Die Süsswasserfauna Deutschlands Herausgegeben von A.BRAUER HEFT 12: ARANEAE UND ACARINA bearbeitet von FR.DAHL U.F.K0EN1KE QL ■ 265 Jena, Verlag von Gustav Fischer B 84 ^SSE — ^^^ ^^ LH = o s^ss =o i^S^S m o^^= LH I^;^ r^ ^■—1 .S □ ''^ =^ D O m ^^ ^^ CD D i^S^^M = DIE SÜSSWASSERFAUNA DEUTSCHLANDS EINE EXKURSIONSFAUNA BEARBEITET VON Prof. Dr. BÖHMIG (Graz), Prof. Dr. Brauer (Berlin), Prof. Dr. COLLIN (Berlin), Prof. Dr. Dahl (Berlin), C. van Douwe (Mün- chen), Prof. Dr. VON Graff (Graz), Dr. Grünberg (Berlin), Dr. Hartmeyer (Berlin), Prof. Dr. R. u. H. Heymons (Berlin), Prof. Dr. Jägerskiöld (Göteborg), Dr. Johansson (Göteborg), Dr. Keil- hack (Berlin), Prof. Dr. Klapalek (Karlin bei Prag), F. KoENiK^ (Bremen), Dr. Kuhlgatz (Danzig), Dr. v. Linstow (Göttingen), Dr. LUHE (Königsberg), Prof. Matschie (Berlin), Prof. Dr. Michael- sen (Hamburg), Dr. Neresheimer (Wien), Dr. Pappenheim (Berlin), Prof. Dr. Reichenow (Berlin), E. Reitter (Paskau), Dr. Ris (Rheinau), Dr. Thiele (Berlin), Prof. Dr. Tornier (Berlin), G. Ulmer (Ham- burg), Dr. Vavra (Prag), Prof. Dr. Weltner (Berlin) UND herausgegeben VON Prof. Dr. Brauer (Berlin). HEFT 12: ARANEAE, ACARINA UND TARDIGRADA. bearbeitet von FRIEDRICH DAHL, F. KOENIKE und A. BRAUER. MIT 280 FIGUREN IM TEXT. VERLAG VON GUSTAV FISCHER, J 1909. ALLE RECHTE VORBEHALTEN. Vorwort. In den letzten beiden Jahrzehnten ist die gruße"R&fleutung, welche die Süßwasserfauna in wissenschaftlicher und wirtschaftlicher Hinsicht verdient, mehr und mehr wie in anderen Ländern so auch in Deutschland erkannt worden, und der Staat, Vereine und Private sind durch Bewilligung von Mitteln, durch Gründung von Stationen und Instituten bemüht gewesen, die Erforschung der Süßwasserfauna zu fördern. Neben praktischen Fragen wie der Kenntnis der Lebens- weise und Lebensbedingungen der wirtschaftlich wichtigen Krebse und Fische, dem Nahrungswert der kleinen Tiere u. a. bilden rein wissenschaftliche, wie die Feststellung der Variabilität der Tiere unter verschiedenen Bedingungen, der Verbreitung der Glazialrelikte u. a. den Inhalt der Forschung. Welche Fragen man aber auch in Angriff nehmen mag, und ob man intensiver oder nur vorüber- gehend, um zu forschen oder um sich und andere zu unterrichten, der Süßwasserfauna sein Interesse zuwenden mag, immer wird sich die Notwendigkeit ergeben, die systematische Stellung der unter- suchten Formen zu ermitteln. Hierfür fehlte bisher jegliches, die ganze Süßwasserfauna zusammenfassende Werk. Wohl behandeln einige dieselbe, ich erinnere besonders an das Werk Lamperts ,,Da8 Leben der Binnengewässer', aber alle behandeln die Tiere nur mit Auswahl und berücksichtigen besonders die biologischen Verhältnisse der auffallenderen und bekannteren Formen. Diese Lücke soll dieses Werk auszufüllen suchen. Es soll ein wissen- schaftliches Bestimmungsbuch für die Süßwasserfauna Deutschlands sein. Es sind deshalb keine längeren anatomischen oder biologi- schen Beschreibungen gegeben, sondern Bestimmungstabellen und kurze, aber gut durchgearbeitete Diagnosen, die alle wichtigen morpho- logischen Charaktere, ferner wichtige biologische und faunistische Notizen enthalten. Zur Unterstützung des Textes sind möglichst viele Figuren gegeben, die zwar einfach gehalten sind, aber die für die Bestimmung in Betracht kommenden Merkmale zeigen. Neben der knappen Form, die den praktischen Gebrauch und die Übersichtlichkeit des Werkes erleichtern soll, wurde als Hauptaufgabe angesehen, dem gegenwärtigen Stande der Kenntnisse soweit als möglich gerecht zu werden und eine vollständige Zusammenstellung aller bisher beschriebenen deutschen Süßwassertiere zu geben. Die Durcharbeitung hat gezeigt, wie lückenhaft auf diesem Gebiete unsere Kenntnisse zum Teil noch sind, wieviel noch übrig bleibt, namentlich zur Erforschung der Larven und Jugendstadien. Diese Lücken auszufüllen überschreitet die Kräfte Einzelner. Hier müssen viele mit helfen, und es würde als ein großer Erfolg des Werkes betrachtet und von den Bearbeitern mit großem Dank begrüßt werden, wenn die Benutzer den Herausgeber oder die einzelnen Bearbeiter der Gruppen auf Lücken aufmerksam machten und besonders durch Mitteilung eigener Beobachtungen oder durch Einsenden des Materials an der Verbesserung und Ver- vollständigung des Werkes mithelfen würden. IV Vorwort. Schwierig w^r die Frage, was unter „Süßwasserfauna" zu verstellen sei. Es sind in dem Werk zu ihr sowohl die Tiere, welche in und auf dem Süßwasser lehen, als auch diejenigen, welche an den Rändern der Teiche, Seen, Plüsse u. a. leben, aber nur solche welche zum Wasser in engster Beziehung stehen, gerechnet worden ; dagegen sind solche, welche nur vorübergehend das Wasser oder seine Ränder aufsuchen, ausgeschlossen worden. In manchen Gruppen sind vielleicht Tiere mit behandelt worden, welche besser als Landtiere zu bewerten sind, aber ein Zuviel dürfte hier weniger schaden als ein Zuwenig. Lediglich praktische Gesichtspunkte sind maßgebend gewesen, wenn das hier behandelte Faunengebiet einstweilen auf das politische Deutschland beschränkt wurde. So wünschenswert es gewiß gewesen wäre, die Grenzen weiter zu stecken und die Süßwasserfauna mindestens von ganz Mitteleuropa zusammenzufassen, so mußte doch vorläufig von diesem Ziel Abstand genommen werden, um das Werk in absehbarer Zeit überhaupt zum Abschluß bringen zu können und um vor allem eine wesentliche Verschiedenheit und Ungleichartigkeit in der Bearbeitung zu vermeiden, die wegen der zum Teil noch sehr ungenügenden Kenntnis der Süßwasserfauna der nichtdeutschen Länder die unausbleibliche Folge gewesen wäre. Der dadurch erzielte Gewinn hätte in keinem Verhältnis zu dem großen Mehraufwand von Arbeit und Zeit gestanden. Es versteht sich von selbst, daß Formen, welche außerhalb Deutschlands, aber nahe seinen Grenzen gefunden sind und deren Vorkommen auch in Deutschland wahrscheinlich ist, mit berücksichtigt wurden. Unberücksichtigt ist vorläufig auch die Abteilung der Protozoen geblieben. Der Grund liegt darin, daß gute systematische Werke, z. B. diejenigen von B lochmann und Bütschli, bereits vorliegen, und weiter, daß von anderer Seite eine gründliche neue Durcharbeitung in den nächsten Jaliren zu erwarten ist. Später soll diese Lücke ausgefüllt werden. Zum Schluß drängt es mich, allen Mitarbeitern an diesem Werk meinen besten Dank zu sagen. Sie haben sich alle bemüht, rechtzeitig das zum Teil riesige Material zu bearbeiten und in meinem Sinne die große Aufgabe zu lösen. Nicht weniger danke ich aber dem Verleger. Er hat nicht nur alles getan, was zur Ausstattung des Werkes dienen konnte, sondern ist auch stets auf jeden Wunsch eingegangen und hat in jeder Weise mitgeholfen, das Zustandekommen des Werkes zu sichern, obwohl der Umfang weit über den Anschlag hinausgewachsen ist. Berlin 1909. A. Brauer. I. Araneae, Spinnen. Von Prof. Dr. Friedrich Dahl (Berlin). Mit 6 Abbildungen im Text. Von unseren einheimischen Spinnen lebt eigentlich nur eine Art, Argyroneta aquatica, im Wasser, und zwar besonders in stehen- den Gewässern mit dichtem Pflanzenwuchs. Sie unterscheidet sich für das geübte Auge von allen anderen Spinnen sofort durch die dichte, sammetartige Behaarung des Hinterleibes, die unter Wasser eine Luftschicht zurückhält. — Außer der Wasserspinne, gehen gelegentlich unter die Oberfläche hinab, besonders wenn Gefahr vorhanden ist: Dolomedes fimhriatics und einige Arten • der Gattung Pirata. Beim Tauchen kriechen die Spinnen stets an Wasser- pflanzen abwärts. — Auf der Oberfläche des Wassers laufen bis- weilen, wenn man sie vom Ufer verscheucht: Die schon genannten Dolomedes- und Pirata- kxi'&Vi. und einige Arten der Gattung Lycosa. Dolomedes geht auch freiwillig auf der Oberfläche seiner Nahrung nach. — Arctosa cinerea und Arct, mactilata stellen zwischen dem Steingeröll der Flüsse eine Wohnröhre her und schließen dieselbe, sobald das Wasser steigt. — Zwischen Wurzeln von Uferpflanzen findet man (bisweilen im Wasser selbst) die kleine Hahnia elegans. — An Ufern mit spärlichem Pflanzenwuchs kommen unter Steinen und Anspülicht (gelegentlich ebenfalls unter der Wasserlinie) einige Arten der Gattung Stylothorax vor. — Über dem Wasser lebt an Pflanzen, oft in einem Gespinst, eine Springspinne, Sütictis Uttoralis, eine Röhrenspinng Clubiona phragmitts, eine dickleibige Radnetz- spinne, Atea cornuta und drei sehr gestreckte Formen Teiragnatha extensa, T. solandri und Eugnatha striata, letztere an freiliegenden Seeufem, wo spärliche Binsen aus dem Wasser vorragen. Die Röhrenspinne kommt, nebst einer Kleinspinne Donacochara speciosa auch in trockenen Schilfrohrhalmen vor. Tiere, die nur gelegentlich größere oder kleinere Wasserflächen aufsuchen, um zu trinken usw., die nur an feuchten Orten, etwa im Torfmoos oder Anspülicht, aber dauernd außerhalb des Wassers leben oder die nur gelegentlich auch an Pflanzen über einer Wasserfläche vorkommen, sind hier nicht berücksichtigt worden, weil man sie als echte Landbewohner betrachten muß. Nur einige Arten, die ich an sehr nassen, sumpfigen Orten zwischen Pflanzen am Boden, fast im Wasser fand, glaube ich hier nicht unberück- sichtigt lassen zu dürfen. Es sind: Pachygnatha listeri und P. clercki, Bathyphantes gracilis und B. approxitnatus , Pedinella mar- Süßwasserfauna von Deutschland. Heft 12. "10 4^4 Dahl, chtca, Centromerus expertus, Dicymbium nigrum, Trachygnatha den- tata, Erigone atra und E. dentipalpzs , Lophof/ima pujtctatufn, Eri- gonella ignohilis und Savignia crassiceps. Übersicht der Gattungen nach leicht erkenn- baren Merkmalen. I. Die vorderen Mittelaugen sind vielemal größer als alle anderen und nach vorn gerichtet; außer ihnen stehen jederseits am Kopfe drei Augen (von denen das mittlere sehr klein ist) in der Längs- richtung des Körpers (Fig. 1). Die reifen Tiere sind ca. 4—7 mm lang, man findet sie an Wasserpflanzen, oft in einem Gespinst. Sltticus. II. Die vorderen Mittelaugen sind nicht vielemal größer als die anderen; (stehen jederseits am Kopfe drei Augen in einer Längs- reihe hintereinander, so sind diese zum Teil weit größer als die vorderen Mittelaugen, Fig. 3). Fig. 1. Körper von Sltticus littoralis. Fiff. 2. Vorderkörper von Doloniedes fimbriatus von oben gesehen. Fig. 3. Vorderkörper von Pirata piraticus schräg von der Seite gesehen. A. Die vier hinteren Augen sind viel größer als die vier vor- deren und stehen jederseits zu zweien schräg oder gerade hintereinander (Fig. 2 u. 3); die Hinterreihe ist also sehr stark gebogen; die Spinnen laufen frei am Boden und auf dem Wasser umher, oft mit einem Eiersack oder mit den Jungen auf dem Rücken. a) Auf der Ober- oder Dorsalseite des drittletzten Gliedes (Schiene) der Vorderbeine steht hinter (distal von) der Mitte eine schräg gerichtete Stachelborste; das hintere Seitenauge ist von dem hinteren Seitenauge der gegen- überliegenden Seite viel weiter entfernt als von dem hinteren Mittelauge der gegenüberliegenden Seite (Fig. 2); der Körper des reifen Tieres ist ca. 13 — 18 mm lang oder noch größer; die Spinne kommt an sonnigen, mehr oder weniger mit Gebüsch bestandenen Sumpfgewässem vor. Dolomedes. b) Auf der Vorderschiene steht, hinter der Mitte, dorsal, höchstens eine feine senkrechte Borste, kein schräg- Araneae, Spinnen. 3 gerichteter dicker Stachel; das Hinterauge bildet mit den beiden großen Augen der gegenüberliegenden Seite ein gleichschenkliges Dreieck (Fig. 3), aa) Auf dem Endgliede der Vorderbeine befinden sich nach der Wurzel hin zwei (oder mehrere) stärkere abstehende Borsten, die viel länger sind als die über die Krallen vorragenden Haare (Fig. 4), (nicht zu verwechseln mit den äußerst feinen beweglichen, senk- recht abstehenden „Hörhaaren", vgl. die Fig. 4); die Spinnen bauen unter Geröllsteinen der Flüsse eine Wohnröhre. Arctosa. bb) Auf dem Tarsus der Vorderbeine befindet sich nach der Wurzel hin keine größere, abstehende, dorsale Borste. a) Das vorletzte P'uß- oder Tarsenglied des ersten Beinpaares trägt am (distalen) Ende fünf Stacheln (2 vorn, 2 hinten und 1 unten); sieht man den Kopf von vorn, so fallen die Seiten sehr steil ab; auf dem Brustrücken ist nie eine vorn gegabelte helle Linie bemerkbar. Lycosa. Fig. 4. Tarseuendglied des ersten Beinpaares von Arctosa einer a, von der Hinterseite gesehen; dorsal ragen feine be- wegliche jjHörhaare" und 2 stärkere Borstenhaare aus der schrägabstehenden feinen Behaarung vor ; am Ende des Metatarsus ein ventraler Stachel und einer an der Hinterseite. /?) Das vorletzte Tarsenglied des ersten Beinpaares trägt am distalen Ende höchstens vier Stacheln (2 vorn, 1 hinten, 1 unten, vgl. Fig. 4), beim Weib- chen stets nur zwei (1 vorn, 1 hinten); der Kopf ist viel flacher als bei der vorhergehenden Gattung, die Seiten sind weniger steil; auf dem Brustrücken zeigt sich in der dunklen Grundfarbe stets eine helle, vorn gegabelte Linie, meist auch noch eine helle Mittellinie (Fig. 3). Pirata. B. Die acht Augen sind in Größe wenig verschieden und stehen in zwei Querreihen, von denen die hintere nicht oder wenig an den Seiten nach hinten gebogen ist, das vordere Seiten- auge steht also (im Gegensatz zu den unter I. und IL A. genannten Gattungen) dem hinteren Seitenauge näher als dem vorderen Mittelauge (Fig. 5). a) Die sechs Spinnwarzen stehen in einer einfachen, ge- bogenen Querreihe; der Körper der zwischen den Wurzeln von Uferpflanzen lebenden Spinne ist nur ca. 2—3 mm lang. Hahnia. b) Die Spinnwarzen stehen nicht in einer einfachen Quer- reihe. 1* Dahl, a) Die vier Mittelaugen bilden ein Trapez, welches vorn breiter ist als hinten (Fig. 5); der Körper des dick- leibigen reifen Tieres ist ca. .5—9 mm lang; die Spinne lebt in einer unten offenen Behausung neben ihrem Radnetz, oft an Wasserpflanzen. Atea. Vordere Mittelaugen Hintere Mittelaugen Seitenaugen -=~z/^ Cephalothorax --Anhang der Tasterkoibe - Knie — Schiene k t mt Fig. 5. Atea cornuta von oben gesehen ; die Beine sind bis auf das vierte Paar abgetrennt; k Kralle, / Tarsus, mt Metatarsus. ß) Das Trapez der vier Mittelaugen ist hinten breiter als vom. aa) Unter den beiden Fußkrallen stehen, statt der dritten Kralle, dicht gedrängte, vor dem Ende ver- dickte Hafthaare, die sich an der Fußsohle als sog. Skopula fortsetzen (Fig. 6); der etwas gestreckte Fig. 6. Fuß von Clubiona 'ihragvtt'tis. Köi^per der reifen Spinne ist ca. 5 — 10 mm lang; die Spinne lebt in einem Gespinst an Wasser- pflanzen oder in trockenen Rohrhalmen. Clubiona. Araneae, Spinnen. :§ ßß) Unter den beiden Hauptkrallen der Füße ist stets eine kleine dritte Kralle vorhanden (vgl. Fig. 4) ; Hafthaare und Skopula fehlen stets. * Die Kammzinken der Krallen sind, besonders an den Vorderbeinen sehr stark entwickelt und füllen fast die ganze untere Biegung derselben aus, mindestens sechs Zinken sind fast ebenso lang wie der Endteil der dritten Kralle (hinter der ßiegung); an den Beinen ist auch das Tarsenendglied dorsal mit sehr beweglichen dünnen Haaren („Hörhaaren") versehen (vgl. Fig. 4); die Spinne lebt dauernd im Wasser und ihr Hinterleib ist mit einer silberglänzenden Luftschicht umgeben; Körper des J etwa 15 mm,, der des $ etwa 8 mm lang. Argyroneta. ** Die Kammzinken der Krallen sind sehr kurz,, alle viel kürzer als der Endteil der dritten Kralle; der Tarsus aller Beine trägt kein „Hör- haar", der Metatarsus nur eins, am vierten Beinpaar oft auch gar keins; die Spinne lebt nicht dauernd im Wasser. t Auch an der Wurzel der Schenkel stehen 1^—3 „Hörhaare"; auf dem Hinterleib bilden kleine weiße Silberfleckchen entweder eine weiße Färbung oder weiße Zeichnungen; die Größe des Körpers ist beim reifen Tier 4 bis 12 mm; die Mandibeln sind sehr stark ent- wickelt und schräg nach außen gerichtet, x- Die Beine sind (besonders auch an den Schenkeln) mit schräg abstehenden Stacheln besetzt; der Cephalothorax ist dorsal nicht mit einer dunklen mittleren Längsbinde versehen; der Hinterleib ist sehr lang ge- streckt; die Spinne stellt an Wasserpflan- zen ein kleines Radnetz her; (^ ca. 8 bis 9, $ ca. 10—12 mm. ■ Q) Das vordere Mittelauge ist vom hin- teren Mittelauge derselben Seite min- destens ebensoweit entfernt, wie das vordere Seitenauge vom hinteren Sei- tenauge. Tetragiiatha. OO Das vordere Seitenauge ist vom hin- teren Seitenauge weiter entfernt als das vordere Mittelauge vom hinteren Mittelauge. Eugnatha. XX Die Beine sind stachellos, die Schen- kel nur mit einer feinen Haardecke ver- sehen; der Cephalothorax ist dorsal mit einer dunklen, mittleren Längsbinde ver- sehen; die Spinne lebt frei, besonders am Boden im Detritus. Pachygnatha. tt „Hörhaare" befinden sich nur auf den , Schienen in zwei Längsreihen und ein ein- Dahl, zelnes auf dem Metatarsus wenigstens der drei ersten Beinpaare; der Hinterleib zeigt niemals kleine weiße Silberpünktchen; der Körper der reifen Spinne ist V/^ — 5 mm lang; die Mandibeln sind weniger stark ent- wickelt. X Die Schiene des vierten Beinpaares ist nicht nur proximal der Mitte, sondern auch neben oder hinter dem letzten „Hörhaar" mit einem Stachel oder mit einer stärkeren dorsalen Borste versehen. O Die Schiene des ersten und zweiten Beinpaares ist vor dem Ende nicht nur dorsal und vorne, sondern auch hinten mit einem Stachel versehen. 0 Auch der Metatarsus des vierten Beinpaares ist mit Stacheln be- setzt; der Schenkel aller Beine ist stachellos. Pedinella. 00 Der Metatarsus aller Beine ist stachellos; der Schenkel der bei- den ersten Beinpaare ist wenig- stens mit einem dorsalen Stachel versehen. Bathyphantes. OO I^i® Schienen sind niemals an der Hinterseite mit einem Stachel ver- sehen; nur dorsal stehen meist zwei stärkere Borsten, bisweilen steht auch vorn eine. 0 Der Schenkel der beiden ersten Beinpaare ist, wenigstens dorsal, mit einem Stachel versehen; der Metatarsus des vierten Beinpaares trägt kein „Hörhaar"; ca. 3 bis 3^/2 mm; zwischen Pflanzen am nassen Boden. Centromerus. 00 Der Schenkel aller Beine ist stachellos; auf dem Metatarsus aller Beine steht vor dem Ende ein „Hörhaar"; ca. 4 — 5 mm; in trockenen Schilfrohrhalmen. Donacochara. x>< Die Schiene des vierten Beinpaares ist nur proximal der Mitte bzw. an der Basis mit einer stärkeren dorsalen Borste versehen. O Auf dem Metatarsus des vierten Bein- paares steht, ebenso wie auf dem der drei ersten Beinpaare, ein „Hörhaar". 0 Das „Hörhaar" auf dem Metatarsus des ersten Beinpaares steht kaum Araneae, Spinnen. 7 merklich distal der Mitte des Glie- des, immer vor ^/t der Länge; die Brust (das Sternum) ist mit Punkt- gruben dicht besetzt; ca. 2^/4 mm. Dicymbium. 00 Das Hörhaar steht auf dem Me- tatarsus des ersten Beinpaares weit hinter der Mitte; das Ster- num ist nie mit dichten Punkt- gruben versehen. <-*^ Das Sternum ist dicht netz- aderig und deshalb glanzlos; cS ca. 27^, $ ca. 2=^^ mm. Trachygnatha. J^ Das Sternum ist, besonders in der Mitte, glänzend glatt; J ca. 2, $ 27,— 3 mm. Stylothorax. 00 ^^^ ^^^ dem Metatarsus der drei ersten Beinpaare befindet sich i m „Hörhaar". 0 Auf der Schiene des dritten Bein- paares befindet sich, ebenso wie auf der der beiden ersten Bein- paare, neben oder etwas distal vom letzten Hörhaar, ein zweites, stärkeres, dorsales Borstenhaar ; ca. 272 mm. Erigone. 00 Auf der Schiene des dritten Beinpaares befindet sich, ebenso wie auf der des vierten B^n- paares, nur ein stärkeres Borsten- haar. <^ Das Sternum ist mit Punkt- gruben dicht besetzt. \ Auch auf der Rückseite des Cephalothorax befinden sich, namentlich vor den Seiten - rändern, tiefe Punktgrüb- chen; ca. 2 mm. Lophomma. \1 Auf der Rückenseite des Cephalothorax sind keine Punktgruben vorhanden ; ca. 172 mm. Erigonella. '^ Das Sternum ist glänzend glatt, nur mit einzelnen Punktgruben versehen; ca. 17, mm. Savignia. 8 Dahl, C^bersicht der Arten, besonders nach Farbe- merkmalen. - Atea (C. L. Koch 1834), F. D ah 1 1904 {Epeira part. aut). Atea^cornüta (Clerck) 1778 (Fig. 5). Tetfagnatha Latr. 1804. I. Die Brustplatte zwischen den Hüften (das Stemum) ist in der Mitte mit einem scharf abgegrenzten, hellen Längsfleck ver- sehen; an sehr lichten, sonnigen Orten. Tetragnatha extensa (L.) 1758. ~II. Das Stemtrm ist entweder einfarbig dunkel oder es wird nach der Mitte hin allmählich heller; an mehr oder weniger be- schatteten, ört^ni Tetragnatha Solandri (Scop.) 1763. aio£^j schattigen Orten. Pachygnatha Listeri Sund 1830. Pedinella F. Dahl {Pedina aut.) I. Der Metataysus der beiden ersten Beinpaare ist mit zwei ven- tralen Stacheln versehen und ebenso der Tarsus des vierten Beinpaares; (j" ca. 372? ? ca. 5 mm. -Pedinella scopigera (Grube) 1859. II. Der Metatärsus der beiden ersten Beinpaare und der Tarsus des vierten Beinpaares sind stachellos; (^ ca. 3^/4, $ ca. 4 mm. Pedinella marchica F. Dahl. Bathyphantes (Menge 1866) Simon 1884. I. Der Schenkel der beiden hinteren Beinpaare ist, ebenso wie der Schenkel der beiden ersten Beinpaare mit einem dorsalen Stachel versehen; ca. 2^3 mm. Bathyphantes approximatus (Cambr.) 1871. II. Der Schenkel der beiden hinteren Beinpaare ist stachellos; ca. 1^4 — 274 mm. Bathyphantes gracilis (Blackw.) 1841. Centromeras F. Dahl 1886. Centromems expei-tus (Cambr.) 1871. Donacochara E. Sim. 1884. Donacochara speciosa (Thor.) 1875. Araneae, Spinnen. 9 Dicymbinm Menge 1868. .iviisüi Dicymbiiim nigrum (Blackw.) 1834. .^ , Trachygnatha Knie z. 1894. ,. , , Trachygnatha dentata (Wider) 1834. ,. Stylothorax Bertkau 1883 i^Nerieney ']' -'\ KulczynskieUum, aut.). . I. Der Cephalothorax ist am Hinterrande der hinteren Mittelaugen mit einem schwachen Quereindruck versehen (erkennbar, wenn man das Licht schräg von vorn und oben auffallen läßt); beim (^ ist hinter den Augen kein oben behaarter Höcker vorhanden ; beim ^ i^t der helle Mittelteil der Vulva entweder in der Mitte oder vorn etwas eingeschnürt. . '•■■■.. \ A. Der Hinterleib ist oben der Länge nach mit einer hellen Mittelbinde versehen; ein stumpf endender /Fortsatz am vor- letzten Tasterglied des <^ ist fast eben so lang wie ein neben ihm stehender spitz endender und an der Basis desselben be- findet sich kein Zähnchen. Der helle Teil der Vulva ist nur in der Mitte etwas eingeschnürt;, unter nassem Anspülicht an baumfreien Ufern. . ; . - Stylothorax fusca (Blackw.) 1834. B. Der Hinterleib ist dorsal in der Mitte nicht der Länge nach heller. Der stumpf endende Fortsatz am vorletzten Taster- glied des (^ ist nur halb so lang wie der spitz endende, er steht hinter einem zahnartigen kleinen Absatz; der helle Teil der Vulva ist vorn eingeschnürt; unter nassen Steinen an Gebirgsbächen. Stylothorax agrestis (Blackw.) 1853. IL Der Cephalothorax hebt sich hinter den hinteren Mittelaugen beim ^ hügelartig, beim (^ in einen oben mehr oder weniger behaarten Höcker oder Zapfen; der helle Mittelteil der Vulva verschmälert sich nach vorn weinglasförmig. - A. Der Rücken des Cephalothorax ist sehr dunkel, beim reifen Tier fast schwarz; hinter den hinteren Mittelaugen des cj" befindet sich ein oben stark behaarter Aufsatz ; das vorletzte Tasterglied des (j" hat am Ende zwei lange dünne Fortsätze, einen spitz und einen stumpf endenden; die dunklen Samen- blasen der Vulva münden weit hinter der Mitte in den Seitenrand des hellen Mittelteils; zwischen Pflanzen an nassen, baumfreien Ufern. Stylothorax apicata (Blackw.) 1850. B. Der Cephalothorax ist mehr oder weniger hell gefärbt; wenigstens in der Umgebung der Augen; hinter den Mittel- augen befindet sich beim (^ ein Höcker mit wenigen Haaren ; das vorletzte Tasterglied des cf ist am Ende nur mit einem spitz endenden Fortsatz versehen; die dunklen Samenblasen der Vulva münden in die Mitte des Seitenrandes des hellen Mittelteiles; zwischen Pflanzen an beschatteten, nassen Ufern. Stylothorax retusa (Westr.) 1851. Erigone (Sav. et Aud. 1825—27) Menge 1868. L Sieht man den Taster des <^ genau von oben, so ist der innere Endteil des vorletzten Gliedes viel schmäler als der äußere: 10 Dahl, der Hinterrand der Vulvenplatte ist in der Mitte nicht ein- gezogen; an sonnigen Stellen, bei ihren Wanderungen oft auch an Gewässern. Erigone dentipalpis (Wider) 1834. II. Der innere Endteil des vorletzten Tastergliedes des J ist, von oben gesehen, viel dicker als der äußere; die Vulvenplatte ist breiter und in der Mitte des Hinterrandes etwas eingezogen; wie die vorhergehende Art oft an Gewässern. Erigone atra Blackw. 1833. Lophomma (Menge 1868j Bertkau 1883, Simon 1884) F. Dahl 1901. Lophomma pniictatum (Blackw.) 1841. Erigonella F. Dahl 1901 {Troxochrus aut.) Erigonella ignobilis (Cambr.) 1871. Savignia Blackw. 1833 {Araeoncus aut.) Savignia crassiceps (Westr.) 1861. Hahnia C. L. Koch 1841. Hahniaelegftns (Blackw.) 1841. Sitticus Sim. 1901 {Attns aut). Sitticus littoralis (C. W. Hahn) 1831 {floricola aut.) Clubiona Latr. 1804. Clubiona phragmitis C. L. Koch 1843. Argyroneta Latr. 1804. Argyroneta aquatica (L.) 1 758. Dolomedes Latr. 1804. Doloraedes fimbriatus (L.) 1758. I. Die Schenkel und die Brust des Weibchens sind nach der Ei- ablage schwarz, gelb gefleckt; der Bauch ist dunkel, mit vier gelblichen, nach hinten konvergierenden Längslinien gezeichnet. Das vorletzte Tasterglied des Männchens zeigt oben außen einen Anhang, der stumpf endet und an der Wurzel mit einem Zahn versehen ist. Dolomedes fimbriatus var. fimbriatus (L.) 1758 {Umhatus aut.). IL Die Schenkel sind stets gelbbraun; der Bauch ist jederseits nur mit einer vollständigen, weißgelblichen Linie gezeichnet; das vorletzte Tasterglied des Männchens besitzt oben außen einen Anhang, der schief gestutzt und am Endrande ungleich gezähnt ist. A. Der Brustrücken ist jederseits vor dem Rande mit einer weißen oder gelblichen Längsbinde versehen; ebenso zeigt der Hinterleib jederseits eine schmale weiße oder gelbliche Längsbinde von Breite des Fußes. Dolomedes fimbriatus var. Kulczynskii F. Dahl 1908 {fim- briattcs aut., non L. 1758). B. Außer der Randlinie des Brustrückens und einer Flecken- reihe jederseits auf dem Hinterleibe sind weißbehaarte Zeich- nungen nicht vorhanden. Dolomedes fimbriatus var. plantarins (Clerck) 1778. Araneae, Spinnen. ] { Pirata Sund 1838. I. Die Brust (Sternum) ist hellgelblich gefärbt; am Rande befinden sich zwischen den Hüften dunkle Punkte, die bei jungen Exem- plaren zu einer feinen dunklen Randlinie verschmelzen können. Der Körper des reifen Tieres ist 4 — 6^/., mm lang; die Art lebt an sonnigen Ufern zwischen niederen Pflanzen. Pirata piraticus (Clerck) 1778. IL Das Sternum ist bei größeren Tieren mehr oder weniger ver- dunkelt und zeigt keine scharfen Randpunkte oder Randlinien. A. Das Sternum zeigt eine mehr oder weniger deutliche helle Längslinie auf dunklem Grunde; der Körper ist 4V2 — 8 mm lang; die Spinne lebt an mehr oder weniger beschatteten Ufern; wenn sie vorkommt, sind jedenfalls Sträucher stets in der Nähe. Pirata hygrophilus Thor. 1872. B. Das Sternum zeigt keine helle Längslinie, ist aber in der Mitte oft unbestimmt aufgehellt. a) Die Beine sind scharf dunkel geringelt; der Körper des reifen Tieres ist 5^2 (d) bis 9 ($) mm lang; die Spinne kommt an schnellfließenden Gebirgsbächen zwischen Ge- röll vor. Pirata Knorri (Scop.) Thor. 1872. b) Die Beine sind einfarbig oder fast einfarbig ; der Körper ist 7 — 12 mm lang; die Spinne findet sich an moorigen Ufern stehender oder langsam fließender Gewässer zwischen Pflanzen. Pirata piscatorius (Clerck 1778). Arctosa (C. L. Koch 1848) F. Dahl 1908. I. Der Kopfteil des Cephalothorax ist entweder ganz ungefleckt oder es ist eine vom Innenrand der hinteren Augen erst nach hinten verlaufende, hinter dem Auge nach außen umbiegende dunkle Zeichnung vorhanden; der Körper des Tieres ist ca. 12 bis 18 mm lang; westliche Form, die im äußersten Südosten Deutschlands fehlt. Arctosa cinerea (Fabr.) 1777. IL Der Kopfteil des Cephalothorax ist unregelmäßig hell und dunkel gefleckt; der Körper ist ca. 10 — 13 mm lang; östliche Form, die nur im äußersten Südosten Deutschlands häufig ist. Arctosa macnlata (C. W. Hahn) 1822 {amylacea aut.). Lycosa (Latr. 1804) Sund 1833 (Pardosa aut).] I. Der Brustrücken ist in der Grundfarbe entweder ganz dunkel oder es ist ein heller, oft geteilter Mittelfleck vorhanden, der mindestens ebenso breit ist wie lang; an Geröllufem schnell fließender Gebirgsflüsse. A. Der Brustrücken ist beim reifen Tiere in der Mitte völlig schwarz, so dunkel wie die dunkelsten Teile des drittletzten Beingliedes (Schiene), bei jungen Tieren ist oft ein heller Mittelfleck vorhanden, der höchstens doppelt so breit ist als die Breite der breitesten hellen Randflecke; der Körper ist mit blaugrauen Haaren bedeckt und beim reifen Tiere ca. 57^—8 mm lang; die Art kommt im Geröll an oberen Fluß- läufen in Westdeutschland und in den Alpen vor. Lycosa Wagleri (C. W. Hahn) 1822. 12 Dahl, B. Der Brustrücken ist bei reifen Tieren in der Mitte immer noch heller als die dunkelsten Teile der Schienen; bei jungen Tieren ist stets ein heller Mittelfleck auf demselben vor- handen, der mindesteris dreimal so breit ist als der breiteste helle Seitenfleck; der Körper der reifen Spinne ist ca. 6 bis 9 mm lang; sie kommt im Geröir an oberen Flußläufen in Ostdeutschland (vom Frankenwald an) vor und ist schon im Herbste reif. LyCosa morosa L. Koch 1870. II. Der Brüstrücken zeigt stets eine helle Mittelbinde, die viel länger als breit ist, indem sie etwas verschmälert auf die hintere Abdachung übertritt; nicht am Ufer schnellfließender Gebirgs- flüsse, wohl aber an kleinen Gebirgsbächen und an langsam fließenden Seitenarmen größerer Flüsse. A. An den Seiten des Brustrückens zeigt sich in der dunklen . Grundfarbe stets eine schmale helle Längslinie, die höchstens vorn durch eine oder zwei dünne dunkle Querstriche unter- brochen ist; der Körper ist 4—672 mm lang; die Spinne kommt besonders zwischen Wiesengräsern an Gewässern vor. Lycosjb^iparia C. L. Koch 1883 {prativaga aut.) B. Die helle Seitenbimte,^auf dem Brustrücken ist stets in ge- trennte Flecke aufgelöst oder sie fehlt ganz ; der Körper ist 4 — 8 mm lang; die Tiere laufen besonders auf nacktem Boden oder im Grase frei umher. Lycosa saccata (L.) 1758 {amentata aut.) II. Acarina, Milben. Von F. Koenike (Bremen). (Mit 271 Abbildungen im Text.) Unterordn. Hydracarina, Wassermilben. Meist mikroskopisch kleine, wasserbewohnende (stehende und fließende Gewässer) Milben. Vielfach lebhaft gefärbt*). Kopf, Brust und Hinterleib stets miteinander verschmolzen, nur vereinzelt Hinterleibsanhänge aufweisend {Arrhenunis-, Hydrochoretites-Wkxm- chen). Oberhaut dünn und farblos, nicht selten mit Linien aus- gestattet; unter der Oberhaut eine pigmentreiche, bei manchen zu einem Panzer erhärtete Matrix. In der Haut zahlreiche, ein Sekret absondernde Drüsen, deren spaltartige Mündungen mehr oder minder durch einen Hof sich abhebend, oft in höckerartiger Erhebung be- findlich und stets von einem Haar begleitet. Meist 2 Paar seitlich, vereinzelt mittelständig angeordnete Augen. Unterkiefer zu dem sog. Maxillarorgan miteinander verwachsen. Die beweglichen, meist getrennten Oberkiefer zweigliedrig. Die stets f ünfgliedrigen , am Maxillarorgan eingelenkten Kiefertaster oder Palpen von beinartiger Gestalt; Palpenspitze vereinzelt scheren- oder zangenförmig. Die achtgliedrigen, vielfach mit Schwimmhaaren ausgestatteten Beine in der Regel an stark entwickelten Bauchplatten (Epimeren) eingelenkt. Fußende mit Doppelkralle bewehrt. Das äußere Genitalorgan fast ohne Ausnahme von Geschlechtsnäpfen begleitet; zweigeschlechtig, Männchen kleiner als das Weibchen, nicht selten am 3. oder 4. Bein Unterschiede aufweisend. Die Fortpflanzung geschieht durch Eier. Die aus dem Ei hervorgehende Larve sechsbeinig; die darauffolgende Kymphe wie die Image achtbeinig, ohne Geschlechtsöffnung. Die ausgewachsenen Wassermilben gewöhnlich freilebend, die Larven vielfach an Wasserinsekten und deren Larven schmarotzend. Die Hydracarinen leben von tierischen Säften {Cyclopiden^ Daphniden, Cypriden, Hydracarinen usw.). *) Die Farben der ungepanzerten Hydracarinen sind schwer zu konservieren . Am besten hat sich als Konservierungsflüssigkeit essigsaures Glyzerin in folgender Mischung bewährt: 5 Volumteile Glyzerin, 2 Essigsäure, 3 destilliertes Wasser. Nachdem eine zunächst eintretende Schrumpfung des Materials behoben ist (erfolgt nach wenigen Tagen), versenkt n^an dasselbe in Glyzerin, indem man den Kork der Tube durch einen Wattebausch ersetzt. 