141, er. | 1909 Be Heft.14 [=] Invert. ! Zool. Die Süsswasserfauna Deutschlands Herausgegeben von A.BRAUER HEFT 14: ROTATORIA UND GASTROTRICHA bearbeitet von A. COLLIN, H. DIEFFENBACH, R. SACHSE, M. VOIGT Jena, Verlag von Gustav Fischer TInımm & R& SOHN] BUCHHANDLUNG E RLIN NW6| I LSTRASSE 19 2 SÜSSWASSERFAUNA DEUTSCHLANDS EINE EXKURSIONSFAUNA BEARBEITET VON Prof. Dr. BöHnmıG (Graz), Prof. Dr. BRAUER (Berlin), Prof. Dr. CoLL..x (Berlin), Prof. Dr. DAuL (Berlin), Dr. H. DIEFFENBACH Leipzig), ©. VAN DouUwE (München), Prof. Dr. von GRAFF (Graz), Dr. GRÜNBERG (Berlin), Dr. HARTMEYER (Berlin), Prof. Dr. R. u. H. Heymons (Berlin), Prof. Dr. JÄGERSKIÖLD (Göteborg), Dr. JOHANSSON (Göteborg), Dr. KEILHACK (Berlin), Prof. Dr. KLAPALEKR ‘Karlin bei Prag), F. KoOENIKE (Bremen), Dr. KUHLGATZ (Danzig), Dr. v. Linstow (Göttingen), Prof. Dr. LüHE (Königsberg), Prof. MATSCHIE (Berlin), Prof. Dr. MICHAELSEN (Hamburg), Dr. NERES- TEIMER (Wien), Dr. PAPPENHEIM (Berlin), Prof. Dr. REICHENOW (Ber- in), E. REITTER (Paskau), Dr. Rıs (Rheinau), Dr. R. SACHSsE (Leipzig), Prof. Dr. THIELE (Berlin), Prof. Dr. TORNIER (Berlin), G. ULMER (Ham- burg), Dr. VAvRA (Prag), Dr. VOIGT (Oschatz), Prof. Dr. WELTNER Berlin) UND HERAUSGEGEBEN VON Frof.}BDr. BRAUER (Berlin). HEFT 14: ROTATORIA UND GASTROTRICHA BEARBEITET VON Prof. Dr. A. COLLIN (Berlin), Dr. H. DIEFFENBACH (Leipzig), Dr. R. SACHSE (Leipzig) und Dr. M. VOIGT (Oschatz). MIT 507 FIGUREN IM TEXT. SEMPER.: ESS am. B VERLAG VON GUSTAV FISCHER, JENA 1912 ALLE RECHTE VORBEHALTEN. Vorwort. In den letzten beiden Jahrzehnten ist die große Bedeutung, welche die Süßwasserfauna in wissenschaftlicher und wirtschaftlicher Hinsicht verdient, mehr und mehr wie in anderen Ländern so auch in Deutschland erkannt worden, und der Staat, Vereine und Private sind durch Bewilligung von Mitteln, durch Gründung von Stationen und Instituten bemüht gewesen, die Erforschung der Süßwasserfauna zu fördern. Neben praktischen Fragen wie der Kenntnis der Lebens- weise und Lebensbedingungen der wirtschaftlich wichtigen Krebse und Fische, dem Nahrungswert der kleinen Tiere u. a. bilden rein wissenschaftliche, wie die Feststellung der Variabilität der Tiere unter verschiedenen Bedingungen, der Verbreitung der Glazialrelikte u.-a. den Inhalt der Forschung. Welche Fragen man aber auch in Angriff nehmen mag, und ob man intensiver oder nur vorüber- gehend, um zu forschen oder um sich und andere zu unterrichten, der Süßwasserfauna sein Interesse zuwenden mag, immer wird sich die Notwendigkeit ergeben, die systematische Stellung der unter- suchten Formen zu ermitteln. Hierfür fehlte bisher jegliches, die ganze Süßwasserfauna zusammenfassende Werk. Wohl behandeln einige dieselbe, ich erinnere besonders an das Werk Lamperts „Das Leben der Binnengewässer‘‘, aber alle behandeln die Tiere nur mit Auswahl und berücksichtigen besonders die biologischen Verhältnisse der auffallenderen und bekannteren Formen. Diese Lücke soll dieses Werk auszufüllen suchen. Es soll ein wissen- schaftliches Bestimmungsbuch für die Süßwasserfauna Deutschlands sein. Es sind deshalb keine längeren anatomischen oder biologi- schen Beschreibungen gegeben, sondern Bestimmungstabellen und kurze, aber gut durchgearbeitete Diagnosen, die alle wichtigen morpho- logischen Charaktere, ferner wichtige biologische und faunistische Notizen enthalten. Zur Unterstützung des Textes sind möglichst viele Figuren gegeben, die zwar einfach gehalten sind, aber die für die Bestimmung in Betracht kommenden Merkmale zeigen. Neben der knappen Form, die den praktischen Gebrauch und die Übersichtlichkeit des Werkes erleichtern soll, wurde als Hauptaufgabe angesehen, dem gegenwärtigen Stande der Kenntnisse soweit als möglich gerecht zu werden und eine vollständige Zusammenstellung aller bisher beschriebenen deutschen Süßwassertiere zu geben. Die Durcharbeitung hat gezeigt, wie lückenhaft auf diesem Gebiete unsere Kenntnisse zum Teil noch sind, wieviel noch übrig bleibt, namentlich zur Erforschung der Larven und Jugendstadien. Diese Lücken auszufüllen überschreitet die Kräfte Einzelner. Hier müssen viele mit helfen, und es würde als ein großer Erfolg des Werkes betrachtet und von den Bearbeitern mit großem Dank begrüßt werden, wenn die Benutzer den Herausgeber oder die einzelnen Bearbeiter der Gruppen auf Lücken aufmerksam machten und besonders durch Mitteilung eigener Beobachtungen oder durch Einsenden des Materials an der Verbesserung und Ver- vollständigung des Werkes mithelfen würden. IV Vorwort. Schwierig war die Frage, was unter ‚„Süßwasserfauna“ zu | verstehen sei. Es sind in dem Werk zu ihr sowohl die Tiere, welche in und auf dem Süßwasser leben, als auch diejenigen, welche an den Rändern der Teiche, Seen, Flüsse u. a. leben, aber nur solche welche zum Wasser in engster Beziehung stehen, gerechnet worden; dagegen sind solche, welche nur vorübergehend das Wasser oder seine Ränder aufsuchen, ausgeschlossen worden. In manchen Gruppen sind vielleicht Tiere mit behandelt worden, welche besser als Landtiere zu bewerten sind, aber ein Zuviel dürfte hier weniger schaden als ein Zuwenig. Lediglich praktische Gesichtspunkte sind maßgebend gewesen, wenn das hier behandelte Faunengebiet einstweilen auf das politische Deutschland beschränkt wurde. So wünschenswert es gewiß gewesen wäre, die Grenzen weiter zu stecken und die Süßwasserfauna mindestens von ganz Mitteleuropa zusammenzufassen, so mußte doch vorläufig von diesem Ziel Abstand genommen werden, um das Werk in absehbarer Zeit überhaupt zum Abschluß bringen zu können und um vor allem eine wesentliche Verschiedenheit und Ungleichartigkeit in der Bearbeitung zu vermeiden, die wegen der zum Teil noch sehr ungenügenden Kenntnis der Süßwasserfauna der nichtdeutschen Länder die unausbleibliche Folge gewesen wäre. Der dadurch erzielte Gewinn hätte in keinem Verhältnis zu dem großen Mehraufwand von Arbeit und Zeit gestanden. Es versteht sich von selbst, daß Formen, welche außerhalb Deutschlands, aber nahe seinen Grenzen gefunden sind und deren Vorkommen auch in Deutschland wahrscheinlich ist, mit berücksichtigt wurden. Unberücksichtigt ist vorläufig auch die Abteilung der Protozoen geblieben. Der Grund liegt darin, daß gute systematische Werke, z. B. diejenigen von Blochmann und Bütschli, bereits vorliegen, und weiter, daß von anderer Seite eine gründliche neue Durcharbeitung in den nächsten Jahren zu erwarten ist. Später soll diese Lücke ausgefüllt werden. Zum Schluß drängt es mich, allen Mitarbeitern an diesem Werk meinen besten Dank zu sagen. Sie haben sich alle bemüht, rechtzeitig das zum Teil riesige Material zu bearbeiten und in meinem Sinne die große Aufgabe zu lösen. Nicht weniger danke ich aber dem Verleger. Er hat nicht nur alles getan, was zur Ausstattung des Werkes dienen konnte, sondern ist auch stets auf jeden Wunsch eingegangen und hat in jeder Weise mitgeholfen, das Zustandekommen des Werkes zu sichern, obwohl der Umfang weit über den Anschlag hinausgewachsen ist Berlin 1909. A. Brauer, I. Rotatoria. Allgemeines. Von Dr. H. Dieffenbach (Leipzig) und Dr. R. Sachse (Leipzig). Die den Würmern nahestehenden Rädertiere (Aotatorien, Rot:- feren) sind vorzugsweise Bewohner des Süßwassers, finden sich aber auch im See- und Brackwasser. Diesen ständigen Wasserbewohnern stehen Formen gegenüber, die man als Erdrotatorien bezeichnen könnte, Formen, denen feuchte Moose und Flechtenpolster, faulen- des Laub, Schlammansammlungen in Dachrinnen usw. genügende Lebensbedingungen bieten. Eine dritte Gruppe endlich führt eine parasitäre Lebensweise. Die Vertreter der beiden letzten Gruppen sind im vorliegenden Hefte größtenteils berücksichtigt worden *). Was die Technik des Konservierens anbelangt, so genügt es für eine große Anzahl von Formen in den meisten Fällen, dem Fang 40°/,iges käufliches Formol (Formalin, Formaldehyd) zuzusetzen, bis das Gemisch einer etwa 4°/,igen Formollösung entspricht. Diese Methode genügt indessen nicht bei den Organismen, die sich stark kontrahieren und dann, wenn es sich darum handelt, Räderapparat, Taster und überhaupt Organe, die für das Bestimmen oft von großer Wichtigkeit sind, zu studieren und feinere histologische Unter- suchungen in toto oder auf Schnitten anzustellen. Diesem Zwecke dienen mehrere Methoden, von denen hier natürlich nur einige an- geführt werden können. 1. Untersuchung von lebendem Material. a) Die Verlangsamung der Bewegung wird im einfachsten Falle erreicht durch Zusatz von Quittenschleim zu dem auf dem Objektträger befindlichen Wassertropfen (40 g Quittenkerne werden tagsvorher in 1 1 Wasser ge- bracht). b) Man gibt in ein Uhrglas, in dem sich die Tiere in etwa 5 ccm Wasser befinden, allmählich !/, cem einer 1°/,igen Kokainlösung hinzu; nach einiger Zeit wird wiederum '/, cem Kokain zugesetzt. An Stelle des Kokains allein kann man auch das Rousseletsche Gemisch anwenden (3 Teile 2°/,iges Kokain, 1 Teil reiner Methylalkohol und 6 Teile destilliertes Wasser oder nach Beauchamp modifiziert, 1 g Kokain, 10 ccm Methylalkohol und 10 ccm destilliertes Wasser). Nach dieser Behandlung sind in einiger Zeit die Tiere völlig betäubt und ausgestreckt. *) Fundortsangaben verdanken wir den Herren Ammann, France, Dr. Langhans, Lucks, Dr. Thienemann, die uns dieselben auszugweise aus ihren in Druck befindlichen Arbeiten zur Verfügung stellten. Süßwasserfauna von Deutschland. Heft 14. 1 2 Dieffenbach und Sachse, 2. Konservieren im ausgestreckten Zustand. a) Nach der unter 1b angeführten Behandlung fixiert man durch Zugabe eines Tropfens schwacher Flemmingscher Lösung Ti BANN AH A BEN A ah I N Fig. 1. Hydatina senta (nach Plate). klärung im Text. KA > oder 1°/,iger Osmium- säure. Hierauf sofortiges, mehrmaliges Auswaschen mit H,O, dann Aufbe- wahren in 2°/,igem Formol. b) Um ganze Fänge zu kon- servieren, fügt man pro Kubikzentimeter ! Trop- fen 1°/,iger Osmiumsäure zu, wartet bis die Tiere zu Boden gesunken sind, gießt die überstehende Flüssigkeit ab, füllt zwei- oder dreimal innerhalb einiger Stunden Wasser und zuletzt 1- oder 2°/,- iges Formol auf Anatomie. Der Körper der Rota- torien ist von äußerst variabler Gestalt, meist bilateral-syme- trisch, und läßt deutlich Vorder- und Hinterende, Bauch- und Rückenfläche erkennen. In- folge scheinbarer Segmentation kann Kopf, Rumpf und Fuß unterschieden werden. Der Kopf trägt das der Lokomo- tion und dem Einstrudeln der Nahrung dienende Räderorgan — dessen Bau die größte Man- nigfaltigkeit aufweisen kann, wovon weiter unten noch die Rede sein wird — sowie die etwas ventral verschobene Mund- öffnung. Der Rumpf ist hinten abgerundet oder verjüngt sich hinter dem After zu einem mehr oder weniger deutlich abgesetzten Fuß, der fastimmer segmentiert oder transversal ge- ringelt ist und an seinem Ende eine oder mehrere Zehen, eine Saugplatte oder einen Kranz kurzer Cilien besitzt. Er ist ganz oder teilweise in den Rumpf einziehbar, mitunter können sich auch die einzelnen Segmente teleskopartig ineinander einschieben. Eine Eigentümlichkeit des Körpers sind seine häufig auftretenden Anhänge. In der Kopf- Rotatoria. 3 region finden sich öfter seitliche, wimpertragende Gebilde („Wimper- ohren“), die unabhängig vom Räderapparat sind, aber gleichfalls der Lokomotion dienen. Hinter dem Wimperorgan entspringt bei einigen Formen ein einstülpbarer Rüssel, der Sinnesorgane aufweist und mit Hilfe seiner terminalen, sich ansaugenden Wimperplatte ge- meinsam mit den Zehen eine spannerraupenartige Bewegungsweise vermittelt. Der Körper zeigt Anhänge in Gestalt von langen Dornen, Borsten, schwert- oder flossenförmigen Ge- bilden, die lokomotorische Funktion haben. Die äußere, chitinöse, gänzlich strukturlose Haut (Fig, 1, c) ist teils weich, teils zu einem Panzer erhärtet, der sich meist nur auf den Rumpf beschränkt, in seltenen Fällen aber auch auf Kopf und Fuß übergreift. Der oft elastische Panzer, der aus einem oder mehreren Stücken besteht, ist glatt, gekörnelt, gefeldert, mit Lei- sten, Rillen oder flachen Gruben versehen und häufig auch mit Dornen bewehrt. Manche Formen besitzen an seiner Stelle eine Gallert- hülle, die mitunter eine Stärkung erfährt durch Auflagerung von Fremdkörpern, die aus dem eigenen Kot oder aus Schlamm bestehen und in einer Art Grube in der Nähe der Mundöffnung zu Ballen oder Kugeln geformt werden. — DasRäder- I organ (Fig. 1, 7) wird ursprünglich (Fig. 2) von einem zircum- apikalen Wimper- band (c) gebildet, das nach vorn zu in eine ventrale um die Mund- öffnung gelegene Wim- perscheibe /%) über- geht. Dieses Band um- Fig. 2. Schema des typischen Räderorgans (nach gibt ein nacktes Api- de Beauchamp). g Gehirn, s Retrocerebraler Sarb. kalfeld( a), das häufi R Die übrigen Abkürzungen im Text. Borsten und Sinnes- organe trägt, und innerhalb dessen sich die Ausmündungen des retrocerebralen Organes (s) finden. Die mehr oder weniger voll- kommene Aus- und Umbildung des Wimperfeldes in der Reihe der verschiedenen Familien und Gattungen ist durch die Lebensweise bedingt. Demgemäß ist die ventrale Wimperscheibe wohl entwickelt bei den kriechenden Formen, die somit eine gewisse Ähnlichkeit mit den ventral völlig bewimperten Gastrotrichen zeigen. Den schwimmenden und festsitzenden Formen dienen diese kurzen, ven- tralen Cilien höchstens noch zum Einstrudeln der Nahrung in die Mundöffnung (3), vorausgesetzt, daß sie nicht — wie beispielsweise bei den fleischfressenden Formen — völlig geschwunden sind. Zum eigentlichen, die Bewegung ermöglichenden Räderorgan wird bei ihnen die ventrale Wimperscheibe oder der Rand des — vom zir- cumapikalen Wimperbandes (c) umgrenzten — Apikalfeldes (2) um- gewandelt. Einige Beispiele mögen die hauptsächlichsten Stadien in der Ausbildung des Räderapparates klarlegen, ohne daß jedoch näher auf feinere Unterschiede eingegangen werden kann. 1. Bei vielen Notommatiden (Fig. 3, A, 3) (meist kriechende Formen) ventrale Wimperscheibe wohl, zircumapikales Band schwach entwickelt. Ausschließlich kriechende Formen zum R* 4 Dieffenbach und Sachse, Teil ohne dieses Band, immer schwimmende mit reduzierter ventraler Wimperscheibe. 2. Bei gewissen Rhicota, Scirtopoda, Ploima und Bdelloidea (Meli- certiden, Pedaliden, Pterodiniden, Philodiniden, Fig. 3, D, Z, 7) Reduktion der ventralen Wimperscheibe, dafür kräftig ent- wickeltes zircumapikales Band. Arbeitsteilung, doppelter ee N IN 47 Fig. 3. Schema des Räderapparates von A Notommata, 3 Diglena, C Eosphora, D Pedalion, Z Melicerta, 7 Callidina (nach de Beauchamp). Fig, 4. Schema des Räderapparates von G Synchaeta, /7/ Cyrtonia, / Euchlanis J Hydatina, A Brachionus (nach de Beauchamp). Wimperkranz: Zrochus (dem zircumapikalen Band ange- hörig, präoral, mit besonders starken Wimpern, dient zur Fortbewegung) und Ciargxlum (dem zircumapikalen Band und der ventralen Wimperscheibe angehörig, postoral, mitschwachen Wimpern, dient zum Einstrudeln der Nahrung). 3. Bei fleischfressenden Formen (Zosdhora, Triphylus, Asplanchna, Fig. 3, C) ebenfalls mit doppeltem Wimperkranz. Das postorale Cingulum gehört aber nur dem zircumapikalen Bandan, da die ventrale Wimperscheibe völlig verschwunden ist. Rotatoria. 5 4. Bei Cyrionia (Fig. 4, Z) zircumapikales Band zu einem ein- fachen Wimperkranz reduziert, apikales Feld wohl entwickelt. Ventrale Wimperscheibe sehr breit, an ihren Rändern mit langen Cilien, die sich an ihrem oberen Teil zu einem me- dianen und zwei lateralen Büscheln vereinigen. Wimperscheibe reicht nicht mehr unter die Mundöffnung hinab, ihr adoraler Teil mit zwei Wimperkränzen. 5. Bei Zuchlaniden und Hydatiniden (Fig. 4, 7, /) apikales Feld klein, ventrale Wimperscheibe mit schwachen Cilien, von wohl entwickelten umgeben. Der adorale Wimperkranz ver- einigt sich mit den zircumapikalen Band zu einem einzigen Kranz, als „Pseudotrochus‘‘, nicht als 7rochus (s. unter 2) zu bezeichnen, da dieser das apikale Feld, nicht die ventrale Wimperscheibe — wie es hier der Fall ist — umgibt. . Ähnlich ist die Ausbildung bei den Dinochariden, Colurel- liden, Cathypniden und Salpiniden, während sich das Räder- organ der Brachioniden (Fig. 4, X) und Anuraeiden mehr dem der Zydatiniden sich nähert. . 7. Bei den Synchaetiden (Fig. 4, G) entspricht der Bau des Räderapparates dem von Cyr onia. jedoch fehlt die bewim- perte Ventralscheibe. Ähnlich bei den Rattxiıden, doch ist des kleinen Kopfes wegen die Ausbildung schwach. 8. Bei den eben geschlüpften ZVoscularrden findet sich ein deutliches zircumapikales Band mit einem wohl entwickelten Trochus, der das nackte apikale Feld umgibt. Dieses Wimperband geht in eine ventrale Wimperscheibe über, auf der sich rund um den Mund 5 lange, bewimperte Polster finden, die die Primäranlagen der 5 Arme darstellen. Das ventrale Wimperfeld mitsamt dem Mundtrichter rückt dann sekundär bei erwachsenen Tieren in die Körperlängsachse. Das retrocerebrale Organ, bisher meist als „Kalkbeutel“ bezeichnet und oft mit dem Cerebralganglion verwechselt, liegt ge- wöhnlich nach der Dorsalseite zu hinter Gehirn und Mastax. Es ist bei vielen Familien vorhanden, vor allem unter den Ploima, ist aber bei mehreren noch nicht gefunden oder fehlt möglicher- weise ganz. Dieses Organ besteht in seiner vollkommsten Form aus einem retrocerebralen Sack — der unpaar, aber mit 2 Ausführungsgängen versehen ist — und einer, meist 2 subcere- bralen Drüsen, zwei Teilen, die ihrem sekretorischen Charakter nach streng voneinander geschieden sind. Es ist vielfach Rück- bildungen unterworfen, die sich auf beide Teile zugleich oder nur auf einen erstrecken können und zu einer Vereinfachung geführt haben. Bei kriechenden Formen scheint es stärker entwickelt zu sein als bei schwimmenden, doch ist über seine Funktion bisher noch nichts bekannt. — Über die Muskulatur ist wenig zu sagen; sie ist meist glatt, doch kommen auch quergestreifte Muskeln vor. Die Ringmuskulatur ist ziemlich gleichmäßig auf den Körper verteilt. Der Verdauungskanal ist bei allen Rädertieren fast gleich- artig entwickelt und nur der Kauapparat ist sehr variabel ausge- bildet. Von dem mehr oder weniger ventral gelegenen Mund- trichter führt oft ein Mundrohr zum Mastax, zuweilen schließt sich dieser aber direkt an den Mund an und kann durch diesen hindurch zum Ergreifen der Beute vorgestülpt werden. Der Kau- [ep] 6 Dieffenbach und Sachse, apparat (Fig. 1, za) stellt ein verhältnismäßig starkes, chitiniges Kiefergerüst dar, das mit kräftigen Kaumuskeln in Verbindung steht. Es besteht aus 2 Kieferhälften, die ihrerseits wieder in ein- zelne Stücke zerfallen. Der Bau ist äußerst kompliziert und sehr variabel. In der ventralen Medianlinie liegt das sog. Fulerum, das zur Stütze für die beiden divergierenden, innen gezähnelten Rami dient. Rami und Fulcrum bilden zusammen den Incus. Am freien Ende eines jeden Ramus legt sich ein etwa hammerförmig gestal- tetes Stück an, der Malleus. Er zerfällt in 2 Teile, einen oberen, den Uncus und einen unteren und dem Ramus parallelen, das Manubrium. Der Uncus ist meist mit Zähnen bewehrt. Die Art der Zusammensetzung aus den einzelnen Stücken, sowie ihre mannigfache Form sind für die Systematik von großer Bedeutung, und aus diesem Grunde darf nicht unterlassen werden, die einzelnen Kauapparate einer genauen Charakteristik zu unterziehen. 1. Malleat (Fig. 5,«): Malleus kräftig entwickelt. Manubrium und Uncus von annäherud gleicher Größe. Letzterer mit 4—7 Zähnen bewehrt. Fulerum im allgemeinen kurz. 2. Submalleat (Fig. 5, 5): Manubrium bedeutend länger als der Uncus. Letzterer mit 3—5 Zähnen bewehrt. Fulerum länger wie bei vorigem Typus und an den Seiten leicht aus- geschweift. 3. Malleoramat (Fig.5,c): Uncus mit vielen Zähnen. Manu- brium dreifächerig. Ramus kräftig, dreieckig, sein Innen- rand gezähnelt. Fulcrum kurz und schmal. 4. Ramat (Fig. 5, &): Ramus, Manubrium, Fulerum rückgebildet. Uncus eine halbkreisförmige Platte, die mit zahlreichen parallelen Leisten versehen ist. 2 oder 3 von ihnen sind besonders kräftig ausgebildet und ragen über den Innenrand zahnartig vor. 5. Uncinat (Fig.5,e): Manubrium und Fulcrum rückgebildet. Uncus mit 2 oder 4—5 Zähnen bewehrt. Ramus kräftig entwickelt. 6. Incudat (Fig.5, /): Malleus rückgebildet. Ramus sehr kräftig entwickelt, zangenartig gebogen, meist mit Zähnen versehen. Fulcrum von variabler Größe. 7. Forcipat (Fig.5, g): Malleus sehr lang und schmal. Uncus scharf zugespitzt. Ramus mit spitzen Zähnchen. Fulerum lang und dünn. 8. Virgat: Dem vorigen Typus sehr ähnlich, nur sind die Rami ebenfalls schmal. In unmittelbarer Nähe des Kauers sitzen die Speicheldrüsen» die oft, vom Kauer verdeckt, schwer zu erkennen: sind, obwohl gewöhnlich ihre Färbung von der des Körpers etwas abweicht. Der Ösophagus ist ein dehnbarer, enger Schlundring von variabler Länge. Meist sind die Wände bewimpert, bei einigen Arten fehlt die Bewimperung, und die Nahrung wird dann durch eine Art peristaltische Bewegung in den Magen übergeführt. Die Nahrung in den Magen zu befördern, kann auch in seltenen Fällen die Funktion einer in das Lumen des Ösophagus hineinragenden Längs- falte sein, an der wellenförmige Bewegungen von vorn nach hinten laufen. Der Magen (Fig. 1, szo) ist von rundlicher oder läng- Rotatoria. 7 licher Gestalt. Seine Wandungen werden von großen, halbkugelie hervortretenden, stark gefärbten Zellen gebildet, die meist deutlich GL > I So II Re rs. II a X Sa nz N I—— na Se nen N a Zu N— fr Fig.5@—g. a Malleat, 5 Submalleat, c Malleoramat, d Ramat, e Uneinat, / Incudat, g Foreipat. / nach Rousselet, die übrigen nach Hudsonund Gosse. >»»s Malleus, is Ineus, «s Uneus, »2»2 Manubrium, »s Ramus, /»2 Fulerum. erkennbare Öltropfen einschließen. Die Innenwandung des Magens ‚ist stets mit Flimmerepithel ausgekleidet. Bei einigen Formen ist 8 Dieffenbach und Sachse, der Magen blind geschlossen, und die unverdauten Nahrungsreste werden‘ durch den Mund ausgeworfen. Der kurze oder längere, stets bewimperte Darm mündet mit dem After (richtiger gesagt Kloake) an der Fußbasis aus. Am Eingange des Magens finden sich bei allen Rotatorien beiderseits drüsige Organe von wechselnder Form, die sog. Magendrüsen (Fig. 1, dr). Das Exkretionssystem besteht der Hauptsache nach aus 2 seitlichen vom Kopf herablaufenden Kanälen (Fig. 1, ze), die entweder unmittelbar in die Kloake münden oder sich, wie es meistens der Fall ist, vorher zu einer kontraktilen Blase (Fig. 1, cv) vereinigen. Die Seitenkanäle, die in ihrem Verlaufe vielfach geschlängelt sind und selbst wahre Knäuel bilden, sind mit kleinen, gestielten, zylindrischen oder trompetenförmigen Anhängen (bis zu 50) versehen. Diese sind blind geschlossen und enthalten im Innern einwärtsschlagende Flimmerecilien. Die Größe der kon- traktilen Blase ist sehr verschieden, bei einzelnen Formen ist sie so voluminös, daß sie im ausgedehnten Zustande einen großen Teil der Leibeshöhle ausfüllen kann. Von den Kleb- oder Kittdrüsen (Fig. 1, /) wird ein im Wasser schnell erhärtendes Sekret gebildet, welches dazu dient, die Tiere vorübergehend anzuheften. Sie sind größer oder kleiner, je nach der Ausbildung der Zehen, entwickelt und in variabler Gestalt meist in der Zweizahl, bei Ddelloidea (und den marinen Seisonidae) in größerer Zahl — bis zu 10 — vorhanden; sie münden in wohl entwickelte oder reduzierte Reservoire, von denen Aus- mündungsgänge nach dem Ende der Zehen führen. Bei den Raztx- lidae sind die Reservoire oft zu einem einzigen, 2kammrigen vereint, bei dem die Ausbildung der rechten Kammer ganz von der Aus- bildung der rechten Zehe, die ja bei dieser Familie sehr variabel ist, abhängt. Nervensystem und Sinnesorgane. Dorsal vom Schlund- kopf liegt das aus den beiden Ganglien verwachsene und die ver- schiedenartigste Gestalt aufweisende Cerebralganglion oder Gehirn. Daß es sich aus einer zentralen Faserschicht und einer peripheren Ganglienschicht aufbaut, ist, bisher nur für wenige Formen nachgewiesen. Vom Gehirn werden die bald als einzelne Borsten, bald als Büschel ausgebildeten „Stirntaster“ und die stets als Büschel auftretenden Lateraltaster (Fig. 1, Z%) und Dorsal- tasterinnerviert. Diese sind selten paarig — z. B. bei Asdlanchna —, jene stets in Zweizahl vorhanden. Ihre Lage wechselt außerordent- lich; zwar sitzt der Dorsaltaster meist in der Nackengegend und die lateralen gewöhnlich in der hinteren Körperhälfte, aber es kommen allerlei Abweichungen vor, so daß beispielsweise bei Pterodina alle drei in gleicher Höhe liegen. — Bei den Augen sind zu unterscheiden die am Rande der Wimperscheibe gelegenen und meist paarig auftretenden „Stirn- augen“ und das in der Einzahl vorhandene, dem Gehirn auf- sitzende „Nackenauge‘‘, das als eigentliches Auge anzusehen ist, da es aus einem schwarzen oder roten Pigmentfleck und einer als perceipierendes Organ dienenden Zelle — „Linse“ — besteht. Die ‚„Stirnaugen“, die auf Höckern sitzende Pigmentflecke ohne Linsen darstellen, sind in ihrer Bedeutung und Funktion noch nicht erforscht. Rotatoria. 9 Der Keimdotterstock zeigt sich bei allen Rädertieren (mit Ausnahme der marinen Seisonzden) aus dem die Nährsubstanzen für die Eier liefernden Dotterstock (Fig. 1, ds?) und dem die Eizellen produzierenden Eier(Keim-)stock (Fig. 1, est) zu- sammengesetzt. Den meisten Rädertieren, die man als ‚„Mono- gononta“ zusammenfaßt, kommt nur ein Keimstock und ein Dotterstock zu, während bei den „Digonanta“ die Geschlechts- organe paarig sind. Keim- und Dotterstock stehen bei jeder Spezies zueinander in bestimmten Lagebeziehungen, obwohl sonst in bezug auf die Lage dieser Organe in der Leibeshöhle recht wechselnde Verhältnisse vorliegen. Der Dotterstock zeichnet sich durch 8 große Kerne aus, weist aber auch weit mehr auf, wie z. B. bei Asplanchna- arten, wo er außerdem eine von der typischen, sackförmigen Ge- stalt abweichende Form besitzt. Die Geschlechtsorgane werden von einer Membran umgeben, die nach hinten zu in einen enger- werdenden Raum, den Uterus (Fig. 1, zZ) übergeht. Dieser mündet neben der kontraktilen Blase in die Kloake. Die Rädertiere sind ovipar oder vivipar; bei letzteren werden die Jungen durch die Kloake ins Freie entlassen, jene tragen die auf demselben Wege ins Freie gelangten Eier, an feinen Fäden angeheftet, mit sich herum oder legen sie an Algen usw. ab. Wir haben zu unterscheiden zwischen kleineren d- und größeren Q-Subitaneiern sowie Dauer(Winter-Jeiern; diese werden immer abgesetzt und machen bis zum Ausschlüpfen des Embryos eine mehr oder weniger lange Ruheperiode durch. Während die Subitaneier dünnschalig sind, ist den Dauereiern eine feste, äußere, oft skulpturierte Schale eigentümlich, die zum Schutze des eigentlichen, kleineren, von einer dünnen Membran umgebenen Eies dient. Dauereier scheinen nur nach Befruchtung aufzutreten. Die männlichen Rotatorien bieten mit 2 Ausnahmen in ihrem Bau viel einfachere Verhältnisse als die zugehörigen Weibchen und sind meist viel kleiner als diese. Der Verdauungsapparat fehlt vollständig, in den meisten Fällen auch die kontraktile Blase. Der Räderapparat ist stark rückgebildet, er wird dargestellt durch einen einfachen Kranz langer Cilien, über den der mit einer großen An- zahl kleiner, feiner Flimmern besetzte Kopf halbkugelig vorspringt. Das Nervensystem ist wie bei den Weibchen gebaut. Den größten Teil der Leibeshöhle nimmt der mächtige, birnen- oder kugel- förmige Hoden ein. Hinsichtlich der Art, wie das Vas deferens ausmündet, muß man 2 Typen von & unterscheiden: entweder tritt es in einen besonderen, einstülpbaren Penis, oder das mitunter retraktile Hinterende funktioniert als solcher. Die Begattung ist bis jetzt nur bei einigen wenigen Arten beobachtet worden. Der Penis wird dabei meist nicht in die Kloake gesteckt, sondern er durchbohrt die Körperwand an irgend einer beliebigen Stelle. Die Spermatozoen gelangen so frei in die Leibeshöhle des 2. * * * In der Systematik sind wir Hudson und Gosse, sowie Weber gefolgt. Die neue Nomenklatur jedoch konnte in diesem Bestimmungs- werk nur in ganz wenigen Fällen angewandt werden, da die Ver- 10 Collin, hältnisse meist außerordentlich kompliziert sind und nur durch eingehende Untersuchungen klargestellt werden können. Bestimmungstabelle der Unterklassen. 1. 2 Ovarien. Kiefer stets vom ramaten Typus. Lateraltaster fehlen stets. Ein besonderer retraktiler Rüssel als Fortsatz des Vorderkörpers immer vorhanden, kann jedoch auch nur als Warze (bei Adineta) angedeutet sein. Körper durch Quer- ringelung in Scheinsegmente geteilt. Kopf und Fuß können fernrohrarartig in den Rumpf vollständig eingezogen werden. Räderapparat entweder eine ventrale Wimperscheibe unter dem Kopf (Adinetidae) oder von ganz typischer Form: ein Cingulum und zwei mehr oder weniger gestielte, breite, seitliche Trochus- scheiben (Przlodinidae). & unbekannt. Schwimmen oder Kriechen nach Art der Blutegel oder Spannerraupen mit Hilfe des Rüssels und des Fußes A. Unterkl. Digononta. 1. Nur 1 Ovarium. Kiefer niemals vom ramaten Typus. Lateral- taster vorhanden, bisweilen schwer sichtbar. Ohne einen solchen Rüssel. Kopf und Fuß nicht in der genannten Weise einziehbar. Räderapparat anders gebaut. d wenigstens von den meisten Gattungen bekannt. Schwimmen und kriechen, jedoch niemals nach Blutegelart, oder festsitzend B. Unterkl. Monogononta. A. Unterkl. Digononta. Diagnose vgl. oben. Nur 1 Ordnung: I. Ordnung Bdelloidea*) mit den Charakteren der Unterklasse Digononta. Bestimmungstabelle der Familien. 1. Räderorgan wohl und eigentümlich entwickelt: ein postoral be- ginnendes Cingulum, welches sich jederseits dorsal hinaufzieht, und 2 große Trochusscheiben. Rüssel und Dorsaltaster gut entwickelt 1. Fam. Philodinidae. l. Räderorgan sehr reduziert, nur aus einem ventral unter dem Kopf gelegenen zweiteiligen Wimperfeld bestehend. Rüssel und Dorsaltaster wenig entwickelt, kurz oder warzenartig 2. Fam. Adinetidae. *) Die sehr wenigen reinen Moosbewohner sind hier mitbehandelt. Rotatoria. €1 I. Fam. Philodinidae. Von Prof. Dr. A. Collin (Berlin). Freilebend, bisweilen raumparasitisch oder kommensal. Ohne Gehäuse und Panzer. Körper langgestreckt, spindelförmig, in - Scheinsegmente gegliedert. Kopf, Rumpf und Fuß zu unterscheiden, _ welche mehr oder weniger abgesetzt sind oder ineinander über- gehen. Die Fortsetzung des Vorderendes (Kopfes) bildet ein ein- ziehbarer Rüssel (Fig. 6, $); hinter ihm ein meist wohl entwickelter Dorsaltaster (2). Lateraltaster fehlen stets. Rote Augen (4), bis- weilen mit Linse, auf dem Rüssel oder dem Gehirn (G) oder fehlend. Gehirn vor und über dem Mastax (Ma). Die Scheinsegmente des Kopfes und Fußes sind vollständig fernrohrartig in den Rumpf einziehbar. Räderapparat eigentümlich, besteht aus 2 Wimper- kränzen. Das postorale Cingulum (C) umgibt ventral den Mund (27), zieht sich jederseits nach der Dorsalseite, wo sich beide Enden zurückbiegen und einen dorsalen wimperlosen Zwischenraum frei- lassen. Von den Umbiegungspunkten‘ beginnen rücklaufend die beiden Trochuskränze, welche emporsteigend die beiden fleischigen, gestielten Trochusscheiben (77) am Rande umgeben, sich aber nicht vereinigen, sondern eben- falls einen (ventralen)Zwischen- raum freilassen. Beide Wimper- scheiben sind also in der Mitte des Räderapparates vollständig getrennt. Am Munde bildet der ventrale Rand desCingulums eine angeschwollene „Unter- Fig. 6. Kopf einer Philodina (schematisch, lippe“ (UL). Die „Oberlippe“ nach Weber). A Bauchseite, B Rückenseite. (OZ) ist eine kutikulare Ver- ie neeheihihlegiin,) 2 Mund, me ee a don . Göraglon e ’ , a = . Mastax, OZ Oberlippe, $£ Rüssel, S Stiel, Zwischenraum zwischen den 77 Trochusscheiben, UZ Unterlippe. Umbiegungspunkten des Cin- gulums und verschieden ge- bildet: geradlinig, gebogen oder lappig eingeschnitten. Der viel- fach längsgefurchte, oft ge- tüpfelte, gerunzelte, granulierte, selbst mit größeren Warzen und Stacheln versehene Rumpf kann Schleim absondern und Hi L EEE en dee durch Ankleben von Fremd- oaınıdae (naC udson-(rosSse). von - . de oben, 3 von der Seite. Cz Cingulum, 7% körpern eine vorübergehende Trochus, 4 Mund, D« dorsale, Y« ventrale Hülle bilden, die das Tier be- Unterbrechung. liebig verlassen kann. Am vorletzten Scheinsegment des Fußes 2 mehr oder minder lange ‚Sporen‘“, die durchbohrt sein können. Am Endglied 3—4 getrennte Zehen oder eine poröse Haftscheibe. Fußdrüssen münden durch die Zehen und Scheibe, selten auch durch die Sporen nach außen. Mund (47) dorsal von 12 Collin, den beiden Trochusscheiben (77) überragt, führt in einen weiten Mundtrichter, welcher in den Mastax (Ma) leitet. Kiefer stets vom ramaten Typus. Die Rami bilden 2 halbkreisförmige quer- gefurchte chitinöse Platten, welche meist 2 und mehr vorspringende Zähne, bisweilen auch nur gleichmäßige Querleisten tragen. Diese systematisch wichtigen, aber doch in gewissem Grade einer Variation innerhalb derselben Art unterworfenen Zahnverhältnisse werden durch „Zahnformeln‘“ ausgedrückt z. B. °/, bedeutet, daß links und rechts je 2 Zähne, °/,, daß links 7, rechts 8 Zähne stehen. Mehrere ein- zellige Speicheldrüsen. Ösophagus kurz. Magen ein weiter Sack mit Magendrüsen. Magenzellen mit braunen und gelben Fett- tröpfehen, welche bei Jungen fehlen und bei Alten nach längerem Hungern verschwinden. Hierauf ist die abwechselnde Färbung und Farblosigkeit mancher Arten zurückzuführen. Darm vom Magen durch Einschnürung getrennt, endigt durch ein kurzes Rektum im After. Exkretionsorgane 2 Seitenkanäle, die auf der Höhe des Räderapparates entspringen und durch die kontraktile Blase in das Rektum münden. 5—6 Wimperflammen. 2 seitliche ÖOvarien, aus Keim- und Dotterstock bestehend. Organisation des Uterus und der Ovidukte noch unklar. Eierlegend oder lebendig gebärend. g unbekannt. Leben in Sümpfen und auf Laub- und Lebermoosen sowie im Süßwasser. Die Moosbewohner und ‚einige Süßwasserformen vermögen sich bei eintretender Trockenheit in fast kugelig kontrahiertem Zustand mit einer Schleimhülle zu umgeben und ein latentes Leben zu führen, um bei genügender Feuchtigkeit „wieder aufzuleben“. Meist kriechend nach Art der Blutegel oder Spannerraupen, indem sie sich mit Rüssel und Fuß festheften, wobei das Räderorgan retrahiert ist. Seltener schwimmend und zwar mit Hilfe des Räderapparates, während der Rüssel eingezogen ist. Bestimmungstabelle der Gattungen. 1. Augen vorhanden. 2. Augen auf dem Gehirn, hinter dem Dorsaltaster. Stets 4 Zehen. Zahnformel ?/,, ?/, oder Hr I. Gatt. Philodina Ehrbe. 2. Augen auf dem Rüssel, vor “ dem no Stets 3 Zehen. Zahnformel ?/,—?/, Gatt. Rotifer Schrk. 1. Augen fehlend. 3—4 Zehen oder Eindharae Zahnformel verschieden, ?/,—!%/ , III. Gatt. Callidina Ehrbg. I. Gatt. Philodina Ehrbg. Augen hinter dem Dorsaltaster, über dem Gehirn, meist groß. Rumpf meist kräftig, untersetzt. Rüssel meist kurz und dick. Nacken- einschnürung deutlich. Rumpf vom Fuß oft deutlich abgesetzt. Stets 4 Zehen. Kiefer kräftig. Zahnformel ?/,—°J,. Bestimmungstabelle der Arten. 1. Zahnformel der Kiefer ®,, (bisweilen 5/,?) 1. P. hexodonta Bgdl. 1. Zahnformel der Kiefer 2, Ale: 2. Zahnformel ?°/,. Rotatoria. 13 3. Rücken mit Stacheln 2. P. aculeata Ehrbg. 3. Rücken ohne Stacheln 3. P. macrostyla Ehrbg. 2. Zahnformel ?/,. 4. Körper sehr verkürzt, massiv 4. P. megalotrocha Ehrbeg. 4. Körper nicht sehr verkürzt. 5. Mittelkörper grünlichgelb 5. P. eitrina Ehrbg. 5. Mittelkörper rötlich oder farblos 6. P. roseola Ehrbe. 1. P. hexodönta Bergdl. (Fig. 8). Augen ziemlich klein, stark violett- rot, nahe beieinander, Zahnformel ®/, (auch 5/,?), 2 kurze, ander Basis stark angeschwollene, spitze Sporen. Mittel- körper mit vielen dichtstehenden Längs- falten. Länge 368—400 u. Süßwasser. — Mai. — Württem- berg: Wildsee bei Wildbad. Fig. 8. PAido- 2. P. aculeata Ehrbg. (Fig. 9, 10). dina hexo- Tante Bedı. Körper weißlichgrau oder bräun- 2 ee lich. Cuticula dick mit Längsfalten, 2 isefer (nach Welche Stacheln tragen. Fuß kräftig. Murray). Sporen an der Basis verdickt, sehr spitz, wenigstens doppelt so lang als die Breite des entsprechenden Fußgliedes. Räder- organ ziemlich klein. Dorsaltaster am Ende knopfartig verdickt und 3lappig. Zahnformel °/,. Diese Art ist hinsicht- lich der Bestachelung einer weitgehen- a b den Variabilität unterworfen. 2 bis über 20 Stacheln sind beobachtet, welche meist mit den Spitzen nach hinten gerichtet sind und symmetrisch von der Mittellinie in Paaren stehen, Bisweilen einzelne Paare nach vorn gerichtet, seltener trittauch ein unpaarer Stachel in der Medianlinie auf. Eine Form mit 13 Stacheln (6 paar- Fig. 10. Philo- ige und 1 medianer), von dina aculeata Welchen 4 nach vorn gerichtet Ehrbg. var. sind, ist als P. aculeata Ehrbg. en var. wmedioaculeata Janson Janson). beschrieben worden (Fig. 10). In Seen, Teichen, Sümp- fen, Mooren, zwischen Wasserpflanzen. Fig. 9. Philodina aculeata Wehr vereinzelt. März-November. Weit Ehrbg. (nach Weber). verbreitet. | 14 | Collin, 3.. P. macrostyla Ehrbg. (Fig. 11) (— P. tuberculata Gosse). Körper weiß, oft klebrig, mit Schmutz bedeckt. Cuticula vorübergehend mit braunen Stäbchen in Längsreihen besetzt (dieser Zustand als ?. tuberculata Go sse beschrieben). Sporen von auf- fallender Länge, 2'/,—3 mal so lang als das zugehörige Glied breit ist. Dorsaltaster an der Spitze verdickt. Zahn- formel ?/,. Länge: 363—476 u; Sporen 39—46 u lang. In Seen und Mooren, zwischen Wasserpflanzen und Detritus, auch in Sphagnum. Wohl das ganze Jahr hindurch. — Berlin, Plön, Osnabrück, Gießen, Württemberg. [) Fig. 11. Phillodina Fig. 12. Philodina Fig. 13. PAilodina_ ct: macrostyla Ehrbg. megalotrocha frina Ehrbg. a Rücken- a Rückenseite, 5 Fuß, Ehrbg. Rücken- seite, d Kieferapparat von der Seite (nach seite (nach Weber). (nach Weber). Murray). 4. P. megalotrocha Ehrbg. (Fig. 12). Körper farblos, glatt, sehr verkürzt, angeschwollen, sackförmig. Räderorgan stark entwickelt. Trochusscheiben sehr groß. Fuß deutlich vom Rumpf abgesetzt, kurz und breit. Sporen dick, kürzer als die Breite des zugehörigen Gliedes. Mastax groß, abgerundet. Augen stets oval. : Zahnformel ?/,. Länge: 120—270 u. Zwischen Wasserpflanzen in Teichen, Tümpeln, Moorgräben, vereinzelt im Plankton (wohl zufällig. Mai—November. Weit verbreitet: Berlin, Rostock, Plön, Osnabrück, Würzburg, Baden, Württemberg. Rotatoria. 15 5. P. eitrina Ehrbe. (Fig. 13). Rumpf grünlichgelb, angeschwollen, wenig verlängert. Fuß breit und relativ kurz. Sporen von breiter Basis zugespitzt, etwas länger als das betreffende Glied breit ist. Augen rund oder läng- lich. Zahnformel ’?/,. Steht ?. roseola sehr nahe. Länge: 300—480 u. Süßwasser, zwischen Öscillatorien, seltener auch in Moosen. Frühjahr bis Herbst. Weit verbreitet, z. B. Berlin, Plön, Gießen und an vielen Stellen in Württemberg. 6. P. roseola Ehrbg. (Fig. 14). (= P. erythrophthalma Ehrbg., = P. ceinnabarina Zach.) Körper farblos (2. erythroph- thalma Ehrbg.), rötlich oder stärker rot (?. cınnabarina Zach.) gefärbt, verlängert, glatt. Fuß be- steht aus 5 Scheinsegmenten. Sporen zugespitzt, etwas länger als das zugehörige Glied breit ist. Mastax jederseits etwas einge- buchtet. Zahnformel ?°/,. Länge: 200—540 u. In Teichen, Sümpfen, Grund- moosen, auch in Moosen auf Ei Mauern. Wohl das ganze Jahr hindurch. Weit verbreitet, z. B. Berlin, Plön, Helgoland, Rostock, Riesengebirge, Gießen, Würzburg, Baden, Württemberg. Zweifelhafte Art: P. collaris Ehrbg. Fig. 14. _ PAilodina Hauptmerkmal ein wulstiger nk Halskragen. Da jedoch viele Philo- seitlich, nl dinen beim Wirbeln des Räder- (nach Weber). apparates eine solche Verdickung vorübergehend bilden, ist die Art nicht erkennbar und wohl mit einer anderen Spezies identisch. Farblos oder weiß, mit 2 runden Augen. Zahnformel? Länge 121—218 a. — In Sphagnumtümpeln. — Berlin. Diese Form ist möglicherweise mit ?. rexodonta identisch (?) II. Gatt. Rotifer Schrk. Augen vor dem Dorsaltaster, auf dem Rüssel, oft in mehrere paarige Pigmentflecke aufgelöst. Körper im allgemeinen schmäler und mehr verlängert als bei Philodina. Rüssel meist länger und oft das ausgestreckte Räderorgan überragend. Rumpf meist all- mählich in den langen Fuß übergehend. Stets 3 Zehen. Zahn- formel ?/,, mit einer Ausnahme (R. roeperi). 16 Collin, Bestimmungstabelle der Arten. 1. Zahnformel ?°/, 1. R. roeperi (Milne), 1. Zahnformel ?/,. 2.Fuß kürzer oder höchstens so lang wie der übrige Körper. 3. Sporen wenigstens doppelt so lang als das zugehörige Glied breit ist. 4. Körper (außer dem Darm) farblos, weiß oder grau. 5. Sporen an der Basis sehr dick. Rumpf allmählich in den langen Fuß verschmälert 2. R. elongatus Web. 5. Sporen an der Basis nicht auffällig verdickt. Rumpf vom kurzen Fuß deutlich abgesetzt 3. R. trisecatus Web. 4. Rumpf dunkelbraun, mit Schmutzteilchen bedeckt 4. R. tardigradus Ehrbg. 3. Sporen kürzer als die doppelte Breite des zugehörigen Gliedes. 6. Dorsaltaster ungewöhnlich lang, !/, bis fast !/, der Rumpflänge 5. R. macroceros Gosse. 6. Dorsaltaster nicht ungewöhnlich lang. 7. Rumpf vom Fuß plötzlich abgesetzt, Fuß fast die Hälfte der Gesamtkörperlänge betragend 6. R. macrurus Ehrbg. 7. Rumpf allmählich in den viel kürzeren Fuß über- gehend. 8. Körper gefärbt, Mittelleib grünlichgelb 7. R. eitrinus Ehrbg. 8. Körper weißlich, undurchsichtig 8. R. vulgaris Schr. 2.Fuß 1'/, bis fast 2mal so lang wie der übrige Körper 9. R. neptunius (Ehrbg.) 1. R. roeperi (Milne). Körper farblos, Fuß sehr kurz. Sporen nur halb so lang, wie das zugehörige Glied breit ist. Kauapparat groß. Zahnformel °/,. Länge: 360 u. Raumparasit in den offenen Zellen von Sphagnum. — Dezember. — In einer Moorlache im Staatswald Thonbach, Revier Baiersbronn (Württemberg). 2. R. elongatus Web. (Fig. 15). Körper weiß oder grau, verlängert. Rumpf setzt sich allmählich in den langen Fuß fort. Sporen doppelt so lang, wie das ent- sprechende Glied breit ist, an der Basis stark angeschwollen, leicht gebogen. 3 relativ lange Zehen. Räderorgan schwach entwickelt. Rüssel kurz. Zahnformel ?/,. Schwimmt selten, kriecht schnell. Länge 1500 u. Teiche und Tümpel, zwischen Elodea. Selten. — Mai, Juni, Sept., Nov. — Plön. gradus Ehrbg. a Rücken- Rotatoria. 17 3. R. trisecatus Web. (Fig. 16). Körper grau, zylindrisch. Cuticula runzelig und stark längs- gefaltet, bildet auf der Höhe des Mastax ein ringförmiges ange- a schwollenesPolster. Räder- organ klein. Rüssel lang, zylindrisch. Dorsaltaster 24 kurz. Fuß relativ kurz, deutlich vom Rumpf ab- gesetzt. Sporen an der Basis nicht auffällig ver- dickt, fast gerade, an der Spitze gegliedert, dreimal so lang, wie das zugehörige Glied breit ist. d Die 3 Zehen sehr lang, dreigliedrig. Zahnformel ?/,. Schwimmt wenig, ist langsam und träge. Länge: 1000 bis 1300 u. In Teichen und Tümpeln, Fig. 15. Rofifer elonga- zwischenDetritus. Din. 22 ee ZusWeb.a Rückenseite, Selten. — April, Men t E Fr aan h A Eh öFuß,seitlich(n.Weber. Mai. — Südl. ram © Wähen)f Para a Elsaß: Neudorf. 4. R. tardigradus Ehrbge. (Fig. 17). (= R. tardus Ehrbg., = A. maximus Bartsch.) Rumpf dunkelbraun, Kopf und Fuß farblos. Haut stark längs- und quergefaltet, klebrig mit Fremdkörpern bedeckt. Rüssel zylindrisch, breit und lang. Sporen zweigliedrig, ungefähr doppelt so lang als die betreffende Gliedbreite. Dorsal- taster kurz. 2 große Augen, oft in paarige Pigment- flecke aufgelöst. Zehen länger als bei allen an- deren Arten. Mastax breit. Zahnformel ?,,. Träge. Länge: 363— 700 u. In Teichen, Tümpeln, Mooren, auch in Sphagnum und Grundmoosen. Ver- einzelt, jedoch nicht selten. — Frühjahr bis Herbst. — Verbreitet, z. B. Berlin, Plön, Gießen, Württemberg, Elsaß. 5. R. macroceros Gosse (Fig. 18). Rica (— R. motacılla Bartsch.) f N Körper hyalin. Rumpf von dem re- lativ kurzen Fuß deutlich abgesetzt. Hals wenig markiert. Sporen kurz, stumpf, seite, Fuß, seitlich (n.Weber). Kräftig. Zehen kurz. Rüssel kurz, zylind- Süßwasserfauna von Deutschland. Heft 14. 2 Fig. 17. Rotifer tardı- 18 Collin, risch. Dorsaltaster außerordentlich Jang und beweglich, erreicht bisweilen fast die halbe Rumpflänge, beim Schwimmen meist nach vorn gerichtet. Zahnformel ?°/),. Länge: 254— 300 u. Pelagisch, schwimmend, selten kriechend, in Teichen, Moor- gräben. — Frühjahr bis Spätherbst. Scheint nicht häufig zu sein. — Plön, Württemberg: verschiedene Fundorte. Fig. 18. Rofifer ma- Fig. 19, Rotifer macru- Fig. 20. Rotifer citrinus croceros Go088e. yus Ehrb g. Rücken- Ehrbg. Rückenseite (nach Rückenseite (nach seite (nach Weber). Weber). Weber). 6. R. macrurus Ehrbg. (Fig. 19). Körper weißlich, glatt, durchsichtig. Rumpf angeschwollen, hinten plötzlich verschmälert, von dem langen Fuß abgesetzt. Fuß schmal, so lang wie der übrige Körper. Sporen kurz zugespitzt, etwas länger als die betreffende Gliedbreite. Räderorgan breit. Rüssel überragt das ausgestreckte Räderorgan. Dorsaltaster ziem- lich lang. Zahnformel ?/,. Länge: 680-800 u Pelagisch in Seen, Weichen, Mooren; selten kriechend, zwischen Wasserpflanzen. — Wohl das ganze Jahr hindurch, -am häufigsten in der kalten Jahreszeit. — Berlin, Eberswalde, Rostock, Plön, Gießen, Würzburg, Württemberg. 7. R. eitrinus Ehrbg. (Fig. 20). Kopf und Fuß farblos. Rumpf grüngelb, hinter dem Mastax am breitesten, allmählich verschmälert und ohne Unterbrechnng in den Fuß übergehend. Haut etwas klebrig, leicht längsgestreift. Rotatoria. 19 Sporen eiwas länger als die betreffende Gliedbreite, Zehen kurz. Rüssel mäßig lang, am Ende abgerundet. Dorsaltaster. ziemlich kurz. Zahnformel ?),. Länge: 600—1090 u. In Teichen und Tümpeln, langsam schwimmend. — Wohl das ganze Jahr hindurch. — Berlin, Plön, Würzburg. 8. R. vulgaris Schrk. (Fig. 21). Körper weißlich, undurchsichtig, sehr schmal. Rumpf ganz allmählich in den Fuß übergehend. Sporen: etwa 1!/, mal so lang, wie das zugehörige Glied breit ist. Rüssel breit und kurz. Dorsal- taster kurz. Augen oft in mehrere paarige Pigmenthaufen aufgelöst. Eine sehr variabele Art. Eine große Form mit chagri- nierter Cuticula ist als var. granularis Zach. beschrieben. Zahnformel ?/, Länge : 300 bis 1090 u. In Teichen, Tümpeln und allen Wasseransamm- lungen überall ge- mein; das ganze Jahr hindurch. Fig. 21. Rotifer vulgarıs Schrk. 9. R. neptunius a Bauchseite, ausgestreckt, kriechen. (Ehrbg,„nonMilne) 5 Kopf, dorsal. c Kauapparat (Fig. 22). (nach Weber). (= Actinurus nep- tunius Ehrbg.) Körper weißlich, durchscheinend, zylindrisch, stark verlängert. Haut glatt. Fuß 1'/, mal so lang wie der übrige Körper. Sporen schmal, gegliedert, dreimal so lang als die betreffende Gliedbreite. 3 sehr lange dünne divergierende Zehen. Räder- apparat schwach entwickelt; Rüssel kurz. Zahn- formel ?/,, Zähne konvergierend. Länge: 725—1450 u. In Seen, Tümpeln, Gräben, meist zwischen Wasser- pflanzen und Dedritus. — Wohl das ganze Jahr hin- durch. — Weit verbreitet, z. B. Danzig, Rostock, Plön, yis, 22. Rozifer Berlin, Quedlinburg, Gießen, Ludwigshafen a. Rh., neptuntus Straßburg i. E., Südl. Elsaß, Württemberg. Ehrbg.). Seitenansicht, Zweifelhafte Art: mach" Weber). R. hapticus Gosse. Körper glasartig durchsichtig, braun gefärbt. Längsfalten nicht stark ausgeprägt, ohne Schleimhülle, Dorsaltaster lang, steif. Räder- apparat klein. 2% 20 Collin, Länge: 508—700 u. Vereinzelt in Sphagnumpolstern. — November — Plön. Eine zweifelhafte Art; gehört vielleicht zu A. Zardigradus Ehrbg. III. Gatt. Callidina Ehrbg. Augen nicht vorhanden. 3—4 Zehen, welche jedoch auch zu einer durchbohrten Haftscheibe verschmolzen sein können. Leben in Laub und Lebermoosen, auch im Süßwasser. Zähne entweder deutlich entwickelt oder auf den Kiefern nur sehr feine Querleisten ohne besonders hervorspringende Zähne. Formel ?°/,—'%/jo- Bestimmungstabelle der Arten. 1. Mittelkörper mit Dornen, Stacheln oder Höckern (vgl. hierzu auch C. guadricornifera und C. scarlatina). 2. Körper besonders der Hinterleib, mit stumpfen Höckern 1. ©. papillosa (Thomps.) 2. Körper mit Stacheln. 3. Stacheln sehr lang, stehen besonders an den Seitenrändern 2. C. multispinosa (Thomps.) 3. Stacheln in 2 Querreihen am Rumpf 3. C. brycei Web. 1. Mittelkörper ohne Dornen, Stacheln oder Höcker, aber oft mit mehr oder weniger feinen Warzen punktiert. 4. Mit krug- oder flaschenförmigem Gehäuse auf dem Hinter- körper. Zahnformel ?/, 4. C. angusticollis Murr. 4. Ohne ein solches Gehäuse. 5. Fuß mit Zehen endigend. Zahnformel ?/,—/,, oder nur viele feine Querleisten im Mastax. 6. Mastax mit deutlichen Zähnen. 7. In jedem Kiefer nur 2 deutliche Zähne (ohne einen kleineren dritten Zahn). 8. Mit 3 Zehen. Sporen fast niemals von den Aus- führungsgängen der Klebdrüsen durchbohrt. 9. Sporen wenigstens doppelt so lang wie das zugehörige Glied breit ist. 10. Sporen dreigliedrig, säbelförmig gebogen. Rumpf braun, undurchsichtig, klebrig, mit Schmutzteilchen behaftet. Moosform. 5. C. longirostris Jans. 10. Sporen ungegliedert, schwertförmig ge- rade. Rumpf farblos, nur der Darm meist hellbraun. Süßwasserform. 6. €. socialis Kell. 9. Sporen kürzer oder nur wenig länger, als das zugehörige Glied breit ist. 11. Letztes Rumpfglied entweder stark ver- breitert und an den Hinterecken in je einen Höcker auslaufend, oder mit 2 dorsalen Spitzen und Höckern. 12. Letztes Rumpfglied nicht verbreitert, aber mit 2 dorsalen sporenähnlichen Spitzen oder Höckern 7. C quadricornifera (Milne). Rotatoria. 21 12. Letztes Rumpfglied verbreitert, an den Hinterecken in je einen Höcker aus- laufend. 8. C. plieata Bryce. 11. Letztes Rumpfglied weder verbreitert, noch mit Spitzen oder Höckern. 13. Haut mit Tüpfeln in Längsreihen. 9. C. aspera Bryce. 13. Haut ohne Tüpfel. 14. Körper rötlich, selten farblos. Rüssel vorn breit abgeschnitten, mit seitlichen Ohrchen. Sporen so lang wie das zugehörige Glied breit ist. Lebt besonders in Moosen, selten im Wasser. 10. €. ehrenbergi Jans. 14. Körper stets farblos. Rüssel abge- rundet. Sporen kaum so lang wie das betreffende Glied breit ist. Im Wasser und Sphagnum. . 11. €. bidens Gosse. 8. Mit 4 Zehen. Sporen von den Ausführungs- gängen der Klebdrüsen durchbohrt, mit Zwischen- stück an der Sporenbasis. 15. Körper stets farblos und durchsichtig. Sporen etwas länger als das betreffende Glied breit ist. Zwischenstück !/, so breit wie die Sporen lang sind. Fuß lang. Nur im Süßwasser. 12. C. parasitica Gig]. 15. Körper meist rötlich. Sporen nur '/, so lang wie das zugehörige Glied breit ist. Zwischen- stück breiter, als die Sporen lang sind. Fuß kurz. Moosform. 13. ©. vorax Jans. 7. In jedem Kiefer entweder 2 größere Zähne und ein kleinerer dritter oder je 3 Zähne. 16. Jederseits 2 große und 1 kleinerer Zahn. Sporen leicht ausgepuchtet, '/, so lang wie das zugehörige Glied breit ist. 14. C. musculosa (Milne). 16. Jederseits 3 deutliche, gleich große Zähne. 17. Körper lang schmal. Rumpf nicht verbreitert. Sporen nur !/, so lang wie das zugehörige Glied breit ist. 15. €. tridens (Milne). 17. Körper kurz. Rumpf in der Mitte sehr ver- breitert. Sporen etwas länger, als das zuge- hörige Glied breit ist. 16. C. lata Bryce. 6. Mastax ohne deutliche Zähne, nur mit vielen sehr feinen Querleisten. 18. Jederseits 8 Querleisten. Räderorgan schmäler als der Hals. Sporen kurz und breit. 17. €. constrieta Du). 18. Jederseits 10 Querleisten. Räderorgan von Hals- breite. Sporen nur an der Basis breit, bald lang zugespitzt. 18. €. elegans Ehrbg. 5. Fuß mit einer Haftscheibe endigend. Zahnformel wechselnd. 22 Collin, 19. Mittelkörper mit sehr groben Wärzchen bedeckt, die bei der Kontraktion wie Butzenscheiben aussehen. Darm hochrot. Zahnformel ’/,—?/,. 19. C. scarlatina Ehrbg. 19. Mittelkörper glatt oder fein warzig punktiert. 20. Körper auf der Höhe des Mastax verdickt. Zahn- formel /,—”/,. Sporen mit breitem Zwischenstück. 20. C. russeola Zel. 20. Körper nicht verdickt. 21. Körper farblos, Darm mit grünen Algen gefüllt. Zahnformel ®/,—®/;: 21. C leitgebi Zel. 21. Körper rötlich oder gelblich, selten farblos. 22. Körper gelblich, durchsichtig. Zahnformel */,, selten noch mit je 1 schwächeren fünften Zahn. Sporen ohne Zwischenstück, auf Polstern sitzend. 22. C. tetraodon Ehrbg. 22. Körper rötlich, Darm gelbrot oder rot. 23. Zahnformel °/,—®/,. 23. C. magna Plate. Fig. 23. Callidina Bapıllosa (Thomps.) a Rückenseite, Räderorgan ausgestreckt. 5 Sporen (nach Thompson), c Räderorgan eingezogen, Fuß etwas ausge- streckt (nach Janson). 23. Zahnformel ?/,—*/;- 24. C. symbiotica Zel. 1. C. papillosa (Thomps.) (Fig. 23). Körper breit und abgeflacht, bräun- lich, mit stumpfen Höckern, besonders am Hinterleib. Haut chagriniert. Räder- apparat mäßig groß, etwas breiter als der Hals. Dorsaltaster so lang wie der Hals breit. Jeder Kiefer mit 3 deutlichen und 1 undeutlichen Zahn. Sporen klein, zu- gespitzt, etwas ausgeschweift, halb so lang als das betreffende Glied breit. Zahn- formel ®/,—*/,. Länge: 127 bis 240 u. In Moosen und Flechten. — April, November. — Plön, Marburg i. H., Stutt- gart. 2. €. multispinosa (Thomps.) (Fig. 24). Körper breit und abgeflacht, gelblich & oder bräunlich, mit et, ek zanlreichen langen (nach Thompson). Stacheln. Räder- organ mäßig groß, kaum breiter als der Hals. Dorsaltaster etwas mehr als °/, der Halsbreite, mit 3 Wimperbüscheln an der Spitze. Sporen klein, stumpf, konisch, Zahnformel ?/,. Länge. 127-254 u. Auf Lebermoosen. — Marburg i. H. (?). Rotatoria. 23 3. C. brycei Web. (Fig. 25). (= C. cataracta Lord.). Körper kräftig, verlängert, grau oder bräunlich. Haut auf dem Rücken und an den Seiten mit starken Längsfurchen. Ventral 8 Querfurchen. 2 Querreihen kurzer Stacheln auf dem Rumpf. Räderorgan mäßig breit. Rüssel zylindrisch, lang. Dorsaltaster lang, zweigliedrig. Fuß kurz, dick. Sporen kurz, konisch, wenig voneinander entfernt. Zahnformel ?/,. Länge: 350—400 u. Seen zwischen Potamogeton, in Sümpfen an Moosen und De- tritus, auch in Moosen auf Steinen in fließendem Wasser. — Sept., Nov. — Plön. Fig. 25. Fig. 26. Fig. 25. Callidina bryce! Web. Kriechend, Rückenseite (nach Weber). Fig. 26. Callidına angusticollis Murr. a Rückenseite, ausgestreckt, im Ge- häuse (nach Murray). 5 Gehäuse (nach Richters). Fig. 27. Callidina longirostris Jans. Rückenseite (nach Janson) 4. €. angusticollis Murr. (Fig. 26). Klein, farblos. Trochusscheiben klein, nahe bei einander, schräg zum Munde geneigt. Mundsegment verlängert, in der Mitte rings von 4 Verdickungen umgeben. Fuß sehr klein, nicht deutlich gegliedert. Sporen kurz. spitz, an der Basis zusammenstoßend. Rüssel mäßig lang. Dorsaltaster zweigliedrig, seine Länge ?/, der Halsbreite. Zehen? Krugförmiges Gehäuse in der Jugend blaß- gelb, später dunkelbraun, scheint vom Tier nicht freiwillig verlassen zu werden. Zahnformel ?/,. Länge: 254—282 u, Gehäuse 176 u. Auf Laub- und Lebermoosen, besonders auch auf Fontinalis an Seeufern. — Taunus. 5. C longirostris Jans. (Fig. 27). Körper spindelförmig. Rumpf mit starken Einschnürungen stark längsgefaltet, undurchsichtig, braun, klebrig, mit Fremdkörpern 24 | Collin, bedeckt. Kopf und Fuß farblos. Räderorgan klein. Rüssel sehr lang, zylindrisch. Hals mit 2 dorsalen Vorsprüngen. Sporen drei- gliedrig, säbelförmig, schmal, spitz, doppelt so lang, als die be- treffende Gliedbreite. 3 Zehen. Zahnformel ?/,. Länge: 430—635 u. Auf Laub- und Le- bermoosen. — Febr., a März, Mai, Nov. — Bremen (Leuchten- burger Holz), Plön, Stuttgart. Fig. 28. Fig. 29. Fig. 28. Callidina socialis Kellie. Fuß (nach Lie-Pettersen). Fig. 29. Callidina guadricornifera (Milne). a Rückenseite, kriechend (nach Milne). 5 Fußglieder (nach Janson). Fig. 30. Callidina plicata Bryce. Rückenseite (nach Bryce). 6. C. socialis Kellic. (Fig. 28). | Körper schlank, glashell, farblos, Magen hellbraun. Rüssel lang, dick. Haut glatt, nicht punktiert. Fuß fast von halber Körperlänge, kräftig. Sporen ungegliedert, gerade, 2—3 mal so lang wie das zugehörige Glied breit ist. 3 dicke Zehen. Kleb- drüsen stark entwickelt. Zähne nach der Mitte des Mastax ver- diekt. Zahnformel ?/,. Länge: 390—480 u. Im Süßwasser, parasitisch an Insektenlarven und Asellus, auch zwischen Wasserpflanzen. — Sept.—Nov. — Plön, Württemberg: Ummendorfer Ried, Denkendorf b. Eßlingen. 7. C. quadricornifera (Milne) (Fig. 29). Körper in der Mitte sehr verbreitert, gelblichbraun. Fuß kurz. Dorsaltaster kurz und breit, von halber Nackenbreite. Rüssel dick und viereckig. Längsfurchung undeutlich, Quersegmentierung deut- lich. 2 dorsale sporenähnliche Fortsätze auf dem letzten Rumpf- scheinsegment. 2 Sporen, etwas kürzer als das betreffende Glied breit ist, leicht ausgeschweift. 3 kurze Zehen. Zahnformel ?/,. Länge: 363 u. In Sphagnum und Baummoosen. — Jan., Okt., Nov. — Plön, Württemberg: verschiedene Fundorte. 8. C. plieata Bryce (Fig. 30). Körper verlängert. Rumpf mit groben Längsfalten. Letztes Rumpfglied stark kappenartig angeschwollen, am vorderen und Rotatoria. | 25 hinteren Ende verschmälert, dann hinten in 2 stumpfe, seitliche Höcker ausgezogen. Sporen kurz, konisch, Räderapparat breit. Zahnformel ?/,. Länge: 317 u. Moore, auf Sphagnum und auf Waldmoosen. — April, Okt. — Plön, Württemberg: Kniebisberg. 9. €. aspera Bryce (Fig. 31). Körper bräunlich, farblos oder weißlichgrau. Rumpf mit Längsfalten, welche mit Längsreihen von Wärzchen (Tüpfeln) besetzt sind. Sporen klein, konisch, kaum so lang wie das betreffende Glied breit ist. Räderorgan schmal, kaum breiter als der Kopf. Zahnformel ?),. Länge: 203 u. Auf Laubmoosen. — Ehrenburg (Prov. Hannover). 10. €. ehrenbergi Jans. (Fig. 32). Körper farblos oder rötlich, hinter dem Mastax verdickt. Rüssel breit abgeschnitten, die Scheide zu seitlichen Ohrchen ausgezogen. Räderorgan so breit wie der Hals. Fuß sehr kurz. Sporen nicht Fig. 31. Caliina durchbohrt, so lang wie das betreffende Glied breit Heeeehekite (nach ist, mit kleinem Zwischenstück. 3 kurze Zehen. Bryce. Zahnformel ?/,. Länge: bis 360 u. In Moosen, selten im Wasser. — Okt. — Marburg i. H. (?), Plön. 11. C. bidens Gosse (Fig. 33). Körper spindelförmig, farblos. Rüssel dick, ab- gerundet, aber klein, viereckig und abgestutzt, wenn das Räderorgan vorgestülpt ist. Fuß mäßig lang. Sporen klein, kaum so lang wie das betreffende Glied breit ist. 3 Zehen. . Zahnformel ?/,. Länge: 320—564 u. Im Süßwasser und in Sphagnum- polstern. — Plön. 12. C. parasitica Gigl. (Fig. 34). Körper farblos, durchsichtig. Räder- organ so breit wie der Hals. Sporen durchbohrt, mit großem Zwischen- d stück, etwas länger als das be- treffende Glied breit ist. Fuß lang. 2 kleinere ventrale, 2 größere IN dorsale Zehen, Zahnformel ?/,. Länge: 508—640 u. | | Ektoparasitisch an Gammarus Fig. 33. Callı- Fig. 32. Callidina pulex und Insektenlarven, im _ Zira bidens ehrenbergi Jans. Süßwasser. — Aug., Nov. — Plön, Gosse. Rücken- a Rückenseite, 5 Sporen ze seite (nach (nach Janson). Tübingen. Hudson-Gosse). 26 Collin, 13. C. vorax Jans. (Fig. 35). Körper meist rötlich. Räderorgan breit und flach, fast stets ausgebreitet. Rüssellamellen seitlich vorragend. Fuß kurz. Sporen nur !/, so lang wie das betreffende Glied breit ist, durchbohrt, mit sehr breitem Zwischenstück. 4 ungleiche kurze Zehen, das innere Paar viel kleiner als das — äußere. Zahnformel ?),. Länge: 400-440 u. Auf Moosen. — Mar- burg i. H. (?). Fig. 36 b. Fig. 34. Fig. 35 a. Fig. 35 2. Fig. 36 a. Fig. 34. Callidina Barasitica Gigl. Bauchseite (nach Giglioli). Fig. 35. Callidina vorax Jans. a Bauchseite (nach Weber). 5 Fußende (nach (Jansen). Fig. 36. Callidina musculosa (Milne.. a Bauchseite (nach Milne). 5 Fuß (nach Janson). 14. C. musculosa (Milne) (Fig. 36). Körper durchscheinend, farblos, gelblich oder grün- lich. Rüssel kurz mit breitem Stirnrand. Deorsaltaster '/, der Halsbreite. Sporen leicht ausgebuchtet, etwa '/, so lang wie das zugehörige Glied breit ist. 3 kurze Zehen. Zahnformel ?/,, doch findet sich jederseits noch ein dritter, viel weniger ausgebildeter Zahn. Länge: 423—480 u. In Moospolstern. — Plön, Bremen, Stuttgart. 15. €. tridens (Milne) (Fig. 37). Körper lang, schmal, wurmförmig, farblos oder rötlich. Hals sehr lang, Kauapparat weit nach hinten liegend. Zähne fein. Fuß sehr kurz, !/,, der Gesamt- Fig. 37. länge. Sporen kurz, '/, so lang wie das betreffende reg Glied breit ist, fast gar nicht ausgebuchtet. 3 kurze Milne). Zehen. Zahnformel ?