A dire ee % eig * 8 — * EHER ER BrOTEY . J — f i 27 Mn * — — J — I ui I ij ‘ \ \ j hi — I je * * E a % == u ’ * J — J IR j j ID «x — — — J Digitized by the Internet Archive in 2011 with funding from University of Illinois Urbana-Champaign http://www.archive.org/details/dievgelderschw00meis n Die in e En A N a Voͤgel der Schweiz, ſyſtematiſch geordnet und beſchrieben mit Bemer⸗ kungen über ihre Lebensart und Aufenthalt, von Friedrich Meisner; Profeſſor der Naturgefchichte in Bern, mehrerer gelehrten Geſellſchaften Mitglied und Heinrich Rudolf Schinz, Dr. Sekretair der Naturforſchenden Geſellſchaft in Zürich, mehrerer gelehrten Geſellſchaften Mitglied und Lehrer am medicinifch = hirurgifhen Kan tonalinſtitut in Zuͤrich ergaben 3urid, ben Orell, Fuͤßli und Comp, agı5. > en ee — a — —— S di 3 u. AS THE CONDITION OF THIS VOLUME WOULD NOT PERMIT SEWING, IT WAS TREATED WITH A STRONG, DURABLE ADHESIVE ESPECIALLY APPLIED TO ASSURE HARD WEAR AND USE, THIS NEW TYPE OF ADHESIVE IS GUARANTEED BY HERTZBERG-NEW METHOD, INC, 47 “ + w 6 2 ee SI as Derjeichniß der in der Schweiz vorkommenden Voͤgel, welches Prof. Meisner in Bern im Jahr 1804. herausgab, hat feinen Zweck vollfommen «er füllt. Indem nahmlich der Herausgeber in demfelben alles, was er bisdahin über das Vorkommen der Voͤgel in unſerm Sande mit mehr oder weniger Ge wißheit hatte in Erfahrung bringen Fonnen, öffent lich bekannt machte, wuͤnſchte er dadurch den Ken⸗ nern und Siebhabern dieſes Theils unferer vaterläns difchen Naturkunde Gelegenheit und Veranlaſſung zu geben, ihre Beobachtungen und Bemerkungen über dieſel Gegenſtaͤnde ihm mitzutheilen und hoffte dadurch) in den Stand gefegt zu werden, in der Folge jeneg Verzeichniß vervoliftändiget und berichtiger erfcheinen laffen zu Finnen. In diefer Hoffnung hat er fich auch zu feinem großen Vergnuͤgen nicht getaͤuſcht ger funden. Es wurden ihm von Dielen Seiten ber 11 ſchaͤtbbare Bemerkungen mitgetheilt, wodurch mans ches, was er als zweifelhaft und ungewiß behauptet hatte, entweder als gewiß beſtaͤtiget oder als unrich⸗ tig verworfen, und manche Lücke ausgefüllt wurde, Diefe vielfältigen Zuſaͤtze, DVerbefferungen und Be richtigungen , welche jenes Derzeichniß von einheimis fchen Naturforfhern und Lichhabern der Voͤgelkunde, ſo wie Durch das eigne, unermüdet fortgeſetzte Fors ſchen des Herausgebers nad) und nach erhalten hatte, und die völlige Umftaltung , welche Das ornitholos gifche Syſtem durch die trefflichen Arbeiten und Auf Elärungen eines Dechftein, Berker, Meyer, Wolf, Leißler, Naumann feit 10 Jahren erhalten hat, mas chen nun jenes Verzeichniß faft ganz unbrauchbar und eine neue Ausgabe deſſelben gewiffermaßen zu einem Beduͤrfniſſe, die mir hiemit dem Publikum übergeben. Beyde Herausgeber, Die fih zu dieſem Zwecke ver⸗ einige haben, verwendeten auf die Bearbeitung dieſes Buchs den größten Fleiß und benuften alle Mittel, Die jedem von ihnen in feiner individuellen Lage und bey feinen Verbindungen zu Gebote fuhnden, auf das forgfältigfte, um ihrer gememfchaftlichen Arbeit dicjenige Vollſtaͤndigkeit und Zuverläßigkeit zu geben, die man billigermeife nur wird fordern koͤnnen. Durch unermüdet fortgefeßtes eignes Sammeln und 111 Forſchen, und ſorgfaͤltige Pruͤfung, Vergleichung und Benutzung fremder ihnen mitgetheilter Beobach⸗ tungen hoffen ſie in dieſem Werkchen einen Beytrag zur Aufhellung und Vervollſtaͤndigung unſerer vater⸗ laͤndiſchen Naturbeſchreibung zu liefern, der den Sreunden derfelben nicht anders als willfommen feyn wird. Um die Brauchbarfeit dieſes Buchs zu vermehr ren, haben fie. die Furzen, aber beftimme und hins laͤnglich charafterifirenden Befchreibungen der Voͤgel hinzugefügt, wozu fich Daffelbe zu einem bequemen Sandbuche eignen wird, das dem Liebhaber der Dr: nithologie, dem Jaͤger und Jagdliebhaber, dem Sandmann befriedigende Auskunft geben Fann, wenn er ſich über Diefen oder jenen ihm borfommenden Vogel belehren möchte, Auch wird es an Orten, mo reiche Sammlungen ausgeftopfter Voͤgel aufge ſtellt find, wie in Bern, Zürich, Winterthur, Saufanne einen lehrreichen Commentar abgeben, un: ter deffen Anleitung jeder diefe Sammlungen mit wahren Nusen wird betrachten und ſtudiren Eönnen. Außer bey der Kalanderlerche, Berglerche und dem Schneekauz, , welche fi) in Feiner Schweizerſammlung finden, find alle Beſchreibungen nah der Natur VI gemacht. Sollten Auslaͤnder wuͤnſchen mit den Verfaſſern in Tauſch zu treten, ſo koͤnnen ſie die meiſten Alpenvoͤgel erhalten. Den großen deutſchen Ornithologen empfehlen wir dieſes Werkgen zu nachſichtsvoller Beurtheilung. Als Syſtem iſt Wolf und Meyers Taſchenbuch der deutſchen Voͤgelkunde. Frankfurt am Main 1810. zum Grunde gelegt und meiſt befolgt worden: Einleitung Es dürfte wohl nicht unzweckmaͤßig ſeyn, dieſem Bey: trage zu einer Fauna helvetica einige allgemeine Be⸗ merkungen über die thieriſche Bevoͤlkerung der Schweiz uͤberhaupt und das Vorkommen der Voͤgel insbeſondere vorangehen zu laſſen. Wir gaauben hierdurch beſonders denen, die auf ihren Reiſen durch unſer Land und in den Alpen uͤber dieſe Gegenſtaͤnde Beobachtungen anſtellen moͤchten, und uͤberhaupt allen denen, welche unſere va⸗ terlaͤndiſche Naturgeſchichte intereſſirt, einen deſto ange⸗ nehmern Dienſt zu leiſten, je weniger dieſer Punkt in andern Buͤchern, die naturhiſtoriſche Nachrichten aus unſerm Lande enthalten, beruͤhrt worden iſt. Die allgemeinen Geſetze, die wir in Hinſicht auf die thieriſche Bevoͤlkerung in allen Theilen unſerer Erde beſtaͤtiget finden, bewähren ſich auch voltommen in une ſerm Lande. Ein’ jedes von den mehr oder weniger vollſtaͤndigen Thiervergeichniffen, die wir unler dem Na men von Saunen über ganze Lander oder über einzelne größere und kleinere Provinzen befigen, liefert Belege su folgenden drey Hauptſaben: daß Benni alle Tebende Geſchoͤpfe 1. Mit der phyſiſchen und klimatiſchen Beſchaffenheit der verſchiedenen Theile der Erde in einem innigen Zuſammenhange und vu 2. Unter fih in einem genauen Berhältniffe ſtehen, wel⸗ ches vorzüglich durch das Gefchäft ihrer Ernährung beffimmt wird; daß ferner 3. Ale Theile dev Erde und alle Länder je nachdem fie in ihrer Blimatifchen und phyſiſchen Befchaffenheit übereinffimmen ihre eigenthämlichen Bewohner, ihre Pflanzen, ihre »flanzenfreffenden und ihre thierfrefs fenden Thiere mehr oder weniger gemein haben. *) So wie es in der Bildungsgefchichte des trodnen Landes unferer Erdobsrfläche wohl feinem Zweifel untere worfen iſt, daß er früher Pflanzen Hatte als Thiere , daß ferner feine ganze thierifche Bevölkerung mit den pflanzenfreffenden Thieren begonnen Haben müße, fo if auch für jeden Theil der Erde ımd für jedes einzelne Sand feine Vegetation gleichſam die Vaſis feiner Lhierh (hen Bevölkerung. Der vegetabilifche Zuſtand eines Landes hängt aber bornehmlih von feinem Stima ab, und Diefes wird theils Durch Die Lage deffelben gegen den Stand der Sonne, theild aber durch die phyſiſche Beſchaffenheit feir ner Oberfläche beſtimmt. Je mehr und höhere Berge ein Land bat, deſto verfchiedener ift fein Clima, denn die Grade der Temperatur und der Drud der Luft neh— men von den niedern zu den Höhern Regionen ab; die Ausduͤnſtung des Vodens, der Zuftand von Trodenbeit und Feuchtigkeit und Die elektrifche Spannung der Luft u re *) Zeefflid finden wie die Belege diefer Saͤtze in Hinfiht der Verbreitung der Vögel und durch alle Zonen und Welttheile durchgeführt in Tiedemanns Zoologie III. B. ©. 327. u. f. IX find im den verfchiedenen Negionen der Gebirge verfchie - den; die einenthümliche Lage, die verfchiedene Beklei⸗ dung und der Zug der Gebirge, je nachdem er die Eins wirfung der Sonnenſtrahlen mehr oder weniger begüns ſtiget, — kurz alle diefe Umftände zufammen, muͤßen nothwendig verfchiedene Zuſtaͤnde des Climas hervorbrins gen, und hierzu giebt ung unfer Land in vielen Gegen „den und oft im ſehr geringen Entfernungen die auffallend flen Belege, Es iſt 3. 3. vieleicht Fein anderes Land in Europa, wo der Wanderer die Climata aller Brei tengrade von Lappland bis Gisilien in wenig Stunden durchlaufen Fann, als unfer Wallis. Man könnte es in diefer Hinficht das Land der entgegengefetteften Con⸗ traſte neunen. Don ewigflarrenden Eisfeldern, im deren Nähe die Pflanzen des Falten Nordens zwifchen, nadten Felstruͤmmern kuͤmmerlich hervorfproffen , fleigen wir in drey Bis vier Stunden hinab in das Thal, wo das R. Thermometer im Schatten auf 243° und an den Fels fen der Sonne ausgeſetzt auf 38, ja zuweilen auf 48° fleigt, und wir und von einem üppigen italienifchen Flor umgeben fehen. Hier giebt es Gegenden, wo zu Alt fang des Brachmonats das Korn fehon eingeerndet if, während es wenige Stunden weiter erft bis zum Detober reif wird; und wenn hier das Ohſt nicht mehr geitinet, fo wachfen dort wilde Mandeln, Feigen, Oranaten, Spargel und aus den Felfenfpalten die Indiſche Stachel- feige, und ein Wein, der an Kraft und Feuer dem Spanifchen nichts nachgiebt, gedeihet hier fa ohne alle Sorge und Pflege Be, x Eine ähnliche Beſchaffenheit hat dag Veltlin und ein großer Theil des Cantons Teffin, Am Fuß der höchften Gebirge, umgeben mit Schnee bedeckten Gipfeln, gedeihen im warmen Schoofe der gluͤcklichen Thaler in reicher Fulle die Früchte des milden Südens, Zwifchen den Felfen erhebt fih mit Früchten ſchwer⸗ beladen der Feigenbaum, die rothe Sranatblüthe ſchmuͤckt die Gärten, aus Gebüfchen von Myrthen ragt der Lor⸗ beer und die Cypreſſe empor und der Bluͤthenduft der Eitrone und Pomeranze erquickt den Wanderer im Schat⸗ ten der rankenden Rebe. So wie in dieſen Gegenden oft in kurzen Entfernun⸗ gen die entgegengeſetzteſten Climate abwechſeln, fo auf fallend ift die Berfihiedenheit des Elias war nicht überall, immer gber doch bedeutend genug, um auch eine bedeu⸗ ende Berfchiedenheit und Mannigfaltigkeit in der Flora zu bewirken. Denn je mehr ein Land durch feine Lage verschiedene Elimate bat, deſto reicher muß es an Plans zengaftungen und Arten ſeyn. Der Botaniker kennt in dem Fleinen Umfange der Schweiz fun 496. Pflanen⸗ gattungen, die an 2000 Arten in ich füllen, ohne die Cryptogamen zu zahlen, an welchen der NReichtbum dev Arten vieleicht eben fo hoch fleigt, Und gleichwohl Fund manche beivachtliche Gegenden in botaniſcher Hinſicht noch wenig oder gar nicht durchſucht, ſo daß noch immer neue Arten entdeckt werden koͤnnen. Mit der Verſchiedenheit unſers Landes in Anſehung ſeiner Vegetation haͤngt nun ſeine thieriſche Bevoͤllerung innigſt zuſammen. XI Auf den hoͤchſten Gipfeln der mit ewigem Schnee und Eis bedeckten Alpen, iſt die Natur todt. Hier herrſcht, wie auf den oͤden Eisflaͤchen um die Pole eine Todtenflille, die nur durch den Donner der flürgenden Lauinen und das Krachen dev Spaltenwerfenden Bletfcher unterbrochen wird. Hier hauſet Fein lebendiges Geſchoͤpf, nur felten fucht die fluͤchtige Gemſe dem verfolgenden Far ger auf dieſen Eisfeldern zu entrinnen, aber lange bleibt fie nicht in diefen unwirthbaren Regionen, wo Feine Nah— zung für fie zu finden iſt. Oft findet man mitten auf diefen Schnee und Eisflächen Schmetterlinge und andere fliegende Inſekten, Die weiter unten vom Winde erarif fen und auf dieſe Höhen hinauf gejagt warden, um bald daſelbſt ihren Tod zu finden Wo aber an den der Mittagsſonne gegenuͤberliegen⸗ den Felſen die erſten Spuven der Vegetation in zarten Flechten und Mooſen fich zeigen, und wo zwifchen den Risen und Vertiefungen der Steinklippen auf weniger Dammerde einzelne Blumen Hervorbluͤhen, da beginnt auch die thierifche Bevoͤlkery 2. An den garten Flechten und den Wurzeln diefer einzeinen Bilanzen nagen die Lar⸗ ven einiger Schmetterlingsarten, die nach langen Wir terſchlaf fich bier schnell verwandeln, um die kurze Bes riode ihrer hoͤchſten Ausbildung in wenig Tugen zu vob lenden. So erblickten in dieſer Region die Herren Meyer bey ihrer Veſteigung des Finſteraarhorns einen Schmetterling, nach ihrer Ausſage, dem gemeinen Perlmutterſchmetter⸗ ling aͤhnlich, der vor kurzem aus der noch an einem sn Felſenblock hangenden Puppe ausgekrochen war. Wahre fcheinlich war dies Papilio Pales (P. Arsilache Borkh.) den. wir immer in den höchflen Regionen angetroffen Gaben. Außer dieſem find es beſonders einige Arten der fogenannten Augenfalter (Moͤnche) die fich gern auf dies fen Höhen entwideln, als P. Manto-Alecto-Gorge, wiewohl fie auch weiter unten fliegen. Denn die phy⸗ fifche Verbreitung der Plangenfreffenden Inſekten richtet ſich durchgehend nach der Verbreitung der Zutterpflane gen, welche ihre Larven nähren, und fein fliegendes Inſekt wird dieſe Region freywillig um vieles überfchreiten. Und wo fih immer diefe erflen Spuren lebender Weſen zeigen, da finden fich auch fogleich andere in der Nähe, die auf die Zerflörung jener ausgehen, Unter Steinen und Moos Iauren vauberifche Spinnen und Laufe kaͤfer, denen die pflanzenfreffenden Larven jener Arten zur Nahrung dienen müßen. So wie nun weiter abwärts von der Graͤnze des ewigen Schneed die Abhänge der Gebirge fih mit einer mannigfaltigern und veichlichern Vegetation befleiden und der bunte Teppich der Alpenflora fich allenthalben aus breitet, fo nimmt auch die thierifche Bevölkerung zu. PBflanzenfreffende und Raubinſekten von mancher Art zeis gen fih überall fliegend und kriechend. Einzelne infel- tenfrefende Amphibien Iaffen fich fehen, wie die Kleinen Alpeneidechfen (Lacerta nigra und montana) der braune Grasfrofh (Rana temporaria) in mancherlcy Abaͤnderungen der Farbe; ſelbſt die Viper ( Coluber berus L.) haben wie in diefer Region angetroffen, All und in den Fleinen Seen ſchwimmt der Sumpfſalaman⸗ der (Triton alpestris Laur.) Hänfiger aber erblidt man mehrere der Meinen Inſekten und wonrmfreffenden Voͤgel. Aemſig flattert der fchöne Mauerläufer (Cer- thia muraria) an den fchroffen Felfenwänden und langt mit. feinem langen, dinnen Schnabel die Fliegen, Spin nen, Puppen und Raupen aus den Ritzen Bervor, Der Schneefink ſucht auf den Schneefeldeen die erftarrten In⸗ fetten auf, der weißbauchige Alpenfegler (Micropus alpinus) und die Felfenichwalbe (Hirundo rupestris) jagen in den Lüften den fliegenden Fufekten nach, Die bey den Arten des Rothſchwaͤnzchens, (S. Tithys und Phoe- nicurus) der Fluͤevogel (Accentor alpinus) ver Baumpiper und der Waferpiper (Anthus arboreus mid aquaticus) der grauruͤckige Steinſchmaͤtzer (Saxi- cola oenanthe) fliegen von einem Felfenblod zum ans dern und Huden überall in den fliegenden und Friechen, den Inſekten ihr reichliches Mahl, Geſchwaͤtzig und immer zaukend fliegen große Schaaren von Alpendohlen (Corv. Pyrrhocorax) umher, und in einigen Gebir⸗ gen auch die vothichnäblige Steinkraͤhe (C. graculus.) Unter vorragenden Felstruͤmmern und \unter sem Ge ſtraͤuch der Alproſe niſtet und verbirgt ſich das Schnee⸗ huhn (Teétrao lagopus) und das Steinfeldhuhn (Per- dix saxatilis), auch wohl zuweilen der Birkhahn (Te- trao tetrix. ) In dieſer Region ansfchließlih wohnt auch, beſon⸗ ders an der Mittagsfeite der Gebirge, das Murmelthier, und bis zur Grenze des ewigen Schnees hinauf weite xIv geſellig die vorichtige Gemfe und der gewaltige Steinbock j doch dieſer gegenwärtig nur noch auf den Höhen die Savoyen und Viemont von der Schweiz ſcheiden. Auch der veraͤnderliche Alpenhaſe ‚, der zwar auch im weit niedrigern Regionen verbreitet iſt, Hält wenigſtens in dieſer ſeinen Sommeraufenthalt. Hier, wo im Sommer unſere friedlichen Heerden weiden, hauſen aber auch die gefuͤrchteteſten Feinde aller jener Thiere. Der maͤchtige, unerſaͤttliche Raͤuber der Alpen, der baͤrtige Geyeradler ſchwebt oft in unermeß— licher Hoͤhe und erſpaͤhet mit ſcharfem Auge, wo er die ſtillweidende Gemſe, die verwegne Geiß oder das harmloſe Schaaf uͤberraſchen und mit ſtarkem Fluͤgel— ſchlage in die Tiefe eines Abgrunds hinabſtuͤrzen koͤnne, und Der nicht minder ſtarke und vermeſſene Adler ent führt feine mit mächtigen Krallen ergriffene Bente durch die Lüfte. — Hoͤchſt felten Hat ein Reiſender das Gluͤck, das prächtige Schaufpiel eines fliegenden Adlers oder Geyeradlers, und noch weniger einer ihrer ränberifchen Angriffe auf ihre Beute felöft beobachten zu Können; Denn sie pflegen nur mit Tagesanbruch, um welche Zeit der Reiſende fich faſt nie auf dieſen Höhen befindet, zu jagen, und fo bald fie einen Streich ausgeführt haben, kehren fie zuruͤckk an ihren Standort und laſſen ſich den Tag uͤber kaum mehr ſehen. Kleinere Raubvoͤgel machen Jagd anf kleinere Thiere, Amphibien, Voͤgel und Maͤuſe.“ Bon letztern wuͤrde man wahrſcheinlich noch unbekannte Arlen auf dieſen Höhen entdecken, wenn man genauer, als bisher geſchehen iſt, I \ xv ihrer achtete. Das große Wieſel (Mustela erminea) und der Fuchs gehen dem Schneehuhn und dem Stein— feldhuhn Dis zum ewigen Schnee nach, Jenes Thier, welches die Herren Meyer am Fuß des Finferaarherng fahen, war ficher Fein anderes, als das große Wieſel. Selten wuͤthet unter den friedlichen Heerden des Alpen, viehes ein einzelner Bär, noch feltener ein Wolf oder Luchs. Diefe großen Räuber verrathen ſich immer dald', und natuͤrlich iſt den Sennen alles daran gelegen, ihren Wuͤrgereyen ein ſchnelles Ziel zu ſetzen. Im Ganzen if uͤbrigens die Zahl der Thiergattuns gen und Arten, die oberhalb der Region Des Holzwuche ſes angetroffen werden, Immer nur gering im Vergleich mit den miedern Regionen, und man fieht, die einzige Alpendohle ausgenommen, von Feiner Art eine große Menge von Individuen beyeinander, Auch iſt dieſe Region nur im Sommer alfo bevöls fer. So wie fih im Herbſt die Alpweiden mit Schnee bedecken, Cin den hoͤhern Gegenden geſchieht dies gewoͤhn— lich febon von der Diitte des Herbiimonats an,) fo find die Thiere, denen num hier ihre Nahrung entzogen wird, genoͤthiget, theils fich zu verbergen und im erftarrenden Winterſchlaf Die Ruͤckkehr der belebenden Sommerwärme zu erwarten, theils ihrer Nahrung in niedrigern Regivs nen nachzuziehen. Nun vergräbt fih das Murmelthier in feiner Höhle, der Steinbof, die Gemfe und der ver: Anderliche Hafe verlafen die Höhen und begeben ſich tie fee herab in die fchügenden Waldungen. Luchs und Wolf naͤhern fih den menfchlichen Wohnungen und reis XVI fen bis in die Thaler, der Bar aber verkriecht fih in Felfenklüfte, wo er wenigftens die Fälteften Tage des Winters verfhläft. Von den Vögeln verlaffen einige, wie der Alpenfegler umd die Felfenfchwalbe nicht nur die Höhen ihres Sommeranfenthalts, fondern das Land felbft und ziehen nach wärmern Gegenden, Andere laffen fi) herab in die Vorberge und Thäler. Der Flücvogel koͤmmt bey großer Kalte bis in die Ebenen herunter; Der Dauerläufer findet fih bey den Schlöffern, Kirchen und in den Städten ein und durchfucht die Riten des Gemaͤuers nach Inſektenlarven umd Puppen. Bon Stür men und Schneegeflöber. vertrieben muß auch der Schnee ſink feine Höhe verlafen und fih den wenſchlichen Woh⸗ nungen nähern. Nur da wo anf hohen Berapäffen die Menſchenliebe einige wenige fromme Geiſtliche verfams melt Hat, um ſelbſt in den grauenvollen Tagen des ram hen Winters, von allem Verkehr mit der übrigen Welt abgefchnitten , ihr Leben der Hulfe und Rettung einzeb ner verivrter und verumglüdter Wanderer zu widmen, verläßt dieſer Vogel die Höhen nicht und Bleibt das eins sige Gefchöpf, das die traurige Einfamleit jener mens fehenliebenden Wohnungen durch feine Munterkeit und Zu— traulichkeit einigerinnafen belebt, dankbar für das Futter, das ihm geftrent wird: Außerdem aber zieht er dem Bergſtraßen nach und liest aus dem Mifte der Saumroſſe Die unverdanten Haferkörner oder verlohrnes Neid; Die Alpendohle freicht von einem Alpthale ins andere, die Steinkraͤhe gefehlt fich Hie und da zu ihren Schaaren ode sieht auf die Südfeite der Alpen. Geyeradler und Stein⸗ XV adler verlaſſen zwar die Region Ihres Standortes nicht, doch aber treibt fie dev Hunger ihre Jagdreviere auszu— dehnen und um eine Beute zu erhafchen ſich ſelbſt dig in die Nähe der Dörfer zu wagen Auch das Schnee huhn und das Steinfeldhuhn ziehen fich tiefer hinab in die Mittelgebirge und uͤberwintern unter dem Geſtraͤuch der Alpenwaͤlder. Bon allen jenen Thieren, die wie im Sommer oberhald des Holzwuchſes antreffen, fehen wir weiter un⸗ ten in der Region der Wälder nur wenige Arten, das gegen finden wir bier andere und sahlreiher. Bon Juſekten erfcheinen die mannigfaltigen Gattungen die fich im Holz entwideln und nahren. Diele andere finden, nebſt mehrern Schnedenarten, auf den Blättern der Pflanzen, die im feuchten Waldboden gedeihen, Nahrung und Schutz, aber auch die Zahl der Raubinfekten finden wir an Arten und Individuen bedeutend vermehrt: Durch den Inſelten⸗Reichthum diefer Region, fo wie durch den Veberfluß der Baum: und Kranter - Saamen und Walds beeren, werden viele Snfekten- Körner und Beerenfreſſende Voͤgel herbeygezogen, unter welchen wir nur den grauen und den dreyzehigen Specht (Picus viridi-canus und tridactylus) den Nufheher, die Ringamſel, den Citro—⸗ nenfine, das Birkhuhn und Auerhuhn nennen; denen wiederum Raubvoͤgel verfihiedener Art, unter andern der vothfüßiae Falk CF. rufipes) folnem Diefe Region iſt es auch, wo in undurchdringli⸗ chen Dielfichten und in Zelfenfluften einiger Gebirasfet- ton, zumal in Graubuͤndten ’ Teffin und Wallıy die ( XVIII großen Raubthiere, Bar, Luchs und Wolf ihre eigents lichen Wohnungen anfgefchlagen haben, auch Die bey und ſonſt feltene, Achte wilde Kate, ift in einigen Waͤldern noch anzutreffen. Ton Amphibien aber, von welchen wenige Arten den Schatten der Wälder lieben, koͤmmt Hier der ſchwarze Salamander (Salamandra atra) vor, der fih bey jedem Regen oft in unſaͤglicher Menge zeigt. An liche ten Stellen, beſonders aber en den ber heißen Sonne ausgeſetzten Verghalden giebt es mehrere Eidechſenarten und Vipern (Vipera berus und atra.) Hier muͤßen wir auch der, in vielen Gegenden dieſer Region ziemlich all— gemein verbreiteten Sage erwaͤhnen, die ſogar von ſeyn⸗ wollenden Augenzeugen hie und da befräftiget wird, daß es hier eine rt von großen, ſchwarzen, eidechfenartis gen Reptilien mit zwey kurzen Fugen gebe, der man im Berner Oberland den Namen des Stollenwurms beylegt. Wenn gleich die übrigens ziemlich uͤbereinſtim⸗ menden Nachrichten, vie wir hieräder geſammelt haben, etwas abentheuerlich Hingen und an Die alten Yabeln vom Draden und Lindwurm erinnern, fo verdienen fie dennoch die Aufmerkſamkeit der Naturforſcher und Fürs nen vieleicht zue Entdeckung einer nach unbekannten Eidechſen- oder Schlangenart führen. Die niedrigen oder weniger gebirgigen Theile der Schweiz dieſſeits der Nipen haben ein Clima, das von dem des mittleren Deutſchlands im Ganzen wenig vere fchieden iſt, und da auch die Floren ziemlich überein fiimmen, fo dürfte folglich auch wohl Feine bedentende XIX Verſchiedenheit in der thieriſchen Bevoͤlkerung zu erwar⸗ ten ſeyn. Indeſſen bringt dennoch folgender Umſtand einigen Unterſchied hervor. Die vielen groͤſern und kleinern nahe beyſammen liegenden Seen, gewähren einer großen Menge von Waſ— ſervoͤgeln, vorzuͤglich deswegen ſichere Zuflucht nd Auſ⸗ enthalt im Winter, weil fie zum Theil nur ſehr ſelten, die meiſten gar nicht zufrieren. Alle dieſe Seen ſind daher im Winter der beliebte Aufenthalt der aus Norden zu uns kommenden Enten, Seetaucher, Meven u. ſ. w. Auch die transalpiniſchen Seen von Como, Lugano und Locarno, ſcheinen ſehr vielen dieſer Voͤgel zum Winters aufenthalt angewieſen zu ſeyn, nur wiſſen wir nicht beſtimmt, welchen Arten, aber hoͤchſt wahrſcheinlich find dies manche, amd vieleicht alle diejenigen Arten, die auf den Seen der nördlichen Schweis nur im Herbſt und Srüßlinge auf dem Durchzuge bemerkt werden. Zuver⸗ laͤßig finden fih vie meiften Wafervögel des Nordens zuweilen auf unfern Seen ein. Nur die Alten, Die ihrer kurzen Flügel wegen nicht fo weit wandern, die Tolpel und der Fregattvogel find noch nie bemerkt wor⸗ den, auch von einigen Gänfenrten haben wir feine fichere Spur. Dagegen kommen viele andere, theils regelmäßig alle Fahre, theils unbeſtimmt als mehr oder minder feltene Gaͤſte, um bey und zu uͤberwintern. Indeſſen Hat es faſt den Anſchein, als wenn gewiſſe Arten feliener bey und zu werden anfangen, und manche Zugvoͤgel, die ehmals Bäufiger und regelmaͤßiger erſchie⸗ nen, jetzt nicht mehr fo regelmaͤßig und nur noch ein⸗ xx zehn Die und da vorkommen Beſonders betrifft dieſe Bemerkung die Sumpfvoͤgel, Wovon bey weitem die mei— fien bey uns nur im Herbſt und Frühling durchziehen, Indem bie und da die Moore CMöfer) und Suͤmpfe, woͤ ſonſt viele dieſer Voͤgelarten erfchienen, ausgetrocknet, urbar gemacht und angebaut werden, noͤthiget man jene Voͤgel, die Straßen, welche fie ehemals zn ihren Reifen gewaͤhlt hatten, zu vorlafen und durch andere Gegenden zu ziehen. Daher läßt mancher dieſer Fremdlinge fic) in jenen Gegenden faſt nie mehr ſehen. Indeſſen bleiben immer noch ausgedehnte Moor und Sumpfflaͤchen übrig, wie z. B. das fogenannte große Moog zwifchen dem Bielers Diurier und Neuenburgerfee, die Berfumpfungen langs der Rhone in Wallis, die Sumpfe im Aheinthale und an der Linth, und jenfeits der Alpen die Suͤmpfe bey Ripa und Magadino. Hier finden ſich immer noch viele Sumpfpoͤgelarten, und Darunter mehrere feltene Säfte ein. Die ziemlich allgemeine Klage der Jaͤger, Daß die durchziehenden Sumpfvoͤgel jet in weit gerin⸗ gerer Anzahl ſich einfaͤnden, als vor 15 — 20 Fahren ſcheint daher nur in ſo weit gegruͤndet, als dieſe Voͤgel nicht mehr fo haͤuſig durch diejenigen Gegenden ziehen, wo ehedem De Jagd derſelben ergiebig war, wovon ver Grund theils, wie geſagt, in den fortgefekten Ar beiten an der Audtrocknung und Urbarmachung einiger Suͤmpfe, theils aber auch wohl darin liegt, daß die Holjungen, wo vice Sumpfvoͤgel bey Tage fich verbers gen, ſich ſehr vermindern oder zu licht ausgehauen wers den, daß die Viehweiden (Allmenden) und Die Drache xxt immer mehr aufgehoben, und endlich im Frühjahr wäh» rend der Paarungszeit manche Arten von der Menge der ger micht genug gefihont werden. Letzteres ſcheint befonders in Anfehung der Schnepfen, die zuweilen in unſerm Lande braten, und die bey jenen Klagen der Jaͤger doch nur vornehmlich gemeint find, wohl der Hauptgrund ihrer Berminderung zu ſeyn. Da der Aufenthalt der Thiere uͤberhaupt durch das Geſchaͤft ihrer Ernaͤhrung beſtimmt wird, d. h. eine jede Thierart nur ſo weit auf der Oberflaͤche der Erde vorkommt, als die ihr eigenthuͤmlichen Nahrungsmittel vorkommen, ſo koͤnnen wir auch beſtimmt einſehen, warum ſo viele Boͤgel nur den Sommer uͤber bey uns ſind, warum andere nur den Winter bey uns zubringen und wieder andere nur im Herbſt und Fruͤhjahr durch unſer Land reiſen, ohne ſich lange hier zu verweilen. Viele Vögel, Die vornehmlich von Amphiben, In⸗ ſekten, Würmern, oder von Früchten und Saamen leben, veriafen uns bey eintretendem Winter, weil die Anphis bien, Inſekten und Wuͤrmer unfers Landes ſich dann verbergen oder umkommen, die Planen aber, von deren Frächten und Saamen fie fih naͤhren, verwelken. Mehrere Ranbvögel, denen vorzuͤglich Kleinere Vögel zur Nahrung angewiefen find, Bealeiten die Zune ders felben, die ihre Raubbegierde beguͤnſtigen. Einige Arten jener wandernden Gattungen, Die auch im Winter die Inſektenlarven und Eyer aufufinden wien, oder auch mit trodnen Beeren und Pflanzenſaamen vorlied nehmen, verlofen mas im Winter nid So z. B. XXII die Meiſen, einige Finken und Ammern, der Zaunkoͤnig, das Goldhaͤhnchen, die Amſel und andere, Ale wandernde Voͤgel ziehen bey eintretender rau—⸗ hen Jahrszeit in der nördlichen Halfte der Erdkugel von Norden nad Süden, fo weit, bis fie in Gegenden fom- men, wo fie ihre Nahrung finden Daſelbſt uberwinz tern fie. Darum bleiben fo viele nordiſche Waſſervoͤgel den Winter über ben und, weil unſere felten oder nie zufrievenden Seen ihnen ihre Dinreichende Nahrung an Fir ſchen, Waſſerinſekten und Conchylien darbieten. Darum bleibt die Wachholderdroſſel im Winter bey uns und zieht nicht weiter nach Suͤden, weil unſere Wachholderſtraͤuche und der Haftdorn (Hippophäe rhamnoides) ihr Bee ren genug lieſern; darum fehen wir wach bisweilen den nordiichen Seidenſchwanz in ungehenren Schaaren bey uns überwintern, wenn er da, Wo er Died gewöhnlich zu thun pflege, im nördlichen und mittlern Dentfchland 3. B. in den Harz und den Boͤhmiſchen Wäldern, we gen vielem daſelbſt gefallenem Schnee ſeiner Nahrung, die in trocknen Beeren beſteht, nicht beykommen kann und daher ſich genoͤthiget ſieht, weiler nach Suͤden zu wandern. Hingegen koͤmmt kein einziger ſuͤdlicher Vogel um bier zu Lande den Winter zuzubringen. Solche einzeine ganz auferordentliche Exfcheinungen aus Güden, wie die des weißlöpfigen Geyers, des Pelikans oder eines Flammants haben fih nie im Winter ereignet und wurden wohl immer nur durch ganz eigne Lokalurſachen, welche diefe Vogel ans ihrem Vaterlande verſcheuchten, veranlaßt, keineswegs aber durch Mangel an Nahrung XXI in ihrer Heimat, welchen wir als ben gemeinſten Grund der gewoͤhnlichen Bögelwanderungen anfehen. Die ausgedehnten Suͤmpfe und naſſen Wiefen, die vielen Seen, Bade und Graben unſers Landes beher bergen eine Menge Mollusten, Waſſerinſekten, Gala mander u. dal. um deren willen fo viele Sumpfvoͤgel im Herbſt und Frühling ihren Zug durch unfer Land nehmen, und in jenen wonfferreichen und fumpfigen Bes genden eine längere oder Fürzere Zeit gleichfam einkehren. Es ift aber auch fehr degreiflich, daß dieſe Vogelarten nicht bey uns überwintern koͤnnen. Im Herbft iſt es ihnen leicht aus der weichen Erde und aus dem Schlamme des Waſſers an feichten Stellen ihre Nahrung Heraus zu holen, welches ihnen aber fpäterhin, bey hartgefror⸗ nem, und mit Schnee und Eis bedecktem Boden mit ihren meiſtens fehwachen und weichen Schnäbeln nicht mehr möglich ſeyn wirde, fo wenig als fie, bey ihrer Unfähigkeit zum Tauchen , die dann tiefer im Grunde des Waſſers verborgenen Inſelten und Conchylien zu erlangen. vermöcten. Sie ziehen alfo bey eintretendem Froſte weiter in Gegenden, wo der Boden nicht unter Schnee und Eis erſtarrt. Die wenigen bey uns überwintern den Sumpfvögel nähren fich theils von Fifchen, wie der Reiher, theils behelfen fie fih mit Wafferpflanzen Die unter dem Waffer auch im Winter fort vegetiren. Merkwuͤrdig iſt ed, daß man im Frühjahr auf dem Miederzuge einige Vögelarten bemerkt, die man im Herbft gar nicht, oder doch nur aͤußerſt felten wahrnimmt, XXIV Dies iſt z. B. der Fall mit dem Kranich. Wahrſcheinlich ziehen dieſe Voͤgel im Herbſte im eigentlichen Verſtande nur durch, ohne ſich irgendwo niederzulaſſen und Halt zu ma⸗ chen. Selten aber bemerkt man Voͤgel auf dem Herbſt— ſtriche, die nicht auch im Fruͤhling ſich wieder ſehen ließen. Auffallend iſt ferner die Bemerkung, daß von vielen Waſſervoͤgeln meiſtens nur Junge oder Weibchen, ſehr ſelten aber alte ansgefiederte Maͤnnchen angetroffen werden. So ſieht man z. B. gegen so Weibchen oder junge Männchen des langſchnaͤblichen Saͤgers (Mergus ser- rator) vielleicht Kaum ein altes Maͤnnchen; vom Eis taucher (Colymbus glacialis) und vom fihwarstehli gen Tauchen (Colymbus arcticus) erfheinen alle Fahre unge in Menge, Alte nur aͤußerſt felten, Das gleiche iſt der Fol mit den rothkehligen Seetaucher (Colymbus rufogularis) von welchem man noch feinen alten Vo— gel bey und gefunden hat Eben fo iſt es mit dem gehörnten Steißfuß (P. cornutus) mit der Sammtente (Anas fusca) und mehrern andern. Die Urſachen hievon mögen darin liegen, daß die Jungen, als noch unerfahrene Reiſende, Ach nur zu und verirren, oder daß von vielen Arten Die Alten auf ihren Zügen Feine Jungen unter ſich dulden, von andern bloß die Weib» chen allein ziehen, oder aber, daß überhaupt mehrere diefer Arten erſt in einem gewillen Alter zu derjenigen Abhaͤrtung des Körpers gelangen, die es ihnen möglich macht, den ffrengen nordiichen Winter auszuhalten, ſo daß fie nur Dis im diefes Alter genoͤthiget find, mildere Himmelsſtriche aufzuſuchen. XXV Zum Schluß durfte die Beantwortung der Frage: 00 die Schweiz nun als das Daterland aller deu in Dies ſem Buche aufgezaͤhlten und befchriebenen Vogelarten um» zufehen ſey, faſt uberfiüffig fheinen, Denn and dem Geſagten ergiebt fih von ſelbſt deutlich, daß alle dieje— nigen Voͤgel, die bey ung nur überwintern oder" wahr rend ihres Durchzugs im Herbſt und Frühling nur eine längere oder Fürgere Zeit in unſerm Lande verweilen, hbloß als Fremdlinge betrachtet werden koͤnnen, und daß alſo die Schweiz eigentlich nur fir diejenigen Arten Va— terland it, welche entweder Fahr and, Jahr ein, oder Doch wenigſtens den Sommer über bey ung wohnen und fih wirklich in unſerm Lande fortpfangenz und ſelbſt dies jenigen einzelnen Paaren, die, als Ausnahme von der Regel, bisweilen Bey ung bruͤten, muͤßen nur als Sremdlinge angefehen werden, die auf ihrer Reife fic) verfpäteten und vom Triebe der Liebe überrafcht wurden. Unfer Verzeichniß der Schweigerifhen Vögel bewei— fet übrigens auch, daß die Schweiz Feine einzige Voͤgel⸗ art befist, die ihr ausfchließlich eigenthumlich wäre , fo wenig als Dies je von irgend einem andern einzelnen Lande der Erde behauptet werden darf. Denn die Ber, Dreitung der Thiere überhaupt und der Voͤgel insbefon dere richtet fih, fo wie die der Pflanzen nach der phy— fifhen und Elimatifchen Beſchaffenheit der Länder, und da diefe im Allgemeinen in mehrern Ländern , die in gleicher Breite liegen und eine ahnliche Beſchaffenheit der Oberfläche Haben, mehr oder weniger übereinfimmen muß, ſo iſt es auch ganz natuͤrlich, daß diefe Länder XXVI auch in Anſehung ihrer Pflanzen und Thiere mehr oder weniger, uͤbereinſtimmen. Da aber unfere Schweiz durch ihre Hohen Gebirge ſich von den meiften übrigen Ländern der gemäßigten Zonen unterfheidet, fo Hat fie freilich eine Menge Pflanzen und Thiere, die in jenen Ländern fehlen‘, aber Feine, die nicht auch in dem benachbarten Savoyen, Tyrol und Salzburg, CRändern, die in der phnfifchen und klimatiſchen Beſchaffenheit im Ganzen von ihr nicht verfchieden find,) bie und da vorkommen koͤn— nen und wirklich vorkommen, und ſo finden fich ind» befondere die Voͤgel unſerer Alpen alle, obne Ausnahme, auch auf den Alpen diefer Länder und koͤnnen alfo nicht unferer Schweiz allein als eigenthumlich zugefchrieben werden, Da in der Schweiz die Fand nirgends ordentlich betrieben wird, fo kennt man auch den Unterſchied zWis fehen hoher und miederer Jagd nicht, und der Jaͤger ſchießt ohne Lnterfichied, was vorkommt Die meiften Voͤgel werden mit dem Schießgewehr erlegt, doch kennt man auch einige Arten die Vögel in Schlingen und Ne— Ken zu fangen, fie werden aber, außer dem Dohnen; fang, und dem Bogelherd in der deutſchen Schweiz fel- ten angewendet. Der italienifche Schweizer hingegen folgt hierbey feiner Lieblingsneigung und braucht mans cherley Sit, um duch Schlingen und Garne die befie derten Bewohner des Landes gu fangen, Die befte, aber auch koſtbarſte Art des Vogelher⸗ des iſt Der fogenannte Rokolo, welcher in der ganzen Lombardey, Defonders aber im Canton Zeffin üblich if, XXVII Der ſchlechteſte koſtet uber 400 Liren, der beßte und voll ſtaͤndigſte mehr als 100 Zechinen. Die Anlegung erfor⸗ dert viel Aufmerkſamkeit. Dan waͤhlt dazu eine geraͤu⸗ mine Anhöhe, wo viele Bönel vorbeyſtreichen. Um diefe wird ein doppelter Kreis von jungen Eichen Des pflanzt, der Durchſchnitt des Größern mag etwa co Fuß betragen, der innere iff vom außern etwa S—10 Fuß entfernt. Die Bäume fiehen etwa 10 Fuß von einan⸗ der. Auch der Raum zwifchen den Kreifen wird mit allerhand Arten Bäumen, Vogelbeeren, Efchen, Apfel, baͤumen u. f. w. bepflanzt. Wenn die im Kreife ſte⸗ henden Bäume etwa 14 Fuß hoch find, fo werden die Aeſte fo gegen einander gezogen, daß fie eine grüne Wand bilden, die aber mehrere regelmäßige Luͤcken Hat, und von den Aeſten oben cine Urt Dach gebildet wird, Yun wird die innere Seite des aͤußern Kreifes mit einem. Netze behangen, welches von oben His zum Boden reicht, und an hohen mit Rinden bedeckten Pfaͤhlen befeſtigt if. Zwifchen den Kreifen werden mehrere Locdvögnel in Küs figen achangen, oder auch bloß angebunden, fo daß fie flattern koͤnnen, und dev Vogelſteller fit in einer Laub— Hütte am Eingang des Kreiſes. Wenn nun die vorüber fliegenden Voͤgel ſich in Menge in die Mitte geſetzt ha— ben, ſo wirft der Vogelſteller mit Geraͤuſch und Lerm, ploͤtzlich ein Stuͤck Holz uͤber die Mitte des Rokolo hin, die Voͤgel erſchrecken, wollen durch die Luͤcken der Anfern grünen Wand entfliehen und fangen fi) im Garne, So werden fehr viele und fehr verfchisdene Voͤgel gefangen. XXVIII Auch dia Leimſtange Gl Piantone) if in der italie— nifchen Schweiz fehr beliebt, als Lodvogel wird dag Kaͤutzchen oder auch die kleine Shresie auf die Stange gebunden, umd die auf fie fioßenden Vögel auf den Leim» ruthen gefangen, Die Birk, Auer, Schnee⸗, Hafe- und Steinhuͤhner werden im Herbft auch Haufig mit Schlingen gefangen, welche man in den Gaͤngen richtet, die man in Alprofen gebuͤſche eingehauen bat. Um Bodenſee werden ſehr viele Enten mit Voack feim gefangen, indem man an den Orten, wo dieſe Voͤ—⸗ gel de3 Nachts an Land gehen, große mit Bogelleim beſtrichne Stüde Kork, an einen Strick, etwa einen halben Fuß von einander reiher, und den Strick zu bey⸗ den Seiten an Pfähle befeſtigt: die Enten wollen fih darauf ſetzen und bleiben hängen, auf diere Art werdet fehr viele und faſt alle Arten von Enten gefangen. Eigenb liche Entenfange wie in Deutſchland, kennt man nicht, Erfie Abtheilung. Landvoögel. Aves terrestres. Erfie Ordnung. Raubvoͤgel. Accipitres. Il. Geyer. Vultur. Der Kopf kahl. Der Oberfchnabel gerade, nur am Ende hacfenförmig herabgefrummt, Die Süße ftarf, mit fehr langer Mittelsehe. Sie Ieben in großen Schaaren beyfammen und nähren fih) von Aas. Männchen und Weibchen find wenig ver: ſchieden. Sie bruten meift auf unzugänglichen hohen Fel— fen. Ihren Jungen tragen fie dad Futter im Kropfe zu und ſpeyen ed ihnen vor, x 1, Der weißföpfige Geyer. V. leucocephalus. Gmel. Linn. syst. T. I. P. 1. p. 248. n2. 10. V. Perenopterus. Gmel. Linn. T. J. P. I. p. 249. n. 7. Der Percnopterus-Geyer. Beders deutfhe Drnithos logie. X. Heft, mit einer treflihen Abbildung. Buffon planch. enl. 426. Bechſteins ornithol, Taſchenbuch IT, ©. 455. Meyer und Wolf Tafhenbuch der deutfhen Vögelfunde I, ©.7. Schnabel fchneidend fcharf, der obere fanft ausgefchmeift, mit ftarf herunter gebogner Spige. Die Wachshaut ſchwaͤrz⸗ lih. Der Kopf und der lange Hald mit wolleartigen weißen Pflaumfederchen dicht beſetzt; mit weißen 3—4 304 lan; 1 2 gem Federfragen an der Baſis ded Halfed. Die Fußmur: zeln vorn herab unter die Ferfen mit weißem Pflaum be: fiedert ftarf befchuppt und ſchmutzig lichtblau; die ‚mittlere Zebe ſehr lang. Schwung: und Schwanzfedern fihmwarz: braun. Lange 4 Fuß. Die Flügel Haftern 7 Fuß 10 Zoll. Diefer Vogel wurde. im Sommer ıSı2. am Arenberge im Canton Uri gefchoffen, und Fam in die Sammlung de Herrn Ziegler in Winterthur; fo viel bekannt der erjte diefer Art, der in der Schweiz angetroffen worden iſt. Es war ein Weibchen, das Männchen foll auch daben gewefen ſeyn. 2. Der aſchgraue Geyer. V. albicans Johnst. V, leucocephalus Latham I, ı. p. 348. n. 10. Le vautour a tete blanche. Brisson Örnithol, I, p. 466. 2.9. V. fuscus Latham. Heberf. p. ı4. n. 9. Le vautour de Malthe. Buffon pl. enl. 427. Le vautour brun Brisson Orn. I, p- 455. n. 2. V. Stercorarius. La Peirouse in den neuen Abhandlungen Dex Schmwedifhen Akademie III, ©. 100, Allimoche daus le haut Comminges in den Pyrenaͤen. Mir tragen Fein Bedenken diefen Geyer auch unter den Voͤgeln der Schweiz aufzuführen, da er fih nach der Ver— ficherung unferd verehrten Sreundes Herrn Goße in Genf auf dem Galeve nabe bey Genf findet, von wo er mehrere lebendig erhielt. Auch haben wir Nachrichten, daß man in den Gebirgen von Aigle (Gant. Waat) Geyer gefangen bat, Die, nach den freilich ſehr unvollkommenen Befchreibungen , wohl zu diefer Art gebören dürften. dach der Befchreibung die und Herr Goße mitzutheilen die Gefälligfeit hatte, betragt die Lange diefes Vogeld 2 Fuß 2 Z0U (Fr. Maaß). Seine Flügel Elaftern 4—5 Auß, Seine Farbe ift ein fohmußiges Weiß mit Braun gemifcht. Die Schwungfedern find ſchwaͤrzlich, der Kopf ift nadt, die 5 Haut gelb, mit dichten Pflaumfedern bedeckt. Der Schna: bel ift 242 Zoll lang, bornfarbig, mit gelber Wachöhaut. Dorn auf der Bruft befindet fich eine faffrangelbe Protube— ranz. Die nadten Füße find afıhgrau und verhältnißmäßig Finger, ald bey andern Geyern. Il. Seyeradler. Gypaätos. Der Kopf ganz mit Sedern bedeckt und klein. Schnabel ftarf und lang. Der Oberfchnabel hacken: förmig , gegen das Ende hin aufgetrieben. Die Füße kurz, bis zu den Zehen befieverr. 2, Der bärtige Geyeradler, G. barbatus. DBartgeyer. Lammergeyer. Tochgever. Vultur aureus ©. Gesner Av. p. 748. 750. (Edit. Froschaueri Tigur. 1554. ) Vultur barbatus Linne Syst. ı2. T. I. p. 123. n. 6. Falco barbatus Gmel. Linn. T. I. P. ı. p. 252. n. 38. Vautour dore Buffon Oiseaux I, p. 151. Alpina I, p. 169. G. leucocephalus und melanocephalus. Meyer Tafchenbuh 1; ©. 9. 10, Beders deutſche Ornithologie XIX. Heft. Die alten Vögel, in ihrem vollfommenen Federfleide find an Kopf und Oberhalfe gelblich weiß; Unterhald, Bruft und Bauch orangegeldb, Die Nüdenfedern graubraun, mit weißen Schäften und Spitzen. Die Flügel ſehr lang, der Schwanz lang und -feilförmig. Die jungen Voͤgel unterfcheiden ſich von den alten bloß durch die Farbe des Gefieders, indem Kopf, Hald und der Nücden mehr oder weniger dunkelbraun, Bruſt und Bauch aber licht braungrau find, Der Schnabel ift ſtark und lang, der Oberſchnabel gegen die Spiße aufgetrieben und badenförmig gekruͤmmt am Grunde ded Unterfchnabels 4 ein fteifer aus borfiendhnlichen Federn beftebender vorwärts gerichtetee Bart, der Hauptcharakter, welcher dieie Art hinreichend von allen andern Naubvögeln unterfcheidet. — Die Fuße ſehr Fury, bis auf die Zchen befiedertz die Zehen find bleygrau und die Klauen verhaͤltnißmaͤßig ſchwaͤch und Heiner ald bey den Adlern. Länge 4 Fuß 6% Zoll. Die Zlügel Elaftern 9 %— ı0 Fuß. Die Verfchiedenheit der Farbung des Gefieders, die bloß eine Alteröverfchiedenheit andeutet, hatte einige Ornithologen bewogen , zwey Vrten von bartigen Geyeradlern anzunehz men, die fie durch die Nahmen G. leucocephalus und melanocephalus unterfchieden. Ihre angeführten Gründe für diefe Meinung haben uns nie einleuchten wollen, da die genaue Unterfuchung mehrerer Individuen und alle darüber eingezogene Nachrichten und längft von der Nichtigkeit ders felben überzeugt hatten, Die fehwarzköpfigen find beftimmt nur jüngere Vögel, die erft im 4ten und ten Sabre dad vollkommene gelbe Federkleid anziehen, Diefe Vögel bewohnen die hoͤchſten und wildeften Gegenz den unferer Alpengebirge, wo fie in den Spalten der jteilen , unzugänglichen Selfen niften. Nur im Winter und im eriten Fruͤhling Taßt ficb dann und wann ein einzelner herab in die Alpenthaͤler. Im Berner Dberlande gefcbieht dies noch am öfferften im Oberhaͤßli in der Gegend von Brienz, im Gab mentbale , auch in Yauterbrunn und Grindelwald; doch ver: geben oft mehrere Sabre, daß fich Feiner ſehen laßt; daher man fehließen kann, daß ed ihrer überhaupt nicht viele giebt, Es ift durch manche Erfahrung erwiefen, daß diefer Vogel nicht nur Kinder, fondern felbft erwachfene Menſchen ans greift, wenn er fie in feinen wilden NRevieren am Rande eined Abgrundes antrifft, in welchen er fie mit der Gewalt feiner ftarfen Zlügel hinabzuſtuͤrzen ſucht, um fich ihrer fo= 5 dann zu bemächtigen. So verfähet er auch gegen größere Thiere, 5. B. Gemfen, Steinböde, IM. »Moler.. Aquila. Kopf oben platt, befiedert fo tie der Nacken mit fteifen, fpißigen Federn, die Augen tiefliegend von einem ftarf hervorragenden Augenknochen befchüßt. Süße ftarf, halb oder bis an die Zehenmurzel befie⸗ dert. Die Nägel ſtark, fehr gekruͤmmt, der Hintere am größten. Sie fliegen fehr hoch und fchnell. Ihr Geſicht ift fehe fharf. Sie find fehr raubbegierig und greifen größere und Pleinere Thiere an; aus großem Hunger fliegen fie auch auf Has. Die Weibchen find gewöhnlich größer ald die Manns chen. Sie leben einfam und in Einweiberey. 4. Der Steinadler. A. Fulva. (Wolf. ) Meyers und Wolfs Taſchenbuch der d. Vogelfunde I, ©. 14. Beckers deutfhe Srnithologie. Heft XXL Aquila C. Ges- ner Av. p. ı62. a. Der alte, vorzüglih weiblihe Vogel. Der Soldadler. Behftein Naturgeſch. D. I, ©, 520, Falco Chrysaetos Linn. Syst. ı2. T. ı. p. 125. n. 14. Annalen der Wetterauifchen Geſellſchaft. B. J. 9. 1. ©, 45. Le grand aigle, l’aigle dore. Butfon planch. enl. n. 410, b. Der jüngere Vogel. Der Steinadler Behftein N. G. D. 1, ©. 551 Falco Aquila Srnitbol. Taſchenbuch I, ©. 6. ful ur N en k Gmelin Linn, I, p. 256. n. 6. p. 259. n. 54. Falco niger Aigle commun Buffon planch. enl. 409. Lange find die bier unter a und b. zu einer Urt verei: nigten Alterdverfchiedenheiten von den Drnithologen als 6 zwey befondere Arten unter dem Nahmen Goldadler und Steinadler getrennt gewefen. Den einzigen auffallenden Charafter, der bierzu bat verleiten koͤnnen, bietet der Schwanz dar, der bey a. an der Wurzel afchgrau gewaf; fert, ben b. aber rein weiß an der Wurzel, mit fchwarzer oder dunkelbrauner Spiße erfcheint. Nacdy der Beobachtung des Heren Hofratbd Meyer in Offenbach befömmt aber der weibliche 4 und Sjährige Steinadler b, immer die Farbe des Goldadferd a, fo daß alfo beyde beftimmt unter eine Art zu vereinigen find. Diefe Net ift in den Alpenregionen der Schweiz uͤberall nichts feltenes. Seltener koͤmmt fie am Jura vor, wo 3. B. unweit Solothurn in einer hohen Felfenhöhle oberhalb Miet: lisbach einige Jahre lang ein Paar borftete. Dad Neft mar 10 Fuß tief im Grunde der Felfenfpalte. Vor demfel: ben befand fich eine Steinplatte, die den Vögeln zur Schlacht: banf diente; bier Tagen Zleifchrefte, Knochen u. f. w. Das Neſt felbft aber war ganz ſauber. Vom Sura ber hatten ſich wahrfcheinlich die Individuen verflogen, die zu verfchie; denen malen in der Nähe von Bern fich eine Zeit lang ſehen ließen, von welchen einer im Jahr 1805. bey Mohlen ge: ſchoſſen wurde. Vor einigen Sahren fing fih ben Grund im Oberhaßli ein Gteinadler in einer Fuchsfalle mit dem Fuße. Er riß die 6— 5 Pf. ſchwere Falle los, und flog mit derfelben über den Berg in dad Urbachthal, wo-er den folgenden Tag ganz ermattet gefunden und todgefchlagen wurde, 5. Der weißföpfige Adler, A. Leucocephala (Meyeri.) a. Der alte volllommen auggefederte Vogel. Falco leucocephalus Gmel. Linn. T. 1. p. 255. n. 3. Pygargus C. Gesner Av. p. 190, * Falco Alvieilla Linn. Syst. ı2. 1, p. 123. Gmel. Linn. I, p. 253. n. 39. F. albicaudus Gmel. Linn. I, p. 258. n. 51. Grand Pygargue Buffon planch. enl. n. 4ır. White headed Eagle Latham I, ı. p. 29. n. 5. leberf. T, 1.©. 25. L’aigle à tete blanche Brisson orn. I, p. 422. n. 1. L’aigle à queue blauche + p- 427. n. 5. Der Fifchadler. Behftein N. ©. D. IL ©. 554. Drnith, Taſchenb. I, ©. 10. Der Schnabel und die Wachöhaut find gelb. Die Füße halb befiedert und Wachsgelb. Kopf und Hals ſchmutzig, oder graulich weiß, Ober- und Unterleib dunkelbraun, letzter mit einzelnen weißen Sleden. Der Schwanz weiß. Länge des Mannes 2 Fuß 8 Zoll, Breite 6 Fuß 9 Zoll, Lange des Weibchens 3 Fuß g Zoll. Breite 7 Zuß 6 Zoll, Einen folchen Vogel befigt Herr Ziegler in Winterthur, der ihn vom untern Bodenfee erhielt, fo viel uns bekannt der erfte, welcher in der Schweiz vorgefommen: ift. b. Der jüngere Bogel. Der Seeadler. Beinbreher. Großer Meeradler. Falco Ossifragus } Gmel. Linn. T. I. p. 255 n. 4. p. 254, — Melanaltos ns 2. Le grand aigle de mer l’Orfraye ou l’Össifrague Beckers D. DOrnithologie. Heft XVII. Bechſtein WR. G.D. NM, ©. 545. Ornith. Taſchenb. I, ©. 8. Sea eagle Latham I, ı, p. 30. n. 4. Heberf. I, 1. ©, 26. n. 4. Der Schnabel ift fehmwarzlich , die Wachshaut dunkeloli— vengrün. Kopf, Nacken und Oberhald dunkelbraun. Rüden und obere Flügeldedfedern gelblichbraun, oder roſtroth mit dunfelbraunen Sleden; Unterleib dunfel Faffeebraun und roft- braun mit weißen Slefen. Der Schwanz dunfelbraun,, weiß- befprengt, unterhalb ifabelgelb braun gefprengt und gefleckt. Ueberhbaupt fcheint die Farbe des ganzen Vogel mit dem + Buffon pl. enl. 112. 415. 8 zunehmenden Alter immer heller zu werden, und erft im ofen Sabre fol diefer Vogel fein vollkommenes oben befchriebenes Federkleid erhalten. ©. Wetterauifhe Annalenı, 2 ©. 267. h Diefe Adlerart ift in der Schweiz felten. Das Mufeum in Bern erhielt den jüngern Vogel (F. Ofsifragus) aus der Gegend ded Thunerſees und von Büren ar der Yar. Außer: dem ift er auch an den Ufern der Venoge unmeit ded Gens ferfee’s erlegt worden. 6. Der Schteyadler. Aquila naevia. Falco naevius G mel. Linn. I, p. 258. n. 49. F. Mogilnik G mel. Linn. I, p. 259. n. 56. Petit aigle Buffon hist. nat, des Oiseaux I, p. 97. VAigle tachete Brisson Ornith. I, p. 425. n. 4 Spotted Eagle Latham I, ı. p. 38. n. I5. Rougfooted Eagle Latham|.c. p. 75. n. 14 Ueberfegung I, 1. p. 35. nm. 15. 14. Bechſtein N. G. D.NU, ©, 561. Ornith. Taſchenb. S. rt. Wolf und Meyers Taſchenb. J, S. 19. Der ganze Vogel iſt dunkelbraun, mit eyrunden gelblich— weißen Flecken auf den Schultern und Fluͤgeldeckfedern gleich— ſam wie betropft. Bey den Jungen fehlen dieſe Flecken ent— weder ganz oder ſind in geringerer Anzahl. Die Fuͤße ſind bis an die Zehen befiedert. Länge des Weibchens 2 Fuß 5 Zoll. Die Flügel Elafteen 5 Suß 6% Zoll. Länge des Mannchend 2 Zuß ı Zoll. Die Zlügel Elaftern 5 Fuß ı Zoll. Diefer Adler gehört zu den feltenen Vögeln der Schmeiz. Sprüngli bat ihn nie erhalten Fönnen, fcheint ihn auch ald Schweizervogel nicht gekannt zu haben. Das Mufeum in Bern erhielt im Oct. 1808, ein Paͤarchen von Burgdorf und im Nov, gleichen Jahres noch ein fchöned altes Weib dad in der Gegend von Blumenftein war erlegt worden. In der fhönen Sammlung des Herin Chavanned in Laır 9 fanne befindet fih ein Eremplar, dad vor dem Thore von Vevay gefchoffen worden war. » Der kurzzehige Adler, A. —— (Wolf.) ? Falco gallicus Gmel. Linn. T. I. p. 259. u. 53. F. leucopsis Bechstein N.G.D. II, ©, 572. Srnith. Tas fhenb. I, ©. 460. Aquila oa der Adler mit den weißen Augenkreifen. Beders beutfhe Drnithologie H. IX. Weibchen. ? Jean le blanc Buffon pl. enl. 413. Wolfs und Meyers Tafhendbuh I, ©. 21. MWetterauifhe An: nalen I, 1. ©. 45. ’ Die Wachöhaut und die Furzzehigen, langen Füße grau: blau. Der Kopf di, bey dem alten Männchen faft ganz weiß. Unter den Augen ein großer weißwolliger Fleck. Die Bruft roftbraun; der Bauch weiß mit einzelnen roftbraunen Flecken. Lange des MWeibchend 2 Fuß 3 Zoll. Die Flügel Elaftern 5 Zuß 8 % Zoll. | Auch einer der. feltenern Schweizeriſchen Raubvoͤgel. Spruͤngli hat ihn gar nicht gekannt. Unfer Mufeum erhielt Männchen und Weib aus der Gegend von Blumenftein am Fuß ded Stodhorn, Auch in Wallis koͤmmt er bisweilen vor. 8. Der Flußadler, A. Haliaetus. Fiſchaar. Entenftöper, Kleiner Meeradler. Balbufard. Weißkoͤpfiger Blaufuß. Haliaetus Gesner Av. p. 194. Aquila anataria id, p. 190. cum icone, Falco Haliadtos Linn. Syst. ı2. T. I. p. 129. n. 26. Gmel. Lion. I, p. 265. n. 26. F. arundinaceus, S F. Carolinensis. ! Gmel. Linn. T,p. 263, 6. 9. Balbuzard Buffon planch. enl. n. 414. L’aigle de mer Brisson Ora. IT, p. 440. pl. 34. Osprey Latham I, ı,p. 45. on. 26. Ueberf. I, 1, ©. ir. Jo Beckers d. Ornithologie. Heft IR. Bechſſtein N. G. D. II, S. 577. Ornith. Taſchenb. I, ©. 12. Wolfs und Meyers Taſchenb. I, ©. 23. Fuͤße und Wachshaut blau. Die Zehen rauh geſchuppt. Die Fußſohlen mit rauhen ſcharfen Warzen. Die Fuͤße ohne fogenannte Hoſen, vorn etwas über die Ferſen herab befie— dert. Don den Augen an beyden Geiten des Halfes ein dun— kelbrauner led. Der Unterleib weiß, mit einzelnen pfeil: förmigen braunen Flecken auf der Bruſt. Lange 1 Zuß ıı Zoll — 2 Fuß. Die Flügel klaftern 53, Fuß. Diefer Adler ift in der Schweiz in der Nahe der Gewaͤſſer nicht felten. Er ift mehrmals in der Nahe von Bern gefchof: fen worden. Im May 1801. ward im Königberg eine Stunde von Bern ein Weibchen auf dem. Neſt gefchoffen ; in dem Neſt waren 2 Junge und 2 umbebrufete Eyer, die etwas größer ald Hühnereyer und auf weiß — oder gelblichem Grunde roftfarbig gefledt waren, Die Zungen im Pflaum waren nicht viel größer ald eine Amfel, von brauner Farbe. Dad Neft war aus Holzfnebeln und Aeſten zufammen ge= flochten. Er erfcheint bey und im Marz und verläßt und im October. IV. Falk. Falco. Der Kopf nicht platt, fondern mehr rund. Die Scheitelfevern meift rundlich auslaufend. Der Ober: ſchnabel gleich vom Grunde an gekruͤmmt. Die Fuß: wurzel unbefiedert oder nur halb befievert. Die Naͤ⸗ gel gekruͤmmt und fpikig. Sie ergreifen Iebendige Thiere, theild im Fluge, theild auf der Erde mit ihren Klauen. Sie leben in Einweiberey und einfam, und niften auf hohe Baume, 11 a. Milanen Milvi. Mit ſchwachem Schnabel, kurzen unter der Ferſe etwas befiederten Fuͤßen, und gabelfoͤr— migen Schwanze. Sie haben im Sitzen ein trauriges Anſehn. Sie ergrei— fen die Voͤgel nur wenn ſie ſitzen. Es ſind feige Voͤgel. 9. Rother Milan. Falco Milvus (Linn.) Gabelweyhe. Roͤthelweyhe. Schwalbenſchwanz. Schwerſchwaͤnzel. Gaͤbeliweyh. Milvus Gesner Av. p. 585. s. Gmel. Linn. T. I. p. 26r. n. 12. F. austriacus Gmel. Linn. T. I. p. 262. n. 63. Der ungemau: ferte Bogel. Le milan royal Buffon. planch. enl. 422. Brisson. Orn. I, p. 414. pl. 53. Kite, Glead. Latham, I, ı. p. 61. u. 45. Ueberſ. I, ı, ©. 56. n. 43. Beders d. Ornithologie, Heft V. Bechſtein N. G. D. I, ©. 591. Ornith. Taſchenb. I, ©, 13. Wolf und Meyers Taſchenb. J, S. 25. Der Schnabel iſt ſtumpf gezaͤhnt. Der Oberkopf und das Kinn weißlich, braun geſtrichelt. Ober- und Unterleib roſtroth. Der roſtrothe Schwanz tief gabelfoͤrmig mit un— vollkommenen Baͤndern. Länge 2 Zuß 2 Zoll. Die Flügel Elaftern 5 Zuß 2 Zoll. Diefer Vogel ift bey und ziemlich gemein, In den Em— menthaler-Gebirgen findet er fich frühzeitig im Frühjahr ein und niftet dafelbft. Sm Herbft und Winter fiehet man ihn in den ebnern Gegenden. Am Zhunerfee zeigt er fich faft dad ganze Jahr hindurch. Auch fahen wir ihn öfter in Wal: lis über der Nhone ſchweben. Zwey diefer Vögel, die wir eine Zeit lang lebendig hatten, zeigten fich im Anfange als febr feige Thiere, fo daß fie ſich, bey der Erſcheinung eines Menfchen fogleich niederlegten und fich völlig todt fellten, Sie liegen ſich bin und ber walzen ohne die geringfte Be— iz mwegung zu machen noch irgend ein Lebenszeichen zu geben, Nah und nach gewoͤhnten fie fih und wurden ziemlich zahm. Hr. Spriüngli Fannte einen andern, der fo zahm war, daß ec frey herum flog und immer wieder nad) Haufe Fam, auch auf ein gewiſſes Pfeifen fich einftellte. 10. Shwarzbrauner Milan, F. Ater. Gmel. Linn. T. I. p. 262. n. 62. Milan noir Buffon planch. enl. n. 472. ? Brisson Ornith. I, p. 413. n. 34- Black Kite Latham I, ı. p- 62. n. 44. Ueberf, I, ı, ©. 57. n. 44 Der ſchwarze Milan Bechſtein N. G. D. II, S. 605. Ornith. Taſchenb. J, ©. 14. n. 10. Wolf und Meyers Taſchenb. I, ©. 27. Wetterauiſche Annas len I, 1. ©. 47. und 143. Der Schnabel ſchwarz mit gelber Wachshaut. Oberkopf und Kinn graulichyweiß, braun gefteichelt. Oberleib dunkel graubraun, der Unterleib wenig heller , mit fehmalen ſchwarz— braunen Schaftftrichen. Der Schwanz wenig gabelförmig , graubraun, ſchwach gebandert. Die Füße gelb. Lange 1 Fuß 9 301 5% Die Flügel Elaftern 4 Fuß 2 % Zoll. Diefen bey und in der Schweiz, wie ed fcheint, fehr ſel— tenen Vogel, erhielten wir im April 1809. von Twann am Bieler: See, wo er nach den Verficherungen des Einſenders niftete. Ob er noch in andern Gegenden unferd Landes vorge: fommen fen, ift und unbefannt. Seine Nahrung befteht vor: züglich in Zifhen. Im Winter fieht man ihn nicht. b. Buffarde. Buteones. Mit ſchwachem, nur feicht audgefchweiftem Schnabel, didem Kopf, plumpem Koͤr⸗ per, und breiten Fluͤgeln. Die Fuͤße ſind kurz und dick. She Flug iſt frage, auch find fie nicht im Stande fiynelle Thiere und Vögel im Lauf und Fluge zu erhafchen. 13 11. Mäufe:Buffard. F. Buteo. (Linn.) Moosweyhe. Huͤhnerweyhe. Huͤhnliweyh. Le boujear (Gant, Freyburg.) Gmel. Lion. I, p. 265. mn. 15. Buteo Gesner Av. m 43. F. communis Gmel. Linn. I, p. 270. n. 86. \ La Buse Buffon pl. enl. 419. Brisson Orn. I, p. 406, Common Buzzard Latham I, 1. p. 48. n. 28. Ueberſ. I, ı. ©. 44. n. 28, Bechſtein N. G. D. I, S. 623. Ornith. Taſchenb. I, ©, 15, Wolf und Meyers Tafhendb. I, ©. 34. Mit gelber Wachshaut und nadten, gelben Füßen. Die Hauptfarbe ift oberhalb dunkelbraun, der Bauch mehr oder weniger braun, oder auf weißlihem Grunde mit braunen berzförmigen Flecken oder Wellenlinien, Der Schwanz bat ı2 dunkle Querbinden. Lange ı Fuß 10% Zoll. Die Fl: gel Elaftern 4 Fuß 3 Zoll, In der Jarbe ändert diefer Vogel außerordentlich ab, befonderd in Anfehung des Unterleibed. Es ift überall einer der gemeinften NRaubvögel und niftet in felfichten einfamen Gegenden. Seine Nahrung find Mäufe, Maulwürfe und dergleichen, 12. Weißliher Buffard, F. albidus. Gmel. Linn. I, p. 267. n. 79. F. variegatu. Gmel. Linn. I, p. 267. n. 78. Buzzardet Pennant Aret. Zool. II, p. 211. n. 109.? Behftein N. G.D. U, ©, 641. Ornith. Taſchenb. I, ©, 16, Bedersd. Ornith. Heft XI. Mit glatter, gelber Wachöhaut, Furzen, ftarfen gelben Züßen. Der Kopf ganz weiß oder fihwärzlich braun, weiß geflekt. Der Nacen weiß, Nüden und Flügel braun mit weißen Flecken. Die Kehle ganz weiß; Bruſt, Bauch und Geiten weiß, mit braunen länglichen, fohmalen Zleden, die Federn fihwarz gefielt. Der Schwanz braun und afıbarau 14 in die Quere geftreift mit weißem Saum. Länge 22 Zoll. Die Flügel Slaftern 4 Fuß. Wir halten diefen Vogel, der von einigen Ornithologen nur ald eine Varietät ded Maufebuffardd angefehen wird, mit Becker und Bechftein für eine eigne Art. Nicht nur die große Verfchiedenheit in der Farbe, fondern Überhaupt des ganzen Habitus fiheint died zu rechtfertigen, der bey dem weißlihen Buffard in allen Theilen fihlanker , fihmächtiger ift, ald bey dem Maufebuffard. Sprüngli der ihn von Neuenegg und Stettlen in der Nachbarſchaft von Bern erhielt, fahe ihn gleich für eine eigne Art an, die er unter dent Titel Falco cognitus apivoro befchrieb. Späterhin erhielt ihn dad Mufeum in Bern aus der Gegend von Winterthur; aud) wurde er bey Hindelbanf gefchoffen, 13. Rauhfüßiger Buffard. F. Lagopus. Rauhbeiniger Salfe. Rauhfuß. Gmel. Linn. I, p. 260. n. 58. Le faucon patu, F. pedibus pennatis Brisson ÖOrnith. VI. Suppl. p. >. pl. ı. Rough legged Faloon Latham I, ı, p. 75. m. 54. Ueberf. 1, ©.64. n. 54. Beckers d. Ornithol. Heft IT. XI. Bechſte in N. G. D. II, ©. 647. Ornith. Tafhenb. I, ©. 17. Wolfs und Meyers Taſchenbuch I, ©. 57. Die Füße find bi5 auf die Zehen befiedert; vorn auf der Bruft ein großer dunfelbrauner Flecken, übrigens mehr oder weniger weiß und braun. Die Schwanzmwurzel weiß, Zeben und Wachöhaut orangeyelb, Diefe Art ift ziemlich felten in der Schweiz, Er ift in der Nachbarfchaft von Bern einigemal angetroffen worden. Man fieht ihn nur im Winter, er brutet alſo nicht bey uns. 15 14, Wefpen:Buffard, F.. Apivorus. Bienenfreffer. Frofchgener. Maͤuſegeyer. Laͤufferfalk. Huͤhnli— weyh unter welchem Nahmen bey uns drey Arten, nemlich F. Buteo, apivorus und palumbarius gewöhnlih vermwechfelt werden. Gel. Lion. I,p. 267. n. 28. La bondrie Buffon pl. enl.n. 420. Brisson Orn. L, p. 410. Honey Buzzard Latham. Ueberſ. I, 1. ©. 47. n. 53, Beders d. Drnith. Heft XIV. Behfteins N. G. D. U, ©.656, Ornith. Tafhenb. I, S. 18, Der grauſchnaͤbliche Buffard. F. polioryuchos. Bed: fein %. © D. U, ©, 664. Ornith. Taſchenb. I, ©, 19, gehört auch als Alters:Verfchiedenheit zu dieſer Art, Wolfe und Meyers Taſchenb. I, ©. 39. Die unträglichften Kennzeichen, woran man diefe Art, die nach Alter und Gefchlecht aufferordentlich abandert, be- ftimmt von dem Mäufebuffard, dem fie ſehr ahnlich) ift, uns terfcheiden EFann, find folgende: Um den Schnabel herum und unter den Augen, find kurze dicht aneinander gewurzelte Federchen, — die Furzen Fußwurzeln bis zur Hälfte herab befiedert und nur hinten hinauf bi zur Ferfe ift ein fchmaler Streifen fabl. Alle Sedernfchafte am Ober- und Unterleibe find dunkler als die Fahnen und bilden daber fehmale ausge— zeichnete Laͤngsſtriche. Außerdem ift beym alten Maͤnn— chen die MWachöhaut dunfelbraunlich, der Kopf graublau auf braunlichent Grunde, Kehle und Vorderhald auf weißem oder gelblichem Grunde ſchmal braun geftrichelt. Die Bruft braun mit einzelnen weißen Federrandern. Der übrige Un: terleib und die Hoſen mit zerftreut und bandirt ftehenden pfeilförmigen Flecken. Der Oberleib braun, die Schwung: federn zweyter Ordnung zur Halfte ſchwarzbraun bandirt, zur Haͤlfte grau. Der Schwarz ſehr zugerundet und ziemlich lang, mit 3 ungleich von einander entfernten brei— ten Querbinden, zwiſchen welchen ſchmaͤlere und blaͤßere 16 ſtehen; die Schwanzfpiße weiß gefäumt. Die Fußwurzeln citronengelb. Beym alten Weibchen find die Kopf: und Schna: belfedern ſchwach grau angeflogen. Kehle und Vorderhals bellgelbbräunlich , gefteichelt , zu beyden Geiten des Vorder: halſes mit einem 9, Zoll langen, ſchmalen, fchwarzbraus nen Streifen. Oberleib ſchoͤn roftfarbig mit dunklern Fle— den. Uebrigend dem alten Mannchen ähnlich. Länge des Weibchens über 22 Zoll. Breite 4 Fuß 2 Zoll. Dad Mufeum in Bern befigt unfer mehrern Abaͤnde— rungen diefer Art eine über den ganzen Körper hell afchgrau mit fchmalen bellbraunen Querftreifen, die wir zu den ano» malifch weißen Abanderungen (Kakerlaken) die bey allen an: dern Vögeln, fo wie bey den Saugethieren , biöweilen vors kommen fönnen, rechnen möchten, Der Wefpenbufferd ift bey und nidyt gemein, Gr wurde in den Gegenden des ZThuner:Seed, im Emmenthale, im Seutigerthale, im Oberlande, auch bey Gottftadt und andern Drten angetroffen. Er nifter im Lande, Gr lebt von Bier neng Welpen und andern Infecten, auch verzehrt er viele Maufe. c, Weyhen. Cirei. Mit einem Eleinen Schnabel, Der Dberfihnabel ift feicht ausgefchweift und an der Wurzel init in die Höhe ftehenden Borften dicht befeßt. Die Fluͤ— gel find fehr lang; die Füße lang und dünn; der ganze Körper ſchlank, der Schwanz nad) Verhaltnig ziemlich lang. Sie find gewandter, fehneller und liſtiger ald die Bufs farde , vauben aber mehrentheild Friechende Thiere, gefangene und junge Vögel. Sie Ieben vorzüglich in Ebenen in der Naͤhe yon Seen und Flüßen und niften gewöhnlich auf der Erde ins Geſtraͤuch, Rohr und Getraide, 17 15. Sumpfweyhe. F. aeruginosus (Linn.) (GMoͤhrenteufel am Bodenfee.) Gmel. Lion. I, p. 267. u. 29. Bward Buffon planch. enl. 424. Busard de marais Brisson Orn. I, p. 401. Moor Buzzard Latham I, 1. p. 53. 2. 34. Ueberſ. I, 1. BD Naumanns Voͤgel IV, 3. Taf. 22. fig. 36. altes Weibchen. 35. altes Männchen. Taf. 23. fig. 37. junges Männchen im Herbſt. Bechſtein N. G. D. I, ©. 671. Ornith. Taſchenb. I, ©. 22. Wolf und Meyers Taſchenb. I, ©. 43. Die Wachshaut iſt gelbgruͤn, die Füße blaß ſchwefelgelb. Der Scheitel roſtgelb, der Leib braun; auf den Schultern ein roſtgelber Fleck. Bisweilen fehlt die roſtgelbe Farbe des Scheitels und der Schulter, fo wie der Vogel überhaupt aud) in der mehr oder weniger dunfeln Farbe des Leibes ſehr abandert. Lange 25 Zoll, Breite 4 Fuß, Diefer Vogel ift in der Schweiz einer der ſeltnern. Nach Hartmannd DVerzeichniß der Vögel im Kanton Saͤntis findet er fi) an den lifern des Bodenfeed. Spruͤngli bat ihn fich nicht verfchaffen Eönnen, obgleich er fich auch bey Bern langd der Nar bisweilen fehen laßt. Ob er im Winter bey und bleibt, ift unbefannt. 16. Kornweyhe. F. cyaneus, (Linn.) a. Das Männchen. F. Cyaneus Gmel. Linn. I, p. 276. n. 19. F. bohemicus ib. p. 279. u. 107. F. montanus ib. p. 278. n. 106. Oiseau St. Martin Buffon planch, en!, 459. Lanier cendre Brisson Orn. 1, p. 565. £E Heu-Harrier Latham I, 1. p. 8%. m. 74. Ueber, I, 2. ©, 78. n. 74, 18 r b. Das Weibchen. F. pygargus Gmel. Linn. I, p. 277. n. 11. F. albicans ib. pag. 276. n. 102. var. ß. Soubuse Buff. planch, enl. 443. 480. Lanier blane Brisson Ornith. I, p. 367. Ringtail Lath. I, 1. p. 89. 0. 75. Ueberſ. I, 1. ©. 79.n.75. Beckers D. Srnithologie. Heft 8. fig. 1. Maͤnnchen. fig. 2. Weibchen. Behfiein N. G. D. 11, ©. 687. Ornith. Taſchenb. I, ©. 25. Wolf und Meyers Zafhendbud I, ©. 45. Um den Kopf geht ein Echleyer nach Art der Eulen; der Steiß und die Schwanzwurzel find weiß. Beym Mannchen ift der Oberleib aſchgrau und die vordern Schwungfedern find fhwarz. Das Weibchen roftfarbig und braun, die vordern Schwungfedern braun mit dunfelbraunen Querbinden. Lange ı Fuß 55 Zoll. Die Flügel Flaftern 5 Fuß 2 % Zoll. Die große Derfchiedenheit in der Farbung ded Gefieders zwifchen dem männlichen und weiblichen Vogel diefer Art im Alter, bat verurfacht, daß die Ornithologen beyde ald ver: ſchiedene Arten von einander getrennt haben, bis man endlich den Irrthum eingefehen und fie wieder zu Einer Art vereing hat. Sm erften Sahre find indeffen Mann und Weib faft gleich gefärbt, nachher aber wird der Linterfihied von Jahr zu Jahr merklicher und beftiminter, Diefer Vogel koͤmmt indeffen bey und nur felten vor. Er ward und einigemal aus der Gegend des Thuner-See's ge: liefert. Man fieht ihn nur im Winter, Gr näher fich von Amphibien und bejonders auch von Maͤuſen. d. Habichte, Astures. Mit flarfem Schrabel, Der Dberfchnabel bat einen großen Zahn. Die zugefpigten Slügel find Furz, der Schwanz lang, Shr Flug ift außerft fchnell ohne viele STügelbewegung. Sie find liſtig und geſchickt, ftoßen auf fehnelle Thiere und 19 Finnen die Voͤgel im Fluge erhafchen. Sie halten fih am liebften in hohen Waldungen auf, wo Felfen find, 17, Huͤhnerhabicht. F. palumbarius (Linn.) ® Storfalf. Huͤhnliweyh. Stechvogel. Accipiter Gesner Av. p. 4. Accipiter palumbarius id. p. 50. Gmel. Linn. I, p. 269. n. 30. F. Gallinarius Gmel. Linn. I, p. 266. n. 72. Der jüngere Vogel. Autour Buffon. planch. enl. n. 418. 46r. Brisson Ornith. I, p. 517. Gooshawk Latham |, 1, P. 58. n. 39. Ueberf. I, ı. ©. 53. n. 39. Beckers D. Ornithologie Heft VI. f. 1. das Maͤnnchen, f. =, das Weibchen, f. 3. der jüngere Vogel. Bechſtein N. G. D. II, S. 711. Ornith. Taſchenb. I, ©. 28, Wolf und Meyers Taſchenb. I, S. 49. Voͤg. Deutſch. Heft z. Die Wachshaut iſt gruͤnlich gelb, die Fuͤße ſchwefelgelb Ueber jedem Auge ein weißer Streifen. Der Oberleib tief— braun, der Unterleib weiß mit vielen dunkelbraͤunen etwas pfeilfoͤrmigen Querlinien, bey jungen Voͤgeln mit dunkeln Laͤngsflecken auf einem weißlichgraͤuen oder mattroſtfarbigen Grunde. Der Schwanz iſt zugerundet, gewoͤhnlich mit 5 oder auch nur 4 ſchwaͤrzlichen Querſtrichen. Lange a Fuß, Breite 3 Fuß 6 Zoll, Diefer Raubvogel ift bey und überall in Gegenden die an Waldungen flogen gemein und zeigt fich zu allen Jahrs⸗ zeiten. Gr ift der gefährlichfte Feind der jungen Hafen, Hübner, Tauben und verdient in Hinfiht feiner Schädlich- Teit Feine Schonung. 18. Der Eleine (gemeine) Finfenhabicht, F. Nisus minor. (Beckeri.) Der gemeine Sperber. Sperberli. Spalverius aut Nisus. Gesner, Av. p. 51. 20 Falco Nisus Gmel. Linn. I, p. 280. n. 31. Epervier Buffon planch. enl., 467. 412. Brisson ÖOrnith. T, p. 5:10. Sparrow-Hawk Latham I, 1. p. 99. m. 85. Ueberf. I, 1. ©. 