kopu- lation modifiziert. 3. Familie Capniidae. Der vordere Cubitus einfach, ohne akzessorische Äste; das Costalfeld mit wenigen oder ganz ohne Queradern ; im Subcostalfeld die Querader vorhanden oder fehlend. Sector radii einmal gegabelt. Beim ^ ist der 9. Bauchring kaum verlängert oder eine ziemlich deutliche Subgenitalplatte bildend. Der Supraanallobus in einen langen nach oben und vorn gekrümmten penisartigen Fortsatz ver- wandelt. Schwanzfäden entweder lang, fühlerartig oder stark ver- kürzt (Fig. 83). 6. Gattung Oapnia Fi ct. Im Costalfeld neben der humeralen wenigstens eine Querader. Die Querader im Subcostalfeld vorhanden. Die Querader rs mündet in den Sector radii auf derselben Stelle ein, wo er seinen Ast ab- gibt Zwischen der Media und dem vorderen Cubitus 3 Queradern. Der anale Teil der Hinterflügel deutlich entwickelt, die Analadern einfach. Cerci lang. Das 9. Ventralsegment bildet beim ($ keine Subgenitalplatte. Beim ^ fehlt die Subgenitalplatte oder ist kurz dreieckig. Die durch den unteren Teil der beiden Cubiti und die zwischen ihnen liegende Querader gebildete Zelle viereckig, gegen den Grund zu mäßig verschmälert. Körper schwarz, Flügel bräunlich angeraucht mit starker schwarzbrauner Nervatur. Beim (j" P'lügel stark verkrümmt. Flügelspannung des $ 16 — 18 mm. nigra Pict. Die durch den unteren Teil der Cubiti und die zwischen ihnen liegende Querader gebildete Zelle dreieckig, gegen den Grund zu stark verschmälert. Der Körper schlanker, Flügel feiner und mehr hyalin, (j vollflüglig. Flügelspannung 12 — 17 mm. atra Mort. 7. Gattung Capnopsis Rost. (Mort.). Im Costalfelde neben der humeralen keine Querader. Die Querader im Subcostalfelde fehlend. Die Querader rs trifft den Sector radii an der Abzweigung, seines Astes. Zwischen der Media und dem vorderen Cubitus nur 2 Queradern. Der anale Teil der Hinterflügel verkümmert. Beim (j" bildet das 9. Segment eine deutliche Subgenitalplatte. Cerci stark verkürzt. Beide Geschlechter vollflügelig (Fig. 84). Körper schwarz, Flügel schwach bräunlich getrübt mit dunkel- brauner, deutlicher Nervatur. Flügelspannung 12 mm. — Mai. Dresdener Heide, an der Prießnitz (Schiller). pygmaea Zett. 56 Fr. Klapälek, 4. Familie Taeniopterygidae. Sector radii einmal bis dreimal gegabelt und der erste Ast ist öfters an der Bildung der Anastomose beteiligt; der vordere Cubitus entsendet im Vorderflügel 1— B parallele akzessorische Äste; im Hinterflügel bleibt derselbe ganz einfach. Der Analteil der Hinter- flügel wohl entwickelt, 2. Analader dreiästig, der Vorderast einmal Fig. 84. Capnopsis pygmaea Zett. Nervatur. Erklärung wie Fig. 54. gegabelt und mit dem Mittelaste durch eine Querader nicht ver- bunden. In dem medialen und vorderen Cubitalfelde der Vorder- flügel zahlreiche Queradem. Bei dem (^ bildet gewöhnlich der 9. Ventralring eine Subgenitalplatte, welche nahe dem Grunde auf ihrer Außenseite öfters mit einem tränenförmigen Anhange ver- sehen ist. Die Subanalklappen und der Supraanallobus zu Kopu- Fig. 85. Taeniopteryx Braueri Klp. Nervatur. Erklärung wie Fig. 54. lationszz wecken modifiziert. Schwanzfäden stark verkürzt, aus wenigen Gliedern bestehend oder bloß eingliedrig. Beim 9 ist die Genitalöffnung oft bis auf die Fläche des 8. Ventralringes ver- schoben, welche nicht vorgezogen ist. Dafür ist die 9. Ventralplate ausgehöhlt und mehr oder weniger plattenartig vorgezogen. Flügel bei den (j" einiger Arten rudimentär (Fig. 85), Plecoptera, Steinfliegen. 57 8. Gattung Taeniopteryx Pict. Der vordere Cubitus mit 2 — 3 akzessorischen Ästen, im Costal- felde sowie zwischen Radius und seinem Sector außerhalb der Ana- stomose keine Queradern, im Subcostalfelde außerhalb der Subcosta nur eine Querader, welche noch fehlen kann. Beim (^ die Sub- genitalplatte lang mit dem Anhange an dem Grunde; Cerci ein- gliedrig, öhrchenförmig, mit knopfartigem 2. Gliede. Die Subanal- klappen asymmetrisch, stark modifiziert, in spiralige Chitingräten auslaufend; Supraanallobus ebenfalls stark modifiziert, in 2 Teile differenziert: einen halbkugeligen, dorsalen und röhrenartigen, ven- tralen, aus dessen Innern grätenartige Titillatoren herausragen; die Form der Spitze dieses Röhrchens ist für die Unterscheidung der Arten wichtig. Beim 9 ist die 9. Ventralplatte nach der Art einer Subgenitalplatte verlängert. Schwarzbraune, schlanke Arten, die wir auf Mauern, unter Steinen und in den Ritzen der Rinde sammeln können. 1. Fühler stark, in der unteren Hälfte lichtbraun, deutlich perl- schnurförmig. 2. — Fühler schwach, borstenförmig, aber in dem unteren Fünftel sind ihre Glieder kurz, breiter als lang, manchmal schwach perlschnurförmig. Sector radii nur einmal gegabelt. 3. — Fühler fein, borstenförmig, alle ihre Glieder walzenförmig, länger als breit. 4. 2. Das (j kurzflügelig (das $ mit borstenförmigen, unten kurz- gliedrigen Fühlern), s. 3. trifasciata Pict. — Beide Geschlechter vollflügelig. Körper relativ stark, schwarz, nur der Kopf dunkel rotbraun, mit einem schwarzen Flecke zwischen den Punktaugen; Meso- und Metanotum glänzend. Flügel schwach braun getrübt mit graubrauner Spitze und 3 bogenförmigen, nach außen konkaven Querstreifen, welche aber manchmal nur ganz schwach angedeutet sind. Sector radii 1 — 2 mal gegabelt. Beine gelb- bis dunkelbraun. Die Form mit stark perlschnurförmigen Fühlern ohne Querstreifen auf den Flügeln ist moniUcorms Pict. Körperlänge 5 — 8V2 mm. Flügelspannung 20 — 31 mm (Fig. 86 u. 87). Braiieri'Klp. 3. Das $ vollflügelig, die unteren Fühlerglieder lichter und ziemlich deutlich perlschnurförmig. Körper ziemlich schlank, Kopf und Brust schwarz, Hinterleib, Abdomen schwarzbraun oder dunkel rotbraun. Flügel schwach glänzend mit grau- brauner Spitze und 3 bogenförmigen, nach außen konkaven Querstreifen; der vordere Cubitus mit 3 oder 2 Ästen. Beine braun, Schenkel unter der Spitze dunkler bis schwai'zbraun, Schienen immer mit einem dunklen Ringe unter dem Knie. Kempnyi Klp. — Das $ kurzflügelig. Alle Fühlerglieder walzenförmig. Körper beim (^ ziemlich stark, stärker als beim % dunkelbraun, beim (^ etwas lichter als beim % in der Mitte des Kopfes schwarzbraun. Die Vorderflügel des (^ kaum halb so lang wie die Hinterflügel, beide Paare braun, mit starker Ner- vatur. Beim ^ die Flügel mattgrau, die Spitze und 3 fast gerade Querstreifen dunkler. Vorderer Cubitus mit 3 akzes- sorischen Adern. Beine braun, die Schenkel unter der 58 Fr. Klapälek, VIII Spitze und ein Ring auf den Schienen unter den Knien dunkler (Fig. 88). trifasciata Pict. 4. Sector radii zweimal gegabelt und sein erster Ast meistens zur Anastomose beitragend und mit derselben weit verbunden ; Nervatur auffallend stark , schwarzbraun, nur der Radius manch- mal lichter. Körper schwarzbraun, nur der Kopf und das Prono- tum etwas lichter, das letztere gelbbraun ge- randet. Flügel schwach getrübt mit sehr deut- Sg Fig. 86. Fig. 87. Fig. 86. Taeniopteryx Braueri Klp. C^. 1 das Hin-- terleibsende von der Seite; 2 von oben. Sg = Subgenital- platte, IkS = Supraanallobus, C ■= Cerci. Fig. 87. Taeniopteryx Braueri Klp. ?. Das Hin- terleibsende von der Seite. Fig. 88. Fig. 89. Fig. 88. Taeniopteryx trifasciata Pict. Q. Flügel. Fig. 89. Flügel des \ von Oemopteryx Loewii Alb. liehen bogenförmigen Querstreifen, aber die Spitze kaum dunkler. Beine braun, die Rückenkante der Schenkel und die Schienen gegen die Spitze zu schwarzbraun. Körperlänge Plecoptera, Steinfliegen. 59 6 — 7 mm, Flügelspannung 20 — 26 mm. — Böhmerwald, Riesengebirge, Erzgebirge, Harz. Juni, Juli; die späteste von unseren Taeniopteryx- Arten. seticomis Klp. Sector radii nur einmal gegabelt und sein Ast die Anastomose nur in einem Punkte berührend oder ganz außerhalb der- selben verlaufend. Nervatur fein, lichtbraun bis braun. Flügel fast hyalin, mit schwach angedeuteter Zeichnung, von welcher nur der halbmondförmige Querstreifen über der Ana- stomose deutlicher hervortritt. Sonst wie diö vorige, von welcher sie sich durch den zarteren Bau im allgemeinen unterscheidet. Körperlänge 6 — 7 mm, Flügelspannung 22 bis 25 mm. Risi Mort. 9. Gattung' Oemopteryx Klp. Der vordere Cubitus mit einem akzessorischen Aste; im Costal- felde keine Queradern, aber zwischen dem Radius und seinem Sector 2 — 3 Queradern; die Querader im Subcostalfelde außerhalb der Fig. 90. Oemopteryx Loew ü A\h. S- -^ «Jas Hinterleibsende von der Seite; B von oben und von hinten. Sg = Siibgenitalplatte, Ls = Supraanallobus, C= Cerci. Subcosta vorhanden. Sector radii mit 2 — 3 Ästen. Beim ^j" ist die 9. Bauchplatte lang, eine Subgenitalplatte ohne Anhang am Grunde bildend; die Subanal klappen stark mo- difiziert und spiralig gewundene Chi- tingräten bildend; der Supraanallobus bildet 2 Abschnitte, von welchen der dorsale stark chitinisiert, kugelig ver- dickt und unten in ein Chitinröhrchen verlängert ist, der ventrale, schwächer chitinisierte ist mit Spitzen und Häk- chen besetzt, an der Spitze dreilappig und mit einem grätenartigen Titillator versehen, der aus dem inneren des mittleren röhrchenartigen Teiles her- vortritt. Cerci stark verkürzt, aber mehrgliedrig. Beim $ ist die 9. Bauchplatte in eine sphärische drei- eckige Supraanalplatte vorgezogen (Fig. 89, 90 U. 91). Fig. 91. Oemopteryx Loewii k\h. Schwarzbraun, Pronotum ringsum $. Hinterleibsende von unten. 60 Fr. Klapälek, gelbbraun gerandet, Beine gelbbraun mit schwarzbraunen Knien und Füßen. Flügel graubraun getrübt mit starker, brauner Nervatur. Das (^ stark brachypter, und zwar sind die Vorderflügel bedeutend kürzer als die Hinterflügel. Flügelspannung des ^ 27—29 mm. — Rheinprovinz, Bonn; März, April, Loewii Alb. 10. Gattung Rhabdiopteryx Klp. Der vordere Cubitus mit einem akzessorischen Aste; im Costal- felde 1 — 3 Queradem; zwischen dem Radius und seinem Sektor außerhalb der Anastomose nur ausnahmsweise eine Querader. Beim (^ ist die 9. Bauchplatte in eine lange Subgenitalplatte umgebildet, welche keinen Anhang an ihrem Grunde besitzt. Die Subanal- klappen stark, etwas unsymmetrisch modifiziert. Der 10. Dorsal- ring in 2 dreieckige, oft dornartig verlängerte Teile gespalten. Der Supraanallobus kleiner als bei den vorhergehenden Gattungen, aber ähnlich modifiziert. Cerci kurz, aber doch aus mehreren Gliedern zusammengesetzt. Das 9. Sternit beim 9 i^ ^^^ Mitte des Hinterrandes in eine zungenförmige Platte verlängert (Fig. 92). Sector radii nur einmal gegabelt; die (j Subgenitalplatte groß, an dem Ende abgestutzt; die Abschnitte der 10. Rückenplatte dom- artig verlängert. Dunkelbraun, Kopf, Meso- und Metanotum schwarz- braun. Flügel fast hyalin, nur der Streifen über die Anastomose deutlicher. Körperlänge 7—8 mm, Flügelspannung 22 — 25 mm. — Bayern (Würzburg), Glogau in Schlesien. Juni— August. neglecta Alb. 11. Gattung Nephelopteryx Klp. Der vordere Cubitus mit einem akzessorischen Aste; im Costal- felde keine Queradern. Sector radii nur einmal gegabelt und zwischen ihm und dem Radius keine Queradern. Beim (^ ist die Subgenitalplatte sehr kurz, am Grunde mit einem Anhange. Die Subanalklappen symmetrisch in einen Dorn auslaufend. Lobus supraanalis kurz, zapfenförmig, einfach. Beim ^ ist der 9. Bauch- ring nur kurz, rundlich verlängert. Cerci beim (j" eingliedrig, beim 9 mehrgliedrig. 1. Das (J vollflügelig, die Querader in dem Subcostalfelde vor- handen. Körper dunkelbraun, der Hinterleib des (^ fast schwarz. Flügel bräunlich getrübt ohne dunklere Quer- streifen. Beine braun. Flügelspannung des (^ 22 — 25 mm, des 5 30 — 35 mm. — Hannover, Dresden, Westfalen. Februar, März (Fig. 93 u. 94). nebiilosa L. — Das (J kurzflügelig; die Querader im Subcostalfelde fehlend, oder, wenn vorhanden, ist sie sehr kurz und dem Ende von Radius sehr nahe. Auf den Schenkeln deutlichere dunkle Längsstreifen. Sonst wie vorige. Flügelspannung des $ 25 bis 32 mm. — Dresden 30./3. und 30./4. (leg. C. Schiller); erscheint etwas später als die vorige (Fig. 95 u. 96). araneoides Klp. 5. Farn. Leuctridae. Sector radii nur einmal gegabelt und der erste Ast an der Bildung der Anastomose beteiligt oder nicht; der vordere Cubitus Plecoptera, Steinfliegen. 61 ohne akzessorische Adern, der hintere Cubitus, die 1. und 2. Anal- ader im Vorderflügel stark geschwungen. Die Längsadern in der Fig. 92. Rhabdtopteryx neglecta Alb. O. A das Hinterleibseude von der Seite; B der 10. Ring und der Lobus supraanalis von oben und hinten. Fig. 93. Nephelopteryx nebulosa L. $ . A das Hinterleibsende von imten; B von der Seite. Sg = Subgenital- platte, Ls = Supraanallobns, C= Cerci. Fig. 94. Fig. 94. Nephelopteryx nebulosa L. $• Das Ilinterleibsende von imten. VIII. IX, X = 9.— 10. Ring, Li = Snbanalklappen, Ls = Supraanallobns, C = Cerci. äußeren Hälfte parallel laufend. In dem medialen und vorderen Cubitalfelde zahlreiche Queradern. Der anale Teil der Hinter- 62 Fr. Klapälek, flügel klein oder ganz fehlend; die Analadern einfach. Beim cf ist der 9. Bauchring in eine kurze Subgenital platte vorgezogen und ist am Grunde meist mit einem lappenförmigen Anhange versehen. Fig. 95. Nepkeloptetyx araneoides K\^. S- A Das Hinterleibsende von der Seite; B von unten; C von oben. IX, X, XI =. 9., 10., 11. Segment, Sg = Subgenital- platte, C = Cerci, Ls = Ix)bu8 snpraanalis. Die Subanalklappen sind in dornartige Fortsätze umgestaltet, welche den 2 an der Genitalöffnung vorragenden Tilillatoren anliegen; der Supraanallobus bei unserer Gattung klein, hügelartig. Cerci eingliedrig, zapfenförmig, öfters an der Spitze mit dem Rudimente Fig. 96. Der Flügel des c^ Nephelopteryx araneoides KIp. Fig. 97. Leuctra hippopus Kpny, Nervatur. Erklärung wie Fig. 54. Fig. 96. Fig. 97. eines weiteren Gliedes. Der 6.-8. Dorsalring tragen oft dornartige, zahn- oder lappenförmige Anhänge, deren Form für die Unter- scheidung von einzelnen Arten wichtig ist. Beim 9 ist der 8. Ventralring meist in eine deutliche Subgenitalplatte vorgezogen. Die Flügel in der Ruhe um den Hinterleib walzenförmig gerollt (Fig. 97). Plecoptera, Steinfliegen. 63 12. Gattung Leuctra St. Der anale Teil der Hinterflügel kleiner als üblich, aber doch deutlich. Beim (^ der Supraanallobus klein, hügelartig. Schlanke, gewöhnlich schwarzbraune bis schwarze Arten, die wir oft massen- haft von Gebüschen an den Bachufern herabklopfen können. 1. Beine lang abstehend behaart. 2. — Beine nur kurz und fein behaart. 3. 2. Pronotum fast um '/.^ länger als breit; Flügelspannung des ^ 20 — 22 mm, des 5 23 — 26 mm. Kopf und Pronotum schwarzbraun, Meso- undMetanotum dunkel gelbbraun, Hinter- leib des (j" oben vorn dunkel bräunlich, vom a6. Ringe weich, gelblich weiß. Nahe dem Vorderrande des 6. Ringes entspringen 2 von oben rechteckige, von der Seite lang- elliptische Höcker; das 7. Dorsalsegment trägt nahe dem Vorderrande 2 schmälere, in ihrer Mitte rechtwinklig gebrochene Haken, _ _ deren scharfe Spitze nach innen gerichtet ist. Die Subanalklappen und Titillatoren etwa gleich lang. Der $ Hinterleib oben Fig. 98. Fig. 99. Fig. 98. Leuctra cylindrica De Geer. cj". Der Hinterleib von oben. Fig. S9. Leuctra cylindrica De Geer. $. Der Hinterleib von unten. fahlgelb mit je 4 schwarzen Punkten auf jedem Segmente; 10. Ring und der Supraanallobus ganz schwarz. $ Sub- genitalplatte lang, hinten sattelartig ausgeschnitten. Fühler schwarz, erste 2 Glieder gelbbraun, Beine gelbbraun, Schienen und Füße dunkler. Flügel bräunlich. — Im Vorgebirge; August bis November (Fig. 98 u. 99). cylindrica De Geer. - Pronotum deutlich breiter als lang. Flügelspannung des (j* 15 — 17,5 mm, des 9 16 — 19 mm. Körper braun, der $ Hinterleib oben fahlgelb. Fühler gegen die Spitze dunkler. Flügel braun gefärbt. Beim $ trägt das 7. Rückensegment 64 Fr. Klapälek, einen vom Vorderrande entspringenden, aufgerichteten, band- förmigen Anhang, der in 2 dreieckige, scharfe Zacken aus- gezogen ist; in der Seitenansicht stehen diese Zacken zahn- artig ab. Die Subanalklappen etwas kürzer. Beim $ läuft die 8. Bauchplatte in 2 drehrunde Fortsätze aus, deren Abstand etwa ihrer Breite gleich ist. — An Waldbächen stellenweise massenhaft. Juli bis September (Fig. 100). Braueri Kny. Fig. 100. Leuctra Braueri Kpny. A das (S Hinterleibsende von oben : B das $ Hinterleibsende von unten. 3, Fühler lichtbraun, knotig, stark, abstehend, quirlartig behaart; Körper dunkelbraun, Beine lichtbraun, Schenkel gegen die Spitze zu etwas dunkler, Flügel bräunlich getrübt, glänzend, mit starker Nervatur. Eine sehr leicht kenntliche, an die Z. Braueri erinnernde, aber viel größere Art. Flügelspannung \ c^-. .; \ ^'^^^ Fig. 101^. Fig. 101^. Fig. 101. Leuctra ctngulata Kny. c^- Das Hin- terleibsende, A von oben, B von der Seite. 19 — 23 mm. — England, Holland, Umgebung von Bonn (leg. Dr. le Roi). geniculata St. — Fühler einfach, borstenförmig, kurz, nicht quirlartig behaart. 4. 4. Pronotum wenigstens so lang wie breit. Braun, Flügel bräunlich angeraucht mit gelbbraunen Adern, Beim $ die vordere Hälfte und die Seitenfläche des 6. Dorsalringes Plecoptera, Steinfliegen. '65 stärker chitinisiert; in der Mitte der Dorsalfläche entspringen 2 etwa um ihre eigene Breite voneinander entfernte parallele, kurz rechteckige Fortsätze. Auf dem 7. und 8. Dorsalringe tragen die stärker chitinisierten Seitenflächen an ihrer inneren Grenze je ein kleines Zähnchen. Die Subanalklappen breit, etwas länger als die Titillatoren. Beim ^ ist die Subanal- klappe (bei trockenen Stücken) durch einen tiefen, drei- eckigen Einschnitt in 2 stumpf konische Teile gespalten. Fig. 102. Kny. ?. Leuctra cingulata Das Hinterleibende von unten. "^N^ Fig. 103. Leuctra Klapäleki Kny. $' Das Hinterleibsende, A von oben, B von der Seite. n JK W^i^\^ m m m- Fig. 103 i5. 'WIÄ Fig. 104. Leuctra Klapäleki Kny. Die $ öubgenitalplatte. Flügelspannung des (^ 12-14 mm, des $ 14—16 mm. — An Gebirgsbächen ; August, September (Fig. 101 u. 102). cingulata I^ m p n y . — Pronotum deutlich breiter als lang. ; 5. 5. Die (^ Subgenitalplatte am Grunde ohne xinhang oder der- selbe sehr klein; die $ Subgenitalplatte in der Mitte aus- geschnitten, hinten 2 Abschnitte bildend, die breiter als lang sind. ' O 6- — Die c^ Subgenitalplatte am Grunde mit einein deutlichen, länglich eiförmigen Anhange. rn -: ;: 7. Süßwasserfauna von Deutschland. Heft 8. 5 66 Fr. Klapälek, Die Fortsätze des 7. Dorsalringes des t^ sehr stark und schief nach hinten und innen gerichtet, so daß sie eine mulden- artige Stelle begrenzen; beim ^ ist zwischen beiden End- abschnitten eine viereckige Ausbuchtung. Körper samt allen Gliedmaßen schwarz; Flügel beim (j' graulich, beim ^ bräun- lich. Der Abstand der Fortsätze des 6. Dorsalringes beim cf kaum größer als die Breite eines jeden von ihnen. Flügel- spannung des (^ 14 — 16 mm, des $ 16 — 19 mm. — Im Hügellande vom September bis zum Winter häufig (P'ig. 103, 104). Klapäleki Kmpny. Die Fortsätze des 7. Dorsalringes beim (j" schwächer und quer- gestellt; beim ^ ist die Subgenitalplatte in der Mittellinie schwächer chitinisiert und infolgedessen bei trockenen Exem- plaren in 2 bis zum Grunde getrennte länglich viereckige, an der Spitze schief abgestutzte Abschnitte geteilt. Die Fortsätze des 6. Dorsalringes beim (^ schmal lang und so Fig. 106. Leuctra digitata Kuy. A das ^ Ls .•:Ll .m^ ,^^7 '\ c Fig. 124. Nemura brevistyla Ris O • A das Hinterleibsende von unten ; B von der Seite: C von ol)en. Fig. 125. Nemura Standfussi Ris C^- A das Hinterleibsende von unten ; B von der Seite; C von oben. — Der chitinisierte Teil der Subanalklappen kürzer, bogen- förmig nach oben gekrümmt, an der Spitze erweitert und nach der Art eines Zahnrades am Rande mit starken Zähnen besetzt; Flügel sehr fein und schwach grau getrübt, besonders Plecoptiera, Steinfliegen. 77 die Adern am Anfange der Anastomose zeigen nicht die auffallende Verdickung wie bei den 2 anderen Arten; auch scheinen die Flügel schmäler zu sein, mit einem schärfer parabolischen Apex, Farbe* dunkelbraun, Beine blaßbraun, die Schenkel an der Spitze kaum dunkler. Flügelspannung des (j* 15 — 16 mm, des $ 16 ^^' — ^^ torfigen Gegenden der Vorgebirge und Gebirge. In meiner Sammlung sind Exemplare, die ich im Mai, Juli und September gesammelt habe (Fig. 128). borealis Mort. c) Cerci zu Kopulationszwecken verschiedenartig modifiziert, haken- oder beilförmig; der Anhang der Subgenitalplatte, mäßig breit, länglich eiförmig; die Subanalklappen fast normal, stumpf drei- Fig. ;i26. Nemura Standfussi Ris $• Das Hinterleibsende von unten. B Fig. 127. Nemura cinerea Oliv, o . A das Hinterleibsende von unten; B von der Seite: C von oben. eckig, einfach; beim 9 bildet das 7. Segment eine halbkreis- förmige Subgenitalplatte, welche einer Mulde des 8. Ringes auf- liegt. Meist breitflügelige Arten mit hyalinen Flügeln. Nemura s. str. 1. Pronotum mit abgerundeten Ecken, stark chagriniert und matt, heller oder dunkler braun; Cerci in der Ansicht von oben gerade und aii der Spitze 2 starke Zähne bildend , in der Seitenansicht ebenfalls gerade und an der Spitze stark klauenartig nach unten gekrümmt. Beine gelbbraun, die Schenkel vor den Knien etwas dunkler. Flügel gewöhnlich an der Basis bräutilich mit stark vortretender X-Figur; es kommen aber Exemplare vor, deren basale Hälfte der Hinter- 78 Fr. Klapälek, flügel stark braun gefärbt ist und die Querader r — s in allen 4 Flügeln dunkelbraunen Fleck trägt. Flügelspannung ^^^^^ S9 ^ü. '^V^^' ^ay^ Fig. 128. Nemura borealis Mort. (^' A das Hinterleibsende von unten ; B von der Seite ; C von oben. Fig. 129. Nemura variegata Oliv. $• A das Hinterleibsende von unten; B von der Seite; C von oben. des $ 15—20 mm, des $ 16 — 27 mm. — Überall gemein. (Fig. 129 u. 130). variegata Oliv. Plecoptera, Steinfliegen. 79 Pronotum deutlich viereckig, glänzend, schwarzbraun bis schwarz, höchstens am Rande dichter. 2. Fühler in ihrer ganzen Länge schwarzbraun, am Grunde nicht lichter; Pronotum sehr fein chagriniert und mit feinen weißlichen Härchen bedeckt und daher nur schwach glänzend, an den Vorderecken etwas abgerundet, aber doch mit fast geraden Seiten. Beim (j" ist das Ende der Cerci halbmond- förmig erweitert. Schenkel an der Spitze schwarzbraun. Flügelspannung des J 20—21 mm, des $ 25 mm. — An 'Wr^-' -^^ --, rr-^ T 3r Fig. 130. Nemura variegata Oliv. $. Das Hinterleibsende von unten. Fig. 131. Nemura avicularis Mort. $. A das Hinterleibsende von unten; B von der Seite; C von oben. Bächen in höher gelegenen Gegenden mit Torfboden. März bis Mai (Fig. 131). avicularis Mort. — Die ersten 2 Fühlerglieder lichter, wenigstens auf ihrer ven- tralen Seite. Schenkel an der Spitze kaum dunkler. 3. 3. Cerci in der Seitenansicht fast gerade, an der Spitze beider- seits gleichmäßig erweitert, von oben gegen die Mittellinie konvergierend,' an der Spitze ebenfalls gleichmäßig erweitert und am Hinterrande ausgeschnitten. Flügelspannung des (^ 14 — 19 mm. des $ 17 — 25 mm. — Weit verbreitet auch in niederen Lagen. April bis Juni (Fig. 132). .' W'M-:. jiBüDiarginata Pict. 80 Fr. Klapälek, — Die Cerci in der Seitenansicht nach oben gekrümmt und an der Spitze klauenartig nach unten gebogen, von oben an der Spitze nach außen fußartig erweitert. Ich kenne bisher keine sicheren Merkmale, nach welchen man die Weibchen der letzten 2 Arten unterscheiden könnte; die cambrica dürfte Fig. 132. Neniura marginata Pict. O^. A das Hinterleibsende von unten ; B von der Seite; C von oben. Fig. 133. Nemura cambrica St. Q. A das Hinterleibsende von unten; B von der Seite; C von oben. durchschnittlich kleiner sein und ihre Flügel schmäler als bei marginata. Flügelspannung des (^15 mm, des $ 16 bis 19 mm. — In höheren Lagen. Mai. (Fig. 133.) cambrica St. d) Beim $ Cerci aus einem kugelig verdicktem Grunde walzen- förmig verlängert, lang; der Anhang der Subgenitalplatte ziem- Plecopteria, Steinfliegen. 81 lieh schmal. Die Subanalklappen langi schmal, kegelförmig und an der Innenseite ihres Grundes entspringt eine lange, schmal säbelförmige Chitingräte; der Supraanallobus kurz, nach hinten dreieckig verschmälert. Beim $ bildet der 7. Ring eine drei- eckige Subgenitalplatte, welche in eine muldenförmige Vertiefung des 8. Ringes hineinpaßt (Fig. 134 u. 135). Untergatt. Nemurella Kmpny. Dunkelbraun mit ziemlich schmalen Flügeln, welche meist eine feine Nervatur zeigen, die an der Anastomose liur wenig ^ i. K Is "w Ss Flg. 134.. NevtiiraPicMii Ktp. c^. A das Hinterleibsende von unten; B von der Seite; C von oben. Fig. 135. Nemura Pictetii KIp. $. Das Hinterleibsende von unten. verdickt ist. Pronotum besonders beim ^ sehr breit. Flügel- spannung des (^ 13—19 mm, des $ 19—27 mm. — In den Ebenen bis in die Vorgebirge weit verbreitet. Von Mai bis September. .-r -..^^..^^yi Pictetii Klp. Bestimmungstat)elle der Gattungen vön^ Plecoptereiiiiy mphen . 1. Taster ahlförmig; die Innenladen der Unterlippe rudimentär, erste 2 Fußglieder sehr kurz, zusammen kürzer als das 3. 2. — Taster gleichmäßig stark, kurz fadenförmig; die Unterlippe trägt 4 zwar weit verwachsene, aber durch fast gleich große Lobi angedeutete Laden. 