°/,. Kriechend, Länge: 317—400 u. Rückenseit (nach Milne). In Moospolstern. — Wollah bei Vegesack. Rotatoria. al 16. .C. lata Bryce (Fig. 38). Körper sehr kurz und breit. Rumpf sehr abgeflacht, hinter der Mitte am breitesten, dann garız plötzlich verschmälert. Wenn das Tier frißt, ist das letzte Rumpfglied etwa '/, so breit als das vorhergehende. Mittelrücken ohne Falten, seitliche Falten sehr tief. Fuß schlank, Sporen spitz, etwas länger, als das zugehörige Glied breit ist. Räderaupparat ziemlich klein, etwa so breit wie der Kopf. Mastax birm- förmig. Zahnformel ?/,. Länge: 203 u. An Moosen, auch im Süßwasser. — Württemberg: verschiedene Fundorte. 17. C. eonstrieta Duj. (Fig, 39). Körper farblos, weißlich oder blaßrot. Räderorgan auf- ‚allend klein, schmäler als der Hals. Sporen breit, stumpf, kurz, nur !/, so lang wie das be- Fig. 39. = ie is 1St. = Callidina con. treffende Glied breit ist. Aus Fig..38. Callidina lata strietaDuj. Fus gesprochene Zähne fehlen, da- Bryce. Rückenseite (nach (mach Janson). gegen °®/, feine Querleisten im Bryce). Mastax. Länge: 360—500 u. Besonders in Moospolstern, selten im freien Wasser. — Württembers: mehrere Fundorte. 18. C. elegans Ehrbg. (Fig. 40). Körper farblos, weißlich oder rötlich. Räder- organ klein. Sporen nur am Grunde breit, dann meist ıasch zugespitzt, fast so lang wie das zuge- IN hörige Glied breit ist. Ohne deutliche Zähne, aber 10 0 —""/| feine Querleisten im Mastax. Fig. 40. Länge: 360—1090 u. Caliäina ele- Im Süßwasser zwischen Wasserpflanzen und in en Baummuvosen. — Berlin, Plön, Gießen, Heilbronn, Janson). Stuttgart. 19. €. scarlatina Ehrbg. (Fig. 41). Körper rötlich. Darm hochrot. Mittelkörper durch sehr grobe und auch kleinere Wärzchen. punk- en tiert, die bei der Kontraktion wie Butzenscheiben = aussehen. Sporen höchstens !/, so lang wie das zu- h gehörige Glied breit ist, oft nur ganz kleine Stümpf- ka. Chen. Fuß mit Haftscheibe. Zahnformel ?/,—/,—)s- Jatina Ehırlg. Länge: 800—1090 u. Sporen (ıach . Janson). In Moospolstern. — Plön, Marburg i.H. (?). : 28 Collin, 20. C. russeola Zel. (Fig. 42). Körper plump, auf der Höhe des Mastax (am 6.—7. Scheinsegment) verdickt, dahinter verschmälert. Haut an den Quermuskeln röt- lich, Darm gelblich-ziegelrot, innere Organe, besonders Genitaldrüsen schwach gelblichrot. { A Räderorgan groß. Oberlippe ohne Einschnitte. = Schutzlamellen des Rüssels stehen rechts und Fig. 42. Callıd Ts= In: : & seola Zei. Fuß. Der links als Scheiben hervor. Sporen an ihrer Sporn links zeigt den Ver- Basis weit voneinander entspringend, durch- ee Se ee bohrt, etwa '/, so lang wie das betreffende (nach Zelinka). Glied breit ist. Hinterende mit Haftscheibe. Zabnformel PL, P/ gumelmas: ds Länge: 500—680 u. An Laub- und Lebermoosen. — Marburg i. H. (?), Stuttgart. 21. ©. leitgebi Zel. (Fig. 43). Körper farblos, Darm meist mit grünen Algen gefüllt. Räderorgan groß. Oberlippe mit einer me- dianen Spitze. Sporen kürzer als das zugehörige Glied breit ist. Fußende mit Haftscheibe, welche aus 10 hohlen Zäpfchen besteht. Zahnformel 5/,—/,. Tie. 48. Länge 190—210 u. Callidina leıt- An Lebermoosen. Marburg i. H. (?). gebi Zel. Sporen (nach Janson). 22. C. tetraodon Ehrbg. (Fig. 44). Körper farblos bis gelblichweiß. Räderorgan mäßig groß, nur wenig breiter als der Hals. Ober- lippe eingekerbt. Taster kurz, zweigliedrig, daneben jederzeit 1 Stirnhöcker. Sporen wenig länger, als das zugehörige Glied breit ist, auf Polstern sitzend. Fuß sehr kurz, mit Haftscheibe. Zahnformel ®/,, de selten noch ein fünfter Zahn schwach angedeutet. Callidina tetra- Länge: 620—726 u. odon Ehrbg. In Moosen und Erde auf Bäumen, Mauern, en Dächern. — Jan., April, Nov. — Berlin, Plön, Mar- bure4..H.+(2), Stuttgart. 23. C. magna Plate (Fig. 45). (? = C. hexaodon Ehrbg.,? = C. octodon Ehrbg.) Körper meist rötlich. Haut deutlich punktiert. Sporen undurchbohrt, an der Basis schmal, dann verdickt, am Ende zugespitzt, halb so lang wie das zugehörige Glied breit ist. Fuß mit Haftscheibe. Zahnformel ©, ja, "/z, "/a °la- Länge: 423— 725 u. In Sphagnumpolstern und anderen Moosen auf Dächern ete. — Berlin, Plön, Marburg i.H. 24. C. symbiotica Zel. (Fig. 46). Körper gelblichrot, der Darm intensiver ge- Fig. 45. Callı- dina magna färbt, längsgestreift, mit 16 deutlichen Scheinseg- pjate Fuß menten. Räderorgan groß. Oberlippe mit 2 Zapfen. (nach Plate). Rotatoria. 29 Rüssel kurz, breit. Dorsaltaster mäßig groß. Sporen etwas nach innen gebogen mit schmalem Zwischenstück, nur °/, so lang als das betreffende Glied breit ist. Am Fußende a eine Haftscheibe, welche aus 10 hohlen Zäpfchen besteht. Zahnformel ?/,—/,—*/;- Länge: 340—360 u. Auf Laub- und Lebermoosen. — Berlin, Mar- burg i. H. (?), Gießen. Ungenügend charakterisierte Calhidına-Arten: C. bihamalta Gosse. Rüssel mit 2 gekreuzten Haken. Dorsaltaster weit hinten stehend, Sporen lang. Zahnformel ?/,. — Länge: 363 u. — In Tümpeln. — Cannstadt. — Vielleicht mit C. ekrenbergi Jans. . identisch. C. hexaodon Ehrbg. Körper durch- sichtig. Zahnformel ®/,. — Länge: 725 u. — In Baum- und Dach- moosen. — Berlin. — Wohl gleich C. magna Plate. Y > zur k e Fig. 46. Callıidina symbiotica Zel, C. octodon Ehr bg. A eper durch- a Schwimmend, von der Seite. sichtig. Zahnformel ®/,. — Länge: 5 Kieferapparat (nach Weber). 725 «u. — In Moosen auf Mauern. — Potsdam. — Wohl gleich C. magna Plate. C. rediviva Ehrbg. Körper spindelförmig, verwaschen ziegelrot. Zahnformel ?/,, — Länge: 725 u. — Auf Dächern und in Baummoosen. — Berlin, Charlottenburg, Potsdam, Harz. C. triodon Ehrbg. Körper durchsichtig. Zahnformel ?/,. — Länge: 725 u. — Auf Dächern und in Baummoos. — Berlin. 2. Fam. Adinetidae. Von Prof. Dr. A. Collin (Berlin). Im allgemeinen wie die Philodiniden gebaut, jedoch besteht das gänzlich reduzierte Räderorgan nur aus einer bewimperten, an der Ventralseite des Kopfteiles gelegenen, der Längsachse des Körpers parallelen Fläche. Sie wird median durch eine wimperlose Längs- furche, welche in den Mundtrichter überleitet, in 2 seitliche Felder geteilt. Fuß mit 3 kurzen Zehen. Rüssel wenig entwickelt, warzen- artig, bewimpert oder unbewimpert. Rückentaster kurz und breit. Augen nur bei einer Art vorhanden. Kiefer vom ramaten Typus. Zahnformel ?/,. Schlechte Schwimmer, bewegen sich fast nur kriechend. Leben im Süßwasser und in Moosen. Nur 1 Gattung. Gatt. Adineta Huds. Mit den Charakteren der Familie. 30 Collin, Bestimmungstabelle der Arten. 1. Augen vorhanden 1. A. oculata (Milne). 1. Augen fehlend. 2. Haut getüpfelt. Sporen fast doppelt so lang wie die Breite des zugehörigen Gliedes 2. A. tuberculosa Jans. 2. Haut glatt. 3. Rüssel mit 2 langen seitlichen Borstenbüscheln. Sporen doppelt so lang wie die Breite des betreffenden Gliedes vgl. auch A. vaga) . 3. A. barbata Jans. 3. Rüssel ohne solche Borsten. Sporen nur so lang oder kürzer als die betreffende Gliedbreite. 4. Rüssel etwas bewimpert, Rumpf stark verbreitert. 4. A. vaga (Dav.) 4. Rüssel gänzlich unbewimpert, Rumpf kaum verbreitert. 5. A. gracilis Jans. 1. A. oculata Milne (Fig. 47). Spindelförmig, flach. Kopf klein, Mastax sehr klein. Sporen reichlich so lang wie das zugehörige Glied breit ist. 3 Zehen, halb so lang wie die Sporen. 2 große glänzend rote Augen mit Linse auf dem Rüssel. Länge: 508 u. Seen, zwischen Potamogeton. Juli. — Plön (Holstein), _ Württem- berg, südl. Baden. I b Fig. 48. Adınela fZuberculosa Jans. Fig. 49. Adıineta r a Kopf und Hals, barbata Jans. Fig. 47. Adineta dorsal, 5 Sporen (nach Bauchseite (nach oculata (Milne). Janson). Janson). 2. A. tuberculosa Jans. (Fig. 48). Glashell, farblos oder ein wenig rötlich. Mit Ausnahme der letzten Fußsegmente ganz mit Tüpfeln bedeckt. Sporen fast doppelt so lang wie das zugehörige Glied breit ist. Kauapparat klein. Rüssel kurz, vollständig unbewimpert, schwer sichtbar. Kriecht rasch und ist sehr lebhaft. Rotatoria. 31 Länge: 500 u. In den Amphigastrien von Lebermoosen (Zrwllania dilalata). November. — Deutschland, ohne nähere Fundortangabe. 3. A. barbata Jans. (Fig. 49). Glashell, farblos oder etwas rötlich. Haut glatt. Rüssel mit 2 langen Borstenbüscheln, welche von den 2 seitlichen Rüssel- häkchen ausgehen. Sporen doppelt so lang wie die Breite des zu- gehörigen Gliedes. Außerordentlich lebhaft. Länge: 400 u. Auf Frullania und in anderen Moospolstern. — Okt., Nov. — „Deutschland“, z. B. Plön (Holstein); in Württemberg häufig. 4. A. vaga (Dav.) (Fig. 50, 51). Glashell, farblos oder schwach rötlich. Rüssel schwach be- wimpert. Sporen so lang wie das betreffende Glied breit ist. Unterhalb der Rüsselhäkchen beiderseits bisweilen ein kurzes Wimperbüschel sichtbar, welches aber nicht den Borstenbüscheln von A. barbata entspricht, sondern die Fortsetzung einer feinen Cilienbedeckung innerhalb der Rüssel- scheide bilde. Bewegt sich lebhaft kriechend. Länge: 500—700 u. In Mooren. In Spha- gnum- und anderen Moos- polstern verbreitet. Juni bis Nov. Von dieser Artwerden 2 Formen unterschieden: Form. minor Bryce und Form. major Bryce. Erstere kleiner und schwächer; die Schein- segmente des Rumpfes verschmälern sich allmäh- Fig. 50. Fg. bla. Fig. 52. lich nach dem Fuß hin. Fig. 50. Adınefa vaga (Dav.). Kopf, von der Die Form. major ist ro- Seite (nach Davis). buster, dieScheinseemente Fig. 51. Adinefa vaga (Dav.) Form major Bryce. k 8 a Rückenseite, 5 Kopf, Bauchseite (nach deutlicher markiert, die . 2 Weber). hinteren Rumpfglieder Fig. 52. Adınelta gracılis Jans. a Vorderende, von den vorderen durch ventral, 5 Sporen (nach Janson). eine Einschnürung abge- setzt, Kopf fast breiter als lang; seltener als die vorige Varietät. 5. A. graeilis Jans. (Fig. 52). Farblos, ungewöhnlich schlank, in der Mitte kaum stärker ver- breitert. Rüssel ganz unbewimpert. Sporen nur halb so lang wie das zugehörige Glied breit ist. 22 Collin, Länge 200 u. In Polstern von Sphagnum und anderen Moosen vereinzelt. — Aug.—Nov. — „Deutschland“, z. B. Plön (Holstein). B. Unterkl. Monogononta. Diagnose vgl. oben S. 10. Bestimm ungstabelle der Ordnungen. 1. Ausgewachsene ® meist festsitzend — d und junge ® frei- lebend — gewöhnlich ein Gehäuse oder eine Gallerthülle be- wohnend, einzeln oder Kolonie bildend. Fuß nicht in den Körper zurückziehbar, stets ohne Zehen, am Ende mit Haft- platte, Saugbecher oder stumpfer Spitze. II. Ordnung Rhizota. 1. 2? und & meist freilebend, mitunter parasitisch, stets ohne Ge- häuse, nie Kolonie bildend. Fuß, wenn vorhanden, gewöhnlich ventral, an seinem Ende mit 1 oder 2 Zehen oder (selten) einem Kranze von Gilien. 2. Fuß meist vorhanden. Körper gepanzert oder ungepanzert. Freilebend oder parasitisch. III. Ordnung Ploima. 2. Fuß stets fehlend. Körper ungepanzert, mit 6 langen arm- artigen Fortsätzen, die an ihrem Ende sämtlich mit langen, gefiederten Chitinborsten versehen sind. Die Tiere machen den Eindruck von Nauplius-Larven. Stets freilebend. IV. Ordnung Seirtopoda. II. Ordnung Rhizota. Gehäuse meist in Gestalt einer Röhre, die durch Sekretion ausgeschieden ist, durchsichtig oder undurchsichtig und dann mit einer zweiten Schicht aus Klumpen oder Ballen, die aus Schlamm oder Fäkalien gebildet werden, umgeben. Zuweilen auch als eine einfache, meist freischwimmende Gallertkugel ausgebildet, die ge- wöhnlich mehrere Tiere zu einer Kolonie vereinigt. Wenn ohne Gehäuse oder Gallerthülle im Alter festgeheftet oder im Schlamm sitzend (Apsilidae). Räderapparat fehlend oder ein einfacher oder doppelter Wimperkranz. Kiefer vom malleaten, malleo-ramaten und uneinaten Typus. Darmtraktus gewöhnlich, oft mit einer bis in den Vormagen hineinhängenden Röhre (Ösophagealfortsatz). Exkretionssystem ebenfalls gewöhnlich. Augen in der 2-Zahl, bei erwachsenen Formen nicht immer sichtbar. Ein meist warzen- förmiger Dorsaltaster, die beiden Lateraltaster röhrenförmig oder ebenfalls warzenförmig, zuweilen auf die Bauchseite verschoben. d niemals Kolonie bildend, kleiner als die 9, zylindrisch oder konisch mit kurzem Fuß und einfachem Wimperkranz. Ver- dauungssystem fehlt. Exkretionssystem und Sinnesorgane wie beiden Q. Bestimmungstabelle der Familien. 1. Mit Räderapparat. 2. Räderapparat einfach, hufeisenförmig. Kiefer uncinat. 3. Fam. Floscularidae. 2. Räderapparat aus 2 nicht geschlossenen, ineinander zurück- laufenden Wimperkränzen bestehend. en malleo-ramat. . Fam. Melicertidae. 1. Ohne Räderapparat. 4. Fam. Apsilidae. Rotatoria. 3 353 3. Fam. Flosculariidae. Von Prof. Dr. A. Collin (Berlin). Erwachsene @ fast ausnahmlos festsitzend, selten freischwim- mend, mit Gallertgehäuse, welches nur bei FI. atrochoides fehlt. dg und junge ® stets freilebend. Vorderkörper in das Gehäuse einziehbar. Fuß lang, oft geringelt mit terminaler Haftscheibe, nicht einziehbar. Vorderende (Krone) ein geräumiger Trichter, dessen Rand gerade abgestutzt oder in mehr oder weniger deut- liche, abgerundete Lappen, zugespitzte oder geknöpfte Zipfel oder sehr lange Arme ausgezogen ist. Zipfel mit langen starren borsten- artigen Zilien besetzt. Ausbuchtungen zwischen den Zipfeln kahl oder mit feinen schwingenden Wimpern. Am Grunde des Trichters begrenzt ein hufeisenförmiger Wimperkranz ventral den Eingang zu einem Vorraum (Vestibulum), an dessen Grund die eigentliche zentrale Mundöffnung liegt. Vom Mund hängt eine enge aber sehr elastische Röhre (Ösophagealfortsatz) in den Vormagen hinein, in dessen hinterem Teil sich der Mastax findet. Kiefer vom unzinaten Typus. Dann weiter Magen, kurzer Darm, mit verlängertem Rektum. After dorsal. Exkretionssystem eine kontraktile Blase mit 2 Seiten- kanälen, deren jeder meist 5 Wimperflammen besitzt. Gehirn deutlich. Bei d und jungen 9 2 Augen, die bei erwachsenen In- dividuen nicht immer sichtbar sind. 2 kurze, fast warzenförmige Lateraltaster mit Wimperbüscheln am Nacken, davor 1 medianer Dorsaltaster. & konisch oder zylindrisch, vorn mit vorgewölbter einfacher Wimperscheibe ohne Lappen und Borsten; Fuß kurz, stumpf; ohne Darmkanal; Sinnesorgane wie bei den 9. Bestimmungstabelle der Gattungen. 1. Kronenrand abgestuzt ohne Lappen, oder im Lappen oder Zipfel ausgezogen; mit langen starren Wimperborsten und feinen schwingenden Zilien. I. Gatt. Floscularia Ok. 1. Kronenrand in 5 sehr lange Arme ausgezogen, an welche die Wimpern in parallelen Reihen stehen; ohne lange starre Wimper- borsten. II. Gatt. Stephanoceros Ehrbg. I. Gatt. Floseularia Ok. Rand des Kronentrichters entweder gerade abgestutzt oder mit 1—7 abgerundeten Lappen oder langen spitzen oder geknöpften Zipfeln; der dorsale Zipfel der größte, bisweilen noch mit tentakel- förmigem Anhang. Auf den Lappen und Zipfeln starre lange "Wimperborsten, in den Ausbuchtungen meist feine kurze schwin- gende Wimpern. Mit einer Ausnahme (/. afrochoides) ein Gallert- gehäuse bewohnend und meist festsitzend (außer 7. Zelagica, lıibera, atrochoides, mutabtlıs). Bestimmungtabelle der Arten. 1. Kronenrand nicht in Lappen oder Zipfel ausgezogen. 2. Krone besteht aus einem vollen Kreis gleichmäßig kurzer Wimpern; innerhalb des Wimperrings 5 dicke Vorsprünge mit kurzen steifen Borsten, welche den Trichter schließen. 1. F. pelagica Rouss. Süßwasserfauna von Deutschland. Heft 14. 3 34 Collin, 2. Krone besteht aus einem ungleichmäßigen, bisweilen unvoll- kommenen Wimperkreis; Wimpern dorsal und ventral ziem- lich stark entwickelt, jederseits lateral schwach oder fehlend. 2. F. edentata Collins. 1. Kronenrand in 1—”7 Lappen oder Zipfel ausgezogen. 3. Nur 1 (dorsaler) Lappen. 3. F. libera Zach. 3. Mehr als 1 Lappen oder Zipfel. 4. Lappen oder Zipfel ohne Knöpfe. 5. 2 Lappen. 6. Lappen kurz, Wimperborsten sehr kurz; festsitzend. 4. F. calva Huds. 6. Lappen deutlich entwickelt; Wimperborsten länger; freischwimmend. 5. F. mutabilis Bolt. 5. 3 oder 5 Lappen. 7. 3 Lappen. 8. Der dorsale Lappen mit 2 hörnerartigen bieg- samen Vorsprüngen; mit Gehäuse; festsitzend. 6. F. hoodi Huds. 8. Ohne solche Vorsprünge; ohne Gehäuse; frei- schwimmend; Fuß peitschenartig. 7. F. atrochoides Wierz. 7.5 Lappen, von denen 2 ganz unscheinbar sein können. 9. 1 größter dorsaler, 2 große ventrale Lappen; zwischen dem dorsalen und dem ventralen jeder- seits noch 1 unscheinbarer lateraler Lappen. _ 10. Tier sehr klein; Krone mit Punkten orna- mentiert, die in symmetrischem Muster an- geordnet sind. 8. F. algicola Huds. 10. Tier größer; Krone ohne Punktornamente. 9. F. ambigua Huds. 9. Auch die lateralen Lappen wohl entwickelt. 11. Lappen breit abgerundet; Stiel des Fußes kurz. 10. F. proboscidea Ehrbg. 11. Lappen etwas zugespitzt; Stiel des Fußes sehr lang. 11. F. longieaudata Huds. 4. Lappen oder Zipfel mit Knöpfen endigend. 12. 5 Zipfel (Knöpfe bisweilen sitzend). 13. Mit langen tentakelartigem Fortsatz auf dem dor- salen Zipfel. 12. F. cornuta Dobie. 13. Ohne solchen Fortsatz. 14. Zipfel lang dünn, alle fast von gleicher Länge. 13. F. coronetta Cub. 14. Zipfel kürzer und dicker. 15. Dorsaler deutlich länger als die übrigen; Zipfel dreieckig. 14. F. ornata Ehrbg. 15. Dorsaler nicht erheblich länger; alle Knöpfe | fast sitzend. 15. F. eyelops Cub. 12. 7 Zipfel. 16. F. regalis Huds. 1. F. pelagica Rouss. (Fig. 535). Krorie ohne Lappen, kreisförmig mit einem Kranz von kurzen, schwingenden Wimpern; innerhalb derselben 5 nach innen ragende Rotatoria. 35 \ Vorsprünge mit kurzen, steifen, nicht schwingenden Wimperborsten. Augen fehlen beim erwachsenen Tier. Gehäuse hyalin, sehr schmal und verlängert. Hinterende bisweilen leicht zwiebelförmig verdickt. Länge: 299—391 ., Breite (einschl. Gehäuse) 56,4 u. In Seen, Teichen, Moorteichen, im Plankton freischwimmend. März bis Dez. ; Dauereier im Sept. — Plön (Holstein). Fig. 55. Zlos- ceularia lı- Fig. 53. Hloscular:. bera Zach. Fe =. Ro N. ud Fig.54. Hoscularıa edentataCollins Rückenseite & : ) (nach Hudson-Gosse). (nach 6 Q (nachRousselet). Zacharias) 2. F. edentata Collins (Fig. 54). Krone gerade abgestutzt, höchstens kaum merklich gebuchtet, kreisförmig, einen weiten bauchigen Trichter bildend. Wimpern im Kreise am Rande, verhältnismäßig kurz, am längsten dorsal und ventral entwickelt, lateral kürzer oder fast fehlend. Rumpf kurz, dick, plump, fast so lang wie der stark quergeringelte Fuß. Länge: 317—462 u. In Teichen an Wasserpflanzen festsitzend. — August. — Südl. Elsaß: Hüningen. 3.-F. libera Zach. (Fie. 55). Krone mit einem dorsalen weit ausgezogenen Kopflappen, welcher ein Büschel sehr langer Wimperborsten trägt; der übrige Kronenrand kurz bewimpert. 2 zinnoberrote Augen mit Linsen auf dem Kopflappen. Hinterende zwiebelförmig verdickt (zusammen- gezogene Fußdrüse!). Gallertgehäuse schwer erkennbar. Länge: 132—165 u. Große und kleine Seen, freischwimmend. — Juli — Okt. — Plön. 2x ı) 36 Collin, 4. F. calva Huds. (Fig. 56). Krone mit 2 kurzen Lappen, der dorsale der größere. Auf ihrer Spitze relativ kurze, nicht schwingende Wimperborsten. 2 Augen auf dem Nacken. Körper schmal, langgestreckt, allmählich in die kaum breitere Krone übergehend. Länge: 2 391—508 u, d 121 u. In Seen, Tümpeln, Torflachen, an Myriophyllum und Spha- gnum. — Juni, Sept. — Constanz, Biberach, Stuttgart. a b Er Fig. 56. Floscularia calva Huds. Fig. 57. FPloscularia mutabtlıs Bolt. a Q© von der Seit, 5 & (nach a Q von der Seite, 5 junges Hudson-Gosse). (nach Hudson-Gosse). 5. F. mutabilis Bolt. (Fig. 57). Krone mit 2 stark entwickelten, breiten Lappen; auf ihnen relativ kurze schwingende Wimperborsten ; kleinere Wimpern am ganzen Umfang des Kronenrandes (?). 2 Augen auf dem dorsalen Lappen nahe der Spitze. Fuß vor dem Ende oft leicht zwiebel- förmig verdickt. Dauereier und Subitaneier glattschalig, erstere dunkelgraubraun mit dickerer Schale, letztere heller gefärbt. Länge: © 317 u, d 141 u. Dauereier 56—66 u lang, 43 u breit. Subitaneier 93 „u lang; 46 u breit. In Seen und Teichen freischwimmend, im Plankton. — Das ganze Jahr hindurch ; Dauereier im Sept. —Okt. — Plön, Bayern: Starnberg, Ludwigshafen a. Rh, Südl. Elsaß: Neudorf, Baden: Titisee, Feldsee, Säckingen ; Stuttgart. Rotatoria. 37 6. F. hoodi Huds. (Fig. 58). Krone mit 3 Lappen; der dorsale (größte) mit 2 großen ärmel- ähnlichen, biegsamen Fortsätzen. Nur ganz kurze Wimpern in 2 Parallelreihen rings am ganzen Kronenrand. Tier sehr groß. 2 blab- rote Augen auf dem Nacken. Länge: 2540 u. In einem Zimmeragarium, welches Wasser aus der Donau bei Ulm ent- hielt an Myriophyllum. Sonst in sumpfigenTümpelnan Wasserpflanzen. — Sept., Dez. a 7. F. atrochoides Wierz. (Fig. 59). Ohne Gehäuse, freilebend. Fuß peitschenförmig, sehr lang, ohne Haft- Fig. 58. - Fig. 59. Fig. 60. Fig. 58. Floscularia hoodi Huds. Bauchseite (nach Hudson-Gosse). Fig. 59. Floscularia atrochoides Wierz. (nach Wierz ejski). BR. Fig. 60. Aloscularia algicola Huds. «a ganzes Q in einem Stück der Gloeotrichia sitzend. 5 Kopf (ohne Wimpern), dorsal mit den Punktgruppen (nach Hudson-Gosse). scheibe, mit zylindrischer, am Ende abgerundeter Spitze, ganz in den Rumpf einziehbar. Krone mit einem langen stumpfen dorsalen Lappen, der ventrale Rand leicht ausgeschweift, so daß noch 2 ven- trale Lappen entstehen. Die 3 Lappen mit langen steifen Wimper- borsten, dazwischen am Rande kürzere lebhaft wimpernde Zilien. Augen und Lateraltaster fehlen. Fuß von halber Gesamtlänge. Länge: 1400 u, Fuß ca. 700 u, Krone 200 u breit, Rumpf 180 u breit. In stehendem Wasser, kriechend und schwimmend. — Sommer. — Ludwigshafen a. Rh. 38 ‘ Collin, 8. F. algicola Huds. (Fig. 60). . Krone mit 5 Lappen, scheinbar nur dreilappig, da die beiden seitlichen Lappen sehr unbedeutend sind. Auf den Lappen lange Wimperborsten, welche sich auf den ganzen Kronenrand fortsetzen. Lebt meist in den kugeligen Kolonien der Alge Gloeotrichia pisum. Ob ein besonderes Gehäuse vorhanden, ist fraglich. Unterscheidet sich von der ähnlichen 7. amödigua durch ihre Kleinheit und durch die in symmetrischen Gruppen angeordneten Flecken auf der Krone. Länge: 391 u. Seen, Altwässer. In Gloeotrichia, an Elodea und Myrio- phyllum. — Eßlingen, Stuttgart, Biberach. 9. F. ambigua Huds. Krone mit 5 Lappen, scheinbar nur dreilappig, da die ‚beiden seitlichen sehr unbedeutend sind und oft nur leichte Randver- dickungen darstellen. Auf den Lappen lange Wimperborsten, die sich auf den ganzen Kronenrand fortsetzen. Ähnlich 7. algicola Huds., aber größer. Länge: 635—847 u. Tümpel, Altwässer, Moorteiche, an Sphagnum. — Mai. — Plön, in Württemberg an vielen Orten. UN II j 10. E. probosecidea e t Sl 5 Ehrbg. (Fig. 61). NN 4) (= F. campanulata Dob.) h NG Aa Krone mit 5 breiten abgerundeten, nicht ge- knöpften Lappen ; der dor- we ar Be E » N ne 3 nn ee j een en a RO EDER be Zug sale bei weitem der größte. Auf den Spitzen der Lappen lange Wimper- borsten. Ganzer Kronen- rand bewimpert. Stiel des Fußes kurz. Länge : 564— 1410 u. Dauereier 95 u lang. > y Bu Seen, Teiche, Alt- 4 2 wässer, Moorgräben, ge- Fig. 61. Eloscularia mein, an Wasserpflanzen. £roboscidea Ehrbe. ad wi Frühjahr bis Herbst. Fig. ‚62. Floscnlarıia 2 : : N longrcaudata Hud:s. 5 © von der Seite (nach Dauereier im Sept. = £ i Rückenseite (nach Hud- Weit verbreitet. son-Gosse). 11. F. longieaudata Huds. (Fig. 62). Krone mit 5 Lappen, der dorsale am größten, die lateralen am kleinsten. Lappen etwas zugespitzt mit langen Borsten. Ganzer Kronenrand bewimpert. Stiel des Fußes auffallend lang (oft '/, der Länge des ausgestreckten Fußes), gewöhnlich in Kurven gelegt. Länge: 726—1020 u. f Moortümpel, Altwässer, an Sphagnum. — Juli, Aug. — Württem- berg: Dietenheim, Ummendorfer Ried. Weber). Rotatoria. 39 12. F. cornuta Dob. (Fig. 63). (= F. appendiculata Leyd.) Krone mit geknöpften Lappen, der dorsale lang, die 4 anderen gleich, kurz. Ähnlich #. ornata Ehrbg., aber hier auf dem Rücken des dorsalen Lappens ein langer, schmaler, beweglicher, N nicht bewimperter Fortsatz. Knöpfe mit langen Wimper- borsten. 2 Nackenaugen, schwer sichtbar. Länge: 508-635 u. Seen, Tümpel, an Wasser- pflanzen, auch im Plankton (wohl zufällig) beobachtet. — Frühjahr bis Herbst. — Weit verbreitet, gemein. BI: SS = RI NN IT N IS IL\IS a‘ Z en! IST | x x v Fig. 63. Floscularia cornutaDobie. Fig. 64. Floscularia coronetta Cub. (nach Seitenansicht (nachHudson-Gosse). Hudson-Gosse). 13. F. covonetta Cub. (Fig. 64). Krone mit 5 langen, schmalen Zipfeln; 4 gleich lang, der dor- sale länger. Spitzen geknöpft mit langen Wimperborsten. Ganzer Kronenrand bewimpert. 2 Augen. Länge: 675—1020 u. Teiche, Tümpel, Altwässer, an faulenden Holzstücken. — J uli. — Stuttgart, Heilbronn, 40 Collin, 14. F. ornata Ehrbg. (Fig. 65). Krone mit 5 kurzen, dreieckigen, geknöpften Zipfeln, der dor- sale am größten, die 4 anderen gleich. Ähnlich 7. cornuta Dob,, aber ohne Fortsatz am dorsalen Lappen. Länge: 423—847 u. Süßwasser, Moorgräben, an Wasserpflanzen. — Aug. bis Nov. — Weit verbreitet, z. B. Danzig, Rostock, Plön, Berlin, Stetten en in Württemberg an vielen Orten. IN N) I) RR n N Y Fg. 65. Fig. 66. Fig, 67. Fig. 65. Zloscularia ornata Ehrbg. a Bauchseite, etwas von der Seite, 5 Kieler (nach Weber). Fig. 66. Floscularia cyclops Cub. Vorderleib, seitlich (nach Hudson-Gosse). Fig. 67. Floscularia regalis Huds. (nach Hudson-Gosse). 15. F. eyclops Cub. (Fig. 66). Krone mit 5 breiten, fast sitzenden Knöpfen, der dorsale etwas länger gestielt. Lange Wimperborsten auf den Knöpfen. Fuß sehr lang, wenn ausgestreckt oft 3mal so lang als der Körper. 2 Augen. Länge: 1150 u. Teiche, sumpfige Tümpel, Altwässer, an Myriophyllum. — Biberach. 16. F. regalis Huds. (Fig. 67). Krone mit 7 geknöpften Lappen, der dorsale bedeutend am längsten und nach innen gekrümmt, die 6 übrigen nach außen. Lange Wimperborsten nur auf den Knöpfen. 2 Augen. Länge: 508—847 u Seen, klare Teiche, Altwässer. — Sommer bis Herbst. — Württemberg: Eßlingen, Ummendorf. Rotatoria. 41 II. Gatt. Stephanoceros Ehrbg. Rand des Trichters in 5 lange, schmale Arme ausgezogen, welche ihrer ganzen Länge nach mit parallel stehenden kurzen Wimperbüscheln besetzt sind. Lange starre Borsten fehlen. 2 in durchsichtigem Gehäuse, festsitzend. Gehäuse und Tier meist ge- krümmt, die ventrale Seite etwas konkav. Sonst mit den Charak- teren der Familie. Nur eine Art. S. fimbriatus (Goldf.) (Fig. 68). (— S. eichhorni Ehrbg.; Jugendform = Monolabis conica Ehrbg.) Mit den Charakteren der Gattung. Sehr große Art. Fuß lang, mit Haftscheibe. & freilebend, konisch, mit 2 Augen, ohne b ‘Darm, mit Dorsal- und 2 Lateraltastern. Länge: 2 1000 bis 1500 u, & 317 u. In Flüssen, Alt- wässern, Seen, Tei- chen, Moortümpelnan Wasserpflanzen. Weit ver- breitet, wohl das ganze Jahr hindurch. 4. Fam. Apsilidae (= Atrochidae). Von Prof. Dr. Collin (Berlin). ‘Ohne Gehäuse. Ohne Räderapparat. Im Alter fest- geheftet oder im Schlamm sitzend. Vorderkörper ein weiter Mundtrichter mit oder 2 i ohne hohle Tentakeln am Fig. 68. Siephanoceros fimbriatus (Goldf... Rande. Fuß sehr reduziert, a 2, 5 Kiefer, c 5 (nach Weber). entweder als ventrale Haft- scheibe umgebildet oder als kuppelförmiges Endglied, in welchem die Kloake mündet. Innere Organisation ähnlich derjenigen der Flosculariiden. Ein in den Vormagen hinabhängender Ösophagealfortsatz fast immer vorhanden. Malleate Kiefer von besonderem Typus. Bestimmungstabelle der Gattungen. 1. Mundtrichter nach vorn geöffnet, eine fünflappige Krone mit hohlen Tentakeln bildend. Das kuppelförmige Endglied des Körpers repäsentiert den Fuß. I. Gatt. Atrochus Wierz. 1. Mundtrichteröffnung mehr ventral. Kronenrand ohne Tentakeln. Der Fuß ist zu einer ventral in der Mitte des Hinterkörpers gelegenen Haftscheibe reduziert. II. Gatt. Apsilus Metschn. 42 Collin, - I. Gatt. Atrochus W ierz. Vorderende, breit trichterförmig mit zentralem weitem Mund, der von einer fünflappigen, mit hohlen konischen Tentakein ver- sehenen Krone umgeben ist. Räderapparat fehlt gänzlich. Fuß fehlt, ist jedoch durch ein kuppelförmiges, retraktiles Endglied vertreten, an welchem die Kloake mündet. Darmkanal mit Vor- magen, auf welchen der Kaumagen mit Mastax folgt. Kiefer kräftig, von eigentümlichem Bau. Gehirn viereckig. Dorsaltasterähnliches Organ ohne Borsten. 2 Lateraltaster am Mundtrichter. Augen scheinen sowohl dem erwachsenen Tier, als auch den Embryonen zu fehlen. 1 Ovarium mit Uterus. Lebendig gebärend. Einzige Art: A. tentaculatus Wierz. (Fig. 69). Körper weichhäutige. Das kuppelförmige Endglied steckt in einem Schlammfutteral, auch der übrige Körper ist mit Schlamm überzogen. Nahrung besteht aus grünen Algen. & unbekannt. Länge: 1415 u. In Teichen und Altwässern, sitzt mit dem Hinterende im Schlamm. — Juni. — Ludwigs- hafen a. Rh. II. Gatt. Apsilus Metschn. Der retraktile Vorderkörper bildet einen 2 weiten Mundtrichter, dessen Öffnung ventral ver- schoben ist. Räderapparat und Randtentakeln fehlen. Mundtrichter und Rumpf außerordent- lich breit und kurz, durch eine starke Ein- schnürung voneinander getrennt. In der Mitte des Rumpfes eine ventrale runde Haftscheibe (reduzierter Fuß). Auf den Mundtrichter folgt Fig. 69. Atrochus ein kurzer Osophagus, von welchem ein selten u ER fehlender Fortsatz in den weiten, sackförmigen are (nach Wier- Vormagen hinabhängt, an dessen Grund der zejski). Mastax liegt, weiter ein dickwandiger Magen, welchem ventral der dreiteilige Blasendarm an- liegt. Ein kurzer Enddarm führt in die ventral ausmündende Kloake. Keimdotterstock klein kugelig oder groß und fast so breit wie der Körper. Das rechteckige Gehirn liegt beim ausgestreckten Tier auf der Grenzfurche zwischen Vorder- und Hinterkörper. Ein dem Dorsaltaster entsprechendes Sinnesorgan ohne Borsten außen auf der Mitte des Mundtrichters. Jederseits davon ein eigentümliches Organ ohne Pigment mit linsenartig verdickter Cuticula, welches der Lage nach den wohl entwickelten Augen der Jugendstadien entspricht. Lateraltaster jederseits in der Ein- schnürung zwischen Vorder- und Hinterkörper. Lebendig gebärend. In der Jugend freilebend, später dauernd festgeheftet. Nur eine deutsche Art. A. vorax (Leidy) (Fig. 70). (= 4. Ientiformis Metschn.) Haftscheibe mit fein gewelltem Rand, in der Mitte mit 4 Drüsen- zellen, die aber nur in der Jugend ein Sekret abgeben und nach Rotatoria. 43 der endgiltigen Festheftung atrophieren. Das Tier kann dann eine Örtsveränderung nicht mehr vornehmen. Muskulatur stark ent- wickelt. Keimdotterstock klein, kugelig. Ösophagealfortsatz fehlt dieser Art. Länge: ausgestreckt 800 u, kontrahiert 600 u. Breite: ausgestreckt 400 u, kontra- hiertt 460 u. Dorsale Mundtrichterwand 330 u, ventrale 100 u lang. Im Süßwasser an Nymphaea und an- deren Uferpflanzen. — Sommer. — Plön, Gießen, Stuttgart, Leipzig (in einem Zimmer- aquarium). v ne TR 5. Fam. Melicertidae. Von Prof. Dr. Collin (Berlin). Junge P stets freischwimmend. Erwachsene Q festsitzend oder freischwimmend, einzeln oder in Kolonien, meist in Gehäusen, welche regelmäßige chitinige Röhren oder unregel- mäßige, mit Fremdkörpern oder Kügelchen 6 Fig. 70. Adsilus vorax Fig. 71. Diagramm des Räderapparates der AYelz- (Leidy). « Bauchseite, certidae. A Conochilus und Conochiloides, 3 Meli- Kieferapparat (nach certa, von oben, C desgl., von der Seite. Cz Cingu- Gast). (Die schwarzen lum, 7% Trochus, 47 Mund. Dz dorsale, Yz ventrale Linien bedeuten die Mus- Unterbrechung. kulatur.) bedeckte Gallertbildungen sein können. Bisweilen mehrere Individuen in eine gemeinsame Gallertmasse eingebettet, selten ganz ohne Gehäuse. Krone eine kreisförmige, elliptische, herzförmige, nierenförmige oder 2—4lappige Fläche, welche stark nach der Bauchseite (Cono- chilus und Conochiloides) oder meist stark nach der Rückenseite (übrige Gattungen) geneigt ist. Räderapparat besteht aus 2 nicht geschlossenen ineinander zurücklaufenden Wimperkränzen. Der randständige mit längeren Wimpern versehene Trochus (Fig. 71 7) ‚läuft um die Krone, läßt ventral oder dorsal eine kleine Strecke frei und biegt sich jederseits ein, um das rückläufige Cingulum (Ci) zu bilden. Die wimperlose Strecke stellt also eine ventrale (Conochilus und Conochiloides) oder dorsale (übrige Gattungen) . Unterbrechung (,„Zwischenraum‘“, Vz, Du) dar. Bisweilen fehlt der Zwischenraum und die beiden Wimperkränze bilden dann ge- schlossene Kurven. Zwischen Trochus und Cingulum eine Flimmer- rinne, welche zum exzentrischen, ventralen, zwischen beiden Kränzen gelegenen Mundtrichter führt. Mund bisweilen mehr auf die Krone gerückt. Hinter dem Mund zuweilen ein bewimperter Vorsprung 44 Collin, (Lippe), darunter ein drüsiges Wimpergrübchen, in welchem die Kügelchen des Gehäuses gebildet werden. Körper allmählich in den Fuß übergehend. Fuß meist lang, nicht retraktil, mit Haft- platte, Saugbecher oder stumpfer Spitze endigend, bisweilen ge- stielt. 2 Augen bei erwachsenen © vorhanden oder fehlend, bei jungen @ vorhanden. Dorsaltaster meist nur warzenförmig, 2 La- teraltaster auf die Bauchseite verschoben (,‚Ventraltaster‘“) entweder röhrenförmig von verschiedener Länge oder nur warzenförmig. Innerer Bau ähnlich den Flosculariidae. Kiefer vom malleoramaten Typus. — & immer freilebend, kleiner als die ®, zylindrisch, mit kurzem konischem Fuß; Penis dorsal, retraktil; Krone ein ein- facher Wimperkranz, konisch vorgewölbt, mit 2 Augen; Darm sehr reduziert. Bestimmungstabelle der Gattungen. 1. Räderapparat ventral unterbrochen. Mundöffnung auf der Krone, auf einer Erhöhung, Krone stark nach der Bauchseite geneigt. Lippe und drüsiges Grübchen fehlen. 2. 2 Ventraltaster auf der Krone, bisweilen zu einem ver- wachsen. Dorsaltaster fehlt. Kolonien kugelig, Individuen radial angeordnet. I. Gatt. Conochilus Ehrbe. 2. 2 Ventraltaster unter der Krone, bisweilen auf ?/, ihrer Länge verwachsen. Dorsaltaster vorhanden. Einzeln lebend oder in Kolonien. DH. Gatt. Conochiloides Hlava. 1. Räderapparat dorsal unterbrochen oder ohne Unterbrechung und dann Trochus und Cingulum zwei geschlossene Kurven bildend. Mundöffnung ventral unter der Krone. Krone meist stark nach der Rückenseite geneigt. Lippe und drüsiges Grübchen entweder sehr entwickelt (Melicerta) oder stark reduziert. 3. In kugeligen Kolonien. 4. Auf dem Nacken 2 oder 4 dunkle Warzen. Krone nieren- förmig, Längsachse quer. Gallerthülle klein oder fehlend. Fuß an der Basis oder vor dem Ende mit Erhöhung (Eiträger, Ovifer), an welcher die Eier befestigt werden. Fußdrüsen am Ende des Fußes. III. Gatt. Megalotrocha Ehrbg. 4. Ohne Nackenwarzen. Krone herzförmig, Längsachse lon- gitudinal, nierenförmig, elliptisch oder kreisrund, Gallert- gehäuse groß. Fuß lang, dünn, ohne „Eiträger“. Fuß- drüse herzförmig, unter dem Darm, darunter oft noch 4 Drüsenzellen. IV. Gatt. Lacinularia Schweigg. 3. Einzeln oder in nicht kugeligen Kolonien. 5. Dorsaltaster klein, warzenförmig. 6. Krone zweilappig, elliptisch, kreisrund oder nieren- förmie. ‘. Krone kreisrund oder elliptisch, selten undeutlich zweilappig. Dorsale Unterbrechung meist klein oder fehlend. V. Gatt. Oeeistes Ehrbg. ‘. Krone deutlich zweilappig, breit. Dorsale Unter- brechung breit. VI. Gatt. Limnias Schrk. 6. Krone vierlappig. VI. Gatt. Melicerta Schrk. 5. Dorsaltaster sehr lang. VIII. Gatt. Cephalosiphon Ehrbg. Rotatoria. 45 I. Gatt. Conochilus Ehrbg. Weibchen freischwimmend, in kugelförmigen Kolonien mit radiär gestellten Individuen. Jedes Tier mit röhrenförmiger Gallert- masse umgeben. Körper kegelförmig, wenn kontrahiert eiförmig. Fuß breit, spindelförmig, so lang oder länger als der Rumpf. käderorgan hufeisenförmig mit großer ventraler Unterbrechung. Die kegelförmige Mundöffnung ist nach dem Dorsalrande hin ver- schoben. 2 Ventraltaster auf der Krone unter der Mundöffnung, entweder frei oder in ihrer ganzen Länge zu einem Taster zu- sammengewachsen, welcher dann 2 Tasthaarbüschel trägt. Dorsal- taster fehlt. Der After erreicht fast die Höhe des Mastax. 2 deut- liche Augen mit Linsen, jederseits dicht am Gehirn. g& birn- oder walzenförmig. Bestimmungstabelle der Arten. 1. Zwei getrennte Ventraltaster. Kolonien von über 25—100 Individuen 1. C. volvox Ehrbe. 1. Nur 1 Ventraltaster (aus zweien zusammengewachsen). Kolo- nien von 2—25 Individuen 2. ©. unicornis Rouss. 1. C. volvox Ehrbse. (Fig. 72). Kugelige Kolonien bestehen aus 60—100 Individuen, deren zusammengedrängte Gallerthülllen eine einheitliche Masse bilden. Fuß viel länger als der Rumpf. 2 freie Ventraltaster dicht unter der Mundöffnung, zwischen dieser und der ventralen Unterbrechung des Räderorgans. d walzenförmig. Länge 500—600 u, Durchmesser der Kolonien 2000—4000 u. In Seen, Teichen, Sümpfen. — April, Aug. —Nov. — Berlin, Trachenberg (Schlesien), Plön, Ludwigshafen a. Rh., Bodensee, südl. Schwarzwald. et nn nn nn - Fig. 72. Conochrllus volvox Ehrbg. Fig. 73. Conochilus untcornıs Rouss. a Rückenseite, Ö schräg-ventral a von der Seite, Kolonie (nach Weber), (nach Hudson-Gosse). ce g (nach Rousselat). 46 Collin, 2. C unicornis Rouss. (Fig. 73). Kolonien bestehen aus 2—25 Individuen, deren Gallerthüllen etwas von einander abgesetzt sind. Fuß kurz, kaum länger als der Rumpf. Der verwachsene Ventraltaster liegt unter der Mund- öffnung fast in der Mitte der Krone. 4 birnförmig. Länge: 320 u, Durchmesser der Kolonien 564—1000 u. In Seen, im Plankton. — Das ganze Jahr hindurch, Dauereier im Juni, Okt. und Nov. — Riesengebirge: Kl. Koppenteich, Pots- dam, Plön, Starnberger See. II. Gatt. Conochiloides Hlava. Q frei schwimmend, einzeln oder in unregelmäßigen Kolonien von wenigen Individuen. Röhren hyalin bis zu den Ventraltastern reichend. Rumpf eiförmig, Fuß abgestutzt. Räderorgan fast kreis- förmig mit großer ventraler Unterbrechung. Die kegelförmige Mundöffnung ist ventral verschoben. 2 Ventraltaster unterhalb der Krone auf der Höhe des Mastax, lang, frei, oder teilweise ver- wachsen. Dorsaltaster knopfförmig. Der After erreicht nicht die Höhe des Mastax. 2 deutliche Augen, vom Gehirn entfernt. d& kegelförmig. Bestimmungstabelle der Arten. 1. Ventraltaster nicht zusammengewachsen. 9 einzeln lebend. 1. C. natans (Sel.). 1. Ventraltaster bis °/, ihrer Länge zusammengewachsen. & einzeln oder in unregelmäßigen Kolonien von wenigen Individuen. 2. C. dossuarius (Huds.). 1. €. natans (Sel.) (Fig. 74). Weibchen leben einzeln, schwimmen mit dem Hinterende voran. Körper kelchförmig, farblos oder leicht gelblich. Fuß wenig länger Fig. 74. Fig. 74. Conochiloides natans (Sel.). a von der Seite, 5 von unten (nach Hlava). Fig. 75. Conochtloides dossuarius (Huds.). a von der Seite, 5 verwachsene Ven- traltaster (nach Hlava). Rotatoria. 47 als der Rumpf, abgestutzt. Beide Ventraltaster ganz frei und lang. Dorsaltaster klein, knopfförmig, mit ringförmiger Verdickung. Kiefer orangegelb. Länge: 2 300—500 u (kontrahiert 140 u), d SO—100 u. Pelagisch in Seen. — Dezember bis Juni, Maximum April bis Mai. — Westpreußen: Stuhm; Plön (Holstein). 2. C dossuarius (Huds.) (Fig. 75). Weibchen einzeln oder in unregelmäßigen Kolonien, von we- nigen Individuen, welche nicht radiär angeordnet sind, sondern gewöhnlich aus einem erwachsenen Tier mit daran sitzenden Jungen bestehen. Körper kelchförmig. Fuß etwa so lang als der Rumpf. Ventraltaster bis °/, ihrer Länge zusammengewachsen. Dorsaltaster knopfförmig. Kegelförmige Erhöhung, auf der Krone höher als bei C. natans. Länge: 280—500 u. Pelagisch in Teichen und kl. Seen. — Juli bis Okt. — Plön, Stuttgart, Schwarzwald: Schluchsee. III. Gatt. Megalotrocha Ehrbe. In kugeligen Kolonien freischwimmend oder festsitzend. Gallert- hülle nur wenig entwickelt, bedeckt nur die Fußspitzen. Kronen- ebene leicht vorgewölbt, nach der Dorsalseite geneigt. Krone meist nierenförmig, selten etwas viereckig, ihre größte Axe liegt quer. Dorsale Unterbrechung des Räderapparates sehr gering oder ganz fehlend; Trochus a 6 c und Cingulum bil- den dann zwei ge- schlossene Kurven. 2 Ventraltaster, kurz, knopfförmig oder fehlend. Dor- saltaster klein, schwer sichtbar oder fehlend. 2 Augen, bei erwachsenen 9 nicht immer deut- lich. Fuß lang, dick, schwach quer- gestreift. Fuß- drüsen am Ende des Fußes. Hinter dem After oder im hinteren Fußdrittel eine kleine Erhebung (Eiträger), auf welcher einzellige Drüsen münden, deren Sekret zur Anheftung der Eier dient. Am Hals ventral und lateral meist dunkle Warzen. & zylindrisch. — Nur eine deutsche Art. M. alboflavicans Ehrbg. (Fig. 76). 5 Soil In festsitzenden Kolonien. Krone Fig. 76. Megalofrocha alboflavicans Ehrbg. a Rückenseite, 5 Kopf, Bauch- nierenförmig. Rumpf vorn mit if seite, ce Männehen (nach Hlava). Warzen. Fuß dick, fast doppelt so 48 Collin, lang wie der Rumpf, von letzterem durch eine Einschnürung ab- gesetzt; etwas davor der „Eiträger“. Ventraltaster nahe den Hals- warzen, klein. Dorsaltaster vorhanden, schwer sichtbar, dicht ‚unter dem Räderapparat. Augen bei erwachsenen ® nicht sichtbar. d zylindrisch mit konischem Fuß. Länge: 1—2 mm, Durchmesser der kugeligen Kolonien 3—4 mm. An Pflanzen in Seen, Teichen, Altwässern. — August. — Berlin, Plön, Nürnberg, Ulm. IV. Gatt. Lacinularia Schweigg. In kugeligen Kolonien festsitzend oder freischwimmend. Die wohl entwickelten Gallerthüllen der radial angeordneten Individuen fließen zu einer einheitlichen Masse zusammen. Fuß lang und sehr schmal, 2—3 mal so lang wie der Rumpf. Eine große herz- förmige Fußdrüse an der Fußbasis gleich hinter dem Darm, noch weiter nach hinten 4 einzellige Drüsen von gleicher Struktur. Krone herzförmig, breiter als der Rumpf, und dann mit longitu- dinaler größerer Achse, oder nierenförmig, breit eiförmig oder fast kreisrund. Dorsaler Zwischenraum des Räderapparates klein. Dorsal- taster klein, dicht unter dem Rande des Räderapparates. Augen bei erwachsenen ® nicht bei allen Arten sichtbar. „Eiträger“ (vgl. Megalotrocha) fehlt. Halswarzen fehlen. & zylindrisch. Nur eine deutsche Art. a L. socialis (Pall.) (Fig. 77). In kugeligen festgehefteten Kolonien. Gallert- masse gelblich. "Rumpf allmählich in den äußerst langen Fuß verschmälert. Krone herzförmig. Dorsale Unterbrechung des Räderorgans nur durch einen kleinen Einschnitt angedeutet. Dorsaltaster und 2 Lateraltaster klein, knopfförmig. Augen fehlen. & zylindrisch mit konischem Fuß. Länge: 1,5—2 mm, Durchmesser der Kolonie bis 5 mm. An Wasserpflanzen. — Sommer. — Berlin, ’ Dresden, Gera, Gießen, Crailsheim, Nürnberg, Landshut. V. Gatt. Oecistes Ehrbg. Festsitzend. Ge- häuse. sehr verschie- den; ganz fehlend oder sehr reduziert, nur die hr Fußspitzen umgebend Fig. 77. Lacınularıa soctalis (Pall). a Rücken- oder wohl entwickelt seite (nach Hlava), 5 Kolonie (nach Hudson-Gosse). und mit Fremdkörpern behaftet, kompakt und fest (ähnlich Limnias), bisweilen gelatinös-röhrenförmig oder von un- bestimmter Form, auch mit Exkrementkügelchen bedeckt. Körper lang, konisch, allmählich in den sehr langen, meist quergestreiften bis geringelten Fuß übergehend. Fuß kann die dreifache Körperlänge er- Rotatoria. 49 reichen, bisweilen mit langem Stiel und Haftscheibe. Krone meist breiter als der Rumpf, eiförmig, undeutlich zweilappig oder fast kreis- förmig. Dorsale Unterbrechung des Räderapparates meist klein oder fehlend, oder breit. Hinter der Krone dorsal bisweilen hornförmige Haken. Dorsaltaster klein, warzenförmig. 2 Ventraltaster ent- weder klein, warzenförmig oder röhrenförmig, von verschiedener Länge, können mehr oder weniger dorsal oder ventral verschoben sein. Augen bei erwachsenen Tieren nicht immer vorhanden. d wenig bekannt, zylindrisch mit kurzem, abgestumpftem Fuß. Bestimmungstabelle der Arten. 1. Mit 1—2 dorsalen hornförmigen Haken hinter der Krone. 2. Mit 1 Haken. 1. ©. mueicola Kell. 2. Mit 2 Haken. 3. Ventraltaster lang, röhrenförmig. 2. O. brachiatus Huds. 3. Ventraltaster kurz, warzenförmig. 3. O. melicerta (Ehrbg.) 1. Ohne hornförmige Haken hinter der Krone. 4. Gehäuse mit eiförmigen Fäzesklümpchen besetzt. 4. ©. pilula Wills 4. Gehäuse ohne solche Klümpchen, gallertartig bis chitinös, von verschiedener Form. 5. Ventraltaster lang oder wenigstens deutlich hervorragend. 6. Ventraltaster länger oder fast so lang wie die Breite des Rumpfes. 7. Tier groß, über 1 mm lang. Ventraltaster nicht ganz so lang wie die Rumpfbreite. 5. ©. umbella Huds. 7. Tier klein, höchstens '/), mm lang. Ventraltaster so lang oder länger als die Rumpfbreite. 6. ©. longicornis Dav. 6. Ventraltaster mäßig lang, höchstens !/, so lang als der Rumpf, breit, dick. 7. ©. brevis Hood 5. Ventraltaster sehr kurz und unbedeutend hervorragend oder nur warzenförmig. 8. Gehäuse röhrenförmig, fast chitinös, regelmäßig, dunkel. 8. ©. intermedius Dav. S. Gehäuse von unbestimmter Form, gallertig oder fast fehlend. 9. Gehäuse gallertig, unregelmäßig, wohl entwickelt. 10. Ventraltaster kurz, kegelförmig. Mit Augen. 9. ©. erystallinus Ehrbg. 10. Ventraltaster klein, knopfförmig. Ohne Augen. 10. ©. stygis Gosse 9. Gehäuse reduziert, nur die Fußspitze umhüllend oder fehlend. . 11. ©. velatus (Gosse) 1. ©. mucicola Kell. (Fig. 78). Ohne besonderes Gehäuse. Lebt (wie Floscularia algicola in den gallertigen Kolonien der Alge Gloeotrichia Bisum. Krone klein, etwas breiter als der Körper, fast kreisförmig, Wimpern lang und kräftig. Nur ein kleiner hornförmiger Zahn gleich hinter der Krone. Dorsale Unterbrechung des Räderapparates ziemlich breit. Süßwasserfauna von Deutschland. Heft 14. Es 50 Collin, Rumpf zylindrisch, bräunlich: Fuß sehr verschmälert, 2—3 mal so lang als der Rumpf, in einem Stiel endigend, welcher auf der Grenzzelle der Alge festsitzt. Dorsaltaster warzenförmig. Ventral- taster klein. & walzenförmig. Länge: 200—400 u. In Teichen und Seen, besonders an Myriophyllum. — Sommer. — In Württemberg: Stuttgart, Eßlingen. OSTART TE 2 DR r EIIREERBENTNIn-. ZT, 77 N a An Fig. 78. Fig. 79. Fig. 80. Fig. 78. Oecistes mucicola Kellic. « von der Seite, auf der Grenzzelle von Gloeo- trichia sitzend. 5 Kopf von oben (nach Hlava). Fig. 79. Oecistes brachratus Huds. Rückenseite (nach Hudson-Gosse). Fig. 80. Oecrstes melicerta (Ehrbg.) (nach Hudson-Gosse). 2. ©. brachiatus Huds. (Fig. 79). Gehäuse gallertig, ganz durchsichtig, fast zylindrisch; sein Umriß nur durch die angehefteten Diatomeen erkennbar. Krone zweilappig. Ventraltaster so lang wie der Querdurchmesser der Krone, auf angeschwollener Basis. 2 dorsale Häkchen. Abgelegte Eier sehr lang — eiförmig, in der Mitte des Gehäuses. Länge: 635—1020 u. Seen, Moore, an Sphagnum und Holzstücken. — April, Sept., Nov. — Plön. 3. ©. melicerta (Ehrbg.) (Fig. 80). (= Ptygura melicerta Ehrbg., = O. serpentinus Gosse.) Gehäuse fehlt oder klein, nur das Fußende umhüllend. Krone kreisförmig, von Rumpfbreite.e Fuß 3mal so lang als der Rumpf, stark quergeringelt, überall gleich dick. Ventralstaster klein warzen- fürmig. (Nach einigen Forschern soll nur einer vorhanden sein.) 2 dorsale hornförmige Haken. Länge: 150—368 u. Seen, Teiche. — Sommer. — Berlin, Plön, Gießen, Eßlingen, Ulm etc. Rotatoria. 51 4. ©. pilula Wills (Fig. 81). Gehäuse gallertig, mit eiförmigen Fäzes-Klumpen regelmäßig .oder zerstreut bedeckt. Krone eiförmig, viel breiter als der Rumpf. Dorsale Unterbrechung des Räderapparates klein. Ventraltaster lang. Länge: bis 1340 u. Seen, Moore, Sphagnumtümpel, an Wasserpflanzen und Holz- stücken. — Verschiedene Monate. — Plön, Wildbad (Württbg.). 5. ©. umbella Huds. (Fig. 82). Gehäuse unregelmäßig, lehmgelb. Krone fast kreisförmig, breit, mit dicken Rippen (schirmartig). 2 rote Augen unter dem Kronenrand. Fuß sehr schmal und a lang. Ventraltaster ziemlich lang. NUN Länge: 1410 u. In Tümpeln, zwischen Spha- gnum. — Kniebis- Berg (Württbg.). Fig. 81. Fig. 82. Fig. 81. Oecistes filula Wills (nach Hudson- Gosse). Fig. 82. Oecistes umbella Huds. (nach Hlava). Fig. 83. Oecistes brevis Hood. a Bauchseite. 5 Vorderende, von der Seite (nach Rousselet). 6. ©. longicornis Dav. Gehäuse unregelmäßig, flockig, aus Detritus bestehend, dunkel- braun. Krone fast kreisförmig. 2 kleine dunkelrote bis schwarze Augen. Ventraltaster so lang oder länger als der Rumpfdurch- messer, zurück gekrümmt. Länge: 363 u. Tümpel. — Eßlingen, Ulm a. D. 7. ©. brevis Hood. (Fig. 83). Gehäuse gallertig, weich, unregelmäßig. Krone schwach oblong. Dorsale Unterbrechung scheint zu fehlen. Mundöffnung vorragend. Rumpf und Fuß kurz, gedrungen. Augen nur bei Jungen sicht- bar. Ventraltaster mäßig lang, dick. Sehr kleine Form. Länge: 212—242 u. 4* 52 Collin, An Wasserpflanzen, besonders Ranunculus und Myriophyllum. — In Württemberg sehr verbreitet. 8. O. intermedius Dav. (Fig. 84). Gehäuse röhrenförmig, fast chitinös, opak, von der Basis nach der oberen Öffnung verbreitert, sehr ähnlich dem von Limnias cera- tophylli. Dorsale Unterbrechung des Räderapparates, ungewöhnlich breit. Ventraltaster kurz, röhrenförmig, unbedeutend hervorragend. Länge: 726 u. In Tümpeln. — Ludwigsburg (Württbg.). 9. ©. erystallinus Ehrbg. (Fig. 85). Gehäuse unregelmäßig röhrenförmig, gallertig mit Fremd- körpern bedeckt, von wechselnder Form, schmutzigbraun ‚oder grün- lich. Krone fast kreisförmig, etwa zweimal so breit wie der Rumpf. Dorsale Unter- brechung des Räderapparates gering, meist schwer sichtbar. Lippe vorragend, das Grübchen da- hinter mit deut- licher Drüse. 2 kleine dunkelrote Augen. Ventral- taster kurz, kegel- förmig, zweimal so lang als dick, weit voneinander Fig. 85. Fig. 86. Fig.84. Oecistes intermediusDav. (nach Hudson-Gosse). entfernt. Fig. 85. Oecistes erystallinus Ehrbg. (nach Hudson- Länge: REES 200-508 u. Fig. 86. Oeclges velatus (Gosse) (nach Weber). Teich Ti eiche, Tüm- pel, an Wasserpflanzen. — Berlin, in Württemberg weit verbreitet. 10. ©. stygis Gosse. Gehäuse gallertig, locker, braun, sehr dick, zweimal so breit wie die große kreisförmige Krone, welche wieder über doppelt so breit wie der Rumpf ist. Ohne dorsale Unterbrechung des Räder- apparates. Augen fehlen. Ventraltaster warzenförmig. Länge: 635 w. Teiche, Seen. — Eßlingen. 11. ©. velatus (Gosse) (Fig. 86). Gehäuse fehlend oder nur die Fußspitze als reduzierter Rest umgebend. Krone sehr breit, kreisförmig mit dieken divergieren- den Rippen, hyalin, seicht triehterförmig, doppelt so breit wie der Rumpf. Fuß wenig länger als der Rumpf, leicht quergerunzelt, kurz gestielt. Kiefer jederseits mit 4 Zähnen. 2 Augen auf dem Nacken. Ventraltaster warzenförmig. ou oJ Rotatoria. Länge: 254—462 u. Teiche und Seen. — Elbe oberhalb Hamburg. VI. Gatt. Limnias Schrk. Festsitzend. In gallertiger, fast chitinöser Röhre, die entweder durchsichtig, quergestreift oder undurchsichtig, mit Fremdkörpern, bisweilen auch mit bräunlichen aber zerstreuten Kügelchen be- haftet ist, welche jedoch nie zu einer dichten Bekleidung (wie bei Melicerta) zusammentreten. Röhren einzeln oder in baumförmigen Kolonien, in welchen eine einzige Röhre die übrigen als Äste trägt. Krone deutlich, zweilappig, breiter als hoch, Lappen fast kreis- förmig. Dorsale Unterbrechung des Räderorgans breit. Wimper- grübchen unter der Lippe höchstens durch eine kleine Vertiefung angedeutet. 2 mehr oder weniger lange Ventraltaster. Dorsaltaster fehlend oder klein, warzenförmig. Augen fehlen. Dorsal hinter der Krone bisweilen 2—7 hörnchenförmige Auswüchse. Fuß sehr lang, leicht gestreift mit Haftscheibe am Ende. d zylindrisch, hinten ab- gestumpft. Bestimmungstabelle der Arten. 1. Mit hörnchenförmigen dorsalen Auswüchsen. Röhre durch- sichtig, stark quergestreift.. 1. L. annulatus Bailey 1. Ohne hörnchenförmige dorsale Auswüchse. Röhre undurch- sichtig, glatt, mit Fremdkörpern bedeckt. 2. Röhren einzeln. 3. Räderorgan nur leicht eingeschnitten. Röhre meist hell- braun. 2 L. ceratophylli Schrk. 3. Räderorgan sehr tief eingeschnitten. Röhre dunkelbraun. 3. L. ceratophylli var. sphagnicola Zach. 2. Röhren baumförmig angeordnet. 4. L. ceratophylli var. socialis Leidy. 1. L. annulatus Bailey (Fig. 87). Röhre zylindrisch, durchsichtig, gerade, sehr stark und regelmäßig quergestreift, ohne Fremdkörper. 7 dorsale Hörnchen, die beiden ober- sten am längsten. Ventraltaster mäßig lang. Fuß sehr lang, leicht querge- streift. Länge: 1 mm. In Teichen uud Altwässern. — Donau bei Ulm. 2. L. ceratophylli Schrk. (Fig. 88). Röhre glatt, zylin- drisch-konisch, ge- wöhnlich hellbraun, [7] db . . Fi 88 “ . ın oO - Fig. 38. ZLimnias Fig. 87. Zimnias annulatus Bai- i een 3 Ei ceratophylii ley. a Bauchseite. 5 Kopf, en weıblıcn UNd sSchrk. Bauchseite Rückenseite (nach Weber), durchscheinend, mit (nach Weber). 54 Collin, Fremdkörpern bedeckt, einzeln. Ohne dorsale Hörnchen. Ventraltaster kurz. (Mit 2 Varietäten.) Länge : 800—1000 u. Auf Blättern und Stengeln von Wasserpflanzen. — Sommer. — Berlin, Bayern, Württemberg (viele Fundorte). 3. L. ceratophylli Schrk. var. sphagnicola Zach. Räderorgan sehr tief eingeschnitten. Fremdkörper der Röhre dunkelbraun. Sonst wie die typische Art. Röhren einzeln. Länge der Röhre: 1,5 mm. An untergetauchtem Sphagnum in Hochmoorlachen. — Reinerz (Schles). 4. L. ceratophylli Schrk. var. socialis Leidy. Röhren in baumförmigen Kolonien: eine einzige Röhre bildet den Stamm, an welchem 2—50 andere Individuen wie Äste sitzen. Sonst wie die typische Form. Bärensee bei Stuttgart. VII. Gatt. Melicerta Schrk. Festsitzend, einzeln oder in verästelten Kolonien. Gehäuse gallertig, unregelmäßig oder konisch-röhrenförmig, meist mit braunen, kugeligen, konischen oder walzenförmigen Körnchen (Kügelchen) besetzt, welche entweder ganz dicht beisammen oder von einander etwas entfernt liegen. Krone vierlappig; Lappen ab- gerundet; die beiden oberen (ventralen) größer als die unteren (dorsalen). Krone schräg dorsalwärts geneigt. Dorsale Unterbrechung des Wimperkranzes meist breit. Dorsaltaster klein, warzenförmig, daneben 2 kleine Hörnchen. 2 Ventraltaster, meist lang, röhren- förmig, nicht retraktil. Augen nur bei Jungen deutlich. Mund ventral zwischen beiden Wimperkränzen, darunter eine bewimperte Lippe, die ein an ihrer Basis gelegenes drüsiges Grübchen über- ragt, in welchem die Kügelchen für die Röhre gebildet werden. Fuß sehr verlängert, leicht gestreift, mit Endhaftscheibe. d sehr klein, zylindrisch, mit leicht zweilappiger Krone und konischem Fuß. Bestimmungstabelle der Arten. l. Gehäuse aus einer Gallertschicht und darauf liegender Schicht von Kügelchen bestehend. 2. Gehäuse röhrenförmig, regelmäßig. Kügelchen dicht anein- ander, fast kugelförmig. 1. M. ringens (L.). 2. Gehäuse unregelmäßig, gallertig. Kügelchen nicht dicht aneinander, groß, eiförmig. 2. M. janus (Huds.). l. Gehäuse gallertig, unregelmäßig, ohne Kügelchen. 3. M. melicerta (Ehrbg.). 1. M. ringens (L.) (Fig. 89). Einzeln oder in verästelten Kolonien. Gehäuse regelmäßig, röhrenförmig, dicht mit fast kugeligen, rostgelben Kügelchen besetzt. Krone breiter als die Röhre. Lippe kurz, abgerundet. d dem jungen $ ähnlich; Kopf vorn abgerundet und vom Rnmpf abgesetzt, mit leicht 2lappiger Krone und 2 Augen. Länge: 2 1,3—2,00 mm, d 400-600 u. Rotatoria. 55 Teiche, Tümpel, Altwässer. — Danzig, Rostock, Berlin, Würz- burg, Regensburg, Ingolstadt; in Württemberg weit verbreitet. ’ Fig. 89. Fig. 90. Fig. 89. Melicerta ringens (L... a Bauchseite (nach Hlava). 5 Männchen. < Dauerei (nach Joliet). @ Kolonie (nach Hudson-Gosse). Fig. 90. Melicerta Janus (Huds.). a Rückenseite. 5 Lippe (nach Hudson-Gosse). 2. M. janus (Huds.) (Fig. 90). Gehäuse unregelmäßig, gallertig; die aufgelagerten „Kügelchen“ eiförmig, nicht dicht aneinander gedrängt. Dorsale Unter- brechung des Räderorgans ziemlich klein. Ventraltaster kurz. Lippe zweispitzig. Länge: 1,59 mm. Teiche, Tümpel, Moore, Seen, auf Wasserpflanzen. — Juli bis Sept., d und Dauereier im Sept. — Plön, Württem- berg, Südl. Elsaß. 3. M. melicerta (Ehrbg.) (Fig. 91). (=Lacinularia melicerta Ehrbg.,=Tubicolaria najasEhrbg.=Mel. tubicolariaH uds.-Gosse). Gehäuse ganz unregelmäßig, dem von Fig. 91. Melicerte melicerta (Ehrbg.). Bauchseite. Unten links jung, Rückenseite (nach Hudson-Gosse), - 56 Collin, Dieffenbach und Sachse, Floscularia ähnlich, ohne äußere Schicht von Kügelchen. Entfaltete Krone mehr als 3mal so breit wie der Rumpf. Ventraltaster sehr lang. Länge: 2 725—1590 «u, d 149 u. Teiche, Tümpel, anWasserpflanzen. — Berlin, Würzburg, Eßlingen. VIII. Gatt. Cephalosiphon Ehrbg. Festgeheftet, einzeln lebend, mit lang-konischer, gerader oder mehrfach gebogener, undurchsichtiger oder halb transparenter, bräun- licher Röhre. Krone elliptisch bis kreisförmig, leicht zweilappig, mit deutlicher dorsaler Unter- brechung des Räderapparates. Dorsaltaster sehr lang, röhrenförmig. Ventraltaster warzenförmig, lateral. 2 Augen an der Basis des Dorsaltasters. d un- bekannt. Nur 1 deutsche Art. €. limnias Ehrbg. (Fig. 92). Mit den Charakteren der Gattung. Länge: 436— 700 u. An Wasserpflanzen, besonders Ceratophyllum. — Sommer. — Berlin, Ulm. II. Ordnung Ploima. Von Fan Dr. H. Dieffenbach und Dr. R. Sachse. Cr Dion Gestalt variabel. Kopf verlängert, abgestumpft. limnias Ehrbg. Räderorgan variiert außerordentlich. 2 Wimperkränze, Seitlich-dorsal der posterale (Cingulum) immer wohl entwickelt, der (mach Weber). nräorale (Trochus) oft ziemlich reduziert, zuweilen ersetzt durch ein mehr oder. weniger. entwickeltes Wimperfeld auf der Ventralfläche der vorderen Körperregion, zu- weilen unterbrochen und in zahlreiche Teile zerfallend. Zwischen beiden Wimperkränzen oft Höcker mit Tastborsten. Mund ge- wöhnlich ventral, von variabler Lage in Beziehung zur Kopfregion; stets vom Cingulum umgeben. Unabhängig vom Räderapparat finden sich mitunter zu beiden Seiten desselben häutige, bewim- . perte, zurückziehbare Anhängsel (Wimperohren), die lokomotorische Funktion besitzen. Rumpf vom Kopf gewöhnlich nicht durch eine Halsregion getrennt, oft durch einen Panzer von chitiniger Natur geschützt. Dieser Panzer besteht aus einem oder mehreren Stücken, die entweder verschmolzen oder durch häutige Membranen mit- einander verbunden sind; durchsichtig, glatt, mehr oder weniger gerunzelt, granuliert oder gefeldert. Fuß geringelt oder segmen- tiert, zuweilen auch stielförmig, dann nicht geringelt und nicht seg- mentiert und nur wenig oder gar nicht retraktil; bei einigen Arten mit akzessorischen Griffeln (Nebenborsten).. Fußdrüsen paarig, wohl entwickelt. Enddarm und After fehlen mitunter, die Exkre- mente werden dann durch den Mund entleert. Exkretionssystem gewöhnlich. Urogenitalöffnung mit ventraler oder dorsaler Lage. Ovar meist zweilappig, ventral und lateral in der Leibeshöhle ge- legen und fast stets in Keim- und Dotterstock geschieden. Kauer Rotatoria. 57 sehr variabel. Sinnesorgane wohl entwickelt. Augen, wenn vor- handen, in der 1—4 Zahl. Tastorgane mindestens 3, 1 dorsales und 2 laterale; die letzteren sind gewöhnlich zu borstentragenden Papillen reduziert. Am letzten Fußglied sitzen mitunter starre Tastborsten. & kleiner wie die 9. Verdauungssystem fehlt fast immer. Exkretionssystem und Sinnesorgane wie bei den 9. Bestimmungtabelle der Unterordnungen. l. Ohne Panzer. 1. Unterordnung Illoricata. 1. Mit Panzer 2. Unterordnung Loricata. 1. Unterordnung Illoricata. Bestimmungstabelle der Familien. 1. Fuß vorhanden, stets nur mit1 Zehe. 6. Fam. Microcodonidae. 1. Fuß fehlt oder wenn vorhanden, stets mit 2 Zehen. . 2. Körper mehr oder weniger sackförmig. After fehlend. 7. Fam. Asplanchnidae. 2. Körper von variabler Gestalt. After vorhanden. 3. Fuß stets fehlend. Körper mit langen Borstendornen, schwert- oder blattförmigen Anhängen (eine Ausnahme). 9. Fam. Thriarthridae. 3. Fuß vorhanden. Körper ohne solche Anhänge. 4. Räderapparat mit bewimperten Höckern. 5. Räderapparat stets ohne seitliche Wimperohren. 10. Fam. Hydatinidae. 5. Räderapparat immer mit seitlichen Wimperohren. 8. Fam. Synchaetidae. 4. Räderapparat ohne bewimperte Höcker, meist auf die Ventralseite gerückt. 11. Fam. Notommatidae. 2. Unterordnung. Loricata. Bestimmungstabelle der Familien. 1. Fuß vorhanden. 2. Fuß ohne Zehen, am Ende ein Kranz von Cilien. 19. Fam. Pterodinidae, Gatt. Pterodina Ehrbg. 2. Fuß mit Zehen. 3. Panzer unsymmetrisch, aus einem Stück bestehend, mehr oder weniger röhrenförmig, nie gespalten. 13. Fam. Rattulidae. 3. Panzer, von der Dorsalseite betrachtet, symmetrisch, aus 1 oder mehreren Stücken bestehend, nicht röhrenförmig, gespalten und nicht gespalten. 4. Panzer am Rücken gespalten. 5. Nur am Rücken gespalten, vorn und hinten oft mit Dornen bewehrt. 15. Fam. Salpinidae. 5. Auch lateral oder auch ventral und lateral gespalten, stets ohne Dornen. 6. Lateral gespalten. | 16. Fam. Euchlanidae, Gatt. Diplois Gosse 6. Ventralund lateral gespalten. 12. Fam. Diaschizidae. 4. Panzer am Rücken nicht gespalten. .7. Panzer ohne jede Spalte. 