© DIE INTERNATIONALE POLARFORSCHUNG 1882-1883. DIE ÖSTERREICHISCHE POLARSTATION JAN MAYEN AUSGERÜSTET DCRCH SEINE EXCELLENZ GRAF IIVWS WILCZEk GELEITET VOM k. K. CORVETTEN-CAPITÄIX EMIL EDLEIN \0\ WOHLllEMUTH. BEORACHTUNGSERGERNISSE HERAUSGEGEBEN TON" DER KAISERLICH K.\ AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. III. BAND. m 9 i \i 1 r\ i Mi 2 iiiii/M.iixiri'i.N 1 N C ÜMMISSION BEI KARL GERO L D's SOHN, NDLEa DER KAIsEHLlCHEN AKAL'EMIE DEK WISS1 \ \\S INHALT. Einleitung, von Dr. Ferdinand Fischer, Arzt der Expedition. VI. Theil. Zoologie. A. Foramiuiferen, bearbeitet von Dr. Victor Uhlig. B. Poriferen, Anthozoen, Ctenophoren und Würmer, bearbeitet von Dr. Emil von Marenzeller. Mit 1 Tafel.) C. Polypomedusen, bearbeitet von Dr. Ludwig von Lorenz. (Mit 1 Tafel.) D. Echinodermen, bearbeitet von Dr. Ferdinand Fischer. E. C'rustaeeen, Pycnogoniden und Arachnoiden, bearbeitet von Carl Koelbel. (Mit 2 Tafeln.) F. Insecten, bearbeitet von Dr. Eduard Becher. (Mit 1 Tafel. G. Mollnskeu, bearbeitet von Dr. Eduard Becher. (Mit 1 Tafel. 11. Bryozoeu, bearbeitet von Dr. Ludwig von Lorenz. (Mit 1 Tafel.) /. Tunicaten, bearbeitet von Dr. Richard Freiherrn von Dräsche. (Mit 1 Tafel.) K. Fische, bearbeitet von Dr. Franz Steindachner. L. Vögel und Sängethiere, bearbeitet von Dr. F. Fischer und August von Pelz ein. (Mit 1 Tafel. VII. Theil. Botanik. A. Flora der Insel Jan Mayen, bearbeitet von Dr II. W. Reichardt. B. Untersuchungen einiger Treibhölzer, ausgeführt von Josef Sehn ei d er. (Mit 2 Holzschnitten.) VIII. Theil. Mineralogie. Gesteine von Jan Mayen, bearbeitet von Dr. Fritz Berwerth. Einleitung. Da es für wünschenswert erachtet wurde, dass die Gelegenheit der Errichtung der österreichischen arktischen Beobachtungsstation auf Jan Mayen auch in naturhistorischer Beziehung ausgenützt werde und kein Fachgelehrter an der Expedition theilnahm, fiel mir als Arzt diese Aufgabe zu. Ich konnte ihr jedoch, an allen Beobachtungen, die die Hauptaufgabe der Polarstation bildeten und deren Resultate im I. und II. Bande des vorliegenden Werkes zur Publication gelangen, im Turnus mit den fünf Seeofficieren thcil- uehmend, zumeist nur die dienstfreie Zeit widmen. Wenn es mir dennoch*, wiewohl ich zum ersten Male in dieser Richtung thätig war, gelang, ein zur wissenschaftlichen Behandlung geeignetes Material zusammenzutragen, so habe ich dieses dem Entgegen- kommen des dahingeschiedenen Intendanten des k. k. naturhistorischen Hofmuseums Herrn F. v. Hoch- stett er und des Herrn Directors F. Steindachner, sowie der anderen betreffenden Herreu Fachleute an diesem Museum zu danken, mit welchen ich mich während eines längeren, der Vorbereitung gewidmeten Aufenthaltes in Wien, in den Wintermonaten 1881 — 1882 in Verbindung setzte. Nur so wurde ich auf Vieles aufmerksam, das ich wohl selbst nie aufgegriffen, und umgekehrt auch wieder von einem planlosen Übereifer abgehalten. Von allergrösster Bedeutung war für mich, dass ein hohes k. k. Obersthofmeisteramt die Ent- sendung eines Beamten des k. k. zoologischen Hofcabinetes nach Pola, in der Person des Herin Custos Dr. Emil v. Marenze Her, gestattete und materiell unterstützte. Dadurch wurde es möglich, mich rasch über den Gebrauch der wichtigsten Instrumente, die Art des Vorkommens und des Fanges der Seethiere u. s. w. zu orientiren. Zahllose praktische Griffe wurden leicht erlernt und ich gewann jenes Selbstvertranen zu einer mir vorher ganz fremden Sache, das mir die erste Bedingung des Erfolges zu sein scheint. Unter der freundlichen Anleitung jenes erfahrenen Fachmannes lernte ich auch, wie man mit einfachen und wenig oder gar keine Assistenz erfordernden Behelfen sein Auskommen findet, ohne dass die Sache darunter leidet, wenn, wie in diesem Falle, der Hauptzweck einer Expedition Beschränkung der Hilfsmiltel auf das Allernothwendigste sowohl hinsichtlich der Kosten als des Umfanges fordert. Ich setze diese Vorgeschichte meiner Thätigkeit auf Jan Mayen deshalb ausführlicher auseinander, weil ich die Überzeugung gewann, dass ich trotz der besten fremden Intentionen und eigener Bemühungen nur sehr Unbefriedigendes zu leisten im Stande gewesen wäre, wenn ich nicht diese meine Aufgabe stets im Auge behaltende Schule durchgemacht hätte, und weil ich glaube, diese meine Erfahrung bei den gegenwärtig allgemein gewordenen Fällen, dass Marineärzte zur Anlegung speeiell zoologischer Sammlungen befohlen werden, als Richtschnur hinstellen zu dürfen. Die Apparate, Instrumente, Chemikalien u. s. w., welche ausschliesslich für naturwissenschaftliche Zwecke mitgenommen wurden, sind auf Seite 105 des dem I. Rande beigeschlossenen Vorberichtes unter Abschnitt „XI. Gegenstände für naturwissenschaftliche Sammlungen", fortlaufende Nr. 1280 — 1299, enthalten. Aus diesem Verzeichnisse kann schon entnommen werden, dass ich das Hauptgewicht auf die Zoologie legte und im Vorhinein darauf verzichtete, ebenso vollkommene Sammlungen aus den zwei anderen Naturreichen anzulegen. Ich hatte hiezu gute Gründe. Erstens sah ich voraus, dass mir, dem Mitgliede einer meteorologisch magnetischen Beobachtuimsslatioii und Arzte nur eine beschränkte Zeit zur Vornähme von Exeursinucn und — II - entsprechender Verwerthung des erworbenen Materiales zur Verfügung; bleiben wird, ich daher mit diesem Factor rechnend die mir gestellte Aufgabe einschränken mnsste, wenn ich nicht durchaus Unvollständiges äollte. Zweitens glaubte ich, da ich kein Fachmann war und die Insel Jan Mayen von Fachgelehrten, namentlich in geologischer Hinsiebt bereits erforscht war und überdies als ein kleines vulkanisches Eiland keine besondere Ausbeute versprach, mich damit begnügen zu sollen, ans dem Pflanzenreiche ein meiner Ansicht nach vollständiges Herbarium der Phanerogamen und der leichter conservirbaren und erreichbaren Cryptogamen Jan Mayens anzulegen und ausserdem von allen Localitäten, die ich gelegentlich meiner Streuungen auf der Insel besuchte, Gesteinsproben mitzubringen. Die - cha Wochen nach unserer Landung auf Jan Mayen waren den Installirungs-Arbeiten gewidmet. Alle .Mann. Mannschaft und (Meiere waren von Früh bis Abends theils bei der Aufstellung der Wohn- und Beobachtungshäuser, theils beim Ausschiffen und Übertragen der Lebensmittel und aller übrigen stände beschäftigt In dir.,!- Zeit beschränkte ich mich darauf, nach der Arbeit Abends den Strand nach ausgeworfenen Seethieren abzusuchen, in der nächsten Umgebung der Station Pflanzen zu sammeln und ab und zu einen selteneren Vogel zu erlegen. D;e damals präparirten Bälge gingen mir jedoch, da ich über keinen Raum zum Trocknen derselben verfügte und das zumeist weisse Gefieder der unter dem niedrigen Dachstuhle der Wohn- häuser hängenden Vogelbälge «lein Staube und der unsanften Berührung der amBoden mit verschiedenen Arbeiten beschäftigten Matrosen ausgesetzt war, zu Grunde. Im Winter wurde mir zeitweise ein als Badekabine und als photographische Dunkelkammer benutzter Raum, der an eine Küchenwand anstiess und entsprechend erwärmt wurde, /.um Trocknen der Bälge überlassen. Dieser Raum entsprach den gestellten Anforderungen vollkommei . überdies bekam ich späterhin, als der Leiter der Expedition einen Mann entbehren konnte, einen Gehilfen in der Person des Matrosen Furlani, welcher es heim Abbalgen der Thiere in kurzer Zeit zur Meisterschaft brachte. Bei meinen kurzen Ausflügen auf der Insel begleitete mich gewöhnlich mein Bernhardinerhnnd, der nicht nur die geschossenen Vögel aus dem Wasser apportirte, Füchse fing, sondern auch, wenn ich für unsere Tafel jagte, die oti ßchwere Beute tragen half. In seltenen Fällen nahm ich einen Matrosen mit oder es gesellte sich der jeder/.' it thätige Commandant oder einer ihr zumeist an das Arbeitszimmer gefesselten Seeofficiere hinzu. Dies geschah jedoch zumeist dann, wenn gleichzeitig ein anderer Zweck verfolgt wurde. An dieser Stelle erlaube ich mir einen Grundsatz, der von allen erfahrenen Polarforschern uachdrück- lichst zur Berücksichtigung empfohlen wird und den man. selbst die grösste Vorsicht anwendend, nie ausser Acht lassen Boll, au- i igener Erfahrung als unbedingt beherzigenswert hinzustellen: Man unternehme die Aus- e aliein, sondern stets in Begleitung. Ich habe so manche schwere Stunde auf steilen, mit Eis bedeckten Chi und au der Möglichkeit, mit heiler Haut davonzukommen, gezweifelt; ich konnte, da es unmöglich war. festen Fuss zu fassen, weder vorwärts noch zurück und verdanke nur dem glücklichen Sterne, unter dem unsere Expedition die ganze Zeit über stand, meine Rettung. Noch weniger rathsam ist es, auf die mit Fi- bedeckte See sich allein hinauszuwagen. So wäre ich einmal, als ich am Hl. März 18t3 mit dem n Giordana der Spur ein« s verwundeten Bären auf das Fi- folgte und mehrere Stunden seewärts von der Station entfernt war. in einer mit Eisgasch gefüllten Wacke. in die ich, in der Meinung, dass dieselbe i. \on einer bei zwei Meter dicken Scholle in schwerer Adjustirung hinabsprang, spurlos ver- schwunden, wenn mir. der ich nur mehr die Arme aus dem Wasser hervorstreckte, nicht Giordana seinen Karabiner i ntgi gengi nicht hätte. Diel afarlen in See unternahm ich zum allergrössten Theile mit dem kleinen und leichten norwegischen „Jan Mayen", welches von einem oder zwei Mann gerudert und von zwei Mann kleinere Strecken ii werden konnte. Bei grösseren Bootsfahrten benutzte ich das historische und in jeder Richtung „Weyprecht" oder es wurde mir, wenn ich in grösseren Tieten dredschen wollte oder ben nahm, mit der grö« Willigkeit das schwerste, nach dem Schöpfer der Expedition benannte Wall t „Wilczek0 zur Verfügung gestellt. - III - In Zeiten, wo das Eis es anmöglich machte, in See zu gehen, benützte ich eine auf vier Fässern ruhende Plätte, um Fischkörbe, in denen sich jedoch nie etwas fing, auszulegen oder thierische Cadaver behufs Skele- tirung durch Krebschen zu versenken. Von den mitgenommenen Dredsch-Netzen benützte ich mit dem besten Erfolge in allen Tiefen, die ich durchforschte und aus allen drei Booten, mit denen ich auszog, ein leichtes Grundnetz, wie es die Fischer in der Adria zum Muschelfange auf sandigem Grunde gebrauchen, und das im Wesentlichen mit dem „chalut- der Franzosen und dem „trawl" der Engländer und Amerikaner übereinstimmt. Ich ziehe es dem „Ball'schen" Netze weit vor, schon desshalb, weil die jeweiligen Beschädigungen jederzeit leicht ausgebessert werden konnten. Zur Bedienung genügten zwei Personen. Hier sei es mir gestattet, der Ausdauer der mich auf meinen oft 12 bis 14stüudigeu Bootfahrten beglei- tenden Matrosen Roceo, Samanich, Giordana und Furlani zu gedenken, wie sie das im eiskalten Wasser ( — 2° C.) getränkte Tau oft bei sehr niedrigen Temperaturen stundenlang durch ihre Hände gleiten Hessen. vom Seewasser durchnässt, oder bei der Bergung und Sortirung des erbeuteten Materiales noch gegen die an- stürmenden Wogen zu kämpfen hatten oder vor dem den Rückzug abschneidenden Treibeise bei Wind, Kälte und Nebel mit aller Kraftanstrengung das [.and zu gewinnen trachten mussten. Ohne Murren und Zagen arbei- teten die Leute, getragen von dem Bewusstsein, dass jeder von ihnen an einem dem Vaterlande Khre bringen- den Unternehmen entsprechend se;uen Kräften betheiligt sei. Die ursprüngliche Scheu der Matrosen vor dem ungewohnten Anblicke der neugierig aus dem Weisser spähenden Seehunde und die Angst vor das Boot stürmenden Walrossen legte sich bald und ich kann mir wohl kaum treuere Gefährten in Noth und Lebensgefahr denken als es unsere Matrosen sind. Um pünktlich von einer auf 20 Tage präliminirten Bootsexcursion, die ich mit vier Mann auf den Südtheil der Insel unter- nahm, zur Station zurückkommen zu können, wurde, da die See gegen den Strand brandete und das in See Bringen des schwer beladenen Faugbootes unmöglich war, das nur mit einem Matrosen bemannte leere Boot an einer Leine in die See hinaus gestossen; die Uebrigen entkleideten sich vollständig und schifften bei einer Wassertemperatur von -1-5° C, bis an die Brust im Wasser zeitweise stehend, in 3/4 Stunden, zähneklappernd, doch sonst bei guter Laune Zelt, Schlafsäcke, Kochmaschine, die Kiste mit den Sammelgläsern und anderen Apparaten u. s. w. ein. Nachdem der letzte einzuschiffende Gegenstand im Boote untergebracht war. sprangen schliesslich, den geeigneten Augenblick abwartend, nach einander die Zurückgebliebenen in das durch Samanich's geübte Hände gegen die Brandung ankämpfende Boot. Ein kleiner Schluck Cognac, den ich den Leuten, nachdem dieselben sich getrocknet und angezogen hatten, verabreichte, Hess sie bald die überstaudene Gefahr und das kalte Bad vergessen. Auch am Lande legte die Mannschaft jederzeit den giössten Eifer und eine ganz besondere Aufopferung an den Tag. Um ein Nest auszuheben, das wir auf einer senkrecht aufsteigenden Felswand vermutheten, Hess sich Samanich oft nur von mir allein am Seil gehalten hinab, ohne auch nur einen Augenblick zu überlegen oder eine Bemerkung zu machen. Und doch schwebte er oft mehrere Hundert Fuss hoch über dem steinigen Boden. Von Seite der Seeofficiere fand ich selbstverständlich jederzeit die freundlichste Unterstützung. So manches seltene und erwünschte Object für die Sammlung verdanke ich dem guten Auge und der sicheren Hand meiner damaligen Gefährten, was ich hiemit dankend hervorhebe. Au der Bearbeitung der von Jan Mayen mitgebrachten Sammlungen betheiligten sich ausser dem Schreiber dieser Zeilen, die Herren: Dr. Eduard Becher (Insecten, Mollusken); Dr. Fritz Berwerth (Gesteine); Dr. Richard Freiherr v. Dräsche (Tunicaten) ; Karl Koelbel (Crustaceen, Pycnogouiden und Araehnoideeu); Dr. Ludwig Bitter v. Loren/. i. Polyponiednsen, Bryozoen ; Dr. Emil Edler v. Marenzeiler (Poriferen, Antlio/.oen. Ctenophoren und Würmer); Anglist v. Pelzein (Vögel und Säugethiere in Gemeinschaft mit mir); Dr. II. W. Reinhardt (Botanik, unter Mitwirkung der Herren: Professor Dr. Theodor Fries in Upsala, I i. Eduard Hacke! in St. Polten und Dr. Ferdinand Ha uck in Triest); neider Treibhölzer); Dr. Franz St ein dach er | Fische); Dr. Victor Uhlig (Foraminiferen). Die zoohc 3 omlnng ergab 372 Arten, und zwar 313 wirbellose und 59 Wirbelthiere. Sie ver- theilen sich auf folgende ('lassen und Ordnungen: Foraminiferen (30), Poriferen (9), Authozoen (4), Polypome- 13), Ctenophoren (1), Echinodermen (20), Würmer (37), Crustaceen (34), Pycnogoniden (6), Arach- noideen i 3), [nsecten (24), Mollusken (51), Bryozoön 76), Tnnicata (5), Fische 8), Vögel (46), Säugethiere (5), Die hier folgende Zusammenstellung mag eine Übersicht über das gesammte zoologische Material, be- ziehungsweise das Verzeichniss der gefundenen und bestimmten Arten geben. PR0T0Z0A. FORAMINIFERA. Biloculina ringen» Link. IßUdUna seniinutum L. „ oblonga M o n t. „ tricarinata Orb. n Orb. Cornusj/ira foliacea Phil. ragmium canariense Orb. „ Will. „ glomeratum Pr. 'I ont f. n Will. Lagena apiculata Renss. M ont. „ sulcata Walk, et Jac. „ striata Orb. >nt. „ ß i u ss. tria crepidtäa Ficht, et Moll. I sp. imeti Orb. Walk, et J • i rb. Orb. Orb. '»rli. • Walk, ei I . cht. '-t Mol I. i 'III t. Orb. i i cht. i'i Mo 1 PORIFERA. Oribrochalina atnbigua n. sp. crustans .1 oli n.-t. ieta Bo w. Subi rites Lülkt ni 0. S. „ crelloides n. sp. Tetitta genicidata n. sp. Thenea Waüichii Prc. Wright. i). S. „ aretica Haeckl. COELENTERATA. ANTHOZOA. Aleyonium rubiforme Ebrbg. Ammothea Lütkeni Marenz. digitata .Müller 0. F. Polyihoa norvegica Kor. et Dan. POLYPOMEDUSAK. Hydropolypi. Irium ramosum L. „ annulatum Norm. „ insigne II incks. Sertulart I I ark. „ tricuspidata Aid. „ genicutala II incks. IlaleciuiH boreale n. sp. „ 0 sp. „ tenellum II incks. Bydractinia echinata I I e m. irs. G>. 0. El I. et So 1. Trachomedusae. Aglantha digitalis Müll. 0. F. CTEN0PH0RAE. Boro'i cucumis F. ECHINODERMATA. CRINOIDEA. Antedon dentata Say. „ Eschrichtii Müller J. „ quadrata Carp. H. ASTEROIDEA. Asterias Müllen Sars M. Stichaster albulus Stimps. Solaster furcifer D ü b. et K o r. n papposus Linck. Pteraster militaris Müller 0. F. OPIIIUKOIDEA. Ophiopleura borealis Dan. et Kor. Ophioglypha Sars» Lütk. „ robusta Ayr. Ophiocten sericeum Forb. Ophiacantha bidentata Retz. Ophiopholis aculeata Müller 0. F. Ophioscolex glacüdis Müller J. et Trosch. GorgonocephaJus Agassizii Stimps. ECHINOIDEA. Strongylocentrotus dröbachicnsis Mull. 0. F. HOLOTHUROIDEA. Cucumaria frondosa Gull. Psoltts phantapus Struss. Myriotrochus Binkii Steeustr. VERMES. PLATHELMINTHES. Cestoides. Taenia teuirostris R. Bothriocephalus lanceolatus Krabbe. Tetrabuthrium macrocephalum R. TurbeUarii. Leploplana tremellaris Müller 0. F. Nemertini. Amphiporus Fabricii Lev. Oerstedia cassideus n. sp. Cerebral 'ulus fuscesces (F.) Lev. NEMATHELMINTHES. Nematoides. Ascaris osculata R. „ decipiens Krabbe. AcanthocephaU. Echinorhynchus potymorphus Bre hin. CHAETOGNATHI. Spadella bipunctata Quoy. et Gaini. GEPHYREI. Phascolosoma margaritaceum Sars. M. Phascolion Strombi .Munt. CHAETOPODES. Archienchytraeus gemmatus Eis. Eunoe scabra Oerst. Erarne impar Johnst. Antinoe Sarsii Kbg. PholoS minuta F. Castalia punctata Müller 0. F. TyposyUis fasciaia Mgm. Eusyllis monilicornis Mgm. Lmmbrinereis fragilis Müller 0. F. Onuphis conchylega Sars. M. Paraciius lütoralis Lev. Scoloplos armiger Muller 0. F. Xuii/oiicrfis ijiiudriciispida F. Travisia Forbesü .lohnst. EpTiesia gracüis Rathke. Nicomache lumbricalis F. Amphitrife affin is Mgrn. Nicolea venustula Mont. Thelepus cincinnatus F. Ereutho Smitti Mgm. Sabella crassicomis Sars. M. Euchone analis Kröyer. ( 'hone infundiliuliformis Kröyer. Spirorbis spirillum (L.) Lev. CRUSTACEA. COPEPODA. Thorellia brunnea A. Boeck. Laophonte horrida (Norman). Harpacticus chelifer (0. F. Müller). Dactylopus Strö'mii (Baii'd). Cetochilus scptentrionalis Goods. AMPHIPODA. Caprella septentrionalis Kröyer. Aegina spinosissima Stimps. Podocerus anguipes (Kröyer). Tritropis aculeata (Lepechiu). Eusirus cuspidatus Kröyer. Pardalisca cuspidata Kröyer. Stegocephalus amputta (l'liipps). Amathilla Sdbinei I Lea oh). Gummarus locusta (Liun.). Ali/Ins carinatus (Fabr.). Pleustes panoplus (Kröyer). Acanlhonotosoma cristatum (Oweu). Acanthozone cuspidata (Lepechin). VI Kröyer). „ liloraiis (Kröyer). - bidenticulatus Sp. Bäte. Themüto Ubeüula (Mandt). [SOPODA. Janira trieornU Kröyer). Mumm Fabricü Kröyer. Phryxus abdominalis (Kröyer). Dajus mysidis (Kröyer). SCHIZOPODA. data iFabricins). Euphausia mermis (Kröyer). Xyctijihanes Xorregica (M. Sars). DECAPODA. Eippolyte polaris (Sabine . „ spinus Sow.). Gaimardii M. Edw. uiyoii boreas (Phipps). *alebrosu,< (Owen). PYCNOGONIDA. Nymphon hirttpes Bell. B Sfrömü Krüyer. B grossipi - I •■ Fabr.). „ serratum G. 0. Sars. robust um Bell. ' ' Sabine). ARACHNOIDEA. ACARINA. ulcalus C. L. Koch. ISilellu aretica Thor. ARANEIDA. ie cryophüa sp. u. INSECTA. COLLEMBOLA. humicola Tullbg. ■ m el. PEDICüLI. ■>us nov. spec. MALLOPHAGA. • nny. i r. Giebel, läget. 9 eh. atbofaseiatum Piaget. •■ N i t /. seh. „ mystax rTitZBCh. DIPTERA. Sciara bicolor M g. „ gJobiceps nov. spec. Parexechia concolor nov. spec. Scaioj>si pulicaria Loew. Ckironomtis incertus nov. spec. „ callosus nov. spec. „ spec. n spec. Trichocera maeulipennis Mg. „ lutea nov. spec. Homalotnyia incisurata Z<> tt. Limnophora aretica nov. spec. LEPIDOPTERA. Agrotis suffusa S. V. liu/elln xylosteUa L. MOLLUSCA. BRACHIOPODA. BhynchaneUa psittacea L. LAMELLIBRANCHIATA. Pecten islandicus Müller. „ striattis Müller. „ Hoskynsi Forbes. ijroenlandieus Sow. Modiolaria corrugata St hup. „ laevigata Gray. Area glacialis G ray. ( ardium groenlandicum C h e ui n. Astarte borealis C heuin. „ Bank&ii Leach. „ erenata Gray. „ subaeguüatera Sow. „ producta Sow. „ sulcata da Costa. Thracia erassa nov. spec. Mya truncata L. var. UdeodUensis Fori). wa aretica L. n pholadis L. GASTROPODA. >;i rubella Fabr. I,i i eta caeca M ül ler. Wtrgarita groenlandiea Chemn. „ umbilicalis Brod. 6t Sow. „ cinerea Couth. VeluHna laevigata l'enn. „ derugata imv. spec. Morvillia grandis nov. spec. psis isUmdiea Gm. Natica clausa Brod. et Sow. pusilla Say. „ j/allida Brod. et Sow. Littorina littoralis I>. VIT Bela pyramidalis Ström, var. semiplicata San Fusus pullus Rve. Buccinum groerüandicum Chemn. „ hydrophanum Haue. „ „ var. tamicluluni Sars. „ Finmarchianum Verkr. „ inexhaustum Verkr. „ glaciah L. Volutopsis norvegica Chemn. Neptunea islandica Chemn. „ glabra Verkr. „ toriuosa Rve. Dendronotus arborescens Müller. „ lacteus T h o m p s. CorypheUa salmonacea Couth. PTEKOPODA. CHone limacina Phipps. himacina helicina Phipps. CEPHALOPODA. Bossia gla ueopis L o v e n. „ Moetteri Steenst. BRYOZOA. Gemellaria loricata L. Menipea ternata Ell. Sol. „ aretica Bsk. Scrupoedlaria scabra V. Ben. Bugula avicularia L. „ Murratjana John st. I lustra carbasea Ell. Sol. Membran ipora lineata L. „ aretica I)' Ö r b . „ craticula Aid. „ cymbaeformis H. „ unicornis Flem. „ Fleminyii Bsk. „ trifolium Wood S. Oribrüina punctata Haas. „ annulata Fabr. Porina tubulosa Norm. SchizopOreUal linearis Hass. „ biuperta Mich. „ crustacea Smitt. „ sinuosa Bsk. „ limbata n. sp. „ hyalina L. Hippothoa expansa Daws. Myriozoon coaretatum Sars. Lepralia sincera Smitt. „ reticrdato-puncliitii II. „ megastoma I!sk. „ elcgantula D'Orb. „ spathulifera Smitt. „ vitrea n. sp. Pordia concinna I!sk. „ acutirostris Smitt. „ compressa Sow. „ laevis Flem. Escharoides Sarsii Smitt. „ rosacea Bsk. Escharella palmata Sars. Smittia Landsborovii Johnst. „ rigida n. sp. „ porifera Smitt. „ reticulata Macg. „ trispinosa Johnst. MucroneUa Peachii Johnst. „ ventricosa Hass. „ abyssicola Norm. n pavonella Aid. PalmiceUaria Skenei Ell. Sol. Rhamphostomella scabra Fabr. „ spinigera n. sp. „ plicata Smitt. „ bilaminata H. „ radiatula H. „ costata n. sp. Cellepora cervicornis Bsk. „ ventricosa n. sp. „ nodulosa n. sp. „ bicornis Bsk. Eetepora Beaniana King. Crisia eburnea L. „ denticulata Lmck. Stomatopora dilatans Johnst. „ incrassata Smitt. Tübulipora flabdlaris Fabr. Idmonea atlantica Forbes. Entalophora clavata Bsk. Diastopora obelia Johnst. Hornera lichenoides L. Lichenopora hispida Flem. Lichenopora verrucaria Fabr. 0. Domopora stellata (ioldf. Älcyonidium gelatinosum L. „ mamillatum Aid. „ Mytili Dal. FhtstreUa cornicukita Smitt. Oylindroeäum düatatum H. TUNICATA. Chdyosoma Maclayanum Brod. et Sow. Ascidia complanata F. „ fallax n. sp. Styela grossidaria v. Ben. Eugyra symmetra n. sp. PISCES. Cottus scorpius i<- Icelus hamatus Kr. - VIII lii I! einh. Eumicrotremt Sf all. Grill. Lepech.) Kr. üdnhardn Kr. Lumpt uns lat v •ilii.s Rlnl t. GytntuUs viridis F. Reinh. AVES. Falco candicans <;m. frinus Gm. Nyctea nivea Daud. Erythacus ruh" I i alba L. An'luis arboreus Bechstein. aquaticus Bechstein. Turelus pilaris L. „ mustern L. merula L. Uornemanni Holb. Plectrophanes nivalis I.. „ ealcarata I'all. I er isla! iis M. et W. Charadri Aegialites hiuticula L. Xumenius phacopus L. Tringa eindus L. Schinzii Brehm. „ maritima Brün. Calidris arenaria L. Iialhis aquaticus L. Bernicla Brenta Fall. Hiirehln glacialis L. Somateria moUissima L. „ speetabilis L. Cuhjmbus glacialis L. „ sepft ntrionalis L. Poilicejis areticus Boie. f/ri'a is (Fr.) Th. Fr. „ islandica L. Ach. Cladonia lyxidata (L.) Fr. „ gracilis (L.) Hoffm. ß macroceras Flocrk. uncialis (L.) Hot't'm. „ rangiferina iL.) Hoffm. Stereocaulon denudatum Floercke. „ paschale (L.) Ach. Alectoria nigricans (Ach.) Nyl. „ ochroleuca (Ehrh.) Nyl. ßcinännata Nyl. MUSCI FRONDOSI. Grimmia apocarpa (L.) Heriw. Bhacomitrium lanuginosum (Hedw.) IJrit. Tetraplodon mnioides (L.fil.)Br. et Scii.ßcompactusBerggr. Hypnum uncinatum Hedw. ,i orthothecioides Berggr. . sarmentosuni W a h 1 e u b . FILICINAE. Pol ypodiaceae. Oystopterii ■ L Bernh. ß arctica M Kuhn. EQUISETACEAK. . on m nsi 1. - aräicum Rupr. PHANEROGAMAE. GRAMLNEAE. Phippsia algida (Soland.) R. Br. Poa alpina L. „ flexuosa Wahlenb. . m i L. ß supma Hackel. „ rubra L. .11 NCACEAE. Litzula arcuata (Wahlenb.) Hook ß confusa. SALICINEAE. a L. POLYGONEAE. //<'>n einigem Werthe sein dürfte, und der Wunsch, das ganze von der österreichischen Polar- Bi obachtungsstation mitgebrachte zoologische Material beschrieben zu sehen, hat zur Drucklegung der folgenden Zeilen Veranlassung gegeben. Die von Dr. F. Fischer vorgenommenen Dredgungen beschränkten sich auf das vier Seemeilen nörd- lich von der Kttste der Mary Muss-Bucht gelegene Gebiet. Die dabei gewonnenen Grundproben lassen sich in zwei Gruppen eintheilen; diejenigen, welche aus einer geringeren Tiefe als ungefähr 100 Meter gefördert winden, bestanden neben organischen Resten nur aus schwarzem vulkanischem Sand, Grus und mineralischen Fragmenten, namentlich Olivin; die Proben dagegen aus einer grösseren Tiefe als 100 Meter stellten einen äusserst leinen schwarzbraunen Schlamm mit wenig sandigen Beimengungen dar. Proben der ersteren Art, jede ihrer Quantität nach ungefähr dem Inhalte eines gewöhnlichen Probirgläschens gleichkommend, sind mir fünf zugekommen. I. Aus der Tiefe von ungefähr 27 Meter. Die Probe erwies sich als fast vollkommen foraminiferenfrei, es konnte nur ein corrodirtes Exemplar einer Miliolina ausgelesen werden. II. Die I'robe ans der Tiefe von ungefähr 37 Meter war ebenfalls sehr foraminiferenanu, sie enthielt nur wenige Exemplare von Truncatulina lobatida und ein Exemplar von Miliolina cf. seminulum. III. Die Probe aus der Tiefe von 46 Meter bestand neben Sand und Grus auch aus wenig Schlamm und zeigte schon reichlichere Spuren organischen Lebens; neben Bryozoen- und Molluskenbruchstücken konnten aufgefunden werden: Haplophragmium canariense. Truncatulina lobatula. Nonionina stelligera. ( 'ornuspira foliacea. I'\ . Noch reicher erwies sich der Sand aus der Tiefe von 85 Meter, welcher enthielt: ( 'assidulina laevigata. Globigerina bulioides. Nonionina stelligera Haplophragmium canan „ Jeffrey si. ( 'risteüaria orepidula. -Minmtliche Arten, mit Ausnahme der Cristellaria orepidula, liegen in ziemlich zahlreichen Exem- plaren vor. V Die reichste Ausbeute ergab '-ine sandige Grundprobe aus der Tiefe von 100 bis höchstens 130 Metern. Nach freundlicher mündlicher Mittheilung von Dr. Fischer ist aber die letztere Zahl höchstwahr- scheinlich zu hoch, liier landen sieh :_'<> Arien in zum Tlnil sehr zahlreichen Exemplaren vor. Sie erseheinen in dem weiter unten beigefügten, der Vergleichung und Übersicht dienenden Verzeichnisse aufgeführt. Diejenigen drei Proben, welche ans dei grössten von Dr. Fischer erreichten, 100 Meter jedenfals tammen und grössteutheils ans dunklem, feinem Schlamm bestehen, erwiesen sich wiederum etwas ärmer an Mikroorganismen; es konnten darin mir folgende 15 Arten erkannt werden, von welchen zwei. Biloculina ringens und Lagena striata, in der V. Probe nicht aufgefunden wurden: Nyt Magazin Cor Naturvidenskaberne 26. Kit. L881, p. 197. Foraminiferen. Biloculina ringens, 2 Exemplare. Miliolina seminulwm, mehrere Exemplare. „ oblonga, 1 Exemplar. Lagern striata, 1 Exemplar. In ii/, /nix scorpiurus, mehrere Exemplare. Haplophragmium canariense, gemein. „ Jeffreysi, gemein. Uvigerina pygmaea, gemein. ( 'assidulina laevigata, gemein. „ crassa, selten. Glöbigerina bulloides und borealis, gemein. Truncatulina lobatula, gemein. Nonionina scapha, gemein. „ umbilicatula, gemein. „ stelliger a, selten. Die eigentümlichste dieser Arten ist Biloculina ringens, eine leicht kenntliche und auffallend gestaltete Form, welche in den aus geringerer Tiefe stammenden Proben vollständig fehlt. Dagegen spielt sie nach L. Schmelck1 in dem Tiefseesedimente, welches den Meeresgrund zwischen Jan Mayen, Spitzbergen, der Bären-Insel und der norwegischen Küste bedeckt, eine sehr wichtige Rolle. Dieses Sediment ist ein homogener, grauer, kalkiger Schlamm, welcher bis zu 50 Procent aus Biloculina ringen* besteht und daher Biloculina- Schlamm genannt wurde. Brady2 gibt an, dass sich die Biloculina, ringens in allen Meeren als gemeine Form vorfinde und in allen möglichen Meerestiefen anzutreffen sei. Bei Jan Mayen scheint diese Form in der eigentlichen Küstenregion nicht heimiscli zu sein und sich erst in grösserer Tiefe einzustellen. Mit Sicherheit lässt sich dies allerdings nicht behaupten, da die vorhandenen Beobachtungen sich auf einen zu geringen Theil der Küste von Jan Mayen beschränken. Ausser Grundproben liegen mir noch mehrere, aus den verschiedensten Tiefen zwischen 10 bis angeblich 150 Meter stammende Bryozoen, Actinien, Pycnogoniden und Molluskenschalen vor, auf welchen äusserlich Foraminiferen festsitzen.3 Dieselben gehören ausschliesslich einer Art, der gemeinen Truncatulina lobatula an, nur ein Gehäuse könnte vielleicht auf die Gattung Hyperammina bezogen werden, doch ist dasselbe leider zu mangelhaft, um eine sichere Bestimmung zu gestatten. Die Exemplare von Truncatulina lobatula heften sich den verschiedensten Organismen in grosser Menge an und werden von den stockbildenden Bryozoen zuweilen überwuchert und in das Innere des Bryozoenkörpers eingeschlossen. Ihre Schale ist sehr häufig von jener losen, sandigenHülle umgeben, welche zuerst von Brady* bei einigen Foraminiferengattungeu arktischer Herkunft, und zwar bei Nonionina, Polystomellaxmdi festsitzenden Exemplaren von Truncatulina lobatula. beobachtet, beschrieben und neuerlich auch abgebildet wurde. In der nachfolgenden Tabelle sind sämmtliche Foraminiferenarten zusammengestellt, welche in dem vorhandenen Materiale nachgewiesen werden konnten. Wie schon erwähnt, stammen die meisten dieser Arten aus der oben unter V erwähnten Grundprobe aus der Tiefe von circa 100 Meter; einige davon wurden auch in geringerer Tiefe vorgefunden und diese erscheinen bereits im Vorhergehenden erwähnt. Nur drei Formen : Cornuspira foliacea, Cristellaria crepidula, Biloculina ringens und Lagena striata konnten in der Probe V nicht entdeckt werden, kamen aber in Grundproben aus geringerer, beziehentlich grösserer Tiefe vor. Die eingangs citirten Arbeiten bieten Anhaltspunkte genug, um den Vergleich der Vorkommnisse von Jan Mayen mit den Faunen anderer arktischer Gebiete zu ermöglichen. Ausserordentlich dankenswerth, weil übersichtlich, genau und bequem benutzbar ist in dieser Hinsicht die Zusammenstellung der gesammten, bisher bekannten arktischen Foraminiferen, welche Brady zum Zwecke des Vergleiches mit antarktiseben Faunen in seinem Report on the Challenger Fmaminifera p. 779 — 785 gegeben hat, Dieser vorzügliche Foraminiferen- forscher unterscheidet darin sechs locale Faunen aus folgenden Gegenden : " L. c. p. 203. 2 Report of the Challenger-Foraminifera, p. 143. 3 Herr Dr. v. Loren/, hatte die Güte, Exemplare mit aufsitzenden Foraminiferen gelegentlich der Bearbeitung der genannten Thiergruppen für meine Untersuchungen zurückzulegen, wofür ich ihm meinen besten I »ank auszusprechen mir erlaube " Denkschriften der kais. Akad. 1881, i:s. Bd., p. 96. Challcnger-JReport p. 660, Taf, CXV, Fig. ±, 5. L* Victor Uhlig, Ä. Baffins-Bai und Smith-Snnd. Nördliche Breite: 77 ° 15' bis zu 79° 45' Tiefe: 13—220 Faden (BradyY B. Die Gegend nördlich vom Smith-Snnd. Nördliche Breite: 81°41 '— 83°19'. Tiefe: 72 Faden (Brady). C. Küste von Norwegen. Nördliche Breite: 65° — 71°. Tiefe: 20 — 300 Faden (Parker und Jones)- D. Hunde-Inseln und Davis Strasse. Nord'. Breite: 68°50'. Tiefe: 25 — 70 Fadeu (Parker und Jones). /■:. Nowaja Semlja. Nördliche Breite: 73°— 77°. Tiefe: 10—219 Faden (Brady). F. Franz Josefs-Land. Nördliche Breite: 79°— 80°. Tiefe: 89— 145 Faden (Brady). Dies innen erscheinen in der folgenden Tabelle, in welcher sich die Buchstaben A bis F auf u namhaft gemachten Gegenden beziehen, zum Vergleiche mit der Fauna von Jan Mayen, soweit sie bisher bekannt ist, herbeigezogen. Die ßnchstaben in der ersten Reihe geben das Häufigkeitsverhältniss der einzelnen Arten an. indem s selten, A häutig, zh ziemlich häufig, sh sehr häufig bedeutet. Das Kreuz deutet die Vertretung der betreffenden Art an. Forami niferen von Ja n Mayen 70° IV nördliche Breite) - 10 11 L2 13 11 15 16 17 18 r.< 20 ■_'l Büoeulhia La m 1. 1 im — oblonga Mt-f — '■ Orb — ag Orb (Phil Orb — Jeffreysi Will — gl Br u us Montf — fui iformii Will [ Reuss — in, vis Moni nlcata W,-i I k. u. Jac — striata Orb — [ont — /./. vigata Reuss Picht, n. M oll. . . . - i> Orb '.\ a 1 k. ii. Ja r " ' l< (Orb — fa Orb 1 i rb, ii. Gl. bot dina lobatula Walk. u. Jac. . . . h i. it. M " 1 1 — steüigera Orb • . . . Ficht u M o 1 1. S ii in ii, a äJ§3 zh zh zh zh sh sh sh sh sh sh zh Von den 50 Arten, die aus der Baffins-Bay und dem Smith Sund bekannt sind, kommen demnach 22, von den 25 Arten der Gegend nördlich vom Smith-Sund 14, von den 41 Arten der norwegischen Küste II, von den 52 Arien der Hunde [nseln und der Davis Strasse 20, von den 65 Arten von Nowaja Semlja 24, von ''''" 41 ' ad von Franz Josefs- Land 16 Arien auch bei Jan Mayen vor.1 Es zeigt sich also, dass Zahlenvorhältnisse wurden mil Hilfe der Tabelle von Brady ermittelt. Haplophragmium Jeffreys* konnte in den h uichl einbezogen werdi Parker und Jones diese Forin mil Haplophragmium canariense vereinigen. Es h daher nicht feststellen, wo eine Vertretung der erstereu An anzumerken ist. und wo nicht Foraminiferen. 5 die Anzahl der gemeinsamen Arten im Allgemeinen um so grösser ist, je reichlicher die aus einzelnen Gegenden bekannt gewordenen Faunen sind. Man kann daher kaum sageu, dass die Foraminiferen von Jan Mayen mit einer bestimmten arktischen Fauna eine besonders auffallende und grössere Übereinstimmung besässen, als mit einer anderen, wenn auch die Zahlenverhältnisse, die der Vergleich ergibt, verschiedene sind. Diese ändern sich eben je nach der Ausdehnung der betreffenden Untersuchungen. Mit Sicherheit ergibt sich aber, dass gerade die häufigsten Arten von Jan Mayen, wie Haplophragri canariense, Cassidulina laevigata, Truncatulina lobatula, Nonionina scapha, Nonionina stdligera, Nonionina umbilicatula, Globigerina bulloides, Polystomdla striatopunctata, allen oder fast allen bekannten arktischen Faunen gemeinsam und auch in den letzteren stets zu den häufigsten Vorkommissen zu zählen sind. Ein Vergleich mit der durch Williamson und Anderen so genau bekanntgewordenen mikroskopischen Fauna der britischen oder der belgischen Küsten,1 oder der Nordsee2 lehrt allerdings, dass die meisten Arten von Jan Mayen auch in den genannten Gegenden heimisch sind, ja es kann sogar darauf hingewiessen werden, dass die grosse Mehrzahl der namhaft gemachten Arten universell verbreitet ist. Da aber gerade das starke Vorherrschen gewisser Arten, unter denen in erster Linie Nonionina scapha, stdligera, Globigerina bulloides var. borealis, Polystomdla striatopunctata, Cassidulina laevigata, crassa, Truncatulina lobatula zu nennen sind, ferner die hier vorliegende Gruppirung von Formen wesentlich den Charakter der arktischen Foramiuiferenfaunen ausmacht, kann man auch die Fauna von Jan Mayen mit Recht als arktisch betrachten. Von denjenigen Arten, welche mit zu den bezeichnendsten der borealen Gegenden gehören, fehlen nur zwei, nämlich Pulvinulina Karsteni und Polystomdla arctica. Gerade diese Formen sind es, welche auch in der Fauna der norwegischen Küste zwischen dem 65 und 71. Breitegrad nicht vorhanden sind, aber in allen nördlicher gelegenen Regionen überaus häufig vorkommen. Dies legt die Annahme nahe, dass der Mangel dieser bezeichnenden borealen Arten mit der verhältnissmässig geringen geographischen Breite von .Jan Mayen i70°45 i zusammenhängt und also dementsprechend die Foraminiferenfauna von Jan Mayen zwar ein boreales, aber kein hochboreales Gepräge besitzt. Die Bestimmungen der in der folgenden Liste aufgeführten und zum Theil näher beschriebenen Foramini- feren wurden grösstentheils nach den trefflichen Arbeiten von Williamson, Parker und Jones vorgenommen. Brady's ausgezeichnetes Fundamentalwerk über die Challenger-Foraminiferen, welches die Arbeit aus ordentlich erleichtert hätte, kam leider erst heraus, als die Bestimmung der einzelnen Formen bereits abgeschlossen war. 1. Biloculitw riiiyeits Lam. 1804. Müidües ringens Lamarck, Ann. Mus. Vol. V. p. 351; Vol. IX, Tat'. XVII. Fig. 1. 1884. BüocuMna ringens Brady, Challenger-Report. Taf. II. Fig. 7, 8, p. 142. Nur zwei typische Exemplare aus einer Tiefe über 100 Meter, enthalten in feinem, sandigem, dunklem Schlamme. Nach Brady (1. c. p. 143) ist diese Art fast in allen Meeren verbreitet und findet sich in allen Tiefen vor. 2. Miliölina semimilum Lin. 17G7. Serpula leminulum Linne, 1767. Syst. Nat. 12. Ausg. p. 1264, Nr. 791. 1884. Miliölina semmulum Brady, Challenger-Report, p. 157, Tat'. V. Fig. 6. Dem Vorgange von Brady und Schwager folgend führe ich die Quinque- und Triloculinen als Miliolinen auf, da zwischen den letzteren Gattungen keine haltbare Grenze besteht. Miliölina seminulum liegl mir in mehreren typischen Exemplaren vor. Nach Brady (1. c. p. 160) ist diese Art universell verbreitet und bewohnt alle Tiefen. i H. Miller und E. van den Brock, Foraminiferes vivants de la Belgique, Ann. Soc. malacol. Brüssel, VII. 1872, p. 16. - Vgl. bes. F. E. Schulze's Arbeit im Jaliresb. d. Commiss. zur wi>s. Unters, deutscher Meer.' in Kiel. II. 1875, p. L06- 6 Victor Uhlig, 3. MilioUma oblonga Moni Montag« 1803. Test. Brit. p. 522, PI. XIV. Fig. 9. • Brady, Challenger-Report p. 160, Taf. V, Fig. 4. Diese An ist in meinem Material ziemlich gut vortreten. Nach Brady I.e. geniesst sie eine ziemlich universelle Verbreitung und ist unabhängig von Tiefenverhältnissen. 4. Miliolvna tricarinata Orb. arinata d'Orbigny,~Ann. Sc. nat. Vol. VII. p. 299. Brady, Chall.-Rep. p. 165, Tat'. III. Fig. 17. in Jan Mayen seltene Art gebort ebenfalls zu den kosmopolitisch verbreiteten. 5. MiUolina agglutinatis Orb. Orb. For. Cuba, p. ü;S, Taf. 12, Fig. 11—13. Diese Vi ist noch seltener als die übrigen, indem nur ein Exemplar vorliegt, dessen Schale aus etwas feineren Körnchen aufgebaut und etwas länglicher ist, als dies bei den abgebildeten Vorkommnissen dieser Art der Fall ist. .1/. agglutinans erfreut sich ebenfalls einer weiten Verbreitung und bevorzugt nach Brady (Challenger-Keport, p. 180) die Littoralregion. 6. Cornuspira foliacea Phil. isil Philippi, Enum. Moll. Sic. Vol. II, p. 147, PI. XXTV, Fig. 26. Liegt nur in einem Exemplar aus der Tiefe von 46 Meter vor. obwohl sehr weit verbreitet, seheint diese Art nach Brady hauptsächlich den nordatlantischen Ocean zu bevorzugen (Challenger-Rep., p. 200). 7. Hcvplop?M'agnviwm canariense Orb. ■ Orbigny, For. Canar. ]>. Il'S. PI. II. Fig. 33, :',l. Diese An ist durch grosse, schöne Exemplare vertreten und gehört zu den häutigsten Formen von Jan Mayen. Das Gehäuse ist aus schwarzen Körnern vulcanischen Gesteins und grünlich-gelben Olivinbröckchen zusammengesetzt, welche sich vom weissen Cement sein- schön abheben. Auch diese Art ist weit verbreitet und scheint im seichteren Wasser häufiger vorzukommen, als in grossen Tiefen. 8. Ha/ploph/ragnt/iv/m Jeffreysi Will. Williamson, Rec. For. Gr. Brit. p. 31, 11. III, Fig. 72, 7.". Erscheint häutig in zierlichen, schönen Exemplaren, doch nicht so häutig, wie die vorhergehende Art. Brady zieht diese Art mit der vorhergehenden zusammen (Challenger-Rep., p. 310), ein Vorgehen, welches bei dem mir vorliegenden Materiale nicht statthaft ist. Ich konnte beide Arten aus'denselben Grundproben in zahlreichen Exemplaren auslesen, welche mit den guten Abbildungen dieser Arten so vortrefflich überein- stimmen, da-s über die Richtigkeit der Bestimmung kein Zweifel herrschen kann. Beide Species erseheinen nun so vollständig von einander getrennt, dass man bei keinem Exemplare in Verlegenheit kommt, welcher von beiden Arten man dasselbe einzureihen habe, die beiden Species sind daher ganz selbstständig. Haplo- \ i> 1 kleiner und glatter als //. canariense, baut das Gehäuse aus viel kleineren Körn- chen auf und ist stets flach, während //. canarienst stets aufgebläht erscheint. Übergänge zwischen beiden Arten linden bei meinem Materiale durchaus nicht statt. Auch Berthelin ' betrachtet //. Jeffreysi als \rt. 9. Haplophragmiwn glomeratwm Brady. ■ - ■ i I. p. 133, PI. XX. Fig. 1. ■:u Exemplar aufgefunden werden, es stimmt jedoch in Form und Grösse mit den Darstellungen Brady's so gut überein, da-s die Bestimmung als feststehend betrachtet werden kann. la baie de Bo k 4P het, N mtes 1878, p. 24. Foraminiferen. 7 //. glomeratum ist eiue verbreitete arktische Art, sie wurde aber nach Brady (Challenger-Rep., p. 310) auch im nordatlautischen Gebiete, und an wenigen Stellen im pacifischen Ocean aufgefunden. 10. Reophax scorpia i'a.s Montf. 1808. Reophax scorpiurus Montfort, Conchyl. System. Vol. I, p. 330. 1884. n „ Brady, Challenger-Report, p. 291, Taf. XXX, Fig. 12— 17. In zahlreichen typischen Exemplaren, doch nicht so häufig wie IL canariense. B. scorpiurus ist eiue ausser- ordentlich weit verbreitete, ankeine bestimmte Tiefe gebundene Art. Nach Brady ist sie besonders häufig im östlichen Theile des arktischen Gebietes, seltener dagegen in den borealen Gegenden Nordamerikas. 11. Reophax fasi förmig Will. 1858. Proteoninafitsiformis Williamson, Rec. Foram. Great. Brit. p. 1, PI. I, Fig. 1. 1884. Reophax fusiformis Brady, Challenger-Rep. p. 290, Taf. XXX, Fig. 7—11. In einigen Exemplaren vorhanden, ist diese Art seltener als die vorhergehende, welcher sie in jeder Beziehung sehr nahe steht. B. fusiformis wurde bisher hauptsächlich im arktischen und nordatlantischen Ocean nachgewiesen, Brady erwähnt diese Art ausserdem von den Philippinen. 12. Lagertet apiculata Bss., 1 Exemplar. 13. Lagefia laevis Mont., 1 Exemplar. 14. Lagena suleata W. u. J., 3 Exemplare. 15. Lagena striata Orb. 1 Exemplar. 16. Lagena sguamosa Mont., 2 Exemplare. 17. Lagena laevigata Rss., 5 Exemplare. Sämnttliche Lagenenspecies von Jan Mayen sind nur durch sehr wenige, oder vereinzelte, aber stets typische Exemplare vertreten. Allen kommt in gleicherweise eine ausserordentlich weite, oder universelle Verbreitung zu, keine von ihnen ist an eine bestimmte Tiefe gebunden. 18. Cristellaria crepidula Ficht, u. Moll. 1803. Nautüus crepidula Fichte! u. M o 1 1. Test. Micr., p. 107, Taf. XIX, Fig. g—i. 1884. Cristellaria crepidula Brady, Challeng.-Rep. p. 542, Tat'. ;>7, Fig. 17. 1'.'. 20; taf. 58, Fig. 1, 2. Wurde nur iu einem Exemplare aus der Tiefe von circa 85 Meter gewonnen. Die Art kommt muh Brady hauptsächlich im nordatlautischen, arktischen und mediterranen Gebiete vor. Im südatlantisciun I leean wurde sie nur an einer Stelle gefunden. 19. Frondicularia sp. Die in zoologischer Hinsicht interessanteste Art war leider nur durch ein unvollkommen erhaltenes Exemplar vertreten. Das glasige Gehäuse ist flach und ziemlich schmal, die ersten vier Kammern sind nach Art der Cristellarien aufgerollt, die folgenden Kammern umgreifen das Gehäuse mit zwei Schenkeln, wie bei den echten Frondicularieu. Die Species gehört also zur Untergruppe Flabdlina. Die nächstverwaudte Form ist wohl Frondicularia iiiuequalis Costa (vergl. Brady, Challeuger-Kep., p. 521, Taf. 56, Fig. 8 — 12), doch zeichnet sich die Species von Jan Mayen durch grössere Kegelmässigkeit des Aufbaues aus und dürfte daher von /•';•. inaequalis specitisch verschieden sein. Das einzig vorhandene Exemplar zerbrach leider während, der Untersuchung, zur Feststellung einer neuen Art wäre es wohl kaum ausreichend gewesen. 20. Uvigerina pygmaea Orb. L826. Uvigerina pygmaea Orbigny, Ann. Sc. nat. VII. p. 269. Diese universelle Art ist in zahlreichen Exemplaren vertreten, welche meisl die leicht berippte, längliche arktische Varietät darstellen. g Victor Ühlig, For'aminiferen. 21. Palymorphina laetea Walk. u. Jac. Walker und Jacob, Adam's Essays, p. 634, PI. XXIV, Fig. 4. Gehört in Jan Mayen zu den seltenen Formen, sonst ist diese Art ausserordentlich weit verbreitet und gemein. 22. Hol Irina punctata Orb. [839. ,< 'ata Orbigny, Foramf. Amer. merid. p. Gl. PI. VIII, Fig. 10— 12. Häufiger, wie die vorhergehende Art in ziemlich gedrungenen Exemplaren. Universell verbreitet. 23. Cassid.ulvna crassa Orb. idina crassa Orbigny, Foramf. Amer. merid p. 56. PI. VII. Fig. 18—20. Suhr weil verbreitete Art, die auch in unserer Fauna in einigen typischen Exemplaren vertreten ist. 24. CassiduMna laevigata Orb. 1827. Cassidulina laevigata Orbigny, Ann. Sc. Nat. VII. p. 282. Viel häufiger, wie die vorhergehende Art, so dass auf ein Exemplar von C crassa etwa 30 — 40 Exemplare vuii C. laevigata kommen. 25. Globiyerina bulloides Orb. lerina bulloides Orbigny, Ann. Sc. Nat. Vol. VII. p. 277. Häutig sowohl in typischen Exemplaren wie auch in jener Form, welche Brady ' als Globigerina borealis bezeichnet hat, doch sind die Exemplare der letzteren Form seltener, wie die typischen. Brady2 betrachtet neuerdings die Globigerina borealis nicht als selbstständige Form, sondern als arktische Varietät der Globigerina bulloides, und ich glaube ihm darin folgen zu sollen. 26. IruncatuMna löbatula Walk u. Jac. Walk u. Jacob, Adam's Essays, p. 642, l'l. XIV. Diese gemeine, universell verbreitete Form ist auch bei Jan Mayen sehr häufig in kleinen und mittel- grossen Exemplaren. Die festsitzenden Exemplare sind noch häufig mit jener leichten sandigen Hülle bedeckt, welche Brady beschrieben und neuerlich auch abgebildet hat. (Challenger-Rep., Tat'. CXV, Fig. 4, 5, p. 660.) 27. Nonionvna scapha Ficht, u. Moll. - Pichte) ii. Moll, Test. micr. p. 105, Taf. XIX, Fig. d— f. In sehr zahlreichen grossen Exemplaren mit aufgeblähter Endkammer. Sehr weit verbreitete, gemeine Art. 28. Nonionina ambilicatala Mtg. ';■>:!! s u Test. Brit. p. 191. i tnopolitische Form ist in Jan Mayen durch sehr zahlreiche, grosse, typische Exemplare \ ertreten. 2'.». Xonionina stell itjira Orb. Orbi I anar. p. 128, l'l. III. Fig. 1—2. Kommt in zahlreichen typischen Exemplaren vor. Diese Art ist nicht so weit verbreitet, wie die Non. itula und scapha, man kennt sie hauptsächlich aus der arktischen Region, sodann von den Canarischen aus dem Mittelmeer, dem nördlichen Atlantic und nach I! rady i < !hallenger-Rep.,p. 729) von drei Punkten Westküste von Patagonien. 30. Polystomella striatoptmetata Ficht, u. Moll. chtel ii. Moll, Test- Micr. p. 61, Taf. IX. Fig. a—c. In einigen mit dem Typus gul Übereinstimmenden Exemplaren. /'. striatopunetata ist nach Brady (Challi |>. 734) die am weitesten verbreitete Art der Gattung Polystomella. i Ann. and Mag. of Nat. Bist. Ser. \ . Vol. I, PI. 21, Fig. 10. p. 104. B. PORIFEREN, ANTHOZOEN, CTENOPHOREN UND WÜRMER TON JAN MAYEN GESAMMELT VON DK F. FISCHER, ARZT DER ÖSTERREICHISCHEN EXPEDITION AUF JAN MAYEN, BEARBEITET VON DR EMIL von MARENZELLER. MIT TAFEL I. PORIFERA. Cribrochalina ambigua n. sp. Fig. 1. Es ist nur ein 28cm langer bis Scm hoher Lappen, der ebensowohl das Fragment eines trichter- als fächer- förmigen Schwammes sein kann, vorhanden. Der Lappen ist an dem der Basis entsprechenden Rande stellen- weise bis 5mm dick, an seinem oberen uuregelmässig welligen, aber intacten Rande zugeschärft. Der Schwamm ist in feuchtem Zustande elastisch und von ziemlicher Cohärenz, in trockenem brüchig und zerreiblich. Die Oberfläche, von vorstehenden Nadeln sammtig, ist uneben, indem dünnere Stellen, seichte Grübchen, mit dickeren, niederen Erhebungen, manchmal von Gestalt kurzer Kämme, Leisten oder Kegel abwechseln. An einigen Stellen ist der Lappen gänzlich durchbrochen. In beiden Flächen des Schwammes bemerkt man zahl- lose grössere und kleinere Öffnungen — die grösseren bis 08mm im Durchmesser. Es kommen etwa 60 solche Öffnungen auf einen Quadratcentinieter. Oscula in gewöhnlichem Sinne sind nicht erkennbar. Die Offnungen sind die Eingänge zu Canälen, die in einer zur Oberfläche senkrechten Richtung bis zur centralen Masse des Luppeus laufen, welche dichter ist als die peripheren Antheile. An vielen Stellen ist noch eine feine von Poren durchsetzte Haut erhalten, welche diese Öffnungen überdeckt, indem sie zwischen den vorspringenden Nadel- bündeln ausgespannt ist. Das Skelet besteht nur aus einer Art von Nadeln. Es sind Stifte von 0-23 bis 034mm Länge, meist in der das stumpfe Ende enthaltenden Hälfte gebogen, sehr selten ganz gerade oder gleichmässig gebogen. Diese Nadeln werden nur von spärlicher Hornsubstanz umgeben und zusammengehalten. Sie vereinigen sieh zu stärkeren Zügen, welche, von dem Inneren des Lappens ausgehend, zuletzt eine gegen beide Oberflächen fast senkrechte Richtung einnehmen und dort dem Canalsysteme Stütze geben. Diese starken Züge sind wieder untereinander durch im rechten Winkel oder schief zu ihnen gelagerte Nadeln verbunden, die sich nicht in grösserer Anzahl vereinigen. Am besten sieht man diese Verhältnisse an einem durch den oberen Hand geführten Längsschnitt. Im centralen Theilc des Schwammes sind die Nadeln in gar nicht charakteristischer Weise, dem sehr entwickelten Canalsysteme entsprechend, angeordnet. Österreichische Expedition au/ Jan Mayen. 2 10 v. Mar( nzelh r, ■ibrochalina ambigua erinnert an Isodictya infundibuliformis ' (Bow.) — richtig calidformis Esper — , welche ich leider nicht ans eigener Anschauung kenne. Diese Art hat jedoch zwei Arten von Nadeln, Stifte und Umspitzer und die Anordnung derselben muss nach den Angaben Bowerbank's eine etwas andere, schärfer ausgl _ u. Vosmaer* stellt die I. „infundibuliformis", welche bereits eine stattliche Reihe von Gattungsnamen führt (Isodictya Bow., Tragosia Grsiy, Isodictya O.S., Phakelia Carter;, zu den Chaliniden, und zwar zu Cribr äo den ursprünglichen, die Stärke der Hornfasern betreffenden Charakter dieser Gattung abstumpfend. * Auch die oben beschriebene Form ist eine Chalinide und ich stehe nicht an, sie schon wegen der Beziehungen zur Cribrochalina mis dieser von Vosinaer niodificirten Gattung ein- zureiben. In 230 Meter Tiefe. Desmacidon vncrustems. Fig. 2. 1842. Hahchondriamcrustans Johns ton, A history of british sponges. Edinburgh, p. 122, Tab. 12, Fig. 3. Tab. 13, Fig. 5. 187 I. HaUeho \s Johns t.; Carter II. J.. Descript. and fig. of deep-sea sponges and their spiculea from the atlantic D etc. Ann. and mag. of nat. bist, ser 1. Vol XIV. p. 208. 1880. Desmacidon incrustans (Bwk.); Vosmaer G. C. J., The sponges of the Leyden Museum. Notes from the Leyden Museum. Vol. II. p. 134. 1882. Halt hondria incrustans Esper; Bowerbank J. S. aud Norman A. M., A inonograph of the british Spongiadae, I V, p. 110. Ich bestimme diese Art auf Grund der von Carter 1874 über die Spicula gemachten Angaben, welche Bowerbank's Beschreibung der Anker — sie sind dreizähnig — verbessern und ergänzen. Die au beiden Enden spitzen dornigen Nadeln sind sehr selten. Am Strande der Südseite der Insel. b reitung: Grossbritannien, Hebriden, Orkney-, Shetland-Iuseln. Esperm constrivta. ''■■■imacidon constricius Bowerbank J. >.. A monograph of the british Spongiadae. Vol II p. 350; 1*71 Vol. III, p. 181. PL I.XXI I Vol. [V, Fig 174. 1880. E-: Bwk.); Vosmaer G. C. J., Th oi the Leyden Museum. Notes from the Leyden Museum, Vol. II, p. 134. iwk.); Vosmaer G. '..f. Report on the Sponges dredged up in the aretie sea by the .Willem Barenta« in the years 1878 and 1879. Niederl. Arch. f. Zoolog. Suppl. Bd. 1. p. 45, PI, III. Fig. !>'.»— ml. PI. IV, Fig. 153 Der Kopf der eher Spindelstifte als Stecknadeln zu nennenden grössten Spicula des „Desmacidon con- sehr eigentümlich und ermöglicht deshalb leichter wie bei anderen Esperien die Wandlungen zu verfolgen, welchen diese Art unterliegt. Wenn der Grundcharakter scharf ausgebildet ist, sind diese Nadeln \or dem stumpfen Ende auf eine grössere oder geringere Strecke plötzlich eingeschnürt und dieses selbst hat bgestumpften Lanze, eines an den Ecken abgerundeten Rhomboids. Bowerbank bildet diese 1 Bereit mfundibuliformis L. mehrere Arten umfasste und er nannte eine hievon i ras dem norwegischen Heere. Auch Lamarck machte den Einwand, dass sieh Linne bei \it nur von dem wenig bezeichnenden Habitus leiten liess und eine sichere Umgrenzung seiner Art nicht ihränken all mal ig den Linne'schen Namen auf einen an den Punkten i a atlantischen Oceans gefundenen meist trichter- unterstell e. Durch die \rb«it von Ehlers über die . da sich die Identität der I. infundibuliformis aut. mit Ut kann nur den von Ehlers wiedi trfcen Esper'schen Namen tragen. i Bd. Po iferen p. I L9. 1 niia d. atlant. Gebietes, Leipzig 1870, p. 36. • in: Report on tln- sponges Iredged up in the afetie sea by the „Willem „Barei Zoolog., Suppl. Bd, i. -39. Poriferen, Anthozoen, Ctenophoren und Würmer. 11 Form ab, lässt jedoch nicht unerwähnt, dass daneben auch Nadeln auftreten, au welchen diese charakteristischen Eigenschaften bis zum völligen Verschwinden abgeschwächt werden. Die in Jan Mayen gefischten Exemplare, welche ich hieher ziehe, Hessen sich in drei Gruppen bringen, die auf den ersten Blick untereinander sehr ver- schiedene Skelete besitzen. Bei einer genaueren Prüfung, besonders bei Anwendung starker Vergrößerungen, gelingt es jedoch immer, die Abhängigkeit von jenen zwei Charakteren: Einschnürung und stumpf rhomboidales Ende herauszufinden und die Zusammengehörigkeit trotz mannigfacher, den Habitus des Schwammes, die Länge der Spindelstifte, die Beschaffenheit des spitzen Endes, die Grösse und Form der Schaufeln und Haken betref- fender Abweichungen zu erkennen. An den Nadeln aller meiner Exemplare ist die terminale Anschwellung sehr unbedeutend, an den Nadeln einiger ist auch die Einschnürung minimal. Wo dies der Fall, werden die erwähnten Eigentümlichkeiten fast völlig verwischt. Nach einem fast unmerklichen Zurücktreten der Ränder der Nadeln laufen sie wieder parallel und die Nadeln enden breit abgerundet. Andere Exemplare besitzen Nadeln, an welchen die Einschnürung sehr gut ausgeprägt war, neben diesen jedoch auch stets Nadeln mit den negativen Charakteren der anderen Reihen, also Übergangsformen. Die Variabilität beschränkt sich jedoch nicht auf die Form des Kopfes, sondern dehnt sich auch auf die Länge der Nadeln und die Beschaffenheit des stumpfen Endes aus. Bowerbank bildet in Fig. 4 eine 0528""" lange Nadel ab. Ich fand die Nadeln meist zwischen 0-6 — 069"im schwankend, aber in zwei Exemplaren auch Nadeln von mindestens 089mm. Die Nadeln sind nicht alle so plötzlich zugespitzt wie Bowerbank eine abbildet. Es kommen auch allmälig zugespitzte vor und bald tritt der eine oder der andere Charakter allgemeiner zu Tage. An den Nadeln eines Exemplares war das plötzlich zugespitzte Ende streng genommen nicht einmal spitz zu nennen. Von den zwei Arten Schaufeln der „D. constrictus" ist die grössere durch ihre Dimensionen ausgezeichnet. Sie übertrifft an Grösse die aller anderen von Bowerbank beschriebenen Esperieu und liefert dadurch gleichfalls ein gutes Merkmal zum Wiedererkennen der Art. Stets in Rosetten gelagert variiren sie nach den Schwammexemplaren von 0-069 — 0-0095mra Länge und auch etwas in der Form. Die Haken sind bald vorwiegend 0-018min, bald 0'024mm gross. Feinste Umspitzer in Bündeln sind immer vorhanden. Diese im Allgemeinen geschilderten Moditicationen treten in den mir vorliegenden Schwämmen folgender- massen combinirt auf: I. Grössere compresse Stücke mit einzelnen abgerundeten Vorsprüugen. Spindelstifte mit starker Ein- schnürung, aber darauf häufig gleichbreit, 0-63 — 0-69mm laug, oft gekrümmt, zugespitzt. Grosse Schaufeln meist 0'075mm lang, sehr häufig unentwickelt. Haken 0-0l8'um gross, nicht sehr zahlreich. Kleine Schaufeln 0-024 bis 0-036mm lang. II. Zwei kleinere, nicht so compresse Stücke mit in scharfe Kegel auslaufenden kleineren Vorsprängen. Alle Skeletgebilde grösser wie in I. Spindelstifte mit sehwacher Einschnürung, aber unverkennbaren Grund- charaktereu, 0-89 — 0-98mm lang, vorwiegend 0-91, wenig gekrümmt, mit der Tendenz allmälig spitz zuzulaufen. Grosse Schaufeln 0-08 — 0O95mm lang. Haken 0024mm gross, sehr zahlreich. Kleine Schaufeln 0-045 — 0-055mm, spärlich. III. Ein Bruchstücke. Spindelstifte wie bei II, jedoch 0 6 — 0-68mm lang und mit häufig fast stumpfer Spitze. Grosse Schaufeln 0-O69mm lang mit leicht gekrümmtem Stiele. Ilaken 0'018,nm gross. Auch die kleinen Schaufeln kleiner wie bei I und etwas schlanker. In Tiefe von 90—400 Meter. Verbreitung: Island; Shetland-Inseln; 72° 32 '3 nördliche Breite, 36° 39' 5 östliche Länge. Suberites Lütkoii. 1870. Schmidt 0., Urundzüge einer Spongieii-Fauna d. atlant. Gebietes. Leipzig, p. 47, Taf. V, Fig. 7. 1880. Suberites mantalbidus Carter II. J., The zoology of the Barents-sea. Ann. and mag. of nat. bist, (ö scr.). Vol. VI, p. 256. 1882. Suberites montalbidus Carter H. J., Some Bponge~B i'rom the West-Indies and Acapulco in the Liverpool Free Museum deacribed witli general and classificatory remarks. Ami. and mag. of nat. Iiist. (5 sei-.). Vol IX. p. 353. 1882. Suberites sp. [montalbidus Crtr.?) Vosmaer Gr. C. .1., Report on (Im- sponges dredged up in the arotic sea by the „Willem BareuU- in the years 1878 and 1879. Nißderl. Areh. f. Zool. Suppl. IM. t. p. 32, PI. I. Fig. 22, 23; PI. IV. Fig. 140—144. 2* 12 v. Marenzellv r, Die Differenzen in den Beschreibungen Schmidtfs, Carter's, Vosmaer's, welche hauptsächlich in den neben den Stecknadeln oder Stiften auftretenden minutiösen Spindeln und Stäbchen liegen, scheinen mir nicht so bedeutend, um daraufhin Arten zu unterscheiden. Auch dürften sie, zum Theile wenigstens, bei einer ver- gleichenden Nachuntersuchung an Schärfe des Gegensatzes verlieren. Carter's Exemplare waren nur klein; midfs, wie die Vosmaer's von feigenförmigem Habitus, erreichten eine Grösse von 16cm. In allen drei Fallen handelte es sieh am angewachsene Formen, während ich nur freie vor mir habe. Das kleinste Exemplar war sphärisch, von Haselnussgrösse, die anderen hatten die Gestalt eines flachen Bachkiesels oder eines Kuchens bis zu 14'*' Längendurchmesser. Die Farbe ist mau. An der Seite eine eingezogene, vertiefte Stelle. Eigentliche Oscula fehlen. Ich sehe sowohl die an derOberfläche rauhen Spindeln als die Stäbchen mit den in den grönländischen Exemplaren beobachteten Dimensionen, aber nicht die unregelmässigen kleinen Kiesel- nadeln Schmidfs, welche übrigens auch weder Carter noch Vosmaer von ihren Exemplaren erwähnten. Bezüglich der grossen Nadeln bemerke ich, dass die vorherrschende Form an dem stumpfen Ende einfach abgerundet ist, also nicht einmal eine Annäherung an die Stecknadeln (Fig. 140) Vosmaer's zeigt. Dieses stumpfe Ende hat häufig unregelmässige Anwüchse. Wirkliche Stecknadeln kommen sehr selten vor. Ausgeworfen am Strande und in 30 Meter Tiefe. Verbreitung: Dänemark (Hellebak, Öre-Sund), Grönland; Barents-See. Suberites crelloüles n. sp. Fig. 3. Der in einem einzigen Bruchstücke vorliegende Schwamm dürfte, wenn vollständig, von ovaler Form, mit einem Durchmesser von 6 und 7""n gewesen sein. Nach der Beschaffenheit des Randes ist er mehr polster- förmig als knotenförmig. Die grösste Dicke beträgt 2""n. Es sind Spuren der Anheftung an einer Muschel- schale vorhanden. Sehr charakteristisch ist die Oberfläche. Sie erinnert an Ürella Gray (= Cribrella 0. S.). Man bemerkt kleine, rundliche ovale oder anregelmässig eckige, niedere, durch Furchen von einander getrennte Papillen, welche in der Mitte leicht eingedrückt sind. Ihr Rand springt deshalb etwas vor. Ein einziges excen- trisches, relativ grosses, von einem Kragen umgebenes Osculum. Die Papillen schliesseu senkrecht gegen die Oberfläche ansteigende Bündel von Kieselnadeln ein, deren Spitzen durchbrechen, aber keine Poren. Diese liegen in den Zwischenfeldern. An Schnitten parallel mil der Oberfläche sieht man hier ein zierliches Sarkode- uetz, das keine vorstehenden Nadelspitzen enthält. Es ist nur eine Art von Nadeln vorhanden: Gerade oder etwas gebogene Stecknadeln mit elliptischen Köpf- chen. Die Nadeln sind im Inneren des oichl s hr dichten Schwamines anregelmässig angeordnet. Gegen die Peripherie sammeln sie sieh zu den in die Papillen eintretenden Bündeln und entsprechend den Zwischen- feldern nehmen sie theils eine der Oberfläche parallele, theils eine zu ihr senkrechte Stellung ein. Das Canal- mässig ausgebildet. Zahlreiche Hier in vorgerückten Stadien der Entwicklung fanden sich vor. Ähnliche Kisel Suberites montiniger Carter von verwandter Localität, über den Vosmaer ' genauere Nachricht gegeben, allein wider Carter noch Vosmaer erwähnen etwas von der so eigenthüm- licben Beschaffenheit der Oberfläche des eben beschriebenen Subetrites. Diese Verhältnisse oder annähernd gleicht 0 3.' a deutungsweise auch S.. hystrix 0. S. 8. Die Nadeln dieser zwei Arten, welche an der Küste Algiers gefunden wurden, Bind jedoch verschieden. Hymeniacidon ccdlosus Bow. * von Irland, nur in trockenen Exemplaren untersucht, ist jedenfalls ein Suberites und steht der Form der Nadeln nach unter den britischen Schwämmen unserer Art am nächsten. In 230 Meter Tiefe. introduetory to the Btndy and Classification of the Spongida. Ann. and mag.ofnat.hist. 1 ser.Vol.XVI, 1885, p. 181. ■i ■' on the Bpon ip in the aretie Bea by the „Willem Barents" in the years 1S78 and 1879. Niederl. Areh. f. Zool.8uppl. Bd. I. L882, p. 31. Küste von Algier, Leipzig 1868, p. tri. * A Monograph of the british Spongiadae. Vol. IV, London 1882, p. 86, PL IV, Fig. 6—8. Poriferen, Anthozoen, Ctenophoren und Würmer. 13 Tetilla yeniculata n. sp. Fig. 4. Das vorhandene Fragment hat die Gestalt eines Keiles von 30m'" Höhe. Der grössere Durchmesser der convexen intacten oberen Flüche beträgt 27,nm, der kleinere 20mm. Die Seitenflächen des Keiles sind überall nur Brucl'flächen. Auf der oberen Fläche ein Osculum von 4mm Durchmesser, mit einem Kragen umgeben. Vorstehende Nadeln geben ihr ein sammtiges Aussehen. Kur an einer einzigen peripheren Stelle erreichen die freien Nadelenden eine grössere Länge (5mm). Von der Spitze des Keiles ragen seitlich aufgelockerte und verkürzte Bündel von Nadeln vor. Über die Beschaffenheit des der Unterlage zugekehrten Theiles des Schwammes und der Art der Befestigung desselben lässt sich keine Angabe machen. Das Skelet besteht aus fünf Arten von Kieselgebilden. 1. Bis 5m,n lange und O03,mn breite Spindeln. Die Spitzen sind ungleich, indem die dem Inneren zuge- kehrte feiner ausgezogen ist als die andere. Sie sind die stärksten Nadeln (Fig. 4.). 2. Haarfeine Umspitzer. 3. Stumpfwinkler (M. ta. p>90°) von verschiedener Stärke. Die drei kurzen Strahlen ungleich lang. Das Verhältniss der Länge ist meist wie an der Fig. 4A, welche eine der stärksten Nadeln dieser Art wieder- gibt. Manchmal ist jedoch die Differenz zwischen den beiden kürzeren und dem dritten Strahle nicht so gross, gleichlang werden sie jedoch nicht. Abnormer Weise wird die Zahl der zwei gleich langen kurzen Strahlen noch um einen dritten vermehrt. 4. Spitzwinkler (M. ta. ^xr90°) (Fig. AB). Die längsten nicht einmal vollständigen waren 10mm lang. Genaue Messungen ergaben, dass die kurzen Strahlen unter sich in der Länge unbedeutend differiren. Auch ist der Winkel, den sie mit dem unparen Strahle bilden, bald grösser bald kleiner und sind die kurzen Strahlen an sich bei der einen Nadel länger, bei der anderen kürzer. 