5. Süßwasserfauna von Deutsch] and. Heft 8. t) §^ Fr. Klapälek, 2. Die Tasterglieder bis zum vorletzten gleichmäßig stark, das letzte aber auffallend dünner, stumpf; Unterlippe bis zum Submentum geschlitzt; Körper schmal länglich. Isopteryx. — Tasterglieder stufenweise an Stärke abnehmend, das letzte nicht auffallend dünner als das vorletzte und die Taster voll- kommen ahlförmig. 3. 3. Körper flach, breit, auf der Brust mit Kiemenbüscheln, Hypo- pharynx dreieckig zugespitzt, Perla. — Körper nicht auffallend flach, ohne Kiemen auf der Brust; Hypopharynx abgerundet. 4. 4. Das 3. Glied der Maxillartaster so lang oder etwas länger als das 4.; letztes Tasterglied deutlich dünner als das vorletzte, aber fast gleichmäßig stark und nicht zugespitzt. Periode» und Isogenns. — Das 3. Glied der Maxillartaster kürzer als das 4. und das letzte ahlförmig zugespitzt. Chloroperla. 5. Die Hüften mit dreigliedrigen Anhängen; die ersten 2 Fuß- glieder untereinander fast gleich lang, zusammen so lang wie das 3. Nephelopteryx. — Hüften ohne Anhänge. 6. 6. Die Fußglieder stufenweise länger; beide Taster und die Laden der Unterlippe dicht kurz bewimpert. Taeniopteryx. — 2. Fußglied am kürzesten oder die Füße anscheinend zwei- gliedrig; Taster nur spärlich beborstet 7. 7. Die Laden der Unterlippe durch tiefe Einschnitte deutlich voneinander getrennt; die ersten 2 Fußglieder der Hinter- füße wenig voneinander verschieden, das 3. wenigstens zwei- mal so lang wie die 2 ersten zusammen; Sporne sehr klein. Capnia. — Die Laden der Unterlippe durch seichte Einschnitte nur als runde Lobi angedeutet; Sporne stark. 8. 8. 2. Fußglied undeutlich, mit dem 1. verschmolzen und die Füße anscheinend zweigliedrig; das letzte Glied der Maxillar- taster am längsten; Labium quer viereckig, breiter als lang; das letzte Glied der Labialtaster kegelförmig; Schenkel und Schienen überwiegend mit langen, abstehenden Borsten be- setzt, nur mit spärlichen Dornen; Körper schmal. Leuctra. — 2. Fußglied am kürzesten, aber deutlich, das 3. am längsten; die letzten 3 Glieder der Maxillartaster fast gleich lang; Labium länger als breit und das letzte Glied der Labialtaster eiförmig; auf den Schenkeln und Schienen überwiegend in Reihen geordnete Spitzen, abstehende Borsten nur spärlich; Körper ziemlich stark. Nemnra. Perlodes Pict. Köi*per stark, nur mäßig flach, Kopf deutlich, etwas breiter als das Pronotum, welches schmal quer elliptisch ist und ganz ab- gerundete Seitenränder hat. Die Punktaugen in ein gleichschenkliges Dreieck gestellt und der Abstand der hinteren etwa um die Hälfte größer als die Entfernung vom Innenrande der Augen und vom vorderen Punktauge. Beine mäßig stark, an der Innenkante mit kurzen, nicht dichten Spitzen, auf der Außenkante bis zur Spitze mit einer Franse von langen, feinen Haaren besetzt; die Schienen Plecoptera, Steinfliegen. 83 mit 2 ungleichen Endspomen, Bei der $ Nymphe ist der 8. Bauch- ring etwas länger als der 7. und 9.; der 10. Ring ist auf der Rückenseite stumpf dreieckig vorgezogen. Die Subanalklappen sind bei beiden Geschlechtern sphärisch dreieckig und divergierend, beim (^ länger als beim $? an der Außenseite nicht mit Spitzen besetzt (Fig. 136, 137, 138). Kopf und Pronotum graubraun mit gelber Zeichnung, sonst aber ist der Körper gelb mit graubrauner Zeichnung. Auf dem Kopfe ist ein dreieckiger bis zum vorderen Punktauge reichender Fleck auf dem Kopfschilde, ein eiförmiger zwischen den Punktaugen und ein anderer jederseits auf dem Hinterhaupte; kleine Punkte finden wir zwischen den Punktaugen uud der Fühlerbasis. Auf dem Prono- Fig. 137. Fig. 136. Fig. 138. Fig. 136—138. Perlodes dtspar Kmbr, Fig. 136 Vorderkörper der Nymphe; Fig. 137 Maxiila; Fig. 138 Unterlippe. tum ist ein heller Mittelstreifen und jederseits von demselben ein bogenförmiger nach außen konkaver Streifen; die Randfurche ist auffallend dunkler. dispar Rmb. Isogenns Newm. Der vorigen Gattung sehr ähnlich. Beim $ ist der 8. Bauch- ring in der Mitte am Hinterrande kaum merklich bogenförmig vor- gezogen, wobei zwei stärker chitinisierte Linien einen kleinen Ein- schnitt andeuten und die Dornenreihe unterbrochen ist; der 10. Dorsal- ring ist in seiner ganzen Breite stumpfwinklig vorgezogen; die Subanalklappen sind fast parallelseitig, hinten vollkommen abgerundet, reichen bis zum Hinterrande des ebenfalls runden Supraanallobus 84 Fr. Klapälek, und sind auf ihrer Außenseite mit kurzen Spitzen besetzt. Beim ^ ist der 9. Ring nicht vorgezogen und nicht länger als der 8. und der Supraanallobus überragt als ein kurzer Kegel den Hinterrand des 10. Ringes. Das Proriotum ist nach hinten etwas erweitert und zeigt deutliche obwohl etwas gerundete Seiten (Fig. 139). Körper weißlich olivengrün, oben braun gefleckt. Auf dem Kopfe ist die vordere Partie bis zur M -Linie licht, der übrige Teil braun, nur zwischen den Punktaugen ist ein lichter Fleck und das Hinterhaupt ist auch etwas heller. Auf dem Pronotum ist der Rand, der Mittelstreifen und je ein bogenförmiger, nach außen konvexer Fleck auf den Seitenfeldern lichter. Auf dem Meso- und Metano- tum sind vier kreuzweiß gewellte eiförmige lichte P'lecke. nubecula Newm. Fig. 139. Isogenus nubecula Newm. Nymphe. A Oberlippe, B Mandibeln, C Maxilla, D Unterlippe. Perla Geoffr. Körper breit, flach, insbesondere unten ganz eben; Kopf von parabolischem Umrisse mit winkelig hinter den Augen vorspringen- den Schläfen. Taster relativ kurz, ihre Glieder von dem dritten an Länge abnehmend. Beine breit und auf der äußeren Kante mit ieiner Franse von langen feinen Haaren versehen und mit kurzen Spitzen besetzt. Auf der Brust ist je ein starkes Doppel büschel von feinen Kiemenfäden auf der weichen Haut hinter jeder Hüfte und nebstdem auf der Vorderbrust ein kleines vor der Hüfte. Bei einigen Arten tragen auch die Subanal klappen auf ihrer Aveichen Haut Kiemenbüschel. Die Hinterleibssegmente sind normal nur das 10. ist auf der Bauch- wie Rückenseite in der Mitte dreieckig vorgezogen, beim (^ ist aber dieser Vorsprung in der Mitte etwas ausgekerbt und in der Mittellinie mit einer Furche versehen. Bei vollständig reifen weiblichen Nymphen ist in der Mitte des Hinter- randes des 8. Ventralringes ein weißlicher runder Fleck, der vom Plecoptera, Steinfliegen. 85 von einer stärker chitinisierten Linie gesäumt ist. Die Subanal - klappen sind kurz und klaffend, der Supraanallobus ist klein. 1. Die Subanalklappen Kiemenbüschel tragend; die Schwanz- fäden nur mit Dornkränzchen, ohne Haarfransen. 2. — Die Subanalklappen ohne Kiemenbüschel, dafür aber die Schwanzfäden auf ihrer Rückseite mit einer dichten Haar- franse versehen. Körper gelb, braun gezeichnet: auf dem Kopfe ist eine braune Zickzacklinie zwischen den Augen und am Rande des Clypeus sind einige braune Flecke so gestellt, daß auf dem Kopfschilde eine gelbe, sechsstrahlige, sternförmige Zeichnung entsteht. Auf dem Pronotum zieht sich von dem dunkelbraunen Randstreifen eine kurze den Randstreifen hinten nicht erreichende Binde. Auf den Hinter- leibsringen ist der Vorderrand braun gesäumt und dieser Saum verlängert sich nach hinten in 5 Zacken, von welchen die äußeren auf den Körperseiten sich '^ befinden, der innerste in der Mittellinie' ^ der Dorsalfläche; auf den vorderen Ringen ^Vs. ^ sind diese Zacken nur kurz, auf den mitt- leren erreichen sie den Hinterrand und 1 Fig. -141. Fig. 140 u. 141. Perla abdominalis Biirm. Fig. 140. Nymphe. Fig. 140 Maxilla. Fig. 141 Unterlippe. schließen dann 4 helle Makeln ein. Der 9. Ring ist fast, der 10. ganz braun. In der Mitte der Außenfläche der Schenkel sind braune Flecke kaum angedeutet.' maxima Scop. Körper gelb, braun gezeichnet; die Mitte des Kopfes nimmt ein trapezförmiger Fleck, welcher vorn vor der Fühlerbasis beginnt und hinten in der Mitte des Hinterliauptes endet, aber durch die gelbe M-Linie, die Stirnschwielen und die Punktaugen unterbrochen ist; manchmal dringt die helle Farbe des Kopfschildes in den mittleren Winkel der M-Linie ein. Auf dem Pronotum reichen die dunklen Binden auf den Seitenfeldern bis zum hinteren Randstreifen und die Seitenfelder werden dadurch in zwei lichte Streifen geteilt. Auf den Hinterleibssegmenten erreichen die von dem Vorder- randssaume abgehenden Zacken meist den Hinterrand und deshalb zeigen die Rückensegmente je 4 eiförmige, lichte Flecke in dem dunklen Grunde. Auf den Schenkeln ist der schwarzbraune Knierand und ein Fleck in der Mitte der Außenseite wohl entwickelt. Öfters ist auch die Kehle bräun- lich. Der Abstand der hinteren Punktaugen ist wenig kleiner als die Entfernung vom Innenrande der Augen imdf gleich 86 Fr. Klapälek. der Entfernung vom vorderen Punktauge (11: 13:11) (Fig. 140, 141). abdominalis Burm. — Körper fast gleichmäßig rotbraun, nur der Vorderrand des Kopfschildes, Fühler, Taster, Schienen, Füße und Schwanz- faden gelb. Der Abstand der hinteren Punktaugen fast zwei- mal kleiner als die Entfernung vom Innenrande der Augen und etwas kleiner als die Entfernung vom vorderen Punkt- auge (12:23:14). cephalotes Curt. Chloroperla Newm. Körper von ähnlicher Form wie bei Isogenus oder Perlodes, aber kleiner, ohne Kiemenbüschel. Taster ziemlich lang, ihr 4. Glied etwas länger als das 3. und das letzte ahlförmig zugespitzt. Auch die Form der äußeren Laden der Unterlippe ähnlich wie bei den genannten Gattungen. Die Fransen auf der Rückenkante der Beine nur auf den Schienen deutlicher entwickelt, sonst schwach, dafür Fig. 142. Fig. 142-144. Fig. 143. Fig. 144. Chloroperla difjormis Klp. Nymphe. Fig. 142 Vorderkörper. Fig. 143 Maxiila. Fig. 144 Unterlippe. treten daselbst die kurzen Spitzen auf. Die Hinterleibssegmente zeigen keine Geschlechtsmerkmale, höchstens scheint der 9. Ventral - ring etwas verlängert zu sein. Der 10. Ring ist nur auf der Rücken- seite rundlich dreieckig vorgezogen. Die Subanalklappen sind schmal dreieckig und klaffend. 1. Kopf braun, nur der Vorderrand des Kopf Schildes , ein eiförmiger Fleck zwischen den Punktaugen und ein Punkt an jedem Punktauge deutlich heller; auf dem Hinterhaupt sind 2 Paare von nur undeutlich vortretenden Makeln. Auch die Zeichnung auf dem Pronotum beschränkt sich nur auf 2 undeutliche hellere Streifen entlang der Mittellinie. Der Hinterleib ist unten einfarbig braun, hat oben einen breiteren helleren Mittelstreifen, welcher durch eine undeut- liche Mittellinie geteilt ist. Fühler und Schwanzborsten etwas lichter als der Körper, die ersteren gegen die Spitze zu dunkelbraun, die letzteren undeutlich geringelt; Taster und Beine lichtgelb. helvetica Seh och. Plecoptera, Steinfliegen. 87 Körper gelb mit brauner Zeichnung. 2. Abstand der hinteren Punktaugen um die Hälfte größer als die Entfernung derselben vom Innenrande der Augen; die braune Zeichnung des Körpers tritt deutlich hervor und das Hinterhaupt, besonders hinter den Augen ist ebenfalls bräun- lich; die Schwanzborsten schmal, aber deutlich braun ge- ringelt; beim (^ sind die Flügelscheiden nur als ganz kurze Lappen angedeutet (Fig. 142, 143, 144). difformis Klp. Abstand der hinteren Punktaugen etwa so groß wie die Ent- fernung derselben von dem Innenrande der Augen; die braune Zeichnung des Körpers nicht so deutlich vortretend und das Hinterhaupt gelb; die Schwanzborsten nicht ge- ringelt; die Flügelscheiden bei beiden Geschlechtern gleich entwickelt. grammatica Scop. I Fig. 145. Fig. 145. hopteryx tripunctala Pict. Nymphe. Der Vorderkörper. Fig. 146. hopteryx Burmeisferi Pict. Nymphe. Vorderkörper. Fig. 146. Isopteryx Pict. Körper schlank, im Querschnitte elliptisch. Die Punktaugen in ein gleichschenkliges Dreieck gestellt, der Abstand der hinteren noch etwas mehr als zweimal so groß wie die Entfernung vom Innenrande der Augen. Das wichtigste Merkmal bieten die Taster, welche im wahren Sinne des Wortes kaum ahlförmig zu nennen sind, da ihre Glieder bis zum vorletzten stärker werden und das dünne letzte auffallend schwach und klein erscheint. Pronotum nicht ganz so breit wie der Kopf samt Augen, meist quer elliptisch, seltener querlänglich mit abgerundeten Ecken; es ist an dem Rande mit steifen Borstenhaaren besetzt. Die Flügelscheiden haben eiförmigen Umriß. Beine kurz, schwach; die Fransen auf der äußeren Kante derselben sind schwach entwickelt, dafür treten kurze Spitzen und kurze steife Borsten in größerer Zahl auf. Die 88 Fr. Klapälek. Hinterleibsringe sind normal, nur das 10. jst auf dem Rücken atumpf dreieckig oder rundlich vorgezogen. Die SubanalklajDpen koi'z dreieckig, auf der Außenseite mit kurzen steifen Borsten be- setzt. Supraanallobus rundlich, wenig vorragend, mit kleinen Spitzen besetzt. Körperfarbe hellgelb oder licht rötlichbraun. .. 1. Pronotum deutlich schmäler als der Kopf samt Augen, quer- länglich viereckig mit abgerundeten Ecken; das Verhältnis seiner Breite zur Länge ist 50 : 34. Schwanzborsten kurz, . , , etwa; so lang wie die 6 letzten Hinterleibsscgmente, 1 6 gliedrig. ,:; Körper gelb ohne Zeichnung, nur bei reifen 5 Nymphen :;.i , mit einem dunklen Streifen auf dem Rücken des Hinterleibes (Fig. 145). tripiincfata Scop. ,[ rr-> Pronotum an den Seiten vollkommen abgerundet, quer ellip- \ tisch und kürzer. 2. 2. Körper gelb mit undeutlicher brauner Zeichnung; Pronotum sehr kurz, Breite zur Länge wie 50:26; Schwanzborsten etwa' so läng wie die 6 letzten Hinterleibssegmente, 16 gliedrig (Fig. 146). ,;•. Burmeisteri Pict. Fig. 147. Fig. 147 u. 148. Isoptery. - torrentitim Pict. Nymphe, Fig. 148 Unterlippe. Fig. 148. Fig. 147 Maxiila. — Körper licht lederbraun ohne Zeichnung; Pronotum kürzer als bei tripunctata, aber länger als bei Burmeisteri (50:30); Schwanzborsten länger als bei den genannten Arten 16gliedrig etwa so lang wie die 8 hinteren Segmente (Fig. 147, 148). torrentium Pict. Capnia Pict. Körper schlank, fast walzenförmig. Kopf abgerundet dreieckig. Puiiktaugen in ein gleichschenkliches Dreieck gestellt; Abstand der hinteren etwa zweimal so groß wie die Entfernung vom Innenrande der Augen. Pronotum quer viereckig, mit abgerundeten Ecken, vorn etwas schmäler als hinten. Flügelscheiden der J Nymphe sehr klein, der $ groß sackförmig. Beine kurz; von den Fuß- gliedern ist das mittlere am kürzesten, das Endglied etwas länger als die zwei ersten zusammen. Auf der Rückenkante der Beine nur spärliche lange Haare. Die Hinterleibssegmente sind normal entwickelt, nur das 10. ist auf dem Rücken samt dem mit ihm riecoptera, Steinfliegen. 89 verwachsenen Lobus supraanalis beim J lang dreieckig vorgezogen und an der Spitze abgestutzt, beim ^ parabolisch verlängert. Schwanz- borsten fein, lang, fast die Länge des Hinterleibes erreichend. Die Fig. 150. Fig. 149. Fig. 151. Fig. 149 u, 150. Capna nigra Pict. Nymphe. Fig. 149 Maxilla. Fig. 150 Unferlippe. Fig. 151. Capnta nigra Pict. Nymphe. ^Hinterleibsfnde des c^ von oben; B von der Seite. Subanal klappen kurz, abgerundet dreieckig und stark klaffend (Fig. 149, 150, ]51a, b). Körper licht gelb, ohne jede besondere Zeichnung, nur der Kopf etwas dunkler. - nigra Pict. Nephelopteryx Klp. Körper schlank, fast walzenförmig. Punktaugen in ein gleich - schenkeliges Dreieck gestellt und der Abstand der hinteren etwa zweimal so groß wie ihre Entfernung vom In- nenrande der Augen. Pronotum vorn etwa so breit wie das Hinterhaupt, nach hinten erweitert, also von trapezoider Form, aber mit etwas bogen- förmigen Seiten, Die vorderen Flügelscheiden lang eiförmig, die hinteren abgerundet drei- eckig. Beine lang und ziemlich schlank; die Fußglieder stufenweise länger; das 3. fast so lang wie die 2 ersten zusammen. Die Haar- franse auf der äußeren Kante der Schenkel und Schienen dünn, die Innenkante der Schenkel mit einigen stärken Zähnen, die mit einer kurzen Spitze bewehrt sind. Die Hüften tragen einen einziehbaren, dreigliedrigen Anhang. Das 1. bis 7. Hinterleibssegment ist in der Mitte des Hin- terrandes mit einem konischen Höcker bewehrt. Bei reifen Nymphen ist die Teilung des 9. Ven- tralbogens in 3 Felder angedeutet. Der 10. Ring ist auf der Bauchseite stark verkürzt, auf der Rückenseite dreieckig vorgezogen. Die Subanalklappen breit dreieckig, der Supraanal lobus Fig. 152. Nephelo- pteryx nehulosa L. Nymphe. Maxilla. 90 Fr. Klapälek, verlängert und den 10. Ring noch etwas überragend. Schwanz- borsten dünn, länger als der Hinterleib (Fig. 152, 153, 154). Fig. 153. Fig. 154. Fig. 153 u. 154. Nephelopteryx nebulosa L. Nymphe. Fig. 153 Unterlippe; Fig. 154 Hüfte mit Anhang. Körper lichter oder dunkler braun, oben gewöhnlich etwas dunkler, die Kopfnähte und ein über den ganzen Körper sich ziehender Mittelstreifen lichter. nebulosa L. Taeniopteiyx Pict. Mit der vorigen Gattung habituell übereinstimmend, aber ohne gegliederte Anhänge der Hüften und ohne konische Höcker in der Fig. 155. Fig. 156. Fig. 157. Fig. 158. Fig. 155—158. Taeniopteryx Braueri Klp. Nymphe. Fig. 155 Kopf; Fig. 156 Pronotum; Fig. 157 Maxilla; Fig. 158 Unterlippe. Mitte des Hinterrandes der Hinterleibssegmente. Der 9. Ring ist bei beiden Geschlechtern in eine parabolische, auf der Bauchseite Plecoptera, Steinfliegen. 91 stark und lang behaarte Platte verlängert. Der 10. Ring ist auf der Bauchseite ganz geteilt, auf der Rückenseite dreieckig vor- gezogen und unter ihm ist der runde Supraanallobus sichtbar. Beim (j" sind in der Ansicht von unten unter der Platte des 9. Ringes die öhrchenartigen Subanalklappen sichtbar. Cerci so lang wie der Körper (Fig. 155—158). Fühler stark, die Glieder erst über der Mitte so lang wie breit; Farbe ledergelb, mit undeutlicher, dunklerer Zeichnung; das 2. und 3. Fußglied auf seiner Rückenkante mit einem schwarzen Punkte am Grunde. Körper stärker und größer. Braueri Klp. Fühler fein, ihre Glieder schon über dem ersten Drittel so lang wie breit; Körper lederbraun, die Fußglieder am Grunde und dem Endrande schwarzbraun gesäumt, öfters ist auch ihre Rücken - kante schwarzbraun. Körper kleiner und zarter, seticornis Klp. Lenctra St. Körper sehr schlank, schmal walzenförmig; Kopf abgerundet dreieckig; Punktaugen in ein gleichschenkeliges Dreieck gestellt und der Abstand der hinteren etwa zweimal so groß wie die Ent- fernung derselben vom Innenrande der Augen; Taster fadenförmig, Fig. 159. Leuctra prima Kpny. Nymphe. A das Iliuterleibsende von unten ; B das Pronotum, ihre Glieder stufenweise länger. Pronotum etwas schmäler als der Kopf samt Augen, quer viereckig; Flügelscheiden sackförmig; Beine relativ kurz, die hinteren stufenweise länger; das mittlere Fußglied am kürzesten, oft undeutlich. Der 10. Ring ist auf der Bauchseite tief rundlich ausgeschnitten, auf der Rückenseite abgerundet drei- eckig vorgezogen und mit dem Supraanallobus fest verbunden. Die Subanalklappen sind beim $ dreieckig, zugespitzt, aber nur teil- weise auf einer runden Stelle etwas chitinisiert und an den Rändern dieses Schildchens mit feinen Börstchen besetzt; die Klappen sind durch einen tiefen Einschnitt voneinander getrennt. Beim $ sind die Subanalklappen abgerundet, hinten mit einem Kranze von steifen, ziemlich langen Börstchen und berühren einander in der Mittellinie. Schwanzborsten kurz, fein, an den Enden der einzelnen Glieder mit langen Börstchen besetzt (Fig. 159). Pronotum quer länglich viereckig, nach hinten kaum verschmälert, nur an den Seiten mit längeren Härchen besetzt, auf ihrer oberen Fläche ganz kahl; die Rückenfläche des 3.— 10. Hinterleibsringes nur mit zerstreuten steifen Börstchen und die Hinterränder der genannten Ringe mit einem Kranze von feinen Spitzen; die neue 92 Fr. Klapälek, Gliederung der Fühler beginnt mit dem 7.-8. Gliede; Schenkel und Schienen nur mit spärlichen langen Haaren besetzt. prima Kpny. Pronotum trapezoid, nach hinten deutlich (etwa um Ye) ver- schmälert, mit abgerundeten Ecken, nicht nur an allen Rändern, sondern auch an den seitlichen Teilen der oberen Fläche^ behaart; die Rückenfläche des Hinterleibes dicht mit kurzen Börstchen be- setzt, denen an den Seiten längere Härchen beigemengt sind; die Hinterränder der Segmente ohne besondere Borsten- oder Spitzen - kränze (Fig. 160); die neue Gliederung der Fühler beginnt mit dem 10. Gliede; Schenkel und Schienen mit zahlreichen langen Haaren besetzt (Fig. 161, 162). nigra Pict. ?>'ft'>ff^ Fit?. 160. Fig. 161. Fig. 162. Fig. 163. Fig. 164. Fig. 160— 162. Leuctra nigra Pict. Nymphe. Fig. 160 Pronotum; Fig. 161 Maxilla; Fig. 162 Unterlippe. Fig. 163 u. 164. Netnura variegata Oliv. Nymphe. Fig. 163 Maxilla, Fig. 164 Unterlippe. Nemura Latr. Körper stärker als bei den 2 vorhergehenden Gattungen, be- sonders in der Brust. Die Tasterglieder stufenweise länger. Pro- notum so breit oder etwas breiter als der Kopf samt Augen, mit trapezoidem Chitinschildchen, dessen Ecken mehr oder weniger ab- gerundet sind ; es ist in der Mitte durch eine feine weißliche Linie geteilt und an den Rändern mit Spitzen oder Borsten besetzt. Die Flügelscheiden sackartig, die hinteren etwas breiter als die vorderen. Beine stark mit dreigliedrigen Füßen, deren mittleres Glied am kürzesten und das letzte etwas länger ist als die 2 vorhergehenden zusammen; die Beine tragen nur zerstreute längere Borsten, sind dafür ziemlich dicht mit kurzen Spitzen und steifen Börstchen be- setzt. Beim (j" ist der 9. Vcntralring dreieckig vorgezogen, der 10. vollständig geteilt; die Subanalklappen klaffend, hinten abgerundet Plecoptera, Steinfliegen. 93 und auf den chitinisierten Flächen mit starken steifen Borsten oder dünnen Spitzen besetzt. Die 10. Rückenplatte ist hinten vorgezogen und mit dem abgerundet kegelförmigen Supraanallobus verbunden. Beim $ ist die 7. Ventralplatte öfters in der Mitte etwas vor- gezogen, die 8. mit einer chitinisierten kurzen Querleiste versehen, aber am Hinterrande gerade, die 9. wieder etwas vorgezogen, die 10. nicht geteilt, die Subanalklappen und der Supraanallobus kürzer. Fig. 165. Fig. 166. ^ii Fig. 169. Fig. 165 u. 166. Nemura humer alis Pict. Nymphe. Fig. 165 Fronolum ; Fig. 166 Schwanzborste. Fig. 167 u. 168. Nemura cinerea Oliv. Nymphe. Fig. 168. -^^^K- 1^^ Pronotum ; Fig. 168 unterer Teil der Schwanzborste. Fig. 169. Nemurella Pictetii Klp. Kopf der Nymphe. verhältnismäßig breiter. Schwanzborsten bei beiden Geschlechtern stark, etwas Länger als der, Hinterleib, vor dem Ende der Glieder mit quirlartig gestellten Spitzen oder starken Borsten besetzt. Die Nymphen der Untergattungen Protojiemura und AmJ>hmemtcra tragen auf der Vorderbrust Kiemenfäden (Fig. 163, 164). 1. Die Vorderbrust mit jederseits drei kurz wurstförmigen, weißen Kiemenfäden ; Pronotum trapezoid, mit geraden Seiten, bogen- förmigem Vorder- und Hinterrande, am ganzen Rande mit . einem Kranze von kurzen , steifen borstenartigen Spitzen; das Verhältnis der vorderen und hinteren Breite zur Länge ist 50:43:32. Schwanzborsten vor dem Ende der Glieder mit Quirlen von feinen Spitzen, welche kürzer sind als die halbe Länge des Gliedes; erst das 8. Glied so lang wie breit. (Big. 165, 166). Protonemura hiimeralis. 94 Fr. Klapälek, Die Vorderbrust mit 4 Büscheln von je 5 — 8 feinen langen weißen Kiemenfäden; Pronotum trapezoid, aber die Seiten Fig. 176. Fig. 170—172. Nemura Picietii KIp. Nymphe. Fig. 170 Prono- tum; Fig. 171 unterer Teil der Schwanzborste; Fig. 172 $ Hin- terleibsende 7on unten. Fig. 175. Fig. 177. Fig. 173 — 175. Nemura marginata Pict. Nymphe. Fig. 173 Pronotum; Fig. 174 Hinterende des c?; Fig. 175 unterer Teil der Schwanzborste. Fig. 176. Nemura variegata Oliv. Pronotum der Nymphe. Fig. 177. Nemura variegata Oliv. Der untere Teil der Schwanzborste. sind stark bogenförmig gerundet, der Vorderrand fast gerade, die Vorderecken stark abgerundet und der Hinterrand stumpf- Plecoptera, Steinfliegen. 95 winklig ausgeschnitten; der Rand trägt einen Kranz von dichten, langen, steifen Borsten: das Verhältnis der vorderen und hinteren Breite zur Länge ist 50 : 37 : 27, wobei die vordere Breite etwa im ersten Drittel, wo das Schildchen am breitesten ist, gemessen wird. Die Glieder der Schwanzborsten an den Enden knotenartig verdickt und mit einem Quirl von starken Borsten versehen, die wenigstens ^/^ der Länge des Gliedes haben. Der ganze Körper ist überhaupt stark mit Borsten und Haaren besetzt (Fig. 167, 168). Amphinenmra cinerea Oliv. — Vorderbrust ohne Kiemen (Fig. 169). 