14 Koenike, Bestimmungstabelle für die Familien. I. Augen mittelständig, Körperfarbe rot. 1. Augen auf einer langgestreckten Chitinleiste befindlich. 1. Fam. Limnocharidae. 2. Augen in 2 durch eine Chitinbrücke miteinander verbundenen Chitinkapseln befindlich. 2. Fam. Eylaidae. II. Augen seitenständig. 1. 2 Augenkapseln vorhanden. Körperfarbe rot. a. Körper mehr oder minder niedergedrückt. 3. Fam. Hydryphantidae. b. Körper hochgewölbt, meist kugelig. 4. Fam. Hydrachnidae. 2. Augenkapseln fehlend, Körperfarbe verschieden. ^ ' 5. Fam. Hygrobatidae. 1. Fam. Limnocharidae. Körper sehr weich, in der Gestalt sehr veränderlich. Die 2 Augenpaare nahe der Mitte auf einem leistenartigen Chitinschilde gelegen. Körperfarbe rot. 1 Gattung. Gratt. Limnochares Latr. Körperfarbe rot. Gestalt infolge der Weichheit des Körpers sehr veränderlich. Beide Augenpaare auf einem langgestreckten Chitinschilde angebracht. Rüssel am Vorderende scheibenartig ab- geschnitten. Maxillartaster sehr kurz. Die 2 hinteren Epimeren- paare sehr schmal; zwischen der 2. und 3. Epimere ein ungewöhn- lich großer Abstand. Äußeres Genitalorgan zwischen den 2 hinteren Epimerengruppen gelegen. Geschlechtsnäpfe nicht auf Platten, sondern zerstreut in die Körperhaut gebettet. Ohne Schwimm- vermögen. 1 Art. L. aqnatica (L.) Image bis 4 mm. Körperfarbe rot. Gestalt beim lebenden Tiere fortwährend wechselnd, an den beiden Enden mehr oder minder eckig. Haut dicht gekörnelt. Die kurzen und dünnen Palpen kaum über den kräftigen Rüssel hinausreichend. Vor- dere Epimere fast quadratisch (Fig. 7). Beine mit halblangen, gefiederten und kurzen Dornborsten., ohne Schwimmhaare. Fußkrallen einfach sichelförmig. (j" an einem Genitalhaarkranz erkenn- bar. Nymphe 1 mm groß, der Imago ähnelnd. Larve im Juli häufig auf Ify- drometra anzutreffen; ohne Augenschild; Doppelaugen rot und randständig; Pal- penende doppelklauig. Im Schlamm stehender und langsam fließender Gewässer. "'^ Acarina, Milben. 15 2. Farn. Eylaidae. Körperfai'be rot. 2 mittelständige Augenkapseln vorhanden; diese durch eine Chitinbrücke miteinander verbunden. Hinterbein ohne Schwimmhaare; im übrigen solche nicht fehlend. Genitalorgan unmittelbar hinter dem Maxillarorgan. 1 Gattung. Gatt. Eylai's Latr. Körperfarbe stets rot. Gestalt meist eiförmig. Die 2 Augen- paare in einer Doppelkapsel in Brillenform (Augenbrille). Maxillar- organ inmitten mit saugscheibenartiger, haarig umsäumter Mund- öffnung (Mundkrause). 3. Palpenglied im Yorderende auf der Beugeseite mehr oder minder vorspringend und daselbst mit Borsten- büschel ausgestattet. Chitin des 2. und 3. Palpengliedes sowie das des 2. — 4. Beingliedes auf der Beugeseite durchbrochen. 4. Bein stets ohne Schwimmhaare, beim Schwimmen untätig. Genitalorgan nahe an die vorderen Epimeren gerückt; ohne Näpfe. 15 Arten. Für die Bestimmung der Eylaisarten kommen folgende Merk- male in Betracht und für diese die in Klammem beigesetzten Ab- kürzungen: Die nach Größe und Gestalt verschiedene Augenbrille (Fig. 9*) und ihrer Teile: 2 Augenkapseln (AK.), 1 Vorder- (VA.) und 1 Hinterauge (HA.), 1 vordere (VL.) und 1 hintere Augenlinse (HL.), Augenbrücke (AB.). Bestimmungstabelle für die Eylai's- Arten. I. AB. länger als AK. 1. E. hamata. II. AB. kürzer als. AK. 1. AB. vorn flächig vorspringend. 1) AB. -Vorsprung abgerundet. a) AB. -Vorsprung lang und schmal. 2. E. infundibulifera. , b) AB. -Vorsprung sehr kurz, breit und undeutlich gezähnelt. 3. E. discreta. 2) AB. -Vorsprung vorn fast gerade. 4. E. limnophila. 2. Vorderrand von AB. ausgebuchtet. 1) AB.-Ausbuchtung spaltartig. a) AB. -Spalt mit vorstehendem Zapfen. 5. E. Mülleri. b) AB. -Spalt ohne vorstehenden Zapfen. 6. E. rimosa. 2) AB. -Ausbeutung breit und tief. a) AB.-Ausbuchtung rund. 7. E. bisinuosa. b) AB.-Ausbuchtung eckig. 8. E. tantilla. 3) AB.-Ausbuchtung breit und flach. a) VL. groß. 9. E. Soari. b) VL. klein. aa) AB.-Ausbuchtung mit vorstehendem Zapfen. 10. E. setosa. bb) AB.-Ausbuchtung ohne Zapfen. 11. E. emarginata. 3. Vorderrand von AB. gerade. 12. E. mntila. 4. Vorderrand von AB. wellig. 1) Vorderrand von AB. ohne vorstehenden Zapfen. 13. E. undnlosa. 16 Koenike, 2) Vorderrand von AB. mit vorstehendem Zapfen. a) AB. -Zapfen schwach. 14. E. extendens. b) AB, -Zapfen kräftig. 15. E. triarcuata. 1. E. hamata Koenike. 5 4 — 5 mm groß. Körperumriß eiförmig, Vorderende stark verschmälert (Fig. 8). Aiigenkapseln kurz ; Augenbrücke ungemein lang (0,25 mm) und schmal. Maxillarplatte verkürzt und sehr breit, nur ein schmaler Gürtel um die große Mundscheibe grobporig. Mundscheibe sehr groß, Mundkrause eine quer- liegende Ellipse bildend (Fig. 9J^). Der hinten recht breite Pharynx weit überstehend (/%); auf dessen hinterem Seitenrande je ein Zapfen (HF), Palpe ($) fast 1,7 mm lang. MS- MP Ph HF Fig. 9 a. AK Palpenspitze dünn und mit kurzen, wie abgebrochen erscheinenden Borsten. Vorsprung des 3. Gliedes gering und mit wenigen, teil- w^eise grobgefiederten Borsten; .Innenreihe des 4. Gliedes hat zahl- reiche gefiederte und ungefiederte, die äußere 5 schwache, un- gefiederte Schwertborsten. Äußere Geschlechtsunterschiede nicht vorhanden. Eiablage und Jugendzustände unbekannt. Auf dem Stadtwerder bei Bremen. Auf Borkum. In einem Sumpfe bei Lauterbach in Schlesien. 2. E. infundibulifera Koenike. cf bis 4, 5 bis 5 mm groß. Augenbrücke kurz und breit, am Vorderrande mit kräftigem Vorsprunge (Fig. 10). Mundscheibe größer als bei E. exienäens (Fig. 22 d); Maxillarplatte in der Vorder- hälfte großporig; der Pharynx hinten von geringer Breite. Palpe 1,3 mm lang, kräftig gebaut, ihre Spitze dick, nach der Beugeseite hin gekrümmt; das 3. Glied recht dick, mit kleinem Vorsprunge, der zahlreiche kurze, teilweise schwach gefiederte Dolchborsten trägt; Inheiireihe des 4. Palpengliedes fast ebenso borstenreich wie bei Acarina, Milben. 17 E. setosa (Fig. 18«); die meisten dieser Borsten deutlich gefiedert; in der Außenreihe 9 kurze ungefiederte Schwertborsten. Äußeres Genitalorgan des (^ mit einem Chitintrichter (Fig. 106), an dessen Fig. 10. Eylats infundibulifera. Spitze die von einem dichten Haarkranze umgebene Geschlechts- öffnung (Fig. 10 a). Eiablage und Jugendzustände unbekannt. Auf Juist. Im Espenkruger See bei Danzig. 3. E. discreta Koenike. Augenbrücke kurz und breit, am Vorderrande mit einem kurzen, breiten Vorsprunge; vordere Augenlinse groß und kräftig gestielt (Fig. 1 1 b\ Maxillarorgan dem der E. infundibulifera sehr ähnlich; Mundscheibe kreis- rund und mittelgroß; Maxil- larplatte nur hinten in ge- ringer Ausdehnung fein-, sonst grobporig. Vorderes Fortsatzpaar verkürzt; dessen freies Ende nicht verdickt. Pharynx nur wenig über- stehend, hier wenig chitini- siert und nicht breiter als in der Mitte. Palpe kräftig, etwa 1,3 mm lang; 3. Glied fast ohne Vorsprung, doch mit reichem Borstenbesatz; inne- rer Vorderrand des 2. Gliedes mit einer Reihe kurzer Bor- sten; Chitin des 4. Gliedes auf der ßeugeseite durchbrochen; innere Eeihe desselben mit 8 Säbelborsten und mindestens mit gleicher Zahl kürzerer Fiederborsten; äußere Reihe mit 7 Schwertborsten (Fig. IIa). Männchen, Eiablage und Jugendzustände unbekannt. Im. Giersdorfer Teiche in Schlesien. 4. E. limnophila Piersig. 5 3 — 3,5 mm groß. Augenbrücke am Vorderrande mit einem breiten, eckigen Vorsprunge; auf diesem die beiden Brückenpaare. Hintere Bucht ähnlich wie bei E. setosa, doch schmäler; die vordere Augenlinse klein (Fig. 12). Vorderende des Maxillarorgans aus- gerandet; Mundscheibe mäßig groß, Maxillarfortsätze und Pharynx ohne Abweichung vom gewöhnlichen Bau. Palpe fast 1 mm lang Süßwasserfauna vou Deutschland. Heft 12. ^ Fig. IIa. 18 Koenike, und kräftig: Fig. 12. Endglied ziemlich spitz; Vorsprung des 3. Gliedes breit, mit ca. 12, zum Teil fein gefiederten Dolchborsten; Innenreihe des 4. Gliedes enthält 4 Schwert- und 5 Fiederborsten; von diesen 4 am Vorderende des Gliedes; in der Außenreihe 6 Schwertborsten; vorderer Innenrand des 2. Gliedes mit 4 Fiederborsten, (j, Eiablage und Jugendzustände unbekannt. In einem Teiche bei Großzschocher unweit Leipzig. 5. E. Mttlleri Koenike. (^ 3,2 mm groß. Augenkapseln in dem hinteren Seitenrande stark bauchig vortretend ; am Vorderrande ein spitzer Zapfen vor- stehend^ seitlich desselben je ein massiger Wulst mit langer Borste (Fig. 13 ö). Maxillarorgan schwächer als bei E. extendens (Fig. 22 ^'); das vordere Fortsatz- paar fast bis zur Spitze der hinteren Fortsätze rei- chend. Maxillarplatte nur in kleinem Hinterrand- streifen klein-, sonst großporig; Mundscheibe wesent- lich kleiner als bei genannter Art. Pharynx hinten weit schmäler, doch mit kräf- tigem Querwulste, der jederseits am Rande höckerartig über- steht. Palpe 1 mm lang, das freie Palpenende spitzer als bei E. extendens (Fig. 13a); 3. Glied mit starkem, reich beborstetem Vorsprunge; die Borsten deut- lich gefiedert; die Streckseite desselben Gliedes dicht behaart; ganze Innenseite des 4. Gliedes mit Borsten besetzt; die Außen- seite mit einer Reihe von 6 etwas längeren Schwertborsten. % Ei- ablage und Jugendzustände unbekannt. Im Vierersee unweit Plön in Holstein. Auf Borkum. Fig. 13 a. Fig. 13^. 6. E. rimosa Piersig. 5 3 — 3,5 mm groß. Augenbrille mit kurzer Brücke; am Vorder- rande zwischen den vortretenden 2 Haarhöckern in der Mitte ein tiefer Spalt; vordere Augenlinse mittelgroß und kurz gestielt (Fig. 14). Vorderende des Maxillarorgans ausgerandet; Mundscheibe fast kreisrund; Mundkrause 0,132 mm im Durchmesser; Maxillarplatte zur Hälfte hinter der Mundscheibe mit großen eckigen Poren; vorderes Fortsatzpaar steil in die Höhe gerichtet, Pharynx am Chitinwulst 0,310 mm breit. Palpe 0,9 mm lang; schwach vortreten- der Vorsprung des 3. Gliedes mit etwa 12 kurzen, teilweise gefiederten Dolchborsten; Innenreihe des 4. Gliedes mit 5 Schwert- und 5 Fiederborsten, die letzteren vorn stehend ; Außenreihe 5 Schwertborsten enthaltend, 2 weitere am Vorderende des Gliedes, cj", Eiablage und Jugendzustände unbekannt. Im Schwanenteich bei Borsdorf in Sachsen. Fig. 14. Acarina, Milben. 19 7. E. bisiniiosa Piers ig. 2 3—3,6 mm groß. Augenbrücke schmal, vom wie hinten eine breite Bucht freilassend; Muskelansatzzapfen fast kreisrund durch- scheinend, vorn bogig über den Brückenrand vorragend. Linse des Vorderauges klein (Fig. 15). Maxillarorgan am Yorderende flach ausgerandet; Mundscheibe beinahe kreisrund, 0,135 mm im Durch- messer; Maxillarplatte hinter der Mund- scheibe in der vorderen Hälfte großporig; vorderes Fortsatzpaar aufrecht ; hinterer Fort- satz kurz; Pharynx hinten 0,180 mm breit. Palpe kräftig, 0,670 mm lang; 2. Glied am inneren Yorderrande mit 4 Borsten; am Yor- sprunge des 3. Gliedes 8—10 ungefiederte Dolchborsten; Innenreihe des 4. Gliedes 3 Schwert- und 6 Fiederborsten, davon 5 am ^ ^^ Yorderende des Gliedes; in der Außenreihe 4 Schwertborsten, (j", Eiablage und Jugendzustände unbekannt. Im Wüsten Teiche bei Rehfeld im östlichen Erzgebirge. 8. E. tantilla Koenike. (^ 1 mm groß. Augenkapseln sehr breit; Augenbrücke am Yorderrande tief, eckig und breit ausgeschnitten ; dadurch die Brücke in der Mitte sehr schmal; daselbst vorn mit vorstehendem Zapfen; vordere Augenlinse querelliptisch, hinten mit kräftigem Stiele (Fig. 16); Mundscheibe kreisrund und verhältnismäßig groß. Maxillar- platte verkürzt und hinten auffallend ver- schmälert; nur ein schmaler Ring um die Mundscheibe großporig; die vorderen Maxillarfortsätze kurz und dünn, die hinteren lang und dünn. Der Pharynx weit überstehend und elliptisch im Um- riß, hinten also schmäler als in der Mitte. Palpe 0,65 mm lang; 3. Palpenglied vorn recht kräftig, doch ohne eigentlichen Yor- sprung; hier etwa 6 — 7 kurze, sehr kräftige, meist nicht gefiederte Dolchborsten; Innenreihe des vorletzten Gliedes 4 starke Schwert- borsten und vorn mehrere kürzere Fiederborsten enthaltend, äußere Reihe nur 4 Schwertborsten. ^ ^^^ Jugendzustände unbekannt. Bei Schlaupitz in Schlesien. In einem Wiesengraben bei Lauenburg. 9. E. Soari Piersijg. $ 3 — 4,5 mm groß. Augenbrücke vorn infolge der vortreten- den Haarhöcker mit flacher Ausrandung in der Mitte; Augenkapseln an beiden Enden fast gleich weit voneinander entfernt; vor- dere Augenlinse groß und kräftig gestielt (Fig. 17). Durchmesser der fast kreisrunden Mundkrause 0,128 mm. Palpe 1,384 mm lang; Yorsprung des 3. Gliedes wenig her- vortretend und mit 13 — 15 teilweise un- deutlich gefiederten Dolchborsten; Innen- reihe des 4. Gliedes aus 5 Schwert- und 4 vom befindlichen Fiederborsten, Außenreihe aus 8 Schwert- und 1 Fiederborste be- Fig. 16. 20 Koenike, stehend; diese zwischen der 5. und 6. Schwertborste, ^j", Eiablage und Jugendzustände unbekannt. Bei Borsdorf unweit Leipzig.^ 10. E. setosa Koenike. Image 3 — 3,5 mm groß. Augenbrücke recht breit; in der Mitte des Vorderrandes der Muskelansatzzapfen ein wenig überstehend; jederseits des letzteren ein vorspringender Höcker mit je einer Borste; vordere Augenlinse ungewöhnlich klein (Fig. 18^). Maxillar- organ schwächer als das der E. extendens (Fig. 22b). Fortsätze wesentlich länger und dünner. Maxillar- platte hinter der Mundscheibe nur zur Hälfte großporig; diese von der hinteren kleinporigen Hälfte durch einen vorn offenen Bogen getrennt. Palpe fast 1 mm lang und sehr schlank; 3. Glied mit kleinem Vorsprunge ; dessen sämtliche Borsten deutlich gefiedert. Innenreihe des 4. Palpengliedes mit zahl- reichen dichtstehenden Bor- sten, die vorderen gefiedert; Außenreihe mit 6 längeren, ungefiederten Schwertborsten (Fig. 18«). Geschlechtsunter- schiede, Eiablage und Jugend- zustände unbekannt. b In einem Wiesengraben Fig. 18. bei Bremen. W% 11. E. emarginata Piers ig. 5 3 — 4 mm groß. Augenbrücke am Vorderrande stumpfwinklig ausgeschnitten; -am Hinterrande mit kurzer Spitze in der Mitte; Vorderauge klein (Fig. 19). Vorderrand des Maxillarorgans winklig ausgeschnitten; Mundscheibe annähernd kreisrund; Durchmesser derselben 0,192 mm. Mundkrause kreisrund oder kurzelliptisch. Pharynx in breiter Run- dung endigend, größte Breite 0,144 mm; vorderer Maxillarfortsatz am freien Ende gedreht und spateiförmig verbreitert ; hinterer Fortsatz am freien Ende meißelartig verbrei- tert. Palpe 1,2 mm lang und kräftig; Vor- sprung des 3. Gliedes schwach, mit ca. 20 un- gefiederten Dolchborsten besetzt; Innenreihe des 4. Gliedes 6 Schwert- und 5—6 Fieder- borsten, Außenreihe 9 Schwert- und 2 — 3 Fiederborsten enthaltend. 5. Glied ziemlich spitz und 4 — 5 End- l^orsten tragend. J, Eiablage und Jugendzustände unbekannt. Im Schwanenteich bei Borsdorf in Sachsen. Fig. 19. 12. E. mutila Koenike. Image 3,6 mm groß. Augenbrücke schmal und länger als bei extendens\ Augenkapseln hinten nach innen geneigt; hintere Acarina, Milben. 21 Augenlinse ungemein lang und auf dem Pigmentkörper gelegen (Fig. 20(5'). Maxillarorgan vorn stark verbreitert; Mundscheibe mittelgroß und kreisrund; Maxillarplatte zu ^4 großporig. Vorderes Fortsatzpaar weit nach hinten gerückt und stark verkürzt. Pharynx schmal, in der Mitte am breitesten (Fig. 20a). Palpe fast 2 mm lang, ihr freies Ende ziemlich spitz und mit verhältnismäßig langen und dünnen Borsten besetzt. 3. Glied dünn und ohne eigentlichen Fig. 203. Fig. 20 a. Vorsprung, auf der ganzen Beugeseite mit zahlreichen, deutlich ge- fiederten Dolchborsten; ganze Innenseite des 4. Gliedes sehr reich behaart; die Außenseite mit einer Reihe von 9 ungefiederten Säbel- borsten in Begleitung grob gefiederter Dolchborsten. Vorderer Innenrand des 2. Gliedes mit einer Reihe von etwa 10 Borsten. Geschlechtsunterschiede, Eiablage und Jugendzustände unbekannt. In einem Tümpel bei Gremsmühlen in Holstein. Auf Borkum. . 13. E. undulosa Koenike. Imago 2,7 mm groß. Nahe verwandt mit E. Mülleri. Augen- brücke kaum breiter als die der E. extendens\ Vorderrand der- selben wellenförmig und ohne vorstehende Zapfen. Linse des. v\V\' -.; .ii Fi«?. 213. Fig. 21a. Vorderauges groß und kräftig gestielt (Fig. 21^). Maxillarorgan fast völlig mit demjenigen der E. Mülleri übereinstimmend; vorderes Fortsatzpaar kürzer als bei E. hamata (Fig. 9a). Mundscheibe von mäßiger Größe, als bei E. extendens (Fig. 22 ö). Mundkrause an 3 Stellen stumpf eckig; Maxillarplatte in geringer Ausdehnung hinter der Mundscheibe großporig. Pharynx minder überstehend als bei E. Mülleri. Palpe 0,8 mm lang und kräftig; 4. Glied auf der 22 Koenike, Beugeseite bauchig aufgetrieben; 3. Glied mit starkem Yorsprung; letzterer mit vielen ungefiederten Dolchborsten. Außenreihe des 4. Gliedes außer 6 — 7 Schwertborsten eine kürzere, krumme Borste auf kleinem Höcker (Fig. 2lo). Geschlechtsunterschiede, Eiablage und Jugendzustände unbekannt. Im Puntelteich bei Walkenried im Harz. 14. E. extendens (0. F. Müller). (^ 3 mm, 5 4 mm. Körper eirund und niedergedrückt. Brücke zwischen den Augenkapseln kurz, ihre Breite reichlich ^/.^ der Kapsel- länge; ihr Yorderrand ohne vorspringende Höcker; Muskelansatz- zapfen nicht über den Yorderrand der Brücke hinausragend. Yordere Augenlinse groß und gestielt, hintere lang ellipsoidisch. Maxillarorgan breit und sehr kräftig; Mundscheibe kreisrund und mäßig groß; Flg. 22. vordere Fortsätze schaufelartig verbreitert und wie die hinteren kurz und stark seitlich abstehend (Fig. 22 ö). Pharynx nach hinten hin sich ungewöhnlich verbreiternd. Palpe etwa 0,9 mm. Palpen- spitze stumpf; in der äußeren Reihe des 4. Gliedes auf der Beuge- seite 6 längere Schwertborsten und 4 kräftige Fiederborsten. Die Geschlechter außer in der Größe äußerlich nicht zu unterscheiden. Eiablage und Jugendzustände unbekannt. In stehenden Gewässern nicht selten. 15. E. triarcuata Piers ig. 2 3 — 5 mm groß. Augenbrücke am Yorderrande durch 2 Haar- höcker und einen schwach vortretenden mittleren Yorsprung drei- bogig. Die beiden Brückenborsten neben dem mittleren Yorsprunge (Fig. 23). Palpe 0,863 mm lang. Yorderer Maxillarfortsatz schräg nach oben und hinten gerichtet, hin- terer Fortsatz mäßig stark. 3. Palpenglied mit kräftigem Yorsprung; auf demselben ca. 15 teilweise schwach gefiederte Borsten; in- nere Reihe des 4. Gliedes aus 5 Schwert- ■p. 23 und 5 Fiederborsten bestehend; die letzteren bis auf 1 am Gliedende; äußere Reihe 6 paarweise nebeneinander befindliche Schwertborsten enthaltend; Acarina, Milben. 23 zwischen dem 1. und 2. Paar 1 Fiederborste. Streckseite des gleichen Gliedes mit 2—3 längeren Borsten; Endglied mit einer größeren Anzahl längerer und kürzerer Borsten besetzt, c?, Ei- ablage und Jugendzustäjide unbekannt. Bei Ziegenrück in Thüringen. 3. Fam. Hydryphantidae. Körper meist niedrig, weich, papillös, oft mit Chitinplatten aus- gestattet. Die 2 Augenpaare seitlich, fast immer in je 1 Chitin- kapsel eingeschlossen. Maxillarorgan in der Regel kurzrüsselig. Palpen gewöhnlich scherenförmig. Epimeren in 4 Gruppen an- geordnet; 4. Platte hinten viel schmäler als vorn, fast dreieckig. Genitalorgan zwischen dem 4. Epimerenpaar. Körperfarbe rot. 4 Unterfamilien. Bestimmungstabelle für die Unterfamilien. I. Palpe scherenförmig. 1. Palpenschere kurz. a) Genitalorgan zwischen den 2 hinteren Epimerengruppen. Abstand zwischen der 2. und 3. Epimere gering. 1. Hydiyphantinae. b) Genitalorgan zwischen den vorderen und hinteren Epi- merengruppen. Abstand zwischen der 2. und 3. Epimere ungewöhnlich groß. 2. Protziinae. 2. Palpenschere lang. 3. Diplodontinae. II. Palpe nicht scherenförmig. 4. Piersigiinae. 1. Unterfam. Hydryphantinae. Palpe kurz scherenförmig. Die hinteren Epimerengruppen nicht weit von den vorderen abgerückt. Schwimmhaare vorhanden oder fehlend. Genitalorgan ganz oder teilw^eise zwischen dem hinteren Epimerenpaare gelegen; meist mit an der Außenseite be- weglich eingelenkten Klappen ausgestattet; 2 bis viele Näpfe auf einer Klappe; gewöhnlich jederseits der Geschlechtsöffnung ein Napf in die weiche Körperhaut eingebettet, von der Klappe verdeckt. Schwimmhaare vorhanden oder fehlend. .7 Gattungen. Bestimmungstabelle für die Gattungen. I. Beine mit Schwimmhaaren. 1. Vorderrücken mit Chitinschild. a) Genitalklappe mit 2—6 größeren Näpfen. 1. Hydryphantes. b) Genitalklappe mit zahlreichen kleinen Näpfen. 2. Georgella. 2. Rücken ohne Schild. 3. Pseudohydryphantes. II. Beine ohne Schwimmhaare. 1. 2 bewegliche Geni talklappen vorhanden. a) Mit unpaarem Mittelauge. 4. Thyas. b) Ohne unpaares Mittelauge. 24 Koenike, . .1, ,,;; .aa) Auf dem Rücken 1 großes gefeldertes und siebartig p-,,,[o •: durchbrochenes Chitinschild. 5. Thyopsis. bb) Rückenschilder ungefeldert. 6. Panisus. 2. Genital platten fest aufsitzend. ^ 7. Eupatra. 1. Gratt. Hydryphantes C. L. Koch. Von mittlerer Größe und etwas niedergedrückt, Körperfarbe rot. Oberhaut gekömelt; nahe dem Vorderende des Körpers ein Rückenschild (Fig. 240). Doppelaugen in Chitinkapseln jederseits am Vorderende des Rückenschildes; unpaares Auge in der Median- linie des Rückenschildes (Fig. 28 MA). Maxillarorgan, Palpen und Epimeren wie bei Thyas. Beine mit Schwimmhaaren ausgestattet; schwimmen gewandt. Geschlechtsfeld mit beweglicher Klappe und 6 — 14 Näpfen; am Vorderende jeder Klappe stets 1 Napf; ebenso unter den Klappen jederseits der Genitalspalte 1 Napf. Nymphe mit viernäpfigem Geschlechtsfelde , sonst wie das ausgewachsene Tier, abgesehen von der Größe. Die Larve mit sehr massigem^ als Scheinköpfchen vor dem Vorderende des Körpers befindlichem Maxillarorgan; 4. Palpenglied mit einem Büschel mehr oder minder gekrümmter Borsten, nicht zangenförmig (Fig. 24 a). Bestimm urigstä belle ^ f ü i* ' d i e Hydry§hanies -Arten. I. . Genitalorgan sechsnäpf ig. :4. Rückenschild am Vorderrand ohne Vorsprung. 1. H. ruber. :2. Rückenschild am Vorderrand mit Vorsprung, a) Schildvorsprung lang. aa) Stirnrand wulstartig vorspringend. 2. H. abnormis. bb) Stirnrand nicht wulstartig vorspringend. fioqqfTL 3, H. dispar. b) Schildvorsprung sehr kurz. aa) Hintere Schildfortsätze lang. 4. H. placationis. bb) Hintere Schildfortsätze kurz. 5. H. Bayeri. n. Mit 8— 14 Genitalnäpfen. ; 1. Hinterer Außenrand der Genitalplatte mit 2 Näpfen. '' 6. H. octoponis. 2. Hinterer Außenrand der Genitalplatte mit 3 Näpfen. 7. H. Thoni. 3. Hinterer Außenrand der Genitalplatte mit 4 Näpfen. 8. H. Dröscheri. 4. Hinterer Außenrand der Genitalplatte mit 5 Näpfen. 9. H. flexnosns. 1. H. ruber (de Geer). 5 2 mm groß. Körper eirund. Rückenschild 0,48 mm lang, vorn breit abgerundet, hinten mit 2 kurzen Fortsätzen (Fig. 24*). Doppelaugen randständig, 0,64 mm voneinander entfernt. Maxillar- organ mit mäßig langem, kräftigem Rüssel und kleiner Mundscheibe. Palpe nur ^/^ der Körperlänge messend und merklich dünner als die benachbarten Beinglieder. Das Epimeralgebiet die vordere Bauchhälfte einnehmend; die einzelnen Platten ziemlich reich be- haart, die letzte Platte nicht wesentlich größer als die 3. (Fig. 24---— """"^ - - , ^^--x sich über die vordere Bauchhälfte er- ^ (^ M streckend; Innenseite der letzten Epi- ^ y- , ^ mere nicht ausgerandet. Geschlechtshof- länge gleich der Breite der 4. Epimere in der Einlenkungsgegend des Hinter- \^ 7. beins; Genitalklappen nach hinten hin ' sich stark verbreiternd; jederseits 3 Näpfe pj 27. wie bei H. ruher. cj' 1,1 mm groß, vom $ durch ein verhältnismäßig größeres Hüftplattengebiet, längere Beine und ein weiter nach hinten gerücktes Genitalorgan mit schmäleren Klappen unterschieden. Nymphe im Rückenschild der Image gleich. Genitalorgan aus 2 kurzen, innen rundlichen Klappen bestehend, mit je 2 kleinen kreisrunden Näpfen an den beiden Enden einer Klappe. Eiablage und Larve unbekannt. In der Graft bei Delmenhorst im Großherzogtum Oldenburg. 6. H. octoporns Koenike. $ 1,4—1,6 mm groß. Körper lang eiförmig, Rücken- und Bauchdecke schwach gewölbt. Rückenschild wie bei H. fkxtiosus in der Mitte des Vorderrandes mit einem großen rundlichen Vor- sprung (Fig. 28*); hinten 2 lange, stark gekniete Fortsätze {k). ünpaares Auge elliptisch, weit nach hinten gerückt {MA)\ die beiden Doppelaugen 0,35 mm voneinander entfernt {a). Rüssel von mäßiger Länge, am Grunde sehr kräftig; Mundscheibe klein. Palpe im ganzen kräftig, doch etwas schwächer als die benachbarten Bein- 28 Koenike, glieder; 4. Glied länger als das 2. 4. Epimere an der Innenseite ausgerandet (Fig. 28^). Genitalhof zur Hälfte über das Epimeral- gebiet hinausreichend; 8 Näpfe, jede Klappe außer je 1 am Vorder- ende und Innenrande noch 2 am Hinterende. (^ außer in der Fig. 28. Größe äußerlich nicht vom ^ unterschieden. Nymphe mit vier- näpfigem Genitalhof; Haut derselben vor der Häutung mit kräftigen. Stacheln Aveitläuf ig besetzt (Fig. 28 a). Eiablage und Larve un- bekannt. In einem Wiesengraben in der Umgegend von Bremen. Auf Bork um und Juist. 7. H. Thoni Piersig. 5 1,6 — 1,9 mm groß. Rückenschild am Vorderrand wie bei H. flexuosus mit großem Vorsprung. Maxillarorgan mit kurzem Ro- strum und kleiner Mundscheibe. Scheren- fortsatz des 4. Palpengliedes schwach und nur etwa halb so lang wie das Endglied. Genitalklappe des (^ 0,24 mm lang und etwas breiter als beim ^. Eiablage und Larve un- bekannt. In den Teichen bei Arnsdorf in der Dres- dener Heide. Fig. 29. Acarina, Milben. 29 8. H. Dröscheri Koenike. 5 fast 2 mm groß. Körperumriß elliptisch, mit abgeflachtem Stirn- und Hinterende. Rückenschild wie bei dem nahe venvandten H. flexuosus. Unpaares Auge mit 8 schwarz- braunen Pigmentkörperchen. Palpe dünner als die benachbarten Vorderbeinglieder, dorsoventral jedoch ebenso kräftig wie bei H. ßexuostis (Fig. 31*); vorletztes Glied sehr kurz. Die letzte Epimere an der Innenseite mäßig aus- gerandet. Beine dick, nach dem Krallenende wenig dünner werdend, am wenigsten das Vor- derbein. Lage des Genitalhofes wie gewöhn- lich; Platte 0,28 mm lang und hinten stark verbreitert und daselbst auf dem Außenrande 4 ^^' runde Näpfe (Fig. 30). Eiablage und Jugendzustände unbekannt. Im Saaler Bodden bei Ribnitz. 9. H. flexuosus Koenike. Kleiner als H. ruber. Körper eirund, doch schlanker als bei genannter Art. Rückenschild am Vorderrande mit einem mittel- ständigen Vorsprung, hinten mit zwei^langen Fortsätzen (Fig. 31c). Unpaares Auge kreisrund. Palpe äußerst kräftig, 4. Glied nicht länger als das zweite (Fig. 31 ^'). Hüftplatten wie bei H. octoporus Koen. (Fig. 28c); 4. Platte an der Innenseite merklich ausgerandet; alle Platten, besonders die 2 ersten Paare, reich behaart. Genital- organ wie bei H. ruher am Vorderende der Klappe und neben der Geschlechtsöffnung jederseits 1 Napf, aber abweichend am Hinter- ende jeder Klappe 5 Näpfe (Fig. 31 a). (j", Eiablage und Jugend- zustände unbekannt. 2. Gatt. Georgella Koenike. In der Körpergröße und -Farbe Hydrachna nahe kommend. Genitalorgan mit 2 breiten, an der Außenseite beweglich eingelenkten Klappen; diese an dem geradlinigen Innenrande mit einem napf- losen, porigen Saume; um letzteren herum zahlreiche kleine Näpfe auf den Klappen. Im übrigen mit Hydryphantes übereinstimmend. Nymphe wie der gleiche ^^racÄwa-Jugendzustand mit zwei großen 30 Koenike, vielnäpfigen Genitalplatten und hinten zwischen diesen 2 Näpfe auf einem Schilde. 2 Arten. Bestimmungstabelle für die Arten. I. Genitalorgan breiter als lang. IL Genitalorgan länger als breit. 1. G. Apsteini. 2. G. helvetica. 1. G. Apsteini (Koenike). 5 2,5 mm groß. Oberhaut mit spitzen Zäpfchen dicht besetzt. Vorsprung am mittleren Vorderrand des Rückenschildes sehr lang und schmal (Fig. 322/). Mittelauge in der Mitte des Schildes (a). Rüssel kurz, mit großer Mundscheibe. Palpe schwächer als die be- Fig. 32. nachbarten Vorderbeinglieder. Letzte Epimere hinten an der Innen- seite kräftig ausgerandet und dadurch die Einlenkungsstelle des Hinterbeins merklich verschmälert (Fig. 32 ^'). Beine nach dem Krallenende hin wenig an Dicke abnehmend. Fußkralle klein und sichelförmig. Genitalorgan dicht an das letzte Epimerenpaar ge- rückt, breiter als lang; außer zahlreichen Näpfen auf den Klappen noch 1 Paar wesentlich größere unter denselben neben der Ge- schlechtsöffnung (Fig. 32 ^'). ^, Eiablage und Jugendzustände un- bekannt. In einem Tümpel der Colberger Heide unweit Kiel. 2. G. helvetica (Hai 1er). $ 3,5 mm groß. Oberhaut mit stumpfen Zäpfchen dicht besetzt. Am Vorderrande des Rückenschil- des 1 langer breiter Vorsprung. Mittelauge an die Basis des Schild- vorsprungs gerückt, querelliptisch ; seine Höhle wie ein Doppelraum erscheinend. Rüssel mäßig lang. 3. Epimerenpaar sehr weit vom zweiten abgerückt; ebenso die 2 letzten Plattengruppen voneinander; Ausrandung auf der Innenseite der 4. Epimere sehr flach, sich fast über den ganzen Plattenrand er- Beine wesentlich kürzer als der Körper. Fig. 33. streckend (Fig. 33). Acarina, Milben. 31 Genitalorgan weit von den Epimeren abgerückt, viel länger als breit, hinten kaum breiter als vorn, ohne Napfpaar unter dem fein- porigen, schmalen Innensaum der Klappen (Fig. 33). cf, Eiablage und Jugendzustände unbekannt. Im Saaler Bodden bei Ribnitz. 3. Gatt. Pseudohydryphantes Viets. Von kleiner Gestalt. Körperfarbe rot. Kein Rückenschild. Haut nicht papillös, sondern mit mehrspitzigen, starkschaftigen Chitingebilden dicht besetzt. Doppelaugen mit Kapseln ausgestattet; Mittelauge in die weiche Körperhaut eingebettet. Genitalorgan wie bei Sperchon 2 auf der Außenseite beweglich eingelenkte Klappen besitzend; unter diesen jederseits neben der Geschlechtsöffnung 3 gleich große Näpfe. Im übrigen mit Hydryphantes übereinstimmend. 1 Art. Ps. * parviilns Viets. cf 0,6 mm groß. Kör- perumriß kurz elliptisch, fast kreisrund. Oberhaut mit mehrspitzigen, stark - schaftigen Chitingebil- den dicht besetzt; diese auf verstärktem Grunde und senkrecht auf der Haut stehend (Fig. 34*). Doppelaugen randstän- dig und etwa 0,17 mm voneinander entfernt; Mittelauge in elliptischer Kapsel und weiter nach hinten gerückt als jene. Palpe mit großem Grund- gliede , im ganzen schwächlich gebaut (Fig. 34 a). Abstand zwischen der 2. und 3. Epimere außen weit, innen gering; an den äußeren Ecken der 3 vorderen Platten- paare zum Teil starke Haarbüschel. Genital- klappen fast 0,1 mm lang (Fig. 34^). c^. Eiablage und Jugendzustände unbekannt. Im Klosterbach zu Heiligenrode unweit Fig, 34. Bremen. 4. Gatt. Thyas C. L. Koch. Körperfarbe rot. Oberhaut papillös, zuweilen Chitinplatten unter derselben. Außer den 2 in Kapseln befindlichen Seiten- augen noch ein unpaares Mittelauge vorhanden. Maxillarorgan fast 32 Koenike, stets mit Rüssel; Mundöffnung an der Rüsselspitze (Mundscheibe). Palpe mit kurzer Schere. Epi- meren in 4 Gruppen. Beine reich mit Dornborsten ausge- stattet, an den Gliedenden in kranzartiger Anordnung; mit Sichelkrallen ohne Nebenha- Mi^ 7l\ Fig. 35. ken ; keine Schwimmhaare. Ge- nitalorgan mit 2 beweglichen Klappen und 6 Näpfen. Ohne äußerenGeschlechtsunterschied. 6 Arten. Für die Bestimmung der Thj/as-Arten kommen folgende Merkmale in Betracht und für diese die in Klammern beigesetzten Abkürzungen: Feh- len" oder Vorhandensein von Schulterecken fSJ-^ die Lage der paarigen Seitenaugen fSAJ und des Mittelauges fMAJ; Fehlen oder Vorhandensein von Rückenplatten fRJ und eines Mittelaugenschildes fAFJ. Bestimmungstabelle für die Arten. I. Rückenplatten und Mittelaugenschild fehlend. 1. Körper vorn abgerundet; Mundscheibe klein und undeutlich. 1. Th. StolU. 