58 Dieffenbach, Sachse und Collin, 8. Integument um Kopf- und Fußöffnung, sowie auch der Rücken stark verdickt. Fußöffnung ventral. 23. Fam. Gastropodidae. 8. Integument nicht so verdickt. Fußöffnung meist terminal. 9. Gestalt kegelförmige. Körper mit blasiger, netzförmiger Struktur. 22. Fam. Ploesomatidae: Pl. hudsoni Imh. 9. Gestalt nicht kegelförmig. Körper ohne solche Struktur. 10. Fuß deutlich segmentiert, nie geringelt. 11. Vorderrand des Panzers stets ohne Dornen. 12. Fuß und Zehen gewöhnlich sehr lang, wenn nicht, Panzerober- fläche mit langen Dornen besetzt oder der nicht einziehbare Kopf mit einem breiten halbkr.is- förmigen Schild. 14. Fam. Dinocharidae. 12. Fuß und Zehen von gewöhnlicher Länge. Panzeroberfläche ohne Dornen, Kopf ohne ein halbkreis- förmiges Schild. 18. Fam. Colurellidae, Gatt. Metopidia Ehrbg. 11. Vorderrand des Panzers stets mit Dornen. 20. Fam. Brachionidae, Gatt. Noteus Ehrbe. 10. Fuß stets geringelt, bei einer Spezies ist das Ende außerdem noch leicht segmentiert. 20. Fam. Brachionidae. 7. Panzer ventral oder lateral gespalten. 13. Panzer nur ventral gespalten. 14. Fuß transversal geringelt. Räderapparat mit 2 fingerförmigen, cilienlosen Fortsätzen. 22. Fam. Ploesomatidae. 14. Fuß segmentiert. Räderapparat ohne solche Fortsätze. 18. Fam. Colurellidae. Gatt Colurella. Bory de St. Vincent 13. Panzer nur lateral gespalten. 15. Fuß dreigliedrig, mit 2 Zehen, letztes Fußglied meist mit feinen Borsten. 16. Fam. Euchlanidae. 15. Fuß 1- oder 2gliedrig, mit 1 oder 2 Zehen. Letztes Fußsegment ohne Borsten. 17. Fam. Cathypnidae. I. Fuß fehlend. 16. Mit 1 Auge. 17. Kopf mit langem, cilienlosen fingerförmigen Fortsatz. Panzer stets ohne Dornen. 24. Fam. Anapodidae. 17. Kopf ohne einen solchen Fortsatz. Panzer bis auf 1 Spezies mit Dornen bewehrt. 21. Fam. Anuraeidae. 16. Mit 2 Augen. Panzer ohne Dornen. 19. Fam. Pterodinidae Gatt. Pompholyx Gosse Rotatoria. 59 6. Fam. Microcodonidae. Ven Prof. Dr. Collin (Berlin). Körper kegel-eiförmig. Rücken mehr oder weniger stark auf- getrieben. Fuß entweder sehr schmal, stilettartig oder kürzer und breiter. Stets nur 1 Zehe, bisweilen an der Basis derselben ein akzessorischer dorsaler Dorn. Räderorgan herz- oder kreisförmig, nach der Bauchseite geneigt, wenig retraktil, flach oder etwas vor- gewölbt. Cingulum randständig mit feinen Wimpern, kontinuierlich oder mit geringer dorsaler und ventraler Unterbrechung. Trochus mit langen Wimpern, bildet jederseits der zentralen oder etwas ventral gelegenen Mundöffnung einen Bogen. Gehirn bisweilen purpurfarbig. 1 Auge. Kiefer vom forcipaten Typus. Haut dünner oder dicker, aber nicht zu einem festen Panzer erhärtet. Bestimmungstabelle der Gattungen. 1. Fuß schmal, stilettförmig. Räderorgan herzförmig. Cingulum dorsal und ventral leicht unterbrochen. Gehirn purpurfarbig. Stets ohne akzessorischen Dorn an der Basis der Zehe. I. Gatt. Mierocodon Ehrbg. 1. Fuß kürzer und breiter. Räderorgan kreisförmig, ohne Unter- brechungen. Gehirn nicht purpurn. Bisweilen mit akzessorischem Dorn an der Basis der Zehe. II. Gatt. Microcodides Bgdl. I. Gatt. Mierocodon Ehrbg. Rücken stark aufgetrie- ben. Fuß lang und schmal, mitl1ZeheohneDorn. Räder- organ leicht zweilappig- herzförmig. Das rand- ständige Cingulum ist dor- sal und ventral durch kleine ausgekerbte wimperlose Zwischenräume unter- brochen. Mund fast zen- tral, mit steifen Wimpern umgeben. Gehirn voluminös, purpurn. Nur 1 Art: M. clavus Ehrbg. (Fig, 93). Mit den Charakteren der Gattung. Länge: 170—204 u. In Tümpeln, Teichen, Mooren, Altwässern, zwischen Pflanzen. — Som- mer: Berlin, Plön, Ulm Fig. 93. Microcodon clavus Ehrbg. (nach a.D., südl. Elsaß. Weber). a Bauchseite, 5 Seitenansicht. 60 Collin, Dieffenbach und Sachse, II. Gatt. Microcodides Bgdl. Ahnlich Microcodon, doch Fuß kürzer und breiter. 1 Zehe, mit oder ohne dorsalem Dorn an ihrer Basis. Räderorgan fast kreisförmig. Cingulum ohne Unterbrechungen. Mund mehr ventral verschoben. Rücken weniger aufgetrieben, mehr verlängert, Bauch- seite flach, oder Körper tonnenförmig. Gehirn nicht purpurfarbig. Bestimmungstabelle der Arten. 1. Mit 1 Dorn an der Basis der einzigen Zehe. 1. M. chlaena (Gosse). 1. Ohne solchen Dorn. 2. M. doliaris Rouss. 1. M. chlaena (Gosse) (Fig. 94). (= Rhinops orbiculodiscus Thorpe). Körper verlängert, dorsal aufgetrieben, ventral flach. Am Rumpf 4 schräg verlaufende Kutikularfalten: 3 weitere Falten trennen Kopf und Rumpf. 2 seitliche chitinige Kutikularanhänge im hinteren Rumpfdrittel schützen die deutlich sichtbaren Lateraltaster. Ein kutikulares zahnartiges Gebilde vor dem Dorsal- taster. Fuß dreigliedrig, '/, der Körperlänge, mit spitzer Zehe und Dorn an deren Basis. Länge: 169— 250 u. In Tümpeln und Mooren. — Mai, Juli, Herbst. — Plön, Würt- temberg: Federsee und Kniebisberg. 2. M. doliaris Rouss. (Fig. .95). Körper plump,tonnen- förmig, Kopf klein. Haut weich. Dorsaltaster auf deutlichem Vorsprung. Lateraltaster ziemlich klein. Fuß dreigliedrig, sehr biegsam, zweites Glied ventralwärts ge- Fig, 94 % EEE % ei a krümmt, drittes ange- 4. dıcrocodides chlaena 0SSse nach ? h 1] n 1 weiche Weber). schwollen. Fig, 9. Microcodides doliarıs Rouss. (nach. spitze Zehe. Ohne Dorn Fausrnlen) an der Zehenbasis, Fuß !/, des Körpers. Länge: 212 u. » In: Sphagnum- Tümpel. — Juni bis Nov. — ‚Plön. Rotatoria. 61 7. Fam. Asplanchnidae. Von Dr. H. Dieffenbach (Leipzig). Körper sackförmig, hyalin, ungepanzert, bisweilen mit retrak- tilen, flügelartigen Fortsätzen. Fuß, wenn vorhanden, sehr klein und mit 2 kurzen Zehen versehen, retraktil. After fehlt. Der Räderapparat besteht aus einem postoralen Wimperkranz, dem Cin- gulum und aus einer oder mehreren mit Cilien versehenen oder cilienlosen Erhebungen, die vielleicht den Trochus repräsentieren. Mund bewimpert. Kiefer vom incudaten oder foreipaten Typus. Ösophagus meist sehr lang. Magen kugelig, bisweilen mit blind- geschlossenen Ausstülpungen versehen, die die ganze Leibeshöhle ausfüllen. Darm fehlt. Magendrüsen in der 2- oder 4-Zahl, rund oder lappig. Ovar unpaar, kugelig oder hufeisenförmig. Ovipar und vivipar. Die g sind größtenteils bekannt, sie ähneln den 9, sind jedoch viel kleiner als diese. Verdauungssystem fehlt. Das Exkretionssystem eine kontraktile, oft ziemlich große Blase und 2 lange Seitenkanäle, die bis zum Räderorgan hinaufsteigen. Zahl der Wimperflammen sehr variabel. Urogenitalöffnung mit scheinbar ventraler Lage. Cerebralganglion voluminös. 2 seitlich dorsale und 2 seitlich ventrale Taster. Innerhalb des Cingulums meist eine Anzahl von Höckern, die mit Tasthaaren ausgestattet sind. Dem Gehirn sitzt ein rotes oder ein schwarzes Auge auf. Bei einer Anzahl von Formen finden sich noch 2 Ozellen auf kleinen Vorsprüngen des Cingulums. Bestimmungstabelle der Gattungen. 1. Körper sehr groß. Cuticula zart. Kiefer vom incudaten Typus. Magen ohne blindgeschlossene Ausstülpungen. 2. Fuß fehlt. I. Gatt. Asplanchna Gosse. 2. Fuß vorhanden. II. Gatt. Asplanchnopus de Guerne. 1. Körper sehr klein. Cuticula fest. Kiefer vom forcipaten Typus. Magen mit blindgeschlossenen Ausstülpungen versehen, die fast die ganze Leibeshöhle ausfüllen. III. Gatt. Ascomorpha Perty. I. Gatt. Asplanchna Gosse. Innerhalb des Cingulums 2 Erhebungen, von denen jede 2 mit Cilien versehene Taster trägt. Ovar rund oder hufeisenförmig. Vivipar. Bei einigen Formen finden sich außer dem Auge noch 2 Ozellen auf Vorsprüngen des Cingulums. Bestimmungstabelle der Arten. 1. Ovar rund. Kiefer gezähnelt. 1 Auge und 2 Ozellen. 2. Oberhalb der Urogenitalöffnung ein aus 2 kugeligen Zellen gebildetes drüsiges Organ. 1. Aspl. herricki de Guerne 62 Dieffenbach, 2. Das aus 2 kugeligen Zellen gebildete drüsige Organ fehlt. Aspl. priodonta Gosse 1. Ovar hufeisenförmig. 1 Auge. Kiefer nicht gezähnelt. 3. Stets ohne flügelartige Fortsätze. 2 runde Magendrüsen. Die Kerne des Ovars ungeteilt (s. Fig. 96). 3. Aspl. brightwelli Gosse. 3. Mit und ohne flügelartige Fortsätze. 4 lappige Magendrüsen. Die Kerne des Ovars geteilt (s. Fig. 97). 4. Aspl. sieboldi Leydig. Fig. 96. Ovar von As2l. drightwelli Gosse (Original von Lange). Fig. 98. Aspl. herrick: Fig. 97. Ovar.von Aspl. steboldi de Guerne (nach Wier- Leydig (Original von Lange). zejski). 1. Aspl. herricki de Guerne (Fig. 98, 99). Kiefer sehr kräftig, breit, auf dem Mittelteil eine bogenförmige Leiste, die am Innenrand zahnartig vorspringt. Oberhalb der Leiste ist der Innenrand ziemlich tief ausgebuchtet und feingezähnelt. Endzahn stumpf. Nebenzahn nur auf einem Arm, der andere trägt am Außenrand eine Leiste. Kontraktile Blase sehr voluminös. Das drüsige Gebilde oberhalb der Urogenitalöffnung ist möglicherweise den Fußdrüsen anderer Rotiferen homolog. Vielleicht dient ihr Sekret zum Anheften des Tieres oder seiner Wintereier an fremde Gegenstände. d unbekannt. Länge: 500—1460 u. Querdammteich bei Zschorna i. Sachs., Hirschberg i. Böhm. 2. Aspl. priodonta Gosse (Fig. 100— 102). (= 4spl. helvetica Imh. — Aspl. kramer! de Guerne). Kiefer auf ihrer breiten Seite vollständig glatt, ohne irgend welche Leisten. Größe und Zahl der Zähne sehr variabel (4—15). Rotatoria. 63 Fig. 99. Fig. 100. Fig. 99. Kiefer von As2/. kerrich: de Guerne (nach Wierzejski). Fig. 100. 4522. priodonta Gosse, Q (nach Hudson und Gosse). Fig. 103. Fig. 102. Fig. 101. 4As?l. Briodonta Gosse, g (nach Hudson und Gosse). Fig. 102. Kiefer von As2/. friodonta Gosse (nach Wierzejski). Fig. 103. Kiefer von 45/. Priod. var. henrietta Langhans (nach Langhans). 64 Dieffenbach, Möglicherweise ist die Variation der Bezahnung von der Art der gebotenen Nahrung abhängig. Endzahn stumpf, ebenso sein Neben- zahn. Kontraktile Blase sehr klein. & bekannt. Länge des 2 : 500—1500 u, des d: 200—500 u. Im ganzen Gebiete verbreitet (Fig. 103) var. henrietta Langhans unterscheidet sich von der typischen Form nur durch das Vorhandensein einer am Kiefer befindlichen Querleiste. Dieselbe verläuft im vorderen Drittel der Kiefer vom Außenrande in schwachem Bogen zum Innenrand, wo sie zahn- artig vorspringt. Plön, Hirschberger Großteich. 3. Asplanchna brightwelli Gosse (Fig. 104—107). (= Ascomorpha anglica Perty.) Fig. 105. Asp. drightwelli Gosse, & (nach Hudson und Gosse). Fig. 104. Asßl. drightwelli Gosse, ? (mach Hudson und Gosse). ER N K (N \ Fig. 107. Dauerei von Asßl. brirght- Fig 106. Kiefer von As2l. bright zwelli @osse (Original v. Lange, wellı Gosse (nach Rousselet), Rotatoria. 65 Kiefer verhältnismäßig schmal, ziemlich rund gebogen, an ihrem Ende mit einem Nebenzahn. Kontraktile Blase ziemlich groß. & bekannt. Länge des 2: 500—1500 u, des d: 200—500 u. Im ganzen Gebiete verbreitet. 4. Aspl. sieboldi Leydig (Fig. 108—112). (— Aspl. ebbesborni Hudson.) Fig. 108. Fig. 108. 4sß2. sieboldi Leydig, 9 (nach Hud- son u. Gosse.) Fig. 109. Aspl. sieboldi Leydig, & (nach Hud- son u. Gosse). Fig. 110. Dauerei von Asfl. szieboldi! Leydig (Original von Lange). Fig. 111. Verschiedene Formen der Asp. sieboldi Leydig (nach Lange). a erste, 5 zweite Generation. Süßwasserfauna von Deutschland. Heft 14. D - 66 Dieffenbach, Ein Kieferarm trägt an seinem Ende einen kleinen Nebenzahn. In der Mitte jeden Armes ein weit vor- springender kräftiger Zahn. Kontraktile Blase sehr groß. d bekannt, stets mit flügel- & artigen Fortsätzen versehen. Länge des 2: 600— 2000 u, des d: 300—1200 u. Selten. Schönau b. Leip- zig. II: Gatt. Asplanchnopus de Guerne. Fig. 112. Kiefer von Asßl. sieboldi Leydig Innerhalb des Cingu- (nach Lange). lums mehrere mit Cilien versehene Erhebungen. Uro- genitalöffnung direkt hinter dem Fuß gelegen. Ovar stets hufeisen- förmig. Vivipar. nur von einer Art bekannt. 1 Auge und 2 Ocellen. Bestimmungstabelle der Arten. 1. Fuß deutlich sichtbar. Kieferende nicht gespalten. 1. Aspl. multiceps Schrank. 1. Fuß sehr klein, kaum sichtbar. Kieferende gespalten. 2. Aspl. syrinx Ehrbe. Fig. 113. Fig. 113. Aspl. mudticeps 8 chrank, = (nach Wierzejski). Fig. 114. Asßl. multiceps Schrank, Z (nach Wierzejski). Fie. 115. Kauer von Aspl multiceps Sch rank (nach Weber). Fig. 116. Dauerei von Aspl. multiceps Schrank (nach Leydig). 67 Rotatoria. 1. Aspl. multiceps Schrank (Fig. 43-116). (— Asplanchnopus myrmeleo Ehrbg. — Notomma.*@ ZRNTIEER Ehrbg.) Innerhalb des Cingulums 4 Erhebungen, von ‚tenen die größeren sriffelartige Wimperbüschel, die kleineren zarte unb.?wegliche Borsten besitzen. Magen sehr voluminös, ebenso die ko,faktile Blase. Jeder Seitenkanal mit mehr als 20 Wimperflammen. g bekannt. Länge des 2: 720—1000 u. Länge des d: 400—500 u. Selten. 2. Aspl. syrinx Ehrbg. (Fig. 117, 118). (= Notommata syrinx Ehrbg.). Der obigen Art sehr ähnlich. Jeder Seitenkanal mit höchstens 13 Wimperflammen. d unbekannt. Länge 600 u. Selten. Fig. 118. Fig. 117. Asßl. syrınz Ehrbg. (nach Hudson und Gosse). Bi Fig. 118. Kauer von Asßl. syrinx 18. 117- Ehrbg. (nach Hudsonu. Gosse). III. Gatt. Ascomorpha Perty (= Sacculus Gosse). Der länglich ovale Körper zuweilen mit 4 Längsleisten ver- sehen. Der Räderapparat besteht aus einem einfachen Wimper- kranz. Innerhalb desselben eine mit wenigen Zilien besetzte Er- hebung, die mitunter zu einem fingerförmigen Gebilde ausgezogen ist. Urogenitalöffnung mit dorsaler Lage. Ovipar. Die Subi- taneier werden am Körperende angeheftet. & nur von 1 Art be- kannt. Kontraktile Blase sehr klein. Die Wimperflammen der Seitenkanäle in spärlicher Anzahl. 1 großes, rotes Auge. Bestimmungstabelle der Arten. 1. Körper mit 4 Längsleisten. Die Erhebung innerhalb des Wimper- kranzes zu einem fingerförmigen Gebilde ausgezogen. 1. Asc. saltans Bartsch. 1. Körper ohne Längsleisten. Das fingerförmige Gebilde fehlt. 2. Asc. ecaudis Perty. H* 68 | Collin, 1. Ase. saltans Bartsch (Fig. 119). (= 4sc. agılıs Zach, —= Sacculus hyalinus Kellic.). Auf dem Rücken 2 scharfe, nach hinten etwas konvergierende Längsleisten. Bei seitlicher Lage erscheint auf jeder Seite noch eine Längsleiste. 4 unbekannt. Bewegung mitunter stoßweise. Länge 140 u. Plön, Tübingen. Fg. 119. Fig. 120. Fig. 119. Asc. saltans Bartsch (nach Bartsch). Fig. 120. Asc. ecaudis Perty, Y (nach Weber). Fig. 121. Asce. ecaudıis Perty, 4 (nach Weber). 2. Asc. ecaudis Perty (Fig. 120, 121). (= Sacculus virıdis Gosse, Asc. helvetica Perty, Asc. germanica Ä Leydig). Der @igen Art sehr ähnlich. Cingulum mit langen, dünnen Zilien versehen. d bekannt. Länge des 2: 130—200 u. Länge des J 90 u. Werse an der Pleistermühle b. Münster i. W., Plön, Hirsch- berg i. B. Eine sehr zweifelhafte Art ist Asc. amygdalum Zach. Körper doppelt gekielt. Zwischen beiden Kielen eine Verbindungslinie mit genau dorsoventraler Richtung. Länge 140—150 u. Plöner Großteich. 8. Fam. Synchaetidae. Von Prof. Dr. A. Collin (Berlin). Körper kegelförmig und dann vorn ziemlich gerade abgestutzt oder becher- bis glockenförmig mit konvex vorgewölbtem Kopfteil, breit, vom Fuß deutlich abgesetzt oder allmählich in denselben ver- schmälert. Fuß kurz, seltener verlängert, zweizehig. Räderorgan nicht kontinuierlich, sondern in mehrere bogig gekrümmte Ab- schnitte und einzelne bewimperte Warzen aufgelöst. 4 sehr lange steife Stilettborsten am Kopf. 2 seitliche große muskulöse, teil- weise einziehbare Wimperohren, welche zur Fortbewegung dienen. Mund ventral. Mastax groß, herzförmig mit starker feingestreifter V-förmiger Muskulatur vom forzipaten Typus. Unci entweder ge- Rotatoria. 69 zähnt (tremula-Typus) oder ungezähnt (pectinata-Typus). Die Wassergefäßkanäle reichen nach vorn entweder bis zum Mastax oder nur bis zum Magen. Auf dem Gehirn 1 Auge, rot bis violett, dahinter 1 bewimperter Dorsaltaster. Am hinteren Rumpfteil 2 Lateraltaster, welche etwas ventral inseriert sind. & von mehreren Arten bekannt, selten. Pelagisch in Seen, lebhaft schwimmend. Nur 1 Gattung. Gatt. Synchaeta Ehrbg. Mit den Charakteren der Familie. Bestimmungstabelle der Arten. 1. Lateraltaster an den hinteren Ecken des Rumpfes entspringend. Körper verkehrt kegelförmig. Kopfteil fast geradlinig abge- schnitten oder nur wenig hervorragend. Wimperohren an den vorderen Ecken seitwärts abstehend. Die Stilettborsten un- gefähr auf der Verbindungslinie der Wimperohren entspringend. 2. Kopf fast geradlinig abgeschnitten. Körper fast genau kegelförmig. 1. 8. tremula Ehrbe. 2. Kopf nur wenig vorgewölbt. Rumpf bei Beginn des letzen Viertels stark verschmälert, von da bis zur Fußbasis mit nahezu parallelen Seitenkonturen. 2. 8. kitina Rouss. l. Lateraltaster ein Stück vor den hinteren Ecken des Rumpfes, aber hinter der Rumpfmitte entspringend. Körper becher- oder glockenförmig. mit mehr oder weniger stark konvex vor- gewölbtem Kopfteil. Wimperohren hängend, nach hinten ge- richtet. Stilettborsten vor der Verbindungslinie der Wimper- ohren entspringend. 3. Körper mehr gestreckt, allmählich in den ziemlich langen Fuß verschmälert. 4. Körper gestreckt, in der Rumpfmitte leicht eingebuchtet, dahinter wieder etwas verbreitert. Tier sehr groß, 408 bis 600 u lang. 3. 8. grandis Zach. 4. Körper gedrungener, von der Rumpfmitte bis zum Fuß- ende gleichmäßig spitz zulaufend. Tier klein, 242 bis 292 u lang. 4. 8. stylata Wierz. 3. Körper bauchig, glockenförmig, Rumpf erst kurz vor der Fußbasis stark verschmälert. 5. Fuß schmal und lang, !/, der Körperlänge. 5. 8. longipes Gosse. 5. Fuß viel kürzer. 6. Fuß dick, nach hinten konisch zugespitzt. Tier groß, 408 u lang. 6. S pectinata Ehrbg. 6. Fuß schmal, nicht konisch., Tier klein, 225 bis 244 u lang. 7. S oblonga Ehrbg. 1. 8. tremula Ehrbg. (Fig. 122). Körper verkehrt kegelförmig, vorn fast geräde abgestutzt, gelb- ich. ‘Wimperohren an den Ecken des Kopfteiles. Lateraltaster Collin, To an den hinteren Ecken des Ru. mpfes.. Fuß mit 2 kleinen spitzen x : e Zehen. „use rot.. Unci gezähnt. ‚ Fesamtii. "ge 177—292 u, Breite zwisehe.. | den }, "imperohren 95 bis 149 1, Lange der Zehen 99 u. Q koniseh, IV « king, . ? Pelagisth in, Gray 0 Tümpeln, Teichen, Seen, besona, °8 in der Uferregion, fast das sanzı ‘ Jahr Sr Berlin, Plön, Osnabrück, \ Udwigs- hafen a. Rh., Würzburg, Wu Tttem- p.erg, Baden. Fig. 122. Synchaeta tremula Ehrbg. a Rückenseite, 5 1 anche, von dene? c Uneus des Kiefers (nach Rousselet). 2. 8. kitina Rouss. (Fig. 123). re Körper sehr klein, becher-kegelförmig, vorn abgestutzt. n. teil flach, nur wenig vorragend. Rumpf erst allmählich, dan. plötzlich verschmälert, im letzten Viertel mit fast parallelen Seiten. Farbe leicht gelblich. Wimper- ohren an den Kopfecken; Lateral- taster an den hinteren Rumpf- ecken. Fuß dick und kurz, in die konischen Zehen zugespitzt. Auge rot, zweiteilig. Sehr kleine Art. Gesamtlänge bis 136 «, Breite 102 u. Sommerform. Im Plankton mehr vereinzelt. Mai bis Sept. — Plön (Holstein). 3. S. grandis Zach. (Fig. 124). Körper langgestreckt, zwischen den Wimperohren sehr breit, dann verschmälert, zwischen den Lateraltastern wieder leicht ver- breitert, darauf bis zum Rumpf- ende verschmälert. Fuß deutlich Fig. 123. Synchaeta kitina Rouss. abgesetzt, eingliederig, zweizehig, Rückenseite (nach ‚Rousselet). lang. Auge rund, rot. Wimper- opf- Rotatoria. u ohren groß, hängend. . Größte Art. Die länglichrunden Subitaneier werden frei in das Wasser abgelegt; ihre Schale trägt eine Gallert- hülle und ist mit Stacheln von 3,3 « Länge dicht besetzt; im Wasser schwebend. Dauereier im Juli (?). Länge 408-600 u, Breite 217—280 «. Subitaneier: Länge (ohne Stacheln) 92 «, Breite 86 u. Pelagisch in Seen, mäßig häufig. i Besonders Juni-Juli, sonst mehr vereinzelt. — Plön (Holstein). Eig. 124. Fig. 124. Synchaela grandıs Zach. Rückenseite (nach Rousselst). Fig. 125. Synchaeta stylata Wierz. a Rückenseite, dEi (nach Rousselet). Fg. 1252. 4. 8. stylata Wierz. (Fig. 125). Körper breit, verlängert. Fuß vom Rumpf kaum abgesetzt, lang, griffelförmig, mit 2 sehr kleinen Zehen. Auge dunkelrot. Subitaneier länglich-kugelig, mit langen feinen Borsten schwimmend, im Juli. Gesamtlänge 242—292 u. Durchmesser der Eier ohne Borsten 75 «, mit Borsten 136 u, doch werden auch Eier von 66 « Durchm. und 150 « Bortenlänge gefunden. Pelagische Sommerform, in Seen, Juni. bis Sept, — Berlin, Plön (Holstein). 72 Collin, 5. S. longipes Gosse (Fig. 126). Körper breit, gedrungen, gerundet. Kopf dreieckig. Hyalin und leicht bläulich gefärbt. Fuß lang, schmal, mit 2 spitzen Zehen. Wimperohren breit, hängend. Mastax orangegelb, auffällig weit vorn gelegen. Auge rot. Unci von 2 starken sehr spitzen Zähnen gebildet. Gesamtlänge 204 u, Breite zwischen den Ohren 95—123 u. Fuß mit Zehen 40 u lang. Im Plankton von Teichen und Seen vereinzelt. Juni. — Plön (Holstein). Fig. 127.4. Fig. 126. Syrchaeta longripes Gosse. Rücken. seite (nach Rousselet). Fig. 127. Synchaeta pecrinata Ehrbg. A Rückenseite, 3 Kieferapparat (nach Fig. 127 2. Rousselet). 6. S. pectinata Ehrbrg. (Fig. 127). Körper glockenförmig, vorn sehr breit. Kopf weit halbkreis- förmig vorgewölbt.e. Fuß breit, konisch. Zehen klein, spitz. 2 Borstenbüschel auf Vorsprüngen am Kopf. Wimperohren groß, hängend. Augen dunkelrot bis bläulichpurpurn. Unei ungezähnt. Länge 408 u, Breite 231 «a. Subitaneier: frei in das Wasser gelegt, länglichrund, mit Gallerthülle; Länge 78 u, Breite 73 u, Dicke der Gallerte 10—16 u. Dauereier: im April, Mai, Juli, Okt., Nov., länglichrund, mit kurzen dichten Höckern oder Stacheln besetzt, 92—96 u lang, 83 u breit. Rotatoria. 713 Im Plankton der Seen und Teiche, gemeinste Art. Häufig vom Herbst bis Frühjahr, im Sommer seltener. — Weit verbreitet: z. B. Berlin, Stettiner Haff, Schlesien, Plön (Holstein), Würzburg, Ludwigshafen a. Rh., Baden, Württemberg, Bodensee. 7. 8. oblonga Ehrbege. (Fig. 128). (= S- neglecta Zach.) Fast farblos. Glocken- bis eiförmig. Kopf abgerundet. Wimper- ohren ziemlich klein. Fuß schmal, kurz. Zehen spitz, an der Basis bisweilen zwiebelförmig verdickt. Auge rot, oft in 2 Teile aufgelöst. Unci gezähnt. Monozyklische Form. Länge 225—244 u, Breite 115—163 u. Länge der Zehen 7 u. Subitaneier 83 «u lang, 70 u breit, werden an den Zehen fest- geheftet herumgetragen. Dauereier im März—April, 79 u lang, 70 x breit, mit runzeligen Erhebungen und einer 7—8 u dicken Gallerthülle. 2 102 u lang. 5 Im Plankton der Seen, Teiche und Moore häufig im Winter und Frühjahr, doch auch in allen anderen Monaten seltener beobachtet. — Berlin, Danzig, Rostock i. M., Plön (Holstein), Baden etc. b c Fig. 128. Synchaeta. oblonga Ehrbg. a Rückenseite, 5 Ö, Rückenseite, ce Kieferapparat (nach Rousselet). 9. Fam. Triarthridae. Von Prof. Dr. A. Collin (Berlin). Kleine Formen, immer ohne Fuß. Körper zylindrisch oder ei- förmig, Hinterende konisch oder abgestutzt. Haut zwar nicht mit Panzer, aber stellenweise chitinig verdickt. Besitzen mit einer Aus- nahme /Polyarthra aptera) borsten- bis dornförmige oder schwert- bis blattförmige Anhänge, welche zum Springen und zur Erhöhung der Schwebefähigkeit dienen. Diese Anhänge sind ceutieulare Bil- dungen, nicht Fortsätze der Leibeshöhle, wie bei den Scirfopoda. Räderorgan ein randständiger Wimperkranz. Auf der Krone die Mundöffnung und oft 2 fingerförmige borstentragende Fortsätze 74 Collin, oder Borstenbüschel auf kleinen Erhebungen. Trochus auf einige Wimpern reduziert, die den Mund dorsal umgeben. Kiefer vom malleoramaten oder foreipaten Typus. Besonders die Längsmuskeln stark entwickelt. 1 Dorsaltaster. 2 Lateraltaster in der mittleren Körperregion oder weit nach hinten gelegen. 1 oder 2 Augen. Abgelegte Eier werden am Tier festgeheftet umhergetragen. Leben pelagisch, schwimmen langsam und springen plötzlich mit Hilfe der Anhänge. & sehr klein, ohne Anhänge und Darm. Bestimmungstabelle der Gattungen. 1. Mit 3—4, oft langen, Springborsten. 2 Augen. Malleoramate Kiefer. 2. Mit 2 vorderen und 1 hinteren Borste. I. Gatt. Triarthra Ehrbe. 2. Mit 2 vorderen und 2 hinteren Borsten. II. Gatt. Tetramastix Zach. 1. Mit vielen schwert- oder blattförmigen Anhängen, welche bei einer Art gänzlich fehlen. 1 medianes Auge. Forcipate Kiefer. III. Gatt. Polyarthra Ehrbse. I. Gatt. Triarthra Ehrbg. Körper durchsichtig, zylindrisch-oval, vorn abgestutzt, hinten verschmälert. Cuticula besonders an den Ansatzstellen der Spring- dornen chitinig verdickt. 3 glatte oder feingezähnte, meist sehr lange Dornen: 2 vordere entspringen lateral gleich hinter dem Räder- apparat, und 1 hinterer, welcher ventral entspringt oder endständig ist. Am Mund ventral bisweilen eine schnabelartig verlängerte Unterlippe. Auf dem kleinen ovalen dunklen Gehirn 2 rote Augen. Dorsaltaster kurz, papillenartig. 2 Lateraltaster etwa in der Körper- mitte. Kiefer vom malleoramaten Typus. Bestimmungstabelle der Arten. 1. Hinterdorn ventral inseriert. 2. Vorderdornen kürzer als der Körper. 3. Dornen klein und schmal, nur '/, der Körperlänge. 1. T. breviseta Gosse. 3. Dornen armförmig mit breiter Basis, °/,—*/, der Körper- länge. 2. T. brachiata Rouss. 2. Vorderdornen länger als der Körper. 4. Vorderdornen 1'/),—1”/, mal so lang wie der Körper. 3. T. mystacina Ehrbg 4. Vorderdornen mehr als 2 mal so lang wie der Körper. 5. Vorderdornen 2'/,—3 mal so lang wie der Körper. 4. T. longiseta Ehrbe. 5. Vorderdornen über 4 mal so lang wie der Körper. 5. T. longiseta Ehrbg. var. limnetica Zach. 1. Hinterdorn endständig. Vorderdornen ca. 3mal so lang wie der Körper. 6. T. terminalis Plate. Rotatoria. 75 1. T. breviseta Gosse (Fig. 129). (= T. cornuta Weiße.) Körper zylindrisch. Vordere Dornen nur etwa !/, so lang wie der Körper. Mund ohne schnabelartige Unterlippe. 2 kleine rote Augen nahe aneinander liegend. Ösophagus dünn, lang. Länge ohne Borsten: 102—120 u. In Teichen und Seen. — Mai. — Stuttgart, Ludwigshafen am Rhein, Plön. 2. T. brachiata Rouss. (Fig. 130). Körper zylindrisch-oval. Vordere Dornen an der Basis sehr breit, armtörmig, °/,—*/, so lang wie der Körper, liegen beim Schwimmen dem Körper an. Beim Einziehen des Kopfes stehen alle 3 Dornen recht- win keligvom Körper ab. Hinterdorn ventral aber weithinten. Unterlippe herabhängend. 2 rote Augen nahe beiein- ander. Länge ohne Dor- nen: 95 — 140 u. Vor- dereDornen 65 «lang. In Tümpeln und Teichen. — Juni. — Plön, Leipzig. Fig. 130. Fig. 131. Fig. 129. Triarthra brevisela Gosse (naeh Hudson-Gosse). Fig. 130. Triarthra brachiafa Rouss. (naeh Rousselet). Fig. 131. Triarthra longiseta Ehrbg. (nach Weber). 3. T. mystaeina Ehrbg. Körper breit gedrungen, oval. Vordere Dornen 1'/,—1°/,mal so lang wie der Körper. Hinterdorn so lang wie die vorderen. Unterlippe sehnabelartig verlängert. Ösophagus kurz. 2 rote Ausen nahe beieinander, BR ohne Dornen: 180—204 u. } Teiche, Gräben. — Sommer, — Berlin, Großbeeren, Plön. 76 Collin, 4. T. longiseta Ehrbg. (Fig. 131). Körper oval. Vordere Dornen über zweimal bis dreimal so lang wie der Körper, schwach gezähnt; hinterer Dorn kürzer als die vorderen. Mund ohne schnabelförmige Unterlippe. Ösophagus lang. Augen weit voneinander entfernt. Länge ohne Dornen: 130—175 u. Seen, Teiche, Moore. — Das ganze Jahr über. — Dt. Krone, Berlin, Stettiner Haff, Plön, Helgoland, Osnabrück, Würzburg, Ludwigshafen a. Rh., Stuttgart, Säckingen. 5. T. longiseta Ehrbg., var. limnetica Zach. Wie 7. Zongiseta, jedoch die vorderen Dornen über viermal so lang wie der Körper. Länge ohne Dornen: 170 u. Vordere Dornen 710 «, hinterer 430 u lang. In größerer Tiefe, Gr. Plöner See. 6. T. terminalis Plate (Fig. 132). Hinterdorn endständig gleich beim After be- ginnend, kann nicht nach vorn geklappt werden. Vordere Dornen etwa dreimal so lang wie der Körper, glatt, sehr selten gezähnt. Sonst wie T. longrseta. Körper ohne Borsten: ca. 70 u. Bonn, Pommern: Czardamerower See. Fü Il. Gatt. Tetramastix Zach. IA, ‚ei Cuticula härter, als bei den ZU N übrigen Arten der Familie, beinahe or: N \ gepanzert. 4 lange borstenartige An- le | hänge: links und rechts auf der & | „Schulter“ je 1 Anhang mit breiter Sl Basis, der rechte auffallend länger |, als der linke. Am Hinterende 2 lange II übereinander stehende Borsten, die I\ ventrale bedeutend kürzer, als die IN dorsale. Wenn das Räderorgan beim ‚N Schwimmen ausgestreckt ist, liegen N die vorderen Anhänge dem Körper ie nach hinten dicht an. Bei einge- zogenem Kopf werden beide in ge- Fig. 132. rader Linie nach vorn vorgestreckt. Fig. 133. 7erra- mastıx opoliensis Triarthra ter- : . minalis Plate 2 Augen. Kiefer vom malleoramaten "7,ch. (nach (nachCalman). Typus. Nur 1 Art. Rousselet). T. opoliensis Zach. (Fig. 133). Mit den Charakteren der Gattung. Länge ohne Borsten: 169—204 u, mit den größten Borsten 592 —850 u. Im Plankton der Oder und einem Tümpel bei Oppeln. , Ill. Gatt. Polyarthra Ehrbs. Körper durchsichtig, zylindrisch, vorn und hinten abgestutzt. Cuticula an den Seiten zu Bändern verdickt. Dorsaler Vorderrand Rotatoria. 77 ebenfalls verdickt. An den Schultern entspringen (mit Ausnahme einer Art) jederseits dorsolateral und ventrolateral 2 Bündel von gezähnten schwert- oder blattähnlichen Anhängen (zu je 5). 1 un- paares, medianes, dunkelrotes Auge auf dem Gehirn. 1 Dorsaltaster; die 2 Lateraltaster, kurz vor dem Körperende, bilden borsten- tragende Knöpfe in kleinen Einsenkungen der Cuticula. Kiefer vom foreipaten Typus. Bestimmungstabelle der Arten. 1. Mit schwert- oder blattähnlichen Seitenanhängen. 2. Anhänge schwertförmig. 3. Tier 120—160 u lang. 1. P. platyptera Ehrbge. 3. Tier sehr klein, nur 86—95 « lang, Anhänge sehr schmal. 2. P. platyptera Ehrbg. var. minor Voigt. 2. Anhänge breit blattförmig. 3. P. platyptera Ehrbe. var. enryptera Wierz. 1. Ohne Seitenanhänge. 4. P. aptera Hood. ‘1. P. platyptera Ehrbg. (Fig. 134). (— P. trigla Ehrbg.) Die 12 gezähnten Anhänge relativ schmal, schwertförmig, über- ragen das Körperende um '/, ihrer Länge. Seitenmuskulatur stark entwickelt. Länge: 120—160 u. In Seen, Teichen, Mooren. — Das ganze Jahr hindurch. — weit verbreitet. Fig. 134. Polvarthra platyptera Ehrbg. (nach Weber). a Weibchen, 5 Männchen, c Kieferapparat. 2. P. platyptera Ehrbg. var. minor Voigt. Wie ?. platyptera, aber sehr klein, nur 81—89 « lang. An- hänge 86—95 « lang, nur 4 « breit. Bei vielen Individuen das 1 Flossenbündel länger als die 3 anderen. In Sphagnumtümpeln. — Mai bis Sept. — Plön. 718 Dieffenbach, 3. P. platyptera Ehrbg., var. euryptera Wierz. (Fig. 135). (—= P. latiremis Imh.) Anhänge blattförmig, in der Mitte stark verbreitert. In Seen und Teichen. — Juli bis Nov., seltener als die typische Art. — Plön, Homburg v. d. Höhe, Stuttgart, Säckingen. 4. P aptera Hood. (= Anarthra aptera Hood.). Fig. 135. Die Anhänge fehlen vollständig. Seitenmuskulatur DIE nicht so entwickelt, wie bei ?. latyptera. Vielleicht „?/rere E EEE ’ Ehrbg. var. nur eine Mißbildung der letzteren Art, mit welcher zuryptera sie sonst übereinstimmt. ee BuNE Enz örmiger - Länge: 136 u. Ä . hang (nach In Seen, vereinzelt im Plankton. — Febr. bis Wierzejski). April. — Plön. 10. Fam. Hydatinidae. Von Dr. H. Dieffenbach (Leipzig). Körperform sehr verschieden, (sackförmig, konisch, quadratisch). Körper völlig ungepanzert, kontraktil. Fuß von variabler Länge, entweder mit terminaler oder ventraler Lage, segmentiert, retraktil, 2 Zehen. Die dorsale Region des Kopfes mitunter zu einem rüsselförmigen Gebilde ausgezogen, das die beiden Augen trägt. Der Räderapparat besteht aus 2 parallelen Wimperkränzen, dem Cingulum und dem Trochus. Das Cingulum kurzwimprig, voll- ständig geschlossen, ventral tief ansgeschweift. Der Trochus besteht aus einem Kranze von warzenförmigen Erhebungen, die mit langen Cilien versehen sind. Zwischen beiden Wimperkränzen finden sich gewöhnlich noch Borsten tragende Höcker. Kiefer vom mal- leaten und foreipaten Typus. Osophagus von variabler Länge, Magen birnenförmig, Magen und Darm deutlich voneinander ge- trennt. After mit dorsaler Lage. Speicheldrüsen klein, mitunter fehlend. Magendrüsen rund, eiförmig oder zylindrisch. Ovar von variabler Gestalt, bisweilen bandförmig. Ovipar. d größtenteils bekannt. Das Exkretionssystem eine gewöhnlich runde, voluminöse, kontraktile Blase und 2 mit zahlreichen Windungen versehene Seitenkanäle. Die Zahl der Wimperflammen ist verschieden. Gehirn voluminös. Dorsaltaster, von einer kleinen Erhebung des Körpers getragen, eine kleine Borsten tragende Papille. 2 Seiten- taster, mitunter weit nach hinten verlagert. 1 oder 2 Augen, rot oder farblos. Im Süßwasser, besonders in stagnierenden und pflanzenreichen (ewässern. Bestimmungstabelle der Gattungen. l. Dorsale Region des Kopfes rüsselartig ausgezogen. Körper kegelförmig. I. Gatt. Rhinops Hudson. Rotatoria. 19 1. Dorsale Region des Kopfes nicht rüsselartig ausgezogen. Körper kegelförmig, quadratisch oder sackförmig. 2. Auge farblos. Der kegelförmige Körper geht fast unmerk- lich in den kurzen Fuß über. II. Gatt. Hydatina Ehrbge. 2. Auge rot. Körper quadratisch mit langem Fuß oder sack- förmig mit kurzem Fuß. IIl. Gatt. Notops Hudson. I. Gatt. Rhinops Hudson. Fuß und Zehen sehr kurz. Das Cingulum zieht sich zu beiden Seiten des rüsselartigen Fortsatzes hinauf. Das Ende des Fort- satzes ist frei von Cilien, es dient möglicherweise als Tastorgan. Die mit Borsten versehenen Höcker zwischen Cingulum und Trochus fehlen vollständig. Gehirn im rüssglartigen Fortsatz gelegen, ebenso die beiden roten Augen. Nur 1 Art. Rhinops vitrea Gosse (Fig. 136, 137). d von demselben Bau und derselben Form wie das 9, nur die kontraktile Blase fehlt. Hoden voluminös. : Das freie Ende des Penis ist mit Cilien besetzt. Länge des 2: 300 u, des d: 200 u. Selten. Ziegellache bei Großzschocher b. Leipzig, Henne-Talsperre i. Sauerland. Il. Gatt. Hydatina Ehrbs. Cingulum bogig ge- randet. Der dorsale Rand zeigt 5 besonders stark ausgebildete Bogen, die mit ziemlich langen in Fächer- form stehenden Cilien ver- sehen sind. Der Trochus zerfällt in 3 ebenfalls bogig gerandete Abschnitte, die außen mit großen, kräftigen, innen mit kurzen, feinen Cilien besetzt sind. Zwischen Cingulum und Trochus 4 mit langen Borsten versehene Höcker. Hydatina senta Ehrbg. Fig. 136. RA. vitrea (Fig. 138, 139). Fig. 137. Rh. vitrea Gosse, P(nachHudson ‘ Gosse, dg (nach und Gosse). Das g hat die Gestalt Rousselet). eines jungen Q. Räderorgan etwas rückgebildet. Verdauungssystem fehlt. Exkretionssystem unter- scheidet sich von dem des @ dur&h Fehlen der kontraktilen Blase. Jeder Seitenkanal mit 4 Wimperflammen. Hoden voluminös, birnenförmig. Penis mit dorsaler Lage, an seinem Ende mit einem Kranze von kurzen, steifen Borsten. 1 rotes Auge. 80 Dieffenbach, Länge des 2: 400—500 u. Länge des d: 200—250 u. Nicht allzuhäufig, besonders im verschmutzten, stagnierenden Wasser. Schwanenteich i. Leipzig, Tümpel an der Lütjenburger Straße b. Plön, Tümpel bei Lengsdorf b. Bonn. Fig. 138. 7. senta Ehrbg., ? (nach Weber). Fig. 139. 7. senfa Ehrbg., JS (nach Weber). Fig. 140. ZZ. drachydactyla Ehrbg. (nach * Fig. 138. Ehrenberg). Hydat. brachydaetyla Ehrbg. (Fig. 140). Zweifelhafte Form. Vielleicht eine junge Zvdat. senta. Fuß vom Körper deutlich abgesetzt. Zehen sehr kurz. Länge: 167 u. Berlin (nach Ehrenbg.). III. Gatt. Notops Hudson. Räderapparat etwas einfacher gestaltet als bei Zydatina. Cin- gulum nicht bogig ausgerandet. Der Trochus besteht aus einem zusammenhängenden Wimperkranz, er trägt lange, starke Borsten. Die Zahl der mit Cilien versehemen Höcker zwischen Cingulum und Trochus ist verschieden. Bei Nozops brachionus Ehrbg. dehnen sich die Borsten des trochalen Wimperkranzes auch auf die Wände des Mundtrichters aus. Rotatoria. sl Bestimmungstabelle der Arten. 1. Körper quadratisch, Fuß lang, seine Lage terminal. 1. Notops brachionus Ehrbg. 1. Körper sackförmig, Fuß sehr kurz, seine Lage nicht terminal. 2. Notops celavulatus Ehrbg. 1. N. brachionus Ehrbg. (Fig. 141, 142). (= Notommata brach. Ehrbrg.) Fuß scharf abgesetzt, etwa halb so lang als der Körper, nur wenig retraktil. Zehen sehr kurz und schmal. Ovar hufeisen- förmig. d. (= Notommata granularıs Ehrbg.) von zylindrischer Gestalt, viel kleiner als das 9. Fuß schwach entwickelt. Räder- organ ein einfacher Kranz langer Cilien. Verdauungssystem. fehlt. Exkretionssystem eine kleine kontraktile Blase und 2 Seitenkanäle. Hoden und Penis normal. 1 rotes Auge. Mittlere Länge des 9: 450 u. Tümpel an der Lütjenburger Straße b. Plön. 2. N. elavulatus Ehrbe. (Fig. 143). (= Notommata clavul. Ehrbg.) Fuß '/, so lang als der völlig durchsichtige Körper, er kann voll- ständig in den Körper eingezogen werden. Zehen sehr kurz und schmal. Ovar ein langes Band, huf- eisenförmig gebogen. Ö bekannt, in Deutschland noch nicht beobachtet. Länge 430 u. Selten. Berlin (nach Ehrenberg). ‚2 Mi, Fig. 143. Fig. 141. Fig. 141. NM. brachionus Ehrbg., 2% (nach Weber). Fig. 142. MN. brachionus Ehrbg., Ö (nach Weber). Fig. 143. N. elavulatus Ehrbg. (nach Hudson und Gosse). Süßwasserfauna von Deutschland. Heft 14. 6 . 32 Voigt, 11. Fam. Notommatidae. Von ‚Dr. phil. Max Voigt (Oschatz). Körperform sehr verschieden. (Langgestreckt, wurmförmig, spindelförmig, zylindrisch oder konisch). Teilung in Kopf, Rumpf und Fuß meist deutlich ‚erkennbar. Rumpfende bei vielen Arten mit Schwanzanhang. Zehen (mit Ausnahme der Gattung Albertia) zwei, aber bei den einzelnen Vertretern dieser Familie von sehr verschiedener Länge und Form. Cuticula weich, zuweilen sehr faltig. Räderorgan meist eine ventral gelagerte, bewimperte Scheibe. Wimperohren bei einer großen Zahl dieser Rotatorien vorhanden. Die Tiere entfalten dieselben aber meist nur beim Schwimmen. Dorsal- und Lateraltaster bei. den meisten Arten nachgewiesen. tetrocerebrales Organ bei einer großen Anzahl Vertreter dieser Fig. 144. Verschiedene Formen des retrocerebralen Organs bei den Vofommatırden. A «= Notommata pseudocerberus, B — Copeus centrurus (— C. copeus), C — Notommata aurita, D —= Diglena forcipata, E = Eosphora aurita, F== Diglena clastopts (nach deBeauchamp). Familie aufgefunden. Die retrocerebrale Drüse, früher als „Kalk- beutel“ bezeichnet, enthält vielfach undurchsichtige, körnige An- häufungen. Fig. 144 veranschaulicht die verschiedenen Formen des retrocerebralen. Organs bei den Notommatiden. Auge oder Augen meist mit rotem Pigment. Auch augenlose Formen und Vertreter dieser Familie mit farblosen Augen kommen vor. Kauer meist kräftig. (Bei vielen Arten noch nicht genügend untersucht). Sonstige Organisation meist normal. Der größte Teil der Arten Rotatoria. 83 sind Bodenformen, andere leben zwischen Wasserpflanzen. Einige kommen als Eeto- oder Entoparasiten vor. Von einigen Arten sind die Männchen bekannt. Dieselben sind selten, und ihr Ver- dauungstractus ist rudimentär. Nur das Männchen von Proales wernecki besitzt einen gut entwickelten Kauapparat. (Viele Arten dieser Familie sind ungenügend beschrieben, und ihre systematische Einordnung stößt auf große Schwierigkeiten). Bestimmungstabelle der Gattungen. 1. Parasitisch auftretend. 2. Parasitisch in Tieren lebend. I. Gatt. Albertia Duj. 2. Parasitisch an Tieren lebend. II. Gatt. Drilophaga Vejd. Furcularia gammari Plate. 2. Parasitisch in Algen bzw. Flagellatenkolonien lebend. Proales wernecki (Ehrbg.). Proales parasita (Ehrbg.). (vgl. auch Hertwigia). 1. Frei lebend. 3. Cutieula warzig. XVII. Gatt. Otoglena Ehrbg. 3. Cuticula glatt oder gefaltet. 4. Fuß: mit 2 Zehen. 5. Zehen eingliedrig. 6. Zehen kurz, von mittlerer Länge oder lang. 7. Ohne Augen. (?) III. Gatt. Pleurotrocha Ehrbge. IV. Gatt. Theorus Ehrbe. X. Gatt. Furcularia Ehrbg. Diglena mustela Milne. . Mit einem Stirnauge. (Doppelauge). X. Gatt. Fureularia Ehrbg., Notommata (?) ovulum Gosse. . Mit zwei Stirnaugen. 8. Zwei Augen am Stirnrande. XIH. Gatt. Diglena Ehrbg. 8. Zwei Augen in der Nähe des Stirnrandes, Körper sehr umfangreich, Fuß kurz. XIII. Gatt. Triphylus Ehrbe. El a | 1 . Ein Nackenauge. 9. Ohne Wimperohren. 10. Körper kegelförmig, in der Seitenansicht S-förmig gekrümmt. V. Gatt. Cyrtonia Rouss. 10. Körper zylindrisch, spindel-, wurm- oder sackförmig. VI. Gatt. Proales Gosse. 9. Mit Wimperohren. 11. Cuticula stark gefaltet. | VII. Gatt. Taphrocampa Gosse. 11. Mit ventraler Lippe am Räderorgane. VIII. Gatt. Copeus Gosse. ll. Ohne Lippe am Räderorgane. IX. Gatt. Notommata Gosse. . Zwei Nackenaugen. XV. Gatt. Distemma Ehrbe: 6* =] 84 klein; schwach bewimperte schräge Fläche. Voigt, 7. Drei Nackenaugen. XVI. Gatt. Triophthalmus Ehrbg. ?. Ein Nackenauge, zwei Stirnaugen. (?) XVII. Gatt. Eosphora Ehrbge. 6. Zehen sehr lange, mit Muskeln im Innern. XI. Gatt. Monommata Bartsch. 5. Zehen zweigliedrig. XIV. Gatt. Arthroglena Bergdl. I. Gatt. Albertia Duj. Körper wurmförmig, langgestreckt. Fuß klein. Räderorgan sehr Augen fehlen. Mastax klein, Kiefer zangenförmig. Die Tiere leben parasitisch im Darme von Odlisochaeten. Bestimmungstabelle der Arten. . Körper nicht segmentiert, vorn verjüngt, nach dem Hinterende an Umfang zunehmend. Kleine, kegelförmige Zehe. 2. Körper leicht segmentiert. Glied fingerförmig. 1. A. intrusor Gosse. Fuß klein, zweiteilig, letztes 2. A. naidis Bousf. 1. Albertia intrusor Gosse (Fig. 145). Stirnrand mit kleinem Zapfen versehen. Fig. ig. 147. Fig. 145. 145. und Seitenansicht (nach Gosse). . 146. Kauer von Alderfia ıinfrusor Gosse (nach Gosse). Fig. 146. Albertia intrusor Gosse. Albertia nardıs Boustf. ansicht (nach Gosse). Fig. 147. Rücken- Seiten- Kiefer zangenförmig (Fig. 146). Osophagus kurz, Darm eingeschnürt. Ova- rium groß, langgestreckt. Kontraktile Blase klein. Länge: 243—272 u. Lebt parasitisch im Darme von Stylaria lacustrrs. — Plön. — Oktober. 2. Albertia naidis Bousf. (Fig. 147). Bedeutend kleiner als A. intrusor. In der Nähe des Vorderendes etwas ver- dickt. Weichhäutig, durch- scheinend. Räderorgan und Kauer sehr klein. Länge: 94 u. Schmarotzend in XNais elinguis. — Württemberg: Eßlingen. II. Gatt. Drilophaga Vejdovsky. Körper langgestreckt, wurmförmig oder konisch. Fuß kurz. Zehen klein, kegelförmig. Kopf mit hornartiger, nach vorn ge- Rotatoria. 85 krümmter Haube. Kauapparat vorstreckbar, zum Festhalten und Saugen eingerichtet. Augen fehlen. Parasitisch an Arneliden. Drilophaga bucephalus Vejd. (Fig. 148). Körper wurmförmig. Haut segmentiert. Kopf mit hornartigem, spitz ausgezogenem Fortsatze. Räderorgan selten entfaltet. Rami kurz. (Drilophaga delagei de Beauchamp hat einen konischen Körper mitglatter Haut,die Rami sind lang, der Fortsatz am Kopfe ist klein und abgestumpft). Größenangabe fehlt. Parasitisch an Zum- briculus vartiegatus. Gießen. Ill. Gatt. Pleuro- trocha Ehrbg. Nach Ehrenberg (1838) sind die Ver- treter der Gattung Pleurotrocha charakteri- siert durch das Fehlen von Augen, durch ein- zahnige „Kiefer“ und durch einen „Gabelfuß“. Ferner betont Ehren- berg, daß das Räder- organ dieser Tiere kein Fig. 148. Drilophaga bucephalus Vejd. a Seiten- einfacher Wimperkranz ansicht, 2 Tier mit teilweise hervorgestülptem Räder- sei, sondern aus bündel- organ, von unten gesehen (nach Vejdovsky). artig nebeneinander ver- L teilten Wimpern bestehe. Der Mastax ist kugelig, der Ösophagus kurz, der Darm einfach und konisch, die Magendrüsen sind kugelig. Ehrenberg stellt 3 Arten auf: ?. gibba, P. constricta und P. lep- fura, die er in Berliner Gewässern erbeutete. Gosse (Hudson und Gosse, The Rotifera. Teil II, p. 19 u. 20, Tafel XVIII, Figg. 3—5) beschreibt 3 Rotatorien, die vielleicht mit Ehren- bergs Arten identisch sein können. Der englische Autor zweifelt selbst daran. Eyferth („Die einfachsten Lebensformen‘. 2. Aufl. 1885) zieht die von Ehrenberg aufgestellten Gattungen Pleuro- trocha und Theorus zur Gattung 7%heora zusammen. N. v. Hofsten (1909) schlägt vor, die Vertreter der Gattung Zroales als Pleuro- frocha-Arten zu bezeichnen und für 2. constrita, P. leptura und eventuell auch für ?. gidba einen neuen Gattungsnamen zu schaffen. Ich halte es in diesem Bestimmungswerke für angezeigt, von den 3 genannten Pleurotrocha-Arten die Abbildungen und Beschrei- bungen Ehrenbergs wiederzugeben, um das Augenmerk künftiger Beobachter auf diese Tiere zu lenken. 86 Voigt, a) Pleurotrocha gibba Ehrbg. (Fig. 149). Körper nach dem Fußende zu anschwellend. Fuß klein. „Der Rücken überragt höckerartig die Fußbasis.“ Stirn gerade abge- stutzt. Kauer und übrige Organisation wie bei Pl. constricta. Länge: 110 «. Ei: 41 u. Zwischen Teichlinsen bei Berlin. Tübingen. m Fig. 149. @ Pleurotrocha gibba mit Kauer, 5 Pleurofrocha constricta mit Kauer, ce Pleurotrocha leßlura mit Kauer (nach Ehrenberg). b) Pleurotrocha constrieta Ehrbg. (Fig. 149 2). Körper langgestreckt, zylindrisch. Kopf abgesetzt. Wimper- organ schräg gestellt. Zehen von mittlerer Länge, gerade, an den Enden zugespitzt. Mastax mit 2 „einzahnigen, gabelförmigen Kiefern.“ Ösophagus kurz, Magendrüsen kugelig. Konischer Darm. Tier leicht mit Proales petromyzon zu verwechseln. Räuberisch. Bewegungen kräftig, lebhaft. Länge: 160 u. (Nach v. Hofsten 140 «.) Ei:41 u. : In Sumpfwasser. — Berlin. c) Pleurotrocha leptura Ehrbg. (Fig. 149 .). Körper in der Mitte aufgetrieben, Vorderende abgeschräßt. Stirnrand vorspringend. Fuß: schlank. Zehen sehr klein, leicht gekrümmt. Innere Organisation wie bei den vorher genannten Pleurotrocha-Arten. Länge: 180 u. Ei: 60 u. Berlin, Rostock. N.v.Hofsten sieht ?. constricta und ?. leptura als identisch an. IV. Gatt. Theorus Ehrbg. Körper langgestreckt, spindelförmig, konisch oder zylindrisch. Cuticula glatt oder gefaltet. Fuß und Zehen kurz. Augen fehlen oder sind ohne Pigment. Bodenformen. Sehr unruhige Tiere. Rotatoria. 87 Bestimmungstabelle der Arten. 1. Stirnrand mit Haken. ' 2. Cuticula ohne konstante Querfalten. 1. Th. uneinatus Ehrbg. 2. Cuticula mit Querfalten. 2. Th. plicatus Eyf. 1. Stirnrand ohne Haken. Th. vernalis Ehrbe. 1. Theorus unecinatus Ehrbg. (Fig. 150). Körper langgestreckt. Cuticula weich. Bildet leicht Falten. Stirnrand mit einem kleinen Haken. Fuß kurz. Zehen klein, aber länger als bei 7%. vernalis. Die 2 Gruppen von je 6 farb- losen Bläschen, die Ehrenberg als pigmentlose Augen angesehen hat, sind nach Tessin blasenförmige Magendrüsen mit stark licht- brechenden Körpern im Innern. Die Zahl dieser Körperchen wechselt. Kauer (Fig. 150) kann weit herausgestreckt werden. Der enge Ösophagus führt in eine Art Vormagen mit dünnen Wandungen. Länge: 100 (200) u. Zwischen Wasserpflanzen. — Berlin, Rostock. Fig. 150. Fig. 151. Fig. 152. Fig. 150. T7%eorus uncinatus Ehrbg. Rückenansicht (nach Tessin), Seiten- . ansicht (nach Ehrenberg), Kauer (nach Eyferth). Fig. 151. Tkeorus plicatus Eyt. (nach Eyferth). Fig. 152., Theorus vernalis Ehrbg. (nach Ehrenberg). 2. Theorus plicatus Eyf. (Fig. 151). „Körper zylindrisch, mit schwachen Querfalten, Kopf breit, mit 2 farblosen Augen (?) und hakenförmigem Taster. Kauer herz- förmig, mit zangenförmigen Kiefern. Schlund konisch, Magen lang mit kugeligen Drüsen, Darm kurz.“ Länge: 120-200 u. Zwischen Detritus (Eyferth). Plön (Zacharias). Die von Eyferth gegebene Abbildung habe ich zu reprodu- zieren versucht. Cf. auch Diglena rosa Gosse. 88 Voigt, 3. Theorus vernalis Ehrbg. (Fig. 152). „Körper konisch. Stirn gerade. Zehen klein. Über dem Kauer 2 Gruppen von je 4 oder 6 Bläschen“. Länge: 160—200 u. (Abb. auch bei Eyferth (,Die einfachsten Lebensformen“), U. Aufl., Taf. VII, Fig. 9.) Berlin. V. Gatt. Cyrtonia Rouss. Körper konisch, in der Seitenansicht $-förmig gekrümmt, Rücken gewölbt. Fuß kurz, kegelförmig. Zehen fast so lang wie der Fuß, zugespitzt. Kopf schräg abgestutzt. Räderorgan aus einer Cilienkrone und 3 Reihen kräftiger, steifer Wimpern gebildet. Unter dem Ge- hirn ein kleines rundes rotes Auge. Kauer von submalleatem Typus, mit 8 oder 9 Zähnen an jedem Incus (Fig. 154). Nur I Art: Cyrtonia tuba (Ehrbg.) (Fig. 153). Mit den Charakteren der Gattung. Länge: 254—363 u. d: 102 u. Im freien Wasser. Schwimmt rasch und dreht sich dabei oft um seine Längsachse. — Bei Berlin. 17 PLS \ A - A\ x. N { \ Ne] Q = VI. Gatt. Proales Gosse. Körper zylindrisch, spindel-, wurm- oder sackförmig. Fuß meist wenig ausgebildet. Zehen BE bei: ‚der. Mehrgahl . der. INT En re ne va ge Zuba Arten kurz, konisch. (Ehrb.) (nach Rous- KR bunsoloiin Räderorgan eine ventral selet). verlagerte, schräge, be- wimperte Fläche. ‘Wimperohren fehlen (?). Ein Auge am oder auf . dem hinteren Ende des Gehirns (?). (Die Gattung dürfte sich nicht aufrecht erhalten lassen.) Bestimmungstabelle der Arten. 1. Parasitisch. 2. In Volvox-Kugeln. Ä 1. P. parasita Ehrbg. 2. In Vaucheria-Gallen: 2. P. wernecki Ehrbg. 1. Freilebend. 3. Fuß sehr kurz. Zehen klein, kegelförmig. | 3. P. deeipiens Ehrbg. 3. Fuß lang. 4. Zehen kurz. . 5. Fuß breit, allmählich sich verjüngend. \ 4. P. sordida Gosse. 5. Fuß zylindrisch, glatt. 5. P. petromyzon Ehrbg. 4. Zehen mäßig lang 6. Auge (?) sehr groß. 6. P. (?) felis Ehrbg. Rotatoria. 89 6. Auge klein, Stachel am Hinterende. 7. P. (?) caudata Bilf. 4. Zehen sehr lang, gekrümmt. 8. P. tigridia Gosse. 1. Proales parasita Ehrbg. (Fig. 155). Körper sackförmig, am hinteren Ende abgerundet. Zehen sehr klein, in der Regel eingezogen. Kopf durch eine schwache Ein- schnürung vom Körper abgesetzt. Stirnrand ohrartig vorspringend. Auf dem Gehirn ein rotes Auge. Kauer vorstreckbar. Länge: 160 «. Ei: 8O—100 u. Die Tiere leben parasitisch in Volvox-Kugeln. In diesen Kolonien finden sich auch die Männchen und die mit Stacheln besetzten Latenzeier dieser Art. Berlin. Klein Hüningen bei Basel (?), Ludwigshafen a. Rh. (?) (Gosse beschreibt das in Fig. 156 abgebildete Rädertier als Proales parasita. Die von dem englischen Forscher beobachtete Art ist jedoch identisch mit Zertwigia volvocicola Plate. Auch die von mir in Plön gefundene Spezies, deren Kauer Fig. 156 wiedergibt, ist nicht Proales Parasıta, sondern Zertwigta volvocicola. 2. Proales wernecki Ehrbg, (Fig. 157). (= Notommata wernecki Ehrbg.) Körper spindelförmig. Stirn mit kleinem, rüsselartigen Fortsatz. Mund mit zwei Tastborsten, Zehen kurz, konisch. Kauer klein. Altere Weib- chen schwellen durch starke Nahrungsaufnahme un- förmlich an und entwickeln eine große Anzahl Eier. Junge Tiere leben im Wasser, dringen später in Vaucheria-Fäden ein und bewohnen die ent- stehenden Gallen. Das Männchen von ?. wernecki besitzt einen gut entwickelten Kauapparat. Magen- drüsen fehlen ihm, und der Darm ist rudimentär. Länge der Weibchen: 163— 250 «u. Männchen: 128—133 u. Subitaneier: 67 | bis 78 „lang. Latenzeier mit doppelter Eihülle. Breslau, Zerbst, Danzig. Fig. 155. Fig. 156. Fig. 157. Fig. 155. Proales farasıfa Ehrbg. (nach Cohn). Fig. 156. Hertwigia volvoctcola Plate. (Von Gosse irrtümlich als Proales Parasita beschrieben und abgebildet, nach Gosse). Kauer von #. vo/vo- cicola (nach M. Voigt). Vgl. Anhang. Fig. 157. Proales wernecki Ehrbg. (nach Balbiani aus Hudson und Gosse), Kauer (nach Rothert). 90 Voigt, 3. Proales deeipiens Ehrbg. (Fig. 158). Körper langgestreckt wurmförmig, sehr formveränderlich, meist in der Mitte -etwas angeschwollen. Fuß klein, wenig vom Rumpfe abgesetzt, in eine stumpfe Spitze auslaufend. Zehen kurz, konisch. Stirn flach oder gewölbt.. Retrocerebrales Organ groß, sackförmig. Rotes Auge mit Linse. Auge meist nach rechts verlagert. In der Mitte des Stirnrandes zwei stärker lichtbrechende gestielte Körper- chen. Kauer kräftig. Magen- und Fußdrüsen groß. Tier durchscheinend. Träge. Vereinzelt zwischen Wasser- pflanzen. ‚Länge: 175—254 u. ' Berlin, Rostock, Cannstatt, Stuttgart, Plön. Fig. 158. ‘Proales deci- Fig. 159. Proales sordida Gosse. Seiten- und Rücken- brensEhrb.(n.Webe r). ansicht, Kauer (nach Gosse). 4. Proales sordida Gosse (Fig. 159). Körper nahezu zylindrisch, nach dem Kopfe zu etwas ange- schwollen. Kopf breit, abgestumpft. Fuß breit, allmählich in zwei kurze, kegelförmige Zehen übergehend. Auf dem Gehirn (?) ein etwas nach‘ rechts verlagertes rotes Auge mit Linse. Form des Auges bei ‚den einzelnen Tieren verschieden. Länge: 195—230 u. Zwisehen Wasserpflanzen. — Stuttgart, Biberach, Plön. 5. Proales petromyzon Ehrbg. (Fig. 160). Körper eiförmig. Rücken gewölbt. Bauch flach. Kopf abge- rundet. Fuß lang, zylindrisch. Zehen klein, zugespitzt. Fuß- drüsen langgestreckt. Tier durchscheinend. Länge: 200—230 u. Nach-Ehrenberg zwischen Zpzstvlis und Carchesium, auch in Volvox. . Berlin, Cannstatt, Eßlingen, Heilbronn, Crailsheim, Biberach, Ulm, Plön. Rotatoria. 91 (Proales similis de Beauchamp ist ?. Zetromyzon sehr ähnlich, besitzt aber einen Fuß mit quergefalteter Cutieula und ist nur 150—180 iu lang). | LE 6.. Proales (?) felis Ehrbg. (Fig. 161). Körper zylindrisch, schlank. Stirn mit einer großen gekrümmten Haube. Fuß dick. Zehen dünn, leicht gekrümmt. Auge (?) sehr groß, von gleicher Breite wie das Gehirn (?), rot gefärbt. (Ehren- berg hat ein hyalines Auge beobachtet.) Kauer (Fig. 162) groß, weit vorstreckbar. Das Tier lebt zwischen Wasserpflanzen und Detritus und ist Diglena mustela Milne sehr ähnlich. Bilfinger traf es im Juli und Aug. in Altwassern häufig und schlägt vor, das Rotator zur Gattung Diglena zu stellen. | Länge: 100—145 u. Berlin, Eßlingen. ach N. 7 le RER een = u ee 7 Mei.)e MN w ER EEE IE EB PR IT en. NT en Ss > un % a. Gr END 2 N Ir are T. are Vz ale Fr u (FREE 5 fi Fig. 160. Fig. 162. Fig. 163. Fig. 160. Proales petromyzon Ehrbg. (nach Weber). Fig. 161. Proales (?) felis Ehrbg. (nach Gosse). Fig. 162. Kauer von Proales /[?) felis Ehrbg. (nach Gosse). . Fig. 163. . Proales caudafa Bilf. Rücken- und Seitenansicht (nach M. Voigt). 7. Proales (?) caudata Bilf. (Fig. 163). Körper langgestreckt, Rücken gewölbt, Bauch flach. Körper- form je nach der Entwicklung des Ovariums und der Füllung des Magens stark wechselnd. Am Ende des Rückens über der Kloaken- öffnung ein mäßig langer, spitz zulaufender, gekrümmter Stachel. Fuß ziemlich lang, konisch, zweigliedrig, erstes Glied länger als das zweite. Zwei mäßig lange Zehen. Stirnrand etwas vorgewölbt. Vorderende schräg abgestutzt. In der Mitte des Räderorgans eine Gruppe kräftiger langer Cilien, welche die übrige Bewimperung überragen. Gehirn (?). groß. Am hinteren Ende desselben ein 92 Voigt, großes, dunkel gefärbtes Auge. Magendrüsen schwach gelappt. Cutieula weichhäutig, zuweilen Längsfalten aufweisend. Tier farb- los. Bewegungen wenig lebhaft, schwimmt meist auf dem Rücken. Länge: 180—220 u. Okt. und Nov. zwischen Wasserpflanzen. Biberach, Plön. 8. Proales tigridia Gosse (Fig. 164). Körper langgestreckt, fast zylindrisch, in der Seitenansicht S-förmig gekrümmt. Fuß lang, Zehen sehr lang, gekrümmt. Cuti- cula weich, am vorderen und hinteren Ende des Rumpfes mit kräf- tigen Querfalten. Ein rotes Auge. Innere Organisation ohne Be- sonderheiten. Bewegungen lebhaft. Länge: 170—204 u. Länge der Zehen — 60 u. Plön. VII. Gatt. Taphrocampa Gosse. Körper zylindrisch oder spindelförmig. Fuß kurz. Zehen konisch oder gekrümmt. Cuticula sehr faltig. Wimperohren selten ausgestreckt. Ein nackenständiges rotes Auge. Retrocerebrales Organ klein, mit körnigen Anhäufungen. Bestimmungstabelle der Arten. 1. Zehen kurz, konisch. 1. T. annulosa Gosse. 2. Zehen länger, gekrümmt. 2. T. selenura Gosse. 1. Taphrocampa annulosa Gosse (Fig. 165). Körper zylindrisch, gedrungen. Rücken gewölbt. Fuß kurz, breit. Zehen klein, konisch, leicht nach außen gekrümmt, gespreizt. Cuticula weich, mit vielen Querfalten. Kopf abge- rundet. Wimperohren klein, selten entfaltet. Räder- organ eine schräg gestellte, ventral gelagerte, eiförmige Fläche. Uber dem Gehirn ein rotes Auge. In der Nähe des Stirnrandes zwei stärker lichtbrechende Kör- perchen. Zwischen Wasserpflan- zen. Träge. Länge: 140—200 u. Heilbronn, Crailsheim, Biberach, Ulm, Neudorf i. Elsaß, Plön, Moritzburger Großteich. er Ringe as ARRS. (8 s „er r 7 ERS 2 5 B: Vena men are ki; NER Er EITHER Pe RE = | ug DEREN \ AN Ben, B ei u AN | Fig. 164. Fig. 165. Fig. 166. 2. Taphrocampa selenura Fig. 164. Proales tigridia Gosse (nach Weber). Gosse (Fig. 166). Fig. 165. TZaphrocampa. annulosa Gosse. % i R Rückenansicht (nach Weber). Ähnlich 7: annulosa, Fig. 166. aphrocampa selenura Gosse (nach aber mit größeren, sichel- es förmigen Zehen. Cuticula zahlreiche Falten aufweisend, klebrig, oft mit Sandkörnchen besetzt. Länge: 220—290 u. Zehen: 30—33 u. Zwischen Wasserpflanzen. — Ulm, Plön. Rotatoria. 9% VIII. Gatt. Copeus Gosse. Körper kegel- oder spindelförmig. Kopf klein, deutlich vom Rumpfe abgesetzt. Schwanzanhang meist gut ausgebildet. Fuß kurz, gegliedert. Zehen kurz, kegelförmig. Räderorgan mäßig entwickelt, zu einer ventral gelegenen Lippe ausgezogen. Wimper- ohren mehr oder weniger gut entwickelt. Dorsal- und Lateral- taster mit großen Borstenbüscheln versehen. Retrocerebrales Organ gut ausgebildet (Fig. 144). Ein rotes, nackenständiges Auge. QOuti- cula älterer Tiere oft mit Schleimhülle. ’ Vereinzelt vorkommende, meist langsam sich bewegende, gefräßige Rotatorien. | Bestimmungstabelle der Arten. 1. Fuß aus 2 Gliedern gebildet. 2. Zehen kurz, kegelförmig. 1. €. eollaris (Ehrbg.) 2. Zehen lang, zugespitzt. 2. C. centrurus (Ehrbg.) 1. Fuß aus 3 Gliedern gebildet. 3. Schwanzanhang breit, sack- förmig. 3. C. pachyurus Gosse. 3. Schwanzanhang kegelförmig, mit endständigem Borsten- büschel. 4. C. (?) eaudatus Collins. EIBELEN 1. Copeus collaris (Ehrbg.) (Fig. 167 u. 168). (= Notommata_ collaris Ehrbg.) Körper langgestreckt, in der Mitte angeschwollen, nach dem Ende zu verjüngt. Fuß kurz. Zehen klein (Fig. 167). Nacken- gegend breit, angeschwollen. Wimperohren beim Schwimmen ausgestreckt. Deutliches Auge. Retrocerebrales Organ mit langem beutelförmigen Anhang. Kauer klein (Fig. 168). Exkretions- system mit 4 Wimperflammen. „Borsten der Lateraltaster ent- springen aus kleinen, der Haut aufsitzenden, zylindrischen Er- höhungen“ (Bilf.). Bewegungen träge. Frißt Zygnemaceen. Länge: Bis 500 «u. Ei: 166 u. Vereinzelt in Torfbrüchen. — („Das von Gosse unter dem Namen Notommata collaris (?) aufgeführte und abgebildete Tier ist nicht identisch mit dieser 7, 167. Copeus.collaris Ehrhe, (nach Form“. (Bilfinger.) 0 Ehrenberg). S S, u wenn | N, 2% FR ver 94 | Voigt, 2. Copeus centrurus (Ehrbg.) (Fig. 169). (= Copeus copeus Ehrbg. = Copeus labiatus Gosse.) Großes, kräftiges Tier. . Körper sackförmig, nach vorn ver- jüngt: Schwanzanhang kegelförmig, zugespitzt. Zwischen den Zehen ein stäbehenförmiger Anhang. Kopf abgerundet. Wimper- ohren groß, selten ausgestreckt. Ventrale Lippe sehr groß.. Retro- cerebrales Organ gut entwickelt. Dorsaltaster lang, mit kurzem Wimperbüschel. Lateraltaster gut ausgebildet. Exkretionssystem mit 6 Wimperflammen auf jeder Seite. Cutieula mit ‚Schleim- hülle und Stäbchen. , ; Tier träge. Selten. Länge: 600—700 u. Ei: 11078: Berlin, Würzburg, Iller, b. Dietenheim, Riß -b. Biberach, Plön, Danzig. ‚Fig. 168. Fig. 169. Fig. 168. Copeus collarıs (Ehrbg.). Kopfende mit ausgestreckten Wimperohren, Kauer, Zehen (nach einer Zeichnung von Dixon-Nuttall). i Fig. 169. Copeus eentrurus (Ehrbg.). Innere Organisation nieht vollständig. Ohne Sehleimhülle (nach Weber). 3. Copeus pachyurus Gosse (Fig. 170). Körper kurz, dick, im vorderen Drittel eingeschnürt. Schwanz- anhang durehscheinend. Bedeckt einen großen Teil des Fußes. Zehen blattförmig, leicht gekrümmt. Kopf abgerundet. Wimper- ohren groß. Lippe des Räderorgans kurz und breit. Dorsaltaster sehr kurz. Lateraltaster als kleine Kegel mit Borsten weit nach hinten verlagert. Länge: 350 u. | Zwischen Wässerpflanzen. Selten. — Klein Hüningen bei Basel. Rotatoria. 95 4. Copeus (?) eaudatus Collins (Fig. 171). Körper langgestreckt, spindelförmig. Rücken gewölbt. Bauch flach. Kopf abgerundet. Dorsaltaster kurz. Wimperohren und Lippe des Räderorgans sehr klein. Fuß lang- gestreckt, dreiteilig. Zehen lang, dünn, zugespitzt. 2 Büschel langer Borsten als Lateraltaster. Oso-: phagus sehr langgestreckt. C. (?) caudatus in der Seitenansicht durch den Dorsaltaster und den Schwanzanhang sofort auffällig. Farblos, durch: scheinend. Cuticula scheidet Schleimhülle ab, die oft mit feinen Stäbchen dicht besetzt ist. Länge: 125—200 u. In seichten Gräben und Moorteichen. Selten. — Württemberg: Stuttgart und Kniebisberg, Plön, Danzig. IX. Gatt. Notommata Gosse. Körper spindelförmig, zylindrisch oder sackförmig. Fuß meist kurz. Räderorgan nach der Bauchseite ver- lagert. Wimperohren meist sehr gut entwickelt, aber selten ausgestreckt. Retro- cerebrales Organ bei einigen Arten mit undurchsichtigen Körperchen im hinteren Teile. Ein nackenständiges Auge. (Nur Notommata (?) ovulum Ehrbg. besitzt ein Stirnauge.) Bestimmungstabelle Fig. 170. Copeus pachy- der Arten. urus Gosse. Innere « Organisation nicht voll- l. Mit Schwanzanhang. ständig gezeichnet (nach 2. Schwanzanhang ver- Weber). breitert. 