2 2. Die Subanalklappen des (J sehr lang, zapfenförmig, den Supraanallobus weit überragend, beim 5 klaffend zugespitzt; das 1. Glied der Hinterfüße fast so lang wie das letzte; Pronotum trapezoid mit schwach bogenförmigen Rändern und abgerundeten Vorderecken, an den Rändern mit einem Kranze von feinen kurzen Börstchen ; die Glieder der Schwanzborsten am Ende mit einem Kranze von steifen Borsten, die etwa im unteren Drittel der Cerci die Länge des Gliedes erreichen. (Fig. 170, 171, 172). Nemurella Pictetii Klp. — Die Subanalklappen bei beiden Geschlechtern kurz und an der Spitze abgerundet; 1. Glied der Hinterfüße kaum halb 80 lang wie das letzte. (Nemura s. str.) 3 3. Die Borsten in den Quirlen an den Enden der Glieder von Schwanzfäden stark und lang, fast die Länge der Glieder erreichend, abstehend; Pronetum trapezoid mit abgerundeten Vorderecken, an den Rändern mit einem Kranze von kurzen Spitzen (Fig. 173, 174, 175). marginata Pict. — Die Borsten in den Quirlen an den Gliedern der Schwanz - fäden feiner, die halbe Länge der Glieder nicht überschreitend und nicht so abstehend; Pronotum ähnlich aber auch der Rand mit feinen kurzen Börstchen besetzt (B'ig. 176, 177). variegata Oliv. Lepidoptera, Schmetterlinge. Von Dr. K. Grünberg (Berlin). Mit 83 Abbildungen im Text. Lepidoptera. , Insekten mit vollkommener Verwandlung^ saugenden Mundteilen und 4 gleichmäßig gebildeten, häutigen, be- schuppten Flügeln. Körper in ganzer Ausdehnung dicht beschuppt oder behaart. Kopf stets deutlich abgesetzt, Thoraxsegmente verschmolzen. Hinterleib mit 6 oder 7 sichtbaren Ringen. Facettenaugen groß und gut entwickelt, 2 Ocellen vor- handen oder fehlend. Fühler stets vielgliedrig, lan^estreckt und ungebrochen, im speziellen Bau verschieden, einfach mit keulen- förmig verdicktem Ende {Rhopaloceren oder Tagfalter) oder ohne Endverdickung, beborstet oder gefiedert usw. und meist bei (j" und 9 deutlich verschieden {Heteroceren, alle übrigen Familien). Man- dibeln und Maxillen rudimentär. Maxillartaster, wenn vor- handen, meist klein, zweigliedrig, selten groß und mehrgliedrig. Labium (2. Maxillen) einen langen, aus 2 Halbrohren bestehenden, spiralig einrollbaren Saugrüssel bildend, zuweilen rudimentär oder fehlend. Labial taster kräftig, dreigliedrig, dicht behaart oder beschuppt, verschieden gebildet. Flügel von sehr verschiedener Form, dicht mit oft lebhaft bunten, dachziegelförmig gelagerten Schuppen bedeckt, zuweilen behaart. Bezeichnung der Flügelränder bei Vorder- und Hinter- flügeln: Vorderrand, vorderer Rand von der Wurzel bis zur Spitze, Innenrand, der gegenüberliegende Rand, und Außenrand, von der Spitze zum Innenrand reichend. Außenrand und häufig auch der Innenrand mit einem Saum mehr oder weniger langer Schuppen oder Haare (Saumschuppen bzw. -Haare). Geäder im Vorder- und Hinterflügel in den Grundzügen gleich (vergl. P'ig. 180), im Vorderflügel meist 12, im Hinterflügel 8 Adern, welche vom Innen- rand aus gezählt werden. Aus der Wurzel treten 4 Adern in den Flügel ein: die Innenrand- oder Dorsalader (Ader 1, häufig doppelt oder dreifach und dann mit la, \b, \c bezeichnet), die vordere und hintere Mittelader oder Subcostal- und Sub- dorsalader und die Vorderrand- oder Costalader (Ader 12 bzw. Ader 8, stets einfach, nur zuweilen an der Wurzel mit einem Lepidoptera, Schmetterlinge. 97 kurzen Gabelast). Vordere und hintere Mitterlader i^mschließen die Zelle, welche am Ende durch eine Querader, die Discocellular- ader, geschlossen wird, aber auch teilweise oder ganz offen sein kann. Sie kann ferner der Länge nach .durch eine Ader oder aderartige Falte geteilt sein. Im Vorderflüg;©! bilden die aus dem vorderen Zellenende entspringenden Adern Äuweilen (z.B. beiden Noctuiden) ein kleines, geschlossenes, mit der Zelle zusammen- hängendes Feld, die Anhangszelle. Das Geäder ist bei vielen Tineiden rudimentär. Bei den ^ mancher Arten sind die ganzen Flügel verkümmert. Bei den meisten Heteroceren entspringt von der Wurzel des Hinterflügels eine steife, federnde Borste (oder ein Borsten- büschel), die Haftborste oder Frenulum, welche in eine riegel- oder rinnenförmige Vorrichtung auf der Unterseite des Vorder- flügels (Retinaculum) eingreift und eine feste Verbindung zwischen beiden Flügeln herstellt. Beine mit fünfgliedrigen Tarsen und verlängerten Metatarsen. Mittel- und Hinterschienen mit je 2 Endspornen, Hinterschienen vielfach auch mit Mittelspornen. Larven (Raupen) mit beißenden Mundteilen, 12 ringelig, meist mit 8 Fußpaaren, den gegliederten Thorakalfüßen und 5 Paar ungegliederten Bauchfüßen am 6.-9. und 12. Segment (letztere als Nachschieber bezeichnet). Von den Bauchfüßen können einzelne Paare verkümmern oder ganz verschwinden. Bauchfüße entweder mit zweilappiger Sohle, deren äußere Hälfte mit einwärts ge- krümmten Häkchen besetzt ist (Klammerfüße), oder ungeteilt und am Rande mit einem Kranz auswärts gerichteter Häkchen (Kranzfüße). 1, und letztes Segment auf dem Rücken gewöhnlich mit einer stärker chitinisierten Platte, dem Nacken- und After- schild. Die Raupen der am Wasser vorkommenden Arten leben meist im Innern von Pflanzen und sind daher ganz oder nahezu nackt und farblos oder wenigstens nie auffallend bunt und lebhaft gefärbt. Puppen frei oder in einem gesponnenen Kokon, häufig auch in einer ausgeglätteten oder ausgesponnenen Erdhöhle. — Zur Süßwasserfauna ist unter den Lepidopteren nur die ver- hältnismäßig geringe Zahl der Arten zu rechnen, deren Raupen von den in und am Wasser wachsenden Pflanzen leben und deren Imagines daher ebenfalls in unmittelbarer Nähe von Gewässern zu finden sind. Sie bilden keine natürliche geschlossene Gruppe wie etwa die Wasserkäfer, sondern rekrutieren sich zusammenhanglos aus verschiedenen Famlien, den Nochtiden (Eulen), Cossiden (Holz- bohrern), Pyralididen (Zünslern), Tort neiden (Wicklern) und Tineiden (Schaben oder Motten), welche teilweise nur einzelne Vertreter stellen. Nur bei den Noctuiden und Pyralididen kommen einige natürliche Verwandtschaftsgruppen hinzu. Die Rhopaloceren (Tag- falter) sind überhaupt nicht vertreten, ebenso fehlen von den Hetero- ceren gänzlich die Geometriden (Spanner), Sphingiden (Schwärmer) und die Bombyciden (Spinner) im weitesten Sinne. Die meisten der im folgenden behandelten Arten können nur als Wasserbewohner im weiteren Sinne oder als Wasseranwohner gelten. Wasserbewohner im engsten Sinne sind nur die Raupen der Hydrocampinen, einer kleinen Pyralididen-Gvxi^^e, welche ganz ähnlich leben wie die Larven der Trichopteren und zum Teil sogar wie diese mit Fadenkiemen ausgestattet sind. Als direkte Wasser- SOßwasserfaima von Deutschland. Heft 8. < 98 K. Grünberg, bewohner können im allgemeinen auch nur Raupen in Betracht kommen, denn die entwickelten Schmetterlinge sind ja durch ihre ganze Organisation auf das Landleben angewiesen. Die einzige Ausnahme macht von allen deutschen Schmetterlingen nur das 9 von Acentropus m'vetis, ebenfalls einer Hydrocampine, welches auch als Imago im Wasser lebt. Viele der am Wasser zwischen Rohr und Sumpfgräsern fliegen- den Arten zeigen eine starke Anpassung an solche Örtlichkeiten durch ihre stumpfe, gelb- oder graubraune Färbung, welche der Farbe trockenen Rohres oder Schilfes gleicht. Diese ausgesprochene Schilffärbung besitzen z. B. alle Rohreulen {Leticannnen), unter den Pyralididen die Schoenobnnen, ferner auch einige Tineiden. Übersicht über die am Wasser vorkommenden Familien. I. Hinterflügel mit zwei Dorsaladem. Ader 5 im Hinterflügel schwach oder fehlend. Vorderflügel meist mit Anhangszelle. Ader 7 und 8 im Hinterflügel nur an der Wurzel verschmolzen. Maxillartaster meist fehlend. Labialtaster und Rüssel kräftig entwickelt. Noctuidae. n. Hinterflügel mit drei Dorsaladern oder Geäder rudimentär. 1. Fühler kurz und dick, beim (^ lang gefiedert. Labialtaster klein, Maxillartaster und Rüssel fehlen. Ader 7 und 8 im Hinterflügel getrennt. Schienensporne klein. Große robuste Arten. Cossidae. 2. Fühler lang und dünn. Maxillartaster vorhanden oder fehlend. Labial taster und Rüssel meist gut entwickelt. Mittelgroße bis kleine, meist zarte Arten. a) Vorderflügel dreieckig, seltener lang und schmal, mit 11 oder 12 Adern, Ader 7 und 8 oder 7, 8 und 9 gestielt; Ader 7 und 8 im Hinterflügel an der Wurzel eine Strecke verschmolzen. Maxillartaster meist vorhanden. Labial- taster kräftig, zuweilen verlängert. PjTralididae. b) Vorderflügel lang und breit, trapezförmig, mit 12 meist getrennten Adern. Maxillartaster fehlen. Labialtaster kräftig, gedrungen, seltener verlängert, mit kurzem stummei- förmigen Endglied. Tortricidae. c) Flügel meist schmal und spitz mit sehr langen Saumhaaren. Ader 7 und 8 im Hinterflügel getrennt; Geäder häufig rudimentär. Maxillartaster vorhanden oder fehlend. Labial - taster lang und dünn, aufgebogen, mit langem spitzen End- glied, selten kurz und hängend. Tineidae. Noctuidae, Eulen. Sehr umfangreiche Familie von leicht kenntlichem, durchweg einheitlichem Körperbau, mit kräftigem gedrungenem oder auch schlankem, dichtbehaartem oder beschupptem Körper und dreieckigen Vorderflügeln, deren Zeichnungsich in ihren charakteristischen Grund- zügen (Kreis- oder Ringfleck, Nierenfleck, Wellenlinie etc.) bei fast allen Gruppen wiederholt. Augen nackt oder behaart, zuweilen von einem Kranz langer dünner Haare umstellt. Stirn glatt gerundet, zu- Lepidoptera, Schmetterlinge. 99 weilen mit rundem, spitzem oder plattenförmigem hornigen Fortsatz. Fühler borstenförmig, häufig gewimpert oder beborstet, zuweilen ge- zähnt, selten lang gefiedert. Tasten meist steil aufgebogen und dicht beschuppt, mit kurzem dünnen, zylindrischen oder stummeiförmigen Endglied, bei einigen Gruppen stark verlängert. Rüssel kräftig entwickelt, selten fehlend. Thorax und Hinterleib oft mit Haar- schöpfen. Beine kräftig und gedrungen, zuweilen stark verlängert oder mit besonderen Merkmalen (Haarpinseln, Chitindomen), Mittel- und Hinterschienen gespornt. Vorderflügel (Fig. 180) gewöhnlich und mit 12, zuweilen mit 11 Adern, meist mit Anhangszelle; Hinterflügel mit Haftborste, Ader 5 schwach ausgebildet oder feh- lend, 8 dicht hinter der Basis die vordere Mittelrippe berührend, selten eine längere Strecke mit ihr verschmolzen. Raupen (Fig. 178) meist 16 füßig, mit Klammerfüßen und hornigem Nackenschild, nackt, nur selten und dünn behaart, sehr häufig mit feinen dunk- len, meist borsten tragenden Wärzchen, mit aus dunklen oder hellen Längsstriemen bestehender Zeichnung. Yer- puppung meist in oder an ^^ ^^g. Raupe von I^ucama l. albu^n (L.), der Erde m einem leichten als Schema einer Noctuidenraupe. Gespinst. Außer einzelnen Vertretern verschiedener Unterfamilien stehen als einigermaßen geschlossene Gruppe nur die Leucannngn, deren Raupen in oder an Rohr, Schilf oder Sumpfgräsern leben, zu dem Wasser in enger Beziehung. In ausgedehnten Sümpfen und an fließenden Gewässern mit reichlichem Rohrbestande gehören sie zu den charakteristischen Erscheinungen. Übersicht über die Unterfamilien. I. Taster kurz, aufgebogen. Beine mäßig lang. 1. Augenrand ohne Kranz von Wimperhaaren. a) Körper dicht behaart. a) Thorax und Hinterleib mit Haarschöpfen. Hadeninae. ß) Thorax höchstens mit vorderem kleinen Haarschopf, Hinterleib stets ungeschopft. Leiicaniinae. b) Körper beschuppt, Thorax und Hinterleib mit kleinen Schöpfen. Erastriinae. 2. Augenrand mit einem Kranz feiner Wimperhaare, Thorax und Hinterleib dicht wollig behaart und geschöpft. Plusiinae. II. Taster stark verlängert, Beine sehr lang. Herminiinae. Hadeninae. Augen nackt. Fühler kurz gewimpert, beim ^j" zuweilen ge- zähnt. Taster steil aufgebogen, dicht beschuppt. Schienen ohne Dornen. Thorax und Hinterleib rauh wollig behaart, mit Haar- schöpfen. Vorderflügel dreieckig, mit deutlicher iy^\%ehev Noctutden- Zeichnung. Raupen 16 füßig. 100 K. Grünberg, Gattungsübersicht. 1. Endglied der Taster deutlich sichtbar, dünn, zylindrisch, vor- gestreckt, Haarschöpfe am Thorax und Hinterleib gut entwickelt. a) Fühler gleichmäßig kurz gewimpert, Körper rauh behaart. Hadena, 3Iiana. b) Fühler unterbrochen gewimpert, mit einzelnen kurzen Haar- büscheln, Leib glatt behaart. Helotropha. 2. Endglied der Taster sehr kurz, stummeiförmig, in der Behaarung des 2. Gliedes versteckt, Hinterleib nur mit einem schwachen basalen Haarschopf. Hydroecia. Hadena Schrank (Fig. 179 u. 180). Augen nackt. Fühler kurz gewimpert. Taster bis zur Stirn aufgerichtet, dicht abstehend beschuppt, mit kurzem dünnen, vor- wärts gerichteten Endglied. Rüssel kräf- tig. Thorax mit geteiltem mittleren und hinteren Haarschopf. Hinterleib mit dor- salen Haarschöpfen und seitlich vorstehen - Fig. 179. Fig. 179 u. 18Ö. Hadena unanimis Tr. Kopf und Geäder. Fig. 180 den Haarbüscheln. Vorderflügel mit rechtwinkliger abgerundeter Spitze. Hinterflügel breit, gerundet, mit welligem Saum. Ader 3 und 4 aus dem unteren, 6 und 7 aus dem oberen Zellenende; 8 nahe der Basis die vordere Mittelrippe berührend. Raupen mit feinen borstentragenden Wärzchen, an Gräsern, .Verpuppung in der Erde. Zahlreiche deutsche Arten, davon eine am Wasser. Hadena unanimis Tr. (Fig. 181). Fühler und Taster braun. Thorax oben dunkel rotbraun bis schwarzbraun. Hinterleib heller, graubraun, glänzend. Beine braun, mit schmalen hellen Tarsenringen. Oberseite der Vorderflügel von dunkelrot- oder graubrauner Grundfarbe mit dunkleren schwarz- braunen Flecken. Basalteil und äußerer Flügel teil jenseits des Nierenfleckes etwas heller, so daß eine meist deutliche schwarz- braune breite Mittelquerbinde entsteht, welche innen schwarz, außen weißlich gesäumt ist und hinter dem undeutlichen Ringfleck einen unbestimmten schwarzen Schatten zeigt. Längs des Vorderrandes bis zum Nierenfleck eine Reihe schwarzbrauner, jenseits des Nieren- fleckes 3 kleine weißliche Punkte. Nierenfleck weißlich, besonders scharf am Außenrand. Adern in dem hellen Feld hinter der Mitte schwarz und weiß gepunktet, aber unscharf. Wellenlinie deutlich, Lepidoptera, Schmetterlinge. 101 hellbraun, Saumteil hinter derselben mit Ausnahme der helleren Spitze schwarzbraun mit kleinen schwarzen winkeligen Saumflecken und hellbrauner Saumlinie. Saumschuppen dunkelbraun mit hellen Fleckchen an den Adermündungen. Hinterflügel oben dunkel grau- braun mit heller Basis und undeutlichem Discocellularfleck, heller Saumlinie und weißlichgrauen Saumschuppen. Unterseite in beiden Flügeln dunkel graubraun, am Innenrand heller, Außenrandpartie im Vorderflügel weißlich, Hinterflügel mit scharfem, schwarzbraunem Discocellularfleck und dunkl-er discaler Bogenlinie. Flügelspannung 30—35 mm. Mai— Juli. In Deutschland verbreitet, aber nicht häufig. ^^ Fig. 181. Hadena unanimis Tr. Vergr. l^/^. Raupe: Kopf und Nackenschild bräunlichgelb, auf dem letz- teren 3 weißliche Längsstriche. Körper graugelb bis graubraun, oberseits mit 3 weißlichen Längsstriemen, zu beiden Seiten der mittleren eine Längsreihe schwärzlicher Warzenpunkte, je 2 auf jedem Segment. Stigmen weiß mit schwarzer Umrandung, in der breiten hellen Seitenstrieme. Unterseite hellgrau. Länge bis 40 mm. Herbst — Mai an Sumpfgräsern, besonders an Glanzgras (Phalaris arundinacea L.), tagsüber zwischen einem zusammengesponnenen Blatt; verpuppt sich gern in Rohrstoppeln. Puppe dunkelbraun. Miana Steph. Sehr nahe verwandt mit Hadena^ von schlankerem Körperbau, in den übrigen Merkmalen mit ihr übereinstimmend. 5 deutsche Arten, davon eine am Wasser. Miana ophiogramma Esp. (Fig. 182). Kopf, Fühler,^ Taster und Beine dunkelbraun. Thorax und Hinterleib graubraun, Halskragen hinten mit schwarzem Querstrich. Flügeldecken mit einzelnen schwarzen Schuppen bestreut. Vorder- flügel oberseits hell graubraun mit großem, tief dunkelbraunem Fleck, welcher, vorn am breitesten, den Vorderrand von der Basis bis jen- seits der Mitte einnimmt, außen bis über den Nierenfleck und hinten bis kurz vor die Ader 1 reicht; er ist hinten scharf gerandet und weißlich gesäumt, außen weniger scharf gerandet. Am Vorderrand eine Reihe dunkler, hinter der Mitte 3 oder 4 kleine, weißliche Punkte. Ringfleck unscharf, Nierenfleck scharf, hellbraun. Adern außerhalb des dunklen Fleckes weißlich, hinter der Mitte mit einer 102 K. Grünberg, Querreihe feiner, schwarzer Doppelpunkte. Hinter der Ader 2 ein am Saum erweiterter schwarzer Längsstrich. Wellenlinie sehr un- deutlich, innen von einem dunklen Schatten begleitet. Saum etwas dunkler, mit schwarzen, bogenförmigen Saumfleckchen und schmaler, heller Saumlinie. Saumschuppen dunkelbraun, an den Adermün- dungen etwas heller. Hinterflügel oben einfarbig graubraun. Unter- seite der Yorderflügel dunkel graubraun, hinten heller, mit sehr Fig. 182. Miana ophiogramma Esp. Vergr. P/^. undeutlicher Bogenlinie vom Vorderrand bis zur Ader 4 und kleinen, schwärzlichen Saumfleckchen. Hinterflügel ebenfalls grau- braun mit hellerem Innenrande, scharfem schwarzbraunen Dis- cocellularfleck und undeutlicher, dunkler Bogenlinie hinter der Mitte. Flügelspannung 30 mm. Juni, mehr in Norddeutschland, auch bei Frankfurt a. M., nicht häufig. Raupe: Kopf glänzend hellbraun, Nacken- und Afterschild dunkelbraun. Körper schmutzig fleischfarben mit 2 dorsalen Längs- reihen dunkler Warzenpunkte, je 4 auf jedem Segment und 3 bis 4 ebensolcher Punkte um die Stigmen. Unterseite weißlichgrau. Länge bis 40 mm. Herbst — Frühjahr, im Mai in den Jung- trieben der Schwertlilie (Iris) und verschiedener Sumpfgräser, be- sonders in Schilf (Calamagrostis), Glanzgras (Phalaris), Süß- gras (Glyceria), dicht über der Wurzelkrone, von außen bemerkbar durch die Bohröffnung. Verpuppung in einer Erdhöhlung. Puppe hellbraun. M. ophiogr. var. maerens Stgr. Dunkler als die Hauptform, Vorderflügel fast einfarbig schwarz- braun. Hauptsächlich in Süd- und Westdeutschland, auch bei Hamburg. Helotropha Led. Augen nackt. Fühler unterbrochen gewimpert. Taster, Thorax und Hinterleib wie bei Hadena, die Beschuppung und Behaarung glatter; Hinterleib beim $ mit breitem Afterbüschel, beim $ spitz. Geäder wie bei Hadena. Raupe fein behaart. Puppe mit 2 Dornen am Hinterende. Nur eine Art. Lepidoptera, Schmetterlinge. 103 Helotropha leucostigma Hb. (Fig. 183). Kopf, Thorax und Beine tief dunkelbraun, Fühler etwas heller, Hinterleib hell graubrälin. Oberseite der Vorderflügel tief dunkel- braun mit undeutlicher, schwärzlicher Zeichnung und breiter, .etwas hellerer Außenbinde. Vorderrand mit dunklen Punkten und 3 kleinen weißen Punkten hinter der Mitte. Ringfleck undeutlich, Nierenfleck Fig. 183. Helotropha leucostigma Hb. Vergr. 11/2- sehr scharf, weiß mit schwärzlicher Innenseite. Außenrand schwärz- lich mit zusammenfließenden, bogenförmigen, schwarzen Saumfleck- chen und heller Saumlinie. Saumschuppen schwarzbraun. Hinter- flügel graubraun mit hellerer Basis. Unterseite in beiden Flügeln dunkel graubraun mit hellerem Innenrand. Discocellularfleck und ^ogenlinie in den Hinterflügeln undeutlich. Flügelspannung 35 bis 40 mm. Juni — August, ganz Deutschland, nicht häufig. Raupe: Kopf hellbraun, Nacken- und Afterschild söhwarz. Körper schmutzig weißlich, Oberseite rot- oder schwarzbraun ; 3 helle Rückenlängsstriemen umschließen 2 Längsreihen schwarzer Warzen- punkte, je 4 auf jedem Segment, deren jeder ein Haar trägt. Stigmen schwarz, mit 4 kleinen Warzenpunkten umstellt. Unter- seite hell graubraun. Herbst — Juni oder Juli in der Wurzel und im unteren Stengel von Sumpfpflanzen, besonders in Schwertlilie (Iris), Schilf (Calamagrostis) und Igelkolben (Sparganium), auch im Wasser selbst zwischen den Herzblättern des Schilfrohrs gefunden. Verpuppung in einem dünnen Gespinst im Innern der Futterpflanze. Puppe zuerst olivengrün mit bräunlichem Hinterende, dann olivenbraun. Hei. leucost. var. fibrosa Hb. Vorderflügel heller, die scharfe, helle Außenbinde mit einer Querreihe schwarzer Doppelpunkte. Ringfleck deutlich, weißlich umrandet. Hydroecia Guen. Augen nackt. Fühler gewimpert. Taster mit kurzem, stummei- förmigem, in der Beschuppung halb verstecktem Endglied. Vorderer Haarschopf des Thorax ungeteilt, schmal und scharf gekielt, Hinter- leib nur an der Basis mit einem kleinen Haarschopf, beim cf mit wolligem Afterbüschel, beim $ spitz. Vorderflügel mit ziemlich 104 K. Grünberg, scharfer Spitze, ebenso wie die Hinterflügel mit gewelltem Saum. Geäder wie bei Hadena. Raupen dick, walzig, mit feinen dunklen borstentragenden Wärzchen. Im Stengel und in der Wurzel von Gräsern und einigen andei'en Pflanzen. 5 deutsche Arten, davon 2 am Wasser. Artenübersicht. Imagines. Vorderflügel und Flügelunterseite hellrötlichbraun. H. niicacea. Vorderflügel und Flügelunterseite dunkelbraun. H. petasitis. Raupen. Schmutzig grauweiß, in Schwertlilie, Schilf, Wasserampfer. H. micacea. Hell fleischfarben, in Pestwurz. H. petasitis. Hydroecia micacea Esp. (Fig. 184). Fühler hellbraun, an der Basis oben weißlich. Kopf, Thorax und Beine rötlichbraun, Hinterleib hell graubraun. Oberseite der Fig. 184. Hydroecia micacea Esp. Vergr. 1^/^. Vorderflügel rötlichbraun mit breitem dunklerem, hinten verschmäler- tem und scharf dunkel gerandetem Mittelfeld. Wurzel- und Außen- randpartie heller, mit Grau durchtränkt. Ring- und Nierenfleck etwas heller vom Mittelfeld abgehoben, mit scharfer dunkler Um- randung. Wellenlinie undeutlich, zuweilen kaum angedeutet, hat nur inneren dunklen Schatten. Saumlinie dunkel, Saumschuppen von der Farbe des Mittelfeldes. Hinterflügel oben ganz einfarbig, hell gelblichbraun mit sehr undeutlichem dunklen Discoidalfleck und dunkler Mittellinie. Unterseite in beiden Flügeln hell rötlich- braun, am Vorderrand leichter weiß durchtränkt, am Innenrand heller, besonders im Hinterflügel. Discocellularfleck und Bogen- linie mehr oder weniger deutlich, Saumlinie dunkel. Flügelspannung 35 — 43 mm. August— September, in ganz Deutschland verbreitet, aber selten. Lepidoptera, Schmetterlinge. 105 Raupe: Kopf hell rotbraun, glänzend, Nacken- und Afterschild gelblich. Körper hell fleischfarben mit braunroter Rückenlängslinie zwischen 2 Längsreihen schwarzer, je eine Borste tragender Warzen- punkte; gleiche Warzenpunkte seitlich über den ebenfalls schwarzen Stigmen. Unterseite weißlichgrau. Länge bis 50 mm. Mai und Juni, an sumpfigen Stellen in der Wurzel von Schwertlilie (Iris), Riedgras (Carex), Schilf (Calam agrosti s), auch in Wasser- ampfer (Rum ex aquaticus L.). Erwachsen auf dem Boden zwischen Pflanzen oder in der Erde. Verpuppung in einer ge- leimten Erdhöhlung. Puppe gelbbraun, verhältnismäßig klein, schlank. Hydroecia petasitis Doubld. Sehr ähnlich H. micacea, etwas größer. Flügel dunkler. Mittel- binde der Vorderflügel, besonders am Vorderrand, schmäler, mit steileren, wenig hervorgehobenen Rändern. Fühler wie bei micacea. Kopf und Thorax dunkel rötlichbraun, Hinterleib ebenso, mit hellerer Basis auf dem Rücken. Vorderflügel dunkelbraun, Wurzel- und Außenrandpartie heller, Außenrand wieder etwas dunkler, mit heller Saumlinie. Ring- und Nierenfleck hell, scharf, die dunklen Ränder undeutlich. Adern hinter der Mitte weiß gesprenkelt. Wellenlinie undeutlich, hell. Adern hinter der Mitte weiß gesprenkelt. Wellen- linie undeutlich. Saumschuppen dunkelbraun. Hinterflügel dunkel graubraun, mit schwach angedeuteter Bogenlinie. Unterseite in beiden Flügeln dunkel graubraun, Discocellularflecke und Bogen- linie deutlich. Flügelspannung 40 — 45 mm. Herbst, selten. Raupe: Kopf, der längsgeteilte Rückenschild und Afterschild dunkelbraun. Körper schmutzig grauweiß, mit dunkel durchschei- nendem Rückengefäß und schwarzen Warzenpunkten in 2 dorsalen Längsreihen, sowie je 4 um die weißen, schwarzgesäumten Stigmen. Länge bis 50 mm. Mai — Juli. Auf sumpfigen Wiesen, an Bach- und Uferrändern im Stengel, später in der Wurzelkrone der ge- bräuchlichen Pestwurz (Petasites offinalis Moench). V^erpuppung in der Nährpflanze oder in der Erde. Puppe dunkel rotbraun. Leucaniinae. Augen nackt oder behaart. Fühler gewimpert, selten beim c^ gezähnt. Taster aufgebogen, mit dichter Behaarung. Körper glatt, anliegend, fein wollig behaart oder beschuppt, Hinterleib ohne Haar- schöpfe. Schienen ungedornt. Vorderflügel dreieckig, mehr oder weniger lang gestreckt, mit abgerundeter oder scharfer Spitze. Fär- bung gleichmäßig und stumpf, gelblichgrau oder hell graubraun, röhr- oder schilffarben : Nochäden-Zeiciixmng ganz zurücktretend oder nur der Nierenfleck scharf ausgeprägt. Geäder wesentlich wie bei den Hadeninen. Schmetterlinge am Wasser, in Rohrbeständen, auch in Gehölzen und trockenen Büschen. Raupen 16 füßig, blaß gefärbt, schlank, meist mit feinen schwarzen Wärzchen oder mit Längsstriemen, fast alle im Innern von Pflanzen, im Stengel oder an der Wurzel. 106 K. Grünberg, II. Gattungstiber sieht. Augen nackt. 1. Stirn mit hornigem Fortsatz. a) Stimfortsatz plattenförmig, viereckig. b) Stirnfortsatz spitz. 2. Stirn ohne Fortsatz. a) Körper wollig behaart, a) Taster steil bis zur Stirn aufgebogen. ßj Taster vorgestreckt, nur ganz wenig aufgebogen. Tapiiiostola. b) Körper glatt anliegend beschuppt. Senta. Augen behaart. 1. Vorderflügel lang und schmal mit sehr scharfer Spitze und stark abgeschrägtem Außenrand. 3Ieliana. 2. Vorderflügel mit rechtwinkeliger Spitze und steilem Außen- rand. Leucania. Nonagria. Coenobia. Calamia. Nonagria Ochsh., Schilf eulen (Fig. 185). Kräftig gebaute, robuste Arten von teilweise beträchtlicher Körpergröße. Augen nackt. Stirn in eine durch dichte Beschuppung verdeckte, viereckige, hornige Platte ver- längert, daher stark vorstehend. Fühler dick, kräftig gewimpert, mit einer län- geren Borste auf jeder Seite jedes Gliedes, beim (^ von nexa stark gezähnt, mit pinselartiger Wimperung. Taster bis zur Stirn aufgebogen, mit kurzem stumpfen Endglied. Thorax glatt behaart, mit kleinem vorderen Haarschopf, der hintere fehlend, ebenso die Haarschöpfe auf dem Hinterleib. Vorderflügel ziemlich lang, mit rechtwinkeliger, scharfer oder ab- gerundeter Spitze und steilem glatten Saum. Saum der Hinterflügel ebenfalls glatt, an der Ader 5 leicht einspringend. Schenkel mit langen abstehenden Haarfahnen. Falter in Rohrbeständen oder in dürren Büschen, versteckt. Raupen langgestreckt, nackt, hell gefärbt, mit hornigem Nacken- und Afterschild, in Stengeln von Rohr und Sumpfgräsem. Ver-- puppung in der Futterpflanze in einem leichten Gespinst. Puppen außer der von nexa mit einem hornigen Kopfvorsprung. 