5. Kleine Haken (Fig. 4(7) mit einer charakteristischen Anschwellung. Auf einem Längsschnitte sieht man die Na lelbündel von einem der Spitze des Keiles entsprechenden Punkte (Kern) ausstrahlen. Es ist keine fibröse Rinde vorhanden. Die Nadeln bilden radiäre Bündel, welche wesentlich aus den Nadelarten 1 und 3 bestehen. Die Spitzwinkler sind seltener. Sie liegen so, dass die Zähne der Anker central gerichtet sind. Diese Bündel werden in ihrem peripheren Antheile von den haarfeinen Umspitzern eingehüllt, die sich aber nicht weit gegen das Centrum erstrecken. Die kleinen Haken erfüllen in grosser Anzahl die Sarkode zwischen den radiären Nadelbündeln. Noch von keiner letilla sind Haken wie die meiner Art beschrieben worden. Vielleicht existiren sie bei einer oder der anderen Art und wurde nur die Anschwellung übersehen. In Hinblick auf den Fundort wären zu vergleichen: T. polyura 0. S. (Irland) und T. unca Bowbk (Norwegen). Von den anderen atlantischen Arten besitzen, wie es scheint, T. euplocamos 0. S., T. radiata Sei. Stumpfwinkler mit gleichlangen kurzen Strahlen und T. submersa 0. S. neben den dreizähnigen auch solche mit nur zwei Zähnen. Sollas ' hat das Schicksal, welches der von 0. Schmidt 1868 errichteten Gattung Tetilla durch den Autor selbst bereitet wurde, kritisch erörtert und durch die genaue Untersuchung der „Tethya cranium" auf das Beste beleuchtet. Zur Tetilla (1868) (= Fangophilina 1880) hat man rindenlose Schwämme mit dem Charakter der ursprünglichen Art (T. euplocamos) zu stellen, dagegen mit Rinde versehene Arten gleichen Charakters den Namen Graniella zu geben. Dass Gray2 und später auch Carter3 für alle Schwämme mit dem Typus der „ Tethya cranium" den alten Lamarck'schen Gattungsnamen Tethya beibehalten wissen wollen, lässt Sollas unberührt und ich glaube gleichfalls, dass ein ablehnendes Verhalten diesem Vorschlage gegen- über gerechtfertigt sei. Die Gattung Tethya Lamarck's * enthielt von allem Anfange an sehr verschiedene 1 The sponge-fauna of Norway. Ann. and mag. of uat. hist. (5 ser.). Vol. IX, 1882, p. 426. - Notes uii tlie arrangement of sponges. Proceed. zoolog. soc. 1867, p. 511 aud 543. 3 Descript. and illnst. of a new speeies of Tethya with observ. on the nomenclat. of the Tethyadae. Ann. aud mag. ol nat. hist 4 ser. Vol. VIII. 1871, p. 103. 4 Suite des polypiers einpates. Miau, du mus. d'hist. nat. T. 1. Paris, 1815, p. ti'J. 14 '■. Marenzeil er, Indem man eine alte Gattung zu zerlegen beginnt, spricht man sich für die Unnahbarkeit des ursprüng- lichen Begriffes aus, der an den Namen geknüpft war. Rehält man den Namen bei, so muss man mit demselben ganz andere Vorstellungen verbinden wie zuvor. Als Substrat dieser Vorstellungen muss dann eine Art dienen, die dem ehemaligen Verbände meist ganz willkürlich entnommen wird, oder deshalb, weil sie nach vorher- gegangener Wegnahme anderer bereits anderweitig untergebrachter Arten gewissermassen als Bodensatz zurückgeblieben. Von einer logischen Begründung kann nur dann die Bede sein, wenn man die dem Autor typisch gewesene Art sicher zu stellen im Stande ist. Wo dies nicht der Fall, scheint nur das Aufgeben des alten Gattungsnamens einem halben, wenn auch pietätvollen Verfahren vorzuziehen zu sein.1 Die Strick- laud'selien Regeln sind gerade in Hinsicht auf derartige Fälle verbesserungsbedürftig. In 350—400 Meter Tiefe. Thenea Wallichii. L870. Wyvülethomsonia WaXUchii Perceval Wright E., Notes ou sponges. Quart, Journ. of microsc. science. Vol. X, p. 7, PI. II, 1 -6. . Wright; Sollas W. J. The sponge-fauna of Norway. Ann. and mag. of nat bist. ."> Ber. Vol. IX, p. 127, PI. XVII. 1882. Thenea muricata Bow.; VosmaerG. C.J. Report on the sponges dredged up in the aretie sea by the „Willem Barents" in IS and 1879. Nied.Arch. f.Zool. Suppl.Bd.1, 1882, p. 5,P1.I, Fig. 1-8. ri.II, Fig. 1— 21. PI. IV, Fig. 114, 115. Sollas und Vosmacr haben unabhängig von einander im Jahre 1882 diesen Tiefseeschwamm einer sehr eingehenden Untersuchung unterzogen und ihren Ansichten über die Umgrenzung und Benennung der Art Ausrlrui i. [ch schliesse mich Sollas an. I las einzige mir vorliegende Stück ist verletzt und zeigt eine wahrscheinlich beim Dredscheu entstandene, theils in den. tbeils unter dem äquatorialen Recessus fallende Schnittfläche, so dassich über die Art der Befesti- gung des Schwammes nichts angeben kann. Die Oberfläche des halbeiförmigen dunkelgrauen Stückes (grösste Axe 50 l, kleinere horizontale 37"™, senkrechte 25mm) ist von bis 10mm langen vorragenden Nadeln stellen- weise dicht filzig; aber ein besonderes Büschel langer Nadeln, wie es an einzelnen Exemplaren Vosmaer's 1. c. Fig. 1 l zu sehen, ist nicht vorbanden. Der äquatoriale Recessus scheint in zwei Abschnitten aufzu- treten. Das Skelet erhält alle für die Art angegebenen Nadelarten. Mit der vorigen Art in 350 1"" Meter Tiefe. Verbreitung: An verschiedenen Stellen des nördlichen Eismeeres („Willem Barents"), Kors-Fjord (Norwegen), 200—300 Faden; Atlantischer Ocean 58° 23' N., 48° 50T W., 1913 Faden; Florida 178 Faden; zwischen Anticosti und Gaspe 220 Faden. Sycandra utrlculus. 'uniilt 0., Grund züge einer Spongion-Fauna 5, Fig. la— 1, Taf. 00, Fig. 15. Häufig in 20 270 Meter Tiefe. Verbreitung: Spitzbergen, Grönland. anch Marenzoller E. v. Zur Kenntniss der adriat. AnneL 111. Beitrag. Sitaungsb. d. k. Akail. d. Wias. I-XXX1X. Bd., Wien i . d. Sep.). Poriferen, Anthozoen, Ctenophorm und Würmer. 15 ANTHOZOA. Alcyonium rubiforme. Fig. 5. 1834. Lobularia rubiformis (Pallas) Ehrenberg C. G., Die Corallenthiere des rothen Heeres. Berlin, p. 58. 1848. Alcyonium rubiforme (Pallas) Ehrenberg; Dana Zoophytes, p. 625. 1863. Alcyonium rubiforme Dana; Vorrill A. E., Revision of the polypi of the eastern coast üt' the united states. Mem. Boston. Soc. nat. bist. Vol. I, p. 4. 1865. Alcyonium rubiforme Ehrenborg (Dana); Vorrill A. E., SynopsiSjof tho polyps and corals of the North Pacific exploring expedit. Procood. Essox Instit. Vol. IV, Salem, p. 190. 1864 — 66. Alcyonium rubiforme Ehrenberg (Dana); Verrill A. E., On tho Polyps and Echinod. of New-England. Procoed. of the Boston »Soc. of nat. bist. Vol. X, p. 355. 1868. Alcyonium rubiforme Dana; Vorrill A. E., Review of tho Corals and Polyps of the west coast of America. Trans. Con- necticut. Acad. Vol. I, p. 459. Das Zoanthodem, von derber Consistenz, sitzt mit breiter Basis seiner Unterlage auf und erreichte in den grössteu Exemplaren bei massig contrahirtem Zustande eine Höhe von 30°™ bei einem Durchmesser in der Breite von 35m,n. Der niedere Stamm gibt bald ober der Basis mehrere dicke kurze Aste ab, welche mit un- regelmässig sphärischen Läppchea von 3 — 7mm Duchmesser besetzt sind. Auch der Stamm selbst trägt einige solche kleinen Läppchen. An sehr contrahirteu Exemplareu, die nur eine Höhe von 18mm haben, wird die Gliederung des Stammes verdeckt. Das Zoanthodem zeigt dann nur dicht gelagerte Knollen, die Läppchen, welche sich gegenseitig abplatten. Die Öffnungen für die Polypen in den Läppchen stehen massig entfernt von einander und sind auch in sehr coutrahirten Stöcken stets sehr deutlich, von ungleicher Grösse, nicht selten bis über lmm im Durchmesser, häufig der Oberfläche ein wabiges Aussehen verleihend. Vereinzelt sitzen auch Polypen au den Seiten der Aste selbst, zwischen den Läppchen. Die Oberfläche der Läppchen ist von vor- stehenden Spiculis ziemlich rauh, rauher als die des Stammes. Farbe weiss, heller oder dunkler rosenroth. Die Polypen vollkommen retractil. Um die Öffnungen, aus welchen sie austreten, erhebt sich manchmal die Rinde zu einem niederen Wall, wodurch für die einzelnen Polypen einzelne Bezirke in den Läppchen abgegrenzt scheinen. In diesen Wällen findet man die Spicula Fig. 5,. Die Spicula der Kinde des Stammes (Fig. 5) O09 — 012mm lang, 0-06 — O08mm breit. Die der Läppchen sind etwas grösser, besonders in der Umgebung der Offnungen für die Polypen. Hier rinden sich ausser diesen, mehr spindelförmigen Spicula (Fig. 5t) von 0-2 — 028nim Länge und 0*08 — 01mm Breite. Diese beiden Formen der Spicula weiden durch Übergänge mit einander verbunden. In dem Vorderleib der Polypen 0-2— 035mm lange Spindeln (Fig. 5^4) in gewöhnlicher Ordnung. Der kurze Hinterleib ist nur mit wenigen Spicula versehen, die annähernd den Typus der Rinden-Spicula zeigen, doch minder reichwarzig sind und mehr an die Spicula des Coencnchymes erinnern. In den Tentakeln allein im Kiele bis (>lmm lange und 0.03mm breite Spindeln (Fig. bß), den Fiederchen fehlen sie. Das gering entwickelte Coenenchyn enthält nur ganz vereinzelte Spicula (Fig. 5(7), gegen die Basis des Stammes an Grösse zunehmend (Fig. 5Ct). Die sehr verständliche Beschreibung, welche Verrill von der „Lobularia rubiformis" Ehrenberg gegeben, passt vollkommen auf die mir vorliegende Alcyonarie. Ehrenberg setzte als Autor „Pallas- hinzu. Ich war aber nicht im Staude, in irgend einer Arbeit von Pallas oder einschlägigen älteren Schriften Anderer diesen Speciesuamen zu finden. Es muss also wohl Ehrenberg selbst als Schöpfer dieser Art betrachtet weiden, welche nach dem dermaligen Stande nur in der sehr elastischen Gattung Alcyonium untergebracht werden kann. An einer einzigen Stelle der Nordseite der Insel in 100 Meter Tiefe in mehreren Exemplaren. Verbreitung: Ehrenberg gibt als Fundort „nördliches Meer" au. Bestimmte Auskunft erhielten wir erst durch Verrill, der die Art von Neufundland, Eastport (Maine) und aus der Bering-Strasse untersuchte. Iß v. Marenzeller, Ammothea JJuetkeni. 1877. Ammothea Luetkeni Marenzeller E. v., Die Coelent, Echinod. undWüruier der öst. ung. Nordpol-Exped. Denksch. d. k. Akad. d. Wiss. Wien. XXXV. Bd.. p. 17, Taf. III, Fig. 1. 1880. Aleyonium Ltuekeni Verrill A. E., Notice of recent additions to the marine invert. of thc northeastem coast of America. Proceed. of the unit stat. national mus. Washington. Vol. ü, p. 200. In 100 Meter Tiefe. Wahrscheinlich ist mit A. Luetkeni auch Eunephthya glomerata iLtitken sp.) Verrill1 synonym. Ich übersah dies seinerzeit, doch hätte ich hei dem Mangel einer Beschreibung den Namen nicht annehmen können. Ob die jüngst von Carter2 aufgestellte Ammothea glomerata ans der Barents-See eine andere Art oizieht sich meiner Beurlheilung. Überzeugend ist die Begründung nicht. Verbreitung: Grönland, Barents-See. Ich benütze diese Gelegenheit, um bezüglich einer früher von mir beschriebenen Alcyonide eine Correctur anzubringen, wiewohl sich diese Art unter den bei Jan Mayen gesammelten Thieren nicht vorfand. J. Koren und D. C. Danielssen haben in einer ihrer mustergiltigen Monographien den ungeahnten Reichthum der nordischen Meere an einschlägigen Formen aufgedeckt und dort (pag. 5) nachgewiesen, dass ich im Irrthume war. als ich auf eine Alcyonide der österr.-ungar. Polarexpedition (Gersemia florida) die Gorgonia florida Ratbke's bezog. Die Untersuchung der noch im Bergeuer Museum aufbewahrten Originale und neuer Funde ergab, dass letzte Art ganz andere Charaktere als die meiner Gersemia florida besitze. Sie wird einer neu auf- gestellten Gattung (Duva) angereiht. Es wären demnach in der Beschreibung meiner Gersemia florida die Synonyme zu streichen und dir Art müsste fortan Gersemia florida Marenzeller (non J. Rathke) heissen. Ich ziehe es jedoch aus Gründen, die ich bereits früher erörtert, vor, die Art ganz neu zu benennen. Es sei mir gestattet, ihr den Namen des hochverdienten Directors des Museums in Bergen Dr. C. Danielssen zu geben. Gersemia Danielsseni mihi. 1877. Gersemia florida Marenzeller E., Die Coelenteraten, Echinod. u. Würmer d. öst. ung. Polarexpedition. Denkach. d. k. Akad. d. Wiss. Wien XXXV Bd., p. 19 d. Sep. mit Ausschluss der Synonyme. Tealia digitata. Aftinia digiitita Müller 0. 1'.. Zoolog, danic. prodr. Havniae, p. 231. ' i! 0. I Gosse I 1 1 . II-. A nistory of the british sea-anemones. London, p. 206, PL VI, Fig. 10. - Müll. 0. IV, Andres \ . Le Attinie. Leipzig, p. 203. In i 10—270 Meter Tiefe. Exemplare auch auf Volutopsis norvegica Chemn. und Fusus tortuosus Reeve Verbreitung: Norwegen; Grossbritannien; Shetland-Inseln ; Grönland; Neu-England; St. Georges- Bank; Golf von Maine. Polythoa norvegica. 1*77. Zoanthus norvegicus Koren et Danielssen. Fauna littoral is Norvegiae. III. Lief. Bergen, p. 79, Tab. 9, Fig. 5, 6. i Kor. el Dan.; Andrea A.. Le Attinie. Leipzig, p. 316. In 200 Meter Tiefe. Ve rbreitung: Kors-Fjord bei Bergen; .Marseille (?). I pi and Corals of the North-Pacific oxploring expedit. Proceed. Essex Instit. Vol. VI, Salem 1871, ind Critical remarks on Halcyonoid Polyps. An of acience and arts (2 ser.). Vol. 47, p. 284. \im. and mag. oi Hat. bist. (5 ser.). Vol. VI, p. 256. - Nye AI irgonider og Pennatulider tilh0rende Norges Fauna, Bergen 1883. Poriferen, Anthozoen, Ctenophoren und Würmer. 17 CTENOPHORAE. Beroe cucumis. 1780. Beroe cucumis Fabrieius 0., Fauna groenlandica Hafniae et Lipsiae, p. 361. 18G0. Idyia roseola Agassiz L., Contrib. to the nat. bist, of the U. S. Vol. III, p. 270, 296, PI. 1, 2 und A.gassiz A. Illustrated Cat. of the museutn of comp. Zoolog-. N. II. North American Acalephae. Cambridge 1865, p. 37. 1880. Beroe cucumis F. 0.; Chun C, Die. Ctenophoren des Golfes von Neapel. Leipzig, p. 305. Verbreitung: Im deutschen Meere, um Grossbritaunien, Shetland-Inseln; an Norwegen; im Polarmeer; Grönland; Neu-England; Bay of Fundy. PLATHELMINTHES. Taenta tenuirostris. 1819. Rudolphi, Entozoorum Synopsis. Berlin, p. 156 et 509. 1869. Taenia tenuirostris R.; Krabbe H., Bidrag til Kundskab oui fnglenes Baendelonue. Vidensk. Sri. k. Skrifter. Kjobenhavn p. 291, Tab. VI, Fig. 123—126. Gegen 40 Exemplare aus dem Dünndarm von Laras tridaetylus. Bothriocephalus laaceolatus. 1866. Krabbe H., Recherches helminthologiques en Danemark et en Islande. Paris, Loudres et Copenhague, p. 34. Nach der Angabe Dr. Fischers zu Tausenden im Dünndarm vou Phoca barbata. Tetrabothrium macrocephalum. 1810. Rudolphi, Entozoorum historia naturalis. III, p. 61. 1850. Tetrabothrium macrocephalum R.; Diesing, Systema Helminthum, p. 599. Zwei Exemplare aus dem Dünndarm von Laras tridaetylus. Leptoplana tremellaris. 1774. Fasciola tremellaris Müller 0. F., Vermium terrest. et fluv. hist. Havniae, Lipsiae. Vol. I. pars altera, p. 72. 1843. Leptoplana tremellaris Müll. 0. F.; Oersted, Fors0g til en ny Classiflc. of Planarierne. Natnrh. Tidskrift udgived af II. Kr0yer. IV. Bd., Kjobenhavn, p. 569. 1884. Leptoplana tremellaris Oersted; Lang A., Die Polyeladen des Golfes von Neapel, Leipzig, p. 476. Ein Exemplar in 140 Meter Tiefe. Verbreitung: Französische Westküste, Grossbritannien, Holland und Belgien, Ostsee, Dänemark, Nor- wegen, Grönland; Mittelmeer; Rotbes Meer. Amphiporus FabriciL 1879 — 80. Levinsen G.M.R., Bidrag til Kundskab om Grönlands Turbellarie-Fauna. Vedensk. Meddel. fra den natnrh. Forening i Kjtfbenhavn, p. 200. Ein grösseres Exemplar aus 270 Meter Tiefe; kleinere, junge am Strande und in 30 Meter Tiefe. Verbreitung: Grönland, Barents-See. 0 rstedia cassidens n. sp. Fig. 6. Körper der Weingeistexemplare fast drehrund oder nur leicht comprimirt, vorn stumpf, hinten spitzer, bei grösster Länge von 44mm; 5mm breit. Kleinere Individuen von 25mm Länge waren 3mm breit. Der Hinterleib häufig in Abständen geringelt, leicht rosenkranzförmig. Farbe im Leben bis auf eine blass -sepiabraune Binde am Kopfe rosaroth. Kopf nicht abgesetzt. Die vorderen Augen ganz vom an der Spitze des Kopfes stehend. Die hinteren grösseren von den vorderen weit entfernt, untereinander durch einen zarten Pigmentstrich verbunden. Die vorderen Augen werden auf Kalizusatz sehr deutlich, die hinteren sind nur durch Schnitte zu eoustatiren. In der Österreichische Expedition auf Jan Mayen. 3 18 r. Marenzeller, Höhe der hinteren Augen dorsal eine nach vorn leicht convexe Furche. Sie setzt sich seitlich fort und läuft ventral gerade gegen den Mund, mit jener der anderen Seite einen nach vorn sehr spitzen Winkel bildend. Hinter ihr ist ventral eine zweite Furche zu sehen, die in der Mittellinie einen viel stumpferen Winkel mit viel kürzeren Schenkeln bildet; weiter über die Seiten des Körpers auf den Rücken bin lässt sich diese zweite Forche nicht immer verfolgen. Zwischen diesen beiden Furchen ist das bräunliche Pigment eingelagert, das die oben erwähnte Binde am Kopfe bildet. Am Bauche ist es spärlich und überhaupt nur lateral. Die Verhältnisse des mittleren Abschnittes des Bussels ähneln denen von Tetrastemma flavida. Die Papillen des vorderen Abschnittes sind breit, stumpf, etwas löftelförmig. Das Stilett (Fig. 6) hat einen sehr schlanken, hinten leicht conyexen Handgriff. Die Spitze läuft nicht konisch zu, sondern trägt einen kurzen stumpfen Fortsatz. Jederseits ein Marginalsack mit je zwei ebenso geformten Spitzen. Ihre Lage ent- spricht einer Geraden, welche das ganze Stilett in eine vordere und hintere Hälfte theilt. Die seitlichen Nervenstämme nicht der Mittellinie genähert. Es ist mir keine Beschreibung einer Neniertine bekaunt, in welcher der so eigenthünilichen Form der Stilettspitze, welche ich als vollkommen constant bezeichnen muss, Erwähnung gethan würde. Ob diese Art Fabricius oder 0. F. Müller bereits vorgelegen, lässt sich noch nicht entscheiden oder wird sich vielleicht nie entscheiden lassen. Ich dachte an Planaria Candida, allein dann tnüsste ich die Interpretation dieser Art durch Mc. Intosh für unrichtig erklären und hiezu glaube ich mich umsoweniger berechtigt zu halten, als Levinsen (1. c.) von Grönland eine Xemertiue anfuhrt, welche die Charaktere der Tetrastemma Candida besessen zu haben scheint, da er neben der Fasciola Candida 0. F. Müller auch die Tetrastemma Candida (0. 1. Müller) Mc. Intosh citirt. Die Wahl der nach der Auffassung Hub recht's Tetrastemtna sehr nahe stehenden Gattung Oerstedia schien mir durch die Körperform und die Grösse der Augen gerechtfertigt. Cerebratuius fuscescens Fabr. 1879—80. Levinsen G. M. R., Bidrag til Kuudskab om Grönlands Turbellariefauna, 1. c. p. 202. Mc. Intosh erblickte in der Planaria fusca F. und PL fuscescens F. einen Liueusj denn wir finden diese Namen unter den Synonymen des Lineas yesterentis 0. F. Müller. Levinsen dagegen scheint diese Ansicht nicht zu theilen, da er eine Neniertine von Godhavn in Grönland als Cerebratuius fuscescens F. hinstellt. Ich glaube nun in einem Cerebratuius (sequ. Hubrecht) dieselbe Art vor mir zu haben wie Levinsen und wähle deshalb zu ihrer Bezeichnung den von diesem Autor wieder eingeführten Namen. Das j:rösste vollständige Exemplar ist dermalen etwas kleiner als das von Levinsen beschriebene. Eine braune Färbung in der Mittellinie des Rückens lässt sieh nicht constatiren. Am Kopfe ist eine seichte Furche bemerkbar, die knapp hinter dem Ende der kurzen Seitenfächer und vor der Mundöffnung verlauft, Augen- flecken fehlen. In einer Tiefe von 130—200 Meter. Verbreitung: Grönland. NEMAT11ELMINTHES. Ascaris osculatcu 1809. Rndolpbi, Entoz. hist. nat. Amstelaedami. Vol. II, p. 135. Schneider A., Monographie der Nematoden. Berlin, p. 14, Taf. 1, Fig. 13. 1878. Krabbe IL, .Saelernes og Tandhvalernea Spolorme. Övera. kgl. Danske. Vcdcnsk. öelsk. Forh. Kopenhagen, p. 46, Tab. I, Fig. 1. Zahlreiche Exemplare im Magen einer Phoca barbata. Ascaris rieeipiens. 1878. Krabt. aes og Tandhvalnernes Spolorme, 1. c. p. 4ö, Tab. I, Fig. 3. Nach Tausenden im Magen einer Phoca yromlandka. Poriferen, Anthozoün, Ctenophoren und Würmer. 19 JEchhiorhijHchus polymorpJius. 1820. Echinorhynchus polymorphus Bremser; Jassoy E. F., Di.ssert. de Echinorhyncho polymorpho. Herbipoli. 1851. Echinorhynchus polymorphus Bremser; Diesing, »Syst. Helmiath. Vol. II, p. 49. Im Dünndarm einer Somaieria mollissima. CHAETOGNATHI. Spadella bipunetata. 1827. Sagitta bipunetata Quoy et Gaimard, Annal. d. sciences nat. T. X, p. 232. 1883. Spadella, bipunetata Quoy et Gaimard; Grassi B., I Chetognati. Leipzig, p. 13, 22, Tav. I, Fig. 4. Ein einziges Exemplar mit den Charakteren der Art, aber einer Länge von 40mm. Verbreitung: Norwegen; Grossbritannien; Helgoland; Fär-Öer; Island; Grönland; Madeira; Mittel- meer. GEPHYREI. Phaseolosoma mar gar itaceum. 1851. Sipunculus margaritaems Sara M., Beretning om en i Sommeren 1849 foretagen zoolog. Reise i Lofoten. Nyt Magaz. for Naturvidensk. VI. Bd. Christiania, p. 196—197. 1877. Phaseolosoma margaritaceum Sara M.; Koren et Danielsseu, Fauna littoralis Norvegiae. 3. Hefte. Bergen, p. 135, 136, Tab. 15, Fig. 43—44. 1883. Phaseolosoma margaritaceum Sars M.; De Man J. G., Bülow C, Selenka E., Die Sipunculiden. Wiesbaden, p. 25, Tat'. IV, Fig. 37. In 230—270 Meter Tiefe. Verbreitung: Norwegen; Spitzbergen; Grönland. Phascolion strombi. 1804. Sipunculus Strombus Mont. G., Trausaet. of the Linnean Soc. of London. VII, p. 74 — 76. 1875. Phascolion strombi Mont.; H. Theel, Bihang tili. k. Svenska. Vet. Akad. Handl. Bd. III, Nr. 3. 1883. Phascolion slrombi Mont.; De Man J. G., Bülow C, Selenka E., 1. c. p. 50. In 160—100 und 230 Meter Tiefe. Bereits für Jan Mayen bekannt. (Norske Nordhavs-Exped. 1876—78). Verbreitung: Aus dem Katlegat bis nach Spitzbergen; Grossbritannien; Fär-Öer; Nordamerika. CHAETOPODES. Arch ienehytraeus gemmatus. 1879. Eisen G., On the Oligochaeta colleeted diiring the swedish expeditions to the aretie regions in the yeara 1870,1875, 1876. Kgl. svenska. Vetensk. Akad. Handling. Bd. 15, Nr. 7. Fig. 19, PL V; Fig. 8, PI. XIII, Fig. 31. Am Strande in feinem Scholter. Verbreitung: Nowaja Semlja. JEuno'e scabra. 1843. Lepidonote scabra Örsted, Grönlands annul. dorsibr. p. 164, Fig. 2, 7, 10, 12—13, 17—18. 1865. Eunoe Oerstedi Malmgten, Nordiska Hafs-Annulat. Öfvers. at'k. Vet.-Akad.-Förh. p. 61, Tab. VIII, Fig. 3. 1879. Polynoe scabra 0 erst cd; Theel, Les Aunelidcs polychetes des mers de la Nouvelle-Zemble. Kongl. svensk. Vet.-Akad. Handliugar. PI. 16, Nr. 3, p. 7. 1883. Polynoe scabra (Oersted) Theel-, Wiren, Chaetopoder frän sibiriska ishafvet och Berings Haf. insamlade under Vega- Expedit. Vetenskapelige Jakttagelser, Bd. II, .Stockholm, p. 387, Taf. 28, Fig. 1, 2; Taf, 29, Fig. 1. In 100—140 Meter Tiefe. Verbreitung: Shetland-Inseln; Bohus; Finraarken; Spitzbergen bis indasBering-Meer; Grönland ; Grand Mauau; St. Lawrence-Golf; Golf v. Maine. Evarne inipar. 1839. PolynoS impar Johnston G., Miscellanea Zoologica, Ann. and mag. of nat. bist. Vol. II, p. 436, PI. XXII, Fig. 3—9. 1865. Evarne impar Johuston; Mahugreu, Nordiska Hais- Anuul.it. Öfvers. of k. Vet.-Akad. Forh. p. 71, Tab. IX, Fig. 1. 3» 20 >'■ Marenzeller, /•Johns ton; Mc Intosh, On british anneüda. Trans of the zoolog. soc. of London. Vol IX, part VII, p. 387, PI. LXX. Fig. 1—3. ; Theel, 1. e. p. 9, not«-. u-iieimpar Johns ton; D'Urban W. S. M., The Zoology of Barents-Sea. Ann. and mag. oi'uat. bist. 5ser., Vol, VI. p. 261. In 140—230 Meter Tiefe. Die häufigste Aphroditide. Verbreitung: st. Vaast; Grossbritannien, Shetland-Inseln; Island; Bohus, Finnmarken, Nowaja Semlja, Grönland, Lawrence-Golf. Aittinoe Sarsi. 1879. Polynoe Sarsi Kinberg; Theel, 1. c p. 16. Ein berg; Malmgren, 1. c. p. 75, PI. IX, Fig. 6 (zum Theil). Kinberg) Theel; Wiren, 1. c. p. 390. Schon Malmgren erkannte die Nothwendigkeit der Zerlegung Antinoe' Sarsi Kbg., doch war es erst Theel. der dieselbe eingehend begründete. Ich benutzte diese Gelegenheit, um mich bezüglich der in meiner Arbeit über die Coelenteraten, Echinodermen und Würmer der österreichisch-ungarischen Polarexpedition 1S77 angeführten Antinoe Sarsi Kbg. zu äussern. Diese muss jetzt Antinoe badia Theel heissen. Ein Exemplar in 40 -Meter Tiefe. Verbreitung: Da der Name Antinoe Sarsi Kbg. bis in jüngster Zeit ein Sammelname war, so lässt sich natürlich nicht bezüglich aller bisher bekannt gewordenen Fundorte mit Bestimmtheit angeben, ob sie auf A. Sarsi 8. str. oder auf A. badia. Theel zu beziehen sind. Weitere sichere Fundorte sind: Ostsee, Spitzbergen, Kara-See bis zum 137-2° nördlicher Länge (Vega- Exped.), und nach einer von Director Dr. Spengel mir zur Bestimmung übermittelten Sammlung von Chaeto- poden, welche von den Gebrüdern Krause in der Bering-Sce gemacht wurde, auch an der St. Matthäus-Insel. PIioloö minuta. 1780. Aphrodite minuta Fabriciua 0., Fauna groenlandica. Hafhiae p. "\i. 1865. FhötoS minuta Fab) icius; Malmgren, 1. c. p. 89, Tab. XI, Fig. 13. Zwei Exemplare in 230—400 Meter Tiefe. Verbreitung: St. Vaast; Grossbritannien; Shetland-Inseln; Dänemark; Schweden; Norwegen; Fär-Öer; Island; Spitzbergen; Kara-See; Grönland; St. Lawrence-Golf; Golf v. Maine. CasUüia punctata. 1776. Nereis p>(,irt,,'« M ii 1 1 .- r 0. F., Zool. danic. prodr. Hafniae, N. 2633. ; ed A. S., Aunidat. dan. consp. Hafhiae p. 24, Fig. 15, 63, 6.r>, 69 (excl.-syn. F. Sav.). 1867 i aller; Malmgren, Annnl. polych. Ofvers. ofkongl. Vetensk.-Akad. Förh. p. 151. 1, 1. c. p. 39. Ein Exemplar in 230—400 Meter Tiefe. Diese an den Horsten in dein dorsalen Kaderaste leicht kenntliche Art wurde bisher über den nördlichen Polarkreis hinaus nur an Finmarken gefunden. Verbreitung: Ostsee bis Finmarken; Grossbritannien; Shetland-Inseln; Fär-Öer; Island. Ti/posi/l/is fasclata. fasoiata Malmgren, A d. polych., 1. c. p. 43—44, Tab. VIII, Fig. 47, Tab. IX, Fig. 52. s"9. '/;. | gerhana P., Die Wunnfauna von Madeira. Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. XXXII, p. 534. Mgrn.; Theel, 1. c. p 39. Mehrere Exemplare in 20—400 Meter Tiefe. Verbreitnng: Fär-Öer; Spitzbergen; 04° 52' nördlicher Breite, 172° 3' nördliche Länge; Kara-See. Poriferen, Anthozoen, Ctenophoren und Würmer. 21 Eusyllis moniUcornis. 1807. EusyUis monilieorma Malmgren, Anmil. polych., 1. c. p. 16ü, Tab. VII, Fig. 44. 1879. Syllis monüieornis Malmgren; Langerhaus P., Die Wurmfauna von Madeira. Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. XXXII, p. 551, Taf. XXXII, Fig. 13. 1879. Syllis monüieornis Mgrn.; Theel, 1. c. p. 41. Mehrere Exemplare in 20 — 400 Meter Tiefe. Verbreitung: Dänemark; Spitzbergen; Nowaja-Semlja; Kara-See; St. Lawrence-Golf; Madeira; Adri a Lutnbrinereis fragüis. 1776. Lumbrieus fragüis Müller 0. F., Zool. danic. prod. Havniae. Nr. 2611. 1834. Lutnbrinereis fragüis Müll.; Audouiu et M. Edwards, Rech, pour servir ä l'hist. nat. du littoral de la France. Paris, Taf. U, p. 170. 1867. Lumbriconereis fragüis Müller 0. F.; Malmgren, Annul. polych., 1. c. p. 177, Tab. XV, Fig. 83. 1881. Lumbrieonereis fragüis Müller 0. F.; Horst R., Die Anneliden, gesammelt während der Fahrten des „Willem Barents" Nieder! Arch. f. Zool. Suppl. I, p. 12. Ein Bruckstück aus einer Tiefe von 20 Meter. Bereits für Jan Mayen bekannt. | Norske Nordhavs-Exped.) 1876—1878). Verbreitung: Französische Westküste; Grossbritannien; Shetland-Inseln; Fär-Öer; Island; Vom Kattegat bis in die Bering-Strasse; Spitzbergen; Grönland; Nordamerika bis Viueyard-Sund; Madeira. Onuphis conehylega. 1835. Onuphis conehylega Sars M., Beskrivelser og Jagttagelser etc. Bergen, p. 61, Tab. 10, Fig. 28a — e. 1867. Northia conehyleya Sars; Malmgren, Annul. polych., 1. c. p. 180. 1881. Onuphis conehyleya Sars; Horst R., 1. c. p. 14, Fig. 4a— d. Sehr häufig in Tiefen von 140 — 200 Meter. Bereits für Jan Mayen bekannt. (Norske Nordhavs-Exped. 1876-78). Es gilt als gewiss, dass Sars bei der Beschreibung seiner Onuphis conehylega die Fühlercirren über- sehen und deshalb die acht Jahre später von Oersted aufgestellte 0. Eschrichtii, welche Fühlercirren besitzt, synonym ist. Trotzdem ist in den Schlüssen auf die Verbreitung dieser Art Vorsicht zu empfehlen, da es in der That eine Onuphis mit einfachen Kiemen, aber ohne Fühlercirren gibt, welche wahrscheinlich wieder- holt als 0. conehylega. Sars bezeichnet wurde. Ich fand diese Art bei St. Malo an der französichen Westküste. Sie ist noch ausserdem dadurch gut zu charakterisiren, dass die Kiemen am vierten Ruder beginnen. Grube1 hat sie gleichfalls an demselben Orte beobachtet, er bezog jedoch auf dieselbe die 0. conehylega Sars; Quatrefages kannte sie nicht. Diese noch unbeschriebene Onuphis der französischen Westküste will ich Onuphis Grubii nennen. 0. Grubii n. sp. wird jedenfalls auch an den Küsten Grossbritanniens vorkommen und Johnston dürfte sie ebenso irrthümlich wie Grube für die 0. conehylega Sars (Northia conehylega) gehalten haben. Citate Johnston betreffend und Angaben über das Vorkommen der 0. conehylega Sars an den englischen Küsten sind daher als unsicher zu bezeichnen; der Fundort „französische Westküste" ist aber bei dieser Art ganz zu streichen. Verbreitung: Von der dänischen und schwedischen Küste bis an die Taimyr- Halbinsel; Shetland- Inseln; Fär-Öer; Island; Spitzbergen; Grönland; Grand Manan; St. Lawrence-Golf; Golf. v. Maine. Paractius littoralis. 1878. Levinsen G. M. R., Om to nye slaegter af aretiska chaetopode Annelider. Vidensk. Meddelelser fra den naturhist. Foreuing i Kjtfbenhavn 1879—1880, p. 11, Fig. 7—11. Nur ein Bruchstück aus 230—400 Meter Tiefe. Verbreitung: Grönland. i Mittheilungen über die Familie äer Euuiceen. 55. Ber. d. schles. Ges. f. vaterl. Cultur. Jahrg. 1877. Breslau 1^78, p. 11 d. Sep. 22 v. Marenzeller, Scoloplos armiger. 177h Lumbricus armiger Müller 0. F., Zoolog, rtanic, I. p. 22, Taf. 22. Müller 0. F.; Blainville. Dict. sc. nat Tome 57, p. 493. ifüller ; M al m g r e n, Annul. pol y eh., 1. c. p. 204. Scoloplos armiger Müller; Theel, 1. c. p. 45. Mehrere Exemplare in 20 Meter Tiefe. Verbreitung: Von den dänischen und schwedischen Küsten bis in die Bering-Strasse; französische Westküste iKoscoff); Fär-Öer; Island; Spitzbergen; Grönland; St. Lawrence- Golf. Xaitloiwrets quadricuspida. 1780. Kais quadricuspida Fa brici us 0.. Fauna groenlandica Hafniae, p. 315. üneris quadricuspida F.; Blaiuvi He, Dict. sc. nat. Taf. 57, p. 190. ispida F.; Malmgren, Annul., polych., p. 205. Ein Exemplar in 20 Meter Tiefe. Verbreitung: Shetland-Inseln; Fär-Öer; Island; Grönland; Nordamerika. Travisia Forbesi, 1840. Travisia Forbesi Johnston 6., Miscellanea zoologica, Ann. and mag. of nat. bist. Vol. IV, p. 373, PL XI, Fig. 11—18. Travisia Furi>,<, Johnston; Malmg'ren. Annul. polych. p. 186. Melirere Exemplare in 20 — 30 Meter Tiefe. Verbreitung: Grossbritannien; Fär-Öer; Spitzbergen; Aus dem Kattegat bis in die St. Lorenz-Bai nach von mir bestimmten Exemplaren, welche dort von den Gebrüdern Krause gesammelt wurden; Grönland; Nordamerika. Ephesia gracüis. iradlis Rathke II.. Beiträge zur Fauna Norwegens. Nov. act. nat. cur. 20. Bd., 1. H., p. 176, Tab. VII, Fig. 5—8. Rathke; Malmgren, Annul. polych., 1. e. p. 190. Mehrere Exemplare in 140—400 Meter Tiefe. Verbreitung: St. Vaast; Grossbritannien; Shetland-Inseln; Aus dem Kattegat bis in die Kara-See; Spitzbergen; Grönland; St. Lawrence-Golf. Nico mach e I a tu brivalis. L780. SabeUa lumbriealis Fabricius 0., Fauna groenlandica Hafniae, p. 374. F.; M :i 1mg ren, Annul. polych., 1. c. p. 209. Zwei Exemplare. Verbreitung: Grossbritannien; Shetland-Inseln; Aus dem Kattegat bis an die Tairnyr- Halbinsel; Spitzbergen; Grönland; St. Lawrence- Golf. Amphitrite affinis. Bn, Nordiska Hafs-Annulat, 1. c. p. 375, Tab. XXII, Fig. 55. M i Imgren; W Ire n, I. c. p. 419. Ein Exemplar in 230 Meter 'liefe. Verbreitung: Spitzbergen; im sibirischen Eismeere bis zum 170° 17' östliche Länge. (Vega-Exped.) üicolea venustula. • Wontagn <'■-. Deacript of five british speciesof the genus Terebella of Linne. Trans, of the Linn. ■ I. Ml. p 344, Tab. XIII, Fig. 2. Poriferen, Anfhozoen, Ctenopkoren und Würmer. 23 1884. Nicolea venustula Mont.; Marenzeller, Zur Kenntnisa d. adriat. Annel. 1H. Beitrag. Sitzh. «1. k. Akad. d. Wiss. Wien, 89. Bd., I. Abth., p. 195, Taf. II, Fig. 2. In 20 und in 140 Meter Tiefe. Verbreitung: Ist die Nicolea aretica Mgrn., wie es den Arischein bat, nur eine arktische Form der N. venustula Mont., so geht diese bis in die Bering-Strasse (Vega-Exped.) Die anderen Fundorte finden sich in meiner oben citirten Arbeit. Thelepus ehiciiinatits. 1780. Amphürüe emeinnata Fabricius 0.; Fauna groenlandica. Hafniae. p. 286. 1884. Thelepus cincinnattts F.; Marenzeller, Zur Kenntniss d. adriat. Annel. III. Beitrag, 1. c. p. 205, Taf. I, Fig. 6. In 230 Meter Tiefe. Verbreitung: Im nördlichen Eismeere bis zur Taimyr - Halbinsel (Vega-Exped.). Für die anderen Fundorte siehe meine obige Arbeit. Ereutho Smitti. 1865. Ereutho Smitti Malmgren, Nordiska Hafe-Annal., 1. c. p. 391, Tab. XXLU, Fig. 63. Mehrere Exemplare in 20—400 Meter Tiefe. Verbreitung: Schottland; Island; Fär-Öer; dänische Küste; Spitzbergen; Nowaja-Semlja; Grönland. Säbella crassicörti is. 1851. Sars M., Beretning om en i Sommereu 1849 foretagen zoolog. Heise i Lofoten og Fiumarken. Nyt mag. f. Xaturv.,VI. Bd. p. 202. 1865. Sabella crassicornis Sars M.; Malmgren, Nordiska Hafs-Annulat. 1. c. p. 399, Tab. XXVII, Fig. 83. 1865. Sabella spitsbergensis Malrngreu, ebenda p. 399, Tab. XXIX, Fig. 93. 1879. Sabella crassicornis Malmgren; Theel 1. c. p. 65. 1884. Sabella Fabricü Kr.; Levinsen G. M. R., System, geogr. Overs. over de nordiske Aunulat., Gephyrea, Chactopod. og, Balanoglossi, Anden Halvdel. Vidensk. Meddel. t'ra den naturh. Foren. Kjpbenhavu, 1883, p. 187. Zwei Exemplare in 130 Meter Tiefe. Verbreitung: Von Finmarken bis in die Bering-Strasse; Spitzbergen; Grönland; Nordamerika. Euchone analis. 1856. Sabella analis Kröyer. Oin Sabellerne, Overs. kgl. danske Vid. Selsk. Förh. p. 17. 1865. Euchone analis Kröyer; Malmgren, Nordiska Hafs-Annul., 1. c. p. 406, Tab. XXVIII, Fig. 88. Mehrere Exemplare in Tiefen von 30 Meter. Verbreitung: Shetland-Inseln; Grönland; Spitzbergen bis zum 144° 2f/ östlicher Länge. Clione Infundümliformis'. 1856. Kröyer, Om Sabellerne, 1. c. p. 33. 1865. Chone infundibuliformis Kr.; Malmgren, Nordiska Hafs-Annul., 1. c. p. 404, Tab. XXVIII, Fig. 87. Sehr häufig in 20—240 Meter Tiefe. Verbreitung: Vom Kattegat bis zum 178° östlicher Länge; Shetland-Inseln; Fär-Öer; Island; Spitz- bergen; Grönland; St. Lawrence-Golf. Spiroi'bis spirillwm L. 1884 Levinsen G. M. R., System.-geogr. Oversigt over de nord. Anuul. Geph etc. 1. e. p. 211, Tab. II, Fig. 81c, Tab. HI, Fig. 14—16. Verbreitung: Fär-Öer; Island; Vom Kattegat bis nach Spitzbergen; Nowaja-Semlja; St. Lawrence- Golf; Korea. 24 c. Marenseiler, PorifereH, Anthozoen, Ctenophoren und Würmer. Erklärung der Abbildungen auf Tafel I. 240 Fig. 1. Cribrochalina ambigua n. sp. Stifte — - — . Fig. 2. Desmacidon hicruttans J o h n s t. Nadeln und Haken —— ; 2 « Anker — — . c. , j , 560 Fig. 3. Sitberites crelloides n. sp. Stecknadeln — — . Fig. 4. TetiHa geniculata n. sp. Lange Spindeln — — . 330 Fig. 4A. , „ Stumpfwiukler -^ — . 330 Fig. iH. „ „ Spitzwinkler — — . 630 1 ' 240 Kiu'. ■> Alcyonium rubiforme Ehbg. Spicula der Rinde; ">, grössere Rindenspicula in der Umgebung der Polypen — — . 240 Fig. ÖA „ „ Spicula der Polypen ——. 240 Fig. 5 B „ „ Spicula der Tentakel — — . 240 Fig. :>C „ „ Spicula des Coenenchyms im Verlaufe des Stammes— — . „ „ Spicula des Coenenchyms an der Basis des Stammes — — . 30 Oerstedia cassul&is n. sp. Stilett -=— . Fig. 4 C. „ » Haken MareiuelierE v PorifiTcnAiilliozoön u.Würmer \ JanMaven. Taf.I. .?•.'./,-%'.-- ' 25 C. POLYPOMEDUSEN VON JAN MAYEN. GESAMMELT VON DB F. FISCHER, ARZT DER ÖSTERREICHISCHES EXPEDITION AUF JAN MAYEN. BEARBEITET VON DB LUDWIG ton LORENZ. MIT TAFEL U. Unter den bei Jan Mayen gesammelten Thieren konnte ich 13 Arten aus der Classe der Polypomednsen constatiren, und zwar 12 Hydroidpolypen und eine Qualle. Von den ersteren stellen sich zwei zur Gattung Halecium gehörige Arten als neu heraus; ich habe sie H. boredle und 11. curvicaule benannt. Für die arktische Region des Atlantischen Meeres ist Sertularella pinnata neu, welche bisher nur bei Alaska gefunden wurde. Sertularella geniculata war bisher nur von Island und Eudendrium annulaium nur von den Shetland- Inseln bekannt. Von den übrigen Arten sind Eudendrium ramosum, Eudendrium insigne, Halecium tenellum und Lafoe'a capälaris noch nicht in so hohen Breiten beobachtet worden. Die Qualle — Aglanbha digitalis — aus der Ordnung der Trachome dusen ist eine im nördlichen Atlantischen Ocean gewöhnliche Art. HYDROPOLYPI. Eudendrium ramosum. 1758. Tubitlaria ramosa Limit', Syst. Nat. X, p. 804. 1834. Eudendrium ramosum Ehrenberg, C'orall. d. roth. Meeres. 1868. Eudendrium ramosum Linne; Hineks, Brit. Hydroid Zoophytes, p. 82, Tat'. XIII. Es wurden nur die Röhren (Hydrotheken) dieser Art ohne die Thiere zwischen Algen gefunden; möglicher- weise waren dieselben angeschwemmt worden; nähere Angaben hierüber fehlen jedoch. Verbreitung: Grossbritannien; Norwegen; Adria. Eudendrium annulatum. 1864. Norman, „On undescribed British Hydrozoa etc.« Ann. Nat Hist. Ser. III, Vol. 13, p. 83, Taf. IX, Fig. 1—3. 1868. Norman; Hineks, Brit. Hydroid Zoophytes p. 83, Tat'. XV, Fig. 1. Ein getrocknetes Exemplar dieser seltenen Art befand sich zwischen Sertularella pinnata und war selbst mit Flustrella hispida besetzt. Verbreitung: Bisher nur in einer Höhle, Buness Hall, auf Burrafirth, einer der Shetland- Inseln gefunden. Österreichische Expedition auf Jan Mayen. A 26 L. v. Lorenz, Jüudendrium insigne. i k.-. A ' atalogue of the Zoophytes of S. Devon and S. Cornwall. Ann. Nat Hist. Ser. III, Vol. 8, p. 159 und ,ikI .-er. III. Vol. 9, Taf. VII. Fig. 2, Gonophoren. i Hincks, Brit Hydroid Zooph. p. 86, Taf. XIV. Fig. 3. 1871. Hincks; Allniau. Gymnoblastic or Tubularian Hydroids, p. 337, Taf. XIV. Fig. 1— 6. 1863. Bndendrwm humile Allman, Notes on the Hydroida, Ann. Nat. Bist. Ser. 111, Vol. 11, p. 9. Auf einem Pecten islandicus (160 — 180m Tiefe) fand ich einige kleine l-5cm liohe Hydroidenstöckchen, welche nach Grösse und Gestalt, sowie in der Form ihrer Polypen nnd der Anordnung der Gonophoren mit den Beschreibungen und Abbildungen des Eudendrium insigne übereinstimmen. Abweichend jedoch von diesem ist die Zahl der Tentakeln, deren ich bei meinen Exemplaren meist 16, bisweilen 18 zähle und die zarte Hydrothek, welche nicht durchaus geringelt, sondern grösstenteils glatt ist und nur an den Abzweigungen der Äste und stellenweise in deren Verlaufe durch 4 — 10 Einschnürungen geringelt erscheint. Die erwähnten Differenzen halte ich aber nicht für ausreichend, um auf sie bin eine neue Art zu gründen. Verbreitung: Südküste von England. SertulareUa piwnata. 1876. Clark S. F. Report on the Hydroids eollected on the eoast of Alaska and the Aleuüan Islands from 1871—1871; Pro- ceedings of the Academy of Natural-Sciences of Philadelphia, p. 226, Taf. XU, Fig. 28, 29. Gesammelt am Strande und gedredget aus 10 — 30 Meter. Verbreitung: Bisher nur in Alaska beobachtet. SertulareUa trieiispidata. 1857. Seriidaria trieuspidata Alder, A Catalogue of the Zoophytes of Northumberland and Durham ; Trans. Tyneside Natura- list's Field Club. III. p. 111. Taf. IV, Fig. 1, 2. SertulareUa trt Lider; Hincks, Brit. Hydroid. Zooph. p. 239, Taf. XL VII, Fig. 1. 1876. Alder-, Clark, 1. c. p. 224, Taf. XII, Fig. 26, 27. Gedredget zwischen 20 und 130 Meter. Verbreitung: Island, Grönland, Nordamerika, Belle Isle-Strasse; Alaska. SertulareUa geniculato. 1-71. Hincks T. On Deep-water Hydroida from Iceland, Ann. Nat. Hist. Ser. IV, Vol. 13, p. 152, Taf. VII, Fig. 13, 14. Gedredget zwischen 20 und 130 Meter. Verbreitung: Bisher nur von Island bekannt. Soledum- boreäle nov. spec. Fig. 1, 2. Bildet 3 — b"" hohe Stöckchen, deren Stamm aus einem Röhrchenbündel besteht und bereits ziemlich nahe der Wurzel in angleichen Abständen abwechselnd nach rechts und links Äste abgibt, die dann oft noch nur mehr ganz kurze Zweige tragen. Stamm und Aste sind von schwärzlicher Färbung, die Polypen und männ- lichen Gonetheken hell, weisslich. Die Zwei-., sowie die Enden der Aste sind aus einer einfachen Glieder- reihe gebildet and die Glieder selbst wie bei Uni,, nun halecinum angeordnet und auch ähnlich gestaltet, nur verhältnissmässig noch einmal so dick. Die Hydrotheken sitzen alternirend auf den Enden der Glieder und ben selbsl wieder aus 1- 3 oder 4 kurzen Gliedern, deren letztes den meist mit 18 — 20 Tentakeln ver- sehenen Polypen trägt. Auch am Stamme zwischen den Asten sitzen einzelne Hydrotheken. Von diesen Iden ist noch zu erwähnen, dass ihre Glieder einen nur wenig ausgebogenen, mit einer Punktreihe ver- ii oberen Rand haben und wie Schüsseln ineinander gesteckt sind. Die männlichen Gonotheken sitzen mit einem kurzen dünnen Stiele an den oberen Gliedern der Hydro- theken, sind von eckter Gestalt, etwa wie ein Dattelkern, und von weisser Farbe, mit einem schwärz - .iiientirteii Streifen an einer Seite. Polypomedusen. 27 Besondere weibliche Gonotheken sind nicht entwickelt, sondern die meisten der Nährpolypen enthalten in ihrem Magenraume selbst 1—2 ziemlich grosse Eier, manche eben bereit durch die Mundöffuuug ausgestoßen zu werden, denn man sieht dieselben oft in der Gastralhöhle ganz nahe dem Munde gelegen. Halecium boreale bietet uns somit, was seine Eierproduction betrifft, gegenüber anderen bisher beschriebenen Halecium- Arten einen ursprünglicheren, phylogeuitisch älteren Zustand, wo es noch zu keiner Differenzirung von weiblichen Gonotheken gekommen ist, und die Nährpolypen zugleich weibliche Geschlechtspolypen darstellen. Bei Halecium halecinum sind nebst den einfachen Nährpolypen Zwillingspolypen vorhanden, deren gemeinsamer Körpertheil aber eine seitliche Aussackung besitzt, in der sich die Eier entwickeln und die von einer beson- deren Gonothek umhüllt ist, während wieder bei anderen Halecium- Arten — wie H. labrosum Aid er und H. Beanii Johnston, an den weiblichen Gonotheken die Polypen ganz rückgebildet zu sein scheinen. Halecium boreale wurde in einer Tiefe von 160 — 180 Meter auf Peden islandicus aufgewachsen gefunden. Halecium curvicaule nov. spec. Fig. 3, 4. Von dieser Art habe ich einige kleine bis 3cm hohe Stöckchen ebenfalls auf Peden islandicus gefunden. Der Stamm wird aus mehreren Röhrchen gebildet und ist bräunlich gefärbt, während die Polypen weisslich erscheinen. Der Stamm trägt kurze Zweige, die aus einzelnen Gliedern bestehen und deren Gestalt und Anein- anderreihung für die Art charakteristisch ist. Jedes Glied ist nämlich lang gestreckt, fast cylindrisch und ent- springt mit seinem unteren etwas umgebogenen Ende seitlich, nahe dem oberen Ende des vorhergehenden Gliedes. Jenes hat an seiner Basis zwei ringförmige Einschnürungen, dieses ist mit einem kaum merklich ausgebogenen, punctirten Rande versehen und trägt die Hydrothek, welche aus einem langen Gliede besteht. Dasselbe ist an seiner Basis einmal eingeschnürt und trägt bereits den Polypen, oder ist oben oft noch durch ein, selten 2 — 3 kurze, ineinander gesteckte Glieder verlängert. Der Rand dieser Glieder ist auch mit einer Reihe von Punkten versehen. Die Polypen sind relativ gross, unten dünn, oben keulenförmig verdickt und mit einem Kranze von 20 — 24 Tentakeln ausgestattet. Die mir vorliegenden Exemplare sind noch nicht vollkommen geschlechtsreif; die männlichen Gono- theken sitzen mit kurzen Stielen au den Hydrotheken, haben aber noch nicht ihre definitive Gestalt. Auch hier kommen keine weiblichen Gonotheken zur Entwicklung, wie ich aus einem eiförmigen Körper, den ich einmal in der Gastralhöhle eines Polypen beobachtete, schliessen zu dürfen glaube. Gedredget aus einer Tiefe von 160 — 180 Meter. Halecium tenellum. 1861. Hincks, A Catalogne of the Zoophytes of 8. Devou and S. Cornwall; Ann. Nat. Hist. Ser. III, Vol. 8, p. 252, Taf. VI, Fig. 1—4. 1868. Hincks, Brit. Hydroid Zooph. p. 226, Taf. XLV, Fig. 1. Die Exemplare stimmen mit den citirten Beschreibungen gut überein uud möchte ich über die Glieder der Stämmchen nur folgendes ergänzend bemerken: Jedes Glied theilt sich ganz nahe der Basis in zwei ungleich lange, gleich starke Äste, von denen der kürzere sich am Ende trompetenartig erweitert und als Hydrothek dient, während der andere, 3—4 mal längere, der Träger des nächsten Gliedes ist. Gedredget aus 160 — 180 Meter Tiefe; mit anderen Hydroideu auf Peden islandicus. Verbreitung: Grossbritannien. Hydractinia echinata. 1828. Akyonium echinatum Fleming, British Animals, p. 517. 1847. Hydractinia echinata Fleming; Johns ton. British Zoophytes, p. 31, Taf. I, Fig. 4 — 6. 1868. Fleming; Hincks, Brit. Hydroid-Zoophytes, p. 23, Taf. IV. Gedredget aus 20 Meter Tiefe; auf Buccinum grönlandicum und B. glaciale. Verbreitung: Nordküste von Frankreich, Grossbritauuien, Norwegen, Grönland, Ostkilste von Nord- amerika. 28 L. r. Lorenz, Polypomedusen. Lafoea capillaris. . 0., Bidrag til Kundskaben om Norges Bydroider, Forhandlingar i Videuskabs-Selskabet i Christiania, p. 115, Taf. IV, Fig. 22—24 Ohne nähere Angabe. Verbreitung: Nach Sars selten in der Bucht von Christiania. Clytia volubllis. •Maria volubilis Ellis et Solander, Zoophytes, p. 51, Taf. IV. Fig. e, f, E, F. 1860—62 Ä-gasaiz L., Contributions to the Natural Bistory of the United-States, Vol. IV, p. 304, Tat'. XXVII, Fig. 8, 0 und Taf. XXIX, Fig. 6—9. 1868. Clytia Johnstoni AI der; Hincks, Brit. Bydroid-Zoophytes, p. 143, Taf. XXIV, Fig. 1. Gedredget aus 140 Meter Tiefe. Verbreitung: Frankreich, Belgien, Grossbritaunien, Norwegen; Westküste von Nord- Amerika; Alaska. TRACHOMEDUSAE. Aglantha diyüalis. 1766. Hedusa digüalüi Müller 0. F., Prodromus Zool. Dan. p. 233. IST'.'. Aglantha digitalis Müller; Häckel, das System der Medusen, p. 272, Taf. XVI, Fig. 5, (i. Verbreitung: Nordatlautischer Ocean. Erklärung1 der Abbildungen auf Tafel II. Fig. 1. Ifatecium borcale n. sp. in natürlicher Grösse. „ 2. Dasselbe stark vergrössert. „ 3. Soledum curvicaule n. sp. in natürlicher Grösse. „ 4. Dasselbe stark vergrössert. Lorenz L.v.,Polvpomedusen v. Jan Mayen Taf. L. - : fl . ^ 29 D. ECHINODERMEN TON JAN MAYEN. GESAMMELT UND BEARBEITET VON DR F. FISCHER, ARZT DER ÖSTERREICHISCHEN EXPEDITION AUF JAN MAYEN. CRINOIDEA. Antedon dentata. 1825. Alecto dentata Thomas Say, On the Species of the Linnean genus Asteriaa inhabiting the coast of the United State». Journ. of the Acad. of Nat. Scienc. of Philadelphia, Vol. V, Part. 1, p. 153. 1844. Alecto Sarsii Düben och Koren, Ofversigt af Skandinaviens Echinoderm. Svenska Vetensk. Akad. Haudl.. Stockholm 1846, p. 231, Tab. VI, Fig. 2. 18G8. Du Peutacrinoi'de de V Antedon Sarsii (Alecto) Düben et Koren; Michael Sars, Memoire? poizr servir ä la connaisaance des crinoides vivants. Christiania, p. 47. PI. 5—6. 1877. Antedon Sarsii Düben et Koren.; Dr. E. v. Marenzellcr, Die Coelenteraten, Echinodermen und Würmer der k. k. eist. ung. Nordpolexpedition. — Separatabdruck aus dem XXXV. Bande der Denksehritten der math. naturwiss. Ciasse der kais. Akademie d. Wissenschaften in Wien. p. 25. 1881. Antedon prolixa Sladen; P. Martin Duncan and W. Perey Sladen, A inemoir on the Echinoderm. of the aret. sea to the W. of Greenland, p. 77, PL VI, Figs 7—10. 1882. Antedon dentata Say; P. Herbert Carpenter, On the Classification of the Comatula, Proc. of the Zool. Soc. of London, p. 746. Unter den vier bei Jan Mayen gefundenen Exemplaren ist ein vertaältnissmässig grosses Exemplar. An dieses reiht sich ein anderes an, das um etwa 1/i kleiner ist. Die übrigen zwei «ind Jugendformen von ungleicher Grösse. Die Länge eines Armes bei dem grössten Exemplare beträgt 120mm, es fehlt jedoch ein gutes Stück von der Spitze des Armes. Ein ebenfalls nicht vollständig erhaltener Arm bei dem kleineren Individuum, dem jedoch nur die letzten paar Glieder des Armes fehlen dürften, misst 82 Der Knopf bei diesen Exemplaren ist konisch, mit einer warzenartigen, von Ranken dicht besetzten Erhebung an der Spitze des Kegels. Die Ranken sind zart, lang und werden je nach ihrer Länge, die zwischen 20— 60mm schwankt, aus 28 — 43 Gliedern zusammengesetzt. Die untersten 2 — 4 Glieder sind entweder kürzer als breit, oder gleich lang, wie breit, oder auch die letzten aus dieser Reihe etwas länger als breit. Die folgenden Glieder sind sehr lang, cylindrisch (im leichten Grade in der Mitte spulenförmig verjüngt i, bis vier- mal so lang als breit. Gegen die Spitze der Ranken zu werden die Glieder wieder etwas kürzer. Das Endglied trägt ausser einem Haken noch einen stärker oder schwächer markirten dreieckigen Dorn. Von den drei radialen Gliedern ist das 1. nur von der Seite, von vorn jedoch nicht sichtbar. Das 2. radiale Glied ist annähernd an der Seite von derselben Höhe, als es breit ist, in der Mitte sattelartig eingeschnitten zur Aufnahme des 3. radialen Gliedes. Dieses letztere ist von rhombischer Form, und das gegen die Enden der Arme gekehrte Eck ist spitzer, als das. welches in die Vertiefung des 2. Kadiale eingefügt ist. Die Seiten des 3. Radiale sind leicht eingezogen. Das 2. Brachiale hat von vorn gesehen eine stumpf 30 F. Fischer, keilförmige Gestalt nnd ist etwas höher als breit. Das 3. Brachiale ist annnähernd cylindriseh nnd ist zugleich der Träger des 1. Syzygiunis. Zwischen dem 1. und 2. Syzygium liegen vier Glieder, zwischen den folgen- den nur je drei Glieder. Die Entfernung zwischen dem 3. Radiale und dem 1. Syzygium beträgt bei dem kleineren Exemplare 4mm und zwischen dem 3. Radiale nnd dem 2. Syzygium 105mm; zwischen dem 2. und 3. _ um 4,3mm. Die 1. Pinnula befindet sieh am 2. Brachiale und besteht bei dem grossen Exemplare aus 27 — 28, etwas brückten Gliedern: dieselbe ist I4mm lang. Die 2. aus 12 ebenfalls seitlich comprimirten Gliedern gebildete Pinnula bat eine Länge von 43mm. Die 3. 7-2mm lange Pinnula besteht ebenfalls aus 12, jedoch längeren Gliedern. Die 4. Pinnula ist 10mm lang und wird ans 16 Gliedern zusammengesetzt; die 5., 8-5mm lang, is-t zwölfgliedrig, während die 10. Pinnula 103mm lang und dreizehngliedrig ist. Die Glieder der 10. Pinnula sind cylindriseh und lang. Die 20. Pinnula ist l7-2mm lang und hat 20 Glieder. Das 2. Glied der Pinnula äst sich in der Weise au das 1. an. da>s dadurch eine Verbindung entsteht, die man sich anf die Art ver- siunlichen könnte, dass man sich an irgend einer Stelle der Pinnula die auf ein bestimmtes Glied folgenden Glieder in ihrer Längsachse um 90° gedreht denkt. Die Furchen für die Tentakeln an den Pinnulis treten erst mit der 4. Pinnula auf. Die schlanken Arme, die feinen Pinnulae mit den langen Gliedern und die zarten langen Eanken mit der auffallenden Bewaffnung an den Enden verleihen diesem Antedon ein so charakteristisches Aussehen, dass eine Verwechslung mit irgend einer anderen Art nicht leicht möglich scheint. Ich verglich nun die von Jan Mayen mitgebrachten Exemplare mit den im kaiserlichen Museum befind- lichen nordischen Äntedon-Arten and fand in erster Linie eine grosse Übereinstimmung mit zwei von der ersten österreichisch-ungarischen Nordpolexpedition mitgebrachten Exemplaren einer Antedon-Art. Diese zwei Exem- plare wurden von Dr. E. v. Marenzeller (1. c.) als A. Sarsii bestimmt und werden auch von Dr. Carpenter, welchem dieselben /.um Vergleiche und zur Ansicht auf seinen Wunsch zugeschickt wurden, für diese Art gehal- ten. Wenn man nun erwägt, dass mit Ausnahme der durch die Grössenverhältnisse bedingten Unterschiede — (das grössere der von Marenzeller beschriebenen Exemplare hatte Arme von nur 80mm Länget nämlich die _ re Anzahl von Ranken-Gliedern — sonst keine Abweichungen zu verzeichnen sind, so muss man noth- rwei-e zu der l berzengung gelangen, was ich übrigens an der Hand der später zu beschreibenden Jugendzustände des Weiteren ausführen werde, dass unter Antedon prolixa Sladen nur ausgewachsene Exem- plare von A. Sarsii, welche bislang noch nicht erschöpfend beschrieben waren, zu verstehen sind. Wie Bchon Eingangs erwähnt wurde, befinden sich unter den aus Jan Mayen mitgebrachten Exemplaren, zwei kleine Individuen, deren Arme 40 — 45mm im unverletzten Zustande messen mochten. Diese zwei Exem- plare tragen sämmtliche von Dübeu und Koren und den späteren Autoren für Antedon Sarsii angegebenen charakteristischen Merkmale. I' Knopf bei diesen Exemplaren ist vollständig mit Pauken besetzt. Von der bei grösseren Individuen den rankenlosen, warzenartigen Erhebung an der Spitze ist nichts zu sehen. Die Glieder der langen, lmen Ranken sind lang, spulenartig. Die längeren Ranken besitzen bis zu 18 Glieder, die kürzeren 11 — 16. eichnnng, die Dübeu und Koren von der Rankenspitze liefern, dürfte bei geringer Vergrösserung inden Bein; denn bei einer Vergrösserung, die man mit gewöhnlicher Lupe erzielt, erhält man ein Bild, als ob Baken und Spornlorts.it/, an einem und demselben Gliede wären; bei stärkerer Vergrösserung jedoch sieht ganz deutlich dasselbe Bild, wie es Dune an und Sladen für Antedon prolixa geben, d.h. das letzte Glied n Haken umgewandelt, der mit dem vorletzten, mehr oder weniger stark entwickelten sporntragenden ticulirt. Auch alle übrigen Verhältnisse bei diesen zwei Exemplaren stimmen mit den Beschreibungen, elben über I stehen, vollkommen überein. Ebensowenig als ich bei den ans- n Exemplaren im Zweifel darüber sein konnte, dass ich es mit Antedon prolixa Sladett'säathuB auch bei diesen kleineren Individuen nur die vollständige Übereinstimmung mit Antedon Sarsii ind sehe mich gezwungen, diese beiden Arten zusammenzuziehen. Sollten noch irgend welche Zweifel entstehen, so werden dieselben wiederlegt durch die Thatsaehe, dass ich gleichzeitig mit den bereits Echinodermm. 31 beschriebenen Exemplaren zwei Pentacrimis-Sta,dier\ auf einer Bhynchonella aufsitzend fand, die vollkommen mit den Beschreibungen übereinstimmen, die Sars in seinen „Memoires des crinoi'des vivants" gibt, und auf Taf. V und VI abbildet. Die von Jan Mayen mitgebrachten Exemplare entsprechen dem Eutwicklungsstadium, wie es Sars auf Taf. V, Fig. 9 entwirft. In der Benennung der Art folge ich Carpenter, welcher sie mit Say's Alecto dentata identificirt. Wir fanden diese Art in Tiefen von 140 — 300 Meter. Verbreitung: Von Gibraltar bis an die Fiir-Öer-Inseln; Norwegen; Grönland; Spitzbergen; Neu-England Antedon Eseln ■ ich 1 1 i. 1841. Alecto Eschrichtii Müller Joh., Archiv für Naturgeschichte. Jahrg. VII, Bd. I, p. 142. 18Ü6. Antedon Eschrichtii Verrill, Proceed. Boston. Soc. nat. hist. Vol. X, p. .843. 1881. Antedon Eschrichtii (Müller) Verrill; Duncan and Sladen, A mein, on the Echinod. of the aret. sea to the W. of Greenland, p. 73, PI. VI, Figs. 1—4. Bei kleinen Exemplaren dieser Art, deren Arme 4 — 6cm lang waren, sind an den Ranken 20 — 28 Glieder zu zählen. Die beiden untersten Glieder der Pinnulae au den Enden der Arme, welche bei erwachsenen Exem- plaren flach gedrückt und grösser als die nachfolgenden sind, erscheinen bei jungen Thieren rundlich. Im Übrigen ergeben sich keine nennenswerthen Abweichungen. Jan Mayen : In Tiefen von 140 — 300 Meter in enormer Menge. Verbreitung: Grönland. Antedon quadrata. 1877. Antedon celticits Barrett; Marcnzeller Emil v., Die Coelenteraten, Echinodermen und Würmer der OsteiT.-uug. Nordpol- expedition. Denkschriften d. kais. Akad. d. Wiss. Wien, XXXV. Band, p. '24 (d. Sep.). 1881. Antedon celtica (Barrett), Norman; Duncan and Sladen. A teemoir on the Echinodermata of aretie sea to the West of Greenland. London, p. 75, PI. VI, Figs. 5 und 6. 1884. Antedon quadrata Carpenter P. H., On the Crinoidea of the North Atlantic betweeu Gibraltar and the Faeroe Islands. Proceed. of the Royal Soc. of Edinburgh, .Session 1883 — 1884, p. 375. Es wurden nur drei kleine Exemplare gefunden. Das grösste hat Arme von 50mm, das kleinste sol lie von 33mm. In Tiefen von 180—400 Meter. Verbreitung: Südlich von Halifax (Challenger); südlich der Fär-Öer; Barents-See; Smith-Sund. ASTEROIDEA. Asterias Müller t. 1846. Asteracanthion Miilleri M. Sars., Fauna littoralis Norvegiae, p. 56 — 62, Tab. 8, Fig. 38—39. 1861. Asteracanthion Miilleri M. Sars., Oversigt af Norges Echinodermer, p. 88 — 92. 1881. Asteracanthion Mittlen; F. J. Beil., Contributions to the Systematic arrangement of the Asteroidea. Part. 1. Proceed. of the zoolog. soc. of London, p. 506. 1884. Asterias Miilleri Sars.; Danielssen og Koren; Asteroidea in Den Norske Nordhavs Expedition 1876 — 78. Christiania, p. 21, Tab. III, Fig. 10-13. Es liegen vier Exemplare vor, von denen das grösste 32mm im Durchmesser hat. So viel mir bekannt ist, sind es die ersten Exemplare von A. Miilleri, die im arktischen Faunengebiet angetroffen wurden. Mit Exemplaren von Norwegen und Dänemark stimmen die Exemplare Jan Mayens gut überein, nur dass die Pedicellarien und Stacheln bei den Exemplaren von Jan Mayen etwas zahlreicher vorkommen und die Arme der letzteren weniger spitz zulaufen. — Die Respirationsröhren sind verhältnissmässig gross, einzeln oder zu zweien auf ein Feld vertheilt. — Die Stacheln kommen mit Ausnahme eines Exeraplares gleich dicht auf dem Rücken der Scheibe wie au den Armen vor und sind zum grossen Tlieil mit Pedicellarien kranzförmig umgeben, so dass meist nur der dritte Theil des Stachels mit der abgerundeten Spitze frei hervorschaut 32 F. Fischer, \\\ den Armen sind die Stacheln in fünf Reihen geordnet, von denen die mittlere und die zwei äussersten deutlich ausgesprochen sind und regelmässig verlaufen, während die zwei übrigen, zwischen je einer seitlichen und mittleren Reihe verlaufenden, oft nur schwach angedeutet sind. Die Madreporenplatte liegt vollkommen frei nahe am Rande der Scheibe in einem Interradius. Jede Ambulacralplatte träirt vorwiegend nur eine Furcheupapille. Da dieselben aber alternirend gegen die Ambulacralfurche gerichtet und von ihr abgewendet sind, wird der Eindruck erzeugt, als stünden die Furchenpapillen in zwei Reihen. Mit diesem Verhalten darf das unregelmässige oder sporadische Auftreten von zwei Furchenpapillen auf einer Platte, wie dies Danielsseu und Koren genau beschreiben, nicht verwechselt werden. Ich fand diese accessorischen Furchenpapillen gleichfalls, bald selten (nur 1 — 2 an einem Arme), bald annähernd die von den genannten Autoren angegebene Anordnung einhaltend. Sowohl auf den Furchenpapillen als auch zwischen denselben sind Pedicellarien zu sehen. Obgleich nach dein Gesagten die von Jan .Mayen mitgebrachten Exemplare sämmtliche charakteristische Merkmale von A. Jföfferi Sars aufweisen und auch mit keiner anderen Art, wie Asterias groenlandica (Steenstrup) Lütken welcher Seestern einige Ähnlichkeit mit A. Mülleri hat, zusammengeworfen werden können, so unter- suchte ich dennoch, angeregt durch die Arbeit von F. J. Bell: „Contributions to the Systematic Arrangement of the Asteroidea, London 1884", auf ein von dem Forscher auch für Asterias groenlandica als charakteristisch bezeichnetes Merkmal. Nach Hell sollen die Stacheln bei A. Brandti von eigenthümlichen Platten entspringen, ähnlich denen wie >ie Müller und Tro schel I System d. Aster. PI. 1, Fig. 1, 6.) für A. tenuispina abbilden. Da A. Brandti im Museum nicht vorhanden war. aber A. tenuispina als Autacanthid im Sinne Bell's ebenso dienlich schien, so untersuchte ich diese Art und fand zwar eben dasselbe Bild, wie es Müller und Troschel angeben, das ist Stacheln, die von dicht an einander gedrängten Pedicellarien vollständig umschlossen sind, jedoch keine besonders beschaffenen Platten, A. groenlandica soll nun gleichfalls dieses Merkmal, zu dessen Verständnis« ich auf dem angewiesenen Wege nicht gelangte, besitzen, ein „Autacanthid" sein. Ich kann darüber nicht entscheiden, bei A. Mülleri entspringen aber die von Pediccllarenkränzcn umgebenen Stacheln gewiss nicht von eigens beschaffenen Platten. Es würde sich also hierin ein Unterschied zwischen den beiden Arten ergeben. In Tiefen von 30 — 50 Meter, jedoch selten. Verbreitung: Grossbritaninen ; Fär-Oer; Irland; Dänemark; Norwegen; Murmanen-Küstc; Nord- amerika. SticJuister albulua. 1842. AsteracatUhio» roseus (pars) Müller und Troschel. System der Ästenden, p.17. 1853. Asteratanthion aRndus Stimpson, Syn. Kar. [nvert. Grand Sfanan. p. 14. 1881. iiiii»., Verrill; Duncan and S laden, A memoir etc. p. 29—32, PI. II, Fig. 13—17. 188 1. .iiichaster Muh*, (Stimpson) Verrill; Danielssen et Koren, 1. c. p. 31, Tab. VIII, Figs. 13—15. Sowohl das Schleppnetz, wenn ich mit demselben in Tiefen bis zu 50 Meter arbeitete, als auch hoher See- gang, mit welchem Tang an den Strand geworfen wurde, lieferten unzählige Exemplare dieses Seesternes. Unter den mitgenommenen 30 Exemplaren sind, was die mehr oder weniger unrcgclmässige Entwicklung und die Zahl der Arme anbelangt, alle beschriebenen Formen enthalten. Angefangen von einem ganz regelmässigen Bechsarmigen Steine bis herab zu einem Exemplar, das nur zwei gleichlange und entwickelte und drei ver- kümmerte Anne besitzt, sind alle Ubergangsformen enthalten. — Auch ein Exemplar, das vier ziemlich gleich entwickelte und drei rudimentäre Anne besitzt, ist in der Sammlung vorhanden. Das grösste Exemplar, ein Stern mit drei entwickelten und zwei verkümmerten, kaum angedeuteten Aiiion, mi-.-l im I »iiichinoscr 53mm. In Tiefen bis zu 50 Meter. Verbreitung: Island; Nordküste von Norwegen; Spitzbergen; Nowaja Semlja; Grönland; Grand Manan, Eastport; Maine. Echinodermeu. 33 Solaster f weif er. 1844. Solaster fureifer Düben et Koren, Svenska Vet. Akad. Handl., p. 243 PI VI, Figs. 7—10. 1881. Lophaster fureifer (Düben et Koren) Verrill; Duncan and Sladen, A memoir on th<- Eehinodermata etc., p. 43— 4G, PI. UI, Figs. 9-12. 1884. Solaster fureifer Düben et Koren; Danielssen et Koren, 1. c. p. 47, Tab. VIII, Fig. 12; Tab. IX, Fig. 9—16. Dieses bei Jan Mayen gefundene Exemplar misst im Durchmesser 200mm. Es seheint das grösste unter den bis jetzt beschriebenen zu sein. Das Verhiiltniss des Armradius zum Scheibenradius ist 10: 3. Die geringen Abweichungen, die ich an vorliegendem Exemplare finde, sind wohl hauptsächlich durch die Grösse bedingt. Während Duncan und Sladen 17 — 22 Paxillen in jeder der beiden Seitenreihen an den Armen fanden, sind bei diesem Exemplar fast durchwegs 24 Paxillen zu sehen. Die Paxillen der unteren Reihe sind ebenfalls grösser, als die der oberen. Furchenpapillen sind auch hier 3 — 5, Querpapillen 4 — 5 zu zählen. Duncan und Sladen führen 3 — 4 an. In den Interbrachialräumen sind bei meinem Exemplar fünf Reihen von Paxillen zu sehen, von denen die innerste sich zwischen den Querpapillen und der unteren Reihe der Seitenpaxillen an den Armen bis gegen die Spitze verfolgen lässt. Die Paxillen nehmen gegen die Arme zu an Grösse ab. In der ersten Reihe sind vom Centrum gegen den einen Arm zu 18 Paxillen genau zu unterscheiden. Die folgenden vier Reihen enthalten mit Ausschluss der unpaaren Paxille jederseits je 6, 4, 2 und die 5. Reihe jederzeit nur 1 Paxille. Im lebenden Zustande war das Thier am Rücken olivengrün, am Bauch gelblich. In 140 Meter Tiefe. Nur 1 Exemplar. Verbreitung: Norwegen und zwar im Bergen-Fjord in Tiefen von 30 — 40 Faden; südlich von den Fär-t >er unter 60° 10' nördlicher Breite und 60 ° 307 westlicher Länge in 60 Faden. Station 137, 237 (südwärts von Jan Mayen), 343, 359 (beide westlich von Spitzbergen der NorskeNordbavs-Expedit, 1876 — 78 : West- küste von Grönland; Discovery Bay (81° 41' nördliche Breite) und Cap. Fräser, in Tiefen von 80 Faden; Nowaja Semlja, Nord-Amerika. Solaster papposus Linck. 1733. Triskaidecadis papposa Linck., De stellis marinis, p. 43, Tab. XXXII. Nb. 52; Tab. XXXIV. Xo. 54. 1881. Crossaster papposus (Linck), Müller und Troschel; Duncan and Sladen, A memoir on the Eehinodermata of the aretie sea to the West of Greenland, London, p. 36 — 40, PI. III, Figs^ 1—4. 1884. Solaster pappoxus (Linck) Forbes; Danielssen und Koren, 1. c. p. 48, Tab. IX, Fig. 12. 1884. Solaster afißnis Brandt, ebenda, p. 44, Tab. VIII, Fig. 11; Tab. IX, Fig. 7, 8, 14. Es wurden 28 Exemplare von Solaster papposus mitgebracht, die sämmtlich bei Jan Mayen gefangen wurden. Von den vorliegenden Exemplaren ist nur ein einziges eilfarmig, während die übrigen 27 sämmtlich zehnarmig sind, wie auch andere Hunderte, die das Schleppnetz lieferte und nach genauer Durchsicht weg- geworfen wurden, durchgehends zehnarmig waren. Der Beschreibung, die Duncan und Sladen über Solaster papposus geben, entsprechen die bei Jan Mayen gefundenen Exemplare so gut, dass ich es für überflüssig halten würde noch etwas bei dieser Art zu im erwähnen, wenn ich nicht beim Vergleich meiner Exemplare untereinander und mit anderen, die sich Hofinuseum in Wien vorfinden, Beobachtungen gemacht hätte über den geringen Werth gewisser Merkmale, welche in dieser Gattung zur Unterscheidung von Arten benützt werden. In der folgenden Tabelle sind die Ergebnisse der Untersuchung der von mir mitgebrachten Exemplare zusammengestellt. Österreichische Ex 34 F. Fischer, Paxilk'ii an den Seiten der Arme Anzahl der Anzahl der Nr. Scheiben- radius mm Amiradius Fnrchen- papillen Qner- papillen Athnnmgs- rohren an der Scheibe Athmungs- röhren an den Armen i 21 43 4—5 7 1 1 trockenes Präparat 2 27 60 3- 4, 5 0—7 1 1 „ 3 20 59 3, 4- 5 7 10 1, 4 19 40 3- 4- 5 5—7 1 1 » 5 22 56 3, 4 6-7 11 - 12 n n 6 18 44 3, 4 6-7 11 — 12 n 7 21 5' 4- 5 6-7 10 — 11 " " 8 20 46 4- 5 6-7 1 1 9 24 54 4. 