1. N. najas Ehrbg. en - = = - u — GLATTE Fig. 171. Coßeus (?) caudafus Collins. Seitenansicht und Kauer (nach Weber). 2. Schwanzanhang kegelförmig, mit leichter Einbuchtung an der Spitze. . 2. N. cerberus Gosse. 2. Schwanzanhang einen kleinen Zapfen über dem Fuße bildend. 7 3. N. saccigera Ehrbg. 2. Schwanzanhang zwischen den Zehen. 4. N. tripus Ehrbg. l. Körperende in der Seitenansicht .schwanzartig hervortretend. 3. Zehen kegelförmig. 3" N. aurita Müll. 3. Zehen mit abgesetzten Spitzen. 6. N. forcipata Gosse. 1. Ohne Schwanzanhang. 4. Zehen lang. 5. Auge (?) sehr groß. 7. N. foreipata Ehrbe. 5. Ein Stirnauge. S. N, ovulum Ehrbe. 5. Retrocerebrale Drüse ohne undurchsichtige Körperchen. - 9.N. ansata Ehrbe. 6 . Voigt, 5. Retrocerebrale Drüse mit undurchsichtigen Körperchen. 10. N. eyrtopus Gosse. (Vgl. auch 11. Not. distineta Bergdl.) 4. Zehen kurz. 6. Fuß sehr kurz. 7. Stirnrand mit Haken. 12. N. brachyota Ehrbe. 7. Kopfende abgerundet. 13. N. torulosa Du). 1. Notommata najas Ehrbg. (Fig. 172 u. 173). Körper spindelförmig. Fuß lang, teilweise von dem verbrei- terten Schwanzanhang überdeckt. Zehen klein, zugespitzt. Kopf vorn abgestutzt. Räderorgan ein einfacher Ciliensaum. Wimper- laeN Ü 1) Y F N U > 7 \ ii) 2) ji f ) w zer ns LS Fig. 174. Fig. 172. MNotommata najas Ehrbg. (nach Weber). Fig. 173. Kauer von Vofommafa nazas Ehrbg. (nach Gosse). Fig. 174. MNotommata cerberus Gosse. Rückenansicht. Kauer. Hinteres Körperende mit Fuß und Zehen in der Seitenansicht (nach de Beau- Fig. 173. champ). ohren sehr klein. Gehirn (?) groß, durchscheinend. Auge rot oder rotbraun. Kauer kräftig. Ösophagus kurz, aber breit. Exkretions- system mit 4 Wimperflammen auf jeder Seite. Fußdrüsen groß. Die Längenangaben der verschiedenen Beobachter differieren zwischen 150 und 508 u. Zwischen Wasserpflanzen. Berlin, Gießen, Würzburg, Plön. Rotatoria. oo -—] 2. Notommata cerberus Gosse (Fig. 174). Körper langgestreckt, nahezu zylindrisch, gegen das Hinter- ende zu etwas angeschwollen. Dieses verjüngt sich dann rasch zu einem schwanzartigen Gebilde, das am freien Ende eine leichte Einbuchtung aufweist. Der kurze Fuß trägt zwei kleine, zugespitzte Zehen. An der Basis der. Zehen ein Grübchen mit Borsten. Stirn abgerundet, mit zwei Wimperohren versehen. Lateraltaster weit nach hinten verlagert. Retracerebrales Organ mit undurchsichtigen, körnigen Massen. Kauer kräftig. Unci mit je 3 starken Zähnen. Ösophagus lang. Darm konisch. Kontraktile Blase von mittlerer Größe. Exkretionssystem mit 5—6 Wimperflammen auf jeder Seite. Länge: 475 u. ‚Not. cerberus Gosse kann mit Not. pseudocerberusdeBeauchamp verwechselt werden. Die letztgenannte Art ist größer (Länge: 600 u) und stämmiger im Bau. Sie besitzt ein abgerundetes Schwanzende und einen etwas längeren Fuß. Der Kauer ist weniger kräftig, die Unei sind blattförmig und weisen keine Zähne auf (Abb.: Zoolog. Anzeiger. 1907, Bd. XXXI, p. 906). Württemberg: Heilbronn und Ummendorf, Plön. 3. Notommata saceigera Ehrbg. (Fig. 175). Körper schlank, spindelförmig, von oben gesehen, im hinteren Drittel mäßig anschwellend. In der Seitenansicht durch den Ver- lauf der gewölbten Rückenlinie auffällig. Dieselbe fällt nach dem Fußezuraschab. Hin- teres Körperende einen kleinen Zapfen bildend. Fuß und Zehen klein. Räderorgan eine große Fläche, die ein Drittel der Ventralseite des Tieres einnimmt. Stirn abgerundet. Zuweilen werden zwei gut wahr- nehmbare Wimper- ohren sichtbar. Auge dunkelrot. Retrocere- brales Organ mit un- durchsichtigen Anhäu- fungen im hinteren Fig. 175. Nolommata Ende Fig. 176. NMoblommata saccıgera Ehrbg. (nach R ä /ripus Ehrbg. (nach Gosse). DasTier schwimmt ge. Weber). wandt, zuweilen stoßend. Länge: 166—218 u. Länge der Zehen: 13,2 u. Latenzei grau gefärbt, mit kurzen Stacheln versehen. Länge des Eies: 84 u. Breite: 32 „. Stacheln: 3,3 «. — In torfigen Lachen, zwischen Söhagnum und Utricularia. — Berlin, Plön. 4. Notommata tripus Ehrbg. (Fig. 176). Körper kurz, dick, in der Form oft wechsend, meist eiförmig. Rumpf mit kegelförmigem Anhange von fast Zehengröße. Kopf - 7 Stißwasserfauna von Deutschland. Heft 14. # 98 Voigt, breit, abgerundet. Rücken gewölbt, Bauch flach. Fuß kurz, breit. Zehen klein, konisch, leicht gekrümmt. Wimperohren klein. Räder- organ eine ventral gelegene Scheibe. Am Stirnrande zwei Paar Cilienbüschel. Retrocerebrales Organ mit körnigen Anhäufungen hinter dem Auge. Länge: 170—200 u. Berlin, Würzburg, Eßlingen, Biberach, Ulm, Plön. 5. Notommata aurita (Müll.) (Fig. 177). Körper langgestreckt, fast zylindrisch, nur gegen das Ende hin etwas angeschwollen, sehr durchscheinend. Körperende, von der Seite gesehen, schwanzartig hervortretend. Fuß kurz, zweigliedrig.. Zehen klein. Kopf breit. Wimperohren klein, meist eingezogen. Räder- organ zum größten Teile ventral verlagert; zieht sich als eine mit Cilien besetzte Scheibe bis zum Beginne des Magens hinab. Das große Auge liegt am hinteren Ende des Gehirns. Retrocerebrale Drüse mit kugeligem Beutel am langgestreckten Ausführungsgange. In diesem Beutel körnige Anhäufungen.. Subcerebrale Drüse Ba sehr groß und von nierenförmiger za Gestalt. (Bei Fig 177 nicht sicht- 12 bar, vgl. Fig. 144). Dorsaler Taster an eeth-) deutlich erkennbar. Ösophagus lang. Tier schwimmt meist in der Seitenlage. Nicht selten. Länge: 250-330 u Berlin, Rostock, Gießen, Würz- burg. In Württemberg gemein. Istein (Baden), Neudorf i. Elsaß, Plön, Werse b. Münster. 6. Notommata foreipata Gosse (Fig. 178) (non Ehrenbersg). Körper langgestreckt, fast zylin- drisch, nach dem Hinterende zu stark verjüngt, in einen kurzen Schwanzanhang auslaufend. Vorder- ende angeschwollen; nach dem Stirn- Fig. 178. Notommata rande zu abgeschrägt. Der Fuß /orcıBata Fig. 177. Notom- trägt zwei kleine Zehen von Gosse. mala aurıla (Müll.). Ban N m : a Rücken- Rückenansicht und charakteristischer Form. Wimper- ansicht, d Zehen Kauer (nach Weber). ohren klein. Gehirn (?) groß, (nach Gosse). am hinteren Ende mit brauner, granulierter Masse angefüllt. Auf dem Gehirn (?) ein dunkelrotes breites Auge. (Bilfinger: ‚Meine Tiere hatten abweichend von der Beschreibung Gosses, einen kugeligen Kalkbeutel (retrocere- brales Organ!), auch war ein Auge selbst bei Dunkelfeldbeleuchtung nicht zu sehen.“ — Die in Plön (M. Voigt) beobachteten Tiere besaßen ein großes, gelbbraun gefärbtes Auge.) Kauer groß. Tier sehr beweglich, zieht sich oft stark zusammen. Länge: 245—295 «u. Länge der Zehen: 15 u. Wildbad i. Württemberg, Plön. Rotatoria. 99 7. Notommata foreipata Ehrbg. (Fig. 179). Körper langgestreckt, in der Mitte wenig angeschwollen. Zehen lang, oft gekreuzt. Auge (?) sehr groß, nach Ehrenberg nicht scharf umschrieben. Kauer mit zwei Zähnen. Ösophagus kurz. Darm einfach, konisch. Magendrüsen rund. Länge: 130 u. Berlin. Zwischen Lemna. Ehrenbergs Not. forcipata ist noch nicht wieder aufgefunden worden. Fig. 179. Notommata forcipata Ehrbe. (nach Ehrenberg). Fig. 180. Nofommata owmlum Gosse (nach Gosse). Fig. 181. NMofommata ansata Ehrbe. Rücken- und Seitenansicht (nach Gosse), Kauer (nach Ehrenberg). Fig. 181. 8. Notommata (?) ovulum Gosse (Fig. 180). Ähnlich Draschiza lacinulata, Körper kugelig, plump. Rücken gewölbt, Bauch flach. Fuß kurz, Zehen lang, länger als bei D. lacinulata, gekrümmt und zugespitzt. Kopf breit, in einem Fortsatz auslaufend. Wimperohren klein. Zwischen den letzteren und dem Stirnfortsatze zwei steife Borsten. Gehirn durchscheinend. Besitzt kein Nackenauge, sondern ein blaßrotes Stirnauge, das der Beob- achtung leicht entgeht und das auch von Gosse übersehen worden ist. Fußborsten wie bei 2. Zacinulata (n. Bilfinger). Schwimmt schnell, aber stetig. Springt nicht. Länge: ca. 70 u. In der Enz und in Altwassern des Neckar. 9. Notommata ansata Ehrbg. (Fig. 181). Ähnlich Not. aurıta, nur kleiner. Zehen lang, schmal und leicht gekrümmt. Wimperohren klein. Retrocerebrales Organ durch- scheinend, ohne undurchsichtige Körperchen. Auge groß, rot. Länge: 200—250 u. Zwischen Wasserpflanzen. — Berlin, Danzig, Werse b. Münster, Dortmund-Emskanal. 7% 100 Voigt, 10. Notommata eyrtopus Gosse (Fig. 182). Körper langgestreckt, in der Mitte etwas angeschwollen. Rücken eewölbt. Zehen lang, abwärts gekrümmt. Das Tier ist No. aurita sehr ähnlich, nur schlariker und kleiner. Gosse hat bei den von Fig. 182. Fig. 183. Fig. 182. Notommata cyrtopus Gosse. Rücken- und Seitenansicht, Kauer (nach Gosse). Fig. 183. MNotommata cyrtopus Gosse. Etwas kontrahiertes Exemplar (nach v. Hofsten). Fig. 184. Notommata distincta Bergdl. (nach Bergendal). Fig. 185. Notommata distincta Bergdl. Hinteres Körperende, Seitenansicht (nach M. Voigt). ihm untersuchten Exemplaren keine Wimperohren nachgewiesen, Bilfinger‘ fand solche. Die von dem letztgenannten Forscher untersuchten Tiere besaßen unter der retrocerebralen Drüse ein dunkel- rotes Auge. Gosse erwähnt dieses nicht, wohl aber zwei farblose Bläschen am Stirnrande. Länge: 170—230 u. Cannstatt, Eßlingen, Biberach, Plön. I1. Notommata distineta Bergdl. (Fig. 184). (Bergendal, Beiträge zur Fauna Grönlands. Kongl. Fysiografiska Säll- skapets Handlingar. Ny Följd 1891— 9. Bd. III.) Nach von Hofsten mit Nof. cyrtopus identisch. Zehen nach Bergendal spitz, schlank und etwas gebogen. Die Form der Fig. 185, Rotatoria. 101 Zehen des in Plön erbeuteten Exemplars von oz. dist. gibt Fig. 185 wieder. Kiefer nach Bergendal ziemlich stark, nach dem forei- paten Typus gebaut. Unci 2—3zähnig. Länge des ausgestreckten Tieres: 230 «, Breite 60 «, Zehen: 30 «u (Bergendal). Länge des ausgestreckten Tieres: 338 u, Zehen: 33 u (M. Voigt). “ Plön. — November. — Zwischen Characeen. 12. Notommata brachyota Ehrbg. (Fig. 186). Körper langgestreckt, spindelförmig, ohne Schwanzanhang. Fub sehr kurz. Zehen kurz, kegelförmig. Wimperohren klein. Stirn- rand rüsselartig verlängert und hakenförmig gebogen. Gehirn (?) groß, durchscheinend, zu- weilen mit zwei getrennten, dunklen, körnigen Anhäu- fungen. Auge mit Linse. Kauer groß, kräftig. Öso- phagus sehr lang, ge- “ schlängelt. Magendrüsen grob. Länge: 170—200 u. Bei Berlin zwischen Lemna. Im Plöner Ge- wässern im freien Wasser zwischen Glozotrichia echi- rulata nicht selten. Juli und August. 13: Notommata torulosa (Duj.) (Fig. 187). (= Lindia torulosa Du). —= Notommata tardigrada Leyd.) Körper rötlichgelb ge- färbt, langgestreckt, wurm- förmig, leicht plattgedrückt, querfaltig. Oberseite mit starken Längsfalten. Zehen kurz, konischh am Ende Fig. 186. Nolommata brachyofa Ehrbg. mit einem besonders ab- Rücken- und Seitenansicht, Kauer (nach Weber). gesetzten, oben abgestumpf- Fig. 187. Nofommata torulosa (Duj.). Schwim- ten Zäpfchen versehen, an mend (nach Cohn). der Basis weit voneinander abstehend. Kopfende beim Kriechen abgerundet. Wimperorgan sehr klein, auf die Umgebung der ventral verlagerten Mundöffnung beschränkt. Wimperohren gestielt, beim Umherkriechen eingezogen, beim Schwimmen entfaltet. Gehirn (?) groß walzenförmig, mit körnigen Anhäufungen. (Retrocerebrales Organ!) Kauer sehr eigentümlich gebaut. ÖOsophagus mit starken Querfalten versehen. Am Eingange des Magens einige lange Cilien. Magen mit Flimmer- epithel. Magendrüsen langgestreckt, konisch. * | Länge: 250—340 u. | Zwischen Wasserpflanzen. — Biberaeh, Würzburg. 102 ‚Voigt, X. Gatt. Fureularia Ehrbg. Körper langgestreckt, ‚zylindrisch oder spindelförmig. Fub uud Zehen meist kurz. Kopfende nach unten abgeschrägt oder kegelförmig ausgebildet. Augen fehlen entweder oder sind als einfaches oder Doppelauge entwickelt. (Die Gattung Zurcularia vereinigt zur Zeit Arten, die nicht zusammengehören und teilweise ungenügend beschrieben sind.) bestimmungstabelle der Arten. 1. Ohne Augen. 2. Zehen sehr klein, kegelförmig. 1. F. (?) mieropus Gosse. 2. Zehen kegelförmig, in langgestreckte Spitzen auslaufend. on 2. F. (2) melandocus Gosse. l. Mit Auge am Stirnrande. 3.. Fuß kurz. 3. F. gammari Plate. 3. Fuß lang. | 4. F. reinhardti Ehrbg. I. Mit Doppelauge auf dem Stirnkegel. 5. F. forficula Ehrbe. l. Furcularia (?) micropus Gosse (Fig. 188). Körper farblos, wurmförmig, weich und biegsam, sehr ver- änderlich. Zehen sehr klein, kegelförmig. Kopf konisch, vorn abgerundet. _Wimperorgan ventral gelegen. Augen nicht sichtbar. Länge: 102 u. Klein Hüningen bei Basel. 2. Furcularia (?) melan- docus Gosse (Fig. 189). Körper in der Mitte ‚angeschwollen, nach dem Vorder- und Hinterende zu an Breite abnehmend. Fuß groß. Zehen kegel- förmig, abwärtsgekrümmt, in eine weiche, dünne Spitze auslaufend. Stirn anscheinend hart, breit. Gehirn groß, mit Kalk- einlagerungen am hinteren Ende (?). „Ein Stirnauge ist bestimmt nicht vor- Fig. 188. Fig. 189. handen“ (Bilfinger). Fig. 188. Zurcularia (2?) micropus Gosse, Länge: 195 u. E Rücken- und Seitenansicht (nach Gosse). Das Tier lebt räube- Fig. 189. Furcularıia (?) melandocus 60880 rısch und macht Jagd zack fühnen]. auf Philodinaeen. Eßlingen, Biberach, Degerloch. 3. Furcularia gammari Plate (Fig. 190). Körper konisch, in der Mitte etwas angeschwollen. Kopf breit. Fuß kurz. Zehen kegelförmig, zugespitzt. Rotes Auge am Stirn- Rotatoria. 103 rande. Gehirn groß. Ösophagus lang. Am hinteren Ende des- selben eine Anzahl sehr langer, kräftig schlagender Cilien. Fuß- drüsen sehr langgestreckt. Länge: 156 u. Lebt nach Plate auf den Kiemenblättern von Gammarus. bewegt sich im Wasser sehr rasch. — München. 4. Furecularia reinhardti Ehrbg. (Fig. 191). Körper spindelförmig. Kopf breit, quer abgestutzt. Fuß aus einem längeren und einem kurzen Gliede bestehend. Zehen mäßig lang, zugespitzt. Die Fußglieder können fernrohrartig eingezogen | werden. Ein zweiteiliges rotes Auge am Stirnrande. Form des Kauers noch nicht genügend ermittelt. Cuticula sehr weich. Fußdrüsen sehr lang, Fig. 190. Fig. 191. Fig. 190. Furcularia gammari Plate (nach Plate). Fig. 191. Zurcularia reinhardti Ehrbg. Diatomeen im Magen (nach Levander). Fig. 192. Zurcnlarıa forficula Ehrbg. Rückenansicht (nach Weber), Kauer und Zehen (nach M. Voigt). Länge des ausgestreckten Tieres: 340 —380 u. Tier farblos, sehr unruhig, streckt den Fuß beim Schwimmen züngelnd heraus. — Plön. (Marin in der Ostsee bei Wismar.) i Ähnlich = Furcularia boltoni Gosse. Ähnlich, vielleicht identisch — Notommata theodora Gosse. 5. Furcularia forfieula Ehrbg. (Fig. 192). Körper langgestreckt, zylindrisch. Am Vorder- und Hinterende je eine Querfalte. Fuß kurz. Fig. 192. 104 Voigt, Zehen ‚groß, sichelförmig, scharf zugespitzt. Auf der Dorsalseite derselben je 2—6 kleine Zähnchen und ein großer Zahn. Kopf kegelförmig, an der Spitze ein Doppelauge mit Linse. Cuticula des Rumpfes auf der Dorsalseite mit einer, auf der Ventralseite mit zwei Längsfalten versehen. Länge: 160 —250 u. Zehen: 52—68 u. Bewegungen sehr lebhaft. — Berlin, Gießen, Stuttgart, Cannstatt, Heilbronn, Eßlingen, Crailsheim, Ulm, Inzlingen bei Lörrach, Plön. ° XI. Gatt. Monommata Bartsch. Körper kegelförmig bis zylindrisch. Fuß kurz. Zehen sehr lang, mit Muskeln im Innern. Auge am hinteren Ende des Gehirns. Bestimmungstabelle der Arten. 1. Zehen von ungleicher Länge. 1. M. longiseta Müll. bzw. var. grandis Rouss. 2. Zehen gleichlang. 2. M. aequalis Ehrbg. (?). 1. Monommata longiseta Müll. (Fig. 193). (= Furcularia longiseta Müll.) Körper kurz, kegelförmig bis zylin- drisch. Kopf breit. Stirn gewölbt. Fuß kurz. Zehen zwei- bis dreimal so lang als der Körper, allmählich verjüngt, mit quergestreiften Muskeln im Inneren. Rechte oder linke Zehe länger als die andere. Cuticula sehr weich und biegsam. Großes, rotes Auge am hinteren Ende des Gehirns. Länge: 200—250 u. Zwischen Wasserpflanzen. Bewegt sich oft 'springend. — Berlin, Rostock, Ingolstadt, Heilbronn, Eßlingen, Crails- heim, Biberach, Cannstatt, . Straßburg i. Elsaß, Plön, München. ICy VRELGEE FernAgn raberer N 6 f e- 23,01) z u E 5 OO Zn, SS SE $ N: Ze a. suSrP;ns Sy E SS Ei R la. Monommata longiseta var. grandis Rouss. Größer und kräftiger als M7. longi- seta. CGuticula mit Längsfalten. Dorsales Körperende ausgezackt. Auge mit Linse. Manche Exemplare weisen links und rechts im Inneren des Körpers rotgefärbte drüsenartige (?) Gebilde auf. Gesamtlänge: 352—530 u. Länge Fig. 194. | des Körpers :136—150 u. ne n .. aegquaelıs Fig. 193. Rostock, Plön. Hhebe. Monommatu (nach longiseta Müll. 2.MonommataaequalisEhrbg.(Fig.194). Hudson eeuWebef. (= Furcularıa aegualis Ehrbg.) re): | Körper länger und schlanker als bei 7. Zongiseta, Zehen un- gefähr, von Körperlänge, beide meist gleich lang. | Rotatoria. 105 Länge des ganzen Tieres: ca. 200 «u. Länge des Körpers: ca. 100 u. f Berlin, Klein‘ Hüningen b. Basel, Plön. M. longiseta und M. aequalıs sollen identisch sein. XII. Gatt. Diglena Ehrobs. Körper langgestreckt, wurm- oder spindelförmig. Fuß deutlich ausgebildet, mit 2 langen geraden oder gekrümmten Zehen ver- sehen. Stirnrand halbrund, bei mehreren Arten mit Haken ver- sehen. Wimperohren fehlen. Meist 2, unmittelbar am Stirnrande gelegene Augen. Räderorgan auf der Unterseite des Kopfes. Gehirn groß, eiförmig. Kiefer nach forcipatem Typus gebaut. Bestimmungstabelle der Arten. 1. Ohne Stirnhaken. 2. Zehen lang. 3. Zehen. gerade, an den Enden scharf le 1. D. (?) biraphis Gosse. 3. Zehen allmählich in scharfe Spitzen auslaufend. 2. D. capitata Ehrbg. 2. Zehen von mittlerer Länge oder kurz. 4. Zehen dünn, zugespitzt. 3. D. conura Ehrbg. 4. Zehen kegelförmig. 4. D. catellina Müll. 1. Mit Stirnhaken. 5. Zehen sehr kurz. 5. D. mustela Milne. 5. Zehen lang und gerade. 6. Zehen allmählich zugespitzt. 7. Körperende mit Schwanzanhang. 6. D. rosa Gosse. 7. Körperende ohne Schwanzanhang. 7. D. eaudata Ehrbg. 6. Zehen erst am Ende zugespitzt. 8. D. grandis Ehrbg. 5. Zehen lang, gekrümmt. 8. Zehen mit Scheiden an der Basis. 9. D. foreipata Ehrbg. 8. Pigmentierte Augen und 2 Taster am Stirnrande. 10. D. elastopis Gosse. 8. Nichtpigmentierte Augen. 11. D. eireinator Gosse. 1. Diglena (?) biraphis Gosse (Fig. 195 u. 196). Körper. länglich, Kopf und Hinterleib etwas angeschwollen. Zehen gerade, lang und von gleichmäßiger Dicke. Endigen in feine Spitzen. 2 dicht am Stirnrande liegende Augen mit Linsen. Kauer vorstreckbar. WVerdauungskanal sehr groß, mit grünen Massen (Zoochlorellen !) gefüllt. Länge des KOrDRTR: 180—190 u. Länge der Zehen. 69 bis 75 u. Stuttgart, Plön. — In einem Plöner Gewässer aa D. (2) biraphis zur sapropelischen Lebewelt. 106 Voigt, 2. Diglena capitata Ehrbg. (Fig. 197). Körper langgestreckt, konisch, leicht gekrümmt, vorn verbreitert und schräg abgestutzt. Fuß kurz. 2 lange spitze Zehen. Am Stirnrande 2 rote Augen. „Langer Schlundkopf mit 2 spitzen, einzahnigen Kiefern“ (Ehrbg.). Darm langgestreckt, konisch. Magendrüsen kugelig. Länge: 110 «u. — Berlin. 3. Diglena conura Ehrbg. (Fig. 198). Körper länglich oval, Kopf abgestutzt, Hinterende in einen konischen Fuß auslaufend. Zehen von mittlerer Länge, leicht ge- schweift, scharf _zugespitzt. 2 Augen. „Zwei einzahnige Kiefer im Schlundkopfe.“ Darm konisch. Magendrüsen fast halbkugelig. Länge: 180 u. Zwischen Oseillatorien. — März. — Berlin, Tübingen. Im Juli 1901 fand ich in einem Sphagnum -Tümpel bei Plön ein Rädertier, dessen farbloser Körper leichte Längsfalten auf- wies. Die Zehen zeigten die charakteristischee Krümmung, die Ehrenberg bei seinen Abbildungen von D. conura wiedergibt. Die Augen waren Fig. 395. Fig. 196. Fig. 197. Fig. 198. Fig. 195. Diglena (?) biraphıs Gosse. Seiten- und Rückenansicht (nach Gosse). Fig. 196, Diglena (?) biraphis Gosse. Kauer (nach deBeauchamp). Fig. 197. Diglena capıtafa Ehrbg. (nach Ehrenberg). Fig. 198. Diglena conura Ehrbg. (nach Ehrenberg). Kauer des Plöner Exemplars (nach M. Voigt). mit Linsen versehen. Das Tier schien mit der Ehrenbergschen Art identisch zu sein. Gesamtlänge: 204 u. Länge der Zehen: 33 u. 4. Diglena catellina Müll. (Fig. 199). (d = Diglena granularis Weisse). Körper zylindrisch, kurz, vorn und hinten abgestutzt. Kopf und Rumpf durch eine Querfalte geschieden. Fuß kurz, senkrecht zur Längsachse des Körpers gestellt. Zehen klein, zugespitzt. Räderorgan ein einfacher Wimperkranz. Zwei rote Augen am Rotatoria. 407 Stirnrande. Dorsaltaster gut sichtbar. Kauer kräftig, nach dem forcipaten Typus gebaut, vorstreckbar. Ovarium stark entwickelt. Länge des 9: 100—140 u. Ei: 60-80 u. Zwischen Wasserpflanzen. Nıcht selten. — Berlin, Wismar. Rostock, Gießen, Erlangen, Cannstatt, Stuttgart, Biberach, Gr. Koppen- teich im Riesengebirge, Helgoland, Plön, München. Das d (Fig. 199) von D. catellina ist von Weisse als D. granularis beschrieben worden. Es ist etwas kleiner als das Weib- chen und hat längere Zehen. Fig. 199. Fig. 200. Fig. 201. Fig. 199. Diglena catellina Müll. 7 Seitenansicht, & Seitenansicht (nach Weber). Fig. 200. Diglena mustela Milne (nach Hudso.n und Gosse). Fig. 201. Diglena rosa Gosse. Rücken- und Seitenansicht (nach Gosse). 5. Diglena mustela Milne (Fig. 200). Körper langgestreckt. Wimperorgan abgeschrägt. Großer, haken- förmiger Stirnfortsatz. Zehen sehr kurz. Augen? Magendrüsen birnförmig, mit langen Stielen. Tiere sehr gefräßig. Nähren sich hauptsächlich von Infusorien. g stark verlängert und schmäler als das 9. Länge des 9: 175—254 u. Länge des g: 141 u. Cannstatt, Biberach. 6. Diglena rosa Gosse (Fig. 201). Körper gelblich gefärbt, länglich, spindelförmig, ringförmige - Segmente aufweisend. Hinteres Körperende mit Schwanzanhang, Kopf mit Stirnhaken. Am Stirmrande zwei farblose Augen. Fuß kurz. Zehen schlank, gestreckt, spitz. Länge: 169—221 u. Degerloch (Württemberg). (Nach Bilfinger ist D. rosa wahrscheinlich identisch mit Theorus plicatus Eyferth). 108 Voigt, 7. Diglena caudata Ehrbg. (Fig. 202). Körper zylindrisch, langgestreckt, schlank. Stirnrand breit ab- gestutzt, zu einem Haken umbiegend. Am Stirnrande 2 farb- lose Augen. (Ehrenberg beobachtete bei seinen Exemplaren rot- gefärbte Augen). Fuß kurz, dick, mit 2 langen, sich gleichmäßig verjüngenden, scharf zugespitzten Zehen. Tiere farblos. Länge: 100—200 u. | In algenreichen Gewässern. — Berlin, (Nürnberg ?, Ingolstadt ?),. Ulm, Crailsheim, Neudorf i. Elsaß, Danzig. 8. Diglena grandis Ehrbg. (Fig. 203). Körperin der Dorsalansicht fast zylindrisch. Kopf abgerundet, mit hakenförmigem Fortsatz. Räderorgan ventral gelegen. Mundspalte sehr breit und lang. Fuß kurz, aber breit. Zehen lang, gerade, an den Enden zugespitzt, meist gespreizt. Am Stirnrande 2 sehr kleine, braunrote, nahe beieinander liegende Augen. Kauer groß, deutlich sichtbar, Rami. ge- zähnelt. Ösophagus kurz. Darm konisch. Ovarium klein. D. grandis nährt sich von anderen Rotatorien. Länge: 200—352 u. Zehen bis 86 u lang. Ei: 80 u. Berlin, Gießen, Eßlingen, Crailsheim, Ulm, Klein- . Hüningen bei Basel, Plön, Danzig. Fig. 202. ‘ig. 203. Fig. 204. Fig. 202. Diglena caudata Ehrbg. Rückenansicht, Seitenansicht, Aufsicht (nach Gosse), ig. 203. Diglena grandis Ehrbg. Rücken- und Seitenansicht (nach Gos5e) Fig. 204. Diglena forcipata Ehrbg. Seitenansicht, Kauer, Kopfende, von oben gesehen (nach Gosse). Rotatoria. 109 9. Diglena foreipata Ehrbg. (Fig. 204). Körper langgestreckt, eiförmig. Kopf konisch. Stirnhaken gut entwickelt. Schwanzanhang klein, abgerundet. Fuß kurz, scharf abgesetzt. Zehen lang, leicht ventralwärts gekrümmt. An der Basis derselben kurze Scheiden. Wimperorgan tief auf der Ventral- seite herabziehend. Am Stirnrande 2 kleine rote Augen. Gehirn groß, sackförmig, ohne Anhang. Kauer kräftig. Rami gezähnelt. Ösophagus kurz. Magendrüsen groß, kugelig. Kontraktile Blase und Fußdrüsen groß. 4 Wimperflammen auf jeder Körperseite, Tier sehr durchscheinend, unruhig. Länge: 300 u. Berlin, Rostock, Heilbronn, Ummendorf (Württemberg), Istein (Baden), Neudorf (Elsaß), Plön. 10 Diglena clastopis Gosse (Fig. 205). Körper langgestreckt, schlank, in der Seitenansicht etwas ge- krümmt. Cuticula bei Exemplaren ohne Eier im Inneren leicht längsgefaltet. Stirnrand mit Haken versehen, links und rechts davon ein Taster. 2 rote Augen. Fuß eingliedrig, mit langen, Fig. 205. Fig. 206. Fig. 205. Diglena clastopis Gosse. Seitenansicht, Stirnrand, Kauer (nach M. Voigt) Fig. 206. Diglena cırcinator Cosse. Rückenansicht (nach Weber), Seitenansicht und Kauer (nach v. Hofsten). leicht gekrümmten Zehen, die. in scharfe Spitzen endigen. Kauer eigentümlich geformt. : Unci von je 2 Zähnen mit scharfen - Spitzen gebildet. Sonstige Organisation normal. Im Fuße zwei eiförmige Kittdrüsen. | Länge des Körpers: 190 «. Länge der Zehen: 33 «. Längen- angabe nach Gosse: 145 u. Zwischen Wasserpflanzen. Bewegungen schnell, schießend. — Mai. — Plön. 110 Voigt, 11. Diglena eireinator Gosse (Fig. 206). Körper langgestreckt, spindelförmig, im völlig ausgestreckten Zustande in der Mitte nur wenig angeschwollen. Kopf kegelförmig, mit hakenförmigem Stirnfortsatz. Fuß kurz. Zehen von wechselnder Länge, „tasterzirkelartig‘“ gekrümmt, zugespitzt, in der Seitenansicht gerade, oft weit gespreizt. Cuticula sehr weich. Körper sehr form- veränderlich. Fuß oft tief in den Körper hineingezogen. Wimper- apparat ventral gelegen. Pigmentierte Augen fehlen. Zwei stark lichtbrechende runde Körper links und rechts in der Nähe des Stirnrandes. Vom Kauapparat hebt v. Hofsten hervor, daß das Fulerum in der Profilansicht eine nach hinten zungenförmig ver- schmälerte flache Scheibe mit verdickten Rändern erkennen läßt. Tier farblos, wenig beweglich. Länge: 200--290 u. Länge der Zehen: 36: «. /wischen Wasserpflanzen. — Biberach, Plön. XIII. Gatt. Triphylus Ehrbse. Körper hyalin sackförmig, seitlich etwas zusammengedrückt. Rücken gewölbt, mit 2 Längsleisten. Fuß am Ende der unteren Seite des Körpers, kurz, etwa ein Fünftel der Körperlänge, ein- ziehbar. Zwei kurze Zehen. Räderorgan ohne borstentragende Vorsprünge. Dorsaltaster deutlich sichtbar. 2 rote, mit Linsen versehene Augen in der Nähe des Stirnrandes. Ösophagus dünn und lang. Magen langgestreckt, konisch, mit 6 drüsigen, finger- artigen Anhängseln. Magendrüsen langgestreckt, an den freien Enden gegabelt. Ovarium bandförmieg. Nur 1 Art: Triphylus lacustris (Ehrbg.) (Fig. 207 u. 208). [Diglena lacustris (Ehrbe.)]. Mit den Charakteren der Gattung. Länge: 330—360 u. Ei: 50—80 u. Berlin, Stuttgart, Plön, Danzig. Fig. 207. Fig. 208. Fig. 207. Trophylus lacustrıs (Ehrbg.) (nach Hudson). Fig. 208. Kauer von Triphylus Zacustris (Ehrbg.) nach (de Beauehamp). Rotatoria. 111 XIV. Gatt. Arthroglena Bergadl. Körper spindelförmig. Fuß kurz. Zehen lang, zweigliedrig. Stirnfortsatz kapuzenförmig. (Bei 4A. rostrata Dixon-Nuttall et Freeman mit zwei seitlichen Fortsätzen). Räderorgan eine länglichrunde, bewimperte Scheibe. Bestimmungstabelle der Arten. l. Zehen sehr lang, 2 kleine Augen. 1. A. uneinata Milne. 2. Zehenlänge höchstens '/, der Körperlänge, Augen fehlen. 2. A. lütkeni Bergdl. l. Arthroglena uneinata (Milne) (Fie. 209). (= Diglena uncinata Milne.) Körper spindelförmig, fast zylindrisch. Rücken gewölbt, Bauch flach. Kopf konisch, mit kräftigem, kapuzenartigen Stirn- fortsatz. Räderorgan schräg gestellt. Links und rechts am vorderen Rande der Wimperscheibe ein Büsehel kräftiger, langer Wimpern. Zehen sehr lang, gekrümmt, schwertförmig. Schwanzanhang klein, abgerundet. Augen klein, rund, rot. Rami des Kauers breit, ohne Zähne Unei stabförmig. Länge: 254: u. Bewegt sich rasch und unstät; schlägt oft mit den Zehen den Rücken. — Cannstatt, Eßlingen, Heilbronn, Biberach, Plön, Moritzburger Groß- teich. Zwischen Wasserpflanzen. 2. Arthroglena lütkeni Bergdl. (Fig. 210). (= Diglena dromius Glascott.) Körper spindelförmig. Rücken schwach gewölbt. Kopf nur wenig vom Rumpfe abgesetzt. Haut weich. Weist leichte Falten auf. Stirnfort- satz schwächer ausgebildet als bei 4. uncinata. Gilienbüschel am Stirn- rande schwach entwickelt. Fuß ein- gliedrig, mit spitzem Fortsatze. Zehen FE Sb Aero Meheindn mäßig lang, schmal, schwach ge- (Milne). Rücken- und S$eiten- krümmt. Das deutlich abgesetzte ansicht (nach Weber). Endglied kann senkrecht zum Basal- stück abgebogen werden. Uber den Gelenkköpfen der Zehen 2 gut sichtbare Fußdrüsen. Kauer groß, kräftig (Fig. 211). Nach Bil- finger und Stenroos mit Zähnen, nach M. Voigt ungezähnelt. Unei scharf zugespitzt. Länge: 230—310 «u. Maße eines Exemplars: Gesamtlänge 258 u, Zehen 61 «, Endelieder derselben 19,8 «. — Bewegungen gewandt und rasch. 112 Voigt, Zwischen Sphagnum- Polstern in Mooren. — Plön. — Juli, Sept. — Cannstadt, Biberach, Kniebisberg (Württemberg). — Febr., Okt., Nov. XV. Gatt. Distemma Ehrbg. Körper langgestreckt mehr oder weniger zylindrisch. Fuß mit gekrümmten Zehen. 2 Augen in der Nackengegend. (Die von Ehrenberg aufgestellte Gatiung Diszemma ver- einigt recht ungenügend beschriebene Arten, die kaum zusammen gehören. Ich gebe die Abbildungen nach Ehrenberg und Gosse mit kurzen Beschreibungen ohne Bestimmungstabelle.) Fig. 210. Fig. 211. Fig. 212. Fig. 213. 1. Distemma collinsi Gosse (Fig. 212). Körper langgestreckt, zylindrisch.h Kopf breit. Fuß gedrurigen. Zehen’ lang, leicht ge- krümmt, mit scharfen Spitzen. 2 Augen. Längenangabe fehlt. Moritzburger Großteich bei Dresden. Im Plankton. 2. Distemma (?) foreipatum Ehrbe. (Fig. 213). Körper länglich oval; kurzer Fuß mit dicken Zehen. Augen farblos. Bewegungen heftig. Länge: 8S0O—100 u. Berlin. 3. Distemma (?) forfieula Ehrbg. (Fig. 214). Körper schlank, kegelförmig. Zehen kräftig, nach rückwärts gekrümmt, auf der Dorsalseite Fig. 212. Fie. 213. Fig. 214. Arthroglena lutkeni Bergdl. Seitenansieht (nach Bergendal).. Kauer von Arthroglena lütken! Bergdl. (nach M. Voigt). Distemma collinsi Gosse (nach GoSse). Distemma (?) forcipatum Ehrbg. (nach Ehrenbersg). Fig. 214. Distemma (?) forficula Ehrbg. Rücken- u. Seitenansicht (nach Ehrenberg). Rotatoria. 113 mit Zähnen besetzt. 2 deutliche rote Augen am Ende des langen zylindrischen Gehirns. Länge: 200 u. Berlin. 4. Distemma (?) setigerum Ehrbe. (Fig. 215). Körper länglich oval. 2 borstenförmige gekrümmte Zehen. Fuß von Ehrenberg nicht wahrgenommen. Zwei rote. Augen. Länge: 110 u. Berlin. XVI. Gatt. Triophthalmus Ehrbg. Als einziger Vertreter dieser Gattung ist 7. dorsuals von Ehrenberg folgendermaßen beschrieben worden: „Ein mehrfaches a, ein großer Schlundkopf mit 2 (einzahnigen ?) Kie- fern, eine lange dünne Schlund- röhre, eine kugelige Magenan- schwellung mit 2 ovalen Darm- drüsen und ein dünner Darm sind neben 2 Fußmuskeln (?) und 3 roten Nackenaugen die allein erkannten Strukturverhältnisse.‘ Da Ehrenberg das Vor- handensein von 3 roten, in einer Querreihe gestellten Nackenaugen ganz besonders betont und vor einer Verwechslung mit anderen Rotatorien mit einem Nacken- auge und 2 dunkeln Körpern links und rechts von diesem Auge warnt, so dürfte 7. dorsualıs (Fig. 216) nicht mit der Jugend- form von Zosphora digitata Ehrbeg. identisch sein. Nach Ehrenbergs Fig. 215. Distem- Angabe ist auch 7. dorsualis viel Fig. 216. 7rro- ma (?) setıgerum Phthalmus dor- Ehrbe. (nach größer (545—720 u) als die ge- ars Ehrbe. Ehrenberg). nannte Zosphora. (nachFhrenberg). . Das von Eckstein unter dem Namen Trzophthalmus dorsualis beschriebene und abgebildete Rädertier ist eine junge Zosphora. XVII. Gatt. Eosphora Ehrbg Körper zylindrisch oder eiförmig. - Kopf deutlich abgesetzt. Wimperohren schwach entwickelt. Rumpf mit Schwanzanhang. Fuß lang. Zehen von mittlerer Länge‘ oder kurz. Räderorgan aus 2 Wimperkränzen gebildet. Ein Nackenauge und 2 Stirnaugen. (Nach Hirschfelder (1910) sind die sog. Stirnaugen bei Eosphora keine Augen.) Tier räuberisch. Bewegungen energisch. Die jungen Tiere von Zosphora weisen bereits im Ei neben dem Nackenauge .2 schwärzliche Pigmentflecke auf (cf. auch Fig. 219), die später verschwinden. (Cf. auch 7rrophthalmus und Otoglena.) | Süßwasserfauna von Deutschland. Heft 14. 8 114 . ,#Noigt, Die 4 Zosdhora-Arten Ehrenbergs haben sich gehalten, ob- wohl die Unterscheidungsmerkmale bis heute noch nicht genügend festgestellt sind. Die nachfolgende Bestimmungstabelle ist daher nur ein Notbehelf. Bestimmungstabelle der Arten. 1. Nackenauge vor oder über dem Mastax. 2. Zehen kurz. 3. Kopf und Nackengegend von gleicher Breite, Fuß kräftig ausgebildet. 1. E. digitata Ehrbg. 3. Kopf angeschwollen, Fuß schlanker als bei der vorge- nannten Art. 2. E. najas (Ehrbg.) 2. Zehen von mittlerer Länge. 3. E. elongata Ehrbg. 1. Nackenauge hinter dem Mastax. 4. E. aurita Ehrbg. 1. Eosphora digitata Ehrbg. (Fig. 217). Körper in der Rückenansicht fast zylindrisch, leicht platt- gedrückt, durchscheinend. Kopf wenig abgesetzt. Eine kurze, breite Verlängerung des Rumpfes überdeckt die ersten Fußglieder. Fuß lang, konisch, aus 4 Glie- dern gebildet. Zehen kräftig. Ausführungsgänge der Fuß- drüsen deutlich sichtbar. Räder- organ mit 2 Wimperkränzen (Fig. 218). Wimperohren wenig entwickelt. Nackenauge groß, rund, karminrot. Nebenaugen(?) klein, orangerot. Gehirn trapez- förmig. Retrocerebrales Organ 2 4% AN —r RR 77% N 3.74 In Fig. 217. Fig. 218. Fig. 219. Fig. 217. Zosphora digitata Ehrbg. Dorsalansicht (nach Weber). Fig. 218. Kopfende von Zosphora digitataEhrbg. Dorsalansicht (n. deBeauchamp). Fig. 219. Männchen von Zosphora digitata Ehrbg. (nach de Beauchamp). klein. Kauapparat groß, dreilappig. d und junge 2 von 2. digr- Zata weisen links und rechts vom Nackenauge schwarze Flecken auf, die bei schwacher Vergrößerung 3 Augen vortäuschen. ÖOso- phagus lang. Magendrüsen kugelig. Länge: 300-400 u. - Räuberisch, nährt sich von anderen Rotatorien, aber auch von Algen. — Berlin, Rostock. Cannstatt, Ludwigsburg, Stuttgart, Ulm. Das d von Z. digitata (Fig. 218) ist wenig rückgebildet. Länge: 310—415 u. Rotatoria. 2. Eosphora najas (Ehrbg.) (Fig. 220). Körper fast zylindrischh Kopf angeschwollen. des Rumpfes abgerundet. Fuß lang, konisch. Zehen klein. Exkretionssystem mit 5 Wimperflammen auf jeder phagus lang. Seite. Länge: 250—300 u. Ei: 50 u. Berlin, Würzburg. Verlängerung Oso- 3. Eosphora elongata Ehrbg. (Fig. 221). Körper eiförmig, schlanker als bei‘ Eosphora digitata. Kopf deutlich abgesetzt. Räderorgan aus 2 Wimperkränzen be- stehend, von 2 Borstenbüscheln unter- brochen. Zehen von mittlerer Länge. Lateraltaster ungefähr in der Mitte des Körpers. Osophagus ein enges, langes Rohr. Magen kugelig. Magendrüsen oval. Ovarium groß. Kontraktile Blase ebenfalls groß. Exkretionssystem mit 3 Wimperflammen auf jeder Seite. Fuß- drüsen (Klebedrüsen) mit langen Aus- führungsgängen. Tiere räuberisch, lebhaft in ihren Bewegungen. Länge: 300—400 u. E1::90: u. Berlin, Gießen, Crailsheim, Ummendorf i. Württbre., München. Eosphora aurita Ehrbg. (Fig. 222). Körper langge- streckt, Hinterende an- geschwollen, Vorderende abgesetzt, mit kleinen Wimperohren ausge- rüstet. Fuß schlank, mit kurzen, zugespitzten Zehen. Hauptauge hinter den Mastax verlagert. Nebenaugen (?) am Stırn- rande. Kauer kräftig. Der umfangreiche Magen weist vorn 2 hornartige Fig. 220. Zosphora najas Ehrbg. & £ < . Rückenansicht. Fortsätze auf. Die grüne Dane Re Färbung des Magens nie vollständig f gezeichnet (nach durch Zoochlorellen be- Weber). wirkt. stark verschmälert, Kopf Fig. 221. Eosphora elongata Erhbg. (nach Eekstein). 8* 116 Voigt, Sachse. Länge : 200—254 u. Berlin, Rostock, Gießen, Cannstatt, Degerloch, Plön. XVIII. Gatt. Otoglena Ehrbg. Körper glockenförmig, ange- schwollen. Konischer Fuß klein. 2 sehr kleine Zehen. Haut warzig. 3 Augen, davon 2.auf den „hörnchen- oder ohrenartigen Stirnhöckern“. Gehirn (?) oval, mit 2 dunkeln Körpern. Otoglena papillosa Ehrbg. Mit den Charakteren der Gattung. (Ungenügend beschrieben a TE nahe und nicht abgebildet) Ehren- Dorsal- und Seitenansicht, Kauer (nach berg ‚bemerkt noch, daß das Gosse und Ehrenberg). Tier einen „zahnlosen, scheinbar kieferlosen Schlund“ besitzt. Mög- licherweise ist ©. Zapzllosa ein Rotatorenmännchen. Länge: ca. 270 u. In einer torfigen Lache bei Berlin von Ehrenberg erbeutet. 12. Fam. Diaschizidae'). Von Dr. R. Sachse (Leipzig). Körper mehr oder weniger zylindrisch, nicht oder bald seitlich, bald dorsoventral zusammengedrückt. Das kräftige Integument zu 4 Platten, 2 dorsolateralen und 2 ventralen ausgebildet; nur zwischen diesen Platten und am Körperende weich und biegsam. Dorsalseite gewölbt, Ventralseite eben. Kopf durch die Vorderränder der Panzerplatten deutlich vom Körper abgesetzt, mit schwach verdicktem Integument. Körper geht in den biegsamen (nicht gepanzerten), wenig gegliederten Fuß über, der etwas retraktil ist und meist ziemlich lange, zugespitzte, gewöhnlich gebogene und divergente Zehen trägt. Uber der Fußbasis ein Büschel (4--5) langer, feiner Borsten. Klebdrüsen vorhanden. Räderapparat aus einem (un- unterbrochenem) Cingulum und einem mehr oder weniger mit Höckern versehenen, ventral unterbrochenem Trochus bestehend. Kauer’?) (Fig. 224, %) von virgatem Typus, ähnlich denen der NoZommatidae; die einzelnen Teile sind an Platten befestigt. Durch eine beson- dere Anordnung der die Unci und Rami bewegenden Muskeln ist es möglich, die durch die Platten eingeschlossene Höhle zu ver- größern und die Nahrung einzusaugen. Darmtractus normal. Seiten- kanäle mit je 5 Wimperflammen. Große kontraktile Blase (cd). 1) Das Genus Diaschiza wurde bis jetzt gewöhnlich zu den Saipinidae ge- stellt, zeigt aber viel mehr Ähnlichkeiten mit den /Vofommatiden, von denen es sich aber wieder durch den Besitz eines Panzers auszeichnet; ich habe es deshalb zum Rang einer Familie erhoben. 2) Vgl. auch den allgemeinen Teil. Rotatoria. 117 Magendrüsen ziemlich groß, zuweilen hell-, dunkelrot oder braun gefärbt, zu beiden Seiten des Magens (0). ÜCerebralganglion groß, länglich. Auge im Nacken, zuweilen auch frontal oder fehlend. Retrocerebrales Organ noch nicht untersucht. Dorsaltaster im letzten Drittel oder Viertel des Kopfes, die beiden Lateraltaster symmetrisch im hinteren Teil der dorsallateralen Platten des Panzers gelegen. dd nur von D. gibba, gracılis und Aoodi bekannt (s. diese). Leben zwischen Pflanzen in Seen, Teichen, Gräben, Tümpeln und Mooren und nähren sich von pflanzlichen Detritus und kleinen Algen, namentlich Diatomeen, mit denen ihr Magen oft angefüllt ist. Nur eine Gattung. Fig. 224. D. hoodı (nach Tessin). Buch- stabenerklärungen im Fig. 223. D. gidda. Seitenansicht Text; außerdem 7s = (nach Dixon-Nuttall). Dotterstock. Gattung. Diaschiza Gosse. Bestimmungstabelle der deutschen Arten. 1. Mit Auge. 2. Mit Stirnauge. 3. Körper lang und breit, Zehen lang. 1.D. gibba (Ehrbg.) 3. Körper klein (halb so laug), Zehen kurz. „= 2. D. graeilis (Ehrb). 2. Mit Nackenauge (auf dem Cerebralganglion sitzend). 4. Kopf breit, 3 eckig, Körper kurz. 3.D.laeinulata (Müll.) 118 Sachse, 4. Kopf nicht sehr breit, Körper länglich, elliptisch. 5. Große Spezies, Zehen ventralwärts stark gekrümmt. 4. D. hoodi Gosse. 5. Sehr kleine Spezies, Zehen ventralwärts schwach ge- krümmt. i 5. D. exigua Gosse. 1. Auge fehlt. scharfen Spitze auslaufend. .7: D. eva Gosse. 6. Zehen '/, des übrigen Körpers oder kürzer. 8. Zehen !/,, Panzer weich, pankreatische Drüsen oft braun. | 8. tenuior Gosse. 8. Zehen kürzer als '/, Kopf lang. DBorstenbüschel an der Fußbasis fehlen. 9. D. megalocevala (Glascott). 1. D. gibba ‘(Ehrbg.) (Fig. 223, 224, 225, 227). (= Furcularia gibba Ehrbg., Gosse = D. semiaperta Gosse). Körper seitlich zusammengedrückt. Ventralseite flach, dorsale ziemlich stark gewölbt, nach dem Fuß zn steil abfallend. Dorsaler Fig. 225. Fig. 225. D. gibda. Deorsalseite (nach Weber). /F Fig. 226. D. gibba. Lateral gesehen (nach Weber). Fig. 227. D. gibda. 8 (nach Dixon-Nuttall). Fig. 227. Spalt zwischen den Panzerplatten schmal, gerade. Fuß kurz, dick. Zehen in Länge und Form variabel, gewöhnlich °/, des übrigen Körpers, dünn, bald gerade, bald gekrümmt, werden oft nach dem Rotatoria. 119 Rücken zu gekrümmt getragen. Kittdrüsen gut ausgebildet. Borsten- büschel am Fuß deutlich wahrnehmbar (vgl. Fig. 223). Incus kurz und dick, nach dem Fulerum zu etwas anschwellend, Manubosa am Ende krückenartig. Auge besteht aus 2 sehr nahe beieinander liegenden Pigmentflecken. Körperlänge!) 175—230 u, Zehen 36—75 u. & (Fig. 227) verhältnismäßig sehr groß. Seitlich zusammen- gedrückt, ebenfalls mit 4 Panzerplatten. Borstenbüschel am Fuß, 3 Taster und Auge wie beim 9. Zehen kurz, spitz, gekrümmt. Ohne Darmtraktus. Hoden sehr groß. Körperlänge 137 u, Zehen 36 u. Zwischen Wasserpflanzen in Seen, Teichen, Tümpeln und Mooren. —- Frühjahr—Herbst, d& im April und Mai beobachtet. Verbreitet über das ganze Gebiet, meist häufig. 2. D. gracilis (Ehrbg.) (Fig. 228). (= Furcularia grac. Ehrbg., Gosse). Körper schlank (etwas schlanker als in Fig. 228), seitlich ‚zusammengedrückt. Kopf vorn rund. Dorsale und laterale Spalten deut- lich sichtbar, letztere nach hinten zu erweitert. Fuß dick, Zehen kurz, spitz, ungefähr '/, des übrigen Körpers, meist gerade. Mallei dünn und lang, nicht krückenartig ausgebildet; Incus ebenfalls dünn, das Fulerum deutlich 2 gespalten, Auge aus 2 getrennten Pigmentflecken gebildet. Körperlänge ca. 125 u, Zehen 25—30 u. Zehen des d ebenfalls kurz, gerade, sonst wie das d von D. gibba. Körperlänge ca. 65 u. Herbstform. — Bei Berlin, Plön, Gießen, Cannstatt, Tübingen, Stuttgart, Eßlingen, Biberach, München, Bern; Moritzburger Groß- teich b. Dresden. 3. D. lacinulata (Müll.) Fig. 229, 230). (= PVortiella lac. Müll. = Furcularia lac. Lamarck = Plagiognatha lac. Duj., Tessin = Notommata lac. Ehrbg. — Proaeles gibba Gosse.) Fig.228. D gracilis. ‚Körper, seitlich gesehen, mehr oder TixomNuttiii, weniger rechteckig, von der Dorsalseite aus be- trachtet, annähernd zylindrisch. Kopf deutlich abgesetzt. Räderapparat reicht ein Stück auf die Ventralseite hinab. Mundöffnung mit steifen Borsten besetzt. Spalten zwischen den Panzerplatten breit, dorsaler nach vorn zu erweitert. Fuß kurz, ragt kaum aus dem Panzer heraus. Zehen ungefähr !/, des übrigen Körpers, ziemlich gerade. Incus lang und kräftig, Mallei klein und dünn. Pankreatische Drüsen bei erwachsenen Tieren rötlichbraun. Auge elliptisch. 1) Unter Körperlänge ist bei allen Diaschizaspezies die Entfernung vom Kopf- ende bis zur Zehenbasis zu verstehen. 120 ‚Sachse, Fig. 229. Fig. 230. Fig. 229. D. Zacinulata. Ventralseite (nach Dixon- Nuttall), i Fig. 230. D. Zacinulata. Seitenansicht (nach Dixon- Nuttall). Fig. 231. Fig. 232. lig.231. 2. koodi. Seitenansicht (nachDixon-Nuttall). Fig.232. D. Roodı. Dorsalseite (nach Dixon-Nuttall). Schwingt sich oft um einen Gegenstand, an den es sich durch einen langen, von den Kittdrüsen abgeson- derten Faden fest- haftet. Körperlänge 120 u, Zehen 40 u. Frühjahr und Herbst. — Seen,Teiche, Tümpel, Moore — Bei Berlin, Rostock, Plön, . Gießen, Würzburg, Neisdorf i. Els, in Württemberg gemein; bei Genf. 4. D. hoodi Gosse (Fig. 231, 232). = _D. ramphigera Gosse — Plagiognatha gracılıs,, Lessa — valga Bilf., Weber). Körper elliptisch, hinten breiter wie vorn, dorsoventral zu- sammengedrückt. Mundöffnung weit vor- gestülpt. Spalten zwi- schen . den Panzer- platten deutlich. Fuß terminal, nicht ventral sitzend, mit gewöhn- lich 4 Borsten. Zehen spitz, dorsal oder ven- tral gesehen, stark divergierend, etwas gekrümmt. Incus sehr breit und lang. Kauer werden niedurch die Mundöffnung vorge- streckt. Pankreatische Drüsen ziemlich groß, nie gefärbt. Auge am Hinterende des großen Cerebralganglions. Körperlänge 147 u, Zehen 47 u. d klein, Zehen verhältnismäßig lang, dünn und gekrümmt. Rotatoria. 19 Körperlänge 86 u, Zehen 27 u. Bei Rostock, Kleinhüningen b. Basel; in Württemberg sehr häufig; bei Genf. 5. D, exigua Gosse (Fig. 235, 234). Körper hinten ziemlich elliptisch, vorn breiter als hinten. Die Spalten zwischen den Platten sind tiefer eingeschnitten als gewöhnlich. Fuß klein, Borsten gut wahrnehmbar. Zehen sehr scharf zugespitzt, etwa '/, des übrigen Körpers. Incus mäßig lang, dick, endigt in einem kleinen, gebogenen Fulerum; Manubria dünn, stab- förmig, nicht krückenartig erweitert. Auge, am hinteren Ende des Cerebralganglions, setzt sich aus 2 breiten, halbkugeligen zusammenge- wachsenen Hälften zu- sammen. Körperlänge 65— 104 u, Zehen 18—26 u. Frühjahr. — Klein- hünigen b. Basel. re TE a Y Fig. 234. Fig. 235. Fig. 236. Fig. 233. D. exigua. Dorsalseite (nach Dixon-Nuttall). Fig. 234. D. exigua. Lateral gesehen (nach Dixon-Nuttall). Fig. 235. D. caeca. Seitenansicht (nach Dixon-Nuttall). Fig. 236. D. caeca. Dorsalseite (nach Dixon-Nuttall). 6. D. caeca Gosse (Fig. 235, 236). (= Furcularia caecca Gosse = F. ensifera Gosse —= D. paeta Gosse = D. acronata Gosse). Körper länglich, mehr oder weniger zylindrisch, seitlich zu- sammengedrückt. Panzer weich. Dorsale Spalte tief, laterale breit. Fuß ragt ziemlich weit aus dem Panzer heraus. Zehen von oben gesehen, stehen voneinander entfernt. Jang, nach außen und dorsal- wärts gekrümmt. Die 4 Borsten lang, oft '/, der Zehen. Pankrea- tische Drüsen bei erwachsenen Tieren rot pigmentiert, zu beiden Seiten des langen Cerebralganglions. Incus lang, Fulcrum breit, Manubria etwas krückenartig erweitert. 122 Sachse, Körperlänge 148—167 u, Zehen 44— 53 u. April, Juni, November. — Elbe b. Ham- burg, Plön, Hirschberg i. Böhmen; in Württemberg weit verbreitet. E11. Bigi,237,.: d - Fig. 238. Fig. 237. D. eva. Seitenansicht (nach Dixon Nuttall). Fig. 237° a—d. D. eva. Verschiedene Formen von Zehen. Fig. 2372. Fig. 238. D. eva. Dorsalseite (nach Dixon-Nuttall). 7. D. eva (Gosse) (Fig. 237, 238). (= Furcularia eva Gosse = F. semisetifera Gose). Körper lang, seitlich zusammengedrückt. Kopf ventralwärts geneigt. Panzer weich, außerordentlich hyalin. Fuß dick, Borsten sehr fein und schwer zu erkennen. Zehen von sehr variabler Form. Kleb(Kitt-)drüsen groß. Körperlänge ca. 200 u, Zehen 67—85 u. Juni. — Bei Plön, Heilbronn, Bibrach, Ummendorf i. Württem- berg (Ried). Rotatoria. 8. D. tennior Gosse (Fig. 239). Körper sehr hyalin, Dorsalseite wenig ge- krümmt. Kopf so breit wie der Körper. Hinter- rand des Panzers weit vor der Fußbasis ge- legen. Zehen dünn, ziemlich gerade, oft dorsal- wärts zurückgeschlagen. Borsten lang. Mund- öffnung etwas vorgewölbte Am Hinterrande des breiten Cerebralganglions eine Linse. Körperlänge ca. 195 «, Zehen ca. 50 u. Elbe b. Hamburg. 9. D. megalocephala (Glascott). (Fig. 240, 24, 242.) (= Furcularia meg. Glascott). Körper länglich. Kopf länger und breiter als das Tier breit ist, von der Seite gesehen, nach der Ventralseite zu schräg abgestutzt. Räderapparat reicht weit auf diese hinunter. Fig. 239. D. tenuidr. Seitenansicht (nach Dixon-Nuttall). Fig. 240. D. megalocephala. Dorsalseite (nach Dixon- Nuttall). Fig. 241. D megalocephala. Seitenansicht (nach Dixon- Nuttall). Fig. 242. D. megalocephala. Seitenansicht (n. Rousselet). Fig. 239. Fig. 242. 124 Sachse, Hinter dem Kopf wird der Körper schmäler und verjüngt sich all- mählich bis zum 2-(nach Rousselet) oder 1-gliedrigen (nach Dixon-Nuttall) Fuß. Zehen etwas gekrümmt und fein zugespitzt. Der Panzer zeigt nach Rousseleteine dorsale, nach Dixon-Nuttall 2 laterale und keine dorsale Furche. Mastax groß. Die Zugehörigkeit dieser Species zum Genus Diaschiza ist noch nicht sicher festgestellt, da einander widersprechende Angaben vor- handen sind. Gesamtlänge ca. 185 u. Bei Plön. 13. Fam. Rattulidae. Von Dr. R. Sachse (Leipzig). Der gerade oder gekrümmte, etwas asymmetrische Panzer ist im allgemeinen von länglicher Gestalt, zylindrisch, oval oder eiförmig. Der vordere Teil des Panzers. gewöhnlich vom übrigen durch eine leichte- Einschnürung als zusammen- klappbarer Kopfteil äbgesetzt (vgl. Fig. 243), trägt zuweilen nach vorn gerichtete Dornen von variabler Zahl und Größe. Auf der Rückseite des Panzers, meist etwas rechts von der Medianlinie, ein transversal ge- streiftes Feld, das nur bei 2 oder 3 Spezies fehlt und entweder glatt ist oder eine Art First (Rückenkamm) darstellt. Fuß (Fig. 243a) meist kurz, konisch, zuweilen schwache Andeutungen von 1 oder 2 Ringen (Gliedern) zeigend. Er sitzt ge- wöhnlich schief am Körperende und ist oft ganz oder teilweise einge- zogen. Zehen (2) borstenähnlich, gerade oder gekrümmt. Ihre An- satzstellen im allgemeinen gedreht, derart, daß die rechte über die linke zu liegen kommt. Sie sind manch- mal von gleicher Länge, meist ist aber die rechte (dorsale) kürzer; an ihrer Basis befinden sich kleine Nebenborsten (5) in verschiedener Anzahl. Zehen bei jungen Indi- Fig. 243, Raftulus bieristatus. Seiten- viduen im Verhältnis Zur Körper ansieht ; az Auge, ge Oerebralganglion, länger als bei erwachsenen, worauf: oe Ösophagus, »2d Magendrüse, »a beim Bestimmen zu achten ist. Ne 1 a“ Sdriseh, nö 2 runde oder ovale Kleb- oder Fuß- drüsen (#), die in ein gewöhnlich in 2 Kammern geteiltes Reservoir (7) münden. Räderorgan!) einfach, am dorsolateralen Rande einen Wimperkranz, das Cingulum, mit langen feinen Cilien bildend. 1) Vgl. auch den allgemeinen Teil. Rotatoria. 125 Raum zwischen dem Wimperkranz mehr oder weniger mit Höckern, die Büschel von langen Borsten tragen, besetzt. Außerdem be- findet sich um den Mund ein zweiter Cilienkranz, der dem Ein- strudeln der Nahrung dient. Retrocerebrales Organ wohl ent- wickelt. Mastax sehr lang, mit gut entwickelter transversaler Muskulatur. Kauer!) (vgl. Fig. 2575) sehr asymmetrisch, von virgatem Typus. Die Mallei bestehen aus den proximalen Unci (=) und den distalen Manubria (2), die gerade oder gebogene Schäfte von ver- schiedener Länge darstellen. Fulcrum (/z) sehr lang und hinten erweitert. Die gezähnten Rami (r«) setzten sich in Alulae (a2) fort, von denen der linke der größere ist. ÖOsophagus (oe) kurz, dünn, geht direkt in den ziemlich langen, dickwandigen Magen (za) über, dem sich der meist deutlich abgesetzte, dünnwandige Darm (da) anschließt. 2 Magendrüsen beiderseits am Vorderende des Magens (»2d). After über der Basis des Fußes. Das Exkretions- system besteht aus einer kleinen, kugeligen, kontraktilen Blase (22) und 2 Seitenkanälen mit je 3 oder 4 Wimperflammen. Cerebral- ganglion (ge) groß, oblong, am Hinterende mit einem halbkugeligen Auge (ax). Dorsaltaster (4) klein, keulenförmig, mit 1 oder 2 feinen Borsten. gewöhnlich in der Mitte, bei Formen mit Rücken- leiste seitlich davon liegend. Die 2 Lateraltaster (/2) oft asymme- trisch gelegen, wahrscheinlich, ebenso wie der Dorsaltaster, durch feine Nervenstränge mit dem ÜCerebralganglion verbunden. Ovar gewöhnlich (ov). Die Eier werden abgelegt. nur bei Aattulus eylindricus sind sie am Hinterende angeheftet beobachtet worden. dd noch unbekannt. Dauereier nur von Aattulus capucinus be- kannt. — Kriechen umher oder schwimmen in Spirallinien, sich um ihre Achse drehend. Leben meist zwischen Pflanzengewirr. Bestimmungstabelle der Gattungen. 1. Beide Zehen gleichlang, oder die kürzere gewöhnlich länger als !/, der größeren. I. Gatt. Diurella Bory de St. Vincent. 1. Eine normale und eine rudimentäre Zehe; letztere nie länger als '/, der anderen. II. Gatt. Rattulus Lamarck. I. Gattung. Diurella Bory de St. Vincent. Zwei Zehen. Entweder von gleicher Länge oder die kürzere !/, der Länge der größeren gewöhnlich überschreitend. Die größere Zehe erreicht nicht die Hälfte der Körperlänge. Körper ziemlich zylindrisch, gekrümmt oder gedreht. Bestimmungstabelle der deutschen Arten.?) l. Zehen gleichlang. 2. Mit 1 oder 2 Dornen am vorderen Panzerrand. 3. Mit 2 Dornen. 7. D. bidens Lucks. 1) Vgl. auch den allgemeinen Teil. 2) Hier nicht mit aufgenommen, weil ungenügend beschrieben, ist D. Aelmin- thodes (Gosse); siehe am Schlusse der Gattung Drurella. 126 Sachse, 3. Mit 1 Dorn. 4. Zehen ziemlich lang. 1. D. tigris (0. F. Müller). 4. Zehen äußerst kurz. 4, D. brevistyla Lucks 2. Vorderdornen fehlend oder schwer sichtbar. 5. Zehen sehr kurz. Panzer hinten spitzwinklig. ‚10. D. sulcata Jennings. . Tier sehr klein. Panzer rundlich, besonders am Hinter- ende, so daß der Fuß auf die Ventralseite gerückt ist. 11. D. ecavia (Gosse). 5: Die gekrümmten Zehen stehen getrennt und erreichen etwa '/, der Körperlänge 12. D. sejunetipes (Gosse). 5. Zehen dünn, etwa halb so lang wie der Körper. 14. D. collaris (Rousselet). l. Zehen ungleich (die rechte kürzer). 4. Ohne Vorderdorn. 5. Zehen ziemlich gleichlang. 13. D. brachyura (Gosse). 5. Rechte Zehe !/, so lang wie die linke. 15. D. inermis (Linder). oO 4. Mit Vorderdornen. 6. Mit 1 Vorderdorn. 7. Vorderdorn gerade. 8. Rechte Zehe halb (oder etwas weniger) so lang wie die linke. 2. D. tenuior (Gosse). 8. Rechte Zehe nur wenig kürzer als die linke; Vorder- dorn vom dorsalen, deutlich gestielten Rand abstehend. 3. D. weberi Jennings. 7. Vorderdorn gebogen, vorderer Panzerrand gezackt. 8. D. uncinata (Voigt). 6. Mit mehreren Vorderdornen. 9. Mit 2 Vorderdornen. 10. Beide kurz. 5. D. porellus (Gosse). 10. Zu langen, scharfen Spitzen ausgezogen. 6. D. stylata Eyferth. 9. Mit 9 Vorderdornen. 9. D. rousseleti (Voigt). 1. D. tigris (0. F. Müller) (Fig. 244). (= Trichoda tıgris Müll. = Notommata tigris Ehrbg. = Monom- mata tigris Bartsch = ARattulus tigris Hudson u. Gosse). Körper länglich, gekrümmt, mit einem Rückenkamm auf der rechten Seite. Kopfteil durch eine Einschnürung deutlich ab- gesetzt, mit 9 Längsfalten (a), die sich beim Zurückziehen des Kopfes zusammenlegen und die vordere Panzeröffnung völlig schließen (5). Fuß deutlich vom, Körper abgesetzt. Zehen kräftig, gekrümmt, */, so lang wie der Körper, mit je 4 Nebenborsten. Die Reservoire der Klebdrüsen gleichgroß, münden getrennt an der Zehenbasis. _Kauer gut entwickelt, sehr asymmetrisch. — Beim Schwimmen werden die Zehen gerade nach hinten gestreckt. Körperlänge!) 175—225 u, Zehen 50--75 u. 1) Körperlänge (wie bei allen Diurella. und Aaftulusspecies) ohne Vorder- dornen und Zehen zu verstehen. Rotatoria. 127 Zwischen Pflanzen in Seen, Flüssen, Teichen. —- Über das ganze Gebiet verbreitet. Fig. 244. D. fıgrıs. a Kopfteil bei vorgestreektem, 5 bei eingestülptem Räder-« apparat, völlig geschlossen, c Fuß und Zehen ‚nach Jennings). 2. D. tenuior (Gosse) (Fig. 245). (= Coeloßus tenuior Gosse= Mastigocerca flectocaudatus Hilgendorf). Körper dieser der Gattung Raztulus sehr nahestehenden Species länglich, regelmäßig ge- al krümmt. Rückenkiel vom >, Vorderdorn bis etwa zur Körpermitte reichend. Kopf . nicht allzuscharf durch eine seichte Einschnürung abge- setzt, mit Längsfalten. Fuß- breit, konisch, wenig deutlich vom Körper geschieden. Linke Zehe von etwa halber Körperlänge, nicht so stark gekrümmt wie die rechte, die mit ihrer Spitze gewöhnlich auf ersterer aufliest. An der Außenseite der linken Zehe eine Nebenborste von der Länge derrechten. Neben- borste derrechten Zehe klein, unscheinbar (a). Rechtes Ma- nubrium kurz und dünn (2). Körperlänge 135 —210 u, Zehen 55—80 u. Juni; September, Ok- tober. — Gräben, Flüsse . y r Fig. 245. D. Zenuior. a Fuß und Zehen, und Seen bei Plön. Moritz- b Kauer (nach Jennings). 128 Sachse, burger Großteich bei Dresden. Böhmen; bei Genf. In West- preußen verbreitet. 3. D. weberi Jennings (Fig. 246—248). (=Coelopus porcellus Weber, teilweise). Körper kurz, gekrümmt, einen Kreisbogen bildend. Kopfteil undeutlich abgesetzt. Vom Vorderdorn aus erstreckt sich ein hoher, dünner Rückenkiel über °/, der Körperlänge Fuß nicht so weit ventral gerückt wie bei D. Zorcellus Gosse. Linke Zehe ungefähr gleich dem Körperdurchmesser. 3—4 wenig auffällige Nebenborsten vorhanden. Kauer gerader und schlanker als bei D. Zorcellus. Rechter Lateraltaster im hinteren Drittel, linker weiter vorn, etwas hinter der Mitte des Körpers. Körperlänge 90—120 u, Zehen 30—40 u. Wahrscheinlich öfter mit D. Zorcellus Gosse verwechselt. Bei Genf und St. Georges (Schweiz). Fig. 247. Fig. 248. Fig. 246. D. weder: (nach Weber). Fig. 247. D. weber:. Kopfteil (nach Jennings). Fig. 248. D, wederi. Fuß und Zehen (nach Jennings). Fig. 246. Fig. 249. D. drevistyla (nach Lucks) 4. D. brevistyla Lucks (Fig. 249). Körper kurz, gedrungen, vorn abgeschnitten, nach hinten zu- gespitzt. Kopfteil deutlich abgesetzt, in zahlreichen Falten zusammen- eelegt, mit deutlicher Quermuskulatur. Vorderdorn kräftig. Rücken- kiel wenig deutlich. Fußöffnung klein, 4eckig, ventralwärts. Fuß kurz. | Körperlänge 100 u, Breite 50 «, Vorderdorn 15 u, Zehen 5—6 u. Juli. — In einem Torfteich bei Schatarpi, Kr. Berent, W.-Preußen in 1 Exemplar gefunden. 5. D. porcellus (Gosse.) (Fig. 250, 251). (= D. tigris Bory de St. Vincent = Monocerca porcellus Gosse — Acanthodactylus tieris Tessin = Coelopus porcellus’ Hudson und Gosse). Körper kurz, dick, ziemlich stark gekrümmt. Hinterende breit und abgerundet; Fußöffnung ventral. Kopfteil durch eine seichte Rotatoria. 129 Einschnürung abgesetzt. Von den beiden Vorderdornen ist der rechte etwas länger als der linke und von diesem durch eine kleine Einbuchtung getrennt. Der ventrale Vorderrand zeigt eine breite, flache Einkerbung, an deren beiden Seiten, besonders im kontrahierten Zustande, je eine vorspringende Ecke sichtbar wird, so daß man gewissermaßen von 4 Vorderdornen reden kann, 2 dor- Fig. 250. Fig. 251. Fig. 250. D. Zorcellus (nach Plate). 7 Stirnfortsatz des Räderorgans, / und Z Vorderdornen, g und g, Gehirn und retrocerebrales Organ (?), ds Dotterstock, % und %, Kittdrüsen, z5 kontraktile Blase, /? Lateraltaster, /7 Fortsatz des Räderorgans. Fig. 251. D. Zorcellus. Panzer in Seitenansicht. a Fuß und Zehen, /Z linke Zehe, #Z rechte Zehe (nach Jennings). salen und 2 ventralen. Rückenkamm und ‚gestreiftes Feld‘ vor- handen. Fuß sehr klein, teilweise in den Panzer eingeschlossen. Linke Zehe etwa gleich dem Panzerdurchmesser. Jede Zehe mit 2 Nebenborsten; eine dieser 4 Borsten ist länger als die Hälfte der kürzeren (rechten) Zehe (2). Räderorgan mit einem kurzen Fortsatz. Die beiden Manubria gleich lang, das rechte stab- oder borstenförmig, das linke krückenartig ausgebildet. Körperlänge 140—150 u, Zehen 50—60 u. Zwischen Pflanzen in Teichen, Seen und Flüssen während des größten Teiles des Jahres. Wahrscheinlich weit verbreitet. 6. D. stylata Eyferth. (Fig. 252, 253). (= ARattulus bicornis Western —= |[?] Coeloßus similis Wierz. — Ratt. bicornis = Skorik = Mastigocerca birostris Mink == Mast. blanc: Linder). Körper länglich, am breitesten etwas hinter dem Vorderende. Von da an verjüngt er sich regelmäßig bis zur Zehenbasis. Kopf- teil durch 1 oder 2 Einschnürungen sehr deutlich abgesetzt, mit mehreren Längsfalten. Rechter Vorderdorn etwas kürzer als der linke, der etwa die Länge des Körperdurchmessers (an seiner Süßwasserfauna von Deutschland. Heft 14. 9 130 Sachse, dicksten Stelle) erreicht. Dornen biegsam, können sich über die Kopföffnung des Panzers neigen, wenn der Räderapparat eingestülpt ist oder sich an ihren Spitzen kreuzen. Jeder Vorderdorn setzt sich nach unten zu in eine kielähnliche Verdickung (Leiste) fort; zwischen ihnen ein schmales ‚‚quergestreiftes Feld“. Fuß konisch, Fig. 252 2. Fig. 252. Fig. 253. Fig. 252. D. s/vlafa. a Fuß und Zehen, 5 Kauer (nach Linder). Fig 253. Vorderteil, dorsal und lateral gesehen (nach Jennings). etwas nach rechts geneigt. Zehen sehr eng aneinander liegend, die rechte etwas kürzer. An ihrer Basis nach Western 3, nach Linder 2 Nebenborsten. Kauer ziemlich symmetrisch. Cerebralganglion klein, retrocerebrales Organ sehr lang. bei manchen Exemplaren bis über die Körpermitte sich erstreckend. Das Auge etwa am Ende des Cerebralganglions. Linker Lateraltaster ziemlich in der Körpermitte, rechter nahe der Fußbasis. Körperlänge 180—200 u, Breite ca. 50 u, Zehen 60—80 u, Vorderdornen 35—40 u; Ei 70,46 u. Befestigt seine Eier zuweilen an anderen Rädertieren. Sommerform. — Bei Plön, Stuttgart, Lauer b. Leipzig; Ober- rhein ; in Westpreußen verbreitet; Galizien; b. Lausanne. 7. D. bidens Lucks (Fig. 254). Körper kräftig, gedrungen. Ventralseite gerade oder nur wenig hohl, Dorsalseite stark gekrümmt. Kopfteil im kontrahierten Zu- stande stark zugespitzt. Außer den beiden starken Vorderdornen sind noch 6—7 quergestreifte Falten vorhanden. Rückenkiel fehlt; an seiner Stelle eine deutliche Rückenlinie. „Gestreiftes Feld“ vorhanden. Kauer schwer sichtbar, stark unregelmäßig. Fußöffnung Rotatoria. 13 an der Ventralseite, wenig vom Körperende überragt. Fuß kurz und dick, Zehen kreuzweise gegen die Ventralseite geschlagen, jede mit 2 Nebenborsten von verschiedener Länge. Körperlänge 170 u, Breite 60 « Zehen 55 «, Nebenborsten 21 und 8,5 u. In einem Torfsumpfe bei Mariensee, Kr. Berent, W.