89. n. 85. Bechſtein N. G. D. I, ©. 726. Orn. Tafıhenb. I, ©. 29. rolf und Meyers Tafhend. I, ©. 52. V. Deutſchl. Heft 11. Beckers D. Drnithologie Heft XX. f. 3. altes Männchen, f. 4. altes Weibchen, f. 5. junges Maͤnnchen, f. 6. junges Weibchen. Der Augenſtern iſt citrongelb mit ſchwarzer Pupille. Der Schnabel ſtaͤrk geſchweift mit einer Erhöhung am Ober: fehnabel. Die Züge ſchoͤn citrongelb, die Krallen lang, fehr ſcharf und fpigig. In Anfehung der Federnzeichnung und Sarbe findet nach Geſchlecht und Alter folgender Unter: fihied Statt: | 1. Beym alten Männchen ift die Stirn blauröthlich , * Backen und Eeiten des Halſes ſchoͤn roͤthlich — über den Augen ein weißer Strich. Kopf, Naden und der ganze Oberleib aſchblau; die Kehle weiß. Die Bruft und der ganze Unterleib nebft den Hoſen auf weißem Grunde, braunröthlich überlaufen, mit fhwaärzlichen Wellenlinien und Punkten. Der Schwanz oben fchwärzlichblan unten weiß, mattröthlich überlaufen, mit 5 dunfeln Querbän: dern, die Spige weiß gefäumt, Beym alten Weibchen ift der Kopf etwas dunkler und die Baden braunröthlich. Rüden und Schwanz auf der Oberfeite mehr dunkelgrau ald blau, die Schmwungfe: dern ſchwaͤrzer, die der erfien und zweyten Ordnung ſchmal weißgefäumt. Die Kehle hat auf weißem Grunde fehmale weißliche Laͤngsſtriche. Bruft, Unterleib, Hofen wie beym alten Maͤnnchen, jedoch braun angeflogen, Immer ift dad Weibchen beträchtlich größer und ftärfer als dad Mannchen, 21 3. Dad junge Männchen ift am Kopfe und am gan— zen Oberleibe dunkelbraun, mit durchaud hellbraun ein= gefaßten Kanten — Kehle, Bruft, Unterleib und Hofer auf rothbraunlichem Grunde mit geößern, pfeil: und wel: Venförmigen dunkeln Querlinien bezeichnet — Baden und ein Sle hinter dem Auge fihwarzbraun, der Schwan; oben fchwarzbraun, unten weiß mit 4 braunen Quer: bandern, 4. Dad junge Weibchen ift am Kopf, Dberleibe und auf der DOberfeite ded Schwanzes dunfler grau, die Kehle ift weiß, ſchmal fchwarzlich in die Lange geſtrichelt. Bruft und Unterleib auf weißlichem Grunde mit fchuiolen ſchwaͤrzlichen Wellenlinien , der Schwanz auf der Unter— feite etwas dunkel und ebenfalld mit 4 Querbandern. Die Lange ded Männchend beträgt ı Fuß. Die Breite unter 2 Fuß. Dad Weibchen ift ı Fuß 2 Zol lang und 2 Fuß 5 Zoll breit. Diefer Vogel ift überall gemein und wird dad ganze Jahe binducch angetroffen, Im Herbft jedoch fiehbt man ihn am häufigiten, wo er den Sinfenhütten nachzieht und daſelbſt öfterd gefangen wird, 19. Der große Finfenhabicht, große Sper— ber. F. Nisus major (Beckeri.) Beders D. Drnithologie Heft XX. f. 1. Maͤnnchen, f. 2. Weibchen. Herr Dberforftratb Becker in Darmftadt ftellt diefen Vogel, der bis dahin immer mit dem Vorigen zufammen- geworfen wurde, zuerjt ald eigene Art auf. Der Schnabel tft ffarf mit ftarf hervorragender Spiße und einer erhöhten Auöfchweifung am Oberſchnabel. Die Wachshaut iſt graulichgelb — der Augenfleen und die Süße 22 citrongelb. Der Kopf ift bräunlichgrau ſtark mit weißen Se: dern vermifcht, der Nacken braunlich bie und da mit weißen Federchen befeßt, der ganze Oberleib und die Oberfeite des Schwanzes mehr braunliih ald blau oder afchgrau. Bruſt, Unterleib und Hofen auf weißem Grunde mit fchwärzlichen und breiteren Wellenlinien als beym Kleinen Finfenhabicht. Der Schwanz ift mit 5 Querbandern verſehen, an der Spitze hellbraͤunlich gefaumt, unten ſchmutzig weiß. Die Hauptcharaftere, wodurch fich diefe Art vornehmlich von dem kleinen Finkenhabicht unterfcheidet find: ı. Die beträchtlichere Größe des ganzen Koͤrpers. Der Schwanz it um 18 Linien länger. 2. Die Eyer find größer und mehr zugerundet, auch nur braun befprißt, fiellenweid ganz grauweiß. 3. Männchen und Weibchen find einander beynahe vollfom; men ahnlich, welches bey dem kleinen Finfenhabicht nicht der Fall ift. 4. Die Mannchen haben auf dem Unterleibe und an den Ho: fen nie den braunrothen Anflug, den dad Männchen des Eleinen F. nisus bat. Diefer nun, wie e8 fcheint, ald eigne Art anzufehende Dogel, ift auch ben und, wie überall, ftetd mit dem Vo— rigen für einerley gehalten worden. Da man aber eher 10 Stuͤcke der Fleinen Art für Einen großen zu fehen bekoͤmmt, fo fibeint diefer ungleich feltener zu fenn, als jener, Sie niften in Maldungen auf hohen Bäumen, e. Edelfalfen. Falcones nobiles. Mit flarfem Schnabel, der einen großen, fiharf eingefchnittenen Zahn bat. Die Slügel und die erfte Schwungfeder find fehr lang; Füße und Zehen ftarf. Cie leben von lebendigen Raube und gehen fat nie Aas an; zeigen viel Stärke, Geſchicklichkeit, Dreiſtigkeit und 23 Klugheit. Ihr Flug iſt pfeilſchnell und hoch. Sie niſten in Felſen. 20. Wanderfalk. Falco peregrinus. GEinn.) Falco Gesner p. 58. F. peregrinus. id, p. 69. Gmel. Linn. I, p. 272. n. 88. F. gentilis G mel. Linn. I, p. 270. n. ı2. F. lanarius ib. p. 276. n. 24. ein fehr altes Männchen, \ F. stellaris ib. p. 274. n. 95. ein junger Vogel. F. communis ater. ib. p. 270. n. 86. var. ein zweyjaͤhriges Faucon pelerin Brisson Orn. I, p. 341. Weibchen. Lanier Buffon planch. enl, n. 4350. daß alte Männchen. Le Faucon Buffon planch. eul. n. 421. Weibchen. Le Faucon sors ib. n. 470. ein junger Vogel. Le faucon noir et passager ib. n. 469. ein junger Vogel vom eriten oder zweyten Sabre. Beckers D. Drnitholugie. Heft I, T. ı. Heft 18. T. 12 und 4. alte Männchen. Heft 18. T. 3. ein junges Weibchen. —_ Peregrin Falcon Latham I, ı, p. 73. n. 52. Ueberſ. I, ı, ©. 65. n. 52 Behftein N. G. D. IT, ©. 744. Drnith. Tafhend. I. ©. 33. Wolf und Meyers Zafhenb. I, ©. 55. - Der Schnabel ift blaͤulich oder bleyfarbig , die Wachs— haut gelb. Die Füße gelb, mit fehr langen Zehen, Vom Schnabelwinfel läuft ein fchwarzer Fleck nad) dem Halſe herab. Kopf und Oberhald fchwarzblau, der Oberleib beym Männchen dunkel graublau und heller gebandert, beym Meibchen dunkelbraun und fehwarz geftreift. Der Unterleib weiß, an Hald und Bruft einzeln braun gefleft, am Bauch aber in die Duere geftreift. Der Schwanz tft aſchgrau, mit dunfelbraunen Querbinden, Die Farbe ded Oberleibes wech: felt vom braungothen bis ind ſchwarz blaue oder ganz Schwarze, geftreift und geflekt, je nach dem Alter. Bey den ungen ftchen, wie bey den mehreften Salfenarten am 24 Bauche die Fleden nicht in die Quere, foudern in die Länge; auch find die Schwanzbinden nicht immer deutlich oder fehlen ganz. Lange ı Fuß 7a Zoll, Breite 3 % Fuß. Diefer Falke tft der eigentliche Edelfalfe, unter welchem Nabmen aber auch der Sölandifche Falfe (F. Islandus Linn.) verftanden wird, der ein Mordifcher Vogel ift und vorzügz lich zur Baize abgerichtet wird; wozu aud) diefer fehr gut zu gebrauchen ift. e In der Schweiz iſt der MWanderfalf nicht ganz felten. Gr bewohnt die felfigen Waldungen der Mittelgebirge. Cr wurde bey Burgdorf, in der Gegend von Thun, auch bey Wabern, in der Nabe von Bern erlegt. Auch brüteten eine Zeitlang verfchiedene an der Falfenflue oberhalb Diesbach bey Thun, ingleichen bey Iwann am Bieler:Gee. Im October ftreift er in die Chbenen und zieht weg und koͤmmt im Anfang Aprills zuruͤck. 21, Baumfalf, Falco subbuteo. Linn. Subbuteo Gesner Av. p. 48. Lithofalco et Dendrofalco id. pag- 74- Gmel. Linn. I, p. 283. n. 14. Le hobreau Brisson Ornith. I, p. 5375. Buffon planch. enl. n. 432. Hobby Latham I, ı. p. 103. n.90. Ueberf. I, 1. ©. 93.n. 00, Bechſtein N. 6. D. II, ©. 764. Drnith. Taſchenb. I, ©. 36. Deutſche Drnithologie Heft XV. . Wolf und Meyers Zafchend. I, ©. 59. Die Kehle ift weiß; von den Augen zieht fich über die weißen Wangen ein gekruͤmmter brauner Gtreifen herab. Der Oberleib fchwarzblau, oder mehr oder weniger dunkel: braun, mit hellen $ederrändern. Der Unterleib weißlich mit fihwärzlichen Laͤngsflecken, After und Hofen roſtroth. Die untere Seite des Schwanzes weißlich, mit fehmalen 25 braunen Baͤndern. Die Mittelzehe fehr Yang, Länge ı Fuß 2 300. Breite 2 Fuß 7 Zoll. Diefe Art ift in den Waldungen der niedrigern Gebirge unſerer Gegend nicht felten, wo fie niften und bruten. Zieht im Herbft weg. 22. Blaufalk. F. c&sius (Wolf.) La criblette (Eant, Freyburg und Waat) Schmerl, Merlin, Aesalon Gesner Av. p. 43. Falco lithofalco Gmel. Lian. I, ı. p. 278. n. ı0%. F. Aesalon v. 284. n. 118. Le rochier, faucon de roche Brisson. Orn. I, p. 349« Buffon planch. enl. n. 447. L’Emerillon Brisson I, p. 582. Buffon planch. enl. n. 468. Stone-Falcon Latham I, ı. p. 93. n. 77. Ueberſ. I, 1. p- 93. Merlin Latham I, ı. p. 106. n.95. Ueberf. I, 1. ©, 96.n. 93. Deutfche Drnithologie Heft XVIIL m. a. f. Der Steinfalfe Behftein N. 6. D. II, ©. 796. Der Steinhabiht Bechftein ornith. Taſchenb. I, ©. 32. Der Iwerghabicht, Zwergfalfe. ib. I, © 3.,%6 D. II, ©. 787. Wolfund Meyers Tafhenbuh T, ©. 60. Füße und Wachdhaut find gelb. Scheitel, Oberleib und Schwanz bläulichgrau, mit fchwarzen Schaftftrihen. Der Schwanz mit ſchwarzen Querjtrichen und einer breiten ſchwar— zen Binde und weißen Saum, Unterleib rofteöthlich weiß mit dunkelbraunen Schaftfirichen und Flecken. Lange 10% Zoll. Died ift die Befchreibung ded alten Maͤnnchens, das bey den Drnithologen unter den rahmen F.lithofalco, rochier, Steinfalk, bisher ald eigene Art aufgeführt wurde, Das Weibchen, dem auch die jungen fehr ahnlich find, wurde hingegen unter dem Nahmen F. Aesalon , emerillon, Merlin, Schmerlin, Zwergfalf ꝛc. auch ald beiondere Ars befchrieben. 26 Es ift etwas größer ald das Männchen, mit braunem Dberleibe und roftrotben Federrandern; am Schnabelwintel befindet fi, ein fchmaler, brauner Streifen. Der Schwanz iſt rofteöthlih mit 5 fchwarzbraunen Querſtreifen, einem breiten Endbande und roftröthlich weißern Saum, Diefer Eleine Raubvoael ijt bey und gar nicht haufig, und fcheint ein Zugvogel zu feyn, der nur vornehmlich im Herbſt bey den Finkenhuͤtten fich fehen läßt. 23, Thurmfalk. F. Tinnunculus (Linn.) Manderli. Tinnunculus Gesner Av. p. 53. Gmel. Linn. I, p. 278° n. ı6. La Cresserelle Brisson Orn. ı, p. 395. Buffon planch. enl. n. 4oı. 471. Kestril Falcon Latham I, 1. p. 9. n. 79. Ueberſ. I, 1, 85. 2. 79. Deutfhe Ornithologie Heft IV. Behflein N. G. D. II, S. 798. Ornith. Taſchenb. I, ©. 37. Wolfund Meyers Taſchenbuch I, S. 62. Voͤg. Deutfhl. 9. 2. Das Männchen bat einen bellgrauen Scheitel und Schwanz. Diefer ift zugerundet und bat am Ende einen breiten fchwarzen Streifen, wo die GSeitenfedern nur auf der Alnterfeite fchwarze Querftreifen zeigen. Der Oberleib iſt rothbraͤunlich, ſchwarz gefledt. Das Weibchen hat einen röͤthlichen, ſchwarzgefleckten Scheitel und roſtfaͤrbigen, ſchwarzgeſtreiften Schwaͤnz. Die Jungen aͤhneln den Weibchen. Uebrigens variert die Farbe des Oberleibes ziemlich. Laͤnge 14 Zoll. Die Fluͤgel klaftern 2 Fuß 3 Zoll, Bey uns und wohl in der ganzen Schweiz einer der ge— meinſten und bekannteſten Raubvoͤgel, der auch im Winter da bleibt und herumſtreift, und hoch in die Alpen ſteigt. 27 24. Rothfüßiger Salt, F. rufipes (Beseke.) Beſeke Vögel Curlands ©. 13. Taf. 3. 4. F. Barletta Sprüngli. Ornithol. Florent. T. 48. Variete singuliere du Hobreau Buffon pl. enl. 431. fcheint, wenn ich mir die Sarbe der Wachshaut und der Füße ſtatt gelb, mennigroth denke, die Abbildung des Maͤnnchens von F. ru- fipes zu feyn. Bechſte in N. G. D. II, S. 812. Taſchenb. S. 39. Wolf und Meyers Taſchenbuch J. S. 64. V. D. H. 18. Wetterauiſche Annalen I, ı. ©. 47. Die Wachshaut, Augenlieder und Füße find ziegelcoth. Die Hofen und Steißfedern rothbraun. Dad Männchen ijt am Kopfe, Halfe, Kehle fo wie am ganzen Ober: und Un: terleibe ſchoͤn blaugrau. Das Weibchen und der junge Vo— gel find an Stirn, Kehle und Wangen gelblich), unter den Augen befindet ſich ein ziemlich ſtaͤrker, fehwarzer Fleck, der fich über den Mundwinfel berabzieht. Der Kopf ift oben toftfarbig ind Graue ziehend mit fehwarzen feinen Federfchäf: ten. Der Oberleib oder der ganze Vogel von oben ift blauz lichgrau mit fehwärzlichen Querbinden, hin und wieder, be: fonderd am Oberhalſe roſtfarbig uͤberlaufen. Der Schwanz iſt heller grau mit 7 deutlichen fihwarzen Querbinden, die Zedern ſchwarz gefielt. Die Spitze ded Schwanzed ift an ihrem breiten ſchwarzen Ende heller geſaͤumt; unten ift der Schwanz hellgrau und die fchwarzen Binden fehr dunkel. Die Flügel die zufammengelegt etwas über die Schwanz: fpige binausreichen, find unten mit weißen runden lecken regelmäßig gezeichnet. Der ganze Unterleib ift fo wie Bruſt, After und Hoſen röthlich gelb, ins roftfarbige übergehend. Die Bruſt bat einige braune Längöftriche, auch an den Get: ten ftehen einige längliche Flecken. Die Klauen find wenig gekruͤmmt, ſehr fein und fpisig, weißlih, im der Mitte braun. Lange 13 Zoll. Breite 22 Zoll. 26 Diefer kleine allerliebfte Naubvogel wird vom Frühling bid in den Herbft in der Gegend von Meiringen im Ober; haßli angetroffen, wo wir ihn felbft an der fogenannten MWalchernflue berumfliegen fahen. Auch erhielten wir im May 1803. ein Männchen und zwey Weibchen daher. In andern Gegenden der Hochgebirge foll er felbft über der Holzvegetation biöweilen gefehen werden, Als Nahrung diefed Vogels werden kleine Vögel und Kafer angegeben. Mir fanden aber außer Fragmenten von Mift: und Lauffde fern auch eine Fleine Eidechfe in dem Magen eine derfelben. Ssländifher Falk, Falco Islandicus, (Linn. ) Falco islandus Gmel. Linn. I, p. 271. n. 87. F. candicans. ß. islandicus Gmel. I, p. 275. n. 101. und P. F. Gyrfalco Gmel. Linn. I, p. 275. n. 27. F. sacer Gmel. Linn. T. I. p. 273. n. 92. Gerfault de Norwege Buffon planch. enl. n. 462. Wildungen Neujahrsgeſchenk für Sager und Forfimanner 1799. ©. 50. Taf. 6. Island Falcon Latham I, ı, p.70.n.50. Heberf. I, 1. ©. 65. 2. 5% Bechſtein N. G. D. 11, ©. 816. Taſchenb. I, ©. 40. Wolf und Meyers Taſchenbuch I, ©. 65. Mit ftarfen, gelben Füßen und mehr oder weniger wei: fer Hauptfarbe , auf welcher dunfelbraune oder fchwarszliche herzfoͤrmige Flecken ftehen, Länge 2ı Zoll. Die Flügel Elaf: teen 372 Fuß. Sin einem Bande gemahlter Voͤgel, welchen unfer Sprüngli befaß, befand fich die Abbildung dieſes Vogels unter dem Nahmen: Lanier, Blaufuß, wobey ange merft war, daß derfelbe im Jahr 1644. bey Murten auf dem Durchzuge gefangen wurde. Außer diefer Eurzen Notiz haben wir feine Nachricht, daß diefer Vogel je in der Schweiz vorgekommen fey. 29 —VEule. Streix. Der Kopf groß, fehr befiedert. Der Schnabel von der Wurzel an gefrummt. Die Augen fehr groß in einem tweiten Sederfraife. Die Ohren fehr groß, fehteyerartig eingefaßt. Die Süße befiedert bis auf die Krallen, mit vor- und rückwärts beweglicher Seitenzehe. Es ſind naͤchtliche Raubvoͤgel. Ihr Flug iſt ſehr leicht und geraͤuſchlos. Ihre Augen ſind gegen das Tageslicht ſehr empfindlich. Sie niſten in alte Mauern, Thuͤrme, Felſenſpalten und in hohle Baͤume. Ihre Nahrung beſteht in kleinen Voͤgeln, Maͤuſen und dergleichen. So bald fie fih ben Tage fehen laffen, werden fie von andern Fleinern Vögeln verfolgt und geneckt. a. Ohreulen mit aufrechrftehenden Federbüfchen (Zeder: ohren) auf dem Kopfe. 26. Große Ohreule. Strix Bubo Linn. Uhu Schubut Großer Ohrenkauz. Heun (Brienz.) Heunl. Zuͤrich. Bubo Gesner Av. p. 227. Gıel. Lina: T,.p. 386. n.'ı. Le grand duc Brissonm Ornith. I, p. 477. Buffon planch, enl. 435. Great eared Owl Latham I, ı, p. ıı6. m. 1. Heberf. I, 1. ©. 109. n. I, Deutfhe Drnithologie. Heft XI. Männchen und Weibchen. Bechſt ein N. G. D. II, ©. 882. Ornith. Taſchenb. IT, ©. 47. Wolf und Meyers Taſchenb. I, ©. 70. Vogel Deutſchl. Heft. Der Oberleib roftgelb,, fehwarz geflammt, Die Federoh— ten di, und meiſt ſchwarz. Das Weibchen ift am Leibe, an den Fluͤgeln und am Schwanze heller gezeichnet, auch 30 fehlt ihm der weiße Fleck an der Kehle, Länge 2 Fuß. Breite über 5 Fuß. Iſt bey uns in den waldigen Vorgebirgen überall nicht fel- ten; und niftet in den Gebirgmwaldungen. Im Winter ftreicht er herum, jelbft in der Nähe von Zürich und Bern läßt er fidy dann und warn feben. Wagner in feiner historia naturalis Helvetie curiosa p. 195. erzähl‘, daß ein Uhu in der Nahe von Zürich mit einem Adler in Kampf gerathen ſey und diefen mit feinen Klauen fo gepadt habe, daß er todt zur Erde gefallen wäre, worauf der Uhu, der fich nicht Iosmachyen Eonnte, lebendig gefangen worden fen. Ein an: dermal fey ein Uhu mit einem Fuchs in einer Grube lebendig ergriffen worden, Sprüngli war einft Augenzeuge wie ein folher Vogel von einer Schaar Kraͤhen mit graßlichem Ge: ſchrey fo lange verfolgt wurde, bis er ermüder fich auf den Rücken in der Matte niederließ, wo er ficb mit über fi) gefehrten Klauen gegen feine Verfolger wehrte. Die Krähen wurden verjagt und der ganz ermattete Uhu ließ fich mit den Handen fangen, und in dad Haus fragen, wo er aber Tages nachher ftarb. 27. Mittlere Obreule. Strix Otus. Linn. Kleiner Uhu. Horneule. Ohrkauz. Asio Gesner Av. p. 596. id. 217. Gmel, Linn. I, p. 288. n. A. Le moyen Duc ou le Hibou Brisson Ornit. I, p. 48). Buffon planch. enl. 29. Long-eared Owl Latham I, 1. p. 121. n. 5. Ueberf. I, r, Siatkın. 5. Deutſche Ornithologie. Heft IT. Weibchen. Bechſtein N. G. D. U, S. 896. Taſchenbuch I, ©. 47. Wolf und Meyers Taſchenb. I, ©. 72. Voͤgel Deutfl. Heft 12. Der Oberleib roſtgelb und tief braͤungefleckt. Jeder Fe— derbuſch beſteht wenigſtens aus 10 großen Federn. Laͤnge über 15 Zoll. Breite faft 3 Fuß, 31 Dieſe Eulenart iſt wohl uͤberall bey uns eine der gemein— ſten und befannteften, Man findet fie in den ebenen und gebirgigen Waldungen in hohlen Baumen, Auch in alten Semauren wo fie bruten. Im Winter bey tiefem Schnee zieht fie fich in die Nahe der Städte und Dörfer. Sie ver: tilgt viele Maͤuſe, Maulwürfe, Kafer, Maulwurfögrillen (Merren) u. dgl. und follte daher gefchont werden, 28, Kurzoͤhrige Ohreule. Strix brachyotos. Gmel. Linn. 1. p. 289. n. i7. Strix palostris, die Sumpfeule. Stemffens Handbuch zur ſyſte— matiſchen Kenntniß der Meflenburgifchen Land: und Waſſervoͤgel⸗ Strix ulula. Gmel. Linn, I, p. 294. n ıo. Chouette ou grand Cheveche. Buffon planch. enl. 438. Short-eared Owl Laıham I, 1. p. 124. n.g. Ueberſ. I, 1. S2.7L.U0. 9: Deutfhe Ornithologie. Heft XVII. M. nnd MW, GSumpfeule, Bechſtein N. G. D. II, ©’ 906, 909, Kurzoͤhrige Ohreule. J Taſchenbuch I, S. 48. 49. Wolf und Meyers Taſchenb. J, ©. 73. Zwey bis 4 kurze Ohrfedern. Der Kopf iſt klein; der Federkreis um die Augen weiß, dicht an den Augen dunkel: braun, die Federn des Oberleibes dunfelbraun, gelbgeranz det, Unterleib gelblich dunkelbraun geftreift, Der Schwanz fhwarzbraun gebandert mit weißer Spite, Laͤnge 13 bis 14 300. Breite 5 Fuß. Da die Federn, welche die Federohren bilden fehr kurz find, und der Vogel viefelben im Tode fo anlegt, daß man fie nicht leicht bemertt, fo fieht man öfterd in Sammlungen Cremplare, die ohne Federohren find, weshalb diefe Eule auch wohl zu den glattföpfigen gezahlt worden ift, Sie gehört bey und zu den feltenen Arten, Man trift fie bie und da auf Niedern an, und zwar nur auf dem Durchzuge im Fruͤhjahr und Herbft zur Zeit, wenn die 372 Schnepfen ſtreichen; doch fcheinen einige auch) im Winter da zu bleiben, 29. Kleine Ohreule. Strix Scops. Scops Gesner Av. p. 596. id. p. 217. Gmel. Linn. 1, p. 290. n. 5. Sırix carniolica Scopoli ann. hist. nat. I, p. 19. Gmiel. Linn: I, p. 290. n. 22. Petit Duc. Briss. Ornith. I, p. 495. t. 37. f& 1. Buffon planch. enl. 436. Scops eared Owl Latham I, 1, p. 129. n. ı5. Heberf. I, 1. p. I20. n. 15. Behfiein N. G. D. II, S. 912, Taſchenb. I, ©. 50. Wolf md Meyers Taſchenbuch 1, ©. 74. Voͤgel Deutſchl. Heft 8. Die kleinen Federohren beſtehen nur aus wenigen Feder— chen, die braͤunlich, ſchwaͤrzlich gefleckt und getuͤpſelt ſind. Die Farbe des Leibes afchgrau, mit vielen ſchwaͤrzlichen, wellenfoͤrmigen Querſtreifen, am Unterleibe mit Weiß ges miſcht, die Querflecken mit Laͤngsſtrichen durchſchnitten. Fuͤße und Zehen duͤnn befiedert. Die Jungen ſind mehr grau, die alten mehr braun. Laͤnge etwas uber 7 Zoll— Die Flügel fpannen etwas über 15 Zoll, Auch eine der feltnern Eulen in der nördlichen Schweiz. Doch koͤmmt fie auch in der Nachbarfchaft Berns vor, wo}. B. im fogenannten Forſt einft ein Neft ausgenommen ward, auch bey Belp, und bey Anterlachen bat man fie angetrof: fen. In Wallis, zumal bey Brieg bruten fie regelmäßig alle Sabre, wo wir mehrere lebendig erhielten, die wir mit Heu; ſchrecken und andern Inſekten fütterien. Sie wurden ziem— fih zahm und zutraulich, und nahmen bald mit allerley Nah— rung 3 B. gefochten Erdäpfeln, Kafe, gefochtem Fleiſch vorlieb, In der italienifchen Schweiz, mo fie unier dem Namen Civetta cornuta befannt find, werden fie zum Vo— 33 gelfang benutzt, und ein wohl abgerichteter Vogel dieſer Art wird daſelbſt wohl mit einem Ducaten bezahlt. b. Glattkoͤpfige Eulen. Kaͤutze, ohne Federohren. 30. Nachtkauz. Strix Aluco. Wiggle. Aluco Gesner Av. p. 94. Ulula id. p. 740. Nachtheuel. G mel. Linn. I, p. 292. n. 7. Strix stridula Gmel. Linn. I, p. 286. n. ı.. Chat huant Brisson Ornith. I, p. 300. n. 1. Buffon planch. enl. 457. Brandkauz Behflein N. G. D. II, ©, 940. Taſchenb. 1, ©. 52. La hulotte Buffon planch. enl.n. 441. Aluco Owl Latham I, ı. p. 134. n. 20. Heberfeß. I, 1. ©, 126, n. 20. Deutfhe Srnithologie Heft VII. M. und W. und die roftrothe Abänderung. Bechſtein N. G. D. II, ©. 910. Taſchenb. I, ©. 51. Meyer und Wolf Taſchenb. I, ©. 75. Der Kopf groß, der Augenftern dunkelbraun. Auf den Schultern ftehen große, birnförmige Flecken in Laͤngsreihen. Der Unterleib mit zickzackfoͤrmigauslaufenden Querftreifen , die durch einen dunklern Mittelfteich getbeilt find. Die vierte und fünfte Schwungfeder find die langiten. Das Meibchen ift gewöhnlich roftbraun, bald dunk— fer bald fuchsroth. Bey der roftrothen Abanderung (Str. Stridula) fehlen oft die Zickzacklinien und ift die dritte Schwungfeder die Tangfte. Lange 14 Zoll. Breite 2 Fuß 10 Zoll. Die gemeinfte aller Eulen in unferer Gegend. Gie be: wohnt vorzüglich die Laubhölzer, im Winter ftreicht fie in Städten und Dörfern umber, eine toftrothe Abanderung. 3 ‚31. Schneefau) Strix nyctea? Gmel. Linn. Syst. I, p. 2gı. n. 6. Le Harfang. Butfon Ois. I, p 397. planch. enl. n. 458. Srowy Owl. Lath. Synop. I, 1. p. 152. nm. 17. ueberf. I, 1. ©, 124. n. 27. Rlumenbachs Abbildungen naturhift. Gegenfiände. Heft 8. Naumann Nachträge, 5 Heft. Zaf. XXXIII. F. 60. W. Meyer und Wolfs Taſchenbuch I, ©. 74. Mit Eleinem Kopf, weiß, mit braunlichen, an der Bruft wellenförmig gebänderten Sleden, ſchwarzem Schna— bel und gelbem Augenftern, Auch ganz weiß, Diefe im hoben Norden zu Haufe gehörige fehöne Eule, die fich nur felten nach Deutfchland verirrt, wurde ein ein: ziges Mahl im Späthherbft bey Winterthur von Herrn Ziegs fer von da, einem trefflihen Ornithologen geſehen, Fonnte aber nicht erlegt werden, Da fie ſchon in Schroaben vorge: fommen, fo laßt es fich denfen, daß fie fich zumeilen zu und verlieren koͤnne. Doc verdient ihre Erſcheinung noch ein Sragzeichen, 32, Örsfföpfiger Kauz. Strix macrocephala. (Meisn.) Muſeum der Naturgeſchichte Helvetiens No. 8. Dieſe noch nirgend beſchriebene Art, die vielleicht bisher nur mit der vorhergehenden verwechſelt worden ſeyn mag, iſt durch fo beſtimmte Charaktere von dieſer verſchieden, daß wir ſie ohne Anſtand von derſelben als eigene Art trennen duͤrfen. Was dieſe Eule ganz beſonders characteriſirt, iſt der große dicht und Tangbefiederte Kopf, der, zumal wenn ſich im Zorn oder and Furcht die Federn in die Höhe firauben, dem 33 Thiere ein ganz eigened, abentheuerliched Anfehn giebt. Der Schnabel ift länger, ald er fonft bey den Eulen verhaͤltniß— mäßig zu feyn pflegt, in dem der ODberfchnabel bis zur Krümmung faft einen Zoll mißt, von da an feine Spiße fidy noch Fe Zoll Tang über den Unterfihnabel herabkruͤmmt. Bis zur Krümmung ift ee hornfarbig, von da an weiß. Die öuntelbraunen Augen liegen dicht an der Schnabelwurzel in einem EFleinen afchgrauen braungewellten Federnkreife. Die Hauptfarbe des Kopfes, Dberleibes und der Bruft ift ein dunkles Schwarzbraun, jede Feder bat etliche weiß oder toftgelbe Bander, die durch einen dunfeln Mittelfteich un: terbrochen find. Die Flügel find dunfel graubraun, mit ziemlich breiten fihmußig weißen Querbinden; die dritte und vierte Schwungfeder find die längften. Der Unterleib und die untern Dedfedern ded Schwanzed find weiß, In die Quere fehwarzbraun bandirt, in der Mitte find die Bänder durch einen fihmalen Längsftrich unterbrochen. Die Fuͤße weiß befiedert mit braunen Querftreifen, Die Zehen und Krallen lang; letztere ſtark, gekruͤmmt und weißlich. Lange 15—16 Zoll, die auögefpannten Flügel meffen 2% Fuß. Aus dieſer Befchreibung erhellt deutlih , daß diefe Eule von dem Nachtfauz (Str. aluco) ſich hinlaͤnglich unterfcheiz def, Gie thut died außerdem auch durch ihr ganzes Betra— gen, welches wir an einer lebendigen, die neben einem Nachts kauz in Einem Keficht erhalten wurde, ein ganzes Jahr lang täglicdy zu beobachten und zu vergleichen Gelegenbeit haften. Mir erhielten fie bisher mehrmald von Utzisdorf Gant- Bern unweit Solothurn, wo fie alijahrlich brütet, 33. Schleyerkauz. Strix flammea. Schleyereule. Thurmeule. Kircheule. Perleule, Ulula fammeata Gesner. Av, P- 742. Gımel. Lion. I, p. 293. n. 8, 4 36 Aluco-le petit Chat huant Brisson. Ornith. I, p. 503. Effraie ou Fresaie Bu ffon planch. enl. n. 440. Whbite Owl Latham I, ı.p. 13% n. 26. Ueberſ. I, ı. ©. 129. n. 26. Deutfche Srnithologie. Heft XXI. M. u. W. und junges Maͤnnchen⸗ Bechſtein N. G. D. 1, ©. 947. Taſchenb. I, ©. 54. Wolfund Meyers Tafhend. I, ©. 79. Die Augen liegen in einem fehr regelmäßigen dichten weißen Federnfreife, der dem Gefichte eine bersförmige Ges ftalt giebt. Der Augenftern ift braun. Der Oberleib ift - auf einem nur wenig hervorſchimmernden roftfarbigen Grunde ofchgrau gewaffert, mit Eleinen fihmwarzen und weißen Zleds gen, die wie in Schnüre gereibt fteben. Der Unterleib variirt in der Farbe, gewöhnlich ift er blaß roftgelb mit ein— zelnen fihwarzlichen Flecken, biöweilen ganz blendend weiß. Lange 14 Zoll. Die Flügel fpannen 2 Fuß 11 Zoll, Diefe Art ift in unferer Gegend ziemlich felten. Doc wird fie biöweilen um Bern und felbft innerhalb der Stadt angetroffen, Sie ift ein Standvogel. 34 Kleiner Kauz. Strix passerina. (Linn.) Todtenvogel. Leichhuhn. Noctua Gesner Av. p. 595. Metzii Faun, Suec. p. 84. et 35. Strix Noctua. Tengmalm. Stnithol. Bemerkungen in den N. Schwed. Abs handlungen IV. ©, 42. . Sır. passerina Gmel. Linn. I, p. >96. n. 12. Sır. Tengmalmi p. 292. n. 44. Noctua minor -la petite Chouette ou la Cheveche, Brisson Ornith. I, p. 514. Buffon planch. enl. n. 439. Little Owl Lathbam I, ı, p. 150. n. 40. Ueberſ. I, 1, ©. Deutſche Ornithologie Heft XIX. M. und W. Bechſte in N. G. D. 1, ©. 963. Taſchenb. I, ©. 56. Wolf und Meyers Zafıhend. I, ©. 80, Kopf und Oberleib graubraun mit großen weißen Zropfen beſetzt; Bruft und Bauch weiß, dunfelbraun gefleckt, der Aus 37 genfreis Klein. Die Schwungfedern dunkelbraun mit weißen Flecken in 5—6 Reiben. Die Zehen wenig und haarfbrmig befievert. Lange 9 Zoll. Die Flügel fpannen ı Suß 9 Zoll. Diefe Eleine Eule findet fich bisweilen felbft in der Stadt Bern, fonft aber hat man fie auch in und vor den Waldern angetroffen. Ste iſt bey und nicht gemein. In der Gegend von Chur, im Gant, Teffin und Wallid haufig. 35. Raudfüßiger Kautz. Strix dasypus ( Bechstein. ) Bechſtein N. G. D. I, S. 972. Taſchenb. I, ©. 57. Wolf und Meyers Taſchenbuch I, ©. 82. Voͤgel Deutfal. Heft 6. M. und W. Naumanns Bögel IV, ©. 275. T. 52. F. 5% Die Füße find bis an die Krallen außerordentlich ſtark befiedert , wodurch fich diefe Art von der vorhergehenden, der fie übrigens ſehr ahnlich ift, wefentlich unterfcheidet. Der Augenfreid ift groß, der Schleyer groß, braun und weiß gefprenkelt, Der Oberleib mit wenig weißen Sieden, der Unterleib auf weißem Grunde braun geflekt. Fluͤ— gel und Schwanz langer, als bey dem vorhergehenden, Lange 974 Zoll. Die Flügel fpannen ı Fuß 9 % Zoll, Das Mufeum in Bern erhielt diefe Eule ein einzige mal im Winter aud dem Oberhafli, wo fie auf einem Holz: ftoße bey einer einfamen Bergwohnung, auf Lugen ges nannt, fodt gefunden wurde, Auch in Buͤndten und andern Bergfantonen, und am Bodenfee Fommt fie vor, aber felten. Ein Standvogel, 38 Zweyte Ordnung. Spechtartige Bögel. Picı. VI. Specht. Picus. Der Schnabel pyramidenförmig, vielſeitig, an der Spitze keilfoͤrmig feharf auslaufend. , Die eyrun- den Naſenloͤcher find mit borftenahnlichen Federn bedeckt. Die Zunge rund oder wurmförmig, ſehr lang, an der hornartigen Spike mit Widerhäckhen. Die Fauͤße find Kletterfüße, Die zwey vordern Zehen bis zur Hälfte des erften Gelenks zufammen gewach— fun. Der Schwanz ſteif, elaftifch , befteht aus 1o— 12 Federn, deren Schaft an den Spitzen ausge ſchnitten ift. Ale Spechte find Standvoͤgel. Eie leben ungefellig, find fiheu und liſtig, niften in hoblen Baumen und nähren fih von Sinfeften, die fie mit ihrer Zunge unter den Baumtinden hervorholen. 36. Schwarsfpedt. Picus Martius. (Linn.) Bergſpecht. Tannroller. Waldhahn. Le piat de montagne (Cant. Freiburg.) Pico nero (Tessin.) Maldguggel. Zuͤrich. Gmel. Linn. I, p. 424. n. ı. C. Gesner Av. p. 679. Le pic noir Brisson Ornith. IV. p. 2ı. Buffon planch. enl. n. 596. Great black Woodpecker Latham I, 2. p. 552. n. 1. Yeberf, LT, 2. ©. 264% near, Deutfhe DOrnithologie Heft III, Männchen. Heft XII. Weibchen. 39 Behfein N. G. D. I, ©. 99. Ornith. Taſchenb. I, ©. 60, Wolf und Meyers Tafchend. I, S. 117. Voͤg. Deutſchl. 9. 6. Der größte Specht. Er ift ganz ſchwarz, beym Mann chen der Scheitel und Hinterfopf, beym Weibchen nur ein Theil des Hinterfopfes hoch Farmoifinroth. Lange ı Fuß 5 Zoll. Die Flügel fpannen 2 Fuß 3 Zoll. In den Tannenwäldern gemein, zumal im Emmenthal. Sie brüten frübzeitig, indem man ſchon im Anfange de Maymonats halbgewachfene Junge findet, 37. Gruͤnſpecht. Picus viridis. (Linn.) Zimmermann. Le piat vert (Cant. Srenburg.) ("ico verde Tessin.) Gmel. Lina. I, p. 433. 2. 12. C. Gesner Av. p. 68ı. Le pie verd Brisson Ornith. IV, p. 9. Buffon. planch. enl. n. 695. Green Woodpecker Latham I, 2, p. 577. n. 25. Ueberf, I, 2.1.0. 478. n. 26, Bechſtein N. G. D. II, S. 1007 Taſchenb. I, ©. 60. Wolf und Meyers Taſchenb. I, ©. 118. Voͤgel Deutſchl. Heft 2. Der Schnabel ſtark; dad Geſicht mehr oder weniger fehwarz. Der Scheitel und Hinterkopf mehr oder weniger roth, dad männliche Zunge nur etwas roth auf dem Kopfe gefprengt, dad voeibliche bisweilen ganz roth. Uebrigens zeifiggrun, alle Scywanzfedern bandirt ; bey juͤngern Voͤgeln iſt Bruft und Bauch wellenförmig geftreift. Lange ı2 % Zoll. Breite ı% Zuß. Sehr gemein in den Wäldern, Baumgarten, wo er, oft ganz nahe bey Käufern, brütet. Er ſchreyet fehr viel, befon= derd bey bevorftehendem Negen. Ben firengem Winter ver: bergen fie fih in den Waͤlderm und laſſen fich felten hören, da fie hingegen in gelinden Wintern, wie im Sommer fehregend von Baum zu Baum fliegen, 40 38, Grauföpfiger Specht. Picus viridi canus. (Bechst. ) Kleiner Grinfpecht. Grauſpecht. Berggrünfpedt. P. canus G mel. Linn. J, p. 434. 2. 45. P. viridis Norwegicus, le pie verd de Norwege. Brisson Ornith. IV, p. 18. Grey headed Woodpecker Latham I, a. p. 585. n. 50. ueberf. I, 2. ©. 482. n. 30. Bechftein N. G. D. I, ©. 1017. Taſchenb. I. ©. 6ı, Wolf und Meyers Tafıhend. I, ©. 120. e Die Farbe diefed Spechts ift im Ganzen blaͤulichgrün. Der Oberkopf grau, beym Männchen die Stirn roth. Der Schnabel fehwächer Heiner und fpißiger al bey dem Gruͤn⸗ fpecht. Von der Wurzel des Oberſchnabels bis zum Auge und vom Schnabelwinfel am Halſe berab ein fihwarzer Streifen. Nur die beyden mittelften Schwanzfedern find bandirt. Länge 104, Zoll. Die Flügelfpannung 14 Zoll. In unfern Gebirgen die in der Nachbarfchaft der Alpen liegen und noch viele Mälder haben, wie 3. DB. in Habche: ten wird er Sommer und Winter angetroffen, wo man den Grünfpecht nur im Sommer fieht, der fich im Winter nach zähmern Gegenden begiebt, auch diefer zeigt fih im Winter dann und wann in Obftgarten wie der Grünfpecht. 39. Buntfpeht. Picus major (Linn.) Großer Buntfpeht. Großer Nothfpeht. Großer Schildſpecht. Agerfifpeht. Bollenbider. Pic rouge (Cant. Waat und Frey: burg.) Le piat-rozou (Cant. Freiburg.) Gmel. Lion. I, p. 436. n. ı7. C. Gesner Av. p. 680. Le grand pie varie Brisson Ornith. IV, p. 34. n. 13. L’Epeiche ou Pic varie Buffon planch. enl. 196. 595. Greater spotted Woodpecker Latham I, 2. p. 364. n. ız, Weberf. I, 2. ©. 465. n. 12, Behflein N. G. D. II, ©. 1022. Tafhenb. IT, ©. 63. Wolfund Meyers Taſchenb. I, ©. 121, V. Deutſchl. 9.6. AR Schwarz und weißbunt; am After Farmoifincoth; am Hinterfopfe ein Farmoifinrothed Querband, dad dem Weib: chen fehlt. Länge g Zoll, Die Flügel fpannen 16 Zoll. Alfenthalben gemein, Er halt fich bey den Bäumen auf ongebautem Lande, auch in Laubhölzern auf; im Herbft und Winter in den Obftgärten. 40. Weißbuntfpecht, Picus medius. (Linn.) Mittlerer Buntfpecht. Kleiner Schildfpecht. Halbrothſpecht Gmel. Linn. I, p. 436. n. 18. C. Gesner Av. p. 680. Le pic varie Brisson Ornith. IV, p. 38. n. 14. Le pic varie à tete rouge Buffon planch. enl. 611. Middle spotted Woodpeacker Latham I, 2. p. 565. n. 15 Ueberf. I, 2. ©. 467. n. 13. Bechſtein N. G. D. I, ©. 1029. Taſchenb. I, ©. 65. Wolf und Meyers Tafchenb. I, ©. 122. Schwarz und weißbunt. Der Schnabel dimn und zuge: fpist. Der After ftark rofenroth. Am Männchen der ganze Scheitel karmoiſinroth, am Weibchen nur der Vorderfopf. Bey den Jungen iſt dad Rothe matter, Lange 8% 30, Die Flügel fpannen 15 % Zoll. Weniger gemein als der vorhergehende, mit dem er hbris gend im Aufenthalt und Lebensart völlig übereinfömmt. 41. Örasfpedt. Picus minor. (Linn.) Kleinfter Buntſpecht. Kleiner Nothfpecht. Kleiner Baumſpecht. Schild ſpecht li. Gmel. Linn. I, p. 437. n. i9. C. Gesner Av. p. 680. Le petit pic varie. Brisson Ornith. IV, p. 41. n. 13. Buffon planch. enl. n. 598. Lesser spotted Woodpecker Latham I, 2. p. 366% n. 14. Ueberf. I, 2. ©, 468. n. 14. Bechſtein N. G. DU, S. 136. Taſchenb. I, ©. 67. Wolf und Meyers Tafhenbuh I, S. 124. Der Oberleib ift ſchwarz und weißbunt; der Unterleib ſchmutzig weiß, an den Geiten rotbgraulih, ſchwarz ges 42 flammt. Am Männchen der Scheitel Farmoifinroth, beym Meibchen bräunlich weiß. Lange 5% Zoll. Die Flügel ghannen 10 Zoll. | Etwas feltner ald die vorhergehenden, mit denen er Übriz gend gleichen Aufenthalt hat; doch fcheint er höher hinauf in den Gebirgen, wo der große Buntfpecht nicht felten ift, sticht vorzufommen. Herr Sprüngli bemerkte, daß fie ges wöhnlich nicht aufwärts fondern abwartd an den Bäumen klettern. 42. Dreyzehiger Specht. Picus tridactylus. (Linn.) Dreyzehiger Buntſpecht. Gelbkopf. Gmel. Linn. I, p. 439. 2. 21. Le pic varie de Cayenne Brisson Ornith. IV. p. 54. Norther threetoed Woodpecker Latham I, 2. p. 600. n. 54 Ueberf. I, 2. ©. 495. n. 54- Bechſtein N. G. D. I, ©. 1044. Taſchenb. I, ©. 73. Molfund Meyers Taſchenbuch I, ©. 125, Die Füße drenzebig, d. 1. zwey Zehen nad) vorn und einer nach hinten gekehrt, (wodurch fich diefer Vogel nicht nur von den Spechtarten fondern überhaupt von allen anz dern bekannten Voͤgeln unterfcheidet.) Der Körper tft fchwarg und weißbunt,; am Männchen der Scheitel grün: lichgelb, am Weibchen filberweiß und fein ſchwarz geſtri— chelt. Lange 8% Zoll. Breite 14 Zoll. In den gebirgichten Waldern in der Nachbarfchaft der Alpen nicht felten, 3. B. in Habchern, in der Gegend des Brienzer-Seed, im Simmenthal, Ablentfchen, auch in Appenzell und im Nheinthal, im Bannberge bey Altdorf im Canton Uri und andern Orten, Selbft einmal in der Gegend von Züricy im Spathherbft gefchofien, 43 VI. Wendehals, Yunx. Der Schnabel ift ziemlich gerade Fegelförmig , zugefpist. Die Nafenlöcher find unbedeckt, auf dem Ruͤcken des Dberfchnabels. Die Zunge wurmfoͤr⸗ mig lang, mit fcharfer Spitze. Kletterfuͤße. 43. Bunter Wendehals, Yunx torquilla. (Linn. ) Drehhals. Natterwendel. Märzenfülle. Langzuͤngler. Nattervogel. Gmel. Linn. I, p. 425. n. 1. Jynx C. Gesner Av. P. 532. Le torcol Brisson Ornith. IV. p. 4. planch. 1. £. 1. Buffion planch. enl. n. 698. Storto collo. Tessin. Wryneck Latham I, 2. p. 548. Ueberf. I, 2. ©. 451. Deutfhe Drnithologie. Heft VI. M. nd W. Behftein N. G. D. U, ©. 1048, Zafhenbuh I, ©. 73, Wolf und Meyers Tafhend. I, ©. 127. Vögel Deutſchl. Heftg. Der Oberleib ift afıhgrau mit fchwarzen, weißen und toftfarbigen Streichen und Punkten; der Unterleib roſtgelb mit feinen, fchwarzen Wellenlinien und dreyeckigen (pfeil: förmigen Flecken. Lange 6% Zoll. Die Flügel fpannen 10% Zoll, Sm Sommer ziemlich gemein, in Laub und Nadelhoͤl— zern, auch in Garten; naͤhrt fich von Snfektenlarven und vorzüglidy von Ameifen. Niftet in Baumböhlen. Gr ift ein Zugvogel, der im Fruͤhjahr mit der Sylvia Phoenicurus im April erfcheint, und früher als diefe wegzieht, a VIII. Sleiber, Sitta. Der Schnabel ıft kegelfoͤrmig, gerade, an der Spiße etwas Feilförmig,, ziemlich lang. Die Nafen: föcher find mit borftenartigen Federn bedeckt, Die 44 Zunge gesähnt, am Ende hornartig. Gangfüße, ( Drey Zchen nach vorn, eine nach hinten gekehrt.) 44. DBläuliher Kleiber, Sitta casia. Spectmeife. Blauſpecht. Graufpeht. Baumklette. Klahn. Baumklaͤhn. Todler. Sitta Europa Gmel. Linn. I, p. 440. n. r. Picus cinereus vel Sitta C. Gesner Av. p. 682. Le Torchepot Brisson Ornith. III, p. 588. pl. 29. f. 3. Sittelle ou Torchepot Buffon planch. enl. n. 623. f. 1. European Nuthatch Latham I, 2. p. 648. n. ı. Ueberſ. 1; 2. ©, 550. n. ıs Deutſche DOrnithologie 9X. M. und W. Bechſtein N. G. DU, S. 1062. Tafhend. I, ©, 74 Wolf und Meyers Tafchend. I, ©, 128. Durch die Augen geht ein ſchwarzer Streifen. Der Oberz leib ift blaulichgrau, der Unterleib dunfelorangefarbig. Die Schwanzfedern find ſchwarz, die vier äußern uͤber der Spike weiß. Das Weibchen bat Feine blaue Stirn und ift im Ganzen blaßer gefärbt. Lange über 5 Zoll, Die Flügel fpannen über 9 Zoll, Im Sommer und Winter gemein bey und, vorzüglid, in Saubwaldungen aber auch in Nadelhölzern. Im Spathherbft und Winter fehen wir ihn felbft in der Stadt an den Baus men der Promenaden herumflettern. Seine Nahrung find Inſekten, auch Bucheckern und Hafelnüße. Er niftet in Baumlöchern auf Holzmehl. IX. Daumlaufer. Certhia. Der Schnabel ift ſchwach, bogenförmig, lang, dreyFantig und zugefpist. Die Naſenloͤcher find klein und mit einer Haut bedeckt. Gangfüße, mit langen Hinterzehn. 45 Sie Flettern wie die Spechte an Baͤumen und Mauern herum und nähren fich vorzüglich von den Larven und Eyern der Inſekten. 45, Oraubunter Baumläufer. Certhia fami- liaris. (Linn.) Gruper. Baumklette. Baumchlaͤhn. Baumfrasmerli, Le piat-bornet (Cant. Freybnrg.) (Rhamphigino Tessin. ) Gmel. Linn. L, p. 469. n. ı. Certhia C. Gesner Av. p. 244 Le Grimperau Brisson Orn. III, p: 605. Buffon planch, enl..n. 68:. f, ı. Common Creeper Latham I, 2, p. 7oı.n. 1. Ueberf. I, =. ©. 572. Bechſtein N. ©. D. II, ©. 1085. Taſchenb. I, ©. 77. Wolf und Meyers Taſchenb. I, ©. 1350. Der Oberleib ift graubunt, der Unterleib weiß, die Schwungfedern dunkelbraun mit einem gelblichweißen Quer; bande, das bey den Weibchen weiß if. Der Schwanz ift keilfoͤrmig, jede Feder fehr fpißig auslaufend und wie bey den Spechten gefpalten. Länge 5% Zoll. Breite 7% Zoll. Zu allen Zeiten nicht felten. Man fieht fie felbft an. den Faälteften Wintertagen an den Baumen herumlaufen, Doch fieht man ihn auf hohen Bergen nicht. 46. Mauer: Baumläufer. Certhia muraria. (Linn.) Mauerfpecht. Mauerklette. Mauerchlaͤhn. Alpenfpecht, Gmelin Linn. I, p. 475. n. 2. Picus muralis C. Gesner Av. p. 683. Le grimperau de muraille Brisson Ornith. III, p. 670. Buffon planch. enl. n. 372. f. ı. 2. Wall Creeper or Spider catcher Latham 1, 2. p. 750. n. 32. Ueberf. I, 2, ©. 596. n. 32. Blumenbachs Abbildungen I, ı. 76, 46 Bechſtein N. G. D. U, S. 109. Taſchenb. I, ©. 78. Wolf und Meyers Taſchenb. I, ©. 131. Aſchgrau; die Flügel ſchwarz, die Deckfedern und Schwungfedern hochkarminroth. Die vier erften Schwung: federn mit 2 runden weißen Sleden befegt, Im Frühjahr bis zur Maufer bat dad Männchen eine fchwarse Kehle. Länge 64, Zoll, Halt fih im Sommer in den Gebirgen auf und wird felbft an den böchften oͤdeſten Bergfluhen angetroffen, wo er brütet. Saußüre (Voyages IV, p. 230.) fahe ihn auf dem Col de Geant ( 1763 Klafter über dad Meer ganz mit Eisbergen umgeben.) Wir felbft haben ihn öfters an den Fels: fen des Gemmi, des Weiffenburger Bades und an andern Dr; ten gefehen. An den Zelfen der fogenannten Gallerie zwifchen Anden und Varn in Walfid faben wir im Sul. 1510. meh: rere Sunge aud und in die Nefter und an den Felfen herum: fliegen. Sm Herbſt und Winter Formen fie herab in die wärmern und bewohnten Gegenden, man ſieht fie alsdann an den Ringmauern, Thuͤrmen, Selfenwanden und Steinbrüz chen ꝛc. Sie fliegen auch wohl in die Zimmer, Auch in der Stadt Zurich fieht man ihn bisweilen im Winter, doch felten. x Wiedehopf. Upupa. Der Schnabel ift lang, ſchwach bogenfoͤrmig, an der Spike flumpf. Die Zunge kurz, ſtumpf, dreykantig. Die Nafenlöcher ſehr klein. Niedrige Gangfuͤße. Sie halten ſich meiſt auf der flachen Erde auf und frei: fen Erdinfeften, Würmer u, ſ. w. niften in Baum und Steinritzen, 47 47. Gebänderter Wiedehopf, Upupa epops. (Linn.) Gemeiner Wiedehopf. Kothhahn. (Pupula Tessin, ) Gmel. Linn. I, p. 466. 1. C.Gesner. Av. p. 743. La bupe ou Puput Brisson Ornith. II, p. 455. pl. 43. f. 1. Buffon planch. enl. n. 32. Commen Hoopper. Latham I, 2. p. 688. n. 1. Ueberſ. I, >, ©, s61,n. 1, Behbſtein N. 6.2. UI, S. 1071. Taſchenb. I, ©. 76. Wolfund Meyers Taſchenb. I, ©. 114. Voͤg. Deutfhl. 9. ı7. Iſabellgelb, mit einer der Länge nach fächerförmig fich aufrichtenden Haube, jede Feder derfelben hat an der Spike einen fihwarzen Fleck. Der Rüden und die Flügel fchwarz und weiß bandirt, der Schwanz ift fihwarz und hat eine weiße Binde, Lange ı Zuß, die Flügel fpannen 1% Zuß. Sm Sommer in waldigen und bergigen Gegenden, die an Viehweiden und Wiefen gränzen, nicht felten, Gr zeigt fich frühzeitig zu Ende des Marz oder Anfang Aprills, zieht aber auch frühzeitig im Herbſt fort. Doch will man einzelne in der milden Gegend von Unterfeen den ganzen Winter bindurch bemerkt haben 2 XI. Dienenfreffer. Merops. Der Schnabel etmas bogenförmig, zufammen- gedrückt, vierkantig, fpißig. Die Nafenlöcher Elein, an der Wurzel des Schnabels. Die Zunge ift ſchmal, an der Spitze mehrentheils fafrig. Die Süße vier: zehig, eine Zehe nach hinten und drey nach vorn, don melchen Die aͤußere und mittlere am letzten Ge lenk vermachfen find (Schreitfuͤße.) 48 48. Gelbkehliger Bienenfreffer. Merops apiaster. (Linn.) Smmenwolf. Bienenwolf. Gmel. Linn. I. p. 460. u. u Merops C. Gesner Ar. p. 575. Le Guepier Brisson Ornith. IV, p. 552. Buffon planch. enl. n. 938. Common Bee-eater Latham I, 2. p. 667. n. 1. Ueberſ. I, 2. S. 546.n. 1. Bechſtein N. G. D. I, ©. 1098. Taſchenb. I, ©. 79. Wolf und Meyers Taſchenb. I, ©. 132. Voͤg. Deutſchl. H. 10. Der Oberleib leberbraun und gruͤn gemiſcht. Unterleib hell blaulichgruͤn. Die Kehle goldgelb, durch die Augen geht ein ſchwarzer Streifen. Der Schwanz grasgruͤn, die beyden mittleren Federn Tänger ald die übrigen. Lange 11 Zoll. Die Flügel fpannen 18 Zoll. Dieſer Vogel gehört in der Schweiz zu den feltenen Er— fiheinungen, Biöweilen bat man im Frühling Schaaren von 20 und mehrern 3. B. in der Gegend von Vverdon und Neuenburg gefeben. Auch in Walli fieht man im Marz biöweilen Schaaren von hunderten durchziehen, man vers fichert fo gar, daß bey Sitten junge Vögel diefer Art aus Eröhöhlen ausgenommen worden, Nach Hartmann (Ber: zeichnig der Vögel im Gant. Saͤntis) koͤmmt er im Früh: ling aud Stalien durch Graubündten ins Rheinthal. Sie naͤhren fich von Bienen und andern Inſekten. X. Eisvogel. Alcedo. Der Schnabel ift lang, gerade, ſtark und fpikig, die Naſenloͤcher Elein, mehrentheils bedeckt. Die Zunge flafchig, fehr kurz, flach und ſpitzig. Der Kopf groß, Die Süße fehr kurz, vierzehig. Die 49 äußern Vorderzehn mit der mittlern bis zum eriten Gelenke zufammengewachfen. Sie halten fich meiftend am Maffer auf und nähren ſich von Fiſchen und Waſſerinſekten. 49. Laſurblauer Eisvogel. Alcedo ispida. (Lisn:,) Koͤnigsfiſcher Cin Chur.) Aſchvogel (Eant. Bern.) La jerse (Cant. Waat) la zöerche (Cant. Freyburg.) (Martino pes- catore, Tessin. ) Gmel. Linn. I, p. 448. n. 23. Alcyon s. Alcedo C. Gesner Av. p. 84. Jcon. Av. p. 9% Le martin pecheur Brisson Ornith. IV. p. 471. Buffon planch. enl. n. 77. Common Kingfisber Latham I, 2. p. 626. n. ı6. Ueberſ. I, 3..Pp- 5135. 0. ı6. Deutfhe Drnithologie. Heft XI. M. und W. Behftein N. G. D. II, ©, 1106. Taſchenbuch I, ©. 80. Wolf und Meyers Zafhenb. I, ©. 134. Kurzgefhwänzt. Der Oberleib Iafurblau ind grüne fpiez lend unten roftroth, Länge 7 4%, Zoll. Die Flügel fpannen 10% Zoll. - An den Flüßen und Fifchbächen zu allen Zeiten, bez fonderd im Spathherbft und Winter gemein. Er fliegt ges mwöhnlich über dem Waller herum und fo bald er einen Fifch erblickt, ftößt er darauf und bohlt ihn aus dem Waſſer her— vor. Man fand einft in biefiger Gegend einen folchen Vogel todt. Er hatte eine Eleine Bachforelle im Schnabel, die zu groß war, ald daß er fie haͤtte verfchluden Finnen. She Kopf ſtack in feinem Schlunde, wahrend der Leib und der Schwanz nod) aus dem Schnabel hervorragfe. Bey diefer Lage war ed dem Vogel unmsalich gewefen, den Fiſch wies der von fich zu geben, fo daß er daran hatte erſticken muͤßen⸗ 4 Dritte Ordnung. Kraͤhenartige Vögel, Coraces. x. Kuckuk. :Cwcoulus. Der Schnabel rundlich, etwas gebogen, an den Seiten zufammengedrüdt. Die Nafenlöcher unbe deckt und gerandet. Die Zunge pfeilförmig, ganz und flach. Kletterfuͤße. Sie leben einzeln, von Inſekten, befonderd Raupen und brüten ihre Eyer nicht felbft aus. 50. Aſchgrauer Kuckuk. Cuculus canorus. (Ein) Gemeiner Kuckuk Gugger. Cucu. Teßin. Gmel. Linn. I, p. 409. n. ı. Cuculus C. Gesner Av. p. 388. 771. Le Coucou Brisson Ornith. IV, p. 1065. Buffon. planck, enl. n. $ıı. Common Cuckow Latham I, 2, p. 509. n.ı. Heberf. I, =. SHkıd. D. L. — N. G. D. II, S. 1121. Taſchenb. I, S. 83. Wolf und Meyers Taſchenb. I, ©. 110. Voͤgel Deutſchl. Heft 5. Dunkel aſchgrau; der Schwanz ſchwaͤrzlich mit weißen Flecken. Das Maͤnnchen an der Bruſt rein aſchgrau. Das Weibchen daſelbſt aſchgrau und gelblich gemiſcht mit ſchwaͤrz— braunen Querſtreifen, oben braun mit fhwarzen Querſtrei— fen. Die Zungen fehen aud wie die Weibchen, Lange ı Zuß 24 Zoll. Die Flügel fpannen 2 Fuß. Der Kukuk ift in allen Waldern gemein, Gr zeigt fich im Fruͤhjahr öfters, che noch die Baͤume andgefchlagen find, | 51 Man will ſeinen Ruf ſchon im Februar gehoͤrt haben. Scheuchzer (in feiner Naturgeſchichte I, p. 206.) er: zahlt, im Jahr 1587. war um Martini eine fo warme Zeit, daß man hin uud wieder den Kukuk gehört hat. Sonſt ift er einer von denjenigen Zugvögeln, die und frühzeitig verz laſſen. Seine Nahrung befteht vorzüglich in Käfern,, Rau: pen, u. f. w. Seine Eyer legt er auf die Erde, und trägt fie im Schnabel in die Mefter derjenigen kleinen Voͤgel, welche fie ausbruͤten follen. 51, Rother Kufuf. Cuculus rufus. Gmel. Linn. I, p. 409. n. 1. ß. Le Coucon roux Brisson Ornith. IV, p. ıı0. A. Rothbrauner Kufuf. Museum Carlsonian. 3. t. 55. Behflein N. G. D. II, ©. 1142. Taſchenb. I, ©. 84, Diefer Kukuk unterfcheidet fich von dem gemeinen Kukuk, durch feine geringere Größe, durch feine fehlanfere Figur, durch feine Fürzern, faft ganz mit Federn bedeckten Fuͤße und durch feine Farbe, die nicht braunroth, wie bey der ungen der vorhergehenden Art, fondern vielmehr tnftgelb ift, auf welcher Grundfarbe Kopf, Hald und Ruͤcken mit dunfelbraunen wellenförmigen Querbinden bezeichnet find. Kehle und Hald find gelblich , welche Farbe fich nach dem Bauche hinab ind weiße verläuft. Der ganze Unterleib ift mit fihmalen ſchwarzgrauen Wellen gezeichnet, die an den langen Hofen in einzelne pfeilförmige Zeichnungen übergehen, Der Schwanz ift roftfarbig mit ſchwaͤrzen Binden die in der Mitte einem Winkel bilden, Die Lange beträgt 11% Zoll, Die Flügel fpannen ı Ruß 10 Zoll. Mir müßen fat alauben, daß alle diejenigen Ornitho— logen, welche diefen Vogel bloß für das junge Weibihen 52 des gemeinen Kukuks halten, den eigentlichen rothen Kukuk, den wie vor und haben, nicht fennen, Wir felbft hatten mehrmahls Gelegenheit zu bemerfen, daß in verfchiedenen Sammlungen, wo man und den rothen Kufuf zeigte, in der That nur dad Weibchen oder der Junge de afchgrauen Kukuks erifticte, von welchem fich aber unfere Exemplare des rothen Kufufs durch ihre weit hellere Grundfarbe und andere oben angegebene Gharaftere deutlich) und beftimmt unierfcheiden. Auch wilfen wir gewiß, daß nicht alle rothe Kufufe Weib; chen find, fondern daß es auch folche Männchen giebt , und daß Folglich diefer Vogel, wenn er nicht eine eigne Art feyn folfte, als eine Varietät angefehen werden müße. Grfahrne Jaͤger, die unfern rothen Kufuf in benden Gefchlechtern mehrmals zu beobachten Gelegenheit hatten, behaupten auch, er babe einen ganz andern Ruf, ald der gemeine Kufuf, Er ift übrigens ſehr felten. XIV. Kräbe ‚Corvus. Der Schnabel ıft am Grunde gerade, dick, fur fammengedrückt, mefferförmig, nad) vorn abwaͤrts gebogen. Die Naſenloͤcher mit vorwärts liegenden borjtenartigen Sedern bedeckt. Die Zunge Fnorpelich und vorn gefpalten. Die Flügel lang, mit zugefpiß- ten Sedern, Die fih im Sluge aus einander fperren. Gangfuͤße. Die Kraͤhen haben einen ſcharfen Geruch und leben meiſt geſellſchaftlich. Sie naͤhren ſich von Inſekten, Wuͤrmern, Setraideförnern, Saamen und Baumfruͤchten, auch von lebenden Zhieren und Aas. Haft alle verſtecken gern ihren Mundvprrath bis zu einer andern Mablzeitz auch ſuchen fie 53 gern glanzende Dinge auf und verftedfen fie. Sie find ge: lehrig und lernen leicht Worte audfprechen. 52. Stoße Krähe. Corvus Corax. (Linn.) Kolkrabe. Gemeiner Nabe, Rapp. Le Croweran (Cant. Frey- burg) il Corvo. Tessin. Gmel. Linn. I, p. 364. n. 2. Corvus Gesner Av. p. 320. Le Corbeau Brisson Ornith. II, p. & Buffon planch, enl. n. 495. Raven Latham TI, 1. p. 367. n. 1. Ueberſ. I, 1. p. 302. m rt. Deutfhe Drnithologie. Heft XVI. M. Behfkein N. G. D. II— ©. 1148. Taſchenbuch I, ©. 85. Wolf und Meyers Tafhendb. I, ©. 93. Ganz einfarbig dunkelſchwarz, die Bruft mit Purpur- glanz. Der Schwanz Feilfürmig zugerundet, Lange 2 Fuß, Breite 5 Fuß 7 Zoll. Zu allen Zeiten, aber nicht ganz gemein an waldigen Or: ten der Mittelgebirge. Im Lindenthale gegen Thorberg niften fie gewöhnlich in die Höhlen der teilen Felſen. Nur in ſehr Falten Wintern kommen fie auch in die ebnern Gegenden. 53. Rabenkraͤhe. Corvus Corone (Linn.) Gemeine Krähe. Der Qwaag. Kraͤye. Corbatto. Tefin. Gmel. Linn. I, p. 365. n. 3. Cornix C. Gesner Av. p. 308. Corneille Brisson Ornith. Il, p. 12. Buffon planch. enl. n. 483. Carrion Crow Latbam I, 1. p. 370. 2.5. Ueberſ. 1. » ©. 504. 0. 3. Bechſtein N. G. D. 1, ©. 1167, Zafhenbuh I, ©. 86. Wolf und Meyers Tafhenbuh I, ©. 94. Dunkelſchwarz, bläulich fehimmernd,, der Schwanz zuge— eundet. Lange ı % Fuß. Breite 3 Fuß. Mir befigen von diefem überall gemeinen Vogel folgende Abanderungen : a. Ganz aſchgrau. b. Dberhalb ſchmutzig weiß mit einzelnen braungrauen Fle— en, der Unterleib und Schwanz braungrau. e, Der Kopf dunkelaſchgrau. Nacken und Rüden fibwar;. Slügel, Unterrüden und Schwanz afıhgrau. Bruft fhwarz und graugefhädt. Der Bauch grau. d, Ganz braun, außer einigen Schwungfedern, die ſchmu— big weiß find. e. Schwarz mit weißen Schwungfedern. f. Schwarz mit weißen Schwungfedern. Ueber dem Iin: fen Auge ein großer weißer Fleck; die Schnabelborften, Schnabelfpige und Krallen weiß. 54. Mebelfrähe. Corvus Cornix. (Linn.) Mantelkraͤhe. Graus oder Sattelfrähe. La toulcar (Cant. Freyburg.) Gmel. Linn. I, p. 366. n. 5. Cornix varia Gesner Av. p. 319. La Corneille mantellee Brisson Ornith. II, p. 19. Buffon planch. en]. n. 76. Hooded Crow Latham I, ı. p. 374. Ueberf. I, 1. p. 308. n.5. Deutfhe Ornithol. HeftX. M. und W. Bechſtein N. ©. D. U, ©. 1186. Tafhenb. I, ©. 88. Wolf und Meyers Taſchenb. I, ©. 9. Voͤg. Deutfhl. 9. 7. Hellaſchgrau. Kopf, Kehle, Fluͤgel und Schwanz fhwarz. Lange ı % Fuß. Breite faft 5 Fuß. Diefe Kraͤhe zeigt fich bey und ziemlich felten und nicht in großen Schaaren. Man fieht fie nur im Herbft und Wine ter, meiftens dem Waffer nach. Im Sant. Teßin brutet fie zuweilen, 55. Saatfrähe, Corvus frugilegus (Linn.) Schwarze Acker- und Feldkraͤhe. Steinfrahe. Naktſchnabel. Grindſchnabel. Gel. Lion. I, p. 366. 53 Eornix frugivora €. Gesner Av. p. 519. La corneille moissonneuse Brisson Ornith. IT, p. ı6. Freux ou Frayonne Buffon planch. enl. n. 484. Rook LathamI, i. p. 372. n. 4. Ueberſ. I, 1. ©. 307. n. 4. Behftein N. G. D. I, ©. 1199. Taſchenb. I, ©. 87. Wolf und Meyers Taſchenb. I, ©. 97. Schwarz, mit fihönem, ffarfem ftahlblauem Schiller. Der Schwanz zugerundet. Die Wurzel des faft ganz geras den Schnabel5 gewöhnlid) bey den aͤltern Vögeln mit einer weißlichen, fchabigen Haut umgeben, worin einzelne Feder— fiele liegen. Die Jungen haben die borftenförmigen Nafen;z federn noch, die jenen durch das Auffuchen ihrer Nahrung im harten Boden abgerieben find, Don diefer Kraͤhe befigen wir auch eine über den ganzen Körper weiß gefchädte Varietät. (C. frugilegus varius ) Länge ı Zuß 5a Zoll. Breite 53 Fuß 1 % Zoll. Diefe Krahe ift von der gemeinen, oder Rabenkraͤhe ziem: lich fehwer zu unterfcheiden. Die Jaͤger Fennen fie, wenn beyde Arten untereinander gemifcht find. 1. Am Gefchrey, welcher bey der Saatfrähe heiferer und Frachzender feyn fol. 2. An den audgebreiteten Flügeln, indem bey der Saatkraͤhe die laͤngſten Schwungfedern im Verhaͤltniß zu den Fürzern viel länger find, ald bey der Rabenkraͤhe, alfo einen ftärkern Abfag und Winfel bilden. 3. An dem fchönen ftahlblauen Farbenglanze, womit die Saatfrähe unter allen übrigen ber: vorfchimmert, Hier um Bern herum iſt die Saatkraͤhe felten und findef fih nur im Herbft ein. Auf den großen Kornfeldern unfers Landes ift fie dann bidweilen in großen Schaaren zu feben. Bey Laufanne werden fie im Herbft in Sarnen, wie die Lerchen, gefangen und gegeflen. 56 56, Thurmfrähe. Corvus Monedula (Linn.) Dohle. Duhle. Thule. (Cornaccia. Teßin.) Gmel. Linn. I, p. 367. n. 6. Graculus s. monedula Gesner Av. p. 50%. Le Choucas Brisson Ornith. II. p. 24. Buffon planch. en]. n. 522. Jackdaun Latham I, 2. p.378. n.9. Ueberſ. I, 1. ©.312.n.9, Bechſtein N. G. D. IH, ©. 1215. Taſchenb. I, ©. 90. Wolf und Mevers Taſchenb. I, ©. 99. Voͤg. Deutfhl. 9. >: Schwarz, am Unterleibe heller, der Hinterkopf lichtgrau— Lange 15% Zoll. Breite 2 Fuß 2 % Zoll. Es fommen davon verfchiedene Abanderungen vor, z. B. ganz weiße, mit weißer Binde um den ganzen Hald, mit weißen Flügeln und Schwanz, ganz fhwarze, auch mit einem Kreuzſchnabel. Sie find im Sommer ſchaarenweiſe bis fpat in den Herbſt zu feben, verlaffen aber das Land nur wenn es ſehr Falt ift. Doch kommen fie zeitig im Februar wieder und ſchicken fih bald zur Brut an, 57. Gteinfrähe. Corvus Graculus. (Linn.) Steindohle. Alpenrabe. Alpendohle. Tasa. Steinfade. Corneille royale in den DOrmonderbergen. Cornaccia alpina. Teßin. Corneille imperiale am St. Bernhardsberge. Gmel. Linn. I, p. 377. n. 19. Corvus Eremita Gmel. Linn. I. p. 377. n. 19. Corvus Silvaticus Gesner Av. p. 357. Cornix Cornubie Gesner Av. p. 503. mit einer guten, kennt⸗ lichen Abbildung. Le Coracias Brisson Ornith. II, p. 3. planch. 1. £. 1. Buffon planch. enl. n. 255. Red legged Crou Latham I, r. p. or. n. 39. Ueberf. I, 1. ©, 335. n. 59. Bechſtein N. G. D. II, ©, 1238. Taſchenb. I, ©. gr. Mufeum der Naturgeſchichte Helvetiens n. 2. k. ı. = — und Meyers Taſchenb. I, ©. 101. Voͤgel Deutfchl. Heft 15. 57 Der Schnabel hHellforallrofh von der Wurzel an mäßig gebogen in eine ziemlich ſcharfe Spige auslaufend. Die Na— fenlöcher nahe an der Wurzel mit Eurzen Federn bedeckt, Die Farbe der Federn fihwarz, an Kopf, Hald, Bruft, Bauch und Rüden ind purpurfarbige, auf den Flügeln und dem Schwanze ind Grüne fchillernd. Die zufammengelegten Flügel reichen über dad Ende ded Schwanzed. Die Schwanz: federn alle von gleicher Länge, Fuͤße hellroth. Länge ı Fuß 35 300, Breite 2 Fuß 5% Zoll, Diefer feltene Alpenvogel bewohnt die höchften Gegenden des Alpengebirged. Saussure traf ihn auf dem Col de Geant 1755 Zoifen über dem Mittelländifchen Meere und auf dem Bon-homme ı255 Zoifen über dem Meere. (Voyages IV. p. 230. 181.) Cr fcheint im Spätjahre in warmere Gegenden, vielleicht nur an die Südfeite des Alpengebirges zu ziehen um dafelbft zu überwintern. So erfcheinen ges mwöhnlich im Dctober auf dem Bernhardsberge bey dem Klo: fter ganze Schaaren, die ſich a—5 Tage dort aufhalten und dann weiter ziehen. Nach der beftimmten VBerficherung des Heren von Salid in Marſchlins erfiheint diefer Vogel in Staubündten im April, niftet in einigen fehr hochliegenden Dörfern auf den Kirchthürmen, brütet im May und wenn ed die Witterung erlaubt noch einmal im Auguft und zieht im October fort. Dan fieht aber auch einzelne mitten im Winter. In den Gebirgen von Faucigny haben fie ihre Nefter an den fteilften Felswaͤnden, immer bod) über der Negion des Holzwuchſes. Früh morgens Taffen fie fih in die niedrigeren Gegenden und wohl bis dahin herab, wo man pflügt und grabt, um die Würmer und Snfeften, die ausgepflügt oder ausgegraben werden, aufzufuchen, Dies iſt denn auch faft der einzige Zeitpunft, wo ed mög: lich ift, ihrer habhaft zu werden, denn fie find außerft ſcheu 58 und vorfihtig und am Tage halten fie fich nur um die höche ften und unzuganglichen Gebirgögipfel auf. Gewöhnlich fliegen fie nur einzeln oder Familienweife mit einander , aber auch nicht felten mit den Alpendohlen, ( Corvus Pyrrho- corax) mit welchen fie oft verwechfelt werden. Gesners C. Sylvaticus. (C. Eremita Linn.) ift, wenn ihm nicht durch kuͤnſtliche Zurichtung irgend eined an: dern Vogeld damit ein Betrug gefpielt worden , Eein anderer Vogel als die Steinkraͤhe. 58. Schneekraͤhe. Corvus Pyrrhocorax. —nn Alpenfräge. Alpen- oder Bergdohle. Taͤfin, Fluͤetaͤfin. Dafi, Daͤhe. Chaͤfi (im Oberhaßli.) Chaͤchty (in Adel boden.) Alpkraͤy (in Ölarus.) Schnee:-Tahe (in Schwyz.) Schneekraͤy, Bergdule (in Appenzell.) DBernen (in Eraubündten.) Pason (bey Bellinzona.) Alprapp, Cho- car(in Wallis.) Kiefer, Ryeſtere (im Entlibuh.) La Tsuvat, Tohuat (im Cant. Freyburg. ) Gmel. Linn. I, p. 376. n. ı7. Pyrrhocorax Gesner Av. p. 508, Le Choucas des Alpes Brissou Ornith. II, p. 30. pl. 1. £. >. Buffon planch. enl.n. 531. Alpine Crow Latham I, ı. p. 183. n. ır. Ueberſ. I, p. 314. Bechſtein N. G. D. II, S. :250 Tafhenb. I, ©. 92. Mufeum der Naturgeſchichte Helvetiens n. 2. f. >. Wolf und Mevers Zafhenb. I, ©. 100. Voͤg. Deutſchl. 9.7. Schwarz, der Schwanz ind grimliche fibillernd. Der Schnabel citrongelb. Die Füße beym Männchen mennig: eoth mit fhwarzen Sohlen, bey den Weibchen bräunlich, bey den Jungen ganz fehwarz mit gelben Zußfohlen. Bey den ungen ift auch der Schnabel ſchwaͤrzlich und bloß an der Wurzel ded Unterfiefers gelblid. Lange ı Zuß 2 Zoll. Breite 2 Fuß 7 Zoll. Wird in allen Gegenden der Alpen, bie an die hoben Schneegebirge granzen in großen Schaaren angetroffen. Im 58 Sommer halten fie fih bey beiterm Wetter um die hohen fteilen Zelfen auf, in deren Spalten fie niften. Laffen fie fid) auf den Boden herab, fo kann man ficher auf bald ein- fallenden Negen und Sturm rechnen. Im Winter fommen fie in die Alpenthäler herab. Außerhalb der Alpengegenden fiebt man fie nur felten. Aus dem Berner Oberlande kom: men fie im Winter felten über Thun hervor. Doch zeigten fi 1786 im Anfange des Mayd, wo in den Gebirgen noch viel Schnee fiel, ein Paar diefer Vögel bey Bern. Sie nähren fih von Snfeften, Wirmern, Land: und Waſſerſchnecken, die fie mit den Schalen verfchlufen, von Saamen und Beeren, auch bey harter Winterfälte von Tan: nennadeln und Baumfnofpen, 59. Gartenkraͤhe. Corvus Pica (Linn.) Elſter. Atzel. Aegerſte. Agerift. Agasse (Cant. Waat und Freyburg), la Vaondeigear (Cant. Freyburg. ) Berta. (Teßin.) Gmel. Linn. I, p. 373 n. 13. Pica varia s. caudata Gesner Av. p. 666. La Pie Brisson Ornith. II, p. 35. Buffon pl. enl. n. 488. Magpye or Piapet Larham I, ı. p. 592. n. 29. Hleberf. I, 2. ©, 724. n, 29. Bechſtein N. G. D. HU, ©. 126% Taſchenb. I, ©. 93. Wolfund Meyers Tafhenb. I, ©. 104. Voͤg. Deutfhl. 9. ı. Schwarz, mit rothem und grünen Schiller. Bauch und Scähulterfedern weiß. Schwanz lang und Feilförmig. Länge 18 Zoll. Breite über 22 Zoll, Ueberall in den bewohnten Gegenden gemein. In den Gebirgen und großen Waldungen trifft man fie nicht an. 60, Eichelfrähe. Corvus glandarius. (Linn.) Holzheher. Haͤher. Gaͤkſer. Holzſchreyer. Haͤtzler. ie. Herrenvogel. Gagia. Teßin. Gmel. Linn. I, p. 368. n. 7. Pica glaudaria Gesner Ar. p. 672. 60 Le Brisson Ornith. II, g. 47. Buffon planch. enl. n. 481: Jay Latham I, 1. p. 384. n. ı9. leberf. I, 1. ©,318.n. 19. Deutfhe Ornithologie Heft IV. M. Bechſtein N. G. D. II, S. 1245. Talhend. I, ©. 9. Wolf und Meyers Taſchenbuch I, ©. 102. Grauroͤthlich. Die Deckfedern des erſten Gelenks der Schwungfedern blau, mit ſchwarzen und weißen kleinen ſchmalen Binden. Die langen Federn des Vorderkopfs rich— ten ſich wie ein Federbuſch auf, Länge 15 % Zoll, Breite 20 Zoll, Sm Sommer und Winter gemein. Sm Herbft auf den Obſtbaͤumen und Wiefen, bey vielem Schnee fucht er die Waͤlder. 67. Nußfrähe,. Corvus Caryocatactes. (Linn ) Tannenhäher. Birkhaͤher. Nußhaͤher. Le casse alogne ( Cant. Freyburg. ) Gmel. nn. I, p. 370.0 10: Caryocatactes Gesner Av. p. 237. Le Casse noix-nucifraga Brisson, Örnith. II, p. 59. pl. V. f. ı. Buffon planch. enl. n. 50. Nor-cracker Latham I, 1. p. 401. 0.36. Heberf. I, 1. ©, Saum 58, Deutfhe Ornithologie Heft XV. M. und W. Bechſtein N. G. DT, S. 1257. Zafhend. I, ©. 95. Wolf und Meyers Tafhend. I, ©. 105. 2. Deutfhl. 9. 15. Schwarzbraun und roſtbraun, weiß getropftz die Schwanz- federn ſchwarz mit weißen Spißen. Lange ı2 Zoll, Breite ı Fuß 9 Zoll. Sn den Bergländern, als im Emmenthal, im niedrigen Dberlande gemein. Er liebi die Wälder, befonderd die Bus chen und Eichhoͤlzer, befonders folche, wo viele Hafelftauden wachſen. Hafelnüffe find feine Tiebfie Nahrung. Es ift ducch die Grfahrung beftatiget, daß er fich bey den Haſel— ftauden felbft nicht die Zeit nimmt, die Nüffe aufzuhaden, 61 fondern in aller Eil fo viel verſchluckt als er in den Kropf bineinbringen kann, dann aber fortfliegt um an einem be: fondern Orte feinen Kropf audzuleeren und die Nüffe auf: zubaden. Dabey halt er fie zwifchen den Krallen und hadt auf der breiten Seite der Nuß, wo fie angewachfen war, ein Loch hinein, durch welches er nach und nach den Kern mit dem Schnabel berauslangt. Was er nicht fogleich vers zehrt , pflegt er zu verbergen. Das Nufhaden der Nüße hört man im Herbft oft weitfchallen. Im Späthherbft fin: det man Kropf und Magen immer voll Kerne von Eicheln. XV. NRadfe Coracias. Der Schnabel ift ftarf, gerade, Fegelförmig und mefferförmig mit etwas unterwärts gefrümmter Spike, Die Naſenloͤcher find unbedecft. Die Zunge ift knor⸗ pelig und gefpalten. Gangfüße. 55 find fehr fcheue Zugvoͤgel. Ihre Nahrung befteht meift aus Inſecten, Beeren und andern Baumfrichten. 62. Blaue Racke. Coracias Garrula. (Linn.) Mandelkrähe. Birkhaͤher. Mandelhäher. Blauhiher. Gmel. Lion. I, p. 5376. n.ı. Cornix czrulea Gesner Av. p. 770. Garrulus, Roller id. p. 674. Le rollier, Galgulus Brisson Ornith. II, p. 64. Rollier d’Europe Buffon planch. enl. n. 486. Garrolous Roller Latham I, 1. p. 40. nm. 1. Hebarf. I, nr. SH 357. D. 1. u Bechſtein N. G. D. II, ©. 1c82. Taſchenb. I. ©. 96. Wolf und Meyers Taſchenb. J, S. 106. Blaugruͤn; der Ruͤcken leberfarbig, hinter den Augen ein nackter Fleck. Beym Weibchen iſt Kopf, Bruſt und Bauch roͤthlichgrau, gruͤnblau überlaufen , Rüden und die hinterſten 62 Schwungfedern hellgrünbraun. Der ſchwanz ſchwaͤrzlichgruͤn blau uͤberlaufen. Die untere Seite der Flügel prachtig dun— telblau. Lange 1132 Zoll, Breite 2 Fuß. Wir feben diefen Vogel, der in der Schweiz eine große Seltenheit ift, nur bisweilen im Fruͤhling oder Herbft einzeln. So wurde er bey Thun und bey Snterladyen, ein andermal bey Doverdon gefchoffen, 63. Gelbe Racke. Coracias Galbula. (Bechst.) Solddrofel. Soldamfel. Widewall. Bülow. Kirſchvogel. Pfingſt⸗ vogel. Coracias Oriolus Scopoli Ann. I, p. 41. n. 45. Oriolus *) Galbula Gmel. Linn. I, p. 382. n. ı. Oriolus nidum suspendens Gesner Av. p. 684. Le Loriot Brisson Ornith. II, p. 320. Buffon planch. enl. n. 26. (Galve Tessin. ) Golden Oriol Latham I, 2. p 449: m. 1. Ueberſ. I, » &. 569. n. 45 Deutſche Ornithologie Heft I, M. und W. Bechſtein N. G. D. TI, ©. 1292. Taſchenb. I, ©. 97. Wolf und Meyers Tafhend. I, ©. 108, Voͤg. Deutfhl. 9.5. Das Männchen ift gelb; Zügel **5), Flügel und Schwanz ſchwarz, letzter an der Spiße auch gelb. Das Weibchen oben zeifiggein, unten ſchmutzig weißgrünlich mit braunen Strichen. Die Flügel fihwarzlichgrau ; der *) Das Gefchleht Oriolus befteht aus ausländiihen Arten, Bechſtein hat den Pirol davon gefrennf, und denfelben zu Coracias geftellf, welchem er auch im Schnabelbau ähnelt, ſchon Scopoli hat ihn unfer Coracias gebracht. Er hat indeg in. feiner Pebensart eben foviel mit der Gattung Oriolus gemein, und befonders auch den künſtlichen Neſtbau, eine Eigenfchaft fat aller Pirofe, fo auch die gelb und ſchwarze Farbe, welde die meiften Pirole haben, man Fann ihn daher eben fo gut zu den Pirofen rechnen, als zu Coracias. »*) Zügel. (lora) nennt man die farbigen oder naften Streifen, die fi von den Schnabeleden bis zu den Augen bey mandem Vogel binziehen, 65 Schwanz olivengrän mit gelber Spike, Sn über 9 Zoll. Die Flügel fpannen 16 Zoll. Sn der Gegend von Bern felten. In einigen Gegenden des Jura, 3. DB, bey Neuenburg und Biel brutet er, auch in den flachen Gegenden der Kantone Zürich, Argau und Bafel, fo wie in den wilden Berggegenden bey Matt und Elm im Glarnerlande, und in Uri, wo fie im Sommer Häufig in die Garten auf die Kirfhbaume Fommen. Mir erhielten ihn auch von Brienz. In der Naͤhe der Stadt Zuͤ— rich niften jährlich einige Paare, Gr koͤmmt in der Mitte Aprild an und verläßt und zu Ende des Septembers, XVI. Würger. Lanius. Der Schnabel ift gerade, ohne Wachshaut, an den Seiten fehr gedrückt, der Oberſchnabel an der Spike hackenfoͤrmig, vor derfelben mit einem zurück tretenden Winkel. Die Naſenloͤcher find mit Dors ftenfedern zum Theil bedeckt. Die Zunge ift geſpal⸗ ten. Die Füße mittelmäßig hoch und ſtark, bloß und ganz gefpalten. Die Flügel fehe Fur. Der Schwanz lang und keilförmig. Muthige und Fühne,, einige fogar raubfüchtige Vögel, Ihre Nahrung find Inſekten, Eleine Vögel und Säugethiere, In Geftalt und Lebensart ähneln fie am meiften den Kraͤhen. Ahr Aufenthalt find kleine Vorhoͤlzer und Gebüfche, die an Felder ftoffen, 64, Grauer Würger. Lanius excubitor. Gemeiner Würger. Großer grauer Wuͤrger. Neuntoͤdter. Dorn agerfie. Große Dornägerfie. Saagelfier. (Severlo Teßin.) 64 Gmel. Linn. I, p. 300. n. tı. Lanius cinereus major Gesrer. Av. p- 557- La pie-grieche grise Brisson Ornith. II, p. 141. Buffon planch. enl. n. 445. Great cinereous Shrike Latham I, 1. p. ı60. n. 4. Ueber. T, 1. pr 146.0: 2% Deutfhe Ornithologie Heft XVI. M. und W. Bechſtein N. G. D. IH, ©. 