5 7 10 8— 11 3, 4, 5 IO 22 54 4—5 7 1 1 8— 11 3, 4, 5 ii 21 52 4—5 6-7 10 9— 11 4-6 12 '9 45 4—5 6-7 12. 13, 14 Arme nachOben eingerollt. «3 20 46 4—5 6-7 10 — 11 9- 11 1—4 14 ■3 33 4—5 6-7 10 schwer abzugrenzen 'S 20 54 5 6 10 1 1 5-6 16 16 48 4—5 6-7 10 9 — 10 4 17 19 46 4 6 11 nicht abzugrenzen 18 16 41 4—5 6 9—10 9 3—4 «9 1 1 29 4—5 6 10 nicht abzugrenzen 20 22 54 4—5 6-7 10 14 4—5 21 ■9 5S 4—5 6-7 13—H 11 — 13 4-6 22 18 48 4—5 6-7 9 — 10 11 5 23 24 56 5 6 1 1 nicht abzugrenzen 24 ■3 32 4 6 10 — 11 11 4 25 18 53 4-5 7 1 1 11 26 17 40 3, 4, 5 5-6 10 — 1 1 nicht abzugrenzen 27 '7 4S 3, 4, 5 7 12 11 7 28 65 12 1 — 2 2—3 10 trocken Vergleicht mau nun ein 12armiges Exemplar von der Westküste Nordamerika's (Puget-Suud) mit den mehligen so findet man, dass die Anzahl der Furchenpapillen keinen Unterschied aufweist, während 8 — 10 Querpapillen and 15 Paxillen an den Seiten der Arme zu sehen sind. Die seitlichen Paxillen der Arme sind zusammengedruckt und in den Interradialräuinen breiter und grösser als an den Armen, jedoch von kürzeren Borsten besetzt. Die Rückenpaxillen sind langgestreckt und mit kurzen Borsten besetzt, während die Paxillen bei den Exemplaren aus Jan Mayen kurze Stiele und lange Borsten haben — annlog der Beschreibung, die Danielssen und Kuren über Solaster affinis geben: dass sie kurz, cylindrisch und mit langen Kalknadeln Bind. Die tnterradialränme sind bei meinen Exemplaren mit grösseren und kleineren Paxillen dicht besetzt, ähnlich, wie es Danielssen und Koren für Solaster dßnis anfuhren. Die Paxillen am Rücken Scheibe sind dagegen viel dichter bei dem amerikanischen Exemplar als den meinigen und denen, die von der Französischen Küste herstammen. Ein L2armiges Exi mplar von der französischen Küste besitzt 4 Furchenpapillen, 6 Querpapillen, jedoch 20 Paxillen an den Seiten der Arme. im Durchmesser haltendes Exemplar von Great Cumbray hat 13 Arme, während die sonstigen • nen ans Jan Mayen vollkommen gleichen. Dieses Exemplar, obwohl sehr klein, hatte die gleiche Echinodermen. 35 Anzahl von Furchen- und Quer-Papillen, so wie auch der Paxillen an den Seiten der Arme. Das etwas kleinere Exemplar von Jan Mayen zählt 4 Furchenpapillen, aber auch nur 4 Querpapillen und 7 Paxillen an den Seiten der Arme. Wenn man erwägt, welche Abwechslungen innerhalb der Furchenpapillen bei Individuen von derselben Fundstelle, ja sogar bei einem Individuum vorkommen, wie gleichgiltig die Anzahl der Arme ist, und endlich dass durch die lOarmigen Exemplare von Jan Mayen, auf die die Beschreibung von Solaster affinis von Danielssen und Koren bis auf die Anzahl der Furchenpapillen passt, eben durch die Anzahl der Furchen- papillen der Anschluss an die mehr als lOarmigen Varietäten, bei welchen nie mehr als fünffache Papillen vorkommen sollen, erbracht ist, so wird es schwer den Solaster affinis Brandt als eine eigene Art aufrecht erhalten zu wollen, wie dies Danielssen und Koren auch in ihrer letzten Arbeit (1. c. pag. 44) thun. Eine Stütze dieser Ansicht finde ich auch in dem von Sladen1 beschriebenen Solaster papposus var. septentrionalis. Sehr zahlreich in Tiefen von 100 — 150 Meter. Verbreitung: Westfrankreich; Grossbritannien; Fär-Öer; Island; Spitzbergen; vom Kattegat bis in die Berings-Strasse; Puget-Sund (Californien); Grönland; Nordamerika. Pteraster müitaris. 1776. Asterias mMaris 0. F. Müller, Zool. Dan. Prodi-, p. 234, Nr. 2828. 1881. Ptcraster müitaris (0. F. Müller), Dunean and Sladen, A ineinoir on the Echinodermata of the arctic aea etc. p. 46—49, PI. III, Fig. 13—16. Nur ein Exemplar dieser Art wurde bei Jan Mayen gefunden. Dasselbe war gelblichweiss und waren weder im Leben, noch sind an dem im Alkohol gut conservirten Thiere die Papillen am Rücken der Scheibe so stark hervortretend, als es Dunean und Sladen abbilden. Die Stacheln der Papillen sind ebenfalls viel kleiner und nur mit Hilfe der Lupe zu sehen. Der grosse Radius beträgt 50mm, der kleine 18mm; die Breite der Arme an der Basis 20 — 22mm. Gefunden in einer Tiefe von 100 Meter. Verbreitung: Norwegen; Spitzbergen; karisches Meer; Dobbin-Bay; Davis-Strasse; Grand Manan; Bay of Fundy. OPHIUKOLÜEA. Ophiopleura borealis. 1877. Ophiopleura borealis Danielssen und Koren, Nyt Magazin for Naturvidenskaberne, XXUI. Bd. (ha den Norske Nord- havs Expedition), p. 77, Tab. 5, Fig. 1-4. Ein einziges Exemplar wurde bei Jan Mayen gefunden. Die sehr kleinen Schuppen am Rücken der Scheibe treten erst zum Vorschein, wenn man vorher die Haut, in die die Schüppchen eingebettet sind, abschabt. Die Schüppchen sind nur an der Radialplatte so gehäuft anzutreffen, wie es Danielssen und Koren auf Tafel V, Figur 2 darstellen. Im mittleren Theile der Scheibe gruppiren sich um eine verhältnissmässig grosse, den Mittelpunkt der Scheibe einnehmende, von der Haut nicht überzogene Schuppe, mehrere etwas kleinere, unregelmässig zerstreut liegende, ebenfalls nackte Schuppen. Ähnliche Schuppen sieht man in den Zwischeu- rippen räumen, die bald dichter, bald spärlicher auftreten. Der Durchmesser der Scheibe beträgt 39rnm, die Länge der Arme 29cm. In 230 Meter Tiefe. Verbreitung: Norwegen 60° 5' nördliche Breite, 0-5 und 3° östliche Länge v. Gr., 510 und 570 Faden. i Asteroidea dredged during the Cruisc of the „Knight Errant". Proc. of the Royal Soo. of Edinburgh. Session 1881 bis 1882, p. 704. 5* 36 F. Fischer, Ophioglypha SarsiL Lütken, VidenskabeUge Meddel. Era den Xaturhistoreske Forening i Kjtfbenhaven, p. 7. ]. ulken. Lyman, 111. Cat. -Mus. Comp. Zool. Nr. 1, p. 41, Figs. 2—3. S irsii Duncan and Sladen, A memoir on the Echinodermata etc., p. 60. Lyman; Report on the Ophiuroidea. The Voyage of Challenger. Part. XIV, p. 40. Dieser bei Jau Mayen gemeine Seestem liegt in 14 Exemplaren vor. Das kleinste Exemplar bat einen Durchmesser von 16mm, die grössten besassen einen Durchmesser von 26mm. Bei Jan Mayen in Tiefen von 50 — 150 Meter. Verbreitung: Grossbritannien; Westküste Skandinaviens; Spitzbergen; Grönland; arktischer und sub- arktischer Theil der Ostküste Nordamerikas; Grand Manan; Eastport; Trenton; Massachusetts-Bay. Ophioglypha robusta. L851. 0 .res, Proc. Bost. Soc. N. H. TV, p. 134. 1865. Ophioglypha robusta Lyman, 111. Cat. of the Mus. of comp. Zool. Nr. 1. Ophiuroidae and Astrophytidae, p. 45 — 47. 1881. Ophioglypha robusta Ayres; Duncan and Sladen, A. mein, ou the Echinod. of the aret. sea to the W. of Greenlaud, ä PL IV. Figs. :<-!. ohioglypha robusta Lyman, Rep. on the Ophiuroid. The Voyage of Chall. Part. XIV, p. 77. Von diesem bei Jan Mayen häufigsten Schlangenstern liegen über 100 Exemplare vor. Die kleinsten haben einen Scheibendurchmesser von lmm. Derselbe steigt in verschiedenen Abstufungen bis zu 12mm. Bei den meisten dieser Exemplare wird die Ambulacralspalte von einem Kranz von Schüppchen amfasst. Die /.weite und manchmal auch die dritte Spalte werden von zwei Schüppchen, sonst die meisten von einem einzelnen Schüppchen bedeckt. Was die Farbe anbelangt, so bietet dieser Schlangenstein die grösst- möglichste Verschiedenheit dar. Die meisten Nuancen und Combinationen der Farben: gelb, braun, roth, grün, und weiss sind anzutreffen. Bei Jan Mayen kommt er in Tiefen von 25 — 50 Meter massenhaft vor und ist auch in Tiefen von 180 Meter, obgleich seltener, anzutreffen. Verbreitung: England; Dänemark; Norwegen; Schottland-Inseln; Fär-Öer; Grönland; Spitzbergen; Matoschkin-Schar; karisches Meer (Stuxberg); Ostküste Nordamerikas. Ophiocten sericeum. Ophiura sericea Foibes, Sutherl, Journ. of the royage in Baff, bay and Bar. str. Vol. II, append., p. C. C. XV. 1864. Ophiocten sericett„i Forbes; Ljungman, Tillägg tili Kännedomen af Scandinaviena Ophiurider. Öfvers. af kongl. Vetensk. Akad. Förhandling, 1865, p. 360. L881. Ophiocten sericeum Forbes; Duncan and Sladen, A memoir on the Echin. of the aretie sea to the West of Greenland, p. 65—67, Plate IV. Figs. 8—10, 1 1. 1 5 man, Rep. on the Ophiuroid. The Voyage of ('hall. Part. XIV, p. 79; PI. XXXVIII, Figs. 18—21. Dieser bei Jan Mayen nicht häufig vorkommende Schlangenstern liegt in 10 Exemplaren vor und wurde in Tietcn von 130 — 240 Meter gefunden. Verbreitung: England; Norwegen; Grönland; Spitzbergen; Nowaja Semlja und Nordamerika, Ophiacantha bidentata. I \erUw bidentata Retz, Dissertatio, p. ."..;. 1- i- " ' acantha spm Hosa Muller und TroscheL, System der Astenden, p. 107. lül et 1 i'.; Duncan and Sladen, A memoir on the Echinod. of the aretie sea to the W. of ml. ,1. 68, PL IV. Figs. 11—13. ■ •'i Lyman. Rep. on the Ophiuroidea. The Voyage of Chall. Part. XIV, p. 186. Gegen 40 Exemplare dieser Art wurden mitgenommen. Die grössten haben einen Durchmesser von 14mm. Jan Mayen in Tiefen von 100—250 Meter zahlreich vertreten. Verbreitung: Norwegen (Herb*vaer; Christian-Sund; Lofoten; Finmarken nach gare); Grönland; Spitz- : Matotscbkin-Scharr; karisches Meer (Stuxberg); ÜstkUste von Nordamerika. Echinodermen. 37 Ophiopholls aculeata. 1776. Asterias acuhata Müller 0. Fr., Zool. dan. Prodr. Nr. 2841. 1789. Ästerias aculeata Abildgaard Ch. P. Zool. danica, Vol. III, Havuiae, p. 29, Tab. XCIX. 1842. Ojihiolepis (Ophiopholis) scolopendrka Müller J. und Troschel H., System der Astenden, p. 96. 1882. Ophiopholis aculeata Lyman, Report on the Ophiuroidea. The Voyage of. Challenger, Part. XIV, p. 112, PI. XL VI, p. 6. Von diesem Schlangenstern liegen 12 Exemplare vor. Das grösste misst 22mm im Scheibendurchmesser. Jan Mayen: Tiefe 50 — 180 Meter nicht besonders zahlreich. Verbreitung: Kattegat; Norwegen; Spitzbergen; Grönland; Island; England; Fär-Öer- und Schottlands- Inseln; karisches Meer (Stuxberg); Labrador; St. Lorenz-Bucht; Neu-Fundland; Neu-England; Californien. Ophioscolex glacialis. 1842. Müller und Troschel, System der Ästenden, p. 109, Tab. 10, Fig. 1—2. 1861. Ophioscolex glacialis Müller und Troschel; Sars, Overs of Norg. Echinod., p. 7, Tab. I, Fig. 6 — 7. 1882. Ophioscolex glacialis Müller und Troschel; Lyman, Rep. on the Ophiuroidea. The voyage of Chall. Part. XIV, p. 234. Nur ein Exemplar von 32mm Scheibendurchmesser, gefischt in 90 Meter Tiefe. Verbreitung: Europäische arktische Meere; Nordamerika. Gorgonocephalus Agass h i i. 1853. Astrophyton Agassizii Stimpson, Syn., Mar. Invert. Grand Mauan, p. 12. 1881. Astrophyton Agassizii Stimpson, Duncan and S laden, A mem. on the Echinod. of the arct. sea to the W. of Greenland, p. 69—72, PI. V, Figs 1— 6a. 1882. Gorgonocephalus Agassizii (Lym.), Rep. on the Ophiuroidea. The Voyage of Chall. Part. XIV, p. 251, 253, 261, 263, 264, PI. XXXV, Fig. 26, PI. XXXVI. Von dieser Art liegt eine grosse Reihe von Exemplaren vor. Das kleinste Exemplar hat einen Scheiben durchmesser von 4mm, das nächst grösste von 7,nm, ein drittes ebenfalls noch sehr kleines Exemplar hat einen Scheibendurchmesser von 31mm. Eine zweite Entwickelungsreihe beginnt mit einem Exemplar von 40mm Scheibendurchmesser und lässt sieh dieselbe bei stetiger Zunahme des Durchmessers bis auf 90mm verfolgen. Das kleinste der angeführten Exemplare ist am Rücken der Scheibe mit zerstreut stehenden, grossen, ovalen Platten besetzt, die durch Reihen von halbkugeligen Wärzchen von einander getrennt sind. Ebensolche Granula sind an der unteren Fläche der Scheibe, kleinere und mehr zerstreute auf dem Rücken der Arme zu sehen. An den Tentakelporen sind meistens 3 Schuppen. Dieselben entspringen vereinigt und stellen stumpfe Stacheln vor. Die erste Theilung der Arme beginnt in einer Entfernung von 3-5mm von dem Scheibenrande, die zweite und gleichzeitig letzte Theilung beginnt 4mm von der ersten Bifurcationsstelle entfernt. Die beiden Exemplare mit einem Scheibendurchmesser von 7 respective llmm sind sowohl am Rücken der Scheibe und den Armen, als auch an der unteren Fläche der Scheibe mit gleichmässigen Granulis besetzt. Die Grauulirung ist sowohl an den bei diesen Exemplaren stark vorstreckenden Rippen, als auch in den Zwischenräumen vollständig gleich. Von den Platten am Rücken der Scheibe ist nichts zu merken. Die Schuppen an den Tentakelporen sind von gleicher Beschaffenheit wie bei dem erst beschriebenen Exemplar und auch in gleicher Anzahl vor- handen. Das kleinere Exemplar weist bereits vier Theilungen der Arme auf, das grössere deren sechs. Die Theilung beginnt beim letztgenannten Exemplar 2mm vom Scheibenrande entfernt. Diese zwei Exemplare haben im Leben eine lichtgelbliche Farbe, das kleinste war beinahe weiss. Die jungen Exemplare aus der zweiten Reihe tragen bereits alle charakteristischen Merkmale eines aus- gewachsenen Thieres an sich. Ebenso war auch die Färbung der Rippen und der Zwischenrippenräume der Scheibe, wie dieselbe bei grossen Exemplaren angetroffen und beschrieben wird. 38 F. Fischer, Echinodermen. Gorgorwcephalus Agassizii kommt bei Jan Mayen in Tiefen von 90—260 Meter in sehr grosser Menge vor, wurde jedoch nie zusammen mit Antedon Eschrichtü, das ebenfalls in diesen Tiefen massenhaft vorkommt, mit einem Schleppnetzzuge heraufbefördert. Verbreitung: Nadsö; Finmarken; Waigatsch-Strasse; Grönland; Smith-Sund; Nordamerika (_Golf von St. Lawrence; Grand Manan; Cap Cod). ECHTKOIDEA. Ströngylocentrotus äröbaeJiiensis. [1776. Echinus drSbaehiensis Müller 0. F., Zool. dan. Prodr., p. 235, Nr. 2846. 1881. Strongylocentrotus drSbachiensis (Müller) Agassi z; Duncan and Sladen, A memoir on the Echinodcrmata of the arctic sea to the W. of Greenland. London, p. 19, PI. n, Fig. 1—3. Jan Mayen, Tromsö, 30 — 180 Meter Tiefe, zahlreich. Verbreitung: Circumpolar. HOLOTHURIOIDEA. Cucumaria frondosa. 1767. Hdothuria frondosa Gunnerus, Act. Holm., p. 115, PI. IV, Fig. 1, 2. 1881. Cucumar Q um. Forbes, Duncan and Sladen, A raemoiron the Echinodermata of the arctic sea to the West of Greenland. London, p. 2, PI. I, Fig. 1, 2. Jan Mayen, 15 — 140 Meter Tiefe, ziemlich häufig. Verbreitung: Circumpolar; Britische Inseln; Fär-Oer; Scaudinavien; Island; West -Grönland; Spitz- bergen; Nordamerika: Ost- und Westküste. Psolus phantapus. 1765. Bohthuria phantapus Strussenfeldt, Act. Holm., p. 265, Taf. 10. 1881. Psolus phantapus Strussenfeldt Jäger; Duncan and Sladen, A memoir on the Echinodermata of the arctic sea to the West of Greenland. London, p. 9. Jan Mayen, 140 Meter Tiefe, 1 Exemplar. Verbreitung: West-Grönland; Spitzbergen; Britische Inseln; Scandinavien; Fär-Oer; Island; Nord- amerika; Grand Manan; Maine. Myriotrochus Rinhii. 1851. Mj Sl trup, En ny form af de lungelöse og fodlöse Söpölsers Gruppe in Vid. Meddel. nat. forening i Kjtfbenhavn 1851, p. 55, PI. III. Fig. 7— 10. iinkii Steenstrup; Duncan and Sladen, A memoir on the Echinodermata of the arctic sea to the West of Greenland. London, p. 15, PL I, Fig. 20— 2L ' Steenstrup; Danielssen and Koren Joh. Holothurioidea. Den Norske Nordhavs Expedition -1878 VI. Chrtetiama, p. 28, Tab. V. Fig. 1—1, Tab. XIII, Fig. 1. In der Tiefe von 100—120 Meter, nicht häufig. Verbreitung: West- und Ost-Grönland; Spitzbergen; Nowaja Semlja; karisclies Meer; Murman-See; Assistance-Bay; Labrador. 39 E. CRUSTACEEN, PYCNOGONIDEN UND ARACHNOIDEEN YON JAN MAYEN. GESAMMELT VON DE- F. FISCHER, ARZT DER ÖSTERREICHISCHEN EXPEDITION AUF JAN MAYEN. BEARBEITET VON CARL KOELBEL. MIT TAFEL LU UND IV. In der reichhaltigen Sammlung, welche Dr. Fischer während seines Aufenthaltes in der Beobachtungs- station auf Jan Mayen aus der Land- und Meeresfauna dieser Insel mit Umsicht und Sorgfalt anlegte, sind auch die in der Überschrift angeführten Arthropodengruppen entsprechend repräsentii t. Die Gesammtzahl der hier in Betracht kommenden gesammelten Arten, von denen manche in grosser Individuenzahl gefunden wurden, beträgt 43. Davon entfallen auf die Crustaceen 34, auf die Pycnogoniden 6 und auf die Arachnoideen 3 Arten. Von den Crustaceen gehören 5 Arten den Copepoden, 17 den Amphipoden, 4 den Isopoden, 3 den Schizopoden und 5 den macruren Decapoden an. Die Amphipoden stellen somit das bei weitem grösste Contingent zu der Crustaceenfauna von Jan Mayen, wie sie denn überhaupt unter den arktischen Krustenthieren sich durch die reichste Mannigfaltigkeit der Formen auszeichnen. Was die Pycno- goniden betrifft, so herrscht das Genus Nymphon vor; ausserdem ist nur noch die Gattung Colossondeis ver- treten. Als Formen, welche in sehr grosser Individuenzahl angetroffen wurden und demnach in ihrer Gesammt- heit der marinen Fauna des Beobachtungsgebietes ein bestimmtes Gepräge verleihen, sind folgende anzu- führen: Getochüus septentrionulis Goods., Aeginaspinosissima Stiinps., Tritropis aculeata (Lepechin), Amathilla Sabinei (Leach), Gammarus locusta (hin ne), Onesimus litoralis (Kröyer), Themisto libdlida (Mandt), Mysis oculata (Fabr.), Hippolyte polaris (Sabine), Hippolyte Gaimardii M. Edw., Nymphon hirtipes Bell und Nymphon Strömii Kröyer. Aus der Landfauna liegen 2 Acarinen aus verschiedenen Familien und eine Spinne aus dem Genus Erigone vor, welche ich für eine bisher noch nicht bekannte Art halte. CRUSTACEA. GOPEPODA. Tliovellla brunnea A. Boeck. 1864. ihorclliu brunnea Ä. Bocck, Oversigt b'ver de vefl KorgeB kyster iagttagne Copepoder, p. 26. lÖffc „ jj St. Brady, A Monograph of the Copepoda dfthe British Islands, London, Vol. I,p. 95, PI. XVI, Fig. 1-10. 1 U. 0. Sars' wichtiges Werk „Crustacea, Den Norske Nordhavs-Expedition 1876— 1878, C'hrisiiania 1885" erschien während des Druckes meines Mauuscriptes und konnte daher nur noch zum Theile benutzt werden. 40 0. Koelbel, Mehrere anf der Meeresoberfläche gefundene Exemplare liegen vor. Verbreitung: Diese von A. Boeck an der norwegischen Küste entdeckte Cyclopiden-Art wurde nachher von Buchholz an der Küste Ostgrönlands und von Norman und Brady auf der britischen Küste beobachtet. LaopJtotife horrida (Norman.) 1874. Cleta minuticornis Buchholz, Die zweite deutsche Nordpolfahrt in den Jahren 1869 und 1870, p. 393, Taf. XV, Fig. 3. 1876. Cleta horrida Norman. Report ofthe „Valorous" Expedition, Proeeedinga ofthe Royal Society, p. 206. 1880. LaophonU horrida Brady. A Monograph ofthe Copepoda ofthe British Islands, Vol. II. p. 74, PI. LXXIV, Fig. 1—11. Buchholz identificirte diese Art mit Müller's Cyclops minuticornis (Entomostraca, p. 117, Tab. 19, Fig. 14, 15), wozu man allerdings nicht beistimmen kann. Vor dem Hinterrande des Kopfsegmentes erhebt sich in der Medianlinie der Dorsalfläche ein unpaariger Stachel, während der Hiuterrand der Tboiacalsegmente und der zwei vorderen Abdominalringe in zwei Stacheln ausgezogen ist. Diese deinThiere ein ganz sonderbares Aussehen verleihende Stachelbildung erwähnt weder Müller, noch ist sie an der von ihm gegebenen Abbil- dung zn sehen. Nur ein Exemplar liegt vor. Verbreitung: Grönland (Buchholz); Irland, Schottland (Norman, Brady). Marpacticus chelifer (0. F. Müller). 1776. Cyclops chelifer 0. F. Müller, Zool. Dan. Prodr. No. 243, p. 200; Entomostraca, 1785, p. 114, Tab. XIX, Fig. 1—3. 1863. Harpadicus chelifer Claus, Die frei lebenden Copepoden, p. 135, Tai'. XIX, Fig. 12—19. 1882. „ - Griesbrecht, Die frei lebenden Copepoden der Kieler Föhrde; I.Bericht der Commission z. Wissen- schaft! Unters, d. deutsch. .Meere. Berlin, p. 128. Ein Exemplar. Verbreitung: Grönländisches Eismeer (Buch bolz); britische (Bai rd, Brady, Norman), skandina- vische (A. Boeck, 0. F. Müller), ostfriesische (Metzger) Küste, Helgoland (Claus); Ostsee (Giesbrecht); Mittelmeer (Claus). Daetylopus Strömii (Baird). (Taf. III, Fig. 1—6.) 1837. Cyclops Strömii Baird, Mag. Zool. and Botany, p. 330. 1850. Canthocamptus Strömii Baird, Brit. Entomostr., p.208, PI. XXVII, Fig.3. 1863. Daetylopus Strömii Claus. Die frei lebenden Copepoden etc.. p. 126, Taf. XVI. Fig. 1—13; Die Copepoden-Fauna von Nizza, Schriften der Gesellschaft zur Bet'örd. d. ges. Naturw. zu Marburg 1866, p. 26. „ . Brady, A Monograph ofthe Copepoda ofthe British Islands, Vol. II, p. 111, PI. LV, Fig. 1—13. Brady beschreibt zwar die vorderen Antennen von Daetylopus strömii nur als achtgliedrig; da aber Claus den Nachweis geführt hat, dass sie sowohl bei Daetylopus strömii als auch bei Daetylopus similis durch Tlieilung des siebenten Gliedes zuweilen neungliedrig weiden, trage ich kein Bedenken, die beiden mir vor- liegenden weiblichen Harpacticiden mit neungliedrigen Vorderantennen der Art Daetylopus Strömii zu subsu- miren. Die Unterschiede, welche sich bei der Vergleichung derselben mit den diesbezüglichen Beschreibungen und Abbildungen ergeben, dürften sich zunächst aus der grossen Variabilität der Art erklären und sind zweifellos zu unbedeutend, als dass sie eine besondere Art begründen könnten. Die grösste Breite des einschliesslich der Furcalborsten l-5mm langen Körpers liegt in der Gegend des Ilinterrandes des mit dem Kopfe verschmolzenen ersten Thoracalsegmentes, die vier folgenden nehmen nur unbeträchtlich an Breite ab; erst von dem vordersten Abdominalsegmente an tritt gegen die Furca hin eine bedeutendere Verschmälerung des Körpers ein. Der Kopf geht in ein sichelförmig gekrümmtes, von der Stirn deutlich abgesetztes Rostrum über, welches an seinen Seitenrändern je ein zartes Haar trägt und an Länge den drei ersten Gliedern der vorderen Antennen gleichkommt. Unter demselben wölbt sich, wie man dies auch an der schon von Baird veröffentlichten Abbildung wahrnehm en kann, der Vorderrand des Cephalothorax nach Art eines Kreisbogens. Der Cephalothorax ist ungefähr so lang als die vier folgenden Thoracalsegmente zu-aimiiengenommen; diese bilden kurze spitze Lateralecken. Unter den Abdoininalsegiuenten ist das dritte ein wenig länger als ein jedes der übrigen ; die vier letzten sind an ihrem Hinterrande mit einem geschlossenem Spitzen- Örustaceen, Pycnogoniden nnd Arachnoideen. 41 kränz besetzt, überdies erlieben sich aus den Seitenflächen des dritten und vierten Segmentes Gruppen längerer, in kurze Reihen geordneter Spitzen. Die Furcalglicder (Tat'. III, Fig. 6), welche ebenso breit als lang sind und dem letzten Abdomiualsegmente an Länge kaum nachstehen, zeigen auf ihrer Unterseite eine schiefe, gegen den Innenrand hinziehende Reihe kurzer gekrümmter Stacheln und tragen an ihrem Ende zwei lange mit Zähnchen besetzte Borsten, an welchen man eine halbringförmige Seulptur, wie sie Brady angibt, wahr- nimmt. Die innere dieser beiden Endborsten übertrifft an Länge das Abdomen, die äussere ist fast um ein Drittel kürzer als jene; an sie schliessen sieh kürzere Borsten an. Die vorderen Antennen (Taf. III, Fig. 1) haben einen ziemlich gedrungeneu Bau; das proximale und distale Glied des viergliedrigen Basalabschnittes übertreffen an Länge die beiden zwischen ihnen gele- genen, das dritte ist das kürzeste unter ihnen. Das Basalglied trägt eine Reihe kurzer Stacheln und eine lange Borste, das zweite ist mit drei kürzeren und eben so vielen längeren Borsten, das nachfolgende mit fünf Borsten besetzt; aus einem kurzen Fortsatz des vierten Gliedes entspringt ein verhältnissmässig breiter, schwach gekrümmter Riechfaden. Der flagellumartige Endabschnitt setzt sieh aus fünf Gliedern zusammen, welche eine verschiedene Längenentwicklung besitzen; die beiden dem Endgliede unmittelbar vorhergehenden machen sich durch ihre auffallend geringe Länge bemerkbar und mögen wohl durch Theilung eines Gliedes entstanden sein. Das letzte Glied der hinteren Antenne trägt an seiner Spitze knieförmig gebogene Greifborsten und auf dem Vorderrande eine Reihe von Haaren; der mit fünf Borsten ausgerüstete Nebenast ist dreigliedrig, sein Mittelglied sehr verkürzt, das Basal- und Endglied aber langgestreckt. Der Kaurand der Mandibeln bildet wenige, aber starke, breite Zähne. Der Mandibulartaster besteht aus zwei mit Borsten besetzten Gliedern, aus dem breiten Basalgliede entspringt ein cylindrischer Nebenast mit zwei Endborsten. Beachtenswerth und von Interesse scheint mir die Unterlippenbildung (Taf. III, Fig. 2) zu sein, da sie in solcher Formentwicklung bisher bei den Copepoden noch nicht bekannt war. Die Seiten der mit feinen kurzen Haaren bekleideten, lappenartig vorgezogenen Unterlippe umgeben eigenthiimliche, hinter derselben eingelenkte, hakenförmig gekrümmte Gebilde, welche sich medialwärts ladenförmig erweitern. Es kann keinem Zweifel unterliegen, dass sie mit den Paragnathen im Sinne Claus' morphologisch gleichwertige Organe sind. Die Maxille (Taf.ni, Fig.3) besteht aus einem mit massig langen, aber kräftigen hakenförmigen Borsten besetzten Ladeutheile und einem im Verhältniss zu letzterem sehr verkürzten, mehrlappigen Tasteranhang. Der Innenrand der vorderen Maxillarfüsse ist mit drei bis vier scheerenförmigen Anhängen besetzt. Auf dem Palmarrande der ovalen Hand eines jeden der beiden hinteren Maxillarfüsse steht eine gefiederte Borste und neben dieser eine Reihe von einigen wenigen kurzen Haaren. Das erste Thoracalfusspaar zeigt den dem Genus eigentümlichen Bau. Das langgestreckte und schwach gekrümmte Basalglied des Endopodits trägt nahe an seinem distalen Ende auf dem Aussenraude eine gefiederte Borste; aus der Innenfläche des zweiten Gliedes, welches beinahe ebenso breit als lang ist, ragen zu weilen einige wenige kurze Dornen hervor; bei dem einen meiner beiden Exemplare fehlen sie. Das dritte Glied, dessen Länge seiner zweifachen Breite gleicht, endigt mit zwei klauenartigen, in ihrer zweiten Hälfte schwach gebogenen Stacheln. Das massig verlängerte Mittelglied des ungefähr bis zur Mitte des inneren Astes reichenden Exopodits hat gleich dem Basalgliede des ersteren auf seinem Aussenrande eine gefiederte Borste. Brady zeichnet beide als ungefiedert. Die übrige Bewehrung dieses Fusspaares mir Stacheln und Greifborsten entspricht den vorhandenen diesbezüglichen Abbildungen. An den drei folgenden Schwimmfusspaaren stehen die inneren Aste den äusseren durchweg an Länge nach; die Glieder beider Aste sind an ihrer inneren Seite mit sehr langen gefiederten Borsten versehen. Auffällig wird eine der Endborsten auf dem dritten Gliede des Exopodits der Schwimmfüsse (Taf. III, Fig. 4) dadurch, dass ihr Aussenrand einen Stachelbesatz zeigt, während der innere Rand gefiedert ist. Die rudimentären Füsse des fünften Paares (Taf. III, Fig. 5) bedecken noch den grösseren Theil des zweiten Abdominalsegmentes. Die hohe und breite Basalplatte derselben trägt auf dem inneren und hinteren Rande fünf befiederte Borsten und entsendet dorsalwärts einen in eine Borste Osterreichiache Expedition auf Jan Mayen. ß 42 C. Koelbel, aaslaufenden Porteatz, dessen Hinterrand mit kurzen stachelartigen Spitzen besetzt ist. Die Endplatte bat eine länglicb ovale Form; aus ihrem Rande entspringen sechs ungleich lange Borsten. Die rudimentären Ftlsse der von mir untersuchten Exemplare zeigen hinsichtlich ihres Baues, insbesondere vermöge der ungleichen Länge der auf der Endplatte stehenden Randborsten offenbar eine grosse Ähnlichkeit mit den entsprechenden Gliedmassen des Dactylopus similis Ol., wie sie Brady beschreibt und abbildet; d möchte ich mich mit Rücksicht auf die sonst schärfer ausgeprägten Merkmale, durch welche sich die anderen Arten dieses Genus von einander unterscheiden, der von Brady ausgesprochenen Ansicht anschliessen, dass die letztgenannte Form mit Dactylopus Strömii in den Umfang ein und derselben, aber freilich sehr variablen Art gehört. Die Chitinhaut des Körpers ist gelbbraun gefärbt und lässt insbesondere au den vorderen Thoraealseg- menten eingelagerte Drüsen erkennen. Zwischen den inneren Organen liegen dicht gedrängt zahlreiche kleine Fettkugeln, welche die Durchsichtigkeit des Thieres in hohem Grade beeinträchtigen. Zwei Weibchen wurden zugleich mit Hippolyte polaris gefunden. Verbreitung: Küsten der britischen Inseln (Baird, Norman, Brady); Mittelmeer ^Claus). Cetoehilus septentrionalis Goodsir. 1-1.:. Cetoehilus septentrionalis Goodsir, Edinb. Neu Phil. Journal. XXXV, p. 339, Tab. VI, Fig. 1—11. „ Claus. Neue Beiträge zur Kenntnis* der Copepoden, Wien, p. 3 und 10. 1864. ■ A. Boeck, Oversigt over de ved Norges Kyster iagttagne Copepoder, p. 8. Zahlreiche Exemplare wurden theils vom Strande aus, theils entfernt von demselben mit dem pelagischen Netze gesammelt. Verbreitung: Zwischen Grönland und Skandinavien (Kröyer, Buchholz, Boeck); Adria ((Jlaus); Cap der guteu Hoffnung, Australien (Challenger-Expedition, Brady). ARTHROSTRAGA. AMPHIPODA. Caprella septentrionalis Kröyer. 1 abricius, Fauna Grönl. p. 248. 1 - iL', i aprella ,., tentrionalis Kröyer. Naturh. Tidsskr. I. R. IV. p. 596, Tab. 8. Fig. 10—19. 1876. „ „ A. Boeck, De Skandinaviske og Arctiske Amphipoder, Christiania, p. 6%. Zwei Exemplare wurden gefunden. Verbreitung: Man kennt diese Art aus der Baffins-Bai (White), von der Küste Grönlands (Fabricius, . Dänemarks Meine rt) and Norwegens I M. Sars), von Finmarken (M. Sars, Collett, Schneider), aus dem weissen und sibirischen Meere (Stuxberg), von Spitzbergen (Goes, Hoek). Aegina sp$nosiss4mta Stimpson. Stimpson, Synopsis of the [nvertebrata of Grand Munaii, p. 44. Bell, Belcher'a Last ofthe Arctäc Voyages, Vol. II. A.ppend. \>. 407, PI. XXXV, Fig. 2. 1877 E. J. .Mir rs. Annais and Magazine of Nat. Ilist. Vol. XX. p. in 1. Zahlreiche Exemplare dieser Art wurden in einer Tiefe von 25—270 Meter gefunden. Verbreitung: Grand Manan Stimpson); zwischen der Beechy-Insel und dem Northumberland-Sund (Belcher, Bell); Grönland Buchholz); Spitzbergen (GoSs); Bären-Insel (Lov6n). Nach der von Buch- areite deutsche Nordpolfahrt, p. 388) ausgesprochenen Ansieht gehört als synonym hieher auch Aegina Boeck De Skand. og Arkt. Amphipoder, 2. lt. 1S76, p. 680, pl. XXXVII, Fig. 6), deren Vorkommen von der uorwegischen Küste (Boeck) bis in das sibirische Kismeer (Stuxberg) reicht. Podocerus anguipes (Kröyer). K cöyer, Grönlands Amphip., Danske Vid.-Selsk. Al'h. VII, p. 283, Tab. III, Fig. 11; Naturh. Tidsskr., IV. p. L62. Bi seli - kand. Amph. Gamm. p. 21. Crustaceen, Pyaiogohiden und Arachnoideen. 43 Mehrere Exemplare aus geringer Tiefe. Verbreitung: Diese Art bewohnt die Küste Grönlands (Kröyer, Toreil, Buchholz), Islands (Tor eil), Spitzbergens (Go es, Hoek), Skandinaviens (Lilljeborg, G.O. Sars, Bruzelius, Schneider), Dänemarks (Meinert), und findet sich nach Stuxberg in dem sibirischen Eismeere weit verbreitet vor. Überdies hält A. Boeck den in der Adria vorkommenden Podocerus largimanus Heller für synonym mit dieser Art. Tritropis (tcideata (Lepechin.") 177*. Oniscus aculeatus Lepechin, Acta Petropolit., p. 247. Tal). 8, Fig. 1. 1S65. Amphithonotus aculeatus Go8s, Crust. Amphip. maris Spetsbergiam allueutis, p. 10. 1874. „ „ Buchholz, Die zweite deutsche Nordpolfahrt in den Jahren 1869 und 1870( 2. Bd., wiss. Ergeb- nisse, Leipzig, p. 316, Taf. IV, Fig. 1. 1870. Tritropis aculeata A. Boeck, Crustac. Amphip. borealia et aretica, p. 7^; De Scandinaviske og Aiktiske Amphipoder, Christiania 1876, andet Hefte, p. 511. Beiläufig 30 Exemplare wurden in einer Tiefe von 25 — 270 Meter an verschiedenen Stellen gesammelt. Die in grösserer Tiefe gefundenen Individuen übertreffen im Allgemeinen die aus geringerer Tiefe stammenden beträchtlich an Grösse; das grösste unter ihnen, welches 230 Meter tief unter der Meeresoberfläche sich vor- fand, erreicht, von der Spitze des Rostrums bis zu dem Ende des Telsons gemessen, eine Länge von 49iam und übertrifft somit das grösste von Buehholz erwähnte Exemplar noch um 5mm. Verbreitung: St. Georgs-Bank (Smith und Hargeri; Labrador (Packardi; Davis-Strasse (Sabine); Grönland (Amondsen, Buchholz); Fiumarken i A. Boeck); weisses Meer (Lepechim; sibirisches Eis- meer (Stuxb erg); Barents-See (Heller, Hoek); Spitzbergen (Goes); Franz-Josef-Land (Miers). JSusirus cuspidatu.s Kröyer. 1X15. Eusirus cuspidatus Kröyer, Naturh. Tidsskr., 2. R., 1. B., p. 501, Taf. VII, Fig. 1. 1876. „ „ A. Boeck, De Scandinaviske og Arctiske Auiiiliiiiuder, andet Hefte, p. 502. Ein Exemplar wurde auf felsigem Meeresgrunde in einer Tiefe von 350 — 400 Meter gedredscht. Verbreitung: Man kennt diese, wie es scheint, überall nur vereinzelt vorkommende Art von der Küste Grönlands (Holböll, Kröyer, Buchholz), Spitzbergens (Malmgren), des Franz Joseph-Landes (Miers), aus der Barents-See (Hoek), von der Ostküste Skandinaviens und aus dem Kattegat (Boeck). Pardalisca cuspidata Kröyer. 1842. ParcMisea cuspidata Kröyer, Naturh. Tidsskr., 1. R., IV. B., p. 153. 1876. „ „ A. Boeck, De Skandinavier og Arktiske Amphipoder, andet Hefte, Christiania, p. 4*-2. Tale XU. Fig. 5. Aus einer Meerestiefe von 20 Meter. Verbreitung: Grönland (Kröyer, Buchholz); Norwegen (G. 0. Sars, Bruzelius, M. Sars, Goes); Finmarken (Lilljeborg); Waigatsch-Strasse (Malmgren); Spitzbergen (Malmgren, Goes). Stegöcephcäus ampulla (Phipps.) 1774. Cancer ampulla Phipps, Voyage towards the North Pole, p, 191, Tab. XII. Fig. 2. 1842. Stegocephalus inßatus Kröyer, Natnrh. TidSkr., I R. IV. P.d.. p. 150. 1855. Stegocephalus ampulla Bell, Belcher's Last of the Arct. Voy., Appendix, pag. 406, PI. XXXV, Fig. 1. 1876. „ „ A. Boeck, De Skandinaviske og Arktiske Amphipoder, Christiania, p. 421. Mehrere Exemplare dieser Art fanden sich an verschiedenen Orten in einer Tiefe von 25 — 140 Meter vor. Verbreitung: St. Georgs-Bank (Harger und Smith); Grönland (Torell, Holböll, Kröyer: arktisches Amerika (Parry, Belcher); Shetland-Inseln (Norman); Norwegen (Loven, G. 0. Sars); Spitz- bergen (Goes); Barents-See (Hoek); sibirisches Eismeer (Stuxberg). 6* 44 C. Koelbel, Amathilla Sabinei (Leach). Leach, Appcnd. to R"ss' first Voyage, edit. II, p. 178. in» Spence Bäte and Westwood, Hist. of the British Sessile-Eyed Cmstacea, I, p. 361. In Dr. Fischer's Sammlang finden sit-h zahlreiche erwachsene Exemplare vor, unter welchen das grösste von der Spitze des Rostrums bis zn dem Hinterrande des Telsons 37mm misst; sie stammen aus einer Tiefe von In — 30 Meter. Ausserdem wurde eine Anzahl von Jugendformen dieser Art in einer am Südende der Insel gelegenen Grotte, welche zur Zeit der Fluth mit dem Meere in Verbindung tritt, gefunden. Diese zeigen bei einer Länge von Gmm beträchtliche Abweichungen von der erwachsenen Form, welche insbesondere die Bildung der Antennen, des Telsons und der Uropoden betreffen. Die Antennen sind noch kurz und verhältniss- inässig dick; die Geissei der oberen Antennen ist nur 6 — 7gliederig, die der unteren 8 — Ogliederig; die Neben- bestehi aus zwei Gliedern. Das Telson ist kürzer als das vorhergehende Abdominalsegment; die beiden Aste des letzten Abdomiualfusses zeigen eine auffallend ungleiche Grösse, der innere erreicht fast nur ein Drittel von der Länge des äusseren. Dagegen tritt schon eine deutlich bemerkbare Audeutug des gezähnten lüickenkieles auf; ebenso lassen sich schon die schief zu den hinteren Winkeln abwärts verlaufenden Leisten an den drei vorderen Abdominalsegmenten wahrnehmen. In Bezug auf diese beiden letzteren Punkte gibt sich somit hier gegenüber der von Buchholz geschilderten und abgebildeten Jugendform trotz der fast gleichen Grösse der untersuchten Exemplare ein Fortschritt in der Entwicklung kund. Verbreitung: Ostküste Nord-Amerikas (Stimpson); Baffins-Bai (Ross, Leach); Grönland (Goes, Buchhol/.i; Britannien (Norman, Spence Bäte und Westwood, Metzger); Dänemark (Metzger, Meiner! i; Kiel (Möbius); Norwegen und westliches Schweden (Danielssen, Lilljeborg etc.); Finmarken M.Sars, Danielssen, Schneider); weisses Meer, Nowaja-Semlja (Stuxberg); Spitzbergen (Goes, Ho ek)- Gwnmarus locusta (Linn.). 1767. Cancer locusta Linn., Syst. nat.. eil. XII., p. L055. 1775. Gammarm locusta Fal> ri ei n s . Syst. entom. „ „ A. Boeek, De Skandinaviske og Arktiske Amphipoder, Christiania, p. 3GB. Dass unter allen Amphipoden dieser Gammarus das grösste Contingent zu der Crustaceenfauna von Jan Mayen stellt, darauf weist die bedeutende Zahl der mitgebrachten Exemplare hin. Sie wurden theils vom Strande aus, theils in einer Tiefe von 20 — 30 Meter, einige junge Individuen auch pelagisch gesammelt. Die emplare erreichen die verhältnissmässig beträchtliche Länge von 40mm. Die Vergleichung mit Exemplaren aus der Adria ergab, abgesehen von dem Grössenunterschiede, keine bemerkenswerthen Abwei- chungen. Verbreitung: Neben circumpolarer Verbreitung, welche dieser Art zukommt, reicht ihr Vorkommen in Europa auch südlich bis in das Mittelmeer. Man kennt sie \ im Labrador (Packard), Grönland (Kröyer, Buchholz), aus dem arktischen Amerika Snuvsby etc.), dem ochotskischen Meere (Wosnesenski), der sibirischen See (Stuxberg), Barents-See (Hoek), Spitzbergen (Go6s), von der norwegischen (M.Sars), dänischen Meinem, britischen und französischen Küste (Spence Bäte), aus der Ostsee (Lilljeborg, Zaddach, Möbius), aus dein Mittelmeere (Costa, Heller) und dem schwarzen Meere (Rathke). Atylua carinatus (Fabr.). • mmarus carinatus Fabrioius, Entom. syst. -in., II, p. 515. Leac h, Transact Linnean Soc, XI, p. ;;;>T. Einige Exemplare stammen aus einer Tiefe von 200 Meter, andere wurden ungefähr 30 Meter tief gefunden. Verbreitung. Bisher bekannte Fundorte sind: Grönland (Kröyer, Buchholz), Spitzbergen (Goes, II. .ek , Molde in Skandinavien (Lilljeborg), sibirisches Eismeer iStuxberg). Crustaceen, Pycnogoniden und Arachnoideen. 45 Flaustes ponoplus (Kröyer). 1838. Amphithoe panopla Kröyer, Kgl. Danske Vid.-Selsk. Afhandl., p. 270, Tab. II. Fig. 9; Voyage en Scandinavie etc., 1848, Tab. XI, Fig. 2. 1858. Pleustes panophts Speiice Bäte, Ann. Magaz. Nat. Hist.. Ser. 3, Vol. I, p. 362. 1874. „ „ Buchholz, Die zweite deutsche Nordpolfahrt in den Jahren 1869 und 1870, 2. Bd., wiss. Ergebnisse, Leipzig, p. 334, Taf. VI, Fig. 1. 1876. „ „ A.Boeck, De Scandinaviske og Arktiske Amphipoder, Christiania, andet Hefte, p.302, Tab. XXI, Fig. 2. Gefunden in einer Meerestiefe von ungefähr 30 Meter. Verbreitung: Grönland (Kröyer, Buchholz); Westküste Norwegens nordwärts von Bergen (M. Sars, Goes, Boeck); Finmarken (Loven, Malmgren, Danielssen, Collet, Schneider); Spitzbergen (Goes, Hoek); weisses Meer, sibirisches Meer (Stuxberg). Acanthonotosoma cristatum (Owen). 1834. Acanthonotus cristatus Owen, Appendix to te seoond Voyage of Capt. Boss, p. 90, Tab. 13, Fig. 8 — 12. 1876. Acanthonotozoma cristatum A. Boeck. De Skandinavier og Arktiske Amphipoder, Christiania. p. 238, Tal'. XX, Fig. 4. Neun Exemplare dieser durch eine auffallend grosse Zähne bildende Rückencarine ausgezeichneten Art fand Dr. Fischer durch wiederholte Schleppnetzzüge in einer Tiefe von 100 — 140 Meter. Verbreitung: Bisher kennt man sie au* dem arktischen Nordamerika (Boss), von Finmarken (M. Sars), Spitzbergen (Malmgren) und aus der Barents-See (Hoek). Acanthozone cuspidata (Lepechin). 1778. Oiiisn« cuspidatus Lepechin, Acta Petropolit., p. 247. Tab. VIII, Fig. 3. 1835. Acanthosoma hystrix Owen, Append. to the second Voyage of Capt. Ross, p. 91, 'lab. B, Fig. 4. 1870. Acanthozone cuspidata A. Boeck, Crustacea amphip. borealia <-t aretica, p. 104. Hoek's corrigirende Bemerkungen zu der von Buchholz veröffentlichten Abbildung (Die zweite deutsche Nordpolfahrt, 1874, 2. B., Taf. XL), der durch ihren mehrreihigen Stachelbesatz sonderbar gestalteten Art sowohl in Bezug auf die Ausrüstung des ersten Schaftgliedes der oberen Antennen als auch hinsichtlich der Form des ersten Giedes der drei hinteren Thoracalbeinpaare und des Ursprunges des ersten medianen Tergal- stachels finden ihre Bestätigung bei zwei sehr grossen und wohl conservirten Exemplaren, welche in einer Tiefe von 140 Meter gefangen wurden. Der erste mediane Rückenstachel entspringt aus dem Vorderrand des ersten Tkoracalseginentes und legt sich, fasr parallel mit der Längenachse des Körpers verlaufend, in sanft wellen- förmiger Krümmung über den Kopf, den er mit der zweiten Hälfte seiner Länge überragt. Auch sehe ich das Hinterende des Telsons nur sehr seicht ausgebuchtet, keineswegs spitzwinkelig ausgeschnitten, wie Buchholz es abbildete. Länge des grösseren Exemplares 21 mm. Verbreitung: St. Georgs-Bank (Smith, Harger); arktisches Amerika (Ross, Owen); Grönland (Toreil, Kröyer, Buchholz); Spitzbergen (Goes); Barents-See (Hoek); Finmarken (Danielssen, M. Sars, Lovön); weisses Meer (Lepechin); sibirisches Eismeer (Stuxberg). Onesimus plant us (Kröyer). 1844. Anonyx plauttis Kröy er, Naturh. Tidsskr., 2. lt. I. Bd., p. 629. 1870. Onesimus plaulus A. Boeck, Crust. amphip. borealia et aretica, p. 32. Nur ein ungefähr 10mm langes Exemplar wurde in einer Tiefe von 30 Meter gesammelt. Verbreitung: Von Grönland (Holböll, Kröyer, Buchholz), Spitzbergen (Goes), der Bären-Insel (Hoek), aus dem sibirischen Eismeer ( Stuxberg'), von Finmarken (Schneider), Norwegen (G. 0. Sars», vielleicht auch von den Shetland-Iuseln (Norman) ist diese Art bekannt. Qneslnuts litoral/is Kröyer). 1844. Anonyxlütoralis Kröyer, Naturh. Tidsskr., 2. R. I. Bd., p. 621; Voyage >-n Scaudinavie, PI. 13, Fig. 1. 1870. Onesimus liturulis A. Boeck, Crust. amphip. borealia et aretica, p. 32. 46 C. Koelbel, Mehrere Exemplare wurden in einer seichten, zur Zeit der Fluth mit dem Meere communicirenden Grotte im südliehen Theile der Insel angetroffen, die übrigen wurden fern von der Küste auf der Meeres- oberfläche mit dem pelagischen Netze gesammelt. Verbreitung: Diese Art wurde in der Nähe von Grönland (Kröyer, Holböll, Torell), bei Spitz- bergen Kröyer, Goes, Hoek\ ferner an der Küste von Finmarken in Varanger-Fjord (Loven) und in der sibirischen See Stuxberg» beobachtet. Sorariies bidenticulatus (Sp. Bäte). lenttaUata Sp. Bäte, Anuals and Magazine of Nat. Hist., Vol. I, p. 362. bidenttctdatus G. 0. 8 a c a . Crustacea, Den Norske Nordhavs-Expedition 187(j — 1878. Christiania, p. 139, PI. XII, Fig. 1. Sieben Exemplare dieser Art wurden in einer Tiefe von 200 — 270 Meter auf sandigem Meeresgrunde gesammelt. Verbreitung: Grönland (nach G. 0. Sars); Spitzbergen (Goes, Miers, G. 0. Sars); Barents-See (Hoek). T/temisto Ubellula (Man dt). 1*22. Gammarus libellula Wandt, Observat. in itinere Groenlandico tactae, p. 32. 1865. Themisto libellula Goes, Crustacea Amphipoda maris Spetsbergiam alluentis etc., p. 17, Tab. XLI, Fig 33 et 33'. 187 \. „ „ Buchholz, Die zweite deutsche Nordpolarfahrt in den Jahren 1869 und 1870, II. Bd., wiss. Ergebnisse p. 385. Tat'. XV, Fig. 1. n A. Boeck, De Skandinaviske og Arktiske Amphipoder, Christiania, Forste Hefte, p. 88. Ungefähr 20 Exemplare, darunter solche, deren Länge von der Spitze des Rostrums bis zu dem Ende des Telsons 3i'mm misst, wurden in einer Meerestiefe von 20 Meter und zwei von nahezu derselben Grösse in einer Tiefe von 200 Meter gefangen, während die Jugendform in verschiedenen Grössenabstufungen auf der Meeresoberfläche häutig angetroffen wurde. \ i rbreitung: Diese Byperide wurde zuerst von Man dt bei Jan Mayen gefunden, ferner bei Grönland (Mandt, Kröyer, Buchholz), Schottland (Spence Bäte und Westwood), Finmarken (Malmgren) und in dem sibirischen Eismeere (Stuxberg). ISOPODA. Jicmira tricornia (Kröyer.) 1846 19. // j.„ tricoi-nü Kröyer, Naturh. Tidsskr. II. R., II. Bd., p.372; Voyage en Scandinavie, Tab. 30, Fig. 2. Kinige Exemplare dieser Isopodenart wurden vom Strande aus gesammelt. Verbreitung: Die von Kröyer beschriebenen Exemplare stammen von der Küste Grönlands. Manna Fabricii (Kröyer). 1846 19. Munna Fabrii ii Kröyer, Naturli. Tidsskr. II. K.. II. Bd., p. 380; Voyage en Scandinavie etc. Tab. 31, Fig. 1. Zwei Exemplare wurden unfern der Küste, mit dem pelagischen Netze gefangen. Verbreitnng: Kröycrs Exemplare wurden von Capitän Holböll bei Godthaab in einer Tiefe von ■" Faden gesammelt. 0. Harger führt diese Art als eine an der Küste von Neu-England vorkommende an 150 laden Tiefe); G. < >. Sars fand sie ziemlich bänfig allenthalben an der Küste von Finmarken in verhältniss- I iefe zwischen Algen, seltener an der Westküste Skandinaviens, ferner gibt er ihr Vorkommen auch an der Küste Spitzbergens an. Phry.ttt.s abdominalis i Kröyer). Cröyei V h. Tidsskrifl m,p. 102, 289, Tab. 1 2: Voyage en Scandinavie etc. Tab. 29, Fig. 1. Rathke.No^ \ •■■. Icad. Leop.-Car., Nat. Cur EX, p. CO, Tab. II., Fig. 1— Id. 3 p. Bäte and Westwood, Brit. Sessile Byed Crust., U. p. 234. Hin Exemplar war auf der Unterseite des Abdomens einer weiblichen ffippolyte polaris, ein zweites auf gleicher Stelle von Eippolyte Gaimardii angeheftet. Crustaceen, Pycnogoniden und Arachnoideen. 47 Verbreitung: Massachusetts-Bai (0. Harger); Grönland (Bnchholz); Skandinavien (Kröyer, Rathke, G.O. Sars); Dänemark (Üresund etc., Mein er t); Gross-Britannien (Spence Bäte und Westwood). Da jus mysidis (Kröyer). 1849. Dajus mysidis Kröyer, Voyage en Scandinavie etc., Tab. XXVIII, Fig. 1. 1874. Leptophryxus mysidis Buchholz, Die zweite deutsche Nordpolfahrt, II. Bd., wissenschaftliche Ergebnisse p. 287 Tat". II, Fig. 2. 1882. Dajus mysidis G. 0. Sars, Oversigt af Norges Crustaeeer, Forhandlinger i Video sk.-Selskabet i Christiania, p. 7u. Vierzehn Exemplare von Mysis oculata Fabr. waren mit diesen Parasiten behaftet. Verbreitung: Grönland (Kröyer, Buchliolz); Labrador (Packard); Vadsö (Gr. 0. Sars); Spitz- bergen (G. 0. Sars, Hoek). THORACOSTRACA. SCHIZOPODA. Mysis oculata (Fabricius). 1780. Cancer oculatus 0. Fabricius, Fauna Grönlandica, Xr. 222, p. 245. 1838—30. Mysis oculata Kröyer, Naturh. Tidsskr., II. Bd.; Voyage en Scandinavie, Tab. VIII, Fig. 2a— r. 1861. „ „ Kröyer, Et Bidrag til Kundskab oni Krebsdyrfamilien Mysidae, Naturhist. Tidsskr. III. It., I. Bd., p. 13. Schon G. 0. Sars (Monographi over de ved Norges Kyster forekomende Mysider, 3. H. 1879, p. 69) bespricht das massenhafte Vorkommen dieser Mysis-Art in der Nähe von Jan Mayen. Zahlreiche Exemplare sammelte Dr. Fischer sowohl auf der Meeresoberfläche als auch in einer Tiefe von 20 — 25 Meter. Verbreitung: Labrador (Packard); Grönland (Kröyer, Buchholz etc); Grinell-Land (Mi ers); Island (G. 0. Sars); Spitzbergen (Hoek); Finmarken (G. 0. Sars); karisches Meer (Stuxberg); ßerings- Meer (Richters). Mysis relicta Lovön, welche G. 0. Sars (Hist. natur. des Crustaces d'eau douce de Norvege, Christiana, 1867, p. 13) nur als eine Varietät der M. oculata (Fabr.) ansieht, findet sich im both- nischen Meerbusen vor, ferner in einigen schwedischen und norwegischen Süsswasserseen (Loven, G. 0. Sars), im Ladoga-See (Malmgren), sowie im Superior- und Micbigan-See (Smith). Euphansia inermis (Kröyer). 1849. Thysanopida inermis Kröyer, Voyage en Scandinavie, Tab. VII, Fig. 2; Forsög til en raonographisk Fremstilling af Kraebsdyrslaegten Sergestes, kougl. Danske Vidensk.-Selsk. Skrift. V, 1856, PI. 5, Fig. 24. 1882. Euphansia inermis G. 0. Sars, Ofversigt af Norges Crustaeeer etc., Forhandlinger i Vidensk.-Selskabet i Christiania, p. 51, Tab. I., Fig. 15. Die vorliegenden Exemplare stimmen mit Kröyer's Abbildung dieser Art Uberein. Auf der Dorsalfläche des scharf zugespitzten Rostrums, welches die Augen Überragt, verläuft eine Carine, welche sich auf dem vorderen Theil des Rückenschildes als Mittelkiel fortsetzt. Der Vorderraud des Cephalothorax bildet über den Augen einen kaum merklich hervortretenden stumpfen Winkel. Die Vereinigung des Vorderrandes mit dem Seitenrande geschieht unter Bildung eines spitzen Winkels, aus welchem sich ein Pterygostomialstachel erhebt. An den Seiten rändern des Rückenschildes vermisst man eine zahnartige Bildung. Die Höhe des Rücken- schildes wird von der Höhe der vorderen Abdominalsegmente übertroffen. Die inneren Antennen des Männchens zeigen den von G. 0. Sars 1. c. abgebildeten Bau. Die Schuppe der äusseren Antennen, welche noch die Basis des dritten Gliedes der inneren Antennen überragt, erweitert sich etwas in ihrer Mitte, ihr distales Ende ist sehr flach bogenförmig, und der fast geradlinige Aussenrand endigt in einen kleinen Zahn. Die hinteren Seiten- winkel der fünf vorderen Abdominalsegmente sind ziemlich stumpf, das sechste Segment des Abdomens ist nur unbedeutend länger als das vorhergehende. Die drei hinteren Abdominalsegmente tragen auf ihrer Dorsalfläche einen deutlichen Kiel; der Kiel des sechsten Segmentes endigt in einen hakenförmig gekrümmten Zahn. Der Präanalstachel ist einspitzig. Die flossenartigen Uropoden erreichen kaum das Hinterende des Telsons, dessen subapicale Anhänge ungezähnte Ränder haben. Länge des grössten Exemplares 26mm; Meerestiefe 140 — 180 Meter. Verbreitung: Ostküste von Nordamerika (Smith, Whiteaves); Grönland (Reinhardt, Ltitken); Spitzbergen, Finmarken (Goes); Norwegen (G. 0. Sars). 4S C. Koelbel, Nyctiphames Norvegica iM. Sars). Tat'. III, Fig. 7—10. Thysanopoda Norvegica M. Sars, Porhandlinger i Yiileuskabs-Selskabet i Christiania, p. 2. i. ii Sars, Preliminary aotices on the Schizopoda of „Challenger" Expedition (Christiania, Videns- kabsselkabs Forhandlinger, Xo. 7). Die von M. Sars entdeckte und ausführlich beschriebene Euphausiide wurde in jüngster Zeit von G. 0. Sars in das von ihm aufgestellte neue Genus Nyctiphanes eingereiht, welches sich von Thysanopoda und Euphausia hauptsächlich durch den Besitz eines blattförmigen Anhanges an dem Stiel der inneren Antennen und durch den Bau des siebenten Fusspaares unterscheidet. Meines Wissens existirt eine Abbildung dieser Art nicht; daher will ich, da sieh die Gelegenheit dazu darbietet, sowohl das ganze Thier als auch einige Theile desselben hier abbilden und daran, ohne eine Wiederholung der vorhandenen Beschreibung zu beabsichtigen, einige Bemerkungen anknüpfen. Das rudimentäre Eostrum (Taf. III. Fig. 8) erkennt man in Form eines abgerundeten stumpfen Winkels am Vorderrande des Cephalothorax; von demselben erstreckt sich ein niedriger Mittelkiel über das vordere Drittel der Tergalfläche des Rückenschildes. Über den Augen erheben sich Supraorbitalstacheln, welche bei weitem mächtiger entwickelt sind als die auf der Vereinigung des Vorderrandes mit den Lateralrändern stehenden Pterygostomialstacheln. Die lateralen Bänder des Rückenschildes sind hinter ihrer Mitte mit je einem kleinen Stachel bewehrt. Das erste Glied des Stieles der inneren Antennen trägt an seinem distalen Ende einen membranösen, mit seinen freien Rändern nach hinten gewendeten Anhang, dessen Innenrand fast geradlinig verläuft, während der ausgebuchtete Aussenrand mit dem hinteren Rande eine lang ausgezogene Spitze bildet. Die an dem Coxalgliede des Basalabschnittes (des Huxley'schen Protopodits) des ersten Fusses jeder Körper- seite sitzende Kieme tritt in Gestalt eines einfachen Schlauches mit einem grösseren von der Insertionsstelle aus dorsalwärts und einem kleineren ventralwärts gelegenen Zipfel auf; die Kiemen der nachfolgenden Füsse dagegen verzweigen sich in ähnlicher Weise, wie bei den verwandten Gattungen Thysanopoda und Euphausia. Das Endopodit der sechs vorderen Beinpaare besteht aus fünf Gliedern; die Füsse des siebenten Paares (Taf. III, Fig. 9) weichen in ihrem Bau wesentlich von den vorhergehenden ab, indem hier das zweigliederige Protopodit neben dem Exopedit ein nur aus zwei Gliedern zusammengesetztes Endopodit trägt. Der innere Ast der Letzten Thoracalbeine besteht ans einem einzigen, sehr verkürzten Gliede, das Exopodit fehlt hier gänzlich. Das lamellöse Endopodit an den beiden vorderen Abdominalfusspaaren des Männchens, welche bekannt- lich als Copnlation8organe zur 1 bertragung der Spermatophoren verwendet werden, bat eine zu diesem Zwecke dienende Umgestaltung erfahren, welcher zufolge insbesondere der innere Ast der Scliwiuimftisse des ersten Paares einen ziemlich complicirten Kau zeigt. Auf der hinteren Fläche desselben (Taf. III, Fig, 10) erhebt sich in einiger Entfernung von der Gelenkverbindung mit dem Protopodit ein kurzer wulstiger Fortsatz, neben diesem ein längs dem Innenrande hinziehender längerer Anhang, welcher sich in zwei Aste, einen äusseren und inneren spaltet. Der erstere nimmt die Form einer kreisförmigen Platte an, aus deren Peripherie ein kürzerer und zwei längere Stacheln entspringen; die letzteren, deren Spitze hakenförmig gekrümmt ist (in Lage ist ihr eingekrümmter Endtheil nicht sichtbar), liegen zum Theile unter einer deckel- artigen Falte der Chitinhaut der Lamelle. Der innere Ast trägt an seiner Basis einen langen gleichfalls hakenförmig gekrümmten Stachel und an seinem Aussenrande mehrere stachelartige Zähne. Der cylindrische Randanbang der Lamelle wird theilweise von spiralig gewundenen Häkchen bedeckt. Die innere Lamelle der Abdominalbeine des zweiten Paares gestaltet sich einfacher. Aus ihrem Basaltheile erhellt sich ein Anhang, welcher sieb an -einem freien Ende in vier spitz zulaufende Lappen t heilt. Der Präanalstachel ist zweizähnig, bei einem der untersuchten Exemplare steht au Stelle des zweiten und zugleich kleineren Zahnes ein stumpfer Höcker. Die Bubapicalen Anhänge des Telsons sind ungezähnt. Länge de- s teinplares 36mm. Meerestiefe 14t) — 180 Meter. eitung: Ostküste ihr vereinigten Staaten Nordamerikas von der Massachusetts -Bai bis zur Fnndy-Bai, Neu-Schottland, St. Georgs-Bank, st. Lorenz-Busen (S. .1. Smith); Grönland (Buchholz); Crustaceen, Pycnogonideti und Aracknoideen. 49 75° nördlicher Breite, 12° östlicher Länge (Goe's); Westküste von Norwegen (M. Sars, G. 0. Sars); Nord- see (Metzger); Skagerak (Metzger, Meinert). DECAPODA MACRURA. Hippolyte polaris (Sabine). 1824. Alpheus polaris Sabine, Supplem. to the appendix of Parry Voyage, p. 238, PI. 2, Fig. 1842. Hippolyte polaris Kröyer, Monograph. EYemstilling of Slägten Hippolyte's Nordiske Arter, Kjöbenhavn, p. 116, Tab. Ili. Fig. 78—81; Tab. IV, Fig. 82. „ borealis Owen, Kröyer ibid. p. 122, Tab. III. Fig. 74—77. 187!>. „ polaris S. J. Smith, The Stalk-Eyed Crustaceans of the Atlantic coast of X. America, Trans. Connecticut Acad. Vol. V, p. 80. Nach Smith's eingehenden Untersuchungen, welchen ein umfangreiches Material zu Grunde lag, ist der zwischen Hippolyte borealis und Hippolyte polaris bestehende Unterschied kein specifischer, sondern bloss ein sexueller und zwar so, dass zu der des Pterygostomialstachels entbehrenden Borealis-Form die ausgewachsenen Männchen, zu der eigentlichen Polaris-Form dagegen die Weibchen und die jungen Männchen gehören. Eine Bestätigung dieser interessanten Wahrnehmung veröffentliche vor Kurzem Ri chters (Abhandl. der Sencken- bergischen naturf. Gesellsch., Frankfurt, 1844, p. 406) insofern, als auch er Übergänge zwischen den extremen Formen des Kostrums zu beobachten Gelegenheit hatte. Die von mir untersuchten Exemplare mit den Merk- malen der Borealis-Form erwiesen sich durchgehends als Männchen. In Bezug auf die Kiemen, welche schon von Kröyer und in neuerer Zeit von Boas untersucht wurden, stimmen beide Formen überein. Unter Anwendung der von Huxley eingeführten Terminologie und Dar- stellungsweise ergibt sich für jede Atbemkammer folgende Kiemenformel: Kiemenformel. Arthrobranchien Segment des Podobranchien. Vordere Hintere Pleurobranchien. I. Maxillarfusspaares 0(ep.) 0 0 0 = 0(ep.) II. „ 1-t-ep 0 0 0 = 1+ep. III. „ 0(ep.) 0 0 0 = 0(ep.) I. Gehfusspaares 0(ep.) 0 0 - • 1 = 1+ep. II. „ 0(ep.) 0 0 1 = 1+ep. III. „ 0 0 0 1 = 1 IV. „ 0 0 0 1 = 1 V. „ 0 0 0 . ■ 1 = 1 l+5ep. +0+0-4- 5 = 6+5ep. Aus dieser tabellarischen Darstellung ist ersichtlich, dass der zweite Maxillarfuss eine Podobranchie sammt einem Epipodit trägt, die Arthrobranchien gänzlich fehlen und die Zahl der Pleurobranchien wie bei Palaemon fünf beträgt. Die Gesammtzahl der an verschiedenen Punkten in einer Tiefe von 30—230 Meter gefangenen Exem- plare, Männchen und Weibchen, beläuft sich auf 46. Verbreitung: Circumpolar. Ostküste der vereinigten Staaten Nordamerikas von der Massachusetts- Bai bis zur Fundy-Bai, Halifax (Smith); St. Lorenzbusen (Whiteaves, Smith); Labrador (Pack ard); Grönland (Kröyer, Buchholz, Miers); Grinnell-Land (Miers); arktisches Eismeer nördlich von der Berings- strasse (Stimpson); Berings-Meer (Richters); Franz Josef- Land (Miers); Spitzbergen (Kröyer, Miers, Hoek); Bareuts-See (Hoek); Westküste Skandinaviens (G. 0. Sars); Nordsee (Metz i Hippolyte spinus (Sowerby). 1805. Cancer spinus Sowerby, British Miscellany, p. 47. PI. XXIII. 1815. Hippolyte Sowerbaei Leach, Malacostraca podophthalmata Britanniae, Tab. XXXIX. Fig. I 1871). „ spinus S. .1. Smith, The Stalk-Eyed Crustaceans of the Atlantic coasl of N. America I t ans I Connecticut, Acad., Vol. V, p. 68. Österreichische Expedition auf Jan May cd. 7 50 C. Koelbel, In der Form und Bewaffnung des Rostrnms, welches bekanntlich bei dieser Art nicht unbeträchtlichen Variationen unterworfen ist, stimmen die von mir untersuchten, in einer Tiefe von 100 Meter gefangenen Exem- plare mit der von Kröyer gegebenen Abbildung fast völlig überein. Das Telson eines der Exemplare trägt zwei Reihen von je fünf Dornen auf seiner Dorsalfläche. Kiemen formet. ArthrobraDchien Segment des Podobranchien. Vordere. Hintere. Plenrobranchien. I. Maxillartusspaares 0(ep.) 0 0 0 = 0(ep.) H. „ 1-hep 0 0 0 = 1-t-ep. III. „ 0(ep.) 0 0 0 = 0(ep.) I. Gehfusspaares 0(ep.) 0 0 1 = H-(ep.) II. „ 0(ep.) 0 0 1 = 1-Kep.) IH. „ 0(ep.) 0 0 1 = 1-Kep.) IV. , 0 0 ü 1 = 1 V. „ 0 0 0 1 = 1 L+6ep. + 0 -+- 0 -1-5 = 6-M3ep. Verbreitung: Diese Hippolyte bewohnt die Küste der vereinigten Staaten Nord-Amerikas von der Massachusetts-Bai an bis zur Fundy-Bai, die Küste Neu-ScbotÜands (Smith), den St. Lorenz- Busen (White- aves, Smith), die Küste Labradors (Packard), Grönlands (Kröyer u. A.), des Grinnel-Landes (Miers), ings-Strasse S1 impson . die Lorenz- und Plover-Bai des Berings-Meeres (Richters), die Barents-See (Hoek), die Küste Spitzbergens Kröyer, Goes), Norwegens (G. 0. Sars, Goes), Dänemarks (Meinert) und Schottlands (Sowerby, Lcach u. A.). Hippolyte GavmardM M. Edwards. L837. Hippolyte Gaimardii, 11. Ed wards, Historie nat. dos Crust., Tom. II, p. 378. L842. Hippolyte gibba, Kröyer, Monograph. Fremstilling of Slägten Hippolyte's Nordiske Arter, Kjöbenhavn, p. 80, Tab. I, Fig. : 30; Tab. II, Fig. 31—37. 1864. Hippoly • ■ o8s, Crustacea decapoda podophthalms marina Sueoiae etc., Oefvers. Vet. Akad. Förhandl. p. lf>8. Für Hippolyte gibba gab Kröyer zur Unterscheidung von Hippolyte Gaimardii folgendes Merkmal an: ,.Annulus abdominalis tertius carina superficiei dorsalis triangulavi valde compressa armatus est". Dagegen bemerktr Goes und später auch Smith, dass dasselbe den Männchen von Hyppolyte Gaimardii und zuweilen auch den Weibchen zukomme. Hoek ist geneigt in der Anwesenheit des Kieles eine individuelle Variation zu erblicken. Da nun in der That kein anderer durchgreifender Unterschied zwischen beiden Formen existirt, [rentheile dieselben in der Ausrüstung des Vorderrandes des Ruckenschildes mit Infraorbital- und Fterygostomialstacheln, in der Form und Bewaffnung des Rostrums, ferner in dem Besitze eines Exopodits an den äusseren Maxillarfüssen und eines Epipodits an den zwei vorderen Thoracalfusspaaren übereinstimmen, k;inii an der An Identität derselben nicht gezweifelt werden. An allen von mir untersuchten Männchen von 5 — 5'5CI" Länge ist die von K röyer angeführte dreieckige Carine an dem dritten Abdominalseyment bald mehr, bald weniger ausgeprägt, und auch an jüngeren Männchen lässt sich die Anlage zu derselben schon wahr- nehmen. Alle Maxillarfusse und die Gehfüsse der beiden vorderen Paare tragen je ein Epipodit und die Maxillar- ftisse des zweiten Paares überdies noch eine Podobranchie, die Zahl der Plenrobranchien beträgt fünf; die daraus sich ergebende Kiemenformel wurde mithin mit dervon Hippolyte polaris vollends gleichlautend sein. Verbreitung: Diese circumpolare Art verbreitet sich auch verhältnissmässig weit nach Süden. Sie kommt \<>r an der Ostküste der vereinigten Staaten Nord-Amerikas (Smith), in dem St. Lorenz-Busen (Whiti oith), bei Labrador (Packard), Grinnell-Land Miers), an der Küste Grönlands (Kröyer m Bi i (Stimpson, Richters), in dem sibirischen Eismeere (Stuxberg), in der Barents- See Boek), bei Spitzbergen (Kröyer, Miers, Hoek), Island (M. Edwards), Schottland (Norman), au der norwegischen Küste - irs n. A.), im Kattegai Kröyer, Metzger, Meinert) und bei Kiel (Möbius, Crustaceen, Pycnogoniden und Arachnoideen. 51 Sclerocrangon boreas (Phipps). 1774. Cancer boreas Phipps, Voyage towards the North Pole, p. 190, Tab. XII, Fig. 1. 1824. Orangon boreas Sabine, Supplement to tlie Appendix of Capt. Parry's Second Voyage, p. 235. 1843. „ „ Kröyer, De hidtil bekjendte nordiske Krangou-Arter, Natnrh. Tidsskr. I\'. p. 218, Tab. rv, Fig. 1—14. 1882. Sclerocrangon boreas G. 0. »Sara. Oversigt af Norges Crustaceer, Förhandlinger i Vldensk.-Selskabet i Christiania, p. 7 u. 45. Iu Übereinstimmung mit Boas (Studier over Decapodernes Slaegtskabsforhold, Vidensk. Selsk. Skr., Kjöbenhavn, 1880, p. 64) finde ich hier im Ganzen nur fünf Kiemen (Pleurobranchien) in jedem Atherarauui, ausserdem aber an vier Gliedmassenpaaren, nämlich an den Maxillarfüssen und an den Gehfüssen des zweiten Paares ein Epipodit, so dass die Kiemenformel dieser Art mit der weiter unten für Sclerocrangon salebrosus aufgestellten völlig gleichlautend ist. Drei Exemplare, deren grösstes nicht ganz eine Länge von 5cm besitzt, befinden sich in der Sammlung von Jan Mayen. Verbreitung: Die Küste Nord-Amerikas von der Massachusetts-Bai bis Neu-Schottland (Smith, Stimp- son), der St. Lorenz-Busen (Whiteav es, Smith), die Küste von Labrador (Packard), von Grinnell - Land (Miers), das Berings-Meer (Stimpson, Richters), die Küste von Sibirien (Brandt, Stuxberg), die Barents- See (Hoek), Franz Josef-Land (Miers), Spitzbergen (Goes), Finmarken (M. Sars), die norwegische Küste (G. 0. Sars), Island (Kröyer), Ost-Grönland (Buchholz). Sclerocrangon salebrosus (Owen). Taf. IV, Fig. 1—12. 1839. Crangon salebrosus Owen, Crustac, Beechey'a Voyage, p. 88, PI. 27, Fig. 1. 1877. Cheraphüus ferox G. 0. Sars, Prodroinus descriptionis Oustaceoram et Pycnogonidarum, quae in expeditione Norvegica anno 1876 observavit; Archiv for Mathematik og Natnrvidenskab. Christiania. II. Bd., p. 239. 1885. Sclerocrangon salebrosus G. 0. Sars, Crnstacea, Den Norske Nordhavs-Expeditiou 1876—1878, Christiania, p. 15, PI. IL, Fig. 1—29. Die von G. 0. Sars früher als Cheruphüun ferox beschriebene Art wurde von Hoek im weiblichen Ge- schlechte sehr zutreffend abgebildet. Das Männchen jedoch zeigt ein merklich abweichendes Aussehen, da sich das Rostrum und die hinter demselben in der Medianlinie der Tergalfläche des Rückenschildes liegenden stark entwickelten Zähne mehr aufrecht stellen, indem sie mit der Tergalfläche einen grösseren nach vorn geöffneten Winkel als bei dem Weibchen bilden. Im Nachstehenden will ich der Hauptsache nach die Mundtheile, die Kiemenverhältnisse und die Jugendform, welche sich mir zur Untersuchung darbot, besprechen. Die vor ihrer Mitte nahezu rechtwinklig gebogene Mamlibel (Taf. IV, Fig. 1) spaltet sich an ihrem apicalen Ende in zwei Zähne, welche oberhalb ihrer Basis je einen kleineren Zahn tragen; sie entbehrt des Tasters. Die erste Maxille (Taf. IV, Fig. 2) besteht, wenn man mit Huxley ihren Bau auf den der Gehfüsse zurückführt, aus einem zweigliederigen Protopodit, auf dessen Basipodit ein kurzes Endopodit sitzt. An der zweiten Maxille (Taf. IV, Fig. 3) erscheint sowohl die C'oxa als auch das Basipodit sehr reducirt, das letztere trägt ein ungegliedertes, seinem Umrisse nach lineares Endopodit; auf dem Hinterende des Scaphognathits befindet sich ein Fascikel langer Haare. Aus dem Aussenrande des Coxalgliedes des ersten Maxillarfusses (Taf. IV, Fig. 4) entspringt ein zweilappiges Epipodit; das Basipodit trägt zwei Aste von ungleicher Länge, ein ungegliedertes, an seinem Innenrande behanrtes Endopodit und ein mehr entwickeltes Exopodit, auf dessen langgestreckten Basaltheil ein geisseiförmiger gegliederter Abschnitt folgt. Das Coxalglied des zweiten Maxillarfusses (Taf. IV, Fig. 5) trägt ein dreieckiges Epipodit; das an der Aussenseite des Basipodits ein- gelenkte Exopodit ist wieder aus einem angegliederten Basaltheile und einem vielgliederigen Endfaden zusammengesetzt; das der Beinform schon näher kommende Endopodit, welches in der geraden Fortsetzung des Basipodits liegt, zerfällt in fünf Glieder, unter welchen das Meropodil und Propodit die grösste Längen- entwicklung besitzen; an das schief abgestutzte distale Ende des letzteren legi sich der Dactylus au. An dem äusseren oder dritten Kieferfusse (Taf. IV, Fig. 6) findet sieh ein Epipodit von sichelförmiger Gestalt vor; das Exopodit gleicht dem des vorhergehenden Maxillarfusses; das Basipodit, Ischiopodit und Meropodit sind mit 52 C. Koelbel, einander unbeweglich verbu iden; das Carpopodit und das darauf folgende abgeplattete Endglied, welches aus einer Verschmelzung des Propodits mit dem Dactylns hervorgegangen ist, tragen an ihrem Innenrande einen dichten Haarbesatz und letzteres starke bewegliche Dornen. An dem listen Gehfuss ist das Epipodit unterdrückt, der zweite Fuss (Taf. IV, Fig. 7) dagegen besitzt wieder ein deutlich entwickeltes, wie ich es auch in ähnlicher Weise bei Crangon vulgaris finde. Kiemenformel. Arthrobranchien. ttt des Podobranchien. I. MazUlarfusspaares 0(ep.) 0 H. „ 0(ep.) III. „ 0(ep.) I. Gehfusspaares 0 11. „ 0(ep.) III. „ 0 IV. „ 0 V. „ 0 rilere. Hintere. Plrurobranchien. 