% s Die Süsswasserfauna Deutschlands Herausgegeben von A. BRAUER HEFT 17 = PARASITISCHE PLATTWÜRMER bearbeitet von M. LUHE h TREMATODES QL 265 J2na, Verlag von Gustav Fischer B 84 DIE süsswasserfauna Deutschlands EINE EXKURSIONSFAUNA BEARBEITET VON Prof. Dr. Böhmig (Graz), Prof. Dr. Brauer (Berlin), Prof. Dr. COLLIN (Berlin), Prof. Dr. Da kl (Berlin). C. VAX Doüwe (Mün- chen), Prof. Dr. vox Graff ((iraz), Dr. Grünberg (Berlin), Dr. Hart.meyj:r (Berlin), Prof. Dr. 11. u. H. Heymons (Berlin), Prof. Dr. Jägerskiöld (Göteborg), Dr. Johansson (Göteborg), Dr. Keil- hack (Berlin), Prof. Dr. Klapalek (K;nlin bei Prag), F. Koenike (Bremen), Dr. Kuhlgatz (Danzig), Dr. v. liiNsrow (Göttingen), Prof. Dr. Luhe (Königsberg), Prof. Matschie (Berlin), Prof. Dr. Michael- sen (Hamburg), Dr. Neresheimer (Wien), Dr. Pappenheim (Berlin), Prof. Dr. PtEiCHENOW (Berlin), E. Reitter (Paskau), Dr. Ris (Rheinau), Prof. Dr. Thiele (Berlin), Prof. Dr. Tornier (Berlin), G. Ulmer (Hamburg), Dr. Vavra (Prag), Prof. Dr. Weltner (Berlin) und herausgegeben VON jnC Prof. Dr. Brauer (Berlin). HEFT 17: PARASITISCHE PLATTWÜRMER. I: TREMATODES. bearbeitet von MAX LUHE. MIT 188 FIGUREN IM TEXT. VERLAG VON GUSTAV FISCHER, JENA 1909. ALLE RECHTE VORBEHALTEN. ^^\CA2 Vorwort. In den letzten beiden Jahrzehnten ist die große Bedeutung welche die Süßwasserfauna in wissenschaftlicher und wirtschaftlicher Hinsicht verdient, mehr und mehr wie in anderen Ländern so auch in Deutschland erkannt worden, und der Staat, Vereine und Private sind durch Bewilligung von Mitteln, durch Gründung von Stationen und Instituten bemüht gewesen, die Erforschung der Süßwasserfauna zu fördern. Neben praktischen Fragen wie der Kenntnis der Lebens- weise und Lebensbedingungen der wirtschaftlich wichtigen Krebse und Fische, dem Nahrungswert der kleinen Tiere u. a. bilden rein wissenschaftliche, wie die Feststellung der Variabilität der Tiere unter verschiedenen Bedingungen, der Verbreitung der Glazialrelikte u. a. den Inhalt der Forschung. Welche Fragen man aber auch in Angriff nehmen mag, und ob man intensiver oder nur vorüber- gehend, um zu forschen oder um sich und andere zu unterrichten, der Süßwasserfauna sein Interesse zuwenden mag, immer wird sich die Notwendigkeit ergeben, die systematische Stellung der unter- suchten Formen zu ermitteln. Hierfür fehlte bisher jegliches, die ganze Süßwasserfauna zusammenfassende Werk. Wohl behandeln einige dieselbe, ich erinnere besonders an das Werk Lamperts ,,Das Leben der Binnengewässer', aber alle behandeln die Tiere nur mit Auswahl und berücksichtigen besonders die biologischen Verhältnisse der auffallenderen und bekannteren Formen. Diese Lücke soll dieses Werk auszufüllen suchen, .-^i^s soll ein wissen- schaftliches Bestimmungsbucli für die Süßwasserfauna Deutschlands sein. Es sind deshalb keine längeren anatomischen oder biologi- schen Beschreibungen gegeben, sondern Bestimmungstabellen und kurze, aber gut durchgearbeitete Diagnosen, die alle wichtigen morpho- logischen Charaktere, ferner wichtige biologische und faunistische Notizen enthalten. Zur Unterstützung des Textes sind möglichst viele Figuren gegeben, die zwar einfach gehalten sind, aber die für die Bestimmung in Betracht kommenden Merkmale zeigen. Neben der knappen Form, die den praktischen Gebrauch und die Übersichtlichkeit des Werkes erleichtern soll, wurde als Hauptaufgabe angesehen, dem gegenwärtigen Stande der Kenntnisse soweit als möglich gerecht zu werden und eine vollständige Zusammenstellung aller bisher beschriebenen deutschen Süßwassertiere zu geben. Die Durcharbeitung hat gezeigt, wie lückenhaft auf diesem Gebiete unsere Kenntnisse zum Teil noch sind, wieviel noch übrig bleibt, namentlich zur Erforschung der Larven und Jugendstadien. Diese Lücken auszufüllen überschreitet die Kräfte Einzelner. Hier müssen viele mit helfen, und es würde als ein großer Erfolg des Werkes betrachtet und von den Bearbeitern mit großem Dank begrüßt werden, wenn die Benutzer den Herausgeber oder die einzelnen Bearbeiter der Gruppen auf Lücken aufmerksam machten und besonders durch Mitteilung eigener Beobachtungen oder durch Einsenden des Materials an der Verbesserung und Ver- vollständigung des Werkes mithelfen würden. IV Vorwort. Schwierig war die Frage, was unter „Süßwasserfauna" zu verstehen sei. Es sind in dem Werk zu ihr sowohl die Tiere, welche in und auf dem Süßwasser leben, als auch diejenigen, welche an den Rändern der Teiche, Seen, Flüsse u. a. leben, aber nur solche welche zum Wasser in engster Beziehung stehen, gerechnet worden ; dagegen sind solche, welche nur vorübergehend das Wasser oder seine Ränder aufsuchen, ausgeschlossen worden. In manchen Gruppen sind vielleicht Tiere mit behandelt worden, welche besser als Landtiere zu bewerten sind, aber ein Zuviel dürfte hier weniger schaden als ein Zuwenig. Lediglich praktische Gesichtspunkte sind maßgebend gewesen, wenn das hier behandelte l^aunengebiet einstweilen auf das politische Deutschland beschränkt wurde. So wünschenswert es gewiß gewesen wäre, die Grenzen weiter zu stecken und die Süßwasserfauna mindestens von ganz Mitteleuropa zusammenzufassen, so mußte doch vorläufig von diesem Ziel Abstand genommen werden, um das Werk in absehbarer Zeit überhaupt zum Abschluß bringen zu können und um vor allem eine wesentliche Verschiedenheit und Üngleichartigkeit in der Bearbeitung zu vermeiden, die wegen der zum Teil noch sehr ungenügenden Kenntnis der Süßwasserfauna der nichtdeutschen Länder die unausbleibliche Folge gewesen wäre. Der dadurch erzielte Gewinn hätte in keinem Verhältnis zu dem großen Mehraufwand von Arbeit und Zeit gestanden. Es versteht sich von selbst, daß Formen, welche außerhalb Deutschlands, aber nahe seinen Grenzen gefunden sind und deren Vorkommen auch in Deutschland wahrscheinlich ist, mit berücksichtigt wurden. . Unberücksichtigt ist vorläufig auch die Abteilung der Protozoen geblieben. Der Grund liegt darin, daß gute systematische Werke, z. B. diejenigen von Blochmann und Bütschli, bereits vorliegen, und weiter, daß von anderer Seite eine gründliche neue Durcharbeitung in den nächsten Ja|>i^ii zu erwarten ist. Später soll diese Lücke ausgefüllt werden. ^^ Zum Schluß drängt es mich, allen Mitarbeitern an diesem Werk meinen besten Dank zu sagen. Sie haben sich alle bemüht, rechtzeitig das zum Teil riesige Material zu bearbeiten und in meinem Sinne die große Aufgabe zu lösen. Nicht weniger danke ich aber dem Verleger. Er hat nicht nur alles getan, was zur Ausstattung des Werkes dienen konnte, sondern ist auch stets auf jeden Wunsch eingegangen und hat in jeder Weise mitgeholfen, das Zustandekommen des Werkes zu sichern, obwohl der Umfang weit über den Anschlag hinausgewachsen ist Berlin 1909. A. Brauer. Parasitische Plattwürmer ^). Von Dr. Max Luhe (Königsberg i. Pr.). Mit 188 Abbildungen im Text. Die parasitischen Plattwürmer {Trematoden und Cestoden) unter- scheiden sich von den Turbellarün'^) durch das Fehlen von Wimpern (wenigstens bei älteren Tieren; nur bei ganz jungen Larven können noch Wimpern vorkommen), durch Abweichungen im Bau der Genitalorgane und der Entwicklung und durch die Ausbildung mehr oder weniger kräftiger, sehr mannigfaltig gestalteter, aber nie fehlender Haftorgane. Diese sind für die Bestimmung der Formen von besonderer Wichtigkeit. Neben Hakenbildungen von sehr ver- schiedener Fonn finden sich Saugorgane, unter denen man unter- scheiden kann: 1. Sauggruben, rundliche oder längliche Gruben, deren muskulöse Wandung der Umgebung gegenüber nicht scharf abzu- grenzen ist; 2. Bothridien, schärfer begrenzte, längliche, über die be- nachbarte Fläche mehr oder weniger emporgokobene Saugorgane, die häufig durch Querwände in eine Reihe gesonderter Areolen zerlegt werden und deren muskulöse Wandung auch nach innen gegen das angrenzende Parenchym scharf abgesetzt sein kann (nur bei Cestoden vorkommend); 3. Saugnäpfe, runde, gewöhnlich nur wenig über die benach- barten Flächen vorspringende Saugorgane, deren sehr muskulöse Wandung nach innen gegen das angrenzende Parenchym stets scharf abgesetzt ist; 1) Für den Umfang der hier behandelten Fauna, deren Begrenzung eine durchaus künstliche ist, ist in erster Linie maßgebend gewesen, ob die Wirte der aufzunehmenden Arten von den Bearbeitern der betreffenden Kapitel berücksichtigt ■worden sind oder nicht. Speziell bei den Vogelparasiten sind auf Grund dieses Gesichtspunktes einzelne Arten mit aufgenommen worden, die der Meeresfauna an- gehören und wohl nur gelegentlich, gewissermaßen gastweise, am Süßwasser im Innern des Landes zu beobachten sind. Parasiten von in anderen Kapiteln des Werkes nicht berücksichtigten Wirten sind nur in einigen Fällen mit hei-angezogen worden, wo dies im Zusammenhange des benutzten Systems zur besseren Charak- terisierung der Arten oder Gattungen wünschenswert schien. Dagegen war eine Be- schränkung auf diejenigen Arten, welche innerhalb der Grenzen des deutschen Reiches wirklich bereits nachgewiesen worden sind, nicht möglich. Ein außerordentlich großer Prozentsatz der hier zu behandehiden Arten ist überhaupt erst ein einziges Mal beobachtet worden und ob ein solcher bisher isolierter Fund innerhalb oder außerhalb Deutschlands gemacht worden ist, hat sicherlich in sehr vielen Fällen nur von äußeren Umständen abgehangen. Deshalb schien es geboten, die in den Nachbarländern Deutschlands gefundenen Arten prinzipiell mit zu berücksichtigen. 2) Auch unter den Turbellarien gibt es einige parasitisch lebende Arten. Indessen sind solche in der deutschen Süßwasserfauna noch nicht nachgewiesen. Süßwasserfauna von Deutschland. Heft 17. 1 .^ n d Q a 2 Max Luhe, 4. Saugklappen, im Umriß meist querovale Saugorgane, die sich auf mehr oder weniger ausgebildeten Stielen über die benach- barten Flächen mehr oder weniger erheben können und deren gegen die Umgebung scharf abgegrenzte muskulöse Wandung zwei spangenförmige Chitinstücke enthält, welche in einem Scharnier gegeneinander beweglich sind und die klappenartige Beweglichkeit des ganzen Saugorgans regulieren. (Die unter 1—3 angeführten Saugorgane bergen, von etwaigen Haken, die sie tragen, abgesehen, niemals besondere Skelettstücke. — Saugklappen kommen nur bei ektoparasitischen Trematoden vor.) Nächst den Haftorganen sind bei der Bestimmung der para- sitischen Plattwürmer vor allem die Genitalorgane zu berück- sichtigen. Trematoden sowohl wie Cestoden sind mit wenigen Aus- nahmen Zwitter, d. h. es finden sich bei demselben Tier (bzw. bei gegliederten Bandwürmern in derselben Proglottis) weibliche und männliche Geschlechtsorgane nebeneinander. Bei der Untersuchung derselben ist namentlich zu achten auf die Lage und Form der Genitaldrüsen, die Ausbildung des Uterus, den Bau der Kopulations- organe und die Lage der Genitalöffnungen. Bei den Hoden ist auch die Zahl, schwankend von 1 bis zahlreich, von Wichtigkeit. Die weiblichen Genitaldrüsen sind dreierlei Art: neben dem fast stets in der Einzahl vorhandenen, nur ausnahmsweise in ge- sonderte Teilstücke zerfallenen Keimstock (Ovarium) finden sich noch besondere, das Nährmaterial für den Embryo liefernde Dotter- stöcke (meist paarig, seltener einfach und meist aus einer mehr oder weniger großen Zahl von einzelnen Follikeln zusammengesetzt, deren Anordnung dann von Wichtigkeit ist), sowie eine die Sub- stanz der Eischale liefernde Schalendrüse, welch letzterer jedoch für die Bestimmung der Formen keine große Bedeutung zukommt. Der Uterus ist bei manchen Trematoden so kurz, daß er gleichzeitig nur ein Ei beherlw^en kann; in der Regel aber ist er stärker entwickelt und dann: 1. schlauchförmig, mehr oder weniger lang und mehr oder weniger gewunden, wobei dann die Art dieser Windungen für die verschiedenen Formen charakteristisch ist, oder 2. sackförmig oder endlich 3. verästelt, indem von einem längs oder quer verlaufenden Stamm Seitenäste abgehen, die sich noch weiter verzweigen können. Bei den beiden letztgenannten Uterusformen fehlt in der Regel eine äußere Uterusmündung. Die Eischale besteht häufig aus 2 Teilen, die einander in einer Kreislinie be- rühren und von denen der kleinere, den vorderen Eipol einnehmende, als „Deckel" bezeichnet wird. Von dem hinteren, seltener auch von dem vorderen Pole der Eischale ausgehende Fortsätze werden „Filamente" genannt. Die Kopulationsorgane sind meist in Form eines „Cirrusbeutels" ausgebildet, d. h. eines den Endabschnitt des männlichen Leitungsweges umschließenden, allseitig geschlossenen muskulösen Sackes, der bei seiner Kontraktion einen als „Cirrus" bezeichneten Teil des Leitungsweges nach außen ausstülpt. Dieser Cirrusbeutel kann nun umschließen: 1. nur das in diesem Falle mehr oder weniger verlängerte Genitalatrium, d. h. den gemein- samen Endteil beider, des männlichen und des weiblichen Leitungs- weges, oder 2. nur den Endabschnitt des männlichen Leitungsweges, und zwar a) nur den ausstülpbaren Cirrus und den (durch dünnere Wandung kenntlichen) Ductus ejaculatorius, während die sich dann weiter anschließende, von einzelligen Drüsen umschlossene „Pars Parasitische Plattwürmer. 5 prostatica" des männlichen Leitnngsweges sowie die auf diese fol- gende Samenblase frei im Parenchym liegen, oder b) auch noch die Pars prostatica (nur die Samenblase liegt noch frei im Parenchym), oder endlich c) auch noch die Samenblase. Bei Fehlen eines Cirrus- beutels kann ein Kopulationsorgan gebildet werden 1. durch eine verschiedenartig ausgebildete, bei den betreffenden Formen im ein-, zelnen anzuführende Muskulatur im Umkreise oder im Innern des Genitalatriums („Genitalnapf'' bzw. „Genitalpapille"), oder 2. durch in dem Endteil des männlichen Leitungsweges liegende Hartgebilde („Penis", wenn in der Einzahl vorhanden und den Endabschnitt des Leitungsweges röhren- oder rinnenförmig umschließend, „Genital- haken", wenn in der Mehrzahl vorhanden und mit einer freien Spitze in den Leitungsweg vorspringend). Bestimmungstabelle der Klassen. 1. Darm vorhanden. Trematodes (Heft 17). 2. Darm fehlt. Cestodes (Heft 18). I. Klasse. Trematodes. Parasitische Plattwürmer mit derber (glatter oder mit Stacheln bzw. Schuppen, die dann meist, aber nicht immer, in Quincunx- stellung stehen, besetzter) Cuticula; mit Darm; in der Größe von mikroskopischer Kleinheit bis zu einer Länge von mehreren Zenti- metern schwankend. Eine segmentale Gliederung fehlt stets. Haft- organe sehr verschieden gestaltet und gelagert, in der Umgebung der Mundöffnung oder auf der Bauchfläche oder am Hinterendö, sehr häufig auch an mehreren dieser Stellen gelegen und meist in der Form von Saugnäpfen ausgebildet, zu denen häufig noch Haken- bildungen hinzutreten. Vorderende bilateral s^metrisch, mit ver- schieden ausgebildeter Bauch- und Rückenfläche. Die in der Regel stärker gewölbte Rückenfläche ist von der häufig nahezu planen oder gar konkaven Bauchfläche fast stets schon äußerlich leicht zu unterscheiden. Mundöffnung „terminal" (fim vorderen Körperpole und gerade nach vorn gerichtet), „subterminal" (ebenfalls am vor- deren Körperpole, aber ventral geneigt) oder „ventral" (vom vor- deren Körperende mehr oder weniger entfernt); Darm meist gabelig geteilt, seltener einfach; im ersteren Falle die paarigen Darm- schenkel nicht selten noch weiter verzweigt, auch' können sie am Hinterende ineinander übergehen oder durch Anastomosen mitein- • ander verbunden sein; der unpaare Vorderdarm häufig mit einem muskulösen Pharynx, der von der Darmgabelung in der Regel durch einen mehr oder weniger langen Ösophagus (ohne resorbierendes Darmepithel) getrennt ist. Genitalorgane stets mit äußerer Mün- dung des (niemals verästelten) Uterus. Von den in den Familien-, Unterfamilien- und Gattungsdia- gnosen gebrauchten Größenangaben für die ganzen Tiere bezeichnen : sehr klein eine Größe bis zu ca. 1 mm klein „ 51 von ca. 1-3 „ unter mittelgroß „ » >? » 4-7 „ mittelgroß „ )> ») >> 8-12 „ über mittelgroß „ » >j )» 13-19 „ groß „ » )> >> 20-35 „ l 4 Max Luhe, Über den anatomischen Bau, soweit derselbe für die Bestim- mung der Formen von Wichtigkeit ist, vgl. außer den vorstehenden allgemeinen Angaben über die parasitischen Plattwürmer auch die bei der Charakterisierung der beiden Ordnungen gemachten An- gaben. Betreffs der Bezeichnungen Vorder- und Hinterkörper, die nur bei den Distomen und Holostomen eine ganz bestimmte Bedeutung haben, vergleiche die allgemeine Charakterisierung dieser beiden Reihen. Bestimmungstabelle der Ordnungen. 1. Wenn am Vorderende überhaupt Haftorgane ausgebildet sind, sind diese paarig und symmetrisch. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, Ektoparasiten auf Haut und Kiemen. Monogenea (S. 4). 2. Am Vorderende ein unpaares medianes Haftorgan. Von wenigen Ausnahmen abgesehen. Parasiten innerer Organe. Digenea (S. 19). 1. Ordnung: Monogenea v. Ben. Saugorgane des Vorderendes, wenn vorhanden, in der Zwei- zahl, symmetrisch. Ein stärker entwickeltes Haftorgan am Hinter- ende. Mundöffnung ventral in der Nähe des Vorderendes, führt in eine den Pharynx umgebende Pharyngealtasche. Exkretions- öffnungen in der Regel paarig auf der Rückenfläche nalie dem Vorderende, nur ausnahmsweise einfach oder am Hinterende. Weibliche Genitalorgane häufig mit einer unpaaren oder paarigen Vagina, welche getrennt von dem Uterus ausmündet; letzterer stets- sehr kurz und nurlnit einzelnen Eiern, in der Nachbarschaft der männlichen Genitalöffnung ausmündend. Entwicklung ohne Wirts- wechsel. Parasiten kaltblütiger Wirbeltiere und zwar meist Ekto- parasiten auf Haut und Kiemen, seltener in Mundhöhle, Kloake oder Harnblase. Im Süßwasser nur 4 Familien vertreten. Bestimmungstabelle der Familien. . I. Am Vorderende 2 von der Mundhöhle völlig unabhängige Saug- näpfe oder Sauggruben. Am Hinterende ein einziger großer Saugnapf. Tristomidae (S. 5). H. Saugorgane des Vorderendes, wenn überhaupt vorhanden, sich in die Mundhöhle öffnend. Am Hinterende eine mit Saug- prganen (Saugnäpfen oder Saugklappen) oder mit Haken oder mit beiden besetzte Haftscheibe. A. Haftscheibe mit Saugklappen. Augen fehlen. Octocotylidae (S. 5). B. Haftscheibe mit Saugnäpfen und Haken oder nur mit Haken. Meist 4 Augen vorhanden. 1. Haftscheibe nur mit Haken, ohne Saugnäpfe. a. Die Haftscheibe besitzt außer einer größeren Zahl von kleinen, ihrem freien Rande genäherten Rand- Parasitische Plattwürmer. 5 haken noch 2 — 4 wesentlich größere Mittelhaken, welche miteinander durch einen besonderen Klam- merapparat verbunden sind. Gyrodactylidae (S. 9). b. Die Mittelhaken noch wenig entwickelt, nicht oder nur wenig größer wie die Randhaken und isoliert, nicht durch einen Klammerapparat verbunden. Genitalorgane noch unentwickelt. Polystomum-Larve (S. 8). Haftscheibe mit 2—6 Saugnäpfen, denen gegenüber die außerdem vorhandenen Haken mehr zurücktreten. Polystomidae (S. 8). 1. Farn. Tristomidae v. Ben. Flache ektoparasitische Trematoden mit einem großen endstän- digen Saugnapf, der häufig noch mit Haken besetzt ist, und mit zwei kleineren Saugnäpfen oder Sauggruben an den Seiten des Vorderendes. Mundöffnung hinter den vorderen Saugorganen, führt in eine geräumige, den kräftigen Pharynx umschließende Pharyn- gealtasche. Zahlreiche Formen auf den Kiemen von Meeres- fischen. Ins Süßwasser gelangt nur: Nitzschia Baer. Körper länglich, mit Sauggruben am Vorderende und 3 Paar verhältnißmäßig sehr kleiner Haken auf dem ungestielten Endbaugnapf. Darmschenkel mit la- teralen Seitenästen. Genitalöffnung median hinter dem Pharynx. Hoden zahlreich, ein medianes, fttngsge- strecktes Feld in der hinteren Körperhälfte einneh- mend. Vagina fehlt. Einzige Art: N. stiirionis (Abildg.) (= N. elegaits Baer) (Fig. 1). 12 — 23 mm lang. Vordere Sauggruben stark in die Länge gestreckt und schräg gestellt. Zahl der Hoden '^1 ^*s- ^• neuen i. Nitzschia stu- Aut den Kiemen von Aapenser sturio L. rionis. 2. Fam. Octocotylidae v. Ben. et Hesse. Abgeflachte ektoparasitische Trematoden mit verlängertem Kör- per, am Vorderende zwei sich in die Mundhöhle öffnenden Saug- näpfen und am Hinterende einer Haftscheibe, welche 2 Reihen von Saugklappen trägt (bei geschlechtsreif en Tieren meist je 4, bei Jugendformen aber stets weniger in jeder Reihe). Mundöffnung ventral, nicht weit vom Vorderende. Darm gabelig oder einfach, aber stets mit seitlichen Verzweigungen. Männliche Genitalöffnung und üterusmündung median, hinter dem Pharynx; erstere mit einem Kranze von Genitalhaken. Kiemenparasiten von Fischen. Im deutschen Süßwasser 3 Gattungen. Max Luhe, Bestimmungstabelle der Gattungen. 1. Darm gabelig geteilt. Als Einzeltiere gesclilechtsreif werdend. a) Haftscheibe mit stark konvergierenden Seitenrändern und mit 2 Paar kleiner Haken am zugespitzten Hinterende. Mazocraes. b) Haftscheibe mit wenig konvergierenden Seitenrändern und ohne Haken am konkaven Hinterrand, Discocotyle. 2. Darm nicht gabelig geteilt. Die Geschlechtsreife erst er- reichend, nachdem 2 Einzeltiere über Kreuz miteinander verwachsen sind. Diplozooii. I. Mazocraes Herrn. {= Octobothrium F. S. Leuck. e p., Goto). Körper symmetrisch, längs gestreckt, sich nach vorn allmählich verjüngend. Hinterende zu einer nicht deutlich abgesetzten rhom- bischen Haftscheibe verbreitert, welche jederseits 4 kurzgestielte Saugklappen mit kleinen Chitinbügeln und an ihrem hinteren Ende 2 Paar kleiner Haken trägt. Verzweigungen des Darmkanals nicht anasto- mosierend. Genitalhaken mit einfacher Spitze, gruppen- weise angeordnet. Vagina unpaar, mit dorsaler Mün- dung. Vorwiegend auf Cliipeiden. nur eine Art beobachtet. Im Süßwasser bisher Fig. 2; Mazo- craes alosae. Mazocraes alosae Herrn. (= Octohothrhun lanceo- _^y latum F. S. Leuck.) (Fig. 2). 10 — 12 mm lang, vorn stark verjüngt, in der Mitte blattartig verbreitert; hintere Haftscheibe rhom- bisch mit an den beiden Hinterrändern nach hinten zu konvergierend angeordneten Saugkiappen. Von den 10 Genitalhaken liegen 4 vorn, 4 hinten und 2 etwas größere an den beiden Seiten. Färbung grau- gelblich, mit schwarzem oder grünem Darm. Auf den Kiemen von Clupea alosa Cuv., im Rhein nicht allzu selten. IL Discocotyle Dies. Körper symmetrisch, breit-lanzettförmig, nach vorn etwas ver- jüngt. Vorderende durch eine Einbuchtung beider Seitenränder an der Stelle der Vaginalmündungen abgesetzt. Haftscheibe des Hinter- endes viereckig mit meist konkavem Hinterrand und nur wenig nach hinten konvergierenden Seitenrändern, mit 8 in 2 seitlichen Reihen zu je 4 angeordneten, kurz gestielten Saugklappen mit kräftigen Chitinbügeln; keine Haken zwischen den Saugklappen. Vagina Y-förmig, mit randständigen Mündungen. Genitalbewaffnung? Anastomosen des Darmkanals V Auf den Kiemen von Salmoniden. Bisher nur eine Art be- kannt: Parasitische Plattwürmer. 7 Discocotyle sagittatum (F. S. Leuck.) (Fig. 3). 6 — 9 mm lang, schmutzig weiß. Auf den Kiemen von Salmo fario L. und Salmo irideus L. (bisher nur in Baden beobachtet, aber bei massenhaftem Auftreten ein umfassendes Fischsterben in Fischzüchtereien verursachend), sowie von Thymallus thymallns (L.) und anscheinend auch Coregonus oxyrhynchus (L.) (auf diesen beiden bisher nur im finnischen Meer- busen beobachtet). III. Diplozoon V. Nor dm. Im geschlechtsreifen Zustande sind stets 2 Einzeltiere über Kreuz miteinander verwachsen. Haftscheibe des Hinterendes viereckig mit wenig konvergierenden Seitenrändern und abgerundetem Hinterrand, jederseits 4 sitzende Saugklappen mit kräftigen Chitinbügeln tragend; keine Haken zwischen den Saugklappen. Hoden in der Einzahl, rund- lich, wenig vor dem Hinterende gelegen ; Dotter- stöcke auf den Vorderkörper beschränkt. Eier oval, mit brauner Schale und sehr langem, viel- fach gewundenem Filament. Darm einfach, nicht gegabelt, aber mit seitlichen Verzweigungen. Die noch einzeln lebende Larve (Diporpa), die anfänglich nur 2, dann 4, hierauf 6 Saug- klappen auf der Haftscheibe trägt, ist ausgezeichnet durch den Besitz eines kleinen Saugnapfes auf der Bauch- und eines kleinen konischen Fortsatzes auf der Rückenfläche, beide ungefähr an der Grenze vom 2. und 3. Drittel der Körperlänge. Bei der Kopulation umgreift der Saugnapf jedes der beiden Tiere den dorsalen Fort- satz des anderen, worauf es zu völliger und dauernder Verwachsung beider kommt. Auf den Kiemen von Cypriniden nicht allzu selten: Carassnis carasshis (L.), Rhodeus amartis (Bloch), Abramis bratna (L.), Abr. vimha (L.), Abr. ballerus (L.), Abr. björkna (L.), Scardimus erythroph- thalmus (L.), Leticiscus idtis (Ij.), Leticisctis rtitilus (L.), Leuciscus phoxinus (L.), Chondrostoma nasus (L.), Gobio gobio (L.), sowie auf Cottiis gobio L. und Lotta Iota (L.). Größenunterschiede der Parasiten verschiedener Wirtsarten haben die Vermutung erweckt, daß es mehrere deutsche Diplozoon- kxi^xi gebe, ohne daß diese aber bisher scharf unterschieden wären. Bis- her vielmehr in Europa nur eine sichere Art bekannt: Fig. 3. Discocotyle sagittnitim. Diplozoon paradoxiim v. Nordm. (Fig. 4). Bräunlichgrau. Länge zwischen 4 und 11 mm schwankend, Hinterkörper nur halb so lang wie der lanzettliche Vorderkörper. Darm bis zum Hinterende mit Seitenästen, Eier in der Zahl von 1 — 3, mit einem sehr langen, unregelmäßig spiralig gewundenen Filament. Auf den oben anffeführten Fischen. g Max Luhe, 3. Farn. Polystomidae v. Ben. Abgeflachte monogenetische Trematoden mit verlängertem Kör- per, ohne Saugnäpfe am Vorderende, am Hinterende mit einer Haft- scheibe, welche außer Haken in der Regel auch noch 6 kräftige Fig. 4. Diplozoon paradoxum. Saugnäpfe trägt. Mundöffnung subterminal, dicht hinter dem Vor- derende; Darm gabelig geteilt und meist ohne Verzweigungen. Männliche Genitalöffnung und Uterusmündung median, hinter dem Pharynx. ^ Auf den Kiemeri von Meeresfischen, sowie auf der Haut und den Kiemen und in der Harnblase und dem Schlünde von Amphi- bien und Reptilien. Jn Deutschland nur eine Gattung: Polystonmm Zed. Körper verlängert eiförmig, nach vorn etwas zugespitzt. Die breite Haftscheibe am Hinterende beim Erwachsenen mit 6 Saug- näpfen, deren jeder in seinem Zentrum einen kleinen Haken trägt; außerdem am Vorderrande der Haftscheibe, jederseits zwischen Mittellinie und vorderstem Saugnapf 3 und am Hinterrande derselben zwischen den beiden hintersten Saugnäpfen 4 ebensolche Haken, sowie etwas vor dem Hinterrande, aber auch noch zwischen den hintersten Saugnäpfen 2 sehr viel größere Haken. Vagina doppelt, jederseits nicht weit hinter dem Vorderende am Seitenrande aus- mündend. Eier ohne Filament. Auf den Kiemen und in der Harnblase von Amphibien und im Schlünde von Schildkröten. Bei der Larve fehlen die Saugnäpfe der Haftscheibe noch, die sich erst später paarweise von hinten nach vorn fortschreitend ent- wickeln. Die 16 Randhaken, von denen bei dieser Entwicklung 6 in die Saugnäpfe hineingezogen werden, stehen bei der Larve noch in gleichmäßigen Abständen voneinander am Rande der Haftscheibe. Auch sind die beiden größeren Haken bei der Larve noch wenig Parasitische Plattwürmer. 9 entwickelt, nicht oder kaum größer wie die Randhaken, und ebenso wie bei den Erwachsenen isoliert, nicht (wie bei den Gyrodactylideri) durch einen Klammerapparat miteinander verbunden. In Deutschland 2 Arten. Bestimmungstabelle der Arten. 1. Darmschenkel verzweigt und miteinander anastomosierend. Parasiten von Amphibien. P. iiitegerrimnm. 2. Darmschenkel einfach und ohne Anastomosen. Parasiten der Sumpfschildkröte. P. ocellatum. 1. P. integerrimiim Fr öl. (Fig. 5). Blaßgelblich mit schwarz durchscheinendem Darm. 9 — 11 mm lang, 2,8 — 4 mm breit. 2 Paar kleiner Augen vorhanden. Darm- schenkel verzweigt, hinten miteinander kommuni- zierend und auch in ihrem Verlaufe durch quere Anastomosen verbunden. Die kleinen Haken der Haftscheibe beim Erwachsenen infolge der Dicke des Tieres nur schwer nachweisbar. Genitalatrium mit einem Kranze von 8 Haken. In der Harnblase von Rana temporaria L. nicht selten, sehr viel weniger häufig bei R. esculenta L., Bufo variahilis Pall. und Hyla arhorea (L.). Die frei schwimmende, noch saugnapflose Larve ist teilweise bewimpert, dringt durch das Atemloch in die Kiemenhöhle der Kaulquappe ein und macht dort als Kiemenparasit ihre Meta- morphose durch. Bei der Metamorphose cler Kaulquappe wandert dann der inzwischen aus- gewachsene Parasit durch den Darm des Wirtes p- 5 Poiysiomum hindurch nach der Harnblase. integer rimum. 2. Polystomum ocellatum Rud. Fleischfarben. 3,4 mm lang und ca. 1,15 mm breit. 2 Paar kleiner Augen vorhanden (auch noch bei erwachsenen Tieren?). Darmschenkel unverzweigt und ohne Anastomosen. Die Haken der Haftscheibe beim erwachsenen Tiere nur schwer nachweisbar. Geni- talatrium mit einem Kranze von ca. 40 kleinen Häkchen. Im Schlünde von Emys orbicularis L. Erst wenig bekannt, aber nach seiner in Italien erfolgten ersten Entdeckung noch mehr- mals, auch in Deutschland, wiedergefunden. 4. Farn. Gyrodactylidae v. Ben. et Hesse. Kleine bis sehr kleine, schmal elliptische ektoparasitische Tre- matoden mit großer, keine Saugnäpfe tragender und auch im ganzen nicht saugnapfförmiger Plaftscheibe am Hinterende. Vorderende lappenförmig ausgebreitet oder in 2 oder 4 kontraktile Kopfzipfel auslaufend, mit zahlreichen Hautdrüsen. Hintere Haftscheibe ge- wöhnlich mit 2 oder 4 großen, zentral gelegenen Haken, die mit einem zwischen ihnen gelegenen „Klammerapparat" gelenkig ver- bunden sind, und 12—16 meist randständigen, kleineren Haken. 10 ' Max Luhe, Darm meist zweischenkelig, seltener einfach sackförmig. Nur ein Hoden. Geschlechtsöffnungen häufig mit einem besonderen Haken- ripparat versehen. Auf den Kiemen und der Haut von Fischen. Im Süßwasser 3 Gattungen, von denen bei besserer Kenntnis aber wohl jede den Rang einer Unterfamilie mit mehreren Gat- tungen wird erhalten müssen. Bestimmungstabelle der Gattungen. 1. Haftscheibe mit 2 großen Mittelhaken. a) 2 Kopfzipfel und 16 Randhaken. Augen fehlen. Gyrodactyliis (S. 10). b) 4 Kopfzipfel und (meist) 14 Randhaken. 2 Paar Augen. Dactylogyriis (S. 12). 2. Haftscheibe mit 4 großen Mittelhaken. 2 Paar Augen. Ancyrocephalns (S. 18). 1. Gyrodactylus v. Nordm. Vorderende in 2 seitliche kontraktile Zipfel auslaufend. Haft- scheibe stumpf herzförmig, etwas breiter als der Körper, an der Peripherie in 16 schmal-dreieckige, biegsame Lappen zerspalten, deren jeder einen kleinen krallenartig gebogenen Haken trägt; 2 größere angelhakenähnlich gebogene Haken mit bauchwärts ge- wandten Spitzen auf der Mitte der Haftscheibe. Augen fehlen. Mundöffnung im vorderen Viertel der Bauchfläche. Darm zwei- schenklig. Lebendig gebärend. Genitalhaken fehlen, können aber durch die Haken der Haftscheibe reifer Embryonen vorgetäuscht werden. — f^ Auf der Haut und den Kiemen von Süßwasserfischen, nament- lich Cyprmiden. Bei starker Infektion entstehen Trübungen der Haut, die wie mit einem leichten blauen Schleier bedeckt erscheint und sehr reichlich Schleim sezerniert; in diesem Schleim zahlreiche zerfallende Oberhautzellen, von denen die Gyrodactylen sich er- nähren. Bei Infektion der P^lossen kann es zu Zerfall der Binde- iiaut zwischen den Flossenstrahlen kommen, so daß letztere nackt herausstehen, stückweise abbrechen und wie angefressen aussehen. So starke Infektion führt meist zum Tode der Fische. Anderer- seits ist aber auch Infektion mit Hunderten von Gyrodactylen be- obachtet ohne irgendwelche auffällige Krankheitserscheinungen. Bisher 4 Arten, davon eine nur ungenügend, bekannt. Außer den bei diesen Arten angeführten Fischen werden aber als Wirte von Gyrodactylen ohne Unterscheidung der Arten noch angegeben: Carasslus carassms (L.), Abramis bratna (L.) und A. vimba (L.), Alburnus albtirnus (L.), Leuciscus phoximis (L.), Neinachihis barbatnla (L.), Esox lucius L., Salmom'den-Brut, Salmo fario L., Coregonus fonti- valis (L.), Lotta Iota (L.), Gasterosteus aculeatus L. und G. pungithis L. Bestimmungstabelle der Arten. 1. Der die beiden Mittelhaken verbindende Klammerapparat Y- förmig, mit vorderen paarigen und hinterem unpaarem Fort- satz. G. elegans. Parasitische Plattwürmer. 11 Der die Mittelhaken verbindende Klammerapparat ohne vordere Fortsätze. a) Klammerapparat sich nach hinten in eine die Haken teilweise deckende Membran fortsetzend. G. spec. b) Klammerapparat in Form zweier einfacher querer Ver- bindungsbalken ohne plattenförmige Fortsetzung, a) Basalteil der Haken rinnenförmig gebogen. Pharynx mit 8 aus der Mundöffnung vorstreckbaren kegelför- migen Fortsätzen. G. mediiis. ß) Basalteil der Haken flach. Pharynx von der Mundhöhle durch einen langen, röhrenför- migen Präpharynx getrennt, ohne kegelför- mige Fortsätze. G. gracilis. 1. Gyrodactylns elegans v. Nor dm., Kathariner (Fig. 6 u. 7). 0,5—0,8 mm lang. Der äußere Rand des Basalteiles der beiden Mittelhaken ventralwärts eingekrümmt und so eine Hohlrinne bildend, die den zwischen den beiden Haken liegenden Klammerapparat umgreift. Dessen Hauptteil annähernd Y-förmig, indem von einem mittleren Verbindungsstück nach hinten zu eine chitinige Platte entspringt, welche in eine die beiden Haken ventral deckende und nur deren Spitzen freilassende Menil)ran ausläuft, wäh- rend nach vorn zu 2 freie Schenkel verlaufen, welche mit ihren Seitenkanten den Basalstücken der Haken dicht anliegen und nahe ihrer eigenen Basis noch 2 kürzere Fortsätze dorsal - wärts entsenden. Diesen letzteren liegt ein zweites, schmales, an beiden Enden verjüngtes queres Verbindungsstück lose auf. Pharynx in 8 aus der Mundöffnung vorstreckbare kegelförmige Spitzen auslaufend. Cirrusbeutel links gelegen. Auf Cyprimis carpio L. Fiii'. (;. Fig. 6. Gyrodartylu. elegans. Vergr. 120: 1 Fig. 7. Fig. 7. Klammerappaial der Mittelhakeu von der Haftscheibe von G. ele- gans (Rückenansicht). 2. Gyrodactylns mediiis Kathariner (Fig. 8). 0,3—0,35 mm lang. Die beiden großen Haken ähnlich wie bei G. elegmis aber schlanker und dichter nebeneinander; der sie verbindende Klammerapparat besteht aus 2 einfachen queren Verbindungsstücken ohne hintere Platte und vordere und dorsale Fortsätze. Pharynx in 8 aus der Mundöffnung vorstreckbare, aber ziemlich kurze, dicke und stumpfe kegelförmige Fortsätze aus- laufend. Cirrusbeutel rechts gelegen. Auf Cyprimis carpio L. und Alisgztrmis fossilis (L.). 12 Max Luhe, 3. Gyrodactylns gracilis Kathariner (Fig. 9). 0,18—0,32 mm lang. Die Basalteile der beiden großen Haken sind flach mit stark divergierendem Außenrand; der sie verbindende Klammerapparat besteht aus je einem einfachen ven- tralen hinteren und dorsalen vorderen queren Verbin- dungsstück. Zwischen der weit vorn gelegenen Mund- spalte und dem Pharynx ein langer röhrenförmiger Prä- pharynx. Pharyngealspitzen fehlen. Cirrusbeutel dicht hinter dem Pharynx fast ganz median. Auf Lejtcz'scus rtitilus (L.), Scardinius erythrophthalmus (L.), Cyprinus carpio L., Gobto gohio (L.) und Misgurnus Fig. 9. Mit- tel bakeii von Gyrodacty- lns gracilis. fossüis (L.). 4. Gyrodactylns spec. (Fig. 10). Basalenden der beiden großen Haken mit median und lateral vorspringenden Wülsten; Klammerapparat bestehend aus einem ventralen hinteren und einem dorsalen vorderen Verbindungsstück, von denen das erstere sich nach hinten zu in eine die Haken teilweise über- deckende Membran fortsetzt. Weiteres über die Art nicht bekannt. Auf Tinea tinca (L.) nur einmal in einem Exem- plar in Würzburg gefunden. Fig. 10. Mittel- bakeu von Gyro- dactylns spec. (Tincae). Fig. 11. Vorderende von Dactylogyrns tennis mit den 4 Kopfzipfeln. IL Dactylogyrus Dies. (Fig. 11). Vorderende mit 4 kontraktilen Kopfzipfeln. Die Haftscheibe, deren mittlerer Tei4< durch eine zum Rande parallele Falte besonders abgegrenzt sein kan\i, mit 2 großen, meist zweiwurzeligen, ihren Hakenfortsatz der Rückenfläche zuwenden- ^^ yrj. den Mittelhaken, und einer größeren Zahl / *»V-^ '^Vy^ (meist 14) kleinerer, meist randständiger fS^ \/ fl Haken, welche meist in ihrem Basalteil \\^^ \t f keulenförmig verdickt und am freien Ende I • krallenartig gebogen sind. Der die Mittel- haken verbindende Klammerapparat von einem querliegenden balkenförmigen Ver- bindungsstück gebildet, hinter dem in der Regel an der Ventralfläche noch ein zweites unpaares, bei den verschiedenen Arten sehr verschieden gestaltetes Chitinstück liegt. 2 Paar Augen vorhanden. Genitalöffnungen median, mit kompliziert gestaltetem Hakenapparat. Eierlegend. Auf den Kiemen von Süßwasserfischen (namentlich Cyprinidcn), an welche auch die Eier abgelegt werden. Zahlreiche Arten von ca. ^/g bis ca. 1^/2 mm Länge, die aber meist nur je einmal beobachtet, mit modernen Hilfsmitteln noch nicht untersucht und daher auch nur sehr ungenügend bekannt sind. Ihre Bestimmung ist bisher fast nur nach der Form des Hakenapparates der Haftscheibe möglich, auf dessen Abbildungen hier anstatt einer Bestimmungstabelle verwiesen werden muß; wich- tige, aber bisher noch zu wenig untersuchte spezifische Unterschiede bietet auch der Chitinapparat der Genitalöffnungen. Parasitische Plattwül*mer< 13 1. Dactylogyriis anchoratus (Duj.) (Fig. 12). Von allen anderen Arten der Gattung durch die auffallende Schlankheit der großen Mittelhaken leicht zu unterscheiden, da diesen ein kurzer Wurzelfortsatz fehlt, während der lange Wurzelfortsatz ebenso schlank und fast ebenso lang ist wie der Hakenfortsatz ; das Verbindungsstück zwi- schen beiden Haken sehr kurz. Die I^änge der Mittelhaken entspricht fast dem ganzen Durchmesser der Haftscheibe, über deren Hinterrand ihre Spitzen hervorragen. Auf den Kiemen von Cyprüms carpio L.; bisher nur bei Wien und in Frank- reich (Rennes) je einmal gefunden. 12. Mittelhaken von D. anchoratus. Fig. 13. Haftscheibe von D. sphyrna. 2. Dactylogyriis sphyrna v. Linst. (Fig. 13). Sehr langgestreckt, 1,4 mm lang und 0,18 mm breit. Von den 14 Randhaken der Haftscheibe sind die beiden vorderen mit einer Länge von 0,043 mm erheblich größer wie die übrigen, die nur 0,02 mm lang und in 6 Gruppen zu je 2 verteilt sind. Die beiden großen Mittelhaken gleichfalls sehr charakteristisch, hammerförmig, in- dem der sehr kurze Hakenfortsatz in gerader Verlängerung des kur- zen Wurzelfortsatzes liegt und der lange Wurzelfortsatz in fast rech- tem Winkel von der Achse der beiden vorgenannten abgeht. Länge der großen Haken 0,069 mm, des Verbindungsstückes zwischen ihnen 0,029 mm. Auf den Kiemen von Abramis vimha (L.); bisher nur einmal bei Hameln gefunden. 3. Dactylogyriis megastonia Wag. (Fig. 14). Haftscheibe mit 14 kleinen Randhaken; große Mittelhaken mit sichelförmig ge- krümmtem Hakenfortsatz, ungefähr in der Verlängerung desselben gelegenem kurzen und annähernd rechtwinklig zu diesem kurzen gelegenem langen Wurzelfortsatz; Verbin- dungsbalken bogig gekrümmt; ventrales Chi- tinstück gleichfalls balkenförmig, gekrümmt Auf den Kiemen von Rhodeus amarzis (Bloch); bisher nur einmal gefunden. Fig. 14. Hakenapparat von D. megastoma. allandhaken. ^Mittelhaken. r Verbindungsbalken. «^ ven- trales Stützstück. 4. Dactylogyrns alatus v. Linst. (Fig. 15). 0,9 mm lang und 0,24 mm breit. Von den 14 kleinen Haken der Haftscheibe sind 4 0,026 mm, die anderen 10 nur 0,020 mm lang; die beiden großen Mittelhaken messen 0,042 mm und besitzen 2 ungleich große Wurzelfortsätze, deren größerer in der geraden Ver- 14 Max Luhe, längening des stark sichelförmig gekrümmten Hakenfortsatzes liegt, während der kürzere spitzwinklig abgeht; an den Hakenfortsatz legen sich 2 bogenförmige Chitinspangen an; Verbindungsstück dieser beiden Haken flügeiförmig, 0,029 mm lang, quergestellt; das ventrale mediane Chitinstück halbmondförmig, 0,023 mm lang, quer- gestellt. Auf den Kiemen von Abramis hjörkna (L.); bisher nur einmal bei Hameln gefunden. Fig. 15. Hakenappurat von D. alatus mit 2 verschiedenen Randhakenformen. Fig. 16. Hakeuapparat von D. atnp/tt- bothrhim. 5. Dactylogyriis amphibothriiim Wag. (Fig. 16). 0,9 mm lang, 0,3 mm breit. Die 14 Randhaken der Haft- scheibe sind 0,034 mm, die beiden Mittelhaken, deren einer Wurzel- fortsatz sehr kurz ist und deren Hakenfortsatz nur schwach, aber sehr gleichmäßig gekrümmt ist und eine Chitinspange trägt, 0,033 mm, das quere Verbindungsstück zwischen diesen Mittelhaken 0,026 mm lang; das ventrale unpaare Chitinstück hat die Form eines sehr niedrigen gleichseitigen Dreiecks mit einer Basis von 0,013 mm. Auf den Kiemen von Acerina cemua (L.); bereits mehrfach be- obachtet. 6. Da<'ty|ogyrus tuba v. Linst. (Fig. 17). Die 14 Randhaken der Haftscheibe alle gleich groß, 0,023 mm lang; die beiden Mittelhaken 0,043 mm lang, mit 2 sehr ungleich großen Wurzelfortsätzen und einem fast nur an der Basis gekrümmten Hakenfortsatz, an den sich eine bogenförmige, von der Stelle der 6=:r::3 Fig. 17. Hakenapparat von D. tuba. Fig. 18. Hakenapparat von. D. fallax. größten Krümmung zur Spitze verlaufende Chitinspange anlegt; das balkenförmige Verbindungsstück der großen Haken in der Mitte eingeschnürt; ein ventrales unpaares Chitinstück fehlt. Eier wie bei D. minor. Auf den Kiemen von Leucisctis leucisctis (L.); bisher nur einmal bei Hameln gefunden. 7. Dactylogyriis fallax Wag. (Fig. 18). Haftscheibe mit 14 Randhaken; Mittelhaken mit einem etwas kürzeren, in der geraden Verlängerung des mäßig gekrümmten Parasitische Plattwürmer, 15 Hakenfortsatzes gelegenen und einem etwas längeren, in spitzem Winkel zum vorigen abgehenden Wurzelfortsatz; Verbindungsbalken fast gerade gestreckt; ventrales Chitinstück scheint zu fehlen. Auf den Kiemen von Letidscus rtdihts (L.) und Scardinius ery- throphthalmus (L.). 8. Dactylogynis falcatns (Wedl) (Fig. 19). 0,8 mm lang und 0,3 mm breit. Kopfzipfel nur wenig vor- ragend. Haftapparat queroval, mit 14 an seinem Hintenand stehen- den kleinen Haken; die beiden großen Haken sensenförmig, mit schwach gebogenem, schlankem Hakenfortsatz, winkelig gegen diesen abgesetztem großen und sehr kleinem, in der geraden Verlängerung des Hakenfortsatzes gelegenem kleinen Wurzelfortsatz; Klammer- apparat gebildet von einem einzigen, balkenförmigen, mäßig gebogenen Verbindungsstück. Auf den Kiemen einer nicht näher bezeichneten Cypriniden- Art. Bisher nur einmal in Wien gefunden. Fig. 19. Haftscheibe von D. falcatns. Fig. 20. Haftscheibe von D. ntollis. 9. Dactylogyras moUis (Wedl) (Fig. 20). Klein. Haftscheibe 0,16 mm breit, mit 14 in Gruppen ange- ordneten kleinen Haken; die beiden großen Haken in ihrem in 2 ungleich große kurze Wurzelfortsätze verlaufenden Basalteil fast gerade gestreckt, mit angelhakenähnlich stark gekrümmtem Haken- fortsatz; alle Haken im Vergleich zu anderen Dactylogyrus-kxi^w. sehr klein; Klammerapparat gebildet von einem balkenförmigen, schwach wellenförmig gekrümmten Verbindungsstück, hinter dem noch ein zweites Chitinstück mit 2 von einem kurzen medianen Stiel ausgehenden bogenförmig gekrümmten und stumpf endenden Fortsätzen liegt. Auf den Kiemen von Cyprimis carpio L. Bisher nur einmal in Wien gefunden. 10. DactylogjTHS difformis Wag. (Fig. 21). Haftscheibe mit 14 Randhaken; Mittelhaken mit langem und kurzem Wurzelfortsatz und angelhakenähnlich gekrümmtem Hakenfortsatz ; Verbindungsbalken bogig gekrümmt, in der Mitte verdickt; ventrales Chitinstück mit 2 von einem geraden medianen Stiel ausgehenden bogenförmig gekrümmten Fortsätzen. <:::C^ws^;^ Fig. 21. Hakenapparat von D. difformis. 16 Max Luhe, Auf den Kiemen von Scardinius erythrophthalmus (L.); bisher nur einmal beobachtet; vielleicht gehört aber auch D. mollis (Wedl) hierher. 11. Dactylogyriis minor Wag. (Fig. 22). 0,42 mm lang und t),072 mm breit. Die Haftscheibe vom Körper nicht durch eine Einschnürung getrennt. Die 14 Rand- haken verschieden groß: die beiden hintersten die kleinsten und dünnsten, 0,015 mm lang; die 5 mittelsten jederseits 0,024 mm, die beiden vordersten 0,020 mm lang. Die beiden großen Mittel- haken 0,033 mm lang, mit ungleich großen Wurzelfortsätzen und schwach gekrümm- tem Hakenfortsatz; das zwischen ihnen gelegene balkenförmige Verbindungsstück 0,025 mm lang; das ventrale unpaare Chi- tinstück vierarmig, 0,019 mm breit. Eier groß, dünnschalig, blaßgelb, 0,066 mm lang und 0,049 mm breit; jedes Individuum enthält nur ein aus- gebildetes Ei. Auf den Kiemen von Albumus albumus (L.) und Abra7?iis hjörkna (L.) je einmal gefunden. Diagnose nach dem Funde auf Abramis (bei Hameln). 12. Dactylogyrns malleus v. Linst. (Fig. 23). 0,66 mm lang und 0,12 mm breit. Haftscheibe mit 14 0,031 mm langen Randhaken; die beiden Mittelhaken 0,059 mm lang, mit 2 verschieden langen Wurzelfortsätzen und einem stark gekrümmten Fig. 22. Hakeuapparat von D. minor mit 3 verschiedenen Randhakeiiformen. Fig. 23. Fig. 24. Fig. 23. Hakenapparat von D. tnalleus. — Fig. 24. Hakenapparat von D. cru- cifer. a Randbaken, b Mittelhaken, c Verbindiingsbalken, d ventrales Chitiustück. Hakenfortsatz; das quere Verbindungsstück zwischen diesen leicht gebogen, 0,043 mm lang; das ventrale unpaare Chitinstück 0,034 mm breit und 0,023 mm lang, J_-förmig. Auf den Kiemen von Barbus barbus (L.); bisher nur einmal in der Weser bei Hameln gefunden. 13. Dactylogyrns crncifer Wag. (P^g. 24). Die 14 Randhaken der Haftscheibe 0,036 mm lang; die beiden Mittelhaken mit langem und kurzem Wurzelfortsatz und angelhaken- ähnlich gekrümmtem Hakenfortsatz, 0,043 mm lang; Verbindungs- Parasitische Plattwürmer 17 balken leicht gekrümmt, 0,029 mm lang; ventrales Chitinstück am einen Ende gabelig geteilt, am anderen zu einer dreieckigen, in 2 hakenähnliche Spitzen auslaufenden Platte verbreitert, 0,026 mm lang. Auf den Kiemen von LeuciscJis rutihis (L.) und Scardinnis ery- throphthalmus (L.) je einmal gefunden. Maßangaben nach dem Funde auf L. rutilus (bei Hameln). 14. Dactylogyrus teniiis (Wedl) (Fig. 25). Im gestreckten Zustand * 0,9 mm lang und 0,15 mm breit. Haftscheibe mit 14 in Gruppen angeordneten kleinen Haken; die beiden großen Haken mit einem dreieckig verbrei- terten und gabelig in 2 kurze Wurzelfortsätze ge- teilten Basalabschnitt und einem stark gekrümmten Hakenfortsatz; das quergestellte, mit den beiden großen Haken artikulierende Verbindungsstück ziem- lich stark; das ventrale unpaare Chitinstück kreuz- förmig, mit einem median gelegenen längeren und dickeren Schenkel, der sich einerseits zu einer Spitze p- 25 Haken- verschmälert und andererseits gabelig spaltet, und apparat von einem queren Schenkel, der beiderseits einen flachen -ö- tenuis. Bogen bildet. Auf den Kiemen von Perca fluvmtiljs L. ; bisher nur einmal in Wien gefunden. c:=^ 15. Dactylogyrus corim v. Linst. (Fig. 26). 0,66 mm lang. 0,15 mm breit. Die Haftscheibe durch eine tiefe Einschnürung vom Körper getrennt; die 14 Randhaken 0,033 mm, die beiden Mittelhaken mit sehr uivgl^ichen Wurzelfort- sätzen und stark gekrümmtem Hakenfortsatz 0,046 mm, das diese Mittelhaken verbindende, annähernd hantei- förmige Verbindungsstück 0,029 mm lang; das ventrale, unpaare Chitinstück sechsarmig, 0,031 mm lang. Auf den Kiemen von Abramis vimha (L.); bisher nur einmal bei Hameln gefunden. Außer den vorstehend charakterisierten Arten finden sich in der Literatur von deutschen Dactylogyrus -Yoy\vlQt\ noch er- wähnt : Dactylogyrus spec. (= D. maior Wag. nom. nud.) von den Kiemen von Gohio gobio (L.). Außer der Wirtsangabe nichts bekannt. Dactylogyrus spec. (= D. trzgonostoma Wag. nom. nud.) von den Kiemen von Leticiscus rutilus (L.). Außer der Wirtsangabe eben- falls nichts bekannt. Dactylogyrus spec. (= D. siluri autt.). Ein 0,068 mm langes und 0,053 mm breites Ei mit ausgebildetem Embryo wurde auf den Kiemen von Silurus glanis L. gefunden. Bei dem Embryo waren nicht nur der Pharynx und die Haftscheibe mit ihren Haken, sondern sogar die Genitalhaken bereits entwickelt. Süßwasserfauna von Deutschland. Heft 17. 2 Fig. 26. Hakenapparat von D. cornu. 18 Max Luhe, Dactylogyrus auricularis v. Nor dm. von den Kiemen von Abramis braina (L.j und Cyprinus carpio L. Die alte Beschreibung und Abbildung sind zur Identifizierung der Art unzureichend. III. Ancyrocephalus C r e p 1. (= Tetraonchus Dies.) (Fig. 27). Körper abgeflacht, vorn verbreitert, hinten mehr oder weniger verjüngt. Vorderende stumpf dreieckig mit jederseits 2 wenig aus- geprägten Vorwölbungen, ohne deutliche Kopfzipfel. Haftscheibe mit 4 großen mittleren und 14 oder 16 kleinen Randhaken, von letzteren ein Paar vor und ein Paar hinter den großen Mittelhaken und die übrigen an den Seitenrändern der Haftscheibe. Der die Mittelhaken verbindende Klammerapparat in Form eines einzigen oder zweier quergelagerter Verbindungsstücke ausgebildet. Pharynx kugelig, Ösophagus fehlt, Darm einfach oder zweischenkelig. Genital - Öffnungen median, die männliche mit 2 Genitalhaken. 2 Paar Augen vorhanden. Eierlegend, Eier in der Regel mit einem kurzen Filament an einem Pol. Auf den Kiemen von Süßwasserfischen 3 sichere und eine zweifel- hafte Art. Fig. 27. Fig. 28. Fig. 27. A. monenteron. Vorderende mit den Mündungen der Kopfdrüsen, den Augen, dem kugeligen Pharynx, dem Darmanfang und dem oberen Schlundganglion. — Fig. 28. Mittelhaken und Verbindungsbalken von A. paradoxus. Bestimmungstabelle der sicheren Arten. 1. 14 Randhaken, Darm zweischenklig. a) Darmschenkel getrennt bleibend. A. paradoxus. b) Darmschenkel am Hinterende in einander übergehend. A. cruciatiis. 2. 16 Randhaken, Darm einfach sackförmig. A. monenteron. 1. Ancyrocephalus paradoxus Crepl. (= Tetraonchus unguicu- latus autt.) (Fig. 28). 3 — 4 mm lang. Körper längsgestreckt und hinten stark ver- jüngt. Haftscheibe klein, mit 14 Randhaken. Mittelhaken mit kurzem, stark sichelförmig gekrümmtem Hakenfortsatz und 2 Wurzel- fortsätzen, deren längerer breit plattenförmig ausgebildet ist, während der kürzere stark höckerig erscheint; jedes der beiden Paare durch eine balkenförmige Klammer verbunden. Darm mit 2 getrennt bleibenden Schenkeln. Genitalhaken kräftig, breit. Parasitische Plattwürmer. 19 Auf den Kiemen von Perca fluviatüis L. und Lucioperca lucio- perca (L.), anscheinend nicht selten. 2. Ancyrocephalns cruciatus (Wedl) (= Tetraonchtis cruciattcs autt.) (Fig. 29). ^3 mm lang, Körper am Hinterende wenig verjüngt. Haft- scheibe stärker verbreitert, mit 14 Randhaken. Große Haken mit 2 ziemlich schlanken Wurzelfortsätzen (beide Paare?). Darm mit 2 am Hinterende ineinander übergehenden Schenkeln. Genital- haken klein, zierlich. Auf den Kiemen von Misgitmus fossiUs (L.) ; bisher nur einmal in Wien gefunden, falls nicht etwa mit A. forceps identisch. Fig. 29. Fig. 30. Haftscheibe von A. cruciatus. Mittelhaken und Klammer von A. monenteron. 3. Ancyrocephalns monenteron (Wag.) (= Tetraonchus monenteron autt.) (Fig. 30). 1 — 2 mm lang, Köi-per hinten kaum verjüngt. Haftscheibe groß, breiter als lang, mit 16 kleinen Randhj^^en. Große Mittel- haken an ihrer Basis plattenförmig verbreitert, 'mit je 2 kurzen stumpfen Wurzelfortsätzen; Hakenfortsätze schlank, stark sichel- förmig gekrümmt; der beide Hakenpaare verbindende Klammer- apparat einfach, abgeflacht hanteiförmig. Darm einfach sackförmig. Genitalhaken lang und dünn. Auf den Kiemen von Esox lucius L. 4. Ancyi'ocephahis forceps (Leuck.) (= Dactylogyrus forceps Leuck.). Von den beiden großen Hakenpaaren hat das eine nur eine einfache Wurzel. Weiteres nicht bekannt. Auf den Kiemen von Chondrostoma nasus (L.) und Leuciscus cephalus (L.) ; bisher nur einmal in Leipzig gefunden, vielleicht aber mit A. cruciatus identisch. 2. Ordnung Digenea v. Ben. Haftorgan des Vorderendes unpaar, median. Weitere ventrale Haftorgane vorhanden oder fehlend. Mundöffnung im Haftorgan des Vorderendes oder ventral hinter demselben. Exkretionsöffnung unpaar, in der Regel am Hinterende, seltener nur in der Nähe desselben auf der Bauch- oder Rückenfläche. Als Vagina dient der durch besonderen Bau seiner Wandung ausgezeichnete, bei Zwittern neben der männlichen Genitalöffnung in ein gemeinsames 2* 20 Max Luhe, Genitalatrium einmündende Endabschnitt des Uterus. Eine zweite, häufig, aber nicht immer vorhandene Ausmündung der weiblichen Genitalorgane wird durch den vom Eileiter abgehenden und an- nähernd median auf der Rückenfläche ausmündenden „Laurerschen Kanal" vermittelt. Receptaculum seminis, wenn vorhanden, dem Eileiter oder dem Anfang des Laurerschen Kanales seitlich an- sitzend. Hoden in der Regel in der Zweizahl, selten in der Ein- oder Mehrzahl. Uterus mehr oder weniger lang, mit wenigen bis sehr zahlreichen Eiern. Bei der Bestimmung der digenen Trematoden sind neben der verschiedenartigen Ausbildung der Haftorgane und dem Bau der Genitalorgane noch zu beachten der Darm (einfach oder gabelig geteilt; lang oder kurz; ohne oder mit seitlichen Verzweigungen: mit oder ohne muskulösen Pharynx, der von einer Pharyngeal- tasche umschlossen oder vom Mundsaugnapf durch einen kanal- förmigen Präpharynx getrennt sein kann; mit oder ohne unpaaren, zwischen Pharynx und resorbierenden Darm eingeschalteten Öso- phagus) sowie die Exkretionsblase (einfach sack- oder schlauch- förmig oder gabelig geteilt, in letzterem' Falle mit unpaarem Stamm — Y- förmig — oder ohne solchen — V-förmig — ; lang oder kurz, ge- rade oder S-förmig geschlängelt, ohne oder mit seitlichen Ver- zweigungen; endständig oder dorsal oder ventral ausmündend). Bei den Haftorganen ist außer auf die in den Bestimmungstabellen für die Unterordnungen und Reihen berücksichtigten Saugorgane auch auf das Vorhandensein oder Fehlen von Stacheln bzw. Schuppen in der Haut zu achten. Ist die Haut bestachelt oder beschuppt, so stehen diese Stacheln bzw. Schuppen fast stets am Vorderende dichter wie weiter hinten, wo sie häufig sogar früher oder später ganz aufhören, und ferner stehen sie meist in regel- mäßiger QuincunxstgUung, nur selten unregelmäßig verteilt {Pneu- monoeces) oder in voreinander verhältnismäßig weit entfernten Quer- reihen {Himasthla). Besonders kräftige Stacheln oder Schuppen von verschiedener, aber für die einzelnen Formen sehr charakte- ristischer Anordnung können sich im Umkreise des Mundsaug- napfes [Echinostomiden) oder in der Gegend des Pharynx {Deropristis) finden. Die Entwicklung ist nur bei den Aspidocotylen eine direkte. Bei allen anderen digenetischen Trematoden ist sie mit einem Wirtswechsel verbunden. Am einfachsten gestalten sich diese Verhältnisse bei den Hol-ostomen: aus deren Eiern schlüpfen im Wasser allseitig bewimperte Larven aus, welche in verschieden- artige Tiere (wirbellose bzw. kaltblütige Wirbeltiere), die sog. „Z wischen wirte", eindringen und hier ein zweites Larvenstadium erreichen, das sich einkapselt und der Übertragung in den „defini- tiven Wirt" harrt, in dem die Geschlechtsreife erlangt wird. Bei allen übrigen digenetischen Trematoden {Gasterostomen, Mofwstomen, Amphistomen und Distometi) ist die Entwicklung außer mit einem Wirtswechsel auch noch mit einem Generations- wechsel verbunden. Die (im Freien oder auch erst im Darm des Zwischen Wirtes) aus dem Ei ausschlüpfende Larve entwickelt sich in dem „Zwischenwirt" zu einem darmlosen, einfach schlauch- förmigen Organismus, der sog. „Sporocyste", die in ihrem Innern eine größere Anzahl von Tochterindividuen erzeugt. Diese Tochter- generation kann gleich von den „Cercarien", den Larven der Ge- Parasitische Plattwürmer. 21 schlechtsform gebildet werden, oder aber es entstehen in den Sporo- cysten zunächst ,,Redien'', die dann ihrerseits erst auf ähnliche Weise (anscheinend handelt es sich um eine Art von Partheno- genese) die Cercarien erzeugen. Die Ftedien unterscheiden sich von den Sporocysten durch den Besitz eines Darmes (Mundoffnung am Vorderende, führt in einen muskulösen Pharynx, an den sich ein einfacher, nicht gegabelter und blind endender Darmschlauch anschließt). Die Zwischenwirte, welche die Sporocysten und Redien beherbergen, gehören durchweg zu den Gastropoden oder LamelH- hranchiern. Die Larven der Geschlechtsgeneration, die Cercarien, haben bereits die Haftorgane und den gegabelten Darm der er- wachsenen Geschlechtsformen, lassen in der Regel auch bereits die Anlagen der Geschlechtsorgane erkennen, unterscheiden sich aber bei den meisten Arten schon äußerlich wesentlich durch den Besitz eines Schwanzanhangs, der als Ruderorgan dient. Nur wenigen Arten (namentlich solchen, deren Zwischenwirte Landschnecken sind) fehlt der Schwanzanhang, die betreffenden Larven werden dann als Cercariaeen bezeichnet. Die mit Riiderschwanz versehenen Cercarien verlassen den Zwischenwirt, in dem sie sich entwickelt haben, schwimmen eine Zeitlang frei im Wasser umher und können sich dann direkt im Freien (meist an der Oberfläche von Fremd- körpern, z. B. Pflanzen) unter Verlust ihres Ruderschwanzes en- cystieren. Meist aber dringen sie zunächst noch in einen „Hilfs- wirt" ein, der sehr verschiedenen Tiergruppen angehören kann, aber stets ein Wassertier sein muß (Würmer, Mollusken, Artliro- poden, Fische, Amphibien), um sich erst in diesem zu encystieren. Der encystierte junge Trematode harrt dann der Übertragung in den Darm seines (stets zu den Wirbeltieren gehörigen) definitiven Wirtes, in dem er zur Geschlechtsreife heranwächst. 2 Unterordnungen, '^^ Bestimmungstabelle der Unterordnungen. 1. Mundöffnung bauchständig; Haftapparat vor derselben am vorderen Körperpole. Gasterostomata (S. 21). 2. Mundöffnung im Haftorgan des Vorderendes gelegen; etwaige weitere Haftorgane hinter derselben, bauch- oder endständig. Prostomata (S. 22). 1. Unterordnung Gasterostomata Odhn. Mundöffnung bauchständig. Haftapparat vor derselben am vorderen Körperpole. Darm einfach sackförmig, mit Pharynx und Ösophagus. Genitalöffnung ventral, kurz vor dem hinteren Körper- ende; Keimstock und die beiden Hoden im Hinterkörper, Dotter- stöcke im Vorderkörper. — Entwicklung mit Generations- und Wirts- wechsel. Nur eine Familie: Bucephalidae Lhe. (= Gastcrostomidae M. ßrn.). Im Darm von Fischen. 2 Gattungen, von denen aber im Süß- wasser nur eine vertreten ist. 22 Max Luhe, Bucephalus Baer (= Gaster ostomu7?i v. Sieb.). Haftapparat des Vorderendes als Saugnapf ausgebildet. Dotter- stöcke in zwei paarige, von einander völlig gesonderte Follikel- gruppen geteilt. Männliche Genitalöffnung auf einem in das Geni- talatrium hineinragenden „Geschlechtszapfen", der bei Kontraktion des Cirrusbeutels durch in ihn eingepreßtes Parenchym erweitert (erigiert) wird, ohne daß jedoch eine Umstülpung des ihn durch- setzenden sehr feinen und dünnwandigen Ductus ejaculatorius stattfindet. Samenblase ganz kurz und ungewunden. Im deutschen Süßwasser nur eine Art. ß. polvmorphllS Baer (= Gasterost. fimbriaUcm V. Sieb.) (Fig. 31). Zirka 1 mm lang und ca. 0,2 mm breit. Haut bestachelt. Saugnapf des Vorderendes sich ven- tral öffnend und an den Seiten und dem Scheitel sich kragenartig in eine Reihe von 6 kleinen muskulösen Papillen fortsetzend, in denen die Muskulatur nicht mehr radiär, sondern parallel zu ihrer Basis und in der Längsrichtung des Körpers verläuft. Mundöffnung hinter der Körper- mitte; Pharynx 0,036—0,042 mm lang und 0,030 bis 0,047 mm breit. Geschlechtsreif im Darm von Raubfischen: Perca fbivmtilzs L., Ltccioperca lucioperca (L.), Esox Incms L. und Lotta Iota (L.), angeblich auch in Anguilla anguilla (L.). ^/ Die durch 2 vom Ursprung an getrennte, sytnmetrische Schwanzanhänge gekennzeichnete Cercarie (vgl. Fig. 128) entwickelt sich in Unio- niden. {Anodontites anatina (L.), A. cygnea (L.) var. cellensis (Schroet.). Lymnium pictorum (L.) und wohl noch anderen Arten). Die Encystie- rung der jungen Tiere erfolgt in Friedfischen, speziell Cypriniden: Gobio gohio (L.), Abramis bj'örkna iXt.), Scardinhis erythrophthalvtus (Lt.), Leticiscus leuciscus (L.), subcutan, auch unter der Kiemenschleimhaut. 2. Unterordnung Prostomata Odhn. Mundöffnung terminal oder subterminal am vorderen Körper- pole, in einem eljendort gelegenen Haftorgane. Weitere Haftorgane, wenn vorhanden, hinter der Mundöffnung, ventral oder am hinteren Körperpole. 5 Reihen. Bestimmungstabelle der Reihen. I. Haftorgan des Vorderendes nur schwach ausgebildet als eine die Mundöffnung umgebende trichterförmige Einstülpung der Haut, z. T. mit saugnapfähnlicher radiärer Muskulatur, die aber nie als wirklicher Saugnapf gegen die L^mgebung abgegrenzt ist. Auf der Bauchfläche eine große, aus zahlreichen saugnapfähn- lichen Gruben zusammengesetzte Haftscheibe, seltener eine Reihe getrennter kleiner Sauggniben. Darm einfach, sackförmig. Aspidocotylea (S. 23). Fig. 31. Bucephalus polymorphus, noch nicht geschlechlsreif. (Orig.). Parasitische Plattwürmer. 