1306. Taſchenb. I, ©. 100. Wolf und Meyers Tafchend. I, ©. 87. Vög. Deutſchl. Heft 7. Der Sherleib afchgrau, an der Stirn ins Weipliche über; gebend. Die Flügel fehwarz mit zwey weißen Sleden, der Schwanz an den Seiten weiß, Lange 9 Zoll, Breite ı Fuß ı % Zoll. Sn der Gegend von Bern ziemlich gemein, doch mehr im Sommer ald im Herbfte. Bey Zürich am haufigften im Minter, Durch Verfolgung mancher Inſekten, wie 3 D. der Maulmwurfögrilien u. a, ein nüglicher Vogel. 65. Schwarzftirniger Würger. Lanius minor. Gmel. Linn. I. p. 408. u. 49. Pie-grieche d’Italie Buffon planch. enl. n. 32. Lesser greg Shrike Latham I, 1. p. 195. n. 50. Ueberſ. J, 1. S. 171. 2.50. Deutſche Ornithohbogie Heft XIX. M. und W. Behftein N. G. D. II, ©. 1319. Taſchenb. J. ©. ror. Wolf und Meyers Taſchenb. I, S. 88. Voͤg. Deutſchl. 9.20. Iſt dem vorigen ſehr ähnlich, nur etwas kleiner. Dee Schnabel ift fehr ftarf, mit einem großen Haden. Die Stirn iſt fehwarz, ein breiter fchwarzer Strich gebt durch jeded Auge. Kopf, Nafen, Hintertheil und die Seiten des Halſes, Ruͤcken und die obern Dedfedern des Schwanzes find afchgrau ; der ganze Unterleib weiß, Bruft und Seiten roſenroth überlaufen. Die Schwungfedern find ſchwarz, die vordern von der Wurzel an faft bis zur Hälfte weiß, daher ein weißer Fleck auf den Flügeln. Der Schwanz fit 65 Feilförmig , ſchwarz bis auf die zwey außerften Federn, die weiß find; bey dem Weibchen tft nur eine Seitenfeder des Schwanzed weiß. Er wurde ein einzigesmal in der Gegend von Zurich im September gefangen, fonft iſt er in der Schweiz unbefannt, 66, NRorhföpfiger Würger. Lanius ruficeps, Rother Neuntödter. Kleiner Warfengel mit dem rothen Kopfe, Lanius Collurio rufus Gmel. Linn. I, p. 501. y. La pie grieche rousse Brisson ÖOrnith. I, p. 147. Wood-Char Sbrike Latham I, ı. p. 169 m. 17. Ueberf, I, 2.09, 152.0: 19, Bechſtein N. G. DH, © 1327. Taſchenb. I, ©, 101. Wolf und Meyers Tafhend. I, ©. 39. Der Hinterkopf und Naden find rothbraun; der Rüden fihwargbraun; an beyden Seiten des Ruͤckens ein großer weißer Fleck. Flügel und Schwanz fihwarz, die aͤußerſten Schwansfedern etwad Fürzer und weiß, in der Mitte mit einem fohwarzen Fleck. Das Weibchen im Ganzen blaßer gefärbt, Länge 7 Zoll. Breite 11% Soll, Ziemlich ſelten, er erfcheint in der Schweiz in den Iek- ten Tagen des April und zieht zu Anfang des Herbſtmo— natd weg. 67. Rothruͤckiger Würger. Lanius spinitor- quus. (Bechst.) Dorndreher. Kleinere Neuntödter. Dornaͤgerſt— Lanius Collurio Gme]. Linn. I, p. 300. n. ı2. L’Ecorcheur Brisson Ornith, IL, p. ı5t. Buffon planch. enl..n..ZzıH ht. 2. Red bocked Shrike Latham Dar: p. 167. n. 15. Ueberf, I, 195&, 151, 0.75, : Deutfhe Drnithologie, Heft VIII. M. u. W. Bechſtein N. G. D. I, ©. 1333. Taſchenb. I, ©. 102, Wolf und Meyers Taſchenb. I, S. 90. Voͤg. Deutſchl- Har. 5 66 Das Männchen hat einen afchgrauen Kopf; der Ruͤ⸗ Ken und die Dedfedern der Flügel find rothbraun, Bruft and Bauch fhwach roſenroth. Beym Weibchen ift der Oberleib fehmußig roſtbraun, ſchwaͤch weiß und fihwarz: braun gewaͤſſert; Hals, Bruſt und Eeiten gelblich weiß mit Sunkelbraunen Wellenlinien. Die Sungen fehen im erften Sabre dem Weibchen ſehr aͤhnlich. Lange etwas über 6 Zoll, Breite ı2 Zoll. Ueberall in der Schweiz der gemeinfte Wuͤrger, ein Zug; vogel. Kömmt im April an und zieht im September oder Anfang Octoberd weg. Died ift eigentlich derjenige Vogel, welcher Käfer und andere Inſekten an die Dornen des Schwarz und Weißdorns anfpießt, die er erft verzehrt, wenn er eine volle Mahlzeit zufammengebracht bat, aber oft auch eins oder dad andere davon vergißt. Vierte Drdnung. Gingvdgel, Oscines. Der Schnabel ift Fegelförmig,, die Füße ſchwach mit freyen Zehen sum Hüpfen eingerichter. Sie le ben in Einweiberey. Naͤhren fi von Saamen, oder von Inſekten, oder auch von beyden zugleich. Shre ungen füttern fie aber nur mit Inſekten. Die meiften find Zugvögel. 67 Erfte Unterordnung, Sperlingsartige Vögel. Der Schnabel ift meiſt ftarf, ſtumpf oder zugeſpitzt, bey einigen an der Spitze gefreuzt. Sie freffen mehr Sau: men als Inſekten. XVII. Kernbeißer. Loxia. Der Schnabel ſtumpf kegelfoͤrmig, oben und un⸗ ten gewoͤlbt, an der Wurzel ſehr dick; die untere Kinnlade am Seitenrande eingebogen. Die Naſen⸗ loͤcher dicht an der Schnabelwurzel, klein und eyrund. Die Zunge ganz am Ende ſchraͤg abgeſchnitten. Sie naͤhren ſich von allerley Saamen, die ſie ſchaͤlen und von andern Pflanzenſtoffen. Erfte Familie. Kreuzſchnaͤbel. 68. Großſchnaͤbliger Kernbeißer. Loxia py- tiopsittacus. Großer Kreußfchnabel, Tannenpapagey. Chruͤtzvogel. Loxia Curvirostra major Gmel, Linn. I, 2. P. 843. m. 1. Y- Loxia Gesner Av. p: 568. Scherenſchnaͤblicher Kernbeißer Behftein Taſchenb. I, ©, 106, Kiefern Kreutzſchnabel Behftein N. G. D. DI, ©, 20, Wolf und Meyers Taſchenb. I, ©. 137. Naumann Nachtrage, 6 Heft, Taf. XLII, pag. 83. 84. M. u. W. Der Schnabel fehr ftarf, der Unterichnabel ftarf gemwölbt, die Spiben gefreuzt, obne daß die untere über den Rüden der obern hinausgeht. Die Farbe ift nach dem Alter ver: ſchieden; dad junge Männchen ift faft am ganzen Körper mennigroth, mit grau und gelb bin und wieder gemifcht, N 8 Die alten Maͤnnchen ſchmutzig olivengruͤn, am Kopf und Halfe grau, die Bruſt gruͤngelb und dad Weibchen iſt dun— kelgrau, auf dem Ruͤcken olivengruͤn uͤberlaufen, am Steiß zeiſiggruͤn. Laͤnge 657, Zoll. Breite ı2 Zoll, Die beften deutfchen Ornithologen trennen den groß: fihnablühten Kernbeißer von dem Heinen Greuzfchnabel, und geben befonders die vorzüglichere Größe, den dickern, we: niger gefreuzten Schnabel, den etwad abweichenden Ge: fang, und die verfihledene Zeit des Bruͤtens, ald abweiz chende Kennzeichen an. Das Letztere allein koͤnnte überzeuz gen; für und iſt ed noch nicht ausgemacht, daß es eine vom Krenzfchnabel verfchiedene Art ſey. Bid jest iſt und der großfchnablichte Kernbeißer ein einziged Mal vorgefom: men, und zwar im Herbft, wir Fönnen daher nicht fagen ob und wenn er bey uns brüte. 69, DE Kernbeißer, Loxia cur- virostra (Linn ) Kreuzſchnabel. Krüniß. nd (Becco in Croce Teßin.) Gmelin Linn. I, 2. p. 843. n. Le bec croise Brisson Ornith. In, p- 329. pl. XVII. £. 3. Buffon planch. enl. n. 218. The common Großsbill Latham II, 1. p. ı00. n. 1. Heberf. SR A Fichtenfreusfehnabel, Behflein N. G. D. UI, ©. 4. Kreuzfchnabliger Kernbeiber Beh ftein Tafchenb, I, S. 105. Wolfund Meyers Tafhend, I, ©. 140. Voͤg. Deutſchl. 9. 8. Der Schnaäbel kleiner, ald bey dem vorigen, beyde Kinn; laden etwad geſtreckt, an der Spitze Freuzweis vor einander hingebogen, die untere über den Rüden der obern hinaus— reichend. Die Farben-Abaͤnderung nach dem Alter und Ge: fchlecht, wie bey dem vorhergehenden. Lange 6 Zoll 8 Li: nien. Breite 10 7: Zoll. 69 Dad Muſeum in Bern beftgt auch diejenige Varietät die Bechftein (N. ®. D. II, ©. 10.) unfer dem Nahmen de8 Amerikaniſchen Kreußfihnabeld anfühet, und die Pennant in der Arct. Zoologie (überf. II, ©. 3235. n. 124.) befchrieben bat. Cie ift etwas Kleiner, als unfere gewöhnliche Kreuzſchnaͤbel und hat zwey ziemlich breite reins weiße Binden über die Flügel. Sie iſt aus biefiger Gegend. Der Eleinfchnablige Kernbeißer koͤmmt im Spatherbft aud nördlichen Gegenden und verfchwindet im May wieder, Seine Nahrung befteht in Tannen: und Fichtenfaamen, Gr ift febe gemein. Zweyte Familie Eigentliche Kernbeißer. 70, Rirfch: Kernbeißer. Loxia Cocco- thraustes (Linn.) Kirſchfink. Dickſchnabel. Kirſchkloͤpfer. (Frissone. Tefin.) Chirſenchlepfer. Chrieſichlepfer. Chrieſiſchneller. G mel. Linn. I, 2. p. 844. n. 2. Coccothraustes Gesner Av. p. 264. Le Gros bec Brisson Ornith. DI, p. 219. Buffon planch. enl. n. 99. 100. Gros-beak or Hawfinch Latham II, 1. p. 109. n. 4. Heberf. IL, I. p. 10%. 2.4: Deutfhe Drnitholvugie. Heft II. M ud W. Behkein N. G. D. III, S. 35. Taſchenbuch I, ©. 109, Wolf und Meyers Taſchenb. I, ©. 143. Graulich kaſtanienbraun; auf den Fluͤgeln ein weißer Querfleck; die mittleren Schwungfedern an der Spige ftumpf: edig abgeſchnitten; die Kehle fihwarz. Der Schnabel ſehr ſtark, oben und unten gewölbt. Lange 7 Zoll. Breite fait ı2 Zoll. Die Farben des Weibchens find weniger Iebhaft, im Ganzen grauer, ald bey den Männchen. 70 Ziemlich gemein, im Sommer in gebirgichten Laubhoͤl⸗ zern, im Herbſt ſtreicht er in großen Schaaren und ſucht Bucheckern und Hagebuchenſaamen auf, im Winter koͤmmt er in die Gärten. 71. Grüner Kernbeißer, Loxia Chloris (Linn, Grünfinf. Grünling. La verdannart (GC, Freyburg. ) Gmel. Linn. 1, 2. p. 854. n. 27. Chloris Gesner Av. p. 247. Le verdier Brisson Ornith. II, p. 19. Buffon planch. enl. n. 267. f. 2. Greenfinch Latham II, 1. p. 134. n. 36. Ueberſ. II, * ©. 127. n. 36. Deutfbe Drnithologie Heft XV. M. und W. Behflein N. G. D. MI, S. 45. Taſchenbuch I, ©. 110. Wolf und Meyers Taſchenb. I, ©. 144. Voͤg. Deutſchl. H. 4. Der Schnabel ſtark, oben und unten gewoͤlbt. Die Hauptfarbe ijt olivengeun, bey dem Mannchen mehr ins aelbe, beym Weibchen ins Graue ziehend. Die dußern Schwung: und Schwanzfedern haben viel Gelbes. Die Süße fleifchfarbig. Lange 6 Zoll. Breite 10 Zoll. Sm Sommer in Fleinen Laubbölzern auch bey Zaunen und Baumgarten. Sm Herbſt wird er auf den Zinkenhütten häufig gefangen, Im Winter zeigt er fich feltener. 72. Girlitz Kernbeißer. Loxia Serinus (Scopoli.) Hirngrille. Zademli. Shwäderli, Scopoli Ann. I. p. 205. Fringilla Serinus Gmel. Linn. I, 2. p. 908. n. ı7. Serinus Gesner Av. p. 249. Le Serin Brisson Ornith. II, p. 179. Buffon planch. enl. n. 658. £ 1. Serin-Finch Latham IH, 1. p. 296. n. 63. Ueberſ. I, ©. 287, n. 63. TI Girlitz oder Girlitz-⸗Haͤnfling Behftein N. G. D. II, ©. 156. Taf. 33. f. 1. Gitronenfinf (Fringilla Citrinella et Serious) Bechſtein Tas ſchenb. I, ©. 123. wo diefer Vogel noch fehr irrig mit dem Gitronenfinf, Fr. Citrinella für eins gehalten wird. Wolf und Meyers Taſchenb. I, ©. 146. V. Deutfhl. 9.7. Gruͤngelb; der Oberleib fchwärzlich und rothgrau gefleckt; uͤber die Fluͤgel eine gelbgruͤne und roͤthlichgelbe Binde; das Maͤnnchen am Unterleibe hoch gruͤngelb, dad Weibchen blaf: fer und dunkelbraun geflekt. Länge 472 Zoll. Breite 8 Zoll. In den waͤrmern Gegenden der Schweiz 5. B. längs dem Sura, wo er brütet, in Bündten bey Maland und Chur nicht felten , bey Bellinzona und andern Orten in Obft; und Baumgarten, die mit Hedengebüfch umgeben find. Im Minter iſt er gar nicht zu ſehen. Dritte Familie. Dompfaffen. 73. Rothbrüftiger Kernbeißer. Loxia Pyir- hula (Linn.) Gimpel. Dompfaff. Blutfink. Güder Kicker. Sud. Le pivoine (CE, Maat.) Le pecaboton (C. Freyburg.) Gmel. Linn. 1, 2. p. 846. n. 4. Rubicilla s. pyrrhula Gesner Av. p. 701. Le Bouvreuil Brisson Ornith. Il. p.24. Buffon planch. enl. n. 145. The Bullfinch Latham UI, 1. p. 145. m. 51. Ueberſ. U, 1. ©, 135. n. 51. Deutfhe Srnithologie Heft V. M. und W. Der rothbräftige Gimpel Bech ſtein N. G. D. III, ©. 55. Gelehriger Kernbeißer Bechſtein Zafhend. I, ©. 111. Wolf und Mevers Tafhend. I, ©. 147. Voͤg. Deutſchl. 9. 1. Kopf, Flügel und Schwanz fehillernd ſchwarz. Die Ded- federn des Schwanzes weiß. Der Oberleib dunkelaſchgrau. Dad Männchen am Unterleibe roth, dad Weibchen röthlich- 7: grau. Der Schnabel kurz, ſtark gewoͤlbt, ſehr ſtumpf und an der obern Kinnlade eingeſchnitten. Lange 6 Zoll. Breite 11 Zoll, Mir befiren davon einige befondere Spielarten, nemlich: a. Eine faft ganz weiße, mit fehwarzen Fluͤgeln und Schwanz. b. Sine röthlich graue, weiß gefledte, mit ſchwarzen Sllz geln und Schwanz. ce. Eine ſchwarze, am Unterleibe dunkel rothbraune, wel- che diefe Farbe nach und nach im Kaficht angenome men bat. Diefer allgentein bekannte Vogel ift befonderd im KHerbft an den Mogelbeeren (Sorb. aucupar.) zu finden. Gonft find die mit Nadelholz gemifchten Yaubwaldungen fein Auf: enthalt. Bleibt auch im Winter bey uns. NVIR Sir. Gringtila. "(Einn;) Der Schnabel ıft Fegelfürmig , nicht fo dick und geftreckter , als bey den Kernbeißern, mit gleich lanz gen, unausgeſchnittenen Sinnladen. Die Naſenloͤ— cher bedeckt. Die Zunge fleiſchig, ſpießfoͤrmig, hin⸗ ten rundlich, an der Spitze hornhaͤutig und etwas geſchliſſfen. Der Leib geſtreckt, und ſchlank. Sie naͤhren ſich entweder blos von Saͤmereyen oder zu— gleich auch von Inſekten. Die Saamen ſchaͤlen fie vor dem Verſchlucken. Erſte Familie. Eigentliche Finken. Mit rundem, geſtreckten, dickern und ſtumpf zugeſpitztem Schnabel. 23 Sie näbren ſich von Inſekten, und won oͤhligen und meh: ligen Saamen, füttern aber ihre Zungen bloß mit Inſekten aus dem Schnabel, 74 Buchfink. Fringilla caelebs (Linn, ) Gmel. Linn. I, 2. p. goı. n. 2. Friogilla Gesner Av. p. 372. Le pincon Brisson Ornith. IIT, p. 148. Buffon planch. enl. n.54.£ ı. Chaffiach Latham II, x p. 357.2. 10 Hebef. I, 1. ©. 250. n. 10. Bechftein N. G. D. IT, ©. 75. Taſchenbuch I, ©. 113. Wolf und Meyers Tafchend. I, S.79. Voͤg. Deutfhl. 9. 6. Die Zlügel find ſchwarz, mit zwey weißen Querftreifen über den obern Zheil bin, Die Schwanzfedern fchwarz , wovon die 5 dußerften einen weißen Laͤngsfleck haben, der an der dritten aber fehr Elein ift. Der Oberleib braun, oliz vengruͤn überlaufen. Der Unterleib beym Männchen röth: Vich braun, beym Weibchen vöthlih grau. Lange 6 42 Zoll, Breite 10 Zoll. Der Schnabel ift im Winter weiß, im Frühling blau, Allgemein befannt und haufig. Sin Herbft ftreichen fie ſchaa— renweife und werden in Menge gefangen. Im Winter blei: ben fie und zeigen fich gewöhnlich den Dörfern und Höfen, felbft in den Städten. In Berggegenden zieht dad Weib— chen weg. 75. Bergfink. Fringilla montifringilla. (Linn.) Tannenfink. Waldfink. Käfler. (Montano Tessin. ) Gmel. Linn..I, 2. p. 902. n. 4. Montifringilla s. fringilla moutana Gesner. Av. p. 374- Le pincon d’Ardennes Brisson Ornith. III, p. 155. Buffon planch. enl. n. 54. £. 2. The Brambliog Latham II, 1. p. 26:1. n, 13. Hebert. I, rs, ©. 254. n, 13. 14 Deutſche Drnitbologie Heft VII. M. und W. Bechſtein N. G. D. II, ©, 97. Taſchenb. I, ©. 115. Wolf und Meyers Tafhenb.I, ©. 151. Die innern Dedfedern der Flügel find hochgelb. Bruft und Schultern orangegelb. Am Männchen der Kopf ſchwarz, mit roftfarbiger Einfaffung der Federn, am Weibchen roth— grau. Länge 6 4, Zoll. Breite 10 Zoll, Sm Spatberbft und Winter bey vielem Schnee und Fal: fer Witterung kommen fie in großer Menge in unfere Ge; gend, und werden häufig bey den Finkenhuͤtten gefangen. Here Sprüngli fagt in feinen Manuferipten auch im Som— mer in der Schweiz, 3. B. im Emmenthal, allein wir haben alle Urſache an diefer Nachricht zu zweifeln, da er fonft nirgends im Sommer gefehen wird. "6. Hausfint, Fringilla domestica (Linn.) Hausfverling. Hausſpatz. Spaß. Gmel. Lion. I, 2. p. 925. u. 86. Passer Gesner Av. p. 618. Le moineau frane Brisson Ornith. DI. p. 7: Buffon pl. en]. n..6.# u. n. 55. House sparrow Latham Il, 1. p, 248. m. L teberf. II, x, ©. 247. Behftein N. 6. D. II, ©. 107. Taſchenb. I, ©. 116. Wolf und Meyers Taſchenb. I, S. 156. Voͤg. Deutfhl, 9. 18, Der Kopf afıhgrau. Der Oberleib rothbraun und ſchwarz gefleckt; an der Kehle fhwarz. Die Flügel und der Schwanz dunkelbraun, über den Flügeln cine einfache weiße Binde, Lange 5 Zoll 10 Linien. Die Flügel fpannen 8 Zoll 9 Finien. | Wir befißen davon eine grauweiße Abänderung, die in biefigee Gegend nicht felten vorkoͤmmt. 73 77. Feldfink. Fringilla montana. (Linn.) Seldfperling. Feldſpatz. Baumſpatz. Gmel. Linn. I, 2. p. 925. n. 37. Le moineau de montagne, Passer montanus Brisson Ornith, I, p. 79. Friquet Buffon planch. enl. n. 267. £. ı. The Tree-Sparrow Latham Il, ı. p. 252. n. 2. Ueberſ. II, 1. P. 245 n. 2. Deutfhe Drnithologie. Heft XI. M. und W. Bechſtein N. G. D. II, ©. 124. Taſchenb. I. ©. 113. Ringelfink Wolf und Meyers Taſchenb. I, ©. 158. Der Kopf Fupferrothbraun. Flügel und Schwanz duns Felbraun, Rüden ſchwarz und roftfarbig gefledt, über die Slügel zwey weiße Streifen, Länge 5% Zoll. Breite 8 Zoll. Sn den Wäldern und Baumgarten auf den Bäumen in deren Löchern er niftet. Nicht fo baufig ald der Hausfink, wird aber im Herbft bey den Finkenhütten in Menge ges fangen. Sn den Gebirgen findet er fich böher hinauf ald der vorhergehende. 78. Graufink. Fringilla Petronia. (Linn.) Steinfinf. Gmel. Linn. I, 2. p. 919. n. 30. Le moineau de bois, Passer silvestris Brisson Örnith. III, p. 88. planch. V. £. ı. La Soulcie Buffon planch. enl. n. 225. The Ring-Sparrow Latham II, ı. p. 254. n. 4. Heberf. II, 1. ©, 248. Bechſtein N. G. D. II, ©. 155. Taſchenb. I, ©. 120, Wolf und Meyers Tafhenbuh I, S. 160. Ueber den Augen ein gelblicher Streifen. Der Oberleib it graubraun mit ſchwarzbraunen und weißlichen Langöfleden. Der Unterleib weißlich, mit bräunlichen Laͤngsflecken; an der Kehle ein gelber Fleck. An der Spiße der Seiten— "6 ſchwanzfedern ein weißer Fleck. Lange 5% Zoll. Breite 8 30U 10 Linien. Sm Ganzen nicht gemein. Man fieht fie indeffen nur einzeln im Frühling und Herbſt, bisweilen in Gefellfchaft der Haudfperlinge. Im Herbft werden fie bey den Finfen: bütten gefangen. 79: Schneefint, Fringilla nivalis. (Linn.) 'G mel. Linn. ap. 9ır. 0. 31 Le pincon de neige ou la Niverolle Brisson Örnith. III, p. 162. pl. XV. f. 1. Buffon Ois IV, p. 136. The Snow-Finch Latham Il, ı. p. 264. n. ı5. Ueberf. IT, 1. P. 259. n. 15. Bechſtein N. G. D. IN, ©. 156: Taſchenb. I, ©. 120. Wolf und Meyers Taſchenb. 1, ©. 161. daumann Nacträge 3. Heft. Taf. XX. A. Fig. 18. Der Kopf ift aſchgrau, der Rüden graubraun, die vor: dern Schwungfedern fchwarz, die hintern und die Dedfedern der Flügel weiß. Die Kehle ſchwarz *). Bruft, Bauch und Steiß weiß. Die außerften Schwanzfedern ganz weiß, die übrigen weiß mit ſchwaͤrzen Fleden an der Spiße, die benden mittelften ganz ſchwarz. Doc andert diefe Faͤrbung der Schwanzfedern mehr oder weniger ab. Die Füße ſchwarz. Der Schnabel wahrfcheinlicy nach Verſchiedenheit des Ge: ſchlechts oder Alters ſchwarz oder gelb. Laͤnge 7 % Zoll, Breite 12 % Zoll, Gin etgentlichee Alpenvogel, der nur in den böchften bewohnten Thalern der Hochgebirge, z. B. Urfern, und mehr nod) in den an den ewigen Schnee granzenden Gindden derfelben fich aufbalt. Hier fiebt man fie im Sommer in ) Es ift fonderbar, Daß in Feiner von den Befchreibungen dieſes Vogels, Die ich vergleihe, außer der Bechfieinifhen (N, ©. D. li. ©. 158.) der fhwarzen Kehle erwähnt wird« 71 Heinen Schaaren umher fliegen, woben fie nur kurz abge: brochene , ihnen ganz eigene Pfeiftöne hören laffen. So fa: ben wir fie 3. B. in den fraurigen Gindden ded Gemmi— Daffes mehrmald. Auf dem Grimfel bey dem Cpithal, auf dem Simplon beym Spithal, fehen wir fie auch herumfliegen und auf der Erde hüpfen, wie unfere gemeinen Finfen im Winter; an beyden Drten, fo wie beym Klofter auf dem großen Bernhard niften und brüten fie in und an diefen Ge: bäuden. Sm Klofter ded großen Bernhards fliegen fie in Gängen aus und ein, und werden dafelbft im Winter mit allerley Samen , befonderd mit Neid, den man ihnen jtreuf, genahrt. Den Neid wilfen fie aus den im Gange liegenden Saͤcken mit ihren Schnäbeln felbit heraus zu Elauben, Außer: dem nahren fie fi, im Sommer auch von Inſekten. Sprüngli fand den Magen eines folchen Vogels ganz mit den Reſten Eleiner Käfer angefüllt. Nur wahrend der Begattungdzeit, die fie immer auf den böchften Gipfeln, nahe beym Schnee zubringen, ſieht man fie fich Paarweis zufammen halten, Sie bauen ihre Neſter nach der Verfiherung eined Alpen: jägerd auf die Erde und legen bis 6 Eyer, die weiß und braun gefleft find. So bald die Jungen fliegen koͤn— nen, fliegen fie dem Schnee nah, bis in die höchften Regionen. Im Frühling bey naffent, großflodigem Schnee wetter laffen fie fich wohl in Eleinern und größern Schaaren in die bewohnten Alpenthäler herab. Nie fegen fie ſich auf Bäume, fondern immer auf die Erde. Beym Auffiuge, befonderd nach einem Schuß, fihmwingen fie fich fogleich in die Höbe, und nach einem weiten Umkreiſe laffen fie fich wieder gerade auf die Erde nieder, In Tſchangnau tim Emmenthale, follen fie nach dem Be richt eines dortigen Jaͤgers auch bruten? An den niedrigen Gegenden find fie ganz unbefannt, 78 Zweyte Familie Danflinge Me rundem, kuͤrzern und kurzzugeſpitztem Schnabel. Sie naͤhren ſich von oͤhligen Saͤmereyen, die fie eine Zeitlang im Kropfe einweichen, Ihre ungen füttern fie aus dem Kropfe, 80, Hanffinf, Fringilla Cannabina. (Linn.) Hanfling. BIuthänfling. ( Fenete. Tessin. ) Gmel. Linn. I, 2. p. 916. n. 28. Fringilla Linota Gmel. Linn. I, 2. p. 916. n. 67. Der graue Hanfling,. Das einjährige Maͤnnchen. Linaria Gesner Av. p. 567. Linaria rubra major La grande linotte de vignes Linaria, Linotte Brisson ib, p. 151. t: Brisson Orn. III, p. 135%. La grande linotte de vignes Buffon pl. enl. m. 485. f. r«; i La Linotte 4 n. ı51./£. 1. The greater Redpole - Latham]l, 1. P. 304. n. 74. P. 305. n. 75. The linnet J Ueberſ. I, 1. S. 294. n. 74: S. 291. n. 73. Bechſtein N. G. D. III, ©, 141. Taſchenb. I, ©. 121. Wolf und Meyers Taſchenb. I, ©. 165. Voͤg. Deutſchl. 9.5; Die vordern Schwungfedern und die Schwanzfedern find ſchwarz, an beyden Rändern weiß. Beym alten (menig- tens dreyjaͤhrigen) Mannchen (Bluthanfling, Fr. Can- nabina (Linn) ift Stirn und Bruft blutroth. Die einjährigen Männchen (grauer Hanfling, Fr. Linota Gmel. Linn) haben auf dem Kopfe gar nichtd rothes, und eine hellroſtfarbige Bruſt. Am Weibchen ift der ganze Dberleib grau, die Bruſt röthlich weiß graubraun gefledt, Länge etwa über 5 Zoll. Breite 9 Zol, Die Verfchiedenheit der Farbung , die man beym Mann: hen bemerkt, und die bloß vom Alter und der Jahrszeit abhängt, Hat veranlaßt, die jungern und altern Männchen 79 lange ald zwey verfchiedene Arten zu betrachten. Bechftein hat diefen Irrthum deutlich dargethan und die dadurd) ver: anlaßte Verwirrung in den Ornithologien audeinandergefegt. Sie werden im Sommer in bergichten Laubhölzern, im Herbft auf dem Strich haufig gefangen, wo man fie danti in Erlengebüfchen oder auf Difteln antrift, und ziehen im Winter umber. Dritte Samilie Beifige Mit einem dünnern , an den Seiten etwas zuſam— mengedrückten, ſcharf und lang zugefpißten Schnabel. Sie freffen bloß oͤhlige Saͤmereyen und füttern auch ihre Sungen damit aus dem Kropfe. 81. Diftelzeifig. Fringilla Carduelis. (Linn.) Diefielfinf, Etiegliß. Diftler. Ravarino (Cant. Teßin.) G meld Linn.T, 2 P. 905.n. 7: Carduelis Gesner Av. p. 235. Le Chardonneret Brisson Ora. III, p. 53. Buffon planch. enltn. Zu Esz: Goläfinch Latham Il, 1. p. 28ı. n. 51. Heberf. II, x. & 274. D. 51. Bechſtein N. G. D. II, ©, 200. Taſchenb. I, ©. 125. Wolf und Meyers Taſchenb. I, ©. 167. Rings um die GSchnabelwurzel herum hochroth. Die Schwungfedern auf der fihmalen Fahne mit einer golögelben Kante. Die zwey Außerfien Schwanzfedern in der Mitte, die übrigen an der Spike weiß. Lange 5% Zoll, Breite 9 Zoll. Man macht bey und einen Unterfchied zwifchen Berg: und gemeinem Diftler. Sener ift etwad erößer, röther em Kopf und uͤberhaupt fehöner, ald der andere, und hält fih mehr in bergichten Gegenden auf, Diefer Unterfchied ift go bloß zufällig, und mag, wie Pechjtein meint, feinen Grund darin haben, daß gewiſſe Gegenden, vielleicht wegen der Temperatur der Luft, oder wegen bäufigern und nahrhaf: teren Autterd ihrem Wachsthum und Gedeiben günftiger find, als andere, Ueberhaupt ift diefe Art zu allen Zeiten, vornehmlich aber im Herbſt gemein in Baumgarten, Vorhoͤlzern, auf Wiefen und Feldern, Es iſt allgemein bekannt, daß’ fich mit dem Diftler und Ganarienpogel leicht Baftarde erzeugen laffen. Baftarde pfle— gen in der Negel unfruchtbar zu ſeyn; allein aus diefer Ver: mifchung entftehen zuweilen fruchtbare, wenigftend Eher Te: gende. Sprüngli befaß einen folchen Baftard vom Diftler und Ganarienvogel. Diefer pflegte fih im Frühling alle Ze: dern an der Bruſt auszurupfen und Syer zu legen. Das erfiental legte er den ganzen Gommer hindurch nach und nach über 30 Ever, aber bruten wollte er nie. Derfelbe Vogel fang auch fehr Tieblich und Ternte eine Melodie gut nachpfeiffen. 82. Erlenfinf, Fringilla Spinus (Linn.) zeifig. Zeischen. Ziesli. Zinsli. Gmel. Einn.T, 2. P. 9rd. 0,05, Aranthis avicula Gesner Av. p. ı. Le Tarin, Ligurinus Brisson Ornith. IH. p. 65. Buffon planch. enl. 485. £. 5. Sisbin Latham II, ı, p. 289. n. 58. Ueberſ. II, ©. 281. no. 58. Bechſtein N. G. D. III ©. 220. Taſchenb. I, ©. 127. Wolf und Meyers Taſchenbuch I, ©. 170. Die Hauptfarbe zeiſiggruͤn. Die ſchwaͤrzen Schwungfe— dern find in der Mitte und die Schwanzfedern an der Wur— zel gelb. Beym Mannchen Scheitel und Kehle ſchwarz. Länge 4 34 Zoll. Breite 7 2% Zoll. 81 Nicht felten im Sommer und Winter, Am Sommer in den GSchwarzwäldern, wo fie fehr wahrfcheinlich zuweilen niften, obfchon dad Neft noch nicht gefunden worden. Im Herbft ftreichen fie fehaarenweife in die Gegenden, wo viele Selen find, deren Saamen fie lieben, 83. Leinfink. Fringilla linaria. (Linn.) Flachsfink. Bergzeiſig. Rebſchoͤßli. Blutſchoͤßli. Gmel, Lion. I, 2. p. 917. n. 29. Linaria rubra Gesner Av. p. 568. Petite Linotte de vignes - ; ; Ornith. III, p. 138. Linaria rubra minor Hi —— P.: 138 Sizerin, ou petite linotte de vignes Buffon. planch. enl. n. 151. 6 2. Lesser Redpole Latham, II, ı. p. 305. u. 75. Ueberſ. II, 1. ©. 595. n. 75. Bechſtein N. G. D. U, ©. 591. Ornith. Taſchenb. I, ©. 13. Wolf und Meyers Taſchenb. I, ©. ızı. Schwung, und Schwanzfedern dunkelbraun. Ueber die Flügel laufen zwey weiße Duerftreifen, Die Kehle fihwarz. Der Scheitel roth, am Männchen auch die Bruſt. Bey dem Meibchen ift der rothe Fle auf der Scheitel Eleiner, Ben den Jungen fehlt dad Rothe auf Kopf und Bruft ganz. Lange 5 4, Zoll. Breite 8 Zoll, Sm Herbft und Winter zeigen fie fich fihaarweife, und ftreichen durch, doch nicht alle Sabre gleich) zahlreih. So zeigten fich im Winter 1777—ı1778. den ganzen Winter große Schaaren bey Bern und Laufanne, Im Herbft 1810. wurz den bey Bern unfäglich viele auf den Finkenhuͤtten gefangen. In den wärmern Gegenden der Schweiz 3. B. bey Biel brü- ten fie. In Oberwallis fahen wir fie im Auguft (1807) häufig von einem Zaune zum andern fliegen. ß 82 84. Cittonenfin®, Fringilla Citrinella. (Linn.) Ciprinlein. Schneevdgeli, Gmel. Lion. I, 2. p. go&. m. ib. Citrinella Gesner Av. p. 248. Le Serin d’Italie. Serinus italicus Brisson Ornith. III, p. 182. Le venturon de Provence Buffon planch. enl. n. 658. f. 2. *) The Citril Finch Latham Il, ı. p. 287. n. 64. Ueberſ. II, ı. ©. 288. n. 64. Gitronzeifig, Fr. brumalis Bechſtein N. 6. D. III, ©. 240. T. 35. fi 5. Gteinmüller in der Alpine I, ©. 238. Wolf und Meyers Taſchenb. I, ©. ı75. Voͤg. Deutſchl. H. 10. Die Hauptfarbe ift gelbgruͤn, an der Bruſt ungefledt, Hinterkopf, Hinterhald, Seitenhald aſchgrau. Länge 4% Zoll. Breite 7 Zoll. In den Gebirgen 3. B. am Gurnigel niften fie auf den Tannen, fonft unter den Dachern der Sennhuͤtten; im Herbft Fommen fie fehaarenweis in die niedern Gegenden herab, wo man fie ald Vorboten des Schnees betrachtet, daher der Nahme: Schneevägeli. An der Gegend von Bern ftreis chen fie auch im Frühling vorbey. Im Herbft werden fie ziemlich) baufia bey den Finfenhütten gefangen, zumal in der Gegend von Thun. Im Winter find fie nicht dm, XIX. Ammen Emberiza. Der Schnabel ift faſt Fegelförmig und gerade. Die obere Kinnlade an der Spitze ungleich und ein ) Obgleih Here Steinmülfer (Alpina I, ©, 244. und 293.) diefes Synonim in unferm Verzeichniffe der Schweizerifhen DVö- gel von 1804. für unrichfig erklärt, fo fegen wir es dennoch wider ber. Wenn Herr Steinmüller die fehr gute Abbildung dies Vogels in den planch. enl. jemals gefehen hätte, würde er gewiß Die Behauptung: Büffon habe die wahre Friugilla eitri- nella gar nicht gekannt, fih erſpart haben. 83 wenig zufammengedrückt, die untere an den Seiten eingebogen oder verengert, Die obere fehmaler als die untere; beyde an der Wurzel untermärts etwas don einander abftehbend. Am Gaumen cine harte Erhoͤ— hung. Die rundlichen Naſenloͤcher liegen an der Wur— jel des Schnabels, Die Zunge iſt gefpaften. Die Hinterzehe meift mit kurzer, gekruͤmmter Kralle. Sie naͤhren ſich vorzüglich von mehligen Vflanzenfaamen und von Inſekten und wohnen in Waldern und Garten, 85. Goldammer. Emberiza Citrinella (Linn.) Gemeiner Emmerling. Gilberig. - Emmeris. (Spajardo, Tessin, ) Gmel: Linn. I, 2. p. 870. n. 5. f Emberiza flava Gesner Av. p. 628. Le bruant Brisson Ornith. Ill, p. 258. Buffon plauch. enl. nm. 30. f. 1. Yellow Bunting Latham I, :. p. 170. n. 7. Ueberſ. II, 1. . ©, 167. n. 7. Deutfhe Drnithologie Heft XIV. M, Behftein R. 6. D. UI, ©. 252. Taſchenb. I, ©. 132. Wolf und Meyers Tafhend. I, ©. 173. Voͤg. Deutſchl. 9.9. Am Vorderleibe ganz oder zum Theil goldgelb. Das Männchen am Kopfe faft ganz goldgelb; das Weibchen aber mit braun und olivenbraun gemifcht; Die Schwanzfedern fihwärzlich, die zwey dußern mit einem weißen Feilförmigen Flecken an derinnern Seite, Lange 6% Zoll. Die Flügel fpannen 10 !2 Zoll, Am Sommer allenthalben in den Waldern, im Winter auf den Straßen und bey den Dörfern unter den Haus: ſperlingen. 04 86. Grauammer, Emberiza miliaria (Linn.) Gerfienammer. Großer Ammer. Doppelter Gilberig. Gmel. Linn. I, 2. p. 868. n. 3. Emberiza alba Gesner Av. p. 629. Le Proyer, Cynchramus Brisson ÖOrnith. 11], p. 292. Buffon planch. enl. n. 232. Common Bunung Latham U, 1. p. ı71. m. 8. Ueberſ. II, 1. ©, ı69. n. 8. Bechſtein N. ©. D. II, ©. 262. Taſchenb. 1, ©. 155. Wolf und Mevers Taſchenb. I, ©. 180. Der Schnabel ſtark; Oberleib roͤthlich grau, mit ſchwarz⸗ btaunen Laͤngsflecken und Fluͤgeln. Unterleib, weißlich, auf der Bruſt mit fchwarzbraunen Flecken. Länge 7 Zoll. Breite 11 Zoll, Das Weibchen ift ein wenig Fleiner, auf dem Bürzel und den oberen Dedfedern des Schwanzed rothgelbgrau. Die Schwanzfedern mit weißlicher Ginfaffung. Zeigt fih, gewöhnlich nur im Herbft einzeln, nie in Schaaren, % 87. Rohrammer, Emberiza Schoeniclus (Linn.) Moosemmerling. Rohrſperling. Rohrſpatz. (Crie Tessin. ) Gmel. Lion. 1, 2. p. 88ı. n, ı7. Passer harundinarius Gesner Av. p. 627. L’Ortolan de roseaux ,„ Hortulanus arundinaceus Brisson Ornith. MI, p. 274. Buffon planch. enl, n. 247. f. 2. Männchen. 497. f. 1. Weibchen. The Reed-Bunting Latham II, ı, p. 173. n. 9. Heberf. IE, 1. ©, ı70. n. 9. Bechſtein N. G. D. IT, ©. 269. Taſchenb. I, ©. 139. Wolf und Meyers Tafhenbuh I, ©. 181, ' Der Oberleib mit fhwarzbraunen Längdfleden und roft; farbigen und röthlidyweißen breiten Raͤndern; der Schwanz fchwarzbraun, an den beyden Außern Federn mit einem keil— förmigen weißen Fleck. Kopf und Kehle beym Männchen 85 ſchwarz, beym Weibchen roftbraun mit ſchwarzen Sleden. Die jungen Männchen fehen den Weibchen ahnlich, Lange 53, Zoll, Breite g Zoll. Sn fumpfigen Gegenden, und an den Seen ziemlich ges mein. Gr ftreichet mit andern Ammern. Sein Aufenthalt im ftärfften Winter ift und unbekannt, im Anfang Novem⸗ ber ift er oft noch da, 88. Gartenammer. Emberiza hortulana, (Linn.) Ortolan. Gmel. Linn. I, a. p. 869. n. 4. Mortulana Gesner Av. p. 774- L’Ortolan Brisson Ornith. III, p. 269. Buffon planch:. enl. n. 247. k. r. Black-Bunting Latham Il, 1. p. 167.n. 5. Ueberſ. II, x ©. 164: n. 5. Bechſtein N. G. D. II, ©. 285. T. 6. Taſchenb. I, ©. 134- Wolf und Meyers Tarhenb. I, ©. 134. Vög. Deutfhl. 9. 17 Kopf, Dber: und Unterhald graulich olivengruͤn, die Keble fehwefelgelb. Schnabel und Füße fleifchfarbig. Die Schwanzfedern fehwärzlich , die benden weißen Geitenfedern nach außen ſchwarz. Länge 6% Zoll, Breite 10 Zoll. Dr. Schinz erhielt ihn nur einmal aus der Gegend von Neuenburg, wo er unbekannt war. 89. Zaunammer, Emberiza Cirlus. (Linn.) Zirlammer. Hedenammer. Dfeifammer. Fruͤhlingsammer. Zaungilberig. Waldenmeris. G mel. Linn. I, 2. p. 879. Le bruanı de haye, Emberiza Sepiaria Brisson Ornith. III, p- 263. Buffon planch. enl. n. 655. f. ı. 2. Cirl Bunting Latham II, 1. p. 190. n. 26. Ueberſ. II, u S. 184. n. 26. £ 45.M. und ©. E. Elzathorax Bechſtein N. ©. D. II. ©, 292. T. VII, Taſchenb. I, ©. 155. Wolf und Meyers Taſchenb. IT, S. 185. Voͤg. Deutſchl. 9. 18, 56 Die Oberbruft olivengein. Beym Männchen die Kehle fhwarz, beym Weibchen braunlich,, zuweilen fchwärzlich geflekt; die Gurgel bey jenem goldgelb, bey diefem blaß— gelb. Der Schwanz iſt fchwarz, die zwey dußern Federn mit einem keilfoͤrmigen weißen led. Lange 6 Zoll, Breite 9 Zoll. Auf Wieſen und an Zaunen, befondees an wafferreichen Drten, in unferer Gegend ziemlich felten. Sie koͤmmt im April! und zieht im Herbſt weg. 90. Zippammer, Emberiza Cia. (Linn.) Wieſenammer. Bartammer. Wieſenmerz. Eteinemmerling. Rothammer. Gmel. Linn. I, 2. p. 378. Emberiza pratensis Gesner Av. p- 6209. Le bruant de prez Brisson Ornith. MI, p. 266. Le bruant fou, ou de prez Buffon planch. enl. n. 30. f. 2, Ortolan de Loraine pl. enl. n. 5ır. Gavone de Provence pl. enl. on. 656. £. ı. Foolish Bunting Latham II, 1. p. 191. n. 27. Ueberſ. II, rn ©. 186. n. 27. Behfiein N. G. D.TI, ©. 298. T. 8: Taſchenb. I, ©. 136. Wolfund Meyers Taſchenb. I, ©. 136. Noftbraun; durch die Augen und vom Schnabelwinfel herab gebt ein fihwarzer Streif und faßt die Wangen ein; Unterhald und Oberbruft aſchgrau. Der Schwanz fehwarz , die zwey außerften Federn bis zur Halfte weiß, Beym Weibchen ift der Kopf aſchgrau, roſtbraͤunlich über: laufen, fohwarz geflrichelt,, die Streifen ded Mannchend un: deutlicher, Der afibgraue Unterhald ſchwarz geftrichelt und röthlich überlaufenz des Unterleib heller ald beym Mannchen. Länge 6 Zolf. Breite 9% Zoll. Ziemlich felten. Man hat ihn in unferer Gegend im Fruͤh— jabe und Herbft gefangen, Er zieht im Herbft weg. 87 91, Schneeammer. Emberiza nivalis (Linn.) Gmel. Linn. I, 2. p. 866. u. ı. E. mustelina ibid. p. 867. n. 7. E. montana ibid. p. 867. n. 25. L’Ortolan de neige Brisson Ornith, II, p. 255. Buffon planch. enl. n. 497. f. 1. Snow-Bunting Latham II, 1. p. 161. n. x. Ueberſ. I. ı. ©. 158. :n. ı. Deutfhe DOrnithologie Heft IIT, M.und W. Bechſtein N. G. DH, ©. 305. Taſchenb. I, ©. 137, Wolfund Meyers Taſchenb. I, ©. 187, Voͤg. Deutfhl. H. 12. Die Schwungfedern find weiß, die vordere untere Hälfte fchwarz mit weißen Spigen, Die Schwanzfedern ſchwarz, die drey Außerften weiß. Dad alte Männchen ift am Kopfe, Halfe und ganzem Unterleibe weiß, auf dem Rüden fchwarz; die Männchen in der Jugend oder auch im Herbft am Kopf, Taken und Wangen voftbraun mit weiß vermiſcht. Das Meibchen in der Jugend oder im Herbft viel brauner am Kopfe, ald dad Männchen, Länge 672 Zoll, Breite 10 Zoll. Diefer Vogel, den Saußüre (Voyages II, p. ı8ı.) und unfer Sprüngli mit dem GSchneefinfen (N 78.) vers wechfelt haben, ift befiimmt ein Schweizervogel. Er zeigt ſich indeffen nur einzeln biöweilen im Herbſt. So wurde er bey Doverdon und bey Vevay gefchofien. Zweyhte Unterordnung. Droſſelartige Voͤgel. Der Schnabel iſt etwas meſſerfoͤrmig. Der Koͤrper größer als bey den vorigen, Sie freſſen Inſekten und Beeren, 88 XX. Droffel Turdus. »(Linn,) Der Schnabel ıft gerade abgerundet, am Grunde zuſammengedruͤckt; Die obere Kinnlade an der Spike niedergebogen, und an den Seiten ausgefchnitten. Die Nafenlöcher eyrund, bloß, oder mit einer duͤn⸗ nen Haut halb bevecft. Die Zunge faferig, an der Spike ausgefinitten. Die mittlere Zehe an ver Wurzel mit der Aaußern verbunden. Sie nähren fi) von Snfeften und Beeren. She Gefang ft angenehm und ihre Fleifch wohlfhmedend Die meiften find Zugvögel, 2, Mifteldroffel, Turdus viscivorus. (Linn. ) Echnarre. Ziemer. Miftler. (Viscardo Tessin. ) Gmel. Linn. I, 2. p. 806. n. 1. Gesner Av. p. 727. La grosse Grive, Turdus major. Brisson Orn, II, p. 200. La Draine Bufion planch. enl. n. 489. The Missel Trush Latham II, 1. p. 16. n. 1. Hekkıf. II, 2 ©. 1.00.10 Bechſtein N. G. D. III, ©. 324 Taſchenb. I, ©. 143. Wolf und Meyers Tafhenb. I, ©. 191. Der Rücken olivenbraun ; die Flügel unterhalb weiß; die großen Dedfedern der Flügel mit weißen Spitzen. Die Gurgel mit dreyedigen und der Bauch mit faft balbmond: fürmigen, ſchwaͤrzen Flecken. Die drey äußern Schwanzfe: dern an der Spibe weiß. Lange 11 Zoll, Die Flügel ſpan⸗ nen 17 Zoll. Brütet bey und in den Wäldern, und wird im Herbſt häufig gefangen. Sm Winter fcheinen wenigften® die mei: fien wegzuzichen. Im Fruͤhling laͤßt fie einen ziemlich an: genehmen Geſang hören. 89 93. Wachholderdroffel, Turdus pilaris. (Linn.) Srammtsvogel. Blauziemer. Reckholdervogel. Le pied noir (in der Waat.) Gmel. Linn. I, 2. p. 807. n.2. Gesner Av. p. 720, La Litorne ou Tourdelle Brisson Ornith. II, p. 214. Buffon planch. enl. n. 490. The Fieldfare Latham II, 1. p. 24. n. 11. Ueberſ. IT, 1. ©, 24. no. 11. Bechſtein N. ©. D. INH, ©, 336. Taſchenb. I, ©. 145. Wolf und Meyers Taſchenb. I, ©. 195. Kopf und Unterrücden aſchgrau. Der Rüden Eaftanien: braun, weißgrau gewölft. Die untern Flügeldedfedern weiß- lich. Der Unterleib verkehrt berzformig gefledt. Die Schmwanzfedern fchwarz, die außern am Nande an der Spike weißlih. Lange 10 Zoll. Die Flügel fpannen 16 Zoll. Diefe Droffeln ziehen im Spatherbft und Anfangs Win: terd von Nordoft nach Suͤdweſt durch unfer Land; bleiben den ganzen Winter bey und. Nah Hartmannd Ver: zeichniß der Thiere ded ©. Saͤntis niftet diefer Vogel in den Gebirgen von Appenzell, welches und nicht ganz glaublich ift, vielleicht ift e$ nur von einzelnen Paaren, ald Ausnahme von der Regel, wahr, nad) welcher diefe Dögel fonft in nördlichern Landern 5. B, in Schweden und Liefland niſten. 94. Singdroſſel. Turdus musicus (Linn.) Pfeifdroſſel. Zippdroſſel. Weißdroſſel. Troͤſtle. Gmel. Linn. I, 2. p. 809. n. 4. Turdus minor Gesner Av. p. 729. La petite grive, T. minor Brissonm Ornith. Il, p. 205. La grive Buffon planch, enl. n. 406, Trostle Latham II, 1. p. 18. n.2. Ueber, I, 1. S. 15. n. 2. Bechſtein N. G. D. III, S. 349. Taſchenbuch I, ©. 144. Wolf und Meyers Taſchenb. 1, ©. 195. 90 Der Oberleib ift olivengrau; die obern Deckfedern der Fluͤgel mit roſtgelben Spitzen; die untern Dedfedern blaß— gelb. Gurgel und Bruft mit verkehrt berzförmigen, der Bauch mit eyrunden, dunfelbraunen Flecken. Länge 8 % Zoll. Breite 15 Zoll. Das Mufeum in Bern befißt eine ganz weiße und eine braungelbe Spielart. An Ießter ift Kopf, der Ober: bald, Rüden, Step, Schwanz und Flügel bräunlichgelb, nur die innere Fahne der Schwungfedern hellafchgrau. Bruft und Bauch weiß, mit gelben Flecken. Schnabel, Füße, Zehen und Klauen gelbweiß. Iſt bey und im Sommer und niftet auf Tannen. Gie breitet fhon im April zum erjtenmale, im Sommer noch einmal, einige brüten wohl dreymal. Im Herbft find fie haufig in den Neblandern,, und ziehen auf Eurze Zeit weg, 95, Rothdroſſel. Turdus iliacus. (Linn.) Meindrofel. Boͤhmli. Winze. La vendangette, (Want. ) Gmel. Lina. I, 2. p. 808. n. 2. pillas, Gesner Ay p: 758. Le mauvis Brisson Ornith. II, p. 208. pl. 20. £& 1. Buf fon. planch. enl. n. 51. Redwing Latham li, 1.p 22. n. 7. Ueberſ. II, 1. © 19% De 7. Behfein N. G. D. IH, S. 360 Taſchenb. IT, S. 146. Wolf und Meyers Taſchenb. I, ©. 196. Der Oberleib olivenbraun! die untern Deckfedern der Fluͤgel braunroth, an den Seiten des Halfes ein brauner laͤnglicher Fleckk. Die Bruft mit dreyedigen dunfelbrammen, die Seiten mit olivenbraunen langlichen Flecken. Lange 8 Zoll. Breite 14 % Zoll. Wird im Herbft ziemlich haufig in Waldern und Weinber: gen angetroffen, Sie fommit früher ald die Wachholder: droßel, zieht aber durch. Im Frühling und Sommer fieht — 91 man ſie in den ebnern Gegenden nicht, wohl aber in den Bergen, wo ſie auch niſtet. —* “ 96, Ringdroffel Turdus torquatus. (Linn.) Bergdrofel. Schildamfel. Bergamfel, Ningamfel. Gmel. Linn. I, 2. p. 852. n. 23. Merula torquata Gesner Av. p. 585. Le merle à collier, Merula torquata Brisson Orn. U, p. 255. Merle ä plästron blanc Buffon planch. enl. n. 516, Ring-Ouzel Latham I, 1. p. 46. n. 49. Ueberſ. I, 1. ©. 43, 0. 49. | Bechſtein N. G. D. III, ©. 369 Taſchenb. I, ©. 198 Wolf und Meyers Taſchenb. I, ©. 198. Schwärzlich, mit grauen und weißen Zederrändern und einem weißlichen halben Monde auf der Oberbruft, der bey dem Meibchen ſchmaͤler, undeutlicher und röthlich afchgrau und braun gewoͤlkt erfiheint, Ben jungen Weibchen ift diefer halbe Mond Faum merklich, bey jungen Männchen ift er eöthlich weiß. Lange 10 % Zoll, Breite 16 Zoll. Das Mufeum in Bern befist eine ber den ganzen Koͤr— per unregelmäßig weißgefleäte Abänderung (Merula tor- quata albo-maculata (Gmel. Linn. 23, y.) Die Ringdroffel ift ein beftändiger Bewohner unferer mitt: lern Gebirge, die an die hohen Alpen granzen. Sm Som: mer halten fie fich in den hoͤhern Gebirgen auf, wo fie in den Waldern nijten. Sm Herbſt befuchen fie die niedrigern Berge und Thaler, wo fie in Menge gefangen werden. Im Winter ziehen fie weg. 97 Schwarzdroffel, Turdus Merula. (Linn.) Amſel. Gmel. Linn, I, 2. p. 831. n. a». Merula Gesner Av. p. 579. Le merle Brisson Ornith. II, p. 227. Buffon planch, enl. n, 555» 92 ’ The Blackbird Latham Il, ı. p. 45. n. 46. Ueberf. IT, 1. ©, 39. n. 46. Bechſtein N. 6. DU, ©. 376. Taſchenb. N, ©. 149. Wolf und Meyers Taſchenb. I, ©. 199. Voͤg. Deutfchl. 9.9. Das Maännchen ift ſchwarz; Schnabel und Augentand goldgelb. Dad Weibchen fehwarzbraun, nur der innere Schnabel gelb. Ben jungen Männchen ift der Schnabel braun. Lange 9% Zoll. Breite 14 Zoll. Sm Sommer und Winter anwefend und einer der erften Vögel, der in den Vorhölzern die Ankunft des Fruͤhlings init feinem Gefange verfündiget. 98. Steindroffel. Turdus saxatilis. (Linn) Turdus saxatilis Linn. Syst. ed. 12. p. 294. n. 14. Männchen. Gmel. Lion. I, 2. p. 835. n. ı1. Weibchen. Lanius infaustus Gmel. Linn. I, 1. p. Zı0. n. 25. Weibchen. B. Männchen. Steinrötheln Gesner Av. p. 265. Rubicula Saxatilis id. p. 70r. Le merle de roche, Merula saxatilis. Brisson Ornith. Le petit merle de roche M. saxatilis minor. II, p. 238. 240. Le merle de roche Buffon planch. enl. n. 562. The Rock-Thrush Latham II, 1. p. 54. n. 57. Ueberſ. II, r. ©. 50. n. 57. Bechſtein N. G. D. IN, ©. 386. T. V.a f. 1. Männden. f. 2. Weibchen. Taſchenb. I, ©. ı5. Wolf und Meyers Taſchenb. I, ©. 200. Bey dem Männchen it Kopf und Hald blaugrau; der Dberrücden dunfelbraun, der Unterrüfen weiß. Der Unter: feib orangerofh, der Schwanz gelbroth. Beym Weibchen der Oberleib dunkelbraun mit graulich weißen Federrändern, der Unterleib rojtroth, mit braunen und weißen Wellen: linien; der Schwanz röthlichgelb. Die Jungen vor dem erfien Maufern find am Oberleibe braungrau, etwad dunkler gewäffert, Unterrücen afchgrau überlaufen. Wangen, Kehle, Gurgel und Seiten ded Hal; 93 fes find fehmubig weiß, dunfelbraun in die Länge gejtreift, Bruft, Bauch und Seiten rörhlihweiß, ſchwarzbraun gemwelft, Die Flügel dunkelbraun, Schwan; und After gelbroth. Lange 7 % Zoll. Breite 13 % Zoll. Diefer Vogel ift nur im Sommer in einigen Gegenden der Schweiz 3. B. bey Biel, Aigle und in Graubündten, Ehmals brütete ein Paar in einer hohen Mauer des Schlof: fed von Aubonne, wo man die Zungen ausnahm und aufs 309. Sie waren dort in ihrer Anfunft im Fruͤhling von den fpateften und zogen frühzeitig wieder fort. Müden, Ameifen und andere an den Mauern fich aufhaltende Inſekten waren ihre Nahrung. Ihre Eher find rundlicht ungeflect und grünblau. 99. Blaue Droffel, Turdus cyanus. (Gmel.) Gmel. Linn. I, a. p. 854. n. 24. Männden. Turdus Solitarius Gmel. Linn. I, 2. p. 854. n. 117. Weibchen. Cyanus, DBlauvogel Gesner Av. p. 266. Passer solitarius id. p- 584. Weibchen. Lc merle bleu, Merula coerulea Brissou Ornith. II, p. 282. Buffon Oiseaux III, p. 355. £. 24. Le merle solitaire femelle d’Italie Buffon planch. enl. n. 250, Passere solitario in Stalien. Blue Thrush Latham 1, 1. p. 5%. n. 55. Ueberſ. Solitary g I, ©, 48. n. 53. 34 Wolf und Meyers Tafchend. I, ©. 203. Mit graublauem, unten hellern Körper, deflen Federn gegen dad Ende einen graublauen Rand und weiße Spigen haben. Der innere Mund und die Nugenlieder orangegelb, Augenftern, Füße, Schwung: und Schwanzfedern braun. Das Weibchen ift nicht blau, fondern braun. Lange 8 Zoll, In der italienifihen Schweiz 5. B. ben Bellinzona, Lugano a. ſ. w. nicht felten, aber wegen des ſchoͤnen Gefangd fehr” geſchaͤtzt. Sie niften an hohen, fteilen Zelfenflippen und auf 94 Thürmen, brüten 2a—4 Zunge aus, die fie mit Wirrmern und Inſekten ernähren. Im Herbſt ziehen fie weg. Gedner erwähnt nad) dem Bericht ded Naphael Seiler viel von ihrem fehönen Sefang und ihrer Gelehrigkeit, welche fo weit gehe, daß fie auf den Wink ımd Befehl ihres Gebieters, fo gar wenn fie plößlich in der Nacht aus dem Schlaf erweckt würden, zu fingen anflengen: bierauf beziehen fich die beygefügten Verſe: Cesia avis glauc® vere sacrata Minervæ Pr& te cui sevit noctua nulla magis. Quid sibi vult, quis te docuit parere monenti ? Instinctu proprio num facis ista tuo? Non puto, sed deus est, qui te ciet usque monenti, Scilicet ut morem sic homo quisque gerat. 100, MRofenfarbige Droffel, Turdus roseus, (Linn.) Roſenamſel. Gmel. Lion. IT, 2. p. 819. n. 15. Turdus seleucis id. p. 857. n. 126. Forskäl Faun. arab. Nr Le merle couleur de rose, Merula rosca Brisson Ornith. 11, p- 250. DBuffon planch enl. n. 251. The rose-couloured Thrush Latham II, 1. p. 50. m. 5% Ueberſ. II, 1. ©. 46. n. 52. Sturnus roseus Scopoli Ann. I, p. 750. Deutfhe Drnithologie Heft J. Männchen Bechſtein N. ©. D. Il, ©, 393 Taſchenb. I, ©. 152. Wolf und Meyers Taſchenb. I, ©. 201. Voͤg. Deutfhl. 9.7. Die Hauptfarbe ift rofenroth. Der Kopf mit einem Fe; derbuſch, und nebft Hald, Flügeln und Schwanz ſchwarz mit blau und geün fehillerndem Glaͤnze. Beym Weibchen ift der Federbuſch Fürzer, die Zarben überhaupt matter und weniger lebhaft. Lange 8 Zoll, Breite 12 %& Zoll. Dieſer ſchoͤne Vogel gehört unter die größten ornityolos gijchen Seltenheiten der Schweiz. Sm Sahr 1774. wurde 95 bey Schadau am Thuner-See ein Paar gefchoffen , dad mit einer Schaar gemeiner Staaten flog; und fo erbielt im Zun. 1810. dad Bernifhe Mufeum ein Mannchen diefer Art, das bey Erlebach im Simmenthale auf einer Wiefe ebenfalld aus einer großen Schaar gemeiner Staaren gefchoflen mordem, Am 7. Sul. 184. ſahe Pr. Meißner ſelbſt zwey dieſer Voͤgel in der Engi bey Bern nahe über ihn wegfliegen, She Slug war dem der Staaren fehr ahnlich doch laͤngſamer. Sie ſchienen ermattet zu ſeyn. Auch in andern Gegenden der Schweiz wurde diefe Droffel in Gefellfchaft der Staaren angetroffen. Sa fie muß wohl zuweilen bey und brüten, wie ein im Man 1807. bey Winterthur gefihoffenes Weibchen beweifet, welches ein vollfonmen reifes Ey bey fich batte, Sein eigentliched Vaterland tft das füdliche Rußland, Elein Afien. Ducch welchen Zufall er beſtimmt wird fich fo weit zu verfliegen, laßt ſich ſchwerlich angeben, 201, Rohrdroſſel. Turdus arundinaceus. Linn.) Schilfdroſſel. Großer Nohrfperling. Gmel. Linn. I, 2: p. 834. n. 23. La rousserolle ou Roucherolle Brisson Ornith. II, p. 219, planch. 22. £. ı. The Reed-Thrush Latham II, 1. p. 52. n. 28. Ueberſ. II, 1. ©, 23. n. 28. Bechſtein N. G. D. HI, S. 402, Taſchenb. I, ©, 152 Wolf und Meyers Taſchenbuch I, S. 202. Die Stirn und Schnabelwurzel find breit gedruͤckt; der Oberleib dunkel roftgrau ; über die Augen läuft ein roftgelb: lich) weißer GStreiffen. Der Unterleib iſt voftröthlich weiß, der Schwanz zugerundet. Die Keble am Männchen afıhz graulich, am Weibchen weiß, Lange 8 Zoll. Breite 10% 300. 96 Diefer Vogel, der im Frühjahr zu uns koͤmmt, bie und da niftet und im Herbft weiter zieht, ward an den Ufern ded Bodenfeed im untern Rheinthale, auch an der Thur benerft. Dr. Schinz in Zürich erhielt ihn im Oct. 1813, Iebend aus feiner Nachbarfchaft; auch will man bey Luzern feinen Gefang gehört haben. Häufig ift er an den italieni— fehen Seen, befonderd bey Magadino. XXL Seidenſchwanz. Ampelis. ‚ Der Schnabel iſt gerade, kurz, erhaben, Die längere obere Kinnlade etwas eingefrümmt und an beyden Seiten ausgefchnitten. Die Yrafenlöcher find mit Borften bedeckt; die Zunge ift fpitig, Enorplich und gefpalten. Die mittlere Zehe an der Wurzel mit der Außern vereinigt. 102, Roͤthlichgrauer Seidenfhwan; Am- pelis Garrulus. (Linn.) Böhmer. Boͤhmli. Sterbevogel. Todtenvogel. Gmel. Linn. I, 2. p. 8£8. u. ı. Garrulus Bohemicus G esner Av. p. 674. Le Jaseur de Boleme, Bombycilla Bohemica Brisson Ornith, II. p. 335: Buffon pl. enl. n. 261. The Waxen Chatterer Latham II, ı. p. 9ı. Ueberſ. I, x. ©. 86. Deutfhe Drnithologie Heft IX. M. und W. Bechſtein N. G. D. INT, ©. 410. Tafhend. I, ©. 154. Wolf und Meyers Tafıhenb. I, ©. 204. Roöthlichgrau mit fchwarzer Kehle; am Hinterfopf ein Kleiner, zuruͤckgelegter Federbuſch, die bintern Schwungfe: dern mit pergamentartigen fcharlachrotben Spißen, die beym Weibchen in geringerer Anzahl find, bey den Sungen ganz: lich fehlen, Ben fehr alten Männchen hat auch der Schwanz 7 dergleichen rothe pergamentartige Spitzen. Die gröfern Schwungfedern haben an den Spißen eine gelbe oder weiße Einfafjung ; der Schwanz einen finwefelgeiben Saum, Cange 8 Zoll. Breite 14 %2 Zoll. Das Vaterland diefes Vogeld find die Länder des arcti— ſchen Kreiſes, von wo aus er im Minter nach füdlichern Ges genden zieht. Im mittleren Deutfchland z. Br amı Harz, im Zhüringerwalde erfcheinen fie faft regelmäßig alle Jahre, überwintern zum Theil dafelbft, und ziehen im April wieder fort. In andern Gegenden zeigen fie fich aber nicht fo res gelmaͤßig und bier in der Schweiz ift ihre Erfcheinung etwas ſeltenes, und wird, wie ed fcheint, durch ganz zufällige Um— ftande der Witterung , oder des Mangels an Nahrung in den Gegenden ihres gewöhnlichen Winteraufenthaltö veranlaßt, ©o zeigten fie fich im Sabre 1779. Im Zanuar, Februar, Marz des Jahres 1784. wurden im Emmenthale viele gefanz gen und in Bern zu Markt gebracht. Damgld lag fehr viel Schnee und war in ganz Deutfchland ein ſehr Falter Winter, bey und weniger und gelinder. Auch 1787. wurden mehrere im Februar gefangen. Im December 1806. wo der Winter in der Schweiz außerordentlich gelinde war, fo daß im freyen Boden viele Blumen blühten, wurden überall im Cant. Bern, Zürich, Aargau, St. Gallen, Zug, DBündten, Appenzell, u. f. w. ungeheure Schaaren diefer Vögel bemerkt, Gie blieben den ganzen Winter bey und und verfihwanden gegen den Mprilmonat nah und nah. Ehmals wurde die Erſcheinung dieſer Vögel als eine traurige Vorbedeu— tung von Peſt und, andern Krankheiten angefehen. Der alte ehrwürdige C. Gesner fagt: Rari sunt plerisque in locis, et cum apparent pestilens aeris mutatio ex- pectatur, und Efcher in feiner Befchreibung des Züricherz 7 58 See's 5. 282. „Zu Zeiten giebt es auch ganz fremde Voͤ— gel, die fchaarenmweife duch unfer Land fliegen, ald Boͤh— merlein, Böhmifche Helen oder Noller, ZTodtenvögelein, Tſchuͤtſcherlein u. a. m. find aber gemeinlich Feine gute Vor: boten, denn meiſtentheils ſchwere Krankheiten oder fonften großes Ungemad) darauf erfolget,” Ein anderer Chronifenfchreiber fagt: Im Sahr 1570. kamen viele fremde Voͤgel, darauf erfolgte große Kälte, Hungersnoth und eine gefährliche Rebellion im Luzernifchen. Man bat fie auch gefehben vor dem Concilio zu Gonftanz, deßgleichen vor den Waldmannifchen Auflauf. Sben fo im Sahr 1519. Darauf erfolgte ein GSterbend und Theurung; im Jahr 1628. darauf erfolgten fchädliche Waſſerguͤſſe, zor— nige Strahlwetter, ein flammender Comet, Untergang von Pluͤrs, Bindtnerifche Unruhen, Böhmifhe Verfolgungen und der Sojährige Krieg. XXIL Schwager Cinclus. Der Schnabel ift ſchwach, gerade, fpikig, hoch Fantig, an den Seiten gedruckt und eingebogen. Die rafenlöcher mit einer flachen Haut und mit Fursen haarförmigen Federchen faft ganz bedeckt. Die Zunge gefvalten. Der Kopf Flein, oben ſchmaler als unten. Die Augen liegen hoch, der Leib ſtark. 103. Wafferfhwäger. Cinclus aquaticus. (Bechst.) Mafferftaar. Wafferamfel. Bechſtein N. G. D. IV, S. 8os. Taſchenb. I. S. 206. Sturnus cinclus Gmel. Linn. I, 2. p. 805. n. 5. Merula aquatica Gesner Av. p. 584. 99 Le merle d’eau Brisson Ornith. V. p. 252. Buffon planch. enl. n. 940. Water-Ouzel Latham Il, 1. p. 48%. n. 50. Heberf. U, r. ©. 43. n. 50. Wolf und Meyers Tafchenb. I, ©. 207. Schiefergran. Vorderhaͤls und Bruſt weiß. Bey dem Meibehen ift Kopf und Hald graubraun, die Bruft weni ger weiß, der Unterleib roftdraun überlaufen. Lange 7 Zoll. Breite 11 72 Zoll. Der Geftalt nady gehört diefer Vogel zu den Singvoͤ— geln, der Nahrung und Lebensart nach zu den Strandläufern. Er lebt von Waſſerinſekten, niftet in Uferlöchern und halt ſich dad ganze Jahr an hellen Fluͤſſen und Bächen auf. Hier in, Bern niften fie unter der Yarfehwelle, wo wir fie oft mit Bewunderung mitten durch den gewaltigen Gturz ded Stromes aud und einfliegen ſahen. Sm Sabre 1807. den 2ten Februar erhielten wir einen jungen Wafferfchwäßer der bey Neubruͤck an der Aar ſchon am ıften Sanuar ausgebrätet worden war. Kine Erſchei— nung die der damaligen außerordentlich gelimden Witterung zugefchrieben werden muß, da fonft diefe Vögel erft im Marz zu brüten anfangen, RX 111* Staat. :Sturnus. Der Schnabel ift gerade, eckig, niedergedrückt, ein wenig ftumpf, an der obern Kinnlade mit einem glatten etwas klaffenden Rande. Die Nafenlöcher oben gerändet. Die Zunge fpikig, am Nande einge kerbt. Die mittlere Zehe mit der aͤußerſten big ang erfte Gelenk verbunden. Shre Nahrung befteht mehrentheils aus Inſekten. Cie niften in Höhlen. i00 104. Bunter Ötaar, Sturnus varius. (Wolt.) Gemeiner Eraar. Sprehe. Ninderfiaar. Ninderfiral. Wolf und Meypers Taſchenb. 1, ©. 208. Voͤg. Deutfhl. H. 4. Sturnus vulgaris Gmel. Linn. L, 2. p. 801. Sturnus Gesner Av. p. 714. Stornello. Tessin. L’Eionrneau Brisson Ornith. II. p. 459. Buffon plauch. enl. n. 75. Common Stare Latham U, .ı.. p.2.m.ı. Ueberſ. II, 1. G.ı.nı Bechſtein R. G. D. IV, ©. 816. Taſchenb. I, ©. 207. Der Schnabel (der audgewachfenen) gelblih. Der Leib fchwärzlich (bey den ungen rauchgrau) mit ftarfem purz purvothen und grimem Schiller und befonderd om Unterleibe weiß gefleckt. Länge 8 % Zoll, Breite 15 Zoll. Das Mufeum in Bern befist davon eine röthlich aſch⸗ graue Abaͤnderung. Sturnus cinereus Gmel. Linn. E. Diefe Bügel find bey und den ganzen Sommer hindurch vom erften Srübling an bis in den fpdten Herbſt; bey ger linden Wintern verlaffen fie und auch zu diefer Sahrözeit nicht, wenigftens nicht alle. Weberhaupt entfernen fie fich nur auf kurze Zeit, und zeigen fich oft fchon im Februar wieder. Die Selehrigfeit des Staared zum deutlichen Auöfprechen von Wörtern ift befannt; folgendes Beyſpiel verdient als vorzuͤglich merkwürdig um fo mehr aufbewahrt zu werden, da ed vollfommen feine Nichtigkeit damit hat und von vielen Hugen: und Ohrenzeugen und felbft von dem gelehtten Na: turforfiber Hartmann in St. Gallen, beftätiget worden ift. Gine MWittwe in St. Gallen befaß einen Staar, der durch feine natürliche Aufmerkfamfeit auf dad tägliche Taute Zifehgebet, ed endlich fo weit gebracht hatte, da er das Unfer Bater laut, deutlich und vernehmlich, vom Anfange bis zu Ende, ohne etwas auszulaſſen, berfagen Fonnte, IOE Dritte Unterordnung. Pfriemenſchnaͤbler. Mit ſchlankem, ziemlich kleinen Körper, Meiſt Inſekten⸗ kreſſer. XXIV. Fliegenfaͤnger. Muscicapa. Der Schnabel iſt duͤnn, an der Wurzel breit, dreyeckig, die Spitze des Oberſchnabels etwas nach unten gekruͤmmt, längs dem hintern Rande mit ſtei⸗ fen, ſchraͤg vorwaͤrts gerichteten Borſten heſetzt. Die Naſenloͤcher rundlich, mit ſteifen Haaren beſetzt. Gangfuͤße, die Zehen meiſt bis zur Wurzel getrennt. Zugvoͤgel, die ſpaͤt anlangen und früh wieder fortziehen. Ihre Nahrung find Fliegen und andere Snfekten die fie im Fluge fangen. 104, Gefleckter Fliegenfänger, Muscicapa srisola.. (Linn.) Großer grauer Fliegenfanger. Fliegenſchnaͤpper. Müdenfchnapper. Gmelin Linn. I, 2 p. 949. Le Gobe mouche Brisson Ornith. II, p. 357. pl. 35. f. 3. Buffon planch. enl. n. 565. f. 1. Spotted Fly-catcher Latham Il, 1. p. 322. n. 1. Ueberſ. II, 1. ©, 314. n. 1. Bechſtein N. G. D. Taſchenb. I, ©. 156. Wolf und Meyers Taſchenb. I, ©. aıı, Der Dberleib dunfelgrau, der Unterleib weißlich, mit röthlichgrauen Laͤngsflecken. Lange 6 Zoll. Breite über g Zoll. Bey Bern felten. In andern Gegenden wie z. 3. im Nheinthale haufig. In Gärten, und zwar immer in der Nabe der Haufer, Er koͤmmt fpät im April an und niſtet 103 zu Ende Mays oder Anfangs Suny an den Gpalieren der Gaͤrtenbaͤume in Mauerlöchern oder hohlen Baumen fo unver: borgen, daß fein Neft leicht entdeckt wird. Er lebt von Flie— gen und andern Inſekten und ift daher in den Garten ſehr nuͤtzlich. Im September zieht er wieder weg. 105, Schwarzrücdiger Fliegenfänger, Mus- cicapa atricapilla. (Linn.) Gemeiner, Eleiner Fliegenfchnäpper. G mel. Linn. I, 2. p. 955. n. 9. Le Gobe mouche noir Brisson Ornith. II, p. 381. Le Gobe mouche de Lorraine Buffon Ois. p. 52% Le Gobe mouche noir A Collier id. planch. enl. n. 565. f. 2.5, Tbe pied Flycatcher Latham II, 1. p. 524. n. 2. Ueberſ. li, 1. © Zı6.n. = Behfein N. G. D. III, ©. 431. Taſchenb. I, ©. 156. Der Kliegenfanger mit dem Halsbande, M. collaris. Bechſtein N. G. D. III, S. 4:7. Taſchenb. I, ©. 158.' Wolf und Meyers Taſchenb. I, ©. 212. Kopf und Oberleib ſchwarz. Unterleib und Stirn weiß; die zwey aͤußerſten Schwanzfedern mit einem weißen Lang: ftreifen. Eine Abanderung mit weißem Ring um den Hald (M. collaris Bechst.) Laͤnge 54, Zoll. Breite faft 10 Zoll. Sm Sommer in den Eichwäldern nicht gar felten. Man bemerft ihn auch in Baumgärten. Gr lebt ebenfalld von Inſekten, im Herbſt frißt er auch Beeren. Gr langt mit dem vorhergehenden an und verfchwindet auch zu gleicher Zeit, Der fhwarzgraue Fliegenfänger. Muscicapa muscipeta. (Bechst.) Motacilla Ficedula GmelJ. Linn. I, 2. p. 956. n. 10. Le Bechgue Briseon Ornith,. III, p. 569. Buffon planch. enl. n. 668. f. ı. Epicurcan Warbler Latham II, 2. p. 452. n. 23. Weberf, II, 2, ©. 455. n. >35. . 103 Behftein N. G. D. TI, ©. 435. Taſchenb. I, ©. 158. Wolf und Meyers Tafhenbuh I, ©. 213. Alle diefe Synonyme gehören zu dem ſchwarzruͤckigen Sliegenfänger; ed wird bierunter dad Weibchen oder der junge Vogel befchrieben, der am Oberleibe graubraun ift, über die Flügel ein fchmaled weißed Band hat, die 5 außer: ſten Schwungfedern mit einem weißen Laͤngsflecken. Dr. Schinz befist davon alle Webergange, bis ins fchwarze Alterskleid! XXV. Bachſtelze. Motacilla. Der Schnabel dünn, walzenfoͤrmig, mit pfrie menförmiger Spike. Die Naſenloͤcher eyrund und unbedecft. Die Zunge fchmal, an der Spiße gefafert. Die Süße fehlanf, lang, mit langer, Frummer Hins terzehe. Der Schwanz lang und wagrecht ftehend. Sie laufen gewöhnlih am Waſſer herum, naͤhren fich bloß von Inſekten und niften in Klüften und Höhlen. 106. Weiße Bachſtelze. Motacilla alba. (Linn.) Gemeine Bachfielse. Adermännhen. Waſſerſtelz. La brinscuar (Gant. Freyburg.) Iremacova. Zeßin. Gmel, Linn. I, 2. p. 960. n. ıı. Gesner Av. p. 5953. La lavandiere Brisson Ornith. III. p. 461. n. 358. Buffon planch. enl. n. 652. 1. >. White Wagtail Latham Il, =. p. 395. Ueberſ. U, 2. ©, 396. n. 1. Deutfhe Drnithologie. Heft IV. Bechſtein N.G.D.UI, ©. 446. Taſchenb. I, ©. 161. Wolf und Meyers Taſchenb. I, ©. 216, Voͤg. Deutfhl- 9.32. Stirn, Wangen, die Seiten ded Halfes und der Bauch weiß. Der Ruͤcken aſchgrau, Scheitel, Bruft und Schwanz 104 ſchwarz. Die zwey dupern Federn des Schwanzes bis fıber die Halfte fchief abgeſchnitten weiß. Lange 7 Zoll. Breite 11 Zoll. Das Muſeum in Bern befigt eine Varietaͤt, die ganz fihneeweiß tft, bis auf die benden mittelften Schwanzfedern und einige Dedfedern der Flügel, welche fehwarz find. Sie ſtellt fich zeitig im Fruͤhling ein, und bleibt bis in den fpaten Herbft ben und. Einzelne bleiben auch den Win: ter hindurch. Auf den Allmenden, bey den Küben, und wo frifch aepflügt wird balt fie ſich fchaarenweife auf. Waſſerreiche Gegenden liebt fie am meiften. Unfer Sprüngli erbielt die erwähnte weiße Abanderung 7 Sabre lang Ieben- dig, bis fie endlich vor Alter ftarb. Sie flog frey im Zim— mer herum und wurde mit Ameifenpuppen und Fliegen erhal: ten; lebendige Fliegen zog fie allem andern vor. Sie frag viel und oft, daute ſehr gefhwind, trank viel und badete fih baufigz fie war ſehr munter, in beftändiger Bewegung und fo aufmerffam, daß fie die Fleinften Fliegen in- beträcht; licher Entfernung erblidte. Sie ward bi5 auf einen gewiffen Grad zahm, fo daß fie ihre Wohlthaͤter Fannte, auf ihe Ruffen herbeykam, und ziemliche Vertraulichkeit bliden ließ , doch nie fo weit, daß fie Speifen aus der Hand genommen hatte. Hörte fie jemand fingen, fo naherte fie ſich und fibien Vergnügen daran zu haben. Sm Frühling ließ fie oft einen ſchwachen, ziemlich angenehmen Gefang hören. Sm Winter, bey kaltem Nordwind war fie etwas wilder, al fonft. Im Schlaf ftefte fie den Kopf nicht unter die Fluͤ— gel, wie andere Bügel thun, fondern faß ganz aufrecht. Gin Ganarienmannchen, das im gleichen Zimmer in einem Kefich eingefperet war, bezeugte fich gegen diefe Bachftelze ſehr freimdfchaftlich und diefe war gern um feinen Kefich herum, lich ſich von ihm Speife reichen, börte feinem Ge: ange mit MWohlbehagen zu u. ſ. w. 105 107. Graue Bachſtelze. Motacilla sulphurea. (Bechst.) Behfein N. G. D. II, ©. 456. Taſchenbuch I, ©. 162. Motacilla boarula Gmel. Linn. [, 2. p. 997. La bergeronette jaune Brisson Ornith. II, p. 47. Buf- fon ÖOis. V,.p. 268. Grey Wagtail Latham II, ı. p. 389. n. 4. Ueberſ. II, a. ©. 4oo. n. 4. Wolf und Meyers Tafhenb. I, ©. 217. Der Oberleib dunkelaſchgrau; Bruft und Bauch hoch— gelb, die drey dußerften Federn des langen Schwanzes faft ganz weiß. Die Kehle des Männchens ſchwarz, am Weib: chen vöthlich weiß. Lange 7 Zoll. Breite 10 Zoll. Die Meibchen diefer und der folgenden Art find einander fo ahnlich , daß fie ſchwer zu unterfcheiden find. Am fichers ften unterfcheidet man fie am Schwanze, der bey der grauen Hachftelze viel langer ift, ald bey der gelben, die von den innländifchen Bachftelzen den fürzeften Schwanz hat. Diefe Bachftelze ift bey und nicht gemein. Gie hält fich bey Waffern auf, und wird bey dem Vieh auf den Triften nicht gefehen, wie die folgende Art, Sie feheint und im Winter, wenigftend nicht immer zu verlaffen, indem man fie felbft bey firenger Kalte um Bäche, Fluͤße und Teiche fiedt. Sie fliegen immer nur in geringer Anzahl, nie ſchaa— tenweiß, bey den Waſſern herum. 108, Gelbe Bachftelze. Motacilla flava. ' (Linn.) Kuh- Rinderſtelz- Viehſtelze. Herbſtſtelze. La brinscuat (Cant. Freyburg. Gmel. Linn. I, 2. p. 963. on. 12. Gesner. Av. p- 5994. La bergeronette du priniems Brisson Ornith. III, p. 408. Buifon planch, enl. 674. £. 2. 106 Yellow-Wagtail Latham II, 2. p. 400. n. 6. Ueberſ. II, 2, ©. 4o2. n. 6. Motacilla Chrysogasıra Behftein N. 6. D. UI, ©. 466. Tafhenb. I, ©. 163. Wolf und Meyers Taſchenb. I, S, 218. Voͤg. Deutfhl. H. 10. Der Oberleib grau, mit olivengruͤn uͤberzogen; der Un— terleib ſchoͤn gelb. Die zwey aͤußern Federn des Schwanzed über die Hälfte weiß. Die Kralle der Hinterzehe ſehr lang. Sie unterfcheidet fich von der vorhergehenden durch den Man: gel der fchwarzen Kehle beym Mannchen, und durch den viel Fürzern Schwanz. Lange 6% Zoll. Breite 10 Zoll. Sie ift im Sommer und Herbft haufig bey den Kühen und Schaafen auf den Weiden, Auch im Winter fieht man einzelne. XXVI Sänger. Sylvia. Der Schnabel ift gerade, ziemlich dünn, pfrie menfoͤrmig zugeſpitzt; die Kinnladen faft gleich, Die obere hat mehrentheils einen Ausfchnitt. Die Nafen: löcher find verkehrte eyrund und unbedeckt. Die Zunge ift haufig, vorn zerſchliſſen. Der Nagel der Hinterzehe ift nicht länger als dieſe und bogenförmig. ihre Nahrung befteht in Inſekten, Würmern, bey vielen auch in Beeren. Ihr Aufenthalt ft theils am Waſſer, theils im Walde, theils in Gebuͤſchen, theils in fleinigen Gegenden. Saft alle find Zugvögel. Megen der Verfchiedenheit ihrer Lebensart theilt man fie unter vier Kamilien: Erſte Samilie Grasmücen. (Currucae.) Mit ftarfem, rundem, faft gleich ftarfem Schnabel, ziemlich ftarfen Süßen und weichem Gefieder. Sie nahren 107 fih von Inſekten und Beeren und halten fich vorzüglich in Gebüfchen auf. 109, Der Nadhtigall:Sänger, Sylvia Lusci- nr... 'CLath. ) Gemeine Nachtigall. Latham index Ornith. II, p. 506. n. ı. Motacilla Luscinia Gmel. Linn. I, 2. p. 950. Luscinia Gesner Av. p. 569. Le rossignol Brisson Ornith. III, p. 397. Buffon planch, enl. 615. f. 2. Nightingale Latham II, 2. p. 408. n. 1. Ueberſ. II, 2. S. 408. n. I. Bech ſte in N. G. D. IV, ©. 476. Taſchenb. I, ©. 166, Wolf und Meyers Taſchenb. I, ©. 221. Der Oberleib ift röthlih grau, der Unterleib hellgrau; der Schwanz braunroth. Lange 6 Zoll 2 Linien, Breite 9 Zoll 4 Linien. Ueberhaupt nicht felten, befonderd wo Buchhölzer und rauſchende Bäche find. Sn dee Gegend von Bern, wo man ihnen ſehr nachgeftellt bat, giebt ed wenige Im Krauchthal und Lindenthal hört man noch bie und da ein⸗ zelne. Nirgend trafen wir diefen Vogel häufiger an, als in Wallis in der Gegend von Gitten, wo ihr Gefang aus allen Gebüfchen am Wege zwifchen Sitten und St. Leon: hard ertönte. Sie erfiheinen im Fruͤhjahr und zwar Fon; men die Männchen vor den Weibchen in den lebten Ta; gen ded Aprills an. Sie werden aber auch frühe wieder unfichtbar. 110, Sproffer:Sänger. Sylvia Philomela. (Bechst.) Große Nachtigall. Behftein Taſchenb. I, ©. 167. Der Sproffer, oder die ſchmetternde Grasmuͤcke. Bechſtein N. G. D. IV, S. 507, 108 Motacilla Luscinia major Gmel. Linn. I, 2. p. 950. n. ı. 9. Le grand Rossignol Brisson Ornith. III, p. 400. Greater Nightingal Latham II, 2. p. 411. 1. Var. A. Ueberf. II, 2. ©. 411. ı. Var. A. Wolf und Meyers Taſchenb. I, ©. 222. Der Oberleib ift ſchmutzig graubraun; die Brut hellgrau, dunkelgrau gefledt; die Kehle weiß, ſchwarzgrau eingefaßt ; der Schwanz ſchmutzig roftbraun. Lange 6% Zoll. Breite 8% Zoll. Die meiften Ornithologen führen diefen Vogel nur al Abänderung der vorhergehenden Art auf. Die neuern aber erklären ihn für eine eigene Art, weil er ı. beträchtlich gr&z Ber ift, ald jene. 2. Der Kopf dicker, 3. feine Farbe und 4. fein Geſang merklich verfchieden ift. Diefe Art ift bey und feltenee ald die vorhergehende, mit der fie übrigens Aufenthalt und Lebensart gemein hat. Man trifft fie mehr in den warmern Gegenden der Schweiz wie im Teffin, Leman, Wallid an, Unfere Vogelfaͤnger unterjcheiden fie nicht ald befondere Art von jener. 111. Schwarzföpfiger Sänger, Sylvia Atri- capılla. (Lath.) Mind. Schwarzplaͤttli. Schwarzkopf. La moinnetat ( Sant. Freyburg.) Capo nero ( Öraubündten. ) Latbam Ind ornith. II, p. 500. n. 5. Motacilla atricapilla Gmel. Linn. I, 2. p. 970. n. 18. Ficedula s. atricapilla Gesner Av. p. 570. Fauvette à tête noire, Curruca atricapilla Brisson Ornith, III, p. 380. Buffon planch. enl. n. 580. k. ı. Black-cap Latham Il, 2. p. 415. n. 5. Ueberſ. II, 2. ©. 415. n. 5. Behfkein N. G. D. IV, ©. 5ı2. Taſchenb. I, ©. 168. Wolf und Meyers Taſchenbuch I, 5. 223. Der Oberkopf beym Männchen fehwarz, beyin Weibchen roftbraun. Der Oberleib dunkler, der Unterleib heller grau. Lange 5 Zoll 10 Linien. Breite S Zoll 5 Linien. 