0 ... ....0 ... 0 = 0(ep.) 0 ... ... 0 ... 0 = 0(ep.) 0 ... ...0 .... 0 = 0(ep.) 0 ... ... o ... . 1 = 1 0 ... ...(>.... 1 = 1+ep. 0 ... ... 0 .... 1 = 1 0 ... ... 0 .... 1 = 1 0 .. . ... 0 .... 1 = 1 0+4ep. + 0 + 0 +5 = 5+4ep. Die Abdominalbeine des ersten Paares (Taf. TV, Fig. 8) haben bei dem Männchen ein zweigliederiges Endopodit; das Basalglied desselben ist vier bis fünfmal länger als das apicale. Das Endopodit der Abdo- minalbeine des zweiten Paares (Taf. IV, Fig. 9) ist gleichfalls zweigliederig, die beiden Glieder stehen aber im umgekehrten Grössenverhältnisse zu den vorigen, denn hier ist das zweite Glied beträchtlich länger und zugleich breiter als das vorhergehende; ein tiefer Einschnitt spaltet dasselbe in zwei ungleich lange Aste, deren äusserer eine flache, ovale Gestalt hat, während der innere und längere fast stielrund ist und sich gegen sein apicales Ende hin etwas verschmälert. Bei dem Weibchen besitzen die Schwimmfüsse des ersten Paares ein nur eingliederiges Endopodit, an den vier folgenden Fusspaaren hingegen setzt sich der innere Ast aus zwei Gliedern zusammen. Jngendform. Eines der Weibchen trägt auf der Unterseite des Abdomens ausser zwei im Diameter o-5""" > Eiern zahlreiche Junge im Larvenzustande, welche durchschnittlich eine Länge von 11 — 12""n haben. Die Unterschiede /.wischen diesen und den erwachsenen Individuen beziehen sich hauptsächlich auf den Bau der inneren Antennen, die Form des Rostrums und die Bildung der Abdominalbeine und des Telsons; überdies zeichne! sich der Cephalothorax der Larven durch eine beträchtlichere Convexität und grössere Breite im Ver- hältniss zn dem Abdomen aus. Das äussere Flagellum der inneren Antennen ist meist nur fünfgliederig, das innere besteht aus drei bis vier Gliedern. Das kurze, auf seiner Tergalseite seicht rinuenförmig ausgehöhlte Rostrum krümmt sich zwischen den Augen nach unten und überragt diese kaum; seine untere Carine, welche bei den erwachsenen Thieren von der Seite gesehen als eine relativ grosse dreieckige Fläche erscheint, so i ni.ats.it/. dadurch ein beilartiges Aussehen erhält, ist noch kaum augedeutet. In der Median- linie der Dorsalfläche des Cephalothorax verläuft vom Rostruin aus bis zu dem Hinterrande eine Carine, welche mit drei vorwärts geneigten, -ehr kleinen Zähnen besetzt ist. Diese nehmen während der späteren Entwicklung nnverhältnis8mä8sig an Umfang zu und stellen sich wie das Rostrum mehr oder weniger aufrecht. Ein lateraler Kiel trägt den schwach entwickelten Hepaticalstachel und hinter diesem einen zweiten, noch kleineren Stachel. D n treten die Extraorbital-, Branchiostegal- und Pterygostomialstacheln schon deutlich aus dem Vorder- rande des Ruckenschildes hervor. Die Thoracalgliedmassen zeigen, abgesehen von der etwas stärkeren Krüm- mung dei Dactylen, denselben Hau und dasselbe Verhältniss zu einander wie die der erwachsenen Thiere. Die Maxillarfusse und die Gehfüsse des zweiten Paares sind an ihrem Coxalgliede mit einem Epipodit versehen. I nter den in jede,- Kiemenhöhle schon befindlichen fünf Pleurobranchien (Taf. IV, Fig. 1 1 1 steht die dem letzten Gehfasse zugehörige den übrigen an Grösse nach. Crustaceen, Pycnogoniden und Arachnoideen. 53 Die Abdominalsegmente haben bogenförmig ausgerichtete Pleuren. Auf der Tergalfläche der beiden vonleren Abdominalsegmente stehen tuberkelähnliche Erhöhungen; das dritte, vierte und fünfte Segment tragen einen niedrigen stumpfen Mittelkiel; das sechste ist oben flach, die beiden longitudinalen Kiele, welche im späteren Altersstadium scharf aus der Rückenfläche neben der Medianlinie sich erheben, machen sich noch kaum als schwach hervortretende Linien bemerkbar. Die fünf vorderen Abdominalfusspaare sind schon entwickelt, ihr lamellöses Exopodit zeigt eine undeutliche Quertheilung, das Endopodit ist rudimentär, stiel- artig; die Gliedmassen des sechsten Abdominalsegmentes liegen noch im Innern des Telsons verborgen. Dieses hat eine länglich dreieckige Gestalt, es erweitert sich etwas in der Nähe der Basis und verschmälert sich hierauf bis zu seinem abgerundeten Hinterende; die Rückenfläche durchzieht eine seichte longitudinale Furche. Die Stachelbewaffhung fehlt dem Telson noch gänzlich. Die eben beschriebene Jugendform, deren Bau wenigstens zum Theile noch einen transitorischen Charakter kundgibt, repräsentirt einen Fall sehr reducirter Metamorphose, wie sie in ähnlicher Weise bei Astacus fluviatilis (Rond.) stattfindet, jedoch mit dem Unterschiede, dass den die Ei hüllen verlassenden jungen Flusskrebsen das erste Abdominalfusspaar noch fehlt, während dasselbe hier gleich den vier folgenden Fuss- paaren schon zur Entwicklung gelangt ist. In der Meerestiefe von 270 Meter wurden 15 geschlechtsreife Exemplare gefunden; das grösste uuter ihnen, das oben erwähnte Larven * ragende Weibchen, misst von der »Spitze des Rostrums bis zu dem Hinterende des Telsons 10-2cm. Verbreitung: Naeh G. 0. Sars kommt diese Art von Kamtschatka an in westlicher Richtung bis wenigstens 8° westlicher Länge zwischen 63° und 80° nördlicher Breite vor. PYCNOGONIDA. Nymphon hirtipes Bell. 1855. Nymphon hirtipes Hell, Beleher's Last of the Arctic Voyages, Vol. IL Append., p. Ins. PI. XXXV, Fig. 3. 1881. „ „ Hoek, Pycnogonids, dredg. during the cruises of the „Willem Barents" etc., Niederländ. Archiv f. Zoologie, Suppl.-Bd., i». 6, Tal'. 1, Fig. 1—8. Die von Bell aufgestellte Art ist Nymphon hyrturn Fabr. nach dervon Kröyer publicirten Beschreibung nahe verwandt; doch bestehen bezüglich der Grösse des Augenhügels, der relativen Länge der beiden Tarsalglieder, der Endklaue und ihrer Anhänge, der Hilfsklauen, solche Unterschiede, dass Hoek die Art- verschiedenheit beider mit Entschiedenheit aufrechthält. Nach Wilson ist bei Nymphon hirtipes Bell der Augenhügel stark erhöht, das erste Tarsalglied halb so laug wie das zweite, die Endklaue beträgt fast zwei Drittel von der Länge des zweiten Tarsalgliedes, die Hilfsklauen erreichen nur ein Fünftel der Endklaue. Kröyer dagegen sagt von Nymphon hirtum: Protuberantia ocularis humilis, tarsus dimidia manus longitudine brevior, manus ungue plus duplo longior, unguiculi auxiliares elongati, 2/3 longitudinis unguis aequantes. Da nun der Augenhügel der von mir untersuchten Exemplare keineswegs niedrig genannt werden kann, vielmehr ganz ansehnlich entwickelt ist, da ferner die Länge der Hilfsklauen nur dem vierten bis fünften Theile des Dactylus gleichkommt und überdies der bewegliche Finger der Mandibeln den unbeweglichen merklich über- ragt, wenn auch nicht in dem Maasse, wie 15 eil es angibt, so glaube ich mit Rücksicht auf die oben erwähnten Artunterschiede Nymphon hirtipes Bell vor mir zu haben. Doch sei bemerkt, dass das erste Tarsalglied nicht durchgehends der Länge nach der Hälfte des zweiten Tarsalgliedes völlig gleicht und der Dactylus in den meisten Fällen nur um Weniges die halbe Länge des zweiten Tarsalgliedes überschreitet und seltener fast bis zu dem letzten Drittel desselben heranreicht. Gegen sechzig Exemplare, darunter einige Eier tragende Männchen, wurden au verschiedenen Stellen in einer Meerestiefe von 30 — 230 Meter theils auf sandigem, theil auf mit Tangen bedecktem Grunde gefangen. Verbreitung: Massachusetts (Wilson); Halifax (Unit cd States Fish Commission, Hoek); Grönland (Miers); Northumberland-Sund (Bell); Barents-See (Hockt; norwegisches Meer (64° 36' nördlicher Breite, 10° 21' 5" östlicher Länge, G. 0. Sars.). 54 C. Koelbel, Nymphon Strömii Kröyer. 1845. Nymphon StrdnUi Kröyer, Bidrag til Kundskab om Pykaogoniderne, Naturh. Tidsskr., Ny Raekke, I. Bd., p. 111. \Y ilson, Synopsis of the Pycnogonida ot'New England, Transact. Connect. Acad. Vol. V, p. 17, PI. VI, Fig. lo— 1Ä. Eoek, Pycnogonids etc.. Niederländ. Arch. f. Zoologie, Suppl.-Bd., p. 9, PI. I, Fig. 9— IG. Eine grössere Zahl von Exemplaren, Männchen und Weibchen, stammt aus einer Tiefe von 100 — 14'» Meter. Verbreitung: Küste von Norwegen (Kröyer); Bareuts-See (Ho ek); zwischen Norwegen und Island (6. 0. SarsV, Grönland (Miers); Ostküste von Nord-Amerika (Wilson). Nymphon grossipes (Oth. Fabricius) ycnogonum grossipes Oth. Fabr., Fauna Groenlandica, p. 229. 1845. Nymphon grossipes Kröyer, Bidrag til Kundskab om Pykuogoniderne, Naturh. Tidaskr., Ny Raekke, I. Bd., p. 108. „ „ Hoek, Pycnogonids etc., Niederländ. Arch. f. Zoologie, Suppl.-Bd., p. 12, PI. I, Fig. 17—21; Report on the Pycnoguida, dredged by Challenger, p. 11. I 1. III, Fig. 9—12; PI. IV, Fig. 1. /dm Exemplare wurden auf felsigem, 25 — 30 Meter tief gelegenem Meeresgrunde aufgefunden. Verbreitung: Man kennt diese Art aus der Nordsee (Bö hm), von der Küste Norwegens (Kröyer), aus der Barents-See (Hoek), aus der Nähe der Nordküste Schottlands (60° 3' nördlicher Breite, 5° 51' westlicher Länge, Hoek), ron der Küste Grönlands (Fabricius, Buchholz), der N. Georgs-Inseln (Sabine), Neu- Schottlands (Hoek) und Neu-Englands (Wilson), St. Georgs-Bank (Smith und Harger). Nymphon serratnm G. 0. Sars. <• 0. Sars. Crustacea et Pynogonida nova, Archiv f. Math, og Xaturvid. IV. Bd., 4. H., p. 471. „ Hoek, Pycnogonidsetc.,Niederländ.Arch.f.Zoologie,Suppl.-Bd.,p.l6,Taf.I,Fig.24— 28-,Taf.n,Figw29. Zwei Exemplare wurden in einer Tiefe von ungefähr 200 Meter auf sandigem Grunde gefunden. Verbreitung: Nur drei Fundorte im nördlichen Eismeere waren bisher von dieser Art bekannt: 74° 53' nördlicher Breite, 15° 55' östlicher Länge; 76° 22' nördlicher Breite, 17° 13' östlicher Länge (G. 0. Sars) und 75° 16' nördlicher Breite, 45° 19' östlicher Länge (Hoek). Nymphon robustnm Bell. 1855. ' Bell, Reicher'* Fast of the Arctic Voyages, Vol. II, Appendix, p. 409, PI. XXXV, Fig. 4. „ Sars. Prodromus I m e Pycnogonidarnm, Archiv f. Math, og Xaturvid. II. Bd., 3. H., p. 265. „ Hoek, Pycnogonids etc., Niederländ. Arch. f. Zoologie, Suppl.-Bd., p. 20, Tat'. II, Fig. 35—40. Von dieser Art, mit welcher Nymphon hians Heller und Nymphon abyssorum Norm an nach Sars menfallen, fanden sich in einer Tiefe von 200—270 Meter auf sandigein Grunde 10 ausgewachsene Exemplare vor. darunter ein mit zahlreichen Jangen bedecktes Männchen. Diesem blinden, durch eigentümliche Mandibnlarscheeren, deren unbewaffnete Finger fast kreisförmig klaffen und nur mit ihrer Spitze sieh berühren, ausgezeichneten Nymphon fehlen nach Angabe der Autoren die Bilfsklauen. Dagegen finde ich an der Basis des Daetylus immer zwei sehr kleine, einander genäherte Spitzen, welche ihrer Lage nach wohl als verkürzte Bilfsklauen angesehen werden müssen. Verbreitung: Northumberland-Suund ! IJell); G0° 2' nördlicher Breite, 6° 11' westlicher Länge (Wyville Thonu II' :>" nördlicher Breite, 1° 48' östlicher Länge; 64° 36' nördlicher Breite, 10 21' 5" östlicher Länge (G. 0. Sars); 60° 29' nördlicher Breite, S° 19' westlicher Länge; 60° 3' nörd- licher Breite, .">' 51' westlicher Länge; Barents See (Hoek). Crustaceen, Pycnogoniden und Arachnoideen. 55 Colossendeis proboseidea (Sabine). 1824. PhoxicMus proboseideus Sabine, Supplement to the Appendix of Capt. Parry's Voyage, Zoology, p. CCXXVI. 1870. Culussetukis borealis Jarzynsky, Praemissua catalogus Pycnogonidarum inventarum in man glaciali ad oras Lapponicae Rossicae et in mari albo, anno 1869 et 1870; Anual. Soc. Natural. Petersbourg. 1877. Colossendeis pruboscidea Sars, Prodromus descriptionis Cnistaceoruni et Pycnogonidarum, quae in expeditione Norvegica anno 1876 observavit; Archiv for Math, og Naturvid. 11. Bind, p. 268. 1881. „ „ Hoek, Pycnogonids etc., Niederländ. Arcli. f. Zoologie, Suppl.-Bd., p. 22, Tat'. II, Fig. 41 — 12. Ein Exemplar wurde in der Tiefe von 100 Meter aufgefunden. Verbreitung: Küste von Russisch-Lappland (Jarzynsky); Franz Josef-Land (Miers); Barents-See (Hoek); Norwegen (62° 44' 5" nördlicher Breite, 1° 48' östlicher Länge, Sars); Nord-Schottland (Hoek); Grönland (Sabine). ARACHNOIDEA. ACARINA. Ixodes sulcatus C. L. Koch. Taf. IV, Fiff. 13. 1844. Ixodes sulcatus C. L. Koch, Wigmann's Archiv f. Naturgeschichte X, I, p. 233; Übersicht des Arachuideusystems, 4. Hft., 1847, p. 108, Tat'. XXII, l\. 82. Drei Ixodiden, welche als Parasiten auf Anthus aquaticus Bechst. angetroffen wurden, gehören verschie- denen Altersstadien an. Das jüngste Individuum ist nur sechsfüssig und entbehrt noch der Stigmenplatten und des Tracheensystems ; das zweite besitzt schon vier Fusspaare, deutlich entwickelte Tracheen und Stigmen- platten, lässt aber noch die äussere Geschlechtsöffnung vermissen; das dritte ist ein geschlechtsreifes, nur massig mit dem Blute des Wirthsthieres vollgesogenes Weibchen. Die vorgenommene Untersuchung dieser Exemplare lässt über ihre Zugehörigkeit zu Ixodes sulcatus L. C. Koch keinen Zweifel bestehen. Denn sie zeigen nicht nur eine genaue Übereinstimmung mit der von Koch gegebenen Beschreibung dieser Art, zumal in Bezug auf die Form und Furchung des Ruckenschildes, sondern es ergab sich auch bei der unmittelbaren Vergleichung mit einem in Nieder-Österreich auf Pyrrhula rubicilla Pall. gefundenen nach meiner Meinung unzweifelhaften Ixodes sulcatus kein Unterschied in anderen wichtigen, von Koch unbeachtet gelassenen Punkten, insbesondere was den Bau des Rüssels und der Füsse anbelangt. Die Unterseite des Rüssels ist jederseits mit drei Zahnreihen ausgerüstet. Die Zähne der äussersten, auf dem Rande des Rüssels stehenden Reihe, 14 — 15 au der Zahl, übertreffen die übrigen beträchtlich an Grösse; sie sind ihrer Form nach dreieckig, haben eine breite Basis und eine langausgezogene, nach hinten gerichtete Spitze. Die zweite Reihe enthält 14 Zähne, welche gleich den medial wärts stehenden in ihrer Form von den vorher genannten insofern abweichen, als sie sich in ihrer zweiten Hälfte erweitern und hierauf plötzlich in eine kurze conische Spitze endigen. Die dritte Zahnreihe ist die kürzeste, da sie sich nur über die distale Hälfte des Rüssels erstreckt. Der obere Mandibularhaken trägt einen doppelspitzigen Eudzahu; der untere, welcher etwas kürzer und zugleich breiter als jener ist, läuft an seinem Aussenrande in vier scharfe, in rückwärts gerichteter Reihenfolge an Grösse zunehmende Zähne aus. Das Basalglied der Taster ist kurz, kaum so lang als breit, das zweite Glied, etwa viermal länger als jenes, erweitert sich keulenförmig nach vorn hin, das dritte dagegen verschmälert sich an seinem distalen Theile und trägt auf der Unterseite das deckeiförmige, mit mehreren kurzen Piaaren besetzte Endglied. Der ringförmige Basalabschnitt des Rüssels bildet auf der Unterseite zwei stark hervortretende, nach hinten gerichtete und au ihrem Ende abgerundete Lateralecken, hinter welchen er eine beträchtliche Ein- schnürung erfahrt. Den ovalen, am Hinterrande breit abgerundeten Rückeusehild durchziehen vier Furchen, zwei mittlere, welche eine geschwungene Form haben, und zwei seitliche. 56 C. Koelbel, Das Coxalglied aller Füsse trägt nahe an seinem distalen Ende auf dem Hinterrande einen zahnartigen : ausserdem steht auf dem Basalrande eines jeden Hüfrgliedes des ersten Fusspaares noeh ein zweiter grosser Zahm Die Stigmenplatte hat eine fast rollkommen kreisrunde Form; in ihr liegt concentrisch die deckellose Trachealöffnung, rings umgeben von zahlreichen gekörnten, polygonalen Grübchen. Die Beine, Taster und die Rüsselbasis sind gelbbraun, der Bückensehild dunkelbraun. Der Hinterleib ächlechtsreifen Weibchens zeigt eine lichtbraune Färbung, bei den beiden Larvenformen ist er weisslich. Körperlänge des grössten Exemplares mit Einschluss des Bussels 2-5mm. Verbreitung: Ixodes sulcatits wurde im Deutschen Beiche auf Emberiza citrinetta von L. C. Koch und aut Sitta Eurqpaea von Rey gefunden. Das k. k. zoologische Hof-Cabinet in Wien besitzt eine von Frauen- feld auf Pyrrhula rubicilla Fall, in Nieder- Osterreich gefundene Ixodes-Art} welche ich für den Koch'schen Ixodes sulcatus halte. Bdella aretica Thoreil. 1871. BdeUa aretica T. Thorell, Öfversigt af kongl. Yetenskaps-Akademiens Förhandlingar, Stockholm, XXVIII. p. 698. Fünf Exemplare wurden am 15. September 1882 gefunden. Thorell gibt als Fundort dieser Art, nach ihm vielleicht synonym mit Acorus longirostris Fabricius a Groenlandica, p. 224), Spitzbergen . Malmgren) und die grönländische Insel Disco (Fries) an. AJRANEIDA. Erigone cryophila sp. n. Taf. IV, Fig. 14. 9 Cephalothorace fulvo, lineis nigris radiatis ornato, inter partem cephalicam ad longitudi- nem leviter arcuatam et thoracem impresso, tibia quarti pedum paris quadruplo longiore quam patella apiceni versus incrassata, oculorum serie anteriore recurva, posteriore desuper visa procurva, oculis lateralibua anterioris seriei maioribus quam ceteris inter se aequalibus, oculis lateralibus utriusque seriei fere contiguis, abdomiue nigro, sari lamina postice tricuspide nigra claustrum luteum obtegente. Der Cephalothorax ist dem Umrisse nach länglich eiförmig, vorn an den Seitenrändern des Kopftheiles verschmälert and schwach eingebuchtet, mit äusserst kurzen, zerstreut stehenden Haaren auf der Bückenfläche in. d den aufgeworfenen Seiteurändern spärlich besetzt. Den Kopfthei] trennt oben eine seichte Impression von dein Thorax, welche sieh an den Seiten erweitert und vertieft; überdies lassen sich an der seitlichen Abdachung mehrere sehr kurze Impressionen wahrnehmen. In der Scheitelgegend zeigt sich der Kopf der Quere nach stark gewölbt. Die Tergalfläche des Cephalothorax steigt, im Profil gesehen, von dem Hinterrande des Thorax bis zu der Einsenkung zwischen diesem und dem Kopfe allmählich auf und erhebt sich hierauf steiler und gehwach gewölbt bis zu dein Scheitel des letzteren. Die vordere Augenreihe i-t. von vorn gesehen, stark zurück:: ebogen, die hintere dagegen, von oben betrachtet, in gleichem Maasse nach vom gekrümmt. Die einander sehr genäherten Mittelaugen der vorderen Reihe Btehen etwa um ihren Radius von einander entfernt, die Entfernung derselben von den vorderen Seiten- augen gleicht ihrem doppelten Durchmesser. Die vorderen Seitenaugen übertreffen die übrigen unter einander ziemlich gleichen Augen an Grosse und berühren fast die Seitenaugen der hinteren Reihe. Der Abstand der hinteren Mittelaugen von den hinteren Seitenaugen ist grösser als die i '.Jache Länge ihres Durchmessers, die Entfernung der hinteren Mittelangen von einander etwas grösser als ihr Diameter. Die Mittelaugen bilden ein Trapez, dessen hintere Parallelseite die vordere an Grösse übertrifft. Das Prosopon zeigt sich unmittelbar Crustaceen, Pycnogoniden und Arachnoideen. bl unter der vorderen Augenreihe der Quere nach eingedrückt, seine Höhe ist dreimal in der Länge der Mandibeln enthalten. Das Sternum hat seinem Umrisse nach eine herzförmige Form, aus seiner gewölbten Fläche entspringen einzelne Haare. Die länglich eiförmigen Mandibeln bilden auf ihrem Aussenrande keine winklige Auftreibung, bei stärkerer Vergrösserung sieht man ihre Oberfläche reticulirt; medialwärts tragen sie Haare, von denen einzelne aus zerstreut stehenden Körnchen entspringen- Die vordere Klauenfuiche umgeben fünf verhältnissmässig grosse Zähne. Die Klaue ist schlank. Die Tibia des Tasters ist mehr als doppelt so lang als die Patella und verdickt sich an ihrem distalen Ende. Die Patella des vierten Fusspaares ist in der Länge der Tibia viermal enthalten. Die Fussklauen sind 7 — Sziihuig. Das Abdomen hat eine schmal eiförmige Gestalt und wird von etwas abstehenden Haaren dicht bedeckt. Das Sarum besteht aus einer gewölbten Lamina, welche breiter als lang ist und deren Hinterrand in drei Spitzen ausläuft, in eine lange mittlere, welche oben einen Kiel trägt, und zwei kurze seitliche. Das Claustrum lässt zwei ovale Öffnungen erkennen, welche zu den Sainentaschen führen. Färbung: Cephalothorax gelbbraun mit strahlenförmigen schwarzen Linien, Beine und Taster gelb, Coxalglieder auf der Innenseite der Länge nach schwarz gestreift, Sternum schwärzlich braun, Mandibeln rothbraun, das Abdomen schwarz mit weisslichen Haaren und 5 — 6 blassen undeutlichen Querlinien auf der Rückenfläche, auf der Unterseite mit zwei vertieften, rückwärts convergirenden Linien, welche bei einem Exemplar weisslich sind. Körperlänge 4mm; Cephalothorax l3/4mm lang, lxj3mm breit. Diese Art, welche nur im weiblichen Ge- schlechte gefunden wurde, ist der Erigone frigida Thor, in der Färbung uud Zeichnung sehr ähnlich, unter- scheidet sich aber von ihr durch das Grössenverhältuiss der Augen und durch eine andere Beschaffenheit des weiblichen Sarums. Österreichische Expedition auf Jan Maye 58 C. Koelbel, Crustaceen, Pycnogoniden und Aracknoideen. Erklärung- der Abbildungen auf Tafel III und IV. Tafel III. Fig. 1 — ü. Dactylopus StrSmii.ty „ 1. Rostrum und vordere Antenne 200/1. B 2. Unterlippe sammt Paragnathen 475/1. „ 3. Maxille 760/1. „ 4. Vierter Fuss 200/1. „ 5. Eünfter Fuss 200/1. „ 6. Furcalglied, von der Unterseite gesehen, 200/1. „ 7 — 10. Nyctiphanes Norvegica, tf „ 7. .Seitenansicht 3/1. „ 8. Vorderthei] des O phalothorax mit den inneren Antennen, von oben gesehen, 4/1. „ 9. Siebenter Fuss mit einem accessorischen Auge 111 1. „ 10. Endopodit des ersten Abdominalfusses 55/1. tf Tafel IV. Fig. 1 — 9. Sclerocrangon salebrosus. „ 1. Mandibe] 8/1. „ 2. Erste Maxille 8/1. 3. Zweite Maxille 6/1. „ 1. Erster Maxillarfuss mit dem Epipodit 1 1. „ 5. Zweiter Maxillarfuss mit dem Epipodit 6 l. „ 6. Dritter Maxillarfuss sammt dem Exopodit und Epipodit 3/1. „ 7. Zweiter Thoracalfuss mit dem Epipodit («) 6/1. „ 8. Erster Abdominalfuss 1/1. tf „ 9. Zweiter Abdominalfuss 4/1. tf 10 -12. Jugendform von Sclerocrangon salebrosus. „ 10. Seitenansicht In ' • 11. Thorax mit geöffneter Kiemenhöhle 10 l. „ 12. Abdomen von der Unterseite 10,1. „ 13. Ixodes sulcat us. Vorderthei! des Körpers, Unterseite; vergrössert. „ 1 I. Erigone cryophüa. Weibliches Sarum, in schiefer Richtung' von dem Uiuterleibesende aus gesehen; stark vergrössert. C Koelbel,Crustaceen,Pycnogoniden u.Arachnoideenv. Jan Mayen Tai in. ; ■■ C Koelbel,Criistaceen,Pycnogoniden u.Araclmoideeiiv. Jan Mayen Taf.F. 59 F. INSECTEN VON JAN MAYEN. GESAMMELT VON DB F. FISCHER, ARZT DER ÖSTERREICHISCHEN EXPEDITION AUF JAN MAYEN. BEARBEITET VON DB EDUARD BECHER. MIT TAFEL V. Wie vorauszusehen, war die Ausbeute an Insecten auf Jan Mayen eine geringe, sowohl was die Anzahl der Arten, wie die der Exemplare betrifft. Nur drei Ordnungen — von den Schmarotzern als in der Verbreitung von ihren Wirthen abhängig abgesehen — finden sich dort vertreten: Collembola, Diptera und Lepidoptera, während Coleoptera und Hymenoptera, die doch in Grönland gefunden werden, vollständig fehlen. Das Insecten- leben scheint überhaupt nur auf zwei Monate des Jahres, näm'.ich Juli und August, beschränkt zu sein. Die beiden Lepidopterenarten gehören der gesammten Welt an, ebenso ist Isotoma palustris durch ganz Nordeuropa, auch in der kalten Zone vertreten, der andere Poduride ist speciell nördlich und auch in Grönland verbreitet. Von Dipteren ist nur die weit verbreitete Trichocera maculipennis auch aus Grönland bekannt. Die Gattungen Sciara, Chirotiomus und Trichocera siud, besonders die beiden ersteren, in zahlreichen Arten aus dem Norden Europas und Amerikas beschrieben, während Scatopse und ZAmnophora noch keine so nördlichen Arten aufzuweisen haben. Der Vergleich der Fauna Jan Mayen's mit der von Grönland, als zunächst gelegenem Continent, drängt sicli naturgemäss auf, so dass es als bemerkenswerth hervorgehoben zu werden verdient, dass unter der verhältniss- mässig grossen Ausbeute an Dipteren, welche Holmgreen (Nordgrönl. Ins. Öfv, k. Vetensk. Akad. Förh. 1872, Nr. 6, p. 97) von dort beschrieben hat — 19 Gattungen mit 40 Arten — keine einzige Art auf Jan Mayen gefunden wurde, wobei noch besonders darauf hinzuweisen ist, dass auf Jan Mayen keine einzige Artcia Macq. gefunden wurde, während Holmgreen (1. c.) von Xordgrönland 11 Arten dieser Gattung beschreibt, und über- haupt Aricia-Arten im Norden sehr verbreitet sind. Von den am angeführten Orte beschriebenen 19 Gattungen finden sich, wie oben erwähnt, auf Jan Mayen nur drei. Auch arm an Individuen scheint die Insectenfauna zu sein. Ausser Isotoma palustris und der neuen Limno- phora aretica finden sich alle Rpecies nur in vereinzelten Exemplaren. Von Scatopse pulicaria, von der nur ein Stück vorliegt, gibt Dr. Fischer an, dass sie stellenweise häufig war. Trotz der geringen Zahl der Arten 24, darunter 12 Diptera) sali ich mich doch veranlasst, sechs Dipteren und die einzige Pediculiue neu zu beschreiben, und für eine der Dipteren eine neue Gattung zu errichten, deren Begründung unten angeführt erscheint. Diese letztere sowie Limnophora aretica und Trichocera lutea scheinen mir wohl begründet zu sein, höchstens könnte man die Trichocera lutea als Varietät zu annulata Mg. ziehen. Dagegen lässt sich die Aufstellung der Sciara globiceps und ganz, besonders der beiden Chironomus-Artm nur 8* E. Becher, dadurch rechtfertigen, dass trotz oder vielmehr wegen der Menge der beschriebeneo Arten es erst dann möglich sein wird, eine Art mit zuverlässiger Sicherheit zu bestimmen, wenn diese Gattungen ron einem Monographen eingehend bearbeitet sein werden, welcher dann freilieh zahlreiche Beschreibungen einziehen müssen wird. Vorläufig inuss man sich also darauf beschränken, zweifelhafte Arten kenntlich zu beschreiben und besonders genau abzubilden, um so einem Monographen vorzuarbeiten. Von den Schmarotzern erscheint die einzige Pedieuline als neu und ist von der ihr verwandten Art gut zu unterscheiden. Die Mallophagen sind sämmtlich bekannte Arten. Als neue Wohnthiere sind Uria arra für Menopon albofasciatum Piag. und Plectrophanes nivalis für Physostomutn nitidissimum und mystax Nitzsch hervorzuheben. Das Vorkommen des Nirmus brachythorax GL, der bisher von Singvögeln bekannt ist, auf Schwimmvögeln erscheint mir bedenklich und ist vielleicht auf ein Beisammenliegen der getödteten Vögeln zurückzuführen. Yen Litteratur ist ausser der ersten Beschreibung jene angeführt, die eine ausführliche, gute Beschreibung oder Abbildung enthält, sowie die allerneueste Monographie, wenn eine solche vorhanden. Die beiden Lepi- dopteren hatte Herr Custos A. v. Bogenhofer die Güte zu bestimmen und führe ich seine Angaben darüber unverändert an. COLLEMBOLA. Xenylla humicola Tullberg (Fabr.). 1876. Xenißa humicola Tullberg, Nordiska Coli. ÖfVers. K. Vetensk. Akad. Förh. Nr. 5, p. 39. 1786. Podura humicola Fabricius, Fauna Grönl. p. 213. Ein Exemplar mit den folgenden am Strande; August 1882. Verbreitung: Grönland, Bären-Insel, Nowaja Semlja (Tullberg). Isotottia palustris (Gmel). 1789. Podura palustris Linne, Syst. Nat. p. 2911. L872. i v,- l.innc; Tullberg, Sveriges Podurider, p. 45, Taf. ES, 1 — 8. „ „ „ Lubbock; Monogr.of the Coli, and Thys.p. 169. 1876. „ „ „ Tullberg, Nord. Coli. I.e., p. 34. Am Strande und auf geschöpftem Seewasser hüpfend. Zwei grosse Exemplare (4mm lang) und 11 kleinere (2mm). Die vorliegenden Stücke stimmen mit der von Tullberg (Sver. Pod.) beschriebenen Varietät a. viridis Bourl. tiberein, sowie auch mit der von Tullberg hiehergezogenen anglicana Lubb. (1. c. p. 171, Taf. 38). Bemerkenswertli ist hiebei die fast gleiche Länge des dritten und vierten Abdominalsegmentes, welche uach Tullberg von verschiedener Länge — und zwar das dritte länger als das vierte — sind, während Lubbock hievon jedoch nichts erwähnl und auch seine Abbildung nichts zeigt. Die dunkeln schmalen Hinterrandbinden dir Abdominalsegmente, die Lubbock's Figur an anglicana zeigt, sind bei den vorliegenden sehr deutlich aus- geprägt. Alles Übrige stimmt mit palustris vollständig tiberein. \ erbreitung: Schweden, Frankreich, England, Irland ^Lubbock); Sibirien, NowajaSemlja (Tullberg). PEDICULL Echlnophthirius groenlandicus nov. spec. (Fig. 1, la—d). Unter Hinweis auf die ausführliche und genaue Beschreibung Piaget's (Les Pedicnlines, p. 656) von E. säosus Denny, welcher Art diese sehr nahe steht, dürfte es genügen, jene Punkte anzuführen, durch welche Bie sich vom setosm unterscheidet. Die vier längeren Stacheln am Kopf, die Piaget's Abbildung zeigt, sitzen ei groenlanäum weiter rückwärts und sind auffallend lang; an den Antennen ist das vierte Glied nicht länger - dritte, sondern mit diesem fast gleich lang, eher etwas kürzer; der hintere Contour des Kopfes ist Inseden. 61 seitlich tief ausgebuchtet. Der Thorax ist durch eine nach vom concave Linie (Band) in zwei ungleiche Theile getheilt. Die Zeichnung auf der Brust zeigt vom hinteren Querbande nach rückwärts ausgehende Fortsätze, die dem setosus fehlen (Fig. 1«). Das Abdomen ist gleichmässig oval, vorne nicht so stark verschmälert, die einzelnen Segmente am Rande weniger scharf abgesetzt; die Stacheln in vier Reihen auf jedem Segmente und auffallend lang. Alles übrige wie bei setosus Denny. 19 Exemplare cf & ? von einer jungen Phoca groenlandica. Länge: 2-5mm. MALLOPHAGA. Docophorus lari Denny. 1842. Docophorus lari Denny, Monogr. Anopl. Brit. p. 89, Taf. V, Fig. 9. 1871. „ gonoihorax Giebel, Zeitschr. f. g. Naturw., XXXVII, 450. 1874. „ „ „ Insecta epizoa, p. 111. 1880. „ lari Denny; Piaget, Les Pediculines, Leyden, p. 111, PI. IX, Fig. 7. Ein Exemplar von Larus tridactylus, eines von JJria arm. Verbreitung: Auf L. tridactylus von Spitzbergen (Giebel); auf verschiedenen Species von Larus (Denny, Piaget).. Rirmus brachythoraoc Giebel. 1874. Nirmus braclujthorax Giebel, Ins. ep. p. 134. 1866. „ trithorax Nitzsch, Zeitschr. f. g. Naturw. XXVIII, 365. 1874. „ „ „ Giebel, 1. c.,p. 139, Taf. VII, Fig. 7. 1880. „ brachythorax Giebel; Piaget, 1. c, p. 150, PI. XII, Fig. 8. Drei Männchen und drei Weibchen von Plectrophanes nivalis, Uria arra und Tringa spec. Verbreitung: Bisher bekannt von Paroraria cuculata, Bombycilla garrula und B. carolinensis. lApeurus mutabilis Piaget. 1880. Lipeurus mutabilis Piaget, 1. c, p. 324, Taf. XXVII, Fig. 1. 1874. „ nirjrolimbatus Giebel, Ins. Epiz. p. 233. 1882. „ „ „ Taschenberg: Die Mallophagen, p. 133. Nov. Act. Leop. Car., 44. Bd., Nr. 1. Zwei Weibchen von Procellaria glacialis. Verbreitung: Auf Procellaria glacialis und capensis (Piaget); Procellaria spec. „aus dem hohen Norden" (Giebel). Menopon lutescens Nitzscb. 1866. Menopon lutescens Nitzsch, 1. c, p. 392. 1874. „ „ n Giebel, Ins. epiz., p. 294, Taf. XVII, Fig. 10. 1880. „ „ „ Piaget. 1. c, p. 477, Taf. XXXIX, Fig. 4. Zwei Exemplare auf Tringa spec. Verbreitung: Auf Machetes, Totanus, Charadrius, Vanellus, Tringa, Alca. Menopon albofasciatum Piaget. 1880. Menopon albofasciatum Piaget, 1. c, p. 496, PI. XL, Fig. 6. Ein Exemplar von Uria arra. Verbreitung: Auf Anas tadorna. Physostomnm nitidissimtmi Nitzsch. 1820. Physostomum nitiilissimum'Nitzsch; Germar's Mag. Ent. III, p. 302. 1866- „ „ „ 1. o, p. 395. 1874. „ „ „ Giebel, Ins. Epiz., p. 255. 1880. „ „ „ Piaget, 1. c, p. 604. Ein Exemplar auf Plectrophanes nivalis. Verbreitung: Auf Emberiza citri nella. 62 E. Becher, Physostomum mystax Nitzsch. PJtysostomum mystax Nitzsch; Buruieister, Handb. II, p. 442. , „ Denny, 1. c, p. 241, Tat'. XXIII. „ „ „ Giebel, Ins. epiz., p. 254. 1880. „ „ „ Piaget, 1. c, p. 602, PL L, Fig. 2. Sechs Exemplare und zahlreiche Eier auf Plectrophanes nivalis. Verbreitung: Auf Turdus pilaris und torquatus, sowie auf T. ruficottis aus Sibirien (Grube in Middend. sib. Reise, I., p. 496. DIPTERA. Sciara bicolor Mg. 1818. Sciara bicolor Meigcu, Syst. Beschr. I, p. 284, 19. „ „ „ Zetterstedt, Dipt. scand., X., p. 3724, 13. 1864. , „ „ Schiner, Fauna aust. n, p. 420. Kin Weibchen im Juli 1883 gefangen. Stimmt mit Meigens Beschreibung der bicolor bis auf die Länge des Gabelsrieies, der bei vorliegendem Exemplar kürzer als die Zinken ist, und bis auf die hier fast glashellen Flügel Uberein. Verbreitung: Schweden, Norwegen, Lappland, Finnland (Zetterstedt); Dänemark (Staeger); Mittel- europa (Seh in er). Sciara globiceps nov. spec. (Fig. 2, 2a-(f). Kopi rundlich, Rüssel wenig vorstehend, Taster dreigliedrig, erstes Glied dick, fast kugelig, die folgenden schmäler, oval, gleich laug, licht; Fühler von mehr als halber Körperlänge beim cf, länger als Kopf und Thorax beim ? , lßgliedrig, die ersten zwei Glieder kürzer und rundlich, die folgenden gleich laug, cylindriscli, dunkel. Thorax massig gewölbt, schwarz glänzend, ungestriemt, Schwinger langgestielt., gelblich. Flügel idas- hell, nackt, erste Längsader deutlich vor der Gabel der vierten in den Rand mündend (beim ?, unmittelbar über der Gabel beim 5); Randader, eiste Längsader und dritte Längsader stärker als die übrigen, doch diese, mit Ausnahme des Gabelstieles, deutlich und dunkel; Vorderast der ersten Längsader rudimentär, parallel mit dem Hanptasl verlaufend; fünfte und sechste Ader abwärts geschwungen, divergirend, eine siebente Ader im Anfang deutlich, doch nahe der sechsten liegend, dann sich dieser ganz anlagernd; Flügellappen vorstehend. Hüften und Beine hellbraun, Tarsen dunkel, alle Schienen gespornt, Metatarsus höchstens halb so lang als die Schiene. Hinterleib hellbraun, oben dunkler beim ?, oder dunkelbraun beim cf , siebenringlig; Legeröhre des ? vorstehend, spitz; Haltzangen des . Verkriizen T. A.. Berichte über meinen Besuch d. gr. Bank von Neuföundlaud im Sommer 1880. Jahrb. d. d. mal. Ges. VI II. p. 82. 1881. D'Urban W. S. M., The Zoology of Barents Sea. Ann. Mag. Nat. Hist. V, Ser. VI; p. 253. 1880. Jeffreys J. G., On the Moll. prod. dur. the cruise ot'H. M. 8. „Triton" between theHebr. and Faröer iu 1882. Pröc. Zool. Soc. London 1883, p. 389. Jeffreys J. <:.. On the Moll. proe. dur. the „Ligthning" and nPoreupinea-Exp. 18G8— 70; ebenda 1878, 1879, 1881—1883. Stnzberg, Die Evertebratenfauna des sibirischen Eismeeres in: Die wissenschaftlichen Ergebnisse der Vega-Expedition. Herausg. v. A. E. Fr. v. Nordenskiöld. Leipzig 1883, p. 584. BRACHIOPODA. Rhynchonella psittacea L. 17-'.'. Anomia psittacea Linuc. Syst. Nat. ed. XIII, p. 3348. 1 785. . rostrum psittaci Chemnitz, Conch. Cab. VIII. p. 106, Tat". 78, Fig. 713«, ft,c. 1878. Rhynchonella psittacea L. Sars, Bitr. til Kundskabeu om Norges arct. fauna I, p. 9, Taf. 1, Fig. la — c. 11 Exemplare von der Nordseite in einer Tiefe von 140 — 180 Meter. Verbreitung: Grönland: Spitzbergen (70 F., Friele, Jeffreys, 20—80 F., Torell); Norwegen; Lappland; Nowaja Semlja, Karisches Meer (Stnxberg, 5 F., Leche, 5-6 F.); Bai von Hakodate (Schrenck); Sittka; Berings-Meer; Davis-Strasse; Labrador; Ost-Grönland (Möbins). LAMELLI BRANCHIATA. Pecten islandicas Müller. 1776. Pecten islandicus Müller, Zool. dan. Prodr. p. 248, Nr. 2990. 1780. „ „ Fabricius, Fauna groenl. p. 415. „ Fabricii Philip pi, Abb. neuer Conch. I, p. 101, Taf. 1, Fig. 5. 1878. „ islandicus Müller; Sars, 1. c. p. lfi, Taf. 2, Fig. 2. Die Schalen sämmtlicher Exemplare sind wenig gewölbt, theils nur mit zahlreichen schmalen Rippen, theils nebst diesen mit einigen (ca. 10) durch Zusammentreten von mehreren schmalen entstehenden grösseren lladialrippen. Sie gleichen der im Conch. Cab. von Küster- Chemnitz VII, 2 Pecten, pag. 105, beschriebenen und Tafel 30, Figur 3, abgebildeten Schale, Zahlreiche mit Bryozoe"n besetzte Exemplare von der Nordseite aus einer Tiefe von 140 — 180 Meter. Verbreitung: Grönland; bland; Spitzbergen (Friele, 20— 109 F., Torell, 10 — 50 F.); Norwegen (10 — 40 F.); Nordsee (Metzger, 10—212 M.); Barents Meer (Normann, 37—88 F.); Lappland; Nowaja Semlja (Leche, 6 F. 1 Exemplar); Nordjap-Meer (Schrenck); Berings-Meer; Neufundland (Verkriizen); Grand-Manan; Davi.s-Strasse (Hancock |. Pecten str latus Müller. 1788. Pecten striaius Müller. Zool. dan. Vol. I, p. 26, Taf. 60, Fig. 3—5. 1784. Pallium tntreum Chemnitz, Conch. Cab. VII. p. 335, Taf. G7, Fig. 637 b,c. 1847. Pecten aculeatus Sowerby, Thes. p. 71, Taf XIII, Fig. 47. „ striatus Müller; Sars, I. c. p. 19, Ein Exemplar von der Nordseite aus einer Tiefe von 140—180 Meter. Verbreitung: England (Sowerby); Norwegen (10 — 20 F.); Nordsee (0 — 212 Meter, Metzger). Pecten Moshynsi Forbes. L844 Pecten Ha tym • Foi bes, Bep. ol Ä.eg. luv. p. I 16, 192. 1878. „ „ n Sars, 1. o. p. 20, Taf. 2, Fig. 1. Mollusken. 69 Zwei Exemplare von der Nordseite aus einer Tiefe von 140 — 180 Meter. Verbreitung: Jan Mayen (Friele, 263 F.); Spitzbergen (Friele, 125 F.); Norwegen (150—300 F.); Barents-Meer (d'Urban, 220F.); NowajaSemlja, Karisches Meer (Leche, 30 — 125F., Stuxberg, 50 — 125 F); zwischen Hebriden und Far-Üer (Jeffreys, 530— 57U F.); Mittelmeer (Mi lue Edw., Jeffreys [Ital-Exp. 1881J 214—609 F.); Nordsee (Metzger, 212 Meten. Beeten groenlandieus Sars. 1847. Pecten groenlandieus Sowerby, Thes. p. 157, Tal'. XIII, Fig. 40. 1824. „ vitreus Gray, Suppl. to App. to Parry's flrst voyage, p. 245. 1878. „ groenlandieus Sow.; Sars, 1. c. p. 23, Tat'. 2, Fig. 4. Zahlreiche Exemplare, an der Nordseite gedredgt aus 15 — 25 Meter und 130 — 180 Meter Tiefe. Grund : grober Schotter und Rollsteine mit Tang bewachsen; Jänner — Mai. Verbreitung: Grönland; Jan Mayen (Friele, 30—100 F.); Spitzbergen (Toreil, 30— 50 F., Friele, 30—260 F.); Norwegen (30—100 F.); Barents-Meer (Norman, 100—250 F., d'Urban 210 F.); Nowaja Semlja, Karisches Meer (Leche, 10 — 125 F., Stuxberg, 17 — 125 F.); Davis-Strasse (Hancock); Discovery- Bay 5Y2F.,CapLouis Napol.25'F. (Smith); zwischen Gibraltar und Azoren (Jeffreys, „Josefine"-Exp.,550F.). Modiolaria corrtigata S t impson. 1851. Mytilus corrugatus Stimpson, Shells of New England, p. 12. 1841. Modiolaria discors Gould, luv. of Massaoh. p. 130, Fig. 84. 1878. „ corrugata Stimps., Sars, 1. c. p. 30, Taf. 19, Fig. 2. Zwei Exemplare von der Nordseite aus einer Tiefe von 15 — 25 Meter. Verbreitung: Grönland; Spitzbergen (Torell, 30 — 40 F.); Norwegen (30 F.); Str. v. Seniavin, Berings-Meer, Massachussets. Modiolaria laevigata Gray. 1824. Modiola laevigata Gray, Supp. to App. to Parry's first voyage, p. 245. 1841. „ discrepans Mont; Gould, luv. of Mass. p. 129. 1878. Modiolaria laevigata Gray; Sars, 1. c. p. 29, Taf. 3, Fig. 3. Die vorhandenen jungen Exemplare zeigen mehr minder deutliche, doch schwache Streifen am hinteren Feld, welche Streifen den grossen Stücken fehlen oder um die Umbonen kaum spurweise vorhanden sind. Man könnte hiernach die kleinen Exemplare nach Sars als M. discors L. ansehen. Doch stimmen sie in allem anderen so mit den grossen, bis 28mm langen Exemplaren, sowie mit Sars Beschreibung und Abbildung überein, dass sie doch wohl als zu jenen und zu laevigata gehörig betrachtet werden müssen, um so mehr als es bestimmt junge Exemplare sind. 13 Exemplare an der Nordseite gedredgt, auf grobem Schotter mit Tang bewachsen aus 15 — 25 Meter Tiefe ; Jänner und August. Verbreitung: Grönland; Spitzbergen (Torell, 30— 60 F., Friele, 10— 70 F.); Norwegen (30 — 40F.)! Nowaja Semlja (Norman, 2 — 11 F., Leche, 3 — 60 F.); Berings-Meer; Aleuten; Davis-Strasse; Neufoundland (Verkrüzen); Massachussets; Franklin Pierce-Bai (Smith 15 F.). Area glacialis Gray. 1824. Area glacialis Gray, 1. c. p. 244. 1878. „ „ „ Sars, I.e. p. 43, Taf. 4, Fig. 1. 16 Exemplare von der Nordseite, aus einer Tiefe von 200 — 270 Meter. Verbreitung: Jan Mayen (Friele, 70—300 F.); Spitzbergen (Torell, 30—50 F., Friele, 125 — 260 F.); Norwegen (60—120 F.); Barents-Meer (Norman, 130—198 F., d'Urban, 25—100 F.); Nowaja Semlja, Karisches Meer (Leche, 5 — 120 F., Stuxberg, 16—130 F.). 70 E. Becher, Card mm (Serrltpes) groerdandicuni Che tun. m groenlandicum Chemnitz, Conch. Cab. VT, p. 202, Taf. 19, Fig. 198. Aphrodite groenlandica Chemn.; Sars, 1. c. p. 49, Taf. 5, Fig. 3. 17 Exemplare: grösstes 62mm lang, 50mm hoch. Auf felsigem, theilweise mit Sand bedecktem Grunde, in einer Tiefe von 30m, September 1882; aus einer Tiefe von 20m auf Rollsteinen mit Tang, dazwischen kleine Sandflächen, April 1883. Verbreitung: Grönland; Jan Mayen (Friele, 10— 20 F.); Spitzbergen (Friele, 30— 60 F., Jeffreys); Norwegen; Nowaja Semlja; Karisches Meer (Stuxberg, 8 — 20 F., Norman, 2 — 11 F., Leche4 — 20 F.); Lappland; Berings-Meer; Aleuten; Meerenge der Tartarei (Schrenck 10 — 14 F.); Oregon; Neufoundland (Verkrüzen); Davis-Strasse; Ost-Grönland (Möbius). Astarte (Tridonta) borealis Chemn. 1784. Venu» borealis Chemnitz, I.e. VII, p. 26, Taf. 39, Fig. 412—14. 1824. Crassina arctica Gray, 1. c. 1878. Tridonta borealis Chemn.; Sars, 1. e. p. 50, Taf. 5, Fig. 8. Vier Exemplare von der Nordseite, aus einer Tiefe von 140 — 180 Meter. Verbreitung: Ost-Grönland (Möbius, 4 — 10 F.); Island; Far-Öer; Jan Mayen (Friele 10 — 15 F.); Spitzbergen (Friele 21 F.); Norwegen (20 F.); England; Barents-Meer (Norman, 62 F., d'Urban 62 F.); Nordsee (Metzger, 16 — 72 Bf.); Russlauds Nordküste; Berings-Meer; Neufoundland (Verkrüzen). Astarte (Nicania) Banksii Leach. 1835. Astarte Banksii Leach, App. to Ross Voyage. 1803. „ compressa Montagu, Test britt. Supp. p. 43. 1878. Nicania Banksii Leach; Sars, 1. c. p. 51. Ein Exemplar vom Südtheil aus einer Tiefe von 200 Meter. Verbreitung: Jan Mayen (Var. globosa Friele, 300 F.); Ost-Grönland (Möbius); Norwegen; Barents- Meer (Norman, 88 — 128 F.); Berings-Meer; Aleuten; Neufoundland (Verkrüzen); Franklin Pierce-Bai (Smith, 15 F.). Astarte crenata Gray. L824. Ästarte antat« Gray, 1. c. p. 242. 1847. . crebricostata Forbes, Ann. Mag. Nat. Hist. Vol. XIX, p. 98. 1878. „ „ „ Sars, 1. c. p. 54, Taf. 5, Fig. 7. Zwei Exemplare von der Nordseite aus einer Tiefe von 200 — 270 Meter. Verbreitung: Jan Mayen (Friele, 263 F.); Spitzbergen (Jeffreys, Friele, 123—125 F.); Nord- England, Norwegen (30—120 M.); Karisches Meer, Nowaja Semlja (Leche, 5—125 F., Stuxberg, 23 — 80 F.); Barents-Meer (d'Urban 88—210 F.); Ost-Grönland (Möbius, 30 F.). Astarte sabaequilatera Sowerby. Astarte subaequilatera Sowerby, 1. c. Tom. II, p. 780, Nr. 6, Taf. 107, Fig. 13. 1874. „ „ „ Reeve, Conch. Icon. Vol. XIX. Astarte, Taf. I, Fig. 5. Drei Exemplare von der Nordseite aus einer Tiefe von 140 — 180 Meter. Verbreitung: Neufoundland. Astarte producta Sowerby. 1874 -i tarti , roducta Sow.; Reeve, l- '-. PI. IN.. 8p. L9. Ein Exemplar vom Sfldtheü aus einer Tiefe von 200 Meter. Verbreitung: Nord- Europa. Mollusken. 7 1 Astarte sulcata da Costa. Peäunculus sulcatus da Costa, Brit. Conen, p. 192. 1855. Astarte sulcata da Costa; So werby, 1. c. Tom. II, p. 778, Taf. 1C7, Fig. 1, 2, 3. 1878. „ „ „ Sars, 1. c. p. 52. Drei kleine dickschalige Exemplare, von denen zwei stark zerfressene Schalen haben; von der Nordseite aus einer Tiefe von 140 — 180 Meter. Verbreitung: Nord-England, Norwegen, Massachussets; Ost-Grönland (Möbius). Leider konnte ich bei der Bestimmung der Astarte-Artea die Monographie über dieses Genus von E. A. Smitb (Quart. Journ. Conch., 1881, HD nicht benützen, da ich mir dieses Journal nicht verschaffen konnte. Thracia crassa nov. spec. Fig. 1, la, 16, lc. Testa crassa, convexa, iuaequivalvis, oblongo ovata; extremitate antica longiore, rotundata, postica breviore truncata, margine ventrali leviter arcuato, dorsali antico leviter convexo, postico recto, declivi; umbonibus post medium sitis, prominulis, ligamento prominente. Yalvulae erassae, albae, irregulariter concentrice striatae, plica distincta ab umbonibus ad angulum posticum inferiorem instructae; valvula dextra nia^is convexa, major, siuistra plana, a dextia in margine ventrali circum- clusa. Cardine calloso, a forma typica divergente, ossiculo destituto. Long. 15— 26mm; Alt. 10— 18mm; Crass. 6— 16mm. Die vorliegende Art weicht durch die auffallende Dicke der Schalen, sowie durch das flache schwielige Schloss von allen anderen Thracia-Avten bedeutend ab. Die Form der Schale jedoch, sowie die Mantellinie und die Muskeleindrücke nach Form und Lage berechtigen dazu, sie mindestens vorläufig in diese Gattung einzureihen. Vorkommen: Fünf Exemplare, tote Schalen; am Strand. Mya triitwata L. rar. Uddevallensis Forb. 1789. Mya truncata Linn6, Syst. Nat. ed. XIII, p. 3217. 1780. „ „ Fabri ci us, Fauna groen. p. 404. 1846. „ uddevallensis F orbes, Mem. of thc Geol. Survey, Vol. I, p. 407. 1846. „ „ „ Haucock, An. Mag. Nat. Hist. XVIII, p. 337. 1878. „ „ „ Sars, 1. c. p. 92. Ein Exemplar aus einer Tiefe \on 130 Meter; Grund: Sand und mit Tang bewachsene Kollsteine. Verbreitung: Grönland; Island; Spitzbergen (Jeffreys, Friele, 20—30 F.); England, Norwegen (30 bis 40 F.); Bareuts-Meer (Norman, 62 F.); Karisches Meer (Stuxberg, 8— 2U F.); Ochotskisches Meer; Davis-Strasse; Neufundland (Verkrüzen); Discovery-Bai; Dobbiu-ßai Smith, 5, 25, 30 F.); Ost-Grönland (Möbius, 10— 20 F.). Saxicava arctica L. 1789. Mya arctica Linne, 1. c. p. 3220. 1878. Saxicava arctica L.; Sars, 1. c. p. 95, Taf. 20, Fig. 8a— c. (Zur Synonymie vergl. Tryou, Catalog; Am. Journ. for Conch. IV, Append. p. 59; und Middendorf Sil.. Heise, p. 253). Neun Exemplare; das grösste 35mm lang, von der Nordseite aus einer Tiefe von 140 — 270 Meter. Die Beschreibung von Sars stimmt recht gut, nur ist bei den ausgewachsenen Exemplaren kein deutlicher Zahn im Schloss zu finden, sondern ist dieses fast ganz glatt. Es finden sich auch nur bei einem ganz kleinen Exemplar von 5mm Länge Fortsätze auf den beiden radiären vom Umbo ausgehenden Leisten. Verbreitung: Grönland; Spitzbergen; Nordsee (Metzger, 10—212 M.i; Bareuts-Meer; Nowaja Seinlja (88—192 F.); Ochotskisches Meer, Lappland, Norwegen (120— 300 F.); Nordjapanisehe Meere iSehrenck 8—9 M.); Cap; Discovery-Bai; Franklin Pieree-Bay; Dobbin-Bay (Smith, 5, 30 F.); Adria (Wiener Hof- 72 E. Becher, Museum, Marenzeller); Belgien (Pelseneer). — Vergl. hiezu Schrenck's Reisen im Amurland, IL, 1867, pag. 554. Saocieava pholadis L. 1789. MytSus pholadis, Finne, 1. e. p. 3357. 1789. „ rugosus „ 1. c. p. 3352. 1785. - pholadis Chemn. 1. e. VIII. p. 154, Tat. 82, Fig. 735. 1780. Mya byssifera Fabricins, Fauna groeul. p. 108. pholadis L.; Sars, 1. C. p. 95, Tat". 20, Fig. 7. Vier Exemplare und einige tote Schalen mit der vorigen. Einen Beitrag zur Entscheidung der ott veutilirten Frage der Zusammengehörigkeit dieser und der vor- hergehenden Art zu liefern, lässt das vorliegende kleine Material nicht zu und führe ich sie also getrennt auf. Die Stücke zeigen wenigstens deutliche Unterschiede, welche mindest ihre Berechtigung als Varietäten darthun. Dies sind das Fehlen des Eindruckes vor dem Schloss, das breite äussere Schlossband, der gerade, nicht ein- gekrümmte Ventralrand bei pholadis, was auch Sars als Altunterschiede anführt, wogegen im Schloss, wie bereits bemerkt, kein Unterschied zu finden ist. Auch sind die concentrischen Runzeln bei pholadis weniger stark entwickelt und die beiden Kanten, die aretica zeigt, kaum angedeutet. Verbreitung: Grönland, Norwegen (40 F.); England; Frankreich; Spitzbergen (Jeffreys); Barents- Meer (Norman, 140 — 100 F., d'Urban 25 — 145 F.); karisches Meer, Nowäjä Semljä (Leche, 5 — 50 F., Stuxberg, 5 — 20 F.); Ochotskiseb.es Meer, Davis-Strasse; Ost-Grönland (Möbiüs, 30 F.). GASTROPODA. Tectura rubella Fabr. 1780. PuteSa rubella Fabricius, 1. c. p. 386. l'iliduimfulcam Dali, Arn. Jouni. of Gonch. V.. p. 117. Tat". 15, Fig. 4. 1878. Tectura rubella Fabr.; Sars, 1. c. p. 121, Taf. 8, Fig. 5. Zwei Schalen ohne Thier am Strand. Verbreitung: Grönland, Spitzbergen (Jeffreys); Norwegen (10 — 40 F.); Nowaja Semlja (Leche, 5—15 F.); Alaska, Monterey. Lepeta caeca Mülle r. 1766. I'attJla aiixa M iil 1 e r, l'rod. Zool. dan. p. 237. 1788. „ „ „ Zool. dan. 1. p. 25. 1870. Lepeta caeca Dali, 1. c. V, p. 111. . Müller; Sars. 1. c. p. 123, Taf. 20, Fig. 17»,//. Ein Exemplar von der Nordseite aus einer Tiefe von 140 — 180 Meter. Verbreitung: Grönland; Spitzbergen (Friele, 20—125 F.); Norwegen (20—100 F.); Nowaja Semlja, Kmisehes Meer (Leche, 5—00 F., Stuxberg, 00 F); Barcnts-Meer (d'Urban, 128—150 F.); Ochotskisches Meer, Japan Jeffreys); Golf der Tartarci iSchrenck, 7—12 M.); Neufundland (Verkrüzen); Massa- chussets; Franklin Pierce-Bai, 15 F.; Cap Fräser, 30 F.; Rieh ardson- Bai, 70 F. (Smith). Margarita groenlandica Chemn. Trat hua grot < bemnitz, 1. c. V, p. 108, Taf. 171, Fig. 1671. '•/ trita laevigata MSrch, Moll, du Spitzb. Nr. 37. - uhdulala Sowerby, Mal. and Cönch. Mag. I, 26. 1878. „ grot • im mn.9 Sars, 1. o. p. 133 i>- p). Zahlreiche Exemplare in verschiedener Grösse; grösstes: Höhe 8mm, Durchmesser 9mm. Die Stücke sind auffallend glatt und glänzend, rothbraun, innen mit starkem Perlmutterglanz; die Anwachsstreifen sehr fein, doch deutlicher als bei umbilicalis; der Mundrand wie bei dieser schmal, weissgclb gesäumt, die Aussenlippe nicht winkelig vorgezogen. I)ie fünf Umgänge sind etwas weniger cotivex und die Naht seichter als bei umbüicdlig. Radula uud Deckel wie bei dieser. Mollusken, 73 Auf Rollsteinen mit Tang bewuchsen, dazwischen kleine Sandflächen aus einer Tiefe von 15- 30 M t . Verbreitung: Ost-Grönland (Möbius, 2--30 F.); Spitzbergen Friele, 10—70 F.); Jan Mayen (Friele, 30 F.); Norwegen; Nordsee (Metz ger^ 0—40 M. i; Nowaja Semlja (Mörch, Leche, Stuxberg, 5 1' ; Karisches Meer (Leche, 5—15 F.); Barents-Meer (d'Urba,n 25 I'. : Ocbotskisches Meer, Massacbussets Gould, var. undulata Sow.); Stat. 7 „Lighthning- ; N. Channel, „Pore." (Jeffreys). Margcvrita tumhillcalis Brod. et Sow. Fig. 2. 1829. Margaritu umbilicalis Broderip et Sowerby, Zool. Joiirn. IV, p. 371. 1846. „ „ „ „ Hancock, Ann. Mag. Xat. Hist. XVIII, p. 324. 1877. „ „ „ „ Jeffreys, ebenda XIX, IV. Serie, p. 237. 1878. „ groetüa/idica Chemn.; Sars, 1. c. p. 133 (p. p). In grösserer Anzahl; Grösstes Exemplar: Höhe (von der Basis der letzten Windung gemessen) I5mm; Durchmesser 20mm. Die Beschreibung, die Jeffreys vom Thier gibt, stimmt bis auf das Vorbandensein der Caudalfilamente, welche hier, wie bei der vorhergehenden fehlen. Die Thiere von groenlandica und umbilicalis unterscheiden sich, wie Jeffreys angibt und wie es auch bei vorliegenden zutrifft, durch die Form der Tentakeln, die bei groen- landica kürzer und breiter sind; ebenso sind die Pedalfilamente bei groenlandica kurz und breit, bei umbilicalis lang und schmal. Im Bau der Badula ist kein Unterschied zwischen beiden Arten; sie gleicht im Ganzen der von helicina Fabr., unterscheidet sieh aber durch die Form des Mittelzahnes sofort. (Fig. 2). Die Oberfläche ist von zahlreichen, deutlichen Spiraliippen umzogen, die nur an der Unterseite der letzten Windung schwächer werden, so dass diese glatter erscheint. Die Anwachsstreifen sind sehr fein und nur bei Vergrößerung deutlich, Färbung röthlieh, die Unterseite blässer, gelblich; die Mündung innen auffallend perlmutterglänzend mit schmalem gelblichem Mnndsaum, schief, kurz oval, unterbrochen, die Aussenlippe stumpfwinklig vorspringend, Nabel tief und weit, sechs stark gewölbte Umgänge mit tiefer Naht. Einige kleinere, sowie ein ausgewachsenes Exemplar sind weisslich gelb, letzteres intensiver gelb, gleichen aber sonst den rothbraunen Stücken in allem. Deckel kreisrund mit centralem Nucleus und zahlreichen Windungen. Die von Hancock 1. c. angegebene Epidermis fehlt bei den vorliegenden Stücken. Gesammelt an der Nordseite auf steinigem Grunde mit Tang bewachsen, aus einer Tiefe von 15 bis 30 Meter im September 1882 und ans einer Tiefe von 140—270 Meter im Ma; 1883. Verbreitung: Spitzbergen (Jeffreys, Friele, 20 — 60 F.); Norwegen, Polares Nord-Amerika (Jeffreys); Davis-Strasse, „Valorous"-Exp. (Jeffreys 20 F.); Franklin Pierce-Bai (Smith 15 F.). Margarita cinerea Couth. 1839. Margarita cinerea Couthoy, Bost. Journ. Xat. Hist. n, p. 99, PI. 3, Fig. 9. 1841. „ „ „ Gould, luv. of MaSBach. p. 252. 1878. . „ „ Sars, I.e. p. 134, forma typ. Taf. 9, Fig. la—c. Ein Exemplar unter M, umbilicalis. Verbreitung: Grönland; Spitzbergen (Friele, 10—20 F.); Island. Norwegen (10—100 F.); Barents- Meer (d'Urban 62 F.); Nowaja Semlja, Karisches Meer (Leche, 5—60 F . Stuxberg, 23—32 F.); Ostküste von Nord-Amerika (Jeffreys); Massachussets ; Porcupine-Exp. Stat. 1 1 (Jeffreys-, 17:: F. : Lighthning Exp. (Jeffreys, 170 F.); Mexico (British Mus. teste Jeffreys). Velutina laevigata Pe n n. 1777. Helix laeeigata Penna nt, Brit. zool. p. 122, Taf 86, Flg. 39. 1858. Velutina laeeigata Penn.; Martens, Areh. f. Naturg. XXIV, Vol. I. p. 145. 1878. „ „ „ Sars, 1. c. p. 176. Österreichische Expedition auf Jau Mayen. 10 74 & Becker, Ein Exemplar, wohl erhalten; die rosenrotbc Färbung, welche dieser Art meist zukommt, ist hier nicht vorhanden, sondern es ist das vorliegende Stück bräunlich. Dasselbe war mit der folgenden Art zusammen, die aus verschiedenen Tiefen stammt. \ erbreitnng: Grönland; Spitzbergen (Jeffreys); Nordsee (Metzger, 10—212 M.); Norwegen (bis 40 F.); Kamtschatka, Berings-Meer, Aleuten, Sitka, Monterey, Massachussets. Velutma derugata nov. spec. Fig. 3, 3a, Sb. Testa tenuis, pallide carnea, semipellucida, oblique ovata, spira obtusa vix elevata, anfractibus 21 ., convexis; ultimo permagno, sutura Ultimi anfractus profunde impressa; apertura late hiante, ovata; labro externo ad suturam sat arcuato, deiude declivi, interno ineurvato leviter incrassato. Superficies cum plicis transversis tenuissimis et spiralibus inconspieuis; epidermide crassa teeta, aequo modo transverse plicata, uon spiraliter costata. Long. 13mm; aperturae alt. 14mm, latid. llmm. Radula 3, 1, 3. Fig. 3 b. — Vergr. 270, 1. Vorliegende Art gleicht in der Form sehr der laevigata P., von der sie sich jedoch durch den Mangel der Spiralrippen der Epidermis und das Fehlen der dieselben begleitenden Behaarung ^Zotten) unterscheidet. Die Spiralrippen sind bei laevigata an der epidermislosen Schale in demselben Maasse undeutlich, wie bei vor- liegender, doch zeigt die dicke Epidermis bei laevigata dieselben sehr deutlich, während man hier nur eine deutliche Faltung der Epidermis im Sinne der Anwachsstreifen bemerkt. Die Epidermis ist so stark, wie bei laevigata. Der Consistenz der Schale nach nähert sich die neue Species der coriacea Pall. (^Martens. Arch. f. Nat L858, pag. 174), von der sie sich aber durch die geringere Grösse und den Maugel der Längsrunzeln (?) unterscheidet; auch ist bei dieser der grössere Theil(5/6) der Schale mehrknorpel- als hornartig, während hier nur ca. 3mm am Rand im feuchten Zustand knorpelig biegsam bleiben, welche Biegsamkeit der laevigata ganz fehlt. Mit cryptospira Midd. zeigt sie in der Consistenz der Schale ebenfalls Ähnlichkeit, ebenso in der Form- doch hat diese nur V/t Umgänge und eine von der Epidermis fast verhüllte Spira, was hier nie der Fall ist. Die Epidermis ist im trockenen Zustand gelbbraun. Die Form der Schale leidet beim Eintrocknen nicht. Das Thier kann .-ich vollständig in seine Schale zurückziehen. Der obere Rand der Aussenlippe ist über die Spira erhöht. 10 Stück von verschiedener Grösse. Vorkommen: Nordseite. Auf sandigem Grunde in einer Tiefe von 20 Meter am 20. April 1882 und von der Südseite aus einer Tiefe von 20»» Meter am 19. Juli 1883. Morvillia gremdtis nov. spec. Fig. 4,4a, ib, 4c. Testa tenuis sed satis solidula, fusco aenea, parum pellucida; forma oblique ovata, spira brevi, vix prominuta; anfractibus 21 , convexis, ultimo expanso supra suturam arcuato, dein oblique applanato; sutura Ultimi anfraefus profunde impressa; labro externo tenui, supra suturam arcuato. dein oblique descendente et infra arcuato, angulo superiore spiram non superante; labro interno ineurvato; columella nee canaliculata nee sulcata; epidermide nulla. Superficies lineis \e] sulci.s tenuissimis) incrementi irregularibus, arcuatis. Long. I - r>: ■'; a]ierturacalt. 20mm, lat. 15 '. Radula: 3, 1, 3; Fig. 4b, 4c. — Vergr. 270,1. Gleicht in der Form sehr der Morvillia undata Br o w n, forma typica, wie sie Sars (1. c. pag. 147. Taf. 21, :) abbildet und beschreibt, unterscheidet sich aber von ihr durch die bedeutendere Grösse, den voll- sten Mangel der Spiralleisten, von welchen jene dicht bedeckt sein soll, sowie besonders durch die Mollusken. 75 abweichende Form der Rndulazähne, besonders des Mittclzahnes (Fig. 46, c). Leider ist nur ein Exemplar vorhanden und dieses an der letztun Windung etwas beschädigt. Da das sonst wohl conservirte Exemplar, in starkem Alkohol befindlich, einen sehr coutrahirten Mantel zeigt, so lässt sich nicht bestimmt entscheiden, in wie weit Sars' Angabe bei der Gattung Morvillia: „testa pallio animalis ex parte tecta" beim lebenden Thiere zutrifft, doch ist es bei der Dicke des contrahirten Mantels leicht möglich, dass er im frischen Zustande wenigstens zum Theil die Schale umhüllt. Vorkommen: mit der Vorigen. Amauropsis islandica G m e 1 i n. 1789. Nerita islandica Linne (Gmelin), Syst. Nat. ed. XIIT, p. 3675. 1852. Natica Micoides Philippi, Couch. Cab. Natica II, 1, p. 93, Taf. 13, Fig. 13, 14. 1878. Amauropsis islandica Gm.; Sars, 1. o. p. 156, Taf. 21, Fig. 17. Diese Art wird von den Autoreu als dünnschalig angegeben, nur Philippi sagt, die nordamerikanischen Exemplare seien dickschalig. Die vorliegenden fünf Stücke sind entschieden dickschalig und, abweichend von den Abbildungen und Beschreibungen, innen rothbraun mit weissem Ausseulippeurand. Trotzdem trage ich kein Bedenken, sie dieser Art einzureihen und nur als eine Varietät zu betrachten. Von der Nordseite auf sandigem Grunde in einer Tiefe von 15 — 30 Meter. Verbreitung: Grönlaud; Island; England; Spitzbergen (Friele 15 — 21 F.); Norwegen (10 — 100 F.); Karisches Meer (Leche 8 — 9 F. 1 Exemplar; Stuxberg, 8 F.); Massachussets. Natica clausa Brod. et Sow. 1829. Natica clausa Broderip and Sowerby, Zool. Journ. IV, p. 372. 1852. „ „ var. minor Philippi, 1. e. p. 99, Taf. 14, Fig. 6. 1878. „ „ B. et S.; Sars, 1. c. p. 159, Taf. 21, Fig. 12, 13. Ein kleines trockenes Exemplar mit einem Pagurus ohne nähere Angabe. Verbreitung: Ost-Grönland (Möbius, 30 F.); West-Grönland (Jeffreys, 5—20 F.); Spitzbergen, Norwegen (10 — 50 F., Metzger 270 — 434 Meter); Nowaja Semlja, Karisches Meer (Leche, 2 — 70 F., Stuxberg 8 — 36 F.); Ochotskische Meer; Berings-Meer; Aleuten; Neufundland (Verkrüzen); Massachussets; Dobbin-Bai (Smith, 30 F.); Barents.Meer (d'Urban, 25 F. und 100 F.); zw. Hebriden und Far-Öer (BTriton«-Exp., Jeffreys 640 F.) Natica pusllla Say. 1822. Natica piisilla Say, Journ. Acad. Phil. Vol. VI, p. 257. 1842. Lunatia groenkmdica Beck; Müller, Ind. Moll Groenl., p. 7. 1878. Natica pusilla Say, Sars, 1. c. p. 158, Taf. 21, Fig. 15. Ein kleines Exemplar mit fast geschlossenem Nabel. Von der Nordseite aus einer Tiefe von 200 bis 270 Meter. Verbreitung: Grönland; Spitzbergen (Friele, 20— 146 F.); Barents-Meer (d'Urban 61— 160 F.); Norwegen (20—50 F.); Kattegatt; Davis-Strasse; Massachussets; „Triton"-Exp. (Jeffreys, 570 F.). Natica palUda Brod. et Sow. 1829. Natica paUida Broderip et Sowerby, 1. c. p.372. 1839. „ borealis Gray, Zool. of Beechey'a Voy., p. 136, Taf. 37, Fig. 2. 1845. „ Gouldi; Phil., Zeitschr. f. Malakoz., p. 77. Ein Exemplar, die Epidermis fast fehlend; an der Nordseite auf sandigem Grund in einer Tiefe von 15—30 Meter. Verbreitung: Jan Mayen (Friele 30 — 70 F.); Spitzbergen; Nowaja Semlja, Karisches Meer (Leche, 2—50 F., Stuxberg 8—50 F.); Ochotskisches Meer, Meerenge der Tartarei (Schrenck, 10 — 40 F.); Berings-Meer, Eis-Cap (Beechey); Aleuten, Maine. 10* E. Becher, LUtorvna UttoraUs L. 1767. Nerita littoralis Linne. Syst. Nat. ed. XII. p. 1253. fJttoriiia arctica Möller, 1. c. p. 9. 1878. „ pätiata Say, var. äaHor Sars, 1. 6. p. 166, Tat". 21, Fig. 19. Fünf Exemplare mit ziemlich schwacher Schale. Vom Südtheil, in einer seichten Grotte, die bei der Flnth mit dem Meere commuuicirt. Verbreitung: West-Grönland (Jeffreys); Nowaja Semlja, Scandinavien, Lorenz-Golf bis Cap Cod, Mas>achussets. Bela pyramidalis Ström, var. semtplicata Sars. Buccinum pyramidale Ström., Nov. Act. Dan. III, p. 296, Fig. 22. 1842. Defrancia !'ich der von Sars beschriebenen Varietät scalaris. Die Farbe ist weiss, abweichend von der Be- schreibung der typischen Form, doch führt auch Verkrüzen (Jahrb. 1878 p. 353) eine weisse Varietät auf. Von der Nordseite aus einer Tiefe von 140 — 180 Meter. Verbreitung: Porsauger Fjord (Norwegen, Verkrüzen, 5—100 F.); Norwegen (50 — 100 F.) Buecinum Ineochaustnm Verkr. Fig. 6. lednum inexhauslum Verkrüzen, Jahrb. d. d. m. G. p. 299. ciliatum Gould (uon Fabr.), luv. of Massach. p. 307, Fig. 209. „ groetüandicum Chemn.; Jeffreys, Ann. Mag. Nat. Hist. V, Ser. VI, p. 424. 1881. „ Humphreysianum Benn.; Tryon, Manual p. 191, 192,p.p. 1881. „ Totteni (Stimpson); Verkr , Jahrb. p. 82. 1882. . inexhaustum Verkr.. Jahrb., p. 203. 1883. „ ciliutum Gould; Kobelt, Conen. Cab. Buecinum III r, p. 38, Taf. 81, Fig. 2, 3. 1883. n ventricosum Kiener; Eobelt, I. e. p. 51, (p.p. ?). Für diese äusserst variable Art wähle ich den Namen von Verkrüzen, weil dessen ausführliche Be- schreibung der zahlreichen Variätcn am besten mit den vorhandenen Exemplaren stimmt und weil seine Be- schreibung die vollständigste und erschöpfendste ist, während das ciliatum Gould, welcher Name sonst der berechtigtste wäre, wie auch Verkrüzen bemerkt, eine Mischform ist. Mit Buecinum Totteni Stimpson stimmen die vorliegenden Stücke, sowie auch das ciliatum Gould nicht überein (vergl. Kobelt), da beiden letzteren die Wellen fehlen, die bei Totteni vorhanden sind. Die lange Auseinandersetzung Verkrüzen's im Jahrb. 1881, p. 92 über Totteni Stimpson scheint sich auf Stücke zu beziehen, die den vorliegenden gleichen bis auf die Behaarung der Epidermis. Nach Kobelt hat aber V erkrüzen keine echten Totteni vor sich gehabt, sondern solche die der Abbildung Gould's gleichen, also wohl auch der Originalbeschreibung Gould's. So wäre also Buecinum Totteni Verkrüzen = ciliatum Gould. Die Besehreibung, die Kobelt (1. c.) von jungen Exemplaren des ciliatum Gould gibt, stimmt sehr gut, Di«' Palte an der Columella ist an allen Stücken deutlich, die Färbung dunkler als dort angegeben, Epidermis und Bewimperung (die Wimpern stehen in Reihen, den Anwachsstreifen enstprechend) genau wie Ver- krüzen angibt. Die Radulae von neun untersuchten Exemplaren zeigen folgende Formel: 1 Exemplar 3 — 6 — 3; 5 Exemplare 3 — 5 — 3; 3 Exemplare 3— 4 — 3. Die Rad ula des ersten Exemplares bilde ich der abnormen Form des Mittelzahnes wegen ab. Fig. 6, a (Vergrösserung 45/1). unter den zahlreichen Exemplaren finden sich folgende Varietäten: 1. Innen und aussen einfarbig dunkel röthlichbraun; Var. coloratum Verkrüzen, 5 Exemplare; 2. ebenfalls einfarbig, doch lichter, eines mit unregelmässigeu Flecken, 2 Exemplare; 3. eine breite Hauptbinde am Umfang, zwei schmale Binden unmittelbar unter der Naht, eine schmale unterhalb der Bauptbinde; Var. fasäatum Verkrüzen, 1 Exemplar; 4. mit drei deutlichen Binden von verschiedener Breite, bisweilen durch weisse Zwischenflecken unter- brochen oder erhellt; davon eine Binde am Umfang, eine an der Naht, die dritte ziemlich breite unterhalb der Kittelbinde, von dieser soweit entfernt, wie die Nahtbinde; breitet sich auch über das ganze untere Ende 5. die drei Binden undeutlich, in nicht scharf begrenzte Flecke aufgelöst, die oberste fast fehlend; Färbung im ganzen dunkler. 