2. Körper vorn abgestutzt; Mundscheibe groß und deutlich. 2. Th. venusta. II. Rückenplatten und Mittelaugenschild vorhanden. 1. Rückenplatten zahlreich. a) AP rundlich. 3. Th. thoracata. b) AP schaufelartig. 4. Th. Thori. 2. Außer AP keine Rückenplatten vorhanden. a) Rüssel lang. 5. Th. truncata. b) Rüssel kurz. 6. Th. vigilans. 1. Th. Stolli Koenike. $ bis 1,5 mm groß. Körper- umriß eirund, hinter dem Geni- talhof am breitesten. Vorderende nicht abgestutzt. Oberhaut dicht und fein papillös. Augen rand- ständig und 0,384 mm vonein- ander entfernt; Mittelauge mit mehreren punktartigen schwarzen Pigmentkörpern in kleiner kreis- runder Kapsel in der Mitte zwi- schen den 2 Seitenaugen. Maxil- larorgan mit einem ziemlich kurzen, schräg abwärts gerich- teten und spitzen Rüssel; Mundscheibe klein und undeutlich Fig. 36. Acarina, Milben. 83 (Fig. 36). Palpe etwa von \\^ Körperlänge; auf der Innenseite des 2. Gliedes mit 2 gefiederten Dornborsten. 4. Epiraere nur wenig größer als die übrigen. Beine an den äußeren Gliedenden mit gefiederten Doraborsten in kranzartiger Anordnung. Die Fuß- kralle klein und stark sichelförmig gekrümmt. Genitalorgan 0,3 mm lang; die beiden außen beweglich eingelenkten Klappen schmal, hinten etwas verbreitert; deren hintere Innenecke kräftig ausge- randet und mit Borsten besetzt. Analöffnung in der Mitte zwischen Geschlechtsorgan und Hinterrand des Körpers. (J kleiner, sonst aber äußerlich vom 2 nicht abweichend. Ei kugelrund. Eiablage und Jugendzustände unbekannt. Auf Borkum und bei Halle a, d. Saale. In «inem Wiesen- grabeh unweit Bremen. Fig. 37. 2. Th. veimsta C. L. Koch. 5 bis 2 mm groß. Körper niedergedrückt, vorn breit abgestutzt und mit Schulterecken. Oberhaut mit rundlichen Papillen besetzt. Seitenaugen randständig. Mittelauge von einem schwachen Chitin - ring umgeben. Rüssel kürzer und stumpfer als bei Tk. Siolli und mit großer deutlicher Mundscheibe. Beide Scherenteile der Palpe ungleich lang; 2. un'd 3. Palpenglied stärker behaart als bei Th. Stolli. Epimeren an den Rändern mehr- fach behaart. Genitalhof 0,33 mm lang; Klappen hinten etwas verbreitert; vorn ], hinten 2 Näpfe (Fig. 37). (^ kleiner als das 2, sonst äußerlich nicht unter- schieden. Kann nicht schwimmen. Nymphe mit 4 Genitalnäpfen. Körper ohne Schiil- terecken. Larve mit großem Mittelauge. Oberhaut liniiert, mit ungemein langen, in Längsreihen angeordneten Fieder- borsten. Letztes Palpenglied lang sche- renförmig, daselbst mit einem Büschel meist gefiederter Borsten. Beine mit zahlreichen Fiederborsten. Endglied der Beine stark verjüngt und mit einer großen sichel- förmigen Mittel- und 2 kleineren und dünnen Nebenkrallen. Schmarotzt an Mücken, Fliegen und Köcherfliegen. In einem Sumpfe bei Schlaupitz in Schle- sien. In Waldtümpeln bei Großzschocher und Connewitz unweit lieipzig. In einem Wiesengraben bei Lesum unweit Bremen. 3. Th. tlioracata Piersig. 5 2 mm gi-oß. Im Körperumriß wie Th. truncata. Oberhaut papillös. Rücken- fläche mit 4 Längsreihen rundlicher, poröser Chitinplatten von verschiedener Größe (Fig. 38); Bauchseite außer 4 größeren Platten viele kleine, von feinen Borsten begleitet; in der mittelständig hinter den 2 randstän- Fig. .as. digen Seitenaugen befindlichen Platte das Mittelauge. Rüssel mäßig lang. Palpe des geschlechtsreifen $ noch nicht ^/^ der Köqjerlänge; wenig behaart. Epimeralgebiet Süßwasserfauna von Deutschland. 12. Heft. 3 S4 Koenike, ähnlich wie bei Th. Stolli, doch Außenrand der 3. u. 4. Epimere abweichend zusammen fast eine gerade Linie bildend. 4. Bein kürzer als der Körper. Geschlechtshof ähnlich wie bei Th. Siolli-^ auch mit 6 ebenso gelagerten Näpfen. Nymphe mit viernäpfigem Geschlechtshof ohne Genitalspalte. (^, Eiablage und Larve un- bekannt. In Waldlachen bei Großzschocher und Connewitz unweit Leipzig. 4. Th. Thori Walter. 1 mm groß. Farbe dunkelrot. Einschließlich der 2 Schulter- ecken der Körperumriß verkehrt eiförmig. Haut durch einen dicht- stehenden , nach hinten gerichteten Zäpfchenbesatz wie beschuppt erscheinend. Rücken und hintere Bauchfläche mit zahlreichen feinporigen Chitinplatten bedeckt; das Mittelauge unweit des Vorder- randes seiner Platte befindlich (P'ig. 39 u. 35). Palpe nur wenig mehr als halb so dick wie das, Vorderbein. Die zwei ersten Epimerenpaare etwas über den Körper- rand vorspringend; die Epimerenränder stark behaart. 4. Hinterbeinglied am läng- sten; Borsten und Fttßkrallen rötlich. Ge- nitalorgan ähnlich wie bei Th. thoracata, Innenrand der Klappen verkürzt, kräftig abgerundet und reich behaart; das letzte Napfpaar am größten und gestielt. Nymphe mit gleichem Hautplatten merkmal wie die Imago. Genitalorgan 4 gleich große im Viereck angeordnete Näpfe besitzend. Ge- schlechtsunterschiede, Eiablage und Larve unbekannt. In einem Bergbache bei Säckingen im Schwarzwald. In 4er Fecht im Münstertal im Elsaß. Fig. 39. 5. Th. trnncata (Neu man). 5 1,5 — 2 mm groß, selben breit abgestutzt. Körper niedergedrückt, Vorderenden des- Oberhaut mit rundlichen Papillen dicht besetzt; die Hautdrüsenhöfe wenig her- vortretend; die beiden in Kapseln be- findlichen Seitenaugen nahe dem Stirn- rande etwa 0,4 mm voneinander ent- fernt; Mittelauge inmitten eines lang- gestreckten, schiffchenartigen Chitin- schildes. Maxiliarorgan mit ungewöhn- lich langem Rüssel (Fig. 40). Palpe etwa so lang wie das Maxiliarorgan. Epimeren nahe zusammengerückt und reich behaart. Beine kräftig, Beborstung wenig hervortretend. Geschlechtsfeld mit breiten, außen stark gekrümmten, hinten erheblich verbreiterten Klappen ; diese einen reichen Borstenbesatz auf- weisend; besonders an den Rändern: an beiden Klappenenden je ein kleiner Napf, und nach der Art Acarina, Milben. 35 der Hydryphantes- ArXen RQcli je einer in der Mitte auf beiden Seiten der Genitalspalte. Schwimmt nicht. Äußere Geschlechts- unterschiede, Eiablage und Jugendzustände unbekannt. Auf Borkum. In Tümpeln im Ratsholze bei Leipzig-Connewitz und in den Ritterguts Waldungen bei Großzschocher. In einem Wiesengraben bei Lesum unweit Bremen. 6. Th. vigilans Piers ig. 5 bis 1,75 mm groß. Körperumriß eiförmig, doch das Stirn- ende wenig schmaler als das Hinterende des Körpers. Haut mit niedrigen, abgerundeten Papillen besetzt; Hautdrüsenböfe wenig hervortretend. Die 2 Seitenaugen fast 0,5 mm voneinander entfernt und randständig; Mittelauge stark pigmentiert und von eigenartig gestaltetem Schilde umgeben (Fig. 41). Rüssel kurz. Palpe '/4 der Körperlänge nicht erreichend und dünner als das Vorderbein. Epimeren dem Gattungscha- rakter entsprechend ; ihre Ränder mit sehr kräf- tigen Borsten besetzt. Beine recht kurz, das Hin- terbein kürzer als der Körper. Geschlechtshof nur wenig über die Epimeren hinausragend; Ge- nitalklappen am Innenrande mit langen kräftigen Borsten besetzt; 6 Näpfe in gewöhnlicher Lagerung. Nymphe mit 4 Näpfen. Die roten Eier werden an Wassermoos abgesetzt. Die Larven schmarotzen auf Mücken. In einem moosbewachsenen Graben der Dresdener Heide. Fig. 41. 5. Gatt. Thyopsis Piersig. Oberhaut papillös. Auf dem Rücken eine große, derb chitini- sierte Platte; diese groß gefeldert und die P^elder gitterartig durch- brochen. Die 2 Seitenaugen in Kapseln an den beiden Vorder- ecken der Rückenplatte gelegen. Mittelauge fehlend. Genital- klappen hinten, ohne Innenfortsatz. Im übrigen wie 'Thyas. 1 Art. Th. cancellata, Protz. 5 1,5 mm groß. Körper breit, eiförmig. Oberhaut mit stumpf kegelförmigen Zäpfchen dicht besetzt. Rückenfläche ein großes derbes Chitinschild mit eigenartiger Zeichnng tragend (Fig. 42). Die 2 Augenpaare je an einer Vorderrandecke des Rückenschildes ge- legen, vom Körperrande abgerückt. Maxillar- organ mit sehr kurzem Rüssel. Palpe gewöhn- lich. Letzte Epimere nicht größer als die dritte; Epimerenränder mäßig behaart. Beine sehr kurz, das 4. nur die halbe Körperlänge errei- chend; um die Gliedenden ein dichter Kranz längerer starker Borsten; die Sichelkralle am 4. Fuße am größten. Geschlechtshof weit über das Epimeralgebiet hinausragend; Innenrand der sich nach hinten hin verbreiternden Klappen behaart; Fig. 42. Lage der 6 36 Koenike, Näpfe wie gewöhnlich. Die mit Chitinriiig umgebene Analöffnung in der Mitte zwischen Geschlechtshof und Hinterrand des Körpers, gegen die mit porösem Ringe umgebenen Analdrüsen etwas vor- gerückt, cf, Eiablage und Jugendzustände unbekannt. Im Fürsten teiche bei Königsberg i. Pr. 6. Gatt. Panisus Koenike. Oberhaut mit Papillen besetzt. Mehr oder minder entwickelte Hautplatten vorhanden. Kein Mittelauge. Die beiden seitlich ein- gelenkten Genitalklappen meist sehr schmal, am Innenrande ein- ander nicht berührend. Sonst wie Thyas. 1 Art. torrenticoliis Piers ig. Körperumriß wellig. Rückenfläche mit 15 Panzerplatten (Fig. 43), auf der Bauch- seite am Hinterrande 2 größere Platten, am hinteren Seitenrande je 1 kleinere und 1 noch kleinere hinter dem Genitalorgan. Rüssel mäßig lang und spitz. Palpen ^.'4 Körperlänge nicht erreichend. Hinter- beine etwa körperlang, die anderen kürzer. Das Genitalorgan zwischen den 2 hinteren Epimerengruppen; seine Länge reichlich 0,2 mm; 6 Geschlechtsnäpfe in gleicher Anordnung wie bei den Thyas- kxiQXi. (j, Eiablage und Jugendzustände unbekannt. Im Amselbach bei Rathen im Elbsand- steingebirge. In einem Bache bei Säk- kingen im Schwarzwald. In der P'echt, einem Bergbache im Münstertal bei Kolmar. 7. Gatt. Eupatra Koenike. In der Ktirpergröße fast Hydrarachna gleichkommend. Farbe rot. Oberhaut wie bei Hydryphantes gekörnelt. Kein Rückenschild. Maxillarorgan mit kurzem Rüssel; am Ende des letzteren eine Mundscheibe. Palpen, Epimeren und Beine wie bei Hydryphantes. Geschlechtshof nach Lage, Gestalt und Anzahl der Näpfe ähnlich wie bei Diplodontus\ ohne große Näpfe. Äußere Geschlechtsunter- schiede fehlend. Nymphe wie der gleiche Hydrarachna-iw^^wiS.- zustand 2 große rundliche Genitalplatten besitzend mit zahlreichen kleineren Näpfen. 1 Art. E. scapularis Duges. $ 4—5 mm groß. Oberhaut mit teilweise schräg rückwärts gerichteten Zäpfchen dicht besetzt. Die Seitenaugen 1,35 mm von- einander entfernt. Mundscheibe des sehr kurzen Rüssels mit 4 kleinen dicken und vielen recht feinen Borsten besetzt. Palpe in den Grundgliedern dicker als die benachbarten Beinglieder; Scheren- fortsatz des 4. Gliedes fast so lang wie das Endglied. 1. Epimere hinten mit einem nach innen gerichteten Fortsatz, die Maxillar- bucht daselbst umgrenzend; 4. Epimere auf der ganzen Innenseite Acarina, Milben. 37 ausgerandet (Fig. 44). Beine sehr kräftig, das letzte Paar etwas länger als der Körper; 8. und 4. Paar reich mit Schwimmhaaren besetzt; schwimmt träge. Fußkralle einfach sichelförmig. Genital- organ herzförmig, 0,35 mm lang und hinten 0,5 mm breit; auf den Platten zahlreiche kleine Näpfe; Innenrand derselben gerade, porig und napflos. (j mit 0,25 mm langem und 0,35 mm breitem Genitalorgan; Innen- seite der Napf platten ausgerandet. Eiablage "^ "^v^l^F/^" und Jugendzustände unbekannt. In einem Teiche bei Wilhelmshaven. hA Fig. 44. 2. Unterfam. Protziinae. Palpe kurz scheren förmig. Die 2 hinteren Epimerengruppen ungewöhnlich weit von den vorderen abgerückt. Genitalorgan zwischen den vorderen und hinteren Epimerengruppen gelegen. Beine ohne Schwimmhaare. 1 Gattung. Gatt. Protzia Piersig. Maxillarörgan mit Rüssel; an der Spitze die Mundöffnung. Palpe kurz scherenförmig wäe bei Thyas. Die 2 hinteren Epimeren- gruppen auffallend weit nach hinten gerückt, Genitalorgan wie bei Eylais nahe bei den vorderen Epimerengruppen gelegen; auf jeder Seite der Geschlechtsiiffnung eine Reihe gestielter Näpfe. Beine ohne Schwimmhaare. Männliche Palpe reicher behaart als die weibliche. 2 Arten. Bestimmungstabelle für die Arten. I. Mittelauge vorhanden. II. Mittelauge fehlend. 1. P. eximia (Protz). 5 ^t^^^ 1 "^"^ groß. Körperfarbe rot. meist mit ausgezogenem Stirnende. Köqjer weichhäutig; Oberhaut mit kegelförmigen Zäpfchen besetzt bzw. gekörnelt. 4. Palpen- glied auf der Außenseite kahl; die Scheren- teile hakig. Beine kurz, das 4. kürzer als der Körper. Fußkralle sichelförmig; ihr freies Ende verbreitert und kammartig ge- zähnelt. Auf jeder Seite der Geschlechts- öffnung 10 — 15 eiförmige, gestielte Näpfe (Fig. 45). (j" auf der Außenseite des 4. Palpengliedes mit 7 in 2 Gruppen stehenden langen feinen Haaren. Eiablage und Jugend- zustände unbekannt. Unter Steinen fließender Gewässer. Im Nonnenfließ im Eberswalder Forst. Im Stein- bach bei Saßnitz auf Rügen. In Thüringen, in Waldbächen des Osterlandes. In der Has- pertalsperre im Sauerlande in Westfalen. 1. P. eximia. 2. P. invalvaris. Gestalt veränderlich. Fig. 4C 38 Koenike, $ 1,3 mm groß. Körpern mriß wie bei P. invalvaris Piers ig. Farbe rötlicb, Beine und Palpen gelblich. P. exiniia, in der Gestaltveränderung an Limnochares aqnatica erinnernd. Rücken stark niedergedrückt. Augenkapsel am Rande rötlich; beide Augenpaare fast 0,4 mm von- einander entfernt; ein Mittelauge nicht erkennbar. Maxillarorgan schmal und weit vortretend. Palpe sehr kurz. Genitalorgan durch die Napfgebiete sich sehr weit nach hinten erstreckend, ohne Klappen; jeder- I ^».^ c,^., j seits 30 — 36 gestielte, knopfartige Näpfe p '# Y»" -\ (Fig- 46). Die Eier werden in Gruppen F®i > ^i' ^^^ ^^ — ^^ Stück an Moosblättchen ab- /^P ' • \^f ' gesetzt. (^ ungefähr 1 mm groß, nur 15 — 25 Genitalnäpfe besitzend. Nymphe etwa 0,5 mm groß. Genitalorgan ohne Klappen, mit 6 gestielten Näpfen. Im Scheidebach bei Annaberg im Erz- gebirge. In der Loisach bei Garmisch und in den Bächen bei Ziegenrück in Thüringen. In einem Bache bei Wyhlen und in einem Bergbache bei Säckingen im südlichen Schwarzwald. \ Fig. 46. 3. Unterfam. Diplodontinae. Palpen lang scheren förmig. Die 2 seitlich gelegenen Augen- ])aare ohne Chitinkapseln. Das mit dem Vorderende zwischen dem 4. Epimerenpaare gelegene Genitalorgan 2 unbewegliche Platten besitzend; auf diesen zahlreiche kleine Näpfe. Beine mit Schwimm- haaren. 1 Gattung. Gatt. Diplodontus Dug. Haut weich und mit spitzen Zapfen besetzt. Körperfarbe rot. Doppelaugen weit auseinander gerückt, ohne Kapseln. Maxillar- organ mit kegelförmigem Rüssel; Mundöffnung an der Spitze des letzteren. Palpenendglied mit einem Fortsatz des 4. Gliedes eine Schere bildend. Epimeren in 4 Gruppen gelagert, in der Gestalt an die von Hydryphantes erinnernd, doch schmäler. Beine kurz und dünn. Schwimmborsten vorhanden. Ge- ^^^ schlechtsfeld groß und verkehrt herzförmig; "^"^^^ ll 2 Klappen mit vielen kleinen Näpfen. -^ ^g| D. despiciens (0. F. Müll.). '^^H 5 2 mm groß. Körperumriß fast kreis- ^I^V rund. Haut mit spitzen, nach hinten gerich- M^m teten Zapfen dicht besetzt. Die 2 Augen eines ^flK«^ Paares weit auseinander gerückt, das vordere ^^B^w auf der Bauchseite gelegen. Palpen recht kurz, Fig. 47. ^^"^ wenig über den Vorderrand des Körpers hinausreichend; Grundglied sehr groß und kräftig (Fig. 47). Epimeren in der Gestalt wie die von Bydryphajites, Acarina, Milben. 39 doch schmäler, in den Längsrändern reich mit langen Borsten be- setzt; 1. Epimere am freien Längsrande mit vortretenden Haar- höckern. Beine kurz, dünn und meist gelb; die beiden hinteren Paare mit zahlreichen Schwimmhaaren. Fußkralle mit einem kleinen anliegenden, äußeren Nebenzahn. Geschlechtsorgan hinter dem letzten Epimerenpaar gelegen, von herzförmiger Gestalt wie bei Eupatra scapularis (Fig. 44); Platten mit zahlreichen Näpfen; innerer Plattenrand beim ^ gerade, beim (^ konkav gebogen. Nymphe mit 4 großen im Viereck stehenden Genitalnäpfen, sonst wi,e die Image. Larve in der Körpergestalt ähnlich wie die des Hydryphantes ruher \ Palpen scherenförmig, im Bereiche der Schere viele Borsten. Larve des Schwimmens unkundig, läuft auf dem Wasser oder auf fester Unterlage flink umher, schmarotzt an Mücken. Überall in stehenden Gewässern anzutreffen, oft häufig. 4. Unterfam. Piersigiinae. Körper weichhäutig, mit Chitinplatten ausgestattet. Die 2 Augen- paare in seitlich gelegenen Chitinkapseln. Maxillarorgan nicht rüssel- förmig. Palpe ohne Scherenbildung. Genitalorgan zwischen dem 4. Epimerenpäare gelegen; zahlreiche Näpfe auf 2 nicht beweglichen Klappen. Beine ohne Schwimmhaare. 1 Gattung. Gatt. Piersigia Protz. Körper niedergedrückt. Die beiden Augenpaare in je 1 Chitin- kapsel seitenständig wie bei Thyas\ kein Mittelauge. Rückenfläche mit zahlreichen dichtporigen Platten. Maxillarorgan breit, ohne eigentlichen Rüssel, mit großer kreisförmiger Mundscheibe in der Maxillarplatte. Palpenglied stumpf, nicht scherenförmig. Epimeren in 4 Gruppen angeordnet, in der Gestalt wie bei Thyas. Beine ohne Schwimmhaare. Genitalorgan zwischen den hinteren Epimeren- gruppen gelegen; jede der beiden Platten mit geschlechtsnapfartigen Feldern; diese viele kleine Näpfe tragend. 1 Art. P. limophila Protz. 5 2 mm groß. Farbe ziegelrot. Gestalt elliptisch. Oberhaut fein wellig liniiert. Auf der Rückenfläche etwa 30 siebartig durchbrochene, symmetrisch angeordnete kleine Platten und Leisten; die zwischen den Augen gelegene Platte am größten, mit 2 vor ihr und 2 neben ihr befindlichen Platten, sowie mit den beiden Augenkapseln durch Chitinbrücken verbunden (Fig. 48 a). Palpe schlank, nur wenige, meist kurze, teil- weise gefiederte Borsten tragend. 3. Epimere merklich einwärts vorspringend. Beine dünn, letztes Beinpaar etwas kürzer als der Körper. Fußkralle mäßig gebogen, ohne Nebenzinke. Die 2 Geschlechtsplatten mit randständigen Haaren; auf jeder Platte 2 napfartige Felder; p- ^g^ diese viele kurz gestielte Näpfe tragend. Un- weit des Genitalorgans ein napffeldgroßes Chitinschild, die After- 40 Koeiiike, Öffnung enthaltend (Fig. 48 ^'). cf, Eiablage und Jugendzustände unbekannt. In einem Sumpfe zwischen Liepe und Oderberg und bei Grünau in der Mark. 4. Farn. Hydra rachiiidae. Körper kugelig, weich, meist mit papillösem Hautbesatz. Auf dem Vor- derrücken gewöhnlich ein Paar Chitin- ^*^' ^^" platten oder -Leisten. Die 2 Augen- paare seitlich gelegen. Maxillarorgan rüsselförmig. Epimeren in 4 Gruppen angeordnet ; 4. Platte von trapezoidischer Gestalt. Genital- organ vielnäpfig, ganz oder teilweise zwischen die hinteren Epi- merengruppen gerückt. Beine mit Schwimmhaaren. Körperfarbe rot. 2 Unterfamilien. Bestimmungstabelle für die Unterfamilien. I. Geschlechtsöffnung durch die median miteinander verbundenen Genitalplatten verdeckt. .1. Hydrarachninae. II. Geschlechtsöffnung nicht verdeckt; Genitalplatten nicht mit- einander verbunden. ' 2. Delmeiiiae. 1. Unterfam. Hydrarachninae. Vorderrücken in der Kegel mit einem Paar Chitinplatten oder -Leisten.' Die 2 seitlich gelegenen Augenpaare in je 1 Chitinkapsel eingeschlossen. Palpengründglied ungewöhnlich groß; 4. Glied ver- kürzt; Palpenspitze kurz scherenförmig. Hinterrand der trapez- förmigen 4, Epimere länger als ihr Vorderrand. Die vielnäi)figen, vorn beweglich eingelenkten Genitalplatten in der Mittellinie meist völlig verschmolzen, die hinten befindliche Genitalplatte verdeckend. Die Geschlechter im Genitalorgan verschieden. 1 Gattung. Gay. Hydrarachna (0. F. Müll.) Duges. Körper kugelig. Farbe rot. Haut weich, meist mit Zäi)fchen besetzt. Auf dem Vorderrücken in der Regel 2 nebeneinander befindliche Chitin])latten oder -Leisten. Jedes Augenpaar in 1 Kapsel eingeschlossen. Maxillarorgan mit einem langen, gewöhnlich abwärts gekrümmten Rüssel ; an dessen Spitze die Mundöffnung. Palpenspitze kurz scherenförmig. Epimeren in 4 Gruppen an- geordnet. Beine kurz; an den 3 hinteren Paaren Schwimmhaare. Genitalorgan groß, zwischen den 2 hinteren Epimerenpaaren ge- legen; die 2 mit zahlreichen Näpfen besetzten Platten median mit- einander verbunden, die Geschlechtsöffnung verde^skend. (j" und 2 im äußeren Genitalorgan verschieden. Nymphe dem reifen Tiere ähnlich, doch kenntlich an den 2 median getrennten, dicht an die Epimeren gerückten vielnäpfigen Geschlechtsplatten. Larve mit einem großen , als Scheinköpfchen vorn am Rumpfe sitzenden Maxillarorgan; an Wasserinsekten und deren Larven \Dyticus, Nepa, Ratiatra, Notonecta usw.) schmarotzend. 21 Arten. Ai-arina, Milben. 41 Für die }3estiiiiinung der Hydrarachno- \view kommen folgende Merkmale in Betracht und für diese die in Klammern beigesetzten Abkürzungen (Fig. 49): Rüssel nach Länge und Biegung (R), Fig. 4«J. Lage und Größe der Augenka])sel (Aj, Breite der 4. Epimere (E'^J, verglichen mit der dritten (E'^J und Länge und Breite des Innen- fortsatzes (EJ der 4. Epimere, Genitalorgan (Gj. Bestimmungstabelle für die Arten. 1. 1 Platte auf dem \'orderrücken. 1. Rückenplatte einteilig. a) /^ breiter als E'-\ 1. H. Schneideri. b) E schmäler als EK 2. H. sciitata. 2. Rückenplatte zweiteilig. 3. H. uiiiscutata. IL 2 nebeneinander befindliche Platten auf dem Vorderrücken. 1. Haut gekörnelt. a) E^ am Innenrande konvex gebogen. aa) /l kürzer als der Grundteil des Maxillarorgans. 4. H. conjecta. bb) R länger als der Grnndteil des Maxillarorgans. 5. H. bimaculata. b) E'^ am Innenrande nicht konvex gebogen. (). H. globosa. 2. Haut vorn gekörnelt, hinten mit kegelförmigen Zäpfchen besetzt. 7. H. perpera. 3. Haut mit kegelförmigem Zäpfchen besetzt. 8. H. distincta. 4. Haut mit stäbchenartigen Zäpfchen besetzt. 9. H. aspratilis. III. 2 nebeneinander befindliche Chitinleisten auf dem Yorderrücken. 1. Haut glatt. 10. H. levigata. 42 * Koenike, 2. Haut gekornelt. 1) E^ nur wenig breiter als E'^. a) Rückenleisten nur wenig länger als A. 11. H. Leegei. b) Rückenleisten 6 mal so lang wie A. 12. H. bivii'gulata. 2) E"^ breiter als E"". a) Rückenleisten in der Augengegend gelegen, aa) Rückenleisten nur wenig länger als A. 18. H. maculifei'a. bb) Rückenleisten nur 5— 6 mal so lang wie A. 14. H. coinosa. b) Rückenleisten weit von A entfernt. aa) Körperfarbe einfarbig rot. 15. H. regulifera. bb) Körperfarbe bunt (rot und schwarz). 16. H. geographica. 3. Haut vorn gekornelt, hinten mit spitzen Zäpfchen besetzt. 17. H. crassipalpis. IV. Rücken ohne Platten und Leisten. 1. Haut gekornelt. a) R. stark gekrümmt, viel länger als der Grundteil des Maxillarorgans. 18. H. denudata. b) R. schwach gekrümmt, wenig länger als der Grundteil des Maxillarorgans. 19. H. Piersigi. 2. Haut mit stachelspitzigen Zäpfchen besetzt. 20. H. inermis. 3. Haut vorn gekornelt, hinten piit spitzen Zäpfchen besetzt. 21. H. processifera. ]. H. Schneider! Koenike. 5 2,.ö mm groß. Körper nur wenig länger als breit. Haut mit stumpfen, schräg nach hinten gerichteten Zäpfchen dicht besetzt. In der Augengegend ein unpaares, sehr großes Schild, vorn mit breiter abgestutzter Erweiterung zwischen den Augenkapseln ; Hin- terrand gerade oder ausgeschweift. Rüssel schwach abwärts gekrümmt, Palpe wenig über die Rüsselspitze hinausreichend, in den Grund- gliedern sehr kräftig. Innenfort- satz der 4. Epimere sehr breit (Fig. 50j. Genitalorgan weit nach vorn gerückt, 0,4 mm breit, 0,24 mm lang, cf mit kurz birnförmigem Genitalorgan. Nymphe mit 2 vielnäpfigen Geschlechtsfeldern, sonst wie die Image. In stehenden Gewässern nicht selten. 2. H. scntata Piersig. 9 bis 3 mm groß. Haut mit spitzen kegelförmigen Zäpfchen besetzt. Nur 1 Rückenplatte in der Augengegend, hinten fortsatz- artig vorspringend, an den Seiten tief ausgerandet (Fig. 51). Rüssel schwach gekrümmt. Palpen nur wenig länger als der Rüssel. Innen- Fig. 50. Acarina, Milben. 43 fortsatz der 4. Epiinere sehr lang und ziemlich breit, doch merklich schmäler als bei H. Schneiden'. Genitalorgan breiter als lang. (^ mit herzförmigem Genital- organ ; zwischen den Geschlechtsnäpfen und am Hinterrande zahlreiche Borsten. Eiablage und Jugendzustände unbekannt. In Lachen des Leipziger Ratsholzes bei Connewitz. Bei Ziegenrück in Thüringen. In der Wörpe und im Klosterbach zu Heiligen- rode unweit Bremen. Fig. 51. 3. H. iinisciitata Sig. Thor. Fig. 5.; Im ganzen der H. globosa gleichend, doch abweichend die beiden Rückenschilder vorn zusammenhängend (Fig. 52) und der Innen- fortsatz der 4. Epimere etwas breiter. Ei- ablage und Jugendzustände unbekannt. In der Umgegend Bremens keine Seltenheit. 4. H. conjecta Koenike. 5 etwa 2,3 mm groß. Oberhaut ge- körnelt. 2 weit auseinander gerückte Rückenschilder in der Augengegend; die'- selben in der Grundform denjenigen der H. globosa gleichkommend, in Einzelheiten davon abweichend (Fig. .03«). Rüssel kräftig, kürzer als der Grund- teil des Maxillarorgans und nur wenig abwärts gekrümmt. Palpe kurz, gedrungen und seitlich stark zusammengedrückt. 4. Epimere in der Gestalt wie die der H. distiticta (Fig. 57), doch die hintere Innenecke ab- weichend etwas nach hinten vorspringend. Genitalorgan weit vorgerückt, vorn mit herzförmigem Einschnitt, hinten mit Ausbuchtung(Fig. 535). (^ mit stumpf herzför- migem Genitalorgan, nicht über das Epimeralgebiet hinausragend. Nymphe mit 2 an der Innenseite gerad- " p. -g linigen Napfplatten; diese nur wenig voneinander entfernt. Eiablage und Larve unbekannt. Auf Borkum. In einem salzhaltigen Wiesengraben in Ober- neuland im Bremer Gebiet. 5. H. bimaculata Koenike. 5 fast 3 mm groß. Oberhaut gekörnelt. Auf dem Vorderrücken unweit des Vorderrandes 2 kleine rundliche, teilweise porige Chitin- platten ; in jeder ein kräftig chitinisierter Riegel (Fig. 54«). Die 2 Augen- kapseln auf der Unterseite und kurz elliptisch. Maxillarorgan mit Rüssel reichlich 1,5 mm lang; dieser l'/^mal so lang wie der Grund- teil, an der Wurzel nur wenig schmäler' als der letztere. Palpe fast 44 Koenike. 1,3 mm lang, seitlich stark zusammengedrückt, sehr spärlich und kurz behaart. 3. PJpimere kaum mehr als halb so lang wie die 4.; diese naclf außen hin sich etwas verschmälernd; hintere Innenecke der 4. Epimere mäßig breit und ziemlich lang nach rückwärts vor- Fig. 54. springend, daselbst mit einem nach außen umgebogenen Haken- fortsatz ausgestattet. Genitalorgan am Hinterrande mit 2 großen genitalnapfartigen Gebilden (P'ig 54 ^'). (J, Eiablage und Jugend- zustände unbekannt. Im Torfkanal bei Bremen. Ö. H. globosa (de Geer). 2 2,8 mm groß. Körper kurz eiförmig, fast kugelig. Haut dicht gekörnelt. Auf dem Vorderrücken 2 nebeneinander gelegene Platten (Fig. 55«). Die 2 fast 0,4 mm voneinander entfei-nten Augenkapseln in der vorderen Ausbuchtung der Rückenplatten und unmittelbar am Vorderrande des Körpers befindlich. Rüssel dünn, fast gerade und nur wenig länger als der Grundteil des Maxillar- organs. Palpe um die Schere über die Rüsselspitze hinausragend. P^jg. 55. 4. Epimere sehr viel breiter als die 3.; ihre hintere Innenecke lang und auffallend schmal (Fig. 55 ^'). Genitalorgan hinten weit aus- gerandet, mehr als das der H. conjecta und unmittelbar am Rande der Ausbuchtung 2 große Näi)fe. (^ mit fast birnförmigem Genital- organ, etwas über die Eckerweiterung | des 4. Epimerenpaares vor- springend (Fig. 55^'). Nymphe mit 2 rundlichen, weit auseinander gerückten Genitalnapf f eidern. Eiablage und Larve unbekannt. In stehenden Gewässern, die häufigste Hydrarachna-Kvi. Acarina, Milben. 45 7. H. perpera Koenike. 5 4,5 mm groß. Haut vorn gekörnelt, hinten mit kegelförmig zugespitzten Zäpfchen dicht besetzt. Außer einem Paar reichlich 0,1 mm langen Chitinplättchen neben dem um 1 Augenweite hinter den Augenkapseln befindlichen Hautdrüsenpaar keine Rückenplatten vorbanden. Die 2 Augenkapseln nahe am Vorderrand des Körpers, 0.64 mm voneinander entfernt; Mittelauge etwas vorgerückt, schwach umrandet. Rüssel fast vollkommen gerade, am. Grunde sehr hoch, daselbst seitlich zusammengedrückt und fast so lang wie der Grund- teil des Maxillarorgans. Palpe 1,2 mm lang, das dritte Glied bei- nahe so lang wie die beiden vorhergehenden zusammen; 2. Glied /^if^Air-) / x^ /^ V ■".. -"C^: auf der Streckseite mit einer Reihe sehr kur- zer Borsten. 2. Epi- mere an der Hinter- seite kräftig ausgeran- det; 4. Platte sehr viel länger, aber nur wenig breiter als die dritte; jene an der hinteren Innenecke mit einem langen, mäßig breiten Yorsprung (Fig. 56). Die 2 Xapfplatten des Genitalorgans miteinander verwachsen, doch die Verbindungsnaht weit schwächer als das Napfgebiet chitinisiert; hinten auf jeder Platte zwischen den kleinen ein großer Napf; an dem schwach ausgebuchteten Hinterrand mehrere Chitinverdickungen. c^, Eiablage und Jugendzustände unbekannt. In einem Teiche bei Großzschocher unweit Leipzig.' Fig. 56. 8. H. distincta Koenike. 9 3 mm groß. Haut mit kegelförmigen Zäpfchen dicht besetzt. In der Augengegend 2 ähnliche Platten wie bei //. globosa. Augen- kapseln breit eiförmig. Rüssel dick und kürzer /k^ a?«n\ als der Grundteil des Maxillarorgans. Palpe .f kurz und gedrungen. ; 4. Epimere fast an der ganzen Innenseite stark •. konvex gekrümmt (Fig. ;- 57). Genitalorgen weit I vorgerückt, klein, ver- I kehrt herzförmig. J, Eiablage und Jugendzustände unbekannt I Im Drecksee bei Plön in Holstein. Fig. ö 9. H. aspratilis Koenike. Nymphe etwa 1,1 mm groß. Oberhaut mit stäbchenartigen Zäpfchen dicht besetzt (Fig. 58 r). In der Augengegend 2 Platten ähnlich wie bei H. globosa\ hinten auf jeder Platte eine kräftig chitinisierte krumme Schwiele (Fig. 58 Z). Mittelauge in der Mitte 46 Koenike, zwischen den Vorderenden der Rückenschilder (Fig. bSM). Rüssel kaum so lang wie der Grundteil des Maxillarorgans, fast gerade. Palpengrundglied mäßig stark; Scherenfortsatz sehr schwach. Vor- ^^m Fig. 58. dere Inuenecke der 3. Epimere nicht vorspringend; innere Ecken- erweiterung der 4. Epimere hreiter als bei I/. globosa (1^'ig. 58«). Auf den 2 Genitalplatten außer vielen kleinen Näpfen je 1 großer am Hinterrand, ^j", ^ und Larve unbekannt. Auf der Nordseeinsel Juist. 10. H. levigata Koenike. (^ 3,.") mm groß. Haut glatt. Statt der Rückenplatte 2 weit auseinander und nach hinten gerückte sehr kleine Chitinleisten. Maxillarorgan mit einem sehr langen, wenig gekrümmten Rüssel; dieser am Grunde stark seitlich eingeschnürt; Grundteil ungemein kurz. Palpe um etwas mehr als 3 Glieder über den Rüssel hinausragend; seine 2 Grund- glieder mäßig stark, innen mit einer über Fig. 59. 2 Glieder sich erstreckenden Falte versehen (Fig 59 i^). 4. Epi- mere schmal; ihre hintere Innenecke ziemlich breit ausgezogen (Fig. 595). Das herzförmige Genitalorgan 0,75 mm lang, nicht über die Eckfortsätze der 4. Epimere vorspringend; an der Spitze reich behaart. ^ und Jugendzustände unbekannt. Auf der Nordseeinsel Juist. 11. H. Leegei Koenike. 5 2,3 mm groß. Körper kurz eiförmig, das Hinterende jeder- seits abgeflacht. Haut dicht gekörnelt. Statt der Rückenplatten xVcarina, Milben. 47 2 kurze schmale Chitinleisten (Fig. 60c). Augen am Stirnende randständig. Palpengrundglied sehr stark; Scherenfortsatz des 4. Gliedes fast ebenso lang wie das Endglied. Hintere Innenecke der 4. Epimere kaum merk- lich ausgezogen, mit porösem Fortsatz; dieser sich saumartig an den Rändern fortsetzend (Fig. 60 ^'). Genitalplatten fast ganz voneinander getrennt, nur Fig. m. hinten auf kurzer Strecke verbunden und hier tief ausgerandet (j" mit großem Genitalhof, weit über das 4. Epimerenpaar vor- springend, in der Gestalt stumpf herzförmig; hinten mit einem Spalt von V:} Länge des Genitalorgans (Fig. QOo). Eiablage und Jugendzustände unbekannt. In der großen Viehtränke auf der Bill auf Juist. 12, H. bivirgulata Piersig. 5 4 mm groß. Haut wie bei II. globosa gekörnelt. Statt der Rückenplatten 2 lange, stabartig schmale, 2 mal winklig gebrochene, nicht bis an den vorderen Körperrand reichende Chitinleisten, ohne höckerige Ansätze. Hintere Innenecke der 4. Epi- mere mäßig breit und wenig ausgezogen ; 3. Platte in der vorderen Innenecke keil- artig vorstehend. Genitalorgan vorn tief eingeschnitten; am Hinterrand mit 2 ßorstenreilien (Fig. 61). (j", Eiablage und Jugendzustände unbekannt. Fig. üi. In Waldlachen bei Großzschocher unweit Leipzig. 