23 II. Darm gabelig geteilt. Haftorgan des Vorderendes in der Regel ein Saugnapf. Bauchsaugnapf, wenn vorhanden, einfach. a) Außer dem Haftorgan des Yorderendes sind weitere Haft- organe nicht vorhanden. Monostomata (S. 24). b) Auf der Bauchfläche oder am Hinterende ein einzelner Bauch- saugnapf. 1. Bauchsaugnapf endständig oder doch nur wenig vor dem Hinterende, hinter den Genitalorganen. Araphistomata (S. 35). 2. Bauchsaugnapf ausgesprochen bauchständig und meist dem Vorderende genähert. Genitalorgane vollständig oder we- nigstens teilweise hinter dem Bauchsaugnapf. a) Außer Mund- und Bauchsaugnapf sind weitere Haft- organe nicht vorhanden. Eine scharfe Sonderung des Körpers in einen die Haftorgane tragenden Vorder- körper und einen die Genitalorgane bergenden Hinter- körper fehlt. Distoraata (S. 40). ß) Außer Mund- und Bauchsaugnapf noch ein weiteres, hinter dem letzteren gelegenes und verschieden ge- staltetes Haftorgan ausgebildet. Der diese verschie- denen Haftorgane tragende Körperteil meist von einem die Genitalorgane bergenden Hinterkörper deutlich ge- sondert. Holostomata (S. 56). 1. Reihe Aspidocotylea Mont. Endoparasitische Trematoden von sehr verschiedener Gestalt mit terminaler oder subterminaler Mundöffnung, welche von einer trichterförmigen Einstülpung der Haut umgeben wird, die eine saugnapfähnliche radiäre Muskulatur besitzen kann, aber nie als wirklicher Saugnapf gegen die Umgebung abge^jenzt ist. Zur Fest- heftung dient eine große bauchständige, runde, ovale oder lang- gestreckte Haftscheibe, welche mehr oder weniger deutlich von dem Körper abgesetzt ist, sich aus zahlreichen, in einer oder mehreren Reihen angeordneten saugnapfähnlichen Gruben zusammensetzt und niemals Cbitinhaken, Klammern oder dgl. trägt; ausnahmsweise kann an Stelle dieser einheitlichen Haftscheibe eine Reihe ge- trennter kleiner Sauggruben ausgebildet sein. Ösophagus kurz, mit mehr oder weniger entwickeltem Pharynx; Darm einfach sackförmig. — Entwicklung, soweit bekannt, ohne Generations- und Wirts- wechsel. Die Wirte sind Mollusken und kaltblütige Wirbeltiere. Im deutschen Süßwasser nur eine Gattung. Aspidogaster Baer. Ventrale Haftscheibe groß, fast so lang und ebenso breit M'ie der ganze Körper, von dem sie deutlich abgesetzt ist, von ovalem Umriß, mit 4 vorn und hinten konvergierenden Längsreihen von viereckigen Sauggi'uben. Mundöffnuug terminal, Darm bis nahe ans Hinterende reichend. Nur ein Hoden. Parasiten von Fischen und Mollusken. . In Deutschland 2 Arten. Bestimmungstabelle der Arten. 1. Die einzelnen Sauggruben der Haftscheibe ohne auffällige Größenunterschiede und nicht wesentlich breiter wie lang. A. conchicola. 24 Max Luhe, 2. Die einzelnen Sauggriiben in den beiden Mittelreihen der Haftscheibe sehr viel breiter wie lang und wesentlich größer wie die der Randreihen. A. liniacoides. 1. A. conchicola Baer (Fig. 32). 2'/., — 3 mm lang, kaum 1 mm breit. Haftscheibe längsoval, ungefähr doppelt so lang wie breit, mit nahezu gleichgroßen, in querer Richtung nur wenig gestreckten Sauggi'uben, je 15 in jeder Längs- reihe, zu denen vor sowie hinter den beiden mittleren Längsreihen noch je eine mediane unpaare Sauggrube hinzukommt. Eier länglich-elliptisch 0,096—0,127 : 0,061 mm, mit bräunlicher Schale. Im Pericard und Nieren von Unioniden: Lymnium pictoruin (L.), Anodontites anatina (L.), Anod. cygjtea (L.) var. cellensis (Schroet.) und var. ventricosa C. Pf., sowie nordamerianischen Arten. 2. A. limacoides Dies. 1 — 4 mm lang. Haftscheibe breitoval, fast ^'^ so breit wie lang, mit je 16 Sauggruben in 4 Längs- reihen und je einer unpaaren medianen vor und hinter den beiden mittleren Längsreihen; die Saug- gruben der Seitenreihen ungefähr ebenso breit wie lang, die der Mittelreihen um ein vielfaches breiter. Fig. 32. Aspido- Eier eiförmig, am einen Pol breiter wie am andern, gaster conchi- 0,072—0,078 mm lang, mit gelbbräunlicher Schale. Vergr ^5^^ 1 -^^^ Darm von Leiicücus idus (L.) und L. cephahis (L.). Anscheinend seit der Entdeckung (in Wien) noch nicht wieder gfijfunden. 2. R^ihe Monostomata Zed. Endoparasitische Trematoden mit terminaler oder subtermi]ialer Mundöffnung, welche das am Vorderende gelegene, meist saugnapf- förmige Haftorgan durchbohrt. Weitere bauch- oder endständige Haftorgane fehlen. Körper meist stark abgeplattet. Darm gabelig geteilt, seine beiden Schenkel am Hinterende mitunter bogenförmig ineinander übergehend. Exkretionsöffnung am Hinterende. Genital- öffnung bauchständig oder randständig, meist im vorderen Körper- drittel, nur ausnahmsweise am Hinterende. — Entwicklung mit Generations- und Wirtswechsel, aber nur ungenügend bekannt. Von den bisher bekannten monostomen Cercarien ist noch keine mit völliger Sicherheit auf eine bestimmte geschlechtsreif e Form zu beziehen. Geschlechtsreif in Wirbeltieren, namentlich Vögeln und See- schildkröten. Sporocysten, Redien und Cercarien bisher nur aus Süßwasser-Gastropoden bekannt. Bestimmungstabelle der Familien und isolierten Gattungen. A. Länger wie breit. Parasiten von Darm, Luftwegen oder Xieren- kanälen von Vögeln. Parasitische Plattwürmer. '2b 1. Haftorgan nicht saugnapfförmig, sondern ähnlich einem Tur- hellarienpharynx. Hoden im Vorderkörper median hinter- einander. Pronopharynx (S. 25). 2. Haftorgan als Saugnapf ausgebildet. a) Darmschenkel am Hinterende bogenförmig ineinander über- gehend. Hoden asymmetrisch innerhalb des so gebildeten Bogens. Monostomidae (S. 26). b) Darmschenkel blind endend, ohne miteinander zu kom- munizieren. Hoden symmetrisch. a) Hoden im Hinterkörper lateral von den blinden Enden des Darmes; Keimstock median, zwischen den Hoden. Vorderende ohne Kopf kragen. Notocotylidae (S. 31). ß) Hoden vor der Körpermitte, lateral von den gestreckt verlaufenden Darmschenkeln; Keimstock asymmetrisch vor den Hoden. Vorderende mit Kopfkragen. Eucotyle (S. 33). B. Breiter wie lang. Schmarotzen paarweise in Cysten der Haut von Vögeln. Monost. faba (S. 34). Pronopharynx C o h n. Monostomen mit langgestrecktem, drehrundem Körper und terminaler Mundöffnung, ohne Mundsaugnapf. Ein kräftiger Pharynx springt mit seinem Vorderende ringförmig in eine geräumige, an die Turbellarien erin- nernde Pharyngealtasche vor und scheint aus dieser vorgestülpt werden zu können. Ösophagus sehr kurz, Darmschenkel einfach, bis ins Hinter- ende reichend. Exkretionsblase ? Geni- talöffnung median, in Höhe des Hin- terendes des Pharynx. Cirrusbeutel fehlt; Samenblase lang, stark gewunden. Hoden median hintereinander im Vor- derkörper. Keimstock hinter, Schalen- drüsenkomplex zwischen den Hoden. Laurerscher Kanal ? Receptaculum seminis? Dotterstöcke das hintere Körperdrittel völlig erfüllend und nach vorn an den Seiten des Körpers bis zum Vorderende des vorderen Hodens reichend. Uterus in U-förmiger Schleife bis hinter die Körpermitte nach hinten ziehend und hinter dem Keimstock eine Reihe dicht gedrängter, aber nur sehr kurzer, querverlaufender Schlin- gen bildend. Eier groß, wenig zahl- reich, ohne Filament. Nur eine Art: Fig. 33. Pronopharynx ne»iatoides. Pr. nematoides Cohn. (Fig. 33). 5,2 mm lang und 0,29 mm dick. Hoden zweiflügelig gelappt. Keimstock rund. Eier 0,08:0,041 mm. 26 Max Luhe, Im Darm von HoliacHis alhidlla (L.); nur einmal gefunden (bei GreifsAvald). Monostomidae Lhe. Große Monostomen mit sehr muskel kräftigem, dickem, ab- geflachtem, hinten abgenindetem, vorn meist mehr oder weniger verjüngtem Körper. Mnndsaugnapf groß, einfach, ohne Aussackungen; Ösophagus kurz, ohne pharyngeale Anschwellung; Darmschenkel einfach oder mit Seitenästen, am Hinterende bogenförmig ineinander übergehend. Exkretionsporus auf der Rückenfläche kurz vor dem Hinterende. Genitalöffnung median, ventral vom Mundsaugnapf. Cirrusbeutel mehr oder weniger langgestreckt, in seinem verdickten Hinterende die Samenblase umschließend. Hoden schräg hinter- einander im Hinterkörper innerhalb der Darmschenkel gelegen. Keirastock zwischen den Hoden oder neben oder vor dem vorderen Hoden, Schalendrüsenkomplex hinter dem Keimstock. Receptaculum seminis klein, Laurerscher Kanal vorhanden. Dotterstöcke stark entwickelt, seitlich oder dorsal vom Darm; quere Dottergänge dicht vor dem hinteren Hoden vorbeiziehend. Uterusschlingen ziemlich regelmäßig querverlaufend und den Raum zwischen hinterem Hoden und Darmgabelung ausfüllend. Eier verhältnismäßig groß, gelb bis braun, ohne Polfäden, enthalten bei der Ablage bereits die aus- gebildeten Miracidien. In den Luftwegen von Wasservögeln. In Deutschland sind von den 4 Gattungen sicher 2, vielleicht 3 vertreten. Bestimmungstabelle der Gattungen. 1. Darm ohne ^indsäcke, Hoden nicht gelappt. a) Die beiden Hoden durch Uterusschlingen voneinander getrennt, Keimstock zwischen den Hoden. Monostoraum (S. 26). b) Die beiden Hoden nicht durch Uterusschlingen voneinander getrennt, Keimstock schräg vor dem vorderen Hoden. Haeniatotrephus (S. 29). 2. Darm an der Innenseite mit kurzen Blindsäcken, Hoden stark gelappt. Typhlocoehim (S. 30). I. Monostonmiii Zed. s. str., Lhe. (= Cyclocoelum Brandes). Darmschenkel einfach, ohne Blindsäcke. Die runden, seltener elliptischen Hoden voneinander entfernt und durch Uterusschlingen getrennt, der hintere an die bogenförmige Verbindung der beiden Darmschenkel grenzend, der vordere an einen der beiden Darm- schenkel (meist den rechten) angelehnt. Keimstock wesentlich kleiner, zwischen den beiden Hoden. Von einigen unsicheren Arten abgesehen, sind für Deutschland 4 Arten festgestellt und 2 weitere, deren bisheriger Fundort un- bekannt ist, könnten vielleicht gefunden werden. Außer in den bei den einzelnen Arten angeführten Wirten soll eine hierher ge- hörige Art auch in Oidemia nigra (L.) gefunden worden sein. Parasitische Platt würmer. 27 Bestimmungstabelle der Arten. L Dotterstöcke den Seitenrand des Körpers en-eichend. a) Dotterstöcke schwach entwickelt und von den Darmschenkeln durch einen Zwischeni-aum getrennt. M. exile. b) Dotterstöcke den Raum zwischen Seitenrand des Körpers und Darmschenkeln erfüllend. 1. Uterusschlingen auf den Raum zwischen den Darmschen- keln beschränkt, Dotterstöcke auch die Darmschenkel noch z. T. überdeckend. M. mutabile. 2. Uterusschlingen über die Darmschenkel hinüberziehend, Dotterstöcke ausschließlich seitlich von den Darmschenkeln. M. ovopunctatnm. II. Dotterstöcke den Seitenrand des Körpers frei lassend. a) Dotterstöcke z. T. noch seitlich von den Darmschenkeln, z. T. diese überdeckend, hinten nicht zusammenfließend. M. robnstiim. b) Dotterstöcke ventral von den Darmschenkeln und hinten wie diese zusammenfließend. J. Hoden querelliptisch, hinterer Hoden von der Darmkom- munikation überkreuzt, Cirrusbeutel weit über die Darm- gabelung nach hinten hinausreichend. M. Adolphi. 2. Hoden rund, auch der hintere vor der Darmkommuni- kation, Cirrusbeutel nach hinten nur bis zur Darmgabe- lung reichend. M. arcnatum. 1. M. exile (Stoss.). 10 mm lang, 1 — 2 mm breit. Körper linear mit parallelen Seitenrändern, hinten abgerundet, vorn etwas verjüngt. Hautpapillen klein. Mundsaugnapf verhältnismäßig kleiner 'als bei den anderen Arten (Durchmesser ca. 0,2 — 0,4 mm). Hoden rund, gleichgroß, der hintere innerhalb des Darmbogens gelegen. Keimstock von beiden Hoden gleichweit entfernt, seitlich von der Medianlinie. Dotterstöcke schwach entwickelt, ganz an den Seitenrändern des Körpers gelegen, hinten über den Darm hinausreichend und nicht zusammenfließend, vorn im Niveau der Darmgabelung endend. Uterus in der Mitte zwischen den Darmschenkeln leicht geschlängelt nach vorn verlaufend. Cirrusbeutel klein, birnförmig, die Darm- gabelung nicht erreichend. In Totanus ochroptis (L.) einmal gefunden, an unbekanntem Fund- ort (vermutlich in Oberitalien). 2. M. mutabile Zed. 8 — 21 mm lang, 3 — 5 mm breit, Körper hinten breit abgerundet, vorn verjüngt. Hoden klein, querelliptisch, der hintere innerhalb des Darmbogens gelegen. Keimstock annähernd gleich weit von beiden Hoden entfernt, seitlich von der Medianlinie. Dotterstöcke seitlich von den Darmschenkeln und diese zum Teil noch umgreifend, hinten über den Darm hinausragend und nicht zusammenfließend, vorn hinter der Darmgabelung im Niveau des Hinterendes des Cirrusbeutels endend. Uterusschlingen die Darmschenkel nicht überschreitend und nicht nach hinten umbiegend. Cirrusbeutel groß, nach hinten über die Darmgabelung hinaus reichend. 28 Max Luhe, In der ,,Leibeshöhle'' (den Luftsäcken ?) von Gallinula chloropus (L.) und Fulica atra L. 3. M. ovopimctatiim (Stoss.) (Fig. 34). 15 — 19 mm lang, 4 — 5 mm breit. Körper gestreckt, hinten ab- gerundet, nach vorn etwas verjüngt. Hautpapilleii stark entwickelt. Hoden groß, rund, der vordere mitunter etwas größer als der hintere, der hintere innerhalb des Darmbogens gelegen. Keim- stock dem vordereil Hoden genähert, seitlich von der Medianlinie. Dotterstöcke zwischen den Darmschenkeln und dem Seitenrand des Körpers, hinten etwas über den Darm li inaus- reichend, vorn im Niveau der Darmgabelung endend. Unpaarer Dottergang infolge der nach vorn verschobenen Lage des Keimstocks von auffälliger Länge. Uterusschlingen seit- lich über die Darnischenkel hinwegziehend und bis an die Dotterstöcke reichend, aber Fig. 34. Hinterende von nicht nach hinten umbiegend. Cirrusbeutel Monostomumovopunc birnförmig, nach hinten kaum über das Niveau des Ösophagusendes hinausreichend. In den Luftsäcken und der Infraorbitalhöhle von Numenms arqiiatus L. \\. M. robiistiim (Stoss.). 21 mm lang, 6 mm breit. Körper dick, hinten breit abgerundet, vorn verjüngt. Hautpapillen scheinen zu fehlen. Hoden verhält- nismäßig klein, rund, , gleichgroß, durch zahlreiche Uterusschlingen voneinander getrennt^ der hintere innerhalb des Darmbogens ge- legen. Keimstock nahe beim hinteren H^oden, seillich von der Median- linie. Dotterstöcke vom Seitenrand des Körpers entfernt und zum Teil noch die Darmschenkel umgreifend, hinten nicht über den Darm hinausreichend und nicht zusammenfließend, vorn dicht hinter der Darmgabelung endend. Uterusschlingen über die Darmschenkel und Dotterstöcke hinweg bis fast an die Seitenränder des Körpers ver- laufend und zum Teil an den Seiten des hinteren Hodens bis in das^ Hinterende des Tieres hinein umbiegend. Cirrusbeutel klein, keulen- förmig, bis zur Darmgabelung nach hinten reichend. In der Nasenhöhle von Nyroca fuligtda (L.) einmal gefunden, Fundort unbekannt (vermutlich in Oberitalien). 5. M. Adolphi (Stoss.). 11 — 18 mm lang, 3—7,5 mm breit. Körper sehr dick, hinten abgerundet, vorn etwas verjüngt. Hautpapillen stark entwickelt. Hoden groß, quer-elliptisch, der hintere wesentlich größer als der vordere und im Niveau des hinteren Verbindungsbogens der Darm- schenkel gelegen. Keimstock vor dem hinteren Hoden, annähernd median, Dotterstöcke ventral von den Darmschenkeln, hinten wie diese zusammenfließend, vorn dort endend, wo die Darmschenkel nach innen umbiegen. Uterusschlingen über den Darm hinweg bis an die Seitenränder des Körpers ziehend, die erste Uterusschlinge auch seitlich vom hinteren Hoden, eine spätere in ähnlicher Weise Parasitische Plattwürmer. 29 seitlich vom vorderen Hoden nach hinten umbiegend. Cirrusbeiitel groß, birnförmig. nach hinten weit über die Darmgabelung hinaus- reichend. Im Sinus frontalis von Ardea cinerea L. (außerdem in Sibirien im Schlünde von Grus grtis [L.]) gefunden. 6. M. arcnatntn Brandes (Fig. 35). 14 — 20 mm lang, 3—4 mm breit. Körper dick, hinten abge- rundet, vorn etwas verjüngt. Hautpapillen wenig entwickelt. Darm- schenkel verhältnismäßig weit von den Seiten- ^.^^ rändern entfernt, so daß sie kaum um die Hälfte der ganzen Körperbreite voneinander entfernt sind. Hoden rund, gleichgroß, der hintere inner- / halb des Darmbogens. Keimstock dicht vor dem hinteren Hoden, etwas seitlich von der Median- \ linie. Dotterstöcke ventral, die Darmschenkel \ verdeckend, hinten wie diese zusammenfließend, vorn dort endend, wo die Darmschenkel nach \ W^ innen umbiegen. Uterusschlingen über den Darm x^ ^ hinweg bis an die Seitenränder des Körpers ziehend und zum Teil nach hinten umbiegend, Fig- 35. Hinteiende eine Uterusschlinge am hinteren Hoden vorbei ^"""^ a^cuattZ"''^ bis nahe ans Hinterende reichend. Cirrusbeutel klein, keulenförmig, bis zur Darmgabelung nach hinten reichend. in der Infraorbitalhöhle von Anser anser domestic7is und Nyroca clangula (L.). 7. Ungenügend bekannte und zweifelhafte Arten. a) Monostomiim spec. 6—7,5 mm langf^ — 1,3 mm breit, schlank, zungenförmig, mit parallelen Seitenrändern und gleich- mäßig gerundetem Vorder- und Hinterende, Hautpapillen sehr groß. Darm Schenkel ■ von den Seitenrändern des Körpers entfernt und geschlängelt. Hoden klein, rund, weit voneinander entfernt und durch zahlreiche Uteinisschlingen getrennt. Keimstock dicht neben dem vorderen Hoden. Uterusschlingen von regelmäßigem, querem Verlauf, über die Darmschenkel hinaus bis an die Seitenränder des Körpers reichend. Dotterstöcke? In den Bronchen von Mergus albelhis L. einmal gefunden. b) Monostomnm spec. Aus der Leibeshöhle von Totamis pugnax (L.), einmal in Berlin gefunden; 8 — 9 mm lang, 2 — 3 mm breit, hinten breit abgerundet, vorn stark verjüngt; Hautpapillen stark entwickelt. Innerer Bau unbekannt. c) Monostomum spec. Dem M. mutabile ähnliche Monostomiden von unbekannter Artzugehörigkeit hat v. Siebold auch in der Infraorbitalhöhle von Rallus aquaticiis L. gefunden. II. Haeniatotrephns Stoss. Darmschenkel einfach, ohne Blindsäcke. Die runden Hoden in schräger Richtung dicht hintereinander in dem vom Darm ge- bildeten Bogen, nur durch einen Dottergang, aber nicht durch 30 Max Luhe, Uterusschlingen von einander getrennt. Keimstock schräg vor dem vorderen Hoden. Von den 6 bekannten Arten ist nur eine in einem in Deutschland heimischen Vogel gefunden worden. H. fasciatns Stoss. (Fig. .36). 16 mm lang und bis 3,5 mm breit. Hautpapillen klein und spärlich. Dotterstöcke in dünner Zone ganz an den Seitenrändern des Körpers gelegen und durch einen ziemlich großen Zwischen- raum von den weiter nach innen liegenden Darmschenkeln getrennt, jederseits von der hinter dem Darmbogen liegenden Exkretions- blase bis zum Niveau der Darmgabelung reichend. Uterus auf den Raum innerhalb der Darmschenkel beschränkt. Einmal in Numennis arguatus L. gefunden, Fundort unbekannt (vermutlich Oberitalien). Fig. 36. Fig. 36. Hinterende von Haeniatotrephus fasciatus. Typhocoeluni flavutn. Hinterende von III. Typhlocoelum Stoss. Darmschenkel auf ihrer Innenseite mit kurzen Blindsäcken versehen. Hoden stark gelappt, der hintere unmittelbar vor der bogenförmigen Verbindung der beiden Darmschenke], der vordere dicht davor an den einen Darmschenkel gelehnt. Keimstock kugelig, neben dem vorderen Hoden. In der Luftröhre von Wasservögeln. 2 Arten, darunter eine deutsche. T. flavum (Mehl.) (Fig. 37). ' 6—7 mm lang, 2 — 2,5 mm breit, an beiden Enden abgerundet, vorn verbreitert, hinten etwas verjüngt. Hautpapillen sehr stark entwickelt. Darmschenkel von den Seitenrändern des Körpers ver- hältnismäßig weit entfernt, jeder derselben auf der Innenseite mit 6—8 kurzen, ungleich entwickelten, zum Teil Andeutungen einer Gabelung der Spitze erkennen lassenden Blindsäcken. Hinterer Hoden größer wie der vordere, seine Lappung ziemlich symmetrisch. Dotterstöcke die Darmschenkel einschließlich ihrer Blindsäcke und Parasitische Plattwürmer. ;51 ihrer hinteren Kommissur ventral vollständig bedeckend, außerdem mit einer zweiten schwächeren bogenförmigen Verbindung die hinter dem Darmbogen gelegene Exkretionsblase umgreifend und sich nach vorn an den Seiten des Mundsaugnapfes bis zu dessen Vorderrand hinziehend. Uterusschlingen auf den Raum innerhalb der Darm- schenkel beschränkt. Cirrusbeutel über - die Darmgabelung nach hinten hinausreichend. In der Luftröhre und den Luftsäcken, angeblich auch im Öso- phagus, von Nyroca marila (L.) und wohl noch anderen Anatiden; speziell noch angeführt für Oidemia fusca (L.) und Somateria mollissima (L.), angeblich auch bei Mergiis serrator L. und Mergus albelhts L. Notocotylidae Lhe. Monostomen mit (meist) verlängertem, hinten breit abgerun- detem, nach vorn etwas verschmälertem, flachem Köi*per ohne sicht- bare Gliederung und ohne Schulterkragen. Haut im Vorderkörper und auf der Bauchseite mit feinsten Stachelchen dicht durchsetzt. Auf der Bauchfläche meist 3 Reihen von Gruppen einzelliger Haut- drüsen. Mundsaugnapf einfach, ohne Aussackungen; Ösophagus kurz, ohne pharyngeale Anschwellung; Darmschenkel einfach, am Hinterende des Tieres blind endend. Exkretionsblase ein wenig vor dem Hinterende riickenständig ausmündend, mit sehr kurzem, unpaaren Stamm und langen Schenkeln, welche dorsal vom Mund- saugnapf ineinander übergehen und blind endende Seiten äste ent- senden. Genitalöffnung median, nicht weit hinter dem Mundsaug- napf. Cirrusbeutel langgestreckt, außer den Endabschnitten der männlichen Leitungswege auch einen Teil der Samenblase um- schließend. Hoden symmetrisch, fast im äußersten Hinterkörper außerhalb der Darmschenkel gelegen. Keimstock zwischen den Hoden, Schalendrüsenkomplex vor dem Keimst&ck. Laurerscher Kanal vorhanden. Receptaculum seminis fehlt. Dotterstöcke mäßig entwickelt, in den Seiten des Körpers vor den Hoden gelegen. Uterusschlingen hinter dem Cirrusbeutel ziemlich regelmäßig quer verlaufend, die Darmschenkel nach außen nicht überschreitend. Eier wenig gefärbt, mit langen fadenförmigen Filamenten an beiden Polen. Hierher gehörige Cercarien sind C. ephemer a und C. imbri- cata (vgl. Fig. 129 u. 130). 3 Gattungen, deren Arten in Blind- und Enddarm von Anseri- fonTies schmarotzen. Bestimmungstabelle der Gattungen. L Körper verlängert (über doppelt so lang wie breit), mit deut- lichen Drüsenpaketen auf der Bauchfläche. 1. Körper hinten und vorn ziemlich gleichmäßig abgerundet. Vagina fast so lang wie der Ciirusbeutel. Drüsenpakete wenig entwickelt, ihre mediane Reihe auf einem einheitlichen, kielartigen Wulst, die lateralen Reihen auf nicht einstülp- baren Warzen ausmündend. Catatropis (S. 32). 2. Körper nach vom verschmälert. Vagina kaum halb so lang wie der Cirrusbeutel. Drüsenpakete in vorstülpbaren Gruben ausmündend. Notocotyle (S. 32). 32 Max Luhe, II. Körper gedrungen eiförmig (nicht doppelt so lang wie breit) ; ventrale Drüsenpakete nicht nachweisbar. Paramonostomiim (S. 33). T. Notocotyle Dies. Körper verlängert, hinten breit abgerundet, nach vorn etwas verschmälert. Haut auf der Bauchseite mit feinsten Stachelchen dicht durchsetzt. Bauchfläche mit 3 Reihen von Drüsenpaketen, welche in vorstülpbare Gruben münden. Vagina sehr muskulös, kaum halb so lang wie der Cirrusbeutel. Unter den beiden bekannten Arten eine deutsche: N. triserialis Dies. Länge 2—5 mm, Breite 0,65—1,4 mm. Mundsaugnapf (»,11 bis 0,2 mm im Durchmesser. 16—17 Drüsengruben in den seit- lichen Reihen, 14 — 15 in der medianen, nur das äußerste Yorder- ende von ihnen frei. Genitalöffnung dicht hinter der Darmgabelung. Hinterende des Cirrusbeutels sowie Vorderende der querverlaufenden Uterusschlingen im Anfang des zweiten Körperdrittels. Samen- blase gewunden. Pars prostatica zylindrisch. Vorderende der Dotter- stöcke ein wenig hinter der Körpermitte, also wesentlich hinter dem Vorderende der Uteruswindungen. Eier (ohne Filamente) 0,020 bis 0,022 mm lang. Häufig im Blind- und Enddarm von Lamellirostres : Anas boschas L., Anas boschas domesti'ca, Anas penelope L., Anas acuta L., Nyroca hyemalis (L.), Tadorna tadorna (L.), Anser anser domestwus, Cy^nus cygnus (L.). — Andere Wirte [Anas querquedula L., Spatula clypeata (L.), Somateria mollissima (L.), Nyroca marila (L.), Nyroca ftdigula (L.), Nyroca ferina (L.), Otdemia ftisca {1j.). Anser alhifrons (Scop.), Anser fabalis\\i?iiv \ Branta l€ucopsis(ßQQ\\%l.\ Mergus merganser L., Fulica atra L., GalLinula chloropus (L.), Rallus aquaticus L.] sind wegen häufiger Verwechslung der Art mit Catatropis verrucosa (Fröl.) noch zw^eifelhaft. • II. Catatropis Odhner. Körper verlängert, hinten und vom ziemlich gleichmäßig ab- gerundet. Haut im Vorderkörper und auf der Bauchfläche mit feinsten Stachelchen durchsetzt, die nach vorn zu größer werden und auf der Bauchfläche des Vordorkörpers in dicht stehende, kräftige, rautenförmige Schuppen übergehen. Bauchfläche mit 3 Reihen von schwach entwickelten Drüsenpaketen, deren mittlere auf einem einheitlichen, ein wenig erhabenen, längs verlaufenden, kielartigen Wulst ausmündet, während die beiden seitlichen in je einer Reihe von 8—12 kleinen, nicht einstülpbaren Warzen ausmünden. Vagina sehr stark entwickelt, fast so lang wie der Cirrusbeutel. Unter den beiden bekannten Arten eine deutsche: C. vermcosa (Fröl.) (Fig. 38). Länge 1—5 mm, Breite der ausgewachsenen Tiere 0,75 bis 1,25 mm. Mundsaugnapf 0,13—0,16 mm im Durchmesser. Von den 8 — 12 seitlichen Drüsenwarzenpaaren liegt das hinterste hinter dem Ende des medianen Drüsen wulstes, der dagegen nach vorn zu die Drüsenwarzen wesentlich überragt. Genitalöffnung direkt ventral Parasitische Plattwürmer, 33 von der Darmgabelung, Hinterende des Cirrusbeutels fast die Körper- mitte erreichend, quer verlaufende Utenisschlingen daher nur in der hinteren Körperliälfte. Samenblase im kolbig verdickten Hinter- ende des schlanken Cirrusbeutels locker aufgewunden, Pars pro- statica kurz -kolbenförmig. Vorderende der Dotterstöcke ein wenig hinter der Körpermitte, nach vorn nur unbedeutend von den Uterus- schlingen überragt. Eier (ohne Filamente) 0,018 — 0,020 mm lang. Häufig im Blind- und Enddarm von Lamellirostres: Nyroca clangiila (L.), Somateria mollissima (L.), Anser anser (L.), Anser unser domesti'cus, Branta leticopsis (Bechst.), Cygmcs cygnMS (L.), Mergus serrator L. — Andere Wirte \Anas querqtiedula L., Anas penelope L., Spatula clypeata Qu.) , Nyroca marila (L.), Nyroca fuligula (L.), Nyroca ferina (L.), Ny- roca hyemalis (L.), Oidetnia fusca (L.), Anser alhifrons {^0,0^^, Anser fabalisQudXx^. Tadorna tadorna (L.)] sind wegen häufiger Verwechs- lung der Art mit Noto- cotyle triserialis Dies, noch zweifelhaft. III. Paramono- stomum Lhe. (n. g.). Körper gedrungen ei- förmig, mit der größten Breite etwas hinter der Körpermitte, hinten breit abgerundet, vom meist etwas verschmälert. Haut unbestachelt (?) und an- scheinend ohne Drüsen - pakete. Cirrusbeutel wenig muskulös, Vagina wenig differenziert, Eine wenig bekannte Art: Fig. 38. Catatropis verru cosa. Vergr. 20 : 1. Fig. 39. Paramono- stomuvi alveatum. P. alveatum (Mehl.?, Crepl.) (= Monost. alveiforme Cohn.) (Fig. 39). 0,6 — 1,0 mm lang, 0,4 — 0,7 mm breit. Mundsaugnapf 0,05 bis 0,08 mm breit. Samenblase groß, stark gewunden; Pars prostatica wenig hervortretend. Eier (ohne Filamente) 0,019—0,021 : 0,008 bis 0,010 mm. Im Darm von Anas pejielope 1j., Oidemia fusca (L.), Nyroca marila (L.), Nyroca hyemalis (L.), Somateria mollissima (L.), Anser aftser (L.), Cygnus cygmis (L.) und Cygnus olor (L.). Nur in Norddeutschland (Clausthal?, Greifswald, Pillau) gefunden; wenn in einem Wirte überhaupt vorhanden, dann stets in großer Zahl. Eucotyle Cohn. Monostomen mit verlängertem, stark abgeflachtem Körper, dessen etwas dickerer, stumpf dreieckiger Kopfteil durch einen kragen- artigen Wulst von dem übrigen Körper abgegrenzt ist. Mundsaug- Süßwasserfauna von Deutschland. Heft 17. 3 34 Max Luhe. napf einfach, kugelig, subterminal. Pharynx vorhanden, ebenso ein mäßig langer Ösophagus; Darmschenkel mit medialen Ausbuchtungen, bis nahe ans Hinterende reichend. Exkretionsblase ? Genitalöffnung ventral, ein wenig seitlich von der Medianlinie und etwas hinter der Darmgabelung. Cirrusbeutel fehlt, Samenblase verhältnismäßig groß, aber kurz und nicht gewunden. Hoden annähernd symmetrisch, vor der Körpermitte, lateral von den Darmschenkeln. Keimstock asymmetrisch, zwischen Genitalporus und Hoden; Schalendrüsen- komplex hinter dem Keimstock. Laurerscher Kanal? Receptaculum serainis? Dotterstöcke an den Seiten des Mittelkörpers, wenig stark entwickelt. Uterus mit querverlaufenden Schlingen bis ins Hinterende reichend und mit seiner letzten Schlinge sich noch vor die Genital Öffnung bis zur Darmgabelung vor- wölbend. Eier klein, zahlreich, ohne Filament. Nur eine Art. |Euc. nephritica (Crepl.) (Fig. 40). 3,5 mm lang und 0,7 mm breit. Durchmesser des Mundsaugnapfes 0,24 mm. des Pharynx 0,09 mm. Ösophagus 0,35 mm lang. Hoden .0,53 mm lang und 0,13 mm breit. Dotterstöcke nach vorn bis zur Darmgabelung reichend und nach hinten die Hoden ungefähr ebenso weit überragend, wie nach vorn. Genital Öffnung ca. 0,25 mm hinter der Darmgabelung. Eier 0,023 : 0,012 mm. In der Niere von Urinator arctkus (L.) einmal gefunden (bei Clausthal). ^Sehr isoliert unter den Monostomen steht schließ- lich': \ Monostomum faba Brems. Zirka 0,7—0,9 mm breit und nicht ganz so Fig. 40. Euco- lang, verhältnismäßig dick, mit flacher Bauch- und tyie nephritica. kouvexer Rückenfläche. Vorder- und Hinterende breit abgerundet oder auch ein wenig eingezogen. Mundsaugnapf verhältnismäßig groß; Pharynx vorhanden, aber klein, Ösophagus kurz; Darmschenkel verhältnismäßig weit und bis nahezu ans Hinterende reichend. Exkretionsblase groß, birnförmig, mit ausgezackten Wandungen. Genitalöffnung median, etwas vor der Körpermitte. Cirrusbeutel vorhanden, birnförmig. Hoden symmetrisch, etwas hinter der Körpermitte. Keimstock ziemlich genau in der Mitte des Körpers. Dotterstöcke in der vorderen Körperhälfte, jederseits eine doldenförmige Gruppe von 7 Follikeln. Uterus sehr lang und stark gewunden, in seinem Endabschnitt stark erweitert, mit sehr zahlreichen kleinen Eiern von 0,021 mm Länge und brauner Farbe. Lebt paarweise in bindegewebigen Follikeln unter der Haut von Motacilla hoariila L. und anderen kleinen Singvögeln {Sylvien, Parus^ Passer, Saxicolä). Beide Tiere haben die Bauchflächen einander zugekehrt, das Vorderende nach dem Innern, das Hinterende nach der Oberfläche des Wirtes gewandt. Die über dem Follikel prall gespannte Haut besitzt in der Mitte eine feine Öffnung, durch die Exkrete und Eier entleert werden können. — Selten und nur I'arasitische Plattwürmer. 35 sporadisch vorkommend. Entwicklung und Zwischenwirte (Mallo- phagen sind nur mit sehr zwei^lhaftem Recht verdächtigt) un- bekannt. Anhang: Moiiostomeii (V)-Larven. Ob wirklich die hier noch aufgeführten Formen zu den Mono- stoinen gehören, ist sehr zweifelhaft. Teilweise könnte es sich, wie bei Monost. constrtctum Dies., um Holostonnden-'LaTYeYi handeln; speziell die Fischparasiten könnten auch zum Teil Bothriocephalen- Larven sein,, wie dies bei Monost. caryophyllinum Rud. (aus Gaste- rosteus aacleatus L.) zweifellos der Fall ist, während das hier eben- falls nicht mehr aufgenommene Monost. praemorsum v. Nordm. [aus der Kiemenhöhle von Abramis brama (L.) und dem Dünndarm von Leuciscus cephalus (L.)] offenbar mit Caryophyllaeus mutabilis Rud. identisch ist. Monost. viviparae v. Linst. Mit auf den Mundsaugnapf folgendem Pharynx, hinter diesem scheinbar ein querverlaufender Gefäßstrang, welcher 3 parallele xÄ.ste nach hinten schickt (die beiden Darmschenkel und die Genitalan- lage?), von denen die beiden seitlichen nach hinten anschwellen und vorn jeder einen kurzen, blinden Seitenast abgibt. In kugeligen, sehr starken, doppelwandigen Cysten in Vivipams -viviparus (L.). Ganz zweifelhafte Form. Monost. spec. ? 0,6 — 0,7 mm lang, 0,1 — 0,2 mm breit. Hinterende zugespitzt. Mundsaugnapf verhältnismäßig groß. Ösophagus verhältnismäßig lang. In dickwandigen Cysten von ca. 0,5 mi]i^ Durchmesser an der Oberfläche der Appendices pyloricae von Cottus gobio L. einmal in der Schweiz gefunden. Monost. spec? Maraemilae Rud. Abgeflacht, annähernd keulenförmig, nach hinten verjüngt; Hinterende stumpf abgerundet, Vorderende zugespitzt. Mundsaug- napf (?) groß. In Cysten am Magen von Coregonus albtila (L.) einmal gefunden. Monost. spec? 1 mm lang und vorn ^/g mm breit, kegelförmig nach hinten verjüngt. Mundsaugnapf (?) auffällig groß, quergestreckt, die ganze Breite des Vorderendes einnehmend. Im Darm von Nemachilus barbatula (L.) ; einmal im Neckar ge- funden. 3. Eeihe Amphistomata Rud. e p., Nitzsch. Endoparasitische Trematoden mit terminaler Mundöffnung und kräftigem Mundsaugnapf, welcher freilich häufig nicht die typische Saugnapfform besitzt, sondern langgestreckt, ei- bis spindelförmig er- scheinen oder am Hinterende in zwei seitliche und etwas dorsal gewandte, taschenförmige Ausbuchtungen auslaufen kann. Am Hinterende oder auf der Bauchfläche kurz vor diesem und auch 3* 36 ^iax Luhe, dann stets hinter den Genitalorganen, höchstens noch von den Hinterenden der Dotterstöcke umschlossen, ein großer Bauchsaug- napf. Körper verhältnismäßig dick, nicht selten von fast kreis- förmigem Querschnitt. Haut stets unhestachelt, meist mit Sinnes- papillen am vorderen Körperpole und gelegentlich mit warzen- förmigen Hervorragungen an der Bauchfläche oder im Saugnapfe. Darm stimmgabelförmig mit unpaarem Ösophagus und paarigen Schenkeln. Exkretionsblase einfach, sackförmig, in der Mittellinie der Rückenfläche etwas vor dem Hinterende des Tieres nach außen mündend. Genitalöffnung bauchständig, median, im vorderen Körper- drittel. Hoden verhältnismäßig groß, meist gelappt, seltener zu einem einheitlichen, rundlichen Organ verschmolzen, stets vor dem kleinen Keimstock gelegen. Dotterstöcke paarig, meist stark ent- wickelt. Uterus ein unter der Rückenfläche von hinten nach vorn ziehender, schwach sich windender Kanal mit zahlreichen, kleinen, stets filamentlosen Eiern. — Entwicklung mit Generations- und Wirtswechsel. Bisher nur eine P^amilie: P aramphistomidae F i s c li d r. mit den Merkmalen der Reihe. Zahlreiche Arten im Darmkanal von Wirbeltieren. Die Cercarien, soweit bekannt, in Süßwasser- mollusken sich entwickelnd. Bestimmungstabelle der Unterfamilien. 1. Retrodorsale Saugnapf taschen fehlen. Paramphistominae (S. 36). 2. Retrodorsale Saugnapf taschen vorhanden. . a) Hoden stets*\fi der Zweizahl, sehr stark zerspalten. Cirrus- beutel vorhanden. Cladorchiinae (S. 36). b) Hoden in der Zwei- oder Einzahl, rundlich. Cirrusbeutel fehlt. Diplodiscinae (S. 38). 1. Unterfamilie Paramphistominae Fischdr. Amphistomen mit nicht oder nur sehr wenig abgeflachtem Körper und endständigem Bauch saugnapf. Mundsaugnapf ohne paarige retrodorsale taschenförmige Ausstülpungen. Hoden gelappt oder gekerbt, niemals verästelt. Cirrusbeutel fehlt. Geschlechtsreif im Pansen, seltener in Haube oder Gallenwegen von Wiederkäuern. In Deutschland nur eine Art: Paramphistonmm cervi (Zed.) (geschlechtsreif im Magen von Wiederkäuern), deren (in Deutsch- land allerdings noch nicht gefundene) Cercarie, C. pigmentata Sons., sich in , /%j^a-Arten entwickelt. (Genauere Diagnose folgt unten in der Übersicht über die Cercarien.) 2. Unterfamilie Cladorchiinae Fischdr. Amphistomen mit mehr oder weniger abgeflachtem, hinten ab- gerundetem Körper und meist ausgesprochen bauchständigem, nur Parasitische Plattvvttrmer. 37 ausnahmsweise endständigem Bauchsaiignapf. Mundsaugnapf gut ausgebildet, mit einem Paar retrodorsaler taschenförmiger Aus- stülpungen. Hoden stets getrennt bleibend und sehr stark zer- spalten, mit schlauchförmigen, mitunter noch weiter verzweigten Asten, neben- oder hintereinander. Cirrusbeutel vorhanden; Samen- blase sehr lang und stark gewunden, nur zum Teil im Cirrusbeutel eingeschlossen, zum größeren Teil frei im Parenchym. Geschlechtsreif im Dick-, seltener im Dünndarm pflanzen- fressender Säugetiere. Entwicklung und Zwischenwirte unbekannt. In Deutschland nur eine Gattung: Stichorchis Fischdr. Untermittelgroße bis übermittelgroße Cladorchiinen mit gerade gestrecktem, nach vorn zu merklich verjüngtem, hinten breit ab- gerundetem Körper und abgerundeten Seiten, ohne scharfe Kante zwischen der stärker gewölbten Rücken- und der flacheren Bauch- fläche. Bauchsaugnapf ausgesprochen ventral. Mundsaugnapf mit scharf begrenztem, zweiteiligem Sphincter; seine beiden Taschen klein, den äußeren Umriß des ganzen Saugnapfes nur wenig oder gar nicht beeinflussend. Pharynx fehlt; Darmschenkel sehr wenig geschlängelt und den Seitenwandungen des Körpers mehr oder weniger dicht anliegend. Hoden sehr stark verästelt, median hinter- einander zwischen Bauchsaugnapf und Genital Öffnung. Cirrusbeutel klein, mit gut entwickelter Pars prostatica; Genitalnapf mehr oder weniger ausgebildet. Dotterstöcke stark entwickelt, größtenteils dorsal und ventral von den Darmschenkeln gelegen. 2 Arten, darunter eine deutsche. St. subtriquetrns (Rud.) (Figj^41). 4—12, gewöhnlich 6 — 10 mm lang, mit längsovalem, bis zu mm vom Hinterende entferntem Bauchsaugnapf, dessen Längs- durchmesser fast ^3 der Länge des ganzen Tieres erreicht und an dessen Vorderrand Breite und Dicke des Wur- mes am größten sind (erstere fast die Hälfte, letz- tere ungefähr '/g der Körperlänge). Die Taschen des Mundsaugnapfes völlig in dessen Muskulatur versteckt, ohne äußerlich erkennbare Anhänge an dem kräftigen, kugeligen bis ovalen Saug- napf zu bilden. Darmschenkel bis ins äußerste Hinterende des Körpers reichend, der Rücken- fläche etwas mehr genähert wie der Bauch - fläche, aber den Seitenflächen des Körpers dicht anliegend und daher schon bei makroskopischer Betrachtung leicht erkennbar. Dotterstöcke ventral und medial, zum Teil auch dorsal, aber nie lateral von den Darmschenkeln gelegen, über die Mitte der Körperlänge kaum nach vorn hinausreichend und unmittelbar vor dem Bauch- saugnapf jederseits in Form eines stumpfen Winkels am weitesten medianwärts vordringend. Genitalöffnung verhältnismäßig weit vorn ge- legen, im Niveau des Hinterendes des Mundsaugnapfes. Genital - atrium mit saugnapfartiger Muskulatur, die aber nur schwach ent- Fig. 41. Sit'chorchts siibtriquetrus. Vergr. 3:1. 3j^ Max Luhe, / wickelt ist und sich nicht von dem umgebenden Parenchym zu einem wirklichen Genitalnapf abgrenzt. Cirrusbeutel 0,5—0,6 mm lang und 0,3—0,4 mm dick. Eier 0,156—0,166:0,09—0,095 mm. Exkretionsöffnung erst hinter dem Niveau des Hinterrandes des Bauchsaugnapfes gelegen. Im Dünn- und Dickdarm von Castor fiher albicus Mtsch. gegen Anfang des 19. Jahrhunderts wiederholt in großen Mengen gefunden und auch in neuerer Zeit noch einmal in Dessau im Blinddarm eines Bibers Aviedergefunden. 3. Unterfamilie Diplodiscinae Cohn. Amphistomen mit wenig abgeflachtem, hinten verbreitertem, nach vorn kegelförmig verjüngtem Körper. Bauchsaugnapf sehr groß, endständig, Mundsaugnapf kräftig, mit einem Paar retro- dorsaler taschenförmiger Ausstülpungen. Ösophagus mit sehr dicker, stark muskulöser Wandung. Hoden rundlich, in der Zwei- oder Einzahl. Cirrusbeutel fehlt; Samenblase kurz, birnförmig. Dotter- stöcke jederseits von einer Reihe wenig zahlreicher, großer Follikel gebildet. Geschlechtsreif im Darmkanal von Amphibien und Reptilien. 3 Gattungen, darunter 2 deutsche. Bestimmungstabelle der Gattungen. 1. Die beiden vor dem Keimstock gelegenen Hoden bei älteren Tieren zu einem einheitlichen annähernd kugeligen Organ verschmelzend. Darm symmetrisch. Diplodisciis. 2. Die beiden an den Seiten des Keimstocks liegenden Hoden dauernd getrennt bleibend. Darm asymmetrisch. Opisthodiscus. Diplodiscus Dies. Der runde Endsaugnapf in der Mitte mit einer kleinen grubigen Vertiefung. Mundsaugnapf nicht annähernd bis zur Grenze von 1. und 2. Drittel reichend. Ösophaguswandung nach hinten zu merklich verdickt zu einem nicht scharf begrenzten, kolbenförmigen Schlundkopf; Darmschenkel symmetrisch, gerade gestreckt, jeder- seits etwa in Höhe des Hinterrandes des Keimstockes endigend. Die Längsstämme des Exkretionssystems, welche sich um die Darm- schenkel herumschlängeln, mit undurchsichtigen Konkretionen er- füllt. Genitalöffnung ungefähr an der Grenze von 1. und 2. Drittel der Körperlänge. Hoden nur bei jungen Tieren getrennt, später zu einem einzigen kugeligen Gebilde verschmelzend, von dem aber noch 2 Vasa efferentia ausgehen. Keimstock hinter den Hoden und etwas seitlich von der Mittellinie. Die Reihen der Dotter- stocksfollikel vor dem Endsaugnapf jederseits in einem Winkel medianwärts umbiegend. Nur eine deutsche Art: D. subclavatus (Gze.) (Fig. 42). Bis zu 6 mm lang und 3 mm breit. Länge des Mundsaugnapfs i/^_i/^^ der Körperlänge. Eier 0,128—0,137 : 0,082—0,090. Parasitische Plattwürmer. 39 Im Enddann mitteleuropäischer Amphibien : Rana esculenta L., R. temporaria L., Bomhinator ignetis Laur., Btifo vulgaris Laur., B. variabilis Pall., Hyla arhorea (L.), Molge vtilgaris (L,), M. al- pestris (Laur.). Jüngere Exemplare häufig und in größerer Zahl zusammen, ausgewachsene mit zahlreichen Eiern im Uterus seltener und meist einzeln. Zwischenwirte sind Planorbis nitidus (0. F. Müll.), vortex (L.), rotundatus Poiret, spir- orhis (L.) und contortus (L.), vielleicht auch PL planorbis (L.), in denen zunächst in Sporocysten Redien entstehen {Redia gracilis de Fil.). welche schon bei 0,2 mm Länge aus der Muttersporocyste austreten, um dann noch bis zu 0,63 mm Länge und 0,25 mm Breite heranzuwachsen. Ihr Pharynx ist sehr kräftig, 0,12 mm im Durchmesser, mit über 0,025 mm Wanddicke; ihr Darm sehr kurz, fast kugelig, mit ca. 0,1 mm Durch- messer. Die von diesen Redien erzeugten Cercarien ( Cercaria diplocotyled) werden schon in wenig entwickeltem Zustande geboren. Sie werden einschließlich Schwanzanhang fast 2 mm lang, Körper ca. 0,5 mm lang und ca. 0,25 mm breit, flach-birnförmig, mit abgerundetem, den großen Bauchsaugnapf tragendem Hinter- und verjüngtem Vorder- ende, mit 2 großen Augenflecken dicht hinter dem Mundsaugnapf. Der Darm reicht nicht bis ins Hinterende; die beiden Längs- stämme des Exkretionssystem's ohne Ana- stomose; der Schwanzanhang erreicht bei Streckung das Doppelte der Köi-perlänge. Die Cercarien schwärmen bis zu 28 Stunden umher, um sich dann zu encystieren. Ein Hilfswirt fehlt, die Infektion der Frösche erfolgt mit dem cysten- haltigen Schlamm des Bodens der Gewässer. Fig. 42. Diplodiscus sub- clavatus. Opisthodiscus Cohn. Der runde Endsaugnapf mit zentralem, in sein Lumen vor- springendem Zapfen, der mit seiner konkaven, freien Endfläche eine selbständige Saugwirkung ausüben kann. Mundsaugnapf auf- fällig groß, mit seinen Taschen bis zur Grenze von 1. und 2. Drittel der Körperlänge reichend. Ösophaguswandung nach hinten zu nicht auffällig verdickt; Darmschenkel asymmetrisch: der eine ge- rade gestreckt bis an den Endsaugnapf heranziehend ; der andere stark gekrümmt, nur bis zur Höhe des Keimstocks nach hinten reichend und dort in scharfer Knickung vom Seitenrande nach der Mittellinie abbiegend. Längsstämme des Exkretionssystems ohne auffällige Konkretionen. Genitalöffnung dem vorderen Körperende genähert. Hoden dauernd in der Zweizahl vorhanden, an den Seiten des median gelegenen Keimstocks. Dotterstöcke auf die Seiten des Körpers beschränkt, hinten nicht medianwärts umbiegend. Einzige Art: 40 Max Luhe, O. diplodiscoides Colin. Bis 2,65 mm lang und in der Mitte 1,17 mm, am Hinterende 1,47 mm breit. Mundsaugnapf 0,9 mm lang. Keimstock leicht oval, 0,26:0,24 mm, im letzten Drittel der Körperlänge gelegen, zwischen den ebenfalls ovalen (0,29 : 0,24 mm) und mit ihrer Längs- achse quergestellten Hoden. Samenblase 0,3 mm lang und 0,075 mm breit. Dotterstöcke jederseits mit ca. 6 Follikeln, vom Endsaugnapf bis in die Nähe der Taschen des Mundsaugnapfes reichend. Eier 0,13:0,07 mm. Im Enddarm von Rana esculenta L., bisher nur einmal bei Wolgast gefunden. 4. Eeihe Distomata Retzius. Endoparasitische Trematoden mit terminaler oder subterminaler Mundöffnung, welche fast stets von einem mehr oder weniger kräftigen Mundsaugnapf umschlossen wird. (Nur bei einigen Be- wohnern der Gallengänge von Vögeln ist der Mundsaugnapf rück- gebildet.) Bauchsaugnapf stets ventral gelegen und meist in der vorderen Körj^erhälfte, seltener in der hinteren, auch in letzterem Falle aber stets von dem Hinterende des Tieres noch durch einen Teil der Genitalorgane getrennt. Körper meist mehr oder weniger abgeplattet, seltener von rundem Querschnitt. Haut glatt oder be- stachelt, mitunter mit stärkeren Stacheln um den vorderen Körper- pol. Darm mit, seltener ohne Pharynx, mit oder ohne unpaaren Ösophagus und mit paarigen Darmschenkeln; Exkretionsöffnung meist am Hinterende, seltener etwas vor diesem auf der Bauch- fläche und nur ganz ausnahmsweise (bei endständiger Genital- öffnung) etwas aiii die Rückenfläch'e verschoben. Genitalöffnung meist bauchständig, 'seltener randständig; in der Regel vor dem Bauchsaugnapf, seltener neben oder hinter diesem bis ganz end- ständig. Entwicklung mit Generations- und Wirtswechsel. — Geschlechts- reif bei Wirbeltieren; Sporocysten, Redien und Cercarien bei Gastro- poden und Lafnelh'branchürn; Encystierung der Cercarien im Freien oder in einem sehr verschiedenartigen Hilfswirt. Als „Vorder- und Hinterkörper" werden bei den Distomen die vor bzw. hinter dem Bauchsaugnapf gelegenen Körperteile bezeichnet. Soweit die Zugehörigkeit bestimmter Cercarien zu bestimmten geschlechtsreif bekannten Arten sichergestellt erscheint, sind die- selben gleich in direktem* Anschluß an die letzteren besprochen worden. Im übrigen folgt eine Übersicht über die Cercarien als Anhang zu der Bearbeitung der Trematoden. In Ermangelung eines natürlichen Systems der Distomen teilen wir dieselben, abgesehen von den getrenntgeschlechtlichen Schisto- somiden, in 5 künstliche Gruppen: A. Zwittrige Distomen. 1. Keimstock vor beiden Hoden. a) Uterus nicht über die Hoden oder wenigstens nicht über den hinteren von diesen nach hinten hinausreichend. I. Gruppe (S. 41). Parasitische Plattwürmer. 41 b) Uterus im Hiiiterkörper über die Hoden hinausreichend. II. Gruppe (S. 89). 2. Keimstock hinter beiden Ploden. III. Gruppe (S. 130). 3. Keimstock zwischen den gerade oder schräg hintereinander gelegenen Hoden. lY. Gruppe (S. J41). Anhang: Species inquirendae. V. Gruppe (S. 145). B. Getrenntgeschlechtliche Distomen. Schistosomidae (S. 154). I. Gruppe. Zwittrige Distomen, mit vor beiden Hoden gelegenem Keimstock und einem Uterus, dessen Schlingen die Hoden oder wenigstens den hinteren derselben nach hinten zu nictit überragen. Tabelle zur vorläufigen Bestimmung der hierher gehörigen, im deutschen Süßwasser vertretenen Familien bzw. Unterfamilien und nicht zu solchen zusammengefaßten Formen. I. Körper länger wie breit. A. Genitalöffnung vor dem gut entwickelten Bauchsaugnapf. Aj. Dotterstöcke von zahlreichen, durch dendritisch verzweigte Ausführungsgänge zusammenhängenden, einzelnen Fol- likeln gebildet. AA. Genitalatrium grubenförmig oder doch jedenfalls nicht bis hinter den Bauchsaugnapf verlängert. Cirrus und Vagina, wenn vorhanden, nicht bestachelt. 1. Vorderkörper nicht breiter wie der Hinterkörper, a) Kein Stachelkranz um den Mundsaugnapf, aj) Mundsaugnapf ohne kragen- oder zipf ei- förmige Fortsätze. aa) Große flache Distotnfn mit dendritisch verzweigtem Keimsto^k, ebenfalls den- dritisch verästelten Hoden und verhält- nismäßig Avenig ausgedehntem Uterus. Fasciolinae (S. 44). bb) Keimstock und Hoden rund oder ge- lappt, aber nicht dendritisch verästelt. a) Uterus lang, mit zahlreichen, quer verlaufenden Schlingen, die zahl- reiche Eier enthalten. aJ Körper sehr flach, durchsichtig; Cirrusbeutel fehlt. Bewohner von Leber und Gallenblase. Opisthorchiidae (S. 45). /?j) Körper verhältnismäßig dick; Cirrusbeutel vorhanden. Be- wohner des Darmes, aa) Hoden gelappt; Dotterstöcke bis zum Hinterende reichend ; Körper deutlich abgeflacht, aber sehr muskulös. Omphalometrinae (S. 48). ßß) Hoden rund ; Dotterstöcke auf die Seiten des mittleren Kör- 42 Max Luhe, perabschnittes beschränkt; Körperquerschnitt fast dreli- riind. -j- Keimstock dicht vor den Hoden und weit hinter dem Bauchsaugnapf; üte- russchlingen nur zwischen Keimstock und Bauch- saugnapf. Azygiinae (S. 49). + + Keimstock weit vor beiden oder wenigstens dem hin- teren Hoden und dicht am Hinterende des Cirrus- beutels; Uterus mit einem absteigendem und einem aufsteigendem Schenkel, deren Windungen den Zwischenraum zwischen Keimstock und vorderem Hoden bzw. zwischen beiden Hoden ausfüllen. Telorchiinae (S. 50). ß) Uterus kurz, wenig gewunden, mit nicht sehr zahlreichen bis wenigen Eiern, Oj) Keimstock hinter dem Bauch- saugnapf; Uteruswindungen ne- ben und vor dem Keimstock, aber nicht zwischen diesem und den Hoden. aa) Nur 2 Hoden vorhanden. -|- Saugnäpfe kräftig, ein- ander genähert, Cirrus- beutel vorhanden. Q Pharynx vorhanden. 0 Hinterer Hoden vom Hinterende des Tieres noch etwas entfernt und von den Dotterstöcken überragt. X Bauchsaugnapf ohne Sphincter; Receptaculum se- minis groß. Pa- rasiten von Fi- schen (und Kreb- sen ?). Allocreadiinae (S. 52). XX Bauchsaugnapf mit kräftigem Sphincter ; Re- Parasitische Plattwürmer. 4a ceptaculum semi- nis klein oder fehlend. Para- siten von Vögeln. Psilostominae (S. 57). 00 Hinterer Hoden ganz am Hinter- ende des Tieres^ von den Dotter- stöcken nicht überragt. Dist. globnlus (S. 60). OO Pharynx fehlt. Apopharynx (S. 60). -j- -|- Saugnäpfe klein, Bauch- saugnapf in der Mitte des schlanken Körpers; Cirnisbeutel fehlt. Apophalhis (S. 62). ßß) Hoden zahlreich: Cirrus- beutel fehlt. Orchipednm (S. 61). ß^) Keimstock von den Hoden ge- trennt, neben dem Bauchsaug- napf; üteruswindungen zwischen dem Keimstock bzw. Bauchsaug- napf und den Hoden. Opistliioglyphe (S. 106). ]),) Mundsaugnapf mit einem kragenförmigen Rücken wul st oder einer Reihe von 6 mus- kulösen Papillen, welche die dorsale Hälfte seines Randes umstehen. Bunoderinae (S. 62). b) Mundsaugnapf von einer mehr oder weniger nierenförmigen, ventral offenen, eine einfache oder doppelte Reihe kräftiger Stacheln tragen- den Hautfalte kragenartig umgeben. Echinostomidae (S. 64). 2. Vorderkörper blattartig verbreitert, mit je einer Stachelgruppe in den Ecken des breit abgestutzten Vorderendes; Hinterkörper zylindrisch. Scapanosoma (S. 83). BB. Genitalatrium schlauchförmig bis hinter den Bauch- saugnapf verlängert; Cirrus und Vagina mit langen Stacheln ausgekleidet. AcanthocoljMdae (S. 84). Dotterstöcke auffallend wenig entwickelt, einheitlich schlauchförmig oder mit höchstens 6 — 8 derben, in einer Reihe liegenden Follikeln jederseits; Uterus lang, mit zahlreichen Schlingen, die zum Teil auch noch seitlich von den Hoden etwas nach hinten umbiegen. Philophthalminae (S. 85). 44 Max Luhe, B. Genitalöffnung hinter dem rudimentären Bauchsaugnapf, von einer saugnapfähnlichen, auch den Bauchsaugnapf mit um- schließenden Muskulatur umgeben. Cryptocotylinae (S. 86). II. Körper wesentlich breiter wie lang. Distomum sqnamiila (S. 89). Fasciolinae Odhii. Große Disto7nen mit breitem, flachem, blattartigem Körper und beschuppter oder glatter Haut. Bauchsaugnapf dem Vorderende stark genähert. Pharynx vorhanden, Ösophagus kurz, Darmschenkel bis ins Hinterende reichend und, wenn verzweigt, hauptsächlich mit äußeren Seitenästen. Exkretionsblase reichlich verästelt. Genital- öffnung dicht vor dem Bauchsaugnapf, median; Cirrusbeutel vor- handen. Hoden median dicht hintereinander, stark dendritisch verästelt. Keimstock dicht vor ihnen, seitlich von der Median- ebene, stark baumförmig oder geweihartig verzweigt. Receptaculum seminis fehlt, Laurerscher Kanal vorhanden. Dotterstöcke stark entwickelt, in den Seiten des Körpers, auf Rücken- und Bauch- fläche übergreifend und hinter den Hoden zusammenfließend. In Leber und Darm von Säugetieren. In Deutschland nur eine Gattung vertreten : Fasciola L. Haut dicht mit starken Schuppen besetzt. Vorderkörper als sog. Kopfzapfen deutlich von dem breiten Hinterkörper abgesetzt. Darmschenkel nahe der Mittellinie verlaufend, auf der Außenseite mit langen, dichotom verzweigten, auf der Innenseite nur mit sehr kurzen Seitenästen. In der Leber _yon Pflanzenfressern. In Deutschland' nur eine Art: F. hepatica L, 20 — 30 mm lang und darüber, 8 — 13 mm breit, Kopfzapfen 4 — 5 mm lang. Hinterende gleichmäßig verjüngt. Mundsaugnapf ca. 1, Bauchsaugnapf ca. 1,6 mm im Durchmesser. Eier gelbbraun, 0,130—0,145:0,070—0,090 (meist ca. 0,132:0,070) mm. Die in ganz Europa verbreitete und in den Gallengängen zahl- reicher herbivorer Säugetiere vorkommende Art ist auch in Castor fiher albicus Mtsch. gefunden worden. Zwischenwirt ist Lymnaea truncatula (0. F. Müll.), in der sich zunächst in Sporocysten, die 0,5 — 0,7 mm Länge erreichen, Ptedien entwickeln, welche bei ihrem Freiwerden 0,26 mm lang sind und bis zu einer Länge von 1,3 — 1,6 mm heranwachsen, durch einen Ringwulst hinter dem Pharynx und 2 kurze stumpfkonische Fortsätze an der Grenze der beiden letzten Viertel der Körper- länge ausgezeichnet sind und einen verhältnismäßig schlanken Darm von selten über 0,3—0,4 mm Länge besitzen. Die von ihnen erzeugten Cercarien sind flach -oval, im Mittel 0,28 mm lang und 0,23 mm breit, mit einem Schwanzanhang von doppelter Körper- länge; Mundsaugnapf subterminal, 0,06 mm im Durchmesser; Pharynx 0,034 mm im Durchmesser; Darm noch unverzweigt; kein Bohrstachel und keine Augen; an den Seiten des Körpers stark Parasitische Plattwürmer. 45 entwickelte, dunkelgraniilierte Drüsen (zur Bildung der Cyste). Ein Hilfswirt fehlt; die ausgeschlüpften Cercarien encystieren sich an den Gräsern überschwemmter Wiesen u. dgl. (Vgl. hierzu Fig. 135.) Opisthorchiidae L h e. Mittelgi'oße bis kleine Distovien mit fast stets stark abge- flachtem, durchsichtigem, nach vorn meist merklich verjüngtem Körper. Saugnäpfe einander genähert, wenig kräftig. Pharynx und kurzer Ösophagus vorhanden, Darmschenkel ganz oder nahezu bis ans Hinterende reichend. Exkretionsblase Y-förmig, mit langem Stamm und sehr kurzen Schenkeln. Genitalöffnung dicht vor dem Bauchsaugnapf; Cirrusbeutel fehlt, die langgestreckte, kanalförmige Samenblase liegt vielfach gewunden frei im Parenchym. Hoden dem Hinterende genähert und mehr oder minder schräg hinterein- ander, rundlich oder gelappt. Keimstock nicht weit vor ihnen. Laurerscher Kanal vorhanden, ebenso ein stark entwickeltes Recep- taculum seminis. Dotterstöcke mäßig entwickelt, außerhalb der Darmschenkel gelegen. Uterusschlingen zahlreich, vor dem Keim- stock, seltener auch noch zwischen Keimstock und Hoden. Eier klein, zahlreich, hellgelbbraun. In Gallenblase und Gallengängen von Säugetieren, Vögeln und Reptilien. In Deutschland 2 Unterfamilien. Bestimmungstabelle der Unterfamilien. 1. Exkretionsöffnung endständig. Opisthorchiinae (S. 45).. 2. Exkretionsöffnung bauchständig. Metorchiinae (S. 46). I. Opisthorchiinae Lhe. Mittelgi'oße bis untermittelgroße Opisthorchiiden mit langge- strecktem, stark abgeflachtem und sehr durchsichtigem Körper. Exkretionsblase lang, am Hinterende ausmündend, mit sich S-förmig zwischen den Hoden hindurchwindendem oder dorsal von diesen gelegenem Stamm. Keimstock dicht vor den Hoden. Uteruswin- dungen sich nicht vor den Bauchsaugnapf vorwölbend und Dotter- stöcke nicht über den Bauchsaugnapf hinaus nach vorn reichend. In Deutschland nur eine Gattung: Opisthorchis R. Bl. e p., Lss. Exkretionsblase sich zwischen den Hoden durchwindend; diese gelappt und zwar der vordere mit 4, der hintere mit 5 Lappen. Uterusschlingen die Darmschenkel nicht überschreitend. In der Gallenblase von Säugetieren und Vögeln. In Deutschland nur eine sichere Art: O. felineus (Riv.). Haut glatt. Saugnäpfe fast gleich groß (Durchmesser beim ge- schlechtsreifen Tier von 8 — 18 mm Länge und 1,5 — 2,5 mm Breite ca. 0,23—0,28 mm). Pharynx unmittelbar hinter dem Mundsaug- 46 Max Luhe. napf und nicht sehr viel kürzer als dieser (0,20 mm lang), Öso- phagus so lang wie der Pharynx, Darmschenkel fast bis ins kurz zugespitzte Hinterende reichend. Dotterstöcke nach hinten nicht über den Keimstock hinausreichend. Geschlechtsreif in Gallenblase und Gallengängen von Mensch. Hund, Katze und Seehunden. Die Jugendform encystiert in der Muskulatur von Leticiscus i'dus (L.) und Leuciscus rutilus (L.), bis- her nur im nordöstlichen Ostpreußen gefunden und noch nicht be- schrieben. Als erster Zwischenwirt ist Dreissena polymorpha (Pall.) verdächtigt. Näheres über die Entwicklung noch nicht bekannt. IL Metorchiinae Lhe. Untermittelgi'oße bis kleine Opisthorchüden mit stark abge- flachtem, hinten verbreitertem, nach vorn allmählich verjüngtem Körper. Exkretionsblase ventral von den Hoden gelegen und auch auf der ßauchfläche etwas vor dem Hinterende ausmündend. Uteruswindungen den Darm seitlich mehr oder weniger über- schreitend und sich auf einer (meist der linken) Seite noch erheb- lich über den Bauchsaugnapf hinaus nach vorn vorwölbend. Dotter- stocksfollikel dicht gedrängt an den Seiten des Körpers, in unge- fähr gleicher Längenausdehnung wie der Uterus. 2 Gattungen in Gallenblase und Gallengängen von mittel- europäischen Säugetieren und Vögeln. Entwicklung und Zwischen- wirte noch unbekannt, die Rolle des Hilfswirtes wird aber ver- mutlich von Fischen gespielt. Geschlechtsreif gehört zur deutschen Süßwasserfauna nur eine Gattung. ^Metorchis Lss. e p., Lhe. Hinterende abgerundet. Darmschenkel bis ins äußerste Hinter- ende reichend, die nur wenig gelappten und ganz hinten gelegenen Hoden seitlich und hinten völlig umgreifend. Exkretionsblase kurz, ventral von den Hoden ausmündend. Zahlreiche schwer zu unterscheidende Arten, darunter drei deutsche. Bestimmungstabelle der Arten. 1. In der Gallenblase von Vögeln schmarotzend. a) Hinterende nicht auffällig verbreitert, unter allmählicher Verjüngung in das Vorderende übergehend und fast ganz von den dicht aneinander gedrängten Hoden ausgefüllt. Durchmesser des Pharynx ca. 0,06 mm. In Schwimm - und Stelzvögeln. M. xanthosomus. b) Körper spateiförmig infolge starker Verbreiterung des Hinterendes, das durch eine Einbuchtung des Seitenrandes von dem konisch verjüngten Vorderende abgesetzt ist und dessen Seitenteile von den Hoden frei gelassen werden. Durchmesser des Pharynx ca. 0,12 mm. In Raubvögeln. M. crassiusciihis. 2. In der Gallenblase von Säugetieren schmarotzend. M. albidiis. Parasitische Plattwürmer. 47 1. M. xanthosomns (Crepl.) (Fig. 43). 2,8 — 3,2 mm lang bei einer größten Breite von 0,8 — 0,9 mm. Bestachelimg nicht beobachtet. Das verbreiterte Hinterende all- mählich, ohne Einziehung der Seitenränder, in das sich konisch ver- jüngende Yorderende übergehend. Mundsaugnapf breiter als lang (0,222:0,180 mm); Pharynx an- nähernd kugelig, 0,064 mm breit; Ösophagus, wenn vorhanden, sehr kurz; Bauchsaugnapf kreisrund, Durchmesser 0,169 mm. Receptaculum serainis wesentlich größer wie der Keimstock, beuteiförmig, stets winkelig geknickt. Hoden die ganze Breite des Hinterkörpers einnehmend. Keimstock meist zum Teil von den Uterusschlingen verdeckt, welche wesentlich über die Körpermitte nach hinten hinaus- reichen. Dotterstöcke bald hinter dem Pharynx be- ginnend und bis zum Vorderrand des vorderen Hodens reichend. Eier gelbbraun, 0,0273—0,032 zu 0,014 mm. In der Gallenblase von Urinator stellatus {Brunn.), Mergtis serrator L. und Anas hoschas domesUca^ in letzterem Wirt bisher allerdings nur in Galizien gefunden. Ob auch ein Metorchis aus Colymbus nigricans Scop. derselben Art angehört, ist noch zweifelhaft. — Larvenform unbekannt. Fig. 43. Metorchis xanthosomus. Vergr. 15 : 1. 2. M. crassinscnlus (Rud.). 1,75 — 3,75 mm lang, 1 — 1,5 mm breit, spateiförmig, das ver- breiterte Hinterende in der Höhe des Keimstockes durch eine Ein- ziehung des Seitenrandes von dem konisch ^eigiingten Vorderende abgesetzt. Haut bestachelt. Mundsaugnapf kugelig, 0,21 — 0,28 mm im Durchmesser; Pharynx kugelig, 0,116—0,132 mm im Durch- messer; Ösophagus fehlt; Bauchsaugnapf ungefähr an der Grenze vom 2. und 3. Fünftel der Körperlänge, 0,1 — 0,3 mm im Durch- messer. Receptaculum seminis kaum größer wie der Keimstock, annähernd birnförmig, ohne winkelige Knickung. Hoden den ver- breiterten Hinterkörper nur zum kleinen Teil ausfüllend und auch an ihrer breitesten Stelle jederseits ca. ^4 der Gesamtbreite frei lassend. Keimstock gewöhnlich nicht von Uterusschlingen verdeckt und letztere nur sehr wenig über die Körpermitte nach hinten hinausreichend. Dotterstöcke vom Hinterrand des Pharynx bis zum Keimstock reichend. Eier gelbbraun, 0,030—0,032:0,016 mm. In der Gallenblase von Circus aeruginosus (L.) und anderen Raubvögeln. Larvenform unbekannt. 