109 In Gebäfchen an Baͤchen gemein, Gie erfcheinen ges woͤhnlich Mitte Aprills, oft früher, und laffen ihren ange: nehmen Gefang lange hoͤren werden auch oft ziemlich ſpaͤt im Herbft noch gefeben, wo fie fih von allerhand Bee⸗ ven naͤhren; fonft find Inſekten ihre Nahrung, 112, Grauer Gänger, Sylvia hortensis. C(Latham.) Grasmüde. Großes Dornreih. Großer Daagfpak. Dar- dina (Sant, Teffin. ) Latham ind. Orn. II, p. 507. n. 5. Mortacilla bortensis Gmel. Linn. I, 2. p. 955. n. 62. Fauvette grise Buffon planch. enl. n. 579. £. ı. Pettychaps Latham II, 2: p. 413. m. 3. Ueberſ. I, 2. S. 412. D. 5. Graue Srasmüde Behftein N. G. D. IV, ©. 524. Taſchenb. I, ©. 169. Naumann I, T. XXXIII. f. 68. Wolf und Meyers Tafbend. I, ©. 224. Der Oberleib ift röthlichgrau; der Unterleib meißgrau. Die Füße bleyfarbig. Lange 5 4, Zoll. Breite S % Zoll. Sn Anfebung diefes Vogels berrfcht bey den Ornitholo— gen große Verwirrung, und doch iſt es Fein feltener Vogel, deffen fchönen Gefang man im Frühling oft hört. Er liebt fchattige, dichte Gebüfche, aber nicht große Wälder. Er Eimmt im April und verlaßt und im September, Seine Nahrung find, befonderd im Frühjahr Inſekten, fpaterhin SHeeren mancher Art. 113, Der fable Sänger, Sylvia cinerea. (Bechst.) Haagfölüpferli. Bechſtein N. G. D. IV, ©, 554. 9. einerea. Taſchenb. I, &, 170% 110 Motacilla Sylvia Gmel. Linn. I, p. 956. n. 9. Fauvette grise ou la Grisette Brisson Ornith. IU, p. 376. pl. XXL. f. 1. Fauvette grise Buffon planch. enl. n. 519. f. 3. Naumann TI, ı6r. Taf. XXX. £ 69 Männchen, White Throat Latbam II, 2. p. 429. n. 19. Ueberſ. I, 2. ©. 428. n. 10. Wolf und Meyers Taſchenb. I, ©. 225. Voͤg. Deutſchl. 9. 1%. Der Oberleib ift aſchgrau, die Dedfedern der Flügel toftfarbig geraͤndert; der Unterleib weißlichz die außerfte Schwanzfeder mit einem großen Feilförmigen weißen Fleck, die zweyte mit einem Fleinern und die dritte nur mit weißer Spiße, i Das Weibchen ift an der Kehle weniger weiß und auf den Slügeln iſt die Noftfarbe ſchwaͤcher. Lange 5% Sell, Breite 8 Zoll. Sft den ganzen Sommer in Büfchen, Icbendigen Heden und Baumgarten gemein. Sein Gefang ift furz und etwas heiſer, er wiederholt ihn oft. Er Eömmt im Aprill an und verläßt uns im September. > Eine Abänderung diefed Vogels, der bey Utzisdorf ge: fchoffen wurde und fih in dem Mufeum in Bern befindet, ift an Kopf, Hald, Ruͤcken, Kehle, Bruft, Bauch, an den großen Schwungfedern und einigen Deckfedern des Flügels und den beyden mitteljten Schrwanzfedern ſchneeweiß; nur an der Bruft und am Bauche zeigt fich efwad graue. Schna; bel, Zehen und Klauen find gelbweiß; dab übrige hat die gewöhnliche Farbe. 114. Der gefhwäsige Sänger, Sylvia gar- rula. (Bechst.) Das Muͤllerchen. Kleiner Haagſpatz. Bechſtein N. G. D. IV, ©, 450. Taf. XVI. $S. curruca Tafhend. I, ©, ı71. LII Motacilla curruca Gmel. Lion. I, p. 954. m. 6. M. dumetorum Gmel. Linn. I, p. 985. n. 51. Curruca Gesner Av. p. 555. Fauvette babillarde Brisson Ornith. III, p. 384. Buffon planch. enl. n. 580. £. 3. Babbling warbler Latham II, 2. p. 4ı7. n. 6. Heberf. II, =. ©. 417. SKlapper-Grasmüde Wolf und Meyers Tafhenb, I, ©, 227. Naumann l, S. 163. Taf. XXXIV. £ 70. Der Oberleib ift röthlihgrau; der Unterleib weiß, die außerfte Schwanzfeder ift auf der äußern und einem Theile der innern Seite weiß gezeichnet. Das Männchen bat einen dunklern Kopf und dunklere Süße ald dad Weibchen, Länge 5 Zoll, "Breite 7% Zoll. Sn den Gebüfhen und Zäunen in der Nähe der Hdufer, wo fie niftet, nicht felten. Koͤmmt mit der vorhergehenden Art an und zieht mit ihr weg, { Zweyte Familie Rohrvoͤgel. Mit flachem und niedrigem Scheitel, kurzen und merk— lich bogenförmigen Flügeln, ziemlich langem und abaerun: detem Schwanze. Sie leben im Rohe und Schilf an Zeichen, Suͤmpfen und Slüffen. 115, Der Heuſchrecken-Saͤnger. Sylvia locu- stella. (Wolf.) Molfund Meyers Taſchenb. I, ©. 250. Bechſte in Taſchenb. Il, ©. 562. Curruca grisea naevia ,„ la fauvette grise “tachetee Brisson Suppl. d’Ornith. VI, p. 112 pl. V. fi. The grashopper lark Britt. Zool. T. 50. f. 2. Grashopper Warbler Latham II, 2. p. 429. n. 20. Ueberf. 11,42, ©. 430; ‚8.20. Alauda locustella (Sprüngli.) S. Verzeichniß der Schweii. Bügel. ©. 35. m. 126. 112 Der Oberkib iſt olivenbraun, auf dem Scheitel mit klei— nen, auf dem Ruͤcken mit groͤßern laͤnglichrunden, dunkel— braunen Flecken, Schwanz und jede Feder deſſelben abgerun— det. Kinn, Kehle und die Mitte ded Unterleibes weiß; der Unterhald mit wenig kleinen, rundlichen dunkelbraunen Sie: den; die untern Schwanzdedfedern roftgelblid) , mit ſchwarz— braunen Schaftftrichen. Lange 5 Zoll. Diefer Fleine, wie ed fiheint, wenig befannte Vogel ift von Briſſon zuerft ſehr gut befchrieben und abgebildet, und wir wundern uns billig, daß diefer Befchreibung und Abbil- dung von feinem neuern Ornithologen gedacht wird. Gr zeigt fich bier in der Gegend von Bern, namentlich bey dem Dorfe Stettlen im May alljährig, wiewohl immer nur in geringer Anzahl, auf dem Moos, wo er fein Heufchreden- gefang oft hören laßt, fehr gefchwind durch dad Grad lauft und fich darin verbirgt, zumeilen fich auf niedriges Geftrauch aber nie auf Baume feßt. Er nährt fich von Snfekten, laßt fih mit Mehlwuͤrmern leicht fangen und in der Gefan- genſchaft mit Ameifenegern erhalten. Man bört fein Ge: ſchwirre kaum 14 Tage lang; ob und wo er bey uns brütet, ift unbekannt, Im Sommer und Herbft fieht man ihn nicht. Mit Unrecht haben ihn einige Ornithologen zu den Ler— chen gezahlt; fein Sefang, fein langer Schwanz und die Eurze gekruͤmmte Klaue der hintern Zehe unterfcheiden ihn binlanglid) von diefer Gattung. 116, Der Binfenfänger. Sylvia salicaria. (Bechst.) Behfiein N. G. D. IV, ©. 625. Taf. XXXV. f. 2. Taſchenb. I, ©. 185. Kaumannl, ©. 229. Taf. XLVII, f. 106. Maunden. Rolf und Meyers Taſchenb. I, ©. 252 113 Ueber dem Auge ift ein weißer und ein braunfchmwarzer Streifen; der Oberleib roftgelb , ſchwarzbraun gefleckt, der Unterruͤcken lohgelb, ſchwaͤrzlich geftrichelt. Kinm, Keble und Bauch gelblichweiß, die Dberbruft und die Seiten roſt— gelb, mit feinen fehwarzbraunen Schaftitrichen; der Schwanz etwas keilfoͤrmig und alle Federn defjelben zugefpigt. Dad Weibchen ift oberhalb mehr grau als toftgelb und unterhalb heller. Lange 4 34 Z0U. Breite 7 Zoll. Am Bodenfee und andern Seen, an fchilfreichen Stellen nicht felten, auch glauben wir ihn bey Vifpach in Oberwalli$ an der Rhone häufig bemerkt zu haben. Er erfcheint im April und Man. Sm September koͤmmt et wieder, niftet alfo vermuthlich in unfern Gegenden nicht, 117. Der Gchilffänger. Sylvia phragmitis. (Bechst.) Beate. G. D. IV, ©, 633. Taf. XXXV. £ 5. Taſchenb. ..©, 180. Naumann I, ©. 25:1. Taf. XXXXVIL £ 107. Wolf und Meyers Tafchenb. I, ©. 234. Ueber den Augen ift ein gelblichweißer und ein ſchwarz⸗ brauner Streifen; Naden und Oberrüden find roftgelblich mit verlofchenen , dunfelbraunen Flecken; der Unterruͤcken ift roftfarbig, der Schwanz zugerundetz der Unterleib roftgelb: lichweiß, die Seiten rothgelblih. Dad Weibchen ift im Ganzen blaffer von Farben. Lange 4% Zoll. Breite 7 4, ZoU. Da diefer Vogel dem vorhergehenden ſehr ahnlich ift und gleichen Aufenthalt mit demfelben hat, fo Fünnen beyde leicht mit einander verwechfelt werden. Was den Schilffän: ger von jenem unterfcheidet, ift: 1. Daß er Feine braunen Strihe am Unterleibe hat und 2. daß die fchwarzbraunen 8 114 Flecken auf dem Ruͤcken heller und Feiner find und auf dem Unterruͤcken ganz fehlen, Sr ift ziemlich felten bey und in Weiden und Erlenbuͤ— fohen, nahe am Waffer, auch wohl im Schilf. Er koͤmmt in der Mitte Aprilld an, Uebrigens ift er wenig befannt, 118, Der Rohrfänger, Sylvia ‚arundinacea. (Latham. ) Motacilla arundinacea G mel. Linn. I, 2. p. 992. n. 167. Fauveite de roseaux Buffon Ois. V, p. 142. planch. enl. 581.0. 2. . (Wir zweifeln, ob diefes Eitat hieher gehoͤre; die Abbildung mer nigſtens paßt ganz und gar nicht zu unſerm Vogel.) The Reed- Wreen Latham Il, 2. p. 615. tieberf, I, 2 ©, 506. ne 15% Der Teihlaubvogel Behfein N.O.D.W, ©. 566. Ta: fhenbuh I, ©. 174. Naumann I, ©. 225. Zaf. XLVI f. 104. Molf und Meyers Taſchenb. IT, ©. 235. Der Oberleib ift olivenbraun; der Unterleib roftgelblich weiß; über die Augen gebt ein roftgeiblich weiger Streifen. Der Schwanz ift etwas Feilfürmig. Die Füße gelblich fleifch- farbig, die Sußfohlen roftgelb. Länge 5 Zoll 2 Linien. Breite 5 3, Zoll. In Bichtftiehendem Schilf an Seen und Baͤchen haufig. Gr koͤmmt ſpaͤt im Nprill an, lebt von Fliegen und Waffer: infekten. Macht fein Neſt zwoifchen einige zufammengezogene Schilfitengel. Er Elettert fehe geſchickt am Schilf auf und nieder, Dritte Familie XWurmfreffer. Mit an der Wurzel weniger breitem, dann runden oder walzenformigem und ſehr fpigig auslaufendem Schnabel. Shre Nahrung find Inſekten, Würmer und Beeren, Sie niften meiſtens in Löcher. 5 119, Rochbrüftiger Sänger. Sylvia Rubecula. Rothkehlchen. Rothbrüſthi, Waldrötheli. / Motacilla rubecula Gmel. Linn. 1, 2. p. 995. m. 45. Rubecula s. Erithacus Gesner Av. p. 697. La rouge Gorge Brisson Ornith. III, p. 418. Buffon planch. enl, n. 36i. £. ı. The Red-breast Latham II, 2. p. 442. Ueberſ. ©. 442. n.56. Behfkein N. G. D. IV, ©. 579. Taſchenb. I, ©. 177. Wolf und Meyers Tafhend. I, S. 258. Voͤg. Deutſchl. 9.5. Der Oberleib ſchmutzig olivengruͤn; Kehle und Bruſt orangeroth. Lange 5%, Zoll. Breite 8 Zoll. Das Mufeum in Bern befist eine DVBarietat diefes Wo: geld, die am Oberleibe graulichweiß, unten aber ganz ſchwaͤch röthlich ft. Wir erhielten fie von den Bergen in der Gegend von Ber, . Diefer allgemein befannte Vogel erfcheint ben und frühe zeitig im Marz und verläßt und gewähnlih im October. Sein liebfter Aufenthalt find junge Schläge und Laubhölzer, fetbft ziemlich hoc) im Gebirge, Einzelne werden auch wohl mitten im Winter gefeben, wo fie alddann zu den Haufern fommen. 120, Blaukehliger Sänger, Sylvia cyanecula. (Meyer.) Blaufehlhen. Waſſernachtigall. Nachtigallkoͤnig. Motacilla Suecica Gmel. Linn. I, 2. p. 989. n. 37. Wegflecklin Gesner Av. p. 762. Cyanecula, la gorge bleue Brisson Ornith. II, pr. 413. Buffon. planch. enl. n. 361. f. 2. 610. £. 1. 2. 5. Deutfhe DOrnithologie Heft VI. M. und W. The blue throated Warbler Latham II, 2. p. 444. Üeberf. 1,2. ©. 444. n. 3% Bechſtein N. G. D. IV, S. 589 Taſchenb. I, S. 178. Wolf und Meyers Taſchenb. J, S. 240. Der Oberleib iſt aſchgraubraun, die Kehle und der Un— terhals bey ſehr alten Maͤnnchen ganz blau, bey juͤngern 116 mit einem oder zwen weißen Sleden in der Mitte, fach der Bruſt zu mit einer roftrothen Binde eingefoßt. Der Schwanz ift an der Wurzel roſtroth, am Ende fihmarzlich, Bey dem Weibchen fehlt die blaue Farbe auf dem Unterz. halſe, außer bey fehr alten, Gewöhnlich iſt die Kehle weiß, zu benden Eeiten ſchwarzbraun eingefaßt, auch fehlt der roftrotbe Bruftftreifen. Lange 5% Zoll. Breite 8 % Zoll. Diefer Vogel ift in der Gegend von Bern zumal an waſ— ferreichen Orten zwar nicht gemein, aber doch auch nicht felten, im Nargau z. B. bey Caſtelen ift er ziemlich gemein. In den hoͤhern Berggegenden und Alpen koͤmmt er nicht vor. Er bewohnt Büfche und Laubhölzer, nahe am Waffer, Gr koͤmmt in den legten Tagen des Aprills an und verlaßt und bon zu Ende Geptembers, 2 121. GSchwarzbaudiger Sänger, Sylvia Tithys. Latham index Ornith. IT, p. 5ı2. n. ı6. Hausrothſchwaͤnzchen. Schwarzkehlchen. Haustötheli, Le cuatrazon (Cant. Freyburg.) Motscilla Tithys Linn. Fauna Suec. J. n. 237: Gmel, Lion. syst. I, 2. p. 987. n A4. var ö. i Moeracilla gibraltariensis G mel. Linn. I, 2. p. 987. n. ı6o. M. atrata mel. Linn. I, 2. p. ı62. alte Männchen, M. Erithacus G mel. Lion. 1, 2. p. 988. n. 35. das Weibchen, Ruuicilla Gibraltariensis. le rössignol de muraille de Gibraltar Brisson Ornith. III, p. 467. Buffon hisı. nat. des Oi VB 377, . Grey Redstart Latham Il, 2: p: 424. 2. ı2. Ueber U, 2 ©. 424. n. 12. Behfiein N. G. D. IV, ©, 597. T. 18. Taſchenb. ©. 179, n. ıb, . Wolf und Meyers Tafbenbuhb I, ©. 241 Die Berfchiedenbeit diefed Vogels nach Alter und Ge: fshlecht bat in den Befihreibungen der Drnithologen viele 117 Verwirrung veranlaßt. Gewöhnlich findet man in denfelben dad Garten Rothfehwanzchen (S. phaenicurus,) dad Meib: chen und die Jungen des DBlaufehlchens (S. cyanecula ) mit einander verwechfelt. Das Männchen ift am Oberleibe bläulichgrau; am Unterleibe bid zur Bruſt fchwarz. [Sehr alte, wenigſtens vierjaͤhrige, find Überall, bid auf die Flügel und den Schwanz fhwarz, am Unterleibe kohlſchwarz, am Oberleibe etwas weniger dunkel; (diefe find Linnes Motacilla atrata.) } der Schwanz iſt gelbroth, die zwey mittleren Federn dunkel— braun, die geoßen und Eleinen Schwungfedern weiß Fanciri, wodurch auf den Flügeln ein weißer Fleck entjtebt, Beym Weibihen ift der Oberleib dunter aſchgrau, der Unterleib afchgrau und röthlich überlaufen,; das uͤbrige wie beym Männchen. "Die eins und zwenfährigen Voͤgel fehen dem Weibchen abnlicher, fie find am Dberleibe aſch— gran, am Unterleibe Se afıhgrau. Lange 54 Zoll Breite 8 Zoll. | Er ift haufig in Städten, Dörfern in alten Mauern, Thuͤrmen, Zelfen, tief im Thal und auf hohen Bergen in der Heimath des Schneefinfen und ded Flüevogels. Auf den Alpen niftet er unter Steinen. Er erjcheint ben im? im März und verläßt und im October, 122, Schwarzfehliger Sänger, Sylvis = Phoenicurus. / Latham ind. Ornith. II, Bıı.n. 15. Rothſchwanz. Gartenrothſchwaͤnzchen. Hausroͤtheli. Ben roͤthe ii. Ruticilla s. Phoenicurus Gesner Av. p. 699. Motacilla Phoenicurus Linn, Faun. Suec. n. 257. Gmel. Lins. Syst. I, 2: p. 987.0. 34. Ruticilla, rossignol de muraille Brisson Orn. Ill, p. 403. Buffon plauch, enl.n. 355. f. 1. 2. 118 The Redstarı Latham U, 2. p. 421. n. 11. Heberf. I, =. ©. 21. n. ıı. Bechſtein N. ©. D. IV, S. 607. Tafhenb. I, T. XIX. Deutfhe DOrnitbologie Heft 14. M. und W. Wolf und Meyers Taſchenb. I, ©. 244. Voͤg. Deutfhl. 9.3. Beym Männchen ift die Stirn weiß; der Oberleib dun: kelaſchgrau, die Kehle ſchwarz. Bruft und Schwanz roft: tot). Die beyden mittleren Schwanzfedern dunkelbraun, Beym Weibchen ift der Oberleib roͤthlichaſchgrau, die Kehle weißlich, die Brut ſchmutzig tofifarbig, weiß ge: wölft. Lange 5% Zoll, Breite 8%, Zoll. In Städten und Dörfern fehr gemein, zuweilen auch in den Laubhölzern. Er ift felbft auf den Alpen überall an: zufreffen, wo man ihn bie und da weit über der Holzvege— tation von einem Felſenblock zum andern fliegen fiebt. So feben wir ihn 3. B. vor dem Ober: Nargletfcher auf dem Srimfel, 123, Schieferbrüfiser Sänger. Sylvia modularis. Latham Ind: Orniih. I, p. 5ıı. n. ı2. Braunelle. Prunell-Grasmuͤcke. Herdvögeli. Prunella Gesner Av. p. 627. Motacilla modularis Gmel. Linn. I, 2. p. 952. n. 3. Curruca Sepiaria, la fauvette de haye ou la Passe- buse. Brisson Ornith. Il, p. 394: n. 12. Traine-buisson, Mouchet ou fauvette d’hiver Buffon ——— enl. n. 615. f. 1. Hedge-Warbler Latham II, 2, p. 419. n.9. Ueberſ. II, 2 ©. 420. n. 9. Bechſtein N. G. D. iv, ©. 616. Taſchenb. I, ©. 133. n. 18. Wolf und Meyers Tafhbenduh I, ©. 245. Der Oberleib ift bellroftfarbig und ſchwarzbraun gefledt, nit großen, weißgefpisten Fluͤgeldeckfedern. Unterhald und Bruſt find ſchieferblau. Länge 5 % Zoll, Breite 8 300. 119 Dieſer Vogel haͤlt ſich in dicken Gebuͤſchen auf, iſt in einigen Jahren haͤufiger als in andern und eigentlich ein Zugvogel. Doch bleibt zuweilen hie und da einer uͤber Winz ter bey und, und er kann fich um fo eher durchbringen , da er eben fowohl Sämereyen ald Inſekten frißt. Dierte Familie Laubvögel. Der Körper ift Fleiner ald bey den vorhergehenden Fa— milien, und meift gruͤnlich und gelblich gefärbt. Die Süße verhaͤltnißmaͤßig lang. Shre Nahrung befteht in Eleinen Inſekten, die fie in der Luft fangen und vom Laube ablefen, | 124. Gelbbaͤuchiger Sänger. Sylvia Hippolais. Latham Ind. Ornith. II, p. 507. n. % Dafardnachtigal. Haagſpatz, Motacilla Hippolais Gmel. Linn. T, 2. p. 954. n. 7. Großer Geſang-Zeiſig. Ottos Neberfehung von Buͤffons Vögeln XVI. 6, 210, La fauvette B ££ . . ° . . fe . ° La petite —— Splanch, enl. h. 579 > Bechſtein N. G. D. IV, ©. 555. Taſchenb. I, ©. 1735. n. 10. Wolf und Meyers Taichend. I, ©. 246. Der. Oberleib iſt olivenfarbig aſchgrau, der Unterleib heligeld. Die Hintern Schwungfedern find ſtark gelblichz weiß eingefaßt, von den Naſenloͤchern bis zu den Augen ein gelber Streif. Das Weibchen ift am Unterleibe blaßer. fange 5/2 Zoll, Breite S 3, Zoll. In den dichteften Gebüfchen, nahe am Waſſer ziemlich haufig. Ein lieblicher, unermüdeler Sanger, deffen Geſang fehr viele Modulationen bat. Cr koͤmmt im April und ver: laßt uns im September. 120 125. Grüner Sänger. Sylvia sibilatrix. (Bechstein.) Weidenzeiſig. Laubvoͤgelchen. Bechſtein N. G. D. IV, © 56:r. Taſchenb. I, ©. 126. n. 13. Motacilla trochilus Gmel. Linn, I, 2. p. 995. u. 49. Das innen, Asilus, le Pouillot ou Chantre Brisson Ornith. III, p. 479 Pouillot, ou Chantre Buffon planch. enl. 651. £. 1. Tiie yellow Wreen Latham, Il, 2. p. 4r2. u. 147. (Das Männchen. Ueberf. IE, 2. ©. 499. 2. 147. Wolf und Meyers Zafhenb.I, ©. 247, Diefer Vogel ift in den meiften Befihreibungen mit dem vorigen und folgenden beyden vermengt, von welchen er aber beſtimmt verfchieden iſt. Ueber die Augen zieht ſich ein gelber Streif und durch die Augen ein dunkelbrauner. Der Koͤrper iſt oben zeiſiggruͤn, der innere Fluͤgelrand gelb und dunkelbraun gefleckt. Die Füße find gelb, fehwarz überlaufen. Bey dem Weibchen ift der Streif über den Augen blaß- gelb, und der Rüden fallt mehr ins Dlivengrüne. Lange etwas über 4 % Zoll. Breite 7% Zoll. Gr hält fich in Feldhölzern und jungen Schlägen, nahe an Bachen auf, koͤmmt im Aprill an und verlaßt und im Oktober. Gr Iebt von Inſekten, die er in Gebüfchen auf: fucht. Im Fruͤhjahr und Herbſt findet er ſich befonders in Meidengebüfchen. 126. Fitis:Sänger, Sylvia Fitis. (Bechst.) Broker Weidenzeiſig. Laubvoͤgelchen. Weidenpiferli. Behfiein N. G. D. IV, S. 645. T. 28. Taſchenbuch I, ©. 187. n. 22. Moctacilla Aceredula Linne Faun. Suec. n. 3327. Gmel. Linn. I, 2. p. 996. ß. Pouillor ou Chantre Buffon planch. enl. 651. ir 127 he Yellow-Wreen Latham II, 2. p. Zı2. n. 147. Ueberſ. 1,2. ©. 499. n. 147. Das beſchriebene Weibchen. Naumanı. T. 35. f. 75. Maͤnnchen. Wolf und Meyers Taſchenb. I, ©. 248. Ueber die Augen läuft ein weißgelber Streif; der Oberz leib ift olivenfarbig; die Wangen find gelblich , die innern Dedfedern der Flügel [hin gelb; die Füße gelblich fleifch- karbig. | Dad Weibchen ift am Unterleibe und unter den Fluͤgeln etwad blafjer. Lange 4 Zoll 2 Linien. Breite 7 2 Zoll. Hält fih gern in Weidengebüfchen und in dichten Hecken, längs dem Ufer der Bache auf; Fümmt im April an und zieht zu Ende Septembers wieder weg. Gr nähert fich von Inſekten und Beeren. Sein Geſang iſt unbedeutend, 127. Brauner Weidenſaͤnger. Sylvia rufa. Latham Ind. Ornith. II, p. 5ı6. n. 27. Erdzeiſig. Kleinſte Grasmuͤcke. Kleinſtes Laubvögelhen, Motacilla rufa. Gmel. Linn. I, 2. p. 955. n. 63. Curruca rufa, la fauvette rousse Brisson Ornith. III, p. 387. Fauvette rousse. Buffon planch. enl. des Ois. V, p. 146. (Die unter diefem Namen in den planch. enl. n. 58:. £. 1. fiehende Abbildung gehört nicht hieher , oder fie ift viel zu groß.) Rufous Warbler Latbam 11, 2. p. 451. m. 22. Ueberſ. II, 2. &. 432. n. 22. Bechſtein N. G. D. IV, ©.649 Taſchenb. I, ©. 188. n. 23. kaumann. Taf. 35. f. 76. Wolf und Meyers Taſchenb. I. ©. 249. Die Wangen find braͤunlich; der Oberleib rothgrau; über den Augen ein ſchmutziggelber Streif. Die untern Dedfes dern der Zügel find ſtrohgelb;z die Füße fchwarzbraun, Bey dem Weibchen tft der Oberleib vöthlichgrau und der Unterleib noch fparfamer gelb befprigt. Lange 4 Zoll. Breite 6 %, Zoll.; nachft dem Goldhaͤhnchen der Eleinfte Eu: ropaͤiſche Vogel. 122 Bey feiner Ankunft im Aprill und bey feiner Abreife im Oktober trifft man ihn in Meidenbüfcben an, im Sommer balt er fih in Laubhoͤlzern auf, wo er fich durch fein immer: wahrendes Zirpen bald verräth. Er Iebt wie der vorberge: hende von Inſekten und kleinen Beeren, 128, Gefrönter Sänger. Sylvia regulus. Goldhaͤhnchen. Goldhaͤmmerli. Goldhahnli. Regulus Gesner Av. p. 696. cum fig. Motaciila regulus Gmel. Lion. I, 2. p. 995. n. 48. Calendula, regulus cristatus, le Poul ou Souci, roitelet huppe Brisson Ornith. II, p. 579. Le souci ou le Foul Buffon planch. enl. 651. f. 3. Gold-crested Wren Latham II, 2. p. 508. n. 145. Ueberſ. II,2. ©. 496 n. 145. . Behftein N. G. D. IV. ©. 655. Taſchenb. I, ©. 189. n. 24. Wolf und Meyers Taſchenb. I, ©. 250. Der Oberleib zeiſiggruͤn; der Scheitel gelb, mit einem kurzen Federbuſch, fcehwarz eingefaßt. Laͤnge 5% Zoll. Breite 5 9, Zoll. Der Eleinjte Guropaifche Vogel. Häufig in den Tannen: wäldern, und Gommer und Winter im Lande. Gr lebt von Eleinen Inſekten, befonderd ſolchen, die fih an den Zannzapfen finden. 129. Zaunfänger. Sylvia troglodytes, Zaunfchlüpferli. Haagfhlüpferli. Saunfinig. Kingli. Le reitaler Cant. Waat und Freyburg. Le rauze boose- rouge- buisson ibid. Passer troglodytes Gesner Av. p. 695. mit einer guten Ab— bildung, Motacilla troglodytes Gmel. Linn. I, 2. p. 995. n. 46. Regulus, le roitelet Brisson Ornith. III, p. 425. Buffon planch. enl. 651. f. 2. Le troglodyte Buffon Ois V, p. 752, 5.7; 123 Wren Latham II, 2. p. 506. n. 143. Ueberſ. II, 1. ©. 493% Beste In M.& D.IV..6,666. :Tafhenb, 4 &, 190: 10. 25. Wolf und Meyers Tafıhend. I, ©. 251. Der Dberleib fhmusig roftbraun, undentlich dunfelbraun in die Quer geftreiftz der Schwanz etwas Feilförmig und fo wie die Flügel fchwarz bandirt. Lange 52 Zoll. Breite über 5 Zoll, Diefer überall wohlbefannte Fleine Vogel ift Sahr ein, Jahr aus bey und, im Sommer in Waldern, im Herbſt und Winter in den Garten und Heden anzutreffen. Gr durchkriecht ‘wie eine Maus alle Gebuͤſche, Holzhaufen und Winkel nah Inſekten. Sein baͤckofenfoͤrmiges Neſt fteht in dichten Gebuͤſchen, oft auch unter dem Moos, mit wel: chem alte Mauern bededt find. XXVIL GSteinfhmäser Saxicola. Der Schnabel ift an der Wurzel breit, pfriemen⸗ förmig zugefpigt, an der Spike ein wenig überge; kruͤmmt. Der Schwanz Furz. Sie halten fih in fleinigen Gegenden auf und nähren fih bloß von von Inſekten. Sie brüten auf der Erde oder in Löchern. 130, Der mweißfhwänzige GSteinfhmäßer, Saxicola Oenanthe. Behfiein. Tafhenbuh I, ©. 217. , . Weißſchwanz. Großer Steinfhmäser. (Bergnachtigall im Simmeuthal.) Motaeilla Oenanthe Gmel. Linn. I, 2. p. 966. m. 15. Vitiflora, le cul blanc ou Vitreec, ou Motteux Brisson Orn. III, p. 449. pl. 21. £. 5. das alte Männchen, Vitiflora grisea , le cul blanc gris Brisson Örn. IM. p- 452» pl. 21. f. 2. der junge Vogel. 124 Vitifiora rufescens, le cul blane roussatre Brisson Orp. IN. p. 459. pl. 25. f. 4. eine Abänderung des Männchen. Le vitrec ou Motteux Buffon planch. enl. 554. f. 1. Männchen. f. 2. Weibchen. The Wheat-Ear Latham II, 2, p- 465. n. 75. Ueberſ. IT, 2. S. 39. n. 4b. u Naumann Zaf. 48. f. rır. altes Männchen, f. zı2, junges Männchen im Herbft. f Sylvia Oenanthe Bechſtein N. ©. D. IV, S. 675 Wolf und Meyers Tafchend. I, ©. 251. b. Bey dem alten Männchen ift die Stirn weiß, der ganze DOberleib, bis zu den letzten kurzen Dedfedern de Schwanzes, die weiß find, aſchgrau. Don der Stirn zieht über die Augen ein weißer Streif, durch die Augen ein fhwarzer Strich, der hinter denfelben in einen breiten Fleck audgeht. Kehle und Bruſt hellroſtfarbig, der Unterleib weiß an. den Seiten und am After roftgelb angeflogen, Die Flüs gel find ſchwarz, die Spigen der großen Dedfedern und der bintern Schwungfedern röthlich gefaumt. Der Schwanz gerade und weiß, am Ende fihwarz, Die beyden mittelften Federn am Ende bid über die Hälfte ſchwarz. Dad Weibchen ift auf dem Rüden rotbgrau, unten dunfler ald dad Mannchen. Die Schwanzfedern zöthlich weiß. Der Augenftreif ſchmutzig weiß, ftatt des fchwarzen unter dem Auge ein brauner Fleck. Die jungen einjährigen Männchen gleichen den Weibihen, Lange 5 % Zoll, Breite faft 10 Zoll, Diefer Vogel wird mehr in den Gebirgdgegenden al3 Ebenen angetroffen, befonders gern halt er fich in Emmpf: gegenden auf. Er koͤmmt im Aprill an, zicht dann in die Gebirge, im September zeigt er fich wieder in den Ebenen, zieht Bid in den October auf den Feldern und in Gemuüͤsgaͤrten umber und dann fort. Gr feßt fich felten auf Baume, faft immer auf Erdſchollen und Steine, iſt ziemlich ſcheu und 125 vorfichtig, Täuft fchnell, wobey er mit dem Schwairze nach Art der Bachſtelzen beftändig wippt, 131. Der braunfehlige Steinſchmaͤtzer. Saxicola Rubetra. Behftein Tafhenb. T, ©. 218. m. 2. Braunfehlehen. Kleiner Steinpider. Steinfletfche. Passerculi genus solitarium Gesner Icon. p. 50. Motacilla rübetrra G mel. Liun. I, 2. p. 967: n. 16. Rubetra major s: rubicola le grand traquet ou le Tarier Bris- son Orn. III, p. 432. pl. 24. f. ı. le mäle. Grand traquet ou tarier Buffon planch. enl. 678. f. >. Whin-Chat Latham Synops. II, 2. p. 454. n. 54. Ueberſ. IL, 2 SO A5T, mb, | Naumann Taf. 48. f. 115. Männchen. fi 114. Weibchen, Bechſtein V 6. D. IV, ©. 634. Wolf und Meyers Taſchenb. I, ©. 252. b. Lieber die Augen ein weißer Streifen, Kehle und Bruft fuchsroͤthlich, auf den Fluͤgeln ein weißer Fleck. Der Schwanz, die benden mittleren Federn audgenommen, an der Wurzel weiß, am Ende dunfelbraun, Dad Weibchen ift im Ganzen heller, der Oberleib gefled: ter als am Männchen, die Kehle weißroͤthlich, an den Sei— ten weißlich eingefaßt, die Bruft hell roftfarbig mit Eleinen runden, fehwatzbraunen Fleckchen, der weiße Querftreifen auf den Flügeln Eleinet, ald beym Männchen. Lange 4 Zoll io Linien, Breite 8 Zoll 5 Linien. Diefer Vogel ift auf den Wiefen der Voralpen z. B. im Saanenlande und bergichten Gegenden ſehr haͤufig, auch in den Ebenen nicht ſelten auf großen, etwas ſumpfigen Wieſen. Am liebſten ſetzt er ſich auf Doldenpflanzen und Difteln, er fingt angenehm und ift febr Iebhaft. Häufig fißt er, mie die Mürger, auf die Spitzen hiedtiger Baume, und fängt von da auffliegend, Inſekten. Im Herbit fliegt er in die 126 Kohlgärten und ſucht Naupen auf. Er koͤmmt im Aprill bey und an, und nifiet zweymal, auf der Erde im Grafe, wo da5 Net mit 6—7 Eyern beym Maͤhen bisweilen gez funden wird, 132, Der ſchwarzkehlige Steinfhmäßer. Saxicola Rubicola. Bechſtein Ornith. Taſchenbuch I, ©. 220. Motacilla rubicola Gmel. Linn. I, 2. p. 969. n. 17. Rubetra, le traquet Brisson Ornith. III, p. 428. pl. 235. £. 1. Le traquet Buffon planch. enl. 678. f. ı. Tbe stone-chat Latham II, 2. p. 448. n. 40. Heberf. II, 2. ©, 447. n. 46. Bechſtein N. G. D. IV, ©. 694 Xaf. 23. Wolf und Meyers ZTafıhenb. I, ©. 455- a. Das Männchen ift am Kopf und an der Kehle fhwarz, an der Seite ded Halfes und auf den Flügeln ein weißer Streif, der Oberleib und Schwanz fihwarz, roftgelblich ge: randet, Die Bruft rotbgelb. Benm Weibchen find Kopf und Oberleib, Flügel und Schwanz fihwarjbrau, die Kehle fihwarzbraun mit Weiß gemifcht, der weiße Hals- und Flügelftreifen Fleiner, die Noitfarbe der Bruft matter. Die jungen Männchen ahneln dem Weibchen. Länge 4 Zoll 8 Linien. Breite 8 Zoll. Gr ift ungleich feltener ald der vorhergehende, und wird bie und da in fleinigen Gegenden, noch nicht hoch in den Gebirgen angetroffen. Sn der Lebensart gleicht er dem vo— rigen, Gr koͤmmt zu gleicher Zeit mit jenem an und verläßt und auch zu gleicher Zeit. XXVIIL Sltüevogel, Accentor. (Bechst.) Der Schnabel iſt mittelmäßig ſtark, gerade, ſcharf zugeſpitzt, mit eingedräcktem ande beyder 127 Kinnladen Die Nafenlüher find unbedeckt. Die Süße ftarf, ver Nagel der Hinterjehe lang, aber gekruͤmmt. 133. Der Alpenfluͤevogel. Accentor alpinus. Bechſteins Taſchenb. I, S. 191. N. ©. D. IV, ©. 700, Alpyengrasmide. Fluelerche. Blumtrittli CB. Ober⸗ land.) Bluͤttlig. Gadenvogel (Slaris.) Bergtro: ſtel (Weſen.) Fluhſpatz (Luzern.) Bergſpatz (Appen⸗ zell.) Bluͤmtvogel (Ablentſchen) Blumthuͤrlig, Blum— tuͤteli, Bluͤmli-Duͤ uͤteli (Sigriswyl.) Ortolan (bey Aigle.) Avis Kyburgensis Gesner p. 725. in appendice edit, Francot. Sturous collaris Scopoli Ann. 1. p. 151. Andreae Briefe über die Schweiz. p. 202. Taf. 13. Motacilla alpina Gmel. Linn. 1, 2. p. 657. n. 65. Fauvette des Alpes Buffon planch. enl. 668, B .2. Alpine Warbler Latham Il, 2. p. 434. 25. Ueberſ. IT, =. ©. 455. n. 25. Steinmäller in der Alpina I, ©. 227. f. Wolf und Meyers Tafchend. I, ©. 255. b. V. Deutfhl. 9.9. Der Alpenflüevogel ift afchgrau und dunkelbraun gefledt; die Kehle weiß, mit Fleinen braͤunen Mufchelfleken; die Set: ten ded Unterleibe3 find rothbraun, auf den Flügeln drey gleichlaufende Reihen weißer Sleden. Dad Weibchen ift vom Mannchen wenig oder gar nicht verfchieden. Lange 62; Zoll. Breite 10% Zoll. Gin eigentlicher Alpenvogel, Sm Sommer wird,er überall auf den höhern Alpen und zwar meiftend über der Region des Holzwuchſes bis zur Graͤnze des ewigen Schnees hinauf angetroffen. Man fieht ihn gewöhnlich zwifchen Steinblöden nach Inſekten berumfliegen, die er zwifchen den Steinen und aud SFelfenfpalten hervorfucht. Auch naͤhrt er fich mit Schneden, Samereyen und Beeren. Gein Neft ftebt in Steinritzen oder unter Alpenrofengefträuchen; mit 3—5 Eyern, 128 Gr brütet zwehmal. Im Herbſt laͤßt er fich weiter in die Vorberge und Thaler herab, im Winter koͤmmt er ſogar in die Bergdörfer, verfliegt fi auch wohl in die ebnern Ge; genden, jo wird er z. B. in der Gegend von Bern, bey Burgdorf und andern Drten nicht felten gefangen; ung gefangen gewöhnt er fich leicht an die Gefangenfchaft und halt mebrere Sahre aus. Sein Gefang ift fehr angenehm. XXIX. Pieper. Anthus. (Bechst.) Der Schnabel ıft fehr dünn, pfriemenförmig, un: fen noch vorn etwas eingezogen, oben an der Spike ſeicht ausgefchnitten. Die Nafenlöcher eyrundlich, unbedeckt, in einer etwas aufgeblafenen Erhöhung. Die Zunge gefpalten oder faferig. Die Süße find Dunn, Die Dinterkralfe aroß und gekruͤmmt. Sie haben in der Farbe viel Aehnlichkeit mit den Lerchen, zu welchen fie auch fonft gerechnet wurden, unterfcheiden fich aber außer durch obige Kennzeichen vornehmlich durch ihre Lebensart von den Lerchen. Sie nahren fich in der Frey— beit bloß von Inſekten, und balten fich gein am Wafler auf wie die Bachftelzen, 134, Der Baumpieper. Anthus arboreus, (Bechst.) Spieß: Heide: Gereuth-Baum-Lerche. Bechſte in N. G. D. IV, ©. 706. Taf. 56. f Alauda trivialis Gmel. Linn. I, 2. p. 796. m. 5. — — miner id. p. 795 n. ı2. L’Alouette Pipi Buffon planch. enl. n. 661. f. daumann Taf. 8. f. 12. Männchen. Latham Ueberſ. I, 2. S. >99: n, 29. SE..52. £,z Alauda trivialis Bechſteins Taſchenb. J, S. 203. Wolf und Meyers Taſchenb. I, ©. 254. b. Bi) 129 Die Farbe iſt dad gemähnliche Lerchengraus die Bruft roftgelb, ſchwaͤrzlich gefledt; die Schwanzfedern ſchwaͤrzlich, die Außerfte zur Hälfte weiß, mit braunem Schaft, die nächfte mit Feilförmiger weißer Spige, auf den Deckfedern der Fluͤgel zwey weißliche Streifen, der Nagel der Hinter zehe Fürzer und halbmondfoͤrmig gefrimmt. Das Meibchen ift im Ganzen heller. Lange 5% Zoll. Breite 9% Zol, Diefer Vogel koͤmmt im März bey und an, und zeigt fih im Sommer in den Ebenen, und haufig auf den Vor— bergen und Alpen bis zur Schneeregion hinauf. Im Herbft koͤmmt er indie Ebenen, auf fumpfige Wiefen,, Felder und in die Garten, Im October zieht er weg. Diefer ift es vor: zuͤglich, der durch feinen melodifchen Gefang, mit der Fluͤe— lerche, die Stille der Alpen belebt. Er niftet in den nie; dern Alpweiden unter Sträuchern , zwifchen Steinen. 135. Der Brachpieper. Anthus campestris (Bechst.) Brad: Gereuth: Heide: Spieß: Kraut zLerche. Auffleugerli. Bech ſte in N. G. D. IV, ©. 722, T. 2. Alauda campestris Gm el. Linn. I, 2. p. 794. u. 4. Giderlin Gesner Av. p. 762. Alauda campestris, V’alouette de champ Brisson Ornith. III, P. 349. La Spipolette Buffon Ois. V.p. 45. IX, 52. t. 2. £. 2. The meadow-lark Latham II, 2. p. 417. n. 6. Ueberſ. II, >. ©. 379. n. 10, Naumann Taf. 8. f. 10. Männchen. Alauda campestris Behftein Tafıhenb. I, S. 200, Wolfund Meyers Tafhenbuh I, ©. 257. Der Schnabel ift lang; Über die Augen ein weißer Strich; der Oberleib graubraun oder dunkelgrau mit einzelnen ſchwaͤrz⸗ lichen Flecken; der Unterleib gelblichweiß mit einzelnen, ſchwarzgrauen Streichen, die dem Weibchen faft gänzlich feh⸗ 9 130 len. Der Schwanz dunkelbraun, die beyden außern Federn nach Außen weißlich; der Nagel der Hinterzehe Eürzer als die Zehe und etwas gekruͤmmt. Länge 6 % Zoll. Breite 11 Zoll, Etwas felten; auf Heide: und Gradplagen und Brach- feldern. Gr koͤmmt im April an und verläßt uns im Sep— tember. Gr ift munter, lauft ſchnell, wippt mit dem Schwanze wie die Bachflelzen. Gein Gefang ift unbedeutend. 136, Der Wiefenpieper,. Anthus pratensis. (Bechst.) Miefonz Sumpfs Pieplerhe. Waferlerhe. Weiffeln Gixer. Bechſtein N. G. D. IV, ©. 732. Alauda pratensis Gmel. Linn. I, 2. p. 792. n. 2. Alauda pratensis , l’alouette de prez ou Ja farlouse. Brissoa Ornith. III, p. 345. Buffon planch. enl. 660. f. 1. Naumann. Taf. vIII. f. x1. Weibchen. Anhang I T. VIT- f. 16. Maännchen. Tit-lark Latham II, 2. p. 374. Weberf. II, 2. ©, 375. 2. 5. Alauda pratensis Bechfiein Tafchenb. I, ©. 202. Wolf und Meyers Tafhenb. I, ©. 255. Der Schnabel ift ſchwaͤcher und dünner ald am Baum- pieper; der Oberleib olivengrünlich und fehwärzlich gefleckt; die Bruft gruͤngelblich weiß und ftark gefleckt; die Schwanz— federn ſchwaͤrzlich, die außerfte mit dem Schafte faft ganz weiß, die zweyte mit einem großen keilfoͤrmigen weißen Sleck, Auf den Dedfedern der Flügel zwey weigliche Streifen ; der Nagel der Hinterzehe fehr lang und gerade, Dad Weibchen ift durchaus heller, auf dem Oberleibe grauer und am Unterleibe fhmugig weiß, an der Bruſt Faum merflich rothgelblich überlaufen, Länge 5 % Zoll. Breite 5% Zoll. Auf naſſen Wiefen und in Suͤmpfen nicht felten, Auch findet er fich oft in den Alpen, Sm October ziebt er fihaa: 131 renweiſe weg, einzelne bleiben wohl den ganzen Winter. Sein Gefang den er figend und fliegend hören läßt, ift angenehm. 137- Der Wafferpieper. Anthus aquatica. (Bechst.) Waſſer- Sumpf: Moor: Koth-Lerche. Florentiniſche Lerche. Weißel. Bechſtein N. G. D. IV, ©, 745. Taf. 36. £. 3. Alauda Spinoletta Linn. Syst. ed. XII. ı, p. 288. n. 7. Pi Alauda campestris, spinoletta Gmel. Linn. I, 2. p. 794. n. 4. ß. Spipoletta Florentinis Raji Synops. p. 70. n. 9. Meadow-Lark var. A. Latham Il, 2. p. 578. Ueberf, II, 2. ©, 379.10. FA Molfund Meyers Tafhenb. I, ©. 258. Die Stirn mit dem Schnabel ſehr geſtreckt; die Füße Faftanienbraun und ungefchidt groß. Der Nagel der Hinz terzehe lang, ftark und fehe wenig gekruͤmmt. Der Oberleib olivengrau, der Unterleib fehmußig weiß , die Bruft dunfelz braun gefleckt; vor und hinter den Augen ein undeutlicher, weißlicher Streif.e Auf den Dedfedern der Flügel zwey weißliche Streifen, die aͤußerſte Schwanzfeder mit einem großen weißen Eeilförmigen led. Dad Weibchen ift am Oberleibe grauer, am Unterleibe fhmußiger weiß und ftärfer gefleckt. Die Füße beler. Länge 6% Zoll. 10 #4 Zolf breit. Diefer Vogel wird im Sommer auf den Alpen angefrof: fen, wo er niftet. Dr. Schinz erhielt zwey Nefter deffelben aus dem Urfernthale. Das Neft ift aud duͤnnem Grafe un: ordentlich geflochten. Die 4 Ener find grau mit dunkelroth— braunen Strichen und Flecken befprengt. Seine Nahrung befteht in Sinjeften, befonderd den Larven der Hafte (Ephe- mera, Phryganea) die er, auf den Steinen im Waffer 132 herum laufend, hervorſucht. Im Winter wird er häufig an den Ufern der Slüße und Bache angetroffen. Aller Wahrfcheinlichkeit nach gehört auch Anthus mon- tanus (Koch) bieher, und ift der Vogel im Hochzeitkleide, wenigftens iſt der ganze Habitus, Stimme, Gebehrden u. f. w. dem Waſſerpieper gleid). XXX, £erche. Alauda. Der Schnabel ift nicht ſtark, gerade, walzenfoͤr— mig, ſpitzig auslaufend; die Kinnladen gleich lang, an der Wurzel klaffend. Die Vafenlöcher eyrund mit Federn und Borſten bedeckt. Die Zunge gefpals ten. Die Kralle der Hinterzehe länger als Die Zehe felbft und gerade. Die hinterſten Schwungfedern find ausgezeichnet lang und zugefpigt. Shre Nahrung befteht aus Sinfeften, junger Saat und Samenförnern. Wahrend der Fortpflanzungszeit fteigen faft alle fingend in die Höhe und fihweben eine Eürzere oder längere Zeit in der Luft. Es find Zugvoͤgel. 138. Die Feldlerhe. Alauda arvensis. (Limn.) Gemeine: Ader: Saatz Korn sLerche. Lodola (Teßin.) Alauda sine erista Gesner Av. p. 77. Alauda arvensis Gmel. Linn. I, 2. p. 79r. n. 1. Alauda, lalouette Brisson Ornith. III. p. 555. DBuffon planch. enl. 563. £. 1. \ The Sky-Lark Latham II, 2. p. 558. Ueberf. II, 2. ©, 569. n. ı. ” Behflein N. G. D. IV, ©. 775. Taſchenb. I, ©. 193. 1. Naumann Taf. VL £ 6 Männchen. Wolf und Meyers Tafhenb. I, ©, 260, Voͤg. Destfhl- 9. ı2. 133 Die benden aͤußern Schwanzfedern find der Lange nach an der äußern und zum Theil an der innern Fahne weiß ; die fpißigen mittlern an der außen Seite weißgrau an der innern roftbraun eingefaßt. Die Wangen braungran. Das Weibchen ift etwas Eleiner al3 dad Männchen und blaffer von Farbe, aber mehr und dunkler gefledt. Lange 7 Zoll, ı2 % Zoll breit. Auf allen Feldern und datan ftoßenden Wiefen, felbft in bergigen Gegenden fehr haufig und allgemein befannt. Ger wöhnlich verlaffen fie uns im November und ftellen fich fchon zu Ende Februar wieder ein. Sie gehören zu den Vögeln, die nicht weit von und hinwegziehen. Auch ift es gewiß, daß fie in einigen Gegenden der Schweiz 3. B. bey Murten und im Waatlande auch im Winter fchaarenweife angetrofz fen werden. Am 15. Sanuar 1776. fahe man in der Nähe von Bern, wo alles mit Schnee bededt, und eine Zeit lang ſehr Ealtes Wetter war, eine Schaar von Feldlerchen, die von einem Ort zum andern flogen, Nahrung zu fuchen und von Hunger ganz entfraftet ſchienen; einige waren fo matt, daß man fie mit den Handen greifen Fonnte. Einige Tage hernach fahe man Feine mehr. Co zeigten fi 1784. um Weyhnachten, ben vielem Schnee und großer Kalte noch größere Schaaren, von welchen viele gefangen, und ob fie gleich fehr mager waren, zu Markt gebracht wurden. Die: felbe Grfcheinung wurde damal5 auch in vielen Gegenden des benachbarten Wirrtembergifhen Landes bemerkt und in den Zeitungen ald etwad ganz ungewöhnliches bekannt ges macht. (S. Schaffhaufer;Zeitung vom ı. Sanuar 1785.) 139. Die Waldlerhe. Alauda nemorosa. (Linn.) Baumlerche. Buſchlerche. Holzlerche La courlat (C. Fr.) A. nemorosa Gmel, Lion. I, 2. p. 797. 2, 21, 134 A. arborea id. p. 793. n. >. A. arborea, l’alouette de bois ou le Cujelier Brissom Oruiih. II, p. 340. pl. XX. f. 2. Buffon pl. enl. 660. Woodlark Latham II, 2. p. 371. Ueberf. II, 2. ©. 375.n Naumann Taf. VI,f7. Männden. Bechſtein N. G. D. W, ©. 781. Taſchenb. I, ©. 196. Wolf und Meyers Taſchenb. I, ©, 202. — 2. Der Schwanz it Furz, der Kopf mit einem weißlichen Kranze von einem Auge zum andern umgeben; die langen Koöpffedern richten ſich im Affecte zu einem Federbufch auf. Huf den roftdraunen Wangen vorn ein deutlicher dreyediger weißer Fleck; an den Zlügeldeden etliche weiße Flecken. Beym Weibeben ift die Grundfarbe mehr weiß, die Zeich- nung ſchwaͤrzer, die Bruſt mehr gefprengt, der Kranz um den Kopf deutlicher , die Einfaſſung der Wangen heller, die Eteißfedern olivenbraun. Lange 6 Zoll. Breite 9 Zoll, An kleinen Schwarz: und Laubwaldungen in der Nähe unbebauter Plage haufig. Ste koͤmmt im März zu und, und zieht im October weg, wo fie haufig auf den Finfenhütten gefangen wird. She angenehmer Gefang ertönt vom Früh: ling bis in den Herbft von den Gipfeln der Tonnen aufftet: gend. Sie niflen auf der Erde, im Haidefraut oder auf Aeckern nahe am Hola. 140, Die Haubenlerche. Alauda cristata (Linn.) Edellerche (C. Bafel.) Hupplherche ( Chur.) A. cristata albicans Gesner Av. 77% A. crisıata G mel. Lion. I, 2. p. 796. n. 6. Lalouette hupde ou le Cochevis Brisson Oßaich. III, p. 357. Buifon planch. enl. 503. £. 5. The crested Lark Latham II, 2. p. 389. Heberf, I, 2. ©. 389. n. 23. Naumann Taf. VIL f. 8 Maͤnnchen. 135 Behfkein N. G. D. IV, ©. 791. Taſchenb. 1, ©. 198. Wolf und Meyers Taſchenb. 1, ©. 264. Der Kopf bat einen fpisigen Federbufh, Die Farbe ift im Ganzen wie bey der Feldlerche nur blaßer grau. Die Schwanzfedern find ſchwarz, die beyden dußerften nach außen rojtgelb. Bey dem Weibchen tft der Kederbufch kleiner, die Bruſt mehr gefleckt. Lange 7 Zoll, Breite 10% Zoll, Diefe Lerche ift in dee Schweiz eine Seltenheit, fo daß unter 1000 Seldlerchen kaum eine Haubenlerche gefangen wird. Die Provincialnahmen von DBafel und Chur beweifen aber, daß fie in diefen Gegenden nicht unbekannt if. Auch fol fie im Waatlande vorkommen, 141, Die Berglerche. Alauda alpestris. Lian.) Winterlerche. Alpenlerche. A. alpesıris Gmel. Linn. I, 2.°p. Soo. n. 10. A. Virginiana , l’alouette de Virginie Briseon Orn. III, p. 367. Le Hausse-col noir ou Valouette de — Buffon Ois. V, p- 55. XIV, 66. The Shore-Lark Latham II, >. p. 585. Ueberf, II, 2, ©, 386. n. Denken g. G. D. IV, ©. 801. T. 111. Taſchenb. I, ©. 199. Wolf und Meyers Taſchenb. 1, ©. 265. Die Kehle und der Hald find gelb, quer über den obern Theil der Bruſt geht ein breite schwarzes Band, Die außerfte Schwanzfeder bat einen Feilförmigen weißen Fleck, der die ganze außere Fahne einnimmt, die übrigen find an der Spitze ſchmal, weiß eingefaßt. Länge faſt 7 Zoll, 12 #% ZoU breit. Ob dieſe Lerche in der Schweiz vorkoͤmmt tft ungewiß. Sie fol bey Winterthur gefangen worden feyn, 136 142, Die Calanderlerhe. Alauda Calandra. (Linn) G mel. Lion. T, 2. p. 799. 2.9 Alauda major s. Calandra, la grosse alouette ou la Calandre Brisson ÖOrnith. 111, p. 352. pl. XX. f. 2. Buffon pl. enl.. 363.7: 2. Calandre Lark Latham II, 2.p. 382. Ueberf. II, 2. ©. 383. n. 15. Wolf und Mevers Tafhend. I, ©. 261. Vögel Deutfchlands Heft a0. Weibchen. j Unter der weißen Kehle ein balbmondfsrmiger ſchwarzer Fleck; die außerſte Schwanzfeder auf der ſchmaͤlen Fahne und zur Halfte auf der breiten weiß; die zweyte und dritte mit weißer Spige. Das Weibchen bat weniger Schwarzed am Halfe und ift Heiner ald dad Männchen. Länge 7 Zoll. Breite 15 % Zoll. Huch diefe Lerche ift als Schweizervogel nicht ganz ges wiß. Sie fol im Canton Waat gefangen worden feyn, auch glaubt Dr. Schinz fie in feiner Jugend einmal im Win- ter, wo fie unter Ammern am Wege faß, gefchoffen zu haben. In der Waat und im Tepin dürfte fie am erften vorfommen, XXXI Meıfe Parus. Der Schnabel it Furz, gerade, fpikig, halbEe gelförmig, an der Wurzel mir Borſten befekt. Die Naſenloͤcher mit Federn bedeckt. Die Zunge endet ſich in 4 borſtenartige Faſern. Die Hinterzehe iſt ſtark, die Naͤgel ſcharf und ſpitzig. Ihr Gefieder iſt ſeidenartig, geſchliſſen. Sie klettern gern und geſchickt. 137 Es find Iebhafte, ſtarke und zum Theil mordftichtige Vögel, troß ihrer Kleinbeit. Shre Nahrung befteht in Sin; ſekten, Saamen, Beeren und Früchten. Gie legen viele Eyer, Außer der Begattungszeit leben fie gewöhnlich in größern und Eleinern Gefellfchaften. 143, Die Kohlmeife, Parus major. (Linn.) Große Meife. Sinfenmeife. Spiegelmeife. - Spiegeli. Parascivola (Teßin.) Parus major Gesner Av. p. 615. Gmel. Linn. I, 2. p. 1005. n. 3 P. major s. Fringillago, la grosse mesange ou la Charbonniere Brisson Orn. Iil, p. 559. Buffon pl. enl. 5. f. 1. The great Titmouse Laıham II, 2. p. 588. Ueberf. II, 2. S 331. m 1. Deutfhe Ornithologie. Heft VII. Wolf und Meyers Vögel Deutfchlands, Heft ı. Taſchenb. I, ©. 267. Bechſtein N. G. D. 1V, ©3534. Taſchenb. IT, ©. 209. 1. Der Kopf iſt ſchwarz, die Schlaͤfe weiß, der Naden grüngelb, der DOberleib olivenbraun. Laͤngs dem LUnterleibe ein breiter fchwarzer Streif, der beym Mannchen bis zum After, beym Weibchen nur bis zur Mitte ded Bauchs geht. Länge 5 Zoll 10 Linien, Breite 8 %, Zoll. Diefer allgemein bekannte Vogel ift in allen Hölzern und Obſtgaͤrten gemein. Er ift ein bloßer Strichvogel,, der auch im Winter und nicht verlaßt, unfere Garten von Naupen und Inſekteneyern reinigt und daher fehr nuͤtzlich ift. Sn einer Voliere, worin ſich unter mehrern andern Eleiz nen Gingvögeln eine Kohlmeife befand, betrug fich dieſe mehrere Wochen lang ganz friedfertig. Aber auf einmal er— wachte ihr Moröfin? und wir fahen fie kurz hintereinander drey jener Vögel tödten, indem fie wuͤthend denfelben mit dem Schnabel nach dem Hirn pidte. 138 144, Die Tanuenmeife, Parus ater, (Linn.) Waldmeiſe. Kleine Kohlmeife. Parus ater Gesner. Av. p. 616. Gmel. Linn. I, 2. p. 1009, DT: P. atricapillus, la mesange ä tete noire Brisson Orvith. III, p- 551. La petite Charboniere Buffon Ois. V, p. 400. The Colemouse Latham II, 2. p. 540. Ueberf. II, 2. ©. 520, n.09% Bechſte in N.G.D. IV, ©, 855. Taſchenbuch I, ©. 210. Wolf und Meyers Dog. Deutſchl. 5.6. Taſchenb. I, ©. 268. Der Kopf und Kehle ift ſchwarz, der Rüden afchblau , die Bruft und ein Streif im Nacen weiß. Lange 4 Zoll 2 Linien, Breite fat 7 Zoll. Häufig in den Tannwäldern der Ebenen und Berggegen: den, fireicht von einem Holz zum andern, zeigt fich aber außerhalb den Waldern felten. Gie lebt von Inſekten, Fichten, und Tannenfaanen. 145, Die Blaumeife, Parus coeruleus. CE.) Bläueli. Monighetta (Teßin.) Parus coeruleus Gesner Av, p. 616. Gmel. Linn. I, 2. p. 1008. n. 5. La mesange bleue Brisson Orunith. III, p. 544. Buffon planch. enl. 3. f. 2. Blue Titmouse Latham II, 2. p. 345 Ueberſ. U, 2. © 558. n. 10. Deutſche Ornithologie Heft 15. . Bechſtein R. ©. D. IV, ©. 860. Taſchenb. I, ©. 412. Wolf und Meyers Tafhenb. I, ©. 269. Stirn und Wangen weiß, der Scheitel blau, dte Keble ſchwarz, ein dunfelblaued Band faßt den’ Kopf ein, der Oberleib olivengruͤn, der Unterleib gelb, in der Mitte des Bauchs der Yange nach ein blauer Strich. 139 Das Weibchen ift etwad Heiner, der Strich am Bauche kaum merklich. Länge 4% Zoll. Breite 7 % Zoll. Faſt fo haufig und an den gleichen Orten, als die Kohle meife, auch eben fo nüglich. 146. Die Sumpfmeife. Parus palustris. Linn. ) Nonnenmeife. Afchmeife. Hanfmeife. Kohlmeifi. Kötheli. Käteli. Köllerli. Parus palustris Gesner Av. p. 616. Gmel. Lion. I, 2. p. 1009. n. 8. La mesange de marais ou la Nonnette cendree. Brisson Orvith. III, p. 555. Buffon planch. enl. n. 3. f. 7. Marsh Titmouse Latham II, 2. p. 541. Ueberſ. II, 2. ©, 536. n. 8. Bechſtein N. 6. D. IV, ©. 873. Taſchenb. I, ©. 217. Wolf und Meyers Zafbenbuh 1, ©. 271. Der Oberkopf und Kehle ift ſchwarz, die Schläfe weiß, der Oberleib rothgrau. Beym Weibchen iſt die Kehle un: merklich fehwarz. Lange 4 % Zoll. Breite 7 Zoll. Diefe Meife ift haͤufig in fumpfigen Gebäfchen, an Heden und Zäunen, Im Herbft und Winter in Obft; und andern Gärten. In der Lebensart gleicht fie der Kohl: und Blau— meife. 147, Die Haubenmeife. Parus cristatus (Linn.) Schopfmeife. Huppimeifi. Tfhuppimeifi. Huppi. Parus cristatus Gesner Av. p. 617. Gmel. Liun. I, 2. p. 1005. 0, 2. La mesange huppee Brisson Oznith. II, p. 558. Buffon planch. enl. 502. £. 2. Crested Titmouse Latham II, 2. p. 3455. Ueberſ. II, 2. ©, 540. n. 12. Deutſche Ornithologie. Heft ı6. Behflein N. G. D. IV, ©. 869. Taſchenb. IT, ©. 212. Wolf und Meyers Taſchenb. I, ©. 270, 140 Der Kopf hat einen zugefpißten Federbufch. Die Haupt: farbe ift mäufegrau, der Bauch weiß, die Kehle fihwarz , um den Hals ein fchwarzer Ring, Das Weibchen hat eine Eleinere Haube, und ift weniger fchwarz , befonderd an der Kehle. Lange 4% Zoll. Breite 7% Zoll. Haufig in den Zannenwaldern, oft in Gefellfchaft der Zannenmeije und des Goldhaͤhnchens. Sie ift ein Stand— vogel, der höchitens von einem Holz zum andern ftreicht. Ihre laute Stimme unterfcheidet fie von weitem von andern Meifen, 148. Die Schwanzmeiſe. Parus caudatus. Clisn.) Pfannenfiiel. P. caudatus Gesner Av. p. 617. Gmel.Linn. I, >. p 1010. n. II, Parus longicaudus, la mesange a longue queue Brisson Orn. Il, p. 570. Buffon planch. enl. 502. £. 5. Long tailed Titmouse Latham Il, 2. p. 550. Ueberſ. II, 2. ©. 544. n. 18. Deutſche Drnithologie. Heft 13. Behftein N. G. D.1V, S. 879. Taſchenb. I, ©. 215. Wolf und Mevers Taſchenb. I, ©. 7. Der Schnabel iſt ſehr kurz; der Feilförmige Schwanz lan: ger als der Leib. Der Scheitel weiß, der DOberleib fihwarz , weiß und rötblich gemifcht. Das Meibchen bat über den Augen einen fchwarzbraumen breiten Streifen bis in den Nacken, auch zuweilen auf den Mangen Eleine ſchwaͤrzliche und braunliche Gtriche, Lange faft 6 Zoll. Breite 6 #2 Zoll. In Laubhoͤlzern und Jtadelbilzern im Sommer, im Win: ter in Baum- und andern Gärten in Gefellfihaft, von 20— 30 Stuͤck haufig anzutreffen. Im Winter ſtreift fie beftän- 141 dig umher, Sie Elettert und bewegt fi) mit ungemeiner Leichtigkeit, ihr Flug ift kurz und ungeſchickt. Sie naͤhrt fich von Inſekten und deren Ehern und Saͤmereyen. Ihr fehr kuͤnſtlich aus Moos und Flechten zufammengefestes Neft haͤngt an den Zweigen der Baume und enthalt 10 — 14 Eleine, weiß und roth gefledte Eyer. Ihre Erfcheinung im Winter in den Städten und Gärten foll nahes Thauwetter oder Schnee verkimdigen. 149, Die DBartmeife. Parus biarmicus. (Linn,) Gmel. Linn. I, 2. p. ı0ı1. n. ı2. La nıesange barbue ou le moustache Brisson Orn. III, p. 567. Buffon planch. enl. 6:13. f, 1. Männchen. f. 2. Weibchen. The bearded Titmouse Latham II, 2. p. 452. Ueberf. II, 2. ©. 547. n. 20. Bechſtein N. G. D. IV, ©.838. Taſchenb. I, ©. 214. Kaumann Nachtrag I. Zaf. II. f. ı, 2. Wolf und Meyers Taſchenb. I, ©. 275 Der Schnabel ift ſtark, oben etwas übergefrummt; der Schwanz lang und keilfoͤrmig; der Oberkopf grau, der obere Theil des Halfes, Rüden, Steiß und die Seiten des Leibe braungelb, Kehle und Unterhald weiß, Bruft und Bauch röthlich weiß, Die Dedfedern der Flügel fehwarz mit rothbraunen Raͤndern. Die Schwungfedern ſchwarz, die 6 erften an der außern Sahne weiß gerandet, fo daß der zufanmengelegte Flügel ganz weiß ausſieht. Die Afterfedern fhwarz. Am Mannchen ein fchwarzer Knebelbart auf bey: den Geiten des Schnabeld. Dem Weibchen fehlt der Kne— belbart , fein Schwanz ift Eürzer, die Hauptfarbe grauer und heller. Lange faft 6 #2 Zoll. Breite 10 % Zoll. Diefer Bogel gehört in der Schweiz zu den größten Sel; tenbeiten, Ehemals fand er fich dann und wann an den 142 Ufern des Zuͤricherſees im Schilf, allein feit vielen Jahren Eonnte dafelbft feine Spur mehr von ihm entdeckt werden. Nach zuverläßigen Berichten ift er außerdem bey Pont in Neuenburgiſchen und einmal in der Jtahe von Bern vorge; fommen. Im December 1815. bemerkte Hr. Pfarrer Stein; müller einen Fleinen Trupp an den Ufern ded Bodenſees bey Rheineck. Sünfte Ordnung. Schwalbenartige Voͤgel. Chelidones. Der Schnabel Fein, fpißig, der Dberfchnabel porn gekruͤmmt, an der Wurzel breit, mit fehr wei⸗ tem Rachen. Die Süße find kurz mit fcharfen Kral⸗ len. Die Fluͤgel fehr lang. XXXI. Schwalbe Hirundo. Mit drey Zehen nach vorn und einer nach hinten gekehrt. Der Schwanz meift gabelförmig, und be ficht aus 12 Sedern. Sie halten fich ihrer Nahrung wegen, die aus fliegenden Inſekten befteht, und die fie im Fluge mit aufgefperrfent Nachen fangen, gen am Waſſer auf. Auch ihren Durit löfchen fie im Fuge. 145 Ihre Nefter bauen fie in oder an den Haufern aus Lehm oder Erde mit Stroh und Grashalmen vermifcht, oder in Erdhoͤhlen. Es find Zugvögel, 150. Die Rauchſchwalbe. Hirundo rustica. CLinon,) innere Hausfhwalbe. Bauern- Küchen: Ehwalbe, Schwalm. Rundine (Teßin.) Hirundo domestica Gesner Av. p. 528. H. rustica Gmel. Linn. I, 2. p. 1015. 2. ı. H. domestica, l’hirondelle de cheminee Brisson Ornith. II, p- 486. Hirondelle de cheminee ou hirondelle domestique Buffon pl. enl. 543. f. 1. Chimney Swallow Latham II, 2. p. 56r. Heberf, II, a. ©. 554. 2. 1. Behftein N. G. D. IvV, ©. 902. Taſchenb. I, ©. 22%. Wolf und Meyers Taſchenb. I, ©. 276. Stirn und Kehle kaſtaͤnienbraun, die ſchwarzen Schwanz: federn, die zwey mittelften ausgenommen, mit einem weißen Fleck bezeichnet , die beyden außerften fehr Lang. Beym Weibchen tft die Stirn weniger braun, der Unter: bald nicht fo breit fchwarz, der Unterleib heller weiß, und die aͤußerſten Schwaͤnzfedern kuͤrzer. Länge 6 4, Zoll, Breite 12 Zoll. Allenthalben in Städten und Dürfern. Cie koͤmmt zu Ende des März an und verläßt uns im den erften Tagen des Octobers. 151. Die Hausſchwalbe. Hirundo urbica. (Linn.) Fenſterſchwalbe. Gibelſchwalbe. Außere Hausſchwalbe. Hirundo silvestris, agrestis s. rustica Gesner Av. p. 544. H. urbica Gmel. Linn. I, 2. p. 1017. n. 3. H. minor s. rustica, la petite hirondelle, gu le martinet a cul blanc Brisson Oraith, II, p. 490. 144 Hirondelle à croupion blanc, ou de feuftre. Buffon Ois. VI, p. 614. 4. 25. Petit martinet. id. planch. en]. 542. f. 2. The martin Latham II, 2. 9.564. Ueberſ. II, 2. ©. 557. n.3. Behfein N. G. D. IV, S. 915. Taſchenbuch I, ©. 224. Wolf und Meyers Zafıhendb. I, ©. 217. Der Schwanz ift ungefleckt; der Rüden bläulich ſchwarz; der Steiß und Unterleib ganz weiß. Lange 5 Zoll. Breite 10 2 Zoll. Nicht ſelten ſind von dieſer, wie von der vorhergehenden Art ganz weiße Abaͤnderungen. Wir erhielten im letzten Sommer eine ſolche, mit dunkelrothem Augenſtern; ſie war von ihren Eltern mit 3 andern gewoͤhnlich gebildeten im Neſte ordentlich gefuͤttert und gezogen worden, wurde aber nachher als ein fremdartiges Geſchoͤpf fo wohl von den Eltern als von ihren Gefchwiftern unaufhörlich verfolgt und geplagt. Die Hausfchwalbe koͤmmt einige Tage fpäter an ald die NRauchfchwalbe und niftet immer außen an den Haufern, 152. Die Felfenfhwalbe. Hirundo rupestris. (Scop.) Scopoli Ann. I, p. ı67. n. 253. Gmel. Linn. I, 2. p. 1019. n. 20. The Rook Swallow Latham II, 2. p. 569. Ueberf. I, = p:: 561. N. 11, Don der Größe der Hausfchwalbe. Der Schnabel ijt ſchwarz, der Oberleib mäufefarbig, der Unterleib weiß; der Schwanz iſt wenig gefpalten. Diefe Schwalbe faben wir im hohen Sommer haufig auf der Gemmi, beym Obersargletfiher auf dem Grimſel und in andern fehr hoben Zelfengegenden der Alpen, wo fie in den Selfenfpalten zu niften ſcheint. Sie iſt beftimmt von der Hausſchwalbe verfchieden. Daß fie nur eine Abanderung der Uferfchwalbe fen, bezweifeln wir wegen des fo ganz verſchiedenen Aufenthaltd, 145 153. Die Uferfhwalbe, Hirundo riparia. (Einn.) Waſſerſchwalbe. Strandſchwalbe. Erdſchwalbe. Rheinfhwalbe. H. riparia Gesner Av. p. 545. Gmel. Lion, I, 2. p. 1019. n. 4. L’birondelle de rivage Brisson Ornith. IT, p. 506. Buffon planch. enl. 643 £. 2. Sand-Martin Latham 1, 2. p. 568. Heberf. II, 2. S. 560. n. 10, Bechſtein N. G. D. IV,©. 922. Taſchenb. I, ©. 224. Wolf und Meyers Taſchenb. I, ©. 278. Der Oberleib ift aſchgraubraun; Kehle und Bauch weiß, die Süße faſt nadt. Lange-5 Zoll, Breite ıı Zoll. Häufig an Flügen, die jteile Ufer haben, bey Stadtgräben und an Eeen, Gie fümmt erft im April an und verläßt uns im September. Gie niftet in Höhlen und felbftgegrab- nen Löchern in den fteilen Ufern und Sandgruben, Diefe Höhlen geben oft 5 Fuß weit in die Ufer horizontal hinein und erweitern fich nach hinten. Sie grabt die Höhlen in Sandufer vermittelft des Echnabeld und der Füße in un: glaublicher Gefchwindigkeit. Ihr Neft ift Eunftlod aus Stroh und Grad gemacht, mit Federn ausgefüttert und enthalt gewöhnlich 6 weiße Eyer. Sie brütet zweymal, XXXIM. Segler. Mieropus Wolf. Der Schnabel fehr kurz, an der Spike etwas ge kruͤmmt, Die untere SKinnlade ſtark niedergebogen, der Machen greß und abwärts gebogen. Dir Naſen⸗ föcher eyrund mit einer erhabenen Haut. Die Süße bis an die Zehen befiedert, welche alfe vier nach vorn gerichtet find. Der Schwanz aabeffermig aus 10 Federn beftehend. TO 146 Sie fliegen ſehr hoch und ſchwimmend, und kommen nie auf die Erde, von welcher fie ihrer kurzen Fuͤße und langen Flügel wegen nicht Teicht wieder aufiliegen koͤnnen. Sie nijten in Mauer: und Selfenlöcher, 154. Der Mauerfegler. Micropus murarius, ( Volf.) Mauerſchwalbe. Steinfhwalbe. Spyr. Sbirro Tefin. Apus Gesner Av. p. 160. Gmel. Linn. I, 2. p. 1020. n. 6. H. apos, le martinet Brisson Ornith. Il, p. 512. Le grand martinet Buffon planch. enl. 542. f. ı. Swift Latham Il, 2. p. 584. Ueberf. II, 2. ©. 574. n. 5% Behfein N. G. D. V, ©. 928. ZTafhenb, I, ©. 225, Wolf und Meyers Tafchend. I, S. 281. Voͤg. Deutfhl, 9.4 Sie ift am ganzen Körper matt fihwarz, nur an der Kehle weiß. Lange GA Zoll. Breite 15 Zoll. Sn Städten auf Thuͤrmen und in Haäufern, auf dem Sande beſonders auf Thuͤrmen. Gie fliegt febe hoch und ſchnell meiſt in Gefellfihaft von 10 — 20. Sie koͤmmt erft Ende Aprils an und verlaͤßt uns ſchon im Auguſt. Ihr Neſt beſteht aus Gras, Stroh, Blaͤttern, Baumwolle, Federn und andern leichten Dingen, die durch den Wind in die Hoͤhe geführt, und von ihr im Fluge aufgehajcht werden. Alles diefes ift ohne Kunft auf einander gelegt und wie mit einem Reim, der vieleicht ihr eigner Koth ift, zuſammen gepappf. Sie legt nie mehr ald 5 Eyer, von fehr fihmaler und lang: licher Form, doch viel Eleiner, als die der folgenden Art. 155. Ülpenfegler, Micropus alpinus. (Wolf.) Große Thurmſchwalbe. Weißbaͤuchige Mauerſchwalbe. Gibraltar ſchwalbe. Großer Spyr Bergſpyr. Hirundo melba Gmel. Lion. I, 2. p. 1025. n. ıı. Hirundo major bispanica, la grande hirondelle d’Espagne Bris- son Ornich. II, p. 504. 147 Le Grand martinet à ventre blane Buffon Öis. VI, p. 660. White-bellied Swift Latham II, >, p- 586. Ueberf. II, = ©. 575. n. 56. Bechſtein NR. ©. D. IV, S. 05. Taf. 59. Taſchenb. I, . 226. a und Meyers Taſchenb. I, S. 282. Voͤg. Deutſchl. H. 8. Graubraun, Kehle und Bauch weiß mit dunkelbraunem Halsbande. Dad Weibchen hat ein weniger breites Hals— band und die Farbe ift etwas heller. Lange etwas über q Zoll. Breite 18 Zoll, In Selfengegenden der Alpen und Alpenthaͤler 3. 8. euf ber Gemmi, und an den Felfen des Leukerbades, im Lau— terbrunnenthale, Oberhaßli. Außerdem ſehr zahlreich in Bern, wo fie auf dem großen Münftertburm, auf dem Chriſtophthurm und auch unter sen Dächern einiger Häufer niſtet, eben fo in Freyburg, Laufanne, Senf, Burgdorf und andern Orten. Ihr Neft ſteht in den Selfenfpalten und in den Löchern des Gemäuers , befonderd denen , die von den Zimmerleuten zur Befeſtigung ihrer Gerüfte gemacht find. Das Neſt befteht, fo wie dad ber vorhergehenden Art, aus Strohhalmen, Blättern, Papierfchnigeln, Faͤden, Zeuglappen u. ſ. w. furz aus lauter leichten Dingen, die der Wind bie und da herum weht, und die fie aus der Luft wegfangen. Alles diefed ift ohne Kunſt in einander geflochten und mit einem gewiſſen Leim, den, nach dem Bericht eines Augenzeugen der Unrath des Vogels liefert, zuſammenge— ‚lebt. Inwendig iſt das flache Neſt mit keinen weichen Ma— erialien gefüttert, fo daß es ein ziemlich rauhes Pager für Die Zungen abgiebr. Gewöhnlich findet man 3 Tängliche veiße Eyer in einem Nefte, die an beyden Enden faft yon leihen Durchmeffer find. Diefe Vögel erfcheinen in Bern gewöhnlich zu Ende des Närz, und fangen zu Ende Mayb an zu brüten, in der 148 Mitte Suny (bid zum 18, oder 20.) Friechen die Jungen aus, um Sacobi (den ahten Juli) find diefe völlig gefiedert, um auszufliegen; eine zwente Brut machen fie nicht. Zu Ende September5 oder Anfangs Octoberd werden fie wieder unfichtbaer. Am Jahr 1804. bemerkte Prof. Meisner ſchon am Zoten Auguft bis um Mitternacht unter diefen Vögeln auf dem großen Kirchthurm in Bern ein unaufhörliched ftarfed Gezwitſcher und eine ganz ungewöhnliche Unruhe. Nach Mitternacht ward es ploͤtzlich fill, und am folgenden Morgen waren alfe verfhwunden. Da nad) ihrer Ankunft im Fruͤhjahr oft noch Falte Wit: ferung und Schnee einfällt, fo werden diefe Vögel vor Kalte und Hunger oft fo matt, daß fie aus der Luft auf den Boden herabfallen, und wie todt da liegend mit den Handen ergriffen werden können. Sm Sommer bey beiterm Himmel, befonderd gegen Abend, find fie ungemein febhaft, fliegen, fehin fihwimz mend, unaufbörlich hoch umher, und entfernen fih wohl Stunden weit von der Stadt. Abends fieht man fie oft mit wilden durchödringendent Gefchren und mit unglaublicher Schnelligkeit bi zum Einbruch der Nacht durch die Straßen fliegen und einander verfolgen. Bey warmen Nachten dauert i ihr Gezwitſcher ſelbſt in den Neſtern noch lange ununterbroz chen fort. Bey trübem Wetter fieht man felten eine fliegen. XXXIV. Tagfıhläfer. Caprimulgus. Der Schnabel iſt klein, fpikig, an der Wurzel niedergedrücft, vorn etwas eefrummt. Der Rachen fehr weit, am Nande mit einer Reihe fleifer Bor— ften beige. Die Augen und Ohren fehr groß. Die Zunge iſt fpikig und kann ganz herausgeſtreckt wer— 149 den. Die Seitenzebe ift mit der Mittleren durch eine Fleine Haut verbunden, die Kralle der mittleen Zehe ift gerändert. Der ungetheilte Schwanz befieht aus ıo Keen. Sie gleichen in der Lebensart den Schwalben, nähren fich auch bloß von Inſekten, die fie in der Dammerung auf fuchen und im Fluge wegfangen, 156, Getuͤpfelter Tagfehläfer. Caprimulgus punctatus. (Wolf.) Nachtfchwalbe. Ziegenmelfer. Geismelfer. Nachtfchatten. Caprimulgus Gesner Av. p. 254. Caprimulgus europaeus Gmel. Lion. I, 2. p. 1037. n. 1. Le Tette-chevre ou erapaud volanı Brisson Ornith. II, p. 470. L’Engoulevent Buffon planch. ‚enl. 195. m. European Goatsucker Latham II, 2. p. 595. Leberf. IM, a ©, 580. n. 5% Naumann Taf. 44. k. 101. Bechſtein N. G. D.IV, ©.939. Taſchenb. I, ©. 228. Wolf und Meyers Zafhenb. L, ©. 284. Der Kopf fehr groß, der ganze Körper ſchwarz, afchgrau, dunkelbraun, roftfarben und weiß geflekt und punctirt. Der Schwanz afchgraulich mit dunfelbraunen Querbinden und fehwarzen Flecken. Die Füße fehr kurz, bis unter die Fer— fen befiedert, die mittlere Zehe faft noch einmal fo lang, ald die übrigen und inmwendig mit Fammförmig gezähnten Schuppen verfehen. Die Hinterzehe kann zu den andern vorwartd gedreht werden, Dad Meibchen ift heller von Farbe, die weißen Flecken an den erften Schwung: und den legten Schwansfedern feh— len. Lange 10 3% Zoll. Breite ı Fuß 9 % Zoll, Ziemlich felten, in ebenen und gebirgichten Waldungen Er koͤmmt im April an und zieht im Spatherbft fort, Seine 150 Nahrung beſteht in Nachtſchmetterlingen und Abends herum—⸗ fliegenden Kefeen und andern Inſekten. Da er auch Miſt— fafer (Scarabaeus stercorarius, Copris lunaris und ai: dere) verfolgt, fo gerath er zuweilen durch Zufall in abge: fegene Staͤlle, daher vermuthlih der Wahn, daß er die Kuͤhe oder Ziegen melfe, entftanden feyn mag. Wegen feiner verborgenen Lebensart wird er wenig bemerkt. Am öfterften wird er im Herbft mit den Schnepfen aufgejagt oder auch Abends auf dem Anftande zufälliger Weife für eine Schnepfe angejehn und gefchoffen. Sechste Ordnung. Tauben. Columbae. Da diefe Ordnung nur aus einer Gattung beficht, Pr 7 D m * « ſo find die Charaktere der Drdnung und der Gat tung einerley. i XXXV Roaube Columba. Der Schnabel iſt duͤnn, gerade, weich, am Grunde häufig aufgetrieben, an der Spitze gekruͤmmt. Die Maſenloͤcher ſchmal mit einer weichen aufgetricbe ren Haut halbbedeckt. Die Zunge ungefpalten. Die Fuͤße kurz, mif ganz getrennten Zehen. Es find Zugvoͤgel, die fich von Samereyen naͤhren. Gie leben Paarweife in Waldern und Felſenhoͤhlen, Tegen jedes: mel 2 Ener.” Ihre Jungen füttern fie aus dem Kropie. Sie baden fich gern im Waſſer und im Staube. 151 Die langen Fluͤgel befoͤrdern ihren ſchnellen Flug, die kurzen Fuͤße verurſachen ein ungeſchicktes Laufen. 157. Die Ringeltaube. Columba Palumbus. (Einn;) Schlagtaube. Große Holstaube. Große milde Taube. Pivione silvatica (Teßin.) Le colon ( Gant. Freyburg. ) Palumbus Gesner Av. p. 297. Columba palumbus Gmel. Linn, I, 2. p. 776. n. 19 Palumbus, le pigeon ramier Brisson Ornith. I, p. 3% Buffon planch. enl. 316. Ring-Pigeon Latham II, 2, p. 655. Ueberſ. II, a. ©, 613. n. 29. Deutfhe Ornithologie Heft 5. Bechſtein N. G. D. IV, ©. 949. Taſchenb. I, ©. 250. Wolf und Meyers Taſchenb IL, ©. 286, Voͤg. Deutfhl. 9. 5: An beyden Seiten ded Halfed fteht ein halbmondförmiger weißer Fleck, die Schwanzfedern find? am Ende Schwarz. Länge 17 % Zoli. Breite 29 Zoll. Häufig in großen mit Nadelholz gemifchten Waldungen. Sie erfcheint mit Ende des März nder Anfangs Aprills und zieht zu Ende Dctoberd weg. Sie muß biöweilen auch fruͤ— her anlangen, indem man ſchon in der Mitte Aprilld bey: nahe audgefiederte Zungen im Nefte gefunden bat. Sie niftet auf hoben Bäumen. 158. Die Holztaube. Columba Oenas. (Linn.) Kleine blaue Holztaube. Wilde Taube, Blautaube. Lochtaude. Le colon (Sant, Freyburg.) Oenas s. vinago Gesner Av. p. 294. Columba livia p. 295. Columba oenas Gmel, Linn. I, 2. p. 769. ı. Oenas s. vinago, le pigeon sauvage Brisson Orn. I, p. 86. L’Oenas, ou le pigeon Deserteur Buffon Ois. II, p. 49% Le Biset planch. enl. 510. The Stock-pigeon Latham II, 2. p. 605. Ueberſ. I,2. © 589. mn. 1. 152 Behffein N. G. D. IV. S. 597. Tafhend. I, ©. 231. Wolf und Meyers Taſchenb. I, ©. 287. Die Naſenhaut iſt roth, die Hauptfarbe blaͤulich, auf jedem Flügel ein doppelter ſchwaͤrzlicher Fleck, die Spike des Echwanzed fihwärzlich. Benin Weibchen ift die Naſenhaut fchwacher und ſchma— fer, der Hald und die Bruft weniger grün: und purpurgläns zend. Den Sungen fehlt der ſchwarze Fleck auf den Fluͤ— geln, der goldgruͤne Schiller am Halfe und die röthliche Farbe der Bruft. Lange 15 Zoll. Breite 26 Zoll. Häufig an den nemlichen Orten wie die vorhergehende, Sie koͤmmt etwas früher an und zicht auch früher fort. Sie fliegt nicht in fo großen Schaaren, wie jene, ift auch) we— niger ſcheu. 159, Die Turteltaube, Columba turtur. (Linn.) Wegtaube. Wilde Turteltaube. Tortorella (Teßin.) Turtur Gesner Av. p. 503. 769. La tourterelle Brisson Ornith. I. p. 92. Buifon planch. eni, 394. Common Turile Latham II, 2. p. 644. Ueberf. II, =. ©. 620. n. 40. Naumann Taf. ı6. f. 35. Bechſtein N. G. D. IV, ©. 1076. Taſchenb. I, ©. 232. Wolf und Meyers Taſchenb. I, ©. 289. Un den Seiten des Halfes ein ſchwarzer Fleck, mit drey bis vier gefrümmten weißen Querſtrichen. Die Schwanzfe— dern an den Spitzen weiß. Das Meibehen ift Eleiner, die Bruft blaͤßer, die Kanten der Fluͤgeldeckfedern ſchwaͤcher und weniger roftfarbig, der ſchwarze Halsring fehmaler ; die NRüdenfarbe rotdgrau, ftaft aſchgrau, die weigliche Stirn feblt. Lange 10 — 11 Zoll, Breite ı Fuß 5—7 Zoll. 155 Die feltenfte unferer wilden Tauben; fie koͤmmt im Aprill an und verläßt und im Eeptember. She Aufenthalt find Ei: chen und Buchwalder, Ste brütet zweymal im Sabre auf Eichen und Buchen. te fliegt ſchnell, ift aber nicht fo ſcheu, ald die andern Tauben. Sie läßt fich leicht zaͤhmen, ift aber zartlih. In der wertlichen und füdlichen Schweiz foheint fie haͤufiger vorzukommen, ald in der öftlichen und nördlichen. Siebente Ordnung. Huͤhnerartige Voͤgel. Gallinae. Der Schnabel ıft ſtark; der Oberſchnabel erha— ben, etwas gefrümmt und an den Seiten über Die untere Kinnlade herabgezogen. Die Tafenlöcher be deckt mit einer knorplichen Fleiſchhaut, melde die Schnabelwurzel übersicht. Die Stügel kurz und lesen fi neben und unter dem Schwarze zufammen. Die drey vordern Zehen find von der Wurzel an am er— ften Gelenk mit einer Fleinen Haut verbunden. Der Schwanz hat mehr als ı2 Federn. Shre Nahrung beftebt in Saamen, die fie im Kropfe einweichen ; außerdem freffen fie Snfeften und Würmer, Sie leben meift in Vielweiberey, machen ſich kunſtloſe Neſter auf die flache Erde, und die Weibchen brüten viele Ener aus, 154 Die ungen find mit Pflaumfedern bedeckt, laufen fo bald fie ausgefrochen find mit der Mutter davon, und fuchen ihr Futter ſelbſt, wobey fie oft unter den Flügeln der Muts ter Schuß und Waͤrme fuchen. XXXVI. Waldhuhn Tetrao. Der Schnabel kurz, die Naſenloͤcher unter Federn verborgen. Ueber dern Augen ein Fahler, warziger Fleck. Die Süße befiedert, mit gefranfeten Zehen. Sie leben in waldigen Gegenden, nähren fich von Wald: früchten, Sämereyen, Knoſpen, Inſekten und Mürmern. Ihre Fortpflanzung kuͤndiget fich mit eigenen, lauten und fonderbaren Zeremonien an, die man dad Balzen nennt. 