9 Exemplare; 6. Binden sehr undeutlich, Färbung lichtbraun, 7 Exemplare; 7. Binden sehr undeutlich, Form gestreckter, 3 — 4 Spiralreifen auf jedem Umgang, besonders am en, deutlicher vorstehend, an der Nah! schiele weisse Flecke und ebensolche unregelmässig vertheilte aut den Umgängen, die Flecke oft .-ehr klein, Färbung licht oder dunkelbraun, 7 Exemplare; Mollusken. 79 8. ein lichtes, kleines Exemplar ist durch den auffallend kleinen Deckel und die langen Cilien der Epidermis hervortretend. Von der Nordseite aus einer Tiefe von 15 — 30 Meter auf sandigem Grunde mit Tangen bewachsen. Verbreitung: Neufoundland; Massachussets. Bucciimm glaclale L. Fig. 7. 1767. Buccinum glaciale Li im 6, Syst. Nat. ad XII, p. 1204. 1882. „ „ „ Friele, Bucc. p. 34. Die vorliegenden Exemplare entsprechen zum Theil in Form und Ausbildung der Wellen den von Verkrüzen (Jahrb. 1882. p. 210) beschriebenen zwei Varietäten, da die Windungen aufgeblasen und die Wellen nur auf den oberen Windungen deutlich sind. Kiel ist nur einer deutlich ausgebildet, an einem Exem- plar finden sich auf dem letztem Umgang oberhalb dieses einen noch zwei schwächere; ein Stück nähert sich der typischen Art am meisten, da bei diesem die Wellen weiter hinabreichen. Die ganz eigenthümliche Sculptur lässt jedoch die Art mit Sicherheit erkennen. Formel der Radula: 3 — 6 — 3, Fig. 7. Neun Exemplare, trocken und in Alkohol; theilweise mit Bryozoen besetzt. Von der Nordseite auf steinigem und sandigem Grunde mit Tang bewachsen aus einer Tiefe von 15 — 30 Meter oder 130—180 Meter. Verbreitung: Grönland; Jan Mayen; Spitzbergen; Norwegen ^Friele, 10 — 60 F.) Barents-Meer (d'Urban, 62 F.); Nowaja Semlja (Leche 8 — 10 F.); Ochotskisches Meer, Berings-Meer, Eis-Cap, Aleuten; Massachussets (Gould, B. Donooani). Volutopsis norwegica Chemn. 1788. Strombus norwegicus Chemnitz, Conch. Cab. X, p. 218, Taf. 157, Fig. 1497, 1498. 1857. Volutopsis norwegica Mörch, Riuk's Groeuland. 1878. „ „ Chemn.; Sars, 1. c. p. 2(58, Tat'. 15, Fig. 1. 1882. „ „ Friele, Bucc., p. 8. Ein Exemplar bis auf die Mündung vollständig umhüllt von einer Actinie (Tealia digitata Müller) — Radula: 2—4—2. Verbreitung: Grönland, Spitzbergen (Friele, 145 F.); Jan Mayen (Friele 223 F.); Island, Norwegen, (50 — 100 F.); Ochotskisches Meer, Neufoundland. Neptunea islandica Chemn. 1780. Fusus islandicus Chemnitz, Conch. Cab. IV, p. 159, Taf. 141, Fig. 1312, 1313. 1878. Sipho islandicus Chemnitz; Sars, 1. c. p. 270, Taf. 15, Fig. 3. 1882. Neptunea (Sipho) islandica Chemnitz; Friele, Bucc, p. 10, Taf. 1, Fig. 9—12, Taf. VI, Fig. 1, 2. Ein kleines Exemplar mit sieben Windungen und defecter Aussenlippe. Apex vollständig. Manches würde mit dem von Kobelt (Jahrb. 1876, p. 165) für gracilis angegebenen Merkmalen stimmen, wie Deckel und Naht, doch passt das Stück im ganzen besser hieher. Von der Nordseite aus einer Tiefe von 140—180 Meter. Verbreitung: Grönland; Spitzbergen; Jan Mayen (Friele, 90 — 650 F.); Island, Nordsee, Lappland, Norwegen (50 — 100 F.); Nowaja Semlja (Leche 60F., 1 Exemplar); zwischen Hebriden und Far-Üer (J effreys, Triton-Exp. 600 F.). Neptunea glabra Verkr. 1876. Neptunea glabra Verkrüzen (Kobelt), Jahrb. d. d. m. G., p. 174, Taf. 3, Fig. 3. 1878. Sipho glaber Verkr.; Sarg, 1. c. p. 271, Taf. 15, Fig. 7. 1882. Neptunea (Sipho) gracilis da Costa; Friele, Bucc, p. 12, Taf. 1, Fig. 19. 80 E. Becher, Ein Exemplar ohne Apex und mit defecter Aussenlippe, todt gefunden. Verbreitung: Norwegen (30 — 50 F., Friele, 20 — 340 F.. Verkrüzen); Russisch Lappland, Grön- land, Berings-Meer. Netptwnea tortuosa Reeve. 1855. Fusus iortuosus Reeve, The last of the arct. Voy., p. 394, Taf. 32, Fig. 5, a, b. 1846. ., Salin! Gray; Hancock, Ann. Mag. Nat. Hist. XVIII, p. 330. Beeve; Kobelt, Jahrb.. p. 72, Taf. 2, Fig. 2. 1877. Fusus Sabini Gray: Jeffreys, Ann. Mag. Nat Hist. IV, Str. XIX, p. 327. 1878. Sipho tortuosus Beeve; Sars, 1. c. p. 272. Taf. 15, Fig. 4, forma typica. morbis) turrita M. S a r s ; Fri el e, Buec, p. 20. Ein vollständig erhaltenes Stück, von einer Actinie ( Tealia ätgitata Müller) besetzt. Die auffallende Verengung der Mitte des Cauals stimmt mit Reeve 's Abbildung vollständig. Von der Nordseite aus einer Tiefe von 350 — 400 Meter. Verbreitung: West-Grönland (Jeffreys, 400 F.): Island. Spitaberggn (Friele 260 F.); Norwegen Verkrüzen, 30 — 50 F.;; Lappland. Barents-Meer (d'Urban, 60 — s5 F.); Berings-Meer, Amerikanisches Eismeer. Davis-Strasse; Dobbin-Bay (Smith. 30 F.); zwischen Hebrideuund Far-Öer (Jeffreys, 600 — 650 F.) Dendronotus arborescens Müller. 17 7t',. Doris arborespens Müller, Zool. Dan. Prodr., p, 229. 1845. , ns Müller; A.ld er et Hancock, Monogr. of. the Brit. Nudibr. Moll. Farn. 3, PI. 3. 1878. B b b Sars. 1. c. p. 314. Eilf Exemplare, von der Nordseite, auf felsigem Boden mit Tang bewachsen aus einer Tiefe, von 15 — 25 Meter. Verbreitung: Grönland, Spitzbergen (Friele* 105 F.); England, Norwegen, Far-Öer, Island (80 bis 100 1'. ; Kieler Bucht, Nowaja Semlja Leche, 20 F., 1 Exemplar); Massachussets (Binney). Dendronotus lacteus Thompson. Fig. 8, I - 1 0. Trüonia ladea Thompson, Ann. Mag. Nat, Hist. V., p. 88, PI. II, Fig. 3. 1845. Dendronotus arborescens Müller var, 6; Alder et Haue.. 1. c. Das vorliegende einzige Exemplar, allein aus grösserer Tiefe (130m) als D. arborescens (15 — 25ra) gedredgt, war im Leben von milchweisser Farbe, und weicht hiedurch, ferner im Bau der Radula (Fig. 8) und in Form und Zahl der Kopfanhänge von arborescens Müller so weit ab, dass es kaum als Varietät dieser Art aufgefassl werden, sondern wohl die Berechtigung als selbstständige Art verlangen kann. Dieselbe muss dann den Namen Thompsou's erhalten, da die bezügliche Beschreibung trotz ihrer Kürze und obwohl die Radula nicht berücksichtigt ist, vollständig hicher passt. Die Unterschiede der Radulae der beiden Arten bestehen darin, dass lacteus 6 (7) Seitenaähne, arborescens 10 hat, und _dass ausser der Forin des Mittelzahnes und der Seiteneäbne aueh ilie Seitenränder des ersteren verschieden sind, da dieser bei lacteus ganzrandig, bei "/' gi zahnt ist. Kopfanhänge sind bei lacteus vier gleich grosse und unter den mittleren zwei kleinere vorhanden, während arborescens deren 6 — 8 (9) hat, von denen die Mittelsten die grössten sind. Von der Nordseite auf Sand und mit Tang bewachsenen Rollsteinen aus einer Tiefe von 130 Meter. Verbreitung: — Irland (Thompson). Meyer führt aus der Nordsee (Dogger-Bank, ßS Meter) ein rei ii weises Exemplar von Dend. arborescens auf, das vielleicht mit dem lacteus Thompson identisch ist? Corijplxllo sulnionaeea Couth. a Couthoy, Bost. Journ. Nat. Mist. II. p. 68, PI. I, Kig. 2. nacea < outhoy; Sars, I. c. p. 319, Taf. 28, Fig. 4. Mollusken. 8 1 Drei Exemplare aus einer Tiefe von 50 Meter. Verbreitung: West- Grönland (Jeffreys 20 F., 1 Exemplar); Discovery-Bai (Smith, 1 Exemplar), Norwegen (20 — 40 F.); Karisches Meer (Leche, 5 F., 1 Exemplar; Stuxberg, 5 F.) PTEKOPODA. Clioiie Mmacina Phipps. 1774. Clioiie limacina Phipps, Voyage tow.ards tue North Pole, p. 195. 1786. „ „ „ Ellis, Zoophytes, p. 198, Taf. 15, Fig. 9, 10. 1780. „ retusa Fahr., Fauna groenl., p. 334. 1769. (?) Clione borealis Pallas, Spicil. Zool. X., p. 28, Fig. 18—19. 1878. „ Umacina Phipps;Sars, 1. c. p. 332, Tat". 29, Fig. 4. Zwölf Exemplare bei eintretender Ebene am Strande, an der Nordseite nahe der Oberfläche pelagisch gefischt. Verbreitung: Ost-Grönland (Möbius); West-Grönland (Jeffreys); JanMayen (Friele); Spitzbergen Jeffreys, Friele); Barents-Meer, (Jeude); Nowaja Semlja, Karisches Meer (Leche, Stuxberg); Berings-Meer (Leche, Sars); Neufoundland (Ellis). Limacina helicina Phipps. ? Clio Jielkina Phipps, 1. c. p. 195. 1789. „ „ Linne (Gmelin), Syst. nat. ed. XIII., p. 3149. 1849. Limacina helicina Cuvier; Regne animal, Vol. 11, p. 380. 1878. „ „ Phipps; Sars, I.e. p. 338, Taf. 29, Fig. 1. Eilf Exemplare pelagisch gefischt an der Oberfläche. Verbreitung: Grönland, Jan Mayen (Friele); Spitzbergen (Friele, Jeffreys); Norwegen, Barents- Meer (Jeude), Nowaja Semlja (Leche); Ochotskisches Meer. CEPHALOPODA. Rossia glaueopis Loven. 1845. Rossia ylaucopis Loven, Kong. Vetensk. Acad. Handl., p. 121. 1878. „ „ „ Sars, 1. c. p. 337, Taf. 32. Zwei junge Exemplare und Eier mit Embryonen in verschiedener Entwicklung von einer Spongie, Esperia constrieta Bwbk., umschlossen. Von der Nordseite aus einer Tiefe von 130 Meter und auf grobem Schotter aus einer Tiefe von 200 Meter von der Südseite, Verbreitung: Spitzbergen (Friele, 120 F.); Norwegen (60—200 F.) Rossia Möllert S t e e n s t r. 1857. Rossia Mölleri Steenstrup, Ann. Mag. Nat. Hist. II, Ser. XX, p. 94. Corpus oblongum, caput corpore fere aequali latitudine, sed brevius, pallio usque ad oculos obvelatum; pallium supra oculos et in dorso sinuatum, in ventro fere rectum; pinnis semicircularibus, longe sejunetis, in medio corpore affixis; brachiis robustis, longitudine dimidiae corporis ordine 3, 2, 4, 1; acetabulis magnis in basi biseriatis, in apice quadriseriatis, tentaculis corporis longitudinem vix dimidiam assequentibus, rotundis, ad a])icein dilatatis, acetabulis permaguis, longe peduneulatis ad basin, minutissimis ad apieem. Color fusco rufescens, chromatophoris numerosis ut in Es. glaueopide. Longitudo corporis, brachiis exclusis: 70"""; long, brach. III. 40"""; II. 38,um; IV. 35 m; I. 30mra. öaterreickiöchö Expodition auf Jau Maycu. \\ 82 E. Becher, Mollusken. Steenstrup gibt 1. c. keine Besehreibung dieser Art, sondern erwähnt nur, dass sie sich von palpeprosa Owen nur durch die Grösse der Saugnäpfe an den Tentakeln unterscheidet. Da das vorliegende Exemplar gleichfalls bis auf die relative Länge der Arme mit palpebrosa tibereinstimmt, jedoch auffallend grosse Saug- uäpt'e am Tentakel hat. wenn auch die an der Spitze sehr klein sind, so trage ich kein Bedenken, den Namen dieser Art wenigstens vorläufig für dasselbe aufrecht zu halten, hielt es aber für passend eine ausführliche Diagnose vorzusetzen. Die Radula (Fig. 9) gleicht in Form und Zahl der Zähne im ganzen der von E. glaucopis Ein Exemplar von der Nordseite aus einer Tiefe von 100 Meter. Verbreitung: Grönland. Erklärung der Abbildungen auf Tafel VI. Fig. 1. Thracia crassa nov. spec, von aussen, rechte Schale \ 1, a. _ - rechte Schale von innen f . r, } nat. Lrr. 1, 6. „ „ linke Schale von innen ( 1, c. „ n von oben „ 2. Margarita umbilicalis Sow., Mittelzahn der Radula. Vergr. 270/1. 2, o. - - von der Seite ) , ~ } nat. Gr. 2, b. „ „ von unten ) „ 3, 3, a. Velutina derugata nov. spec, nat. Gr. 3, b. „ „ zwei Glieder der Radula. Vergr. 270/1. „ 4, 4, a. Morvillia grandis nov. spec, nat. Gr. 4, b. „ „ zwei Glieder der Radula. Vergr. 270/1. 4, c. „ „ Mittelzahn der Radnla von der Seite. Vergr. 270/1. „ 5. .Mittel und Seitenzahn der Radula von Bucc. hydrophanum Hne. Vergr. 45/1. „ 6. Bucc. inexhaustum Verkr.. nat. Gr. 6, a. Mittel und Seitenzahn der Radula von Bucc, inexh. Vergr. 25/1. „ 7. „ „ n von Bucc. glaciale L. Vergr. 15/1. „ 8. Die Radulaglieder von Dendronotus lnctcu.< Thomps. Vergr. 125/1. „ 9. Stuck der Radula von Bossia Moelleri Steenstr. Vergr. 12/1. 9, a. Kiefer von Bossia Moelleri S t., nat. Gr. Becher E .Mollusken v JanMayen Tat VI i ü . ""^ Bec~her del.E.Konopickylith. ^<7 \1 '■ 83 H. BRYOZOEN VON JAN MAYEN. GESAMMELT VON DR F. FISCHER, ARZT DER ÖSTERREICHISCHEN EXPEDITION AUF JAN MAYEN. BEARBEITET VON DE LUDWIG ton LORENZ. MIT TAFEL VII. An Bryozoen wurden von Dr. Fischer bei Jan Mayen 76 Arten gesammelt, unter denen ich sieben als neue Species anführe. Von diesen sind jedoch nur SchizopozeUa limbata und Lepralia vitrea ganz neue Formen, während die fünf übrigen — Smittia rigida, Rhamphostomella spinigera, Rhamphostomella costata, Cellepora ventricosa und Cellepora nodulosa — bisher mit anderen Arten vereinigt und unter deren Namen bekannt waren. Mehrere bisher zu Cellepora gestellte Arten habe ich in eine neue Gattung, welche ich Rhamphostomella nenne, vereinigt. Die bekannten Arten wurden bereits alle in nordischen oder in arktischen Meeren beobachtet. Gemellaria loricata. 1758. Sertiilaria loricata Linne, Systema naturae, ed. X, p. 815. 1867. Gemellaria loricata Linn6; Smitt F. A.. Kritisk förteeking öfver Skandinaviens Hafs-Bryozoer III, in: Ofversigt af Kongl. Vetenskaps-Akadeniiens Förhandlingar, p."286, Taf. XVII, Fig. 54. 1880. „ „ Linne; Hincka B. A., A history of the British marine Polyzoa, p. 18, Taf. III, Fig. 1—4. Gesammelt am Strande auf Treibholz und gedredget aus 10 — 50 Meter Tiefe. Verbreitung: Iu allen Meeren um den Nordpol häufig. Menipea ternata, 1786. CeUaria ternala Ell is et Solander, Zoop'nytes, p. 30. 1852. Menipea ternata Ellis et Solander; Busk, Brit. Mus., Cat. I, p. 21, Taf. XX, Fig. 3—5. 1880. „ „ Ellis et Solander; Hincks, 1. c. p. 38, Taf. VI, Fig. 1—4. 1867. Cellularia ternata forma ternata Smitt, 1. c. p. 282, Taf. XVI, Fig. 10—26. Aus 10 — 50 Meter Tiefe, zugleich mit Grisia eburnea meist auf Hydroidenstöckchen aufgewachsen. Verbreitung: Canal la Manche; Nordsee; nördliches Eismeer; Grönland; Labrador; Grand Manan; Queen Charlotte Islands. Menipea arctica. 1855. Menipea arctica Busk, Zoophytologie, Quart. Journ. Micr. Sc. III, p. 254, Taf. I, Fig. 4—6. 1867. CeUaria ternata, forma gracüis Smitt, 1. C. p. 283, Taf. XVI, Fig. 14—24. Aus 20 — 140 Meter; besonders zahlreich auf Älcyonidium gelatinosum und auf Reden islandicus. Diese Art ist als solche von der M. ternata ganz leicht mit freiem Auge zu unterscheiden und keinesfalls als eine blosse Varietät oder Form von dieser zu betrachten. Sie ist ausgezeichnet durch die gestreckten, in 11* 84 L. v. Lorenz, jedem Internodium in der Anzahl von 3 — 9 alternirend angeordneten Zoöcien, welche in ihrer Ausstattung mit Stacheln, Avicularien und Operculis auch anf demselben .Stöckchen mannigfach variiren können, wie aus der nachstehenden Zusammenstellung verschiedener von mir beobachteter Fälle ersichtlich ist; die untereinander stehenden Zahlen beziehen sich immer auf je ein Zoöcium: Stacheln ...0...1...2...2...2...2...0...1...1 Avicularium .0. . .0. . .0. . . 1 . . . 1 . . 0. . . 1 . . .0. . .0 Operculum . .0. . .0. . .0. . .0. . .1. . .1. ■ . 1 . . . 1 t . .1 Ovicell . ... t> ... 0 ... 0 ... 0 ... 0 ..1...1...0...1 Verbreitung: Korwegen; Nördliches Eismeer; Grönland; Ostküste von Nord- Amerika. Scrupocellaria scabra. 1848. (Marina scabra Van Beneden, Bull. Acad. Roy. de Belg. XV, Nr. 2, p. 73, Fig. 3—6. Hularia scabra, forma typica Smitt, 1. e. p. 283, Taf. XVII. Fig. 27—31. 1880. Scrupocellaria scabra Van Beneden; Hincks, 1. c. p. 48, Taf. VI. Fig. 7 — 11. Gedredget aus einer Tiefe von 140 Meter; auf einer Muschel aufgewachsen. Ausserdem zwei kleine Exemplare der S. «cabra forum äötttjüta Smitt (1. c. p. 284, t. XVII, Fig. 35 — 36), von denen das eine ans 15—30 Meter Tiefe, das andere aus 200 — 270 Meter gedredget wurde. Verbreitung: Nordsee; Nördliches Eismeer; Grönland; Smith-Sund; Labrador. Bugula avicularia. 1758. Sertularia avicularia Linn6, Syst. nat. cd. X, p. 809. 1867. Bugula avicularia Linne; Smitt, 1. c. p. 289. Taf. XVIII, Fig. 9, 10, 12—15. 1880. „ „ Linne; Hincks, 1. c. p. 75, Taf. X, Fig. 1—4. Aus 20 — 130 Meter Tiefe; auf Alcyonidium gdatinosum. Verbreitung: Küsten von Grossbritannien und Norwegen; Nördliches Eismeer; Mittelmeer; Adria; Queen Charlotte Islands. Bugula Murrayana. 1847. Flustra Murrayana Johnston, British Zoophytes, ed. II, p. 347, Taf. LXIII, Fig. 5, 6. i^-H. liwjula Murrayana Johns ton; Smitt, I. 0. p. 291 und 392, Taf. XVIII, Fig. 19—26. 1880. „ „ J oh n s tcn; Hincks, 1. c. p. 92. Taf. XIV, Fig. 2— 9. Aus 20 — 140 Meter Tirlc: Exemplare der Smitt'schen Forma multispinosaunAqttadridentata auf Alcyoni- dium gdatinosum, Musehein und Pycnognniden aufgewachsen. Verbreitung: Grossbritannien; Skandinavien; Nördliches Eismeer; Grönland; Davis-Strasse; Labrador; Neu-Englaud; St. Georges-Hauk; Queen Charlotte Islands. 1-1 antra carbasea. 1786. Flustra carbasea Ellis et Solan der, 1. c. p. 14, Taf. in, Fig. 6, 7. Ellis et Solander; Hincks, 1. c. p. 123, Taf. XVI, Fig. 4, Taf. XIV, Fig. 1. 1867. Flustra jjapyrea Smitt, 1. c. p. 359, Taf. XX, Fig. 9—11. Aus 200 — 270 Meter Tiefe auf Area glacialis. Verbreitung: Küsten von Grossbritannien und Norwegen; Nördliches Eismeer; Westküste von Frank- reich; Mittelmeer. Membranipora lineata. 17''.7. VembraniporoHneata Linne. Syst. nat. ed. Xn, pag. 1301. 1867. „ „ Linne; Smitt, I.e. p. 364, Tat. XX, Fig. 23. „ Linne; Bincke, 1. c. p. 143, Taf. XIX. Fig. 3— 6. Auf Buccimm groenlandicum und Alcyonidium gdatinosum; aus 20 — 180 Meter Tiefe. Bryozoen. 85 Von dieser Art, welche sich von der M. arctica dadurch unterscheidet, das.« sie grössere Zoöcien hat und bei ihr der innere Rand der Umrahmung nicht granulirt ist, fand ich eine Varietät, die durch die spärliche Zahl von Randstacheln auffällt. Es finden sich nämlich bei dieser Zoöcien mit höchstens 6 (Hincks führt bereits eine Var. « mit nur 6 Stacheln auf), dann aber nur mit 4, 3 oder 2 Stacheln, indem die Zahl derselben von unten nach oben abnimmt. Bei dieser Form habe ich keine Avicularien gefunden; die Ovicellen sind sehr gross, halb eiförmig, mit einer spitzbogenartigen Verdickungsliste. Verbreitung: Circumpolar; Adria; Neu-Seeland. Membranipora arctica. Fig. 1. 1850—51. MptqfUatritta arctim D'Orbigny, Pal. Franc. Ten-. Cret, V, p. 582. 1855. Membranipora Sophiae Busk, Zoophytologie, Quart. Joura. Micr. Sc., Vol. III, p. 255, Taf. I, Fig. 7. 1867. „ Uneata, forma Sophiae Smitt, 1. c. p. 3G5, Taf. XX, Fig. 24, 25, 27. Zahlreiche kleine Krusten auf Alcijonidium gelatinosum und grössere Überzüge auf Buecimtm groenkuiddcum gedredget aus Tiefen von 20 — 180 Meter. Smitt identificirt mit Recht Busk's M. Sophiae mit der schon früher von D'Orbigny ganz kurz beschrie- benen R. arctica. Dieser Speciesuame ist als der älteste nun wieder in Anwendung zu bringen, wenn man die in Rede stehende Membranipora-Form als besondere Art gelten lässt. Die Bestimmung derselben bietet in Folge der wechselnden Zahl der Stacheln und Avicularien oft Schwierigkeit, wesshalb eine genauere Beschrei- bung hier nicht überflüssig sein dürfte. Die Zoöcien sind, wenn regelmässig entwickelt, von ovaler Form, über der Mitte etwas verschmälert oder eingeschnürt, der Rand fein granulirt. Unterhalb der Mündnngsarea gewöhnlich eine viereckige Fläche, die von verdickten Leisten umrahmt ist und auf der sich häufig eine kegelförmige Erhebung mit einem Avicularium entwickelt; am oberen Rande des Zoöciums in der Regel jederseits ein Stachel und darunter ein Avicularium mit ovaler Umrandung und spitzer, nach oben gerichteter Mandibel. Dies ist die gewöhnlichste Form der Zoöcien. Abänderungen finden nun in verschiedener Weise statt: die letztgenannten oberen seitlichen Avicularien können mit den Stacheln vertauscht sein, so dass diese unten und jene unmittelbar darüber stehen; eines oder auch beide von diesen Avicularien können durch einen Stachel ersetzt sein oder sie können ganz fehlen, so dass am oberen Rande nur zwei Stacheln allein stehen; aber auch diese können fehlen; in allen diesen Fällen können dann am Rande des Zoöciums, unterhalb der Mitte ein oder bisweilen zwei Stacheln jederseits vorkommen. Die Oöcien sind halbkugelig, meist mit einer leistenförmigen Verdickung, die rund- oder spitzbogeuartig gestaltet sein kann, auf der Stirnseite. Sie sind auf dem unterhalb der MUndungsarea gelegenen viereckigen Felde des je vorhergehenden Zoöciums aufgewachsen und verdrängen oder verdecken oft das meist dort befindliche Avicularium; doch kann dieses sich auch stärker entwickeln und das Oöcium überragen. Verbreitung: Arktische Regionen des Atlantischen Oceans. Membranipora cratietda. 1857. Membranipora craticuJa Alder, Catalogue of the Zoophytes of Northumberland and Dnrhani, Trans. Tyneside Nat. F. Club, p. 144, Taf. VIII, Fig. 3. 1880. „ „ Alder; Hincks, I.e. p. 147, Taf. XIX, Fig. 7. 1867. „ Uneata, forma craücula Smitt, 1. c. p. 363. Meist auf Pecten islandicus und Buccinum glaciale; aus Tiefen von 140 — 180 Meter. Verbreitung: Nördliche und arktische Regionen des Atlantischen Oceans vom Karischen Meer bis zur Davis-Strasse. Membranipora rymbaeformis. 1877. Membranipora eymbaeformis Hincks, Ou Polyzoa from Iceland and Labrador, Ann. Nat. Hist. 8er. 1. XIX p, 99 et 110. 88 L. r. Lorenz, ■ampora cijmboeformisWincks. 1. c. p. 149, Anmerkung. spinifera Smitt (non Johnston), 1. c. p. 366, Tat'. XX, Fig. 32. Aus 20 — 130 Meier Tiefe; gewöhnlich sehr kleine rundliche Krusten auf Alcyonidium gelatinosum bildend, Bowie auch au den Beinen von Pyenogoniden. Verbreitung: Nordsee; Spitzbergen. Menibranipora unicornis. 1828. Flustra unicornis Fleming, lirit. Auim. Edinburgh, p. 536 7 Membran ipora Uneata, forma unicornis fö, Stadium longius adultuni Smitt, 1. c. p. 365, Taf. XX, Fig. 30. 1880. „ unicornis Fleming; Hincks, I.e. p. 154, Taf. XX, Fig. 4. Aus 20 — 130 Meter Tiefe; kleine Krusten auf Alcyonidium gelatinosum. Die Zoöcien haben dieselbe Form wie jene der M. aretica, sind jedoch grösser und ihr Rand ist spärlicher mit spitzen Granulis besetzt. Unten gewöhnlich ein grosses Avicularium auf einer kegelförmigen Erhebung; ein anderes kleineres in der Regel auf einer Seite am oberen Rande des Zoöciums und ihm gegenüber gewöhn- lich ein sehr langer Stachel; über dem letztgenannten Avicularium häufig ein, über dem grossen Stachel ein bis zwei kürzere Stacheln. Verbreitung: Nordsee; Nördliches Eismeer; Grönland; Labrador; Queen Charlotte Islands. Membran ipora Flemingii. L854 M, „l.ranipora Flemingii Busk, Brit. Mus., Cat. II, p. 58, Taf. LXXXIV, Fig. 3—5. 1880. - „ Hincks, 1. c. p. 162, Taf. XXI, Fig. 1—3. 1867. „ „ forma trifolium Smitt ex parte, 1. c. p. 367, Tab. XX, Fig. 40. Auf einem Steine zwischen 140 und 230 Meter Tiefe. Verbreitung: Nordsee; Nördliches Eismeer; Grönland; Adria. Membran ipora trifolium. l-SI. Fhtttru trifolium Wood S., Catalogue of the Zoophytes of the Crag, Ann. Nat. Hist. Ser. 1, XIII, p. 20. 1 ~ « "■ T . Menibranipora Flemingii, forma trifolium Smitt, I. c. p. 367, Taf. XX, Fig. 42. 1880. „ trifolium Wood; Hincks, 1. c. p. 167, Tab. XXII, Fig. 5, 6. Aus 140 — 180 Meter Tiefe, auf Peden islandicus und Buccinum glaciale. Verbreitung: Nordsee; Spitzbergen; Grönland; Labrador; St. Lorenz-Bucht. Cribrilina punctata. 1841. Lepralia punctata Bassall, Catalogue of Irish Zoophytes, Ann. Nat. Hist. Ser. 1, VII, p. 368, Tab. IX, Fig. 7. 1867. Escharipora punctata Hassall; Smitt, 1. c IV; Bihang, p. 4. Tab. XXIV, Fig. 4—7. 1880. Cribrilina „ Hassall; Hincks, 1. c. p. L90, In. XXIV, Fig. 3; Taf. XXVI, Fig. 1—4. Krusten auf Peden islandicus, Buccinum groenlandicum und B. finmarkianum, aus 140 — 180 Meter Tiefe. Verbreitung: Küste von Frankreich; Grossbritannien und Norwegen; Karisches Meer. Cribrilina annulata. 1780. Celiepora annulata Fabricius, 0. Fauna Groenl., p. 436. .-.• Fabricius; Smitt, 1. c. p. 4. Tat'. XXIV. Fig. s_io. ■Üina „ Fabricius; Hincks, ]. ,-. p, 193, Tat. XXV, Fig. 11, 12. Ganz kleine Krusten auf Pecten islandicus and Buccinum groenlandicum] aus 160 — 180 Meter Tiefe. Verbreitung: Englische und norwegische Küsten; Nördliches Eismeer; Grönland; Labrador; St. Lorenz- Bucht; Grand Manan. Porina tubulosa. i >,t>„il<,.". Taf. XI. IX, Fig. 1—8. Grosse weissglän/.ende Krusten auf Pecten islandicus und Cellepora ceroieornis ; aus 160 — 180 Meter Tiefe. Verbreitung: Nordische und arktische Meere; Adria; Florida; Cap Hörn; Mazatlan. 3fucronella Peachii. L847. LeprdUa Peachii Johnston, 1. c. p. 315, Taf. LV, Fig. 5. 6. 1867. Discopora coccinea, forma Peachii Smitt, 1. c. p. 26, Tat'. XXVII, Fig. 164-167. 1-71. „ emucronata Smitt, 1. c. V. p. Hl'ü, Taf. XXI, Fig. l'7, 28. 1880. Mucron- ohnston; Hincks, 1. c. p. 360, Taf. L, Fig. 1—5; Taf. LI, Fig. 1, 2. Ein Exemplar auf Buccinum glaciale; ans 140 — 180 Meter Tiefe. Verbreitung: England; Norwegen; Karisches Meer; St. Lorenz-Bucht; S. W. Frankreich; Adria. Mticronclht nentricosa. 1842. Lepralia ventricosa Bassall, On flu- genas I.1 pralia, Ann. Nat. Hist. IX, p. 412. L867. Discopora coccin Smitt, I. c. p, 26, Tab. XXVII. Fig. 172 (?). 'in ventricosa Hassall; Hincks, 1. c. p, 363, Taf. L, Fig. 6— 8. Sehr häufig, schön'' Krusten auf Pecten islandicus bildend; aus 160—180 Meter Tiefe. Die best- Abbildung dieser Art gibt Busk in dem Cataloge des britischen Museums auf Tafel LXXXII- Figur 5 und 6. Ob die oben angeführte Abbildung von Smitt auch unserer Art entspricht, erscheint zweifel- haft; Hincks hat dies auch bereits durch ein a. a. 0. dem Citate beigefügtes i? | ausgedrückt. Verbreitung: Frankreich; Grossbritannien; Norwegen; Nördliches Eismeer; Grönland; Queen Char- lotte-Islands. Bryozoen. 93 Mucronella abyssicoki. 1868. Lepralia abyssicola Normann, Last Report on Shetland Dredginga, Part II. Report Brit. Assoc. for L868, p. 307. 1880. Mucronella abyssicola Normann; Hincks, 1. c. p. 369, Tat'. XXXVIII, Fig. 1, 2. Eine kleine Kruste auf einem Steine. Verbreitung: Shetland- Inseln; St. Lorenz- Bucht. Mucronella pavoneUa. 1864. Eschara pavonella AI der, Ou new Brit. Polyzoa, Quart. Journ. Micr. Sc. n. s. IV, Original Communications, p. 106. 1867. Discopora pavonella AI der; Smitt, 1. c. p. 28, Taf. XXVII, Fig. 181. 1880. Mucronella pavonella AI der; Hincks, 1. c. p. 376, Taf. XXXIX, Fig. 8—10. Aus 20 — 130 Meter Tiefe; zahlreiche rundliche Krusten auf Alcyonidium ijelatinosum, dann auf Pecten slandicus, Buccinum glaciale und an den Beinen von Pycnogoniden. Verbreitung: Northuniberland; Finniarken; Nördliches Eismeer; Grönland; St. Lorenz-Bucht, Queen Charlotte Islands. Palmicellaria , Skeiiei. 1786. Millepora Skenei Ell is et Solander, Zoophytes, p. 135. 1867. Discopora Skenei, forma (2) Escharae auett. Smitt, 1. c. p. 29. 1880. Palmicellaria Skenei Ellis et Solander; Hincks, 1. c. p. 379, Taf. LH, Fig. 1—4. Ein kleines Exemplar zwischen 140 und 400 Meter gedredget. Verbreitung: Küsten von Frankreich; England und Norwegen; Karisches Meer; Grönland; St. Georges-Bank. RHAMPHOSTOMELLA nov. gen. Unter der Bryozoenausbeute von Jan Mayen fand ich auch mehrere Arten, welche bisher von Smitt und Hincks in die Gattung Cellepora eingereiht worden waren. Da dieselben aber nicht mit allen von Hin cks für die Gattung Cellepora als charakteristisch angegebenen Merkmalen versehen sind und anderseits unter einander eine gewisse Ähnlichkeit besitzen, habe ich mir erlaubt, dieselben in eine neue Gattung zusammen- zufassen, welche ich Rhamphostomella nenne. Die Diagnose für diese Gattung ist folgende: Im Allgemeinen oval geformte, meist regelmässig alternirend angeordnete und wenig vorragende Zoöcien mit endständiger, weiter, halbkreisförmiger Mündung, die durch einen dünnen, häutigen Deckel verschlossen wird; die Mündung ist unten und an den Seiten von einer peristomalen Erhe- bung umgeben, die in der Mitte einen Ausschnitt hat, indessen einem Seitenrande gewöhnlich ein Avicularium eingefügt ist; diese das Avicularinm bergende Hälfte des Peristoms ist gegen die andere meist stärker entwickelt und ragt oft wie das Rostrum einer Cellepora vor. Die Oöcien sind halbkugelig und perforirt. Das Zoarium bildet einschichtige Krusten. Die Charakteristik, welche Hincks für die Gattung Cellepora gibt, lautet dagegen: „Zooecia urceolate, erect or suberect, heaped together and irregularly disposed; the orifice terminal, with one or more asceuding rostra in counection with it, bearing avicularia. Zoarium incrusting, often composed of many layers of cells, or erect and ramose." Der Vergleich der beiden Diagnosen dürfte keinen Zweifel überlassen, dass die von mir in eine neue Gattung vereinigten Arten nicht zu Cellepora gestellt werden können. Rh a mph osto melkt scabra. 17S0. Eschara scabra Fabricius, (teste Smitt). 1867. Cellepora scabra Fabricius; Smitt. ex parte, 1. 0. p. 30, Tat'. XXVIII, Fig. 183—185. Ein kleines Fragment auf einer Spongie; aus 200 — 270 Meter Tiefe. Nur die drei oben angeführten Abbildungen entsprechen mit Sicherheit meiner Art. Die Zoöcien sind oval, breit, ziemlich flach, von weisser Farbe. Die Oberfläche ist bei jungen Exemplaren fast glatt, mit wenig 94 L. v. Lorenz, hervorragenden radiären Leisten, bei älteren mit zahlreichen kleinen Wärzchen bedeckt, die sieh auch auf den Leisten, welche gegen ein unter der Mündung gelegenes abgegrenztes Feld convergiren, finden. Auf diesem Felde befindet sich eine spitze conische Erhebung, die den primären mit einem Zahne versehenen unteren Mundrand überragt und auf deren einer Seite ein verhältnissmässig kleines Avicularium sich befindet. Ein zweites kleines, ovales Avicularium liegt bisweilen an einer Seite der Zoüciumwaud. Oöcien fehlen bei meinen Exemplaren. Verbreitung: Bohusland; Spitzbergen; Grönland. JRluunphostomella costata nov. spec. Fig. 12. 186?. ? CeOepora seabra Fabricius; Smitt, ex parte. 1. c. p. 30, Taf. XXVIII. Fig. 186—188. Die Beine von Pycnogoniden incrustirend. Die Zoöcien sind alternirend angeordnet, vorragend, von nahezu ovaler Form und weisslieher Farbe; aussen mit vorspringenden Rippen, die radiär gegen die Spitze eines unterhalb des Mimdrandes sich erhebenden Kegels convergirend sieh an diesem hinaufziehen und stellenweise mit warzenförmigen Knötchen versehen sind. Die primäre Mündung ist rundlich, die secundäre am unteren Rande mit einem wie erwähnt kegel- förmigen Fi irtsatze, der an einer Seite ein gegen die Spitze zu gelegenes grosses Avicularium mit spitzer Mandibel birgt; bisweilen findet sich unter diesem, mehr gegen die Basis des Kegels zu ein gleiehgestaltetes kleineres Aviculariuin. Oöcien halbkugelig und perforirt. Ich bin nicht gewiss, ob die oben citirten Abbildungen von Smitt auf meine Art bezogen werden können, da an ihnen die Rippen nur bis an die Basis des Kegels sich erstreckend gezeichnet sind. Verbreitung: ? Wie bei der vorigen Art. /.'// mnpJi ostomeUa spinigera nov. spec. L867. CeOepora plicata Smitt, ex parte. 1. c. p. 30, Taf. XXVIII, Fig. 192. Eine Kruste auf Pecten islandicus; 160 — 180 Meter Tiefe. Zu dieser Art gehört jedenfalls Smitt's Figur 192 von C. plicata. Die Zoöcien sind länglich, oval, vor- ragend, alternirend angeordnet und bilden eine etwas verzweigte Kruste von röthlieher Farbe. Das Gehäuse ist dünnwandig mit einigen kurzen radiären und dazwischen zarteren netzförmigen Verdickungsleisten. Mündung bei jüngeren Individuen weit, fast kreisförmig, jederseits oben einen oder auch zwei lange dünne Stacheln, unten in der Mitte ein oft am Ende etwas gespaltener grösserer und rechts und links von ihm je ein ganz kleiner spitzer Zahn. Mündungsdeckel halbkreisförmig. Secundäre Mündung meist schwach entwickelt, mit seitlichen wenig vorragenden Rändern, deren einer oft ein ovales kleines Avicularium trägt. Oöcien halb- kugelig, mit Poren. InielUt plicata. 1867. Cdleixtra plicata Smitt, ex parte, 1. c. p. 30, Taf. XXVIII. Fig. 189—191, 195. 1877. . Smitt; Hineks, Ann. Nat. Hist.. 4. 8er. MX. p. !"•;. Taf. XI, Fig. 3, 4. In zahlreichen, kleinen, rundlichen Krusten auf Akyonidium gdatinosum, dann bisweilen auf Pecten aus 20 — 130 Meter Tiefe. Dieselben stimmen vollkommen mit den angeführten Abbildungen von Smitt überein. Die Zoöcien sind getrocknet meist schön weissglänzend, mehr oder weniger gestreckt oval, mit dem oberen Ende etwas vor- Die dünnen, durchscheinenden Wände bei jungen Exemplaren glatt, bei älteren durch radiäre, vom Rande gegen die Mittellinie gerichtete, mehr weniger deutliche, schmale Streifen verdichtet, zwischen welchen Bryozoen. 95 ein zartes Netzwerk von dünnen Leisten sich ausbreitet. Die primäre Mundöffnung ist halbkreisförmig, mit geradem unteren Rande; die secundärc Mündung ist dreiseitig, oben bogig, die beiden Seitenränder gerade und nach unten zu einem rechten Winkel conveigirend. Einer dieser .Seiteuränder wird fast ganz von einem grossen, ovalen Avicularium mit abgerundeter nach oben gerichteter Mandibel eingenommen. Bei älteren Individuen nähern sich die Seiteuränder oben mehr, so dass sie einen spitzen Winkel einschliessen. Die Oöcien sind halbkugelig, mit zahlreichen grossen Poren versehen. Verbreitung: Spitzbergen; Grönland. üha/mphostomella bilmnfouita. Fig. 11. 1877. Cdlepora bilaminata Hincks, Ann. Nut. Hist. 4. Ser. XIX, p. 111, Tai'. XI, Fig. (',. 7. Kleine Krusten auf Alcyonidium yelatinosum; aus 20 — 130 Meter Tiefe. Ich glaube nicht, dass meine Exemplare von Hincks' C. bilaminata verschieden sind. Die Zoöcieu haben eine ovale Form und sind sehr dicht gedrängt, alternirend angeordnet. Die dünne Wand derselben hat stets eine glatte Oberfläche mit zarten radiären Streifen, wie Sprünge. Primäre Mündung halbkreisförmig, unten mit einem grossen Zahne in der Mitte und einem kleineren auf jeder Seite. Die secundäre Mündung entweder mit einem unten von beiden Seiten weit vorspringenden Peristom, das einen tiefen Einschnitt in der Mitte hat, an dessen einer Seite ein ovales Avicularium eingefügt ist, oder mit einem nach aussen umgeschlagenen unteren Rande, der eine Art Duplicatur bildet und auch oft ein Avicularium birgt. Die Ovicclleu sind halbkugelfönnig mit wenigen Poren. Verbreitung: Labrador. llhamphostomella radiatula. Fig. 10. 1877. Leprulia radiatula Hincks, Polyzoa i'rom Iceland und Labrador, Ann. Nut. llist. 4. Ser. XIX, p. 104, Tat'. X, Fig. 9 — 14. 1867. ? Celhpora plicata var. Smitt, 1. c. p. 30, Tai'. XXVIII, Fig. 193. Auf Alcyonidium yelatinosum, kleine K nisten bildend; aus 20 — 130 Meter Tiefe. Die Zoöcien sind oval, von weisser Farbe, mit radiären, starken, rippeuartigen Leisten, zwischen denen sich längliche, grubenartige Vertiefungen bilden. Der Munddeckel ist halbkreisförmig, die primäre Mündung von einem, aus seitlich sich erhebenden und am Rande rundzackigeu Vorsprüngen gebildeten Peristom mehr weniger veideckt. Im unteren Peristomrande, hinter dem ein zahnartiger Fortsatz hervorragt, ist ein Avicularium eingefügt. Bei älteren Zoöcien finden sich ausser auf dem Rande des Peristoms noch auf der Zellwaud einzelne warzenartige Erhebungen. Das halbkugelförmige, von wenigen Poren durchbrochene Oöciuni wird theilweise jederseits vom Peristom überragt. Manche meiner Exemplare stimmen mit deii citirten Abbildungen von Hincks mehr überein als mit meiner Figur. Verbreitung: Island; Labrador. Cellepoi'a cervicomis. Fig. 13. 1856. Celkpora cervicomis Busk, On Polyzoa collected on thc Coast of Norway and Finraark, Ami. Nat. löst., Ser. ■_'. XVIII, p. 32, Taf. I, Fig. 1. 1880—81. „ „ Busk Journ. Linn. Soc. XV, p. 238, Taf. XIII, Fig. 6— 8. 1867. Celkpora huyrassata Lamarck, Smitt, 1. c. p. 33, Taf. XXVIII, Fig. 212-216 (21 IVi. Zahlreiche meist dichotomisch verzweigte Stöcke auf Pecten islandicus) aus 160 — 180 Meter Tiefe. Von dieser Art, zu welcher Busk die oben citirte C. incrassdta zieht, während sie von Smitt unter den mit C. incrassata synonymen Arten angeführt wird, wurde die im Folgenden von mir als 0. ventricosa benannte Art wahrscheinlich bisher nicht unterschieden. Ich hebe daher, unter Hinweis auf die bei gleicher VergrbBSerang gezeichneten Abbildungen der beiden Formen, hier kurz die Hauptmerkmale der G. cervirornis im Vergleiche zu 98 L. v. Lorenz, meiner C. ventrieosa hervor. Die Stöcke sind bei jener höher und schlanker als bei dieser, ziemlich regelmässig dichotomisch verzweigt und sitzen gewöhnlich ohne krustenartig verbreitete Basis auf ihrer Unterlage; die Zoöcien sind kleiner, weniger vorragend, mit fast kreisrunder, am unteren Rande ausgeschnittener primärer Mündung, die von einem entsprechend gestalteten Deckel verschlossen wird. Verbreitung: Nördliche und arktische Regionen des Atlantisehen Oceans. Cellepora ventrieosa nov. spec. Fig. 14. 1867. Ceüepura incrassata Lamarck; Smitt, es parte. 1. c. Bänfig neben Cellepora cervicornis auf Pecten islandicus; aus 160 — 180 Meter Tiefe. Es scheint mir, class diese von der C. cervicornis wesentlich abweichende Art bisher von ihr nicht unterschieden wurde. Da beide in Jan Mayen sich so eng nebeneinander finden, kann man annehmen, dass dies auch bei anderen Localitäten tler Fall sein wird. Für den ersten Moment sind allerdings die Unterschiede nicht in die Augen spiingend, wenn aber einmal erkannt, wird man auch mit freiem Auge die beiden Arten auseinanderzuhalten vermögen. Ein habitueller, jedoch nicht immer prägnanter Unterschied besteht darin, dass dir i . ventrieosa niedrigere, weniger regelmässig verästelte und gedrungenere Stöcke bildet, die sich meist von einer verbreiteten hügeligen Basis erheben und dass die Zoöcien mehr hervorragen als bei ihrer nahen Verwandten. Diese Zoöcien sind auch merklich grösser, was sich besonders an Querbrüchen der Stämme deutlich erkennen lässt. Bei genauerer Untersuchung zeigt sich ferner, dass die primäre Mundöffnung nicht kreisrund sondern oval und am unteren Rande mit einem Ausschnitte versehen ist. Die seeundären Muud- ränder erheben sich oft weit über die primäreu, indem sie einen kurzen Trichter bilden, au dessen einer oder beiden Seiten ein Avieularium eingefügt ist. Ovicellen habe ich nur in spärlicher Anzahl beobachtet; sie sind wegen ihrer Kleinheit leicht zu übersehen, von halbkugeliger Form, oft mit einem einzigen Porus in der Mitte. Verbreitung: Wahrscheinlich dieselbe wie von C. cervicornis. Cellepora nodulosa nov. spec. Fig. l.\ L6. [ fern *s Hincks, Smitt ex parte, 1. c. p. 32, Taf. XXVIII, Fig. -2117—210(11011 Fig. 202 bia 206 . Zwei kleine Zoarien auf Lepralia elegantula; aus Tiefen zwischen 140 und 180 Meter. Die Zoarien sind kleine, eiförmige, mehrschichtige Krusten, ähnlich jenen der G.pwmicosa. Die Zoöcien meisl fasl bis zum Mttndungsrande in die Kruste eingebettet, und nur ein unterhalb des Mundes in der Mitte befindlicher Fortsatz (Rostrum), welcher an seinem Ende ein kleines Avieularium trägt, ragt weit vor; an jeder Seite des Mundes erhebt sieh das Peristoin in Form einer dünnen Lamelle, die sich an den Seiten des Rostrums bis zu dessen Spitze hinzieht, so dass eine Art Rinne gebildet wird. Um jedes Zoöcium vier bis sechs tief in die kalkige Masse der Kruste eindringende Gruben, welche den Mündungen älterer, von der jüngsten Generation überwucherter Zoöcien entsprechen. Mündung fast kreisrund, mit einem Ausschnitte am unteren Rande. Oöcien halbkugelig mit Poren au der Frontalseite. Dieser Cellepora entsprechen die oben angeführten Abbildungen Fig. 207 — 210 von Smitt vollkommen, während die Fig. 202- 20(5, welche dieser Autor ebenfalls als zur C. ramulosa forma avicularis Hincks gehörig bezeichnet, durch die mangelnde peristomale Lamelle längs des Rostrums und das Vorhandensein von 11 zerstreut auftretenden Avicularien sich unterscheiden, was in gleicher Weise auch bei den von Hincks in ..the British Marine l'olyzoa", p. 406, Taf. LIV, Fig. 4 — 6 gegebenen Abbildungen und deren Beschreibung gilt. Da nun Hineks zu der von ihm zuerst 1 Quart. Journ. Micr. Sc. VIII, p. 278, Taf. XXX, Fig. 5) beschriebeneu r in den British Marine Polyzoa die Fig. 202 — 206 von Smitt nicht rechnet, nimmt er still- Bchweigend, dieselben als zu einer anderen Art gehörig an, wodurch die von mir vorgenommene neue Benen- nung derselben bereit» gerechtfertigt wird. Ih-ijozoen. 97 Cellepora bicornis. 185'.). Cellepora bicornis Busk, A Monograph ofthe fossil Polyzoa ofthe Crag, London, p. 17, Taf. VIII. Fig. 6, 7. Krusten auf l'ecten islandicus aus 160 — 180 Meter Tiefe. Die Exemplare stimmen am besten mit der bisher nur als fossil bekannten C. bicornis überein, deren primäre halbkreisförmige Mundöffnung au dem unteren, geraden Rande einen Anschnitt hat; dies kann jedoch leicht übersehen werden, da die Mündung durch eine Erhebung an jeder Seite, welche ein Avicularium birgt, so wie durch einen kegelförmigen Fortsatz in der Mitte vor der Mündung, der ebenfalls ein Avicularium trägt, verdeckt wird. Es könnte daher unsere Art auch leicht für die C. avimdaris, welche Hincks in den Ann. Nat. Hist. Ser. 3, IX, so wie in „the British Marine Polyzoa" beschreibt und abbildet, gehalten werden, wenn man nicht beachtete, dass bei dieser der halbkreisförmige Mund an seinem unteren Rande des Ausschnittes entbehrt, dagegen jederseits mit einem kleinen Zahne versehen ist. Iietepora JBeaniana. 1846. Retepora Beaniana King, Ann. Nat. Hist. XVIII, p. 237. 1880. „ „ King; Hincks, I.e. p. 391, Taf. LIII, Fig. 1—5. 1867. Retepora cellulosa forma Beaniana, a, var. borealis, Smitt, 1. c. p. 31, Taf. XXVIII, Fig. 217 — 221. Ein kleines Bruchstück ohne nähere Angabe. Verbreitung: Grossbritannieu und Norwegen. Crisia eburnea. 1767. Sertularia eburnea Linnö, 1. c. XII, p. 1316. 1880. Crisia eburnea Liune; Hincks, 1. c. p. 420, Taf. LVI, Fig. 5, 6. 1865. „ „ Linne; Smitt, 1. c. I, p. 115, Taf. XVI, Fig. 7-19. Auf verschiedenen Molluskenschalen aufgewachsen; zwischen 15 und 180 Meter. Verbreitung: Cosmopolitisch. Crisia denticulata. 1836. Cellaria denticulata Lamarck, Annim. s. Vert. ed 2, U, p. 182. 1865. Crisia denticulata Lamarck, Smitt, 1. c. p. 117. 1880. „ „ Lamarck; Hincks, 1. c. p. 422, Taf. LVI, Fig. 7— 9. Aus 10—50 Meter und aus 140 Meter Tiefe. Ich will hier einer Wachsthumsform dieser Art erwähnen (die Gestalt, Anordnung und Zahl der Zoöcien in einem Gliede stimmt mit der typischen Form überein), welche dadurch ausgezeichnet ist, dass die Aste der Bäumchen fächerförmig sich ausbreiten, also die Enden der Zweige in die Peripherie eines und desselben Kreisbogens fällen. Dies ist dadurch bedingt, dass die Aste sich alle sehr gleichmässig dichotomisch ver- zweigen. Ich fand nur kleine derartige Colonien, so dass diese wahrscheinlich nur .Jugendstadien der grösseren, nicht mehr so regelmässig gestalteten Bäumchen sind. Verbreitung: Westküste von Frankreich; Grossbritannien; Norwegen; Nördliches Eismeer; Grand Manan; Queens Charlotte Islands; Madeira; Südafrika. Stomatopora dilatans. 1847. AUcto düatans Johnston, 1. c. p. 281, Taf. XLIX, Fig. 5, 6. 1866. Diastopora repens Wood; Smitt, (ex parte) 1. c. II, p. 395, Taf. VIII, Fig. 1—4. 1880. Stomatopora dilatans Johnston; Hincks, 1. c. p. 429, Taf. LVII, Fig. 3, 3a. Ein schönes Exemplar auf RhynchoneUa psittacea, zwischen 140 und 180 Meter gedredget. Verbreitung: Roseoff; England; Norwegen; Karsisches Meer. Üaiurruiclii.schu Expedition auf Jan Mayen. 13 98 L. v. Lorenz, Stomatopora incrassata, Smitt, 1. c. II, p. 402, Tat'. V, Fig. 1 — 7. 1871. - „ Smitt, 1. c V, p. 1119, Taf. XX, Fig. 8. Stomatopora incrassata Smitt; Hincks, 1. c. p. 436, Tal'. LIX, Fig. 2, 3. Auf' Pecten islandicus; gedredget aus 160 — 180 Meter. Verbreitung: Grossbritannien ; Norwegen; Nowaja Semlja; Karisebcs Meer; Queen Charlotte Islands. TubuMpora flabellaris. Tubipora flainUari.< Fabricius, Faun. Grönland, p. 430. L866. TubuUpora flabeOaris Fabricius; Smitt, I. e. II. p. 401. Tat'. IX, Fig. 6—8. 1880. n „ Fabricius; Hincks, 1. c, p. 446, Taf. LXIV, Fig. 1—3. Fragmente auf einer Alge. Verbreitung: Grossbritannien; Norwegen; Spitzbergen; Grönland; Sttd-Labrador; Adria. Idnionea atlatitica. L847. limonea atlantica Forbes; Johnston, 1. c. p. 278, Taf. XL VII, Fig. 3. 1866. „ „ Forbes; Smitt, 1. c. p. 398, Taf. III, Fig. (!, 7; Tat'. IV, Fig. 4—13. 1880. „ „ Forbes; Hincks. 1. c. p. 451, Taf. LXV, Fig. 1—4. Auf Steinen und Muscheln aus Tiefen von 15 — 180 Meter. Verbreitung: Grossbritannien; Norwegen; Nördliches Eismeer; Mittelmeer; Madeira; Florida. Etvtalophora clnvata. 1859. Pustulopora ducata litisk, Crag Polyz. p. 107, Tat'. XVII, Fig. 1. phora davata Busk; Hincks, 1. c. p. 456, Taf. LXV, Fig. 5—8. Auf einer Rhynchonetta psittacea zwei kleine Stöckchen; gedredget zwischen 140 — 180 Meter Tiefe. Verbreitung: England; bisher nur bei Pencanee, Torbay und Autrim gefunden. JUastopoi'a obella. 1847. Tubtdipora obdia Johnston, 1. c. p. l'77, Tat'. XLV1I, Fig. 7, 8. , ■«, obdia .Smitt, 1. c. p. 396, Tat'. Vlll. Fig. 9 -12. L880. Diastopora obdia Johnston; Hincks, 1. c. p. 462, Taf. LXVI, Fig. l'fj, In«. Ein Fragment auf Pecten islandicus; gedredget zwischen 160 — 180 Meter. Verbreitung: Nördliche und arktische Regionen des atlantischen Oceans; Mittelmeer, bei Marseille. Hornera lichenoides. 1767. Mülepora lichenoides Linne, 1. c. XII, p. 1238. 1866. Hornera lichenoides Linne; Smitt, I.e.)). 104, Taf VI, Fig. in; Taf. VII. Fig. 1—14. „ „ Linne; Hincks, l. c. p. L68, Taf. LXVII, Fig. 1—5. L874. „ „ forma K ri lienpauer, Systemaft. Verzeichnisa der iu Ost-Grönland ges. Hydroiden und a: Die zweite deutsche Nordpolfahrt unter Capt. Coldeway, [I. Bd., p. 425. Aus 140—400 Meter Tiefe. Kirchenpauer hat von Hornera lichenoides mehrere Wachsthumsformen unterschieden; die Exemplare aus Jan Mayen geboren zur forma frondiculata dieses Autors. Verbreitung: Grossbritannien; Norwegen; Nördliches Eismeer; Grönland; St. Georges-Bank. Idchenopora hispida. i Fl emi ng, Brifc Ariim. p I leming; Smitt. I. c. p. 106, Taf. XI. Fig. 10—12. i leming; Hincks, l. c. p. 473, Taf. I.XY1II, Fig. 1— s. Bri/ozoen. 99 Auf Algen aus 10 — 50 Meter Tiefe. V er br ei tung:Frankreich; Grossbritannien; Norwegen; Grönland; Süd-Labrador; Qaeen Charlotte Islands. Lichenoporn veri'itenria. 1780. Madrepora verrucaria Fabricius 0., Fauna Groenlandica, p. 430. 1866. Discoporella verrucaria l abricius; Smitt, 1. c. p. 405, Tat". X, Fig. (5—8; Tat'. XI, Fig. 1—6. 1880. Lichenopora verrucaria Fabricius; Hincks, 1. c. p. 478, Tal'. LXIV, Fig. 4, 5. Häufig auf Pecten islandkus aus Tiefen von 160 — 180 Meter Tiefe. Verbreitung: Grossbritannien; Norwegen; arktiseb-atlautiscbe Meere; St. Georges Bank; Queen Charlotte Islands; Mittelraeer bei Marseille. Domopora stellata. 1826. Ceriopora stellata Goldfuss, Petrefaota Germaniae, I. 39, Taf, XXX, Fig. 12. 1880. Domopora stettata Goldfuss; Hincks. 1. c. p. 481, Tat". LXIII, Fig. 10—14. Ein scblecbt erhaltenes Exemplar, das im ganzen mit der Beschreibung, die Hincks von dieser Art gibt, übereinstimmt, jedoch durch einen besonders dünnen Stiel an der Basalseite ausgezeichnet ist. Verbreitung: Grossbritannien; Norwegen. Alcyonidium. gelatinosum. 1867. Jlcyonium gelatinosum I.iune, 1. c. XII, p. 1295. 1866. Alcyonidium ijrlaliiiusurn Linne; Smitt, 1. c. p. 497, Tat'. XII, Fig. 9—13. 1880. „ „ Linne; Hincks, 1. c. p. 491, Tat'. LXIX, Fig. 1-3. Aus Tiefen von 20-130 Meter. Verbreitung: Nördliche und arktische Regionen des Atlantischen Oceaus; Queen Charlotte Islands. Alcyonidium mamillatum. 1857. Alcyonidium mamülatum Alder. „A Catalogne of the Zoophytes of Northumberland and Durham", Trans. Tyneside Nat. F. Club, p. 64, Tat'. V, Fig. 3, 4. 1880. „ „ Alder; Hincks, 1. c. p. 495, Taf. LXIX, Fig. 7, 8. 1866. Alcyonidium hirsutum Fleming; Smitt,~l. c. p. 497, Taf. XII, Fig. 5, 6. Aus 10—50 Meter Tiefe. Verbreitung: Northumberland; Bohusland; Nördliches Eismeer. Alcyonidium Mytili. 1847. Alcyonidium Mytili Dalyell, Remarkable Animals of Scotland, II, p. 36, Taf. XI. 1866. „ „ Dalyell; Smitt, I.e. p. 496," Taf. XH, Fig. 1,2. 1880. „ „ Dalyell; Hincks. 1. c. p. 498, Taf. LXX, Fig. 2, 3. Aus 20 Meter Tiefe gedredget, sowie auch nach hohem Seegange am Strande gefunden. Verbreitung: Grossbritannien; Bohusland; Ost-See. Flustrella corniculata. 1871. Aloyonidium comiculatum Smitt, 1. c. V, p. 1123, Taf. XX, Fig. 10—16. Auf Hydroidenstöckchen (Sertularella pinnata), kleine Colonien bildend; am Strande gesammelt. Verbreitung: Spitzbergen. Cylindroealwn dihifrttitm. 1860. Farrella dilatata Hincks, Description of new Polyzon from [reland, Quart. Journ. UGcr. Sc. VIII, p. 279, Taf. XXX, Fig 7. 1866. Vesicidaria fusca forma Simplex Smitt, 1. c II, p. 503, Tal'. XU I, Fig. 37— 39. L880. Cylindroecium dilatatum Hincks, 1. e. p. 536, Taf. LXXVII, Fig. 1, 2; Taf. l.XXIX. Fig. 1—3. Häufig auf Area glacialis, aus einer Tiefe von 200—270 Meter. Verbreitung: Roseoff; Grossbritannien; Bohusland. 13* 100 L. v. Lorenz, Bryozoen. Erklärung der Abbildungen auf Tafel VII. Fig. 1. Membranipora arctica D'Orb. 60/1; „ 2. Schizoporella erustaeea Sniitt 30/1; a Operculum 75/1; b Avieularium 75/1; c dasselbe 250/1; „3. n Umbata n. sp. 30/1; o Operculum 75/1; „ 4. Lepralia vitrea n. sp. 30/ 1 ; „ 5. „ „ n. sp. 60/1 ; a Operculum, b Avieularium 69/1 ; n 6. Porella condnna Busk 30/1; a Operculum, b Avieularium 75/1; c Avieularium 250/1; n 7. Escharoides Sarsii Smitt 30 1: „ 8. Smittia rigida n. sp. 75/1; « Avieularium 250/1; n 9. Rhamphostometta radiatula Hincks 60/1; a, b Avieularium von aussen und innen 250/1; n 10. „ büaminata Hincks 24/1; a Avieularium 130/1; „ 11. „ costata n. sp. 30/1 ; a Operculum 60/1 ; b Avieularium 130/1 ; „ 12. CeUepora cervicornis Busk 30/1; «Operculum 75/1; „ 13. „ vetUricosa u. sp. 30/1; » Operculum, i Avieularium 75/1 ; „ 14,15. „ nodulosa u. sp. 30/1 ; o Operculum, t Avieularium 75/1. Lorenz L v , Brvozoen v Jan Maven. Taf.Ml. " — 8 breiten Qnergefässen treten ungewöhnlich breite, stark pigmentirte Quergefässe auf, welche stellen- weise schon mit freiem Auge die Kieme quergestreift erscheinen lassen. Zwischen je zwei Längsgefässen liegen 10 — 12 schmale Stigmen. Der Kiemensack ist in zahlreiche sehr deutliche Falten gelegt, was haupt- sächlich von aussen gut ersichtlich ist. Verrill (1. c.) gibt von der Ausseuseite der Kieme eine ganz gute Abbildung. Verrill identifizirt diese Art mit Ascidia callosa Stimpson (Proceedings of the Boston Society III. Bd., 1851, p. 228) und erhebt in einem blossen Artenverzeicbniss ohne nähere Diagnosen (1. c. III. Bd., p. 214) diese Species zum Typus einer neuen Gattung, die er Ascidiopsis nennt, ohne dieselbe indess mit einem Worte zu charakterisiren. Sehr nahe verwandt mit Asc. complanata ist Herdman's Asc. faltigem (Tunicata Voyage of H. M. S. Cballenger Zoologie, Bd. IV, pag. 211, Tat'. 32, Fig. 1-6) von der Küste von Neu-Schottland. Der Kiemensack isl jedoch nicht gefaltet und die Papillen sind anders geformt. In denselben Formenkreis gehören auch gewiss Asc. mollis Verrill von Hancock und Asc. obliqua Alder, wie Herdman hervorhebt. l)cr bisher bekannte Verbreitungsbezirk von Asc. complanata sind der nordwestliche und arktische Theil des atlantischen Oceans. Ascidia fallanc, n. sp. Fig. 2 und 8. Au- ' i stall regelmässig eiförmig, links an der Ansatzstelle etwas abgeplattet, vorn etwas breiter als hinten. Die Branchial- und Kloakenöffnung sind sitzend, erstere subterminal und undeutlich achtlappig, letztere sechslappig und nur 5m'" von der andern entfernt. Die Testa ist sehr durchscheinend und dünn, von zahlreichen sich in feine Adernetze verzweigenden Gefässnetzen durchzogen, welche ihr ein milchweisses Aus- sehen verschaffen. Das einzige Exemplar war 19mni lang und hatte 14mm grösste Breite. ein konnte ich circa 30 zählen. Sie stehen ziemlich weit auseinander und sind von abwechseln- de Sttckenseite sind einige besonders kurze zu erwähnen. Der HypophyBentuberkel ist oval, die Öffnung des trichterförmig angeschwollenen (langes ist halb- mondförmig. Das Ganglion isf Si&rk in die Länge gezogen und sehr dick. Die vordere Lamelle der peri- Tnvieaten. 103 branchialen Rinne ist um mein- als das Doppelte breiter als die hintere und bedeckt vollständig den Hvpo- physentuberkel, in dessen Gegend sie eine nach innen gerichtete sackförmige Ausbreitung bildet. Die beider- seits blind endigende Hypobranchialrinne ist sehr lang und ihre link* sehr breite Lamelle stark nach rechts umgeschlagen. Die Dorsalfalte ist anfangs schmal, wird in der Mitte etwas breiter, um sich dann gegen den Oeso- phaguseingang zu langsam zu verlieren. Sie ist auf der linken Seite gerippt und ihr Rand sehr schwach und unregelmässig gezähnt. Rechts von der Oesophagusspaltc liegt eine schmale mit 6 — 7 stumpfen Zähnen versehene Falte. Das vordere Ende des Endostyls überragt nicht die Peribranchialrinne. D er Kiemensack überragt um ein kleines Stück den Magen; er ist von sehr zarter Beschaffenheit, Die inneren schwachen Längsleisten tragen grosse knopfförmige Papillen an den Kreuzungsstellen mit. den stärkeren Quergefässen und schwache Papille an den Vereinignngspunkten mit den dazwischen liegenden schwachen Querlamellen, welche theilweise auch ganz wegfallen. Zwischen je zwei inneren Längsleistei) liegen drei recht breite, unregelmässige Stigmen. Im Kiemensack sowohl als im Mantel liegen zahlreiche Pigmenthaufen zerstreut. Der Magen ist gross und längsgefaltet; sowohl er als der Darm sind mit zahlreichen Nierenbläschen bedeckt. Der After ist mit zwei häutigen halbmondförmigen, nach hinten zurückgeschlagenen Klappen versehen. Die Ovarien liegen in der Eingeweideschlinge und umspinnen den vorderen Theil des Darmes. Der Geschlechtsgang führt längs des Enddarmes zum After, der in gleicher Höhe mit der vorderen Krümmung der Eingeweideschlinge liegt. Diese Art ist ihrem Äussern nach mit Asc. prunum 0. F. Müller leicht zu verwechseln (siehe die genaue Beschreibung dieser Art: Die Expedition zur phys. ehem. und biol. Untersuchung der Nordsee in Sommer 1872, Tunicata, von Kupffer, pag. 211), unterscheidet sich jedoch innerlich wesentlich von derselben durch die Glätte der Praebranchialzone und die Afterauhänge. ttigyra symmetra n. sp. Fig. 4— G. Äusseres: Körper eiförmig, regelmässig, nirgends eine Ansatzstelle ersichtlich, mit grobem vulkani- schen Sande allseitig bedeckt. Testa sehr dünn und durchsichtig. Die nahe an einander liegenden Öffnungen sitzend. Länge lcm, Breite 6mm. Mantel sehr zart mit schwacher Muskulatur. Tentakeln sind 16 vorhanden von viererlei Grösse. Die Anordnung derselben ist jedoch bei verschie- denen Exemplaren nicht constant und weist keinerlei Gesetzmässigkeit auf. Die Tentakeln sind wenig verästelt und derb; die vom Hauptstainme entspringenden spärlichen, an der Spitze abgerundeten Lappen sind nicht wieder getheilt. Der Dorsaltuberkel ist rund und hat eine ellipsoidische Öffnung, welche in den am Ende kolbig angeschwollenen Hypophysencanal führt. Die Dorsalfalte nimmt nach hinten bedeutend au Breite zu. Der Kiemensack hat keine Falten. Er trägt beiderseits fünf breite innere Längsrippen. Bei einem der zwei von mir untersuchten Exemplare fand ich noch eine sechste kurze Rippe, die sich jedoch nur vom Oesophaguseingang bis etwa ein Dritttheil der Länge des Branchialsackes nach vom erstreckt. Der Kiemen- sack besteht beiderseits aus sechs Querreihen von Doppelspiralen, welche viereckig gestaltet sind. Diese sogenannten „Trichter" sind jedoch äusserst flach und nur sehr wenig nach Innen gerichtet. Die Spiralen haben nie mehr als acht Umgänge. Die Quergefässe sind breit und faltig und senden zum Centrum der Spirale radiale Äste. Ausser diesen vier radiären, die Ecken der viereckig gekrümmten Spiralen mit einander verbin- denden Gefässen treten noch vielfach unterbrochene intermediäie auf. Die Ceutren der beiden entgegen- gesetzt gewundenen Spiralen sind entweder getrennt, wie Fig. 4 zeigt, oder gemeinschaftlich (s. Herdman Tunicata: Voyage of H. M. S. Challenger, Taf. 6, Fig. 8 bei Eugyra kerguelenensis). 104 R- Freih. r. Dräsche, Timkaten. Der Darnicanal liegt auf der linken Seite. Der Oesophagus führt in einen mit einer grossen, grünen, stark gefalteten Leber versehenen Magendarm. Die Darmsehlinge ist offen und der After besitzt einen zackigen Band. Auf der rechten Seite liegt als wurstl oranger Körper die Niere. Die Geschlechtsorgane sind paarig und liegen symmetrisch auf der rechten Seite und links in der Eingeweideschlinge. Die Ovarien münden in zwei lange bis zur Kloake führende Oviducte und werden in einem nach hinten offenen Bogen vou den flaschenförmigen Hodensäckchen umgeben, deren feine Aus- fuhrungsgänge, entweder einzeln oder zu einem gemeinschaftlichen Vas deferens sich vereinigend, in den Peri- branchialraum hineinragen. ' ',.' symmetra ist dem Äussern nach sehr ähnlich der Eugyra arenosa Hancock's. Durch die paarige Anlage der Geschlechtsorgaue aber ist sie von allen hieher gehörigen Arten auf das schärfste unterschieden. Obwohl nun Alder und Hancock als einen der Charaktere der von ihnen gegründeten Gattung Eugyra (Ann. et Mag. Ol Nal Hist.. 4. Serie, 1870, 4. Bd., p. 367) die Einseitigkeit der Geschlechtsorgaue hervorheben, so glaube ich doch, dass im vorliegenden Falle die Beschaffenheit der Kieme den Ausschlag geben muss. Der Branchialsack mit seinen fast ebenen Spiralen erinnert sehr an jene von Eugyra kerguelenensis Herdman (1. c. Tat'. VI, Fig. 8), welch letztere indess die doppelte Anzahl von Umgängen aufweisen. Erklärung der Abbildungen auf Tafel VIII. Fig. 1. Ascidia cumplanata von der rechten Seite. Nat. Grösse. . 2. Ascidia fattax n. sp. von der rechten Seite. Nat. Grösse. „3. „ „ „ „ Hypophysentuberkel. Vergr. W. r 4. Eugyra symmetra n. sp. Ein Trichter der Kieme von Innen. Vergr. 65. „ 5. „ „ „ „ Ein grosser Tentakel. Vergr. 65. „ 6. „ „ n „ Hypophysentuberkcl. Vergr. 40. Dräsche Rv. .Tunkaten v. Jan Mayen Tiif.vra. 105 K. FISCHE TON JAN MAYEN. GESAMMELT VON DR F. FISCHER, ARZT DER ÖSTERREICHISCHEN EXPEDITION AUF JAN MAYEN. BEARBEITET VON DR FRANZ STEINDACHNER, WIRKLICHEM MITGLIEDE DER KAISERLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. Zunächst der Küste Jan Mayen's ist der arktische Ocean sehr arm an Fischen sowohl mit Bezug auf die Arten als auch mit Rücksicht auf die Zahl der Individuen. Nur Le/us hamatus Kr. macht in letzterer Beziehung eine Ausnahme. Die ichthyologische Ausbeute des Herrn Dr. Fischer beläuft sich, trotz aller Bemühungen, ein möglichst reichhaltiges Material zu erwerben, nur auf 9 Arten, und zwar: Fam. COTTIDAE. 1, Cottus scorpius Lin. Ein Exemplar, 17cm lang, entspricht nach der Höhe der stacheligen Dorsale der grönländischen Varietät, stimmt aber bezüglich der geringen Interorbital-Breite mit dem Cottus scorpius der europäischen Küsten überein. Die linke Ventrale enthält bei dem uns zur Untersuchung vorliegenden Exemplare zwei, die rechte drei biegsame Strahlen. D. 9/16. A. 13. 2. Icelus hamatus Kr. Die grössten der von Dr. Fischer in bedeutender Anzahl gesammelten Exemplare sind 6em lang und meist Weibchen. D. 7—9/17—20. A. 13—16. 3. Triglops Pingel 11 Reinli. Zwei Exemplare, Männchen und Weibchen; ersteres 10, letzteres 9 ,n lang. Dr. R Collett hat in dem bekannten, ausgezeichneten Werke „The Norwegian North-Atlantic-Expeditiou, 1*76 — 1878, Fishcs- auf Österreichische Expedition auf Jan Mayon. 14 10(5 F. Steinihtchner, Suite 36 — 43 diese An nach 3 Exemplaren ausführlich beschrieben und iu beiden Geschlechtern abgebildet (1. c. PI. I, Fig. 9o"n. Fig. 10, 9). Das von Dr. Fischer gesammelte Männchen entspricht in der Zeichnung des Kopfes und Rumpfes dem von Dr. Collen abgebildeten Weibchen, das Weibchen dagegen dem von Dr. Collett abgebildeten Männchen. In der Form des Kopfes stimmen beide Exemplare unserer Sammlung mehr mit dem in Dr. Collett's Werke gezeichneten Männchen als mit dem Weibchen Uberein. Die grösste Kopfhohe ist etwas mehr als 173- mal, die Augenlauge 3 — 3'/3mal, die Schnauzenlänge 32 5 — 32/3mal in der Kopilänge und letztere 3!/4mal in der Körperlänge (d. i. Totallänge mit Ausschluss der Caudale) enthalten. Die schmale Stirne ist coucav und ihre Breite erreicht '/3 der Augenlänge. Vier Stacheln oder Dornen liegen am freien Rande des Vorderdeckels; die beiden unteren oder vorderen sind sehr kurz und treten nur schwach nach aussen vor. Bei dem in uns« vor Sammlung befindlichen Männchen sind die beiden Dorsalen, die Pectorale und die Caudale auf gelbem Grunde braun gefleckt, die Caudale ist ferner am hinteren Rande eingebuchtet und die erste Dorsale am oberen Rande massig stark gerundet. Bei dem nur wenig kleineren Weibchen dagegen sind sämmtliche Flossen ungefleckt, die Caudale ist am hinteren Rande vertical abgestutzt und die erste Dorsale zeigt eine nahezu dreieckige Form, da die Flossenstrahl< 11 von dem fünften und sechsten Strahle gegen den ersten wie gegen den letzten Strahl rasch an Höhe abnehmen. Übrigens sind auch bei den Männchen die ersten Strahlen der ersten Dorsale im Verhältnisse zu den mittleren Strahlen bedeutend kürzer als bei den beiden von Dr. Collett abgebildeten Individuen. Die Ventrale enthält bei den von mir untersuchten Exemplaren nur drei (nicht vier) Strahlen. D. 10— 11/23— 25. A. 22— 25. P. 18— 21. V. 3. L. 1. 47— 48. Farn. CYCLOPTERIDAE. 4. Mwmicrotv&mus spinosus (Müll.), Gill. Zu dieser Art glaube ich als Jugendfora fünf kleine Individuen von nur 2 — 22/5cm Länge beziehen zu dürfen, bei welchen statt konischer Knochenplatten nur sehr zarte, meist haarförmige Dornen in mehreren Reihen, doch in verbältnissmässig ziemlich weiten Abständen von einander, entwickelt sind. Am grössten, mit freiem Auge deutlich erkennbar, sind die Domen der obersten Reihe zunächst der it beiden Dorsalen, einzelne derselben sind 2 — 3 spitzig. Etwas schwächer ausgebildet sind die Domen der folgenden Reihe, die am oberen Augen ran de beginnt und iu der Mitte der Rumpflänge verschwindet. Die Dornen der drei übrigen Reihen erheben sich aus kleinen Papillen wie die der vorangehenden zweiten Reihe und .sind nur unter der Lupe zu erkennen. Die hintere Rumpfhälfte ist bei sämmtlichen Exemplaren unserer Sammlung vollkommen glatt, com- primirt, und nimmt gegen die Caudale ziemlich rasch an Höhe ab. Bei einigen Exemplaren sind der Rumpf und die beiden Dorsalen braun gefleckt oder marmorirt. D. 6/9— 11. A. 10— 11. Farn. LIPARIDIDAE. 5. LVparis lineatus (Lepech.) Kr. Einige ganz junge Individuen liegen mir aus Dr. Fisch er's Sammlung vor; sie sind zart braun gefleckt itreift. Fische. 107 6. CareproctuH Reinhardt Kr. Zwei Exemplare von 7 und %x/i"m Länge; bei dem einen, grösseren Exemplare ist der Rumpf verhältniss- mässig stärker in die Länge gezogen als bei dem anderen, daher die Kopfläuge bei dem ersteren 4mal, bei dem letzteren 33/5inal in der Totallänge enthalten ist. Fam. BLENNÜDAE. 7. Dwwpenus lampetraeformis (Walb.), Coli. Ein Exemplar 17'/2cm lang. Zähne in den Kiefern; keine Zähne am Vomer und auf den Gaumenbeinen. Eine Reihe in die Länge gezogener, grauvioletter, ziemlich scharf abgegrenzter Flecken längs der Höhenmitte des Rumpfes, durch dicht aneinander gedrängte Pünktchen gebildet. Über dieser Reihe grosser Flecken liegen nebelartige hellere Fleckchen, gleichfalls von dunkeln, doch minder dicht einander genäherten Pünktchen gebildet, unregelmässig zerstreut. Schräge gestellte grauviolette Binden auf der Dorsale. Kopflänge 7V2rnal, Rumpf höhe circa 173/,mal in der Totallänge. Auge ebenso lang wie die Schnauze und unbedeutend mehr als 4mal in der Kopflänge enthalten. Caudale um etwas mehr als eine Schnauzenlänge kürzer als der Kopf. Die Dorsale enthält 70, die Anale 51 Strahlen. Die vier ersten Dorsalstrahlen nehmen von dem äusserst kurzen Strahle bis zum vierten viel rascher an Höhe zu als die nächstfolgenden 12 Strahlen. Die Pectorale ist merklich länger als die Caudale. Fam. LYCODIDAE. 