3. M. albidus (M. Brn.). Dem M. crassitisculus sehr ähnlich und ohne Zuhilfenahme der Wirte kaum von ihm zu unterscheiden. Bauchsaugnapf stets ein wenig kleiner wie der Mundsaugnapf (Durchmesser 0,24—0,30 bzw. 0,27-0,32 mm). Geschlechtsreif in der Gallenblase von Felis maniculata domestica und Halichoerzis grypus (Fabr.) ; hier nur der Larve wegen angeführt, 48 Max Luhe, die zwar selbst noch nicht bekannt ist, aber auf Grund positiver Fütterungsversuche in Leticiscus nitilus (L.) gesucht werden muß. Omphalometrinae L s s. Mittelgroße Distomen mit abgeflachtem, aber muskelkräftigem, nicht auffallend dünnem, vorn und hinten abgerundetem Körper. Bauchsaugnapf etwa an der Grenze von 1. und 2. Drittel der Körperlänge. Pharynx vorhanden, Ösophagus kurz oder fehlend. Darmschenkel lang, ohne Verzweigungen. Exkretionsblase Y-förmig, der unpaare Teil aber nur kurz, am Hinterende ausmündend. Genitalöffnung dicht vor dem Bauchsaugnapf." Cirrusbeutel vor- handen. Hoden im Hinterkörper median dicht hintereinander, stark gelappt. Keimstock rund, dicht vor den Hoden. Laurerscher Kanal und Receptaculum seminis vorhanden. Dotterstöcke an den Seiten des Körpers, bis ans Hinterende reichend, Uterus in zahlreichen queren Schlingen den Raum zwischen vorderem Hoden, Bauchsaug- napf und Darmschenkeln erfüllend. Eier mittelgroß bis groß, zahl- reich. Von den beiden Gattungen schmarotzt eine in Wasservögeln. Entwicklung und Zwischenwirte unbekannt. Cathaemasia Lss. Haut nur auf der Ventralfläche oder überhaupt nicht bestachelt. Darmschenkel bis ins Hinterende reichend. Receptaculum seminis sehr klein. Dotterstöcke auf den Raum außerhalb der Darmschenkel beschränkt. Eier 0,07—0,1 mm lang. Nur 2 Arten l)ekannt, beide aus dem Darmkanal (Ösophagus bzw. Dünndarm) voji mitteleuropäischen Wassei-vögeln. Bestimmungstabelle der Arten. Zwischen Pharynx und Darmgabelung ein unpaarer Darmabschnitt, Dotterstöcke schon seitlich vom Bauchsaugnapf beginnend, Eier bis 0,1 mm lang und 0,55 mm breit. C. hians. Darmgabelung unmittelbar hinter dem Pharynx, Dotterstöcke erst in Höhe des Hinterrandes des Bauchsaugnapfes beginnend. Eier 0,072 bis 0,083 mm lang und 0,0416 mm breit. C. fodicans. 1. C. hians (Rud.) (Fig. 44). 6 — 14 mm lang und 2 — 3 mm breit, sehr mus- kulös. Mundsaugnapf 0,8 mm. Bauchsaugnapf 0,85 — 1,1 mm. Haut auf der Ventralfläche be- stachelt. Pharynx 0,6 mm lang, 0,5 mm breit. Ösophagus vorhanden, aber sehr kurz, setzt sich nicht direkt in die paarigen Darmschenkel, sondern zunächst noch in einen ihn an Länge wesentlich überragenden unpaaren, aber resorbierenden Darm- abschnitt fort, der mit dem Ösophagus zusammen 0,7 — 0,8 mm lang ist. Darmgabelung ungefähr in der Mitte zwischen beiden Saug- Fig. 44. Cathae masta hians. Vergi*. 6:1. Parasitische Plattwüriiiei'. 49 näpfen. Hoden ungefähr 1 mm im Durchmesser. Keimstock nur 0,26 mm im Durchmesser, 0,2 mm vor dem vorderen Hoden ge- legen, ventralwärts von Uterusschlingen überlagert. Dotterstöcke vom Vorderende des Bauchsaugnapfes bis zum Hinterende reichend. Eier bis 0,1 : 0,055 mm. Im Ösophagus von Cüonia nigra (L.) häufig; auch in deiii von Ciconia ciconia (L.), Ardea cinerea L. und Nycticorax 7iycticorax {\j^ gefunden. 2. C. fodicans Brn. 7,5 mm lang und 2,5 mm breit. Bestachehmg nicht beobachtet. Mundsaugnapf 0,633 mm lang, 0,7 mm breit; Bauchsaugnapf 1 mm lang und breit. Pharynx fast 0,5 mm lang, 0,333 mm breit. Öso- phagus und unpaarer Darraabschnitt fehlen. Hoden ungefähr 1 mm lang, 0,75 mm breit. Keimstock unmittelbar vor dem vorderen Hoden, nicht von Uterusschlingen verdeckt. Dotterstöcke vom Hinterrand des Bauchsaugnapfes bis zum Hinterende reichend. Eier 0,072—0,083:0,0416 mm, dünnschalig, gelb. Im Darm yon^Hydrochehdon nigra (L); bisher nur in einem Exemplar (in Österreich?) gefunden. Azygiiiiae Llie. Mittelgroße bis über mittelgroße Distomen mit stark verlängertem und sehr muskelkräftigem, fast zylindrischem, vorn und hinten gleichmäßig abgerundetem Körper. Saugnäpfe kräftig entwickelt. Pharynx und Ösophagus vorhanden. Darmschenkel lang. Exkretions- blase Y-förmig, mit langem Stamm und noch längeren, bis ins Kopf- ende reichenden, dünnen Schenkeln. Genitalöffnung kurz vor dem Bauchsaugnapf. Cirrusbeutel vorhanden. Hodea^undlich, median hintereinander im Hinterkörper, vom Hinterenae noch ziemlich weit entfernt. Keimstock dicht vor ihnen. Laurerscher Kanal vor- handen, Receptaculum seminis fehlt. Dotterstöcke mäßig entwickelt, außerhalb der Darmschenkel gelegen und auf den mittleren Körper- abschnitt beschränkt. Uterus in zahlreichen queren Schlingen den Raum zwischen Keimstock, Bauchsaugnapf und Darmschenkeln er- füllend. Eier mittelgroß, zahlreich. Bisher nur eine sichere Gattung mit einer Art bekannt; an- scheinend gehört hierher aber auch noch eine weitere ungenügend bekannte Art. Azygia Lss. Haut unbestachelt, dick, bei Kontraktion sich in unregelipäßige Querfalten legend. Pharynx kräftig, Ösophagus sehr kurz, .Darm- schenkel bis ins Hinterende reichend. Cirrusbeutel fast kugelig, wenig muskulös, vor dem Bauchsaugnapf gelegen, mit vielfach ge- wundener Samenblase und kurzem Cirrus. Hoden rundlich, vor der Gabelung der Exkretionsblase. Keimstock ebenfalls rundlich und annähernd median. Einzige europäische Art: A. lucii (0. F. Müll.) (= Dist: tereticolle Rud.) (Fig. 45). 10—30 mm lang, aber kaum über 1,5 mm breit, fast zylin- drisch. Farbe im Leben fleischfarben bis fast rosenrot, nach dem Süßwasserfauna von Deutschland. Heft 17. 4 5Ö Max Luhe, Tode weiß. Mundsaugnapf etwas größer wie der Bauchsaugnapf. Pharynx kräftig, zylindrisch. Dotterstöcke in der Richtung nach vorn den Bauchsaugnapf nicht erreiche*nd, nach hinten den hinteren Hoden nur ausnahmsweise überragend. Eier 0,045 : 0,023 mm, mit hell- gelbbrauner, von einer Gallerthülle umgebener Schale, enthalten im Endabschnitt des Uterus bereits einen zum Ausschlüpfen reifen Embryo. Im Magen von Esox hichis L. sehr häufig, gelegentlich aber auch in anderen Raubfischen gefunden: Salmo trutta L., Salmo fario L., Salmo hucho L., Salmo salvelinus L., Thymallus thymallus (L.), Lotta Iota (L.) und Luciopeixa lucioperca (L). Die kräftigen Saugnäpfe rufen an der Magenwandung charakteristische runde Geschwüre hervor, obwohl die Würmer sich in der Regel vom Mageninhalt und nur ausnahms- weise vom Blut ihres Wirtes ernähren. Ent- wicklung und Zwischenwirte unbekannt. Zu den Azygiinen scheint ferner zu gehören das irrtümlicherweise zur Gattung Ptychogonimns Lhe. (bisher nur eine Art aus dem Magen von Haifischen) gestellte Distonmm volgense (v. Linst.). 6,2 mm lang, 0,91 mm breit. Körper lang- gestreckt und quergeringelt (etwa nur infolge von Kontraktion?). Haut glatt. Durchmesse!- )des Mundsaugnapfs 0,79 mm. Bauchsaugnapf ungefähr an der Grenze von 3. und 4. Achtel der Körperlänge; sein Durchmesser 0,61 mm in querer und 0,59 mm in der Längsrichtung. Pharynx ^/g so lang und ^^ ^^ \'>ri^\\. wie der Mundsaugnapf; Ösophagus fehlt; Darmschenkel bis ans Hinterende reichend. Exkretionsblase V Genitalüffnung dicht vor dem Bauchsaugnapf. Y\%.^h. AzygiaiuciL Begattungsorgaue V Hoden im Hinterkörper. Vergr. 6:1. "/jg der ganzen Körperlänge vom Hinterende entfernt, schräg hintereinander. Keimstock vor den Hoden und von etwa gleicher Größe wie diese. Die traubigen Dotterstöcke an den Seiten des Hinterkörpers, '/., der Körperlänge einnehmend, nach vorn den Bauchsaugnapf nicht erreichend und nach hinten die Hoden überragend. Die Schlingen des Uterus zwischen Keimstock und Bauchsaugnapf Vg der Körperlänge durch- ziehend. Eier 0,052 : 0,023 mm. Im Darm von Lucioperca Izicwperca (Ij.) aus der Wolga bisher nur einmal in einem Exemplar gefunden. Telorchiinae Lss. Mittelgroße bis kleine Distomen mit längsgestrecktem, im Quer- schnitt ovalem bis rundem, seltener abgeplattetem Körper. Haut be- Parasitische Plattwürmei*. 51 stachelt. Bauchsaugnapf dem Vorderende genähert, verhältnismäßig klein. Pharynx vorhanden, Darmschenkel lang. Genitalöffnung nicht weit vor dem Bauchsaugnapf, nicht ganz median. Cirrusbeutel auffällig lang, den Bauch saugnapf nach hinten weit überragend. Keimstock rund, am Hinterende des Cirrusbeutels mehr oder weniger vor der Körper- mitte und meist etwas seitlich von der Mittellinie gelegen. Hoden rundlich, hintereinander, der hintere im Körperende, der vordere entweder unmittelbar vor jenem oder unmittelbar hinter dem Keira- stock. Laurerscher Kanal vorhanden, ebenso (meist?) ein Recep- taculum seminis. Dotterstöcke mäßig entwickelt, an den Seiten des Körpers, lateral von den Darmschenkeln. Uterus in zahlreichen Schlingen den weiten Zwischenraum zwischen dem Keimstock und den beiden bzw. (bei vorn gelagertem vorderen Hoden) dem hinteren Hoden ausfüllend. Eier zahlreich, klein. Im Darm von Reptilien. Entwicklung und Zwischenwirte un- bekannt. Von den 3 Gattungen ist in Deutschland nur eine ver- treten : Cercorchis Lhe. Körper stark in die Länge gestreckt, im größten Teil seiner Länge von gleichmäßiger Breite, im Vorderende sich allmählich verjüngend. Beide Hoden im Hinterende hinter dem Uterus, dessen Schlingen auf den Raum zwischen den Darmschenkeln beschränkt bleiben. Zahlreiche Arten im Darm von Schildkröten, Schlangen und Eidechsen. In Deutschland bisher nur eine Art gefunden, doch könnten noch 2 weitere vorkommen. Bestimm ungstabelle der X^-ten. 1. Darmschenkel über die Hoden' hinaus bis fast ins Hinter- ende reichend. C. nematoides. 2. Darmschenkel zwischen den Hoden endend. a) Vorderende der Dotterstöcke etwas vor dem Keimstock. C. Poirieri. b) Vorderende der Dotterstöcke in Höhe des Hinterrandes des Keimstocks. C parviis. 1. Cercorchis nematoides (Mühl.) (Fig. 46). 3 bis etwas über 4 mm lang und bis 0,385 mm breit. Haut des Vorderendes bis in die Gegend des Keimstocks fein und dicht bestachelt. Mundsaugnapf 0,135 mm, Bauchsaugnapf 0,125 mm. Pharynx kugelig, 0,068 mm. Ösophfigus vorhanden, ca. 0,2 mm lang. Darmschenkel über die Hoden hinaus bis fast ans Hinter- ende reichend. Hodendurchmesser 0,16 — 0,21 mm. Keimstock 0,11 — 0,14 mm im Durchmesser, nur wenig vor der Körpermitte, dicht vor dem Hinterende des über 0.7 mm langen Cirrusbeutels. Dotterstöcke von der Mitte zwischen Bauchsaugnapf und Keimstock bis etwas vor den vorderen Hoden reichend. Uterussclüingen sich teilweise überdeckend. Reife Eier schwarzbraun, 0,0334 mm lang und 0,0194 mm breit. Im Darm von Tropidonotus natrix (L.). 4* 52 Max Luhe, 2. C. Poirieri (Stoss.). 10—11 mm lang, 0,5-— 0,9 mm breit. Hautbestachelung nicht beobachtet. Mundsaugnapf 0,14 mm, Bauchsaugnapf 0,08 mm. Pharynx kugelig, 0,06 mm. Ösophagus vorhanden, 0,1 mm lang. Darmschenkel zwischen den Hoden endend. Durchmesser der Hoden 0,2 mm, des nicht weit vor der Körpermitte dicht hinter dem Hinter- ende des Cirrusbeutels gelegenen Keimstocks 0,16 mm. Dotterstöcke im mittleren Körperdrittel, von etwas vor dem Keimstock bis zur Mitte zwischen diesem und dem vorderen Hoden reichend, üterusschlingen sich überkreuzend. Eier 0,028:0.018 mm. Im Darm von Emys orhicularis L., bisher nur einmal in P>ankreich gefunden; eine ähnliche aber doch etwas abweichende Art ist im gleichen Wirt bisher nur auf Sardinien beobachtet. 3. C. parvus (Brn.). Kaum 2 mm lang, etwas abgeplattet, 0,34 mm breit. Mundsaugnapf rund, 0,059 mm; Bauchsaug- napf queroval, 0,059:0,054 mm. Präpharynx fehlt. Pharynx queroval, 0,036 mm breit; Ösophagus lang, 0,13 mm; Darmschenkel zwischen den kugeligen, 0,114 mm messenden Hoden endend. Keimstock nicht unwesentlich vor der Körpermitte, nfeben dem Hinterende des Cirrusbeutels. Dotterstöcke in Höhe des Hinterendes des Keimstocks beginnend und ziemlich weit vor den Hoden endend. Uterus- schlingen in deutlich U-förmiger Anordnung, ohne Überlü-euzung des ab- und aufsteigenden Schenkels. Eier 0,0409 mm lang und 0,0228 mm breit. Im Darm von Emys orhicularis L. ; bisher nur einmal gefunden. Ort unbekannt (in Österreich ?). Fig. 46. Cercor- chis nematoides. Der Uterus ist nicht eingezeich- net. Vergr. 25: 1. Allocreadiinae Odhn. Kleine bis mittelgroße Distotnen mit dickem, im kontrahierten Zustande fast drehrundem, hinten abgerundetem Körper, dessen ver- jüngtes Vorderende meist als ein lebhafter beweglicher Halsteil ab- gegrenzt ist. Saugnäpfe kräftig; Bauchsäugnapf meist an der Grenze der beiden ersten Drittel oder Viertel der Körperlänge, ohne Sphincter. Pharynx und Ösophagus vorhanden; Darmschenkel lang, aber häufig das Hinterende nicht ganz erreichend. Exkretionsblase ungeteilt; schlauch-, seltener birnförmig. Genitalöffnung vor dem Bauchsaugnapf, median oder ein wenig seitlich verlagert. Cirrus- beutel groß, sackförmig, mit kräftigem Cirrus. Hoden groß, meist median, seltener in schräger Richtung dicht hintereinander im Hinter- körper gelegen. Keimstock rundlich oder gelappt, dicht vor den Hoden und dicht hinter dem Bauchsaugnapf, meist nicht ganz median. Laurerscher Kanal und ein geräumiges birnförmiges Receptaculum seminis vorhanden. Dotterstöcke an den Seiten des Hinterkörpei-s, die Darmschenkel zum Teil bedeckend, meist stark entwickelt und häufig hinter den Hoden zusammenfließend. Uterus kurz mit Parasitische Plattwürmer. 53 wenigen Windungen zwischen vorderem Hoden und Bauchsaugnapf. Eier in ihm in einer Reihe liegend, wenig zahlreich, aber meist groß, mit oder ohne Filament. Zahlreiche Gattungen und Arten im Darm mariner P'ische, darunter 2 Gattungen mit einzelnen Vertretern im Darm von Wanderfischen. Außerdem eine Gattung im Darm reiner Süßwasser- fische. Auch 2 von den 3 Distomen-kx\.Q\v der Flußkrebse gehören anscheinend hierher. Bestimmungstabelle der Gattungen. I. üteiiis nur wenig und unregelmäßig gewunden. Eier ohne Filamente. A. Keimstock rund. 1. Hoden rundlich. a) Hoden median hintereinander und vor der schlauch- förmigen Exkretionsblase- Allocreadium (S. 53). b) Hoden schräg hinter- und nebeneinander, ventral von der weilen sackförmigen Exkretionsblase. Astacotreraa (S. 55). 2. Hoden quergestreckt, median hintereinander. Dist. Reinhard! (S. 56). B. Keimstock dreilappig. Podocotyle (S. 56). n. Uterus stark gewunden und eine ziemlich regelmäßige Spirale bildend. Eier mit langem Filament. Helicometra (S. 57). I. Allocreadium Lss. Untermittelgroße Allocreadnncn mit glattei^Haut. Ösophagus lang, Darmschenkel etwas vor dem Körperende endigend. .Ex- kretionsblase schlauchförmig und nur bis zum Hinterende des hin- teren Hodens reichend. Genitalöffnung etwas vor dem Bäuchsaug- napf, median oder etwas seitlich verlagert. Cirrusbeutel höchstens bis mitten zwischen Bauchsaugnapf und Keimstock liach hinten leichend, Pars prostatica wohl entwickelt. Hoden annähernd kugelig, median hintereinander. Keimstock, ebenfalls annähernd kugelig, seitlich von der Mittellinie, in der Regel rechts, seltener links. Eier ohne Filament. Dotterstöcke die Darmschenkel zum Teil be- deckend und hinter den Hoden zusammenfließend. Eier groß, mit schwach gelblich gefärbter Schale, ohne Filamente. Im Darm von Süßwasserfischen, 3 Arten bekannt. Bestimmungstabelle der Arten. Dotterstöcke den Hinterrand des Bauchsaugnapfes nach vorn nicht überschreitend. a) Saugnäpfe gleich groß. A. isoporuni. b) Bauchsaugnapf wesentlich größer wie Mundsaugnapf (Ver- hältnis der Durchmesser etwa wie 3 : 2). A, transversale. Dotterstöcke nach vorn bis zum Niveau des Pharynx reichend. Durchmesser des Bauchsaugnapfes über doppelt so groß wie der des Mundsaugnapfes, A. angnsticolle . 54 Max Luhe, 1. A.. isoponim Li (Fig. 47). 3 — 5 mm lang, V» — ^4 ™"^ breit. Blaß; weißlich, gelblich oder rötlich. An den Seiten des Pharynx in der Regel noch Reste von Augen in Gestalt von mehr oder weniger dichten Ansammlungen braunschwarzer Pigmentkörnchen. Saugnäpfe meist gleich groß, höchstens beträgt das Größen- verhältnis von Bauchsaugnapf zu Mundsaugnapf 14 : 13. Ösophagus sehr lang, sich erst im Niveau des Bauchsaugnapfes gabelnd. Genitalöffnung ca. 0,3 mm vor dem Bauchsaugnapf. Cirrus- beutel 0,45 mm lang und 0,2 mm breit. Hoden - durchmesser ca. 0,5 mm. Keimstockdurchmesser 0,25—0,3 mm. Dotterstöcke nach vorn zu nicht über den Hinterrand des Bauch saugnapf es hinaus- reichend. Eier 0,09 mm lang und 0,06 mm breit, mit dünner, horngelber Schale. Im Darm von Cyprimden: Cyprinus carpio L., Tinea tinca (L.), Abramis brama (L.), Leu- ciscus rutiltis (L.), Leite, eephalus (L.), Leuc. phoxinus (L.) und Barbus barbtis (L.); verirrt auch in Esox lueius L. beobachtet. Nicht der Darmwand anhaftend, sondern frei im Darm- inhalt, der die ausschließliche Nahrung des Para- siten bildet, umherwandernd. — Den Larven - zustand dieser Art bildet anscheinend eine von Redien, welche in Sphaerium eomea (L.) und Sph. rivieola (Leach) schmarotzen, erzeugte Cercarie, C. isopori Lss. (vgl. Fig. 172), die -gestreckt 0,33 mm lang und 0,08 mm breit, ^ Kontrahiert 0,2 mm lang und 0,14 mm breit iSiorurfl^r^'t::^-. ^^t, mit sehr kräftigem, 0,35 mm langem und 19:1. 0,16 mm breitem, aber bis auf 0,8—0,9 mm Länge ausstreckbarem Schwänze; Saugnäpfe gleich groß, am Vorderende 2 schwarze Augenflecken, der Schwanz ausgezeichnet durch eine verdickte, glasartig durchsichtige Haut, welche im optischen Längsschnitt einen Flossensaum vortäuscht. Die zugehörige Redie, welche ihrerseits im gleichen Zwischen- wirt in typischen Sporocysten entsteht, ist ziemlich lang, farblos, mit vielfachen in der Längsrichtung aufeinander folgenden unregel- mäßigen Einschnürungen und Auftreibungen, nur mit Mundsaug- napf, aber ohne funktionierenden Darm. — Die Weiterentwick- lung der Cercarie erfolgt in Insektenlarven {Ephemer a vulgata L., Chaetopteryx villosa Fabr. und Anabolia nervosa Leach) in dünnwandigen, 0,36 mm langen, 0,34 mm breiten Cysten. Das encystierte Distomum ist 0,47 mm lang, 0,22 mm breit; Durch- messer des Mundsaugnapfes 0,11 mm, des Bauchsaugnapfes 0,10 mm; Augenflecken noch erhalten; Keimdrüsen deutlich entwickelt. Kopf- drüsen nicht über den Pharynx nach hinten hinausreichend. 2. A. angusticolle (Hausm.). 1,5 'mm lang bei einer größten Breite von 0,3 mm. Mund- saugnapf 0,09 mm, Bauchsaugnapf 0,22 mm, Pharynx 0,06 mm breit ^ Ösophagus 0,016 mm breit und 0,05 mm lang. Genital- Parasitische Plattwürmer. 55 Öffnung im Niveau der Darmgabelung, etwas seitlich von der Mittel- linie. Hoden 0,22 mm lang und 0,18 mm breit, Keimstock 0,16 mm lang und 0,13 mm breit. Dotterstöcke vom Niveau des Pharynx bis ins Hinterende reichend. Cirrusbeutel sehr groß, nach hinten noch etwas über den Bauchsaugnapf hinausreichend. Eier 0,05ö— 0,06 mm lang. Im Darm von Cottus gohio L., bisher nur einmal in Basel ge- funden. Entwicklung unbekannt. 8. A. transversale (Rud.). 2,26 mm lang und 0.75 mm breit. Weiß, mit rötlichem Hinter- ende. Mundsaugnapf 0,25 mm im Durchmesser; Bauchsaugnapf (jueroval, 0,43 : 0,32 mm. Pharynx kugelig, 0,12 mm im Durch- messer; Ösophagus 0,14 mm lang, sich am Vorderrand des Bauch- saugnapfes in die Darmschenkel gabelnd. Dotterstöcke nach vorn zu nicht über den Hinterrand des Bauchsaugnapfs hinausreichend. Eier dickschalig. ,.0,115—0,083" (?) mm lang. Im Magen von Misgumus fossiUs (L.), bisher nur 2 mal je ein Exemplar gefunden (in Greifswald, vor 1802). — Die Jugendfoim dieser Art ist vielleicht: Distomum aganios v. Linst, 1 mm lang. 0,5 mm breit. Haut glatt. Bauchsaugnapf in der Körpermitte, queroval und wesentlich größer wie der Mundsaug- napf. Pharynx vorhanden, Ösophagus mittellang, Darmschenkel lang. Hoden queroval, im Hinterkörper median hintereinander und hinter dem Keimstock. Dotterstöcke an den Seiten des Hinter- körpers, hinter den Hoden zusammenfließend. Encystiert in Gammarus pulex L. und dort auch bereits ge- schlechtsreif werdend, mit wenig zahlreichen großen, gelbschaligen Eiern. Dieselbe (oder eine ähnliche ?) Art nicht geschlechtsreif auch in Asellns aqziatictis L. (in Cysten von 0,48 mm Durchmesser; Mundsaugnapf 0,15 mm, Bauchsaugnapf 0,26 mm im Durchmesser). II. Astacotreina Warren. Kleine Distomen (^Allocreadhnen'^) mit bestachelter Haut. Ösophagus lang, Darm- schenkel das Hinterende des Körpers nicht erreichend. Exkretionsblase weit, birnförmig, die Hoden dorsal überragend. Genitalöffnung median, dicht vor dem Bauchsaugnapf. Cirrus- | beutel gi"oß, bis zum Hinterrand des Keimstocks reichend, mit sehr kräftigem Cirrus. Hoden groß, kugelig, im Hinterkörper schräg hinter- einander gelegen. Keimstock ebenfalls an- nähernd kugelig, seitlich von der Median- linie. Dotterstöcke hinter den Hoden nicht zusammenfließend. Eier klein, mit dunkel- brauner Schale, ohne Filamente. In den Geweben von Flußkrebsen. A. cirrigerum (Baer) (Fig. 48). Im geschlechtsreifen Zustande 1 -2,3 mm ^..^ ^g. AJac'^rema c^rrt- lang und 0,5 — 1 mm breit. Saugnäpfe un-. gerum. Vergr. 35:1. 56 Max Luhe. gefähr gleich groß, ihr Durchmesser ungefähr gleich, ^/j — Vo der Körperbreite. Darmgabelung dorsal vom Bauchsaugnapf. Eier ca. 0,12 mm lang und 0,07—0,08 mm breit. In PotamoMus astacrt^ (L.), meist encystiert in der Muskulatur und dem die Muskeln umgebenden Bindegewebe, seltener frei zwischen den Organen. Entwicklung ungenügend bekannt. Verwandt mit Astacotrema cirrigerum scheint Distomnm Reinhard! v. Linst. 1,85 mm lang, 0,72 mm breit; Haut glatt. Querdurchmesser des querovalen Mundsaugnapfs 0,44 mm, des etwas vor der Kör])er- mitte gelegenen runden Bauch saugnapfs 0,38 mm. Pharynx klein (Durchmesser wenig über */, von dem des Mundsaugnapfs), Öso- phagus fehlt, Darmschenkel lang. Genitalöffnung dicht hinter dem Pharynx. Cirrusbeutel auffällig groß, rechts vom Bauchsaugnapf; Hoden quergestreckt, median hintereinander im Hinterkörper ; Keimstock rechts von der Mittellinie, dicht hinter dem Bauchsaug- napf; Dotterstöcke an den Seiten des Hinterkörpers. Uterus sehr kurz, Eier wenig zahlreich, 0,119:0,084 mm, mit gelber Schale. Unter dem Brustpanzer von Potamobius leptodactyhisl£,^Q]i\i.\ bisher nur einmal in Rußland gefunden. III. Podocotyle Duj., em. Odh. nee Lhe. Kleine bis untermittelgroße Allocreadh'nen mit langgestrecktem, ziemlich gleich breitem, beiderseits abgerundetem Körper und glatter Ha,ut. Ösophagus höchstens doppelt so lang wie der Pharynx. Darmgabelung vor dem Bauchsaugnapf, Darmschenkel bis zum Hinterende reichend. Exkretionsblase schlauchförmig, dorsal von den Hoden bis in^^^^ Höhe des Keimstocks reichend. Genital - Öffnung links von der Mittellinie, in Höhe des Ösophagus. Cirrus- beutel langgestreckt, bis hinter den Bauchsaugnapf reichend, aber den Keimstock nicht erreichend; Samenblase lang, gewunden; Pars prostatica fehlt; Cirrus sehr lang, gerade verlaufend. Keimstock mit 3, in der Hauptsache nach hinten gewandten Lappen, welche von einem gemeinsamen vorderen, dem Eileiter seinen Ursprung gebenden Basalabschnitt ausstrahlen. Hoden rundlich oder ein- gekerbt und median oder schräg hintereinander gelegen. Dotter- stöcke über den Vorderrand des Bauchsaugnapfs nicht hinaus- reichend. Eier ohne Filament. • Melirere Artep^im Darm mariner Fische. Hier interessiert nur: P. atomon (Rud.). 1,2 — 4 mm lang und ungefähr ^l^ so breit. Körper abgeplattet, Vorderkörper \/.^ — ^/^ der Gesamtlänge. Bauchsaugnapf meist quer- oval, seltener kugelig und nahezu doppelt so groß wie der Mund- saugnapf (Durchmesser 0,2^0,4:0,3—0,5 mm gegenüber nur 0,12 bis 0,25 mm). Durchmesser der Hoden die halbe Körperbreite nicht übersteigend. Keimstock rechts voti der Mittellinie. Dotter- stöcke im Niveau der Hoden nicht unterbrochen und zwischen den Hoden nicht zusammenstoßend. Im hinteren Teil des Mitteldarms verschiedener nordatlantischer Meeresfische und speziell an. Schwedens Westküste häufig, unter Parasitische Plattwürmer. 57 anderem in Anguüla anguüla (L.) und Pleuronectes flestis L, In Deutschland bisher nur einmal bei Greifswald gefunden. IV. Helicometra Odhn. Zu dieser durch den spiraligen Verlauf der Uterusschlingen und die langen P'ilamente an dem Hinterende der Eischale, welche nahezu die 10 fache Länge des eigentlichen Eies erreichen können, leicht kenntlichen, ausschließlich in Meeresfischen verbreiteten Gattung gehört auch ein Parasit von Anguüla anguüla (L.), Helicovi. mutabüls (Stoss.), auf den hier hingewiesen sei, obwohl er bisher nur bei Triest beobachtet wurde und auch ebenso wie die meisten anderen Trematoden des Aales nur an der Meeresküste, nicht im Süßwasser zu erwarten ist. Psilostominae Lhe. Kleine bis untermittelgroße Distomen mit muskelkräftigem, meist nur wenig abgeflachtem Köii)er. Haut dick, gar nicht oder nur stellenweise bestachelt. Saugnäpfe groß und kräftig; Bauchsaugnapf an der Grenze der beiden ersten Drittel oder Viertel der Körper- länge, mit sehr kräftigem Sphincter. Pharynx vorhanden, Ösophagus fehlend oder kurz, Darmschenkel bis ins Hinterende reichend. Genitalöffnung etwas vor dem Bauchsaugnapf, links neben der Medianlinie. Cirrusbeutel groß, aber nicht sehr muskulös. Hoden groß, im Hinterkörper median dicht hintereinander. Keimstock kugelig oder oval, zwischen Hoden und Bauchsaugnapf. Recepta- culum seminis klein, Laurerscher Kanal vorhanden. Dotterstöcke stark entwickelt, an den Seiten des Körpers, die Darmschenkel zum Teil noch überlagernd und hinter den Hoden zusammenfließend. Uterus kurz, mit wenigen Windungen zwisch^fT vorderem Hoden und Bauchsaugnapf. Eier in ihm in einer Reihe liegend, wenig zahlreich, aber groß, mit schwach gelblicher Schale, ohne Filament. Im Darm von Wasservögeln. Entwicklung und Zwischenwirte unbekannt. 2 Gattungen. Bestimmungstabelle der Gattungen. 1. Hoden rundlich. Dotterstöcke bis in das abgerundete Hinter- ende reichend. Psilostomum (S. 57). 2. Hoden längsgestreckt, seitlich tief eingekerbt. Dotterstöcke das zugespitzte Hinterende frei lassend. Psilochasmiis (S. 59). I. Psilostomum Lss. An beiden Enden abgerundete Psüostominen mit breitem Hinter- körper, der vom Vorderkörper durch Einbuchtung des Seitenrandes abgesetzt sein kann. Bauchsaugnapf annähernd kugelig und nicht auffällig vorspringend, ungefähr an der Grenze vom 1. und 2. Drittel der Körperlänge. Exkretionsblase Y-förmig. Hoden rund- lich. Dotterstöcke mit sehr großen Follikeln, bis ins Hinterende reichend. Im Darm von Schwimm- und Strandvögeln. In deutschen Schwimmvögeln B sichere und eine unsichere Art, 58 Max Luhe, Bestimmungstab'elle der Arten. a) Bauchsaugnapf erheblich größer als Mundsaugna])f, der sogar kleiner wie der Pharynx ist. Haut stellenweise bestachelt, Keimstock kugelig. Ps. simillimum. b) Saugnäpfe gleich groß, Pharynx kleiner wie der Mund- saugnapf. «) Keimstock queroval, median. Haut unbestachelt. Ps. platyiiriim. ß) Keimstock rund, rechts von der Mittellinie. 1, Haut stellenweise bestachelt. Ps. spiculigenim. 2. Haut unbestachelt (?). Ps. oligoon. 1. Ps. platyurum Mühl. (Fig. 49). Etwas über B mm lang und 1 mm breit. Vorderkörper durch eine hinter dem Bauchsaugnapf gelegene Einschnürung vom Hinter- körper abgesetzt. Haut unbestachelt. Mund- saugnapf kugelig, 0,35 mm im Durchmesser, mit quergestellter schlitzförmiger Öffnung. Bauch- saugnapf von derselben Größe, an der Grenze der beiden vorderen Drittel der Körperlänge. Pharynx kugelig, 0,2 mm im Durchmesser. Öso- phagus fehlt. Hoden unregelmäßig kugelig, im Mittel 0,4 mm im Durchmesser. Cirrusbeutel 0,65 mm lang Genitalöffnung hinter der Darm- gabelung, nur wenig nach links von der Median- linie abweichend. Keimstock median vor den Hoden, queroval, mit einem größten Durch- messer von nur 0,18 mm. Dotterstöcke von der e^\vähnten Einschnürung bis ins Hinterende reichend. Eier in einer Anzahl bis zu 50, 0.1125 zu 0,0625 mm. Im Darm von Nyroca hyemalis (L.), bisher nur einmal gefunden (Ostpreußen). Fig. 49. Pst/osiomum 2. Ps. similllmum (Mühl.). v/^TsTi. 1,4— 1,9 mm lang, bis 0,77 mm breit. Vorder- körper nicht vom Hinterkörper abgesetzt. Haut teilweise bestachelt und zwar auf der Rückenfläche ziemlich spär- lich am Vorderende (bis etwa zur Darmgabelung) und auf der Bauch - fläche nur in der Umgebung des Bauchsaugnapfs, dafür hier aber sehr dicht und stark. Mundsaugnapf breitoval, 0,108 mm lang, 0,169 mm breit; Bauchsaugnapf viel größer, 0,385 mm im Durch- messer, mit kräftigem Sphincter. Pharynx größer wie der Mund- saugnapf, kugelig, 0,198 mm im Durchmesser. Ösophagus fehlt. Genitalöffnung in der Höhe des Pharynx, ziemlich weit links von der Medianlinie abweichend. Cirrusbeutel bis fast zum Hinterendo des Bauchsaupnapfs reichend. Hoden rundlich, 0,216 mm im Durch- messer. Keimstock rechts von der Mittellinie, 0,122 mm im Durch- messer. Dotterstöcke von der Gegend des Keimstocks bis ins Hinterende reichend, die Darmschenkel völlig verdeckend, im Hinter- ende den ganzen Raum hinter den Hoden erfüllend, ohne jedoch miteinander zu verschmelzen. Uterus sehr kurz, fast ohne Win- Parasitische Plattwürmer. 59 düngen und immer nur mit sehr wenigen (5 — 7) Eiern von 0,09 mm Länge und 0,05 mm Breite. Im Darm von Nyroca iiyroca (Güld.), bisher nur einmal in Rossitten (Ostpreußen) gefunden. 3. Ps. spiciiligerimi (Mühl.). 1,12 mm lang, 0,71 mm breit. Vorderkörper nicht vom Hinter- körper abgesetzt. Haut teilweise bestachelt, am kräftigsten in der Umgebung des Bauchsaugnapfes; die Bestachelung fehlt in der Gegend zwischen den beiden Saugnäpfen sowie auf dem Rücken mit Ausnahme des vordersten Teiles. Mundsaugnapf kugelig, 0,18 mm im Durchmesser; Bauchsaugnapf ungefähr ebenso groß wie der Mundsaugnapf und von diesem um seinen eigenen Durchmesser ent- fernt. Pharynx oval, 0,133 mm lang, 0,09 mm breit; Ösophagus fehlt. Genitalöffnung in der Höhe der Darmgabelung, ziemlich weit nach links von der Mittellinie abweichend; Cirrusbeutel bis zum Grunde des Bauchsaugnapfes reichend. Hoden unregel- mäßig rund, 0,195 mm im Durchmesser. Ovarium rechts von der Mittellinie, kugelig, 0,144 mm im Durchmesser. Dotterstöcke vom Vorderrande des Bauchsaugnapfes bis ins Hinterende reichend. Uterus sehr kurz, mit auffallend wenig Eiern von 0,097 mm Länge und 0,050 mm Breite. Im Darm von Nyroca nyroca (Güld.), bisher nur einmal ge- funden (Ostpreußen). 4. Ps. oligoon (v. Linst.). 1,14 mm lang, 0,54 mm breit. Vorderkörper nicht vom Hinter- körper abgesetzt. Hautbestachelung nicht beobachtet. Mundsaug- napf kugelig, 0,18 mm im Durchmesser, Bauchsaugnapf an der Grenze vom 1. und 2. Drittel der Körperlänge, (09 mm im Durch- messer, Pharynx wesentlich kleiner wie der Mundsaugnapf, Öso- phagus fehlt. Genital Öffnung ziemlich weit links von der Median- linie, ungefähr in der Höhe der Darmgabelung; Cirrusbeutel schlank, bis zum Bauchsaugnapf reichend. Hoden und Keimstock rund, letzterer rechts von der Medianlinie. Vorderende der Dotterstöcke ein wenig vor dem Bauchsaugnapf, Uterus immer nur mit sehr wenigen (2 — 4) Eiern von 0,093 mm Länge und 0,056—0,064 mm Breite. Im Darm von GalUnula chloroptis (L.), bisher nur einmal ge- funden (in Göttingen), vielleicht aber mit Ps. spicuUgerum identisch. II. Psilochasnuis Lhe. (n. g.). Psilostominen mit schlankem, lanzettförmigem, in eine zurück- ziehbare Spitze auslaufendem Hinterkörper und konisch verjüngtem Vorderende. Bauchsaugnapf sehr tief und stark vorspringend, an der Grenze vom 1. und 2. Viertel der Körperlänge. Haut un- bestachelt. Ösophagus vorhanden, Darmgabelung dicht vor dem Bauchsaugnapf. Hoden groß, längsgestreckt, an ihren Seitenrändern mehrfach tief eingekerbt. Keimstock kugelig, von den Hoden durch die Schalendrüse getrennt. Dotterstöcke mit zahlreichen Follikeln vom Hinterende des Bauchsaugnapfes bis nicht ganz ins Körper- ende reichend. Nur eine Art: 60 Max Luhe, 6,5- 0,44 ram. Ps. oxyiinis (Crepl.) (Fig. lang, 1,0 — 1,8 mm breit. 50). 7,3 mm lang, 1,0 — 1,8 mm breit. Mundsaugnapf bis Bauchsaugnapf bis 0,64 mm, Pharynx 0,135 mm im Durch- messer; Cirrusbeutel 0,48 mm lang und 0,11 mm breit. Uterus mit ca. 30—40 Eiern von 0,082 bis 0,1 mm Länge und 0,06—0,069 mm Breite. Im Darm verschiedener Enten: Tadomatadorna (L.), Nyroca marila (Ij.), Nyroca. fuligula (L.), Nyroca clangula (L.), Nyroca hyemalis (L.) und Oidemia nigra (L.). An die Psilostominen schließt sich auch noch an : Distomum globiilus Rud. (Fig. 51). Gedrungen, eiförmig bis fast kugelig. 0,5 bis 0,75 mm lang. Mundsaugnapf subterminal, 0^04 bis 0,125 mm im Durchmesser, Bauchsaugnapf fast in der Mitte des Körpers, 0,250 mm im Durchmesser, Pha- rynx 0,083 mm lang, 0,062 mm breit. Genitalöffnung zwischen Mundsaugnapf und Pharj'nx seit- lich von der Medianlinie. Cirrus- beutel langgestreckt, kolben- förmig. Dotterstöcke sehr stark entwickelt und die anderen Or- gane zum Teil verdeckend, aber nicht bis zum Hinterende rei- chend, vorn hinter dem Pharynx beginnend, mit sehr großen Fol- likeln. Hoden queroval, median hintereinander gelegen und bis zum Hinterende des Körpers reichend. Keimstock V Eier wenig zahlreich {4—6), 0,104:0,073 mm. Im Darm von Nyroca fuligula (L.), Nynoca hyemalis (L.), Ny- roca marila (L.), Anas acuta L., Mergus nierganser L., Mergus ser- rator L. und Alca torda L., bisher nur bei Greifswald gefunden. Apopharynx Lhe. (n. g.) Kleine sehr muskelkräftige Distomen mit vorn und hinten verjüngtem Körper von ovalem bis rundlichem Querschnitt. Bauch- fläche mit Ausnahme des äußersten Hinterendes, Rückenfläche nur am Vorderkörper bestachelt. Saugnäpfe kräftig, einander genähert. Bauchsaugnapf ohne auffälligen Sphincter. Pharynx fehlt, Ösophagus lang, Darmschenkel bis zum Hinterende verlaufend. Exkretions- blase? Genitalöffnung am Hinterrand des Mundsaugnapfs, etwas seitlich von der Mittellinie. Cirrusbeutel groß, mit vielfach ge- schlängelter Samenblase. Hoden groß, fast dreieckig, im Hinter- körper median dicht hintereinander. Keimstock vor ihnen, in nächster Nähe des Bauchsaugnapfs, klein, kugelig. Laurerscher Kanal und Receptaculum seminis fehlen. Dotterstöcke stark ent- wickelt, mit großen Follikeln an den Seiten des Körpers, die Darm- schenkel noch überlagernd, aber hinten nicht zusammenfließend. Uterus kurz, mit wenigen Schlingen. Eier groß, mit dünner gelb- brauner Schale. Nur 1 Art: Fig. 50. Psiioch- asmus o.vyurus Vergr. 9 : 1. Fig. 51. Distomut/i globulus. Seitenan- sicht. Voi-gr. .SO : 1. Parasitische Plattwürnier. 61 A. bolodes (M. Bin.). Kontrahiert 2,17 mm lang und 1 mm breit. Mundsaugnapf 0,36 mm. breit und 0,29 mni lang; Bauchsaugnapf nur wenig kleiner, in beiden Durchmessern 0,312 mm. Eier 0,093:0,06—0,07 mm. In der Bursa F'abricii.von Ftdica atra L., bisher nur einmal in 2 Exemplaren auf der kurischen Nehrung gefunden. Orchipedaiii Brn. Mittelgroße Distomen^ deren Körper in einen konischen Hals- teil und einen längeren, blattförmigen Hinterkörper zerfällt. Haut unbestachelt. Präpharynx fehlt, Pharynx und kurzer Ösophagus vorhanden, Darmschenkel etwas vor dem zugespitzten Hinterende des Körpers endigend. Exkretionsblase ? Genitalöffnung dicht hinter dem Pharynx, Cirrusbeutel fehlt. Hoden sehr zahlreich, fast den ganzen Hinterkörper zwischen den Darmschenkeln ausfüllend. Keim- stock zwischen Hoden und Bauchsaugnapf seitlich gelegen. Laurer- scher Kanal und Receptaculum seminis vorhanden. Dotterstöcke sehr stark entwickelt; außer j^ seitlichen, hinter den Hoden zusammenfließenden Längsfeldern von Follikeln finden sich noch mehrere in 2 Längsreihen angeordnete Gruppen von Dotter- stocksfollikeln auf der Rückenfläche zwischen den Darmschenkeln. Uterus kurz, wenig ge- wunden. Eier wenig zahlreich, groß, ohne P'ila- mente. Bisher nur eine Art bekannt. O. tracheicola Brn. (Fig. 52). Der konische Halsteil 2 mm, der abgeflachte Hinterkörper 5 mm lang; größte Breite 1,6 mm. Die Grenze von Halsteil und Hinterkörper fällt mit dem Hinterrand des Bauchsaugnapfes zu- sammen. Mundsaugnapf 0,4—0,48 mm; Bauch- saugnapf ebenfalls kugelig (0,73 mm) oder quer- oval (0,833 : 0,625 mm). Der dem Mundsaug- napf sich unmittelbar anschließende Pharynx birnförmig mit nach vorn gewandter Verjüngung, 0,240 mm lang, 0,230 mm breit. Etwa 50 kleine rundliche Hodenbläschen, die in einer Schicht, vorn zu 3—4, hinten nur zu 2 nebeneinander liegen. Keimstock größer, kugelig, 0,5 mm im Durchmesser. Dotterstöcke den Hinterrand des Bauchsaugnapfes nach vorn nicht überschreitend, aber die ganzen Seitenteile des Hinterkörpers nach außen von den Darmschenkeln einnehmend und hinten zusammenfließend, außerdem dorsal von den Hoden mehrere (meist 5) Paar an- nähernd symmetrisch angeordneter Gruppen von Dotterstocksfollikeln. Eier 0,062 : 0,05 mm, gelbbraun. In der Luftröhre von Oidemia ftisca (L.), bisher nur einmal (in Wien?) gefunden. Fig. 52. Orchipediim tracheicola. Vergr. G : l. 62 Max Luhe, Apophallus Lhe. (n. g.). Kleine Distovien mit langgestrecktem, abgeflachtem Körper. Haut fein und dicht bestachelt. Saugnapf klein. Bauchsaugnapf ungefähr in der Körpermitte. Pharynx vorhanden, Ösophagus lang, Darmschenkel bis ins Hinterende ziehend. Exkretionsblase asym- metrisch Y-förmig, mit langem, sich S-förmig zwischen den Hoden hindurchwindendem Stamm, der sich zwischen vor- derem Hoden und Keimstock in zwei sehr kurze Schenkel teilt. Genitalöffnung unmittelbar vor dem Bauchsaugnapf. Genitalatrium tief, nach der Mündung zu erweitert und von einer kolbigen Papille ausgefüllt, neben deren Basis Vagina und Vas deferens münden. Cirrusbeutel fehlt; Prostata wenig entwickelt; Samenblase groß, frei im Paren- chym hinter dem Bauchsaugnapf. Hoden im Hinterende, meist etwas schräg, seltener nahezu median hintereinander, kugelig. Keimstock kugelig, neben der Medianlinie auf derselben Seite wie der hintere Hoden. Receptaculum seminis und Laurer- scher Kanal vorhanden. Dotterstöcke an den Seiten des Hinterkörpers, hinter und zwischen den Hoden zusammenfließend. Uterus kurz, mit wenigen, ver- hältnismäßig großen Eiern. Nur eine Art. A. Mühlingi (Jägsk.) (Fig. 53). 1,2 — 1,6 mm lang, 0,19 — 0,23 mm breit; biskuit- förmig, in der Gegend des Bauchsaugnapfes ver- schmälert, Vorder- und Hinterende abgerundet. Durchmesser des Mundsaugnapfes 0,054 mm, des Bauchsaugnapfes ungefähr ebenso groß, des durch Y\^,.i&. Apophallus einen Präpharynx vom Mundsaugnapf getrennten ^^"'^(^^'fö : L^'^'' Pharynx 0,037 mm. Eier 0,032:0,018 mm, mit hellbräunlicher Schale. Im Darm von Larus ridibundus L.; bisher nur einmal (auf der kurischen Nehrung) gefunden, hierbei aber in sehr großer Zahl. Bunoderinae Lss. Kleine bis untermittelgroße Distomen mit ziemlich muskel- kräftigem Körper, mehr oder weniger verschmälertem Vorderendo und glatter Haut. Mundsaugnapf mit 6 muskulösen, zipf eiförmigen Fortsätzen, die zum Teil zu einem wulstförmigen Halskragen ver- schmelzen können. Bauchsaugnapf ebenso groß oder größer als der Mundsaugnapf, etwas vor der Mitte der Körperlänge. Pharynx und Ösophagus vorhanden. Darmschenkel lang, bis ins Hinterende des Körpers reichend. Genitalöffnung median zwischen Darm- gabelung und Bauchsaugnapf. Hoden im Hinterkörper, gerade oder schräg hintereinander. Keimstock dicht hinter dem Bauchsaugnapf vor den Hoden und seitlich von der Medianlinie. Receptaculum seminis und Laurerscher Kanal vorhanden. Dotteretöcke an den Seiten des Körpers, vom Pharynx bis ins Hinterende reichend. Parasitische Plattwürmer. 63 Uterus wenig gewunden und entweder kurz, zwischen den Hoden und dem Bauchsaugnapf sich schlängelnd oder einfach sackförmig ventral von den Hoden bis fast zum Hinterende des Körpers reichend. Eier verhältnismäßig groß. Entwicklung und Zwischen- wirte unbekannt. 2 mitteleuropäische Gattungen. Bestimmungstabelle der Gattungen. 1. Hoden median hintereinander. Uterus vor ihnen. Crepidostomum. 2. Hoden schräg hintereinander. Uterus groß, sackförmig, die Hoden ventral überlagernd. Biinodera. I. Crepidostomum M. Brn. Mundsaugnapf mit 6 einzelnen muskulösen Zipfeln. Darm- gabelung ziemlich dicht vor dem Bauchsaugnapf. Exkretionsblase schlauchförmig. Cirrusbeutel stark muskulös. Hoden groß, rund, median hintereinander. Dotterstöcke hinter den Hoden zusammen- fließend. Uterus wenig gewunden, zwischen dem vorderen Hoden einerseits, dem Keimstock und dem Bauchsaugnapf andererseits sich schlängelnd. In der deutschen Süßwasserfauna nur eine Art (das unzureichend bekannte österreichische Cr. auriculatum (Wedl) aus Acipenser ruthe- 77US L. dürfte in Deutschland kaum zur Beobachtung kommen) : Cr. farionis (0. F. Müll.) (= Dfstomum laureatnm Zed.) (Fig. 54). 2 — 6 mm lang und bis 1,5 mm breit. Durchmesser des Mundsaugnapfes 0,40 — 0,52, des Bauchsaugnapfes 0,63 — 0,75 mm. Länge der zipfelförmigen Fortsätze des Mundsaug- napfes kaum 0,06 mm. Pharynx ungefähr halb so groß wie der Mundsaugnapf. An den Seiten des Ösophagus verwaschene braunschwarze Pig- mentflecke. Exkretionsblase dorsal von den Hoden nach vorn ziehend und zwischen Keim- stock und vorderem Hoden endigend. Keim- stock rechts oder links von der Medianlinie. Eier dunkelgelb, 0,064—0,071 : 0,043 : 0,047 mm. Im Darm von Salmoniden: Salmo salveliniis L., Salmo trutta L., Salmo fario L., Thytnalhis thymalbis (L.) und Coregonus oxyrhynchus (L.j, anscheinend nicht häufig. Entwicklung un- bekannt, die Cercarie muß aber Augenflerke besitzen. II. Bunodera Raill. Mundsaugnapf mit 6 einzelnen muskulösen Zipfeln. Ösophagus lang, beim Einziehen des Halses sich S-förmig zusammenlegend; Darm- gabelung etwas vor dem Bauchsaugnapf. Ex- kretionsblase schlauchförmig. Wandung des Cirrusbeutels aus einer scharf begrenzten Membran bestehend ohne nachweisbare Auflagerung Fig. 54. Cvfpidosto^ 7)inTn farionis. Vergr. 13,5 : 1. 64 Max Luhe, von Muskelfasern; die in den Cirrusbeutel eingeschlossene Saraen- blase kurz und durch eine Einschnürung zweigeteilt, Pars prosta- tica klein, Cirrus wenig vom Ductus ejaculatorius abgesetzt. Hoden nicht median, sondern schräg hintereinander, verhältnismäßig weit hinter dem Keimstock im Hinterkorper, vom Hinterende des Körpers un- gefähr durch eine Hodenlänge getrennt. Dotter- stöcke im Hinterkörper nicht zusammenfließend ; Uterus mit ab- und aufsteigendem Schenkel, sackartig erweitert, ohne Windungen, bis ins Hinterende des Körpers reichend und die Hoden ventral überlagernd. Nur eine Art: B. Inciopercae (0. F. Müll.) (= Dist. nodu- losum Zed.) (Fig. 55). 1—4,5 mm lang. Vorderende sehr beweg- lich und halsartig vorstreckbar. Saugnäpfe un- gefähr gleich groß. Eier hellbraun und ver- hältnismäßig sehr groß, 0,1 : 0,05 mm. — Dicht hinter dem Mundsaugnapf liegen, namentlich bei jungen Exemplaren leicht erkennbar, 2 seit- liche Pigmentflecke, die Reste der Augen, m eiche bei der (noch unbekannten) Jugendform der Art vorhanden sein müssen. Im Darm von Raubfischen, vor allem Per- eiden: Perca fluviatilis L., Acerina cernua (L.), Lucioperca Iticioperca (L.), Aspro streher Sieb., Aspro zingel Cuv., Esox hicius L. Nicht selten. Nach dem Tode des Wirtes häufig auswandernd und dann in der Umgebung des Afters zu finden. Fij<. 55. Bunodera nodulosa. Vergr. 42 : 1. Echinostomidae Dietz. Kleine bis sehr große Distomen mit mehr oder minder in die Länge gestrecktem, kräftigem, muskulösem Körper und mehr oder weniger genäherten Saugnäpfen. Mundsaugnapf klein, von einer kragenartigen, vential offenen, eine einfache oder doppelte Reihe kräftiger gerader Stacheln tragenden Falte umgeben; unter den Stacheln dieses Kopfkragens lassen sich die am meisten ventral bzw. die auf der Ventralfläche am meisten median gelegenen fast stets auf Grund abweichender Lagerung oder Form als „Eck- stacheln" von den übrigen, die dann als „Randstacheln" bezeichnet werden, unterscheiden. Haut im Vorderkörper meist dicht beschupp- oder bestachelt. Pharynx und Ösophagus vorhanden, Darmschenkel bis nahezu ins Hinterende reichend. Exkretionsblase Y-förmig, mit Seitenästen, die sich noch weiter verzweigen können. Genital- öffnung median, zwischen Darmgabelung und Bauchsaugnapf. Cirrusbeutel meist vorhanden, seltener fehlend, Hoden im Hinter- körper, meist median, seltener schräg hintereinander. Keimstock vor den Hoden, median oder seitlich. Receptaculum seminis und Laurerscher Kanal vorhanden. Dotterstöcke an den Seiten des Hinterkörpers, hinter den Hoden sich häufig medianwärts aus- breitend und mitunter auch noch die Seiten des Vorderkörpers Parasitische Plattwürmer. 65 einnehmend. Uterus mit mehr oder weniger zahlreichen Schlingen zwischen Keimstock und Bauchsaugnapf. Eier gedeckelt, meist verhältnismäßig groß und mit hellgelblicher Schale. Geschlechtsreif im Darm von Wirbeltieren, namentlich Vögeln. Entwicklung nur ungenügend bekannt; von den bisher mit Namen unterschiedenen Cercarien (sämtlich aus Süßwasserschnecken) ist noch keine mit völliger Sicherheit auf eine bestimmte Art zu be- ziehen. Redien anscheinend durchweg mit oberflächlichem Ring- wulst hintei dem Pharynx (oder einem seitlichen Paar vorderer Fortsätze ?) und einem Paar von konischen Fortsätzen an den Seiten des Hinterleibes (vgl. Fig. 144—148). Encystierte Jugend- formen, soweit bekannt, in marinen und lacustren Mollusken; in Deutschland gefunden in: Lymnaea stagnalis (L.), L. palustris (0. F. Müll.), L. auricularia (L.), L. ovata Drap.. Physa fontinalis (L.), Planorhis cornens (L.), Viviparus vivipartis (L.), Viviparus fasciatvs (0. F. Müll.), Valvata pulchella S. Studer, Bithynia Leachii (Shepp.), Sphaerium corneu^n (L.), Pisiditini fossarmum Cless., Anodontites cygnea (L.). Außer in den bei den einzelnen Arten angeführten Wirten sind bisher nicht zu bestimmende Echinostomiden noch gefunden worden im Darm von Larus mitnctus PalL, L. ridihtmdtis L., L. argentatus Brunn., Nyroca nyroca (L.), Nyr. clangtila (L.), Spatula clypeata (L.), Anas strepera L., Fulica atra L., Nycticorax nycticorax (L.). — Das nicht identifizierbare Distomiim intei*raedinm Mehl. (aus dem Darm von Colymhtis crütatus L. und Col. griseigena Bodd.) ist vermutlich mit einer der nachstehend charakterisierten Echino- stomtden-KriQW identisch. Bestimmungstabelle der mitteleuropäischen Echmostomtden-GidiiiMTigQW. A. Vorderkörper nicht aufgetrieben. Größte Breite im Niveau des Bauchsaugnapfes oder hinter demselben. Hoden median hinter- einander. I. Mundsaugnapf in typischer Ausbildung vorhanden. Para- siten des Darmkanals. a) Kopf stacheln in doppelter, dorsal nicht unterbrochener Reihe, aa) Bauchsaugnapf wesentlich vor der Körpermitte. 1. Stacheln der oralen Reihe nicht kleiner wie die der aboralen. a) Körper langgestreckt. Uterus lang mit zahl- reichen queren Schlingen. Bauchsaugnapf völlig innerhalb des 1. Viertels der Körperlänge. aa) Hinterkörper abgeflacht, nach hinten kaum verjüngt und abgerundet endend. Cirrus- beutel klein, fast ganz vor dem Bauchsaug- napf. Echinostomum (S. 68). /?/?) Hinterkörper drehrund, nach hinten merk- lich verjüngt und zugespitzt endend. Cirrus- beutel lang, bis zum Hinterende des ganz Süßwasserfauna von Deutschland. Heft 17. 0 ßG Max Luhe, nach vorn gerückten Baucbsaugnapfes rei- chend. Hypoderaeiim (S. 70). ß) Körper länglich, aber nicht auffällig langge- streckt. Uterus kurz, wenig gewunden. Bauch - saugnapf groß, die Grenze des l. und 2. Viertels der Körperlänge nach hinten überragend. a^ Körper in der Nähe seiner Mitte am breite- sten, wenn auch nach hinten weniger verjüngt wie nach vorn. aa) Bauchsaugnapf rund. Hoden mehr oder weniger unregelmäßig gestaltet, glattrandig oder schwach gekerbt. Isthmiophora (S. 71). ßß) Bauchsaugnapf nach hinten trichterförmig verlängert. Hoden stark gelappt. Parypliostomiim (S. 72). ß^ Körper kurz vor dem stumpf abgerundeten Hinterende am breitesten, von dort nach vorn sich gleichmäßig verjüngend. Hoden länglich- oval. Parechinostonuim (S. 73). 2. Stacheln der oralen Reihe kleiner wie die der ab- oralen. Echinoparyphiiim (S. 73). bb) Bauchsaugnapf nahezu in der Mitte des gedrungenen Körpers. 1. Ösophagus sehr lang, Darmgabelung dicht vor dem Bauch saugnapf. Petasiger (S. 74). 2. Ösophagus kurz, Darmgabelung in der Mitte zwischen den beiden Saugnäpfen. Ech. piingens (S. 75). b) Kopfstaciieln in einfacher Reihe. aa) Stachelreihe dorsal nicht unterbrochen. Hautbestache- lung in regelmäßigen Querreihen, die nach hinten zu weiter auseinander rücken. Cirrusbeutel den kleinen Bauchsaugnapf nach hinten weit überragend. Hiniasthla (S. 75). bb) Stachelreihe dorsal unterbrochen. Hautbest^chelung in Quincunxstellung. Cirrusbeutel den Bauchsaugnapf nach hinten nicht überragend. 1. Dotterstöcke auf den Hinterkörper beschränkt. a) Dotterstöcke nach vorn bis etwas vor das Hinter- ende des Bauchsaugnapfes reichend, Echinochasmiis (S, 77). ß) Dotterstöcke nach vorn nicht über die Hoden hinausreichend. aa) Körper gedrungen. Hoden quergestreckt. Monilifer (S. 78). ßß) Körper schlank. Hoden rundlich oder längs- oval. Mesorchis (S. 79). 2. Dotterstöcke bis zum Pharynx reichend. Episthmium (S. 80). n. Mundsaugnapf rückgebildet. Parasiten der Gallengänge. Pegosomum (S. 81). Parasitische Plattwürmer. 67 B. Vorderkörper bei geschlechtsreifen Tieren halbkugelig auf- getrieben; auch schon vor vollendetem Wachstum liegt die größte Breite zwischen dem Mund- und dem Bauchsaugnapf, während der Hinterkörper schlank und fast zylindrisch erscheint. Hoden schräg hinter- und nebeneinander. Chaimocephalns (S. 82). Zur Erleichterung der Bestimmung geschlechtlich noch un- entwickelter Jugendformen diene eine Bestimmungstabelle der mitteleuropäischen Echi- nostomiden nach den Kopf stacheln 0- 1. Mit 19—21 Stacheln. a) Stacheln in 2 Reihen. Echinostomum pnngens (S. 75). b) Stacheln in einer Reihe. a) Länge der Stacheln 0,023—0,037 mm, Mundsaugnapf vorhanden. Episthmium bursicola (S. 80). /?) Länge der Stacheln 0,136—0,170 mm, Mundsaugnapf rückgebildet. Pegosomum saginatnm (S. 81). 2. Mit 22 Stacheln. a) Randstacheln verschieden groß, medianwärts kleiner wer- dend. Monilifer spiniilosus (S. 78). b) Randstacheln alle gleich groß. Mesorchis (S. 79). 3. Mit 24 Stacheln. Echinochasmiis coaxatiis u. beleocephalus (S. 77). 4. Mit 27 Stacheln. A. Stacheln in einer Reihe. Pegosomum spiniferum (S. 81). B. Stacheln in 2 Reihen. ----v a) Eckstacheln nicht länger, nur breiter wie die Rand- stacheln. Echinostomum stridulae (S. 68). b) Eckstacheln länger wie die Randstacheln ^). aa) Die Randstacheln der aboralen Reihe merklich kleiner wie die der oralen. a) Alle Stacheln etwa 3 — 4 mal so lang wie breit. Isthmiophora melis (S. 71). ß) Die Mehrzahl der Stacheln über 5 mal so lang wie breit. Ohannocephalus ferox (S. 82). bb) Die Randstacheln beider Reihen ziemlich gleich groß. a) Alle Randstacheln ohne auffällige Längenunter- schiede. Paryphostomum radiatum (S. 72). ß) Die Randstacheln medianwärts wesentlich kleiner werdend. Petasiger exaeretus (S. 74). 5. Mit 29 Stacheln. Himasthla (S. 75). 6. Mit 33 Stacheln. Echinoparyphium agnatnm (S. 73). 7. Mit 37 (ausnahmsweise auch nur 35?) Stacheln. 1) Da die tJbersicht der Echinosioviiden nach den Stacheln in einzelnen Fällen die Benutzung von Maßangaben nötig machte, muß ausdrücklich daran er- innert werden, daß bei den noch in Entwicklung begriffenen .Tugendformen natur- gemäß die absoluten Maße der noch nicht fertig ausgebildeten Stacheln kleiner sein müssen. 2) Hierher vermutlich auch Echinostomum spiculaior Duj. spec. inqu. (S. 72). 5* 68 Max I.ühe, a) Stacheln der aboraleii Reilie größer wie die der oralen. Echinoparyphium aconiatnm (S. 73). b) Stacheln der aboralen Reihe nicht größer wie die der oralen. £chino8toniiim revolntiim, paranlnm u. echino- cephaliim (S. 68). 8. Mit 43 Stacheln. Parechinostomiim cinetum (S. 73). 9. Mit 45 Stacheln. Echinoparyphium baculus u. reciirvatiim (S. 74). 10. Mit 47 Stacheln. Echinostomnm chloropodis u. sarcinam (S. 68). 11. Mit 49 Stacheln. HjT)oderaenm eonoideiim (S. 70). I. Echinostoiniiin Rud. e p., Dietz. Mittelgroße bis große Echinostomiden mit abgeflachtem, in die Länge gestrecktem Körper und einander genälierten Saugnäpfen. Kopfkragen nierenförmig mit doppelter, dorsal nicht unterbrochener Stachelreihe, an die sich jederseits eine Gruppe von 4 — 5 Eck- stacheln anschließt; die Randstacheln der aboralen Reihe nicht gi'ößer wie die der oralen. Haut bestachelt oder unbestachelt. Darmgabelung dicht vor dem Bauchsaugnapf. Cirrusbeutel klein, fast ganz vor dem Bauchsaugnapf gelegen. Hoden rundlich oder längsoval; glattrandig, eingekerbt oder gelappt: in der hinteren Körperhälfte median dicht hintereinander. Keimstock kugelig oder queroval, median oder etwas seitlich, kurz vor dem vorderen Hoden. Dotterstöcke in den Seitenteilen des Hinterkörpers, nach vorn nicht über das Hinterende des Bauchsaugnapfes hinausreichend und hinter den Hoden nur teilweise nach der Mittellinie zu sich verbreiternd. Uterus lang, mit zahlreichen Windungen. Eier oval, groß, 0,084 bis 0,126 : 0,048—0.082 mm. Von den zahlreichen Arten kommen 6 in Deutschland vor, doch gehören von diesen nur 3 im geschlechtsreifen Zustande der Süßwasserfauna an. Bestimmungstabelle der deutschen Arten. 1. Kopfkragen mit 37 (eventuell "35?) Stacheln [27 (eventuell 25?) Randstacheln und 2x5 Eckstacheln]. a) Eckstacheln zum Teil größer wie die Randstacheln. E. revolutum. b) Eckstacheln ungefähr von gleicher Größe wie die Rand- stacheln. E. paranlum. c) Eckstacheln kleiner wie die Randstacheln. E. echinocephaluin. 2. Kopfkragen mit 47 Stacheln (39 Randstacheln und 2x4 Eck- stacheln). a) Dotterstockfollikel auffällig groß (Durchmesser 0,122 bis 0,169 mm), Stacheln 0,033—0,057 mm lang und 0,0096 bis 0,015 mm dick. E. chloropodis. b) Dotterstocksfollikel sehr klein (Durchmesser 0,041 bis 0,068 mm). Stacheln 0,068—0,156 mm lang und 0,027 bis 0,047 mm dick. E. sarcinum. 3. Kopfkragen mit 27 Stacheln (19 Randstacheln und 2x4 Eck- stacheln). E. stridiilae. Parasitische Plattwürmer. 69 1. E. revolutuni (Froel.) [= E. echinatum (Zed.)] (Fig. 56 u. 57). 10—21 mm lang. Mundsaugnapf 0,25—0,50 (im Mittel 0,35) mm, Pharynx 0,21—0,35 (im Mittel 0,27) mm, Bauchsaugnapf 0,67 bis 1,69 (im Mittel 1,1) mm, Entfernung der Zentren der Saugnäpfe voneinander 1,7—3 (im Mittel 2,2) mm. Haut bis zum hinteren Hoden bestachelt. Kopf- kragen mit 37 (ausnahmsweise auch nur 35?) Stacheln und zwar 27 (bzw. 25?) Randstacheln und jederseits 5 Eckstacheln. Von diesen 5 Eckstacheln ist der am weitesten median gelegene der kleinste und nicht größer wie die Randstacheln; die 4 anderen liegen paarweise hintereinander (wodurch in Fig. 57 ihre Deutlichkeit beeinträchtigt wird) und von ihnen ist der orale Stachel des lateralen Paares der größte aller Stacheln des ganzen Kopfkragens. Hoden sehr verschieden gestaltet, glattrandig-längsoval oder un- regelmäßig-längsoval mit eingekerbten Seitenrändem oder mehr oder weniger rundlich mit allseitiger mehr oder weniger tiefer Einkerbung. Dotterstöcke mit ihren medialen Rändern den Uterus und die Hoden nicht ganz erreichend. Eier 0,097—0,126 zu 0,059—0,071 mm. Im Enddarm und zwar besonders in der Nach- barschaft der Einmündungssteile der Blinddärme bei Anas boschas L., A. hoschas domestica, Anas pene- lope L., Anas querquedula L., Nyroca ferina (L.), Oidemia nigra (L.), Tadorna tadorna (L.), Anser anser domesticus, Cygnus olor (L.), Cygnus cygnus (L.) und Gallus do- mestiCMs L. Als Larve scheint hier- her ein in Püidium fossa- rimim Cless. encystierter Echinostomide zu gehören (Durchmesser der Cyste 0,17 mm, Länge der Randstacheln 0,0143 mm, der Eckstacheln 0,0182 mm). Die Angaben anderer Zwischen wirte sind infolge vielfacher Verwechselung der Ai't unsicher; mit en- cystierten Echinostoimden aus T'ivipams vivipariis (0. F. Müll.) konnten Enten auch nicht infiziert werden. Fig. 56. Echino- stovtum echi- natum. Vergr. 6:1. Fig. 57. Echinostomum echinatum. Kopfkragen. 2. E. paraulnm Dietz. 4 — 7 mm lang. Zahl und Anordnung der Kopfstacheln wie bei E. revolutum\ Eckstacheln ungefähr von gleicher Größe wie die Randstacheln. Dotterstöcke median wärts bis an den Uterus und die Hoden heranreichend. Die letzteren werden durch eine meist beiderseitige Einschnürung ihrer Längsränder in 2 ungleich große Partien geteilt. Uterusschlingen zahlreich. Eier 0,106— 0,108 zu 0,064—0,065 mm. ^ Im Darm von Anas boschas L., Anas penelope L. und Colymbus cristattts L. Mit den beiden vorstehend chai'akterisierten Arten nahe ver- wandt ist auch 70 Max Luhe, Echinost. echiiiocephalum (Riid.) aus Milviis milvus (L.), welches aber nur 2,7 — 3,3 mm lang ist und bei welchem die Eckstacheln des Kopfkragens kleiner sind wie die Randstacheln. 3. E. chloropodis (Zed.) Dietz (== Distoma tmcinatum Zeii.). 8,5—10 mm lang. Kopfkragen mit 47 Stacheln und z,war 39 in 2 Reihen stehenden Randstacheln und jederseits einer Gruppe von 4 unter sich gleich großen Eckstacheln-, aborale Randstacheln 0,033—0,043 mm lang und 0,0096—0,011 mm dick, orale Rand- stacheln 0,036—0,048 mm lang und 0,010—0,012 mm breit. Eck- stacheln 0,043—0,057 mm lang und 0,012—0,015 mm dick. Haut des Yorderkörpers bestachelt. Bauchsaugnapf nach hinten trichter- förmig verlängert. Dotterstöcke hinter den Hoden nur wenig ver- breitert, die einzelnen Follikel auffällig groß (Durchmesser 0,122 bis 0,169 mm). Eier 0,102—0,109 : 0,075—0,082 mm. Im Darm von GalUnula chloropus L. und Ortygometra por- zana (L.). E. sarcinura Dietz aus Grus grns (L.) ist mit vorstehender Art nahe verwandt, aber unterschieden durch erheblichere Körpergröße (Länge 14 — 14,5 mm), größere und auch verhältnismäßig dickere Kopfstacheln (aborale Randstacheln 0,068—0,0816 mm lang und 0,027—0,030 mm breit, orale Randstacheln 0,095—0,102 mm lang und 0,031—0,034 mm breit. Eckstacheln 0,125—0,156 mm lang und 0,034—0,047 mm breit), auffällig großen Bauchsaugnapf, sehr kleine, dafür aber um so zahl- reichere Dotterstocksfollikel (Durchmesser 0,041—0.068 mm) und längere Eier (0,1 16—0,122 : 0,068—0,075 mm). Haut unbestachelt (V). Die letzte deutsche Art der Gattung, Ech. stridulae (Reich) Dietz (= Düt. apiculatum Rud.) aus Strix flammea L. und Syrnium ahico (L.) unterscheidet sich von allen anderen schon durch die geringere Anzahl (27) der Kopf- stacheln (19 Randstacheln und 2x4 Eckstacheln; alle Stacheln 0,1088—0,1152 mm lang, die Randstacheln 0,0336-0,0340 mm, die Eckstacheln dagegen 0,0384 mm breit). Körperlänge 9,5—10 mm. Eier 0,109—0,116:0,060—0,068 mm. Haut unbestachelt (?). II. Hypoderaeum Dietz. Mittelgroße Echinostomiden mit drehrundem, langgestrecktem, nach hinten allmählich verjüngtem Körper. Bauchsaugnapf fast ganz ans Vorderende gerückt und der vor ihm gelegene abgeflachte und ventral wärts eingekrümmte Vorderkörper stark verjüngt. Kopf- kragen sehr schwach entwickelt, fast ganz auf zwei kleine neben dem Mundsaugnapf gelegene Lappen reduziert und ohne deutliche Einbuchtung in der ventralen Medianlinie, mit doppelter, dorsal nicht unterbrochener Stachelreihe, an die sich jederseits eine Gruppe von Eckstacheln anschließt; die Stacheln der aboralen Reihe nicht größer wie die der oralen. Haut bestachelt; Ösophagus sehr kurz, Darmgabelung dicht vor dem Bauchsaugnapf. Cirrusbeutel gestreckt, bis ans Hinterende des Bauchsaugnapfes reichend. Hoden lang- gestreckt und glattrandig oder wurstförmig mit leicht eingekerbten Rändern, median dicht hintereinander, der vordere ungefäJbr in der Parasitische Plattwürmer. 