160. Das große Waldhuhn. Tetrao Uro- gallus. (Linn.) Auerhahn. Urhahn. Urhenne. Stolcio (G, Teßin.) Stolze, Stolgo, Stolcho (Granbündten.) Urogallus, s. Tetrao major Gesner Av. p. 472. Tetrao urogallus G mel. Linn. I, 2. p. 472. Urogallus major, le Coq de Bruyeres Brisson Orn. T, p. 182. Grand Coq de Bruyere ou Tetras Buffon pl. enl. 73. 74. Wood-Grous Latham II, 2. p. 729. Ueberſ. U, 2. ©, 695. n. 1. ' Deutfhe Ornithologie Heft 2. M. und W. Behfein N. G. D. IV, ©. 1298. Taf. 23. Wolf und Meyers Taſchenb. I, ©. 295: Lieber den Augen ein karmoiſinrother, Fahler, warziger Fleck. Dad Maͤnnchen ſchwaͤrzlich, am Kopfe, Halſe, Ruͤ— cken und Steiße klar weiß geſprenkelt, an der Kehle ſtark gebartet; die Achſeln weiß, der Schwanz faſt keilfoͤrmig. Laͤnge 2 Fuß 11 Zoll. Breite 3%, Fuß. 155 Dad Weibchen ift um vieles Eleiner, oben ſchwarz— braun mit roftfarbigen wellenförmigen Querftreifen, unten roftfarbig, bin und wieder ſchwarz oder fhwarzbraun geſchaͤckt, an der Kehle Eürzer gebartet. In den Gebirgswaldern aller Gantone, mehr oder mitt: der felten, vorzüglich aber in den Vorbergen und in Alpen: wäldern , jedoch nie über der Region des Holzwuchſes. Im Canton Zürich ift er bloß in der Allmannöfette und an den Graͤnzen ded Cantons Schwytz. Am Gotthard fteigt er nicht über Wafen hinauf. Sm BernersDberlande findet er fi überall in den Gebdirgen am Thunerfee, in Habchern, in Grindelwald im Bachalpwalde, im Frutigen, Simmenthale u. ſ. w. Auch im Aura wird er häufig angetroffen. Zuwei— len ftreift er einzeln umber und koͤmmt nicht felten, wie wohl nur auf furze Zeit in die MWaldungen der Ebenen herz unter. Geine Nahrung befteht in Beeren, Baumfnofpen, Blüthenfaschen (amenta), Gichen, Buchnüßen, Getraide und Inſecten. Auch verſchluckt er um die Verdauung me: chaniſch zu befördern, wie alle Körnerfreffende Vögel Eleine Steinchen und dgl. wir bemerften unter diefen, bey einem vom Sura bergebrachten Auerhahn viele ganz glatt abge= fohliffene Körner des fogenannten Bohnerzed. Die Falzzeit de3 Auerhahns ift in den lekten Tagen des April. Ein Hahn hat gewöhnlich 10 — 12 Kennen deren jede nad) der Begattung auf der Erde ein Ganift macht und ihre 10—12 Ener in drey Wochen ausbrütet. Die ungen nahren fich anfänglich befonders von Inſekten und Ameifenpuppen, 161. Das gebelfhwänzige Waldhuhn. Tetrao tetrix. (Linn.) Birkhuhn. Laubhahn. Bergfaſan. Spillhahn. Spillhuhn. Urogallus minor s. Teirao minor Gesner Av. p- 475. mas. Grygallus minor p. 477. fen, 156 Tetrao tetrix Gmel. Linn. I, 2. p. 748 n. 2. Le coq de Bruyere a queue fourchue Brisson Orn. I, p- 186. Petit Tetras ou Coq de Bruyere a queue fourchue Buffon planch. enl. 172. 173. Black Grous Latham II, 2. p. 733. Ueberf. II, 2. ©. 697. n.3 Naumann Taf. 18. 19, Behfiein N. G. D. IV, ©, ı320. Taſchenbuch I, ©. 237. Wolf und Meyers Taſchenb. I, ©. 295. \ Ueber die Augen ein großer Fahler, rother, warziger Fleck. Der Schwanz gabelförmig und auswärts gekruͤmmt; auf den Flügeln ein weißer Fleck, die Afterfedern weiß. Uebri— gen: ift dad Männchen fchwarz, am Kopf, Hald, Ruͤ— en und Steiß mit ftahlblauem Glanze. Dad Weibchen an Kopf und Hald roftfarbig mit ſchwaͤrzen Querbinden; Ruͤcken, Steiß und Schwanz fihwarz mit roftfarbigen Quer: binden, der Schwanz weniger gabelförmig. : Lange ı Fuß 7% Zoll. Breite faft 2 Fuß 8 Zoll. Das Weibchen ift um ein Viertel Fleiner, Sn allen Gebirgögegenden, baufiger ald der Auerhahn, in den Alpen: Waldungen bis an die Gränzen ded Holzwuch— fed hinauf. Auch im Jura tft er haufig. In die Ebenen fommen fie nie bey und. Sm Winter zieben fie fich tiefer in die Mittelwalder herunter, die in dem Berner:Dberlande und Simmenthale pflegen im Winter die Wallifer: Berge zu beſuchen, die der Mittagsfonne audgefegt liegen, wo fie in großer Menge gefangen werden. Ihre Nahrung befteht in Beeren, Baum: und Blüthefnoipen, Tann- und Fichtenfa: men, im Winter auch bloß in Tann- und Kichtennadeln. Inſekten, ald Heufchreden, Maykaͤfer freffen fie auch fehr gern. Ihre Begattung geſchieht unter ahnlichen Zeremonien , wie die ded Auerhahns. Die Hennen ſcharren ſich für ihre Eyer bloß eine Grube unter Alpenrofengeftrauch oder Junges Tannengedüfch, legen im Juni 12 —ı5 Eyer, über weichen 157 fie 3 Wochen lang brüten, Außer der Begaktungdzeit leben fie in Gefellfehaft von 6— 10 Stücken beyfammen. Im Winter verbergen fie fich unter dem Schnee, indem fie 1—2 Klafter ange Gänge unter demfelben miniren. Man fieht dad Loch, wo fie hineinfchlüpfen, und die Stelle, wo fie liegen verräth fich oben auf dem Schnee durch die Grüb; chen. Zn diefer Lage kann man fie zuweilen lebend fangen. 162, Das fhwarzfehlige Waldhuhn. Tetrao bonasia. Das Hafelhuhn. Bernigone. Storna (Teßin.) Attagen s. Gallina corylorum Gesner Av. p. 219, 225, x Tetrao bonasia Gmel. Linn. 1, 2. p. 755 n. 9% Bonasa, la gelinote Brisson Ornith. I, p. 191. Buffon planch. enl. 474. 475» Hazel-Grous Latham, II, 2. p. 744 Heberf. H, =. ©. 70780. 12. Deutfhe Srnithologie Heft ro. M. u. W. Bechſtein N. G. D. IV, ©. 1358. Taf. 18. Taſchenb. T, ©. 238. Wolfund Meyers Tafchend. I, ©. 297. Kopf, Hald und Rücken roftfarbig mit fehwarzen Wellen: linien und roͤthlich aſchgrauen Saumen. Die Schwanzfe; dern grau mit fchwarzen Punkten und einer fchwarzen Binde die beyden mittlern ausgenommen. Weber dad Auge ein hoch: tother warziger Kled. Die Kehle ſchwarz, weiß eingefaßt. Die Bruft roftbraun mit ſchwarzen Wellenlinien und Flecken und großen weißen Endfäumen, der Bauch weiß, mit großen balbmondförmigen fhwarzen Sleden u. f. w. Dem Weib: chen fehlt die fchwarze Kehle. Länge 13 Zoll, Breite 2ı Zolf. Bewohnt die gleichen Gegenden wie der Auerhahn, und ift in den Vorwaldern der Alpen und in den Mittelgebirgen nicht felten. Dad Hafelhuhn ift ein Standvogel, der höch: ftend von einer Waldung zu einer andern ftreicht. Geine 155 Nahrung find Baumknoſpen, Haſel- und Erlenfäschen, Beeren und Inſekten. Es lebt während der Begattungszeit, die im May ift, Paarweiſe, und legt feine 12—ı5 Eyer in ein kunſtloſes Neft auf die Erde. Es ift fehr ſcheu, Tauft ſchnell, fein Flug ift kurz und ſchwer. Aufs frege Feld koͤmmt ed nie, fondern halt fih immer im Dickicht. Nach der Brütezeit leben dieſe Vögel in Familien bey einander. 163. Das bafenfügige Waldhuhn. Tetrao Lagopus, Schneehuhn. Steinhuhn. Weißhuhn. TOrbene. Lagopus Gesner Av. p- 554. im Winterfleide, 556. im Sommerkleide. Tetrao lagopus Gmel. Linn. I, 2. p. 749. n. 4. Lagopus , la gelinotte blanche Brisson Orn. IT, p. 216. La gelinotte blanche, la lagopede Buffon pl. enl. n. 129. 49% The Ptarmigan Grous Latham II, 2. p. 741. Ueberf. II, 2. ©. 705. * Bechſtein N. G. D. IV, ©. 1547. Taſchenb. I, ©. 239. Alpina I, ©. 208. Wolf und Meyers Vigel Deutſchl. Heft ı9. im Gommer: und Winterkleide. Taſchenb. I, ©. 298. Lagopus varia idR: Ueber die Augen ein other, warziger Fleck. Die fechd erfien Schwungfedern mit ſchwarzen Cchäften, der Schwanz fihwarz. Sm Sommer find Hald, Rüden, Schultern, die hintern Deckfedern der Flügel und die obern Dedfedern des Schwanzed mit breitern und ſchmaͤlern fchwarzen, roft: farbigen, afchgrauen und weiß untermiſchten Wellenlinien befegt: Flügel, Bauch, ter und die untern Decffedern des Schwanzed weiß. Die Schenkel, Füße und Zehen find ſtark, weiß und letztere bis auf die Nägel dicht baarfürmig befiedert. Beym Weibchen ifi der rothe Fleck über die Augen Kleiner und blaffer, die fihwarzen und roftfarbigen Bander fchmaler, das Weiße am ganzen Körper granlicher. » 159 Am Winter wird ed ganz weiß, nur die Schäfte der ES chwungfedern und der Schwanz bleiben ſchwarz. Dad Mannchen bat fehwarze Zügel vom Schnabel bis zum Auge. Länge 16 Zoll. Breite 26 Zol, Das Weibchen ift im Gans zen Eleiner. Diefe Vögel bewohnen die höchften Gebirge der Schweis zerijchen Alpen. Im Sura fommen fie nie vor, Sm Sons mer halten fie fich immer über dem Holzwuchs nahe an der Graͤnze des ewigen Schneed. Cie fiheuen die Sonnenwaͤrme und dad blendende Sonnenlicht, daher findet man fie mehr an der Mordfeite der Gebirge, zwifchen Felſenſtuͤcken und Alprofengefträuchen. Im Herbft, wenn viel Schnee fällt, gehen fie tiefer herab, bis in die Tiefe der hoͤhern Alpenthä- ler. An heitern Winterfagen fleigen fie wieder böher hin: auf und fuchen die Hügelrüden aud, wo der Schnee vom Winde verwehet worden. Auch im Winter ziehen fie fchattige — nn u GE EEE PEN —— — — — — Gegenden den ſonnigen vor. Im Fruͤhjahr verbergen ſie ſich oft unter den Schneebruͤcken, die fich. beym Schmelzen ded Schnees durch die Erdwärme bilden. Ihre Nahrung find grüne Kräuter, Knoſpen und Beeren der Alprofen, Heidel- und Preißelbeeren, Heidekraut. Die Nadeln der Zmwergfichte find im Winter ihre Hauptnaͤhrung, auch finden fie fich zu diefer Jahrszeit nicht felten an den Bergftraßen ein und fuchen aus dem Pferdemiſt unverdaute Haferfürner, nähern fidy auch um Nebrung zu fuchen den Hofpitien des Simplond, Bernhardd, Gotthards, Die oben befchriebene Farbenveranderung gefchieht in Folge ihres zweymaligen Maufernd. Im Aprill fangen fie an die Winterfedern zu verlieren und zu Ende Mays baben \ fie da3 vollftändige Sommerkleid angezogen, dad freilih, ‚ wa5 Lebbaftigfeit und Glanz der Farben betrifft, erſt nach und nach vollfommen wird, In der Mitte September: fait ı60 gen wiederum die bunten Federn an audzufallen, welches bis in die Mitte Novemberd dauert, wo meift alled gefärbte ſich verloren bat, bis auf die fihwarzen Schwanzfedern. Ihre Paarung fällt in den Juni, oft auch fpäter; wäh: rend diefer Deriode leben fie Paarweiſe. Ihr Funftlofes Neſt jteht unter Alprofen: und andern Gefteäuchen oder zwifchen Steinen, in welbem 12 — 15 Ever audgebrütet worden. Die Ener find größer ald Taubeneyer, laͤnglich, gelb und dunfel braunroth beſprengt. Die Mutter führt die junge Fasz milie, zu welcher ſich auch oft der Vater gefelltz im Herbft und Minter leben fie immer Schaarenweiſe bey einander, Dad weiße Waldbuhn, (Tetrao albus Gmel.) welches Berhftein auch in die Schweiz verfegt, ift völlig unbekannt, und findet fich bauptfächlich in Kurland, Xiefland, Eſthland, auch in Schweden: in feiner Heimath beißt ed Morafthuhn. Wenn Jaͤger behaupten wollen, es gebe auf unfern Alpen zweyerley Arten von Schnechühnern, fo ifi dies ganz ungez gründet. XXXVIl. Feldhuhn. Perdix. Der Schnabel kurz, flarf, gebogen. Die Pa fenlöcher mit einem hervorſtehenden haufigen Rande bedeckt. Um die Mugen kleinwarzige Auswuͤchſe. Die Süße unbefiedert, bey verſchiedenen mit einem ſporn⸗ artigen Auswuchs. Der Schwanz kurz und nieder gebogen. Sie nahren ſich son Getraide, Saͤmereyen und andern Pflanzenftoffen, von Inſekten und Wuͤrmern, und pflanzen fich Paarweife fort, 161 164. Das graue Feldhuhn. Perdix cinerea. CBEISS.) Gemeines Feldhuhn. Rebhuhn. Gemeines graues Rebhuhn. Tetrao perdix Gmel. Linn. I, 2. p. 757. n. ı2. Perdix Gesner Av. p. 643. Perdix eiuerea, la perdrix grise Brisson Ornith. I, p. 219 Buffon planch. enl. 27. Common Partridge Latham II, 2. p. 757. Heberf. IT, =. ©, 721. n. 8. Behftein N. G. D. IV, ©. 1361. Taſchenb. I, ©. 242. Wolf und Meyers Zafhenbuh I, S. 303. Unter den Augen ein warziger led; der Schwanz ift gelbroth. Das Männchen ift auf den Flügeln rothbraun gefleckt, unter der Bruft fteht ein großer, hufeiſenfoͤrmiger, Faftanienbrauner led. Dad Weibchen ift auf den Flügel; dedfedern fcehwarzbraun gefledt, unter der Bruft Dat es nur einige Eaftanienbraune Flecken, die in der Jugend ganz fehe Ien. Laͤnge ı2 Zoll 8 Linien, Breite 18 ZoU 6 Linien. In Setraidefeldern, auch in ſumpfigen und trocknen Wie: fen in der Nahe der Felder, mehr in ebenen ald bergichten Gegenden, befonderd gern, wo viel Buchweizen gebaut wird. Da der Zäger fo viele find, die diefen Thieren nach: ftellen, auch Raubthiere und fchneereiche Winter viele auf: reiben, fo find fie in der Schweiz überall nirgend zahlreich. Menn fie fich nicht fo ſtaͤrk vermehrten, fo waren fie waht: ſcheinlich ſchon Tangft ganz audgerottet, 165, Das Steinfeldhuhn. Perdix saxatilis. (Meyeri.) | Griechiſches Feldhuhn. Steinhuhn. Pernife. Parnigli. Perdix major Gesner Av. p. 655. Perdix greca, la bartavelle Brisson Orniık. I, p. 24r. pl, 23. f.ı. DBuffon planch. enl. 257. 11 162 - Greek Partridge Latbam I, 2. p. 767. Ueberf. II, 2. ©. 715. n. 12. Bechſtein N. G. D.IV, ©. 1393. Taf 43 f. 2. Wolf und Meyers Dog. Deutſchl. 9.8. Taſchenb. I, ©. 505. Der Ecynabel und Füße roth, die Kehle weiß, mit einer großen fihwarzen Binde eingefaßt. Scheitel, Hald, Nas den, Bruft, Oberleib und die mittelften Schwanzfedern bel aſchgrau, ſchwach gelbröthlicy uͤberlaufen; die gelblichen , mit ſchwarzen halbmondförmigen Streifen verfehenen Geis tenfedern mit orangefarbenen Binden. Dad Weibchen ift etwas Fleiner, bat feine fo breite fihwarze Halöbinde, und an den Leitenfedern find die fchwarzen Binden ſchmaͤler, die orangefarbigen Streifen heller. Länge 14 Zoll, Breite ı Suß 9 Zoll. Dad Steinfeldhuhn, welches von vielen Ornithologen mit dem rothen Feldhuhn verwechſelt worden iſt, aber von den Schweizeriſchen Naturforſchern ſchon laͤngſt als eine von dieſem ganz beftimmt verſchiedene Art angeſehen wurde, iſt ein eigentlicher Alpenvogel. Sein Aufenthalt find die hoben Alpen der ganzen Schweiz. Sm Sommer über dem Holz: wuchd auf der Sonnenfeite der Gebirge, nicht auf den hoͤch— ftien Gipfeln, aber am Fuße der nadten Zelfen zmwifchen den von den Urgebirgen berabgeftürzten GSteinhaufen, in der Region, welche die Murmelthiere gern bewohnen. Im Win: ter fteigen fie ind Mittelgebirge herab und bewohnen die nie: dern Staudengebüfche, wo der Holzwuchs beginnt. Außer den Alpen, felbft in den fubalpinifchen Gegenden zeigen fie fi) nirgend, im Aura find fie ganz unbekannt. Shre Nahrung befteht in allerley Saamen und Pflanzen: £nofpen, auch freffen fie, wiewohl felten, Sinfeften, Cie leben während der Begaͤttungszeit paarweife beyfammen. Ihr Meft, dad aus unordentlich übereinandergelegtem Grafe 163 beſteht, befindet fich gewöhnlich unter Altofengefträuchen oder unter dem Schirm eined hervorragende Steines. Sie legen 12—ı5 roſtgelbe, röthlich ziemlich uneutlich punktirte Eyer und brüten am Ende Mayf oder Anfingd Juny. Es find ſcheue, wilde Vögel. die ihre? zarten, weißen Fleiſches wegen haufig gefihoffen und gefangen wirden. . Gie gewöhnen fich Teicht an die Gefangenfiaft, and werden ſehr zahm; doch find fie unter einander fer zanfüchtig, fo daß fie zuweilen einander todkißen, 166. Das rothe Feldhuhn. Pedix rufa. Das Rothhuhn. Rothes Rebhuhn. Tetrao rufus Gmel. Linn. I, = p. 756. n. u.- Perdix rubra, la perdrix rorge Brisson Oriith. I, p. 256. Perdrix rouge Buffon planh. enl. 150. Guernsey Partridge Latham II, 2. p. 767 Ueberf. II, = ©. 726. A. Deutſche Ornithologie Heft ı. Behfiein N. G. D.IV,S. 1399. Es ift Feiner als dad torige und demfdben ziemlich aͤhn⸗ lich, doch ift feine Farbe am Oberleibe nehr rotbbraun als grau. Ueber den Augen befindet fich en ziemlich breiter weißer Streif. Die Seiten ded Halfes, unterhalb der ſchwar— zen Einfaffung der wein Kehle, und die Bruft find grau mit fchwarzen Flecken bifprengt. Der Unterleib iſt roftgelb. Die Federn an den Siten find an ver Wurzel afıhgrau, dann folgt ein roftgelber, und auf diefen ein fchwarzer Streif, und der abgerundete Saum ift Faftanienbraun. Länge 15 Zoll. Breite 22 Zoll. Diefer Vogel unterfcheidet fich außer feiner abweichenden Zeichnung und Größe vornehmlich) audy duch feinen ganz verfchiedenen Aufenthalt von dem vorhergehenden, Er iſt vornehmlich im mittlern und im mittäglichen Sranfreich in großer Menge einheimifch und koͤmmt in Anſehung des Auf: 164 enthalts und er Lebendart ganz mit dem grauen Feldhuhn ‚überein, nachder Verſicherung mehrerer VPerfonen, die auf dieje Thiere in Frankreich haufig gejagt hatten. Es iſt bee fonderd in der Gegend son Drleand das gemeinfte Feld— wildpret, In ser Schwei iſt es eigentlich urfprünglich nicht zu Haufe Cyeingli erhielt 2 lebendige aud der Gegend von Myon wo fe in den Gebirgen, die an Franche Comté ſtoßen, wiren gfangen woden. Gin Befißer der Herrfchaft Champveni batte einige dieer Hühner aud Frankreich kom; men laͤſſen md in Freyheit sefeßt, die fich feitdem in jener Gegend vermprt haben. 16%, Das Wachtel-Feldhuhn. Perdix cotur- nix. «(Lztham.) Kleines Feldhunn. Wachtel. Coturnix Gesier Av p. 338. Tetrao Corurnis Gmel. Linn. I 2. p. 765. 2. 20. Caille Brissor Ornith. I, p. 29. Buffon planch. en]. 170. Common Quail Latham 1I, 2. p. 779. Ueberſ. I, 2. ©. 755,0. 24: Naumann Taf. IV. f. 4. Maͤnnhen. Bechſtein D.GD. IV, ©. 140. Taſchenb. I, ©. 244. Wolf und Meyers Tafhenb. I, & 306. Der Fable Fleck hinter den Augn fehlt, über die Augen ein gelblich weißer Strich. Der Körper roftgrau und fchwarz gefiedt, die Echwanzfedern baben ım Rande einen roftfar- bigen Mondöfled. Die Fuͤße ohne porn. Dad Mannchen bat eine fchwagbraune Kehle und eine Bloßroftrarbige weifgeftrichelte Brut, Beym Weibchen iſt die Kehle weißlich, ſchwaͤrzlich geſſeckt; *e Nüdenfarbe dunkler. Lange etwas über 7 Zoll. Breite 14 „oll. Der einzige Zugvogel diefer Gattıng. Gr koͤmmt Uns fangd Wand zu und und zieht zu Ende Septembers weg. Außer der Zugzeit lebt er nie gefellfchaftlich wie Die ans | 165 dern Feldhuͤhner. Den befannten Wachtelfchhg laͤßt as Männchen nur hören, um dad Weibchen he betzulochn. Prof. Meiöner beſaß ein Wachtelmaͤnnchen zwey Jahre lag im Kaͤfig, dad den ganzen Sommer hindurch, hiſonders &y Anbruch des Tages fehr ſtark und bis auf 14 nal fein de eur hie? hören lieh. So bald ein Weibchen zu ihm gefe! wurde, ließ er feine Stimme nie mehr hören; feng aber \ gleich wieder an zu fhlagen, nachdem mar das — u gefaͤhr nach 2 Monaten wieder hatte fligen laſſen. « XXXVIIl. Srappe Otis. Der Schnabel kegelfoͤrmig, Mrs, an der obern Kinnlade gewoͤlbt. Die Naſenlcher eyfoͤrmig. Die Zunge zugeſpitzt und etwas gefpiten. Die Rüge find Lauffuͤße, d. i. haben drey nad vorn gerichtete, un⸗ verbundene Zehen. Sie leben in Vielweiberey un gefellig. Shre Nahrung befteht in grüner Saat, Sämergyen und Kräufern, euch in allerley Sufekten und Wirmern 168. Der große Trapp. Otis tarda. (Linn.) Gemeiner Zrappe. Goldtrappe. Trappgans. Trapphun. Heidhahn. Otis Gesner. Av. p. 466. Tarda p. 468. Otis tarda Gmell. Linn. ], 2. p. 722. 1. 'L’Outarde Brisson Ornith. V, p. ı8. Buffon pl. enl. 245 Great Busiard Latham II, 2 pP. 796. Ueberſ. ki, 2 P 751. n. !. ® ' Naumann. I, Taf rn. f. ı Männchen. — Bechſtein N G. D. IV, ©. 1452. Taſchenbuch US. 245 Bolfund Meyers Taſchenb. I, S. 308. Der Oberleib ift roftroth mit dichter ſchwarzer wellenförz miger Zeichnung, Kopf und Hals, Bruft und Bau) weiß? 166 lichund achzjrau. Dad Männchen bat an beyden Seiten derumterr Knnlaͤde einen langen, faferigen Federbart. Das Wibchen ift Eleiner ald das Maͤnnchen; bat feinen Se: öcbart, um ift lebhaft und regelmaßig auf dem Ruͤcken ir die Quee geftreift. Lange des Maͤnnchens 3 Fuß. Xeite 6 Ki. Gewicht 24—30 Pfund, Diefer Bogel, deifen Vaterland eigentlich die ebenern degenden Deutſchlands find, koͤmmt fehr felten und nur im Sinter in einen Tuppen von 2 bid 12 Stüd zu uns, und war auch nur in di audgedehntern Ebenen des Gant. Zuͤ— ih, Yargau, Thurgau, auf dad große Moos zwifchen sem Neuenburger- unt Murtner:See u. f. w. Auch fanden jich mehrmald auf den Breitenfelde bey Bern etliche ein, doch immer nur bey groſem Schnee und heftiger Kälte. ı69, Der Eleine Tryppe. Otistetrax. (Linn.) Swergftappe. Otis tetrax Gmel. Linn. 1, a. p. 723. n. 3. Oeuas? Gesner Av. p. 7. ö Otis minor, la petite Outarce, canne-petiere. Brisson Orn. V,p2%# pl ın metf.\ Buffon pl. enl. 10. 25. Little bustard Laıham II, =. p. 799. Meberf. U, 2 ©. Ads :D. 2: ——— N. G. D. V, S. 1446. Taf. 45. Weibchen. Tas ſchenb. I, ©. 246. Wolf und Meyers Taſchenb. I, ©. 309. Der Oberleib ift rothgelblich, ſchwaͤrzlich geſtrichelt und mit Fleinen unregelmäßigen Linien in die Quere geftreift. Kopf und Hals find glatt. Beym Männchen der Hald ſchwarz sit einem doppelten weißen Halsbande. Am Weib; chen iſt der Hals von der Farbe des Ruͤckens ohne Hals: bander. Lange Saft. ı% Fuß. Breite fat 3 Fuß. Diefer Vogel, der hin und wieder im füdlichen Deutſch— land, Stanfreih) und Spanien lebt, veriert fih im Winter, 167 aber dußerft felten zu und in die Schweiz. Er ift bey Genf und im Neuenburgifchen gejchoffen worden, und Dr. Schinz erhielt im Sanuar 1809. ein altes Weibchen aus dem Canton Zürich und ein junges Männchen aus dem Luzernergebiet. Auch foll er am Bodenfee geſehen worden feyn. Bey Bern wurde ein Weibchen im Sanuar 1815. gefchoffen. Zweyte Abtheilung. Waſſervögel. Aves aquaticae. * Bey weitem die allermeiſten der bis hieher aufgezaͤhlten Voͤgel ſind eigentliche Bewohner der Schweiz, die in unſerm Lande brüten und ſich vermehren, oder regelmäßig alle Jahre zu bejtimmten Seiten fich bey und einfinden, und nachdem fie einen beträchtlichen Theil des Jahres in unferm Lande verliebt haben, es zu eben fo bejtimmten Zeiten wieder ver: laffen. Nur einige wenige Arten haben wir unter diefer Reihe bemerkt, die ald ungewöhnliche Säfte fih dann und wann einmal bey uns zeigen und bald wieder verfchwinden. Ganz anders verhalt ed fich aber mit den Vögeln diefer zweyten Abtheilung, welche die Drönungen der Sumpf und der Schwimmvoͤgel in fich faßt. Nur wenige von diefen laf: fen fih heimiſch bey und nieder, fondern die meiften ſtreichen nur auf ihren Wanderungen durch unfer Land und Finnen alſo nicht ald eigentliche Berohner der Schweiz angejehen 168 werden. Doch bleiben auch mehrere das ganze Jahr hin— durch oder wenigfiens den Winter uber da, andere aber find feliene Sremdlinge und Gafte, die bloß der Zufall auf kurze Zeit in unfere Gegenden führt, und die und auch gewoͤhnlich bald wieder verlaffen und fich in vielen Jahren nicht wieder zeigen, Kein Vogel diefer Abtheilung ift der Schweiz eigen; thuͤmlich, Feiner ausſchließend Alpenvogel, alle find auch in andern, zum Theil fehr entferntern Gegenden verbreitet. Diele kommen alle Sabre regelmäßig zu beſtimmten Zeiten, andere erfcheinen nur felten in fehr Falten vder auch in ſehr gelinden intern. Die Verwirrung, welche unfer den zablreisben Arten eini= ger Gattungen diefer Abtheilung, befonders durch die Ver: fihiedenheit der Farbung des Gefieders nach Alter und Ge; ſchlecht und Jahrszeit veranlaft, in den ornithologifchen Merten berrfchte , iſt duch die Bemühungen eines Bechſtein, Meyer, Naumann, Leißler und andecer verdienſtvollen Dt: niipologen großentheils gehoben worden; dennoch bieibt bier noch manche dunkel und noch mancher Stoff zur Berich— tigung und Nufflarung ubrig, und erft die fortgefeßten ſorg— faltigen Unterſuchungen und Beobachtungen werden nach und nach auch diefen Theil der Voͤgel zur miöglichften Vollkom— menheit beingen, Was in der Einleitung zu dieſem Buche von der immer geöger werdenden Seltenheit mancher Arten in unferm Lande überhaupt gefagt wurde, gilt befonderd von diefen beyden Drdnungen, da Pofalveränzerungen und die Gultur ded Boz dens befonders auf die Erſcheinung dieſer DVügel einen fo wichtigen Einfluß haben; und wenn der Anbau unſers Landes, die Austrodnung der Sümpfe u. f. w immer fo fortgefeßt wird, wie im legten Jaͤhrzehend, fp wird man endlich manz 169 chen diefer Fremdlinge, der fich jest nocdy dann und wann bey uns einfindet, gar nicht mehr fehen. Die genaue und möglichft vollftandige Aufzählung der Sumpf und Schwimmwfgel lehrt und indeffen, daß Frank— reich, Dentfchland, Holland und felbft die Küften der aͤußer— ſten Nordlander nur ehr wenige Voͤgelarten befißen, die nicht auch zuweilen in unfer, vom Meere fo weit entfernte Laͤndchen fich verflögen, wo für fie nach) mancher Schlupf: winfel offen bleibt. Am reichften an feltenen Arten diefer Abtheilung dürften wohl auch die ausgedehnten Gümpfe in MWallid, an der Mündung ded Teſſins und am Comerfee zu gewilfen Zeiten ſeyn. Allein Fein unterrichteter Forſcher bat noch in jenen Gegenden fich oft und lange genug aufgehal: ten, um hierüber Licht geben zu Finnen, Gewiß ift es, daß die Zahl der dort überwinternden Arten groß ift, aber wel: her Arten? darkber fchweben wir noch im Dunfeln. Sehr groß iſt die Verfchiedendeit, welche befonderd Alter und Jahrszeit in der Zederkleidung der Sumpfvoͤgel hervor: bringen. Die meiften fehen in der Qugend ganz ander aus, als im Alter. Viele mauſern ſich zweymal im Sahr und ver— aͤndern jedesmal ihre Faͤrbung. Daher man bey vielen das Sommer: und Winterfleid wohl Fennen muß, um fid in der Beſtimmung der Arten nicht zu verwirren; und dies ift ed vornehmlich, worin fich die obengenannten Schriftfteller um die Syſtematik und Naturgeſchichte de» Sumpfvögel die größten Verdienfte erworben haben. In den Nachträgen zu Bechfteind Naturgeſchichte von Leißler, dieſes der Naturge— ſchichte leider zu früh entriſſenen trefflichen Forſchers, finden ſich mehrere meiſterhafte Auseinanderſetzungen und Beſtim— mungen zweifelhafter Arten, ſo wie auch in den Annalen der Wetterauiſchen Geſellſchaft fuͤr die geſammte Naturkunde, und in Meyers Taſchenbuche der deutſchen Voͤgelkunde, die 170 über die Naturgefchichte diefer Thiere fo wohl als über ihre ſyſtematiſche Beftimmung treffliche Aufihlüße geben. Siebente Ordnung. Sumpfoögel, Grallae. Diefe Vögel Fommen mehr im Anfehn überhaupt (habitus) und in der Lebensart, als in der Bil dung des Schnabels überein. Ihre Zunge ift fleis ſchig und ungefpalten. Die Schienbeine find über der Ferſe mehr oder weniger unbefiedert. Die Süße verhältnißmäßig hoch, theils mir drey vorwärts ge richteten Zehen, theils mit vier Zehen, von welchen die hintere oft aber fehr kurz iſt. Die Zehen find entweder ganz gefpalten, over mit einer halben oder ganzen Schwinmhaut verbunden, oder auch mit einer ganzen oder gefiederten Haut der Länge nach eingefaßt. Ihr Aufenthalt find die Ufer der Fluͤſſe und Seen und fumpfige, morajtige Gegenden, wo fie fih von Amphibien, Kifchen, Inſekten, Würmern, Mollusfen, einige auch von Land: und Waſſerpflanzen nahren. Sie niften theild auf der Erde oder in Suͤmpfen im Schilf, theild auf Baumen. Die Jungen find wollig und Yaufen faft immer, fo bald fie aus den Eyern gefchlüpft find, mit der Mutter davon, Sie brüten gewöhnlich nur einmal im Sehr. 171 a. Mit drey vormwärtsgeichrten Zehen. XXXIX. Aufternfifeher. Haematopus. Der Schnabel gerade, an den Seiten zuſammen— gedrückt, keilfoͤrmig zugeſpitzt, der DOberfchnabel in der Mitte etwas niedergedrüct. Der Lab ſtark, faft entenartig. Die Süße nicht hoch, die Außerfte Zeche mit der mittleren an der Wurzel durch eine Haut verbunden. 170. Der rothfüßige Aufternfifcher. Haema- topus Östralegus. (Linn.) Geſchaͤckte Meerelker. Auſternfreſſer. Auſterdieb. Haematopus s. pica mariva Gesner Av. p. 527. Haematopus Ostralegus Gmel. Linn. I, 2. p. 694. n. 1. Osıralega s. pica marina, l’huitrier, ou pie de mer Brisson Örnith. V, p. 38. pl: III, £. 8 Huitrier Buffon planch. enl. 929. Pied Oistercatcher Latham Ill, 1. p. 219. Ueberſ. III, ©. 193. n. ı. Bechſtein N. ©. D. IV, © 439. Taf. 12. Taſchenb. I, S. 324. Wolf und Meyers Taſchenbuch II, ©. 313. 1. Der Schnabel orangeroth, der Oberleib ſchwarz, der Unterleib weiß; der Schwanz an der Wurzel weiß, an der Spitze ſchwarz. Die Fuͤße ziegelroth. Bisweilen finden ſich Abaͤnderungen mit einem weißen le unter den Augen, und einem weißen halbmondfoͤrmi— gen Haldbande, u.f. w. Länge 16 Zoll. Breite 2% Fuß. Diefer Vogel ift felten, und feheint nicht alle Jahre zur und zu kommen. Gr ift ein Bewohner der Seefüften des nördlichen Europas nnd anderer Welttheile, Er wird dann 0 172 und wann ben und im Sommer, (im uni und Suli) auf den Süumpfen und an den Ufern der Seen und Fluͤße an- getroffen. Doch ift er auch bey Merdon noch im October gejchoffen worden. Jedoch bruͤtet er fehwerlich bier zu Lande, fondern findet fich erft nach der Brüfezeit ein, da er nach) beftimmten Nachrichten aud Holland, wo er in Menge bruͤ— tet, gleich nach der Brütezeit von da wegzieht. XL. Strandreuter. Himantopus. Der Schnabel ıft lang, rundlich, fpikig, vor der Spike dünner. Die Nafenlöcher find ſchmal. Die Süße verhaͤltnißmaͤßig fehr hoch, und elaftifch biegſam. 171. Der ſchwarzfluͤglichte Strandreuter. Himantopus atropterus. (Meyer. ) Gemeiner Strandreuter. Niemenbein. Etelsenläufer. Nimantopus Gesner Av, p. 527. Charadrius Himavtopus Gmel. Linn. I, 2. p. 690. Himantopus, l’echasse Brisson Ornith. V, p. 33. pl. III, £.r. Buffon planch. enl. 878. The long-legged Plover Latham Ill, 1. p. 195. Ueberſ. il, 1. ©,170. n.'3. Deutfhe Ornithologie. Heft4. junges Männchen. Heft ı3. altes Männden. Bechſtein N. G. D. V, ©. 446. Himantopus vulgaris, ge meiner Straudreuter. Taſchenb. I, ©. 325. Wolf und Meyers Zafıhend. 1, ©. 515. Der Schnabel ift ſchwarz, die Füße blutroth. Stirn und Unterleib weiß, Kopf, Hinterhald, Oberrüden und Fluͤgel ſchwarz. Bey ſehr alten iſt der Hinterhals weiß, das Weibchen it mehr braun als ſchwarz; die Zungen haben orange— 175 farbige Füge mit unfsemlichen dicken Gelenfen: Scheitel, Hinterkopf und Dberhald grau, und Rüden und Fluͤgeldeck— federn Tichtbraun. Lange ı6 Zoll, Breite 24% Fuß. Das Weibchen ift etwas Eleiner. Diefer Vogel, der an der Dflfee und vorzüglich an den füdlichen Küften von Deutfcyland, an der Donau u. ſ. w. zu Haufe ift, ift in der Schweiz eine aͤußerſt feltene Erſchei— nung, und nur auf feinem Durchzuge anzutreffen. Eprüngli erhielt mehrere zu verfchiedenen Zeiten im Fruͤhjahre, bey denen er ftarf entwidelte Syerftöcde fand, und da man ihn auch bisweilen noch im Spaͤt-Sommer bemerkt hat, fo fiheint ed faft, daß bier im Lande wenigftens einzelne Paare brüten, Er zeigt fih immer auf Suͤmpfen, wo er ſehr ſchnell lauft, auch tief ind Maffer hinein wadet, um Inſekten, befone derd Wafferfäfee (Hydrophilus, Dytiscus etc.) zu fans gen, mit welchen man feinen Magen vft ganz angefüllt fand. XLI. Megenpfeiffer. Charadrius. Der Kopf ift dief, die Stirn hoch, der Schna- bel kurz, rundlich, mehr flumpf als fpiß, vor der Spike dicker. Die dufere und mittlere Zehe an der Wurzel mit einer Haut verbunden, Cie Iaffen oft, befonderd zur Zeit der Begattung und bey Negenwetter eine ftarfe, pfeiffende Stimme hören, 172, Der lerhengraue Regenpfeiffer. Cha- radrius Oedicnemus. (Linn.) Großer Negenpfeiffer. Steinwaͤlzer. Brachvogel. Charadrius Gesner Av. p. 244. Charadrius Oedicnemus Gmel. Linn. I, 2. p. 689. n. 10. Pluvialis major, s. Oedicnemus, le grand Pluvier, ou Conriy 174 de terre Brissan Orn. V, p. 76. pl. VII. f. ı. Buffon planch. enl. 919. The tbick-kneed Bustard Latham II, 2. p. 806. Ueberſ. II. 2. ©. 760. n. 9. . Deutfhe DOrnithologie. Heft m. junges Maͤnnchen. Heft 13. altes Männchen. Bechſtein R. G. D. IV, ©. 387. Taſchenb. I, ©. 715. Wolf und Mevers Taſchenb. II, ©. 317. Die Hauptfarbe iſt lerchengrau; die zwey erſten ſchwarzen Schwungfedern in der Mitte weiß, uͤber und unter den gro— ßen Augen, und uͤber den Fluͤgeln ein weißlicher Streifen. Die Fußwurzel iſt etwas auswaͤrts gebogen. Laͤnge 16 Zoll. Breite 2 Fuß 3 Zoll. Der Augenſtern gelb. Sr gehört in der ganzen Schweiz unter die ſeltenen Voͤ— gel. Im Frühjahr, Ende Aprilld und zu Ende Septembers oder im Dftober und felbft noch im November und Decem: ber trifft man ihn zuweilen an den Ufern der Seen und Stüffe, oft aber auh weit vom Waſſer auf Brachfeldern an, wo er fich von Regenwuͤrmern, Affeln, Ohrwuͤrmern und Läufläfern naͤhrt, die er unter Steinen hervorſucht. Auch foll er, wie ſchon Geßner bemerft, Maufe freffen. Se lauft ſehr fehnell, und ift cin unruhiger und feheuer Vogel. In mondhellen Nächten ift er munter und zieht dann am liebften. Er brütet nicht ben uns. 173. Der Goldregenpfeiffer. Charadrius au- ratus. (Suckow.) Hatidenpfeiffer. Le pardel. Suckow Nafurg. der Thiere II, 3. ©. 1502. n. 1. Bechſte in N. G. D. V, S. 39. Wolf und Meyers Taſchenbuch I, ©. 318. a. Fruͤhlingsvogel. Charadrius apricarius Gmel. Linn. I, 2. p. 68.0.6 Pluvialis aurea freii Hudsonii, Pletivier dor« de la baye dı Hudson Brisson Ornith. V, p. 51. 175 Pluvier dore à gorge noire Buffon Ois. VIII, p. 85. Alwargrim Plover Latham II, 2. p. 198. Ueberſ. II, 1, ©. 172. n. >. Naumann Bd. IT. t. II. f. 15. Nachtr. 1. ©. 46. b. Herbſtvogel. Pluvialis Gesner Av. p. 685. Charadrius pluvialis Gmel. Linn. I, 2. p. 688. n. 7. Pluvialis aurea, le pluvier dore Brisson V, p. 43. pl. IV. f. 1. Buffon pl. enl. 904. Golden Plover Latham II, 1. p. 198. Uebarf, II, 1. ©, 167. n21. h Naumann I,©. 75. X. Der Schnabel ift ſchwaͤrzlich, die Füße dunfelaichgrau. Der Dberleib fchwärzlich gelbgruͤn oder goldgelb gefleckt. Sm Fruͤhjahr bid in den September find Kehle, Bruft und Bauch bey beyden Gefchlechtern entweder ganz fihwarz oder mit weißen Sedern untermifcht. Im Herbſt find alle diefe Theile theild weiß, theild grau und bleichſchwaͤrz ges mafert. Lange 11 Zoll. Breite ı Fuß 10 Zoll. In manchen Jahren haͤufig, in andern ſehr ſelten. Er iſt ein nordiſcher Vogel, der im Herbſtmonat bey uns er— ſcheint, in Eleinen Schaaren auf naſſen Wieſen und Brach— feldeen nad) Inſekten herumzicht und erſt fpat im November wenn ed recht Falt wird, fortziebt. Sa biöweilen fieht mar noch im December und Sanuar einzelne. Im März und April ziehen fie wieder durch, Cie brüten nicht bey und, Sm Sommerfleide mit ganz fihwarzem Bauche fieht man fie ſehr felten bey und. Sie laufen fehr ſchnell und fliegen gut, find aber nicht fo gar fcheu. Ihr Fleiſch ift gut zu eſſen. 174. Der Mornellregenpfeiffer, Charadrius Morinellus. cLinn.) Dummer Regenpfeiffer. Mornell. Charadrius Morinellus Gmel. Linn. I, a. p. 686. n. 5. Ch. Sibirieus id. p. 690. n. 22. 176 \ Pluvialis minor s. Morinellus, le petit pluvier ou le Guignurd Brisson Orn. V,p.54. pl. JV, La. m, Buffon planch. eul. 85a. , Dotterel Latham Ill, 1. p. 208. Ueberſ. III, 1. ©. 182. n. 14. Naumann II, ©. 82.8. ı2. Männchen. T. ı3. Weibchen. Bechſtein N. G. D. V, ©. 406. Taſchenb. II, ©. 322. Wolf und Meyers Taſchenb. II, ©. Z2ı. Der Schnabel ſchwarz hornfarbig, die Füße graugelb, gruͤnlich Überlaufen. Der Oberleib graubraun, mit roftfar; biger Kederneinfaffung, über die Augen ein weißer Streifen, der im Nacken zufammenläuft, der Unterhald mit einem fchwarzbraunen Ringe, unter welchem fich ein breiterer weißer befindet. Der Schwanz {ff afchgrau nach der Spitze zu ſchwaͤrzlich am Ende mit einem weißen Randchen. Am Männchen ift die Bruft rorhbraun, der untere Theil ſchwarz. Am Weibchen ift die Bruft gelblich, aſchgrau überlaufen, der untere Theil nur wenig ſchwarz. Diefe Voͤgel maͤuſern ſich ebenfall$ zwenmel, nur im Fruͤhjahr und Sommer haben fie die fihwarze Unterbruft, im Spätz berbft bat fie fich ganzlich verloren. Die Jungen find am Unterleibe rofigelb und weiß gefledt. Länge 9 4 Zoll. Breite 1633 Soll. Sehr felten wird diefer Vogel im September und Octe: ber in Kleinen Truppen auf Brachadern angetroffen, noch feltener im Frühjahr; auch pflanst er fich ben uns nicht fort. Er naͤhrt fich von Inſekten und Würmern, ift gar nicht ſcheu und leicht zu ſchießen, ſelbſt nac) einem Fehlſchuß fliegt er nicht weit. 175. Der Halsbandregenpfeiffer. Chara- drius hiaticula. (Linn.) Größere Seelerhe. Te double bidean. Charadrius Hiaticula Gmel. Linn I, a. p. 655. nm. ı. 717 Pluvialis torquata minor, le petit pluvier à collier Brisson Ornith. V, p. 63. pl. V. £. 2. Le pluvier ä, collier Buffon planch. enl. 920. Ringed Plover Latham Ill, ı. p. 201. Ueberſ. III, 1. S. 176. n. 8. Der buntfchnabelige Negenpfeifer Behtein 2.0.D.V, ©. 414. Molf und Meyers Lögel Deutichlands. ı8 Heft. 15. Maͤnn⸗ — chen. Weibchen und junger Voͤgel. Taſchenb. Il, S. 322. Der Schnabel ift gelb, an der Spitze fihwarz, die Füße gelb. Auf der Stirn ein ſchwarzes, und hinter diefem ein breitered weißes Band, welched von einem ſchwaͤrzen Schei— telbande begränzt wird. Um den Halb ein breites, weißes und unter diefem ein ſchwaͤrzes Band, Beym Weibchen ift dad ſchwarze Scheitelband fchmäs fer und die Halöbinde ſchwarzbraun. Die Jungen baden im Herbft ein graubrauned Ctirns band, dad zwente, weiße zieht fih uber die Augen hin, Scheitel und Naden find graubraun; der unter dem weißen Halöbande ftehende Ning ift auf dem Oberdalfe ſchwaͤrzbraun und bildet an den Eeiten des Unterhalfes zwey große Fle—⸗ Ken, die fich auf der Mitte deffelben ind braunlichweiße ver: lieren. Ale Ruͤckenfedern haben blaffe, roftgelbliche Raͤnder. Zange 7 % Zoll. Breite 15 Zoll, Sm Frühjahr und Herbft nicht felten auf dem Sande an den Ufern der Seen und Flüge. Einzelne Daare blieben zus weilen den ganzen Sommer bier und brü:en. Er it ziem— lich ſcheu, läuft fhnell, immer mit dem Schwarze wippend, Er lebt von Wafferinfekten, die er am Ufer aufjucht. Sein Flug ift immer niedrig und dicht über dem Waſſer weg von einem Ufer zum andern, toben er laut fchreyer, 12 178 176. Der Fleine Regenpfeiffer, Charadrius minor. (Meyer.) Wolf und Meyers Vögel Deutfhlande I, Heft 15. ©. 5 Mannchen und Weibchen. Taſchenb. II, ©. 321. Charadrius curonicus Beſeke N. ©. der Vogel Curlande- ©. 66. n. 15% Gmel. Linn. I, 2. p. 692. ». 29. Le petit pluvier & collier Buffon planch. enl. 9ar. Der fchwarzbindige Negenpfeiffer. Char. fuviatilis Bechſtein N. G. D. V, ©. 422. Der Schnabel ift fihwarz, der Nugenliederrand hoch ci: frongelb, die Füße braunlich fleifchfarbig, Das fehmwarze Stirnband fehr fhmal; das fehwarze Scheitelband fenfrecht ducch und weit unter die Augen berablaufend ; die erfte Schwungfeder weiß gefihaftetz, die erfte Schwanzfeder weiß mit einem dunfelbraunen , rautenförmigen Sleden. Beym Weibchen ift dad weiße Gtirnband und der durch die Augen berablaufende ſchwarze Streifen unterwartd ſchmaͤler und undeutlicher. Länge 674 Zoll. Breite 13 Y2 Zoll. Diefer Vogel koͤmmt im Aprill bey und an und verläßt und im September. Gr halt ſich an den gleichen Orten auf, wie der vorhergehende, dem er auch in feiner Lebends art gleicht. Er niftet bey und und ift gar nicht felten, Die Sungen bender Arten find einander fehr aͤhnlich, nur daß die von diefer Fleiner find, XLII. GSanderling. Arenaria. Der ſchmale Schnabel iſt an der Spitze platt und breiter als in der Mitte, loͤffelfoͤrmig. Die Zehen find ganz gefpalten. 103 177. Der graue Sanderling. Arenaria Cali- dris. (Mayer.) Gemeiner Sandlaufer. Gtauling? Vendangeıte blanche. Arenaria vulgaris Leißler Nachtr. zu Bechſteins N. G. D. Heft 1. ©. 30. f. Diefer Vogel erfcheint in einem dreyfach verſchiedenen Federnkleide: a. Der junge Vogel vor dem erſten Maufern, Charadrius Calidris Gmel, Linn. T, 2. p. 689 n. 9. Arenaria grisea Bechſtein D ©. D.V, ©, 336. Meyers Taſchenb. II, ©. 3:6. Der ganze Unterförper, die Stirn und die Seifen des Unterruͤckens ſind weiß. Scheitel, Oberrüden und Schul— terfedern ſchwarz, röiblichgrau gefledt, vom Schnabel T. uft zu den Augen ein graued Band. Hinterhald hellgrau, der Schwanz hellgrau, nach außen ind Weiße, , nach der Mitte ind Schwärzliche übergebend. Die Flügeldedfedern hellgrau, die am vordern und obern Rande ſchwaͤrzlich. Die Schwin— gen der erften Ordnung fehwarz mit weißen Schafen, und nur wenig an der Wurzel weiß. Die der zwenten Ordnung mehr weiß und nur an den Epiken ſchwarz, die weiße Furbe nimmt bey den folgenden Federn immermehr überhand , fo daß die legten Schwingen der zweyten Ordnung ganz weiß find und nur noch einen ſchmalen dunfeln Fleck auf der außern Sahne haben; die Echmwingen der dritten Ordnung grau, in der Mitte dunkel, nach den Seiten heller, In dieſem Farbentleide erfipeint der Vogel bey uns im Herbſte. b. Der Vogel im Winterkleide Calidris grisea minor, la petite maubeche grise Brisson Orn. V, pr 56% pl."sor f. a. Naumann Naytr. U, S. 79. Deſſen angeblicher Fruͤhlingsvogel. 180 Der ganze Unterkoͤrper, das Geſicht und die Seiten des Unterruͤckens weiß, dad Band vom Schnabel zu den Augen fehlt entweder ganz oder ed iſt nur eine ſchwache Spur das von zu fehen, Der ganze Oberkörper gleichfarbig grau, mit fchwarzen Strichen, die von den ſchwarzen Zederfchäf: ten herruͤhren. Die Schwingen der erften und zweyten Ord— nung und die Schwanzfedern wie bey a. ©. Der Vogel im hbocdhzeitlichen Kleide vom Ende Mays bis in den September (nach Leißler am a. ©.) Kopf, Hinterhald, Oberrüfen, Schultern, Schwingen der dritten Drönung und Steißfedern ſchwarz, braunroth geflekt oder gefaumt, Vorderhals roftfarbig, fehwärzlich gefteichelft, die Bruft zur Seite mit rofifarbigen Flecken,— Uebrigens wie beym Herbft: und Wintervogel, Der ftandhafte Charakter diefer Art ift: Die Schwin: gen der erften und zweyten Drönung, und die Schwanzfedern haben weiße Schäfte. Länge über 7 Zoll. Breite 15 % Zoll. Diefer Vogel gehört zu den feltenen Grfcheinungen bey und im Fruͤhjahr und Herbſt, wo nur dann und wann ein einzelner an den Ufern der Fluͤße und een angetroffen wird, Er iſt nicht feheu und leicht zu fihießen, XEI1].: Saufen ECursorins Der Schnabel ift rundlih, von der Wurzel an unterwärts gekruͤmmt und fpißig; über den eyfoͤrmi— gen Nafenlöchern eine Eleine Erhöhung. Der Nachen weit, die Zunge fpißig. Die Zehen an der Wurzel mit einer Fleinen Haut verfeben. 181 178. Sfabellfarbiger Läufer, Cursorius isa- bellinus. (Meyer.) Europaͤiſcher Läufer. Charadrius gallicus Gmel. Linn. I, 2. p. 692. Cursorius europaeus Latham Ind. orn. II, p. 751. n. 1. Cream-coloured Plover Latham Syn. Ill, ı. p. 217. Ueberſ. III, 1. ©. 191. n. 25. T. 86. Le Coure-vite Buffon pl. enl. n. 795. Pluvialis morinellus flavescens Ornith, Flor. T. 47%. Wolf und Meyers Tafhenb. II, ©, 328. Der Schnabel ift fehwarz, der Unterkiefer von der Wur—⸗ zel an zur Hälfte gelbrotb, der Augenftern braun, die Beine hoch, gelblichweiß, nur bey den Gelenken gelbroth. Der Körper ift ifabellgelb oder gelbgrau, die Federn zart braun gefaumt, die Kehle weißlich. Hinter den Augen ift ein dop= pelter fchwarzer Streifen. Die 10 erften Schwungfedern find ſchwarz, mit breit weißgefäumten Spigen, alle übrigen an der dußern Fahne gelbgrau, an der innern fihwarz, mit weißen Spißen. Die größern Dedfedern find auch ſchwarz, an den Spigen röthlich weiß. Unterhalb ijt der Flügel mit allen Dedfevdern fchwarz. Die Flügel find lang und reichen zufammengelegt über den Schwanz; hinaus, Die gelbgrauen Schwanzfedern, bis auf die benden mittel; ften., die einfarbig find, haben vor der Spike eine fihwarze Binde. Die ganze Geftalt des Vogels ift fein, ſchlank, mi: laͤn⸗ germ Halfe und böhern, feinern Beinen als bey den Res genpfeiffern. Lange 10 Zoll 2 Linien. Diefer Vogel ift bi jegt in der ganzen Reihe der Schmei: zerifhen Wögel wohl der feltenfte. Cr ijt überhaupt, fo viel befannt, nur erft viermal in Europa vorgefommen, ein= mal in Tranfreih, den Buͤffon unter dem Namen Coure- vite abgebildet hat, einmal in der. Grafſchaft Kent in Eng: 182 Yand, wovon Latham eine Befchreibung und Abbildung ge: geben hat, einmal im Darmitadıifchen, den Dr. Meyer befibreibt, und einmal wurde er in der Schweiz zu Ende des Septemberd 1781. bey Vverdon gefchoffen. Dieſes Sremplar, nach welchem obige genaue Befchreibung gemacht tft, befindet fich in dem Muſeum in Bern. “ Das eigentliche Vaterland dieſes Vogels ift nach ganz unbekannt, und wir wilfen von feiner Lebendart nichts, ald daß er garnicht fiheu am Ufer des Sees mit großer Schnel— tigkeit herumlief und Inſekten oder Würmer fuchte. Lorenzi Cin feiner Orn. Flor. T- IV. p. 69.) fagt, daß er an den Selfen der Seefüften fein Net aus Grad und duͤr— ren Kräutern verfertige, grünliche und braun gefledte Ener lege. Da man aber nicht weiß, ob er dieſes aus eigner Beobachtung oder aud andern ganz falfch citirten Autoren beybringt, fo Fann man fich hierauf nicht verlaffen, b. Mit vier Zehen. XLIV. Loffler. "Platalea, Der Schnabel iſt lang, duͤnn, flach, am Ende ſcheibenfoͤrmig. Die Naſenloͤcher find klein und lies gen an der Schnabelwurzel. Die Zunge ift kurz und sugefpist. Die drey vordern Zehen find an der Ißur: sch mit einer Schwimmhaut verbunden. 179. Der weiße Löffler, Platalea Leucorodia. *-(Linn.) Weißer Löffelreiher. Loͤffelgans. Schuffler. Le bec de cueiller. Pelccanus s. Platea Gesner Av, p. 639. Platalea leucorodia Gmel. Linn, I, r. p. 615. n. 1. 185 Platea, la spatule Brisson Ornith. V, p. 352. Buffon planch. enl. 405. " The wbite Spoonbill Latham III, 1. p. 13. Heberf. II, 1. G; L.ıng ie Bechſtein N. ©. D.V, ©. 4 Taſchenb. II, ©. 254. Wolf und Meyers Taſchenb. IT, ©. 350. Der Schnabel ift fehwarz, nach vorn ſchmutzig gelb mit fhwarzen Punkten und Querftrichen bezeichnet. Die Fahlen Zügel und der Augenfreis weiß, der Augenftern Farmoifins roth, die nackte Kehle gelblich, unten rot, Die Füße hoch und ſchwarz. Der ganze Körper weiß, der Hinterfopf bat einen langen Federbuſch. Den ungen mangelt der Federfchopf oder er ift ganz kurz. Der Schnabel ift braun, die Kehle braunlich, die erſten Schwungfedern find fehwarzbraun , alle Federnfiele in den Flügeln fihwarz. Lange 2 Fuß 9 Zoll. Breite 4 Fuß. Das Weibchen tft etwas Eleiner, Auch diefer Vogel gehört bey und zu den größten Selten: heiten, der nur zuweilen auf feinen Zügen im Spätfommer an den Ufern unferer Klüffe und Seen, und auf den Sims pfen angetroffen wird. Er ift vornehmlich im nördlichen Europa einheimifh. Cr naͤhrt fich von Amphibien, Fiſchen, Muſcheln, Inſekten und Würmern und bat in feinem Bes fragen vieles mit den Reihern gemein. Gr ift außerft ſcheu und vorfichtig und laßt fich fchwer ankommen. XLV.- Reihek, Ardea, Dee Schnabel iſt gerade, lang, ſtark, ſpitzig, etwas zufammengedrückt, an jeder Seife des Dber: fehnabels der Länge nach eine Furche. Die laͤnglichen Naſenloͤcher liegen in diefer Sucche und find oben zur Hälfte bedeckt. Die Zunge iſt lang, haufig und & 184 flach. Die Süße hoch, die Zehen lang, Die außern mie der mitten an der Wurzel durch eine Haut verbunden, die Nagel lang und fpißig, der an der mittlern Zehe am innern Rande gezaͤhnelt. Zwey Wollenbuͤſchel zu beyden Seiten an der Druft, und zwey andere zu beyden Seiten des Afters. Am Fluge und in der Ruhe legen fie den langen Hals in einen Bogen zufammen, » a. Dünnbalfige Reiher. 80, Der afchgraue Reiher. Ardea cinerea. (Meyer) Gemeiner Meiner. Fiſchreiher. Grauer Neiher, Reigel. Reiger. Bechſte in N. G. D. V, ©, 10. A. vulgaris Taſchenbuch IT, S. 255. Wolf und Meyers Taſchenb. I, ©. 352. 1. Alter Vogel. Ardea major Gmel. Linn. I, 2. p. 627. n. ı2. Ardea alia Gesner Av. p. 21%. A. cristata, le Heron buppe Brisson Orn. V, p. 396. pl. 35. Höron huppe Buffon pl. enl. 155. Common Heron Latham Il, x. p. 85. Ueberſ. II, 1. S. 54. n. 50. Naumann II, ©. 120. T. 25. 2, Junger Vogel.» Ardea pulla s. cinerea Gesner Av. p. 205. A. ciperea A. rhenana Ardea . le beron Brisson Orn. V, p. 392. pl. 3%. Heron Buffan pl enl. 787. Naumann IN, ©. 110. Taf. XXIV. Der Schnabel, dle nadten Zügel und der Augenftern goldgelb, die Füge dunkelbraun, der nadte Theil der Schen; 7J Gmel. Linn. I, p. 627. n. 12. b. e. 185 kel ziegelrotb. Der Vorderfopf weiß, am Hinterkopf ein langer, berabhängender, fehwarzer Zederbufh. Der Rüden afhblau , von dem Mittelruͤcken über die Flügel lange fılber: weiße Federn. Am Vorderhalfe und der DBruft Tangliche fihwarze Flecken, am erftern lange filberweiße Zedern, die Seiten ded weißen Leibed fihwarz. Lange 5 Fuß 2 Zoll, Breite 5 Fuß ı Zoll. Bey den Sungen ift bid in dad dritte Jahr der Ober: fehnabel fchwärzlich braun, der Unterfchnabel gelb; die Füße fihwarsgrau, der nadte Theil der Schenkel gelbbraun. Der Vorderkopf aſchgrau, der Hinterfopf mit einem Furzen oder gar Feinem fehwarzen Federbuſch. Der Rüden afıhgrau, Die langen filberfarbigen Federn des Ruͤckens mangeln gänzs lich. Am Vorderhals und auf der Bruft blaulich ſchwarze Flecken. Lange 3 Fuß. Breite 5 Fuß. Allenthalben an Seen, Flüßen und fifchreichen Bächen dad ganze Jahr hindurch gleich haufig. Am haͤufigſten fieht man ihn am Wallenftädter: und am obern Theil des Vier— waldſtaͤtter-See's (Urner:See), wo er in den Felfen niftet. Auch ift er an der Aar zwiſchen Thun und Bern fehr haufig, wo man ihn au) oft auf den Spigen der Zannen fißen fieht. Er frißt viele Fiſche und ift daher befonderd den Fo— rellen⸗Baͤchen fehr fhadlih. Bey fhönen, mondhellen Naͤch— ten fliegen fie oft mit einem lauten, einem Gebruͤll aͤhn— lichen Geſchrey, den Fiſchbaͤchen nad, 181, Der Purpurreiber. Ardea purpurea, CLinn.) PBraunreiger. Zimmetreiger. Behbftein N. ©. D. V, S. 27. 8.2; Taſchenb. II, 6, 257, Wolf und Meyers Zafhenb, II, ©. 334. ı, Alter Vogel. Ardea purpurea Gmel. Linn. I, 2. p. 629. 10. 186 A. cristata purpurascens, le Leron pourpr& huppe Brisson Orn. V,p. 424. pl. 56. E. 2. Le heron pourpre Buffon planch enl, 788. The erested purple beron Latham Ill, ı. p. 95. Heberf. III, 1. S. 66. n 65 Deutfhe Ornithologie Heft. Weibchen. 2. Süngerer Bogel. A. purpurata Gmel. Linn. I, 2. p. 641. n. 63. A. rufa id. p. 642. n. 67. ein älterer Vogel nah der Maufer. A. purpurascens, le heron pourpre Brisson Orn. V, p. 420. The purple heron Latham III, ı. P. 96. Ueberſ. UL, 1. S. 66. u. 66. Rufous heron id. p. 99. Ueberſ. III. ı. S. 69 n. 72. Der Dberfchnabel ift dunkelbraun, der Unterfchnabel, die nackten Zügel und der Augenftern gelb, der vordere Theil der Fuße und die Zehen grünlih braun, der hintere Theil und die nadten Echentel ſchmutzig grünlich gelb. Der Schei— tel ſchwarz, mit langem, berabbangendem Federbufchz; der Dberleib aſchgrau mit olivengrünem Schimmer; der Unter: Yeib rothbraun, mit purpurfarbigem Arfteih, von dem Mitz telrüdfen laufen longe, ſchmale, hell gelbrothe Federn über die Fluͤgel, die Seiten ded Leibes dunkel rothbraun. Bey den juͤngern Voͤgeln diefer Art ift der Kopf ſchwaͤrzlich afchfarbig, ohne Federbuſch, der Oberleib pure purbraun, der Unterleib weißlich gelbbraun, nach den zwey— ten Maufer bochrotd. Die langen fchmalen Nüdenfedern fehlen ganz. Lange 2 Fuß 11 Zoll. Breite 4% Fuß. Diefer Reiher ift fehr felten bey und, und koͤmmt nie im Winter, fondern nur im Frühling und Sommer vor, Sprüngli erhielt ein alted Weibchen im April, das bey Moerdon gefhoffen worden war: da ed große, fat entwiz delte Ever ben fih harte, fo ift es wahrfcheinlich, daß diefe Vögel auch in unfern Gegenden brüten, In der Lebendart gleichen fie dem aſchgrauen Reiber, 187 182, Der große GSilberreiher, Ardea Egretta. (Linn.) Weißer Reiher. Ardea Egretta Gmel. Linn. I, p. 629. D. 34. A. alba id. p. 639. n. 24. A, nivea id. p. 640. n. 59. A. candida, le heron blane Brisson Orn. V, p« 428: Grunde aigrette Buffon planch. enl. 925. Heron blanc id. pl. enl. 886. ‘The great white Heron Laıham III, ı. p. gr. Ueberſ. TIT, 1. S. 61. n. 60, Der weiße Reiher Behflein N. ©. D. V, S. 35. Taſchenb. Il, ©, 260. Der Federbufchreiher id. S. 38. Zafchenb. II, S. 261. Wolf und Meyers Tafhenb. II, S. 355. Der Schnabel ſchmutzig gelb, die nadten Zügel und der Augenkreis dunkelgrün, der Augenftern goldgelb. Die Füße dunkelbraun, fleifchfarbig überlaufen. Der Kopf mit einem Eleinen Federbufh. Dad ganze Gefieder reinweiß. Bey ſehr alten reichen die Nüden: und Schulterfedern weit über den Schwanz hinaus, find ſehr lang, ſchmal und feidenartig zerfchliffen. (Diefe Federn find ed, welche die koſtbaren Neiherbüfche geben, die zum Putz fo vorzüglich gefucht und geichägt werden, ) Die Jungen haben einen ganz glatten Kopf und ihnen fo wie ven Alten in der Maufer fehlen die langen Rüden; federn ganz. Länge 3 Fuß 2 Zoll. Breite 5 Fuß 4 Zoll. Diefer Reiher, deffen eigentlicher Aufenthalt Ungarn, und die Gegenden ded Schwarzen und Cafpiichen Meeres find, ift einer der feltenften Vögel in der Schweiz, wo er nur einigemal im Spathfommer und Herbft vorgefommen ift. Dad Muſeum in Bern befist 2 Eremplare, wovon dad eine im October bey Murten, dad andere im December bey Dverdon gefihoffen worden, 188 183. Der kleine Gilberreiher. Ardea Gar- zeita. (Linn?) Strausreiher. Kleiner weißer Reiher. Weißer Smwergreiher. Ardea alba s. Garzetta Gesner Av. p- 208. A. Garzetta Gmel. Linn. I, 2. p. 628. A. aequinoctialis id. p. G41. n. 25. P. A. Egretta, l’aigrette Brisson Orn. V,p. 431. L’Aigrette Buffon planch. en). 9or. Tbe lite Egret Latbam III, ı. p. 90. Ueberf. II, r ©. 61. n. 59. Bechſtein N. G. D. V, S. 44 Taſchenb. II, ©. 262. Wolf und Meyers Taſchenb. II, ©. 337- Der Schnabel iſt ſchwarz, die nackten Zügel gruͤn, der Augenftern goldgeld. Die Küße fihwarzgrün, die Zehen gelbgrun. Der Kopf mit einem langen Federbufch, der ganze Körper reinweiß, die Schulterfedern lang, zart zer: fohliffen, über den Steiß berabhangend. Lange ı Zuß 11 Zoll. Breite 2 Fuß 10 Zoll. Diefer Eleine , fchöne Reiher bewohnt die Lander des ſuͤd— lichen Europad, und koͤmmt, zwar nicht ganz fo felten als der vorhergehende, aber doch immer noch Außerft felten in die Schweiz. Er ift im Frühling bey Murten, in der Ge: gend von Bern und auch am Zürcher See vorgekommen, Er naͤhrt fih von Eleinen Fiſchen. b. Diefhalfige Reiher. 184. Der Rohrdommel-Reiher. Ardea stel- laris. (Linn.) Großer Rohrdommel. Moosftier. Lorind. Lou baou de; marets. (Cant. Freiburg. ) A. stellaris s. botaurus vel butorius Gesner Av. p. 208. Gmel. Lion. I, 2. p. 635. Le kutor. Brisson Orn. V, p. 444 pl. 37. £ x. Buffon plauch. enl. 789. 189 Bittern Latham III, ı. p. 56. Weberf. III, 1. ©. 33. n. ı7. Naumann 11, ©. 126. 7. 27. Weibchen. Behftein N. G. D. IV, ©. 65. Taſchenb. II, ©. 264. MWolfund Meyers Taſchenb II, ©. 338. Der Oberfchnabel braun am Nande gelbgrün, der Unter: fihnabel und die nadten Zügel gelbgrün, der Augenftern gelb; die Fuͤße gelbgrün. Der fihwarzbraune Kopf glatt, die Haldfedern ftarf und aufgeſchwollen. Der Rüden roftz gelb, fchwarz in die Quere geftreift, der Bauch blaffer,, fhwarzlich geflammt. Lange 2 Fuß 5 Zoll. Breite 5 Fuß 11 Zoll. Auf Suͤmpfen und an fehr fchilfreihen Ufern der Fluͤße und Seen nicht felten, wo er auch niftet und bruͤtet. Nach einftimmigen Sagen mehrerer glaubwürdiger Perfonen ſoll er ded Nachts fogar im den am Waſſer gelegenen Gaffen der Stadt Zürich fein Gefchrey hören laffen. Sonft wird er nur in einfamen Gegenden angetroffen. Wir erhielten in allen Monaten des Winters Eremplare diefed Vogels, die aber immer Männchen waren, daher fcheint es, ald ob nur die Weibchen fortzögen. Seine Nahrung befteht in Maufen, Seöfchen, Zifchen, Inſekten, Schaalthieren. 185. Der Nachtreiher. Ardea nycticorax. (Linn.) Schild- und Quackreiher. Nachtrabe. Nycticorax Gesner Av. p. 602. A. nycticorax Gmel. Linn. I, 2. p. 624. Le bihoreau Brisson Ornith. V, p. 495. pl. 39. Buffon planch. enl. n. 758. — Night Heron Latham, I, 1. p. 51. Ueberſ. III, 1. S. 3.40 Ze, Ai Bechſtein N. G. D. V, © 54. Wolf und Meyers Taſchenb. II, ©, 339. 190 Zwepjaͤhriger Vogel: A. grisea G mel, Linn. I, >. p. 625. b. Le heron gris Brisson Orn. V, p. 412. pl. 356. £& 2. Buffon planch. enl. 759. Cinjäbriger Vogel. A. maculata Gmel. Lion. I, 2. p. 645. n. 80 Le butor tacheie au Pouacre Brisson Ornith. V, p. 462. Der Schnabel iſt fhwarz, an der Wurzel gelblich, die nadten Zügel f&warzgrün, der Augenftern roth, Die Füße gruͤnlichgelbb. Im Genik 5 fehmale, lange weiße Federn. Kopf, Rüden und Schulterfedern fehwarz mit ftahlblau und grünem Schiller. Unterrüden, Steiß, Flügel und Schwanz rein aſchgrau. Der Unterleib firohgelb und bey den Weib: chen weiß. Ben den zwenjährigen Zungen ift der Schnabel braun: ſchwarz, an den Geiten gruͤnlich. Die Fuͤße dunfelbraun mit grünem Anftrich , der Kopf ſchwarzbraun, grünglanzend, ohne Federbufh. Vorderhald und Bruft gelblich weiß mit graubraunen Streifen, die Dedfedern der Slügel und der Ruͤcken mit roftgelben dreyeckigen Sleden, Ben den einjährigen Zungen iſt der Kopf, Oberrücken und die Flügeldedfedern dunkelbraun mit gelbweißen Fle— den. Die dunfelbramen Schwungfedern an der Spitze weißlich gefleckt. Lange ı Fuß 7 Zoll. Breite 5 Fuß 2 Zoll. Diefer Neiher gehört bey und zu den feltenen Voͤgeln, koͤmmt aber doch fait alljahrig in unfern Gegenden am Ufer der Seen und Fluͤße und zwar gewöhnlich im Fruͤhjahr vor. Sprüngli erhielt ihn jung mehrmald im Herbft fo, daß er ſich hier fortzupflanzen ſcheint, fein Neſt ift aber noch nicht bey und entdeckt worden, Er iſt träge, fißt oft auf Baus men und iſt nicht ſcheu. 191 186, Der Rallenreiher, Ardea ralloides, (Scopoli.) Squacko Reiher. Gelber Krabbenfreſſer. Spaniſcher Reiger. Juͤngferli. Scopoli Ann. I, n. 121. A. comata Gmel. Lion. I, >. p- 632. n. * A. castanea id. p. 633. n. 46. Cancrophagus luteus, le crabier jaune bh Orn. V, p.472; Crabier de Mahon Buffon planch. enl. 348. Castaneous Heron Latham UI, ı. p. 75. Ueberf. II, 1. S. 48 .0. 2:- ©, 547. 5, 122. Bechſtein N. G. D. V, S. 47. Taſchenb. IT, S. 268. Wolf und Meyers Taſchenb. II, ©. 341. Der Schnabel ift vorn ſchwarz, hinten blau, bie nadten Zügel graugruͤn; der Augenftern gelb. Die Füße gelb, grün: lich überlaufen. Der Hinterfopf mit einem langen, herab: hängenden, weißen, fchwärzlich gefaumten Federnfihopf. Der Rüden braunroth, die Schulterfedern ſehr lang und fhmal, einige über den Schwanz hinaudreichend. Die Bruft töthlich gelb, alles Übrige untenher rein weiß. Bey den ungen ift der Schnabel oben dunkelbraun, un: ten grüngelb. Der Kopf ganz glatt, der Rüden und die Schulterfedern gelbbraun, die Slügel auf der innern Fahne weiß, auf der außern und an der Spige blaßgrau. Kehle, Steiß und Schwanz; weiß. Lange ı Fuß 6 Zoll, Breite 3 Fuß ı % Zoll. Nicht fehr felten an Sümpfen, Seen und Slüßen. Er wurde am Bodenfee, im NRheinthal, im Murtner:, Neuen: burger und andern Seen, in der Nähe von Bern und felbft im Berner:-Oberlande bey Unterfeen und im Oberhaßli auch an dem Fleinen Alpen;See in der Lauinen im Saanenlande und zwar immer ſpat im Frühjahr angetroffen. Er ift wahr: fcheinlich) den ganzen Sommer bey und und brüfet zuverlaßig 192 bier. Er naͤhrt fib von Kleinen Fiſchen, Wirmern und In⸗ feften, iſt zwar ſcheu, Taßt fich jedoch öfters zum Schuß kommen. 187. Der kleine Reiher. Ardea minutas China) s Kleiner Nohrdommel. Staudenreigerii. A. minuta G med. Linn, I, 2. p. 646. n. 26. Ardeola, le blongios Brisson Ornith. V, p. 497. t. 40. £. 10 Ardeola naevia, le blongios tacheıe id. p. 500. t. 40. f. >. (junger Vogel.) Blongios de Suisse Buffon planch. enl. 525. Little Bittern Latbam II, ı. p. 65. Heberf. III, 1. ©. 40. D. 27. Deutſche Hrnithologie Heft 7. altes Männchen. Bechſtein N. G. D. V, S. 71. Taſchenb. II, ©. 265, Wolf und Meyers Taſchenb. II, S. 343. Der Schnabel ift an der Spitze ſchwarzbraun, die nackten Zügel gelb, gruͤnlich uͤberlaufen, der Augenſtern gelb; die Fuͤße gelblichgruͤn. Der glatte Kopf, Ruͤcken, die vordern Schwungfedern und der Schwanz fehwarz, mit grünem Schiller. Der PVorderhald und die Dedfedern der Flügel rein roftgelb. Fey dem jungen Vogel find Kopf, Flügel und Schwanz dunfelbraun, der Rüden braun, alle Federn gelb gerandet, Kehle und Borderhals weiß, mit hell: und dunfelfarbigen Langdfleken, die Federn des Hinterhalfes dunfel roſtfarbig, die Fluͤgeldeckfedern roftfarbig mit braunen Langöfleden, Lange 14 Zoll. Breite ı Fuß g Zoll. Diefer Eleine Reiher tft in der Schweiz nicht gar felten. Gr koͤmmt im April an und zieht im September oder Octos ber weg, und brütet bey und. Dr. Schinz befißt Ener und junge, bielt auch einft ein Paar junge mehrere Monate les bend, die durch ihr poffierliches Betragen, durch ihre wun— 193 derbaren Stellungen, durch die Schnelligkeit ihrer Bewegun; gen ſehr angenehme Alnterhaltung gewährten. Bald ſte— ben fie ganz gerade, mit eingezogenem Halfe und fenfrecht in die Höhe gerichtetem Schnabel fo unbewealich,, daß mar fie durchaus nicht für Vögel anfeh: plöglich ſtreckten fie den Hald aud und liefen davon, indem fie mehr ald noch einmal fo Tang wurden. Sie faufen mit ungemeiner Schnelligkeit, mit hangenden Slügeln und faft horizonz fal auögeftrektem Hald und Körper mit großen Schritten. Sie Elettern, wie die Nohrödroffel, mit großer Leichtigkeit an Schilfhalmen in die Höhe. Werden fie angegriffen oder verwundet, ſo wehren fie fich verzweifelt mit ihrem ftarfen und fpisigen Schnabel und koͤnnen ftarf verrounden. Gind fie in Erwartung oder in Zucht, fo ziehen fie den Hald zuruͤck und fchnellen ihn dann ſchnell vorwärts, welches fie oft wiederholen und dabey mit dem Furzen Schwanze wippen. Gie werden fehr zahm. Dr. Schinz erhielt fie mit Fleinen Froͤſchen, Fiſchen, Heuſchrecken und dgl,, auch fraßen fie gekochtes Fleiſch. Sie haben in der Lebensart und Bes tragen viel Nehnliches mit dem Nallen und dem Wachtel: Fönig, mehr ald mit den übrigen Reihen, Gin fehr altes Männchen dieſes Vogels wurde im Garten deö Dr. Schinz mitten in der Stadt von einem Baum beruntergefchoffen, wo er fo lange faß, bis man die Slinte laden und bequem euf ihn anlegen Eonnte, XLVI Storch. Ciconia. Der Schnabel ift gerade, zufammengedrückt, for Gin, langer und Diefer als bey den Meihern. Die Zunge ift ein kleiner im Schlunde liegender Knorpel. Der Hals ift Fürzer als beym Weiher gegen Die Bruſt 10 104 allmählig diefer. Die Bine fehr lang, die vordern Zehen find alle an der Wurzel mittelft einer Fleinen Haut verbunden, die Hinterzehe Hein, alle mit ſtum⸗ pfen, glattrandigen Naͤgeln. 188. Der weiße Storch. Ciconia alba. (Brisson.) Gemeiner Storch. Storch. Ciconia Gesmer Av. p. 250. Ardea ciconia Gmel. Linn. I, 2. p. 622. n. 7. La cicogne blanche Brisson Orn. V, p. 565. pl. 32. Buf- fon pl. enl. 866. White Stork Latham Il, 1. p. 47. Ueberſ. IT, 1. ©, 25.n0.% Behftein N. 6. DV, ©. 82. Taſchenh. II, ©. 269, Wolf und Meyers Tafhend. II, ©, 345. Schnabel und Füße find roth, die nadte Haut um die Augen ſchwarz; der Augenftern braun, Der ganze Körper weiß. Schwung: und Schwanzfedern fchwarz. Lange 3% Fuß. Breite 6%, Fuß. In manchen Gegenden der Schweiz findet fich der Storch gar nicht, in andern aber ift er fehr haufig. Am häufigften find die Störche wohl in den wiefenreichen Gegenden des oberen und untern Aargaus, wo fie auf den Mäfferwiefen immer reichliche Nahrung finden, und in vielen Dörfern eine Menge Storchennefter auf den Haͤuſern zu fehen find, deren hingegen 3. B. im ganzen Canton Zürich vielleicht Feine zehn angetrofien werden. Der Storch ift in der ganzen Schweiz ein geheiligter Vogel, weil man ibn für fehr nüß- lich balt, wobey aber auch viel Aberglaube zum Grunde liegt. Der unmittelbare Nutzen ded Storchs dürfte für und wohl eigentlich nicht fo groß ſeyn, ald man gewöhnlich da: für ball. Seine Nahrung befteht bauptfachlih in Amphi— 195 bien, deren er bey feinem guten Appetit fehr viele verzehrt; Darunter find aber wenig oder Feine fchadliche,, durch deren Dertilgung . oder Verminderung er und einen weſentlichen Dienft Teiftete. Freilich frißt er auch Maͤuſe, Miſt- und Mapykäfer, Maulvourfögrillen, und andere Inſekten, ift aber auch ein großer Liebhaber von Bienen, wovon man oft eine ganze Hand voll in feinem Magen findet. Auch ift er den Forellenbaͤchen ſehr fchadlich, Aus dem Pflanzen: reiche genießt er durchaus nichtd. Dr. Schinz hat an einem zahmen Storche, den er ſchon feit 6 Jahren unterhalt viele intereffante Beobachtungen zu machen Gelegenheit gehabt, wovon wir hier einiges mittheilen, Diefer Storch fliegt frey herum, gebt oft auf Dalbe Stunden und weiter feiner Mad: rung nad), ftellt fih aber Abends immer regelmäßig wieder _ ein, um auf feinem Scheunendache zu Kbernachten. Er zieh im Herbft nicht weg , fondern behält feinen Standort auch während großer Kalte: Wenn es jedoch gar zu Felt iſt, fo begiebt er fich wohl in die benachbarte, zu diefer Zeit feichte Limmat ind Waffer, wobey es fhon mehrmald gefchah, daß er ‚am Morgen mit den Füßen feſt eingefroren war, fo daß man ihn Iodeifen mußte. Ueberhaupt fiheint er von der ftrengften Kalte nichts zu leiden und in dem febr Falten Winter von 1810 blieb er beftandig im Freyen, oft bi an den Bauch im Schnee fiehend. Im Fruͤhjahr, Sommer | und Herbſt geht er emjig dem Pfluge nach, ergreift behende die berausgepflügten Maufe, Negenwürmer, Engerlinge, Eidechfen und Blindfchleichen und hat fo nie Mangel, Er— greift man ein Grabſcheid, fo ift er fogleich bey der Hand um die auögegrabenen Würmer zur fangen, und nimmt man eine Fiſchruthe zur Hand, fo begleitet er den Fifcher immer um dad Gefangene zu erbafchen. Er frißt auf einmal febe viel, kann denn aber auc) wieder 4, 5 und mehrere Tage 196 faſten. Er Eennt die Leute im Haufe und auf dem Hofe fehr gut, ift böfe gegen die, welche ihn necken oder vor ihm flieben, und kann einzelne Perfonen gar nicht leiden, wähz rend er gegen andere ganz zufraulich und gut iſt. Im Früh: jahr und Sommer befömmt er öfters Befuche von andern Stoͤrchen, die zuweilen ganze Tage da bleiben, allein er fliehet fie und giebt fih mit ihnen nicht ab. Im Herbft und Fruͤhjahr, zu der Zeit, wo feine Kameraden wandern, ift er zwar ſehr unruhig, zieht aber nicht mit ihnen. Bes vorftehenden Wind und Sturm verfündigt er durch Schla; gen mit den Flügeln, tanzende Bewegungen und Sprünge, wobey er oft Spaͤhne in die Luft wirft und mit dem Schna: bel wieder auffaͤngt. Freunde und Freundlichkeit drüdt er öurch Klappern mit dem Schnabel aus, wobeny er die Flügel fenft und mit dem Echwanz ein Rad fihlägt, auch den Kopf oft auf den Rüden zurück legt, Im Winter erhält er fih von Eingeweiden, die man ihm vorwirft. Die Störche kommen gewöhlic) in der Mitte oder zu Ende des Februars bey und an, felbft wenn auch nachher noch viel Schnee fallt, und bleiben bi zu Ende ded Augufts oder Anfang September ,„ wo fie woieder fortziehen. Sprüngli beobachtete einft, daß dad Meibchen zu der ge: woͤhnlichen Zeit, dad Männchen aber erfi 14 Tage nachher anlangte. Als dieſes bald darauf erfchoffen worden war, geiellte fih fogleih ein andered Männchen zu der traurigen Wittwe, die 2 Tage lang nichtd von ihm wiffen wollte und fih ftandhaft feinen Liebfofungen widerfeßte, dann aber doch fih) von ihm fröften ließ, fo daß fie ſchon im Aprill brüten fonnte. Cine andere, von glaubwärdigen Augenzeugen bes ftätigte Anekdote liefert hierzu dad Gegenftük, dir wir um ihres phnfiologifchen Intereſſes willen nicht verfchweigen dürs fen. In einem Dorfe unweit Solothurn brütete allährig 197 feit vielen Jahren ein Storchenpaar, Bald nad) dem diefes Paar fich zu der gewöhnlichen Zeit auch wieder. eingefunden Datte, bemerkte man, daß, wenn dad Männchen dad Neft verlaffen hatte, um feiner Nahrung nach zu gehen, ſich ein andered, jüngered Mannchen zu dem im Met zurückgebliedes nen Weibchen gefellte und diefem den Hof zu machen fuchte, Anfangs betrug ſich dad Weibchen ſehr ſproͤde gegen den jun gen Liebhaber, er ließ fich aber dadurch nicht abfchreden, fondern fand fih immer wieder ein, fo bald dad Meibihen allein im Neſte war, und feßte feine LiebEofungen fort; nad) und nad) fanden diefe beffere Yufnahme und Erwiederung, und im gleichen Verhaͤltniß ward dad Weibchen zufehends unar:igee und böfer gegen feinen rechtmäßigen Eheherrn. Einft, als diefer wieder auf eine nahe Wiefe geflogen war, erfchien fogleich der neue, begunftigte Liebhaber und nicht lange nachher flog er mit der freulofen Bublerin ihrem uns glüclichen Gatten nach, der wie ed fibien, Fummervoll längs einem Bache einherfchritt. Hier fielen beyde wüthend iiber ihn bee und in wenig Augenbliden hatten fie ihn mit ihren Schnäbeln ermordet, worauf denn dad buhlerifche Naar nach dem Neſte zurädflog, wo der biöherige Liebha⸗ ber von allen Rechten ded ermordeten Ehemanns Befiß nahm, 189. Der ſchwarze Stord, Ciconia nigra. Gesner Av. p. 261. Ardea nigra Gmel, Linn. I, 2. p. 623. n. 8. Ciconia fusca, la cicogne brune Brisson Ornith. V, p. 462. pl. 31. Buffon planch. enl. n. 399. Biack Stork Latham III, 1. p. 50. Ueberſ. III, 1. ©. 