1 3. H. maciilif era Piersig. $ 2,5 mm groß. Haut gekörnelt. Statt der Rückenplatten 2 kleine Chitin- gebilde (Fig. 62). Palpe 0,75 mm lang. Hintere Innenecke der 4. Epimere kurz, aber breit ausgezogen. Beine reich be- haart. Genitalorgan wie bei H. crassipalpü vorn tief gespalten (Fig. 66), 0,32 mm lang Fig. 62. und 0,48 mm breit, nicht über das Epimeralgebiet hinausragend. 48 Koenike, (j mit kurz birnförmigem Genitalorgan, 0,35 mm lang und 0,37 mm breit. Eiablage und Jugendzustände unbekannt. In Teichen bei Großzschocher und im Schwanenteiche bei Borsdorf im Königreich Sachsen. Im Watereverstorf er Binnensee in Holstein. 14. H. comosa Koenike. J 2,7, mm groß. Haut gekömelt. Statt der breiten Rücken - platten 2 stabartig schmale, sehr lange Leisten; diese teilweise ge- krümmt, bis an den vorderen Körperrand hinausreichend und mit höckerigen Ansätzen ausgestattet (Fig. 63a). Doppelaugen rand- ständig, 0,54 mm voneinander entfernt; Mittelauge nahe am Vorder- Fig. 63. rande. Grundglied der Palpe kräftig, im übrigen schlank, 1,1 mm lang. 2. Epimere fast ebenso breit wie die 3.; hintere Innenecke der 4. Epimere kurz, aber breit ausgezogen (Fig. 63^). Die 3 letzten Beinpaare reich behaart; die Borsten 2. Länge deutlich gefiedert Genitalorgan sehr groß, weit über das Epimeralgebiet vorspringend. 5 und Jugendzustände unbekannt. In einem Wiesengraben bei Habenhausen unweit Bremen. 15 H. regiilifera Koenike. 2 größer als H. globosa. Haut dicht gekömelt. 0,45 mm hinter den Augen und 0,6 mm voneinander entfernt 2 leistenartige Chitin- gebilde (Fig. 64 rt). Augen- kapseln 0,6 mm auseinander gerückt. Rüssel lang, am Grunde sehr stark gekrümmt. Palpen- grundglied sehr kräftig. Epi- meralgebiet 1,8 mm lang; Brei- tenverhältnis der 4. zur 3. Platte wie 5:4; hintere Innenecke der 4. Platte mäßig lang und breit ausgezogen, mit einem Flächen- fortsatz umsäumt (Fig. 64^). Fig. 64. (j", Eiablage und Jugendzustände unbekannt. In der Umgegend von Bremen. 16. H. geographica <0. F. Müll.). 5 bis 8 mm groß. Gestalt fast kugelig. Grundfarbe rot, auf Rücken und Bauch symmetrisch angeordnete, zusammenhängende Acarina, Milben. 49 schwarze Flecke (Fig. 65a); diese in der Form bei den einzelnen Individuen abweichend. Haut gekörnelt. In größerer Entfernung hinter den Augen jederseits eine reich- lich 0,7 mm lange Chitinleiste in der Gestalt wie bei H. regulifera (Fig. 64a). 3. Palpenglied auf der Außenseite reich behaart. Hintere Innenecke der 4. Epi- mere mäßig lang und breit ausgezogen (Fig. 65*). Beine reich behaart. Genital- organ hinten ausgerandet; daselbst 2 Drüsenhöfe und dazwischen eine deut- liche Erhebung (Fig. 65*). (j" 6 mm groß. Genitalorgan herzförmig; dessen Spitze mit Spalt; neben diesem und im Xapfgebiet reicher Haarbesatz. Larve und deren 2 mm große Puppe vorzugs- weise auf Dyticus schmarotzend. Nymphe der Image ähn- lich, doch ent- sprechendkleiner und mit 2 ge- trennten, viel- näpfigen Genital - platten. Bei Bremen in einem Wiesen- graben im Neuen - lander Felde und in einem Teiche auf Senator Oelrichs Landgut in Lehe. In einem Eisenbahntümpel bei Sellerhausen unweit Leipzig. Im Fischmattenweiher im. süd- lichen Schwarzwald. Fig. 65a. Fig. 65*. 17. H. crassipalpis Piersig. 5 2,5 mm groß. Haut im ganzen gekörnelt, hinten mit spitzen Zäpfchen untermischt. Statt der Rückenplatten in der Augen- gegend zwei 0,8 mm lange S-för- raige Chitinleisten; diese in der Mitte mit knotigen Verdickungen. Maxillarorgan nebst Rüssel und Palpen sehr kurz und kräftig. Hintere Innenecke der 4. Epi- mere kurz, aber breit ausgezogen ; daran ein stumpfer Fortsatz (Fig. 66). Genitalorgan vorn tief ge- spalten; hinten mit 2 Büscheln kurzer Borsten ^, Jugendzustände unbekannt. In der schwarzen Lache bei Großzschocher unweit Leipzig. Fig. 66. Eiablage und 18. H. denudata Piersig. 5 2 mm groß. Körper kugelig, nach vorn sich etwas ver- jüngend. Rücken ohne Platten und Leisten. Augenkapseln schmal. Süßwasserfauna von Deutschland. Heft 12. 4 50 Koenike, Rüssel um 7$ länger als der Grundteil des Maxillarorgans und stark gekrümmt; dieser nur wenig breiter als der Rüssel am Grunde. Die Palpe ähnlich wie die der ^ H. glohosa\ ihr Haarbesatz dürftig. 4. Epimere schmal; Innenecken- W^^^l^^^*>>i^^r Erweiterung derselben von ge- ^^H^^^ T ~ ringer Breite und mit keilförmi- ^^^^^^^P k; ^ ^^'^ Fortsatz (Fig. 67). Vorn am jB^^ir ü^r^ Genital organ ein kurzer^ winkliger W^ m\ ^A. Ausschnitt; hinten mittelständig ii,/ n\\ ''«^i;^ gjj^ größeres Gebiet feinporig und napffrei bis auf 2 größere napf- artige Gebilde am Hinterrand; auf der Außenseite des letzteren je 1 Büschel Borsten (^, Eiablage und Jugendzustände unbekannt. In Teichen bei Großzschocher unweit Leipzig. Fig. 67. 19. H. Piersigi Koenike. (^ 2 mm groß. Haut gekörnelt. Rücken ohne Platten und Leisten. Augenkapseln breit. Rüssel um \'^ länger als der Grund- teil des Maxillarorgans und schwach gekrümmt; dieser bedeutend breiter als der basale Rüssel. 4. Epimere schmal; ihre hintere Innenecke ziem- lich breit ausgezogen ; an dieser ein nach hin- Fig. 68. ten und außen gerich- teter Fortsatz (Fig. 68). Genitalorgan vorn fast bis zur Mitte gespalten; neben der Ge- schlechtsöffnung die ganze herzförmige Spitze mit kurzen Haaren dicht besetzt. ^ 2,5 mm groß; die Genitalplatten nur hinten mit- einander verwachsen. Eiablage und Jugendzustände unbekannt. In einem Teiche bei Großzschocher unweit Leipzig. 20. H. inermis Piersigi 5 5 mm groß. Körper kugelig. Haut mit langen stachel- spitzigen Zäpfchen dicht besetzt; jederseits des Mittelauges 2 Haar- plättchen, sonst ohne Rückenplatten und -Leisten. Rüssel wenig f kürzer als die Palpe; diese 1,6 mm lang; 1. Glied auf der Streckseite mit 2 kurzen kräftigen Borsten; Haarbesatz der Palpe im ganzen dürf- tig; Scherenfortsatz des letzten Glie- des wenig gekrümmt, fast so lang wie das 5. Glied. Hintere Innenecke der 4. Epimere nicht lang, aber breit ausgezogen (Fig. 69). Genitalorgan stumpf herzförmig, 0,42 mm lang, 0,64 mm breit; Hinterrand derselben stark verdickt und jederseits der Mittellinie eine Reihe kurzer steifer Borsten. J 4 mm groß. Fig. Acarina, Milben. 5] Genitalorgan länger gestreckt als beim $» die Herzform ausgeprägter. Eiablage und Nymphe unbekannt. In Teichen und Lehmlachen bei Großzschocher unweit Leipzig 21. H. processifera Koenike. c^ reichlich 3 mm groß. Haut hinten mit spitzen, rückwärts gerichteten Zäpfchen dicht besetzt (Fig. 70 ^i); diese nach vorn zu allmählich kürzer werdend und sich abrundend. Keine eigentlichen Rückenplatten, jedoch um das 2. Rückendrüsenpaar hinter den Augen je ein chitinisierter Hof. Die 2 Augenkapseln etwa 0,8 mm voneinander entfernt, elliptisch im Umriß und 0,16 mm lang. 2. Epimere neben der hinteren Außenecke mit vorstehendem Höcker und ohne Ausbuchtung am hinteren Längsrande; 4. Epi- Fig. 70. mere nur wenig breiter als die 3.; ihre hintere Innenecke sehr lang und schmal ausgezogen und daselbst mit hakig nach aus- wärts gebogenem Fortsatz (Fig. 70 ^i). Beine recht kräftig, be- sonders die 4 Grundglieder des Hinterbeins; die 2 Hinterbeinpaare an den 4 mittleren Gliedern neben einer Schwimmhaarreihe noch eine solche aus kürzeren steifen Borsten. Genitalorgan um Vs über das Epimeralgebiet hinausragend. $ und Jugendzustände unbekannt. Im Torfkanal bei Bremen. 2. Unterfam. Delmeinae. Die 2 seitlich gelegenen Augenpaare ohne Chitinkapsel. Palpen- grundglied klein, 4. Glied verlängert. Palpenspitze ohne Scheren- bildung. Hinterrand der trapezförmigen 4. Epimere kürzer als ihr Vorderrand. Die 2 vielnäpfigen winklig gebrochenen Genitalplatten die hintere Innenecke der 4. Epimere umgreifend, fest aufsitzend, die Geschlechtsöffnung nicht verdeckend. 1 Gattung. Gatt. Delmea Koenike. Körper hoch gewölbt, fast kugelig, derbhäutig, nicht glatt. Maxillarorgan mit vorgestrecktem Rüssel. Palpen klein, von ge- wöhnlichem Bau, Palpenspitze nicht scherenförmig. Epimeren in 4 voneinander getrennten Gruppen angeordnet; 4. Platte von trapez- förmiger Gestalt; ihr Hinterrand kürzer als der gleichlaufende Vorderrand. Beine mit Schwimmhaaren. Genitalorgan umfangreich, zu einem großen Teil in der Epimeralbucht liegend; die 2 viel- näpfigen, winklig gebrochenen Genitalplatten die hintere Innenecke 4* 52 Koenike, der 4. Epimere umgreifend, fest aufsitzend, die Geschlechtsöffnung nicht verdeckend. Körperfarbe rot. 1 Art. D. crassa Koenike. $ 1,1 mm groß. Körper kugelig, derbhäutig, auf dem Mittel - rücken 2 nur wenig auseinander gerückte, nierenförmige Chitin - plättchen. Haut mit kegelför- migen Zäpfchen dicht besetzt. Maxillarorgan beinahe von ^/g. Körperlänge, hinten ausgerandet ; Rüssel annähernd halb so lang wie der Grundteil. Palpe nicht länger als das Maxillarorgan, etwa von der Stärke des Vorderbeins; 4. Glied wenig verlängert (Fig. 71). Hüftplattengebiet von halber Kör- perlänge; die 2 hinteren Platten- gruppen rund herum gesäumt und namentlich in den hinteren Innen- ecken des 4. Plattenpaars sehr weit voneinander entfernt. Beine p. yj^ dünn und mäßig lang. Fußkralle mit blattartigem Grunde und kur- zer Nebenzinke. Genitallefzen schmal; Napfplatten winklig ge- brochen, sehr lang und schmal und mit vielen kleinen Näpfen. Eiablage, (j und Jugendzustände unbekannt. In der Delme bei Delmenhorst im Großherzogtum Oldenburg. 5. Farn. Hygrobatidae. Die 2 Augenpaare seitlich gelegen, meist ohne ChitinkapseL Epimeralgebiet in der Regel groß, zuweilen sich fast über die ganze Bauchfläche erstreckend; Platten zu 1—4 Gruppen angeordnet. Häufig auffallende Geschlechtsunterschiede vorhanden. Körperfarbe nicht einheitlich. 10 Unterfamilien. Bestimmungstabelle für die Unterfamilien. I. Körper in der Regel ungepanzert. 1. Meist 3 Paar Geschlechtsnäpfe. 1) Geschlechtsnäpfe von 2 beweglichen Klappen verdeckt. a) Hüftplatten in 4 Gruppen angeordnet. 1. Sperchoninae. b) Hüftplatten zu einer Gruppe vereinigt. aa) Körper weich; 3 Paar Geschlechtsnäpfe. 2. Lebertiinae. bb) Körper hartschalig; 6 Paar Geschlechtsnäpfe. 3. Atractidinae. 2) Geschlechtsnäpfe nicht von beweglichen Klappen verdeckt. a) Hinterbein ohne Fußkrallen. 4, Limnesiinae. b) Hinterbein mit Fußkrallen. 5. Hygrobatinae. 2. Mehr als 3 Paar Geschlechtsnäpfe. a) Hinterrand der 4. Epimere ohne Vorsprung. 6. Atacinae. b) Hinterrand der 4. Epimere mit Vorsprung. 7. Pioninae. Acarina, Milben. 53 tu. Körper stets gepanzert. 1. Palpe nicht zangenförmig. 2. Palpe zangenförmig. a) 3 Paar Geschlechtsnäpfe. b) Viele Geschlechtsnäpfe. 8. Atnrinae. 9. Arrhenurellinae. 10. Arrhennrinae. 1. Unterfam. Sperchoninae. Maxillarorgan rüsselförmig. 2. Palpenglied auf der Beugeseite mit einem rechtwinklig aufsitzenden Zapfen. Epimeren in 4 Gruppen angeordnet; 4. Platte viereckig. Genitalorgan ganz oder teilweise zwischen dem letzten Epimerenpaar, sechsnäpfig: Näpfe von 2 an den Seiten beweglich eingelenkten Klappen verdeckt. 3 Gattungen. Bestimmungstabelle für die Gattungen. l! Schwimmhaäre fehlend; Hinterbein mit Fußkrallen. a) Beugeseite des 4. Palpengliedes mit 2 Taststiften. 1. Sperchon. b) Beugeseite des 4. Gliedes mit einem Zapfen. 2. Pseudosperchon. II. Schwimmhaare vorhanden; Hinterbein ohne Fußkrallen. 3. Teutonia. 1. Gatt. Sperchon Kram. Haut meist weich und gekörnelt, netzartig gefeldert oder liniiert. Maxillarorgan mit Rüssel versehen. Palpe porig; 2. Glied mit Zapfen und 4. Glied mit 2 Taststiften auf der Beugeseite. Epimeren meist auf 4 Gruppen verteilt; 1. Plattenpaar hinter der Maxillarbucht selten miteinander verwachsen; 4. Platte viereckig. Genitalorgan zwischen den hinteren Epimerengruppen gelegen, mit 2 beweglichen Klappen und 6 Näp- fen unter dem inneren Klappen- rand. Die Geschlechter äußerlich nur durch Größenunterschiede von- einander abweichend. Nymphe den ausgewachsenen Tieren sehr ähn- lich, Genitalorgan klein, mehr oder minder länglichrund, mit 4 Näpfen, ohne Klappen. 14 Arten und 1 Var. Für die Bestimmung der Fig. 72. Sperchon- Arten kommen folgende Merkmale in Be- tracht und für diese die in Klammern beigesetzten Abkürzungen (Fig. 72): Das nach Länge und E) icke verschiedene Rostrum fl^J, das Maxillarorgaih fMJ, die Palpe fPJ, deren Zapfen fZJ am 2. Glied und deren nach Größe und Stellung verschiedenen Taststifte fTJ am 4. Glied; die 4. Epimere fEJ; die Hautdrüsenhöfe fDJ und die Analöffnung fAJ] das Vorhandensein oder Fehlen der über den Körperrand vorspringenden Schulterecken fSJ. . '; ', 54 Koenike, Bestimmungstabelle für die Arten. I. Haut gekörnelt. 1. R sehr kurz. 1. Sp. brevirostris. 2. R halb so lang wie der Grundteil des M. a) D groß und porig. 2. Sp. glandnlosus. b) D klein. aa) E innen abgerundet. 3. Sp. squamosus. bb) E innen eckig. 4. Sp. montanus. II. Haut netzartig gefeldert. 1. Körperrand wellig. 5. Sp. undulosus. 2. Körperrand nicht wellig. 1) 2. und 3. Epimere nahe zusammengerückt. a) Krallenende der Beine stark verbreitert. 6. Sp. hispidus. b) Krallenende der Beine wenig verbreitert. 7. Sp. vaginosus. 2) 2. und 3. Epimere weit auseinandergerückt. a) S zwischen der 2. und 3. Epimere vorhanden. aa) 3. P.-Glied auf der Beugeseite mit 3 Dornborsten. 8. Sp. setiger. bb) 3. P.-Glied auf der Beugeseite ohne Borsten. 9. Sp. Koenikei. b) S nicht vorhanden. aa) Haut-Chitinspitzen mit Papillen untermischt. 10. Sp. mirus. bb) 3. P.-Glied auf der Beugeseite gezähnelt. 11. Sp. denticulatus. cc) T sehr klein. 12. Sp. clupeifer. dd) Fiederborsten auf der Außenseite von Glied 3 bis 5 aller Beine. 13. Sp. plumifer. III. Haut liniiert. 14. Sp. Thienemanni. 1. Sp. brevirostris Koenike. $ 1,5 mm groß. Körperumriß eiförmig. Stirnende abgerun- det, 2 Drüsenhöcker schwach über den Stirnrand vorsprin- gend. Zwischen der 2. und 3. Epimere ein vorspringender Wulst. Haut gekör- nelt, die Körnelung nach dem Vorder- ende hin sich all- mählich zu spitzen Zäpfchen gestal- tend. Hautdrüsen- höfe höckerartig er- haben und porös. Augen klein , sich über die Haut er- hebend, 0,56 mm auseinandergerückt. Maxillarorgan mit sehr kurzem Rüssel und an den Seiten gerieft. Palpe von halber Fig. 73. Acarina, Milben. 55 Körperlänge und sehr schlank, Endglied verhältnismäßig lang (Fig. 73a). 1. Epimerenpaar hinten miteinander verwachsen. Das Genitalorgan mehr als zur Hälfte aus dem Epimeralgebiet nach hinten vorspringend; die Klappen 0,2 mm lang, mit 3 Paar Näpfen, die 2 vorderen Paare länglich, das 3. Paar fast kreisrund (Fig. 73b). (^ 1 mm groß und mehr, im ganzen dem ^ gleich, Nymphe etwa 0,8 mm groß, ohne chitinisierte Hautdrüsenhöfe; das rundliche viernäpfige Genitalorgan mit dem Vorderende in der Höhe der Einlenkungsstelle des Hinterbeinpaares gelegen. Eiablage und Larve unbekannt. Im Lomnitzfluß im Riesengebirge. In einem Waldbach bei Rehefeld-Zaunhaus im Erzgebirge. Im Seebächle im Schwarzwald. 2. Sp. glandnlosns Koen. 5 ö>9 — 1 mm. Färbung gelb bis rotbraun, innere Organe grünlich durchscheinend; Epimeren, Genitalorgan und Drüsenhöfe mehr oder minder blau. Körper hinten breit gerundet, vorn mit deutlichen Schulterecken (Fig. 74). Haut dicht gekömelt, wie be- schuppt erscheinend, vor dem Genitalorgan fein liniiert; Haut- drüsenhöfe stark chitinisiert und höcker- artig erhaben. Augen vor den Schulter- ecken am Seitenrande des Körpers gelegen, etwa 0,35 mm voneinander entfernt. Maxil- larorgan mit fast 0,1 mm langem Rüssel; dessen Spitze mit deutlichem Wulste um- geben. 1. Epimerenpaar hinten nicht mit- einander verwachsen. Palpe mehr als von halber Körperlänge; Zapfen des 2. Gliedes 80 lang wie das Endglied und kegelförmig; unweit der Spitze desselben 2 — 3 feine Härchen; neben denselben auf der Außen- seite eine kurze Dolchborste; Taststifte Pj 7^ kräftig, in Höcker eingelassen, die Beuge- seite in etwa 3 gleiche Abschnitte teilend; Endglied 0,05 mm lang. Genitalorgan etwa ^/g aus dem Epimeralgebiet nach hinten vor- springend; Klappen breit und reichlich 0,2 mm lang, cf dem 2 ähnlich, nur etwas kleiner und die Beine unverhältnismäßig länger. Nymphe der Imago ähnlich, das gleichgelegene rundliche Geschlechts- organ aber viernäpfig. Larve unbekannt. In der großen und kleinen Iser und im kleinen Koppenteiche in Schlesien. Im wüsten Teiche bei Rehefeld im Erzgebirge. 3. Sp. squamosus Kram er. 5 1,3 mm groß. Färbung rötlichgelb bis rot. Körperumriß eiförmig, mit leichten, hinteren Seiteneindrücken, Körper weich und daher in der Gestalt veränderlich, namentlich in der Augen - gegend. Haut dicht gekörnelt erscheinend, am Quetschpräparat die Papillen sich am Körperrande als Zapfen darstellend. Augen randständig, etwa 0,4 mm voneinander entfernt. Maxillarorgan mit langem Rüssel (Fig. 75a), hinten eckig und ausgerandet. Palpen- spitze im Leben mit Vorliebe zwischen Maxillarorgan und 1. Epi- mere geschoben; Endklauen wenig gespreizt (Fig. 75 ^'). Epimeral- 56 Koenike, gebiet fast 0,5 mm lang, bei weitem nicht die vordere Bauchhälfte bedeckend; hintere Plattengruppe in der 3. Epimere reichlich 0,2 mm voneinander entfernt, nach hinten hin sich stark ver- größernd. Beine sehr dünn und wie die Palpen un- deutlich porös; Fußkralle ohne blattförmig erweiter- ten Grundteil, mit verküm- merter innerer Nebenzinke. Genitalorgan etwa halb über das Epimeralgebiet vor- springend; Klappen hinten breiter als vorn. Schwimmt nicht. ^ 1 mm groß, hoch gewölbt, fast kugelig. Ei- Fig. 76. Im Nonnenfließ im Ebers- ablage und Jugendzustände unbekannt. In einem Bache bei Schleusingen, walder Forst, Kreis Oberbarnim. Im Auefluß bei Lesum unweit Bremen. Im Thieder Bach unweit WolfenbütteL 4. Sp. montanns Thon. 2 1,3 mm groß. Farbe des Körpers sowie die der Beine und Epi- meren gelbgrün; Hautdrüsenhöfe schwarz. Körper- umriß fast kreisrund, vom etwas verschmälert. Haut gekörnelt. Palpe von ^s Körperlänge, fast so lang wie das Vorderbein, von dreifacher Dicke des letzteren ; auf der Beugeseite des 2. Gliedes mit einem kurzen, spitzkegelförmigen Zapfen; 3. Glied ohne jeden Bor- stenbesatz (Fig. 7H). Beine kurz und dünn, nur spär- lich behaart. Hüftplattengelenk kaum ^'3 der Bauch- fläche beanspruchend; Maxillarbucht klein und spitz- winklig; 4. Platte innen eckig. Genitalplatte schmal, schwach gebogen, kürzer als die Geschlechtsöffnung; Näpfe lang elliptisch. Analöffnung unweit des Genital- Fig. 76. Organs. Eiablage, (j* und Jugendzustände unbekannt. In einem Bergbache bei Säckingen im südlichen Schwarzwald. 5. Sp. imdulosns Koenike. 5 0,85 — 1 mm groß. Färbung rötlichgelb, Gliedmaßen rötlich- grau. Körper eiförmig, doch Stirnende weit und tief ausgerandet, Ausrandung seitlich mit einem Höcker abschließend (Fig. 77 a); Körperränder wellig, zwischen der 2. und 3. Epimere kleine vor- springende Schulterecke. Haut netzartig gefeldert, Feldchen mit vielen kurzen Chitinspitzen eingefaßt; auf den Wellenbergen unten und oben je ein höckerartiger Drüsenhof; Rücken mit 2 Paar porösen Schildern; das vordere Paar das größere. Augen rand- ständig, vorspringend, 0,33 mm voneinander entfernt Maxillar- organ mit einem kegelförmigen 0,06 mm langen Rüssel. Palpe fast bis zur Mitte des 6. Yorderbeingliedes reichend, im 2. und 3. Glied bedeutend dicker als das Vorderbein. Zapfen des 2. Gliedes bei Bauchansicht am Grunde stark verdickt erscheinend, bei Seiten- ansicht schwach; Taststifte der Beugeseite des 4. Gliedes winzig, I Acarina, Milben. Öi m der vorderen Hälfte stehend (Fig. 77b). Epimeralgebiet nicht ganz die vordere Bauchhälfte einnehmend. 1. Epimerenpaar hinter der Maxillarbucht nicht miteinander verwachsen; 3. Platte nach innen sich stark verschmälernd. Genitalorgan kaum über das Epi- meralgebiet hinaus vorspringend; die 0,15 mm langen Klappen sehr schmal und S-förmig gekrümmt; die 2 vorderen Napfpaare länglich rund, das hintere Paar fast kreisrund. Analöffnung gegen die Anal- drüsen etwas vorgerückt, eine Genitalklappenlänge vom Hinterrand des Körpers entfernt (Fig. 77c). (^ und Jugendzustände unbekannt. In der Wümme bei Kattrepel im Bremer Gebiet. Im Hasper- bach in Westfalen. 6. Sp. hispidus Koenike. 2 0,65 mm groß. Körperumriß fast kreisrund. Haut dick und steif, netzartig gefeldert, die Feldchen durch dichtstehende, am Körperrande deutlich zu erkennende Chitinspitzen eingefaßt (Fig. 78) ; ohne auffallend hervortretende Hautdrüsenhöfe. Augen vom Körper- rande abgerückt, 0,25 mm voneinander entfernt. Maxillarorgan kurz und breit, hinten abgerundet; Rüssel kurz, am Grunde stark verbreitert. 2. Palpen- glied mit 0,05 mm langem Zapfen; dieser bei Seitenansicht am Grunde nur wenig verstärkt; nahe der Spitze init 2 verschieden starken Borsten; Tast- stifte des 4. Gliedes winzig. Epimeral- gebiet mehr als die vordere Bauchhälfte einnehmend; 1. Plattenpaar hinter der Maxillarbucht nicht miteinander ver- wachsen. Beine sehr kräftig, die Fuß- enden stark verbreitert. Genital organ etwa 0,18 mm lang, nicht über das Epimeralgebiet hinaus vor- springend; die 6 Näpfe fast gleich lang. Analöffnung groß, dem Hinterrande des Körpers sehr nahe, (j", Eiablage und Jugend- zustände unbekannt. In der kleinen Iser in Schlesien. Fig. 78. 58 Koenike, Fig. 79. 7. Sp. vaginosus Sig. Thor. (^ 0,9 mm groß. Körperumriß breit eiförmig, Vorderrand ab- gerundet. Auf der Oberseite ein großer Panzer; Haut im übrigen netzartig ge- feldert, Feldchen mit feinen Chitinspitzen eingerahmt, ßautdrüsenhöfe klein, aber deutlich. Rüssel lang und dünn. Palpen kurz und dick, die 3 mittleren Glieder porig; der Zapfen des 2. Gliedes lang und kräftig; Außenende des 4. Gliedes innen mit Chitinstift; die 2 Taststifte auf der Beugeseite dieses Gliedes groß (Fig. 79). Epimeren groß und nahe zusammen ge- rückt; 4. Platte sehr groß und innen eckig; die Plattenränder behaart. Beine kurz und kräftig; die 4 Grundglieder aller Gliedmaßen sehr reich mit kurzen, vielfach leicht gekrümmten, sehr dicken Borsten besetzt; 4. und 5. Beinglied am Außenende scheidenartig ausgezogen; Krallenende wenig verbreitert. Genitalorgan groß; die 2 hinteren Napfpaare fast kreisrund, das vordere lang und schmal. 5 und Jugendzustände unbekannt. In einem Bache bei Wyhlen im südlichen Schwarzwald. 8. Sp. setiger Sig. Thor. 5 ohne Maxillarorgan fast 1 mm. Färbung gelblichrot, Glied- maßen und Epimeren graugrünlich. Körperumriß oval, mit eigen- artigen Schulterecken (Fig. 80 ^'); Rumpf sehr hoch, Mittelrücken stark bucklig, Vorderkörper besonders von unten her stark zusammen- gedrückt. Haut netzartig gefeldert. Feldchen mit Chitinspitzen ein- gefaßt. Augen dunkelrotbraun, 0,4 mm voneinander entfernt. Maxillar- )^ Organ mit einem kurzen und ^^ dicken Rüssel. Palpe schlank; j^eBm^^ 3. Glied auf der Beugeseite ^^^P^^k innen 2 hintereinander befind- a^mwfik^^^m. üch^ Dornborsten, außen ein " t^ "^k ^öiiißs Haar; Taststifte auf ^f^ „~j niedrigen Höckern. Zapfen des Wgl^^^B^^mam 2. Gliedes mäßig lang, an der ^^KKgKttm ^pi^^^ ^i^ einem feinen, an ''^B^^^^^^y der Vorderseite mit 2 verschie- ^^ j^ den langen und dicken Haaren ^^mmi0'^ (Fig. 803). Epimeralgebiet ^ ^ nicht ganz die vordere Bauch- hälfte einnehmend ; Abstand zwischen der 2. und 3. Platte groß, ebenso der zwischen den 2 hinteren Plattengruppen. Beine lang, Hinterbein 1^2 mal so lang wie der Körper, Genitalorgan weit nach vorn gerückt; Klappen 0,15 mm lang. Analöffnung um eine Genitalklappenlänge vom Hinterrande des Körpers entfernt, gegen die Analöffnung etwas vorgerückt, cf kleiner, Epimeralgebiet sich über die vordere Bauchhälfte hinaus erstreckend, Genitalhof minder weit nach vorn gerückt, mit dem Vorderende in der Höhe Fig. 80. Acarina, Milben, 59 der Grenznaht zwischen der 3. und 4. Epimere gelegen. Eiablage und Jugendzustände unbekannt. Im Klosterbache zu Heiligenrode unweit Bremen. Sp. setiger var. insignis Walter. 5 bis 2 mm groß. Auf der Beugeseite des 3. Palpengliedes jederseits meist nur eine Dornborste. Beine dünn und kurz, keins körperlang. Nymphe 0,65 mm groß. 4. Palpenglied in der Mitte der Beugeseite nur mit einem Taststift. Genitalorgan viernäpfig. Im übrigen mit der Imago übereinstimmend. In einem Bächlein bei Wyhlen im südlichen Schwarzwald. 9. Sp. Koenikei Walter. 5 bis 0,9 mm groß. Körperumriß breit rundlich, mit deut- lichen Schulterecken, Haut netzartig ge- feldert, die Feldchen mit vielen Chitin- spitzen eingefaßt. Drüsenhöfe wenig ent- wickelt. Rüssel mittellang und -stark. Palpe doppelt so dick wie das Vorderbein ; Zapfen des 2. Gliedes sehr lang und dünn ; Taststifte des 4. Glie- des winzig; Endglied etwas verlängert, mit kräftigen Haken - klauen (Fig. 81 ö-). Epimeralgebiet über reichlich ^/g der Bauchfläche sich er- streckend; die hin- teren Plattengruppen weit auseinander gerückt. Hinterbein länger als der Körper. Genital- organ weit nach vorn gerückt; Klappen schmal (Fig. 81 ^'). (^ und Jugendzustände unbekannt. In einem Bergbache bei Säckingen im südlichen Schwarzwald. Fig. 81. 10. Sp. mims Koenike. 5 etwa 0,9 mm groß. Körperumriß oval, Vorderende abgestutzt, ohne Schulterecken. Haut netzartig ge- feldert, die Feldchen eingefaßt mit win- zigen Chitinspitzen; diese untermischt mit eigenartigen Papillen in verschiedener Gestalt (Fig. 82 a). Rückenfläche mit zahlreichen kleineren, nicht auffallend hervortretenden Drüsen und Haarplatten. Augenkapseln randständig, etwas über- stehend, etwa 0,4 mm voneinander ent- fernt. Maxillarorgan wie bei Sj>. hispidus mit einem kurzen, am Grunde sehr breiten Rüssel. Palpe reichlich 0,4 mm lang; ihr Endglied kurz, dessen 2 Endklauen groß, wenig spreizend; Taststifte kräftig, der hintere etwa in der Mitte *des Gliedes befindlich, auf einem ^ fl ^ Fig. 82. 60 Koenike, Höcker stehend; 3. Glied auf der Beugeseite mit 2 verschieden starken, nebeneinander befindlichen Dornborsten; Zapfen des 2. Gliedes stumpf- spitzig (Fig. 82^). Epimeralgebiet nicht ganz die vordere Bauch- hälfte einnehmend; 1. Paar hinter der Maxillarbucht getrennt; Ab- stand zwischen der 2. und 3. Platte groß. Krallenende der Beine, insbesondere das des 3. Paares, verstärkt. Genitalorgan wie bei Sp. undulosus liegend; Klappen 0,16 mm lang. Analöffnung nahe dem Hinterrande, geradlinig zwischen den Analdrüsen, (j", Eiablage und Jugendzustände unbekannt. In einem Sturzbache der Böhme unweit Walsrode in der Lüne- burger Heide. 11. Sp. denticulatus Koenike. 5 1 mm groß. Körperumriß eiförmig, Vorderende ausgerandet und stark verschmälert, ohne Schulterecken. Haut netzartig ge- feldert, die Feldchen mit zahlreichen feinen Chitinspitzen umsäumt; Hautdrüsenhöfe wenig hervortretend. Rüssel stark verlängert und stumpf kegelförmig. Palpe von ^s Körperlänge; das 3. Glied auf der Beugeseite gezähnelt (Fig. 83). Hüftplatten- gebiet über reichlich ^/g der Bauchseite sich erstreckend; 1. Plattenpaar hinter der Maxillar- bucht auseinander gerückt; zwischen der 2. und 3. Platte ein weiter Abstand. Genitalorgan nor- mal gelegen; Klappen, namentlich vorn, stark verschmälert, ihr Innenrand rundlich und be- haart; die 2 ersten Napfpaare sehr lang und schmal, das 3. fast kreisrund. Analöffnung gegen die Analdrüsenhöfe vorgerückt, mehr als 7, Körperlänge vom Genitalorgan entfernt. Nymphe 0,6 mm groß. 4. Palpenglied nur mit einem Taststift in der Mitte der Beugeseite, Oenitalorgan kurz eiförmig und viernäpfig. Im übrigen wie die Image, cj" und Larve unbekannt. In einem Bache bei Wyhlen im südlichen Schwarzwald. 12. Sp. clupeifer Piers ig. (j" etwa 0,7 mm groß. Färbung grünlichgelb bis bräunlich. Körperumriß fast kreisrund. Haut netzartig gefeldert, Feldchen Fig. 83. a Fig. 84. b mit Chitinspitzen eingefaßt; Rücken mit großporigem Panzer, nicht scharf abgegrenzt. Hautdrüsenhöfe, nicht hervortretend. Augen Acarina, Milben. 61 klein, reichlich 0,2 mm voneinander entfernt. Palpe mehr als von halber Körperlänge; Zapfen des 2. Gliedes sehr lang, mit 1 langen kräftigen und 2 dünnen Borsten nahe der Spitze; Taststifte sehr klein, der hintere die Bauchseite etwa halbierend. Epimeralgebiet mehr als die vordere Bauchhälfte bedeckend, Plattengruppen nahe aneinander gerückt; 4. Epimere fast rechteckig (Fig. 84«;. Genital - organ fast ganz zwischen dem 4. Epimerenpaar gelegen. Klappen beinahe 0,3 mm lang. Analöffnung eine Genitalnapflänge hinter dem Genitalorgan. 5 wenig größer als das cf, auf dem Rücken oft ohne Panzerung, Epimeren weiter auseinander gerückt. Analöffnung reichlich 2 Genitalnapf längen hinter dem Genitalorgan (Fig. 84 ^'). Eiablage und Jugendzustände unbekannt. Im Dreba- und Plothenbach bei Ziegenrück in Thüringen. In Bächen des Erzgebirges. In der Wümme unweit Kattrepel im Bremer Gebiet. 13. Sp. plumifer Sig. Thor. 2 0,75 mm groß. Körperumriß kurz eiförmig, fast kreisrund. Vorderende abgestutzt, mit 2 dicken Endborsten. Haut netzartig gefeldert. Feldchen mit Chitinspitzen umsäumt. Haut- drüsenhöfe klein , aber deutlich. Palpe sowie ihr Zapfen am 2. Glied lang und dünn; die 2 Taststifte der Beugeseite des 4. Gliedes sehr weit nach vorn gerückt. Innenseite der 4. Epimere abgerundet. Sämtliche Beine länger als der Körper, das Hinter- bein fast doppelt so lang. Glied 3 — 5 aller Beine auf der Außenseite mit lang und fein gefiederten Borsten besetzt (Fig. 85); 2 Borsten am Krallenende des Hinterbeins blattartig breit. Eiablage, (j und Jugendzustände unbekannt. In der Wiese, einem Nebenflusse des Rheins im südlichen Schwarzwald. Im Rhein bei Basel. Fig. 85. 14. Sp. Thienemanni Koenike. 5 1,2 mm gi-oß. Körperumriß oval, fast elliptisch, keine Schulterecken zwischen der 2. und 3. Epimere, Vorderende durch die vorspringenden Stirndrüsenhöcker etwas eckig. Oberhaut grob verworren liniiert. Hautdrüsenhöfe vielfach ^FW ^^ höckerartig und porös. Augen am vorderen Sei- tenrand etwas vorsprin- gend. Das 0,22 mm lange Maxillarorgan mit kegel- förmigem Rüssel; dieser ^Bh'M \-^ m 'P fast halb so lang wie der Grundteil. Palpe bei- nahe halb so lang wie der Körper, im 2. und 3. « Fig. 86. d Glied fast doppelt so dick wie das Vorderbein; der konische Zapfen des 2. Gliedes sehr kräftig (Fig. 86a). Das Epimeral- gebiet etwa 0,5 mm lang, sich nicht über die vordere Bauchhälfte erstreckend; in der Gestalt demjenigen des Sp. seti^er ähnelnd; 62 Koenike, 1. Plattenpaar hinten getrennt; die hinteren Plattengruppen in der 3. Platte reichlich 0,2 mm voneinander entfernt. Beine dünn, das Hinterbein etwas länger als der Körper. Das Genitalorgan wie bei Sp. glandulosus gelegen; die 0,18 mm langen Klappen nach hinten hin allmählich etwas verbreitert und am Innen- und Außenrand behaart. Analöffnung unweit des Hinterrandes, gegen die porösen Analhöfe etwas vorgerückt, (j", Eiablage und Jugendzustände un- bekannt. Unter Steinen im Steinbach bei Saßnitz auf Rügen, 2. Gatt. Pseudosperchon Piersig. Körper derbhäutig, nicht glatt. Maxillarorgan mit vorgestrecktem Rüssel. 2. Palpenglied auf der Beugeseite wie bei Sperchon mit Zapfen; auf gleicher Seite des 4. Gliedes abweichend ein Zapfen und ohne Taststifte. Epimeren in 4 Gruppen angeordnet; letzte Platte fast dreieckig. Genitalorgan wie bei Sperchon gelegen und gestaltet. 1 Art. P. verrucosus (Protz.). J ohne Maxillarorgan und vorspringende Epimeren, 0,6 mm groß. Farbe gelb bis hellbräunlich, die chitinisierten Körperteile mitunter violett. Gestalt lang eiförmig, Stimende ausgerandet. Hautdrüsenhöfe stark warzig erhaben; diese gleich der ganzen Ober- haut mit Papillen be- setzt (Fig. 87«). Augen vom Körperrande ab- gerückt. Rüssel scharf abgesetzt, ebenso lang wie der Grundteil des Maxillarorgans. 2. Pal- penglied am Vorderende, 4. Glied am Hinterende auf der Beugeseite einen Zapfen besitzend. Die a b ausgezogene Innenecke Fig. 87. der 1. Epimere mit dich- tem Haarbüschel ; 4. Platte fast dreieckig. Beine wie bei den Sperchon-KxXjQxv. Fußkralle 2 wei zinkig; Grundteil blattartig verbreitert. Genitalorgan nach Lage und Gestalt wie bei den Sperchon-YQ)xm.Q\i (Fig. 87 ö). ^ bis 1 mm groß. Drüsenhöcker kleiner. Augen randständig. Genitalorgan länger als das männliche. Nymphe 0,4 mm groß. 4 Genitalnäpfe, paarweise hintereinander angeordnet. Drüsenhöcker wie bei der Image stark entwickelt. Zu den selteneren Arten der fließenden Gewässer zählend. 