71 Körpermitte gelegen. Keimstock rundlich oder queroval, median dicht vor dem vorderen Hoden. Dotterstöcke in den Seitenteilen des Hinterköii)ers. hinter den Hoden sich nicht nach der Mittellinie zu verbreiternd. Uterus lang mit zahlreichen Windungen. Eier oval, zahlreich, 0,095-0,108 mm : 0,061—0,068 mm. Nur eine Art: Hypoderaeum conoideura (Bloch) (Fig. 58). Bis zu 12 mm lang hei einer Dicke von 2 mm. Durchmesser des Bauchsaugnapfs fast 4 mal so groß wie der des Mundsaugnapfs (1,0 gegen 0,28 mm). Durchmesser des Pharynx 0,15 mm. Kopfkragen 0,6 mm im Querdurch- messer, mit 49 Stacheln, deren längste nur 0,04 mm lang sind. Eier 0,108 zu 0,068 mm. Im Darm und zwar anscheinend meist in der hinteren Hälfte des Dickdarms von Anas hoschas L., Anas boschas doniestica\ A. crecca Ij., A. qtierquedtila L., Spatula cly- peata (L.), Nyroca ferina (L.), Nyr. fnarila (L.), Tadorna tadorna (L.), Anser anser (L.), Anser albifrons Scop., Mer gus Dierganser L. und Gallus domestictts L. Fig. 58. Hypoderaeutn conoideum. Kopfkrageii- uniriß (ohne die Stacheln). III. Isthmiophora Lhe. (n. g.). Mittelgroße Echinostojniden mit länglichem, abgeflachtem, von der Mitte aus nach beiden Enden und zwar nach vorn stärker wie nach hinten verjüngtem Körper. Bauch- saugnapf ungefähr an der Grenze vom 1. und 2. Viertel der Körperlänge, rund. Kopf kragen nieren- förmig, mit breiter ventraler Einbuchtung und doppelter, dorsal nicht unterbrochener Stachelreilt^^-v. an die sich jederseits eine Gruppe von 4 größeren Eckstacheln anschließt; die Stacheln der aboralen Reihe ein wenig kleiner wie die der oralen. Haut bestachelt, Darmgabelung verhältnismäßig weit vor dem Bauchsaugnapf. Cirrusbeutel groß, nach hinten ungefähr bis zur Mitte des Bauchsaugnapfs reichend, mit auffallend langem Cirrus. Hoden mehr oder weniger unregelmäßig gestaltet, glatt- randig oder schwachgekerbt, am Anfang der hin- teren Körperhälfte, median hintereinander gelegen. Keimstock kugelig oder queroval, rechts von der Mittellinie dicht vor dem vorderen Hoden. Dotter- stöcke in den Seiten des Körpers, nach vorn nicht ganz bis zum Bauchsaugnapf reichend, hinter den Hoden bis zur Mittellinie sich ausbreitend. Uterusschlingen wenig zahlreich. Eier oval, sehr Y\'^.h%. isthmiophora groß, 0,120— 0,125:0,091— 0,094 mm. '"^^"'ori^Sli" ^ ' ^' Nur eine sichere Art : ngina . Isthmiophora nielis (Schrank) [= Echinost. trigotiocephalum (Rud.)] (Fig. 59). o,.j — 7.5 mm lang. Kopfkragen mit 2i Stacheln; orale Rand- stacheln 0,0672—0,0888 mm lang und 0,0192—0,0236 mm breit, 72 Max Luhe, aborale Randstachelii 0,0528—0,084 mm lang und 0,0192 bis 0,0216 mm breit, Eckstacheln 0,1128—0,1272 mm lang und 0,0264 bis 0,0336 mm breit. Im Dünndarm von Lutra lutra (L.), Lutreola hitreola (L.) und anderen Musteliden, sowie auch von Meles taxus L., Canü vulpes L., ^ Felis nianiculata domestica und Erinaceus europaetis L. Dieser Art sehr ähnlich, wenn nicht gar mit ihr identisch scheint zu sein: Echinostomuin spiculator Duj. spec. inqu. 1,7 — 4 mm lang, 0,5—1,2 mm breit. Kopfkragen mit 27 (V — nach einer Angabe 26, nach einer anderen 20) Stacheln, und zwar 19 (?) in doppelter Reihe stehenden Randstacheln von ca. 0,045 mm Länge und jederseits 4 größeren Eckstacheln. Bauchsaugnapf sehr groß. Haut bestachelt. CiiTus 1,02 mm lang bei einer Dicke von 0,096 mm. Eier 0,151 : 0,082 mm. — Bei noch unreifen Exemplaren von 1,7 — 2 mm Länge und 0,5—0,6 mm Breite ist der Durchmesser des Mundsaugnapfes 0,18 mm, des fast in der Mitte der Körper- länge gelegenen Bauchsaugnapfes 0,87 mm, des Pharynx 0,11 mm; die Länge des Präpharynx 0,04 mm, des Ösophagus 0,23 mm. Im Darm von Mtis norvegicus Erxl., bisher nur zweimal gefunden, darunter einmal in Deutschland (bei Hameln). IV. Paryphostomum Dietz. Kleine bis mittelgroße Echinostomiden mit länglichem, wenig abgeflachtem Körper. Kopfkragen nierenförmig mit doppelter, dorsal nicht unterbrochener Stachelreihe; die Stacheln beider Reihen gleich groß. Haut bestachelt, Stacheln in Querreihen stehend und nicht über den Bauchsaugiiapf nach hinten hinausreichend. Bauchsaug- napf groß und sehr kräftig, nach hinten trichterförmig verlängert, ungefähr an der Grenze vom 1. und 2. Viertel der Körperlänge. Darmgabelung dicht vor dem Bauchsaugnapf. Cirrusbeutel klein, fast ganz vor dem Bauchsaugnapf gelegen. Hoden stark gelappt (mit 3 — 7, meist 5 — 6 Lappen), median hintereinander, der hintere von ihnen ungefähr in der Mitte zwischen Bauchsaugnapf und Hinterende des Körpers. Keimstock kugelig oder queroval, rechts von der Mittellinie, halbwegs zwischen Bauchsaugnapf und Hoden. Dotterstöcke an den Seiten des Hinterkörpers nach vorn bis an das Hinterende des Bauchsaugnapfes reichend, hinter den Hoden bis fast an die Mittellinie herantretend. Uterus sehr kurz, mit wenig zahlreichen Windungen. Eier 0,084—0,088 : 0,054—0,061 mm. 2 Arten, darunter eine europäische. P. radiatnm (Duj.). 3,3 — 6,5 mm lang. Kopfkragen mit 27 Stacheln; Randstacheln 0,074—0,102 mm lang und 0,014—0,0204 mm breit. Eckstacheln 0,1052—0,1224 mm lang und 0,030—0,034 mm breit. Die Lappen der Hoden breiter wie lang und nur durch schmale Spalten von- einander getrennt, geben den Hoden ein mehr oder weniger regel- mäßig-rosettenförmiges Aussehen. Im Dai'm von Phalacrocorax carbo (L.). Parasitische Plattwürraer. 73 V. Parechinostomum Dietz. Kleine Echinostomiden mit länglichem, hinten verbreitertem und stumpf abgerundetem, nach vorn sich allmählich verjüngendem Körper von rundlichem Querschnitt. Bauchsaugnapf groß, ungefähr an der Grenze vom 1. und 2. Viertel der Körperlänge. Kopf kragen sehr klein, nierenförmig, mit doppelter, dorsal nicht unterbrochener Stachelreihe; Stacheln beider Reihen gleich groß. Hautunbestachelt(?). Darmgabelung halbwegs zwischen Pharynx und Bauchsaugnapf. Cirrus- beutel klein, fast ganz vor dem Bauchsaugnapf gelegen. Hoden länglichoval, in der hinteren Körperhälfte median dicht hinter- einander. Keimstock kugelig, median, dicht vor dem vorderen Hoden. Dotterstöcke aus auffällig großen Follikeln bestehend, in den Seiten des Hinterkörpers, nach vorn bis zum Hinterende des Bauchsaug- napfes reichend, hinter den Hoden sich nach der Mittellinie zu verbreiternd. Uterusschlingen wenig zahlreich. Eier groß, länglich - oval. Nur eine Art: P. cinctum (Rud.). 1,75 — 2,5 mm lang. Kopfkragen mit 43 Stacheln. Eier 0,093 bis 0,096 : 0,055—0,057 mm. Im Darm von Squatarola squatarola (L.) und Vanellus vanellus (L.). VI. Echinoparyphium Dietz. Kleine Echinostomiden mit schlankem Körper. Bauchsaugnapf ungefähr an der Grenze vom 1. und 2. Viertel der Körperlänge. Kopfkragen nierenförmig mit doppelter, dorsal nicht unterbrochener Stachel reihe ; die Stacheln der aboralen Reihe etwas größer als die der oralen. Haut bestachelt. Cirrusbeutel läh"gltch, den Bauch- saugnapf noch zum Teil dorsal überlagernd. Hoden länglichoval bis elliptisch, in der Mitte des Hinterkörpers, median dicht hinter- einander, sich mitunter noch gegenseitig abplattend. Keimstock kugelig, median oder etwas seitlich, dicht vor dem vorderen Hoden. Dotterstöcke in den Seiten des Körpers, nach vorn den Hinterrand des Bauchsaugnapfes nicht gafiz erreichend. Uterus kurz, wenig gewunden. Eier wenig zahlreich, verhältnismäßig groß, 0,084 bis 0,110:0,052—0,084 mm. Im Darm von Vögeln. Die typischen Arten der Gattung (mit dicht vor dem Bauch- saugnapf gelegener Darmgabelung und hinter den Hoden sich nur wenig verbreiternden Dotterstöcken) sind in der deutschen Süß- wasserfauna im geschlechtsreif en Zustande nicht vertreten. Im Larvenzustande müssen derselben allerdings angehören: a) Ech. agnatnm Dietz. Kopfkragen mit 33 Stacheln. Geschlechtsreif im Darm von Buteo huteo (L.) [2,5—2,9 mm lang, Eier 0,091—0,094 : 0,53 bis 0,55 mm] und b) Ech. aconiatum Dietz. Kopfkragen mit 37 Stacheln. Geschlechtsreif in Vanellus vanellns (L.) [1,6 mm lang, Eier 0,101—0,103:0,066—0,068 mm]. 74 ISIrx Luhe, 2 andere Arten, die den typischen Echinoparyphicti sehr nahe stehen, sich aber in den beiden eben angedeuteten Merkmalen etwas unterscheiden, so daß für sie wohl die Bildung einer beson- deren Gattung notwendig werden wird, gehören dagegen der deut- schen Süßwasserfauna auch im geschlechtsreifen Zustande an. Bestimmungstabelle für diese Arten. 1. Mit 45 Kopfstacheln, deren größte 0,039 mm lang sind. Ech. baciiliis. 2. Mit 45 Kopfstacheln, deren kleinste 0,049 mm lang sind. Ech. recurvatum. 1. Ech. baculns (Dies.) (Fig. 60). 1,74 — 3,5 mm lang und 0,36 — 0,56 mm breit. Kopf kragen mit 45 Stacheln, von denen die 4 Eckstacheln jeder Seite die größten sind (0,039 mm lang) ; von den Rand- stacheln messen die 19 der aboralen Reihe 0,033 mm, die 18 der oralen Reihe 0,023 mm. Durchmesser des Mundsaugnapfes 0,082, des ßauchsaugnapfes 0,25 mm. Darmgabelung wesentlich vor dem Bauchsaugnapf. Dotter- Y\^.m.\xEchtnoparyphium ^töcke hinter den Hoden verbreitert. Eier baculus. Kopfkragen. Ca. 0,08 : 0,055 mm. Im Darm von Mergus albellus L., Nyroca marila (L.), Nyroca clangula (L.), Spatula clypeata (L.), Oidemia fusca (L.) und Urinator stellatus (Brunn.). 2. Ech. recurvatum (v. Linst.). 2,8—5 mm lang, und 0,5—0.85 mm breit. Kopfkragen 0,36 mm breit, mit 45 Stacheln, von denen die 4 Eckstacheln jeder Seite die größten sind ; von den Randstacheln messen die 19 der aboralen Reihe 0,07 mm, die 18 der oralen 0,049 mm. Durchmesser des Mundsaugnapfes 0,12—0,13 mm, des Bauchsaugnapfes 0,32—0,35 mm. Darmgabelung wesentlich vor dem Bauchsaugnapf. Dotterstöcke hinter den Hoden verbreitert. Cirrusbeutel 0,24 mm lang und 0,14 mm dick; Cirrus sehr lang, 0,4—0,5 mm. Eier 0,088-0,10 zu 0,056—0,060 mm. ' Im mittleren Teil des Dünndarms von Nyroca marila (L.), Nyr. fuligula (L.) und Gallus dofnestinis L. VII. Petasiger Dietz. Kleine Echinostomide?i mit gedrungenem, breit spindelförmigem, in der Mitte seine größte Breite erreichendem und nach beiden Enden stark verjüngtem Körper, dessen Vorderende halsartig ab- gesetzt ist. Bauchsaugnapf in der Mitte, bei starker Streckung so- gar hinter der Mitte des Tieres. Kopfkragen nierenförmig mit schwacher ventraler Einbuchtung und doppelter auf dor Rückseite nicht unterbrochener Stachel reihe, an die sich jederseits 4 paarweise hintereinander liegende Eckstacheln anschließen. Haut dicht be stachelt, Ösophagus sehr lang, Darmgabelung dicht vor dem Bauch- saugnapf. Cirrusbeutel klein, fast ganz vor dem Bauchsaugnap gelegen. Hoden quergestreckt, nahe dem Hinterende median hinter Parasitische Plattwürmer. 75 einander und einander abplattend. Keimstock kugelig oder oval, rechts von der Mittellinie, . zwischen Bauchsaugnapf und vorderem Hoden. Dotterstöcke an den Seiten des Hinterkörpers, nach vorn bis zur Höhe der Darmgabelung sich erstreckend, hinten infolge der Verjüngung des Körpers fast zusammenstoßend ohne sich doch hinter den Hoden zu verbreitern. Uterus kurz, wenig gewunden. Eier wenig zahlreich, groß, oval. Nur eine Art: P. exaeretns Dietz. ], 92— 2,96 mm lang und 0,68—1,04 mm breit. Kopfkragen mit 27 Stacheln. Randstacheln an den Seiten am größten und median- wärts kleiner werdend, 0,047—0,0748 mm lang und 0,0136 mm breit; orales Paar der Eckstacheln 0,102—0.108 mm lang und 0,0204 mm breit, aborales Paar derselben 0,088 — 0,098 mm lang und 0,0204 mm breit. Eier 0,091 : 0,064 mm. Im Darm von Phalacrocorox carbo (L.). Bisher anscheinend nur einmal bei Wien gefunden. Mit der Gattung Petasiger nahe verwandt erscheint: Echinostomum pnngens v. Linst. (Fig. 61). Abgeflacht eiförmig, 2,99 mm lang und 1,14 mm breit. Bauch- saugnapf nur sehr wenig vor der Mitte des Tieres, 0,502 mm im Durchmesser; Durchmesser des Mundsaug- napfs 0, 1 85 mm. Kopf kragen nierenförmig mit 19—21 Stacheln in doppelter dorsal nicht unterbrochener Reihe; jederseits 4 Eck- stacheln durch erheblichere Größe (0,109 mm lang) von den Randstacheln (0,078 mm lang) unterschieden. Haut bestachelt. Darm- gabelung ungefähr in der Mitte zwischen den beiden Saugnäpfen. Cirrusbeutel ganz vor dem Baüchsaugnapf gelegen. Hoden quergestreckt, in der Mitte zwischen Bauch- saugnapf und Hinterende median hinter- einander. Keimstock rund, rechts von der Mittellinie. Dotterstöcke an den Seiten des Körpers, nach vorn über den Bauchsaug- napf hinausreichend, aber die Darmgabelung nicht ganz erreichend. Uterus sehr kurz und wenig gewunden. Eier 0,091 : 0,057 mm. Im Darm von Colymhus nigricans Scop. Bisher nur einmal auf dem Seeberger See bei Göttingen beobachtet. Fig. 61. Echinostomum pnngens. VII. Himasthla Dietz. Untermittelgroße bis große Echinostomiden mit fast drehrundem, sehr stark in die Länge gestrecktem Körper und einander ge- näherten Saugnäpfen. Kopfkragen nierenförmig, mit einfacher, dorsal nicht unterbrochener Stachelreihe, an die sich jederseits einige kleinere Eckstacheln anschließen. Haut bestachelt, Stacheln in Querreihen angeordnet, welche im Vorderkörper dicht gedrängt aufeinander folgen, nach hinten zu durch allmählich immer breiter 76 Max Luhe, werdende Zwischenräume voneinander getrennt werden. Bauch- saugnapf verhältnismäßig klein und von dem langen, schlanken Cirrusbeutel nach hinten zu weit überragt. Hoden oval bis lang- gestreckt, nahe dem Hinterende median hintereinander gelegen. Keimstock kugelig oder queroval, median dicht vor dem vorderen Hoden. Dotterstöcke in den Seiten des Hinterkörpers, nach vorn höchstens bis zum Hinterende des Cirrusbeutels reichend, zwischen und hinter den Hoden sich medianwärts verbreiternd. Uterus sehr lang, mit zahlreichen Windungen, nur im Endabschnitt gerade ver- laufend. Eier äußerst zahlreich, 0,074—0,122:0,054—0,078 mm. 6 Arten im Darm von Watvögeln und Möwen , darunter 3 deutsche, von denen im erwachsenen Zustande aber nur 2 der Süß- wasserfauna zuzuzählen sind. Bestimmungstabelle der deutschen Süßwasser- arten. 1. Dotterstöcke nicht bis zum Cirrusbeutel heranreichend. H. leptosoma. 2. Dotterstöcke bis zum Hinterende des Cirrusbeutels heran- reichend. H. elongata. Fig. 62. Hintasthla leptosoma. Vergr. 12 : 1 Bestimmungstabelle für junge Tiere. 1. Eckstacheln höchstens 73 so lang wie die Rand- stacheln. Randstacheln sehr lang und schlank, in der Breite V4 der Länge nicht erreichend. H. elongata. 2. Eckstacheln über 73 so lang wie die Randstacheln. Breite der Randstacheln ^/^ — ^/.^ von deren Länge. a) Stacheln groß und kräftig (Randstacheln 0,050 bis 0,068 : 0,0155—0,0204 mm). H. militaris. b) Stacheln kleiner und schlanker ' (Randstacheln 0,034—0,048 : 0,0096—0,012 mm). H. leptosoma. 1. Hirn, leptosoma (Crepl.) (Fig. 62). 6,5—10,5 mm lang. Kopfkragen mit 29 Stacheln, unter denen jederseits 2 als Eckstacheln sich von den 25 Randstacheln unterscheiden lassen. Randstacheln 0,0342—0,048 mm lang und 0,0096—0,012 mm breit, Eckstacheln 0,027—0,038 mm lang und 0,0090 bis 0,0108 mm breit. Hoden langoval, 0,41—0,62 : 0,19 bis 0,23 mm. Dotterstöcke nach vorn nicht bis an den Cirrusbeutel heranreichend. Eier 0,096 : 0,062 mm. Im Darm von Tringa alpina L.; die encystierte Jugendform anscheinend in einer marinen Muschel, Scrobicularia temds. 2. Hirn, elongata (Mehl.). 7 — 8,5 mm lang. Bestachelung des Kopfkragens wie bei der vorigen Art, aber die Stacheln größer: Randstacheln 0,055-0,0576 mm lang und 0,0132—0,014 mm breit. Eckstacheln 0,0312—0,0408 mm lang und 0,0096—0,0132 mm breit. Parasitische Plattwürmer. 77 Hoden oval, 0,33— 0,46 : 0,20—0,28 mm. Dotterstöcke nach vorn bis zum Hinterende des Cirrusbeiitels reichend. Eier 0,1 18 bis 0,122:0,077—0,078 mm. Im Darm von Larus ridibundit^ L., Larus argentatus Brunn, und Larus marinus L. Die 3. deutsche Art: H. inilitaris (Rud.) aus Numenius arquatus L., unterscheidet sich von H. elongata, mit der sie in der Ausdehnung der Dotterstöcke übereinstimmt, vor allem durch die starke Längsstreckung der Hoden (0,86 — 1,14 zu 0,26 — 0,37 mm bei einer Länge der Tiere von 4 — 16,5 mm), die erheblich kleineren Eier (0,074—0,089 : 0,055—0,068 mm) und sehr viel plumpere Randstacheln (0,050—0.068 mm lang und 0,0155 bis 0,0204 mm breit; Eckstacheln 0,045-0,058 mm lang und 0,0144 bis 0,019 mm breit). IX. Echinochasiuus Dietz. Kleine Echinostomiden mit gedrungenem, hinter dem Bauch- saugnapf verbreitertem und hinten abgerundetem Körper. Kopf- kragen kräftig entwickelt, nierenförmig, mit einfacher, dorsal in der Mittellinie unterbrochener Stachelreihe, an die sich jederseits noch 3 durch etwas abweichende Lagerung unterscheidbare Eck- stacheln anschließen. Haut bestachelt, Darmgabelung dicht vor dem Bauchsaugnapf. Cirrusbeutel klein, fast ganz vor dem Bauch- saugnapf gelegen. Hoden groß, quergestreckt, mit schwach einge- kerbten Pfändern, in der Mitte zwischen Bauchsaugnapf und Hinter- ende dicht hintereinander und einander abplattend. Keimstock kugelig oder queroval, rechts von der Mittellinie, dicht vor dem vorderen Hoden. Dotterstöcke an den Seiteif^ciös Hinterkörpers, hinter den Hoden bis nahezu an die Mittellinie des Tieres sich ausbreitend, nach vorn bis etwas vor das Hinterende des Bauch- saugnapfes reichend. Uterus kurz, mit wenig Windungen. Eier oval, groß. 4 Arten im Darm von Vögeln, darunter 2 deutsche. Bestimmungstabelle der deutschen Arten. 1. Die ventralen Eckstacheln des Kopfkragens kleiner wie die Randstacheln. Hautbestachelung bis ins Hinterende reichend. E. coaxatus. 2. Alle Stacheln des Kopfkragens gleich groß. Hautbestachelung nur bis zur Höhe des Bauchsaugnapfes reichend. E. beleocephalüs. 1. Ech. coaxatns Dietz. 2,13—2,56 mm lang. Kopfkragen mit 24 Stacheln, deren Enden stumpf abgerundet sind und von denen die 18 Randstacheln 0,0768—0,0816 mm lang sind bei einer größten Breite von 0,0192 bis 0,0216 mm, während die 3 Eckstacheln etwas kleiner sind und auch unter sich medianwärts regelmäßig an Größe abnehmen (Länge des am weitesten lateral gelegenen 0,072—0,0768, des mittleren 0,0672 — 0,0744, des am weitesten medial gelegenen 0,060—0,066 mm). 78 Max Luhe, Hautbestachelung bis ms Hinterende reichend. Eier 0,084—0,086 zu 0,057—0,058 mm. Im Darm von Colymbus cristatns L., Col. griseigena Bodd. und Ciconia ciconia (L.). 2. Ech. beleocephalus (v. Linst.) (Fig. 63). 0,7 mm lang und 0,3 mm breit. Kopfkragen 0,17 mm breit, mit 24 gleich großen und kegelförmig zugespitzten Stacheln von 0,0335 mm Länge und 0,0072 mm gi-ößter Breite. Durchmesser des Mundsaugnapfes 0,036 mm, des Bauch saugnapf es 0,13 mm. Haut- bestachelung nur bis in die Höhe des Bauchsaugnapfes reichend. Im Dünndarm von Ardea cinerea L. Bisher nur einmal in einem noch nicht geschlechtsreifen Exemplare gefunden. X. Monilifer Dietz. Kleine Echmostomiden mit gedrungenem, seine größte Breite erst im Hinterende erreichendem Körper. Bauchsaugnapf klein, am Anfang des 2. Viertels der Körperlänge. Kopfkragen stark ent- wickelt, mit einfacher, dorsal in der Mittellinie unterbrochener Stachelreihe, an die sich jederseits 2 etwas mehr nach hinten ge- Fig. 63. Echinochasmus beleocephalus. Kopf kragen. Fig. 64. Monilifer ipinulosus. Kopf kragen . rückte Eckstacheln anschließen; Randstacheln verschieden groß, medianwärts kleiner werdend. Haut bestachelt, Darmgabelung dicht vor dem Bauchsaugnapf. Cirrusbeutel klein, fast ganz vor dem Bauchsaugnapf gelegen. Hoden groß, massig, in der vorderen Hälfte des Hinterkörpers median hintereinander sich gegenseitig abplattend. Keimstock kugelig, rechts von der Mittellinie zwischen Bauchsaugnapf und vorderem Hoden. Dotterstöcke in den Seiten des Hinterkörpers, nach vorn zu das Hinterende des Bauchsaug- napfes nicht erreichend und hinter den Hoden sich medianwärts verbreiternd. Uterus sehr kurz, Eier wenig zahlreich, verhältnis- mäßig klein. Nur eine Art: M. spinulosus (Rud.) (Fig. 64). 1 — 2,7 mm lang. Kopfkragen mit 22 Stacheln; Randstacheln 0,0300—0,0504 mm lang und 0,0096—0,012 mm breit; Eckstacheln kleiner wie die lateralen Randstacheln, 0,0324 — 0,0456 mm lang und 0,0090-0,0108 mm breit. Eier 0,069 -0,072 : 0,048—0,050 mm. Im Darm von Colymbus cristattis L., Col. griseigena Bodd., Urinator arcticus (L.), Urinator stellattis (Brunn.), sowie Nyroca ?narila (L.); im letztgenannten Wirt wohl nur verirrt. Parasitische Plattwürmer 79 XI. 3Iesorchis Dietz. Kleine bis iintennittelgroße Echinostomideu mit langgestrecktem, fast drehrundem Körper. Bauchsaugnajjf vor bis ungefähr auf der Grenze vom 1. und 2. Viertel der Körperlänge. Kopfkragen mit einer einfachen, dorsal in der Mittellinie unterbrochenen Reihe von gleich großen Randstacheln, an die sich jederseits 2 etwas kleinere und etwas mehr nach hinten gerückte Eckstacheln anschließen. Haut bestachelt, Stacheln in Quincunxstellung. Darmgabelung etwas vor dem Bauchsaugnapf. Cirrusbeutel klein, fast ganz vor dem Bauchsaugnapf gelegen. Hoden rund bis oval, ungefähr in der Körpermitte median dicht hintereinander, mitunter sich gegenseitig etwas abplattend. Keimstock kugelig, median oder etwas seitlich kurz vor dem vorderen Hoden. Dotterstöcke den Raum hinter den Hoden bis auf einen schmalen Spalt in der Mittellinie des Körpers ausfüllend, an den Seiten des Körpers aber bis höchstens zur Mitte des vorderen Hodens nach vorn reichend. Uterus wenig lang, mit queren Windungen. Eier oval, 0,06.5—0,10 : 0,043—0,059 mm. Im Darm von Vögeln und zwar vorwiegend Meeresvögeln. Von den 5 bisher bekannten Arten kommen 3 in Deutschland und von diesen wenigstens eine in einem Vogel des süßen Wassers vor. Ob aber auch nur diese Art selbst als zur Süßwasserfauna gehörig betrachtet werden darf, kann noch zweifelhaft erscheinen. In Rücksicht auf sie gebe ich aber hier kurze Diagnosen der deutschen Arten. Bestimmungstabelle der Arten. 1. Dotterstöcke auf den Raum hinter den Hoden beschränkt. M. pseudoechinatus. 1. Dotterstöcke auch noch seitlich von dem hin- teren Hoden. a) Dotterstöcke nur bis zum Hinterrand des vorderen Hodens reichend. M. polycestiis. b) Dotterstöcke bis zur Mitte des vorderen Hodens reichend. M. denticiilatus. Bestimm II ngstabelle nach den Stacheln. 1. Eckstacheln verschieden groß, der laterale merklich größer wie der mediale. M. polycestus. 2. Eckstacheln ziemlich gleich groß, a) Randstacheln 0,0312—0,0372 mm lang. M. denticulatus. b) Randstacheln 0,0564—0,0610 lang. M. iiseudoechinatus. Fig. 65. Mesorchis pseudoechinatus. Vergr. 14 : l. 1. M. pseudoechinatus (Olss.) (Fig. 65). 5—8 mm lang. Kopf kragen mit 22 Stacheln. Randstacheln 0,0564—0,061 mm lang und 0,13 mm breit, Eckstacheln 0,044 bis 80 ^la^ I^ülie, bis 0,047 mm lang und 0,010 ram breit. Bauchsaugnapf über drei- mal so groß wie der Mimdsaugnapf (0,36:0,11 mm); Dotterstöcke nach vorn nur bis zum Hinterrand des hinteren Hodens reichend. Eier 0,076 : 0,05 mm. Im Darm von Larus glmwus Brunn, und Larns marimts L, 2. M. poiycestus Dietz. 3 — 5 mm lang. Kopfkragen mit 22 Stacheln. Randstacheln 0,0o24 -0,068 mm lang und 0,014—0,019 mm breit; Eckstacheln verschieden groß, der mediane 0,084 — 0,0432 mm, der laterale 0,0408—0,0632 mm lang und beide 0,012—0,0136 mm breit. Bauch- saugnapf dreimal so groß wie der Mundsaugnapf. Dotterstöcke nach vorn bis zum Hinterrand des vorderen Hodens reichend. Eier 0,084 : 0,058 mm. Im Darm von Alca torda L. bisher nur einmal bei Greifswald gefunden; anscheinend aber auch in Urinator arcticus (L.) gefunden (Clausthal). 3. M. denticulatus (Rud.). 1,7 — 2,13 mm lang. Kopfkragen mit 22 Stacheln; Randstacheln 0,0312—0,0372 mm lang und 0,0096—0,0108 mm breit. Eckstacheln 0,0288—0,0312 mm lang und 0,0072—0,0090 mm breit. Bauch- saugnapf nur wenig über doppelt so groß wie der Mundsaugnapf (0,16—0,17 : 0,07 mm). Dotterstöcke nach vorn bis zur Mitte des vorderen Hodens reichend. Eier 0,072 : 0,048 mm. Im Darm von Stei-na hirundo L., sowie angeblich auch von Hydrochelidon nigra (L.). XII. Episthiiiium Lhe. (n. g.). Kleine bis mittelgroße Echinostomiden mit länglichem bis lang- gestrecktem Körper, und einander genäherten Saugnäpfen, deren nierenförmiger Kopfkragen eine einfache, doi-sal in der Mittellinie unterbrochene Stachelreihe trägt. Hautbestachelung des Vorder- körpers verhältnismäßig spärlich (oder auch fehlend ?). Cirrusbeutel klein, ganz oder fast ganz vor dem Bauchsaugnapf gelegen. Hoden verschieden groß, der hintere länger wie der vordere; beide in der hinteren Körperhälfte median dicht hintereinander gelegen. Keimstock kugelig, median vor den Hoden. Dotterstöcke sehr stark entwickelt, in den Seiten des Körpers, nach vorn bis zum Pharynx reichend und vor derGenitalöffnung ebenso wie hinter den Hoden median zusammen- fließend. Uterus nur von mäßiger Länge, mit wenigen Eiern. In der Bursa Fabricii von Vögeln. Zur Gattung gehört außer der typi- schen Art, E. africanum (Stiles) (Fig. 66), auch eine deutsche: E. biirsicola (Crepl., nee. Lss.). 2,5 mm lang und in der Höhe des Bauchsaugnapfes, der breitesten Stelle, Fig. 66. Episthmium afri- 0,6 mm breit. Kopf kragen mit 20 Stacheln, canum. Kopfkragen. yon denen die Eckstacheln 0,037 mm, die der dorsalen Medianlinie benach- barten dagegen nur 0,023 mm lang sind. Mundsaugnapf 0,1 mm lang und 0,08 mm breit; Bauchsaugnapf 0,364 mm lang und Parasitische Plattwürraer. Sl 0,417 mm breit; Pharynx 0,125 mm lang und ebenso breit. Eier 0,082:0,050 mm. In der Bursa P'abricii von Ardea cinerea L.; bisher nur zwei- mal (bei Wolgast und anscheinend bei Wien) gefunden. XIII. Pegosoiimm Ratz. Mittelgroße bis große Echinostomiden mit abgeflachtem, auf dem Rücken konkavem, lanzettlichem, nach vom und hinten stark verjüngtem Körper. Bauchsaugnapf mäßig kräftig, wenig vor der Körpermitte gelegen; Mundsaugnapf völlig rückgebildet, so daß der Pharynx das einzige muskulöse Organ am Vorderende bildet. Kopfkragen wenig entwickelt, mit einer einfachen Reihe kleiner Stacheln, an die sich jederseits eine Gruppe von 4 kräftigeren Eck- stacheln anschließt. Haut bestachelt. Darmgabelung vom Bauch- saugnapf entfernt. Cirrusbeutel groß, aber fast ganz vor dem Bauchsaugnapf gelegen. Hoden glattrandig oder leicht gelappt, in der hinteren Köi'perhälfte, median hintereinander. Keimstock kugelig oder queroval, rechts von der Mittellinie zwischen Bauchsaugnapf und vorderem Hoden. Dotterstöcke stark entwickelt, vom Pharynx bis ins Hinterende reichend, hinter den Hoden sich median- wärts nicht verbreiternd, dagegen vor dem Genitalporus in der Mittellinie zusammen- stoßend und hier Ösophagus und Darm- gabelung verdeckend. Uterus kurz, mit wenigen Windungen. Eier groß, wenig zahl- reich, 0,096—0,130:0,069-0,085 mm. in den Gallenwegen von Ardeiden. Von den 3 Arten könnten in Deutsch- land 2 gefunden werden. Bestimmungstabelle der mittel- europäischen Arten. 1. Dotterstöcke die Seitenteile des Vor- derkörpers freilassend. P. saginatum. 2. Dotterstöcke die Seitenteile des Vor- derkörpers nicht freilassend. P. spinifernm. 1. P. saginatum (Ratz) (Fig. 67). 14—24 mm lang, 5—9 mm breit, 2 bis 3 mm dick. Kopfkragen mit 20 [oder etwa 21?^)] Stacheln. Länge der 12 (bzw. 13?) Randstacheln 0,136 mm, der 8 Eckstacheln 0,170 mm. Durchmesser des runden Bauch- saugnapfes ca. 1,22 mm, Öffnung desselben unregelmäßig dreieckig. Pharynx ca. 0,578 mm lang und ca. 0,391 mm breit. Vorderer Hoden etwas in querer Richtung gestreckt, hinterer mehr rundlich. Keimstock rund. Dotterstöcke im Vorderkörper auf eine mittlere l) Da bei den anderen Arten der Gattung die Stachelreihe nicht unterbrochen ist, 80 könnte bei dem vom Autor abgebildeten, der Zählung «ngnmde liegenden Kopfkragen von Peg. sag. der mediane Stachel ausgefallen sein. Süßwasserfauna von Deutschland. Heft 17. G Fig. 67. Pegosomum sagi- natum. S2 Max Luhe, Zone l)eschränkt und die Seiten des Körpers freilassend; diese mittlere Dotterstockszone von den an den Seiten des Mittelkörpers gelegenen Teilen des Dotterstocks durch einen spaltartigen Zwischen- raum getrennt. Eier 0,130 : 0,085 mm. In den Gallengängen von Herodias alba (L.). Bisher nur ein- mal in Ungarn gefunden. 2. P. spiniferum Ratz. 9 — 10 mm lang, 3 mm breit. Kopfkragen mit 27 Stacheln (19 Randstacheln und 2x4 Eckstacheln); Randstacheln verschieden groß, die der Seiten am kleinsten und der in der dorsalen Mittel- linie stehende am größten; Länge aller Stacheln 0,037—0,074 mm. Durchmesser des querovalen Bauchsaugnapfes ca. 1 mm. Pharynx ca. 0,42 mm lang und 0,255 mm breit, Vorderer Hoden etwas größer wie der hintere und in querer Richtung gestreckt, hinterer mehr rundlich. Keimstock queroval. Dotterstöcke im Vorderkörper auch die Seiten des Körpers erfüllend, im Hinterkörper auf einen sehr schmalen seitlichen Streifen beschränkt. Eier 0,119:0,085 mm. In den Gallengängen von Botaurus steUaris (L.). Bisher nur einmal in Ungarn gefunden. XIV. Chaunocephalus Dietz. Untermittelgroße bis mittelgroße Echinostomiden mit halbkugelig aufgetriebenem Vorderkörper, der sich scharf von dem gestreckten, wenig abgeflachten, fast zylindrischen Hinterkörper abhebt. Der große runde Bauchsaugnapf hinter der Körpermitte am Beginn des gestreckten Körperteiles gelegen. Kopf kragen nierenförmig, mit doppelter, dorsal nicht unterbrochener Stachel reihe. Haut des auf- getriebenen Voruerkörpers dicht bestachelt. Darmgabelung nahe vor dem Bauchsaugnapf. Cirrusbeutel klein, fast ganz vor dem Bauchsaugnapf gelegen. Hoden groß, kugelig, hinter der Mitte des Hinterkörpers schräg hinter- und nebeneinander, sich gegenseitig abplattend. Dotterstöcke nach vorn bis zum Mundsaugnapf reichend, den ganzen Vorderkörper erfüllend, an den Seiten des Hinter- körpers bis ins Hinterende ziehend und hinter den Hoden sich wieder medianwärts ausbreitend. Uterus nicht sehr lang, aber sehr stark gewunden und bei starker Füllung innerhalb des gestreckten Hinterkörpers eine zweite kleinere, namentlich dorsal vorspringende Auftreibung bedingend, welche von dem dicken Vorderkörper durch die Bauchsaugnapfregion getrennt wird. Eier zahlreich, 0.088 bis 0,092:0,053—0,057 mm. Nur eine Art: Ch. ferox (Rud.). 5,5 — 8 mm lang und im verdickten Vorderkörper bis 2,3 mm, im schlanken Hinterkörper dagegen nur 0,7—1 mm breit. Kopf- kragen mit 27 Stacheln und zwar 19 Randstacheln, die in der oralen Reihe 0,110—0,150 mm und in der aboralen 0,074 — 0,110 mm lang, in beiden 0,0204 mm breit sind, und jederseits 2 Paar größerer Eckstacheln von 0,16)0 — 0,185 mm Länge und 0,034 mm Breite. Eier 0,089—0,092 : 0,053--0,057 mm. Im Dünndarm von Ciconia nigra (L.) und Ciconia ciconia (L.); die Darmschleimhaut durchdringend und mit dem verdickten Vorder- Parasitische Plattwürmer. 83 körper in die Submucosa eingesenkt, derart, daß an den Stellen dieser durch den Parasiten hervorgerufenen Darmgeschwüre die äußeren Schichten der Darmwand (Muscularis und Peritoneum) halbkugelig nach außen vorgewölbt werden. In jedem einzelnen der Geschwüre haften der Regel nach 2 Exemplare des Parasiten, deren schlanke Hinterenden frei in das Darmlumen hineinragen. Nur diese Darmgeschwüre sind bekannt von dem sonst nicht be- schriebenen Distomum ardeae Gmel. aus dem Darm von Botmirus stellaris (L.), welches hiemach vielleicht mit Ch. ferox identisch ist. An die Echinostomiden schließt sich an: Scapanosonia Lhe. (n. g.). Untermittelgroße bis mittelgroße Distomen, deren Vorderkörper blattartig verbreitert ist und an den Ecken des quer abgestutzten Vorderendes je eine Gruppe von 4 Stacheln trägt, welche offenbar den Eckstacheln auf dem Kopfkragen der Echinostomiden entsprechen. Weitere stärkere Stachelbildungen fehlen, doch ist die Haut des Vorderkörpers, namentlich auf der Bauchfläche, dicht beschuppt. Mundsaugnapf sehr klein, Bauchsaugnapf mäßig kräftig. Hinter- körper zylindrisch mit zugespitztem Hinterende und 2 in der Mittel- linie der Bauchfläche vorspringenden, kontraktilen und bestachelten Papillen. Pharynx vorhanden, dicht hinter dem Mundsaugnapf; Ösophagus lang, Darmgabelung nicht weit vor dem Bauchsaugnapf, Darmschenkel bis fast ans Hinterende reichend. Exkretionsblase Y-förmig, mit langem Stamm und langen Schenkeln, welche mehr- fach Seitenäste und vor allem je eine Ausstüljuing in jede der beiden ventralen Papillen hinein entsenden. Geaitaloffnung median dicht vor dem Bauchsaugnapf. Cirrusbeutel vorhanden. Hoden länglich-eifönnig, median dicht hintereinander zwischen den beiden ventralen Papillen gelegen. Keimstock kugelig bis queroval, dicht vor den Hoden. Laurerscher Kanal vorhanden, Receptaculum seminis fehlt. Dotterstöcke an den Seiten des Hinterkörpers, vom Bauchsaugnapf bis ins Hinterende reichend, die blinden Enden der Darmschenkel überragend. Uterus mäßig lang, zwischen Keimstock und Bauchsaugnapf sich ausbreitend, Eier 0,076—0,084 : 0,048—0,050 mm. Nur eine Art: Sc. spathiilatnm (Rud.) (Fig. 68). 6,5 — 10 mm lang. Der blattartig verbreiterte Vorderkörper 2,21 — 2,6 mm lang und bis 1,4 mm (am abgestutzten Vorderende 0,96 mm, an seiner schmälsten L Stelle im Niveau des Pharynx 0,63 mm) breit. Die 4 Eckstacheln jeder Seite verschieden groß, 0,044 bis Fig. 68. 0,056 mm lang (der kleinste liegt am weitesten nach fomt^sp'ä. vom, der größte am weitesten medianwärts). Durch- thtdatum. messer des Mundsaugnapfes 0,10—0,15 mm, des Bauch- saugnapfes 0,33—0,43 mm. Hafu tschuppen in der Mitte des Vorder- körpers 0,024 mm lang und 0,042 mm breit. Hinterkörper dicht 6* g4 Max Luhe, hinter dem Bauchsaugnapf 0,54 — 0,58 mm, im Niveau der Hoden 0,37 his 0,52 mm breit. Die hintere Papille 1,78 mm vor dem Hinter- ende, die vordere 0,73 mm vor der hinteren; die Entfernung der vorderen Papille vom Bauchsaugnapf je nach Größe der Tiere schwankend, 1,72—4,2 mm. Höhe der Papillen ca. 0,15, Durch- messer an der Basis ca. 0,011, an der Spitze ca. 0,06 mm. Die Stacheln auf der Spitze der Papillen 0,025 mm lang, nach der Basis zu allmählich kleiner werdend und schließlich ganz verschwindend. Die blinden Enden der Darmschenkel etwa 0,3 mm vor dem Hinter- ende des Körpers. Im Dünndarm von Ardetta minuta (L.). Bisher nur zweimal (in Österreich und in Galizien) in vereinzelten Exemplaren gefunden. Acanthocolpidae Lhe. Langgestreckte Distomen mit nicht sehr muskel kräftigem, im (Querschnitt ovalem bis rundem Körper und einander genäherten Saugnäpfen. Pharynx vorhanden, von dem terminalen oder sub- terminalen Mundsaugnapf durch einen mehr oder weniger langen, schlauchförmigen Präpharvnx getrennt; Ösophagus kurz, Darm- schenkel bis nahezu ins Körperende reichend. Exkretionsblase Y-förmig, mit kurzem Stamm und langen unverzweigten Schenkeln. Genitalöffnung median, dicht vor dem Bauchsaugnapf; Genitalatrium schlauchförmig; Cirrusbeutel vorhanden, sehr langgestreckt; Cirrus und Vagina mit kräftigen dornförmigen Stacheln. Hoden im Hinter- körper hintereinander. Keimstock vor ihnen. Dottei^stöcke an den Seiten des Hinterkörpers, von zahlreichen kleinen Pollikeln ge- bildet. Uterus mit nicht sehr zahlreichen (juer verlaufenden Schlingen zwischen Keimstock und Bauchsaugnapf, bei stärkerer Entwicklung vom-vKeimstock aus zunächst nach hinten verlaufend. Eier mit Deckel, ohne Filament. — Entwicklung und Zwischen- wirte unbekannt, aber jedenfalls marin. Zahlreiche Arten in verschiedenen, anscheinend auf mehrere Unterfamilien zu verteilenden Gattungen; ausschließlich in Meeres- fischen und ins Süßwasser nur mit Wanderfischen hineingelangend. In Deutschland nur eine Gattung mit einer Art. Deropristis Odhu. Untermittelgroße bis mittelgroße Acanthocolpiden mit stark be- stachelter Haut und einer auffälligen Verbreiterung des Körpers ungefähr in der Mitte des Vorderkörpers. Die wulstigen Ränder dieses verbreiterten Nackenteiles mit ganz besonders kräftigen Stacheln besetzt ; sein Vorderende im Niveau des Pharynx, über dem sich auf der Rückenfläche eine kleine buckeiförmige Vorwölbung erhebt, die mit kräftigen, aus der allgemeinen Hautbestachelung sich stark abhebenden Schuppen bekleidet ist. Genitalatrium sehr lang, über den Bauchsaugnapf nach hinten hinausreichend, ohne Stacheln. Vagina höchstens halb so lang wie der Cirrusbeutel. Keimstock von den Hoden getrennt, ungefähr in der Mitte des von den Uterusschlingen eingenommenen Raumes, diese aber über den Vorderrand des vorderen Hodens nach hinten nicht hinaus- reichend. Hoden längsoval, im äußersten Hinterende dicht hinter- einander. Dotterstöcke nicht bis ins Hinterende reichend, ungefähr Parasitische Plattwürmer. 85 in derselben Längenausdehnung wie die Uterusschlingen, taculum seminis groß, Laurerscher Kanal vorhanden. 2 Arten, darunter eine deutsche: Recep- D. hispida (Rud.) (Fig. 69). Zirka 12 mm lang bei einer gleichmäßiger Breite von 0,.5 bis 0,65 mm, die im Nacken auf ca. 0,7 mm steigt. Die Randstacheln des Nackens außerordentlich derb und dick, ca. 10 — 12 jederseits in einer einfachen Reihe, nur am Yorder- ende der Reihe, wo die Stacheln allmählich kleiner werden, gelegentlich mehrere neben- einander. Auf dem Nackenbuckel dorsal vom Pharynx 6 — 7 verschieden große, un- regelmäßig verteilte, aber dicht aneinander gedrängte mächtige Schuppen. Bauchsaug- napf ein wenig größer wie der Mundsaug- napf (Durchmesser ca. 0,19 bzw. 0,17 mm). Eier 0,038—0,043 mm lang. Im Darm von Acipenser sturw L., in Nord deutschl and und denMittelmeerländeni; anscheinend auch in Acipenser riithenus L. — Die andere Art der Gattung, D. inflata (Mol.) aus Angiiüla anguilla (L.), ist dagegen ledig- lich mediterran und marin, und auch eine zweite Acanthocolpiden - Art aus Acipenser sHirio L., Fig. 69. Deropristis his- pida. Umriß des Vorder- eudes zur Demonstration der Randstacheln des Nackenwulstes und der Schuppen des Nacken - buckels. Allgemeine Hant- bestachelung nur am Rande angedeutet. (Orig.) Distomiiin semiarmatum Mo^T^- (ohne Nackenverbreiterung und Nackenbuckel und mit zwischen die Hoden nach hinten reichendem Uterus), scheint lediglich mediterran zu sein. Philophthalmiiiae Lss. Mäßig große Distomen von ovaler, mehr oder minder gedrungener Gestalt, mit starker Muskulatur und kräftigen, stark hervortretenden Saugnäpfen. Haut bestachelt oder unbestachelt. Pharynx vor- handen, ebenso ein Präpharynx und ein sehr kurzer Ösophagus. Darmsehenkel lang, unverzweigt. Genitalöffnung zwischen Pharynx und Bauchsaugnapf. Cirrusbeutel wohl entwickelt, mehr oder minder in die Länge gestreckt. Hoden dicht hintereinander im Hinterende des Körpers; Keimstock vor ihnen, ungefähr median. Laurerscher Kanal vorhanden, Receptaculum seminis fehlt. Dotterstöcke auf- fallend wenig entwickelt, einfach schlauchförmig oder mit höchstens 6—7 derben Follikeln jederseits. Uterusschlingen mäßig zahlreich, vorwiegend quer verlaufend, zwischen Hoden und Bauchsaugnapf. Eier mittelgroß, mit fast ungefärbter Schale, enthalten schon lange, ehe sie an der Genitalöffnung ankommen, ein reifes Miracidium. Von den 2 Gattungen, deren Arten an geschützten Stellen der Körperoberfläche von Vögeln leben, ist in Europa nur eine ver- treten. Entwicklung und Zwischenwirte unbekannt. 86 Max Luhe, Philophthalmus Lss. Körper langgestreckt. Genitalöffnung median, dicht hinter der Darmgabelung. Cirrusbeutel und Vagina den großen Bauchsaugnapf nach hinten mehr oder weniger überragend. Dotterstöcke einfach schlauchförmig oder mit 6 — 7 in einer Reihe hintereinander liegenden, dem gemeinsamen Ausführungsgange mit breiter Basis ansitzenden Follikeln, an den Seiten des Köq)ers vom Keimstock aus nach vorn sich erstreckend. Die hintersten Uterusschlingen in ihren Seiten- enden nach hinten zu in die Längsrichtung umbiegend. 4 Arten, die zwischen Auge und Augenlid verschiedener Vögel leben, darunter eine europäische. Ph. Incipetus (Rud.) (Fig. 70). Bis 7 mm lang und bis 1,7 mm breit. Haut auf der Bauchfläche beschuppt; Schuppen im Halsteil in der gewöhnlichen Quincunxstellung, hinter dem Bauchsaugnapf jedoch zu unregel- mäßiger angeordneten Gruppen vereinigt, inner- halb deren die Zahl der Schuppen von vorn nach hinten allmählich bis auf 12 zunimmt. Saugnäpfe queroval und Mundsaugnapf wesent- lich kleiner wie Bauchsaugnapf (Durchmesser des Mundsaugnapfes quer 0,333 — 0,533, im Durchschnitt 0,400 mm, und längs 0,200—0,400, im Durchschnitt 0,337 mm ; des Bauchsaugnapfes quer 0,666—1,166, im Durchschnitt 0,935 mm, längs 0,633—1,033, im Durchschnitt 0,799 mm). Pharynx fast kugelig, Querdurchmesser 0,317, Längsdurchmesser 0,295 mm. Ösophagus ein wenig länger wie der Pharynx. Keimstock wesentlich kleiner wie die Hoden, durchschnitt- lich nur 0,214 mm im Durchmesser. Dotter- stöcke mit 6—7 Follikeln jederseits, von denen der hinterste nach innen von den Darmschenkeln liegt. Uterusschlingen seitlich über den Darm hinausreichend. Eier dünnschalig, mit einem stumpf abgerundeten und einem kegelförmig ver- schmächtigten Pole, 0,083—0,104, im Durch- schnitt 0,096 mm lang und 0,030—0,036, im Durchschnitt 0,033 mm breit; Miracidien mit Pigmentfleck. Unter der Nickhaut von Lar^is ßiscus L. und Larus glaucus L. Bisher nur je einmal gefunden (in Wien? Anfang des 19. Jahr- hunderts). Fig. 70. Ph üophthalm us lucipetus. Vergr. 9 : .1 Cryptocotylinae Lhe. Kleine bis untermittelgroße, stark abgeflachte Distonien mit kleinem Mundsaugnapf, noch kleinerem sich meist direkt an den Mund- saugnapf anschließendem Pharynx, kurzem Ösophagus und langen, dünnen, erst hinter den Hoden endenden Darmschenkeln. Haut dicht mit feinen Schuppen bedeckt. Genitalatrium von einem Pai-asitische Plattwürmer. 87 Genitalnapf (saugnapfähn liehe, aber nach außen nicht scharf ab- gegrenzte Muskulatur) umgeben, der auch den äußerlich nicht sichtbaren, schwach entwickelten und vor der Mündung der Genital- gänge gelegenen Bauchsaugnapf umschließt. Cirrusbeutel fehlt. Hoden gelappt, im Hinterkörper neben- oder hintereinander. Keim- stock ebenfalls gelappt, dicht vor den Hoden. Dotterstöcke in zahlreichen Follikeln an den Seiten des Körpers, von der Darm- gabelung bis zum Hinterende reichend und hinter den Hoden zu- sammenfließend. Uterus in regelmäßigen quer verlaufenden Schlingen zwischen Keimstock und Genitalnapf. Receptaculum seminis und Laurerscher Kanal vorhanden. Exkretionsblase unsymmetrisch, Y-förmig. Im Dünn- und Blinddarm von Wasservögeln. Entwicklung und Zwischenwirte unbekannt. 2 Gattungen. Bestimmungstabelle der Gattungen. 1. Hoden wenig gelappt, gerade oder schräg nebeneinander. Genitalnapf kaum vor der Mitte des Körpers. Vorderkörper nie T-förmig verbreitert. Cryptocotyle. 2. Hoden sehr stark gelappt, median hintereinander. Genital - napf dem Vorderende genähert. Vorderkörper bei Kontraktion T-förmig verbreitert. Scaphanocephalus. I. Cryptocotyle Lhe. Kleine bis sehr kleine Distomen von rundlichem bis zungen- odor biskuitförmigem Umriß, hinten abgerundet, vorn ein wenig verjüngt. Genitalnapf verhältnismäßig groß und auffallend, kaum vor der Körpermitte, bei flüchtiger Betrachtung, leicht mit dem Bauchsaugnapf zu verwechseln. Hoden nebeneinander, Keimstock seitlich von der Medianebene, beide nur wenig gelappt. Uterus nur wenige (2— 4) Schlingen vor den Keimdrüsen bildend, aber mit zahlreichen Eiern. Unpaarer Stamm der Exkretionsblase ohne Ausbuchtungen. 2 sichere und eine unsichere Art. Bestimmungstabelle der sicheren Arten. 1. Hoden symmetrisch nebeneinander, Keimstock unregelmäßig schwach gelappt, im Genitalnapf kein papillenförmiges Kopu- lationsorgan. Cr. concavum. 2. Hoden schräg nebeneinander, Keimstock dreilappig, im Genital- napf ein papillenförmiges Kopulationsorgan. Cr. lingiia. 1. Cr. coiicavum (Crepl.) (Fig. 71). 0,78 — 1,05 mm lang und 0,6—0,85 mm breit, von rundlichem Umriß. Durchmesser des Mundsaugnapfes 0,062—0,087 mm, des Genitalnapfes 0,25—0,3 mm. Pharynx 0,0625 mm lang, 0,05 mm breit, Ösophagus 0,095 mm lang. Hoden symmetrisch gelegen, Durchmesser derselben 0,3 mm in der Quer-, 0,175 mm in der Längsrichtung. Im Innern des Genitalnapfes kein papillen förmiges Kopulationsorgan. Eier dunkelbraun, 0,0375:0,016 mm. 88 Max Luhe, Im Dünn- und Blinddarm von Enten und Tauchern: Urinator stellattcs Brunn., Colymbus cristattis L., Colymbus nigricollis (Brehm), Mergus merganser L., Mergus serrator L., Anas Hornschuchn, Nyroca niarila (L.), Nyroca clangtda (L.), Nyroca hyemalis (L.), Oidemia fusca (L.) und Alca torda L. 2. Cr. lingna (Crepl.). 1,2 bis über 2, meist 1,5—1,7 mm lang, 0,4 — 0,9 mm breit, von biskuit- ähnlichem Umriß. Durchmesser des Mundsaugnapfes 0,08 mm, des Geni- talnapfes ca. 0,24 — 0,28 mm in der Längs-, ca. 0,18—0,25 mm in der Querrichtung. Pharynx 0,06 mm lang, 0,03 mm breit; Ösophagus 0,28 bis 0,32 mm lang. Hoden schräg neben- einander, schwach gelappt; Keim- stock tiefer gelappt, fast kleeblatt- förmig. Im Innern des Genital- napfes ein großes papillenfönniges Kopulationsorgan neben den Genital- öffnungen. Eier 0,042—0,048 zu 0,020—0,022 mm. Im Darm von Möwen : Larus argentatus Brunn., Larus fuscus L., Larus marinus L. und Rissa tridactyla (L.), in Norddeutschland und Skandinavien. Fig. 71. Cryptocotyle concavum. Vergi*. 54 : 1. 3. Cr. echinatimi (v. Linst.) (= Monostomum eck. v. Linst.) sp. inqu. 0,84^1,8 mm lang, 0,4 — 0,42 mm breit, von birnföraiigem Umriß, mit breitem Hinter- und verschmälertem Vorderkörper. Durchmesser des Mundsaugnapfes 0,082 mm; zwischen ihm und dem Pharynx ein 0,05 mm langer, schlauchförmiger Präpharynx, Ösophagus 0,12 mm lang. Hoden schräg nebeneinander. Eier 0,052:0,025 mm. Im Darm von Pandion haliaetos (L.); bisher nur einmal (in Hameln) gefunden. IL Scaphanocephalus Jägsk. Untermittelgroße Distonun mit sehr beweglichem Vorderende, das sich zungenförmig in die Länge strecken oder T-förmig ver- breitern kann, in letzterem Falle die Darmschenkel entsprechende große seitliche Schlingen bildend. Mundsaugnapf sehr klein, an ihn schließt sich unmittelbar der Pharynx an. Genitalnapf klein und wenig auffällig, dem Vorderende genähert. Hoden und Keim- stock median hintereinander, sehr stark gelappt. Uterus mit 5 bis 6 Schlingen vor dem Keimstock. Unpaarer Stamm der Exkretions- blase mit unregelmäßigen seitlichen Ausbuchtungen. Einzige Art: Parasitische Piattwürmer. 89 Sc. expansus (CrepL). Bei Kontraktioii des Yorderkörpers ca. 5 mm lang mit ca. 1 mm breitem Hinterköi*per und ca. 3,2 mm breitem Vorderkörper. Durchmesser des Mundsaugnapfes nur 0,128:0,096 mm, des Pharynx 0,080:0.060 mm; Ösophagus ca. 0,27 mm lang; Durchmesser der Darmschenkel nur ca. 0,012 mm. Längsdurchmesser des Genital- napfes (einschl. Bauchsaugnapf) ca. 0,27 mm. Durchmesser der Hoden 0,74 — 0,86 ram in der Quer-, 0,48—0,56 mm in der Längs- richtung, des Keimstocks entsprechend 0,4 und 0,16 mm, Eier 0,027:0,016 mm. Im Darm von Pandion haliaetos (L.), in Pommern und am roten Meer je einmal gefunden. Zu der I. Gruppe von Distomen gehört endlich noch: Distomuin squanmla ßud. (Fig. 72). 0,6 mm lang und 1,45 mm breit, mit flügelartig verbreiterten Seitenteilen des blattartig dünnen Körpers. Haut bestachelt. Mün- dung beider Saugnäpfe gerade nach vorn gerichtet, Durchmesser Fig. 72. Distoniunt sguamula, aus Cysten von Rana iempora7-ia. des Mundsaugnapfes 0,07 mm, des Bauchsaugnapfes ungefähr halb so groß. Pharynx vorhanden; Ösophagus von mäßiger Länge; Darmschenkel lang, fast quer verlaufend, nur mit ihren blinden Enden wieder einwärts gekrümmt. Exkretionsblase T-förmig, mit kurzem Stamm und längeren quer verlaufenden Schenkeln. Genital - Öffnung dicht vor dem Bauchsaugnapf; Cirrusbeutel vorhanden, um den Bauchsaugnapf herum verlaufend. Hoden eiförmig oder ge- lappt, im Hinterkörj)er annähernd symmetrisch zwischen den blinden Enden von Darm und Exkretionsblase. Keimstock eiförmig oder gelappt, vor dem rechten Hoden. Receptaculum seminis vorhanden, retortenförmig, zwischen Keimstock und Hoden gelegen; Laurerscher Kanal anscheinend ebenfalls vorhanden und um den rechten Hoden herum verlaufend. Dotterstöcke im vorderen Teil der Seitenflügel des Körpers. Uterus zwischen Hoden und Bauchsaugnapf einige quer verlaufende Schlingen bildend. Encystiert in der Cutis von Rana temporan'a L., nur stellen- weise (speziell bei Tübingen) häufig, an anderen Orten völlig fehlend. Geschlechtsreif im Dann des Iltis. Die Lappung der Keimdrüsen bildet sich erst im definitiven Wirt aus. Weiteres über die Entwicklung und erster Zwischenwirt unbekannt. II. Gruppe. Zwittrige Distomen mit vor beiden Hoden gelegenem Keimstock und einem Uterus, dessen Schlingen die Hoden nach hinten zu überragen. 90 Max Luhe, Tabelle zur vorläufigen Bestimmung der hierher gehörigen, in der hier behandelten Fauna ver- tretenen Gattungen bzw. Unterfamilien. A. Bauchsaugnapf sehr klein und in das Genital atriuni hinein- gezogen. Taphrogoiiymns (S. 92). B. Bauchsaugnapf frei. I. Die Öffnung des Mundsaugnapfes von 6, in einem ventral offenen Kranze stehenden muskulösen Zipfeln umgeben. Bunodera (S. 63). II. Mundsaugnapf ohne zipfelförmige Fortsätze. 1. Beim geschlechtsreifen Tier nur ein Hoden vorhanden. Asymphylodora (S. 92). 2. Wenigstens 2 Hoden vorhanden. a) Dicht vor dem Keimstock jederseits ein einheitlicher, mehr oder weniger deutlich gelappter, aber nicht in ge- sonderte Follikel zerfallener Dotterstock mit nur sehr kurzem Ausführungsgang. Gorgoderinae (S. 94). b) Dotterstöcke aus deutlich gesonderten Follikeln be- stehend. aa) Darm Schenkel das Hinterende des Körpers ganz oder nahezu erreichend a) Genitalöffnung randständig, neben dem großen Mundsaugnapf oder dem Pharynx. Der auffällig große Bauchsaugnapf dem Hinterende genähert und hinter den Hoden. Stomylotrema{S. 101). ß) Genitalöffnung flächenständig, median zwischen den Saugnäpfen. Bauchsaugnapf vor der Körper- mitte und vor den Hoden. _^^aa.) Beide Saugnäpfe sehr groß; Durchmesser ^"^ des Mundsaugnapfes ungefähr einem Viertel der Länge des ganzen Tieres entsprechend. Hoden annähernd symmetrisch dicht hinter dem Bauch saugnapf. Dist. cloacicola (S. 121). ßß) Mundsaugnapf nicht von derartig auffälliger Größe. Hoden schräg hintereinander. X Der sehr langgestreckte Körper ist hinter dem großen, ganz nach vorn gerückten Bauchsaugnapf stark halsartig verschmäch- tigt. Macrodera (S. 102). XX Bauchsaugnapf frühestens am Ende des 1. Fünftels der Körperlänge gelegen (meist noch weiter nach hinten) und der Körper hinter ihm nicht stark verschmächtigt. O Genitalöffnung dicht hinter dem Pharynx und weit vor dem Bauch- saugnapf. Pneumonoeces (S. 102). OO Genitalöffnung dicht vor dem Bauch- saugnapf. -f- Dotterstöcke nicht bis zum Hinterende des Körpers rei- chend und von Darm und Uterus weit überragt. Haplometia (S. 105). Parasitische Plattwürmer. [){ -\--\- Dotterstöcke bis zum Hinter- ende des Köqiers reichend und meist auch noch Darm und Uterus überragend. 0 Dotterstöcke ohne auf- fällige Unterbrechung in Höhe des Bauchsaug- napfes , eventuell erst hinter diesem beginnend. Plagiorchiinae (S. 106). 00 Dotterstöcke an den Seiten des stark ent- wickelten Bauchsaug- napfes unterbrochen. Dist. exasperatiim (S. 111). bb) Darmschenkel schon weit vor dem Hinterende des Körpers endend. a) Genitalöffnung randständig. aa) Genitalüffnung neben dem Mundsaugnapf. Dotterstöcke im Mittelkörper nach außen von den Darm schenkein. Prosthogoniminae (S. 111). ßß) Genitalöffnung hinter dem Mundsaugnapf. Dotterstöcke in traubiger Anordnung an den Seiten des Vorderkörpers. Pleurogenetinae (S. 115). ß) Genitalöffnung flächenständig. aa) Darmgabelung wesentlich vor der Körper- mitte. Genitalöffnung media^i vor dem Bauch- saugnapf. O Genitalöffnung vom Bauchsaugnapf mehr oder weniger weit getrennt. X Keimstock und Hoden hinter dem leicht sichtbaren Bauchsaugnapf. -|- Darmschenkel nicht über den Bauchsaugnapf hinausreichend, Brachycoelii»ae (S. 118). -1 — \- Darmschenkel über den Bauch- saugnapf nach hinten hinaus- reichend. 1. Dotterstöcke an den Seiten des Vorderkörpers. Leptophallus (S. 120). 2. Dotterstöcke an den Seiten des Mittelkörpers. Dist. gracillimiim (S. 121). XX Bauchsaugnapf sehr klein und eben- so wie die Keimdrüsen durch Uterus- schlingen verdeckt. Keimstock vor, hinterer Hoden dorsal von dem Bauchsaugnapf. RenicoIa(S. 122). 92 Max Luhe, OO Genitalüffnung unmittelbar am Rande des Bauchsaugnapfes. Gvmnophalliis (S. 122). ßß) Ösophagus sehr lang, Darmgabelung daher erst ungefähr in der Mitte des Körpers. Genitalöffnung neben dem Bauchsaugnapf. X Cirrrsbeutel f^lt. Microphallinae (S. 123). XX Cirinisbeutel vorhanden. Maritrema (S. 129). Taphrogonymus Cohn. Untermittelgroße (anscheinend mit den Cryptocotylmen ver- wandte) Distomen mit stark abgeflachtem, zungenförmigem Vorder- körper. Pharynx vom Mundsaugnapf durch ein- kurzes präpharyn- geales Rohr geschieden, Ösophagus kurz, Darmschenkel bis ins äußerste Hinterende reichend, Bauchsaugnapf ganz wie bei den Cryptocotylinen in einen muskulösen Genitalnapf hineingezogen. Dieser verhältnismäßig groß, an der Grenze des flachen vorderen und des dickeren hinteren Körperteiles, welch letzterer die ganzen Genitalorgane enthält. Cirrusbeutel scheint zu fehlen, ebenso Recep- taculum seminis und Laurerscher Kanal. Keimdrüsen ungefähr in der Mitte des Tieres; Hoden schräg hintereinander, mit wenig ge- buchteten Rändern; Keimstock vor ihnen, annähernd rund (seitlich von der Medianebene ?). Dotterstöcke wenig entwickelt, . auf die Seiten des Mittelkörpers beschränkt. Uterus zunächst nach hinten ziehend, mit zahlreichen mehr oder weniger quer verlaufenden Schlingen den ganzen Hinterkörper erfüllend, dann zwischen den beiden Hoden sowie zwischen dem vorderen Hoden und dem Keim- stock wieder nachj^arn emporsteigend. Exkretionsblase noch unbekannt. Einzige Art: T. holostomoides (Crepl.). Länge 3,45 mm, wovon 1,17 mm auf den flachen Vorderkörper entfallen. Breite des Vorderkörpers 0,48 mm, des Hinterkörpers 0,64 mm. Durchmesser des Mundsaugnapfes 0,31 mm, des Pharynx 0,19 mm, des in der vorderen Ecke im Grunde des Genitalatriums gelegenen Bauchsaugnapfes 0,08 — 0,11 mm, der Hoden 0,52 zu 0,37 mm, des Keimstocks 0,18 mm. Dotterstöcke an den Seiten des Mittelkörpers, jederseits von der Grenze des letzten Körper- viertels bis vor den vorderen Hoden reichend. Im Enddarm von Colymhus cristatus L., bisher nur einmal (in Clausthal) gefunden. Asymphylodora Lss. Kleine Distomen mit vorn und hinten stark verjüngten! Körper und einander genäherten Saugnäpfen, Pharynx vorhanden, Ösophagus ziemlich lang, Darmschenkel nicht bis ins Hinterende des Körpers reichend. Exkretionsblase sehr klein und nicht gabelig geteilt, Genitalöffnung marginal, in der Höhe des Bauch saugnapf es. Cirrus- beutel sehr groß, Hoden nur in der Einzahl vorhanden, aber 2 Vasa efferentia entsendend, median nahe dem Hinterende gelegen, Keimstock vor dem Hoden, seitlich von der Mittellinie, Recep- taculum außerordentlich klein oder fehlend, Laurerscher Kanal Parasitische Plattwürmer. 93 vorhanden. Dotterstöcke wenig entwickelt, in doldenförmiger An- ordnung an den Seiten des mittleren Teiles des Hinterkörpers. Uterus eine doppelte U-förmige Schleife längs dps Randes des Hinterkörpers beschreibend. 4 Arten im Darm von Cypriniden. Bestimmuiigstabelle der Arten. 1. Haut dicht beschuppt oder bestachelt, auch Cirrus und Vagina dicht bestachelt. Eier länglich. Eier mit flachem Deckel, 0,027:0,012-0,015 mm. «) 0.023 bis Körper farblos. Eier länglich-ei- förmig, mit mehr oder minder hervorragendem Knötchen am Hin- terende, Deckelrand nicht vor- springend. A. tineae (Fig. 73). ß) Körper mit rostrotem Pigment durchsetzt, Eier birnförmig, mit hakenförmigem Filament am Hin- terende und mit winkelig vor- springendem Deckelrand. A. ferruginosa. Eier birnförmig, mit hohem Deckel, 0,045:0,018 mm. A. imitans. 2. Haut glatt, auch Cirrus und Vagina un- bestachelt. Eier fast kugelig, 0,018 zu 0,014 mm. A. exspinosa. b) Fig. 73. Asytnphylo- dora tineae. Vergf. 48:1. I.A. tineae (Modeer) (= Distomum perlatuyrt^^rdim.) (Fig. 74). Nur selten über 1,3 mm lang. Vorderkörper lebhaft beweg- lich und zu einem langen Halse ausstreckbar. Haut bis zum Hinterende ringsum dicht beschuppt; die einzelnen Schuppen 0,0098 mm lang und 0,0044 mm breit, ziemlich rechteckig, mit dreieckiger Zuspitzung des freien Endes. Körper farblos. Durch- messer des Mundsaugnapfes 0,015 mm, des Bauchsaugnapfes 0,018 mm. Cirrus und Vagina dicht bestachelt. Hoden und Keimstock länglich- eiförmig bis wurstförmig (Längsdurchmesser des Hodens ca. 0,15, Querdurchmesser ca. 0,08 mm). Eier länglich-eiförmig, mit braun- roter Schale, flachem Deckel und mehr oder weniger vorspringendem Knötchen am Hinterende; 0,023—0,027:0,012—0,015 mm. Im Darm von Tinea tinca (L.) nicht selten und mitunter so zahlreich, daß der Darminhalt des Wirtes infolge des Durchscheinens der eiergefüllten Uteri wie braun gesprenkelt aussieht. Die Cercarie, Cercariaeutn paktdinae impurae (Fil.), (schwanzlos, 0,4 mm lang) entwickelt sich in Bühynia tentaculata (L.) in Redien, deren dicker, sackförmiger Darm ungefähr bis zur Grenze der beiden ersten Drittel der Körperlänge reicht (vgl. Fig. 186). Ein Hilfs- wirt dürfte bei der Schwanzlosigkeit der Cercarie fehlen. 2. A. ferrugiiiosa (v. Linst) (Fig. 75). 1,25 mm lang und 0,52 mm breit. Haut gleichmäßig stark bestachelt. Nur in der .Jugend farblos, erwachsen dicht mit rost- 94 ^ax Luhe. rotem Pigment durchsetzt. Durchmesser des Mundsaugnapfes 0,21 mm, des Bauchsaugnapfes 0,25 mm. Cirrus und Vagina dicht bestachelt. Eier 0,028 mm lang und 0,015 mm breit, birnförmig. mit scharf vorspringendem Deckelrand und hakenförmigem Filament am Hinter- ende. Im Darm von Barbus barbus (L.); mit Sicherheit nur einmal gefunden (bei Hameln), vielleicht aber mit dem sonst nie wieder gefundenen Distomum puncUmi Zed. identisch, sowie mit einem ebenfalls nur einmal gefundenen Distomum aus Abramis brama (L.), welches der A. tincae sehr ähnlich war, aber braunrotes Pigment unter der Haut und blasse, fast farblose Eier besaß. Fig. 74. Fig. 75. Fig. 7G. Fig. 77. Fig. 74. Ei von Asymphylodora tincae. — Fig. 75. Ei von Asymphylodora /er- ruginosa. — Fig. 76. Ei von Asymphylodora imitans. — Fig. 77. Ei von Asym- phylodora exspinosa. 3. A. imitans (Mühl.) (Fig. 76). Größe und Form wie bei A. tincae^ aber die Bestachelung reicht auf der Rückenfläche nicht bis ans Hinterende des Tieres und die Stacheln sind kleiner (Breite an der Basis ca. 0,0027 mm) und dornartig zugespitzJ:.. Eier sehr groß, 0,045:0,018 mm, birnförmig, mit auffällig hohem Deckel und deutlichem, wenn auch kleinem Filament am Hinterende. Im Darm von Abramis brama (L.), bisher nur einmal gefunden (in Ostpreußen). 4. A. exspinosa (Hausm.) (Fig. 77). Im Durchschnitt 1,24 mm lang. Haut glatt, unbestachelt, ebenso Cirrus und Vagina. Durchmesser des Mundsaugnapfes ca. 0,19 mm, des Bauchsaugnapfes ca. 0,26 mm. Durchmesser des Pharynx fa.st die Hälfte desjenigen des Mundsaugnapfes erreichend. Hoden so- wohl wie Keimstock nahezu kugelig (Längsdurchmesser des Hodens ca. 0,25 mm, Querdurchmesser ca. 0,27 mm). Eier rund lieh -eiförmig, 0,018 : 0,014 mm, mit hellgelblicher Schale, gleichmäßig gerundetem Hinterende und flachem Deckel. Im Darm von Barbus barbus (L.), anscheinend sehr selten, bisher nur zweimal im Rhein in der Nähe von Basel gefunden. Gorgoderinae Lss. Kleine bis untermittelgroße, muskelkräftige Distomen mit leb- haft beweglichem Vorderkörper und teils schmalem, teils verbreitertem Hinterkörper. Haut glatt. Saugnäpfe kräftig, Bauchsaugnapf vor der Körpermitte und größer als der Mundsaugnapf. Pharynx fehlt, Ösophagus ziemlich lang, Darmschenkel bis ins Hinterende ziehend. Parasitische Plattwürmer. 95 Exkretionsblase einfach schlauchförmig. Genitalöffnimg vor dem Bauchsaugnapf, Cirrusbeutel fehlt, Prostatadrüsen sehr spärlich und wenig hervortretend, Samenblase klein. Hoden schräg nebenein- ander zwischen den Darmschenkeln, vom Hinterende entfernt, zum Teil in mehrere hintereinander gelegene, durch Längskanäle mit- einander verbundene Stücke zerfallen. Keimstock vor ihnen, auf der Seite des hinteren Hodens, rundlich oder gelappt. Receptaculum seminis fehlt, Laurerscher Kanal vorhanden. Dotterstöcke sehr wenig entwickelt und zwischen den Darmschenkeln nahe beiein- ander gelegen, einheitlich und nur mehr oder weniger deutlich gelappt. Uterusschlingen dünn und zahlreich, bis ins Hinterende reichend. Eier zahlreich, mit dünner und fast farbloser Schale, ohne Deckel, während ihres Vorrückens im Uterus an Größe zunehmend. In Harnblase und Harngängen von Fischen, Amphibien und Reptilien. Die Cercarien entwickeln sich in einfach -sackförmigen Sporocysten in den Kiemen von Süßwassermuscheln; Hilfswirte sind Insektenlarven oder fehlen. Bestimmuiigstabelle der Grattungen. 1. Hinterkörper schlank. a) Die beiden Hoden in 4 bzw. 5 hintereinander gelegene Teilstücke zerfallen. Gorgodera (S. 95). b) Die beiden Hoden einfach. Gorgoderina (S. 98). 2. Hinterkörper verbreitert, die beiden Hoden einfach. a) Hinterkörper allmählich in den verjüngten Vorderkörper übergehend. Hoden unregelmäßig gekerbt. Phyllodistömiim (S. 99). b) Hinterkörper gegen den zapfenförmigen Vorderkörper scharf abgesetzt. Hoden stark gelappt. C^tajjtroides (S. 99). I. Gorgodera Lss. Gorgoderinen mit langgestrecktem, lanzettlichem Hinterkörper und stark gelappten Dotterstöcken. Von den beiden Hoden ist der auf der Keimstockseite gelegene in 5, der andere etwas mehr nach vorn gerückte in 4 hintereinander gelegene Teilstücke zerfallen. Uterus bei voller Entwicklung die Hoden völlig verdeckend. In der Harnblase von Fröschen. Die sich in Sphagrium-Ariew. entwickelnden Cercarien besitzen einen das .5 — 12 fache der Körper- länge erreichenden Schwanz, dessen Vorderende sich zu einer den Körper aufnehmenden Kammer einstülpen kann (vgl. Fig. 176); hinter dieser Kammer findet sich meist ein Haufen gi'oßer, kugel- förmiger oder polygonal abgeplatteter Zellen; Augen fehlen; Bohr- stachel vorhanden, an seinem vorderen Ende in eine mehrspitzige Schnittkante auslaufend und an seinen beiden Seitenflächen eine scharf flügelartig vorspringende Längsleiste besitzend (vgl. Fig. 175). In Mitteleuropa 3 im erwachsenen Zustande sehr schwer zu unterscheidende Arten. Bestimmungstabelle der Arten. 1. Keimstock bohnen- bis nierenförmig. Dotterstöcke gelappt, aber nicht tief zerspalten. Reife Eier 0,047—0,048:0,030 bis 0,031 mm. G. cygnoides. 96 Mf Luhe, Keimstock unregelmäßig gelappt. Dotterstiicke tief zerspalten (die einzelnen Lappen länger als f sin: Fig. 81. Macrodera longicollis. Vergr. 6:1. Onginal. . Fig. 82. Pneumonoeces . •- vi ! variesraius. Vergr. 16 :!.' ' '"'!'?"