-Preußen. r Fig.255. Fig. 256. Fig. 254. D. didens (naeh Lucks). Fig. 255. D. uncinafa, a Fuß und Zehen (nach Voigt). Fig. 256. D. rousseleti, a Vorderteil (nach Voigt). 8. D. uncinata (Voigt) (Fig. 255). (= Coelopus uncinatus Voigt). Körper kurz, gekrümmt. Fuß kurz; die größere der Zehen an ihrer Basis ausgebuchtet. Großes rotes Auge. Kauer asymmetrisch. Länge ohne Vorderdorn 95 «, Vorderdorn 27 u, größte Zehe 20 u. Zwischen Potamogeton und Phragmites. November. — Bisher nur im Schluen- und Schöhsee bei Plön gefunden. 9. D. rousseleti (Voigt). (Fig. 256). (= Coelopus rousseleti NV oigt). Körper gedrungen. Bei eingestülptem Räderorgan legt sich der Kopfteil etwas zusammen. Fuß kurz, Zehen wenig gekrümmt. Räderorgan mit langem, nach oben gekrümmten, eine wellige Linienführung aufweisendem Taster. Kauer kräftig, etwas un- symmetrisch. Cerebralganglion groß, mit rotem Auge. Die Subitaneier (46/29 u) werden an Melosirafäden befestigt. Körperlänge 95 u, Zehen 27--30 u, ausgestreckter Taster 19,5 u. September und Oktober. — Seen bei Plön, in W.-Preußen verbreitet. j 9* 132 . Sachse, 10. D. suleata Jennings (Fig. 257). (= ARatt. sulcatus Jennings = Ratt. cryptopus Bilf. [= ? Coelopus brachyurus]). Körper stark gekrümmt, so daß die’ Dorsalseite fast einen Kreisbogen bildet. Kopfteil durch 2 Querrunzeln deutlich abgesetzt. Vordere dorsale Ecke ragt weiter vor als die ventrale. Auf der Dorsalseite zwischen 2 flachen Kielen ein (schwer zu erkennendes) „quergestreiftes Feld“, das bis zur 1. Querrunzel reicht. Fuß gewöhnlich in den Panzer eingezogen, so daß am Körperende Fig. 257. D. sulcala. a Körperende mit eingezogenem Fuß, 5 Kauer. ge Gehirn, ov Ovar, » Reservoir der Kittdrüsen, cd kontraktile Blase. Bauch- und Rückenseite mit einer scharfen Kante (von der Seite gesehen in einem spitzen Winkel). zusammenzustoßen scheinen. Jede Zehe an ihrer Außenseite mit einer '/, Zehenlänge erreichenden Nebenborste. Reservoir der Klebdrüsen (r) breit, in 2 gleiche Hälften geteilt. Mastax sehr breit, ‘mit wohl entwickelten Kauern. Rechtes Manubrium dünn, borstenartig, viel kleiner als das linke. Kontraktile Blase rechts vom Darm, sehr klein. Lateraltaster sehr un- scheinbar. Körperlänge 170—180 u, Zehen 30—35 u. Bei. Eßlingen, Grenzbach. Biberach-Hagenbuch. ll. D. cavia (Gosse) (Fig. 258). (— Coelopus cavia Gosse). Panzer kurz, dick; dorsal stark, ventral nur wenig gewölbt. Etwas ‘rechts von der Mittellinie ein etwas vertieftes ‚‚gestreiftes Fig. 258. D. cavia. Lateral, a dorsal Feld“. Fuß sehr klein, ‚kaum gesehen. als besonderer Teil des Körpers ' Rotatoria. 133 zu erkennen. ‘Zehen etwas kürzer als der Körperdurchmesser, jede mit einer Nebenborste. Körperlänge 115 u, Zehen 32 u. ‘ Galizien. 12. D. sejunctipes (Gosse) Fig. 259, 260). (—= ARattulus sejunctipes @oSsse). Körper dick, plump, Fuß kurz und dick. Zehen ziemlich dünn und spitz, bilden, lateral ge- sehen, in ihrer Krüm- mung die Fortsetzung des Körpers. Klebstoff- reservoir groß. Körperlänge nach Voigt204 u,nach Sten- ro0s 109 u, Zehen (nach St.) 30 u, Breite (nach St.) 30 u. In einem Exemplar in einem Sphagnum- tümpel des Holstmoores bei Plön gefunden. — Böhmen. 13. D. brachyura (Gosse) (Fig. 261). (= Monocerca brachyura Gosse = Drur.rattulus Eyf., Eckst, Bil- finger Acanthodacty- lus rattulus Tessin = Coelopus brachyurus Hudson u. Gosse = Rattulus palpıtatus Stokes). Körper klein, ge- krümmt, hinten spitz zulaufend. Kopfteilnicht scharf abgesetzt, obwohl eine Einschnürung vor- handen ist. Beim Zu- sammenfalten der Kopf- partie bildet sich ein abgerundeter, schwer zu erkennender Fortsatz am vorderen Panzerrand. Ein sich über die Hälfte des Körpers erstrecken- des „gestreiftes Feld‘ vorhanden. Fuß kurz, Fig. 259. Fig. 260. Fig. 259. D. sejunctipes. Seitenansicht (nach Stenroos). Fig. 260. D. seyunctipes. Dorsalseite (nach Gosse). Fig. 261. D. drachyura. Seitenansicht, a Kopfteil, 5 Fuß und Zehen, /Z linke Zehe, »Z rechte Zehe (nach Jennings). 134 Sachse, konisch, nicht ventral gelegen wie bei D. cavia und D. Zorcellus; Zehen ungefähr gleich dem Körperdurchmesser. An der Basis jeder Zehe, und zwar an der Außenseite, eine Nebenborste von etwa !/, der Länge der zugehörigen Zehe. Die kleine kontraktile Blase liegt über dem Reservoir der Klebdrüsen. Körperlänge 100—130 u, Zehen etwa 30 u. In Teichen, Gräben, Seen. Frühjahr und Spätherbst. — Bei Plön, Rostock, Stuttgart, Cannstatt, Gießen. 14. D. collaris (Rousselet) (Fig. 262). (= ARattulus collarıs Rousselet). Körper hinten schwach gekrümmt. Der fein genarbte Panzer ohne dorsalen Kamm, ziemlich kräftig, mit Ausnahme der Nacken- region, wo das Integument weicher ist und einen verdickten Kragen ‚ („collar“) bildet, besonders wenn sich das Tier krümmt oder den | Räderapparat einstülpt. Fußöffnung ziemlich ventral gelegen ; Panzer überragt dorsal den aus 2 Gliedern bestehenden Fuß in auffälliger Weise. Zehen bis zur Hälfte gerade, kaum gekrümmt, mit je 1 oder 2 Nebenborsten an ihrer Basis. Cerehral- ganglion konisch, mit einem roten, mit einer Linse versehenen Auge (nach Voigt). Körperlänge 212 u (Rousselet), 272 u (Voigt); Fuß und Zehen 122 u, Zehen 105 u. Mai, Juli, August. — Vereinzelt in einem Sphagnumtümpel des Holstmoores b. Plön und in Torfsümpfen in Westpreußen. Fig. 262. Fig. 263. Fig. 264. Fig. 262. D. collarıs (nach Voigt). Seitenansicht. Fig. 263. D. collarıs. Fig. 264. D. inermis (nach Linder). Seitenansicht. 15. D. inermis (Linder). (— Coelopus inermis Linder). Panzer biegsam, mit zahlreichen, regellosen Falten. Dorsalseite stark gekrümmt. Der durch eine seichte Einschnürung abgesetzte Kopfteil zeigt einen welligen Vorderrand. Hinterende schief ab- stutzt, mit einem kurzen Fuß. Kauer ziemlich symetrisch. Rotatoria. 135 Panzerlänge 95 «, Breite im Maximum 52 u, Zehen 41 und 13 u, Subitanei 55/26 u. Bisher nur im Lac de Bret bei Lausanne gefunden. Ungenügend beschrieben und deshalb in die Bestimmungstabelle nicht aufgenommen wurde: 16. D. helminthodes (Gosse) (Fig. 265). & (= ARattulus helminthodes Gosse). Körper schmal. besonders am Vorderende, an der breitesten Stelle schwächer als '/, der Länge. Zehen gleichlang, anscheinend ohne Nebenborsten, !/, der Körperlänge. Ein in der Körpermitte be- ginnender und bis zur Fußbasis reichender Rücken- kamm soll vorhanden sein. Ob Vorderdornen vor- handen sind, ist nicht sicher. Panzerlänge 185 u, Breite 50 u, Zehen 66 u. Böhmen, Galizien. II. Gatt. Rattulus Lamarck. Körper zylindrisch, oval oder eiförmig, meist T weniger gekrümmt als bei Diurella. Linke Zehe 7, 965. D. Zer- gewöhnlich länger als die Hälfte des Körpers, rechte »iztAodes (nach rudimentär und nie länger als '/, der linken. Gosse). Bestimmungstabelle der deutschen Arten!). 1. Panzer mit Vorderdornen. 2. Mit 2 Vorderdornen 6. R. longiseta (Schremk). 2. Mit 1 Vorderdorn. 3. Dornen sehr auffällig, einen 3-eckigen Fortsatz des medianen dorsalen Teils des Panzerrandes bildend. 4. Zehe fast oder gerade so lang wie der Panzer. 4. R. eylindrieus (Imhof). 4. Zehe ziemlich halb so lang wie der Panzer. 5. R. capucinus (Wierz. und Zach.). 3. Dornen nicht sehr ausgeprägt, eine Verlängerung des Rückenkammes bildend. 5. Linke Zehe ungefähr von !/,—?/, der Panzerlänge. 6. Rechte, Zehe !/, der linken. 1. R. gracilis (Tessin). 6. Rechte Zehe "a der linken. 3. R. macerus (Gosse). 5. Linke Zehe °/, der Panzerlänge oder länger. 2. R. scipio (Gosse). 1. Ohne Vorderdornen. 7. Panzer mit deutlichem Rückenkamm (oder kämmen). 8. Mit 2 Rückenkämmen. 7. R. bieristatus (Gosse). 8. Mit 1 Rückenkamm. 9. Rückenkamm t/, der Panzerlänge. 8. R. carinatus Lamarck. 1) Nicht mit aufgenommen, weil ungenügend beschrieben, ist R. /urar:s (Ehrbg.); siehe am Schluß der Gattung. 136 Sachse, 9. Rückenkamm ziemlich oder gerade so lang wie der Panzer. 10. R. lophoessus (Gosse). 7. Rückenkamm undeutlich oder fehlend. 10. Zehe ungefähr von Panzerlänge, Nebenborsten deutlich sichtbar. 9. R. rattus Müller. 10. Zehe */, der Panzerlänge nicht überschreitend. 11. Zehe die halbe Panzerlänge nicht erreichend. 12. R. stylatus (Gosse), 11. Zehe */, der Panzerlänge erreichend. 12. Tier schlank; Zehe ?/,—*/,. 11. R. elongatus (Gosse). 12. Tier sehr klein; Zehe !/,—*/.. | ls 13. R pusillus (Lauterb.). 1. R. gracilis (Tessin) (Fig. 266). (= Acanthodactylus gracilis Tessin = Mastigocerca iernis Gosse). Körper länglich, Dorsalseite gekrümmt, Ventralseite ziemlich gerade. Rückenkamm vom Kopf bis zum Fuß reichend. Kopfteil deut- lich abgesetzt, gewöhnlich schmäler als der übrige Körper, mit Längs- falten versehen. Vorderdorn sehr klein. Fuß ziem- lich kurz und dick. Linke Zehe an ihrer linken Seite mit einer Neben- borste von der halben Länge der rechten Zehe. Eine zweite, ‘sehr kleine Nebenborste findet sich an der Außen- seite der rechten Zehe. Kauer schwach entwickelt. Magen lang. Röt- lich-braun gefärb- tes, wenig durch- sichtiges Tier. Körperlänge 170 bis200 v,linke Zehe 80—110 u, rechte Zehe 30—36 u. Bei Danzig, Rostock, Federsee, Grenzbach, Bi- Fig. 266. Fig. 266. R.gracilis. Seitenansicht. a Kopf- teil im kontrahierten Zustande (nach Jennings). Fig. 267. AR. sezdio. Seitenansicht (nach berach- Hagenbuch, Voigt). Fig. 267. Eßlingen i. Würt- temberg. 2. R. scipio (Gosse) (Fig. 267). (= Mastigocerca scipio Gosse = M. lophoessa (?) Voigt). Körper länglich, Dorsal- und Ventralseite ziemlich gerade, am Vorderende am breitesten, dann sich verjüngend. Der Rücken- Rotatoria. 137 kamm erstreckt sich‘ über °/, der Körperlänge. Vorderdorn ent- springt etwas hinter dem Vorderrand und ist, obgleich klein, gut wahrnehmbar. Kopfteil nicht scharf abgesetzt, ohne Längsfalten. Hinterer dorsaler Rand ragt auf der linken Seite über den sich deutlich vom Körper absetzenden Fuß hinweg. Linkes Manubrium lang, kräftig, gekrümmt, rechtes schmal, stabförmig, °/, so lang wie das linke. Körperlänge 200—231 u, Zehe 150—177 u. Mai—November. — Bei Plön, Danzig, Eßlingen, Basel, Böhmen. 3. R. macerus (Gosse) (Fig. 268). (= Mastigocerca macera Gosse = M. fusiformis Levanden). Körper schlank, zuweilen etwas gekrümmt. Kopfteil durch eine leichte Einschnürung abgesetzt. Der Vorderdorn ist sehr schwer sichtbar. Dorsales „gestreiftes Feld‘ schwer zu erkennen, am leichtesten an kontrahierten Exemplaren. ‘Fuß schlank, an x seinem distalen Ende mit einem HEN kleinen Sporn, der sonst bei keiner (AR) Species vorkommt, im ausgestreckten Zustande des Tieres jedoch nicht zu sehen ist. Linke Zehe ziemlich gerade, bei erwachsenen Fxemplaren ?/,, bei jüngeren !/, des Panzers. Neben der linken Zehe eine Nebenborste. Panzerlänge ca. 300 u, Zehe 140 u. Herbst. — In einem Torfsumpf bei Bankau (Westpr.). Fig. 268. Fig. 269. Fig. 268. AR. macerus. Seitenansicht (nach Jennings). Fig. 269. R. evlindricus. Seitenansicht (nach Voigt) Fig. 270. R ceylindricus. Kopfteil bei eingestülptem Räderorgan (nach Jennings). Fig. 271. R.cylindricus. Kopfteil bei ausgestreektem Räderorgan (nach Jennings) 4. R. eylindrieus (Imhof) (Fig. 269—27]). (= Mastigocerca cylindrca Imh. —= Mast. setifera Lauterb. = Mast hamata Zach.). Körper schlank, ziemlich zylindrisch, nach dem Körperende zu manchmal dieker werdend. Kopfteil nicht deutlich abgesetzt, mit Längsfalten, so daß er zusammengeklappt werden kann. Der 158 Sachse, mit einem quergestreiften Feld versehene Rückenkamm erstreckt sich über '/, Panzerlänge. Fuß klein, nicht deutlich abgesetzt. Rechte Zehe eine schuppenartige Borste von geringer Länge, Neben- borste von gleicher Länge wie die rechte Zehe, an der Außenseite der linken Zehe. Kauer ziemlich symmetrisch. Dorsaltaster ge- wöhnlich lang. Linker Lateraltaster in der Körpermitte, rechter an der Fußbasis. — Zuweilen mit einer Gallerthülle.e — Das Muttertier trägt oft 1 oder 2 Eier am Hinterende angeheftet. Körperlänge 260—310 u, größte Breite 82 u, Zehe 204—320 u. Juni—November. — In flachen Gewässern. -—— Uber das ganze Gebiet verbreitet. Fig. 272. R. capucinus. Seitenansicht. a Kopf, 5 Kauer (nach Wierzejski und Zacharias). > Fig. 273. AR. capucinus. Kopiteil in kontrahiertem Zustande (nach J ennings). Fig. 274. R. longiseta. a Fuß und Zehen, 5 Kauer. d/ Dorsaltaster, ge Gehirn, da Darm, /f Lateraltaster, »a Magen, rz. u. /2. rechte und linke Zehe, »@ Ramus, z. Uncus, aZ Alula, »» Manubrium, /z Fulerum. 5. R. capucinus (Wierzejski und Zacharias) (Fig. 272, 273). — Mastioocerca capucina Wierz. und Zach. = Mast. hudson! 2 p n Lauterborn). Körper zylindrisch, mehr oder weniger länglich. Kopfteil durch eine Einschnürung deutlich abgesetzt, mit Längsfalten. Die zwischen Rotatoria. 139 diesen Falten liegenden Teile des Panzers wölben sich nach vorn vor, so daß der vordere Panzerrand wellig erscheint. Bei einge- stülptem Räderorgan bilden diese Seitenplatten zusammen mit dem dorsalen Vorderdorn eine Art Kapuze. Fuß kurz; linke Zehe ziemlich gerade. rechte '!/,—'/, so lang, greift quer über erstere. Eine kleine Nebenborste. Kauer schwach entwickelt, symmetrisch. Körperlänge ohne Kappe 240—300 u, Zehe 108—125 «, Kappe 80 u. Monocyklisch, Juni— Oktober. — Braungefärbte, hartschalige Dauereier (128/63 u) wurden im September beobachtet. Vor allem in flachen Gewässern. Über das ganze Gebiet verbreitet. 6. R. longiseta (Schrank) (Fig. 274). (= Vaginaria longıstta Schrank = Monocerca bicornis Ehrbg. —= Mo. cornuta Eyferth — Acanthodactylus bicornis Tessin = Mastigocerca bicornis Hu dson und Gosse). Körper länglich, am breitesten ungefähr in der Mitte, von da an regelmäßig verjüngt. Das dorsale ‚quergestreifte Feld‘ liegt zwischen 2 Kielen, die von den 2 Vorderdornen ausgehen und bis zur Körperlänge sich erstrecken. Kopfteil nicht deutlich abgesetzt, mit Längsfalten. Rechter Vorderdorn (nach manchen Autoren der linke) gewöhnlich zweimal länger als der linke. Außer diesen dor- salen Dornen noch 4 oder mehr kleine laterale und ventrale Dornen vorhanden. Fuß kurz, konisch, etwas schief am Körper sitzend. Linke Zehe ?/, der Körperlänge, rechte sehr klein (a: »z u. I2). Die 4 Nebenborsten klein, je eine an jeder Seite beider Zehen. Kauer asymmetrisch, rechter Malleus viel schwächer. Körperlänge 300—370 u, Zehe 175--205 u, linker Vorderdorn 60 u. Frühjahr und Herbst. — In flachen Gewässern. — Über das ganze Gebiet verbreitet. 7. R. bieristatus (Gosse) (Fig. 275, 276). $ (= Mastigocerca bieristatus Gosse). Körper oblong, zwei- bis dreimal so lang wie breit. Die beiden hohen Rückenkämme erstrecken sich über °/, des Körpers und schließen eine breite V-förmige Vertiefung ein. An der Innenseite jedes Kammes breite Bänder von Muskelfasern, ähnlich dem „ge- streiften Feld‘ anderer Species. Kopfteil durch eine seichte Ver- tiefung abgesetzt. Fuß ziemlich groß, konisch, schief sitzend. Linke Zehe so lang oder länger wie der Körper, gebogen. Bis zu 8 Neben- borsten. Reservoir (a: r) der Klebdrüsen (a: %) in zwei ungleich große Hälften geteilt. Trophie sehr breit und kräftig, mit viel Zähnen. Körperlänge 250—300 u. Zehen 240—250 u. —— 140 Sachse, Zwischen Wasserpflanzen. — Frühjahr und Herbst. — Tümpel und Teiche. Bei Plön; Federsee in Württemberg; verbreitet in Westpreußen; Baselj; Galizien. Be Fig. 275. AR. bieristatus. Dorsalseite (nach Jennings). \ Fig. 276. A. bicristatus. % Klebdrüsen, » Reservoir, z Zehen. Fig. 277. R. carınatus. Seitenansicht (nach Weber). Fig. 277. 8. R. carinatus Lamarck (Fig. 277). (= Trichoda ratius vesiculam gerens Müll. = Trichocerca rattus Goldfuß = Monocerca longicauda Bory de St. Vince. = Mastigo- cerca carinata Ehrbg. = Monoc. carinata Eyferth = Acantho- dactylus carinatus Tessin.) Körper langgestreckt eiförmig, in der Mitte am dieksten, gewölbt. Panzer mit einem hohen Rückenkamm. Vorderrand schief, glatt. Fuß kurz. Linke Zehe fast oder eben so lang, selten länger als der Körper, ziemlich gerade, mit mehreren Nebenborsten. Rechte Zehe klein. Körperlänge 160—170 u, Zehe 140—150 u. Mai, Juni, September, November. — Zwischen Wasserpflanzen. In flachen Gewässern. Weit verbreitet, aber überall vereinzelt. Rotatoria. 141 9. R. rattus (0. F. Müller) (Fig. 278). (= Trichoda rattus OÖ. F. Müll. = Drachionus cylindricus Schrank — Trich. crivetus Schrank —= Aattulus carinatus Lamarck, teil- weise — Trichocerca rattus Goldfuß — Monocerca longicauda Bory de St. Vincent = Monocerca rattus Ehrbg. — Mastigocerca rattus Hudson und Gosse). R. rattus und X. carinatus sind wahrscheinlich Varietäten der- selben Species. Sie ähneln sich außerordentlich, nur ist bei A. rattus im Gegensatz zu A. carınatus der Rückenkamm undeutlich oder fehlt ganz. An seiner Stelle ein breites „quergestreiftes‘‘ Feld. Körper überall ziemlich gleichmäßig breit und im allgemeinen breiter als bei R. carinatus, Fuß und Zehen wie bei dieser Species. Körperlänge 170—180 u, Zehe 130—160 u. Es wurden diese mit anhängenden Eiern beobachtet. Juli bis September. — Moore und Teiche. Bei Plön, Rostock, Mariensee i. Westpr., München, Würzburg, Tübingen; in Württem- berg gemein; bei Basel, Appenzell, Zürich, Galizien. Fig. 278. Fig. 279. Fig. 278. R. raftus. Seitenansicht (nach Jennings). Fig. 279. AR. lophoessus (nach Jennings). 10. R. lophoössus (Gosse) (Fig. 279). | (= Mastigocerca lophoessa Gosse, Bilfinger, Weber). Körper länglich eiförmig, Kopfteil deutlich abgesetzt. Ven- traler Vorderrand mit einer seichten Einbuchtung. _Rücken- 142 Sachse, kamm ziemlich so hoch wie bei A. carınatus, Fuß kurz, konisch, mit einem dorsalwärts gelegenen Absatz, aus dem die rudimentäre rechte Zehe entspringt, die '/,—'/, der linken Zehe beträgt. Die von der rechten Zehe ziemlich weit abstehende, gerade linke Zehe erreicht ungefähr °/, der Körperlänge. Spitze der rechten Zehe liegt auf der linken; beide mit je I oder 2 Nebenborsten. Kleb- blase (= Reservoir der Klebmasse) zerfällt in 2 ungleich große Abteilungen, deren größere die linke, der kleinere die rechte Zehe versorgt. Auge an der linken Seite des Cerebralganglions. Körperlänge 230—240 u, Zehe 150—165 u. Herbst. — Moorlache am Kniebis (Württemberg); Tyrol, Genf. il. R. elongatus (Gosse) (Fig. 280). (— Mastigocerca elongata Gosse — Mastigocerca grandıs Stenroos). Körper sehr lang und schlank, am breitesten hinter dem ersten Drittel. Bei ausgestülptem Räder- organ erscheint der Kopfteil infolge einiger . Querfalten runzelig. „Querge- streiftes Feld“ über '/, der Panzerlänge sich erstreckend. Rechte Zehe'/,—"/, der linken. Beide Zehen mit je 2 Nebenborsten. Cere- bralganglion in einen breiten rechten und einen schmalen und kurzen linken Lappen geteilt; am Ende des letzteren das Auge. Kauer kräftig ent- wickelt. Körperlänge 280 bis 460 u, Zehe 280 bis 350 u. September, Ok- tober. — Bei Plön, Heilbronn, Ulm, Neu- hofen a. Rh., Basel; Böhmen, Galizien; verbreitet in West- preußen. Fig. 280. Fig. 281. Fig. 280. A. elongatus. a Kopfteil, 5 Fuß und Zehen (nach Jennings). Fig. 2831. AR. s£ylatus (nach Jennings). 12. R. stylatus (Gosse) (Fig. 281). f (= Monocerca stylata Gosse — Mastigocerca stylata Gosse). Körper sehr unregelmäßig, im allgemeinen oval, vorn abgestutzt, sich schnell nach hinten verjüngend, so daß die hintere Körper- häfte konisch erscheint. Dorsalseite gewölbt, Ventralseite gerade. Kopfteil durch eine breite, stellenweise unterbrochene Einschnürung abgesetzt, von geringerem Durchmesser als der übrige Körper. Rotatoria. 143 Vorderrand ohne Dornen. Linke Zehe gekrümmt, die konkave Seite nach der Dorsalfläche des Tieres zu gelegen. Mit 1 Nebenborste (nach Voigt mit 2; hierbei ist jedenfalls die rudimentäre rechte Zehe mit einbegriffen).. Kauer wenig asymmetrisch. Klebblase in 2 gleiche Abteilungen geteilt. Körperlänge 142—180 u, Zehe 50 u. Freischwimmend. — Monocyklisch. — Bei Plön, Esslingen; Degerlocher- und Bärensee (Württemberg) ; Oberrhein, Müggel- und Griebnitzsee bei Berlin. 13. R. pusillus (Lauterborn) (Fig. 282). (= Mastigocerca pusilla Lauterb.). Körper klein, kurz und dick. Kopf- teil durch eine seichte Einschnürung ab- gesetzt. An Stelle des „quergestreiften Feldes“ eine schwer zu erkennende, flache Vertiefung. Vorderrand ohne Dornen. Fuß sehr klein. Linke Zehe ziemlich gerade, nahe der Basis mit einem Knie (Fig. 282). Rechte Zehe '/, der linken, sehr schwer zu erkennen. Körperlänge 85—115 u, Zehe 56—60 u. Monocyklisch, Juni, Oktober. — Moore, Teiche und Seen bei Plön; Oberrhein, in Westpreußen verbreitet, Galizien. Ungenügend beschrieben und deshalb nicht in die Bestimmungstabelle aufge- nommen ist: Fig. 282. Fig. 283. Fig. 282. R. Zusillus (Lauterborn). Fig. 283. AR. Zunaris. Dorsalseite, a Seitenansicht (nach Ehrenberg), 14. Rattulus lunaris (Müller) (Fig. 283). (= Trichoda lunaris Müller). Körper zylindrisch kurz, gekrümmt, an beiden Enden abgerundet. Ähnelt in der Form des Kopfes, der Stellung des Fußes, in der Zehenlänge (im Verhältnis zur Körperlänge), in dem dornenlosen Vorderrand Diwrella brachyura, soll sich aber von dieser durch das Vorhandensein zweier Augen unterscheiden. Länge SO—130 u. Bei Berlin, München, Ingolstadt, Würzburg, Bern, Solothurn, Appenzell; Galizien. 144 Collin, 14. Fam. Dinocharidae. Von Prof. Dr. A. Collin (Berlin). Kopf, Rumpf und Fuß deutlich getrennt. Mit Panzer. Körper zylindrisch, spindelförmig, oval oder fast 4eckige. Rumpfpanzer dünn oder fest, aus einem Stück, glatt, facettiert, gekörnelt oder bestachelt. Seitenränder bisweilen stark gezähnelt. Kopf un- gepanzert mit nur wenig erhärteter Öuticula oder mit einzelnen getrennten Panzerplatten oder mit einer Kappe. Fuß 3gliederig, meist sehr lang und gepanzert, mit 2 sehr langen nicht retraktilen Zehen, oft auch noch mit Dornen an den Gliedern oder unpaarigem Dorn an der Zehenbasis. Räderorgan einfach: ein bisweilen unter- brochenes Cingulum mit feinen Wimpern und ein unvollständiger Trochus, welcher in einzelne borstentragende Warzen aufgelöst ist. Mastax kugelig, 3lappig, herz- oder eiförmig. Kiefer fast stets symmetrisch, vom submalleaten Typus. Ösophagus schmal, ver- längert. Magen zylindrisch oder birnförmig, vom Darm deutlich getrennt. Anus dorsal. Kontraktile Blase meist klein. Die ge- wöhnlich schwer sichtbaren Seitenkanäle mit 3—4 Wimperflammen. Gehirn verlängert, granuliert, durchsichtig. Ein medianes oder 2 seit- liche Augen. Dorsaltaster und 2 Lateraltaster nur als kurze borsten- tragende Papillen ausgebildet. d den 2 ähnlich, jedoch kleiner und von reduziertem Bau. — Schwimmen langsam mit ausgebreiteten Zehen oder machen auch Seitensprünge. Bestimmungstabelle der Gattungen. 1. Nur 1 (medianes) Auge. 2. Auf dem Rumpfpanzer mehrere lange Stacheln. Rumpf fast 4eckig. Fuß kurz. I. Gatt. Polychaetus Perty. 2. Auf dem Rumpfpanzer keine langen Stacheln. Rumpf von anderer Form. Fuß sehr lang. 3. Kopf mit chitinösen Panzerplatten. Rumpfpanzer stark und fest. II. Gatt. Dinocharis Ehrbg. 3. Kopf ohne Panzerplatten, nur mit schwacher Cuticula. Rumpfpanzer dünn. Ill. Gatt. Scaridium Ehrbe. 1. 2 seitliche Augen. iV. Gatt. Stephanops Ehrbse. I. Gatt. Polychaetus Perty. Rumpfpanzer fast 4eckig. Ränder fein gezähnelt. An jeder Vorderecke ein kurzer dornförmiger Zahn, an den Hinterecken je 1 langer Dorn. Auf dem Panzer am Hinterende 2 mediane lange Dornen, davor 4—8 lange Dornen. Hinterecken des 1. Fußgliedes in Dornen ausgezogen. Fuß kurz. 1 rotes Auge. Bestimmungstabelle der Arten. 1. Außer den 4 Eckdornen (resp. Zähnen) noch 6 dorsale lange Dornen. l. P. collinsi (Gosse). 1. Außer den 4 Ecekdornen (resp. Zähnen) noch 10 dorsale lange Dornen. 2. P. subquadratus Perty. Rotatoria. 145 1. P. eollinsi (Gosse) (Fig. 284). Panzerumriß mehr rechteckig. 2 vordere Eckzähne. 2 hintere Eekdornen. 4 lange dorsale Dornen auf der vorderen Rumpfhälfte. 2 lange, mehr mediane Dornen am Hinterende. Länge: 203 u. In Tümpeln. — Südl. Elsaß: Neudorf. Fig. 284. Polychaetus collinsi (Gosse) Fig. 285. Polychaetus subguadratus (nach Ternetz). Perty (nach Ternetz). 2. P. subquadratus Perty (Fig. 285). Panzerumriß mehr quadratisch. 2 vordere Eckzähne. 2 hintere Eckdornen. 6 lange dorsale Dornen auf der vorderen Rumpfhälfte, 2 gleich hinter der Rumpfmitte. 2 lange mehr mediane Dornen “am Hinterende. Länge: 141 u. Stehende Gewässer, zwischen Conferven und Chara. — Südl. Elsaß: Neudorf. II. Gatt. Dinocharis Ehrbg. Rumpf prismatisch, zylindrisch oder oval. Panzer sehr dick, scharfkantig, facettiertt und stark gekörnelt, ohne Dornen, bis- weilen am Rande mit kurzen Zähnen, vorn breit offen, hinten ver- engt. Dorsalfläche schmal, Seitenflächen gewölbt mit sehr stark markierten Querleisten, Ventralfläche verbreitert. Fuß ebenfalls” stark bepanzert, dreigliederig; erstes Glied bisweilen mit 2 mehr oder weniger langen. Dornen (Sporen). 2 lange Zehen; an ihrer Basis zuweilen ein unpaarer dorsaler Dorn. Kopf mit mehreren - getrennten Chitinplatten, die sich bei der Retraktion des Kopfes zu seinem Schutz aneinander legen können. 1 rotes ovales Auge Mastax breit. Kiefer symmetrisch. Süßwasserfauna von Deutschland. Heft 14. 10 146 Collin, Bestimmungstabelle der Arten. 1. Seitenränder des Rumpfes mit nach vorn gerichteten, dornigen Zähnen. 1. D. intermedia Bgdl. 1. Seitenränder des Rumpfes ohne Zähne. 2. Nur 2 Zehen, ohne unpaaren Stachel, am Fußende. 3. Dornen (Sporen) am ersten Fußglied ziemlich groß. 2. D. tetractis Ehrbg. 3. Dornen am ersten Fußglied kaum angedeutet. 3. D. paupera Ehrbge. 2. Außer den 2 Zehen am Fußende noch ein dorsaler un- paarer Stachel an der Zehenbasis. 4. D. pocillum (Müll.). 1. D. intermedia Bgdl. (Fig. 286). Rumpf breit-eiförmig oder fast quadratisch. Vorderecken des Panzers mit je 1 Zahn. Die sehr verbreiterten Seitenränder mit nach vorn gerichteten Zähnen von verschiedener Größe. Auf dem ersten Fußglied kleinere bis größere dornige Zacken. Fuß und Zehen lang. Bildet ge- wissermaßen einen Übergang zur Gattung Polychaetus. Länge (der Plöner Exemplare): Panzer ohne Kopf 132 u, Panzer mit Kopf 148 u, Fuß 73 u, Zehen 66 u. Größte Breite: 122 u. (Die Masse des typischen grön- ländischen Tieres sind weit geringer). In Mooren, zwischen schwimmenden Sphagnum- pflanzen. — Mai. — Plön. 2. D. tetractis Ehrbg. (Fig. 287). Körper zylindrisch- konisch, fast dreikantig, Fig. 286. Fig. 287. ziemlich kurz. Seitenränder Fig. 286. Dinocharis intermedia Bgäl. (nach nicht gezähnt. Dornen des Voigt). ‚ Fig. 287. Dinocharts tetractis Ehrbg. (nach ersten Fußgliedes wohl ent- Weber). wickelt. Nur 2 Zehen. Länge: 218—380 u. Seen, Teiche, Moore. — Das ganze Jahr hindurch. — Berlin, Plön, Osnabrück, Württemberg, Südl. Elsaß. 3. D. paupera Ehrbg. Wie D. Zetractis, jedoch sind die Dornen des ersten Fuß- gliedes schwach entwickelt, ja kaum angedeutet. Zehen relativ kürzer. Vielleicht nur eine Form von D. tetractıs. Länge: 218 u. Berlin. Rotatoria. 147 4. D. pocillum (Müll.). Körper zylindrisch, etwas verlängert. Seitenränder nicht ge- zähnt. 2 lange, stark geschweifte Sporen am ersten Fußglied. An der Basis der beiden langen Zehen dorsal noch ein unpaarer kurzer Stachel. Länge: 218—317 u. In Seen, Teichen, Mooren, Gräben. — Wohl das ganze Jahr hindurch. — Danzig, Rostock, Plön, Berlin, Landshut, Würzburg, Ludwigshafen a. Rh., Elsaß, viele Fundorte in Württemberg. III. Gatt. Scaridium Ehrbg. Rumpf zylindrisch oder eiförmig, mehr oder weniger seitlich zusammengedrückt oder birnförmig und vorn dorsoventral de- primiert. Panzer ziemlich dünn, glatt, durchsichtig, ohne Dornen, Zähne, Fazetten und Körnelung. Kopf ohne besondere Chitin- platten. Fuß äußerst lang, dreigliederig ohne Dornen und Sporen. Zehen ungemein lang. Räderorgan einfach: ein kontinuierliches Cingulum, jederseits von einem Büschel langer Wimpern überragt, und ein warzenartiger Trochus. 1 Auge auf dem Mastax. Letz- terer konisch mit etwas unsymmetrischen Kiefern oder dreilappig mit symmetrischen Kiefern. Schwimmen langsam oder springen seitlich mit Hilfe ihres langen muskulösen Springfußes. Fig. 288. Fig. 289, Fig. 288. Scaridium longicaudum (Müll.) mach Weber). a Weibehen, 5 Weib- chen, Seitenansicht, c Männchen. Fig. 289. Scaridium eudactylotum Gosse. Rückenseite (nach Hu dson- Gosse.) 10* -748 Collin, Bestimmungstabelle der Arten. 1. Körper zylindrisch. Rumpf, Fuß und Zehen fast gleich lang. 1. S. longiecaudum (Müll.). 1. Körper birnförmig. Zehen fast so lang wie Rumpf und Fuß zusammen. 2. 8. eudaetylotum Gosse. 1. 8. longicaudum (Müll.) (Fig. 288). Körper zylindrisch, seitlich komprimiert, vorn abgestutzt. Zehen fast so lang wie der Fuß und wie der Rumpf. Mastax konisch, Kiefer unsymmetrisch. Länge: 360—423 u. In Seen, Teichen, Tümpeln, zwischen Wasserpflanzen. — Sommer. — Sehr weit verbreitet. 2. 8. eudactylotum Gosse (Fig. 289). Körper birnförmig, vorn dorsoventral deprimiert und ver- schmälert. Zehen nahezu so lang wie Rumpf und Fuß zusammen. Mastax 3lappig, mit symmetrischen Kiefern. Länge: 540 u. In Tümpeln. — Württemberg: Stuttgart und Ummendorf. IV. Gatt. Stephanops Ehrbs. Körper zylindrisch, spindel- oder birnförmig. Kopf mit einer breiten, vorn abgerundeten, hyalinen, chitinigen Panzerkappe (Kopf- schild) bedeckt, nicht in den Rumpf einziehbar, mit 2 lateralen Augen auf kleinen Erhöhungen, bisweilen auch mit 2 chitinigen ohrförmigen Läppchen. Räderorgan unter den Kopfschild rück- ziehbar. Hals meist stark eingeschnürt, oft mit Falten. Rumpf- panzer oft dorsoventral zusammengedrückt, transparent. Rücken- seite gewölbt, meist aufgetrieben. Bauchseite eben oder Jeicht konkav. Auf dem Rumpfpanzer in der Medianlinie oder am Ende vielfach kürzere oder sehr lange Dornen. Fuß 3gliederig, kürzer als der Rumpf, ohne besondere Chitinplatten. 2 spitze gekrümmte Zehen; an ihrer Basis dorsal oft ein kurzer Dorn, welcher den Fuß gerade fortsetzt. Mastax 3lappig; Kiefer symmetrisch. Schwimmen regelmäßig, ohne zu springen. Die Arten sind sehr variabel. Bestimmungstabelle der Arten. 1. Auf dem Rumpfpanzer in der Medianlinie 1—2 Dornen. 2. 2 mediane Rückendornen. 1. 8. bifureus Bolt. 2. Nur 1 medianer Rückendorn. 2. S. longispinatus Tatem. 1. Auf dem Rumpfpanzer in der Medianlinie keine Dornen. Am Hinterrand mit oder ohne Dornen. 3. Hinterrand des Rumpfpanzers mit Dornen oder Zähnen. 4. Hinten 2 Dornen. 3. 8. eirratus (Müll.) 4. Hinten 3 Dornen oder Zähne. 5. Hinten 3 längere Dornen. 4. 8. lamellaris (Müll.). 5. Hinten 3 kürzere Zähne. 5. S. intermedius Burn. 3. Hinterrand des Rumpfpanzers ohne Dornen oder Zähne, ab- gerundet. 6. Ohne Stiletborsten am Kopf. 6. S. mutieus Ehrbg. 6. Mit 2 langen Stiletborsten am Kopf. 7. 8. stylatus Milne. Rotatoria. 149 1. S. bifureus Bolt. (Fig. 290). Körper kurz, gedrungen. Hals breit mit kragenartiger Ver- dickung. 2 ohrförmige Lappen. In der dorsalen Medianlinie in oder vor der Mitte des Rumpfes ein sehr langer, vor dem Hinter- ende ein kleinerer Dorn. Ohne unpaaren Dorn an der Zehenbasis. Länge: 122—133 u. In Seen, zwischen Wasserpflanzen, besonders Potamogeton und Nymphaea. — Oktober. — Plön. Fig. 291. a Fig. 293. Fig. 290. Stephanops bifurcus Bolt (nach Stenroos). Fig. 291. Stephanops longispinatus Tatem (nach Weber). a Weibchen, 5 Kiefer. Fig. 292. Stephanops cirrafus (Müll.) (nach Müller). Fig. 293. SZephanops lamellaris (Müll.) (nach Weber und Hudson-Gosse). a Kopf, 5 Kiefer, c Weibchen. 2. 8. longispinatus Tatem (Fig. 291). —= S. leydigi Zach., — S. unisetatus Collins.) Körper ei-spindelförmig. Kopf klein, schmal. 2 Ohrläppchen. Hals kurz, breit. Hinterrand des Panzers abgerundet, bedeckt zum Teil den Fuß. An der Zehenbasis ein Dorn. In der Median- linie des Rückens auf dem Rumpfpanzer 1 sehr langer, leicht ge- krümmter Dorn, welcher den Fuß weit überragt. Länge: 120—160 u. In Teichen, Sümpfen, Mooren, zwischen Moosen und anderen Pflanzen. — Jan., Juli, Sept., Nov. — Rostock, Plön. Württemberg: Biberach, Ummendorfer Ried. 150 Collin, 3. S. eirratus (Müll.) (Fig. 292). Eine fragliche Form. Hinterrand des Panzers jederseits mit einem langen spitzen Dorn. An der Basis der Zehen anscheinend kein Dorn. Länge: 109 u. Im Süßwasser. — Berlin. 4. S. lamellaris (Müll.) (Fig. 293). Panzer birnförmig-zylindrisch. Kopfschild so breit wie der Rumpf. Hals kurz, eng. Rumpfpanzer hinten in 3 spitze Dornen verlängert. An der Zehenbasis 1 unpaarer Dorn. Länge: 150—217 u. In Sümpfen, Tümpeln usw., zwischen Pflanzen. — Sommer. — Berlin, Rostock, Plön, Gießen, Würzburg; in Württemberg sehr verbreitet. 5. S. intermedius Burn (Fig. 294). (= S. emarginatus Bilf.) Körper birnförmig, hinten in 3 kurze breite Zähne verlängert, welche das erste Fußglied bedecken. Kopfschild fast ebenso breit wie der Rumpf. Hals ziem- lich lang. Ohne unpaaren Dorn an der Zehenbasis. Länge: 150—169 u. In Teichen und Moor- gräben, zwischen Moosen. — Sept. — Plön, Biberach. Fig. 294. A Fig. 295. B Fig. 296. Fig 294. Szephanops intermedius Burn (nach Burn). ak Fig. 295. Stephanops muticus Ehrbg. (nach Hudson-Gosse). A dorsal, 7 seitlich. Fig. 296. Szephanops stylalus Milne (nach Milne). 6. S. mutieus (Ehrbg.) (Fig. 295). Kopfschild breit. Hals mit starker kragenartiger Verdickung. Rumpfpanzer eiförmig-zylindrisch, hinten abgerundet, ohne Dornen. An der Zehenbasis ohne unpaaren Dorn. Länge: 106—159 u. In Teichen, Tümpeln, Mooren, zwischen Moosen und Seirpus. — Sommer. — Berlin, Plön, Gießen; Württemberg: Wildbad, Kniebisberg. Rotatoria. 151 7. S. stylatus Milne (Fig. 296). Rumpfpanzer oval, flach, bis über die Fußmitte verlängert und abgerundet, ohne Dornen. Ohne unpaaren Dorn an der Basis. der sgekrümmten Zehen. Von jeder Kopfseite ragt nach hinten und auswärts ein langes steifes, nicht schwingendes Stile. An ihrer Basis 2 grüne Knötchen (Augen ?). Fraglich, ob diese Art zu Stephanops gehört. Länge: 181 u. In Moorlachen. — Okt., Nov. — Württemberg: Kniebisberg und Thonwald bei Baiersbronn. 15. Fam. Salpinidae. Von Dr. R. Sachse (Leipzig). Panzer ziemlich prismatisch. Dorsal oder ventral gesehen, langgestreckt, aus 1, scheinbar aus 2 Stücken, einem dorsalen oder ventralen bestehend, die aber an den Seiten direkt ineinander übergehen; glatt oder — wenigstens stellenweise — granuliert. Die dorsale Platte ist durch eine Spalte in der Rückenmittellinie getrennt, aber durch eine Membran verbunden, derart, daß sich dort neben der mehr oder weniger tiefen Furche gewöhnlich 2 Rückenkiele finden. Die Furche erstreckt sich über den ganzen Panzer oder einen Teil desselben. Panzer vorn und hinten mit Fortsätzen von variabler Zahl und Form oder glatt, höchstens mit einer Einbuchtung. Fuß meist kurz, breit, 2- oder 3gliederig, mit 2 langen, meistens geraden Zehen, die, wenn der Fuß in den Panzer eingezogen ist, gewöhnlich außerhalb bleiben. Kittdrüsen groß. Räderapparat einfach, ein postorales Cingulum und einen Trochus bildend, der eine Menge bewimperter Höcker umschließt. Mastax fast kubisch, 3lappig. Kauer von submalleatem Typus. Osophagus gewöhnlich breit, führt in den weiten zylindrischen oder kugeligen Magen, der deutlich vom Darm abgesetzt ist. Das Exkretions- system besteht aus der großen kontraktilen Blase und 2 schwer zu erkennenden Seitenkanälen mit je 2 oder 3 Wimperflammen. Ovar groß. Cerebralganglion groß. Auge, wenn vorhanden, groß, auf dem Cerebralganglion sitzend, meist mit einem mehr oder weniger gut sichtbaren Krystallkegel. Dorsaltaster klein, Lateraltaster im letzten Körperdrittel, zu bewimperten Grübchen reduziert. dd nur von einigen Species bekannt, den 27 sehr ähnlich. Darmtraktus rückgebildet. Dauereier nicht bekannt. Zwischen Algen in Teichen, Tümpeln und Gräben. Schwimmen wenig, gleiten an Algen und anderen Wasserpflanzen entlang, an denen sie auch ihre Eier ablegen. Bestimmungstabelle der Gattungen. 1. Stets ohne Vorder- und Hinterdornen; Auge fehlt, nur bei D. videns vorhanden. I. Gatt. Diplax Gosse. 1. Meist mit Vorder- und Hinterdornen; Auge stets vorhanden. II. Gatt. Mytilina Bory de St. Vincent. 152 Sachse, I.: Gatt. Diplax Gosse. Mit den Kennzeichen der Familie. Fuß und Zehen lang und dünn. Der Kopf sitzt in einer biegsamen Röhre, die in den Panzer eingezogen werden kann. d, Subitan- und Dauereier noch un- bekannt. Typische Schlammbewohner. Bestimmungstabelle der deutschen Arten. 1. Mit Auge. 1. D. videns Levander. 1. Ohne Auge. 2. Panzer, von der Seite gesehen, annähernd von der Form eines Trapezes oder Parallelogrammes mit etwas geschweiften Seiten. 2. D. compressa Gosse. 2. Panzer, von der Seite gesehen, mehr oder weniger oval oder elliptisch. 3. Panzer, in Seitenansicht, hinten mehr oder weniger ge- rade abgeschnitten, ohne auffällige Einbuchtung. 4. Zehen gleichmäßig, spitz zulaufend. 5. D. erassipes Lucks. 4. Zehen mit langen, abgesetzten Dornen. 6. D. unguipes Lucks. 3. Panzer, in Seitenansicht, hinten mit einer Einbuchtung. 5. Ventralfläche vorn tief V-förmig eingebuchtet, hinten gerade. 4. D. bisulcata Lucks. 5. Ventralfläche vorn tief, hinten flach eingebuchtet. 3. D. trigona Gosse. i 1. D. videns Levander (Fig. 297). Panzer seitlich zu- sammengedrückt, fein areoliert. Die Dorsal- seite erscheint in Seiten- ansicht als '/, eines Kreises. - Vorderrand ab- gerundet, Hinterrand mit tiefer Einbuchtung. Rückenkiele hoch. An jeder Körperseite zwei Längsfalten. Fuß 1- gliederig (?), mit langen, gleichbreiten, spitzen Zehen. Mit dunkel- a rotem, 2-geteilten Augen- fleck. Panzerlänge ca. 140 u, Zehen 50 u. Sommer. Bei Scharshütte Fig. 297. D. videns, Seitenansicht. a Ventralseite (Westpr.). (nach Levander). Rotatoria. 153 2. D. compressa Gosse (Fig. 298). Panzer seitlich zusammengedrückt. Ventralplatte länger als die dorsale. Mit 2 Rückenkielen. Fuß mit 3 langen Gliedern, von denen 2’ gelenkig sind. Zehen gerade. Gesamtlänge ca. 220 u, Panzer 135—140 u. In der kälteren Jahreszeit (Oktober—Januar). Bei Plön. Federsee (Württemberg). a a b b Fig. 298. D. compressa, Seitenansicht. Fig. 299. _D. Zrıgona, Dorsalseite. a Dorsalseite. & Querschnitt (nach a Seitenansicht, 5 Quersehnitt (nach Gosse). Go8sse). 3. D. trigona Gosse!) (Fig. 299). Panzerhaut fein punktiert. Ventral- und Dorsalseite gleich lang, letztere ziemlich stark gekrümmt, etwa '/, eines Kreises bil- dend. Zehen sehr schmal, gerade und '/, der Panzerlänge er- reichend oder überschreitend. Gesamtlänge ca. 245—265 u, Panzer 150 «, Zehen 68—80 u. In der kälteren Jahreszeit (Oktober— März). Bei Plön, Ummendorf i. Württemberg (Ried). 4. D. bisuleata Lucks (Fig. 300). Panzerplatte, von der Seite gesehen, mit breiter vorderer Ausrandung und hinterem tiefen Ausschnitt; vorn nach innen umgebogen mit je 2 3eckigen Einziehungen. Die vorn und hinten mit Ausschnitten versehene Ventralfläche ist abgerundet. Rückenkiele niedrig, zwischen beiden ein flacher gerader Mittelkiel, wodurch 2 Rückenfurchen entstehen. Zehen schlank, gerade, mit deutlich abgesetzter Spitze. Panzer 139 u, Breite 63 u, Zehen 65 u. Bei Bankau (Westpr.) in einem Torfsumpfe. Fig. 300. D. bzsulcata 1) Nicht identisch mit Dr2lors frigona Rousselet Seitenansicht (nach (im Gebiet; noch nieht beobachtet). Lueks). 154 Sachse, 5. D. cerassipes Lucks (Fig. 301). Panzer in Seitenansicht elliptisch, mit vorderer ventraler, seichter Ausbuchtung, Hinterrand mit ganz flachem Ausschnitt, glatt. Mittel- kiel deutlich, Seitenkiele schwach ent- wickelt. Fuß kurz, dick, mit dorsalem Höcker, 1gliedrig (?). Zehen leicht nach vorn gekrümmt. Panzer 138 u, Höhe 78 u, Zehen 57 u. Bei Bankau (Westpr.) in einem Torf- sumpfe. Fig. 301. Fig. 302. Fig. 301. D. erassiges. Seitenansicht (nach Lucks). Fig. 302. D. unguipes. Seitenansicht. « Fuß und Zehen (nach Lucks). 6. D. unguipes Lucks. Panzer in Seitenansicht elliptisch, glatt. Ventralseite ge- rundet, schmal elliptisch, mit kleinem rundlichen Ausschnitt am Hinterende und u-förmigen Ausschnitt am Vorderende. Rücken- kiele schwach. Fuß 2-gliederig.. Zehen leicht ventral gebogen, Dorn etwas zurückgebogen. Panzer 193 u, Höhe 94 u, Breite 64 «u, Zehen 58 u, Dorn 13 u. Bei Heubude (Westpr.) in einem Torfsumpfe. II. Gatt. Mytilina Bory de St. Vincent (Fig. 303, 304). (= Salpina aut.) Panzer meist mehr oder weniger prismatisch. Im übrigen vgl. die Familiendiagnose. Vorder- und Hinterdornen (oder wenigstens die einen) deutlich ausgeprägt, bieten gute systematische Merk- male und müssen deshalb etwas eingehender behandelt werden, um ein Bestimmen der einzelnen Arten zu ermöglichen. Als Bei- spiel sei M. mucronata (Fig. 303 u. 304) angeführt, da hier sämt- liche Dornen gut entwickelt sind. Rotatoria. 155 Am Vorderende finden sich dorsale und ventrale Fortsätze. Die 2 dorsalen Dornen (= Stirnhöcker (Ehrbg.) —= eines occı- Pitales (Weber)) werden durch eine breite hufeisenförmige Ein- buchtung, durch die der Dorsaltaster vorgestülpt wird, getrennt. Die 2 ventralen Dornen (= Kinnhöcker (Ehrbg.) = £öines PDectorales (Weber)) sind etwas kürzer ; auch zwischen ihnen findet sich eine ziemlich tiefe Einbuchtung (der eine ist in Fig. 303 durch den Räderapparat verdeckt). Der Einschnitt zwischen dor- salen und ventralen Vorderdornen nur von der Seite sichtbar, ist sehr flach, fast gerade. Fig. 303. Fig. 304. Fig. 303. M7. mucronata. Seitenansicht (nach Weber). Fig. 304. 27. mucronata. Ventralseite (nach Weber). Am Hinterende tritt ein dorsaler Dorn (= Afterhöcker (Ehrbg.) = £frne lombaire (Weber)) auf, der in der Verlängerung der Rückenkiele liegt (in Fig. 303 durch die Zehen etwas ver- deckt). Er ist breit und kurz. Die 2 ventralen Hinterdornen (= Bauchhöcker (Ehrbg.) = Eines alvines (Weber)) sind lang und spitz und durch eine halbkreisförmige Einbuchtung getrennt. Ein enger, aber tiefer Einschnitt (in Seitenansicht) scheidet sie von ersterem. In der Reihe der Mytilinaspecies finden sich bezüglich der Ausbildung dieser Dornen die mannigfachsten Unterschiede. Gleich- zeitig aber sind sie bei ein und derselben Species oft bedeutenden Variationen unterworfen, so daß einerseits die Zugehörigkeit zu irgend einer Form oft in Frage gestellt ist, oder andererseits manche als „gute Art‘ beschriebene Form sich bei näherer Unter- suchung nur als Varietät einer Species herausstellen wird. Eine auf Experimenten fußende Revision dieser Gattung ist ein dringendes Bedürfnis. 156 Sachse, Bestimmungstabelle der deutschen Arten und ihrer Varietäten. 1. Fuß vor den Zehen mit einem langen stielartigen Zwischen- glied. 7. M. pertyi (Hood.). 1. Fuß normal, ohne derartiges Zwischenglied. 2. Mit doppelten Rückenkielen. 1. M. bicarinata (Ehrbe.). 2. Mit einfachen Rückenkielen. 3. Ohne Vorderdornen. 2. M. mutica (Perty). 3. Mit Vorderdornen. 4. Nur die ventralen Vorderdornen sind vorhanden. 5. Dorsaler und die ventralen Hinterdornen gut ent- wickelt. 6. Große Spezies, ca. 350 « (Maximum). 3. M. macracantha (Gosse). 6. Kleinere Spezies, ca. 260 « (Maximum). 3a. M. macracantha (Gosse) var. ventralis (Ehrbg.). 5. Dorsaler und die ventralen Hınterdornen klein. 4. u. 4a. M. brevispina (Ehrbg.) und var. redunca (Ehrbsg.). 4. Ventrale und dorsale Vorderdornen vorhanden. 7. Dorsale Vorderdornen gerade, stumpf, kurz. 5. M. mueronata (0. F. Müller). 7. Dorsale Vorderdornen gebogen, spitz, lang. 6. M. spinigera (Ehrbs.). 1. M. bicarinata Ehrbg. (Fig. 305). (— Salbina bic. Ehrbg.) Panzer glatt, Dorsal- und Ventralseite schwach gekrümmt. Dorsale Vorderdornen ziemlich gerade, spitz zulaufend, durch eine Fig. 305. Fig. 305. MM. bicarinata. TDorsalseite. a Seitenansicht (nach Khrenberjg). Fig. 306. MM. mufica. Dorsalsei'e. «a Seiten- ansicht (nach Gosse). Fig. 306. ziemlich tiefe, enge Einbuchtung getrennt, größer als die ventralen, die etwas dorsalwärts geneigt sind. Seitliche Einbuchtung zwischen den Vorderdornen ziemlich seicht, zwischen den Hinterdornen fast Rotatoria. 157 halbkreisförmig. Hinterdornen klein, der dorsale erscheint der doppelten Rückenkiele wegen geteilt. Länge ca. 200 u. d, Subitan- und Dauereier A Bei Berlin, Osnabrück, Bern. 2. M. mutica (Perty) (Fig. 306). (= Salpina mutica Perty.) Panzer hinten ziemlich gerade abgestutzt (?). Rückenfurche schmal und seicht, nach hinten zu erweitert, wo seine Kiele in 2 sehr wenig hervortretende Dorsaldornen übergehen. Mangelhaft beschrieben. Subitan- und Dauereier unbekannt. Länge 100—165 u. Elbe bei Hamburg, Landshut, Bern. > 3. M. macracantha (Gosse) (Fig. 307). (— Salpina macracantha Gosse.) Panzer glatt. Die (ventralen) Vorderdornen kurz, die dorsalen und ventralen Hinterdornen ziemlich gerade, letztere meist etwas länger. Ventralseite vorn und hinten tief eingebuchtet. Rückenfurche weit klaffend. Vorderrand in Seitenansicht ge- schweift, vor den Vorderdornen mit einer ziemlich tiefen Einbuchtung. Fuß 3gliederig, mit 2 ge- raden, kräftigen, zu- gespitzten Zehen. Auge groß, ziemlich quadratisch. Länge 310 bis 350 u, Zehen ca. SO u. d noch nicht be- schrieben, Subitan- und Dauereier un- bekannt. Juni— Oktober. Geschlechtsperiode im September. Die Fig. 307. 47. macracantha. Seitenansicht (nach Go ;se). Begattung erfolgt a Ventralseite (Original). durch den Anus. Bei Plön, Trachenberg i. Schl., Lauer b. Leipzig, Hirschherg in Böhmen; in Westpreußen verbreitet. Galizien. 3a. M. macracantha (Gosse) var. ventralis (Ehrbg.) (Fig. .:08). (= Salpina ventralis Ehrbg.) . Panzer am Vorderende granuliert. Die (ventralen) Vor .ler- dornen kurz. Von den Hinterdornen sind die ventralen ge:ade 158 Sachse, und länger als der meist etwas abwärts gekrümmte dorsale. Ventral- seite vorn und hinten mit einem flachen Einschnitt. Vorderrand in Seitenansicht schwach geschweift, vor den Vorder- dornen kaum eingebuchtet. & und Dauereier unbekannt. Gesamtlänge 200—260 u. Bei Berlin, Rostock, Gießen, EBß- lingen; Galizien. 4. M. brevispina (Ehrbg.) (Fig.;-310,.,311,7312); (= Salpina brevispina Ehrbg.) Ventralseite fast geradlinig. Pan- zer hinten stark, vorn weniger stark seitlich zusammengedrückt. Dorsalseite stark gewölbt, mit parallelen Kielen; sein Vorderrand mit einer seichten v-förmigen Einbuchtung. Ventrale Fig. 308. NM. macracantha var. ventralıs. Ventralseite des Panzers (nach Ehrenberg). Fig. 309. M. macracantha var. ventralıs. Fig. 308. Fig. 309. Seitenansicht des Panzers (nach Ehrenberg). Fig. 310. M. brevispina. Seitenansicht (nach Weber). Fig. 3ll. M. drevispina. Dorsalseite (nach Weber). Fig. 312. M. brevispina. g von der Dorsalseite. Fig, 310. Fe. 311. Rotatoria. 159 Vorderdornen durch eine tiefe, erweiterte Einbuchtung getrennt. Vorderrand stark granuliert, seitlich gezähnt, der übrige Panzer oft schwach gekörnelt. Der dorsale und die ventralen Hinterdornen variabel (vgl. 4a). Fuß lang, 3gliederig, mit 2 starken, zugespitzten Zehen. d .von typischer Gestalt (vgl. 47. mucronata), Subitan- und Dauereier unbekannt. April—November. — Über das ganze Gebiet verbreitet, nicht selten. 4a. M. brevispina (Ehrbg.) var. redunca (Ehrbg.) (Fig. 313). (— Salpina redunca Ehrbg.) Panzer glatt. Ventrale Hinterdornen dorsalwärts gebogen. Vorderrand in Seitenansicht glatt, vor den ventralen Dornen mit einer tieferen Einbuchtung als die typische Form. Sonst kaum abweichend. & unbekannt, ebenso Subitan- und Dauereier. Bisher nur bei Berlin und Bern gefunden (wahrscheinlich oft als 7. drevispina (Ehrbg.) bezeichnet): Fig. 313. Fig. 314. Fig. 313. M. brevispina var. redunca. Dorsalseite des Panzers. a Seitenansich des Panzers (nach Ehrenberg). Fig. 314. M. mucronata. S in Seitenansicht (nach Weber). 5. M. mucronata (D. F. Müller) (Fig. 314). (= Salpina mucronata aut. = Brachionus mucronatus Müll.) Panzer granuliert, besonders auf der Dorsalseite, die regel- mäßig gewölbt ist. Rückenfurche tief, Rückenkiele nicht parallel, 160 | Sachse, entfernen sich am Vorder- und Hinterende des Panzers von- einander. Ventralseite leicht gewölbt‘ vor den Vorderdornen mit einer flachen Vertiefung. Gestalt der Dornen und der Einbuchtung sehr variabel: Vorderrand mit Höckern. Fuß scheinbar 3-gliederig, kurz, mit 2 langen, geraden, spitzen Zehen. Im übrigen vgl. die Gattungsdiagnose. Gesamtlänge: 200—250 u. d& ebenso wie das Weibchen gebaut; : Panzer weicher und kleiner als bei diesem. NRäderorgan und Darmtraktus reduziert. Körper zum größten Teil vom Cerebralganglion und den Geschlechts- organen erfüllt. Hoden länglich, gerade. Subitan- und Dauereier unbekannt. Frühjahr— Herbst. Über das ganze Gebiet verbreitet; nicht selten. 6. M. spinigera (Ehrbg.) (Fig. 315 u. 316). (— Salpıina spinigera Ehrbg.) Dorsale Vorderdornen, durch eine ziemlich enge Einbuchtung in Gestalt einer Leier getrennt, kon- oder divergierend, etwas ventralwärts geneigt. Ven- trale Vorderdornen klein. Ventrale und dorsale Hinter- dornen ziemlich gleichlang, spitz. Dorsalseite etwas mehr sekrümmt als die ventrale. Fuß klein, gerade, 3-gliederig, mit 2 langen, dünnen, zu- gespitzten Zehen. Gesamtlänge: 250— 270 u. d, Subitan- und Dauer- eier unbekannt. Herbst. Bei Danzig, Bankau(West- pr.), Berlin, Plön,. Gießen, Biberach, Bern; Federsee (Württemberg). SET ae, 2 F | Ranch ” RE Er: ans eg : 3 > =; ® Bee Ps IRQ ES: ” e Eden et A EEE STE N ee: er h = ei @ a, “ Pr & z Sr & Be: er 74 i . { s = : a | u . ö 8 - e a ET ET > 7.M.pertyi (Hood) (Fig. 317). (— Euchlanis bicarınata Perty — Salpina bie. (Perty) aut. = Salpina pbertyi Hood.) Panzer glatt, in der Mitte mäßig breit, nach vorn und hinten verschmälert. Ven- Fig. 315. Fig. 316. tralseite ziemlich flach, aber Fig. 315. MM. sßirigera. Dorsalseite (nach gekielt, dorsale etwas ge- Weber). wölbt, mit 2 Kielen. Vorder- pi, z16. m. ssinigera. Seitenansicht (nach and :ohne Dornen; hinten Weber). Rotatoria. 161 ausgerandet mit abgerundeten Winkeln. Von hinten gesehen fast 4-hörnig erscheinend. Das letzte Fußglied ungefähr '/, der Panzer- länge, Zehen etwas länger als '/, dieses Gliedes. Auge länglich. Kauer kräftig. Dorsaltaster klein. Lateraltaster ? Panzerlänge: 240—250 u. ‚Bei Stuttgart, Bern. Fig. 317. M. pertyi. Seitenansicht (nach Dixon-N uttall).- = von hinten gesehen (nach Dixon-Nuttall). 2 ’ 16. Fam. Euchlanidae. Sr Von Dr. R. Sachse (Leipzig). Große, hyaline. sehr lebhafte Tiere. Panzer im Durchschnitt annähernd linsen- bis kreisförmig, dorsal oder ventral gesehen, länglich oder stumpf eiförmig, aus 2 oder 3 gleichen oder ungleichen Stücken bestehend, die durch elastische Membranen miteinander verbunden sind. Im letzteren Falle mit dorsaler Längsfurche. Seitenränder dieser Platten oft mit flügelförmigen Verlängerungen. Dorsalplatte (bei Diölois — den beiden. dorsolateralen Platten) ge- wöhnlich größer wie die ventrale, mehr oder weniger gekrümmt. Vorder- und .Hinterrand abgerundet oder mit einer medianen Ein- buchtung. Ventralplatte meist eben, konvex oder konkav, Vorder- rand fast immer mit einem Einschnitt, Hinterrand abgerundet, FuB- öffnung klein. Fuß von variabler Größe, deutlich 3-gliederig, mit 2 langen gewöhnlich geraden und zugespitzten Zehen. Kitt- (Kleb-) drüsen groß. An der Dorsalseite des letzten Fußgliedes meist 1 oder 2 feine Borsten. Räderorgan kompliziert‘), nur bei Dzplors und Diöleuchlanis einfach.‘ Retrocerebrales Organ gut entwickelt. Mastax lappig. Kauer von submalleatem Typus. Mallei mit 3—5 und zuweilen noch mehr Zähnen. °Ösophagus kurz, jederseits mit 1) S. allgemeinen Teil. Süßwasserfauna von Deutschland. Heft 14. 17 162 Sachse, 1 kleinen Speicheldrüse. Magen deutlich vom dickwandigen Darm geschieden. Magendrüsen groß, kugelig oder oval. .Ovar breit, in Keim- und Dotterstock geschieden. Große kontraktile Blase. Seitenkanäle mit je 4—5 Wimperflammen. Cerebralganglion klein, kugelig mit einem meist eiförmigen Auge von variabler Größe (mit einem, meist gut sichtbaren Kristallkegel). Dorsaltaster vor der Frontaleinbuchtung der Dorsalplatte. Lateraltaster symmetrisch im Hinterteil des Körpers gelegen. dd nur von ganz wenigen Arten bekannt und noch nicht be- schrieben. Schwimmen gewöhnlich lebhaft, meist zwischen Pflanzen, umher oder gleiten an Algen entlang. Bestimmungstabelle der Gattungen. 1. Panzer aus 3 Platten, einer ventralen und 2 lateralen, bestehend, demnach, dorsal gesehen, mit einer Furche. I. Gait. Diplois Gosse. 2. Panzer aus einer dorsalen und einer ventralen Platte zusammen- gesetzt. II. Gatt. Euchlanis Ehrbg. 2. Ventrale Platte größer. I. Untergatt. Dipleuchlanis de Beauchamp. 2. Dorsale Platte größer. II. Untergatt. Euchlanis (Ehrbg.) im engeren Sinne. r: Gattung Diplois Gosse. Bildet den Übergang von den Salpinidae zu den Euchla- nidae. Panzer länglich, eiförmig oder zylindrisch, von 3-eckigem Querschnitt. Ventralplatte eben, Seitenflächen gerade oder gekrümmt, Dorsalseite, wo die Seitenplatten zusammentreffen, immer stark ge- wölbt. Mediodorsale Furche mehr oder weniger breit, mit gekielten, parallelen Rändern. Lateralplatten vorn abgestumpft, ihr Vorder- rand gerade oder gerundet, Hinterrand abgestutzt. Ventralplatte eiförmig oder 4-eckig, vorn abgestumpft, kleiner als die lateralen. Seitliche Falten (wo die lateralen Platten mit der ventralen zu- sammenstoßen) schmal. Panzer glatt oder granuliert. Fuß ziemlich kurz, gerade, sein letztes Glied ohne Borsten. 2 Zehen, die bald gleichmäßig, bald gegen das Ende zu verdickt sind. Kopf kurz. Räderapparat einfach, aus Cingulum und Trochus mit bewimperten Hügeln bestehend. Kauer regelmäßig. Darmtraktus, Geschlechts- und Exkretionsorgane gewöhnlich. Cerebralganglion länglich-eiförmig mit einem (gewöhnlich mit Kristallkegel) oder 2 (kleinen) Augen in der dorsal gelegenen hinteren Region. Taster zu Tastpapillen reduziert und schwer zu erkennen. Lebhafte Tiere. d, Subitan- und Dauereier unbekannt. Im Gebiet bisher nur 1 Species beobachtet. 1. D. daviesiae Gosse (Fig. 318). Panzer sehr groß, eiförmig. Von der Seite gesehen, erscheint der Panzer vorn verflacht, vom hinteren Drittel stark gekrümmt. Panzer glatt, vorn abgestumpft. Seitenplatten konvex. Die lateralen Falten und die mediodorsale schmal und flach. Zehen wenig ge- Rotatoria. 163 krümmt, divergent. Ösophagus kurz, mit 2 kleinen, eiförmigen Speicheldrüsen. Magen kurz, deutlich vom Darm geschieden. Das rote Auge eiförmig, mit einem ansehnlichen Kristallkegel. & unbekannt. Gesamtlänge 500 u. Mai. In einem Sphagnumtümpel des Holstmoores bei Plön; bei Genf. Fig. 318. Fig. 319. Fig. 318. D. daviesiae. Dorsalseite (nach Weber). Fig. 319. D. Zropafula. Dorsalseite (nach Gosse). II. Gatt. Euchlanis Ehrb. (s. die Familiendiagnose). I. Untergatt. Dipleuchlanis de Beauchamp. Ventralplatte des Panzers breit- oder länglich-eiförmig, zuweilen ziemlich kreisrund, vorn abgestutzt, hinten abgerundet. Dorsal- platte kleiner als die ventrale, beide gebogen. Laterale Furchen variabel. Fuß ziemlich kurz, 3-gliederig, ohne Borsten. Zehen lang, allmählich spitz zulaufend oder gleichbreit und am Ende zu- gespitzt. Kopf groß, weit vorgestreckt, 2-teilig, Räderorgan einfach. dd, Subitan- und Dauereier unbekannt. Bisher sind nur 2 Arten bekannt geworden. Bestimmungstabelle der Arten. l. Ventralplatte breit-eiförmig bis fast kreisrund. 1. D. propatula (Gosse). 1. Ventralplatte länglich-eiförmig. 2. D. elegans (Wierz.) 13% 164 Sachse, 1. D. propatula (Gosse) (Fig. 319 u. 320). (= Diplois propatula Gosse — Zuchlanis subversa Bryce.) Ventralplatte konvex, dorsale konkav. Laterale Furchen sehr breit und tief, die Begrenzungslinie (g7) zwischen den beiden Platten noch schmäler als die Dorsalplatte, schmal-eiförmig, unten in eine Spitze (s?) auslaufend. Fußöffnung //) ziemlich groß, fast rechteckig, jederseits in den nach oben umgeklappten Teil der Ventralplatte bzw. in die Dorsal- und Ventralplatte verbindende Membran eingeschnitten ; ihre Kon- turen machen den Eindruck zweier zu beiden Seiten der oben erwähnten Spitze (sö) gelegenen Zähne (o und o'). Zehen (z) länger als °/, des Panzers, gleich breit, am Ende zugespitzt. Gesamtlänge : ca. 400 u. September. Bei Plön, Neu- dorf in Elsaß; Galizien. 2. D. elegans (Wierzejski) (Fig. 321). Beide Platten leicht gewölbt, dor- sale am Vorder- rand wellig. Beide Platten sind durch eine feine Mem- bran verbunden, { e 5 unter welcher 5 Fig. 320. D. ERLANGER, ‚lonieinal). Buchstabenerklärung Ringmuskeln in Fig. 321. D. elegans. Ventralseite (nach Wierzejski). einer Entfernung von 30 u liegen. Zehen stabförmig, scharf zugespitzt. Räderapparat reicht ventral- wärts beinahe bis zur Basis des vorderen Kopfabschnittes und um- gibt die Mundöffnung. An der Stirn 2 längere Chitinbüschel. Kauer mit je 5 Zähnen. Gesamtlänge 490 u, Breite der Dorsalplatte 90 u, der Ventral- platte 140 u, Zehenlänge 7O u. Bisher nur in Galizien gefunden. Vielleicht nur eine Varietät der vorigen. Fig. 320. II. Untergatt. Euchlanis (Ehrbg.) im eigentlichen Sinne. Eine größere dorsale und eine kleinere ventrale Platte; vorn abgestutzt oder eingebuchtet. Letztes Fußglied meist mit Borsten. Retrocerebrales Organ deutlich sichtbar. Im übrigen mit den Charakteren der Familie. Die Gattung enthält mehrere ungenügend beschriebene Arten und ist einer gründlichen Revision bedürftig. Rotatoria. 165 dd und Dauereier meist unbekannt. Vor allem zwischen Pflanzen. Bestimmungstabelle der deutschen Arten!) und ihrer Varietäten. 1. Dorsalplatte deutlich flügelartig erweitert. 2. Rücken gekielt. 5 u. 5a. E. triquetra Ehrbg. und var. hyalina Leyd. 2. Rücken nicht gekielt. 6. E. piriformis Gosse. 1. Dorsalplatte nicht flügelartig erweitert. 3. Gesamtlänge gewöhnlich größer als 400 a.° Dorsaler Vorder- rand geschweift oder eingebuchtet. 4. Dorsaler Vorderrand geschweift. 7. E. Iyra Hudson. 4. Dorsaler Vorderrand gerade, mit einer medianen V- förmigen Einbuchtung. 3. E. deflexa Gosse. 3. Gesamtlänge höchstens 385 u. 5. Dorsaler Vorderrand an der Seite geschweift, im mitt- leren Teil mehr oder weniger gerade. 6. Ventralplatte fast so groß wie die dorsale. 2. E. hipposideros Gosse. 6. Ventralplatte viel kleiner als die dorsale. lu.la. E dilatata Ehrbg. und var. macrura (Ehrbg.). 5. Dorsaler Vorderrand breit ausgebuchtet. 4. E. oropha Gosse. 1. E. dilatata Ehrbg. (Fig. 322). Panzer oval, vorn leicht zusammen- gedrückt. Dorsalplatte regelmäßig ge- krümmt, auf dem Querschnitt einen Kreisbogen mit schwacher Krümmung darstellend. Hinterrand der Dorsalplatte median flach eingebuchtet. Ventralplatte eben, sehr schmal, ihr Vorderrand breit geschweift, in der Mitte mit tieferer Rinne (Fig. 323 a). Hinterrand abge- rundet. Fuß schmal mit 2 langen, gleich breiten. am Ende spitzen Zehen. Letztes Fußglied ohne (oder mıt 2?) Borsten. Kittdrüsen gutentwickelt. Mastax deut- a v ie Fer b Fig. 322. Fig. 323. Fig. 322. Z. dilatata?) (nach Weber). Fig. 323. E. dilatata. a ventraler, 5 dorsaler Vorderrand. 1) Als unsichere oder unvollkommen beschriebene Arten sind hier nicht auf- genommen : Z. unzsetata Leyd., £. bicarinata Leyd.;, s. am Ende der Gattunr. 2) Mit Vorbehalt sei diese Figur Webers als #£. dilufafa bezeichnet ; ein- gehende Untersuchungen betr. der Identität konnten im Rahmen dieses Bestimmungs werkes nicht angestellt werden. 166 Sachse, lich 3-lappig. Jeder Uncus mit 5 (?) Zähnen. Ösophagus kurz, breit; Speicheldrüsen sehr klein. Magendrüsen kugelig. Magen groß, dickwandig. Ovar sehr breit. Kontraktile Blase groß, Seiten- kanäle mit je 4 Wimperflammen. Cerebralganglion klein, mit kleinem eiförmigen Auge (mit Kristallkegel). Retrocerebrales Organ groß, auf der Rückseite des Gehirns und des Mastax, er- streckt sich bis zur Höhe des Magens. Taster gewöhnlich. Mus- kulatur wohl entwickelt. d und Dauereier unbekannt. Gesamtlänge: 290— 380 u. Uber das ganze Gebiet verbreitet. 2. E. dilatata Ehrbg. var. macrura (Ehrbg.) (Fig. 324 u. 325). (= E. macrura Ehrbg.) Nach Ehrenberg etwas läng- licher und schmäler als Z. dilatata, sonst sehr ähnlich. Zehen ein wenig länger. Letztes Fußglied mit 2 Borsten. Jeder Uncus mit 7 (?) Zähnen. d und Dauereier unbekannt. Gesamtlänge: 280—350 u. Bei Berlin, Plön, Bern, Genf, Zürich; Galizien. Wahrscheinlich ebenfalls weit verbreitet. Fig. 224. Fig. 225, Fig. 224. Z. dilatata var. macrura (?!)). Dorsalseite (nach Weber), Fig. 225. Z. dılatata var. macrura (?). Kopf, ventral (nach Weber). 2. E. hipposideros Gosse. (= E. dılatata Leydig= EZ. dıl. Ehrbg. mancher Autoren.) Dorsalplatte viel stärker gewölbt als bei Z. dulatata Ehrbg., ihr Vorderrand wie bei dieser Species, der Hinterrand aber mit einer tiefen Einbuchtung. Ventralplatte flach, nicht viel kleiner als die dorsale (beide Ränder laufen ziemlich parallel), hinten abgerundet, vorn mit gleichmäßiger ziemlich tiefer Einbuchtung. Letztes Fuß- segment mit 2 Borsten. Innere Organisation wie bei Z. dilatata. Gesamtlänge etwa 300—385 u. d gleich gestaltet, nur viel zarter und kleiner. Ohne Darm- traktus. Cerebralganglion, Nervensystem, retrocerebrales Organ wie beim 9. Penis kurz. Bei Rostock, Würzburg, Gießen, Bonn (?), Bremen (?). Wahr- scheinlich weit verbreitet. 