3. Gatt. Teutonia Koenike. Körper weichhäutig. Doppelaugen nahe zusammengerückt. Auf der Beugeseite des 2. Palpengliedes 1 Zapfen. 4. Epimere Acarina, Milben. 63 viereckig, am Innenrand von einer Drüsenmündung durchbrochen. Endglied des Hinterbeins zugespitzt, ohne Fußkrallen; Schwimm - haare vorhanden. Genitalorgan sechsnäpfig; Näpfe von beweglich «ingelenkten Klappen verdeckt. 1 Art. T. primaria Koenike. $ 1,5 mm groß. Farbe lehmgelb bis rötlichgelb, Gliedmaßen meist schwach bläulich. Haut fein liniiert. Palpe fast von halber Körperlänge; 2. und 3. Glied an den einander zugekehrten Enden stark aufgetrieben; Zapfen des 2. Gliedes auf einem Wulst stehend, halb so lang wie sein Glied; 4. Glied fast ebenso lang wie die übrigen zusammen genommen, sehr dünn. Epimeren sich über die vordere Bauchhälfte erstreckend (Fig. 88); 1. Paar hinten auf kurzer Strecke miteinander verwachsen; der Durchbruch um die Drüsenmündung der 4. Platte mit einem bis zum in- neren Plattenrand verlaufenden Kanal. Genitalklappen überall gleich breit; Chitinbogen vor dem Genitalorgan un- gemein lang und krumm. ^ 1,1 mm groß. Drüsendurch- bruch der 4. Epimere ohne Kanal. p- gg Genitalklappen nach vorn hin sich verschmälernd; vorderer Chitinbogen kurz. Nymphe 0,7 mm groß, der Image ähnelnd. Genitalorgan nur 2 Paar Näpfe aufweisend. In Mitteldeutschland ziemlich verbreitet, in Norddeutschland bisher nur in Westpreußen bei Brahe, in einem toten Arme der Bühmemündung, in der Aue bei Bad Elisen nachgewiesen und in der Aue bei Dötlingen im Großherzogtum Oldenburg. 2. Unterfam. Lebertiinae. Epimeren zu einer einzigen Gruppe vereinigt, größtenteils mit- einander verschmolzen. Genitalorgan in einer meist sehr tiefen Epimeralbucht liegend, in der Regel sechsnäpfig; Näpfe von nach der Seite hin beweglichen Klappen verdeckt. Ohne auffallende äußere Geschlechtsunterschiede. 4 Gattungen. Bestimmungstabelle für die Gattungen. I. Hinterbein mit Fußkrallen. 1. Lebertia. II. Hinterbein ohne Fußkrallen. 1. Körper seitlich stark zusammengedrückt. a) Genitalorgan beider Geschlechter vom Epimeralpanzer völlig eingeschlossen. 2. Frontipoda. b) Genitalorgan nur beim (^ vom Epimeralpanzer völlig ein- geschlossen. 3. Gnaphiscus. 2. Körper mehr oder minder niedergedrückt. 4. Oxus. 1. Gatt. Lebertia Neuman. Haut ungepanzert. Auf der Beugeseite des 2. Palpengliedes 1 rechtwinklig aufsitzende Borste. Epimeren zu einer Gruppe ver- 64 Koenike, einigt, teilweise miteinander verschmolzen; hinten mit schmaler und tiefer Genitalbucht. Das meist sechsnäpfige Genitalorgan tief in die Genitalbucht gerückt, von 2 beweglichen, die Näpfe über- deckenden Klappen ausgestattet. Ohne auffallende äußere Ge- schlechtsunterschiede. Nymphe im Epimeralpanzer der Imagines ähnelnd; Genitalorgan viernäpfig. 20 Arten. Bestimmungstabelle für die Arten. L Schwimmhaare lang. 1. Genital organ sechsnäpfig. 1) Hinterende des 2. Epimerenpaares spitz. a. Hinterrand der 4. Epimere rundlich. a) Zahlreiche Schwimmhaare. , aa. Haut dünn. 1. L. insignis. bb. Haut dick. aa) Haut grobporig. 2. L. porosa. bb) Haut sehr feinporig. 3. L. luminosa. cc) Haut nicht porig. 4. L. pachydermis. b) Wenige Schwimmhaare. aa) Genitalorgan kaum aus der Bucht vorspringend. 5. L. polita. bb) Genitalorgan weit aus der Bucht vorspringend. 6. L. sparsicapUIata. b. Hinten-and der 4. Epimere gerade. 7. L. inaequalis. 2) Hinterende der 2. Epimere breit. a. "Mittelnaht des 2. Epimerenpaares kürzer als der Ab- stand zwischen ihr und der Maxillarbucht. Körper- umriß kreisrund. aa) Haut gerieft. 8. L. dubia. bb) Haut völlig glatt. 9. L. circularis. b. Mittelnaht des 2. Epimerenpaares länger als der Abstand zwischen ihr und der Maxillarbucht, Körperumriß elliptisch. 10. L. exuta. 2. Genitalorgan viernäpfig. 11. L. quadiipora. n. Schwimmhaare verkümmert 1. Beine braunrot. 12. L. riifipes. 2. Beine nicht braunrot. a. Haut gerieft. 13. L. plicata. b. Haut gekörnelt. 14. L. papulosa. c. Haut grobporig. 15. L. solida. d. Haut feinporig. 16. L. densa. III. Schwinimhaare fehlend. 1. Haut gerieft. a. Riefen zwischen den Augen netzartig verbunden. 17. L. rngosa. b. Riefen zwischen den Augen nicht netzartig verbunden. 18. L. costata. 2. Haut gekörnelt. 19. L. salebrosa. 3. Haut glatt. 20. L. subtilis. 1. L. insignis Xeuman. (S 1,1 mm groß. Farbe meist gelblichrot oder rot. Körper- umriß elliptisch. Haut glatt, bei starker Vergrößerung sich als Acarina, Milben. 65 Fig. 89. punktiert (porös) erweisend. Palpe am Grund etwas schwächer als das Vorderbein, 0,4 mm lang; Beugeseitenborste des 2. Gliedes nahe am Yorderrand und kürzer als ihr Glied. Epimeralgebiet 0,8 mm lang; Mittelnaht des 2. Epimerenpaares kürzer als der Abstand zwischen ihr und der Maxillarbucht; Hinter- ende des 2. Plattenpaares spitz. Hinterbein länger als der Körper; die 2 hinteren Bein- paare am 5. und 6. Glied mit großen Schwimm- haarreihen. Genitalorgan nur wenig aus der Bucht hervorragend (Fig. 89); Klappen fast 0,2 mm lang. Analöffnung beinahe 0,3 mm vom Genitalorgan entfernt. ^ 1,5 mm groß. Im ganzen dem (j" ähnlich, doch das Epimeral- gebiet verhältnismäßig kürzer und das Hinter- bein nicht länger als der Körper. Nymphe 0,5 mm groß. Hüftplatten ähnlich wie bei der Imago, doch die Geni talbucht sehr viel kleiner. Das rundliche, mit 4 großen unverdeckten Näpfen ausgestattete Genitalorgan in der Epimeralbucht befindlich. Eiablage und Larve unbekannt. Überall, besonders in Seen, verbreitet, stellenweise häufig. ■> 2. L. porosa Sig. Thor. Der L. insignis sehr ähnelnd, doch meist größer, bis 2 mm groß. Farbe dunkel rotbraun oder gelblichrot, Beine hellrot oder grün. Körperhaut dick und punktiert. Palpe 0,5 mm lang, Beugeseitenborste des 2. Gliedes weit vom Vorderende ab- gerückt, kürzer als ihr Glied. Epimeral- gebiet bei einem 1,3 mm großen (^ fast 0,9 mm lang; Abstand zwischen Maxil- lar- und Genitalbucht 0,4 mm. Die 2 vorletzten Glieder der 2 hinteren Bein- paare reich mit Schwimmhaaren aus- gestattet. Genitalorgan 0,27 mm lang, um ^/^ aus der Epimeralbucht vorsprin- gend (Fig. 90). Genitalorgan des $ hinten etwas breiter als der des cj". Nymphe 0,7 mm groß. Epimeren ähn- lich wie die der Imago. Beine mit spärlichem Haarbesatz. Geni- talorgan in der Epimeralbucht mit 2 rundlichen, gestielten Näpfen. Eiablage und Larve unbekannt. In der Umgegend von Straßburg. In der Wiese, einem Neben- fluß des Rheins, und in einem Bache der Hasler Höhle im süd- lichen Schwarzwald. Fig. 90. 3. L. liiminosa Koenike. (^ ohne vorspringende Epimeren etwa 0,7 mm groß. Farbe durchscheinend gelblichweiß, auf dem Rücken viele kleine dunkle Flecke. Körperumriß elliptisch, Stirnende etwas ausgezogen, nicht ausgerandet. Ein glasheller Körperrand sich bei starker Ver- größerung als liniiert und im übrigen die Haut als sehr fein porös erweisend. 2. Palpenglied um Vs dünner als das gleiche Vorder- Süßwasserfauna von Deutschland. Heft 12. 0 66 Koenike, beinglied; das vorletzte Glied dorsoventral am Vorderende nur halb so stark wie am Innenende; die Beugeseitenborsten des 2. Gliedes von Gliedlänge und ungewöhnlich fein. Naht zwischen der 2. und 3. Epimere wie bei L. exuta kurz und nach außen ge- , » bogen; 4. Platte außen verschmälert. Kral- // \\ lenende des 2. und 4. Beines etwas ver- J^J^ breitert; am 3. und 4. Beine lange Schwimm- .„^^Jl^l^J^j, haare: 4. Glied mit 4. 5. Glied mit 7 Stück; • ' i (Jas 2. Bein am vorletzten Gliede 6 ver- kümmerte Schwimmhaare. Genitalorgan in j \ den Klappen etwa 0,13 mm lang (Fig. 91), y^^ C vi ? niit größerem Genitalorgan, in den Klappen i 0,16 mm lang. Eiablage und Jugendzu- stände unbekannt. Im Klosterbache zu Heiligenrode un- weit Bremen. ^ 4. L. pachydermis Koenike. Fig. 91. (^ ohne vorspringende Epimeren etwa 1,1 mm groß. Farbe grünlich braun, Beine und Palpen grün. Körperumriß elliptisch, Stirnende etwas aus- gezogen und deutlich ausgerandet. Haut ungewöhnlich dick, glatt, ohne jede Auszeichnung. Palpe im 2. Gliede nur wenig mehr als von 72 Dicke der Vorderbeine; 3. Glied auf der Innenseite mit 5 Borsten; Beugeseitenboi-ste des 2. Gliedes auf einer Erhebung, kürzer als ihr Glied. Hüftplattengebiet etwas über den Stimrand vorspringend, Genitalbucht 0,2 mm tief, Maxillarbucht noch etwas tiefer: 4. Platte außen verschmälert (Fig. 92). Hinterbeine 1,5 mm lang, die vorderen gradweise kürzer; alle Gliedmaßen recht kräftig, das Krallenende der 3 hinteren Paare etwas verbreitert; 2. — 4. Glied sämt- licher Beine mit kurzen und etwas ver- Fig- 92. längerten Domborsten besetzt; Hinterbein am 4. Gliede 5, am 5. Gliede 9 Schwimmhaare, das 3. Beinpaar an den entsprechenden Stellen 5 und 6. Genitalklappen so lang wie die Maxillarbucht; ihr Innenrand mit langen Borsten reich besetzt. $ und Jugendzustände unbekannt. Im Klosterbache bei Heiligenrode unweit Bremen. 5. L. polita Piersig. $ 0,9 mm groß. Körperumriß eiförmig. Farbe saftgrün, selten braun. Haut äußerst fein liniiert, die Linien bei starker Vergröße- Fig. 93. rung sich in Punktreihen auflösend. Augen mittelgroß, 0,24 mm voneinander entfernt. Hin- terende des 2. Epimerenpaares spitz (Fig. 93); A. Platte außen verschmälert, ihr Hinterrand rundlich, nicht ausgebuchtet. Beine Acarina, Milben. 67 Fig. 94. iiüttellang, ihr Borstenbesatz nicht reich, an den 3 letzten Paaren vereinzelte oder wenige Schwimmhaare. (^ kleiner, sonst äußerlieh dem $ gleich. Eiablage und Jugendzustände unbekannt. In einem Saalemühlengraben bei Ziegenrück in Thüringen. 6. L. sparsicapillata Sig. Thor. ^ 1 — 1.4 mm groß, Farbe rotbraun, die chitinisierten Organe violett oder blau, die Gliedenden der Beine vielfach rötlich. Körper- umriß verkehrteiförmig, fast elliptisch, das Vorderende abgestutzt. Haut meist glatt, mitunter gestreift, mit regelmäßigen Punkt- reihen; Drüsenmündungen von kräftigen Chitinringen umgeben. Palpen fast ebenso dick wie das Vorderbein; Beugeseitenborste des 2. Gliedes etwa von Gliedlänge, kräftig, dem Grundgliede schwach zugebogen; auf der Konvexseite fast der ganzen Länge nach gefiedert; 3. Glied innen mit 6 mäßig langen, schwach gekrümmten Borsten, 3 am Außen- ende, 2 unweit des Innenendes. Hüftplatten - gebiet sehr klein, insbesondere das 4. Platten- paar weit vom Körperrande zurückspringend lind außen stark verschmälert (Fig. 94); Ein- lenkungsstelle des Hinterbeins nahe am Außenrande der 4. Epimere; Krallenende der Beine verstärkt; nur am 5. Gliede der [2 hinteren Beinpaare je 2 Schwimmhaare. Genitalorgan 0,25 mm lang, weit aus der Bucht vorspringend. c[ kleiner als das $, Genitalorgan kürzer und hinten stärker verbreitert. Nymphe sehr lang gestreckt, Haut- streifung mehr hervortretend als die der Imago. Hüftplattengebiet sehr klein, Genitalorgan 4-näpfig, kreisrund, weit aus der Epimeral- bucht nach hinten gerückt. Eiablage und Larve unbekannt. In der Wiese, einem Nebenflusse des^pheins, im südlichen Schwarz wald. 7. L. inaequalis (C. L. Koch), 5 0,7 — 0,8 mm groß. Körperumriß kurzeiförmig, am Hinter- rande beiderseits schwach einge- drückt. Farbe gelbgrün, mit brau- nem Rückenfleck. Haut sehr dünn und fein punktiert. Palpe etwa 0,4 bis 0,5 mm lang; Beugeseitenborste des 2. Gliedes unmittelbar am Vorder- ende und etwa gliedlang. Hüft- plattengebiet 0,6 mm lang; Abstand zwischen Maxillar- und Genitalbucht reichlich 0,3 mm; 4. Platte außen so breit wie innen ; ihr Hinterrand fast gerade. Beine ähnlich wie bei L. in- signis, Schwimmhaarbesatz etwas ge- ringer. Das 0,22 mm lange Genital - organ um etwa 74 aus der Epimeral- bucht vorspringend (Fig. 95). Analöffnung nur 0,03 mm vom Genitalorgan entfernt, (j", Eiablage und Jugendzustände unbekannt. Fig. 95. 68 Koenike, Im Schwarzbach bei Zweibrücken. In der Wiese, einem Neben- flusse des Rheins, im südlichen Schwarzwald. 8. L. dubia Sig. Thor. ^1,3 — 1,4 mm groß. Farbe rot oder braun. Körper fast kugelig. Auf der Haut teilweise parallel laufende Chitinleisten. Palpe kaum mehr als V4 körperlang und gedrungen; Beugeseitenborste des 2. Gliedes sehr lang und fein gefiedert. Hüftplattengebiet annähernd so lang wie breit; Abstand zwischen den Hin- terenden des 1. und 2. Plattenpaares gering; 2. Plattenpaar mit einem breiten, winklig aus- geschnittenen HinteiTand; Einlenkungsstelle des Hinterbeins an der hinteren Außenseite der 4. Epimere (Fig. 96). Am 4. und 5. Glied des Hinterbeins je 3 Schwimmhaare. Genitalorgan 0,27 mm lang. (^ etwa 1 mm groß, dem 5 sehr ähnlich. Nymphe 0,5 mm groß. Epimeral- gebiet ähnlich wie bei der Imago, letzte Platte jedoch wesentlich schmäler und die Genital- Der viernäpfige Genitalhof aus der Bucht nach Larve eirund, abgeflacht, Hinterrand und hinterer Seitenrand reich mit teilweise langen Borsten besetzt, hinten mittel- ständig ein großer zapfenartiger Auswuchs. In der Balschke^ einem Nebenarme der weißen Elster, Im wüsten Teich bei Rehefeld. Im Rauscher Mühlenteich bei Altenburg. Fig. P6. bucht kleiner, hinten gerückt. 9. L. circularis Viets. Imago ohne die vorstehenden Epimeren reichlich 0,8 mm groß. Körperumriß kreisrund, Stirnende abgestutzt. Haut völlig glatt, auch bei starker Vergrößerung weder Liniierung noch Poren wahr- nehmbar. Augenweite reichlich 0,07 mm. Palpe etwas mehr als 0,3 mm lang; Beugeseitenborste lang, fein und ungefiedert; 3. Glied auf der Innen- seite 5 mäßig lange Borsten besitzend, 3 davon am Außenrande. Hüftplatten- gebiet so lang wie breit, an den Seiten vom Körperrande abstehend; Mittel- naht des 2. Plattenpaars halb so lang wie der Abstand zwischen Maxillar- und Genitalbucht; Hinterende des 2. Plattenpaars mittelbreit; 4. Platte außen nur w^enig verschmälert (Fig. 97). Endglied des Vorderbeins besonders dünn; an den 3 hinteren Beinpaaren Schwimmhaare: am 5. Gliede des 2. Paars 1, am 4. und 5. Gliede des 3. Paars 4 und 7 und am 4. und 5. Gliede des Hinterpaars je 5 Stück. Genitalorgan nur wenig aus der Epi- meralbucht vorspringend, in den Klappen 0,15 mm lang. Anal- öffnung 0,12 ram vom Genitalorgan entfernt. Geschlechtsunter- schiede, Eiablage und Jugendzustände unbekannt. Im Torfkanalj^bei Bremen. Fig. 97. Acarina, Milben. 69 Fig. 98. 10. L. exnta Koenike. $ ohne vorstehende Epimeren reichlich 0,8 mm groß. Farbe grünlich gelbbraun, die chitinisierten Organe grün. Körperumriß elliptisch, Stirnende etwas ausgezogen und abgestutzt. Haut bei geringer Vergrößerung anscheinend glatt, bei starker Vergrößerung sich als fein liniiert erweisend , in den Linien weit auseinander gerückte, lichthelle Pünkt- chen. Palpe am Grunde um 73 dünner als das Vorderbein; Beugeseitenborste des 2. Gliedes sehr lang, dünn und un- gefiedert; innen am 3. Gliede fünf lange ungefiederte Borsten; Innenrand des Außenrandes des 4. Gliedes ohne Stift. Epimeren vorn wenig vorspringend, reichlich eine Strecke von 0,2 mm der hinteren Bauchfläche unbedeckt lassend; Naht zwischen der 2. und 3. Platte kurz, konvex nach auswärts gebogen ; 4. Platte außen stark verschmälert. Beine mit Dorn- und Schwimmborsten; letztere nur an den 3 hinteren Beinpaaren, am 5. Gliede 8, am 4. Gliede 5 Stück. Genitalorgan 0,2 mm lang, weit aus der Epimeralbucht vor- springend (Fig. 98). (J etwas kleiner als das $. Genitalorgan nur 0,15 mm lang, wenig aus der Epimeralbucht vorspringend. Eiab- lage und Jugendzustände unbekannt. In der Delme bei Delmenhorst im Großherzogtum Oldenbui'g. 11. L. qnadripora Koenike. $ 0,75 mm groß. Grundfarbe rötlichgelb, innere Organe grün- lich durchscheinend; Beine und Palpen lichtgrün. Körperumriß kurzoval. Haut glatt. Augenweite fast 0,2 mm. Epimeralfortsätze über den Stimrand vorspringend; Hinterende des 2. Plattenpaars mittelbreit; Mittelnaht des letzteren kürzer als der Abstand zwischen dieser und der Maxillarbucht; letztere so lang wie die Genitalbucht. An den 3 hinteren Beinpaaren Schwimm- haare, im ganzen weniger als bei L. in- signis. Genitalorgan weit aus der Epi- meralbucht vorspringend; Klappen fast 0,2 mm lang; jederseits der Geschlechts- öffnung nur 2 Näpfe (Fig. 99). Eiablage, (^ und Jugendzustände unbekannt. '^' In einem Graben im Außendeichslande bei Borgfeld im Bremer Gebiete. 12. L. rufipes Koenike. (^ etwa 1 mm groß. Alle Chitinteile satt braunrot, Beine rot. Körperumriß lang elliptisch, Stirnende abgestutzt. Auf der Rücken- fläche ein Randgürtel von 18 Flecken, ein solcher auf der Bauch- seite jederseits hinter der 4. Epimere (Fig. 100*) und je einer auf 70 Koenike, Fig. 100. der Außenseite der Analdrüse. Haut netzartig liniiert, wie be- schuppt erscheinend. Palpe fast ebenso dick wie das Vorderbein. Hüftplattengebiet 7;? ^^^ Bauchfläche einnehmend; Hinterende des 2. Plattenpaares mittel breit; 4. Platte innen nur wenig breiter als außen, an der Hinterseite flach ausgerandet. Hinterbein länger als der Körper, die 2 vorderen Paare am Krallen- ende verstärkt; am Außenende des 5. Gliedes des Hinterbeines ein verkümmertes Schwimm - haar; eigentliche Schwimm- haare fehlend. Genitalorgan um etwa ^/g aus der Bucht vor- springend ; Klappen fast 0,2 mm lang. 5 1,3 mm groß, dem (^ ähnlich; Genitalklappen um ein geringes länger, Beine kürzer. Nymphe 0,65 mm groß, der Imago im ganzen ähnlich, Epimeralgebiet und Genitalbucht verhältnis- mäßig viel kürzer; das viernäpfige rundliche Genitalorgan außerhalb der Bucht (Fig. 100 a). Eiablage und Larve unbekannt. Im kleinen Koppen- und Kochelteich in Schlesien. 13. L. plicata Koenike. (J ohne vorstehende Epimeren fast 0,9 mm groß. Farbe gelb- braun. Körperumriß kurzelliptisch, fast kreisrund, Stirnende ab- gestutzt. Haut derb, deutlich gerieft, meist in Längsrichtung, hinten quer. Riefen unterbrochen. Drüsenhöfe deutlich. Augen klein, fast 0,3 mm voneinander entfernt. Palpe im 2. Gliede fast so lang wie das Vorderbein, etwas mehr als ^/.^ körperlang. Hüftplatten- gebiet so breit wie lang, nur wenig über den Stirnrand des Körpers vorspringend. Mittel- naht des 2. Epimerenpaares halb so lang wie eine Genitalklappe; Hinterende des 2. Epi- merenpaares breit; 4. Platte hinten flach ausgerandet. 2. Bein etwa körperlang, 3. und 4. erheblich länger; Hinterbein sich stark verjüngend; Haarbesatz reich, in der Hauptsache aus ungefiederten Dorn- und Schwertborsten bestehend; am 5. Gliede des Hinterbeins ein verkümmertes Schwimmhaar; Grundblatt der Fuß- kralle sehr schmal, Nebenzinke verkümmert. Geni talklappen etwa 0,17 mm lang, nicht aus der Epimeralbucht vorspringend (Fig. 101). 5 fast 1 mm groß, von dem (^ durch wesentlich längere Genital- klappen unterschieden. Mittelnaht des 2. Epimerenpaares von gleicher Länge. Eiablage und Jugendzustände unbekannt. In der Umgegend von Harburg. 14. L. papulosa Piersig. $ etwa 1 mm groß. Farbe rötlich oder bräunlich. Körper- umriß lang oval. Haut dicht gekörnelt. Palpe ^/^ körperlang, schwächer als das Vorderbein; Beugeseitenborste des 2. Gliedes Fig. 101. Acarina, Milben. 71 sehr lang und fein gefiedert. Innenseite des 3. Gliedes- mit 6 langen gefiederten Borsten; 4. Glied innen am Außenende einen stumpfen Chitinstift besitzend. Hinterende des 2. Epimerenpaares spitz; hintere Naht zwischen der 2. und 3. Epimere ungewöhn- lich lang; 4. Platte außen stark verschmä- lert (Fig. 102). Schwimmhaare verküm- mert oder fehlend. Genital organ reich- lich 0,2 mm lang; innerer Klappenrand be- haart, cj" kleiner, mit reichem Schwimm- borstenbesatz am 4. Beine. Eiablage und Jugendzustände unbekannt. In Waldbächen des mittleren Erzge- birges. Fig. 102. 15. L. solida Koenike. 5 1,5 mm groß. Körperumriß eiför- mig, vorn indes nicht viel schmäler als hinten. Körper derbhäutig, fast panzerartig hart, liniiert; Linien zu netzartiger Zeichnung miteinander verbunden; Haut ebenso grobporig wie die Epimeren. Palpe etwas mehr als ^/^ körperlang; vorletztes Glied in der Mitte dorsoventral, wesentlich dicker als an den beiden Enden; auf der Außen- seite des 3. Gliedes 7 lange ungefiederte Borsten; Beugeseitenborste des 2. Gliedes mehr als gliedlang, gerade, dünn und un- gefiedert. Epimeralpanzer in den vorde- ren Fortsätzen nicht über den Stirnrand vorspringend, sondern weit nach hinten ge- rückt; 4, Platte außen kaum merklich ver- schmälert; ihre Hinterseite schwach aus- gerandet (Fig. 103). Krallenende nur beim Hinterbein schwach verstärkt. Genitalorgan in den Klappen 0,25 mm lang. Eiablage unbekannt. In der Umgegend von Harburg. Fig. 1(«. cf und Jugendzustände 16. L. densa Koenike. 9 etwa 1 mm groß. Haut sehr fein und dicht punktiert, Haut- drüsenhöfe rotbraun, kräftig chitinisiert. Pal- pe im 2. Gliede ebenso dick wie das Vorder- bein ; seine Beugeseite gradlinig; Beugeseiten- borste reichlich glied- lang. Hüftplattengebiet breiter als lang; Mittel- naht des 2. Plattenpaa- res etwa Vs der Länge einer Genitalklappe ; Fig. 104. Hinterende dieses Epimerenpaares sehr breit; 4. Platte in der 72 Koenike, Gegend" des ihr nahegerückten Haiitdrüsenhofes schwach aus- gerandet; innere Plattenbreite nur wenig größer als die äußere; der ganze Epimeralpanzer mit starkem Randwulste. Am Hinter- ende des 5. Gliedes der 2 letzten Beinpaare 1 verkümmertes Schwimmhaar; letztes Beinpaar am Hinterende des 4. Gliedes 1 breite, grob gefiederte Borste. Grundblatt der Fußkralle schmal, Nebenzinke verkümmert. Genitalorgan nur um ein geringes aus der Bucht hervorragend (Fig. 104«). Nymphe etwa 0,65 mm groß. Hinterende des 2. Epimerenpaars verhältnismäßig schmäler als beim $. Genitalhof außerhalb der Bucht, mit 4 rundlichen Näpfen (Fig. 104 ö). Eiablage, (^ und Larve unbekannt. In einem Graben bei Lauenburg unweit Hamburg. 17. L. rugosa Piersig. 2 etwa 1 mm groß. Farbe teils gelb, teils braun. Körper- umriß oval, das Stirnende ausgerandet. Haut deutlich gerieft, die Riefen vielfach gegabelt und zwischen den Augen netzartig ver- bunden. Augen fast 0,3 mm auseinander gerückt. Palpe schwächer als das Vorderbein, nicht ganz ^4 körperlang. Hüftplattengebiet etwa 0,35 mm vom Hinterrande des Köi-pers entfernt: Epimeren nebst Genitalorgan in der Gestalt wie bei L. polita. Beine ohne Schwimmhaare, nur dürftig mit kurzen oder mäßig langen Dorn- borsten ausgestattet. Analöffnung in der Mitte des epimerenfreien Hinterleibes. (^ dem ^ gleich, nur etwas kleiner. Eiablage und Jugendzustände unbekannt. In den Bächen des mittleren sächsischen Erzgebirges. 18. L. costata Koenike. Image ohne vorstehende Epimeren etwa 0,75 mm groß. Farbe bräunlich gelb. Körperumriß verkehrteiförmig, Stirnende sehr breit. Haut deutlich gerieft, daher der Körperrand gezähnelt erscheinend; Riefen nicht gegabelt, zwischen den Augen nicht netzartig verbunden. Palpe Va so stark wie das Vorderbein; Beugeseitenborste des 2. Gliedes mehr als gliedlang, gerade, sehr dünn und ungefiedert. Hüftplatten- gebiet nur das äußerste Hinterende der Bauchseite freilassend; Hinterende des 2. Epimerenpaares sehr breit; letzte Platte außen stark verschmälert, am Hinterrand ein rundbogiger Chitinvorsprung mit Drüsen mündung (Fig. 105). Hinterbeine mehr als 1 mm lang; das Krallenende bei keinem Beine merklich verbreitert; Schwimmhaare fehlend. Genitalorgan fast 0,2 mm lang. Geschlechtsunterschiede, Eiablage und Jugendzustände unbekannt. In der Umgegend von Harburg. 19. L. salebrosa Koenike. Image ohne vorstehende Epimeren reichlich 0,6 mm groß. Farbe grünlichgelb. Körperumriß verkehrteif örmig , Vorderende Fig. 105. Acarina, Milben. 73 etwas ausgezogen und schwach ausgerandet (Fig. 106). Haut sehr dicht und fein ge- körnelt, dadurch ein schuppiges Aussehen erhaltend. Augen 0,15 mm voneinander entfernt. Palpe bedeutend schwächer als das Vorderbein; 4. Glied gleich dem 2. und 3. am Vorderende dorsoventral dicker als am Hinterende. Hüftplattengebiet nur wenig kürzer als der Körper, vorn 0,1 mm vor- springend; 4. Platte außen nur wenig schmäler als innen (Fig. 106). Beine kräftig und lang, die 2 hinteren Paare von gleicher Länge, um die Hälfte länger als der Körper. Schwimmhaare fehlend. Geschlechtsunter- schiede, Eiablage und Jugend zu stände un- bekannt. Im Glombach im Sauerlande in Westfalen. 20. L. subtilis Koenike. 5 etwa 0,9 mm groß. Körperumriß kurz elliptisch. Haut sehr dünn, glatt, ohne jede Auszeichnung. Palpe nicht porig, fast so lang wie die 4 Grundglieder des Vorderbeines und kaum mehr als von halber Dicke desselben; die 3 mittleren Palpenglieder an- nähernd gleich lang; Beugeseitenborste des 2. Gliedes kräftig, säbel- förmig dem Palpengrunde zugebogen und zur äußeren Hälfte auf der Konvexseite sehr fein gefiedert; auf der Innenseite des 3. Palpen- gliedes 5 sehr lange, meist gebogene Borsten; 4. Glied innen am Vorderende mit einem langen und dünnen Chitinstift (Fig. 1075). Hinterende des 2. Epimerenpaares spitz Avie bei L. insignis\ 4. Platte Fig. lOf) a Fig. 107. außen stark verschmälert. Beine feinporig und recht dürftig be- haart, Schwimmhaare fehlend. Genitalklappen reichlich 0,2 mm lang (Fig. lO?«). (j* außer einer etwas geringeren Körpergröße durch kürzere Genitalklappen (0,15 mm) vom ^ unterschieden. Eiablage und Jugendzustände unbekannt. In der Wiese, einem Nebenflusse des Rheins, und in einem Bergbache bei Säckingen im südlichen Schwarzwald. 2. Gatt. Frontipoda Koenike. Körper sehr hoch gewölbt, seitlich zusammengedrückt. Palpen kurz, Endglied zweispitzig. Beine am Stirnende übereinander eingelenkt. Hinterbeine statt der Krallen mit einer Schwertborste ausgestattet. 74 Koenike, Epimeralplatten größtenteils untereinander verschmolzen und als Panzer den ganzen Körper bis auf eine mediane Rückenfurche ein- hüllend. Genitalorgan inmitten des Epimeralpanzers gelegen; 6 in die Körperhaut eingebettete Näpfe durch 2 an der Außenseite be- weglich eingelenkte Klappen verdeckt. Analöffnung auf einer hinter dem Genitalorgan befindlichen Platte. Ohne erhebliche äußere Geschlechtsunterschiede. Nymphe mit ventraler Längsspalte im Epimeralpanzer; Genitalorgan viernäpfig. 1 Art. F. musculus (0. F. Müll.). ($ 0,85 — 0,9 mm groß. Farbe meist dunkelgrün, rot oder braun; Körperumriß langelliptisch, mit mittelständiger Kerbe am Hinter- rande. Die beiden Augenpaare nahe anein- ander gerückt. Palpen kurz und bedeutend dünner als die Beine. Schwertborste des Hinter- beines etwa von halber Länge eines Gliedes. Genitalhof ungefälir 0,18 mm lang (Fig. 108). 5 0,9 — 1 mm groß, vom (J insbesondere durch ein längeres Geschlechtsorgan (0,23 mm) unter- schieden. Nymphe des (J in dem seitlich zu- sammengedrückten Körper, der Rückenfurche, in der Ausdehnung des Epimeralpanzers den Imagines ähnelnd. Nymphe des $ ohne Rücken- furche; Epimeralpanzer nur wenig mehr als die vordere Bauchhälfte bedeckend und nur in schmalen Streifen auf den Rücken übergreifend. In stehenden Gewässern weit verbreitet, meist nicht häufig. Fig. 108. 3. Gatt. Gnaphiscus Koenike. Palpen und Beine wie bei Frontipoda. Geschlechtsunterschiede auffallend: $ im Epimeralpanzer dem jFro«/z^orfa- Charakter, 9» ab- gesehen von dem Besitze einer Rückenfurche, dem Oxus- Charakter entsprechend. Genitalorgan 6-näpfig; Näpfe von beweglichen Klappen verdeckt. Analöffnung nicht auf einer Platte befindlich. Epimeral- panzer der Nymphe durch Längsspalt in 2 seitliche Hälften zerlegt. 1 Art. G. setosus Koenike. 5 0,7 mm groß. Stirnende des Körpers ziemlich spitz ausgezogen. Die 2 Augenpaare nicht ganz 0,1 mm auseinander gerückt. Palpe viel dünner als die Beine. Epimeralpanzer das Hinterende des Körpers fast erreichend, auf den Rücken wenig übergreifend; der 1. Epi- meralfortsatz (neben der Maxillarbucht) mit 2 langen, steifen und nach auswärts gekrümmten Borsten und mit 1 fast blattartig verbreiterten Haargebilde in kuhhomartig gewundener Gestalt (Fig. 109). Das sechsnäpfige Genitalorgan wie bei Fig. 109. den Oxusarten in einer Bucht am Hinterrande des Epimeralpanzers gelegen und etwa zur Hälfte daraus hervor- ragend. J 0,6 mm groß. Epimeralpanzer weiter auf den Rücken Acarina, Milben. 75 übergreifend und wie bei Frontipoda das Genitaiorgan bis auf einen schmalen Spalt umschließend. Endglied des Vorderbeins s-förmig gekrümmt. Eiablage und Larve unbekannt. Im kleinen Koppenteiche in Schlesien. 4. Gatt. Oxus Kr am er. Körper minder hoch als bei Frontipoda. Rücken ohne mediane Längsfurche. Einlenkung der Beine wie bei Frontipoda^ Hinterbeine statt der Kralle mit Schwertborste. Epimeralplatten zu einem Bauch- panzer vereinigt, nicht auf den Rücken übergreifend. Genitalorgan mit beweglichen Klappen und meist 6 Näpfen, in einer Bucht am Hinter- rand des Epimeralpanzers gelegen. Ohne auffallende Geschlechts- unterschiede. Nymphe ohne medianen Spalt im Epimeralpanzer. 7 Arten. Bestimmungstabelle für die Arten. I. Genitalorgan sechsnäpfig. 1. 1. Epimeralfortsatz mit langen Borsten. a. Epimeralgebiet von halber Körperlänge. 1. O. tenuisetis, b. Epimeralgebiet von mehr als halber Körperlänge. 2. O. ifongisetus. 2. 1. Epimeralfortsatz mit sehr kurzen Borsten. 1) Epimeralgebiet kaum mehr als von halber Körperlänge. 3. O. nodigerus. 2) Epimeralgebiet mehr als von halber Körperlänge. a. Genitalbucht hinten kaum breiter als vorn. aa) Die2 Augenpaare seitlich gelegen. 4. O. strigatus. bb) Die 2 Augenpaare einander sehr nahe gerückt. 5. O. angiistipositns. b. Genitalbucht hinten viel breiter als vorn. 6. O. ovalis. IL Genitalorgan viemäpfig. 7. O. qiiadriporus. 1. O. tenuisetis Piersig. 5 ungefähr 1,5 mm groß. Färbung schmutzig grün oder gelbbräunlich, Gliedmaßen bläu- lich oder gelbgrünlich. Körper- umriß langoval. Haut bei stär- kerer Vergrößerung eine Lini- ierung erkennen lassend. Augen 0,270 mm voneinander entfernt. Epimeralgebiet nur von halber Körperlänge; 1. Fortsatz mit 2 rückwärts gekmmmten stei- fen Borsten; Genitalbucht sehr flach. Beine ähnlich wie bei O. longisetus ; Schwimmhaare des 5. Hinterbeingliedes beson- ders lang; Endborste desselben Beins gefiedert, nicht von halber Gliedlänge (Fig. 110a). Genitalorgan mehr als zur Hälfte aus der Epimeralbucht vorspringend (Fig. 110*). Eiablage, (^ und Jugend- zustände unbekannt. 76 Koenike, In den Frohburger und Großzschocherschen Teichen im König- reich Sachsen. Fig. 111. 2. O. longisetns B erlese. cj" 0,65 mm groß. Färbung lichtgrün. Körperumriß kurzelliptisch. Drüsenhaare lang, die vorn befindlichen Augenlinsen groß, reichlich 0,1 mm voneinander ent- fernt. Epimeralpanzer bis auf ein kleines Stück die ganze Bauchfläche bedeckend; Geni talbucht am Hinterrande derselben von geringer Tiefe, hinten sehr weit; 1. Epimeral- fortsatz neben der Maxillarbucht mit 2 rück- wärts gekrümmten Borsten. Hinterbein nicht länger als der Körper; Schwertborste des Endgliedes dieses Beins kaum von ^/g Glied- länge. Genitalorgan halb aus der Bucht hervorragend und kaum 0,1 mm lang. Analöffnung in der Mitte zwischen Genitalorgan und Hinterrand (Fig. 111). $ 0,9 mm groß. Körpergestalt schlanker als beim ^. Epimeralfreies Stück der Bauchfläche merklich größer. Eiablage und Jugendzustände unbekannt. In der Ingelheimer Au bei Mainz. In den Teichen bei Gr. Hartmannsdorf im Erz- gebirge. 3. O. nodigerus Koenike. 5 reichlich 1,1 mm groß und etwa 0,6 mm hoch. Färbung wie bei O. strigattis. Körper- umriß lang oval, Stirnende stark verschmälert. Haut mit zierlicher Linienverzierung. Drüsen- haare kurz. Augen 0,18 mm voneinander Fi^'. 112. entfernt. Palpe wie bei O. strigatus, doch die Behaarung kürzer. Epimeralpanzer nur die vordere Bauchhälfte bedeckend; 1. Epimeralfortsatz neben der Maxil- larbucht mit 2 sehr kurzen stumpfen Borstengebilden. Schwert börste am Ende des Hinterbeins mehr als von halber Gliedlänge. Das etwa 0,18 mm lange Genitalorgan ragt um kaum ^4 aus der Epimeralbucht hervor; Innen- und Außenrand der Klappen mit vielen feinen Härchen besetzt (Fig. 112). (j", Eiablage und Jugendzustände unbekannt. Auf Borkum. 