• zwischen das Balkenwerk der Lungenwand eingesenkt ist, während der Hinterkörper frei in die Lungenhöhle hineinhängt. Die Nahrung besteht im Blute des Wirtes. Ency stierte. Jugendformen vermutlich in Insekten, aber nur von einer Art bekannt. Die mit dem Zwischenwirt in den Majren des Wirtes gelangten und dort frei- gewordenen Jugendformen wandern innerhalb mehrerer durch Speiseröhre und "Trachea nach den Lungen. Zahlreiche Arten, daruntei- 3 deutsche. Stunden 104 Max Luhe, Bestimmungstabelle der Arten. 1. Haut glatt. Keimstock längsgestreckt. Eier 0,025—0,032 zu 0,012 — 0,019 mm. Pn. variegatns. 2. Haut bestachelt. Keimstock i-und. Eier 0,0336 — 0,042 0,0168—0,0210 mm. Pn. similis. 3. Haut oberflächlich in Spitzchen aufgelöst. Eier 0,055 : 0,029 mm. Pn. asper. 1. Pn. variegatus (Rud.). 7 — 18 mm lang. Der verjüngte Vorderkörper stets deutlich von dem breiteren Hinterkörper abgesetzt. Haut 0,04—0,05 mm dick, glatt. Keimstock in der Längsrichtung des Tieres stark ge- streckt und meist unregelmäßig-wellig konturiert. Hoden länglich- oval, häufig mit Einkerbungen der Seitenränder. Cirrusbeutel lang- gestreckt schlauchförmig, aber immerhin lange nicht bis an den Bauchsaugnapf heranreichend. Dotterstöcke von der Höhe der Darmgabelung bis fast zum Hinterende reichend, meist jederseits 10 — 12 Gruppen von je 6—7 Follikeln. Auf- und absteigender Schenkel des Utenis wenig gewunden, die rückläufigen Uterus- "schlingen an den Seitenrändern bis zum Keimstock reichend, diesen aber nach vom nicht überragend. Eier dunkelbraun, 0,025 — 0,032 (meist 0,029): 0,0126—0,0189 (meist 0,0156) mm. In der Lunge von Rana esculenta L., häufig. Ob es sich auch bei den seltenen Funden eines Pneumonoeces in Bomhinator ignetis Laur. und Bufo vulgaris Laur. um diese oder nicht vielmehr um eine der folgenden Arten gehandelt hat, ist zweifelhaft. Entwick- lung und Zwischenwirt unbekannt. ^ . 2. Pn. similis Lss. Durchschnittlich 7, höchstens 10 mm lang und bis zu 2 mm breit. Verschmälerung des Vorderkörpers wenig ausgeprägt. Haut 0,02 — 0,025 mm dick, bestachelt. Keimstock kugelig oder rundlich- oval. Hoden rundlich oder inindlichoval, glattrandig, Cirrusbeutel langgestreckt schlauchförmig, fast bis zum Bauchsaugnapf reichend. Dotterstöcke kurz, nach vorn nur bis halbwegs zwischen Mund- und Bauchsaugnapf, nach hinten nicht über den hinteren Hoden hinaus reichend. Auf- und absteigender Schenkel des Uterus wenig gewunden, die rückläufigen Uterusschlingen an den Seitenrändern kaum bis zur Höhe des Keimstocks reichend. Eier dunkelbraun, 0,0336—0,042 (im Mittel 0,0378) : 0,168—0,210 (im Mittel 0,0190) mm. In der Lunge von Rana esculenta L., häufig. Ungeschwänzte Jugendformen von 0,3 — 2,7 mm Länge, die bereits mit der Eipro- duktion beginnen können, in Larven und Imagines von Calopteryx virgo (L.), dem hinteren Abschnitt des Darmes anliegend in der Leibeshöhle. Frühere Entwicklungsstadien unbekannt. 3. Pn. asper Lss. (spec. inqu.) Zirka 7 mm lang. Verschmälerung des Vorderkörpers wenig ausgeprägt. Haut 0,01—0,015 mm dick, ohne Einlagerung von Stacheln, aber oberflächlich in zahllose, sehr feine und nach hinten umgelegte Spitzchen ausgezogen. Dotterstöcke ziemlich bis ins Parasitische Plattwürmer, 105 Hinterende reichend. Eier tief dunkelbraun und sehr groß, 0,055 zu 0,029 mm. In der Lunge von Rana esculenta L., anscheinend sehr selten. Entwicklung und Z wischen wirt unbekannt. Haplometra Lss. Mittelgroße Distomen mit gestrecktem, fast zylindrischem Körper und ziemlich gleichmäßig abgerundetem Vorder- und Hinterende. Größte Breite und Dicke nahe dem Vorderende. Saugnäpfe einander genähert. Haut dicht mit Schuppen durchsetzt. Pharynx vor- handen, Ösophagus mittellang, Darmschenkel bis ins äußerste Hinter- ende reichend. Exkretionsblase Y-förmig, mit langem, etwas vor dem Schalendrüsenkomplex sich in 2 kurze, sackförmige Schenkel spaltendem Stamm. Genital Öffnung dicht vor dem Bauchsaugnapf, median. Cirrusbeutel lang und schlank, nach vorn nicht verjüngt; in seinem Hinterende die vielfach aufgewundene Samenblase; Pars prostatica deutlich abgesetzt, Cirrus dick und scharf gegen den Ductus ejaculatorius abgegrenzt. Hoden kugelig, hinter der Köi^per- mitte, schräg hinter einander. Keimstock ziemlich weit vor ihnen und dicht hinter dem Bauchsaugnapf, seitlich von der Medianlinie, dem Hinterende des Cirrusbeutels angelagert. Receptaculum seminis fehlt, Laurerscher Kanal vorhanden. Dotterstöcke stark entwickelt, den Darm nach innen stark überschreitend. Uteiiis mit ab- und aufsteigendem Schenkel, zwischen den Hoden hindurchziehend und bis ins Hinterende reichend, nur sehr wenig ge- wunden, aber auffällig weit. Eier sehr zalil- reich, dunkelbraun, klein. /*i^.i^\ü^ Nur eine Art: H. cylindracea (Zed.) (Fig. 83). Soll bis 20 mm lang werden, wenngleich Längen über 10 mm nicht sehr häufig sind. Be- ginn der Geschlechtstätigkeit bei einer Länge von 3 — 4 mm. Dicke ca. 0,5 mm. Mundsaug- napf etwas größer wie Bauchsaugnapf, Ver- hältnis beider etwa 4:3. Dotterstöcke vom Hinterende des Pharynx bis etwas hinter den hinteren Hoden reichend und hauptsächlich auf der Rückenfläche ausgebildet. Eier 0,04 : 0,022. In der Lunge von Rana temporaria L., nicht besonders häufig (wenigstens im öst- lichen Deutschland; in Mittel- und West- deutschland anscheinend häufiger), doch können in einem Frosch bis zu 17, in einer Lunge bis zu 12 Individuen sich finden. Nährt sich vom Blut seines Wirtes. Die Cercarien (0,33mm lang und 0,12mm breit, mit 0,31 mm langem und an der Basis 0,046 mm breitem Schwänze; Mundsaug- napf 0,077, Bauchsaugnapf 0,051 mm; Kopfstachel 0,040—0,046 mm Fig. 83. Haplometra cylindracea. Vergr. 6:1. 106 Max Luhe, lang, schmal, linear, ohne Verdickungen) entwickeln sich in Sporo- cysten, die bis 2,35 mm lang und 0,3 mm dick werden, in der Leber von Lymnaea ovata Draj). und wandern Mitte Juni aus, um eine Zeitlang frei im Wasser umher zu schwimmen. Hilfswirt ist die Imago (oder auch schon die Larve?) von Ilyhhis ftdiginosus P'., in dessen Leibeshöhle das junge Distomulum (bis 0,66 mm lang und vorn 0,13, hinten 0,098 min breit; Mundsaugnapf 0,087, Bauch- saugnapf 0,058 mm im Durchmesser) in dickwandigen, kugeligen Cysten von 0,34 mm Durchmesser sich findet. Plagiorchiinae Lhe. Kleine bis mittelgroße Disio?neti mit mäßig kräftigem Körper von ovalem Querschnitt und länglichem, vorn und hinten meist etwas verjüngtem Umriß. Haut dicht mit feinen Schuppen besetzt, die erst in der Nähe des Hinterendes ganz aufhören. Darm mit kurzem Präpharynx, Pharynx, sehr kurzem bis mittellangem Öso- phagus und langen, das Hinterende des Körpers nicht ganz er- reichenden Darmschenkeln. Exkretionsblase Y-förmig mit langem, sich hinter dem Schalendrüsenkomplex gabelndem Stamm. Genital- öffnung annähernd median, zwischen Darmgabelung und Bauch- saugnapf. Cirrusbeutel vorhanden. Hoden ungefähr in der Mitte des Hinterkörpers, in gerader oder schräger Richtung ziemlich dicht hintereinander. Keimstock seitlich vor ihnen. Laurerscher Kanal vorhanden, Receptaculum seminis klein oder fehlend. Dotter- stöcke stark entwickelt, an den Seiten des Körpers. Uterus in wenig zahlreichen Schlingen auf den Raum zwischen Hoden und Bauchsaugnapf beschränkt oder mit langem absteigendem und auf- steigendem Schenkel zwischen den Hoden hindurch sich bis ins Hinterende hinein^ erstreckend. Geschlechtsreif " im Darm von Amphibien, Reptilien, Vögeln und Fledei-mäusen ; die encystierte Jugendform in Insekten; Cer- carien noch unbekannt. 2 deutsche Gattungen. Bestimmungstabelle der Gattungen. 1. Uterus nur zwischen Hoden und Bauchsaugnapf. Opisthioglyphe (S. 106). 2. Uterus zwischen den Hoden hindurch bis ins Hinterende des Körpers ziehend. Plagiorchis (S. 108). I. Opisthioglyphe Lss. Kleine abgeflachte Plagiorchiinen. Genitalöffnung dicht hinter der Darmgabelung. Keimstock von den Hoden entfernt, in der Nähe des Bauchsaugnapfes. Dottei-stöcke aus locker gi'uppierten, mittelgroßen Follikeln gebildet und von den Seiten aus etwas auf die Rückenfläche, seltener auch auf die Bauchfläche übergreifend, die Darmschenkei nach innen nur wenig überschreitend. Recepta- culum seminis vorhanden, aber klein. Uterus in wenig zahlreichen Schlingen zwischen Hoden und Bauchsaugnapf ausgebreitet und höchstens noch die vordere Hälfte des vorderen Hodens ventral überlagernd, aber nie zwischen die dicht hintereinander gelegenen Parasitische Plattwürmer. 107 Hoden eindringend. Die Eier liegen im Uterus meist nur in einer Reihe hintereinander und enthalten bei der Ablage erst einige große Furchungszellen. Die Nahrung besteht nur im Darmschleim des Wirtes. 3 Arten im Dünndarm von Amphibien, darunter 2 europäische. Bestimraungstabelle der Arten. 1. Cirrusbeutel ganz vor dem Bauchsaugnapf gelegen; Quer- durchmesser der Hoden erheblich größer wie ihr Längsdurch- messer; Dotterstöcke nach vorn nur wenig über die Darm- gabelung hinausreichend. O. ranae. 2. Cirrusbeutel über den Bauchsaugnapf nach hinten hinaus- reichend; Quer- und Längsdurchmesser der Hoden annähernd gleich; Dotterstöcke schon seitlich vom Mundsaugnapf be- ginnend. O. rastellus. 1. O. ranae (Fr öl.) [= Dist. endolobttm Duj.] (Fig. 84). 1,6 — 2,5 mm lang. Eiförmig, Vorderende stärker verjüngt wie das Hinterende, letzteres breit abgerundet und in der Mittellinie häufig etwas eingezogen. Mundsaugnapf kaum größer wie Bauchsaugnapf (0,15 zu 0,13 mm), letzterer kaum vor der Mitte der Körperlänge gelegen. Pharynx klein, Ösophagus mittellang, Darmgabelung (und entsprechend auch die Genitalöffnung) ziemlich weit vor dem Bauchsaugnapf, Darmschenkel nicht ganz bis ins Hinter- ende des Körpers reichend. Gabelung der Exkretionsblase dorsal von den Ho- den . paarige Schenkel derselben nur wenig kürzer wie der Medianstamm und etwas vor dem vorderen Hoden endigend. CiiTusbeutel nicht länger wie der Bauch- saugnapf und ganz vor diesem gelegen. Hoden quergestreckt, dicht hintereinander und bei erwachsenen Tieren völlig me- dian gelegen. Keimstock rechts neben dem Bauchsaugnapf. Dotterstöcke nach hinten die Darmschenkel etwas über- ragend, nach vorn nur wenig über die Darmgabelung hinausreichend. Eier hell ockerbraun, 0,049 mm lang und 0,038 mm breit. Sehr häufig im mittleren Teile des Dünndarms der mitteleuro- päischen Frösche, vorzugsweise Rana esculenta L., aber auch Rana temporaria L. ; außerdem gelegentlich, aber nicht selten, in Bufo variahüis Pall., calamita Laur. und vulgaris Laur., sowie in Molge crutata (Laur.). Die Larve ist eine mit Bohrstachel versehene Cercai'ie aus Lymnaea stagnalis, deren Name aber noch zweifelhaft ist. Einzel- heiten der Entwicklung nicht sicher bekannt. Fig. 84. Opisthioglyphe ranae. Vergr. 35 : 1. 108 Max Luhe, 2. O. rastellus (Olss). 3,5 — 4,0 mm lang und 0,8 — 1,0 mm breit. Vorderkörper breit und breit abgerundet, Hinterkörper ziemlich stark verschmälert und fast spitz auslaufend. Mundsaugnapf wesentlich größer wie Bauch- saugnapf (0,33— 0,35 : 0,24— 0,27 mm) , letzterer ungefähr an der Grenze vom 1. und 2. Viertel der Körperlänge gelegen. Öso- phagus kurz, kaum länger als der kräftige (0,2 mm dicke) Pharynx ; Darmgabelung (und entsprechend auch die Genitalöffnung) dicht vor dem Bauchsaugnapf, Darmschenkel fast bis ins Hinterende des Körpers reichend. Medianstamm der Exkretionsblase sehr lang, Gabelung derselben erst zwischen vorderem Hoden und Keimstock. Cirrusbeutel den Bauchsaugnapf nach hinten um dessen Durch- messer überragend. Hoden vom Hinterende entfernt, mit schwach seitlicher Abweichung dicht hintereinander gelegen, rundlich, mit Einkerbungen der Ränder. Keirastock hinter dem Bauchsaugnapf und rechts neben dem Hinterende des Cimisbeutels. Dotterstöcke nach hinten die Darmschenkel noch etwas überragend und nach vorn bis zum Mundsaugnapf reichend. Eier 0,042 mm lang und 0,025 mm breit. Im Dünndarm von Rana temporarta L.; Nordeuropa (Schweden, England), aber einmal in einem Exemplar auch bei Torgau gefunden und bei Göttingen anscheinend häufiger. Die Larve, Cercaria limnaeae ovatae v. Linst., entwickelt sich in Sporocysten von 3,2 mm Länge und 0,48 mm Dicke in Lym- naea ovata Drap.: Körper fein bestachelt, 0,31 mm lang, 0,25 mm breit; Schwanz 0,16 mm lang und 0,059 mm breit; Mundsaugnapf 0,1 mm, Bauchsaugnapf 0,069 mm im Durchmesser; Bohrstachel 0,029 mm lang; Augen fehlen; Darmschenkel bis ins hintere Körper- ende reichend. —^Die Weiterentwicklung erfolgt in Phryganiden- Larven {Limnophütcs rhomhicus L., L. griseus L., L. lunatus Curt., L. flavicornis Fab. und Anabolia nervosa Sch.) , sowie vielleicht (?) auch in Ephemera vulgata Fabr. und Chloeon dipterum zum Dis- tomuni limnophüi v. Linst.: bis 0,62 mm lang und 0,26 mm breit; Durchmesser der kugeligen, dünnwandigen Cysten 0,18 bis 0,30 mm, des Mundsaugnapfs bis 0,14 mm, des Bauchsaugnapfs bis 0,098 mm, des Pharynx 0,033 bis 0,056 mm. Darmschenkel bis nahezu ans hintere Körperende reichend. Exkretionsblase groß, Y-förmig, mit während ihres Wachstums an Länge stark zunehmendem Stamm und kurzen Schenkeln. Kopfdrüsen bis zum Hinterende des Öso- phagus nach hinten reichend. II. Plagiorchis Lhe. Plagiorchnnen mit länglichovalem bis länglichem, an beiden Enden meist merklich verjüngtem Körper. Ösophagus sehr kurz oder ganz fehlend. Genitalöffnung von der Darmgabelung entfernt, nur wenig vor dem Bauchsaugnapf und meist ein wenig links von der Medianlinie. Cirrusbeutel rechts um den Bauchsaugnapf herum- ziehend und mehr oder weniger über ihn hinaus nach hinten reichend, mit großer, scharf abgesetzter Samenblase. Hoden rund- lich bis längsoval, schräg hintereinander. Keimstock rund, neben dem Hinterende des Cimisbeutels gelegen, Receptaculura seminis Parasitische Plattwürmer. 109 f^lt. Dotterstöcke mit zahlreichen, dicht gedrängten Follikeln, auf der Rückenfläche den Darm nach innen zu meist stark über- schreitend. Uterus mit ab- und aufsteigendem Schenkel, die zwischen Keimstock und hinterem Hoden einerseits und vorderem Hoden andererseits in S-förmigei- Krümmung hindurchtreten und erst hinter den Hoden sich mehr oder weniger winden. Eier klein, zahlreich. Im Dünndarm von Amphibien, Reptilien, Vögeln und Fleder- mäusen. Zu der hier behandelten Fauna gehören 6 Arten. Die bisher bekannt gewordenen encystierten Jugendformen (aus Insekten) sind der Spezies nach noch nicht sicher zu bestimmen. Bestimmungstabelle der Arten. A. Hoden deutlich hinter der Körpermitte gelegen, Uterus hinter den Hoden keine oder doch nicht besonders auffallende quer verlaufende Schlingen bildend. 1. Pharynx deutlich kleiner wie Bauchsaugnapf. a) Dotterstöcke nicht nur hinter den Hoden sondern auch am Vorderende die Darmschenkel nach innen stark überschreitend. Im Darm der Ringelnatter. PL mentalatns. b) Dotterstöcke nur hinter den Hoden die Darmschenkel nach innen stark überschreitend. aa) Nur eine Länge von etwa 2,5 mm erreichende Vogelparasiten. a) Im Darm von Schwalben und Seglern lebend. PI. macnlosns. ß) Im Darm von Tringiden lebend, PI. vitellatns. bb) 4 — 9 mm lange Fledermausparasiten. PI. vespertilionis. 2. Pharynx ziemlicli so groß wie Bauchsaugnapf. PI. nanus. B. Hoden ungefähr in der Körpermitte gelegen, Uterus hinter den Hoden sehr zahlreiche querverlaufende Schlingen bil- dend. PI. permixtns. 1. PI. vespertilionis (0. F. Müll.) {= Dtstomum Uma Rud.). 4 — 9 mm lang und bis ca. 0,9 mm breit, nach hinten etwas stärker wie nach vorn verjüngt. Saugnäpfe meist etwas längsoval; Durchmesser des Mundsaugnapfes im Mittel 0,252 : 0,231 mm, des ungefähr an der Grenze des 1. und 2. Fünftels der Körperlänge gelegenen Bauchsaugnapfes 0,223 : 0,208 mm. Pharynx 0,145 mm lang und 0,125 mm breit. Ösophagus kurz (bei extremer Streckung 0,219 mm lang). Cirrusbeutel ca. 1 mm lang. Hoden ungefähr im 3. Viertel der Körperlänge. Keimstock etwas kleiner wie der Bauch- saugnapf (Durchmesser 0,187 mm). Dotterstöcke nach vom über das Hinterende des Bauchsaugnapfes nicht hinausreichend. Uterus keine deutlichen quer verlauf enden Schlingen bildend. Eier 0,0335 :0,018mm. Im Darm yaiv Leticonoe Dauhentoni {^qv^^^ L. mystacinus (Leisl.), Z. dasycneme (Leisl.) und den meisten anderen mitteleuropäischen Fledermäusen. 110 Max Luhe, 2. PI. meiitulatiis (Rud.) (Fig. 85). ],()8 — 2,0 mm lang; Durchmesser des Mundsaugnapfes 0,2 mm, des ungefähr am Hinterende des 1. Drittels der Körperlänge ge- legenen Hauchsaugnapfes 0,12 mm. des kugeligen Pharynx 0,10 mm. Dotterstöcke an den Seiten des Körpers vom Pharynx bis zum Hinterende reichend, vorn und hinten auf der Rückenfläche bis zur Mittellinie heranreichend. Hoden kugelig. 0,21 mm im Durchmesser, unge- fähr im H.Viertel der Körperlänge gelegen (Vorder- rand des vorderen Hodens nur wenig vor der Körpermitte); Uterus hinter ihnen keine deut- lichen quer verlaufenden Schlingen bildend. Eier gelblich, 0,032—0,036 mm lang und 0,0198 mm breit. Im Darm von Tropidonotus natrix L. 3. PI. maculosus (Rud.). Ca. 2—2,5 mm lang und ca. 0,5 — 0,7 mm breit, von ovalem Querschnitt. Mundsaugnapf ca. 0,2 — 0,3 mm, Bauchsaugnapf ungefähr am Ende des 1. Drittels der Körperlänge gelegen und ca. 0,15—0,2 mm im Durchmesser. Pharynx wesentlich kleiner und auch der seitlich von der S&/f/a/f/r^ vTrgr! Medianlinie gelegene Keimstock meist etwas 30:1. kleiner wie der ßauchsaugnapf. Dotterstöcke an den Seiten des Körpers vom Pharynx bis zum Hinterende reichend, nur am Hinterende auf die Dorsalfläche übergreifend, um in der Medianebene zusammenzustoßen. Hoden verhältnismäßig groß, kugelig, ungefähr das 3. Viertel der Körper- länge einnehmendT^lIterus hinter ihnen keine deutlichen, quer ver- laufenden Schlingen bildend. Im Darm von Hirundo rustica L. nicht allzuselten und auch für Riparia riparia (L.), Delichon tirbica (L), Apus apus (L.) und Caprimtdgus europaetis L. angegeben. 4. PI. vitellatus (v. Linst). 1,3 — 2 mm lang und 0,23 — 0,46 mm breit, von ovalem Quer- schnitt. Mundsaugnapf meist in die Länge gestreckt, 0,156 mm lang und 0,135 mm breit. Bauchsaugnapf ungefähr am Ende des 1. Drittels der Körperlänge, 0,075—0,10 mm im Durchmesser. Pharynx deutlich kleiner wie der Bauchsaugnapf. Genitalorgane wie bei PI. maculosus, von dem die Art jedoch durch erheblich größere und weniger zahlreiche Dotterstocksfollikel zu unterscheiden sein soll. Eier braun, 0,027—0,0364 : 0,0228 mm. Im Darm von Tringoides hypoleucus (L.) zweimal (anscheinend bei Ratzeburg und in Österreich), außerdem in Calidris arenaria L. einmal (auf der kurischen Nehrung) gefunden. 5. PL nanns M. Brn. 1,12 mm lang; Durchmesser des Mundsaugnapfes 0,12 mm, des am Hinterende des 1. Körperdrittels gelegenen Bauchsaugnapfes 0,069 mm. Pharynx ziemlich so groß wie der Bauchsaugnapf. Parasitische Plattwürmer. Hl Dotterstöcke die ganzen Seiten des Körpers vom Pharynx bis zum Hinterende einnehmend und hinter den Hoden zusammenstoßend. Eier ziemlich dickschalig, dunkelbraun, 0,027:0,0182 mm. Im Darm von Scohpox gallimila L. nui' einmal gefunden (Greifswald, 1800). ^ ..i - 6. PI. permixtus M. Brn. Fast 5 mm lang und etwas über 1 mm breit. Bauchsaugnapf dem Yorderende genähert (noch im 1. Viertel der Körperlänge ge- legen) und ungefähr so groß wie der Mundsaugnapf, Durchmesser des letzteren 0,24 — 0,26 : 0,26 —0,281 mm, des Bauchsaugnapfes 0,25—0,312 mm. Pharynx wesentlich kleiner. Keimstock median gelegen, ungefähr so groß wie der Bauchsaugnapf. Dotterstöcke erst in der Höhe des Bauchsaugnapfes beginnend und auch das äußerste Hinterende des Körpers freilassend, aber nicht auf die Seiten des Körpers beschränkt, sondern ziemlich weit auf die Ventral- und noch mehr auf die Dorsalfläche übergreifend. Hoden verhältnismäßig klein, ungefähr das mittelste Fünftel der Körper- länge einnehmend. Ab- und aufsteigender Schenkel des Uterus hinter den Hoden zahlreiche querliegende Schlingen bildend. Eier sehr zahlreich, dunkelbraun, 0,027—0,032 : 0,019 mm. Im Darm von Hirundo rustica L. nur einmal in 2 Exemplaren gefunden (in Österreich?). Zu den PLagiorchiinen gehört vielleicht auch: Distomuni exasperatiim Rud. 4 mm lang und in der Mitte 1,4 mm bi< 1 Pr. peilncidns. Parasitische Plattwürmel*. ii:^ 1. Pr. ovatus (Rud.) (Fig. 86). 3 — B nini lang, 1 — 2 mm breit, flach, von birnförmigem Umriß. Mundsaugnapf längsoval, 0,146-0,167:0,167—0.208 mm; Bauch- saugnapf über doppelt so groß, 0,354—0,447 : 0,396 mm. Pharynx 0,1 — 0,16 mm, Ösophagus 0,2.5—0,4 mm lang, Darmgabelung ungefähr in der Mitte zwischen Mund- und Bauchsaugnapf. Darmschenkel anfangs divergierend, hinter der Körf)ermitte aber in ziemlich scharfem Winkel wieder medianwärts abbiegend und die Hoden um deren '/^ — "V, Länge überragend. Hoden längsoval, ganz oder zum größten Teil in der hinteren Körperhälfte. Keimstock dorsal vom Bauchsaugnapf. Dotterstöcke lateral von den Darmschenkeln, zwischen Darmgabelung und Bauchsaugnapf beginnend und bis zur halben Höhe der Hoden, wo die Darmschenkel nach innen abbiegen, reichend. Uterus die Darmschenkel vor und hinter den Hoden seitlich überschreitend , hinter den Hoden durch seine Zwischenräume freilassen- » «uhr-Hfli«*«? Fig. 87. Prosthogo- nitnus cuneatns. Bauchansicht des Verden ii(ie&.^mit den Genitalöffniingen. Vergr. 15 : 1. Fig. 86. Prosthogonimtis o-vafus. Rückenansiebt. Vergr. 10:1. ^ den Schlingen eine dem bloßen Auge sichtbare rosettenähnliche P^igur bildend, auch neben und vor dem Bauchsaugnapf sich noch stark windend. Eier dünnschalig, 0,0221—0,024:0,013 mm. In der Bursa Fabricii von Nyroca hyemalis (L.). Spatula clypeata (L.), Fulica atra L., Ortygometra porzana (L.), Lartis canus L., Stercorarius parasiticus (L.). Colymbus griseigena Bodd. und verschiedenen Corviden. 2. Pr. cuneatus (Rud.) (Fig. 87). Zirka 5,2 mm lang und 1,7 mm breit, ziemlich dick, von fast dreieckigem Umriß mit abgestutztem Hinterrand. Mundsaugnapf (),3 — 0,4 mm, Bauchsaugnapf 0,6 — 0,8 nun. Pharynx kugelig, 0,2 mm; Ösophagus 0,2—0,4 mm lang; Darmgabelung nicht weit vor dem Bauchsaugnapf, Darmschenkel die Hoden um deren 1 — l'/, fache Länge überragend. Hoden länglich oval, selten mehr rund, am Anfang der hinteren Körperhälfte. Keimstock hinter dem Bauch- saugnapf. Dotterstöcke jederseits mit der Mitte oder dem Hinter- ende des Bauchsaugnapfes beginnend und bis zum HinteiTand der Hoden reichend, die Darmschenkel zum Teil noch überdeckend. Uterus die Darmschenkel nur hinter den Hoden überschreitend, hier aber den ganzen Hinterkörper in dicht gedrängten Schlingen Süßwasserfauna von Deutschland. Heft 17. 8 114 Max Luhe, völlig ausfüllend, vor den Hoden aber keine Schlingen mehr bildend. Eier 0,0228-0,027 : 0,013—0,016 mm. In der Bursa Fabricii von Cygmis cygmis (L.), Nyroca clangula (L.), Fulica atra L., Colymbus nigricans Scop. und zahlreichen Landvögeln. 3. Pr. anatinns Markow. 2,4 — 2,8 mm lang, 1,1 — 2 nnn breit, abgeplattet birnförmig. Bauchsaugnapf 2^/, mal so groß wie der Mundsaugnapf. Darmgabe- lung ungefähr in der Mitte zwischen den beiden Saugnäpfen. Hoden rundlichoval, vom Bauchsaugnapf fast ebensoweit wie vom Hinter- ende entfernt und von den sich hinter ihnen wieder etwas nach innen wendenden Darmschenkeln ungefähr um ihre eigene Länge überragt. Keimstock hinter dem Bauchsaugnapf. Dotterstöcke jeder- seits erst hinter dem Bauchsaugnapf beginnend und nach hinten etwas über die Hoden hinausreichend. Uterus die Darmschenkel nur mit einzelnen Schlingen überschreitend. Cirrus auf einer Papille neben dem Vordenand des Mundsaugnapfs ausmündend. Bisher nur einmal in Rußland in der Bursa labricii von Anas hoschas L. domestica gefunden. 4. Pr. pelliicidus (v. Linst.). Bis zu 9 mm lang und 4 — 5 mm breit, mit nicht sehr ver- schieden starken Saugnäpfen : Durchmesser des Mundsaugnapfs 0,66 — 0,9 mm, des Bauchsaugnapfes 0,8 — 1,3 mm. Hoden kreis- rund. Keimstock hinter dem Bauchsaugnapf. Vorderende der Dotters Stöcke neben oder etwas hinter dem Hinterende des Bauchsaugnapfer. Uterus mit zahlreichen, aber sehr wenig dichten Windungen. Eie- verhältnismäßig dunkelbraun, 0,0273-0,029 : 0,01 1—0,013 mm. In der Bui-sa vFabricii und dem Eileiter von Gallns domesticus L. und Numenius arquatus L. II. Schistogonimus Lhe. (n. g.). Größte Körperbreite ungefähr in der Körpermitte, Yorderende aber stärker und gleichmäßiger verjüngt wie das abgerundete Hinter- ende. Die Vagina verläuft von der Darmgabelung bis zum Hinter- ende des Mundsaugnapfes dicht neben dem Cirrusbeutel , trennt sich aber dann von diesem und zieht direkt in querer Richtung zum Körperrand, während der Cirrusbeutel nach vorn weiter ver- läuft und erst neben dem ^^ordelTand des Mundsaugnapfes mündet. Uterus mit zahlreichen dicht gedrängten Schlingen, aber weder die Darmschenkel seitlich überschreitend noch deren blinde Enden nach hinten zu übeiTagend. Nur eine Art. Seh. ranis (Brn.) (Fig. 88). 4,2 mm lang, 2 mm breit, stark abgeplattet, mit ziemlich gleich- breitem Hinterkörper und sich konisch verjüngendem Vorderkörper. Mundsaugnapf 0,321— 0,354 mm, Bauchsaugnapf 0,521 mm, Pharynx 0,147:0,198 mm; Ösophagus 0,208 mm lang, Darmgabelung weit vor dem BauchBaugnapf. Darmschenkel anfangs divergierend, hinter Parasitische Plattwürmpi'. 115 den Hoden sich wieder etwas nach innen wendend und die Hoden um deren 5 fache Länge überragend. Hoden rundlich-oval, noch in der vorderen Körperhälfte dicht hinter dem Bauchsaugnapf gelegen. Keimstock dorsal vom Bauchsaugnapf. Dotterstöcke fast ganz auf die Bauchfläche beschränkt, etwas vor dem Bauch- saugnapf beginnend und nach hinten etwas über die Hoden hinausragend. Uterusschlingen die Darmschenkel nicht überschreitend, aber den Raum zwischen den Darmschenkeln fast ganz ausfüllend. Uterusmündung von der mann- y yy Schistogoni- lichen Geschlechtsöffnung getrennt, neben dem müs rärus. Rücken- Hinterrand des Mundsaugnapfs; männliche Ge- ansieht des Vorder- schlechtsöffnung neben dem Vorderrand des- ^"'^^'öffmmge^r'''"" selben. Eier bräunlich, 0,024—0,0273:0,013 mm. Vergr. 20 : i. In der Bursa Fabricii von Fulica atra L., Spatula clypeata (L.) und Anas boschas L. je einmal gefunden. neurogen etinae Lss. Kleine bis untermittelgroße, mäßig abgeflachte Distomen mit ovalem bis fast kreisförmigem Körperumriß und nicht besonders kräftigen Saugnäpfen. Haut im Yorderkörper dicht mit länglichen, an ihrem freien Ende gezackten oder abgerundeten Schuppen be- waffnet, die nach hinten zu allmählich in Stacheln übergehen. Darm mit kurzem Präpharynx, kleinem Pharj'nx, mäßig langem Ösophagus und das Hinterende des Körpers nicht erreichenden Schenkeln. Exkretionsblase V- oder Y-förmig, in letzterem Falle aber nur mit kurzem Medianstamm; meist am lliRterende, seltener auf der Ventralfläche ausmündend. Genitalöffnung am linken Seiten- rande des Körpers, vor dem Bauchsaugnapf. Cirrusbeutel sehr groß, birnförmig, mit langgestreckter und aufgewundener Samenblase und, sehr stark entwickelter Pars prostatica. Hoden den Körperrändern genähert, annähernd symmetrisch, vor, neben oder hinter dem Bauch- saugnapf. Keimstock seitlich, neben oder vor dem Bauchsaugnapf. Receptaculum seminis und Laurerscher Kanal vorhanden. Dotter- stöcke einfach bäumchenförmig, ganz oder doch zum größten Teil vor den Darmschenkeln gelegen. Uterus mit seinen Schlingen den Hinterkörper mehr oder weniger erfüllend. Eier mit scharf abge- setztem Deckel, 0,029—0,035 : 0,013—0,016 mm. Im Dünndarm von Amphibien und Reptilien. Encystierte Jugendformen in Insekten, ('ercarien und deren Muttergenerationen noch unbekannt. 2 Gattungen. Bestimmungstabelle der Gattungen. 1. Hoden im Yorderkörper, vor den Darmschenkeln. Prosotocus. 2. Hoden hinter den blinden Enden der Darmschenkel. neurogenes. 8* 116 Max Luhe, I. Prosotocus Lss. Körper im Ruhezustand fast kreisförmig, der stärker beweg- liche Yorderkörper verjüngt vorstreckbar. Darmschenkei kurz, nicht oder kaum den Bauchsaugnapf eiTeichend. Hoden im Vorder- köqier, vor den Darmschenkeln, nicht ganz symmetrisch. Der mehr oder weniger birnförmige Keimstock hinter ihnen in Nähe der Mittellinie dicht vor dem Bauchsaugnapf gelegen. Uterusschlingen im Hinterkörper jederseits eine bis zum Hinterende reichende Schlinge bildend und nach vorn zu über den Bauchsaugnapf hinaus- reichend. Eier ohne äußere hyaline Hülle. Im Dünndarm von Amphibien und Reptilien. In Deutschland nur eine Art. Pr. confnsus Lss. Nur bis 1,36 mm lang und ca. 1,0 mm breit. Durchmesser des Mundsaugnapfes bis 0,16 mm, des flachen, wenig muskulösen Bauch- saugnapfes bis 0,15 mm. Dotter- stöcke jederseits zwischen dem Mund- • fiaugnapf. und den Hoden zusammen- gedrängt. Eier 0,034 : 0,013 mm. Im Duodenum von J^ana escu- lenta L. recht häufig; seltener in Rana tetriporaria L. sowie in Bufo vulgaris Laur. , variahilis Fall, und calamita Laur. Encystierte Jugend- formen in den Larven und Imagines von Aeschna^ gelegentlich auch in Cordulia und in der Larve eines (nicht bestimmten) Wasserkäfers (Durch- messer der kugeligen dickwandigen Cysten 0,17—0,3 mm, Größe des in einer Cyste von 0,22 mm Durch- messer eingeschlossenen Distoinums r( ifiiifl """^^^^^^ 0,35:0,2 mm). Frühere Entwicklungs- ^Z'"^. Prosotocus conßcsusi.^^. Stadien und erster Zwischenwirt un- Yergr. 48 : 1. bekannt. II. Pleuroj^enes Lss. Körper länglich bis eifönnig. Hoden hinter den blinden Enden der Darmschenkel, symmetrisch neben oder hinter dem Bauchsaug- napf. Der kugelige Keimstock vor ihnen auf der der Genitalöffnung abgewandten Seite nahe dem Körperrande gelegen, üterusschlingen auf den Hinterköqjer beschränkt. Eier äußerlich nocli von einer ca. 0,005 mm dicken hyalinen Hülle umgeben. Im Dünndarm von Amphibien und Reptilien. 2 deutsche Arten. Bestimmungstabelle der Arten. 1. Darmschenkel kurz;- die Hoden neben, der Keimstock vor ' :;d«m Bauchsaugnapf. PI. median«. Parasitische Plattwürmer. 117 I 2. Darmschenkel in den Hinterkörper hineinreichend; die Hoden hinter, der Keimstock neben dem Bauchsaugnapf. PI. claviger. 1. PI. claviger (Rud.) (Fig. 90). Bis zu 3,3 mm lang. Mtmdsaugnapf fast doppelt so groß wie der Bauchsaugnapf. Darmschenkel nicht vor dem Ende des 3. Viertels der Körperlänge endend, bei noch unentwickeltem Uterus sich dem Hinterende stärker nähernd als bei erwachsenen Tierenfü,, Hoden infolgedessen weit hinter dem am Anfang des 2. Drittels der Körperlänge ge- legenen Bauchsaugnapf. Neben diesem der Keimstock. Uterus mit zahlreichen, vor- wiegend quer verlaufenden Schlingen den ganzen Hinterkörper erfüllend. Eier 0,033 zu 0,016 mm. Im Darm von Rana temporaria L. und Rana esculenta L. nicht selten, in der Regel von der Einmündurig des Gallenganges ab bis zur Mitte des Darmes. Auch in Biifo calamüa Laur., variahilis Pall. und vtilgaris Laur. gefunden. Die encystierte Jugend- form ist in der Larve eines nicht bestimm- ten kleinen Wasserkäfers gefunden worden. (Durchmesser der ovalen Cyste 0,14:0,1 mm, des jungen Distomums in ihrem Innern • 0,25:'0,1 mm.) 2. PI. medians (Olss.). 1,5 — 2 mm lang und etwas über halb so breit. Mundsaugnapf größer wie der Bauch- Fig. 90. Pleurogenes da- saugnapf, Verhältnis der Durchmesser beider -viger. Vergr. 3o : i. zueinander wie 14:11. Darmschenkel kaum bis zum Bauchsaugnapf reichend, die beiden Hoden jederseits neben dem Bauchsaugnapf, Keimstock vor dem Bauchsaugnapf und lateral von dem einen Darmschenkel. Uterus ähnlich wie bei Prosotocus confustis jederseits im Hinterkörper eine bis zum Hinterende rei- chende Schlinge bildend. Eier 0,03:0,016 mm. Im Dünndarm von Rana esculenta L. und Rana temporaria L., seltener auch von Bufo calamita Laur., vulgaris Laur. und variahiUs Pall,, vom Pylorus ab bis zur Mitte des Darmes. Die encystierte Jugendform ist in Agrion sowie in derselben Käferlarve wie die von Prosotocus confusus Lss. gefunden worden. (Bis zu 11 Cysten in einem Wirt beobachtet. Durchmesser der kugeligen dünnwan- digen Cysten 0,1 — 0,3 mm, des eingeschlossenen Distomums bis zu 0,5:0,3 mm. Letzteres kann schon mit der Produktion von Eiern beginnen, die aber dann eine etwas abnorme Form haben — 0,028 zu 0,018 mm — und nur Dotter und Fett, aber keine Eizelle ent- halten.) 118 Max Luhe, Brachycoeliinae Lss. Kleine bis unterinittelgroße Distonien mit ziemlich muskel- kräftigem Körper. Pharynx und Ösophagus vorhanden, Darmschenkel kurz, über den Bauchsaugnapf nicht hinausgehend. Exkretionsblase V-förmig oder Y-förmig. Genitalöffnung median zwischen den Saug- näpfen; Cirrusbeutel vorhanden oder fehlend. Hoden in der Nähe des Bauch saugnapf es symmetrisch in den Seiten des Körpei-s, Keim- stock seitlich vor ihnen. Receptaculum seminis und Laurerscher Kanal vorhanden. Dotterstöcke jederseits nur aus einer einzigen bäumchenföraiigen Follikelgruppe im Vorder- oder Mittelkörper bestehend. Uterus hinter den Hoden zahlreiche Schlingen bildend und bis ins Körperende reichend, mit zahlreichen kleinen Eiern. Im Dann von Amphibien, Reptilien, Vögeln und Säugetieren. Jugendformen anscheinend in Insekten, aber nur von einer Ai-t bekannt. 4 — 5 Gattungen, darunter 3 — 4 deutsche, von denen aber nur 2 der hier behandelten Pauna angehören. Bestimmungstabelle der Gattungen. 1. Körper klein, gedrungen. Exkretionsblase V-förmig. a) Cirrusbeutel fehlt; Genitalöffnung dicht vor dem Bauchsaug- napf. a) Haut ohne Einlagening von Stacheln. Hoden vor den Uterusschlingen. Lecithodendrinm (S. 118). /?) Haut dicht bestachelt. Hoden vo~n den Uterusschlingen eingehüllt. Bauchsaugnapf sehr kräftig. (In Fleder- mäusenr Hierher eine deutsche Art, die aber nicht zur Süßwasserfauna gerechnet werden kann.) Pycnoporiis. b) Cin-usbeutel vorhanden, sehr lang, schlauchförmig; Genital- öffnung dicht hinter dem Pharynx. (In Vögeln und Säuge- tieren; aus Mitteleuropa nicht bekannt.) Phaneropsoliis. 2. Körper stark verlängert. Exkretionsblase Y-förmig. Cirrusbeutel vorhanden, klein, birnförmig bis oval. Brachycoeliiim (S. 119). I. Lecithodendriuiii Lss. Kleine Brachycoelünen mit mehr oder weniger gediTingenem Köqjer. Haut glatt oder oberflächlich in außerordentlich feine Spitzchen zerspalten, ohne Einlagerung echter Stacheln. Exkretions- blase V-förmig. Genitalöffnung dicht vor dem Bauchsaugnapf. Cirrusbeutel fehlt; die lange, schlauchföi-mige Samenblase liegt zu einem Knäuel aufgewunden in einer bindegewebigen Umhüllung, die sich mitunter scharf von dem umgebenden Parenchym absetzt und dann einen CiiTusbeutel vortäuschen kann, die aber nie all- seitig geschlossen und mit Muskelfasern ausgestattet ist. Uterus- schlingen auf den Raum hinter den Hoden beschränkt und vorzugs- weise in querer Richtung verlaufend. Verhältnismäßig zahlreiche Arten im Darm von Fledermäusen und Chamaeleonten^ daninter 2 deutsche. Parasitisclie Plattwürmer, 1|9 Bestimmungstabelle der Arten. a. Mundsaugnapf nur sehr wenig gi'ößer wie der Bauchsaugnapf. Dotterstöcke an den Seiten des Hinterkörpers hinter den Hoden. L. ascidia. b. Mundsaugnapf sehr viel größer wie der Bauchsaugnapf. Dotter- stöcke an den Seiten des Yorderkörpers. L. chilostomum. 1. L. ascidia (v. Ben.). Zirka 1,18 mm lang und 0,33 mm breit, dick spindelförmig mit zugespitztem Vorder- und Hinterende. Durchmesser des Mund- saugnapfes 0,082 mm, des Bauchsaugnapfes 0,075 mm. Die beiden Dotterstocksträubchen an den Seiten des Hinterköi-pers hinter den Hoden und ventral von den blinden Enden der beiden Schenkel der Exkretionsblase. Eier 0,020:0,011 mm. Im Darm von Leticonoe Datibentoni (Leisl.), Z. mystacintis (Leisl.), L. dasycneme (I^eisl ) und den meisten anderen mitteleuropäischen Fledermäusen. Die e n c y s t i e r t e J u g e n d f 0 r m (von 0,2ö mm Länge und 0, 1 1 mm Breite, mit Saugnäpfen von 0,066 bzw. 0,052 mm Durchmesser und einem Pharynx von 0,029 mm Durchmesser) in den Larven von Chironomtis phimosus L., in kugeligen dünnwandigen Cysten von 0,15 mm Durchmesser, bis zu 15 Stück in einem Wirte. Der in dieser Cyste noch erhaltene Bohrstachel der Cercarie ist 0,031 mm lang, mit kurzer dolchförmiger Spitze, die wie in einen breiteren Handgriff eingefügt erscheint. Dieselbe Jugendform soll auch bei Ephemeriden- und Perliden-\i2X\'QV\. encystiert vorkommen. 9 L. chilostomum (Mehl.) {= Dist. ascidioides v. Ben.). 0,9—1,5 mm lang und bis 0,7 mm breit^^-^förmig, Durch- messer des auffällig großen Mundsaugnapfes, dessen Öffnung bei konservierten Exemplaren längsgestreckt ist, ca. 0,25 mm, des wesentlich kleineren, runden, in der Körpermitte gelegenen Bauch- saugnapfes ca. 0,16 mm. Die beiden Dotterstocksträubchen an den Seiten des Yorderkörpers. Eier 0,031—0,033:0,013—0,015 mm. Im Darm von Leuconoe Daubentoni (Leisl.), L. mystacinus (Leisl.) und den meisten anderen mitteleuropäischen Fledermäusen, Ent- wicklung unbekannt. II. Brachycoeliiiiii Duj. e p.. Lss. Körper stark verlängert. Haut bestachelt. Exkretionsblase Y-förmig. Genitalöffnung etwas vor dem Bauch saugnapf; Cirrus- beutel vorhanden, aber verhältnismäßig klein, fast ganz vor dem Bauchsaugnapf gelegen. Hoden. dicht hiiitQr,. Kehns^tock neben dem Bauch saugnapf. Dotterstöcke an den Seiten des Yorderkörpers. üterusschlingen hinter den Hoden, vorzugsweise quer gerichtet, im Hinterende mehr in die Längsrichtung übergehend. Nur eine Art: Br. salamandrae (Fr öl.) (= Distonmm crasskolU Rud.) (Fig. 91). 3 — 5 mm lang, 0,8 — 1,2 mm breit. Durchmesser des Mund- saugnapfes 0,26—0,31 mm, des Pharynx 0,083—0,10 mm, des un- 120 Max Luhe. gefähr an der Grenze der beiden ersten Drittel der Körperlänge gelegenen Bauchsaugnapfes 0,20—0,26 mm. Eier 0,045 — 0,050 zu 0,032—0,036 mm, mit hellbrauner Schale. Im Dünndarm von Salamandra inactilosa Laur., stellenweise (z. B. im Harz) recht häufig, außerdem gefunden in dem von Salamandra atra Laur., Molge cristata (Laur.), M. alpestris (Laur.), M, vulgaris (L.), Bufo vulgaris Laur. und Anguis fragilis L. Leptophallus Lhe. (n. g.) Kleine Distomen mit länglichem, nach hinten etwas verjüngtem Körper von fast kreisförmigem Querschnitt. Haut bis ans Hinter- ende dicht bestachelt. Pharynx vorhanden, Öso- phagus sehr kurz, Darmschenkel über den Bauch- saugnapf hin ausreichend, ohne doch das Hinterende des Kör- pers zu erreichen. Exkretions- blaseY-förmig, mit langem Stamm und sehr kurzen Schenkeln. Geni- talöffnung annähernd median, zwischen Darmgabelung und Bauchsaugnapf. Cirrusbeutel vor- handen, vor dem Bauclreaugnapf gelegen ; Samenblase zum größten Teil außerhalb des Cirnisbeutels neben dem Bauchsaugnapf ge- legen. Hoden ungefähr in der Mitte des Körpers, naliezu sym- metrisch. Keimstock rechts vor ihnen, zum Teil bereits neben dem Bauchsaugnapf. Recepta- culum seminis klein oder fehlend, Laurerscher Kanal vorhanden. Dotterstöcke auf den Yorder- köq^er beschränkt. Uterus zwi- schen den Hoden hindurch, zum Teil auch ventral von ihnen unter leichten Schlängelungen bis ins Hinterende des Körpers ziehend, dort einige stärkere Windungen beschreibend, dann sich erweiternd und in S-förmiger Krümmung wieder nach vorn ziehend. Nur eine sichere Art: Fi«. 91. Brachy- coeliuni salantaft- drae. Original . Fig. i)2. Leptophallus nigrovenosus. Orig. L. nigrovenoSUS (Bellingh.) (= Distomum signatum Duj.V) (Fig. 92). 1,1—1,8 mm lang, 0,40—0,43 mm breit und 0,35—0,40 nnn dick. Durchmesser des Mundsaugnapfes 0,21—0,26 mm, des Bauch- saugnapfes 0,18 — 0,22 mm, des kugeligen Pharynx 0,06—0,08 mm. Ösophagus 0,03—0,04 mm lang, blindes Ende der Darmschenkel um 33 — 46 7o der ganzen Körperlänge vom Hinterende entfernt. Dotterstöcke vom Pharynx bis zum Bauchsaugnapf reichend, jeder- seits ein nach hinten zugespitztes, dreieckiges Feld einnehmend, Parasitische Plattwürmer. 121 mit verhältnismäßig gi"oßen bimförmigeii Follikeln. Eier 0,034 his 0,038:0,019—0,021 mm, mit brauner Schale. Im Ösophagus von Tropidonottis natrix (L.), Entwicklung und Z wischen wirte unbekannt. Eine entfernte Verwandtschaft mit Z. m'grovenostcs zeigen 2 andere Ringelnatterparasiten, die wohl dereinst Vertreter besonderer Gattungen werden müssen. 1. Distomiim gracillimiini Lhe. (n. sp.). 1,2 mm lang und 0,45 mm breit, nach beiden Enden- verjüngt und zwar nach hinten stärker wie nach vorn. Haut äußerst fein bestachelt. Durchmesser des hinten birnförmig verschmälerten Mundsaugnapfes 0,187 mm, des nur wenig vor der Körpermitte gelegenen Bauchsaugnapfes 0,182 mm, des kugeligen Pharynx 0,065 mm. Ösophagus 0,09 mm lang; Darmschenkel das Hinter- ende des Bauch saugnapf es nur sehr wenig übeiTagend, 0,36 mm lang, ihre blinden Enden noch 0,5 mm vom Hinterende des Kör- pers entfernt. Exkretionsblase ? Genitalöffnung median, zwischen Darmgabelung und Bauchsaugnapf. Cirrusbeutel klein, vor dem Bauchsaugnapf; Saraenblase zum größten Teil außerhalb des Cirrus- beutels dorsal vom Bauchsaugnapf gelegen. Hoden im Hinter- körper, schräg hintereinander. Keimstock vor ihnen, auf derselben Seite der Medianlinie wie der hintere Hoden, dicht hinter und zum Teil noch dorsal von dem Bauchsaugnapf. Receptaculura se- minis scheint zu fehlen, Laurerscher Kanal ? Dotterstöcke an den Seiten des Mittelkörpers, nach vorn über den Vorderrand des Bauchsaugnapfes nicht hinausreichend, nach hinten die blinden Darmenden etwas überragend und bis zum Niveau des Hinter- randes des vorderen Hodens reichend, etwa SJjüollikel jederseits, die dicht zusammengedrängt den Enden der Da:rraschenkel größten- teils ventral aufliegen. Uterus ventral von den Hoden mit ab- steigendem und aufsteigendem Schenkel bis ins Hinterende des Körpers reichend. Eier 0,040—0,044:0,021 mm, mit gelblicher Schale. Im Ösophagus von Tropidonotus natrix (L.), bisher nur einmal gefunden. 2. Distomuin cloacicola Lhe. (n. sp.). Körper kräftig, gedrungen, 1,3 — 1,4 mm lang und 0,5 — 0,6 mm breit, an den Enden nicht verjüngt, sondern breit abgerundet. Haut glatt. Saugnäpfe auffällig groß und in transversaler Rich- tung etwas gestreckt; Mundsaugnapf subterminal, 0,30 — 0,32 zu 0,32 — 0,35 mm; Bauchsaugnapf ungefähr an der Grenze von 1. und 2. Drittel der Körperlänge, 0.20—0,27 : 0,25—0,35 mm. Pharynx kugelig, Durchmesser 0,11 mm; Ösophagus fehlt; Darmschenkel 0,14 — 0.23 mm vor dem Köi7)erende endigend. Exkretionsblase? Genitalöffnung anscheinend median dicht vor dem Bauchsaugnapf. Cirrusbeutel? Hoden ziemlich dicht hinter dem Bauchsaugnapf und unmittelbar neben einander. Keimstock rechts vor ihnen, zum Teil dorsal vom Bauchsaugnapf. Dotterstöcke an den Seiten des Mittelkörpers, nach hinten nicht über die Hoden, nach vom nicht über das Vorderende des Bauchsaugnapfes hinausreichend. 122 Max Luhe. Receptaculum seminis ? Laurerscher Kanal ? Uterus mit seinen Schlingen den ganzen Hinterkörper erfüllend, ventral von den Hoden nnd mit je einer längs verlaufenden Schlinge zwischen den heiden Daraischenkel sowie jederseits lateral von diesen bis ins Hinterende reichend. Eier 0,028—0,030:0,015—0,017 mm, mit gelblicher Schale. In der Kloake von Tropidonotus riatrix (L.); Entwicklung und Zwischenwirte unbekannt. Renicola Cohn. Kleine Distotnen mit stark abgeflachtem, vorn breit abgerun- detem, hinten verschmälertem Körper und sehr kleinen Saugnäpfen. Bauchsaugnapf hinter der Mitte des Körpers und leicht zu über- sehen. Pharynx vorhanden, Ösophagus sehr kurz, Darmschenkel kurz und kaum über den Bauchsaugnapf hinausreichend. Exkre- tionsblase Y-förmig mit langem Stamm und langen, bis zum Mund- saugnapf reichenden Schenkeln, die vorn ineinander übergehen. Cirrusbeutel fehlt. Hoden klein, schräg hintereinander, der hintere dorsal vom Bauchsaugnapf. Keimstock seitlich vor den Hoden. Receptaculum seminis? Laurerscher Kanal? Dotterstöcke an den Seiten des Mittelköq:)ers, jederseits wenige (5 — 6) in der Längs- richtung dicht aneinander gedrängte große Follikel. Uterus mit zahlreichen Schlingen fast den ganzen Körper erfüllend und die meisten anderen Organe verdeckend. Eier klein, mit brauner Schale. Nur eine Art: Renicola pingiiis (Mehl.) (Fig. 93). 1,5 mm langjind bis 0,85 mm breit bei einer maximalen Dicke von 0,35 mm. Durchmesser des Mundsaugnapfes 0,21 mm, des Bauch - saugnapfes 0,073 mm, des Pharynx 0,057 mm. Eier 0,042 : 0,019 mm. In der Niere von Colymbus cristatus L. und zwar stets paar- weise in Auftreibungen der Nierenkanälchen von ca. 2 mm Länge und 1 mm Breite; bisher nur einmal in Norddeutschland gefunden. Gynmophallus Odhn. Sehr kleine bis kleine Distotnen mit dickem, wenig abge- plattetem Köq^er von ovalem bis biniförmigem Umriß. Haut bis ins Hinterende bestachelt. Mundsaugnapf subterminal, Bauchsaugnapf in der Nähe der Körpermitte. Präpharynx felilt; Pharynx sehr klein; Ösophagus mittellang; Darmschenkel kurz, kaum über den Bauch- saugnapf hinausreichend. Exkretionsblase Y-förmig, mit langem Stamm und langen bis in die Höhe des Pharynx reiehenden Schen- keln. Begattungsorgane fehlen: Genitalatrium schlauchförmig, un- mittelbar am vorderen Rande des Bauchsaugnapfes mündend, die stark entwickelte Pars prostatica und die dorsal vom Bauchsaugnapf gelegene Samenb-lase frei im Parenchym. Hoden hinter dem Bauch- saugnapf, mehr oder weniger symmetrisch. Keimstock seitlich vor den Hoden. Receptaculum seminis fehlt, Laurerscher Kanal vor- handen. Dotterstöcke rückenständig, nahe der Medianlinie und in der Nähe des Bauchsaugnapfes, jederseits nur eine kleine Zahl dicli Parasitisclie Plattwüriiier. 123 zusamiuengedräiigter Follikel. Uterus bis ins Hinterende reichend. Eier zahlreich, klein, dünnschalig, von gelber Farbe. In der Gallenblase von Wasservögeln. Als Zwischenwirte scheinen marine Muscheln (Mytilus, Cardhim, Tapes, Saxicava) zu dienen. Vorwiegend arktisch. In Deutschland noch nicht beobachtet, falls nicht etwa das ungenügend bekannte Körpermitte reichend. Dist. delicatulum Rud. aus der Gallenblase von Anas sponsa L. hierher gehört. Doch könnten 2 in Südschweden gefundene Arten auch noch in Deutsch- land vorkommen. 1. G. choledochus Odhn. 0,9 — 1,1 mm lang, 0,6 mm breit. Durchmesser des Mundsaug- napfs ca. 0,18 mm, des in oder ein wenig hinter der Körpermitte gelegenen Bauchsaugnapfes ca. 0,16 mm, des Pharynx ca. 0,06 mm. Darmschenkel bis zur Dotterstöcke aus je 6—8 Follikeln be- stehend. Uterus wenig gewunden, bildet eine kurze hintere Schlinge und zieht dann in den Vorderkörper, um dort noch einige median gelegene Windungen zu beschreiben. Eier 0.028:0,014 mm. In Tadorna tadorna (L.), Soniateria moLlis- sima (L.) und Som. spectabilis (L.). 2. G. deliciosiis (Ol SS.) (Fig. 94). 1,1 — 2,3 mm lang, 0.5 — 0,75 mm breit. Durchmess. des Mund- saugnapfes 0,20 — 0,25 mm, des ein wenig vor der Körpermitte ge- legenen Bauchsaugnapfes 0,16 — 0,20 mm, des Pharynx 0,06 mm. Ösophagus 2— 3 mal so lang wie der Pharynx, Darmschenkel bis zur Körpermitte reichend. Uteruswindungen vorwiegend im Hinter- köi-per. Eier 0,022—0,026 : 0,014 mm. In Lartis canus L., Larus fiiscus L. und Larus argentattis Brunn. Fig. 93. Rentcola pinguis. 94. Gymnophallus deliciosus. Microphallinae Ward. Kleine bis sehr kleine Distomen mit zartem, meist birnförmigem Körper. Saugnäpfe klein, Mundsaugnapf subterminal, Bauchsaug- napf hinter der Körpermitte. Präpharynx und Pharynx vorhanden Ösophagus lang; Dnrmschenkel kurz, nie wesentlich über den Bauch- 124 ^lii'^ JL^ülio. sauguapf hinausreichend. Exkretioiisblase V-förniig. Genitalöffiiung links von der Medianlinie und neben, seltener hinter dem Bauch - saugnapf. Im Genitalatrium eine muskulöse Papille, welche die männliche Geschlechtsöffnung trägt und welche an Stelle eines Cin-us als Kopulationsorgan dient. Cirrusbeutel fehlt, Samenblase und Pars prostatica frei im Parenchym, erstere stets dicht vor, Hoden symmetrisch dicht hinter, Keimstock rechts neben dem Bauchsaugnapf; Receptaculum seminis fehlt, Laurerscher Kanal vor- handen; Dotterstöcke symmetrisch hinter den Hoden, jederseits wenige (6 — 8) große und dichtgedrängte Follikel, die zu einem einheitlichen gelappten Drüsenkörper verschmelzen können. Uterus in zahlreichen Windungen, welche nach vorn nicht über den Yörder- rand der Hoden . hinausreichen, den Hinterkörper erfüllend; Eier sehr zahlreich, klein. (Vgl. hierzu Fig. 98.) Entwicklung und Zwischenwirte unbekannt. 4 Gattungen im Darm von P'ischen und Vögeln, darunter 3 europäische. Bestimmungstabelle für die Gattungen. 1. Genitalatrium fast ganz von der großen männlichen Papille ausgefüllt, ohne besondere taschenartige Bildungen. a) Die Vagina mündet in das Genitalatrium dicht an dessen Mündung. Spelophallus (S. 124). b) Die Vagina mündet in das Genitalatrium nahe der Basis der männlichen Papille. Spelotrema (S. 125). 2. Genitalatrium mit komplizierten Taschenbildungen neben der schlanken männlichen Papille. Levinseniella (S. 126). Wie für die Bestimmung der Gattungen ist auch für die Be- stimmung der einzelnen Arten die verschiedene Ausbildung des Genital atriums vo^ besonderer Wichtigkeit. Unbekannt ist diese noch bei dem eben deshalb in seiner systematischen Stellung zweifel- haften Distomnm macrophallos v. Linst. 1,1 mm lang, 0,38 mm breit. Körpenimriß eiförmig. Mund- saugnapf größer als Bauchsaugnapf (Durchm. 0,098 bzw. 0,072 mm). Präpharynx 0,15 mm lang, Pharynx kugelig. Genitalatrium in Flächenansicht 0,12:0,066 mm. Eier 0,023 : 0,013 mm. Im Darm von Tringoides hypoleticiis (I^.) und Totanus fusctis (L.), bisher nur je einmal gefunden (bei Ratzeburg bzw. Hameln). Ent- wicklung und Zwischenwirt unbekannt, doch ist bei einem Exemplar noch der aus dem Cercarienzustand persistierende Kopfstachel von 0,25 mm Länge und 0,0033 mm Breite beobachtet worden. I. Spelophallus Jägsk. Haut bestachelt. Exkretionsblase klein. Genitalöffnung dicht neben dem Bauchsaugnapf. Die Vagina mündet dicht an der äußeren Geschlechtsöffnung in das (ienitalatrium, in dessen Grunde die mus- kulöse Papille liegt und in dem komplizierte Taschenbildungen fehlen. l*ars prostatica sehr gut entwickelt. Dotterstöcke groß, kompakt, rosettenförmig. Bisher nur eine Art bekannt: Parasitische Plattwürmer. 125 Sp. primas Jägsk. (Fig. 95). 0,56—0,88 mm lang und 0,25—0,40 mm breit. Vorderkörper nur unbedeutend schmäler wie der Hinterkörper. Durchmesser des Mundsaugnapfs 0,048—0,070 mm, des unge- fähr an der Grenze vom 2. und B. Drittel der Körperlänge gelegenen Hauchsaugnapfs 0,073 bis 0,105 mm. Präpharynx ungefähr so lang wie der Pharynx, letzterer 0,040—0,045 mm lang und 0,0 18—0,021 mm breit. Ösophagus '/^ des ganzen Körpers an Länge übertreffend and länger wie die Darmschenkel, welche an den Seiten von Bauchsaugnapf und Keimstock noch vor der Genitalöffnung enden. Samen- ;S;/^d£ Hälfte blase sehr groß, 0,100— 0, 140 : 0,050—0,075 mm ; eines Querschnittes, Hoden dagegen verhältnismäßig klein, ca. der Bauchsaugnapf 0,10:0,06 mm, und vom Uterus und den ^^ttoS^^S'^"V'g" großen Dotterstöcken fast ganz verdeckt. 200 :i. Keimstock groß, oval bis birnförmig, 0,075 bis 0,150:0,050-0,120 mm. Eier 0,022-0,024:0,011-0,012 mm. ' '"■ Im Darm von Somateria mollissima (L.) und Haematopus ostra- legtis L., higher nur in Südschweden beobachtet. II. Spelotreiiia Jägsk. Haut bestachelt. Exkretionsblase klein, die Hoden nicht er- reichend. Genitalöffnung dicht neben dem Bauchsaugnapf; Genital- atrium fast ganz durch die große muskulöse Papille ausgefüllt, ohne komplizierende Taschenbildungen. Mündung der Vagina im Grunde des Genitalatriums nahe der Basis der /«fäftn liehen Papille. Pars prostatica meist sehr schwach entwickelt. 6 — 8 einzelne Dotter- stocksfollikel. Im Darm von Wat- uud Schwimmvögeln. Von den bisher bekannten 4 Arten ist eine arktisch, die 3 anderen können in Deutschland vorkommen, doch ist die einzige bisher sicher für Deutschland nachgewiesene Art erst sehr wenig bekannt. Bestimmungstabelle der Arten. 1. Samenblase und Mundsaugnapf sind kleiner wie der Bauchsaug- napf. a) Vorderkörper nur sehr wenig schmäler wie der Hinterkörper. Sp. siniile. b) Vorderköi*per erheblich schmäler wie der Hinterkörper. Sp. claviforme. I 2. Samenblase und Mundsaugnapf sind größer wie der Bauchsaug- ! napf. a) Körperlänge 0,8 mm und darüber. Sp. excellens. ^ ^ b) Körperlänge höchstens 0,4 mm [arktisch, in Somateria mollis- i ' sima (L.)]. Sp. pygmaenm. 126 Max Luhe, 1. Sp. simile Jägsk. (Fig. 96). 0,42—0,60 mm lang, 0,20—0,22 mm breit. Vorderkörper nur unbedeutend schmäler wie der Hinterkörper, von dem er durch eine mittlere Einschnürung abgesetzt ist, so daß das ganze Tier biskuitförmig erscheint. Mundsaugnapf 0,046—0,060 mm, ßauchsaug- napf wenig, aber deutlich größer, 0,049—0,064 mm. Präpharynx sehr kurz; Pharynx 0,032 bis 0,036 mm lang, 0,020—0,022 mm breit: Ösophagus 0,13—0,17 mm lang. Darmschenkel kürzer als der Ösophagus (etwa 0,1— 0,13 mm), den Hinterrand des Bauchsaugnapfes kaum über- schreitend, ziemlich weit. Männliche Genital- papille sehr groß, an der Basis ca. 0,4 mm im Durchmesser. Prostrata sehr schwach entwickelt SV/i^JägsÄtnäiTt: (oder fehlend?). Samenblase kleiner wie der eines Querschnittes, der Bauchsaugnapf. Eier fast farblos, 0,023 bis Bauchsaiignapf und 0,026 : ca. 0,011 mm. ^'"""'iSn'hT ^"^ Ii^ I^^"^ von Larus argentatus Brunn, und Vergr. 200 : 1. fnscus L., bisher nur in Südschweden beobachtet. 2. Sp. excellens Nicoll. 0,8—0,9 mm lang und 0,36 mm breit. Vorderkörper merklich schmäler wie der Hinterkörper. Durchmesser des Mundsaugnapfes 0,07—0,09, des Bauchsaugnapfes 0,056—0,086 mm ; Pharynx 0,042 mm lang und 0,028 mm breit, Präpharynx fast so lang wie der Pharynx, Darmschenkel wesentlich kürzer wie der Ösophagus (0,21 mm gegenüber ca. 0,35 mm), gerade halb so lang wie der ganze un- paare Darmteil) und den Hinterrand des Bauchsaugnapfes kaum überschreitend)?- ^^Durchmesser der Basalfläche der männlichen Genitalpapille 0,042 mm, diese selbst aber schlanker wie bei Sp. simile und mehr zylindrisch. Samenblase gi'ößer wie der Bauch- saugnapf, 0, 1 12 : 0,056 mm ; Pars prostatica schwach entwickelt. Eier 0,022—0,024:0,011—0,012 mm. Im Darm von Larus argentatus Brunn., Larus marinus L. und wahrscheinlich anch Haematopus ostrahgus L. ; bisher nur in Süd- schweden und in England beobachtet. 3. Sp. claviforrae (Brds.) spec. inqu. 0,3—0,4 mm lang. Vorderkörper wesentlich schmäler wie der Hinterkörper. Präpharynx länger als der Pharynx, Ösophagus fast halb so lang wie das ganze Tier. Samenblase kleiner wie der Bauchsaugnapf, der anscheinend auch etwas größer wie der Mund- saugnapf ist. Im Enddarm von Tringa alpina L., bisher nur einmal gefunden (bei Leipzig). III. Levinseniella Stiles. Haut bestachelt. Exkretionsblase klein, die Hoden nicht er- reichend, Genitalöffnung dicht neben dem Bauchsaugnapf. Genital- Parasitische Plattwürmer. 127 atrium sehr kompliziert gebaut, enthält neben der verhältnismäßig kleinen Papille, die seitlich die männliche Geschlechtsöffnung trägt, komplizierte Taschenbildungen, von denen stets 4 muskulöse, be- waffnete, fingerhutähnliche Taschen gut entwickelt sind, um zu- sammen mit der Papille das männliche Kopulationsorgan zu bilden; außer diesen noch verschieden ausgebildete dünnwandige „weib- liche Taschen" vorhanden, die zwischen Bauchsaugnapf und männ- lichem Kopulationsorgan liegen (vgl. Fig. 97). 7—8 getrennt- bleibende Dotterstocksfollikel. Im Darm von Wat- und Schwimmvögeln. 8 sichere und 2 unsichere Arten. Bestimmungstabelle der sicheren Arten. 1. Präpharynx ungefähr so lang wie der Ösophagus. L. brachysoma. 2. Präpharynx wesentlich kürzer, nur ungefähr so lang wie der Pharynx. a. Darmschenkel nicht über den Vorderrand des Bauchsaug- napfes hinausreichend. L. peilncida. b. Darmschenkel über den Vorderrand des Bauchsaugnapfes hinausreichend. L. propinqua. J. L. brachysoma (Crepl.) Jägsk. 0,56—0,80 mm lang, 0,24—0,32 mm breit. Mundsaugnapf 0,069—0,083 mm, Bauchsaugnapf 0,063—0,070 mm. Präpharynx fast so lang wie der Ösophagus; Pharynx groß, 0,060 — 0,066 zu 0,033—0,038; Darraschenkel über den Vorderrand des Bauchsaug- napfes hinausreichend und verhältnismäßig \vöft, > Pars prostatica lang (0,070—0,075 mm). Männliches Kopulationsorgan kaum so groß wie der Bauchsaugnapf (in Flächenansicht 0,045—0050 zu 0,060 mm). Die 4 fingerhutähnlichen Taschen mit Längsrippen oder Höckern aber ohne Haken, die männliche Papille von mittlerer Größe. Weibliche Taschen gut entwickelt, durch eine mit der Basis der männlichen Papille zusammenhängende Falte von dem männlichen Kopulationsorgan getrennt. Eier 0,021—0,023:0,012 bis 0,0135 mm. Im Blinddarm von Watvögeln: Charadrius hiaticula (L.), Vanel- his vanellus (L.), Totanus calidris (L.), Tringa alpina L. und Arenaria interpres (L.), vielleicht auch Tringoides hypoUucos (L.). Die encystierte Jugendform anscheinend in einem marinen Isopoden, Anthura gracilis . 2. L. propinqua Jägsk. (Fig. 97). 0,53 — 1,20 mm lang, 0,27 — 0,40 mm breit. Mundsaugnapf 0,075—0,090 mm, Bauchsaugnapf 0,060 mm. Präpharynx nur un- gefähr so lang wie der Pharynx; Phai'ynx groß, 0,054 — 0,060 mm lang und 0,036—0,045 mm breit; Darmschenkel über den Vorder- rand des Bauchsaugnapfes hinausreichend und ziemlich eng. Pars prostatica sehr lang (0,115 — 0,125 mm). Männliches Kopulations- organ größer als der Bauchsaugnapf (0,090:0,075:0,060 mm), die 4 fingerhutähnlichen Taschen mit je einer 3 zipfeligen, ziemlich 128 Max Luhe. unregelmäßigen, hakenartigen Bildung; männliche Papille klein. Weibliche Taschen gut entwickelt, in dorsoventraler Richtung finger- förmig verästelt, durch eine mit der Basis der männlichen Papille nicht zusammenhängende Falte von dem männlichen Kopulations- organ getrennt. Eier 0,020— 0,024: 0,0()9--0,01 2 mm. von bräun- licher Farbe. Im Blinddarm von Haematopus ostralegus L. und Charadrius hiati- cula (L.), infolge der bisherigen mangelhaften Unterscheidung der Mzcrophallinen-Axien sicher nur für Südschweden nachgewiesen, vielleicht aber auch schon bei Greifswald gefunden und jedenfalls wohl in Deutschland nicht fehlend. 3. L. pellncida Jägsk. (Fig. 98). 0,55—0,80 mm lang, 0,025—0,032 mm breit. Mundsaugnapf 0,075—0,080 mm lang, Bauchsaugnapf 0,057 — 0,063 mm. Präpharynx nur von der Länge des Pharynx und wesentlich kürzer als der Ösophagus: Pharynx klein, ca. 0,030 mm lang, 0,015—0,018 mm breit. Darmschenkel höchstens bis zur Höhe des Vorderrandes des Bauch saugnapf es rei- chend, weit, fast sackförmig. Pars pro- Fig, 97. Levinseniella propinqua. Hintere Körperhälfte. Vergr. 127:1. Fig. 98. Levthseniella pellucida. Vergi-. 75 : 1. statica ziemlich kurz (0,045-0,050 mm). Männliches Kopulations- organ kleiner als der Bauchsaugnapf (in Flächenansicht ca. 0,045 zu 0,050—0,055 mm), die 4 fingerhutähnlichen Taschen mit Höckern und Rippen, aber ohne Haken, männliche Papille verhältnismäßig gi'oß und gleich ins Auge fallend (ca. 0,044 mm lang); weibliche Taschen sehr wenig entwickelt. Eier 0,018-0,021 : 0,009-0,011 mm, anscheinend nie den Hinterkörper so strotzend füllend, wie oft bei den anderen Arten. Im Blinddarm von Anas boschas L. und Nyroca fuUgula (L.). Außer im südlichen Schweden anscheinend auch bereits in Nord- deutschland (Hameln) beobachtet. Parasitische Plattwürnier. 129 4. Levinsenielia spec. inciu. mit Eiern von 0.027 : 0,012 mm. Im Darm von Nyroca clangtila (L.), außer im südlichen Schweden anscheinend auch bereits in Norddeutschland (Hameln) gefunden. 5. Levinseniella spec. inqu. mit gi'oßem Pharynx und relativ langen und schmalen Darmästen. Im Blinddarm von Nyroca hyemalis (li.) einmal bei Greifswald gefunden. An die MicrophalHnen schließt sich auch noch an die Gattung: Maritreiiia Niooll. Kleine bis sehr kleine Distomen mit zartem, flachovalem bis birn- oder biskuitförmigem Körper. Saugnäpfe klein. Mundsaug- napf subterminal. Bauchsaugnapf in oder hinter der Köii)ermitte. Haut bestachelt. Pharynx und langer Präpharynx vorhanden; Ösophagus lang; Darmschenkel kurz, nie wesentlich über den Bauch - saugnapf hinausreichend. Exkretionsblase V-förmig. Genitalöffnung links neben dem Bauchsaugnapf. Cirrusbeutel vorhanden, quer vor dem Bauchsaugnapf vorüber ziehend, mit großer Samenblase und schwach entwickelter Pars prostatica. Hoden symmetrisch dicht hinter. Keimstock rechts neben dem Bauchsaugnapf. Dotterstöcke in Form einzelner Follikel in hufeisenförmigem Bogen längs des Randes des Hinterkörpers hinter den Hoden. Uterus in zahlreichen Windungen den Hinterkörper erfüllend. Im Darm von Wasser- und Strandvögeln. Ziemlich zahlreiche Arten, die bisher nur aus Island, England und Schweden bekannt sind, aber zum Teil auch in Deutschland vorkommen dürften. Am wahrschein- ■'^^ ' - liebsten erscheint dies für die beiden folgenden. 1. M. subdolum Jägsk. (Fig. 99). Körper oval, 0,35 — 0,40, nur bei starker Streckung bis 0,496 mm lang und 0,208—0,2.56 mm breit. Quer- durchmesser des (gelegentlich fast birnförmigen) Mundsaugnapfes 0,031 bis 0,035, des Bauchsaugnapfes 0,042 bis 0,0r)4 mm, Darmschenkel bis zur Höhe des Hinterrandes des Bauchsaug- Fig. 99. Maritrema subdoium. napfes reichend und ebenso lang wie ^'""^^^^ J^^IJ^.