1) Siehe Anmerkung zu Z. dilatala. 3. E. deflexa Gosse (Fig. 326 u. 327). Rotatoria. 167 Dorsalplatte greift weit auf die Ventralseite über. Ventrale Platte mit welligen Rändern, nicht so lang wie die dorsale, vorn (mehr oder weniger Fig. 326. TAN. Fig. 327. Fig. 326. Z. deflexa, Dorsalseite (nach Weber). ausgeprägt) einge- buchtet. Fuß sehr kurz und breit, mit 2 langen, kräftigen Zehen und 2 Paar langen Borsten am vorletzten Segment und zwar auf der Dorsalseite, die eine ziemlich starke, fleischige Erhöhung besitzt. Jeder Uncus mit 3 (?) Zähnen; Hörner des Incus wahrscheinlich ge- rade. Seitenkanäle mit je 4 Wimper- flammen. Retrocere- brales Organ ziemlich groß. Lateraltaster an der Fußbasis. Gesamtlänge 400 bis 600 u. d und Dauereier unbekannt. Bei Plön, Cann- stadt, Heilbronn, Ulm, Biberach, Enz- weihingen (Württem- berg); verbreitet in Westpr., Galizien. Fig. 329. Fig. 327. E. deflexa, vorderer Panzerrand (nach Weber). Fig. 328. Z. oropha (nach Rousselet). Fig. 329. Z. triguetra, Querschnitt (nach Hudson). 4. E. oropha Gosse (Fig. 328). (= E. parva Rousselet). Panzer eiförmig. Dorsalplatte gekrümmt, ihr Hinterrand mit einer flachen Einbuchtung. Ventralplatte kleiner und flacher ohne Einbuchtung. Fuß mit 1—4 (oder zuweilen auch ohne [?]) Borsten. Zehen reichlich '/, des Körpers, schmal, mit parallelen Rändern. Panzer ca. 170-225 u, Gesamtlänge ca. 240—345 u. & und Dauereier unbekannt. Bei Wildbad (Württemberg), Lauer b. Leipzig, Mariensee und Bankau (Westpr.), 5. E. triquetra Ehrbg. (Fig. 329). Panzer oval, im Querschnitt 3-eckig. Dorsalplatte vorn und hinten mit ziemlich tiefen Einbuchtungen. Ventralplatte konkav, 168 Sachse, ?/, so breit wie die dorsale. An der Fußbasis 3 (oder 2?) feine Borsten. Seitenkanäle mit je 4 Wimperflammen. Retrocerebrales Organ am Hinterende abgerundet. Jeder Uncus mit 5 Zähnen. Gesamtlänge 450—530 u. Weit verbreitet. 5a. E. triquetra Ehrbg. var. hyalina Leydig (Fig. 330). (= E. uniseta Go sse.) Wie die typische Form, aber ganz hyalin. Dorsalseite nicht so hoch gekielt. Retrocerebrales Organ am Hinterende mit einer Einkerbung. Wahrscheinlich nur mit 1 Borste an der Fußbasis. d und Dauereier unbekannt. Gesamtlänge 450—530 u. Bisher nur bei Würzburg und Tübingen beobachtet, wahr- scheinlich aber weiter verbreitet. Fig. 331. Fig. 332. Fig. 330. Z. Zriguetra var. hyalina, Seitenansicht (nach Hudson). Fig. 331. :Z. Zrrziformis, Vorderrand (nach Gosse). Fig. 332. Z. Ziriformis (nach Weber). 6. E. piriformis Gosse (Fig. 331 u. 332). Panzer sehr hyalin, etwa so breit wie lang. Dorsaler Vorder- rand eingebuchtet. Fuß sehr kurz, mit 2 langen zugespitzten Zehen und 2 Paar langen Borsten. Jeder Uncus mit 6 Zähnen, Hörner des Incus nach vorn verlängert. Seitenkanäle mit je 4 Wimper- flammen. d und Dauereier unbekannt. Gesamtlänge 500—600 u. Rotatoria. 169 Bei Plön, Dietersheim (Württemberg), Danzig, Scharpin (Westpr.), Genf; Galizien. = 7. E. Iyra Hudson (Fig. 333 u. 334). Panzer lang, schmal, zusammengedrückt. Hinterrand ohne Ein- buchtung. Ventralplatte schmal und kürzer als die dorsale, nach hinten zu erst schmäler werdend, dann aber breit bogig endigend. Fuß ohne Borsten, Zehen kurz, kräftig. Kittdrüsen sehr lang. Diese Art variiert; Bilfinger fand breitere Exemplare und auch solche mit einer seichten Einbuchtung am dorsalen Hinterrand. dg und Dauereier unbekannt. Gesamtlänge ca. 500 u. Frühjahr und Herbst. Bei Berlin, Plön, Kniebiß, Kißlegg und Bibrach (Württemberg). Unsichere und unvollkommen beschriebene Species sind: 8. E. bicarinata Leydig. „Kleiner als Z. dılatata, Panzer 7 L- 5 \ oval, nicht sehr gewölbt und f 7 ) hinten mit einem einzigen, mitt- 3 leren Ausschnitt. Von letzterem Fig. 334. erheben sich 2 Firsten, die an- Fig. 333. Z. Zyra, Ventralseite (nach fänglich parallel laufen, dann aber Hudson). divergieren und nach vorn zu sich Fig. 334. Z. Zyra, Querschnitt (nach verflachen.“ (Leydig.) Hudson). Bei Würzburg. 9. E. unisetata Leydig. Größe und Gestalt wie Z. dilatata; aber nur mit 1 Borste an der Dorsalseite des letzten Fußgliedes. Auf dem Gehirn ein lichtbrechender Körper. Bei Würzburg. 17. Familie Cathypnidae (Fig. 335). Von Dr. R. Sachse (Leipzig). Kleine Formen von eiförmiger, konischer, zylindrischer oder kugeliger Gestalt. Kopfregion gewöhnlich schmäler als die hintere Körperregion,: meist deutlich abgesetzt. Panzer fast immer kräftig, glatt, mit Areolen oder mehr oder weniger deutlichen Längsfalten. Dorsalplatte des Panzers stets gewölbt, ventral, meist eben oder wenig gekrümmt und kleiner. Beide jederseits durch eine dünne, eine Falte bildende Membran verbunden. Vorn nähern sich die beiden Platten einander und verlängern sich in mehr oder weniger ausgeprägte Spitzen. Vorderrand der Platte gerade oder bald dorsal, bald ventral, bald beiderseits mit Einbuchtungen von variabler Form und Tiefe. Fußöffnung ventral, klein. Hinterrand rund oder ab- 170 | Sachse, gestutzt. Fuß meist kurz, breit, zylindrisch, 1- oder 2gliedrig. Kittdrüsen gut entwickelt. Basalglied stärker, ragt aus der Fuß- öffnung heraus. Mit 1 oder 2 griffelförmigen spitzen Zehen, an einem Ende zuweilen mit seitlichen Nebenspitzen. Räderapparat meist schwach entwickelt, bald aus einem postoralen Cingulum, bald aus 2 großen be- wimperten, dorsal sich deckenden Lappen be- stehend, die ven- tralwärts bis in die Mundöffnung reichen. Retro- cerebrales Organ schwer zu er- kennen '). Mastax groß, 4eckig. Kauer kräftig, von virgatem Typus, Mallei sehr groß, viel stärker entwickelt als die Inci, Ma- nubria sehr lang. Speicheldrüsen meist klein. Oso- phagus kurz. Fig. 335. C. ungulata, Ventralseite des Panzers. a Seiten- Magendrüsen ansicht (nach Jennings). groß, 3-eckig- eiförmig. Magen mehr oder weniger zylindrisch, deutlich vom Darm geschieden. After an der Fußbasis. Große kontraktile Blase. Seitenkanäle breit, wenig verschlungen, mit je 4 Wimperflammen. Cerebralganglion zylindrisch, einfach ‘oder gelappt, am ventralen Hinterende mit einem großen, gewöhnlich ziemlich rechteckigen, roten Auge. Die Taster sind zu kleinen Tastpapillen reduziert. dd noch unbekannt, Dauereier nur von einigen Species bekannt. Schwimmen frei umher oder haften sich häufig mit ihren Zehen fest und schwingen dann um ihren Anheftungspunkt. Besonders zwischen Wasserpflanzen, Algenfäden etc., vor allem in Teichen, Tümpeln und Gräben. Bestimmungstabelle der Gattungen. 1. Mit 2 Zehen. 2. Meist größere Formen, kontrahiert meist kurz, breit ei- bis halbkreisförmig. I. Gatt. Cathypna Gosse. 2. Gewöhnlich kleinere Formen, kontrahiert länglich eiförmig. Panzer in der Nähe des Fußes mit leistenartigen Er- hebungen. lI. Gatt. Distyla Eckstein. l. Mit 1 Zehe. III. Gatt. Monostyla Ehrbg. 1) Vgl. auch den allgemeinen Teil. Rotatoria. k71 I. Gatt. Cathypna Gosse. Panzer eiförmig, im kontrahierten Zustand rundlich, mit cuti- cularen Längsstreifen, granuliert oder mit Areolen. Ventralplatte zuweilen viel kleiner als die dorsale. Vorderrand gerade oder seicht eingebuchtet, Hinterrand abgerundet oder durch eine kleine Einbuchtung etwas ausgehöhlt. Mallei lang, Uncus klein. Fuß kurz, dick, 1-gliederig. dd unbekannt. Ziemlich schwer zu bestimmende "Tiere, da sich ihre Gestalt nach den verschiedenen Kontraktionszuständen verändert; aus diesem Grunde sind auch die Größenangaben wenig zuverlässig. Eine gründliche Revision dieser Gattung ist höchst notwendig. Bestimmungstabelle der deutschen Arten und ihrer Varietäten. 1. Hinterrand, dorsal gesehen, rund. 2. Sehr große Formen (mit Zehen 240—300 u). 3. Zehen im letzten Drittel mit scharfen Kerben abgestuft. 2. C. ungulata Gosse. 3. Zehen ohne Stufen. 2. C. ungulata Gosse var. magna (Stenroos). 2. Kleinere Formen (mit Zehen 135—220 u). 4. Panzer glatt, Zehen normal, etwa °/, des Körpers. 1. C. Iuna O. F. Müller. 5. Zehen sehr kurz. la. C. Iuna O0. F. Müller var. brachydactyla (Stenroos). 5. Innenseite der Zehen gerade, Außenseite stark ge- krümmt. lb. €. Iuna O. F. Müller var. latifrons Gosse. 4. Panzer gerieft. 3. C. suleata Gosse. 1. Hinterrand abgeschnitten oder breit abgestutzt. 6. Gerade oder etwas konkav abgeschnitten. 4. C. rustieula Gosse. 6. Mit einer Platte abgestutzt. 5. €. ligona Dunlop. 1. €. Iuna (O0. F. Müller) (Fig. 336, 337, 338). (= Cercaria, Trichoda luna Müll. = EZuchlanis luna Ehrbg.) Körper in seiner Gestalt sehr variabel, kontrahiert fast rund, ausgestreckt länglich-eiförmig. Dorsal- und Ventralplatte gewölbt. Dorsaler Vorderrand leicht gebogen, mit,dem Ventralrand eine mond- sichelförmige Figur einschließend (besonders im kontrahierten Zu- stande gut zu beobachten). Fuß eingliederig, mit ziemlich langen Zehen, die in verschiedener Form abgestuft sind. Mallei sehr lang, Uncus mit 2 Zähnen, Incus schwach entwickelt. Pankreatische Drüsen sehr groß. Seitenkanäle mit 2 Wimperflammen. Gesamtlänge (mit Zehen) 180—220 u. Frühjahr bis Winter. 772 | Sachse, Seen, Teiche, Tümpel, Sümpfe, Gräben. — Über das ganze (Gebiet verbreitet, gemein. Fig. 338. Fig. 236. €. Zuna. Do salseite im ausge- streckten Zustande (nach Weber). ı Fig. 337. C. Zuna, Dorsalseite, kontrahiert (nach Weber). Fig. 338. C. Zura, Seitenansicht (nach Jen- nings). a Fuß und Zehen, 5 Zehen eines ab- Fig. 337. weichend«:n Individuums (nıch v. Hofsten). la. C. Iuna (0. F. Müller) var. brachydactyla (Stenroos). (= C. brachydactyla Stenroos.) Durch sehr kurze Zehen ausgezeichnet. Sonst wie die typische Form. Ü Bei Plön, Bankau und Mariensee (Westpr.). lb. ©. luna (O0. F. Müller) var. latifrons (Gosse) (Fig. 339). (= C. latifrons Gosse.) Innenseite der Zehen gerade, Außenseite 2 stark gebogen. Sonst wie die typische Form. 0 DR 5 Ra Panzerlänge (kontrahiert) ca. 95 u. (nach Gosse). Moritzburger .Großteich bei Dresden. Rotatoria. 173 2. C. ungulata Gosse (Fig. 335). (= C. glandulosa Stokes.) Panzer (auch im kontrahierten Zustand) länglich - eiförmig. Ventral- und Dorsalseite gekrümmt. Panzer mit weitläufig stehenden grübchenartigen Vertiefungen. Seitenkanäle mit je 4 Wimper- flammen. Länge mit Zehen bis BLUT 310 u. Sommerform. Schloßparkteich Plön, Federsee (Württemberg), Galizien. 2a. C. ungulata Gosse var. magna (Stenroos) (—= C. magna 'Stenroos) unterscheidet sich nur durch die nicht abgestuften Zehen von der typischen Form. Gesamtlänge ca. 240 u. Bei Bankau (Westpr.). 3. C. suleata Gosse (Fig. 340). Panzer länglich eiförmig, ziemlich undurchsichtig. Ven- traler und dorsaler Vorder- Fig, 340. C. s#Zcata, Dorsalseite. a Ventral- rand gerade abgeschnitten seite, 2 Seitenansicht (nach Gosse). mit 2 kleinen lateralen Fortsätzen. Ventral- platte kleiner als die dorsale.. Die Längs- riefen sind ziemlich tief, die der Dorsal- seite greifen bis in die sie von der ventralen trennende Falte hinein. Fuß dick. Panzer 70 u, Zehen 35 u, Breite 55 u. Elbe bei Hamburg. 4. C. rusticula Gosse (Fig. 341). Panzer breit oval, deutlich facettiert. Dorsales Vorderende mit einer seichten Ein- buchtung. Fuß sehr Fig. 341. C. rusticula, Dorsalseite.e a Seitenansicht diek und kurz. hinten des Panzers (nach Gosse). abgerundet. Zehen, lateral gesehen, nach ihrer Basis zu dünner werdend, ziemlich stumpf. 174 Sachse, Gesamtlänge ca. 160 u. | Lauer bei Leipzig. Galizien. 5. C. ligona Dunlop (Fig. 342). Ventralplatte eben, breiter und länger als die uhrglasförmig gekrümmte dorsale, stumpf-eiförmig, hinten in eine schmale Platte in Gestalt eines Trapezes übergehend. Vorderrand mit 2 lateralen Spitzen. Zehen kurz, werden beim Schwimmen gerade nach hinten gestreckt. Auge fehlt. Fig. 342. C. /rgona, Dorsalseite. a Pi; Seitenansicht, 5 Querschnitt durch die Mitte (nach Dixon-Nuttall). Panzer 112—123 u, Breite 93—95 u, abgesetztes Hinterende 55—63 u breit, Zehen 23 u. Juni—Januar. Holstmoor bei Plön. II. Gatt. Distyla Eckstein. Körper länglich-eiförmig, schlank. Panzer glatt, mit Falten, Areolen, Leisten oder granuliert, hinten meist rund. Vorderrand gerade mit Einbuchtungen oder mit lateralen Zähnen. Fußöffnung meist klein, ventral.e Fuß gewöhnlich zylindrisch mit 2 ziemlich langen Zehen. In der Nähe des Fußes zeigt der Panzer leisten- artige Erhebungen. Kauer kräftig entwickelt, Manubria breit, lang, an den Enden gebogen. Mallei mit 2 oder 3 Zähnen. Incus klein. Seitenkanäle mit je 2—4 Wimperflammen. Rotatoria. 175 Bestimmungtabelle der deutschen Arten. 1. Panzer weich, ist im kontrahierten Zustand viel kürzer als im ausgestreckten, wenngleich immer noch Jlänglich-eiförmig. 2. Panzer glatt. 3. Mit lateralen Spitzen. 1. D. gissensis Eckstein. 3. Ohne laterale Spitzen. 2. D. hornemamni Ehrbg. 2. Panzer mit mehr oder weniger regelmäßigen Längsstreifen. 3. D. flexilis Gosse. 1. Panzer fest, verändert seine Gestalt fast gar nicht. 4. Panzer mit flachen Längsrippen. 4. D. affinis Levander. 4. Panzer gefeldert. 5. Hinteres Panzerende 3-eckig. 5. D. ludwigiü Eck st. 5. Hinteres Panzerende rund. 6. D. ploenensis Voigt. 1. D. gissensis Eckstein (Fig. 343, 344). Panzer hinten rund, Vorderrand gerade abgeschnitten, mit seitlichen Spitzen, die namentlich im kontrahierten Zustand gut sichtbar sind. Zehen ziemlich breit, enden in kurzen, sehr scharfen Spitzen; ihre äußeren Kanten gerade, die inneren an ihrem oberen Ende mit einer kleinen Einbuchtung (?). Länge: 60—80 u. Sommer und Herbst. Bei Plön, Gießen, Hirschberg i. Böhm.; Basel, Genf, Moritz- burger Großteich b. Dresden. Fig. 344. Fig. 345. Fig. 343. D gissensts. Dorsalseite in ausgestrecktem Zustande (nach Weber). Fig. 344. D gissensıs. Ventralseite, kontrahiert (nach Weber). Fig. 345. D. hornemann:. Seitenansicht in ausgestrecktem Zu- Fig. 343. stande, a Dorsalseite, kontrahiert (nach Ehrenberg). 2. D. hornemanni (Ehrbg.) (Fig. 345). (= Zuchlanis horn. Ehrbg.) Panzer kurz, fast halbkreisförmig, vorn ziemlich gerade ab- geschnitten, ohne laterale Spitzen. Vorderteil des Körpers ragt halsförmig aus dem Panzer heraus, kann aber fast völlig eingestülpt werden. Fuß kurz. Sieht im ausgestreckten Zustande einer /o- tommata sehr ähnlich. 176 Länge: 56—100 u. In Württemberg ver- einzelt. 3. D. flexilis Gosse (Fig. 346, 347). Panzer konisch-zylin- drisch, hinten breiter wie vorn, abgerundet. Falten parallel oder nicht parallel der Längsrichtung des Kör- pers, aber immer ziemlich regelmäßig. Dorsalseite ge- wölbt, länger als die ven- trale, so daß der Panzer hinten schräg abgestutzt erscheint. Vorderrand jeder- Fig. 346. Fig. 347. - seitsmit einem kurzen Dorn, Fig.346. D. flexilis. Seitenansicht (nachWeber). der aber nur bei einge- Fig. de gi Een) BER: Dorsalseite (nach stülptem Körper sichtbar wird. Fuß 2-gliederig. Gesamtlänge 120— 140 u. August— Oktober. Zwischen Pflanzen in Seen, Teichen, Tümpeln, Mooren. Bei Plön, Lauer b. Leip- zig, Enzweihingen(Württem- berg), Basel, Genf, Torf- sümpfe in Westpreußen. 4. D. affinis Levander. N | (= Cathypna aff. Lev.) Panzer oval, Vorderrand fast gerade abgeschnitten, mit deutlich hervorstehen- den Frontalecken. Hinter- ende ohne Fortsatz. Vorder- teil des Dorsalschildes mit 6 leicht erhabenen Längs- rippen, ähnlich die Ventral- seite. Zehen schmal, so lang \) wie der Vorderrand breit. A Panzer 124 u, Breite Fig. 348. Fig. 349. 91 u, Zehen 61 u. Fig. 348. D. Zudwigir. Dorsalseite (nachWeber). Bun Fig. 349. D. Zudwigii. Ventralseite (nach Her bst. — Tor ftümpel Eckstein). b. Märiensee (Westpr.). 5. D. Iudwigii Eckstein (Fig. 348, 349). (= D. oxycauda Stenro0os.) Panzer an der Seite scharfkantig, Ventralseite schmäler und flacher als die dorsale. Panzerstruktur variabel. Der mittlere Rotatoria. #77 Teil der Dorsalplatte stellt (nach Weber) ein Schild in Form eines Rhombus dar,. der sich bis zum hinteren Querkamm der Dorsalplatte erstreckt und von der peripheren Region durch einen vorspringenden Rand getrennt wird, der von lateralen Dornen am Panzervorderrand ausgeht. Mittelschild zerfällt in polygonale Felder, während die periphere Zone durch sich gegenseitig ent- sprechende Querkämme in rechteckige Abschnitte geteilt wird, deren Zahl der der (@uerreihen entspricht, in denen die Felder des Mittelschildes angeordnet sind. Nach Eckstein und Jennings Dorsalplatte mit einfachen polygonalen Feldern versehen. Vorder- rand mit flacher Einbuchtung. Gesamtlänge 240—260 u, Panzer 140—165 u, Breite 90 u. Herbst. — Bei Gießen, Plön, Ulm, Magdeburg, Basel, Genf; Werse und Dortmund-Emskanal (i. Westf.). Galizien. 6. D. ploenensis Voigt (Fig. 350). Panzer oval, Vorderrand quer abgeschnitten, Unterseite mit einer leichten Einbuchtung. Bei kontrahiertem Räderorgan treten zwei scharfe Frontalecken von 5 u Länge hervor. Dorsalpanzer mit leistenartigen Erhebungen, die polygonale Felder bilden. Ventralseite mit eben solchen, etwas schwächeren Leisten. Fuß sehr kurz. Zehen fast überall gleichbreit. Vielleicht nur eine Varietät von D. affinis Levand. oder D. Zudwigii' Eckst. Panzerlänge 135—142 u, Breite 96 u, Zehen 66 u. Herbst-Frühjahr. In Torftümpeln des Holstmoores bei Plön. III. Gatt. Monostyla Ehrbgs. (Fig. 351). Panzer länglich-eiförmig, vorn bogig ausge- schnitten. Dorsalplatte des Panzers meist größer _ und stärker gewölbt als die ventrale. Hinter- ee Be rand gewöhnlich glatt, Räderorgan schwach. Fuß (nach Voigt). DR Fig. 351. M. kamata. Ventralseite, a Dorsalseite, # Seitenansicht (nach Jennings). Süßwasserfauna von Deutschland. Heft 14. 12 178 Sachse, kurz, 2-gliederig, Zehen griffelförmig. Kittdrüsen lang und schmal. Auge groß, nackenständig. gg unbekannt. Dauereier bei einigen Species beobachtet. Sitzen oft, mit ihren Zehen angeheftet, fest. Auch diese Gattung ist in bezug auf einige Species einer Revision bedürftig. Bestimmungstabelle der deutschen Arten. 1. Vorderrand ohne ausgeprägte Dornen, höchstens mit kleinen lateralen Zähnen. 2. Vorderrand ziemlich gerade. 1. M. cornuta (0. F. Müller). 2. Vorderrand flacher oder tiefer eingebuchtet. 3. Beide Einbuchtungen flach, ihre Konturen bilden eine Mondsichel. 2. M. lunaris (Ehrbg.). 3. Dorsale Einbuchtung flach, ventrale viel tiefer. 3. M. bulla Gosse. 1. Vorderrand mit deutlichen Dornen. 4. Mit 2 großen, gebogenen, medianen Dornen und 2 kleinen marginalen Zähnen. 5. M. quadridentata Ehrbg. 4. Mit 2 spitzen, etwas nach innen gebogenen, kleinen Mar- ginaldornen. 4. M. hamata Stokes. 1. M. cornuta (0. F. Müller) (Fig. 352, 353, 354). (= Trichoda corn. Müll. = M. corn. Ehrbg. = M. dbulla Weber.) Panzer eiförmig, vorn und hinten ziemlich gleich hoch. Dorsal- und Ventralplatte fast gleich groß, beide stark gekrümmt. Fuß- öffnung ventral, 4-eckig, vom abgerundeten Hinterrand der dor- salen Platte bedeckt. Die beiden Platten verlängern sich nach vorn in kurze 3-eckige Zähnchen. Zehe mit einer Andeutung von re ae allmählich dünner werdend, um dann plötzlich in feine en Spitzen überzugehen. Speicheldrüsen 3-eckig, pankreatische kugelig. Ovar groß. Seiten- kanäle mit je 3 (?) Wimperflammen, bis zur Kopfregion rei- chend. Fig 352, Fig. 353. a Fig. 354. Fig. 352. M. cornuta. Dorsalseite (nach Weber). Fig. 353. M. cornuta. Seitenansicht (nach Weber). Fig. 354. M. cornuta. Fuß und Zehe in Seitenansicht, «= Fuß und Zehe, Ventral- seite (nach Jennings). _ Rotatoria. 179 Gesamtlänge 160—200 u, Panzer 85—100 u. Zwischen Algenwatten und Wasserpflanzen, auf Blättern und pflanzlichem Detritus. & und Dauereier unbekannt. Frühjahr— Herbst. — Uber das ganze Gebiet verbreitet, stellen- weise häufig. 2. M. Iunaris Ehrbg. (Fig. 555). (M. cornuta Eckst., Levander.) Panzer breit - eiförmig,, hinten abgerundet. Dorsal- platte stark gekrümmt, ventrale ziemlich flach; beide zu kleinen, lateralen Spitzen ausgezogen. Fuß mit 2 kurzen, meist in den Panzer eingezogenen Glie- dern, oft nach der Dorsalseite umgeschlagen. Zehen etwa °/, der Körperlänge, fast gleich- breit, an 2 Stellen seicht ring- förmig eingeschnürt. Am Ende mit einer deutlichen Rinne oder mit doppelter Spitze, so- wie 2 kleinen Nebenspitzen. & unbekannt. Dauereier (im Mai) mit doppelter Schale, einer inneren farblosen (62 bis 65 «) und einer äußeren gelben (70 u), zwischen denen zahl- reiche kurze dünne Stacheln stehen. Gesamtlänge 150—170 u. Wie die vorige Art zwi- schen Algenwatten und Wasser- pflanzen. Frühjahr—Herbst. we | ai Über das Gebiet verbreitet, DIE, 2. „ar Mara, en stellenweise sehr häufig. schiedener Exemplare (nach Hofsten). 3. M. bulla Gosse (Fig. 356). (= M. lunaris |Eckst.,, Weber.) Panzer eiförmig, die beiden Platten von ziemlich gleicher Größe und Form. Dorsalplatte stark gewölbt, vorn mit einer kleinen, ziemlich halbkreisförmigen, Ventralplatte mit einer tiefen V-förmigen Einbuchtung. Basalglied des Fußes verbreitert, infolge einer Ein- schnürung 2-gelappt. Zehe fast so lang wie der Körper, deutlich ventralwärts gekrümmt, mit kleinen nach außen gerichteten Seiten- zehen; ihre Spitze zuweilen doppelt. Mastax kugelig. Manubria stark gebogen, Incus sehr klein, Uncus mit 2 Zähnen. Seitenkanäle mit je 4 Wimperflammen. Panzerlänge 148—180 u. 12* 180 Sachse, g unbekannt. Dauerei (100/76 «) braun gefärbt, glattschalig; das Tier stirbt ab und das Dauerei bleibt im Panzer liegen. \ er N AL x v b Fig. 356. M. dulla. Dorsalseite (nach Weber). a Seitenansicht, 5 dorsaler (d) und ventraler (v) Vorderrand (nach Jennings), c Fuß und Zehe (nach Weber). Frühjahr—Herbst, Dauereier im September. — Zwischen Wasser- pflanzen. Bei Plön, Osnabrück, Ummendorf i. Württemberg (Ried), Basel, Genf; in Westpreußen verbreitet. Galizien. 4. M. hamata Stokes (Fig. 351, 357). Panzer eiförmig, hinten höher als vorn. Ventralplatte flacher und schmäler als die dorsale, vorn mit einem tiefen Einschnitt. Dorsaler Vorderrand ebenfalls tief eingeschnitten. Diese beiden Einbuchtungen sind variabel (vgl. Fig. 351 u. 357). Fuß breit. Zehe kurz, zugespitzt, zusammen mit dem Fuß etwa'!/, der Körperlänge. a Me Fig. 357. M. khamala. Kopfregion, «a Ventralseite, 5 Dorsalseite (nach Stokes). Gesamtlänge 120—140 u. Im Sommer. Bei Danzig, Heubuder und Sasper See in Westpr. Rotatoria. 181 5. M. quadridentata Ehrbg. (Fig. 358). Panzer eiförmig, stark zusammen- gedrückt, hinten besonders niedrig. Dorsalplatte bildet nach vorn zu aus breiter Basis die beiden margi- nalen Zähne, während die kleinere ventrale in der Mitte eine tiefe Einbuchtung zeigt. Mittlere Dornen sehr spitz, stark divergierend, durch einen ziemlich tiefen abgerundeten Einschnitt getrennt; können beim kontrahierten Tier zusammengezogen I und sogar gekreuzt werden. Zehe mit welligen Konturen (weil ring- förmig eingeschnürt ?), von etwa !/, der Körperlänge; am Ende zugespitzt, mit 2 kleinen Nebenspitzen. Panzer 145—170 u, Zehe 75 bis 5 u. Scheint ziemlich weit verbreitet . __ zu sein Fig. 358. M.guadrıdentata. Panzer } (nach Jennings). 18. Fam. Colurellidae. Von Dr. H. Dieffenbach (Leipzig). Der Panzer dieser kleinen Rotatorien setzt sich entweder aus 2 lateralen Platten oder einer ventralen und dorsalen zusammen. Im ersteren Falle ist der Panzer seitlich komprimiert, im letzteren dorsoventral abgeplattet. Panzer glatt gekörnelt oder gefeldert, mit- unter auch gekielt. Der mit 2 spitzen Zehen ausgestattete Fuß nicht einziehbar oder nur zum Teil. Das Cingulum ein postoraler Wimperkranz, der Trochus ein lappiges mit Cilien versehenes Gebilde. Kopf scharf abgesetzt, einziehbar, bei einer großen Anzahl von Formen dorsal durch eine nach vorn gekrümmte Chitinlamelle ge- schützt. Kiefer vom sub-malleaten Typus. Ösophagus ziemlich lang, Speicheldrüsen klein. Magen sackförmig oder zylindrisch, deutlich abgesetzt vom Darm. An der Magenwandung ein oder mehrere stark lichtbrechende Körper, deren Funktion vollkommen unbekannt ist. Kloakenöffnung an der Basis des Fußes gelegen. Exkretionssystem eine kontraktile Blase und 2 Seitenkanäle, von denen Jeder 3 oder 4 Wimperflammen trägt. Ovar von verschiedner Form und Größe. d nur von 2 Formen bekannt. Cerebralganglion von konischer Gestalt, es trägt vorn den unscheinbaren Dorsal- taster. Lateraltaster meist in der hinteren Körperregion gelegen. Augen fast immer vorhanden, in der 2- oder 4-Zahl, ziemlich klein, kreisrund und mit Linsen versehen. Gute Schwimmer, marin und im Süßwasser. 182 Dieffenbach, Bestimmungstabelle der Gattungen. 1. Panzer aus 2 lateralen Platten bestehend. 1. Gatt. Colurella Bory de St. Vincent. 1. Panzer aus einer dorsalen und einer ventralen Platte bestehend. 2. Gatt. Metopidia Ehrbg. 1. Gatt. Colurella Bory de St. Vincent. (= Colurus Ehrbg.). Panzer oval, seitlich komprimiert, glatt. Vorderrand des Panzers abgerundet bis abgestutzt, Hinterrand abgerundet oder zu kurzen mehr oder weniger spitzen Dornen ausgezogen. Die zum Schutze des Kopfes dienende Chitinlamelle bei allen Formen vorhanden. Zehen zuweilen so lang oder länger als der Fuß. 2 Augen. Bestimmungstabelle der Arten. 1. Zehen so lang oder länger als der Fuß, scheinbar ver- schmolzen. 2. Panzer in Seitenansicht hinten abgerundet. 3. ventralrand des Panzers leicht ausgeschweift. Panzer vorn am höchsten. 1. Col. colura Ehrbe. 3. Ventralrand nicht ausgeschweift. Panzer in der Mitte am höchsten. 2. Col. eompressa Lucks. 2. Panzer in Seitenansicht hinten zugespitzt. 4. Panzer vorn am höchsten. 3. Col. caudata Ehrbg. 4. Panzer in der Mitte am höchsten. 5. Panzer in Seitenansicht vorn abgestutzt. 4. Col. duleis Ehrbe. 5. Panzer in Seitenansicht vorn abgerundet. 5. Col. lepta Gosse. 1. Zehen nicht so lang als der Fnß, nicht scheinbar verschmolzen. 6. Ventraler Panzerrand in Seitenansicht vorn weit ausge- schweift. 6. Col. uncinata Ehrbg. 6. Ventraler Panzerrand in Seitenansicht nicht ausgeschweift. 7. Hinterer Panzerrand in Seitenansicht vollständig abge- rundet. 7. Col. obtusa Gosse. 7. Hinterer Panzerrand in Seitenansicht zu mehr oder weniger starken Dornen ausgezogen. 8. Panzer vorn am höchsten. 8. Col. deflexa Gosse. 8. Panzer in der Mitte am höchsten. 9. Col. bicuspidata Ehrbg. 1. Col. colura Ehrbg. (Fig. 359). (= Monura colurus Ehrbg.) Panzer seitlich stark komprimiert, mit stark gerundetem Vorder- und stumpf gerundetem Hinterrand. Der Kopf kann sehr weit in den Panzer eingezogen werden. Der Panzer klafft ventral aus- einander. d unbekannt. Länge: 100 u. Berlin (nach Ehrbg.), Rosentalteich i. Leipzig. Rotatoria. 183 2. Col. compressa Lucks. (Fig. 360). Panzer in Seitenansicht '/, elliptisch, mit stark gerundetem Vorder- und stumpf gerundetem Hinterrand, in Ventralansicht breit lanzettförmig, nach hinten verschmälert. Ventralränder im mittleren Teile einander berührend. d unbekannt. Länge: 90 u. Selten. Festungsgraben b. Danzig. Fig. 361. Fig. 362. Fig. 359. Co/. colura Ehrbg. (nach Hudson und Gosse). Fig. 360. CoZ. compressa Lucks (nach Lucks). Seitenansicht, « Ventralansicht. Fig. 361. Col. caudata Ehrbg. nach Hudson und Gosse). Fig. 362. Co/. duleis Ehrbg. (nach Hudson und Gosse). 3. Col. caudata Ehrbg. (Fig. 361). Panzsr in Seitenansicht stumpf gerundet, ventral auseinander- klaffend. g unbekannt. Länge: 80—90 u. Markushof b. Danzig. 4. Col. duleis Ehrbg. (Fig. 362). (= Monura dulcis Ehrbg.) Panzer in Seitenansicht ziemlich langgestreckt, ventral auseinander- klaffend. Chitinlamelle am Kopf sehr lang und dünn. & unbekannt. Länge: 100—130 u. Großer Plöner See, Teich b. d. Papiermühle i. Rantzau. 184 Dieffenbach, 5. Col. lepta Gosse (Fig. 363). Panzer in seitlicher Ansicht oval, am Hinterende leicht aus- geschnitten, ventral völlig gespalten. & unbekannt. Länge: 100 u. Großer Plöner See, Schluen-See b. Plön, Festungsgraben i. Danzig, Markushof b. Danzig. Fig. 363. Fig. 365. Fig. 366. Fig. 363. Co/. Zefta Gosse (nach Weber). Fig. 364. Col. uncinata Ehrbg. (nach Eckstein). Fig. 365. CoZ. odfusa Gosse (nach Weber). Fig. 364. Fig. 366. CoZl. deflexa Gosse (nach Hudson und Gosse) 6. Col. uncinata Ehrbe. (Fig. 364). (= Brachionus uncinatus Müll.) Panzer in der Mitte bedeutend höher wie vorn und hinten. Ventraler Panzerrand vorn und hinten ausgeschweift. Panzer ven- tral, völlig gespalten. d unbekannt. Länge: 50—85 u. Im ganzen Gebiete verbreitet. 7. Col. obtusa Gosse (Fig. 365). Panzer in der Mitte am höchsten. In seitlicher Ansicht vorn und hinten abgerundet. Panzer klafft ventral auseinander. d un- bekannt. Länge: 100 u. Schlöh-See b. Plön. Rotatoria. 185 8. Col. deflexa Gosse (Fig. 366). Ventralränder des Panzers leicht ausgeschweift, weit aus- einander klaffend. Vorderrand des Panzers in Seitenansicht stump! gerundet. dg unbekannt. Länge: 100 u. Vereinzelt. Moritzburger Großteich. Bankau i. Westpreußen. 9. Col. bieuspidata Ehrbg. (Fig. 367). (= Monura micromela Gosse.) Panzer in seit- licher Ansicht vorm abgerundet, hinten ausgeschweift. Die Ventralränder klaffen weitauseinander. Fuß 4-fach segmentiert. Der Panzer des d ähnelt dem des 9. Er ist auf jeder Seite mit2 parallelgestellten Falten versehen. Fuß 3-fach segmentiert, verhältnismäßig lang und robust. Chitin- lamelle am Kopfe vor- handen. Räderapparat aus 1 Wimperkranz be- stehend. 2 Augen. Länge: 80 u. 2 Im ganzen Gebiete Fig. 367. Col. bieuspidata Ehrbg. \) (nach Weber). verbreitet. a & (nach Weber), 5 2 (nach Hudson und Gosse). II. Gatt. Metopidia Ehrbsg. Panzer oval, meist dorsoventral abgeplattet. Ventral- und Dorsalplatte von gleicher Größe. Der Vorderrand beider Platten und ebenso der Hinterrand der ventralen ausgebuchtet. Der Hinterrand der dorsalen ausgebuchtet, abgerundet oder zu einem mehr oder weniger spitzen Dorn ausgezogen. Dorsal- und Ventral- platte zuweilen mit medianem Kiel, selten gefeldert. Kopf ge- wöhnlich durch eine hakenförmige Chitinlamelle geschützt. Fub 3- oder 4-fach segmentiert, fast immer mit 2 spitzen, ziemlich langen Zehen versehen. Augen in der 2-Zahl, individuell in doppelter Zahl. Bestimmungstabelle der Arten. l. Hinterrand des Panzers 3-fach ausgeschweift. 1. Met. ehrenbergi Perty. 1. Hinterrand nicht 3-fach ausgeschweift. 186 Dieffenbach, 2. Panzer gefeldert. 2. Met. oxysterna Gosse. 2. Panzer nicht gefeldert. 3. Vorderrand des Panzers mit 2 langen, spitzen Dornen. 2 3. Met. cornuta Schmarda. 3. Vorderrand ohne Dornen. 4. Hinterrand des Panzers zu 1 Dorn ausgezogen. 4. Met. acuminata Ehrbg. 4, Hinterrand ohne Dorn. 5. Panzer gekielt. 6. Letztes Fußsegment viel länger als das vorher- gehende. 7. Kiel flügelartig nach hinten ragend. 5. Met. semicarinata Lucks. 7. Kiel nicht flügelartig nach hinten ragend. 6. Met. semicar. forma tripteris Lucks. 6. Letztes Fußsegment von gewöhnlicher Länge. 8. Vorderrand des Panzers gezähnt. 7. Met. salpina Ehrbg. 8. Vorderrand nicht gezähnt. 9. Der Kiel gabelt sich vor der Mitte in 2 nach den Vorderrandecken laufende Rippen. 8. Met. quinquecostata Lucks. 9, Der Kiel gabelt sich nicht. 10. Fuß robust, Kiel scharf. 9. Met. triptera Ehrbe. 10. Fuß schlank, Kiel stumpf gerundet. 10. Met. rhomboides Gosse. 5. Panzer nicht gekielt. 11. 2 Zehen vorhanden. 12. Dorsaler Hinterrand abgerundet. 11. Met. parvula Bryce. 12. Dorsaler Hinterrand mehr oder weniger eingebuchtet. 13. Fußöffnung 6-eckig. 12. Met. similis Lucks. 13. Fußöffnung rektangulär. 14. Hinterecken des Panzers abge- rundet. Letztes Fußsegment reicht nicht bis zum Hinterrand des Panzers. 13. Met. oblonga Ehrbg. 14. Hinterecken zu triangulären Spitzen ausgezogen. Letztes Fußsegment hinter dem Hinterrand des Panzers gelegen. 14. Met. lepadella Ehrbg. 11. 1 Zehe vorhanden. 15. Met. pygmaea Gosse. 1. Met. ehrenbergi Perty (Fig. 368). (= Notogonia Ehrenbergii Perty.) Der am Hinterende bogig ausgeschweifte Dorsalpanzer Be beiderseits in 2 spitzen Dornen, von denen die beiden mittleren rückwärts, die seitlichen auswärts gerichtet sind. Ventralpanzer Rotatoria. 187 hinten tief elliptisch ausgeschweift. Das letzte Fußglied bedeutend länger wie die übrigen. Zehen ziemlich lang, sehr dünn. & un- bekannt. Total-Länge: 140 u. nr Sehr selten. nl 2. Met. oxysterna Gosse (Fig. 369). Panzer von oben gesehen ei- förmig. Dorsalpanzer stark ge- wölbt, mit scharfem Mediankiel. Ventralpanzer ebenfalls mit Me- diankiel. Die Seitenränder der Kopföffnung gezähnt, ihr Dorsal- rand tief ausgebuchtet und ihr Ventralrand halbkreisförmig aus- geschweift. Fußöffnung mehr oder weniger kreisförmig. Fuß ziem- lich lang, Zehen kurz, spitz. Die Chitinlamelle am Kopfe scheint zu fehlen. Z unbekannt. 5 Fig. 368. Met. ehrenb Pert h Total-Länge 2 140—200 u. z Hu den 3 ande EN As . vn Fig. 369. Met. oxysterna Gosse. Seitenansicht, a Panzer in Dorsalansicht \ (nach Weber). AN Fig. 370. Met. cornuta Sehmarda (nachHudson Fig. 369. und Gosse). Fig. 370. Vereinzelt. Werse an der Pleistermühle b. Münster, Dortmund- Ems-Kanal an d. Mauritzbrücke b. Münster, Plön. 3. Met. cornuta Schmarda (Fig. 370). (= Lepadella cornuta Schmarda.) ‚ Panzer von ‚oben gesehen elliptisch. Dorsaler Vorderrand „zwischen den beiden nach auswärts gebogenen Dornen tief aus- 188 Dieffenbach, geschnitten, Vorderrandecken ziemlich lang ausgezogen, spitz. Fuß lang und schmal, ebenso die beiden Zehen. g unbekannt. Total-Länge: 260 u. Vereinzelt. Moritzburger Groß- teich. on IETNTIRE Fig. 372.2. Fig. 371. Met. acuminata Ehrbg. Dorsal- ansicht, a Seitenansicht, 5 Fußöffnung (nach Weber). Fig. 372. Met. semicarinala Lucks. Dorsalansicht, a Seitenansicht (nach Fig. 372. Lucks). 4. Met. acuminata Ehrbg. (Fig. 371). Panzer in Dorsalansicht eiförmig. Rückenpanzer gewölbt, Ventralpanzer plan. Dorsalrand der Kopföffnung halbkreisförmig, Ventralrand dreieckig ausgeschnitten, die beiden Seitenränder zu kurzen, .spitzen Dornen ausgezogen. Fußöffnung biskuitförmig (s. Fig. 3712). Fuß schmal, Zehen ziemlich lang und spitz. 3 un- bekannt. Rotatoria. 189 Total-Länge: 100 w. Vereinzelt. Holst-Moore und Moorgraben am Steinberg b. Plön, Kirchberg b. Gießen, Danzig. 5. Met. semicarinata Lucks. (Fig. 372). Panzer von oben gesehen breit elliptisch. Dorsalpanzer stark, Ventralpanzer schwach gewölbt. Dorsaler Vorderrand mit breitem, flachem Ausschnitt, ventraler Vorderrand tief dreieckig ausge- schnitten. Dorsaler Hinterrand seicht ausgeschweift, ventraler Hinter- rand tief ausgebuchtet. Fuß und Zehen ziemlich lang. g unbekannt. Länge des Panzers: 125—140 u. Vereinzelt. Mariensee i. Westpreußen, in Torfsümpfen. 6. Met. semicar. forma tripteris Lucks. Wie vorige Art, nur fehlt der flügelartig nach hinten ragende Kiel. Vorkommen wie vorige Art. Fig. 373. a Fig. 373. Met. salpina Ehrbg. Seitenansicht. a Ventralansicht (nach Hudson und Gosse). Fig. 374. Met. guinguecostata Lueks (nach Lucks). Fig. 374. 7. Met. salpina Ehrbg. (Fig. 373). (= ZLepadella salpina Ehrbg.) Oberfläche des Panzers mit kleinen, seichten Vertiefungen versehen. Panzer von oben gesehen schmal elliptisch. Dorsal- panzer gewölbt, Ventralpanzer plan. Vorderrand des Dorsalpanzers stumpf, Hinterrand stark gerundet. Ventralpanzer vorn und hinten ziemlich tief ausgeschnitten. Fuß ziemlich lang. d& unbekannt. Länge des Panzers 120 u. Berlin (nach Ehrbg.). 8. Met. quinquecostata Lucks, (Fig. 374). Panzer von oben gesehen elliptisch. Dorsalpanzer mäßig stark gewölbt, vorn breit und tief elliptisch ausgeschnitten, Vorderrand- ecken lang und spitz, jederseits 2 vorn und hinten konvergierende 190 Dieffenbach, Rippen, die die Panzerenden nicht erreichen. Ventralpanzer flach, vorn tief parabolisch ausgeschnitten, Fußöffnung lang, elliptisch. | Fuß robust, Zehen lang, schlank. d unbekannt. Länge des Panzers: 100-—-112 u. Verbreitet, aber überall nur vereinzelt. Danzig. 9. Met. triptera Ehrbg. (Fig. 375). Panzer von oben gesehen breit elliptisch, fast kreisförmig. Dorsalpanzer stark gewölbt, vorn und hinten leicht ausgeschweift. Fig. 375. Fig. 375 a. Fig. 375. Met. trißtera Ehrbg., Dorsalansicht (nach Weber). a Seitenansicht (nach Hudson und Gosse). Ventralpanzer plan, vorn leicht, hinten tief parabolisch ausge- schnitten. Fuß kurz, Zehen so lang wie der Fuß. & unbekannt. Total-Länge:: 80 u. Vereinzelt. Plön, Kirchberg b. Gießen, Mariensee i. Westpr. 10. Met. rhomboides Gosse an i (Fig. 97 6). Panzer von oben gesehen rhom- bisch-eiförmig. Dorsalpanzer kon- vex, vorn und hinten ganz seicht ausgerandet, fast abgestutzt. Ven- tralpanzer konkav, hinten tief elliptisch ausgebuchtet. Fuß lang und dünn, ebenso die beiden Zehen. g unbekannt. Länge: 130 u. Vereinzelt. Plön, Torfsumpf- b. Neu-Homikau i. Westpreußen. Fig. 376. a b Fig. 376. Met.rhomboides Gosse. Dorsalansicht, a Querschnitt (nach Hofsten), 5 Seitenansicht (nach Hudson und Gosse). Rotatoria. 191 11. Met. parvula Bryce. Panzer von oben gesehen, eiförmig. Dorsalpanzer vorn breit ausgeschnitten, hinten abgerundet. Ventralpanzer vorn mäßig aus- gerandet, hinten keilförmig ausgeschnitten. 4 unbekannt. Länge des Panzers: 60 u. Selten. 12. Met. similis Lucks (Fig. 377). Panzer von oben gesehen, elliptisch. Dorsalpanzer gewölbt, vorn mit tiefem, breit elliptischen Ausschnitt, Vorderrandecken breit 3eckig, hinten mäßig ausgerandet. Ventralpanzer flach, vorn mit tief parabolischem Ausschnitt, hinten 6eckig ausgeschnitten. Fuß ziemlich kurz, Zehen lang, schlank. & unbekannt. Länge des Panzers 75—85 u. Vereinzelt, Sasper-See, Kr. Danziger Höhe i. Brackwasser. ul UUZO SUNG o o o Fig. 378. a Fig. 377. Met similis Lucks (nachLucks). Fig. 378. Met. oblonga Ehrbg. (nach Hudson Fig. 377. und Gosse), a (nach Hofsten). 13. Met. oblonga Ehrbg. (Fig. 378). (— Sguamella oblonga Ehrbg.) Panzer in dorsaler Ansicht länglich oval. Dorsal- und Ventral- panzer konvex. Dorsalpanzer vorn und hinten seicht ausgerandet. Ventralpanzer vorn tief elliptisch ausgeschnitten, Fußöffnung sehr groß, mit geraden Seitenkonturen. Fuß kurz, Zehen lang und spitz. d unbekannt. Bisweilen 4 Augen. Länge des Panzers S7’—98 u. Vereinzelt. Kirchberg, Grünberg, Crofdorf b. Gießen; Danzig, Festungsgraben. 192 Dieffenbach, 14. Met. lepadella Ehrbg. (Fig. 379). (— Lepadella emarginata Ehrbg., Metopidia solidus osse Lepadella ovalıs Ehrbg., Squamella bractea Ehrbg.) Panzer in dorsaler Ansicht meist breit oval. Dorsal- und Ventralpanzer konvex. Dorsalpanzer vorn und hinten ausgeschweift, Ventralpanzer vorn parabolisch ausgeschnitten, Fußöffnung groß, Fig. 379 2. Fig. 380. a Fig. 379. Met. lepadella Ehrbg Dorsalansicht (nach Weber), @ Dorsalansicht (nach Hofsten), 5 Seitenansicht (nach Hudson und Gosse). Tig. 380. Met. pygmaea Gosse. a Querschnitt (nach Hudson und Gosse). ınit gerundeten Seitenkonturen. Fuß ziemlich lang, die Zehen cbenso und spitz. Mitunter 4 Augen. .g klein, lang kegelförmig, vorn abgestutzt, mit einem spitzen Horn versehen. An beiden Seiten des Körpers ein paar feine Linien. 2 schlanke Zehen. Länge 85—108 u. Im ganzen Gebiete verbreitet. Rotatoria. 193 15. Met. pygmaea Gosse (Fig. 380). Panzer von oben gesehen eiförmig. Dorsalpanzer stark konvex, sein Seitenrand überhängend, Hinterrand abgerundet. Ventral- panzer plan. Fuß kräftig, Zehe kurz, spitz. d unbekannt. Länge 70 u. Sehr selten. 19. Fam. Pterodinidae. Von Dr. H. Dieffenbach (Leipzig). Panzer kreisrund, elliptisch oder eiförmig, meist dorsoventral abgeplattet. Dorsal- und Ventralpanzer innig miteinander ver- schmolzen. Die Fußöffnung, die gleichzeitig die Kloakenöffnung darstellt, in der Mitte oder im letzten Drittel des Ventralpanzers gelegen. Bei den fußlosen Formen besitzt die Kloakalöffnung terminale Lage. Der transversal geringelte zehenlose Fuß ist an seinem Ende mit einem Kranze von Cilien versehen. Der Räderapparat setzt sich aus 2 Wimperkränzen zusammen, dem Cingulum und dem Trochus, er ähnelt im Bau dem der Philo- dinidae.. Kiefer vom malleo-ramaten Typus. Osophagus kurz und von geringem Durchmesser. Magen zylindrisch oder kugel- förmig, deutlich abgesetzt vom Darm. Magen und Darm vom huf- eisenförmigen Ovar verdeckt. Speicheldrüsen klein, birnenförmig. Die großen Magendrüsen ebenfalls birnenförmig oder lappig. Die beiden Fußdrüsen band- oder keulenförmig. Das Exkretionssystem sehr klein, eine kontraktile Blase, die, vom Rektum verdeckt, schwer zu erkennen ist, und 2 Seitenkanäle, von denen jeder 2 bis 3 Wimperflammen trägt, und deren Ende ein drüsenartiges Aus- sehen aufweist. d nur von einigen Species bekannt. Das Cerebral- ganglion ist von länglicher oder mehr oder weniger quadratischer Gestalt, es sendet nach vorn 2 Nerven zu den beiden runden mit Linsen versehenen Augen, die von verschiedener Farbe sein können. Der am hinteren Teile des Gehirns austretende Nerv innerviert den Dorsaltaster. Die beiden Lateraltaster, die .ebenfalls durch deutlich sichtbare Nervenstränge mit dem Cerebralganglion in Ver- bindung stehen, treten nahe am Seitenrande des Dorsalpanzers nach außen aus. Marin und im Süßwasser. Freilebend und kommensal. Bestimmungstabelle der Gattungen. 1. Fuß vorhanden. I. Gatt. Pterodina Ehrbe. 1. Fuß fehlend. II. Gatt. Pompholyx Gosse. I. Gatt. Pterodina Ehrbg. Panzer transparent, scheibenförmig, den kleinen Körper weit überragend. Süßwasserfauna von Deutschland. Heft 14. 13 194 Dieffenbach, Bestimmungstabelle der Arten. 1. Panzer hinten seitlich mit je einem zipfelförmigen Anhang. 1. Pt. emarginata Wierz. 1. Panzer ohne seitliche Anhänge. 2. Dorsaler Vorderrand des Panzers zu einem mehr oder weniger starken Fortsatz ausgezogen. 3. Der Fortsatz spitz, dornenförmig. 2. Pt. mucronata Gosse. 3. Der Fortsatz stumpf, am Ende leicht ausgeschweift. 3. Pt. reflexa Tern. 2. Dorsaler Vorderrand abgerundet, abgestutzt oder eingebuchtet. 4. Panzer birnenförmig, sich nach vorn stark verjüngend. h 4. Pt. parva Tern. 4. Panzer kreisrund, elliptisch oder eiförmig. 5. Panzer kreisförmig. 5. Pt. patina Müll. 5. Panzer elliptisch oder eiförmieg. 6. Hinterer Panzerrand zugespitzt. 6. Pt. truncata Gosse. 6. Hinterer Panzerrand abgerundet. 7. Dorsaler Vorderrand abgestutzt, ziemlich tief eingekerbt. 7. Pt. ineisa Tern. 7. Dorsaler Vorderrand abgestutzt oder abgerundet, nicht eingekerbt. 8. Ventraler Vorderrand mit kleiner seichter Ein- buchtung. 8. Pt. elypeata Ehrbe. 8. Ventraler Vorderrand tief V-förmig eingekerbt. 9. Pt. elliptica Ehrbe. 1. Pt. emarginata Wierz. (Fig. 381). (— Pt. bidentata Tern.) Panzer kreisförmig bis elliptisch. Dorsaler Vorderrand vor- strebend; abgestutzt oder leicht ausgerandet. Ventraler Vorderrand leicht eingekerbt. Die bogig ausgerandete Fußöffnung am hinteren Erlass r Fig. 381. F.g. 382. Fig. 381. //. emarginata Wierz. (nach Ternetz). Fig. 382. Pf. mucronata Gosse (nach Weber) Rotatoria. 195 Panzerrand gelegen. Die Lateraltaster weit nach hinten verlagert. d unbekannt. Länge 115 u. Klein-Hüningen b. Basel, Konstanz, Eßlingen i. W., Othominer- See i. Westpreußen. 2. Pt. mucronata Gosse (Fig. 382). Panzer gekörnelt, besonders dicht am Rande. Vorderrand des Ventralpanzers V-förmig eingekerbt. Fußöffnung kreisrund, im letzten Drittel der Medianlinie gelegen. Lateraltaster in gleicher Höhe mit dem Dorsaltaster. d unbekannt. Länge 140 u. Zwischen Wasserpflanzen in Tümpeln und Teichen, in Seen im Litoral. Lauer b. Leipzig, Heilbronn, botan. Garten in Basel, Plön. 3. Pt. reflexa Tern. (Fig. 383). Panzer leicht gekörnelt, elliptisch. Ventraler Vorderrand tief eingekerbt. Dorsalpanzer konkav, Ventralpanzer besonders in der Kopfregion stark konvex. Fußöffnung oval, weit nach hinten ver- lagert. Lateraltaster etwa in der Mitte des Seitenrandes. d unbekannt. Länge 110 u. : Vorkommen wie obige Form. Plön, Heilbrann, Danzig. I Fig. 384. Fig. 383. ?%#. reflexa Tern. a Panzerquer- 2 schnitt (nach Dixon-Nuttall). Fig. 383. Fig. 384. 2%. Zjarva Tern. (nach Ternetz). 4. Pt. parva Tern. (Fig. 384). Dorsaler Vorderrand seicht ausgebuchtet, ventraler Vorderrand weit ausgeschnitten. Dorsalpanzer konkav, Ventralpanzer konvex. Fußöffnung länglich, am hinteren Panzerrand gelegen. Lage der Lateraltaster wie bei voriger Art. d unbekannt. Länge 90—100 u. Klein-Hüningen b. Basel, Stetten i. Baden. Neudorf i. E. tar 196 Dieffenbach, 5. Pt. patina Müll. (Fig. 385). (= Pt. valvata Hudson.) Panzer stark gekörnelt, Panzerrand mit 12 hyalinen Buckeln versehen. Bei jungen Tieren ist der Panzer zuweilen seitlich her- untergeklappt. (= /£. valvata Hudson.) Fußöffnung kreisrund, im letzten Drittel der Medianlinie gelegen. Lateraltaster in gleicher Höhe mit dem Dorsaltaster. Das Z ähnelt im Bau dem von ?r. elliptica (s. Fig. 3892). Länge 180—200 u. Im ganzen Gebiet verbreitet. a Fig. 387. Fig. 385. Pf. Zatina Müll. (nach Weber). Fig. 386. ?#. fruncata Gosse (nach Hudson und Gosse). Fig. 387. Pf. incısa Tern. a Panzer- Fig. 386. querschnitt (nach Ternetz). 6. Pt. truncata Gosse (Fig. 386). Panzer vorn abgestutzt. Ventraler Vorderrand breit aus- geschnitten. Fußöffnung rund, weit nach hinten verlagert. Lage der Lateraltaster wie bei voriger Art. d unbekannt. Länge 130 u. Plön, Drausensee i. Westpreußen. 7. Pt. ineisa Tern. (Fig. 387). Ventraler Vorderrand ausgebuchtet. Dorsalpanzer stark konkav, Ventralpanzer stark konvex. Fußöffnung länglich, am hinteren Rotatoria. 197 Panzerrand gelegen. Lateraltaster in gleicher Höhe mit dem Dorsaltaster. & unbekannt, Länge 100 u. Stetten i. Baden, Klein-Hüningen b. Basel, Neudorf i. E. 8. Pt. elypeata Ehrbg. (Fig. 388). Panzer nach der Ventralseite eingerollt. Fußöffnung schlitz- förmig, weit nach hinten verlagert. Lateraltaster etwa in der Mitte des Panzerrandes gelegen. Das 2 ähnelt im Bau dem von Pt. ellibtica (s. Fig. 3895). Länge 200 u. Vereinzelt auf Asellus aguaticus. Denkendorf b. Eßlingen. Auch marin: Ostsee b. Wismar. Be [74 a Fig. 388. Fig. 389. Fig. 388. 2%. clyvpeata Ehrbg. (nach Dixon-Nuttall). «= Panzerquerschnitt (nach Rousselet). Fig. 389. ?f. elliptica Ehrbg. P (nach Dixon-Nuttall). a Panzerquerschnitt (nach Rousselet), 5 S (nach Dixon-Nuttall) 9, Pt. elliptiea Ehrbg. (Fig. 389). Dorsal- und Ventralpanzer konvex. Fußöffnung halbmond- förmig, weit nach hinten verlagert. Lateraltaster in gleicher Höhe mit dem Dorsaltaster. & von länglicher Gestalt, Panzer sehr zart, dehnbar, 2 rote Augen. Der Räderapparat gleicht dem des 9. Länge des 2 200—220 u, des g 130 u. Vereinzelt auf Asellus aguaticus. Berlin, Plön. 198 Dieffenbach, II. Gatt. Pompholyx Gosse. Panzer annähernd kreisrund oder eiförmig, vorn stets abgestutzt Kloakalspalte mit terminaler Lage. Die beiden Augen in der Jugend hochrot, später dunkler, mitunter schwärzlich. Die Subitaneier sind an einem aus der Kloakalspalte herausragenden Gallertfaden an- geheftet. Bestimmungstabelle der Arten. 1. Panzer fast kreisrund, dorsoventral abgeplattet. 1. Pomph. complanata Gosse 1. Panzer eiförmig, hinten zugespitzt, nicht dorsoventral ab- geplattet. 2. Pomph. suleata Hudson. 1. Pomph. complanata Gosse (Fig. 390). Dorsaler Vorderrand zu einer stumpfen Spitze ausgezogen, ventraler Vorderrand leicht eingekerbt. & unbekannt, Länge SO—90 u. In Seen und Teichen. Br b. Leipzig, Teltower See, Ludwigs- hafen a. Rh., Monrepos-See i. Fig. 390. Fig. 391 a. Fig. 390. Pomph. complanata Gosse (nach Hudson und Gosse). - Fig. 391. Pomph. sulcata Gosse. a Seitenansicht (nach Hudson und Gosse). 2. Pomph. sulcata Gosse (Fig. 391). Panzer durch 4 Längsfurchen 4-fach gewölbt. Dorsaler Vorder- rand eine stumpfe Spitze bildend, ebenso die beiden Seitenränder. Ventraler Vorderrand ausgebuchtet. d unbekannt. Länge 110—120 u. In Seen und Teichen. Lauer b. Leipzig, Plön, Ludwigshafen a. Rh., Klein-Hüningen b. Basel, Säckingen i. B., Monrepos-See i. W. Rotatoria. 199 20. Fam. Brachionidae. (Fig. 592, 393, 394). Von Dr. R. Sachse (Leipzig). Der deutlich in Kopf, Rumpf und Fuß geschiedene Körper wird vom Panzer völlig eingehüllt, der im allgemeinen durchsichtig, biegsam oder starr, bald dünn und glatt, bald kräftig und dann mehr oder weniger granuliert oder gefeldert ist. Er besteht aus einer gewöhnlich gwölbten Dorsal- und einer meist ebenen Ventral- platte, die längs ihrer Seitenwände aneinandergeschweißt sind. Außer- dem findet sich bei manchen Arten noch eine Basalplatte. Hinterende des Panzers oft mit mehr oder weniger entwickelten Dornen. Vorderrand der Dorsalplatte gewöhnlich ebenfalls mit Dornen von variabler Zahl und Form, während die Ventralplatte vorn sehr selten Dornen aufweist, wohl aber in verschiedenem Maße ausgeschweift ist. Kopföffnung groß. Fußöffnung im Hinterrand der Ventralplatte kreis-, halbkreis- oder hufeisenförmig; dieser Öffnung entspricht ein meist 4-eckiger Ausschnitt im Hinterrand der Dorsal- platte, deren Ränder sich gewöhnlich in kurze Fortsätze verlängern. Der lange, besonders in seiner vorderen Hälfte geringelte, manchmal auch gegliederte Fuß endigt in 2 Zehen von variabler Form und Länge und kann leicht zurückgezogen werden. Klebdrüsen gut entwickelt, im Vorder- teil des Fußes gelegen, erstrecken sich durch ihn hindurch und münden an der Zehenbasis. Räderorgan') kräf- es a aus He en Bi a. Bau ingulum und einem 3-lappigen Tro- ee chus bestehend (vgl. Fig. 392 u. 409). urtaol Buccaltrichter kurz, dickwandig, stark bewimpert. Mastax breit, groß, hinten 3-lappig. Kauer') von malleatem oder submalleatem Typus. Ösophagus diekwandig, kurz; Magen kugelig oder mehr oder weniger zylindrisch, aus großen polygonalen Zellen bestehend, deutlich vom bewimperten Darm geschieden. Speicheldrüsen gelappt, durchsichtig, an jeder Seite des Mundtrichters vor dem Mastax. Die pankreatischen Drüsen groß, keulenförmig, manchmal 3eckig, liegen seitlich hinter dem Magen, mit dem sie durch lange Ausführungsgänge in Ver- bindung stehen. Kloake mündet an der Fußbasis. Kontraktile Blase kugelig oder eiförmig. Seitenkanäle vielfach verschlungene Knäuel bildend, mit je 4—5 Wimperflammen. Ovar in Keim- und Dottersack geschieden, setzt sich in einen kurzen Kanal (Ovidukt) fort. Cerebralganglion eiförmig oder kugelig, am dorsalen Hinter- 1) Vgl. auch den Allgemeinen Teil. 200 Sachse, ende mit einem roten Auge (fehlt bei Nozexs) von x -Gestalt. Dorsaltaster entspringt gewöhnlich zwischen den beiden mittleren Vorderdornen des Panzers. 2 Lateraltaster im letzten Körperdrittel: dd vieler Arten bekannt (vgl. Fig. 393 u. 394). Ihr Körper ist kurz, zylindrisch und viel kleiner als der der 22. Panzer sehr dünn, ohne Dornen. Fuß kurz, breit, konisch, mit 2 Zehen, deutlich geringelt. Klebdrüsen gut entwickelt, aber kürzer als beim 9. Räderapparat ein- fach. Taster wie beim 9, nur schwächer entwickelt. Exkretionssystem wenig ausgebildet; Seitenkanäle einfach, mit je 3 Wimper- flammen, münden direkt nach außen. Darmtractus fehlt. Hoden sehr groß, verlängert sich nach hinten zu dem dickwandigen, muskulösen Penis, der einen Kranz kurzer Cilien trägt. Prostatadrüsen ge- wöhnlich vorhanden. Die Kopulation findet wohl immer durch die Kloake statt. Die hartschaligen Dauereier werden bei den Fig. 393. meisten Spezies, wie die Fig. 393. Q von Drachionus rubens. Seiten- Q- und g-Eier, von den ansicht (nach Dixon-Nuttall). ?? am Hinterende an- Fig. 394. 2 von Drachionus sertcus (nach geheftet getragen, dann Dixon-Nuttall). aber abgelegt. Nach einer bei den verschiedenen Arten verschieden langen Ruheperiode schlüpfen die jungen Tiere aus. Die Zrachioniden leben zwischen Pflanzen und im freien Wasser in Flüssen, Seen, Teichen, Gräben usw. Manche Arten dem Teich- plankton eigentümlich. Bestimmungstabelle der Gattungen. ‘ 1. Panzer (ohne .Vorder- und Hinterdornen gerechnet) so lang wie breit oder nur wenig länger, glatt, granuliert oder gefeldert. 2. Fuß einfach, konisch, nicht gegliedert, höchstens ge- ringelt. I. Gatt. Brachionus Pallas. 2. Fuß deutlich 3-gliederig. II. Gatt. Noteus Ehrbg. 1. Panzer (ohne Vorder- und Hinterdornen gerechnet) viel länger als breit, stets glatt. III. Gatt. Schizocerca v. Daday. I. Gatt. Brachionus Pallas. Dorsaler Vorderrand stets!) mit Dornen, die durch Einbuch- tungen voneinander getrennt sind, von denen die mittelste gewöhn- 1) Der für das Gebiet noch nicht nachgewiesene Dr. mollis Hempel hat einen glatten Vorderrand, ebenso der nur einmal gefundene Br. inermis Schmarda. Rotatoria. 201 lich die tiefste ist. Hinterrand abgerundet, abgestutzt, mit oder ohne Dornen. Manche Arten besitzen außer der dorsalen und ventralen noch eine basale Platte. Fuß zylindrisch, lang, glatt oder geringelt. Die beiden Zehen gewöhnlich kurz. Im übrigen vgl. die Familiendiagnose. _ Bestimmungstabelle der deutschen Arten bzw. „Formenkreise“!). 1. Vorderer dorsaler Panzerrand mit weniger als 6 Dornen. 2. 2 deutliche (mittlere) Dornen. 3. Seitenrand des Panzers zu mehr oder weniger deutlichen Ecken ausgezogen. 1. Br. angularis Gosse. 3. Panzer an den Seiten abgerundet. la. Br. angularis Gosse var. bidens (Plate). 2. 4 Vorderdornen. 4. Die mittleren Dornen gewöhnlich die größten, oder alle gleich lang. 2-—-2c. Br. pala Ehrbg. + var. (s. besondere Tabelle). 4. Die mittleren Dornen viel kleiner als die lateralen. | 11. Br. forficula Wierz. 1. Vorderer dorsaler Panzerrand mit 6 Dornen. 5. Alle Dornen gleich lang oder die mittelsten (Median- dornen) am längsten. 6. Fußöffnung zu einer Art Röhre (Fig. 395 u. 396) aus- gebildet. 7. Panzer glatt, granuliert, selten gefeldert. 3—-3c. Br. bakeri O0. F. Müller + var. (s. besondere Tabelle). 7. Panzer mit welligen Längsstreifen. 8. Br. sericus Rousselet. 6. Fußöffnung nicht röhrenförmig. 8. Panzer glatt, höchstens mit von den Vorderdornen herabziehenden kurzen Längsstreifen. 9. Vorderdornen aus ziemlich schmaler Basis spitz zulaufend. 4.u.4a. Br. urceolaris O. F. Müller -+- var. rubens (Ehrbg.). 9. Vorderdornen aus breiter Basis entspringend, mit geschweiften Seiten, eine kleine Spitze bildend. 5. Br. mülleri Ehrbg. 8. Panzer nicht glatt. 10. Panzer hinten rund; sehr klein. 9, u. 9a. Br. budapestinensis v. Daday. + var. lineatus (Skorik). 10. Panzer hinten zu (seitlichen) Ecken ausgezogen. 11. Panzer mit feinem Netzwerk. 6. u. 6a. Br. quadratus Rousselet + var. tridentatus (Sernov). 11. Panzer facettiert 7. Br. leydigii Cohn. 5. Die Submediandornen viel länger als die medianen und marginalen. 10.Br.falcatusZach. + var.lyratus Lemm. 1) Nicht aufgenommen wurde Dr. decifiens Plate und Br. lotharingius Imhof; s. im Anhang hinter der Gattung Brachtonus. 202 | Sachse, 1. Br. angularis Gosse (Fig. 397). (=Br. urceolaris var. angulatus Seligo). Panzer dorsal stark gewölbt, mit Rippen oder auch mehr oder weniger ausgeprägten Facetten, zwischen denen sich Einbuchtungen vorfinden. Jederseits der hufeisenförmigen Fußöffnung ein kleiner Zahn, dessen Form ebenso wie die des dorsalen und ventralen welligen Vorderrandes außerodentlich variabel ist. Zuweilen mit einer Gallerthülle. Panzer 100-145 u, Dauereier °/,, u la. Br. angularis Gosse var. bidens (Plate) (Fig. 397 a). Dorsalseite des Panzers glatt, Seitenränder abgerundet; Zähne an der Fußöffnung etwas deutlicher. Sonst wie die typische Form. Ebenfalls im Bezug auf die oben angeführten Merkmale sehr variabel. Panzer 155—215 u, Dauereier '/,, u. N g typisch, Dauereier beider Formen, abge- sehen von den Größenverhältnissen gleich: braun, rundlich, von einer festen größeren Hülle mit seichten Gruben (mit kleinen Höckern?, nach Voigt) umgeben, die mit einer Kappe an dem einen Pole aufspringt. Fig. 395. Fig. 396. Fig. 397. Fig. 395. Dr. bakeri. Seitenansicht (Original). Fig. 396. Dr. sericus. Panzerende in Seitenansicht (nach Rousselet). Fig. 397. Dr. angularıs Gosse. Dorsalseite (Original. a var. dzdens. Dorsal- seite (Original) Pelagisch. Perennierend mit 2 Maxima (im Frühjahr und Herbst). Die argularis-Form vor allem im Juni-August, didens während der übrigen Zeit. Über das ganze Gebiet verbreitet, in Seen, Teichen, Flüssen und Gräben. Meist häufig, oft in Massen. Var. didens bisher nur von Hamburg, Bonn, Hennesperre (Sauerland), Lauer bei Leipzig, Stuttgart bekannt, aber sicher viel weiter verbreitet. Ist in vielen Arbeiten ebenfalls als „angularıs“ bezeichnet. Rotatoria. ID oO os 2—2c. Formenkreis von Br. Pala Ehrbg. Bestimmungstabelle der einzelnen Varietäten. 1. Vorderdornen ziemlich gedrungen und gleichlang. 2. Ohne Hinterdornen. 1. Br. pala Ehrbe. 2. Mit 1 oder 2 seitlichen Hinterdornen. la. Br. pala Ehrbg. forma amphiceros (Ehrbg.). 1. Alle Dornen schlank, die medianen Vorderdornen viel länger als die marginalen. 3. OhneHinterdornen. 1b. Br. pala Ehrbg. var. dorcas (Gosse). 3. Mit 1 oder 2 seitlichen Hinterdornen. lc. Br. pala Ehr’bg. var. dörcas (Gosse) forma spinosa (Wierz). 2. Br. pala!) Ehrbeg. (Fig. 398b). (= 2r. .calceyflorus Pallass = Br. bicornis Bory de St. Vinc.). Panzer gewöhnlich oblong. Vorderer ventraler Panzer- rand wellig, mit einer kleinen medianen Einbuchtung. Panzer hinten rund. Fußöffnung rund, dorsal, fast 4-eckig, Seiten- ränder verlängern sich in ‘ kleine Fortsätze. Fuß lang, mit 2 kurzen, stumpfen Zehen. Mastax groß, mit kräftigen Kauern von malleatem Typus. d& bekannt, weicht kaum vom Typus ab. Panzerlänge ?) 250—400 u, mediane Vorderdornen allein 35—70 u. Fig. 398. Dr. Dala a b forma amphiceros mit langen Hinter- dornen. a mit kurzen Hinterdornen (= 2». Pala forma anuraeı- formis), 6 Br. ala. (Originale.) 1) Der Name pala Ehrbg. wird jedenfalls durch calcy- Slorus Pallas ersetzt werden müssen, doch liegt die Sache noch nicht ganz klar. 2) Wie bei allen folgenden Speeies und Varietäten, ohne Hinterdornen, aber mit Vorderdornen, wenn nichts anderes bemerkt ist. Fig. 398. 204 Sachse, 2a. Br. pala Ehrbg. forma amphiceros (Ehr bg.) (Fig: 398 u. 398a). (= Dr. amphiceros Ehrbg. = Dr. anureiformis Brehm). Panzer im allgemeinen nicht so oblong wie bei pala, mehr 4-eckig erscheinend. Mit 1 oder 2 beweglichen Hinterdornen, die in Größe und Form außerordentlich variieren, ebenso wie die zu beiden Seiten der Fußöffnung stehenden Fortsätze. Sonst wie Br. ala. Panzerlänge 250—400 u, mediane Vorderdornen 35—100 u, Hinterdornen 15—300 u, Fortsätze an der Fußöffnung 10—125 u. 2b. Br. pala Ehrbg. var. dorcas Gosse (Fig. 399). (= Dr. dorcas Gosse). Panzer oblong. Vorderdornen, namentlich die medianen, am Grunde geschweift, dann erst spitz zulaufend. Sonst wie die typische Form. Panzerlänge ohne Vorderdornen 300-400 u, mediane Vorder- dornen 70—140 u, Fortsätze an der Fußöffnung 10-35 u. Fig. 399. Fig. 400 a. Fig. 400. Fig. 399. Dr. fala var. dorcas. Dorsalseite (Original). nt Fig. 400. Br. ala var. dorcas forma spinosa. Seitenansicht (Original). Fig. 400. Dauerei von Br. Zala (Original). 2c. Br. pala Ehrbg. var. dorcas (Gosse), forma spinosa (Wierz.) (Fig. 400). (= Dr. spinosus Wierz.) Mit beweglichen Hinterdornen von variabler Größe. Sonst wie dorcas. Rotatoria. 205 Panzerlänge 300--400 «, med. Vorderdornen allein 7O—140 u, Hinterdornen 15—200 u, Fortsätze an der Fußöffnung 10—125 u. — dd vom allgemeinen Typus. Dauereier bei allen Formen gleich, rundlich (!%/,,0 4), von einer größeren ("?/,oo «) festen, eiförmigen, braunen Hülle (mit ganz flachen Gruben ?) umgeben (Fig. 400a), die mit einer Kappe an dem einen Pole aufspringt. Br. pala (in seiner Gesamtheit genommen) ist perennierend, mit je einem Maximum im Frühjahr und Herbst. Die Formen folgen jedesmal in einer bestimmten Reihenfolge aufeinander, indem zu- erst Dr. pala auftritt, dann f. amphiceros mit kurzen, mittleren und langen Hinterdornen, sodann var. dorcas und f. spinosus. Jede Form trägt 9-, d- und Dauereier. Es wurde beobachtet, daß die aus den Dauereiern der kurz-, mittel- und langstachligen ampAiceros- Form hervorgehenden Tiere typische Dr. ala waren: ferner schlüpften aus Subitaneiern von Dr. pala die f. amphiceros und umgekehrt, doch ist noch nicht festgestellt, ob dies die Regel ist. Diese Species ist semipelagisch und weit verbreitet in Gräben und Teichen, seltener in offenen Flußläufen und Seen. Zuweilen massenhaft. Var. dorcas sowie /. spinosa wurden im Gebiete bisher nur selten beobachtet, finden sich bei genauerer Untersuchung jeden- falls aber überall, wo Zala und amphzceros vorkommen. 3—-3e. Formenkreis von Br. bakeri. Bestimmungstabelle der einzelnen Varietäten. 1. Hinterrand des Panzers mit deutlichen Dornen. 2. Hinterdornen etwa '/,—*/, der Panzerlänge. 3. Br. bakeri O. F. Müller. 2. Hinterdornen ungefähr gleich der Panzerlänge. 3a. Br. bakeri O. F. Müll. var. melheni (Barr. u. v. Daday). 2. Hinterdornen etwa '/,—'/, der Panzerlänge. 3b. Br. bakeri O. F. Müll. var. brevispinus (Ehrbg.). 1. Panzer hinten rund, mit vorgezogenen Ecken oder ganz kurzen seitlichen Dornen. 3. Mit kurzen seitlichen Dornen. 3c. Br. bakeri O.F. Müll. var. entzii (Franc£). 3. Mit vorgezogenen Ecken. 3d. Br. bakeri O0. F. Müll. var. rhenanus (Lauterb.). 3. Hinten abgerundet. 3e Br. bakeri O. F. Müll. var. eluniorbieularis (Skorik). 