8. l/ycodes reticulatus Rh dt. Die beiden von Dr. Fischer gesammelten Exemplare, 9cm lang, stammen aus einer Tiefe von 100 Faden und stimmen in der Körperzeichnung vollkommen genau mit Kröyer's Abbildung von L. perspicillwm (Gaimard's Voyages en Scandinavie, en Laponie etc., Zool., Poiss., PI. 7) überein, doch fällt die Schnauze nicht vertical nach vorne ab, sondern zeigt eine mehr konisch-geruudete Form und ist am vorderen Endtheile von geringer Höhe. Dr. Lütken erklärt L. perspicillum Kr. für identisch mit L. reticulatus Rhdt. (s. Chr. Lütken, Körte Bidrag til nordisk Ichthyographi, III. Gr0nlands og Islands Lycoder) als dessen Jugendform, und ich schliesse mich dieser Ansicht an. In der vorderen Rumpf hälfte liegen kleine runde Schüppchen in der Körperhaut eingebettet. Die Kopf- länge ist genau 4mal, die grösste Rumpfhöhe mehr als 7mal in der Totallänge, der Augendiameter sowie die Schnauzenlänge nahezu 4mal, die Kopfhöhe etwas weniger als 2mal in der Kopflänge enthalten. Die Mund- winkel fallen unter die Augenmitte. Der Unterkiefer wird bei geschlossenem Munde vom Oberkiefer voll- ständig umrandet. D. 80. A. 65. P. 20. Bisher war diese Art nur von der Küste Grönlands bekannt. 9. OymneUs viridis (Fabr.), Rhdt. Zwei Exemplare von 10 und liy3cm Länge. Bei dem kleineren Exemplare sind die dunklen, grauvioletten 13 — 15 Querbinden, die sich auch über die Dorsale erstrecken und durch schmale gelbe Querstreifen, welche sich stellenweise in Fleckchen auflösen, 14* F. Steindachner, Fische. von einander getrennt. Bei dem grösseren Exemplare sind die. dunklen Querbinden und die sie trennenden helleren Zwischenräumen durchschnittlich von gleicher Breite. 6 — 7 runde, dunkle Flecken mit heller Um- säumung in der vorderen Längenhälfte der Dorsale. Die Kopflänge ist 6! 5 — 7mal, die Leibeshöhe 9*/3 — 11 Vginal in der Totallänge, der Augendiameter 4mal in der Kopflänge enthalten. D. 70—78. A. c. 71—74. P. 12. Bezüglich der geographischen Verbreitung der einzelnen Arten verweise ich auf Dr. R. Collett's aus- führliches Werk über die Fische der norwegischen, nordatlantischen Expedition in den Jahren 1876 — 1878, in welchem die Fundorte sämmtlicher bisher bekannten arktischen Fische mit grösster Genauigkeit ange- geben sind. 109 L. VÖGEL UND SÄUGETHIERE TON JAN MAYEN GESAMMELT VON DR F. FISCHER, ARZT DER ÖSTERREICHISCHEN EXPEDITION AUF JAN MAYEN BEARBEITET VON DB- F. FISCHER und AUGUST von PELZELN. MIT TAFEL IX. Aus der Classe der Säugethiere ist der einzige Polarfuchs als ständiger Landbewohner von Jan Mayen zu nennen, während nur zeitweise einzelne Eisbären auf dem gegen Norden fest geschlossenen Treibeise nach der Insel gelangen. Von Robben finden sich an den Küsten die Mützen-, Bart- und Grönlandsrobbe. (Oystophora cristata, Phoca barbata, Ph. groenlandica.) Die Vogel weit ist verhältnissmässig ziemlich zahlreich vertreten, aber nur die Seevögel brüten dort regelmässig und in bedeutender Anzahl. Von Raubvögeln wurden nur der Isländerfalke (Falco candicans), der Wanderfalke (Falco peregrinus) und die Schneeeule (Nyctea nivea) beobachtet. Die Falken zeigten sich nur im Frühling und den eisten Sommerwochen und scheinen sich von den ankommenden Zugvögeln zu nähren; später, nach dem Erscheinen der grossen Möven, wurden sie durch diese in grosser Anzahl auftretenden, streitbaren Vögel vertrieben. Eine merkwürdige Erscheinung ist das Vorkommen mancher Zugvögel auf Jan Mayen, namentlich der insectenfressenden. Offenbar auf dem Frühjahrszuge begriffen waren Erythacus rubecula, Saxicola omanthe, Turdus pilaris, Turdus musicus, Motacilla alba, Anthus äqual icus. Von Saxicola omanthe ist bekannt, dass sie bis Grönland wandert; die übrigen Arten sind aber bisher weder in dem genannten Lande (mit Ausnahme der Motacilla alba welche auf Grönland vereinzelt beobachtet wurde), noch in Spitzbergen oder Nowaja Semlja angetroffen worden. Es erübrigt daher nur die Vermuthuug, dass diese Zugvögel auf ihrer Reise nach Skandinavien oder Island durch Stürme bis Jan Mayen verschlagen worden seien, eine Annahme, welche dadurch bestätigt wird, dass die Wanderer mit Südwinden anlangten. Räthselhaft bleibt aber das Erscheinen einer Amsel auf Jan Mayen am 23. December. Von den nördlichen Brutstätten in Skandinavien und vielleicht Island waren die Amseln ohne Zweifel längst nach Süden gezogen, woher konnte also der einsame Wanderer in der Mitte des Winters gekommen sein? Es ist auch nicht denkbar, dass der Vogel durch längere Zeit auf Jan Mayen verweilt habe, denn auf dieser Insel konnte er im Winter gar keine Nahrung finden und muss daher kurze Zeit nach seiner Ankunft erlegt worden sein. HO F. Fischer und A. v. Pelzeln, Eine eigentlich arktische Art ist Linota Hornemanni, welche in Grönland als Standvogel und sonst nur ans Spitzbergen, Island und nunmehr aus Jan Mayen bekannt ist. Das Erscheinen der beiden Spornamnierarten ist nicht im mindesten überraschend, da dieselben so ziem- lich dem ganzen Hochnorden angehören, jedoch brütet offenbar nur der in grosser Anzahl auftretende Schnee- ammer auf der Insel, während vom Lerchenammer nur ein vereinzeltes Exemplar in einer Schaar von Schnee- ammern gefunden worden ist. Die Strandvögel, jene Segler der Lüfte, von denen manche so ziemlich Cosmopoliten und in der beneidens- wertheu Lage sind, den Sommer in Grönland, Island, Spitzbergen oder Kamtschatka, den Winter in Afrika, auf den Sundainseln oder Molukken zuzubringen, haben auch auf Jan Mayen ihre Vertreter, wenn auch, wie es scheint, meist nur auf dem Durchzug. So fanden sich Charadi ius unruhig, Aeyialites hiaticula, Strepsilas iuterpres, •■/».-• phaeopus, Tringa maritima, Tr. cindus, ZV. Schirmi und Galidris arenaria auf der Insel. Auffallend ist das Erscheinen des Ballus aquaticus, welches wohl das nördlichste Vorkommen dieses ä darstellt. Zahlreich vertreten sowohl an Arten als an Individuen sind die Schwimmvögel, die mit Ausnahme des Stimm . - . welcher mit kurzen Unterbrechungen den ganzen Winter hindurch bleibt, nur die günstige Jahreszeit auf der Insel zubringen und daselbst brüten. Es sind dieselben Arten, welche in Nord- Skandinavien, in Nowaja Semlja, Grönland, und Spitzbergen angetroffen werden und zum Theil auch in den genannten Ländern brüten. Dass wir auf Jan Mayen nicht so glücklieh waren Nester von am flachen Boden nistenden Vögeln zu erlangen, erklärt sich daraus, dass alle ebenen niedrigen Stellen jederzeit dem Polarfuchs zugänglich sind. Die von den Einem von uns auf Jan Mayen gemachten Beobachtungen und Aufzeichnungen sind bei den einzelnen Thieren wörtlich wiedergegeben worden, weil der mitarbeitende Fachgelehrte dafür eintrat, dass die an Ort und Stelle verzeichneten Bemerkungen unverändert reproducirt werden. Der Aufzählung der in Jan Mayen beobachteten Vögel haben wir eine tabellarische Übersicht sämmtlicher im hohen Norden Smith Sund und N. Polar-Bassin, Grönland, Island, Jan Mayen, Spitzbergen und Nowaja- Semlja sammt Waigatsch) beobachteten Arten angefügt. VÖGEL. TFcUco candicems Gm. Männchen, geschossen am 7. Mai; [ris brannschwarz, Schnabel und Füsse licht bläulichweiss, Länge 53 cm, Im Magen fanden sieh drei kleine Vogelschnäbel, Federn und Knochen. Am 9. April sahen wir den ersten isländischen Falken, der auf Schneeammeru vor unserer Station stiess. An demselben Tage erschienen drei auf einmal, wir schössen auf dieselben, ohne jedoch einen zu erlegen. Der Wind blies an diesem Tage ans SO mit grosser Stärke. Am 7. Mai Bchoss ich einen Falken, der leider sehr schmutzig war. Kr ist ein Männchen von relativ lämlich •">•"> ' lang. Die Falken zeigten sieh nun öfters bei der Station. Am 10. Mai erschien wieder ein Falke; trotzdem wir ihn mit zwei Schüssen empfingen, wobei er die zweite rechtseitige Schwung- leder verlor, erschien er, an dem Defecl kenntlich, nochmals nach Ablanfvon zwei Stunden. Line Salve empfing ihn ans einer Entfernung von kaum 15 Klaftern, er flog davon, kam aber an demselben Tage noch zweimal. 1 1. Mai: Der Falke war wieder hier. Von den Bürgermeistermöven, die im Frühling ihre Brutplätze auf den Vogelbergen bezogen, wurden die Falken jederzeit angegriffen and nach langem Kampfe in den Lüften zum schleunigen Rückzug gezwungen. Im Mai und Juni erschienen die Falken ziemlich oft bei der Station, wo sie sich die Schneeammern, die lurch Streuen von Futter an die Station angewöhnten, holten. Mit den Schneeammern verschwanden auch die |';: k • ii von der Insel. Da I te Exemplar ist der Abbildung in den Nachträgen zn Naumann'« Vögel Deutschlands, 1, .-ehr ähnlich, am Rücken und den Flugeidecken sind jedoch die dunklen Flecken etwas grösser. Vogel und Säugethiere. 111 lalco peregrim/us Gm. Am 6. April Früh stiess ein Wanderfalke auf die bei der Station sich aufhaltendes Ammern. Bevor ich mit dem Gewehr zurückkam, war derselbe bereits mit der Beute davon. Auch am 25. Mai erschien ein Wanderfalke bei der Station. Das kaiserliche Museum in Wien ist im Besitze eines Wanderfalken, welcher aus dem sudlichen Theile von Nowaja Semlja stammt und von der nordischen Reise des Grafen Hanns Wilczek im Jahre 1872 herrührt. Nyctea nivea Daud. Die Schneeeule ist auf der Insel Jan Mayen, wo sie auch überwinterte, öfters und an verschiedenen Stellen beobachtet, aber nicht erlegt worden. Zum ersten Male sahen wir ein Exemplar am 19. Oetober 1882; anfangs wurde es bei der herrschenden schlechten Beleuchtung für eine Bürgerineistermöve gehalten, der Flug fiel mir jedoch auf und bald hatten wir Gelegenheit uns zu überzeugen, dass wir es mit der grossen Schneeeule zu thun haben. Sie umkreiste, angelockt durch unsere Hühner, mehrere Tage die Station, ohne jedoch eine Annäherung auf Schussweite zu gestatten. Am 13. December Nachmittags, vom Schlittschuhlaufen zurückkehrend, sahen wir eine, wie es uns schien, kleinere Eule, die auf die Hunde stiess. Ich hatte kein Gewehr und auch sonst nichts zur Hand, sonst hätte ich dieselbe aus einer Entfernung von kaum drei Meter, in dem Augenblicke wo sie auf die Hunde stiess und über denselben auf einer und derselben Stelle secundenlang schwebte, erschlagen können. Ich lief nach Hause um ein Gewehr. Zurückgekehrt fand ich die Schneeeule auf einem der grossen Steinblöcke bei der Nordlagune sitzend. Ich ging auf dieselbe zu und schoss auf die Brust der sitzenden Eule auf 50 bis 60 Schritte, sie flog aber, obwohl sie getroffen war, davon. Am 7. Jänner wurde eine Eule gesehen. Am 14. März sass eine Schneeeule oberhalb des Grabes des Matrosen, der Hund lief auf dieselbe zu und verscheuchte sie. Wir suchten sie dann vergebens, es war 8'/^ Uhr Abends und schon ziemlich dunkel. Im April, Mai und Juni wurde die Schneeeule wiederholt theils auf dem Eise, theils am Lande beobachtet. Unter dem Beerenberg wurden viele Federn der Schneeeule gefunden, auch sah man einmal den Vogel selbst. Im Winter und besonders in den ersten Frühlingswochen, die uns recht kaltes Wetter und geschlossenes Eis brachten, zogen alle Vögel ab, und da konnte man die Schneeeule stundenlang an einem hartgefrorenen Vogel, meistens einem Überreste von Fuchsmahl/.eiten, zupfen sehen. Nachdem Jan Mayen von kleinereu Säuge- thieren nicht bewohnt wird, so besteht die Nahrung der Schneeeule auf dieser Insel nur aus Vögeln. Im Frühling und Herbst bieten die erschöpften Zugvögel eine leicht zu erlangende Beute, im Sommer bilden die aus den Nestern fallenden jungen Thiere und die von den durch den Thauungsprocess gelockerten Steinen erschlagenen Vögel eine ausgiebige Nahrung. Erythacus rubecula L. Männchen geschossen am 5. Mai. Am 6. Mai sah ich wieder einen Vogel dieser Art. Saocicola oenantJie L. Anfangs Mai kamen die ersten Steinschmätzer an. Am 4. Mai wurde das erste Exemplar erlegt. Obgleich die Zahl der Individuen eine grosse war, so zeigten sich die Vögel doch nur einzeln. Nach eingetretener Ebbe sammelten diese Vögel, in Gesellschaft von Strandläufern und Regenpfeifern, kleine Krebse und andere See- thiere am Strande. Im Sommer sahen wir ab und zu ein Exemplar, bis zu unserer Abreise von der Iusel. HO F. Fischer und A. v. Pelzein, Bei einem Vergleiche der aus Jan Mayen mitgebrachten Exemplare mit der im kaiserlichen Museum befindlichen Serie: Einem Männchen aus Grönland von Herrn Moeschier, mehreren Exemplaren aus Öster- reich, zwei von H e u g 1 i n erhaltenen Original-Exemplaren seiner Saxicola frenata aus XO-Afrika und endlich mit tiint' durch Dr. Emin Bey erhaltenen ceutralafrikanischen Exemplaren [Lado und Redjaf, Februar, März und October . hat sich vollkommene Übereinstimmung ergeben und die nordischen Exemplare sind ebenso intensiv gefärbt, als die aus dem Herzen Afrikas stammenden. Motacilla alba L. Am 17. Mai bemerkte ich die ersten Bachstelzen, von denen zwei geschossen wurden. Diese Vögel waren nur durch ein paar Tage auf der Insel zu sehen. Die mitgebrachten Exemplare stimmen mit den Abbildungen, die Naumann in seinem Atlas Taf. 86, Fig. 1 Männchen im Sommerkleid) gibt, vollständig überein. Aiithus arboreus Bech stein. Ich sah nur ein Exemplar des Baumpiepers in den ersten Tagen des Juli, derselbe befindet sich auch in der mitgebrachten Sammlung. Aiithus aquaiieus Bechsteiu. Zwei Exemplare wurden beobachtet und erlegt in den ersteu Tagen des Juni. Sie entsprechen im Kleide dem jungen Vogel (Nanmann's Abbildungen Taf. 85, Fig. 4). Turclus pilaris L. Am 4. und 5. Mai wurden mehrere Exemplare beobachtet und davon vier erlegt. Turflus musicus L. War im Monat Mai in ziemlich vielen Individuen, aber stets nur vereinzelt oder paarweise anzutreffen. Den ■ Piepst ii der ins Wasser aus den Nestern gefallenen Vögel, welches lauter klingt als ein Vögel und SäugetMere. 119 Schrei irgend eines anderen mir bekannten jungen Vogels und an das Piepsen eines verirrten Küchleins erinnert, veranlasste jedesmal alte Alken den Brutplatz zu verlassen und sich den Jungen nachzustürzen. Mit dem Einfallen der alten Thiere tauchten die kleinen Vögel unter, die Alten ihnen nach, und nach einiger Zeit erschienen an einer entfernten Stelle alle, die Alten sowie das Junge, um das sich dieselben gruppirt hatten scheinbar versöhnt auf der Oberfläche. Die jungen Vögel, die oft kaum von Krabbentaucher-Grösse waren, beruhigten sich gewöhnlich darauf, zuweilen jedoch begann nach einiger Zeit das klägliche Schreien, wenn auch seltener, wieder. Interessant ist es, dass der geschilderte Vorgang stattfand, wenn auch die Eltern des herabfallenden Thieres, sowie dessen nächste Nachbarn erschossen waren. Im Spätherbst vorigen Jahres wurden oft halbwüchsige Vögel einzeln in See gesehen. Unter den zahl- reichen erbeuteten Exemplaren befiudet sich ein am 20. Februar geschossenes Weibehen, welches sich durch geringere Grösse und abweichende Schnabelform unterscheidet. Die Gesammtlänge dieses Exemplares im Fleisch betrug 40cm. Brustumfang über die Flügel gemessen 30cm. Flügellänge vom Bug bis zur Spitze 18cm. Tarsenlänge 3cm. Schnabellänge vom Mundwinkel bis zur Spitze 5-5cm. Der Schnabel ist im Verhältnis* zu seiner Länge ziemlieh hoch, die Firste stärker gebogen, am Unterschnabel der Kinnwinkel stark hervortretend und die Dilleukaute aufwärts strebend. In der Nasengrube reicht die Befiederung nicht bis an das vordere Ende, kleinere weisse Federchen bilden jederseits einen schmalen Streifen vom Auge bis zur Basis der Schnabelfirste. Füsse und Schnabel waren am frischen Vogel blauschwarz, von dem charakteristischen lichten Längsstreifen an der Basis des Oberschnabels nichts zu sehen, diu-. ... Wie bedeutend die Unterschiede in den Dimensionen bei dieser Lumme sind, zeigt die folgende Tabelle, in welcher die Masse der vier kleinsten und des grössten Exemplares in Centimetern verzeichnet sind. Das Fleisch der abgehäuteten Alken schmeckt ausnehmend gut, und bildeten diese Vögel nebst den Enten unsere beliebteste frische Fleischspeise. Die Brustmuskulatur ist stärker als bei unserer Hausente. Weibchen im Winterkleide . . -. ii Umfang an der Brust über die Flügel Flügellänge mihi Bug bis an die Spitze Schnabel v. Mundwinkel in gerader Linie 'S Anmerkung 35 - 16 4-6 3 Im Balg gemessen Weibchen im Winterkleide . . 35 32 21 5'3 3 Weibchen im Winterkleide . . 43 33'5 22 6-2 3-3 Die Füsse waren t>. im in- heu Schnabel schwara 1 . hwarz. Männchen im Sommerkleide . . 40 33 21 5-S 3-8 Männchen im Sommerkleid*' . . 40 34 22-8 64 4 Mergulus alle L. Sowohl bei dem ersten Versuche, Jan Mayen anzulaufen, als auch im Monat Juni begegneten wir diesem Vogel in der Nähe des Eises. Den ersten Braten, den wir uns im Eismeere holten bildeten Krabbentaucher und mundete uns Allen derselbe sehr gut. Auf den Vogelbergen sowie in zerklüfteten Lawafeldem ist dieser kleinste hochnordische Vogel auf Jan Mayen sehr zahlreich vertreten. Er bewohnt wohl alle kleinen Löcher und Spalten an den Vogelbergen, die er nur zu behaupten im Stande ist; wird sowohl kaum ein paar Fuss über dem Meeresspiegel, als auch auf den höchsten Höhen der Vogelbeize augvt rotten. Dir Mehrzahl der Krabbentaucher muss jedoch während der Brutzeit mit Steinhaufen und LebmfeMern vorlieb nehmen, in deren Löcher — oft einen Meter tief unter der Oberfläche — sie ihre Eier legen. 31. August. Die Krabbentaucher siud bereits fortgezogen. 120 F. Fischer und A. r. Pelzein, 15. October. Einzelne Krabbentaucher zeigen sich in geringer Entfernung vom Ufer. Die Vogelberge besuchen sie nicht. Ende November und Anfangs December waren so viele Krabbcntaucher in den Buchten zu sehen, dass wir mit Leichtigkeit Hunderte hätten erlegen können. 23. December. Zwei Krabbentaucher wurden lebend zwischen Treibholz gelangen. Der Nordwind hat dieselben verweht. Die Nasenlöcher waren mit Eiskrusten umsäumt, zwischen den Zehen an den Schwimm- häuten Eisknollen angeheftet Seil dem 23. December ist unsere Bucht, sowie auch auf der ganzen Nordseite der Insel die See zuge- froren, infolge dessen keine Krabbentaucher zu sehen. Auf der Sudseite, wo noch viel eisfreies Wasser zu fiuden. halten sich auch kleine Krabbentaucher auf. 13. Jänner. Ich sah eiuige Exemplare in der Nähe des Ufers, kaum dass das Eis abgetrieben war. Am 27. Februar fanden wir wieder nach einem orkanartigen NW-Wind toiite Krabbentaucher. Nacb dem heftigen NW- Wind vom 23. December wurden auch einige todte Krabbentaucher gefunden. Ein Weibchen vom 27. Februar hatte bereits entwickelte Eierstöcke; die grössten Eier hatten einen Durchmesser von lmm. 21. April. Krabbentaucher sind heute auf der Nordseite der Insel in ziemlicher Menge zu sehen. Der Lärm, den diese kleinen Thiere machen, ist weit zu vernehmen und in Folge der Tonhöhe überschreien sie alle anderen \ ögel. 23. April zogen die Krabbentaucher in grossen Sehwärmen ein. Vom 2. Mai an waren die Krabbentaucher an den Vogelbeizen und sonstigen Brutplätzen schon g anzutreffen. Mitte Juni fand ich bereits bebrütete Eier, die nicht nur auf nackte Felsen, sondern auch auf Eis. das in den Spalten sich vorfindet, gelegt wurden. Ich traf auch viele Eier, die von früheren Jahren stammten und nicht ausgebrütet wurden. Der Krabbentaucher legt nur ein lichtgrünes Ei und lässt sich von demselben mit der Hand wegnehmen. M. Juli wurden bereits neben Eiern auch Junge ausgehoben. Fratercula aretica I.. Variet. glaciaMs Leach. Bei unseren Versuchen. Jan Mayen im Sommer 1882 anzulaufen, waren stets die Papageitaucher die letzten, die uns zu Gesichte kamen. Erst in der nächsten Nähe von der Iusel wurden sie öfters beobachtet. Im Frühling sah ich den ersten Papageitaucher erst am 23. Mai, hierauf aber wie im Vorjahre ziemlich ott und meistens in kleinen Gesellschaften. Bis Mitte Juli waren diese Vögel noch mit dem Nestbau beschäftigt. Das Nest wird in einer Höhle oder unter einem gedeckten Vorsprung, einer Spalte, aus Schwungfedern, die in ein paar Lagen im Kreise hemmgelegt werden und kaum den Hoden bedecken, gebildet. Am 17. Juli hol) ich das erste Ei aus, ia den anderen Nestern waren noch keine Eier. Am 23. Juli fand ich an einer anderen Stelle ziemlich stark bebrütete Eier. Der Papageitaucher legt nur ein Ei. Sämmtliche Exemplare dieser Art, 15 an der Zahl, gehören entschieden der grossen nordischen Form an. wie sie Dr. Bureau in Beiner Monographie der Mormoniden als forma glacialis schildert. Die Flügellänge beträgt bei der Mehrzahl 18cm, bei den übrigen 17cm. Vollständige Übereinstimmung besteht mit einem Exemplar aus Nowaja Semlja, welches von der Reise des Graten Wilczek stammt. Die Papageitaucher verweilen von der zweiten Hälfte des Mai bis gegen Anfang September auf der In-e|. Bei allen in dieser Zeit untersuchten Individuen, Hunderte an der Zahl, befand sich der Schnabel im vollen Sommerschmucke, ..hm- Zeichen der sogenannten Schnabelmauser, welche sich demnach erst nacb dem Abzug von ,Ian Mayen zu vollziehen scheint. ProceUaria gladdl/ts L. berfahrteii von Norwegen nach Jan Mayen war dieser Sturmvogel ein steter Begleiter des In der Nähe' des Eises und zwischen dem Treibeise und der Ensel sassen diese Vögel zu Tausenden Vögel und Säugetkiere. 121 an windstillen Stellen, dem Crustacecnfang obliegend. Von der Menge, die auf Jan Mayen brütet, kann man sich kaum eine Vorstellung machen. Der Sturmvogel brütet da an den senkrecht aufsteigenden Wänden in Nischen, ans denen man meistens nur den Kopf des sitzenden Vogels hervorragen sieht. Ende September war ein Theil der Sturmvögel abgezogen und man konnte nun auch junge, ganz grau gefärbte Vögel öfters sehen. 30. September 1882. Bis jetzt kamen die Eissturmvögel mit jedem Südwind auf ihre Plätze zurück und waren oft, z. B. am 19. December, beinahe ebenso zahlreich vertreten wie im Sommer. Mit jedem stärkeren Nordwind verschwanden die Vögel, ich habe jedoch an Tagen, wo wir die tiefsten Temperaturen verzeichneten, auch vereinzelte Exemplare gesehen. 18. Jänner 1883. Seit Wochen sind nun Sturmvögel ständig zusehen. Temperaturen von — 18° bei Nordwinden von der Stärke 5 — 6 vertreiben diese Vögel noch nicht. Dieser Vogel bildet im Winter auf Jan Mayen die einzige Nahrung der Polarfüchse. Verschwanden für ein paar Tage diese Vögel, so sah man den Polarfuchs mit Ausserachtlassung aller Vorsicht um unsere Station herumschleichen. Aufgefallen ist es mir, dass weder die augeschosseuen Sturmvögel, wenn ihnen auf eine beliebige, oft sehr ungeschickte Weise der Gnadeustoss versetzt wurde, noch die leicht verletzten, die von dem Hunde apportirt wurden, durch Schreien Furcht oder Schmerz äusserten. Wurde jedoch ein solcher Vogel ein Opfer des Polarfuchses, so schrie das arme Thier ähnlich einem von der Köchin unsanft gefassten Huhn. Die Gewohnheit, neben Bergen und Höhenrücken ganz nieder zu schweben, so dass er mit den Flügelspit/.en den Boden streift, als auch seine Neugierde, machen diesen Sturmvogel zu einer leichten Beute für den Polarfuchs. 27. Februar. Ein plötzlich eintretender orkanartiger Sturm aus NW., der auf einen warmen SO-Wind folgte, tödtete Hunderte von diesen Thieren. Morgens fanden wir noch lebende und viele schon erfrorene Thiere in den Schluchten und unter Abhängen, wohin dieselben vom Winde verweht und zu Boden geschleudert wurden. Die Nasenröhren und Augen waren von Eisklum|ien bedeckt, Fiisse und Flügel gebrochen, unter der Haut Blutunterlaufungen und der Schnee ringsherum vom ausgespieenen Magensaft gefärbt. 13. März. Im Monate März hielt sich die Temperatur zwischen — 10° bis — 22°, die See war zeit- weise ganz zugefroren und in Folge dieser Umstände waren wenige oder auch gar keine Sturmvögel zu sehen. Die Eierstöcke der nach dem 13. März geschossenen Exemplare waren schon ziemlich entwickelt, die grossen Eier hatten bereits bis zu l-5mm im Durchmesser. In den Monaten April, Mai und Juni waren Eissturmvögel oft anzutreffen. Am 17. Juni fand ich schon Eier, die ohne Unterlage auf den Felsen gelegt werden. Diese Art legt ein grosses weisses Ei, das sie durch Ausspeien von Magensaft vertheidigt. Die meisten verbissen beim Ausheben der Eier das Nest nicht, hinausgeworfene kriechen unter den Armen und zwischen den Füssen der Plündernden hindurch wieder ins Nest. Ich habe diesen Vogel in allen Situationen beobachtet, und ich kann ruhig sagen, dass ich Millionen von Procellaria glacialis durch 15 Monate lang immer vor Augen hatte, trotzdem aber habe ich nie einen Sturm- vogel untertauchen gesehen. Er stosst wohl mit den Kopf unter das Wasser, um eine sinkende Heute zu erhaschen, ganz taucht er aber nie unter. Am 21. Juni wurde ein Albino dieser Art geschossen. Das Exemplar isi ein Männchen, sein Gefieder vollständig weiss, mit Ausnahme eines lichtgrauen Anfluges an und unter dem Flügelbuge, der auf der rechten Seite stärker hervortritt. Abweichungen in Bezug auf Farbe der Iris, Schnabel und Füssc sind kein1 zu verzeichnen. Unter den mitgebrachten Bälgen befindet sich auch eine Reihe von Danenkleidern; die ersten jungen Vögel wurden am 20. Juli ausgehoben. Österreichische Expedition auf Jan Mayen. Hl 122 F. Fischer und A. v. Pelzein } Stercorceritts pomarimts Temm. In den Monaten Juli und Augusl 1882 sah ich mehrere Exemplare dieser Art. Ein Exemplar schoss ich am 10. August, konnte es jedoch nicht abbalgen. Stei-ioriirius parasitieiis L. Am 2. Juni erschienen die ersten Exemplare dieser Art auf Jan Mayen. Diese Raubmöve war auf Jan- Mayen ziemlich zahlreich vertreten und brütet dortselbst, doch es war mir unmöglich das Nest aufzufinden. Ein Exemplar der einfarbig dunklen Varietät beobachtete ich im Monate Juni durch längere Zeit, konnte es jedoch, da es sehr vorsichtig war, nicht erlegen. Sämmtliche erlebte Exemplare trugen das weissbauehige Gefieder, welches Naumann als erstes hochzeit- liches Gewand bezeichnet und Tat. 272, Fig. 2 darstellt. Stereorarius cephus Brünnich. Von dieser Art wurde ein Pärchen im Juli 1883 beobachtet, welches unter Seeschwalbeu bei der Süd- lagune sieh aufhielt. Das Männchen wurde geschossen, das Weibchen verschwand darauf auf Nimmer- wiedersehen. Larus glaucus Brünnich. Während der Überfahrt von Tromsö nach Jan Mayen beobachteten wir diese Möve weder in See noch im Eise. Die erste sahen wir erst in unmittelbarer Nähe der Insel. Auf Jan Mayen brüteten von dieser Art höchstens 20 — 25 Paare. In den ersten Tagen des August 1882 bemerkte ich die ersten jungen Möven am Strande, wo dieselben anter der Obhut der Eltern ausgeworfene Cadaver verzehrten. Sowohl alte als auch junge Thiere waren, so lauge die See eisfrei war. also bis in den December hinein, zu sehen. Am 27. Jänner 1883 schoss ich ein junges Exemplar in See, ebenso am 17. März. Am 1. April sah ich einen jungen Vogel. In der Nacht hörte ich wiederholt die Lockrufe der Bürger- meistermeve, die nun die Vogelberge absachte und nicht mehr abzog. Am 20. Juni waren bereits in den auf schwer zugänglichen Spitzen angelegten, aus einer Lage von Moos ten Nestern je ;; bereits bebrütete Bier zu sehen. Den 15. Juli hoben wir bereits aus mehreren Nestern junge Möven aus, die eine ganze Reihe von Entwicklungsstufen bildeten. Die Jungen verlassen, sobaldratensis Ortygomeira porzana .... — Carolina Fulica americana , — atra Phalaropus hyperboreus . . , — ftdicarius Bernida Brtnta — canadensis — leucopsis Anser albifrons — hyperboreus — segetum (brachyrhynchus) — brachyrhynchus . . . . ■:iinor — musicus Anas etrepetv — boscJtas — acuta — carolinensis — crecca — penelope Nyroca leucophthalma . . . . Fuligula mnrila Unis — cristata glOUcion — islandica — albeola trionica . . . . Oidemia jierspicillata . . . . — nigra Smith-Sund 11. BF. Polar- is assin * ß u. Z * B * B * B * * B Grönland * * v * v * V * V * B * B * B? * B * V * V * B * V * * V * V * V * V * B * B * B ■* * * B * B? * B * X V # V # V * V X V * V X B X V X I! X P. X B X B X V Island Jan Ma\ cn * V X B X B X B X B? X S X B X V X B? X B X s X V X B X B X V X B? X B X B X B X S X B X B X B X B X B * B X B X B X S X B * S X B? X B * B X X B * V Spitzbergen X B * B X B? * B X V? * B * B X B? Nnwaja Semlja u. Waig-atsch X B * X V * V * B X B X B i Vögel und Säugethiere. 127 Oidemiafusca Mergus merganser — serrator Colgitibus septentrivnalis . . . — glacialis — arcticus Podkeps griseigena (H o 1 b) . . — arcticus — auritus Alca impennis — torda Uria arra — trolle — ringvia — grylle Fratercula arctica — arctica v. glacialis . . . — cirrhata Mergulus alle Puffinus Kuhlii — major — aiighrum Thalassidroma Leachii .... — pelagica Procellaria glacialis ütentu macrura Stercorarius cephus — catarrhactes — pomarinus — parasiticus Pagophila eburnea Bissa tridactyla Laras marinus — glaucus — leucopterus — chalcopterus (L i <• h t e n a t.j — argentatus — affinis Rhodostetia rosfa Xenia Sabinii Sula bassana Graculus carbo — crixlatus Smith .Sund u. N. Polar- Bassio * V * B X B * B X Grönland Wand Jan Mayen Spitzbergen Nowaja- Semlja und Waigatsch X B X B X B X V X V uss M, X B X B X B X V X B X B X B X V X B X V X B X V X B X V X B X B X B X X B X B X B X B X B X B X r. X V X V X V X V X B X V X B X s X B X B X B X 7«: B X B lUg est * i: X B X B X B X B X B x s X V X s X V X B X B X s -A B X B X B X s X S X S X B x s X B X B X V X B X B X B X B X B X B X V X B X B X V X B X B X B x V x v X B X B X B? X V X B X B X B X B X X B 128 F. Fischer und A. r. Pelzein, SAUGETHIERE. Tulpes laffopus L. Leucocyon lagopu* I .: Gray, Catal. C.irniv. Rrit. Mus. 1869. p. üos. Schon am Tage der Landung sahen einige Bordofficiere des „Pola" einzelne Füclise am Strande unter den senkreclit aufsteigenden Vogelbergen gegen Abend herumstreichen. Ich hatte bald auch Gelegenheit, alte Thiere sowie auch halbwüchsige, die mit den Eltern bereits auszogen, zu beobachten. Die alten Thiere waren ohne Ausnahme blaugrau, unter den Kopf- und Schwänzhaaren waren längere, silberweisse in ziemlich grosser Anzahl bemerkbar, sodass von Weitem besonders der Schwanz mehr weissgrau aussah. Junge Exemplare waren ohne Ausnahme bis zum 16. October vollständig bläulichgrau gefärbt, nach dieser Zeit zeigten auch die jungen Thiere manchmal in geringem Grade weisse Haare auf Schnauze und Schwanz. Den ersten silberweissen Fuchs sahen wir am 21. November 1882 bei unserer Ansiedlung. Ich versuchte mit Schiffslieutenant Basso denselben zu umgehen und zu tödten, er entfloh jedoch früher. Am 30. November kam er wieder, wurde ebenfalls bemerkt, aber leider bemächtigte sich mein Hund dieses Thieres uud Hess es am Berg zurück, von wo es von anderen Füchsen verschleppt wurde. Wir fanden nur Stückchen von Fell und Schweiss an der Stelle, wo der Fuchs zerrissen wurde. Bis zum 27. Dccember 1882 sah ich noch einige Füchse, die aber alle graublau waren, gerade so gefärbt wie bei unserer Ankunft in Jan Mayen. Der Berghund hat sechs Füchse getödtet, \ou denen drei zwei jungt und ein ausgewachsener) als Bälge verwerthet wurden. Anfangs bezeigten diese Thiere keine besondere Furcht vor dem Menschen. Die jungen Thiere konnten sogar sehr leicht auf ihren Ausflügen gefangen werden. Allzugross ist ihre Zutraulichkeit jedoch nicht. Das erwachsene Thier stutzt anfänglich, wenn es die fremde Erscheinung gewahr wird, trabt jedoch gewöhnlich weiter, wenn es seine Neugierde befriedigt hat. Junge Thiere, die jedenfalls unvorsichtig sind, verkriechen sich beim Anblicke des Menschen in das erste beste Loch. Eigens gegrabene Löcher und Gänge unter Rasen sah ich nur am Fusse des Brielle-Thurm, sie scheinen jedoch nicht mit solcher Schlauheit gebaut zu sein, wie bei den rothen Füchsen, da unser Berghimd einen vor ihm flüchtenden und in die Gänge entschlüpfenden beim Schwänze hervorzog. Es befanden sieh nämlich ö — G Löcher auf einer Fläche von einigen Quadratmetern, die scheinbar miteinander communicirten, und doch verkroch sich der Fuchs in einen kurzen, blind endigenden Gang. Im Sommer ist wohl kein Mangel an Nahrung für dieses einzige Landsäugethier, das Jan Mayen a glaciaies bildet die Hauptnahrungsquelle. Aus dem Neste gefallene junge Vögel, die der luchs während der täglichen Abendpromenaden absammelt, unvorsichtig über Höhenrücken streichende Möven, die abgejagte Beute einer Bürgern) eistermöve, bilden nebst denjenigen Vögeln, die er sich aus zugänglich angelegten Nestern holt, eine mehr als ausreichende Nahrung für Jung und Alt. Im Herbst und Frühling beschleicbt er am Strande und auf den Abhängen die verschiedenen kleinen Zugvögel, die ihm bei seinem, den grossen Steinen und dem Sand ähnlichen Pelzwerk nicht schwer zur Beute fallen. Um diese Zeit halten sieh die Möven mehr in See auf und sind zum mindesten nicht so zahlreich wie im Sommer. In der Noth wird aueii der Strand nach ausgeworfenen Muscheln abgesucht und gleichzeitig werden die Thiere unvorsichtiger und besuchen unsere von Hunden wohl bewachte Station. Von Hunden vertrieben kommen sie trotzdem wieder, das Schicksal erreicht. Auf ebenem Boden wurden die Füchse von Lolo, so hiess der Berghund, nach kurzer Zeil eingeholt und konnten nur durch Winkelzttge sich retten, wenn ein Berg in der Nähe war; der Schwere Bund kam da dem Li ichten Fuchs nicht mehr nach. Der andere Hund griff manchmal in die Action ein, und da war das Schicksal besiegelt. Im Sommer versuchten wir mit Eisen die Füchse zu fangen, einmal war wischen den Branchen und dem als Köder beigelegten Vogel, zum grossen Ärger des Eisenstellers, eim Viflitkarte in Form von Excrementen zu sehen. Der Vogel war jedoch unberührt. Mit dem Eintritte der Vögel und Säugethiere. 129 Kälte und dem Abgange der Möven versuchten wir eine Holzfalle, in die eine Möve hineingelegt wurde. In der ersten Nacht fing sich ein Fuchs; nach der Zeit sind dann mehrere Wochen vergangen, ohne dass einer mehr anbiss. Am 17. Jänner wurde die Falle zurückgebracht, ich wollte dieselbe unter dem Vogelberg auf- stellen, es kam jedoch das Eis. Später wechselten wir öfters den Platz, wo die Fuchsfalle aufgestellt wurde und erhielten eine hübsche Reihe von Polarfüchsen, die theilweise getödtet und zum Theil lebend erhalten wurden. Einige waren so schlecht im Balg, voll Ungeziefer und mit Hautkrankheiten behaftet, dass sie wieder freigelassen wurden. 20. Jänner 1883. Unser Fuchs bekommt immer mehr weissgespitztes Grannenhaar, sieht aber im ganzen noch immer aschfarbig graubraun aus. Gesammelte Exemplare: Nr. 13. Altes Männchen, noch immer im Haarwechsel begriffen, gefangen am 2. Februar. Länge von der Nasen- spitze bis an das Schwanzende 92-5cm, Körperlänge von der Nase bis zur Schwanzwurzel 56cm, Schwanz 36 • 5cm. Nr. 25. Junges Thier, gefangen am 19. Juli. Nr. 26. Am 25. Juli erschlagen. Nr. 42. Altes Weibchen, am 9. April gefangen. Länge über den Bauch gemessen 88cm (= Nr. 26), Länge über den Kücken gemessen 90cm, Länge des Körpers 54em. Nr. 54. Weibchen, 23. April. Skelet. Nr. 178. Skelet. Nr. 184. Weisse Varietät, vollkommen erwachsenes Männchen. 16. Juli. Ganze Länge 65cm, Körperlänge 25cm Nr. 185. Männchen. 16. Juli. Ganze Länge 65cm, Länge des Körpers 25cm. Nr. 188. Männchen. 27. Juli. Ganze Länge 63cm, Länge des Körpers 24cm. Nr. 198. Am 20. Juli. Ganze Länge 58cm, Länge des Körpers 24cm. Nr. 203. Männchen, 21. Juli. Ganze Länge 53cm, Länge des Körpers 27cm. Nr. 204. Weibchen, 21. Juli. Ganze Länge 53cm, Länge des Körpers 23cm. Nr. 210. Männchen, 22. Juli. Ganze Länge 59c,n, Länge des Körpers 24cm. Nr. 211. Männchen. 22. Juli. Ganze Länge 55cm, Länge des Körpers 25cm. Ausserdem wurden der kaiserlichen Menagerie zu Schönbrunn 3 braune und 1 weisses Exemplar über- geben, von denen das weisse am 25. October 1883 verendete und dem Museum eingeliefert worden ist. Hinsichtlich der verschiedenen Färbungen des Polarfuchses und des Verhältnisses derselben zu ein- ander sind widersprechende Ansichten aufgestellt worden, und es sind die betreffenden Fragen noch immer nicht hinlänglich gelöst. Schon Schreber1 führt an, dass von einer Mutter dieser Füchse nach dem Berichte glaubwürdiger Jäger, Junge von beiderlei Farben (weiss und blaugrau) fallen. Diejenigen, aus welchen weisse Steinfüchse werden, sind kurzhaarig und röthliehgelb, wenn sie auf die Welt kommen, die später grauen aber schwärzlich. Ferner wird nach einer Schilderung der Färbungsprocesse bemerkt, dass die weissen Steinfüchse niemals grau, sowie auch die grauen nie weiss werden. Thienemann* sagt, dass der Steinfuchs jährlich sein Haar wechsle, ohne dabei die Farbe zu verändern ; er erhielt weisse und graue Füchse im Winter und Sommer. Pallas3 berichtet aus Nordasien, dass dort die häufigste Varietät jene sei. welche im Winter weiss wird und schildert eine zweite Varietät, welche auch im Winter dunkel graubraun bleibt, und eine dritte sehr seltene von schwarzbrauner Farbe. Dieser Schriftsteller bemerkt, dass der Wechsel der Haare und der Farbe nach einem gewissen Gesetze nicht als Wirkung der Kälte erfolge, da er in Petersburg auch einen an warmem i Säugethiere III, 364. 2 Bemerkungen auf einer Reise im Norden von Europa, vorzüglich in Island. 1824, p. 2. 3 Zoogr. Rosa. — As. I, 51—57. Österreichische Expeditiuu auf Jan Mayen. 17 130 F. Fischer und A. v. Pelz ein, Orte gehaltenen Polarfuchs allmählig das Winterkleid anlegen sah, wobei ein bräunlicher Rückenstieif am längsten blieb, endlich aber verschwand. In Nord-Amerika ist nach Richards on1 das Winterkleid der Polarfüchse weiss, das Sommerkleid ist mehr oder minder braun gefärbt. Aber nur die Minderzahl dieser Füchse erhält das reinweisse Kleid selbst im Winter; viele zeigen eine wenig dunkle Farbe an der Nase, und andere, wahrscheinlich junge Individuen, bleiben inze Jahr mehr oder minder färbig am Körper. Anderseits wird zuweilen ein reinweisser arktischer Fuchs in der Mitte des Sommers angetroffen und bildet die von den Grönländern „Kakkerlak" genannte Varietät. Bichardson beschreibt auch eine dunkle Varietät, welche ihre Färbung- nicht wechselt als Var. ß fuliginosa. Es geht aus diesen Angaben hervor, dass der isländische Polarfuchs die Farbe nicht wechselt, während in Nord-Asien und Nord-Amerika die meisten Individuen ein weisses Winter- und ein braunes Sommerkleid tragen. Die Beobachtungen in den Jahren 1882 — 1883 auf der Insel Jan Mayen haben über diesen Gegenstand neue Aufschlüsse geliefert. Es gelang zwei Würfe des Polarfuchses zu erlangen, von welchen jeder aus drei braunen und einem weissen Jungen bestand. Während des Winters waren die Füchse ebenfalls braun, nur etwas lichter als im Sommerhaar. Es dürfte dadurch festgestellt sein, dass wenigstens auf der genannten Insel die Normalfarbe die braune ist, welche das ganze Jahr über verbleibt, und dass die weissen Individuen Farben- varietäten sind, welche auch im Sommer das helle Kleid behalten, was mit den Beobachtungen, welche Schreber mittheilte und jenen Thienemann's auf Island im Einklang steht. Es scheint nach dem Angeführten bei dieser Art die weisse Färbung in verschiedenen Ländern sowohl als bleibende individuelle Abänderung als auch als blosse Wintertracht vorzukommen, und auch in derselben Gegend erstreckt sich der Farbenwechsel nicht auf alle Individuen. Eine analoge Erscheinung bietet in der Vögelwelt der gescheckte Rabe der Far-Öer Inseln, welcher von '\ ieillot als eigene Art (Corvus leiicophaeus) beschrieben, später aber als Abänderung der Kolkraben (Corvus corax) erkannt worden ist. Diese Abänderung tritt in wechselnder Zahl auf. Nach einer brieflichen Mittheilung des verstorbenen Professors J. Reinhardt (d.d. 11. December 1879) ist diese Varietät auf den Far-Öer Inseln gar nicht häufig. Bisweilen verlaufen mehrere Jahre, ohne dass ein solcher weissscheckiger Bursche sich zeigt, und es wäre eine durchaus unrichtige Vorstellung, wenn man (mit Vieillot) annehmen wollte, dass so gefärbte Individuen zu jeder Zeit und in einiger Menge zu finden wären. Ursus maritimus L. Der Eisbär kommt zuweilen im Winter, wenn das Eis gegen Norden geschlossen ist, nach Jan Mayen. Während des Autenthaltes der Expedition auf der Insel erschienen zwei Bären daselbst, welche beide nach erfolgloser Jagd entkamen. Am Eise wurden viele Spuren getroffen, die aber selten gegen die Insel führten. Cystoplwra eristata Erxl. Altes M ä n n c h e n i Nr. 43) mit alten Narben, Abschürfungen und Wunden, am 10. April geschossen. Länge über die untere Seite gemessen von der Basis der Nasenlöcher bis zur Schwauzspitze 2m 30™'; Umfang, 40cm vom Unterkieferrande (Mittelstelle) entfernt, lm I50m; umfang, 14cm hinter der Brustflosse über dem obere Viertel einer am Bauche befindlichen Hautabschürfung (91 •5cm vom Unterkieferrande entfernt) lm 50om; I mfang, lm 33cm vom Unterkieferrande entfernt, l11 49cm; umfang knapp oberhalb der Penisschcide lm 14™; Entfernung des unteren Bandes der äusseren (behaarten) Penisscheide vom Afterrande 37cm. Vom Unterkiefer bis zum oberen Rande der behaarten Penisscheide lm72cm; vom Unterkiefer bis zn den Flossenspitzen 2m51cm. der Schwanzflossen von der Afterhöhe bis zur Spitze 45om; vom Unterkiefer bis zur Mitte des Anus 2m 12c,u; Länge der Brustflossen 41'5cm. 1 Fauna lioreali-ALuericana 1, 03. Vögel und Säiujethiere. 131 Über den Rücken gemessen: Von der Spitze der Klappmütze bis zur Scbwanzspitze 2m 25cm (?); vom vorderen, unteren Rande der unaufgeblasenen Mütze bis zur Schwanzspitze 2m 37cm; Entfernung der Spitzen der ausgebreiteten und abgezogenen Brustflossen von einander lm 45cm. Zwei Exemplare wurden beobachtet, von denen eines geschossen wurde. Phoca barbata Müll. Ende August bemerkten wir einen grossen bärtigen Seehund, der beinahe täglich parallel mit dem Strande gegen den Brielle-Thurm schwamm oder von dort zurückkehrte. Er blieb gewöhnlich 5 — 10 Minuten an der Oberfläche, tauchte dann unter, kam jedoch immer in der Cursrichtung nach einem ebenso langen Ver- weilen unter dem Wasser wieder an die Oberfläche. Auf diesen Seehund wurde vom Strande aus und vom Boote oft geschossen, ohne ihn von der Einhaltung seiner gewohnten Tour abzulenken. Etwas kleinere Exem- plare sah ich beinahe bei jeder Bootfahrt. Am 10. Februar schoss ich eine Robbe, die jedoch sank, bevor man harpunireu konnte; am 20. Februar ereignete sich dasselbe Missgeschick; am 21. April wurde eine grosse Bartrobbe gesehen. In der Folge wurden öfters Exemplare dieser Art gesehen und auch geschossen. Erbeutete Exemplare: Männchen (Nr. 111) geschossen am 25. Mai. Schädel durch zwei Schüsse vollständig zersplittert. Balg stellenweise haarlos, abgeschunden. Gebiss abgenützt. Ausmass: Länge über den Rücken: Von der Nasenspitze bis ans Schwanzende 2m 14-5cm; Entfernung der zweiten Krallenspitzen der Brustflossen von einander lm 16cm; Umfang des Kopfes über die Ohrlöcher 60cm; Umfang oberhalb der Ansatzstelle der Brustflossen lm 38cm; grösster Umfang — zwischen den beiden Schnittwunden, über der oberenSpitze der unteren kleineren Wunde — lm 68cm. Bauchseite: Entfernung der zweiten Zehen 84cm; Totallänge mit Schwanzflosse 2m 30-5cm; Umfaug in der Höhe der Geschlechtsöffnung lm 2cm. Männchen (Nr. 177) geschossen am 17. Mai. Länge über den Bauch 2m 40cm und Halsumfang 85cm; Brustumfang, 80cm vom Unterkieferrande entfernt, lm60cm; grösster Umfang, lm10cm vom Unterkiefer entfernt, lm 73cm; Umfang in der Höhe der Geschlechtsöffnung lm 16cm. Länge über den Rücken, vom Schwänze bis zur Nasenspitze 2m 32cm. Phoca groenlandica Müll. Pagophilus groenlandicus Gray, Cat Seals and Whales, Brit. Mus. 1866, 25. Als wir in den ersten Tagen des Juli 1882 mit dem „Pola" an die äussere Eiskante bei Jan Mayen kamen, sahen wir theils einzelne, theils Gruppen von wenigen bis zu 50 Stücken und darüber sich herum- tunimeln. Neugierig aus dem Wasser mit dem Oberkörper heraustauchend schauten sie dem Schiffe nach, wobei sie jedoch immer so weit flüchteten, dass wir die Gesellschaft aus den Augen verloren. Wir sahen auch auf dem Eise einzelne Exemplare liegen. Diesen konnte man sich, da sie meistens schliefen, bis auf wenige Schritte nähern. Von der Insel aus sahen wir im Sommer und Herbst keine Thiere dieser Art. Am 11. Jänner 1883 trieb der OSO-Wind das Eis aus der Bucht und es zeigten sich einige kleine See- hunde; einen sah ich in See, der höchstens 31 2 Fuss lang war. Am 8. Februar fand ich auf der Stelle, wo ich einen Fischkorb versenkt hatte, das Skelett eines kleinen Seehundes, dem Kopf und Extremitäten fehlten. Die Schwanzspitze, die noch behaart war, zeigte kastanien- braune Haare. Der Rest des Skeletes war noch am Grunde zu sehen, jedoch unmöglich heraufzuholen. Ob der Kopf dabei war oder vielleicht im Korbe blieb, kann ich nicht entscheiden, da wir den Korb nicht mehr an der Stelle finden konnten. Am 20. Februar sah ich einige sehr kleine Exemplare in der englischen Bucht und beim Brielle-Thurm. Erlegte Exemplare: Junges Männchen im Haarwechsel (Nr. 110) erlegt am 11. Juni; Länge 64"", grösster Umfang 35cm. Ein junges Exemplar von der Grösse des vorigen wurde mit Schrot aus grosser Nähe geschossen und die Kopfhaut ganz zerstört. 17* 132 F.Fischer und A. r. Pelzein, Vögel und Säugethiere. Erklärung der Abbildungen auf Tafel IX. Varietäten der Färbung und Kopfbildung bei Uria arra Pall. Fische rF. u Pelzeln A v Vööel n Säu°ethiere v JanMaven Taf'.IX. VII. TU EIL. B 0 TJ^N I K. A. FLORA DER INSEL JAN MAYEN. GESAMMELT VOM DR F. FISCHER, ARZT DER ÖSTERREICHISCHEN EXPEDITION ALF JAX MAYEN. BEARBEITET ÜHTEK MITWIRKUNG VON Professor Dr. THEODOR FRIES in Upsala. Professor EDUARD HACKEL in St. Polten und Dr. FERDINAND HAUCK in Triest von I)R H. W. REICHARDT. Über die Flora der Insel Jan Mayen ist in der Literatur sehr wenig bekannt. Die relativ vollständigste Nachricht über dieselbe findet sich in: Den Norske Nordhavs Expedition V, Seite 25, wo eine Liste von eilf Phanerogauieu-Arten mitgetheilt wird, welche von der norwegischen Expedition im Jahre 1877 auf Jan Mayen gesammelt und von Professor Blytt bestimmt wurden. Dieselben sind: Cerastium alpinum L.? ' Draba corymbosa 1!. Br. aria officinalis L * Oxyria digyna Campd. Catabrosa algida Fr. Saxifraga caespitosa L. „ nivalis L. „ oppositifolia L. „ rivularis L. Ranunculus glacialis L. Halianthus peploides Fr. Auch in der neuesten trefflichen Abhandlung Nathorst's: Nya Bidrag tili Kännedom am Spetsbergens Kärlväxter, welche vor kurzem erschien, werden auf Seite 79 — 83 nur die oberwähnten 11 Arten als auf Jan Mayen vorkommend angeführt. Es scheint, dass die Botaniker es mieden, die Gestade dieses unwirklichen Eilandes zu besuchen. Das Materiale für die folgende Aufzählung lieferten in erster Linie die botanischen Sammlungen di - Arztes der Expedition, dermalen k. k. Regimentsarztes Dr. Ferdinand Fischer. Dieselben umfassen etwas mehr als 100 Nummern und lieferten, was die Phanerogamen anbelangt, ein sorgfältig getrocknetes .Materiale. welches geeignet erscheint, eine Übersicht über die auf der Insel vorkommenden Gefässpflanzen zu geben. Von Kryptogamen wurden leider nur wenige Repräsentanten mitgebracht. 1 Dasselbe i>t C. areticum Lange. 2 Sie ist nach meiner Anschauung richtiger zu C. groenlandica 1.. zu ziehen. österreichische Expedition auf Jan Mayen. 2 //. W. Eeichardi, Ferner wurde benutzt eine Collection von ungefähr 50 Nummern, welche der k. k. Einienschiffslieutenant Gustav Heer, eingeschifft auf dein Transportdampfer „Pbla" im Herbste des Jahre.- 1882 sammelte und dem k. k. botanischen Hofcabinete widmete. Bndlich hatte Professor Dr. Theodor Fries in Upsala die Freundlichkeit, die Bestimmungen jener Flechtenarten mitzutheilen. welche von Dr. D. C. Danielssen, der die norwegische-nordatlantische Expedition in den Jahren lSTtJ — 1878 begleitete, auf Jan Mayen gesammelt wurden. Die Bestimmungen des grössten Theiles der oberwähnten zwei Collectioneu wurden von mir vorge- nommen. Nur bei drei Gruppen wurden Ausnahmen gemacht. Professor Dr. Theodor Fries, der gründlichste Kenner nordischer Flechren, hatte sich angeboten, die Bestimmung- der auf Jan Mayen gesammelten Flechten zu übernehmen; ferner waren die bewährten Monographen Dr. Ferdinand Ha tick in Triest und Professor Eduard Hackel in St. Polten so freundlich, der erstere die Algen, der letztere die Gräser zu determiniren. Ich danke den genannten Herren für ihre Mühewaltung bestens. Bei den einzelnen Arten wurden nebst den wichtigsten systematischen Fundamentalwerken noch jene Publicationen «itirr. welche über das Vorkommen jeder Species auf Spitzbergen, in Grönland, auf der Bären- Insel, auf Island, in Skandinavien, im arktischen Hussland, auf Nowaja-Semlja, in Sibirien u. s. w. Aufschluss geben; sie dienten zur Basis für die jeder Art beigefügten Angaben über ihre Verbreitung ausserhalb Jan Mayens. Im Ganzen werden im folgenden Verzeichnisse 70 Species aufgeführt; von ihnen entfallen auf die i 1, auf die Pilze 5, auf die Flechten 18. auf die Moose 8, auf die Gefässkryptogamen 2, auf die Phane- d endlich 26 Arten. Es wurde somit durch die Autsammlungen der k. k. österreichischen arktischen Beobachtungsstation die Zahl der von der Insel Jan Mayen bisher bekannten Arten von Gefässpflanzen mehr als verdoppelt und es kann die folgende Aufzählung als der erste Versuch einer etwas vollständigeren Flora r [ns< 1 bezeichnet werden. Für eine eingehendere Erörterung- der pflanzengeographischen Verhältnisse Jan Mayens halte ich den Zeitpunkt noch nicht für geeignet, denn es wurden nur an einzelnen Localitäten und auch an diesen nur während einer relativ kurzen Zeil botanische Sammlungen gemacht. Es sei daher hier zum Schlüsse nur kurz Folgendes hervorgehoben: Die Flora Jan Mayens hat einen ausgesprochen arktischen Character; sie ist arm au Species und setzt -ieh beinahe ausschliesslich aus Formen zusammen, welche im arktischen Floren gebiete eine weite Verbreitung besitzen. Sämmtliche Gefässpflanzen Jan Mayens kommen in den Nachbargebieten, namentlich auf Spitzbergen, BO wie in Ost-Grönland vor. Endemisch auf der genannten Insel ist bis jetzt nur eine Flechtenart: Lecidea dilabens Th. Er. C r y p 1 o g a m a e. ALGAE. Bestimm! von Dr. Ferdinand II.i tick in Triesl . CONJÜGATAE. Zygnema kg. /. Sammler der betreffenden Art. Flora der Insel Jan Mayen. 3 PHAEOZOOSPOEEAE. Pylaiella Bory. P. Uttoralis (L.), Kjellinann, Bidrag tili kännedom am Scandin. Ectocarpeer, p. 99.— Id. Spetsberg. marin. Chlorophyll. Thallophyt., II, p. 36.— Id. Algenveget. d. Munnannscli. Meer., p. II. — Groenlund, Islands Fluni, p. 153. sp. PI. (ed I. i>. 1165. - Ectocarpus Uttoralis Lyngb., Bydrophyt. Dan., p. 130, Taf. 42. — J. Ag. apec. ÄJgar., I. p. 18. Auf Farns in der Mary-Muss-Buclit (F.). Im nördlichen Theile des Atlantischen Oceans sowie im nördlichen Eismeere von weiter Verbreitung; an den Küsten Spitzbergens gemein, ebenso an den Gestaden Islands und Norwegens; an der Westktts Nowaja Semlja und Wajgatsch allgemein verbreitet, ohne jedoch in grösseren Mengen aufzutreten. LttiniiKitiii La in o nr. L. Agardhii Kjellm., Spetsberg. Thallophyt., II, p. 18 et sequ. - [dem, Alg. d. Murmann. Meer., p. :J7. — Laminaria coperata J. Ag., Bidrag tili känned. af Spetsberg. Alg., II. p. 5 (uec De la Pyl.). An den Küsten Jan Mayen's in einer Meerestiefe von 5 — 20 Meter stellenweise häufig /•'.), nm die Nord- lagune in grosser Menge (B.). Eine ausgesproeben arktische Art, um Spitzbergen gemein; im Murmann'scben Meere an den Küsten Nowaja Semlja's so wie im sibirischen Eismeere allgemein verbreitet und daselbst die grösste Alge. Fehlt an den Gestaden Grönlands, Islands und Norwegens. L. digitata (L.) Lamour. Essay stir les gen. des Thallophyt., p. 22. — J. Ag. spec. Algar., I. p. 134. — Kjellm., Spetsb. Thallophyt., II, p. 24. — Alg. d. Minimum. Meer., p. 38. — Zeller, in Zweite deutsch. Nordpolfahrt II. p. 84. — Fueus digitatus L., Maut., I, p. 134. Mit der vorigen Art gemeinschaftlich vorkommend (F.); namentlich häufig um die Eier-Insel. Im nördlichen Theile des Atlantischen und Stillen Oceans so wie im nördlichen Eismeere weit verbreitet; speciell beobachtet an den Küsten von Grönland, Spitzbergen, Nowaja Semlja, Sibirien u. s. w. Desmarestia Gre v. D. acvleata (L.) Lamour. Ess., p. 25.— J.Ag., spec. Algar., I, p. 167.— Kjellm., Spetsb. Thallophyt, U, p. 12.— Id. Alg d. Murmann. Meer., p. 4S. — Zeller, I.e. II, p.85. — Groenlund, Isl. Flor., p. 153. — / I>.. sp. pl. (ed. H), p. 1632. In der englischen Bucht an Treibholzstämmen (F.). Im nördlichen Theile des Atlantischen und Stillen Oceans, so wie im nördlichen Eismeere von weiter Verbreitung. An den Küsten von Spitzbergen, so wie an jenen von Nowaja Semlja eine der gemeinsten Algen und für die dortige Algenflora charakteristisch; ebenso au den Gestadeu Grönlands, Islands und Norwegens vorkommend. FUCOIDEAE. Fueus (L.) Decaisne et Thur. F.evanescens K. Ag., spec. Alg., [, p. 92.— J. Ag., spec. Alg., I, p. 210.— Id. Alg. Spetsberg., p. 40.— Kjellm., Spets- berg. Thalloph., II. p. 4. Id. Alg. d. Murmann. Meer., p. 26. Var. bursigera Kjellm., 1. e. II, p. 4. Fucus bursigerm .1 Ag., Alg. Spetsberg., p. II. Var. nana Kjellm., 1. c. p. 4. Beide Varietäten in der Mary-Mussbucht in einer Meerestiefe von 20 — 30 Meter häufig (F.). Eine arktische Art, welche im nördlichen Eismeere an den Küsten Spitzbergens, so wie an den Gestaden Nowaja Semlja's, Sibiriens und Kamtschatkas, ferner des russischen und englischen Nord Amerikas häutig ist. Fehlt um Island, Norwegen und Grönlai d. AscopTvyllwm Stackh. A. nodosa, ii (L.), Lc Julis, Remarqu. surla nomenclat. des Alg. in Mem. soc. sc. aal de Cherbourg, IV, p 81. Id. Liste des A'g. de Cherbourg, p. 96. — Fucus nodosm L., sp. pl. p. 159. - lecaisne el Thur., in Ann sc.nat. Bot. 4 //. W. Eeichardt, Ser. III. Vol. III (1845), p. 13. — Kjcllm., Spetsberg. Thalloph., II, p. 3. — Groenl., Isl. Flor., p. 153. — Fucodium nodosum J. Ag., Algar., I. p. 206. In der Mary-Muss-Bucht häufig in einer Meerestiefe von 20 — 30 Meter (F.). Im nördlichen Theile des Atlantischen Oceans weit verbreitet; seltener im nördlichen Eismeere. Au den Gestaden Spitzbergens nicht häufig; scheint im sibirischen Eismeere zu fehlen, tritt dagegen an den Küsten Islands und Norwegens auf. FLORIDEAE. Ptilota A g. II. serrata Kg., Botan. Zeit., V. (1847), p. 36. — Id. Spec. AI.tr., p. 670. — J. Ag., Spec. Alg., II. p. 96, et III, p. 70. — Kjellm., Spetsberg. Thallophyt., I. p. 26. — Id. Alg. d. Murmann. Meer., p. 22. — Zeller, 1. c. II. p. 86. In der Mary-Muss-Bucht auf Laminarien und anderen Algen nicht selten und bis zu einer Tiefe von 50 bis 7" Meter vorkommend i F. . Im nördlichen Eismeere von weiter Verbreitung; wurde an den Küsten von Grönland, Spitzbergen, Nowaja Semlja u. s. w. beobachtet. Fehlt dagegen au den Gestaden Islands und Norwegens. Delessen'a Grev. D. Baerii Posteis et Rupr., Qlustrat. Algar., p. 2. — Rupr., Alg. Ochots., p. 239 et sequ. — .T. Ag., Spec Algar., II. p. 685 et 111. p. 182. - Kjellm., Spetsberg. Thalloph., I. p. 12. td. Alg. d. Munnann. .Meer., p. 13. Auf Laminaria und Fucus nicht selten (F.)] häufig um die Nordlagune (B.), ferner um die Eier-Insel nächst der Südlagune (B.). Ebenfalls eine rein arktische Art, welche bis jetzt an den Küsten von Spitzbergen, Nowaja Semlja, Sibirien und Kamtschatka gefunden wurde. Feldt an den Gestaden von Grönland, Island und Norwegen. D. siniiosa 'Co od. et Wood wi. Lamour, Bss., p. 124. J. Ag. Spec. Algar., II, p. 001 et III, p. 486. — Kjellm., Spets- berg. Thalloph., [., p. 12. [d. Alg. d. Munnann. Meer, p. 12. — Grönland Isl. Flor., p. 153. — Fuchs sinuosus Good. et Wood w., in Trans, of Linn. Soc., HI, p. 111. — Phycodrys sinuosa Kg., Phycol. Ken., p. 444. — Id. Spee. Algar., p. 874. — Zeller, I. c. II. In der Mary-Muss-Bucht nach starker Rrandung an den Strand geworfen (F.). Im nördlichen Theile des Atlantischen und Stillen Oceans, so wie im nördlichen Eismeere allgemein verbreitet, wurde speciell gefunden an den Küsten von Spitzbergen, Grönland, Island, Norwegen und Nowaja Semlja. Polijsijt/ionin Grev. P. arctica J. Ag. Spec. Algar., II. p. L034.— Kjellm., Spetsberg. Thalloph., I,p. 9. — Id. Alg. 0. Munnann. Meer., p. 1 1. — Groenl. \A. Flor.,p. 152. im da- Kreuz-Cap in einer Meerestiefe von 20 — 30 Meter gesammelt am 23. Jänner 1883 (F.). Eine arktische, Für die hochnordische Algenvegetation charakteristische Art. An den Küsten von Spitz- bergen die gemeinste Species; ebenso um Nowaja Semlja und im sibirischen Eismeere eine der individuen- reichsten Arten; findet sich auch an den Gestaden Islands, fehlt aber in Norwegen und Grönland. FUNGI. HYMENOMYCETES. Cortinarius Fr. C. citmamomeus L.) Ir- Epicris., p. 288. P. A. Karst., Fung. in ins. Spetsberg. et Beeren-Eiland collect., p. 94. I . Bpec. pl.. p. 1173. — Fr.. Syst. mycol., I. p. 22H. Zwischen Moosen auf den Abhängen des Danielsscn Hertres in einer Meereshöhe von beiläufig 70 Meter /• j an den Abhängen der die Sttdlagune begrenzenden Berge (F.). Eine über das ganze nördliche Buropa verbreitete Art. welche auch auf Spitzbergen vorkommt. fflora der Insel Jan Mayen. 5 Agaricus L. A. (Galeva) Ifi/jmi Batsch, Elench., II. p. 117, Taf. XIX. Fig. 96. - Agaricus hypnorum Schrank, Flur. Bavar., II, p. 6 5. - Fr., Syst. mye, I, p. 267. — [d. Epicris., p. 2o7. — Karst., Fung. Spetsberg., p. 93. Moosige Stellen des Strandes um die Nordlagune (F.); moosreiche sumpfige Stellen des Hochplateaus auf dem Südtheile der Insel (F.). Von gleicher geographischer Verbreitung wie die vorhergehende Art. Auf Spitzbergen und der Bären- Insel häufig. A. (Hebeloma) fastibilis Pers., Syn. meth. Fungor., p. 326. — Fr., Syst. mycol., I. p. 249. Id. Epicris., p. 178. — Karst., Fung. Spetsberg., p. 93. Sumpfige, moosige Stellen des Hochplateaus auf dem Südtheile der Insel (F.). Über das ganze nördliche Europa verbreitet. Auch auf Spitzbergen vorkommend. A. (Omphalia) umbelUferus I.., spec. pl., p. 1175. — Fr., Elench., I. p. 22. —Id. Epicris., p. 124. — Karst.. Fung. Spetsberg., p. 93. — Berkel. in Journ. of Linn. Soc. XVII. (1883), p. 13. Im ganzen nördlichen Europa und Amerika allgemein verbreitet; auf Spitzbergen häufiger, auf dem Bären-Eilande seltener. In Grönland an mehreren Loealitäten gefunden. A. (Collybta) atratus Fr., Observ. mycol., II, p. 215. — Id. Syst. mycol., I. p. 168. — Id. Epicris,, p. 98. — Karst. Fung. Spetsberg, p. 93. Moosige humöse Stellen auf dem Südwestabhange des Danielssen-Berges (F., B.) Von gleicher Verbreitung wie die vorigen Arten. Wurde auf dem Bären-Eilande, nicht aber auf Spitz- bergen gefunden. LICHENES. (Bestimmt von Professor Dr. Theodor Fries in üpsala.) Solorina Ach. S. crocea (L.) Ach.. Lichenograph. universal., p. 149.— Körb., Syst. Liehen. German., p. 63. — Th. Fries, Liehen, aretoi, p. 48. — Id. Liehen. Spitzberg., p. 16. — Id. Lichenogr. Scand., p. 320. — Groenl., Isl. Flor., p. 140. — Liehen eroceusL., sp. pl., p. 1149. An felsigen Stellen des Hochplateaus auf dem Südtheile der Insel (F.). In der arktischen und polarer. Zone weit verbreitet; speciell auf Spitzbeigen. Island, so wie in Nord- Skandinavien häufig. Lecklea Ach. emend. L. dilabens Th. Fries, sp. n. „Crusta primum areolato-diffraeta, cinereo- vel glaueoalbida, mox in pulverem pallide ochraceum dilabente; hyphis amyloides; apotheeiis iunato-emergentibus. dein adpressis, disco planiusculo nudo, margine elevato; sporis medioeribus. In rupibus basalticis moutis ,. Vogelberg-' (li.). Duo tantum speeimina, neque admodum eximia sunt reportata; novam describere speciem tarnen audeo, quum ab omnibus mihi cognitis satis recedat. Ad stirpem Letideat confiumtis Fr. (Liehen, europ. p. 318. — Th. Fr. Lichenogr. Scand. p. 4*4) potissimum pertinet. Crusta maculas format suborbiculares, 0-5 — 0-8cm latas (interdum confluentes), ambitu tantum ex areolis integris formatas, ceterum in pulverem dissolutas. Apothecia ad 0'8mm lata, Hypothecium violaceo-fuscum vel nigricans; paraphyses distinctae,gelatinam percurrentcs> apice clavato incras satae et coerulescentes vel fuligineo-coerulescentes; asci clavati; sporae ellipsoideae, 0-011 — 013mm longae et 0-005 — 006""" crassae. Jodo intense persistenterque coerulescit" (Th. Fries). Caloplaca Th. Fries. C. elegans (Link) Th. Fr.. Lichenograph. Scand., p. L68. Liehen elegan» Link, Jahrb. d. ßewächskunde, I. p. 37. — Xanthoria elegans Th. Fr., Lieh, aretoi, p. 69. [d. Lieh. Spitzberg., p. IL Groenl. Isl. Flor., p. 149. - Amphiloma Koerl».. Syst., p. 110. - Id. Zweite deutsche Nordpolfahrt, IL p. 78. 6 //. II'. Beichardt, d& opa Th. Fries uov. var. thallo niacriore, paullo pallidiore; apotheciis planis, margine tenui deraum excluso, disco prininm concolore, dein subolivaceo- vel sublivido-luteo. (Th. Fr. Auf Basaltfelsen der die Abhänge der Südlagune begrenzenden Berge (F.). Unicum ideuique minutum fragmentum iu collectione adest, quare Judicium certuin nou audeo emuitiare. Apothecia variis hngermanniae (Vahl) Th.Fr.et C. oitellinae lEurhj Th.Fr. forniis sunt subsimilia. Tum thallus, quam apothecia adeo exiguam acidi chrysophanici copiam fovent, ul coloris mutatio K 0 provocata nudis oculis rix percipi possit, microscopio adhibito, rosea appareut. Partibus apothecii internis cum C. elegante congruit; sporae O013— 016mm longae et 0-00G— 00 crassae. Hi.' Stammart ist im ganzen arktischen Florengebiete häufig und bekleidet meist Felswände; seltener Überzieht sie Moose. Dir Varietät discopa Th. Fr. wurde bis jetzt nur auf der Insel Jan Mayen gefunden. Gyrophora Ach. G.erosa Web.) Ach., Liehenol. univers., p. 224. — Koerb., Syst., p.96.— Th.Fr., Lieh, aret., p. 164.— Id. Lieh. Spitz- berg., p. 33. Id. Lichenogr. Scand., p, 159. — Groenl., [sl. Flor., p. 150. — Liehen erosus Web., Spicil. Flor. Goetting., p. 250. torrefaeta Schrad. Th. Fr., 1. e. p. 159. — Umbükaria iorrefaeta Schrad., Spicil., p. 104. Auf Felsen der Insel Jan Mayen. (Danielssen.) In der alpinen und marinen Region Scandinaviens, Islands. Spitzbergens und Grönlands weit verbreitet. ff. proboseidea (L.) Ach., Liehenol. univ., p. 220. — Koerb., Syst., p. 95. — Th. Fr.. Lieh, aretoi, i>. UM. - Id. Lieh. Spitsberg., i>. 32. — Id. Lichenogr. Scand., p. 163. — Groenlund. 1. c. p. 150. — Liehen proboseideus L., sp. pl., p. II""1 Auf Felsen der Insel Jan Mayen. (Danielssen). Über die ganze arktische und polare Zone verbreitet; speciell auf Spitzbergen, Grönland, Island, sowie auf Skandinavien beobachtet. 6. cyKndrica L Ä eh., Liehenol. univers., p. 223. — Th. Fr. Lieh, aret., p. 167. — Id. Lieh. Spitsberg., p. 32. — Id. Lichenogr. Scand., p. 157. - Groenl., 1. c. p. 150. — Koerb., Syst., p. '.'7. — Id. Zweite deutsch. Nordpolf. II, p. 76. — Liehen I., sp. pl., p. 1 1 1 1. D jpr., manuscr. Apotheciis abortivis. \uf Felsblöcken am Fasse des Bäreu-Iierges i /■'., II. i. Hat die gleiche geographische Verbreitung wie die vorhergehende Art. ParmeUa A eh. emend. /'. I, innt, i 1.. W.illr.. Compend. Bor. cryptog. I. p. 529. -Nyland., Synops., p. 398. Th. Fr.. Lieh, aret., p. .">*.— Id. Spitsberg., p. 12. Id. Lichenogr. Scand., p. 126. Groenl., Island Flor., p. 119. — Liehen lanatus L., sp. pl.. p. 1155. Inth, .. a Koerb., Syst.. p. 7;'. - Id. Zweite deutsch. Nordpolf. IL p. 76. Aul Felsen um die Säule nächst der Südlagiine (/»'., D.i. ßfber die ganze arktische Zone verbreitet; speciell auf Spitzbergen, Island, Grönland, ferner auf der skan- 'lina\ ischen Halbinsel häufig. Cetraria A eh. C.hiascens Fi Th. Fr., Lichenograph. Scand., p. 98. C. aculeata (3 hiascem Er., Lieh, europ., p. 36. C.islandieaß ii., p 16 Th. Fr., Liehen, aret., p. 35 Nyland., Syn., p. 79. C. Delisi Th. Fr., Liehen. Auf den Abliängen des Danielssen-Bcrges in einer Meereshöhe von beiläufig 100 Meter (/'.). Eine echt arktische Art. welche bis jetzt auf Spitzbergen, Grönland, im nördlichen Skandinavien, arkti- schen Russland, bo wie im Ural beobachtet wurde, aber weil vielfach mit Cetraria i.. 81. — Groenl., 1. e. p. 150. - Liehen gracilis L., sp. pl. p. 1152. ,3 iiKicroceras Floerck., De Ciadon.,, p. 38. Am Rande von Süsswassertümpeln auf morastigen Stellen der Hochebene des Südtheiles der Insel /. Ebenfalls in der arktischen Zone allgemein verbreitet; namentlich auf Spitzbergen und auf Grönland in verschiedenen Formen häufig. Cl.uncialis L. Eoffm., Deut- -hl. Flor., II, p. 117.— Nyland., Syn., p. 215.— Th. Fr.. Liehen, aret.. p. 159.— Id. Lieh. Spitsberg., p. 30. — LI. Liehenogr. Scand., p. 63. — Groenl., 1. e. p. 150. — Liehen mcialis 1... Bp. pl., 1153. Um die Säule nächst der Südlagune (F.). Ist ebenfalls über die ganze arktische Zone der alten und neuen Welt verbreitet. Cl. rangiferina ivL. Hoffm., I. c. p. 114.