^f "^• der ganze unpaare Darmteil (0,12 bis 0,15 mm). Hoden von Uterusschlingen rings umgeben aber nicht bedeckt, mit ihrer Längsachse schräg gestellt. Im Darm von Tringoides hypoleucus (L.), bisher nur einmal in Südschweden gefunden. 2. M. spec. inqu. Ähnlich dem vorigen, aber der Bauchsaugnapf nur ebenso gi'oß oder kleiner wie der Mundsaugnapf (Durchmesser 0,036 bis 0,039 bzw. 0,036— 0;042 mm). Längsachse der Hoden quer gestellt. Süßwasserfauna von Deutschland. Heft 17. 9 130 Max Luhe, Im Dann von Charadrius hiaticula (L.) und Haematoptis ostrea- kgus L., bisher nur in Südschweden beobachtet. III. Gruppe: Zwittrige Distomen mit hinter den Hoden ge- legenem Keimstock. Bestimmungstabelle der Gattungen bzw. größeren Formengruppen. I. Hoden vor dem Bauchsaugnapf. A. Genitalöffnung randständig. Dotterstöcke in 2 Trauben an den beiden Seiten des Vorderkörpers. Darmschenkel kurz. Parasiten »von Fröschen. 1. Kleine, abgeflachte Darmparasiten. Grenitalöffnung wesentlich vor dem Bauchsaugnapf. Prosotociis (S. 116). 2. Mittelgi-oße, fast kugelige Parasiten der Lieberkühn- schen Drüsen des Pylorus. Genitalöffnung in Höhe des Bauchsaugnapfes. Brandesia (S. 131). B. Genitalöffnung median hinter dem Pharynx. Dotterstöcke an den Seiten des Hinterkörpers. Darmschenkel lang. Parasiten des Enddarms von Vögeln. Enmegacetes (S. 132). II. Hoden hinter dem Bauchsaugnapf. A. Körper dünn, durchsichtig. Cirrusbeutel die Pars prosta- tica und die Samenblase mit umschließend. Parasiten der Gallenwege von Warmblütern. Dicrocoeliinae (S. 132). B. Körper "dick, von fast rundem Querschnitt. Cirrusbeutel. wenn überhaupt vorhanden, die Pars prostatica und die Samenblase nicht mit umschließend. Parasiten des Vorder- darms und Magens, nur ausnahmsweise des Mittel- oder Enddarms von Kaltblütern. 1. Bauchsaugnapf in oder hinter der Körpennitte. Eier über 0,05 mm lang. a) Cirrusbeutel fehlt. Pars prostatica sehr wenig entwickelt, Samenblase nur wenig hinter dem Mundsaugnapf. Eier mit langem Filament. Halipegns (S. 134). b) Cirrusbeutel vorhanden. Pars prostatica sehr lang. Samenblase kurz vor oder gar dorsal von dem Bauchsaugnapf. Eier dickschalig, ohne Filament. Derogenes (S. 134). 2. Bauchsaugnapf dem Vorderende genähert. Eier klein, dünnschalig, nur ausnahmsweise eine Länge von 0,03 mm erreichend. a) Dotterstöcke kompakt, gelappt oder in einige wenige, mehr oder weniger lange Schläuche zer- spalten. Bauchsaugnapf kaum über die benach- barte Fläche vorspringend. Hemiuridae (S. 136). Parasitische Plattwurmer. m h) Dotterstöcke vielfach zerspalten (in - einzelne Follikel ? oder nur in zahlreiche kleine kurze Schläuche?). Bauchsaugnapf stark üher die be- nachbarte Fläche vorspringend Dist. Miescheri (S. 141). Brandesia Stoss. Distometi mit sehr verdicktem fest kugeligem Körper und wenig kräftigen Saugnäpfen. Haut bestachelt. Pharynx vorhanden, Ösophagus und Darmschenkel kurz. Exkretionsblase klein, V-förmig. Genitalöffnung seitlich ungefähr im Niveau des Bauchsaugnapfes. Cirrusbeutel vorhanden, kräftig entwickelt. Hoden symmetrisch im Yorderkörper. Keimstock annähernd median hinter den Hoden oder eventuell noch zum Teil im selben Niveau mit ihnen. Recep- taculum semin is groB, Laurerscher Kanal lang und weit hinten mündend. Dotterstöcke im Yorderkörper neben dem Mundsaug- napf, jederseits eine Traube von wenigen derben Follikeln bildend. Uterus mit zahlreichen Schlingen den ganzen Hinterkörper und die dorsale Hälfte des Yorderkörpers erfüllend. Eier sehr zahl- reich, auffällig schlank, 0,038 mm lang und 0.013 mm dick, mit hellgelbbrauner Schale. Leben in stark erweiterten Lieberkühnschen Drüsen unmittelbar hinter dem Pylorus von Fröschen und fallen vor Eröffnung des Darmes durch die maulbeerartige Geschwulstbildung am Pylorus auf. Nur eine Art: B. tnrgida (Brandes) (Fig. 100). 2 — 2,5 mm lang, mit abgeflachter Bauch- und sehr stark ge- wölbter Rückenfläche; bei Streckung erscheint tlias^Hinterende ein wenig verjüngt und zu einer stumpfen Spitze ausgezogen. Saugnäpfe wenig hervortretend ; Mundsaugnapf ventral, Fig. 100. Brandesia turgida. Seitenansicht. Vergr. 20:1. Fig. 101. Euntegacetes contri- bulans. Vergr. 19:1. hinter dem Yorderende, mit 0,55 mm Durchmesser; Bauchsaugnapf dem Hinterende genähert, mit 0,33 mm Durchmesser. Darmschenkel 132 Max Luhe, an den Seiten des Keimstoeks endend. Dieser ebenso wie die Hoden von unregelmäßiger Form mit vielfachen Einkerbungen. In Rana esculenta L., stellenweise ziemlich hcäufig. Entwicklung und Zwischenwirte unbekannt. Enmegacetes Lss. Distomen mit sehr kräftigem, muskulösem, vorn und hinten gleichmäßig abgerundetem Körper von ovalem Querschnitt. Saug- näpfe sehr kräftig, der vordere stark ventral geneigt, der hintere ungefähr in der Körpermitte. Haut dünn und glatt. Pharynx kräftig. Ösophagus fehlt, Darmschenkel bis ins Hinterende reichend. Ex- kretionsblase Y-fömiig mit kurzem Stamm und langen Schenkeln, welche nach außen einige weite Seitenzweige entsenden. Genital- öffnung am Hinterende des Pharynx, median. Cirrusbeutel vor- handen. Hoden annähernd symmetrisch vor dem Bauchsaugnapf. Keimstock hinter dem Bauchsaugnapf, nicht ganz median. Recep- taculum seminis und Laurerscher Kanal vorhanden. Dotterstöcke in den Randpartien des Hinterkörijers. Uterus stark gewunden, bis in das Hinterende ziehend und jederseits vom Bauchsaugnapf bis zu den Hoden emporsteigend, mit sehr zahlreichen kleinen Eiern. 3 Arten, in der Kloake bzw. dem Dickdarm von Vögeln, darunter nur eine deutsche: Eum. contribnlans M. Brn. (Fig. 101). 2,5 mm lang, 1,5 mm breit, am breitesten im Niveau des Pharynx. Durchmesser des Mundsaugnapfs 0,67 — 0,73 mm, des Bauchsaugnapfs 0,70 mm, des fast kugeligen, dorsal vom Mund- saugnapf gelegenen Pharynx 0,24 mm. Dotterstöcke nach vorn kaum über den Hinterrand des Bauchsaugnapfs hinausreichend. Eier 0,023 : 0,014^ mm, mit zugespitztem Deckelende. In Hirundo rustica L. und Delichon urbica (L.). Selten; Ent- wicklung und Zwischenwirte unbekannt. Dicrocoeliinae Lss. Mittelgroße Distomen mit sehr muskelschwachem, stark abge- plattetem und durchsichtigem, mehr oder weniger in die Länge gestrecktem Körper und einander genäherten Saugnäpfen. Haut glatt. Pharynx vorhanden, Ösophagus mittellang, Darmschenkel das Hinterende nicht ganz erreichend. Exkretionsblase einfach, schlauch- förmig. Genitalöffnung median, zwischen den Saugnäpfen. Cirrus- beutel vorhanden und auch Pars prostatica und Samenblase um- schließend, aber klein. Hoden neben- oder hintereinander zwischen Bauchsaugnapf und Keimstock. Receptaculum seminis und Laurer- scher Kanal vorhanden. Dotterstöcke mäßig entwickelt an den Seiten des Mittelkörpers, die Darmschenkel noch zum Teil überlagernd. Uterus mit ab- und aufsteigendem Schenkel, die beide mit zahlreichen, quer verlaufenden Schlingen den ganzen Hinterkörper hinter den Keimdrüsen erfüllen. Eier zahlreich, im reifen Zustande dunkelbraun. In Gallenblase und Gallengängen von Säugetieren und Vögeln. Entwickelung und Zwischenwirte unbekannt. 5 Gattungen, von denen in der deutschen Süßwasserfauna 2 vertreten zu sein scheinen. Parasitische Plattwürmer. 133 Bestimmungstabelle der Gattungen. I. Dotterstöcke paarig, symmetrisch. 1. Körper stark verbreitert. Hoden symmetrisch, verhältnis- mäßig weit voneinander getrennt. (In Mitteleuropa nicht vertreten.) Eurytrema. 2. Köqier mehr oder weniger längsgestreckt, a) Körper lanzettlich, stark abgeflacht. a) Größte Köi-perbreite vor der Mitte, in Höhe der Keim- drüsen. Hoden symmetrisch dicht nebeneinander. (Mitteleuropäische Arten nur in Landvögeln.) Platynosomum. ß) Größte Körperbreite hinter der Köi-permitte. Hoden schräg hintereinander. Dicrocoelium (S. 133). ^ b) Köi'per sehr stark verlängert, nicht mehr wesentlich breiter P- wie dick. Hoden völlig hintereinander. (Mitteleuro- päische Arten nur in Landvögeln.) Lyperosomum, H. Dotterstock unpaar, nur auf einer Seite des sehr langgestreckten. p flachen Körpers vorhanden. Athesmia (S. 133). I I. Dicrocoelium Duj. e p. f Köi"per länglich, nach vorn stärker wie nach hinten verjüngt und seine größte Breite hinter der Körpermitte eiTeichend. Hoden in schräger Richtung dicht hinter- und nebeneinander. Dötterstöcke symmetrisch, an jeder Seite des Mittelköi*pers. Absteigender und aufsteigender Schenkel des Uterus sich mit ihren Windungen gegen- seitig überlagernd. Die einzigen bisher bekannten deutschen Arten sind D. lan- ceatum Stiles aus den Gallengängen herbi- und omnivorer Säuge- tiere und D. albicolle (Rud.) aus Gallengängen un^ßallenblase von Aquila pennata (Gmel.); indessen ist in Wien einmal" eine noch nicht beschriebene Dicrocoelhun-kvi in Anas hoschas L. gefunden worden, weshalb hier auf die Gattung aufmerksam zu machen ist. IL Athesmia Lss. Körper stark verlängert, bandförmig. Hoden fast ganz hinter- einander, durch einen ungefähr ihrer eigenen Länge entsprechenden Zwischenraum voneinander getrennt. Dotterstock asymmetrisch, nur auf einer Köi-perseite (bald der rechten, bald der linken) vor- handen. Ab- und aufsteigender Schenkel des Uterus vorwiegend nebeneinander herziehend und nur stellenweise sich mit ihren Schlingen zum Teil überlagernd. Einzige Art: A. heterolecithodes (M. Brn.) (Fig. 102). 8 — 9 mm lang und 1,5 — 2 mm breit. Durchmesser des Mund- saugnapfes 0,46 mm, des Bauchsaugnapfes 0,37 mm, des Pharynx 0,096 mm. Ösophagus 0,39 — 0,58 mm lang. Darmschenkel nicht ganz auf gleicher Höhe endend. Eier 0,031—0,040 : 0,019 bis 0,023 mm. Die Art ist außer in Porphyrio porphyrio (L.) einmal (in Ost- preußen) auch in Gallinula chloropus (L.) gefunden worden. 134 Max Luhe, Halipegns Lss. Mittelgroße bis übermittelgroße Distomen mit sehr muskelkräf- tigem Körper von fast kreisrundem Querschnitt und kräftigen Saugnäpfen. Bauchsaugnapf in der Mitte des Körpers. Haut glatt, derb. Pharynx vorhanden, Ösophagus sehr kurz, Darmschenkel bis ins äußerste Hinterende ziehend. Exkretionsblase Y-förmig, mit langem Stamm und langen, dorsal vom Mundsaugnapf ineinander übergehenden Schenkeln. Genitalöffnung dicht hinter dem Pharynx, Genitalatrium klein, Cirrusbeutel fehlt, Pars prostatica sehr wenig entwickelt. Samenblase klein. Hoden annähernd symmetrisch, dem Hinterende genähert. Keimstock seitlich hinter ihnen. Recep- taculum seminis fehlt, Laurerscher Kanal vorhanden. Dotterstöcke wenig entwickelt, dicht hinter dem Keimstock im Hinterende des Körpers, jederseits von einer Gruppe von 4 — 5 dicht zusammen- gedrängten großen Follikeln gebildet. Uterus in dichten quer- gerichteten Windungen nach vorn verlaufend, das äußerste Hinter- ende zwischen und hinter den Dotterstöcken freilassend. Eier schlank-eiförmig, mit hellgelb gefärbter Schale und langem Filament am hinteren Pole. Nur eine deutsche Art: H. ovocaudatus (Vulp.) (Fig. 103). Bis 13 mm lang. Durchmesser des Mundsaugnapfes dann 0,8 mm, des Bauchsaugnapfes 1,3 mm. Eier 0,063 mm lang und 0,022 mm breit, ihr Filament 1 — l\/omal so lang wie das Ei selbst. Erwachsen in der Mundhöhle und zwar fast stets unter der Zunge von Rana esculenta L., sehr fest angesaugt. Die zugehörige Larve, Cercaria cystophora Wagn. (vgl. Fig. 177), entwickelt-.-sich in Redien in den Organen von Planorbis- Arten {PL carinatus 0. Y. Müll., vortex L., rotundahis Poiret und contortus L.) und ist an ihrer eigenartigen Schwanzbildung leicht kenntlich. Der Basalteil des Schwanzes bildet eine Kammer, die nicht nur den Cercarienkörper, sondern auch den ganzen übrigen langen und schlanken Schwanz cystenartig umschließt und aus deren vorderer Öffnung neben dem Körper auch dieser Schwanz hervortreten kann. Durchmesser der „Cyste" 0,08 mm, Länge des Cercarienkörpers 0,15 mm, Länge der ganzen Cercarie (hervor- getretener Körper samt „Cyste") 0,27 mm, des freien Schwanzes 0,32 mm, Durchmesser der Saugnäpfe 0,02 mm. — Die Weiterent- wicklung derselben erfolgt in Calopteryx virgo L., in deren Körper- hölile das junge Distomum ohne Encystierung und lebhaft beweg- lich schmarotzt (ca. 1 mm lang, 0,2 mm breit; Durchmesser des Mundsaugnapfes 0,13 mm, des quergestreckten Bauchsaugnapfes 0,2 : 0,25 mm). Derogenes Lhe. (Fig. 104). Kleine bis untermittelgroße Distomen mit mehr oder weniger länglichem, spindelförmigem Körper von ovalem bis fast kreis- förmigem Querschnitt. Hinterende ohne Schwanzanhang, ziemlich scharf zugespitzt, Vorderende mehr abgerundet. Haut glatt. Mund- saugnapf subterminal, der kräftige Bauchsaugnapf hinter der Kör- permitte. Präpharynx fehlt, Pharynx vorhanden, aber klein; Öso- Parasitische Plattwürnier. 135 phagus kurz, Darmsehenkel bis ins Hinterende ziehend. Exkre- tionsblase wie bei den Hemiurinen. Cirrusbeiitel vorhanden, aber nicht vollständig geschlossen, umfaßt das kurze schlauchförmige Genitalatrium, sowie die Enden von Ductus ejaculatorius und I Vagina, aber nicht die lange Pars prostatica und die Samenblase, X die beide frei im Parenchym liegen. Hoden dicht fn^ hinter dem Bauchsaugnapf, schräg nebeneinander. Y^\ Keimstock hinter den Hoden. Receptaculum seminis groß ; Laurerscher Kanal vorhanden, aber rückgebildet, mit sehr dünner Wandung und die Cuticula nicht mehr erreichend. Dotterstöcke je- Fig. 102. Athesmia heterolecHhodes. Vergr. 10:1. Fig. 103. Halipegus ovocaudatus. Vergr. 6:1. ilg. 104. Derogenes varicus. Vergr. 33 : 1. derseits einheitlich, mehr oder weniger symmetrisch hinter dem Keimstock, rundlich oder maulbeerförmig gelappt. Uterus mit seinen Windungen bis ins Körperende hinabreichend. Eier auf- fällig dickschalig. In Magen und Gallenblase mariner Fische. Entwicklung und Zwischenwirte unbekannt. Ins Süßwasser Deutschlands kommt nur eine Art: D. varicus (0. F. Müll.) (Fig. 104). 1 — 3 mm lang und ca. ^/^ so dick. Durchmesser des Mund- saugnapfes 0,17 — 0,23 mm, des Bauchsaugnapfes 0,33 — 0,55 mm, des Pharynx 0,075 — 0,13 mm. Dotterstöcke ziemlich rundlich, ein wenig länger als breit, aber völlig ungelappt. Eier 0,054 — 0,066 (meist ca. 0,058) : 0.028— 0,033 mm. mit goldgelber Schale und scharf abgesetztem Deckel. J36 Mäx Luhe, Im Magen von zahlreichen nordischen Meeresfischeii, vorzugs- weise Bodenfischen; in Deutschland in Salmo salar L und Acipenser sturio L, gefunden, in erstereni im Rhein bis Basel aufwärts. Sehr beweglich und nach dem Tode des Wirtes nicht selten bis zu den Kiemen aufwärts wandernd. Hemiuridae Lhe. e p.. Lss. Kleine bis mittelgi-oße Distomen mit fast oder ganz drehrundem Körper, dessen Hinterende häufig zu einem in den ,,Rumpf'' fern- rohrartig rückziehbaren oder handschuhfingerartig einstülpbaren ,, Schwanzanhang'" differenziert ist, der bei völliger Ausstülpung länger wie der ganze Rumpf sein und einen großen Teil der Genitalorgane aufnehmen kann. Haut unbewaffnet, glatt oder ge- ringelt. Saugnäpfe einander genähert, kräftig, Bauchsaugnapf aber nur wenig über die Nachbarfläche vorspringend. Pharynx vorhanden. Ösophagus kurz, Darmschenkel das Hinterende nicht ganz erreichend. Exkretionsblase Y-förmig, mit langem Stamm und langen Schenkeln, die häufig im Kopfende ineinander übergehen. Genitalöffnung median, nicht weit hinter dem Mundsaugnapf. Genitalatrium schlauch- förmig, einen mehr oder weniger langen „Ductus hermaphroditus'' darstellend. Cirrusbeutel meist vorhanden, aber nur diesen als Kopulationsorgan dienenden Duct. hermaphr. umschließend; Pars prostatica und Samenblase frei im Parenchym. Hoden neben oder dicht hintereinander hinter dem Bauchsaugnapf. Keimstock hinter den Hoden. Receptaculum seminis vorhanden, Laurerscher Kanal fehlt. Dotterstöcke nicht von einzelnen Follikeln gebildet, sondern kompakt, gelappt oder in einige wenige, mehr oder weniger lange Schläuche zerspalten. Eier sehr zahlreich, dünnschalig und klein, nur ausnahmsw^eis^ eine Länge von 0,03 mm erreichend. Sehr zahlreiche Formen, die im Ösophagus und Magen, nur ausnahmsweise im Mittel- und Enddarm von Meeresfischen schma- rotzen und von denen nur verhältnismäßig wenige mit Wander- fischen ins Süßwasser gelangen. Entwicklung und Zwischenwirte (bis auf eine Form aus einem marinen Copepoden) unbekannt, Bestimmungstabelle der deutschen Gattungen. A. Hoden rundlich. L Schwanzanhang vorhanden. Dotterstöcke paarig. a) Rumpf geringelt. Dotterstöcke nur sehr wenig gelappt oder ganzrandig. 1. Genitalöffnungam Hinterrande des ßauchsaugnapfes. Cimisbeutel und Pars prostatica lang. Samenblase hinter dem Bauchsaugnapf. Hemiurus (S. 137). 2. Genitalöffnung in der Mitte zwischen beiden Saug- näpfen. CiiTusbeutel und Pars prostatica kurz, Samenblase dorsal vom Bauchsaugnapf. Brachyphallus (S. 138). b) Haut des Rumpfes glatt. Dotterstöcke meist finger- förmig zerspalten. Sterrhiirinae (S. 139) Parasitische Plattwüriner. 137 II. Schwanzanhang fehlt, Dotterstock unpaar, 7 strahlig, stern- förmig. Ijecithaster (S. 140). B. Hoden wurstförmig. hintereinander. Distomum nov. spec. (S. 139). I. Hemiurns Rud. Untermittelgroße bis mittelgroße Formen mit gestreckt zylin- drischem Küri)er und mehr oder weniger langem rückziehbarem Schwanzanhang. Haut des Yorderkörpers mit scharf nach außen vorspringender Ringelung, die ihr im Profil das Aussehen einer Säge mit nach hinten gerichteten Zähnen verleiht. Ringelung des Rumpfes auf der Bauchseite weiter nach hinten reichend als auf der Rückenseite, zwischen den Bauchsaugnäpfen nicht unterbrochen und die einzelnen Ringel ganzrandig. Gabelung der Exkretions- l)iase ungefähr in der Höhe der Samenblase, die Schenkel im Kopf- ende miteinander kommunizierend. Cirrusbeutel ziemlich lang, Pars prostatica sehr lang und stark gewunden. Samenblase mehr oder weniger weit hinter dem Bauchsaugnapf, zweiteilig, ihr vorderer Teil mit mehr oder weniger kräftiger Muskulatur und nur durch eine kleine Öffnung mit dem hinteren Teil kommunizierend. Hoden schräg hintereinander und verhältnismäßig weit vor dem Keimstock. Dotterstöcke kompakt, höchstens mit Einbuchtungen oder Einker- bungen ihrer Ränder. 2 deutsche Arten. Bestimmungstabelle der Arten. 1 . Bauchsaugnapf doppelt so groß wie der Mundsaugnapf; üterus- schlingen fast die Enden der DarmschenkeTferreichend. H. appendicnlatiis. 2. Bauchsaugnapf ca. IV-^nial so groß wie der Mundsaugnapf; Uterusschlingen von den Darmschenkeln weit übeiTagt. H. Lühei. 1. H appendicnlatiis (Rud.) (Fig. 105). Länge des Rumpfes bis zu 3,5 mm, Schwanzanhang bei völliger Streckung ^^ der Rumpflänge eiTeichend, Breite und Dicke 0,4 bis 0,65 mm. Durchmesser des Mundsaugnapfes 0,17 — 0,23 mm, des ungefähr doppelt so großen und dem Mundsaugnapf stark ge- näherten Bauchsaugnapfes 0,33 — 0,5 mm. Ringelung der Haut auf der Dorsalseite kaum über den Pharynx hinausreichend. Cirrus- beutel schlank, in der Länge etwa '•^l^ des Bauchsaugnapf durch - messers erreichend. Vorderer Teil der Samenblase mit sehr dicker Muskelwand. Dotterstöcke unregelmäßig rundlich, ganzrandig, seltener schwach eingekerbt. Uterusschlingen verhältnismäßig weit in den Schwanzanhang hineinreichend und fast die Enden der Darmschenkel erreichend. Eier 0,020—0,023:0.010—0.012 mm. Häufig im Magen von Clupea alosa Cuv. und Cl. finta Cuv., im Rhein bis Basel hinauf beobachtet. Die nicht seltenen Angaben anderer Wirte, darunter auch verschiedener Süßwasserfische, beruhen auf häufigen Venvechslungen der Art. 138 Max Luhe, 2. H. Ltthei Odhn. Länge des Rumpfes 1,5 — 2,75 mm. Schwanzanhang bei völliger Streckung ungefähr halb so lang wie der Rumpf. Breite und Dicke 0,23 — 0,3 mm. Durchmesser des Mundsaugnapfes 0,09 bis 0,14 mm, des ungefähr 1 Ys "^^1 *^o großen und dem Vorderende stark genäherten Bauchsaugnapfes 0,15—0,22 mm. Ringelung der Haut bis ungefähr halbwegs zwischen Bauchsaugnapf und Hoden reichend. Cirrusbeutel nicht besonders schlank, aber in der Länge ungefähr dem Durchmesser des Bauchsaugnapfes entsprechend. Vorderer Teil der Samenblase mit mäßig dicker Muskelwand. Dotterstöcke unregelmäßig rundlich, mit schwach eingebuchteten Rändern. Uterusschlingen nur wenig in den Schwanzanhang hin- einreichend und weit von den Darmschenkeln überragt. Eier 0,02 bis 0,022:0,011—0,012 mm. Die sonst in Clupea harengus L. und Clupea sprattus L. vor- kommende Art ist einmal auch im Ösophagus von Salmo salar L. gefunden (Leipziger Fischmarkt, Herkunft unbekannt). IL ßrachyphallus Odhn. Untermittelgroße Formen mit gestrecktem, zylindrischem Körper und langem, einziehbarem Schwanzanhang. Haut des Rumpfes scharf quergeringelt, aber die Ringelung auf der Bauchfläche zwischen den Saugnäpfen unterbrochen und die Ränder der vorspringenden Leisten nicht glatt, sondern tief eingekerbt, so daß der Körper wie mit dachziegel förmig angeordneten Schuppen bedeckt erscheint. Gabelung der Exkretionsblase dorsal vom Bauchsaugnapf, die Schenkel im Kopfende miteinander kommunizierend. Genital Öffnung nahe der Mitte zwischen den beiden Saugnäpfen, zwischen ihr und dem Bauchsaugnapf eine charakteristische, breit spaltförmige grubige Ver- tiefung. Cirrusbeutel klein, wenig entwickelt; Pars prostatica kurz, schlauchförmig, gerade gestreckt; Samenblase größtenteils noch vor dem Bauchsaugnapf, dünnwandig. In Europa . bisher nur eine Art bekannt: Br. crenatiis (Rud.) (Fig. 106). Länge des Rumpfes 1,25—1,35 (eventuell bis zu 2,5) mm. Schwanzanhang bei völliger Streckung -74 bis fast ganz so lang wie der Rumpf. Breite 0,2—0,3 (eventuell bis 0,5) mm. Durch- messer des Mundsaugnapfes 0,1 — 0,21 mm, des dem Vorderende genäherten Bauchsaugnapfes nur wenig größer, 0,12—0,25 mm. Ringelung der Haut bis fast ans Hinterende des Rumpfes reichend. Cirrusbeutel sehr kurz, in der Länge kaum V3 der Körperdicke erreichend. Vorderer Teil der Samenblase sehr wenig muskulös. Dotterstöcke rundlich, dorsoventral abgeplattet, mit eingekerbten Rändern. Uterusschlingen nicht in den Schwanzanhang hinein- reichend. Eier 0,024—0,029 : 0,011—0,014 mm. Sehr häufig im Magen von Salmo solar L., außerdem auch in Salmo trutta L., Osmerus eperlamcs (L.), Acipenser sturio I^.. Gaster osteus aculeatus L. und verschiedenen anderen P'ischen aus Nord- und Ostsee gefunden. Parasitische Plattwüriiier. 139 III. Distoiimm spec. nov. (= Dist. reflexum Zsch. nee Crepl.) (Fig. 107)1). 5 mm lang, 0,5 nnn dick, z)iindriscli. Saugnäpfe einander stark genähert, Bauchsaugnapf gröller wie der Mundsaugnapf. Haut glatt. Genitalöffnung dicht hinter dem Mundsaugnapf. Cirrusbeutel vorhan- den. Hoden wurstförmig, median dicht hinter einander. Dotterstöcke kompakt, mit schwachen unregelmäßigen Einkerbungen Eier 2^/2— 3 mal so lang wie breit. Im Ösophagus von Salmo salar L. ; bisher nur in einem Exemplar bei Basel gefunden. \3J Fig. 106. ßrachyphallus Fig. 107. Pig. 105. Hemiurus crenatus. Distomum spoc appendiculatus. Vergr. 30:1. {reßexmn Zsch Vergi-. 19: 1. Original. HOC Crep.). IV. Sterrhurinae Lss. Kleine bis mittelgroße Hemiunden mit ei- bis spindelförmigem Körper und glatter Haut. Cirrusbeutel nicht völlig geschlossen, birnförmig oder kurz zylindrisch; Pars prostatica kurz, Samen- blase wenigstens zum großen Teil noch vor dem Bauchsaugnapf. Dotterstöcke meist handartig zerspalten, mit je 2 — 5 (meist auf der einen Seite 3, auf der anderen 4) Schläuchen. Mehrere Gattungen mit zahlreichen, zum Teil schwer unter- scheidbaren Arten im Magen von Meeresfischen. Für die deutsche 1) Dist. reflexum Crepl. gehört zu der marine» Allocreadiinen-i\?Li\\\w\i, Podocotyle. ]40 Max Luhe, Süihvasserfaiina kommt nur eine einmal in einem Exemplar in Aa'penser sturio L. gefundene, der Art nach nicht bestimmte Form {Lecithochirium spec. ? = Bist. dimidtaUim Crepl. e p.) in Betracht. 2 ebenfalls hierher gehörige Arten aus Anguilla angtälla L. — Sterrhurm musculus Lss. (1 — 1,5 mm lang, Mundsaugnapf von ge- wöhnlicher Form, Eier 0,019—0,021:0,011—0,013 mm) und Leci- thochirium gravidum Lss. (2,5 — 2,7 mm lang, Mundsaugnapf mit 2 von den Seiten her in das Lumen vorspringenden wulstartigen Verdickungen, Eier 0,02 : 0,018 mm) finden sich nicht im Süßwasser, sondern nur an der Meeresküste. V. Lecithaster Lhe. Sehr kleine bis kleine Hemiuriden von gedrungener Spindel - form, ohne Schwanzanhang und mit glatter, dünner Haut. Die Schenkel der Exkretionsblase im Kopfende ineinander übergehend. Cirrusbeutel kurz, birnförmig; Pars prostatica lang; Sanienblase dorsal vom Bauchsaugnapf, denselben zum Teil nach hinten über- ragend. Hoden annähernd symmetrisch dicht hinter dem Bauch- saugnapf. Keimstock gelappt. Dotterstock unpaar, sternförmig, mit 7 birn- bis schlauchförmigen, mit stielartiger Wurzel von einem gemeinsamen Mittelpunkt ausgehenden Teilstücken. Uterusschlingen im Hinterkörper, zum großen Teil in den Seiten des Körpers, außerhalb der Darmschenkel. Im Enddarm von Meeresfischen. 4 Arten, darunter wenigstens eine deutsche, der sich vielleicht noch eine zweite beigesellen könnte. BestimDflungstabelle für diese Arten. 1. Samenblase nicht über den Bauchsaugnapf nach hinten hinaus- ragend. L. gibbosus. 2. Samenblase über den Bauchsaugnapf nach hinten hinaus- ragend. L. confiisus. 1. L. gibbosus (Rud.) (Fig. 108). 0,7—1,75 mm lang, 0,25 — 0,55 mm breit. Durchmesser des Mundsaugnapfes 0,07 — 0,14 mm, des Bauchsaugnapfes 0,12—0,25 mm, des Pharynx 0,05—0,08 mm. Genitalöffnung etwas vor der Mitte zwischen Mund- und Bauchsaugnapf . Samenblase dorsal vom Bauch- saugnapf, denselben nach hinten nicht überragend. Keimstock 4 lappig, die einzelnen Lappen rundlich, kaum länger als breit. Die Schläuche des Dotterstocks schlanker, annähernd birnförmig und länger als breit. Eier 0,025—0,027 : 0,013 mm. In zahlreichen nordischen Meeresfischen; kann gelegentlich mit Salmo salar L. ins Süßwasser gelangen; in Anguilla anguilla (L.), in der die Art auch gefunden ist, kommt sie dagegen nur an den nordeuropäischen Meeresküsten, nicht im Binnenwasser vor. 2. L. confiisus Odhn. 1,0—1,5 mm lang, 0,3—0,5 mm dick. Durchmesser des Mund- saugnapfes 0,] 4— 0,15 mm, des Bauch saugnapf es 0,25—0,27 mm. Parasitische Plattwürmer. 141 Fig 108. LecHhaster gibbo- sus. Vergr. 72 : 1. Original. Genitalöffnung ventral vom Pharynx. Samenblase nach hinten über den Baiichsaugnapf hinausragend. Keimstock 4 lappig, die einzelnen Lappen länglich. Die Schläuche des Dotterstocks kurz, kaum so lang wie dick. Eier 0,015—0,017 : 0,007—0,009 mm. In Clupea finta Cuv. bisher nur im Mittelmeer und seinen Zu- flüssen gefunden, in Clupea harengus L. aber auch in den nord- europäischen Meeren vorkommend und deshalb vielleicht auch in der in deutschen Flüssen auf- steigenden Chipea finta zu finden. Mit den Hemiuriden zeigt eine entfernte Ähn- lichkeit auch noch: Distoiniim Miescheri Zsch. (Fig. 109). 10 — 12 mm lang und 0,7 — 0,8 mm dick. Bauchsaugnapf größer wie Mundsaugnapf und sehr stark über die benachbarte Oberfläche des Körpers vorragend. Pharynx vor- handen, Ösophagus kurz, Darm- schenkel das Körperende nicht ganz erreichend. Genitalöffnungen nahe dem Yorderende (männliche und weibliche getrennt von einan- der?). Cirrusbeutel vorhanden, klein, Samenblase außerhalb des- selben. Hoden ungefähr in der Mitte des Tieres hintereinander gelegen, biskuitförmig. Keimt4&ck rund, hinter den Hoden. Dotter- nSomum Stöcke stark entwickelt, an den miescheri. Seiten des Hinterkörpers hinter dem Keimstock, vielfach lappig zerspalten. Im Ösophagus von Sahno salar L., bisher nur einmal in 2 ' Exemplaren bei Basel gefunden. IV. Gruppe: Zwittrige Distomen mit hinter einander gelegenen Hoden und zwischen diesen gelegenem Keimstock. Bestiramungstabelle der Gattungen. 1. ^Genitalöffnung flächenständig. Keimstock völlig hinter dem vorderen Hoden. a) Genitalöffnung vor dem Bauchsaugnapf. Darmparasiten von Fischen. Sphaerostomnm (S. 142). b) Genitalöffnung hinter dem Bauchsaugnapf und unmittel- bar vor dem vorderen Hoden. Parasiten des Schlundes von Vögeln. Clinostomiim (S. 143). 2. Genitalöffnung endständig. Keimstock mehr neben als hinter dem vorderen Hoden. Parasiten des Enddarms von Vögeln. Leucochloridium (S. 144). 142 Max Ltilie, Sphaerostomuni (Rud.) Stiles n. Hass. Kleine bis imtermittelgroße Distojuen mit kräftigem, in einen lebhaft beweglichen Yorderleib und einen weniger beweglichen, breiteren Hinterleib zerfallendem Körper. Saugnäpfe kräftig. Haut glatt. Pharynx vorhanden, Ösophagus lang, Darmschenkel bis ins Hinterende reichend. Genitalöffnung median, etwas vor dem Bauch- saugnapf. Cin-usbeutel groß und kräftig, fast ganz vor dem Bauch - saugnapf, nach vorn kaum verjüngt; enthält in seinem Hinterende eine voluminöse gewundene Samenblase; Pars prostatica wenig ab- gesetzt; Cirrus kurz und auffallend dick. Hoden von einander entfernt; der vordere seitlich der Medianlinie dicht hinter dem Bauchsaugnapf, der hintere annähernd median dem Körperende genähert. Keimstock zwischen beiden etwas seitlich von der Median- linie. Receptaculum seminis und Laurerscher Kanal vorhanden. Dütterstöcke stark entwickelt, mit verhältnismäßig großen Follikeln, den Darm nach innen mehr oder weniger überschreitend. Uterus wenig gewunden, zwischen hinterem Hoden und der Genitalöffnung sich ausbreitend. Eier sehr groß, im Uterus meist nur in einer Reihe gelegen. Nur eine Art : Sph. braraae (0. F. Müll.) {=^ Bist, glohiporum Rud.) (Fig. 110). Etwas über 1 —4,2 mm lang und durchschnittlich ^/g der Länge breit. Bauchsaugnapf (0,3 — 0,45 mm im Durchmesser) fast doppelt so gi'oß wie Mundsaugnapf. Hoden meist etwas gelappt, seltener glattrandig, unregelmäßig rund oder oval. Eier leicht gelbbraun, 0,076 : 0,06 mm. Im Darm von Süsswasserfischen, vor allem Cypriniden: Cyprinus carpwlj., Tinea tinca (L.), Abramis brama (L.), Abr. vimba (L.) , Abr. björkna (L.), Albiirnus alburnus (L.), Leuciscus rutilus (L.), Leuc. Meidingeri Heck., Leuc. phoxi- nus (L.), Leuc. cephalus (L.), Scardinius erythro- phthalmus (L.), Chondrostoma nasus (L.), Bar- bus bafbus (L.) und Nemachihis barbatula (L.), gelegentlich auch in Raubfischen: Perca fluvia- tilis L., Thymallus thymallus (L.) und Esox lucius L., ferner angeblich in Anguüla anguilla (L.). Nährt sich lediglich vom Darminhalt seines Wirtes. Erster Zwischenwirt ist Bithynia tentacu- Lata (L.), in der sich die Cercarien in schlauch- förmigen, sehr kontraktilen Sporocysten von bis zu 2 mm Länge entwickeln. Die Cercarie, C. micrura de Fil. (vgl. Fig. 184), ist gestreckt 0,1 mm lang und 0,04 mm breit, kontrahiert 0,15 (?) mm lang und 0,11 mm breit; Durchmesser des Mundsaugnapfes 0,04, des Bauchsaugnapfes 0,06 mm; Kopf Stachel 0,0087 mm lang und 0,00 18 mm dick, zylindrisch mit einer Verdickung an der Basis der Schneide, jederseits von ihm drei lange unbeweg- liche Borsten, zwischen denen auf der Scheitelfläche des Mundsaug- napfes noch sechs kürzere Borsten stehen, während an den Längs- Fig. 110. Sphaerostoma bramae. Vergr. 35 : 1. ^Parasitische Plattwürmer. 143 Seiten des Körpers noch jederseits drei einzelne Borsten sich finden (seitlich vom Mundsaugnapf, seitlich vom Bauchsaugnapf und in der Mitte zwischen beiden); Schwanz ganz kurz, stummeiförmig, im Mittel 0,03 mm lang und 0,04 nun breit. Die ausgeschlüpften Cercarien kriechen auf der Haut der Schnecke umher und sammeln sich nament- lich auf den Fühlern. In die Nähe einer Herpohdella gelangt, kriechen sie auf diese über, dringen in die Haut ein und encystieren sicli dicht unterhalb derselben; junge Cysten oval, 0,2 : 0,1 mm; das ein- geschlossene Distomulum 0,42 mm lang und 0,15 mm breit. Clinostoiimm Leidy. Mittelgroße bis sehr große Distomen mit abgeflachtem, nach hinten meist etwas verbreitertem Körper und einander genäherten Saugnäpfen. Mundsaugnapf klein und zurückziehbar, so daß die Körpermasse kragenartig rings herum um ihn vorspringt; Bauch- saugnapf größer als Mundsaugnapf, sehr muskulös, mit dreieckiger Öffnung. Pharynx fehlt, Ösophagus kurz, Darmschenkel bis ans Körperende ziehend und lateral mehr oder weniger stark entwickelte Blindsäcke tragend. Exkretionsblase wenig hervortretend. Genital- öffnung annähernd median, weit hinter dem Bauchsaugnapf und dicht vor dem vorderen Hoden. Cirrusbeutel vorhanden. Die mehr oder weniger gelappten Hoden bilden mit dem zwischen ihnen gelegenen Keimstock ein sich voiv der Umgebung scharf abhebendes, im Hinterkörper gelegenes Genitaldrüsenfeld. Dotterstöcke stark entwickelt, an den Seiten des Hinterkörpers, hinter dem hinteren Hoden zusammenfließend. Uterus nur in seinem neben dem Keim- stock gelegenen Anfangsteil stark gewunden, dann ohne Windungen U -förmig bis zum Bauchsaugnapf emporsteigend und in seinem wieder absteigenden Schenkel zwischen Bauchsaug:Q^f und vorderem Hoden stark sackartig erweitert. In Mund- und Rachenhöhle von Vögeln, namentlich Ardeiden\ im Larvenzustand encystiert in Fischen. [ 2 europäische Arten. Bestimmungstabelle der Arten: 1. Genitaldrüsenfeld hinter der Mitte des Hinterkörpers. Darm- schenkel mit langen Blindschläuchen. Cl. heterostomum. 2. Genitaldrüsenfeld in der Mitte zwischen Bauchsaugnapf und Hinterende. Darmschenkel nur mit kleinen Ausbuchtungen. Cl. complanatum. 1. Cl. heterostomum (Rud.) (Fig. 111). 6,7 — 9 mm lang; Breite des halsartig abgesetzten Vorderkörpers 2,.o mm, des Hinterkörpers 3,5 mm. Länge des bis zum Bauch- saugnapf reichenden Halses ^/g — ^/^ der Gesamtlänge. Durchmesser des Bauchsaugnapfes ca. 1,4 mm, des Mundsaugnapfes ca. 0,3 mm. Darmschenkel mit je 9 — 11 langen, den Seitenrändern des Körpers zugewandten, sich zum Teil noch wieder gabelnden und schwache seitliche Ausbuchtungen besitzenden Blindschläuchen. Genital- drüsenfeld hinter der Mitte des Hinterkörpers. Vorderer Hoden hufeisenförmig mit nach vorn gewandter Konkavität, hinterer Hoden 144 Max Luhe, herzföriiiig mit nach hinten jjewnndter Spitze. Genitalporiis dicht vor dem vorderen Hoden und ziemlich genau in der Mitte zwischen Bauchsaugnapf und Hinterende in der Medianlinie. In Mund- und'Nasenhöhle europäischer Reiherarten; in Deutsch- land hisher nur einmal in Berlin hei Ardea cinerea L. gefunden. Lan^enzustand unbekannt, wahrscheinlich in Süßwasserfischen des Mittelmeergebietes schmarotzend. 2. Cl. complanatura (Rud.) 2,5 — 4,3 mm lang, größte Breite 1,5 mm. Bauchsaugnapf dem Vorderende stark genähert, 0,5 mm im Durchmesser. Darmschenkel ohne seitliche Blindschläuche, jedoch mit zahlreichen, dichtstehen- den kleinen Ausbuchtungen. Genitaldrüsenfeld in der Mitte zwi- schen Bauchsaugnapf und Hinterende. Hoden nicht ganz gleich groß, an den einander zugekehrten Flächen konkav, an den ein- ander abgewandten Flächen gelapi)t. Genitalporus dicht vor dem vorderen Hoden, etwas rechts von der Medianlinie. In Mund- und Rachenhöhle von Ardea cinerea L., in Deutsch- land bisher nur einmal in Berlin gefunden. Larvenzustand unbe- kannt, wahrscheinlich in Süßwasserfischen des Mittelmeergebietes schmarotzend. Leucocliloridiuui Carus,(= Urogonimus Mont.). Kleine Z)/5i'o?«: yroß, 0.2 mm im Durchmesser; Bauchsaug- napf etwas vor der K()rj)ei'mitte, 0,1 mm im Durchmesser. Genital- öffnung median vor dem liauchsaugnapf. Cirrusbeutel vorhanden, seitlich um den Bauchsaufrna])f lierum verlaufend. Dicht hinter ihm der Keimstock, Hoden im Hinterkörjjer schrä» nebeneinander. Dotterstöcke an den Seiten des Körpers, vom Hinterende des Mund- sauunajjfes bis zum liinteren Körperende reichend. Im Darm von Nyroca clangnla (L.) bisher nur einmal gefunden (in Hameln). Dist. inflexiiin Rud. i Zirka 2,2 mm lang, lebhaft beweglich, von rundem (^uei-schnitt. hinten stumpf aligerundet; Vorderkörper verjüngt und im Winke, rückwärts gebeugt; Mundsaugna])f kleiner wie der Bauchsaugnapf l Im Darm von Leuciscns idus (L.); seit 100 Jahren nicht wieder- gefunden; vielleicht zu den Allocread/inen gehcirig. Dist. seiniflaviim v. Linst. 1,-1 mm lang, 0,(35 mm breit. Durchmesser des Mundsaug- nai)fes 0,1 () mm, des im ersten Viertel des Köii)ers gelegenen Bauchsaugna])fes 0.25 mm. Haut glatt. IMiarynx vorhanden, groß. Samenblase etwas über den Bauchsaugnapf nach hinten hinaus- reichend. Keimstock vor den Hoden. Dotterstcicke auf das hin- terste Körperviertel beschränkt. Uteruswindungen vorzugsweise in (Icf hinteren Körperhälfte. Eier 0,023:0.016 mm. Im Darm von Lampreta ßuv/at/h's (Ij.). Dist. iiieriue v. Linst. i*^ 1,6 mm lang, 0.65 mm breit. Haut glatt. Durchmesser des Mundsaugna])fes 0,14 mm, des Bauchsaugnapfes 0,25 mm. Darm- schenkel bis ins Köi"pei"ende reicliend. (jenitalöffnung zwischen den Saugnäpfen. Hoden hintei-einander hinter dem Bauchsaugnapf. Dotterstöcke auf die hintere Körperhälfte bescliränkt. Eier 0,025 zu 0,016 mm. Im Darm von Lampreta fltiviatilis (L.). Dist. toriilosuin Rud. Zirka 4,5 mm lang, 0.7 mm breit. Mundsaugnapf etwas größer wie der weit hinten gelegene Bauchsaugnaj)f. Im Hinterköri)er ein spiraliges, Flüssigkeit enthaltendes Gelaß (ExkretionsblaseV). Nur einmal ein noch unreifes Exemjjlar gefunden, das an- scheinend den Eingeweiden eines Si/unts glanis L. entstammte. Fraglich, ob überhaupt ein Distomum. h) J ugendformen '). Bei allen hier besprochenen Formen ist die zugehörige Ge- schlechtsform unbekannt. Nur in den Bestimmungstabellen sind 1) Eine Reihe bislier ausschließlich in Oberitalien beobachteter Formen konnte hier nicht berücksichtigt \v(>rden. obgleich ihr wenigstens teihveises Yorkonimen auch in Deutschland nicht unwahrscheinlich ist. 10* 148 Max Luhe, auch solche Arten noch einmal berücksichtigt, ^ie auf Grund ihrer geschlechtlichen Entwicklung in das System eingereiht werden konnten. Häufig findet man in den Cysten neben den jungen Distomen noch den abgeworfenen Bohrstachel der Cercarie, dessen Größe und Form dann systematisch von Wichtigkeit ist. 1. In Vögeln encystierte Distomen. Dist. capsulare Dies. Elliptisch, Bauchsaugnapf am Anfang des letzten Drittels der Körperlänge, ungefähr doppelt so gi-oß wie der Mundsaugnapf. Pharynx vorhanden, Ösophagus fehlt, Darmschenkel bis nahezu ans Hinterende reichend. Körper stark fetthaltig und undurchsichtig; wenig vor dem Hinterende zwei ovale transparente Organe (Anlage der Hoden?). Encystiert in dem submukösen Bindegewebe des Ösophagus von Ardea purpurea L., unter der Haut von Ardea cinerea L., sowie in der Brustmuskulatur und dem umgebenden Bindegewebe von Nycticorax nycticorax (L.), Colymlnis nigricollis (Brehm) und Crex er ex (L.). 2. In Amphibien encystierte Distomen. . Übersicht der Arten. I. Körper wesentlich breiter wie lang, Genitalorgane schon fast vollständig entwickelt. Dist. squamula (S. 89). n. Körper länger wie breit, Genitalorgane Avenig entwickelt. a) Bauchsaugnapf kleiner wie der Mundsaugnapf. Dist. gyrini. b) Bauchsaugnapf größer wie der Mundsaugnapf. Dist. bufonis. Dist. gyrini v. Linst. 0,49 mm lang, 0,3 mm breit. Haut bestachelt. Mundsaugnapf 0,101 mm, der ungefähr in der Körpermitte gelegene Bauchsaug- napf 0,082 mm im Durchmesser. Pharynx vorhanden, klein, vom Mundsaugnapf durch einen langen Präpharynx getrennt. Darm ? Der abgeworfene Cercarienstachel 0,036 mm lang und am vorderen Drittel verdickt. In Kaulquappen von Rana temporaria L. in kugeligen dünn- häutigen Cysten von 0,25 mm Durchmesser. Dist. bufonis v. Linst. Gedrungen, 0,9 mm lang, 0,6 mm breit. Mundsaugnapf 0,138 mm, Bauchsaugnapf 0,164 mm im Durchmesser. Subperitoneal am Darm von Bufo vulgaris Laur. eingekapselt. Parasitische Plattwürmer. 149 3. In Fischen encystierte Distomen. (Vgl. hierzu auch ^\e. Opisthorchnden auf S. 45.) Dist. annuligerum v. Nordm. Mund- und Bauchsaugnapf ungefähr gleichgroß. In ovalen Cysten von ca. 0,5 mm Länge im Glaskörper von Perca fltcviatiUs L. Dist. embryo Olfers. 0,56 mm lang, 0,37 mm breit, annähernd eiförmig. Bauch- saugnapf doppelt so groß wie der Mundsaugnapf. In Acerina cernua (L.) sowie anscheinend auch in Perca fluvia- tilis L. subperitoneal encystiert. Dist. bliccae v. Linst. Haut fein bestachelt. Mundsaugnapf 0,033, Bauchsaugnapf 0,046 mm im Durchmesser. In kugeligen, nicht dickwandigen Cysten von 0,24 mm Durch- messer in der Muskulatur von Abramis hjörkna (L.). Dist. mnsculoriim percae Waidenburg. Zirka 2,5—3.5 mm lang, ca. 1,75 mm breit. Mundsaugnapf bif^ 0,35 mm, Bauchsaugnapf bis 0,7 mm im Durchmesser, letzterer ungefähr um V4 — V5.. der Körperlänge vom Vorderende entfernt. Pharynx vorhanden. Ösophagus fehlt. In gelblichen Cysten der Rückenmuskulatur von Perca üuvia- tiiis L. '"^- Dist. phoxini v. Linst. 0,62—0,70 mm lang, 0,13-0,21 mm breit. Haut bestachelt. Mundsaugnapf 0,078 mm, der in der Körpermitte gelegene Bauch- saugnapf 0,13 mm im Durchmesser. Pharynx und Ösophagus vor- handen, Darmschenkel bis ins hintere Köi-perende reichend. In Leuciscus phoximis (L.). in dickwandigen, kugeligen Cysten von 0,26 mm Durchmesser. Dist. spec. Mit Y-förmiger Exkretionsblase. Aus einer Cercarie mit Bohr- stachel hervorgegangen. Encystiert in dem Fettgewebe der Orbita von Salmo fario L. * Dist. spec. ? Bis 1,5 mm lang und 1 mm breit, rundlich oval, mit schnabel- artig vorspringendem, abgerundetem Vorderende. Saugnäpfe wenig entwickelt. ^ In Cotttis gohio L. und Nemachilus barbatula (L.) subperitoneal encystiert. Ganz zweifelhafte Form. 150 Max Luhe, 4. In Mollusken encystierte Distomen '). Übersicht der F'orinen. I. Haut unbesüiclielt. a) Baiichsaugnapf liinter der Körperiiiitte. Dist. luteum. 1)) Baiichsaugnapf ein wenig vor der Körpennitte. Dist. spec. II. Haut bestachelt. a) Bauchsaugnapf gröHer wie Mundsaugnapf. Dist. viviparae fasciatae. b) Saugnäpfe gleich grol^. • 1. Zirka ^4 ""^i i"id darüber lang. a) Darmschenkel das 2. Drittel der Koi-perlänge nicht überschreitend. Dist limnaeae ovatae. ß) Darmschenkel bis zum Ende des 3. Viertels der Körperlänge reichend. Dist. planorbis coniei. 2. Nur etwa '/a »»^i \'\Vi^:. Dist. Iiomalostomum. Dist. luteum Baer. 0,6 — 1,0 mm lang, 0,4—0,5 mm breit, eiförmig, nach hinten etwas mehr wie nach vorn verjüngt, gelblich gefärbt. Durchmesser des Mundsaugnapfes 0,12— 0,35 mm, des hinter der Körpermitte gelegenen Bauchsaugnai)fes 0.2l'— 0,24 mm. Haut unbestachelt, nur zuweilen ganz leicht (piergerunzelt. Pharynx vorhanden, kugelig. 0,08 mm im Durchmesser, Ösophagus kurz, Darmschenkel in der Mitte zwischen Hinterrand des Bauchsaugnapfes und Kcirperende endigend. Exkretionsblase klein, birnförmig. In Leber wul Zwitterdrüse von Viv/parus vivipams (L.); nur von einer sehr dünnen Hülle umgeben. Dist. spec. (= ß/st. ghbipornm v. Linst, e p.. nee Rud.). 0,33—0,38 nnn lang. 0,16-0,2 nun breit. Haut glatt. Mund-j saugnapf 0,066 mm, der nur sehr wenig vor der Körpermitte ge-^ legene Bauchsaugnapf 0,098 nnn im Durchmesser. Exkretionsblase ^ einfach, nicht gegabelt. Pharynx vorhanden, Ösophagus fehlt,; Darmschenkel das Körperende nicht ganz aber nahezu erreichend. ^ In Lymnaea ovata Drap., eingekapselt im Eul^ in dünnhäutigen ovalen Cysten von 0,29 mm Länge und 0.25 mm Breite. An- scheinend auch in Lymnaea stagnalis L.. Siiccitiea putris L., Siccc. Pfeifferi Rossm., Physa fontinalis (L.) und Planorbis planorhis (L.). Dist. viviparae fasciatae v. Linst. Der ganze Körper dicht mit feinen Stacheln besetzt. Mund- saugnapf 0,029, Bauchsaugnapf 0.036 mm im Durchmesser. In kugeligen Cysten mit einer inneren dünnwandigen, vom Parasiten und einer äußeren dickwandigen vom Wirte gebildeten Schicht, in Vivipartcs fasciatus (0. F. Müll.). 1) Ausschließlich Hchinostomiden. die nacli der -Tabelle auf S. 67 f. zu be- stimmen sind. t'Tbor die in Redion entstehenden Cercariaeon vergleiche unten bei den Cercarien. Parasitische Plattwürmer. 151 Dist. limnaeae ovatae v. Linst. 0,8ö mm lang, 0,39 mm breit. Der ganze Körper gleichmäßig dicht bestachelt. Saugnäpfe gleich groß, 0,14 mm im Durchmesser. Bauchsaugnapf ungefähr in der Körpermitte. Pharynx vorhanden, von dem Mundsaugnapf durch einen kurzen Präpharynx getrennt; Ösophagus lang, Darmgabelung dicht vor dem Bauchsaugnapf; Darmschenkel kurz, etwa an der Grenze des 2. und 3. Drittels der Körperlänge endigend. In Lymnaea ovata Drap.; in dünnwandigen, kugeligen Cysten Dist. planorbis cornei v. Linst. Gestreckt - eiförmig, 0,78 mm lang und 0,23 mm breit, vorn dicker. Pharynx sehr stark, Darmschenkel nur bis zur Grenze des 3. und letzten Viertels der Körperlänge reichend, zwischen ihnen ein in der Längsrichtung des Tieres gestreckter eiförmiger Körper. Mund- und Bauchsaugnapf gleich groß, 0,013 mm im Durchmesser, Bauchsaugnapf sehr prominent und schräg nach vom gerichtet. In Planorbis corneus L. Dist. homalostomiim v. Linst. 0.26—0,34 mm lang, 0,13—0,26 mm breit. Haut bestachelt. Saugnäpfe gleich groß, 0,072 — 0,088 mm im Durchmesser; Bauch- saugnapf in der Körpermitte. Pharynx 0,033 mm breit, Ösophagus fast fehlend, Darmschenkel das Hinterende nicht ganz erreichend. Exkretionsblase klein, V-förmig. In dünnwandigen, kugeligen Cysten von 0,197 bis, 0,213 mm Durchmesser in Lymnaea ovata Drap, und Succiw^^putris L. Die zugehörige Cercarie entwickelt sich in Lymnaea stagnalis L. in oi-angegelben Sporocysten von 1,44 mm Länge und 0,36 mm Breite und ist 0,39—0,49 mm lang und 0,17 mm breit, mit 0,34 bis 0,39 mm lanoem Schwänze und mit einem Bohrstachel von 0,026 mm 5. Distomen aus Insekten. . In Insekten, deren Larven im Wasser leben, scheinen be- sonders zahlreiche Jugendformen von Distomen (meist enzystiert, seltener frei beweglich) vorzukommen Vgl. Allocreadium isoportim, Gorgoderinae, Pneumonoeces, Haplometra^ Plagiorchiinaey Brachycoe- liinae, Pleurogenetinae, Halipegus. Außer den dort erwähnten Formen sind noch beschrieben: Dist. hydrocampae v. Linst. 0,182— 0,338 mm lang, 0,091—0,130 mm breit. Haut glatt. Mundsaugnapf 0,0598 mm im Durchmesser, der in der Körper- mitte gelegene Bauchsaugnapf queroval, 0,0494 : 0,0364 mm. Pharynx 0,0234 mm lang und 0,0260 mm breit, vom Mundsaugnapf durch einen kurzen Präpharynx getrennt; Ösophagus vorhanden; Darm- schenkel kurz, nur wenig über den Bauchsaugnapf nach hinten 152 ^^ax Luhe, liiiiausreichend. Exkretioiisblase gabelig «reteilt, mit kurzem Stamm und kurzen Schenkeln, kleeltlattförmijr. Kopfdrüsen nicht bis zum Hinterende des rharAiix reichend. In der Raupe von Hydrocampa nymphaeata L. in 0,14 nun langen und 0,13 mm breiten Cysten, deren Wandung eine innere liomogene, 0,(X)ö2 mm dicke und eine äußere konzentrisch ge- schichtete, 0,()078 nnu dicke Schicht erkennen läßt. Dist. spec Haut bestachelt. Exki-etionsblase Y-förmig. In den Larven von Perliden^ in anfangs ovalen Cysten von 0.11 mm Länge, die später zur Kugelform mit einem Durchmesser von Ö.19 mm heranwachsen sollen; zu Cercaria virgida de Y\\. und vielleicht zu einer Plagiorchis-kvX gehörig. Dist notidobiae v. Linst. 0,68—0.84 mm lang. 0.24—0.35 mm breit. Haut bestachelt. Mundsaugnapf 0,15 mm lang und 0,12 mm breit; Bauchsaugnapf rund. 0,077 nun im Durchmesser. Pharynx vorhanden, Ösopliagus \ fehlt, barmschenkel bis ins Hinterende reichend. Exkretionsblase \ Y-förmig, mit langem Stamm und langen, bis an die Seiten des \ Saugnapfes reichenden Schenkeln. Genitalöffnung dicht vor dem I Bauchsaugnapf. Ciirusbeutel vorhanden. Hoden im Hinterkörper, seitlich vom Stamm dei- Exkretionsblase, schräg nebeneinander. In den Larven von Notidobia ciUaris L. und Sialis Ititaria L., - in dünnwandigen Cysten von 0,45 — 0,62 mm Länge und 0,33—0,37 mm 1 Breite. ' 1 Vielleicht die Jugendform einer Plagiorchis-XvX. Dist. spec. (= Dist. maculosum v. Linst, e p.) 0.62—1.07 iinii lang, 0.28—0,35 mm breit. Haut bestachelt. - Mundsaugnapf 0.18 mm lang, 0,16 www breit; Bauchsaugnapf in der \ Körpermitte gelegen, rund, 0,12 nnn im Durchmesser. Pharynx \ vorhanden. Ösophagus fast fehlend, Darmschenkel bis ins Hinter- i ende reichend. Exkretionsblase Y-förmig, mit langem Stamm und kürzeren Schenkeln ; Keimstock vor ihrer Gabelung seitlich von der Mittellinie, Hodeji zu beiden Seiten des Stannnes der Ex- kretionsblase schräg hintereinander. Genitalöffnung dicht vor dem Bauchsaugnapf; Cirrusbeutel schlank, neben demselben. In der Larve von Drusus irifidus Mc Lachl in dickwandigen ovalen Cysten von 0,44 mm Länge und 0,33 nnn Breite. — Jugend- form einer Plagiorchis-XxX. Dist. phryganeae v. Linst. Haut vollständig bestachelt. Mundsaugnapf 0,072, Bauchsaug- napf 0,098 mm im Durchmesser. In dünnwandigen kugeligen Cysten von 0.26 mm Durchmesser in der Köi*perhöhle der Larve von Phryganea grandis Pab. Dist. niystacidis v. Linst. 0,25 mm lang und 0.078 nnu breit. Haut glatt. Mundsaug- na|)f 0,057 mm, Bauchsaugnapf 0,045 nnn im Durchmesser. Parasitische Plattwürnier. 153 In der Larve von Mystacides nigra L. in dünnwandigen, kugeligen C3'sten von 0.16 mm Durchmesser. Dist. rhyacophilae v. Linst. 0,35 — 0,46 mm lang, 0,16—0,18 mm breit. Haut bestachelt. Mundsaugnapf 0,081 mm, der in der Körpermitte gelegene Bauch- saugnapf 0,054 mm im Durchmesser. Pharynx ca. 0,48 mm breit, Ösophagus kurz, Darmschenkel kurz. Exkretionsblase Y-förmig, mit kurzen Schenkeln bis an den Bauchsaugnapf heranreichend, aber auch so breit wie lang und den ganzen Raum zwischen den Enden der Darmschenkel einnehmend. In dünnwandigen, kugeligen Cysten in der Larve von Rhy- acophila mihila Zett. Dist. sialidis v. Linst. 0,29 nnn lang, 0,17 mm breit. Haut bestachelt. Mundsaugnapf 0,063 mm, der in der Körpermitte gelegene Bauchsaugnapf 0,029 mm im Durchmesser. Pharynx vorhanden. Darm? Exkretionsblase Y-förmig, mit sehr kurzem Stamm und langen, bis an die Seiten des Bauchsaugnapfes reichenden Schenkeln. In der Larve von Sialis lutaria L.. in dünnwandigen Cysten von 0,12 mm Durchmesser. Dist. spec. 1,3 mm lang, ca. 0,2 mm breit. Bauchsaugnapf in der Körper- mitte. Pharynx vorhanden. Exkretionsblase anscheinend Y-förmig. In Anopheles claviger Meig. . in Cysten von 0,15 — 0,22 mm Durchmesser. Bisher in Italien und in Holland gefunden. In den Imagines im Sommer sehr viel häufiger wie iiij*4g['whjahr (im Juni bei 50% der Mücken gegenüber 10— 20 7,, im März), meist zu mehreren (5 — 10) in dem einzelnen Wirte. 6. Disto/fieii aus Flußkrebsen. Bestimniungstabelle für die Arten. 1. (jledrungene, geschlechtsreif werdende Formen mit sehr kräftigen Saugnäpfen (Bauchsaugnapf vor der Körpermitte) und auffällig großem Cirvusbeutel. a) Saugnä])fe gleich groß; Hoden rund, schräg hintereinander. Astacotrema cirrigerum (S. 55). b) Bauchsaugnapf kleiner wie Mundsaugnapf; Hoden quer- gestreckt, gerade hintereinander. Dist. Reinhard! (S. 56). 2. Schlanke, langgestreckte Formen mit noch unentwickelten Ge- schlechtsorganen und nur mäßig kräftigen Saugnäpfen; Bauchsaug- napf in der Körpermitte. Dist. isostomiim. Dist. isostoniuui Rud. 2,8 — 3,8 nnn lang, schlank. Saugnäpfe gleich groß, ihr Durch- messer ungefähr gleich '/g der Körperbreite und kaum V/,„ der Köiijerlänge, Bauchsaugnapf in der Mitte des Köi*pers. Pharynx 154 Max Luhe, vorhanden. Ösoi)hagus kurz, Darmgahelung weit vor dem Bauch- saugnapf, Darmschenkel bis ins Hinterende reichend. Exkretions- blase Y-förmig, mit langem Stamm, der sich dicht hinter dem Bauch- saugnapf in 2 kurze, durch Klappen von ihm getrennte Schenkel teilt. Geschlechtsorgane unbekannt. In Potamobius astactis (L.), frei beweglich zwischen den Organen. Entwickelung und definitiver Wirt unbekannt. 7. Distomen aus Amphipoden und Isopoden. Bestimmungstabelle für die Arten. A. Cyste kugelig. 1. Haut glatt. Dist. agamos (S. 55). 2. Haut bestachelt. Dist. ganmiari. B. Cyste oval. 1. Bohrstachel der Cercarie 0,026 mm lang. Dist. pulicis. 2. Bohrstachel der Cercarie 0,0.S9 mm lan^. Dist. spec. Dist. gainmari v. Linst. 0,51 mm lang, 0,18 mm breit. Haut bestachelt. Mundsaug- napf 0,18 mm, Bauchsaugnapf 0,079 mm im Durchmesser. Dotter- stöcke und Hoden schon deutlicli erkennbar. In kugeligen, dickwandigen Cysten von 0,38 mm Durchmesser in Gammarus pulex L., die auch den abgeworfenen schlanken Bohr- stachel der Cercarie enthalten. Dist. pnlicis v. Linst. 0,44 mm lang^ 0,14 mm breit. Haut bestachelt. Mundsaug- napf 0,104 mm, Bauchsaugnapf 0,060 mm im Durchmesser, Pharynx 0,042 mm lang und 0,038 mm breit, Ösophagus fehlt, Darmschenkel nicht bis zum Hinterende reichend. Exkretionsblase Y-förmig, mit langem Stamm und kurzen, den Bauchsaugnapf hinten umfassenden Schenkeln. Hoden im Hinterkörper schräg hintereinander. In Gammartis pulex L. in dünnwandigen, ovalen, 0,27 — 0,31 mm langen, 0,20—0,23 mm breiten Cysten, welche gelegentlich noch den abgeworfenen 0,026 mm langen und 0,0052 mm breiten Bohr- stachel der Cercarie enthalten. Dist. spec. (d. 1. Val.) 0,39 mm lang, 0,12 mm breit. Mundsaugnapf 0,099 mm, Bauchsaugnapf 0,066 mm, Pharynx 0,042 mm im Durchmesser. Der abgeworfene Bohrstachel der Cercarie 0,039 mm lang und 0,006 mm breit. In Gammarus pulex L. in ovalen, 0,297 mm langen, 0,231 mm breiten Cysten von 0,006 mm Wanddicke. Familie Schistosomidae. Getrennt geschlechtliche Distomen mit meist langgestrecktem Körper und hinter dem Bauchsaugnapf gelegenen Genitalöffnungen. Parasitische Plattwürmer. 155 IJauclisaiionapf «JTößer wie der Mundsaugnapf und sich über die beiiaclibarte Fläche erhebend. Pharynx fehlt, Ösophagus vorhanden, Darmschenkel sich nach mehr oder weniger langem, getrenntem Verlauf zu einem unpaaren. bis ins Hinterende ziehenden Darm- ende vereinigend. Beim (j 4 bis zahlreiche Hodenbläschen in 2 Längsreihen. Beim $ ^^^ einheitlicher Keimstock median dicht vor der hinteren Vereinigung der Darmschenkel und zahlreiche Dotterstocksfollikel an den Seiten des unpaai'en Darmendes. In den Blutgefäßen von Säugetieren und Vögeln. Jüngere Entwicklungsstadien unbekannt. 2 — 3 Gattungen, von denen bishei- nur eine aus Mitteleuropa bekannt ist. Bilharziella Lss. Schütosomiden mit in beiden Geschlechtern abgeflachtem und meist deutlich verbreitertem, lanzettlichem, seltener fadenartig ver- längertem Hinterkörper. ^ kürzer als cf. Darm bei beiden Geschlechtern ungefähr in der Körpermitte oder schon vor dieser sich wieder vereinigend und von da ab im Zickzack bis zum Körperende verlaufend. Genital Öffnung des (^ auf der linken Kör])er- seite ziemlicli weit hinter dem Bauchsaug- napf in der Xälie der hinteren Vereinigung der Darmschenkel. Cirrusbeutel vorhanden. Pars prostatica und Ductus ejaculatorius umschließend; die langgestreckte Samen- blase frei im Parenchym; Hodenbläschen zahlreich, in je einer Längsreihe im Hinter- körper an den Seiten des unpaaren Darm- endes. Genitalöffnung des 9 median dicht hinter dem Bauchsaugnapf; Uterus kurz, nie mehi- als ein Ei gleichzeitig umschlies- send. Eier nach vorn stark verlängert, hin- ten mit kurzem terminalem Spitzchen. In den Blutgefäßen von Vögeln. Unter den wenigen, bisher unterschie- denen Arten eine mitteleuropäische. B. polonica (Kow.). (Fig. 115). (^ ca. 4 mm hing und 0,52 mm breit. Durchmesser des Mundsaugnapfes 0, 102 mm, des Bauchsaugnapfes 0,136 nnn, Abstand der Mitteli)unkte beider voneinander 0,76 mm. Genitalöffnung ca. 0,8 mm hinter dem Bauchsaugnapf, kurz vor der Vereinigung der Darmschenkel. Hodenbläschen die Seitenteile des lanzettlich verbreiterten Hinterköq)ers freilassend, das vorderste noch vor der Vereinigung der Darmschenkel gelegen. — 9 ^'^- 2jI mm lang und 0,25 mm breit. Durchmesser des Mundsaugnapfes 0,051 nnn, des Bauchsaugnapfes 0,068 mm. Abstand ihrer Mittelpunkte voneinander 0,37 mm. Ei ca. 0,4:0,1 mm. Bilharziella po- links 9' ''«^chts ^, 156 Max Lülie, In den Blutgefäßen von Anas boschas L. und Anas crecca L. bisher nur je einmal in Galizien gefunden. 5. Reihe Holostomata Nitzsch. Endoparasitische Trematoden mit terminaler oder suhtei-minaler. von einem wenig kräftigen Mundsaugnapf umschlossener Mund- öffnung und mit einem ebenfalls wenig kräftigen Bauchsaugnapf, Hinter dem letzteren ein sehr verschieden gestalteter weiterer Haft- apparat, dessen verschiedenartige Ausbildung auf die ganze Körper- form von wesentlichem Einflüsse ist und der mit einem reichen Drüsenapparate in Verbindung steht; die Drüsenzellen liegen meist dicht zusammengedrängt an seiner Basis, seltener sind sie in dem ganzen hinteren Haftapparat einzeln zerstreut. Meist sind diese verschiedenen Haftorgane in einem blattförmigen oder becherför- migen „Vorderkörper" vereinigt, der von dem die Genitalorgane bergenden, eiförmigen bis zylindrischen „Hinterkörper" deutlich gesondert ist. Seltener fehlt eine solche Sonderung in Vorder- und Hinterkörper und die Genitalorgane liegen zum großen Teil dorsal von dem verhältnismäßig mächtig entwickelten hinteren Haftapparat. Pharynx vorhanden; Ösophagus, wenn überhaupt vorhanden, nur sehr kurz; die beiden Darmschenkel ganz oder nahezu bis ans Hinterende verlaufend, ohne seitliche Verzweigungen. Exkretions- öffnung am Hinterende; Exkretionsblase klein, einfach oder gabelig geteilt. Genitalöffnung am Hinterende, aber meist nicht ganz end- ständig, sondern mehr oder weniger dorsal gewandt. Cirrusbeutel nur ausnahmsweise vorhanden; meist dienen vielmehr als Begat- tungsorgane eine muskulöse, nach außen vorstülpbare „Bursa copu- latrix" und ein in deren Grunde papillenartig vorspringender, auf seiner Spitze die eigentliche Genitalöffnung tragender „Genital- kegel". Hoden stets iii der Zweizahl. Dotterstöcke stark ent- wickelt, mit zahlreichen Follikeln einen mehr oder weniger großen Teil des Körpers erfüllend. Uterus wenig gewunden und stets nur sehr wenige Eier enthaltend; diese dafür verhältnismäßig sehr groß, meist 0,10—0,12 mm lang, nur bei wenigen Arten kürzer (bisher bekanntes Minimum 0,084 mm). Entwicklung mit Wirtswechsel, aber (soweit wenigstens be- kannt) ohne Generationswechsel. Wirte der geschlechtsreifen Formen sind Krokodile, Vögel und einzelne Säugetiere; Zwischenwirte der Larven sind Mollusken, Fische, Amphibien, Vögel und Säugetiere. Die Holostotniden sind bisher systematisch nur sehr ungenügend durchgearbeitet. Die Zahl der unsicheren wie auch der nur unge- nügend zu charakterisierenden Arten ist daher bei ihnen verhältnis- mäßig sehr gToß und eine Bestimmung ist bisher in manchen Fällen nur unter Zuhilfenahme des Wirtes möglich. Bisher werden 6 Gattungen (darunter 3 deutsche) unterschieden, die auf 4 Unterfamilien (darunter 3 deutsche) verteilt werden. Holostomum ochreatum NitzSch aus Pandion haliaetos (L.), H. patagiatum Mehl, aus Botaurus stellaris (L.), H. coniferum Mehl, aus Colymbus cristatus L. und H. exiguum Mehl, aus Cygnus cygnus (L.), Mergus merganser L. und Mergtis serrator L. sind lediglich Katalognamen ohne Beschreibung. Ebenso zweifelhaft sind Holo- stomum lyratum Schlotthauber aus Ardea cinerea L. und Hol. pellu- cidum Schlotthauber aus Lampreta fluviatüis (L.). Parasitische Plattwtirmer. 157 Bestimmungstabelle der Gattungen. J. Keine Sondenmg in Vorder- und Hinterkörper. Cyathocotyle (S. 157). 2. Sonderung in Vorder- und Hinterkörper deutlich. a) Vorderköi-per flach, blattförmig. Hemistomnm (S. 157). b) Vorderkörper becherförmig, mit vorderer runder Eingangs- öffnung. Strigea (S. 160). I. Cyathocotyle Müh lg. Holomostiden ohne Sonderung von Vorder- und Hinterkörper, kaum länger wie breit und etwas abgeflacht. Hinterer Haftapparat sehr groß, den Bauchsaugnapf zum Teil verdeckend, von kreis- förmigem Umriß, mit geräumiger, im Innern sich in eine längs- verlaufende Rinne fortsetzender Höhlung. Eine kompakte Drüse unterhalb des Haftapparates fehlt, doch enthält derselbe zahlreiche zerstreute einzellige Drüsen. Ein großer, auch noch die Samenblase um- schließender Cirrusbeutel vorhanden; die Mündung des Genitalatriums auf der Rückenfläche kurz vor dem Hinterende. Dotterstöcke in den Seiten des Köq)ers. Bisher nur eine Art. C. prnssica Müh lg. (Fig. 116). 1 mm lang, 0,65 mm breit. Durch- messer desMundsaugnapf es 0, 12 —0, 1 3 mm, des von ihm 0,15 mm entfernten Bauch- i'ig. 116. Cyathocotyle prussica .auguapfes nur 0 06-0 08 mm des kuge- j.^^I.'SaIX i^ 'L „Se„ hgen Pharynx 0,0< —0,08 mm. Ösophagus Hälfte der Figur gezeichnet, fehlt; Darmschenkel bis ins Hinterende reichend, aber von den Dotterstöcken verdeckt. Hoden sehr groß; längsoval, schwach gebuchtet. Keimstock ebenfalls längsoval, etwas links von der Körpermitte. Eier 0,0975—0,1025 : 0.065—0,068 mm. Im Darm von Nyroca hyemalis (L.). Entwicklung unbekannt. II. Hemistomuni Dies. Holostomiden mit nahezu zylindrischem Hinterkörper und scharf gesondertem abgeflachten Vorderkörper, dessen blattartig verbreiterte Seitenränder wenigstens an ihrem Hinterende nach der Bauchseite umgekrümmt sind, so daß der Vorderkörjjer mehr oder weniger deutlich die Form einer nach vorn und ventral offenen Tute hat. Bauchsaugnapf meist nicht größer wie der Mundsaugnapf und der Pharynx, ausnahmsweise ganz rückgebildet. Hinterer Haftapparat in Gestalt eines kompakten Zapfens, der häufig den größten Teil der Bauchfläche des Vorderkörjiers bedeckt und dann auch den Bauchsaugnapf ventral überlagert und an dessen Basis eine große Drüse liegt. xVm Vorderende zu beiden Seiten des Mundsaug- napfes je eine randständige Gruppe von Drüsenmündungen, der meist eine mehr oder weniger deutlich hervortretende Einbuchtung 158 Max Luhe. des Seitenrandes entsj)riclit. Cirrusbeutel fehlt. Bursa copuhitiix und Genitalkegel in der Regel nur schwach entwickelt; Öffming der Bursa stets auf der Rückenfläche. Bestimmungstabelle der Alten. I. Hinterkörpei' heim Geschlechtsreifen Tier länger wie der A'orderköqier. a) Hinterkörper noch niclit do])])elt so lang wie der Vorder- köqjei'. a) Vorderkorper eiförmig. Hinterkörper von vorn an Avesentlich dünner. 