4. O. strigatiis (0. F. Mü-11.). $ 0,8 mm groß. Färbung gelblichgrün, Glied- maßen grün. Körperumriß langoval, Stirnende wenig verschmälert. Augen fast 0,1 mm ausein- ander gerückt. Palpe kurz und dünner als die Fig. 113. Beine. Epimeralpanzer sehr fein und dichtporig, etwa 0,6 mm lang; 1. Epimeralfortsatz innen mit kurzer stumpfer Borste, außen mit eckigem Yorsprung. Genitalbucht etwa 0,1 mm tief, hinten kaum weiter als vorn. Beine kürzer als der Körper; Acarina, Milben. i i Endglied des Hinterbeins stark verdünnt, mit mindestens glied- langer Schwertborste, Das Genitalorgan 0,13 mm lang, breitellip- tisch; Klappen an den beiden Längsrändern behaart (Fig. 113). (^ etwa 0,65 mm groß. Körperumriß langelliptisch, minder schlank als beim 5- Epimeralgebiet sich weiter nach hinten erstreckend. Genitalorgan fast Vs aus der Bucht hervorragend, nahezu 0,1 mm lang. Eiablage und Jugendzustände unbekannt. In einem Wiesengraben am Lehesterdeich im Bremer Gebiete. In einem Wiesentümpel bei Neumünster in Holstein. In einem Teiche bei der Riesenburg in Annaberg i. S. 5. O. angustipositus Viets. ^ 0,66 mm groß. Körperumriß elliptisch. Die beiden Augen- paare nahe zusammengerückt. Palpe kurz, das 3. Glied reich mit Borsten besetzt; 4. Glied nicht verstärkt (Fig. 114 ^'). Haut glatt. Epimeralgebiet ^/- der Bauchfläche bedeckend; das 1. Plattenpaar sehr weit über den Körper- ^ rand vorspringend; die Spitzen derselben je 2 nach unten und hinten gekrümmte Borsten tra- gend ; Hinterrand des Epimeralpanzers grad- linig (Fig. 114«). Beine kürzer als der Körper; Endglied des Hinter- beines mit 3 ungleich langen Borsten statt der Krallen. Genitalorgan breiteiförmig, kaum aus der tiefen Epimeralbucht vorspringend; Näpfe länglichrund. Analöffnung gegen die Analdrüsen vorgerückt. Im Torfkanal bei Bremen. 6. O. ovalis (0. H. Müller). $ bis 1 mm lang und reichlich 0,5 mm breit. Körperumriß langeiförmig, doch das Stirnende nur wenig schmäler als das Hinter- ende. Augen nahe am Vorderende gelegen, fast 0,13 mm voneinander entfernt. 4. Palpenglied in der Mitte aufgetrieben. Epimeralgebiet 0,7 mm lang; 1. Epimeralfortsatz an der Spitze außen mit eckigem Vorsprung, innen 2 sehr kurze stumpfe Borstengebilde (Fig. 115), Genitalbucht hinten sehr viel weiter als vorn. Das fast 0,2 mm lange Genitalorgan hinten breiter als vorn; die feinporigen Klappen am Innen- und Außenrande behaart. (J" 0,85 mm groß. Epimeralpanzer sich weiter nach hinten erstreckend als beim 2- Geni- talorgan nur von halber Länge des weiblichen. Nymphe 0,5 mm groß. Epimeralpanzer sich Fig- 115. noch etwas weniger nach hinten erstreckend als beim 5» Genital- bucht sehr klein. Genitalorgan kreisrund, mit 4 Näpfen. Eiablage und Larve unbekannt. Fig. 114. 7-8 Koenike, Fig. 116. Im Drausensee bei Elbing. Im Teiche bei der Riesenburg bei Annaberg i. S. In einem Teiche bei Berthelsdorf unweit Freiberg i. S. 7. O. quadriporus Piersig. $ 0,8 mm groQ. Fär- bung rötlich. Körpergestalt elliptisch, sehr lang ge- streckt und schmal (größte Körperbreite nur 0,5 mm). Haut quer liniiert. Der Epi- meralpanzer nur einen ge- ringen Teil der hinteren Bauchfläche freilassend. 1. Epimeralfortsatz neben der Maxillarbucht mit zwei kurzen Hakenborsten (Fig. 116 ö). Epimeralporen reihenweise an- geordnet. Hinterbein nicht ganz von Körperlänge, mit Schwertborste ■etwa 0,7 mm. Das normal gelagerte Genitalorgan abweichend mit nur 4 Näpfen (Fig. 116«). (^, Eiablage und Jugendzustände unbekannt. In Thüringen, 3. Unterfam. Atractidiiiae. Körper mäßig gewölbt, von einem porigen Chitinpanzer um- geben; Rücken- und Bauchpanzer durch eine Furche voneinander getrennt. Maxillarorgan rüsselförmig. Epimeren zu einer einzigen Gruppe vereinigt, größtenteils miteinander verschmolzen. Genital- organ fast völlig vom Epimeralpanzer umgeben; 6 Paar Genital- näpfe vorhanden , von beweglichen Klappen verdeckt. Ohne auf- fallende äußere Geschlechtsunterschiede. 2 Gattungen. Bestimmuiigstabelle für die Gattungen. I. 1, Epimerenpaar normal. 1. Atractides. II. 1. Epimerenpaar zu einem Kanal umgebildet; in diesen das un- gewöhnlich weit vorstreckbare Maxillarorgan zurückziehbar. 2, Pseudotorrenticola. 1. Gatt. Atractides C. L. Koch. Körperdecke hart und porös, mit Rückenbogen an den Seiten zwischen Rücken- und Bauchpanzer; Rückenplatte am Vorderende 4 größere Teilschilder aufweisend (Fig. 117 Vs und /fs). Maxillarorgan mit Rostrum. Palpe am Vorderrande der Beugeseite des 2. Gliedes mit Zapfen oder steifer Borste. Epimeren zu einer Gruppe vereinigt, das Genitalorgan um- schließend; J. median verschmolzenes Plattenpaar vorn mit ungewöhnlich weit vorspringenden Fortsätzen {£)] 2. und 3. Platte miteinander ver- Fig. 117. schmolzen. Beine ohne Schwimm- — Fs — //s .Jis Acarina. Milben. 79 haare. Genitalorgan mit 2 auf der Außenseite beweglich ein- gelenkten derben Chitinklappen ausgestattet; am Innenrande auf der Unterseite je 6 Näpfe, Geschlechtsunterschiede geringfügig. 3 Arten. Bestimmungstabelle für die Arten. I. Analöffnung unmittelbar am Hinterrande des Körpers. 1. A. Maglioi. II. Analöffnung merklich vom Hinterrande des Körpers abgerückt. 1. Größeres Rückenschild das hintere Teilschild am Hinterende umgreifend. a) J. Epiraerenpaar sich keilförmig bis an die Genitalbucht vorschiebend. 2. A. amplexus. b) 1. Epimerenpaar von der Genitalbucht abgerückt. A. connexus. 2. Großes Rückenschild das hintere Teilschild nicht umgreifend. 4. A. anomalus. 1. A. Maglioi Koenike. 9 mit Epimeralfortsatz 0,78 mm groß. Färbung gelb. Augen- kapseln und der dazwischenliegende Stirnrand stark vorspringend; die vorderen 2 Teilschilder zwischen die Augen unmittelbar an den Stirnrand gerückt. Palpe wie bei A. ano- malus. Epimeralgebiet sich weiter nach hinten erstreckend; letzte Platte hinten nur in der inneren abgerundeten Ecke deutlich abgegrenzt; Hinterende des 1. Plattenpaares die Genitalbucht nicht erreichend. Das 0,182 mm lange Genitalorgan weiter nach hinten gerückt als bei A. anomalus; jeder- seits mit 6 Näpfen. Analöffnung rand- ständig (Fig. 118). S i^ii<^ Epimeralfortsatz 0,65 mm groß; vom ^ durch den 0,06Ö mm großen Abstand des Hinterendes des 1. Epi- merenpaares von der Genitalbucht und den nur 0,166 mm großen Genitalhof unter- schieden. Eiablage und Jugendzustände un- f'ig- 118. bekannt. Im Varrelbach unweit Bremen. In der Böhme bei Walsrode in der Lüneburger Heide. In einem Gießbache der Saale bei Ziegenrück in Thüringen. 2. A, amplexns Koenike. 5 mit den Epimeralfortsätzen etwa 0,78 mm groß. Färbung gelb. Augen randständig, vorspringend. Auf der Innenseite der Augen am Stimrand ein schräg nach auswärts zeigender Höcker mit rück- wärts gekrümmter Borste. Die 2 vorderen Teilschilder merklich vom Stirnrand abgerückt (Fig. 117 Fi); großes Rückenschild die hinteren Teilschilder (Fig. 1)7 J/s) hinten umgreifend; in der Mitte des Rtickenpanzers nebeneinander 2 langgestreckte Gruppen lichter, drüsenhofartiger Flecke (Fig. 117). Maxjllarorgan mit langem Rüssel, an dessen nach oben umgebogener Spitze die Mundöffnung. 80 Koenike, 2. und 3. Palpenglied am Vorderende der Beugeseite je ein kegel- förmiger Zapfen mit langer Borste an der Hinterseite; 4. Glied etwas kürzer als das 2.; etwa in der Mitte der Beugeseite eine Gruppe aneinander ge- lehnter Höcker mit 4 Borsten. 1 . Epimeren- paar mit dem Hinterrand sich keilförmig bis zur Genitalbucht vorschiebend. Das letzte Epimerenpaar hinter dem Genitalorgan durch eine hinten in gefälliger Rundung abschlies- sende Platte verbunden. Beine schlank, nur mit kurzen Dornborsten nicht reich besetzt. Genitalorgan in der Mitte der Bauchfläche und fast ebenso breit wie lang (0,18 mm); auf der Unterseite des inneren Klappen- randes 6 länglichrunde Näpfe (Fig. 119). Fig. 119. Analöffnung merklich vom Hinterrand des Körpers abgerückt, cj" mit den Epimeral- fortsätzen 0,68 mm groß, vom ^ durch das weiter nacji hinten sich erstreckende Epimeralgebiet und den 0,08 mm betragenden Ab- stand des 1. Epimerenpaares vom Genitalorgan unterschieden. Ei- ablage und Jugendzustände unbekannt. Im Varrelbach unweit Bremen. 3. A. connexns Koenike. 9 mit Epimeralfortsatz reichlich 0,8 mm groß. Färbung gelb. Körperumriß elliptisch. Die randständigen, etwas vorspringenden Augenkapseln 0,15 mm voneinander entfernt. In den vorderen Teilschildern des Rückens mit A. amplexus übereinstimmend, das große Schild das hintere Teilschild hinten ebenso umgreifend. Epi- meralgebiet sich minder weit nach rückwärts erstreckend als bei A. amplexus. Abstand der letzten Platte vom Hinterrande des Kör- pers 0,25 mm; 1. Plattenpaar am Hinterende eine gleiche Entfer- nung von der Genitalbucht aufweisend wie bei A. Maglioi §; das letzte Epimerenpaar wie das des A. amplexus durch eine runde Platte miteinander verbunden, in ähnlicher Weise die 3. und 2. Platte umspannend und mit derb chitinisiertem Außenrande en- digend. Das 0,18 mm lange Genitalorgan weit nach vorn gerückt, mehr als 0,3 mm vom Hinterrande des Körpers entfernt; die vor- deren Seitenränder stark chitinisiert, wie langgestreckte Näpfe er- scheinend. Analöffnung mehr als 0,1 mm vom Körperrande abgerückt. In der Böhme (Lüneburger Heide). 4. A. anomalus C. L. Koch. $ 0,75 mm groß. Färbung gelb. ' Augenkapseln dreieckig, randständig, 0,16 mm voneinander entfernt. Maxillarorgan mit Rostrum von halber Körperlänge. 2. und 3. Glied der Palpe am Vorderrande der Beugeseite mit Zapfen und Borste. Epimeralgebiet hinten mehr als Vs der Bauchfläche freilassend; 1. Plattenpaar mit dem Hinterende sich keilförmig bis an die Genitalbucht vor- schiebend; 4. Platte vorn deutlich abgegrenzt, die 3. Platte an der Außenseite nicht umgreifend. Genitalorgan 0,176 mm lang und fast ebenso breit; auf jeder Klappe an der Außenseite an den beiden Ecken je ein genitalnapfähnlicher Fleck; jederseits der Ge- Acarina, Milben. 81 schlechtsöffnung mit 6 länglichen Näpfen. Analöffnung weit vom Hinterrande des Körpers abgerückt (Fig. 120). J 0,6 mm groß. Nur wenig vom 9 abweichend. Hinterende des 1. Epimerenpaares nicht bis an die Genitalbucht reichend. Jugendzustände un- bekannt. Im Schwarzbach bei Zweibrücken. In einem Bache bei Ziegenrück. Im Scheide- bach bei Geyersdorf unweit Annaberg i. S. 2. Gatt. Pseudotorrenticola Walter. Körper niedergedrückt, von einem pori- gen Panzer umgeben; Rücken- und Bauch- panzer durch eine Furche getrennt; keine Teilschilder auf dem Vorderrücken. Epime- ralpanzer an den der Gattung Atractides er- Fig. 120. innernd ; 1 . Plattenpaar weit über den Körper- rand vorspringend und abweichend zu einer Röhre verschmolzen. Maxillarorgan hinten mit einem gegliederten und ineinander ver- schiebbaren Schaft versehen; dadurch das Organ ungewöhnlich weit vorstreckbar und nebst den verkümmerten Palpen in jene Röhre zurückziehbai'. Beine ohne Schwimmhaare. Genitalorgan wie das der Gattung Atractides. 1 Art. Ps. rhynchota Walter. 5 ohne vorspringende Epimeren 0,9 mm groß. Farbe gelblich, mit weißem Gabelstreifen auf dem Rücken. Auf der Oberseite, etwas hinter der Mitte, 2 Gruppen rund- licher Höckerchen. Der das weite Vorschieben des Maxillarorgans ermöglichende Maxillarschaft aus 3 ineinander einzuschachtelnden Gliedern bestehend. Die mit dem Bauchpanzer verwachsenen Epi- meralplatten denjenigen der^/rac- tides-kx\Q\\ sehr ähnlich, abge- sehen von dem zu einer Röhre umgebildeten 1. Plattenpaare. 2. Bein auffallend verkürzt; Bor- stenbesatz der Beine spärlich. Genitalorgan wie das ^^x Atrac- tides-kxi^w. gebaut, die 2 beweg- lichen Klappen 6 Näpfe jeder- seits der Geschlechtsöffnung ver- deckend. (^ 0,8 mm groß. Die aus der Verschmelzung der 2. und 3. Epimere entstandene Platte verhältnismäßig größer als beim $, die Mittelnaht zwischen den genannten Platten länger, das Genitalorgan weiter nach hinten gerückt und sehr viel kürzer. Nymphe meist weichhäutig und liniiert; außer mehreren Panzer- Süßwasserfauna von Deutschland. Heft 12. O Fig. 121. 82 Koenike, flecken auf der hinteren Rücken und Bauchfläche 4 größere Panzer- platten auf dem Vorderrücken. Im Epimeralgebiete ein mittel- ständiger winkliger Ausschnitt bis an den Hinterrand des gleich- falls zu einer Röhre umgebildeten 1. Epimerenpaares reichend; hinten in diesem Ausschnitt ein großes viernäpfiges Genitalorgan. Eiablage und Larve unbekannt. In einem Bache bei Wyhlen im südlichen Schwarzwald, 4. Unterfam. Limnesiinae. Maxillarorgan ohne Rüssel. Jederseitiges Augenpaar etwas aus- einander gerückt. 2. Palpenglied auf der Beugeseite mit 1 auf einem Höcker befindlichen Chitinstift. 4. Epimere dreieckig. Hinterbein spitz endigend, ohne Fußkrallen ; Schwimmhaare vorhanden. Genital- orgau zwischen dem letzten Epimerenpaare, sechsnäpfig. 1 Gattung. Gatt. Limnesia C. L. Koch. Körper weichhäutig. Jederseitiges Augenpaar etwas auseinander gerückt. 2. Palpenglied auf der Beugeseite mit 1 meist auf einem Höcker befindlichen Chitinstift. 4. Epimere dreieckig; Dreiecks- spitze nach hinten gerichtet, zur Einlenkung des Hinterbeins die- nend; 6. Glied des letzteren spitz endigend, ohne Krallen; Beine mit Schwimmhaaren. Genitalorgan zwischen dem 4. Epimerenpaare liegend; (^ Napfplatten an der Innenseite konkav gebogen und an den beiden Enden in der Regel miteinander verwachsen (Fig. 123^'); 5 Napfplatten an der Innenseite gerade, an den beiden Enden ge- trennt ; auf jeder Platte 3 Näpfe (Fig. 1 22 a). Genitalorgan der Nymphe viernäpfig; Näpfe auf 2 dachziegelig gegeneinander gerichteten Platten. Für die Bestimmung der Lzmnesza- Arten kommt der meist auf einem Höcker befindliche Palpenstift (Fig. 125-5"^) in Betracht. Bestimmungstabelle für die Arten. , I. st auf zapfenartigem Höcker. 1. Höcker und St nach vorn gerichtet. a) Körperfarbe rot. b) Körperfarbe gelblich weiß bis grünlich. 2. St stark nach hinten gerichtet. IL St auf großem Wulste. III. St ohne Höcker oder Wulst. , 1. L. fnlgida. J 2. L. undniata. ' 3. L. maciilata. 4. L. Koenikei. 5. L. connata. Fig. 122. 1. L. falgida C. L. Koch. 5 1,5 — 2 mm groß. Farbe dunkelrot, Epimeren, Beine und Palpen meist dun- kel graublau. Körperumriß oval; 4. Glied fast von dreifacher Länge des 3. Hüftplattengebiet an- nähernd 0,7 mm lang, den Stirnrand nicht ganz errei- chend; hintere Plattengruppe innen 1 gemeinsamen brei- ten Fortsatz besitzend (Fig. 122a). Genitalorgan vorn schwach, hinten stark konvex gerundet; Napfplatten 0,25 mm lang. Acarina, Milben. 83 (^ etwas kleiner. Genitalorgan von derselben Länge, so breit wie lang; Napfplatten an beiden Enden miteinander verwachsen, zu- sammen kurz verkehrtbirnförmig; die 3 jederseitigen Näpfe un- gefähr gleich weit voneinander entfernt. Nymphe im ganzen der Imago ähnlich, doch 2. Palpenglied ohne Zapfen und Genitalorgan viernäpfig (Fig. 122*). Überall in stehenden Gewässern anzutreffen, meist häufig. 2. L. undnlata (0. F. Müll.). (^ 1 — 1,4 mm gi-oß. Farbe gelblichweiß bis grünlich. Körper- umriß oval. Augen reichlich 0,2 mm auseinander gerückt. Maxillar- organ sehr breit. Palpen mehr als von halber Körperlänge. 4. Glied nur wenig mehr als von doppelter Länge des dritten, im 2. Gliede doppelt so dick wie das Vorderbein; Chitinstift des 2. Gliedes auf hohem Höcker in der Mitte der Beugeseite (Fig. \2'6a). Epimeralgebiet reichlich die vordere Bauchhälfte einnehmend; die Platten- gruppen und die inneren Fortsätze der 2 hinteren Gruppen nahe zusam- men gerückt. Genital - organ rundlich, hinten breiter als lang; Napf- a b platten an beiden Enden Fig- 123. miteinander verbunden (Fig. 1235). ^ außer einer bedeutenderen Größe durch das Genitalorgan unterschieden; dieses nach Länge und Anordnung der Näpfe wie bei Z. ßdgida-^ (Fig. 122a). Nymphe wie die Imago gefärbt, demselben Entwicklungszustande der Z. fulgida ähnlich. In stehenden Gewässern allgemein verbreitet, minder häufig als d.. niaculata. * 3. L. macidata (0. F. Müll.). (J 1 — 1,8 mm groß. Farbe hell- bis dunkelziegelrot, die Chitin- teile gelb bis bräunlich. Körperumriß oval. Augen reichlich 0,4 mm auseinander; Augenpigment rot. Palpe kurz, kaum mehr als V4 körperlang; Beuge- seitenhöcker des 2. Gliedes kräftig; der darauf befind- liche Chitinstift rückwärts zeigend (Fig. r24a). Hüft- plattengebiet fast halb so lang wie der Körper; Innen- fortsatz der hinteren Plat- tengruppen schmäler als bei L. fulgida. Beine reich be- haart, selbst am krallen- "^ *'^' losen Hinterbein eine lange Schwimmhaarreihe. Genitalorgan weit in die Epimeralbucht hineingerückt; seine Breite hinten reichlich 6* 84 Koenike, 80 groß wie die Länge; Napfplatten an beiden Enden miteinander verbunden (Fig. 124^»). $ 1,5 — 2 mm groß; im ganzen dem (J gleich, nur abweichend im Genitalorgan; bei gleicher Länge hinten minder breit, die 2 Napf platten an den Enden frei, Nymphe gleichfalls kurzpalpig; Genitalorgan wie das der L. fulgida Ny., doch ohne die tiefe vordere Ausbuchtung. In stehenden Gewässern häufig. 4. L. Koenikei Piersig. 5 1 — 1,2 mm groß. Farbe gelb oder grünlichgelb. Körper- umriß oval. Augen rot pigmentiert. 2. Palpenglied auf der Beuge- seite mit großem Wulst; auf diesem ein langer kräftiger Chitin- stift (Fig. 125 6Y). 2. und 3. Epimere recht nahe zusammen ge- rückt; 4. Platte auffallend lang. Beine reich behaart, am 4. und 5. Gliede der 2 letzten Beinpaare Schwimmhaarreihen; die kürzeren a Fig. 125. e Borsten, besonders am [Hinterbein, gefiedert. Das Genitalorgan» hinten wesentlich breiter als vom, in den Napfplatten reichlich \ 0,2 mm lang (Fig. 125 r). $ im Genitalorgan vom ^ unterschieden; 1 dasselbe fast 1 '/^ mal so breit wie lang; Napfplatten an den beiden Enden nicht miteinander verbunden (Fig. 125^). Nymphe der Image ähnlich, doch 2, Palpenglied nur mit Wulst ohne Stift; das viernäpfige Genitalorgan ähnlich wie das der Nymphe der L. macu- lata. Eiablage und Larve unbe- kannt. In stehenden Gewässern, meist \ selten; häufig in den Teichen des \ Erzgebirges. ^^^ w 5. L. connata Koenike. 5 reichlich 0,6 mm groß. Farbe gelblichweiß bis rötlichbraun. Kör- Fig. 126. Fig. 127. perumriß kurzoval, hinten sehr breit. Haut fein liniiert. Maxillarorgan kurz und sehr breit, Beugeseitenstift des 2. Palpengliedes ohne Höcker und Wulst (Fig. Acarina, Milben. 85 126). Beine spärlich behaart; Schwimmhaare einzeln, nicht in Reihen, an den 3 hinteren Beinpaaren. Genitalorgan lang gestreckt (0,16 mm); die 2 letzten Näpfe jeder Platte ans Hinterende dicht voreinander gerückt (Fig. 127). (^ 0,5 — 0,6 mm groß, dem 5 iiri ganzen ähnlich, abweichend im Genitalorgan; dieses von kurzeiförmiger Gestalt, die Platten an beiden Enden miteinander verbunden, die 2 ersten Näpfe jederseits weit auseinander gerückt. Eiablage und Jugend- zustände unbekannt. In stehenden Gewässern, nicht häufig. 5. Unterfam. Hygrobatinae. Körj^er weich, vereinzelt mit Neigung zu Chitinplattenbildung. I. Epimerenpaar in der Mittellinie miteinander verschmolzen; 4. Platte ohne Vorsprung am Hinterrande; dieser meist geradlinig und rechtwinklig zur ventralen Mittellinie gerichtet. Genitolorgan vom Hüftplattengebiete abgerückt, in der Regel sechsnäpfig. Beine ohne Schwimmhaare. 2 Gattungen. Bestimmungstabelle für die Gattungen. I. Endglied des Vorderbeins normal. 1. Hygrobates. II. Endglied des Vorderbeins gekrümmt. 2. Megapns. 1. Gatt. Hygrobates C. L. Koch. Körper weichhäutig. Maxillarorgan hinten mit dem ersten in der Medianlinie miteinander verwachsenen Epimerenpaare ver- schmolzen. 2. Palpenglied auf der Beugeseite meist mit kegel- förmigem Zapfen; dieser sowie die Beugeseite des 3. Gliedes in der Regel mit Chitinspitzen besetzt. Beine ohne Schwimmhaare. Geni- talorganjederseits gewöhnlich 3 Näpfe aufweisend; Napfplatten des (j vor und hinter der Geschlechtsspalte zusammenhängend. 8 Arten und 1 Varietät. Bestimmungstabelle für die Arten. I. Mit 6 Geschlechtsnäpfen. 1. Körper kurz. 1) Mit 1 Zapfen am 2. Palpengliede. a. 4. Epimere innen breit abgerundet. 1. H. longipalpis. b. 4. Epimere innen spitz vorspringend. aa) Haut netzartig gefeldert. 2. H. reticulatiis. bb) Haut gerippt. 3. H. calliger. 2) Statt des Palpenzapfens mit Wulst. a. 4. Epimere innen spitz. 4. H. trigonicus. b. 4. Epimere innen breit abgerundet. 5. H. titubans. 3) 2. Palpenglied ohne Zapfen und Wulst. 6. H. nigromaculatus. 2. Körper lang gestreckt. 7. H. porrectus. IL Mit zahlreichen Geschlechtsnäpfen. 8. H. norvegicus. 1. H. longipalpis (Hermann). 5 bis 2,5 mm groß. Färbung gelb. Körperumriß oval, Vorder- ende flach ausgerandet. Palpe im 2. und 3. Gliede bedeutend dicker ^^ Koenike, als das Vorderbein ; auf der Beiigeseite des 2. Gliedes ein mit Spitzen besetzter kurzer Zapfen; 3. Glied auf gleicher Seite mit vielen Chitinspitzen. Epimeralgebiet von ^s Körper- länge, vom Stirnrande etwas abstehend; 1. median miteinander verwachsenes Plattenpaar hinten breit abgerundet; Innenrand der 4. Platte breit- rundlich vorspringend. Genitalhof um etwa die Länge des 1. Epimerenpaares hinter demselben gelegen; Breite fast doppelt so groß wie seine Länge (Fig. 128). (j" mit abweichendem Geni- talorgan: Napfplatten nahe aneinander gerückt, vorn und hinten zusammenhängend. Nymphe der Image im ganzen ähnlich; Genitalorgan aus 2 aneinandergerückten, mit je 2 hintereinander befindlichen Näpfen ausgestatteten Platten be- Fig. 128. stehend. Larve mit außerordentlich langen, auf großen Zapfen stehenden Hinterrandborsten. In stehenden und fließenden Gewässern verbreitet, stellen- weise häufig. 2. H. reticulatus Kram er. $ etwa 1,5 mm groß. Färbung ähnlich wie bei H. longipalpis. Körperumriß kurzelliptisch, fast kreisrund. Oberhaut netzartig ge- feldert. Palpe in den Grundgliedern um ^/g dicker als das Vorderbein ; 2. Glied mit 1 langen, dünnen und gezähnelten Zapfen; die Zähnelung sich auf der Beugeseite hin- ter dem Zapfen fortsetzend; fast die ganze Beugeseite des 3. Gliedes dicht mit Zähn- chen besetzt; die 2 Endglieder gekrümmt und sehr schlank. Epimeralgebiet sich nur über wenig mehr als das vordere Drittel der Bauchfläche erstreckend; \. Plattenpaar hinten stumpfwinklig vor- springend; 4. Platte klein und dreieckig. Genitalorgan um fast die Länge des 1. Epimerenpaares von diesem entfernt (Fig. 129). $ J,2 mm groß, durch die ^' aneinander gerückten Napfplatten vom $ unterschieden. Nymphe mit kürzerem Palpenzapfen und vier- näpfigem Genitalorgan, sonst der Imago ähnlich. Eiablage und Larve unbekannt. In fließenden Gewässern weit verbreitet, an manchen Stellen häufig. 3. H. calliger Piers ig. $ 0,8 mm groß. Färbung hellgelb bis graugrün. Körperumriß oval. Haut gerippt, an den Körperseiten als Spitzen erkennbar, Palpe etwas dicker als das Vorderbein; auf der Beugeseite des 2. Gliedes ein mit Spitzen besetzter, kurzer kegelförmiger Zapfen; Beugeseite des 3. Gliedes gezähnelt. Epimeralgebiet etwa ^/^ der Bauchfläche betragend. Innenrand der 4. Platte winklig vor- springend. Genital organ dicht an das Epimeralgebiet gerückt; seine Acarina, Milben. 87 Fig. 130. Breite nur wenig größer als die Länge (Fig. 130). (j" 0,65 mm groß. Genitalhof verkehrtherzförmig, gleichfalls nahe beim Epi- meralgebiet; Napf platten an den beiden En- den zusammenhängend. Eiablage und Ju- gendformen unbekannt. An reißenden Stellen von Drehbach und Saale bei Ziegenrück in Thüringen. In der Böhme bei Walsrode in der Lüneburger Heide. In der Wümme am Hollerdeich bei Bremen. 4. H. trigonicus Koenike. 9 0,65 mm groß. Körperumriß ellip- tisch. Palpe kaum halb körperlang, in den Grundgliedern '/g dicker als das Vorderbein; statt des Zapfens am 2. Gliede mit Wulst: Zähnelung desselben sowie die des 3. Gliedes nicht reich. Epimeralgebiet am Stirnende beginnend und reichlich die vordere Körperhälfte in Anspruch nehmend; letzte Platte drei- eckig, innen lang eckig ausgezogen. Geni- talorgan fast ebenso nahe an das Epimeral- gebiet gerückt wie bei H.-calliger (Fig. 131). cf, Eiablage und Jugendzustände unbekannt. Im schwarzen Teich bei Schlaupitz in Schlesien. 5. H. titubans Koenike. 9 mit den überstehenden Epimeren reichlich 0,8 mm groß. Farblos, Lebermagen blaß rötlichbraun, das große nicht verzweigte Exkretionsorgan weiß durchscheinend. Kör- perumriß kurz verkehrteiförmig, Stirnende schwach außgerandet. Augen etwa 0,3 mm voneinander entfernt. Palpe um Vs stärker als das Vorderbein ; Beugeseite des 2. Gliedes mit gezähneltem Wulste, vordere Beugeseite Chitinspitzen besetzt (Fig. 132^). der Körper; 1. Platten- paar hinten wellig, nicht über die Seitenfortsätze vorspringend (Fig. 132 a) ; 4. Epimere innen breit abgerundet (Fig. 132^). Fig. 131. des 3. Gliedes mit Epimeralgebiet halb so lang wie a Fig. 132. b c Hinterbein fast von doppelter Körperlänge; Borstenausstattung der 88 Koenike, Beine gering. Schwimmt nicht, bewegt sich taumelnd fort, dal)ei vielfach auf den Rücken fallend. Genitalorgan um die Länge des 1. Epimerenpaares hinter diesem gelegen (Fig. 132*). ^, Eiablage und Jugendzustände unbekannt. Unter Steinen eines kalten Gebirgsbaches bei Tambach am Falkenstein im Thüringer Wald. 6. H. nigromaciilatus Leb er t. $ 1,5 mm groß. Färbung gelb, die inneren Organe meist schwarzbraun durchscheinend. Oberhaut dicht punktiert. Augen rot, etwa 0,5 mm auseinander. Palpe kurz und dünn, Raum dicker als das Vorderbein; 2. und 3. Glied auf der Beugeseite gezähnelt; jenes ohne Zapfen (Fig. \S3lf) Epimeren weit vom Stirnrande abstehend, 0,5 mm lang; Hinterrand des 1. Epimerenpaares abgerundet; 4. Platte dreieckig. Abstand zwischen Genitalorgan und 1. Epimeren- paar kürzer als dieses (Fig. 133«). c^ durch das dem Epimeralgebiet näher gerückte Genital- organ vom $ unterschie- den, Napfplatten hinten breiter miteinander ver- bunden als vorn. Eiab- lage und Jugendzustände a Fig. 133. d unbekannt. Im kleinen Koppenteich in Schlesien. Im großen Plöner See in Holstein. In der Fulde bei Walsrode im Allergebiete. Im Torfkanal bei Bremen. H. nigromaciilatus ramosiis Piers ig. Im ganzen mit der Stammform übereinstimmend, abweichend durch ein minder nach hinten sich erstreckendes Epimerenpaar und durch die innen breitere, nicht drei-, sondeni viereckige, letzte Epimere. Im großen Plön er See (Schloßgartenecke und Vierersee) in Holstein. 7. H. porrectus Koenike. (5" 0,7 mm lang und nur 0,4 mm breit. Färbung gelblichgrau. Köqjerumriß verkehrt- eiförmig und abwei- chend von allen bekann- ten sechsnäpfigen Arten sehr lang gestreckt (Fig. 134 rt). Palpen kurz; Zapfen des 2. Gliedes gezähnelt (Fig. 134*). Gemeinsamer Innenrand der 3. und 4. Platte stiel abfallend; 4. Epimere a Flg. 134. ö jj^j^^j^ ^^^^^ g^j^.g ^^j._ springend. Genitalorgan unmittelbar am Hüftplattengebiete gelegen Acarina, Milben. 89 (Fig. 134<7). Analöffnung um reichlich Geschlechtshoflänge hinter dem Genitalorgan, ^ und Jugendzustände unbekannt. In der Aue bei Bad Eilsen. 8. H. norvegicus (Sig. Thor.). 5 1,2 mm groß. Körperumriß breiteiförmig, fast kreisrund. Färbung rötlich. Augen rot, 0,27 mm auseinandergerückt. Palpen stärker als das Vorderbein; 2. Glied mit einem konischen, gezähnelten Zapfen. Innenrand der 3. und 4. Epimere abgerundet. Genitalorgan weit vom Epimeralgebiete abgerückt; jede Platte mit 18—25 Näpfen. ^ 0,9 mm groß, Genitalöffnung von den beiden an den Enden miteinander verschmolzenen Napfplatten um- geben. Eiablage und Jugendzustände unbe- kannt. In dem Quellbecken eines sehi kalten Waldbaches des Crottendorfer Forstes nördlich vom Fichtelberg. ^'^'- ^^^• 2. Gatt. Megapas Neu man. Haut meist weich. Palpe in der Regel ohne Höckerbildung. I. Httftplattenpaar median miteinander verwachsen; Hinterrand der 4. Epimere mehr oder minder gerade und oft rechtwinklig zur ventralen Medianlinie gerichtet. Vorderbein meist länger und dicker als das zweite; sein Endglied gebogen und das vorletzte Glied am Vorderende mit 2 steifen Schwertborsten. Genitalhof gewöhnlich in der Mitte zwischen Hüftplattengebiet und Hinterrand des Kör- pers; jederseits eine fest aufsitzende Genitalplatte mit 3 Näpfen; beim (j die Platten unmittelbar neben der Geschlechtsöffnung liegend, an den beiden Enden zusammenhängend, beim 9 isoliert neben den Lefzen befindlich. Nymphe mit viernäpfigem Genitalorgan. 8 Arten. Bestimmungstabelle für die Männchen. I. Ohne Hautpanzer. 1. Palpe ohne Höcker. 1) Rüssel kürzer als der Grundteil des Maxillarorgans. a. 4. Palpenglied seitlich nicht verdickt. 2. M. spinipes. b. 4. Palpenglied seitlich verdickt. aa) Genitalnäpfe bogenförmig hintereinander. 1. M ovalis. bb) Die Genitalnäpfe im Dreieck angeordnet. 3. M. tener. 2) Rüssel so lang wie der Grundteil des Maxillarorgans. 4. M. Pavesii. 2. Palpe mit Ht)cker. a. 2. und 3. Glied mit je 1 Beugeseitenhöcker. 5. M. gibberipalpis. b. Nur 2. Glied mit 1 ßeugeseitenhöcker. 6. M. nodipalpis. II. Mit großem Rückenpanzer. 7. M. subasper. 90 Koenike, Bestimmungstabelle für die Weibchen. I. 6 Geschlechtsnäpfe. 1. Ohne kräftig chitinisierte Drüsenhöfe. 1) Palpe ohne Höcker. a. Rüssel kürzer als der Griindteil des Maxillarorgans. a) Maxillarorgan halb so lang wie das Genitalorgan. 1. M. ovalis. b) Maxillarorgan etwa so lang wie das Genitalorgan, aa) Genitalnäpfe bogenförmig hintereinander. 2. M. spinipes. bb) Genitalnäpfe im Dreieck angeordnet. 3. M. tener. b. Rüssel so lang wie der Grundteil des Maxillarorgans. 4. M. Pavesii. 2) 2. und 3. Palpenglied mit je 1 Höcker. 5. M. gibberipalpis. 2. Mit stark chitinisierten Drüsenhöfen. 7. M. subasper. n. 8 Geschlechtsnäpfe. 8. M. octoporus. 1. M. ovalis Koenike. J etwa 0,5 mm groß. Färbung gelblichweiß, am Rande durch- scheinend. Körperumriß oval. Maxillarorgan 0,08 mm lang; Rüssel kurz und dünn. 4. Palpenglied auf- fallend verdickt (Fig. 136 a). Epimeral- gebiet über den Vorderrand des Körpers hinausragend, 0,25 mm lang; 3. Platte bis zur Innenecke der letzten sich herab- ziehend; diese dreieckig. Beine im ganzen dünn; Vorderbein, insbesondere dessen 5. Glied, verstärkt; Hinterbein fast doppelt körperlang. Fußkrallen des Hinterbeins sehr klein. Genital- organ weit vom Epimeralgebiete abge- rückt; Napf platten vorn breit mitein- ander verwachsen. $ bis 0,8 mm groß. Maxillarorgan etwa halb so lang wie das Genital- organ. 4. Palpenglied nicht verdickt. Epime- ralgebiet nicht die vor- dere Bauchfläche ein- a b nehmend. Napfplatte des Fig. 136. Genitalorgans kürzer als die Lefze; letzter Napf 0,03 mm lang, hinter dem 2. befindlich (Fig. 136^). Nymphe der Image ähnelnd. Epimeralgebiet im Ver- hältnis kleiner. Genitalorgan an entsprechender Stelle gelegen, mit 4 paarig dicht voreinander befindlichen kleinen Näpfen. Überall verbreitet in stehenden und fließenden Gewässern, doch selten häufig. 2. M. spinipes (C. L. Koch). $ etwa 0,6 mm groß. Maxillarorgan 0,16 mm lang. 4. Palpen- glied nicht verdickt (Fig. 137*). Epimeralgebiet 0,4 mm lang, Acarina, Milben. 91 also -/s der Bauchfläche bedeckend. 1. Epimerenpaar doppelt so lang wie das der Vergleichsart; 2. und 3. Epimere sich im Ver- hältnis minder weit nach rückwärts erstreckend; letzte Platte vier- eckig. Beine dick, insbesondere das Vorderbein in den Vorder- enden des 4. und 5. Gliedes (Fig. 137*). Hinterbein mehr als doppelt körperlang. Genitalorgan nahe am Epimeralgebiet; Napf- platten an beiden Enden nicht miteinander verwachsen. ^ in den Hauptmerkmalen dem ^ ähnlich, Epimeralgebiet verhältnismäßig kleiner, vorn vorspringend, nicht die vordere Bauchhälfte bedeckend. Maxillarorgan so lang wie das Genitalorgan. Napf platte des Ge- Fig. 137. nitalorgans so lang wie die Lefze; letzter Napf 0,05 mm lang, zur Hälfte einwärts neben dem 2. befindlich (Fig. 137 r). Nymphe mit 2 Paar großen Genitalnäpfen; diese mehr als doppelt so groß wie die des M. ovalis Ny. Krallen des Hinterbeins groß, mit verbrei- tertem Grundblatt. Larve reichlich 0,3 mm groß; mit netzartig gefeldertem Rückenpanzer; am Hinterrande des Körj)ers 2 sehr lange auf je 1 Höcker stehende Borsten (Fig. 137 a). In einem Bache bei Schleusingen. In der Böhme (Lüneburger Heide). In einem Gebirgsbache bei Säckingen im südlichen Schwarz - wald. In der Aue bei Bad Elisen. 