7 deutsche Arten, Fig. 185. Nonagria cannae Ochsh. Geäder. Artenübersicht. Imagines. 1. Nierenfleck auf dem Vorderflügel scharf ausgeprägt, weiß. 2. Nierenfleck auf dem Vorderflügel wenig hervortretend oder fehlend. 3. 2. Vorderflügel rötlichbraun mit dunklerer Mittelbinde, Nieren- fleck am Hinterende nach innen umbiegend. N. nexa. Vorderflügel einfarbig graubraun ohne Mittelbinde, Nieren- fleck in 2 Flecke aufgelöst. N. geminipuncta. Lepidoptera, Schmetterlinge. 107 3. Vorderflügel kurz und breit. 4. Vorderflügel lang und schmal. 6. 4. Vorderflügel mit mehr oder weniger deutlicher schwärzlicher Längsstrieme und einigen weißlichen Flecken in der- selben. 5. Vorderflügel einfarbig ohne solche Zeichnung, nur mit einer ganz verschwommenen Verdunkelung auf der Mitte. N. cannae. 5. Unterseite ohne Discocellularflecken , Vorderflügel weniger scharf gezeichnet. N. neurlca. Unterseite mit scharfen dunklen Discocellularflecken, Zeich- nung des Vorderflügels stärker ausgeprägt. N. dissoluta var. arnndineta. 6. Unterseite der Hinterflügel mit scharfem Discocellularfleck, N. tj'phae. Unterseite ohne Discocellularfleck. N. sparganii. Raupen. 1. Rücken mit schmalen hellen oder dunklen Längslinien. 2. Rücken ohne Längslinien. 5. 2. Rücken mit hellen Längslinien. 3. Rücken mit dunklen Längslinien. 4. 3. Schmutzig fleischfarben mit 3 hellen Längslinien, in Rohr- kolben, N. typhae. Schmutzig weiß mit 3 hellgrauen Längslinien, in Rohr. N. neurica. 4. Schmutzig weiß mit 2 braunroten Längslinien, in Wasser- schwaden und Riedgras. N. nexa. Lichtgrün mit 4 dunklen Längslinien, in Rohrkolben, Igel- kolben, Rohr. N. sparganii. 5. Schmutzig weiß mit hellrötlichem Rücken, in Rohr. N. dissoluta. var. arundineta. Körper einfarbig. 6. 6. Schmutzig gelbgrün, in Rohrkolben, Igelkolben, Simse. N. cannae. Schmutzig weiß, in Rohr. N. geminipuncta. Nonagria nexa Hb. (Fig. 186). Fühler hellbraun. Kopf, Thorax und Beine rötlichbraun, Hinterleib etwas heller. Vorderflügel breit mit stark geschwungenem Außenrand und ziemlich scharfer Spitze, oberseits von der Farbe des Thorax, auf der Mitte dunkler, längs des Saumes weißlichgrau. Die dunklere, hinten verschmälerte Mittelbinde von 2 sehr unscharfen hellen Linien eingefaßt, von denen meist nur die äußere deutlicher zu sehen ist. Am Vorderrand hinter der Mitte einige helle Punkte. Nierenfleck sehr scharf, weiß, am unteren Ende längs der hinteren Mittelader einwärts bis zur Wurzel von Ader 2 verlängert. Dar- über in der Zelle ein kleiner weißer Fleck. In dem helleren Saumfeld auf den Adern eine Querreihe feiner schwarzer Punkte. Saumlinie dunkel, Saumschuppen rotbraun. Hinterflügel einfarbig, dunkel oder heller graubraun. Unterseite in beiden Flügeln rötlich graubraun mit verschwommener ziemlich breiter Bogenlinie und 108 K. Griinberg, schwärzlicher Saumlinie. Flügelspannung 22—28 mm. August. Vorzugsweise in Norddeutschland, selten. Raupe: Kopf braun mit weißlicher Winkel Zeichnung; Nacken- schild braungelb mit braunem Vorderrand und ebensolchen Seiten- flecken. Afterschild glänzend gelb oder braun, hinten in 2 schwärz- liche Zähnchen auslaufend. Körper schmutzig weiß mit 2 undeut- lichen braunroten Rückenlängsstriemen und 4 schwarzen, ein feines Fig. 186. Nonagria nexa Hb. Vergr. 2. Härchen tragenden Warzenpunkten auf jedem Segment. Stigmen schwarz, über einer schwarzen unterbrochenen Seitenlinie. Länge bis 30 mm. Herbst— Juli, in den Stengeln von Süßgras (Glyceria) und Riedgras (Carex), dicht über der AVurzel, erst im Juli weiter oben. Puppe glänzend gelbbraun, aufrecht im Stengel, ohne Kopf- fortsatz. Nonagria geminipuncta Hatch. (Fig. 187). Fühler hellbraun, oben weißlich. Vorderflügel kurz und breit,. mit gerundeter Spitze. Leib und Flügel einfarbig dunkel- grau oder rötlichbraun. Nieren- fleck der Vorderflügel scharf^ weiß mit mehr oder weniger deutlicher schwärzlicher Um- randung, meist in einen vor- deren kleinen und einen hin- teren größeren Fleck aufgelöst. Häufig einwärts vom Nieren- fleck am Vorderrand der Zelle ein kleiner, runder, schwärz- licher Fleck. Außerhalb de& Nierenfleckes meist eine un- deutliche schwärzliche Bogen- linie und jenseits derselben eine kaum angedeutete hellere Quer- binde. Adern vor dem Saum häufig weiß und schwarz gefleckt. Unterseite dunkel graubraun mit undeutlichem Discocellularfleck im Hinterflügel. Flügelspannung 25 — 33 mm. August, ganz Deutschland. Ei kugelig, dunkelbraun, einzeln an Rohrstengeln abgelegt. Raupe: Kopf, Nacken- und Afterschild schwarzbraun. Körper schmutzig weiß oder gelblich, mit 2 dorsalen Längsreihen kleiner, Fig. 187. Nonagria geminipuncta Hatch. Vergr. IV2. Lepidoptera, Schmetterlinge. 109 borstentragender, schwarzer Warzenpunkte, je 4 auf jedem Segment und ebensolchen seitlich über den schwarzen Stigmen. Länge bis 50 mm. Herbst— Juni in den Stengeln des Rohrs (Phragmites communis Trin.), in Pflanzen auf trockenem Boden, frißt die inneren, noch unausgebildeten Blätter. Legt vor der Verpuppung unter und über sich aus zernagten Rohrteilen eine schräge Scheide- wand an. Die Ausflugsöffnung bleibt durch die dünne Epidermis nach außen geschlossen. Puppe aufrecht im Stengel, gestreckt, walzig, hellbraun, mit langem Kopffortsatz. Puppenruhe 6 bis 7 Wochen. Non. gem. ab. nigricans Stgr. Leib und Flügel schwärzlichbraun, der Nierenfleck ganz ver- loschen. Nonagria cannae Ochsh. (Fig. 188). Fühler hellbraun, oben weiß. Kopf, Thorax und Flügelober- seite beim ^ rötlichbraun, beim $ hellgelblich graubraun. Hinter- leib bei beiden Geschlechtern etwas heller als der Thorax. Vorder- flügel breit, Fig. 1S8. Nonagria cannae Ochsb. Vergr. V-j». einfarbig graubraun, nur auf der Mitte am Zellenende eine meist ganz diffuse, oft kaum merkliche Gruppe schwarzer Schuppen. Hinter der Mitte auf den Adern eine Querreihe schwarzer Punkte. Saumteil meist etwas dunkler, Saumlinie schwarz, Saumschuppen wie die Flügelgrundfarbe. Hinterflügel etwas dunkler als die Vorder- flügel, einfarbig oder mit ganz schwach angedeuteter dunkler Bogen- linie. Unterseite beim cf rötlichbraun, beim ^ heller oder dunkler graubraun, ohne Zeichnung. Flügelspannung 32 (J) — 42(5) ™"^- August — September. Ganz Deutschland, selten. Raupe: Kopf gelblichbraun, Nacken- und Afterschild grünlich- weiß oder gelblich. Körper dünn und schlank, schmutzig gelbgrün mit feinen schwarzen Warzenpunkten und schwarz gerandeten Stigmen. Länge bis 60 mm. Herbst — Juli im Stengel des Rohr- kolbens (Typha) und Igelkolbens (Sparganium), auch in Simsen (Scirpus), bevorzugt Pflanzen mit dünnem Stengel. Verpuppung in der frischen oder vorjährigen Pflanze. Puppe aufrecht im Stengel, unmittelbar unter der Ausflugs- öffnung, rotbraun mit hellerer Unterseite, walzig, mit vorgestrecktem kegelförmigen Kopffortsatz. Vorletztes Segment mit einem stumpfen Höcker, Hinterende mit mehreren kleinen Spitzen. 110 K. Grünberg, Nonagria neiirica Hb. Fühler hellbraun, oben weißlich, Halskragen weiß gesäumt. Kopf, Thorax und Hinterleib graubraun, Hinterleib etwas heller. Vorderflügel breit, Oberseite gelblich graubraun, rohrfarben mit undeutlicher schwärzlicher, in einzelne Flecke aufgelöster Mittel- längsstrieme, in welche auf der hinteren Mittelader einige weiße Flecke eingestreut sind. Hinter der Mitte eine bogenförmige Querreihe schwarzer Aderpunkte. Außenrand mit strichförmigen schwärzlichen Saumflecken zwischen den Adern, Saumschuppen von der Flügel - grundfarbe. Hinterflügel etwas heller als die Vorderflügel, mit hellgrauer Basis und undeutlichen dunklen Saumflecken. Unter- seite hell gelblich graubraun, ohne Zeichnung, nur mit undeutlicher Bogenlinie. Flügelspannung 30 mm. Juli — August, Nord- und Westdeutschland, in Rohrbeständen, selten. Raupe: Kopf dunkelbraun, Nacken- und Afterschild gelbbraun mit dunkelbrauner Punktierung. Körper schmutzig weißlich bis grau mit 3 undeutlichen, dorsalen, hellgrauen Längslinien und 2 dorsalen Reihen sehr feiner, schwarzer, borstentragender Warzenpunkte, je 4 auf jedem Segment und schwarzen Stigmen. Länge bis 40 mm. Herbst — Mai oder Anfang Juni in Rohrstengeln (Phragmites), erwachsen nur in den frischen Sprossen. Verpuppung im unteren Teil des Stengels oder in vorjährigen Stengeln. Puppe mit dem Kopf abwärts über der Ausflugsöffnung, walzig, hellbraun, mit kielförmigem Kopffortsatz und zahlreichen, haken- förmig gekrümmten Borsten am Hinterende. Puppenruhe 6 bis 7 Wochen. Nonagria dissoluta Tr. var. arnndineta Schmidt (Fig. 189). Ähnlich N. neurica. Körper robuster, Halskragen einfarbig, Vorderflügel schlanker, Oberseite dunkler, graubraun mit rötlichem oder gelblichem Anflug, die schwärzliche Längsstrieme stärker, die weißen Flecke schärfer, Nierenfleck meist deutlich sichtbar. Hinter der ge- bogenen Punktreihe auf den Adern zuweilen kleine weiße Fleckchen. Unterseite in beiden Flügelpaaren mit deutlichem dunklen Disco- cellularfleck. Die Saum- punkte ziemlich scharf. Flügelspannung 30 — 35 mm. August — September, in dichten Rohrbeständen, sehr selten. (Hauptform in Deutschland ausgestorben.) Raupe: Kopf dunkelbraun, Nacken- und Afterschild graubraun mit je 4 größeren und mehreren kleineren braunen Wärzchen. Körper schmutzig weiß mit hell rötlichem Rücken. 2. und 3. Seg- ment mit je einer Querreihe feiner schwarzer Warzenpunkte, auf den folgenden Segmenten je 4 gleiche Warzenpunkte, je 3 um die weißen, schwarz gesäumten Stigmen und einige sehr feine auf der Außenseite der Afterfüsse. Länge bis 40 mm. Herbst — Juni, in Fig. 189. Nonagria dissoluta Tr, var. arun- dtneta Schmidt. Vergr. IVg. Lepidoptera, Schmetterlinge. Hl Rohrslengeln (Phragmites). Verpuppung im unteren Teil des Stengels. Puppe gestreckt, walzig, hellbraun. Verhalten wie bei neurica. Nonagria typhae Thunb. (P"ig. 190). Fühler hell- bis dunkelbraun. Kopf, Thorax und Beine dunkel rötlichbraun oder mehr grau, Hinterleib hell gelblich graubraun. Vorderflügel schlank mit abgeschrägtem Außenrand und ziemlich scharfer Spitze, Oberseite dunkel graubraun mit leichtem rötlichen Anflug, die Adern, besonders hinter der Flügelmitte, weiß, begleitet von unbestimmten schwärzlichen Schuppenstreifen. Am Vorderrand hinter der Mitte 4 weiße Punkte. Hinter der Flügelmitte eine schräge Querreihe schwarzer Punkte auf den Adern, weiter saum- wärts eine Parallelreihe keilförmiger schwarzer Zwischenflecke. Längs des Saumes kleine halbkreisförmige schwarze Zwischenflecke. Saum- schuppen von der Flügelgrundfarbe, innen eine dunkle Saumlinie bildend. Hinterflügel hell gelblich graubraun mit dunkel graubraunem Außenrand und schwärzlicher Saumlinie. Saumschuppen hell. Unter- seite der Vorderflügel dunkel graubraun mit unscharfem Discocellu- larfleck, an der Spitze und am Außenrand weißlichgrau, Adern Fig. 190. Nonagria typhae Thunb. Vergr. l^jo,. hinter der Mitte weißlich. Hinterflügel hell, nur am Vorder- und Außenrand dunkler, mit scharfem schwärzlichen Discocellularfleck ; beide Flügel mit halbkreisförmigen schwärzlichen Saumflecken und hellen Saumschuppen. Flügelspannung 43 — 53 mm. August — Sep- tember, stellenweise häufig. Raupe: Kopf, Nacken- und Afterschild dunkelbraun. Körper glänzend, schmutzig fleischfarben mit 3 dorsalen hellen Längs- streifen und schwarzen Stigmen. Unterseite schmutzig weiß. Länge bis 70 mm. Herbst — Anfang August im Stengel des breitblättrigen Rohrkolbens (Typha latif olia L.), vorzugsweise in Pflanzen, die im Wasser stehen. Puppe mit dem Kopf abwärts über der Ausflugsöffnung, lang- gestreckt, walzig, hellbraun, mit kurzem stumpfen Kopffortsatz und 8 hakenförmig gekrümmten Borsten an dem abgerundeten Hinterende. Nonagria typhae ab. fraterna Tr. Oberseite der Vorderflügel einfarbig dunkel rotbraun oder schwarzbraun mit sehr stark oder ganz reduzierter Zeichnung. Raupe blaugrün mit gelblichem Kopf. 112 K. Grünberg, Nonagria sparganii Esp. (Fig. 191). Fühler hellbraun, oben weißlich. Kopf, Thorax und Beine rötlich oder gelblichbraun, Hinterleib hell graubraun. Vorderflügel schlank mit steilem Außenrand und ziemlich scharfer Spitze, Ober- seite beim c? rötlich gelbbraun, beim ^ mehr graubraun mit zer- streuten schwärzlichen Schuppen, die längs der vorderen und hinteren Mittelader und der von ihnen ausgehenden Adern sich oft stärker anhäufen, so daß diese Partien schwärzlich erscheinen und in der Zelle und über der Ader 2 eine breite hellere Längsstrieme bleibt. Beim ^ ^^ der Wurzel der Adern 3 — 5 ein ziemlich scharfer schwarzer Fleck. Hinter der Mitte eine stark einwärts gebogene, oft recht undeutliche Querreihe schwarzer Punkte auf den Adern, am Saum eine Reihe schwarzer Zwischenflecke. Saumschuppen wie die Flügelgrundfarbe. Hinterflügel etwas heller als die Vorder- flügel, ohne Zeichnung, mit unscharfen, dunklen Saumfleckchen. Unterseite in der Grundfärbung wie die Oberseite, Vorderflugel auf Fig. 191. Nonagria sparganii Esp. Vergr. I2/3. der Mitte mehr oder weniger ausgedehnt schwärzlich, Innenrand des Hinterflügels blaß bräunlichgelb. Beide Flügel mit schwärz- lichen Saumpunkten. Flügelspannung 35((J) — 45(5) °^"^' Mitte Juli — September, Norddeutschland, stellenweise häufig. Raupe: Kopf gelblichbraun, Nacken- und Afterschild glänzend grün. Körper glänzend lichtgrün mit 4 dorsalen dunkleren Längs- linien und schwarzbraunen Stigmen, Länge bis 60 mm. Herbst — Juli, im breitblättrigen Rohrkolben (Typha latifolia L.), auch in Igelkolben (Sparganium) und Rohr (Phragmites), bevorzugt Pflanzen, die nicht unmittelbar im Wasser stehen. Verwandlung in einer oben und unten zugesponnenen Höhlung. Puppe aufrecht im Stengel unter der Ausflugsöffnung, rot- braun, schlank, walzig mit kurzem Kopffortsatz. CoeDobia Steph. Verwandt mit Nonagria, aber wesentlich kleiner, mit schlankem zarten Körper. Augen nackt. Stirnplatte vorn zugespitzt. Fühler kurz und gleichmäßig gewimpert. Taster nicht aufgebogen, etwas hängend. Beine anliegend beschuppt. Geäder wie bei Nonagria. Eine deutsche Art. Lepidoptera, Schmetterlinge. 113 Coenobia rufa Hew. Fühler gelblichbraun. Kopf und Thorax hell graubraun, Hinter- leib lang und schlank, hell gelblichgrün, glänzend. Vorderflügel ziemlich schlank mit gerundeter Spitze, Oberseite glänzend grau- braun, heller oder dunkler, mit rötlichem, leicht kupferfarbigem An- flug; hinter der Mitte eine schräge Querreihe feiner schwärzlicher Punkte auf den Adern, die Adern von den Punkten bis zum Saum etwas dunkler als der Flügelgrund. Hinterflügel hell gelblichgrau, glänzend, am Außenrand etwas dunkler mit schwärzlicher Saum- linie. Unterseite graubraun mit schmaler schwärzlicher Saumlinie, Hinterflügel an der Basis heller, mit unscharfem dunklen Disco- cellularfleck. Flügelspannung 21 — 23 mm. Norddeutschland, Pom- mern, Sachsen, fliegt im Juli zwischen Rohr. Selten. Raupe: sehr ähnlich der von Nonagria dissoluta var. arundi- neta, aber bedeutend kleiner. Kopf, Nacken und Afterschild glänzend braun. Körper weißlich mit zart rötlichem Rücken und 2 Reihen sehr feiner dorsaler schwarzer Warzenpunkte, je 4 auf jedem Segment und einer feinen schwärzlichen Seitenlinie, Herbst — Juni, in den Stengeln von Binsen (Jun- cus lampocarpus Ehrh.). Puppe aufrecht im Stengel, lang- gestreckt, hellbraun, mit kurzem Kopf- fortsatz und 2 Borsten am Hinterende. Calaraia Hb. (Fig. 192.) Augen nackt. Stirn ohne Fortsatz, mit dichter abstehender Behaarung. Fühler des c^ bei lutosa lang und pinsel- artig, bei phragmitidis kurz und gleich- mäßig gewimpert. Taster aufgebogen, bis zur Stirn reichend, mit kurz zylindri- schem Endglied. Thorax glatt behaart mit ziemlich undeutlichem vorderen Haar- schopf. Spitze der Vorderflügel etwas vorgezogen, ziemlich scharf. Raupen lang, walzig, mit großem kugeligen Kopf und feinen, dunklen, borstentragenden Wärzchen, in Rohr. Puppen mit haken- förmigen Borsten an dem abgerundeten Hinterende. 2 deutsche Arten. Fig. 192. Calamia phrag- mitidis Hb. Geäder. Artenübersicht. Imagines. Vorderflügel lang und schmal, hellbraun oder rötlich graubraun mit einer Querreihe schwarzer Punkte, größere Art von 45—50 mm Spannweite. C. lutosa. Vorderflügel kurz und breit, hell oder dunkler graubraun ohne Zeichnung, kleinere Art von 30 — 35 mm. Spannweite. C. phragmitidis. Raupen. Fleischfarben mit braunem Kopf, in Rohrwurzeln. C. lutosa. Weißlich mit schwarzem Kopf, in Rohrstengeln. C. phragmitidis. Süßwasserfauna von Deutschland. Heft 8. 8 114 . K. Grünberg, Calainia Intosa Hb. Fühler hellbraun oder grau. Kopf und Thorax hellbraun, röt- lich graubraun oder hell bräunlichgrau, Hinterleib ähnlich, aber immer etwas heller. Vorderflügel lang und schmal, Oberseite stets von der Farbe des Thorax, mit gleichfarbigen Saumschuppen, zer- streuten schwarzen Schuppen und schmaler heller Saumlinie; hinter der Mitte eine stark gebogene Querreihe schwarzer Aderpunkte, welche sich bei hellgefärbten Stücken auf den Hinterflügel fort- setzen kann. Hinterflügel heller als der Vorderflügel, gelblich graubraun oder grau. Unterseite gefärbt wie die Oberseite, mit undeutlichen schwärzlichen Saumpunkten zwischen den Adern, heller Saumlinie und zerstreuten schwärzlichen Schuppen, die gewöhnlich auf der Mitte der Vorderflügel stärker angehäuft sind und hier einen deutlichen Discocellularfleck bilden. Flügelspannung 45 bis 50 mm. August — Oktober in Rohrbeständen oder auch entfernt von solchen, am Rand von Gehölzen; selten. Eier klein, kugelig, weißlichgelb, in Gelegen von 5 — 30 Stück unter den umgeschlagenen Rändern der Teichrohrblätter, mit einer gelatineartigen Schicht überzogen. Raupe: Kopf braun, Nacken und Afterschild bräunlichgelb, durch eine helle Mittellinie geteilt. Körper bräunlich fleischfarben mit 4 sehr feinen schwarzen Warzenpunkten auf jedem Segment und einer schwärzlichen, an den Einschnitten unterbrochenen dor- salen Mittellängsstrieme auf den Hinterleibssegmenten, die auf jedem Segment von einer gleichfarbigen Querlinie gekreuzt wird. Stigmen weiß mit schwarzer Umrandung. Länge bis 60 mm. April— Juli in den Wurzeln des Rohres (Phragmites) in außerhalb des Wassers stehenden Pflanzen, oft bis über 1 m tief in der Erde, bringt die befallenen Pflanzen zum Absterben. Verpuppung in der Erde dicht unter der Oberfläche oder in herumliegenden Rohrstücken in einem leichten Gespinst oder ohne solches. Puppe gelbbraun, am stumpfen Hinterende mit 2 längeren und zwei kürzeren hakenartig gekrümmten Borsten. Calamia phragmitidis Hb. Fühler und Taster gelblichbraun. Kopf und Thorax weißlich graugelb. Hinterleib und Beine etwas dunkler, graubraun. Vorder- flügel kurz und breit, mit abgeschrägtem Außenrand, Oberseite ganz hell bis dunkel graubraun, am Außenrand stets am dunkelsten, Saumschuppen braun oder rotbraun; ganz ohne Zeichnung, an der Basis zuweilen mit grünlichem Anflug oder die Adern schwach weißlich. Hinterflügel wie die Vorderflügel, mit helleren Saum- schuppen. Unterseite wie oben, mit schmaler dunkler Saumlinie, Vorderflügel auf der Mitte dunkler. Flügelspannung 30—35 mm. Juli, zerstreut und selten. Raupe: Kopf und Afterschild glänzend schwarz, Nackenschild braun mit breiten schwarzen Seitenrändern. Körper schmutzig weiß mit einem großen, unbestimmten, braunvioletten seitlichen Fleck auf jedem Segment, mit schwärzlicher, an den Einschnitten unterbrochener dorsaler Mittellängsstrieme und 4 feinen schwarzen Warzenpunkten auf jedem Segment. Stigmen schwarz. Länge bis 40 mm. Mai an sumpfigen Stellen in den jungen Stengeln des Rohrs (Phragmites), zunächst in der Wurzel unter der Wasser- Lepidoptera, Schmetterlinge. 115 Oberfläche, zuweilen mehrere Fuß tief im Wasser, später oben im Stengel, ist sehr gefräßig und wächst sehr schnell. Die befallenen Pflanzen kenntlich an ihren verwelkten Spitzen und an einer Öffnung in dem bewohnten Internodium. Verpuppung an der Erd- oberfläche oder in Rohrstoppeln. Puppenruhe 4 Wochen. Ausschlüpfen nur in den späten Abend- stunden oder nachts. k Tapinostola Led. Kleine Arten mit schlankem zarten Körper und langen Vorder- flügeln, den Nonagrien ähnlich. Augen nackt. Stirn ohne Fort- satz, abstehend behaart. Fühler beim (^ kurz und dicht gewimpert. Taster vorgestreckt, ganz schwach aufgebogen, unten lang abstehend behaart, mit zylindrischem Endglied. Vorderflügel mit geradem Vorderrand und scharfer, spitzwinkliger Spitze. Geäder wie bei Calamia. Schenkel und Schienen mit langen äußeren Haarfahnen. Raupen spindelförmig, an den Wurzeln von Gräsern. 6 deutsche Arten, davon 2 am Wasser. Artenübersicht. Imagines. Vorderflügel ohne Zeichnung, Unterseite gelblich. T. Hellmanni. Vorderflügel mit einer Querreihe schwarzer Punkte, Unterseite rötlich. T. fulva. Raupen. Gelblichweiß mit rötlichem Rücken, in Schilf, Verpuppung in der Erde. T. Hellmanni. Gelblichweiß mit 2 rötlichen Rücken streifen, in Glyceria und Carex, Verpuppung in der Futterpflanze. T. fulva. Tapinostola Hellmanni Eversm. Fühler hellbraun, oben weißlich. Kopf, Thorax und Hinterleib hell graubraun oder der Hinterleib etwas heller, mehr gelblichgrau. Oberseite der Vorderflügel hell graubraun mit rötlichem Anflug oder durch schwärzliche Schuppen schmutzig braun erscheinend, ohne Zeichnung, mit gleichfarbigen Saumschuppen und schmaler dunkler Saumlinie. Hinterflügel etwas heller. Unterseite grau- braun oder mehr gelblich, ungezeichnet oder mit ganz undeutlicher mittlerer Bogenlinie. Flügelspannung 25 mm. Juli — August, Nord- deutschland, selten. Ei kugelig, glänzend weiß. Raupe: Kopf glänzend hellbraun, vorn mit einem seitlichen schwarzen Fleckchen; Nacken- und Afterschild bräunlichgelb, weniger glänzend. Körper schmutzig gelblichweiß mit schwach rötlichem Rücken und hellerer Unterseite, Stigmen schwarz. Länge bis 30 mm. August — Ende Juni an sumpfigen Stellen in Schilf (Calama- grostis epigeios Roth) im unteren Teil des Stengels, von außen bemerkbar durch das gelbe Herzblatt. Verpuppung in der Erde in einem leichten Gespinst. Puppe blaßgelblich. Puppenruhe 3 — 4 Wochen. 116 K. Griinberg, T. Hellm. ab. satnrata Stgr. Oberseite der Vorderflügel ganz dunkelbraun. Tapinostola fnlva Hb. Fühler hellbraun. Kopf und Thorax hell rötlich graubraun, Hinterleib heller, mehr graugelb. Oberseite der Vorderflügel gelb- lichrot oder hell rötlich graubraun mit gleichfarbigen Saumschuppen und einer meist sehr undeutlichen schrägen Querreihe feiner schwarzer Aderpunkte hinter der Mitte. Hinterflügel hell grau- braun. Unterseite in beiden Flügelpaaren hell rötlich graubraun, auf der Mitte der Vorderflügel dunkler. Flügelspannung 25 mm. August — September, Norddeutschland. Raupe kurz, in der Mitte am breitesten, hart und steif. Kopf braun, mit hellen Fleckchen und weißer Gabelzeichnung. Nacken- schild gelb mit braunem Vorderrand und einer mittleren und 2 seitlichen Vertiefungen. Afterschild glänzend gelb oder braun, hinten in 2 braune oder schwarze Zähnchen auslaufend. Körper schmutzig gelblichweiß mit 2 unscharfen, verschwommenen rötlichen Rücken- streifen und 4 sehr feinen schwärzlichen, borstentragenden Wai-zen- punkten auf jedem Segment, zwischen denselben einzelne Gruppen von sehr kurzen parallelen Längsstreifen. Stigmen schwarz, in einer unterbrochenen schwärzlichen Linie. Länge bis 30 mm. Herbst — Juni. In Surapfgräsern [Wasserschwaden (Glyceria aquatica Wahlenb.), Sumpfsegge (Carex acutiformis Ehrh.)] dicht über der Wurzel, Verpuppung im oberen Teil des Stengels nahe bei den abgestorbenen Herzblättern zwischen lose zusammengesponnenen zernagten Pflanzenteilen. Puppe gelbrot, mit vorragendem Kopf, Hinterende abgerundet, mit Dornen. T. fiilv. ab concolor Tutt. Einfarbig hell gelblichgrau. Norddeutschland. Senta Steph. (Fig. 193). Augen nackt. Stirn gewölbt, mit glatter anliegender Beschup- pung. Fühler sehr kurz und gleichmäßig dicht gewimpert. Taster sanft aufgebogen, bis zur Stirn reichend, mit anliegender Beschuppung und ziem- lich langem Endglied. Thorax glatt be- haart, mit schwachem vorderen Haar- schopf. Vorderflügel langgestreckt, mit gleichmäßig gebogenem Vorder- und Hin- terrand und scharfer rechtwinkliger Spitze. Ader 3 und 4 im Hinterflügel aus dem unteren 'Zellenende, 6 und 7 kurz gestielt Raupen schlank, dorsoventral etwas abgeplattet, dünn und zerstreut behaart, FigAdS.Sen^a^arih-maTausch.^^^ feinen Wärzchou. In Toichrohr. Geäder. Eine deutsche Art. Senta maritima Tausch. Fühler hellbraun, oben weißlich. Kopf, Thorax und Beine graubraun, Hinterleib heller, gelblichgrau, schlank. Vorderflügel I Lepidoptera, Schmetterlinge. 