28. n. ır. taumann III, ©. 107. ©. 23, Bechſte in N. G. D. V, S. 96. T. 18. Taſchenb. II, ©, 269. Wolf und Meyers Taſchenbuch II, ©. 348. Der Schnabel, die nackte Haut um die Augen und an der untern Kinnlade hochroth, der Augenftern braun, die 195 Züge dunkelroth. Die Hauptfarbe ſchwaͤrzlich, mit gruͤnem Purpurglaͤnze, Unterbruſt und Bauch weiß. Ben den Sungen ift der Schnabel, die nadte Haut um die Augen und an der. uniern Rinnlade, und die Füße oliz vengrüm. Kopf und Hald nußbraun, letzter mit weißlichen Federrandern, Körper, Fluͤgel und Schwanzfedern brauns ſchwarz ohne Purpurglanz. Lange faſt 5 Fuß. Breite fat 6 Sup. Sehe felten in der Schweiz und meift bloß einzeln auf feinem Zuge im Frühjahr, feltnee im Herbſt. So ift er bey Einſiedeln, bey Luzern, auf dem Albis, an der Töß, bey Sisnau im Gmmenthale, zwifchen Thun und Bern an der Var und ganz nabe bey Bern vorgefommen. Gr niftet auf Daumen, doch ift und Fein Beyfpiel bekannt, daß fein Neſt in der Schweiz ware entdeckt worden, XLVIL $ranıd. Grus. Der Schnabel ift ungefähr fo lang als der Kopf, nicht fehr fpiß, an der Wurzel mit einer Surche, worin die länglihen Naſenloͤcher Tiegen ; an der Spine etwas gewoͤlbt. Die Zunge fpisig und flei⸗ ſchig. Am Kopf einige Stellen unbefiedert, (bey einigen ausländifihen Arten mit allerhand Zierrathen verfehen) um die Hagen Feine nackte Stelle. Die Fuͤße lang, die Zehen mittelmäßig lang, die hintern urz und nicht auf dem Boden aufſtehend. Die aͤußere und mittlere durch cine kleine Haut verbunden. Die Naͤgel ſpitzig. Die Kraniche nehmen ihre Nahrung nicht bloß aus dem Thierreiche, fondern auch von Pflanzen befonders Körnern und grüner Saat. | 199 2190, Der afhgraue Kranid, Grus cinerea. (Bechstein.) Gemeiner Kranich. Grus Gesner Av. p. 500. Ardea Grus Gmel. Linn. I, =. p. 620. n. £. La grue Brisson Ornith. V, p. 574. pl. 33. Buffon pl. enl. 769. Common Crane Latham Ill, 1. p. 40. Ueberf. II, u ©. ı8. n.5 Bechſte in 1. G. D. V, ©. 103. T. 19. Taſchenb. II, ©. 271. Wolf und Meyers Taſchenb. II, ©. 350. Der Schnabel ift ſchwarzgruͤnlich, nach der Spitze horns farbig, an der Wurzel röthlih. - Der Augenftern braun. Die Füße ſchwarz. Der Vorderfopf ſchwarz mit Borften befegt, der Hinterkopf mit nadter, warziger, rother Haut bey dem Weibchen weniger); der Körper aſchgrau. Naden, Vorderhald und Schwungfedern ſchwarz; am Fluͤgelende lange, fafrige, gefräufelte Sedern, die über den Schwanz ber Hängen und nach Willkuͤhr aufgerichtet werden koͤnnen. Dad Weibchen iſt etwad fleiner und hat jenen Fluͤgelbuͤ— fchel nicht fo groß ald dad Männchen. Den Zungen fehlt die Fahle rothe Stelle am Hinterfopf ganz oder ift weniger fihtbar und die fchwarzbraune Farbe am Vorderhalfe ift ent: weder gat nicht da, oder nur laͤngliche fehrwarzbraune Fle— Ken laufen am Halfe berunter, Länge 3% Fuß. Breite 5% Buß. Der Kranich gehört auch zu den fehr feltenen Vögeln bey und, Mur im Fruͤhjahr laffen fich bie und da auf ihrem Zuge einige Paare nieder, Am Bodenfee und auf dem gro, fen Moofe am Veuenburgerfee gefchieht dies indeffen faft alle Jahre, Sie find aͤußerſt ſcheu und daher ſchwer zu ſchießen. 200 XLVIIIL Nimmerſatt. Tantälus, Der Schnabel ift lang, pfriemenförmig, bogen: förmig unterwaͤrts gekruͤmmt; am Unterfehnabel eine nackte Haut, die fich fackförmig ausdehnen läßt. Die Nafenlöcher langlich eyrund mit einer Haut be deckt. Die Zunge furz und breit. Das Geficht big hinter die Augen nackt. Die Vorderzehen am erften Gelenke mit einer Haut verbunden, der Nagel der Mittelzehe breit und fageförmig ausgefchnitten. 191. Der fihelfhnäbelige Nimmerfatt. Tantalus falcinellus, (Linn.) Eichelfchnabel. Grüner Bracher. Waͤlſcher Vogel. Saͤgyſer. Schwarzer Louis. Falcinellüs Gesner Av. p« 214. Tantalus faleinellus G mel. Liun. I, 2. p. 648. n. 2. Numenius viridis, le Courtis verd Brisson Orn. V, p. 326. planch. 27. f£. =. Courlis d’Italie Buffon planch. enl. 819. Bay His Latham Ill, 1. p. 115. Ueberſ. III, 1. ©, 87. T. 8. a. Ein junger Vogel. Behftein N. G. D. V, ©. 117. Taſchenb. II, ©. 272. Wolf und Mepers Taſchenb. II, ©. 352. Der Schnabel dunkelgruͤn, mit brauner Spike, das Fahle Geſicht mit einer weißen Linie eingefaßt, der Augenftern braun. Die Füße ſchwarzgruͤn. Kopf, Hald und Körper Faftanienbraun. Oberleib, Flügel und Schwanz grün und violett fchillernd, Ben den jungen iſt Echnabel, Stirn, Scheitel, Watt: gen, Keble und Oberhald, Unterhals, Bruft und After braungrau, Länge 1 3, Fuß. Breite 5 Zuß, Dad Weib: den ift etwa Fleiner, 208 Sehr felten, und zwar gewöhnlich nur auf dem Durch} zuge im Frühling bey Seen und Flüffen. Doch erhielten wir ihn auch) im Juni und Juli, fo daß einzelne Paare zu— rceilen bier: zu brüten fcheinen. Gr naͤhrt fich von Waſſer⸗ Inſekten, Würmern, auch Vegetaͤbilien, verſchluckt auch kleine Steinchen. Er iſt ſehr ſcheu und ſchwer zu ſchießen. XLIX. Brachvogel. Numenius. Der Schnabel iſt lang, ſchmal, rundlich, unter⸗ waͤrts gebogen. Die Naſenloͤcher ritzenfoͤrmig an der Schnabelwurzel. Die Zunge klein und ſpitz. Das Geſicht iſt befiedert. Die Augen liegen in der Mitte des Kopfes. Die Vorderzehen ſind an der Wurzel mit einer Haut verbunden, die Hinterzehe beſteht aus mehrern Gelenken. 192. Der große Brachvogel. Numenius arquatus. Doppelſchnepfe. Gruſer. Griel Cam Bodenſee.) Louis. Arquata s. Numenius Gesner Av. p. 215. Scolopax arquata Gmel. Linn. I, 2. p. 655. n. 3. Numenius, le Courly Brisson Ornith. V, p. 311. Le Courlis Buffon planch. enl. 818. - Common Curlew Latham Ill, ı. p. 119. Ueberſ. II, z. ©. 94 n. I. Behftein N. G. D. V, ©, 121. Taſchenb. II, ©. 274. Wolf und Meyers Zafhendbub II, ©. 354. Der Oberfchnabel braun, der untere fleifchfarbig, der Augenſtern braun, die Füße graublau. Dberrüden, Schul; tern und Dedfedern der Flügel braͤunlich ſchwarz, mit gelb: brauner zadiger Feder:Einfaffung, Kopf, Hals und Bruft gelblich grau mit dunfelbraunen Langdftiichen. Der Schwan; 202 mit dunfelbrannen und röthlihgrauen, an den Kielen abges festen Binden. Lange über 2 Fuß. Breite faft 3 % Fuß. Nicht felten im Fruͤhlinge, felmer im Herbft, auf naffen Wiefen, Brachfeldern nahe am Ufer der Seen und Klüffe. Einzelne Paare brüten au im Lande. Er fümmt im Aprilf an und beginnt in den legten Tagen ded Augufts zu fireiz chen. In gelinden Wintern trifft man ihn auch zuweilen on. eine Nahrung beftehbt in Schneden, Negenwürmern und Snfekten. Er ift außerft ſcheu und vorfichtig, 193. Der Regenbrachvogel. Numenius Phaeopus. Kleiner Bracher. Halb-louis. (Demilouis W.) Wirhelen (am Bodenfee.) Phaeopus s. arquata minor Gesner Av. p. 480. Scolopax phaeopus Gmel. Linn. I, 2. p. 657. 2. 4. Numenius minor, le petit courly ou le Coulicu Brisson Orn, V,Pp3ı7. pl. 27. ££ı. Buffon pl. enl. 842. Whimbrel Latham III, 1. p. 123. Ueberſ. I, 1. &.98.n.6. Der, mittlere Brachvogel Behbftein N. © D. V, © 12% Taſchenb. 11, ©; 375, Wolf und Meyers Tafhend. II, ©. 355. Der Schnabel ift ftarf bogenfirmig gekruͤmmt, ſchwarz⸗ braun an der Wurzel röthlih. Dee Augenftern braun, die Füße blenfarbig. Der Kopf dunfelbrasn, in der Mitte mit einem weißgefle£ten Streifen. Hald und Bruft braun, Die Federn graumweiß kantirt. Die Schulterfedern dunkelbraun mit grauweiß und roftfarbig gezacten Kanien. Die Flügels decffedern braun mit weißen Spißen, der Schwenz braun: grau, mit dunfelbraunen breiten Streifen. Lange -ı5 % Zoll. Breite 2 % Fuß. Zu der gleichen Zeit und an den gleichen Orten wie der vorbergebende, doch ungleich feltener. Ob er bey uns brute, ift unbekannt, Auch ev koͤmmt bisweilen im Winter vor, 203 194, Der rothbaͤuchige Brahvogel, Nume- nius lerrugineus. (Meyer.) Scolopax subarquata Gmel. Linn. I, 2. p. 658. n. 25. Bechſtein N. G. DV, S. 155 Taſchenb. IL, ©. 276. Naumann IH, ©, 87. T. 20: f, 275 Männchen im Jul. T. ar; f. 28. junger Vogel. Wolf und Meyers Tafhend. II, ©. 356, Der Schnabel ift fchwarz, der Augenftern Ban die Füße ſchwarzgrau. Hald, Bruft und Bauch roſtroth, weiß und fchwarzbraun gewoͤlkt. Nüdenz und Schulterfedern ſchwarz, toftfarbig und weiß Fantirt. Die obern und untern Dedfedern ded Schwanzed weiß, mit fihwarzbraunen Zleden und Duerbandern, Die Schwanzfedern gleich lang und glaͤn— zend aſchgrau. Die Sungen baben zwifchen dem Schnabel und den Augen einen grauen und über die Augen einen weißen Streif. Scheitel, Hinterhald, Oberleib und Flügeldeckfedern find graubraun mit weißlicher Einfaffung, über die Flügel eine weiße Binde. Kehle und Vorderhald weiß, leßfer braunlich grau überlaufen. Oberbruft braunlich grau, bisweilen mit fehwarzlichen Laͤngsflecken, Unterbruft, Bauch, Schenkel und die Deckfedern des Schwanzes rein weiß. Länge 8 Zoll, Breite ı Fuß 3% Zoll, Ym Ufer der Seen, Fluͤße und Bäche im Frühjahr, Spätfommer und im Herbft meift in Eleinen Truppen, Dieb ift einer von denen Gumpfosgeln die ihr FedernEleid nach den Sahrözeiten fehr verandern. Im Spätherbft und Wine ter ift die Dauptfarbe des Dberleibed Terchengrau, des Un: terleibed einfarbiggran, im hochzeitlichen oder Sommerkleide hingegen wird der Unterleib fuchöroth. Im Betragen und in der Lebensart gleicht diefer Vogel ſehr dem verdnderlichen Strandläufer (No. 213.) von dem er fich aber durch be: ſtimmte Kennzeichen unterfcheidet. 204 195. Der Zmwergbrachvogel. Numenius pyg- maeus. (Meyer.) Scolopax pygmaea Gmel. Linn. I, 2..p. 655. n. 20. - Pygmy Curlew Latham III, 1. p. 90. Ueberf. III, 1. ©. 10I. D. IQ , — Ta I, ©. 73. T. 10. f. 22. Männden. Numenius pusillus Bechſtein N. G. D. V, ©, 152. Wolf und Meyers Tafchenb. II, ©. 359. Der Schnabel von unten und oben zufammengedricdt, dunkel roͤthlichgrau, mit ſchwaͤrzlicher Spitze; der Augen: fern braun, die Füße graugrün. Scheitel und Naden fhwarzbraun mit zwey gelblichen Langöftreifen; über den Yugen ein weißer, braunbefchmister Streifen, Nüden und Schulterfedern ſchwarz mit roftgelben und graulichweißen Kanten. Der Unterleib weiß, der Schwanz aſchgrau, die zwey mittlern Federn fehwarz, roftfarbig Eantirt. Länge 64, Zoll. Breite 10 Zoll 7 Linien. Diefed Voͤgelchen ift ſehr felten, und foviel mit Zuver: Taßigkeit bekannt ift, nur erjt zweymal im Auguft am Bo: denfee vorgefommen. Nach Itaumann zieht er im April, May und im Auguſt und September, meift. einzeln oder Paarweiſe oder in Sefellfchaft des veränderlichen Strand— laͤufers, dem er in Betragen und Lebensart gleicht. L. Schnepfe Scolopax. Der Schnabel ift lang, gerade, rundlih, ge furcht, wech, an der Spige kolbig, im Leben glatt, im Tode mit höckerigen Erhabenheiten, der Ober: fchnabel länger als der untere. Die Nafenlöcher an der Schnabelwurzel. Die Augen find groß und lie gen hoch am Oberkopf. Die Füße find über der 205 Berfe nur wenig nackt, die Zehen ganz frey, die hin- tere befteht aus mehreren Gliedern und fißt tief. Sie näbren fich von Inſekten und Würmern, die fie in der feuchten Erde auffuchen. Bey Tage halten fie fih im Grad oder Schilf verſteckt, und wagen ſich nur des Abends heraus. Ihre Stimme ift rauh und Frächzend. 196, Die Waldfchnepfe, Scolopax rusticola. CL ing Gemeine Schnepfe. Nietfchnepfe. Rusticula s. perdix rustica major Gesner Av. p. 485. Gmel. Linn. I, 2. p. 660. n. 6. Scolopax, la becasse Brisson Orn. vr. 292. Buffonpl, enl. 885. Woodcock Latham II, 1. p. 796. Ueberſ. II, 1. ©, 105. non. I Bechſtein N. G. D. V, ©. 158. Taſchenb. II, ©. 279. MWolfund Meyers Tafhenb. TI, ©, 361. Der Schnabel ift ſchmutzig fleifchfarbig, der Augenftern braun, die Füße fleifchfarbig, grau überlaufen. Die Ferſen ganz befiedert. Ueber den Hinterkopf einige ſchwarzbraune Duerbinden. Der Körper ſchwarzbraun und roftgelb ges fhädt. Der Schwanz bat ı2 Federn und ift ſchwarz mit afchgrauen Spitzen und tief gezackten braunrothen Kanten, Länge 12 Zoll. Breite ı % Fuß. Dad Weibchen ift etwad größer, bläffer von Farbe und Hat auf den Flügeldedfedern viele große, weiße Zleden. Außerdem giebt es weiße, geſchaͤckte, weißflügelige, weiße fhwanzige und mancherleyg andere Abanderungen. Häufig auf ihrem Zuge im März und Aprill, zu Ende September und im Dftober, doch feit mehrern Sahren uns gleich feltener ald chedem, Einzelne Paare wenigftens blei— ben jährlich im Lande und brüten da. Sprüngli erhielt im 206 Suni 1777. die Eyer diefed Vogels von dem fogenannten Rothgrath-Moͤßli, einem niedrigen Vichberge in der Gemeinde Eggiwyl im Emmenthale, in welcher Gegend mehrmals dergleichen gefunden und die Jungen gefangen wor: den, die fo bald fie ausgebrochen find, den Alten nachlaufen wie die Wachtel, Die Eyer lagen in einem Kühtritt, def; fen Grund nur mit ein wenig fehr unordentlich gelegtem zat: ten Moos bedeckt war, Diefe Schnepfe wird gewöhnlich in Maldungen in der Nahe naffer Wiefen und in jungen Schld: gen angetroffen, wo fie fich von Inſekten, Regenwuͤrmern, Kleinen Schneden u. dgl. naͤhrt. 197, Die Mittelfhnepfe, Scolopax media, KrErischy) Doppelſchnepfe. DBecassine double. Lombarde, doubls Sourde bey den Jaͤgern. Frisch t. 228. Scolopax major Gmel, Linn. I, =. p. 661. 2, 38, Sc. paludosa id. p. 661. n. 35. Becasse des Savannes Buffon planch. en!. 895. Great snipe Latham Ill, 1. p. 195. Ueberſ. III, 1. &, 107. D. 4. Naumann. II, ©. ır. Taf, 2. f. 2. Männden. Behfein N. G. D. V, S. 180. Taſchenb. 11, ©. 280, Wolf und Meyers Taſchenb. II, S. 362. Der Schnabel rötlich, an der Spite braun, an der Wurzel des Unterfehnabeld gelblich grün; der Augenftern braun, die Züße graugruͤn, gelblich überlaufen, Der Scheis tel ſchwarz, durch einen roftgelben Streifen in zwey Theile getbeilt, Ueber und unter den Augen ein rofigelber und ein fhwarzbrauner Streifen. Der Schwanz hat 16 Federn, ift am Ende rothbraun mit fhwarzen Duerftreifen und weißen Spitzen, auf jeder Seite mit 4 weißen an der Wurzel fehwarz 207 in die Quere geftreiften Federn. Länge über To Zoll. Breite 19 Zoll. Diefe Schnepfe zeigt fih bey und befonders im Frühjahr bald zahlreicher, bald feltener, in manchen Zahren gar nicht, Sie koͤmmt in der erften Tagen ded Aprills, oft fehon im März an, ihr Durchzug dauert etwa 5 Wochen, Im Gep: tember ftreicht fie zuriick, bleibt aber nicht lange. Sie bruͤ⸗— tet wahrfcheinlich nicht bier. Aufenthalt und Lebensart if wie bey den andern Schnepfen. 198, Die Heerfchnepfe, Scolopax gallinago, (Linn.) Himmelsziege. Moosſchnepfe. Riedſchnepfe. La chevrette, ( Waat. ) Gallinago s. rusticula minor Gesner Av. p. 497: Gmel..Linn..J, =. p. 662. n. 7. La becassine Brisson Orn. V, p. 298. Buffon pl. enl. 883, Common snipe Latham III, x. p. 134. Ueberſ. II, 1. ©. 108. n. 6. Kaumann II, ©. ı5 u 32. Bechſtein N. G. D. V, ©. 185. Taſchenb. II, ©. 280. Wolf und Meyers Tafhend. II, ©. 363. Der Schnabel ift an der Wurzel ded Unterfieferd aſch⸗ grau, an der Spike braun, der Augenftern braun, die Füße grünlichgrau. Der Kopf braungefledt und jchwarz, mit drey braumnlichgelben Längdftreifen. Der Schwanz bat 14 Federn, ift an der Wurzel fchwarz, am Ende vrangefarbig, mit zwey fchwarzen Querbinden, die äußerften Federn braunz fich weiß mit fehwarzen Querftreifen, Lange g Zoll, Breite 16 Zoll. Haufg im März und Aprill und vom Auguft Bid zum November, auf Suͤmpfen, un Graben und auf naffen Wie: fen. Diele brüten auch) bier und nicht felten findet man fie den ganzen Winter hindurch, wenn die Kälte nicht allzue * 208 fireng iſt. Ihr Geſchrey aͤhnelt dem Mekern der Ziegen, Sie fliegen ſeht ſchnell und fo hoch, daß man fie zwar hoͤ— ren, aber nicht ſehen Fann, bis fie endlich wie ein Pfeil wieder in den Sumpf niederfibießt, aud welchen: fie aufae: flogen war. Ihre Nahrung beiteht in Inſekten, Würmern, Eleinen Schneden, auch fand Sprüngli in ihrem Magen Reſte von Kräutern und Eleine Steinchen. 199, Die Moorfchnepfe. Scolopax gallinula. ‘ (Linn.) Haarichnepfe. Kleinſte Moosſchnepfe. Zuckerſchnepfe. Kleinſte ſtumme Schnepfe. Halbſchnepf. Witſchi. G mel. Linn. I, 2. p. 662. n. 8. Gallinago minor Brisson Ornith. V, p. 305. pl. 26. f. a. Petite becassine ou la Sourde Buffon planch. eul. 884. Jack-Snipe Latbam III, ı. p. 136. AHeberf. II, 1. ©, 110. n. 8. Naumann II, ©. 31, 8%. 4. f. 4. Behftein N. G. D. V, s 196. Taſchenb. II, S. 281. Wolf und Meyers Taſchenb. II, ©, 364. Der Schnabel ift an der Wurzel bläulich und ſchmutzig gelb, an der Spitze ſchwaͤrzlich, der Augenftern braun , die Süße grünlich fleiſchfarbig. Der Scheitel ſchwarz, roftfarz big überlaufen, über den Augen ein gelbbrauner Streifen und von den Nafelöchern bis zu den Augen ein dunfelbraue ner; die Zügel verlofchen dunfelbramm. Der Echwanz be: ſteht aus 12 Federn, ift an der Wurzel braunfchwarz, am Ende braunroth, die beyden mittleren Federn fchwarz mit hellbrauner Spitze. Lange 8 Zoll. Breite 15 Zoll. So gemein und zu der gleichen Gtrichzeit, wie die vor— bergebende; fie ift weniger fcheu, und giebt feinen Laut von fih. Sie brütet wahrſcheinlich nicht bey und, denn man findet fie zu diefer Zeit nicht, 209 LI. Sumpfläufer. Limosa. (Leisler.) Der Schnabel ıft fehr lang, aufwaͤrts gebogen , mit löffelförmiger Spitze, beyde Kiefer mit bis jur Spitze hinlaufenden erhöhten Nandern. Die Naſen⸗ löcher Feilförmig, von den Stienfedern entfernt, nach oben mir häutigem Rande. Die Füße weit über die Ferſe hinauf nat. Die außere und mittlere Zehe an. der Wurzel mit einer Daut verbunden, Sie leben von Würmern und Inſekten, die fie in der feuchten Erde auffuchen. Sie verbergen fich am Tage nicht. Sie haben eine helltönende, pfeifende Stimme, Es find Zugvögel. Sie maufern fi zweymal. 200, Der ſchwarzſchwaͤnzige Sumpfläufer, Limosa melanura. Leißler Nachtrage zu Bechſteins Naturgeſch. 28 Heft. ©. 153 la forelle (Waat.) a. Der Vogel im hbochzeitlichen Kleide, La grande barge rousse Buffon planch. enl. 916. The red Godwit Latham II, ı.p. 142. Ueberſ. ©. 114. n. 13. Dunkelfüßiger Waflerläufer Meyers Taſchenb. IL, ©. 369, if der im Federwechſel begrifiene, ſchon groͤßtentheils im Frühe lingsfleide fih befindende alte Vogel. Naumann Nadtr. T. 37. f. 73. Kopf, Haß, Bruft, Oberrüden, Schultern und die Hintern Schwingen roftroth ; der Scheitel und die Seiten des Halfed fchwarz geftreiftz Bruft, Oberruͤcken, Schultern und hintere Schwingen fchwarz gebandert. Die Flügelded® federn braun, die großen mit breiten weißen Spigen, Die 4 erften Schwingen der eriten Ordnung find fchwarz, an den innern Fahnen groͤßtentheils weiß, die Ste an der unfern 14 210 Hälfte ganz weiß. Die folgenden Schwingen der erfien und zweyten Ordnung foft ganz weiß. Bey anliegenden Flügeln zeigen fih auf denfelben nur zwey weiße Fleden. Der Schwanz iſt fhwarz, an der Wurzel und den Seiten weiß. Der Unterrüden, Bruft, Bauch und die untern Dedfedern ded Schwarzes weiß mit fchwarzen Querbandern, b. Der Bogel im Winterfleide, La barge Buffon planch. enl. 874. Totanus limosa Bechſtein N. G. D. V, ©. 244 Scolopax limiosa Gmel. Linn. I, 2. p. 666. n. 13. Limosa, la barge Brisson Orn. V, p. 262. Jadreka Latham III, 1. p. 142. Ueberſ. ©. 118. n. ı7. Der ganze Oberförper, Schwanz und Schwingen ausge: nommen, Hals und Kropfgegend grau, der Oberförper et: was dunkler ald Kopf und Hald, mit fchwarzen Strichen ; der Unterbald mit finwarzen Querfleden. Schwanz ſchwarz mit weißer Wurzel und Einfaffung. Bruft und Bauch weiß. Schwingen wie bey a. © Der Bogel im SugendEleide, Totanus rufus Bechſte in N. G. D. V, S. 255. T. lapponicus Bechſtein Taſchenb. I, ©. 290. Kopf, Hals, Bruſt und Oberruͤcken hellroͤthlichbraun, an fhwarz, zum Theil bellröthlichbraun gekan— ; Kehle, Bruft, Unterleib, Schwangmwurzel und die Über — liegenden Deckfedern weiß. Die Schwingen wie bey a. Lange 15 % Zoll. Breite 2512 Zoll, Diefer Vogel gehört bey und zu den felfnern Zugvoͤ— geln, doch wird er fat alljabrig im Fruͤhjahr und Herbſt anactroffen, ja ed ift wahrfcheinlih, daß er biöweilen bier niltet, da man ihn faft in allen Sommermonaten angettof: fen bat, 211 201. Der roſtrothe Sumpfläufer. Limosa zufa. «(Brisson.)' Leißler Nachtrag zu Bechſteins N. G. D. Heft 2. ©. ı62, a. Der alte Vogel, Brisson Orn, V. p. 28r. pl. a5. £. 1. Scolopax lapponica Linne Syst. ed. XII. p. 246. n. 15. La harge rousse Buffon pl. enl. 900. Totanus ferrugineus, roſtbrauner Waſſerlaͤufer Meyers Ta fhenbuh II, ©. 374. Der ganze Unterkörper roſtroth, nur zu den Geiten der Bruft, in den Weichen und auf den untern Dedfedern de Schwaͤnzes m’ fchwarzen Laͤngsflecken. Die Bruftfedern, wie bey den Schwimmvögeln feit aufeinanderfhliegend. Der Schwanz weiß, mit regelmäßigen fihwarzen Querbandern. Die Schwingen der erjien Drdnung nach der Wurzel zu mit breiten weißen Zangöfleden, auf dem Rande der innern Fahne, zwifchen diefen Laͤngsflecken und dem braunen Theil der inneren Fahne marmoriet, Die Beine 8 Linien über die Ferſen hinauf nackt. b. Der junge Vogel. Totanus leucopkaeus Bechſſtein N. G. D. V, ©, 237. Totanus Glottis, dickfuͤßiger Waſſerlaͤufer Meyers Taſchenbuch I, ©. 372. Naumann III, T. 6. f. 6 Der Unterkoͤrper iſt nicht roſtroth, ſondern Hals und Vorderbruſt roͤthlich graubraun geſtrichelt, der uͤbrige Theil der Bruſt, Bauch un) Afterfedern weiß und mit ſchwarzen Laͤngsflecken nur da befegt, wo ed der alte Vogel auch ifl, Die Bruftfedern nicht fo gefchloffen wie _begm alten Vogel, die erftien Schwingen auf der innern Fahne mehr marmoz tiet, übrigens wie der alte Vogel. Lange ı5 Zoll. Breite 27, Buß. Gr ift fehe felten bey und und nur im Durchzuge. 212 Sprüngli erhielt ihn im May von dem großen Moofe am Neuenburgerſee. LII. Waſſerlaͤufer. Totanus. (Leisler.) Der Schnabel iſt nicht ſehr lang, hart, auf— waͤrts gebogen mit einfacher Spitze, beyde Kiefer bis zur Mitte mit erhoͤhten Raͤndern, dann walzenfoͤr⸗ mig bis zu den gegeneinander gerichteten Spitzen. Die Naſenloͤcher ritzenfoͤrmig, nahe an den Stirnfedern. Die aͤußere Zehe mit der mittlern durch eine, bis beynahe zum erſten Gelenke reichende Haut verbunden. Die Augen liegen in der Mitte des Kopfes. 202. Der gruͤnfuͤßige Waſſerlaͤufer. Tota- nus Glottis. (Bechstein.) Behftein N. G. D. V. ©. 249. Totanus ſistulans, der Strandwaſſerlaͤufer Behftein N. G. D. V, S. 241. La grande barge aboyeuse Buffon planch. enl. 876. T. chloropus Meyer Tafhenbuh II, ©. 371. geiler Rachtr. zu Bechſteins N. G. D. Heft II, ©. 185. Diefer Vogel wechfelt nur einmal im Sahre die Federn und koͤmmt nur in einem zweyfachen Farbenkleide ald jun ger und ald alter Vogel vor. Bey dem alten Bogel ift Kopf und Hinterhald weiß und ſchwarz geftreift, der Vorderhals weiß, mit einzeln ftebenden fchwarzen runden Fleden, die fich weit über die Bruſt hinunter ziehen. Oberrüden und Schultern röthlich: grau, ſchwarz gefledt. Die Fluͤgeldeckfedern größtentheils hellgrau mit fchwarzen Schaftftreichen und fihwarz punftite ten weißlichen Rändern. Die innern Fahnen der Schwins gen erfter Ordnung nach dem Rande bin weißlih, die 213 Schwingen der dritten Ordnung helleöthlih grau mit weiß: lich, ſchwaͤrzgefleckten Raͤndern. Die untern Deckfedern der Flügel mit fehr vielen Duerbandern. Der Schwanz weiß, mit fchwarzbraunen Querbandern, die mittlern Schwanz: federn roͤthlich überlaufen. Bey dem jungen Vogel find Kopf, Hinterhald, Ober: rücken, Schultern und Fluͤgeldeckfedern ſchwarzbraun; Kopf, Hinterhald und Oberruͤcken weiß geftricheltz Schulterfedern und Flügeldedfedern weißlicy eingefaßt. Der Vorderhald weiß und graulich geftreift, der uͤbrige Unterförper rein weiß. Laͤnge 12 % bid 15 % Zoll. Breite 2 Zuß. Nicht haufig auf dem Durchzuge im Frühjahr und Herbft an den fteinigen Ufern der Flüffe und Seen, Nach Leißlers Beobachtungen befteht feine Haupfnahrung in Fleinen Fifchen, die er an flachen Stellen der Gewäffer ſehr geſchickt zu fanz gen weiß und ganz verſchluckt; größere zerftückt er mit dem Schnabel. Er ift ein lebhafter, munterer Vogel, und laßt fich felten fihußmäßig anfommen, nur bey Wind und flür: mifchem Wetter ift er leichter zu befchleichen. Beym Auf: fliegen laͤßt er feine flötende, weit tönende Stimme faft im: mer bören. Er ift ein nordifcher Vogel, der fih bey uns nicht fortpflangt. LIII. Strandläufer. Tringa. Der Schnabel rundlich, gerade, dünn, der Ober⸗ fehnabel etwas länger als der untere, und an der Spiße mehr oder weniger über den untern herab ge kruͤmmt. Die Naſenloͤcher klein und gleich breit. Der Kopf ift Flein und rund, Zwiſchen der Mittel und Außern Zeche eine Fleine Haut. Die Dinterzehe iſt eingliederig und berührt den Boden nicht. 214 203. Der Gtreit:ÖStrandläufer. Tringa pugnax. (Linn.) Gtreitfchnepfe. Sampffnnenfe. Renomiſt. Gwmel. Lian. 1, 2. p. 669. 2. u Pugnax, le combaitsnt ou Paon-de mer Brisson Örnith. V, p. 240. Bufion planch, enl. 305. 306. Ruf Latham Il, 1.p. 159. . üebarf. II, © 3 nu. 5 Naumann III, ©. 55. Taf. 135--17 Behfein N. G. D. V, S. 266. Taſchenb. IT, S. 29%. Meyers Taſchenb. UI, ©. 377. Der Schnabel iſt auf der inwendigen Mittellinie des Ober: fieferd fein gezaͤhnelt, on der Epiße etwas. niedergebogen und lörrelförmig zugefpist. Die drey außerften Schwanzfe— dern find ſtets ungefleckt, die Übrigen mit ſchwaͤrzen und breunen Duerbinden. Am Männchen ift dad Geficht mit Waͤrzchen befest und am Halſe im Sommer ein Kragen von langen federn. Am Weibchen ift die Farbe des Oberz leibes ſchwaͤrzlich, mit roftgelblichen und geiblichen weißen Sederrandern. Large des Maͤnnchens 11 , Zoll, Des Weib: hen: 892 — g Zoll. Breite 2 Fuß. Kein einziger wilder Dogel andert in feinen Farben fo ab, ald das Maͤnnchen Bieter Art, fo daß man kaum zwey anırefen voird , die einander vollkommen gleich waren, Vom Frühjahr bis zur Mauſerzeit hat ed aelbliche oder gelb— rothe fleifchige Warzen im Geficht, die um fo dichter benz einander fteben, je alter der Vogel iſt; bey ganz jungen lie: gen fie in den Zedern verborgen; auch mangelt den Jungen der Halskragen, die überhaupt dem Weibchen ſehr aͤhnlich find. Die vorzüglüchften Forbenänderungen des alten Mann: chend find folgende: 1. Der Kragen dunkel aſchgrau, in die Quere röthlich gez fiveift, der Oberleib roſtgelb, mit ſchwarzblauen, glan: zenden Zleden, 215 2. Der Kragen voftfarbig, mit oder ohne ſchwaͤrzliche, ab: gebrochene Banderfleden, der Oberleib roftfarbig und ſchwarz gefledt, Der Kragen rothbraun und ſchwaͤrzlich gebändert. Der Oberleib fhwarz, roftfarbig und weiß geflect. 4. Der Kragen fhwarz, mit gruͤnem Glanze und gelblich weiße Wellenlinien. Oberleib ſchwarz, roftfarbig und weißbunt, | . Der Kragen ſchwarz, roftfarbig und weiß gewellt, der Dberleib und die Bruft haben auf toftgrauem Grunde große fehmarze Flecken 6. Der Kragen weiß, ſchwarzbraun in die Quere geſtreift, der Oberleib duntelbraun, voftferbig und weiß gemifht. 7. Der Kragen weiß, röthlich gemiſcht, der Oberleib ſchwaͤrz— lich, roftfarbig und weißlich gefledt. 8. Der Kragen weiß, einzeln fchwarz geſpritzt; Kopf und Dberleib hellgrau und dunkelbraun gefleckt; die Bruſt weißlich, graulich und ſchwarz gefledt. 9. Der Kragen weiß; Oberleib und Bruſt ſchwarzgruͤn glaͤn— zend und rothgelb gefledt. 230, Der Kragen, fo wie der ganze Vogel ſchnee- oder gelbz fich weiß. Dad Weibchen andert bey weitem nicht fo ab, Kopf, Hald, Flügeldedfedern und Rüden find beilbraunlich mit blaͤſchwarzen Sleden, Kehle, Bauch und untere Schwanz deckfedern weiß; Bruſt und Hald hellgrau, roͤthlichweiß gewäffert und dunfelbraun gefleft, der Schwanz dunkel gran, am Ende roftfarbig gefaumt, auf den 4 mittlern Se: dern vor dem Ende mit einigen toftfarbigen Querfleden. Im Ganzen ift diefer Vogel bey und auf feinen Zügen im Fruͤhjahr und Herbft nicht haͤufig, doch in manchen Jah— ven nicht gar felten, bruͤtet auch zuweilen bier und, da. o [831 216 Eelten ſehen wir bier das Männchen mit feinem ſchoͤnen Kragen, indem, wenn fie im Fruͤhſjahre durchziehen, die Federn deſſelben ſich noch nicht entwirkelt haben, im Herbft aber ſchon wieder ausgefallen find. 204. Der langfüßige Strandläufer. Tringa longipes. (Leisler.) Schwarzer Chevalier (ben den Jaͤgern.) Leißlers Nachtrag zu Bechſteins N. G. D. Hftl ©. 45. Heft U. ©. 189. Der Schnabel nur vorn nach unten gebogen, die inneren Fahnen der äußern Schwingen zum Theil weiß, dunkelgrau Marmorirt. a. Der junge Vogel vor dem erſten Mauſern. Totanus maculatus, gefleckter Waſſerlaͤufer Bechſtein N. G. D. V, S. 203 NaumannIII, T. g. f. 8. Dunkelbraͤuner Waſſerlaͤufer, zweyjaͤhriger Vogel Meyer s Ta ſcheubuch II. S. 367. V. D. Heft 16. Scheitel, Hinterhals, Oberruͤcken und Schulterfedern ſchwarzbraͤun, mit kleinen weißen Fleckchen und Strichen; ein braunes Band vom Schnabel zu den Augen. Die Fluͤ— gel ſchwarzbraun mit unzähligen theils bandförmigen, theils drevedigen Flecken wie befaet. Der Schwanz dunkelbraun, mit serlofihenen grauen Bandern und weißen Nandfleden. Die Kehle, ein Streif Über den Augen, Unterruͤcken weiß, lester mit fchwärzlichen Sleden. Der ganze Unterför: per weiß, mit unzähligen bellafchfarbigen Querbinden dicht befegt. Der Schnabel fchwargbraun , der Unterkiefer an der Wurzel einen Zoll weit roth. Die Füße roth ind oranges farbige fpielend, b. Der Bogel im Winterkleide. Totanus Gesner Av. p. 499. Scolopax totanus Gmel. Linn. I, 2. p. 665. nm. ı2. 217 Totanns natans, der ſchwimmende Waſſerlaͤufer Bechſt kin R. G. D. V,6©. 227. Dunkelbrauner Waſſerlaͤufer, einjaͤhriger Vogel. Meyers Ta: ſchenbuch II, ©. 366. Scheitel, Hinterhald , Oberruͤcken und Gchulterfedern grau, letztere mit ſchwarzen Schaftftrichen. Die Flügel etz was heller grau, in der Mitte an einigen Stellen ins Weiß; liche übergebend, ſchwarz geflekt. Die Kehle und ein Strei— fen, der vom Schnabel über dad Auge binzieht, weiß, uns ter demfelben ein fehwarzer Streifen. Die Wangen weiß, grau geflekt. Gurgel und Seite ded Halfes grau und weiß gewoͤlkt, mit Eleinen ſchwarzen dunfeln Sleden, Bruft und Bauch weiß. Die Afterfedern weiß, mit einzelnen graulis chen Querbandern. Der Schwanz grau und weiß gebändert- Die Füße roth. c. Der Bogel im hochzeitlihen. Kleide. Totanus fuscus, der dunkelbraune Waferläufer. Bechſtein 2.8. 9.V, 6, 2ı2. Meyers Tafhenbuh II, ©. 366. Der ganze Oberleib ſchwarzbraun; der Oberhald der Lange nach zart weiß geſtrichelt, alle übrigen Theile de& Oberleibd mit weißen Bändern und Flecken. Unterriüden und ein Theil des Steige weiß. Der ganze Unterförper dunkelaſchgrau, der Morderhald ungeflekt, die Bruftfedern fein weiß gerändert, Bauch und Nfterfedern mit weißen Bandern. Die Füße dunfelroth ind Braune übergebend. Lange 13 Zoll. Breite faft 21 Zoll. Er findet fich bloß im Frühjahr und Herbft bey und ein, wo er an den Ufern der Fluͤſſe und Seen angetroffen wird, Gr brütet nicht bey und. Seine Nahrung befteht vorzüglich in Sonchylien, die er mit den Schaalengebäufen verfchluct. Er ift ſehr ſcheu und laßt fich auf dem Lande ſchwer an; 218 kommen, beifer gelingt ed, wenn man in einem Nachen Jagd auf ihn macht. 205. Der rothfuͤßige Strandläufer, Tringa Gambetta. (Leisler.) Leißlers Nachtr. zu Bechſteins N. G. D. Heft II, S. 189. Scolopax Calidris Gmel. Linn. I, 2. p. 664. n, 11. Tringa Gambetta id. p. 671. n. %. Chevalier à pieds rouges Buffon Ois. VII, p. 512. Gambette Buffon plancl.. enl. 845. The Redshank Latham UI, 1. p. 150. Ueberſ. DI, 1. ©, 12I, n. 20, Raumann LT, ©. 43.7.9 f. 9. Totanus Calidris Bechſtein N. ©. D. V, ©. 216. T. griseus id. l.c. ©. 251. Der Vogel im Winterkleide, Meyers Tafhenb. II, ©. 363. Der Schnabel hochroth, an der wenig gekruͤmmten Spige ſchwarz. Der Augenftern braun, Die Füße orangeroth. Scheitel und Hinterhals graubraun mit fehwarzen und roftz farbig angeflogenem Fleckchen, die Kehle weiß, eben fo ge: zeichnet. Unterhals, Bruft und Bauch weiß, braun und ſchwarz befprengt und geftrihelt. Der Oberleib graubraun, mit fchwärzlichen Querflecken und einzelnen gelblichen Fleck— hen. Ueber die Flügel ein weißer Querftreifen. Der Schwanz weiß mit vielen fihwarzen Querbinden, Die Sungen find an Hald und Bruft weiß, mit vielen fhwarzbraunen Laͤngsflecken, am Bauch ftärker gefleckt. Auf dem Oberleibe mangeln die fchwärzlichen Querflecken, und die Federn find gelblich gefaumt. Länge etwas über 11 Zoll, Breite ı % Fuß. Vom Fruͤhjahr bis in den Herbft ziemlich haufig, auf Suͤmpfen und fumpfigen Wiefen, wo er feine Nahrung, die in Snfelten und Würmern beficht, auffucht, Gr brütet auf Gras, Schilf oder Binfenfufem Gr ift fiheu und fehwer 219 zu fchießen, Sm Auguſt fängt er an zu ziehen und mit Ende Septembers fieht man Feinen mehr, Man trifft ihn meift in Eleinen Truppen oder einzeln an, 206. Der Halsband: Strandläufer, Tringa interpres. (Linn.) Steindreher, a Der alte Vogel. Tr. interpres Gmel. Lion. I, 2. p. 671. Arenaria, le coulon-chaud Brisson Orn. V,p. 152. Tourne-pierre ou Coulon-chaud Buffon planch, enl. 856. Turostone Sandpiper Latham Ill, 1. p. 159 Kebaf. II, £ &, ı6ı. no 37: Naumann Nachtr. I. T. 8. f. 18. Bechſtein N. G. D. V, S. 555 Leißler Naher. zu Bechſteins N. ©. Heft J. ©. 82. Der kurze Schnabel pfriemenfoͤrmig, etwas aufwaͤrts ges bogen, beyde Kiefer von gleicher Lange, dunkelgrau, der Un— ferliefee an der Wurzel etwa heller. Die Züße kurz und zinnoberroih , an den Gelenken ſchwaͤrzlich. Dee Kopf weiß auf dem Scheitel ſchwarz geftreift und rötblich angeflogen. Yon der GSiien zieht ein fihwarzed Band nach dem Auge. Ein anderes lauft vom Gchnabelwinfel berunter und verei— nigt ſich mit, jenem, wodurch ein weißer Fleck zwifchen dem Schnabel und Auge eingefaßt wird, Gin fihwarzed Halsband fchließt die weiße Kehle ein und fliegt mit einem großen den ganzen Vorderhals und, die Kropfgegend einz nehmenden fcehwarzen Fleck zufammen, der fich nach den Seiten der Bruft ausdehnt und fih mit dein fehwarzen Dber: rücken vereinigt, der in der Mitte durch ein roftrothes Band getbeilt wird. Vom weißen, in der Mitte röthlichem Hin: terhalfe entfpringt ein weißes breited Band, das fich in den ſchwarzen Bruftfled endiget, Bruſt, Unterleib, Unterruͤcken 220 und Afterfedern weiß, auf dem Bürzel ein großer ſchwarzer Fleck. Oberrücden roſtroth, ſchwarz gefledt. Der Schwanz befteht aus 12 Federn, tft abgerundet, oben graulich,. mit ſchwarzem Gndbande und weißem Saume. Die Flügel, bis auf die vorragenden ſchwarzen Schwingen und einige ſchwarze Scyulterfedern‘, roftroth. b. Der junge Vogel. Tringa Morinella Gmel. Linn, I, 2. p. 671. B. Arenaria einerea, le coulon-chaud cendre Brisson Ornith. V, p- 237. pl. Def. =. Coulon Chaud de C . oulon Chaud de Cayenne ! Buffon planch, enl. 540. Coulon Chaud gris de Cayenne. 857. 300. Chevalier varie. Meyers Zafhenb. II, ©. 385. Kopf und Hinterhald graubraun mit dunfeln GStrichen ; an den Geiten ded Hinterfopfed und Halfes weiße Flecken. Kehle und Gurgel weiß, letztern zur Seite braunlich gefleckt; Hald und Oberbrujt dunkelbraun mit weißen Zederfaumen, Unterbruft, Bauch, Schenkel, After und Unterräden rein weiß. Die Dedfedern der Flügel und die Schulterfedern braun mit weißer und gelblicher Einfaffung. Die obern Schwanzdedfedern theild braun, theild weiß. Die vordern Schwingen braun, weiß Fantirt, an der Wurzel von der vierten an weiß, welche weiße Zarbe zunimmt bis zur ıgfen Feder, die nebft den übrigen "ganz weiß if. Der Schwanz von der Wurzel bis zur Halfte weiß, die mittleren Federn ganz braun mit gelblicher Spitze. Die Seitenfedern faft ganz weiß, nur an der Spiße mit einem Eleinen braunen Fleck. Länge 8 Zoll 3 Linien. Breite 17 Zoll 4 Linien. Diefer Strandläufer ift bey und fehr felten, und koͤmmt nur auf feinem Zuge im April und September vor, wo man ihn einzeln an den Ufern der Seen und Flüffe antrifft. Er naͤhrt ſich von Inſekten und Würmern, die er unter Stei— 221 nen hervorfucht. Sprängli hat feinen Magen auch) mit Zifch- graͤten angefüllt gefunden. 207, Der Waldfirandläufer, Tringa glareola. (Linn.) Gmel. Lion. I, 2. p. 677. n. 2ı. Wood Sandpiper Latham III, 1. p. 171. Yeberf. II, 1. ©. 145t u. 13% . Naumann III, ©. 79. T. 19. f. 25. Bechſtein DR ©. DV, ©, agı. Meyers Tafchenb. II, ©. 387. Der Schnabel an der Wurzel dunkel olivengein, an der Spitze ſchwarz. Der Augenftern braun, Der Augenfreid weiß. Die Zügel dunfelbraun. Der Oberleib dunfelbraun, mit vielen weißlichen und hellroftfarbigen Flecken. Kehle, Steiß und Bauch weiß, letzter zur Seite braun gefledt, der Unterhald mit vielen braunen Streichen und Zleden, Der After weiß mit braunen Flecken. Der Schwanz weiß, von der Wurzel bid zur Spige mit fehwarzbraunen Querbinden. Die Füße find grüngelbd. Länge 8 Zoll. Breite 14% Zoll, Sm Marz und Nprill, feltner im Augufi an den Ufern der Flüffe und Seen in Eleinen Gefellfchaften. Estft wahr: fcheinlich , daß er bey uns brütet, Sprüngli hat ihn indeffen nicht gefannt oder mit andern verwechfelt, ‘ 208, Der trillernde Strandläufer, Tringa Cinclus. (Linn.) Seelerhe. Lyßlicker. Pfifterlein. La vendangeıte bey den Jaͤgern Meyers Taſchenb. II, ©. 389. a. Der alte Bogel. Trioga Cinclus Gmel. Linn. I, 2. p. 680. n. 18. L’Alouette de mer Buffon planch. enl. 851. Purre Latham III, ı. p. ı87. Ueberf. III, x. ©, 152. n. 5e- Naumann 1, ©. 85. Z. 20. f. 26. Meerfitandläufer Behftein N. ©, D.V, ©, 302, 222 Der Echnabel grau, der Augenſtern braun, die Küße grünlich afchgrau. Weber den Augen ein weißer Streifen, durch diefelben ein brauner, Kehle, Hals und Bruft weiß, braun gefteichelt, Bauch und After weiß. Der Oberleib dunfelbraun olivengein glänzend, mit fihwärzlich gezadten Mellenlinien und Streichen, Die drey mittelften Schwanz- federn graubraun, mit ſchwaͤrz und roftbraun gezackten Kanten, b. Der junge Vogel. Trioga hypoleucus Gmel. Linn. I, 2. p. 678. n. 14. Bechſte in N. G. D. V, S. 295 Guignette Buffon Ois. VII, p. 540. Petite alvuette de mer id. planch. en]. 850. 2 | Common Sandpiper Latham III, r. p. 178% Ueberſ. III, 1. ©. 148. n. 25. Die Kehle und die Mitte des Halſes rein. weiß, nur zu beyden Seiten der Ießtern graubraune Federn, Der weiße Augenftreifen und der braune Strich durch dad Auge viel deutlicher, ald bey dem Alten. Rüden, Schultern, Flügel und Schwanzdedfedern feidenariig glan;end mit fehwarzen und rofigelben Wellenlinien, Lunge 7'2304. Breite 13 Zoll. Der gemeinfte von allen Siundlaujerarien bey und. Vom Aprill an findet man ihn bis in den Herbſt alfenthal: ben an den Ufern der Seen urd Fluͤſſe, wo er nach Art der Bachftelgen mit großer Schnelligkeit umherlaͤuft und Waffer: infeften und Würmer fucht. Im Auguſt fängt er an in klei— nen Zeuppen zu ziehen. Er brütet bey und, 209. Der punftirte Strandläufer, Tringa ochropus. (Linn.) Buntes Matthühnlein. Tringa ochropus G mel. Lion. I, 2. p. 676. n. ı5, Tringa , le beccasseau ou Cul blanc Brisson Ors, V, p. ı77. Bufien pl. enl. n, 845. 223 Green Sandpiper Latham Syn. IT, 1. p. ı70. Ueberſ. KIT, 1..@, 14r. n.J12. Naumann II, ©. 76. T. 19. f. 24. Bechſtein N. G. D. V, ©. 285 Taſchenbuch II, ©. 303. Der Schnabel an der Wurzel gruͤnlich ſchwarz, an dee Spite ſchwarz. Der Augenftern duntelbraun. Die Füße graugrünlich. Ueber den Augen ein weißer Streifen, die Zügel braunlich fchwarz; Kehle, Bruft, Bauch, Steiß, die obere Hälfte ded Schwanzed und die Schenkel rein weiß, Der Hald weiß, graubraun geftrichelt. Der Oberleib dune felbraun mit olivengränem Schimmer und weißen und fohwärzlichen Punkten befeßt. Der Schwanz von der Mitte an nad) den außern Federn zu abnehmend fihwarz banditt. Die Grundfarbe des Oberleibes aͤndert vom bellern ins duntlere ab. Im Fruͤhling ift der Hald und Oberleib ſtaͤrker geflekt. Die Weibchen und die Jungen find heller von Garbe und weniger weiß gefleckt. Lange 5% — 9 Zoll, Breite 18 Zoll, Nicht felten an den Ufern der Flüffe und Seen vom Ende März an bis in den September. Er brütet bey un, Gr ift ſehr ſcheu und laͤßt ſich ſchwer zum Schuß anfommen, Seine Nahrung beſteht in Würmern und Waſſerinſekten. 210, TZemminds:Strandläufer, Tringa Tem- minckii. Leißler Nachtr. zu Bechſteins N. G. D. Heft I, ©. 64. (Dieſer von den meiſten Ornithologen unter dem Linneiſchen Nas men Tringa pusilla beſchriebene Strandläufer ik von Linneg Tr. pusilla, der unter diefem Namen einen auslandifhen Vo— gel befehrieben hat, ganz verfchieden und von Leißler, welcher diefen Unterſchied zuerſt bemerkt hat, Daher anders benennt worden.) s Da diefer Vogel fich zwenmal im Jahr maufert, fo er⸗ ſcheint er in einem dreyfach verfihiedenen Kieide, nemlich: 224 a. Im hochzeitlichen Kleide find Kopf und Hin— terhals fchwarz und braunroth geftreift und gefleckt, der Oberruͤcken die Schulferfedern und die Fleinen Flügeldecdfe- dern braunroth mit fihwarzen Fleden, die großen Flügel: deckfedern ſchwarz mit weißen Spißen; Unterrüden und Steiß ſchwarz, ohne die braunrothen Flecken, welche die übrigen Theile ded Oberleibed zieren. Die Schwingen der erfien Ordnung find fihwarz, nur der Schaft der erfien iſt weißlich; die der zwenten Ordnung find an der Wurzel weißlih, gegen die Spiße braun, die Spitze felbft weiß; die Schwingen der dritten Ordnung braungrau mit ſchwar— zen Schaftfteichen. Von den 12 Schwanzfedern find die 3 äußern weiß, die zweyte und dritte am außern Rande fhwach granlich angeflogen; die vierte grau, die vier mittlern brauns die beyden mittelſten am langften, Dorderhald und Kropfgegend roͤthlich grau mit Eleinen runden fchwarzen Flecken. Die Kehle und der übrige Une terförper rein weiß, die Schenkelfedern rothgrau—. b. In der Jugend, vor demerften Federwech- fel ift der ganze Oberförper dunkel afchgrau mit roftgelben Federrandern, bey den Schulterfedern ift vor dem roftgels ben Rande ein fchwarzed Band, Hinterhald und Kropfgegend hellgrau, Kehle, ein Streifen über den Augen und der ganze Unterleib weiß. Die Schwingen haben feine weiße Spitzenraͤnder, die dritte Schwanzfeder iſt mehr grau ange: flogen und die Spisen der Schwanzfedern, die außern aus— genommen , find roftgelb gerändert, Der Steiß ift fchwarz und ungefledt. c. Im Winterkleide iſt der ganze DOberförper bell: aſchgrau, mit fchwarzen Zederfchäften, Kropfgegend und Vorderhals röthlichgran, Kehle und der übrige Unterkörper 225 reinweiß. Schwingen und Schwanz mie bey dem vorher: gehenden, Die drey dußern weißen Schwanzfedern find ein ftandhaftes Kennzeichen diefer Art. Länge 5% Sol, Breite 11 }2 Zoll, Diefer Eleine Strandldufer findet fich bey und im Fruͤh— jahr, mehr aber im Herbft an den Ufern der Fluͤſſe und Seen, ift aber etwas felfen, Geine Stimme ähnelt dem Zirpen der Feldgrille. Er naͤhrt fih von Warferinfeften und it fo wenig ſcheu, daß man ſich ihm ganz nabern, ja ſogar auf ihn ſchießen Fann, ohne daß er auffliegt. 211, Der Pleine Strandläufer Tringa minuta. Der höchbeinige Zwergſtrandlaͤufer. — Leißler Nachtr. zu Bechſteins N. G. D. Heft J. ©. 74. Der Schnabel ift gerade, zuſammengedruͤckt, mit loͤffel— förniiger Spike. Die drey adußern Schwanzfedern hellgrau, Bruft und Bauch weiß. a Dad alte Weibchen im Sommer, Der Scheitel ſchwarz, gelbröthlich gefleckt, der Hals nach binten und an den Geiten blaß roftgeld; die Kropfz gegend grau, röthlich gemifcht und mit dunkeln herzfoͤrmigen Flecken. Oberruͤcken und Schulterfedern fihwarzbraun mit roſtrothen Federrändern und großen runden Seitenflecken. Mittelruͤcken und Steiß fehwarzbraun roſtroth geftreift, Die obern Geitendecfedern des Schwanze weiß mit einzelnen Sleden, Der Schwanz bejteht aud ı2 Federn und fft hell— gran. Die zwen mittlern Schwanzfedern find langer, als die Übrigen und an der Innern Fahre braun. Die Schafte 13 226 aller Schwanzfedern nach der Wurzel zu weißlih, an den Spitzen dunkel. Die Schwingen der erſten Ordnung ſchwarz, alle Schaͤfte weißlich an den Spitzen ſchwarz. Die vordern Schwingen der zweyten Ordnung ſchwarz, an der Wurzel weißlich, die hintern faſt ganz weiß, alle mit weißen Schaͤften. Die Schwingen der dritten Ordnung dunfelbraun, roftfarbig ge: randet, die Schäfte ſchwarz. Die großen Flügeldecffedern dunfelbraun mit weißen Spißen, "wodurch eine weiße Binde auf den ausgebreiteten Flügeln entfteht, Die mittleren Ded: federn braungrau mit fihwarzen Schaften und lichten Raͤn— dern. Die nach den Schultern binliegenden Deckfedern Schwarz, braunroth eingefaßt. Die Kehle, ein Fleck über die Augen, Bruft, Unterleib und Ufterfedern weiß. Die Ießten beynahe fo lang als die mittlern Schwansfedern. b. Der Vogel im Jugendkleide. Meyers Berfhreibung der jungen Triuga pusilla Taſchenb. IL, ©. 391. gehört hieher. Der Scheitel ift braun, roftfarbig geflekt. Die Stirn ein über dem Auge laufendes Band, die Seiten des Halfes und der ganze Unterförper, mit Ausnaͤhme der zu beyden Seiten roftgelb angelaufenen Kropfgegend rein weiß. Vom Schnabel läuft ein brauner Streifen nach den Augen. Der Hinterhald hellgrau, Die Oberrücenfedern ſchwarz, roftrotb eingefaßt. Die Schulterfedern fchwarz mit breiter, weißer Einfaffung. Die Ffleinen Fluͤgeldeckfedern fo ftarf roftgelb gefaumt, daß die zufammengelegten Flügel faft ganz roftgelb erfcheinen. Der Mittelruͤcken und Steiß ſchwarz, die obern Seitenfedern des Schwanzed weiß Uebrigens wie ben a. Das Winterkleid diefed Vogels, welches er erſt fpät ans legt, iſt hellaſchgrau. Lange 5% Zoll. Breite 11 %—ı12 Zoll. 227 Etwas felten an den gleichen Drten und zu gleicher Zeit, wie die vorhergehende Art, mit der allein von allen Strand: läufer:Arten fie verwoechfelt werden Eönnte, doch unterfchelz det fie von jener die äußerfte bellgraue Schwanzfeder, welche dort ſtets reinweiß ift, beſtimmt. Cie näher fic) von Wafs ferinfeften und deren Larven, und ift etwas fcheuer ald des Zemminfifche Strandläufer, 212, Der rothbraune Strandldufer, Tringa ferruginea. (Meyer.) Meyers Tafhenb. IT, ©. 395. Vögel Deutihl. Heft. 19. Tringa islandica Gmel. Linn. I, 2. p. 682. n. 24. Red Sandpiper Latham MI, 1. p. 186. Ueberſ. III, =. ©. 158% n. 34- Naumann Nadte. II, ©. 64. T. 9 f. 19. Bechſtein Taſchenb. III, ©. 575. Der Schnabel ift ſchwaͤrz, der Augenftern dunfelbraun, die Füße Furz, fihwarz, die Zehen zu beyden Seiten mit gezahneltem Rande. Ein Streif über die Augen; Wangen, Kehle, Vorderhald, Bruft, Bauch und After rofiroth, beyde legtern mit einzelnen braunen Flecken. Scheitel und Ja: den fihwarzbraun geftrichelt und geflekt. Schultern und Nücenfedern ſchwarz, roftroth und grauweiß gefledt, der Schwanz afdhgrau. Dies ſcheint der Vogel im vollfommenen: hochzeitlichen Kleide zu feyn, Im jugendlichen Kleide, oder im Lebergange zum hoch— zeitlichen Kleide fcheint e& der Vogel zu feyn, den Hofrat Mener alfo befchreibt: Sin Streif über die Xugen, Wange, Kehle, Vorderhals und Bruft hellroſtroth, mit gezadten braunen Wellenlinien, weißem Saume und an der Bruft mit vielen unfermifchten , weißen Federn. Bauch und After weiß, mit fchwargbraunen 228 Flecken und einzelnen roſtrothen Federn. Scheitel und Na— cken grau, ſchwaͤrzlich gefleckt und geſtrichelt. Ruͤcken und Schulterfedern grau, ſchwarz und einzeln roſtroth gefleckt, alle Federn grauweiß gekantet. Die Deckfedern des Schwan; zes weiß, einige roſtroͤthlich, alle mit ſchwaͤrzen Querſtrei— fen, der Schwanz aſchgrau. Mir ſetzen als wahrſcheinliche Abaͤnderung die— fer Art im Winterkleide, mit Leißler (Nachtr. zu Bechftein N. ©. D. I, ©. 51.) den biöher ald eigne Art befchriebenen Aſchgrauen Gtraudläufer. Tringa cinerea ber. Tringa einerea Gmel. Linn. ], 2. p. 675. n. 23. Tr. Canutus id. p. 679 n. 15. Le Canut Buffon Ois. VIII. p. 142. The ashcoloured Sandpiper Latham III, x. p. 177. Ueberſ. Naumann Nachtr. I, ©. 67. T. 9. f. 20. Bechſtein N. G. D. V, © 314. n. 10. ©, 318. D. 11. Meyers Taſchenb. II, ©. 392. Der Schnabel tft dunfel afıharau, an der Wurzel etwas fleiſchroͤthlich, der Augenftern braun, die Furzen Füße dun— kelgrun. Weber die Augen ein weißlicher und vom Schna— bel zu den Augen ein brauner Ötreifen. Ueber die Flügel eine weiße Duerlinie. Der Hald und die Bruft weiß, fehwarzlich gefteichelt und gefledt,, eben fo auch die Ceiten des weißen Bauchd und die Schenkel. Der Oberleib afdı: grau, jede Feder mit fehwarzen und weißlihen Halbzirkeln eingefaßt. Der Schwanz afıbgrau mit grau weißen End: fpisen. Lange 9% Zoll. Breite 19 Zoll. Diefer Vogel ift außerft felten und nur auf feinem Zuge im Fruͤhling und Herbſt an den Ufern der Fluͤſſe und Seen, Ä 229 wo er fich von Inſekten und Würmern naͤhrt, einzeln an: zutreffen, 213. Der veränderlihe Strandlänfer. Tringa variabilis. (Meyer.) | Der Alpenftrandlaufer. Tringa alpina Gmel. Linn. IT, >, p. 676. n. ır. Bechſtein N. G. D. V, ©. za. Numenius variabilis Abänderung 2. 3.4. Bechſteins N. G. DVS, Saf. 18. f. x. Alouette de merä collier, la brunette Buffon Ois. VII. p. 493. Le Cinele id. planch. eml. 852. Dunlin Latham III, ı. p. 185. Ueberf, V, 1. ©, 156. n. 33. Naumann II, ©. 91. Taf. 21. f. 29. junges Männchen, Rate. II, ©. 72. T. 10. f. 21. "altes Männchen. Meyerd Tafchend. II, S. 397. Mög. Deutſchl. Heft ı7. Diefee Vogel zeigt in feinen Farben nah der Jahrszeit eine fo große Werfchiedenheit, daß kaum zwey Sndividuen einander vollkommen gleichen, und ihm daber fein Name mit Necht gebührt. a. Der’alte Bogel im Fruͤhjahr ift an Kopf und Hold weißgrau, mit ſchwaͤrzlichen Langöfleken. Die ganze Bruſt ist kohlſchwarz mit Faum merflichweißlichen Randern, Bauch und After weiß, einzeln fehwarzlich gefleckt. Ruͤcken— und Slügeldedfedern hell Eaftanienbraun fchwarzlich und weiß; lich gewoͤlkt. b. Bey den gungen und Herbſtvoͤgeln iſt Kopf und Hald hellbraun, mit dunklern Fleckchen. Die Kehle fchmußig weiß. Die Bruft weiß mit ſchwaͤrzlichen oder ſchwarzen Tleden, die an den Seiten am dichteiten ſtehen, auch wohl einen großen halbmondfoͤrmigen fchwarzen Flecken bilden, Auf dem braunen Rüden befinden fich fchwarze Fe; dern mit weißen Rändern und dunkelbraune mit bellbraunen und weißen Randern untermifcht, 230 Der ftandhafte Charakter, woran fidy diefe Art in allen Derfchiedenheiien beſtimmt erkennen läßt, ift: der ftetd etwad unterwartd gebogene Schnabel, und die zwey mittelften Tangern Federn ded Schwanzes. Laͤnge 7 Zoll. Breite über 15% Zoll. Am Fruͤhjahr felten, haufiger im Auguft und September an den Ufern der Seen und Zlüffe. Wahrfcheinlich niftet er bey und. 214, Der olivenfarbige GStrandläufer. Tringa Calidris. (Linn.) Gmel. Linn. I, 2. p. 681. 19. Calidris naevia, la maubeche tacheide Brisson Orn. V, p. 229. pl. 21. &ı. Buiton pl, enl. 365. Dusky Sandpiper Latham II, 1. p. 174. Ueberſ. DI, r ©. 145: n. 18. Bechſtein N. G. D. V, ©. 317. Meyers Taſchenb. II, ©. 394. Der Schnabel und die Füge ſchwaͤrzlich, der Augenſtern braun. Der Scheitel braunfchwarz, in der Mitte grau ge: faumt. Rüden und Schulterfedern glänzend ſchwarz ins gruͤne und purpurfarbige fpielend, theils roͤthlich, theils weiß geſaumt. Steiß braungrau, weiß geſaͤumt. Die obern Deckfedern des Schwanzes weiß, in die Quere braunſchwarz geſtreift. Die kleinern und mittlern Fluͤgeldeckfedern grau— braun, weißgrau geſaͤumt, die großen braunſchwarz mit weis fen Spiten. Die 4 größten Schwingen graubraun, an den innern Fahnen heller, mit zart weißgefäumten Spitzen. Die 6 folgenden an den Außern Fahnen von der Wurzel bi über die Mitte weiß gefaumt, die innern Fahnen zunehmend weis fer, je Eleiner fie werden. Die 12 Schwanzfedern an der Wurzel graubraun, dann weiß, etwas braun gefprenfelt, übrigens fo weit fie nicht von den Dedfedern bededt find, graubraun glänzend und weiß geräumt. 271 Die Seiten ded Halfed und die Kehle und Kropfgegehd roͤthlich, weiß gefaumt. Bruft und Bauch eben fo, aber braungrau gefäumt, am Bauch find bie und da weiße Federn untermifcht. Die untern Dedfedern des Schwanzed weiß, gegen die Spiße hin mit einem braunen weißgefäumten Quer: ſtreifen. Länge 7 4%, Zoll. Breite 16 Zoll. Diefer Vogel fiheint bey und zu den größten Seltenhei— ten zu gehören. Sprüngli hatte ihn nur ein einzigesmal aus der Gegend von Dverdon erhalten, nach welchem obige Be: fchreibung gemacht worden. LIV. £iebiß. Vanellus. Der Schnabel ift hart, rundlich, Eürser als der Kopf, gerade, vor dem kurz zugefpißten Ende Dicker. Die Naſenloͤcher ſchmal. Die Zunge kurz und dünn. Der Kopf rund, mit hoher Stirn, an den Seiten etwas zufammengedrücke. Zwiſchen der aͤußern und mittlern Zehe an der Wurzel eine Fleine Haut. Die Hinterzehe eingliedrig, fehr Furz und hochfißend. Sie halten fich auf Suͤmpfen, naffen Wiefen und Zel- dern auf und nähren fich von Anfekten und Wirrmern. 215, Der gehäubte Kiebiß, Vanellus crista- tus. (Meyer.) Gemeiner Kiebitz. Kiebitz. Vanellus Gesner Av. p. 751. Tringa Vanellus Gmel. Lion. I, 2. p. 670. n. 2. Le vanneau Brissen Orn. V, p. 94. pl. 8. fi ı. Buffon planch. enl. 24a. Lapwing Latham III, 2. p. 45. Ueberſ. III, 1. ©. 133. n. ». Bechſtein N. G. D. V, ©. 346. Taſchenb. II, ©. 315. Wolf und Meyers Vögel Deutſchl. J. Heft 10. Taſchenb. II» ©, 400, 232 "Der Schnabel ſchwarzbraun, der Augenflern nußbraun, die Füße im Fruͤhjahr dunkel fleifchroth,, im Herbft rothbraun, Yın Hinterfopf ein dinnfederiger, wagrecht liegender Feder: bush, Der Ruͤcken dunfelgrün mit Purpurfehimmer. Die Brust fchwarz. Beym Meibchen ift die Kehle und Bruft weniger fibwarz. Lange ı Fuß ı Zoll. Breite 2% Fuß. Einer der gemeinften durchziehenden Vögel. Cr koͤmmt im März in großen Schaaren an, (Sprüngli bemerkte 1800 ſchon im Februar eine ganze Schaar) und verläßt und zum Theil im Oktober, Doch wird er auch oft noch im Novem: ber und December und felbit in den Gebirgen angetroffen. Go erbielt Dr. Schinz am Ende November einen folchen Dogel aus Urfern. Gr brütet auch bie und da’ in unferm Lande. Eſcher in feiner Befchreibung des Zürichfeed p. 279. führt an, daß ed in der Luͤtzelau (einer Eleinen Inſel des Züricherfeed Rappersweyl gegenüber) eine große Menge Kiebise gebe; und man pflege dafelbft die Jungen in Gar— nen an die Baume zu henken, wo fie von den Alten auf: gefüttert würden. Jetzt weiß man davon nichts mehr. 216, Der ſchwarzbauchige Kiebitz. Vanellus melanogaster. (Bechstein.) Bechſtein N G. DV, ©. 3556. T. 2a. Wolf und Meyers Taſchenb. I, ©. 4vdr. a. Alter Vogel im Frühling, Tringa helvetica G mel, Linn. I, 2. p. 676. n. 12. Vanellus helveticus, le vanneau de Suisse Brisson Ornith. V,» 106. pl.X. £ı. PBuffon pl. enl. 853. Swiss Sandpiper Latham III, 1. p. 176. Ueberſ. II, x &, 138. n. 10. b. Herbfi: und junger Vogel. Tripga Sqnatarola Gmel. Linn. 1, 2. p. 682. n. 23. Trirga varia id. p. 682. B. 233 Vanellus varius, le vanneau varie Brisson Orn. V, p. 102, pl. IX. £ 2. Buffon planch. enl. 854. 952. The grey Sandpiper Lathara IM, 1. p. 168. Heberf. IIT, 1. ©. 139. on. 11. Naumann Voͤgel Nachtrag IT, ©. 49. T. 8% f. ı7. Der Schnabel faft ganz ſchwarz, der Augenftern dun— kelbraun, die Füße dunkelgrau, mit ſehr Eleiner Hinterzede, Der DOberleib fchwarz und weiß geflekt. Kehle, Wangen, Hals und die vordere Hälfte des Bauchs fehwarz , der Hinz terbauch weiß. Die untern Flügeldeffedern von der Flügels wurzel bis and erfte Gelenk fihwarzz der — ſchwarz und weiß bandirt. Bey jingern Vögeln ift der Unterleib im Frühjahr weiß geflekt, bey ganz Zungen, weiß, mit braunen Langsfleden, Sm Herbft ift bey allen die Stirn, ein Streif über die Augen und die Kehle weiß, braungeftrichelt, der Scheitel mit grünlich gelben Flecken; der Hinterhald grau, mit braun: lich grüngelben Flecken, der Vorderhald grauweiß, braun geftrichelt, Bruft und Bauch weiß, an den Seiten braun gefleft, die Schenkel weiß; Nüden und Schultern braun: fchwärzlich , alle Federn weiß und grünlichgelb gefleckt, die Afterfedern weiß zur Geite braun gefledt; die weiß und fhwarzbandirten Schwanzdedfedern an der Spißen rofigelb; der Schwanz mit blaßfhwarzen und weißen Querbinden. Lange 11 Zoll. Breite ı Fuß 10 Zoll. Diefer Bogel ift ſehr felten im Herbſt und noch ungleich feltenee im Frühling. Er findet fih an Seen, auf Suͤm— pfen und Brachfeldern, iſt ſehr ſcheu, und nabrt fich von Inſekten und Würmern, Den Namen Schweizerfiebiß hat er mit Unrecht, denn er tft in der Schweiz vielleicht feltener, al5 anderswo. Briffon nannte ihn zuerft Vanellus helve- ticus, weil dad Exemplar im Neaumürfchen Cabinet, das 234 er vor fich hatte, von Hrn. Gagnebin aus dem Neuenburgi- fhen an Reaumur gefendet worden war, LV. Giarol. Glareola. Der Schnabel iſt ſtark, kurz, mit erhabenem Ruͤcken, an der Spitze hackenfoͤrmig gekruͤmmt. Der Rachen weit, die Naſenloͤcher laͤnglich eyrund, ſchraͤg⸗ liegend. Die Fuͤße ſind breit gedruͤckt, die Zehen fang und duͤnn, an der Wurzel mit einer kleinen Haut verbunden. Der Schwanz gabelförmig. 217. Halsband: Giarol. Glareola torquata. & (Meyer.) Gemeines Sandhuhn. Rothfuͤßiges Sandhuhn. Glareola austriaca Gmel. Linn. I, 2. p. 695. 1. Hirundo pratincola Linn, Syst. XII. 1. p. 345. n. 12. Perdrix de mer Brisson Ornith. V, p. 141. Buffon pk enl. 882. The austrian Pratincole Latham II, ı. p. 222. Ueberf. LIT, 1. ©. 195. n. 1. T. 88. Bechſtein N. G. D. V, ©. 457. Taſchenb. II, ©. 333. Wolf und Meyers Taſchenb. I, ©. 404. Der Schnabel ift fihwarz, an der Wurzel zinnoberroth, der Augenftern braun, die Yugenlieder zinnoberrothb. Die Süße röthlichgran, Kehle und Bauch weiß, röthlich ange: flogen ; erftere mit einem fchmalen, unfer der Mitte der Augen anfangenden fhwarzen Bande eingefaßt. Gurgel und Bruſt roͤthlichgrau, der Oberleib graubraun. Länge g % Zoll. Breite ı Kuß 10% Zoll. Kimmt im Fruͤhjahr und Herbft an Seen und Flüffen, wiewohl dußerft felten und immer nur einzeln vor. Er naͤhrt fih. von Inſekten und Würmern, 235 DVI NRalle) Rallıs Der Schnabel ift mittelmäßig lang, gerade pfrie menfoͤrmig zugefpist, an den Seiten zufammenge- drückt, an der Spiße kaum merklich abwärts gebo— gen. Die Nafenlöcher ſchmal und laͤnglich. Die vorderen Zehen lang und ganz gefpalten. Der Körs per ſehr aufammengedrückt. 218. Der Waffer:Kalle Rallus aquaticus. (Linn.) Großer Waſſer-Ralle. Langfchnabliher Wafferfönig. Le pantalon (Waat.) Gmel. Linn, I, 2. p. zıa.n. 2 \ Le rale d’eau Brisson Ornith. V, p. 151. pl. XII f. =. Buffon planch. enl. 749. The Water-Rail Latham, II, 1. p. 227. Ueberſ. III, = ©. 198. n. ı. Deutfhe DOrnithologie Heft 5. Bechſtein N. G. D. V,©. 464. Taſchenb. II, ©. 335. Wolf und Meyers Tafhenb. IL, ©. 406. Der Schnabel roth, an der Spige und dem Nücen des Oberſchnabels fchwarzbraun, der Augenftern gelbroth. Die Füße ſchmutzig fleifchfarbig. Der Dberleid ſchwarz und oli— venbraun gefleft, der Unterleib. afchgrau ind Blaue fallend. Dad Weibchen fchwarz mit weißen Querftrichen. Die Aungen im erften Fruͤhling haben einen roftbraunen Bauch und Schenkel. Der hintere Theil der Schenkel ift fhwarzgrau ohne weiße Duerftreifen. Lange fat g Zoll. Breite 12 Zoll. Doch ändert die Größe fehr ad. Sm Schilf an Seen und Flüffen,,. auf Sümpfen auch im hohen Grafe naffer Wieſen haufig. Er erfcheint im März und zieht im October weg, einzeln trift man ihn den gan: zen Minter an ofinen Stellen bey warmen Quelfen, oft 236 halb verhbungert an. Gr nahrt ſich von Inſekten, Schne— ken, Wafferpflanzen und deren Saamen. Er läuft ſehr ſchnell, mit vorgeftreftem Kopfe, niedergedruͤcktem Leibe, er— babenem Schwanze und hangenden, balbofinen Slügeln. Er niftet auch bey uns. LVIL Schnarrer. Crex. Der Schnabel iſt kurz, an den Seiten zuſam⸗ mengedruckt, der Dberfchnabel vorn etwas gefrümmt, der Unterfchnabel vor der Spike etwas erhöht. Die länglichen Naſenloͤcher in einer vertieften Haut lie gend. Die Zehen find mittelmäßig lang und ganz getrennt. Der Leib fehr zuſammengedruͤckt. 219, Der Wiefenfehnarrer. Crex pratensis. (Bechstein.) Wachtelkoͤnig. Schnaͤrz. Grasraͤtſcher. Grasräfer. Bechſte in N. G. D. V, S. 470. Taſchenb. Il, ©, 337. Orıygometra s. Crex Gesner Av.p. 516. 347. Rallus Crex Gmel. Linn. I, >2..p. yrı. Rallus genistarum s. Ortygometra, le Räle de Genet ou Roi de cailles Brisson Ornith. V, p. 159. pl. XIII, f. 2. Buf- fon planch. enl. 750. 4 Crake-Gallinule Latnam III, 1. p. 250. Ueberſ. III, 1. ©, 220. D. 1. Wolf und Meyers V. Deutſchl. H. 10. Taſchenb. IT, ©. 408. Der Schnabel ift oben röthlichbraun, unten und vorn weiglich, der Augenſtern hellbraun. Die Füße hell röthlicy- braun. Rücken, Schultern und obere Schwanzdedfedern fhwarzbraun eingefaßt. Der Baud) in der Mitte weiß an den Seiten mit braunrotben und weißen Querftreifen, Das Weibchen und die Sungen find blaffer. Länge 20 Zoll. Breite 16 Zoll, 237 Erſcheint mit den Wachteln und zieht mit ihnen zu glei: cher Zeit weg. Gr ift auf feuchten Wiefen im hohen Grafe in manchen Sahren ſehr haufig, in andern ziemlich felten, Er niftet ben und und erzicht bis 12 Junge, die gen; mit fohwarzem Pflaum bededt find, ſchwarzen Schnabel und fhwarze Beine haben und fehr fehnelf laufen. Diefer Vogel bat vieles mit dem Waffer-Rallen gemein, naͤhrt fih von Heufchreken und andern Inſekten und Würmern, auch von Sämereyen u. ſ. w. Seine Stimme ähnelt fehr der Stimme der Laubfroͤſche, die er befonderd ded Abends oft hören laßt, LVIIL Rohrhuhn. Gallinula. Der Schnabel iſt Furz, an den Seiten zufam- mengedrückt, vor der Spike des Unterfiefers etwas hervorragend an beyden gleichlangen Kiefern abfehüs Big zugeſpitzt. Die laͤnglichen Naſenloͤcher liegen ın einer Furche. Die Süße find an den Seiten etwas platt gedruckt und haben lange, gan getrennte Ze hen. Der Körper fehr zuſammengedruͤckt. Die Fluͤ⸗ gel und der Schwanz find kurz. Sie halten ſich befonderd an ftehenden nit Schilf und Gebuͤſch umgebenen Gewaͤſſern auf, feßen Sich auf die Buͤ— ſche, laufen über die Wafferpflanzen und ſchwimmen gut, 220, Das grünfüffige Rohrhuhn. Gallinula chloropus. Rothblaͤſſiges Waſſerhuhn. Rothblaͤßchen, Bechſtein N. G. D. V, S. 489. Meyers Taſchenb. II, ©. 410. a. Der alte Vogel. Fulica chloropus G mel. Lion. I, 2. p. 698, n. 4. 238 Poule d’eau Buffon planch. enl. 877. Brisson Ornith. VI, er p- 3. pl ı. Common Gallinule Latham II, ı. p. 238. Ueberf. II, 1. ©. 227. D. 12. . Naumann II, ©. 137. T. 29. f. 58. Wolf und Meyers Vögel Deutſchlands. Heit 13. Der Schnabel iſt an der Spitze gelb, am Grunde der obern Rinnlade ein in die Stirne bineingehender häutiger Sortiat von hochrother Farbe. Der Augenftern rothbraun, die Fuße gelbgruͤn, mit rothen Kniebandern, Der Oberleib dunkel olivenbraun, bey dem Weibchen etwad belle, Der Unterförper dunkel afchblau, die Seitenfedern mit laͤnglichen weißen Sleden, Die Zlügelrander und untern Schwanz: bedfedern weiß. b. Der junge Bogel im Herbft. Fulica fusca . | Fulica fistulaus Ri G mel. Linn. I, 2. p. 697. n. 1. 702. n. 10. Gallinula major, la grande poule d’eau Brisson Ornith. VI,p 9 The brown Gallinule Latham Ill, 1. p. 260. Ueberſ. III, 1. ©. 250. n. 14. Piping Gallinule id. p. 267. Ueberf. S. 256. n. 21. Naumann II, ©. 141. X. 29. f. 39. Wolfund Meyers Vögel Deutfchland Heft 13. Der Schnabel ift vorn olivengruͤn, binten dunkler, die Stirnhaut Fleim, dunkel olivengrün. Der Augenftern braum, Die Fuße olivengrün, über die Zerfe gelblih,. Scheitel, Oberhals und der ganze Rüden olivenbraun. Schwingen dunfelbraun an den Spigen hellbräunlich gerandet,, die erfte Schwinge auf der fehmalen Fahne weiß gerandet. Schwanz dunkelbraun, die untern Dedfedern weiß, in der Mitte fchwarz, Kehle ſchmutzig weiß an den Spitzen roftbraunfih. Der übrige Theil des Unterhalfes afıhgrau, an den Seiten des Bauchs in dad Dlivenbraune übergebend. Schenkel dunkel; grau, unter dem Auge ein balbmondfirmiger weißer Fleck. 239 Die nackte Stirnhaut und die langen an den Seiten mit einem fehmalhäutigen Rand verfehenen Zehen find der be: ftimmte Charafter, an welchen diefe Urt zu erkennen ift. Länge 12 4 Zoll. Breite 21 Zoll. Ziemlich haufig im dichtficehenden Shilf an Seen und Slüffen. Es koͤmmt im Aprill an, verläßt und im October, nähert fih von Inſekten und Wafferpflanzen, ift gar nicht ſcheu, Tauft ſchnell, Halbfliegend, fliegt aber fchlecht und ſchwimmt im Waſſer. Es verfertigt ſich ein ſchwimmendes Neſt im dickſten Geroͤhre. 221, Das punktirte Meerhuhn. Gallinula Porzana. Heckenſchnarrer. Eggeſcher bey den Jaͤgern. Le räle, la camarouette (C. Waat.) Oehra Gesner Av. p. 497. Rallus Porzana Gmel. Linn. I, 2. p. 712. n. 5. Fulica naevia id. p. 701. n. 16. junger Vogel. Le petit räle d’eau ou la Marouette Brisson Ornith. V, pP. 155. pl. 13. & 1. DBuffon planch. enl. 751. La grinette Buffon Ois. p. 179. The spotted Gallinule Latham IH, 1. p. 264. Weberf, III, 1. ©. 253. n. 18. Naumann II, ©. 155. T. 31. f. 42. Behftein N. G. D. V, ©. 478. Taſchenb. IH, ©. 339: Meyers Taſchenb. II, ©. 412. Der Oberſchnabel gelbgruͤn, an der Wurzel roth, der Unterfchnabel gelb. Der Augenftern braun. Die Stirn bes fiedert. Scheitel und Kehle aſchgrau. Ober: und Unterruͤ— den olivenbraun weiß geflekt. Die untern Deskfedern des Schwaͤnzes weiß, die zwey mittlern Schwanzfedern weil gerandet. Die Füße gelbgruͤn. Dad Weibchen iſt an Kehle und Hald nur wenig aſch— grau, on den Seiten braungeftreift. Die Jungen find heller 240 von Zatbe, mit weiplicher braunlich geftrichelter Kehle, Hals und Bruſt mehr weiß geriet. Die untern Schwanz deckfedern hellbraun, Lange,s 4 Zoll, Breite 12 % Zoll. In dichtem Schilfgrafe auf naffen Wieſen und Suͤmpfen nicht felten, Es lauft fehr ſchnell und fliegt ungern auf. Seine Nahrung find Warfferinfekten und Wafferpflanzen. Es koͤmmt im Aprill zu uns, niftet bey amd, und zieht im October fort, 222. Das Eleine Rohrhuhn. Gallinula pusilla. Steine Waferralle. Steiner Heckenſchnarrer. Rasleton \allus pusillus Gmel. Linn. I, 2. p. 719. n. 50. Naumann Il, ©. 159. T. 32. f. 43: Bechſtein N. G. D. V, ©. 484. KZafhenb. I, ©. 340% Meners Taſchenbuch Il, ©. 414. Der Schnabel iſt grasgruͤn an der Wurzel röthlich, der Augenftern roth. Die Stirn befiedert. Wangen, Hald und Bruft aſchblau. Der Oberleib roftbraun, mit einzelner jchwarzen und weißen Sleden. Die untern Schwanzfedern find fchwarz, mit weißen Querbinden. Dad Weibchen ift heller. Die Sungen haben einen weigen Streifen über die Augen, Zügel, Keble und beynahe der ganze Hald weiß und fo wie die braunlichweiße Bruſt undeutlich gewellt, Der Oberleib hellbraun, bie und da weißgefle£t. Die GSeitenfedern ded Bauchd braun init wei; Een Querftreifen. Länge 7 Zoll. Breite 10 % Zoll. Hat in feinem Aufenthalt, in der Lebensart, Nahrung, Zeit der Ankunft und des Wegziehens faſt alle mit der vor: hergehenden Urt gemein, Niſtet auch Ley und, Doc) ift ec ungleich feltenen, ce. Mit Schwimmfüßen. LIX. Säbelfohnäbler, Recurvirostra. Der Schnabel zufammengedrüct, pfriemenfoͤr⸗ mig , nach vorn ffarf aufwärts gebogen, feikig mit biegfamer Spitze. Die Nafenlöcher ſchmal und durch⸗ gehend. Die vordern Zehen mit einer zur Haͤlfte ausgefehnirtenen Schwimmhaut verbunden. Die Bine tere Zeche kurz und hochftehend. 223, Schwarzgeflecter Säbelfhnäbler, Recurvirostra avocetta, (Linn.) Berkehrtfhnabel. Ueberfchnabel. Meer-Chevalier. Avosetta Gesner Av. p. 225. L’Avorette Brisson Ornith. VI, p. 538. pl. 4. ££ 2. Buf- fon planch. enl. 353. Scooping Avocette Latham Ill, ı. p. 295. Ueberſ. III, ©, 26%... 1. Deutſche Drnithologie Heft 5. Bechſtein N. G. D. V. ©. 450. Taſchenb. II, ©. 329. Meyers Taſchenb. II, ©. 