— Nyland., Syn., p. 211. — Th. Fr., Liehen, aret., p.158. LI. Lieh. Spitsberg p. 30. — Id. Liehenogr- Scand., p. 60. — Groenl., 1. c. p. 150. — Koerb., Zweite deutsche Nordpolf. II, p. 76. — Lieh ferinus L., sp. pl., p. 1 103. ß süvaMca Hoffm., 1. c. Zwischen Moosen au den Abhängen der Berge um die Südbuchf F. ; an ähnlichen Orten um die Säule nächst der Südlagune (B.). ß silvatica unter der Stammart. Stereocaulon Schieb. St. denudatunt Flöerc ke, Deutsch. Liehen., IV.. p. 13.— Th. Fr., Monogr. Stereocaul., p. 46. -Id. Liehen, aret., p. 1 (;;. — Id. Liehen. Spitsberg'., p. 28. — Id. Liehenogr. Scand., p. 50. — Nyland.. Syn.. p. 247. — Groenl., Isl. flor., p. 150 Auf moosreichen Stellen am Rande von Süsswassermulden nächst der Südbucht (F.). ,i pul vinatum (Seh ae r.) Floercke, 1. c. p 13. — St. coralUnum ß pi 3i ha er., Enum. Liehen, europ., p. 180. Gemein auf der Insel (B., D.); namentlich schön auf dem Südabhange des Bärenberges (F.). In der arktischen Zone sowohl der alten, als auch der neuen Welt weit verbreitet; namentlich auf Spitz bergen, Grönland, Island, Skandinavien u. s. f. häufig. St. tomentoswm Fr.. Sched. crit., III. , p. 20. — Th. Fr., Monogr. Stereocaul., p. 50. — Id. Liehen. Spitsberg., p. 27. — LI. Liehenogr. Scand., p. 48. — Nyland.. Syn., p. 243. — Groenl., 1. c. p. 150. j3 nl pi im in Lanr., Th. Fr., 1. c. p. 00. -- St. alpinum Laur., in Fr. Lichenol. enrop. reform., p. 204. — Koerb., Zweite deutsch. Nordpolf., IL ]'. 76. An moosreichen Stellen der Insel. (1. üanielssen). Von gleicher geographischer Verbreitung wie die vorhergehende Art und sehr variabel. St. pasclitilc L. A c h., Method. Liehen., p. 315 et Lichenol. univ., p. 581. eniend. Th. Fr., Monogr., p. .">T. Li. Liehen. aret., p. 14.;. — Id. Liehen. Spitsberg., p 27. Id. Liehenogr. Scand.. p. 46. — Groenl., 1. c. p. 150. Nyland.. Syn.. p. 242. — Koerb., Syst., p. 12. — LI. Zweite deutsch. Nordpolf. II. p. Vij. Lieh,,, paschalia 1... sp. pl.. p. 1153. Moosreiche Stellen am Rande von Süsswassermulden nächst der Südbueht in Gesellschaft \>>n St. denu- datum Floercke {F.). Ebenfalls über die ganze arktische Zone verbreitet, alter häufig nur unvollkommen entwich eil und steril. 8 IL W. Üeichardt, Alectoria Ach. emend. A. nigricans Ach.] Nyl., Liehen. Scandin.,p. 71.— Th. Fr., Liehen. Spitsberg., p. 10.— Id. Lichenogr. Scand., p.22.— A. Thulensis Th. Fr.. Liehen, aret., p. 28. — Cornicularia ochroleuca ß nigricans Achar., Lichenol. imiv.. p. 615. Aii moosigen Stellen über die ganze Insel verbreitet; Abhänge des Danielssen-Berges (F.); um die Säule der Südlagune (&); um die Südbucht (F.). Im arktischen Florengebiete häufig, aber nicht allgemein verbreitet und nieist steril. Wurde speciell auf Spitzbergen, Grönland, Skandinavien und im russischen Lappland beobachtet; auf Island scheint diese Arl zu fehlen. A. ochroleuca Ehrh.) Nyland., Prodrom. Lichenol. Gall., p. 47.— Id. Syn., p. 281. — Th. Fr., Liehen, aret., p. 27. - Iil Liehen. Spitsberg., p. 10. — Id. Lichenogr. Scand., p. 19. — Groenl., Isl. Firn-., p. 149. — Liehen oehroleueus Ehrh., Heitr. III, p. 82. Bryopogon ochroleucum Koerb., Syst.. p. G. j3 cincinanta Nyland.. 1. e. p. 281. Zwischen Moosen an den Rändern von Süsswassermulden um die Südbucht {F.). Im «ranzen Gebiete der arktischen Flora häutig und oft weite Strecken bedeckend, doch meist steril. Die Varietät cincinnata kommt namentlich an dem Windanpralle ausgesetzten Felswänden vor. MUSCI FRONDOSI. Gvhnmia Ehrh. Gr. apocarpa (L.) Hedw., Descr. . 48. — Id. Undersökn. <>i' Moostlor. vid Disko- Grönl., p. 21. — K. Müll.. Zweite deutsch. Nordpolf., 11, p. 72. — Groenlund, Islands Flor., p. 145. — Hartm., Flor. Scand., ed. VIII.. p. 385. — Bryum apocarpum 1. . sp. pL, p. 1115. An Felswänden um die Mary-Muss-Bucht, namentlich in durch Guano gedüngten Felsspalten (F., B.). Nur mit vorjährigen, halbverwesten Früchten. über das ganze Gebiet der arktischen Flora sowohl der alten als auch der neuen Welt verbreitet; sehr veränderlich in Bezug auf Grösse, Färbung und Form der Blätter. Häutig auf Spitzbergen, Grönland, Island und der skandinavischen Halbinsel. lihacomitriiuu Bi id. Jt. microcarpum Funk Bridel.Bryol. univ., [,p. 211.— Bruch et Schimp., Bryol. europ., III, Taf.268.— Schimp., Syn.,p.279. - Berggr., Mnsc. Spitsberg., p. 50. - Id. Disko-Bugt. Moosfl., p. 23. — Groenl., 1. c. p. 145. — Hartm., 1. c. rocarpum Funk, in Web. et Mohr. Bot. Taschenb., p. 113. Scheint auf Jan Mayen selten zu Bein; einige sterile Stämmchen unter Grimmia apocarpa von Fels- wänden um die Mary-Muss-Buchl (B.). Im arktischen Florengebiete /.war weil verbreitet, aber keineswegs überall häufig. Fehlt auf Spitzbergen, kommt aber auf der Bären-Insel vor; ist in Grönland verhältuissmässig selten; findet sich auf Island und der skandinavischen Halbinsel. /;. Umuginosum Bedw.) Brid., Bryol. univ.. I,p. 215.— Bruch et Schimp., Bryol. europ., m,Taf.269. - Berggr., Muse. S] i >. - Id. Disko-Bugt. Moosfl., p. 23. Groenl., 1. c. p. 145. Eartm., 1. c. p. 390. Iriehostomum lanu- r. et adumbr. musc, III, p. -2. — Grimmia lanuginosd K. M U.U., Syn. 1, p. 806. — Id. Zweite deutsche Nord polf., II. p. 72. — Id. Mus.-i Tschuctici in Ohlworm bot. Centralbl., XVI. 1883 . p. 61. Das gemeinste' Moos Jan Mayens und die llauidinas.se seiner Moosvegetation bildend; am üppigsten auf feuchten Stellen um die Guinea-Bucht, wo einzelne Polster bis .".u " mächtig weiden [/'.>. Ausserdem wurde \rt Doch au folgenden Standorten gi sammelt: Abhänge des Danielssen-Berges (F.) ; des Vogel-Berges l B.); senkrechte Wände der Polarklippe / . . Eine beinahe kosmopolitische Art. In der arktischen Zone weit verbreitet und in zahlreichen Formen auf- I Speciell beobachtel auf Spitzbergen und der Bären-Insel; häutig in Grönland und auf Island; gemein o und Norwegen, auf Nowaja Semlja, so wie im arktischen Rassland und Sibirien, im Lande der Tschukischen und a if Kamtschatka. Flora der Insel Jan Mayen. 9 Tetraplodori Br. et Seh. T. mnioitles (L.fil.) Br. et Seh., Bryol. europ. III. Taf. 289.— Schimp., Syn., p. 364. —Berggr., Muse. Spitsberg., p. 55. - [d. I >isko-Bugt. MoosfL, p. 25. — Groenl., Isl. Flor., p. 1 15. — Phascum mnioides I. fil., Descr. method. mu.se., p. 6. — Splachnum mnioides Hedw., Spec. im im-., p. 51. — K. Müll., Syn.. 1. p. 130. — Id. Zweite deutsch. Nordpolf., II. p. 71. — Hartm., 1. e. p. 369. ß compactois Berggr., 1. c. Am Rande von Stisswassermulden auf der Hochebene des Südtheiles der Insel mit gut entwickelten Früchten gesammelt i F. Eine über die ganze arktische Zone verbreitete und für ihre Moosflora charakteristische Art: -ie ist ins- besondere auf Spitzbergen, der Bären-Insel, auf Island, in Grönland, den Alpen Skandinaviens, im arktischen Theile Russlands und Sibiriens beobachtet worden. Bryian Dill, lernend.) B. psendotriquetrum Hedw.) Seh wa egr., Supplem., I, pars II. p. 110. — Br. er Seh.. Bryol. europ., IV. Taf. 3G4. Schimp., syn., p. 459. - Berggr., Muse. Spitsb.. p. 65. — Id. Disko-Bugl Moosfl p. 28. — K. Müll., Syn., I. p. 325. — Id. Zw ite deutsch. Nordpolf., II. p. <>8. — Groenl., Isl. Flor., p. 146 — Hartm., 1. c p 159 ;/ Hedw., Descr et adumbr. musc. frond., III. p. 1!'. Taf. 7 (ex p Einige sterile Stämmchen zwischen Gräsern um die Südlagnne />'. . Eine beinahe kosmopolitische Art, welche auch in der arktischen Zone der alten und der neuen Welt allgemein verbreitet ist; sie findet sich speciell auf Spitzbergen, der Bären- Insel, auf Island, Grönland und ist auf der skandinavischen Halbinsel gemein. PoJytricInim Dill, (emend.) F. juniperinum Hedw., sp. muscor., p. 89. — Hr. et Seh., Bryol. europ. IV. Taf. 124. Berggr., Musc. Spits p. 71. — Li. Disco-Bugt. ttoosfl . p. 32. Groenl., Isl. Fl., p. 146. ß strirtiim Br. et Seh. 1. C — L'. s1ri<-f>im Mcnz in Trans, of I.inn. Soc, IV. 17!'- p.77. —Schimp., Syn.. ed. II. p. .Ml. — Hartm.. 1. f.. p. 372. — K. Müll.. Syn., I., p. 231. — Id. Musci Tschuctici, 1. c, p. 60. Einige sterile Stämmchen unter Rhacomitrium lanuginosum von den Abhängen des Dauielssen-Berges /;. . An sumpfigen, torfigeu Stellen über das ganze nördliche Europa, Asien und Amerika verbreitet. Wurde auf Spitzbergen beobachtet, fehlt auf der Bären-Insel, kommt auf Grönland und Island vor: ist in Schweden und Norwegen gemein, ferner häutig in Sibirien bis zum Tschuktschenlande. Hypnum Dill, (emend.) H. uncinatum Hedw., Descr. et adumbr. ums,-, frond., IV, p. 65, Tat'. 45. -Hr. et Seh.. Bryol. europ.. VI, Tat'. 600. — Schimp., Syn.. p. 73s. — Berggr., Mus. . Spitsb., p. 8.'). - Id. Disco-Bugt. Mosstf. p. :'.ii. -- K. Müll.. Syn.. II. p. 7:4. — Id. zweite deutsche Nordpolf., II, p. 67. — Gro ■ 1 1 1 - . Isl. Flor., p. 117. — Hartm.. 1. c. p. 411. i orthothecioides Berggr.. 1. c. p. 85. Die Stammart auf Jan Mayen häutig, aber meist steril /•'.. B.). Die Varietät orthothecioides an senkrechten Felswänden um die Mary-Muss-Bucht, namentlich in Klüften, welche grössere Mengen von Guano enthalten; steril (F.). . Ebenfalls eine über das ganze nördliche Europa. Asien und Amerika verbreitete Art, welche namentlich im arktischen Florengebiete oft massenhaft auftritt. Auf Spitzbergen, der Bären-Insel, Grönland, Island häufig, auf der skandinavischen Halbinsel geniein. H. sarmentosum Wahlenb., Flor. Lappon., p. 380.— Br. et Seh.. Bryol. europ.. VI. Taf. 616.— Schimp., Syn.,p i Berggr., Muse. Spitzberg., p. 90. Id. Discöt-Bugt. Moo?fl., p. 38. -K. Müll.. Syn.. II. p. 780. — Id. Zweite deutsch. Nordpolf., II, p. 66. - Id. Musci Tschuctici, I. c. p. 61. — Hartm., 1. c. p. 329. Häufig auf morastigen Stellen der Hochebene des Südtlieiles der Insel in einer Meeresböhe von beiläufig 2 300 Meter; doch stets steril F.). Über das ganze nördliche Kuropa. Asien und Amerika \ erbreitet und in der polaren Zone entschieden den torfbildenden Moosen beizuzählen. Speciell beobachte! auf Spitzbergen, der Hären Insel. Island. Grönland; in der Berg- und Voralpenregimi Schwedens und Norwegens allgemein vorkommend. Bildet auch in Sibirien bis zum Lande der Tschuktschen einen charakteristischen Bestandteil der Moos-Tundrenvegetation. chische Expedition auf Jan Mayen. ^ 10 IL W. Reichardt, FILICINAE. PULYPODIACEAE. öystopteris B e r n h. C. fragUAs L. Bernh., in Schrad. n. Journ., I. 2 L80 I), p. 27 et 4'.'. -Milde, Fil. Europ. et Atlant., p. 147. -Nathorst, Stud. Bb. d. Flora Spitzberg, in Engl. Jahrb., IV. p. 43s.— Lange, Conspect. Flur. Groenland., |>. 188.— Groenl., lal. Flur., p. 141. — Fr.. Summ, veget. Scand., I. p. 82. — Polypodiumfi-agile L.. sp. pl., p. 1091. arcUca M. K ahn, in Zweite deutsch. Nordpol!., 11. p. 57. Selten nur in feuchten mit Humus erfüllten Felsspalten um die Guinea Bucht (F., B.\ Diese beinahe kosmopolitische Art hat auch im arktischen Florengebiete die weiteste Verbreitung; auf den zunächst liegenden Inseln und Ländern wurde sie spetiell beobachtet auf Spitzbergen, Grönland, Island, Scandinavien, Nowaja Semlja, in Sibirien u. s. w. EQUISETACEAE. Equisetum L. E. avense I... sp.pl., p. 1061.— Milde, Monogr. Equiset. in Not. act. Leop. Carol., XXXII. II. p. 218.— Id. Filie. Europ. et Atlant.. \>. 215. — Nathorst. 1. c., p. 438. — Th. Fr., Beeren LI. Fanerog. veget., p. 156. — Lange. 1. c., p. 191. — Groenl., 1. c, p. l-'^T Fr., Summ, reget. Seand., I. p. 59. i arcticum Rupr., Beitr. z. Pflanzenk. d. russ. Reich . 111. p. 21. Mi 1.1c 1. <-.. p. l':U. Tat'. 1. Fig. 12. ten; nur am Rande von Süsswassertümpeln um die Rudson-Spitze in einer Meereshöhe von ungefähr 20 Metern i ./'.). Über ganz Europa, das nördliche Asien und Amerika verbreitet. In der arktischen Zone speciell sowohl auf Spitzhergen und der Bären-Insel, als auch auf Grönland, Island. Nowaja Semlja, Sibirien u. s. w. beobachtet. Phanerogamae. GRAMINEAE. Bestimmt von Professor Eduard Backel in st. Polten). P/tippsia R. Br. Ph.algida Sol ind R Br., App. ofCap.ParrysVoy., p. 285. — Id., Verm. Schrift., [,p. 412. — Steudel, Syn., [,p.l47. / So! a inl.. in Phipps Voy., p. 204. — Wahlenb., Flor. Lappon., p. '-'ö. Tat'. 1. — Catdbrosa algida Fr., Mant., III. p. 171. Blytl in Norsk. Nordh. Exped., V. :;. p. 25. Malmgr., Öefvrs, of Spetsberg. Phan. Veget., p. 254. Nathorst, Nya Bidrag tili Känoed. on Spetsberg. Kärlväxter in k. Svens. Akad. Bandl., XX (1883 . p. 32. - Th Fr.. Beeren tsl. Fan. Veget., p. 156. — Lange, Conspect. Flur. Groenland., i>. L66. Ledel r, Flor. Ross., I\'. p. 388. — Kjellm. et Lundstr., Phan. v. Nowaja Semlja in Nordenskiöld: Wissensch. Ergebn. d. Vega-Exped., I. p. L54. — Kjellm., Phanerogan. d. asiat. Berings-Strasse, ibid., I. . ist der Mary Muss-Buchl auf einer dureli Guano gedüngten, beiläufig ein Quadratmeter grossen Stelle Ferner um die Südlagune (B.). Im arktischen Florengebiete der alten und neuen Well weit verbreitet; speciell auf Spitzbergen, der Bären Insel, aul Grönland, Nord-Skandinavien, Nowaja Semlja, in Sibirien bis an die Berings Strasse beobach ehll auf Island. Poa L. r. atpina I... Sp. pl.,p. »17. - steml.. Syn., I. i'. 250. Wahlenb., Flor. Lappon.,p. .".'.'. — Malmgr., I. c, p. 253. — Nathoi i Conspect. Flor. Groenl., p. 176. Groenl., LI. Flor., p. 130. Ledebour, Flor. Ross., IV 1>. 37.".. Kjellm. et Lundstr., I. c, p. 153. Forma vivipa/ra L . I. c. Das gemeinste Gras Jan Mayens. Aushöhlungen des Lavabodens las Kreuz-Can i /•'.); Bergab hänge um den Tornon Bach (F.); SUdabhang des Höhenzuges ober der Südlagune \F.r, am Itande von Stisswasser- mulden auf dem Hochplateau des Südtheiles der [nsel (F.). Flora der Insel Jan Mayen. 11 Beinahe sämmtliche mitgebrachte Exemplare gehören zur Form vivipara. Bei einigen auf der Hochebene des Südtheiles gesammelten Individuen kam es gar nicht zur Entwicklung von Halm und Rispe, sondern es treten zwischen den Laubblättern nur einzelne, auf eiuem haardünnen beiläufig 1"" langen Stiele sitzende Ahrchen hervor. Diese in den Alpen Europas heimische Art ist auch im Gebiete der arktischen Flora weit rarbreitet und findet sich namentlich auf Spitzbergen, Grönland, Island, in Nord-Skandinavien, auf Nowaja Semlja, endlich im arktischen Russland. Auf der Bären-Insel fehlt sie. P.flexuosa Wahienb., Flor. Suec, I, p. 55.— Blytt, Norg. Flor., I. p. 126. — Steud., Syn., I. p.253. — Malmgr., 1. c, p. 353. — Nathorst, 1. c, p. 30. — Th. Fr., 1. c, p. 155. — Lange, 1. e., p. 17s. — Babingt., Kevis. of Flor, of [celand in Proceed. of Linn. Soc, Bot . XI, 1870), p. 343. — Poa aretica R. Hr.. I.e., p. 288 etVerm. Schrift., I. i Ledebour, Flor. Ross., IV. p. 373. — Kjellm. .-t Lundstr., I. c, p. 153. — Kjellm., 1. c, p. 367. Um die Fuchshöhlen nächst der englischen Bucht an guanoreichen Stellen in sehr üppigen los 25CI" hohen Exemplaren (F.). Im Gebiete der arktischen Flora von weitester Verbreitung. Kommt namentlich auf Spitzbergen, der Bären-Insel, Grönland, Island, Lappland, Nowaja Semlja, im arktischen Russland, endlich in Sibirien vor. Festuca L. 1\ ovina I... sp. pl., p. T:;. — Hacket, Monogr. d. enrop. Festuca-Art., p. 85. — Strudel. Syn., I. p. 234. — M.-iluigr. 1. c. p. 256. — Nathorst, 1. c, p. 29. — Lange. Conspect. flor. Groenl., p. 179. — Groenl., 1. e., p. 133. — Wahienb., Flor. Lappon., p. 12.— Ledebour, Flur. Ross., IV. p. 350. —Kjellm. et Lundstr., 1. c, p. 152.— Kjellm.. I.e., p. 365. Var. supiua Hackel, 1. c. forma vivipara. Um Süsswassermulden auf der Hochebene des Südtheiles der Insel (F.). Diese beinahe kosmopolitische Art hat auch im arktischen Florengebiete eine sehr weite Verbreitung; namentlich kommt sie vor auf Spitzbergen, Grönland. Island, in Lappland, dem arktischen Kussland, auf Nowaja Semlja und Sibirien bis an die Beriugs-Strasse. Auf der Bären-Insel wurde sie noch nicht gefunden. jP. rubra L., sp. pl., p. 74. — Hackel, Monogr., p. 139. — Strudel. Syn.. 1. p. 236. — Nathorst, 1. e., p. ü'J. — Th. Fr.. 1. c. p. 155. — Lange, 1. c, p. 180. — Groenl., 1. e., p. 132. — Wahienb., Flor. Lappon., p. 42. — Ledebour, 1. e.. IV, p. 352. —Kjellm. et Lundstr., 1. c, p. 152. — Kjellm., 1. c, p. 365. Südostabhang des Vogelberges (5.); nächst der Mary-Muss-Bucht auf eiuer durch Guano gedüngten Stelle (F.). Diese Art ist eben so weit verbreitet, wie die vorhergehende und wurde auch auf der Bären-Insel gefunden. JTJNCACEAE. TJuzula D. C. L. arcuata Wahienb.) Hnuk., Flor. Londin., p. 50, Tat'. 151. — Steud., Syn., 11. p. 292. — Nathorst, 1. c., p.37. — Th. Fr., 1. c, p. lö.Y - Laie-.'. ( onsp. Flor. Groenl., p. 12(1. — Id. Flor. Dan.. XV, Tat'. 2 nl., 1. c, p. 98. — Ledebour, Flur. Ross., IV, p. 218. — Kjellm. i-i Lundstr., I. c, p. 156. Kjellm., I. c, p. 373 Juneus arcuatus \\ :i blenb., Fl.>r. Lappon., p. 87. P confusa. Luzula confusa Lindenb., Nya botan. Natis., I\' (1855), p. 9. — /.. hyperborea R. Br., 1. c, p. 283 <-t Verm. Schrift., I. p. 4"7. — Malmgr., 1. c., p. 250. — Nathorst, 1. c, p. .!7. Um die Südlagune (B.). Die Var. ,3 um Süsswassermulden auf dem Hochplateau des Südtheiles der [nsel (F. . Über das ganze arktische Florengebiet in mehreren Varietäten verbreitet; speeiell auf Spitzbergen, der Bären-Insel, auf (irönland, Island, Nord-Skandinavien, im arktischen Russland, auf Nowaja Semlja. so wie in Sibirien bis an die Berings-Strasse vorkommend. 12 //. W. Reichardt . SALICrNEAE. Salix L. S. h< rbacea L., sp. pl., p. 1018. — A nderson, in D. C, Prodi1., XVI, II, ]>. 298. — Wahlenb., Flor. Lappon., p. 260. — Ledebour, Flor, ßoss., III. p. 624. Lange, Consp. Flor. Groenland., p. 107. — Th. Fr., 1. c, p. 115. — Groenl., Isl. Flor., | Über die ganze Insel verbreitet und auf Jan Mayen der einzige Repräsentant von Holzgewächsen, welcher mit dem dichten Geflechte seiner am Boden hinkriechenden Ästehen oft ausgedehnte Strecken überzieht. Es Ixemplare von folgenden Standorten vor: Flu die Südlagune i F.); Sudwestabhang des Bären-Berges (£.); auf kleinen Lavahügeln um die Guinea-Bucht; mit Humus erfüllte Felsspalten um das Kreuz-Cap (F.); häufig auf dem Plateau des Südtheiles der Insel F. i. Diese anch in den Alpen Süd- und Mitteleuropas vorkommende Art ist auch im Gebiete der arktischen Flora weit, wenn auch nicht allgemein verbreitet; sie wurde namentlich beobachtet in Grönland, auf der Bären- fasel, auf der skandinavischen Halbinsel, im arktischen Russland, Sibirien u. s. w. Auf Spitzbergen, so wie anf Nowaja Semlja fehlt S. herbacea L. und wird dort durch S. polaris Wahlenb. vertreten. POLYGON EAE. Koenigia L. h. islandica 1-, Mant. gen., ed. VI. p. 35. — Meisner in D. C, Prodr., XVI, I, p. 82. — Nathorst, 1. c. p. 27. — Lange, 1. c, p. L04. — Groenl., I.e., p. «7. — Wahlenb., 1. c., p. 47. — Ledebour, I. c., 111. p. 517. — Kjellm. et Lundst r., 1. c., p. 151. Sandige Ebene hinter dem Kreuz-Cap (F.). Im Gebiete der arktischen Flora weit verbreitet; speciell auf Spitzbergen, in Grönland, auf Island, in Nord Skandinavien, im arktischen Russlaud, so wie auf Nowaja Semlja gefunden. Fehlt auf der Bären-Insel. Polygonum L. /'. viviparum 1... sp. pl., p. 360. M eisner in D. C, Prodrom., MI. 1. p. Il'ö. — Malmgreen, l. c., p. 249. — Nat- horst, 1. c., p. 27. — Th. Fr., 1. e. p. 155. — Lange, I. c, p. L05. — Groenl, 1. e., p. 86. - Wahlenb., 1. c., p. 99. — Ledebour, Flor. Ross., 111. p. 519. Kjellm. et Lundstr., 1. <•., p. L51. — Kjellm. . I. c., p. 360. An moosreichen Stellen auf der ganzen Insel, doch nirgends häutig; Südabhang des Bären-Berges (F.)] imen um den Tornoe-Bach (F.); am den Brielle-Thurm (B.); Hochebene des Südtheiles der Insel (F.). Diese in den Alpen Europas vorkommende Art hat auch im Gebiete der arktischen Flora eine sehr weite Verbreitung. Sie findet sich speciell auf Spitzbergen, der Bären-Insel , auf Grönland, Island, auf Nord- Skandinavien, im arktischen Russland, auf Nowaja Semlja, Sibirien u. s. w. Oocyria Hill. O. digyna I Campd hlonogr de Etumex, p. L55. — Blytt, I. e., p. 25. Malmgr., I. e. p. 249. Nathorst, 27. Th. Fr., I. c, p. 155. Lange I c p 86. - Groenl., I. c., p. 86. Ledebour, 1. c, 111. p. ms. - Kjellm. ei Lundstr., I. c, p. 150. Kjellm., I. c., p. 361. - Rumex digynus L., sp. pl., p. 337. Uheum digpmm \\ ahlenb., I. c. p. 101. (ii Book., Flor. Seot., p. III. Meisner, I. c, p. :>7. Häufig anf der ganzen [nsel F., B. : besonders üppig in geschlitzten Felsspalten um die Guinea-Bucht. Hai im Ganzen und Grossen die gleiche geographische Verbreitung wie die vorhergehende Art. CARYOPHYLLEAE. Hon/cewya Eh rh. H.peploldes L.) Ehrh., Beitr., II, p. 181. Ledebour, Flor Eto I p 158. ireaaria peploides L., sp.pl., p. 423. - Wahlenb., I. c., p. 131. //■■■ Fr., Flor. Halland, p. 75. Malmgr., 1. c., p. 242. - Nathorst, I.e., Groenlund, I. c., p. 34. Kjellm. el Lundstr., I. c., p. 151. — Kjellm., 1. c., p. 357. diffusa II :m PI. oecon., ed. III. p. 501. Lange, 1. e., p. 26. Flora der Insel Jan Mayen. 13 Nur an wenigen Stellen der Insel gefunden; so am Meeresstrande der englischen Bucht 11. : auf dem Nordabhang des Höhenzuges, welcher das Wilczekthal gegen Süden ahschliessl In Mittel- und Nord-Europa, im nördlichen Asien, so wie in Nord-Amerika vorkommend, aher auch im Bereiche des arktischen Floragebietes weit verbreitet. Speciell auf Spitzbergen, Grönland, Island, Nord Skandinavien, im arktischen Russland, endlich in Sibirien beobachtet. Wurde auf der Bären-Insel uoch nicht gefunden. Cerastium L. C. arcticKin Lange in Flor. Dan - fas . I. . Taf 2963. [dem, Conspect. Flur. Groenland., p. ■">] . — Groenl., 1. c, p. 36. — C. alpinum'} Blytt, 1. <■.. (nee. L. - C. latifolium Hartm., Flor. Scaud.. ed. IX. ]>. 116, uec. L Slidwestabhang des Bären-Berges (5); in mit Humus gelullten Felsspalten auf der zerklüfteten Lava- ebene nächst der Südlagune (F.)\ häufig auf der Hochebene des Südtheiles der Insel am Rande von Siiss- wassermulden {F.). Eine hochnordische und arktische Art, welche Lange als auf Spitzbergen, Grönland, Island, so wie in Norwegen vorkommend angibt. Da diese Species aber vielfach für Cerastium alpinum und C. latifolium gehalten wurde, so dürfte ihre geographische Verbreitung eine weitere sein. Darüber kann unreine kritische Revision dieser verwandten Arten Aufschluss geben. Sileiie L. S. acaulis I... sp. pl., ed. II. p. 603.— Rohrbach, Monogr., p. 143.— Malmgr., 1. e., p. 240.— Nathorst, I. c., p. 24. Th. Fr., 1. c, p. 153. — Lange. 1. e., p. 19. Groenl., 1. c., p. 32. — Wahlenb., 1. «•.. p. 122. — Ledebour, I. c, 1, p. 303. — Kjellm. et Lundstr., i. e., p. ISO. — Kjellm., 1. <-.. p. (55 Seltener und nur an einzelneu Stellen der Insel; auf der zerklüfteten Lavaebene hinter dem Krenz-Cap in einigen grossen, bis 25cm im Durchmesser haltenden Rasen {F.); hin und wieder auf der Hochebene des Süd- theiles der Insel am Rande von Süsswassermulden (F.). Diese in den Alpen Europas, Nord-Asiens und Amerikas vorkommende Art ist auch in der arktischen Zone sehr weit verbreitet; speciell findet sie sich auf Spitzbergen, der Bären-Insel, Grönland, Island, der scandinavischen Halbinsel, im arktischen Russland, auf Nowaja Semlja, in Sibirien u. s. w. RANÜNGÜLACEAE. Ramunculus L. 1!. gladalis I... sp. pl., p.553. -IM.. Prodrom. I.. p. 30.— Blytt, 1. c, p. 25. - Malmgr., I.e.. p. 235.— Nathorst, I. <•.. p. 21.— Lange, 1. c., p. 54 Groenl., L. ... p. 50. — Wahlenb., I. c., p. 155 Ledebour, Flor. Ross . I. p. 32. Entschieden die stattlichste, grösstblühende Pflanze Jan Mayens. Zerstreut auf der ganzen Insel, namentlich üppig an sandigen, durch Treibholz geschützten Stellen. Um die Säule nächst der Südlagune 1 11.. F. ; allgemein verbreitet an feuchten Stellen der Hochebene des Südtheiles F.). In deu Alpen Europas einheimisch, aber auch in der arktischen Zone Europas so wie Nordamerikas vor- kommend. Namentlich auf Spitzbergen, in Grönland Island, Nord-Skandinavien, so wie im arktischen Russland gefunden. Wurde auf der Bären-Insel noch nicht beobachtet, fehlt ferner auf Nowaja Semlja, so wie in Sibirien. R.pygmaeus Wahlenb., Flur. Lappon., p. 157, Taf. 8, Fig. 1. D.C., Prodrom., I. p. 35. - - Malmgr., 1. c., p. 236. - Nathorst, I.e., p. 22. — Th. Fr., 1. c., p. 152. - Lange, 1. c., p. 55. - Groenl., 1. c, p. 51. — Ledebour. Flor. Ross., I. p.36. — Kjellm. et Lundstr., 1. C, p. 150. Auf der ganzen Insel, aber zerstreut und nirgends häutig. Em die Säule nächst der Südlagune B.); auf der Hochebene des Südtheiles an mehreren Stellen um die Ränder von Süsswassermulden (F.). In den Centralalpen der Karpathen seilen und sehr vereinzelt; dagegen im Gebiete der arktischen Flora von sehr weiter Verbreitung. Speciell vorkommend auf Spitzbergen, der Hären Insel, Grönland, Island, Nord- Skandinavien, im arktischen Kussland, auf Nowaja Semlja, in Osl Sibirien u. s. w. u 11. W. Reichardt, C II r C I F E R A E. Cardamine L. < . betlidifoUa L., sp. iL i'.>:"'i — D. C, Prodr., I. p.151.— Malmgr., 1. c, p. 238.— Nathorst, 1. ... p.18. — La age, Groenl., I. c, p. 18. Wahienb., I. c, p. 17ü. — Ledebour, 1. c, [, p. 12:>. — Kjellm. et Lnndstr., 1. c, -Kjellm.. 1. C, p. 349. Suiten, in Felsspalten auf dem Sttdwestabhange des Bären-Berges /•'. . Allgemein verbreitet im arktisehen Florengebiete, namentlich beobachtet auf Spitzbergen, Grönland, Island auf der skandinavischen Halbinsel, im arktischen Russland, auf Nowaja Semlja in Sibirien u. s. w. Wurde auf der Bären-Insel noch nicht gefunden. Draba L. />. cUpina L., sp.pl., p. 642.— D.C., Prodrom., I.. p. 167.— Malmgr., I.e., p. 238.— Nathorst, I.e., p. 19.— Th.Pr., I.e., p. 152. — Lange, 1. c., p. 37. — Groenl., I. e., p. 15. — Wahlenb., 1. c. p. 173. — Ledebour, 1. c., 1.. p. 146. - Kjellm. et Lundstr., 1. e., p. 140. — Kjellm.. 1. c., p. 351. Auf dem Südwestabhange des Bären-Berges in Felsspalten i B. . Im Gebiete der arktischen Flora von weitester Verbreitung-; insbesondere vorkommend auf Spitzbergen, der Bären-Insel, in Grönland. Island, Nord Skandinavien, im arktisehen Kussland, auf Nowaja Semlja. in Sibirien u. s. w. D. corymbosa R. Br., Append. to Cap. Hess Voy., p. 43.— Id., Vermischt. Schrift., I.. p. 341. — D.C., Prodr., [., p. 169. Dan . XIV, Taf. 2418. Blj tr. 1. .-.. p. 25. — Malmgr., I. c, ü. 238. — Nathorst, 1. c., p. 20. — Th. Fr., I. e, 1. c, ii. 11. Kjellm. et Lnndstr., 1. c, p. 1 19. Seltener und vereinzeint. Südwestabhang des Bären-Berges (#.); sandige Stellen einer an Treibhol/, reichen Bucht hinter dem Kreuz ('ap (.F.); um Süsswassermulden auf der Hochebene des Südtheiles der Insel (F.). Eine ausgesprochen arktische Art, welche in den zunächst liegenden Florengebieten auf Spitzbergen, der Bären-Insel, in Ost-Grönland, endlieh auf Nowaja Semlja vorkommt, dagegen auf Island. Nord-Skandinavien, im arktischen Kussland und in Sibirien fi hlt. Cochlea ri« L. ( . groeriUindica L., >\>. pl., p. 647. D.C., Prodrom., I. p. 17:>.— La age, sp. Flor. Groenland., p. 34. — C. danica var. ii ■■ der, '.i Flor. Dan., fasc. .WXlll. Taf. 1934. minor r.ang e, 1. e. Über die ganze Insel verbreitet; namentlich massenhaft an Felsabhängen auf guanoreichen Orten. Sandige Stellen einer an Treibholz reichen Buch! nächst dem Kreuz-Cap (/■'.!; in Felsspalten am Fusse des Danielssen K rateis i/;. .Felswände um dieMary-Muss-Buchl i /■'.): auf der zerklüfteten Lavaebene nächst der Slidlagune l F.); häufig um Süsswassermulden auf der Hochebene des Südtheiles der Insel , F.). \ oblongifolia Lange, 1. c. disl Blytt, 1. c. p. l'ö ■ 1.. . In einem bis 20™ lmhen Exemplare an einer von Guano gedüngten Stelle um die Fuchshöhlen nächsl der hen Bucht / . . Bei der grossen Unsicherheil in der Umgrenzung der nordischen Cochlearia-Arten, welche eine mono graphische Bearbeitung derselben dringend angezeigt erscheinen lässt, habe ich es für das Gerathendste, mich der Ansicht anzuschliessen, welche La nge in seinem Conspectus florae Groenlandicae aussprach, denn dieselbe Bcheint mir die rationellste zu -ein. Lange gibt Cochlearia groenlandica L. als über das arktische Amerika, Qnalaschka, Nord Russland, Finnmarken und Spitzbergen verbreitet an. Wahrscheinlich dürfte sie auch auf Islaud, so wie auf Nowaja Semlja vorkommen; doch könnte hierüber i des aus den genannten Gegenden stammenden Materiales Aufsehluss geben. Flora der Insel Jan Mayen. 15 SAXIFRAGACEAE. Saxifraga L. S.rivularis I... sp. pl., p. lul.— Engler, Monogr. d.Gatt. Saxifraga, p. 104. — Blytt, 1. c, p. 25.— Malmgr., I.e., — Nathorst, 1. c, p. 16. — Th. Fr., 1. c, p. 154. — Lange, 1. e., p. 61. - Groenl., I. c, p. 55. - Wahlenb., 1. c, p. 117. — Ledebour, 1. c, II. p 221. — Kjellm. et Lundstr., 1. c, p. 147. — Kjellm., I. c, p. 343. l'ber die ganze Insel verbreitet, aber zerstreut. Südabhang des Vogel-Berges (in zwergigen, kaum lcm hoben Exemplaren, F.); Südabhänge des Wilczek-Thales (F.); um den Brielle-Thurm (B.)] an von Gnano gedüngten Stellen um die Mary-Muss-Bucht (F.); um Süsswasserniulden auf der Hocliebene des Südtbeiles der Insel i F.). Im ganzen arktischen Florengebiete verbreitet: namentlich beobachtet auf Spitzbergen, der Bären-Insel, Grönland, Island, in Lappland, arktischen Russland, auf Nowaja Semlja, in Sibirien n. s. w. S. cemua T... sp. pl., p. 403. — Engler, I. c p. 106. — Malmgr., 1. c., p. 245. — Nathorst, I. <•.. p. 16. — Th. Fr.. 1. c, p. 154. — Laune, ]. c, ii. 61. — Groenlund, 1. e., p. 55. — Wahlenb., 1. c, p. 116.— Ledebour, 1. c, II. 219. — : et Lundstr., 1. c, p. 117. — Kjellm., I c, p. 343. tTber die ganze Insel verbreitet, aber seltener als die vorhergehende Art. um das Kreuz-Cap in muldenförmigen Vertiefungen des Lavabodens (/■'.•. um den Brielle-Thurm i /;. : an den Rändern von Siisswassermulden auf der Hochebene des Südtbeiles der Insel | /■'. i. In dem arktischen Florengebiete ebenfalls allgemein verbreitet; namentlich auf Spitzbergen, der Bären Insel, auf Grönland, Island, Nord-Skandinavien, im arktischen Russland, auf Nowaja Semlja, in Sibirien u. s. w. vorkommend. S. nivalis L., sp. p]„ p. 401. — Eng ler, 1. c, p. 145.— Blytt, I. c, p. 25.— Malmgr., 1. c, p. 244. —Nathorst, 1. c. p. 14. — Th. Fr., 1. c, p. 154. — Lange, 1. c, p. 59. — Groenl., I. c, p. 5:'.. — Wahlenb., 1. c., p. 113. — Ledebour l. c., D p. 213. — Kjellm. et Lundstr., 1. c, p. 146. Über die ganze Insel verbreitet und eine der widerstandsfähigsten Arten. Sie liegt von folgenden Fund- orten vor: In Felsspalten am Fusse des Danielssen-Kraters (F.); um die Säule: nächst der alten holländischen Niederlassung (5.); auf kleinen mit Humus bedeckten Lavahügelu um die Südbucht (F.); allgemein verbreitet auf feuchten Stellen :1er Hochebene des Südtbeiles der Insel (F.). ,S tenttix Wa hl en \, 1. e. Unter der Stammart hin und wieder; um den Brielle-Thurm i />'. |; an den Südabhängen des Höhenzuges nächst der Südlagune (F.); auf den Abhängen des rothen Hügels bei der alten holländischen Niederlassung. Diese in den Alpen fehlende, in den Sudeten aber an vereinzelten Standorten vorkommende Art ist auf der skandinavischen Halbinsel, ferner im arktischen Florengebiete weit verbreitet. Auf Spitzbergen, der Bären-Insel, Island, Grönland, ferner auf Nowaja Semlja und im arktischen Russland zählt sie /u den häutigsten Arten. S. caespitosa F., sp. pl.. p. 404.— Wahlenb., Flor. Lappon., p. 1 19. —Blytt, I.e., p. 25.— Malmgr., I.e.. p. 246. — Th. Fr.,l.c.,p. 154.— Ledebour, 1. c., II, p. 224. Saxifraga ifecjpjensEhrh., (Beitr., V., p. 17 Engler,] e.,p.l90.— Nathorst, 1. e., p. 16.— Lange, 1. c, p. 60. — Groenl., I. <•.. p. 55. —Kjellm. et Lundstr., 1. c, p 147.— Kjellm., 1. c.,p.345. Auf der ganzen Insel an geschützten Orten häufig; auf durch Guano gedüngten stellen mitunter grössere Rasen bildend. In Felsspalten am Fusse des Danielssen-Kraters (F.); um den Brielle-Thurm (JB.) ; Felsspalten der zerklüfteten Lavaebene um die Südlagune (F.). ß uniflora Engler, I. e. — S. un\ftora I.'. Br., App. to Cap. Parry's Voy., p. 271. — Id.. Vermischt. Schrift., [., p Unter der Stammart, insbesondere auf dürrem Boden; namentlich auf der Hochebene des Südtbeiles der Insel (F.). Im arktischen Florengebiete von weitester Verbreitung, aber auch in den Gebirgen Mitteleuropas vor- kommend. Namentlich auf Spitzbergen, der Bären-Insel, Grönland, Island, der skandinavischen Halbinsel, im arktischen Russland, so wie in Sibirien aufgefunden. 16 II. "'. Reichardt, Flora der Insel Jan Mayen. v oppositifoUa I. . sp. pL, p. 102. — Engler, I. e., p. 276. — Blytt, 1. c, p. 25. — Malmgr., 1. c, p. i?4.~>. — Th. Fr., 1. c, p. 154. — La ü - ■«■. l. c, p. 66. - Groenl., I. c, p. 54. — Wahlenb., 1. c, p. 113.— Ledebour, 1. c, II. p. 204. Kjellm. et Lundstr., 1. c, p. 147. — Kjellm., i. c, p. 346. Aul felsigen stellen über die ganze [nsel verbreitet, doch nirgends besonders häufig-. Abhänge des Vogel - ä / .. />'. : an den Bändern von Süsswassermulden, auf der Hochebene des Südtheiles der Insel (F.\. Auch diese die Alpen Europas, des nördlichen Asiens und Amerikas bewohnende Art ist im arktischen Florengebiete sehr weit verbreitet. Speciell kommt sie vor auf Spitzbergen, der Bären-Insel, in Grönland, auf Island, in Schweden und Norwegen, im arktischen Russland, anfNowaja Semlja, in »Sibirien u. s. w. ASPEE1FOLIAE. Motensia Roth. M. maritima L. Don, Gen. histor., IV, p. 320. A.DC, Prodr., X, p. 87.— Malmgr., 1 c, p. 247. -Nathorst, 1. c, p, II — Pulmonaria maritim« I... sp. pl., p. 136. — Wahlenb., Flor. Lappon., p. ."i7. — Stenliammaria maritima Rchb., Flur. Germ, excursor., 1. p. 3S7. — Lange, 1. c, p. 80. — Groenlund, 1. c, p. 69. — Ledebour, 1. c, III.. p. 132. Am Meeresstrande nur an wenigen Legalitäten beobachtet; Südwestabhang des Hügels, welcher die englische von der Treibholz-Bucht trennt (F.); iu der englischen Bucht südwestlich von den alten holländischen Niederlassungen (J5.); Strand der Turn-Bucht {F.). Ist ueben Eanuncidus glacialis L. entschieden die schönste Pflanze Jan Mayens und erinnert mit ihren blanen Blüten einigermassen an die Myosotis-Arten unserer Flora. Im Bereiche des arktischen Florengebietes weit verbreitet; speciell auf Spitzbergen, Grönland, Island, Skandinavien, im arktischen Russland, so wie in Sibirien vorkommend; fehlt aber auf der Bären-Insel, so wie auf Nowaja Semlja. COMPOSITAE. TaroMctowm L. I . offidnale l. . Wigg.,Prim. Flor. Bolsat . p.56.- Bischoff, Beitr. /.. Flora Deutschi., p. 151.— Nathorst, 1. c, p.9. — Th. Fr., 1. c, p. 152. — Lange, I. e., p. 94. — Groenl., I. c, p. 76. — Ledebour, Flor. Rosa . II.. p. 812. — Kjellm. et Lundstr., 1. c, p. 141. — Kjellm., I. c, p. •'!:.':-'. —Leon L., sp. pl., \<. 798. — Wahlenb., Flor. Lappon., p, 195. y. genuinum Koch, Syn., ed. II. p. 392. — Bischoff, l. c, p. 154 Massenhaft in der Südbuchi an feuchten, aumushältigen Stellen (F.); sonsl nur vereinzelt um den Brielle- Thurm i /•'.. B) so wie in der englischen Buch! F.). Von den nordischen Taraxacum- Arten wurde keine auf Jan .Mayen gesammelt. Bei dun beschränkten Vorkommen des T. offidnale auf der [nsel isl es nicht unwahrscheinlich, dass diese Species auf Jan Mayen nicht ursprünglich wild vorkommt, sondern dass sie von früheren Besuchern eingeschleppl wurde. Diese in zahlreichen Formen über das ganze uördliche Europa und Asien verbreitete Art ist auch im Gebiete der arktischen Flora einheimisch und wurde namentlich auf Spitzbergen, der Bären-Insel, Grönland, Island, der skandinavischen Halbinsel, im arktischen ßussland, aui Nowaja Semlja, endlich in Sibirien in mehreren Varietäten beobachtet. 17 B. UNTERSUCHUNGEN EINIGER TREIBHÖLZER YON DER INSEL JAN MAYEN. GESAMMELT VON DR F. FISCHER, ARZT DER ÖSTERREICHISCHEN EXPEDITION AUF JAN MAYEN. BEARBEITET VON JOSEF SCHNEIDER. (AUSGEFÜHRT l.M PFLANZENPHYSIOLOGISCHEN [NSTITDTE DER K. K. WIENER UNIVERSITÄT.) (MIT 2 HOLZSCHNITTEN.) In Folgendem sollen die Resultate der Untersuchung der Treibhölzer niedergelegt worden, welche auf der österreichischen Polar-Expedition nach Jan Mayen vom Korvettenarzte Herrn Dr. Fischer gesammelt und vom k. k. Hofmuseum, dem sie gewidmet worden, dem pflanzenphysiologischen Institute zur Bestimmung über- geben wurden, welch letztere der Director des Instituts, mein hochverehrter Lehrer, Herr Professor Dr. J. Wiesner mir übertrug. Die Küsten von Jan Mayen sind an vielen Stellen hoch und steil, doch gibt es stellen, wo aus Lava ein niedriges Vorland gebildet wird, das theilweise so niedrig liegt, dass es mit Treibhölzern bedeckt ist.1 Solche niedrige Stellen sind die Mary-Muss-Bucht und die Treibholzbucht, an deren Strande unsere Treibhölzer gesammelt wurden. Nach Angabe des Herrn Dr. Fischer wurden die mitgebrachten Stücke durchwegs von oberird isohen Schäften von einigen Metern Länge abgesägt, was für die Bestimmung insofern von Werth war, als dadurch jede Rücksichtnahme auf Wurzelholz wegfiel. Es waren durchgehends Naturhölzer, also keine bearbeiteten Werkhölzer, wie man aus der Betrachtung der Begrenzuugsflächen ersehen konnte. Bei der Untersuchung, die unter der Controle des Herrn Professor Wiesner vor sieh ging, liess sieh sofort constatiren, dass man los auf ein Laubholz Coniferenhölzer vor sich habe, welche sämmtlich der Familie der Abietineen angehören. Das Laubholz wurde bald als zur Familie der Salicineen gehörig erkannt. Bei der Bestimmung wurden selbstverständlich nur die anatomischen Verhältnisse berücksichtigt und litlanzeugeographische Erwägungen erst nach derselben gemacht. Der Gang der Untersuchung war der. dass die Grenzen, innerhalb welcher die Hölzer ihrer Stammpflanze nach zu liegen kommen, immer enger gezogen wurden, bis endlich mit Sicherheit die Gattung festgestellt werden konnte, worauf, sowTeit es möglich war, die Arten bestimmt wurden. Es liess sich bald mit Sicherheit feststellen, dass die Treibhölzer nicht von Bäumen alistammen, welche der Gattung Pinus in der heutigen Definirung angehören, so dass sie also nur den Gattungen Äbies und Larix angehören. 1 Peterinaim's geogr. Mitthoil. lsTS. p. -2:M. Österreichische Expedition auf Jan Hayen 18 J- Schneider, Auf Grund der Untersuchung konnte mit Sicherheit geschlossen werden, dass ein Theil der Treibhölzer Poir. mit Einschluss der Standortsvarietät Abiesobovata Loud., welche übrigens von einigen als echte Art angesehen wird.1 ein Theil von der sibirischen Lärche, die ebenfalls für eine klimatische Varietät gehalten wird, abstamme. Um die Gattungen Larix und Abies mit Sicherheit unterscheiden zu können, war es uothwendig, dieselben genauen Untersuchung zu unterziehen, da diese mit ihren Arten bekanntlich in histologischer Beziehung auffallend übereinstimmen. (Abies pectinata HC. und alle jene Abies-Arten, deren Markstrahlen .aus einerlei Zellen bestellen, brauchten selbstverständlich nicht in die Untersuchung hineingezogen zu werden, da alle vor- liegenden Treibhölzer zweierlei Markstrahlzellen aufweisen.) [nfolge der grossen Ähnlichkeit des anatomischen Baues der^lWes- und Lana;-Hölzer hat man sich zu der Meinung verleiten lassen, dass dieselben ohne Kinde nicht unterschieden werden können.2 [st diese. Ansicht in Rücksicht auf die grosse histologische Übereinstimmung derselben auch nicht überraschend, so dürfte dieselbe doch unbegründet und nicht mehr haltbar sein, da es für den, der sich längere Zeit mit der Untersuchung der- selben beschäftigt, nicht schwierig sein kann, mit Zuhilfenahme aller diagnostischen, makro- und mikro- skopischen Merkmale Fichte und Lärche zu unterscheiden. Jedes dieser beiden Hölzer zeigt geradezu ein so charakteristisches Gepräge, dass die Behauptung nicht zu gewagl erscheint, ein in dieser Beziehung geübtes ermöge, ohne ins Detail einzugehen, dieselben sofort mit ziemlicher Sicherheit zu erkennen. Die makro- und mikroskopische Betrachtung des Markes allein würde genügen, Fichte und Lärche zu unterscheiden, wenn dieselben im anatomischen Baue sonst ganz übereinstimmen würden. Es dürfte nicht unpassend sein, in folgendem eine übersichtliche Zusammenstellung aller bisher fest- u makro- und mikroskopischen Kennzeichen zugeben, auf Grund welcher eine sichere Unterscheidung der Fichte und der Lärche auch ohne Rinde möglich ist. A. Makroskopische Kennzeichen.3 Die Lärche ist ein Kernbaum; der Kern besitzt eine rothbraune Farbe, der Splint umfasst bald blos 20 I ihi inj i : die Jahrringe treten dadurch deutlich hervor, dass das Herbstholz sehr verharzt ist: das Mark ist verschwindend klein, höchsten 1""" im Durchmesser und von schön rother Farbe. Die Pichte zeigt niemals Kernbildung, die Jahrringe sind nicht so harzreich, das Mark ist 1 — f>""" dick und von braunrother Farbe. /<'. Mikroskopische Kennzeichen.4 ■ '. Dil- Tracheiden de- Sommerholzes haben bei der europäischen Lärche eine mittlere Breite von 0-050mm bei der sibirischen von iH>55mm, die des Fichtenholzes sind im Mittel nur 0036mni breit. /;. Die Sommerholzzellen von Larix zeigen in der bei weitem grössten Anzahl doppelte, bei der sibirischen Lärche vereinzelt sogar drei Tüpfelreihen, welch letztere Erscheinung bei der Fichte wohl nie, ersterc beim Stammholz derselben viel seltener und dann nur bei einzelnen Tracheiden verkommt. Das Mark '1er Fichte i.-t durchaus verschieden von dem der Lärche. Lei letzterer besteht es überall aus shgestalteten, d i weniger langgestreckten, in der Regel durch Barz roth gefärbten Zellen; bei der F. Fodorowicz, Neue Beobachtungen über die sibirische Fichte. Porstl. Journal tsT»;. Treibhölzer, Sitzungsb. der naturforscheuden Gesellsch. zu Balle L875. ö ' cllinger, Technische Eigenschaften der Eölzer. Stuttgart I 360. ren durchaus B i der l atersuchungen Wiesner's, welcher in seinen „Rohstoffen und 622 und „Untersuchungen einiger Treibhölzer aus dem nördlichen Eismeere", Sitzb. d. k. Akad. ätandpunkt vertritt, dass Fichte und Lärche auch ohne Binde mit Sicherheit unterschieden «erden Untersuchungen einiger Treibhölzer von der tnsel Jan Mayen. 19 Pichte treten im Marke eigentümliche horizontale Zellschichtungen ausweiche sich dadurch von der Hauptmasse des Markes unterscheiden, dass die Zellen sehr kurz, ineist breiter als länger and dickwandiger als die langgestreckten Zellen sind. Dadurch macht das Mark der Fichte sowohl im Quer- als im Längsschnitte den Eindruck eines aus unregelmässigen Elementen zusammengesetzten Gewebes.1 d. Die Markstrahlzellen der Lärche sind, wie man an einem Tangentialschnitte sehen kann, stark ver- harzt, so dass sie unter dem Mikroskope ganz braungefärbt erscheinen, zum Unterschiede von denen der Fichte, welche nur wenig oder (bei harzarmen Spielarten) beinahe gar nicht mit Harz erfüllt sind. e. Die getüpfelten (mit einfachen Tüpfeln versehenen) Markstrahlzellen der Lärche sind durchschnittlich 0 021mm, die der Fichte nur O016mm breit. /. Die Markstrahlzellen der Lärche sind im Vergleich zu denen der Fichte viel umfangreicher und namentlich schwanken die einreihigen bei Larix zwischen 2 und 24 Zellenreihen (im Tangential- gesehen), während bei der Fichte nie die Zahl von 16 überschritten wird. (Nach Nördlinger2 kommen am Fusse des Fichtenstammes öfters zahlreiche bis 7mm (!) hohe, ja noch höhere Markstrahlen vor, die aber bei ihrer auffallenden Grösse wohl keinen Anlass zur Verwirrung geben können). g. Endlich kommen auf einen Dmm Tangentialfläche bei der europäischen Lärche durchschnittlich 270 einreihig angeordnete Markstrahlzellen, bei der sibirischen 250 — 260, bei der Fichte nur 220. Was die Stammpflanze des obengenannten Salicineenholzes anbelangt, so könnte man dieselbe mit ziem- licher Bestimmtheit als eine Sali.c-A.xt ansehen, wenn es in Rücksicht auf die unzureichenden histologischen Unterscheidungsmerkmale überhaupt möglich ist, die Gattungen Populus und Salix zu unterscheiden. Denn so charakteristisch einerseits der anatomische Bau des Holzes der Salicineen ist, um dasselbe mit Leichtigkeit von anderen Laubhölzern unterscheiden zu können, ebenso schwer ist es, die Gattungen und geradezu unn ihre Arten auf Grund der anatomischen Beschaffenheit auseinanderzuhalten. P. Schulz3 gibt als Unter- scheidungsmerkmal der Gattungen Salix und Populus an, dass die Markstrahlen der ersteren aus verschieden- artigen Zellreihen gebildet werden, aus schmalen, langgestreckten und aus solchen, welche ungefähr noch einmal so hoch als jene und kurz sind, welch' letztere sich regelmässig am oberen und unteren Rande der Markstrahlen, bisweilen auch noch in der Mitte befinden. Bei Populus dagegen sind nach demselben alle Mark- strahlzellen gleich hoch. Ausser diesen Merkmalen führt Hartig4 noch an, dass bei Salix die Zahl der Poren in diesen höheren Markstrahlzellen grösser ist als bei Populus. Möller5 gibt an, dass er weder die Gattungen der genannten Familie noch die Arten zu unterscheiden im Stande ist. Wenn auch die angeführten Kennzeichen bei einigen Arten der beiden Gattungen zutreffen, so können dieselben doch wohl nicht als allgemein gütig und zuverlässig aufgestellt werden, zum mindesten gelten sie nicht für junge Zweige von Populus, weil bei diesen ebenfalls eine Difiefenzirung in die oben angegebenen zweierlei Markstrahlzellen zu beobachten ist, wie bei den Salix-Arten. Sind nun diese angefühlten Kennzeichen auch nicht für alle Fälle zuverlässig, so kann man doch in dem Falle, wo die Markstrahlzellen nur einerlei Höhe haben, ein solches Holz mit ziemlicher Sicherheil als eine Populus-Aü ansprechen, wie. man anderseits, wenn die obersten und untersten Zellen des Markstrahlgewebes sich derart von den übrigen unterscheiden, dass sie mehr als doppelt so hoch sind, mit gleicher Sicherheit auf ein Holz der Gattung Salix schliessen kann. Der letzte Fall zeigt sieh hei dem vorliegenden Treibholz, es dürfte daher einer Salix-Xvt entstammen. 1 Hartig. Vollständ. Naturgeschichte ■!. forstlichen Culturpflanzen Deutschlands. Berlin, 1840, p. 37. 2 Nördlinger, 1. c. p. 507. 3 P. Schulz. Das Markstrahlengewebe and seine Beziehungen zu den leitenden Elementen des Bolzes, p. ■-'-'.'>. I Hurtig, 1. c. i>. 443. 8 Möller. Beiträge zur vergl. Anatomie der Hölzer. Denkschriften d. Acad. d. Wiss., Wien. 1876. 20 2°"° beträgt. Da nun die Treibhölzer auf Grund der anatomischen Untersuchung als von Larix sibh ica Led. und Abtes DC, respective Abies obovata Loud. abstammend bestimmt wurden und die Jahrringentwicklung beinahe in allen Füllen eine geringere ist, als selbst bei den nordeuropäischen Nadelhölzern dieser Art, so dürfte man mit grosser Wahrscheinlichkeit Kord-Asien für die Heimat derselben ansehen. Sie würden also durch den arktischen Strom, der wohl das meiste Treibholz mit sich führt2 und von der Küste Sibiriens ausgehend, Spitz- bergen umkreist und sich von da nach Süden wendet und mit seinem südöstlichen Rande die Insel Jan Mayen berührt/1 die übrigens nach anderen ganz im Polarstrome liegt,4 an die Küste von Jan Mayen geführt worden Bein. Es würde dieses nur für die Richtigkeit der von Petermann vertretenen Ansicht sprechen, dass die ölzer der arktischen Strömung überhaupt sibirischer Abstammung sind.5 Die Annahme der Abstammung unserer Treibhölzer aus dem höher gelegenen Theile Nord-Amerikas wäre in Bücksicht auf die Strömungsverhältnisse nicht wohl möglich, während mit der Annahme, dass die Hölzer durch ihn Golfstrom von Mittel-Amerika aus nach Jan Mayen getragen worden seien, der nordische Charakter derselben im Widerspruche steht. Jahrringe der einzelnen Treibhölzer. 1. Treib hol aer a us der Mary-Muss-Bucht. Alle in dieser Bucht gesammelten Hölzer scheinen nach ihrer Jahrringentwicklung zu schliessen, mehr oder weniger hochnordischen Ursprungs zu sein. Sie unterscheiden sich von solchen bei uns vorkommenden Hölzern mit unterdrücktem Wüchse, bei welchen die inneren und äusseren Jahrringe beinahe gleich dünn sind11 1 Middendorf. Reise in den äussersten Norden und Osten Sibiriens. iach, Veg. iL Erde. I., p. 64. 3 n Peterma Ißttheil. L867. ig. Mittheil. 1878, p. 235. Petermann in Beinen Geog. Mittheil. L870, p. 230ff - -es ist evident, dass das Treibholz Lieber (Spitzbergen und Jan i und in ziemlich gerader Linie von der Noidküstc Nowaja Semlja's aus den grossen sibirischen Strömen Vgl. auch Wici im r. I atcreuch. einiger Treibhölzer etc. p. 2 und 3. r' V I nilihül/.er. p. I. Untersuchungen einiger Treibhölzer von der Tnsel Jan Mayen. 21 dadurch, dass bei den vorliegenden Treibhölzern die Jahrringe bis auf die geringe Breite in normaler Weise ausgebildet sind, dass also bei der Fichte die ersten Jahrringe schmal sind und erst nach einer Reihe von Jahren die grösste Breite erlangen, um dann allmählig abzunehmen, während bei Larix der Holzring des ersten Jahres fast Null ist, darauf aber die Jahrringe in kurzer Zeit ihre grösste Breite erlangen und dann wie bei der Fichte allmälig an Breite zunehmen.1 Holz Nr. 1. Der anatomische Bau dieses Holzes deutet mit Bestimmtheit auf Larix sibirica L< d. Es besteht nur aus Kernholz, der Splint und Theile des Kernholzes sind abgestossen worden. Der minien' Halb- messer beträgt 12-9cm, die Anzahl der Jahrringe belauft sich auf iL';'., die mittlere Jahrringbreite betragt hiermit l-05mm. Nr. 2. Lärchenholz, stimmt mit dem vorhergehenden im anatomischen Baue iiberein. Der Splint ist auch nur theilweise erhalten. Der mittlere Halbmesser ist 16-lcm, die Anzahl der Jahrringe beträgt 220— 230, mithin haben die Jahrringe eine mittlere Breite von etwa 0-73mm; die äussersten sind blos 4—8 Zellen breit, von denen 1— -4 auf den Somnierholztheil, 3 — 4 auf das Herbstholz kommen. Das Holz dürfte von einem nörd- licheren Standorte stammen als das obige. Nr. 3. Dieses Holz stimmt in anatomischer Beziehung mit Abies excelsa iiberein. Es hat einen mittleren Halbmesser von 14-6cm und amfasst 126 Jahrringe, so dass sich die mittlere Jahrringbreite auf l-5mm belauft. Nach Middendorf müsste es immerhin noch in der Polarzone gewachsen sein, wenn sein Standort auch süd- licher lag als bei Nr. ] und 2. Nr. 4. Der anatomische Bau deutet ebenfalls auf die Fichte hin. Halbmesser nach der noch erhaltenen Richtung hin (es ist sehr stark beschädigt) 18cm, Anzahl der Jahrringe 68, mittlere Breite der Jahrringe 2-6 I Dieses Holz dürfte unter allen diesen Treibhölzern den südlichsten Standort gehabt haben. Nr. 5. Dem anatomischen Baue nach Fichte; mittlerer Halbmesser 9-3cm, Anzahl der Jahrringe 101, mittlere Jahrringbreite 0'92mm. Die Jahrringe werden gegen die Peripherie hin dünner, so dass sie endlich bloss aus 3 — 4 Zellreihen bestehen, von denen 1 — 2 dem Herbstholz analog dickwandig, die anderen dem Frühlingsholze analog dünnwandig sind. Entschieden ein hochnordisches Holz. Nr. 6. Holz der sibirischen Lärche. Dasselbe ist stark (von Bohrmuscheln? | durchlöchert, ein/eine solche Löcher sind mit einer Kalkkruste ausgekleidet. Mittlerer Halbmesser 13-6rm; Anzahl der Jahrringe 27U- 280. Mittlere Jahrringbreite etwa 0-50'"m; hochnordisch. Nr. 7. Im anatomischen Baue mit dem vorhergehenden gleich, also ebenfalls Larix sibirica; dieses Holz ist stark excentrisch, «las Mark, welches verschwindend klein ist, besteht auf dem Querschnitt betrachtet aus einer wenige Zellreihen umfasseuden Platte, welche beiderseits in einen grossen Harzkanal endigt, so dass es ein brillenförmiges Aussehen bat. Grösster Halbmesser 13*5cm, kleinster öS'"1, mittlerer 8*6 : von den 113 Jahrringen kommen 88 auf das Kernholz, 25 auf den Splint.2 Die äussersten Jahrringe sind so dünn, dass einzelne nur aus 3 Zellreihen bestehen. Mittlere Jahrring-breite wäre ungefähr U-7G"1'". Man kann wohl mit Sicherheit dieses Holz als ein hochnordisches ansehen. Nr. 8. Lärche, ebenfalls stark excentrisch, die Halbmesser sind IK>: und .">•;;■ ;. mittlerer Halb- messer 8-4cm. Anzahl der Jahrringe l'Jö, von denen 1(19 dem Kernholz, 26 dem Splint angehören; mittlere Jahrringbreite etwa 0 43""". Die äussersten Jahrring* bestehen aus 3 — 5 Zellreihen, von denen 1 — 3 auf das Sommerholz, 2 auf das Herbstholz kommen. Entschieden hochnordisch, vielleicht der Baumgrenze nahe. IL Treibhölzer aus der Treibholzbucht. Die hier gesammelten Hölzer dürften im Allgemeinen einen südlicheren Standort gehabt haben als die aus der Mary-Muss- Bucht. i Nördlinger, I. c. p. 24. - Es dürfte ein Unterscheidungsmerkmal für die europäische und sibirische Lärche sein, dass bei der letzteren der Splint über 20 Jahrringe umfasst, während bei uYr ersteren nach Nördlinger vergl oben höchstens 20 Jahrringe dem Splint angehören. 2z J. Schneidet, Nr. 1. Dem anatomischen Haue nach Fichte; mittlerer Halbmesser ~ 26-6rm, die mittlere Breite der 137 Jährringe betrag: 1-72 . Nr. 2. Der anatomische Bau dieses Treibholzes deutet auf die sibirische Lärche. Mittlerer Halbmesser 26™; Anzahl der Jahrringe 220, gegen die Peripherie werden dieselben sehr eng. Die' mittlere Breite derselben beträgt 2-09 . Nr. 3. Lärche; der mittlere Halbmesser beträgt l8-7cm; die 231 Jährringe nehmen gegen die Peripherie ziemlich gleichmässig ab. die mittlere Breite belauft sich aufO-80mm. Die Jahrfingentwicklung lässt entschieden auf einen hochnordischen Standort schliessen. Nr. 4. Treibholz einer Salicinee; Jahrringe sehr eng und schwer zählbar, etwa 98 — 102. Nr. 5. Larix sibirica; mittlerer Halbmesser 8 7;", Anzahl der Jahrringe 195; die mittlere Breite derselben beträgt u-1 1 . Es ist das ein/ige unter allen in der Holzbucht gesammelten Treibhölzern, welches entschieden einen stark hochnordischen Charakter hat. Bemerkungen über einige anatomische Verhältnisse. Bemerkenswerth in Bezug auf den anatomischen Bau der Markstrahlen bei den Treibhölzern ist das Vorkommen behöftgetüpfelter Markstrahlenzellen, die in der Regel sich nur an den beiden Bändern des Mark- strahles befinden, auch in der Mitte desselben. War der Markstrahl genügend hoch, so zeigte sich nicht selten, dass /.wischen je ti — 8 porösen Markstrahlzeilreihen solche mit Hoftüpfeln versehene eingeschoben werden. Bei Larix wird diese Erscheinung um so auffallender, als diese eingeschobenen Zellreihen ganz frei von Harz- körpern und in Folge dessen durchsichtig sind und sich von den porösen dicht mit Harz erfüllten deutlich abheben. Das Vorkommen behöftgetüpfelter Maikstrahlzellen auch innerhalb des Markstrahlgewebes ist bei gewissen Nadelhölzern nicht selten, namentlich häufig wurde es bei der Gattung Pi?ms beobachtet und bei einzelnen ist dasselbe geradezu typisch; viel seltener jedoch tritt diese Erscheinung sonst bei Larix- und .l///rs-Arten auf. Die Treibhölzer, insbesondere Larix, zeigten beinahe in jedem Schnitte dieses Verhältnis. Auch bestand nicht selten ein Markstrahl nur aus zwei Reihen behöftgetüpfelter Zellen. Bemerkungen über Zerstörungserscheinnngen im Holze und Veränderungen desselben im Wasser. Unti t den Treibhölzern unterschieden sich die von der Fichte abstammenden äusserlich dadurch von den der Lärche angehörigen, dass erstere eine deutliche Vergrauung der äusseren Zellreihen zeigten, eine Erscheinung, welche bekanntlich auch an den der Atmosphäre ausgesetzten Hölzern eintritt und von Wiesner mit diesem Namen bezeichnet wurde.' Diese Erscheinung besteht nach den Untersuchungen des genannten Forschers in einer [solirung der Holzgewebe und in einer Zerstörung aller jener neben der Gellulose in der Zellmembran auftretenden Substanzen, welche die Holzstoffreaction bedingen, so dass derartige /eilen sich den R( agentien gegenüber wie chemisch reine Cellulose \ erhalten. Fast alle Lärchenhölzer dagegen fielen durch ihre schwarzbraune Färbung an ihrer Oberfläche auf. Lei der Untersuchung, wie weit die Umwandlung der ii Zellreihen in reine < lellulose vor sich gegangen sei, nahmen bei der Fichte 5- 7 Zelireihen im Radial- Bchnitte bei der Behandlung mit Chlorzinkjod eine schön violette Färbung an, während bei Larix sich diese Reaction nicht einstellte. alle Treibhölzer wann bis zu einer gewissen Tiefe von zahlreichen, braun gefärbten Pilzfäden durchdrungen, die oft namentlich im Markstrahl ge webe ein deutliches Scheinparenchym bildeten. Lei einem lichte abstammenden Treibholze zeigten sich aulfällend schön zahlreiche von den in die /eilwand eindringenden und daselbst fortwachsenden Pilzfäden gebildeten Gänge, sogenannte Pilzgänge, wie sie gleich 1 Wii ,i Sölzi r a d. Atmosphäre. Sitzb. d. k. A.k»d. d. Wiss. I. Abth. 1872. Untersuchungen einiger Treibhölzer von der Insel Jan Mayen. 23 zeitig von Schacht1 und Wiesner2 in mehreren Hölzern beobachtet wurden. Sie verlauten in der Zellwand, ohne jemals die Innensehichte zu durchbrechen, in spiraliger Richtung (entsprechend der durch Eeagentien hervorgerufenen Streifung) dicht neben einander und bilden Hohlräume, welche ein krystallähnlichi sehen haben. Die Pilzfäden selbst waren zur Zeit der Untersuchung vertrocknet und kaum noch als zarte durchsichtige Fäden zu erkennen. Neben diesen regelmässig sieh kreuzenden krystallähnlichen Pilzgängen Fi)?. 1. Pilzgänge im Holze der Fichte. kamen in demselben Holze noch in Form einer gestreckten, gleichmässig verdickten Spirale verlaufende vor, in denen hie und da noch die Reste von den braungefärbten Pilzhyphen sichtbar waren. Fi;?. 2. Pilzgänge in Holzzellen einer Larix-Att pg Pilzgänge, ph die zarten vertrockneten Pilzhyphen, -~ Zellwand. i Pringsheim, Jahrbuch f. wiss. Botanik, 3. Bd. 2 Wiesner, 1. c. 2 4 J- Schneidt r. Untersuchungen einiger Treibhölzer von der Insel Jan Mayen. In dem Salicineenholze waren einzelne Stellen, welche sich äusserlich dnrch ihre dunkle Farbe bemerklich machte, voll von solchen Pilzgängen. Hier kamen neben den ebenfalls ganz wie im Fichtenholze auftretenden regelmässig begrenzten noch solche vor. die in ihrer Form anregelmässig, aber auch von Flächen begrenzt erscheinen und die in der Mitte ebenfalls als durchsichtige Streifen die Pilzfäden erkennen liessen. Auf den Einfluss des Wassers dürfte sowohl die Erscheinung einer oft sehr deutlichen radiären Streifung der Boftüpfelmembranen (sehr ausgeprägt und häutig bei der Lärche) als auch eine theilweise Cerrosion der HoftUpfel bei der Fichte zurückzuführen sein. Bei einigen zeigte sich diese radiäre Streifung eben so deutlich, als wi im frisches Holz mit Chromsäure behandelt wird. Bisweilen war eine /.arte, concentrisehe Schichtung der Hoftünt'el zu bemerken. Beide Erscheinungen erwähnt bereits Wiesner in seiner Untersuchung der Treibhölzer.1 i Wiesner, Untersuchung einiger Treibhölzer, p. 9. VIII. THEIL. MINERALOGIE. ÜBER GESTEINE TON JAN MAYEN. GESAMMELT VON DR F. FISCHER, ARZT DER ÖSTERREICHISCHEN EXPEDITION AUF JAN MAYEN. BEARBEITET VON DB FRITZ BERWERTH, CDSTOS-ADJÜNKT AN DER MINERALOGISCH-PETROORAPHISCHEN ARTHEILUNG DES K. K. NATURHISTORISCHEN HOFMUSEUMS. Die nachstehenden Mittheilungen enthalten eine kurze Beschreibung und die Resultate der Untersuchung von jenem Gesteinsmateriale, welches während des einjährigen Aufenthaltes der österreichischen Polar- expedition auf der nordischen Insel Jan Mayen daselbst vorwiegend von dem Arzte der Expedition Herrn Dr. Fischer aufgesammelt wurde. Die ganze Sammlung, die aus etwas über 30 Gesteinsnummern besteht, wurde von dem Leiter der Expedition Herrn Corvetteucapitän v. Wohlgemuth und Dr. Fischer als Geschenk Sr. Excellenz des Grafen H. Wilczek für die Sammlungen des k. k. Hofmineraliencabinets übergeben. Es ist mir eine angenehme Pflicht, den genannten Herren für die Zuwendung der vollständigen Gesteins- suite auch au dieser Stelle im Namen des k. k. Hofmineraliencabinetes den verbindlichsten Dank auszusprechen. Unsere Kenntniss von dem geologischen Charakter Jan Mayens reicht bis in die erste Hälfte des vorigen Jahrhunderts zurück. In dem Werke „Herrn Johann Anderson I. U. D. und weyland ersten Bürgermeisters der freyen kayserlichen Reichsstadt Hamburg, Nachrichten von Island. Grönland und der Strasse Davis, zum wahren Nutzen der Wissenschaften und der Handlung; Hamburg, verlegts Georg Christian Grund, Buchdr. 1746," theilt der Verfasser in einer Anmerkung auf Seite 7 die Beobachtungen von zwei nordischen Schiffern mit, aus deren Erzählung hervorgeht, dass auf dem Jan Mayen-Eilande im Jahre 1732 ein grosser Aus- bruch stattgefunden hat, der nach den vorliegenden Beobachtungen wesentlich in einem ergiebigen Aschen- regen bestanden haben muss. In dem „Bericht über die arktischen Regionen nebst einer Geschichte und Beschreibung des Walfischfanges im Norden" Scoresby's erhalten wir die ersten ausführlichen Nachrichten über den Bau und Charakter der Gesteine der Insel und wird in demselben Jan Mayen im Allgemeinen als eine aus Basaltmaterial gebildete vulkanische Insel geschildert. Werthvolle geologische und petrographische Beobachtungen gibt dann Carl Vogt in seinem Buche „Nordfahrt, Frankfurt a/M. 1863" von der Insel, wobei er in der Untersuchung des vulkanischen Sandes von Marignac unterstützt wurde. Eingehendere speciellere Untersuchungen über die Basalle Jan Mayens veröffent- lichte aber erst H. Reusch in „Den Norske Nordhavs-Expeditiou IsTtJ— 187>. V. Christiani a 1882", Österreichische Expedition auf Jan Mayen. 1 2 F. Berwerth, die in der mikroskopischen Betrachtung einiger weniger Basaltproben bestanden und die er im Sinne Rosen- busch's als solche beschrieb. Weitere Untersuchungen -wurden dann in allerjüngster Zeit von R. Scharitzer in der Arbeit „Über Mineralien und Gesteine Jan Mayens" (Jahrb. d. geol. Reichsanst. 1884) veröffentlicht. Die nächste Veranlassung zu einer neuerlichen Beschreibung der Basaltvorkommnisse Jan Mayens lag in der Manigfaltigkeit und Vollständigkeit der aufgesammelten vorliegenden Gesteinstypen und vornehmlich auch darin den von der Expedition angeregten und veröffentlichten naturwissenschaftlichen Berichten über Jan Mayen auch eine kurz zusammengefasste beschreibende Darstellung und Untersuchung der' Basaltvarie- täten der Insel einzufügen und damit an der Hand des reichlich übergebenen Materiales unsere bisherigen Kenntnisse über die Basalte Jan Mayens zu erweitern, einige Lücken auszufüllen und bestehende Irrthümmer zu berichtigen. I. Porphyrische Basalte. Das meist interessante Gestein unter den aufgesammelten Basaltvarietäten liegt in den Proben jenes Basalt vor, die das einemal in der Höhle bei dem zweiten Kreuz-Cap und das anderemal von einem grossen Blocke, der von der Höhe des Beerenberges auf dem Weyprechtgletscher bis an die See herabglitt, abge- schlagen wurden. Einen äußserlichen Unterschied weisen diese zwei Gesteinsproben nur insoferne auf, als die Stücke vom Blocke des Weyprechtgletschers in Folge zahlreicher Blasenräume ein etwas lockeres Gefiige haben und im Zusammenhange damit ein mehr lavaartiges Aussehen besitzen, als die mehr dichte Varietät vom zweiten Kreuz-Cap. 1. Die Stücke vom Blocke des Weyprechtgletschers zeichnen sich durch eine grosskörnige Ausbildung der AugiteundOlivineaus, die oft eine Grösse bis zu l°ra erreichen, die Grundmasse ungefähr bis auf ein Drittel der Gesammtmenge zurückdrängen und dadurch dem Gesteine eine grossporphyrische Structur verleihen. Makro- skopische Fcldspathe sind nicht vorhanden. Durch die vorherrschend bouteilleu- bis smaragdgrüne Färbung der Augite und durch die fast durchwegs von einer Eisenoxydschichte rothgefärbten Oliviue erhält das Gestein ein ungewöhnlich schönes Aussehen und zählt in dieser Hinsicht gewiss zu den prächtigsten Mineralgemengen, die bisher bekannt wurden. Bei genauerer Betrachtung des Gesteins ergibt sich als auffälligste Thatsache, dass darin Augit von zweierlei Aussehen ausgeschieden ist, und zwar neben der grünen auch eine dunkel- gefärbte Varietät. Beide Abarten besitzen die gewöhnliche an vulkanischen Augiten auftretende Krystall- form oo P (110) oo P Öö 1 100) CO P OO (010). P (111). Aus der Grundmasse lassen sich die Krystalle oft sehr gut mit Zurücklassung der Begrenzungselemente herauslösen. Der grüne Augit hat ein echt glasiges Aussehen, bricht sehr splittrig und zeigt nur in wenigen Fällen deutlich ausgesprochene Spaltbarkeit nach dein Prisma. Von der Oberfläche der Krystalle setzen parallel den Prismenflächen Risse in den Krystall hinein, nach denen der Krystall leicht auseinandersplittert. Birsekorngrosse roth gefärbte Olivinkörnchen finden sich sehr häutig als Einschluss in den Augiten und gar nicht selten enthalten sie auch kugelige und verzogene Bohlräume. Wenn im Allgemeinen die grünen Augite, die unter den porphyrischen Bestandteilen auch die Olivine an Menge übertreffen die Tendenz zeigen, von den deutlich geformten Krystallen alhnähligc Übergänge bis zum vielgestaltigen Korn zu bilden, so ist die ässigkeit, mit welcher an den dunklen oberflächlich schwarz aussehendeu Augiten die Krystall- begrenzung erscheint, ein auffälliges Merkmal für dieselben. Sie zeigen immer die obengenannte Krystallforni in regelmässiger Ausbildung, variircu viel weniger in ihrer Dimension, die gewöhnlich um 0-5cra herum schwankt. Die \ ler Oberfläche nach einer Prismenfläche in den Krystall einsetzenden Risse sind ihnen ebenfalls eigentümlich und theill sich der Krystall schon bei ganz schwacher Berührung entlang der Bisse in Splittern inder, welche letztere auf den Theilungsflächen in der Regel eine mehrfarbige schwache Farben- wandlung /.eigen. Dünne Splitter sind gegen das Licht gehalten braun durchscheinend und an vielen Splittern isl neben der braunen Färbung auch noch grüne Färbung in der Nuance der gänzlich grün gefärbten Augite Über Gesteine von Jan Mayen. 