117 schlank, mit scharfer Spitze, Außenrand zunächst senkrecht, an der Ader 3 nach innen umbiegend; Oberseite graubraun, zwischen den beiden Mitteladern und am Außenrand mehr gelblichbraun. Ring- und Nierenfleck durch einige weiße Fleckchen, welche einen un- vollkommenen Ring bilden, angedeutet. Hinter der Mitte eine schräge Querreihe feiner schwarzer Punkte auf den Adern, Außen- rand mit schwarzen Saumpunkten. Saumschuppen graubraun. Hinter- flügel weißgrau mit feiner dunkler Saumlinie. Unterseite der Vorder- flügel hell oder dunkler graubraun, der Hinterflügel weißlich mit dunklerem Vorder- und Außenrand, in beiden Flügelpaaren mit scharfem schwärzlichen Discocellularfleck und dunkler Bogenlinie, welche sich im Hinterflügel in schwärzliche Punkte auflöst, sowie dunklen Saumpunkten. Flügelspannung 30—35 mm. Juni — Juli, zwischen Rohr. Stark variabel. Raupe: Kopf oben etwas eingeschnitten, glänzend schwarz- braun, Nackenschild kurz, halbkreisförmig, glänzend braun. Körper graugelblich mit rötlichem oder bläulichem Anflug. Auf dem Rücken eine feine weißliche, an den Einschnitten unterbrochene Mittel- längslinie, begleitet von 2 feinen weißlichen Nebenlinien, auf der Seite ein feiner weißlicher, darunter ein schwärzlicher Seitenstreif. Körper bedeckt mit zerstreuten, feinen, schwarzen Warzenpunkten und feinen hellen Härchen. Stigmen schwarz. Länge bis 40 mm. Spätsommer — Mai in Rohr (Phragmites), tagsüber in Rohr- stoppeln verborgen, führt eine nächtliche Lebensweise und lebt räuberisch von anderen im Rohr vorkommenden Insekten, selbst von Raupen und Puppen. Verpuppung in zugesponnenen Rohr- stoppeln in einem leichten Gespinst. Puppe schlank und dünn, hellbraun mit gelblicher Unterseite, Hinterende stumpf mit 2 längeren und 4 kürzeren Borsten. S. mar. ab. bipunctata Hew. (Fig. 194). Im Vorderflügel an Stelle des Ring- und Nierenfleckes 2 scharfe, runde, schwarze Flecke, welche auch auf der Unterseite sichtbar Fig. 194. Senta maritima Tausch, ab. bipunctata Hew. Vergr. P/s- sind; an der Basis ein kurzer, schwacher Längsstrich, hinter der * Punktreihe ein schwarzer Wisch. Saumpunkte scharf, schwarz. Discocellularfleck im Hinterflügel auch auf der Oberseite. I 118 K. Grünberg, S. mar. ab. wismariensis Schmidt. Vorderflügel mit schwarzer, außen verbreiterter Mittellängs- strieme, in der die beiden schwarzen, schmal weiß umrandeten Flecke liegen. S. mar. ab. nigricostata Stgr. Vorderflügel mit breitem schwarzen Vorderrand. Pommern. S, mar. ab. nigrostriata Stgr. Vorderflügel mit zahlreichen, schmalen, schwarzen Längsstrichen. Meliana Curt. Verwandt mit Senta. Augen behaart. Endglied der Taster sehr kurz, stummeiförmig. Thorax ohne Haarschopf. Hinterleib beim (^ mit breitem Afterbüschel, beim 5 spitz. Vorderflügel mit scharfer vorgezogener Spitze und abgeschrägtem Außenrand. Ge- äder wie bei Senta. . Raupe gestreckt, walzig, an Vorder- und Hinterende etwas verjüngt, in Rohr. Puppe schlank, walzig, mit 4 Dornen am ab- gerundeten Hinterende. Nur eine Art. Meliana flammea Curt (Fig. 195). Fühler hellbraun. Kopf, Thorax und Beine rötlich graubraun, Hinterleib heller, grau. Oberseite der Vorderflügel von der Farbe des Thorax, einfarbig, auf der Mitte etwas dunkler, hinter der Mitte mit einer dem Außenrand parallelen Querreihe feiner schwarzer Punkte auf den Adern und mit schwarzen Saumpunkten; die beiden Punktreihen zuweilen ganz verloschen. Adern längs des Vorder- randes und hinter der Punktreihe weißlich. Saumschuppen wie die Flügelgrundfärbung. Hinterflügel hell graubraun mit etwas helleren Saumschuppen. Unterseite in beiden Flügeln wie die Grundfärbung der Oberseite, ohne Zeichnung, nur mit kleinen schwärzlichen Saumpunkten. Flügelspannung 35 mm. Mitte Mai — Anfang Juni, in Rohrbeständen, selten, cf fliegt nur an warmen dunklen Abenden. Fig. 195. Meliana flammea Curt. Vergr. 1^/^. Raupe: Kopf bräunlichgelb, Nacken- und Afterschild hell- braun. Körper gelblich mit zerstreuten feinen schwarzen Warzen- punkten und 3 weißlichen Rückenlinien, die mittlere undeutlich und dunkel gesäumt, die seitlichen an den Einschnitten unter- brochen. Stigmen schwarz umrandet, in einer hellen Seitenstrieme. Lepidoptera, Schmetterlinge. 119 Länge bis 40 mm. Sommer — Herbst in Rohr (Phragmites). Verpuppung im September oder Oktober zwischen 2 dünnen ge- sponnenen Scheidewänden. Puppe schwarzbraun, im Winter in Rohrstoppeln. Leucania Ochsh. (Fig. 196). Augen behaart. Fühler borstenförmig, beim (j" mit gleich- mäßiger sehr kurzer Wimperung und jederseits einer kurzen feinen Borste am Ende jedes Gliedes. Tas- ter wie bei Meliana. Rüssel kräftig. Thorax mit glatter anliegender Be- haarung, bei manchen Arten hinter dem Halskragen mit einem kleinen aufgerichteten Haarschopf. Hinter- leib schmal kegelförmig, beim cj* ab- gestumpft, beim ^ spitz. Vorderflügel gegen die Spitze verbreitert, Spitze rechtwinklig oder nur wenig vorge- zogen, Saum ganzrandig. Saum der Hinterflügel an der Ader 5 etwas eingebuchtet; Ader 3 und 4 aus dem unteren, 6 und 7 aus dem oberen ^'^- ^'^^' ^'^'^^i^- «eäder. Zellenende. Raupen spindelförmig mit kleinem Kopf, nackt, schmutzig gelb oder weißlich mit helleren und dunkleren Längsstreifen und schwarzen Warzenpunkten. Tagsüber versteckt, die am Wasser lebenden Arten gern in Rohrstückchen und Rohrstoppeln verborgen, an Rohr, Schilf und Sumpfgräsern. Puppen schlank, mit Borsten oder Dornen am Hinterende. Zahlreiche deutsche Arten, davon 6 am Wasser oder auf Sumpfboden. Artenübersicht. Imagines. 1. Vorderflügel mit schwarzem Wurzelstrich und schwarzen Längsstrichen zwischen den Adern hinter der Mitte. 2. Vorderflügel ohne scharfe schwarze Striche. 3. 2. Vorderflügel mit scharfem, _i -förmigem weißen Fleck auf der Mitte, Wurzelstrich kurz. L. 1 album. Vorderflügel ohne solchen Fleck, Wurzelstrich lang. L. comma. 3. Vorderflügel mit einzelnen schwarzen Punkten oder einer Punktreihe. 4. Vorderflügel ohne schwarze Punkte, auf der ganzen Fläche zwischen den Adern mit zerstreuten schwarzen Schuppen bedeckt. L. Impudens. 4. Vorderflügel mit 3 einzelnen schwarzen Punkten am unteren Zellenende und auf der Mitte der Ader 2 und 5. 5. Vorderflügel mit einer schrägen Bogenreihe schwarzer Punkte. L. obsoleta. 5. Unterseite bräunlich, Discocellularflecke undeutlich. L. impura. Unterseite weiß, Discocellularflecke scharf, schwarz. L. straminea. 120 K. Grünberg, Raupen. 1. Auf der Rückenmitte mit einer oder mehreren dunklen Längs- striemen, mit weißlichen Längslinien oder ohne solche. 2. Rückenmitte hell, mit 3 weißlichen Längslinien, die seitlichen außen von einer schwärzlichen Linie begleitet, an Rohr und Seggen. L. impudens. 2. Nur eine mittlere dunkle Längsstrieme. 3. 3 schwarze Längsstriemen, die mittlere durch eine weiße Längslinie geteilt. 5. 3. Mit einer oder mehreren weißlichen dorsalen Längslinien. 4. Hellgrau mit dunkler Rückenstrieme, ohne helle Längslinien, an Rohr. L. obsoleta. 4. Mit einer weißlichen Mittellängslinie in der dunklen Rücken- strieme, an Rohr und Seggen. L. impura. Mit 5 weißlichen Längslinien, die mittlere in der dunklen Strieme, an Rohr. L. straminea. 5. Kotlichbraun mit braunem Kopf, an Gräsern. L. comma. Hell gelblichbraun mit grünlichgrauem Kopf, an Gräsern. L. 1 album. Leucania 1 album (L.) (P'ig. 197.; Fühler schwärzlich graubraun. Körper hell graubraun, Hals- kragen mit 2 schwärzlichen Querbinden, Schulterdecken mit ein- zelnen schwarzen Schuppen. Vorderflügel oberseits gelblichgrau mit dunkel graubraunen, von der Wurzel bis zur Spitze reichenden, auf der Mitte verbreiterten Mittellängsschatten und ebenso gefärbtem Saum. Nahe der Wurzel am Hinterrand des Mittelschattens ein schwarzer Längsstrich. Zwischen den Adern 2 und 3 längs der hinteren Mittelader ein scharfer weißer Strich, welcher am Zellenende recht- winklig nach oben umbiegt und so die Form eines -i annimmt. Adern hinter der Flügelmitte weiß, besonders deutlich 3 und 4. Außen- rand mit heller Saumlinie und schwarzen Saumpunkten zwischen den Adern. Hinterflügel von der Grundfarbe der Vorderflügel, an der Wurzel heller, Saum und Adern dunkel graubraun. Unterseite der Vorderflügel glänzend gelblichgrün mit schwarzen Saumpunkten und schwach angedeuteter, am Vorderrand mit einem schärferen schwärzlichen Fleck beginnender Bogenlinie. Hinterflügel glänzend hellgrau mit zerstreuten dunkelbraunen Adern am Vorderrand und Saum und schwarzen Saumpunkten. An der Stelle der Bogenlinie undeutliche schwärzliche Punkte auf den Adern. Flügelspannung 35 mm. Mai— Juni und Ende August— Oktober, nicht selten. Lepidoptera, Schmetterlinge. 121 Raupe (Fig. 178): Kopf glänzend grünlichgrau. Körper hell gelblichbraun mit 3 dorsalen schwärzlichen Längsstriemen, die mittlere durch eine weißliche Linie geteilt, die seitlichen oben hell gesäumt; zwischen den Längsstriemen jederseits eine Reihe schwarzer, einzeln auf den Segmenten stehender Warzenpunkte. Über den schwarzen Stigmen 2 schwärzlichgraue Seitenstreifen, unter den- selben auf jedem Segment einige schwarze Punkte. Länge bis 40 mm. Auf nassen Wiesen an Gräsern. 2 Generationen, Herbst — Frühjahr und Juni— Juli. Verpuppung in einem leichten, mit Erde und Pflanzenteilen verwebten Gespinst. Puppe kurz und dick, hellbraun mit hellen Einschnitten. Leiicania comma (L.). Fühler bräunlich, oben hellgrau. Körper hell graubraun, Kopf meist etwas dunkler, Halskragen mit schwärzlicher Querbinde. Unter- seite des Hinterleibs rötlichbraun. Oberseite der Vorderflügel hell graubraun mit dunkleren Längsschatten zwischen den Adern. Vorder- rand und Adern weißlich, besonders scharf die hintere Mittelader; hinter derselben ein scharfer schwarzer Längsstrich von der Wurzel bis zum Zellenende, ferner hinter der Mitte zwischen den Adern mehr oder weniger deutliche schwarze Längsstriche. Vor dem unteren Zellenende ein scharfer schwarzer Punkt. Außenrand und Saumschuppen am dunkelsten, meist etwas rötlich; zwischen den Adern schwarze Saumpunkte, die schwarzen Längsstreifen zuweilen bis zu diesen verlängert. Hinterflügel heller oder dunkler grau- braun mit heller W^urzel und hellen Saumschuppen. Unterseite rötlich graubraun, heller oder dunkler, Hinterflügel am Innenrand grau mit dunkleren Adern. Flügelspannung 35 — 40 mm. Ende Mai — Juli und Ende August — Oktober. Raupe: Kopf braun mit schwärzlichen Striemen; Nackenschild schwarz mit 3 weißen Linien, von denen sich die mittlere als feine Längslinie über den ganzen Rücken fortsetzt. Körper heller oder dunkler rötlichbraun mit zerstreuten schwarzen Punkten, 3 dorsalen schwarzen Ijängslinien, die mittlere durch i^ie weiße Mittellinie ge- teilt. Seiten heller, Stigmen schwarz, in einer schwärzlichen Längs- strieme. Unterseite gelblichgrau. Länge bis 50 mm. Auf nassen AViesen an Gräsern, besonders Schwingelgras (Festuca). Ver- puppung an der Erde in einem leichten, mit Erde und Graswurzeln verwebten Gespinst. 2 Generationen. Puppe wie bei Letic. l album. Leiicania impudens Hb, Fühler hellbraun, oben weißlich grau. Kopf und Thorax hell graubraun mit rötlichem Anflug. Hinterleib oben heller, mehr grau, Unterseite und Beine dunkler. Oberseite des Vorderflügels hell rötlich graubraun mit weißlichen Adern und über die ganze Fläche zwischen den Adern zerstreuten schwarzen Schuppen. Zwischen den Adern ferner unbestimmte dunkle Längsstreifen, welche gegen den Saum breiter und deutlicher werden. Hinterflügel dunkel graubraun mit helleren, rötlichen Saumschuppen. Unterseite hell rötlich, wie die Oberseite des Vorderflügels mit schwarzen Schuppen bestreut; Vorderflügel auf der Mitte breit verdunkelt. Hinterflügel 122 K- Grünberg, zuweilen mit undeutlichem Discocellularfleck. Flügelspannung 35 — 40 mm. Juni — Juli. Mehr in Süddeutschland, besonders in den Alpen. Raupe: Kopf gelbbraun mit schwärzlichen Punkten und 2 ebensolchen nach hinten divergierenden Striemen; Nackenschild glänzend braun mit 3 weißlichen Linien. Köi-per gelblichweiß mit 3 dorsalen weißen Längslinien, die mittlere zwischen 2 Reihen zu je 1 Paar auf jedem Segment stehender schwarzer Warzenpunkte, die äußeren auf der Innenseite von einer schwarzen Längslinie be- gleitet. Seitlich 3 weitere feine weißliche Längslinien. Stigmen schwarz, in einer grauen Längslinie. Länge bis 50 mm. Herbst — Mai, an sumpfigen Stellen in Rohr (Phragmites) und Seggen (Gar ex). Verpuppung an der Erdoberfläche. Puppe hell rotbraun, schlank. Leucania obsoleta Hb. Fühler braun, oben hellgrau. Kopf und Thorax gelblich grau- braun, Hinterleib etwas heller, mehr grau. Oberseite der Vorder- flügel von der Farbe des Thorax, mit weißlichen Adern und gelb- lichen feinen dunklen Längslinien wie bei L. imptira. Hinter der Mitte eine vom Vorderrand zur Mitte des Hinterrandes ziehende schräge Bogenreihe schwarzer Aderpunkte. Außenrand mit feinen schwarzen Saumpunkten. Hinterflügel weißgrau mit ebensolchen Saumschuppen, Adern und Außenrand dunkelbraun, am Saum einige schwärzliche Punkte. Unterseite im Vorder- und Hinter- flügel weißlichgrau, am Vorderrand mehr gelblich mit zerstreuten schwärzlichen Schuppen, mit deutlichem dunklen Discocellularfleck und schwarzen Saumpunkten; Vorderflügel auf der Mitte ver- dunkelt. Flügelspannung 34 — 40 mm. Ende Mai — Juli. Raupe: Kopf, Nacken- und Afterschild graubraun. Körper in der Jugend grün, erwachsen hellgrau mit dunklerer Rücken- längslinie. Stigmen schwarz. Länge bis 50 mm. Herbst — Anfang Mai, an Teichen und sumpfigen Stellen, an Rohr (Phragmites), tagsüber in Rohrstoppeln oder abgebrochenen hohlen Stücken. Spinnt sich am unteren Ende von Rohrstengeln oder in Stoppeln ein und überwintert daselbst von September bis Mai in einem Gespinst. Verpuppung Anfang Mai. Puppe braun mit 4 feinen Borsten und 2 Dornen am Hinterende. Lencania impura Hb. Fühler hellbraun, oben weißlich. Körper gelblich oder bräun- lich grau, Kopf und Thorax etwas dunkler. Oberseite der Vorder- flügel hell gelblichgrau mit weißlichen Adern und zahlreichen feinen, helleren oder dunkleren braunen Längslinien. Vor dem unteren Zellenende sowie auf der Mitte der Adern 2 und 5 je ein scharfer schwarzer Punkt. Am Innenrand einzelne schwarze Schuppen, Außenrand mit feinen schwarzen Saumpunkten. Hinterflügel gi-au- braun mit hellerer Basis und weißlichen Saumschuppen. Unterseite der Vorderflügel gelblichgrau, die Mitte schwärzlich und oft mit deutlichem rötlichen Anflug, Außenrand mit schwarzen Saum- punkten. Hinterflügel hellgrau, glänzend, mit zerstreuten schwärz- lichen Schuppen am Vorder- und Außenrand und mit schwarzen Lepidoptera, Schmetterlinge. 123 Saumpunkten; zuweilen die Discocellularader verdunkelt und die Bogenlinie durch dunkle Flecke auf den Adern markiert. Flügel- spannung 30 — 35 mm. Ende Mai — Juni und Juli — August. Raupe: Kopf hellbraun mit schwärzlichen Längsstrichen und dunkelbraunem Hinterrand. Körper schmutzig gelblich mit breiter dunklerer Rückenstrieme; in derselben eine weißliche Mittellängs- linie zwischen 2 Reihen schwarzer Warzenpunkte, je 4 auf jedem Segment. Stigmen schwarz, in einer graubraunen Längsstrieme. Länge bis 50 mm. Am Wasser, an Rohr (Phragmites) und Seggen (Carex). Verpuppung in der Erde. 2 Generationen. Puppe schlank, hell rotbraun mit 2 Dornen am Hinterende. Leucania straminea Tr. Fühler hellbraun, oben weißlichgrau. Körper hell gelblich grau- braun, Hinterleib an der Basis weißlich. Halskragen mit 2 feinen braunen Querbinden. Oberseite der Vorderflügel gelblichgrau ' mit weißlichen Adern und zahlreichen hell graubraunen Längslinien, hinter der hinteren Mittelader mit einem ebensolchen breiteren Längsschatten. Vor dem unteren Zellenende sowie auf der Mitte der Ader 2 und 5 je ein zuweilen undeutlicher schwarzer Punkt. Außenrand mit feinen scharfen schwarzen Saumpunkten. Hinter- flügel weiß mit leichtem bräunlichen Anflug und einigen unscharfen schwärzlichen Saumpunkten. An der Stelle der Bogenlinie einige schwärzliche Aderpunkte. Unterseite weiß, im Vorderflügel und am Vorderrand des Hinterflügels leicht gelblich mit zerstreuten schwärzlichen Schuppen; beide Flügel mit scharfem schwärzlichen Discocellularfleck und scharfen schwarzen Saumpunkten. Flügel- spannung 35 — 40 mm. Juli. Raupe: Kopf hellbraun. Körper in der Jugend lederfarbig mit bläulichgrauer Rückenlängslinie, erwachsen matt strohfarben mit feinen schwärzlichen Punkten besät, mit 5 weißen Längslinien, die mittlere in einer breiten dunklen Rückenstrieme. Stigmen schwarz. Unterseite bläulichgrau. Länge bis 50 mm. Herbst — Ende Mai oder Juni an Rohr (Phragmites), tagsüber in Rohr- stoppeln, überwintert halberwachsen. Puppe langgestreckt, braun, (j" am abgerundeten Hinterende mit 4 längeren, 9 ^^^ 4 kurzen Dornen. Puppenruhe 4 Wochen. Erastriinae. Kleinere Arten mit glatter anliegender Beschuppung und kleinen Haarschöpfen auf dem Hinterleib. Augen nackt. Fühler gewimpert und beborstet. Taster leicht aufgebogen, anliegend beschuppt. Schienen ungedornt. Vorderflügel breit, dreieckig, mit ziemlich scharfer Spitze. Raupen 14 füßig. Erastria Ochsh. (Fig. 198). Ziemlich kleine Arten mit schlankem Körper und breiten drei- eckigen Vorderflügeln. Augen nackt. Fühler beim cf kurz und dicht gewimpert mit einer längeren Borste jederseits an jedem Seg- ment. Taster mäßig aufgebogen, anliegend beschuppt mit kurzem 124 K. Grünberg, cylindrischen Endglied. Stirn, Thorax und Hinterleib breit und anliegend beschuppt, hinterer Schopf am Thorax vorhanden. Zelle im Vorderflügel mit dem hinteren Ende weiter nach außen reichend als mit dem vorderen, Anhangszelle klein. Ader 8 im Hinterflügel an dar Basis eine kurze Strecke mit der vorderen Mittelader verschmolzen. Raupen 14 füßig, die Füße des 7. Seg- mentes verkümmert, dünn und schlank, nackt. An Gräsern und niederen Pflanzen. 6 deutsche Arten, davon 2 am Wasser. Artenübersicht. Vorderflügel dunkel olivenbraun mit 2 scharfen weißen Querbinden. Er. argentula. Vorderflügel schwarzbraun mit breiter heller Vorderrandbinde und geboge- nem zapfenförmigen Mittelfleck. * Er. unciila. Fig. 198. Erastria un cula Clerck. Geäder.* Erastria argentula Hb. (Fig. 199). Fühler dunkelbraun, oben graugelb. Kopf und Thorax mit graugelb und dunkel olivenfarben gemischter Beschuppung, Hals- kragen mit weißem Saum, Schulterdecken und Thorax am Hinter- ende ebenfalls weiß. Beine graubraun. Beschuppung des Hinter- leibs grau und olivenfarben vermischt. Oberseite der Vorderflügel dunkel olivenbraun mit 2 vom Vorderrand bis zum Innenrand schräg nach außen ziehenden weißen, undeutlich schwarz ge- säumten Querbinden, die innere am Vorder- und Hinterrand der Zelle mit je einem zapfenartigen Vorsprung, die äußere in der Gegend des Nierenfleckes mit einer bauchigen Vorwölbung. Vor der Spitze ein kleiner weißer Strich, vor dem Saum eine gerade weiße Strieme. Saumschuppen weiß und dunkelbraun gemischt. Hinterflügel graubraun mit hellerer Basis. Saumschuppen grau mit dunkelbrauner Linie längs des Saumes. Unterseite grau- braun mit gelblichem Grundton, im Vorderflügel die Zeichnung der Oberseite schwach angedeutet, Hinterflügel mit deutlichem schwarz- braunen Discocellularfleck. Flügelspannung 20 — 23 mm. Mai — Juni, zerstreut und nicht häufig. Raupe: Kopf bräunlichgrün. Körper lebhaft grün mit dunkler dorsaler Mittellängslinie, seitlich eine weiße und unter dieser eine gelbe Längslinie, in w^elcher die roten Stigmen stehen. Länge bis 30 mm. August und September auf sumpfigen Wiesen an Cypera- ceen (Cyperus und Carex), Verpuppung an der Erde oder zwischen Grashalmen in einem leichten Gespinst. Puppe klein, kolbig, hellbraun. Fig. 199. Erastria argentula Hb. Vergr. 2. Lepidoptera, Schmetterlinge, 125 Erastria uncula Clerck (Fig. 200). Fühler, Kopf und Thorax dunkelbraun, Beine und Hinterleib graubraun. Vorderflügel oben mit einer breiten, von der Basis bis zur Spitze reichenden gelblich grauen, vorn mehr bräunlichen Vorderrandbinde, an welche auf der Flügelmitte ein großer, schräg nach außen gerichteter zapfenförmiger, gebogener weißer Fleck mit dunklerem Kern anschließt. Basalwärts von diesem am Hinter- rand der hellen Binde ebenfalls ein gegen die Binde verschwimmen- der weißer Fleck. Der Sauinteil wird von einer innen weißen, außen graubraunen Binde eingenommen. Saumlinie schwarzbraun, Saum- Fig. 200. Erastria uncula Clerck. Vergr. 2. schuppen graubraun. Flügelmitte tief dunkel schwarzbraun, gegen den Hinterrand heller. Hinterflügel dunkel graubraun mit helleren Saumschuppen. Unterseite dunkel graubraun mit gelblich grauem Grundton. Saumlinie schwarzbraun, Hinterflügel etwas heller als die Vorderflügel, mit dunklem Discocellularfleck und dunkler Bogen- linie, Flügelspannung 20 — 23 mm. Mai— Juni, häufig an sumpfigen Stellen. Raupe gleicht der von Er. argentula. Stigmen rotbraun, in der gelben Seitenlinie. Länge bis 30 mm. Juni— Juli, an Ried- gräsern (Gar ex und Gyperus). Verpuppung an der Erde in einem mit Erde und Pflanzenteilen vermischten Gespinst. Puppe kurz, dick, braungrün. Plusiiriae. Augen von einem Kranz langer Wimperhaare umgeben. Fühler gewimpert. Taster steil aufgebogen, dicht beschuppt, zuweilen ver- längert. Körper kräftig, dicht und lang behaart, mit sehr breitem hinteren Haarschopf am Thorax und geschöpftem Hinterleib. Schienen ungedornt. Vorderflügel breit, mit scharfer Spitze, meist mit leb- haft metallglänzenden Flecken. Raupen 12 füßig. Plusia (Fig. 201 u. 202). Mittelgroße, kräftig gebaute Arten mit dreieckigen, meist leb- haft mit Silber- oder goldglänzenden Flecken gezeichneten Vorder- flügeln. Augen nackt, von einem Kranz langer dünner V^imperhaare umgeben. Stirn mit abstehender, zu einzelnen dichten Büscheln ge- ordneter Behaarung. Fühler kurz gewimpert. Taster steil aufgebogen, bis zum Scheitel reichend oder stark verlängert, dicht abstehend 126 K. Grünberg, beschuppt. Endglied verschieden geformt. Thorax mit stark ent- wickeltem hinteren Haarschopf, Hinterleib ebenfalls geschöpft. Vorder- flügel breit mit scharfer Spitze, Anhangszelle klein, Ader 8 und 9 langgestielt, 9 in die Spitze. Ader 8 im Hinterflügel die vordere ^ Fig. 201. Fig. 202. Fig. 201 u. 202. Plusia festucae Hb. Kopf und Geäder. Mittelader nur ganz kurz berührend; Ader 3 und 4 aus dem unteren, 6 und 7 aus dem oberen Zellenende. Raupen 12 füßig, mit verjüngtem Vorder- und verdicktem Hinterende, meist an niederen Pflanzen, Zahlreiche deutsche Arten, davon eine am Wasser. Plusia festucae Hb. (Fig. 203). Fühler hellbraun. Stirn gelb beschuppt, auf der Mitte hellrot untermischt. Taster, Thorax und Beine braunrot, Hinterleib oben graugelb, unten braunrot. Oberseite der Vorderflügel von lebhaft rötlich goldbrauner Grundfai-be; an der Basis ein schwach gold- glänzender leicht braun überdeckter Vorderrandfleck, welcher bis Fig. 203. Plusia festucae Hb. Vergr. ca. 2. zu einer subbasalen, dicht hinter dem Vorderrand nach innen um- biegenden dunkelbraunen Querlinie reicht. Auf der Flügelmitte über der Ader Ib 2 scharfe silber- oder schwach goldglänzende Tropfenflecke, der äußere kleiner. Hinter diesen beiden Flecken ist die Grundfarbe ebenfalls silberglänzend, aber außer dem inneren Band mit Braun überdeckt. Ein ähnlicher, etwas größerer Silber- Lepidoptera, Schmetterlijige. 127 fleck vor der Spitze, gegen diese allmählich verstreichend, innen von einer dunklen schrägen Querlinie begrenzt. Hinter den weißen Plecken eine mehr oder weniger deutliche dunkle Wellenlinie, dicht vor dem Saum eine dunkle Querlinie. Saumschuppen rötlich braun. Hinterflügel dunkel graubraun mit hellerer Basis und röt- lichen Saumschuppen. Unterseite lebhaft rotbraun oder mehr grau- braun, Vorderflügel auf der Mitte schwärzlich, Hinterflügel an der Basis heller, mit dunklem Discocellularfleck und dunkler Bogenlinie, welche im Vorderfitigel nur am Vorderrand deutlich ist. Flügel- spannung 33 — 38 mm. Juli und September, verbreitet, nicht selten. Raupe: Kopf bräunlichgrau. Körper lebhaft grün mit dunkel- grüner weiß eingefaßter dorsaler Mittellängslinie, einer schmalen gelben Querbinde am Vorderrande jedes Segments und mehreren feinen seitlichen gelben Längslinien. Über den Füßen eine weiße, oben dunkelgrün gesäumte Längsstrieme. Länge bis 50 mm. Herbst — Mai oder Anfang Juni und Juli — August, stets auf nassem, sumpfigem Boden an Ried- und Schwingelgras (Carex und Festuca), Wasserschwaden (Glyceria aquatica Wahlenb. und fluitans L.), Rohr (Phragmites), breitblättrigem Rohrkolben (Typha lati- folia L.), Igelkolben (Sparganium ramosum Huds.). Verpup- pung zwischen einem zusammengebogenen. Blatt der Nahrungspflanze in einem dünnen hellgrauen Gespinst. Bewegt sich ähnlich wie die Spannerraupen, im Bogen. Puppe hellgrün oder gelblich mit schwarzbraunem Rücken. Puppenruhe 3 Wochen, Herminiinae. Kleinere, zart gebaute Arten mit stark verlängerten Tastern und Beinen. Augen nackt. Fühler beim ^ häufig lang gefiedert. Taster vorgestreckt oder leicht aufgebogen. Vorderschienen beim (^ zuweilen mit langem Haarbüschel. Körper glatt anliegend be- schuppt. Vorderflügel dreieckig oder verlängert, mit scharfer Spitze, 12 oder 11 Adern, mit oder ohne Anhangszelle. Gattungsübersicht. Taster vorgestreckt, abstehend behaart, Vorderflügel mit 12 Adern und kleiner Anhangszelle. Hermiiiia. Taster leicht aufgebogen, anliegend beschuppt, Vorderflügel mit 11 Adern, ohne Anhangszelle. Tholomiges. Herminia (Fig. 204 u. 205). Augen nackt. Stirn etwas abstehend behaart. Fühler beim (j" mit langen gewimperten Fiederästen, beim $ dicht gewimpert, mit einer längeren Borste an jeder Seite jedes Gliedes. Taster sehr stark verlängert, das 2. Glied besonders lang, vorgestreckt, seitlich stark zusammengedrückt und oberseits lang abstehend behaart, 3. Glied kürzer, spitz, etwas aufgebogen. Thorax und Hinterleib glatt anliegend beschuppt. Vorderschienen des ^ mit langem ba- salen Haarbüschel. Vorderflügel mit scharfer, leicht vorgezogener Spitze, die Adern 7, 8 -|- 9 und 10 aus dem Ende der sehr kleinen 128 K. Grünberg, Anhangszelle; im Hinterflügel die Adern 3 und 4 sowie 6 und 7 kurz gestielt. Fig. 204. Fig. 205. Fig. 204 u. 205. Herminia cribrumalis Hb. Kopf (cf) und Geäder. Raupen 16füßig, leicht spindelförmig, mit kleinem kugeligen Kopf und zerstreuten feinen borstentragenden Wärzchen. An nie- deren Pflanzen und Gräsern. 