92 Koenike, SP 3. M. tener S ig. Thor. (^ fast 0,6 mm groß. Farbe nahezu wasserhell, innere Organe braun durchscheinend, Palpenenden gebräunt. Grundform des Körperumrisses eirund, Stirnende abgestutzt, vordere Seitenränder abgeschrägt. Oberhaut fein liniiert. Maxillar- organ so lang wie das Genitalorgan. 4. Palpen- glied seitlich verdickt wie das des J/. oval/s (^. 1 . Epimerenpaar um die Hälfte länger als das der letzteren Art. Vorder- bein nicht verdickt; Hin- terbein etwa 1 */2 mal so lang wie der Körper. Genital organ in der Mitte zwischen Epimeralgebiet und Hinterende des Kör- pers; Näpfe im Dreieck angeordnet, 1. und 3. Napf einander berührend (Fig. 138a). 9 ^ß ^^ groß. Körperumriß elliptisch, vordere Seiten- ränder gleichfalls abgeschrägt, doch minder scharf. 4. Palpenglied seitlich ohne Verdickung. Epimerenfreier Hinterleib länger als das Hüftplattengebiet. Genitalorgan dem Epimeralgebiet näher als dem Hinterende des Körpers (Fig. 138^»). Eiablage und Jugendzustände unbekannt. Im Altenfelder Zufluß zur Ennepe-Talsperre in Westfalen. Fig. 138. 4. M. Pavesii (Maglio). § ohne überstehende Epimeren etwa 0,85 mm groß. P^ärbung gelb , Gliedmaßen grünlich. Körperumriß elliptisch, Stirnende flacher ge- bogen als das Hinterende. Maxillarorgan mit stark verlängertem Rüssel (Fig. 139). Palpen wenig mehr als halb so dick wie das Vorder- bein; Grundglied ungewöhnlich lang. Die 2 ersten Epimerenpaare vorn weit überstehend; 1. Paar hinter der Maxillarbucht nur von ge- ringer Länge. Napfplatten des Genitalorgans länger als die Lefzen; Geschlechtsöffnung reich- lich 0,1 mm lang, (j dem ^ ähnlich, im Ge- nitalorgan abweichend; dieses so breit wie lang; Napfplatten vorn und hinten miteinander ver- Fig. 139. wachsen; Genitalspalte nur 0,065 mm lang. Eiablage und Jugendzustände unbekannt. Im Heidkruger Bache im Großherzogtum Oldenburg. 5. M. = M. gibberipalpis (Piersig). (5 0,6 mm groß. Färbung bräunlich. Körperumriß breitoval. Haut weich, fein liniiert. Palpe in den Grundgliedern etwas dünner Acarina, Milben. 93 als das Vorderbein, etwa von ^!.^ Körperlänge; 2. Glied am Yorder- ende der ßeugeseite mit querstehendem Doppelhöcker; 3, Glied auf gleicher Seite mit 1 kurzen, stumpfen Zapfen; 4. Glied auf der Streck- und Innenseite dicht behaart (Fig. 1403). Epimeren wie bei M. ovali's. Am Vorderende des 5. Vorderbeingliedes 2 Schwertborsten und ein längeres, am Grunde kräftiges, krummes Haar. End- glied des Vorderbeins schwach sichel- förmig gebogen, mit großen Fußkrallen (Fig. 140a). Genitalorgan um dieLänge des Maxillarorgans hinter dem 1. Epi- merenpaar gelegen; Napfplatten an den beiden Enden miteinander ver- wachsen; jederseits 3 große, bogig hintereinander liegende Näpfe. $ 0,8 mm groß, vom (j" durch etwas weiter auseinandergerückte Epimeren- gruppen und das Genitalorgan unter- schieden; die schmalen Napfplatten des letzteren vorn und hinten voneinander getrennt. Palpe mit demselben Höckermerkmal wie die männliche. Bisher nur an stark reißenden Stellen von Bächen im Erz- gebirge nachgewiesen: Kleine Mittweida, Schwarzwasser bei Breiten- hof, im Friedrichsbach bei Groß-Pöhla. Fig. 140. 6. M. nodipalpis Sig. Thor. (j" 0,55 mm groß, ohne überstehende Epimeren. Färbung hell- bis dunkelbraun, am Rande durchscheinend. Körperumriß kurz elliptisch, an beiden vorderen Seiten etwas abgeflacht. Haut un- regelmäßig grob liniiert. Maxillarorgan mit einem kurzen dünnen Rüssel. Palpe nicht ganz halb so lang wie der Körper, dünner als das Vorderbein. 2. Glied auf der Beugeseite mit kräftigem Höcker, bei Bauchansicht scharf-, bei Seitenansicht stumpf- spitzig erscheinend (Fig. 141). 4. Glied in der Mitte der Beugeseite stark aufgetrieben; seine Streckseite reich behaart. Epimeren weit über den Vorderrand des Körpers vorspringend, in der Ge- stalt wie bei M. ovalis. Vorderbein verstärkt, End- glied dünn, schwach sichelförmig gekrümmt, mit kleinen Fußkrallen; die vordere der beiden Schwert- borsten am Vorderende des 5. Gliedes kürzer und breiter als die hintere. Genitalorgan wie bei M. ovalis (^. 9 ^^^^ Jugendzustände unbekannt. Im Klosterbache zu Heiligenrode unweit Bremen. Im Torf- kanal bei Bremen. In der Böhme und Fulde bei Walsrode in der Lüneburger Heide. 7. M. subasper (Koenike). (j" 0,45 mm groß. Körperumriß bei Rückenansicht elliptisch, bei Bauchansicht mit den vorstehenden Hüftplatten eiförmig. Rücken Fig. 141. 94 Koenike, mit großer, feinzackiger, unregelmäßig wellig gerandeter Rücken- platte; diese nur eine schmale ungepanzerte Uandzone freilassend; Hautdrüsen von einem umfangreichen, porösen Hofe umgeben. Palpe reichlich halb körperlang, so dick wie das Vorderbein ; 4. Segment wie das des M. ovalis verdickt. Hüft- platten ein zusammenhängendes Plattengebiet bildend, in den 2 hinteren Paaren, soweit sie freie Ränder haben, von einem ausgedehnten Flächenfortsatz umsäumt (Fig. 142). Beine mittelstark, Vorderbein am dicksten; dessen Endglied minder gebogen als das des M. ovalis. Genitalorgan vorn auf weiter Strecke mit einer Chitinerweiterung umsäumt; Napfplatten an beiden Enden miteinander verwachsen. $ bis 0,7 mm groß. Oberhaut liniiert, ohne Rücken- panzer; Hautdrüsen auch mit großem Chitin- hofe. Epimeralgebiet ohne Chitinerweiterung. Genitalorgan mit kurzen, ziemlich breit sichelförmigen Platten und einem langen, stark gekrümmten Chitinbogen am Vorderende der Genitalöffnung; diese etwa 0,13 mm lang. Eiablage und Jugendzustände unbekannt. Im überfluteten Moose {Fontinalis antipyreticd) und in Algen in den Sturzbächen der Böhme in der Lüneburger Heide. Fig. 142. 8. M. octoporns (Piersig), $ 0,7 mm groß. Körper lang-eiförmig, stark niedergedrückt. Haut derb und schuppig. Palpe annähernd so stark wie das Vorderbein, von gewöhnlicher Gestalt; End- glied sehr kurz. Beim Vorderbein der Megapus- charakter schwach ausgeprägt ; Endglied nur sehr wenig gekrümmt, mit zerstreut stehenden feinen Härchen besetzt; das Hinterbein sehr viel länger als die anderen. Genitalorgan in der Mitte zwischen Epimeralgebiet und Hinterrand des Körpers; Geschlechtsöffnung 0,13 mm lang; normal gelegene Platten abweichend mit je vier paarig angeordneten Näpfen (Fig. 143). c^, Ei- ablage und Jugendzustände unbekannt. In den Bächen bei Mauth im Böhmerwald. Im Hasperbach und Glörbach, nahe der Glörtal- Fig. 143. sperre, im Sauerlande in Westfalen. 6. Unterfam. Unionicolinae (=Atacinae). Körper meist weichhäutig, vereinzelt mit Neigung zu Chitin- plattenbildung. Maxillarorgan ohne Rüssel. Hüftplatten in 4 Gruppen angeordnet; 4. Epimere ohne Vorsprung am Hinterrand; dieser meist gerade und rechtwinklig zur ventralen Mittellinie gerichtet. Vorderbein oft verdickt und mit auf Höckern stehenden, kräftigen und stumpfen Schwertborsten. Genitalorgan vom Hüftplattengebiet abgerückt, vielnäpfig (mehr als 6 Stück), (j" äußerlieh nur durch das Genitalorgan unterschieden. Schwimmhaare vorhanden. 2 Gattungen. Acarina, Milben. 95 Bestimmungstabelle für die Gattungen. I. Genitalorgan des $ mit Stechapparat (Stechborsten). 1. Unionicola. II. Genital organ des $ ohne Stechapparat. 2. Nenmania. 1. Gatt. Unionicola Hai de man (=Atax Fabr.). Körper weichhäutig. Epimeren in 4 Gruppen angeordnet; 4. Platte meist ungewöhnlich groß und mehr oder minder recht- eckig, ohne Genitalbucht. Beine oft verlängert, Vorderbeine vielfach verdickt und mit stark entwickelten Borstenhöckern. Genitalorgan unmittelbar am Hinterende des Körpers; 10, 12 oder zahlreiche Näpfe. Weibliches Genitalorgan mit Stechborsten (Legeapparat) und fast immer 4 Napfplatten besitzend; männliches Organ mit nur 2 Platten, ohne Stechborsten. Imagines meist schmarotzend. 8 Arten. Bestimmungstabelle für die Weibchen. I. Image freilebend. 1. Genitalorgan zwölfnäpfig. a. 3 große Beugeseiten zapfen am 4. Palpengliede. 1. U. crassipes. b. 1 großer Beugeseiten zapfen am 4. Palpengliede. 2. U. gracilipalpis. 2. Genitalorgan zehnnäpfig. 3. U. figiiralis. II. Image auf Muscheltieren schmarotzend. 1. Mit 10 Genitalnäpfen. 1) Fußkralle mit großer Innenzinke. 4. U. intermedia. 2) Fußkralle ohne Innenzinke. a. Hinterrand des Körpers mit 1 Drüsenhöckerpaar. aa) Legeapparat mit 2 Stacheln. r). U. aculeata. bb) Legeapparat mit 3 Stacheln. 6. U. triciispis. b. Hinterrand des Körpers ohne Drüsenhöckerpaar. 7. U. Bonzi. 2. Mit zahlreichen Genitalnäpfen. 8: ü. ypsilophora. 1. U. crassipes (0. F. Müll.). 5 etwa 1 mm groß. Färbung des Körpers, der Palpen und Beine wasserhell bis gelblich. Körpergestalt wie bei U. aculeata Fig. 144. (Fig. 148*), mit je 1 kräftig vorspringenden Drüsenhöcker an den Hinterrandsecken. Palpe dünner als das Vorderbein; auf der Beuge- 96 Koenike, Seite des 4. Gliedes 3 große Zapfen (Fig. 144Z'). Epjmeralgebiet etwa 73 der Bauchfläche bedeckend; 4. Platte groß. Beine wie bei U. actileata (Fig. 148*). Genitalorgan mit 4 quergelagerten Platten, jede 3 Näpfe tragend (Fig. 144a). (^ im ganzen dem $ ähnelnd, doch das Genitalorgan ohne Stechborsten und nur mit 2 längs ge- richteten sichelförmigen Napfplatten. Nymphe mit viernäpfigem Geschlechtsfelde; im übrigen der Imago sehr ähnelnd. In tiefen Teichen und Seen mit klarem Wasser keine Selten- heit. Imagines und Nymphe freilebend, die Larve bei Spongilla schmarotzend. 2. U. gracilipalpis (Viets). In Gestalt und Färbung dem U. crossipes gleich. ^ 1,2 mm groß. Augen weit größer als bei der Vergleichsart. Palpe länger, % Körperlänge erreichend (1 mm), sehr schlank, abweichend nur mit 1 großen Zapfen am 4. Glied (Fig. 145). Borstenhöcker des Vorderbeins minder entwickelt. In den übrigen Merkmalen wenig abweichend oder gleich, (j" reichlich 0,9 mm groß. Körper verkehrteiförmig, zwischen den Hinterrands- drüsenhöckem abgestutzt. In den Palpen- merkmalen dem ^ gleich. Äußeres Genital- organ mit 2 sichelförmigen Napfplatten wie das des U. crassipes (^. In einem Wiesengraben bei Oslebshau- sen im Bremer Gebiet. 3. U. figiiralis (C. L. Koch). Fig. 145. 5 dem U. crassipes sehr nahe nahe ver- wandt, doch ohne vorspringende Drüsen- höcker an den Hinterrandsecken des Körpers. Färbung blaugrau oder gelb, Epimeren, Palpen und Beine gewöhnlich bläulichgrün. Beine kürzer als bei der Vergleichsart. Genitalorgan in der Gestalt nicht ab- weichend, doch nur 10 Näpfe zählend (Fig. 146^»). (^ durch das (jenitalorgan vom ^ unterschieden (Fig. 146a). Nymphe mit vier- näpfigem Geschlechtsfeld, von der U. crassipes Nymphe durch den Mangel von vor- springenden Drüsenhöckern an den Hin;terrandsecken unterschieden. In stehenden Gewässern, bedeutend seltener als U. crassipes. Imagines und Nymphe freilebend; Larve wahrscheinlich bei Spon- gilla schmarotzend. 4. U. intermedia (Koenike). $ bis 0,9 mm groß. Färbuiig durchscheinend gelblich, braun gefleckt. Körperumriß breiteiförmig, hinten abgestutzt. Palpe im 2. Gliede dicker als das Vorderbein, sehr spitzig endigend. Epi- Fig. 145. Acarina, Milben. 97 meralgebiet etwas mehr als die vordere Bauchhälfte bedeckend. Vorderbein wenig verstärkt; seine Haarhöcker wenig entwickelt; Krallenende der Beine verbreitert; Fußkralle mit sehr langer Innen- zinke (Fig. 147*). Genitalorgan mit 10 Näpfen auf 4 quergerich- teten deutlichen Platten, 2 auf der Vorderplatte schräg hinterein- ander, 3 auf der hinteren Platte im Dreieck angeordnet. Lege- apparat am Hinterende der Genitalöffnung mit je zwei Chitinspitzen (Fig. 147«). J mit 2 bogenförmigen, längsgerichteten Geschlechts- Fig. 147. platten; auf diesen je 5 hintereinander gelagerte Näpfe. 4. Hinter- beinglied leicht gekrümmt und verdickt. Weit verbreitet, schmarotzt zwischen den Kiemen von Bivalven ; Eier und Larven in den Kiemen. 5. U. aculeata (Koenike). Eine dem U. crassipes nahe verwandte Art. ^ reichlich 0,7 mm groß. Palpen am Grunde dicker als das verstärkte Vorderbein. Hüftplattengebiet sich sehr weit nach hinten erstreckend, die hin- teren Plattengruppen median nahe aneinanderliegend; Fortsatz der 2 ersten Epimerenpaare über die 3. Platte hinausreichend (Fig. 148/5»). Vorderbein stark verdickt, auf der Beugeseite mit vielen, meist auf Höckern befindlichen Schwertborsten. Genitalorgan mit 10 Näpfen, jederseits auf 2 Platten 5 Stück; auf beiden Seiten der Geschlechts- öffnung je ein Legeapparat, bestehend aus einem Grundteil mit 2 Stacheln (Fig. 148a). <^ außer durch eine geringere Größe haupt- sächlich durch das Genitalorgan unterschieden; jederseits der Genital- spalte je 1 nierenförmige Platte; diese mit der Konkavseite der Genitalöffnung zugekehrt; die 5 jederseitigen Näpfe im Bogen hinter- einander angeordnet. Nymphe mit zweimal 2 Genitalnäpfen hart am Hinterrande des Körpers. Süßwasserfauna von Deutschland. Heft 12. 7 98 Koenike, In der kleinen Weser bei Bremen. Im Schweriner See. In den toten Armen der Pleiße bei Leipzig -Connewitz. Schmarotzt a Fig. 148. b zwischen den Kiemen der Muscheltiere {Anodonta und Uni6)\ Eier und Larve in den Kiemen. 6. ü. tricuspis (Koenike). 5 etwa 0,6 mm groß; dem U. aculeata sehr ähnlich, die Drüsenhöcker am HinteiTande minder vorspringend, Palpen dünner, Fortsatz der 2 ersten Epimerenpaare kürzer. Epi- meralgebiet sich sehr weit nach hinten erstreckend; 4. Platte groß. Vorderbein verdickt, mit auf Höckern stehenden Schwertborsten, Genitalorgan mit 10 Näpfen, auf 4 sehr schwach chitinisierten Platten wie bei U. aculeata gelagert. Der zwei- teilige Legeapparat mit je 3 Stacheln (Fig. 149). (^ 0,55 mm groß, vom ^ durch das Genitalorgan unterschieden; ohne Legestachel, 10 Genitalnäpfe, vom zweimal 2 nebeneinander, hinten jederseits 3 bogenförmig nach vorn. Jugendzustände unbe- kannt. Parasitisch auf Bivalven (zwischen den Kie- men) der kleinen Weser und eines Tümpels auf dem Habenhauser W^erder bei Bremen. Auf Anodonta bei Schwerin in Mecklenburg. 7. A. Bonzi Claparede. $ 0,5 — 0,7 mm groß, dem U. intermedia sehr ähnlich. Körper- umriß kurz-eiförmig, Yorderende ziemlich breit, Hinterende abge- Fig. 149. Acarina, Milben. 99 stutzt. Palpe in den Grundgliedern um die Hälfte stärker als das Vorderbein, sehr spitz endigend. Epimeralgebiet nur etwa die vor- dere Bauchhälfte bedeckend, hintere Plattengruppen klein, weit voneinander entfernt, besonders in den auffallend zurücktretenden hinteren Innenecken. Vorderbein kaum merklich verdickt, ohne stark entwickelte Haarhöcker. P'ußkralle ohne innere Nebenzinke. Genitalorgan mit 10 Näpfen auf vier quer gerichteten deutlichen Platten, ähnlich wie bei U. aculeata $ gelagert; der zweiteilige Legeapparat an der Spitze je 2 Stacheln tragend. J durch das Genitalorgan abweichend; jederseits desselben mit einer bogig nach vorn gerichteten Platte; auf dieser im Bogen hintereinander 5 Näpfe. Weit verbreitet; schmarotzt zwischen den Kiemen von Bivalven; Eier und Larven in den Kiemen. 8. U. ypsilophora (Bonz). $ 1 — 1,5 mm groß. Färbung gelblich, braun gefleckt. Körper langeirund. Palpe am Grunde sehr viel dicker als das Vorderbein. Epimeralgebiet sich über die vordere Bauchfläche erstreckend; (Jie hinteren Gruppen weit auseinander gerückt; der Abstand sich nach lückwärts erweiternd; 4. Platte groß. Vorderbein kürzer als der Körper, wenig verdickt, ohne vorstehende Haarhöcker. Fußkralle wie bei U. intermedia mit einer großen Innenzinke. Genitalorgan mit 2 großen, innen geradrandig ab- schließenden, unmittelbar neben der Ge- schlechtsöffnung gelegenen Platten; am gebogenen Außenrande derselben je 16 bis 2.0 Näpfe (Fig. 150). (j" mit ver- Fig. 150. hältnismäßig größerem Epimeralgebiet. Genitalorgan ohne Stechborsten. Nymphe mit 2 Paar weit ausein- ander gerückten Genitalnäpfen am Hinterrande des Körpers. Weit verbreitet; schmarotzt zwischen den Kiemen der Muschel- tiere; Eier und Larve in den Kiemen. 2. Gatt. Neuniania Lebert. Körper oft derbhäutig, Oberhaut meist mit Chitinspitzen dicht besetzt. Palpe klein, 3. Glied mit langer, steifer, seitlich abstehender Borste. Hüftplattengebiet wie bei Unionicola^ doch die Naht zwischen der 3. und 4. Platte abweichend bis zum Innenrande reichend. Die 2 ersten Beinpaare auf der Beugeseite mit paanN'eise angeordneten, abgestumpften, in der Regel auf Höckern stehenden -Schwertborsten ; Fußkrallen ohne Nebenzinke. Genitalorgan beim $ meist weiter vom Hinterrande des Körpers abgerückt als beim $. Männliche Napfplatten vor und hinter der Geschlechtsöffnung zusammenhängend, beim $ weit voneinander abgerückt; bei beiden Geschlechtem mit zahlreichen kleinen Näpfen ausgestattet; keine Stechborsten. 8 Arten. Bestimmungstabelle für die Weibchen. I. Mit ungewöhnlich großen Hautdrüsenhöckern. 1. N. umbonata. II. Ohne große Hautdrüsenhöcker. 100 Koenike, 1. 1. und 2. Epimere hinten mit längerem Fortsatze. a. Genitalplatten klein. 2. N. triangularis. b. Genitalplatten groß. aa) Seitlicher Drüsenhof mit der Genitalplatte verbunden. 3. N. vernalis. bb) Seitlicher Drüsenhof nicht mit der Genitalplatte ver- bunden. 4. N. limosa. 2. 1. und 2. Epimere hinten mit kürzerem Fortsatz. a. Hinterrand der 4. Epimere ohne eckigen Vorsprung. 5. N. spinipes. b. Hinterrand der 4. Epimere mit eckigem Vorsprung. aa) Stimende schmal gerundet. 6. N. callosa. bb) Stirnende breit eckig. 7. N. imitata. Bestimmungstabelle für die Männchen. I. 3. Hinterbeinglied verdickt. 5. N. spinipes. n. 3. Hinterbeinglied nicht verdickt. 1. Mit großen Hautdrüsenhöckern. a. Hautdrüsenhöcker über den Körperrand vorspringend. 1. N. umbonata. b. Hautdrüsenhöcker nicht über den Körperrand vorspringend. 8. N. verrucosa. 2. Ohne Hautdrüsenhöcker. a. Mit Bauchpänzer. 3. N. vernalis. b. Ohne Bauchpanzer. aa) Hinterer Fortsatz der vorderen Epimerengruppen bis zur 4. Epimere reichend. 4. N. limosa. bb) Hinterer Fortsatz der vorderen Epimerengruppen bis zur 3. Epimere reichend. 2. N. triangularis. 1. N. umbonata (Koenike). (j" etwa 0,5 mm groß. Körperfarbe wie bei N. spinipes. Körper- umriß annähernd elliptisch. Stirnende ausgerandet. Oberhaut mit kurzen Chitinspitzen dicht besetzt, am Körperrand deutlich zu erkennen, auf der J^läche als Punktierung erscheinend. Die Drüsenhöfe als ungemein hohe, blau- gefärbte Höcker hervortretend (Fig. 151). Jedes der beiden Augenpaare in der Mitte zwischen dem Stirn- und dem 1. Seitenhöcker nahe am Körperrand ge- legen, auf der Bauchseite ebenso deut- lich erkennbar wie auf der Rückenseite. Epimeralgebiet weit vom vorderen Kör- perrand abgerückt. Das Vorderbein nicht dicker als die übrigen; Genitalorgan in der Mitte zwischen Genitalgebiet und p- J5J hinterem Körperende, verkehrteiförmig; die vorn und hinten zusammenhängenden Platten mit je 8 — 12 Näpfen. 5 ^"i ganzen wie das c^, doch der vordere Abstand des Epimeralgebiets vom Körperrand geringer, die 2 hinteren Plattengruppen median weiter auseinander gerückt; Genitalorgan bedeutend länger, Napfplatten klein und ähnlieh ge- Acarina, Milben. 101 legen wie l>ei A". spinipes 2- Eiablage und Jugendzustände un- bekannt. Im Klosterbach bei Heiligenrode unweit Bremen. In der Delme im Großherzogtum Oldenburg. 2. N. triangularis (Piers ig). Der A\ vemalis ähnlich. $ 1,5 mm groß. Körperfarbe durch- scheinend hellgelb. Umriß eiförmig. Augen groß und schwarz pig- mentiert. Palpe minder behaart als die der A'; vernalis , Hjiarhöcker der Beugeseite des 4. Gliedes kräftiger und weiter nach vorn ge- rückt; Chitinzapfen des gleichen Tasterab- schnitts größer als der der Yergleichsart. Hüftplattengebiet verhältnismäßig kleiner, der Zwischenraum zwischen der 2. und 3. Platte merklich größer; gemeinsamer Fortsatz am Hinterende der 1. und 2. Platte erheblich kür- zer. Napf platten des Genitalorgans nennenswert kleiner (Fig. 152). Drüsenhof auf der Außen- seite der Napfplatte sehr klein, niemals mit dieser verbunden, (j" dem der A^. vemalis im ganzen ähnlich, doch abweichend hellgelb und ohne Bauchpanzer. Nymphe mit 2 vorn zu- sammenhängenden Genital platten ; auf diesen je 2 Näpfe. Im Schloßteiche zu Großzschocher bei Leipzig. In der Bille bei Hamburg. Im Teiche bei Lichtenwalde im Erzgebirge. 3. N. vernalis (0. F. Müll.). 5 bis 1,3 mm groß. Körperfarbe durchscheinend gelblich oder bläulich. Umriß elliptisch. Augen unmittelbar am vorderen Seiten- rande gelegen. Palpe klein, bedeutend dünner als das Vorderbein; Fig. 1 ¥ig. 153. Hüftplattengebiet sich weit nach hinten erstreckend; hintere Platten- gruppe an den Innenseiten mit breitem Chitinsaume; gemeinsamer Fortsatz der 1. und 2. Platte sehr lang. Die ersten 2 Beinpaare 102 Koenike, mit kräftigen Schwertborsten, meist paarweise auf niedrigen Hockern stehend. Genitalorgan groß; auf der Außenseite der mit zahlreiclien Näpfen ausgestatteten Platten eine mit großem Chitinhof versehene Drüsenmündung; dieser Drüsenhof bei ausgereiftem ^ mit der Napf- platte verbunden (Fig. 153 a). ^ meist bläulich gefärb t^ in völlig ausge- waclreenem Zustande die ganze Bauchfläche panzerartig erhärtet; der Bauchpanzer auf den Rücken etwas übergreifend (Fig. 153ö); Rücken- drüsen mit Chitinhöfen umgeben. Napfplatten näher zusammen- gerückt als beim $, vor und hinter der Geschlechtsöffnung miteinander verwachsen. Nymphe mit 2 kleinen Genitalplatten, auf diesen je- 6 Näpfe. In stehenden Gewässern; die verbreitetste und häufigste Neu- mania-Art, 4. N. limosa (C. L. Koch). Am nächsteh mit N. vemalis verwandt. $ bis 1,5 mm groß. Körperfarbe durchscheinend gelblich. Umriß eiförmig. Palpen klein^ bedeutend dünner als das Vorderbein. Hüftplatten nach Aus-^ dehnung und Gestalt nur wenig von denen der Vergleichsart abweichend ; hintere Platten- gruppe ohne breiten Chitinsaum. Genital- organ im ganzen wie bei N. vemalis, doch die Drüsenmündung auf der Außenseite ohne- großen Chitinhof; dieser niemals mit der Napf platte zusammenhängend (Fig. 154). $ ohne Bauchpanzer, Genitalorgan unmittelbar am Hinterende des Körpers gelegen, Napf- platten näher zusammengerückt, vor und hinter der Geschlechtsöffnung miteinander verbunden. Nymphe mit 6—7 Näpfen auf jeder der 2 Platten. p. ^g^ Im großen Plöner See und in einem. Tümpel am Parnaß bei Plön in Holstein. Im Hauptteich im Steinbruch zu Kleinzschocher bei Leipzig. 5. N. spinipes (0. F. Müll.). 5 bis 1,5 mm groß. Körperfarbe gelblich, Exkretionsorgan auf dem Rük- ken rot durchscheinend. Umriß breit- eiförmig. Haut mit feinen Spitzen dicht besetzt. Palpen kurz, dünner als das Vorderbein. 4. Epimere klein, ohne vor- springende Ecke am Hinterrande. Die ersten 2 Beinpaare mit kräftigen Schwert- borsten, meist paarw^eise auf niedrigen Höckern stehend. Napfplatten des Geni- talorgans klein, mit je 15—20 Näpfen (Fig. i55). (S 1,1 mm groß. 3. Glied des Hinterbeines verdickt. Napfplatten die Geschlechtsöffnung umgrenzend. Nymphe mit je 2 Genitalnäpfen auf jeder Platte. Fig. 165. In stehenden Gewässern, niemals häufig. Acarina, Milben. 6. N. callosa (Koenike). 103 2 1,2 mm groß. Körperfarbe grünlichgelb. Umriß breiteiför- mig; Vorderende stark verschmälert. Oberhaut mit kurzen knimmen Borsten dicht besetzt. Augen auf der Bauchseite deutlicher durchscheinend als auf der Rückenseite. Hüftplatten- gebiet sich nur wenig über die vor- dere Körperhälfte hinaus erstreckend; 1. und 2. Epimere hinten mit einem kurzen gemeinsamen Fortsatze ; media- ner Abstand der hinteren Platten - gruppen sich nach rückwärts erwei- ternd. Beine wie bei N. vemalis. Ge- nitalorgan besonders groß, Napfplatten vorn w^esentlich breiter als hinten, mit je 80—90 Näpfen (Fig. 156). Anal- öffnung vom HinteiTande des Körpers abgerückt. Nymphe 0,45 mm groß, mit 2 neunnäpfigen Genitalplatten, sonst wie das 5. Eiablage, Larve und i^'ig- 106. $ unbekannt. In einem Wiesengraben auf dem Stadtwerder bei Bremen. 7. N. imitata Koenike. Am nächsten mit N. callosa verwandt. $ reichlich 0,8 mm groß Körperfarbe wie bei N. spinipes. Vorderende des Rumpfes infolge Aus- randung und vorspringender Augenwülste eckig erscheinend (Fig. \^ld\. Oberhaut mit sehr kurzen Spitzen dicht besetzt. Palpen im 2. Gliede so stark wie das Vorderbein (Fig. 1576). Hüftplattengebiet Fig. 157. sich weit über die vordere Körperhälfte hinaus erstreckend; 1. und 2. Epimere hinten mit einem mäßig langen gemeinsamen Fortsatze; hintere Innenecke der 4. Platte vorspringend , dadurch den gegen- seitigen Abstand des letzten Plattenpaares verengend. Beine dünn; Vorderbein nicht verstärkt. Genitalorffan ähnlich gestaltet wie das X04 Koenike, der A^. callosa, doch wesentlich kleiner. Analöffimng am Hinter- rande des Körpers vorspringend. Eiablage, c? und Jugendzustände unbekannt. In der Delme bei Delmenhorst im Großherzogtum Oldenburg. 8. N. verrucosa Koenike. (^ 0,55 mm groß. Haut dicht behaart. Drüsenhöfe und Anal- liof meist warzig erhaben. Palpe von */.•, Körperlänge, dünner als das Vorder- bein; 3. Glied auf der Außenseite mit langer, rechtwinklig abstehender Schwertborste. Epimeren weit vom Stirnende abgerückt; 4. Platte außen breiter als innen, am Hinterrand mit kräftigem Fortsatz. Beine kurz und dünn; Vorderbein nicht verstärkt, auf der Beugeseite mit kräftigen Schwert- borsten ohne auffallend große Höcker ; 3. Hinterbeinglied nicht verdickt. Ge- nitalorgan sehr groß, mit zahlreichen kleinen Näpfen (Fig. 158). $ und Jugendzustände unbekannt. In einem Sumpfe bei Lauterbach in Schlesien. Fig. 158. 7. Unterfam. Pioninae. Körper weichhäutig, vereinzelt mit Neigung zu Chitinplatten- bildung. Maxillarorgan ohne Rüssel. Weibliche Epimeren in 4 Gruppen angeordnet, männliche dicht aneinander gerückt; am Hinter- rande der 4. Platte ein Vorsprung; in der dadurch gebildeten Bucht ein sechs- oder vielnäpfiges Genitalorgan; bewegliche Geschlechts- klappen fehlend, (j" in der Regel mit auffallenden äußeren Ge- schlechtsunterschieden. Beine mit Schwimmhaaren. 6 Gattungen. Bestimmungstabelle für die Gattungen. I. Genitalorgan sechsnäpfig, 1. Beine von normaler Länge; männliches Hinterbein mit Ge- schlechtsunterschied. a. 4. Hinterbeinglied des cf meist auffallend verdickt. 1. Acerciis. b. Endglied des männlichen Hinterbeines sichelförmig. 2. Pionaeercus. 2. Beine auffallend lang; 4. Glied des 3. männlichen Beinpaares zu einem Greiforgan umgewandelt. 3. Hydrochoreiites. 3. Beine kurz; die des (^ ohne Geschlechtsunterschied. 4. Wettina. II. Genitalorgan vielnäpfig. a. Naht zwischen der 3. und 4. Epimere fast rechtwinklig zur ventralen Mittellinie gerichtet. 4. Hinterbeinglied des (^ sichelförmig. 5. Piona. b. Naht zwischen der 3. und 4. Epimere stark nach hinten ge- richtet. Endglied des männlichen Hinterbeines sichelförmig. 6. Forelia. Acarina, Milben. 105 1. Gatt. Acercus C. L. Koch. Körper weicliliäiitig. 4. Palpenglied am Außenende innen neben deniyjEndgliede ein Zapfenfortsatz. Epimeralgebiet des 9 kl^^i". ähnlich wie bei Piona ^ ; das des (^ faüt die ganze Bauchseite ein- nehmend, die hinteren Giiippen median dicht zusammengerückt. Beine mit Schwimmhaaren; 4. Glied des männlichen Hinterbeins meist auffallend verstärkt. Genitalorgan in der Epimeralbucht liegend, serhsnäpfig. 8 Arten. Für die Bestimmung der Männchen kommt besonders das meist auffallend verstärkte 4. Hinterbeinglied (Fig. 164 G^ in Betracht. Bestimmungstabelle für die Männchen. I. G verstärkt. 1. G reich behaart. 1) Genitalbucht tief. a. G am Innenrande bedeutend verstärkt. 1. A. torris. b. G am Innenrande wenig vei-stärkt. a) G so lang wie das 5. Glied. 2. A. ornatiis. b) G kürzer als das 5. Glied. aa) 2. Bein am Außenende mit stempelartigem Ge- bilde. 3. A. pistillifer. bb) 2. Bein ohne stempelartiges Gebilde. 4. A. bnllatus. 2) Genitalbucht flach. a. G im Umriß dreieckig. 5. A. latipes. ' i b. G im Umriß rundlich. 6. A. scaurus. 2. G wenig behaart, am Außenende mit starker Säbelborste. 7. A. ensifer. II. G nicht verstärkt. 8. A, Intescens. Bestimmungstabelle für die Weibchen. I. Geschlechtsplatten sichelfömiig. 1 . Geschlechtsplatten so lang wie die Geschlechtsöffnung. Körper- farbe rot. 5. A. latipes. 2. Geschlechtsplatten kürzer als die Geschlechtsöffnung. a) Abstand zwischen den hinteren Epimerengruppen etwa von Geschlechtshoflänge. aa) Körpergestalt langeiförmig; Farbe dunkel rotbraun, mit dreieckigem, leuchtend rotem Rückenfleck. 2. A. ornains. bb) Körpergestalt breiteiförmig; Farbe hellrötlich. 6. A. scanriis. b) Abstand zwischen den hinteren Epimerengruppen kürzer als der Geschlechtshof. 7. A. ensifer. II. Geschlechtsplatten dreieckig. 1. Abstand zwischen den hinteren Epimerengruppen etwa von Geschlechtshof länge. 8. A. lutescens. 2. Abstand zwischen den hinteren Epimerengiiippen kürzer als der Geschlechtshof. 106 Koenike, a) Hinteres Köqjerende durch je einen seitlichen Eindnick: verschmälert. 1. A. torris. 1)) Hinteres Körperende breit abgerundet. 4. A. bullatus.. 1. A. torris (0. F. Müll.). (j" fast 0,6 mm groß. Färbung licht graubraun, der Körper- rand wasserhell, die Beine lila. Körperumriß eiförmig, die hinteren Seiten schwach eingedrückt. Palpe im 2. Gliede um die Hälfte stärker als das 2. Beinglied. Epimeren nach Größe und Gestalt, wie A. ornatus (^. Genitalbucht gleich der des Pionacercus Leuckarti (j". 3. Bein stark verkürzt; sein Endglied schwach gekrümmt und reich behaart. Hinterbein kaum so lang wie das zweite; sein 4. Glied seitlich wenig, dorsoventral bedeutend verstärkt, besonders am Innenende; Innenseite desselben am Außenende mit einem kräf-^ Fig. 159. tigen, eckigen Haarhöcker; auf diesem eine steife, ziemlich lange- Dornborste; in der Nähe derselben noch ein weiteres gleiches Haar- gebilde (Fig. 159 ^'); 5. Glied am Außenende mit reich behaartem Fortsatz, dieser bei dorsoventraler Lage des Beines am stärksten erscheinend. Genitalhof ähnlich wie bei A. ornatus $. $ 0,8 mm groß. Farbe bräunlichgelb, durchscheinend, dunkel gefleckt. Körper- umriß verkehrteiförmig, hinten mit seitlichem Eindruck. Abstand zwischen den 2 hinteren Epimerengruppen gering, von vorn nach hinten sich erweiternd. Napfplatten des Genitalorganes kurz, fast dreieckig, mit 3 in den Ecken befindlichen Näpfen (Fig. 159«). Eial)lage und Jugendzustände unbekannt. Im Holzmaar in der Eifel. In einem toten Arme der Pleiße bei Leipzig-Connewitz. Im Heidkruger Bach unweit Stickgras im Großherzogtum Oldenburg. In einem Wiesengraben bei Kattenturm im Bremer Gebiet. 2. A. ornatus C. L. Koch. 2 bis 1 mm groß. Färbung rot, Beine und Palpen am Grunde vielfach bläulich. Auf dem Mittelrücken 2 längs gerichtete Chitin- Acarina, Milben, 107 leisten, in nicht ganz einer Augenweite nebeneinander befindlich. 4. Epimere sehr groß, hinten seitlich konvex vorspringend. Beine lang und kräftig; 4. Glied des Hinterbeins in seitlicher Richtung annähernd von normaler Dicke, dorsoventral ungemein verstärkt, auf der inneren P'lach- seite muldenartig ver- tieft; Borstenbesatz die- ses Gliedes sehr reich; 5. Glied schwach S-för- mig gebogen, am äuße- ren Ende mit kurzem Fortsatz ; an dessen Spitze ein Chitindorn. Genitalorgan fast völlig in der sehr weiten und ziemlich tiefen Epime- ralbucht liegend; die 3 jederseitigen Näpfe im Dreieck angeordnet (Fig. 161). $ bis 2 mm groß. Fig. 160. Fig. lül. Fai'be meist dunkel-rotbraun, selten rot, mit einem leuchtend roten dreieckigen Rückenfleck. Beine und Palpen meist dunkel -blaugrün,, dicht punktiert (porös). Körperumriß eirund, Hinterende mit seit- lichem Eindruck, Vorderende auffallend verschmälert. Epimeren nicht von halber Körperlänge. Beine reich behaart. Genitalorgan größtenteils außerhalb der Epimeralbucht; Napfplatten sichelförmig,, je 3 bogenförmig angeordnete Näpfe tragend (Fig. 160). Die beiden zweinäpfigen Genitalplatten der Nymphe länglichrund, auseinander gerückt, nach hinten divergierend. In stehenden Gewässern, nicht häufig, hauptsächlich im Früh- jahr anzutreffen. 3. A. pistillifer Koenike. (5^ 0,6 mm groß. Färbung rotbraun, Beine und Palpen heller, mit lilafarbenem Anfluge. Stirnende abgestutzt, die hinteren Seiten- ränder stark eingedrückt. 4. Epimere im Einlenkungsgebiet des Hinterbeins wenig vorspringend; Genitalbucht sehr tief (Fig. 162a). 2. Bein auf der Beugeseite des 2. Gliedes mit einem Höcker und 5. Glied am äußeren Ende mit einem stempelartigen Gebilde (Fig. ]Q2ö). 