3 zu erkennen. Einschlüsse von rothen Olivinkörnchen und kleine Hohlräume sind ebenso wie im grünen Augit vorhanden. Neben den Augiten bildet dann einen porphyrischen Bestandtheil der Olivin, welcher in etwas geringerer Menge zur Ausscheidung gelangte als der Augit und auch an Umfang der einzelnen Körner durchschnittlich hinter dem Augit zurückbleibt. Sein Hauptmerkmal, das ihn von den andern Einsprengungen auszeichnet und ihm zum sicheren Unterscheidungsmerkmal vom grünen Augit dient, ist seine rothe Farbe, die in einer begonnenen Umwandlung des Olivins beruht und von einer theilweisen Oxydation des Eisens herrührt. Die Grösse der verschieden gestaltigen Körner schwankt zwischen lcm grossen Körnern und winzigen rundlichen Körnchen. Während die grossen Körner gleichwie von einer rothen dünnen Haut mit Anlauffarben, wie sie dünne Eisen- oxydhiiutchen zu spiegeln pflegen, überzogen erscheinen, welche sich auch auf Spaltflächen und Rissen im Innern des Krystallkornes gebildet hat, wobei der grösste Theil des Kornes noch unverändert erscheint, finden sich kleine Körner die durch ihre ganze Masse braunrothes Licht durchscheinen lassen. Die in ihrer Veränderung, weit vorgeschrittenen Kömer theilen sich leicht nach den Spaltflächen. Ausnahmsweise finden sich kleine und dann meist wenig veränderte Körner mit deutlich erkennbaren abgerundeten Krystallcontouren. Durch die massige Entwicklung der Augit- und Olivineinsprenglinge ist die Grundmasse sehr zurück- gedrängt, aber immer noch so stark entwickelt, am dem Gestein einen porphyrischen Charakter zu bewahren. Dieselbe ist reich an kleinen Blasen und au einzelnen grösseren Hohlräumen, vermöge dieser Eigen- schaften das Gestein ebenso richtig als Lava bezeichnet werden könnte. Mit der Loupe lassen sich in der Grundmasse deutlich zwei von einander im Aussehen verschiedene gemischte Theile erkennen, indem sich dunklere dichte Partien von lichteren feinkörnigen Partien mit einem röthlichen Schimmer unterscheiden lassen. Der rothe Schimmer wird durch eine Anreicherung kleiner rother Olivinkörnchen hervorgerufen, die sich auch in ihrem Verhalten gegen Säure als solche kennzeichnen. Die Anwesenheit so vieler Olivinkörnchen in der Grundmasse ist wohl auch mit eine Ursache, dass ein Splitter des Gesteins nach einer ganz kurzen Behandlung mit warmer verdünnter Salzsäure zerbröckelt. Die Besprechung der mikroskopischen Merkmale der Augit- uud Olvineinsprenglinge für die Besehreibung der nächsten Probe vorbehaltend, sei hier nur über die mikroskopische Beschaffenheit der Grundmasse mit- getheilt, dass dieselbe ein krystallinisch körniges mit glasiger Substanz gesättigtes Aggregat der makroskopi- schen Bestandtheile mit Plagioklas und Magnetit darstellt. Kurze schmale Plagioklasleisten, die selten mikroporphyrisch werden, und Augitkömer bilden zusammen mit Glas den Grundtaig, in welchem roth- braun durchscheinende Olivinkörnchen, die stellenweise Anreicherungen bilden, mikroporphyrisch ausge- schieden sind. In den einzelnen mikroporphyrisch ausgeschiedenen Plagioklasen findet sich braun gekörneltes und ganz dunkles schlakiges Glas, nach der Längsaxe orientirte rechteckige Hohlräume ausfüllend, als Einschluss, ähnlich den von Schirlitz erwähnten Einschlüssen mit rechteckigen Umgrenzungen in einem Plagioklas des Basaltes von der Laxä bei Reykjavik. Braune Glassubstanz findet sich dann wie in vielen anderen Basalten als Umrandung der kleinen Blasen- räume. Durch die in der Grundmasse verteilten rothbraunen Oliviukörner gewinnt das Präparat eine ausserordentliche Ähnlichkeit mit einer Ätnalava von Nicolosi. 2. Die andere Varietät dieses Basaltvorkommens, welche in der ..Höhle bei dem zweiten Kreuzcap" abgeschlagen wurde, „setzt ans Lagen von 10 bis 30m Mächtigkeit bestehend abwechselnd mit Lagen von Asche die senkrechten Wände zusammen, die auf dieser Seite die Beereubergabhänge gegen die See abschliessend Die Stücke unterscheiden sich äusserlich von den Stücken vom Weyprechtgletscher nur durch ihr festeres Gefüge, das durch die dichte und etwas stärker zur Entwickelung gekommene Grundmasse bedingt ist. Die ausgeschiedenen Augite und Olivine haben ganz übereinstimmende Merkmale mit jenen in den Stücken vom Weyprechtgletscher. Ein merklicher Unterschied ist nur in Beziehung auf die Augite zu con- statiren, der darin besteht, dass dieselben fast ausnahmslos eine grüne Farbe besitzen und im äusseren Ansehen seltener die durch eine theihveise oder gänzliche braune Färbung des Krystalles hervorgerufene dunkle oder schwarze Farbe zeigen. l* 4 F. Berwerth, Die Grnndmasse dieser Proben ist äusserst dicht, mir kleine Blasenräume unterbrechen ihr festes Geftige. Ihre Farbe ist schwärzlich grau mit einem in der Masse ungleichmässig vertheilten rothen Schimmer. Da die mikroskopische Betrachtung der beiden Varietäten 1 und 2 für die Augit und Olivineinsprenglinge die gleichen Ergebnisse liefert, so sind die darauf bezüglichen Mittheilungen an dieser Stelle zusaminengefasst. Das charakteristische Merkmal der Zweifärbigkeit der Augite erregt auch im Dünnschliffe zuerst die Aufmerksamkeit. Die vom äusseren Ansehen sattgrün gefärbten Krystalle lassen im einfachen Lichte ein lichtes blass grünes Licht durchscheinen, während die dunkel gefärbten Krystalle entweder in dem ganzen Umfang des Krystalldurckschnittes oder nur partiell in der gewöhnlichen braunen Farbe der basaltischen Augite durchscheinend werden. Die Zahl der braun durchscheinenden Augite bleibt hinter der Zahl der grünen Augite zurück. In Plättchen von ungefähr drei Quadratcentimeter Flächenraum fanden sich durch- schnittlich bis drei braun gefärbte Individuen. Bezüglich der Krystallform besteht zwischen beiden Varietäten vollkommene Übereinstimmung und war wiederholt Gelegenheit die bereits oben aufgeführte Krystallform neuerlich zu bestimmen. Parallel der Verticalaxe geschnittene Krystalle des grünen Augit besitzen ein ganzes System paralleler Spalten, die in hohem Masse den Habitus der am Diallag bekannten Erscheinungen nach- ahmen. Dem Diallag gesetzmässig zukommende Kennzeichen konnten jedoch nicht gefunden werden, nach welchen umsomehr gesucht wurde, da ja Schirlitz ebenfalls aus dem nordischen Eruptionsgebiete von der Laxä auf Island in einem doleritischen Basalt neben dem gewöhnlichen Augit zugleich einen diallagartigen Augit beobachtet hat. Ein ganzes System solcher paralleler Spaltrisse zeigte keiner der wenigen zur Beobachtung gelangten braunen Augite und war an denselben neben wenigen Längsspalten meist der bekannte rissige Charakter wahrzunehmen. In den grünen Augit en erreichte die Auslöschungsschiefe nie mehr als 36° während die Auslöschung an einem braunen parallel der Prismenfläche geschliffenen Augit mit 45° gegen die Längskauten gemessen wurde. Ein grüner quer auf die Verticalaxe geschnittener Krystall zeigte ausgezeichenet die prismatische Spalt- barkeit. Dichroismus war an beiden Arten nach keiner Richtung in merklicher Weise sichtbar. Zwillinge nach dem Orthopinakoide wurden an beiden Varietäten mehreremale beobachtet und an grünen Krystallen auch poly- synthetisfhe Zwillingsbildung. Für sämmtliche Augite sind äusserst charakteristisch die Einschlüsse von Grund- magma und dann Körnern von Olivin. Grundmagma fehlt fast nie in einem Krystall und ist dasselbe regellos darin angesiedelt. Eine typische Erscheinung sind auch die häufig vorkommenden Einbuchtungen, auf denen das Grundmagma sich in den Krystall einsackt, von denen manchmal noch zahlreiche Verästelungen und Ver- zweigungen in den Krystall fortsetzen. Hie und da durchzieht ein Band ausserordentlich fein vertheilter glasiger Grundmasse den Krystall, oder dieselbe füllt die Risse und Spalten der Krystalle aus. Ähnliche Einsackungen hat E. Reusch an Olivin Krystallen von Jan Mayen beobachtet und abgebildet. Aus der Be- schreibung ist zu entnehmen, dass dem Verfasser eine andere als die hier besprochene Gesteinsprobe vorge- legen hat. Ob aber nicht eine Verwechslung des Oliviu mit Augit stattgefunden hat, ist aus der Beschreibung uicht mit Sicherheit erkenntlich. Eine solche ist besonders leicht möglich, wenn der Schnitt ein Korn von Augit schneidet, welches ein einfaches Netz regelloser Risse zeigt. Kleine vereinzelte Olivinkörner finden sich fast in jedem grösseren Augitkrystall als Einschluss, und zwar ohne Unterschied im grünen und braun gefärbten Augit. Selten findet sich ein Olivineinschluss in dick- säuliger abgerundeter Form. Überaus häufig erscheint er dann zusammen mit Grnndmasse im Augit. Als eine gewöhnliche Erscheinung lassen sich ferner Olivinkörner beobachten, die sich au die Oberfläche der Angitkrystalle anlegen und an der Anlegesstelle buchtartige Einsenkungen am Augite verursachen. Manch- mal werden Olivinkrystalle angetroffen, die tief in die Augitsubstanz eingekeilt sind. Glaseinschlüsse von mehr rundlichen oder verzerrten Formen sind allenthalben in den Augitcn verbreitet. Die Glassubstanz erscheint selten hell durchscheinend und wenig gekörnelt mit winzigen Poren und am häufigsten dunkel gefärbt durch dunkel bräunliche rundliche Körnchen und ganz undurchsichtig. In einem braun gefärbten Krystall beobachtete ich kuglige und gestreckte Hohlräume ohne Orieutirung gegen die Krystallform, von denen einige ganz mit schlackigem Glas erfüllt, andere hohl und nur von einem schlackigem Rande begrenzt waren. Einmal bestand Über Gesteine von Jan Mayen. 5 die Ausfüllung; eines solchen Hohlraumes aus impellucidem schlackigem Glas und einer schwach lichtbrechenden »Substanz, in der sich senkrecht auf die Ränder gestellte säulchenförmige Mikrolithen ausgeschieden hatten, deren einzelne an ihren freien Enden bei starker Vergrösserung gabiige Begrenzung zeigten. Durch die Umhüllung der Mikrolithen mit der hellen liclitbrechenden Substanz ist es unmöglich gemacht ihren optischen Charakter zu ermitteln. In der Gabelbildung der Enden ist aber die Andeutung gegeben, dass die Mikrolithen höchst wahrscheinlich Olivine sind, wofür auch die Beobachtung gegabelter Olivine in der Grundmasse spricht. Die übrige den Hohlraum ausfüllende hell durchscheinende das Licht brechende Sub- stanz und die den Rändern parallel verlaufende schwach entwickelte Farbenringe zeigt, ist wohl nur durch Spannung etwas lichtbrechend gewordenes Glas. Derselbe Krystall, welcher diese Hohlraumausfüllungen enthielt, war von einer kaum durchscheinenden schlackigen Rinde begrenzt. Schliesslich muss noch einer ErscheinungErwähnung geschehen, diean beiden Augitarten wiederholt gesehen wurde und im Auftreten Newton'scher Farben besteht. Die Theile der Krystalle, welche im polarisirten Lichte die Newton'schen Farben zeigen, sind meist leicht im einfachen Lichte zu erkennen, da sie helle Felder in der Masse des Krystalls darstellen, die aber mit den übrigen Partien gleiche Auslöschung haben. Diese lichten Felder legen sich fast ausnahmslos um Spalten, auf denen sich Fremdkörper im Krystall festsetzten. Im polarisirten Lichte zeigen alle diese Theile Newton'sche Farben mit unregelmässiger Begrenzung, wie sie eben der Form der Stelle entspricht, von der die Störung in der Bildung des Krystalles ausging. Auch an Stellen, wo Olivinkügelchen sich an die Augitsubstanz anlagern, treten die genannten Erscheinungen auf und einmal konnte diese durch Spannung veränderte Structur entlang dem ganzen Rande eines mit schlackiger Rinde bedeckten Krystalles beobachtet werden. Was nun die Färbung der Augite betrifft, die in der Mehrzahl ganz grün und in wenigen Individuen ganz braun oder braun und grün zugleich gefärbt sind, so muss constatirt werden, dass an dem vorliegendem Materiale irgend eine Regel für die Vertheilung der Farbe an den gemischtfärbigen Krystallen nicht auffindbar ist. Eine regelmässige in bestimmter wiederkehrender Ordnung auftretende zonare Ausbildung der einzelnen Krystalle findet nicht statt. Die Annahme von Scharitzer, nach welcher die grüne Augitsubstanz stets den Kern der braun gefärbten Augitsubstanz bilde, und die darin gipfelt, dass in der Tiefe des Eruptionsheerdes sämmtliche Augite grün gefärbt seien und die braunen Augite erst aus den grünen Augiten durch Umschmel- zung gebildet wurden und bei der Erstattung des flüssigen Magmas sich als Augite mit brauner Farbe aus- geschieden haben, oder wo noch ein Rest von grünem Augit erhalten geblieben, derselbe das Krystallisations- centrum für die braune Augitsubstanz abgegeben habe, findet nach meinen Wahrnehmungen keine Be- Dem herkömmlichen Brauche gemäss belegt Scharitzer den grünen Augit mit dem Namen Chrom- diopsid. Die Anwendung dieses Namens auf gesteinsbildende Augite muss entschieden abgelehnt werden und empfiehlt sich dieser Name im vorliegenden Falle um so weniger, da dieser Augit auch nach seiner Zusammen- setzung unter die Thonerdeaugite zu stellen ist. Zur Herbeischaffung ausreichenden Materiales für eine Analyse des braun gefärbten Augit fehlte leider eine verfügbare Probe des Gesteins. Was von der Form der Olivineinsprenglinge oben gesagt wurde, wird auch durch die mikroskopische Betrachtung bestätigt. Die Körnerform ist an den Olivinen vorherrschend, während krystallographiscbe Begrenzung nur an wenigen kleineren Individuen beobachtet wurde. Von den Augiten unterscheiden sich die Olivine im gewöhnlichen Lichte vornehmlich durch ihre Helligkeit und die von den Spalten und Rändern der Krytsalle sich in den Krystall ausbreitende braungelbe Färbung, ferner durch die Armuth an Einschlüssen und die unregelmässigen Sprünge. Ihre hervorstechendste Eigenthümlichkeit ist auch unter dem Mikroskope die von den Rändern und den Spalten in den Krystall vordringende Umwandlung. Einzelne Krystalle zeigen sehr deutlich das rechtwinkelige Spaltsystem. Die Risse sindoft schon gänzlich dunkelbraunroth und nur schwach lichtdurchlässig. Symmetrisch zum Spalte blasst nach dem Innern des Krystalles die Farbe allmählig ab und geht in hellgelb über. Diese Umwandlung schreitet auf ausserordentlich feinen Rissen vor, die oft von der geraden Linie abweichen und etwas gebogen sind, darunter sich aber auch manche zu parallel geordneten 6 F. Berwerth, Liniensystemen vereinigen. Die.sc capillaren Eisse uud Sprünge die in der Nachbarschaft grösserer Spalten auftreten, sind auch in Krystallpartien sichtbar, die noch gänzlich unverändert sind. Au geeigneten Stellen i-t deutlich zu ersehen, dass diese capillaren Risse in einem schiefen Winkel auf die Spaltrisse gestellt sind. In dem unorieutirten Schnitte konnte jedoch eine gesetzmässige Lage dieser Haarspalten zu den Haupt- spaltang8richtnngen nicht bestimmt werden. Einen erwünschten Aufscbluss über die Lage dieser Capillarspalten gab ein kleines Spaltblättehen, welches von der Oberfläche eines grossen Krvstalles abgespaltenfwordeu war. l)a> Spaltblättchen war etwas schief zur zweiten Mittellinie gespalten und ziemlich genau parallel (010) dem Brachypinakoid. Parallel der Verticalaxe durchzogen wenige lange Streifen das Blättchen, die der Spaltbar- keit nach (100) dem Makropinakoid entsprechen. Ausser diesen am Olivin als normal bekannten Eigenschaften zeigt das Blättchen ein ganzes System schmaler Spalten, die sich in einem spitzen und stumpfen Winkel schneiden. Die kleinen Spalten bewegen sich im Allgemeinen gerade und setzen kurz ab. Wenn sie auch häufig etwas gebogen erscheinen, so halten sie doch stets die bestimmte Richtung ein. Durch diese Spaltennetze deren viele übereinander liegen, erscheint das Blättchen in lauter kleine Felder getheilt und gewährt ein gitterartiges Aussehen. Die der Spaltbarkeit (100") entsprechenden Streifen setzen diagonal durch die Felder und halbiren die spitzen Winkel derselben. Augestellte Messungen, deren genaue Einstellung besonders durch den starken Dichroismus der durch Eisen roth gefärbten Theile beeinträchtigt wurden, ergaben für die Winkelgrössen, unter denen sich die beiden Liniensysteme gegen einander neigen, die Mittelwerthe von 78° und 102°. Da diese Zahlen fast ganz genau den Winkelwerthen des Doma (101) entsprechen, so offenbart sieli hier eine versteckte Spaltbarkeit nach dem Makrodoma (101), welche am Olivin bisher nicht beobachtet wurde. Von den Spältchen des Blättchens ist die Umwandlung, die in einer starken rothen Färbung der Substanz besteht, in die Felder vorgeschritten, so dass das Blättchen in seiner Hauptmaasse farbiges Licht durhscheinen lässt. Der Dichroismus der roth veränderten Theile ist sehr lebhaft und zeigt die Farbentöne : c = brannroth, q = hellgelb. An Einschlüssen sind die Olivine verhältnissmässig arm. Grundmagma mit glasigen Partien findet sich ziemlich regelmässig eingelagert und besonders häufig auf Spalten und Sprüngen eingenistet. Einzelne kleine Olivinkörnchen stecken öfter in einem grösseren Olivine. Mehrmals findet sich kuglige und elliptisch geformte dunkel entglaste schlakige, nur mit einem sehr schwachen braunen Lichtschein durchscheinende Substanz als Einschluss. Flüssigkeitseinschlüsse scheinen gänzlich zu fehlen, ebenso Erzpartikel. Die Zusammensetzung der Grnndmasse ist in den wesentlichen Thcilen ganz ähnlich derjenigen der Grundmasse im Stücke vom Weyprechtgletscher. Entsprechend dem äusseren Aussehen zeichnet sie sich durch eine feinkörnige krystallinische Ausbildung aus. Neben dem Augit und Plagioklas ist sie besonders durch eine reich entwickelte braun gekörnelte Glasbasis ausgezeichnet. Die grössern Einsprengunge erscheinen darin oft recht deutlich eingebettet und findet dann in dieser Glashülle eine Anreicherung der Magnetitkörner statt. Von den Olivinkörnern sind häufig nur deren Reste übrig und erscheint ihr rothes Umwandlungsproduct in der Masse. Die Magnetite sind oft stäbchenförmig aneinandergereiht, jedoch war die lothrechte Stellung solcher Stäbchen auf die Verticalaxe der Olivine, wie sie von Reusch und mir an einem Basalte Jan Mayens beobachtet wurde, in diesen Basaltproben nie vorhanden. .'!. Mit den beiden abgehandelten Proben ist ganz enge ein Gesteinsbrocken vom „Blyttberge" verwandt, «reicher oberflächlich schon eine oke.rige dünne Vcrwitterungsriude trägt, auf dem Bruche aber frisch und unverändert erscheint. In der Art seiner Zusammensetzung ist dieses Vorkommniss im wesentlichen ganz gleich den beiden porphyrischen Proben aus dem engeren Gebiete des Beerenberges und unterscheidet sich dasselbe hauptsächlich nur durch die Farbe der porphyrischen Bestandteile von denselben. Ebenso wie dort bilden auch liier Augii und olivin Einsprengunge in einem annähernd gleichen Mengenvcrhältniss. Durch- schnittlich messen die Augite i)-b"a. Die Mehrheit der Augite zeigt im äusseren Ansehen eine nahezu schwarze dttone Splitter lassen aber immer ein reines grünes Licht durchscheinen. Der Augit besitzt auch hier die" Kxystallumrisse der gewohnlichen Form und die rissige Beschaffenheit ist ihm ebenfalls eigenthühmlich. Seine Spaltbarkeil nach dem Prisma ist sehr deutlich, auf den Spalt- und Bruchflächen besitzt er Glasglaiiz. Über Gesteine von Jan Mayen. 7 Die Olivineinsprenglinge treten an Zahl und Grösse der Individuen hinter den Augit zurück. Sie besitzen meist körnige Gestalt und seltener noch deutlich erkennbare Krystallform. Ihre Farbe ist olivengrün, die an Olivinen in der Nähe der Verwitterungsschicht in einen stark gelblich braunen Ton übergeht. Die durch Oxydation des Eisens hervorgerufene rothe Färbung fehlt diesen Olivinen gänzlich. Die Grundmasse, in der diese Augite und Olivine ausgeschieden sind, besitzt eine schwarze Farbe mit einem durch mikroskopische Feldspältchen hervorgerufenen lichten Schimmer. Sie ist ziemlich dicht und enthält viele kleine kugelige Blasenräume. Unter dem Mikroskope sind die Augiteinsprenglinge von den unter 1. und 2. beschriebenen nur durch die Farbe etwas verschieden, indem sie gleichmässig mit einem dunkelgrünlichen Lichte durchscheinend werden. Im Übrigen sind sie in allen Beziehungen den besprochenen lichtgrünen Augiten gleich. Die Olivineinsprenglinge sind sehr wenig verändert und das rothe Zersetzungsproduct nur spurweise entwickelt. Von der Krystallform sind nur spärliche Andeutungen vorhanden und erscheinen sie in eckig- körniger Gestalt. Ausser den normalen Eigenthümlichkeiten an den Olivinen ist nur die interessante Beobachtung hervorzuheben, dass einige wenige Olivinkörnchen vereinzelt auftretende eiförmig und kugelig gestaltete ungefärbte Glaseinschlüsse beherbergen, welche in der Regel eine, in manchen Fällen auch zwei Libellen besitzen. Es erscheinen deren zwei und nur wenig mehr in einem Individuum. An der Zusammensetzung der Grundmasse betheiligt sich braun gekörneltes Glas in hervorragender Weise, dann Augit, Plagioklas, Olivinkörner, die oft ganz verändert sind und mit ihrem Zersetzungsproduct ihre Umgebung roth färben. Die Magnetitkörner und -Oktaederchen aggregiren sich gerne zu linienförmigeu und ästigen Gebilden. 4. Mit der Angabe „von der Spitze des am SE. zunächst gelegenen Krater" liegt ein Handstück mit porphyrischer Structur vor, das wohl durch die Beschaffenheit der porphysischen Augite viel Ähnlichkeit mit den schon beschriebenen drei Varietäten besitzt, von denselben aber durch das Hinzutreten von porphyri- schem Plagioklas und durch die minimale Zahl ausgeschiedener Olivineinsprenglinge scharf getrennt ist. DieschwarzenahezudichteGrundmasse ist vorherrschend und durch eine grosse Zahl sich aneinander drängender Blasenräume charakterisirt. Die ausgeschiedenen Augite haben sehr an Umfang verloren, ihre Krystallform erreicht nur eine unvollkommene Ausbildung und die Körnerform gewinnt das Übergewicht. Vom äusseren Ansehen sind sie schwarz. An einzelnen Individuen ist ebenfalls die nach dem Prisma verlaufende rissige Beschaffenheit vorhanden. Kleine eingeschlossene Olivinkörnchen und Hohlräume wurden an diesen Augiten ebenfalls beobachtet. Nächst dem Augit bildet Plagioklas einen porphyrischen Bestandtheil. Derselbe erscheint in wenig Millimeter grossen Krystallen, die bis zur mikroskopischen Kleinheit herabsinken, in der Grundmasse. Er ist von lichter Farbe und glasiger Beschaffenheit, besitzt wenig scharf ausgebildete Krystallumgienzuug und nähert sich mehr der Körnerform. Der Olivin tritt in wenigen grösseren Körnern aus der Gruudmasse hervor, aber auch in diesen Fällen sind die Körner ganz abgeblasst, meist ist ihre Umwandlung schon so weit vor- geschritten, dass nur ziegelroth gefärbte Stellen den vorhanden gewesenen Olivin oder noch Reste desselben verrathen. Diese energische Zersetzung des Olivin in rothen Oker gibt dem Gestein ein verändertes Aus- sehen, da das ziegelrothe okerige Zersetzungsproduct das Gestein oberflächlich überzieht und auf allen Klüften in dasselbe eindringt. Unter dem Mikroskope sind die porphyrischen Augite durchwegs braun durchscheinend, sie besitzen vorwiegend Körnerform und sind ebenfalls wie die Augite in 1. und 2. durch die EinSchliessung von Grund- magma und Glassubstanz ausgezeichnet. Buchtartige Umrandung kehrt ebenfalls hie und da wieder. An den körnigen Krystallen ist mit ziemlicher Regelmässigkeit wahrzunehmen, dass sich ein Magiutitkran/. um das Korn legt, während diese Umrandung an den mit Krystallflächen begrenzten Individuem fehlt. Deformationen der Krystalle haben mehrfach stattgefunden und wurde eine Theilung der Krystalle in zwei und drei Bruch- stücke, zwischen welche sich Gruudmagma gedrängt, beobachtet. $ F. Berwerth, Die porphyrischen Plagioklase erscheinen ausserordentlich frisch, zeigen schmale Leistenform und haben meist eine kurz zusammengedrängte Gestalt. Neben den gewöhnlichen Zwillingen nach dem Albitgesetz finden sich Individuen, die nach dem Albit- und Periklingesetz verzwillingt sind. Als Einschluss führen sie gewöhnlich Grundmagma in dichten Partien oder in feinvertheilten Partikeln. Braunes gekörneltes Glas und helle lichte Glasfetzen, die manchmal mikrolithisch entglast sind, finden sich allenthalben in den Krystallen. Einmal wurde braunes Glas in Form einer Kugel mit Libelle bemerkt. Eine regelmässige Anordnung der Einschlüsse nach der Verticalaxe oder Ansammlung derselben im Kerne des Krystalles hat nur in wenigen Individuen statt- gefunden. Eine bemerkenswerther Einschluss bestand aus einem Haufen dichtgedrängter dunkler schlackiger Glasgebilde, die flammeuschwertartige, schlauchartige, spiralige und kugelige Formen nachahmen. Von Olivin finden sich nur wenige grössere Körner im Präparate, von denen zwei ebenfalls Glasein- schlüsse mit Libelle enthielten. Spuren der Zersetzung in Eisenoxyd zeigen sich nur auf ihren feinen Rissen. In der Grundmasse herrscht Plagioklas in schmalen langen Leisten vor, während der Augit verhältniss- mässig sehr zurücktritt. Die Glasbasis ist mehr oder weniger braun gekörnelt, reich entwickelt und bildet den Grundteig, worin die Feldspathe und Augite liegeu. Die ganze Masse wird von Apatitnadeln durchspickt und die Magnetitkörner sind gleichrnässig in derselben verstreut. Olivinkörner fehlen in der Grundmasse. Zwei bis drei braunroth durchscheinende Körperchen müssen als Eisenglanz gedeutet werden. 5. Aus der „Mary-Muss-Bucht, unter den senkrecht abfallenden Wänden" liegt ein Hand- stlick vor, das sich vorwaltend durch eine bläulich-schwarze, dichte, etwas mattglänzende Gruudmasse mit wenig etwickeltem flach-niuschligem Bruche charakterisirt. Kleine kugelige Blasenräume, die bis zu einer minimalen Grösse heruntersinken, sind durch die ganze Masse verbreitet, während kleine mikrotinartige Plagioklase in Körnerform und schmalen Leisten, die oft recht deutlich die Zwillingsstreifuug erkennen lassen, dann schwarze Augitkörner mit starkem Glanz und schlackenartigem Charakter und ganz untergeordnet auf- tretende kleine gelblich grüne Olivinkörner, die porphyrischen Ausscheidungen darin bilden. In den Plagio- klasen lässt sich schon makroskopisch Grundmagma als Einschluss erkennen. Die Augitkörner enthalten viele kleine Hohlräume. Unter dem Mikroskope erscheinen die Plagioklase ausserordentlich hell und frisch. Schöne Zwillings- bildungen nach dem Albit- und Periklingesetz sind mehrfach vorhanden. Individuen mit zonarer Ausbildung und treppenartiger Endausbildung sind nicht selten. Als Einschlüsse führen sie Grundmagma, viel dunkles schlackiges Glas, braunes gekörneltes und wasserhelles Glas. Die Anordnung der Einschlüsse im Wirthe geschah manchmal in einer Randzone oder im Kerne des Krystalles oder auch in ganz regelloser Weise in demselben. In einem Felspathe wurden nadeiförmige Apatit-Mikrolithen angetroffen. Ebenso fand sich einmal ein schwarz bräunlich gefärbtes Glasei mit Libelle als Einschluss im Plagioklas. Hie und da stellen sich auch grössere Augite im Plagioklas ein. Flüssigkeitseinschlüsse fanden sich nicht vor. Als eine eigentümliche Erscheinung wurden einmal von einem Spalte im Plagioklase ausgehende staketenartig nebeneinandergereihte Stäbchen bemerkt, welche nach ihrem Verhalten wahrscheinlich mit dunklem Glas ausgefüllte Canäle dar- stellen. Die porphyrischen Augite besitzen fast durchwegs echte Körnerform und sind lichtbraun durch- scheinend. Dichroismus noch deutlich erkennbar. Zwillinge nach coPöö (lOO)kommenvor.In einzelnen Individuen zonare Strnctur schwach wahrnehmbar. An Einschlüssen ßind die Augite arm und enthalten nur etwas Glas- snbstanz mit Erzkörnchen. Die Olivinkörner treten nur vereinzelt auf, sind unverändert und zeigen den gewöhnlichen Habitus. Auf ihrem Spalten ist Grundmasse eingedrungen und an Einschlüssen beherbergen sie dunkles schlackiges und braunes Glas und Erzkörnchen. In der dunklen kaum auflösbaren Grundmasse stecken mikroporphyrische Plagioklase aus langen schmalen Leisten mit treppenartigen und ausgezackten Enden ad. Von Einschlüssen sind sie frei. In der durch Magnetit und Augit für das Licht fast undurchlässigen Gruudmasse ist viel braungckiirnelirs Glas und stellenweise auch mikrolithisch entglaste Substanz sichtbar. Venige rothbraun durchscheinende, doppelt brechende, unregelmässig begrenzte Schüppchen dürften dem Eisenglanz angehören. Über Gesteine von Jan Mayen. 9 6. Zu den porphyrischen Basaltvarietäten müssen noch die Handstücke von den „Rudsen-Klippen" gestellt werden. Dieselben bestehen aus einer aschgrauen, ziemlich dichten, aber noch deutlich krystallinischen Grundmasse mit wenigen durch die fliessende Bewegung flach entwickelten Blasenräumen. Die Einsprengunge sind: Plagioklas, Augit, Olivin und halten sich in Bezug auf Grösse und nach Zahl annähernd das Gleich- gewicht. Angefangen von 0-5cm grossen Körnern bilden sie sämmtlich Übergänge bis zu winzigen Körnchen, so dass die Grundmasse an kleinen Einsprengungen sehr reich ist. Der Plagioklas erscheint in wasserhellen, glasigen, eckigen und rundlichen Körnern. Die Spaltbarkeit nach P und M ist in einzelnen Beispielen deutlich zu erkennen. Der Augit ist ebenfalls nur in Körnern ausgebildet, ist schwarz vom äusseren Ansehen, in dünnen Splittern braun durchscheinend und zeigt Glasglanz auf den Bruchflächen. In einzelneu Körnein ist sehr deutlich die unter 1. und 2. erwähnte, nach (HO) gerichtete rissige Beschaffenheit erkennbar. Die OUvin- körner sind in gelben Farbentönen gefärbt. Kleine Körner zeigen noch deutlich abgerundete Krystallcontonren. Im mikroskopischen Bilde erscheinen die Plagioklase sehr frisch und sind verhältnissmässig aus dicken Zwillingsgliedern gebildet. Ein grosser Krystall zeigte Spaltlinien nach P deutlich und enthielt Zwillings- lamellen nach dem Perikliugesetz. An Einschlüssen sind die Plagioklase arm. Meist beherbergen sie in unregelmässiger Vertheilung Glas von heller und dunkler Färbung, wenig Grundmasse in nestartiger Form oder in feiner Vertheilung. Oft ist selbe auf schmalen unregel massigen Rissen in den Krystall gedrungen. Augit erscheint ebenfalls als Einschluss im Plagioklas. Randliche EinSchliessungen von Bestandteilen der Grundmasse sind häufig und verwischen die Begrenzung des Plagioklas-Krystalles. Zonarer Bau ist in einigen Individuen erkenubar. In einzelnen Fällen sind die Plagioklaskörner zu einem Aggregate aneinandergehiiuft. Die porphyrischen Augite lassen lichtbraunes Licht durch mit einem Stich in das violette. Krystallo- graphische Begrenzung ist nur in unvollkommener Weise vorhanden. Sie sind durch ihre rissige Beschaffen- heit ausgezeichnet. Zwillinge nach coPöö (100) finden sich wiederholt. Dichroismus nachweisbar. An einem geeigneten Augitschnitt wurde bestimmt: a = lichtbraun mit violettem Stich, b = lichtgelblich. Als Einschluss führen sie wenig Grundmasse und Magnetitkörnchen. Grössere Olivinkörner finden sich nur sporadisch im Schiffe vertheilt. Darunter findet sich ein Korn eiugefasst mit dicht anliegenden Magnetit- Aggregaten. Als Einscldüsse enthalten sie dunkles Glas und wenige Erzkörnchen. — In der Grundinnsso macht der Plagioklas den Hauptgemengtheil aus; er verliert die Leistenform und nimmt körnige Form an. Die kleinen, braun gefärbten, fetzenartigen Augite treten an Menge hinter dem Plagioklas zurück, während braun gekörneltes und helles Glas die Grundmasse durchsättigen. Olivinkörnchen erscheinen nur wenige in der Grundmasse, ebenso sind die Magnetitkörnchen nur dünn durch die Masse gesäet, die von Apatitnadeln durch- spickt ist. 7. Den Übergang von den porphyrischen zu den dichten Basalten vermittelt ein Handstück vom „Danielsen-Krater, dessen Fuss aus nebeneinander geschichteten, meistens flachen Steinen gebildet ist". Ein solches flaches, dickplattiges Stück vom Fusse des Kraters liegt zur Untersuchung vor und ist dasselbe sofort auffällig durch ein kreisrundes Loch, das 2cm im Durchmesser hat und die Platte nach ihrer ganzen Mächtigkeit durchsetzt. Die Hälfte eines Hohlcylinders, dessen andere Hälfte durch eine Absonderungsfläche abgetrennt wurde, sitzt am Rande des Handstückes. Ob die Entstehung dieser Löcher auf Auswitternngs- erscheinungen, die die Substanz selbst oder einen Einschluss betrafen oder auf einer starken Blasenentwick- lung beruht, lässt sich aus der Beschaffenheit der Löcher nicht auf bestimmte Weise deuten. Die schwärzlich graue Grundmasse, deren feinkrvstallinische Ausbildung noch deutlich zu erkennen i-t, wird von kleinen Blasenräumen durchsetzt. Porphy lisch e Strttctur erhält das Stück vornehmlich durch kleine fast immer körnig, selten leistenförmig entwickelte Plagioklase, die nie über 2cm messin und anderseits sich in ihrer Grösse bis zu den winzigen der Grundmasse angehörigen Kryställchen abstufen und im Ganzen dem Gestein ein mattes gesprenkeltes Aussehen geben. Neben dem Plagioklas erscheinen dann kleine schwarze Augitkörner als porphyrischer Bestandteil in der Grundmasse und ganz untergeordnet Olivin, ebenfalls in kleinen Körnchen. Österreichische Expedition auf Juli Mayen. 2 10 F. Berwertih, Insoweit die porpbyrischen Plagioklase unter dem Mikroskop«» riebt in regelloser Begrenzung erscheinen, bilden sie kurze, dicke Leisten, die oft in treppenartigen oder gezackten Enden ausgeben. Ibre Substanz ist frisch und last gänzlich frei von Einschlüssen und ihre Plagioklasnatur auch im einfachen Lichte sehr deutlich. Den grösseren Individuen sind sehr schmale regellose Risse oder parallel der Längsaxe verlaufende Spalten iimlich. Selten finden sieh im Centruin der Krystalle Partikel der Grundmassebestandtheile augesiedelt, dagegen öfter ländliche Einhüllung von Grundmasse. Relativ häufig werden Körner von Magnetit und fe der- artige (Gebilde desselben im Plagioklas angetroffen und einmal erschien ein grösserer Augit darin als Ein- scbluss. Eine scblaucbartige, mit Grundmasse ausgefüllte Einsackung wurde ebenfalls an einem Plagioklas bemerkt. — Die Augite sind fast durchwegs in Körnerform vorhanden. Sie sind braun durchscheinend und zeigen sehwachen Dichroismus. Nur vereinzelte Individuen besitzen eine regelmässige Krystallbegrenzung. Zwillingsbildung erscheint häufig. Die einzelneu Körner schaaren sich gerne aneinander und bilden zusammen im Vereine mit Plagioklaskörnern grobkörnige Aggregate in der Grundmassc. Ihre Substanz ist stark von Rissen durchsetzt, auf deren grösseren sich Grundmasse in den Krystall gedrängt hat. Als Einschlüsse führen die Augite Magnetitkörner. — Der Olivin, welcher bei der äusseren Betrachtung nur hie und da versteckt in der Grnndmasse zu entdecken war, erscheint im mikroskopischen Präparate reichlich in Form von frischen unveränderten und von Rissen netzartig durchzogenen Körnern. Als Einschluss enthalten die Olivinkörner Erz- partikel und Grnndmasse mit Glas. — Unter den Gemengtheilen der Grundmasse erregen neben den einfachen Magnetitkörnern und den Haufwerken regelmässig verbundener Magnetitoktaedereken, die reich entwickelte rechtwinkelig ästige, zierliche Krystallstöeke zusammensetzen, stäbchenförmige Gebilde derselben besondere Aufmerksamkeit. Diese letzteren treten in schmalen, kurzen und langen Stäbchen auf, die oft schaarenweise erseheinen und zueinander in paralleler Stellung sich befinden. Der ganze Schwärm ist danu lothrecht auf die Richtung der Vertiealaxe der Olivine gestellt. Mit dieser Beobachtung stimmt eine Beobachtung Uberein, welche E. Reusch ebenfalls in einem Basalte von Jan Mayen gemacht hat. Glas ist in der Grundmasse überaus reich entwickelt. Es erscheint iu Form von reinem farblosen uneutglasten und in geringerer Menge von braun gekörneltem Glase und hat neben den darin liegenden Augiten, Plagioklasen und Magnetit- körnein den Hauptantheil an der Zusammensetzung der Grundmasse. II. Dichte Basalte. Von dichten Basaltarten liegen folgende Proben vor : 1. Vom „S. W. Cap der Insel" stammt ein bläulich schwarzer Basalt, in dessen Masse nur hin und wieder kleine glasige Feldspathkörnchen und ganz vereinzelte dunkle idasgänzeude Augitkörnehen stecken. . Loupe lassen sieh noch winzige Plagioklasleistchen und Magnetitoktaederchen erblicken, Euter dem Mikroskope treten wenige grössere Plagioklasleistchen als mikroporphyrische Bestandteile aus der Grund- hervor. In einzelnen dieser grösseren Individuen finden sich Glaseinschlüsse, oft bräunlich gekörnelt und Grundmasse central, in ringförmigen Bändern oder bandartig parallel der äusseren Begrenzuni;', im Krystalle verthcilt. An einem sehr reinen, dick-leistenförmigen Krystalle, dessen Plagioklasnatur nicht erkenntlich war und in dem nur bei sehr starker Vergrösserung Grundmassetheilchen als Einschluss bemerkbar waren, wurde sandnhrförmigeT Schalenhan beobachtet. Hie Erscheinung wird nur zwischen den beiden Nicols sichtbar. Die Auslöschung zwischen der Substanz des sandubrförmigen Skelett.-, und der Ausftillungsschichte der keilförmigen Hohlräume schwankt zwischen 3 — 5°. Die Aus- löschung des Krystallea gegen die Längskanten ist sehr gering, so dass man in demselben einen Sanidin vermuthen könnte. Plagioklasleistchen der Grnndmasse sind einschlussfrei und an ihren Enden ausgezackt. Lichtbrann durchscheinende Augitkörnehen beben sich selten von der Grundmasse ab. Der Olivin erscheint in mlicfa häufig in as mikroskopische Bild der dichten Basaltlinse zeigt nur die Vergrösseruug der makroskopisch sichtbaren Struetur andZusammensetzung. Die stromartig orientirten, an den Enden meist ausgezackten Plagioklasleistchen, Augit- und Olivinkörnehen liegen in einer dunklen lichtundurchlässigen Grundmasse, in der sieh neben den winzigen Plagioklaseu noch reichlich Magnetitkörner und Glassubstanz, die häufig in ausgeschiedenen Partien erscheint, bestimmen lassen. An Einschlüssen führen die grösseren Plagioklase fein vertheiltes Grundmagma, die Olivine neben solchem auch braun gekörneltes Glas. Die Netzwände sind absolut lichtundurchlässig und enthalten nur ganz vereinzelt Plagioklasleistchen mit viel Grundmagmaeinschluss oder Olivinkörner mit Ein- Bchlusa von braun gekörueltem und schlackigem Glase. An Räudern des Grundmagma lassen sich manch- mal in braun gekörneltem (Hase steckende Plagioklas- und Augitmikrolithen mit viel Magnetitkörnchen erkennen. 6. Mit dem vorstehenden Stücke zeigt eine schwarze, schwammig aufgetriebene Lava „vom Ufer unter dem Vogelberge" vollkommene Übereinstimmung. Mittelst desMikro8kopea sind in der Grundmasse der Netzwände nur wenige grössere Plagioklasleisten und Körner, die reichlich schlackiges Glas einsehliessen, wenige braun durchscheinende Augitkörner mit dem Charakter der Augite vom Beerenberge und unveränderte Olivinkörner aufzufinden. Die Grundmasse, welche durch den Reicl thum an Magnetitkörnern sehr verdunkelt und kaum durchscheinend ist. ist aus farblosem und braun gekörneltem Glase, Plagioklasleistchen und Augitkörnchen gebildet. < F.in drittes Stück schwammiger Lava stammt ebenfalls vom „Vogelsberge" und zwar „von den aus e steil aufsteigenden geschichteten Wänden." Die Farbe dieser Lava ist röthlichbraun, gross- blasig mit dünnen Netzwänden. Die Blasenwände erscheinen glatt Makroskopische Ausscheidungen sind nicht vorhat I nter dem Mikroskope werden in den undurchsichtigen braunrothen Netzwänden nur wenige lange, schmale, manchmal an den Enden ausgezackte Plagioklasleistchen sichtbar, die in der Richtung der stattgefun- deneu Bewegung liegen. Au etwas durchscheinend gewordenen Rändern lässt sich farbloses Glas erkennen, über Gesteine von Jan Mayen. 15 das sehr wenig globulitisch entglast ist und in dem Feldspathmikrolithen, Augitkörnchen, Magnetit und braun- rot he Körner liegen. Da die braunrothe Substanz auch in Form von Leisten erscheint, die gerade auslöschen, so sind selbe mit ziemlicher Gewissheit als veränderte Olivine zu deuten. 8. Ein durch Verwitterung stark verändertes Lavastück von der „Spitze des Krater Voeringen" ist kleinblasig und etwas schwammig entwickelt. Die Farbe ist schwärzlich, stark in Roth neigend, welche letztere Faibe in dichtem und ganz kleinblasigen Partien in ein tiefes Braunroth übergeht. An ausgeschiedenen Mine- ralen sind ziemlich viele Olivine von gelblicher Farbe und wenige glasig ausgebildete Plagioklase in der .Masse zu bemerken, während Augite als porphyriseke Bestandtheile fehlen. Unter dem Mikroskope erscheint die Hauptmasse der Lava verändert, sie ist stark braunroth gefärbt und lichtundurchlässig geworden. Nur Olivin- körner mit dem braunrothen Zersetzungsproducte an den Räudern und auf den Spalten sind in derselben erhalten. In einzelnen Olivinkörnchen wurden wieder die oval geformten eiförmigen Einschlüsse braunen Glases mit Libelle beobachtet. Plagioklas fand sich verhältnissinässig wenig vor. Augit wurde nicht aufgefun- den. An den Rändern des Grundmagma zeigt sich globulitisches Glas. In einem zweiten Präparate dieser Lava ist das Grundmagma sehr dunkel gefärbt, wenig lichtdurchlässig und enthält sehr viel Magnetitkörnchen. Es lässt sich als ein Glas erkennen, das globulitisch entglast und reich an Feldspathmikroliten ist. Schmale Plagioklasleisten sind in vorwiegender Menge darin ausgeschieden, während Olivinkörner sich in diesem Prä- parate selten einstellen. Augit war auch hier nicht auffindbar. Eine Besonderheit dieser Lava machen kleinwinzige Kryställchen aus, die in den Blasenräumen einer licht blassröthlich aussehenden, sehr kleinblasigen Partie dieser Lava sitzen, welche nach ihren Merkmalen als ein verschieden zersetzter Theil der Lava erscheint und die Annahme eines Einschlusses ausgeschlossen ist. Uie winzigen Kryställchen sitzen einzeln in kleinen Blaseniäumeu und sind durch einen hohen metallischen Glanz ausgezeichnet. Mit der Loupc lässt sich an den Kryställchen eine säulige, etwas tafelige Form erkennen. Unter dem Mikroskope erscheinen die Kryställchen an einem Ende ausgebildet und sind Basis, eine Pyramide und Doma vorhanden. Die Prismenzone ist gestreift. Im durchfallenden Lichte sind die Kryställchen fiefroth durchscheinend, sie haben gerade Auslöschung und nach c=sehr starke Absorption. An drei Kryställchen konnten vorläufig zwei Winkel in der Prismenzone gemessen werden, wobei ich von Herrn Dr. Max Schuster gütigst unterstützt wurde. Als Mittel mehrerer Messungen wurde ein Winkel von 90° und ein Winkel von 153° 55' gefun- den. Der letztere Winkel stimmt nahe überein mit dem von A. Koch am Pseudobrookit gemessenen Winkel a:m, für welchen er den Werth von 154° 9' angibt. Da durch den Winkel von 90° die Anwesenheit der Quer- und Längsfläche constatirt ist und der Winkel von 153° 55' nahe übereinstimmt mit dem von Koch am Pseudo- brookit zwischen (100) und (110) gemessene Winkel, und auch das sonstige Verhalten der Kryställchen sich mit den Eigenschaften des Pseudobrookit deckt, so liegt hier ein neues Vorkommen von Pseudobrookit vor, der bisher nur einmal im zersetzten Basalt des Kreuzberges in der Rhön von Thüraeh gefunden wurde, während er sonst nur aus den zersetzten Trachyten des Aranyerberges in Siebenbürgen, von Riveaugrand im Mont-Dore und aus dem Spargelstein von Jumilla, Spanien bekannt war. 9. Zwei roth gefärbte veränderte Lavastücke „von der vorstehenden compacten Masse am „Vogtkrater" zeigen geflossene, wulstig gekrümmte Formen und sind besonders durch darin suspendirte, grosse, grün- gefärbte, glasige Splitter des Augit ausgezeichnet. Die Grösse eines solchen Augitbrnchstückes betrug 2cm. Besonders auffällig ist die Reinheit dieser Splitter. Diese Augite gleichen vollkommen den anderen grünen Augiten, die in den Basalten Jan Mayen's angetroffen werden. Neben den Angiten machen die Olivine eine verschwindend kleine Menge aus. Was die mikroskopische Ausbildung dieser Lava betrifft, so konnte bestimmt werden, dass die massigeren Partien aus schmalen Plagioklasleistchen und farblosem und braun gekörncltem Glase, das Feldspatmikroliten , wenige Augitkörnchen, gelbe Olivinkörnchen und Magnetit ausgeschieden enthält, zusammengesetzt sind, im Wessentlichen ganz gleich der Zusammensetzung der übrigen geflossenen Laven. 16 F. Berwerth, IV. Vulkanischer Sand. Von den vulkanischen Sandmassen, die nach Vogt überall die flachen Dünen und Küstenstriche Jan Mayen's bilden, liegt eine Probe derselben ohne genauere Ortsangabe vor. Die von Vogt und Marignac gegebene Beschreibung einer Sandprobe stimmt genau mit der mir vorliegenden Probe. Der grüne Bestandteil der Sand- und Schuttmassen Jan Mayen's war schon von den beiden genannten Forschern als „Pyroxen" erkannt worden. Die Farbe dervorliegendenSandpiobe ist im Allgemeinen schwarz und wird dieselbe von den eingemengten rothen und grünen Bestandteilen wenig beeinträchtigt. Der Sand ist in Form eines feinen Grieses ausgebildet, nur selten isi demselben ein Lavakoni mit dem Durchmesser bis 0-5cm beigemengt. Die einzelnen Körner sind tnebr oder weniger stark abgerundet oder nur an den Kauten abgestumpft bis splittrig. An der Zusammen- setzung des Sandes betheiligen sich folgende Elemente: Augit, Olivin, Plagioklas, Magnetit und Lavabröckchen. Der Augit ist durch seine bouteillen- bis smaragdgrüne und auch braune Farbe charakterisirt uud ist der einzige Gemengtheil, welcher in Splittern mit scharfen Kauten auftritt. Manchmal finden sich auch Krystall- bruclistücke mit dem Prismenwinkel des Augit. Die Oliveukörncken haben abgerundete Formen und lassen manchmal Krystallcontouren erkennen. Ihre Farbe ist braunroth und gelblichgrün. Der Plagioklas (Labrador) erscheint nur in wenigen farblosen glasglänzenden Bruchstttckchen. Der Magnetit ist überaus reich im Gemenge vertreten und erscheint in dunkelschwarzen auf dem Bruche glänzenden Körnern, die in seltenen Fällen auch die oktaedriseke Gestalt erkennen lassen. Grauschwarze und schwarze Lavakörner machen den vorwiegenden Theil des Sandes aus. Darunter besteht die grössere Hälfte aus schwarzen, mit glänzender, glatter Oberfläche versehenen Körnern von dichter Structur. Kleiue Olivine, Augite oder Feldspatlie stecken noch häutig darin. In der Gestaltung der Körner und der Beschaffenheit ihrer Oberfläche spricht sich eine unverkennbare Ähnlichkeit mit Steinmeteoriten aus. Lichtgraue, nicht angeschmol- zene Basaltkörner mit unebener matter Oberfläche und echte schwarz und roth gefärbte Lavabröckchen machen nur einen geringen Theil des Gemenges aus. Als Seltenheit fanden sich einzelue weisse Calcitbruclistückcheu mit matter Oberfläche und einer deutlich wahrnehmbaren Schichtung. V. Basalt-Tuffe. Von den aus Lapillis zusammengefügten Schuttmassen, die durch die vorgeschrittene Zersetzung der ^leider das thonige Bindemittel zur Bildung von festeren conglomeratartigen Massen erhalten, liegen drei Stücke vor. 1. Das eine stück, welches aus dem „Briellsthurm" herausgeschlagen wurde, besteht aus Lava- brocken verschiedener Grösse, die von den Atmosphärilien fast gänzlich zerstört und zerfressen sind. In den umgewandelten Theilen sind dunkle, winzige Glimmerblättchen vorhanden. Nur einige wenige, minder stark veränderte Knollen geben sich als eine schwarz gefärbte, kleinblasige, schlackige Lava zu erkennen, mit kleinen ausgeschiedenen Feldspathen. Das mikroskopische Bild eines theilweise weniger stark veränderten Lavabrockens zeigt noch in nder Weise etwas \on der Structur und Zusammensetzung. Von der Umwandlung sind die I'lagioklase, die in langen und Bchmalen Leisten in der veränderten Grundmasse auftreten, fast gänzlich verschont geblieben. Ebenso sind die Olivine durch eine merkwürdige Frische ausgezeichnet. Denselben ist gabiige Ausbildung und der Reichthum an Einschlüssen gelblichbraun gefärbten Glases eigenthttmlich. Die symmetrisch gestalteten und angeordneten Glaseinschltlsse mit Bläschen, wie sie in dem Glimmerbasalt aus den Wänden des Blytt- und Danielssenberges beobachtet wurden, sind in den leistenförmigen Olivineu eine fast typische Erscheinung. Ibst in dem weniger peränderten 'I heile ihre Frische eingebüsst und besteht über- wiegend aus einem gelbliclibraun durchscheinenden Glase, welches reich an leistenförmigen mikrolitisch aus- Über Gesteine von Jan Mayen. 17 geschiedenen Feldspathen ist und vorwiegend die kleinen Olivine mit den symmetrisch angeordneten Glas- einschliissen enthält. Augite liessen sich weder als porphyrischer, noch als Grundmassebestandtheil unterscheiden. Magnetit ist in Körnchen reichlich und in wenigen grösseren Aggregaten vorhanden. Wasserhelle, wenig entglaste Glaspartien sind häufig und bilden solche in der Regel ein schmales Band um die Blasenräume, das an seinem äussersten Rande globulitisch entglast ist. 2. Das andere aus der „Säule" herausgeschlagene Stück Tuff besteht ebenfalls aus schwarzen klein- blasigen Lapillis, in denen jedoch keine Mineralausscheiduugen zu entdecken sind. Die stoffliche Veränderung ist sehr weit vorgeschritten und findet ihren Ausdruck besonders in der Ansetzung zarter, aus Skalenoedern gebildeten Caleithäufehen. Ein Dünnschliff, der aus einem besser erhaltenen Lavabrocken dargestellt war, charakterisirt sich durch die in dem Basalte des „Danielsenkraters" beobachteten Magnetitstäbchen, die senk- recht zur Verticalaxe des Olivin gestellt sind. Die Olivine sind sehr frisch und unverändert. Sie sind sehr zahl- reich vorhanden und finden sich Schnitte, welche der gewöhnlichen Olivinform eigentümlich sind, dann Krystallskelette uud leistenförmige Durchschnitte. Als Einschluss führen die Olivine durchwegs etwas Grund- masse oder braunes Glas, welches sich ebenso wie in den Olivinen von anderen Basalten Jan Mayen's auch in der Form von Glaseiern mit Libelle darin angesiedelt hat. Randliche Einsackungen der Grundmasse sind häufig. Eine bisher nicht beobachtete Erscheinung sind die zwillingsartigen Verwachsungen der Olivine in diesem Lavaknollen. Die Gesetzmässigkeit der Verwachsung konnte jedoch aus Mangel krystallcgraphischer Begrenzungselemente nicht sicher erwiesen werden. Die Plagioklase sind ebenfalls frisch und treten meist in langen, schmalen, an den Enden oft ausgezackten Leisten auf. Durch ihre Lage zueinander zeigen sie deutliche Fluctuationsstructur an. Grössere Augitkömer sind nicht ausgesclreden. Die Grundmasse wird kaum durchscheinend und ist ausserordentlich reich an Magnetitkörnern. An einer sehr dünn geschliffenen Stelle Hess sich feststellen, dass das Grundmagma zum vorwiegenden Theile aus Glas gebildet ist, in welchem alle übrigen Bestandtheile eingebettet sind. Braun gekörneltes Glas umsäumt häufig die Blasenräume und füllt solche auch gänzlich aus. Gewöhnlich sind die Blasenräume mit krystallinisck-körnigem Calcit ausgefüllt. In diesem Aggregate bildet dann braun gekörneltes Glas häufig den Kern desselben oder dasselbe umschliesst die Körner in netzartiger Verzweigung. Ein Lapilli desselben Tuffes gehört einer schlackigen Lava mit kugligen Blasen an. Mittelst des Mikro- skopes sind in dem schwarzen schlackigen Grundmagma nur lange, schmale Plagioklasleisten und Olivinkörner zu beobachten. Die letzteren führen wenig braunes Glas und schwarzes schlackiges Grundmagma als Einschluss. Gekörneltes Glas bildet auch hier gewöhnlich die Ränder der Blasenräume. 3. Die vorliegende dritte Probe eines Tuffes, welche von einem „bei der Säule" hervorragenden Fels- blocke abgeschlagen wurde, ist aus kleinen Lapillis schlackiger schwarzer, kleinblasiger Lava gebildet, die durch ein erdiges Bindemittel aneinandergekittet sind. An der Oberfläche hat sich ein mehliger Überzug von Calcit gebildet. In der schwarzen schlackigen, lichtundurchlässigen, mit Calcit durchsetzten Masse eines Lapilli liessen sich mit dem Mikroskope nur wenige kleine Plagioklasleisten unterscheiden. Nach den mikroskopischen Merkmalen der untersuchten Lapillis, haben der Blytt- und Danielssenberg reichliches Material zur Bildung dieser Tuffe geliefert. 4. Im Ausschlüsse an die Tuffe mag hier jener concretionären Bildungen Erwähnung geschehen, welche am Rande einer Schlucht auf der Südseite der Insel in der „Höhe des Cap Trail" gesammelt wurden. Die- selben bestehen aus einer grösseren Zahl loser kugeliger Gebilde, welche durchschnittlich l-5cm im Durchmesser haben. Sie haben einen kugeligen Kern, den in der Regel zwei, manchmal auch mehr Schalen in einer Dicke von mehreren Linien umschliessen, die eine warzenförmige Oberfläche besitzen. Ein Theil der Kugelschale ist in der Regel zerstört und dadurch der kugelige Kern blossgelegt. Nach ihrer Zusammensetzung bestehen diese Kugeln aus sehr feinem, durch Calcit zusammengebackenen vulkanischen Sand, die ihre Entstehung ganz ähnlichen Ursachen wie der sogenannte „krystallisirte Sandstein" verdanken. Mit dem Mikroskop worden als Bestandtheile nachgewiesen: Plagioklas, Angit von bräunlicher Farbe. Magnetit, Glas mit Feldspathmikiolitheu Österreichische Expedition auf Jan Mayen. «J 18 F. Berwerth, und Lavasplitter. Ob in den höckerigen abgerundeten Auswüchsen des Kernes sich nicht „krystallisirter Saud" in dir Form des bei dieser Art Vorkommen gewöhnlichen steilen Rhomboeder — 2R verbirgt, war nicht mit Sicherheit wahrzunehmen, welche Annahme durch den in einer Spaltebene sich theilenden Kern aber sehr wahrscheinlich gemacht ist. Tl. Trachyte. Das eine der vorliegenden Stücke von Traehyt, welches die Hälfte eines wenig abgerollten Brocken dar- stellt, stammt von dem 170m hohen „Plateau der Eierinsel", nahe Jan Mayen gelegen. Bestimmte Angaben über das Auftreten dieses und der andern Vorkommen von Traehyt fehlen leider gänzlich. Das Stück besitzt einen porphyrartigen Habitus, der durch zahlreiche kurze Feldspathleisten und -Körner und dann durch einen braunen Magnesiaglimmer, der im Allgemeinen einen schwarzen metallischen Anstrich hat, da er fast gänzlich durch Titaneisenkörner verdrängt ist. Die Grundmasse ist graulich-grün gefärbt und besitzt eine feinkörnige bis dichte Zusammensetzung und nur durch winzige Titaneisenkörnchen erscheint dieselbe wie punktirt. Bei der mikroskopischen Untersuchung zeigt dieser Traehyt infolge der guten Erhaltung der Feldspathe ein frisches Aussehen. Die porphyrischeu Feldspathe erscheinen meist ohne regelmässige Begrenzung. Dieselben gehören in ihrer Mehrheit dem Sanidin und in ihrer Minderheit einem Plagioklas an. Kleinere Individuen von Sanidin haben regelmässig die Leistenform. Einzelne davon zeigen Verzwillingung nach dem Karlsbader Gesetz. Manch- mal ist zonare Ausbildung parallel den Rändern vorhanden. Die grösseren Sanidinkörner legen sich häufig zusammen und bilden sogenannte „Sanidinaugen". An der Zusammensetzung solcher Augen betheiligen sich auch die Plagioklase. Eine regelmässige Verwachsung zwischen Sanidin und Plagioklas liegt nicht vor und haben die letztern immer eine körnige Ausbildung. Die porphyrischen Feldspathe sowohl Sanidin und Plagio- klas führen verhältnissmässig wenige Einschlüsse. Es finden sich in denselben vereinzelte und in Gruppen geordnete Glaseier und manchmal Partien von bräunlich gekörneltem Glas. Einmal wurde ein Glaseinfluss mit Libelle beobachtet. In der Randzone haben sie häufig Bestandteile der Grundmasse aufgenommen. Chlorit in Läppchen von grösseren und ganz kleinen Dimensionen und Biotitblättchen, die häufig mit einem Schwärm von Titaneisenkörnchen belegt sind, bilden ziemlich regelmässige Einschlüsse in denFeldspathen. Dann hat sich über- aus häufig C'alcit in denselben angesiedelt, der auf den Rissen oft fangarmartig in die Substanz der Feldspathe eingreift, in denen endlich auch kleine Apatitsäulchen sich als Einschluss einfinden. Der ebenfalls in Form- grösserer Einsprengunge auftretende braun durchscheinende Magnesiaglimmer ist durchschnittlich derart von Titaneisenkörnchen umsäuinmt und in seiner ganzen Masse mit diesen Körnchen belegt und von denselben verdrängt, dass von der Substanz des Glimmers oft nichts erübrigt und eine Pseudomorphose von Titaneisen Dach 'Wimmer vorzuliegen scheint. Die Bestimmung der Erzkörner als Titaneisen geschah durch Nachweis von Titan, in einer grössern vererzten Partie von Glimmer, in der Phosphorsalzperle mittelst Anwendung der Reduction durch Zinn. Den porphyrischen Feldspathen und dem Glimmer steht eine Grundmasse gegenüber, die eine mikro- kristalline Ausbildung besitzt und vorwiegend aus Sanidin leistchen und nur untergeordnet aus solchen Körnern besteht. Ausgesprochene I'lagioklasnatur wurde an den Feldspathen der Grundmasse nicht wahrgenommen. AU ein echter Grundmassebestandtheil erscheinen ferner meist kleine fetzchen- und läppchenartige bis zu winzigen Schüppchen herabsinkende blassgrüne Blättchen ohne regelmässige Begrenzung, die nach ihrem Aus- sehen und optischen Verhalten als ein chloritisches Mineral zu diaguostisiren sind. An einem mit krystallo- graphischen Grenzen versehenen Querschnitte, an dem Prismenwinkel als die des Augit bestimmt werden konnten, ergab es sich als ganz zweifellos, dass der Augit verschwunden und Chlorit an seine Stelle getreten ist. Die grünen Blättchen der Grundmasse sind daher eine Pseudomorphose von Chlorit nach Augit. Als ein seenndärer Gemengtheil der Grundmasse erscheint dann der Calcit, der in feiner Vertheilung und nesterartig in der Grundmasse auftritt. Gau/ untergeordnet sind ferner in der Grundmasse Apatitsäulchen enthalten, die in Überwiegender Mehrheil in der Form kurzer dicker Siiulelien mit angesetzten Pyramiden ausgebildet sind. Über Gesteine von Jan Mayen. 19 Die in der Grundmasse eingestreuten Erzkörner sind wohl alle als Titaneisen aufzufassen. Dieser Annahme leiht auch die im nächsten Stücke beobachtete Umwandlung sämmtlicher Erzkörner zu Titanomorphit ihre Unterstützung. Diese zweite Stück Trachyt, dem keine nähere Fundbezeichnung beiliegt, gleicht äusserlich einem tuff- artigen Gebilde, dem dieses Aussehen nach der mikroskopischen Betrachtung jedoch nur infolge der Ver- änderung des Gesteines zukommt. Das Stück besteht aus einer sehr matten, blass schmutzig-grünen sehr fein- körnigen, bis dichten Masse, in der viel brauner Magnesiaglimmer, und zwar meist in Form schmaler Leistehen ausgeschieden ist. Andere Einsprengringe fehlen gänzlich. Die mikroskopische Zusammensetzung dieses Stückes ist ganz ähnlich der der vorigen Probe. In ihrer Hauptmenge besteht die Masse aus leistenförmigeu und körnigen Sanidinen, mit denselben Einschlüssen in den grösseren Individuen wie im vorstehend beschrie- benen Stücke. Plagioklase Hessen sich zwischen den Sanidinen nicht unterscheiden. Zunächst dem Sanidin ist das chloritische Mineral reichlich entwickelt. Die Titaneisenkörner zeigen Umwandlung zu Titanomorphit. Der Apatit erscheint in schmalen Sänlcheu im Gemenge. Der braune Magnesiaglimmer, dessen porphyrische Blättchen ohne Beleg von Titaneisenkörnern auftreten, betheiligt sich auch an der Zusammensetzung der Grundmasse, entgegen seinem Verhalten in der obigen Probe. Als seeundäre Bestandtheile treten dann Calcit in der Grundmasse und ebensolcher mit Quarz auf schmalen Kluften in das Gemenge ein. VII. Varia. 1. Mit der Angabe, vom „Abhänge des Mohnberges" liegt eine grössere Gesteinsplatte von ungefähr l-5cm Dicke mit versteckt schiefriger Structur vor. Dieselbe ist stark verwittert und trägt ihre trübe graue Masse viele Rostflecken. Auf ihren Bruch- und Absonderuugsflächen zeigt die Platte ein aus Sanidinkörnern gebildetes feinkrystallinisches Gefüge und im Ganzen viel Ähnlichkeit mit einem traehytischen Habitus. Als Einsprengunge finden sich einige wenige körnig und in Säulchen ausgebildete Augite von der in mehreren Basaltvorkommen Jan Mayens bekannten grünen Varietät. Sehr häufig sind an der Oberfläche die Abdrücke solcher herausgefallener Augitsäulcheu zu beobachten. Neben den Augiten heben sich nur wenige Sanidin- krystalle aus der Grundmasse ab, in der noch mit der Loupe dicht gestreute Magnetitkörneben zu erkennen sind. Darüber, oh hier ein echt traehytisches Gebilde vorliegt, gibt auch ein Dünnschliff ungenügende Ankunft. In der stark umgewandelten Masse ist zu erkennen, dass sich an ihrer Zusammensetzung vorwiegend Sanidin betheiligt, der in wenigen grössern Krystallen und Körnern und meist in kleinen Leisten, welche den Haupt- antheil an der Grundmasse haben, ausgebildet ist. Letztere legen sich manchmal stromartig um die grössern Individuen. Vereinzelte Sanidine zeigen zonaren Bau. In der von Sanidin gebildeten Zwischenmasse lassen sich nur hie und da kleine Leistchen erkennen, die Streifung zeigen und Plagioklas sein können. Deutlich erkennbare Plagioklaskörner nehmen aber Antheil an den von grössern Sanidinen gebildeten „Sanidinaugen" und lassen sich auch sonst vereinzelte grössere Körner davon in der Masse nachweisen. An Einschlüssen führen die Feld- spathe Augit, Glimmer mit seinen Zersetzungsproducten, Apatit, Magnetit und Glas mit grünen Augit- mikrolithen. Zu den Feldspathen treten dann grüne Augitkörner in das Gemenge, die sich schon gewöhnlich im Umwandlungsprocess befinden, und ein brauner Glimmer, dessen Veränderung weit vorgeschritten und nur in wenigen Resten erhalten ist, die dann eine Umrandung von Magnetitkörnchen tragen. Die Apatitsäulehen erscheinen zahlreich in der Grundmasse. Unter derselben war ein Säulchen mit Quergliederung, welches paralell der Verticalaxe einen central gelegenen stäbchenförmigen Einschluss von brauner Farbe enthielt, der bei der Frische der Apatitsubstanz wohl als Glas zu deuten ist. Die Magnetitkörner sind in der Grundmasse ziemlieh dicht eingestreut. Glas erscheint gewöhnlich als Zwischenmasse zwischen den Feldspathen der Gruudmasse. 2. Erwähnenswerth ist ferner der Fund eines ganz kleinen Stückchen Gneiss von stumpfeckiger Form und mit glatter Oberfläche, dessen Fundort nicht näher bezeichnet ist und das jedenfalls einen Auswürfling 3» 20 F. Berwerth, Über Gesteine von Jan Mayen. eines der vielen Kratere Jan Mayens darstellt. Es besteht fast durchwegs aus körnigem, deutlich geschichtetem Quarz mit rothen Orthoklas und wenig grünlichem Glimmer. 3. Einen dolomitischen Kalkstein in der Gestalt eines oval geformten Rollsteines fand E. V. Wol- gemuth in einer Schmelzwasserrinne, welche „von den höchsten Bergkuppen des Südtheiles der Insel (500m Höhe) gegen Norden mündet, etwa 18km westlich der Mary-Muss-Bucht, an einer Stelle, in deren nächster Nahe die Begräbnissstätte der 1G34 verunglückten Holländer sich befindet." Er zeigt sich auf dem Bruche sehr dicht und von bräunlich-gelber Farbe. 4. Endlich müssen noch zwei Stücke von Quarzit aufgeführt werden, die wohl ebenfalls als Auswürf- linge anzusehen sind. Ihre Oberfläche trägt deutliche Geschiebeeindrücke, welche Stellen dann gewöhnlich sehr glatt und glänzend sind, während der übrige Theil der Oberfläche gefurcht und runzelig erscheint und daher ein matteres Aussehen besitzt. An der geglätteten Oberfläche erscheinen die Stücke in gelblicher Färbung, während sie auf dem splitterigen Bruche ihrer dichten Masse eine weisslich -graue Farbe haben. i 2 1 1978 PLEASE DO NOT REMOVE CARDS OR SLIPS FROM THIS POCKET UNIVERSITY OF TORONTO LIBRARY Q International Polar 1:L5 Expedition Die österreichische ^•3 Polarstation Jan Ifayen Sei. ^