4 deutsche Arten, davon eine am Wasser. Herminia cribrumalis Hb. (Fig. 206). Körper und Flügel gelblichgrau, Vorderflügel oben mit zer- streuten dunkelbraunen Schuppen, einem scharfen schwarzen Punkt vor dem Zellenende und hinter der Mitte 2 Querreihen schwarz- Fig. 206. Herminta cribrumalis Hb. O Vergr. ca. 2. brauner Punkte zwischen den Adern, beide Reihen am Vorderrand vor der Spitze beginnend, vorn genähert, hinten divergierend, die innere stark einwärts gebogen, die äußere steil. Hinterflügel wie die Vorderflügel, mit undeutlichem dunklen Discocellularpunkt, sonst ohne Zeichnung. Unterseite etwas dunkler als die Oberseite, dichter mit braunen Schuppen bestreut, in beiden Flügeln mit deut- lichem dunklen Discocellularfleck. Flügelspannung 24 — 28 mm. Juni — Juli in Sumpfgegenden. Raupe graubraun mit feiner ockergelber Sprenkelung und dunkler, weißlich gesäumter dorsaler Mittellängslinie sowie schwarzen, hell umrandeten Warzenpunkten. Seiten heller, gelblich, Stigmen schwarz. Länge bis 30 mm. Herbst — Mai an sumpfigen Stellen zwischen Rohr an Sumpfgräsern. Verpuppung zwischen lose zu- sammengesponnenem Moos oder Grashalmen. Lepidoptera, Schmetterlinge. 129 Puppe schwarzbraun mit hellbraunen Einschnitten und zahl- reichen Häkchen am Hinterende. Tholomiges Led. (Fig. 207 u. 208). Kleine zart gebaute Art mit schlanken aufgebogenen Tastern und langen schmalen Flügeln. Augen nackt. Stirn sehr breit, glatt anliegend beschuppt. Fühler mit kurzen, am Ende etwas erweiterten Fig. 207. Fig. 208. lig. 207 u. Tholomiges turfosalis Wocke. Kopf imd Geäder. Gliedern. Taster verlängert, anliegend beschuppt, sanft aufgebogen, mit dünnem spitzen Endglied. Thorax und Hinterleib glatt an- liegend beschuppt. Vorderflügel mit scharfer rechtwinkliger Spitze, ohne Anhangszelle, Ader 7 aus dem Zellenende, 8 mit 9 lang- gestielt, 10 fehlt. Entwicklung unbekannt. Eine deutsche Art. Tholomiges turfosalis Wocke (Fig. 209). Fühler dunkelbraun; Körper gelblich oder dunkler graubraun. Stirn, Halskragen und Schulterdecken zuweilen hellgrau. Vorder- flügel oberseits graubraun oder heller mit gelblichem Grundton, mit schwarzem Discocellularfleck und mehreren zuweilen undeut- lichen schwärzlichen Querbinden, die 1. hinter der Basis, die 2. auf der Mitte, hinter dem Discocellu- larfleck nach außen zum Vorder- rand abbiegend oder zu dem Disco- cellularfleck selbst führend und von dem vorderen Teil getrennt; eine 3. weniger scharfe Binde be- ginnt an der Spitze und führt schräg einwärts zum Hinterrand. Außenrand mit meist scharfen, getrennten oder zusammenfließenden Saumflecken. Hinterflügel und Unterseite einfarbig graubraun. Flügelspannung 14 — 15 mm. Juni, Norddeutschland, Schlesien, in Sumpfgegenden. Cossidae, Holzbohrer. Große oder mittelgroße Arten mit dicht behaartem langge- streckten Körper und kleinem Kopf. Fühler kurz, beim $ lang gefiedert, Augen nackt, Ocellen fehlen. Taster klein, Rüssel fehlt. Süßwasserfauna von Deutschland. Heft 8. 9 Fig. 209. Tholomiges turfosalis Wocke. Vergr. 27,. 130 K. Grünberg, Beine kurz, dicht behaart, Schenkel und Schienen gleich lang. Schienenendsporne klein. Flügel gestreckt, mit gerundeter Spitze, Vorderflügel mit 2, Hinterflügel mit 3 Innenrandadern. Raupen nackt, mit einzelnen kurzen Borsten, 16 füßig mit Kranzfüßen, mit starken Mandibeln, im Innern von Bäumen und anderen Pflanzen. Puppen mit dorsalen Dornenquerreihen am B[^nterleib. Phragniatoecia Newm. (Fig. 210 u. 211). Fühler beim (j lang, beim 9 kurz gefiedert, Taster kurz, stummeiförmig, hängend. Stirn und Gesicht lang abstehend be- haart. Körper mit dichter, etwas zottiger Behaarung, Hinterleib Fig. 210. Fig. 211. Fig. 210 u. 211. Phragmatoecia castaneae (Hb.) C^ Kopf und Geäder. beim (^ doppelt, beim ^ etwa 3 bis 4 mal so lang wie der Thorax. Flügel beim ^ länger und schlanker als beim $. Zelle im Vorder- flügel durch 2 miteinander quer verbundene Längsadern geteilt, daher vierteilig. Ader 4 und 5 getrennt aus dem unteren, 7 -|- 8 und 9 getrennt aus dem oberen Zellenende. Vordere Mittelader des Hinterflügels frei, übrige Adern einzeln und weit getrennt aus der Zelle, nur 4 und 5 stark genähert. Zelle durch eine Gabelader längsgeteilt. Raupe langgestreckt, dünn, walzig, unter Wasser an der Wurzel des Rohrs. Puppe langgestreckt, walzig, mit dorsalen Querreihen kleiner, rückwärts gerichteter Dornen. Phragmatoecia castaneae (Hb.) (Fig. 212). Körper und Flügel beim (j* gelblichbraun, beim § bräunlich- grau. Oberseite der Vorderflügel mehr oder weniger dicht mit dunkleren Schuppen bestreut, über der Ader Ib eine Längsreihe schwärzlicher Fleckchen. Saumschuppen beim cf mit schwärzlichen Punkten an den Aderendigungen. Hinterflügel etwas heller als die Vorderflügel. Unterseite ebenfalls etwas heller, ohne Zeichnung. Flügelspannung $ 35 — 40 m'm, $ 40—50 mm. Stellenweise, am Rhein, Schlesien, Pommern, selten. Ei lang oval, fast walzig, glänzend weißlichgrau. Raupe: Kopf und Nackenschild braun. Körper schmutzig gelblich, mit 2 Querreihen dünner schwarzer Borstenhaare auf jedem Segment, Rücken verloschen rotbraun mit weißlicher Mittellängs- Lepidoptera, Schmetterlinge. 131 linie. Stigmen schwarz. Länge bis 60 mm. Im Stengel des Rohrs (Phragmites) nahe der Wurzel unter Wasser, überwintert daselbst Fig. 212. Phragmatoecia castaneae (Hb.) (S' zweimal und geht dann höher hinauf. Verpuppung im Mai in dem zugesponnenen Schaft in einem weißen, seidenglänzenden Gespinst. Puppe dunkelbraun, mit kurzen, etwas helleren Flügel- scheiden. Pyralididae, Zünsler. Kleinere oder mittelgroße Arten mit schlankem Körper und langen dünnen Beinen. Augen nackt. Ocellen meist vorhanden. Fühler bortenföi-mig, bei beiden Geschlechtern meist verschieden, beim $ länger, oder stärker gefiedert als beim 5> zuweilen gezähnt. Rüssel meist kräftig entwickelt. Labialtaster verschieden, bei einigen Gruppen sehr lang. Maxillartaster gewöhnlich gut ausgebildet. Vorderflügel gewöhnlich dreieckig, zuweilen lang und schmal, mit 12 oder 11 Adern; Zelle ungeteilt, Ader 4 und 5 dicht zusammen oder gestielt aus dem hinteren Zellenende, 9 aus 8 oder 7, selten fehlend. Hinterflügel stets mit Haftborste und 3 Innenrandadern, ohne eingeschobene Zelle, Ader 4 und 5 wie im Vorderflügel, 8 mit 7 eine Strecke verschmolzen oder dicht daneben verlaufend. Raupen schlank, löfüßig, mit Kranzfüßen, dünn und kurz behaart. Die Pyralididen umfassen in den Nymphulinen {Hydrocampinen) die einzige Lepidopterengruppe, deren Raupen im Wasser leben und teilweise Kiemenfäden besitzen. Hierher gehört auch Acentro- pus nivetis, der einzige deutsche Schmetterling, dessen ^ auch als Image im Wasser lebt. Zwei Gattungen der Crambinen und die kleine Gruppe der Schoenohünen sind nur Anwohner des Wassers. Übersicht über die am Wasser vorkommenden Unterfamilien. 1. Labialtaster meist stark verlängert, dick beschuppt und vor- gestreckt; Ader 10 im Vorderflügel stets frei, a) Hintere Mittelader im Vorderflügel oben lang behaart. Crambinae. 9* 132 K. Grünberg, b) Hintere Mittelader im Torderflügel oben nicht behaart, Schoenobiinae. 2. Labialtaster nie auffällig verlängert, dünn, etwas aufgebogen, Ader 10 im Vorderflügel mit 8 und 9 gestielt, oder die Taster klein, hängend und Ader 10 im Vorderflügel frei. Nymphulinae. Crambinae. Arten mit stark verlängerten, dick beschuppten Labialtastern, gut entwickelten pinselförmig behaarten Maxillartastern, gestreckten schmalen, beim ^ und $ häufig verschieden geformten Vorder- flügeln und sehr breiten Hinterflügeln mit oben langbehaarter hin- terer Mittelader. Ocellen vorhanden oder fehlend. Fühler bei (j und $ meist einfach. Rüssel klein oder fehlend. Zelle im Hinter- flügel offen. Ader 7 mit 8 lang gestielt. Raupen schlank, dünn behaart, an Gräsern. Verpuppung in einem Kokon. Am Wasser 2 Gattungen. Gattungsübersicht. Ader 7 im Vorderflügel mit 8 und 9 langgestielt, 11 frei. Calamotropha. Ader 7 im Vorderflügel frei, 11 in die Costalader. Chilo. Calamotropha Zell. (Fig. 213 u. 214). Stirn vorstehend, gewölbt, Ocellen fehlen. Fühler geißeiförmig, Glieder gegen die Spitze am Ende unbedeutend erweitert. Maxillar- taster von ungefähr dreifacher Kopflänge, dicht beschuppt, am Ende locker und etwas abstehend behaart. Labialtaster pinselartig, bis etwas über die Hälfte der Maxillartaster reichend. Hinterleib lang und schlank, den Analwinkel der Hinter- flügel weit überragend. Beine kräftig und gedrungen , Vorderhüften wenig kürzer als die Schenkel, Vorder-, Mittel- und Hinterschienen =: V2J ^/i "^^ 1^/? ^^^ Schenkellänge. Sporne der Hinterschienen kräftig, die vorderen knapp hinter der Mitte. Vorderflügel verhältnismäßig breit, mit rechtwinkliger, ziemlich scharfer Spitze. Außenrand zunächst gerade und steil, dann an der Ader 3 nach innen um- biegend. Ader 4 und 5 dicht beiein- ander aus dem unteren, 6 und 7 -f- 8 -f- 9 gemeinsam aus dem oberen Zellen- ende, 10 kurz vor dem Zellenende, 11 ziemlich kurz und steil. Hinterflügel etwas kürzer als die Vorderflügel, breit, halbkreisförmig, Vorderrand gerade. Außen- und Innenrand einen Halbkreis kurz, 7 und 8 ziemlich lang gestielt. Fig. 213. Fig. 214. Fig. 213 u. 214. Calamotropha paludella (Hb.). Kopf und Geäder. bildend. Ader 3 und 4 Eine deutsche Art. Lepidoptera, Schmetterlinge. 133 Calamotropha paliidella Hb. (Fig. 215). Fülller gelblicbbraun, oben weiß. Taster grauweiß, außen mit zablreicben bräunlichen Schuppen. Körper gelblichgrau oder weiß- grau. Oberseite der Vorderflügel gelblich graubraun, Staubfarben, heller oder dunkler, zuweilen fast rein weiß, mit einem schwärz- lichen Fleck vor dem Zellenende und 2 meist ziemlich undeutlichen Querreihen schwarzbrauner Punkte, die innere aus 3 oder 4 Punkten bestehend, die einen mit dem Scheitel auswärts gekehrten rech- ten Winkel bilden und von denen meist nur der in der Zelle lie- gende Scheitelfleck deutlich ist; die 2. hinter der Mitte, am Vorder- rand beginnend, zunächst aus- wärts gerichtet, dann in scharfem Winkel umbiegend und einwärts zum Hinterrand ziehend. Hinter- flügel weiß mit leicht gebräuntem Saum. Unterseite im Vorderflügel Fig. 215. Calamotropha paludella (Hb.). Vergr. IVa- graubraun, an der Basis etwas heller, die Adern hinter der Mitte weißlich, im Hinterflügel weiß mit gebräuntem Vorderrand und Saum. Flügelspannung 23 — 30 mm. Juli — August, Norddeutsch- land, in Sumpfgegenden. Raupe weißlich, glänzend, mit durchscheinender Rückenlinie; zu l)eiden Seiten derselben eine Reihe grauer Flecke, je 2 auf jeder Segmentseite, die vorderen kleiner als die hinteren. Kopf klein, bräunlich mit dunklerer Mundpartie. Neben den schwarzen Stigmen ebenfalls je ein grauer Fleck. Länge bis 25 mm. Mai— Juni oder Anfang Juli in den äußeren breiten Blättern abgestorbener Pflanzen des breitblättrigen Rohrkolbens (Typha latifolia L.), miniert einen langgestreckten geraden Gang bis zur Wurzel, immer in dem- selben Blatt, steigt erwachsen wieder aufwärts und verpuppt sich im oberen ausgesponnenen Teil des Ganges nach Anlegung eines bis zur äußersten dünnen Hautschicht der Pflanze ge- führten horizontalen Ganges, welcher als Ausflugsöffnung dient. Puppe aufrecht im Fraßgang, lehmgelb. Chilo Zincken (Fig. 2.16 u. 217). Stirn vortretend, gewölbt, mit einem hornigen Vorsprung. Ocellen sehr klein. Fühler beim (^ wenig länger als beim ^^ "As ^^s ^4 der Flügellänge erreichend, kurz gewim- pert. Labial taster sehr lang, vorge- streckt, dicht beschuppt und seitlich zusammengedrückt. Maxillartaster kurz, pinselförmig. Hinterleib die . ^^' ■'^'' Hinterflügel beim (j" wenig, beim $ Fig. 216 u. 217. ChUo phragmüeiius ziemlich weit überragend, beim $ (Hb.), Kopf {6) uud Geäder (?). Fig. 216. 134 K- Grünberg, ohne Afterbüßchel. Beine lang und kräftig, Vorder-, Mittel- und HinterscWenen ^s» Vi und V/^ der Schenkellänge; vordere Sporne der Hinterschienen hinter der Mitte. Yorderflügel beim ^j" 2\'2, beim $ 3 mal so lang wie breit, Spitze beim J abgerundet oder etwas vortretend, Außenrand steil und gerundet, Spitze beim $ scharf, Außenrand gerade, mehr oder weniger stark abgeschrägt. Hinterflügel wenig kürzer als der Vorderflügel, breit, halbkreis- förmig, Außenrand beim ^^ mehr gerundet, beim ^ mehr gerade. Ader 4 und 5 im Vorderflügel getrennt aus dem unteren, 6 und 7 getrennt aus dem oberen Zellenende, 8 und 9 lang gestielt, 8 in die Spitze, 11 ziemlich steil in die Costalader. Hintere Mittelader im Hinterflügel oben lang behaart, Ader 4 und 5 zusammen aus dem unteren Zellenende, 7 in die Spitze, mit 8 lang gestielt. Raupen mit Rücken warzen, in Sumpfgräsern, Puppe kurz und dick. 2 deutsche Arten. Artenübersicht Imagines. Vorderflügel ohne helle Zeichnung, mit schwarzem Fleck am Zellen- ende. Ch. phragmitellus. Vorderflügel mit weißer Zeichnung, hellem Vorderrand, mindestens aber mit einem weißen Fleck am Zellenende. Ch. cicatricellus. Raupen. Gelblich oder grünlich mit 5 rotbraunen Längsstreifen, in Rohr. Ch. phragmitellus. Schmutzig weiß mit rötlichem Rücken, in Simsen. Ch. cicatricellus. Chile phragmiteUus (Hb.) (Fig. 218). S. Fühler, Taster, Kopf und Thorax hellbraun bis schwarz- braun. Hinterleib hell graubraun. Spitze der Vorderflügel ziem- lich scharf, etwas vorgezogen. Oberseite hellbraun bis tief schwarz- Fig. 218. CAüo phragmitellus (Hb.) d". Vergr. 12/3. braun, stets mit der Thoraxfärbung übereinstimmend, mit schwarzem Punkt am oberen Zellenende, hinter der Mitte mit feinen dunklen Längsstriemen zwischen den Adern, welche mit schwarzen Saum- punkten enden. Hinterflügel hell graubraun mit weißlichem Grund- Lepidoptera, Schmetterlinge. 135 ton. Unterseite graubraun mit schwarzen Saumpunkten, im Hinter- flügel heller. Flügelspannung ca. 30 mm. 9- Kopf und Thorax lebhaft ockerbraun oder fast graugelb, bastfarben, Hinterleib gelblich graubraun. Oberseite der Vorder- flügel stets mit der Thoraxfärbung übereinstimmend, mit sehr feinen schwarzen Saumpunkten; der schwarze Fleck am oberen Zellenende zuweilen undeutlich. Hintere Flügelhälfte zuweilen dünn mit schwarzen Schuppen bestreut. Hinterflügel oben und unten weiß Unterseite der Vorderflügel gelblichgrau. Flügelspannung 33 — 38 mm Ende Juli— Ende August, vorwiegend in Norddeutschland. Raupe schlank, nackt, weißlich gelb oder grünlich mit 5 rot- braunen Längsstreifen. Kopf und Nackenschild gelbbraun. Raupe Herbst— Juni in Rohrstengeln (Phragmites), wächst sehr lang- sam, frißt die inneren Zellenschichten. Die bewohnten Pflanzen äußerlich nicht verändert. Raupe gewöhnlich über dem Wasser- spiegel, dringt aber auch bis zur Wurzel vor. Verpuppt sich in den vorjährigen Pflanzen dicht über dem Wasserspiegel ohne Ge- spinst, nur oben und unten durch eine Gespinstdecke abgeschlossen. Ausflugsöffnung von der äußeren Haut der Pflanze bedeckt. Puppe aufrecht im Stengel, schlank, braun, mit nasenförmiger Erhöhung am Kopf und stumpfem, mit kurzen Zähnchen bewehrtem Hinterende. Ruht 4 Wochen oder überwintert zum zweitenmal. Chilo cicatricellus (Hb.) (Fig. 219). (J. Fühler dunkelbraun bis schwarzbraun. Taster, Kopf und Thorax graugelb, grau, graubraun bis schwarzbraun. Hinterleib heller oder dunkler graubraun, Spitze der Vorderflügel abgerundet. Oberseite wie der Thorax variierend zwischen graugelb und tief schwarzbraun, stets mit dem Thorax übereinstimmend. Auch in der Zeichnung etwas variabel. Bei dunklen Stücken ist meist der Fig. 219. CAilo ctcatricelhis (Hb.) c^. Vergr. I2/3. ganze Flügel mehr oder weniger dicht mit weißlichen Schuppen bestreut. Vielfach ist eine breite helle, von der Wurzel bis zur Spitze reichende Vorderrandbinde vorhanden. Längs der vorderen Mittelader ein gegen die Spitze verbreiterter dunkler Längsschatten, zuweilen sehr scharf, oder auch fast ganz fehlend, in demselben am Zellenende ein weißer Fleck und ein kleinerer weißer Fleck, hinter der Mitte. Längs der hinteren Mittelader ebenfalls ein von der Wurzel ausgehender schwarzer Längsstrahl, in welchen ein weißer Fleck eingeschaltet ist. Vor dem Saum eine weiße quere Zackenbinde, gewöhnlich in einzelne Bogen aufgelöst, von welchen kurze weiße Striche gegen den Saum ausstrahlen. Schwarze Saum- 136 K. Grünberg, punkte deutlich. Hinterflügel weiß mit grauem Vorder- und Außen- rand. Unterseite graubraun bis schwarzbraun, Wurzel und Innen- rand der Hinterflügel weiß. Spitzenhälfte des Vorderrandes im Vorderflügel hell, zwischen den Adern weißliche, bis zum Saum reichende Längsstriche. Flüfelspannung 23 — 26 mm. $. Kopf und Thorax gelblichbraun bis dunkel graubraun, Hinterleib graubraun. Oberseite der Vorderflügel hellbraun bis tief schwarzbraun, bei dunklen Stücken stets etwas dunkler als der Thorax, häufig mit breitem , scharf abgesetztem weißlichen Vorder- rand. Die weißen Flecke wie beim (5^, aber oft sehr undeutlich oder ganz fehlend, nur der Fleck sTm Zellenende stets wenigstens angedeutet. Hinterflügel weiß, Vorder- und Außenrand zuweilen leicht gebräunt. Unterseite der Vorderflügel graubraun, Vorder- rand gegen die Spitze weißlich, Hinterflügel weiß. Flügelspannung 30—37 mm, Anfang Juli— Mitte August. Hauptsächlich in Nord- deutschland. Raupe schlank, schmutzig weiß, mit rötlichem Rücken und einer besonders auf den mittleren Segmenten deutlichen durch- scheinenden dunkleren, oft blutroten unterbrochenen Rückenlängs- strieme. Kopf gelb mit brauner Winkelzeichnung; Nackenschild gelb, am Hinterrand mit 6 im Halbkreis stehenden schwarzen Punkten; die beiden nächsten Segmente etwas breiter als die übrigen, oben mit mehreren verschieden großen glänzenden Warzen besetzt; auf den folgenden Segmenten je 4 sehr kleine schwarze Rückenpunkte auf ähnlichen, breiten, bräunlich glänzenden Warzen- flecken. Afterschild bräunlich gelb. Herbst— Juni oder Anfang Juli, in den untersten Stengelteilen der Seesimse (Scirpus la- custer L.), oft zahlreich in einer Pflanze, die bewohnten Pflanzen durch lebhaft gelbe Färbung der oberen Stengelhälfte erkennbar. Verpuppung ohne Gespinst in der etwas erweiterten Stengelröhre, etwa 2 cm unter der ovalen, mit einer dünnen Haut verschlossenen Ausflugsöffnung. Puppe braun mit schwärzlichen Flügelscheiden, Kopf mit cchnabelförmiger Spitze, Hinterleibssegmente mit je einem Kranz kleiner Dörnchen, welche auf dem letzten Segment am stärksten sind. Hinterende breit und stumpf, hinten mit einem, an den Seiten mit mehreren kleinen Zähnchen. Puppenruhe kaum 8 Tage, die Hülle bleibt im Lager zurück. Schoenobiinae. Ziemlich große derbe Arten mit langem schlanken Körper, sehr langen Beinen und langgestreckten schmalen, bei (j" und ^ verschieden geformten Vorderflügeln. Ocellen vorhanden, klein. Fühler beim ^ wesentlich länger als beim ^ und gewimpert. La- bialtaster stark verlängert oder auch kurz. Maxillartaster gut aus- gebildet, pinselförmig. Rüssel klein oder fehlend. Zelle der Hinter- flügel mehr oder weniger deutlich geschlossen, hintere Mittelader oben nicht behaart, Ader 7 und 8 gestielt. Raupen schlank, in Rohr und Sumpfgräsern. Puppe schmal und schlank. 3 deutsche Gattungen. Lepidoptera, Schmetterlinge. 137 Gat tu ngs Üb ersieht. 1. Labial taster wenig länger als der Kopf, dünn, Scirpopliaga. Labialtaster stark verlängert, dicht beschuppt. 2. 2. Ader 10 im Vorderflügel frei aus der Zelle. Sclioenobius. Ader 10 im Vorderflügel mit 8 -j- 9 gestielt. Donacaula. Scirpophaga Tr. (Fig. 220 u. 221). Stirn flach, beim (^ etwas schmäler als beim 5- Fühler dünn, geißeiförmig, kurz gewimpert, beim (^ etw^as länger als die Hälfte des Vorderflügels, beim 2 ^^^r halb so lang wie beim (j. Labialtaster so lang wie der Kopf, gerade vor- gestreckt und zugespitzt. Maxillar- taster kurz, stummeiförmig. ^ "^it dichtem wolligen, abgestutzten Af- terbüschel. Beine lang und kräf- tig, mit verlängerten Hüften; Vor- der-, Mittel- und Hinterschienen -J^^*»«'4wC Fig. 220. = V, und 7i der Schenkel- Fig. 221. Fig. 220 u. 121. Scirpophaga prae- lata Scop. Kopf und Geäder. länge. Sporne der Hinterschienen dick und kräftig, die vorderen hinter der Mitte. Vorderflügel des $ 2V2J des $ 3 mal so lang wie breit, Hinterflügel breit, mit stark gerundetem Außen- und Innenrand; Spitze des Vorderflü- gels gerundet, Außenrand beim $ ziemlich steil, beim ^ mehr ab- geschrägt. Zelle im Vorderflügel bis über die Mitte reichend, Ader 4 von 3 doppelt so weit getrennt als von 5; 6 und 7 ziemlich weit getrennt, 7, 8 -[- 9 und 10 einander ge- nähert, 8 -|- 9 lang gestielt, in die Flügelspitze, 10 einzeln aus dem oberen Zellenende, 11 erst ziem- lich steil, dann sehr schräg verlaufend. Zelle im Hinterflügel oben bis zur Mitte, unten etwas weiter reichend; Ader 3 in der Mitte zwischen 2 und 4, 4 von 3 etwa 3 mal so weit entfernt wie von 5; 6 frei aus der Zelle, 7 ebenso, dann eine Strecke dicht an 8. Eine deutsche Art. Scirpophaga praelata Scop. $ kleiner und schlanker als das $. Körper und Flügel glän- zend weiß, ohne Zeichnung. Beine ausgedehnt dunkelbraun, Tarsen dunkelbraun mit weißen Gliedspitzen. Vorderflügel oben etwas dunkler als die Hinterflügel, mit grauem oder bräunlichem Anflug. Vorderflügel und Vorderrand der Hinterflügel beim <^ unten stark gebräunt. Flügelspannung 31 ((j") — 47(9) °^™- ^^"^ — August. Eier an die Futterpflanze (Seesimse, Scirpus lacuster L.) abgelegt, mit der weißen Afterwolle des $ bedeckt. Raupe lederbraun, nackt, mit hellbraunem Kopf und mit vor- stehenden Hinterfüßen, welche auch an der Puppe sichtbar sind. Länge bis 35 mm. Raupe Herbst— Juni in den Stengeln von Scir- 138 K. Grünberg, pus lacuster L. Bohrt sich als junge Raupe in den oberen Teil der Pflanze ein und frißt einen Kanal bis auf die Wurzel, in welche sie aber nicht eindringt; erweitert den Raum über der Wurzel und steigt wieder aufwärts. Verpuppung unter dem Wasser- spiegel in einem Gespinst nach Anlegung einer bis auf die äußerste Stengelhaut gehenden Ausflugsöffnung über dem Wasser. Puppe weiß, äußerst dünnhäutig und ganz durchscheinend. Schoenobius Dup. (Fig. 222 u. 223). Stirn breit, flach gewölbt. Fühler des (^ fast doppelt so lang wie beim $ und gewimpert. Labialtaster sehr lang und kräftig, vorgestreckt, seitlich zusammengedrückt; Maxillaytaster kurz, den ersteren aufliegend, etwa so lang wie der Kopf. Hinterleib lang- gestreckt, den Analwinkel der Hinterflügel mit mehr als der Hälfte seiner Länge üben*agend, beim 9 mit dichtem wolligen Afterbüschel. Beine wie bei Scirpophaga^ Vorder-, Mittel- und Hinterschienen Fig. 222. Fig. 223. Fig. 222 u. 223. Schoenobius forficellus Thunb. Kopf ((j") und Geäder (9). V2, Vi und 7, der Schenkellänge. Vorderflügel beim $ ziemlich breit mit abgerundeter Spitze und steilem geschwungenen Außen- rand, beim $ schmäler und länger, mit sehr scharfer vorgezogener Spitze und stark abgeschrägtem, leicht ausgehöhltem Außenrand. Hinterflügel beim (^ breit, halbkreisförmig, beim $ die Spitze ziemlich scharf, der Außenrand mehr abgeschrägt und gerade. Artenübersicht. Imagines. (5" Vorderflügel mit zahlreichen schwarzen Flecken. Seh. gigantelhis Vorderflügel mit einer schrägen dunklen Querbinde von der Spitze zum Innenrand. Seh. forfieelhis. $ Vorderflügel ockergelb, Spannweite 35—40 mm. Seh. gigantellus. Vorderflügel heller oder dunkler gelblichbraun, Spannweite 30 —35 mm. Seh. forfieellus. Raupen. Lehmgelb, Kopf und Nackenschild gelblichbraun, in Rohr. Seh. gigantellus. Graugrün, Kopf und Nackenschild schwarz, in Wasserschwaden und Segge. Seh. forfieellus. Schoenobius gigantellus Schiff (Fig. 224). (^. Fühler schwarzbraun, Taster und Körper graubraun, Hinter- leib glänzend. Oberseite der Vorderflügel hell graubraun mit un^ Lepidoptera, Schmetterlinge. 