4. Glied des Hinterbeins mäßig verdickt, auf der Unterseite- 108 Koenike, reich mit meist langen, verworren angeordneten Borsten besetzt. 5. Glied am längsten; sein äußeres Ende keulenartig verdickt und ■ohne P^ortsatz (Fig. 162c). Genitalorgan glockenförmig; die 6 Näpfe zu je 8 im Bogen hintereinander gelagert (Fig. 162 a). ^ ""^ Jugendzustände unbekannt. In einem Wiesengraben bei Obemeuland im Bremer Gebiet. 4. A. bullatus (Sig. Thor.). Dem A. torris sehr ähnlich, doch abweichend durch das Hinter- bein des (j"; dessen 4. Glied minder verstärkt, namentlich am Innen- ende; umfangreich, nicht eckig (Fig. 1636); die Domborste des Haarhöckers von derselben Länge derjenigen der Vergleichsart, doch Fig. 163. die zweite danebenstehende zu einer Schwertborste verlängert. Genital- bucht etwas weiter und flacher als bei A. torris (^. Genitalorgan zur Hälfte in der Epimeralbucht befindlich, die Geschlechtsspalte das Yorderende der Genitalbucht erreichend; die 6 Näpfe jederseits Acarina, Milben. 109 zu 3 im Dreieck auf annähernd dreieckigen Platten liegend. 9 ^^^ A. torris ^ sehr ähnlich, doch die Körpergestalt und namentlich das hintere Körperende breiter, der Abstand zwischen den 2 hinteren Epimerengruppen größer, nach hinten sich nicht erweiternd; die Platten abweichend breit umrandet (B'ig. 163a). Eiablage und .1 ugendf ormen unbekannt. Im Schwarzbach bei Zweibrücken. 5. A. latipes (0. F. Müll.). cf reichlich 0,t) mm groß. Färbung rot. Körperumriß oval, mit einer flachen Ausbuchtung am Stirnende. Epimeralgebiet fast die ganze Bauchfläche einnehmend. Genitalbucht sehr weit und flach. Die Genitalnäpfe groß, in 2 dreieckigen Gruppen angeordnet. 3. Bein verkürzt; 4. Glied des Hinterbeines in seitlicher Richtung von fast normaler Stärke, dorsoventral dagegen annähernd dreieckig ver- breitert (Fig. 164 6^); dieses Glied, sowie das folgende reich behaart. $ 1 mm groß, dem Piona nodata (0. F. Müll.) ^ in Färbung und Gestalt sehr ähnlich, Epimeralgebiet etwa von halber Körj)erlänge ; die hinteren Plattengruppen eine halbe Ge- schlechtshoflänge voneinander entfernt; 3. Platte am Innenende etwas zurückspringend. Genitalorgan zur Hälfte in der Epimeral- bucht liegend; die 6 Näpfe auf einer sichel- förmigen, hinten breiteren Platte, die 2 hin- teren teilweise nebeneinander; Napf platte ebenso lang wie die Geschlechtsöffnung.' Fig. 164. (Fig. 164a). Eiablage und Jugendzustände wenig bekannt. In stehenden Gewässern, nicht häufig; im Frühjahr anzutreffen. 6. A. scaiirns (Koen.). (^ etwa 0,55 mm groß. Färbung rötlich, Beine lila. Körper- umriß oval. Palpe um Va dicker als das Vorderbein. Epimeral- gebiet beinahe die ganze Bauchseite einnehmend; Genitalbucht sehr weit, sich über den ganzen Hinterrand des 4. Plattenpaares er- streckend und sehr flach. Beine kräftig. 4. Glied des Hinter- beines dorsoventral sehr stark, ohne Haarhöcker auf der inneren Flachseite, mit Ausnalime des Vorderrandes rund herum mit langen steifen Borsten reich besetzt (Fig. 165*). Die 6 Genitalnäpfe zu 3 jederseits in einem Dreieck angeordnet, dicht zusammengerückt. 5 etwa 0,9 mm groß. Farbe wie beim (j". Körperumriß breit- 110 Koenike, «iförmig. Epimeren weit vom vorderen Körperrande abgerückt, nicht halb körperlang; die zwei hinteren Plattengruppen um die Länge der Maxil- larplatte auseinander gerückt. Hinter- randsecke der 4. Platte schwach vorspringend und die Genitalbucht flach. Genitalplatten kurz -sichelförmig, von -/s Länge der Ge- schlechtsöffnung (Fig. 165 ff). Eiablage und Jugendzustände unbekannt. Fig. 165. In einem Moorgraben bei Rotenburg unweit Harburg. 7. A. ensifer (Koen.) ^ (^ 0,6 mm groß. Färbung blaßlila. Körperumriß verkehrt- eiförmig, die hinteren Seiten flach ausgebuchtet, dadurch das Hinter- ende ziemlich spitz erscheinend. Augen klein, 0,16 mm vonein- ander entfernt. Palpe so dick wie das Vorderbein und so lang wie clie 3 Gnindglieder des letzteren. Genitalbucht des Epimeralgebiets sich über den gan- zen Hinterrand des 4. Plattenpaares er- streckend und äus- serst flach. 3. Bein stark verkürzt und seine Krallen ver- kleinert; 4. Hinter- beingiied nur schwach verdickt , mit einer langen gekrümmten, äußerst kräftigen Sä- belborste am Außen- ende auf der Streck- seite (Fig. 166*). Genitalorgan nur mit dem Vorderende in die Epimeralbucht hineinragend ; nach A. lutescens (J. ^ bis hinten mit seitlichem Oestalt 1,1 mm Fig. 1G6. und Lagei-ung der Näpfe wie hei groß. Körperurariß langeifönnig, Eindnick. Epimeralgebiet etwa von halber Körperlänge; die 2 Acarina, Milben. 111 hinteren Plattengruppen ungefähr ^2 Geschlechtshoflänge vonein- ander entfernt; Hinterrandsecke der 4. Platte wenig vorspringend, die Genitalbucht also flach. Fußkrallen sehr groß. Genitalplatten breit -sichelförmig, kürzer als die Geschlechtsöffnung; Näpfe im Bogen hintereinander (Fig. 166 a). Eiablage und Jugendzustände unbekannt. In einem Sumpfe bei Schlaupitz in Schlesien. 8. A. lutescens (Herrn.). (^ reichlich 0,6 mm gi-oß. Körperumriß elliptisch. Färbung blaßgelblich oder grünlichgrau. Augen ziemlich groß, 0,13 mm voneinander entfernt. Palpen schlank, in den Grundgliedern nur wenig stärker als das Vorderbein. Epimeralgebiet im Vergleich mit A. ornattis (^ verkürzt, insbesondere in der 4. Platte; Genitalbucht tief und hinten bedeutend weiter als vorn. Hinterbein normal; das 4. nicht verdickte Glied am Außenende auf der Beugeseite mit 3 steifen, etwas gekrümmten, verlänger- ten Borsten, 5. Glied an gleicher Stelle mit kräftiger Domborste und einer Reihe doppelspitziger Borsten von verschiedener Länge (Fig. 167*). Genitalorgan groß und völlig in der Epimeralbucht liegend; Napfplatten stark chitinisiert, in der Gestalt an die des A. pistillifer (j erinnernd, doch brei- ter und minder nach hinten vorstehend ; die 6 Näpfe, jeder- seits zu 3 im Drei- eck angeordnet, groß, die Platte fast voll- ständig bedeckend. 5 1,5 — 2 mm groß. Färbung wie beim (^ , aber dunkler. Körperumriß eiför- mig. Epimeralgebiet weit vom vorderen Körperende abgerückt, die halbe Körperlänge bei weitem nicht er- reichend; die hinteren Plattengruppen um die Länge der Maxillar- platte auseinander gerückt; 4. Platte am Hinterrande mit spitz vor- springender Ecke. Genitalorgan größtenteils in der Epimeralbucht liegend; Napfplatten hinten seitlich gelegen, klein und fast drei- eckig; die 3 Näpfe jeder Platte dieselbe ganz bedeckend, im Drei- eck angeordnet (Fig. 167 a). Nymphe im Genitalorgan derjenigen des A. ornattis gleichend. 5 fast überall in stehenden Gewässern [anzutreffen, (^ sehr selten. 2. Gatt. Pionacercus Piersig. Körper weichhäutig. Epimeren nach Lage und Gestalt bei dem <^ wie bei Acercus, bei dem $ wie bei Piona. Endglied des männ- lichen Hinterbeins sichelförmig wie beim Forelia $. Genitalorgan gleich demjenigen der Gattung Acercus auf 2 Platten je 3 Näpfe. 3 Arten. Fig. 167. 112 Koenike, Bestimmungstabelle für die Männchen. I. Am 4. Hinterbeingliede ein langer Fortsatz. 1. P. vatrax. II. Am 4. Hinterbeingliede kein Fortsatz. a) Sichelförmiges Endglied des Hinterbeins mit 4 — 5 Dornborsten. , 2. P. iincinatns. b) Sichelförmiges Endglied des Hinterbeins mit etwa 10 Dorn- borsten. 3. P. Ijeuckarti Bestimmungstabelle für die Weibchen. 2. P. nncinatnüi. I. Endglied des Vorderbeins verdickt. IL Endglied des Vorderbeins nicht verdickt a) Körpergröße 0,5 mm. b) Körpergröße 0,8 mm. I. P. vatrax. 3. P. Lenckarti. 1. P. vatrax (C. L. Koch). J bis 0,45 mm groß. Grundfarbe hellgelb, braun gefleckt. Körperumriß eiförmig. Palpen etwas dicker als das Vorderbein, recht lang, fast die Ijänge der 5 Grundglieder des Vorderbeins erreichend. Epi- meren ähnlich wie bei P. tmcinatus Koen., doch die 4. Platte am Innenrande merklich kürzer, die Genitalbucht tiefer. Beine kräftig; Endglied der 2 ersten Pa^re verdickt; 4. Glied des Hinterbeins mit langem Fortsatz; Endglied desselben sichel- förmig; am Innenende der Konkavseite 3 Dom- borsten (Fig. 168). Genitalorgan ähnlich wie bei P. Leuckarti (^. ^ reichlich 0,5 mm groß. Palpen nicht länger als die 3 Grundglieder des Vorder- beins. Epimeralgebiet reichlich von ^2 Körper- länge. Endglied des Vorderbeins nicht verstärkt. Genitalklappen groß, mit je 3 Näpfen. Eiablage und Jugendzustände unbekannt. Im Graben des Bruderwehrs bei Regensburg. 2. P. nncinatns (Koenike). $ reichlich 0,5 mm groß, die Breite nicht wesentlich geringer. Körperumriß fast kreisrund. Farbe auf dem Rücken bräunlichgelb, vom wie der Außenrand der Hüftplatten blaugrün. Palpen in den Grundgliedern dicker als das Vorderbein. Epimeren halb so lang wie der Körper, nicht bis an den Stirnrand reichend; vorspringende Ecke am Hinterrande der 4. Platte stumpf. Endglied des Vorder- beins schwach verdickt. Genitalorgan sehr groß; Napfplatten klein, jederseits am Hinterende des Organs gelegen; von den 3 jeder- seitigen Näpfen die 2 hinteren nebeneinander liegend (Fig. 168 ä). cf reichlich 0,4 mm groß. Farbe blaugrün. 4. Epimere sehr groß ; Geni- talbucht sehr weit und flach. 3. Bein verkürzt; Endglied des 2. Beins und besonders das des 3. reich behaart; das sichelförmig gebogene Endglied des Hinterbeins am Krallenende kaum merklich verdickt, in der Gmndhälfte auf der Konkavseite eine Reihe von 4—5 Dorn- boreten (F'ig. 169 a). Genitalorgan in der Epimeral bucht; ohne eigent- Fig. 168. Acarina, Milben. 113 liehe Napfplatten ; die Näpfe Chitinverhärtimgen aussendend, ablade und Jugendzustände unbekannt. Ei- Fig. 169 a. Im Mühlenteich bei Varel im Groß- herzogtum Oldenburg. In einem Wiesen- graben bei Kattenturm im Bremer Gebiet. 3. P. Leiickarti Piersig. ^ etwa 0,8 mm groß. Farbe gelb- braun. Körperumriß eiförmig, doch vorn nur wenig schmäler als hinten. Ecke des Hinterrandes der 4. Epimere spitzer ^'s- l^^**- als bei P. imcinatus 9. Endglied des Vorderbeines nicht verdickt. Genitalorgan groß; Napfplatten wie die des P. uncinatus 5, die Näpfe im Dreieck liegend, die 2 hinteren neben- einander, doch der innere nach rückwärts etwas vorspringend, cf 0,55 mm groß. Stirnende des Körpers verechmälert und ausgerandet. 4. Epimere sehr groß; Genitalbucht schmal und tief (Fig. 170). 3. Bein verkürzt und ver- dickt; Endglied des Vorderbeines nicht ver- stärkt; 4. und 5. Glied des Hinterbeines be- deutend reicher behaart als diejenigen des P. uncinatus (^; das sichelförmige Endglied desselben am Krallenende verdickt, in der Grundhälfte auf der Konkavseite mit einer Reihe Dornborsten besetzt; diese nach dem Krallenende länger werdend. Nymphe in den Epimeren dem 9 gleich, doch die hinteren Plattengruppen ver- hältnismäßig weiter nach hinten gerückt. Die 2 Napfplatten des Genitalorganes dachartig gegeneinander gelehnt; auf jeder 2 Näpfe. Süßwasserfauna von Deutschland. Heft 12. 8 Fig 170. 114 Koenike, In mehreren Teichen des Erzgebirges: Bei Kehefeld, Aitenberg, Nitzschhammer und Elterlein. In einem Tümpel bei Willaringen und im P'ischmatten-Weiher im südlichen Schwarzwald. 3. Gatt. Hydrochoreutes C. L. Koch. Körper weichhäutig. Palpen und Beine ungewöhnlich lang. Epimeren wie bei Piona. Genitalorgan gleich demjenigen der Gat- tung Megapus, jederseits mit 3 hintereinander gelagerten Näpfen, beim ^ mehr oder minder vom Körperrande abgerückt, beim cf unmittelbar daran gelegen und mit mehrteiligem Petiolus ausgestattet. 4. Glied des B. männlichen Beinpaares zu einem Greiforgan um- gewandelt. 2 Arten. Bestimmungstabelle für die Männchen. I. Innenteil des Petiolus stark verlängert. 1. H. ungalatus. II. Innenteil des Petiolus wenig verlängert. 2. H. Krameri. Bestimmungstabelle für die Weibchen. I. Palpe sehr lang; ihr 4. Glied reich behaart. 1. H. iiiignlatns. II. Palpe etwas verkürzt; ihr 4. Glied schwach behaart, 2. H. Krameri. 1. H. ungulatus (C. L. Koch), cf 0,6 mm groß. Petiolus dreiteilig, Innenteil stark verlängert (Fig. 171). Am 3. Bein die der Säbelborste gegenüberstehende Borste lang und säbelförmig. $ 1,6 mm groß. Farbe hell- bis dunkelgrau. Körperumriß eiför- mig. Palpe sehr lang; 4. Glied etwa so lang wie die drei Grund- glieder zusammen und auf der Beugeseite mit einer langen Schwertborstenreihe. Beine länger als bei Unionicola crassipes\ 3. Bein verkürzt. Genitalorgan weit vom Hinterrande des Körpers abgerückt ; jederseits 3 hintereinander liegende Näpfe. Nymphe 1 mm groß, mit 4 auf 2 dachförmig angeordneten Platten befindlichen Genital näpfen. Auf dem Bruderwehr bei Regens- burg. In mehreren Teichen im Erz- gebirge. In der Ochtum bei Kattenturm im Bremer Gebiet. Fig. 171. 2. H. Krameri Piersig. (j" 0,55 mm groß. Innenteil des drei- teiligen Petiolus nur wenig vorspringend ^'«- 1^2- (Fig. 172). Die am Greifglied des 3. Beins der Sichelborste gegenüberstehende Borste kürzer als bei H. ungulatus i^ und schwach S-förmig gekrümmt. ^ 1,3 mm groß, Acarina, Milben. 115 im ganzen dem H. tmgulahis 9 sehr ähnlich. Palpe minder lang; ihr 4. Glied schwach behaart, darunter nur wenige Schwertborsten. In den Teichen bei Großzschocher- Leipzig. Im Leknosee bei Danzig. In Teichen des Erzgebirges. 4. Gatt. Wettina Piers ig. Epimeren nach Gestalt und Lagerung wie bei Forelia. Beine mit Schwimmhaaren; Endglied des Vorderbeins verstärkt; seine Krallen vergrößert. Genitalorgan wie bei Pionacercus sechsnäpfig; beim (^ die Napfplatten vor und hinter der Geschlechtsöffnung zu- sammenhängend, beim $ nicht. Männliche Beine ohne Geschlechts- unterschied. 1 Art. W. podagrica (C. L. Koch). 9 0,7 mm groß. Farbe blaßgelb bis braun, Krallenende des Vorderbeins lebhaft rot. Umriß langeiförmig, Stirnende auffallend schmal. Haut liniiert. Die 2 Stirnrandborsten auf Höckern stehend. 4. Epimere hinten ausgerandet. Vorderbein nur von halber Körper- länge und besonders kräftig; sein Endglied vergrößert und gekrümmt; das vorletzte Glied der 2 mittleren Beinpaare mit ungemein langen, an der Spitze gebogenen Schwimmhaaren. Napf- platten des Genitalorgans fast dreieckig, mit je 3 im Dreieck gelagerten Näpfen (Fig. 173). cf 0,G mm groß; vom ^ durch größere Genital- platten unterschieden; diese vor und hinter der Geschlechtsöffnung zusammenhängend. Nymphe fast 0,5 mm groß; mit 2 länglichrunden, aus- einander gerückten Genitalplatten; diese je 2 Näpfe tragend. Im schwarzen Teich an der langen Gasse bei Altenberg und im Geyerschen Forst im Fig- 173. Erzgebirge. In der Aue bei Lesum unweit Bremen. In der Aue bei Dötlingen im Großherzogtum Oldenburg. 5. Gatt. Piöna C. L. Koch. Körper weichhäutig. 4. Palpenglied auf der Beugeseite mit kräftigen Haarhöckern. Hüftplatten beim $ nahe zusammen, beim 9 in 4 Gruppen mehr oder muider weit auseinander gerückt. 4. Platte am Hinterrand mit eckigem Vorsprung, Beine meist reich mit Schwimmhaaren ausgestattet. Endglied des 3. männlichen Beines (Samenüberträger) verkürzt; dessen Krallen von abweichender Ge- stalt; 4. Glied des männlichen Hinterbeines sichelförmig (Greifglied). Genitalorgan unmittelbar hinter dem Epimeralgebiet ; ^ Dfiit großer, $ mit kleiner Geschlechtsöffnung nebst dahinter befindlicher Samen- tasche; Genitalnäpfe meist zahlreich auf Platten liegend. 17 Arten und 2 Varietäten. , Für die Bestimmung der Männchen (Fig. 174) kommen folgende Merkmale in Betracht und für diese die in Klammern beigesetzten Abkürzungen: Die Palpen (P) und besonders deren in den Haai*- höckern {H) abweichendes 4. Glied. Verbindung der 4. Epimere 8* 116 Koenike, (JS) mit dem Genitalorgan oder Fehlen einer solchen. Das in der Gestalt verschiedene Endglied des 3. Beines (Samenüberträger Sg-) und dessen Kralle mit einer verkürzten oder verlängerten Haupt- zinke (Z); das nach Biegung und Borstenbesatz abweichende Fig. 174. Greifglied (G) des Hinterbeines. Die Geschlechtsöffnung (F), die nach Größe und Gestalt verschiedenen Genital- oder Napfplatten (JV), das Vorhandensein oder Fehlen einer Samentasche (S). Die Lage der Analöffnung (A) zum Genitalorgan und zu den Anal- drüsenhöfen (Ad). Bestimmungstabelle für die Männchen. I. S tief. 1. Z verlängert. 1) S birnförmig. a. N vom mit JS zusammenhängend. b. N von £ getrennt. 2) S blattförmig (3 lappig). a. Z stark gebogen. b. Z fast gerade. 2, Z nicht verlängert. 1) S blattförmig (3 lappig), a. Palpe mit vielen H. 1. P. falcigera. 2. P. clavicornis. 3. P. longicornis. 4. P. nodata. b. Palpe mit 2 H. 5. P. uncata. 6. P. controversiosa. Acarina, Milben. 117 I 2) S rundlich. a. S quer elliptisch. 7. P. Neiimani. b. S eiförmig. 8. P. longipalpis. c. S verkehrt-apfelförmig. aa) P ohne JI. 9. P. carnea. bb) F mit ff. 10. P. circularis. II. 5 verkümmert. 1. .V mit E verbunden. 1) Verbindung zwischen .V und E sich bis zur Einlenkungs- stelle des Hinterbeines erstreckend. 11. P. discrepans. 2) Verbindung zwischen iV und £ nur vor V vorhanden. a. Z verlängert. aa) .V weit über die Hinterrandsecke von E vor- springend. 12. P. dispariiis. bb) .V nicht über die Hinterrandsecke von £ vorsprin- gend. 13. P. rotnnda. b. Z nicht verlängert. aa) A zwischen die Genitalplatten gerückt. 14. P. obturbans. bb) A hinter den Genitalplatten gelegen. 15. P. conglobata. 2. jV nicht mit £ verbunden. 16. P. variabilis. III. S fehlend. 17. P. coacta. Fig. 175. Für die Bestimmung der Weibchen (Fig. 175) kommen noch folgende Merkmale in Betracht und für diese die in Klammern bei- gesetzten Abkürzungen: Das Vorhandensein oder Fehlen einer Ge- nitalnebenplatte [Ne], die in der Zahl abweichenden Geschlechtsnäpfe (Npf). Im übrigen mit den beim ^ angegebenen Bezeichnungen übereinstimmend. 118 Koenike, ' Bestimmungstabelle für die Weibchen. I. N fehlend. 1 . P stets gekrümmt und ungewöhnlich dick. 2. P. clavicornis. 2. P von gewöhnlicher Dicke. 15. P. conglobata. IL 2 .V vorhanden. 1. N seitlich von F gelegen und konvex nach außen gekrümmt. 1) ^V über die Hinterrandsecke von E vorspringend. 12. P, disparilis. 2) N nicht über die Hinterrandsecke von £ vorspringend. a. ^V mit 8—12 Npf; Körperfarbe rot. 4. P. nodata. b. JV mit 12—20 Np/; Körperfarbe gelblich. aa) A zwischen Ad. 13. P. rotunda. bb) A vor Ad. 14. P. obturbans. 2. N seitlich am Hinterende von V gelegen und mehr oder minder rundlich. 1) P ohne H. 9. P. carnea. 2) P mit //. a. P mit mehr als 2 ff. 5. P. uncata. b. P mit 2 ff. aa) JV mit 9 — 12 Nj>/. 6. P. controversiosa. bb) N mit 18—30 Npf. 3. P. longicornis. cc) .V mit bedeutend mehr als 30 .Vp/. 8. P. longipalpis. III. 4 N vorhanden. 1. Auf N etwa je 10 Np/, auf Ne 1 Npf. 16. P. variabilis. 2. Auf ^V bedeutend mehr als 10 ypf. a. i^ lang. 11. P. discrepans. b. H kurz. aa) Genitalorgan ähnlich wie bei P. discrepans 9- 7. P. Neiimani. bb) Genitalorgan ähnlich wie bei P. rotunda 9- 10. P. circiilaris. 1. P. falcigera (Koenike). (^ etwa 1,2 mm groß. Farbe rot. Palpe am Grunde viel dicker Fig. 176. als das Vorderbein, mehr als von halber Körperlänge; 4. Glied auf der Beugeseite außer mehreren kleineren 2 größere Haarzapfen. Acarina, Milben. 119 4. Epimerenpaar nahe den hinteren Innenecken einander berührend. 3. Beinpaar, insbesondere das Endglied verkürzt, gekrümmt, am freien Ende etwas verdickt und neben einer dreizinkigen eine etwas verlängerte, sensenartige Kralle (Fig. 176*). Genitalplatten vorn nicht mit dem letzten Epimerenpaare verschmolzen, sondern deut- lich abgesetzt; Samentaschenöffnung kurzbirnförmig (Fig. 176a). 9 und Jugendzustände unbekannt. Im Torfkanal bei Bremen. 2. P. clavicornis (0. ¥. Müll.). (^ reichlich 0,8 mm groß. Farbe hellrot. Palpe etwa doppelt so dick wie das Vorderbein. Epimeralgebiet groß; die hinteren Gruppen einander nicht berührend. Die eine Kralle des 3. Beins mit kräftig verlängerter, sensenförmiger Hauptzinke (Fig. 177*). Genitalnäpfe auf sehr schwach chitinisierten Platten ; Samentaschen- Fig. 177. Öffnung verkehrtbirnförmig (Fig. 177c). 9 1>^ ^^^^ groß. Farbe rot. Körperumriß kurzeiförmig. Palpe fast dreimal so stark wie das Vorderbein, stets gekrümmt. Genitalorgan ohne Platten, 7 bis 12 Näpfe jederseits (Fig. 1770-). In einem Teiche in der Kiesgrube bei Paunsdorf und in Gräben bei Gautsch im Königreich Sachsen. In Wiesengräben bei Strohm und am Hollerdeich im Bremer Gebiet. 3. P. longicornis (0. F. Müll.). J bis 2 mm groß. Farbe gelblich- grau bis lebhaft rot. Körperumriß ei- förmig, Stirnende flach ausgerandet. Palpe mehr als von halber Körper- länge; auf der Beugeseite des 4. Gliedes 2 größere Haarhöcker wie beim gleichen Palpenabschnitte der P. controversiosa (Fig. 182c). Epimeralgebiet sich über die vordere Bauchhälfte hinaus er- streckend. Endglied des 3. Beins nur wenig mehr als V:i so lang wie das vorhergehende, stark gekrümmt, das Krallenende verdickt; die Hauptzinke der einen Kralle desselben Fig. 178 ö. 120 Koenike, auffallend verlängert und gekrümmt (Fig. 178 c). Genitalorgan mit dem Epimeralgebiet ver- bunden; Samentasche tief; deren Öffnung blattförmig (Fig. 178*). 2 2—3 mm groß. Epimeren weit auB- einand ergerückt. Auf jeder Napf platte in der Regel unter zahlreichen kleinen 1 Paar größere Näpfe (Fig. 178a). Nymphe durch 2 dachartig b Fig. 178. c gegeneinander liegende Napfplatten mit je 2 Näpfen gekennzeichnet. Hüftplatten weit auseinandergerückt. In stehenden Gewässern, meist häufig. P. longicornis imininuta (Piersig). Merklich kleiner als die Stammform, fast glashell. Auf der Beugeseite des 4. Palpen- gliedes vor den großen Haarhöckern ab- weichend noch 2 kleinere (Fig-179). In allen anderen Merkmalen mit der Stammart über- Fig, 179. einstimmend. 4. P. nodata (0. F. Müll.). (^ bis 0,8 mm groß. Farbe rot. Körperumriß eirund. Palpen ziemlich kurz und kräftig. Hüftplattengebiet etwa ^3 der Bauch- seite bedeckend. Beine lang und kräftig, doch das erste nicht länger als der Körper; das Endglied des 3. Paares kolbig verdickt und gekrümmt; die eine Kralle desselben mit verlängerter kräftiger Hauptzinke (Fig. 180^ (Fig. 186*). 2 etwa 1 mm groß. Haut deutlich liniiert. Palpe von '/^ — Vs Fig. 186. Körperlänge. Hüftplattengebiet weit vom Stirnrande abgerückt, nicht auf die hintere Bauchhälfte übergreifend ; die hinteren Platten- gruppen weit voneinander gerückt. Genitalorgan mit 4 Platten; auf den 2 hinteren Hauptplatten 13 — 17 Näpfe, auf den vorderen Nebenplatten je 1 Napf (Fig. 186 a). Jugendzustände unbekannt. In Rohlandts Lehmlachen und in dem südöstlichen Tümpel des Kleinzschocherschen Steinbruches unweit Leipzig. 11. P. discrepans (Koenike). $ 0,6 mm groß. Farbe gelblichweiß, fast durchscheinend. Fig. 187. Köi*perumriß eiförmig. Haut liniiert. Palpe von etwas mehr als Acarina, Milben. 125 Y2 Körperlänge und dicker als das Vorderbein. Epimeren dicht aneinander gerückt. Endglied der 2 ersten Beinpaare am Krallen- ende schwach bauchig verdickt; Krallen groß; Endglied des 3. Bein- paares verkürzt; seine Krallen verkleinert und stark hakig. Genital- platten fein- und dichtporig, sehr groß, das 4. Epimerenpaar bis zur Einlenkungsstelle des Hinterbeinpaares umgreifend, mit jenem verwachsen, hinten in einem Vorsprunge die Analöffnung um- schließend (Fig. 187 ^'); ohne tiefe Samentasche. $ 0,8 mm groß. Palpen von ^/.^ Körperlänge; 4. Glied nur wenig länger als das zweite; auf der Beugeseite 2 bei Seitenansicht scheinbar hinter- einander stehende Haarhöcker; Chitinstift innen am Vorderende dieses Gliedes abwärts gerichtet. Epimeren auseinandergerückt. Genitalorgan mit 4 Napfplatten, hinten jederseits eine große quer- liegende, vorn je eine kleine (Fig. 187a). Nymphe mit 2 aus- einandergerückten, nach hinten divergierenden Genitalplatten; jede 3 Näpfe aufweisend. Im wüsten Teiche bei Rehefeld und in einem Teiche bei Platten im Erzgebirge. 12. P. disparilis (Koenike). (j bis 0,9 mm groß. Körperfarbe rötlichgelb. Augen schwarz, rot durchscheinend. Körperumriß elliptisch. Palpen annähernd doppelt so dick wie das Vorderbein; ihr 4. Glied kaum länger als das 2. Epimeren dicht aneinander gerückt. Endglied des 3. Bein- paares verkürzt; die Hauptzinke einer Kralle desselben spießartig verlängert. Genitalplatten vorn teilweise mit dem 4. Epimeren- a Fig. 188. d paare verschmolzen und sehr groß, wie die Epimeren, Beine und Palpen gelbbraun, mit sehr vielen Näpfen; ohne tiefe Samen- tasche (Fig. 188 ö). $ bis 1,2 mm groß. Genitalorgan ähnlich dem- jenigen der P. rotunda 5, doch sehr viel größer und mit einer drei- fachen Anzahl von Näpfen (Fig. 188a). Eiablage und Jugendzustände unbekannt. In einem Forellenteich bei Salzuflen. Im Christlesee im Algäu in Süddeutschland. 13. P. rotunda (Kr am er). cf bis 0,8 mm groß. Farbe gelblichweiß, innere Organe braun durchscheinend. Körperumriß kurzeiförmig. Palpe in den Grund- gliedern dicker als das Vorderbein, die Spitze etwa bis zur Mitte 126 Koenike, des 4. Yoideibeingliedes^ reichend (Fig. 189ÄffH .'i >^ ü^ nicht verbreitert; an den 3 hinteren Beinpaaren Schwimmhaarreihen. Lage des Genitalorgans wie bei den Piona^^-^ vordere Innenecke der Napfplatten fort- "Fig. 195. ^lfh«-i( .iliiiüiÜi Fig. 196. ;•* satzartig ausgezogen (Fig. 1963). Nymphe mit 2 dreinäpfigen Genitalplatten. In stehenden Gewässern, nirgends häufig. y'' ^* ** 3. F. parmata Koenike. -''' i- ci" 0,57 mm groß. Farbe durchscheinend gelblich, Beine und Palpen an den freien Enden braun. Körperumriß oval, Stimende Acarina, Milben. 131 abgestutzt. Auf der Oberseite eine fast rückengi-oße, porige Platte; Unterseite vom Epimeralgebiet bis zur Analöffnung, letztere ein- schließend, gleichfalls gepanzert. Palpen groß; ihre Spitzen in den 2 Endgliedern eigenartig nach auswärts gekrümmt. 4. Epimere am Innenende breiter als bei F. Uliacea (j. Endglied der 2 vorderen Beinpaare bauchig verbreitert; die Krallen derselben vergrößert; umgestaltetes Endglied des Hinterbeines am ver- dickten Gnmde 2 kräftige Säbelborsten tragend (Fig. 197 ^'). Genitalorgan wie bei F. Uliacea c^ gelegen, die Napfplatten jedoch breiter, die Näpfe größer. ^ ^^wa 0,8 mm groß. In dem bauchig verbreiterten Endgliede und den ver- größerten Krallen der 2 vorderen Beinpaare mit dem (^ überein- stimmend, doch ohne Rücken- und Bauch - panzerung. Napf- platten des Genital - Organs an der vorde- ren Innenecke nicht fortsatz artig ausge- zogen (Fig. 197 a). Eiablage und Jugend- zustände unbekannt. « F^?- i^^. h Im großen Plöner See in Holstein. In der Delme und im Yarrelbach im Großherzogtum Oldenburg. Im Schwarzbach bei Zweibrücken. 4. F. cetrata (Koenike). (^ 0,6 mm groß. Farbe durchscheinend gelblich, mit lila- farbenem Anfluge; Beine und Palpen lila. Körperumriß elliptisch, Vorderende etwas ausgezogen und kräftig ausgerandet, Oberhaut grob gerieft; in der Augengegend ein poriges Rückenschild nach Art des Hydryphantes-'^Q)a\\^Q^. Drüsenmündungen von großen Chitinhöfen umgeben (Fig. 198), Bauchfläche hinter dem Genital - organ bis zur Analöffnung, diese einschlie- ßend, gepanzert. Palpen viel dicker als das Vorderbein, groß und die Palpenspitze w^ie bei F. pari7iata (^ nach auswärts gebogen. Endglied der 2 ersten Beinpaare bauchig verstärkt. 6. Hinterbeinglied ähnlich wie bei F. parmata mit 2 krummen Säbelborsten ; das 4. Glied desselben Beines minder ver- dickt. Genitalplatten ungewöhnlich breit. 5 etwa 0,9 mm groß. Haut gleichfalls grob gerieft. Statt des größeren männlichen Rückenschildes nur die 2 hinteren Ausläufer desselben vorhanden; in den sonstigen Platten und Drüsenhöfen mit dem cf übereinstimmend. Palpen verhältnismäßig kürzer und das End- glied der 2 ersten Beinpaare minder ver- stärkt. Epimeralgebiet und Genitalhof ähnlich wie bei F. Uliacea $; innere Vorderecke der sehr viel größeren Napf platte auch fortsatz - artig ausgezogen. Eiablage und Jugendzustände unbekannt. 9* Fig. 198. 132 Koenike, Fig. 199. Im Fleet am Hollerdeich im Bremer Gebiet. Im Galgenteiche bei Altenberg im Königreich Sachsen. 5. F. gibberipes (Protz). ^ 0,55 mm groß. Körperumriß eiförmig. Haut liniiert. Palpe ungefähr von ^z, Körperlänge, in der Gestalt wie die der F. trian- gularis ^. Das Hüftplattengebiet dem der F. parmata ^ ähnelnd, doch die Ecke am Hinterrand der 4. Platte minder vorspringend. Einlenkungsstelle des Hinterbeins auffallend weit nach vorn gerückt. Vorderbein fast körperlang, stark verdickt; sein Endglied auf der Streckseite nahe der Fußkralle wulstig aufgetrieben (Fig. ]99); diese sowie die des 2. Beinpaares vergrößert. Hin- terbein fast doppelt so lang wie das erste. Genital - platten wie bei F. mutata mit 15 Näpfen. Eiab- lage. (^ und Jugendzustände unbekannt. Im Kellermühler Fließ bei Tapian in Ost- preußen. 6. F. triangularis (Piersig). 5 reichlich 1 mm groß. Der F. ligulifera sehr ähnlich, vielleicht nur eine Varietät davon. Farbe durchscheinend gelblich. Palpe ^/^ so lang wie der Körper; 4. Glied nicht länger als das 2.; sein Chitinstift am inne- ren Außen ende klein und zahnartig. Beine mäßig lang, Endglied der 2 ersten Beinpaare bauchig verdickt. Genitalplatte nicht länger als breit, gestaltet wie bei F. ligulifera; Innenrand aber min- der ausgebuchtet (Fig. 200). (j", Eiablage und Jugendzustände unbekannt. In einem Teiche des Steinbruches bei Kleinzschocher unweit Leipzig. 7. F. mutata (Piersig). 5 0,85 inni groß. Farbe wie bei F. liliacea. Körperumriß oval, Vorderende ausgerandet. Haut netzartig gefeldert. Palpe am Grunde etwas dicker als das Vorderbein, '/^ so lang wie der Körper; 4. Glied innen am Außen- ende mit zahnartigem Stift. Hinterrands- ecke der 4, Epimere lang und spitz. Beine sehr kurz; Endglied der 2 ersten Beinpaare bauchig verdickt, doch minder stark als bei F. parmata. Genitalplatte mehr als doppelt so lang wie breit, ohne ausgezogene vor- dere Innenecke, mit 13 — 15 Näpfen. (Fig. 201). (j", Eiablage und Jugendzustände un- bekannt. Im großen Teiche des Steinbruches zu Kleinzschocher und in der Pleiße zu Alt- mannsdorf bei Leipzig. Im Fleet der Stadt- mühle bei Hamburg. Im Lauentaler Mühlen- Fig. 201. teiche unweit Peine. Fig. 2()0. Acarina, Milben. 138 8. Unterfam. Aturinae. Körper mehr oder minder niedergedrückt, von einem porigen Panzer umgeben; Rücken- und Bauchpanzer durch eine Furche (Rückenbogen) voneinander getrennt. Maxillarorgan ohne Rüssel. Palpen niemals scheren- oder zangenförmig. Epimeren in der Regel zu einer einzigen Gruppe vereinigt; 1. Plattenpaar in der Mittellinie verschmolzen. Genitalorgan sechs-, acht- und raehr- näpfig. Meist auffallende Geschlechtsunterschiede vorhanden. 7 Gattungen. Bestimmungstabelie für die Gattungen. I. Genitalorgan sechsnäpfig. a. Beine mit Schwimmhaaren. aa) Die 3 jederseitigen Genitalnäpfe im Dreieck angeordnet. 1. Brachypoda. bb) Die 3 jederseitigen Genitalnäpfe hintereinander liegend. 2. Mideopsis. b. Beine ohne Schwimmhaare. 3. Ljania. IL Genitalorgan achtnäpfig. 4. Axonopsis. III. Genitalorgan vielnäpfig. a. Genitalorgan in der Mitte der Bauchfläche gelegen. 5. Midea. b. Genitalorgan weit nach hinten gerückt. aa) Epimeren in der ventralen Mittellinie völlig miteinander verschmolzen. 6. Atiirus. bb) Die hinteren Epimerengruppen in der ventralen Mittel- linie nicht miteinander verbunden. 7. Feltria. 1. Gatt. Brachypoda Lebert. Körper niedergedrückt und gepanzert. Palpe im 2. Gliede mit Zapfen. Epimeren zu einer Gruppe vereinigt, fast völlig miteinander verschmolzen. Beine kurz; Schwimmhaare vorhanden. Am Hinter- bein des (^ eine Greifvorrichtung. Genitalorgan sechsnäpfig, das weibliche randständig, das männliche hinter dem verkürzten Epimeralgebiet. 1 Alt. B. versicolor (0. F. Müll.). 5 etwa 0,.ö mm groß. Farbe in der Regel grünlichblau. Körpergestalt breitelliptisch, Stirnlinie fast geradlinig. 4. Palpenglied auf- getrieben; 2. Palpenglied auf der Beugeseite mit einem kegelförmigen, nach auswärts ge- richteten Zapfen (Fig. 202a). Epimeral- gebiet sich fast über die ganze Bauchfläche erstreckend, nur hinten einen schmalen Raum für das Genitalorgan freilassend. Beine kurz und dünn, nur die 2 letzten Paare wenige Schwimmborsten aufweisend. Genitalorgan p- 2,^2 a unmittelbar am Körperrande; jederseits 3 im Dreieck liegende Näpfe (Fig. 202 a).