1. Parasiten von Seeschwalhen. H. pileatiim. 2. Parasiten von Möwen. H. spathaceiim. 3. Parasiten von Tauchern und Sägern. H. spec. inqu. ß) Vorderkörper 3 lappig. Hinterkörper von einer hreiten vorderen Basis aus sich nach hinten allmählich ver- jüngend. H. trilobum. h) Hinterkörper um ein vielfaches länger wie der Vorder- körper. H. deiiticnlatiim. II. Hinterkörper auch noch heim geschlechtsreifen Tier kürzer wie der Vorderkörper. H. excavatuni. III. Hinter- und A'^orderkörper heim geschlechtsreifen Tier un- gefähr gleich lang. a) Vorderköi-per mit stark ventral umgebogenen Rändern. ausgesprochen tutenförmig. H. s^Mthula. 1») Vorderkörper fast eben, aber gegen den Hinterkörper winkelig abgebogen. H. podomorphum. 1. H. pileatum (Rud.) (^^ H. commutatum Dies.). 2,25—4,5 mm lang. Vorderkörper etwas kürzer wie der Hinter- körper, eiförmig, nach vorn verjüngt, mit einer gröiUen Breite von 1,1 mm und mit deutlich bauchwäi'ts eingeschlagenem Seiten- und Hinterrand. Hinterkörper länglich eiförmig. Mundsaugnapf, Pha- rynx und Bauchsaugnapf sehr klein; letzterer nicht von dem hin- teren Haftorgan verdeckt, welches die Form eines runden oder etwas in querer Richtung gestreckten, pilzhutförmigen Zapfens hat, dessen Querdurchmesser etwas über die Hälfte der Breite des Vorderkörpers erreichen kann. Im Dünndarm von Sterna hirtmda L., .S7. macmra Naum. und Sterna cantiaca Gmel. und vielleicht noch anderen AVasservögeln (vgl. die beiden folgenden Arten). 2. H. spatliaceum (Rud.) (Fig. 117). 2,3 bis kaum 4 mm lang. Vorderkörper kürzer wie der Hinter- körper, elliptisch, flach, 1 mm breit. Hinterköiper an seinem Vorderende am dünnsten, weiter hinten eine gleichmäßige Breite von 0,8 mm erreichend. Mundsaugnapf, Pharynx und Bauchsaug- napf sehr klein; letzterer nicht von dem hinteren Haftorgan ver- deckt, welches die Form eines runden, pilzhutförmigen Zapfens hat und dessen Durchmesser nur ungefähr ein Drittel der Breite des ganzen Vorderkörpers erreicht. Dotterstöcke den gröiUen Teil Parasitische Plattwürmer. 159 der Bauchfläche des Hinterkörpers einnehmend und nach vorn bis zu den Seiten des Haftapparates sich erstreckend. Eier 0,10 zu 0,06 mm. Im Dünndarm von Möwen: Lartts argentatus Brunn., canus L., glauctis L., mariniis h. und ridi- bnndtis L., sowie Rissa trjdactyla L. Vielleicht mit H. püeattim identisch. Die Larvenform ist Diplostomum volvens Nordm. 3. Hemistomum spec. inqu. (= Holostomnm erra- ticutn V. Linst, nee Rud.). Zirka 3 mm lang, Yorderkörper nur wenig kürzer wie der Hinterköii)er, 1,16 mm lang, hei einer gleichmäßigen Breite von 0,6 mm, mit deutlich bauchwärts eingeschlagenem Hinterrand. Hinterkörper J ,4 mm lang, nach liinten keulenförmig bis auf 0,46 mm Breite verdickt. Durchmesser des Mundsaugnapfes 0,072 mm, des Bauchsaugnapfes 0,080 mm; letzterer nicht von dem hinteren Haft- organ verdeckt, welches die torm eines runden, pilzhutförmigen Zapfens hat und dessen Durch- messer die halbe Breite des Vorderkörpers noch überschreitet. Dotterstöcke vom Hinterkörper aus an den Seiten des hinteren Haftorganes etwas über dessen Vorderrand nach vorn hinausreichend. Eier 0,11:0,066 mm. Im Dünndarm von Urinator arcticus (L.), Ur. stellatus (Brunn.), Colymbus cristatus L. und Mergus merganser L. Entwicklung un- bekannt. Vielleicht mit H. pileatum identisch. '-♦^ Fig. 117. Hemist. spathaceum. Vergr. 15:1. 4. H. trilobuni (Rud.). Zirka 1 (bis angeblich 4) mm lang und verhältnismäßig breit. Namentlich der Vorderkörijer sehr stark verbreitert, fast breiter wie lang, am Vorderrande mit verhältnismäßig tiefen seitlichen Ein- buchtungen, die ein ausgesprochen dreilappiges Aussehen bedingen. Hinterkörper sich mit breiter Basis an den Vorderkörper ansetzend und sich nach hinten allmählich verjüngend, so daß der Umriß des ganzen Tieres birnförmig wird. Eier gelbschalig, 0,084:0,057 mm. Im Darm von Phalacrocorax carbo (L.) (und angeblich auch Pelecanus onocrotahcs L., in diesem aber wesentlich größer und da- her vielleicht nicht der gleichen Art zugehörig). Bisher nur ver- einzelt in Österreich gefunden. 5. H. denticuiatam (Rud.) 2,2—4,4 (eventuell bis fast 7?) mm lang. Vorderkörper um ein vielfaches kürzer wie der schlanke zylindrische Hinterkörper (Verhältnis der Längen beider ungefähr wie 1:4), eiförmig, nach vorn verjüngt, mit einer größten Breite von 0,40 — 0,51 mm und mit deutlich bauchwärts umgeschlagenem Seiten- und Hinterrande. Durchmesser des schlanken Hinterkörpers 0,28 — 0,35 mm. Durch- messer des Mundsaugnapfs 0,11 mm, des Pharynx 0,035 mm, des 160 ^lax Lülie, Bauchsaugnapfes 0.038 mm, des rundlichen und den Bauch saugnMi>f nicht verdeckenden hinteren Haftai)parate8 0.17 mm. Eier 0.084 ])is 0.090 mm lang. Im Dünndarm von Alcedo hispida L. Entwickeln ng unbekannt, doch wird die zugehörige Larvenform in Diplostomum cuticol^ (v. Nordm.) vermutet. 6. H. excavatniii (Rud.) Zirka 1 — 3 mm lang, Vorderkörper länger wie der Hinterköii)er, mit stark bauchwärts Umgeschlagenen Rändern, nach vorn sicli etwas verschmälernd. Im Dünndarm von Cicom'o alba (L.) und nigra (L.), sowie Nycticorax nycticorax (L.). Entwicklung nicht sicher bekannt, doch schmarotzt die zugehörige Larvenform jedenfalls in Rana esculenta L. und darf sie also wohl in Tylodelphys rhachiaeum (Henle) vermutet werden (vgl. S. 168). 7. H. spathiila (Crepl). Zirka 2 mm lang. In Elächenansicht biskuitförmig. der Vorder- und Hinterköi-per gleich lang und auch fast die gleiche größte Breite erreichend (Hinterkörjier nur wenig schmäler). Seitenränder des Vorderkörpers stark ventral umgebogen und die Tutenform des- selben daher sehr ausgeprägt. Durchmesser des Mundsaugnapfes 0,04 mm; Pharynx ebensogroß; Bauchsaugnapf von dem zungen- förmig nach vorn verlängerten hinteren Haftapparat verdeckt; Länge des letzteren ungefähr die Hälfte, Breite '/j, der entsprechenden Maße des Vorderköi-pers. Dotterstöcke anscheinend in- den Vorder- körper hineinragend und bis nahezu ans Vorderende reichend (?). Eier gelbschalig, groß. Im Darm von Raubvögeln, unter anderem von Circus aertiginostis (L.), Milvus korschun {{jvaqX.^, und Haliaetus albidlla (L.); angeb- lich auch in Rotaurus stellaris (L.). Entwickelung unbekannt. 8. H. podomorphnm (Nitzsch). Zirka 2 — 4,5 mm lang. Vorderkörper elliptisch, ungefähr so lang -wie der eiförmige Hinterkörper; seine Ventralfläche nahezu eben und gegen den Hinterkörper winkelig abgeknickt, so daß der ganze Wurm in seiner Form Ähnlichkeit mit einem menschlichen Fuße erhält. Im Darm von Pandion haliaetos (L). Entwicklung unbekannt. in. Strigea Abildg. (= Holostomum Rud.). Holostomiden, deren durch eine Ringfurche vom Hinterkörper scharf gesonderter Vorderkörper durch ventrale A^erwachsung der stark abgeflachten Seitenteile zu einem Becher mit am A^ orderende gelegener Mündung umgestaltet ist. Im Inneren dieses Bechers ver- borgen liegen der kleine Bauchsaugnapf sowie der hintere Haft- apparat, der sich zapfenförmig bis an die Mündung des Bechers erhebt und dessen blattartig verbreiterte Seitenteile auch ihrerseits ventral miteinander verwachsen sind. An der Basis des Haftappa- rates eine große Drüse. Cirrusbeutel fehlt; die Genitalöffnungen auf einem verschieden stark entwickelten, in die Bursa copulatrix Parasitische Plattwürmer. \ßl liineinragendeni Genitalkegel; Öffnung der Bursa endständig oder mehr oder weniger der Rückenfläche zugewandt. Bestimmuiigstabelle der Arten. I. Hinterkörper gedrungen und liinter der zwischen Vorder- und Hinterkörper tief einschneidenden Ringfurche sehr rasch die Dicke des Vorderkörpers wieder nahezu erreichend (Strigea s. Str.). a) Arten, deren Länge 5 mm überschreitet. 1. Dotterstöcke in den Vorderkörper hineinragend. Sti". strigis- 2. Dotterstöcke auf den Hinterkörper beschränkt. Str. variegata. b) Arten, deren Länge 5 mm nicht en-eicht. 1. Vorderkörper wesentlich länger als dick. Str. gracilis. 2. Vorderkörper nicht bzw. kaum länger als dick. a) Vorderkörper lialbkugelig. a) Parasiten von Regenpfeifern. Str. cormita. ß) Parasiten von Entenvögeln. Str. tarda. b) Vorderkör])er glockenförmig. Str. erratica. IL llinterköri)er schlank, mehr oder weniger zylindrisch, hinter der durch plötzliche Verjüngung des Vorderkörpers gebildeten Ringfurche sich nicht oder nur sehr allmählich weder verdickend ( Codonocephahis ^) . a) Parasiten von Möwen mit birnförmigem Vorderkörper und sehr großer Bursa copulatrix. Str. biu'sigera. b) Parasiten von Reihervögeln. 1. Vorderkörper in seiner hinteren Hälfte mit 2 seitlichen Aussackungen, in welche die Dotterstöcke hineinreichen. ^"^^tr. longicollis. 2. Dotterstöcke nicht in den gleichmäßig rundlichen Vorder- körper hineinragend. Str. cornii. c) Parasiten des Fischadlers mit annähernd eiförmigem Vorder- körper und im letzten Viertel der Körperlänge gelegenen Hoden. Str. serpens. 1. Strigea Strigis (Gmel.) \==^ Holostomum macrocephahtm (Rud.) = Holost. variabile Nitzsch] (Fig. 118). Bis 6 mm lang. Vorderkörper kurz,rund- lich, nicht wesentlich dicker wie der durch eine tiefe Ringfurche gesonderte Hinterkörper und gegen diesen dorsal abgeknickt. Hinterkör- per verlängert eiförmig, mit abgestutztem Hinter- ende. Dotterstöcke vor- wiegend im Vorderkörper und dem Vorderteil des Hinterkörpers vor den fju. ng. strigea stri'g-is. SMtcnansici.t. Süßwasserfauna von Deutschland. Heft 17. 11 162 Max Luhe, gelappten Hoden, nur in schwacher Entwickelung weiter nach hinten reichend. Genitalkegel kräftig entwickelt, Genitalöffnuug nur wenig dorsal gewandt. Mundsaugnapf 0,15 — 0,17 mm im Durchmesser; Pharynx etwas kleiner; Bauchsaugnapf verhältnismäßig groß, 0,35 mm im Durchmesser. Eier bräunlich, 0,12:0,08 mm (nach anderer An- gabe 0,14 : 0,072 mm). Im Darm zahlreicher Raubvögel, unter anderem bei Pandion haliaetos (L). und Haliaetus albicilla (L). Die Larvenform ist Tetracotyl-e coluhri v. Linst. 2. Str. variegata (Crepl.) (= Hohstomum cucullus Thoss). In der Regel ca. 6, gelegentlich bis zu ca. 10 mm lang. A^order- körper kurz, rundlich, nicht wesentlich dicker wie der durch eine tiefe Ringfurche gesonderte Hinterkörper und gegen diesen dorsal abgeknickt. Hinterkörper verlängert eiförmig, ca. 3—4,5 mm dick, mit abgerundetem Hinterende. Dotterstöcke auf den Hinterkörper beschränkt und namentlich in dessen Vorder- und Hinterende, vor bzw. hinter den sehr stark gelappten Hoden entwickelt. Genital- kegel nur sehr schwach ausgebildet. Genitalöffnung deutlich dorsal. Im Darm und der Bursa Fabricii von Möwen, sowie angeblich auch noch zahlreicher anderer Wasservögel: Lattis argentatuslivxmw., canus L., fuscus L., niarmus L. und ridihundus L., Stercorarius parasiticus (L.) und poniarimis (Temm.), Sterna hirundo L., Alca torda L., Uria trolle ^L.), Phalacrocorax carbo (L.), Colymbtis cristatus L., Urinator arctictis (L.), Ur. stellatus (Brunn.). In der Bursa Fabricii oft dicht gedrängt, die ganze Schleimhaut verdeckend. Besonders große Exemplare sind vielfach, ob mit Recht, ist zweifelhaft, als besondere Art {Holostomum platycephalum Crepl.) betrachtet worden. Die zugehörige Larvenform ist Tetracotyle ovata v. Linst, aus Acerina cernua (lij. 3. Str. gracilis (Rud.). Zirka 2,5 mm lang, wovon 0,9 mm auf den 0,66 mm breiten Vorderkörper und 1,4 mm auf den durch eine tief einschneidende Ringfurche getrennten, verlängert- eiförmigen, 0,54 mm breiten und auf der Rückenfläche ein wenig abgeflachten Hinterkörper entfallen. Dotterstöcke nicht in den Vorderkörper hineinreichend. Durch- messer des Mundsaugnapfes 0,13 mm, des Bauchsaugnapfes 0,2 mm. Eier 0,11 : 0,067 mm. Im Darm von Mergus merganser L., M. serrator L, und JM. albellus L. Entwicklung unbekannt. 4. Str. cornuta (Rud.). Zirka 2 mm lang. Vorderkörper gegen den verlängert-eiför- migen, auf der Dorsalfläche etwas abgeflachten Hinterkörper dorsal- wärts abgeknickt, nicht dicker wie der Hinterkörper und annähernd halbkugelig, hinten abgerundet, vorn mit weiter Öffnung quer ab- gestutzt endigend. Genitalöffnung ausgesprochen dorsal. Im Dünndarm von Charadrms pluvialis L. bisher nur einmal (vor über 100 Jahren bei Greifswald) in 2 Exemplaren gefunden. Vielleicht gehören hierher aber auch die bisher zu Str. erratica gerechneten P'unde aus Scolopax rusticola L., GalUnago galUnago (L.) und Vanellus vanellus (L.). Parasitische Plattwürmer. 163 5. Str. tarda (Steenstr.) spec. inciu. 1,2 (bis ca. 8 ?) mm lang. Vorderkörper kurz, becherförmig, nicht wesentlich breiter wie der annähernd eiförmige Hinterkörper und gegen diesen dorsal abgeknickt, ßauchsaugnapf größer wie der ]MundsaugnHpf. Hinterende kegelförmig abgerundet, mit etwas dorsal gewandter Genitalöffnung. Zu dieser wenig bekannten, in Oberitalien aus Tetracotyle typica Dies. (vgl. S. 169) durch Yerfütterung an Anas boschas domestica gezüchteten Art gehören vermutlich die deutschen, bisher meist zu Str. errotica, gelegentlich auch zu Str. variegata gerechneten Holo- stomiden-Y ww^Q aus Anas boschas L., Xyroca tiyroca (Güld.), Nyr. clangnla (L.), Nyr. marila (L.), Nyr. hyemalis (L.), Somateria mol- lissima (L.), Tadorna tadorna (L.), Oidemia fusca (L.) und Cygnus cygnus (L.). Eine sichere Unterscheidung der Art von anderen kleinen Strigea- Kview, namentlich von Str. cornuta (Rud.), ist aber zurzeit noch nicht möglich. (). Str. crratica (Rud.. nee Brds.) '). 2,25 — 4,5 mm lang. Allgemeine Körperform ähnlich wie bei Strigea strigis. Vorderkörper „glockenförmig"'. Eier 0.09 — 0,104 mm lang. Als Wirte werden angegeben: Urinator arcticus L., Ur. stellatus (Brunn.), Alca torda L., Mergus merganser L., M. albellus L., sowie eine Anzahl weiterer, bereits unter Str. cormita und Str. tarda angeführter Vögel. Entwicklung unbekannt; als Zwischenwirt kann aber wohl nur ein Fisch dienen. Die Art ist vielleicht mit Str. variegata identisch, andererseits aber ist es auch noch zweifelhaft, ob wirklich die Funde auch nur aus allen hier noch angefüErien Wirten einer einzigen Art angehören, zumal eine morphologische Abgrenzung dieser Art auch gegenüber Str. gracflis, Str. cormita und Str. tarda bisher nicht möglich ist. 7. Str. bursigera (Brds.) (Fig. 119). 12 mm lang, wovon der größte Teil auf den zylindrischen, schlanken Hinterkörper entfällt. Vor- derkörper annähernd birnförmig, nach vorn ver- jüngt, in der hinteren Hälfte stark verdickt. Dotter- stöcke größtenteils im vorderen Abschnitt des Hin- terkörpers. Keimdrüsen dicht hintereinander. Geni- talöffnung endständig. Bursa copulatrix sehr groß, im (ganz oder teilweise) ausgestülpten Zustande an ihrer Basis noch von einer dem Hinterende des Körpers bei eingezogener Bursa entsprechenden Ringfurche umgeben. Im Darm von Larus ridibnndus L. l^arven- form unbekannt. Fig. 119. Strigea bursigera. Die zum Teil ausge- stülpte Bursa. 1) Die von Brandes Holostomum erraticum genannte und jedenfalls neu zu taufende Art ist ein Parasit brasilianischer Möwen. 11* 164 Max Luhe, 8. Str. longicollis (Rud.) (Fig. 120). 10 — 18 mm lang, wovon nur 0,75—1,5 mm auf den Vorder- körper entfallen. Dieser in seiner hinteren Hälfte mit 2 seitlichen Aussackungen, so daß er in Flächenansicht an- nähernd kleeblattförmig erscheint. Der schlanke, annähernd zylindrische Hinterkörper hinten etwas verdickt. Dotterstöcke noch in die seitlichen Aus- sackungen des Vorderkörpers hineinragend und andererseits das Hinterende des Körpers nicht er- Fig.120. strigea reichend. Keimdrüsen dem hinteren Körperende riß^des'^'vordrr" genähert. Genitalöffnung endständig; Bursa klein, körpers. Eier 0,092—0,110 mm lang. Im Dünndarm von Herodias alba (L.) und Botaurus stellaris (L.). Das außerdem noch angegebene Vor- kommen in Möwenarten (namentlich Larus ridibundus L.) ist zweifelhaft und beruht anscheinend nur auf einer Verwechslung mit Str. bursigera. Larvenform unbekannt. 9. Str. cornu (Kud.). 4 — 8 mm lang, wovon ein Viertel (ca. 1—1,7 mm) auf den 1 mm breiten, ziemlich gleichmäßig rundlichen Vorderkörper ent- fallen. Hinterkörper schlank, zylindrisch, 0,41 — 0,66 mm dick. Bauchsaugnapf fast doppelt so groß wie der Mundsaugnapf (Durch- messer 0,30 bzw. 0,18 — 0,20 mm). Dotterstöcke nicht in den Vorderkörper hineinragend. Hoden verästelt. Genitalöffnung end- ständig; Bursa verhältnismäßig groß. Eier 0,10 mm lang. Im Dünndarm von Ardea cinerea L., sowie anscheinend auch Ardea purpurea L., Herodias garzetta (L.), Nycticorax nycticorax (L.) und Ciconiafiticonia (L.). Die Larvenform der Art ist vermutlich Codonocephalus nmigerus (Rud.). Vgl. weiter unten diesen. 10. Str. serpens (Rud.). 13,5 — 22 mm lang. Hinterkörper schlank, annähernd zylin- drisch, wenigstens 5 — 6, bei starker Streckung Avohl 16 mal so lang als der annähernd eiförmige Vorderkörper, unmittelbar hinter diesem am dünnsten, nach hinten etwas verdickt. Die beiden Hoden im letzten Viertel der Körperlänge. Im Dünndarm von Pandion haliactos (L.), bisher nur zweimal (bei Halle und Königsberg) gefunden. Holostomiden-LaxwGw . Bestimmungstabelle der Hauptformen. I. Vorderende nicht trichterförmig. a) An den Seiten des Mundsaugnapfes keine saugnapfähnlichen Gruben. L Körper flach, blattartig verbreitert, hinten häufig in einen kleinen Za})fen (entsprechend dem Hinterkörper des ge- schlechtsreifen Tieres) übergehend. Diplcstomiim. Parasitische Plattwürmer. 165 2. Körper lang gestreckt, mehr oder weniger keulenförmig, ohne blattartige Verbreiterung des VorderJiörpers. Tylodelphys. 1)) An den Seiten des Mundsaugnapfes je eine ovale saugnapf- ähnliche, aber nicht muskulöse Grube, in der Drüsenmündungen liegen. Tetracotyle. II. Vorderende des langgestreckten, zylindrischen Körj)ers tief- trichterförmig. Codonocephalus. I. Diplostonmm v. Nordra. Stark abgeflachte Holostomiden-\^SiV\e:W mit blattartigen, ventral- wärts umschlagbaren Verbreiterungen der Seitenränder, die (nament- Jich bei älteren Larven) durch einen ventralen Wulst bogenförmig miteinander verhunden sind und so ähnlich wie bei den Qv^d^ch^euerv Hemistotnen von dem flachen, blattförmigen, ventral konkaven Vorderkör])er einen noch sehr kurzen, zapfenför- migen Hinterkörper unterscheiden lassen. Am Vor- derende neben dem Mundsaugnapf meist je eine seitliche, randständige Gruppe von Drüsenmündungen deutlich, der eine mehr oder weniger hervortretende Einbuchtung des Randes entspricht, so daß es zur Bildung von „ohrförmigen Hervorragungen" kom- men kann. Encystiert in verschiedenen Körperteilen oder ^ frei im Inneren des Auges von Süßwasserfischen, p-, ^gi Difiio- Soweit bekannt, die Larvenformen von Hemi- stomum' voivens. slomu/n- Arten. 6 Arten bekannt. Übersicht der Arten. I. Frei beweglich im Auge der Fische. a) Vorderkörper sich nach hinten verbreiternd. L Haut glatt. Exkretionsblase deutlich gegabelt. Bauch- saugnapf doppelt so groß wie der Mundsaugnapf. D, voivens. 2. Haut mit Spitzen bewaffnet. Exkretionsblase einfach. Saugnäpfe gleichgroß. D. lenticola. b) Vorderkörper sich nach hinten verschmälernd. D. brevicaudatum. II. Encystiert in der Haut oder in inneren Organen. a) Cysten pigmentiert, vornehmlich in der Haut. D. cuticola. b) Cysten nicht pigmentiert. 1. Cysten in der Muskulatur von Cypriniden. D. mnscnlicola. 2. Cysten in der Leibeshöhle von Cohitis. D. cobitidis. L D. voivens v. Nor dm. (Fig. 121). Zirka 0,4 mm lang, flach, ziemlich breit, hinten erweitert und abgerundet, am Vorderrande ziemlich ahgestutzt, mit zwei seitlichen stumpfen Lappen, die sich mehr oder weniger verlängern können. Bauchfläche konkav, mit mehr oder weniger umgeschlagenen Seiten- I6f) Max Luhe, rändern. Bauchsaiignapf wenig vor der Körpermitte , ungefähr doppelt so groß wie der Mundsaiignapf. Anhage des hinteren Haft- apparates von dem Bauchsaugnapf etwas entfernt und mit fast dop- pelt so großem Durchmesser, von den his ins Hinterende ziehenden Enden der Darmschenkel weit ül)erragt. Haut glatt. Exkretions- hlase Y-förmig gegabelt. Der kurze za])fenförmige Hinterkörper setzt sich (wenigstens hei älteren Exemplaren) deutlich von dem hinten verbreitert abgerundeten Vorderkörper ab. Im Auge (und zwar sowohl im Glaskörper wie in der Linse und der vorderen Augenkammer) von Süß) wasserfischen: Scardinius erythrophthalnnts (L.) , Leucisms rutilus (L.), Chondrostonia nasus (L.), Petra ßuviatilis L., Litcioperca hicioperca (L.), Acerina cermia (L.). Lotta Iota (L.). P>ei beweglich, nicht encystiert. Die zugehörige geschlechtsreife h'orm ist Hemistomum spathaceuni (Rud.). 2. D. leiiticola v. Linst. Sehr beweglich und form veränderl ich ; bei mittlerem Kon- traktionszustand flach-eiförmig, 0,55 mm lang. 0,46 mm breit. Durchmesser beider Saugnäpfe 0,066 mm. Anlage des hinteren Haftapparats ziemlich dicht hinter dem ungefähr in der Körper- mitte gelegenen Bauchsaugna]>f, mit über doppelt so großem Durch- messer wie dieser, dicht von den Enden der Darmsciienkel umfaßt. Haut mit „feinen, in sich kreuzenden Reihen stehenden Spitzen" bewaffnet. Exkretionsblase einfach, vorn cjuer abgestutzt und 2 seit- liche Winkel bildend, in welche die Exkretionsgefäße einmünden. Sonderung von Hinter- und Vorderkörj)er noch nicht beobachtet. In der Linse von Abramis vimba (L.). Die zugehörige geschlechtsreife Form unbekannt. 3. J). brevicandatiilii (v. Nordm.). Zirka 0,7 mm lang. Yorderkörper ähnlich wie bei D. cuticola und den ausgewachsenen Hcmistomen deutlich durch seinen ventral- wärts umgeschlagenen Vorder- und Hintei-rand von dem schmäleren Hinterkörper geschieden, ungefähr herzförmig, vorn breiter und quer abgestutzt, nach hinten sich verschmälernd. Der Hinterkörper ungefähr von der Form eines halben Eies. Im Glaskörper von Perca fluviatilis L.; selten. Ob etwa mit D. volvens v. Nordm. identisch? Bei diesem fehlt allerdings die Verschmälerung des Vorderkörpers nach hinten zu. Angeblich auch in Barbus barbns (L.). 4. D. ciiticok (V. Nordm.). Zirka 1 mm lang, wenig beweglich. Vorderkörper wie bei den ausgewachsenen Hemistomen gestaltet, eiförmig, nach vorn verjüngt, hinten breit abgerundet und durch einen ventralen Wulst, welcher von den ineinander übergehenden Rändern der blattförmig ver- breiterten Seitenteile gebildet wird, scharf gegen den schmäleren, zapfenförmigen, hinten stumpf abgerundeten Hinterkörper ab- gegrenzt. Saugnäpfe klein, Bauchsaugnapf ungefähr in der Mitte des Vorderkörpers und größer als der Mundsaugnapf. Anlage des hinteren Haftapparats wesentlich größer wie der Bauchsaugnapf, mit kreisförmigem Umriß und dicht vor dem das Hinterende des Vorderkörpers bildenden ventralen Wulste gelegen. Parasitische Plattwürmer. 167 In dunkel pigmentierten Cysten der Haut von jungen Cypri- niden: Cyprinus carpio L., Abramis] brama (L.), Abramis vimba (L.), Abramis björkna (L.), Gobio gobio (L.), Leuciscus cephalus (L.), Leuciscus idus (L.), Leuciscus rutihis (L.), Phoxinus phoxinus (L.), Scardinius erythro phthalmus (L.), Chondrostoma nasus (L.), sowie von Cobitis taenia \i. Besonders häufig in den Flossen, aber auch an allen anderen Korperstellen vorkommend, sogar in der Horn- haut; gelegentlich auch noch in der oberflächlichen Muskulatur, aber auch in dieser die Cysten pigmentiert. — Häufig, wenigstens stellenweise. Die geschlechtsreife Form wird in Hemistomum de?tti- culaturn (Rud.) vermutet. 5. D. niiisciilicola (Waidenburg). In seiner Cyste eiförmig, ca. 0,33 mm lang und ca. 0,24 mm breit; herauspräpariert sich stärker streckend und dann ca. 0,5 bis 0,6 mm lang und ungefähr birnförmig, hinten breiter wie vorn: Breite des hinteren Körperteils ca. 0,2 mm, des vorderen ca. 0,15 mm. Anlage des hinteren Haftapparats größer wie der Bauch- saugnapf. In der Muskulatur von Scardinius erythrophthalmus (L.) und Abramis brama (L.), in unpigmentierten Cysten von ca. 0,4 — 0,5 mm Durchmesser. Die zugehörige geschlechtsreife Form unbekannt. 6. D. cobitidis v. Linst. 0,72 mm lang, 0,60 mm breit, eiförmig; am Hinterende „ein kleiner, rundlicher Anhang'' (die Anlage des Ilinterkörpers ?). Mundsaugnapf klein, der in der Körpermitte gelegene kugelige Haftapparat hat einen etwa dreimal größeren Durchmesser. Bauch - saugnapf? ^^ In der Leibeshöhle von Nemachilus barbatula (L.), in ovalen Cysten von 0,78 mm Länge und 0,66 mm Breite mit 0,12 mm dicker geschichteter Wandung. Geschlechtsform unbekannt. IL Tylodelphys Dies. Wenig abgeflachte Holostomiden-l^?^v\Q\\ mit keulen- bis birn- förmigem, nach hinten verjüngtem, vorn abgerundetem Körper, ohne blattartige, ventralwärts umschlagbare Verbreiterungen der Seiten- ränder, welche häufig, auch bei anscheinend starker Streckung der Tiere, mehr oder weniger dicht aufeinander folgende schwache Ein- kerbungen zeigen. Seitlich vom Mundsaugnapf keine auffällig hervortretenden Drüsenmündungen. PYei beweglich in der Cerebrospinalflüssigkeit von Amphibien und Fischen, eine Art auch im Glaskörper von Fischen. Die zugehörigen Geschlechtsformen nicht sicher bekannt. 4 Arten bekannt. Übersicht der Arten. 1. Im Auge von Süßwasserfischen. T. clavata, 2. In der Cerebrospinalflüssigkeit 168 ]\rax Luhe. a) von Cobitis. T. eraiiiaria. b) von Petromyzoji. T. petroniyzonis fluviatilis. c) von Fröschen. T. rliachiaea. 1. T. davata (v. Nor dm.). Zirka 0,4—0,7 mm hing, schlank keulenförmig, im zylindrischen Vorderkör])er am dicksten. Durchmesser des Mundsaugnapfes 0.035 mm, des ungefähr in der Körpermitte gelegenen Bauchsaug- napfes 0.030 mm. Anlage des hinteren Haftapparates ungefähr an der Grenze der beiden letzten Viertel oder Fünftel der Körper- länge und etwas gröl)er wie der Bauchsaugnapfs Im Glaskörper (nicht auch in der Linse und der vorderen Augenkannner) von Perca ßuviaiiUs L.. Liicioperca Ituioperca (L.). Acerina cermia (L.) und Esox lucins L. — Eine ähnliche Holosto- m/den -Ijüwe scheint auch Moiiostomiim constrictnm Dies, aus der vorderen Augenkammer von Abramis hrama (L.) zu sein (ca, 1,7 mm lang und 0.5 mm breit). 2. T. eraiiiaria Dies. Zirka 1 mm lang, schlank keulenförmig und etwas abgeplattet, aber auch fast zur Kugelform zusammenziehbar. Saugnäpfe klein und kaum hervortretend. Anlage des hinteren Haftorgans dagegel^ -i sehr deutlich. Darmschenkel bis zum Vorderende der schlank birn- \ förmigen Exkretionsblase reichend. In der Schädelhöhle von Misgumus fossilis (L.), frei in der Cerebrospinalflüssigkeit; bisher nur einmal gefunden. Geschlechts- reife Form unbekannt. 3. T. petromyzoiiis fliiviatilis Dies. In Größe und P'orm an Tylodelphys rhachiaea erinnernd. Einmal in großer Zahl frei in der Cerebi-ospinalflüssigkeit im 4. Hirnventrikel von Lampretu ßuviatilis (L.) gefunden. Xäheres nicht bekannt. 4. T. rhachiaea (He nie) (Fig. 122). _.. ^ Im Durchschnitt birnförmig, etwas über ] 0,5 mm lang und 0,25 mm breit, kann sich ' aber bis zu 1 mm Länge bei eirter Breite von 0,12 mm ausstrecken, oder fast bis zur Kugel- form kontrahieren. Sehr lebhaft beAveglich. Infolge zahlreicher Kalkkonkremente von ca. 0.01—0,012 mm Länge und ca. 0,007— 0,009 mm Breite weißlich ojjak erscheinend. Durchmesser , des terminalen Mundsaugnapfes ca. 0,5 mm, j des kleinen,' hinter der Körpermitte gelegenen : Bauchsaugna})fes 0,03 mm. Hinterer Haft- apparat etwas hinter dem Bauchsaugnapf in Form einer längsovalen Grube von ca. 0,09 zu 0,02 mm. Pharynx klein, längsoval ; Ösophagus sehr kurz. Darmschenkel ungefähi- bis zum Hinterende des hinteren Haftapparates reichend. Exkretionsblase Y-förmig. Fig. 122. Tylodelphy rhachiaea. Parasitische Plattwürmer. 169 Im Wirbelkanal von Rana esculenta L.. namentlich in dessen hinterem Ende in der Umgebung der Cauda eqiiina, freibeweglich in der Cerebrospinalflüssigkeit, mitunter in sehr großer Zahl bei- sammen. Die zugehörige Geschlechtsform ist vermutlich (aber nicht sicher!) HemistomKtn excavatimi (Rud.). i III. Tetracotyle Fil. Meist nur wenig abgeflachte Holosio7niden-\jaivyen mit birn- förmigem oder ovalem Körper, bei denen der Bauchsaugnapf etwas größer wie der Mundsaugnapf ist und an den Seiten des letzteren auf der Bauchfäche je eine ovale saugnapfähnliche, aber nicht mus- kulöse Grube liegt, in der dicht zusammengedrängt die Mündungen besonderer Drüsen liegen. (Anscheinend spielt das Sekret dieser Drüsen bei der Encystierung eine Rolle.) (Vgl, Fig. 123 auf S. 171.) Encystiert in Mollusken, Fischen, Reptilien, Vögeln und Säuge- tieren. Soweit bekannt, die Larvenformen von Strigea-Axien. Aus deutschen Süßwassertieren 6—7 Arten bekannt. Übersicht der deutschen Süßwasserarten. I. Parasiten von Schnecken. T. typica. II. Parasiten von Fischen. a) Die an den Seiten des Mundsaugnapfes gelegenen Drüsen- gruben nur wenig größer wie der Mundsaugnapf. 1. Körper elliptisch, vorn und hinten gleichmäßig abgerundet. Cysten kugelig. T. ovata. 2. Körper eiförmig, nach hinten verjüngt^ Cysten oval. T. echinata. b) Die au den Seiten des Mundsaugnapfes gelegenen Drüsen- gruben wesentlich länger wie der Mundsaugnapf und unge- fähr dreimal so lang wie breit. T. percae fluviatilis. III. Parasiten von I'röschen. T. crystallina. IV. Parasiten von Schlangen. T. colnbri. V. Parasiten von Enten. T. spec. 1. T. typica Dies, e p., v. Linst. (= Distomum tarda Steenstr. = T. limnaei Pagst.). Bis 0,46 mm lang und 0,40 mm breit, annähernd eiförmig, nach hinten verjüngt, vorn breit abgerundet. Durchmesser des Bauchsaugnapfes bis 0,079 mm, des Mundsaugnapfes bis 0,059 mm. An den Seiten des Mundsaugnapfes liegen Drttsengruben von ovalem Umriß und ungefähr so grofi wie der Mundsaugnapf. In den Geweben von Süßwasserschnecken: Lymnaea stagnalis (L.) und auriciilaria (L.), Planorhis corneus (L.), Viviparus viviparus (L.) und fasciattts (0. F. Müll.), gelegentlich auch in Sporocysten und Redien, die in diesen Schnecken schmarotzen; in ziemlich dickwandigen, ovalen Cysten von 0,47 mm Länge und 0,38 mm Breite. Erreicht die Geschlechtsreife in Enten (vgl. Str. tarda (Steenstr.) auf S. 163). .Jüngere (verirrte?) Exemplare dieser Larve sind 170 Max Luhe, auch frei beweglich auf der Haut von Herpohdella atoman'a Car. Glossosiphonia co?np/anata (L.) und Hoemopis songuisuga (L.) gefunden, 2. T. ovata v. Linst. 0,84 mm lang und 0,57 mm breit; elliptisch, mit gleichmäßig, abgerundetem Vorder- und Hinterende. Durchmesser des Mund- saugnapfes 0,098 — 0,13 mm, des hinter der Körpermitte gelegenen Bauchsaugnapfes 0,16 — 0,21 mm. Die annähernd halbkugelige An- lage des hinteren Haftapparats unmittelbar hinter dem Bauchsaug- napf. Die beiden Drüsengruben an den Seiten des Mundsaug- napfes längsoval, nicht wesentlich größer wie der Mundsaugnapf, mit kurzer spaltförmiger Öffnung, deren Länge noch nicht einmal die Breite des ganzen Organs erreicht. Unter dem Peritoneum von Abramis hrama (L.), Abr. björkna (L.), Osmerus eperlanus (L.) und Acerina cernua (L.), in dünn- wandigen kugeligen Cysten von 1 mm Durchmesser. Die zugehörige Geschlechtsform ist Strigea variegata (CrepL). 3. T. echinata Dies. Körper eiförmig, nach hinten etwas verjüngt, mit Kalkkörper- chen in netzförmiger Anordnung. Die an den Seiten des Mund- saugnapfes gelegenen Drüsengruben kaum größer wie der Mund- saugnapf, Haut mit spärlichen, weit voneinander entfernten, etwa 0,003-0,004 mm langen Stacheln. Unter dem Peritoneum von Acerina cernua (L.), in ovalen, leicht zerreißbaren Cysten von 0,5 — 0,6 mm Länge. Zur gleichen, wenig bekannten Art werden auch ähnliche, ebenfalls bestachelte, 0,4—0,75 mm lange Tetracotylen aus subperitonealen Cysten von Leziciscus idtis (Lu) gerechnet, während am Darm von Cyprinus carpio \i. und Leuciscus cephalus (L.) encystierte Tetracotylen nur erwähnt, aber nicht beschrieben sind. 4, T. percae fliiviatilis v. Linst. 0,68 mm lang und 0,32 mm breit, mit nach hinten leicht kon- vergierenden Seitenrändern und abgerundetem Yorder- und Hinter- ende. Durchmesser des Mundsaugnapfes 0,065 mm, des hinter der Körpermitte gelegenen Bauchsaugnapfes 0,095 mm. Anlage des hinteren Haftapparates vom Bauchsaugnapf etwas entfernt. Die beiden Drüsengruben an den Seiten des Mundsaugnapfes ungefähr dreimal so lang wie breit, dabei in der Breite nur wenig hinter dem Durchmesser des Mundsaugnapfes zurückbleibend, mit fast die ganze Länge einnehmender zackiger Öffnung. Unter dem Peritoneum von Perca ßuviatiUs L., in kugeligen, dünnwandigen Cysten von 0,66 mm Durchmesser. 5. T. crystallina (Rud.). 0.4—0,6 mm lang, 0,25—0,45 mm breit, eiförmig. Durch- messer des Mundsaugnapfes 0,13 mm, des ungefähr in der Körper- mitte gelegenen Bauchsaugnapfes 0,14 mm. Die beiden Drüsen- gruben an den Seiten des Mundsaugnapfes kaum so groß wie der letztere, mit nach vorn sich zuspitzender Öffnung. Parasitische Plattwürmer. 171 Unter dem Peritoneum, gelegentlich auch in der Muskulatur, VOR Rana temporarm L. und Rana esculenta L., in 0\*alen Cysten. Besonders häufig- in der Nähe von Leber. Herz und Lungen. 6. T. coliibri v. Linst. (Fig. 123). 0,54 mm lang und 0,3 mm breit. Das verbreiterte Vorderende in Höhe des Bauchsaugnapfes vom Hinterende durch eine ring- förmige Einschnürung abgesetzt. Auf der Haut vereinzelte Stacheln. Durchmesser des Mund- saugnapfes 0,078 mm, des Bauchsaugnapfes 0,12 mm. Anlage des hinteren Haftapparats unmittelbar hinter dem Bauchsaugnapf, mit leicht querovalem, fast kreisförmigem Umriß. Die beiden Drüsengruben an den Seiten des Mundsaugnapfes ungefähr so lang und halb so breit wie letzterer. Im Unterhautbindegewebe von TropiJonotus natrix (L.) und Pelws berus (L.) in langge- streckten, sehr dickwandigen Cysten von 1,02 mm Länge und 0,58 mm Dicke. Die zugeh()rige Geschlechtsform ist Strigea y.^^, ^.y^ TetracoMe strigis (Gmel.). "' ~ c'olubri. V. Tetracotyle spec. In den Halsmuskeln von Anas boschas L. gefunden, aber nicht beschrieben. IV. Codonoceplialus Dies. Körper annähernd zylindrisch, mit abgerundetem Hinter- und trichterförmig verbreitertem Vorderende. Der Rand des das Vorder- ende einnehmenden Trichters unregelmäßig gewellt; in der dorsalen Mittellinie dieses Randes der kleine Mundsaugnapf; im Innern des Trichters der in sein Lumen hinein vorspringende Bauchsaugnapf und hinter diesem das zapfenförmige hintere Haftorgan. Die beiden Hoden dicht hintereinander im 4 Fünftel der Körperlänge, mit je 3—4 langen, fast schlauchförmigen, dem Hinterende zugewandten Lappen. Keimstock rundlich, dicht vor den Hoden. Dotterstöcke längs des ganzen Hinterkörpers, die Bauchfläche und die Seiten- flächen halbrinnenförmig erfüllend, nach vorn nicht über das Hinterende der Basis des Haftapparats hinausreichend. Genital- öffnung endständig; Bursa copulatrix verhältnismäßig groß, mit einer in ihr Lumen hinein vorspringenden muskuhisen Ringfalte. Nur eine Art bekannt: I C. urnigerus (Rud.) (= C. mittabiUs Dies.) (Fig. 124 u. 125). I Zirka 3 — 6.5 mm lang. Dicke in der Höhe des Haftapparats ca. 0,5—0,85 (durchschnittlich 0.65) mm. Durchmesser des Mund- saugnapfes 0,08 — 0,12 mm (bei einer Länge von nur 0,05 bis 0,095 mm), des Bauohsaugnapfes 0,15— 0,22 mm. Pharynx 0,11 bis 0,14 mm lang und 0,09 — 0,135 mm breit. Unter der Haut zahl- 172 Max Luhe, reiche •jKälkkörriclten von 0,005 — 0,02 mm Durchmesser ."gaiiÄen Tier ein opakes weißes Aussehen verleihen, ^; ' ■ In kana escuUntd L., in run- r Öe'ri >ubperi4oriealen Cysten von 2 ;bis 3 iiim Durchriie&ser. ^' •, Zweifellos die Larve einer •.. ^ilsr/^m (in deffi;^ oben angenom- iniöften tlmfan^ der Gattung). In Anhetrachi der langgestreckten Körperform, der Anordnung und Form der Genitalorgane und des Größenverhältnisses der Saugnäpfe kann dann von den bisher be- kannten Arten anscheinend nur Str. cornu als Geschlechtsform in die dem Fig. 124. Codono- cephalus urnigerus. Medianschnitt durch das Vorderende. Vergr. 50:1. Fig. 125. Codonocephaltis urnigerus. Vergr. 22 : 1. Frage kommen, doch fehlt für diese Zusammengehörigkeit noch der sichere Nachweis. Anhang: Cercärien. Die allgemeinen P'onnverhältnisse des Cercarienkörpers, auch Lage- und Griißenverhältnis der Saugnäpfe sind bei der großen Kontraktil ität und Formveränderliclikeit des ganzen Körpers nur mit Vorsicht für die Bestimmung zu verwerten. Wichtig ist da- gegen die verschiedenartige Ausbildung des „Schwanzes", welcher nur bei wenigen Süßwasserformen fehlt. Wenn vorhanden, ist er stets von dem eigentlichen „Körper'', der allein zum geschlechts- reifen Tier auswächst, scharf geschieden. . Bei den meisten Arten als schlanker Ruderschwanz ausgebildet, kann er bei anderen stummeiförmig werden oder auch umgekehrt den Körper an Größe mehr oder weniger übertreffen und in letzterem Falle sogar den ganzen Körper in einer von seinem basalen Teile gebildeten Kam- mer aufnehmen. Die Haftorgane haben für die Bestimmung der Cercärien natur- gemäß dieselbe Wichtigkeit wie für die Bestimmung der ausgebil- deten Trematoden. Ein großer Teil der distomen Cercärien besitzt in seinem Vorderende einen scheitelständigen „Bohrstachel", welcher beim Einbohren in den Hilfswirt eine Rolle spielt und dessen Form für die Unterscheidung der Arten von Wichtigicfeit, aber erst bei einem kleinen Teil derselben bekannt ist. Bei anderen Cercärien fehlt ein solcher Bohrstachel. Ein Teil der Cercärien hat Augen, welche in Form zweier, dem Vorderende genäherter, brauner oder schwarzer Pigmentflecke sofort auffallen; den meisten Arten aber fehlen solche. Der Darm der Cercärien entbehrt häufig noch des Hohlraumes; der Pharynx ist an seinem Vorderende bei manchen Arten nicht glattrandig, sondern mit 4 kreuzweise gestellten Einkerbungen versehen. Das Exkretionssystem ist bereits weit entwickelt; die Exkretionsblase entsendet häufig einen Ausläufer in den Schwanz hinein, um erst in diesem mit 2 seitlichen Öffnungen auszumünden (vgl. Fig. 144). Die Genitalorgane sind angelegt, bieten aber noch wenig Handhaben für die Unterscheidung der Arten. Größere Unterschiede bieten dagegen besondere Drüsenapparate der Cer- cärien : Alle Cercärien mit Bohrstachel besitzen „Stacheldrüsen", deren Zellkörper meist in der Nähe des Bauchsaugnapfes liegen, während ihre Ausmündung sich neben dem Bohrstachel auf dem Scheitel findet. Ihre Zahl ist verechieden und, wenigstens in einzelnen Fällen, für die Bestimmung .der Arten von Wert, bei den meisten Arten aber hierfür noch nicht genügend bekannt. — Die „cystogenen Zellen", einzellige Drüsen, welche bei Encystierung der Cercärien das Material für die Cystenhülle liefern und an grobkörnigen, den 174 Max Luhe, sf. dr. Kst Zellkern häufig ganz verdeckenden Einschlüssen kenntlich sind, können ziemlich gleichmäßig im Cercarienkörper verstreut (z. ß. bei C. seamda Ssin.) oder zu verhältnismäßig scharf begrenzten Zügen zusammengedrängt sein (z. B. bei C. fasciolae hepaticae). — Endlich finden sich bei manclien Cercarien noch „Stäbchenzellen", welche durcl* die Einlagerung feiner stäbchenförmiger Gebilde in das Plasma charakterisiert sind und eine verhältnismäßig große ün- durchsichtigkeit des Körpers bedingen können. Ihre Bedeutung ist noch zweifelhaft. Wohl die meisten Cercarien besitzen Hautsinnesorgane, die (sehr hinfällige) Sinneshärchen tragen. Deren Anordnung ist bei verschiedenen Arten verschieden (vgl. z. B. C. temiispina und mi- criird)^ aber erst bei sehr wenigen Arten bekannt. Die Weiterentwickelung der Cer- carien beginnt meist mit einer En- cystierung, die bei manchen Arten im Freien, bei der Mehrzahl aber in einem für verschiedene Arten ver- schiedenen und deshalb für die Cha- rakterisierung der Arten verwertbaren „Hilfswirt" erfolgt. Hierbei wird stets der Schwanz abgeworfen. Bei schwanz- losen oder stummelschwänzigen Cer- carien kann die Encystierung auch bereits in der mütterlichen Sporo- cy Ste erf olgen( Catoptroides macrocotyle). Wie die Hilfswirte sind offenbar auch die Zwischenwirte, innerhalb deren sich die Cercarien in Sporo- cysten oder Redien entwickeln (aus- schließlich Mollusken), charakteristisch für die verschiedenen Arten, indem eine Cercarienart sich entweder überhaupt nur in einer einzigen oder doch nur in miteinander nahe verwandten Mol- luskenarten entwickeln zu können scheint. Bei denS p orocystenundRedien sind für die Erkennung der Formen außer der Farbe (manche sind farblos, andere gelblich) die Formen von Wichtigkeit. Die darmlosen Sporo- cysten sind gedrungen-sackförmig (z. B. bei den microcotylen Cer- carien) oder längs-gestreckt, zylindrisch oder ganz auffällig ver- längert, fadenförmig (bei den furcocerken Cercarien), oder in eini- gen Fällen verzweigt (ßncephalus, Leucochloridhim) . Die durch den Besitz eines Darmes gekennzeichneten Redien lassen häufig nicht weit hinter dem Vorderende einen vorspringenden Ringwulst sowie in der hinteren Körperhälfte zwei seitliche, abgerundet-kegelförmige Fortsätze erkennen; ferner ist bei ihnen die verschiedene Ausbil- dung des Darmes, namentlich dessen Länge, von Wichtigkeit; die „Geburtsöffnung", durch welche die ausgebildeten Cercarien die Redie verlassen, scheint bei verschiedenen Arten verschieden deut- lich hervorzutreten. Fig. 126. Läugsschnitt durch den Körper von Cercaria Gorgoderae Pagenstecheri ^sm. (Scheoia). e.r. Exkretionsblase, gö. Anlage der Genitalöffnung, h. Hoden, A'st. Keimstock, Ös. Ösophagus, sf. Bohrstachel, sL dr. Stachel- drüsen. Parasitische Plattwürmer. 175 In dem nachfolgenden Versuch einer Übersicht der bisher unterschiedenen Cercarienformen sind diejenigen, welche bereits früher im Zusammenhange mit den zugehörigen geschlechtsreif en Trema ioden-krten charakterisiert wurden, nicht noch einmal beson- ders besprochen, sondern nur in die tabellarischen Übersichten auf- genommen und größtenteils auch abgebildet worden, um ihre Be- stimmung zu ermöglichen. Vielfach sind übrigens die Cercarien verschiedener Irr matoden- Arien einander so außerordentlich ähnlich, daß ihre sichere Bestimmung, wenigstens bei unseren jetzigen Kennt- nissen, nicht möglich ist. und manche alte Artnamen haben dadurch die Bedeutung von Gruppen- statt von Artbezeichnungen gewonnen. Hiermit hängt es wenigstens teilweise wohl auch zusammen, daß die Zahl der bekannten Cercarienformen noch so weit hinter der der digenetischen Trematoden- Arten zurücksteht. Bei der ungenü- genden Kenntnis der meisten Cercarienformen ließ es sich auch nicht vermeiden, wenn anders nicht überhaupt auf Bestimmungs- tabellen verzichtet werden sollte, in diese mehrfach Wirtsangaben, vereinzelt auch der Veränderung durch Kontraktion unterworfene relative Maßangaben aufzunehmen. Soweit auch innerhalb der Grenzen des deutschen Reiches noch nicht nachgewiesene Cercarienformen berücksichtigt worden sind, ist dies durch die Fundortangabe (Oberitalien bzw. Warschan) hervorgehoben worden. Übersicht der Hauptgruppen von Cercarien. A. Der Körper der Cercarie mit starkem, längsverlaufendem Flossen- saum. Lophocercarien (S. 175). B. Der Körper der Cercarie ohne Flossensaum. I. 2 symmetrische, vom Ursprung an getrenn^ und den Körper um ein mehrfaches an Länge übertreffende schlanke Schwanz- anhänge. Mundöffnung in der Mitte der Bauchfläche, Darm einfach sackförmig. Gasterostome Cercarien (S. 176). II. Schwanzanhang sehr verschieden ausgebildet, kann völlig fehlen oder am freien Ende gabelig geteilt sein, ist aber nie bis zur Basis symmetrisch gespalten. Mundöffnung am Vorder- ende, Darm gabelig geteilt. (Prostome Cercarien.) a) Ein Bauchsaugnapf fehlt. Monostome Cercarien (S. 177). b) Ein Bauchsaugnapf ist vorhanden. 1. Bauchsaugnapf ganz am Hinterende des Körpers, un- mittelbar vor der Basis des schlanken Schwanzan- hanges. Amphistome Cercarien (S. 180). 2. Bauchsaugnapf vor dem Hinterende des Körpers und von der Basis des Schwanzanhanges, wenn ein solcher überhaupt vorhanden ist, räumlich getrennt. Distome Cercarien (S. 181). I. Lophocercarien. Cercarien mit langem, am Ende gegabeltem Schwanzanhang und einem in der Längsrichtung des wenig abgeflachten Körpers verlaufenden Flossensaum. Ein Bauchsaugnapf ist nicht vorhanden und auch das am verjüngten Vorderende gelegene Haftorgan 176 Max Luhe, scheint nicht die Form eines typischen Saugnapfes zu haben, dafür aber in Form einer von einer Ringfurche umgebenen Papille vor- streckbar zu sein. Ein Pharynx scheint zu fehlen und von einem Darme ist nichts bekannt. Augen fehlen. Zu was für einer Trcmatode7i-V ovm diese J^arven gehören, ist ganz unbekannt. 2 Arten sind unterschieden worden: 1. Cercaria cristata La Val. (Fig. 127). Körper 0,13 — 0,19 mm lang. 0,033 mm dick, mit 0,03 mm hohem Flossensaum. Schwanz im- ganzen 0,039 mm lang, auf eine Länge von 0,325 mm zylindrisch und 0,018 mm dick, dann sich in 2 Gabeläste spaltend, die 0,065 mm lang und 0,006 mm dick sind und jederseits einen schmalen, 0,002 mm liohen Flossensaum besitzen. Entwickelt sich (anscheinend in sehr langen, fadenförmigen Sporocysten) in Lymnaea stagnalis (L.). Derselben Art sind auch (bisher nur in Oberitalien gefundene) Cercarien aus Lyrntinea pa- lustris (0. F. Müll.), PLanorbis pl-anorbis var. suhtnarginatus Jan.. Bithynia tefitaculata (L.) und Valvata piscinalis (0. F. Müll.) zuge- rechnet worden. Fig. 127. Fi^. 128. Cercarie von Bucephahis Cercaria cristata XjA^viX. polymorphus Baer. 2. Cercaria microcristata Ercol. Soll sich von vorstehender Art nur durch geringere Größe unterscheiden: Länge des Körpers 0,05—0,06 mm, Breite desselben 0,02—0,03 mm, Länge des Schwanzes einschließlich der Gabeläste 0,18 min. Entwickelt sich in Bithynia tentaculata (L.) in Sporocysten. — Bisher nur in Oberitalien beobachtet. II. Gasterostoiiie Cercarien. Cercarien mit 2 symmetrischen, vom Ursprung an getrennten und den Körper um ein mehrfaches an Länge übertreffenden schlanken Schwanzanhängen, die an ihrer Basis polsterförmige Ver- dickungen besitzen. Mundöffnung in der Mitte der Bauchfläche, Parasitische Plattwi'irmer. 177 Darm einfach, sackförmig'. Entwicklung in verzweigten Sporocysten. Encystierung in einem Hilfswirt. Tm deutschen Süßwasser nur eine Art: Biicephahis polyniorphus Baer (Fig. 128) [vgl. S. 22]. Ohne die Schwanzanhänge im Mittel etwa 0,25 mm lang und 0,13 mm breit. III. Monostome (Jercarien. Ohne Bauchsaugnapf, mit Augenflecken. Schwanz einfach, lang, schlank, ohne Borstenbesatz. Entwicklung in Redien. En- cystierung im Freien (ob bei allen Arten?). Übersicht der genauer beschriebenen Arten. 1. Entwicklung in Planorhis cornens. C. ephemera. 2. Entwicklung in Zv«/««m- Arten. C. monostomi. 3. Entwicklung in Bithynia tentacnlnta. a) Schwanz ohne Flossen säum. C. imbricata. h) Schwanz mit Flossensaum. 0. lophocerca. 1. Cercaria ephemera Nitzsch (Fig. 129). Gesamtlänge 0,8—1,1 mm, wovon 0,2 — 0,5 mm auf den sehr beweglichen, bald langgestreckten, bald fast kreisförmigen, 0,06 bis 0,16 mm breiten Körper und 0,6 mm auf den kaum 0,05 mm breiten Schwanz entfallen. Der Körper im Gegensatz zum farblosen, durch- sichtigen Schwanz opak, bräunlich gefärbt, vorn abgerundet, jeder- seits von der Schwan zwurzel in einen kleinen Zipfel auslaufend, der eine kleine, mit feinen Stacheln ausgekleidete und ausstülpbare Grube enthält und zur Fixierung auf einer Unterlage benutzt wird. Nahe dem Vorderende 3 Piginent- flecken, die bei jungen Cercarien braunrot, bei älteren schwarz sind und von denen der vordere un- paare dicht hinter dem 0.025 mm im Durchmesser haltenden Mund- saugnapf liegt, anscheinend aber kein Auge darstellt, wie dies die paarigen hinteren Pigmentflecken zweifellos tun. Von ihnen aus- gehend 2 den Körper der l^änge nach durchziehende und an dessen Hinterende zusammentretende schwarze Pigmentstreifen. Pharynx fehlt, Ösophagus kurz. Darm- schenkel wenig vor dem Hinterende blind endend. Exkretions- blase mit sehr kurzem medianen Stamm Ösophagus miteinandei- kommunizierenden Schenkeln. Süßwasserfauna von Deutschland. Heft 17. 12 A H Fif^. 129. Cercaria ephemera Nitzsch. A Innerer Bau des Körpers; die Darni- schenkel stellenweise von cystojijenen Zellen verdeckt. B Hinteronde des Körpei'8 mit der von Stacheln aus- irekleideten Grube in Seitenansicht, l>(>i stärkerer A'erorrößerung. 178 Max Luhe, Entwickelt sich in der Leber von Planorbis comeus (L.) in Redien mit weitem, nicht weit vor dem Hinterende endendem Darm und ohne seitliche Fortsätze. Encystierung im Freien und zwar scheinen die Cercarien nur bei Tageslicht aus ihrem Wirt auszuschwärmen und sich noch am selben Tage zu encystieren. Weitere Entwicklung unbekannt. Jedenfalls aber die Larve von Noiocotyle triserialis Dies, oder Catatropis verrucosa (Fröl.). Die bisher stets angenommene Zugehörigkeit zu Typhlocoebim ßavufn (Mehl.) ist wegen der fehlenden Darmkommunikation aus- geschlossen. 2. Cercaria imbricata Lss. (Fig. 130). Von vorstehender Art nur schwer zu unterscheiden. Der während des Lebens sehr formveränderliche Körper ist nach dem Tode 0,3 mm lang und 0,15 — 0,18 mm breit, dicht mit körn- chenhaltigen Cystogenzellen durchsetzt und daher sowie in- folge gleichzeitiger Anwesenheit eines dunkelbraunen Pigments sehr undurchsichtig. Vorderende abgerundet, Hinterende etwas ausgebuchtet und an jeder Seite des 0,3 — 0,6 mm langen, durchsichtigen Schwanzes winkelig vorspringend; in diesem Vorsprunge eine grubige Ver- tiefung, in der Stacheln nicht beobachtet sind, von deren Grunde aber eine kleine, sie selbst in 2 gleiche Hälften teilende Scheidewand vorspringt. Durchmesser des Mund- saugnapfes 0,04 mm. Augenflecke, Pigmentstreifen, Darm und Exkretionsblase wie bei C. ephemera Nitzsch; innerer Bau wegen der später zu großen ündurchsichtigkeit des Körpers nur bei jungen, noch nicht fertig ausgebildeten Cercarien erkennbar. Entwickelt sich in Bühynia tentaculuta (L.) in Redien von ca. 1,2 mm Länge, mit einem Mundsaugnapf von 0.07 nmi Länge und 0,045 mm Breite, einem dünnen, über die Körpermitte hinausreichenden Darm und Fig. WO. Crcaria imbri- ^ Seitlichen, bei älteren Exemplaren sich cata Lss. Vergr. 50:1. — abstumpfenden Fortsätzen in der Nähe des Daneben einer der beiden blinden Darmendes. Anscheinend folgen ^'^^''\?e?tr^fnsich"^^' '" ^'«^ ^^^ Entstehung der Cercarien mehrere Vergr. 350 : 1. Generationen dieser Redien aufeinander. Encystierung anscheinend im Freien. Weitere Entwicklung unbekannt. Jedenfalls aber die liarve von Notocoiyle triserialis Dies, oder Catatropis verrucosa (P^röl.), 3. Cercaria monostomi v. Linst. (Fig. 131). Der Körper der ausgebildeten Cercarie ist 0,62 mm lang und 0,2 mm breit, der Schwanz 0,48 mm lang. Hinterende des Körpers anscheinend abgerundet. Nahe dem Vorderende 3 Pigmentflecke, von denen der unpaare vordere erst später gebildet wird wie die paarigen hinteren, die wohl allein wirkliche Augen sind und auch eine kleine Linse umschließen; alle 3 anfänglich braun und erst bei fortschreitender Ausbildung tiefschwarz werdend; Durchmesser der Augenflecke 0,(X)52 mm. Umgeben sind dieselben von einer mehr diffusen Pigmentansammliing, von der ausgehend 4 Streifen Parasitische Plattwürmei". 179 schwarzen Pigmentes den Köi'per der Länge nach durchziehen. Auf den großen Mundsaugnapf soll ein kleiner Pharynx folgen; Verlauf des Darmes unbekannt. Exkretionsblase mit kurzem un- paarem Stamm und langen, geschlängelt nach vorn verlaufenden Schenkeln, deren vorderes Ende aber unbekannt ist. Entwickelt sich in Lymnaea ovata Drap, und peregra 0. F. Müller in Redien, die vor Beginn der Cercarienentwickelung 0,062 mm lang und 0,012 nini breit sind, später bis zu 2 mm lang und 0,35 mm breit werden und einen weiten, nicht weit vor dem Hinterende endenden Darm und keine seitlichen Fortsätze besitzen. Encystierung der Cej-carien soll nicht im Freien, sondern ebenfalls in Lymnaea ovata und peregra erfolgen; Durchmesser der kugeligen Cysten 0,21 mm. — Weitere Entwickelung unbekannt, das ge- schlechtsreife Monostomnm lebt aber wahrscheinlich in Gänsen oder Enten. — Bisher nur einmal bei Göttingen gefunden. Fig. 131. Cercaria rnonostoviiv , J^inst; Fig. 132. Cercaria lopko- cerca Fil. und die zuge- hörige Redie. 4. Cercaria lophoeerca Fil. (Fig. 132). Mundsaugnapf verhältnismäßig groß. 2 halbmondförmige Augen- flecken, welche in ihrer Konkavität eine kleine Linse umschließen. Schwanz mit einem (dorsalen?) Flossensaum. Entwickelt sich in Bithynia tentaculata (L.) in sehr langge- streckten, zwischen den in einer Reihe hintereinander liegenden Cercarienanlagen mehr oder weniger tief perlschnurförmig einge- schnürten Redien ohne Ringwulst und ohne seitliche Fortsätze, mit sehr kurzem, nur etwa doppelt so lang wie dick werdendem Darm. Bisher nur einmal in Oberitalien beobachtet. (Zugehörigkeit zu den Monostomen bei der großen Ähnlichkeit der Art mit C. fulvopunctata Ercol. — vgl. S. 186 — wohl noch zweifelhaft, falls nicht etwa umgekehrt für die letztere Art ein Bauchsaugnapf nur irrtümlicb angegeben wird.) 12* 1.80 Max Luhe, Zweifelhafte Formen, die vermutlich zu den Monostomen gehören. 1. Cercaria erythrops (Dies.)- Körper durchsichtig, mit dunkelroten Augenflecken. Entwickelt sich in Bithyma tentaculata (L.) (in Sporocysten ?) Vielleicht nur junge Exemplare von Cercaria imbricata Lss. 2. Cercaria raelanops (Dies.). Körper „völlig undurchsichtig und sehr dick, fast halhz)din- drisch'', mit verhältnismäßig großen, völlig schwarzen Augenflecken. Entwickelt sich in Bithynia tentaculata (L.) in Redien mit verhältnismäßig langem und schlankem Darm der „in mehrere Ab- schnitte geteilt" ist (vermutlich vorgetäuscht durch Windungen). Vielleicht mit Cercaria imbricata Lss. identisch. IV. Amphistoiiie Cercarien. Mit endständigem Bauchsaugnapf und mit 2 Augenflecken. Schwanz lang, schlank, ohne Borstenbesatz. Entwickelimg in Redien. Encystierung im Freien. Von den 3 bisher bekannten Cercarien gehören 2 zu deutschen Arten. Bestimmungstabelle der Arten. 1. Mundsaugnapf mit 2 taschenartigen Ausbuchtungen. Exkretions- stämme ohne Anastomose. C. diplocotylea {Diphdisci subclavati) (S. 39). 2. Mundsaugnapf ohne taschenartige Ausbuchtungen. Exkretions- stämme mit einer queren Anastomose in der Mitte ^es Körpers. C. pigmentata. Cercaria pigmentata Sons. (Fig. 133). Larve von Paramphisto^mmi cervi (Schrank). Körper oval, im Mittel 0,5 mm lang und 0,33 mm breit, sehr undurchsichtig infolge starker Ausbrei- tung des schwarzen Pigmentes von den beiden dem Vorderende genäherten Augenflecken aus sowie der Ausbildung zahlreicher Stäbchenzellen unter der Haut. Schwanz ca. 0,9 mm' lang. Durchmesser des Mundsaugnapfes 0,04o mm, des Bauchsaugnapfes 0,09. Die Längsstämme .des Exkretionssystems in der Mitte des Körpers ütirch eine Quei'anastomose verbunden. In Physa-k.xX.Q\i sich entwickelnd. Die erste, aus Sporocysten bestehende Generation erzeugt Redien, der zunächst eine abermalige Redien - göneratiori folgt, die dann ei'st die Cercarien er- zeugt. Die Redien mit weitem,* aber nur sehr kur- . zem -Darm. Die ausgeschlüpften Cercarien en- ^pfg^enia/a'^lnZ cystieren sich im Freien. yergr.;'50:i. . ': Bisher nur in Egypten beobachtet (m Ph. '' " atexancff ifia Bqiirg: und Pk. microp'leiira Bourg.)^ ob'woh/ die Geschlecht^form"' .bi6^? den europäischen Wiederkäuern (auch in Deutschland) sehr vert)reitert ist. Parasitische . Plattwürmer. 181 V. Distonie Cercarien. Mit vor dem Körperende gelegenem Bauch sau gnapf. Augen- flecken meist fehlend, seltener vorhanden. Schwanz sehr verschie- den gestaltet, kann völlig fehlen. Entwickelung in Redien oder in Sporocysten. Encystierung im Freien oder (häufiger) in. einem Hilfswirt. . , . Übersicht der Hauptformen distomer Cercarien. A. Cercarien einzeln. I. Schwanz wohl ausgebildet. a) Körper in eine von dem Basalteil des Schwanzes gebildete Kammer zurückziehbar. Cystocerke Cercarien (S. 201). . b) Körper nicht in den Schwanz zurückziehbar. 1. Schwanz nicht gabelig geteilt. a) Schwanz ohne Borstenbesatz. aa) Der Schwanz kann zu einer den Körper er- reichenden oder übertreffenden Breite kon- trahiert werden, Rhopalocerke Cercarien (Sr^SOl). ßß) Schwanz stets erheblich schmäler wie der Kör- per. Leptocerke Cercarien (S. 181). ß) Schwanz mit Borsten besetzt (marin)*). Trichocerke Cercarien. 2. Schwanz an seinem Ende gabelig geteilt. Fnrcocerke Cercarien (S. 203). IL Schwanz stummeiförmig oder fehlend. " a) Ein Stummelschwanz vorhanden. Mikrocerke Cercarien (S. 206). b) Schwanz überhaupt nicht gebildet. Cercariaeen (S. 207). B. Cercarien mit ihren verjüngten Schwanzenden zu einer Art Ko- lonie vereinigt. (Nur marin.) Rattenkönigcercarien. A. Leptocerke Cercarien. Distome Cercarien mit ungegabeltem und borstenlosem Ruder-^ schwänze, dessen Breite auch im kontrahierten Zustande wesent- lich hinter der des Körpers zurückbleibt. Hierher die Hauptmasse der distomen Cercarien. Übersicht der Hauptgruppen leptocerker Cercarien. 1. Ohne Bohrstachel. a) Vorderende gleichmäßig abgerundet, ohne Stachelkranz. GjTiinocephale Cercarien (S. 182). b) Vorderende mit einem ventral offenen, kragenartigen Wulst, auf dem ein Stachelkranz zur Ausbildung gelangt. Echinostome Cercarien (S. 187). 2. Mit scheitelständigem Bohrst^chel. Xiphidiocercarien (S. 189). 1) Vgl. jedoch Cercaria major Nitzsch auf S, 210, 182 Max Luhe, a) Gyiiinocephale Cercarien. Schlankschwänzige Cercarien von Distomen mit gleichmäßig ah- gerundetem Vorderende ohne Kopfkragen, ohne Stachelkranz um den Mimdsaugnapf und ohne Bohrstachel. Entwicklung in Redien, die meist einen vorderen Ringwulst und 2 (seltener nur einen?) hintere seitliche Fortsätze besitzen. Encystierung nur von einer Art {C. Fasciolae hepaticae) bekannt, bei dieser aber im Freien, ohne Hilfswirt, erfolgend. Übersicht der unterschiedenen Arten. A. Augen fehlen. I. Schwanz mit Plossensaum. Cercaria spec, {,,Dütomi müüaris^'), II. Schwanz ohne Flossensaum. a) Das abgerundete Körperende wesentlich breiter wie die Basis des Schwanzes. 1. Bauchsaugnapf nicht größer wie der Mundsaugnapf. a) Darm der Redie kurz. C. Fasciolae hepaticae (S. 44 u. P'ig. 135). b) Darm der Redie lang. aa) In Bithynia tentaculata. a) Pharynx der Redie sehr kräftig, C. tnberculata. ß) Pharynx der Redie verhältnismäßig klein. C. papulosa. bb) In Lymnaea stagnalis, C fallax. 2. Bauclisaugnapf größer wie der Mundsaugnapf. a) In Lymnaea stagjialts. C. agills. b) In Lymnaea peregra. 0. neglecta. c) In Vivipartis viviparus. C. magna. b) Die Breite des Körperendes wird nahezu von deijenigen der Schwanzbasis erreicht. C. crassicauda. B. Augen vorhanden. I. Schwanz nur an der Basis mit 2 schwachen Flossensäumen. Mundsaugnapf halb so groß wie der Bauchsaugnapf. C. cuciimerina. II. Schwanz im ganzen Verlauf mit dorsalem und ventralem Flossensaum. Saugnäpfe gleichgroß. 0. fiilvopunctata. 1. Cercaria spec. (= C. Distomi miUtaris Ben ed.) (Fig. 134). Durch seitliche (?) Flossensäume des Schwanzes ausgezeichnet. Im übrigen vgl. Fig. 134. Entwickelt sich in Viviparus viviparus (L.) in Redien mit vorderem Ringwulst und 2 seitlichen, wenig hinter dem Ende des Darmes entspringenden Fortsätzen. Weiterentwicklung der Cercarie noch zweifelhaft. Soll in Belgien häufig sein. Parasitische Plattwürmer. 183 2. Cercaria tuberciilata Fil. (Fig. 136). Nur unzureichend beschrieben, aber von der ähnlichen C. Fas- ciolae hepaücae außer durch den Wirt und den Darm der Redie auch durch andere Lage und Größenverhältnisse der Saugnäpfe zu unterscheiden (vgl. Fig. 135 u. 136). Bauchsaugnapf wesentlich hinter der Körpermitte und kleiner wie der Mundsaugnapf. Cysto- Fig. 134. Fig. 135. Fig. 136. Fig. 134. Cercaria spec. (Disiotni viilitaris Bened.) und zugehörige Redie. — Fig. 135. Cercaria Fasciolne hepaücae (Vergr. 150 : 1) und dio zugehörige Redie (in Seitenansicht, Vergr. 100 : 1). — Fig. 136. Cercaria tuberculata Fil. gene Zellen dicht gedrängt in 2 längsverlaufentlen Zonen in den Seitenteilen des Körpers, die Darmschenkel ventral verdeckend. Bohrstachel und Augen fehlen. Entwickelt sich in Bithynia tentactilata (L.) in Redien mit kräftigem Pharynx und langem Darm, mit Ringwulst nahe dem Vorderende und 2 seitlichen Fortsätzen am Hinterkörper. Außer in Oberitalien anscheinend auch in England und bei Leipzig beobachtet. 