139 bestimmtem schwarzbraunen, gegen die Spitze verbreiterten Längs- schatten, zerstreuten schwarzbraunen Fleckchen und ebensolchen Saumpunkten an den Aderendigungen. Hinterflügel graubraun mit weißlicher Wurzel, schwarzbraunen Saumpunkten und einer un- scharfen dunklen Querbinde hinter der Mitte. Unterseite graubraun mit schwarzbraunen Saumpunkten. Hinterflügel an der Wurzel zuweilen ausgedehnt weißlich. Flügelspannung 25 — 30 mm. 2- Fühler, Taster und Körper gelblichgrau. Oberseite der Vorderflügel lebhaft ockerfarben mit einem schwärzlichen Punkt am unteren Zellenende und auf Ader 1 und undeutlichen dunklen Saumpunkten. Hinterflügel weiß. Unterseite der Vorderflügel hell gelblichgrau, glänzend, der Hinterflügel weiß mit gelblichgrauem Vorderrand. Flügelspannung 35 — 40 mm. Juni — August, haupt- sächlich in Norddeutschland, selten. Raupe lehmgelb mit grauschimmernden Querfalten; wird bei der Zucht olivengrün. Kopf klein und spitz, glänzend gelblich- braun, vorn und hinten dunkler. Nackenschild von der Farbe des Kopfes. Thoraxsegmente verbreitert. Stigmen sehr klein, braun. Fig. 224. Schoenobius gigantellus Schiff. $. Vergr. 2. Mai — Juni, vereinzelt noch Ende August in den jungen Trieben des Rohrs (Phragmites communis Trin.) . Die befallenen Pflanzen verwelken und brechen dicht über oder unter dem Wasser- spiegel ab. Die Raupe geht durch die Scheidewände bis in die Wurzel, die inneren Zellenschichten abfressend, und häuft ihre Exkremente im oberen Teil des Rohrstumpfes an, verläßt den aus- gefressenen Stengel, indem sie das Stück, in welchem sie sich be- findet, oben und unten durchbeißt, an beiden Enden zuspinnt und sich darin an eine neue Pflanze treiben läßt; kriecht an dieser ein Stück hinauf, die Wohnröhre mitziehend, welche sie dann mit einem Ende, oft senkrecht abstehend, festspinnt, worauf sie sich in den frischen Stengel einbohrt; kann zweimal überwintern. Verpuppung in einem röhrenförmigen durchsichtigen Gespinst, welches bis zu der darüber befindlichen, mit einer häutigen Gespinstkappe ver- schlossenen Ausflugsöffnung geführt wird. Öffnung zuweilen unter dem Wasserspiegel. Die Zucht ist sehr schwierig. Puppe zylindrisch, glatt, strohgelb mit sehr zarter durch- scheinender Hülle. Hinterbeinscheiden bis zum vorletzten Segment reichend. 140 K. Grünberg, Schoenobius forficelhis Thunb. (Fig. 225). (^. Fühler braun, Kopf und Thorax gelblichbraun, Außenseite der Taster und Beine dunkler. Hinterleib oben gelblich graubraun, unten grau. Oberseite der Vorderflügel variierend zwischen hell gelblichgrau und graubraun, mit einem zuweilen sehr deutlichen, zuweilen ganz fehlenden, von der Wurzel bis zur Spitze reichenden schwarzbraunen Längsschatten und einer schrägen, von der Spitze bis zum Innenrand ziehenden, unscharfen schwarzbraunen Querbinde. Am unteren Zellenende ein scharfer, auf der Ader J zwei weniger scharfe schwarze Flecke; Außenrand mit schwarzen Saumpunkten an den Aderendigungen, Saumschuppen gelblichgrau. Hinterflügel weißlich, Vorderrand und Saum mehr oder weniger ausgedehnt braun, mit schwarzen Saumpunkten und einer unbestimmten dunklen Quer- binde hinter der Mitte. Unterseite graubraun mit helleren Saum- schuppen und schwarzen Saumpunkten. Die schrägen Querbinden schwach angedeutet. Wurzel der Hintorflügel weißlich. Flügel- spannung 22 — 28 mm. Mitte Juni — August, häufiger als gigantellus. Fig. 225. Schoenobius forficellus Thunb. (^ . Vergr. 13/^. 5. Oberseite der Vorderflügel heller oder dunkler gelblich braun, Längsschatten undeutlich oder fehlend, nur der schwärzliche Punkt am unteren Zellenende deutlich. Hinterflügel weiß mit leichtem gelblichen Anflug. Unterseite der Vorderflügel hell gelblichbraun, der Hinterflügel weißlich. Flügelspannung 30—35 mm. Raupe ähnlich der von Seh. gigantelhis, auch in der Lebens- weise; graugrün, glanzlos, mit dunkelgrüner Rückenlinie und weiß- lichem Hinterende. Kopf schwarz mit heller Winkelzeichnung, Nackenschild mit schwarzem, durch eine feine weiße Linie geteilten Fleck. Auf dem Afterschild 2 halbkreisförmige, mit der hohlen Seite einander zugekehrte Zeichnungen. Herbst — Mai oder Anfang Juni in Carex-Arten und in Wasserschwaden (Glyc^ria aquatica Wahlenb.). Wandert y^\Q gigantelhis] beiCarex in einem zusammen- gerollten Blatt, bei Glyceria in einem Stengelstück, aus dem sie mit dem Vorderende hervorragt. Verpuppung im Stengel der Futter- pflanze in. einem langen, röhrenartigen, weißen und zähen Gesi)inst, das bis zu der zugesponnenen Ausflugsöffnung reicht; etwas über der Mitte des Gespinstes eine lederartige Kappe, welche von dem Falter durchbrochen wird. . i Lepidoptera, Schmetterlinge. 141 Puppe zylindrisch, sehr zart, gelblichweiß oder hellbraun mit dunkler Rückenlinie, braunen Augen, langen Flügelscheiden und bis zum Endsegment reichenden Hinterbeinscheiden. Die Stigmen bilden stark vortretende hellbraune Wärzchen. Donacaula Meyr. (Fig. 226 u. 227). Nahe verwandt mit Schoenohius. Fühler des (^ etwas länger als die Hälfte der Vorderflügel, gewimpert. Taster wie bei Schoenobms, ebenso der Flügel schnitt. Ader 4 und 5 im Vorderflügel aus dem unteren, 8 + 9 -j- 10 aus dem oberen Zellende, 8 in die Spitze, 9 und 10 nahe zusammen in den Vorderrand; 11 ziemlich steil, zu- weilen mit der Costalader anastomosierend. Im Hinterflügel Ader 4 und 5 aus dem unteren, 6 aus dem oberen Zellenende, 7 mit 8 lang gestielt. Nur eine deutsche Art. Donacaula miicronella Schiff. Fühler, Taster, Kopf und Thorax braun, Hinterleib heller, graubraun. Oberseite der Vorderflügel graubraun mit dunklerem Mittellängsschatten und breitem hellgrauen Vorderrand. Außen- rand mit schwärzlichen Saum- punkten an den Aderendigungen. Fig. 226. Fig. 227. Fig. 226 u. 227. Donacaula mucronella Schiff, c^. Kopf und Geäder. Hinterflügel heller, Wurzel und Innenrand weißlich, Außenrand mit feinen schwarzen Saumpunkten. Unterseite graubraun mit schwarzen Saumpunkten , Innenrand der Hinterflügel weißlich. Flügelspannung 25 mm. Raupe braun, mit gelblichem Kopf, in Rohr (Phragmites) und Segge (Carex), überwintert in der Nälirpflanze. Nymphulinae (Hydrocampinae). Mittelgroße, zart gebaute Arten mit schlankem Körper, sehr langen Beinen, besonders stark verlängerten Vorderbeinen und ziemlich breiten, gerundet dreieckigen Vorderflügeln [Acentroptis mit kürzeren Beinen und schmalen Vorderflügeln, ^ ungeflügelt). Ocellen vorhanden oder fehlend. Fühler beim (^ nur schwach ge- wimpert, einfach oder mit am Ende erweiterten Gliedern. Labial- taster nicht verlängert, vorgestreckt mit leicht aufgebogenem kurzen spitzen Endglied oder hängend. Maxillartaster vorhanden oder fehlend. Rüssel vorhanden. Mittelzelle der Hinterflügel geschlossen, Ader 7 und 8 lang gestielt, hintere Mittelader oben nicht behaart. 142 K, Grünberg, Raupen im Wasser an Wasserpflanzen, in Gehäusen oder Röhren aus zusammengesponnenen Blattstücken, bei Parapojiyx mit langen Kiemenfäden. Verpuppung im Wasser in einem dichten Gespinst. 4 deutsche Gattungen. .Gattungsübersicht. I. Labialtaster vorgestreckt oder auch gebogen, Maxillai'taster vor- handen; größere, in beiden Geschlechtern geflügelte Arten. 1. Fühler einfach. Nymphula. 2. Fühlerglieder, besonders beim (^, am Ende erweitert. a) Maxillartaster gut entwickelt, wenig kürzer als die Labial- taster, Ocellen vorhanden. Paraponyx. b) Maxillartaster klein, stummeiförmig, Ocellen fehlen. Cataclysta. II. Labialtaster hängend, Maxillartaster fehlen; kleine Art, $ stum- melflügelig. Acenlropus. Nymphula Schrk. (Hydrocampa Aut.). (Fig. 228 u. 229). Stirn flach und breit, Ocellen deutlich, aber von der dichten Beschuppung verdeckt; Fühler fadenförmig, einfach, beim (j" sehr kurz und dicht gewimpert. Maxillartaster aufwärts gebogen, dünn, 1. und 2. Glied unten lang abstehend, 3. Glied anliegend, beschuppt, Labialtaster etwas kürzer, dünn. Hinterleib lang und schlank, den Analwinkel der Hinterflügel weit überragend, beim $ mit termi- nalem Haarbüschel. Beine lang. Vorderhüften stark verlängert, so lang wie die Schenkel, Vorderschienen ^^ der Schenkel länge, am Ende verdickt, Vordertarsen länger als Schenkel und Schiene zusammen. Mittelschienen wenig. Hinterschienen beträchtlich länger Fig. 228. Fig. 229. Fig. 228 u. 229. Nymphula stagnaia Don. Kopf und Geäder. als die Schenkel. Vorderflügel etwas mehr als doppelt so lang wie breit, mit deutlichem, abgerundetem Vorderwinkel, Außenrand ziem- lich steil, leicht geschwungen, Hinterwinkel breit abgerundet. Ader 8 + 9 + 10 aus dem oberen Zellenende. Hinterflügel breit, Vorder- und Analwinkel abgerundet, Ader 6 kurz hinter der Zellenmitte entspringend, anastomosiert mit 7 -j- 8, 3 deutsche Arten. Lepidoptera, Schmetterlinge. 143 Artenübersicht. Imagines. 1. Flügel mit scharfen dunkelbraunen Binden und breitem zu- sammenhängenden Saumband. 2. Flügel mit hellerer unschai-fer Zeichnung. Saumband aus 2 getrennten Linien gebildet. N. rivalalis. 2. Discocellularfleck im Vorderflügel dunkelbraun. N. stagnata. Discocellularfleck im Vorderflügel hellbraun mit dunkler Um- randung. N. iiymphaeata. Raupen. Dunkelgelb bis olivenfarben, nur an Igelkolben. N. stagnata. Hell olivenbraun mit dunklen Einschnitten und 3 dorsalen dunklen Längslinien, an verschiedenen Wasserpflanzen. N. nymphaeata. Nymphula rivulalis Dup. (Fig. 230). Weiß, Fühler und Innenseite der Vorderbeine braun. Zeich- nung wie bei stagnata, aber weniger scharf und oft nur schwach ausgebildet. Discocellularfleck im Vorderflügel dunkel umrandet, ohne dunklen Kern, die äußere Doppelbinde in beiden Flügeln mit einigen zackenartigen Fortsätzen gegen den Außenrand. Im Hinter- Fig. 230. Fig. 231. Fig. 230. Nymphula rivulalis Dup. Vergr. 2. Fig. 231. Nymphula stagnata Don. Vergr. ca. 2. flügel außer der subbasalen und der äußeren Binde eine durch- gehende Mittelbinde. Saum mit schmaler brauner Saumlinie, davor eine leichtgezackte dunkelbraune Linie. Zeichnung der Unterseite unscharf. Flügelspannung 17 — 19 mm. Juni — September, be- sonders an hochrandigen Wiesengräben. Nordostdeutschland, nicht häufig. Entwicklung unbekannt. Nymphula stagnata Don. (Fig. 231). Weiß, Fühler bräunlich, Taster mit braunem Rücken und brauner Spitze, Beine teilweise braun, Hinterleib mit mehr oder weniger deutlichen braunen Rückenflecken. Flügel weiß mit dunkel- brauner Zeichnung. Vorderflügel: Vorderrand bis jenseits der Mitte braun, nahe der Basis eine einfache schräge Querbinde, vor der Mitte eine vom Hinterrand ausgehende Doppelbinde, hinter der Mitte eine zweite, gegen den Vorderrand gegabelte Doppelbinde, der innere Ast mit der ersten Doppelbinde auf der hinteren Mittelader verbunden und über den schwarzbraunen Discocellularfleck laufend. 144 K- Grünberg, Beide Doppelbinden schließen. 3 runde weiße Flecke ein. Aiißenrand mit goldbraunem Saumband. Hinterflügel: eine subbasale Quer- binde, am Vorderrand mit einem schräg nach außen gerichteten Anhang. Hinter der Mitte eine wellenförmige Doppelbinde. Saum- band wie im Vorderflügel. Zeichnung der Unterseite wie oben, aber blaß und unscharf. Flügelspannung 20 — 22 mm. Juni — Juli. Häufig an stehenden Gewässern, Flußufern, Seen. Eier oval, halbdurchsichtig mit gestreifter Oberfläche, Ende Juli zu größeren Gruppen vereinigt an die Unterseite schwimmender Blätter des Igelkolbens (Sparganium simplex Huds. und ra- mosum Huds.) abgelegt. Raupe zunächst farblos und durchsichtig mit schwarzem Kopf und Nackenschild, dann graubraun oder olivenfarben, Kopf und Nackenschild hellbraun, vor der Überwinterung wieder durchsichtig. Kopf klein und flach, 3. Thoraxsegment am breitesten. Körper der erwachsenen Raupe dunkelgelb bis olivenfarben mit braun gerandeten Stigmen. Länge 20—25 mm. Raupe Anfang August bis Oktober minierend in den Blättern des Igelkolbens, daselbst bis Mitte April überwinternd, dann bis Mitte Mai oder Juni in einem aus 2 mit den Rändern zusammengesponnenen Blättern gebildeten Sack dicht unter dem Wasserspiegel, die Blattränder benagend und ausfressend, bei Sparg. ramosum die Blätter skelettierend. Verrät sich durch die schwärzlichen Fraßstellen. Verwandlung in einem langen weißen, mit Blattstücken umhüllten und an einem schwimmenden Blatt fest- gesponnenen Cocon. Puppe schlank, lebhaft dunkelgelb, Hinterende in einen ventral- wärts gebogenen Haken auslaufend. Nymphula nymphactata L. (Fig. 282). Körper weißlich ($) oder vorwiegend bräunlich (cf). Flügel weiß, die braune Zeichnung wie bei stagnato, aber ausgedehnter, die Binden breiter. Discocellularfleck hellbraun mit dunkler Um- randung. Die äußere Doppel- binde sendet im Vorder- und Hinterflügel einzelne zackige Fortsätze gegen das goldbraune Saumband. Zeichnung auf der Unterseite nicht heller als oben. Trennung der Doppelbinden weniger scharf. Basale Binde im Hinterflügel ebenfalls dop- pelt, von dem schrägen Vorder- randfleck deutlich getrennt. Flügelspannung 21—26 mm. Fig. 232. Nym^htda nymphaeata L. Juni— AugUSt, mit N. stagnata. Häufig. Eier kurz oval, flach, dunkelgelb. Raupe gedrungen, in der Mitte am breitesten, vorn und hinten verjüngt. Körper glänzend, in der Jugend grün, später auf dem Rücken hell olivenbraun mit dunkleren Einschnitten und 3 dunklen Längslinien, unten heller; Kopf sehr klein, olivenbraun, mit dunkler Mundpartie und dunklem Hinterrand, Nackenschild hell olivenbraun, glänzend, vorn und hinten schmal schwarz ge- säumt, mit mittlerem schwarzbraunen, durch eine helle Linie ge- Lepidopterä, Schmetterlinge. 145 teilten Querfleck. Stigmen dunkelbraun gerandet. Länge bis 25 mm, 2 größer als (j. Herbst — Mai oder Mitte Juni an der weißen und gelben Wasserrose (Nymphaea alba L., Nuphar luteum L.), Froschbiß (Hydrocharis morsus ranae L.), Laichkraut (Pota- mogeton natans L. und polygonifolius Pourr.), Wasserstem (Callitriche). Wasserlinse (Lemna), Igelkolben (Sparganium). Schneidet aus einem Blatt der Nahrungspflanze ein elliptisches Stück heraus und spinnt es mit dem Rand auf ein anderes Blatt fest, benutzt den innen ausgesponnenen Raum als Wohnung, von hier aus das Blatt benagend. Das aufgesponnene Blattstück stirbt ab und wird braun, woran die Anwesenheit der Raupe zu erkennen ist. Bietet ein Blatt keine Nahrung mehr, so schneidet sie den Boden des sackförmigen Wohnraums heraus und läßt sich in diesem an eine frische Pflanze treiben, wo sie einen neuen Wohnraum an- legt. Verläßt Anfang November das Wasser mit ihrer Wohnung und spinnt diese an einer Pflanze fest zum Überwintern. Ver- puppung ebenfalls über der Wasseroberfläche zwischÄi 2 zusammen- gesponnenen Blättern, Puppe dunkelbraun, Flügelscheiden und Unterseite lebhaft hellbraun; Hinterende stumpf, warzenförmig, mit einigen kleinen Borsten. Paraponyx Hb. (Fig. 233). Stirn breit, Ocellen sehr klein, von der Beschuppung ver- deckt. Fühler fadenförmig, die Gliedenden, besonders beim (J, ver- breitert, die Glieder daher im Umriß dreieckig, der ganze Fühler perl- schnurähnlich erscheinend. Labial taster stärker gebogen als bei JVymphtcla, Maxillartaster kürzer. Hinterleib wie bei Nymphula, Vorderhüften etwas kürzer als die Schenkel und doppelt so breit, Vorderschienen etwa % der Schenkellänge, VordertarSUS etwas *^'S- 233- Paraponyx stratiotata \.. kürzer als Schenkel und Schiene zu- sammen. Mittel und Hinterhüften kurz. Mittelschienen etwas länger als die Schenkel, Hinterschienen doppelt so lang, die vorderen Sporne auf der Schienenmitte. Flügel länger und schmäler als bei Nymphula, Vorderflügel etwa 2 '4 mal länger als breit, Vorderwinkel abgerundet, Außenrand gleich- mäßig geschwungen, Hinterflügel mit etwas kür- zerem Innenrand und daher schmäler als bei Nymphula, Außenrand mehr abgekürzt. Geäder wesentlich wie bei Nymphula, Gabel der Adern 7 und 8 im Vorderflügel kürzer, 4 und 5 im Hinterflügel nicht getrennt. Die Zeichnung besteht aus dem scharfen Discocellularfleck und einer breiten, oft unvollständigen braunen Mittelbinde. 2 deutsche Arten. Artenübersicht. ImagineS. Fig. 234. Paraponyx stratiotata L. Raup«. Discocellularfleck im Vorderflügel schwarzbraun Vergr. iVg. mit weißem Kern. P, stratiotata. Süßwasserfauna von Deutschland. Heft 8. ^ 146 K. Grünberg, Discocellularfleck im Vorderflügel aus 2 getrennten dunkelbraunen Punkten gebildet. P. nivalis. Paraponyx stratiotata L. (Fig. 235); Körper vorwiegend weiß bis vorwiegend hellbräun lieh. Saum der Vorderflügel steil, (j". Grundfarbe der Flügel weiß, Vorderflügel mit leichter bräunlichgelber Tönung oder ausgedehnt hellbraun, mit einem undeutlichen subbasalen, meist nur in 2 Flecken angedeuteten, dunkelbraunen Querstrich und einer breiten braunen Querbinde auf der Flügelmitte, innen unscharf, außen scharf begrenzt und stark ge- schwungen sowie mit einem Streifen der weißen Grundfarbe gesäumt. Discocellularfleck scharf, schwarzbraun mit weißem Kern. Zwischen der Mittelbinde und dem Saum eine weitere, viel blassere Binde. Längs des Saumes eine schmale bräunliche Linie, Saumschuppen blaßbräun- lich. Hinterflügel weiß, mit einer auf der Flügelmitte unterbrochenen und auf der vorderen Hälfte nach außen verschobenen dunkelbraunen Querbinde; läfigs des Saumes eine schmale braune Linie, Saum- schuppen weiß mit kleinen braunen Flecken zwischen den Adern. Unterseite weiß mit ganz leichtem bräun- lichgelben Anflug, die Bin- den nur sehr undeutlich. $. Vorderflügel hell- braun, Binden wie beim cf, aber aus der dunkleren Grundfarbe nur wenig her- vortretend. Discocellular- fleck deutlich, mit hellem Kern. Hinterflügel weiß mit braunem Anflug, Querbinde deutlich, wenig unterbrochen, außerdem Spuren einer basalen Quer- binde. Unterseite ausgedehnt bräunlich. Flügelspannung 18((^) — 26(5 ) mm. Ende Juli — September, an Gewässern' Eier oval, grün, an schwimmende Blattstücke abgelegt. Raupe (Fig. 234) vom und hinten etwas verjüngt, jederseits vom 2. Segment an mit 3 Längsreihen langer, dünner, büschelweise von gemeinsamem Stamm ausgehender Kiemenfäden. Körper etwas durchscheinend, hellgrünlich, olivenfarben oder gelb. Kopf sehr klein, braun, Mundpartie und Hinterrand schwarzbraun. Kiemen- fäden grauweiß, Stigmen sehr klein, schwarz. Länge bis 25 mm. Herbst — Juni an Krebsschere (Stratiotes aloides L.), V^assernuß (Trapa natans L.), Wassersteni (Callitriche), in einem aus 2 Blattstücken zusammengesponnenen Gehäuse. Führt in kurzen Zwischenräumen mit dem Körper in dorso ventraler Richtung heftig schlagende Bewegungen aus, jedenfalls zur Beförderung der Kiemen- atmung, wobei das Hinterende unbeweglich bleibt. Die jungen Raupen fressen nur die Oberflächenschicht der Blätter, während die älteren große runde Stücke herausfressen. Überwintert bis April ruhend zwischen den Blättern der Futterpflanze. Verpuppung unter Wasser zwischen 2 oder 3 Blattstücken in länglichem, weißem, wasserdichtem Gespinst. Puppe kegelförmig, glatt, zuerst gelb mit braunen Augen, dann die Flügelscheiden dunkel graubraun, Thorax hellbraun, Hinter- Fig. 235. Paraponyx stratiotatalj. Q. Vergr. 2V2- Lepidoptera, Schmetterlinge. |47 leib weißlich fleischfarben mit hellbraunen Querstreifen. Stigmen orangebraun, schwarz umrandet. Hinterende stumpf, am Kopf 2 schwarze Härchen. Puppenruhe 4 Wochen. Paraponyx nivalis Schiff. Saum der Vorderflügel stark abgeschrägt, weiß. Vorderflügel mit 3 braunen Querbinden, die basale nahe dem Vorderrand in einem dunkelbraunen Punkt endigend, die mittlere vom Vorderrand bis zur Ader 2 stark geschwungen, den aus 2 scharfen dunkel- braunen Punkten bestehenden Discocellularfleck umfassend, die äußere blasser, dem Saum parallel, auf den Adern mit gegen den Rand vorgezogenen Spitzen. Längs des Saumes eine feine braune Linie, Saumschuppen bräunlich. Hinterflügel mit einer mittleren und einer distalen Querbinde. Zeichnung der Unterseite blaß und undeutlich, Discocellularfleck des Vorderflügels sichtbar. Flügel- spannung 20—21 mm. Juni — Juli, in Bayern (Alpen), selten. Entwicklung unbekannt. Cataclysta Hb. (Fig. 236). Stirn flach, so breit wie die Augen. Ocellen fehlen. Fühler- glieder am Ende verbreitert, beim (^ etwas stärker als beim ^, mit dreiseitigem Umriß. Labialtaster stark aufwärts gebogen, anliegend beschuppt, 3. Glied sehr dünn. Maxillar- taster sehr kurz, stummeiförmig. Hinter- leib wie bei Nymphula. Vorderschenkel doppelt so lang wie die am Ende er- weiterte Schiene, Tarsus so lang wie Schenkel und Schiene zusammen. Schenkel und Schiene der Mittelbeine von gleicher Fig. 236. Cataclysta lemnata Länge, Hinterschiene fast doppelt so lang ^* ^*^p** wie der Schenkel, vordere Sporne auf der Mitte. Vorderflügel schlank, ca. 2^/0 mal länger als breit, Hinter- flügel mit schwach gebogenem Vorderi'and und breit gerundetem Innenrand. Geäder wie bei Nymphula. Die Zeichnung besteht aus braunen Querstreifen, einem dunklen Discocellularfleck im Vorderflügel und einem scharfen schwarzen Saumband mit einer Reihe weißer Punkte im Hinterflügel. Cataclysta lemnata L. (Fig. 237). c^. Körper und Plügel weiß, Fühler braun, Taster weiß mit schwarzem Endglied, Beine teilweise braun. Vorderflügel mit kleinem braunen Discocellularfleck und braunem Saumband sowie mit An- deutung einer braunen Subbasal- und Submarginalbinde. Hinter- flügel mit schai-fem dunkelbraunen Zellenfleck, einer breiten, sub- basalen, vom Innenrand bis in die Zelle reichenden Zackenbinde und mehreren unregelmäßigen braunen Linien hinter der Mitte. Randpartie bräunlichgelb mit tiefschwarzem Saumband, das eine Reihe kleiner silberweißer Flecke einschließt. Unterseite ohne scharfe Zeichnung, Vorderflügel braun, Hinterflügel weiß mit dunklem Zellenfleck und undeutlicher brauner Mittelbinde. Saumband von oben etwas durchscheinend. J\. Körper ausgedehnt braun. Vorderflügel braun mit un- er dunklerer Zeichnung, welche die Subbasalbinde, den Disco- 10* 148 K. Grünberg, cellularfleck und die Submarginalbinde erkennen läßt; außerhalb der letzteren von der Spitze bis nahe zum Innenwinkel eine weißliche Linie, welche wie beim (j das braune Saumband ein- schließt. Hinterflügel weiß, Zeichnung schärfer als beim (5^, Basal- binde breiter, außen von einer feinen Linie begleitet, hinter der Mitte eine gezackte Doppelbinde. Unterseite der Vorderflügel braun, der Hinterflügel vorwiegend weiß mit Andeutung derselben Zeich- nung wie oben. Flügelspannung 16(cf)— 22($) mm. Ende Mai- August, wahrscheinlich in 2 Gene- rationen. Häufig an stehenden Gewässern. Raupe glatt mit einzelnen Härchen, olivenfarben mit braunen Kopf klein, gelblich, Nackenschild Herbst — Mai, hauptsächlich an der Unterseite von Wasserlinsen (Lemna), Verpuppung Anfang Mai in einem aus Wasserlinsen oder anderen Pflanzenstücken ver- fertigten, innen weiß ausgesponnenen, sackartigen Gehäuse. Puppe schlank, schwarzbraun, mit vorstehenden Knöpf chen am Hinterende. Puppenruhe 2 Wochen. Fig. 237. Caiaclysta lemnata L. Vergr. 2V2- und schwärzlichen Strichen, dunkler. Stigmen sehr klein Acentropus Gurt. (Fig. 238 u. 239). Stirn flach gewölbt, etwas breiter als die Augen. Ocellen fehlen. Fühler ungefähr von der Länge des Körpers, ziemlich dick. Glieder kurz, so lang wie breit. Labialtaster dick, abwärts gebogen, Maxillar- taster fehlen. Körper glatt und anliegend beschuppt. Vorderhüften verlängert und verdickt, fast so lang wie die Schenkel, Schienen kürzer als die letzteren; Mittelschienen ebenso lang wie die Schenkel, Hinterschienen länger, mit äußerst kurzen Spornen. Flügel nur Fig. 238. Fig. 239. Flg. 238 u. 239. Acentropus niveus Oliv. (^. Kopf und Geäder. beim ^j", halbdurchsichtig, dünn beschuppt und ohne Zeichnung, lang und schmal, Vorderflügel 3— 4 mal so lang wie breit, mit abgerundeter Spitze und stark abgeschrägtem, in flachem Bogen in den Innen- rand übergehendem Außenrand. Hinterflügel 2 — 3 mal so lang wie breit. Flügel des 5 rudimentär, stummeiförmig. Zelle bis über die Flügelmitte reichend. Ader 4 und 5 stark genähert, 6 und 7 getrennt, 8 + 9 mit langem gemeinsamen Basalstück und sehr Lepidoptera, Schmetterlinge. 149 kurzer Gabel, 8 in die Spitze, 10 und 11 frei aus der Zelle, schräg in den Vorderand. Im Hinterflügel 4 und 5 getrennt aus dem Zellenende, 6 eine Strecke vor dem Zellenende entspringend, frei, 7 und 8 erst kurz vor der Spitze getrennt. Acentropiis nivens Oliv. (P'ig. 240 u. 241). Körper bräunlichgelb mit weißgrauer, beim 5 mehr bräunlicher Beschuppung. Flügel des (j durchscheinend, milchig grauweiß be- schuppt, die Hinterflügel heller als die Vorderflügel. Flügelspan- nung des (j" 11 — 17 mm. Mai — Juni und September. 5 stets im Wasser. Begattung an der Oberfläche. Eier in Klumpen oder flachen scheiben- f örmigenGelegen in einer Gallerthülle an die Nah- rungspflanzen abgelegt. Eiruhe ca. 3 Wochen. Raupen zunächst grünlichgelb mit hell- Fig. 240. Fig. braunem, dunkel geran- Fig. 240 u. 241. Acentropus niveus Oliv. ^ u. detem Kopf und Nacken- 5- Vergr. 2. Schild, später weißlich- gelb, durchscheinend. Am 1 . Hinterleibsring am breitesten, vorn und hinten schmäler. Mit unregelmäßigen Längsreihen kleiner borsten- tragender Hautwarzen. 