4ı5. Der Schnabel fehwarz, der Nugenftern rothbraun, die Füße blaßblau. Stirn, Scheitel, Hinterhald, eine Quer— binde über die großen Flügeldedfedern, ein Streif auf dem Rüden, die vordern Schwingen und die Iette Reihe der Hleinften ſchwarz, alles übrige weiß. Den den ungen tft dad Schwarze, fehmarzgrau ins fhmusigbraune ziehend. Länge 19 Zoll, Breite 30 Zoll. Dad Weibchen it etwas Eleiner. Diefer Vogel, der die Küften der Ditfee, einige Gegen den Deutfcylands, befonderd aber Ungarn, Stalien und das füdliche FSeanfreich bewohnt, ift in unferm Lande immer id 242 eine Seltenheit. Er wird gewöhnlidy nur auf feinem Zuge im Fruͤhjahr und Herbft bey und angetroffen. Doch erhielt Sprüngli mehrmald ein Paaren mitten im Sommer (im Suni) und fand bey dem Weibchen ziemlich große Eyer, fo daß wahrfcheinlich einzelne Paare bisweilen bey und bruͤ— ten, Duch feine Schwimmhaut nähert fich diefer Vogel der Schwimmvögeln, ſchwimmt auch gut, lauft aber auch auf feinen langen Füßen ſchnell und leicht. Er läuft am Ufer der Seen und Fluͤſſe herum, watet auch ins feichte Waffer oder fihwimmt den Ufern nah und taucht oft unter. Er naͤhrt fich von Kleinen Fiſchen, Schaalthieren, Wafferinfel- ten und Würmern, verfchluct auch Eleine Steinen. Er ifi übrigens fehe fheuz feine Stimme gleicht der des Brachvo— geld (Numenius arquatus) doch ift fie heller. LX. Slammant. Phoenicopterus. Der Schnabel länger als der Kopf, dick, höher als breit, in der Mitte ſcharfwinklich nieder gebogen, der Sberfiefer an der Wurzel vreyfatig, von ver Biegung an flach. Der viel höhere Unterfiefer na- chenförmig , am Nande mit Furgen fcharfen lamellen— artigen Zähnen beſetzt. Die laͤnglichen Naſenloͤcher liegen vor der Schnabelwurzel und find oben mir einer dünnen Haut bedeckt. Die Zunge knorplich am Ende frisig. Die Süße fehr lang, die drey Vorderzehen mit halbmondförmig ausgefchnittenen Schwimmhäuten verbunden, die Hintersehe fehr Furz. 224. Der rothe Flammant. Phoenicopterus ruber. (Linn.) Phoenicopterus Gesner Av. p. 662 243 Gmel. Lin®. I, 2. p. 612, n. 1. Flammant Brisson Orn. VI, p. 532. Buffon pl. enl, 63. Red Flamingo Latham Ill, ı. p. 299. Ueberſ. II, x. ©. 267. T. 99. Metterauifche Annalen IT B. ı Heft. ©. 178. Der Schnabel an der Wurzel fleifchfarbig, von bier bis zur Mitte vöthlichgelb, von der Beugung bid zur Spitze Schwarz. Der Augenftern rothbraun. Die Füße roth, Der Hals duͤnn und ſehr lang. Das Gefieder ſcharlachroth, die Schwingen fihwarz. Sm erften Sabre ift die Farbe ded Gefieders größtentheils grauliihweiß, im zweyten Sabre reiner weiß, rofenfarbig uͤberlaufen; erft im dritten Sabre wird es brennend ſchar— lachroth. Länge 4 Fuß 4 Zoll. Breite 5 Fuß ı Zoll, Diefer Vogel, der in Afrifa, Südamerika und auf den europäifchen Küften und Inſeln des mittellandifchen Meeres zu Haufe ift, verirrt fich auch auferft felten einmal in die Schweiz. Auf dem Langen: und Luganerfee follen nach den Nachrichten des Hrn. Amoretti zuweilen vorfommen. Mord; waͤrts der Ulpenfette ift feine Grfcheinung faft etwas uner- börted. Doc) wurde er im Marz 1795. auf dem Neuenbur— gerfee unweit Grandfon angetroffen, duch einen älintenz ſchuß verwundet, und lebendig gefangen, Died ereignete fi) ungefabr acht Tage nach einer Serfihlacht, die auf dem mittellandifchen Meere unweit der europaifchen Küften ftatt gehabt hatte, und ed ift nicht unwahrfcheinlich, daß Diefer Vogel, durch den Kanonendonner erfihret und verfcheucht fo weit ind Land hinein verfchlagen voorden war. Doch hat die neuerliche Erfcheinung mehrerer diefer Boͤgel bey Stras— burg, Bamberg u, f. w. im Suni 1811. die man auch am Bodenſee bemerkt haben will, bewiefen, duß fie fih auch ohne folhe Veranlagung ziemlich weit nach Norden verflie- gen Finnen, 244 LXI. Waffertreter. Phalaropus. Der Schnabel iſt dünn, gerade, an der Spitze etwas herabgebogen. Die Nafenlöcher find fchmal und Fein. Die Zchen mit gefiederten Haͤuten eingefaßt. 225, Der rothhalfige Waffertreter, Phala- ropus hyperboreus. (Latham.) Eteinhähnli. Steinfhnepf. Latham Ind. orn. II, p. 775. no. 1. Tringa hyperborea G mel. Linn. I, 2. p. 675. 2. 9. Tringa lobata id. p. 675. n. 35. Le Phalarope de Siberie Buffon planch. enl. 766. The red Phalarope Latham ll, 1. p. 270. Ueberſ. MI, ı. ©. 259. Grey Phalarope id. 241. n. 2. Molf und Meyers Vögel Deutſchlands Heft 15. Bechſte in N. G. D. V, ©. 372 Der rothbaͤuchige Waſſertreter id. p. 381. Meyers Taſchenbuch II, ©. 419. Der aſchgraue Waſſertreter. Meyers Taſchenb. II, ©. 417. Der ſchwarze Schnabel ſchmal und pfriemenfoͤrmig zuge: fpigt, der Augenftern braun. Scheitel, Mitte ded Hinter: halſes, Dberleib und Schwanz afıbgrau , die Schulterfedern roftfarbig eingefaßt, über die Flügel ein weißer Streifen, Bey den Alten ein zur Seite des Halfed berablaufender brei; ter roftfarbiger Fleck. Wir vermutben daß diefer Vogel fich zweymal im Jahre maufere und daher in einem drenfach verfchiedenen Kleide erſcheine, und wählen daher den von Bechftein und Meyer unter dem Namen des rothbaͤuchigen Waffertreterd (Phal. rufus) als eigne Art aufgeftellten Vogel, den wir für den rotbhalfigen Waffertreter im bochzeitlichen Kleide balten. Bey diefem ift ver Oberleib röthlich und ſchwaͤrz⸗ y 245 lich gefleckt, Unterhald, Bruft, Bauh, Schenkel und After roſtroth. Lange 7% Zoll. Breite 12 Zoll. Sehr felten zeigt fich diefer Vogel in der Schweiz auf feinem Zuge im Herbft und Frühjahr an den Ufern der Slüffe und Seen, Er geht feiner Nahrung, die in Waffer: infekten befteht, fhwimmend nach ; er ſchwimmt mehr, ald er läuft, ift fehr bebende und gar nicht fiheu. Beym Auf: fliegen laßt er ein hohes, helles Schwirren hoͤren. Achte Ordnung. Shwimmvögel, Anseres. Dig Körper ift mit vielen dicht auf einander ſchlie⸗ Benden Federn bedeckt. Die Zehen mit Schwimm⸗ häufen. verfehen. Zahlreich find die Arten der Schwimmvoͤgel, die ſich all jaͤhrig auf unfern Seen und Zlüffen einfinden. Diele derz felden Fommen aus dem höchften Norden zu und um den Winter bier zuzubringen, aber nur wenige bleiben da um fich fortzupflanzen, doch übereilt zuweilen die Zeit der Liebe den nordifchen Fremdling, fo daß bie und da ein einzelned Paar auf unfern Gewäffern brütet, Ben den meiften ift diefed Auönahme von der Negel. Diele Arten erfcheinen regelmäßig alle Sabre in großen Schaaren, andere hingegen fommen nur dann und wann einmal, von Kälte und Jah: rungsmangel aus ihrer Heimath vertrieben, oder einzeln ald verirrte Wanderer, und noch andere ziehen, ohne Winter: y 246 quartiere zu nehmen nur duch unjee Land um den Winter in noch füdlihern Gegenden zuzubringen. Nach der verfchiedenen Form ded Schnabeld zerfällt diefe Ordnung in zwey Unterordnungen. 1. Mit zugefpistem 2. mit zugerundetem, Untenartigem Schnabel. Erfte Unterordnung. Mit Fegelformigem, zugefpiß tem Schnabel, a. Mit lappenförmigen Schwimmfüßen. LXII. Waſſerhuhn. Fulica. Der Schnabel iſt kurz, flarf, an den Seiten zuſammengedruͤckt, oben mit einem fcharfen Rücken, beyde Kiefer gleich lang, Der obere an den Seiten über den untern herfchlagend. Die länglichen Na: fenlöcher Tiegen in der Mitte des Schnabels in einer Suche Die Stirn iſt Fahl und ſchwielig. Die langen Vorderzehen find mit breiten gefiedert lappen⸗ foͤrmigen Hauten eingefaßt. 226. Das ſchwarze Waſſerhuhn. F. atra. Blaͤßphuhn. Belch. Bollene. Moͤhre. Fulica Gesner Av. p. 375. Gmel. Linn. I, =. p. 702. n. 2 La foulque ou morelle Brisson Orn. VI, p. 23. pl. 2. f. 1. Buffon plauch. eul. 197.. Common Coot Latham UI, ı. p. 275. Ueberf. III, r. ©. 245: D. I 247 Dentfhe Ornithologie Heft 6. Naumann II, ©. 143. T. 30. f. 40 Behftein N. GD.V, ©. 511. Taſchenb. II, ©. 545. Meyers Taſchenb. II, ©. 423. Der Schnabel und die Stirnhaut weiß, der Augenſtern dunkelroth, die Füße braungrau, gruͤnlichgelb uͤberlaufen mit gruͤnlichgelben Kniebaͤndern, Kopf und Hals ſchwarz, der Oberleib ſchwaͤrzlich, der Unterleib aſchblau. Bey den Jungen iſt der Oberleib olivenbraun, die kahle Stirn wenig merklich, Schnabel und Fuͤße olivengruͤn. Die alten Männchen find ſchwaͤrzer als die etwas Eleinerw Meibchen ‚ die an der Bruſt rothbraun überlaufen find. Länge ı Zuß 4% Zoll. Breite über 242 Fuß. Häufig auf den Seen, Zeichen und Sumpfgräben. Im Winter findet man große Schaaren z. B. auf dem Züricher: See, wo ed fehr fcheu ift. Einzeln im Rohr angetroffen , ift ed gar nicht jcheu. Seine Nahrung find Wafferpflanzen und Inſekten. Es laßt fich Teicht zaͤhmen und aus Hühner: futter gewöhnen. Bey Luzern ift e& in dem Reviere fo weit dad Schießen verboten ift, fehr haufig und zahm, fo daß es zu den Brücken herankoͤmmt und den Leuten, die ihm Brod zuwerfen, daffelbe abnimmt. Gein Neft, worin ed 8—ı2 Eyer legt, ſteht im dichten Schilf. LXIIL Steißfuß. Podiceps. Der Schnabel flark, gerade, an den Seiten zu: fammengedrückt , pfriemenförmig, ſcharf zugeſpitzt. Die länglihen Naſenloͤcher liegen faſt in der Mitte des Schnabel. Der Rachen iſt gezaͤhnelt. Die Füße, welche ganz nach hinten liegen, find zufam: mengedruͤckt, binten doppelt fageförmig eingefchnitten ; die Zehen mit Iappenförmigen, gezaͤhnten Schwimmhaͤuten, die bi} and erſte Gelenk mit einander verbunden find, Die te Zehe ift die laͤngſte. Die Nagel platt. Der Schwan; beſteht in einem Fleinen Birfchel baarförmiger Federn. Sie Finnen faft gar nicht gehen, defto beffer aber ſchwim— men und tauchen Ihre Nahrung befteht in Zifihen, Froͤ— ſchen, Wafferinfeften u. ſ. w. 327. Der gebäubte Steißfuß. Podiceps cristatus, Latham. Ind. Orn. Il, 781. n. ı, Broker Haubentaucher. Gehoͤrnter Taucher. Erztauder. Griebe. Sappentauher. Dübel. Rheinduͤchel. Ruech Cam Bodenſee.) Deudel. Coliymbus major cornutws Gesner Aw. p. 134. Colymbus cristatus G mel. Linn. 1, 2. p. 589. 2. 7 Colymbus urinator id. p. 593. n. 9. Der junge Vogel. La grebe huppee Brisson Orn. VI, p. 38. pl. IV. Buffon plaoch. enl. 944. Innger Vogel. La grebe cornue Brissen Orniih. VI, p. 45. planch. V. f. nu Buffon planch. eal. 400. La grebe Brisson Orn. VI, p. 34. pl. II. ££ ı. Buffon planch. enl. 941. Junger Bogel. Crested grebe Latham III, 1. p. 281. Ueberſ. IN, 1. © 249.0. L Tippet Grebe id. p. 283. Ueberſ. ©. 251. n. >. Deutſche Ornithologie Heft 12. M. und W. Bechſtein N. G. D. VI, ©. 533. Wolf und Meyers Vögel Deutichl. Heft 4. Taſchenb. II, ©. 426. Huf dem Hinterkopf ſteht ein großer in zwey Theile ge— theilter Feberbuſch, und Die langen Kehl: Wangen und Schlaf: fesern bilden einen hell rofteothen ſchwarz eingefaßten Feder— kragen. Hinterhals, Ruͤcken, Steiß, Fluͤgeldeckfedern und Schulterfedern ſchwarzbraun oder grauſchwarz, auf den Fluͤ— 249 geln ein weißer Langdftreif. Unterbald, Bruft und Bauch feideglanzend ſilberweiß. Die zweyjahrigen Vögel haben einen fehr funzen Federbufch, mit ganz weißem Geficht, an dem Fragen nichts roftfarbiges; bey den einjaͤhrigen Zungen ift Kopf und Hals noch ganz ohne Federbufc, und Kragen. Die Aungen in ihrem erften Sederfleide find an den Seiten des Halſes ſchwaͤrzlich geftreift. Lange 21 Zoll, Breite 26 Zoll. Auf allen unfern Seen im Winter fehe gemein, befon: der3 auf dem Genfer: und Neuenburger- See, auf legterm lieben fie vorzüglich die Gegend von Grandfon, wo der See nicht tief fft und eine Menge junger Egli (Perca Auvia- lilis ) fich aufhalten, welche ihre liebfte Nahrung find, außerz dem nähren fie fi von Waſſerinſekten, Spinnen u. f. w« Sie Fommen gewöhnlich in der Mitte Novemberd nach und nach, niemald Schaarenweife an, und verfchwinden zu Ende März auf einmal wieder. Im Winter ficht man oft große Schaaren bey einander. inzelne Paare bleiben auch den Sommer über bey und und brüten 3. B. am obern Theile des Zuricherfeed, im Greiffenjee, im Bodenfee, Ghedem muß es diefer Vögel im Sommer viele gegeben haben, wie eine merfwürdige Stelle bey Geßner (Vogelbuch ©. 105. Franff. Ausgabe von 1600.) beweifet, wo es heißt, daß am Greif: fenfee in der Mitte Auguſts an einem gewilfen Tage, Di heltag genannt, viele dieſer Vogel (Duchel) mit Ne gen gefangen würden und nach dem Fang in des Voigts Haufe eine Mahlzeit — Duͤche lmal gebalten werde. Bon diefem Dücheltage und Düchelmale weiß man jeßt in der» Gegend des Greiffenſees nichts mehr. Auf den Neuenburgerſee werden fie gemiffermaßen par: force gejagt, doc) Elagen die Jaͤger, daß dieſe Jagd feit vielen Sahren nicht mehr fo ergiebig fey, als ehedem. Sie 250 fann nur bey ganzliher Windſtille angeftellt werden, weil die Greben fonft nicht gefehen werden Fönnen, indem fie im Schwimmen nur den Kopf über denn Maffer halten. Es find dazu vier Perſonen nöthig, die aut rudern Können, Entdeckt man eine Schaur der Vögel, fo rudert man fchnell auf fie los, bis fie untertauchen und giebt wohl Acht, wo fie wieder zum Vorſchein kommen, welches nicht lange dauert; iſt die Entfernung nicht zu groß, fo wird augen: blicklich, fo wie fie den Kopf wieder erheben, auf fie los— gebrannt, zeigen fie fich aber außer Schußweite, ſo verfolgt man fie weiter, und fo gefchieht es zuweilen, daß fie fo lange gejagt werden, bid fie ganz müde find und zulest mit den Händen ergriffen werden Fönnen. Oft muß man fie mehr ald eine Stunde lang verfolgen, ehe man fie erceichen kann, und oft ift ed ganz vergebens, weil es ſehr ſchwer ift den Kopf zu treffen, oder weil man fie.ganzlich aus dent Seficht verliert. Diefe Jagd wird indeffen jeßt bey weiten nicht fo ftarf mehr beirieben, als ehedem, da der Gewinn mehr dazu reißte, Die fchönen, filberweißen Bauchbälge wurden nehmlich zu Muffen, Welten u. dgl. fehr gefucht und ftanden daher in einem ſehr hohen Preife, fo daß dad Stuͤck wohl mit einem Dukaten bezablt wurde. Seit dem diefe Mode abgefommen tft, baben die Grebenmehr Ruhe, da ihr Fleiſch, feined Sifchgeruch wegen, wenig geachtet wird. Sn ſehr Ealten intern bat man biöweilen auf dem Steuenburgerfee Gre: ben im Eid erftaret gefunden. Merkwuͤrdig iſt ed, daß der Magen diefer Greben, fo wie aller andern Arten diefer Gattung gewöhnlicy mit Fe; dern, die fie fich felbft audgerupft haben, und die oft wie ein Filz zufammengeballt find, angefüllt if. Vermuthlich verſchlucken fie diefe um die Verdauung mechanifch zu befür: 251 dern, und fpeyen fie nachher mit andern unverdaufichen Neften ihrer Nahrung wieder aus. Sie machen im dichten Schilf ein fhwimmendes Net, worin fie 5— 4 gelbweiße Ever legen. 228. Der graufehlige Steißfuß. P. sub- cristatus. (Bechstein.) Grauer Taucher. Grison bey den Jägerin. Bechſteins R. ©, D. VI, ©. 546. Colymbus subseristatus Gmel. Linn. I, 2. p. 590. n. ı$. C. rubricollis id. p. 592. n. 24. Grebe à joues grises ou le Jongris Buffon planch. enl. 931. RBednecked Grebe Latham Suppl. p. 260. Ueberſ. III, 1.6, 346: 0.718,97. } Raumann 11, ©. 438. 7. 70, f. 107. Meyers Tafhend. II, ©. 429. Der Schnabel ijt an der Wurzel goldgelb, an der Spitze ſchwarz; der Augenftern braunroth; die Fuße auf der dußern Seite ſchwarz, auf der innern grüngeld. Der Scheitel glän- zend ſchwarz, über die Ohren ein Furzer ſchwarzer abgeftuß: ter Federbuſch. Die Wangen und Kehle fchon afıhgrau. Hald, Ruͤcken, Schultern und Fluͤgeldeckfedern fchwarz- braun. Die Seiten des Halfed und der Bruſt glanzend braun: roth, der Übrige Unterleib glänzend filberweiß. Laͤnge ı Zug 5 Zoll. Breite 2 Fuß 5 Zoll. Sehr felten vom November bi5 in den Aprill auf unfern Seen anzutreffen, und zwar mebr in Falten Wintern als in gelindern. Er ſcheint auch nicht alle Jahr regelmäßig bey und zu überwintern und Sprüngli vermuthet, daß er ge: woͤhnlich nur im Herbſt und im Fruͤhjahr durchziehe, weil man vom December an felten einen zu fehen befomme. In feinen Gigenfchaften und der Lebensart Fömmt er uͤbrigens ganz mit dem vorbergehenden überein. 252 229, Der gehörnte Gteißfuß. P. cornutus. | (Meyer.) Meyers Tafhend. II, ©. 431. V. D. Heft ı7. a, er ale Bode, Colymbus cornutus Gmel. Linn. I, 2. p. 591. n. 19. La petite grebe cornue Buffon Ois. VIII, p. 257. Horned grebe Latbam 1I, 1. p. 287. Ueberſ. II, 1. ©. 255. 2.6. T. 96. Der Schnabel it ſchwarz, an der Wurzel des Unter— ſchnabels und der Spise pfirfifebrotb. Der Oberkiefer ge: trade in der Mitte erhaben, die Spike des Unterfieferd et= was in die Höhe gezogen. Der Augenftern dunkel zinnober- roth. Die Füße auf der dufern Seite fehwarz, auf der in: nern und den Zehen gelbgrau. Der Scheitel fhwarz, von dem Schnabel durch die Augen ein breiter roftgelber Strei— fen, der fich hinter den Ohren in einen langen Zederbufch endigt. Die langen Federn der Wangen bilden einen glanz - gend fehwarzen Kragen. Der Oberleib fchwarzlich. Vorder: bald und Bruft roftrothb, Bauch glanzend weiß. Lange ı3 Zoll. Breite 22 Zoll, b. Der junge Vogel. Grebion à yeux rouges (bey Granson.) Colymbus obseurus Gmel. Linn. I, 2. p. 592. n. 25. La petite Grebe Brisson Orn. VI, p. 56. Buffon planch. enl. 942 Dusky Grebe Latham III, 1. p. 286. lIeberf. III, z. ©, 251. n.5. Der dunkelbraune Steißſuß Bechſtein N. ©. D. VI, ©. 359. Taſchenb. II, ©. 355. Naumann 11, ©. 450. T. 71. f. 109, Der Schnabel afchblau, an der Wurzel fo wie die nad: fen Zügel fleifchfarbig. Der Augenfteern bleichrotb. Die Füße auf der außern Seite braun, die innere Geite hell bley: 255 farbig, Der glatte Oberkopf fehwarzbraun, Kehle, Wanz gen, Baͤuch und zweyte Ordnung der Schwingen weiß; der Vorderhald in der Mitte grau, an den Geiten braunlich, Oberleib dunkel fihwarzbraun. Die jungen Vögel diefer Art find vermuthlich haufig mit denen der folgenden Art verwechfelt worden, die einander ſehr ahnlich) find; doch unterfcheidet fie die FZocm des Schnas bels beſtimmt. Dieſer Vogel iſt in ſeinem Jugendkleide nicht ſelten auf unſern Seen, aber auch der alte koͤmmt dann und wann, wie wohl aͤußerſt ſelten vor. Das Muſeum in Bern beſitzt ein Exemplar, dad auf den Murtenſee geſchoſſen worden iſt. Eben dafelbft wurde vor einigen Jahren ein altes Päarchen mit einander gefchoffen, dad Prof. Meisner unterfucht, ver: glichen und mit obiger Befchreibung vollfommen uͤberein— ftimmend gefunden hat. Zwifchen den beyden Gefchlechtern war Fein anderer Unterfchied zu bemerken, ald ein unbedeus tender in der Größe. 030, Der geöhrte Steißfuß. P. auritus. Dhrentaucher. Goldohr. Colymbus auritus Gmel. Linn. I, 2. p. 590. n. & La grebe a oreilles Brisson Orn. VI,p. 54. La grebe d’Esclavonie Buffon planch. enl. 404. f. 2. Eared grebe Latham Ill, 1. p. 285. Ueberſ. I, 1. ©, 252. 0. 4 Naumann Il, ©. 445. T. 70. f, 108, Meyers Taſchenb. TI, ©. 455. Der fehwarze dünne Schnabel ift in dem Mundwinkel roͤthlich, der Unterkiefer nach der Spitze zu ftarf in die Höhe gezogen, die Mitte des Oberkiefers etwas eingedräct, Zu— gel und Augenftern und Nugenliederrand zinnoberroth. Hinter fedem Auge ein Buͤſchel langer, zerfihliffener glaͤnzend roſt— 254 farbiger Federn. 7 Die etwad langen Scheitelfedert, Kehle und Hald glänzend ſchwarz. Der Oberleib dunkelbraun. Die Bruft und der Unterleib filberweiß , die Seiten Eaftas nienbreun. Die Züge auf der außen Seite [hwarzgrau , auf der innern grüngram, Das Meibchen ift im Ganzen kleiner, blaffer von Farbe und bat etwas Kleinere Kopfz und Ohbrenfedern. Lange ı3 Zoll, Breite 22 Zoll. Auch diefer Vogel ift ziemlich felten auf unfern Seen— Auf dem Neuenburger- und Murterfee koͤmmt er biöweilen vor, aber nur im Winter. 231, Der Pleine Steiffuf. P. minor. Kleiner Flußtaucher. Haarentli. Muͤderli. Tunkentli. Poͤmpeli. Grundruch Cam Bodenſee.) Tuͤcheli (bey Zuͤrich.) Chaͤferentle (Buͤndten.) Mergulus Gesner Av. p. 155. Colymbus vel urinatrix id. p. 124; Colyn:bus mioor Gmel. Linn, I, a. p. 591. n. 20. La grebe de riviere ou le castagneux Brisson Orn, VI, p- 99. Buffon planch, enl. 905. Little grebe Latham 11, 1. p. 29. Ueberſ. MI, 1. S. 259. D-R0. Naumann II, ©. 454. T. 71. f. 10. 11. 12. Bechſtein N. G. D. VI, S. 565. Taſchenb. II, 355; Meyers Taſchenb. 1, ©. 456. V. D. Heft 17. Dee ſchwarze Schnabel iſt an der Spitze weißgelblich, die Mundwinkel gruͤnlichgelb, der Augenſtern rothbraun. Der Kopf glatt, Kehle, Scheitel und Hinterhals ſchwarz— braun, Wangen, Schläfe und Gurgel hochrothbraun. Oberz leib dunkelbraun, Unterleib fchmußiggrai. Die jungern Vögel find auf der Scheitel braungrau, Wangen und Seiten des Halfed roftrörhlich geib, die Kehle weiß, oder weiß mit braunen Gtreifen, die Bruft grauweiß. Die ungemanferten Jungen find am Oberleibe 255 ſchwaͤrzlichbraun gemifät, an den Wangen, der Kehle und dem Vorderhalfe weiß und fehwarzbraun geflekt und unor: dentlich geftreift. Lange 104, Zoll. Breite ı%2 Zuß. Diefer Eleine Steißfuß tft dad ganze Jahr hindurch ben und auf den Geen, Zeichen und Slüffen, und allgemein befannt. Sn Bern fieht man im Winter und Frühjahe innerhalb der Etadt auf der Aar immer einzelne Paarchen herumſchwimmen und tauchen. Seine Nahrung find Waffers inſekten, Eleine Kifche und zarte Wafferpflanzen. Er bat einen eigenthuͤmlichen Bifamgeruch und ift daher nicht guf zu eſſen. Sein ſchwimmendes Neft ift im Schilf verborgen und fehwer zu finden, . LXIV. £umme Uria. Dir Schnabel iſt gerade, pfriemenformig zuge ſpitzt, die Spitze des Oberkiefers etwas uͤbergebogen und ausgehoͤhlt; die zuſammengedruͤckte Wurzel mit kurzen Federn bedeckt. Die Naſenloͤcher gleich breit, in einer Grube am Grunde des Schnabels. Die Zunge dünn, ungezaͤhnelt. Der Rachen gezaͤhnt. Die Fuͤße dreyzehig. 232, Die dumme Lumme. Ura Troile, (Latham.) Dummes Taͤucherhuhn. Gemeine graue Summe, Uria Gesner Av. p, 125. Brisson Orn. VI, p. 7e, Colymbns Troile Gmel. Linn. I, 2. p. 585. n. a. Cuillemot Buffon planch, enl. 903. Foolisa Guillemot Latham MI, 2. p. 339. Uehberſ. UT, 2. ©. 292, Ind, Ornith, 1,766. n. 1. Bechſtein N. G. D. VI, S. 574. Wolf nnd Meyers Voͤg. D. Heſt 13. Taſchenb. 11, G. 48, Naumann III, ©. 397. T. 94. f. 90. X 256 Der Schnabel ift grünlich ſchwarz, der Augenftern braun— Der Oberleib nad) DVerfchiedenheit des Alters maufegrau, dunkelbraun oder fchwärzlich. Der Unterleib weiß, die bins tern Schwungfedern haben weiße Spitzen. Die Fuße find gelbbraun, mit fihwarzbraunen Schwimmbäuten, Lange ı5 Zoll. ? Diefer Vogel, der ein Bewohner des Nordens ift und im Winter bid nach) Stalien ziehen fol, wird auf feinem Durchzuge einzeln bier und da auf den Gewajjern der Schweiz angetroffen. Gr ift auf dem Luzernerſee getödtet worden, und nach Berichten von dort, foll er fait alle Jahr dafelbft vorfommen? Zuverlaßig wiſſen wir, daß vor 3 Sahren im Frühling auf der Broye bey Milden ein folchee Vogel von Fiſchern Tebendig gefangen und einige Zage lang mit Eleinen Fiſchen erhalten, hernach aber ver: fpeifet worden ift. Sein Sleifch batte einen unangenehmen thranigen Gefhmad. b. Mit ganzen Schwimmfüßen, LXV. Seetaucher. Colymbus. Der Schnabel ſtark, faft walsenförmig , etwas sufammengedrückt, fpikig, der Nand der Kinnladen eingebogen und Die obere etwas länger, als die une tere. Die Naſenloͤcher an der Schrabelmurzel fehr ſchmal, oben durch ein Häutchen getheilt. Die Zunge fang, ſpitzig, hinten zu beyden Seiten gefägt. Die Süße groß, fehr zuſammengedruͤckt, vierzehig. Die Außerfte Zehe ift die laͤngſte, die hintere mit der innern durch eine Eleine Haut verbunden. Der Schwanz iſt kurz, und beſteht aus 20 Federn. 257 233. Der Eistaucher. Colymbus glacialis. (Binn.) Le grand Plongeon tachete Brisson Ora, VI, p. X. f. = L’Imbrim. Buffon planch. enl. 952. Nortbern Diver. Latham II. >. Deutfihe Ornithologie. Heft ı. kaumann Ill, ©. 409. Taf. 66. f. 103% Bechſtein % 6. D. U. Der ftarfe Schnabel ſchwarz, feharffchneidig und fpißig, Der Unterfchnabel in der Mitte erhaben. Die Augen nuß— braun. Kopf und Hals ſchwarz, am Halfe grünfchillernd. An der Kehle ein aus 11 weißen Langdfleden beſtehendes abs gebrochened Haldband, zu den Seiten ded Halfes zwey breite dreyeclige weiß und fihwarz geftreifte Flecken, die binten faft zufammen gehen, Rüden und Dedfedern der Flügel ſchwaͤrz mit querlaufenden Reihen vierecfiger weißer Flecken. Untere ruͤcken, Steiß und Seiten des Unterleib ſchwarz mit regel: maͤßigen, eprunden, kleinen weißen Sleden, unten am Halfe weiß und fchwarze Streifen Der ganze Unterleib weiß. Slügel, Schwanz und Füße fchwarz. Der junge Vogel. Colymbus Immer. G mel. Liun. I, >. p. 538. Le grand Plongeon Brisson Orn. VI. Buffon pl, enl. 914. The Imber Diver. Latham. KRheindücel. Fluder. Immertaucher. Behftein N. D. Naumann II, Taf. 68. Schnabel grau, Kopf, Seiten und Hals afchgraubraunz lich, an den Eeiten des Halfes bey einigen weiße eclige Fle— den, bey andern nicht. Oberleib dunfelblaugrau, mit aſch— grauen Federrändern. Die Seiten und Unterleib weiß, ers ftere grau gefleckt. Länge 2 Fuß 6—7 Zoll. Breite 4 Fuß. Gewicht g--10 Pfund. Diefer Taucher gehört wie feine Gattungsverwandten in den börhften Norden zu Haufe, und findet fich ben land, 17 258 Grönland und an den Küften von Norwegen, flreift aber im Winter oft tief ind feite Land hinein, und mat die Reife, ungeachtet feiner Schwere und Eurzen Flügel faft alljährlich auf unfere Seen und Flüffe, wo er vom December bi5 März bleibt, und dann wieder wegzieht. Er ift fcheu, vorfichtig und ein trefflicher Taucher, lebt von Fiſchen, fein Fleiſch hat einen thrahnigten, ecelhaften Geruh und Ge: ſchmack, ift meift mit Fett übergoffen, und für etwas leere Maäuler nicht genießbar, vbfchon er in Morden gegeflen wird, Nicht felten fängt er fich an den audgefesten Fifche angeln der Zifcher, indem er den Köder verfhluden will. Dr. Schiny befam ihn daher oft lebend, nie fah er einen folchen Vogel fteben oder vom Boden auffliegen, ſetzt man einen auf den Boden, fo ruffcht er mit den Füßen nad): ftoßend weiter, inden er mit den Flügeln flattert, Setzt man ihn in einen Zuber mit Waͤſſer, fo ſucht er unterzutau— chen, kann er es nicht, ſo ſucht er aus dem Waſſer zu kommen. Sie freſſen in der Gefangenſchaft nichts, ſind boͤſe, ziehen den Hals ein und ſchnellen dann ploͤtzlich nach den Menfchen, Eönnen auch tief verwunden. Ihr Gefchren tönt laut und hell Gioͤdh. Den 22, ul, 1815. wurde auf dem Zürichfee, ein vollig audgefiederted altes Männchen bemerkt und gefchoffen, das einzig Befannte Benfpiel, daß ein foldyer Vogel im Alters: Fleide und noch dazu in diefer Jahrszeit fich zu und verirrte, Die Luft war warm, gewittericht und der Wind füdweftlih. 234, Der arktifhe Geetauder. Colymbus arcticus. (Linn.) Mergus gutture nigro, le plongeon a gorge noire, Brisson Orsith. V1, Le Lumme ou petit Plongeon de la mer du Nord, Buffon, 359 Black throsted Diver. Latham III = Der Polartaucher. Bechſtein N. G. D. Der Schnabel ſchwarz, ſchmaͤler, kuͤrzer und ſchwaͤcher, als beym Eistaucher. Kopf und Oberhals aſchgrau. Die Kehle und Vorderhals ſchwarz, an erfterer ein weißlichter Fleck, von dieſem zieht ſich zu beyden Seiten des ſchwarzen Halſes ein weiß und ſchwarz geſtreifter Streif an den Hinz terhals und die Seiten des Unterhalfes hinunter und faßt den fchwarzen Fleck faft ganz ein, Rüden und ganzer Ober: leib, fo wie die Seiten des Unterleibes ſchwarz, auf den Dedfedern der Flügel vieredige weiße Flecken, die auf den Schultern von zwey Streifen auögeben. Unterhald, Bruft und Unterleib rein weiß, Die Süße auswendig fchwarz, in: wendig famt den Schwimmhduten weißgrau. Länge 2 Fuß 2 Zoll, Gewicht 4 bis 5 Pfund. Sunger Bogel, Iſt vom vorigen die Größe und den verfchiedenen Schna: belbau ausgenohmen, Faum zu unterfcheiden. Ale Syno— nymen jened gehören daher auch hieher. Bey Bechftein kommt er unter dem Namen Col. Immer, ignotus und Leucopus vor. Auch dieſer Taucher iſt im Alterkleide fehr felten bey und, doch ift er auf mehreren Seen und auf dem Rheine vorgefommen, ald Smbertaucher hingegen ift er haus figer ald der Eidtaucher ale Winter anzutreffen, und kommt in feiner Lebensart vollfommen mit jenem überein, 235. Der rothkehlige Seetsudern ©. rufo- gularis. Meyer Tafhenbuh II, ©. 455, a. Der alte Bogel, Colymbus septentrionalis Gmel, Linn. I, 2-p. 586. no. 5. Mergus gutiure rubro , le plongeon A gorge rouge Brissos Orn, VI, p. 111. pl. XI. £& x. Buffon pl. enl, 308. 260 Red-throated Diver Latham Ill, 2. p. 344. Ueberſ. III, =. ©. 305. n. 5. Paumann II, ©. 413. X. 67. f. 104. Bechſtein N. ©. D. VI, S. 609. Der Schnabel it ſchwarz, am Unterkiefer etwas in die Höhe gezogen. Der Augenftern braun. Kopf, Kinn und die Seiten des Halfes dunkel afchgrau, der Hinterhald mit wei fen und fihwarzbraunen Laͤngsſtreifen befegt. Keble und Gurgel braunroth. Der Oberleib dunfelbraum, mit gelblich weißen Punkten und Flecken. Die Geiten der Bruft weiß und braum gefleckt, der übrige Unterleib weiß. Die Füße von Außen fehwarzgrünlich, inmwendig nebft den Schwimm⸗ bäuten gränlich weiß. Länge 20—25 Zoll. b. Der junge Vogel. Der gefprenfelte Seetaucher. Kleinere Halbente. Halbgrebe. Lorgne ou grebe marin (bey Granson. ) Colymbus stellatus Gmel.Bion.. TI, 2,9.587..n. 117, Mergus minor, le petit Plongeon Brisson Orn. VI, p. 108. planch. X. £. 2. Buffon pl. enl. 992. Speckled Diver Latham III, 2. p. 341. Ueberſ. IT, =. ©. Z01. D. 3. r Behffein N. G. D. VI, ©, 613. Der Schnabel ift weißgrau, oben auf dem Ruͤcken dunz felgrau. Der Augenftern braum, Der Kopf dunfelgrau oder braun mit weißgrauen Punkten; der Hinterhald einfarbig grau. Der Nüden und die Flügeldedfedern dunkelbraun, mit weißen Flecken, die an den Seiten Eleiner und auf dem Steig und Schwanze am Fleinften find. Der Unterleib weiß. Nach dem erſten Maufer wird der Vorderhald grau; bey einigen Exemplaren zeigen fich ſchon braunrothe Federn an der Kehle und Gurgel, die nach der zwenten Maufer ganz braunroth werden, Die Füße von Außen und die dußere Sehe braun , die innere Seite der Füße und die mittlere und 26x innere Zehe, famt den Schwimmhäuten weißgrau. Länge 19—23 Zoll. Der junge Vogel, den Hofrath Meyer zuerft mit dem rothkehligen Seetaucher ald Alteröverfchiedenheit deffelben ver: einigt hat, koͤmmt mit den ungen der vorhergehenden Ar: ten, mit welchen er in der Lebensart ganz übereinstimmt, alle Winter auf unfern Seen vor. Der alte Vogel aber mit rothbrauner Kehle ift, fo viel wir wiffen, noch nie in der Schweiz gefehen oder gefangen worden. LXVI Meerfhmwalbe Sterna. Der Schnabel ift ziemlich gerade, pfriemenförmig, fpißig, etwas zufammengedrückt. Die Naſenloͤcher fchmal, an der Schnabelmurzel legend. Die Zunge dünn und fpißig. Die Süße find Furz und ſchwach mie tief ausgefchnittenen Schwimmhaͤuten, die Hinz terzehe kurz. Die Flügel fehr lang, fäbelförmig in die Höhe gebogen. Der Schwan; mehr oder weni— ger gabelförmig. 236. Die rothfuͤßige Meerſchwalbe. Sterna hirundo. (Linn.) Große Meerfchwalbe. Seeſchwalbe. Sterna Gesner Av. p. 564. Gmel, Linn. I, >. p. 606. n. 2. Sterna major, la grande hirondelle de mer. Brisson Orn! VI, p. 203. planch. ı9. f. ı. Buffon planch. enl. 987. Common Tern Latham III, 2. p. 361. Ueberſ. II, 2. ©, 317. D. 14 Naumann II, ©. ı89. T. 37. f. 52. Bechſtein N. G. D. VI, ©. 682. Taſchenb. II, ©. 380. Meyers Tafhenb. II, ©. 459. 362 Der Schnabel roth, zuweilen mit ſchwarzer Spike, ber Augenſtern braunroth. Scheitel und Hinterfopf fehwarz , der Oberleib bläulichgrau, der ſehr gabelförmige Schwanz weiß, die zwey dußern Federn auf der äußern Sahne ſchwaͤrz⸗ ih. Die Füße rot). Ben den Jungen ift der Oberfchnabel braun, Unterz febnabel bis an die braune Spitze ſchmutzig orangefarbig. Der Augenftern dunkelbraun, Die Stirn und der Scheitel ſchmutzig weißgrau, leßter mit fchwarzen Flecken. Hinter: Eopf und Naden fehwarzbraun, mit mweißgrauen feinen Fe— derſpitzen, Oberleib und Fluͤgeldeckfedern fchmußig bellgran mit weißlichen Federſaͤumen und braunlichen Fleden. Der ganze Unterleib weiß. Die Schwingen hellgrau weiß ges fäumt, die Schwanzfedern hellgrau mit weißen Spißen, die außerfte mit dunfelgrauer Fahne. Die Füße ſchmutzig orans gefarbig, Länge nm—ı4 Zoll. Breite 2 Fuß. Diefe Seefchwalde ift auf allen unfern Seen den ganzen Eommer bindurch anzutreffen. Sie langt im Aprill an, brütet und zieht im Auguft und Anfangs Septembers wieder fort, Auf dem Bielerfee in der Gegend von Nidau ift fie ſehr haͤufig. Sin den obern Gegenden des Zuͤricherſees hält fie fich ebenfalld zahlreich auf, bey ftarfem Suͤdwinde kom—⸗ men fie zuweilen auf einige Zage herunter in die Gegend der Stadt Zürich, wo ihre Srfcheinung meiftens fTürmifche Witterung ankuͤndigt. Gewöhnlich erfcheint fie dafelbft nur einzeln oder Paarweife und feßt fich oft auf einzelne Pfahle im Waſſer oder auf die Pallifaden. Sie nahrt fich von In— ſekten und Kleinen Fiſchen, ſchwimmt fehe felten, fliegt aber defto beffer und faft immer ſchreyend. 237. Die ſchwarzgraue Meerfhwalbe. Ster- na nigra. (Linn.) Meyers Tafchenbuch II, ©. 461. 263 a. Der alte Bogel. Larus niger Gmel. Linn. I, 2. p. 608. n. 3. Sterna fissipes id. p. 610. n. 7. Sterna nigra, l’hirondelle de mer noire ou Vepouvantail Bris- son Orn. VI, p. 211. pl. 20. f. ı. Sterna atricapilla, l’bi- rondelle de mer ä tete noire ou le Gachet. ld. p. 214. Guisette noire ou Epouvanıail Buffon planch. enl. 333. Black Tern Latham III, 2. p. 366. n. 22, p. 367. n. >23. var.a. Ueberf. III. 2. ©. 323. n. 22. ©, 324. 0. 23, var. Naumann II, ©. 194 8. 37. f. 53. Bechſte in %. G. D. VI, ©. 692. 697. Der Schnabel ift ſchwarz, die Mundwinfel roth, der Augenftern braun. Kopf und Kehle ſchwarz, Rüden und Fluͤgel aſchgraublaulich, Hald, Bruſt, Seiten und Bauch grauſchwarz, der After weiß, der aſchgraue Schwanz etwas gabelförmig. Die Süße dunfelroth. Bey nicht ganz alten Voͤgeln iſt die Kehle weiß, oder weiß gefleckt, um die Augen ein graulichweißer Kreis, der Unterleib weiß, der Oberleib heller grau. b. Der junge Pogel. Gefleckte Meerſchwalbe. Bunte Meerſchwalbe. Schneefchwalbe. Sterna naevia Gmel. Linn. I, 2. p. 609. n. >. L’Hirondelle de mer tachetee Brisson Ornith. VI, p. 216, planch. 20. f. 2. La Guisette Buffon planch. enl. 924. The Sandwich-Tern Latham III, 2. p. 357. n. 9. var. &. Ueberf. III, 2. ©. 315. n. 9. var. a. Naumann III, ©. 19. T. 38: f. 54. Behfein N. G. D. VI, ©. 688. Der Schnabel ift dunkelbraun, die Mundwinkel fleifch: farbig. Der Augenftern braun. Stirn, Wangen, Kehle, Hals, Bruft, Bauch und After weiß, dicht hinter den Aus gen ein fhwarzer Fleck. Oberkopf und ein Theil ded Hin: terhalfed fchwarz, afchgrau uͤberlaufen; Ruͤcken und Achfelz federn braun mit hellern Kanten; Flügel und Schwanz dun— kelaſchgrau. Die Fuͤße roͤthlichbraun. ’ 264 Je jünger der Vogel ift, defto mehr hat die weiße Karbe in feinem Gefieder die Oberhand, die mit zunehmenden Al: ter immer mehr ind afchgraue übergeht. Lange 10 Zoll. Breite ı Fuß 10 Zoll. Diefe Meerſchwalbe Fömmt in den erften Tagen Mans ben und an und findet fih in Truppen von 10 bis 20 Stuͤ— den den Sommer hindurch auf unfern Seen, brütet bey und und ziebt zu Ende Auguſts unvermerft wieder fort. Sie fliegen fehe geſchickt, ſetzen fich oft auf hervorragende Steine und Pfable, aber ſchwimmen felten, Ihre Nahrung find Wafferzungfern und andere Wafferinfeften. Sie find fehe wenig ſcheu. Wenn von einem Trupp eine gefchoffen wird und im Waffer liegen bleibt, fo umfchweben fie die andern ale, und man kann den ganzen Trupp fihießen, Auch diefe Meerfchwalbe zeigt fih in der Nahe der Stadt Zürich nur bey Suͤdwinde und bey ftürmifcher Witterung. 239. Weißſchwingichte Seefhmwalbe, Sterna leucoptera.. Schinz. Titelfupfer. Sterna nera. Storia delli uccelli V. 5. pl. 544. Schnabel und Füße Eorallenroth;z die Schwimmhaut fehr ftarf ausgefchnitten; die innere bildet nur ein Eleined Rudi— ment. Der Schwanz wenig gegabelt, die Flügel ragen in der Ruhe 2 Z0U 4 Linien über den Schwanz heraus, Kopf, Hald, Oberruͤcken, Bruft, Bauch und obere Deckfedern der Flügel dunfelfchwarz, Unterrücden und Schul: tern graufchwarz; die mittleren und kleinen Dedfedern der Fluͤgel, Steiß und der ganze Schwanz mit feinen obern und untern Dedfedern rein weiß; die Schwungfedern bellblaus grau; die innere Sahne der erften Schwungfedern mit einem reinweißen Laͤngsſtreif; Augenftern dunfelbraun. Länge 9 Zoll 3 bid 4 Linien, 265 Beym juͤngern Vogel ift die Weiße der Flügel und des Schwanzes weniger rein und graͤulich; der Schnabel fehr dunkeltotb, die Spitze ſchwarz. Dad Schwarze am Halb und den übrigen Theilen mehr graulich. ; Herr Temminck ift der erfte Schriftfteller, der diefen Vogel in feinem Manuel d’Ornithologie, welcher uns, ald ſchon diefer Bogen beynahe gedrudt war, zu Geſicht fam, anfuͤhrt, und ihn wie wir benennt. Dad Sremplar roovon die Abbildung genommen ift, befigt Herr Ziegler in Winterthur, und erhielt e& vom Bodenfee. Nach Temminck fol er auf den Seen genfeit5 der Alpen bey Lugano, Ko; carno, Como gar nicht felten ſeyn, wad und indefjen nicht näber befannt ift; auch auf dem Genferfee ift er mehrmal vorgefommen, wo er nijtet, iſt unbekannt, Sm Norden fol er nie vorfommen.. 239. Die Eleine Meerfhwalbe. Sterna mi- nuta. (Linn.) Fiſcherlein. Larus piscator Gesner Av. p. 565. Gmel. Linn, I, 2. p. 608. n. 4. Sterna minor, la petite hirondelle de mer Brisson Orn. VI, p- 206. planch. ı9. f. 2. Buffon pl. enl. 996. The lesser Tern Latham II, 2. p. 364. Ueberf. III, 2. ©. 320. n. 18. Naumann II, ©. 198. T. 38. f. 55. altes Maͤnnchen f. 56. Junger Vogel. Bechſtein N. G. D. VI, ©. 699. Meyers Taſchenbuch II, ©. 463. Der Schnabel orangegelb, mit ſchwarzer Spitze. Dee Augenftern braun. Stirn weiß. Hinterkopf, Nacken und ein Streif durch die Augen ſchwarz. Nüden und Flügel hellgrau. Der weiße Schwanz fehr gabelfoͤrmig. Die Fuͤße orangegelb. 266 Ben den Jungen find Schnabel und Züge fleifchfarbig. Kopf und Nacken braunlich mit fhwarzen Querflecken, vor und hinter den Augen ein fchwarzed Fleckchen. Die Stirn gelbbräunlich uͤberlaufen, der Rüden bräunlichgelb mit fhwarzlichen Sederfchäften und ſchwarzgrauen Sederrändern- Der Oberleib roffgrau ſchwaͤrzlich braungefchuppt. Der Schwanz; am Ende gelblih, mit jchwarzen Endkanten. Lange 8 Zoll g Linien. Breite 18 Zoll. Diefe Eleine Meerfchwalbe ift bey und eine große el: fenheit und koͤmmt vermuthlih nur auf ihrem Zuge durch. Sie iſt zuweilen einzeln auf dem Bodenfee und Genferſee, auch auf dem Greiffenfee im Cant. Zurich angetroffen worden, LXVII Meve Larus Allenbock Cam Bodenſee.) Der Schnabel gerade, meſſerfoͤrmig, zuſammen⸗ gedruͤckt mit etwas hackenfoͤrmiger Spitze, die untere Kinnlade vor der Spitze mit einer Hervorragung. Die Naſenloͤcher nach vorn breiter, in der Mitte des Schnabels liegend, theils ohne, theils mit einer Wachshaut bedeckt. Die Zunge etwas geſpalten. Die Fuͤße uͤber die Ferſe nackt. a. Ohne Wachshaut. 240. Die Mantelmeve. Larus marinus (Linn.) Große Seemeve. Meyers Taſchenb. II, S. 465. Bechſtein N. G. D. VI, ©. 655. 267 1. Alter Bogel, Gmel. Linn. I, 2. p. 598. n. 6. Larus niger, le Goiland noir Brisson Ornith. VI, p. 158. Le Goeland à manteau noir Buffon planch. enl. 900. Black-backed Gull Latham Ill, 2. p. 371. Ueberf. III, =. ©. 327. n. 2. Wolf und Meyers Vögel Deutfchlands Heft zo. Der Schnabel ift orangegelb, auf der untern Kinnlade ein bellfarmoifinrother Fled. Der Augenflern citrongelb, graulich gefprenfelt. Der Augenliederrand orangegelb. Die Hauptfarbe reinweiß. Nüden und Flügel bey fehr alten ſchwarz, ben jüngern dunkel fhiefergrau. Die Schwingen mit weißen Spigen, zufammengelegt nicht weit über den Schwanz binausragend. Die Füße röthlichweiß, 2. Der junge Vogel. Larus naevius G mel. Linn. I, >. p. 598. n. 5. L. varius s. Skua, le goiland varie ou le Grisard Brisson Ornith. VI, p. 167. pl. ı5. Buffon pl. enl. 266. Wagel Gull Latham IIl, 2. p. 375. Ueberf. III, 2. ©. 351. 2:6. Der Schnabel ift ſchwarz, mit weißlichee Spitze, der Augenftern braun, der Augentiederrand hellweiß. Kopf und Hals weiß, mit vielen hellbraunlichen Strichen. Nüden, Schulter: und Flügeldedfedern braun, weiß und afıhgrau bunt geflekt. Steiß und After weiß, mit bleihbraunen Duerftreifen,, die vordern Schwingen rußſchwarz mit weißen Spiten, der Unterleib grau mit weiß gemifcht; der Schwanz ſchwarzbraun ımd weiß marmoriet, und am Ende der ſchwar— zen Spige weiß gefäaumt. Die Fuͤße weißgrau. Nach der zweyten Maufer erfcheint Kopf, Hal, Bruſt reiner weiß und weniger gefledt, der Unterleib weißer, auf dem Nücden zeigen ſich einzelne bläulichgraue Federn und der Schnabel ift an der Wurzel ſchmutzig braungelb. 208 Ben den dreyjaͤhrigen Vögeln ift der Schnabel bellgelb, ſchwaͤrzgefleckt, mit fehe hellrothem Fleck an der Unterfinnlade. Der Augenftern braungelb, der Augenlieder: rand orangebraun. Kopf und Hald weiß, mit wenig brau= nen Strichen, Unterleib rein weiß. Der Mantel und die Schwingen der zweyten Ordnung dunkelgrau, braunlich und weißlich geſprenkelt; die erften Schwingen ohne weiße Spi: gen, der Schwanz weiß, nach der Spitze zu dunfelbraun gejprenfelt. Die Füße braunlich. Erft im vierten Sabre erhält der Vogel fein vollfommte: ned oben befihriebenes Federkleid. Lange des Maͤnnchens 27—28 Zoll. Lange ded Weibchens 24—25 Zoll. Dies ift die größte von allen Meven, die bisher in uns ferm Lande bemerft worden find. Doch iſt fie nur einzeln auf dem Boden: und Genferfee, auch auf dem Mooſe bey Drbe im Herbft und zwar nur im Jugendkleide angetroffen worden. Im vollfommenen Alterögewande ift fie, fo viel und bekannt, noch nie bey und vorgefommen. Sie lebt bloß von Fiſchen, ift ſehr ſcheu und ſchwer zu fangen. 241. Die meißgraue Meve. Larus glaucus. CEinn:) Heeringsmeve. Meyers Taſchenb. II, ©. 471. 1. Der alte Bogel. Larus glaucus Gmel. Linn. I, 2. p. 600. n. ı7, L. cinereus, le Goiland cendre Brisson Orn. VI, p. 160. pl. 14. Le Goeland à manteau grie ou Goeland cendre Buffon pl. enl, 253. Glaucous Gull Latham Ill, =. p. 374. Heberf. III, = S. 329. n. 4. Herring-Gull. id. p. 372. Ueberſ. ©. 328. n. 2. Naumann 1, ©. 184. T. 34- Bechſtein N. G. D. VI, ©. 662. 269 Der Schnabel ift gelb, die untere Kinnlade mit einem orangefarbigen Fleck. Die Schnabeleden, der Rachen und der Augenliederrand orangefarbig, der Augenſtern gelb. Ruͤ⸗ Lem, Schultern und Fluͤgeldeckfedern hellgrau, das übrige Gefieder weiß. Die Schwingen ſchwaͤrz mit weißen Spißen, Die Füße ſchmutzig, fleifchfarbig. Lange 22—24 zoll, 2. Der junge Bogel. NRaufallenbed (am Bodenſee.) Larus fuscus Gmel. Linn. 1, 2. p. 599. n. 7. Goeland & manteau gris brun ou Bourgmestire Buffon Ois. VII, p. 418. Naumann II, ©. 186. T. 36. Heringsmeve Bechſtein N. G. D. VI, ©. 658. Bey dem einjährigen Vogel ift der Schnabel ſchwarz, der NAugenftern hellbraun; dad ganze Gefieder braunlichgrau, mit dunfel graubraunen Sleden, alle Federn des Manteld unregelmäßig ſchmutzig ochergelb gerandet, Die Fuͤße braun: lich ſchwarzgelb. Bey dem zweyjaͤhrigen Vogel iſt der Schnabel fhmus: Big grüngelb, der Fleck an der untern Kinnlade ſchwaͤch oran— gefarbig, der Augenftern grüngelb. Kopf, Hals und Bruft mit vielen grauen und braunlichen Langöftreifen, der Mantel fhmußiggrau, mit vielen braunlichen Flecken. Die fchwarz« braunen großen Schwingen mit faum weißer Spike; der Schwanz braun und weiß gefledt , der ganze Unterleib grau und weiß gefledt, Die Zuße hellbraun. Länge 22 Zoll. Sn ihrem Alterögewande koͤmmt diefe Meve fehr felten auf unfern Seen vor, im Sugendfleide ift fie im Auguſt und September nicht gar felten, doch wird fie immer nur eins zeln angetroffen. Dad Mufeum in Bern befißt alle oben befchriebene Alteröverfchiedenheiten, 242. Die graue Meve, Larus canus. (Linn.) Germann in den Wetterauiſchen Annalen, Bd. J. ©, 40. 270 Meyers Taſchenb. I, S. 475: Leißler Nachtrag zu Bechſteins N. G. D. Heft J. S. 15. 1. Alter Vogel. Larus canus G mel. Linn. I, 2. p. 597. m 3. Common Gull Latham Ill, 2. p. 378. Ueberſ. III, 26. 333. 0.8. Larus eyanorbyuchus , blaufchnablihe Meve Meyers Taſchenb. il, ©. 480. 2. Sunger Bogel. Larus procellosus, Sturmmeve. Bechſtein N. G. D. VI, S. 648. (Der dafelbfi als junge Sturmmeve beſchriebene Vogel.) Naumann III, ©. 178 X. 34. f. 48. Da diefe Meve, fo wie die folgende Art in einem vierfach verfchiedenen Karbenfleide erfcheint, fo iſt daraus eine große Verwirrung in der Naturgefchichte diefer beyden Arten und eine häufige Verwechſelung derfelben entjtanden, die nur durch genaue Befchreibung des jedem Alter zufommenden Farbenkleides und durch Auffindung eines fiandhaften Kenn: zeichend der Art aufgehoben werden konnte. Dies ift durch Leißlerd beftimmte Auseinanderſetzung auf die befriedi: gendfte Weife gefcheben. Der zuverläßige Charafter, woran die graue Meve in jedem Alter und zu jeder Jahreszeit von der Lachnıeve auf das beftimmtefte unterfihieden werden Fann, ift, daß die Schäfte der beyden erſten Schwingen bey ihr ſtets ſchwarz, hingegen bey der Lachmeve, bey alten und jungen und zu jeder Jahrszeit weiß find. 1. Die graue Meve im erften Sommer, vor dem erftien Federwechſel. Der Schnabel ift größtentheils ſchwarz, der Unterkiefer an der Wurzel gelblih. Hinterkopf, Oberhals, Nüden, Schultern und Flügeldesffedern und ein Theil der Hintern 278 Schwingen braungrau, viele diefer Federn mit gelblichgrauen Raͤndern. Der ganze Unterförper, Stirn und GSteißfedern weiß, leßtere mit einzelnen dunfeln Sleden; die Kropfgegend, die Seiten der Bruft und des Bauchs ftarf graulich angeflos gen, fo daß Bruft und Bauch eigentlich nur in der Mitte weiß find. Die Schwingen der erften Ordnung fchwarz: braun an der innern Fahne licht grau, Der weiße Schwanz bat ein fchwargbrauned Endband mit ſchmutzigweißem Saum. Die Füße ſchmutzig röthlichgelb. 2. Nah dem erfien Maufern im Herbſte. Der Schnabel ift fehmwarzbraun, an der Wurzel gelblich, Kopf, Hals, Bruft, Bauch, Steiß und Ufterfedern weiß, der Kopf mit dunfelgrauen Strichen, und der Hald mit uns zähligen eben fo gefärbten Punkten wie befaet, die nach der Bruſt kurze Duerbander bilden. Steiß und Afterfedern mit einzelnen dunfeln Sleden. Rüden und Schulterfedern hell: grau, Flügeldedfedern und hintere Schwingen braungrau mit lichten Rändern. Die Schwingen der erfien Ordnung und dad Endband des Schwanzed fhwarzbraun. Die Füße ſchmutzig vöthlichgelb , theilweiſe dunfel gefärbt. 3. Der alte Bogel im Frühjahr im hochzeitli hen Kleide. Der Schnabel ift gelb, der Augenliederrand roth, Kopf, Hals, der ganze Unterförper, Steiß und Schwanz rein weiß, der Mantel ſehr fchön hellgrau. Die zwey erjten Schwingen ſchwarz, mit weißen Flecken vor dem Ende, die zweyte außerdem mit weißer Spitze, die innere Fahne nad) der Wurzel zu grau; die dritte Schwinge größtentheild grau, der vordere Zheil ſchwarz mit breiter, weißer Spitze. Die vierfe und fünfte noch mehr grau, der vordere fehwarze Theil Fleiner, mit weißer Spige und zwey ſchwarzen Randfleden, 272 die zumeilen in einander fließen und ein Querband vor dei breiten weißen Spige bilden. Alle übrigen Schwingen grau mit breiten weißen Spitzen. Die Füße röthlichgelb. 4. Der alte Vogel nah dem Federwechfel im Herbſt, unterfcheidet fih von dem Vogel im hochzeitlichen Kleide bloß dadurch, daß Schnabel und Füße dunfelfarbiger find und am Scheitel und Halfe die braunen Striche und Flecken wieder erfcheinen, die am jungen Herbſtvogel be; febrieben wurden. Lange 16—17 Zoll. Diefe Meve koͤmmt bey uns nur im Winter und zwar nur in Falten Wintern vor, wir fehen fie daher nur in ihrem Herbſt- und Winterfleide, wie es ben 2 und 4 befchricben worden ift, Gewöhnlich zeigt fie fich nur einzeln oder in feinen Zruppen unter den Lachmeven. Sie fliegt ſchoͤn, fbwimmt oft, taucht aber nicht, Sie ift nicht ſcheu und läßt leicht an fich kommen. Sie haͤlt fich übrigens nicht lange bey und auf, fondern verfchwindet gewöhnlich bald, wenn die größte Kälte nachlaßt. ’ 243. Die Lachmeve. L. ridibundus. (Linn.) Schwarzföpfige Meve. Gemeine graue Meve. Fiſchmeve. Hol brod. Pfaff. Gyritz. Lebiju (a la Vaud.) Le be- zolet (a la Cöte.) La guincaire (Yverdon.) Allenbed. Leißler Nachtr. zu Bechſteins N. G. D. Heft J. ©, 6, Meyers Taſchenbuch 1, ©. 482. 1, Der junge Vogel vor dem erfien Federwechſel. Naumann IT, T. 32. f. 45. (Der bier abgebildete Vogel ift ſchon im Uebergange zum zwenten Federfleide, indem von den braunen Rüden: und Fluͤgeldeckfedern nur noch wenige übrig find.) Der Schnabel ift jleifchfarbiggrau mit hornfarbiger Spike. Sceitel, Hinterkopf, ein Theil des Oberhalfes , Rüden, Schulterfedern und ein großer Theil der Fluͤgeldeckfedern roth— braun. Die vordern Schwingen ſchwaͤrz mit großen weißen, 23 nach der Spitze binlaufenden Flecken. Der Schwanz weiß mit fchwargem Gnöbande. Der ganze Unterförper, ein um den Hald laufender Ring und der Steiß weiß. Die Füße fleifchfarbig grau. ’ 2. Der junge Vogel, nach dem erften Maufern im erften Herbft. (Naumanns angeführte Abbildung Fann hiebey ebenfalls vers glichen werden, denn mas in derfelben nicht mehr zu der vors hergehenden Befchreibung vaßt, find Theile des neuen Feder—⸗ kleides, welches der Vogel in feinem Herbfimaufern anlegt. ) Scheitel und Hinterkopf find weiß, hinter den Augen ein fehwarzer Fleck, von einem diefer Flecken zum andern läuft über den Kopf bogenfoͤrmig eine vermafchene ſchwaͤrz— liche Binde, und eine ähnliche von einem Auge zum andern. Der Hinterhald ift weiß, mit ſchwachem, rothbraunem Uns flug. Rüden und Schulterfedern ſchoͤn grau, die Flügels deckfedern find nun bräunlich grau, Uebrigens wie ı. 3. Der alte Bogel im Frühjahr. Larus ridibundus Gmel, Linn. I, 2. p. 601.n.9. L,atris cilla id. p. 600, n. 8, Gavia ridibunda , mouette rieuse Brisson Orn. VI, Gavia ridibunda phoenicopos, monette \ p- 192. ph 15. 6 1. rieuse à pattes rouge p- 196. Buffon planch. eul. 970. Black-headed Gull Latham Ill, 2. p. 380: 383: Ueberf. Laughing Gull ti u HI,,25 ©5334. 04 9: ©. 257. 0.12% Naumann Nadir. II, ©, 163, T. 32. f. 44 Schnabel und Beine find dunkelroth. Der Kopf ſchwarz⸗ braun, der Mantel ſchoͤn hellgrau, die vordern Schwingen wie bey 1 und 2., nur daß der nech der Spike binlaufende weiße Fleck größer ift, fo daß diefe Federn faſt ganz weiß 18 274 erfcheinen, bey ſehr alten Voͤgeln find auch die Spiken weiß. Der übrige Körper ſchneeweiß. 4. Der alte Bogelim Herbft: oder Winterkleide. Larus cinerarius Gmel. Linn. I, 2. p. 594. n. 4 Der Echnabel orangefarbig mit fchwarzer Spiße. Der Kopf und der ganze übrige Körper, den Mantel, die Schwin; gen und einen fehwarzen Fleck hinter den Augen ausgenom⸗ men, weiß. Von den ſchmalen Baͤndern, die bey zwey über den Kopf laufen, zeigt ſich nur eine fchwache Spur. Der Mantel und die Schwingen wie bey 3. Die Füße fhön orangefarbig. Lange 15 Zoll. Es ift bey diefen Befchreibungen ded vierfachen Farben— Fleides diefer und der vorhergehenden Meve zu bemerken, daß, wenn diefe Vögel einmal die unter ı und 2 befchriebenen Sugendfleider abgelegt haben, fie nun zwey ftandhafte Klei- der erhalten, womit fie bid zu ihrem Tode abwechfeln,, das Srühlingöfleid 3. und dad Herbſt- oder Winterfleid 4., in welchen fie nach jedesmaligem geendigten Maufern erſcheinen. Es ift aber ganz begreiflich, daß je nachdem ein folcher Vogel der im Maufern begriffen ift, mehr oder weniger Fe— dern des Kleides, welches er ablegt oder desjenigen das er anzieht, an fich bat, es fo vielfach verfchiedene Abänderun: - gen geben muß, als ed Sndividuen giebt; allein nach) obigen - Befchreibungen wird num jedes Andividuum leicht nach Alter und Sahrszeit erfannt und beftimmt werden fünnen. Die Lachmeve ift dad ganze Jahr bey und haufig und brütet auch in unferm Lande. Sm Sommer ſieht man fie Paarweife auf den Eeen, Im Winter, fo bald Schnee fallt, koͤmmt fie in Eleinen Truppen in die an den Seen lie; genden Städte. So fehwebt fie z. B. zu diefer Sahrözeit in 275 Züri) den ganzen Tag über dem Waſſer, befonderd beym Schlahthaufe, um dad beym Scylachten abfallende aufzu— fangen. So wie die Kälte nachläßt, verfchwindet fie auch wieder und zeigt fih bis in den April nur einzeln an der Limmat und dem See. Im Fruͤhjahr trifft man fie öfters auf den Aeckern laufend an, wo fie nach Würmern und Inſekten fucht. Außerdem find Fiſche ihre Nahrung. Gie ift gar nicht fcheu und laßt fich durch Schießen nicht fchrefen, Hat man eine gejchoffen, fo kommen oft mehrere neugierig berbey , und man kann eine zwente und dritte fihießen, Ben Stuͤr— men fliegen fie ängftlich ſchreyend auf den Seen herum, die Schiffer nennen fie deshalb hie und da Sturmvoͤgel. 244. Die dreyzehige Meve. L. tridactylus. (Latham.) Schwarzſtrich. Biju; bezoler (am Genferfee,) Meyers Taſchenb. II, ©. 486. Bechſſtein 1.6.2. VI, ©. 628. 1. Der alte Bogel, Latham index orn. 11, p. 817. n, rı. Larus Rissa Gmel. Linn. I, 2. p. 594. m. x. Kitiiwake Latham Mi, =. p. 392. Ueberſ. II, = ©, 345. D. 19. Die Hinterzehe ift eine Eleine, kaum merfliche Hervors ragungz dies iſt der Charakter, durch welchen diefe Art fich von allen andern Meven unterfcheidet. Der Schnabel ift gelb, grün überlaufen, Der Rachen orangefarbig. Der Augenftern braun. Kopf, Hals, Bauch und Schwanz fihneeweiß, bey nicht ganz alten Vögeln Bin: ter dem Ohr ein dunkler Fleck. Ruͤcken und Flügel hellgrau— Die fünf erfien Schwingen weiß mit fihwarzen Spiten, Die Fuͤße dunkelbraun. 276 2. Der junge Vogel, Larus tridactylus Gmel. Linn. I, 2. p. 595. n. 2. Gavia cinerea naevia, la mouette cendree tachetee Brisson Ornith,- VL, D: 485. p1.197. 4. 3; Mouette tacheree Buffon planch. enl. 387. Tarrak Gull Latham 111, 2. p. 393. Ueberf. II, 2. S. 5344 2. 18, Naumann III, ©. 175. &. 33. f. 47. Der Schnabel fehmwärzlih. Kopf, Hals, Bruft und Bauch find weiß. Hinter jedem Ohr ein fchwärzlicher Fleck, im Naden ein größerer, halbmondfoͤrmiger Fleck. Ruͤcken und Schultern blaulichgrau, Die Dedfedern der Fluͤgel und die Schulterfedern fehwarz gefleckt. Die größten Schwingen fibwarz, nah der Wurzel zu weiß. Die zwey dußern Schwanzfedern ganz weiß, die übrigen mit einer fhwarzen Endbinde. Die Füge gran. Länge 16 Zoll. Breite 3 Fuß 2 Zoll. Diefe Meve koͤmmt zumeilen einzeln im Winter auf uns: fern Seen vor, Cie pflanzt fich bey uns nicht fort. 245. Gelbfüßige Meve. Larus flavipes. (Meyeri.) Larus fuscus. Oedman. Schwed. Abhandi. B. 4. Le Goeland gris. Brisson Ornith. VI, p. 162. Gavia grisea p- 171.° Junger Vogel. Friſch Voögel T. 218. Nicht ganz alter Vogel. Wolf und Meyers DB. Deutfhl. H. 18. Taſchenb. TI, ©. 469, und Titelkupfer. Der Echnabel ziteongeld , der Mundwinkel orangegelb , auf der Kinnlade ein rotber Fleck in deffen Mitte noch ein fchwarzer; der Augenftern ſchwefelgelb; der Augenliederrand erangeaelb; die Fuße fihingelb ; die Hanptfarbe weiß; Ruͤ— Een und Flügelfedern braͤunlichſchwarz; die dunfelbraunen ES chwungfedern weit über den Schwanz ausragend, die bey— 277 den Außerften vor der ſchwarzen Spiße mit einem eyrunden weißen Fleck. Länge 19—20 Zoll. Sunger DBogel. Der Schnabel fhwarzbraun, am Grunde des Unterſchna— beld heller; der Augenftern hellbraun; die Fuße ſchmutzig hell ofergelb; Kopf, Hals, Bruſt und Unterleib weißlich, mit fehr vielen graubraunen Strichen und Flecken; Nüden, Schulter und Fluͤgeldeckfedern fhwarzbraun, mit weißgrauem Sederfaume; die großen Schwungfedern fihwarzbraun, ohne weiße Spitzen; Steig und After weiß, mit graubraunen Sieden; der Schwanz von der Wurzel bid zur Halfte weiß; lich marmorirt, der übrige Theil fhwarzbraun, mit weißges ſaumter Spibe. Diefe Meve ift biöher nur in ihrem Sugendfleide in der Schweiz vorgekommen, man fieht fie einzeln im Auguft und September auf unfern Seen. Cie wird oft mit Larus glaucus verwechfelt, von welcher fie in ihrem Jugendkleide faft nicht zu unterfcheiden ift. 246. Die kleine Meve, L. minutus. (Linn.) Gmel. Linn. I, 2. p. 595. n. 2. Larus canesceus Behftein N. G. D. VI, ©, 649. Raumann II, ©. 173. T. 33. f. 46. Little Gull Latham, Ill, 2. p. 395. Ueberſ. II, =. ©, 343° n. 17. Meyers Tafhenb. TI, ©. 488. Der Schnabel ift Elein und dünn, röthlichbraun. Dex Augenftern blaulih. Kopf und Anfang des Halfed ſchwarz, der übrige Hald und Körper weiß. Ruͤcken und Flügel weißgrau. Die Schwingen an den Spitzen weil. Der Schwanz weiß. Die Füße roth. Länge ı2 Zoll, Breite 2% Buß. 278 Auch diefe Meve, die befonders im füdlichen Rußland und an den Küften ded Kafpifchen Meeres zu Haufe iſt, koͤmmt zuweilen in der Schweiz vor, gehört aber zu den feltenften Gricheinungen. Dad einzige Gremplar , welched fi in dem Mufeum in Bern befindet, und genau mit obi; ger DBefchreibung übereinftimmt, wurde zu Anfang Januars 770 bey Dverdon gefchoffen und war den dortigen erfahren: fen Sagern vollig unbekannt. b. Mit einer Wachshaut. 247. Die Schmarotzer-Meve. L. parasiticus, (Linn.) Struntmeve. Struntiäger. Polarmeve. Arctiſche Meve. Meyers Tafſchenb. II, ©. 490. V. D. Heft 21. Gmel. Liun. I, 2. p. 601. D. 10. Stercorarius longicaudus, Siercoraire a longue queue Brisson Ornitb. VI, p. 155. Butfon planch, enl. 76». Catbaraeta parasitica Fabric. Faun. Groenl. p. 103. Arctic-Gull Latbam Ill, 2. p. 589. Ueberf. HI, 2. ©. 342. Bechſtein N. ©. D. VI, ©. 665. Taſchenb. II, ©. 375. Labbe à longue queue Encyclop. method. Meisners Mufeum der N. ©. Helvetiens No. 3. mit einer genauen Abbildung. Der Schnabel läuft von der Wurzel an gerade aus, von gelbröthlicher Farbe, gegen die Spike bin erhebt fich ein ziemlich ftarfer, gleichfam befonders eingefeilter, abwaͤrts— gekruͤmmter Nagel, von graufchwarzer Farbe. Die Naſen— Köcher, die ein ungleichfeitiged fehe niedrige: Dreyeck mit breiter Baſis vorftellen, liegen am Anfange ded Nagel in einer Wachshaut. Stirn und Scheitel bid unter die Augen und gegen den Naden dunkel braungrau, Nücden, nbere Slügeldefedern, Schultern: und Schwanzfedern blaulich aſchgrau, nach Derfchiedenheit des auffallenden Lichtes bald 279 mehr ind braune, Bald medr ind graue ſchillernd. Hals rein: weiß, die Bruft graulichweiß, Bauch, Seifen und Schen: felfedern afchgrau. Die Schwingen find an der dußern Fahne dunkel braungrau, an der innern heller, die Schäfte weiß, die zufammengelegten Klügel reichen bid an dad Ende der kuͤrzern Schwanzfedern. Die benden mittelften Schwanz; federn find faft um 5 42 Zoll länger ald die übrigen. Alle find an der Wurzel weiß. Die Dedfedern des Schwanzes und die Afterfedern aſchgrau. Die Füße ſchwaͤrzlich. An der innern Zlache der Fußwurzel ftehen die Nänder der Schuppen ein wenig ab, fo daß die Süße von der Seite angefehen, merklich gezähnt zu feyn fiheinen. Lange ı Fuß 9% Zell. Das Individuum, nach welchem diefe Befchreibung ges macht worden war in der höchiten Vollkommenheit feines hochzeitlichen Gefieders, welches befonderd die auffallende Lange der beyden mittelften Schwanzfedern anzudeuten fheint, In andern Befchreibungen werden diefe Federn nur 2 Zoll länger ald die übrigen angegeben, und ein andered Indiviz duum, welche wir vor und haben, hat fie auch nicht viel länger. Ben den jungen Vögeln ift der Körper dunkelbraun und weiß geiprenfelt, und die beyden mittelften Schwanz: federn kaum merklich länger als die uͤbrigen. Dieſe Meve iſt ein Bewohner des hohen Nordens, wo ſie von Fiſchen lebt, die fie, beſtaͤndig über dem Meere ſchwe—⸗ bend, andern Meven abjagt, indem ste diefelben felbjt durch Untertauchen aus dem Waſſer heraufzubolen nicht im Stande ift. Höchft felten verirrt fich) diefer nordifche Vogel zu und in die Schweiz, und die benden Sremplare, welche dad Mu— feum in Bern befißt, find fo viel wir wiffen bis jeßt die einzigen, die in unferm Lande je vorgefommen find. Das 280 eine ift am Ende GSepfember 1797. am Thunerſee geſchoſſen worden, und dad andere, oben beſchriebene, wurde im Suli 1808. bey Brienz lebendig gefangen. 248. Die Selfenmeve. L. crepidatus. (Lian) Gmel, Lion. I, 2. p. 602. n. 20, Stercorarius, le stercoraire Brisson Orn. VI, p. 150. Ster- corarius striatus, Stercoraire raye. id. p. 152. pl. 13. fi 2. Lahbe ou Stercoraire Buffon pl. enl. 9gr. Black-toed Gull Latham Ill, 2. p. 387. Veberf. TIL, =. ©. 340. n. ih. Naumann MI, ©. 181. Taf. 34: f. 4% Bechftein Taſchenb. III, ©. 556. Meyers Taſchenb. I, ©. 493. Voͤg. Deutſchl. Heft 20. Meisners Mufeum der N. G. Helvetiend No. 3. Die da: felbft als Zunge der L. paräsiticus unter C. und D. befchriebe; nen Vögel. Der Schnabel dunkelgrün, braunlich überlaufen vorn mit einem Haden, (wie L. parasiticus ) der Augenſtern gelb. Der ganze Körper dunkelbraun, mit hellroftfarbigen Feder: raͤndern. Die beyden mittelften Schwanzfedern etwas langer als die übrigen. Die Füße dunkelgrün, braunlich überlaufen, die ſchwaͤrzlichen Schwimmhaͤute zur Halfte weißlichgelb. Bey dem jüngern Vogel ift der Unterleib auf weißli; chem Grunde fhmusig roftbraun in die Quere geſtreift. Sange 14 Zoll. Wir führen Biefen Vogel auf Hrn. Hofrath Meyerd Autorität ald eigne Net auf, obgleich wir nicht ganz über; zeugt find, daß er etwas anderd ald Alteröverfchiedenheit der vorhergehenden Art ſeyn fol, Wir Finnen in den wefentliz chen Charakteren zwiſchen beyden feinen Unterfchied finden. Er iſt zwar immer ein ſehr feltener Vogel bey und, doch ift er weit öfterer angetroffen worden, ald der vorhergehende, 28T Spriüngli hatte mehrere Eremplare von Pverdon, wo man einft im Srühjahr eine ganze Schaar mit einander be— merkt haben will, von Burgdorf und andern Orten befom: men, und Dr. Schinz erhielt das feinige aus der Gegend von Yarau, wo er auf dem Felde gefihoffen worden war, Sprüngli fand in ihren Magen nicht5 ald Fiſchſchuppen. LXVIIL GSturmvogel. Procellaria. Der Schnabel ift gerade, etwas zufammengedrückt, der Dberfehnabel an der Spite hackenfoͤrmig über: gebogen. Die Nafenlöcher Tiegen in einer cylindri- ſchen vorn abgeftusten Roͤhre. Die Füße über der Serfe nackt, ſtatt der Hinterzehe ein Sporn oder eine Kralle. 249. Der Pleinfte Sturmvogel, Procellaria pelagica.. (Linn.) Ungewittervogel. Petrell. Gmel. Linn. I, 2. p. 561. n. 1. Procellaria, le petrel Brisson Orn. VI, p. 140. ———— Oiscau de tempéête Buffon planch. enl. 993. Stormy Petrel Latham Ill, 2. p. 411. Hederf. II, 2. ©, 300: Mu 18. Deutfhe Drnithologie Heft 3 BeHfein N. G. D.VI, ©. 70%. Meyers Taſchenb. II, ©. 495. Der Schnabel und die Füße find ſchwarz, der Augen: fteen braun. Der Körper rußfarbig, oben dunkler, unten heller. Steig und After weiß, Weber die Flügel geht eine ſchmale weiße Binde. Länge 5 % Zoll, Breite 12 Zoll. Abermals ein Fremdling, der von fernen Meeren ber ſich aͤußerſt felten einmal bis zu und verfliegt, Er ift auf 252 dem Bodenſee und auf dem Genferſee gefchoffen worden, Sr wird gewöhnlicy nur auf dem Meere, und oft fern von allem Lande gefehen, wo er dicht über der MWafferfläche wegfliegt und auf den Wellen zu laufen fcheint, auch fehr gefchift taucht. Wenn er fihaarenweife ſich auf den Schif: fen niederlaßt, fo wird dies ald Ankündigung eined nahen Sturmes betrachtet. Durch beftige Stürme werden einzeine zumeilen tief in dad Land hinein verfchlagen, fo daß fie fich fo gar bis zu und verieren fönnen. Dad Exemplar, wel: ches dad Muſeum in Bern befist, weicht darin von den Befchreibungen ab, daß ihm die weiße Binde über den Flüs geln fehlt, worin ed mit Briffond Abbildung übereinftimmt, Unterjcheiden fih etwa dadurch die Weibchen oder Jungen von den Männchen und Alten ? Zweyte Unterordnung. Mit Entenihnäbeln a. Mit viergehigen Süßen, von welden Die Drey vordern Zehen durch eine ganze Schwimmhaut miteinander dere bunden fınd. LXIX. Schwan. Cygnus. Der Schnabel ift etwas fehaufelförmig, hinten und vorn gleich breit, an der Wurzel höher als breit, an den Nandern mit haufigen Samellen, an der ESpitze cin flumpfer, breiter Nagel. Die Naſenloͤ⸗ 285 eher eyrund, faft in der Mitte des Schnabele. Der Hals fehr lang. Der Rücken‘ erhaben. Die Füße fehr breit, mehr nach) hinten liegend. Die ade sehe ohne flügelförmige Haut. 250. Der ſchwarzſchnaͤbliche Schwan. Cyg- nus meianorhynchus. (Meyer.) Wilder Schwan. Cygnus ferus Gesner Av. p. 361. Anas cygnus Gmel. Linn. I, 2. p. 301. n. 1. R Cygne sauvage Brisson Orn. VI, p. 292. Buffon planch, enl. 913. The whisıing Swan Latham III, 2. p. 453. Ueberſ. III, 2. ©. 379. on. 1. Naumann Nachtrag 2. ©. 89. T. 13. Der Singſchwan. C. musicus Bechſtein N. G. D. VI, ©, 8350. Taſchenb. II, ©. Aıı. Meyers Taſchenb. II, ©. 498% Der Schnabel it ſchwarz, die Wachshaut citrongelb ; der Augenftern braun, der Augenliederrand gelb, Kopf und Nacken mit gelblichbraunem Anfluge, der Körper weiß, bey den jungen Vögeln aſchgrau. Die Füße fehwarz. Lange 4 Fuß 7—9 Zoll. Breite 7 Zuß. Diefer Schwan, der im Norden zu Haufe ift, erfcheint in ſehr Falten Wintern zumeilen auf unfern Seen. 1740. zeigten fich 10 miteinander bey Granfon auf dem Neuenbur: gerſee; 1766. erfihienen mehrere auf dem Genfer- und den Ihunerfee. 1779. wurde im Februar im Amte Bipp von zweyen, die vermuthlich auf der Ruͤckreiſe begriffen waren, einer geſchoſſen; im gleichen Sabre zeigten fich einige auf dem Genfer: und dem Bielerfee. 1789. zogen bey ungewöhn: lich beftiger Kälte 17 bey Sinterlachen vorbey, wovon einer gefangen wurde. 1805. erjchienen im Februar 2 alte und 284 8 junge mit einander auf dem Thunerfee, von welchen 2 gefchoffen nad im April noch 5 geſehen wurden. Eben da: felbft liegen fich im Januar 1815. während der firengen Kälte 4 Schwäne miteinander fehen. Einer davon ward geſchoſ— fen und die 3 übrigen wurden bald nachher unfichtbar. Cr ift nicht fonderlich ſcheu und leicht zu ſchießen. L.XX Ente. Annas’ La’Buürittae (C. Freiburg. ) Der Schnabel ıft breit, flah gewoͤlbt, vorn etwas breiter als hinten, an der Wurzel breiter als hoch, beyde Kinnladen mit hautigen Lamellen. Der Nagel breit. Die Nafenlöcher find eyrund und lie gen meiftens an der Wurzel. Der Hals iſt Furg, der Ruͤcken niedergedrüct, die Füße kurz und hinter: mwärts außer dem Gleichgewicht ſtehend. Erfte Samilie Die Hinterzehe mit einer flugelförmigen Haut. a. Ohne Spiegel auf den Flügeln 251. Die Trauer:Ente, Anasnigra. (Linn.) Schwarze Ente. Meyers Zafhend. II, ©. 505. Te Der ae Bogel G mel. Linn. I, 2. p. 508. n. 7. Macreuse Brisson Orn. VI, p. 508. pl. 35. f. . Buffon planch. enl. 978. The Scoter Duck Latham III, 2. p. "480. Ueberf. III, 2. ©. 417. n. 56. 285 kaumann Nachtr. II. ©. 98. T. 14. f, 28. Bechſtein N. ©. D. VI, ©. 963. 9. Sunger Vogel. A. cinerascens, die aſchgraue Ente Bechſtein N. ©, D. VI ©. 1025. Molf und Meyer Vögel Deutfhl, Heft 10. X. 6. Naumann Mi, ©. 3574. X. 60. f. 91. 92. Nachtr. II, ©. 98. IE. 14. f. 20. Beym Männchen ift der Schnabel famt dem Höcder an der Wurzel fhwarz, an den Nafenlöchern orangefarbig; der Nagel Faum bemerkbar, Der Augenftern braun, Augenlies derrand gelb. Der ganze Körper fehwarz, Kopf und Hald mit violettem Schiller. Die Fuͤße ſchmutzig graulichbraun, mit fdhwarzer Schwimmhaͤut. Lange 18 Zoll. Ben den Weibchen fehlt der Schnabelhoͤcker; der Koͤr— per ift fhwarzbraun, Kehle, Wangen und ein Theil des Halſes grauweiß, verlofchen braun gefleckt. Die Fuße fhmußig grünlichgelb mit fchwarzliher Schwimmhaut. Laͤnge 16 Zoll, Die Zungen gleichen dem Weibchen, find aber im Ganzen beller. Diefe Ente, die im hohen Norden zu Haufe tft, ift bey und eine der allerfeltenftien, wo fie nur dann und wann in Falten Wintern vorgefommen ift, namentlich auf dem Boden: und Genferfee. Cie nährt fich von Fifchen, tufcheln, Inſekten und Wafferpflangen, ihr Fleiſch dat einen thranigen Geruch und Geſchmack. 252. Die weißföpfige Ente, A. leucocephala, Gmel. Linn, I, 2. p. 516. n. 72. A. mersa Pallas it. Il, p. 713.2. 29. &. H, Gmel, Linn, I,'2. p.'520. n. 84. White headed Duck Latham II, 2. p. 415. n. 514. Ural Duck L Ueberſ. III, 2. ©, 415. 443. Ruderente Bechſtein N. G. D. VI, ©; 98, 296 Meyers Tafıhenb. IT, ©. 506. A. spinosa, Dornſchwanz-Ente. Verzeichniß der fhmweis. Vögel. ©. 