3. Cercaria papulosa Ercol. (Fig. 137). Körper je nach der Kontraktion elliptisch, 0,16 mm lang und 0,09 mm breit, oder langgestreckt, 0,22 mm lang und 0,05 mm breit. Schwanz je nach der Kontraktion 0,16—0,24 mm lang. Der dem Hiriterende genäherte Bauchsaugnapf ebensogroß wie der Mundsaugnapf. Haut mit zahlreichen, verhältnismäßig großen „Papillen'' besetzt. Bohrstachel und Augen fehlen. Pharynx vor- handen, aber klein; Ösophagus sehr kurz, Länge der Darmschenkel unsicher. Cystogene Zellen anscheinend ähnlich wie bei C. Fas- ciolae hepaücae und tubercti/ata in 2 relativ undurchsichtigen Längs- zonen angeordnet. Entwickelt sich in Bithynia tentactilata (L.) in Redien von 0,19 bis 0,25 mm Länge und 0,08—0,15 mm Dicke, mit langem, schlankem Darm und 2 seitlichen Fortsätzen im Niveau des Darm- 184 Max Luhe, endes, welche aher nur bei jugendlichen Redien stark entwickelt, bei ausgewachsenen nur noch in Spuren erkennbar sind. Bisher nur einmal in Oberitalien beobachtet. 4. Cercaria fallax Pag st. (Fig. 138). Schon im unreifen Zustande innerhalb der Redien bis 0,25 mm lang und 0,1 mm breit, mit 0,16 mm langem und 0,04 mm breitem Schwänze, ohne Augen und ohne Bohrstachel. Entwickelt sich in Lytmiaea stagnoHs (L.) und zwar hauptsäch- lich auf der Oberfläche des Eingeweidesackes, aber auch im Innern der Leber — in Redien von 2 mm Länge und 0,2 mm Dicke, deren sehr deutlicher Pharynx 0,08 mm im Durchmesser mißt und Fig. 137. Fig. 138. Fig. 139. JFlg. 137. Cercaria papulosa Ercül. (Vergr. 80:1) und zugehörige Redie (Vergr. 32 : l). — Fig. 188. Redie der Cercaria fallax Pagst. (Vergr. 25 : 1). — Fig. 139. Cercaria agilis Fil. deren Darm ungefähr -/.s der Länge des Tieres durchzieht. Im Niveau des Darmendes 2 seitliche Fortsätze, in welche sich die Körperhöhle hinein erstreckt. 2 andere, ähnliche, aber kleinere Erhebungen der Körperwand finden sich 0,1 mm vom Vorderend^ entfernt. (Wahrscheinlich sind aber die letzteren nur der optische Ausdruck eines Ringwalles.) 5. Ceucaria agilis Fil. (Fig. 139). Körper im Mittel 0,.52 mm lang. Durchmesser des Mund- saugnapfes 0,1 mm. Der hinter der Körpermitte gelegene Bauch- saugnapf ein wenig größer wie der Mundsaugnapf. Bohrstachel und Augen fehlen. Entwickelt sich in Lymnaea stagnalis (L.) in Redien, die denen der C. coronata Fil. äußerst ähnlich sind (vgl. Fig. 146) Bisher nur einmal in Oberitalien beobachtet. 6. Cercaria neglecta Fil. (Fig. 140). Körper abgeflacht eiförmig. Schwanz ungefähr von der Länge des Körpers, ohne Flossensaum. Mundsaugnapf kleiner wie der Parasitische Plattwürmer 185 wenig hinter der Körpermitte gelegene Bauch saugnapf. Bohrstachel und Augen fehlen. Pharynx und Ösophagus vorhanden, Darm- gabelung ungefähr in der Mitte zwischen den beiden Saugnäpfen, Darmschenkel bis ungefähr zur Mitte zwischen Bauchsaugnapf und Hinterende reichend. Exkretionsblase unbekannt. Cystogene Zellen anscheinend sehr zahlreich und gleichmäßig im Körper verteilt, aber den Darm nicht verdeckend. Entwickelt sich in Lymnaea peregra (0. F. Müll.) und zwar in dem den Darm außen umgebenden Gewebe in Redien von nahezu zylindrischer l'orm, mit sehr großem Mundsaugnapf, an den sich aber nur ein kurzer Darm anschließt, und mit einem oberflächlichen Ringwulst dicht hinter diesem Muudsaugnapf, anscheinend auch mit 2 seitlichen Fortsätzen kurz vor dem Hinterende. Bisher nur einmal in Oberitalien beobachtet. Fig. 140. Fig. Fig, 140. Cercaria neglecta Fil. und zugehörige Redie. — magna Pagst. und /.ugehörige Redie. Vergr. 141. Fig. 141. Cercaria 66 : 1 . V. Cercaria magna Pagst. (Fig. 141). Körper schmutzig-bräunlich, meist birnförmig, bis zu 0,5 mm lang und 0,2 mm breit. Schwanz kürzer als der Körper und 0,025 bis 0,033 mm breit, ßohrstachel und Augen fehlen. Durchmesser des Mundsaugnapfes 0,05 mm, des wenig hinter der Körpermitte gelegenen Bauchsaugnapfes 0,077 mm. Pharynx und Ösophagus vorhanden, Darmgabelung dicht vor dem Bauchsaugnapf, Darmschenkel nicht von Längszügen cystogener Zellen verdeckt und bis ungefähr zur Mitte zwischen Bauchsaugnapf und Hinterende reichend. Ex- kretionsblase klein. Entwickelt sich in Viviparus vivipams (L.) in Redien von 0,75— 1,5 mm Länge und 0,25— 0,33 mm Breite, deren etwas ge- wundener Darm V4— '4 der Körperbreite einnimmt und bis in den Anfang des letzten Drittels der Körperlänge reicht. Im ungefähren Niveau des Darmeiules ist die Körperwandung der Redie zur Bil- dung eines stumpf-konischen Fortsatzes vorgetrieben; ein vorderer Ringwulst scheint dagegen zu fehlen. 186 Max Luhe, 8. Cercaria crassicaiida Ercol. (Fig. 142). Körper länglich, 0,12 mm lang, 0,04 mm breit. Bauchsaugnapf kleiner wie der Mundsaugnapf, dem Körperende stark genähert und stark vorspringend. Schwanz verhältnis- mäßig dick, an seiner Basis nahezu die Breite des Körperendes erreichend. Innerer Bau völlig unbekannt. Entwickelt sich in Bühynia tentaculata (L.) in Redien, die bis zu 0,4 mm lang und 0,24 mm breit werden und einen stark ge- wundenen, bis ganz ins Hinterende reichen- den Darm, sowie etwas vor dem Hinterende einen seitlichen konischen Fortsatz be- sitzen. Bisher nur einmal in Oberitalien ge- funden. Fig. 142. Cercaria crassi- cauda Ercol. (Vergr. 100 : l) und zugehörige Redie (Vergr. 40 : 1). 9. Cercaria ciicumerina Ercol. Körper 0,08—0,10 mm lang und im ver- breiterten Hinterende 0,03 mm breit. Der schlanke Schwanz bis 0,24 mm lang, an seiner Basis mit 2 wenig ausgebildeten Flossensäumen. Mundsaugnapf nur halb so groß wie der dem Hinterende genäherte Bauchsaugnapf und wenig größer wie der Pharynx, hinter welchem 2 Augenflecke liegen. Ösophagus und Darm unbekannt, Exkretionsblase anscheinend nur sehr klein. Entwickelt sich in Bühynia tentaculata (L.) und zwar anscheinend in Sporocysten (?) von 0,20 — 0,28 mm Länge und 0,02 — 0,08 mm Dicke. — Bisher nur ein- mal m Oberitalien beobachtet. Ob wirklich von nach- ^ ^ stehender Art verschieden ? 10. Cercaria fulvopunctata Ercol. (Fig. 143). Körper mehr oder weniger verlängert, mit verjüng- tem Vorderende, 0,08 — 0,13 mm lang und vorn 0,01 bis 0,03, hinten bis 0,04 mm breit. Schwanz bis 0,16 mm lang, ebenso wie der Körper mit ocker- farbenem Pigment durchsetzt und ventral wie dorsal mit einem medianen Flossensaum. Mundsaugnapf nahezu von gleicher Größe wie der hinter der Körper- mitte gelegene, aber nicht immer deutliche Bauchsaug- napf. Pharynx auffällig groß, Ösophagus vorhanden. In der Mitte zwischen den Saugnäpfen 2 große Augen- flecke. Entwickelt sich in Bähynia tentaculata (L.) in Redien, die bei einer größten Dicke von 0,12 mm 0,4 — 0,5 mm, mitunter unter Bildung perlschnurförmiger Einschnürungen sogar bis zu 1 mm lang werden und keinen Ringwulst und keine seitlichen Fortsätze, sowie einen nur sehr kurzen Darm besitzen. (Vgl. auch C. lophocerca Fil. auf S. 179.) Bisher nur in Oberitalien beobachtet. Fig. 143. Cercaria fulvopunc- tata Ercol. Vergr. 40: l Parasitische Plattwürmer. 187 b) Echinostoiiie Cercarien. Sclilaukscliwänzige Cercarien von Distomen niit dem für die Ecliinostomiden (vgl. S. 64 ff.) charakteristischen, ventral offenen Kopfkragen, der auch schon bei noch unreifen, des Stachel - kranzes noch entbehrenden Cercarien deutlich kenntlich ist (vgl. Fig. 144). Reife Cercarien auch bereits mit Stachelkranz. Bohrstachel und Augen fehlen. Entwickelung in Redien, die einen vorderen Ringwulst, zwei hintere seitliche Fortsätze und eine sehr deutliche, dicht hinter dem Ringwulst gelegene Geburtsöffnung besitzen. Encystierung in einem Hilfswirt. Bisher erst 4 Arten unterschieden, Übersicht der Arten. I. Die Redien mit langem, geschlängeltem Darm. 1. Schwanz der Cercarie mit Flossensaum. C. echinatoides. 2. Schwanz der Cercarie ohne Flossensaum. C. coronata. II. Die Redien mit kurzem, keulenförmigem Darm. 1. Schwanz der Cercarie ohne Flossensaum. C. echinata. 2. Schwanz der Cercarie mit Flossensaum. C. spinifera. i. Cercaria echinatoides Fil. [= C. echinifera La Yal.] (Fig. 145) Körper je nach der Kontraktion 0,19 bis 0,58 mm lang und 0,05—0,26 mm breit, mit über 40 Stacheln auf dem nierenförmigen Kopfkragen. Die ventralen Eckstacheln etwas größer wie die Randstacheln (Rand- stacheln 0,013 mm lang und 0,003 mm dick. Eckstacheln 0,016 mm lang). Mundsaugnapf 0,026—0,033 mm, der hinter der Körper- mitte gelegene Bauchsaugnapf 0.059 mm im Durchmesser. Schwanz 0,520 mm lang und 0,065 riira breit, nach hinten verschmächtigt, mit dorsalem und ventralem Flossensaum. Entwickelt sich in Vivipartis vivipariis (L.) am Herzen und den Genitalien in farb- losen, durchsichtigen Redien von 0,3 — 1,5 mm Länge und 0,07—0,23 mm Dicke mit bis fast ans Hinterende reichendem, geschlängel- tem Darm und nur wenig hervortretenden seitlichen Fortsätzen vor dem Hinterende. Fig. 144. Noch un- reife echinostoiiie Cer- caiie mit Kopfkragen- anlage, aber noch ohne Stachehi. Vergr. '85:1. Fig. 145. Cerca ria ech in a toides Fil. nebst zugehöriger Redie. 2. Cercaiia coronata Fil. (Fig. 146). Stacheln des Kopfkragens von nahezu gleicher Größe. Bauch- saugnapf ungefähr in der Körpermitte. Schwanz ohne Ilossensaum. 188 Max Luhe. Entwickelt sich in Lymnaea stagnaUs (L.) und L. palustris (0. F. Müll.) in Redien mit langem, geschlängelteni Dann und stark ausgebildeten seitlichen Fortsätzen. Bisher nur aus Oberitalien bekannt. 3. Cercaria echinata Sieb. (Plg. 147). Kopfkragen mit 37 (?) *) Stacheln, die keine auffälligen Größen- unterschiede zeigen sollen. Schwanz ohne Flossensaum. Bauch- saugnapf hinter der Körpermitte. Fig. 146. Fig. U7. Fig. 14:6. Bedie vou Cercaria conmata Fil. — ■ Fig. 147. Cercaria echinata Siel), nebst zugehöriger Redie, aus deren Geburtsöffnung gerade eine Cercarie ausscblüpft. ^ Entwickelt sich in Lymnaea stagiialis (L.) in Redien mit sehr kurzem, nur wenig über den oberflächlichen Ringwulst des Vorder- endes hinausreichendem keulen- bis birn- förmigem Darm und mit sehr deutlichen seitlichen Fortsätzen vor dem Hinterende. Vielleicht die Larve von Echinostomu^n revohitum (Fröl.). obwohl bei diesem die Gr()ßenunterschiede von Rand- und Eck- stacheln wenigstens nach der Encystierung im Hilfswirt schon sehr auffällig hervor- treten. (Vgl. S. 68 f.) 4. Cercaria spinifera La Val. (Fig. 148). U^-'-VaK uS^dif.r^S;: , In fo™' V"«^ Gi-öße der C echinatoMes ("noch junge") Redie. ähnlich, auch mit ähnlichem V lossensaum am Schwänze; entwickelt sich jedoch in der Leber von Planorbis cortieus (L.) in orangefarbenen Redien mit sehr kurzem, keulenfönuigem Darm. 1) Tatsächlich angegeben sind 36, doch liegt hier jedenfalls ejn Irrtum in der Zählung vor. Parasitische Plattwürmer. 189 c) Xiphidiocercarien. Schlankschwänzige Cercarien von Distomen mit einem Bohr- stachel am abgerundeten Vorderende. Augen fehlen. Entwicklung in Sporocysten. Die Encystierung erfolgt in einem Hilfswirt. Hierher besonders zahlreiche und schwer zu unterscheidende Arten. Übersicht der Hauptformen von Xiphidio- cercarien. A. Bauchsaugnapf wesentlich vor der Körpermitte. C. psendornata (S. 189) B. Bauchsaugnapf etwas hinter der Körpermitte. I. Schwanz mit Hossensaum. Cercariae ornatae (S. 190). n. Schwanz ohne Elossensaum. a) Mundsaugnapf mit eigentümlichen birnförmigen Organen ausgestattet (vgl. Fig. 166). Cercariae virgiilae (S. 199). b) Mundsaugnapf ohne diese Austtattung. 1. Schwanz mir etwa ^/s der Körperlänge erreichend. a) In Lymnaea feregra. C. gibba (S. 189). ß) In jP/a«orö/j- Arten. C. polymorpha (S. 190). 2. Schwanzlänge nicht wesentlich von der Körperlänge verschieden. a) Körperlänge 0,25 mm überschreitend. Cercariae armatae (S. 191). /?) Körperlänge 0,20 mm nicht erreichend. aa) Bauchsaugnapf größer wie der Mundsaugnapf. -^C. parva (S. 190). ßß) Bauchsaugnapf kleiner wie der Mundsaugnapf. Cercariae microcotylae (S. 196). Cercaria pseudornata Lhe. (= C. omata Pagst. nee La Val.) (Fig. 149). Körper im Mittel 0,2 mm, Schwanz 0,16 mm lang. Mund- saugnapf in der Regel längsoval, 0,08 : 0,06 mm ; der vor der Körpermitte gelegene Bauchsaugnapf wesentlich kleiner, 0,04 mm im Durchmesser. Länge des charakteristisch geformten Bohrstachels 0,033 mm, Stacheldrüsen dicht vor und an den Seiten des Baucli- saugnapfes gelegen. Phaiynx. vorhanden, Darm und Exkretions- blase unbekannt. Entwickelt sich zu 10—12 in gedrungen- sackförmigen Sporo- cysten in den Geschlechtsorganen von Planorbis cometis (L.). Als ein späteres Entwicklungsstadium sind (nicht heschriebenej encystierte Disto7ne7i aus Unionicolo ypsilophoj'o (^Bonz) (= Hydrachna conchanim Baer) betrachtet worden. Cercaria gibba Fil. (nee Ssin.) (Fig. 150). Schwanz wesentlich kürzer wie der ovale, 0,35 mm lange Körper. Mundsaugnapf ein wenig kleiner wie der hinter der Körpermitte gelegene Bauchsaugnapf. Bohrstachel kräftig. Stachel- 190 Max Luhe, drüsen (jederseits in der 4-Zahl V) an den Seiten des Banclisaug- napfes, mit verhältnismäßig sehr weiten Ausführungsgängen. Ex- kretionsblase einfach (?). Entwickelt sich in Sporocysten in Lynmoeo peregra (0. F. Müll.). Bisher nur aus Oheritalien bekannt. Cercai'ia polymorpha Fil. (= C. hrachytira Dies.). Ganz unzureichend beschrieben. Bauchsaugnapf ungefähr in der Körpermitte, Schwanz nur 7h so lang wie der Körper. Entwickelt sich in Planorbis- Kvi^w : PL plnnorbis var. submnr- ginatns Jan., nitidus (0. F. Müll.) und vortex (L.). — (Oberitalien.) Fig. 149. Fig. 150. Fig. 151. Fig. 149. Cercaria pseudornata Liie. Vergr. 100:1. a Bobrstachel in Flächen-, b derselbe in Seltenansicht. Vergr. 250 : 1. — Fig. 150. Cet-carta gihba Fil. — Fig. 161. Cercaria parva Ercol. Vergr. 150 : 1. Ce*caria parva Ercol. (Fig. 151). Körper oval oder birnförmig, 0,06—0,08 mm lang und 0,04 bis 0,06 mm breit. Mundsaugnapf etwas kleiner wie der hinter der Körpermitte gelegene Bauchsaugnapf. Bohrstachel kurz und dick; Stacheldrüsen anscheinend ziemlich zahlreich, in der Um- gebung des Bauchsaugnapfes. Darm unbekannt. Exkretionsblase anscheinend V-förmig. Entwickelt sich in Bithynia tentaculorsten, die beiden äußeren lleihen von je 10 längeren Härchen gebildet; außerdem an beiden Längs- seiten des Körpers 2 Längs- reihen von je 10—12 noch längeren Härchen und auf dem Scheitel zwei Reihen ebensolcher den Bohrstachel umgebend, l'harynx 0,036 mm im Durchmesser, am Voi-derende deutlich kreuz- weise eingekerbt. Präpha- rynx 0,09 mm, Ösophagus 0,15 mm lang, Darmschenkel bis ins Hinterende reichend. Ex- kretionsblase Y-förmig, mit 0,07 mm langem Stamm und 0,05 mm langen Schenkeln. Genitalorgane bereits weit entwickelt. Keim- stock rechts dicht hinter dem Bauchsaugnapf, die querovalen Hoden im Hinterkörper hintereinander, die Genitalöffnung median vor dem Bauchsaugnapf. Entwickelt sich in unregelmäßig sackförmigen, 0,2 — 4,6 mm langen Sporocysten in der Leliei- und den Genitahlrüsen von Lymnaea stagnalis (L.) und L. palustris (0. F. Müll.) und bohrt sich in Kaulquappen von Rana csculenta \j. und R. temporaria L. ein, um sich in diesen zu encystieren. Es wurde vermutet, daß sie aus sich die Opisthioglyphe endoloba (Duj.) liervorgehen läßt, wenn infizierte Kaulquappen oder junge Frösche von älteren Fröschen verzehrt werden (V). Bisher nur aus Warschau bekannt. 3. Cercaria triloba Fil. (Fig. 156). Körper 0,5 — 0,6 mm lang. Bauchsaugnapf etwas größer wie der Mundsaugnapf. Bohrstachel verhältnismäßig sehr klein und Süßwasserfauna von Deutschland. Heft 17. 13 Fig. 1.54. Cercaria ni Tunta Sieb l'it:. 155. Cercaria teniii- sp-irtah\iG. Vom Schwanz nur noch die Basis darge- stellt. Mundsaugnapf nur zur Hälfte schraffiert, um rechts die Sinneshärchen darstellen zu können. 194 Max Luhe, schlank. Stach eldrtisen verliältnisinäßig zahlreich, in der Gef^end des Bauchsaugnapfes. Exkretionsblase Y-förinig. Entwickelt sich in Lymnaea stagnali^ (L.) in verhältnismäßig" sehr großen Sporocysten. Bisher nur in Oberitalien selten be- obachtet. Andere Wirtsangaben — Planorhis comens (L.), Viviparns fasciatus (0. F. Müll.) — beruhen auf in-tümlicher Bestimmung einer anderen Art. 4. Cercaria planorbis carinati Dies. Von vorstehender Art bisher nur durch den anderen Wirt, Planorbis carinatus (0. Y. Müll.), zu unterscheiden. Bisher nur einmal in Oberitalien beobachtet. 5. Cercaria piigio v. Linst. (Fig. 157). Körper 0,31 mm lang, 0,15 mm breit. Schwanz 0,23 mm lang. Haut glatt. Durchmesser des Mundsaugnapfes 0,075 mm, des wenig hinter der Körpermitte gelegenen Bauchsaugnapfes 0,062 mm. Bohrstachel 0,039 mm lang, etwas vor seiner Mitte am breitesten. Pharynx 0,033 mm breit. Entwickelt sich in Lymnaea ovata Drap, in farblosen, bis zu 3,6 mm langen und 0,42 mm dicken Sporocysten. Fig. 156. Fig. 167. Fig. 158. Y\%. 156. Cercaria triloba Fil. — Fig. 157. Cercaria pugio v. Linst. Kechts der starker vergrößerte Bohrstachel. — Fig. 158. Cercaria stylosa v. Linst. Rechts der stärker vergrößerte Bohrstachel, oben von der Fläche, unten von der Seite. 5. Cercaria stylosa v. Linst. (Fig. 158). Schwanz etMas kürzer als der stark abgeflachte Körper. Mund- saugnapf ebenso groß oder nur wenig gnißer wie der ungefähr in der Körpermitte gelegene Bauchsaugnapf. Pharynx vorhanden, l^ohrstachel 0,038 mm lang und 0,006 mm breit, an der Grenze der beiden vorderen Drittel seiner Länge ventral etwas vorgebuckelt und mit seiner Spitze ventral gebogen. Die Zellkörper der Stachel - drüsen (Zahl unbekannt!) dicht vor dem Bauchsaugnapf gelegen. Entwickelt sich in Sporocysten in Planorbis vortex (L.). Parasitische Plattwürnier. 195 7. Oei*caria liiiinaeae truncatnlae v Körper 0.34— 0,36 mm ]auu: und 0.13- Linst. (Fig. 159). 0,14 mm breit, Schwanz 0,23 mm lang und 0.0034 mm breit. Haut unbewaffnet. Durch- messer der „genau gleich großen'' (stimmt nicht zur Abbildung!) Saugnäpfe 0,065 mm, Bauchsaug- napf kaum merklich liinter der Kör])ermitte. Bohr- stachel 0,025 mm lang, nahzu zylindrisch, mit kegelförmiger Spitze. Stacheldrüsen (Zahl ?) neben und vor dem Bauchsaugnapf. Pharynx vorhanden, Ösophagus und Darmschenkel unbekannt. Ex- kretionsblase mit kurzem Stamm und kurzen Schenkeln, kleeblattförmig. Entwickelt sich in Lymnaca trtincatula (0. F. Müll.) in farblosen Sporocysten von 0,62 l)is 0,88 mm Länge und 0,17—0,23 mm Dicke. 8. Cercaria inicracantlui Dies. (Fig. 160). Körper bestachelt. Schwanz ungefähr von Körperlänge. Saugnäi)fe ungefähr gleich groß. Pharynx vorhanden. Exkretionsblase gegabelt. Entwickelt sich in Lymnaca palustris (0. Y. Müll.) in länglichen, bis zu 2 mm langen Si)oro- cysten und soll sich sowohl in junge Molge vul- garis (L.) wie auch in Ephemeriden- und Per- lidenlarven einbohren, um sich dort zu encystieren. (Hiernach zweifellos 2 verschiedene Arten um- fassend.) — Oberitalien. V, Fig. 159. Cercaria limnaeae inincatu- lae T. Linst. Recht.«* der stärker ver- größerte Bohrstachel. 9. Cercaria liniuaeae ovatae v. Linst. (Fig. 161). Körper 0,31 mm lang, 0,25 mm breit, zeigt oberflächlicli äußerst feine, parallele, sich kreuzende liinien, in denen aber Stacheln nicht erkennbar sind. Bohrstachel 0,029 mm lang, dicht hinter der Spitze verdickt. Durchmesser des Mundsaugnapfes 0,10, des etwas hin- ter der Körpermitte gelegenen Bauch- saugnapfes 0,069 mm. Pharynx vor- handen, Öso])hagus verhältnismäßig lang, Darmschen^vel bis ins Hinter- ende reichend. Exkretionsblase klein, mit kurzen paarigen Schen- keln. Augenflecken fehlen. Schwanz 0,16 mm lang und 0,059 mm breit. Entwickelt sich in Lymnaea ovata Drap, in schlanken S])orocysten, welche bis zu 3,2 nun lang aber nur 0,48 mm breit werden und unregel- mäßig eingeschnürt sein können. Nach einer neueren Beschreibung anscheinend die Larve von Opisthioglyphe rastellus Fig. 161. Cercaria limnaeae ovatae V. Linst. Rechts der stärker vergi-ößerte Bohrstachel. Vffl. S. 108. 10. Cercaria scciiiula Ssinitzin (Fig. 162). Körper " gestreckt 0,33 mm lang und 0,05 mm breit, kontrahiert 0.18 mm lang und 0,12 mm breit. Schwanz schlank, zylindrisch. t3* 96 Max Luhe, 0,25 mm lang und 0,01 mm breit, verkürzt und verdickt sich bei Kriechbewegungen auf 0,06 : 0,03 mm. Durchmesser des Mundsaug- napfes 0,05 mm, des wenig hinter der Körpermitte gelegenen Bauch - saugnapfes 0,03 mm. Bohrstachel 0,03 mm lang und 0,005 mm dick; 0,01 mm hinter der Spitze eine ringförmige Verdickung, an der sich die Stachelmuskeln ansetzen. Stacheldrüsen stark entwickelt, aber der Zahl nach nur schwer bestimmbar, jeder- seits dicht vor dem Bauchsauchnapf. Haut mit zarten, 0,0016 mm langen Schüppchen durchsetzt, die in regelmäßigen 0,002 mm voneinander entfernten Querreihen stehen. Sinneshaare in ähnlicher Forai und Ord- nung wie bei C. tenuispina. Pharynx 0,02 mm im Durchmesser, am Vorderende deutlich kreuzweise eingekerbt; Ösophagus sehr kurz, Darmschenkel bis ans Körper- ende reichend, aber wenig deutlich hervor- tretend. Exkretionsblase Y-förmig mit bis zu 0,05 mm langem Stamm und 0,04 mm langen Schenkeln. Anlage der weiblichen Geschlechtsdrüsen dicht hinter, Anlage der Genitalöffnung dicht vor dem Bauchsaug- napf; Anlage der Hoden nicht deutlich. Cystogene Zellen in einer lockeren Schicht unter der Cuticula zerstreut. Entwickelt sich in Lymnaea stagnalis (L.) in bräunlichen, sack- förmigen Sporocysten von 1 — 1,5 mm Länge und encystiert sich in Corethra-\idi\\^\\ ausnahmsweise auch in Ephemeridenlarven. Wei- tere Entwickelung unbekannt, aber vielleicht zu einer Plas[iorrhis- Ai-t gehörig. Bisher nur von Warschau bekannt. Fig. 162. Cercaria secunda Ssin. Vom Schwanz ist nur noch die Basis dargestellt. Cercai'iao microcotylae. Sehr kleine distome Cercarien mit schlankem ungegabeltem Schwanz und mit Bohrstachel. Körperlänge unter 0,2 mm. Bauch- saugnapf wesentlich kleiner wie der Mundsaugnapf und hinter der Köqiermitte gelegen. Stacheldrüsen gering an Zahl (2 — 4), dicht neben und vor dem Bauchsaugnapf gelegen, häufig von gelblicher, bräunlicher oder grünlicher Farbe. Exkretionsblase klein, mit am verbreiterten Vorderende mehr oder weniger deutlich hervor- tretender Gabelung. Hautbestachelung bisher nur bei egyptischen Arten nachgewiesen, aber wahrscheinlich auch bei deutschen Arten vorhanden. 3 deutsche Arten scheinen durch verschiedene Form des Bohr- stachels sichergestellt, einige weitere sind unsicher. 1. Cercaria pugnax La Val. (Fig. 163). Körper elliptisch, 0,08—0.14 mm lang, 0,082—0,099 mm breit. Schwanz zylindrisch, nach dem Ende zu verjüngt und. länger wie der Körper, 0,165 — 0,181 mm lang, 0,016 mm breit. Durchmesser des Mundsaugnapfes 0.049 mm, des hinter der Körpermitte ge- Parasitische Plattwürmer. 197 legenen Bauchsaugnapfes nur 0,02 mm. Bohretachel 0,033 mm lang, mit in Flächenansicht annähenid biskuitförmigem, 0,026 mm langem Basalteil. an welchen sich mit plötzlicher Verjüngung eine 0,007 mm lange, in ihrer Basis 0,(X)2 mm dicke, kegelförmige Spitze ansetzt. Stacheldrüsen (Zahl unbekannt) jederseits dicht vor dem Bauch- saugnapf, olivfarben. Hinter diesen und neben dem Bauchsaugnapf jederseits ein kleine.««, durchsichtiges, rundes Gebilde unbekannter Bedeutung. Darm und Exkretionsblase unbekannt. Entwickeltfsich zu 10 — 40 in farblosen, 0,13—0,52 mm langen Sporocysten in den Geschlechtsorganen von Vivipams viviparus (L.). 2. Cercaiia microcotyla Fil. (= C. pugnax Pagst., nee La Val.) (Fig. 164). Körper bei größter Streckung nur 0,13 mm lang, häufiger zur KreisfoiTii mit 0,09 mm kontrahiert. Schwanz bis 0,16 mm lang und nur 0,012 mm breit. Der nahezu in der Körpeimitte gelegene Fig. 16.3. Fig. 164. Fig. 165. Fig. 163, Cercaria pugnax La Val. Rechts der stärker vergrößerte Bohrstachel. — Fig. 164. Cercaria mtcrocofyla Fil. Vergr. 160 : 1. Rechts der Bohrstachel. Vergr. 400:1. — Fig. 165. Cercaria subulo Pagst. Vergr. 160:1. Rechts der Bohrstachel. Vergr. 400 : 1. Bauchsaugnapf viel kleiner wie der Mundsaugnapf. Bohrstachel 0,025 mm lang und 0,005 mm breit, nahezu zylindrisch, mit 2 wenig ausgeprägten Anschwellungen und einem scharf abgesetzten, kleinen Endkegel. Stacheldrüsen wenig hervortretend, jederseits dicht vor dem Bauchsaugnapf. Hinter ihnen und schräg hinter dem Bauchsaugnapf jederseits ein bläschenförmiges Gebilde un- bekannter Bedeutung. Darm unbekannt, Exkretionsblase klein, mit andeutungs weiser Gabelung am verbreiterten Vorderende. Entwickelt sich zu wenigen (nur selten bis zu 10 — 12) in sackförmigen, nicht selten unregelmäßig eingeschnürten, 0,25 mm langen, 0,17 mm breiten Sporocysten in Viviparus viviparus (L.), sowie anscheinend auch Viviparus fasciatus (0. F. Müll.). 3. Cercaria siibnlo Pagst. (Fig. 165). Körper oval, 0,12 mm lang und 0,06 mm breit. Schwanz un- gefähr ebenso lang wie der Körper. Durchmesser des Mundsaug- napfes 0,036 mm, des nahezu in der Mitte des Körpers gelegenen 198 Max Luhe, Bauclisaiignapfes 0,02 mm. Bolirstachel 0,033 mm lang, pfriem- förmig. mit einer auf 0,02 mm verbreiterten, abgesetzten Basis. Staeheldrüsen beiderseits dicht vor dem Bauchsaugnapf gelegen. Pharynx etwa 0,01 mm lang. Augen felilen. Exkretionsblase klein, mit andeutungsweiser Gabelung am verbreiterten Vorderende. Entwickelt sich in Vivipariis vivipams (L.), und zwar aus- schließlich in der Zwitterdrüse, in sackförmigen, bis zu 0,5 mm langen urd 0,2 mm breiten Sporocysten. 4. Cercaria chlorotica Dies. Sehr wenig bekannt, aber anscheinend den vorstehenden Arten ähnlich. Ausgezeichnet durch einen zweiteiligen schmutzig grünen Fleck, der anscheinend den Stacheldrüsen entspricht. Mundsaug- napf subterminal, Bauchsaugnapf hinter der Körpermitte. Schwanz ungefähr von derselben Länge wie der eiförmige Körper oder ein wenig länger. Entwickelt sich (anscheinend zu etwa je 7) in farblosen sack- förmigen Sporocysten in der Niere von Viviparics vivipams (L.), selten (in Ostpreußen). Ob ähnliche, in Oberitalien häufig in Leber und Eierstock von Viviparus viviparns (L.) und Viv.fasciatus (0. F. Müll.) gefundene Cer- carien mit kaum 0.06 mm langem und 0.03 mm breitem Körper, die in den einzelnen, bis 0,1(3 mm langen und 0.06 mm breiten Sporocysten in sehr großer Zahl entstehen, wirklich, wie bisher angenommen, mit C. chhrotico Dies, identisch sind, ist durchaus zweifelhaft. 5. Cercaria alba Ercol. Kleine, den vorstehenden Arten sehr ähnliche Cercarie, mit anscheinend kauui O.l mm langem Körper, die sich durch Farb- losigkeit der Stacheldrüsen unterscheiden soll und sich in der Leber und dem Hoden von Vivipams vivipams (L.) in ei- bis birn- förmigen Sjjorocysten von luichstens 0.16 mm fiänge und 0,12 mm Breite entwickelt. Bisher nur aus Oberitalien bekannt. 6. Cercaria spec. (= C. hrimnea Ercol. nee Dies.). Körper anscheinend etwas über 0,1 mm lang. Stacheldrüsen bräunlich. — Entwickelt sich in Hoden und Leber von Viviparus viviparus (L.) in eiförmigen Sporocysten von 0,24 mm Länge und 0,16 mm Breite. Mit Sicherheit bisher nur in Oberitalien beobachtet, aber viel- leicht mit C. pugfiax oder microcotyla identisch. 7. Cercaria piinctnni Ercol. Körper nur 0,05 mm lang bei einer Breite von 0,04 mm. Schwanz ein wenig kürzer wie der Körper. Bauchsaugnapf an- scheinend sehr klein und von den gelblichen Stacheldrüsen ver- deckt. Exkretionsblase klein, vorn verbreitert. — Entwickelt sich in Leber und Genitalorganen von Bithynia tentaculata (L.) in ovalen Sporocysten von 0,08—0,18 mm Länge und 0,05 — 0,11 mm Dicke. Bisher nur einmal in Oberitalien gefunden. Parasitische Plattwürmer. 199 Cercariae virgulae. Distomo Cercarien mit sclilankem Ruderscliwanz und Bohr- stachel, sowie einer eigentümlichen Ausstattung des Mnndsaugnapfes, die aus 2 birnförmigen, in der Mittellinie aneinander stoßenden und mit ihrem verdickten Ende nach hinten gerichteten Organen von noch unklarer Bedeutung besteht. Exkretionsblase gegabelt und zwar derart, daß der unpaare Stamm auf den Basalteil des Schwanzes beschränkt und der im Körper gelegene Blasen- teil V-förmig erscheint, mit verhältnismäßig langen Schenkeln. 5 Arten unterschieden, von denen aber 2 (mit verhältnismäßig großem Bauchsaugnapf) noch unsicher sind. Fig. 166. Birnförmigf Organe aus dem Muiidsaugnapf von Cercaria nodulosa V. Linst. Übersicht der unterschiedenen Arten. I. Entwicklung in Bithynia tentaculata. 1. Bauchsaugnapf ungefähr halb so groß wie der Mundsaug- napf. a) Sporocysten groß, mit zahlreichen Cercarien. C. virgula. b) Sporocysten klein, mit 1 — 4 Cercarien. C. nodulosa. 2. Bauchsaugnapf nicht wesentlich kleiner wie der Mundsaugnapf. a) Haut glatt (?). C. rostrata. b) Haut des Vorderkörpers bestachelt. C. aciileo -rostrata. H. Entwicklung in Viviparus -vivipartis (L.). C. vesicillosa. 1. Cercaria virgiila Eil. s. str. (f ig. 167). Körper bestachelt. Der etwas hinter der Kö!^)ermitte gelegene Bauchsaugnapf nur ungefähr halb so groß wie der Mundsaugnajjf. Stacheldrüsen unmittelbar vor dem Bauchsaugnapf. Schwanz kürzer als der Körper. Entwickelt sich in Bithynia tentaculata (L.) in verhältnismäßig großen, langgestreckten Sporocysten, deren jede eine verhältnismäßig große Zahl von Cercarien enthält. Bohrt sich zur Encystierung in Perlidenlarven ein. Mit Sicherheit bisher nur aus Oberitalien be- kannt. 2. Cercaria nodulosa v. Linst. (Fig. 168). Körper im Mittel 0,21 mm lang und 0,086 mm breit, fein bedornt. Schwanz 0,11 mm lang und 0,017 mm breit. Durchmesser des Mundsaugnapfes 0,046 mm, des wenig hinter der Körpermitte gelege- nen Bauchsaugnapfes 0.026 mm. Stacheldrüsen (an- scheinend 6 auf jeder Seite) um den Bauchsaugnapf herum gelegen. Darm unbekannt. Entwickelt sich in Bithynia tentaculata (L.) in Sporocysten, die stets nur wenige, mitunter nur eine einzige Cercarie enthalten, und soll sich auch in der gleichen Schnecke encystieren (Cysten kugelig, dickwandig). 200 Max Luhe, 3. Cei'caria vesicnlosa Dies. (Fig. 169). Körper bis 0,22 luiu lang und im Mittel 0,13 nun breit. Schwanz 0,26 mm hing und 0,04 mm breit. Durchmesser des Mundsaug- napfes 0.065 mm. des wenig hinter der Körpermitte gelegenen Baucli- saugnapfes 0,05 mm. Bohrstachel verhältnismäßig kräftig und in sagit- taler Richtung in charakteristischer Weise gekrümmt (vgl. Fig. 169^). 0,04 mm lang und 0,009 mm dick. Im Körper zahlreiche stark licht- brechende Zellen zerstreut (cystogene Zellen V). Entwickelt sich in Viviparus viviparus (L.) in 0,2 — 0,4 mm langen und 0,2—0,26 mm dicken Sporocysten, deren jede nur 3 — 8 Cer- carien enthält. Fig. 168. Fig. 169. Fig. 170. Fig. 171. Fig. 168. Cercaria nodulosa v. Linst. Rechts der Bohrstachel. — Fig. 169. Cercaria vesiculosa Dies, a Der Bohrstachel in Flächen-, b deraelbe in Seiten- ansicht. — Fig. 170.'*' Cercaria rostrata Ercol. Vergr. 120 : 1. — Fig. 171. Cercaria rostro-aculeata Ercol. Vergi'. 120 : l. 4. Cercaria rostrata Ercol. ^Fig. 170). Körper 0,08 mm lang, 0,05 mm breit, anscheinend mit glatter Haut. Schwanz wesentlich kürzer wie der Körper, nui- wenig ver- kürzbar. Bauchsaugnapf dem Hinterende stark genähert, ein wenig größer wie der Mundsaugna])f, sehr formveräiiderlich. Birnförmige Organe "über das Hinterende des Mundsaugnapfes etwas hinaus- ragend (?). Pharynx und Ösophagus vorhanden. Entwickelt sich in Bithynia tentaculata (L.) in Sporocysten ähnlich denen von C. ptincUim (vgl. S. 198). — Bisher nur aus Oberitalien bekannt. 5. Cercaria rostro-aculeata Ercol. (Fig. 171). Körper bei Kontraktion zur Birnform 0,1 mm lang und hinten 0,08 mm breit, am Vorderende bestachelt. Schwanz ebenfalls etwa 0,1 mm lang, lebhaft beweglich, aber wenig verkürz bar. Bauch - saugnapf hinter der Körpermitte, ungefähr ebenso groß wie der Mundsauguapf. Birnförmige Organe völlig hinter dem Mundsaug- napf gelegen {?). Pharynx und Ösophagus vorhanden. Entwickelt sich in Bithynia tentaculata (L.) in ovalen, bis zu 0,25 mm langen und 0.12 mm dicken S])orocysten. Bisher nur aus Oberitalien bekannt. Parasitische Plattwüniier. 201 B. Rhopalocerke Cercarieii. Distonie Cercarien mit uiigegabeltem und borstenlosem Schwatze von verhältnismäßig beträchtlicher I>icke, so daß bei seiner Kon- traktion sein Durchmesser die Breite des Körpers erreicht oder übertrifft. Hierher nur 2 nicht näher miteinander verwandte Arten. Übersicht der Arten. 1. Bolirstachel, Pharynx und Augen vorhanden. Größte Dicke des Schwanzes nahe seinem Vorderende. . C. isopori (Allocreadii isopori) (S. 54 u. Fig. 172). Fiu'. 172. Fig. 178. a kriechend, b scliwiinmend. Vergr. 48:1, Fiji. 172. Cercaria isopori I^ss Fig. 17:>. Cercaria duplicata (Baei) (Pkyllodisfotni Jotti). Vergf. 3(.):1 2. Bohrstachel. Pharynx und Augen fehlen. Größte Dicke des Schwanzes nahe seinem Hinterende. C. duplicata {PhvUodistomi folii) (S. 99 u. Fig. 173). C. Cystocerke Cercarien. Der Schwanzanhang der Cercarien wird wesentlich größer wie der Körper und sein Vorderende stülpt sich zu einer den ganzen Distomenkörper aufnehmenden Kamnjer ein. Augen scheinen stets zu fehlen. Bolirstachel kann vorhanden sein oder fehlen. Übersicht der Arten. A. In die Kannner ist nur der Körper des späteren Distomums zurückziehbar. Entwicklung in Sporocysten. I. Schwanz flach, bandförmig, am Ende gabelig geteilt. Bohr- stachel scheint zu fehlen. Sporocysten in Lvmnaea. C. niii-abilis (S. 203). n. Schwanz ziemlich drehrund und nicht gabelig geteilt. Bohr- stachel vorhanden. Sporocysten in Sphaerium. (Macrocerke Cercarien von Gorgoder/nen.) 202 Max Lülie, a) Von der Länge des ganzen Schwanzes entfällt ungefähr "^ auf die den Körper aufnehnieiule Kammer. Jeder- seits 12 Stacheldrüsen. C. lliacrooerca s. str. yGors^oderinae viteUilobae) (S. 98, Fig. 174 u. 175^). a b c d Fig. 174. Fig. 175. Fig. 174. Cercaria macrocerca Fil. (Gorgoderinae vitellilobac) iiiil ans der Kammer hervorgetretenem Körper. — Fig. 175. Seitenansichten des Bohrstachels von: a Cejcaria Gorgoderae cygnoidis (Zed.); b Cercaria Gorgoderae Pagen- stecheri Ssin. ; c Cercaria Gorgoderae varsoinensis Ssin.; d Cercaria macro- cerca Fil. (Gorgoderinae vitellilobae) . h) Von der Länge des ganzes Schwanzes entfällt nur '/,„ oder weniger auf die den Körper aufnehmende Kammer. (Cercarien der Gorgodera-kviQW?) 1. Aucli^^die Länge des Körpers erreicht nicht oder kaum '/j„ der Schwanzlänge. Fig. 17(>. Fig. 177. Fig. 176. Cercaria Gorgoderae Pagcnsiecheri Ssin. — Fig. 177. Cercaria cysto- phora Wagn. (Halipegi ovocandati) . a Körper und Schwanz aus der Schwanz- kaminer liervorgetreten. b dieselben in die Schwanzkammer zurückgezogen. Parasitische Plattwürnier. 203 ! a) Jederseits 4 Staclieldrüsen. C. Gorgoderae cygnoidis (S. 96 u. Fig. 175«). ß) Jederseits 6 Staclieldrüsen. C. Gorgoderae Pagenstecheri (S. 97, Fig. 175^» u. 176). 2. Die Länge des in der Kannner zusammengekrünimten Körpers erreicht nahezn '/e ^er Schwanzlänge. Jeder- seits 9 Stacheldrüsen. C. Gorgoderae varsoviensis (S. 97 u. Fig. 175c). B. In die Kammer ist außer dem Körper des späteren Distomums auch das seitlich abgeknickte Schwanzende zurückziehbar. Ent- wicklung in Redien in Planorbis. C. CystopllOra {Halipggi ovocandati) (S. 134 u. Fig. 177). Cercaria mirabilis M. Brn. Die ganze Cercarie 6 mm lang, am Vorderende kolbig verdickt und hier innerhalb einer durch Einstülpung des vorderen Schwanz- endes entstandenen Kammer den Distomenkörper bergend, der an- scheinend bei der fertig ausgebildeten, freischwimmenden Cercarie nie aktiv aus seiner Kammer hervortritt. Die den Körper um- schließende kolbige Verdickung des Vorderendes mit 4 — 5 Reihen von Tastwärzchen, der ganze übrige Hauptteil des Schwanzes band- artig abgeplattet und hinten in 2 blattartige bewegliche Anhänge von ca. 1,5 mm Länge gegabelt. Dieser paarige Endteil des Schwan- zes, die Ränder des angrenzenden Endes des unpaaren Hauptteiles des Schwanzes sowie das kolbig verdickte Vorderende durch ein feinkörniges, in netzartigen Zügen angeordnetes Pigment gelb ge- färbt, im übrigen die ganze Cercarie fast völlig durchsichtig. Entwickelt sich in Lymnaea paltcstris (0. F. Müll.) var. corvus in hellgelben Sporocysten von 1,5—2 cm Länge und.0,75 — 1,0 mm Dicke, welche mit dem einen Ende am Dach der Lungenhöhle oder zwischen der Leber festsitzen und mit dem anderen fret^in die Leibeshöhle hineinragen. Die ausgeschwärmten Cercarien schwimmen nach Art von Mückenlarven im Wasser umher, um zwischendurch entweder mit abwärts gerichtetem kolbigen Vorderende und T-förmig aus- gebreiteten Gabelenden des Schwanzes schwebend zu ruhen oder auch auf den Boden des Gewässers zu sinken. Weiterentwickelung unbekannt. D. Furcocerke Cercarien. Distome Cercarien mit langem, an seinem freien Ende gegabel- tem Schwänze, in welchen der schlanke Körper nicht zurückgezogen werden kann'). Entwickelung meist in sehr langgestreckten Sporo- cysten, welche (ob bei allen Arten?) selbständig beweglich sind, nur bei einer Art angeblich in Redien. Im deutschen Süßwasser bisher anscheinend 6 Arten gefunden, 3 andere bisher nur aus Oberitalien bekannt. Übersicht der Arten. A. Augen fehlen. I. Gabeläste des Schwanzes gegen den unpaaren Stamm scharf abgesetzt. 1), Vgl. hierzu auch die vorstehende C. mirabilis. 204 Max Luhe, a) In Lymnaea stagnalis. C. flircata. b) In Viviparus viviparus. C. spec. II. Gabeläste des Schwanzes gegen den un])aaien Stamm nicht abgesetzt. a) In Lymnaea. 1. Haut glatt (V). In Lymnaea stagnal/s. C. fissicaiula. 2. Haut des Vorderkörpei-s bestachelt. In Lymnaea atcriculan's. C. aculeata. b) In Planorhis cofneiis. C, gracilis. C) In Viviparus fasc latus. C. mimita. B. Augen vorhanden. I. Entwickelung in Sporocysten. a) In Lymnaea stagnalis. C. ocellata. bj In Bithynia tentaculata. C. spec. II. Entwickelung in Redien. C. bipartita. Cercaria furcata Nitzsch. (Fig. 178). Körper langgestreckt, nicht bis zu Kreisform, sondern nur zu Ei- oder Spindelfonn kontrahierbai", ohne Augen. Schwanz länger wie der jKörper, seine Gabeläste gegen den unpaaren Stamm scharf abgesetzt. Entwickelt sich in Lymnaea stag7ialis (L.). Cercai'ia spec. {C. furcata Dies, e p.]. Der C. furcata Nitzsch sehr ähnlich, aber durch den Wirt zu unterscheiden. Körper länglich, Mundsaugnapf klein, Bauchsaug- napf stark vorspringend. Augen fehlen. Schwanz länger als der Körper, seine Gabeläste gegen den unpaaren Stamm „deutlich ab- gegrenzt, gleichsam eingelenkt'-. Entwickelt sich in Viviparus viviparus (L.), und zwar in Niere, Leber und Hoden, in farblosen, 4 — 9 mm langen und kaum 0,5 mm dicken Sporocysten, welche selbständige, „wurmförmige" Bewegungen ausführen (lebhafte und mannigfache, wenn auch nicht rasche Krüm- mungen). Cercaria fissicanda La Val. (Fig. 179). Körper zylindrisch, 0,13—0,23 mm lang, 0,03—0,06 mm dick. Schwanz ungefähr ebenso lang wie der Körper, in der Hälfte seiner Länge gespalten, an seiner Basis 0.023 mm breit; seine beiden Gabeläste 0,013 mm breit und ohne scharfe Abgrenzung in den unpaaren Basalteil des Schwanzes übergehend. Durchmesser der Mundöffnung 0,009 mm, des Mundsaugnapfes 0,042 mm, des Bauch - saugnapfes 0,03 mm. Darm unbekannt. Exkretionsblase mit kur- zem weitem Stamm, der nach vorn 2 Längsgefäße entsendet. Entsteht in Lymnaea stagnalis (L.) in blaßgelblichen, beweg- lichen Sporocysten. Weitere Entwicklung unbekannt. Cercaria gracilis La Val. (Fig. 180). Körper langgestreckt, nach vorn verjüngt, hinten abgestutzt. Schwanz länger wie der Körper, in der Hälfte seiner Länge ge- spalten; seine beiden Gabeläste ohne scharfe Abgrenzung in den Parasitische Plattwiirmel\ 205 üiipaareii Basalteil übeijjelieiid. Pliaryiix und Ösophagus vorhanden. Darnigabelung ungefähr in der Mitte zwischen beiden Saugnäpfen, Darnischenkel nahezu bis ans hintere Körperende reichend. Ex- kretionsblase klein, nach vorn zwei Längsgefäße entsendend, die Fig. 178. Fig. 179. Fig. 180. Fig. 178. Cercaria furcata Nitzsch. — Fig. 179. Cercaria fissicauda La Val. — Fig. 180. Cercaria gracüis La Val. dicht vor und hinter dem Bauchsaugnapf je eine glomenilusartige Schleife bilden sollen. Entsteht in der Leber von Planorhn corneus (L.) in faden- förmigen Sporocysten von 2 — 4 mm Länge und 0,2 mm Dicke, welche „wurmartige", zeitweise sehr lebhafte Bewegungen ausführen. Cercaria niimita Ercol., nee Nitzsch (Fig. 181). Körper 0.08—0.12 mm lang und bei Kontraktion bis 0,04 mm breit. Haut glatt. Bauchsaugnapf in der Körp^rraitte und wenig größer wie der Mundsaugnapf. Schwanz schlank, am freien Ende gegabelt, die Länge des unpaaren Teiles und der Gabeläste je nach dem Kontraktionszustand schwankend. Augen fehlen. Entwickelt sich in Viviparus fasciatus (0. F. Müll.) in lang- gestreckten Sporocysten, die bis zu V'i^ mm lang, aber nur bis 0,13 mm dick werden. Bisher nur aus Oberitalien bekannt. Cercaria aculeata Ercol. (Fig. 182). Körper gestreckt; 0,19 mm lang und 0,025 mm breit, kontra- hiert 0,06 mm lang und 0,04 mm breit, im vorderen Drittel be- stachelt. Bauchsaugnapf wenig hinter der Körpermitte. Pharynx vorhanden. Schwanz gegabelt, sein unj)aarer Stamm ungefähr von Körperlänge, verhältnismäßig dick, an den Rändern gewulstet, die beiden Gabeläste meist etwas länger und wesentlich schlanker. Entwickelt sich in Lymnaea auricularia (L.) in schlanken Sporocysten von etwa 1 mm Länge und 0,08 mm größter Dicke, mit kontraktilen Wandungen. BisJier nur aus Oberitalien bekannt. Cercaria ocellata La Val. (Fig. 183). Körper zylindrisch, nach vorn verjüngt, farblos und sehr durch- sichtig, äußerst beweglich, 0,2—0,44 mm lang, 0.05—0,1 mm breit, mit 2 rotbraunen Ausenflecken von 0.01—0,066 mm Durchmesser. 206 Max Tjühe, Durchmesser des Mundsaugnapfes 0,013 min (V). des Bauclisaug- napfes 0,033 mm. Schwanz länger wie der Kcu'per. sehr kontraktil. 0,033 mm dick und an seinem Ende in zwei 0,3 mm hinge. 0,016 mm hreite, durch den Besitz seitlicher Flossensäume aus- Fig. 181. Fig. 182. Fig. 18:i. Fig. 181. Cercaria minutaYxi^oX, Vergr. 100:1. — Fig. 182. Cercaria aculeata Eicol. Vergr. 100:1. — Fig. 183. Cercaria ocellafa La Val. gezeichnete Gabeläste gespalten. Länge der ganzen Cercarie 0,99 bis 1,23 mm. Darm und Exkretionsblase unbekannt. Entsteht in Lymnaea stagnalis (L.) in sehr langen, faden- förmigen, gelblichen Sporocysten, die vielfach unregelmäßig ein- geschnürt sind, so daß ihre Dicke zwischen 0.039 und 0.13 mm wechselt. "^ Cercaria si)ec. Der C. ocellata ähnlich ist anscheinend eine „Gabelcercarie'' mit „2 kleinen dunklen, jedoch weit nach hinten liegenden Punkten", welche sich (anscheinend in Sporocysten) in Bithynia tentaculato. (L.) entwickelt. Bisher nur einmal bei Königsberg i. Pr. gefunden. Cercaria bipartita Sons. Gabelschwänzige Cercarien mit Augen, welche sich in einer Süßwasserschnecke (Art?) in Redien entwickeln soll. Bisher nur einmal bei Pisa gefunden. E. Microcerke Cercarien. Distome Cercarien mit Stummelschwanz. 3 mitteleuropäische Arten. Übersicht der Arten. In Prosobranchiaten. Die (^rcarien schlüpfen aus. Pharynx und Bohrstachel vorhanden. a) Entwicklung in Sporocysten in Bithynia tentacnlata. C. micnira {Sphaerostomi bramae) (S. 142 u. Fig. 184). b) Entwicklung in Redien in Neritina ßuviatilis. C. niyziira Pagst. Parasitische Plattwürmer. 207 2, In Dreissena polyvwrpha. Die Cercarien encystieren sich, ohne auszuschlüpfen, in der mütterlichen Sporocyste. Pharynx und Bohrstachel fehlen. C. Catoptroidis inacrocotylis (S. 100). Fig. 184. Fig. 185. Fig. 184. Cercaria nncrura Fil. — Fig. 185. Cercaria myzttra Pagst. (Vei^r. 30:1) und zugehörige lupge Redie (Vergr. 20:1). Cercaria myzura Pagst. (Fig. 185). Mit Bohrstachel. Saugnäpfe ungefähr gleichgroß. Pharynx vorhanden. Dai-mschenkel anscheinend kurz. Evjjretionshlase ein- fach. Der Stunnnelschwanz endet napfförmig und kann sich an- saugen. Entwickelt sich in Neritella fluviatilis (L.) in Redien ohne Ringwulst und seitliche Fortsätze. Nur einmal bei Heidelberg gefunden. F. Cercariaeen. Distomenlarven, bei welchen die Ausbildung eines Schwanzes überhaupt unterbleibt. 2 Hauptformen: 1. P^ntwicklung in Redien oder unverzweigten Sporocysten. Die jungen Distomen ohne Hüllmembranen. Cercariaeiim s. str. (S. 207). 2. Entwicklung in sehr stark verzweigten Si)orocysten. Die jungeii 'Distomen mit besonderen Hüllmembranen. I^iicochloridiiiin (S. 209). a) Cercariaeuiii autt. In Redien oder unverzweigten Sporocysten sich entwickelnde schwanzlose Distomenlarven, die keine besonderen Hüllmembranen besitzen. Art der Übertragung auf den definitiven Wirt unbekannt;' 208 Max Ijtihe. bei wenigstens einem Teil der Arten schlüpfen jedenfalls die Cer- carien zunächst aus den Keimschläuchen aus. Übersicht der Arten. I. Entwicklung in Redien. a) Bauchsaugnapf gröJier als der Mundsaugnapf. 1. Haut vollständig bestachelt. C. palndinae impnrae Fil. {Asymphvlodorae tincae) (S. 93 u. Fig. 186).' 2. Haut nur in der vorderen Körperhälfte bestachelt. C. liraiiaei obsciiri. b) Saugnäpfe gleichgroß. C. planorbis carinati. n. Entwicklung in Sporocysten. 1. In Lymnaea anricularis. C. lilimaei aui'icularis. 2. In Acroloxtis locus tri's. (', aiicvli lacustris. Cercariaeuni limnaei obsciiri Ercol. Dem Cercariaeum paludmae impnrae sehr ähnlich, aber dadurch unterschieden, daß die Haut nicht auf der ganzen Oberfläche, son- dern nur in der vorderen Körperhälfte bestachelt ist. Länge 0,4 mm. Ein Bohrstachel soll fehlen (zweifelhaft! da auch die gleiche, für das sog. C. paludmae impnrae Jnerme'' gemachte Angabe auf Irrtum zu beruhen scheint). Entwickelt sich in Lymnaea obscura Z. und Lymnaea stagnalü (L.) in Redien, die durchaus denen von C. paludinae impnrae gleichen (vgl. Fig. 186). Weiterentwickelung unbekannt, wahr- *scheinlich aber die Larve einer Asymphylodora- Aii; (ob etwa A. imitansf vgl. S. 94). Bisher nur aus Oberitalien bekannt. Cercariaeum planorbis carinati Fil. (Fig. 187). Haut bestachelt. Saugnäpfe gleich gxii^. Pharynx unmittelbar auf den Mundsaugnapf fol- gend. Ösophagus verhältnismäiUg lang. Genital- Organe anscheinend bereits verhältnismäßig Aveit entwickelt. Entwickelt sich in Planorbis carinatns (0. 1". Müll.) in langgestreckten, nahezu zylindrischen Redien ohne seitliche Fortsätze und mit sehr kurzem, kugeligem Darm. Bisher nur aus Oberitalien bekannt. Cercariaeiim limnaei auricnlaris (Fil.). Dem C. paludinae impurae sehr ähnlich, aber in sackförmigen Sporocysten entstehend in L^ymnaea auricnlaria (L.). Cercariaeum ancyli lacustris Dies. Entsteht in ca. 1 mm langen Sporocysten in Acroloxus lacustris (L.); einmal 15 Keimschläuche in einem Wirt gefunden mit zu- sammen ca. 200 Cerrariaeen. Fig. 186. Cercariaeum palu- dinae ivipurae Fil I*arasitische Plattwiirmei*. 209 b) Leucochlorulium Carus. Die ausgebildete Si)orocyste wird gebildet von zalilreicben ver- zweigten Fäden, die von einem Mittelpunkte ausstrahlen und in ihren Enden zum Teil sehr stark verdickt sind. In diesen ver- dickten, bunt gefärbten und peristaltische Bewegungen ausführen- den Enden finden sich die übertragungsfähigen jungen Distomen, die zwei häutige, durch eine weite Flüssigkeitsschicht von einer v=/0^^ Fig. 187. Fig. Fig. 187. Cercariaeum planorbis cartnati Fil. und die zugehörige Redie. — Fig. 188. Leucochloridium paradoxuvi Carus. (Vergr. ca. 2 : l.) Rpchts das junge Distomum mit seinen Hüllen, stärker vergrößert. getrennte Hülle besitzen. Die Übertragung erfolgt direkt mit den verdickten Enden der Sporocystenschläuche. welche in die Fühler der infizierten Schnecke eindringen, mit diesen von Vögeln abgezupft und nach der Abtrennung gleichzeitig mit der Regenera- tion des Schneckenfühlers durch Nachwachsen anderer Schläuche ergänzt werden. Nur eine Art: Leucochloridium paradoxtun Carus (vgl. S. 145 u. Fig. 188). Ganz unzureichend bekannte Cercarien. 2 Arten konnten bei der hier gewählten Anordnung nicht ein- gereiht werden, dürften aber immerhin wiedererkennliar sein. 1. Cercaria bruunea Dies. Körper eiförmig, nahezu von gleicher Länge wie der schlanke Schwanz. Entsteht in gelbgefärbten, gedrungen-sackförmigen Sporocysten (? oder Redien?), welche bei Lymnaea stagnnlis (L.) auf der äußeren Oberfläche der die Leber durchziehenden Darmschlinge schmarotzen und bei der Isolation des Darmes mit diesem fest verbunden bleiben; in dem die Parasiten umschließenden Bindegewebe des Wirtes dunkelbraune Körper von noch unbekannter Bedeutung. Süßwass<^rfjiunu von Deutschland, ireft 17. 14 210 Max Luhe. 2. Cercaria alata (Hempr. u. Ehrbg.). Mit Augenfleck, Schwanz kürzer wie der Körper, an seinem freien Ende jederseits mit breitem Flossensaum, stumpf abgerundet. Nur einmal frei im Wasser bei Berlin gefunden. Überhaupt nicht identifizierbar sind dagegen nach den alten Beschreibungen einige nur frei im Wasser gefundene Formen: Cercaria letnna 0. F. Müll, (mit 2 Augenflecken), Cercaria gyrimis 0. F. Müll. (Körper länglich-rundlich, durchsichtig; Schwanz so lang wie der Körper oder länger) und Cercaria maior Nitzsch (aus- gestreckt ca. 2—2,5 mm lang; Köri)er durchsichtig, makroskopisch fast milchweiß; Bauchsaugnapf sehr deutlich, in der Körpermitte; 2 Augen vorhanden, aber „oft kaum bemerkbar"; Schwanz schlank, ungefähr von Körperlänge, „unregelmäßig geringelt und gegen das Ende hinten mit vielen Borsten besetzt"; diese letzte Angabe beruht aber wahrscheinlich auf irrtümlicher Beobachtung, da eine trichocerke Cercarie nie wieder im Süßwasser gefunden worden ist). Register. Acan thocolpidae Allocreadiinae Allocreadium angusticolle . isoporum . transversale . Amphistomata Ancyrocephalus cruciatus . forceps monenteron paradoxus . Apophallus Mühlingi . Apopharynx bolodes Aspidocotylea Aspidogaster conchicola limacoides Astacotrema . cirrigerum Asymphylodora exspinosa . ferniginosa imitans tincae . Athesmia . heterolecithodes Azygia . lucii Azygiinae . Bilharziella . . polonica . Brachycoeliinae Brachycoeliuin . salamandrae . Brachyphallus . crenatus Seite . 84 52, 147 53 54 54, 201 55 35, 180 18 19 19 19 18 62 62 60 61 23 23 24 24 55 55, 153 92 94 93 94 93, 208 133 133 49 49 49 155 155 118 119 119 138 138 Seite Brandesia 131 turgida 131 Bucephalidae .... 21 Bucephalus 22 polymorphus . . . .22, 177 Bunodera 63 luciopercae 64 Bunoderinae 62 Catatropis 32 verrucosa 32 Cathaemasia 48 fodicans 49 hians 48 Catoptroides .... 99 angulatus 101 macrocotyle ^ . . 100, 207 Cercaria aculeata 205 agilis 184 alata 210 alba 198 armata 192 bipartita 206 brachyura 190 brunnea .... 198, 209 Catoptroidis niacrocotylis . 207 chlorotica 198 coronata 187 crassicauda 186 cristata 176 cucumerina 186 cystophora ... 134, 203 diplocotylea .... 39, 180 Distomi homalostomi . . 192 Distomi militaris . . 182 duplicata 99, 201 echinata 188 echinatoides . .... 187 echinifera 187 ephemera 177 14* 212 Register. Seite Cercaria erj'throps 180 fallax 184 Fasciolae hepaticae . . 44, 182 fissicauda 204 fulvopunctata 186 furcata 204 gibba 189, 193 Gorgoderae cygnoidis . 96, 203 „ Pagen stechen 97, 174, 203 ,, varsoviensis 97, 203 gracilis 204 gyrinus 210 Haplomelraecylindraceae 105, 192 imbricata 178 isopori 54, 201 lemna 210 limnaeae ovatae . . 108, 195 „ truncatulae . . 195 lophocerca 179 macrocerca . . . .98, 202 magna , 185 maior 210 melanops 180 micracantha 195 raicrocristata 176 microcotyla 197 micrura . . 142, 206 niinuta ,...""... 205 mirabilis 203 monostomi 178 myzura 207 neglecta 184 nodulosa 199 ocellata 205 ornata 189, 191 papulosa 183 parva 190 pigmentata . . .' . 36, 180 planorbis carinati . , , 194 polymorpha 190 prima 191 pseudornata 189 pugio 194 pugnax 196, 197 pmictum 198 rostrata 200 rostro-aculeata .... 200 secunda 195 spinifera ...... 188 stylosa 194 subulo ....... 197 tenuispina triloba tuberculata vesiculosa . . . ' . virgula spec. . . 182, 198, 204, Cercariae armatae ,, microcotylae „ ornatae. ,, virgulae Cercariaeum ancyli lacustris .... limnaei auricularis . ,, obscuri .... paludiuae impurae . .93, planorbis carinati Cercarien amphistome . cystocerke distome echinostome. furcocerke gasterostome gymnocephale leptocerke Lopho- microcerke monostome trichocerke Rattenkönig rhopalocerke Xiphidio- Cercorchis nematoides parvus . Poirieri Chaunocephalus ferox Cladorchiinae Clinostomum complanatum . heterostomum Codonocephalus miitabilis . urnigerus . Crepidostomum farionis Cryptocotyle concavum . echinatum . lingua . Cryptocotylinae 161 164 Seite 193 193 183 200 199 206 191 196 190 199 207 208 208 208 208 208 173 180 201 181 187 203 176 182 181 175 200 177 181 181 201 189 51 51 52 52 82 82 36 143 144 143 171 171 171 163 163 87 87 88 Register. 213 Seite Seile Cyathocotyle .... 157 Distomata . . . .40, 181 prussica . . . 157 Distomum ^) Cyclocoelum . . 26 agaraos 55, 154 (albidum) . . 47 Dactylogyrus 12 (angusticolle) . . 54 alatus .... 13 annuligerum , . 149 amphibothrium . 14 apiculatum . . 70 anchoratus 13 (appendiculatum) 138 auricularis . 18 ardeae .... 83 cornu .... 17 arenula. . . . 145 crucifer . , . 16 (ascidia) . . • 119 difformis . 15 ascidioides . . 119 falcatus 15 (atomon) . . 59 fallax .... 14 (baculus) . . 74 forceps . . . 19 (beleocephalum) 78 maior . . . 19 bliccae . . . 149 raalleus . . . 16 (bolodes) . . 66 rnegastoma . . 13 (bracbysonnim) . 127 minor . . . 16 bufonis . . 148 mollis . . . 15 (bursicola) . . 80 siluri . . . 17 capsulare . . 148 sphyrna 13 (chilostomum) 119 tenuis . . . 17 (cinctuni) . . 73 trigonostoma . 17 (cirrigerum) . 55 tuba . . . 14 ciadocalium . 146 Derogenes 134 (claviforme) . 126 varicus . 135 (clavigerum) 117 Deropristis . 84 cloacicola . . 121 hispida . . 85 (complanatum) 144 inflata . . . 85 (concavum)'*- . 87 Dirocoeliinae 132 (confusum) 116 Dirocoelium . 133 crassicoUe . . 119 albicoUe . . 133 (crassiusculum) . 47 lanceatum . . 133 (crenatum) 138 Digenea . . 19 (cuneatum) . 113 Diplodiscinae 38 (cygnoides) . 96 Diplodiscus . 38 delicatulum . 123 subclavatus 3 B, 180 (deliciosum) . 123 D i p 1 o s t o ni u m 165 (denticulatuni) . 80 brevicaudatum 166 dimidiaA^im . 140 cobitidis 167 echinatum . 69 cuticola . . 16 0, 166 (echinocephalum) . 69 lenticola . . 166 (elongatum) . 76 musculicola . 167 embryo . 149 volvens 15 4, 165 endolobum . 107 Diplozoon 7 eurystomiim . . 147 paradoxum 7 exasperatum . . 111 Diporpa . . n i (exspinosum) . . . 94 Discocotyle . 6 (felineum) . . . 45 sagiltatum . . 7 (ferox) . . . 82 1) Die eingeklauimerlcn Speciesna ineu .sind im Text niclit mehr in Kom- l>ination mit dem alt« >n ( latt ung snamen l listomuni, sondern nur mi t d en jetzigen Gattungsnamen gebraucht wordem 214 Register. Distoni um (ferruginosuni) (folium) gammari (gibbosum) globiporum globulus . gracillimiim gyrini . . (hepaticum) (heterolecith'odes) (heterostomum) (hians) . . homalosionnim hydrocampae (imitans) . inerme . inflexum . instabile intermedium (isoporum) isostomum laureatum . (leptosomum) lima limnaeae ovatae limnophili , (lingua) (lucipetum) luteum . macrophallos (macrostomum) maculosum (medians) . (mentulatum) miescheri . (militare) . moleculum (Mtihlingi) niusculorum mystacidis . ■ naja (nematoides) (nigrovenosum nodulosum notidobiae (oligoon) . (ovatum) . (ovocaudatum (oxyurum) . (peilucidimi) peilatum . phüxini 14 110 Seite 93 99 154 140 >. 150 60 121 148 44 133 143 48 151 151 94 147 147 145 65 54 153 63 76 109 151 108 88 86 150 124 145 152 117 111 141 '77 146 62 149 152 102 51 120 64 152 59 113 134 60 113 93 149 Seite D i s t o m u m phryganeae 152 (pictum) 101 planorbis cornei . . . . 151 (platyurum) 58 (Poirieri) 52 polyoon 146 (pseudoecbinatum) ... 79 pulicis 154 punctum 94 (pungens) 75 (radiatum) 72 . (rastellum) 108 (recurvatum) 74 reflexum 139 Reinhardi 56, 153 rhyacophilae ..... 153 (saginatum) . • . , . . 81 semiarmatum 85 semiflavum 147 sialidis 153 signatum 120 (simillimum) 58 (spathulatum) 83 (spiculator) 72 (spiculigerum) .... 59 (spinulosum) 78 squamula 89, 148 tarda 169 terelicolle ...... 49 torulosum 147 (transversale) 55 (trigonocephalum) ... 71 tnmcatum 145 (turgidum) 131 uncinatum 70 (varicum) 131 (vitellatum) HO viviparae fasciatae . . . 150 volgense 50 (xanthosomum) .... 47 spec. 139, 145, 149, 150, 152, 153, 154 Belli nochasmus 77 beleocephalus 78 coaxatus . . . 77 Echinoparyphium 73 aconiatum . . . 73 agnatum -73 baculus . . . 74 reauvatum . . 74 Ecbinostomidae 6- if 187 Register. 215 Seite Echinostomum .... 68 '. chloropodis 70 ; echinocephalum .... 70 paraulum 69 pungens 75 revoiutum ..... 69, 188 sarcinum 70 spiculator ...... 72 stridiilae 70 trigonocephalum .... 71 Episthmium 80 africanutn . . . . 80 bursicola 80 Eucotyle 33 nephritica . . . . . .34 Euniegacetes 132 contribulans 132 Eurytrema 133 Pasciola 44 hepatica 44 Fasciolinae 44 Gasterostomata . . 21, 176 Gasterostomidae . . . 21 Gasterostomum ... 22 fimbriatum 22 Gorgodera 95 cygnoides 96, 203 Pagenstecheri . . . .97, 203 varsoviensis .... 97, 203 Gorgoderina 98 vitelliloba 98, 202 Gorgoderinae .... 94 Gymnophallus .... 122 choledochus 123 deliciosus 123 Gyrodactylidae ... 9 (Jyrodactylus .... 10 elegans II gracilis 12 medius 11 spec . 12 Haematotrephus ... 29 fasciatus 30 Halipegus 134 ovocaudatus ... 134, 203 Haplornetra 105 cylindracea . . . 105, 192 Helicometra 57 mutabilis 57 Seite Hemis tomum commutatiim . denticulatuni . excavatum . . '. *159, . 160, 157 158 167 169 158 podomorphuni spathaceum . spathula .' 'l58. 160 166 160 159 159 H cmiuridac 136 H e 111 i u r u s . 137 appendiculatus 137 138 H i m a s t h 1 a 75 elongata . . leptosoma . . militaris 76 76 77 Holostomata Holostomum coniferum 156 160 156 cucuUus 16^ erraticum . . . 159, 163 156 156 macrocephaluin ochreatum patagiatum 161 156 156 pellucidum 156 platycephaliTTii variabile 162 161 Hypoderaeum conoideum Isthraiophora melis 70 71 71 71 Xieci thaster 140 confusus . 140 gibbosus . . Lecithochirium r.ecithodendriu gravidum m . . . 140 140 118 119 chi los tomum . 119 Leptophallus nigrovenosus . 120 1^0 Leucochloridiui macros tomum paradoxum Levinseniella brachysoma . pellucida . n . 144, 145, 209 145 209 126 127 1^8 propinqua 127 216 jister. Seite Levinseniclla spec Lophocercarien Lyperosomum , Macrodera longicollis Maritrema - subdolum spec Mazocraes alosae Mesorchis denticulatus polycestus pseudoechinatus .... Metorchiinae .... Metorchis albidus crassiusculus xantliosomus Microphallinae . . . Monilifer spinulosus Monogenea Monostomata . . . 24, Monostomidae .... Monostomum*) Adolphi (alveatum) . r^-. alveiforme arcuatuin caryophyllinum .... constrictum . . . . ;>5, echinatum exile faba (flavum) mutabile (nephriticum) .... ovopunctatum .... praemorsum robustum viviparae spec 29 spec. (Maraenulae) . , . 129 175 133 102 102 129 129 129 6 6 79 80 79 46 46 47 47 47 123 78 78 4 177 26 26 28 33 33 29 35 168 27 34 30 27 34 28 35 28 35 35 35 Nitzschia 5 elegans 5 Notocotyle triserialis . Notocotvlidae O c t o b o t h r i II m . lanceolatum . Octocotylidae . O ni p h a 1 o m e t r i n a e Opisthioglyphe ranae .... rastellus Opisthodiscus . diplodiscoides Opisthorchiidae Opisthorchiinae Opisthorchis felineus Orchipeduni . tracheicola Paramonostomum alveatum . . . . Paramphistomidae Pararaphistominae Paramphistomum cervi .... Parechinostomum cinctum Paryphostomum radiatum . Pegosomum . . saginatum spiniferum Petasiger . exaeretus . Phaneropsolus . Philophthalminae P h i 1 o p h t h a 1 m u s lucipetus . Phyllodistomum folium .... Plagiorchiinae . Plagiorchis . maculosus . . mentulatus nanus .... permixtus . vespertilionis vitellatus . Platy nosoma 99, 1) Die eingeklammerten Speciesnamen sind im Text nicht mehr in Kom- bination mit dem Gattungsnamen Monostomvm gebraucht worden. Register. 21 PI eurogenes . . Seite 116 claviger . . . 117 medians 117 Pleurogenetinae 115 Pneunionoeces . 102 asper .... 104 similis .... 104 variegatus . . 104 Podocotyle . , 56 atomon . . . 56 Polysiomum . 8 integerrimiim 9 ocellatum . . . 9 Pronopharynx . 25 nematoides . . , 25 Procotocus . . 116 V confusus . . . 116 Prosthogoniminae 111 Prosthogonimus 112 anatinus 114 ciineatus . 118 ovatus .... 113 pellucidus . . . 114 P r o s t o ni a t a . , 22 Psilochasmus 59 oxyurus 60 Psilostominae . i)t Psilostomum 57 oligoon . . . 59 platyuruni 58 simillimuni 58 spiculigerum . . 59 P y c n o p o r u s . . 118 Redia gracilis 39 ReniGola . 122 pinguis . . . 122 S c a p a 11 o s o m a 83 spathulatuin . 83 Scaphanocephalus 88 expansus . . . 89 Schistogon iinus 114 rarus .... 114 Schislosomidae 154 S p e 1 o p h a 1 1 u s 124 primas 125 S p e 1 o t r e ni a 125 claviforme . . 126 excellens . . . 126 Seite S p e 1 o t r e m a pygmaeum 125 simile 126 Sphaerostomum , . . 142 bramae .... 142, 206 Sterrhurinae .... 139 Sterrhurus miiscuhis . 140 Stichorchis 37 subtriqiietms .... 37 Stomylotrema .... 101 pictum ...... 101 Strigea 160 bursigera 163 cornu 164, 172 cornuta 162 erratica 163 gracilis 162 longicollis 164 serpens 164 strigis ..'... 161, 171 tarda .163 variegata . . . . 162, 170 Taphrogoninius ... 92 holostomoides .... 92 T e l o r c h i i n a e . . . . 50 Tetracotvle 169 colubri ' . . . . 162, 171 crystallina 170 echinata .• 170 lininaei 166 ovata ..... 162, 170 percae fluviatilis . . . 170 typica ....... 169 spec 171 Tetraonchus .... 18 cruciatus 19 monenteron 19 ungiiiculatus 18 Tristomidae 5 Tylodelphys 167 clavata 168 craniaria 168 petromyzonis fluviatilis . 168 rhachiaea .... 160, 168 Typhlocoeluni .... 30 flavum 30 Urogonimus 144 Xiphidiocercarien 189 Druck von Ant. Kämpfe, Jena.