9 Stigmenpaare, keine Kiemenfäden. In ca. 6 Wochen erwachsen, 12 — 14 mm lang. 2 Generationen. Raupen September — Mai und Juli — August im Wasser, besonders an verschiedenen Laichkrautarten (Potamogeton), auch an Wassernuß (Trapa natans L.), Tausendblatt (Myriophyl- lum), Zanichellie (Zanichellia), Seegras (Zostera), in der ersten Woche im Innern der Pflanze, dann außen an den Blättern, in einem röhrenförmigen Gehäuse aus Blattstücken, oft in beträcht- licher Tiefe, bis zu 3 m. Verpuppung in einem aus Blattstücken neu verfertigten Gehäuse, welches mit dem grauweißen luftgefüllten Cocon verwebt und an der Nahrungspflanze befestigt ist. Puppe stets unter Wasser, mit dem Kopf abwärts im Cocon, hell gelblichbraun mit dorsalen Querstrichen und hellerer Unter- seite. Kopf mit 3 Paar zum Öffnen des Gehäuses dienenden Dornen. Hinterende stumpf, vorletztes und letztes Segment mit Chitinhäk- chen zur Befestigung im Cocon. cf Puppen kleiner und schlanker als die $. Puppenruhe ca. 25 Tage. Tortricidae, Wickler. Kleinere Arten, stets unter Mittelgröße, mit verhältnismäßig kräftigem Körper, mäßig langen Beinen und gerundet viereckigen, in der Ruhe flach dachförmig gehaltenen Vorderflügeln. Augen nackt; Ocellen vorhanden. Fühler fadenförmig, häufig gewimpert, selten beim ^f gezähnt oder gekämmt. Rüssel meist kräftig ent- wickelt. Maxillartaster fehlen. Labial taster gut entwickelt, auf- gebogen oder vorgestreckt, anliegend oder abstehend beschuppt, selten verlängert, mit kurzem Endglied. Vorderflügel groß und breit, trapezförmig, selten mehr dreieckig, mit steilem Außenrand 150 K. Grüiiberg, und 12 getrennten Adern, selten 7 und 8 gestielt. Hinterflügel breit, gerundet, stets mit Haftborsten und 3 Innenrandadern, im Geäder wechselnd ; hintere Mittelader bei einer Gruppe oben lang behaart. Raupen walzig, an Kopf und Hinterende etwas verjüngt, 16 füßig, mit Kranzfüßen, mit stark chitinisiertem Nacken- und Afterschild und feinen, paarweise geordneten, borstentragenden Punktwärzchen. Zwischen aufgewickelten und versponnenen Blättern, in Blüten und Früchten, in Pflanzenstengeln und Wurzeln usw. Puppen mit spitzem oder stumpfem Hinterende, am Hinterleib mit dorsalen Querreihen spitzer Dornen und ventralen Dornwärz- chen oder mit Häkchen am Hinterende. Von der sehr artenreichen Familie kommt nur eine Gattung mit 2 deutschen Arten ständig am Wasser vor. > Epibleminae. Hintere Mittelader der Hinterflügel oben lang behaart. Bactra Steph. (Fig. 242 u. 243). Stirn abstehend beschuppt. Fühler gewimpert. Taster vorn verbreitert und glatt abgeschnitten, dicht beschuppt. Thorax glatt : ; Fig. 242. Fig. 213. Fig. 242 u. 243. Bactra lanceolana Hb. Kopf und Geäder. beschuppt. Hinterschienen des cj" ohne Haai-pinsel. Ader 3, 4 und 5 der Hinterflügel dicht beieinander aus dem unteren, Ader 6 und 7 gestielt, aus dem oberen Zellenende. Raupen in Sumpfgräsern. 2 deutsche Arten. . Artenübersicht. Imagines. Vorderflügel mit feiner dunkler Strichelung am Vorderraud und einem dunklen mittleren aus einzelnen Plecken gebildeten Längsstrahl. B. lanceolana. Vorderflügel mit fleckiger, aus unterbrochenen, breiten dunklen :«. Querbinden bestehender Zeichnung. B. furfurana. Raupen. Weißlich, Kopf und Nackenschild schwarz. B. lanceolana. Grünlichj Kopf schwarz, Nackenschild braun, B. furfnraua. Lepidoptera, Schmetterlinge. 151 Bactra lanceolana Hb. (Fig. 244). Fühler dunkelbraun, Kopf, Thorax und Hinterleib graubraun. L Vorderflügel in der Grundfärbung und Zeichnung variabel, meist hellgrau bis gelblich oder bräunlich grau, mit zuweilen stark zurück- V tretender schwarzbrauner Zeichnung. VordeiTand mit schräger dunkler Strichelung. Die Hauptzeichnung besteht aus einem dunklen Wisch oder Fleck auf der hinteren Mittelader, einem winkelförmigem Fleck am Zellenende und einem Strich an der Spitze; schwach gezeichnete Tiere zeigen nur einen kleinen Fleck am Zellende und an der Spitze; zuweilen zieht ein dunkler Längsschatten von der Wurzel bis zur Spitze. Hintere Flügelhälfte und Außenrand mit unregel- mäßigen dunklen Punkten und Linien. Hinterflügel bräunlich grau, heller oder dunkler. Unterseite des Vorderflügels dunkel graubraun, Vorderrand gegen die Spitze und Saumschuppen heller, der Hinter- flügel heller, mehr grau. Flügelspannung 12(J) — 15($) mm. Ganz Europa, in Deutschland Mai— Juni und August— September, stellen- weise sehr häufig. Raupe in der Jugend lebhaft grün, später schmutzig weiß mit grünlichem oder rötlichem Anflug; Kopf und Nackenschild schwarz, Afterschild braun. April — Mai und Juli — August im unteren Stengel von Binse (Juncus effusus L.) undlCypergras(Cyperus longusL). Fig. 244. Bactra lanceolana Hb. Fig. 245. Bactra für für ana Hew. Vergr. 4. Vergr. 4. Bactra furfnrana Hew. (Fig. 245). Fühler dunkelbraun, Kopf und Thorax gelblich, grau oder braun, Hinterleib bräunlich grau. Oberseite der Vorderflügel weißlich oder gelblich grau, beim (j" mit schwarzbrauner, beim $ mit hellbrauner fleckiger Zeichnung, bestehend aus einer basalen Querbinde, welche den Vorderrg,nd frei läßt, einer breiten gebrochenen Mittelbinde und einem Wisch an der Spitze. Zeichnung wie bei lanceolana ziem- lich variabel. Außerdem am Vorder- und Innenrand unregel- mäßige dunkle Flecke. Hinterflügel bräunlich grau, ebenso die Unterseite. Flügelspannung 12((j')— 19($) mm. Mai — Juli zer- streut und seltener als lanceolana. Raupe hell grünlich, Kopf schwarz mit weißem Längsstrich, Nacken- und Afterschild braun. April— Mai und Juli im Stengel von Binse (Juncus effusus L.) und Seesimse (Scirpus lacustris L.). Tineidae. Schaben, Motten. Meist kleine zarte Formen mit schmalen spitzen Flügeln und langen kräftigen Hinterbeinen. Ocellen vorhanden oder fehlend, Fühler fadenförmig, mit verlängertem walzigen, zuweilen sehr auf- fällig gebildeten Basalglied. Rüssel vorhanden oder fehlend. Maxil- lartaster oft vorhanden, Labialtaster meist sehr lang und dünn, auf- 152 K. Grtinberg, gebogen, zuweilen kurz und hängend. Hinterschienen mit kräftigen langen Spornen, zuweilen außerdem mit langen steifen Borsten. Flügelgeäder vollständig oder rudimentär, Ader 7 und 8 im Hinter- flügel, wenn beide vorhanden, stets getrennt. Raupen meist 16 füßig, selten 14 oder 18 füßig, mit Kranzfüßen, zuweilen fußlos, mit verschiedener Lebensweise. Äußerst artenreiche Familie mit zahlreichen Untergruppen, von denen aber nur wenige Anwohner des Wassers sind. Übersicht über die am Wasser vorkommenden Unterfamilien. I. Labialtaster lang und dünn, aufgebogen; Maxillartaster fehlen. 1. Fühlerglied nicht auffällig gebildet, Hinterschienen ohne lange Borsten. 1. Flügel breit, Vorderflügel mit rechtwinkliger Spitze und steilem Außenrand, ziemlich große Art. Orthotaeliiiiae. 2. Flügel schmal und spitz, kleine zarte Arten. a) Hinterflügel linear, ohne Zelle, mit nur 2 Adern. Cosraopterygiiiae. b) Hinterflügel mit Zelle, Geäder normal. Laverninae. IL Labialtaster kurz, hängend; Maxillartaster vorhanden. 1. Fühler- glied sehr auffällig vergrößert. Hinterschienen mit langen steifen Borsten. Nepticiilinae. Orthotaeliinae. Mit den Merkmalen der einzigen Gattung OrthotaeHa Steph. (Fig. 246 u. 247). Stirn und Scheitel mit dichter, etwas abstehender Behaarung. Ocellen fehlen. Fühler wenig länger als die Hälfte der Vorder- flügel, Basalglied wenig verdickt, Geißelglieder am vorderen Ende etwas erweitert. Taster lang und dünn, aufgebogen, bis zum Schei- tel reichend, anliegend beschuppt. Rüssel sehr kurz. Hinterleib langgestreckt, mit mehr als der Hälfte über den Analwinkel der Hinterflügel hinausreichend. Vorderflügel etwa 2 72 mal so lang wie breit. Vorder- und Innenrand bis zum Saum fast parallel, Außen- rand fast senkrecht, gerade. Ader 3 und 4 stark genähert aus dem unteren, 9 aus dem oberen Zellen- ende, alle Adern außer 3 und 4 deutlich getrennt nnd einzeln aus der Zelle. Oberer Teil der Zelle durch eine in der Verlängerung von Ader 6 verlaufende Längs- p. 247 ader abgeteilt. Hinterflügel breit, Fig. 246 u. 247. o'rthotaelia sparganella halbkreisförmig, alle Adom oiu- Thunb. Kopf und Geädtr. zeln, Ader 3 und 4 getrennt aus Fig. 246. Lepidoptera, Schmetterlinge. 153 I dem unteren Zellenende, 5 von 4 mehr als doppelt so weit entfernt als von 6. Beine lang und robust, Vorder-. Mittel- und Hinter- schienen 7-2» Vi ^^^^d 1^/2 der Schenkellänge. Eine deutsche Art. Orthotaelia sparganella Thunb. (Fig. 248). Fühler gelblichbraun. Kopf und Thorax, Vorder- und Mittel- beine lebhaft rost- oder ockerbraun, Hinterleib und Hinterbeine hell bräunlichgrau. Vorderflügel oberseits von der Farbe des Thorax, zuweilen etwas dunkler oder auch heller, mehr olivenfarben mit mehr oder weniger deutlichem, dunkleren, rötlich purpurbraunen, gegen den Saum bis zum Vorder- und Hinterwinkel sich ver- breiternden Mittellängsschatten. Beim ^ meist am Zellenende ein schwärzlicher Fleck, in der Zelle, längs der Ader 1 und vor dem Saum einige oft sehr undeutliche schwärz- liche Punkte. Hinterflügel glänzend, hellgrau mit leich- tem bräunlichen Anflug. Unterseite einfarbig hell bräunlichgrau, im Hinter- flügel heller. Flügelspan- nung 20 — 28 mm. Juli — August. Raupe schlank, blaßgrün mit rötlichgrauer Rückenlängsstrieme. Kopf braun, Nackenschild graubraun mit dunklerem Seitenrand; Afterschild breit, flach vertieft mit erhabenen Rändern, hinten in 2 gespreizte Zähnchen auslaufend. Vorn auf den beiden ersten Segmenten Querreihen kräftiger schwarzer Warzenpunkte. Herbst — Juni (auch im August beobachtet) in verschiedenen Wasser- pflanzen: Wasserschwertlilie (Iris pseudacorus L., auch in I. germanica L.), Rohrkolben (Typha angustifolia L.), Igel- kolben (Sparganium ramosum Huds., Sp. simplex Huds.), Wasserschwaden (Glyceria aquatica Wahlenb.), Simse (Scirpus lacustris L.). In der Jugend in jungen Blättern, später im Stengel über der Wurzel in einer Röhre. Von außen bemerkbar durch die abgestorbenen Herzblätter. Oft in großer Zahl an einem Ort. Ver- puppung in der Wohnpflanze. Puppe zylindrisch, am Hinterende fast breiter als vorn, blaß- gelblich mit bräunlichem Vorderende. Tasterscheiden abstehend, gekrümmt, die mittleren lang, nach hinten divergierend, die seit- lichen kurz, stumpf. An den Einschnitten eine dichte Querreihe spitzer, rückwärts gekehrter Dörnchen, Hinterende in 2 divergierende Spitzen auslaufend. Fig. 248. Orthotaelia sparganella Thunb. Vprgr. 2. Cosmopteryginae. Kleine zarte Arten mit auffällig schmalen und spitzen, sehr lang befransten Flügeln. Vorderflügel mit lebhaft metallglänzender Zeichnung. Hinterflügel linear, mit 2 einfachen Adern. Rüssel klein; Maxillartaster fehlen; Labial taster sehr lang und dünn, sichel- förmig aufgebogen. Eine deutsche Gattung, 154 K. Grünberg, Cosmopteryx Hb. (Fig. 249 u. 250). Stirn stark vortretend, hoch gewölbt. Ocellen fehlen. Fühler gekerbt, etwas kürzer als der Vorderflügel, Basalglied verlängert und am Ende verdickt. Taster sehr lang und dünn, sichelförmig aufgebogen, mit der Spitze den Scheitel überragend; 2. Glied fast so lang wie das Endglied, am Ende etwas verdickt. Hinterschienen von doppelter Länge der Schenkel, Sporne sehr lang und kräftig, die vorderen auf der Mitte. Yorderflügel etwa sechsmal so lang *^ Fig. 249. Fig. 250. Fig. 249 u. 250. Cosviopteryx lienigiella Zell. Kopf und Geäder. wie breit, mit sehr scharfer feiner Spitze. Zelle schmal und sehr spitz, Ader 2 — 5 in ziemlich gleichen Abständen aus der Zelle in den Hinterrand, Ader 7 aus dem Zellenende in die Flügelspitze mündend, mit 6 und 8 kurz gestielt; Ader 9 kurz vor dem Zellen- ende, 11 ungefähr auf der Zellenmitte, 10 in der Mitte zwischen beiden. Hinterflügel linienartig schmal mit sehr langen Saumhaaren und nur 2 deutlichen Adern, je eine in dem Vorder- und Innenrand. Raupen in Blättern minierend. Arten Üb er sieht. Imagines. Vorderflügel hell graubraun mit 2 silberglänzenden schwarzgepunk- teten Querbinden. C. lienigiella. Vorderflügel schwarzbraun mit ockergelber goldgesäumter Querbinde. C. scribaiella. Cosmopteryx lienigiella Zell. (Fig. 251). Kopf und Thorax gelblich graubraun mit 2 seitlichen und einer mittleren weißen Längslinie. Fühler schwarzbraun, Taster außen schwarzbraun, innen weiß beschuppt. Beine hell graubraun, teilweise weißlich. Vorderflügel oberseits gelblich graubraun, mit 8 von der Basis bis zur Mitte reichen- den, weißen Längslinien am Vorder- rand, auf der Mitte und am Innen- rand, sowie einigen kurzen Linien zwischen denselben. Hinter der Mitte und am Ende des 2. Drittels je eine silber- oder etwas gold- glänzende Querbinde, die innere mit einem schwarzen Fleck vorn an der Außenseite, die äußere mit ßinigen kleinen schwarzen Fleckchen an der Innenseite. Von jen- Fig. 251. Cosmopteryx lienigiella Zell. Vergr. .3. ! r Lepidoptera, Schmetterlinge. 155 seits der äußeren Binde bis zur Flügelspitze ein weißer Mittel- längsstrich. Saumhaare hell graubraun. Hinterfltigel graubraun, weißlich glänzend. Saumhaare etwas dunkler als im Yorderflügel. Unterseite der Flügel dunkelbraun mit weißem Glanz. Hinterleib oberseits dunkelbraun mit sehr schmalen, an den Seiten zu großen Flecken erweiterten weißen Hinterrandsäumen. Unterseite glänzend weiß. Flügelspannung 9—12 mm. Juni — Juli, an Rohr. Raupe (Fig.* 252) hellweißlich, rosa, durchscheinend, mit schwarzem Kopf und zuweilen bindenartigen dunkleren Querstreifen auf den vorderen Segmenthälften. Am 2. Seg- ment am breitesten, nach hinten allmählich verschmälert. Länge 8 — 10 mm. Herbst — Frühjahr minierend in den Blättern des Rohrs (Phragmites) an der Blattoberseite. Wechselt von Blatt zu Blatt. Minen flach, als große, lange, graugrüne oder weißliche Flecke er- scheinend. Exkremente am unteren Ende der Mine angesammelt, selten aus derselben ent- fernt. Überwintert in der Mine in einem zähen, halbdurchsichtigen Cocon innerhalb eines großen ovalen, ausgesponnenen Raumes. Verpuppung im Frühjahr. Cosmopteryx scribafella Zell. Körper tief schwarzbraun, Kopf, Thorax und Beine mit lebhaft goldglänzenden Flecken. Unterseite des Hinterleibs in ganzer Ausdeh- nung goldglänzend. Fühler schwarz, mit weißer Spitze und 2 weißen Ringen vor derselben. Taster schwarz, innen weißlich. Vorderflügel Vyx lienigüiia zl tief schwarzbraun, auf der Mitte eine breite, Raupe. Vergr. 6. lebhaft ockergelbe, hinten verschmälerte Quer- ^^^*^ Stainton. binde, beiderseits von goldglänzenden Binden eingefaßt; an der Basis ein langgestreckter, breiter, goldglänzender Fleck, vor der Spitze ein silberweißer Längsstrich. Hintei-flügel heller als die Vorderflügel, mehr graubraun, einfarbig. Unterseite dunkelgrau- braun, im Vorderflügel stark glänzend. Flügelspannung 9 — 11 mm. Mit der vorigen Art. Raupe ebenfalls in Phragmites, oft 2 oder 3 in einem Blatt, ähnlich der von C. lünigülla, auch in der Minenbildung. Ver- puppung in der Mine. Laverninae. Ziemlich kleine Arten mit schmalen spitzen Flügeln. Kopf anliegend beschuppt oder behaart. Ocellen meist fehlend. Rüssel vorhanden. Maxillartaster fehlen, Labialtaster lang und dünn, sichel- förmig aufgebogen. Zelle in beiden Flügeln vorhanden Raupen nackt, meist im Innern von Pflanzen, im Stengel oder in Blättern minierend. Limnaecia Staint. (Fig. 253 u. 254). Stirn vortretend, stark gewölbt. Fühler dünn, so lang wie der Leib, beim (j" etwas länger, Basalglied verlängert und am Ende er- Fiy. 252. Cosniüpte- 156 K. Griinberg, weitert, 4 mal so lang wie dick, Geißelglieder kurz, am Ende ver- breitert. Taster sehr lang, dünn, sichelförmig, Endglied den Scheitel weit überragend, dünn und spitz, etwa doppelt so lang wie das etwas dickere anliegend beschuppte Mittelglied. Beine kräftig, Vorder-, Mittel- und Hinterschienen = Vi? Vi und Vi der Schenkellänge, Hinterschienen oben lang behaart, Sporne kräftig, die vorderen auf der Schienenmitte. Vorderflügel schmal lanzettlich mit scharfer Fig. 253. Fig. 254. Flg. 253 u. 254. Limnaccia phraginitella Staint. Kopf und Geäder. Spitze, 5 mal so breit wie lang, Saumhaare am Hinterrand so lang wie die Breite. Ader 2 auf der Flügelmitte, 2—5 in ziemlich gleichen Abständen, 6 aus dem Zellenende, 7-1-8 lang gestielt, die übrigen Adern einzeln. Hinterflügel halb so breit und wenig kürzer als der Vorderflügel. Saumhaare an der Basis doppelt so lang wie die P'lügelbreite, Zelle bis zur Mitte reichend, Ader 5 und 6 aus dem Zellenende, alle Adern einzeln. Hinterleib des $ mit kräftiger stark behaarter Haltezange. Einzige deutsche Art: Limnaecia phragmitella Staint. (Fig. 255). Körper und Flügel hell graubraun, von der Farbe trockenen Schilfes. Hinter- flügel etwas heller, grau, glänzend. Saumhaare lang, gelblichgrau. Vorderflügel oberseits mit einer unbe- stimmten schwärzlichen Längslinie auf der Mitte, von welcher gewöhnlich die beiden Endpunkte deut- licher und weißlich umran- An den Aderendigungen unscharfe schwärzliche Punkte. Unterseite wie oben, ohne Zeichnung. Flügelspannung \^{$) bis 21 (J) mm. Juni — August, zerstreut. Raupe (Fig. 256) breit und flach, gelblichweiß mit 3 hell grau- braunen Rückenlinien und ebensolcher Seitenlinie. Kopf glänzend gelbbraun mit dunklerem Hinterrand; Nackenschild etwas dunkler als der Kopf, mit hellem Mittelfleck. Länge bis 12 mm. August —April in den Kolben des breitblättrigen Rohrkolbens (Typha Fig. 255. det sind. Limnaecia phragviitella Staint. Vergr. 21/2- Lepidoptera, Schmetterlinge. 157 latifolia L,), wächst langsam, zuweilen in großer Zahl, bis zu 30, in einem Kolben. Die befallenen Kolben eigentümlich zerfetzt und Fig. 256. Fig. 257. Fig. 256. Lt'mnaecia phragmitella Staint, Raupe. Vergr. 5. Nach Stainton. Fig. 257. Rohrkolben, durch Raupen von Limnaecia phragniitella zerfressen. Nach Stainton. zerrissen, so daß der flaumige, flockige Inhalt herausquillt (Fig. 257). Verpuppung im Kolben in einem dicht mit Flaum umkleideten Ge- spinst. Nepticulinae. Sehr kleine, äußerst zarte Arten mit lang behaarten, spitzen Flügeln. Kopf abstehend behaart. Ocellen fehlen. Fühler mit auf- fällig stark vergrößertem plattenförmigen Basalglied. Rüssel fehlt. Maxillartaster vorhanden, mehrgliedrig, dünn, fadenförmig. Labial- taster hängend. Geäder rudimentär, Zelle der Vorderflügel fehlend oder sehr kurz, Hinterflügel stets ohne Zelle. Hinterschienen mit langen steifen Borsten. Raupen 18 füßig, in Pflanzenstengeln und Blättern minierend. Mehrere Gattungen, davon eine am Wasser. Opostega Zell. (Fig. 258 u. 259). Stirn und Scheitel abstehend beschuppt. Fühler so lang wie der Vorderflügel oder wenig kürzer, Basalglied stark vergrößert, blattförmig, gewölbt, die Höhlung nach außen gekehrt; Geißel ein- fach. Labialtaster kurz und dick, hängend, Maxillartaster länger 158 K. Grünberg, und schlanker, mehrgliedrig. Vorderhüften stark verbreitert, so lang wie der Schenkel. Schienen und Metatarsen der Hinterbeine mit dichter langer stachliger Beborstung, ebenso die Mittelschienen, aber viel schwächer. Hinterschienensporne groß und kräftig, die vorderen vor der Mitte. Vorderflügel etwa dreimal so lang wie breit, zugespitzt, mit 4 un verzweigten Längsadern; Costalader sehr Fig. 258. Fig. 259. Fig. 258 u. 259. Opostega auritella Hb. Kopf und Geäder. kurz, vordere und hintere Mittelader vor der Spitze endigend. Hinterflügel schmal und spitz mit langen dichten Saumhaaren und einer kräftigen Längsader mit 1 Ast in dem Vorder- und 2 Ästen in dem Innenarajid-. - ' Kleine schneeweiße braungefleckte Motten. Am Wasser 2 Arten. Entv^icklung wenig bekannt. • . ^ Artenübersicht. Imagines. Vorderflügel mit deutlichem braunen Vorder- und Innenrandfleck, Spannweite 9—11 mm. Op. auritella. Vorder- und Innenrandfleck im Vorderflügel klein, undeutlich, Spannweite 7—8 mm. Op. crepusculella. Opostega auritella Hb. (Fig. 260). Kopf und Thorax sowie Basalglied der Fühler weiß beschuppt. Fühlergeißel hell gelblichbraun. Beine braun. Hinterleib dunkel- braun. Oberseite der Vorderflügel schneeweiß mit graubraunen weiß un- termischten Saumhaaren, einem brau- nen Fleck in der Mitte des Innen- randes und einem gleichen langge- streckten Fleck an der Spitze. Unter- seite und die Hinterflügel ganz ein- farbig graubraun. Flügelspannung 9 — 1 1 mm. Juni — Juli, Norddeutsch- land, an sumpfigen Stellen stellen- weise sehr häufig, fliegt in den frühen Abendstunden. Raupe hellgrün, minierend im Stengel der Sumpfdotterblume (Caltha palustris L.). Verpuppung in einem festen weißen Gespinst. opostega auritella Hb. Vcrgr. 3. I Lepidoptera, Schmetterlinge. 159 Opostega crepusculella Zell. Fühler, Kopf und Thorax wie bei auritella. Hinterleib oberseits dunkelbraun, unten hellgrau. Voi'derflügel schneeweiß mit 2 schmalen gebogenen schrägen hellbraunen Querlinien an der Spitze und einem zuweilen fehlenden kleinen Fleck in der Mitte des Vorder- und Innenrandes. Saumhaare weiß. Hinterflügel weiß, Saumhaare hell* bräunlich. Unterseite leicht bräunlichgrau. Flügelspannung 7—8 mm. Juni — Anfang August, ganz Deutschland an Teichen und schilf reichen Gräben, auf feuchten Wiesen. icijyCiH Entwicklung unbekannt. er. Acentropiis niveiis . . Ameletus . inopinalus . Amphineraur Seite 148 149 21 21 7ö Bactra . 150 furfurana .- . ". . . . 151 lanceolan^^ , .5 «^ V J • ■• 151 Baetidsife 'K ' .'' ." '. ' . -, 15 Baetis . ,^' A f . . 15, 32 alpinus . . . ., . . 16, 18 atrebatinus . . . . . 18 binoculatus . : . ... . 18 buceratus ...... 17 niger 16, 18 pumilus 17 Rhodani 18 scambus 16 tenax 18 venustulus 18 vernus 17, 18 Caenidae Caenis . dimidiata halterata harrisella lacteella Calamia lutosa . phragmitidis Calamotroph paludella Capnia . atra . . nigra . Capniidae Capnopsis pygmaea 14 14, 31 14 15 15 14 113 114 114 132 133 55, 88 55 55, 89 55 55 55 Cataclysta lemnata Centroptilum luteolum . pennulatum Chilo . . cicatricellus phragmitellus Chirotonetes ignotus Chloeori dipterum . nifulum simile . Chloroperla difformis . grammatica griseipennis helvetica . rivulorum . rufescens . Strandi sudetica venosa . Choroterpes Picteti . . Coenobia . rufa . . Cosinopteryginae Cosmopteryx lienigiella . . scribaiella . . Cossidae . . Crambinae Dictyopterygella Dictyopteryx Dinocras . . . Donacaula . . mucronella Register 161 Seite Ecdyuridae 22 Ecdyurus . . . . . 26, 31 fluminum 28 forcipula 28 insignis 26 lateralis 27 venosus 29 volitans 28 Epeorus 22, 30 assimilis 23 Ephemera 7, 30 danica 8 glaucops 9 lineata 9 vulgata 8 Ephemerella .... 14, 31 ignita 14 Ephemerellidae ... 13 Ephemerida 1 Ephemeridae . . . . 7 Epibleminae 150 Erastria 123 argentula 124 uncula 125 Erastriinae 123 Habrophlebia ... 12, 31 fusca 12 lauta 13 mesoleuca . . . . . 13 Hadena 100 unanimis 100 Hadeninae 99 Helotropha 102 leucostigma ..... 103 leucostigma var. fibrosa . 103 Heptagenia . . . . 25, 30 coerulans 25 flava 25 flavipennis 26 sulphurea 26 Herminia 127 cribrumalis 128 Herminiinae .... 127 Hydrocampa .... 142 Hydrocampinae . . . 141 Hydroecia 103 micacea 104 petasitis 105 Isogenus 41, 83 nubecula 42, 84 Isopteryx . . , . . 52, 87 Seite Isopteryx apicalis Burmeisteri neglecta serricornis torrentium tripunctata Laverninae Lepidoptera Leptophlebia cincta . margin ata Meyeri submarginata Leptophlebii Leucania . comma impudens . impura 1 album obsoleta straminea . Leucaniinae Leuctra albida . Braueri cingulata . cylindrica digitata geniculata hippopus . inermis Klapäleki nigra prima . Leuctridae Limnaecia phragmitella Marthamea M e li a n a flammea . Miana . . ophiogramma ophiogramma var. maerens Nemura avicularis borealis brevistyla cambrica 11 62 Register Seite I Nemura | fumosa 75 ! humeralis 71, 93 lateralis 73 marginata .... 79, 95 Meyeri 72 nknborum 73 nitida 75 Pictetii 81, 95 praecox 74 Standfussi 75 variegata 78, 95 Nemurella / 81 Nemuridae . . . , . 69 Nephelopteryx . . . 60, 89 araneoides 60 nebulosa 60, 90 Nepticulinae .... 157 Noctuidae 98 Nonagria 106 cannae 109 dissoluta var. arundineta . 110 geminipuncta .... 108 geminipuncta ab. nigricans 109 neurica 110 nexa 107 sparganii 112 typhae 111 typhae ab. fraterna . . 111 Nymphula 142 nymphaeata 144 rivulalis 143 stagnata 143 Nymphulinäc . . . . 141 Oeraopteryx 59 Loewii 60 Oligoneuria .... 6, 30 rhenana 7 Opostega 157 auritella . . . . . . 158 crepusculella 159 Orthotaelia 152 sparganella 153 Orthotaeliinae .... 152 Palingenia .... 6, 30 longicanda 6 Palingenidae .... 6 Paraponyx 145 nivalis 146 stratiotata 147 Seite Perla 43, 84 abdominalis .... 44, 86 cephalotes .... 44, 86 marginata 44 maxima 45, 85 Selysii 46 Selysii var. Mosellae . . 47 vitripennis 46 Perlidae 42 Perlodes 39, 82 dispar 39, 83 microcephala .... 40 recta 40 septentrionis 41 P,erlodidae 39 Phragmatoecia .... 130 castaneae 130 Plecoptera ..... 33 Plecoptera filipalpia . 55 Plecoptera setipalpia . 39 Plusia- 125 festucae 126 Plusiinae 125 Polymitarcidae ... 17 Polymitarcis .... 7, 30 virgo 7 Potamanthidae .... 9 Potamanthus ... 9, 31 luteus 10 Protonemura .... 70 Pyralididae 131 Rhabdiopteryx . ... 60 neglecta 60 Rhitrögena . . . . 24, 30 aurantiaca 25 germanica 24 semicolorata 24 Schoenobiinae. . . 136 Schoenobius 138 forficellus 140 gigantellus . . . . . 138 Scirpophaga 137 praelata 137 Senta 116 maritima 116 maritima ab. bipunctata . ] 1 7 maritima ab. nigricostata , 118 maritima ab. nigrostriata . 118 maritima ab. -vrismariensis 118 Siphluridae 20 Register 163 Seite Siphlurus 21, 32 armatus 22 lacLislris 22 Taeniopterygidae . . . 56 Taeniopteryx ... 57, 90 Braueri 57, 9 J Kempnyi 57 monilicornis 57 Risi 59 seticornis 59, 91 Seite Taeniopteryx trifasciata 57, 58 Tapinostola 115 fulva 116 fulva ab. concolor . . . 116 Hellmanni 115 Hellmanni ab. salurata . 116 Tholomiges 129 turfosalis 129 Tineidae 151 Tortricidae 149 Pruck von Ant. Kämpfe, Jena. ^«0=ä5 ,^^ ^^ .^4c ' ,