3. Br. bakeri O0. F. Müller (Fig. 395, 401 u. 401a). Panzer granuliert, selten facettiert. Dorsalseite stärker ge- wölbt wie die ventrale (vgl. Fig. 395). Mediane Vorderdornen länger als die übrigen, oft ventralwärts über die Kopföffnung des Panzers gebogen, an ihrer Innenseite oft mit (3—8) Zähnchen. Hinterdornen gerade oder divergierend, zuweilen auch etwas kon- vergierend. .Ventraler Vorderrand eine Wellenlinie mit 3 Er- 206 Sachse, hebungen und 3. Einbuchtungen jederseits und einer tieferen Kerbe in der Mitte (variabel). : Fußöffnung halbkreisförmig, dorsal ge- kerbt, verlängert sich in kleine Zacken von variabler Gestalt. Panzerlänge 160—225 u, Hinterdornen ca. 90—115 u. 3a. Br. bakeri Müll. var. melheni (Barr. und. v. Dad.). (= Dr. melheni Barr. und v. Dad.) Panzer granuliert, Hinterdornen etwas divergierend.. Mediane Vorderdornen kräftig entwickelt, Fortsätze an der Fußöffnung ziemlich verlängert. ‚Sonst wie die typische Form. Panzerlänge und Hinterdornen 160—225 u. | I} a8 Y UNI IN EEE ARMUT FE HU VI MEILE ME NEM M Wr Teen N “ Fig. 401. Dr. bakeri. Dorsalseite des Panzers, z Ventralseite (naeh Weber). Fig. 402. Dr. bakeri var. brevispinus (Original). Fig. 402. 3b. Br. bakeri Müll. var. brevispinus (Ehrbg.) (Fig. 402). (= Dr. brevispinus Ehrbg.) Panzer meist glatt, Hinterdornen gerade oder divergierend. Mediane Vorderdornen gewöhnlich länger als die übrigen. Panzerlänge wie oben, Hinterdornen ca. 50—20 u. Sachse, 207 3c. Br. bakeri Müll. var. entzii (Franee) (Fig. 403). (= Dr. entzii Fran ce.) Panzer glatt, Hinterrand gerade abgeschnitten, die kurzen Hinterdornen mehr seitlich als nach hinten gezogen. Vorderdornen ziemlich gleichlang. Panzerlänge wie oben (nach Franc& 270 u). 3d. Br. bakeri Müll. var. rhenanus (Lauterb.) (Fig. 404). (= Br. rhenanus Lauterb.) Panzer glatt, Hinterrand abgestutzt, Ecken etwas vorgezogen oder breit abgerundet. Mediane Vorderdornen länger wie die übrigen. Panzerlänge wie oben. Fig. 405. Fig. 403. Fig. 406. Fig. 407. Fig. 408. Fig. 403. Dr. bakeri var. entzi! (Original). Fig. 404. Br. baker! var. rhenanus (Original). Fig. 405. Dr. baker: var. cluniorbicularis (Original). Fig. 406. Dauerei von /r. baker: (Original). Fig. 407. Br. bakerı, Übergangsform von var. erfzir zu var. rhenanus (Original). Fig. 408. Br bakeri, Überganesform von var. vhenanus zu var. cluntorbicularıs (Original). 3e. Br. bakeri Müll. var. eluniorbieularis (Skorik.) (Fig. 405). (= Br. chwniorbicularıs Skorik.) Panzer glatt. Vorderdornen ziemlich gleichlang. Ist leicht mit Dr. urceolaris (s. diesen) zu verwechseln, von dem er sich nur durch die Anwesenheit der „Fußröhre‘ unterscheidet (vgl. Be- . 208 Sachse, stimmungstabelle der Arten bzw. Formenkreise und Fig. 395 und 405). — Panzerlänge wie oben. g von typischer Form. Dauereier wie bei Dr. ala, für alle Varietäten gleich, braun, von einer festen eiförmigen Hülle um- geben (150/95 u, Fig. 405). Br. bakeri, mit seinen Varietäten als Einheit betrachtet, ist eine dizyklische „Sommerform“ mit einem Frühjahrs- und Herbst- maximum. Bezüglich der Aufeinanderfolge der einzelnen Varie- täten scheinen ähnliche Verhältnisse zu bestehen wie bei Dr. 2ala. Die Formen ohne oder mit kleinen Hinterdornen (cluniorbdicular:is, rhenanus, entzii, brevispinus) finden sich vorzugsweise im Frühjahr, die anderen (dakerr und melhen:) im Sommer und Herbst. Den engen Zusammenhang zwischen den einzelnen Formen kennzeichnet am besten die Tatsache, daß zwischen allen Varietäten Übergänge vorkommen. Besonders interessant sind Formen, die auf der einen Seite einen kurzen Dorn (= var. ertzir), auf der anderen nur eine etwas vorgezogene Ecke (var. rAkenanus) haben (Fig. 407), oder solche, bei denen die Ausbildung der einen Seite letzgenannter Varietät entspricht, während die andere völlig abgerundet ist (= var. cluniorbicularis) (Fig. 408). Litoral oder zwischen Pflanzen, selten im freien Wasser. Demgemäß in Seen fehlend. Über das Gebiet verbreitet; in Gräben und Teichen, nament- lich in solchen mit allerlei Abwasserzufluß; zuweilen häufig. Einzelne Varietäten, wie entziü, cluniorbicularis und melheni bisher im Gebiet nur vereinzelt in Lauer b. Leipzig, rAhenanus daselbst, sowie bei Stuttgart und Mannheim a. Rh. konstatiert, sicher aber auch an anderen Orten auftretend. 4. Br. urceolaris O0. F. Müller (Fig. 392, 409 u. 409a). — Br. rubens Huds. u. Gosse und vieler anderer Aut., —= Dr. urceolaris var. armatus Seligo.) Die Vorderdornen, die gleichmäßig spitz zulaufen, sind durch runde Einbuchtungen, deren mittelste die tiefste ist, getrennt. Ventraler Vorderand, wellig, jederseits mit 2-—3 flachen Vertiefungen und einer tieferen, medianen Kerbe. Von jedem der Dornen, mit Ausnahme der marginalen, geht gewöhnlich eine flache, kurze Längsrippe aus. Fußöffnung halbkreis- bis hufeisenförmig, dorsale fast 4-eckig; ihre Ränder zu kleinen Zähnchen ausgezogen. Die Form und Länge der Vorderdornen (bis auf die Ränder, die ich nie geschweift gefunden habe, wie bei var. rzdens) und der an der Fußöffnung befindlichen kleinen Zähnchen sehr variabel. Panzer 210—280 u. dd und Dauereier vom allgemeinen Typus nicht abweichend, die äußere feste Hülle der letzteren mit flachen Gruben (ca.150/100 «), nach Voigt mit 10 «u langen plumpen Stäbchen. Monozyklische ‚‚Winterform“ mit Maximum im April—Mai. Litoral und zwischen Pflanzen, in eigentlichen Seen fehlend, aber in Teichen und Gräben über das ganze Gebiet verbreitet, meist häufig. Rotatoria. 209 4a. Br. ureeolaris O0. F. Müller var. rubens (Ehrbg.) (Fig. 393 und 410). (= Br. urceus Linn& = Br. rubens Ehrbg. —= Dr. urceolaris Hud. und Gosse und and. Aut.) Unterscheidet sich von Dr. urceolaris nur durch die Form der Vorderdornen, die nicht gerade, sondern geschweifte Seiten haben und dadurch, daß er sich an Cladoceren usw. festsetzt. Zu- weilen rötlich gefärbt. Fig. 409. Fig. 409. Fig. 410. Fig. 409. Br. urceolaris. Dorsalseite. « g von Br. urceolaris (nach Weber). Fig. 410. Dr. urceolaris var. rudens jnach Ehrenberg). Dauereier und 2 (136 « lang, Fig. 395) nicht vom allgemeinen Typus abweichend; erstere 136 « lang und mit einer hellbraunen, mit feinen Grübchen versehenen Hülle. Selten gefunden, z. B. bei Plön, Leipzig, Würzburg, Regens- burg, Berlin, Basel. Andere Fundorte infolge der Verwechslung mit Dr. wrceolaris schwer festzustellen. 5. Br. mülleri Ehrbg. (Fig. 411). (= Br. plicatilis Möbius = Dr. hepatotonus GosSse). Vorderdornen breit mit kleiner Spitze. Ventraler Vorderrand mit 3 kleinen Einschnitten. An der Fußöffnung 2 etwas ungleiche stumpfe Vorsprünge. & und Dauereier unbekannt. Süßwasserfauna von Deutschland. Heft 14. 14 210 ‚Sachse, Eigentlich eine marine (und Brackwasser)-Species, aber auch in Teichen und Gräben, die salzhaltige Abwässer (aus Salzberg- werken, Sodafabriken usw.) aufnehmen, gefunden. Hohensalza in Posen, Westeregeln (Reg.-Bez. Magdeburg), Hirschberg i. Böhmen. 6. Br. quadratus Rousselet (Fig. 412). Panzer fast quadratisch, hinten höher wie vorn, mit seitwärts ausgezogenen Ecken. Mediane Vorderdornen länger als die übrigen. Dorsalseite zuweilen facettiert. Zu beiden Seiten der Mittellinie je ein Kiel, der dort, wo die Dorsalplatte in die steil abfallende Basalplatte übergeht, in eine Spitze ausläuft. Ventraler Vorder- rand wellig.. Fußöffnung fast kreisförmig, nach oben zu gerade abgeschnitten, mit 1 dorsalen und 2 ventralen kleinen Fortsätzen. Panzerlänge ca. 270 u, Breite 200 u. d und Dauereier unbekannt (resp. nicht beschrieben). Selten gefunden. Bei Stutt- gart, Hamburg, Rumin (Westpr.), Datteln (Westf.), Frisches Haff; Fig. 411. Galizien. % RR et ER \) AR al aß zum KA, [N a ER o. x = [2 he LINKS 5 I BIER, 2% ES Fig. 412. , b Fig. 411. Dr. mülleri (nach Ehrenberg). Fig. 412. Dr. guadratus. Panzer dorsal. a Panzer seitlich, 5 Fußöffnung ventral (nach Rousselet). 6a. Br. quadratus Rouss. var. tridentatus Sernov (Fig. 413). (— Dr. tridentatus Sernov.) Nur wenig, aber in konstanten Merkmalen von der typischen Form abweichend. Die Netzstruktur des Panzers ganz fein, Fuß- öffnung völlig abgerundet, oben nicht gerade abgeschnitten, die 3 Rotatoria. 917 an ihr stehenden Fortsätze breiter und kürzer wie bei der typischen Form, mit geschweiften Rändern. & schlank, sonst von der typischen Form (noch nicht be- schrieben). Dauerei 135/90 « mit feinen erhabenen Runzeln (oder ganz feinen Stacheln ?). Panzerlänge 200—235 u, Breite 220 u. Monocyklisch, März-Juni, Dauereier im Mai. Bisher nur in Lauer b. Leipzig beobachtet. 7. Br. leydigii Cohn (Fig. 414). Panzer ziemlich quadratisch, hinten stumpf 3-eckig. Vorder- dornen fast gleich lang. Ventraler Vorderrand wellig, in der Mitte mit einer scharfen Kerbe. Die Dorsalplatte weist 21 Polygone in 5 Vertikalreihen auf: 2 laterale Reihen zu je 4, die 2 nächsten zu je 5 und eine mittlere zu 3 Feldern. Jedes dieser Felder mit feinem Netzwerk. Fuß bandartig zusammen- gedrückt. Seitenkanäle große Schlingen bildend. g unbekannt. Dauereier mit zylindrischen Warzen besetzt. Gesamtlänge ca. 340 u. Vielleicht nur eine Varietät von Dr. guadratus. Bis jetzt nur einmal gefunden. Fig. 413. Fig. 413. Dr. guadratus var. Iridentatus. Panzer (Original). Fig. 414. Dr. lZeydıgıı (na:h Cohn). Fig. 415. Dr. sericus. Von der Seite (nach Rousselet). Fig. 416. Dauerei von Br. serzicus (nach Rousselet). 8. Br. sericus Rousselet (Fig. 394, 415, 416). Einbuchtungen zwischen den Vorderdornen ziemlich flach. Ventraler Vorderrand wellig. Dorsalseite des Panzers am Ende abgerundet oder einen Fortsatz bildend (letztere Varietät im Ge- biet noch nicht gefunden), ragt über die deutlich ausgeprägte Basal- platte hervor. Letztere mit Grübchen. Fußöffnung in der Ven- tralplatte rundlich, in ‘der basalen ziemlich 4-eckig. Fuß lang. d (120 « lang) vom gewöhnlichen Typus (Fig. 394). Dauerei 14* 212 Sachse, mit einer größeren, diekschaligen Hülle (136 z. lang) umgeben, die tiefe Grübehen aufweist. Panzerlänge ca. 290 u. Bisher nur in einem Waldtümpel bei Baden-Baden gefunden. 9. Br. budapestinensis v. Daday (Fig. 417). Panzer klein, überall mit kleinen Höckerchen besetzt, durch feine Längs- und Querlinien gefeldert. Diese Felderung ist sehr variabel, zuweilen mit 5- oder 3-eckigem Mittelschild. Mediane Dornen am längsten, divergierend, marginale sehr klein. Panzerlänge 120—140 u. & und Dauereier unbekannt. In Seen fehlend. Selten, bisher nur in Leipzig (Albertparkteich) gefunden. Fig. 417. Fig. 418. Fig. 417. Dr. budapestinensis. Verschiedene Formen (nach Zacharias). Fig. 418. Dr. budapestinensts var. Zrneatus. Panzer (nach Zacharias). 9a. Br. budapestinensis v. Daday var. lineatus (Skorikow) (Fig. 418). (= Br. lineatus Skorikow = Dr. punctatus Hempel.) Unterscheidet sich von der typischen Form nur durch die konvergierenden Mediandornen, die Panzerstruktur — die nur Längslinien aufweist — und die schwächere Granulierung. Panzerlänge 120—140 u. d und Dauereier unbekannt. Sommerformen. In Seen fehlend. Bei Oppeln, Leipzig, Stuttgart; Altwässer und Teiche des Oberrheins. 10. Br. faleatus Zacharias (Fig. 419). Panzer breit eiförmig; Länge: Breite — 125:100, stark abgeplattet. Von den Mar- ginaldornen zieht sich nahe dem Panzerrand jederseits eine Längskante bis an die Basis der Hinterdornen; beide begrenzen ein dor- sales Feld, das hinten mehr als vorn er- haben ist, seitwärts und nach hinten zu ziem- Fi. 419. Br. falcatus. ch steil abfällt und mehr oder weniger dicht Panzer(nach Zacharias). granuliert ist. Median- und Marginaldornen | Rotatoria. | 913 klein, erstere spitz, letztere stumpf. Submediandornen ungefähr /, der Panzerlänge, zugespitzt, gerade oder gebogen, divergierend und immer sichel- oder hakenförmig über die Kopföffnung gebogen. Ventraler Vorderrand fast gerade. Hinterrand geht in lange, spitze Dornen von variabler Gestalt und Größe über. Fuß deutlich geringelt. ' Panzer 120—160 «, Vorderdornen 80—195 zw,‘ Hinterdornen 95—175 u. & und Dauereier unbekannt. In Seen fehlend. — Sommerform. Bei Oppeln, Breslau, Wermsdorf i. Sachsen (mehrere Fund- orte), Knauthain b. Leipzig (Schloßparkteich). 10a. Br. falecatus Zacharias var. Iyratus Lemmermann. Panzer mit kurzen 3-eckigen Stacheln besetzt, nach dem Rande zu granuliert. Hinterdornen S-förmig gekrümmt, mit nach außen gerichteten Spitzen, konvergent, parallel oder divergent. Sonst wie die typische Form. Panzer 108—131 u, Vorderdornen 75—101 u, Hinterdornen 105—-135 u. Bei Rogau (b. Krappitz) i. Schlesien. 11. Br. forficula Wierzejski (Fig. 420). Panzer mit zahlreichen Erhöhungen bedeckt. Hinterdornen fast von gleicher Länge wie der Panzer, stark, unbeweglich; an der Innenseite hat jeder einen abgestumpften Zahn. Dorsaler Vorder- rand mit 4 Dornen, von denen die äußeren (late- ralen) lang und abgestumpft sind. d und Dauereier unbekannt. Gesamtlänge 40 (?) u. Herbst. Galizien. \ S Fig. 420. Br.forficula (nach Anhang. Wierzejski). Als ungenügend, weil ohne Beigabe von Figuren, beschrieben sind zu betrachten: 12. Br. decipiens Plate „erinnert in Form und Größe sehr an Dr. Zala, unterscheidet sich aber von ihr dadurch, daß der Hinterrand des Panzers außer den 2 abgerundeten Stacheln neben der Austrittsöffnung des Fußes noch 2 kurze, seitliche Hörner besitzt. Letztere werden häufig eng an den Körper angedrückt, so daß man sich über die An- wesenheit leicht täuscht“. (Plate.) », Bremen ? Bonn ? Jena ? 13. Br. lotharingius Imhof. „Am vorderen dorsalen Rand trägt der Panzer 4 Dornen wie bei Zolyacanthus, von denen aber die beiden mittleren aus breiter Basis entspringen, sich rasch in einen langen, gleichmäßigen Fort- 214 Sachse, satz verjüngen und durch einen tiefen und breiten Ausschnitt wenigstens gleichbreit, eher noch etwas mehr, voneinander getrennt sind, als von den kürzeren wenig mehr als halb so langen Seiten- dornen. An der Bauchseite treffen wir hier keine Zähne, da- gegen in der Mitte einen leichten Ausschnitt. Die Austrittsstelle des Fußes ist mit 2 seitlich gestellten spitzigen Kerbzähnen ver- sehen.“ (Imhof.) Länge ohne Stacheln 336 u, größte Breite 240 u. Zemmingen-Weiher (Lothringen). s Il. Gattung Noteus. Panzer glatt, granuliert oder facettiert, mit Vorder- und Hinter- dornen. Fuß deutlich 3-gliederig. Im übrigen vergleiche die Familiendiagnose. Augen vorhanden oder fehlend. Bestimmungstabelle der Arten. 1. Panzer glatt 3. N. polyacanthus Ehrbg. 1. Panzer granuliert oder facettiert. 2. Mit 2 (medianen) Vorderdornen und 2 lateralen Spitzen 1. N. quadricornis Ehrbg 2. Mit 10 Vorderdornen 2. N. militaris Ehrbg 1. N. quadricornis Ehrbg. (Fig. 421). = Anuraea frenzeli Eckst.). Panzer fast kreisrund, flach, granuliert und mit Facetten auf der Dorsalseite. Die Ausbildung dieser Felder ist sehr veränderlich, meist sind vier als 5-ecke ausgebildet, während die anderen nur an- \ Fig 421. MN. quadricornis Ehrbg. (nach Weber). Rotatoria. 215 gedeutet sind. Das erste liegt am vorderen Panzerrand zwischen der Basis der Mediandornen; daran schließen sich die übrigen 3 nach hinten zu an. Mediane Vorderdornen von variabler Länge und Gestalt, mit feinen Zähnchen, etwas über die Kopföffnung ge- krümmt. Die beiden Hinterdornen ebenfalls variabel. Auge fehlt (?). Panzerlänge 250—350 u. & und Dauereier unbekannt. Die Eier werden abgelegt. Herbstform. — Zwischen Pflanzen, faulenden Algen, am Poden usw., in Seen wohl immer fehlend. Uber das ganze Gebiet verbreitet, aber meist vereinzelt auf- tretend. 2. N. militaris (Ehrbg.) (Fig. 422). (— Brachionus militarıs Ehrbg.) Panzer granuliert, ohne die Vorder- und Hinterdornen, etwa so breit wie lang, vorn etwas schmäler als hinten. Von den 6 dorsalen Vorderdornen sind die mittleren, divergierenden, die längsten aller Vorder- N dornen; die lateralen sind nach außen > gebogen. Ventral fast gleichlang. Unter I RR den 4 Hinterdornen sind die 2 seit- % DNS un: lichen die längsten und nach außen = IND gekrümmt, die 2 mittleren an der Fuß- er öffnung stehenden sind ungleich, in- dem der rechte immer länger ist. Mit rotem Auge. I = I Fig. 422. a Fig. 422. IV. militar:s, Ventralseite. « Hinterende in Seitenansicht (nach Ehrenberg). Panzerlänge ca. 240 u. g und Dauereier unbekannt. Die Eier werden angeheftet getragen. Zwischen Pflanzen und Detritus, sowie am Grunde. In Seen fehlend. Vereinzelt bei Plön, Berlin, Drausensee in Westpreußen, Münster in Westfalen, Trachenberg in Schlesien, Leipzig, Ludwigs- hafen, Basel, Hirschberg in Böhmen; Galizien. 3. N. polyacanthus (Ehrbg.) (Fig. 423). (=Brachionus polycanthus Ehrbg.) Panzer, ohne Dornen, so lang wie breit, vorn etwas schmäler. Dorsaler Vorderrand mit 4 Dornen, 2 mittleren, fast geraden und 216 Sachse, 2 lateralen, nach außen gebogenen. Ventraler Vorderrand in der Mitte leicht gebogen, nach der Seite zu mit je 3 kleinen Spitzen. Fig. 423. MN. polyacanthus. Dorsal- seite des Panzers (nach Ehrenberg). 17 N) Fig. 424. Schizocerca diversicornis var. homoceros. Der Hinterrand geht seitlich in lange Dornen (etwa ?/, des Panzers) über. An der Fußöffnung stehen 2 ventrale Zähne und 1 dorsaler von gleicher Gestalt. Mit rotem Auge. Panzerlänge 240—300 . d und Dauerier unbekannt. Subitaneier werden angeheftet ge- tragen. Bei Bankau (Westpr.), Danzig, Berlin, Neuhaus b. Pöplitz (An- halt); Galizien. III. Gatt. Schizocerca v. Daday. Panzer lang, vorn breiter, glatt. Von den 4 dorsalen Vorder- dornen sind die mittleren klein, abgerundet und durch einen tiefen Einschnitt getrennt; die lateralen sind Jang, etwas gebogen und spitz zulaufend. Hinterdornen gleich oder ungleich, im letzteren Falle der rechte länger. Ventraler Vorderrand wellig, mit 2 kleinen, ziemlich spitzen late- ralen Zähnen. Fuß lang, geringelt, an seinem Ende gespalten. Jeder Teil mit 2 ungleichen Zehen. Nur 1 Species (mit einer Varität). 1. Sch. diversicornis v. Daday (Fig. 424a). Hinterdornen un- gleich, der rechte länger. la. Sch. diversicornis v. Daday var. homo- ceros Wierz. (Fig. 424). (= Brachionus amphi- furcatus Imhof [?]). Hinterdornen gleich- lang. — Panzerlänge 280 bis 320 u, Breite 130 a Schizocerca diversicornis (Original). bis 210 «, Vorderdornen Rotatoria. 217 110—135 u, Hinterdornen 150—200 u, der linke bei diversiornis ca. 50—125 u. d und Dauereier nicht bekannt. Subitaneier werden angeheftet getragen. Wohl über das ganze Gebiet verbreitet; in Seen fehlend. 21. Fam. Anuraeidae. Von Dr. H. Dieffenbach (Leipzig). Der das Tier vollständig einhüllende Panzer besteht aus einer gewölbten Dorsal- und einer planen oder konkaven Ventralplatte. Beide sind seitlich miteinander verschmolzen. Der dorsale Vorder- rand des Panzers ist meist mit 6 Dornen versehen. Der Hinter- rand des Panzers abgestutzt, abgerundet oder mit 1 oder 2 Dornen von sehr variabler Länge bewehrt. Kloakenöffnung am hinteren Rande des Ventralpanzers gelegen. Fuß fehlt. Das Räderorgan besteht aus dem postoralen Cingulum und dem gewöhnlich beweg- liche Borsten tragenden 3-lappigen Trochus. Innerhalb des Wimper- kranzes finden sich zerstreut einige bewegliche borstenähnliche Haare. Kiefer vom malleaten Typus. Ösophagus sehr'kurz und weit. Der vom Darm deutlich abgesetzte Magen ist entweder kugelförmig oder zylindrisch. Speicheldrüsen eiförmig. Magen- drüsen kugelig.. Fußdrüsen fehlen wahrscheinlich. Die beiden Seitenkanäle des Exkretionssystems sind je mit 2—4 Wimper- flammen versehen. Sie münden durch die ziemlich große kontrak- tile Blase in das Rektum. Ovar bisweilen hufeisenförmig. dg nur von Anuraea aculeata Ehrbg. bekannt. Das Cerebralganglion von längligher Gestalt, es trägt an seinem Vorderende den kontraktilen Dorsaltaster, an seinem Hinterende das eirund gestaltete, rote Auge. Die beiden sehr kleinen und daher schwer zu erkennenden Lateraltaster sind ebenso wie der Dorsaltaster mit starren Borsten besetzt. Sie können durch winzig kleine Öffnungen im letzten Drittel des Dorsalpanzers nach außen ausgentroceit werden. Marin und im Süßwasser. Bestimmungstabelle der Gattungen. 1. Vorderrand des Panzers mit 6 Dornen versehen. 2. Dorsalpanzer meist gefeldert. I. Gatt. Anuraea Ehrbg. 2. Dorsalpanzer nicht gefeldert, gestreift. II. Gatt. Notholea Gosse. 1. Vorderrand des Panzers ohne Dornen. III. Gatt. Anuraeopsis Lauterb. I. Gatt. Anuraea Ehrbs. Vorderrand des Dorsalpanzers mit 6 Dornen versehen, von denen die beiden mittleren gewöhnlich die stärkste Ausbildung - aufweisen. Der Hinterrand des Panzers mit 2 seitlichen Dornen oder 1 mittleren Dorn. Die Hinterdornen können auch fehlen. 218 Dieffenbach, Dorsalpanzer mitunter gekielt. Infolge der Variabilität in der Felderung und Länge der Vorder- und Hinterdornen können eine Reihe von Varietäten unterschieden werden. Bestimmungstabelle der Arten. 1. Panzer gefeldert, mit und ohne Hinterdornen. 2. Panzer nicht gekielt. 3. Panzer hinten abgerundet, abgestutzt oder mit 2 seit- lichen Dornen von variabler Länge bewehrt. 1. Anuraea aculeata Ehrbse. 3. Panzer hinten nur mit 1 mittleren Dorn von variabler Länge bewehrt. 4. Querleisten der Medianplatten fehlen. 2. An. acul. var. cochlearis Voigt. 4. Querleisten vorhanden. 3. An. stipitata Ehrbg. 2. Panzer gekielt, hinten abgerundet oder mit 1 mittleren Dorn von variabler Länge bewehrt. 4. An. cochlearis Gosse. 1. Panzer nicht gefeldert, stets ohne Hinterdornen. 5. An. falculata Ehrbg. 1. An. aculeata Ehrbg. (Fig. 425). Dorsalplatte mit konstanter Felderung, wodurch sie wie in einzelne Platten zerlegt erscheint. 4 Median-, 4 Lateral- und 4 Marginalplatten. Die beiden ersteren von hexagonaler, die letz- teren von 3-eckiger Gestalt (s. Fig. 425). Ventralplatte zeigt keine Med. Smed- Fig. 425. b c Fig. 425. An. aculeata Ehrbg. (nach Krätzschmar). Med. — Mediandornen, Smed. — Submediandornen, M = Marginaldornen, Med. = Medianplatten, Z = Lateralplatten, M = Marginalplatten. a Dauerei einer Tümpel-Azzraea, 5 Dauerei einer See-Aruraea, c An. aculeata Ehrbg. dg (mach Krä tzsehmar). Felderung, wohl aber ist sie in ihrer ganzen Ausdehnung mit kleinen zarten Areolen versehen. Die Subitaneier sind an einem aus der Kloakalspalte herausragenden Gallertfaden angeheftet. Zweierlei Dauereier (s. Fig. 425 a, 5). & (s. Fig. 425 c) von kegelförmiger . Rotatoria. 919 Gestalt. Die äußere Haut geht zu beiden Seiten in einen rudi- mentären Panzer über, .der sich bis zum Rücken erstreckt, dort aber in der Medianlinie eine schmale Rinne frei läßt. Ventral- seite ungepanzert. Zwischen die beiden Panzerplatten kann der Kopf vollständig zurückgezogen werden. Raderorgan ähnelt im Bau dem des ?. Der Hoden, ein unpaarer, eiförmiger Sack, nimmt fast die Hälfte des Körperraumes ein. Ohne ein Vas. deferens geht er in den verhältnismäßig großen Penis über. Uber dem Hoden ein großer Öltropfen, der in enger Beziehung zum Ex- kretionssystem steht. Letzteres wird dargestellt durch 2 vom Gehirn aus abwärtslaufende Kanäle, die sich unterhalb desselben vereinen und in eine Blase münden, die den Öltropfen umgibt. Die beiden Kanäle besitzen je 1 Wimperflamme. Auge vorhanden. Größe des Z im Mittel: Länge 70 u, Breite 35 «, Penis- länge 20 u. Größe des Q im Mittel: Länge 135 u, Breite 100 u, Länge der Mediandornen 50 u, der Hinterdornen 100 u. Im ganzen Gebiete verbreitet, in Seen, Teichen und Tümpeln. Varietäten: Var. divergens Voigt (Fig. 426). Hinterdornen so lang oder länger als der Körper, gespreizt. Verbreitet. In Seen häufiger als in Teichen. Var. valga Ehrbg. (Fig. 427). Hinterdornen von ungleicher Länge. Zuweilen fehlt ein Hinterdorn. Verbreitet. Fig. 426. Fig. 427. Fig. 429. Fig. 430, Fig. 426. An. ar. var. divergens Voigt (nach Krätzschmar), Fig. 427. An, ac. var. valga Ehrbg. (nach Krätzschmar). Fig. 428, An. ac. var. brevispina Gosse (nach Krätzschmar). Fig. 429. Az, ac. var. curvicorn:s Ehrbg. (nach Krätzschma r). Fig, 430, An. ac. var. serrulata Ehrbg. (nach Hudson und Gosse) 220 Dieffenbach, Var. brevispina Gosse (Fig. 428). Hinterdornen kürzer wie bei der typischen Form. Verbreitet. | Var. eurvicornis Ehrbg. (Fig. 429). Hinterdornen fehlen. Hinterrand des Panzers abgestutzt bis abgerundet. Verbreitet. Var. serrulata Ehrbeg. (Fig. 430) : Infolge Fehlens der letzten Medianplatte berühren sich die beiden Lateralplatten in der Medianlinie. Hinterdornen sehr kurz oder fehlend. Von den verhältnismäßig langen Vorderdornen be- sitzen die beiden mittleren die doppelte Länge der anderen. Häufig in den Holst-Mooren und im Grebiner Moorteich bei Plön. 2. An. aculeata var. cochlearis Voigt (Fig. 431). Das Hinterende des Panzers ist etwas seitlich verschoben und läuft in einen Dorn mit stumpfer Spitze aus. Die Mediandornen besitzen etwa die doppelte Länge der andern und sind nach vorn ge- krümmt. Alle Felder des Panzers sind dicht mit kleinen Höckern besetzt. Länge des Panzers 152 u, Breite 53 a, Länge der Median- dornen 40 u, des Enddorns 25 u. Holst-Moore bei Plön: In Sphagnum-Tümpeln — Juni, Juli — vereinzelte DBankau und ‚Scharshütte: in Torfsümpfen. Fig. 431. Fig. 432. Fig. 433. Fig. 431. An. ac. var. cochlearis Voigt (nach Voigt). Fig. 432. An. stipifata Ehrbg. (nach Ehrenberg). Fig. 433. Ar. cochlearis Goss:. Seitenansicht, « Rückenansicht (nach Lauter- born). »zd Mediandornen, s”z@ Submediandornen, ad Marginaldornen, f/ Frontalplatte, Zc,, Ze, linke Carinalplatte. »c,, cz rechte Carinalplatte, Z/ Lateralplatte, »2s Marginalsaum. 3. An. stipitata Ehrbg. (Fig. 432). Anordnung der Felder wie bei Ar. aculeata, das Hinterende des Panzers zu einem kurzen, spitzen Dorn ausgezogen. Länge 100-130 u. Berlin (nach Ehrbg.), Altwässer der Isar bei München. Rotatoria. 221 4. An. cochlearis Gosse (Fig. 433—435). Dorsalpanzer ziemlich stark gewölbt. Auf seiner höchsten Wölbung verläuftin der Medianlinie ein Kiel, der durch das Zusammen- stoßen der den Panzer aufbauenden Felder gebildet wird (s. Fig. 434). Ventralplatte plan, nicht gefeldert, wohl aber in ihrer ganzen Aus- dehnung mit zarten kleinen Areolen versehen (s. Fig. 435). Auch die Felder des Dorsalpanzers sind auf der Oberfläche mit einem Netzwerk solcher Areolen versehen. & unbekannt. Infolge der Verschiedenheit in der Struktur des Panzers und in der Länge seiner Fortsätze lassen sich eine Anzahl von Varietäten unter- scheiden. Größendimensionen der typischen Form im Mittel: Länge des Panzers 100 «, Breite 65 «. Länge der Mediandornen 35 u, des Hinterdornes 60 u. Im ganzen Gebiete verbreitet. In Seen, Teichen und Tümpeln. Fig. 434. Fig. 435. Fig. 437. Fig. 434. An. cochlearıs Gosse (nach Lauterborn). Fig. 435. An. cochlearıs Gosse. Ventralansicht (nach Lauterborn). N Fig. 436. An cochl. var. macracantha Lauterb. (nach Lauterborn). Fig. 437. An. cochl. var. macr. forma micracantha Lauterb. (nach Lauterborn). Fig. 436. Varietäten. A. Struktur des Panzers wie bei der typischen Form. Var. macracantha Lauterb. (Fig. 436). Hinterdorn mächtig entwickelt, oft fast so lang als der Panzer und geht mit breiter Basis fast unmerklich in den letzteren über. Die Areolierung setzt sich bis in die Mitte des Hinterdorns fort. Verbreitet. Var. maer. forma micracantha Lauterb. (Fig. 437). Bedeutend kleiner wie vorige Art. Hinterdorn sehr kurz. Verbreitet. 229 Dieffenbach, Var. macr. forma tuberculata Lauterb. (Fig. 438). Der Hinterdorn ist zu einem unregelmäßigen, höckerartigen Vor- sprung reduziert. Vereinzelt. Var. teeta Gosse (Fig. 439). Hinterdorn fehlt. Länge 95—115 u. Verbreitet. Var. teeta forma major. Lauterb. (Fig. 440). Wie vorige Art, nur bedeutend größer. Frontalplatte ver- hältnismäßig klein, Carinalplatten sehr eroß. Vorderdornen schwach entwickelt. Länge 135—155 u. Seitenarm des Rheins b. Altrip zwischen Ludwigshafen und Speyer. Fig. 438, Fig. 439. Fig. 440. En Na EL ni. Erz u Fig. 438. An. cochl. var. macr. Jorma tuberculata Lauterb. (nach Lauterborn). Fig. 439. An. cochl. var. tecta Gosse (nach Lauter- born). Fig. 440. An. cochl. var. tecta forma major Lauterb. (nach Lauterborn). Fig. 441. An. cochl. var. fecta forma punctata Lauterb. (nach Lauterborn). Fig. 442. An. cochl. var. ir regularıs forma connectens ! Lauterb. (nach Lauterborn). Fig. 442, EZ ERELETER, era ie eich Var. teeta forma punetata Lauterb. (Fig. 441). Wie die typische tecta-Form, nur sind die Knotenpunkte der Areolen mit erhabenen Punkten besetzt. Vereinzelt. B. Mediankiel geknickt, Knotenpunkte der Areolen mit kleinen Dornen besetzt. Var. irregularis forma conneetens Lauterb. (Fig. 442), Der var. macr. sehr ähnlich, nur ist der Mediankiel leicht geknickt. Vereinzelt. Rotatoria. 2923 Var. irreg. forma angulifera Lauterb. (Fig. 443). Die Knickung ist etwas stärker wie bei voriger Art. Vereinzelt. Var. irregularis Lauterb. (Fig. 444). Eine neue Platte hat sich zwischen den vorderen und hinteren Carinalplatten eingeschoben. Vereinzelt. Var. irreg. forma ecauda Lauterb. (Fig. 445). Hinterdorn fehlt, sonst ist der Panzer wie bei voriger Art be- schaffen. Vereinzelt. C. Vorderdornen und Hinterdornen ziemlich dünn. Die Nähte der Panzerplatten. schwach ausgebildet oder fehlend. Panzer mit spitzen Zähnchen oder Dörnchen bewehrt, die den Knotenpunkten der Areolen aufsitzen. Fig. 443. Fig. 444. Fig. 445. Fig. 446. Fig. 443. An. cochl. var. irregularis forma angulifera Lauterb. (nach Lauter- born). Fig. 444. An. cochl. var. irregularıs Lauterb. (nach Lauterborn). F 9.445. An. cochl. var. irregularis forma ecauda Lauterb. (nach Lauterborn), Fig. 446. An. cochl. var. hispida forma pustulata Lauterb. (nach Lauterborn). Var. hispida forma pustulata Lauterb. (Fig. 446). Areolen deutlich sichtbar. Basis des Hinterdorns und der Vorderdornen dicht mit spitzen Dörnchen besetzt. Vereinzelt. Var. hispida Lauterb. (Fig. 447). Nähte der Panzerplatten sind fast oder völlig verschwunden. Die spitzen Dörnchen oder Zähnchen überziehen den Panzer wie ein Pelzwerk, so daß die Areolen gänzlich den Blicken ent- schwinden. Vereinzelt. 224 Dieffenbach, D. Var. robusta Lauterb. (Fig. 448). Panzer von beträchtlicher Größe. Auffallend klein sind die Areolen, die die Felder des Panzers wie ein feinmaschiges Netz- werk erfüllen. Dorsalpanzer stark gewölbt, im hinteren Drittel oft blasig aufgetrieben. Hinterdorn gewöhnlich sehr lang, er bildet oft die direkte Fortsetzung des steil abfallenden Rückenprofils. Formen ohne Enddorn sind noch nicht beobachtet worden. Vereinzelt. Fig. 449. Fig. 448. Fig. 448 a. Fig. 4479. a An. cochl. var. hıspida Lauterb. (nach Lauterborn). Fig. 448. a An. cochl. var. robusta Lauterb. (nach Lauterborn). Fig. 449. An. cochl. var. leplacantha Lauterb. (nach Lauterborn). ’ Fig. 450. An. cochl. var. leplac. forma u Fig. 447 a. ecaudaLauterb.(nachLauterborn). Fig. 450. E. Var. leptacantha Lauterb. (Fig. 449). Hinterdorn kurz und sehr dünn, scharf abgesetzt vom Panzer. Mediandornen ziemlich lang. Die Nähte’der Panzerplatten fast völlig verschwunden. Bucht des Rheins bei Altrip zwischen Ludwigshafen und Speyer. Var. leptac. forma ecauda Lauderb. (Fig. 450). Panzer wie bei voriger Art. Hinterdorn fehlt. Vorkommen wie vorige Art. Rotatoriıa. 225 5. Anuraea falculata Ehrbg. (Fig. 451). Panzer ziemlich langgestreckt, hinten abgerundet, mit kleinen erhabenen Punkten besetzt. Die sichelförmig gebogenen Median- dornen sind ungefähr doppelt so lang als die übrigen. Alle Vorderdornen sind einseitig gesägt. d unbekannt. Länge: 170 u. Berlin (nach Ehrbg.). II. Gatt. Notholea Gosse. Der durchsichtige Panzer von mehr oder weniger eiförmiger oder spindelförmiger Ge- stalt. Dorsalrand des Panzers mit 6 Dornen bewehrt, von denen die beiden mittleren ge- wöhnlich die stärkste Ausbildung aufweisen. Die eine der mittleren Dornen bisweilen so lang oder länger als der Panzer. Die Streifen, die sich fast ausschließlich auf dem Dorsalpanzer befinden, gehen von den Spitzen der Dornen oder vom Grunde der Ein- buchtungen aus. Panzer dorsoventral ab- geplattet. Dorsalplatte gewölbt, Ventralplatte konvex oder konkav. Hinterende des Panzers meist zu einem kurzen oder sehr langen Dorn ausgezogen. Fig. 451. Anm. falculata Ehrbg., (nach Ehren- berg). Bestimmungstabelle der Arten. 1. Panzer mehr oder weniger eiförmig, hinten stets abgerundet. 1. Noth. striata Ehrbg. l. Panzer mehr oder weniger spindelförmig, hinten nicht . ab- gerundet. 2. Vorderdornen von gewöhnlicher Länge. 3. Hinterende des Panzers zu einem stumpfen, bisweilen breit abgestutzten Dorn ausgezogen. 4. Der Dorn geht mit breiter Basis unmerklich in den Panzer über. 2. Noth. acuminata Ehrbg. 4. Der Dorn scharf abgesetzt vom Panzer. 3. Noth. labis Gosse. 3. Hinterende des Panzers zu einem spitzen Dorn aus- gezogen. 5. Der Dorn geht unmerklich in den Panzer über. 4. Koth. heptodon Perty. 5. Der Dorn ziemlich scharf abgesetzt vom Panzer. 5. Noth. foliacea ‚Ehrbg, 2. Eine der Mediandornen so lang oder länger als der Panzer. 6. Noth. longispina Kellie. 1. Noth. striata Ehrbg. (Fig. 452). (= An. striata Ehrbg., = Noth. striata Müll.) Die in der 12-Zahl vorhandenen Streifen des Rückenpanzers von variabler Länge und Stärke. Die Kloakalspalte ist gleichzeitig Süßwasserfauna von Deutschland. Heft 14. 15 226 Dieffenbach, die Austrittsstelle eines kegelförmigen, häutigen Organs, das die Funktion eines Fußes besitzt. Länge ca. 160 u. Verbreitet. Besonders häufig in der kälteren Jahreszeit. Auch marin: Ostsee b. Wismar, Kiel. 2. Noth. acuminata Ehrbg. (Fig. 453). (— An. acum. Ehrbg., — An. inermis Ehrbg.) Streifung des Panzers wie bei voriger Art. Bei frisch ge- schlüpften Tieren kommt es zuweilen vor, daß das Hinterende des Panzers nach der Ventralseite umgeklappt ist. (= An. inermis Ehrbg.) Auch ältere Tiere können diese Eigentümlichkeit auf- weisen. d unbekannt. Panzerlänge sehr variabel, im Mittel: 210 u. Verbreitet, besonders häufig in der kälteren Jahreszeit. | | | ei 6 Fig. 452. Fig. 453. Fig. 453 a. Fig. 454. Fig. 452. Noth. striata Ehrbg. (nach Wierzejski). Fig. 453. Noth. acuminata. 3 verschiedene Formen (nach Wierzejski). Fig. 454. NVoth. labis Gosse (nach Wierzejski). 3. Noth. labis Gosse (Fig. 454). Streifung des Rückenpanzers undeutlich. Vorderdornen ziem- lich kurz. d unbekannt. Länge 140 u Verbreitet, nicht selten in der kälteren Jahreszeit. . Rotatoria. 2397 4. Noth. heptoden Perty .(Fig. 455). (= An. heptodon Perty.) Auch der ventrale Hinterrand des Panzers setzt sich in einen kräftigen schräg nach unten gerichteten Stachel fort. Streifung des Dorsalpanzers wellig.. Sg bekannt. In Deutschland noch nicht beobachtet. Länge 180 u. Im Winter häufiger als im Sommer; Altrhein b. Neuhofen. 5. Noth. foliacea Ehrbg. (Fig. 456). (= An. foliacea Ehrbg., = Noth. ambigua Bergend.) Der ventrale Hinterrand des Panzers setzt sich in einen schräg .nach unten gerichteten Stachel fort. Dorsalpanzer mit medianem Kiel, der sich bis in den Hinterdorn erstreckt. Panzer, besonders im ersten Drittel, stark granuliert. 2 unbekannt. Länge 150 u. Im ganzen Gebiete verbreitet; am häufigsten in der kälteren Jahreszeit. Fig. 455. Fig. 456. a Fig. 455. Noth. heptodon Perty (nach Hudson und Gosse). Fig. 456. Noth. foliacea Ehrbg. Dorsalansicht, @ Seitenansicht Ei, (nach Weber). Fig. 457. Noth. longıspina Kellie. (nach Weber). Fig. 457. 6. Noth. longispina Kellic. (Fig. 457). Das Hinterende des Panzers zu einem sehr langen Dorn aus- gezogen. Panzer vollkommen durchsichtig. Dorsalpanzer nur mit 2 Streifen versehen, die von der Basis der Mediandornen aus- gehen. d unbekannt. Total-Länge 600—650 u. Im ganzen Gebiete verbreitet. In Seen häufiger als in Teichen und Tümpeln. 15* 228 Dieffenbach, III. Gatt. Anuraeopsis Lauterb. Panzer vorn abgestutzt, hinten abgerundet. Er besteht aus 2 gleich großen Platten, die seitlich durch eine dehnbare Membran miteinander verbunden sind. Dorsal- platte stark gewölbt, Ventralplatte plan. Ein häutiges Organ, das viel- leicht einem Fuße entspricht, kann durch die Kloakalspalte nach außen ausgestreckt werden. Das tropfenförmig gestaltete Ei bleibt, durch ein Anal- füßchen festgehalten, mit dem Mutter- tier verbunden. & unbekannt. Nur 1 Art. Anuraeopsis hypelasma Gosse (Fig. 458). (= Anuraea hypelasma Gosse.) Länge 115 u. Im ganzen Gebiete verbreitet. Sommerform. 22. Fam. Ploesomatidae. Von Fig. 458. Anuraeopsis hypelasma X RE Gosse (nach Weber). Dr. H. Dieffenbach (Leipzig). Gestalt variabel, von oben gesehen kegelförmig oder breitoval. Rückenseite gewölbt, Bauchseite plan bis konvex. Panzer meist wohl entwickelt, dehnbar mit netzförmiger Skulptur oder mit Rillen und Leisten versehen. Bei denjenigen Formen, die in Besitz eines kräftig und wohl entwickelten Panzers sind, zerfällt dieser in . mehrere Platten, die miteinander verschweißt oder durch eine häutige Membran verbunden sind. Die wichtigste dieser Platten, das sogen. Kopfschild, das dorsal in der vorderen Körperregion gelegen ist, kann die Kopföffnung vollständig verschließen. Durch eine in ihm befindliche Öffnung kann der Dorsaltaster nach außen ausgestreckt werden. Die hintere dorsale Körperregion wird durch eine gewöhnlich dreieckig geformte Platte geschützt, die durch Rillen und Leisten vom Kopfschild getrennt ist. In gleicher Weise von diesen beiden und untereinander getrennt sind die seitlich dorsalen und ventralen Platten. Diese 4 seitlichen Platten haben ihrerseits wieder eine Anzahl Rillen und Leisten aufzuweisen. Ventral klafft der Panzer gänzlich oder teilweise auseinander. Die Breite des Spaltes ist verschieden. Bei den Formen, deren Panzer verkümmert ist, verschwinden die verschiedenen Regionen des Panzers fast vollständig. Nur das Kopfschild und die seitlich ventrale Region sind zu erkennen. Die ventrale Spalte des Panzers fehlt bei diesen Formen. Der transversal geringelte, zylindrische Fuß entspringt ventral ungefähr in der Mitte der Medianlinie. 2 Zehen. Der große Kopf wird nur wenig aus dem Panzer hervorgestreckt. Das Räderorgan besteht aus einem postoralen Wimperkranz, dem Cingulum, und dem Trochus, der sich aus einigen warzenförmigen, Rotatoria. | 239 mit Cilien versehenen Gebilden zusammengesetzt. Innerhalb des Cingulums mit seitlich dorsaler Lage 2 fingerförmige, zylindrische Taster. Kiefer vom foreipaten Typus. Osophagus gewöhnlich ziemlich lang, dehnbar. Speichel- und Magendrüsen eiförmig, wohl entwickelt, aber häufig schwer zu erkennen. Magen groß, mehr oder weniger kugelförmig, geht fast unmerklich in den Darm über. Magenzellen groß, meist mit großen, glänzenden Oltropfen erfüllt. Kloaken- öffnung hinter der Basis des Fußes ‘gelegen. Ovar von variabler Größe. Exkretionssystem eine kleine kontraktile Blase und 2 Seiten- kanäle, von denen jeder 2 oder 4 Wimperflammen trägt. Cerebral- ganglion groß, birnenförmig; es trägt das große runde oder ovale Auge. Letzteres von violetter, roter oder schwarzer Farbe. Dorsal- taster röhrenförmig. Seitentaster, kleine borstentragende Papillen; sie werden durch winzige Öffnungen, die sich in der seitlich ven- tralen Panzerregion befinden, nach außen ausgestreckt. Muskulatur kräftig entwickelte. Z nur von 1 Art bekannt. Im Süß- und Brackwasser. Gatt. Ploesoma Herrick. Die Merkmale dieser Gattung sind dieselben wie die der Familie. 5 Bestimmungstabelle der Arten. 1. Panzer ventral nicht gespalten, mit netzförmiger Skulptur. 1. Pl. hudsoni Imh. 1. Panzer ventral gespalten, ohne netzförmige Skulptur, mit Rillen und Leisten versehen. 2. Dorsaler Vorderrand des Panzers (Kopfschild) zu 1 oder mehreren Dornen ausgezogen. 3. Dorsaler Vorderrand läuft in 3 spitze Dornen aus. 2. Pl. triacanthum Bergend. 3. Dorsaler Vorderrand in der Mitte zu 1 kurzen, stumpfen Dorn ausgezogen. 3. Pl. lenticulare Herrick. 2. Dorsaler Vorderrand nicht stark ausgezogen, schwach konvex. 4. Pl. truncatum Lev. 1. Pl. hudsoni Imh. (= Gastroschiza flexiis Jägersk, Dictyoderma hypopus Lauterb,, Bipalpus vescıculosus Wierz. et. Zach‘) (Fig. 459). Panzer kegelförmig, seitlich ein wenig komprimiert, hinten ab- gerundet, vorn abgestutzt. Kopfschild von V-förmiger Gestalt. Hinter demselben läuft quer eine deutliche Furche. An den Seiten eine bogenförmige, feine Leiste. Fuß in seinen 2 oberen Dritteln quer geringelt, mehr als halb so lang als der Körper. Er kann bedeutend verkürzt, aber nicht in den Körper eingezogen werden. d bekannt, aber nicht genügend beschrieben. Sein Fuß zehenlos, wahrscheinlich dient er als Kopulationsapparat. Auge rund oder oval, rot oder schwarz. Länge 320—500 u. Plön, Danzig, Säckingen, Kleiner Teich im Albertpark in Leipzig. 2 30 Dieffenbach, 2. Pl. triacanthum Bergend. (Fig. 460). (= Gastroschiza triac. Bergend., Bipalpus triac. Bergend.). Panzer breit oval, mit feinkörniger Skulptur. Kopfschild 3eckig, in 3 spitze Dornen ausgezogen, von denen der mittelste der längste ist. Er ist stark nach unten gebogen. Fuß in seinen 2 ai oberen Dritteln transversal geringelt. - Der Kopf kann weit aus dem Panzer hervorgestreckt werden. Auge _ tief- schwarz, selten blauviolett. d unbekannt. Panzerlänge 154 u. Plön, Wildbad in W. 3. Pl.lentieulare Herrick. (Fig. 461). (= Gastroschiza foveolata Jägersk, ? Euchlanis Iynceus Ehrbg., Bipalpus Iynceus Ehrbg., Gastropus ehrenbergi Imh., Gomphogaster areolatus Vorce) Panzer von oben gesehen elliptisch, in seitlicher Ansicht breit oval, mit dicht stehenden punktförmigen Vertiefungen Fig. 460. % Fig. 459. 2. hudson! Imh. (nach Weber). Fig. 460. Pl. triacanthum Bergendal. Seitenansicht, a Dorsalansicht (nach Levander). versehen. Kopfschild 3eckig, vorn 4fach ausgeschweift, gekielt. Der Kiel gabelt sich vorn und hinten. Die Region des Rückentasters vertieft. Hinter dem Kopfschild ist der Panzer mit 2 tiefen Querfurchen und ebensoviel Querleisten versehen. Fuß in seinen 2 oberen Dritteln transversal geringelt. Auge oval, schwarz oder rot. & unbekannt. Rotatoria. 231 Länge 150—210 u. Hirschberg in Schl.: Giersdorfer Teiche, Mariensee in Westpr. no, Fig. 461 a. Fig. 462. Fig. 461. 72. Zenticulare Herrick. Seitenansicht, X? Rückentaster, a Dorsal- ansicht, 5 Ventralansicht (nach Zacharias und Wierzejski). Fig. 462. 2. fruncatum Lev. Ventralansicht (nach Weber). 4. Pl. truncatum Lev. (Fig. 462). (= Gastroschiza trunc. Lev.) Panzer breit oval. Kopfschild quadratisch. Von der Öffnung des Dorsaltasters gehen 2 divergierende Längsrippen aus. Hinter dem Kopfschild 2 tiefe Querfurchen und ebensoviel Querleisten. 932 Collin, Ventralspalte des Panzers vorn enger wie hinten. Fuß in seinen 2 oberen Dritteln transversal geringelt. Augerund, rot. & unbekannt. Fig. 462. a Dorsalansicht, 5 Seitenansicht (nach Levander). Länge 200—300 u. Prestersee b. Magdebure. 23. Fam. Gastropodidae. Von Prof. Dr. A. Collin (Berlin). Körper mehr oder weniger ausgesprochen bepanzert, stark seitlich komprimiert, vom Rücken gesehen zylindrisch-elliptisch, von der Seite breit eiförmig; vorn verschmälert und gerade ab- gestutzt. Panzer dick oder dünner, glatt, transparent, umhüllt den ganzen Körper mit Ausnahme von 2 runden Öffnungen: einer vorderen mit oft wellenförmigem Rande für den Kopf und einer ventralen für den Durchtritt des Fußes. Um diese Öffnungen und am Rücken ist das Integument stark verdickt. Fuß entspringt auf der Ventralseite, ist sehr retraktil und meist eingezogen, höchstens '/, der Körperlänge, segmentiert oder quergerunzelt, mit 2 oder 1 Zehe. Am Rande des kurzen Kopfes ein kontinuierliches Cingulum von feinen Cilien, welche bisweilen in kleine Büschel verteilt sind; an den Seiten zuweilen mit 1 langeh Borste. Mund- trichter meist kurz, selten eine lange chitinige Röhre. Mastax eiförmig mit forcipaten, bisweilen etwas unsymmetrischen, Kiefern. Magen gelappt, groß, verschiedenartig lebhaft gefärbt, mit Fett- tröpfchen. Magendrüsen hyalin, oval, körnig. Darm klein, birn- förmig, vom Magen deutlich abgesetzt. Kloakenöffnung dorsal- wärts hinter der Fußbasis. Seitenkanäle mit je 4/Wimperflammen. 1 kugeliges oder viereckiges rotes Auge auf dem großen birn- förmigen Gehirn. 1 Dorsaltaster und ‘2 Lateraltaster, bisweilen Rotatoria. 233 unsymmetrisch liegend, bilden kleine röhrenförmige Papillen. Schwimmen träge (außer G. Ayftodus) unter Drehung um die Längsachse. Nur 1 Gattung. Gatt. Gastropus Imh. Mit den Charakteren der Familie. Bestimmungstabelle der Arten. 1. Fuß 2-gliederig, mit 2 Zehen, entspringt hinter der Mitte der Ventralseite. Mundtrichter kurz. Mastax liegt dicht hinter der Mundöffnung. 2. Räderorgan ohne seitliche Borsten. Schwimmt träge. Tier klein, ca. 100 « lang. 1. @. minor (Rouss.). 2. Räderorgan jederseits mit 1 großen DBorste. Schwimmt lebhaft. Tier groß, 363 u lang. 2. G. hyptopus (Ehrbg.). 1. Fuß ungegliedert, quergerunzelt, in eine Spitze (Zehe) aus- laufend, entspringt etwa in der Mitte der Ventralseite.. Mund- trichter eine lange chitinige Röhre. Mastax weit von der Mundöffnung entfernt. 3. @. stylifer Imh. 1. @. minor (Rouss.) (Fig. 465). Ähnlich @. Ayptopus, jedoch Körper seitlich stärker kom- primiert, hinten verbreitert, vorn verschmälert. Fuß hinter der Mitte der Ventralseite entspringend, 2-gliederig mit 2 kleinen spitzen Zehen. Integument lederartig, gelblich, transparent. Mastax unter dem Gehirn. Magen groß, grün und braun gefärbt. Auge 4-eckig. Schwimmt langsam. Sehr kleine Art. Länge: 88—122 u. In Moorgräben, zwischen Wasser- pflanzen. — Sept. —Nov. — Plön. 2. @. hyptopus (Ehrbg.)' Körper weniger stark komprimiert als bei @G. minor. Fuß hinter der | Bi Mitte der Ventralseite entspringend, I enden a 2-gliedrig mit dickeren Zehen. Das ansicht, 5 Bauchseite. Integument kann nicht als Panzer be- zeichnet werden, doch ist die Haut an den gekrümmten Rändern der Dorsalseite, am stark wellenförmigen Vorderrand und an der Aus- trittstelle des Fußes beträchtlich verdickt. Jederseits vom Cin- gulum 1 längere Borste. Krone in der Mitte etwas vorgewölbt. Ösophagus sehr voluminös und dehnbar. Sehr große Öltröpfchen in der Magenwand. Auge kugelig. Schwimmt lebhafter als @. minor. Ziemlich große Art. Länge: 363 u. Gräben, Moortümpel und -Teiche. — April, Mai, Juli—Dez. — Berlin, Plön, Ludwigshafen a. Rh., Stuttgart. 254 Collin, 3. @. stylifer Imh. (Fig. 464). (= Notops pygmaeus Calm., — Hudsonella Picta Zach.) Körper seitlich stark komprimiert. Panzer transparent, dünn, aber fest, farblos. Öffnung für den Kopf wellenförmig ausge- buchtet. Fuß entspringt in der Mitte der Ventralseite, gebogen, konisch, stilettförmig, leicht quergerunzelt, meist eingezogen, mit 1 zugespitzten Zehe. Mundtrichter eine lange chitinige Röhre. Mastax verkehrt gelagert, die Spitzen der Kiefer nach hinten ge- kehrt: 1 rutenförmiges Fulerum, 2 Rami, 2 Unci. Die äußeren Spitzen der letzteren sind durch ein dünnes steigbügelartiges Stück verbunden; Manubria fehlen. An dem Treffpunkt der Rami und Unei mündet die chitinige Mundröhre; sie bleibt den Kiefern nach Behandlung mit Kalilauge angeheftet. ÖOsophagus beinahe fehlend. A B C Fig. 464. Gastroßus siylifer Imh. 4 Seitenansicht, 3 Rückenseite, C Kiefer« apparat mit Mundröhre (nach Rousselet). Be Magen sehr groß, gelappt, beginnt gleich am Mastax, lebhaft blau, grün und orange gefärbt. Blauer Farbstoff und orangefarbene Öltröpfehen in den Magenzellen, die grüne Farbe rührt von der Nahrung her. Hypodermis und Leibesflüssigkeit rosarot. Taster unsymmetrisch gelagert; der dorsale ein wenig rechts von der Medianlinie, der rechte laterale kurz vor dem Hinterende tief an der Seitenfläche, der linke laterale liegt höher und mehr im Zentrum der linken Seitenfläche. 1 rotes Auge. | Länge: 102—169 u. In großen und kleinen Seen, Teichen, Tümpeln, Lehmgruben, Altwässern, pelagisch. — Das ganze Jahr hindurch. — Plön; Kaiserslautern, Ludwigshafen a. Rh. Rotatoria. 235 24. Fam. Anapodidae. Von Dr. H. Dieffenbach (Leipzig). Panzer elliptisch bis eiförmig, leicht dorsoventral abgeplattet, dehnbar, aus einer Dorsal- und einer Ventralplatte bestehend, die beide durch eine Cuticularfalte miteinander verbunden sind. Kloakalspalte sehr klein, kreisförmig, am hinteren Panzerrand ge- legen. Fuß fehlt. Räderorgan gut entwickelt, ein postoraler Rand- wimperkranz, der aus langen, dünnen Cilien besteht und ein schwer erkennbarer, lappiger Trochus. Innerhalb des Wimperkranzes 2 oder 4 Papillen, die mit langen beweglichen Borsten versehen sind und ein eigentümlicher, fingerförmig gebogener Fortsatz. Kiefer von forcipatem Typus. Osophagus sehr kurz; die übrigen Teile des Darmtraktus sind infolge der. starken Anhäufung von bunt- gefärbten, kugelförmigen Gebilden (braun, schwarz, orange) sehr schwer zu erkennen. Möglicherweise entsprechen diese Gebilde den Wandzellen des Magens vieler anderer Rädertiere. Speichel- drüsen klein, farblos. Das Exkretionssystem besteht aus einer in der hinteren Körperregion gelegenen kreis- oder eiförmigen Blase und 2 Seitenkanälen, von denen jeder 2 Wimperflammen trägt. Ovar kreisrund. d unbekannt. Das Cerebralganglion trägt an seinem hinteren Ende ein rotes Auge. Dorsaltaster unscheinbar, ein kleines mit Borsten versehenes, warzenförmiges Gebilde. Seiten- taster sind noch nicht beobachtet worden. Im Süßwasser, pelagisch. Gatt. Anapus Bergendal. Die Merkmale dieser Gattung sind dieselben wie die der Familie. Bestimmungstabelle der Arten. 1. Dorsalplatte des Panzers kleiner als die Ventralplatte (s. Fig. 465). 1. An. ovalis Bergend. 1. Dorsalplatte und Ventralplatte von gleicher SEN “= Größe (s. Fig. 466). ea 2. An. testudo Lauterb. ee (n.Web Fa 1. An. ovalis Bergendal (Fig. 465, 467). (= Sacculus cuirassis Hood.) Panzer mit feiner Querstrichelung ver- sehen. Innerhalb des Wimperkranzes 4 be- _ wimperte Papillen. Be 6- Mera: EEE Länge: 130—200 72 querschnitt (n. Weber). 236 Dieffenbach und Collin. In Teichen und Seen vereinzelt. — Frühjahr bis Herbst. — Griebnitzsee, Plön, Müggelsee, Mürzbendorfer und Othominer See i. Westpreußen. 2. An. testudo Lauterb.(Fig.466, 468). (= Chromogaster testudo Lauterb., 4sco- morpha testudo Zach.) Der vorigen Art ähn- lich. Panzer glatt. Inner- halb des Wimperkranzes nur 2 bewimperte Pa- pillen. Länge: 110—140 u. In Teichen und Seen vereinzelt. — Frühjahr bis Herbst. — Griebnitz- see, Plön, Müggelsee, Ludwigshafen a. Rhein, Fig. 467. Fig. 468. Pfauhausen a.N., Staffel- Fig. 467. u. Tegernsee in Oberb. Fig. 468. An. testudo Lauterb. (nach Weber). An. ovalis Bergend. (nach Weber). IV. Ordnung Scirtopoda. Von Prof. Dr. Collin (Berlin). Körper konisch-zylindrisch, mit 6 dicken, langen, armartigen Fortsätzen, welche eine gewisse Ähnlichkeit mit der Naupliuslarve der Krebse vortäuschen. Die mit starker Muskulatur versehenen Fortsätze sind nicht cuticulare Bildungen (wie etwa die Borsten und Ruder der Tyiarthridae), sondern hohle Aussackungen der Leibeshöhle. Kopf breit, abgestutzt. Räderorgan zweilappig wie bei den delloida. Fuß nicht vorhanden. Innere Organisation ähnlich den Ploima. Ohne Panzer. Freilebend.. Nur 1 Familie. 25. Fam. Pedalidae. Von Prof. Dr. A. Collin (Berlin). Mit den Charakteren der Ordnung. Nur 1 deutsche Gattung. Gatt. Pedalion Huds. Körper konisch, hinten stumpf zugespitzt. 6 armartige Fort- sätze: 1 dorsaler, 1 sehr langer ventraler, 2 dorso-laterale, 2 ventro- laterale, alle am Ende mit fächerförmig angeordneten, gefiederten Chitinborsten; dienen zum Springen. 2 Augen auf dem Räder- organ. 1 Dorsaltaster auf dem Nacken. 1 Lateraltaster jederseits an den ventro-lateralen Fortsätzen. Kiefer vom malleoramaten Typus. Muskulatur stark entwickelt. Das kleine reduzierte d ohne Darm. Freischwimmend oder springend, nie kriechend. Nur 1 deutsche Art. * Rotatoria, 237 P. mirum Huds: (Fig. 469). Ventraler Fortsatz weit über das Hinterende des Rumpfes hinausreichend. Auf dem Hinterleib vor dem Ende 2 dorsale fingerförmige, bewimperte Fortsätze von drüsiger Natur, welche Schleim zu einer zeitweiligen Fixierung absondern. & klein, mit 3 Haarbüscheln. Körperlänge ohne Fortsätze 350—400 u, mit Fortsätzen ein- schließlich Endborsten 560—600 u. Dauereier hartschalig, braun, zum größten Teil mit kurzen, dicken, prismatischen Röhren be- setzt. Zwischen beiden röhrentragenden Eihälften ein freier Ring. Beginn der Dauereibildung im Juli, ihre Länge mit Röhren 116 a, Breite 99 «. Länge der Röhren 10—16,5 u, Dicke 9,9 u. Subitan- eier grau, 83 « lang, hängen am Muttertier. Männcheneier 40 x lang, in Haufen bis zu 10 Stück von der Mutter umhergetragen. Im Plankton der Seen und Teiche. Juni—Okt. Maximum im Juli. — Weit verbreitet: Baden, Württemberg, Ludwigshafen a. Rh., Anhalt, Holstein, Schlesien usw. Fig. 469. Pedalion mirum Huds. «a Seiten- ansicht, 5 Männchen (nach Weber), c Dauerei (nach Voigt). Fig. 470. Cochleare turbo Gosse (nach Fig. 469 a. Voigt). Fig. 470. Anhang. Von Dr. H. Dieffenhach (Leipzig). Cochleare turbo Gjosse (Fig. 470). (Rotatorien d?) i Körper lang spindelförmig. 2 Zehen. Gehirn groß, 3-teilig, mit einem roten Augenfleck versehen. Kauer fehlt wahrscheinlich. Das im Inneren befindliche Organ, das aus einem kugeligen Teile und einem in das röhrenförmig verlängerte Hinterende ragenden Zapfen besteht, stellt jedenfalls Hoden und Penis dar. Länge 129 u, Zehenlänge 15 u. Holst-Moore bei Plön, in Sphagnum-Polstern, Juli, selten. Elosa woralli. Lord. (Fig. 471, 472). (Ascomorpha spec. ?) Körper länglich eiförmig. Räderorgan ein einfacher Kranz langer dünner Cilien. Kauer unsymmetrisch. 2 Augenflecke, der eine linksseitlich am hinteren Ende des Gehirns, der andere, 338 Dieffenbach, kleinere rechtsseitlich auf dem Stirnzapfen. In der Seitenlage des Tieres wird der halbmondförmige Spalt auf der linken Seite der Ventralfläche sichtbar. & unbekannt. Länge 81—89 u, Breite 41 u. Holst-Moore bei Plön, in Sphagnum-Polstern, Mai—Juli, ver- einzelt. Hertwigia volvocicola Plate (Fig. 473, 156). (— Proales parasıta Gosse, Hertwigia parasita Hood.) Gestalt tonnenförmig. Fuß fehlt. Der Räderapparat besteht aus einem einfachen Cilienkranz, üher den sich das Vorderende des Körpers halbkugelig vorwölbt. Letzteres mit kleinen feinen Fig. 471a. Fig. 471. Zlosa woralli Lord. a Kiefer (nach Voigt). Fig. 472. Zlosa woralli Lord. a Kiefer (nach Dixon-Nuttall). Fig. 473. Hertw. volvocicola Plate. 9, ag (nach Plate). Fig. 472. Kauer (nach Voigt). Vgl. Proales Barasita Ehrbg. 8. 89. Öilien besetzt. Dorsal verlängert sich das Vorderende zu einem Hautzapfen, der der Cilien völlig entbehrt. Kauer groß und kräftig. Manubrien von ungleicher Länge. Mit Hilfe seines Kauers bahnt sich das Tier einen Weg in die Volvox-Kolonien, er wird dabei weit aus der Mundöffnung vorgestreckt. Magendrüsen in der 2-Zahl, groß, birnenförmig. Magen voluminös, vielfach ein- geschnürt. Exkretionssystem eine kontraktile Blase und 2 Seiten- kanäle. Dotterstock ein länglicher Sack. Ovipar. Wintereier mit 2 Schalen, von denen die äußere mit kurzen, dicken Borsten be- setzt ist. Kloakenöffnung mit terminaler Lage. Gehirn voluminös, an seinem Hinterende ein großer, roter Augenfleck. 2 Dorsal- Rotaotria. 239 taster. & lang, walzenförmig. Kopfzapfen fehlt, ebenso der Kau- apparat. Der Leibesraum wird fast ganz vom Hoden ausgefüllt. Uber demselben der rudimentäre Darm, der bis zum Gehirn reicht. Letzteres an seinem Hinterende mit 1 roten Augenfleck. Kontrak- tile Blase vorhanden. Ein besonderer Penis fehlt. Geschlechts- öffnung terminal. Länge des Q: 120 u. Länge des d: 80 u. Teich bei Kossau und Kleiner Uklei See bei Plön. Mai, August, in den Kugeln von Volvox globator L. und Volvox aureus Ehrbg. schmarotzend. Ziemlich häufig. Cordylosoma perlucidum Voigt (Fig. 474). Körper langgestreckt, keulenförmig, hyalin, mit symmetrischen Längsfalten. Räder- organ groß, 2-lappig, in Zipfel ausgezogen, welche lange starke Borsten tragen. Der aus- gebuchtete Rand zwischen den Zipfeln mit kürzeren schwingenden Wimpern besetzt. Beim Schwimmen wird die Cuticula der Kopfgegend weit vorgeschoben, so daß die beiden längsten Borstenzipfel nach hinten gerichtet sind. Hinter dem Räderorgan Körper leicht angeschwollen. 1 Dorsaltaster auf dem Nacken; Augen nicht beobachtet. Fuß vom Körper abgesetzt, mit 2 meist eingezogenen schlanken Zehen. Mastax nicht gesehen. Magen und Darm mit grauem Inhalt. 2 kleine ovale Magendrüsen. Dotter- stock gut entwickelt. Kontraktile Blase am Rumpfende groß. Im Fuß 2 langgestreckte Kittdrüsen. Länge 430 u, kontrahiert 352 u. Zehen 26,4 u lang. Im Februar im Plankton des Gr.-Plöner Sees (Holstein) in 10 m Tiefe, wahrscheinlich aber eine Bodenform, die nur zufällig in das freie Wasser geraten ist. Zeigt Beziehungen zu den Flosculariiden und auch zu den P%ilo- a Wr diniden. perlucidum Voigt. Il. Gastrotricha. Von Prof. Dr. Collin (Berlin). Allgemeines. (Fig. 475.) Mikroskopisch kleine, freilebende Tiere von höchstens 400 u Länge. Körper getreckt, wurmförmig oder flaschenförmig. Kopf meist deutlich abgesetzt, glattrandig oder 3- bis 5-lappig, selten tief eingeschnitten, bisweilen (bei Dasydytes) über das Vorderende in eine chitinöse Platte (Kopfschild) fortgesetzt. Ein mehr oder weniger abgesetzter, zuweilen stark eingeschnürter Hals folgt auf den Kopfteil. Rumpf in der Mitte, besonders bei eiertragenden Tieren angeschwollen, nach hinten verschmälert. Hinterende mit 2 kräftigen Gabelzinken oder nur leicht eingebuchtet, schwach ge- lappt oder abgerundet. Rücken gewölbt. Bauch sohlenartig platt mit 2 Längsbändern von Wimpern, welche parallel vom Kopf bis zum Hinterende verlaufen und vorn durch eine Wimperquerbrücke verbunden sind, Die Haut wird von einer dünnen körnigen Hypo- dermis mit wenigen Kernen und darüber liegender Cutieula ge- bildet. Letztere kann glatt sein oder einfache oder bestachelte Schuppen tragen. Der Schuppenbesatz setzt sich vom Rücken jederseits auf die Bauchseite bis zu den beiden ventralen Wimper- bändern fort; zwischen denselben ebenfalls feinere Schuppen. Ein verdickter Teil der Cuticula am vordersten Kopfrand bildet bei vielen Formen die sogenannte Stirnkappe. Der für die Rotatorien charakteristische einziehbare Räderapparat fehlt. Am Kopf mehrere längere Tasthaarbüschel, selten 2 Tentakel (Gossea); am Rande der Bauchseite bisweilen sehr lange sich über dem Rücken kreuzende gekrümmte Borsten (Dasydytes) oder gerade Borsten in Büscheln am Seiten- und Hinterrande, zuweilen lange einzelne Borsten und borstentragende Zapfen am Körperende. Muskelsystem teils der Haut anliegend, teils in der Leibeshöhle ausgespannt. Es finden sich besondere Retraktoren des Vorderrandes (R, A, R,), Seiten- muskeln (5), ventrale Muskeln (v4, AM) und Schwanzmuskeln (Schm). Mund ventral, unter der Stirnkappe, eine ausstülpbare, chitinige, meist längsgerippte Röhre (Mr), aus welcher ein Kreis auswärts gebogener Borsten nach außen ragt. Ösophagus (Oe) von verschiedener Länge, sehr diekwandig in der Mitte eingeschnürt, am Ende geschwollen, ohne Kauapparat. Der Mitteldarm (D) be- steht aus 4 Reihen alternierend gestellter riesiger Zellen, ohne irgendwelche Anhangsdrüsen. Der kurze birnförmige Enddarm Gastrotricha. mündet dorsal am Hinterende aus. 241 Unter ihm liegen Klebdrüsen (X7), deren zur Anheftung dienendes Sekret durch die röhren- förmigen, oft aus Basal- und Endstück bestehenden Gabelzinken entleert wird. Das Exkretionssystem (Wa) besteht aus 2 jederseits der vor- deren Darmhälfte liegenden, geknäuelten Wassergefäßkanälen, welche je einen langen stabförmigen Flimmerlappen tragen und getrennt in der Mitte der Bauchseite ausmünden. Das Gehirn (G) liegt dicht über und zu beiden Seiten des Osophagus und entsendet jederseits einen Längsnery nach hinten. Als Sinnes- organe sind die Tasthaarbüschel und Tentakel, augenförmige Flecke am Kopf, sowie je 2 lange dorsale Tastborsten am Halse und vor dem Hinterleibsende an- zusehen. Ob die GE. zwitterig oder ge- trennt-geschlechtlich sind, ist noch nicht entschieden, da nur der weibliche Ge- schlechtsapparat sicher bekanntist. Eine angebliche Drüse unter dem Enddarm ist als männliche Genitaldrüse, jedoch noch ohne jede Sicherheit gedeutet worden. Die paarigen ÖOvarien (O») liegen der Wand des Enddarms ventral und seitlich an. Bisher nur Dauereier im Winter und Sommer beobachtet. In Seen, Teichen, Tümpeln, Torfmooren im Schlamm und an Wasserpflanzen. Schwimmend, springend und kriechend. Systematisch wichtig sind die Verhält- nisse des Kopfes und Hinterendes mit ihren Anhängen, die Beschaffenheit der Haut, Form und Stellung der Schuppen und Stacheln, sowie die seitlichen Borsten. Bestimmungtabelle der Ordnungen. 1. Körperende mit 2 kräftigen Gabel- zinken. A. Ordn. Euichthydina. 