70. m. 260. Männchen. Der Schnabel groß, breit und blau, über den Nafenlöchern aufgefchmwollen und in der Mitte durch eine Hohlkehle getheilt. Der Augenftern gelb; Kopf und Kehle weiß, auf dem Scheitel um die Augen und den Hals fchwarz: braun. Der Rüden gelbroth, nach den Schultern und Ded; federn der Flügel hin afchgrau gewoͤlkt und braun befprengt. Die Bruft Eaftanienbraun, nach dem DBauche bin rothgrau mit Eleinen fchwärzlichen Querfleden. Schwungfedern braun. Die Schwanzfedern fteif, zugefpißt rinnenförmig. Füße braun, blaulich überlaufen. Lange 15—16 Zoll, Weibhen Schnabel und Kopf braun. Wangen, Keble und Oberhald weiß. Länge 14 Zoll. Noch feltener ald die vorhergehende Art, Sm Februar 1803. wurde ein Männchen auf dem Rheine gefchoffen, wel: ches fich jeßt in der Sammlung des Herrn Ziegler in Winterthur befindet. 253. Die Eiderente,. A. mollissina. (Linn.) Eidergans. Eidervogel. Gwnel, Linn. 1, 2. p. 5ı4\R. 15. Anser lanuginosus s. Eider, l’oie a duvet ou l’Eider Brsesen Orn. VI, p.294. n. 13. pl. 29.30. Bufion pl. enl. 208. 209. The Eider-Duck Latham Ill, 2. p. 470. Ueber. HI, 2. ©. 409. n. 29%. Naumann IH, ©. 215. T. 40. f. 59 Sunges Männchen im erften Saht. TI, ©. 335. 7. 54. f. 79. altes Männchen. f. 80. altes Weibchen. Bechſtein N. G. D.VI, €. 926. Taf. 29. Meyers Taſchenb. II, ©. 507. Männchen. Der Schnabel ift halbwalzenförmig, matt: grün, auf beyden Geiten ded Oberficferd eine weit vor— wärtölaufende , fpiswinfliche Sederbaut, Der Augenftern ift 287 braun. Der Scheitel ſchwarz, in der Mitte durch eine grins lih= weiße Linie getheilt. Die Seiten des Oberhalfes und dad Genick blaßgrän. Hals, Oberrüden, Fluͤgeldeckfedern und die gekruͤmmten Schulterfedern weiß. Der Unterleib ſchwarz. Die Füße graugrün. Lange 2 Fuß. Beym Weibchen it dad ganze Gefieder rofigelb, fhwarz in die Quere geftreift. Auf den Zlügeln zwey weiß— liche Streifen, die jedoch bisweilen fehlen, der - Unterleib dunkelbraun oder afıhgrau mit — Streifen. Laͤnge 21—22 Zoll, Die jungen Männchen find im erften Sahre am Ruͤ— den weiß; der Übrige Körper ſchwarz und weiß geſchaͤckt; im zweyten Sabre find Hald und Bruft ſchwarz und weiß geflekt und der Scheitel fhywarz. Im dritten Jahre ift dad Gefieder vollfommen, doc) noch nicht lebhaft und am KHalfe ftehen noch einige fchwarze Flecken. Diefer für die Bewohner der nördlichen Meerfüften fo wichtige und nügliche Vogel, der fich felten aus feiner eigente tichen Heimath entfernt und etwad tiefer in dad Innere der Länder ftreicht , bat fich doch ſchon einigemal bid zu uns in die Schweiz verirrt, Dr. Schinz war der erfte, der ihn als Schweizervogel Eennen lernte, er erhielt ihn im Januar 1799, zuerft vom Hallwylerfee und im December 1815. einen zweys ten, der am Zürcherfee lebend gefangen worden war, Beide Individuen waren Weibchen. Gin gleiches wurde ben Vevay 1808. gefchoffen und befindet fich in der Sammlung ded Hrn. Chavannes in Lauſanne. Dad Männchen iſt noch nicht in der Schweiz vorgefommen. 254. Die Eisente, Anas glacialis. (Linn.) MWinterente. Langgefchwänzte Ente. Behftein N. ©. DVI, ©, 1124, Meyers Taſchenb. II, ©, 509. 288 Altes Maͤnnchen. Anas glacialis Gmel. Linn. I, 2. p. 529. n. 50. Le canard à longue quene de Terre neuve Brisson Orn, V, p- 382. Canard de Miclon Buffon planch. enl. 1008. Long tailed Duck Lathamn III, 2. p. 528. Ueberf. III, 2. &. 455. n. 73. a. Naumann II, T. 52. f. 76. Juͤngeres Männchen und Weibchen. A. hiemalis Gmel, Linn. I, 2. p 529. n. 29. Le canard a longue queue d’Islande Brisson Orn, VI, p. 379 Sarcelle de Ferroe Buffon planch. enl. 999. Latham Ill, 2. p. 527. Ueberſ. III, >. ©. 456. n. 75. b. Der fchmale Schnabel fibwarzgran, mit einem orange: rotben Bande in der Mitte. Der Augenjtern rothgelb. Ruͤ— den und Bruft fihwarz. Die langen fchmalen Schulterfes dern fichelförmig über die Flügel gekruͤmmt, die zwey mittel: ften Schwanzfedern 3—4 Zoll laͤnger ald die übrigen, Die Füße blenfarbig, rötblicy überlaufen. Länge 20 — 21 Zoll; Ben dem Weibeben und jungen Doael ift der Schnabel bleyfarbig, mit bleihgelbem Bande, Der Nugens fern braun, Scheitel und Geitenflef am Halfe braun, Der Rüden ſchwaͤrzbraun, grau geſtreift; die Bruft braun, grau gemifcht und mit weißlichen Federkanten. Die zwey mitielften Schwansfedern Faum langer ald die übrigen, Die Süße blenfarbig. Lange 16 Zoll, Auch diefe Ente war biöher ald Schweizervogel nicht gez fannt, auch koͤmmt fie nur hoͤchſt felten im Winter einzeln vor. Man hat fie erft zwenmal auf dem Bodinfee gefihoffen. b. Enten mit weißem Spiegel, 255. Die Sammetente. Anas fusca. (Linn.) Moderente. Moorente. Braun-Spiegelmoor. Rheinmohr (am Bodenſee.) 289 Gmel. Lion. I, 2. p. 507. n. 6. Anas nigra major, la grande macreuse Brisson Orn. VI, p. 425, La double macreuse Buffon pl. enl. 956. Velvet Duck Latham Ill, 2. p. 482. Ueberf. III, ©. 412. 0. 37. Naumann Nadtt. I, ©, 104. T. 16. f. 31. altes Männchen. ©. 101. Taf. 15. f. 30. altes Weibchen. Behftein NG. D. VI, ©. 94. Meyers Tafhenb, II, ©. 516. Männchen Der Schnabelhöder, die Naſenloͤcher, Schnabelmurzel und Ränder ſchwarz, dad übrige des Ober: ſchnabels orangegelb, der Nagel gelbroth. Der Augenftern perlgrau. Hinter dem Auge ein weißer Fleck, der übrige Körper dunkelſchwarz. Die Fuͤße hochroth mit fehwarzer Schwimmpaut. Länge 20—2ı Zoll. Weibchen und junger Vogel. Der Schnabel ſchwarzgrau, das Naſenloch erhaben und etwas hoͤckerig. Der Augenſtern braun, (bey den Jungen grau.) Vor dem Auge und hinter demſelben ein weißer Fleck, der Koͤrper oben ſchwarzbraun, unten grauweiß, braun gefleckt. Länge 18—19 Zoll. | Diefe Ente ift nicht gar felten, und alle Winter vom November an in Kleinen Truppen auf unfern $lüffen und Geen anzutreffen. Doch find dies fat immer nur Weibchen und junge Vögel. Das alte Männchen ift fehr felten und erjcheint nur in fehe Falten MWintern. Dr. Schinz erhielt im Sanuer 1814. ein altes Weibchen, (mie die anatomifche Unterfuchung auswies) dad ganz fihmwarz ohne einen weiß: lichen Fleck am Kopfe war, und völlig wie ein altes Manz chen ausſah. Im März zieht diefe Ente wieder von uns weg nach Norden, 19 290 256. Die Kolbenente, A. rufina.. (Pallas.) Mothföpfige Haubenente. Gehäubte Pfeifente. Bismatente (am Bedenfee.) Pallas Naturgeſch. merfwürdiger Thiere VI, ©. 40. X. V. -Gmel. Linn. I, 2. p. 541. m. 118. Anas fistularis cristata, le canard siffleur hbuppe Brisson Orn. VI, p. 398. Buffon planch. enl. 928. Red crested Duck Latham Ill, 2. p. 544. Ueberſ. II, = ©, 468. n. 82. Wolfund Meyers Qögel Deutſchlands. Heft 9. Taſchenb. I, ©. 518. Behftein N. © DVI, ©. soaı. Männchen. Der Schnabel zinnoberroth, der Augens ftern rubinrotb. Kopf und Hals dunkelziegelroth, die dichten verlängerten Scheitelfedern bilden einen Folbigen Zederbufd). Auf der Schulter ein breiter halbmondförmiger weißer Fleck. Der Rüden graubraun, Unterhals, Bruſt und Bauch ſchwarz. Der weiße Cpiegel bat eine fchwärzliche Einfafs fung. Die Füge roͤthlich ſchwarz. Länge 2ı Zoll. | Weibchen. Der Schnabel röthlihbraun, fihmußiggelb eingefaßt. Kopf dunkelbraun ohne Federbuſch. Unterhals lichtgrau; die Edhultern ohne weiße Flecken. Der Spiegel graumweiß mit Faum ſchwaͤrzlicher Einfaffung. Lange 18 %3ol. Profefſor Meis ner erbielt im Detober 1814. ein junges Maͤnnchen, welches folgendergeftalt ausſah: Der Schnabel hochroth, der Augenſtern karminroth. Die Füße grau, toͤth⸗ lich überlaufen, die Schwimmhaut ſchwaͤrzlichgrau, laͤngs den Zehen roͤthlich. Stirn und Scheitel roſtbraun, doch find die Federn noch kurz und bilden keinen Federbuſch.— Wangen und Kehle grau und roftfarbig geſchaͤckt. Nacken and Hinterhals jchwarz, Nüden graubraun. Unterhals fhwarz, mit vielen grauen Federn des Sugendfleided unter: miſcht; Bruft, Bauch und After ſchwarz. Die Seiten und die untere Seite der Flügel blaß rofenroth, Deckfedern und 291 Flügel bräunlichgrau. Die 5 erjten Schwingen an der dußern Fahne fchmwärzlichgrau , die innere Sahne rofenfarbig, die folgenden Schwingen alle rofenfarbig , alle haben ſchwaͤrz— lichgraue Spigen. Die vordern mit braunen, die bintern mit röthlichgelben Schäften, Die Afterflügel afchgrau. Der vordere Rand der Flügel rofenfarbig. Der Schwanz grau: braun mit einzelnen fihwarzen Federn. Auch diefe Ente gehört unter diefenigen, die alle Sabre im October erfcheinen. Sie findet fich bid Ende März, ja biö in den May auf den Seen. Gewöhnlich zeigen fie fich nuc Paarweije , felten in größern Truppen. Nah Pallas, (Reifen L, ©. 169.) der fie auf dem Gafpifchen Meere und auf den Seen der Tartarifchen Steppen in Menge antraf, niſtet fie daſelbſt nicht nur in Zelfenflüften, fondern auch auf hoben Steppen in verlaffenen Marmottenhöhlen; fol fich auch felbft tiefe Löcher graben, von wo fie ihre Jungen zum nachften Waſſer zu tragen pflegt. Sie ift ſehr ſcheu, taucht fehr gut, und fiheint ganz von Wafferpflanzen zu les ben. Wir fanden nie deutliche Spuren von Conchylien, aber immer Eleine Steinchen und Quarzfdrner in ihrem Magen. 257. Die Reiherente. A. fuligula (Linn.) Haubenente. Schellente. Straußente. Straußmohr (am Bodenfee.) Schliefente Cam Zürihfee.) Noirett, double Cercelle, auch Cercelle capee (bey Granfon.) Anas cirrhata Gesner Av. p; 117. G mel. Linn. I, 2. p. 545. n. 45. Glaucium minus, le petit morillon Brisson Orn, VI, p. Zur: pl. 57. f. 1. Männchen. Le morillon Buffon planch, enl. ı8o0:, The tufted Duck Latham Ill, 2. p. 540. Ueberſ. II, =. ©. 456. n. 79. Naumann ll, ©. 346. T. 56. f. 85. Männchen f, 84. Meibe hen T. 57. f. 85. Junges Weibiben. Bechſtein N. G. D. VI. ©. ggı. Meyers Taſchenb. HI, ©. 519: 292 Maͤnnchen. Der Schnabel hell aſchblau, mit ſchwar— zem Nagel. Augenftern golögelb. Kopf, Hald und Bruft fhwarz. Auf dem Scheitel ein langer berabbangender Fe— dernfchopf. Der weiße Spiegel fchwarz eingefaßt. Der Bauch weiß. Die Füße dunfel blenfarbig, mit ſchwaͤrzlicher Shwimmhaut, Lange 15 %—ı6 Zoll. Weibchen. Kopf, Hald und Bruft ſchmutzig fchwarzs braun. Der Sederbufch Furz oder mangelt. Der Spiegel fehmaler ald beym Männchen, Der Bauch weiß, mit roth— braun gemifcht. Lange 14 % Zoll, Die jungen Männchen gleichen dem Weibchen. Mit zus nehmendem Alter wird Kopf, Hald und Bruft fehwärzer, der Federbuſch langer, der Bauch reiner weiß. Dem junz gen Weibchen fehlt der Federbuſch im erften Jahre faft ganz; dieſes hat auch eine fhmugigweiße Stirn. Diefe Ente ift vom November, oft ſchon vom October an bi5 in den März auf unfern Seen fehr haͤufig und in Schaaren von 10 — 40 Stuͤck anzutreffen, Sie ift ſcheu, taucht trefflich und fliegt gut und leicht. Eine angeſchoſſene kann man oft Stunden lang verfolgen, bis man fie bes koͤmmt, und da fie, gleich den Zauchern fihnell und lange untertaucht,, verliert man fie oft ganz aus dem Geficht, zu: mal wenn dad Waſſer unruhig iſt, Oft taucht die ganze Schaar auf Einmal unter, und nach und nach fümmt eine nach der andern wieder zum Vorichein. Nudert man wäh: rend diefer Zeit fchnelf nacy der Gegend din, fo Fann man fie im Auftauchen überrajchen und fchießen. Shre Nahrung befteht in Wafferpflaizen und Conchylien, von Fifchen fanden wir feine Spur in ihrem Magen, Sie brütet nicht bey uns, 258. Die Schellente. A. Clangula. (Linn.) Duadente. SKiangente. Klinger. Goldaͤugli. DBadelmann. Schwarzkopf. Canard & sonnettes, 293 Clangula Gesner Av. p. 116. m; Bechſtein N. ©. D. VI, ©. 985. Meyers Tafhenbuh II, ©. 521. a. Alter Vogel, A. Clangula G mel. Linn. I, 2. p. 525. n. 23. Le Garrot Brisson Oruith. VI, p. 4ı6. pl. 37. ££ 2. m. Buffon planch. enl. 802. Golden eye-Duck Latham III, 2. p. 535. Ueberf. III, 2. ©. 461. n. 76. Deutfhe Drnithologie Heft 12. M. und W. Naumann III, ©. 336. T. 55. f. 8ı. 82. M. und W. b. Zunger Bogel. A. Glaucion G mel. Linn. I, 2. p. 525. n. 26. A. platyrynchos Gesner Av. p. 115. Le morillon Brissen Ornith. VI, p. 406. pl. 36. f. =. Morillon Duck Latham III, 2. p. 557. Ueberſ. II, # ©. 462. n. 77. Männchen. Der Schnabel ſchwarz, kurz, ſtark ge— woͤlbt und an der Wurzel ſehr erhaben. Der Augenſtern goldgelb. Der Kopf gruͤnglaͤnzend fchwarz, feine aufge— ftraubten Federn bilden eine rundlich zugefpißte Haube. An jedem Mundwinfel ein weißer Fleck. Der weiße Spiegel ift fhwarz eingefaßt. Die Süße orangegelb, mit fchwärzlicher Schwimmhaut. Lange 17—18 Zoll. Meibhen. Der Schnabel braun, biöweilen in der Mitte ſchmutzig wachögelb. Kopf roftbraun, Cben fehr alten Meibchen ſchwarz, mit einer Eleinen Holle.) Füße Wachs— gelb. Lange 15 —ı6 Zoll, Bey den jungen Männchen ift der Schnabel dunfel- braun, der Kopf braun oder fchwärzlich, biöweilen mit un: deutlich weißlichem Fleck am Schnabelwinfel. Der Hals meiftend mit einem weißen, braungefledten Ringe umgeben. Rücken: und Flügeldecfedern braun, leßtere weiß. Vordere Schwingen dunkelbraun, die hintern weiß. Schwanz ſchwarz⸗ grau. Fuͤße ſchmutzig braungelb. 294 Dom November an bis in den März häufig und in gros Ben Schaaren auf unfern Seen. Sie ift feheu,, taucht trefs lich und fliegt mit weittönendem Naufchen der Slügel. Ihre Nahrung befteht in Conchylien, Fifhen und Waflerpflanzen. Gewoͤhnlich verlaßt fie und im März und zieht nad) Norden. Zuweilen brütet auch ein einzelnes Paar bier. Die Eyer ind ſchmutzig gelbgruͤn. Ihr Sleifch ift etwas thranig, 259% Die Bergente, A. marila.. (Linn.) Alpenente. Gmel. Lion. I, 2. p. 509. n. 8. Glaucium minus striatum , le petit morillon raye Brisson Ornith. VI, p. 416. Le millouinan Buffon planch. enl. 1002. Scoop-Duck Latham III, 2. p. 300. Ueberſ. II, =. ©. 452° D. 4% Naumenn III, ©. 370. T. 59. f. 90. Bechſtein N. G. D. VI, ©. 1016 Meyers Taſchenbuch II, ©. 524- Männchen Der Schnabel bläulichgrau, an der Wur—⸗ zel erhaben, in der Mitte gedrudt, vor der Spige etwas ausgebreitet. Augenftern goldgelb, Kopf und Hald fchwarz mit grünem Schimmer, die Bruft fehwarz, der Dberleib weiß, mit feinen fchwarzen gejchlangelten Querlinien. Der Bauch weiß, der Spiegel fchwarz eingefaßt, Die Küße hell: grau. Lange 16—17 Zoll, Dad Weibchen bat um den Schnabel herum einen breiten, gelblichweißen Zaum. (A. fraenata Museum Carl- son. II, und 35.) Kopf, Hald und Bruft roftbraun, die gefchlangelten Querlinien ded Oberleibes nicht fo hell und in foldyer Menge, ald bey dem Männchen. Bey den Sunz gen ift der ganze DOberleib braun, und kaum bemerkbar ges fteichelt. Laͤnge 16 Zoll, Bey dem jungen Männchen ift der Dberleib mehr gefleckt als geftrichelt, 295 Ungleich feltener, ald die beyden vorhergehenden Arten, findet fi) diefe Ente den ganzen Winter binducch in Eleinen Schaaren auf unfern Seen. Gie wird jung haufig mit dem jüngern Weibchen der Reiher- und der Zafelente verwechfelt. Sie taucht vortrefflih. Sn ihrem Magen findet man vor: nehmlich Conchylien. 260. Die weißaͤugige Ente. A. leucophthal- mos. (Borkh.) Mothköpfige Ente. Braunfopf. Moorente. Kleinſter Rothhals. Borkhauſens deutfhe Fauna I, ©. 564. n. 204. Deutfhe Ornithologie Heft 9. A. Nyroca Gmel. Linn. I, a. p. 542. n. 119. Nyroeo-Duck Latham III, 2. p. 540. Ueberſ. UI, 2. ©, 465. n. 79. var. A. Kaumann III, ©. 364. X. 59. f. 89. Bechſtein N. G. D. VI, ©. 1009. Meyers Tafhenb. II, ©. 526. Maͤnnchen. Gchnabel ſchwarzgrau, an der Wurzel und dem Nande afıhblau. Augenftern perlfarbig. Der dick: befederte Kopf, Hald und Bruft Eaftanienbraun , mit Ku: pferglanz. Gin Ring um den Hals und der Rüden fchwarz? braun. Am Kinn ein dreyediger weißer Fleck. Der weiße Spiegel braunfchwarz eingefaßt. Bauch weiß. Fuͤße fchwarze grau. Länge ı5 Zoll. Weibchen. Kopf, Hal und Bruſt ſchmutzig roſtfar⸗ big, ohne den ſchwarzbraunen Halsring. Die Ruͤckenfedern heller und ſchmutzig roſtfarbig gerandet. Lange 14—14 % Zoll. Bey den Jungen iſt der Augenſtern braun, der Kopf faſt ſchwarzbraun, der Bauch braun gewellt. Dieſe Ente gehoͤrt bey uns zu den ſeltenen Arten. Sie erſcheint nur dann und wann in kleinern Truppen und wird ſelten im Herbſt, nie im harten Winter, mehr aber im 296 Fruͤhjahr und zwar noch ſpaͤt im Aprill angetroffen. Biel: leicht daß auch einige zuweilen bey und brüten. Sie naͤhrt ſich vornehmlich von Waſſerinſekten und Wafferpflanzen und äft ziemlich fcheu, c. Mit afhbgrauem Spiegel. 261, Die Tafelente, A. ferina. (Linn.) Hothföpfige graue Ente. Rothkopf (bey Zuͤrich) Rothmohr (am Bodenfee.) . Anas fera fusca vel media Gesner Av. p. 112. A. ferina Gmel. Linn. I, 2. p. 530. n. 31. A. rufa. id. p...515. n..7a. Penelope, le millouin Brisson Orn. VI, p. 384. pl. 35. f. 1. Buffon planch. enl. 803. Pochard Duck Latham III, 2. p. 521. Ueberſ. III, 2. ©. 450. n. 68: Naumann II, ©. 354. T. 57. f. 86. Junges Weibchen. X. 58. f. 87. altes Männchen. f. 88. altes Weibchen, Bechſte in N. 6. D. VI, ©. 692. 1028. Meyers Taſchenb. II, ©. 527. Männchen, Der Schnabel hellafchfarbig; Augenftern rothgelb. Kopf und Hals rojtfarbig. Nüden, Schultern und hintere Fluͤgeldeckfedern blaulihweiß mit feinen fihwarz zen Querſtrichen fohlanglich geſtreift. Bruft, Steiß und After ſchwarz. Der afıhgraue Spiegel unten und hinten weiß eingefaßt, Die Füße blaugrau, mit fehwarzlicher Schwimmhaut. Lange 17—ı8 Zoll. Weibchen Kopf und Hald roftfarbig; Bruſt dunkel: braun, ſchmutzig roftgelb gewoͤlkt. After ſchwaͤrzlich, vofts farbig überlaufen. Lange 16—ı7 3oll. Bey den Jungen im erften Sabre ift Kopf und Hald röthlich braun, der ganze Obertheil ded Körperd ſchwarz— braun, Bruſt und Bauch. braun, weißgrau gefantet. Sm 297 zweyten Sabre wird Kopf und Hals rotbraun, zwifchen den braunen Rüden: und GSchulterfedern ftehen einzelne graumweiße mit gezadten Querlinien durchzogene Kedern, Die Tafelente findet fih vom November an haufig auf unfern Seen, doch gewochnlich nicht in fehr großen Schaaz ren, und verläßt und im Maͤrz, ohne bier zu brüten. Sie ift nicht ſehr ſcheu, taucht vortrefflih, naͤhrt fi von Waffer: pflanzen und Conchylien. Ihr Fleiſch ift ſehr wohlſchmeckend. Zweyte Familie. Ohne fluͤgelfoͤrmige Haut an der Hinterzehe. a. Mit weißem Spiegel. 262, Die Schnatterente. A. strepera. (Linn,) Schnarrente. Loder. A. strepera Gesner Av. p. 117. Gmel. Lion. I, 2. p. 520. n. 20. Le Chipeau Brisson Orn. VI, p. 339. pl. 359. £. ı. Buffon planch. enl. 958. y Gadwall Latham III, 2. p. 515. Ueberſ. III, 2. ©. 444. n.6ı. Naumann II, ©. 279. X. 45. Weibden. T. 46. Männchen. Behftein N. G. D. VI, ©. 1096. Meyers Taſchenbuch II, ©. 5355. Männchen Der fehwarzge Schnabel fehmal, mit langen blättrigen Lamellen, Augenjtern hellbraun. Ober: ruͤcken, Schultern und Bruft mit bogigen fihwarzen und weißen Linien gezeichnet. Füße orangegelb mit fchwarzlicher Schwimmhaut. Lange 19 Zoll. Weibchen. Der Schnabel bräunlih. Rüden ſchwarz⸗ braun mit roftgelben Federkanten. Bruft vöthlichbraun, ſchwarzgefleckt. Lange 18 Zoll. 298 Diefe Ente ift ziemlich felten bey und, wird dann und warn im Winter, mehr aber im Srühling angetroffen. Sie nähert fich von Conchylien, Inſekten und Wafferpflanzen. b. Mit grünem Spiegel. 263. Die Brandente. A. Tadorna. (Linn.) Zuchsente. Fuchsgans. Krachtente, Gmel. Liun. I, 2. p. 506. n. 4. Vulpanser Gesner Av. p. 155. Anas marina id. p. 117. et p. 768. La Tadorne Brisson Orn. VI, p. 344. pl. 33. f.2. Buffon pl. enl. 53. Shieldracke Latham III, 2. p. 504. WUeberf. HI, 2. ©. 436. Deutfhe Drnithologie Heft 4. Bechſtein N. G.D. VI, ©. 976. Meyers Taſchenb. II, ©. 534. Männchen, Der Schnabel plattgedrüdt, etwas aufs wärtd gebogen, mit dem fleifchigen Hoͤcker karmoiſinroth. Augenftern braun, Kopf und Oberhald grünglanzend fchwarz. Die Hauptfarbe ded Körpers iſt weiß, quer über die Bruft ein breites hHellfaftanienbraunes Band. Bauch und After weiß, in der Mitte durch einen fchwarzen Strich getheilt. Lange 25—24 Zoll. Weibchen. Der Schnabelhöder fehlt. Die Stirn ift ſchmutzig weiß, übrigens alles wie am Männchen, nur wes niger lebhaft gefärbt, und Kleiner. Bey den Jungen iſt Kopf und Oberhals braun, fihwarz geftrichelt. Bauch und After weiß und braun gefchädt. Diefe fchöne Ente koͤmmt nur in Falten Wintern felten in Eleinen Truppen zu und. Am Sanuar 1799. wurde ein alted Männchen bey berber Kälte auf dem Bielerſee gefchof- fen; und 1811. zeigten fich im gleichen Monate 7 Stüd mit einander auf dem Neuenburgerfee, von welchen drey erlegt 2 299 wurden, die alle junge Vögel waren, Ihr Aufenthalt ſcheint bey und nie von langer Dauer zu feyn. Sie nahrt fich von Fiſchen, Inſekten, Conchylien und Wafferpflanzen. Sie niſtet an den nördlichen Seekuͤſten in den verlaſſenen Canin; chenhöblen der Dünen, und in den Kirgififchen und Kalmuͤ— difchen Steppen in verlaffenen Dachs- Fuchs- und Murmel: thierlöchern. 264. Die Spießente. A. acuta. (Linn.) Pfeilſchwanz. Schwalmente. Fafanenente. Schnepfente. Schwal⸗ benente (Maͤnnchen.) Lerchenente (Weibchen oder jun: ges Maͤnnchen) am Bodenſee. Gmel. Linn. I, 2. p. 528. n. 28, Anas caudacuta, Spitzſchwanz Gesner Av. p. 117. A. longicauda, le canard a longue queue Brisson Orn. VI, p- 369. pl. 34. &. 1. 2. Buffon pl. enl. 954. Pin-ıail Latham III, 2. p. 526. Ueberſ. III, 2. S. 453. n. 72. Deutfhe Drnithologie Heft 8. Naumann III, ©. 315. T. 51. f. 74.75 Bechſtein N. G. D. VI, ©, 1116, Mepypers Taſchenb. II, ©. 536. Männchen Der Schnabel afchblau, lang und fihmal. Der Augenftern braun. Der Hald lang und dünn. Kopf und Kehle Eaffeebraun, an jeder Seite ded Halfes Läuft eine weiße Linie herab. Der obere Theil des Körpers ift weiß und filberfarbig mit haufigen zacdig gefchlangelten Querlinien durchzogen. Bruft und Bauch weiß. Der Fupferfarbig und gruͤnglaͤnzende Spiegel ift oben mit einem gelbrothen und unten mit einem fohwarzen und weißen Bande eingefaßt. Die beyden mittlern Zedern des zugeſpitzten Schwanzes ſehr lang. Die Fuͤße aſchgrau mit dunkler Schwimmhaut. Laͤnge 2 Fuß. Dad Weibchen iſt kleiner. Die Hauptfarbe lerchen—⸗ grau. Der Hald Fürzer ald am Maͤnnchen. Der Spiegel 300 ' gelb: oder braunröthlich oben mit einem roͤthlichgelben, un; ten mit einem fehwarzen und weißen Streifen. Der Schwanz ift zugefpißt, obne lange Mittelfedern. Länge 20 Zoll. Die jungen Männchen find an Kopf und Kehle roft: kaffee- oder EFaftantenbraun, fein ſchwaͤrzlich gefledt, ohne allen Glanz. Der Bauch brandgelb überzogen, der Spiegel . olivengeüun. Die Jungen fehen ehe fie fich maufern dem Weibchen fehr ahnlich). Die Spießente erfiheint alle Winter in Eleinen Schaaren auf unfern Seen. Das Mufeum in Bern bat fie im No: vember, im Februar und im Marz erhalten. Es fcheint alſo, daß fie den ganzen Winter bey und bleiben. Gie find fehe ſcheu. 265. Die Stockente. A. Boschas. (Linn.) Gemeine wilde Ente. Stußente. Stoßente. Grünhalde. Sturz ente Cbey Zürih.) Spiegelente, Moosente, Blas— ente (am Bodenfee. ) Gmel. Linn. I, 2. p. 558. n. 40. Anas fera torquata minor Gesner Av. p. ıın. Le canard sauvage Brisson ÖOrnith. VI, p. 318. Buffon planch. enl. 776. 777. Mallard Latham III. 2. p. 489. Ueberſ. III, 2. ©. 424. n. 42 Naumann II, ©. 257. T. 44. f. 63. 64. Bechſtein N. G. D. VI, S. 1045. Meyer Taſchenbuch II, ©. 538. Maͤnnchen. Der Schnabel ift gruͤnlichgelb, der Au— genftern braun. Kopf und Hals dunkel glanzendgrün, am Halſe ein weißer Halbzirkel, der Spiegel violettgrün oder violettblau unten fihwarz eingefaßt mit weißen Gpiben. Die mittleren Schwanzfedern zuruͤckgerollt. Die Süße oran- gefarbig. Lange 25—24 Zoll. Weibchen. Der Cchnabel graugrün, manchmal ge: fledt. Die Hauptfarbe lerchengrau , die Kehle weiß. Ueber u 301 den Augen ein weißlicher braungeftrichelter Streifen und ein fhwärzlicher durch die Augen. Lange 22—23 Zoll. Diefe Ente andert nach dem Alter und der Jahrszeit fehr ab. Sn der Sugend fehen beyde Gefchlechter einander ganz ähnlich ; auch die alten Männchen feben gleich nad) der Maus fer im Spatfommer faft wie dad Weibchen aus, nur dunkler, und ihre eigentliche Farbe zeigt fich erft im Oktober vollkom— men wieder. Außerdem giebt ed verfchiedene andere zufals lige Abanderungen, die fich durch die Farbe des Schnabels, der Füße und des Ruͤckens unterfcheiden. Die gemeine wilde Ente, die Stammart unferer Haus: ente, ift bey und ſehr haufig dad ganze Jahr hindurch. Im Herbft zieben fie Familienweife in Truppen von 6—ı2 von einem Gewaͤſſer zum andern. Sm Winter werden fie in großen Schaaren auf allen Gewäffern, die nicht zufrieren angetroffen, aber ſchon im Februar fangen fie an ſich Paarz weiſe abzufondern und im März fuchen fie ihre Kmwohnten Derter in Suͤmpfen, Bachen und feichten Flüffen auf, wo fie niften und brüten und den Sommer zubringen. Sie find fehe ſcheu, und Taffen auf offnem Waffer gar nicht an fi) kommen, befonderd während fie fchaarenweife bey ein: ander leben, Nur im Fruͤhjahr während der Paarungszeit ſt ed leichter an ſie zu kommen, Sie leben vornehmlich von Waſſerpflanzen, Getraide, Eicheln, (daher man fie oft fihaarenweife den Eichwaͤldern zufliegen ſieht,) Schneden , jungen Seöfchen und Fleinen Fiſchen. Ihr Weit ftellen fie ins Schilf oder Grad, oder auf Weidenftöcde nabe am Waſſer. Die „von Haudenten audgebrüteten jungen wilden Enten, fliegen gern mit dem erften beßten Zrupp wilder Enten da= von, wenn man ihnen nicht frübzettig die Flügel laͤhmt; fonft aber gehen fie nach einigen Generationen ganz in die Race der zahmen Enten über, 302 266. Die Pfeifente. A. Penelope (Linn.) Weißſtirn. Mittlerer Rothhals. Sarcelle double, Gmel. Linn. 1, 2. p. 527. m. 27. Penelops Gesner Av. p. 105. Anas fistularis id. p. 117. Le canard siflleur Brisson Orn. VI, p. 391. planch. 35. f. 2. Bufton planch, enl. 825. Common Wigeon Latham III, 2. p. 518. Ueberf. III, = ©. 446. n. 63. Naumann III, ©. 307. X. 30. f. 72. 75. Bechſtein N. G. D. VI, ©. 1109, Meyers Taſchenb. II, ©. 541. Maͤnnchen. Der Schnabel klein und ſchmal, hellblau an der Spitze ſchwarz. Augenſtern braun. Die Stirn weiß oder gelblich. Kopf und Hald braunroth, glänzend gruͤn befprist. Der Rüden ſchwarz und weiß gewellt. Der dun: felgrauglänzende Spiegel oben ımd unten ſchwarz eingefaßt. Der After ſchwarz. Die Füße aſchgrau. Lange 13 Zoll, Weibchen. Der Schnabel und die Füße ſchmutzig aſchgrau. Kopf und Hals grau, bel rofigelblich überlaufen und fchwarzbraun gefleckt. Der Spiegel afhgrau und weiß gemifcht, der After braun, mit fehwärzlihbraunen Querz flefen. Lange 16 Zoll. Ganz junge Männchen fehen dem alten Weibchen ähnlich), außer daß der Spiegel gruͤn iſt. Die Flügeldec; federn find afchgrau mit weiß gemifcht, die bey ganz alten Männchen rein weiß find. Diefe Ente zeigt fich felten im Herbft und Winter , baue figer aber im Fruͤhjahr, und brütet nicht bey uns. 267. Die Löffelente, Anas clypeata. (Linn.) Schildente. Breitfehnabel. G mel. Linn. 1, 2. p. 518 n. 19. Anas latirostra major Gesumer Av. p. 117. lse souchert Brisson Orn. VI, p. 329. pl. 52. f.ı, Euilon pl. enl. 971. 97a. 303 ‚Shoveler Latham III, 2. p. 509. Weberf. III, 2. ©. 439. 2. 55« Naumann II, ©. 299. T. 49 f. 70. 71. Bechſtein N. G. D. VI, ©, 1101. Meyers Taſchenbuch II, ©. 543. Männchen. Der ſchwarze Schnabel iſt lang, vorn breit, löffelartig geftaltet, mit langen, feinen kammartigen Zähnen verfehen. Der Augenftern hochgelb. Kopf und Hals ſchwarz grüngldänzend. Die Fleinen Slügeldefedern himmel: blau. Der fehwarzgrüne Spiegel weiß eingefaßt. Der Bauch Eaftanienbraun, Die Füße pomeranzenfarbig. Lange 18 Zoll, Beym Weibchen ift die Farbe des Körpers lerchengrau, Der Schnabel grünlich , fehwarzgefledt, an den Geiten gelbe roth eingefaßt. Länge 17 Zoll. Die jungen Männchen find dem Weibchen fehr ähnlich. Diefe Ente findet fich in der nördlichen Schweiz wenigs ſtens, nur auf dem Durchzuge im Herbft und im Frühjahr vom März an bid in den May. Beſtimmt wiſſen wir aber, daß fie in Wallis 3. B. auf den Eleinen Seen unweit Gide ders, den ganzen Sommer angetroffen wird und auch das ſelbſt fich fortpflanzt, Wahrfcheinlich ift died auch mit meh— tern andern Entenarten der Fall, die fich auf der Moröfeite unferer Alpen nur im Durchzuge fehen laffen. 268. Die Knaͤckente. A. querquedula. (Linn.) Klaͤfeli. Sarcelli. Kruͤzele am Bodenfee. Bifamente Zurich. Gmel. Linn. I, 2. p. 551. n. 52. (Das ganz alte Maͤnnchen.) A. circia id. 1, 2. p. 533. n. 34, Qnerquedula, Kernell Gesner Av. p. 10% Le Sarcelle Brisson Orn. VI, p. 427. pl. 59. f. 1. 2. Bufs fon planch., enl. 946. Garganey Latham Hl, 2. pe 550. Ueberſ. II, S. 472. n.87, ) 304 Summer-Teal id. p. 532. Ueberf. ©. 474. n. 89. Deutſche Drnithologie. Heft 16. Raumann I, ©. 284. Taf. 47. f. 66. 6% Bechſtein NG. D.VI ©. 1135. Mevers Tafhenbuh Il, ©. 545- Männchen Der Schnabel grünlich oder bräunlich ſchwarz. Augenſtern hellbraun. Ueber den Augen ein weis Ger Streifen bis an die Seiten des Halfes herab. Der Scheitel dunkelbraun. Kehle fchwarz (bey jüngern weiß) der ftahlgrüne Spiegel oben und unten weiß eingefaßt, die langen fihwarsgrünen, in der Mitte weißen Mchfelfedern ſichelformig gefrummt. Die Süße afıhgrau, Lange 14 R— 15 Zoll, Weibchen. Schnabel und Füße grau; über und umter den Augen ein braunlichweißer Streifen, durch dad Auge ein dunfelbrauner. Kehle und Wangen weiß. Flügeldestfedern braungrau. Der Spiegel fchwarzbräunlich ohne Glanz, weiß eingefaßt. Länge 15 Zoll. Die jungen Mannchen fehen den alten Weibchen ſehr ähnlich, nur iſt der Ruͤcken faſt ganz braun; die Fluͤ— geldeckfedern bellafihgraubläulich und der Spiegel grün. Seltener im Herbft, ald im Frühling im März und Aprill, wo fie in Eleinern Schearen auf unfern Seen vorfümmt, Einzelne Paare niften auch zuweilen bier. Sie lebt von Heinen Schneden , Inſekten und Wafferpflanzen. She Zleifch hat einen ftarfen Gerudy und Geſchmack. 269. Die Krieckente. A. Crecca (Linn.) Spiegelente. Bifamente. G mel. Linn. I, 2. p. 532. 2. 3% Querquedula Gesner Av, p. 103. Querquedula minor, la petite Sarcelle Brisson Ornith, VI, p- 456 pl. 4o. & 1° Bufton planch, enl. 947. 305 Common Teal Latham III, 2. p. 55t. Ueerf. II, 2. ©, 475.0. 88. 8 Dentfhe Ornitholngie Heft 5. - Kaumann II, ©. 292. T. 48. f. 68. 69, Behfein N. G. D. VI, ©. 1143. Meyers Tafhend. II, ©. 547. Männchen Der Schnabel ſchmal und ſchwarz, der Augenfiern braun, An den Echläfen ein glanzendgrüner Ted, der fih in einen Haldftreifen verlängert. Der übrige Kopf und Hals rothbraun. Der Oberleib mit weißen und fihwarzen feinen wellenfürmigen Querlinien bezeichnet. Der Spiegel grün und blau goldglanzend, vorn fihwarz mit fhmaler weißer Einfaffung. Die Züge röthlicy afchgrau. Laͤnge 14 Zoll. Weibchen. Der Schnabel braungefledt, an den Sei, ten gelbbraun, Kopf und Oberleib dunfelkraun, mit röthlich- oelber Federneinfaffung. Der Spiegel balb ſchwarz und halb grün, oben und unten mit einem weißen Querftreifen, Die jungen Mannchen im erjten Sahr find dem al- ten Weibchen ziemlich aͤhnlich, find aber gewohnlich zur Seite ded Schnabeld vor den Augen braun und haben am Grunde ded Unterfehnabeld ſchwarze Federn. Um Halfe, an der Bruft, auf den Üchfeln und zur Seite ded Bauchs ftehen einzelne weiß und braungswellte Federn ; der After befteht aus fihwarzen mit weißen Welleniinien durchzogenen Federn. Die alten Maͤnnchen aͤndern in Anſehung der weißlichen Einfaſſung des grünen Flecks am Kopfe, der auch bisweilen bloß ſchwarz, ohne gruͤnen Glanz iſt, verſchiedentlich ab. Dieſe Art iſt gemeiner, als die vorhergehende, im Herbſt und Fruͤhjahr, doch auch zuweilen im Winter auf Seen, in Moraͤſten und Pfuͤtzen in kleinen Schaaren. Einzelne 20 306 Paare brüten auch bier, jedoch nicht oft, Sie lebt von An; fetten, Eleinen Schneden und Wafferpflanzen. Ihr Sleifch bat einen vweriger ftarfen Geruch und Geſchmack, ald das der Knackente. XXI Gans Anser Der Schnabel halbwalzen⸗ oder Feaelförmig, an der Wurzel höher als breit, mit Fegelförmieen ſpi⸗ kigen Zähnen. Die Naſenloͤcher liegen in der Mitte des Schnabels. Der Hals iſt mittelmaͤßig lang, der Ruͤcken erhaben, die Süße ſtehen in der Mitte des Koͤrpers. Sie gehen auf dem Lande geſchickter, als die Enten, ſuchen auch ihre Nahrung, die bloß in Vegetabilien beſteht, meiſtens daſelbſt. Sie tauchen auf dem Waſſer nur mit dem halben Leibe unter. Sie fliegen mehrentheils in Geſell— ſchaft. Es ſind Zugvoͤgel 270, Die Graugans. Anseéer cinereus. (Meyer.) Wilde Gans. Schneegans. Anas anser ferus Gmel. Linn. IT, 2. p. 5:0. The grey-legged Goose Latham 111, 2. p. 459. Ueberſ. III, 2. G. 399. n. 21. A. Naumann HI, ©. 219. T. 4 Bechſtein N G. D. VI, S. Meyers Taſchenb. UI, S. 55 Der Echnabel blaß — Die Augenlieder blaß— roth, der Augenſtern dunfelbraun. Der ganze Körper braun: grau, die Dedferern am Slügelbuge hell weißgrau. Die zufammengelegten Fluͤgel reihen nicpt Did and Ende des 307° Schwarzes, Die Füße fleifchfarbig. Lange 2 Fuß g—ıo Zoll. Das Weibchen iſt etwas kleiner, hat einen duͤnnern Kopf und Schnabel, Fürzern, duͤnnern und hellgrauern Hals, Tiefe wilde Gand wird felten bey und im Herbft und Fruͤhjahr auf dem Durchzuge angetroffen. Sie niftet und brütet in nördlichen andern, aber bey und nicht, Sie ift die Stammart unferer Hausgans. 271. Die Sgatgans. A. Segetum.. (Linn.) Schneegans. Gmel. Linn. I, 2. p. 512. n. 68. Anser ferus, s. silvestris Gesner Av. p. 152. L’Oye sauvage Brisson Orn. VI, p. 265. Buffon planch. enl, 985. Naumann IT, S. 259. T. 4% f. 6ı. Bean-Goose Latham Ill, 2. p. 464. Ueberſ. II, 2. ©, 464. n. 23. Bechſtein VeG.D. VI, ©. 853. Meyers Taſchenb. II, ©, 554. Der Schnabel ift an der Wurzel und am Nagel fchwarz , In der Mitte orangegelb. Ber Augenliedercand fhwärzgrau, Der Augenftern dunkelbraun, an der Stirn 2 bis 3 weiße Sleden. Der Unterrüden ſchwarz arautraun. Die zufamz mengelegten Flügel reichen über den Schwanz hinaus, Lange a Suß 6 Zoll, Das Weibchen ift etwa Fleiner, hat einen duͤnnern Kopf, Schnabel und Hald, und ift am Uiierieibe heller. Diefe Sand, die von mehrern Ormithologen nicht gehoͤ— rig von der vorhergehenden Art unterſchieden wird, zieht im Herbſt in groͤßern und Eleinern Schaaren durch unfer Pan, Sie Taflen ſich aber felten nieder, Auf einem Landaute uns; weit Rönis, bey Bern, ließ vor wenig Jahren an einem NovemberzAbend eine ganze Schaar ſich auf einem Weyher 308 nieder, die von den im Stall eingefperrten Haudgänfen mit wildem Geſchrey bewillfommet wurde, Als man binauss gieng um den Grund diefes Laͤrmens zu erfahren, erho— ben fich die wilden Gaͤnſe alle wieder und flogen in großer Unordnung und mit fürchterlichem Gefchrey davon, wobey fie lange zu thun batten, ehe fie aus den XÜeften der um den Weyher berumftehenden Baume, an welche fie überall an: fiiegen und anfchlugen, fih ind Freye hinausfinden Eonntei. Dom Januar bid in den Marz findet man fie bie und da foft alle Sabre auf Feldern, wo fie fih von junger Saat naͤhren, die fie unter dem Schnee hervorfuchen. Auch auf den Seen werden fie angetroffen, wo fie Wafferpflanzen freffen. Sie find meiſtens ſehr fcheu, doch laffen fie fich zu— weilen nabe kommen, Sie niften bey und fo wenig ald in Deutfchland, fondern nur in den nördlichfien Landern von Europa. 272. Die Blaͤßengans. A. albifrons. — Lachgans. Weißſtirnige Gans. Gmel, Linn. 1, 2. p. 509 u. 64. Änser septentrionalis silvestris, POye sauvage du Nord Bris- son Orn. VI, p. 269. L’Ove rieuse Buffon Ois IX. p. Sr. White-fronied Goose Latbam ll, =. p. 463. teberf. III, 2. ©. 403. n. 2% Naumann HI, ©. 251. T. 43. f. 62. Behkein N. G. DVI, ©. 898, Meyers Taſchenb. II, ©. 555. Der Schnabel ift orangegeld, mit ſchmutzigweißem Na— gel. Der Augenliederrand orangegeld. Augenſtern braun. Stirn und Dedfedern ded Schwanzed weiß. Der Unterleib weiß, mit fihwarzen Flecken. Fuͤße orangegelb. Länge 26—27 Zoll, 309 Diefe Sand ift, fo viel und befant, nur ein einzigesmal in der Gegend von Bafel gefchoffen worden, wo fie mit einem Trupp Saatganfe flog. Sie wohnt im höchften Nor: den, von wo fie im Winter an die nördlichen Seekuͤſten Deutfchlands , feltener aber weiter nad) Süden heraufkoͤmmt. LXXIL Gäger. Mergus. Der Schnabel it gerade, faft walzenfoͤrmig, an der Wurzel etwas nicdergedrückt, die Nagelſpitze har eeenförmig gebogen, beyde Kinnladen durch fpißige Zacken gesähnelt. Die Fleinen, eyfoͤrmigen Nafenlö- cher liegen in der Mitte des Schnabels. Die hintere Zehe frey unbelappt, Die aͤußere vordere langer , als. die mittlere, und Die innere auf Der inmendigen Seite mit einer lappigen Haut befest. Die Vögel diefer Gattung wohnen in nördlichen Gegen: den und halten fich im Meere und auf in der Nähe. des Meered liegenden Seen auf. Im Winter aber ftreichen fie einzeln und in Elsinen Truppen ind Innere der Sander den offnen Gewäffern nach. Shre Nahrung befteht in Fiſchen, Fiſchbrut, Fröfchen und Inſekten, wonach) fie geſchickt und lange untertauchen, Sie balten jich fat immer im Waffer auf, fliegen aber ſchnell und leicht. 273, Der Gaͤnſeſaͤger. Mergus merganser. CLinn.) Große gemeine Tauchente. Seerahen. Meerrahen. Saͤgente. Tauchgans. Seekatz oder Seegeiß (am Bodenfee.) Aeſch⸗ ente. Groͤße Eisente. Gmel. Linn. I, 2. p. 544. n. 2. Merganser Gesner Av. p. 129. mas. Anas raucedula id, p. 123, fem. 310 Le harle Brisson Oro. VI, p. 231. Buffon pl. enl. 95r: Goosander Latham III, 2 p. 318 Ueberſ. UI, = ©, 265.0 dl. Deutſche Ornithologie Heft ıı. Naumann ll, ©. 379. T. 6ı. f. 93 Bechſtein N. G. D. Vl, ©. 781. Meyers Taſchenb. II, ©. 505. Mannckhen Der Schnabel ift hochroth, auf dem Oberz Fiefer der Lange nach ein fihwarzer Streifen, der Nagel ſchwarzgrau. Der Augenliederrand grau, Augenſtern roths braun, bey ſehr Alten roth. Der Kopf famt dem kurzen Sederbufch und Oberhals grün und Yiolettglanzend. Unterz bald, Bruft und Bauch ifabellgelb. DOberrüden ſchwarz, der Spiegel weiß, Die Füße bochroth. Large 20—28 Zoll. Weibchen. Der Schnabel heller rotb. Augenftern braun. Kopf, nebft dem pinfeiförmigen Federbufch und Ober: bald roftbraun. Die Kehle weiß. Der Unterleib weiß oder fihwach blaßgelb. Oberleib blaͤulich aſchgrau. Fuͤße gelbe roth. Lange 24—25 Zoll, Die jungen Männchen im erften Sabre feben dem alten Weibchen fehr ahnlich, dahin gehören: Mergus Casior Gmel. Linn. I, 2. P- 545: B. Harie temelle Buffon pl. enl. 057. Zu bemerfen iſt, daß diefe Vögel erft im dritten Jahr ihr vollkommenes Federkleid erhalten und bis dahin mehr oder weniger abandern. Bey ausgeſtopften Gremplaren pfiegt, fo wie die Federn nach und nach auötrodnen, die ſchoͤne gelbe Farbe des Unterleib beym Männchen abzufters ben und ganz weiß zu werden. Diefe Art ift im Winter nicht felten auf unfern Seen in Gefelifchaften ven 5—ıo Stuͤcken anzutreffen. Haufiger jedoch gegen dad Frühjahr. In der Negel brüten fie nicht nn... 311 bey uns, doch erhielt Dr. Schinz einſt mitten im Juni ein Maͤnnchen und in den Sahren 1812 und 13. niſtete bey Bregenz ein Paar (wahrfiheinlich in einer Felsfluft) und die Alten bielten ſich mit den Jungen den ganzen Sommer dort auf; auch beiißt Dr. Schinz ein dort audgebrüfetes Faum fluͤgges Junges in feiner Sammlung, welched er der Güte des Hrn, Oberförfter Koch in Bregenz verdankt, 274. Der langſchnaͤbliche Gäger, M. Ser- fator., (Linn;) Gezopfter Meerrachen. Schwarzkopf. Seekatz. Saͤgente (am Bodenſee.) Gmel. Linn. I, 2. p. 546. n. 3. Anas longirostra Gesner Av. p. 120. Merganser cristatus, le barle huppe Brisson Orn. VI, p. 257. pl- 23. m. Buffon pl. enl. 207. Redbreasted Merganser Latham Ill, 2. p. 425. Ueberſ. III, =. ©. 370. n. 3. Naumann II, S. 385. T. 61. f. 94. altes Männchen. T. 62. f. 96. altes Weibchen. Behfiein N. G. D. VI, ©, 79. Meyers Tafpenduh I, ©. 568. Männchen. Der lange Schnabel ift zinnoberroth, auf der Mitte des Oberlieferd ein fchwarzer Streifen; der Nas gel graubraun. Nugenftern roth. Kopf und Zederbufch fchwarz gruͤnglaͤnzend. Am den Hald ein weißer Ning. Die Bruſt röthlihbunt, an jeder Seite mit fechd großen weiß ‚and ſchwarz eingefaßten Sedern. Der Spiegel weiß, mit zwey fchwarzen Strichen. Die Süße orangefarbig. Länge 21—22 Zoll. ‚ Weibchen. Schnabel und Füße orangefarbig. Augen: fern braun, Kopf, Federbuſch und Hals lebhaft braun. Kehle weiß. Vorderhals und Bruſt aſchgrau marmorirt. 312 Oberleib blaͤulich aſchgrau, der weiße Spiegel mit einem graͤuen Querſtreifen. Laͤnge 19—20 Zoll, Das junge Maͤnnchen. Mergus serratus — a f Gmel. Lion. I, 2. p. 54% 3. P. y. Kaumann Taf. 62. f. 95. Eicht den alten Weibchen ſehr aͤhnlich. Der Schnabel ift hellroth, der Augenſtern gelb oder braungelb , Scheitel und Kopf dunfelbraum over roftbraun, die Kehle weißgrau. Die hintere Halfte ded Halfes und die Dberbruft weig und braun gefleckt, der Dberleib afch: oder braungrau, die Sei— ten braungrau oder braun und hellgrau gemwellt. om Drcember, oft ſchon vom November an, ift diefer Saͤger nicht felten auf unfern Seen und Flüffen. Jedoch feifft man ſehr felten alte Maͤnnchen an, gewöhnlid) nue Weibchen und junge Mannchen, 275. Der weiße Säger. M.albellus. (Linn.) Weiße Tauchente. Weise Nonne. Nonneli. Eisentli. Hheinentli. Seegaͤnslein Cam DBodenfee.) Gmel. Linn I, 2. p. 547. on. 5. Mergus Rhlenanus, et varius Gesner Av. p. 126. 127. Le petit harle huppe ou la Piette Brisson Orn. VI, p. 243. pl. 24. ££ 1. 2. ın. et f£ Buffon pl. enl. 449. m. 4 Smew Latham III, 2. p. 418. Leberf. III, 2. ©. 374. n. 5. Yaumann III, ©. 390. Taf. 63. f. 97. 98. Bechſtein N. G. D. Vi, ©. 804. Meyers Taſchenb. II, S. 571. Maͤnnchen. Schnabel und Fuͤße hellgrau. Augenſtern braun. Auf dem Kopf ein weißer Federbuſch. Der Leib weiß. Die Schlaͤfe und der Federbuſch unten nach dem Genick zu grünglanzend fihwarz. Der Nüden fchwarz, zwey Schwarze Bogenlinien von der Echulter nach der Bruſt zu. Die Fluͤgel weißbunt, Lange 15 R—ı6 Zoll. 315 Meibchen. Der Obertheil ded Kopfes famt dem Kir: zern Federbufh rofifarbig. Keble und Obertheil ded Vor: derhulfes weiß. Unterhald und Bruft grau. Nücen dunkel: afchfarbig und die Flügel weißbunt. Lange 15 Zoll, Sn der Jugend fehen beyde Gefchlechter einander ganz ahnlich, und zwar gleichen fie faft dem alten Weibchen. Die zungen Mannchen im zwenten Sabre find am Kopf braun und weiß, mit fihwarzen Flecken, der Unterleib ift weiß, der Rüden und der Schwanz afıhgrau, auf den Flüs geln ift ein doppelt weißer Spiegel. Findet fih alle Winter vom November an bid in den Marz; und felbft bid Anfangs Mays haufig in kleinen Trup— pen auf unfern Slüffen und Seen. Auch bey diefem find junge Männchen und Weibchen weit häufiger, ald alte Mannchen. B. Alle vier Sehen Durch eine ganze Schwimmhaut verbunden. EXKL. Delefan.., Pelecanus. Der Schnabel ift lang, flah, breit, ungezaͤhnt mit hackenfoͤrmiger Spige, der Unterkiefer elaftifch biegfam und mit einer pergamentartigen Haut über zogen, die bis an den Vordertheil des Halfes gebt, und. fih zu einem weiten Sack ausdehnen laßt. Die rißenförmigen Naſenloͤcher liegen am Grunde Des Schnabels. Das Geficht ift nackt. 514 276. Der große Pelekan. P. Onocrotalus. @L, 10m.) Kropfgans. Eſelsſchreyer. Ohnvogel. Gmel. Linn. I, & p. 569. no. 1. Onoerotalus Gesner Av. p. 605. Pelican Brisson Orn, VI, p. 519. Buffon planch. enl. 87. Great white Pelican Latham MI, 2. p. 575. Ueberf. Ill, 2: ©.9096..n, 1. Bechſtein N. G. D. VI, ©. 738 Wolf und Meyers DB. Deutſchl. H. 17. Taſchenb. II, S. 574. Der Schnabel iſt auf dem Ruͤcken blaulich, am Rande roth, in der Mitte gelb, das nadte Geficht roͤthlich weiß. Augenfiern rothbraun. Der große bäutige Kehlſack citronen= gelb, Das ganze Gefieder, bis auf die vordern ſchwarzen Schwungfedern und die Afterflügel hell rofenfarbig. Der Schwanz befteht aud 20 Federn. Die Füße ſchmutzig fleifche farbig. Länge 5% Sub. Die Flügel Flaftern 11 Fuß. Bey den Zungen ift der Schnabel gelb, dad Gefieder ſchmutzig grauweiß. Ginen folhen befigt dad Muſeum in Bern. Diefer große fonderbare Vogel, der über die meiften Ge- genden der gemäßiaten und beigen Zone verbreitet ift, in Europa aber vornehinlich auf dem mittelländifchen Meere, dem Archipelagus und an der untern Donau wohnt, hat fich auch fihon mehrmald zu und in die Schweiz verflogen. Die altete Nachricht von feiner Erfcheinung giebt Geßner (a. a. O.) Dieſes Sndividuum wurde zu feiner Zeit auf dent Zugerfee zu Ende dei Februars gefangen. Gefner bat ihn felbft gefeben und befchrieben, Von einem andern giebt Cardanus (de rerum varietate l. 7. c. 36.) Nachricht, der auf dem Zürichfee getsdtet worden war und den er am Rathhaus in Zürich angenagelt gefehen hatte. Einer dritten erwabit Wagner, (Hist. nat, Helvet. P. 203.) Diefer ’ 515 war 1642. im Suni auf dem Moofe bey Dverdon getsdtet worden, und auc) lange dafelbft auf dem Stadthaufe aufge: hängt zu fehen gewefen. Sprüngli befaß eine nach) die= ſem Individuum gemachte Abbildung, wobey angemerkt war, daß der Befpan diefed Vogels fich noch einige Tage bernach in jener Gegend babe fehen laffen. Im Zuli 1768. erſchienen 150 diefer Vögel mit einander auf dem Bodenſee und liegen fich in der Nahe der Stadt Lindau nieder. Gie waren im hoben Sluge ber die Gebirge von Süden bergez fommen. Noch vielen vergeblühen Schüffen unter diefe Schaar, war endlich einer leicht in den Flügel verwundet und mit vieler Mühe lebendin ergriffen worden, der bernach ald eine große Seltenheit in den Städten der Schweiz ge; zeigt wurde. Den 26. May 1506. wurde wiederum ein einz zelner nahe bey Fuſſach auf dem Bodenfee flügellahm gefchofz fen und in einem Fifchergarne lebendig gefangen, der hierauf einige Zahre lang mit andern fremden Thieren herumgeführt wurde und zufeßt in die Menagerie ded König von Würz temberg gekommen ift, wo er fih noch jeßt am Leben befindet. Die Nahrung diefed Vogels befteht allein aus Fiſchen, die er alle beym Kopf faßt und lebendig hinunter fchlingt, fo daß man fie noch eine Zeitlang in feinem Kropfe fih bez wegen ſieht. Bisweilen ſpeyt er fie auch wieder unbefchädigt aud. Kommt ihm ein Fiſch mit dem Schwanz zu erft in den Schnabel, fo weiß er ihn ſehr geſchickt und ſchnell in feinem Keblfade berumzumerfen, daß er mit dem Kopf voran hinunter muß. Kleine Fiſche und zerftücelte rührt er nicht an, aber 2—5 pfündige verfchlingt er ohne alle Mühe. 316 LXXIV. Scharbe Carbo. Der Schnabel gerade, fihmal, walzenfoͤrmig un: gezaͤhnt, mit langer hackenförmiger Spise Dom Unterfiefer bis zum Kinn eine Eleine nackte Haut, die fich zu einem runden Sack ausdehnen läßt. Die risenförmigen Nafenlöcher fiegen an der Schnabel: murzel. Das Geficht nackt. Der Nagel dr Mit telsche auf der innern Seite kammfoͤrmig gezaͤhnelt. 277. Kormoran-Scharbe. Carbo Cormoranus. (Meyer.) Schwarzer Pelekan. Waſſerrabe. Seerabe. Haldenente (am DBodenfee. ) Pelecanus Carbo G mel. Linn. I, 2. p. 573. n. 3. Carbo aquaticus Gesner Av. p. ı5r. Le Cormoran Brisson Orn. VI, p. 511. pl. 45. Buffon . planch. enl. 927. Cormorant Laıham II, 2. p. 5953. Ueberf. II. 2 @, 52 508. n. 13. Bechſtein N. G. D. VI, ©. 750 Meyers Taſchenb. II, ©. 576, Der Schnabel iſt dunkelaſchgrau, auf dem Ruͤcken des Oberkiefers ſchwarz. Der Augenliederrand roth. Augen— ſtern dunkelgruͤn. Das nackte Geſicht olivenfarbig, der Kehl; ſack gelb. Der Hintertheil des Kopfes mit einem kleinen Federbuſch, bey den alten Maͤnnchen iſt der hintere Theil des Halſes mit langen fihwarzen und weißen Federn geziert und über den Schenfeln ein weißer Fleck. Die Kehle it weiß, Hals, Bruft und Bauch grünfich ſchwaͤrz. Ni den, Schultern und Flügeldedfedern braunlih, purpurfar— big und grünfchilfernd, alle Federn ſchwaͤrz gerandet, Der zugerundete, faͤcherfoͤrmige Schwanz befteht aus 14 Federn. 317 Die Füße find ſchwarz. Das Weibchen hat Faum bes merfbare Federn des HDinterhauptd. Die Jungen find graus braun, unten fehmugiggrau gefiedert. Lange 3 Fuß. Breite über 4 Fuß. Diefer Vogel gehört unter die ziemlich feltenen, doch wird er zuweilen, vornehmlich im Winter auf unfern Seen angetroffen. Spruͤngli erhielt einen im Juni 1768. von der Inſel im Bielerfee , wo ein Paarchen miteinander fich eine Zeit lang batte fehen laſſen. Bielleicht daß fie, waren fie nicht getrennt worden, dort gebrütet hätten, welches ihre fpare Eifcheinung faft vermuthen laßt. Sm Sommer 1312. wurde auf dem Sempacherfee ebenfalld ein Weibchen meh; rere Wochen lang bemerkt und hernach auf dem Eleinen nahe dabey liegenden Mauenſee gefchoffen. Sm Sanuar 1813, erhielt Dr. Schinz ein Weibchen vom Zugerfee und im glei— chen Monat 1814. dad Mufeum in Bern ein fihönes altes Weibchen, dad auf dem Brienzerfee erlegt worden war. Diefer Vogel wohnt eigentlich in den nördlichen See— füftenlandern und lebt wie der große Pelikan bloß von Sie ſchen. Er bat einen ftarfen Bifamgeruch, der auch feinem Dalge lange anhaͤngt. Sein Fleiſch riecht thranig und Regifee,.. . Erſte Abtheilung. Erſte Ordnung. Raubvoͤgel. Accipitres. Landvoͤgel. J. Gattung. Geyer. Vultur. 1. Weißkoͤpfiger Geyer. S. V: leucocephalus. 2. Aſchgrauer Geyer. 5 V. albicans. II. Gatt. Geyeradler. Gypaëtos. 3. Baͤrtiger Geyeradler. „ G. barbatus. I. Gatt. Adler. Aquila. 4. Steinadler. a A. fulva. 5. Weißkoͤpfiger Adler. „ A. leucocephala. 6. Schreyadler. en Aquila nevia. 7. Kurzzehiger Adler. A. bıachydacıyla. 8. Flufadler a5 A. Haliaeıns, IV. Gatt. Falk. Falco. a. Milanen. Milvi. 9. Rother Milan. 55 Falco Milvus. 10.Shwarzbrauner Milan. » F. ater. b. Buffarde. DButeones. 11, Maͤuſe-Buſſard. 5 F. Buteo. I oa 10 11 12 15 ı2. Weißlicher Bufard. ©. F. alhidus. 15. Rauhfußiger Buffard. „ F. Lagopus. 4 Mefren:Buffard. Er) F. apivorus, c. Weyhen. Circi, 15. Sumpfweyhe. r F. ae uginosus. 16, Kornweyhe. 5. F, cvaneus, d. Habichte. 17. Huͤhnerhabicht. 55 F. Falumbarius, ı8. Kleiner Finkenhabicht., F. Nisus minor. 19. Großer Finkenhabicht. „ F. Nisus major. e. Edelfalfen. Falcones Astures, w nobiles. 20. MWanderfalf. Pr F. peregrinus, 21. Baumfaͤlk. 5 F. Sabbuteo, ‚22. Blaufalf. > F. cæsius. 23. Thurmfalf. = F. Tinnunculus. 24. Nothfüßiger Falk. 5 F. rufipes. 25. Sslandifcher Falk. Aves terrestres. 4 17 F, Islandicus. V. Gatt. Eule. Strix. a. Ohreulen. 26. Große Ohreule. ©. Strix Bubo. 27. Mittlere Ohreule. » Strix Otus. ng Kurzöhrige Ohreule. „ 8. brachyotos, 29. Kleine Ohreule. EN S. Scops. b. Käuße, ohne Feder: ohren. 50. Nachtkauz. PR S. Aluco. " zı. Schneekauz. » 8. nyctea. 52. Großkoͤpfiger Kauz. > S. macrocephala. 25. Schleyerkauz. 5 S. flammen, 34. Kleiner Kauz. — S passerina. 35. Rauchfuͤßiger Kauz. „ 8. Dasypus. Zweyte Ordnung. Spectartige Voͤgel. VI. Gatt. Specht. Picus. 36. Schwarzſpecht. S. Picus Martius. 37. Gruͤnſpecht. F P. viridis. 38. Grauföpfiger Specht. „ P. viridi-canus. 59. Vuntſpecht. 5 P: major. 40. Weißbuntſpecht. » P. medius. f 41. Grasſpecht. 2 P. minor, u / 9744 E 5. Rother Kuckuk. Regiſter. 319 42. Dreyzehiger Specht. ©. Aa P. tridactylus. VII. Gatt. Wendehals. Vunx. J43. Bunter Wendehals. ©. 45 Yunx torquilla, | VII. Gatt. Kleider. Sitra. I 44. Bläulichter Kleider. » 44 Sitta cxsia. IX. Gatt. Baumlaufer. Certhia. I 45. Graubunter Baumlaͤu⸗ fer. S. 45 C. tamiliaris. J46. Mauerbaumlaͤufer. „435 C. muraria. X. Gatt. Wiedehopf. Upupa. 7. Gebaͤnderter Wiede— hopf. S. 47 U. epops. JXI. Gatt. Bienenfreſſer. lerops. | 48. Gelbkehliger Bienen- freffer. » 48 Merops apiaster., 4 XII. Gatt. Eisvogel. Alcedo. 1 49. Laſurblauer Eisvogel. ©. 49 A. ispida. Dritte Oroͤnnng. Kraͤhenartige Vögel, Coraces, g XL. Gatt. Kuckuk. Cuculus. 50. Aſchgrauer Kuckuk. ©. zo Cuculus canorus. » 51 Cuculus rufus. i XIV. Kräbe, Corvus, 52. Große Krahe. 55 C. corax. 53. Rabenkraͤhe. » 55 C. Corone, 54, Nebelkraͤhe. >» 5£ L. Cornix, 320 55. Saatfrähe. — C. frugilegus. 56. Thurmkraͤhe. ac C. Monedula. 57. Steinkraͤhe. 7, C. graculus, 58. Schneekraͤhe. ORT. C. Pyrrhocorax, 59. Gartenkraͤhe. sie GiBica: 60. Eichelkraͤhe. 35.59 - C. Glandarius, 61. Nußkraͤhe. » 60 C. Caryocatactes. XV. Nade. Coracias, 62. Blaue Racke. » 6ı C. Garrula. 63. Gelbe Racke. —— C. Galbula. XVI Wurger. Lanius. 64. Grauer Würger. 05 L. Excubitor., 65. Schwarzftirniger Wuͤr— ger » 64 L. minor. 66. Rothkoͤpfiger Würger. » 65 L. ruficeps. 67. Rothruͤckiger Würger. » L. Spinitorquus. Vierte Ordnung. Singvoͤgel. Oscines. Erſte Unterordnung. Sperlingsartige Voͤgel. XVII. Gatt. Kernbeißer; Loxia. Erſte Familie. Kreuzſchnaͤbel. 68. Großſchnaͤbliger Kern: beißer. S. 67 L. Pytiopsittacus. Regiſter. 69. Kleinſchnaͤbliger Kern: beißer. S. L. curvirostra. Zweyte Familie. Eigentliche Kernbeifer. 68 70. Kirſch-Kernbeißer. ©. 69 1. Coccorhraustes, zı. Grüner Kernbeiper. „ 70 L. Chloris. 72. Girlitz-Kernbeißer. „70 L. Serinus, Dritte Familie. Dompfaffen. 75. Rothhruftiger Kerne beißer. ir L. Pyrrhula. XVIII. Gatt. Fink. Fringilla. Erfie Jamilie. Eigentlihe Zinfen. 74. Buchfink. ©. 73 F. calebs. 75. Bergfink. » 73 F. Montifringilla. 76. Hausfink, „) 74 F. domestica. 77. Feldfink. >75 F. montana. 78 Graͤufink. SL. F. Petronia. 79. Schnerfinf. 76 F. Nivalis. Zweyte Familie. Haͤnflinge. 30. Hanffink. S. 78 F. cannabina. Dritte Familie. Zeiſige. gr, Diſtelzeiſig. S. 79 F. Carduelis. 82. Erlenzeiſig. 86 Regiſter. F. Spinus; 83. Leinfink. ©. gı F. Linaria, 84. Eitronenfinf, » 82 F. Citrinella, XIX. Gatt. Ammer. Emberiza, 85. Ooldammer, ©. 95 E. Citrinella, 86. Grauammer. E. Milliaria, ' 37. Rohrammer. E. Schoniclus. 88. Öartenammer. » 85 E. Hortulana. 89. Zaunammer. » 85 E. Cirlus, 90. Zippammer. » 86 E. Cia. 91, Schneeammer, » 87 E. ‚Nivalis. Zweyte Unterordnung. Droffelartige Vögel, XIX. Gatt. Droffel. Turdus. 92. Miſteldroſſel. T. Viscivorus, 97: Wachholderdroſſel. » 89 T. Pilaris. 94. Singdroffels | 27 93 T. Musicus. 95. Rothöroffeh, » 909 T. Diacus. 96. Ringdroffel. 3 918 T. Torquatus. . Schwarzdroffel. > a 97 5 ’ INKKVT. Gatt. Sänger. Sylvia, T. Merula, og. Steindrofel. > 921 T. Saxatilis, 99. Blaue Droſſel. > 95 T, Cyanus, ©. 8814 521 roo. Roſenfarbe Droſſel. ©. 9% T. Roseus, Rohrdroſſel. » 93 T. Arundinacens, XXI. Gatt. Seidenſchwanz. IOI. Ampelis, 102. Nöthlihgrauer Seiden— ſchwanz. S. 96 A. Garrulus. XXII. Gatt. Schwaͤtzer. Cinclus. 105. Waſſerſchwaͤtzer. S. 98 C. Aquaticus. XXDIEII. Gatt. Staar. Sturnus, 104. Bunter Staar. S. 100 5. Varius, Dritte Unterordnung Pfriemenſchnaͤbler. XXIV. Gatt. Fliegenfaͤnger. Muscicapa. 1 1o5. Gefle£ter Fliegen: fünger. M. Grisola. 106. Schwarzrüdiger Flie— genfänger. ©. tor 102 M. Atrıcapilla. JXXV. Gatt. Bachſtelze. Motacilla. | 107. Weiße Bachſtelze. 105 M. alba. 108. Graue Bachſtelze. 10% M. sulphurea, 109g. Gelbe Bachſtelze. „ 105 M. flava. Erfie Familie. Graßsmuͤcken. Nachti Currnem, sel: Sänger. ©. «0? 8. Luscinia, I10. 322 Ill. 112, Sproſſen-Saͤnger. ©. 8. Philomela. Schwarzföpfiger Saͤn— ger. 27 S. Atricapilla. Grauer Sina „ S. Hortensis. Fahler Sänger. S. Cinerea, Geſchwaͤtziger Saͤn— ger. 8. Carrula. Zweyte Familie. Rohrvoͤgel. 116. Heuſchrecken⸗-Saͤn— ger. 8. Locustella. 117. Binfenfänger. er 8. Salicaria. 118. Schilffänger. » S. Phragmitis. 119. Rohrſaͤnger. 120. 121. S, Aıundinacea. Dritte Jamilie. Wurmfreſſer. Rothbruͤſtiger Saͤn⸗ ger. S. Rubecula. Blaͤukehliger Sän- ger. | is Sänger. » 8. Tithys. Schwarzkehliger Saͤnger. S. Phonicurus. Schieferbruͤſtiger Saͤnger. S. Modularis. Regiſter. 107 108 109 109 IILO III 115 115 116 118 Dierte Familie. Laubvoͤgel. 125. Gelbbaͤuchiger Saͤn— ger. S. 119 8. Hippolais. 126. Grüner Saͤnger. 120 8. Sibilatrix. 127. Fitis-Saͤnger. 120 5. Fitis. 128. Brauner Weidens ſaͤnger. „ 121 S. Rufa, ö 129. Gekroͤnter Sänger. „ 122 8. Regulus. 150. Zaunfänger. „ 122 S. Troglodytes. XXVII. Gatt. Steinfhmäger. Saxicola. 151. Weißſchwaͤnziger Stein— ſchmaͤtzer. ©. 175 5. Oenanthe. 132. Braunkehliger Stein: . ſchmaͤtzer. » 12% S. Rubetra. 155. Schwarzkehliger Steinſchmaͤtzer. » 126 S. Rubicola. XXVIII. Gatt. Fluͤevogel. Accentor. 134. Alpenflüevogel ©. 127 A. Alpinus. XXIX. Gott. Pieper. Anthus. 135. Baumpieper. ©, 128 A. Arboreus, 136. Brachpieper. » 129 A. Campestris. 137. Wieſenpieper. »„ 130 A. Pratensis, 138. Waſſerpieper. »” ızı A, Aquaticus, Regiſter. XXX. Gatt. Lerche. Alauda. 139. Feldlerche. S. 132 A. Arvensis. 140. Waldlerche. „252 A. Nemorosa. 141. Haubenlerche. » 134 A. Cristata. 142. Berglerche. rn A. Alpestris, 143. Galanderlerche. „176 A. Calandra. XXXI Gatt. Meife. Parus. 144. Kohlmeife. ©. 137 P. Major. 145. Zannenmeife. ».138 - P. Ater. 146. Blaumeife. 3, 2a P. Corruleus. 142. Sumpfmeife. „» 139 P. Palustris. 148. Haubenmeife. 120 P. Cristatus. 149 Schwanzmeife. u P. Caudatus. 150. Bartmeife. »” ıdı P, Biarmicus, Fünfte Ordnung. Schwalbenartige Voͤgel. Chelidones. XXXII. Gatt. Schwalbe. Hirundo. 151. Rauchſchwalbe. ©. 143° HB. Rustica. 152. Hausſchwalbe. » 2143 H. Urbica. 155. Felſenſchwalbe. er H,. Rupestris. 254. Uferſchwalbe. 245 H. Riparia. 323 XXXIII. Gatt. Segler. Mi- cropus. .Mauerſegler. M. Murarius. .Alpenſegler. » 146 M. Alpinus. XXXIV. Gatt. Tagſchlaͤfer. Caprimulgus. 157. Getuͤpfelter Tagſchlaͤ— fer. S. 149 C. Puncitatus. Sechste Ordnung. Tauben. Columbæ. XXXV. Gaätt. Taube. Columba. S. 146 158. Ringeltaube. S. 151 C. Palumbus. 159. Holztaube. 151 C. Oenas. 160. Turteltaube. it. CH Turtur,; Siebente Ordnung. Hühnerartige Vögel. Gallinæ. XXXVI. Gatt. Waldhuhn. Tetrao. 161, Großes Waldhuhn. ©. T. Urogallus. 162. Gabelſchwaͤnziges Waldhuhn. 65 T.-Tetrix. 165. Schwarzfehliges Waldhuhn. T. Bonasia. 164. Haſenfuͤßiges Wald- bupn. » T. Lagopus. XXXVII. Gott. Feldhuhn. Perdix. 165. Graues Feldhuhn. ©. 161 P. Cinérea. 154 157 158 224 166. Steinfeldhuhn. ©. P. Saxatilis. 161 167. Rothes Feldhuhn. „ 163 8 P. kufa. 168. Wachtel-Feldhuhn. „164 P. Coturnix. XXXVIN. Gott. Trappe. Otis. 169. Große Trappe. ©. 165 | O. Tarda. 170. Kleine Trappe. * O. Tetrax. Zweyte Abtheilung. Waſſervdgel. Aves aquatice. Siebente Ordnung. Sumpfodgel. Gralle a. Mit drey vorwaͤrtsgekehrten Zehen. XXXIX. Gatt. Auſternfiſcher. Hæmatopus. — Da annviger Auſtern⸗ fiſcher. Si H. Ostralegus. XL. Gatt. GStrandreuter. Hi- mantopus. 172. Schwarzflüglichter Strandreuter. ©. 172 H. Atropterus. XLI. Gatt. Regenpfeifer. Cha- radrius, 173. Lerchengrauer Regen: pfeiffer. ©. 173 C. Oedienemus. 174. Goldregenpfeifer. „ 174 C. Auratus. 175. Mornellregenpfei- fer. » 1 ©. Morineilus. 176. DHalsbandregenpfe - TC C. Hiaticula. 177. Kleiner Regenpfei— fer. » 178 C. Minor. XLH. Gatt. Sanderling. Arenaria. 178. Grauer Sanderling. „ RS; A. Calidris, 166 3 Regiſter. XLIII. Gatt. Läufer. Cursorius, I 179. Iſabellfaͤrbiger Laͤu— fer. S 181 C. Isabellinus. b. Mit vier Zehen. JXLIV. Gatt. Loͤffler. Platalea. J180. Weißer Löffler. S. 18g2 P. Leucorodia. XLV. Gatt. Reiher. Ardea. a. Duͤnnhalſige — | 18ı. hagemueräkifer. © . 184 Ä . Cinerea, | 192. „9 185 | A. Purpurea. 185. Großer Silberreis her. » 187 A. Egretra. | 1g4. Kleiner Silberrei⸗ her. -» 188 A. Garzetta. b. Dickhalſige Reiher. 135. Rohrdomel-Reiher. » 188 A. Stellaris. 186. Naͤchtreiher. „» ı89 A. Nycticorax. 187. Nallenreiher. „ I9£ A. Ralloides. 188. Kleiner Reiher. „ 192 A, Minuta. XLVI Gatt. Storch. Ciconia, 189. Weißer Storch. ©. 19% @& Alba. 190. Schwarzer Storch. „ 197 C. Nigra, XLVM. Gatt. Kranich. Grus. 191. Afchgrauer Kranich. S. 1 Grus Cinerea. XLVIII. Gatt. Nimmerſatt. Tantalus. 192. Sichelſchnaͤbliger Nimmerſatt. S. 200 T. Falcinellus. XLIX. Gatt. Brachvogel. nenius. 193. Großer Brachvogel. S. 201 N. Arquatus. EN » 202 . Phrspa ig: Nu- 194. Regiſter. 195. eh Brach⸗ vogel. » 203 N. Ferrugineus. 396. Zivergbrachvogel, 9 204 N. Pygmzus. L. Gatt. Schnepfe. Scolopax. 397. Waͤldſchnepfe. ©. 205 $. Rusticola. 198. Mittelfchnepfe. » 206 S. Media. 199. Heerſchnepfe. „» 207 S. Gallinago. 200. Moorfchnepfe, 9208 8. Gallinula, LI. Gatt. Sumpfläufer. Limosa. 201. Schwarzſchwaͤnziger Sumpflaͤufer. S. 209 L. Melanurn. 202. Roſtrother Sumpfe läufer. 1, 214 L. Rufa. LI. Gatt. Wafferläufer. Totanus, 205. Gruͤnfuͤßiger Waſſer— laͤufer. S. 212 T. Glottis. LIII. Strandläufer. Triaga. 204. Steeitfirandläufer. ©. 214 T. Pugnax. 205, Langfuͤßiger Strand: laͤufer. 216 T. Longipes. 206. Rothfüfiger Strand- läufer. T. Gambetta. 207. Halsbandfirandläu: fer. ” T. Interpres. 208. Maldfirandläufer. T. Glareola. 209. Teillernder Strand- läufer. 8 T. Cinclus. 210. Punktirter Strand: läufer. e T. Ochropus. ı1, Semminds:Strand- - läufer. er T. Temminckii. 218 219 „ 2321 221 222 223 525 >12. Kleiner Standläu= fer. „ T. Minura. 213. Nothbrauner Strandes laufer. * T. Ferruginea. 214. Veraͤnderlicher Strand» läufer. ©. 229 T. Variabilis. 215. Dlivenfarbiger Strand: 225 laufer. ©. 230 T. Calidris. LIV. Gatt. Kiebik. Vanellus. 216. Gehaͤubter Kiebitz. ©. 271 V. Cristatus, 217. Schwarzbaudiger Kiebip. » 232 V. Melanogaster. LV. ©att. Giarol. Glareola. 218. Haldbandgiarolx ©. 234 G. Torquata. LVI. Gatt. Ralle. Rallus. 219. Waſſer-Ralle. ©. 235 R. Aquaticus, ö LVU. Schnarrer. Crex. 220. Wieſenſchnarrer. S. 236 ©. Pratensis. LVIN. Gott. Rohrhuhn. Gal- linula. 22. Grünfüfiges Rohr: huhn. ©. 237 G. Chloropus. 722. Punktirtes Meer: huhn. G. Porzana. 223. Kleines Rohrhuhn. „ 240 G. Pusilla, c. Mit Schwimmfüßen. LIX. Gatt. Saͤbelſchnaͤbler. Recurvirostra. 224. Schwarzgefleckter Saͤbel— 239 ſchnaͤbler. S. 241 R. Avocetta, LX. Gait, Flammant. Phoni- copLlerus, 225. Rotherg Flammant. S. 242 P. Rubér. Gatt. Waſſertreter. laropus. LXT. Pha- + 726 226. Nothhalfiger Waſſertre— ter. ©. 244 P. Hyperboreus. Achte Drönung. Schwimmvoͤgel. Anseres. Erfte Unterorönung. Mit kegelfoͤrmigem, zugefpistem Schnabel. a. Mit lappenformigen Schwim—⸗— füßen. LXII. Gott. Waſſerhuhn. Fulica. 227. Schwarzes Wafjerz huhn. S. 246 F. Atra. LXIII. Gatt. Steißfuß. Podiceps. 228. Gehaͤubter Steiß— fuß. ©. 248 P. Cristatus. 229. Graukehliger Steif: nr in 251 . Subcristatus. 230. Gehlenier Stißfuf 22 P. Cornutus, 251. Gedhrter Steißfuß. » 253 P. Auritus, 252. Kleiner Steiffuß. » 254 P. Mipor. LXIV. Gatt. Lumme. Dumme Lumme. U. Troile. b. Mit ganzen Schwimmfuͤßen LXV. Gatt. Seetaucher. Co- lymbus, 254. Eistaucher. C. Glacialis. 255. Arftifher Seetau— cher. C. Arecticus. 236. Rothkehliger Seetau⸗ er. C, Rufogularis. LXVI. Gatt. Meerſchwalbe. Sterna, 237. Rothfuͤßige Meer— ſchwalbe. S. Hirundo. 238. Schwarzgraͤue Meere ſchwalbe. Uria. ©. 255 222 —— ©. 257 „» 258 » 259 ©. 261 262 27 Regiſter. S. Nigra. 259. Weißſchwingichte Seeſchwalbe. S. Leucoptera. 240. Kleine Meerfchwalbe. „ 265 S. Minuca. LXVI. Gott. Meve. Larus. a. Ohne Wahshaut. „» 264 41. Mantelmeve. ©. 266 L. Marinus. 242. Weißgraue Meve. „268 L. Glaucus. 243. Graue Meve. » 269 L. Canns. 244. Lachmeve. » 272 L. Ridibundus. 245. Dreyzehige Meve. „ 275 L. Tridactylus, 246. Gelbfüfige Meve. » 276 L. Flavipes. 247. Kleine Mive. 5. 297 L. Minutus, b. Mit einer Wachshaut. 248. Schmaroger-Meve. ©. 278 L. Parasiticus. 249. Felſen-Meve. » 280 L. Crepidatus. LXVII. Gatt. Sturmvogel. Proceilaria. 250. Kleinſter Sturmvo— gel. S. 281 P. Pelagica. Zweyte Unterorönung. Mit Entenfhnäbeln. LXIX. Gatt. Schwan. Cygnus. Schwarzſchnaͤbliche Schwan. S. 283 C. Melanorhynchus. LXX. Gatt. Ente. Anas. Erſte Familie. Die Hinterzehe mit einer fluͤgel— foͤrmigen Haut. a. Ohne: Spiegelauf den glügeln. 251. 252. Trauer-Ente. ©. 284 A. Nigra. 257. MWeißföpfige Ente. '„ 285 A. Lencocephala. 254. Eiderente, 286 Regiſter. A. mollissima. 255. Eißente. » 287 A. Glacialis. b. Enten mit weißem Spiegel. 256. Sammetente, ©. 238 A. Fusca. 257. Kolbenente, „290 A. Rufina. 258. Reiherente. » 291 A. Kuligula. 259. Schellente. „» .292 A. Clangula. 260. Bergente. »3,.294 A. Marila. 261. Weißaͤugige Ente. „ 295 A. Leucophtihalmos, c. Mit aſchgrauem Spiegel. 262 Zafelente. ©. 296 A. Ferina, Zweyte Familie. Ohne flügelförmige Hauf an der Hinterzehe. a. Mit weißen Spiegel. 263. Schnatterente. S. 297 A. Strepera. b. Mit grünem Spiegel. 3?7 A, Penelope, - 268. Loͤffelente. » 302 A. Clypeata. 269. Knaͤckente. 303 A. Querquedula. 270. Krieckente. » 304 A. Crecca, LXXI. Gatt. Gans, Anser, 271. Öraugans. ©. 306 A. Cinereus, 272. Saatgans. 3607 A. Segetum. 273. Öläßengans. » 350g A, Albifrons, LXXII. Gatt. GSäger. Mergns. 274. Gaͤnſeſaͤger. ©. 309 M. Merganser. 275. Langſchnaͤblicher Saͤ— ger. » zZıu M. Serrator., 276. Weißer Saͤger. » 512 M. Albeilus. B. Alle vier Schen durch eine ganze Schwimmhaut verbun- den. 264. PBrandente. ©. 298 LXXIII. Gatt. Pelekan. Pele- A. Tadorna, canus. 265. Spießente. » 299 4 277. Großer Pelefan. ©. 314 A. Acuta. P. Onoerotalus. 266. Stodente. » 500 8 LXXIV. Gatt. Scharbe. Carbo. A. Boschas, 277. Kotmoran-Scharke, ©. 316 267. Pfeifente. » 3502 C. Cormoranus, Zufäßge und Berbefferungen, Huf Seite 1. vor der Gattung Geyer ift der Charakter der Raubvoͤgel anzugeben vergefien worden, 85 iſt folgender: Der Schnabel ift kurz, ſtark, der Oberſchnabel vorn uber den untern herabgekruͤmmt. Die Fuße flarf, mit völlig freyen, unten war: zigen Sehen, und großen fihntfen, krummen Nägeln. Sie leben in der Einweiberey und ungefeilig, und nähren ſich von andern Yebenden und todten Thieren. Seite 5. Zuſatz zum Geyeraͤler. Daß der Geyeradler ein Hohes Alter erreiche, ſcheint folgendes zu beweifen. Auf dem Eismeere des untern Grindelwaldgletſchers, zeigt ſich ſehr oft ein alter Geyeradler, der dort gewöhnlich auf einem Felſenblock zu firen pflege, die älteften Leute verfichern ihn Ba: felbft fon feit Z0o—40 Jahren gefehen zu haben, und er iff im Grindelwald allgemein unter dem Dramen des alten Weibes bifannt, Seite 5g. fehlt der Charakter der Ordnung. Der Schnabet gerade, felten etwas gekruͤmmt, nicht did, mitelmäfig lancı. Die Fuße kurz meift Kletterfüße. Sie naͤhren fi von Infeften, (eine Gattung von Fifiben,) und [eben in der Einweiberey— Seite 50. Auch bey der dritten Ordnung iſt der Charakter nicht angegeben , und folgender. Der Schnabel ift etwas zufammengedrüdt, mehr oder weniger gekruͤmmt, oben erhaben, meift mefferförmig gerändert, von | lerer Größe. Die Füße kurz, zum chen eingeri tei, mit v stig freyen Sehen. Sie Irben in der Einmweiberey, nähren (ih von Anfekten, Würmern, Aas, auch von Sämereyen und Früchten. ©. 61. zur Nußkraͤhe. Bey der Anpflanzung eines Arven— waldes nahe bey Suterlahen, wurden diefe Boͤgel ein großes Hinz derniß, indem fie die geftedten Saamen aus dem Boden fuhten und wegfraßen. Selbſt Beſtreichen der Nuͤſſe mit Vitriol und Terpenthin half nichts, ſobald die Geruͤche weg waren, holten fie dieſelben wieder aus dem Boden. S. 35. Zuſatz zur Gartenammer. Im Canton Teſſin wird dieſer Vogel im Spaͤtjahr häufig gefangen und verſpeist. DELETE IE ©. 7.8. 1. von oben flatt Alvicilla, fies Albicilla. 14. von unten flatt Melanaltos, lies Melanaetos, 14. 12. von oben flatf cognitus, lies cognatue. 7. von oben boudri, lies bondree. 19: » 8. von oben, der jüngere Vogel gehört ale Anmer⸗ fung bloß zu dem Synonym. F. gallinarıus, 11. von oben fiatt Zafin, Flueräfin, lies Tafie. „ 12. von. oben flatt Ehächty, lies Chaͤchly. ; g. von oben flat sevit, lies servit. LOL. 35 fiatt der Zahl 104. foll fliehen 105. und fo forks laufend bis zum Ende. 112, 9 14. von oben flaft fein, lies feinen. 126. » 7. von unten flatt noch, lies doch. 151: 9 4. von oben fintf aquarica , lies aquaticus, g. von unten flatt Ganiſt, lies Genifl. 158-9 5. d. u. ſtatt über die Augen, lies über den Augen. 160. 5» 7. v. u. fidtt worden, lies werden. 168: 3» 8. von oben flatt entferntern, lies entfernten, „; 20. von unten fintt Vögel, lies Voͤgelkunde. 174: » 2. von unten flatt Plefivier, lies Pluvier. — » 6. von unten flait blieben, lies bleiben. von oben fiatt fliehen, fies handen. 196. 9» 2. von unten fiatt phyſiologiſch, Kies pfychologifih, 200: 16. von unten ſtatt Courtis, lies Courlis. 222. „ 11. von oben ſtatt alvette, lies alouette. 4. von unten ſtatt Matthuͤhnlein, I. Mutthuͤhnlein. 247. 14. von unten ſtatt aus, lies ans. von unten flatt Maufer, iies Maufern. 264. » 9. von unten flatt heraus, lies hinaus. 269. » 7. von oben fiatt Raukallenbeck, I. Raukallenboc. A l — 00 Ss Ko} on * I er 111111 * — oz > 5 Pad » a: g 3 o UNIVERSITY OF ILLINOIS-URBANA 598.29494M47V DIE VOGEL DER SCHWEIZ;$ZURICH NUN HN 3 0112 010232095 5 — I r # . De i A * 4 B £ ä E . — f ru * Br u — * — = = 4 “I uam — 4 4 — Y 2 “ * J fi J v J — —