1. Körperende nicht gegabelt; einge- buchtet, schwach gelappt oder abge- rundet. B. Ordn. Apodina. Fig. 475. Chaetonofus maxı- musEhrbg. Darstellung der Anatomie von der Bauchseite, Haut mit Stacheln fortgelassen, D Mitteldarm, G Gehim, AM hinterer ventraler Muskel, kıS hinterer Seitenmuskel, K7 Klebdrüsen, Mr Mundrohr, O Ei, Oe Ösophagus, Ov Ova- rium, R Retraktor des Vorder- endes, R,, A, Äste desselben, Schm Schwanzmuskel, vM vorderer ventraler Muskel, Wa Wassergefäßsystem (nach Zelinka). A. Ordnung Euichthydina. Mit Gabelschwanz. Bestimmungstabelle der Familien. 1. Haut nackt oder mit anliegenden Schuppen oder Höckern; ohne Stacheln. Süßwasserfauna von Deutschland. Heft 14. 1. Fam. Ichthydiidae.. 16 242 Collin, 1. Haut mit Schuppen, welche 1- bis mehrspitzige Stacheln oder ein 3-rippiges, gestieltes, schuppenartiges Stachelgerüst (Stiel- schuppen) tragen. 2. Fam. Chaetonotidae. 1. Fam. Ichthydiidae. Mit Gabelschwanz; ohne Stacheln; Haut nackt oder mit an- liegenden Schuppen. Bestimmungstabelle der Gattungen. 1. Körper nackt, ohne Schuppen, Höcker ohne Stacheln. I. Gatt. Ichthydium Ehrbg. 1. Körper mit anliegenden Schuppen oder Höckern. II. Gatt. Lepidoderma Zel. I. Gatt. Ichthydium Ehrbg. Hinterende gegabelt. Haut nackt, ohne Stacheln, Schuppen oder Höcker. Bestimmungstabelle der Arten. 1. Zinken der Schwanzgabel gerade, nach hinten gestreckt, an der Basis ohne Zahn. 1. I. podura (Müll.). 1. Zinken der Schwanzgabel gekrümmt, zangenförmig, innen am Grunde mit einem Zahn. 2. 1. foreipatum Voigt. 1. I. podura (Müll.) (Fie. 476). Körper gedrungen. Kopf breit, schwach 3-lappig. Der breite Hals allmählich eingeschnürt. Rumpf breit und plump, hinten plötzlich abgerundet. Zinken der Schwanzgabel gerade, dick, all- mählich verschmälert, kurz, ohne Zahn an der Basis. Die ganz nackte weiche Haut kann in Falten gelegt werden. Am Munde 2 nach vorn gerichtete Tasthaare, daneben kleinere Haare, weiter hinten 2 seitliche lange Tastbüschel; ferner 2 Tasthaare auf dem Hals und 2 auf dem Rücken vor dem Hinter- ende. Die ventralen Wimper- streifen sind ganz vorn durch ein queres Wimperband verbunden. Mundröhre sckwach längsgerippt. Gesamtlänge 75 u. Länge der Schwanzgabel 8,75 u, der ne I lieder derselben 2,5 u. Länge des Fig. 476. /ckthydium fodura (Müll.). jo a a TR dkunbe; sophagus 18,8 «. Breite des Kopfes Tlzekin er Er“ 16,3 u. Breite des Halses 12,5 «. Gastrotricha. 243 In Teichen zwischen Characeen, Lemna- und Nymphaea- Blättern. — Juni—Sept. — Berlin, Eberswalde, Straßburg i. Els., Metz. 2. I. foreipatum Voigt (Fig. 477). Körper schlanker als bei voriger Art. Kopf und Hals fast von gleicher Breite. Rumpf hinten abgestutzt, beinahe etwas concav. Zinken der Schwanzgabel gekrümmt, zangenartig, am Grunde, wo innen ein Zahn ansitzt, dick, dann plötzlich stark verschmälert und zugespitzt. Kopf mit einem Schild versehen, dessen äußere Teile sich flügel- artig jederseits nach dem Halse hinabziehen. 2 Borstenbüschel an jeder Seite des Kopfes. Auf dem Hals und dem Hinterende des Rumpfes je 2 kleine Höcker, auf welchen kolbig verdickte Tast- haare entspringen. Haut sonst nackt. Die ventralen Wimperbänder mit auffällig langen Wimpern. Öso- phagus lang. Gesamtlänge 106—129 u. Länge der Schwanz- 5 gabel 30 u. Breite des Kopfes 23 u. Größte Breite des Rumpfes 29 «. Länge des Ösophagus 26 u. Länge der kolbigen Tasthaare 12 «. Länge der ventralen Wimpern 26 u. In Sphagnum-Tümpeln und Sphagnumpolstern. — Juli. — Plön (Holstein). 6 Fig. 477. Ichthy- II. Gatt. Lepidoderma Zel. a Hinterende gegabelt. Haut ohne Stacheln, aber De mit anliegenden Schuppen (oder Höckern) bedeckt. (nach Voigt). Bestimmungstabelle der Arten. 1. Zinken der Schwanzgabel außerordentlich lang, vielfach ge- gliedert, Schuppen spitz rhombisch. 3. L. rhomboides (Stok.). 1. Zinken der Schwanzgabel nicht auffallend lang, nur mit ab- gesetztem Endglied. Schuppen nicht rhombisch. 2. Schuppen wappenschildförmig.. Kopf ohne lichtbrechende Körperchen. 4. L. squamatum (Duj).). 2. Schuppen in Form sehr kleiner spitzer Dreiecke. Kopf mit 2 lichtbrechenden Körperchen. 5. L. ocellatum (Metschn.). 3. L. rhomboides (Stok.) (Fig. 478). Körper lang und schmal. Die sehr langen gegliederten Zinken der Schwanzgabel erreichen '/,—'!/, der Körperlänge. Kopf breit, -. 3-lappig. Der frontale Lappen nach jeder Seite, die beiden Seiten- lappen nach hinten sichelförmig ausgezogen. Neben dem Mund ventral 2 Paar Büschel von langen Tastborsten, dahinten noch 2 Büschel kürzerer Borsten und eine schmale tiefe Querfurche. Der 16° 244 - Collin, Raum zwischen den ventralen Wimperbändern nackt. Rücken und Seiten des Körpers mit durchsichtigen, sich dachziegelartig decken- den, rhombischen Schuppen bedeckt, welche an den Rändern verdickt erscheinen. Jede Schuppe scheint am Hinterrande eine kleine 3-eckige Supplementärschuppe zu tragen (vielleicht optische Täu- schung). Die Schwanzgabelzinken bestehen je aus etwa 20 Gliedern und sind frei beweglich und biegsam. Körperende zwischen den Gabelzinken eingebuchtet. Ösophagus kurz, selten mehr als '/, der Gesamtlänge betragend. Gesamtlänge 295,3 «. Breite des Kopfes 36,3 «. — Ludwigs- hafen a. Rh. c a d Fig. 478. Fig. 479. Fig. 478. Lepidoderma rhomboides (Stok.) «a Kopf, ventral; 5 Schwanzgabel; c Rückenschuppen (nach Zelinka). R Fig. 479. Lepidoderma squamatum (Duj.). «a Rückenseite, 5 Rumpfschuppe vom Rücken, c Halsschuppe vom Rücken, @ Bauchschuppe (nach Zelinka). 4. L.‘squamatum (Duj.) (Fig. 479): Kopf schwach 5-lappig, allmählich in den wenig eingeschnürten Hals übergehend, ebenso breit wie der Rumpf. Rücken- und Bauchseite mit Ausnahme der Schwanzspitzen und der ventralen Wimperstreifen mit glatten, wappenschildförmigen Schuppen be- deckt, welche am Kopf und Hals in 7, am Hinterleib in 8 alter- nierenden Längsreihen gestellt sind. Borsten nicht vorhanden. Gastrotricha. 245. Schuppen im Profil gekrümmten Borsten ähnlich. 2 Schuppen- paare am Hinterende täuschen 4 über den Körper vorragende Borsten vor. Am Kopf jederseits 3 Tasthaarbüschel; auf dem Hals und dem Hinterteil des Rückens je 2 Tasthaare. Zwischen den ventralen Wimperstreifen vorn Querringe, hinten Schuppen. Mundröhre längsgerippt. Gesamtlänge 118,7”—220 u. Länge der Schwanzgabel 20—22 u. Breite des Kopfes 26,4—33 u. Länge des Osophagus (toter Tiere) 49 u. Teiche und Seen zwischen Hydrocharis und Myriophyllum, am Grunde zwischen Characeen. — Juli, Sept, Nov. — Plön (Holstein), Gießen, Heidenheim (Württemberg). 5. L. ocellatum (Metschn.) (Fig. 480). Körperform wie von Chaetonotus larus. 2 lichtbrechende Körper am Kopf, die bis- weilen fehlen können. Rücken mit feinen Längslinien, welche aus hintereinander liegen- den, sehr kleinen, spitzen, verdickten Drei- ecken bestehen. “ Gesamtlänge 83—158 a. Breite des Kopfes 23,1 a. Länge der Schwanzgabel 13,2—19,8 u, des Endgliedes derselben 4,9—7 u. Länge des Osophagus 33—39 u. Teiche und Seen zwischen Potamogeton; Moortümpel. — Fast das ganze Jahr. — Göttingen, Plön (Holstein). 2. Fam. Chaetonotidae. Mit Gabelschwanz. Haut mit Schuppen, welche 1- bis mehrspitzige Stacheln oder ein _ gestieltes, dreirippiges, schuppenartiges Stachel- ehem Re gerüst (Stielschuppen) tragen. (nach Zelinka). Bestimmungstabelle der Gattungen. 1. Hautschuppen tragen ein gestieltes 3-rippiges Stachelgerüst (Stielschuppe) III. Gatt. Aspidiophorus Voigt. 1. Hautschuppen tragen 1— mehrspitzige Stacheln. IV. Gatt. Chaetonotus Ehrbg. III. Gatt. Aspidiophorus Voigt. Rücken, Seiten und Raum zwischen den ventralen Wimper- bändern mit einem abstehenden Schuppenpanzer bedeckt. Die Schuppen bestehen aus einem kleinen Basalstück, von dem ein runder dünner Stiel aufsteigt, welcher ein breites, 3-eckiges, blattähnliches Schuppengebilde (Stielschuppe) trägt. _Bei seinem Eintritt in die Stielschuppe teilt sich der Stiel in 3 Aste, deren mittlerer schräg durch das Blättchen zieht, während die beiden anderen die Seiten- ränder desselben bilden. — Nur 1 Art. 246 Collin, 6. A. paradoxus (Voigt) (Fig. 481). Mit den Charakteren der Gattung. Körper plump, mit deutlich abgesetztem Kopf, dessen Rand 5-teilig ist. Am Kopf jederseits 2 Büschel von Tasthaaren. Zinken der Schwanzgabel mäßig lang, \\ Tr ne al TAROT En ee a ED RE 25 LIITT ER 27 > er 6 RS Fr u le te a Fig. 481. Aspidiophorus Bparadoxus (Voigt). a Rückenseite (Stielschuppen an den Seiten nur im optischen Durchschnitt dargestellt), d Stielschuppe, c Stück des dorsalen Schuppen- panzers (nach Voigt). dünn. Schuppen des dorsalen Panzers nach dem Hinterende des Körpers hin an Größe etwas zunehmend. Ventrale Schuppen kleiner als die dorsalen. Basalstück der.Stiel- schuppen bohnen- oder.nieren- förmig. Stiel dünn. Das dünne farblose Blättchen steht am Halse des Tieres fast recht- winklig von dem Stielchen ab. Mundröhre mit leichten Längsfalten. Gesamtlänge 245—326 u. Breite des Kopfes 60 u. Breite des Halses mit Stiel- schuppen 60 u, ohne die- selben 40 u. _ Schwanz- gabel 33 u. Länge der Schuppenstielchen 6—’ u, der ganzen Stielschuppen am Halse 12 u, am Hinterende 17 u. Länge des Ösophagus 76—79 u. Seen und Teiche, zwischen Chara. — Sept., Dez. bis April. — Plön (Holstein). IV. Gatt. Chaetonotus Ehrbg. Mit Gabelschwanz ; Haut mit stacheltragenden Schuppen be- deckt. Bestimmungstabelle der Arten. 1. Dorsaler Stachelbesatz vom Kopf nach dem Hinterende zu ziemlich gleichmäßig an Länge zunehmend; hinterste Stacheln 2- oder mehrmals so lang wie die vordersten. Ohne un- vermittelt auftretende, auffallend verlängerte Stacheln. 2. Alle oder einige Stacheln mit Nebenspitzen. 3. Mit 2 Nebenspitzen bei etwa '/, der Stachellänge. 7. C. schultzei Metschn. 3. Mit 1 Nebenspitze nahe der Hauptspitze. 4. Stacheln auf 3-lappigen Schuppen entspringend. 9. ©. hystrix Metschn. 4. Stacheln auf längliehrunden Schuppen entspringend. 2. Stacheln ohne Nebenspitzen. 8. €. chuni Voigt. Gastrotricha. 247 5. Rückenstacheln von fast quadratischen ‘Schuppen ent- springend, in lockeren Reihen weit voneinander entfernt stehend. 17. C. arquatus Voigt. 5, Rückenstacheln von anders geformten, nicht quadratischen Schuppen entspringend, in dichteren Reihen stehend. 6. Schwanzgabelzinken auffallend lang, vielfach ge- gliedert. 10. €. nodiecaudus Voigt. 6. Schwanzgabelzinken nicht auffallend lang, nicht ge- gliedert. 7. Schuppen kreisförmig oder oval. 8. Körper langgestreckt; Kopf, Hals und Rumpf gleich breit. 13. C. serraticaudus Voigt. 8. Körper gedrungen; plump; Hals deutlich ab- gesetzt. 14. C. multispinosus Grünsp. 7. Schuppen wappenschildförmig. 9. Gabelzinken kurz und sehr verdickt. am Ende mit kurzem auswärts gekrümmten Stachel. 12. C. uncinus Voigt. 9. Gabelzinken mäßig lang. nach dem Ende ver- schmälert. 10. Kopf kaum halb so breit wie der Rumpf, allmählich ohne Hals in den Rumpf über- gehend. 11. €. linguaeformis Voigt. 10. Kopf so breit oder fast so breit wie der Rumpf; Hals mehr oder weniger merklich abgesetzt. 11. Hals wenig schmäler als Kopf und Rumpf. 16. €. simrothi Voigt. 11. Hals hinter dem breiten, plötzlich ab- gesetzten Kopf stark verschmälert. 15. C. maximus Ehrbg. 1. Dorsaler Stachelbesatz mit einer größeren oder geringeren Anzahl von unvermittelt auftretenden, auffallend verlängerten Rücken- oder Seitenstacheln. 12. Alle oder einige Stacheln mit Nebenspitze. 13. Nur die 3 letzten Seitenstacheln mit Nebenspitzen und auffallend verlängert. 18. C. zelinkai Grünsp. 13. Große Stacheln mit Nebenspitze auf dem Rücken in Quer- oder Längsreihen. 14. Große Stacheln in Querreihen. 15. 4—8 große Stacheln in 2 nahe hintereinander stehenden Querreihen (ungefähr in der Körper- mitte). 21. €. lingispinosus Stok. 15. 4—7 große Stacheln in 2 weit voneinander entfernten Querreihen (vordere Reihe in der Körpermitte, hintere auf dem Rumpfhinterteil). 22. C. spinulosus Stok. 14. Große Stacheln in 7 Längsreihen auf der hinteren Körperhälfte. - 20. €. macrochaetus Zel. 12. Alle Stacheln ohne Nebenspitze. 16. Große Stacheln in 7 Längsreihen auf dem mittleren und hinteren Körperdrittel. 19. €. larus (Müll.). 16. Große Stacheln in einer Querreihe auf dem Rücken; hinterste Seitenstacheln ebenfalls stark verlängert. 248 Collin, 17. Querreihe von 9 Riesenstacheln in der Mitte des Körpers. 24. C. suceinetus Voigt. 17. Querreihe von ca. 5 großen Stacheln am Anfang des hinteren Körperdrittels. 23. C. ploenensis Voigt. 7. €. schultzei Metschn. (Fig. 482). Kopf und Hals gleich breit, nach hinten in den dieken Rumpf übergehend. Schwanzgabel mäßig lang. Kopf 3-lappig (die seitlichen Lappen nur schwach angedeutet), mit 4 Tasthaarbüscheln und 2 Fig. 482 a. Fig. 4822. Fig. 4832. Fig. 482. Chaetonotus schultze! Metsehn. a Rückenseite, 5 Stachel mit 2 Neben- spitzen (nach Zelinka). EIERN. ER PR chuni Voigt. a Rückenseite, 5 Schuppe mit Stachel (nach gt) Augenflecken. Rücken und Seiten des Tieres gleichmäßig mit starken Stacheln bedeckt, welche nach dem Hinterkörper hin an Länge zunehmen und dort etwa die doppelte Länge der vorderen erreichen. Alle Stacheln bei etwa '/, ihrer Länge mit 2 kräftigen Nebenspitzen. Sie entspringen am Hinterrande von Schuppen, Gastrotricha. 249 welche vorn abgerundet, hinten parabolisch ausgerandet sind. Bauch- seite mit sehr kleinen, nach hinten an Länge zunehmenden Stacheln zwischen den Cilienbändern. Mundröhre längs gerippt. Gesamtlänge 363—400 u. In flachen Wasserlachen, Teichen, Mooren und Seen. In ver- en Jahreszeiten. — Greifswald, Plön (Holstein), Frank- urt a. M, 8. C. chuni Voigt (Fig. 483): Körper breit, „schuhsohlenförmig“. Kopf und Hals fast von gleicher Breite. Rumpf wenig verbreitert. Rand des Kopfes 3-lappig. 2 Tasthaarbüschel links und rechts des Mittellappens, 2 weitere unterhalb der Seidenlappen. Enden der Schwanzgabel- zinken deutlich verbreitert, zusammengedrückt mit 2 leichten Ein- buchtungen. Rücken mit sehr kräftigen, großen Stacheln, welche Nebenzähne besitzen und nach dem Schwanzende hin allmählich an Länge zunehmen. Hintere Stacheln fast 3mal ‚so lang wie die Kopfstacheln. Nach den Seiten hin nehmen die Stacheln an Länge ab. Vor dem Schwanzende wird die Reihe der langen Stacheln durch kürzere unterbrochen, welchen wieder längere folgen. 9 Längsreihen von Stacheln auf dem Rücken. Die Stacheln ent- springen von länglichrunden Schuppen, welche sich dachziegelartig decken. Am Vorderrande jeder Schuppe ragt der Rand einer zweiten untergelagerten Schuppe hervor. Zwischen der Schwanz- gabel stehen dorsal 2 größere Stacheln mit Nebenspitze, ventral 4 kürzere einfache Stacheln von 3-kantigem Querschnitt. Auf der Bauchseite zwischen den beiden Cilienbändern kurze Stacheln ohne Nebenspitzen auf länglichrunden Schuppen. Mundröhre kurz, mit leichten Längsfalten. 2 Tastborsten vor dem Hinterende. Gesamtlänge 204—240 u. Breite des Kopfes 41 «. Länge der Schwanzgabelzinken 33 u. Breite derselben an der dünnsten Stelle 1,6 u, am Ende 2,6 «. Längste Kopfstacheln 21—29 u. Längste Stacheln am Hinterende 56—66 u, kurze Stacheln vor dem Hinterende 5,2 «. Länge der größten dorsalen Schuppen 18 u. Länge des noch ungelegten, starkwandigen, glatten Eies 62,7 u, Breite 36,3 «u. Länge des Ösophagus 59,4 u. In Sphagnumtümpeln und Teichen zwischen Hydrocharis, Nymphaea usw. Mai—Okt. Eier im September. — Plön (Holstein). 9. C. hystrix Metschn. (Fig. 484). Körper gedrungen. Kopf länglich oval, undeutlich gelappt, mit 2 kaum merklichen Einziehungen jederseits, von welchen die vorderen deutlicher sind, ganz allmählich in den wenig schmäleren Hals übergehend. Rumpf breiter als der Kopf. Schwanzgabel kurz; die Zinken bestehen aus einem Basalteil und einem End- glied. Rücken mit 9 Längsreihen von 3-kantigen sehr kräftigen Stacheln, mit je einer Nebenspitze. Nach dem Hinterkörper nehmen sie an Länge zu und erreichen dort die 4-fache Länge der Kopf- stacheln. Sie entspringen von kräftigen, 3-lappig-spießförmigen Schuppen, welche sich nicht dachziegelartig decken, sondern von- einander entfernt liegen. Die Seitenstacheln kleiner als die dor- salen, nur vor der Schwanzgabel jederseits ein auffallend kräftiger Seitenstachel. Auf der Bauchseite außerhalb der Cilienbänder je 250 Collin, 3 Längsreihen von 2-spitzigen Stacheln, zwischen den Cilienbändern alternierende Längsreihen von feinen Schüppchen mit zarten Borsten. Hier treten, im Gegensatz zum Rücken die verdickten Hinterränder der Schuppen deutlicher hervor, als die vorderen. Sie decken sich nicht, nur am Hinterende stehen 4 Schüppchen dicht nebeneinander, welchen noch 2 lange, schmale folgen. Mund- röhre ganz kurz, längsgestreift. Ösophagus sehr kurz. »- Die ven- tralen Cilienbänder gehen vorn ineinander über. Dorsal vor der Schwanzgabel 2 Tastborsten, welche von eigentümlichen Schuppen entspringen. b c d Fig. 484. Chaelonotus hystrix Metschn. ; a Rückenseite, 5 Bauchseite, c 2 Stacheln und N \\ Schuppen vom Hinterende, in ihrer Stellung zu einander, d hinteres Tasthaar mit seiner Schuppe a (nach Zelinka). Gesamtlänge 90—130 u. Breite des Kopfes 15 u. Breite des Halses 13,8 w. Länge der Gabelzinken 13,8 «. Länge der kurzen Kopfstacheln 2,5—3,1 u, der längsten hinteren Stacheln 10—13,7 u. Vordere mediane Platte einer Rückenschuppe 5 « lang. Länge des Ösophagus 25 u. In Tümpeln, Teichen, Sümpfen, auf Wasserpflanzen. Sommer. — Gießen, Heidenheim (Württemberg). 10. C. nodicaudus Voigt (Fig. 485). Körper schlank. Kopf und Hals fast gleich breit. Rumpf all- mählich anschwellend, hinten wieder verschmälert. Schwanzgabel- zinken sehr lang, nach außen gekrümmt, mit etwa 20 knotenartigen Verdiekungen. Kopf mit 3-teiligem Schild; jederseits ein Tasthaar- büschel. Rücken und Seiten des Tieres dicht mit kurzen Stacheln besetzt, welche nach dem Körperende langsam an Größe zunehmen und dort die doppelte Länge der Kopfstacheln erreichen. Stacheln Gastrotricha. >51 entspringen von sehr dünnen schwer bemerkbaren Schuppen, welche vorn dichter stehen als auf dem übrigen Körper. Ihre Form ist fast kreisrund mit einem hinteren kreisrunden oder parabolischen Ausschnitt. Bauchseite zwischen den Cilienbändern ebenfalls mit kurzen Stacheln.. Am Anfang der Schwanzgabel ventral 2 kurze, kräftige Stacheln. Die Gabelzinken können ausgespreizt werden. Mundröhre und Osophagus kurz. > a {E 17) b c Fig. 485. Fig. 486. Fig. 487. Fig. 485. Chaetonotus nodicaudus Voigt. a Rückenseite, 5 Schwanzgabelzinke, c Schuppe mit Stachel vom Hinterende (nach Voigt). Fig. 486. Chaetonotus linguaeformis Voigt. «a Rückenseite, 5 Schuppe mit Stachel (nach Voigt). Fig. 487. Chaelonotus uncinus Voigt. a Rückenseite des Vorderendes, 5 Rücken- seite des Hinterendes, c Schuppe mit Stachel (nach Voigt). Gesamtlänge 352—489 u (ein totes Exemplar sogar 544 u). Breite des Kopfes 54 u. Breite des Rumpfes 68 «. Länge der Schwanzgabel 109—148 u. Länge der kürzesten Stacheln am Kopf 10 u. Länge der größten Stacheln an der Basis der Schwanzgabel 23 „. Länge der größten Schuppen 7,8 u, der dazu gehörigen Stacheln 15,6 «. Länge des Osophagus 85—89 u. In Teichen mit Lemna. Oktober—April. — Plön (Holstein). 11. C. linguaeformis Voigt (Fig. 486). Körper zungenförmig. Kopf sehr schmal, allmählich in den nicht abgesetzten Hals und Rumpf sich verbreiternd; Rumpf am Anfang des letzten Körperdrittels am breitesten, dann schnell nach 953° | Collin, hinten verschmälert. Schwanzgabel kurz. Kopfrand 3-teilig, mit 2 Tasthaarbüscheln. Rücken und Seiten dicht mit kurzen einfachen Stacheln besetzt, welche nach dem Körperende an Länge zunehmen und in Längsreihen stehen. Sie entspringen von kleinen wappen- schildförmigen Schuppen. Bauchseite zwischen den Cilienbändern ebenfalls mit kurzen Stacheln auf kleinen Schuppen, welche unter dem Halse fehlen. Hier sind die Cilien besonders mächtig entwickelt. Auf dem Halse 2 Tastborsten, Mundröhre kurz. Ösophagus lang, vorn sich allmählich verbreiternd. Gesamtlänge 330—367 u. Breite des Kopfes 33 u. Breite des Halses 43 «u. Größte Breite des Rumpfes 96 « (mit Ei im Inneren 103 u). Länge der Schwanzgabel 33 u. Kürzeste Stacheln am Kopf 4,5 u, längste 19,8 „. Länge der größten Schuppen 6,5 u. Länge des Osophagus 96—99 u. Breite desselben vorn 13,2 u, hinten 29,7 u. In Teichen. Februar, Sept.—November. Tiere mit Eiern im Innern besonders im Sept. und Okt. — Plön (Holstein). 12. C. uneinus Voigt (Fig. 487). Körper langgestreckt. Kopf und Hals fast gleich breit. Kopf- rand 5-lappig mit 4 Tasthaarbüscheln. Rumpf wenig breiter als der Kopf. Schwanzgabel auffallend kurz und plump. Gabelzinken an- geschwollen, mit je einem kurzen nach unten und auswärts gerichteten Haken. Rückenseite mit kurzen einfachen Stacheln bedeckt, welche nach dem Körperende nur sehr wenig länger werden. Sie entspringen von kleinen wappenschildfömigen Schuppen. Gabelzinken mit 3 größeren Stacheln auf der Außenseite, mit je einem großen auf der Innenseite. Auf der Bauchseite zwischen den Cilienbändern 'eben- falls kurze Stacheln. Mundröhre kurz und längsgerippt. Osophagus verhältnismäßig sehr lang. Gesamtlänge 258 u. Breite des Kopfes 42 u. Länge der Schwanzgabel 27 u. Längste Stacheln (an der Schwanzgabel) 19,8 u. Länge des Osophagus 82 u. Teiche. November, Dezember. — Plön (Holstein). 13. C. serraticaudus Voigt (Fig. 488). Größte Gastrotrichenart. Körper schlank, langgestreckt. Kopf, Hals und Rumpf fast von gleicher Breite. Schwanzgabel mäßig lang. Kopf mit 3-teiligem Schild, jederseits mit 2 Tasthaarbüscheln. Rücken und Seiten dicht mit einfachen Stacheln bedeckt, welche auf Schuppen entspringen und sich bauchwärts bis zu den Cilien- bändern ziehen. Kopfstacheln sehr kurz. Stacheln nehmen bis zum Hinterende beträchtlich an Länge zu; die hintersten Seiten- stacheln überragen etwas die Schwanzgabelzinken. Vor der Schwanz- gabel fehlen die dorsalen Stacheln. Diese Körperstelle trägt nur Schuppen und 2 Tastborsten. Die Schuppen werden wahrscheinlich aus kleinen ovalen Blättchen gebildet. Bauchseite zwischen den Cilienbändern mit kurzen einfachen Stacheln besetzt; am Ende unter der Schwanzgabel 6 lange Stacheln, welche zwischen den Gabelzinken hervorragen. Schwanzgabel mit nach außen gekrümmten Röhren, deren Außenseiten mit schuppenartigen Zähnen besetzt sind. Hinteres Drittel der Innenseite ebenfalls leicht gezähnt. Kurz vor dem Ende jede Röhre dorsal knotenartig angeschwollen, N Gastrotricha. 253 dahinter eine kurze nach innen gekrümmte Spitze. Auf der Ventral- seite der Zinken fehlt die knotige Anschwellung. Mundröhre leicht längsgefaltet. Ösophagus ziemlich kurz. i Gesamtlänge 490—544 u. Breite des Kopfes 53 u. Länge der Schwanzgabel 46 u. Die kurzen Spitzen derselben hinter der Ver- diekung 5,2 «u. Länge der kurzen Stacheln am Kopfe 10 «. Länge der größten Stacheln seitlich von der Schwanzgabel 59 u. Länge der hintersten ventralen Stacheln 52 u. Länge des Ösophagus beim lebenden Tier 109 u, beim ER a toten 100 v. Größte Breite des Ösophagus 30 u. I In Teichen und Moorgräben. März, Oktober, Dezember. — Plön (Holstein). RUN ER h AR SUN EN Rx Er n : 2 nee x: ! a RE a ER EEE ER RE „ R a 2 ne oh Denn =) 5 3. NY 13 “ CH 2 ne nt ee nd Ans ” SEN Br I FEELER MD Fig. 489. Fig. 488. Chaelonofus serraticaudus Voigt. a Rückenseite, 5 Hinterende vom Rücken (Stacheln fortgelassen), c Hinterende vom Bauch (nach Voigt). Fig. 489. Chaetonotus multispinosus Grünsp. (nach Grünspan). 14. C. multispinosus Grünsp. (Fig. 489). (= C. tabulatus (Schmarda)?). Körper dick, plump: Kopf dick, Hals dick, aber deutlich ab- gesetzt. Rumpf wenig breiter als der Kopf. Schwanzgabel mäßig lang. Kopfrand fünflappig, mit 4 langen Tasthaarbüscheln, ohne Augenflecke. Kopf, Hals und Rücken dicht mit gleichmäßig kurzen, einfachen Stacheln bedeckt, welche sich seitlich auf die Bauchfläche bis zu den Cilienbändern hinabziehen. Die Stacheln entspringen von kreisrunden Schuppen und stehen auf dem Rücken in 1712 alternierenden Längsreihen von je 38 Stück. Bauchseite zwischen den Cilienbändern mit zarten Schuppen und kurzen Stacheln besetzt. Diese Schuppen sind am Vorderkörper rundlich, verlängern sich 254. Collin, weiterhin und bilden am Hinterkörper lange schmale Platten. Schwanzgabelzinken mit einem kurzen abgesetzten Endglied. Mund- öffnung nicht vollkommen rund, Ösophagus kurz und sehr dick. -— Gesamtlänge 148,35 «. Breite des Kopfes 31 u. Breite des Halses 27,8 «u. Breite des Rumpfes 43,1 «. Länge der Schwanz- gabel 15,6 «. Länge des Osophagus 37,9 u, hintere Breite desselben 15,5 «. Länge des Mitteldarms 88 u. In Tümpeln. Januar. — Heidenheim (Württemberg). Fig. 490. Fig. 491. Fig. 490. Chaetonotus maximus Ehrbg. a Rückenseite, 5 Bauchseite. c Rücken- u stacheln, Z Winterei (nach Zelinka). . Fig. 491. Chaetonotus simrothi Voigt. a Rückenseite, 5 Stacheln von der Seite, c Schuppe mit Stachel (nach Voigt). 15. C. maximus Ehrbg. (Fig. 490). Kopf deutlich 5-lappig (die beiden hinteren Lappen größer), plötz- lich vom Hals abgesetzt. Rücken und Seiten bis auf die Bauchseite hin mit runden Stacheln ohne Nebenspitze bedeckt, welche nach hinten allmählich größer werden und am Ende die doppelte Länge Gastrotricha. 255 (und darüber) der vorderen Stacheln erreichen. Seitenstacheln nur wenig kürzer als die längsten Rückenstacheln. Schuppen wappen- schildförmig; von ihrem Hinterrand entspringt der Stachel. Bauch- seite zwischen den Wimperbändern von zarten kleinen, je einen _ feinen Stachel tragenden Schuppen bedeckt. Mundröhre längsgerippt. Ösophagus länger als !/, des Körpers. Gesamtlänge 112,5—225 u. Breite des Kopfes 26—36 u. Länge der Gabelzinken 19— 23 u. Länge der Kopfstacheln 5 «, der Rumpf- stacheln 10—12 «u. Länge der Schuppen am Hinterleib 6,3—7,5 u. Ösophagus 50—53 u lang. Am Grunde von Seen und Teichen zwischen Characeen usw. — In verschiedenen Monaten. — Weit verbreitet. 16. €. simrothi Voigt (Fig. 491). Körper schlank. Hals wenig abgesetzt. Schwanzgabel mäßig lang. Kopfrand 5-lappig, mit 4 langen Tasthaarbüscheln. Hintere Lappen etwas eckig hervortretend. Kopf und Rücken mit stark gebogenen einfachen Stacheln bedeckt, welche von wappenschild- förmigen Schuppen entspringen und nach hinten an Länge zu- nehmen; sie sind am Hinterkörper etwa doppelt so lang, wie am Kopfe. _Bauchseite kurz bestachelt. Mundröhre kurz, längs ge- rippt. Ösophagus zylindrisch, ziemlich lang. Gesamtlänge 390—427 u. Breite des Kopfes 60 u. Breite des Halses 45 u. Länge der Schwanzgabel 60 «. Kurze Stacheln am Kopf 14 u. Längste Bauchstacheln 16 «u. Größte Schuppen 13 u lang, 12 «u breit. Länge des Ösophagus 105 u. In Teichen. Dezember (mit Ei im Innern). — Plön (Holstein). 17. €. arquatus Voigt (Fig. = ‚Körper schlank, langgestreckt. Kopf wenig breiter als der Hals. Rumpf nur wenig breiter als der Kopf. Hinterende verschmälert, läuft in die beiden langen, dünnen, geschweiften Gabelzinken aus. Kopfrand 5-lappig, mit 4 Tasthaarbüscheln. Auf dem Rücken ziemlich große einfache Stacheln, welche nach dem Körperende an Länge zunehmen. Hinterste Stacheln etwa 3mal so lang wie die Kopfstacheln. Stacheln in Längsreihen von nur: je 9 Stacheln. Sie entspringen von fast quadratischen Schuppen. Vor dem Ubergang des Rumpfes in die Schwanzgabel hören die Stacheln auf; hier liegen 2 Tastborsten. Die beiden letzten, sehr großen Seitenstacheln überragen die Schwanzgabelzinken noch ein wenig. Auf der Bauchseite, zwischen den Cilienbändern, ae kurze Stacheln, nur unterhalb der & ” chwanzgabel 2 längere, deren Enden zwi- 5; al schen den Gabelzinken in der Rückenansicht I a a sichtbar werden. Ösophagus mäßig lang. seite, & Rückenstachel von Gesamtlänge 230 u. Länge der Schwanz- de Seite, c Schuppen mit gabel 46 u. Breite des Kopfes 33 u. Länge iii Yet see =) 256 Oollin, der kürzesten Stacheln (am Kopf) 10 «. Länge der größten Rücken- stacheln 36 „. Länge der beiden hintersten Seitenstacheln 40 u. Länge des Ösophagus 53 u. Auf dem Grunde von Teichen im Schlamm. Oktober, November. — Plön (Holstein). 18. €. zelinkai Grünsp. (Fig. 493). Körper schlank. Kopf 5-lappig, mit großer Stirnkappe und 4 Tasthaarbüscheln. Die hinteren Lappen eckig ausgezogen, seit- lich weit vorstehend. Kopf allmählich in den Hals verschmälert, welcher sich dann in den Rumpf verbreitert. Schwanzgabel mäßig lang. Rücken mit 11 Längsreihen von langen einfachen Stacheln, welche nach dem Hinter- körper zu an Länge bedeutend zunehmen und von Schuppen entspringen. Vor der Schwanzgabel jederseits 3 riesige, mit Neben- spitzen versehene Stacheln, welche die Gabelzinken bedeutend überragen. . Gesamtlänge 224,3 u. Größte Breite des Kopfes 34,5 u. Länge der Stirnkappe 27,6 u. DBreite des Rumpfes 37,9 u, vor der Schwanzgabel 13,8 «. Länge der Gabel- zinken 34,5 «. Länge der Rückenstacheln am Kopf 6,9 u, nahe dem Rumpfende 48 u. Länge der 3 riesigen Seitenstacheln vor der Schwanzgabel; 1. Paar 48,3 u, 2. 51,8 letztes Paar 69 u. Breite einer Rücken- schuppe 3,5 u. Länge des Ösophagus 48,3 u, des Mitteldarmes 138 u. Breite des Mittel- darmes vorn 17,3 u, hinten 13,8 u. | In Tümpeln. Januar. — Heidenheim (Württemberg). A B C Fig. 493. Fig. 494. Fig. 493. Chaetonotus zelinkai Grünsp. (nach Grünspan). Ne Fig. 494. Chaetonotus larus (Müll... A Hinterende, ventral; 2 Darm, z» innerer, ek äußerer Rand des Wimperstreifens, » starre Haare, 3 Rückenstachel von der Seite; C Rückenstachel von oben, «a Basalplatte, 5 dreikantiger Stachel (nach Ludwig). Gastrotricha. 257 19. €. larus (Müll). (Fig. 494). Ähnlich C. macrochaetus. Kopf schwach rundlich 3-eckig an- geschwollen. Hals von Kopf und Rumpf wenig abgesetzt. Rücken und Seiten. mit 3-kantigen Stacheln ohne Nebenspitze bedeckt, welche am vorderen Körperdrittel klein sind und dann plötzlich am mittleren und hinteren Drittel um das 4-fache an Länge zu- nehmen; sie stehen am ersten-Drittel in 9, in den beiden folgenden Dritteln in 7 Längsreihen; in jeder Reihe 15—16 Stacheln, davon 6—7 große. Schuppen der größten Stacheln vorn abgerundet, hinten tief parabolisch (nicht stumpfwinklig) ausgeschnitten. Am Hinter- rande entspringt der Stachel. Auf der Bauchseite nur in der Um- gebung des Afters und auf den Basalstücken des Schwanzgabel- zinken kleine Borsten. Gesamtlänge 90—150 u. Länge der größten Stacheln 10—17 u, Schuppen derselben 8 « lang. Seen, Teiche, Tümpel, zwischen Wasserpflanzen; häufig und weit verbreitet. 20. C. macrochaetus Zel. (Fig. 495). Ähnlich C. larus. Hals nur wenig vom Kopf und Rumpf ab- gesetzt. Rücken- und Seitenstacheln in 9 Längsreihen. Hinter der Körpermitte die Stacheln der 7 mittleren Längsreihen plötzlich stark verlängert. Von diesen 26 großen Stacheln stehen in der Medianlinie 4, in den Reihen links und rechts jederseits davon 4, 3, 4 Stacheln alternierend. Jeder Rückenstachel mit Nebenspitze am Fig. 495. Chaelonotus macrochaetus Zel. a Rückenseite, 6 langer Rückenstachel mit Schuppe, c Schuppe mit dem hintersten Tasthaar und den Schutzleisten, & Stellung der a Schuppen am Hinterleib (nach Zelinka). letzten Drittel; im Winkel zwischen beiden eine glashelle Membran. Seitenstacheln zarter, als die dorsalen, nur die beiden letzten jeder- seits Kräftig, stark gekrümmt und mit Nebenspitze. Stacheln ent- springen von pflugscharförmigen Schuppen, deren beide hintere Spitzen in sehr stumpfem Winkel weit auseinander weichen. Am Hinter- leib liegen die Schuppen weit von einander entfernt, so daß nur die Spitzen sich gegenseitig berühren. Auf der Bauchseite zwischen Süßwasserfauna von Deutschland. Heft 14. 17 358 Collin, den Wimperbändern rundliche, zarte, alternierende Schuppen mit. verdicktem Hinterrande. Die Tastborsten des Rückens stehen auf besonders geformten Schuppen: 2 nach hinten auseinander weichende 3-eckige Leisten schützen das dazwischen entspringende Sinneshaar. Gesamtlänge 77—135 u, Breite des Kopfes 33 u. Länge der dorsalen Kopfstacheln 8,8—9,9 u. Länge der großen Stacheln 21,35—23 u. Seitenstacheln am Kopf 6,2 am Hinterende 12,5 u. Länge der Schuppen unter den großen Stacheln 12,5—13,2 u, ihre Breite 8,8—9,9 u. Länge des Osophagus 32—39,6 u. Teiche, Moorgräben, zwischen Sphagnum und Myriophyllum. — April, Juni, Juli. — Plön (Holstein). 21. C. longispinosus Stok. (Fig. 496). Körper gedrungen. Kopf 5-lappig mit 4 Tasthaarbüscheln, all- mählich in den Hals und dieser allmählich in den Rumpf über- gehend. Auf dem Rücken hinter dem Halse einige sehr kurze Stacheln, in der Mitte 2 nahe hintereinander liegende alternierende Querreihen von meist je 4 mit Nebenzahn bewaffneten gebogenen riesigen Stacheln. Die größeren Stacheln stehen in der hinteren Reihe, sind fast von halber Körperlänge und überragen oft das Körper- ende. Bisweilen in der einen Reihe nur 3, in der anderen 5 Riesen- stacheln. Auf dem Halse und vor dem Hinterende je 2 Tastborsten. Seitenränder mit kurzen Stacheln. Gesamtlänge 73,6—150 (?) u. Moore, Seen zwischen Seirpus und Potamogeton. — Juli, Sept. — Plön (Holstein). 22. C. spinulosus Stok. (Fig. 497). Körper gedrungen. Kopf 5-lappig, in dessen Einbuchtungen 4 Tasthaarbüschel. Hals allmählich in den Rumpf übergehend. Oberfläche des Tieres grob granuliert. Auf dem Rücken 2 Quer- reihen von riesigen Stacheln mit je | Nebenzahn nahe der Spitze. Erste Querreihe in der Körpermitte mit 3—4 Stacheln, zweite auf dem Hinterteil des Rumpfes mit 1 oder 3 Stacheln. Seitenränder des Körpers mit kurzen konischen Stacheln besetzt. 2 Tastborsten auf dem vorderen Rumpfteil, 2 vor dem Körperende hinter der zweiten Stachel-Querreihe. Gesamtlänge 67,5—89 u. Teiche zwischen Hydrocharis. — Sept. — Plön (Holstein). 23. C. ploenensis Voigt (Fig. 498). Körper breit, „schuhsohlenförmig“. Bei nicht eiertragenden Tieren Kopf und Rumpf fast gleich breit. Nur an der Eintritts- stelle des Ösophagus in den Darm ist der Körper etwas verschmälert. 4 Tasthaarbüschel am Kopf. Rücken und Seiten mit kurzen ein- fachen Stacheln versehen, welche von länglichrunden Schuppen entspringen. Am Anfang des hinteren Körperdrittels ein dorsaler Gürtel von mehreren (ca. 5) starken, erheblich längeren Stacheln. Vom Gürtel bis zum Körperende, tragen die Schuppen keine Stacheln, nur seitlich vor der Schwanzgabel je ein längerer vorderer und ein hinterer kürzerer Stachel. Auf dem Hals und vor dem Hinterende je ein Tastborstenpaar. Auf der Bauchseite hinten Gastrotricha. 259 4 längere Staeheln, deren Enden zwischen den Gabelzinken hervor- treten. Ösophagus lang. — Gesamtlänge 116—136 u. Länge der Schwanzgabel 16,5 «. Länge der 5 Gürtelstacheln 14,3 a, der kürzesten Stacheln 4 u. Länge der größten Schuppen 5,8 u. Länge des Ösophagus 39 u. In Moorgräben und Sphagnumtümpelm. Juli—Oktober. — Plön (Holstein). 24. C. suceinetus Voigt (Fig. 499). Körper plump. Kopf und Hals fast von gleicher Breite. Kopf- rand 5-lappig, mit 4 Tasthaarbüscheln. Rumpf wenig verbreitert. Schwanzgabel ziemlich kurz. Rücken mit kurzen, von merkwürdig geformten Schuppen .entspringenden Stacheln : bedeckt. In der Mitte des Körpers ein Gürtel von 9 riesigen Stacheln, welche von Fig. 496. Chaelonotus longispinosus Stok. 2 (nach Zelinka). Fig. 497. Chaetonofus spinulosus Stok. (nach Zelinka). Fig. 498. Chaetonotus ploenensis Voigt (nach Voigt). Fig. 499. Chaelonofus suecinctus Voigt. a Rückenseite, 5 Schuppe mit Stachel vom Kopf, c desgl. vom Hinterende, } d Schuppe mit langem; Rückenstachel a d (nach Voigt). Fig. 499. kleinen (unregelmäßigen) Schuppen entspringen, an der Basis einen 3-eckigen Querschnitt haben und sich rasch zuspitzen. Vor der Schwanzgabel jederseits 2 sehr lange Stacheln, deren hintere die Schwanzgabel weit überragen. Zwischen den Gabelzinken dorsal 3 kürzere, ventral 2 längere Stacheln. Auf dem Hals und vor dem Hinterende dorsal 1 Tastborstenpaar. Mundröhre and Ösophagus kurz. " Gesamtlänge 217 225 u. Breite des Kopfes 39 u. Ländle 'der Schwanzgabel 33—39 u. Länge der riesigen Rückenstacheln 78 w. Länge der großen Seitenstacheln vor;der Schwanzgabel 63 x. Länge. 178 260 Collin, der größten Schuppen 16,9 «, Breite derselben 10,4 «. Länge des Ösophagus 49,5 u. In Teichen, Timpeln und Mooren, zwischen SpAagnum und Utricularia. Oktober—Dezember, Februar. — Plön (Holstein). B. Apodina. Hinterende ohne Gabelschwanz, abgerundet, schwach gelappt oder etwas eingebuchtet, Nur 1 Familie: 3. Fam. Dasydytidae. Mit den Merkmalen der Unterordnung Adodina. Bestimmungstabelle der Gattungen. 1. Kopf ohne Tentakeln. 2. Hinterende ohne Zapfen. V. Gatt. Dasydytes Gosse. 2. Hinterende mit 2 kurzen borstentragenden Zapfen. VI. Gatt. Stylochaeta Hlava. 1. Kopf mit 2 Tentaklon. VII. Gatt. Gossea Zel. V. Gatt. Dasydytes Gosse. Körper mit langen Borstenstacheln versehen. Kopf deutlich abgesetzt, ohne Tentakeln. Hinterende abgerundet oder leicht eingebuchtet, ohne borstentragende Zapfen. Bestimmungstabelle der Arten. 1. Körperborsten leicht geknickt, an der Knickungsstelle mit kurzem Nebenzahn, am Rumpf jederseits in 6 Gruppen ge- ordnet. 25. D. ornatus Voigt. 1. Körperborsten nicht geknickt, gleichmäßig gekrümmt oder ge- rade, ohne Nebenzahn. 2. Seitenborsten des Rumpfes deutlich in je 3 Gruppen ge- ordnet. 26. D. dubius Voigt. 2. Seitenborsten des Rumpfes nicht in Gruppen geordnet. 3. Kopf ganz gleichmäßig kurz bewimpert. 27. D. longisetosus (Metschn.) 3. Kopf mit Querreihen von längeren Wimpern. 4. 2 Querreihen von Wimpern am Kopf; Körper schlanker. 28. D. saltitans Stok. 4. 3 Querreihen von Wimpern am Kopf; Körper ge- drungen. 29. D. festinans Voigt. 25. D. ornatus Voigt (Fig. 500). Kopf deutlich abgesetzt, an den Seiten je 3 Wimperbüschel, welche in 3 Reihen um die Unterseite des Kopfes ziehen, die Ober- seite jedoch freilassen. Körper flaschenförmig, etwa in der Mitte der Gesamtlänge am breitesten. Körperende leicht eingebuchtet. Gastrotricha. 261 1 unpaares Tasthaar vorn auf dem Kopf, 1 Paar auf dem Halse, 1 Paar an den -Ecken des Hinterendes. Stacheln leicht geknickt, an der Knickungsstelle mit 3-eckigem Nebenzahn, am Ende gabel- spitzig. Die Verteilung der Stacheln am Körper variiert nach Zahl und Stellung. Bisweilen auf dem Kopf zwischen den un- paaren und den 2 halsständigen Tasthaaren ein kurzes Stachelpaar. Seitenstacheln jederseits: am Kopf 1 langer und bisweilen auch einige kleinere, am Hals 1—2 Stacheln, am Rumpf 6 Gruppen von etwa 3—5 Stacheln hintereinander, am Körperende hinter den Tasthaaren noch 1 langer Stachel jederseits. Auch vor und hinter dem After können einzelne Stacheln auftreten. Nach dem Körper- ende zu werden die Stacheln länger; alle sind nach hinten ge- richtet, können aber durch Körperkontraktion gespreizt werden. Kopf vorn mit kleinem Schild und kurzer Mundröhre. Ösophagus zylindrisch und verhältnismäßig kurz. Darm fast gleichmäßig breit. Gesamtlänge vom Kopf bis ; zu den freien Enden der letzten Stacheln 245—286 =. _ Länge des Körpers ohne End- stacheln 176—204 u. Länge der größten Stacheln am Hinter- ende 84—86 u. Breite des Kopfes 39—43 u. ‚Länge des Osophagus 43—56 u. Am Grunde von Teichen; Wiesengräben. — Das ganze Jahr hindurch, besonders Nov. bis Jan. — Plön (Holstein). 26. D. dubius Voigt (Fig. 501). Kopf und Wimperbüschel wie bei D. ornatus. Körper flaschenförmig. Hals kurz. Kopf und Rumpf gewöhnlich von gleicher Breite, nur bei eiertragenden Tieren der Rumpf bedeutend angeschwollen. Körperende leicht eingebuchtet. are DEE 2 Tasthaare dorsal am Anfang 2 a Rüskenseite, 2 Stachel won des Rumpfes. Borstenartige Fig. 501. Dasydytes dubius Voigt (nach Stacheln gerade, fehlen am Voigt). Kopf und stehen am Rumpf jederseits in 3 Gruppen; sie nehmen nach dem Körperende zu an Länge ab. An den Ecken des Hinterendes je 1 lange Borste; vor denselben ragen noch 2 kurze ventrale Borsten seitlich vor. Kopf vorn mit kleinem Schild. Ösophagus zylindrisch, von kaum ı/, der Körperlänge. Darm ebenfalls zylindrisch, mit feinkörniger grauer Masse erfüllt, sonst das Tier fast farblos. Schwimmt sehr rasch. Gesamtlänge vom Kopf bis zu den freien Enden der Schwanz- borsten 185—192 u. Länge des Körpers ohne Schwanzborsten 136 u. Länge der Schwanzborsten 49—56 u. Breite des Kopfes 33 u. Breite des Kopfschildes 16,5 „. Länge der größten Seiten- borsten 39 «. Länge des Ösophagus 42 u. a (0) Fig. 500. Fig. 501. 262 Collin, Auf dem. Grunde von Teichen. — Fast das ganze Jahr, be- sonders in den kälteren Monaten. — Plön (Holstein). 27. D. longisetosus (Metschn.) (Fig. 502). Kopf oval, deutlich abgesetzt. Hals sehr dünn. Körper flaschen- förmig, hinten abgerundet. Kopf auf der ganzen Oberfläche be- wimpert, mit Kopfschild. Der hintere Halsteil und die Rücken- seite des Rumpfes mit einzeln stehenden sehr langen, starken, leicht gekrümmten Borsten versehen, welche den Körper hinten überragen. Am Hinterende 2 schräg abstehende, auf einem Knöpfchen sitzende Tastborsten. Ösophagus lang, etwa °/, so lang wie der eigentliche Darm. Gesamtlänge 80 u. Herbst. — Gießen, Ludwigshafen a. Rh. IN Do 102 Fig. 502. Fig. 503. Fig. 502. Dasyaytes longisetosus (Metschn.) (nach Zelinka). Fig. 503. Dasydytes saltıtans Stok. Rückenseite (nach Zelinka). Fig. 504. Dasydytes festinans Voigt. Bauch- seite (nach Voigt). Fig. 504. 28. D. saltitans Stok. (Fig. 503). Kopf und Hals deutlich abgesetzt. Kopf 3-lappig, der mediane Lappen mit Kopfschild. Körper flaschenförmig, hinten abgerundet. 2 Ringe von alternierend gestellten, schwingenden Wimpern um- geben den Kopf; die nach vorn gerichteten sind kürzer, die nach hinten gerichteten bedeutend länger und reichen bis zum Ende des Halses. 4 oder 6 starke Borsten entspringen jederseits ohne Schuppen am Anfang des Rumpfes, laufen schräg über den Rücken, kreuzen sich mit denen der anderen Seite vor dem Körperende und reichen noch bedeutend über dasselbe hinaus. Auf der hinteren Rückenpartie 2 kurze Tastborsten. Der Raum zwischen den ventralen Wimperbändern ist mit kurzen unbeweglichen Borsten besetzt. In der Mitte der Ventralseite entspringen, ebenfalls ohne Gastrotricha. 263 Schuppen, jederseits 2 Borsten, und zwar je eine krumme und eine gerade, die das Körperende weit überragen. Die beiden krummen kreuzen sich. Ösophagus zylindrisch, fast gerade und vorn sehr muskulös.. Darm sackförmig, fast den ganzen Rumpf ausfüllend. Bewegt sich schwimmend und springend. Länge 84,7 u. Am Grunde von seichten Teichen. — Sept.—Dezemb. — Lud- wigshafen a. Rh. 29. D. festinans Voigt (Fig. 504). Körper kurz, flaschenförmig. Kopf deutlich abgesetzt, dick, mit Kopfschild. Hals kurz und wulstig. Hinterende abgerundet. Am Übergang vom Hals zum Rumpf entspringen jederseits 3 lange leicht gebogene Borsten. Hinter denselben jederseits 4 abstehende gekrümmte Borsten. 2 sehr kräftige, leicht S-förmig gebogene, gekreuzte Stacheln entspringen mit breiter Basis auf der Bauch- seite. Vor dem Hinterende ventral 2 kurze, nach außen gerichtete Borsten. 3 Reihen von- Wimpern an der Unterseite des Kopfes ziehen sich an den Seiten etwas hinauf. Aus der kurzen trichter- förmigen Mundröhre ragt ein Borstenkreis nach außen, Der zylindrische Ösophagus geht an der Grenze von Hals und Rumpf in den Darm über. Bewegung des Tieres außerordentlich rasch; es bäumt sich auf und springt zuweilen. Länge ohne Stacheln 122 u; Breite des Kopfes 34 u. Größte Breite des Rumpfes 55 «u. Länge des Osophagus 34 u. Länge der hinteren gekreuzten Stacheln 142 u. Länge der längsten Seiten- stacheln 109 u, der kürzesten 82 u. In flachen Teichen. — Dezember. — Plön (Holstein). VI. Gatt. Stylochaeta Hlava. Mit oder ohne seitliche Stacheln. Hinten auf der Ventralseite ein Stachelpaar ohne Schuppen. Stacheln mit 2 Nebenspitzen. - Kopf und Hals deutlich abgesetzt. Hinterende abgerundet mit 2 kurzen Zapfen, deren jeder 3 Tastborsten trägt. Bestimmungstabelle der Arten. 1. Mit langen, das Körperende überragenden Seitenstacheln. 30. S. fusiformis (Spene). 1. Ohne Seitenstacheln am Rumpf. 31. 8. stylifera (Voigt). 30. S. fusiformis (Spene.) (Fig. 505). (— Dasydytes zelinkai Lauterb.). Körper flaschenförmig. Kopf breit, 3-lappig. Hals deutlich vom Kopf und Rumpf abgesetzt und in der Mitte an den Seiten eingebuchtet. Rumpf lange Stacheln tragend und an deren Insertions- stellen etwas eingeschnürt. Auf dem Kopf 2 Tastborsten, desgleichen 2,auf dem Halse. An den Seiten des Rumpfes, aber etwas ventral, entspringen jederseits 3 Büschel von Stacheln, welche das Leibes- ende weit überragen. Das erste Stachelpaar besteht aus je 3, das 264 Collin, _ zweite aus je 4, das dritte aus je 2 Stacheln. Alle diese Stacheln mit 2 Nebenzähnen, welche von der Stachelspitze entfernt stehen. Ferner. 2 hintere ventrale Stacheln; von den Nebenzähnen der letzteren steht der eine der Spitze so nahe, daß sie. gleichmäßig gegabelt erscheint, während der zweite von der Spitze weiter ent- fernt ist. Am Hinterende 2 Zapfen mit je 3 Borsten. Gesamtlänge 148,5—162 «. Länge des Kopfes und Halses 49,5. Rumpflänge 99—112 u. Breite des Rumpfes 31,5—33,7 u. Länge der annähernd gleichlangen Seitenstacheln des ersten Paares 121,5 bis 135 «. Länge des zweiten Paares: die ersten 2 Stacheln 81 bis 99 u. der dritte 63—72 u, der vierte 55,5—59 u. Länge des dritten Paares: erster Stachel 63—76 u, zweiter 56,2—63 u. Länge der ventralen Stacheln vor dem Körperende 26—30,8 u. Im faulenden Schlamm von Tümpeln und Torfmooren. — Sommer, — Ludwigshafen a. Rh. Fig. 505. Fig. 506. Fig. 507. Fig. 505. Siylochaeta fusiformis (Spenc.). Bauchseite (nach Hlava). Fig. 506. SZylochaeta stylifera (Voigt) (nach Voigt). Fig. 507. Gossea antennigera (Gosse) (nach Zelinka). 31. S. stylifera (Voigt) (Fig. 506). Körper schlank, flaschen- oder spindelförmig. Kopf dick. Hals allmählich in den Rumpf übergehend. Hinterende abgerundet. An der Unterseite des Kopfes 3 quer verlaufende Wimperbänder, welche jederseits als 3 Büschel hervorragen. Auf dem Kopf 1 steife schräg aufragende Borste, auf dem Halse 2 Tastborsten. Seiten- stacheln vollständig fehlend. ‘Die 2 ventralen Stacheln. vor dem Hinterende besitzen je 2 Nebenzähne, von denen der eine der Stachelspitze so nahe steht, daß die Spitze gleichmäßig gegabelt erscheint. Am Hinterende 2 Zapfen mit je 3 Borsten. Mundröhre weit hervorragend, längsgerippt. Osophagus kurz. Gastrotricha. 265 Gesamtlänge ohne Zapfen und Borsten 190 „. Breite des Kopfes 39,6 «u. Größte Breite des Rumpfes 40 u. Länge des Ösophagus 43 u. Länge der hinteren ventralen Stacheln 26 u. Länge der unpaaren Kopfborste 34 u. . Moortümpel zwischen Sphagnum. — Juli. — Plön (Holstein). VII. Gatt. Gossea Zel. Kopf mit 2 Tentakeln und Wimperbüscheln. Körper mit kurzen Haaren (oder Stacheln) besetzt. Hinterende 3-lappig, mit 2 längeren Seitenbüscheln und einem kürzeren medianen Büschel von starren Haaren versehen, ohne Endzapfen. Nur 1 deutsche Art: 32. @. antennigera Gosse (Fig. 507). (= @. voigti Daday). Kopf und Hals zu einem länglichrunden Stück vereinigt. Am Kopf jederseits des Mundes 1 Tentakel und 1 Wimperbüschel. Körper mit kurzen flaumigen Haaren bedeckt. (Nach anderen Beobachtungen trägt der Körper sehr kurze Stacheln, welche auf Schuppen sitzen, die vorn abgerundet, nach hinten aber in 2 lange Flügel ausgezogen sind). Nahe der Mitte des Kopfes 1 (oder 2?) kleine rundliche Masse von hellgrüner Farbe, deren Bedeutung noch unklar ist. Gesamtlänge 149,4 u (nach anderen Angaben 225 «). Breite des Kopfes 43 „. Länge der Tentakel 17”—19 u. Länge der längsten Borste des Hinterendes 33 u. Teiche, zwischen Zydrocharis. — Juni, Juli. — Ludwigshafen - a. Rh., Plön (Holstein). Ungenügend beschriebene deutsche Gastrotrichen. Chaetonotus brevis Ehrbg. — Berlin. Chaetonotus macracanthus Lauterb. — Ludwigshafen a. Rh. Register. Seite Seite ee biconis 139 | Anuraea carinatus . - » 140 | cochlearis var. leptacantha gracilis 136 f. ecauda ne. 224 rattulus 133 cochlearis var. macracantha 221 tigris - 1. 128 cochlearis var. macracantha Actinurus neptunius - 19 | f. micracantha 221 Adineta - tee 29 cochlearis var. macracantha barbata 3l f. tuberculata - . 222 gracilis 31 cochlearis var. robusta - 224 oculata 30 cochlearis var. tecta - 222 tuberculosa 30 cochlearis var. tecta f. major 222 vaga Me Mr 31 cochlearis‘ "var. ; teeta vaga f. minor u. major 3l punctata - a 22 Adinetidae en 10, 29 falcuata 225 Albertia- 83, 84 foliacea 221 intrusor - 89 frenzeli 214 naidis - 84 | heptodon 227 Allgemeines 1 hypelasma - 228 Anapodidae 58, 235 inermis 225 Anapus 238 stipitata - 220 ovalis - 235 striata ...225 testudo . 236 | Anuraeidae 58, 217 Anarthra aptera - 78 | Anuraeopsis- 217, 228 Anuraea - Eee 217 hypelasma - 228 Senleata =... 00 > 218 | Apodina. 241, 260 aculeata var. brevispina 220 | Apsilidae - 32,41 aculeata var. cochlearis - 220 | Apsilus 41,42 aculeata var. curvicornis 220 lentiformis - - » - * 42 aculeata var. divergens - 219 Narax.. NR 42 aculeata var. serrulata 220 | Arthroglena - 84,111 aculeata var. valga 219 lütkeni . 111 acuminata 226 uncinata - 111 cochlearis 221 | Ascomorpha - 61, 67 cochlearis var. Dee 223 agilis 68 cochlearis var. hispida f. amygdalum 68 pustulata EEE 1 227: anglica 64 cochlearis var. irregularis - 223 ecaudis 68 cochlearis var. Ineenlare f: germanica - 68 angulifera .....223 helvetica - 68 cochlearis var. regular f. saltans 68 connectens - 222 testudo ER 236 cochlearis var. regular . Aspidiophoxus 245 ecauda 223 paradoxus - . 246 cochlearis var. teptaanıbs 224 | Asplanchna- 61 Register. 267 Seite Seite Asplanchna 61 Brachionus brightwelli 64 melheni - 206 ebbesborni 65 militaris - 215 helvetica 62 mollis 200 herricki - 62 | _ mucronatus 159 krameri 62 mülleri 209 priodonta . 62 Pal. - 203 priodonta var. henziette 64 pala f. Ainphioeren 204 sieboldi - - .. 65 pala var. dorcas 204 Asplanchnidae - 5261 pala var. dorcas f. spinosa 204 Asplanchnopus - Hl, 66 plicatilis - 209 multiplex 67 polycanthus 215 myrmeleo 7 punctatus 212 syrinx 67 quadratus 210 Atrochidae - 41 quadratus var. tridentatus - 210 Atrochus a, 42 rhenanus nina) A tentaculatus 42 rubens 208, 209 sericus . 211 Bdelloidea 10 spinosus - 204 Bipalpus Iynceus - 230 tridentatus - 210 triacanthus - - - 230 uncinatus - +. 184 vesciculosus RR) urceolaris 208, 209 Brachionidae - . 58, 199 urceolaris var. angulatus 202 Brachionus - ee) urceolaris var. armatus - 208 amphiceros 204 urceolaris var. rubens 209 amphifurcatus 216 urceus 209 angularis 202 angularis var. bene 202 | Callidina = 20 anuraeiformis - 204 angusticollis 23 bakeri TE 205 aspera 25 bakeri var. brevispinus 206 bidens 25 bakeri var. cluniorbicularis 207 bihamata 29 bakeri var. entziü - - 207 brycei 23 bakeri var. melheni 206 cataracta 23 bakeri var. rhenanus - 207 constricta 27 bicomis - 203 ehrenbergi - 25 brevispinus 206 elegans 3 re budapestinensis - 212 hexaodon 28, 29 budapestinensis var. lineatus 212 lata EN: . calciflorus 203 leitgebi 28 cluniorbicularis 207 longirostris - 23 cylindricus - 141 magna 28 decipiens 213 multispinosa 22 dorcas 204 musculosa - ....26 entzii - 207 octodon - 28,29 falcatus 212 papillosa ee falcatus var. Ba - 213 parasitica 25 forficula - Age 213 plicata 24 hepatopotonnus - 209 quadricornifera 24 inermis . 200 rediviva - 29 ‚ leydigiü 211 russeola - 28 lineatus - 212 scarlatina 27 lotharingius 213 socialis 24 268 Register. Seite Seite Callidina Coclopus symbiotica - 28 rousseleti 131 tetraodon 28 similis 129 tridens 26 tenuior 127 triodon 29 uncinatus 131 vorax - 26 | Colurella 58,182 Cathypna 170, ihre bicuspidata 155 affinis HET candata - 183 eh sdäotyiaß 172 colura - 182 glandulosa - 173 compressa - 183 latifrons - 1172 deflexa 185 ligona 174 duleis 183 luna euere nBARlRr 171 lepta 184 luna var. brachydactyla 172 obtusa 194. luna var. latifrons - 172 uncinata - - - 184 magna au 173 |, Colurellidae 58, 181 rusticula - 173 | Colurus 182 sulcata 173 | Conochiloides - 44,46 ungulata - 173 dossuarius - 47 ungulata var. magna 143 natans . . 46 Cathypnidae- - 58,169 | Conochilus. - 44, 45 A 44, 56 unicornis . 46 limnias 56 volvox 45 Cercaria luna - 171 | Copeus 83, 93 Chaetonotidae- . . 245 | candatus - 95 Chaetonotus 245, 246 centrurus 94 arquatus - A collaris 93 brevis 265 copeus 94 chuni - 249 labiatus 94 hystrix 249 pachyurus - | larus 257 | Cordylosoma Hehlakiun “239 - linguaeformis 2513 eyrtoma ER 3,88 longispinosus - 258 tuba 85 macracanthus - 265 macrochaetus - 257 | Dasydytes- 260 maximus 254 dubius 261 multispinosus 253 festinans . 263 nodicaudus - 250 longisetosus 262 ploenensis - 258 ornatus - . 260 schultzei 248 saltitans - 260 serraticaudus - 252 zelinkai - 263 simrothi - 255 | Dasydytidae 260 spinulosus - 258) Diaschizar- 11% suceinctus 259 acronata » 121 tabulatus 253 caeca - 121 uncinus 252 eva. - 122 zelinkai - . 256 exigua 121 Chromogaster testndb 236 gıbba - 118 Cochleare turbo EENDBT gracilis 119 Coelopus Bahr a hoodi 120 cavia - ae 3 lacinulata 119 inermis 134 megalocephala 123 porcellus 128 paeta - . 121 Diaschiza rhamphigera semiaperta -» tenuior valga - . Diaschizidae Dictyoderma Aypopts . Diglena - biraphis - capitata - catellina caudata - circinator clastopis - eonura dromius - forcipata - grandis granularis lacustris - mustela - rosa uncinata Digononta - Dinocharis intermedia - paupera - pocillum tetractis - . Dinocharidae - Diplax- bisulcata compressa - crassipes - trigona unguipes videns - Dipleuchanis - Diplois - daviesiae propatula Distemma- collinsi forcipatum - forficula - setigerum Distyla - affinis flexilis gissensis - hornemanni ludwig - ploenensis - oxycauda - 83, 107 144, 145 162,163 "57.162 . 83,112 170, 174 Register, Selte 120 118 123 120 4.57, 1106 N) - 83, 105 +..105 106 106 108 110 109 106 at 109 108 106 110 107 111 10 146 146 147 146 . 58, 144 151, 152 153 153 154 153 154 152 162 164 112 112 112 113 .176 176 175 175 176 re 176 269 Seite Diurella- 125 bidens 130 brachyura 133 brevistyla 128 cavia - 132 collaris 134 helminthodes 135 inermis 134 porellus - 128 rattulus - 133 rousseleti 131 sejunctipes - 133 stylata 129 sulcata 432 tenuior 127 tigris 1286, 128 uncinata - 131 weberi Ad Drilophaga 83,84 bucephalus - 4180 Elosa woralli te Eosphora - - 84, 113 aurita 115 digitata 114 elongata - 115 najas - . 115 Euchlanidae . 5761 Euchlanis- 162, 163 Euchlanis Dipleu- chanis - 162,,163 elegans - + ..164 propatula 164 Euchlanis Euchlanis 162, 164 bicarinata - 160, 169 deflexa 0 dilatata - ze Er 166 dilatata var. macrura 166 hipposideros -. 166 hornemanni - 175 luna 121 lynceus 230 Iyra 169 macrura - 166 oropha 167 parva - 167 piriformis 168 subversa - 164 triquetra che 167 triquetra var. Byalipa 168 uniseta . - 168 unisetata . 169 Euichthydina - 241 4 >70 Register. Seite Seite Floscularia - 33 | Hertwigia ei . 238 algicola - 38 volvocicola - 238 ambigua - 38 | Hudsonella picta 234 appendiculata - 39,|:Hyädatına - . 79 atrochoides 37 aaa ah 80 calva - 36 senta - 79 campanulata 38 | Hydatinidae 57, 78 coronetta 39 |ı en 39 | Ichthydiidae- 241, 242 cyclops 40 | Ichthydium. 242 ee 35 forcipatum - 243 eandi 37 podura 242 Hbera 35 | Illoricata 57 longicaudata - 38 | Dacinularia 44, 48 mutabilis 36 melicerta 55 un 40 socialis . 48 pelagica - 34 | Lepadella cornuta - 187 proboscidea 38 emarginata - 192 regalis 40 ovalis .- 192 Fe ulariiase . 32, 33 salpina 189 Furcularia en 102 | Lepidoderma 242, 243 aequalis - 104 ocellatum . 245 en 121 rhomboides 243 ensifera - 121 squamatum . 244 en 122 | Limnias - 44, 53 forficula - 103 anlarıs .. 053 gammari 102 ceratophylli 53 gibba - 118 ceratophylli var. socialis 54 gracilis 119 ceratophylli var. DIRERICR, 54 lacinulata 119 | Lindia torulosa - 101 longiseta 104 | Loricata - 57 megalocephala 123 melandocüs 102 | Mastigocerca bicormnis - 139 micropus 102 bicristatus .. 139 reinhardti 103 birostris - 129 semisetifera 122 blanci - 129 capucina - 138 carinata - 140 Gastropodidae - 58, 232 cylindrica 137 Gastropus 23 elongata . 142 ehrenbergi - 230 flectocaudatus 127 hyptopus 233 fusiformis 137 minor - 233 grandis 142 stylifer 234 hamata 137 Gastrotricha 240 hudsoni - 138 Gastroschiza flexilis - 229 iernis - 9 Kl foveolata . . 230 lophoessa - 136, 141 triacanta 230 macera N truncata - ee pusilla 143 Gomphogaster a 230 rattus - 141 Gossea ." 2" ., 260,265 scipio » 136 antennigera u HE setifera 13% voigti - 265 stylata 142 Megalotrocha alboilavicans - Melicerta janus - melicerta ringens tubicolaria - Melicertidae - Metopidia - acuminata cornuta - ehrenbergi - lepadella oblonga - oxysterna parvula ‚pygmaea quinquecostata rhomboides salpina semicarinata semicarinata f. DE ; similis solidus triptera Microcodides chlaena doliaris Microcodon - cluvus a afonidae Monocerca bicornis brachyura carinata - cornuta longicauda - porcellus rattus - stylata Monogononta Monommata aequalis - longiseta > longiseta var. grandi tigris - . Monostyla - bulla cornuta - hamata lunaris 7 quadridentata° Monura colurus - dulcis - Register, Seite . 44, 47 47 . ER 54 ı 55 | 59 | 54 | 55 . 32, 43 N 185 188 187 186 192 191 187 191 193 | 189 190 189 189 271 Seite Monura micromela - 185 | Mytilina- ... 131,8 bicarinata ic brevispina - 158 brevispina var. redunca 159 macracantha 157 macracantha var. ventralis . 157 mucronata - 159 mutica 157 pertyi - 160 spinigera 1 EEE Noteus 55, N 214 militaris - 215 polyacanthus - 215 quadricornis 214 Notholca DIT.7228 acuminata 226 ambigua - 227 foliacea - DER heptodon 227 labis 226 longispina 227 striata . 225 Notogonia Ehrenbergi 186 Notommata . 2093595 ansata ...99 aurita - 98 brachionus - 8 brachiota 101 cerberus - 97 clavulatus 81 collaris 93 cyrtopus - 100 distincta - 100 forcipata 9899 lacınularia 119 myrmeleo 67 najas - 96 ovulum 99 saccigera 97 syrinx 7 tardigrada - 101 tigris - 126 torulosa - 101 tripus - 97 wernecki 89 Notommatidae - 57,8 Notops 79, 80 brachionus - 8 clavulatus 81 pygmaeus 234 Oecistes - 44, 48 brachiatus - 50 Register. 272 Seite Oecistes brevis - 5l crystallinus 52 intermedius 52 longicornis - el melicerta 50 mucicola 49 pilula - 51 serpentinus 50 stygis - 52 umbella - 5l velatus 52 Otoglena 8, 116 papillosa 116 Pedalidae - 236 Pedalion 236 mirum N. Philodina 2 aculeata - 13 cinnabarina 15 collaris 15 citrina . 15 E hronbehakes., 15 hexodonta - 13 macrostyla - 14 megalotrocha - 14 roseola 15 tuberculata . 14 Philodinidae . 10, 11 Plagiognatha grasil 120 lacinulata - 119 Pleurotrocha OB 85 constricta 86 gibba - 86 leptura 86 Ploesoma 229 hudsoni 58, 229 lenticulare - 4280 triacanthum 230 truncatum - el Ploesomatidae - 58, 228 Ploima 32,356 Polyarthra 1Alo aptera . 78 latiremis 78 platyptera - rg 17 platyptera var. euryptera - 78 platyptera var. minor ir trigla - ir A| Polychaetus - 144 collinsi 145 subquadratus - 145 Pompholyx complanata sulcata Proales caudata - ‘ decipiens felis gibba - parasita - petromyzon sordida - tigridia wernecki . Pterodidridae - Pterodina - bidentata clypeata - elliptica emarginata incisa mucronata parva patina . reflexa truncata valvata ; Pterodinidae . Ptygura melicerta . Rattulidae . Rattulus. bicornis bicristatus capucinus carinatus collaris cryptopus . cylindricus elongatus . gracilis helminthodes longiseta lunaris lophoessus macerus palpitatus . pusillus rattus . scipio sejunctipes stylatus sulcatus tigris Seite « 58, 193, 198 198 198. er 88. 91 . 58.198 . 57, 124 125, Register. Seite Bo. 2.00% ..2.078,70 orbiculodiscus 03 60 vitrea 79 Rhizota 32 Rotifer 12.15 citrinus Nas 12) elongatus . 16 hapticus 19 macroceras 17 macrurus . 18 maximus 17 motacilla EZ neptunius 19 roeperi 16 tardigradus 17 tardus . 17 trisecatus . 17 vulgaris 19 vulgaris var. grannlaris 19 Sacculus. 67 cuirassis 235 hyalinus 68 viridis . 68 Salpina a 154 bicarinata 156, 160 brevispina are 108 macrocantha . 157 aneronata 0, 159 mutica . 45% pertyi 160 redunca 159 spinigera 160 ventralis 157 Saipinidae \ 57.158 Staniklıum . .... 22-144, 147 eudactylotum 148 longicaudum . RC. \ Schizocerca 2.200,26 diversicornis . 216 diversicornis var.homoceros 216 SprEonoda .; 1.27... 32,286 Squamella bractea . 192 oblonga 19% Stephanoceros . 33, 41 conica . 41 eichhorni . 41 fimbriatus . nr] Stephanops 144, 148 bifurcus 149 cirratus 150 emarginatus 150 intermedius 150 Stephanops lamellaris. leydigi longispinatus . muticus stylatus unisetatus Stylochaeta fusiformis stylifera Synchaeta. grandis kitina longipes neglecta oblonga „usa er pectinata stylata tremula } Synchaetidae Taphrocampa annulosa selenura Tetramastix . opoliensis . Theorus plicatus uncinatus . vernalis Triarthra brachiata breviseta cornuta longiseta longiseta var. limnetiea mystacina terminalis Triarthridae Trichocerca rattus . Trichoda cornuta crivetus luna rattus rattus vesiculam ren Bioklan. a. ß Triophthalmı us. dorsualis Triphylus lacustris Tubicularia a Vaginaria longiseta Vorticella lacinulata 273 Seite 150 149 149 150 158 149 260, 263 263 264 69 70 70 72 2a 13 72 ja! 57, 83, 74, 76 83, Druck von Anton Kämpfe in Jena.